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THE J. PAUL GETIV iMUS[{UM l.irjR-XRY

ANZEIGEB

FUß KÜKDE DER DEUTSCHEiN VORZEIT.

Neue Folge.

ORGAN DES GERMANISCHEN MUSEUMS.

Siebenter Band.

Jalir<>aii^ IHüü.

Nürnberg, im Verlag der litprarJBch-nrtiütiHchen AiiHtull iltsH gormaniüchen Museonia.

THE J PMJL GETTY CENTER LIBRARY

Redaction des Anzeigers:

Freiherr H. y. u. zu Aufsefs, Dr. jur. et philos., erster Vorstand des germanischen Museums.

Aug V. Eye, Dr philos., Vorstand der Kunst- und Alterthunissammlunffen

Georg Karl Frommann, Dr. philos., Vorstand der Bibliothek.

Freiherr H. Roth v. Schreckenstein, Dr. philos., zweiter Vorstand des germanischen Museums

umi Nursland di'S Ariliivs.

Beiträge

zu vorliegendem Baiidi' haben geliefert :

Artwld, Dr., in Elberfeld.

Baader, J., Conservator am k. Archiv in Nürnberg.

Büchner, A., Gerichtsaccessist, in Darmstadt.

Costa, E. H., Dr., in Laibaclu

Falke, Johannes, Dr., Conservator bei der Bibliothek des german. Museums.

Hauser, Gustav, Professor an der k. Landwirthschafts- und Ge- werbschule in Kordlingen.

Hefele, Carl Joseph von, Dr., Professor an der Universität zu Tübingen.

Uefner- illeneck, 3. H. v., Dr., Professor, Conservator der ver- einigten Sammlungen in München.

Hektar, Enno, I. Sekretär des german. Museums.

Herschel, Archivar, in Dresden.

Hausier, Ed., Dr., Archivdireklor, in Stuttgart.

Kirchner, Ernst, Superintendent, in Gransee.

Klein, K., (lymnasialprofessor, in Mainz.

Kohl, Antun, Gymnasiallehrer, in Prag.

Krieg-Hochjeldtn, von, grofsh. budischer (ieneral, in Baden- Baden, (t)

Kuchenhuch, k. pr. Kriegsgcrichsrath, in .Müncheberg.

Lcdehur, Leopold Frhr. v. , k. pr. Hauptmann a. D., Direktor der k. Kunstkammer etc. in Berlin.

Lochner, G. \V. h., Dr., qu. k. Studienreklor, in Nürnhurg.

Loffelholi, Wilh. Frhr. v., Dr., fürstl. Domanialkanzleirath und Archivar, in Wallerstein.

Märcker, Tr., Dr., k. pr. geh. Archivratli und lliiusarcliivar, in Berlin.

Manch, (Iber-Rentamtmann, in Gaildorf.

manch, Eduard, k. Zeichnungslehrer, in Ulm.

Meifsner, Joh. Karl, Wechsel-Sensal, in Nürnberg.

Mooyer, E. F., in Minden.

Müller, .Johannes, Dr., Conservator bei der Alterthumssamm-

lung des german. Museums. Oscnhrüggen, Ed., Dr., Professor an der Universität zu Zürich. Palm, H., Gymnasial -Oberlehrer, in Breslau. Quitimann, Anton, Dr., k. Bataillonsarzt, in Niirnbcrg. Retlberg, R. von, in München.

Reufs, Kr. A., Dr., qu. k. Professor, in Nürnberg. Schneider, (ierh., Dr., k. GerichlsarzI, in Ellmann. Schröer, Karl Jul., Professor an der Universität zu Presburg. Sighart, Joach., Dr., k. Lycealprofessor, in Freising. Staudinger, .Julius, Dr., in Nürnberg.

Thudichum, Fricdr., Dr., Privaldocenl an der Universität zu Gleisen.

Vllmann, Karl, Dr., Prälat, in Karlsruhe.

Voigt, Johannes, Dr., k. pr. geh. Begierungsrath und Professor an der Universität zu Königsberg.

Wagner, Jos. Mar., in Wien.

Walthierer, Alex. Cass., Benelicial, in Beilngries.

Weller, Emil, in Zürich

Wiechmann-Kadoir, Gütsbesitzer auf Kadow in Meklenburg.

Winter, F., Gymnasialprofessor, in Magdeburg.

Wocel, J. E., Dr., Professor an der Universiliil zu Prag. Zahn, Joseph, I'rofessor an der Universität zu Presburg.

NÜRNBERG. Das Abonnement des Blattes, w.*U:ht'.s allt; Monate erscheint, wird (fanzjalirijc anf^L-nummt'n nnd beträft rachdcr neM'jstenPosiroiiventioii bei aU<*n PostäniliTii nnd Uuehhandlun^en HeutMch- landt incL O^^strciehü ZA. SCkr. im 21 fl.- Fuls oder 2Tiilr. preuTs.

I-'tir Frankreich abonniert man in Stralsturij: bei C. F. SelnniiU . in l'aris bei der deutst-hen Uncbbandlun;,' von F. KUiu*k3ieekf Xr. II. nie de Lille, oder

Neue Folge.

AMIGER

m KODE DER

bei dem Postamt in Karlsnibe; für t'nj- land bei Williams & Norsatc. n Hen- ri<-tl<-StroetCovent-<Jarden in London; für Sordamerikn bei den Postämtern Bremen nnd Hamburg'.

Inserate, wclclic mit den Zwecken di's Anzf'iffers und dessen wiMenBcliaft- lii-hem (i«*biet^- in Vcrbindunjc stehen, werden unrKt'nomm<;n und der R;ium ei- ner Colunmenzeile mit i kr. oder 2 Sgr. berechnet.

iW

Siebenter Jahrgang.

1860.

ÜRGA\ DES GEiniAMSCIlEX WISEIMS.

JWl.

Januar.

WisscDscbaltlicIic Miniieilmii^eu.

Orts- geschichte.

Provinzen und Gebiete.

Oeschichte. ErlüuleruiijKeii zu dem Xieiibiirji^er Krufh- ettück. zur Geiitcliielite der ljaut*ltw, ''),

Von Lcop. Freih. v. Ledebur in Berlin.

Am 1. Mai 1000 schenkte Kaiser Otto III., nilini- und siegreich heimgekehrt aus Polen, von dem Grahe des heiligen Adalbert in Gueseii, zu Aachen, wo er bald darauf (19. Mai) auch die, in unsern Tagen durch Mei- ster Kaulbach's Bild wieder in das Gedächtnifs gerufene Gruft Karls des Grofsen sich hatte offnen lassen, dem Kloster Nienburg an der Saale, auf Bitten des Markgra- fen Gero, sowie auf Veranlassung des dortigen Abtes Eggihard, die in Gero's Markgrafschaft an der Neifse (in ripa flumiiiis iS'iza) gelegene Stadt Nienipsi, das heulige Niemlsch bei Guben, sowie das Burgwart daselbst mit allen dazu gehörigen Dörfchen (cum omnibus villulisj und Zuheh()r. Von diesen Dörfern werden namhaft ge- macht: Puzdicun, Golheruno, ßczdicz, Gozevva, Lcpi und Tamarini (Beckmann, Histor. von Anhalt, I, 430j. In einem BcslSligungsbriefe des Papstes Lucius v. J. 1144 werden von diesen, sichtbar corrumpierl, nur genannt: castellum Niemsci, Pozdiatin, Bezdicz, Gotheiuua, Gozuua (das. I, 442). Selbst noch der Bestatigungsbricf von Papst Innoccnz III. von 1216, wo die Lausilzer Guter jedoch ISngst nicht mehr dem Kloster Nienburg gehörten, fuhrt diese Besitzungen in den Worten auf: ,,e.x duna-

•) S. Aniciger, 1859, Nr. 10, Sp. 361 (f.

tionc Ottonis III. civitatem Niemptz cum ouinibus villis suis, quarum hec sunt nomina : Pozdiezin, Gothewa, Bez- iliet, Gozevva, Zepi, Tamarinis" (das. I, 443). Es war nämlich bereits llti6 geschehen (vgl. Worbs, Inventar., p. 44), dafs an den Erzbischof von Magdeburg „civitas Niemeze et pruviucia ei attiuens" (chronic. Muutis Se- reni ap. Mencken, II, 193) ubergieng, und unter Mark- graf Dedo II. (zwischen 1185 und 1190) kam das ganze Burgwardium Niemitzsch mit den Dörfern Pohsen, Göttern, Bösitz, Jclzschko, Leipe und Turno (Neumann in v. Le- debur's allg. Arch. IV, 138), welches unzweifelhaft die obenerwähnten Dürler sind, an das Jungfraueokloster von Guben.

Ganz entsprechend dem Umfange, innerhalb welches jene um Guben herumliegenden Dörfer zu finden sind, erziihll uns die Pelersberf,'er Chronik, dafs Kaiser Otto III. dem Kloster die Stadt Niemeze nebst der Provinz, die 7000 Hufen umfasse (chronic. Montls Sercni, I. c. II, 192) geschenkt habe. Es rcpriisentiert dieser Umfang eine ßodcnflachc von nicht weniger als 22 Quadrat-Mei- len (Bergbaus, Landbuih d. Mark Brandenburg, III, 81). Damit stimmt nun das Nienburger Fragment Ubercin, wenn es dem Niemtschcr Bezirke mit Einschlufs der Wil- der und Gewässer eine Ldnge von 10 und eine Breite von 8 Basten oder Stunden gibt.

Eine sehr wichtige Bereicherung for die Geschichte nicht blo.s der ehemaligen, jetzt zu einem Dorfe herab-

3 Auzeiper fiir Kunde der ileutsclieii Vorzeit. 4

gesunkenen Stadt Memlsch, sondt-wi der «müeii Murk- piske, üoxivvii ouiii omnibiis pcrlinenciis suis" (das. I, giafstlialt Lausitz, erhallen wir iu PoJgciidem. Es «ird 443j. Auch diese Guter siud im J. I1B5 (\g\. das. nänilicil berichtet, lur Zeit des Wieiiburger Abtes Folcmar I, 439 und das cliioiiic. llontis Sereni ap. Menckeii, II, (t lObJJ sei es zwischen Jlnrkgral Heinrich von llburch 193, wo die llanplurle „Tribus et Lnbichoh ci\ ilates" ge- (mithin früher, als derselbe, was erst IdbU geschah, die nanut werden) durch Tausch aus dem Besitze des Klo- Ostmark wirklich erhielt), der ein Votershrudcr des nach- slers Nienburg gekommen, demnächst aber wahrscheinlich, herititji Markgrafen Conrad (y 1157) unsdrUcklich ge- Iheihveise wenigstens gewifs, au das Kloslej Dobiilngk naiiul wird, und du« Niemt.-elier liurgurn (nrbnnos Mem- in der Lausitz übergegangen.

ctmsesi) au «iiiem heriigc-u Kinipfe gukonimeu. Heinrich Die heillose Verwirrung iii den bisherigen Nachwei-

war mit lleeicsmiiclit in die l'ruriuz eingedrungen, um sen der hier genannten Ocrter wird vollständig aufgelöst

solche seiner Butiiiufsigkeit zu unlerwerfcn. Die Uurgcr durch unser Menburger Fragment, aus dem wir mit gros-

von Niemisch traten ihm aber mit Gewalt iu den Weg, sei Bestimmtheit eikennen, dafs es drei gesonderte Grup-

brachten ihm auch eine nicht unbedeutende ^iederlugc pen waren, iu welche die Lausitzer Guter zerlielen, nach

bei und trieben die Uebrigen in die Flucht, an der Beule den drei Städten Memeze, von der wir bereits gespro-

der Gefallenen nicht wenig sich bereichernd. Aber nicht dien, Liubocholi und Tiiebus, oder mit andern Worten,

lange darauf kehrte Heinrich mit verstärktem Heere « ie- den Bezirk au der Neilse, au der Spree uud au der

der, uud zwar, indem er einen 'l'licil seines Gefolges an Elster.

versteckten Orten zurückliels, sich stellend, als nahe er L'cber diese Schenknii:^ König Heinrichs II, der aus-

uur mit Wenigen. Als es nun zum Kampfe kam, und drucklich der Bubenberger genannt wird, spricht sich das

die Niemtscher, hoffend, es werde ihnen ebenso gelingen, Wienburger Bruchstück zunächst in den Worten aus:

wie das erste SInl, mit Lngestum sich auf den Gegner „super duas civitates in Triebus et Livbuclioli in pngo

stürzten, du brach Heinrichs Gefolge aus seinen Hinter- Lusizi coiisistentes : Mroscina, Grolhisti, Liubsi, Zlopisli,

ballen hervor, und es gelang demselben, gleichzeitig mit Upprin, Goztewisli cum omnibus territoriis suis et VII

den Bürgern in die Stadt Memlsch einzudringen, welche stagiia peroptima jnxta Sprewe, que pcrlincnl Nienbiivch.'"

auf diese Weise dem Jlarkgrafen unterworfen wurde. Zu welcher der beiden zuerst genannten Sliidte die deni-

Was nun weiter erzählt wird, von der Flucht der Ein- nächst aufgeführten C Oerter geholten, das wird ihre

wohner aus der Stadt, von dem Verluste, den das Klo- Lage, die ausdrücklich an der Spree angegeben wird,

stcr an den Seiiiigeii erlitlon, von den Leistungen der sehr bald daitliun. Obenan steht Mroscina, au anderer

Wenden des Niemtsclier Bezirkes, ist höchst lehrreich. Stelle als Burgwardium Morscino bezeichnet. Es ist das

Ich gehe jedoch zu anderweitigen geographischen Erlüii- noch heule vou den Wenden Mroschna genannte (Schellz,

(crungen über. Gesch. d. Ob. u. Med. Lausitz, I, Ib) Bretschen auf der

Eine zweite umfangreiche Schenkung ward dem Klo- Grenze des Lubbener und Storkow -Beeskow scheu Krei-

Ster Menburg am H. Aug. 1(104 durch den daselbst zur ses, südwestlich von Kofsenblalt, an der sogenannten

Einweihung der Kirche gerade anwesenden König Hein- Bretscheuer Spree. In den fünf anderen Oerterii sind die

rieh II., der den Abt Eggihard .'^cinen Blutsverw iindlen henligeii Dorfer GiüdiUsch, Leibsch, Schlepzig, Oderin

nenul. Er schenkte nämlich, ausdrücklich hcr\orhebeiid, und Goschzschen, suninitlich sudlich und südöstlich von

dafs sein Feldzug gegen die Sluveii, den er nnznlreten der Stadt Buchholz, an der wendischen Spree oder Dah-

im Beüriff war, um so gewisser mit Sieg gckrünl wer- me gelegen, nicht zu verkeimen; und kein anderer Ort

den niojje : „duas civitates, id est Triebus et Luihocholi, als das unter dem Wamcu Wendisch-Biiclihulz bekannte

llruscina, Erothisli, Liubsi, ZInpisti, Goslewissi'' mit da- Städtchen scheint das zu suchende Liubocholi, Liubocholi,

tu gehörigen Territorien ,,iii pairo Lusici et in Geronis Lnibucholi, Lubichuh zu sein, welches dann der wuiidi-

coinitnlu" gelegen (Beckmann, ii. a. 0. I, 431 ) In den sehe Warne für die deutsche Bezeichnung liuchholz sein

erNvfthntni päpstlichen Bestaliciinjfshriefen werden eben wurde. Aus der Zeit um das Julir Iä20 besitzen wir

diese Guter, zum Thell sichtlich corrunipiert , wie folgt, ein Verzeichnifs von Altdreii in (i Ortschaften der Lau-

genamit, und zwar vom Papste Lucius 114'l: „castellnm sitz. Es sind zunächst die hekaunten Studie Lubbeii.

LniliiiL'iili, Moriena, Xlopi.sIi, (iriillilsti . cnstellnm Tri- Kirchliain. 1' insterw aide, SuiinenwaMe, dann der DUikt-

bus tum omnibus mIIuIis ad illnd peitiiienlibiis" (das. I, Hecken Stiaupilz und ein Ort, der, wie die l'unJitcheii uu-

442), und vom l'apste Inmicenz III 1210 : ,,cx dono Hein- deuten, nicht vollslilndig zu lesen ist und Lubechuol . .

pioi Impi'ratoris diia» rivitiites Triebus et Liilhucholi cum heilst (Worbs, inveiitar. dipl. Lusatiae. p. 332). Die

villulis pHruin srilicet llroscina, Grothisli, Liubsi, Zlu- Bedeutung aller der uiideieii Oerter nothigt schon, auch

Anzeiifer liir KuikIo der ileulscheii \ orzeit.

hier ni> ein Sladtciien zu denken: statt also das kleine Leibcliel bei Leiillien anzunehmen, winl auch hier an die Stadt BuclihuU gedacht werden müssen.

Von eben diesem Spree-Bezirke des Klosters Nien- burgs und seinen 7 namhaft gemachten Ortschaften ist ollVnbar die Kede, wenn es »eilcihin heifst, dals ,,in villicutionc Zpreiiue" einst mehr als öO Dörfer waren, von denen nur 7 (die oben genannten) übrig geblieben, die andern aber aus Jiangel an Verlheidigern verwüstet wurden seien, an deren Stelle man zum Jlerkmale die Mühlsteine an die Biinme gehängt habe, sowie 7 Kloster- hofe über der Stadt Lnbii], nitmlich nördlich dei' Stadt Lübben.

(Schlufs folgt.)

O e 11 {BT e 11 1> n r li .

Von Jos. Maria Wagner in Wien.

Godeke klagt in seiner Ausgabe der üichtuiigeii Gen- genbach's, S. 518, dafs er ein von diesem verfafstes Werk über liimmlische Zeichen (angeführt von Sim. Gou- lard, tresor d'liist. admir. p. 47 f.) nicht habe auffinden können.

Ich vermuthe es aber hinter folgendem Titel im 32. Katalog von Fid Bulsch in Augsburg (Oct. 1857), S. 9 : ,, Auslegung der fuiilf Zaichen so zu Wien am hymel ge- sehen seind worden a. 1520. bewert durch etlich pro- phcceyen u. alt historien des liebgehabten Bitters. Mit liolzschn. 4. 0. 0. u. J., um 1520."

Ort und Zeit der Erscheinungen, wie sie auf diesem Titel angegeben sind, stimmen mit den Angaben bei Gou- iard, ebenso die Ausstattung mit llulzsrimitten. Selbst in dem von Goulard zur Bezeichnung der Gengenbach'- schen Schrift gebrauchten Worte ,,discours" glaube ich eine Stütze für meine Vermuthung sehen zu dürfen ; es will soviel besagen, als eine Abh a nd I uii g, wie sie uns der angeführte Titel in der Tliat verspricht. Sollte von einer blofsen Beschreibung die Rede sein, würe das Wort wol nicht gewählt worden. Nicht so ganz über- einstimmend sind die Angaben über die Zahl der Erschei- nungen. Unser Titel spricht von fünf Zeichen, bei Gou- lard ist von Sechsen die Rede, die sich aber auf fünf Tage verlheilen. .4uch liegt hier Gengenhach's Schrift, vrenn sie es wirklich ist, sicherlich nicht in dem Origi- naldrucke seiner Officin vor. Gengenbach würde nicht z/((chen, senid geschrieben haben, was auf eine (isler- reichische oder bayerische Druckstütte hinweist. In Augs- burg wurden mehrere Schriften Gengcnbach's nachge- druckt. Jedenfalls verdiente von Bibliothekaren nach

der erwähnten Schrift gesehen zu werden. Es wird sich dann zeigen, in wie weit meine Annahme Stich halt.

Uebrigens glaube ich nicht, dafs diese Schrift uns jene eingehenderen Aufschlüsse über Gengenbach geben wird, welche Godeke sich davon verspricht.

Gengenbach war. das zeigt sich mehrfach in seinen Schriften, ein besonderer Verehrer KarPs V. Wie freu- dige HolTnungen für Deutschlands Zukunft die Wahl des letzteren zum römischen König in ihm erweckte, geht aus einem seiner Lieder hervor, das nachtraglich aufge- funden und durch GOdeke im weimar'schen Jahrbuch, IV, 12 IT. verofTentlicht wurde. Goulard sagt, dafs Gengen- bach seine Abliandlung über die himmlisclien Zeichen an Karl V. gesendet habe. Es waren diese im September 1530 in Wien gesehen worden: am 22. des darauffol- genden Uooats wurde Karl zu Aachen gekrönt. Der Zu- sammenhang liegt auf der Hand. Gengenbach erblickte in jenen llimmelserscheinungcn Beziehungen zu der be- vorstehenden Erhebung KarPs zum deutschen Kaiser, ganz in der Denknngsweise seiner Zeit, die unverstandene und auffallende Vorgänge in der Natur stets mit den Schick- salen der Menschen und Völker in Verbindung brachte. Aus seinem Munde konnte nur eine Karin verherrlichende Ausdeutung derselben kommen, und seine Abhandlung wurde zur Festschrift, die er etwa in Aachen überreichen liefs.

Die Maiiiiiiliiiis; ■iiiiHikaliMflier IiiMtrii- meiite im geriiiuiiiMflieii .^tiiMeuiii.

Die alte Instrumentalmusik gehört zu den bis jetzt am wenigsten erforschten Theilen der Alterthumskundc, und wenn für die Geschichte des Gesanges und der No- tenliteratur auch schon manches Tüchtige geleistet und mehr angebahnt ist, so haben die musikalischen Instru- mente noch durchaus nicht hinreichende Beachtung ge- funden. Und doch spielten diese im Leben unserer Vor- fahren keine geringere Rolle, als manches Andere, was ols wichtig zur Kulturgeschichte geachtet, wie Kleidung, Waf- fen u. dgl., lind was wiederholt den eingelienil.''ten Be- trachtungen unterworfen worden ist. Wenn wir bedenken, wie lief verwebt die Musik durch das ganze Wesen der alten Kirche war, in wie hiiiilige und nahe Beziehung sie zum Verlauf des bürgerlichen Lebens trot, so dürfen wir nicht anders, als erwarten, dafs die dabei verwandten Instrumente die bcdenttingsvollsteii Schlaglichter auf das Leben selbst werfen. Wer wurde z. B. in der Kriegs- pfeife der ölten Landsknechte den weichen melodischen Ton vemiuthen, der an den Gesang des Volksliedes er- inuertV Und hat eine aus einem Noniienkluslcr in Nuni-

Kunsl.

Tonkunst InstruQientc

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

8

htrg stammende, ge^en»artig im germau. Museum be- fliidlicbe Haudurgel iliren Ton nicht wesentlicli geändert, so wird UNS beim ersten Huren klar, dafs es gouz an- ders geartete Wesen sein mufsleii als wir, die bei die- sen Tonen sieb £ur Audacht erwecken liefseii. Ohne Zweifel liegt der Grund der bisher zu geringen Beach- tuug der alttii )lu^ikin>trumentr in deren Seltenheit; denn selbst in grufseren Museen lindet nuiii kuuni mehr als vereinzelte SlUcke. Das germanische MuMeiim. dus äunst bezüglich seiner Kunst- und AllerthuniSfamnilun^en die- sen gegenüber bis jetzt nur noch bescheideue Ansprüche machen kann, behndet sich doch im Besitze verschiedener ileihenfolgeu solcher Instrumente, die einen ziemlich voll- btandigeii Leberblick über dieses üebiet gewähren, wie das amScbluTs befindliche Verzeichuifs zeigt. Es kann zwar unsere Absiebt nicht sein, dicselbeu einer erschöpfenden Besprechung zu unterziehen, doch halten wir für ange- messen, Gelehrte, die etwa auf diesen Theil der Alter- thumswissenschaft ihr Augenmerk richten mochten, an- deutend darauf hinzuweisen, was sie im Museum linden können, auch zugleich zu bitten, die Lucken, sei es auch Bur durch getreue Abbildungen, ausfüllen zu helfen.

lüchlen wir zunächst den Blick auf die S a i t e u i n - Strumen te, als die, welche ohne Zweifel am fiuhstcn der künstlichen Musik zur Grundlage dienten, so finden wir zunSchst eine jener kleinen Harfen, die wir auf unziihligcn Abbildungen, namentlich in den Händen der Minnesänger und des Koiigs David finden, an sich sehr einfach und unscheinbar, aber merkwürdig als Beleg da- für, dafs jene Abbildungen nicht blofse Erfindungen des Kunstlers, sondern Nachbildungen vorhandener Muster wa- ren. Ein Seitensluck bildet aus etwas spaterer Zeit «jnc sogenannte Spitzharfe, auf beiden Seiten des platten Resonanzbodens mit metallenen Saiten bespannt. Den lebergong zum Ciavier bildete das C'imbal oder Hack- brett, welches noch bis in unsere Zeit in manchen Ge- genden auf dem Lande gebraucht wird. Das im Musenni vorhandene Ciavier v. 1580 ist ein wahres l'rnchtslUck und war wol einst in fürstlichem Besitz. Als Sniten- instrumenle schliefsen sich hieran zunächst die Insliii- menle au.i dem weilen Bereiche der Lauten, welche von der kleinen sogenannten Poschc bis zur grofsen Mindoline im Museum vorhanden sind. Besonders voll- zahlig ist die Iteihenfolgc der Streichinstrumente, von den einfnchsicn und ulleslen, den Trummscheiten ( Mi>- nochordien ; ».Abbild. Nr 1), bis zu den ausgebildeten Geigen aus der besten Zeit. Ein Contrehafs von Hans Vogel aus iNurnbcrg, von 15G.3 (s. Abb. Nr. 2), mag wnl zu den grofserii Selleiihriteii geboren. Nicht min- der gut ."inil die Blasinstrumente vertreten, ebenfalls

die mannigfache Ausbildung und Entwicklung dieser Gat- tung zeigend, von der einfachsten llohrpfeife und Hirten- flöte bis zur ausgebildeten Clarinette. Dazwischen lie- gen die Übrigen Holzblasinstrumente, wie sie in der Rei- henfolge nachstcbend aufgeführt sind. Darunter von be- sonderer Seltenheit eine zusammengehörige Reihe von 8 Kiiegspfeifen in Futteral und grofse Bafsinstrnmente (von denen 2 in Abb. Nr. 3 u. 4j. Die Blechinstrumente sind iiunu iillicli durch eine Reihenfolge alter Posaunen gut vertreten, unter denen die R e i c h s p o s a u n e " mit Reichskrune und Doppeladler den ersten Platz ein- nimmt (s. Abb. Nr. 5), mit reichen eingravierten und er- haben aufliegL'ndeii, vergoldeten und versilberten Verzie- rungen vom Jahre 1012, gefertigt von Isaac Ehe zu Nürnberg. Diese zusammenhängenden Reihenfolgen ver- vollständigen mehrere einzelstehcnde Instrumente, wie zwei der so merkwürdigen Handorgeln, zwei Dudelsäcke u. a. Der Sammlung von Originalen steht eine systematisch und chronologisch geordnete Reihenfolge von einigen hun- dert Abbildungen im Bilderrepertorium zur Seite, welche die Entwicklung der musikalischen Instrumente vom 9. bis zum 17. Jahrhundert übersichtlich veranschaulicht. (Schlufs folgt.)

Alte ltii>i(ori»4<>lie I*roplieKeliiii|cen.

Von Emil Weiler in Zürich.

Fa~t alle Vorhersagungen haben bekanntlich die Eigen- heit, dafs sie mit vielen Worten so wenig Bestimmtes als möglich verkündigen. Sie lassen immer mancherlei Deutungen zu. Im 16. Jalirhnndert gab es besondere Praktiken (ohne Kalender), welche die zukünftige Welt- lage behandelten und am Ende schreckliche Uebel, Ueher- sclnv emmnngen, ja den „Weltuntergang" verhiefsen. Un- ter diesen .Astrologen, einer Ausgeburt der Schreckhaf- tigkeit und Unwissenheit ihrer Zeit, zeichneten sich Joh. StolTler von Jiislingen, Joh. Virdung von llafsfurt und Joh. Carion von Bnetikaim aus. Die Zahl dieser mysti- .schen Politiker ist ansehnlich. Der Sirafsburger Drucker M. Jac. Cammerlander oder für ihn Joh. Vielfeld ( Piilycho- rius) sammelte sogar Ausspruche des Cyrillns, Melhodius, der Cumaischen Sybille, Reinhards, um zu bew eisen, dafs einmal ein grofser Kaiser kommen werde, der die Geist- lichkeit reformieren, d. h. ihrer Vorthcile berauhen und den rap>t absetzen wurde. Das wendet er auf Karl V. an. „Blan, sprUchwdrt'-r vn propheccyen, sie scheinen wie nernsch sie wollen, seint seilen vergebens ob sie schon lang Bu|ibleyben seint daruiTi nit fecl."

Wissenschaft.

Hiiiunclskunde. Astrologie.

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Anzeiger tur Kunde der deulsclien Vurzeil.

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Schliefslich heifst es: „Darumb billich dj dem Key- ser d3 sein werd, vn sich die gcyslliclien benugen las- sen mit dem alten zerbrochiien liscbcr garn Fetri, dessen nach folger sie sich on vnterla|i berUmen, Vos aulem non sie."

Auch von den Franzosen wird viel phantasiert. Die kleine Schrift fuhrt den pompösen Titel:

„Keyserliche Practika vnd prognostication , auß allen alten Weissagungen, von CCC jarn her zusamen geschri- ben, vnd mit diser zeit verglichen, das eben der vnuber- windllichst Rö. K. Carolus V. der sey, so Ueformiren, >nd allein das Regiment, von Orient bi|J in Occident er- obert soll &c. Auch werden hie in vil wunder geschich- ten in der weit zukünlllig durch den hochgelerten Mei- sler Alofresant zu Rhodis praclicicrt, Auch wie der vierdt Erb Hcrizog Johans von Buigund alle mawren, sie sein gleich eysen oder stäheln erobern werd, klerlich angezeigt. Alle alten Prophcceyen von Keyserlicher Maye- stat." Unter diesem Titel der Reichsadler, o. 0. u. J. 8 BI. 4.

Wenigstens drei Ausgaben. Ob alle von Cammerlan- der c. 1540, kann ich nicht sagen ; ich habe nur die eine gesehen. Der Titel einer zweiten hat den letzten Satz zu oberst, sonst wörtlicli gleich :

„Alle alten Prophecien von Keyserlicher Maiestat. Key- serliche Practica vnnd prognostication, au|i allen alten Weissagungen, von CCC. jaren her zusamen geschrieben, und mit dieser zeit vergliechen, das eben der onuber- windllichst. R. K. Carolus V. der sei, so reformiren, vnd alleyn das regiment, von Orient bis in Occident er- obern soll etc. Auch werden hie . . . ." o. 0. u. J. 4. mit Tilelholzschn. und vielen andern Holzschn. Bibl. Schadeloock. no. 3255, Vgl. noch Murr, Memorabilia II, p. 282.

Eine dritte Ausgabe beginnt:

„Keyserliche practica, vnd prognostication aus allen alten Weissagungen von CCC. jarn her zusamen geschrie- ben vikI nut diser Zeit verglichen . . . ." o. 0. u. J. 8 BI. 4. In Peslh. Index rariurum libr. bibl. Univ. reg. Budensis I. 39.

Des Herrn Alofresaut, der sich Astoignnts Vetter nennt, Prognostication hatte bereits 1510 I'. Gengenbach zu Ba- sel lateinisch herausgegeben. Verdeutscht erschien sie als :

Ain wunderliche Prophecey oder Weyssagung, ge- macht, praclicitrt vnd au(igeschriben durch den Hochge- lerten niayster Alofrcsant . . . Von der gcpurt Crisli 1525 biß aulT das jar 1540." Am Ende: München durch Hanns Schobsscr. 1519. 8 BI. 4. (letztes leer). In Berlin.

Die „Keyserliche Practica" ist also blos eine ver- mehrte Auflage des Alofresant. Mag nun auch dieser Herzenswunsch nach einer Reformation nie in den Siou eines Kaisers kommen, so kann ich um so weniger eine merkwürdige Prophezeiung übergehen, die wirklich in Erfüllung gegangen und wegen ihrer pünktlichen Berech- nung auffällig erscheinen mufs. Der genannte Hans Virdung schreibt in einem Büchlein:

Practica von dem lintcrist vn dem jüngsten tag auch was gestlielien sal vor dem Ende der weit. Meisler Hannsen Virdung vonii Ha|Murt .... o. 0. u. J. (1523). 8 BI. 4. In St. Gallen (SlifLsbibl j. auf der 4. Seile folgende Worte ;

„. . . ein grosse coniunctiJ nach welcher vber Neüntzig Siben jaie werde erfüllet zehen Salürnalisth reuolucion das ist so man schreibe würt Tausent Sibeu- hundert aclitzigk vn neun jare vnd zwyschen diser Con- iuuctio vnd der Endüg diser zehe reuolucion würt sich nahen dj ende der achten spere des himels do da an zwyfel ein grosse anderüg in der well würt sich erhe- ben newe Sect vfi gesatz" u. s. w.

Man wird Keinen finden, der richtiger prophezeit hatte, als der Astrolog des Pfalzgralen ; er sah im Jahre 1523 das Jahr 1789 voraus. Der Herzog von Braunschweig hatte sich die Niederlage ersparen können.

l^ebrr Vorfeiiirriediiiiiceii und f>reiiziveli> Land u. Leute. reii von iflarken, Ganeii und liiiiideru. Dortvescn.

Von Friedrich Thudichura, Privatdocenlen an der Uni- versität Ciießen.

Es ist in diesen Blättern vor Kurzem (August 1859) die Aufmerksamkeit der Geschichtsfreunde mit Recht auf die mancherlei noch sichtbaren früheren Anstalten zur Bezeichnung von Dorf-, Gerichts- und Landesgrenzen ge- lenkt und damit die Aufforderung verbunden worden, diese höchst wichtigen Erkennungszeichen der alten Landesab- theilungen durch Zeichnung und Beschreibung der Zu- kunft zu erhalten. Es möge vergönnt sein, jener .Anre- gung durch die Ergebnisse ausgedehnter Forschungen über diesen Gegenstand weiteren Nachdruck zu verleihen, und die Punkte, worauf es ankommt, näher zu erläutern.

DajJ es uraller Gehrauch der deutschen Volkcrgc- meinden war, ihre gegenseitigen Grenzen durch gro|ie Erdaufwürfe, lebendige Hecken, zuweilen auch gesetzte Steine zu bezeichnen, und so das ganze Land einzufrie- digen, N%i|ien wir aus den für un.'^ unschätzbaren Berich- ten des Caesar, Tncitiis und .Ammianus Marcellinus, so- wie ans miltelallirlichen Üenknialcrn. Die älteste Stelle darüber findet sich bei Caesar, Gall. Krieg 2, 17: ,,Ad-

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Anzciffei" liir Kunde tiiT deulscheii Vorzeit.

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juvabat etiam eorum consilium, qui rem dererebiiiit, quod Nervii antiqiiitiis, quum eqiiitalti nihil possent, quo rnciliiis nnillmortim cquitatum, si praedandi caiissa ad eos venissenl, iiipcdirent, tcneris arboribus iiicisis nt- que inflexis, crebrisqiie in latiludinem ramis enatis, et rubis senlibusque inlerjeclis, cfTeccranl, ut instar muri hae scpcs niiinimciita pracberent: quo non moilo intniri, sed iie perspici quidcm possit. liis rebus quum iter ng-mi- nis iiostri inpediretur, nou omiltendum sihi consilium Nervii arstimnvpruul ;" das hei|it: „Don Ruth derjenig:en, welch»- dies hinterbrachten, unterstutzte auch der Um- stand, da|i die Nervier von Alters her, da sie in der Rei- terei nichts vermochten, um die Reiterei der Greuziiarhbarn. wenn sie Rauhens halber zu ihnen kamen, desto leichter abzuhalten, durch jung eing'cschnittene und umgebogene Biiume und liHufig in die Breite gewachsene Aestc und dazwischen gesetzte Bronibeer- und Dorn- strauche, Zäune zu Stand gebracht hatten, welche mauer- ähnliuhe Bercstigungcn gewahrten, wo man nicht nur nicht eindringen, sondern nicht einmal durchsehen konnte. Da hierdurch der Marsch unseres Heerzuges gehindert wurde, so hielten die Nervier für gut, den Rath nicht unbefolgt zu la|ien." Daran schlie|jt sich Tacitus. Hist. 4. 37: ,,Ouin et loricam vnllumquo per fines suos Treveri struxcre, magnisque in vicem cladibus cum Ger- mfuis certabant;" das hei(it : „Sogar eine Brustwehrund einen Wall errichteten die Trevcrer ihre Grenzen entlang, und kämpften unter gro(Jcn wechselseitigen Niederlagen mit den Germanen." Tacitus, Annol. 2, 19: „Silvas quoquc profunda palus nmbihat, nisi quod latus unum .Angrivarii lato aggere extulerant, quo a Cheruscis diri- mereutur ;" d. h. : ,,Auch umgab die Wälder ein tiefer Sumpf, aujicr da(i die Angrivaricr die eine Seite mit einem breiten Damm erhöht hatten, um sich dadurch von den Cheruskern zu scheiden." .\mmianus, 18, 2: .,ubi terminales lapides Alamannorum et Burgundionum conflnia distinguebant." (a. 359.)

I eher die Avaren in Ungarn berichten die Aiinalen des Mönchs von St. Gallen, Buch 2. c. I (zum .lahr'Ul): ,,Das Land der Hunnen war mit neuti ringförmigen Hecken umgeben, jede 20 Fuji breit nrjd eben so hoch, von Ei- chen-, Bui hcn- und tichletibtanimrn anlucbunt ; die ganze innere Höhlung aber w urde mit Steinen oder festem Lehm au»KPfulll, und die Oberfläche der Walle mit dichtem Käsen bedeclit An den Rändern wurden kleine llilume gepflanzt, die sckappt wurden, und dadurch in der Tiefe Mcle Zweite trieben. Vom aujieraten bis zum zweiten King war »o weil, wie von Zürich bis Constanr, ; dazwi- sehen waren die Dorfer so gelegen, da|i man von einem zum iiixIiTri i'ine.H .Mllnllr^ liiif odir lliirnsjgnale verneh-

men konnte. Jeder King hatte Thore zum Aus- und Eingeben. Die Entfernung vom zweiten bis zum dritten Ring betrug 10 deutsche Meilen, welche 40 italienische ausmachen; und ebensoviel die Entfernung jedes folgenden Rings. Nach einer Notiz im Anzeiger f. Kunde d. d. Yorz. 1859, Sp. 39, soll einer dieser Ringe zwischen Do- nau und Thei|5 auf der Puszte Sarlo-Sar nächst Tatar aufgelunden worden sein.

Auch die Sachsen und Thüringer schieiien sich durch einen Graben. In der Urkunde (bei Wenck, hess. Ldsg. II, Nr. 25), wodurch KOnig üllo 11. im J. 971) dem Klo- ster Hersfeld den Zehnteu im thüringischen Gau Hassega schenkt, werden die Grenzen dieses üistrictes beschrie- beu : „scilicet a summitule vallis, ubi se Suxones et Tliu- ringi disjungunt, que Tcutonice dicitur girufde, sursum ad aquilonarem plagam usque in Willianwehe, , et de Ueimnalia usque ad fossam supra scriptam grofde" (gruft, hier = Graben).

Die Danen errichteten im 9. Jahrh in der Nahe der jetzigen Stadt Schleswig einen Grenzwall gegen die Sach- sen, das „Danawirk", d. Ii. Diinen-Wehr oder Wall. Auch die Briten und Mcrcier schied N\iill und Graben. (Dalil- niann, Gesch. v. Dänemark, 1, 21—23).

Dieses System der Einfriedigung wird aber auch wie- der bei den einzelnen Gnuen und deren L nteiahlheilun- gen angetroffen und hat sich hier vielfach bis in die neueren Zeiten erhallen, so daß sich aus Urkunden und Weisthumern, den Miltlieilungen älterer Leute und dem Augenscheine selbst die Einrichtung dieser Wehren ge- nau beschreiben läßt. Wo die Wälder zweier Gerichte oder Marken zusanimeiisto|ien, wurde das Gehölz auf eine Breite von 8 bis 10 Ruthen gestumpft und so zur Hecke umgewandelt. Man pflanzte hier gern Hainbuchen, die das Ka|)pen besonders gut vertragen, eine Eigenschaft, die dieser Buchenart sogar ihren Beinamen Hain-, Hagen- buche verschallt hat. Nur einzelne Biiume blieben als Grenzbäume, Lochbäume*), Malbaume, in dieser Hecke stehen ; in sie wurden besondere Zeichen, z. B. Kreuze, im Mittelalter bis auf die neuere Zeit auch Wappen der Ge- richtsherren, eingehauen ; z. B. : „zu anfang des Plutter- flu|ies in der lieeg stehet ein aichbaiim mit dem Vseii- burgischen wappen gezeichnet, der scheidet Birstein,

*) Eine Copic der Grenzbeschreibung Selbuldcr Gerichts V. ICOl liat „loegbaum." Guden 5, 910 a. 1426: „[icni vinb die lochbaunie, dos sali cyn vcrzieg sin vnd snll innn .sleyne .«cl/.en an dye siede oder ander bäume loch 0 n. " Die Beschreibung, welche Jo. Oelinger, de jure el conlroversii.s liniilurn, lliinnnv. 171.'i, S. .'}.'!() von dem Verfahren innrhl, kann ich mit Urkunden nichl nnlcr- ütiilzcn.

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Anzeiiri'i' lur Kunde der dcutsclieii \ orzeil

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Lelifnswcisc.

Sofiiilf Vci-

hältnisM*. Bliliragistik.

Wiichlersbach und Chur- Jlajntz" (iinsfedr. Grenzbeschr. V. 1G5Ü). „Ferner die lieeg- fort auf einen ducken hayiibutlien heegstumb, worin ein \ gehauen" (ungedr. Grenzbeschr. v. 1701).

Das Einhauen solcher liegenden Krenze (X) ist uralter und möglicherweise vorchristlicher Gebrauch. (J. Grimm, K. A. 545 Note.) Das weslgolhischc Gesetz bestimmt (X, 3, 3): „Si haec signa defuerint, tunc in arboribiis notas, quas decurias vocant, coiiveiiit observari : sed illas, quae anliquitus probantur incisae" (welche also bereits vernarbt sind). Diese Stelle ist dann auch wörtlich in's bairischi- Volksri-cht (11,3) uberspgangen. Gewohnlich abwechselnd mit solchen Bäumen, pflegten auch Grenz- steine, durch Kreuze, spSter Wappen, ausgezeichnet, der Hecke entlang gesetzt zu werden.

In der Wetterau heißen diese Grenzhecken, lleegen, Landheegeo, d. h. Einzäunung, Hecke, Landhecke. Seit einigen Jahrzehnten lä|5t man fast überall das Holz zu Hochwald schic|jeu, aber ich habe im Buchwald die Streifen knorziger Hainbuchenstämme noch Stunden lang verfolgen können, und vielen Lebenden ist die ehemalige lleege noch in guter Erinnerung.

(Fortsetzung folgt.)

Slittelalterllclie »ilej^el mit Jalirxnlilen.

Von Ober-Renlamtmann Mauch in Gaildorf.

Veraulafst durch den in Nr. 7 des Anzeigers v. 1859, Sp. 251 ausgesprochenen Wunsch in Betreff der Vervoll- ständigung des Nachweises vom Vorhandensein alter Sie- gel mit Jahrzahlen, säume ich nicht, aus meiner Samm- lung folgende Notizen zu erheben und zu dem angege- benen Zwecke mitzntheilen

Aufser mehreren der dort schon aufgeführten besitze ich: einen Abdruck des Siegels Hermann der rot zu Ulm, mit der Jahrzahl 13G9. Die Schrift zeigt die um diese Zeit ublic'h gewordenen Winuskcln ; die Ziffern aber sind, wie bei allen nachfolgend beschriebenen, die arabischen und stehen am Schlüsse des Schrifti inges. Wo eine Abweichung davon nicht besonders angemerkt wird, ist dies auch bei allen nachfolgenden der Fall.

Ferner ein solches von Johannes e hinger v. Mai- land, zu Ulm, mit der Jahrzalil 13(i'J.

Ein Siegel : „S. be rch lo Id i die li S « a r l z 1395." In der Urkunde v. 1398, woran das Original haiii;t, fuhrt Schwarz die weitere Bezeichnung : „Schulmaistei- genunnt burgei und richler ze Gyslinge", und in einer spulern Ur-

kunde V. Jahr 1399 führt er den Titel: „Vogt ze Gys- lintic."

Aus dem XV. Jahrhundert habe ich anzuführen : „S. clus dci vngelter 1414" zu Ulm. Minuskel- schrift. — Das Siegel eines £ hinger v. Ulm vom Jahre 1421. Desgleichen des Jörg Low (Leo) von Ulm, T. 1435; des wilhulm rot, richter zu Ulm, v. 1437.

Ein Siegel „hans richart, richler von gislingen"; die Jahrzahl 1442 steht im inuern Siegelraum unmittel- bar über dem Schilde. „S. eitel leo. 1449" Alt- burgermeister zu Ulm. Ein solches von ,,hans kraft 1445 ; nach der Urkunde Richler zu Ulm. Desglei- chen ,,mang kraft 14(J2", der jung, Pfarikirchenbau- jjfleger zu Ulm. Das Siegel des„mauricius enlzin- gei", Kirchenmeisters z. Vlm. 1465. Das Siegel Albrechts v. Rechberg von Hohenrechbeig, v. 1468.

„S. jerg lieber 1471" von Ulm. Ferner: Das Siegel von „heinrich h er I er 1473" von Hall. ,,Si- gillum JOS wirttenberg 1474", richler und pfarrkir- chenbaupflegher zu Vlm. „S. hainrich renbolt 147G", riarrkirchenbaupfleger in Vlm. Albrecht vo. Winkentall 147.. zu Schmidelfelil (die 4. Ziffer ist nicht leserlich). „S. cunrat leins 1487" zu Ulm. „S. Sebastian rentz 1495" Burger zu Ulm. Das Sie- gel Krafls von Hohen lohe v. Jahr 1495. Die Zahlen stehen niiniiltelbar über dem Siegelbild. End- lich: „S. daniel Schleicher 1497" richler, des rats vnd buiger zu Vlm.

Von den Siegeln der Städte habe ich den bereils an- geführten noch beizufügen:

„Sigillum comunilalis in gailndorf 1434" ein getheiller Schild, oben mit dem \\'a|)pen der limpurgi- schen Landesherrschaft, unten das \\ a|)pen der Sladt : ein Flofs. „S. civium de gruoeningcn 147 .". (Die 4. Ziffer ist undcnllich ) Majuskelschrift. Die Ziffern im innern Raum über dem Schilde. - ,,S. uuiversilalis ci- vium in hiberaco 1475." Ebenfalls mit Majuskcischrift. Die Ziffern stehen im innern Raum, rechts und links von dem in der Mille bcliiidlichen Baum. „S. civitatis in gislinge 14.0". (Die 3. Zillerist unleserlich.) Die Rose auf dem Ulmer Schilde.

An geistlichen Siegeln: ,,S. vdalrici mayer, ppositi in ysulis 1425." (Probst in den Wenden zu Ulm ) „Silm. Ernfridi dei gracia abbalis monastcrij in kam- berg. 1450 (mit dem Geschlechtswappen der Vellbcrge).

,,S. ieroiiimi abbalis monasleiii in ochsenhus. 1 198." Hiobei mochle ich Herrn Dr. Mr. billen, in Erwiij;,'iing

ziehen w idhii, oli es nicht im Interesse der \> is.-cn- schnn liege, nicht blos über die Zeil, um welche man anlicijg, arabische Ziffern zu gebrauchen, sondern auch

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Anzeiircr für Kuinic der deulschcn Vorzeit

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über ihre Form uud deren vielfalligc Acndcrungcn Forsclinngcii amuslellcn. *)

Die 2r, 3r, -Ir und insbesondere die 5r werden dazu reichlichen SlolT geben, und es dürfle nsmenllicli wcgm Erniiltlung des Alters rwcifelhafter Zahlen selbst der Versuch nicht ohne Werth sein, durch Sammlung ent- sprechender Beispiele wenigstens annfihtrnd festzusetzen, je um welche Zeit die eine und die andere dieser For- men erstmals vorgekommen sind.

Abbildungen dieser ZilTern mit genauer Angabe der Zeit, aus welcher sie stammen, und des Orts, wo die Originale zu linden sind, mUTsten natuilirh mit gegeben werdeo.

*) Diese Anregung des geehrten Herrn Einsenders ver- dient alle Berücksichtigung. Das gcrni. Museum wird seine Siegel unter diesem Gesichtspunkte nochmals mu- stern und dasErgebnils im Anzeiger mitthcilcn. Unsere verehrten Mitarbeiter werdeu gebeten, dann auch ihre Forschungen auf gleichem Wege zu veröffentlichen.

iiorordnungen. Die AuHHiattuiiK (Irr Ilorfriiiileiii Im

:nitlelul(er.

Von Dr. Tr. Ma reker, k. pr. geh. Archivriitli und llaus- iirchivar, in Berlin.

In mehreren fürstlichen Hoforduungen aus älterer Zeit, namentlich in denen des Herzogs Albrecht von Preufsen, findet sich die ausdruckliche Bestimmung: ,,dals, wenn eine Jungfrau vou Adel aus dem fürstliclieu Frauenzim- mer, mit Rath und Einwilligung des Herzogs und der Herzogin, sich zu verheiralhen pedenkc, der Herzog sie aus (inaden mit 10*) Alark an baarem Gelde aussteuern wolle." Die Hochzeit wurde dann auch gemeiniglich bei Hofe ausgerichtet, wovon Moser im llofrecht, Bd. 11, S. tot) IT. einige Beispiele aus den beiden letztverQosscuen Jahrhunderten beibringt.

Diese in der Natur des Hofwesens begründete Sitte ist aber ziemlich alt, wie dies auch Spiefs (Aufklarungen, S. 249) «US einer Urkunde, d.d. Plassenburg, 8. Febr. 1410, nachweist. Kraft dieses Docnmeiits bekennen näm- lich die Gebruder Peter und Christoph die Schlegler, ,,dafs ihre Mnitrr Katharina Truchsessin, Frauen Sophia, Herrn Burggraf Albrechts seliger Gedächtnifs Gemahlin, Hof- Jungfrau, durch selbigen Burggrafen Albrecht (f 1361)

ganzlich bezahlt eei des Zugeltes, das zu demsel- ben Zeiten zu Hofe einer Ho f- J u n k f rn w en ge- wonlich war zugeben zu einem manne.*'

Als Nornialsatz für dieses ,, Zugeid" scheint am burggräflich nurnbergischeu Hofe die Summe von 200 Gulden bestimmt gewesen zu sein; denn so quittiert z. B. (d. d. Nürnberg den 19. November 1-102) Martin v. VValdenfcls dem Burggrafen Friedrieb über 200 11., wel- che ihm Frau Margaretba, Burggraf Juhauu's Gemahlin, zu seiner Hausfrau Katharina versprücben. Wenn dage- gen Ebeiliaril v. ^\ aldenfels (laut (juillung v. 9. Dec. 1403) voQ Burggraf Friedrich VI. nicht mehr als ,,100 0., als seines Weibes Zugelt," erhielt, so geschah dies wol nur deshalb, weil die A^'aldeiifelserin sehr kurze Zeil am Hufe der nicht lange zuvor vermählten Burggräfin Elisabeth (narbmaügeu Kurfürstin von Brandenburg) in Diensten war. Ein anderes lloffräulein, welches im J. 1411 den Albrecht von Lichtenslein heiratete, stattete dieselbe Burggräfm mit 20011. aus.

Nicht minder wurden die ledig gebliebenen llofjung- fraueii beim Tode ihrer Gebieterin letztwiilig bedacht. So vermachte z. B. die Burggrälin Elisabeth, geb. v. llen- neberg, Witlwe Johann's 11., in ihrem ersten Testamente v. J. 1361 (s. Mon. Zoller. IH, Nr. 488) dreien Jungfrauen jeglicher 100 l'fd. Ilaller, ihrer Jurigfrau Anna aber 200 ITd. Ilaller. Nach einer späteren lelzt\\ iliigen Bestimmung derselben Burggrälin (s. Mon. Zoller. IV, Nr. 25) sollten ihre ,, J u n g frau en" : die Allhennin, Anna die Schlam- mersdorferin, die Mistclbeckin, die Wichseiisteinerin und die Storiii, jede 100 Schaafc, 2 Rinder und zwei Betten erhalten, wogegen ihren „Dirnen" (Kammerfrauen) ver- hältnifsmäfsig geringere Legate ausgesetzt wurden. Ebenso vermachte die Burggräfin Elisabeth, geb. v. Weis- sen, Gemahlin Friedrich's V., in ihrem Testamente vom 28. Januar 1375 (s. Mon. Zoller. IV, Nr. 276) aufser einem Legale für ihre Hofmeisterin llargaretlie von Auf- sefs, „ihren Jungfrauen : der Tandorferin und der Zenge- rin, jeglicher 100 Pfd. Ilaller zegeben zu dem gelle, dnz ge- w onlichen ist ze geben, sie zu eygem Hause ze bestallen."

Eine vergleichende Zusammenstellung ähnlicher Daten aus der Geschichte anderer Hofe wurde gewifs fUr die Kenntnifs des Ilorrcchts nicht nur, sondern auch für die Kulturgeschichte überhaupt erspriefslich sein.

(Mit einer Beilage.)

Verantwortliche Redaction : Dr. Kreih. v. u. z. .Xufscf.'). Dr. A. v. Eye. Dr. (i. K. F'roniinaiin. Dr. Kilir. 11 ci l li v. S ch r c ckf ns tc in.

Vrrinc der Mlrrarisch - artistischen .Vnslnit des germanischen lluseuiiis in Nürnberg.

U. K. Sebnid'nclic Buchdruckciel.

niJL v(;i: zum vxzek.fr f( ii kü\de der deü tsciiex voiizeit.

1800. A? J. Jauuar.

Chronik des irerniiiiiisrlMMi Miisouiiis.

Auch das lahr 18ßO verspricht für unsere deutsche Na- tionalanslalt ein gesegnetes zu werden. Kachdem wir im vergangenen alle Kräfte anzustrengen halten, um einen be- stimmten Hohe- und damit zugleich einen KuhepunKt im Aus- bau und in der Or^anisalion des Museums zu erreichen. Konn- ten wir mit danKharcr Befriedigung am .Tahrossrhiuls beken- nen, dals unsere Anstrengungen nicht vergeblich waren. Das Museum befestigte sich nicht nur nnniillelliiir durch .\usbau seines trefTlichen Sitzes, durch Krwerhung liosibarer Lilera- lur- und Kunstschatzc, unter denen bekanntlich Kaulbach's Wandgemälde, sondern auch mittelbar durch des deutschen Volkes immer lauter und deutlicher kundgegebene Zustim- mung und Theilnahme. Wenn wir uns auch den Beweis hie- von auf den unter der Presse befindlichen Jahresbericht von 1859 versparen müssen, so können wir doch nicht umhin, hier aus vielen anerkennenden Urlheilen eines der trelfendslen anzu- führen, und zwar aus Preulsen, in Aug. H eiche rs pe r ger 's Schrift über ehrisll. -germanische Baukunst (Trier, ISüO; S. 82) :

„Durch das Zustandekommen des bereits erwähnten Ger- manischen Mationalmuseums haben wir endlich einen festen Mittelpunkt für alle hier einschlagenden Bestrebungen gewon- nen. Schon der Umstand, dals die .Vnstiill durch einen so harten Buden wach.^cn, dals sie die vielen Schwierigkeilen und Antipnihicen iiberwinden konnte, welche sich ihrer Grün- dung enigegenslellten , thut ihre innere Lebenskraft dar und verbürgt zugleich ihre Zukunft. Wir machen kein Hehl dar- aus, dafs wir zu denjenigen gehört, welche den Gedanken für verfrüht erachteten, dafs wir die Bildung eines so umfas- senden allgemeinen valerlandischen Kunst- und Allerlhums- Vereines erst von einer künftigen Generation erwarten zu dürfen geglaubt haben. Allein es zeigt sich hier wieder, wie das Glück den Mulhigen beisteht, namentlich aber, was die energische Ausdauer des Einzelnen vermag, welcher sich un- gctheilt einer Idee hingibt, deren Realisierung ein inueres, wenngleich von nur Wenigen klar erkanntes BedUrfniis der Zeit geworden ist."

„Es ist hier niclil dir Ort, den grol'sarligen , .so

vicirach verzweigten Organisalionsl'lan des Naiionalmuseums darzulegen ; wir verweisen auf die zahlreichen VerOlTcnlli- chungen seines Vorstandes, deren Inhalt in erfreulicher Weise darlhul, wie viele Maschen zu der Kelle, welche die Aalion in allen ihren Sttimmen umfassen soll, so zu sagen bereits fertig daliegen und wie von Monat zu Monat sich immer mehrere in einander fügen. Es war schon von guter Vorbe- deutung, dafs das Institut mit einer grolsen nrchilologischen That, der Hcslauralion der im tiefsten Verfalle darnioder- liegenden ehemaligen Karlhauso zu Nürnberg, seine Wirksam- keil begonnen hat ; ihre wiedererstandenen Hallen bergen

bereils des Schätzbaren viel, und es steht zu hofTen, dafs sich allmählich .\lles dahin flüchten wird, was anderwärts keinen Wurzelboden mehr hat, wahrend es hier eine Lücke ausfiillt und durch die Zusammenstellung mit .\nderem eine Bedeu- tung gewinnt."

.\uch das k. preufs. Cullusministerium hat sich, zwar ohne noch (wahrscheinlich wegen Ulangcls einer Budgetposilion) einen Geldbeitrag gewähren zu können, neuerdings untcr'm 28. Nov. V. J. sehr anerkennend für das Museum ausgespro- chen und die thsiigsle Untersliilzung rücksichllich der Be- schaffung der .\bgüsse allcrihiimlirher Kunstwerke zugesagt. Ebenso hat auch das kgl. bayer. ("ullusministerium unler'm G. Decemb. v. J. wiederholt die Förderung der Zwecke des Mu- seums durch amtliche Verlheilung seiner Berichte zugesichert.

Von den zahlreichen neueren Unterslützungsbeitriigen sind diesmal folgende aufzuzeichnen: Se. Ii. Höh. Prinz .\le- xander von Preufseu 20 Thir. ; Se. Er). Graf Rudolph von Stadion, k. k. Kammerer und wirkl. geh. Rath, ge- genwärtig in Nürnberg, einen Jahresbeitrag von 50(1. nebst höchst werlhvollem Geschenke für die Bibliothek.

Von Cor po ra t io nen haben neuerdings Jahresbeiträge gezeichnet: Stadirath B ib er ac h 5 fl., Magistrat Dinkels- buhl 10 n. (stall der Irühern5n.), Stadirath Ku I da .1(1. .»kr. Magistrat Pfarrkirchen 2 fl., die (^asinngcscllschafl in Wetz- lar, die Freimaurerloge „Ernst für Wahrheil, Freundschaft und Recht" und der Turnverein zu Coburg. Ueberhaupt hat die Pflegschaft daselbst, sowie die zu Biberach, Uarm- stadt, Iserlohn, Pfarrkirchen, Schwabach, W er- neck zahlreiche neue Beilrage gewonnen. Hr. E.A. Freund, Pfleger für üffenbach, iiat seinen eigenen Beitrag auf lOfl. erhöht, um vorläufig seine Sladt selbst zu vertreten.

Neue Pflegschaften sind errichtet worden in Bran- denburg, Detmold, M. Gladbach (Prcufseii), Kaschau (Oberungarn), Osnabrück. Pfarrkirchen, Troppnii.

Endlich dürfen wir nicht unerwiihnl lassen, dafs durch freiwillige Beilrage der wOchenilich an zwei Abenden in der Hausmeislerei der Knrthause zu-^niiinuiikommendcn tiasle eine sehr zweckmalsigo Erweiterung dir llirrenlrinkstube ermög- licht wurde.

Dankend wird der Empfang nachstehender lieschenke be- scheinigt:

I. Für das Ai'chiv.

la. Renovanz, llnfluichhandlrr, in Rudolslndt : IGIS li;21. Aiilii);rHpluii von Fr. Juslus Berlurh, Job. Fr. Rohr, Dr. H. C. A. Eirhsllldt, Fr. FrObel, Fr. Rauch u. Frau Ibilr. Rrinwald, geb. Schiller. 1807— 1815. Pap.

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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JXTeigTier, Kaufmann, lu Nürnberg : lü2j. Schreiben ä. Obersllieulenanis Filsch lu Regensburg. 1(335 Pap. Heinrich Scheller, Kimfmnnn. zn Nürnberg: lG2ij— ltJ2H. llrii (iraljzctlcl «her Niirnb. Begrabnirssliilten v.

16Ö6 u. 1714. 2 Perg. u. 1 Pap. Abschr. 1629. Verieiclinif» d. in d. Grabslalle Nr. 80 aul d. Johannis- kircbb. z. Nurub. riihinden Per«. 1831. Pap. Nie, Urban V. ürbanstadt, k. k. Finantbczirkskom- mis:>ar, zu Kger : 1G30 31. Uedrucklcs Schreiben d. Übcrmarschalls H. v. Sley- nilz a. d. Kalb zu E(,'cr, nclisl üei'. 1.^10. Pap. Käfer, rfarrcr, zu llulling : 1G32. Schreiben d. liulb» i. Nürnberg a. d. Pfalzgr. (»tlhein- rich bei Hhein. 1584. Pgni. J. Plafa, Lehrer, zu Lanlerhofen bei Kasll :

1633. Kevers des Pfalzgrafen Ludwig bei Khcin f. Georg v. Holfslcio, 1455; nebst Verzichlbrief des Erasmus v. »olfstein. 1507. Alt. Pap. Abschr.

1634. Aulographeo v. Abt iUichael z. Kastl u. v. Rectoren u. Provisoren d. Jcsuilcn-CoUeg. z. Ambg. 1555—1757. Pap.

1635. Artikel des Schneiderbnndwerks zu Kastl. 1584. Pap.

1636. Ilandwcrksordnung des Schneiderbandwerks z. Kastl. 1654. Pgm.

1637. Ilandwerksordn. d. MullerhandwerUs z. Kastl. 1715. Pap.

1638. ilandwerksurdn. f. d. Schreiner, Zimmerleute etc. z. hast!. 1717. Pap.

1639. Patent der Regierung zu Amberg für die Webermeister. 1793. Pap. Abschr.

1640. C'opulationsattest für Wilh. Stopf u. M. Anna kislerin. 1797. Pap.

1641. Freibrief d. Fürsten u. Abts Castulus zu Kempten f. Ma- ria .\nna Kuislin. 1707. Pap.

II. Für die Bibliothek.

Schlller-GomltÖB in Gielsen, Düsseldorf, Weifsenburg, AL-ileld, liergzabcrn :

8312. Programme, Gedichte, Reden, Berichte etc. zur Schil- Icrf.irr. (Ihy9.) 2. 4. 8.

Fritz Plchler m Graz:

8313. Ders., doi Lowenlicd. Festgedicht zur Schiller-Feier, d«.-)«.) 8.

Dleterich'srhe liuehhandlung in (Intlingcn :

8314. II. Kwald, Gochichtc des Volkes Israel. 2. Ausg. 7. Bd. 185!». 8.

831.'.. l'hilr,l„i;ii<. llr-L'. V. E. V. Leulsch. XV, ]. 1859. 8. Dr. Adalbert Kuhn, Professor, in Berlin :

8316. Uers., Sagen, Gebrauche und Märchen aus Westfalen. 1. Tbl. 1859. 8.

E. Fldlcin, Sladt-Archivnr, in Berlin :

8317. Der»., Kaiser Karls IV. Landbuch der Mark Branden- burg. 18.56. 4

8318. Ders., die Territorien der Mark Brandcnburf. Rd. I (1. u. 2.) u. Tbl. II. 18.57 5.y. 4.

Verein für siebenbUrg:. Landeskunde in Ilermann-

stadl : 8319. Ders., Archiv. 3. Bd., 3. Hft. 1859. 8.

Frledr. Haas, llofrath, in Darmstadt : 832(1. Ders., über die F.nl.stebung und geograph. Grenzen der Ronianis( hen Sprachen etc. 1859. 4. N. Kymmel, iSuchh. in Riga :

8321. F. V. Adelung, Uebersicht der Reisenden in Rufsland. 2 Bde. ISIG. gr. 8.

Ed. Trewendt, VcrIagsbuchhdI. in Breslau :

8322. iL Luchs, ruman. und gothische Stilproben aus Bres- lau und Trebnitz. 1859. 4.

R. li. FriderichS, VerlagsburhhdI. In Elberfeld :

8323. Die Kepgauische Chronik : das Buch der Könige, von G. Schone. 1859. 4.

L. Renovanz, llofburhhdl. in Kudolstadt:

8324. Deutscher L'niversllals-Alnianach lur 1859. 8. Dr. H. B. Cb. Brandes, Privatdocent, in Leipzig:

8325. Ders., (irundriis der Sachs. Geschichte. 18G0. 8. Eberhard, Inspektor der Ateliers des gerni. Museums:

832G. Vricse, architektonische Verzierungen. 1563. qn. 2.

Nie. Urban V. Ürbanstadt, k. k. Finanzbezirkskom- missar, in Egcr :

8327. Geschichtl. Notizen üb. d. Stadt Plan. Pap. Ildscbr. 2.

8328. 16 Patente aus dem 18. Jhdt. 2.

8329. Artickcin des allgemeinen Landtag-Schlusses aulT dem Prager-Schlofs, 1G97. 1G98. 4.

8330. J. B. Wilhelms, topogr.-slatislische Uebersicht der Herr- schaft Künigswart. 1859. 8.

8331. 4 Sclirlflcn der 12. General - Versammlung des böhm. Forst-Vcroins in Marienbad. (1859.) 2. u. 8.

Stephan BlÖSt, Webermeister, in Nürnberg:

8332. Munzcdikt vom Jahre 1G77 mit Abbildungen. 2.

Graf Bentheim- Tecklenbnrg in Worzborg:

833,'i. Mciiwe Tc>l;ini('nl. 17rM. kl. 8.

Sociöte de I'histoire et des beaux arts de la Flandre maritime de France In Bergues : 8334. L. de B.iccker, Sagas dn Nord. 18.57. 8.

Dr. L. J. F. Janssen, Consorvator am Reichsmuseum für Allerthilmer, in Leyden : 8335- 83G4. 31 gröfsore und kleinere Schriften nrchflologi-

srlirn Inliallcs. 183() 59. 8.

Dr. Joh. Nep. Vogl, nIederOsler. I.anilschaft.ingcnl, in Wien: 8365. Derselbe, Volks-Kalcnder fnr das Jahr 1859 u. 1860.

18.59 u. 60. 8. 83G(;. 2 Sl.icke nir Schillrrf.sl-Liloratnr. (18.59.) 8.

Töchter-Erziehangsanstalt zu Kricdrichsladi- Dres- den :

83G7. Dies., iiir Krinncrung an die Schiller Feier. (1859.) 8.

O. Delstung', Buchliandler, in Jena : 83li8. Urgan für Autographensammler etc. rrdiglrt von ilr. Joh. Günther. 1859. Nr. 12. 8.

21

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit

22

Historisch Oenootscliap in Uiret;hi!f''''-'8 ■■'■' •'-" 8369. Dies.. Werken. Co,ie\ iliplom. Serie, IV. Deel, 1. .\f(l. Blad 13-17. V. Peel, Blad 41—50. 0. J. 8. 837a Dies., Werken. Kronijk. 1857. Bi. 12—24 u. 1859.

Bl. 1-ia 8. 8371 Dies.. Berielen. MI. Docl, I!l. 1-5. 18.')9. 8. Gesellschaft für Pommer'sche Geschichte und Älterthumskunde in Stetlin :

8372. Dies., ISailische Slnilien. 17. Jahrsj. 2. Hfl. 1859. 8. ■" ^. A. Boltz, Olierlieanitcr im k. U. I'oli/.ejminislorium,

in Wien :

8373. Der.«., ihc rantala of the licll hy Fr. Schiller. 18.'>9. 4.

Dr. F. "W. Bärensprungr, Hoflmchdr., in Schwerin :

8374. E. Boll, die Insel Rügen. Kcise-Erinnerungen. 0. J. 8.

8375. Ch. F. M. Eisenlohr, das literar- artistische Eigenlhum und Verlagsrecht. 1855. 8.

8376. Jo. Bodini colloquium heptaplomeres etc. cur. Lndov. Noack. 18.57. 8.

8377. C. A. .Vckerniaiin, Repcrlorium der in das Gebiet der Fremdenpolizei einschl. im (Jrofsherzoglhum MeUlen- burp-Schworin geltenden gesetzl. Vorschriften. 1857. 8.

8876. e.h. Eisenlohr, die PrOYOcalio ad Popiilum etc. 2. ThI. 18.58. 8.

8379. Joach. Slüter's ältestes rostocUer Gesangbuch v.J. 1531, hrsg. V. Wiechmfnn-Kadow. 1858. 8.

^'Direction der administrativen Statistik im k. k. Handelsministerium zu Wien:

8380. Dies., Milllieilungcn aus dem Gebiete der Statistik. Jahrg. III -VII, 3. l25 Ilfte.) 1854 .58. 8.

Dr. Th. Sickel, k. k. a. o. Professor, in Wien : , , ^

8381. Ders., das Vicarial der Visconti. (Sonderabdr.) i859.'8.

8382. Ders., die Texte der in den Monvm graph. medii acvi enlhaltenen Schrifltafeln. 1. I.fg. 1859. 4.

8383. Ders., eine Urkunde der Königin Margarete, d, d.,.13. Od. 1246. (Sylvcsiergahe) 1858/59. 8.

Dr. Karl Reichel in Wien :

8384. Ders,. Studien zu Wolfram's Pariival. 1858. 8. Alois Egg^er, Professor, in Wien :

8385. .\braliam a Sta. Clara's „Redliche Red für die Kraincr. Nation, mitgethcilt von A. Egger. 1857. 8.

Thomas "Welzenbach, Schriftsetzer, in Wiirzbnrg: 83öü. Ders., Bericht über den Unlcrstützu ngs-Verein der Buch- drucker lu Würiburf. 1848—54. 55. 56. 57. 58'. 8. u. 4. Dr. F. A. Ronfs, (|niese. Professor, zu Nürnberg :

8387. Friinz lloHnKiiin, akad. Festrede zur Feier des hundert- jährigen (iebiirtslnges F'riedr. Schillers. 1859. 4.

8388. Zur Seliillerfest-Feier in Würzburg. Stucke. Ed. Sch'warzmann, k. pr. Archivar, in Sigmaringen :

8389. D>rB., harl I., lirnf zu Ilnhenzullern-Signiaringcn und Markgrofin Anna von Baden etc. 1859. 4.

: Hlo. Urban v. Urbanstadt, k. k. Finanzbezirkskom- missar, in Kger :

8390. 19 Stück Patente Ordnungen etc. v. 1651 1778. 2.

rfoT.

Jos Prökl, Phoiograph am germ. Museum :

8391. \. Winter, (leschichte Portugals, Spaniens und Frank- reichs. (>. J. 8.

Se. Majestät König Georg; V. von Hannover:

8392. Oeuvres de Leibniz, puhliees pour In prcmiere fois par A. Foucher de Caroil. Tome I. 1859. 8.

Direktorium des Gymnasiums zu Arnstadt :

8393. Einen, über die hohe Bedeutung, welche die Grofstha- ten F'riedriehs II. fiir die Entwicklung der deutschen Literatur gehabt haben. (.Prgr.) 1858. 4.

Schillerfest-Comit^ in Cassel: 8391. W. KnlrKenlieiiiier, Festrede etc. 1859. 8. Nebst Prolog und 2 Programmen. 8. Verein zur Ausbildung; der Gewerke in .München : 8.395. Zeilschrift. IX. Jahrg. 4. Hfl. 1859. 2. 'Wittenberger Verein für Heimathkunda des Kurkreises zu Willenbcrg :

8396. Ders., dritter .Jahresbericht. Nov. 1858—59. 4. M. Du Mont-SchaubergVehe Buehh. in Köln :

8397. Organ für chrisll. Hunsl, hrsg. v. Fricdr. Baudri. Nr. 23. 1859. 4.

Prof. Dr. Rud. Virchow in Berlin :

8398. Ders., zur Gesehichle des Aussatzes. 1. Artik. (Sepa- ralabdr.) 1859. 8. , , ' .

Rieh. Peinlich, Gymnasial-Professor, in Gralz : 8.399. Ders., ein Lorbeer- und Olivenzweig zur Schillerfeicr. 1859. 8. V,

laUdwlg Ifsleib in Laibach :

8400. Ders., Fesiprolog zu Fr. v. Schillers SScularfcier. 1859. 8.

Herm. Martins, geh. Archivar, in Berlin:

8401. National -Zcilung. Nov. 1859. 51 Nummern. (Scbil- lerfeier in Berlin betr.) n

Dr. H. F. Mafsmann, Professor, in Berlin :

8402. Ders., zum Sehillerresle 18.59 in der Berliner Gesell- schaft für deulsehe Sprache. (1859.) 8. .j

8403. Friedrich Schiller. Ein Lebensbild. 1859. 8.

8404. Ludw. Erk, Schiller-Lieder. 1859. . 8. ,

8405. 9 weitere Slflcke (Feslprogr., Lieder," Trinksprüche etc.) zur Berliner Schillerfeicr. (1859.)'

Dr. F. A. Märcker, Privaldoccnl, in Berlin :

8406. Ders., Feslgabcn zur hundertjährigen Gcbmts/iü^, Fricdr. Schillers. 8. . ,!| ..atid'jtil .1

8407. C L. VVerther, Festrede zur Schillerfeier elc. (1859.) 8.

8408. Max Jahns, zur Schillerfeier. (18.59.) 8.

8409. 4 weitere Slflcke (Prolog, Lieder, Trinksprücli«) lur Berliner Schillerfeier.

Comite für die Sohillerausstellung' in Berlin :

8410. Das»., Verzeirhnils der aufgestellten Bildnisse, Hnnd- Bchriflcn, Drucke, llusikalien unil F.rinnerungen. 2r Abdruck. 1859. 8.

Comite Flamand de France m linnliirehen :

8411. Doss., Bullelin, Nr. 17. Sept. n. Od. lS.V,r 8.

23

Anzeipcr für Kunde der dculsclien Vorzeit.

24

Joh. Nepom. Trieb u. I.eonh. Seybold, hiinben-

lelirgr, iii MiihIcIIr jiii :

8412. Dies., slatisiL^rhe Bcschreihunp drrStadl und des Stadt- brzirkrs MinJcllieim. 1SÜ9. 8.

Ig^n. FetterB, Gynioasiallehrer, in Leilmorilt :

8413. Lfilrncrilicr Wochenblall. 1859. Ar. 4G, 4. (Schil- Icrfcipr bcir.)

Dr. Adalb. V. Keller, Universitdtspror., in Tubingen : 81U. linlrasi- zur Sdiillcrlileralur. 1859. 4.

MV. F. Beurlln in Trir.U : 8415. Dcr.s., Prolog lur Schiller- Keicr etc. 8. Nebst Auf- ruf und Prnjiramni.

Dr. Franz Pfeiffer, Universiiatsprofessor, in Wien : 841(j. Dcri.. libir Wulilier von der Vogelweide. 18G0. 8.

M. F. Easellen, k. pr. llofratli u. frcni.-Lieut. a. D., in

Hamm: ;, ,t,.,-,v •; ^ n - "it' '

8417. Ders., Ucbersicht der Geschichte der Grafschaft Hark. 1809. 8. Direction des k. k. Gymnasiums zu Klattau: 8-llS. Dui., 'J- Jahre» - licrichl. liuili.; K. Stein v. Korden- •tein, Friedr. v. Spee als religiöser Dichter der Trutz- Aaililiyall.) 1S.')9. 4.

Jos. Mar. Wagrner in Wien :

8419. Weislum der Vor.^ladl Liopolilstadt bei Wien, aus dem IG. .lalirh. Neue Piipicr-.Vbscbrifl. 4.

Dr. R. Haas, Dlrector des publicistischen Bureaus, in Wirsliadcn :

8420. reniralblatt des deutschen Cur- und Badelebens. Nr. 20 u. 21. 18.Ö9. 4.

Prof. Dr. Wiehert, Direrlnr d. Gymnasiums zu Guben :

8421. Prn^Tr. II Cedichle T. Srhillerfcier in (iubcn. (IS.ng.) 8. Gesammtvereln der deutschen Geschlchts- u.

Alterthums-Vereine m Sniii;.Mri:

8422. Ders., Corresp.-Blatl. 8. Jahrg. Nr. 1-3. 18,^9. 4. Qöfs, Conditor «. .\nlii|iiil.'ilrnbanill('r, in Nürnberg :

8123. (ioitl. Siegm. Wolf, Zunft- Vcrzeignifs Eines Erbaren nnd Ehrlobl. Handwerks der Schumacher. 1757. Pap. Hanibrhr. 2. Dr. C. W. V. LanclzoUe, Direktor der Staatsarchive, in l^crlin :

8424. H. Klempin, diplomatische Beitrage zur Geschichte Pom- m<rn5 de. 18Ü9. 8.

F. Fechner, Rcdaclcur, in (iubcn:

8425. Gubener Wochenblall. 1859. Nr. 46 u. 48. 4. (Zur Srliill.rf. ier.1

Oraf Badolf t. Stadion, k. k hanuiicrcr u. wirkl.

geh. Hntli, Kriaiichl, in ^ll^nl)erg: 8420. Hern, de Brejdcnbach, opusculam iinctaruni perogri- n»lioiiuin. 1480. )i. Pgm -Druck. Theodor Wag^ler, Kaufmann, in Nürnberg : 8-127. Der.«., die hanhaiise zu Niirnlierg. 1.H49. 4. Ildscbr.

Polytechnischer Verein in Wunburg : 84i;-l. Dir.., U.,(li.M.,Lhnli. .\r. 4.'>— 48. 1859. 8.

Wllh. Schmld, Buchhändler, in Nürnberg:

S429. V. Bibfii, die narkotischen GenuUiiiiltel und der Mensch, 1855. 8.

8430. Ders., die Getreidearien und das Brod. 18G0. 8.

8431. F. W. Ghillany, chronologisches Handbuch für die neue polil. (iesrhichle. 1856. 8.

Jac. Eckhardt, Webermeister, in Nordlingen :

8432. Pomerij Seriiic/ne» de Saudis llyenialcs et Esliuales 1514. 2. Bt'igebuudc n :

8433. Slellarium Corone benedicte Virginis Marie etc. 1514. 2. Trowitzsch & Sohn, Hon)uchdruckerei in Frankfurt a,Ü. :

8434. MoikiLsmIu ift Itir deulbchfs Städte- und Gcnieindewe- sm, lir^g. V. \. Piper. 5. Jahrg. 12. Ilft. 1859. 8.

Fürstl. Jablonowski'sche Gesellschaft in Leipzig:

8435. H. Wiskcmaun, die antike Landwirlhschafl und das von TliiiiicirM'he Gesetz. 1859. 8.

G. D. Teutsch, Direktor des Gymnasiums in Sch&fsburg : 843G. Ders., vor dreihundert Jahren. (^Separatabdr.) 18G0. 8.

Dr. Frhr. Roth v. Schreokensteln, 11. Vorstand

des gerin. Museums :

8437. Mdllfg. Hunger, consilmm jurid. über das von Erzher- zog I'erdiiiand ao. 158G ausgangcii iieligunsmandul etc. Orig. Ildschr. 2.

F. Schamberger, k. Landger.-.Xssessor, in Gräfenberg :

8438. Ueforniacion der Stat Nurcmberg. 1522. 2.

8439. Onolzb. -Brandenburgischer AdrcisKalender auf das Jahr 1748. schm. 8.

Dr. Jul. Kolatschek in Biala :

8440. Ders., Festrede zur huiidcrijührigen Gedflchtoifsfeier der Gehurt Schillers. 1859. 8. ,,„ ^

Ottmar F. H. Schönhuth, Pfarrer, in Edeliingen :

8441. Ders., kleine .Tuf;(n.lliihlioihek. Hfl. 4. u. .'S. 1859. 16.

8442. Ders., die Bürgen, KlOsler, Kirchen und Kapellen des Würtlemb. Landes. Bd. 1. Hfl. 1— .5. 18.59. IG.

8443. Ders., Erinnerung an das landwirlhschalll. Fest zu Mer- geniheim. 1859. IG.

Dr. A. Namur, Professor ii. 'ühliolhekar, in Luxemburg:

8444. Ders., noticc sur un d<^pot de nionnaies roniaincs du iime si^clc. 1859. 8.

8445. Mandat des ßnihs zn Nürnberg, Unzucht, hindcsmord etc. betr. v. 12. Aug. 1702. 2.

8446. Aerztlichcs Zeugnifs für Kmtzkranke. 1GG3. 8. Dr. W. Brenner-Schäffor, prakl. ,\rzl, in Weiden :

8117. I'icigramuL und Kisliluir zur Srhillerfcier in Weiden. 2. u. 4. Historischer Verein für Krain in Laihach :

hl IS. Hers., >lillh( iluii^cii . IS.^ft. ..\iijT. Nov. 4.

Heinrich LempertZ, Inhaber der Firma : J. M Heberle, in Köln : 8449. Den., ßilderheltc zur Gesch. des Buchhandels. Jahrg. 18G0. gr. 2. Gosellsohaft fUr Biidslavische Geschichte and

Alterthümer m Agram : 645(». Dies., Arki> , hnijga V. 1Ö59. 8.

25

Anzeipcr für Kunde der deulst'hori N'orzeit.

26

Allgemeine german. GeBellachaft in Nürnberg: 8451. Dies., Tcut. Monatscbrift elc. , hrsg. v. Fr. J. Kruger. 1%0, 1. Ilft. 8. Hautz, llolriilh, Direktor des Lyceunis zu Heidelberg: 8-152. C. Aug. ("adcnbach, das Ljceum zu Heidelberg in sei- ner gescliicbtl. linlwickelung. 1859. 8. 2 Expl. Eng-elhardt, Kechlsralh, zu iN'urnberg : 845J. (l'tuerbach,) die Wellkccrschaft das Grab der Mensch- heil. 18U. 8.

8454. .\. Lips, die deutsche Bundcssladt. 1815. 8.

8455. Fr. Bolsicr, für Griechenland und Bayern. 1833. 4. Fr. 'Westermann, k. pr. Major a. D., in Emmerich :

845G. Ellljche Rcmcdien so mhan zu den pferdllen gebraucht. Auch zu den .>llntchen. 1574. Pap. Ildschr. 4. Sr. Schneider in Düsseldorf :

8457. Ilrijclisluck einer I'crgani. -Handschrift, theolog. Inhalts. 2 BIttr. kl. 4.

Societe fran^aise d'archeologie in Tarit:

8458. Dies., Bulletin monumental. 3. S^rle, tome 6, 26. vol. nr. 1. ISiiO. ,S.

Friedr. Märcker, Professor, in Meiningen :

8459. II. Fischer, Rede bei der Vorfeier des lOOjährigen Ge- burtstags von Fr. Schiller. 1859. 8.

8460. L. Bechsleln, scenischer Prolog z. Schiller-Jubelf. 1859. 8.

8461. 7 Wfeitere Stücke zur Schiller-Feier in Meiningen.

Dr. A. Haupt, k. Inspektor am Naturalien- Kabinet in Bamberg :

8462. Ders., Beitrage zur Kenntnifs des Diluviums und des altern Alluviums um Bamberg. (Sonderabdr.) 1860. 8-

Dr. Frhr. Roth v. Schreckenstein, zweiter Vor- stand des gcrm. Muacuuis:

8463. Das galante Sachsen. 1735. 8. Polytechnischer Verein in Würzburg:

8464. DcTs., gcniunniilzige Wochenschrift. 9. Jahrg. Nr. 48 .'>3. isfifi. s.

Historischer Verein f. d. Niederrhein in Köln :

8465. Ders., Annalen. 7. Ilft 1859. 8. Dr. E. H. Costa, in Laibach:

8466 67. 6 Stücke zur Schillcrfeier in Laibach. Ungenannter in Linz:

8468. J. (. . Sircinz, Festrede zur Schillerfeier in Linz. 8. Nebst 7 weiteren dieselbe betreff. Stücken.

Hahn'sche Ilofbuchhandlung in Hannover:

8469. J. Ch. A. Ileyse's Fremd würterbuch, neu hrsg. von C. A. F. Mahn. Lfg. 6. 1859. 8.

8470. Job. Lcunis, Synopsis der drei Naturreiche. 2. Aufl. ThI. 1, 2. Hälfte. 1860. 8.

Historischer Verein für Ermland in Braunsberg :

8471. Ücrs., Zeit.schrifl. 2. ilft. 1S59. 8.

8472. nir>., MiinuriHiii.i hisloriac Warniieusis. 2. Lfg. 1859. 8. P. Marcus Holter, Capilular und Professor im Bcne-

diktlnerstift KrenisinUnsler :

8473. Xenicn /.um 10. Nov. 1«.')9. Vnn einem Uberöitcrrei- cher. 8.

Omeis, Pfarrer u Senior, in Henfenfeld:

8474. Kochbuch. Pap. Ildschr. 1551. 4.

8475. IloMirri Hins il Vhssea cum interprelatione. 1535. 2. Friedr. Asschenfeldt, Buchhändler, in Lübeck :

8476. Urkundenbuch der Stadt Lubeck. 1. n. 2. ThI. 1. u. Hälfte. 184;i— r.!», 4.

K. K. Central- Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale in Wien :

S477. Dies., Millheilnngen. 4 Jahrg. Nov. u. Dec. 1859. 4.

J. Plafs, Lehrer, zu Lauterhofen bei Kastl : 8478. Die Gemain Ordnung zw Berngaw. Pgm. Ildschr. 1549. kl. 4. Dr. J. Suib. Seibertz, Krei^gerichtsrath, zu Arnsberg: 847Ü. Ders., Landes- und Uechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen. Bd. 1, Ablh. 3. 1860. 8. Dr. Ludwig Häufser, Ünivers.-Prof., in Heidelberg :

8480. Ders., Deu Ische Geschichte vom Tode Friedrichs des Grofsen etc. 2. Aull. 4. Bd. 1860. 8.

Dr. Häser, Universitais-Professor, in Greifswald :

8481. A. Schiller, Rede hei der Feier von Schillers hundert- jährigem Geburtslage. 8.

Dr. Ferd. Wolf, Kustos an der k. k. Hofbibl. zu Wien:

8482. Ders., Beitrüge zur spanischen Volkspoesie. 18,59. 8. Ij. Renovanz, llofhuchhandler, iu RudolstadI:

8483 Ders., Chronik der Furstl. Schwarzb. Residenzstadt Ru- dolsl.ndl. 2. Hfl. (ISlio.) 8. K. Böhmisches Museum in Prag :

8484. Dass., Pam:ilky. Ked. K. VI. Zap. D. III, s. 8. 1859. 4. Dr. A. Heidenschreider, prakt. Arzt, in Herrieden :

8485. Ders., Versuch einer Mcdicinal - Topographie des Land- gerichtsliez Herrieden. 1854. 8.

Ii'institut historique in Paris :

8486. Dass., l'Invesligateur. 25. annee. 299. livrais. 1859. 8. Dr. Ed. IVilh. Löhn zu Ilohnstein (K. Sachsen) :

8487. Ders., Dr. Caspar Creutiiger oder Crucigcr etc. 2. ,\un. 18.")',l. K.

Dr. Ludwig DÖderlein, k. llofrath und Professor, zu Erlangen :

8488. Ders., F'cstrede an Schillers Ininderljidirigcm Geburts- tag. (1859). 4.

Dr Emil Otto zn Heidelberg :

8489. Ders., Schiilerbiullien. 18,59. 8 Historischer Verein zu Bamberg:

8490. Ders , 'J-J. Ilerichl. 18."(8,,59, 8.

Dr. H. "W. Densen, Subrektor, zu Rotenburg o. d. T. :

8491. Ders., Hieroglyphen und Buchstaben. Eine historische Studie. 1860. 8.

8492. Ders., Fr. Schiller's Lebensgang. Eine Festrede. 1899. 4.

III. Für dio Kunst- und Altcrlliums- sammlung.

Stab, Gerichlsliole, in Niinilierg : 3128. Falscher Salzburger Ihaler v. J. 1687.

27

Anzeiger fiir Kunde der deutschen Vorzeit.

88

Sleblgk, hrrel' Ilnuplm. a. D., io Dessau:

3129. 4 5oecn. Wcndenpfcnnige.

3130. 2 L»ck«iepel von 1589. Elze, craii);. {Tarrer, in Laibach :

31.'U. .') Lackabdriicke von Siegelslocken J. 14. u. 15. Jhdts.

littst, kgl. .\dvokal, in Sirnubinf; : 313;i. Ein Kund von 4U bajr. u. a. Schwanpfennigen vom

14. Jhdi. 3133. Silbermunic von Erzheriop Sigismund von Oestcrreich 1;'.. Jhdi.

Harrer, Cloldarbeitrr, in Nürnberg: 313!. Hornbrille v. 18. .Tlidt.

Dr. Ebersberger, prakl. .\rzt, in Niimberg: 31".'>. Silhi riiHin/.e v. Kaiser Leopold I.. 1689.

Graf Poccl, slud. jur.. in München: .Tl.S'j. ■; nltc bc i RirliCnccU ffcfundene Sporen.

Fr. Krönlein, (jerbereibesilzer, in Zeilitiheim : 31.(7. Krnnkfurler Th.iler v. 1637.

Back, Lebrer, in Zeililzheim :

3138. Broiicrni<:daille »xif die Kaiserin Maria Theresia. Fr. Oebelmrath BCärcker in Berlin :

3139. (^ed.Kb(nirsblair auf die .Scbillerfeier, Stdrck. Eogelhardt, ('artikulier, in N\lrubcrg :

ail'i. Sillrrmiiliiille auf Elisabeth Kraus, 17. Jhdt.

Frhr. V. Aufaefs, Zollvereinsinspektnr, in «iransec : 3111. Zwei allyrrm. Brunccringe bei Grolswolter^lorf in der Prov. Brandenburg gefunden. ;'K:)«iib

Baron J. J. v. Hirsch auf (lercuth bei Woriburg : 3142. hupferne Kuppellnderkung m. e. Sternkarte. 17. Jhdt.

H. Scholler in Nürnberg: 314,5. Mansfclder Thaler v. J. 1627.

3144. Thaler v. K. Kudolf IL v. J. 1602.

3145. 7 Silbermiin2en aus der Zeil von 1650.

3146. 28 Silbcrrnunicn aus dem 17., 18. u. 19. Jhdt,

3147. 5 KupIcrDiiirizen aus d. 18. u. 19. Jhdi. KÜblwein, llüirsarbciter a. d. liibliotbuk d. gcrin. .Mus. :

3148. Burggräil. nürnberg. Silbermünze v. J. 1614.

Dr. A. Barack, fur.^ll. ßibliolhekar, in Donaueschingen :

3149. Grulse harte des Kheins, von Loller, 1794.

Cr. Hauser, Professor nn der kgl. Gewerbschule in Nord- lingen :

3150. Kanonenkugel v. 17. Jhdt.

3151. Siegel Bischof Marquards l. von Eichslalt. Dauer, l'rof. an der kgl. Gewerbschule in Nördlingen :

3152. 3 tiypsabgnsse v. Thurbesehl:i;,uii des 1.'). Jhdis. ^

Frau Hauptmann Frfr. v. Tucher in iNurnberg,' < ;

3153. Bunter leinener Kissenüberzug v. 17. Jhdi. Hoffmann, Mechanikus, in IVurnberg :

3154. Schwert mit Scheide v. 18. Jhill.

3155. Bestlilng für einen Glockeuzug v. 18. Jhdt.

3156. Gestell fiir einen Ueifrock v. 18. Jhdt.

Fr. Dachtier, Lehrerin der französischen Sprache an der höheren Töchterschule zu Kürnbcrg :

3157. Messer mit reichverziertem Grille v. 1622-

.tdil .tCL

Cliioiiik der liistoiiscbiMi Veieiüo.

Annalen des Vereins für Kassauische Alter- t hu m. «künde und (ic s c h i cht s fors chu n g. VI. 2. A. .Vbhandlunsen : Das Ffahlgniben-haslell bei Ilolzhausen, von Landmesser Wacner in Kernel. Germanische Grabalterthu- mer, mit besonderer Beziehung auf die Ausgrabungen bei Rambach, von .Mcd.-Hath Dr. Reuter. Die Salziger Meilcn- ileinc, von Dr. Rössel. Graf Eberhard I. von Kalzenelnbo- gen und die ljrali.^lattc scinci Geschlechtes in der Abtei Eber- bach, von dems. Die Sauerburg, von J. B. Junker. Ji. Mis- ccllcn zur .\rchHologie dieser Gegenden und deren Geschichte.

11 i tthe i lungen des historisch - antiquarischen Vereins für die Städte Saarbrücken und St. Johann und deren Umgebung. .\blh. IIL 18.59.: Ucber die römi- schen MederlaJiungen und die Hümcrslrafscn in den Saarge- ginilen von Dr. Srhrnter. (Jesellsi haflsangf legcnhciten.

Mitt h ei I Dogen der Gcichicht- un d A I tcrthums- th u nisforsr h r n d rn Goiellichaft dei Ofterlandcs, V, 1. IBM: :,nj) -t^.iruH üfb -r.i

.'ahreiberirhl etc. Die Einrichlungen und Mafsnnhmen für die Gesundheit der Einwohner der Stadt Allenburg wah- rend de» Mitlelnller.i, von Kr. Wagner. lieber die EnKte- hung der Kamilicnaamcn, mit bcnundcrer Rücksicht auf Sach-

sen und Thüringen, von IL C. von der Gabelenli. Die Ur- kunden zur Geschichte des Kollegiatstifles St. Georg auf dem Schlosse zu .\ltcnburg, von Fr. Wagner. Ucber eine Ur- kunde Dietrichs von Leisnig 1291 , von IL C. von der Galie- lentz. Nachtrag zu dem .\ufsatz : Zur Geschichte des rielTs- ncrlandcs, von IL C. v. d. Gabclentz. * T' . .

Zeitschrift des historischen Vereins für Nie- dersachsen. Jahrgang 1856. (Nachtrag): Die Wehrpflicht des Erzsiifles Bremen im J. 1551 ; mitgelh. von IL v. d. Decken. Das Verhallen der Stadt Hannover im J. 1625, beim Beginne des dün. Kriegs, von Dr. Onno Klopp. Miscellen zur Ge- schichte etc. Chronologisches Verzeichnifs der im .Vrchive des historischen Vereines für Niedcrsaehsen, Jahrg. 1845 49 und der Zeitschrift des hislor. Ver. für Nieders. 1850 56 abgedruckten Urkunden und Dokumente. Al|ihabetischcs Register Aber 6\t 12 Jahtgifnge' 1845-56.

Jahrg. 18.57. (Hannover, 18.55)"): Die Re.Mlzungen i\vr Ci»-' fen von Schwerin am lihken Elhufer und der Ursprung die- ser Grafen, von Krhr. v. Hammerstein. Welcher Ver.inlns- sung verdankt Bischof Brrnward von Hildesheim seinen Na- men ? von Dr. Kr. Burhholz. -- Der llaii.shnll der St. Gollin- gcu am Ende des 14. und wftlirend der ersten Hallte des 15.

29

Anzeiger für Kunde der deutsclieii Vurzeil,

30

Jahrb. v. W. Havemann. Geschichtliche ^oliIen über Man- delsluh's Vorzeit (rail Abbildungen), vorn Amlsrichler Kiedcler.

Ausgrabungen im Forslamtc Rielscl, Amts Medingen. von C. Einfeld. Nachtrag zu dem AuTsalz über die Hesitiungen der GraTen von Schwerin, von Frhr. v. Uammerstein. Mis- cellcn zur Altertliumskunde und zur Geschichte von Nieder- sachsen.

Z wei u ndz wa nz i gs le Nachricht über den histori- schen Verein für Niedersachsen. Hannover, 1S59 : Gescll- schartsangclegenheitcn.

Urliundcnbuch dess. Ver., lieft IV.: Marienroder Ur- kundcnbuch ; vierte Abtheilung des Calenberger Urkunden- buchs, von Wilh. v. Ilodcnbcrg in Celle.

Jahrbücher für die Landeskunde der Herzog- thiimer Schleswig, Holstein und Lauen bürg, her- ausgeg. von der S. H. L. Gesellschaft für vaterl. Gesch., redig. von Th. Lehmann und Dr. Handelmann. Bd. I, Hft. 1. Kiel, 1858: Auszüge aus dem Ürtsrcgisler von llaseldorf, Hasclau, Seeslermühle, Neuendorf, Grofs- und Klein -Kolmiir vom J. 1495 1501, mitgelh. von Rud. Brinkmann in Kiel. Daniel Georg Morhof, von II. Katjen. Kun.^ldenkmäler derHerzog- thUmer, milgclb. aus dem Archive des Kunstvereins. Rei- henfolge der AelJte des ehemaligen Cistercienser- Mönchsklo- ster Reinfcld, von E. F. Mooyer. Kleine Mittheilungen.

Heft 2: Hans Penz. Ein aktenmafsiger Beitrag zur hol- slcin. Sitten- und Rechtsgcsch. aus dem letzten Viertel des 16. Jahrb., mitgelh. von Rud. Brinkmann. Kritische Beleuch- tung von Allen, die ddn. Sprache und die Nationalität in dem Herzogthum Schleswig oder Südjütland. (Fortges. in folg.)

Einige Bemerkungen über die Schrift : Schleswigs Recht und Gerichtsverfassung im 17. Jahrb. Nach den Gerichtspro- tokollen von Dr. C. L. E. v. Stemann etc., von Dr. Ernst Fried- lieb. Kleine Mittheilungen.

Heft 3: Der Frederik VII. Koog vor Süder-Ditmarschcn, von 0. Kicr. Die Kirchen der Ilorzogthümcr Holstein und Lauenburg, in kunstgesch. Hinsicht untersucht. 1. Frolistei Stormarn, von C. J. Milde. Das sächsische Heergewäte und die holst, ditmars. liaucrnrüstung, von H. W. Nitzsch. Kleine Mittheilungen.

Bd. 11. H. 1. 1859: Blutrache unter holstein. Bauern im letzten Viertel des 16. Jahrb., mitgcth. von Rud. Brink- mann. — Zur Chronologie scbleswig'scber Bischöfe, von C. F. Mooyer. Kleine Mittheilungen.

Baltische Studien. XVII. 2. Stettin, 1859: Dreifsig- ster Jahresbericht. Das .\llarwcrk der Kirche zu Umnianz, von C. V. Rosen. Vertheidigungsschrift der St. Stralsund, im Mai des Jahres 1529 beim k. k. Reichskammergericht in Speier eingereicht, wider die vom Stralsunder Oberkirchherrn Hippolytus Steinwer erhobene .\nklage in BcIrefT der von der Stadt verüblen Verfolgung des kathol. CIcrus. .■Vus den Reichskammergerichlsakten mitgcth. von J. G. L. Kosegarten. Die Vernehmung der vom Stralsunder Oberkirchherrn Hippo- lytus Steinwer gegen die Stadt Stralsund gestellten und 1.527 zu Grcifswald abgehörten Zeugen. .\us den Reichskammer- gcrichtsakten in Auszug niilgeth. von denis. Uebergabc des .\mtcs Eldena an die Universität Grcifswald, 28. Man 1634, unter dem Rektorat des Dr. Jakob Gerschow. Bemer- kungen zum Leben des Dr. Jak. Gerschow, von Fr. Laten- dorf zu Neustrelilz (Schlufs.) Das Friedlandische Kriegs- volk zu Greifswald in den Jahren 1627 31. Nach den .\k- ten des Greifswalder Stadtarchives von J. G. L. Kosegarten. (Vierte Fortsetzung, enthaltend d. J. 1630: Gustav Adolfs Landung in Pommern, 25. u. 26. Juni 1630). Die zehn Ge- bote in der Kapelle zu Pudagia, nach einer Aufzeichnung v. J. 1548, niilgeth. von Wiechmann-Kadow. Nachtrag, enthal- tend die Wolfcubulteler zehn (iebote und die Stargarder, von J. G. L. Kosegarten. Bücheranzeigen, von dcnis.

In der im Laufe des Monats December zu Wi en gehallonen Versammlung des Altert hums-Vereins boten die Kunst- schätze der Kloster Kloslerneuburg, St. Florian, Admont, Kremsmünster a. a. , welche als Belege zum Vortrage des Herrn Dr. Gust. Ilcider über die typologischen Bilderkreise des Mittelalters ausgestellt waren, ainen höchst überraschen- den Genufs. Besonders an die kostbaren Kunslschatze des Stifts Klosterneuburg knüpfte der Redakteur der k. k. Cen- tralcommission, Hr. K. AVeifs erläuternde Bemerkungen in Be- zug auf die Form und die Technik der Gcfafse.

^ a c li r i c li t c n.

lilteratur.

Neu erschionono Worke.

1) N. Feder manns and H. Stades Reisen in Süd- amerika, 1529 bis 1555, herausgegeben von Dr. Karl Klüpfel. Stuttgart (liier. Verein), 1859. 8. 209 Sin. Nicolaus Federmann war betheiligt bei dem mifslunge- ncn Colonisationsversuch, welcher von dem Welseriscbcn Hand- lungshause zu .\ugsburg in dem demselben von Kaiser Karl V. als l'fand für ein Anlehen vcrtragsniälsig Uberlassenen Lande Venezuela unternommen wurde. In den „Schlulsbenurkungtn

des Hcrnusgcbcrs" wird die Geschichte dieser Untcrnehinnng in den llauptzügen vorgeführt. Hans Stade marliio auf einem portugiciischcn Schiffe eine Heise nach Brasilien und wurde von den dortigen Wilden gefangen genommen. .\üf.<er der Erzählung seiner Abenteuer liefert er noch einen besondern Bericht über seine unter den Wilden („Tuppin Inbat") ge- machten lieobaclilüngen ihrer Sitten, Gebrauche etc. Beide Keisebeschrciliungen sind nach allen Drucken von 1557, weiche aus der liuchrrsaninilüng des Marlin Crui^ius •lammen und jetzt auf der Tübinger Universitätsbibliothek sich befinden, neu abgedruckt.

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AriKoiircr lilr lüiiiilc der doiilsclion Vorzoit.

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2) Dalimils chronik vonBohmen beransgcgcben von Venceslnv Hnnka. Slullgarl (liier. Verein), 1859. 8. 253 Sin. irf' ui\

Von demselben Ilcr:iuspebcr erschien frflher Hie böhmi- sche Reimchronik des Daliniil (Daliniilovn chroniKa elc. V Prazc 1849 etc.), von welcher in einer auf der Bibliothek des Prager Domkapllels berindlichen Papicrhandschrifl, datiert von 1^89, eine gleichfalls gereimte deutsche l'ebersetzung existiert. Diese l'ebcrsetiung ist es, von welcher hier ein buchstäblich getreuer Abdruck geliefert wird. Voran geht (S. 3 18) eine dem Ualiinil nicht angehörende llebersicht der böhmischen Regenlen und der Kloslerorden in kürzern Reimzcilen. Ueber den M'erlh der Chronik wird verwiesen auf die „Würdigung der allen böhmischen Geschichlschreiber von Franz Palacky. Prag, ]H'iO. Der ..Schlufsbemerkung des Herausgebers" folgt eine Beschreibung der Handschrift, .\nnierKuugcn (Verbesse- rungen) und ein alphabetisches Register der vorkommenden Orts- und Personennamen.

3) Fastnachtspiele aus dem fünfzehnten Jahrhundert. Nachlese. Von Ad. v. heller. Stuttgart (liier. Ver- ein), 1858. 3G7 Stn.

Die llauptsammliing, welcher diese Nachlese sich an- schlicfsl, erschien 1853 in 3 Banden, wovon die ersten bei- den 121 Stücke und der dritte .\nmcrkungcn und Register enthalt. Die Nachlese bringt noch 11 Stücke und Nr. 120 wiedeiholl, hier in vollstamliger Fassung. IJie Bedeutung die- ser Spiele für die Geschichte des deutschen Dramas, der Schau- spielkunst, der Sitte und Sprache ist allgemein anerkannt.

4) Die Genesis der Corporatious-fjüler der Bau- ernschaft und der Gemeinde-Güter in den mäh- rischen Land-Gemeinden, mit Rücksicht auf deren ältere Verfassung von P. Ritter von Chlumecky, m. sl. Archivsdirektor. Brunn, 1859; in Commission bei Nitsch u. Grosse. 8. 34 Stn.

!■> )Diese kleine Schrift hat zunfichst einen praktischen Zweck, indem sie die Hesnltale wissenschafllicber Forschungen über die Knislehung der gemeinschaftlichen Guter der Bauernschaft gerade in einer Zeit vorlegt, in welcher durch Niclilbcach- tung des historischen Rechtes den altbercchligtcn Bauern ein nicht unbeträchtlicher Schaden zugefügt werden konnte. Ob- gleich nur von den Verhflllnissen der mdhrischen [.andgcliieia- den die Hede ist, unri auch dieses nur in gedrängter Kürze, sind doch die unter I, II u. III gegebenen hibtorisrhen Nachrich- ten von allgemeiner Bedeutung für die lieschichtc der l.and- wirthschaft und der bflucrlichrn Hechle. .M.i llauplergobnifs dürfte wol bezeichnet werden : dafs die Landgemeinde in Mahren, und sicherlich auch anderwärts, ursprünglich eine lanihvirthschafllirhe Krwerbiginossen.schaft war. und |ioliliseh iiirlil existierte, und dnis das (irmrindeeigenlhiim, welches ursprünglich lin vom (irundlierren abgeleitete» gewesen ist. Dicht der Gemeinde als jurihli.ichcr Person, sondern den l!an- crn von X. Y. /. als cnncrrlen (tesninmleigenthütncrn zustand. Uli (hirdi i.tt nicht ausgeschlossen, dafs in vielen andern Land-

strichen die Entwicklung der Dorfgemeinden eine wesentlich andere gewesen sein kann als in Mahren. Jedenfalls sind aber die vom Verfasser gemachten Mittheilungen von rechls- treschichtlicbem Interesse und ganz dazu geeignet, vor unbe- rechtigter .\nwendnng von Abstrnctioneii und modernen An- schauungen zu warnen. K. v. S.

5) Denkschrift den privilegirlen Gerichtsstand der Stand es herren im Königreiche Bayern in Strafsachen betreffend, verfalst von Dr. Heinrich Al- bert Zachari.1, ordentl. Professor der Rechtswissen- sehaft zu Gotlingen etc., Nürnberg, bei ,\ugusl Reckna- gel. 1853. 8. 79 Stn.

G) Die staatsrechtlichen Verhaltnisse des graili- chen Hauses Giech während des Besteheos des deut- schen Reiches und nach der Auflösung desselben, ein publicislisehes Erachten von Dr. Ludwig l'ernice, Uönigl. preufs. geh. Über-Regierungsralh etc. Halle, bei Eduard Anlon. 1859. 8. 183 Stn.

Beide Schriften bezwecken eine gnnulliclie Beseitigung der vielen publieislischen Werken zum Vorwurfe gereichenden Un- klarheit rücksichtlich der standischen I'riirogative des standes- herrlichen Hauses der Grafen und Herren zu Giech und sind daher erwünschte Beilrüge zur Geschichte des hohen .\dels in Deutschland. Namentlich gilt dieses von der letztern Schrift, welche die slaalsrechllirhen Verbiillnisse des grüfliehen Hauses bis in die iilleslen Zeiten zurfiekverfolgt und ^'2 archivnlische Beilagen enlhiilt. Schon im 12. und 13. lahrlnindert urkund- lich, wurde die Familie Giech am 22. März IfiSO in den Stand der Reichsfreiherren und am 24. März 1695 in den der Reichsgrafen durch kaiserliche Diplome erhoben. Ihre Stel- lung zur freien RcichsritterschafI, welcher sie früher angehörte, wird näher besprochen. R. v. S.

7) Handliuch der deutschen Reichs- und Slaaten- rech tsgesch i c ht e. Von Dr. A. v. I) a n ie 1 s. I. Tbl. Germanische Zeit. Tübingen, II. Lnupp. 1859. 8. X. u. 597 Stn. Die neuere Zeit hat sieh bekannt lieh der deutschen Rechtsgeschiehte mit grofser Vorliebe zugewendet. Seit Eich- horn, dem Begründer einer allgemeinen Geschichte des deut- schen Rechtes, haben sich neben einer ansehnlichen Zahl von llonographislen und gelegentlichen .Arbeitern auf diesem Ge- biete namentlich zwei durch ausgeführte Arbeiten bekannt ge- ninchl : Zopll und Walter, wlihrend Gengler durch seinen Grundrils besonders um die Literatur des deutschen Rechts sich Verdienste erworben hat. Zöpfl und Waller haben in ihren Werken ilen StnIT in py.«lemalischer Methode nach Rerhls- disciplinen und einzelnen Rerhisinslilulen behandelt ; seinen eigenen Slanilpnnkt und seine Behnndliing^weise dc.'selben deutet der neueste Bearbeiter so an : Durchgreifend lassen sich nur die Zeil vor und nach .Xiiflöiting des karnlingiseben Reiches scheiden, xveil in rraterer staatlich der Knlwirklungs- gang für verschiedene, seitdem oinjinder srlhsIKndig zur Seile stehende Nationen i in gemeinschaftlicher war, in letzterer

33

Anzeiger für Kumie der deutschen Vorzeit.

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dagegen das deutsche Reiht sich als eigenllinmlichcs aus dini weiteren Kreise der germanischen hechlsbildungen herM>rgc- boben hat. Hiernach wird die Darstellung zwei Haupl- Iheile erhalten, für die Geschichte der germanischen Völ- kerschaften und Reiche und für die deutsche Reichs- und Staa- tenrechlsgeschichte. Aeben ZopQ und \Valler hat also v. Da- niels seinen Sloir noch bedeutend erweitert, aber selbst soweit er den dreien geuieinsani ist, darf auch hier v. Daniels nicht blos auf eine neue Grupiiierung desselben, sondern auch auf neue Gesichtspunkte und manche Bereicherung in den Einzel- heiten Anspruch erheben.

8) Reisen des Johannes Schiltberger aus Mün- chen iu Europa, Asien und .\frika von 1394 bis 1427. Zum ersten Mal nach der gleichzeitigen Heidelberger Handschrift herausgegeben und erläutert von Karl Fried- rich Aeumann. Mit Zusätzen von Fallmerajer und Hanimer-Purgslall. München, 1859. Auf Kosten des Her- ausgebers. 8. XVI u. l(jü Sin.

Der Verl. hatte ursprünglich die höchst verdienstliche Ab- sicht, ein grOlseres Sammelwerk deutscher und bayerischer Keisebeschreibungen herauszugeben : diese Absicht ist leider zurückgelegt, und als eine Frucht der vorbereitenden Studien dazu erhalten wir nur dieses Einzehverk in sorgfuliigcm .\b- druck, mit sachgemalscD Erläuterungen und einer inhaltsrei- chen Einleitung. Diese Einleitung enthält die Miltheilungen über Schiltbergers Heimat und Geburt, die Darstellung seines Charakters, wie er im Reisctagebiiche uns entgegcnlnlt, die Untersuchung und geographischen Feslellungen über die Rich- tungen seiner Reisen, endlich die Verhältnisse seines Ge- schlechtes zu jener Zeil in Bayern unter Herzog .Mbrecht III. Die Erläuterungen enthalten zum Theil Auszüge aus frühe- ren Schriften des Verfassers, Berichtigungen der Namen und ähnliche, herübergenommene Bemerkungen aus Hammers .ar- beiten und von Fallraerayer selbst hinzugefügte kleinere Mit- theiluogen.

9) Zur Chronik Dresdens von Dr. Karl von Weber, Ministerialrath, Direktor des Haupistaalsarchivs zu Dres- den. Verlag von Bernhard Tauchnitz. Leipzig, 1859. 8. VIII u. 188 Stn.

Der Verfasser gibt in dieser Schrift im Zusammenhange, was er wahrend seiner archivalischen Laufbahn zur inneren und aulseren Geschichte Dresdens an schatzenswerthen Bei- lragen gefunden hat; es ist diese Chronik neben dem früher schon herausgegebenen, (ür die Kulturgeschichte höchst werth- vollen Werke „.\us vier Jahrhunderlen" entstanden, indem die zu einer Chronik Dresdens geeigneten Notizen aus jener Sammlung zuriickgelcgt wurden. Die Chronik enthalt etwa einzelne Beitrage Iheils zur inneren und aulseren (ieschichic der Stadt, iheils mehr zufälliger Natur, gclegeniliche Anek- doten oder Ereignisse, die aber stets für den Charakter der belrelTenden Zeit kennzeichnend sind. Zu jenen erslcren ge- hören namentlich die Absrhnille : Bewaffnung der Biirgcr- schaft, .Arnibrustschutzen, Freischiefscn : Hauserzahl ; Getriide- ordnung vom 12. .\iig. 1574 : Leichenordnung der Schifferge-

sellschafl \()n llj07 ; polizeiliche Anordnungen von IGIO 1677 u. a.

10) Geschichte des Ritterlichen Ordens St. Johan- nis vom Spital zu Jerusalem. Mit besonderer Be- rücksichtigung der Bailei Brandenburg oder des Herren- meisterlhums Sonnenburg. Von A. v. Winterfeld. Mit lllnsirationen. Berlin, M. Berendt. 1859. 8. XVI u. 896 Stn.

Dieses sehr schon ausgestallelc Werk ist aul .\nregung des Prinzen Karl von Preufsen, des gegenwartigen Herrenmei- sters der Bailei Brandenburg des Johannilernrdens, ausgearbei- tet. Indem einerseits die Erneuerung der Ballci Branden- burg durch den König Friedrich Wilhelm IV. am 15. üklbr. 18.^2 das Interesse an der Geschichte des Ordens frisch be- lebt hat, anderseits eine vollständige Geschichte desselben bisher mangelte, ist das Unternehmen ein ganz zeilgemiifses und gerechtfertigtes. An Vorarbeiten und selbst ausführli- chem Darstellungen der alleren Zeiten fehlte es freilich nicht, und das Verzeichniis, welches der Verfasser davon mitge- theilt hat, bekundet, dafs er in dieser Beziehung auf der einen Seite viele Unterstützungen erhalten, auf der andern Seite aber auch manche Schwierigkeiten zu bewältigen gehabt hat.

11) Die Geschichtschreiber der deutschen Vor- zeit in deutscher Bearbeitung, unter dem Schulze Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preufsen herausgegeben von G. H. l'ertz, J. Grimm, K. Lachmann, L. Ranke, K. Riller, Milgliederu der kgl. Akademie der Wissenschaften (Berlin, Wilh. Besser's Verlagsbuchhand- luug, Franz Duncker)

enthalten in ihren neuesten uns vorliegenden Lieferungen 30—34, 1857, 8. folgende Uebersetzungen : LieL 30, IX. Jahrb., 14. Band- Die Chronik des .\btcs Rcgino von Prüm. Nach der Ausgabe der Monumenta Germaniae übersetzt von Dr. E. L. Dümniler. Lief. 31, VIII. Jahrb. 1. Band: Le- ben der Aebte Gallus und 0 t ni a r von Sankigallen. Nach der Ausg. der Monum. Germ, übersetzt von Dr. .\. Pott- hast.— LicL 32, X. Jahrb., 1. Band : Die Fortsetzung des Regino. Nach der Ausg. der Monum. Gcrman. übersetzt von Dr. Max Büdinger. Das Leben des Bischofs .Vdal- bert von Prag. Nach der .\usg. der .Monum. Gcrni. über- setzt von Dr. Hermann Hüffer. Lief. 34, IX. Jahrb., 11. Bd.: Die Annalen von St. Bert in und S l. Vaasl. Nach der Ausg. der Monum. Germ, übersetzt von Dr. J. von Ja sm u n d.

12) Beitrag zu einem Wörterbuch der deutschen Mundarten des ungrischen Berginndes. Von K. J. Schröcr. Wien, Hof- und Staalsdruckerci. 1858. 8. 2. Abth. J— Z, S. 63-136.

Nachtrag zum Wörterbuch etc. (w. o.) 1859. 8.50Sln.

Nachdem die erste Abthtiinng des „Beitrags" in der Beil. zum Anz. 1858, Nr. 9 bejpriicheii worden, verdient die zweite schon wegen der am Schluls /.usainmcngeslelllcn Sprnchpro-

35

Anzeiger für Kunde iler lieulsclicii Vorzeil.

36

beo, deren nufserdeni das Worlerbucli seibat einielne bringt, besondere Erwahnun);. Dem ...Nachtrag'- gibt liohern Werlh, di.rs demselben Forschungen an Ort und Stelle zu (!runde liegen. Ein iweiler Theil mit den eingesammelten Sprach- probeo und grammatikalischen Bemerkungen soll nachfolgen and diesem, um das gesammtc .Material mdglichst zu vereini- gen, ein Schriftdeutsch- mundartliches Wortverieichnifs beigc- fügt wi rden.

13) Sammlung be r g m annis che r .\ usd rll ck e. Zusam- mongeslelll und kurz erkilirt von M. F. (Jatzsch- mann. Freiberp, Oraz u. (lerlach (Münnich). 1859. 12. ;t6 Stn.

Diese alphabetische Zu.tammen.stellung berffmiinnischer Ausdrucke, etwa 1000 an der Zahl, beschrankt sich auf die fachliche Erklärung und soll zunächst dem Techniker dienen.

14) Knrze hochdeutsche Sprachlehre. Von II. Krause. Verb. 2. .\un. Stade, Fr. Steudel. 1859. VI, <«) Sin.

Far den Unterricht in Schule und Haus bestimmt, läfst dai Buch doch die wissenschaftliche Form und selbst diejüng- ilen Resultate der Sprachfor.^chung nicht aulser .\chl. Die lleranzirliung des Xiider.^athsischen und die Reachlunij der im llanuüvtrschen eingeführten Reclitschreibuug empfielilt es zunach.''t dem (iobrauch im nördlichen Deutschland.

15) .Magazin für Geschichte, Literatur und alle Denk- und .Merkwürdigkeiten Siebenbürgens. Im Verein mit andern Vaterlandsfreunden hcrausgeceben TOD Eugen von T ra usc hcn fc Is. Neue Folge. I. Bd. 1. Hefl. Kronsiailt, Jnh. fiött. 1859. 8. 64 Sin.

Eine Vicrtfljahre.sschrifl, die sich an ein von A. Kurz be- gründetes und durch zwei Bande und ein Heft forlgefiihrles Unternehmen gleiches Namens anschliefsct und, wie dieses, „ein Organ für Erforschung von Siebenbürgens Vorzeit und Gegenwart bilden und zur Verbreitung gründlicher Kennlnifs von Land und Leuten beitragen", auUerdem ,,ein mdclichst umfassendes Keperlorium über alle auf dem Gebiet der hei- mischen Landeskunde erschienenen selbständigen Werke und Journalartikel' bringen will. Das vorliegende Heft cnthiilt Beitrage zur Sittengeschichte und .\ndercs.

lü) Die heidnische Todtenbeslallung in Deutsch- land. Von Karl Weinhold. Mit 3 Taf. 1. Abtb. Wien, Karl Gerolds Sohn. 1859. 8. 90 Stn. Der Zweck des Buches ist, die ,,wüsl aufgehäuften Be- richte über die Ausgrabungen der lleidengraber durch ord- nende Zusammenfassung für die Wissenschaft nutzbar zu ma- chen.'' Der Verf. gliedert seinen SlolT nach den drei grnfsen Gruppen: Sicinbauten, Erdhilgcl, flache Grabstätten, und be- trachtet in der vorliegenden .Vbliieiliing de« Werke» : I. Die Sii'iiigraber. I) Sieinki.tlen ohne Sieinkreise, 2) die Huneu- bellen, .'i| unlerirdische Gralikaiiiiiiern. II. Hügelgräber. A. Die Grabhügel mit iinverbrannten, B. mit verbrannten Leichen; der vielen Unlerabtheilungcn nicht zu gedenken. Aufser- dem wird hier von den Fuiidstückcn , den Beatatlungsgcbraa- chen und dem Vorgang beim l.euhenbrand gehandelt.

17) Sur lacnnstruction des (alles dites des g^ants par S. .M. Ic roi Kr^deric VII. de Dane mark. Copenhague. De rimprimeric de Thiele. 8. MDCCCVII. 19 Stn.

Eine kleine, elegant ausgestaltete, in franzn.iischer Spra- che geschriebene .Abhandlung, welche ülier die Art und Ent- stehung der ältesten heidnischen Steinbaulen des Nordens werihvolle .\ufschliissc gibt und durch kleine lehrreiche Ab- bildungen die Entstehung und Bauweise derselben veranschau- licht.

18) Geschichte der B ucli d ruck c r k ii n s t im ehema- ligen H erz ogt h u m e F ra n k en und in benachbarten frankischen Städten. Von Thomas Weizenbach, Schriftsetzer. Würzburg, Druck von Friedrich Ernst

■' TheiD. 1858. 8. 145 Stn.

Dem Hauptzwecke der Schrift, eine bis jetzt noch ver- mifsle geschichtliche Uebersicht der Würzburger Buchdrucker zu geben, schickt der Verfasser eine Einleitung voraus, in welcher er die Stellung Frankens zur Geschichte der Buch- druckerkunst überhaupt bespricht und kurze Notizen zum le- ben der bekanntesten fränkischen Drucker bringt. In drei Abschnitten wird sodann die I infuhrung der Burhdruckerkunst in Siadt und Bislhiim Wurzburg, wo besonders auf altere Wurzburger Drucke Kücksicht genommen ist, der F'ortgang derselben bis zur Gegenwart und endlich die Reihenfolge der Drucker und Kunstverwandten in kurzen biographischen Um- rissen dargestellt.

Aufsätze in Zeitschriften.

Nilrnberger Anzeiger : Unterhalt. Blalt Nr. 51. Zum Wcih- nachlsfest. Die Sage von den ("hrislnachtfrüchlen. (Kcufs.)

AI Igem. Bauzeitung : 5. 6. Der Lazcnhof in Wien. (Forster.)

Europa: 1859, Nr. 51. Die Epochen der Musik. Nr. 52. Die gcschichtl. Persönlichkeiten im Wallcnstein. 1860, Nr. 1. Zur Geschichte d. deutschen Frauen. Nr. 2. Ge- schichte der Leipziger Zeitung Das schlesische Colle- giüni in Leipzig.

Illustr. Familienbuch; X, 1. Die Gcscliirlite des Gol- des. (Kohn.)

I'reufs. Jahrbücher: IV, 5. Die Bedeutung und Stellung der Allcrlhuiiissludien in Deutschland.

Jahr blich er für Turnkunst: V, 2. Noch einmal ,,dcr Hanlei" (Mihrzahl „die Hantel"). (Wassmannsdorf.)

Weste rnian n's illustr. deutsche Monatshefte: 40. Breisarh. (Sohl.) Ucbcr den Simplirijsimiis und seine literltrische Familie. (Hnquetle.)

Augsb. Tost 7. e i long : Nr. 301. Bericht über den Fort- gang der Kestaiiralionsarheitcn in der Frauenkirche. 1. Die feierliche Erhebung und Ueberlragung der irdischen Ucberrestc des seligen Albertus M. in Köln. 115. Da» Sacramcntshtluschen in der St. (lenrgskirche zu Dinkcli- buhl. IIS. Das Bistliiini Breslau, histiirisch-stntistischc Notizen. 1.

37

Anzeijrer für Kunde der deutschen Vorzeit.

.HS

Bremer S o nn la gs b la tl : ^r. 49. Das Kriegswesen des deutschen Reichs im vor. Jahrhundert. Nr. 52. Zur Ge- schichte des .Vberglaubens : Todtcnde todte Fresser. (Sei- fart.)

Zeitschrift für christl. Wissenschaft: 48-50. Zur Gelehrten-Charakteristik des 17. Jahrhunderts. (Corsack.)

Augsb. Allgem. Zeitung: Beil. Kr. 344. Mahren: Zur Geschichte der Communalgutcr.

lllustr. Zeitung: Nr. 860. Frau Holle. Nr. 861. Hand- glossen zur Geschichte der gegenwürligen Mode. (Kalke.)

Lands hüte r-Ze i t u ng : 1. Beibl. Uebcr die Nomenclatur de« Mlllelallers mit besonderer Berücksichtigung der Be- wohner Landshuls. (J. S.)

Neue Münch. Zeitung: Abendbl. 1859, Nr. 305. 308. 310. Die Sage vom Ritter Tannhauser, dessen Leben und Lie- der. 18G0, Nr. 1. Nürnberger Volksbelustigungen in frühem Jahrhunderten.

Wiener Zeitung: 289. Kriegsverfassung in Oeslerreich vom Ende des 30jahrigen Krieges bis zu Ende des 7jüh- rigen Krieges. (Meynert.) 316. Die typologischen Bil- derkreise des Mittelalters. (Heider.) 323. Ueber deut- sche Volkstrachten. (Falke.)

I'rrniisriit« Warltrieliten.

1) In der Niihc von Saulburg ist jüngst wieder ein M ü n z- fund gemacht v;orden, der aus den Händen einer allen Frau an einen Gürtlermeisler in Straubing gerieth. Ehe der l'de- ger des germ. Museums daselbst, der k. .\dvokat Hr. Lust, hievoD Kenntnüs erhielt, war der bedeutendste Theil der Mün- zen eingeschmolzen, verkauft und verschenkt. In Folge des- sen gelang es ihm nur, 40 Stück zu bekommen, die er schenk- weise dem Museum überlassen hat. .Sie bestehen aus folgen- den Gepragen :

1. Die zahlreichsten Slücke, nSmIich 14, gehören nach Oesterreich : 13 Stück haben in dreibogiger Einfassung den österreichischen Bindenschild, darüber goth. h, daneben golli. I 8. Das Gepräge ist deutlich, die Abbildungen bei Mader, krit. Beitr. II, Taf. 2, Nr. 24 und Appel II, 2, Taf. 3, Nr. 38 sind mangelhaft. Letzterer schreibt sie mit wenig Wahr- scheinlichkeit llenricus l'lacidus, f 1327, zu ; sie sind aus be- deutend spaterer Zeit. Das 14. Stück ist nicht sonderlich er- halten, es ist einseitig und sein Geprtige besteht im österr. Bindenschild mit goth. a (?) darüber ; die Ruchstaben neben dem Schilde sind unkenntlich. Vgl. Mader a.a.O. Nr. 12. 13.

2. An Zahl eben so stark sind die bayerischen und pfal- zischen Pfennige. Nämlich :

1 Stück : Hs. goth. 1 zwischen zwei Ringen in einem Kreise von kleinen Rauten (stricknrtig gewunden); R<.:IIiind, rückwärts ein Baum. Von Ludwig dem Buckeligen, t 1445. Vgl. Wellcnheim 1725.

1 Stuck : Hs. giilh. 1 zwischen zwei Sternen : Rs. wie oben, anders stilisiert. Vgl. Wellcnheim 1729.

4 Stuck: Hs. in einem Krei.^ic goth. £. W; Ks. in einem Kreise Monchskopf von der linken Seile. Verschiedene Ge-

präge. Von Ernst (f 1438) und Wilhelm zu München |t 1435). Vgl. Wellenheim 1735.

3 Stuck : Hs. zwischen zwei Ringen golh. .\. Rs. in einem Kreise der Mdnchskopf. Verschiedene Gepräge. Von Albert lU. (t 1460). Vgl. Wellenheim 1753.

1 Stuck: Hs. golh. A? (sieht eher einem R gleich, kann aber durch einen Fchlschlag seine seltsame Form erhalten haben. Das R konnte nur auf einen pfalzischen Ruprecht deuten, allein Ruperius Pipan starb schon 1395). Rs. der Monchskopf. Vgl. Groschenkabinel XI, V, 50.

1 Stück: Hs. das bayerisch- pfalzische Wappen, darüber goth. I h, in einem Kreise; Rs. goth. am in einem Kreise. Von Ludwig III. (1410-1436 . Vgl. Wcllenhein 20.13.

2 Stück desgl., aber ohne die Buchstaben iiber dem Wap- penschilde.

I Stück: Hs. bayer. Rautenschild in einem Kreise, dar- über golh. io (deutlich): Ks. golh. am in einem Kreise. Von Johann, + 1443.

Widiner und Wellenheim schreiben einen ähnlichen Pfen- nig demselben Ludwig III. zu.

II Stuck : salzburgisches Wappen. Einseitig. Wellen- stein 10142.

1 Stück : Hs. Löwe mit Schrägbalken in einem Kreise ; Rs. goth. B. Von Bamberg. Dr. Mr.

2) Die in der Gegend von .Xanten aufgefundenen sil- bernen phalerae, ein Schmuck, den bei den Römern ent- weder Personen als Abzeichen, oder Pferde der Officiere um Hals und Brust trugen, erregle bisher mit Recht die .\ufinerk- saiiikeit aller .Mlerlhumsfreunde , da dieser Fund der erste aus neuerer Zeit am Niederrhein isi. Der Bewahrer dieses seltenen Schatzes, Rittergutsbesitzer vom Rath auf Schlofs Lauersfort, hat kürzlich diese phalerae in einer besondern Audienz Sr. K. Hoheit dem Prinz-Regenten dargebracht.

3) Neben dem reichen Fund >on Concise in der romani- schen Schweiz nimmt die Entdeckung zweier anderer Hau- fen von ahnlichen Trümmern zu Welzikon, im Kanton Zü- rich, die Aufnierksanikeil der Forscher in Anspruch. Man fand liier Trümmer von T 0 p fer g e schi r re n , Steine zum (ietreidemahlcn, Steinhacken, Werkzeuge aus Hörn und Knochen, Reste von Linnengewebe und Stroh. Bride Kund- slattcn liegen am See von Pfefhkon auf den Inseln, welche durch Torfbildung verschwunden sind.

4) Die in einigen Blättern verbreitete Nachricht, dafs ein golhischer .\ltar durch Verkauf aus der .'Vugsburger h. kreuzkirche in die Frauenkirrhe nach München kom- men sollte, hat nun dadurch eine wesentliche Berichtigung erhalten, dals fraglicher .\llar von dem St. L'lrichsvereine in Augsburg um 1800 11. aufgekauft wird, um nach einer sorg- fältigen Restauration in einer hiesigen Kirche aufgestellt tu werden.

5) Auf Betrieb des Erzherzogs Mii\imili:in soll die histo- risch und bHiilich nurkwiirdige Kathedrale von Tricnl slilgerecht wiederhergestellt werden. Die Leitung der Restauration ist dem Architekten Essenwein iiberlriigen, wel- cher »eine gründliche Kennlnils der alten ,Künst als rirchao-

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Anzeiger für KiiiiiK

deutschen Vorzeil.

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logischer Forscher und Schriftsteller schon vielfach bethatigt hat.

6) In Briissel sind nicht weniger als 6 Kirchen in Restauration begriffen. Die Arbeiten werden durchaus im urs|irMnglicbcn ßnustll jener Kirchen aiisgcfuhrl, die Schaden grundlich gehoben, SiiKvidrigcs entfernt, Kehlendes ergänzt. Zugleich wurde im laufenden Jahre nni Thurme des Stadt- hauses restauriert; Statuen sind bereits nufgestcllt und 21 noch in Auftrag gegeben.

7) Das W in k el ri e d - Denkni al schreitet seiner Voll- endung entgegen. Es kommt vor den Flecken Stani und wird aus einer Gruppe von Statuen aus Marmor beste- hen. Eine Siiulenhalle wird es schützend überragen. Das Schlachtfeld von Dornach hat ebenfalls sein Denk- mal erhallen: die Einweihung fand .<lalt am 21. August, dem Jahrestage des Sieges. Ein aus Stein gehauener Eichenslamni, worauf eine llellebarle und eine .lagdtasche eingegraben sind, erhebt sich zu zehn Fuls Hohe, mit der Inschrift: Den Sie- gern von Dornacb, 1459.

8) Auf .Anfrage des Ministers Rogier hat sich die könig- liche Akademie Belgiens einslinimig für die Errichtung eines Reiterstandbildes Karls des ürofscn in Luttich ausgesprochen. Das Monument kommt zur Ausfuhrung; man

hat den Platz Saint Lambert zu Lutlich zur .Vufstellung ge- wählt.

9) Der Konig von Hannover lafst die Gruft seiner Ah- nen, die Welfengrufl im ehemaligen Kloster Weingar- ten in Württemberg, einer würdigen Restauration unter- werfen.

10) Laut Finanzminist.-Rescripls vom 15. Dec. 1859 wird als Beitrag zur Kulturgeschichte Bayerns die Ausarbeitung einer Geschichte über die Entstehung und Entwickhing des Jagdwesens in Bayern beabsichtigt. Die k. Forst- und Rentämter erhielten daher Auftrag, alle Behelfe zur Losung dieser Aufgabe sorgfältig aufzusuchen uiiil den hreisregieriin- gen vorzulegen.

11) Die Gesellschaft für viamische Sprache und Literatur in LOwen, „Tyden Vlyt", beabsichtigt die Herausgabe eines „allgemeinen viamischen Idiotikons" und fordert Sachkenner auf, .solche M'orle , die sich noch in keinem vla- mischeu Wörterbuche lielinden, aul/uführen. Für die gröfste derartige Zusammenstellung wird ein Preis von 200, für eine kleinere von 100 F'rcs. geboten.

12) Die V. R ei d e r'sche S a mm I n n g vo n .\ 1 1 e rth ü- mern, welche bisher in Bamberg war, ist gegen eine Leib- rente Eigenthum des Willelsliacher Museums geworden.

luserate uud l]ekauulmacliuuu:eu.

1) Herr Professor Virchow in Berlin, welcher im ver- flossenen Jahre im Auftrage des konigl. norwegischen Mini- steriums einen grolsen Theil der Westküste von Korwegen bereiste, um aetiologischc und therapeutische Untersuchungen über den daselbst endemisch herrschenden Aussatz anzustel- len, veröffentlicht im neuesten (XVIll.) Bande seines Archivs fOr Anatomie, Physiologie und klin. Mcdicin, 1859 den Vor- laufer einer von ihm projectierten , aus urkundlichen Quellen beglaubigten Geschichte des Aussatzes in Europa, und knüpft daran eine Reihe von Kragen an Geschichtsfor- scher und Acrzle, aus welcher wir nachstehende, als in den Kreis der Forschungen des gcrnian. Museums einschlägig, her- vorheben : 1) Wo gibt es Leproscnen, wie alt sind sie, wie viele Kranke nehmen sie auf, welche Bedingungen bestehen für die .Vufnahme, welche Ordnung für das Hauswesen der .\n.^lalt ? 2) Wo gab es früher Lcproserien, wann wurden sie gegründet, wie grofs waren sie, welche Statuten hatten sie, wann wurden sie umgewandelt oder aufgehoben ? 3) Wo gab es früher Aussatz, und wann ist er zuerst und wann zu- letzt erwähnt, welche Formen von Aussatz sind beobachtet

worden? 4) Bestehen besondere Gesetze über die Leprösen? 5) Gibt es literarische, private oder ofliciclle Berichte über diese Krankheit? R.

2) Der Unterzeichnete, seit mehreren Jahren mit einer eingehenden Monographie über A. Durer bcschalligt und durch Erfahrung belehrt, dafs oft die wichligsicn (Juellen an Orten versteckt sind, wo nur der Zufall sie entdeckt, richtet an alle diejenigen, die sich etwa im Besitze von Ori ginal-D ocu- nienten Über jenen grol'sen Meister befinden, ohne sio selbst benutzen zu wollen, die ergebenste Bitte um deren gutige Mittheilung.

Dr. A. V. Eye.

3) Soeben erschien in Ferd. D ü m m I e r 's Verlagsbuch- handlung in H e r I i n :

Bede auf Schiller, gehalten in der feierlichen Sitzung ili r hönigl. .Vkademie der Wissenschaften am 10. November l'iit'J von Jacob Grimm. Aus den Abhand- lungen der kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1859. Zweiler Abdruck. Velinpapier. 8. geh. 8 Sgr.

Verantwortliche Redaclion : Dr. Freih. v. u. z. .\ufscia. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Frommann. Dr. Krhr. Kolli v. S ch r e c k cns I e in.

Verlag der literarisch -artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg. U. K,. S ct>al(l*Kclic Buclidruckcrei.

NÜRNBERG. Das Abonnement des Blattes, w.lili.s alle Monate erscheint, wini K^unzjahritc angeiioiiimeii und bctriijjt nachUi-r neu<.-3teiiPostconventiun bei allen Postämtern und BuchhanJlunffen nftitarh- landa inel. Oestreiehs 3ä. 3t>k.r. im 21 fl.- I-^rs oder 2Thlr. preuls.

V^r Frankreich abonniert man in Straisburg bei C. F. .Schmidt, in Paris bei der deutschen Buchhandlnn;; von F. Klineksieck, Nr. ll. ruc da Lille, oder

ANZEIGER

FOii mu m

Neue Folge.

bei dem Postamt in Karlsruhe; Tür Eng- land bei AVillianis & Normale, it Hen- rieite-StreetCovent-Garden in London; für Nordamerika bei den Postämtern Bremen und Hamburg.

Inserate, welche mit d«m Zwecken dfs Anzei^tTs und dessen wissrnschafl- liehem (iebiete in Verblndunjf stehen, werden aufg^enommeo und der Kaum ei- ner Columneuzcile mit 7 kr. oder 2 Sgr. berechnet.

riri

Siebenter Jahrgang.

1S60.

ÜRGA^ DES GERMWISCIIE^ WISEIMS.

Februar.

Wissciiscbafüiclie MiUlieiluuffcu.

Oeschichte. ErlfiuternnKen zu deni'!Vieiil>iirK<'i*IIi*ii<'li-

Orts- geschichtc.

PrOTinzon und Oebiete.

Mtück. zur fJeiitehioliti^ der Iiau!«i<z.

Von Lcop. Freih. v. Lcdebur in Berlin. (Schluls.)

1 Wir dürfen nicht unerwähnt lassen, dafs das Nieu- burger Fragment in Aufzählung der Oerter ganz dieselbe Reihenfolge beobachtet, welche die Schenkungsurkunde von 1004 innehält. Nur Opprin wird eingeschaltet; von diesem aber heifst es weiterhin, nachdem der drei Burg- warte Triebus, Liubocholi ac Jlorscina gedacht ist: ,,ibi est iiigens lapis vocatur Opprin et VII. optima stagna". Von der Fischerei in diesen Seen und der Spree wird ferner berichtet, dafs ein Jeder für einen dreimaligen Fischrug im Jahre dem Kloster 24 Mark Silbers zu ent- richten habe und dafs Kaufleute von Brandenburrh die Fische zu kaufen dorthin gekommen wären.

Als Äliltelpunkt der Verwaltung der KIüstcrKüler im Spree-Uislrikl, als der erste Klostcrhof und eigentliche Sitz der villicatio Sprewae durfte das nordwestlich von Bnchholz gelegene HlUnchehofe anzusehen sein ; und höchst wahrscheinlich blieb dies der Ilaupt-Wirtlisclinftsliof, als die Guter, wie kaum bezweifelt werden kann, um das Kloster Dobrilugk ubergiengcn. Denn für Leibscli (Urk von 1211) bei Ludwig reliq. nispt. I, ZU), Brelsclicn und Gröditzsch (Urk. von 1328 in Destinala liter. I, 97) lie- gen uns urkundliche Zeugnisse vor; selbst von Munche-

hüfe sind kaum zurückzuweisende Gründe geltend ge- macht (Berghaus, Landb. II, 606).

Wir wenden uns nun der dritten Gütergruppe zu, die sich an die Stadt ujid das Burgwart von Triebus, unzweifelhaft das heulige Dorf Trebus, westlich von Son- uenwalde, anschliefst. Denn, dafs wir es auch hier nicht blos mit Einem Orte, sondern mit einem ganzen Bezirke zu thuu haben, das geht schon aus den Worten der oben erwähnten Bestaligungsurkunde von 1144: „castellum Tribus cum Omnibus villulis ad illud pertinentibus" her- vor. Unser Fragment lehrt uns nun, wo wir diese Dor- fer zu suchen haben : an der Elster, worunter wir die un- fern Trebus fliefsende, heute sogenannte kleine Elster, die in älteren Urkunden auch trockene Elster, sicca AIcstra (Urk. von ll'J'J, 1200, I2i)7 bei Ludwig reliq. I, 206. 16. 186) genannt wird, zu verstehen haben, die an Kirch- hayn und Dobrilugk vorbei und unterhalb Liebeuwerda in die schwarze Eisler fliefst. Es sagt uiimlicli unser Fragment: „et ju.xta Alzterem III ville jacenl quarum uua vocatur Briezta, altera Priorna et ibidem dudum erat mcr- colus et Liutomizoltla". Mit Ausnahme von I'riezen, das so wie Trebus 1373 zu den KlostorgUliTu von Üiibrilugk gezählt wird (Ludwig, rel. I, 374. 376) und füglich dos Brii'zla, sowie das heutige l'reschna ()stlich von Sonnrn- waldc sein konnte, wird keiner der Hiidcreii ^amen, we- der auf heuligen Karten, noch in früheren Urkunden wei- ter genniiut; weshalb zu verniulhcn .sUlil, dnr.^ durch

43

AiiKdgcr für Kunde der deutschen Vorzeit.

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irgend einen dculscheii Namen der weadjstJle Terloren gegangen ist, su dafs eUva die heutige ^(•<lt Kirchliain an der kleinen Elster, die wir bereits l'ijj aU mIIo Kircbbayn mit einem Jlarkte dtMi Gutern vun üutinlugk beigezählt sehen, das lu suchende Prionia cum mercutu sein muchte, und das gliichralls an iler kleinen Elster gelegene Dobrilugk'sche KlosterdorT Jluuchhausen (Urk. voo 1373 ap. Lud>Yig I, :lT(i) das Liutomizoltla.

Wa« die Yeraiilassuiig iiir Er\N>thijung der Eingangs des Fragments namhaft gemachten Orte Lighinici mit Markt und Kirche, Zrale (w"' Zlrale?J, Markt und iwei Kirchen, Cracovra, Stadt, Kirche and Markt (ohne Zwei- fel die zur damaligen Poloriia gehörenden Studio Liegnitz, Strchlen und Krakau gewesen, ist nicht mit Uewifsbeit zu ersehen. Sollte auch hier irgend eine Schenkung an das Kloster Nienburg Grund der E^\^ ahuuug seia? Dann mufs freilich eingeräumt werden, dafs es dafür an ur- kundlichen Zeugnissen ganzlich fehlt ; allein das ist auch mit dem unmittelbar darauf genannten Lausitzisclien Coti- bus Kirche und Markt mit 22 Hacken Landes bei der Stadt der Fall, uud doch wird liier ausdrücklich der Ab- gaben erwähnt, die an den Abt \on Nienburg entrichtet wurden.

Bei so vielen , in gegenwärtiger Besprechung keines- wegs erschöpften Aufschlüssen, die uns durch das Nieii- burger Fragment geboten werden, ist es wahrhaft zu be- klagen, dafs wir eben nur ein Bruchstuck erhalten.

Aber wenigstens noch einige Worte über die Zeit der Aufzeichnung und ihren mulhmarslichen Verfasser. Nicht nach, wie vermuthet wird, sondern vor dem .Jahre 116Ü mufs die Abfassung geschehen sein; denn bereits in diesem Jahre gieng der Niemptscher Bezirk dem Klo- ster Nienburg verloren. Das Fragment aber spricht über- all von der Gegenwart des Besitzes. Die Art der Erwäh- nung des Markgrafen Conrad als Brndersohns des einstigen Markgrafen Heinrich llifst schliefsen, dafs jener (j- 1157) noch am Leben war, als die .Anfzeicliniing erfolgte. Und der Umstand, dafs aus dem ganzen Bruchstück mehr der Historiker hervorleuchtet, als ein solcher, der nur die Ab.'-irht halte, ein Guierverzeichnifs von Nienburg zu ge- ben, fuhrt auf die Vermnlhung, dafs derjenige Chronist, dem allein wir die Kcnnlnifs von dem im Fragmente er- wnhnten .Ahle Folcmar von Nienburg verdanken, auch der Verfa.'ijer dieses Frajrmrnte.i .«i-i, nämlich der berühmte Annalista Saxo (ap Pertz VIII, 093. 723) Bekanntlich schliefsen die Jabrbilrher dieses bisher vergeblich zu er- mitteln versnchlen Chronislen mit drm .Inhre 1139; da der Annali.Ht jedoch den Bischof Wiclimanii von Naum- bnri,' bereits nU Erzhischof kennt (p, CSU), dieser aber ■olcho Wurde (von Magdeburg) er.it ll.'i2 erliingle, so

matt daraus gefolgert werden, dafs zu dieser Zeit der Annalist noch lebte. Eine längst von mir gehegte Ver- niulhung, dafs derselbe Mönch des Klosters Nienburg ge- wesen, erhtlt somit durch das nun an das Licht getre- tene Fragment eine wichtige Unterstützung. Vorzugs- weise ist daran zu erinnern, dafs ihm nicht blos, wiesei- nen Vorgangern, Chroniken, sondern auch Urkunden ge- rade dieser Gegenden zu Gehole gestanden haben Wenn wir z B. unter allen Chronisten des 3litlelalters den An- nalista Saxo allein berichten sehen (p. ü05), dafs im Jahre 943 König Utto I. : ,,cuidam suo fideli Christiane marcbioni quotas proprielates in Seromunti, loco nomine Sleno et in loco nomine Qnicma in comitatu ejusdem Chrisliani" geschenkt habe, so kann mau nicht zweifeln, dafs er die Urkunde vom 1. März 945 selbst vor sich gehabt hat, wo es heifsl : „fideli marchioni nomine Chri- slan in pagu Sennunt iii comitatu ejiisdeni Chrisliani in loco qui dicilur Steno el in loco diclo Quigma quidquid prnprietatis habuil" (Beckm. I, 382). Die Gegenden zwi- schen Elbe, Saale und Harz sind es vorzugsweise, für welche der Annalist die meiste, ihm allein eigenlhumliche Dctail-Kenntnifs zeigt.

Die SaninilunK ittusikuItKirlter IiiMlrii- nieiite im KeriiiniiiMrIieii .TliiMeuni.

(.Schlufs.) Zur näheren Darlegung des in der vorigen Nummer des Anzeigers Angedeuteten lassen wir ein gedrängtes Verzeichnifs der im Museum belindliclien Originale folgen:

1) Harfe mit 22 Saiten und 4 Schallocliern. H. 1' 7" 0'". lü. .Ihdt Anf.

2) Sp i Iz- oder D ra lith a rf e mit durchgehendem Re- sonanzboden, auf beiden Seiten mit Metallsaiten be- zogen. II. 2' 1(1". 16. Jhdl.

3) Laute mit 8 Saiten. H. 3' 3"; Br. 1' 4". Von Michael Marlon in Padua. 1602.

4) Desgl mit 10 Saiten, verziert und mit Elfenbein ausgelegt. H. 2' 2". 1644.

5) Desgl. (Mandorga) mit 10 Saiten, mit II(jI/. aus- gelegt, H. 1' 5". 17. .Ihdt.

6) Zwoifchorige Cithor mit verlansrertem Halse für die Bafssailcn und doppeltem Stege H. 3'. 16 .Ihdt

7) l'ilher von späterer Form, bemall und vergoldet. L 1' 10". 18. Jhdt.

8) II a r k b r et t ( Zi m bn I ) mit Stähehcn zum Anschla- gen der Saiten. L 2' 9"; Br. 1' 1" 6"'. 10. Jhdt.

9) Ciavier ( Cl a vi z i m h el ) mit doppelter Clavialor lind Mcsaitung, mit Dcckelgemuldc und Medaillon«

Zustände.

Hnnst.

Tonkunst.

Instrameote.

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit

m

reich verziert. L. 5' 8''. Von Marti im s van der Biest. 1580.

10) }1 o norhord io n ( Tr u Dl msch ei t), im lonern mit Bcrgkrystall ausgelegt. H. 6' 4". 15. Jhdt.

11) Desgl. H. 5' 3" 6". 15. Jhdt.

12) Desgl. H. G'. 16. Jhdt.

13) Conlre b afs miteingelegtcn Verzierungen. H.6'6"; Br. 1' 8". Von Hans Vogel zu Nürnberg. 1563.

14) Desgl. U. 4' 9"; Br. 1' 6". Von Erust Busch zu iNürnberg. 1641.

15) Violoncello. H. 3' 8". 1599.

16) Viola di Ga ni b a mit eingelegten Verzierungen. H. 3',; Br. 10" 10". Von Paul Hiltz zu Nürnberg. 1656.

17) Desgl. H. 2' 3" 6'"; Br. 9" 6'". Von demsel- ben Meister.

18) Desgl. H. 2' 3". Br. 9" 6'". 17, Jhdt.

19) Viola d'amore mit 5 Saiten auf dem (JrilTbrette und 8 Drahtsaiten unterhalb desselben zum Nach- klingen. H. 2' 3". 17. Jhdt.

20) Disca n t-Geig e mit schlangenformigen Schallö- chern und Verzierungcu. H. 2' 3". 16. Jhdt.

21) Desgl. mit Schallocbern von neuerer Form. H. 2'. Von Johann Adam Pöpel. 1604.

22) Desgl. H. 1' 9". 17. Jhdt.

23) Desgl. H. 1' 10". 17. Jhdt.

24) Fidel mit sehr kleinem Resonanzboden und Ver- zierungen. H. 1' 9". 17. Jhdt.

25) Sack- oder Stockgeige (Posche) mit einge- legten Verzierungen H. 1' 4". Br. 1" 3"'. Von Georg Vorle. 1674.

26) Bafs-Po saune mit vergoldeten und versilberten Verzierungen. Von Isaak Ehe. 1612.

27) Posaune mit einem Zuge und eingravierten Ver- zierungen. Von Sebastian il ei nl ei n zu Nürnberg. 1642.

28) Desgl. Von Erasmus Schnitzer zu Nürnberg. 17. Jhdt.

29) Desgl. Von Friedr. Ehe zu Nürnberg. 17. Jhdt.

30) All-Posaune. 17. Jhdt.

31. 32) 2 Trompeten mit gravierten und erhaben auf- licgeiiden Verzierungen. Von J. K. Kodisch zu Nürnberg. 17, Jhdt.

33) Desgl., einTach. Von demselben.

34) Jagdhorn von Broiicc, halbkreisförmig. Drchm. 3'. 14. Jhdt.

35) Waldhorn von Messing, mit kreisförmiger Win- dung. 17, Jhdt.

36. 37) 2 desgl. mit SetzsIUcken, 18 Jhdt,

38) Bafs-Pommer mit 3 Klappen. II. 6' 9". 17, Jhdt.

39) Alt-Pommer. 11. 3' 7" 6'". 17. Jhdt.

40) Desgl. H 3' 3" 6'". 17. Jhdt.

41) Desgl. H. 3'. 17. Jhdt.

42) Fagott (Chorist-Fagott), H. 3'. Von J. C. Denner. 17. Jhdt.

43) Desgl. H. 2' 10". Von dems. 17. Jhdt.

44) Bio ckflöten-Stim m werk (Kriegspfeifen, acht Stück, in einem Futterale). II, 7" 6'" 2' 10" 3"'. Von H. Fr. Kynsker zu Nürnberg. 16. Jhdt,

45) Blockflöte mit messingenem Mundstück. H. 3' 6". Von J. C. Denner.

46) Desgl. II. 3' 1". Von dems.

47) Desgl. H. 3' 6". 17. Jhdt.

48) T e no r-Ba SS 0 nel li. Bruchstuck. 17. Jhdt.

49) lloboe. H. 3'. 17. Jhdt.

50. 51) 2 Zinken, mit Leder überzogen. H. 1' 9" 3'" u. l 4". 16. Jhdt.

52) Grofs-Tenor-Co rne t, mit Leder überzogen. H. r 9". 16. Jhdt,

53) Dergl. II. 1' 9". 16 Jhdt.

54) Krumm hörn ohne Schallbecher. H. 1' 8" 6"'. 16. Jhdt.

55) Krummhorn mit Schallbecher und drei Messing- klappen, in der Mitte mit Leder überzogen. Drchm. 2'. 17. Jhdt.

56) Pfeife mit 3 Klappen. H. 1' 7". 17. Jhdt.

57) Schalmei, H. l'T'. 17. Jhdt. Von J. C. Denner.

58) Desgl. H. 1' 10" 6"'. 17. Jhdt.

59) Clarinette. H. 1' 8'. Von J. C. Denner, (dem Erfinder der Clarinette).

60) Satyrpfeife von Rohr, mit Leder überzogen. Br. f 5". 17. Jhdt.

61) Hölzerne Trompete, mit Bast umwunden. H. 8' 6". 17. Jhdt.

62) Handorgel mit zwei Claviaturen und zwei Blasbäl- gen. H 5"3"'; Br. 10"6"'; T. 1'2". 16. Jhdt.

63) Desgl. mit ungetheilter Claviatur. H. b" 3"'; Br. 10" 6"'; T. 2' 8". 18. Jhdt.

64) Drehorgel. 18. Jhdt,

65) Sackpfeife(Dudelsack)mitBlasbalguiidElfen- bcinpfeifcn, mit rothem Summt überzogen. 17. Jhdt

66) Sc h aper pfei f e (Dudelsack), aus eiuer Bocks- haut. 18. Jhdt.

l'ebfr Itorrciiirrifdimiccii iintl (^miv.tvrli- reii von IVlitrken, <aHii(>ii iiiiil liiiiiderii.

Von Friedrich Thudiclinin, rriviildmenlen im ilir l'ni-

vcrsitlil (iiepen.

(Korlsctinnp.)

Wo die Gerichtsgronze durch Wiesen oder Ackerfeld

zog, wurde gewöhnlich ein tiefer, niaiulimal do|ipeltcr

I nnd n. Lculc UoriVcsuB.

Anzeifrer für Kiimlc dor deutschen Vorzeit.

4!B

Graben ausgeworfea *) und darauT wol noch eine Hecke gepflanzt, oder sonstige Verwahrung angebracht Für diese Art von Grenzscheide ist der Warne La ri dw ehr, beim Volk gewöhnlich Landgewehr, Laiigwchr, Laiig- wohr, auch L a n d f ri e d e n hergebracht; nurselten wird Heeg dafür gebraucht. Urk. v. 1333 (bei Hallans) : ,,ad munitnenta, quae landwehre dicuntur, pro conseruatione dictae munitionis et terrae nostrae cfTodiendis" etc. a. 140(1: lantgcwirde. (Baur, Arnsb. L'rk. 1131.) „Geln- hiiuser landgewehr." (Protokoll v. 1386.) „An der al- ten londgewfhr zwischen Selbold und Langendiebacher gemarck.'" (Grenzbeschr. v. ICOl.) (Die grenze) ,, zeucht an den gemelten Kavol(zhan|ier und MarkObeler hege und landfrieden anhin bi|i an Eckertshau(ii'r wald." (Grenz- bcschr. V 1. März KiOl. ) Auch hier sichern Steine oder eingeschlagene ITahle (Grimm. Grenzalterlh. 119) die Be- weiskraft und die Ausdehnung des Erdwalles. Nach Bod- mann 2, 817 soll die Oslscite des Rheingaus ein Graben umgeben haben, welcher „das Gebück" hie(i, also Ver- ]iau , von boken, poken =: hauen, stumpfen; und das Landrecht aus dem 14. Jabrh. (Grimm, Weisth. I, 541 n. 543) bestätigt diesen Wortsinn : §. 34. „vnd sal dan iglich man volgen dem swcrt by 30 ph. pUntisch, Dit ferrer dan binnen des lant[5 bantzUnen de|5 Byn- kaw|J. § 70. ,,wan er begrifl'en wonle binnen den bantzuneu des lanl|J." Weisth. des Dorfes Virnheim, 1562 (Dahl, Beschr. d. F. Lorsch, Urk. S. 53): „Es weipet der schülT auch zu recht, daji man soll die bann- zaun haltten vom Frohnbcrg an bis ahn Weiniheimer hecken, und von der kirchen ahn bis am stein creilz."

Hierbei erinnert man .sich der niederdeutschen Be- nennung Snaat, II e i m s c h n a t, wovon Moser, Osnnbr. G. t, <^. 12, und nach ihm v. Low, iMorkgcnosscnsch. S. 4 Note, sodann J. Grimm, K. A. 500, u. v. Maurer, Mar- kenverf. 177 u. 317, beide letzteren nach Strodtmann, Erkliirungen geben. Die sprachliche Seite des Worts fajit Grimm, Grenzaltertliumer S. 114 (Abhandl. d. Ber- liner Akad. 1843) in's Auge, wu er sagt:

„Snaat, snede, das noch heute in niedcrdentschen ge- genden für grenze gebraucht wird, hat sichtbar den be- grilT des einschnittes, sei dadurch ein zeichen in stein, bäum oder blo|i in den erdbodeii bewirkt worden. Ahd. sneida (GralT. 6,844), in den langob. gesellen si na i d a (Biudi 0. V. liest aber Ed. Botharia c. 240 u. 241 anai- di), da.s kaum tignata zu deuten ist." Letzteres war in den Heclitsallcrthumern , S. 542 angenommen. Sollte es

•) Im Walde IriHt man vcrKirichnngswcisc nur «eilen ErdaufwQrfc in Verbindung mit der Ilccgc an.

aber nicht in erster Linie so viel wie GebDck, Schur liii(ieu können ?

Die Unterhaltung dieser Landwehren und Heegen lag dem ganzen Gericht ob. Grenzbeschr. v. 1521 : ,, welche laiidheeg das WollTerborner gericht bifi an die Wärlhei- nier schlug pockeir, hauen und halten mu|J." Rorbacher W. v 1460. Gr. 3, 433: „Die von Rorbach haben auch alle wegen nachfulge getan, auch hege vnd lantwerunge in dem gerichte zu Ortenberg helffen ma- chen."

Im Jahr 14Ü4 entschied Ludwig von Isen bürg, Graf zu Bü- dingen, eine Irrung zwischen den Bürgern der Stadt Büdin- gen und den gemeinen Landmfinnern des viele Dörfer um- fassenden Gerichts Büdingen dahin : „Item von der nuwen siege, graben und friedens wegen under der Hardecke ent- scheiden und bescheiden wir sie, das die lantmenner die- selben siege, graben und frieden vurter allein halden, ma- chen und in wesen zu bliben versehen sullen ane alles zu- thnn der burger egcnannt" (denen aber auch dafür die Er- haltung ihrer Stadtbefestigung allein oblag). Vorher hei(5t es schon einmal in der Urkunde : „siege, sloji und graben des nuvyen friedens undewendig der Hardecke" wo sloji nichts weiter als Verschlu|J heißen kann. Es ist näm- lich unzweifelhaft die von Orleshausen nach Buches quer durch das Thal ziehende, noch jetzt überall dem Namen nach, zum Theil auch sichtbar erhaltene Landwehr ge- meint, welche Budinger und (Jrtenberger Gericht von ein- ander schied, und damals erst ganz neu in dieser Art errichtet worden sein niu|J

Auch sonst fehlt es nicht an Nachrichten, wann man- che Landwehren zuerst aufgeworfen worden sind, und die Landwehren um die (lebiete und Gemarkungen der Reichsstädte, z. B. von Frankfurt, Gelnhausen, sind selbst- verständlich erst Werke des Mittelalters. Der Stadt Fried- berg in der \\etteruu war von den Herren von Falken- slcin das jetzt ausgegangene Dorf Stra|Micim verpfflndel worden. Um's Jahr 1411 grub die Stadt eine Landwehr um das ihr verpfändete Gebiet, stellte aber den Verpfifn- dern einen schriftlichen Revers aus, dn|5 sie diese Land- wehr nicht kraft eigner Hoheit, sondern mit Verhängnis der Gerichtsherren gegraben habe, und auf Verlangen der letzteren auch jederzeit ablhnn wolle. Anjjerdem machte sie die Zusage: „vnd was siege ader betwciige ufl" die- selben lantwere gesetzt wcren oder wurden, die sullent viiserm unedigen herren obgenant, siner grauosrhafft vnd herrschnlTt vnd den yren vITen sin zu allen yren bedorf- fen an geuerdc." (Guden. 5, 880). Unter den Schla- gen sind die Schlagbiliime, Vcrschlflge, vielleicht auch Thore zu verstehen, durch welche an den durchziehen- den .Slra(ien der Ein- und Ausgang versperrt werden

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.

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konnte. So heißt es auT einer im J. 1733 gezeichneten Karle ,,am schlag", wo die Straße von Heldenbergen nach Windetken die Landwehr durchschneidet, welche ehemals die Gemarkungen beider Orte trennte. Ilelden- berger und Büdesheimer Bewohner, die in Windecker Gemarkung Guter liegen hatten, konnten nicht anders auf diese gelangen, als durch diesen Schlag; 1540 und 1570 wurde den Büde.shcimern zu Ersparung des großen Umwegs gestattet, die Landgewehr an einer passenden Stelle vorübergchejid zu schleifen. Die Heldenbergcr wollten im J. 1340 den „schlosshaffligen" Schlag als eine Neuerung Überhaupt nicht dulden ; die Hanauischen aber behaupteten, daß er über Menschen Gedenken da stehe, von ihnen auch „je vnd aihvegen gepauet, gebes- sert vnd biß vfr diesen tag zugeschlossen worden" sei.

Eine übereinstimmende Beschreibung macht Oetinger, 8. a. 0. 256 : ,,Wo aber graben an detj grSnlzen eines landes gemacht und dasselbe damit beschlossen wird, sind sie öfTenllich und allgemein, die heist man landgrä- ben und landwehr. Daran man auch zu zelten dicke ha- ger ziehet, und an selbigen, sonderlich wo die landstras- sen durchgehen, thürn auffhauet, die wir landlhürn nen- nen, und zu beschülzung und Verwahrung der marckungen und oberkeitlichen gebieths gebrauchen, welche von den Römern ihren Ursprung haben."

(Korlselzung folgt.)

Leben.

Irzeugung P>werb. Handel.

Zur Cieschlrhte «let« deulHcheii failileive- und t«eiiii* int JUittelitKer.

Uilgetheilt von Dr. Ed. Hausier, Archivdirektor, in Slultgarl. Obgleich einem nichldeutschen Lande angehörig, scheint die unten milgelheilte, jetzt im Besitze des germanischen Museums befindliche Urkunde doch fflr die Gescliichte des deutschen Gildewesens im Miltclallcr von einigem Wcrthe zu sein. Die Gerechtsame und Einrichtungen, welche darin der verbrüderten Kaufmannschaft jener alt- berühmten Stadt Pelrikau verliehen werden, welche einst Könige in ihrer Mille wählen und Reichslage sich regel- mäfsig versammeln sah, tragen ein so entschieden deut- sches Gepräge, dafs sie ihren Ursprung nicht verlSugnen, vielmehr nur als weiterer Beweis dafür dienen, wie deut- sches Recht und deut.'che Art auch weithin durch die slavischen Lander wahrend des Mittelallcrs sich verbrei- teten. Fuhrt doch der in dieser Urkunde genannte Stadt- vorsland selbst wörtlich den deutschen Namen Burggraf (hurgravins). Möglich, dafs die petrikauische Kuufnianns- brudcrschaft, wie anderswo in einzelnen slavischen Städ- ten, sogar wirklich aus Deutschen bestand. Bemerkcns- wcrth sind die in der Urkunde verordneten Bufsen in

Bier und Wachs, welche die Aeltesten der Bruderschaft vermöge der ihnen verliehenen Gerichlsbarkeit für ge- wisse Uebertrelungsfalle verhangen konnten, worunter, sehr bezeichnend, Zank und Scheltworte, den guten Ruf und die Ehre verletzende Nachreden, ferner Verwundun- gen (auf's Blut und bläuende) der Mitglieder untereinan- der besonders unterschieden werden. Bemerkenswerth fer- ner und nicht minder bezeichnend sind die Bestimmungen über das Grabgeleite eines verstorbenen Bruders u s w.

Die Urkunde hat verhiillnifsmal'sig, das heifst mit Ruck- sicht auf ihren Gegenstand und die Gegend, der sie an- gehört, ein ziemlich hohes Aller ; auch sind die dersel- ben beigefügten späteren Bestätigungen, woraus hervor- gehl, dafs sie bis in die letzte Hälfte des 17. Jahrb. Gül- tigkeit behielt, immerhin merkwürdig. So mag sie daher wohl ohne Anstand ihrem ganzen Inhalte nach hier mit- getheilt werden.

König Kasimir IV. von Polen erlaubt den Kaufleuten der Stadt Pelrikau, sich zu einer bleibenden kaufmänni- schen Bruderschaft zu vereinigen und bestimmt deren Ein- richtung, Rechte und Freiheiten.

Pelrikau, 27. Januar 1487. In nomine Doniini Amen. Celebris solliciludo ad hoc Regias ducales- | que excilat curas qualiler statibus sin- gulis eciam condicionis inferioris Subditorum suorum or- dinacionem distinccionemque minislrent, dignam, et eos imprimis, qui vel ingenij, vel ) manuum vsu victum que- ritare solent parlicularihus gracijs e.xornent atque prcmv- niant, vi quo suli decencioribus dislinccionibus ordini- busqne necnon concessionibus conseruati | fuerint eo li- berius laboris victusque eorum intentum promouere, et Regios ducalesque reddilns facilins et crebrius persoluere possent, Proinde nos Kazimirus dei gracia Re.\ Polonie necnon | Terrnrum Cracouie Sandomirie Siradie Cuyawye Lancicie Magnufdu.x Liihwanie Hnssie priissie ac Cul- meiisis et Elbiiigensis pomerniiieque dominus et heres Äc. Ad perpelnnm rei nienioriam | Significamus tenore pre- seiicium quihus e.xpcdit vniuersis presentibns et futuris harnm noiiciam huhituris, (Judinodo cnpientcs .Mercatores Ciuilaldln nostram pyothrkoviensem incolentcs sub { de- centi ordinc pro more Cinilatnm aliarum Regni uostri conservare, et eosdcm gracijs; constilnlionibusquc siugu- laribus premvnire Ipsis Fralernitatem Mrrcatoriam ad in- stantem { humllemque pelicionem oninium et singulorum Ilercatorum Cinitatem ipsam hactenus inhabitanrium. eo- rum nomine .nobis fnctam, in l'iuitalc ipsa pyollirkouionso ifiler eos perpeluo | tencndam habendam et seruHiidom de nostra benignitato Regia, dandam concedendnm et insti- tncndam duximus, damn.squr couccdimns et instituimus, nc

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Anzeiger lur Kmuli' iliT deutschen Vorzeit.

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ipsam per no^tram cou | ^tituciuiicm iiirrascriptam regu- laiidam i'l ordiiiondam decreuimus, dainusque cuncedimus et iiisliluimus iieciiuii rcgulanius et urdijiamus leiiore preseucium mediaute, decernenles { et Statiientes Quod *) umries el siiigiili mercalores Ciujtatem prediclnm pyotlir- küuienseni iiicoleutes in rralernilale eutiini presciitibus con- cessa existentes, Merces suas commuiies et qiias | übet alias ad quanim cxerclciuin Jura C'iiijlia Ciiiltatis eiiisdem se exteiiduiit, iieciiun reiranieiita lalca^tra et liujtisniodi alia sine domesticorum Tabrorum jinpeticioiiibus { veiidere et fororiim dirbus expoiiere debiMit, 0"ani libertalcm Mer- catunbns adiieiiieiitibus seu rraleniituteni cum ipsis nun habeulibns prohibitam esse volumus, decernimus { et pro- hibemus prcseiilibus, decernenles illos tociens quociens nierci's illiiic iu preiudicium morcaturum ipsorum et Tra- teriiitalis eorunidem vendiderint vel exposueriiit peiia cummuni { inTrascrjpta per seniores fiaternilatis hnius pu- nieiidos saluis libertatibus singulis mercatoribus in foris cumniuiiibus et aniiualibus dnri solilis c.xpressis et vbique sernari | consuetis, quibus furorum libertatibus derogare preseiitibus non iiitendimus, Sed iiobis vel successoribus nu»tris Pyolhrkowye pcrsonalilcr oxislciitibus lircbil qiii- buslibet mercatoribus j vndeciimque adueiiicnlibus BIcrces quescumque cuiuscumque geueris et maiiericij fueiiiit sine niercatorum prediclorum impedimeiilu veiidcre et expunere locieiis quuciens vulue- | rint et quanuliu illiiic sleterimus, Sed nobis exinde recedentibus nemo illorum illinc niercancias exercere poterit in preiudicium predicte rratcrnitalis et si qui post recessuin | uostnim vel Suc- cessorum iiostrürum secusraclenles comperli fuerint pena commvni iiifrascripta per rrateriiitatis eiusdem Seniures punientur, quos de fratribus frateniilatis { Ciuitatcm ipsam incoleiitibus et nou alterius iiicolatus singulis niiiiis siue aliüs sive eosdem per conTralres dcligeiiduni slatuimus et decernimus, qui, de ordinaciones ex | cessus et imper- tineiiclas siiigulns Tratrum fraleinitatisquc lociiis cogno- scere et iuxta statuta fraternitatis et prcsencia, currigerc potestalcmqiie omnimodem, alias in rralernitati | bus per Seniores baberl solilam babrre debenut quibus Seniüribus laliler ut preniittilur aniiuntim eligeuiiis pcniim cuinniunem, qua quemlibet deordiiialum cxcedenlem { el stalulis fralcr- uilalis non pareiileni puiiieiil, vidclicet vnam dicam alias wramb cere, et quurtam purlem ceruisic alias c/,>vyercz Slatuimus, Quam eciam penam quilibet | confrater qui vel Falsnm rem vinalcm vel indeliilani libram aul vliiam habere et lila vli conipertus fuenl frutitriiilnti pcrsolnet, Sod nlios inercatores rralernilalem | cum eisdrm nun hubcntes ciui-

*) So nnrh drr Abklirr.unK tu lesen. Ki|;enllich wäre yun- tenus zu erwarten gewesen.

tatemque pyollirkouiensem nun inhabitaiites qui in falsi- tale mcrcalure suspecti invenircntur decernimus per nos vel Capilaiicum nustrum j pyuthrkuuiensem et in absencia per Burgrabium, siue alias iuxta morem civitatum alia- runi fratcriiitates mercalorias liabeiicium puniendus, In cos lameii qui vvlnus j crueiiluni siue eciam liuidum no- tabile confratri cuipiam intulcrint pcnani grauiorem alias vnum lapidcni cere, et Tuuiiam cernisie Statuimus, per Seniores | recipiendain, Sed qui eurum verbo inliuncslu vel contencioso rixati fuerint vnam dicam cere et quartam par- tem ceruisie reponere tenebunlur, iiisi fortasse taliter | conteiidcreiit qiiiid alterius eurum Tuniam bonam liuiio- renique lederent extunc culpabilis penam predictam maio- rcin exoluet. Item dum aliquis fraternilatem eorum pre- dictam J approbare suscipcrcque vellet ex lunc pro more rratcriiitatum aliarum huiniliter sui admissionem apud Seniores petiturus est, admissus landein per eosdem, quartam 1 partem lapidis cere el quartam partem ceruisie alias czwjcrcz fraleriiilati dare teneatur. Item obeunte coiiTratre fuiius vbicumquc in ciuitate ipsa sepelicudum, fratres | omnes tarn Seniores quam Juniores couduceut ad monumenlum, et sepulture nedum intcresse ve- rum eciam inter sepcliciidum Juniores prescrtim, seruicia obiie debent nece { ssaria sub pena vnius Talenti cere el qiinrta parte ceruisie, ad que quideni luncra, tum eciam ad coinniuiiitatcni fraternitatis tempuribus et locis con- suetis congregaii | dam, omnes et singuli confratres cum primum fraternitatis Signum per Seniores missum fuerit convenire tenebunlur sub pena predicta vnius Talenti cere et quarta | parte ceruisie, quam penam negligenles seu tarde veuientes, fralernitati exoluent, Sub hac eciam pena omnes et singuli confratres Seniores et Juniores Senio- ribus I ipsorum prescripto modo annualim per tolani fra- ternitatis congregacioiiein eligendis obedientes et sub- iecti esse tenebunlur et siiit astricii pena ipsa tociens quuciens re ] belies inobedienlesque reperti fuerint per eosdem Seniores puniendi, Quam quideni frateriiitalem neciion ordinaciones constituciones et coucessiones pre- dictas noslras decer | nimus perpeluo duraturas presen- tibiis, Ku lameii expresso quod si nostris alijs priuribus concessionibus ciiiilibus presens concessio preiudicaret in aliquu, Kxtunc eiusdem in I terprelaciuneni <lcclaraci- oii('in(|U(' nubis diiiilnxnt reseruanius Juiibus iiostris sem- per et per omnia saluis, llaniin quibus Sigillum noslrum presenlibus est subappensuin le | stimonio lilterarum Actum in conueniione generali ryulhrkouiensi die Sab- balo post feslum conuersioiiis saiicti poiili Anno domini Millesimo quadriiitreiilesimo octuagesimo | Srptimo Pre- senlibus ibidem Keuereiidissimo et Kencrendis in Cliristo patribu.'' dominis Sbigneo arcliiepiscopo Gnetnensi et

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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primate Petro wladislauicnsis et Johanne premisliensjs | Episcopis Ecciesiarum iiecnun Mogiiificis veiierabilibiis et Geiiei'osis Jacobo de dambnu castellaiio et capilaneü cra- cuuieijsi }Ialhia de Biiyii |u)ziieiisi *j Joliaiuie aniur de de Tliariiüw j cracuuierisi Spillicuuc de Jaroslaw Snudo- niiriciisi Johaiie Swydwa de Szaniolliulij calissiensi i\i- colai) de Culhiio laiicicierisi et dobeslao de Curoz«Bnkij lublinensi pullatinis | Johanne de Utlrorug puziianleusi Kaphaele de Jaroslaw Sandomiriensi et Marsszaiku Kegiii uostri INicolao de Curozwaukij Siradiciisi Castellanis cre- slao decano Giieznensis j et caritore cracüuiensis Ecelesia- rum cancellario, Pelro Thezanrario de Curozwankij Et Gregorio de Ludbranyecz prepositü Scarbimirien **) et sancti Fluriaiii vicecancellario Kegui j nü!>ti'i Cunsiliarijs nostris El alijs quaniplurihus (idedignis Curiensibus iiostris Sincere (^sic !j et lidelibus dilectis, Üatum per maiius eiusdem Venerabilis creslai de Curuzwankij Regui | nostri Caw- cellarii Sincere nobis dilecti

Creslaiis Cancellarius subscripsit

Kesoliilio eiusdem venerabilis Creslai de t'urozwankij Kegni p(olouie) Cancellarij Auf dem Einschlage : ßenisum per DD. Lustralores | Slaioris Poloniae in Anno 1G29 ] 13. Januarij. Achalius Przylecky | Secretarius Kegiae Majeslatis.

Daneben: Reuisum per DD. Lustratores | Maioris Po-

lonisB 24. Februarii | 1660. | Joannes | liegiae

Majeslatis . . . ]

, Ad rolher seidener Schnur hängt das zerbrochene kö- nigliche Sigill von rolhem, in eiirem Teller von braunem Wachs mit dem gevierlelen Schilde, in dessen erstem und viertem Felde der Adler, im zweiten der Ritter St. Ge- org, im dritten der Slierkopf mit dem Ringe durch die Nase und einem Kreuze zwischen den iiöinern bclindlich. Ueber diesem Schilde ein ganz kleines Schildchen mit einem Doppelkreuze. Umschrift; S kazimirvs * dei gracia » rex * poloiiic * magnvs d ssie * et ctra.

Oben ist eine grüne seidene Schnur durchgezogen, an der die Urkunde wahrscheinlich an einer Wand des luuungssaales aufgehängt war.

♦) oder poznnniensi, das Original hat hier pozn. *) so, ohne Abkürzungszeichen.

lelHT alte C>ewifli(«>.

Von Dr. ,1. Müller.

Unsere Nachbarn, die Franzosen, werfen den Deut- schen vor, dafs die Münzkunde bei ihnen einer nur ge-

ringen fliege geniefse. Die DUrfligkeil, womit A. de Barlhelemy *) in seinem sonst schalzbaren llandbuche die deutsche JlUnzkunde behandelt, «ird von ihm der Jlangelhafllgkeil der denischen Vorarbtitcn dazu zuge- schrieben. Allerdings wird bei unsern Nachbarn diese hisldrisihe Hilfswissenschaft mit grüfsemi Eifer gepflegt- allein einmal liefse sich denn doch nachweisen, dafs Bar- lhelemy selbst bei weitem nicht alle niiniismalischen Hilfs- quellen benützt hat, welche schon zu seiuer Zeit die deut- sche Lileralnr darbot, dann, dafs seitdem hei uns in der Nuinismalik viel Anerkennenswerlhes geleistet ist. Uir können eine Reihe von Namen herzählen, die sich um die Numismatik im Allgemeinen, wie um die deutsche insbesondeie schone Verdienste erworbeu haben, und wir unterlassen diese Herzahlung nur um deswillen, weil sie unter den Kachgenossen bereits wohl gekannt sind, und wir durch unbeabsichtigtes Verschweigen des einen oder andern Namens w uhlbegrundetem Anspruch auf .An- erkennung nicht zu nahe treten wollen. Ferner mochten wir den Nachbarn gegenüber doch auch das bemerken, dafs auch sie einen llanpllheil der Jlunzkundc bis jetzt sehr sliefvälerlich behandelt haben, ich meine die Werlh- verhaltnisse der alten Münzen. Die SlUiizen sind in höchster Instanz Gehl; was sie in ihrer Zeit gegolten haben und wie sich ihr damaliger VVerth zu den jetzigen Werthen verhalt dies ist ein Gesichlspunkl, unter dem bisher die numismatische Forschung sich sehr wenig be- wegt hat und dessen Verfolg fui- die Veranschaulichung und das Verständnifs der früheren Kulturzustande doch der bei weitem wichtigste und fruchtbarste ist. In Ver- bindung damit steht die Renennung der allen ilunzen und hiermit für beides wichtig die Schwere derselben, die oft allein für Werlh und Namen die rich- tige Entscheidung zu geben vermag. Cappo (die Mün- zen der deutschen Kaiser und Könige des Mittelalters I, S. VHlJ hat darum in seiner hierauf hezllglichen Bemer- kung vollkommen liuihl, nnd er verdient nnsern Dank, dafs er bei seinen Blunzbeschreibungen stets das Gewicht der einzelnen Stücke nach Uecimallheileii eines preufsi- sclieii Lülhs hinzugefügt hat. Wir mochten selbst w«n-

*) Nouvcau manucl coniplet de numlsmaliquc du moyen age et moderne clc. Paris, 1851, 12. p. 318 hclfst es hier: ,,Le peu d'emprcssemenl i|uc Ics .\lleninnds ciix- m(mes onl niis u cludier Icurs ancicnncs nionnaies, nous empCrhc de donner i'i nos Iccicurs des noiions pri'cisos : nous ne scrions pas eloignd de pen- scr ((ii'apris nvoir cla.fsi' nos nncicns monu- menls melalliqucs, ii nous faudrn fnirc une Invasion n ii in I s in ii t i <| u o n u - d e I i'i du It li i n . p o ii r c I n 8 s c r d c f o r c c I e s nin n n n i e s de c c s p a v s. (!)

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Alizeiger für Kunde der lieulschoii Vorzeit.

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sehen, dafs, soviel wie moglicli. auch das Korn der Müii- leii benicksichligt wurde, denn auch dies ist sowohl für die Bestimmung, wie für die Schätzung der Münzen von entschiedener Wichtigkeit. Die Beschreibung der Miio- zen nach ihren Gepragen, ihre Bestimmung nach den Munzherren und Münzstätten ist nach den Endzielen der Numismatik uur eine vorbereitende Thiitigkeit, eine Vor- arbeit, die jedenfalls ebenso nolhwendig als schwierig und dankensweith ist, welche jedoch anderseits die Wis- senschaft nicht verleiten darf, einseitig nur ein Heper- toriuni der zufällig noch erha 1 tc neu M ün zen au- 2ustreben. Die Hauptaufgabe der Numismatik bleibt, den UUnzschlussel , den Schlüssel zum Verslandnifs der ma- teriellen Kulturzustflnde der Vergangenheit zu finden. Hier aber kann für die deutsche Münzkunde noch viel gethan werden, und Werke wie: L. W. Ilofmann, alter und neuer Muutzschlussel etc. Nürnberg, 1G83, 4., v. Fraun, gründliche Nachricht von dem MUnzwesen insgemein, ins- besondere aber von dem Teutschen Munzwesen älterer und neuerer Zeiten etc. Dritte Auflage. Leipzig, 1784, 8. _ wurden, mit Benützung aller gegenwärtig zugäng- lichen Hilfsmitlel und auf dem jetzigen Standpunkte der Wissenschaft ausgearbeitet, nicht nur von dem numisma- tischen, sondern von dem geschichtsforschenden Publikum Überhaupt bestimmt mit Dank aufgenommen werden, lieber den Versuch eines derarligen Werkes ein anderes Mal.

Die folgenden kleinen Mitlbeilungen , die sich auf einige im germanischen Museum befindliche Gewichte be- ziehen, erheben durchaus nicht den Anspruch, wesentliche Beiträge zur Erreichung der oben angedeuteten Ziele zu sein. Sic sowohl, wie die Einleitung selbst, sollen nur anregen zu ähnlichen Mittheilungen, sie sollen die Bitte begründen, dafs die Münzforscher alles erreichbare Ma- terial verwandter Art mehr berücksichtigen, es bearbei- ten und im Anzeiger des Museums der Wissenschaft zu- ganglicher machen möchten. Das Museum, welches ge- mafs seiner Organisation alle Gebiete der Geschichtsfor- schung im weitesten Umfange betreten will, kann in den meisten Füllen nur anregend wirken, es kann die Uesul- late der Forschung in seinen Bepertorien prulokollieren ; allein die Forschung selbst zu übernehmen, vermag es leiten unmittelbar selbst.

Wir wenden uns hiemit zu dem er.>-ten Gegenstände unserer Untersuchung, der bereits früher vielfach die Auf- merksamkeit der Jlunzforsrher auf sich gezogen, doch bis jetzt noch keine genügende Erklärung gefunden hat. Viel- leicht erwirbt sich die folgende Beifall.

Diese Abbildung ist bereits in den Denkschriften des germ. Museums Bd. I, Abth. 2, S. 182 mitgetheilt. Das Original ist dort als Munzgewicht von Bronce beschrie- ben. Ils. : Bischof in hsilber Figur mit Stab und segnend erhobener Rechten, l'mschr. : -f heinrievs. ep-^s. Rs. : Dreithürmigcs Gebäude. Umschr. : f anno, domini MCC. XL.l.X. formatvm est. Drchm. 11'".

Von welchem Bischof dieses Gewicht herrührt, kön- nen wir mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nachweisen. Es regierte 124'J Heinrich 1. v. Flassenberg zu Bamberg, Heinrich IV. Gf. v. Württemberg zu Eichstätt, Heinrich I. v. Strateich, Bischof v Ermland, Heinrich I. v. Kerkow, Bischof V. Havelberg, Heinrich 1. zu llildesheim, Hein- rich Hl. Gf. V. Geldern zu Lütlich, Heinrich 1. v. Waren zu Merseburg, Heinrich 1., Bisch, v. Ocsel, Heinrich I. V. Lützelburg, Bisch, v. Semgallen und Kurland, Hein- rich 1. V. Raron zu Sitten, Heinrich II. Gf. v. Leiningen zu Speier, Heinrich Hl. Gf. von Stahleck zu Strafsburg. Unter diesen zahlreichen Bewerbern fallt unsere Wahl auf Heinrich III. zu Strafsburg. Es ist uns nämlich frei- lich unbekannt, auf welchem Wege das fragliche Gewicht nach Nürnberg gekommen ist, und somit kann allerdings der Fundort hier zur Entscheidung nicht mitwirken, allein eben in Stral'>bnrg haben sich ganz ähnliche vorgefunden. .1. C. Eisenschmid in s. Buche de ponderibus et mensu- ris (ed. II. Argentorat. 1737) p. 7 berichtet, dafs indem Thurme neben der Stadtkämmerei (aerarium publicum), welcher der Pfenniglhurm heifse, sich mehrere alle Ge- wichte verschiedener Gröfse vorfänden ; er beschreibt sie und gibt eins derselben sogar in einer Abbildung (tab. I, n. Ml). Die Beschreibung nach Darstellung nnd Schrift sowohl, wie die Abbildung stimmen mit unserm Gewicht vollkommen uberein, bis auf die Gröfse der letztern, die auch ein schwereres Gewicht andeutet. Allein auch die Jahrszahl ist dieselbe, und eben diese möchte einen wei- tern Anhaltspunkt für unsere Bestimmung abgeben. (Schlufs folgt.)

(Hit einer Beilage.)

Vernnlwnriliche Uedarlinn :

Dr. Frelh. v. u. i. .\ufsel». Ltr. ,V. v. Eye. Or. (i. K. Frommann. Hr. Krhr. It o i h v. S ch r e rkenslc in.

Verlag der literarisch -artiiliachcn Anstalt des gcrmaniichen Museums in Nürnberg.

U. K. Sf bnld'>clir Buclidriicktrei.

HEILAGE ZLH WZElGEIl Fllll KÜ\ÜE DEÜ DEÜT8CIIE\ VOHZEIT.

18G0. ^ 1' Februar.

Clironik des fferiiiauisduii Museums.

So munter es vor einem Jahre in den Räumen der Kunst- halle und hreuigiinge hergieng, wo Gruppen von Steinmetzen und Maurern hämmerten, um in alle Spilzbogenfenster neue Mafswerkc einzusetzen, oder den Morlelauwurf von allen Wan- den abzulösen, so still ist es nun; nur vereinzelt wandern fremde Besucher in den kalten Tagen durch die hohen Hal- len. Ist wohl voriges Jahr sehr viel und das Wichtigste in der Restauralion der Karlhause vollendet worden , so bleibt dennoch ein grofscs Sluck halb zcrfallnen Krciizganges übrig, welches seiner Wiedererneuerung entgegenharrl. Doch so lange die schweren Baukosten des vorigen Jahres nicht ge- deckt sind und das sind sie bis jetzt nur zum kleinsten Theil darf das Museum nicht wagen, an die Vollendung des grofsen Kreuzganges die Hand anzulegen, es sei denn, dals hicfur bcsonikrc Mittel geboten werden. Um solche leichter zu schnlTeii, kam man auf die Idee, vorlaußg die Werk- zeichnungen der 21 fehlenden Mafswerkc der Krcuzgangfen- ster anzufertigen und für deren Vollendung eventuell mit einem Mtister zu accordieren. Der Accord lautet für vnll- standfge Herstellung eines Fenstermalswerkes in Sandstein 5t> Gulden oder 32 Tlilr. Wer nun ein solches Fenster herstellen und obige Summe einsenden will, kann unter den Zeichnun- gen ein beliebiges Slalswerk auswählen, welches sofort, mit Wappen und Namen des Stifters zum ewigen Gedachtnifs, ausgeführt werden wird. Bereits sind aus Nürnberg einige .Anmeldungen eingegangen, und hiezu die Steine angeschafft. Mochte dieses Beispiel so zahlreiche Kacbahmuiig finden, dal's die Gaste der niichsten Jahresversammlung im Herbste 18G0 eämmtliche Fenster des Kreuzganges in schon gearbeitetem golhischen Malswerk vollendet finden, und dieser noch in trauriger Verwüstung darniederliegende Theil den übrigen gleich aus seinem Verfall erstehen kann ! Wem die Last al- lein zu tragen zu schwer ist, der mOge Genossen suchen, die zusammenstehen, um gemeinschaftlich ein Fenster zu stiften, das ihre oder ihres Vereins Namen trägt. Für Glnscrarbcit wird das Museum dann weitere Sorge tragen.

In niiincliem iinbpacblcleii Winkel aller Kirchen, Knllihüii- ser, Schlosser, Kloster und sonstiger Gebäude mögen sich noch Gerüthe, Möbel, architektonische Verzierungen und derglei- chen aufbewahrt finden, die, älter als die gegcnwiirligen Ilaupt- baulen und mit denselben nicht mehr harmonierend, ihren Be- sitzern von keinem Nutzen, vielleicht nur im Wege sinil, wah- rend solche an dein ihnen gebührenden I'latze für die Kulturge- schichte der betreffenden Periode von Bedeutung werden konn- ten. In solchen Fallen sollte man sich erinnern, dals in dem gcrni. Museum eine Anstalt besieht, welche sich mit Pietdl der dem Untergange geweihten Penknitiler der Vergangenheil annimmt, sie mit Sorgfalt aufbewahrt und für die Wissen-

schaft nutzbar macht. Zu unserer F'reude wird dies auch vielfaltig beachtet, und mancher interessante Alterthunisgegen- stand ist auf diese Weise gerettet worden, indem er in die Sammlungen des Museums ubergieng. Rühmend ist hier zu erwähnen, dals der Magistrat der Stadt Nördlingen die im Renaissance -Stil gehaltene eichene Bekleidung eines Por- tals von 1590, welche hei der Restauralion des dortigen Rath- hauses entbehrlich wurde, dem Museum freiwillig anbot und vor Kurzem, durch Vermittlung des dortigen Pflegers, hieher senden liefs. .\us der genannten Stadt, die schon früher durch die Zahl der Beitragenden sich auszeichnete , ist neuerdings auch in dieser Rücksicht eine vermehrte Theilnahme ange- zeigt worden.

.'Vus den zahlreichen Beitragen zur Literatur der Schiller- feier haben wir als das werthvollste Geschenk hervorzuheben das von ür. Constant Wurzbach von Tannenberg, k. k. Ministcrial-Sekretiir etc., mit groisinüthiger Unterstützung der k. k. österr. Regierung herausgegebene, im Verlage der k. k. Hof- und Staalsdruckerei in Wien erschienene und eben- so durch den Reichthuin des Inhalts, als der .\usstattung sich auszeichneude ,,S c hil 1 er b uch'', welches auf Veranlassung des Herausgebers vom Direktorium der k. k. Hof- und Staals- druckerei der Bibliothek des Museums freigebig übersendet worden ist.

Unter den in neuerer Zeit dem Museum zugekommenen Geldunterstützungen sind vorzüglich bemerkenswerth : ein Jah- resbeitrag von 50 fl. ö. W. Sr. Erlaucht des Grafen F'ranz von Meran; desgleichen von 2011. Sr. Erl. des Grafen Er- win von Schönbor n-Wi es entheid ; ein Beitrag von 50 fl. des k. pr. Konsuls Herrn W. Drcxel in Baltimore, ein Beitrag von 20 fl. Sr. Exe. des grolsh. bad. w. geh. Raths und Bundestagsges. Herrn Aug. Frhr. Marschall von^ie- berstein; ein Jahresbeitrag von 20 Thlr. vom Co p e r n i cus- Verein für Wissenschaft und Kunst in Thorn, von 20 fl. der Studentenverbindung Bubcnruthia in Erlangen; ferner Jah- resbeiträge des Magistrats zu .\ rn s t a d t , der Gymnasiums- bibliothck in Mainz und der Gesammiheit der Lehrer in Harburg; endlich noch vom Herrn Bezirksgerichts -.Vssessor Schnizlein in Nürnberg der Ertrag einer Wette zu 5 fl.

Von den Lokalaussrhufsinilgliedcrn ist Rektor Dr. Hopf nusgelrelen. und an seine Stelle der schon früher zum Ersatz- mann gewählte Dr. med. Baicriacher einberufen worden.

Den mit dem Museum in Scliriflentnusch stehenden .\n- slalten uiirl Verbindungen ist beigetreten :

das Slfidel'sche Kunslinstiliit in Krankfurt n. M.

In Brixen und Crailsheim tinil neue l'flegschnflen errichtet worden.

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Anzeigor für Kunde der deutschen Yorzfeit:

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Der Empfang nachslebeiider Geschenke wird ilankcnd be- scheinig! :

I. Für das Archiv.

Hadermann, Sliftungsrcnlmeisler, 7.11 Schliichtern :

1642. Lehrbrief d. (Irschwomen d. SchuhmBcheriunfl 711 Orb für Joh. Adam Znhn v. Marjas. 1T.')I. I'ap.

1643. Lehrbrief d. (leschwornen d. Kolhgerberiunfl 111 Oslheim V. d. Rhön für Kr. Wilh. Ihirlmann. 17'i2. I'ap.

Kähs, llofopernsiinger, nus Ues-iau :

1644. Schreiben d. Ileriogs Ludwig v. .Anhall -Cdthcn a. d. (Ibrisllietilenani Cnoche. llH>i. Pap.

Kohlhag'en, l'oslmei.'iter, 711 Lichtenfels :

1645. K('srri|p| d. .Marher. Christ. Ernst zu Brandenburg a. d. Kloster lu Kultnhach. 1669. Pap.

Wie. Urban v. Urbanstadt , k. k. Kinan7beiirkskoin- misüar. in Eeer :

1646. Schreiben d. Halhj d. Stadt ("adaun a. d. Rath der Stadt Eger. 1189. Pap.

1647. Concepl e. Schreibens (wahrscheinl.) d. Haihs v. Eger an einen GeneraL 1647. Pap.

Bräutigam, Hausmeister d germ. Museums: 164Ö. Schreibon d. K. Karl VL an die verw. Markgrüfin Christ. Charlolla v. Brandenb.-Onol/.bach. 1726. Pap. Hermann. Pappendcckelfabrikant. zu N'ilrnberg : 161'.'. 7 Aktenstücke d. Bislh. KichstWtl. d. Wildbahn in d.

Reichspflege betr. 1544. 1640—43. Pap. 1650. Kaufbrief d. .\ndr. Kssser (ibcr seine» Bauernhof lu Emfsing. 17i)0. Pap.

II. Für die Bibliothek. Ein Ungenannter in I^iirnberg:

8493. Uiploniu Indvigenliarvni Guettingensium Leonis X. pon- lificis a. 1517. 0. J. gr. 2. Karl Köhler, Privatier, in K'iburc : 8491. L)ir hifvsurlichen Stadt Breßlaw, Statuta vud Ordnun- gen etc. 1588. 2. Beigebunden :

B) Der Kays. St. Breßlaw Vurncwerlc Gcrichts-Ord- , nang vnd Proceß. l.'>91. 2. 1 ■•>)>■■

b) Der Huch- u. Lobl. Herren Fürsten u. Stande im llertznglh. (Ibcr- u. iNieder-ScIiiesien neue Infec- tions-Urdnung. (1680.) 2.

c) Medicinisches Pesl-tyonsiiium etc. 1680. 2.

d) Der Lobl. Kiirstl. Stadt Sagan, . . . coo6rmirte Feuer-OrdnuDg. 1672. 2.

e) Inforniatoriuni juris etc. 1663. 2. Brückner & Renner, llufbuchh. in .Meiningen.

849.J. 0. Il.ipf, l'rdint; zur Schillirfcier lu Salzungen. 1859. 8. Neb;,! 2 weiteren Stucken. 4. M. Da Mont-Schauberg'schc Buchh. in Köln :

8496. Organ fiir ehrl^tl. hiiiist, hrsg. v. F. Bnudri. 10. Jahrg. .\r. I -.;. i-r,ii. I.

Eduard Engelhardt, k. Snbrektnr. iu Schwabach :

8497. Ders., Argula vnn Grumbnch. die bnjerische Tabra. 1860. 8.

Dr. Brngger, Professor, in Heidelberg :

8498. .\n(lr. M:i\. Fredro, nionila polilico - nioralia * icon in- genioruni. 1696. lU.

Bauer & Raspe, Verlagsbuchb. (Jul. Merz) in Nilrnberg :

8499. Zeitschrift für d. Kulturgeschichte, hrsg. von Joh. Müller u. Joh. Falke. Decemberheft. 1859. 8.

Dr. Fr. Bluhme, geb. Justizrath u. Professor, in Bonn :

8500. Ders., Kircheiiorduung fiir die evangcl. Gemeinden der Provinz Westphalen und der Rheinprovinz etc. 2. Aufl. 18.59. 8

Ein Ungenannter in Freiberg :

8501. Zur Schillerfeicr in Freiberg. 2 SlUcke. Soci^te de la morale ohrettenne in Paris :

8.')02. \)'\cs.. Journal, [«me IX. IVr. 6. 18,59. 8.

Hugo Ritter v. Goldegg in Bozen : 8503. Fesigalie zu Fr. v. Schillers hunderljahr. Geburlsfeier in Bozen. 1859. 8.

8.504. 3 Gedirhie zur Schillerleier in Innsbruck. 8. Jos. Eberle'srhe Buchdruckerei in Bozen :

8.505. Ostcrgabe des Meraner Lesevereins für F'reunde kirch- licher hunsl. IK.^9. 8.

Dr. Andr. HeuTsler, Professor, in Basel :

8506. Ders., die Trennung des Kantons Basel. 2 Bde. 1839 u. 42. 8.

8507. Ders., Bürgermeister Wettsleins cidgenOss. Wirken in den Jahren 1651—1666. C1843.') 8.

8508. Ders., der Bauernkrieg von 1653 in der Landschaft Ba- sel. 1854. 8.

8509. Ders., zur Entstehung des eidgenöss. Defensionals. 1855. '1.

V. 'Wolfersdorff, llauptm., zu Kalhnrinenhof b. Meifsen:

8510. Willkühr der Stadt Meilsen, aufgerichtet im J. 1,525. Pap. Ildschr. 4.

Dr. Fr. Max. Oertel, Prof. au der Furstenschule in Meifsen :

8511. Ders., das Münster der Augustiner- Chorherren zu St. AIra in Meifsen. 1843. 8.

8512. Ders., die drei .Sficularjahre der k. slichs. Laiidesschule zu Sl. Afra in Meilsen. 1843. 8.

8513. Ders., der Religionsfriede zu Augsburg, die gröfste Tliat der reforniiil. Vergangenheit liir (iegenwarl tind Ziiluinfl. (IS.'if).) S.

Verein für Oesohiohte und Alterthumskande

Westfalens in Munster : 8511 D.rs.. Z( ilsrhrifl. ^Vue Folge. 10. Itd. 1859. 8.

Gelehrte estnische Gesellschaft m liorpat : 851. '1. Ums., V.rh.iMillunL'.n. 4. Bd., 3. u. 4. Heft. 18.59. 8.

Karl Preusker, Kcnlauilmann, in (irolsenhain :

8516. Der«., Nachtrag zu der 5. Aull. der Schrift: Die Sladt- bibliolhck in Grofsenhain. 1H60. 8.

Nie. Urban v. Urbanstadt, k. k. Finanzbezirkskom- missHr, in Eger :

8517. Erster Jahrcsber. der k. k. (Ibcr llenlschule in Ofen. lH5i;. H.

8518. Jahrcsber. d. EgcrcrKreis-llanptscbule 1853 u. 1854. 8.

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit

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L'Ilalie aux foircs de Champagne et de Brie, par prof. Felix Bournelol.

Annales de la Soci^t6 arcfaöologique de IVa- mnr. Tome cinqui6me. 4. livraison :

L'abbayc de Brugiie ou de St. Gcrard, par Eug. del Mar- mol. Promcnadcs diins la ville de Naniur : cnceintc bastion- nee, par Jules Borgnet.

Tome stxieme. 1. livraison: Promenades dans la ville de Mamur. llisloire des Beguinages de Kaniur, par Ch. Wil- met. MoDlaigle, par Alf. Bequet. Analecles namurois.

Essai de numismaliquc namuroise, par Kr. Cajot.

Rapport sur la Situation de la Society arch^o- logique de Namnr. 1858.

Bulletin de la Societe pour la conservation des monuments historiques d'Alsace. 1859.

(Knihalt Sitzungsberichte. Auiserdeni an archäologischen Bemerkungen: Kote sur une aigle en bronre. -- Kapport sur le chiitcau de Saint- Ulrich. Note sur les vitraux d'Alsace et snr un ancien vitrail de l'eglise abbatiale de Wisscnibourg. 17:^ Note sur une colonne, decouverte dans la forSt de Weit- bruch (Bar-Rhin) sur la voie de Brocomagus Saletio (de Bru- niath a Scitz). Inscriplions qui se Irouvenl sur Ics quatres colonnes qui supportent la tribune de I'cglise paroissiale de Bergholi-Zell. Slatisque monumentale des Cantons de Kay- sersberg et de Ribeauville (Iluut-Rhiii).

Werken van het Historisch Genootschap, ge- vestigd le Utrecht. Codex diplom. 11. S^rie. IV. ücel :

Lettres in^diles de Gilles de Berlnimont. Baron des Hierges, gouvcrneur et capitain gener;il de la Hollande, d'L'trechl etc. suivies de quelques documents concernani Teniprisonnement el la misc en libert^ de Gaspard de Robles, baron de Billy, gouvcrneur de la Krise elc.

V. Deel: Croenick des byscoppen van rtlerl. hertighen van Ghelre, van hoer anvanck hoc dat sye beyde onder kes- ser Carell dye 5 als herlig van Beyeren, graven van Hollant synnen ghecoemen, wair in wordi bescrewen was bij hoer rcgirringhe int sucht van Ultcrt, landt van Gelre, grewscap van Sulphen, het landt van Overyssel, Vreslant, Groningben, Groeningher landt ys gheschit, uit verschiden scryvercn und olde lolTelickc scriflen mijl groelen vlijt bijeden anderen dur- rich Arent toe Bocop ghebrocht. Het irste deel.

Das Korrespondenzblatt des Gesamnitvereins enthalt in Kr. 4 des Jahrgangs 18G0 die Berichte über die Sitzungen des historischen Vereins für Oberpfali und Regensburg vom 13. Juni und 9. Nov. 1859 In jener wurde die Neuwahl des Vorstandes vorgenommen und zugleich mit der Erstattung des Jahresberichts eine .\nzahl neu aufgefundener oder ge- schenkler und römischer und germanischer .VItcrthumer in Mün- zen vorgelegt, in dieser wurde Bericht erslaltet über die vor- genommenen Arbeiten des Vereins und zugleich über die Prü- fung der sog. Widmann'schen Chronik, welche die Jahre 1511 1555 umfal'sl, Und von Gemeiner in der Geschichte Regens- burgs vielfach benutzt worden ist.

Nachrichten.

liiteratur.

Neu erscliionene Werke.

19) Grundzuge der Geschichte des Landes und der Landwirthscbaft des II erzogt h umsBraun- schweig. Von Dr. jur. J. L. U. Wedekind. Braun- schweig. Druck von Gebr. Meyer. 1858, 8. XII u. CCLVI Sin.

Die vorliegende Schrift ist ein besonderer Abdruck aus der Festgabe für die Mitglieder der XX. Versammlung deut- scher l.and- und Forslwirthe, jedoch mit mehrfachen Erwei- terungen. Gcmills ihrem Zwecke behandelt sie ihren Gegen- stand in Kürze und in einem gemeinverständlichen und an- sprechenden Tone ; die gelehrte Zulhal fehlt Ireilich, allein es fühlt sich aus der Darstellung heraus, dafs sie auf umfassen- dem und gründlichem (Quellenstudium beruht. Nach einer Ein- leitung : 1) Die Arier, 2) Die Wanderung der .Vrier nach Iran, zerfallt der Inhalt in drei Abselinitte, wogegen der drille wieder in zwei L'nlerabilicilungen iichandeit ist. 1. A. Die Zeit der Celtcn. 2. A. Die Zeit der Germanen. 3. A. Die Zeit der Altsachsen. 1. Unlerabtheilung : Die Zeil der .\lt- BBchsen wahrend ihres lleidenihums. 2. Unlerabtheilung : Die Zeit der Allsachsen nach der Annahme des Chrittcnthums bis

xur Errichtung des Herzogthiims Braunschweig und Lüneburg. Ein .\bilriick von Siegfrieds Jagd in den Nibelungen nach der Ueliersetzung von Simrock bildet den Schluls.

20) Geschichte der Kloster in der Mark Branden- burg, nebst Abbildungen ihrer Ruinen und Allerthü- mer; von Erntl Kirchner, Superintendenten zu Gran- see. Gransee, 1857. Im Selbstverläge des Verfassers. 8. Spec. Th. I: 79 Sin. mit 2 Tnf. Abb.; Spec. Th. 11: 102 Stn. mit 2 Taf. Abb.

Es soll das Werk , von welchem bereits zwei Hefte mit den Specialgeschichleu der hiosler Zehdenick und lliinmel- plorlc vorliegen, nach des Verfassers Plan in zwei Hauplab- •chnittc zerfallen: in einen Hllgemeinen, „der dasjenige vor- ausschickt, was zur richtigen Würdigung dos Monchlhums in Beziehung auf die Verbreitung und liefesligung des Chrislcn- thums, zum Verslandnils der verschiedenen Urden elc. in der Mark Brandenburg wichtig ist", und in einen besonderen, der ,,die aus Lrkiindeii und .Vrchivcn geschöpften l.okalgesrhich- ten" enlhnltcn wird. Ein gedeihlicher Karlgang isl diesem Werke umsomehr zu wünschen, als nicht blos noch so man- che Lücke in der norddeulschcn hirchengeschichle auiiuful- Icn ist, sondern auch der Autor sich in iler Dnrslelliing . die

Anzeiger für Kunde der deulscheii Vorzeit.

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bedeutenderen bislorischen Mumente betooeod, nicht in'i Klein- liche uod VVerlhlose verliert.

21) Beiträge zur Erforschung der Baudcnkmale der Germanen und Römer in der untern Uainge- gend vonCiTrl Arnd, Milgl. der (iescliichlsvcr. zu Kas- sel, Uarmsiadt uod KrankTurt. Mit 1 illuminierteu Karte. Hanau, Verlag von Friedrich König, 18Ü8. 8. 71 Stn-

Dieses Schriftchen, ein besonderer .\bdruck der bezügli- chen Abschnitte aus der „Geschichte der Provinz Hanau und der unlern Maingegend", ist für Freunde der ältesten Geschichte Deutschlands bestimmt, welche der l'rovin/. Hanau ferne ste- hen und sich weniger für die Geschichte nach der Völker- wanderung interessieren. Die Karle stellt den Schauplatz dar, auf welchem die meisten Kämpfe der Callcn mit den Rö- mern stallfanden, und welchen später Chlodwig zu seinem Kaniniirgulc machte. In drei Abschnitten behandelt die Schrift die Zeil der allen (iermanen, dann der Roinerhcrr.schaft und den äufsern Grenzwall des Komerreiches von der Wetter bis zum Main.

22) Zur Geschichte des Stralsundcr Gymnasiums. Von Dr. Ernst Heinrich Zober, Gymnasiallehrer und Stadtbilillothekar in Stralsund, mehrerer gelehrten Gesell- schaften Mitgliede. Erster Beiliag : Die Zeit der drei er- sten Rektoren. 1560—69. Mit dem Grundrifs des Gymna- siums und einigen Fac-simile 1839. Zweiter Beitrag : Die Zeit von ].')'j9 bis KJIC. Mit den Bildnissi u zweier Rektoren und einigen Fac-simile. 1841. Dritter Bei- trag : Die Zeit von lljl7 - 1679. .Mit den Bildnissen zweier Rektoren und einigen Fac-simile. 1848. Vier- ter Beitrag: Die Zeil von 1680 1755. Mit dem Bild- nisse Rektor P. Vehrs und mit einigen Fac-simile. 1858. Stralsund, Verlag der LölTler'sehen Buchhandlung (C. Hingst). 4. 46, 67, 92 u. 113 Stn.

Wenige Jahre nach Luthers erstem Hervortreten verkün- digte in Stralsund Christian Ketelhoet 1522 oder 23 zuerst das evangelische Chrislentlium, und schon 1.525 liefsen der Rath und die Bürgerschaft von Stralsund durch Johann ,\c|iinus eine Kirchen- und Schulordnung in niederdeutscher Mundart ent- werfen. 1.535 entwarf Dr. Johann Bugenhagen eine Kirchen- ordnung für Stralsund, in welcher ein eigener Abschnitt „van den srholen'- handeil. Nach den drei llauptkirchen der Stadt errichtete man damals 3 Schulen, bis man ir>.59 die drei Kir- chensrhülen in eine grolserc und höhere Schule vereinigte, als deren llnupizweck nulgeslellt wurde, dafs man in dersel- ben sowohl deutsch als lateinisch lesen, schreiben, verstellen ond sprechen lernen sollte. Seitdem wurde von Seiten der Stadt dem Gwnnnsiuin die ausgezeichnetste Sorgfall zugewandt, und unter dem Schulz irelTlirher Bürgermeister, wie Franz Wessel, i>ik. llentzkow u. a. , und unter der Leitung gelehr- ter Itekloren blühte es bis in die neueste Zeil mit (iluck und Erfolg. Der Verfasser hat in vorliegender Schrift diese Ge- schichte nach den Akten grundlich und sorgfaltigst verfolgt und dadurch für die Grschiehle de» deutschen Schulwe.^ens einen höchst werthvollen Beilrag geliefert.

23) Geschichte und Topographie der Stadt Keu- markt in d e r 0 b e r p f a I z. Von Dr. J. B. S c h r a u I h , Arzt und Gutsbesitzer in WoHrnbach, Ehrenmitglied des historischen Vereins von Überpfalz und Kegcnsburg. (Besonderer Abdruck aus deiu 19. Bande der Verhand- lungen des historischen Vereins für Oberpfalz und He- gensburg.) Kegensburg, 1859. Gedruckt bei J. Reit- mayr. 8. 128 Stn.

Diese Schrift behandelt die Geschichte der kleinen, aber nicht unwichtigen obcrpfalzischcn Stadt ^cumarkt in uner- kennenswerther Uinfänglichkeit. Sie beginnt mit der Ge- schichte der ersten Bewohner dieser Gegend, der Gründung der Stadt und ihrer Erhebung zur Heichsstadt, erzahlt dann ihre Verwandlung in eine olierpfalzlsche Residenz und ihre Geschichte wahrend des Landshuter Erbfolgekriegcs, ihre Glanzperiode unter Pfalzgraf Friedrich II. und das Erloschen ihrer Reichsfreiheit, die Schicksale während der Refnrmalion, wahrend des Schwedenkrieges, im spanischen und österrei- chischen Erfolgckrieg und im letzten Jahrhundert. Der II. Theil gibt die Topographie, die Beschreibung des Bodens und der Gegend, der Stadt und aller ihrer inneren Zustände und Verhaltnisse.

24) Deutsche Forschungen. Die .anfange des König- thums bei den Gotlien von Rudolf K ö p k e. Berlin, Weidmannschc Buchhandlung. 1859. 8. 228 Stn.

Das Konigthum der Germanen hat schon unsere bedeu- tendsten Ge.schichtsgelehrten zu den gründlichsten Forschun- gen und zu hervorragenden Werken angeregt, ohne dals eine durchschlagende und feststehende Ansicht hätte Platz greifen können. „Bald schien es ein unvordenklicher Urbesitz", sagt der Verfasser in der Vorbemerkung, „die besondere Mitgift dieses Volkes für die Weltgeschichte, bald jungen Ursprungs, ein Erzeugnils der Berührung mit andern Kationalitäten, ge- reift unter dem Einfluls römischer Ideen und Vorbilder: es hat für ausschlielslich prieslerlicher oder kriegerischer Natur, oder für beides zusammen in sehr verschiedenen Abstufungen gegolten.'' Zur Lösung dieser wichtigsten Frage unserer äl- testen liesehichte gibt die vorliegende, auf Tacitus, Jordanes und Cassiodor gestützte, gründlichst und sorgfälligst gearbei- tete Schrift einen höchst dankenswerthen Beitrag. Sie gibt zuerst eine Darstellung der drei Quellen, des Tacilus, Jorda- nes und Cassiodor, dann eine Untersiiehung über das goiliisclie Konigthum bis auf Ernianarich, über die Westgiitlien und llsl- güthen, über Thcoderlch, und faist dann im .\bschnilt ..honig und Volk'' die Gesammtergebnisse dieser Forschung zusam- men. Der Nachtrag enthält eine Untersuchung über die Ge- len des Iloraz uüd einen Beilrag zur (liiellenkritik der Ger- mania.

25) Die Schweizergarde in Rom, ihre Bedeutung und Wirkung im 16. Jahrhundert. Nebst brieflichen Nach- richten zur Geschichte jenes Zeitallers von den Gardc- offizieren. .\iis den Quellen. Von Alois Llitolf. Einsiedeln ii. New-Nork. 1H.'')9. Druck und Verlag von Gebrüder Karl u. Nikolaus Benziger. 8. IV u. 121 Stn.

Anzeiger fiir Kunde der deutschen Vorzeil.

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Studien über .lost von Silinon, den Bischof von Grenohle und Sitten, veröflenllicht im 15. Bd. des Gcschichtsfreuiides, und über die letzten Sprossen diesea Geschlechtes haben den \erfdsser zu den Akten über die römische Schweizergarde hin- geführt, deren Geschichte er bald als ein noch nicht beleuch- tetes Monicnt in der vaterländischen Geschichte der Kefornia- tionszcit erkannte. Die vorliegende Schrift ist ein Versuch, die Bedeutung dieser Garde iu jener Zeil darzustellen und mit geeigneten urkundlichen Belegen zu stützen. Sie behan- delt die Entstehung der Garde unter Papst Julius II., das Ver- haltniis der Schweiz zu Leo X., Zurieb, die Keforualion und 4/e Garde, unter l'aul UI. und Julius lil., die Bedeutung ein- zelner Haupllcule, wie Kaspars von Silinon, Jost's Segesser u. a., ihren Antheil an der Politik und kirchlichen Uefornien in Luzern und schliefst mit einem Blick auf die Geschichte der Garde seit 1592 und einem Anhange, der die letzte Kapitula- tion zwischen dem Papste und der Regierung von Luzern 1825 und die Reihenfolge sammtlicher Hauptmänner der rö- mischen Schweizergarde (IIG) enthalt.

26) Geschichte des bischoflichen Seminars in Eichstätt. Nach den (Juellen bearbeitet von Joseph Georg Suttner, Professor der Lilurgik. (Progr. des bischöll. Lyzeums.) Eichstält, 1859. Druck von Karl Brönner. 4. 150 Stn.

Nachdem die in 14 .\bschnitle zerfallende Schrift einlei- tend die Geschichte der allen Eichstatier Domschule , der Grundlage des bischöflichen Seminars, erzahlt und die wohl- ihaligcn Einwirkungen der Tridenliner Concilbeschliisse auf die Erziehung des Clcrus hervorgehoben hat, führt sie uns im 3. Abschnitt die innere Organisation des Instituts vor Au- gen, bespricht darauf in den drei niichstfolgendcn die Umge- staltung desselben unter Bischof Martin von Schauniberg und die Verdiente, die sich namentlich I'riedrich Staphylus als Re- gens um dasselbe erwarb, bis es 1626 in die Hände der Je- suiten Obergieng, in welchen es 150 Jahre verblieb. Diesem letzterem Vorgang und den spateren Erlebnissen des Semi- nars sind die Abschnitte 6 bis 12 gewidmet ; die letzten bei- den (13 u. 14) handeln vom Fond und von dun Gebaulich- keilen.

27) Das Museum für Kunst und Wissenschaft in Hannover. IS'ach authentischen Quellen von F. Schnell, Dr. jur. F. Klindworth's Verlag, Lithographie und Druck. 2. 66 Stn.

Dieses glftnzend ausgestattete Werk gibt in acht Ab- schnitten zunächst eine Chronik des Hannover'schen Künstler- Vereins, des hi.storischen Vereins für Niedersnchsen , der na- turhistorischen (iescllschafl, des Vereins-Museunis und der eth- nographischen Sammlung, des Vereins für die OlTenlliche Kunst- sammlung, des Kunslverrins, des Architekten- und Ingeiiieur- vcreins für das Königreich Hannover und der neuen Sing- akademie. Daran reiht sich als zweiter Haupttheil die aus- führliche Geschichte des Museums für Kunst und Wissenschaft dem Plane wie der .\usfuhrung nach.

28) Das alte Wales. Ein Beitrag zur Volker-, Rechts- und Kirchengeschichte von Ferdinand Waller. Bonn, bei Adolf Marcus. 1859. 8. XVI u. 535 Sin. Mit einer Karte von Wales aus der Römerzeit und dem Mittelalter.

Der Verfasser beabsichtigte durch dieses an Inhalt über- aus reiche Werk die zerstreuten und völlig ungeordneten Ma- terialien dieses anziehenden StolTes zu ordnen und die Resul- tate langer und sorgfaltiger Studien auch anderen nützlich zu machen. Schon 1823 begann der Verfasser, durch einen Zufall auf das so eigenlhüniliclie walischc Recht aufmerksam gemacht, dafür zu sammeln und erwarb Hauptwerke der wa- lischen LiterLtur, die jetzt selbst in England zu den grofsen Seltenheiten gehören. Seitdem blieb der Verfasser, wenn auch mit Unterbrechungen, immer damit beschäftigt und hat diesen Studien in den letzten Jahren Kraft und Zeit ausschlieislich gewidmet. Der Verfasser hat seine Aufgabe nicht auf das Juristische allein beschrankt. Das Volk der Kymren erscheint in Allem so eigcnthumlich, und diese EigenIhUmlichkeiten han- gen so enge zusammen, dafs in der Darstellung das ganze Dasein dieses Volkes, seine Geschichte, Sitten und Religion, Recht, Bildung, Wissenschafi, Kunst und Literatur erfalst wer- den mulste. Aulserdcm haben die Kymren von den Völker- schaften, welche unter römischer Herrschaft gestanden haben, allein ohne Beimischung des Rechtes und der Sprache über- dauert, so dals alsu hier neben der römischen und gerniani- schen Welt ein drittes, höchst anziehendes Gebiet aufgeschlos- sen wird. Den reichen Inhalt des Werkes zeigt uns schon ein Blick auf das Verzeichnifs der einzelnen Kapitel, welche, um Einiges hervorzuheben, die Sprache, die Quellen der Ge- schichte von Wales, die Bearbeitungen derselben, Land und Volk, Verfassung, Religion und Kirche, die Barden, Leben und Sitten, Rechlsquellen und Rechtsw IssenschafI, König und Hof, Kriegs- und Hauswesen, gerichtliches Verfahren u. a. behan- deln.

29) K ar I I. G ra I zu H oh en z o 1 le rn -Sigmaringen und Ve- ringen, Herr zu Haigerloch und Werstein, des heiligen römischen Reichs Erbkammerer, und Markgraün .\nna V. Baden und Hochberg, von Eduard Schwarzmann, kgl. preuls. Archivar für die Hohcnzollern'schen Lande. Sigmaringen, 1859. Verlag der P. lieliner'schen Buch- handlung. 4. 30 Stil. Text u. 20 Sin. genealogische Tafeln.

Die nach archivalischen Quellen gearbeitete kleine Schrift, welcher ,\bbildungen des Siegels des Grafen Karl I. zu Ho- bcnzollern-Sigmaringen, sowie der Unterschrifl desselben bei- gegeben sind, wurde zur fünfundzwanzigjnhrigen Vermiihlungi- feier Sr. Hob. des Fürsten Karl .Viitou zu llohenzuUern mit Ih. Grofsh. Hob. der Fürstin Josephine, geb. Prinzessin v. Ba- den, gesclirieben. Von Inlercsse ist besonders die c|ucllcn- malsige Darlegung der vorzollern'scben Besitzverhullnisse der Grafschaften Sigiiiaringen und Veringen, vom Jahre 1399 an. Der definitive Besitz wurde vom Hanse Werdenberg 1459 und vom Hause Zollern 1534 erworben. Die genealogischen Ta- bellen der beiden Linien Ilohenzollcrn-Hcchingen und Hohen-

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Anzeiger für Kiiiule der deutschen Vorzeit

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lollern-Sigmaringcn gehen von der Landestheilung unter Karl I. lu Hohenzollern, 1Ö7U, bi< aaf die neueste Zeit. R. v. S.

30) Georg Reicherstorf fer und seine Zeit. Ein Bei- trag zur Geschichte von Sicbenbiirgcn in den Jahren 1527 1536. Von Johann Karl Schullcr. (Aus dem X,\I. Bd. des von der kaiserl. Al>ademie der Wis- senschaften herausgegebenen Archivs für Kunde österrei- chischer Geschichtsquellen besonders abgedruckt.) Wien. Aus der k. k. Hof und Staalsdruckerei. In Commiision bei Karl Gcrold's Sohn, Buchhrindler der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. 1859. a 69 Stn.

„Konig Ferdinand I. bediente sich Reicherstorffer's in wich- tigen Gesandtschaften nach Siebenbürgen und der Moldau. 1528 kam er nach .Siebenbürgen und reiste mit seinen I.ands- leulen Sigmund ürofs und Martin Maurer herum, um die Par- tei des Gegenkönigs Jobann zu schwachen und die Sachsen in der Treue gegen den König Ferdinand in befestigen. Sie thaten es mit solchem Eifer, dals sie grofsc Unruhen in Kron- stadt verursachten, ja sogar einige Unbeugsame aus dem Wege räumten . .Vllein noch in diesem Jahre mufiten Grofs und Maurer für ihre erregten Unruhen büfsen, indem sie ge- ftoglich eingezogen und auf Befehl des Königs Johann xu Ofen enth.iu|ili't v%urden." Mit diesen Worten berichtet Jos. Seivert in seinen Nachrichten \on siebenburgischcn Gelehrten etc. (ITby) über diesen Mann und seine WirUsanilieit. Die vorliegende, auf sorgfältigstem Quellenstudium beruhende Schrift verfolgt die Nachrichten über das Geschlecht dieses Hannes, sein Verhältnifs zu Ferdinand I. und zu Siebenbiir- jen, zu dem Kriege zv\ischen Ferdinand I. und Johann Za- polya, einer Episode des Krieges zwischen Karl V. u. Franz I., und bildet zur Geschichte jener bedeutenden Zeit einen höchst werlhvollen Beitrag.

31) Albertus Magnus. Sein Leben und seine Wissen- schaft. Nach den Quellen dargestellt von Dr.Joachim Sighart, Professor der Philosophie am Lyceum zu Freising. Regensburg, bei G. '. Manz, 1857. 8. .'!8G Sin. Mit Porlrnt und zwei Kunstblattern (Casel und Lehr- stuhl) in Farbendruck.

„.Auf den Pfaden der verschiedenartigsten Forschungen luftert »ich dir Verfasser im Vorworte zu seiner gediegenen Schrift trat mir immer der Name des Albertus enlfegcn. Wie die Sogenkunde vom .Albertus zu erzählen nicht ermüdet, tO wird sein Name in der Geschichte der tniltelallerllchen Baukunst nnd .«ellisl de» Orgelbans in der Neuzeit oft genannt. Wie dir For.nrhungen über die Kenntnissse des Mittelalters in Meteorologie, Mechanik, Astronomie, Geographie, Mineralo- gie, Pioinnik. Zoologie, l'hysiognomik immer auf die Gestalt des Albertns hinweisen, so kann auch die Logik, Helapby.sik und Geschirhie der Philosophie der Benlcksicbtigiing seiner Leistun- gen nicht mehr entbehren. Und wenn wir dem Ursprünge der Expo.<ilion»weise mnnrher Dogmen der Theologie nnd selbst der jetzt ganz gebrrtnrhlirhrn Terinlmn dieser Wissenschaft nach- gehen, so langen wir häufig nm Ende bei dir Wissensrhiift de«

Albertus an." Wahrend nun die Sage dem frommen Bischof von Regensburg, der wol einer der bedeutendsten Gelehrten des Milielallers gewesen ist, ihren Tribut willig zollte, schien es, als ob die wissenschfiliche fiescliichtschreiliung denselben versagen wolle. Professor Sighart hat sich diihcr einer loh- nenden Aufgabe unterzogen, indem er den wirklichen histori- schen Kern, den Stamm der geschichtlichen Wahrheit im Leben des .VIbertus, von der allzu üppigen Fülle der Sagengebilde befreit, und zugleich einen beaehtiiugswiirdigen Beilrag zur Geschichte der mittelalterlichen Gelehrsamkeit und Kunst ge- geben hat. Die benutzten Quellen und llulfsmittel sind auf Seite VII XII aufgezahlt. Das 38. Kapitel handelt von den Schriften des seligen Albertus. K. v. S.

32) Wolfram von Nellenburg, Meister Deutschordens in deutschen und waischen Landen, erster Stiltcr des Hospitals zum heiligen Geist zu Mergentheim, nebst einer kurzen Geschichte dieser .\nstall und einigen dar- auf bezüglichen Urkunden, von Ottmar F. IL Schön- huth, Vorstand des historischen Vereins für das wirt. Frauken. Mergentheim. 1859. 8. 31 Stn. Der Erlös dieser kleinen Schrift ist zur Errichinng eines Denksteins für den wackern Nellenburger bestimmt. Die ur- kundlichen Beilagen, welche sich auf das Hospital beziehen, sind aus dessen, freilich erst zu Anfang des 18. Jahrh. aufge- zeichnetem Tagebuche genommen und mulslen daher, wie der Herausgeber in einer Note bemerkt, in etwas modernisierter Schreibweise gegeben werden. Die Originale scheinen ver- loren zu sein. Auf S. 17 das Verzeichnifs der Spitalmei- ster von 1432—1857. Auf S. 6. 7. 18. 19. u. 20 einige nicht uninteressante Inschriften. Die Einleitung gibt einen kurzen Abrifs der Geschichte des Hauses der Grafen von Nellenburg.

H. v. S.

Aufsütso in Zeitschriften.

Co r resp on d a n t XII. 3. Les Irois derniers ducs de Lor- raine. (A. de Melz-Noblat.)

Europa: Nr. 3. Zur Geschichte der deutschen Frauen (2). Eine Zeitung von IGüO und 1760. Nr. 5. Zur Gc- «chichle der deutschen Frauen (3).

Illustr. Fa m i I ic n- J ou r nai : Nr. 323. Die Heimsuchun- gen der Volker (zur Geschichte der Pest).

Greniboten : Nr. 3. Sachsens Aniheil an der .Vusbildung der neuhochdeutschen Sprache.

Hausbifltter: Heft 3. Englische Sitten, (v. Reinsberg).

Jagdzeltnng: Nr. 24. Die Jagd im Nibelungenlied.

Mnnatsclirift f n r deutsches S Itl d te wese n. 1. Zur Geschichte des Wohnhauses.

Deutsche« Mu.seiiin: Nr. 3. Ueher das Verhältnifs der Sprachwissenschiill zur Geschichte. (Fr. Ilaase'.

Berlin. Nachrichten: 8. Ueber das Leben des Eohanus Hesse, nach einem Vortrag de« Prof. Herli. (M. (i.) 31. Ueber ein von der Kgl. Gemaldegnllerie erworbenes Ge- mltlde de« Aiitnnis .Moor 1.544, ein Doppelportrüt darstel- lend. (W. L.)

Anzeiffcr für Kundf der deutschen Vorzeit.

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Novellenzeit uDg : Nr. 4. Die Dispulalion zu Leipzig zwi- schen Luther, Eck und Carlsladt.

Augsb. Postzeitung: Beil. Nr. 119. Das Bislhum Bres- lau, hislor.-slatisl. Notizen. II. III. Beil. Nr. 2 (1860) : Nachrichten iiber einige gelehrte Klosterfrauen aus dem Orden des heil. Benedictus im Mittelalter. Beil. Nr. 14. 15. Der Zopfstil seine Geschichte und seine linnst.

Theol. Quartalschrift : 4. Erasmus und sein theologi- scher Standpiinlit.

Bremer S on n t ags b I at t : Nr. '3. Schwabische Volkssagen (Birlinger).

Kegensb. S on n t a gsb 1 a 1 1 : Nr. 5. Notiz zum Wappen an d. Liebfrauenkirche in Bernried.

Teul: Nr. 1. lieber die Lage Nürnbergs. (Kruger.)

Ueber Land und Meer: Nr. 7. 8. Kulturhistorische Bil- der: Der Luxus in den einzelnen Entwickelungsperioden der Volker.

Unterhalt, am häuslichen Herd: Nr. 16. Luther über Schulen.

Bayer. Volksblalt: Nr. 28. Jahresber. dc.^ kirchl. Kunst- vereins der Diorese Regensburg für 1859. 33. Bericht (iber die Forlschrille des Dombaues.

Zeitschrift fUr deutsches Recht: XXI. 1. Das Ehe- scheidungsrechl nach den angelsächsischen und friinki- »cheu Bul.'iordnungcn. (Hinschius ) Der Urhab oder An- lals. (Osenbruggcn.) Das llolslengcricht.

Zeitschrift für Stenographie: Nr. 1. Ueber das th in d. deutsch. Rechtschreibung. I. Historisches. (Michaelis.)

Bozner Zeitung: Nr. 19. Die Familie der von Federspiel.

Wissenschafll. Beil. d. Leipziger Zeitung: Nr. 1 3. Belagerung und Einnahme von Bautzen i. J. 1620.

Neue Munch. Zeitung: .Abendblatt Nr. 7. Das Schwert Georg's von Frundsberg. (Weininger.) Historischer Ur- sprung des Wortes Rädelsführer. (Notiz.) Nr. 12. Die Sage vom Gang zum Eisenhammer und vom Glücks- kind. — Nr. 13. Findlinge auf dem Gebiete alter Kunst: 4. Dnrer's Tempcrnmcnte in Salmannskirchen. Nr. 16. Findlinge etc.: 5. Gemälde in Oberbergkirchen. Nr. 17. Deutsche Sprach- und Schreibweise (das Wort „Bay- ern"). — Nr. 26. Ein Beitrag zur wahren Charakteristik Tilly's

Wiener Zeitung: Nr. 24. Auswärtige Stimmen über die neuesten archaolog. Leistungen in Oesterreich. (Bock.)

Verniifiehte TVHrlirirliten.

13) Seinem in der vorigen Nummer erwähnten Munz- geschenke aus dem Saulburger Funde hat Hr. Advokat Lust noch 25 Stuck Pfennige zugelilgt. Davon (ein Slilrk ist beim Reinigen zu Grunde gegangen) gehören G nach Oester- reich ; 5 sind wie Nr. 1, das sechste ist nicht vollständig er- hallen, doch ist der Buchslabe K an der linken Seile des Bindenschildes deutlich, und wir dürfen diese Münze Fried- rich III. (1457 149,1) zulegen. V(;l. Wellcnhcim 6742. Drei Stück gehören Ernst und Wilhelm zu München; sio sind,

wenn auch etwas abweichenden Gepräge», wie die bereita beschriebenen. Zwei Stück fallen an Ludwig den Buckligen iWellenhtim 1725 u. 1732), ebensoviel an Albert III. (ebend. 1753). Von Heinrich dem Reichen zu Landshut (f 1450) sind folgende riepr.'ige vorhanden:

1 Siuck : IIs. golh. h zwischen 2 Ringeln; Rs. schreiten- der Hund, rückwärts ein Baum. Wellenhcim 1714.

1 Stück: Hs. golh. h zwischen 2 fünfstrahligen Sternchen; Rs. Hund und Baum.

1 Stück : Ils. ebenso. Rs. Eisenhut.

1 Stück: Hs. golh. h zwischen je zwei in einander han- genden Ringen : Rs. Eisenhut.

An Ludwig III. von der Pfalz fallt 1 Stück, vgl. Wellen- heim 2043. Schlielslich sind noch 2 Stück übrig: das er- stere ist seltsam dadurch, dafs auf der Hs. neben dem Rau- tenschilde ein sehr schmaler Lüwenschild angebracht ist, der jedoch nur eine .\ndeulung des Löweo enthalt. Rs. verwischt. Wir beslimmen es gleichfalls für Ludwig 111. Das zweite Stück hat auf der Hs. in einem Ringel ein Kreuz ; es ist halb so schwer als die vorhergehenden, also ein bayr. Heller. Nä- here Mitlhi'ilüngen darüber wurden willkommen sein.

Von Salzburgern sind noch 4 Stück eingegangen.

Dr. Mr.

14) Der Herr Landesprälat und Abt Dr. Hieronymus Zeidler in Prag hat mit einer Sammlung von mehr als 10,000 Wappen, die zum grofstcn Theil böhmischen Fa- milien angehören , die Bibliothek des Pramonsiratenserstifles am Berge Sion, eine der reichsten und berühmtesten Bücber- sanimlungen Prag's bereichert.

15) In Solothuru wurde bei Schleifung der Vorstadt- Schanze eine antike, silberne Miinze aufgefunden mit folgendem Gepräge, .\vers : PIET.\S, Kopf der Göttin Picias ; Revers: M. IIEKENNIus, Anapias oder .\nphinonius, einer der katanensischen Brüder, seine Mutter aus dem Lavafeuer de« Aetna rettend. M. Herennius war Praetor in Sicilien, im J. 654 nach Rom's Erbauung, oder 99 vor Chr. Heb. Die Münze wird in Italien ziemlich häufig, in der Schweiz aber aufserst selten aufgefunden.

IG) Bei .\bbruch der alten Bogenbriickc in Lüttich fand man vierzehn Medaillen und Münzen von Silber, Bronce und Blei aus verschiedenen Epochen ; ferner ein bleiernes Siegel des Papstes Clcnienl VII. 1.342 1352 eine Bron- cestaluelle und verschiedene Geraihschaflen aus Eisen. Samml- liche Gegenstände wurden durch Herrn llnubolle, Ingenieur, nn das Provincialmuseum eingesendet.

17) Vom Verwallungsralh der k. priv. .Xkliengescllschaft der bayerischen Ostbahnen hat der historische Verein für Niederbajern einen bei den Abgrnbungen im Bahnhofe zu Passau 5 Schuh lief unter der Erde gefundenen Dolch, verniiiihlich eines Hitlers aus dem 14. Jahrb., zweischneidig, mit einem GrilTc von Elfenbein und einem achteckigen Knopfe, durchlöchert, um mit einem Keuchen an der Seite getragen zu werden, zum Geschenk erhalten.

18) Der Ruf, den die Umgebung von It li e i ni ab e rn als Fundgrube von rOmi sehen .\ I terth n nie r n , besonders

79

Anzeiger für Kundt; tler ileulschen Vorzeit.

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von Terracniten, erlangt hat, ist lu ciuer b e l r Oge r isch c n Industrie benulit worden, und Nachbildungen echter Aller- thumer sind in die lliindu rciicnder Englander, ja selbst in ar- chaologisrhe Kabinette ubcrgeganscn. l'm den Betrug zu er- mitteln, ist Prof. V. Ilefner von der k. Akademie der Wissen- ■cbarten in Miinchen an Ort und Stelle geschickt wordeo, hat ■ich aber nach sorgTaltig angestellten l'ntersuchungen überzeugt, dafs Kheinialiern nicht iler Sitz dieser KabriKalion ist, dafs viel- mehr dort gefundene Gegenstände nach dem Westrich und der üegend von Mainz wandern, dort abgeformt und nachge- macht werden, worauf sie in den Kunsthandel abergehen. Durch diesen Mifsbranch ist das Vertrauen der Käufer gestört worden, die nun seihst bei angebotenen echten (iegenstandeu Falsifikate vermulhen.

ly) In Brüssel wird die Regierung eine .Sammlung bel- gitcher Allerthümer zusammenstellen, welche zur Kcnnt- niff der Sitten und Gebräuche der Bewohner dieses Landes von den ältesten Zeiten an dienen sollen.

20) .Auf dem Uaihhaus in Gent hat man ein altes Per- gament aufgefunden, welches die Bes chreib u n g dcrOel- malerei enthalt, und woraus hervorgeht, dafs dieselbe schon 1328 in Gent, 1383 in Lille, 1351 in Tournai und 1393 in Paris bekannt war, die Brüder van Eyrk aber nur das Ver- dienst haben, sie in Gent für ihre grolsen Werke, welche die Säle des grofsen Rathhauscs zieren sollten, angewendet zu haben.

21) Entres in München hat den Auftrag erhallen, für eine von demselben zuerst wieder erkannte Mater dolorosa von Schongauer in Uoni eine kleine Kirche im reingothi- schen Stile die erste dieser Art, welche Rom besitzen wird zu erbauen und mit allen Bei- und Nebenwerken auszuschmücken.

22) Die zur Pestzeit von den Tiroler Standen als Votiv- kirche erbaute kleine Kirche zu „Drei Heiligen" in der lonsbrucker Vorstadt, nahe am Eisenbahnhof gele- gen, soll einer umfassenden Restauration und Vcrgrolscrung unterzogen werden, wozu die Bevölkerung Innsbrucks milde Gaben beisteuert. Se. kais. Hoheit, Erzherzog .Statthalter Karl Ludwig hat zu diesem Zwecke ,'iOO fl. gespendet.

23) Der Kaiser von Oeslerreich hat zur Restauration des Ulm er Münsters 5(X)0fl. anweisen lassen.

21) Der in mehrfacher Beziehung merkwürdige, soge- nannte „Ketzer th urm" in Regensburg soll abgebrochen werden.

25) Antwerpen wird eines seiner merk wiirdigston hi- storischen Denkmale verlieren, das alte Haus der Hansea- ten, das auf den Abbruch verkauft wird. Es ist eine» der ältesten Bauwerke der Stadt.

2()) Von dem Bildhauer Bla n k in Regens bürg ist ein Modell des dortigen Domes in seiner Vollendung gefertigt worden, welches allgcnuine Bewunderung erregt. Dasselbe soll nächstens im Ralhhaussaale zur allgemeinen Besichtigung ausgestellt werden.

27) In Antwerpen hat sich ein Verein gebildet unter dem Namen : „Les Amis des grands hommes", der mit dem Projectc umgeht, allen berühmten Antwerpenern ein kollosales Monument zu errichten. Der Bildhauer Leonard de Cuypcr hat das Modell fertig, einen pyramidenförmigen Bau mit 44 Statuen; über denselben eine allegorische Figur, die Stadt Antwerpen, welche ihre Söhne krönt. Höhe des Denk- mals 200 Fuls; Kostenanschlag 300,000 Fr.; Standpunkt an der Kreuzung der Hauptavenuen auf dem Boulevard Leopold.

28) Die k. belgische A k ad emie hat in ihrer Sitzung vom 23. September v. J. das Resultat der Preisfragen, welche sie für das Jahr 1859 gegeben halle, bekannt gemacht. Es wurden zwei Medaillen von Gold zugesprochen : die eine dem Herrn .\1. Pinchnrt für eine Denkschrift über die Ge- schichte der Tapelenweherei in den Niederlanden ; die andere dem Hrn. Jules Rcnouvier aus Montpellier für eine Abhandlung über die Anfange der Kupferslecherkunst in den Niederlanden.

29) Ein Bruchstück der Edda ist unter dem Titel „Les chanis de Sol" von dem Strafsburger Professor Bergmann zum ersten Mal in's Französische übersetzt worden.

30) Gustav So Hing hat zu London in englischer Sprache eine Ucbersiclil der Geschichte der deutschen Literatur von der frühesten Zeil bis zum Beginn dieses Jahrhunderts hcrnusgegc ben, die vom Athenäum als ausge- zeichnet gerühmt wird.

Inserate und ßrkann(niar1inn!>:on.

4) In der Jos. Tho m a n n' sehen Buchhandlung in l.nnds- hut Mt f-rsrfiKii''n nnrl in iillrii I'iirlihniidliingen zu haben ;

Das Mönohthum In Bajuwarlen in den romischen,

agilolfingischen iiml karolineischen Zeilen, von .\. Nie- dermaycr, l'rie.sler der Diöccse Regensburg. gr. 8. Preis 1 8. 30 kr. oder 27 Ngr.

!■ Uli II. I li I ll ■, -^~J 1 l' ih

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Verantwortliche Rednclinn :

Dr. Frrih. v. u. z. Aufsefs. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Frominniin. Or. Frhr. Hoih v. S ch r r c k r n » tc in.

Verlag der literarisch -artistischen .\nstiill des germanischen Miisinms in Nürnberg.

il. E. Sebnld'bclir Hlicbdruckcret.

61

Anzeiger fiTi Kunde der deutschen Vorzeit.

62k

8519. Johresber. der elbogner Oberrealscbule. 1853. 1855.

1857. 1859. 8. ii. 1.

8520. frogr. der siadi. Ober-Realschule in Pest. 1858. 4.

8521. 19 l'iilenic und 4 weitere SlücKe. 18. u. 19. Jahrh.

8522. OrUbPschreibungen von üossengrun , Dreihacken, Lau- trrliiK'li und Schoufild im KgeriT hriisc. lldsthr. 2.

Hlstor. Verein für Unterfranken u. Asohaffen- bargr 'i ^'ürzhurg :

852.3. Dcrs., Archiv. 15. Hd. 1. Ilefl. 1860. 8. Architecten- a. Ingpenieur-Vereln für das Kö- nigreich Hannover in Hannover : 8524. Ders., Zeil^rhrifi. 5. Bd. 4. lieft. 1859. 2.

Sommer, Bnuinspector, in Zeitz : 852.'). Zeiuer Kreisblatt, 1859, Nr. 83. 87. 89. 91-93. (Zur Schlllerfesl-Liter.) 2. Dr. Rob. Zimmermann, Uuivers-l'rofcssur, in Prag : 852ti. Dcrs.. Schiller nls Denker. Ein Vortrag etc. 1859. 4. Heinrich J. Kämmel, Direktor u. Professor des üyin- nasiunis 7.u /j(t:tu : 8627. Oers., Martin Granvvald. Ein Beitrag zur Geschichte der Pädagogik. (Einladungsschr.) 1859. 4.

8528. Ders. , der Einflufs der franzos. Sprache u. Literatur auf die höheren Stände Deutschlands seit der Mitte des 16. Jahrh. 1853. 4. (,\'r^r.)

8529. H. M. RUckert, das Gymnasium zu Zittau in den Jah- ren 1828 1848 mit Ruckblicken etc. 1848. 4. (Prgr.)

G. Korschelt, Lehrer an der Bürgerschule in Zittau : 85'il). Deri., iNiichtrag zur Geschichte von llerrnhul. 1859. 8. Eng'elhardt, Uechtsrüth, zu Nürnberg :

8531. Rangordnung für die Civil-Dieiierscliaft in den preufsi- schcn Staaten. 1798. 8.

8532. J. Pezzel, descriplion de Vienne. 4. id. 1818. 12. Sr. Frhr. Roth v. Schreckenstein, II. Vorstand

des gern). Mu:<euin$ :

8533. Die freywillige Beysleuer zu dem . . . Bau . . . der Kirche bey St. Egidien in Nornberg betreff. 1710. 4.

K. franzöa. Ministerium des Cultus und des

Unterrichts in Paris:

8534. Itevue des societes savaiiles de» d^partements. II"»o Serie, Iniiie II. 1859. 8.

Hermann, Pappendeckelfubrikaut in Nürnberg:

8535. Baier, lljeron., ein nützlich Büchlein von dem hohen Alter . . . von Mnrco Tullio Cicerone etc. 1626. 8.

Laib, PHirrer, in Uecliberghausen und Dr. Schwarz, Pfarrer, in BohineuKIrch :

8536. kirchenschniuck. Ein Archiv filr kirelil. Kunstschopfun- gen u. chri?tl. Alterlhuniskunde. Itcd. v. Pfarrer Laib und Pfarrer Dr. Schwarz. 8. Jiihrg. (5. u. G. Bd.)

1858. 8.

Dr. Pitaohaft, Obergerichtsprasidcnl, in Mainz :

8537. Ders., I'otredc zur Keicr des hundertjährigen Geburls- Int'es l'riedriehs von Schiller. 18.59. 8.

Karl Klein, Lehrer am Gyninaaium cu Mainz :

8538. Der«., ober die Legionen, welche in Ubergernianiun standen. 1853. 4.

8539. Ders., die Bedeutung der Humanitatsstudien für den Fortschritt. 1858. 8.

8540. Ders., inscriptiODes lalinac provinciarum Haisiae trans- rhenanarum. 1858. 4.

8541. F. II. V. hittlitz, die Fdrbilte der Thetis. 1856. 8. 8512. 9 Slueke zur Schillerfeier in Mainz.

Jos. Maria Wag'ner in Wien :

8543. Wolffg. Schmeltzl , ein Lobspruch der . . . Slat Wien. 1849. 8.

Schäfer U. Koradi, Buelihnmllung in Philadelphia:

8544. Schiller- .\lbum zur hundertjährigen Feier der Geburt des Dichters. 1859. 8.

8545. Fr. Schiller, the song of ihe bell, translaied by W. IL Furness. ils,')0.) 8.

H. A. CornlU-d'Orville, Administrator d. Städelschen Hunstinstiluts in Frankfurt a. M. :

8546. Berichte Über das Stadeische kunstinstitut, 1. 4. Ber. 1836. 1819. ls,-,4. 1S59. -1.

Allgemeine german. Gesellschaft in Nürnberg:

8547. Dies., Teut. Monatschrift etc., hrsg. v. Fr. J. Kruger. 1860. 2. 11 fl. s.

Mayrische Buchandlung in Salzburg :

8548. Verhandlung der 9. (ieneral- Versammlung des katbol. Vereines Deutschlands zu Salzburg. 1858. 8.

8549. .\. V. Schallhammer, Gesch. des k. k. Hauptschiel'sstandei zu Salzburg u. des Schtitzenwcsens im llerzoglhume Salzburg. 1859 8.

8550. Jos. Miiyr, die ehemalige Univers. Salzburg. 1859. 4. Karl Thon, geh. Stnatsralh, in Eisenaeh :

8551. Arnold v. Harlf, Pilgerfahrt von Cöln durch Italien, Sy- rien etc., hrsg. von E. ». Groote. 1860. 8.

Fr. Becke, Eigenthumer der J. G. Calve'schen k. k. Uni- versilals-Buelihandlung in Prag:

8552. Ii. Zininiernianu , Seliiller als Denker. Ein Vortrag etc. 1859. 4.

8553. Die Schiller-F'cier in Prag. 3. verm. Aufl. 1859. 8. Nebst 3 weiteren Stücken zur Schiller-Feier in Prag.

Dr. Andresen, Conserv. am gernian. .Museum :

8554. D. II. Ilegewisch, Charaktere u. Sittcngcnialde aus der (leul.-ielien tiesch. des Milteliillers. 1. Samml. 1786. 8.

Adolph Bube, Archivrath, in Gotha :

8555. Ders., die Schiller-Feier in Gotha. Mit 12 Federzeich- nungen. 1859. 4.

Jos. Zahn, suppl. Professor, in Presburg:

8556. Ders., eine ungedruckle Urkunde König Utakar's II. für das Kloster Garsten. 0. .1. 8.

Dr. Back, Regierungsrath, in .Mtenburg :

8557. .i M.inere Schritten. 1859. 8.

Dr. Taubert, Lthrer an der Realschule zu München- Gladbaeh :

8558. Ders., de vita et seripiis Pauli Schcdii .Melissi. 1859. 8. Ein TTng'enannter in iNnrnberg:

8559. 5.Vussthreilieu aus d. Jahren 1510, 1511, 1551, 1621. 2.

8560. Wollig. Gcus, Berechnung für geslclllo Nativiiaten. 1577. lldM-hr. 1 Blult. 2.

6;^

Anzeiffpr für Kunde der deutschen Vorzeit.

64

Dr. 'W. Bncbner in Darmsladt:

85(;i. Her-., dcuischc Ehrciihi.lle. Lf?. 3-10. 18:>9. 2. Direktion der k. k. Hof- and Staatsdrnokerel

in Wien : 85Ü2. C. \Vurrt)nrh v. Tannenlierf, das Scliillcr-Hiirh. Fest- gabe elc. Mit 40 Tnfoln Abbild. l«,V.t. 4. Comite der hundertjährig^en OebartsfeierSchll-

ler'a in N enedi«; : 8563. F. Migcrka, Festrede zur liunderljatirigen Geburtsfeier Schiller'« in Venedig. 18f)9. 4. Nebst einem photogr. (■edrnkblnll und 2 weiteren Beilagen. Brand, liegislrator b. Magistrat in .\nsbach: 8.'>t;4. .\ilas von 94 Karlen (Tilelblalt fehlt, .\ntwerpen, 1589.) ,|n. S. M. Sch'wab, Funktionär b. der k. Kreiskasse in .\nsbach : 85tj5. Dan. Mei.sner, Ihesauri philo-politici pars t VIII, das ist: Politischen Schat7.kilslleins 1.-8. Theil 1624—26. qu. 8. Direktion der höhern Bürg'erschule in Ilagen : 85*J6. .*itahli)erg, .jordonts seil .Inrnandis de rebus (Jelici.s libr. Cap. 1-3. 1859. 4. (Prgr.) Oesammtvereln der deutschen Oeaohichts- n. Alterthums-Vereine in Stntigari: 85i;T. I).r>.. (■orrc-ponii.nz-Blall. 8. Jahrg. Nr. 4. 18G0. 4.

Polytechnischer Verein in Wurz.burg : 8568. Der«., gemeinnfltzige Wochenschrift. 10. Jahrg. Nr. 1-4. ]8t;n, 8. Dr. H. XVattke, Universitats-Professor, in Leipzig: 8560. II. ('(Miringius, exercjtalio de vrhibvs (Jernianicis. 1652. 4.

8570. J. M. Iloscher, Bcytr.lge inr neuesten Geschichte der Empörung deutscher Unlerthanen elc. 1790. 8.

8571. Fefsler"i Ituckblicke etc., hrsg. von Fr. Mofsdorf. 2. Ablhl. 1804. 8.

8572. Tlelnrlch v. Balow 0. J. 8.

8.57.'5. Fr. (ienlz, ober den Ursprung und CharnUter des Krie- ges gegen die franz. Kevnluzinn. 18(il. 8.

8574. Ocisner u. Reiche, Schlesien ehedem und jetzt. 1. 2. 5. (dopp.) 7. U. u. 12. Stck. 1806. 8. - fi

8&76. C. Fr. Bachtnann, über Sprach- o. Begriffs- Verwirrung

.'r •■ der deutschen Philos. 1814. 8.

8576. K. A. Menzel, über die Undentschheil des neuen Deulsch- »hums. 1818. H.

8577. Fr. Aug. v. Siagemann, Krinnerungen an die preufsi- •chcn Kricg^ihnlen in den Jahren 181.S bis 1815. 8.

8678. J. B. Engelmann, Taschenbuch für Reisende durch

Deutschland elr. 2. Aull. 1821. 8. 8579. Transsilvnnin, redig. von Jos. B. v. Mildenberg und C.

Neugeboren. :.'. Ild. 183.1. H.

8680. H. Matihisson, über d. Studium des Altdeutschen. 18.'i6. 4. (Prgr.)

8681. C. E. Ch. Schneider, »pparalvs crilici ad. Caes. com- ment. perlinens »pecimen. 18.'i9. 4. (Prgr.)

8582. J. Beck, (Jesriiichle der TeuUchen. 2. Ablh. 18.i'.t. 8. 868,3. iCehn Actenstncke ab. d. Amiscniscizung de* Profetaor llolfmann v. Fallersicbcn. 184.'J. 8.

8584. Ew. Kaiser, die Revision des gymnas. illustre zu Brieg im Jahre 162.5. 1844. 4. (Prgr.)

8585. K. Schonwftlder, Urkunden z. Gesch. des Hedwigstiftes und d. Gymnasiums zu Brieg. 1848. 8. (Prgr.)

8586. ,Tot. Fehr, über die Entwicklung des deul.«chen Natio- nalbewulslseins und der deutschen Nationaleinheil. 1. Hfl. 1848. 8.

8587. M. W. I.öwenfels, T. Nelf u. G. Thielmaun, der zweite republikanische Aufstand in Baden. 1848. 8.

8588. Prolok. Bericht über d. Congrefs der Vereine für deut- sche Auswanderung u. Ansiedelung. 1848. 8. Neb«! Satzungen des hess. Zweigvereines. 1848. 8.

8589. Das Reichsoberhaupt. 1848. 8. 8.590. Fr. Bulau, das Jahr 18-i8. 1849. 8.

8591. Fr. Eiilau, das Jahr 1849. 1850 8.

8592. Rastalter Casematlen- Erzählungen eines Freigeworde- nen. 1850. 8.

8593. Schönwiilder, d. ehemal. Verfassung der Stadt Brieg.

1850. 8.

8594. J. K. Schuller, Umrisse u. krit. Studien zur Gesch. v. Siebenbürgen. 2. Hft. 1851. 8.

8595. Jos. Kulzen, Friedrich d. Grofse u. s. Heer in den Ta- gen der Schlacht bei l.eulhen. 1851. 8.

8596. Beiträge z. Beurtbeilung des deutscb-dAnischen Krieges

1851. 8.

8597. K. F. Schönwälder, die Plasten zum Briege. 1. Bdchn. 1855. 8.

8598. E. Th. Gaupp, v. Fehmgerichlen, m. besond. Rücksicht auf Schlesien. 1857. 8.

8599. Collcgiuin beatac Mariae virginis in univers. Lipsiensi. 18.59. 8.

8600. Das Schiller-Jul.ilauni in Leipzig. 1,860. Dr. H. Brandes in Leipzig :

8601. G. I). Aland, res regvni et impcratorvm Rom. -Germ., stirpis Saxonicac cvni Polonis. 1749. 4.

8602 13. G. Chr. Geba\'er. de regio a|)UfI Germanos nomine elc. 1753. 4. Beigebunden 11 weitere Abhandlun- gen desselben Verf. 1743—63. 4. ibtiiU

8614. I.. T. Spittler, Geschichte Wirlemberg"s unter d. Hegier. der Grafen u. Herzoge. 1783. 8.

8615. Chr. II. G. Koochy, Ihesavrvs ivris Saxoniei. Tom. I, Scct. I. 1796. 4.

8616. Zeitschrift für geschichtl. Rechtswissensch., hrsg. v. F. C. v. Savigny, C. E. Eichhorn u. JvF, >L. Goschen. Bd. 1, Hfl. 2. 1815. 8. .Mhdotl r

8617. V. Rnlb. von dem Einflüsse der Geisllichk. unter den Herovincern. 1H,'(0. 4.

8618. Neue Zejischr. f. d. Gesch. d. german. Völker; hrsg. durch K. Rosenkranz. 1. Bd. 18.12. 8.

Soharrer, Gold- und Silbcrnrbeilcr, in Nürnberg;

8619. Luc. .\Bsarino, König Demetrius : gehoclidenlschel. 1653. kl. H.

Dr. "W. Olesebreoht, Univers. -Prof.. in Königsberg:

8620. Ders. , ejne lii»lier unbekannte Lebe nsbetehreib. des h. Adniberl. (Scp. Abdr.) 1860. 8.

65

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

66

Dr. Rob. Haas, Dir. d. puhlic. BnreRas, in Wietbaden :

8621. üers., Ccnlmlblalt d. d. Cur- u. liadclebens. 3. Jalirg. Nr. 22—25. 4.

Societe pour la recherche et la conservatlon des monnments hlstor. etc. in l.iivenihurg^ :

8622. Dies,, Publications; annce IS.'iS, XIV. }Sb9. 4. Hlstor. -Statist. Sektion der k. k. mähr.-Bchles.

Gesellschaft etc. in Bninn :

8623. Dies., Sihriflen, 12. lid. lSr>il. H. Redaktion der numlsmat. Zeitung in WeiTsensee :

8624. Dies., numismal. Zciiuns. ISrvj. Nr. 25. 26. u. Titel. 4. K. K. Oelehrten-Gesellachaft in Krakau :

8625. Dies, Rocznik. Tom. III. (XXVI.) 1859. 8. Dletrich'sche liuchhdi. in Gotlingen :

8626. I'hilologus. Zeitschr. f. d. klass. Allerlh., hrsg. v. E. V. I.CMlsth. 15. Jahrg. 2. Ilft. 18,59. 8.

Gast. Meyer, Verla^sbuchh. in Leipzig :

8627. J. Falke, Gesch. d. deutschen Handels. 2. Tbl. 1860. 8. J. Krenser, I'rnl'essnr, in Köln :

8628. Dcr.s,, d, chrisll, Kircbenbau, seine Gesch., Symbolik, liildmrci «ic, 1, Bd. 2. vorm. Autl. 1860. 8.

C. H. Hinrichs'sche ßucbh. in Leipzig :

8629. h. Maurer, islaod. Volkssagcn d. Gegenwart. 1860. 8.

8630. Edda Samundar hins Froda. Mit einem Anhang hrsg. V. Tbeod. .Möbius. 1860. 8.

Sittmer'sche Buchhundl. in Lübeck:

8631. G. W. Diiuner, d. lieiclisvögle d. freien Stadt Lübeck v^ahrend d. 13, u. 14. Jahrb. u. der ihnen verliehene Keichszins. 1858. 8.

8632. Ders., die Lübeck. Familien Greverade u. Warneboke im 16. Jahrb. 1859. 8.

8633. Ders., genealog, u. biograph. Nachrichten über Lübeck. Fiiinilien allerer Zeit. 1859. 8.

Trovpitzsch & Sohn, Ilofbuchdruckcrci in Frankfurt a,0.:

8634. Monatsschrift für deutsches Städte- und Gcmeindewe- »en, hr.sg. v. A. Piper. G. Jahrg. 1. Ilft. 1860. 8.

Dr. Rad. Vircho'W, Univ.-Professor, in Berlin :

8635. Dirs,. zur (iesch. des .Vussatzes, 2, Art. (1860.) 8. Dr. A. Namur, Prifessor u. Biblioth., in Luxemburg:

8636. Ders., notice sur le frire Abraham de Pabbayc d'Orval. 1860. «.

'Wllh. Engen Schultz. Rentner, in Zweibrücken :

8637. DcT.s., d. HJrcsiau. 18;i8. 8.

Socletö fran9alse d'arch^ologie eto. in Paris :

8638. Die»., Bulletin monumental. 3. Sil-rie, lomc 6, 26. vol. nr, 2. 1860. 8.

K. Primbs, RcchtsprnktikanI, in Nürnberg:

8639. Ph. Kberlin, Versuch einer pr:igniiit. Gesch. der Stadt Konülanz. 1788. 8.

III. Für die Kunst- und Alterthums- sammlung.

Eberhardt, Inspektor der Ateliers des germ. Museums : 3158. 12 Gypsabgüsse mit Apostelliguren , von einim llolz- schnitzwrrke in d, Kirche Kcrersladl in OberOsIcrr.

KtihlTvein, (iehnlfe a. d. Bibliothek d. (ferm. Museums: 3159. Silbcrniünze des Bischofs Job. Christoph von Eichstait.

Leonh. Förster, Kaufmann, in Nürnberg : 31GII, Kurliciiniodel aus gebranntem Thon v. 16. Jhdi.

J. Schmitt, Tapezier, in Bamberg ;

3161. GrOlsere Silbermünze von König Philipp II. von Spa- nien, und kleine würtlemb. Münze v. 1692.

Ungenannter in Nürnberg :

3162. Wappen, col. Holzschnitt v. 16, Jhdt,

3163. St. Lendalin, neuer Abdruck eines allen Holzslockes.

3164. 15 Blatter mit perspectivischen Federzeichnungen v. 16. Jhdt.

3165. Erdkarte in Form einer Narrenkappe, Kpistch. v. 16. Jhdt.

3166. Abbildung eines Schwertes. Hpfsich. v. 18. Jhdt.

Dr. J. H. V. Hefber- Alteneck, Prof. u. Conserv. d. verein. Samüiluügen in München :

3167. 3 Bruclisincke von Kalendern des 16. lahrh. u. 2 alte Kartenblatter.

3168. Bleiabgüls eines Siegels von 1)94,

'W. Spiegel Frhr. zam Desenberg, Domherr, in llal- bcrstadt :

3169. Galvanoplastische Nachbildung des ältesten Siegelslocke« der Stadt Halberstadl.

3170. 4 Lackabdrückc miltelalterlicher Siegelstöcke. Haid. Rector der kgl. Gewerb.-schüle in Nördlingen :

3171 2 Schweizer Brarlealen v, 12. Jhdt. Dr. Brugger, Professor, in Heidelberg:

3172. 2 römische Kupfermünzen. Kühn, llofopcrnsanger, in Nürnberg:

3173. Pulverhorn v. 17. Jhdt. Magistrat der Stadt Nördlingen:

3174. Verzierte Portal- und l'enslcrliekliidung, Ilolzschnitz- werk V, 16, Jhdl,

H. Ritter von Goldegg in Bozen :

3175. 7 merkwürdige Kupfermünzen neuerer Zeil. Ign. Seelos, Maler, in Bozen :

3176. 3 Zeitlinuügen nach Alterlhumern in Tirol.

3177. 6 Küplerstiche und Radirunscn v. 18. Jhdt. Waldmüller, .VpollHker, in Bozen :

3178. 2 Ansichten aus Tirol.

3179. Porträt des Generals Matthias Galasso, Steindr. F. Most, Kaufmann, in Kirchberg :

3180. 5 kleine Hegensburgcr Sillierniünzen aus der Zeil vor 16:'>0,

3181. .5 kleine Silbermilnzen und 1 Kupfermünze nach 1650.

3182. Knpferjelon v. 1612,

Dr. Koch, prnkl. Arzt, in Nürnberg: 318.'>. Tlialer dir Grellen Stephan u, Franz Schlick v, liasan.

Frhr. v. Dietfurt in Nürnberg : 31H1, 5 kleine Silbermün/en v, 15.— 17, Jhdt,

3185. Zeichen der St. Michaelslirüderschnft v, 17. Jhdi. und 8 neuere Medaillen.

3186. Biercoinuient vom Anfange dieses Jahrhundert», Dr. Zehler in Nürnberg :

3187. Böhmische SiiberniUnre v. 1«M7.

67

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

68

F. C. Mayer, I'rof. an der hunstschiile in Nürnberg:

3188. 3 kleine Silbernidnien aus der Zeit vor 1650.

3189. 12 kleine Silhermilnien nach 1650.

Fr. Beckc, Eigenlhnmcr der Calve'schen k. k. L'nivcrsi- tatsbuchhandlung in Prag.

3190. 2 Denkmünzen (Zinn u. Kupfer) auf Schillers lOOjahr. Geburtsfest.

Iitist, kgl. .Vdvoknt, in Straubing:

3191. 25 Schwaripfennige v. lä. ,Ihdt.

Molzberger in Limburg :

3192. Sillicrniunze von Kaiser Friedrich II.

3193. Kölner Silbermünze v. 12. Jahrh.

3194. 5 kleinere SilberniUnzen v. 17. u. 18. Jhdi.

3195. Mcssinsjclon v. 16. Jhdt. und 3 neuere auslandische Kupfermun/.cn.

Albert, Hüfpliolograph, in München: 31!>i). .'i rhdlofjraphiecn nach allilnllenischen Malereien.

Hauck, k. Itevierforster, in Ktilmb.ich : 3197. Salzburger Silberniünze v. 1689.

Chronik der historischeu Vereine.

Bulletin monumental ou Colleclion de mcmoires sur les monumenis historiques de France, public sous les auspices de la Sociel(5 fran^aise d'archcologie pour la conscrvalion et la descriplion des monumenis nntionaux, et dirige par M. de Caumont; 3. Serie, Tome 5., 25. Vol. de la Colleclion. Nr. G. 18.59.

Memoire sur des chapiteaux romans de la calhödrale de Ba>cux, par .M. le vicomle de C'ussy. Cumple-rendu du concours ouverl par la Societe franijaise d'arch^ologie pour le meilleur projet de conronneuient de la tour centrale de la cath^drale de Bayeux, par 51. Koget-Lacondre. Sur les 6di- fices golhi(|ucs de la prcmiere epoque et la renaissance du style gnlhii|uc pour les usages domesliques, par M. Parker. Kavennc et ses monumenis, par M. l'abbe Crosnier. Chro- nique.

Nr. 7. üernicr niot sur le coq superpose a la croix, par Mgs. Crosnier. Documents historiques sur les anciens murs du Mans, par M. I'abbie Voisin. Koliee sur la Rocbe- Posay (Vienne), par M. l'lancheliire. Projet de vitraux pour la chapelle du seminaire de Sommervieu, par M. Noget- Lacoudrc. La fonlaine de la reine de Navarre, par M. Chr. Gomarl. Coup-d'oeil sur quelques chätcaux de l'ancicD comte de Comminges des XII. et XIII. siecics, par M. Anthyme Sainl-l'aul. Note sur la erypto de Salaise (Isere) par .M. Victor Teste. -^ Chronique.

Nr. 8. Kavennc et ses monumenis, par M. rabb6 Cros- nier. — Des SDliquil^s et principalement de la polerie ro- maine trnuvees a Monlans, pres (iaillac (Tarn); par Elie-.\. Kossiunol. Lei miaslonnairea de l'art golhique cn Allemagne au Xll. si<-clc, par >l. le baron K. de Uoiiin. - Chronique.

Hiillelin du Comilt- KIninnnd de France. Nr. 15. Mai et Juin, 1859. Dunkrrquo. Exiralls des procii-verbaux, par .)1. I). Carncl. Itapporl fait au congris des Sociitcs

Savnnlcs ii Paris (scssioo d'Avril 1859) lur les Iravaux da Coming Flaniiind de Frnnce, par son «leMguÄ M. J. J. Carlier. Ancirn invenlnire de charlres et lilre.H rclalif« i'i la villi- de Bailleul, cnmniuniquä par M. C. de ('oiissrmaker. Note» sur lancicn dincese d'Ypre.s, par H. r»liln'! Ccrnel. Spe- cimen de la lungue flamando au VII. sirrlr et ant^rienre-

inenl, uole de M. Vieler Derode. Note sur les charles et documents de la ville d'Yprcs, par M. Kayiiiond de Berlrand. Le llonislagher, par M. Victor Derode.

Nr. 16. Juillet et AoQl. 1859: Exirails de procis- vcrbaux par M. M. A. Bonvarict et D. Carnel. Liste des Charles et litres relalifs k la ville de Bailleul, conimnniipi^ par M. E. de Coussemaker. Notice biogr:iphique et biblio- graphique sur le R. P. Gauiran par le K. P. Possoz. (Quel- ques Chansons flamandes par M. A. Kicour. Une lettre de Catherine de Medicis, communiquee par M. .\. Bonvarlet. Tableaux de la populalion des chAlellenies de Bourboiirg et de Courlrai en 1469, communiqu^s par M. le Glay.

L'Investigaleur, Journal de rinslilut historiqne. Vingt- cinqui^me annäe. 1859. Livraisons 293 298: Poesie du moycn- Sge. Les trouv^res et les troubadours. - Ode sur les croi- sades par M. Pabbö Boilcl. (Aufserdem Berichte und .Aus- züge, Kritiken etc.)

Revue des Socielei Savanles cic. tnnie riuijui^mc. 1858. Sept. D(5cembre.

(Enlliiill Sitzungsberichte Über die Arbeiten der einzelnen gelehrten Clesell.'iiliaften in Frankreich und andere (iesell- scbaflsangclegenlieilcn, Notizen, Kritiken, .Vnzeigen, aulserdem an historischen .Abhandlungen:)

Biographie provinciale. -■ Fütudes sur la geographic hi- storiquc de la France: le pagus cclliquc, le pagus rnmain en (jaule, par Alfred Jacobs, Archivi.sle. Descriplion d'une voie romainc, conduisnni de la Mauricnne h Lemincuin et u Vicnnc, par Aoloine Mac^, prof. Les ötudinnts Suedois ii l'nris au quatorzi^me sifcle, par Prof. Gr. GelTroy.

Deiixieme Serie. Tome I. 18.59. Janvier- Juin : Feinde hialnrique : Esquisso d'une histoirc du Cnmlii de Bar-sur-.\ubo, depuis les lenips les anciens jusi|u'«u (reiti<>nic si^cle. - Do- cuments relalifs ji l'hisloiro de Houen, par F^ de Trcville. Elablitsrmenl de l'autnrili? rnyalp dans IcBerry, jiar B. Ning- lal. llistoire des nriideniies de la Provinre, par \. Silvy. Geoifruphie liislorique de la (inule : fleuves et rivii^res de Itnla nie nl de la France an nioyrnfige, par .Mfrcd Jacobs. Lnui« Xlil. et sa ruur au\ Eaux de Forgea, par F. Bonguel.

letTHNBERG. Das Abonnement des Blattes, wilchis alle Monate erscheint, wir*! ffanzjührij^ angenommen und beträfet nach der neuesten l*o!»teonvcntion bei allen Postämtern und üuehhaiullungen Deutsch- land» incl. Oeiitreiuhs 3ä. SC kr. im 24 tl.- Fuls oder 2Thlr. preuls.

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fiV\

Siebenter Jahrgang.

1S60.

ORGAi\ DES GERMAMSCIIE\ lllSEOIS.

An.

März.

Wissenscbaflliclic MitlluMliiiiffen.

Qeschichte. Zur Gesrliirhte der Cründuiigr den Vln-

Ortä- thunK« HaiiiberK.

geschichte.

Von Prof. Dr. v. llefele io Tübingen.

Es kann nicht unsere Absicht sein, die Gründung des Bislhums Bamberg in einer iiusfulirliclicn Abhandlung^ zu erörtern. Solches ist schon von Anderen, namentlich von Ussermann in seinem mit Hecht vielbelobten Spe- cialwerke: Episcopalus Bambergeiisis (1801) versucht worden. Wohl aber mllssen wir einen kurzen Ueberblick über die Entstehungsgeschichte dieses Bislhums geben, om denjenigen Punkt in sein rechtes Licht zu stellen, in BetrefT dessen Ussermann und alle Anderen einen Irr- tbum in Umlauf gesetzt haben.

Bald nach seinem Kegierungsaiilritte, im Jahre 10Ü2, fafste Kaiser Heinrich II. den eben so frommen, als puli- tisch-klugen Enlschlufs, zu Babenberg (Bamberg) im Volkfelder Gau, das seil dem Sturze der Bnbeiiberger (973) seiner Familie gehörte, und wo er von Jugend an gerne weilte, ein Bislhiim zu errichten. Die Gegend war damals in Folge der Kriege und politischen Sturme fast völlig von deutschen Bewohnern verla.^sen, und heidnische Slaven hatten sich angesiedeil. Es galt nun, sowohl dem christlichen Glauben, als der deutschen Na- tionalitst und Gesittuitg einen festen AnhalLspunkl in die- sen Östlichen Marken zu geben ; und in der Thal hat das neue, von Heinrich H. gegründete Bisthum das Eine wie

das Andere geleistet. Was Ülto d. Gr. mit der Sliftung von Magdeburg, Merseburg und Meifsen im Nordosten bezweckte, das sollte Bamberg im Südosten des Keichs leisten ; aber, wie Otto, so mufste auch Heinrieb bei die- ser Sliftung auf Schwierigkeilen stofsen. da dieselbe nicht ohne EingrilVe in die bisherige Üiöceseueintheilung Deutsch- lands vüllziehbar war.

Schon bei seiner VcrmShIung mit Kunegunde hatte Heinrich ihr sein liebes Bamberg als Leibgeding ver- schrieben \ jetzt, als seine Ehe kinderlos blieb, wollte er „Christum zum Erben einsetzen", zn Bamberg ein Bis- thum gründen und es mit seinen bayerischen Dunianen dotieren. Machdem der Bau der Domkirche begonnen, trat er mit den Bischöfen Megingoud von EichstAtl und Heinrich von \\ Urzburg wegen Abtretung ihrer Guler und Parochieen im Volkfeld und Kadeuzgau in Unterhandlung. Wie es scheint, war der sonst so störrische und wilde Bischof Megingaud, Heinrich's Vetler und der grofsle Virtuos im Fluchen, in Bälde gewonnen ; um so unfreund- licher dagegen zeigte sich Heinrich von WUrzburg, und erst an Flingsten 1U07, als der König eben zu Mainz war und viele Bischöfe und Grofse zu einer Art Synode um sich versammelt halle, kam ein Vertrag zu Stande, dem gemdfs das Bislhum Wurzburg zur Enlschudigniig für seine Verluste 150 Mansns (Bauernhöfe) in der Mei- ninger Mark erhallen sollle. Bischof lleinrirli wiir da- mit einverstanden und uiilerschrieb die l'rkunde .■.oninit

83 AiueigiT lur Kuiiile tlcr lieulscliuu Ndrzeit 1^4

Willigis von Waini und den übrigen Bisctioreii *^. Zum der. Synode warf sich König- Heinrich vor den Bisrho- Zeicbea seiner Zustimmung zu diesem Vertrage Dber- Ten auf die Kiiiee and hielt, vun VN illigis wieder aufge- reichte der Bischof von Wurzburg dem Könige (Heinrich hoben, folgende Anrede: „Ihr Herren und Väter seid halle damals die Kaiserkrone noch nicht eihalten ) seinen von meiner NWnigkeit hieher berufen worden, und in- Hirtenstab. Es hatte aber der Würzburger Bischof diesem dem ich jetzt die Ursache, warum es geschah, enthülle, Vertrage noch eine Bedingung angehängt, die er blos bitte ich eure Gute, mich in dem Plane zu unteitlutzen, mündlich vorbrachte und in der schriftlichen Urkunde den mir die gollliche Gnade, wie ich irlaube, einnceben wohlweislich verschwieg: ,,dars nämlich Würzburg zu hat. Da ich keine liolTnung habe, Leibescrben zu be- eiuem Erzbisthnm erhoben, und ihm Bamberg und Eich- kommen, so habe ich Chrislus zum Erben erwühlt und statt als SulTraganate unterstellt werden solllen " König den Eutschlufs gefarst, mit Zustimmung meines Bischofs Heinrich mnfste ihm Unterslutzung hiezu versprechen; (Willigis) ein Bislhuni in Bamberg zu gründen; und ge- aber dieser sah ohne Zweifel die Unmöglichkeit derÜurch- rade heute will ich diese Sache zu Ende fuhren. Des- fuhrung ein, zumal der hochangesehene Erzbischof Willi- halb bitte ich eure Frömmigkeit, dafs die Abwesenheit gis hiegegen noch grofseren Protest eihoben haben würde, dcsjefiigen (des Bischofs v. Würzburg), der von mir Et- ats einst sein Vorfahrer Wilhelm wegen Magdeburgs. was verlangte, was ich ihm nicht gew'ähren durfte, mein Sogleich sandte Heinrich zwei seiner Kaplane nach Vorhaben nicht vereiteln möge. Sehet, hier ist sein Stab, Hom , um neben seinem eigenen Schreiben an den l'apst den er mir zum Zeichen unserer beiderseitigen Ueberein- auch eine Consenserklarung von Seite des Würzburger Stimmung gegeben hat, und welcher beweist, dafs er Bischofs zu überbringen und die Zustimmung Johann'sXVHI. nicht um Gottes willen, sondern aus Aerger wegen Nicht- zu der neuen Stiftung zu erbitten. Der Papst erlheilte erlangens jener Würde hier zu erscheinen sich weigert, sie auf einer Synode in der St. Pelerskirche im Juni Beachtet «ohl, dafs er den Nutzen der Kirche duich eine 1U07 und nahm das neue Bisthnin unmittelbar in püpst- Gesandtschaft mit leeren Einreden hindiTn will .'kiich liehen Schulz, ohne dafs jedoch seine Subjcction unter meine hier anwesende Gemahlin und mein eiiiziircr Brü- den Jletropoliten von Mainz damit aufgehoben werde**). der und Milerbe sehnen sich freigebig.-'t nach Durchfuhr Damit war der .\iilrag wegen Würzburgs faktisch abgc- rung meines Planes und wissen, dafs ich sie für diese wiesen, und wahrscheinlich sprach der Papst den konig- ihre Bereitwilligkeit entschädigen werde. So wird auch lieben Gesandleu gegenüber auch mundlich seine Weige- jener Bischof, wenn er kommen und das ihm Verspro- rung iu dieser Beziehung aus.. Bischof Heinrich von WurZ'. ebene annehmen will, mich zu Allem bereit finden, was bürg erneuerte darum seine Opposition und erschien auch euch recht scheint."

nicht bei der Frankfurter Synode am 1. Nov. 1007, Hierauf entgegnend, behauptete Beringer, Kaplan und

wo die Sache vollends bereinigt werden sollte. Den Vor- Gesandter des Würzburger Bischofs: sein Herr sei nur

sitz bei dieser Synode führte Erzbischof Willigis von aus Furcht vor dem König nicht erschienen und habe

Mainz; anfser ihm waren noch sieben Erzbiscliöfc : Lui- uiemals in die Beeinträchtigung der ihm von Gott aover-

dolf v. Trier, Härtung v. Salzburg, Heribert v. Cöln, Ta- trauten Kirche eingestimmt. Auch beschwor er die ßi-

gino V. Magdeburg, Burcfaard v. Lyon, Badolf v. Taran- schüfe bei der Liebe Christi, Deraitiges in Abweseuheit

taise und Auastasius aus Ungarn, mit vielen andern Bi- seines Bischofs nicht zuzugeben, und verlas mit gehob«-

schöfen zugegen. Es war dies eines der gröfsten Coii- ner Stimme die Privilegien seiner Kirche,

cilien, dje in Deutschland gehalten wurden, und selbst Unterdessen hatte Konig Heiurich, so oft er an den

Bufscrdeutsche Prälaten, wie die genannleu Erzhischöfe Mienen der Bischöfe zu bemerken glaubte, dafs ihre A,aH

aus Burguiid (Lyon und TarantaiseJ und aus Ungarn, und sieht wanken wolle, sich jedesmal wieder demüthig zu

auch mehrere itali»chc Bischöfe nahmen Theil wegen der Boden gewöiTen und damit sein Ziel erreicht. W'ilhgi«

engen fie,ziehvngcn Heiurich's zu dieseu Lbndern, nament- forderte jetzt die }]ilgUe<Jer auf, ihre YiQte qbiugeben, qml

lieh zu König Stephan dem Heiligen von Ungarn und zu da 'fagino von Magdeburg sich sogleich ganz entschieden

König liudi'lf III. von Burgnud, Hciurich's kinderlosem fur den Plan des Königs erkjHrle, .•.limmicn ihm iille Ali?

Qbeim. den er zu beerben, gedachte. Glpicb bei Bcgino dem bei, und es wurde alsbald der Kanzler. Eberh ard

1,11 „1^. i;^ ; . li ,, ,,„ vom Konige zum ersten Bischof von Bamberg ernannt

•) M«inl,colleclio ronoll. T. XIX.; l>.' 285. Hardnin, coli. »"d von Willigis cousecrierl. Zugleich bc^chenlitc der

concil. T. VI i". I. n. TGÖ. Konig das neue Bislhura mit Gütern und Kostbarkelten

..,»•) Die Urkunde inl noch vorhanden bei Hansi, 1. c. p.236 ""^ grilndele nufser der Domkiiche noch zwei Klöster,

und llarduin, I. c. p. 770. zu Ebreu des U. Stephauus und des Erzengels Michael.

85

A^(tci(rer ntr Kiinrlo der deütschfii Vdrr.cit

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.■-..ja'itaijS 2um Schlüsse wtirrte fioch dit» ' Ohiiierw aliiile pap.-^lliclif

bau orl'iinni' r* i . i^ * n l i j i

, ' Uekrct zu (lunsteu Danibfrgs veile^en uud von den an-

weseiiden Biscböfen angenonunen und unterzeichnet. Spä- ter versöhnte sich auch der Bischof von Worzbnrg- noch mit dem Könige durch Yermitlluug seines Bruders, des Erzbischofs Heribert vqd Cöln, iind in Fpl^e der kräfti- gen Ermahnungen von Seite des Bischofs Arnulf von Ilal- berstadt. Auch der l'atriarch Johannes von Aquilcja rich- tete jetzt sammt seinen SulTragaiien ein BeglUckwUn- schuiigsschreiben hierüber an den Bischof von Würz- burg *).

Noch dem Vorgänge der Boll and ist e t) stellte Us- 'sermann (1. c. p. XXII.) die Behauptung auf. es seien in dieser Sache zwei Frankfurter Synoden, die eine im J. 1006, die andere im J. 1007 gefeiert worden. Zu dem gleichen Irrthum liefs sich llansi (1. c. p. 28") durch die Bollandisten, Binterim durch Ussermann ver- leiten**). Es beruht aber diese Annahme in ihrem IIa uptbe weise nur auf einem JIifsversl4ndnifs. Der Bio- graph des Kaisers Heinrich II., Diakon Adalbert, sagt allerdings: habilo igilur rursum generali concilio in Frankenvurt (Ferlz, T. VI, Script. IV, p. T97J ; aber das rursum bezieht sich rjicht auf den Ort Fra nk fürt, son- dern auf cüi.cilium, und es ist zu übersetzen : ..nachdem nun wieder eine Synode (wie vor Kurzem zu Mainz, so jetzt) in Frankfurt abgehalten wurde." ^ Dafs seine Worte so irklart werden müssen, erhellt aus seiner eige- nen Diir.>.lfllung. Zuerst referiert er kurz: ,,am l.Nov. 1007 sei eine grofse Synode zu Frankfurt gefeiert wor- den'' (eben die unsrige). Um nun den Zweck derselben recht deutlich zu machen, berichlet er zunächst von den dieser Synode vorangegangenen Bemühungen Heinrich's für Bamberg, kommt damit auf die l'liiigstsynode zu Jlainz. von der wir oben redeten, und erzShlt dann wei- ter, wie sich der Konig nach liom gewandt und welche Antwort er von da erhalten habe. Nach diesen Einlei- tniigeii kommt er auf die Frankfurter Synode, um deren willen er eben jenes Einleitende beigebracht halle, zu- rück und sagt; „Nach alle dem ist wieder eine Synode, und zwar zu Frankfurt veranstaltet worden, und es wurde jetzt das päpstliche Edikt zu Gunsten Bambergs allgemeirt ange- -nommeii." Adalbert wollte sonach nur von einer Frankfurter Synode in dieser Sache sprechen, und aufser seinem rursum ist kein anderer Zeuge für die Zahl zwei (t.i rti .idm-'liiri I ■•)' f.'^i ilü'/ i-'.niv

*) Vgl. Peru, Mnnum. T. V (Script. III), p. 814. 1. VI (IV), p. 79.5. 798. Man.«!, 1. c. p. 283 sq. llnrduin, ' I. c. p. 767 sq.

**) Binterim, deutsche Concilicn, Bd. III, S. 382 ff.

vorhanden Kaiser Heinrich aber halte die Freude, schon im Mai 1(ir> (nicht im J. 101 1, wie der gelehrte l'agi annahm) der Eiliweihung des Doms von Bamberg anwoh- nen zu können.

Ein Brief ]TIrlaiirlillioii'H an den :Tla|i;i- Personen- »*«rat der »ladt Kreiuuilz In l liKarii. eeschichle.

ti'u(?rapliie. Milgelhcilt von Prof. h. J. Schröer in Presburg.

Der uachfolgende Brief Melanchthon's, der für ilen un- mittelbaren Einflufs der Keformatoren auf den Proteslan- lismus Ungarns bezeichnend ist*), wird noch gegenwär- tig in dem Archive der Stadt Kremnilz im Original auf- bewahrt, woselbst ich ihn den 25. Aug. 1858 zu copie- ren Gelegenheit nahm. Er scheint oft abgeschrieben zu sein und befindet sich abschriftlich in dem Besitz meh- rerer protestantischer Familien, woraus hervorgeht, wel- chen Werth man bei uns auf den unmittelbaren Verkehr mit jenen unslerblichen Mannern des Glanbeus zu legen pflegt. Ich habe jedoch Grund, zu vermuthen, dafs alle bisher geschehenen Abschriften (wie auch der Abdruck desselben in ßretscbneider's Corpus Keformatorum , vol. VIII, p. lt)2) aus einer leichter lesbaren topie des Brie- fes hervorgegangen sind, in welche sich ungenaue Les- arten eingeschlichen haben, die in dem hier folgenden nach der Urschrift durchaus beseitigt werden.

Adresse aufserhalb : „Den erharn weisen vnd furne- men herrn richlern, vndt Kadt der loblichen Stadt Crem- nitz, meinen günstig^ herrn.

Das Innere des Briefes :

„Gottes gnad durch seinen eingebornen son Jhesum christü vnsern heiland vnd warhafftigen hellTer zu uor. Erbare weise fnrneme günstige herrn, Ew r Erbarkeiten wissen das gottliche wei(Jheit selb beides verkündigt hatl, nemlich das in diser letzten zeit der weit, grossere Zerrüttung der Reich sein werden, denn zuvor gewesenn sind, vnd das dennoch der allmechlige son gotles Jhesus Christus jhni für vnd lür bi|5 zu vlTerwekuDg der toden gewisslifh Ein Ewig Kirchen snmicn will, durchs Evan- geliü, vnd will dazu elllichc herberg vnd regiment wun- derliarliih iiliald(,, diseii nottigen trost sollen wir offt

*) Den Brief Luthers an den Magistrat der uncr. Berg- stadl Libelhen, in welchem er seine Verwandten em- plichll (.s. Zip.scr im Hcsperus, ISll, S. 92i, deren KacliKnmmcn (Marlin Luther, Johann Luther und Paul Luther) 1811 daselb-st noch lebten und Töpfer waren, konnte ich niciit mehr autHndcn. Ein .indercr Zweig von Blulsverwandlen Luthers, die seinen >nnien fuh- ren, lebt noch in dem ungr. Sladichcn Somnierein auf der lii.scl S< luill.

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Anzeiger für Kiiiuie der deutschen Vorzeit.

bedenk^ vnd vnfs damit Sterken, vod sollen des froliche, christliche lelir pflantzen vnd wissen, das dise arbeit nicht vergeblich sein wirt, d^weil denn Zeiger discr schriflt Paulus Niccus von Namslaw, Ewr kirchen zu dienen er- fordert ist, vnd ist derwegen hie öffentlich in christlicher Ordnung-, ordinirt, bitt ich Ewr Erbarkeit wolle ihr ihn gunsliglich lassen bevohlen sein, denn ehr hatt vieissig studirt vnd ist zuchtig, das ich holTe ehr werde sich ge- bvrlich hald^, der allmechlige Gott vatter vnsers heilands JheSH Christi, wolle umb seines sons willen, dem kojiig- reich Hungarn friden geben, Ewr Stadt vnd kirchen vnd Ewr Erbarkeit vnd die Ewrn gnediglich bewaren. ded^ witeberg vff den 12 tag octobris 1553. Eur Erbark^ williger l'hilippus itlelanthun."

Venusberg;.

Von Prof. l)r. Fried r. Reufs in Nürnberg.

Einen merkwürdigen Fall einer auf die alte Volks- sage vom Venusberg begründeten Damonomanie aus der Umgegend von Thurnau, vom Jahre 1C08, bietet J. Hor- nungi cista medic. epistol. Norinjbcrga;. 1626. 4. p, 81.

Ein mir vorliegender Wappenbrief des J. A. Feny- bcrger, „Scriptus und GerichtsverstSndigcr" zu Bogen, crlheilt von A. F. Hundt von Lauterbach, erblich. Com. palal., vom 28. Mai 16G2 versinnlicht dieselbe Mythe in einem auf den Personennamen anspielenden Gesclilechts- wappcn, welches Venus vor einem grünen MUgel stehend vorstellt.

Zustände.

Sprache und

Schrift.

Literatur.

Saga.

TynipMiion an der AltMtädtpr Hlrrlie zu Pforzheim.

Von Dr. Karl U 1 1 in a n n , Prälaten, zu Karlsruhe.

Knnst.

Bildende Kunst. BaulnDiist.

Die bildliche Darstellung, welche der ohenslchpiidc Holzschnitt treu wiedergibt, helindet sich, flach in Stein gehauen, über dem vorderen Hnnpteingange der jetzt so- genannten .Mlstadter-, früher St. Martinskirrhe, in Pforz- heim. Diese Kirche, die auch St. Maria geheifsen zu ha- ben scheint, kdinnil jcdciifnlls in Urkniiden des 1 1. .Iiilirh vor, gehört aber ihrem Ursprung nach ohne Zweifel einer bedeutend frühem Zeit an*). Der Bau selbst in sei- ner gegenwärtigen BeschafTenheit ist jüngeren Datums und dürfte aus seinem ;ilt(Mthllmlirhen , viellticlil fnilnslen

Bestand nur das Portal mit seinem räthselhaften Bildvferk bewahrt haben.

Bader in seiner Badeuia (1844, Bd. Hl, S. 186) glaubt, die Kirche sei vielleicht ursprünglich ein heidni- sclier Tempel gewesen*), oder rubre doch wenigstens ans der ersten Zeil der Verbreitung des Christenthums in unseren Gegenden her. Gehres in ,, Leben Heuchlin's und Denk« Urdigkeilen seiner Vaterstadt" (^('iirlsruhe, 1815)

*) wol dem 12. Jahrh.

Anni. d. Krd.

•) In der All.'iladi Pforihcim wurden 1R.12 Mnnicn aus der llc|;i('riint;87.cit der Kaiser Valcnii und Valcnlinian auagcgrnbcn.

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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liefert aebst einer ungeoUgendea Abbildung des Portals einiges Historische über die Kirche und fuhrt die Mei- nung des pfalrischen Historikers Lamey an, nach wel- cher die dargestellten Figuren kabbalistische Zeichen sein sollten, die vielleicht erst aus Reuchlin's Zeit stammen und nach dessen Angabe an der AltsISdler Kirche aus- gehauen worden sein mochten.

Diese Ansicht wird durch den ganzen, sehr alterthUm- lichen Charakter des Bildwerkes widerlegt; eine positive Erkl<iruiig, die irgendwie genügen könnte, weifs ich aber allerdings auch nicht zu geben*). Ich bemerke nur noch, dafs Ähnlich raihselhafle, wiewohl sonst abwei- chende, bildliche Darstellaugen auch an andern Kircheu- portalen vorkommen, i. B. an der Kirche zu Grofsen-Lin- den, unfern (iiefseii in Überhessen, worüber das mit ver- schiedenen guten Abbildungen ausgestattete Werk des Professors und Bibliothekars Dr. Klein über die Kirche cu Grofseu-Lindeii (Giefscn, 1857) zu vergleichen ist.

') Nach der Zusammenstellung der einzelnen Figuren : Löwe mit Schlangenschweif (hier offenbar der Löwe als Zeichen des Bösen genommen) und vor dessen Brust ein Hahn, wie es scheint, ferner der Pfau auf einem Lamme, das eine Kette um den Hals tragt, dazu noch Kreuz und Rad, dürfte hier kaum zweifelhaft blei- ben, dals jener ein symbolischer Gedanke zu Grunde liegt. Der Mann in Halbfigur mit greisem Schnurrbart tragt den Charakter eines Porträts und dürfte wol auf den Stifter zu beziehen sein. Anm. d. Kedakt.

and u. Leute, l^ber DorfeInfrieduiiKen und Urenxtveli- Dorfwesen. r«n von JTInrken, CiHuen und liündern.

Von Friedrich Thudichum, Privaldocenlen an der Uni- versität Gießen. (Fortsetzung.)

Der Zweck der Hecgen und Landwehren, wie er mehr oder weniger bis auf unser Jahrhundert fortgcdnucrl hat, war vornehmlich: eine Mark, ein Gericht, ein Jagdgebiet (namentlich wo freie Birsch galt I) von den benachbar- barten Gebieten abzugrenzen, fremde Viehhcerden abzu- halten, den eigenen den Ausgang zu verwehren, Holxfre- vel zu erschweren. Man findet Landwehren mit noch viel speciellerem Zweck; so war die den Dörfern über- mocksladt und Danernhcim gemeinsame Koppelweide von ihren Sondergütern durch die sogen, neue Lundwi lir getrennt; so der Grllningen - DorfgUller Murkwald von dem Gruninger Ackerfeld durch eine sotr. ,,Z« crchlHcg". Aber sie sollten auch gegen Räubereien und plötzliche UeberfÄlle des Feindes einigermajien Schulz gewahren

und Personen und Eigenthum sichern. Dies wird als Zweck der Hecke, welche die iNervier um ihr Land ge- zogen hatten, ausdrücklich angegeben und erscheint auch im fehdereichen, polizeilosen Mittelaller noch als wohl verstandlich. So schreibt auch Konig Sigismund dem Erzbischof von Trier im J. 1414, deuen von Frank- furt förderlich zu sein, ,,ir warte und lantwere zu ma- chen, das sy dieselben viijire vnd des richs stat Francken- furd, vnd die Strassen vmb sich dester baz bewahren vnd in friden gehalten mögen ;" (nach Haltaus).

Eine Anzahl von Gelehrten, wie der um die Geschichte der Wetterau so hochverdiente Professor Dieffeubach (im Archiv für hess. Gesch., 4, 133 IT.), Steiner, in seiner Gesch. u. Topogr. des Maingebietes und Spessarts unter den Römern (1834), Decker, der im Archiv f. hess. Gesch. 7, 125 Landwehren des Odenwalds beschreibt, hielten seither alle, oder doch die meisten dieser Uehren für römische Werke, „römische Partialbefestigungen", die mit dem gro|5en limes in Verbindung gestanden hatten; und diese Ansicht ist seitdem, wie ich zum Ueberdru[5e erfahren musle, bei Studiert und Ulistudiert, bis zu den Bauern herab, die allgemein herrschende geworden. Eine gründlichere Untersuchung la(5l aber diese Annahme als ganz unhaltbar erscheinen. Wenn man nicht blos den noch sichtbaren Erdaufwürfen nachgeht, soudern ihre Be- deutung für die Marken und Gerichte ins Auge faljt, so lösen sich alle Zweifel. Für die Wetterau wenigstens, wo ich umfa|iendere Untersuchungen angestellt, als alle meine Vorganger, uud wo mir eine gro|k Menge früher unbenutzter Akten, Urkunden, Grenzbeschreibungen u. s. w. zu Gebot standen, habe ich mir volle Gewifsheit ver- schallt. Die neuerdings wieder mit so vielem Eifer auf- genommenen Forschungen über den römischen limes wer- den hiernach manche Berichtigung erleiden mujien, da manch gute deutsche Landwehr irrlhumlich zu eiuem rö- misclieii l'fahlwerke gestempelt wurde. Meiner Ansicht nach ist man nicht berechtigt, aus dem bloßen Vorhan- densein von Erdanfwürfen, ohne da|J auch römische La- ger, Castcllp, Wohnbanser, Bäder nachgewiesen, und ro- mische Waffen, Geräthe, Münzen aufgefunden werden, so- fort auf romische Walle zu schliejjen. (Münzen allein liefern noch nicht einmal erheblichen Beweis, weil auch bei den Deutschen römisches Geld umlief.) .\uch der Name Heeg, Landwehr gibt hierzu kein Recht; gerade der Stunden lange Graben zwischen Altenstatt und Jlarkobel in dem wir am iinzweifelharteslen di'ii linics vor uns haben, trugt diesen Namen nicht, bildet auch keine Grenze, sondern dnrclisclineidel gernile die Heeg, welche Altenstilltcr und Eckarlshauser Mark (rennt, setzt sich also in zwei verschiedenen, auch zu keiner Zeil zu-

Aiiz^iVe." für K^uri(iS'acf''«^ills'bWeriVV)W^

'92

sammerigehöfi^ gew'isenen Gieblef^h rorl'. "£6eh"so w'i- niff beweist es römischen Ursprung-,' daß (iie Heegcri üiriJ Landwehren zuweilen den eliemaligen Landesherren' cigeii- ^hbmlich zusleheJn.' Diese sind meist erst ini tl'.'v. lÖ. 'Jahrb., in Folge eines 'ziemlich (illgcmein gcUbleii He- gals auf wüste Plätze, in den Besitz geliingt. Viel- Tach habea sich' aber auch die Gertiein'den iii ihretn'ßesUi!^ tehauplct, und es findet sich dann hrinfig, dnß die Land- wehr den angrenzenden Gemeinden je zur llülfle gebort.

Landwehre'h uHi Dorrgemarkungeii, 'd'ie noch zu feinem "ha 'demselben Landgericht geborten, atso nicbt seihstän- dige Territorien bildeten, habe ich bis jetzt nirgends hngetrolTeii.

Einfriedutigen der Dörfer.

Bei allen deutschen Völkerschaften, welche iiöih jetzt in geschlossenen Dörfern wohnen, war jedes Doi-f irii't einem Graben oder Zaun umgeben, durch welchen nur bestimmte Thüren einließen. Dies gilt nicht blos von Franken und Alemannen, sondern auch von Engern, Ost- falen und Angelsachsen, wie die unten beigebrachten Be- lege erweisen. Mehr oder weniger erhalten, sind diese Dorffrieden überall noch anzutrcITeii. In der Wetteraii', deren meiste Ortschaften ich persönlich besuchte, heißt er gewöhnlich H ai ngra b e u, nicht selten auch blos der Ilain; z.B. tragen diesen Namen' die Gärten, welche das Städtchen Wenings unmittelbar umgeben; ebenso ein 'etWa '400 Schritte' Tanger Strich ' Landes unmiltelbar ati der südwestlichen Jliiuer des Slädlchens Lanbach, wel- cher Gemeindeeigenthum ist und ostlich an den „Ilain- berg" stößti' Hain, Hein, tnhd. hagen, beißt Einheegn'ng, Einzäunung, und kommt von dem nhd. Vcrbnm haj^an, ha- kan = umzäunen, welches jedoch nur im Partie Pral. kelia- gin erhalten, und Von dem auch hegen, nlid. hekjan abge- leitet ist (Weig'nnd, d. Wörlerb. unter (lag, Hain, Hege).

Seltener, wie z. B. zu Lieblos bei Gelnhausen und zu Torihausen bei Büdingen, trifft man statt dessen die Be- nennung Hege an. Das Niedei wöllstädter G'crichtsbuch gibt zum 11. Jan. 1727; ,,heeg oder haingraben." GebQck lindeK sich in' einem Weislhum bei Grimm, I, 488: ,,der statt oder' flecken veSlunggräbeii, pfortlen, hayn, gebicke." In der Wetteran kam es mir nur zu 'feildii]gen vor, \Vo es S'm nördlichen Slaillgraben „das Gebuck" heißt.'' ßanniaun ist dem Volksmunde völlig entrückt. L'rk. v. 1434: Mann soll auch den von Ey- chen gerten geben zu iren ban zeunnen. Nach Versiche- rung Ortskundiger sollen in Rheinhessen viele D<irfcr mit ßill-graben umgeben sein, worüber weitere Aufschlüsse zu erwarten sind.

(KtirLscI/nnsr l'ildl.l

' Autoren -lliiiiorar Im ^Tllttclulter. Leben.

",' Von j; BBÄäer'; Conservätpr am k'.'Arih'iv in A'ilmber'g. ^"Emefi, '

Unter so mancbcn Beispielen, die uns hierüber bekannt geworden, w.K bleu , wir, .|iur ^ii| paar.j sie betreuen Sig- mund IJ^^st-erliflit den Chronisten, der iStadt Nürnberg, den berühmten M a r t i M Behaim und den gekronteu Dich- ier uuti l'üljhislor Conrad Celles, von welchen der er.>te die befcaiiute Cliruiiik, der zweite einen Erdglubus und def dritte eine Beschreibung der Stadt Nürnberg in Veisen aus- gearbeitet.bat. \\ ie sie von derselben für ilire \\ erke be- zahlt wurde;D, Beigen nachstehende Kechnungs-AuszUge,:

titit. Item j % nuni x. haller für viscb, die man her Sigmunden .Meusteilin, l'lurrer zu (iriiidlabb, der Iblatt .Cronica halben gegeben bat.,, , „j^ViiÜ ir>:?1ui .n-ib

14li>^. Item .\ij. gnldin landswerung vud ij S noni dedimus Herrn Sign)nn<leii Meuslerlin vuii der Statt Cro- nica wegen, der hat Iin her Bupprecht Ualler vj. vnd Jörg Alt vj. vnd auch ij tb. noui für viscb darumen zu kau^ffen gegeben, -also das vns mitnilem, das vormals deß- halb anßgeben "tiid fegislrirt ist, bey 37 guldin darauff 'gegangen' ist, alleUi demselben Meusterlin. ''",'«**!«." (i'e'm'24W."j1B& lioui'O iChriliiig 2 h'iller für den apllel der .tiappa mundj, so her niertin peiiam zuge- richt bat. quarla poigt Sebaldi.

I30%. Itpm, ^., guld^ii^ CQorado Ce;ltes vinb sein mUe, mit bescbrcLbmig vn;ser Slat vnd .^r^ {lei-koineiis gehabt.

Ueber alte (Senirltte.

Von Dr. J. Muller. (Schluls.) Seit dem Aiifauge seines bischuflicheu Amtes (beifsl,es bei Strobel, vaterl. Gesch. d. Elsasses |,Si. 54,7) halle Heii»- rich von Stahleck vielfach bemerkt, wie wenig die auf ihre Kechle so eifersUcbligen Itichter und iJiithsberren bereit wa- ren, auch andern, besonders Armen und Frauen, Kecht wi- derfahren Zu lassen. Der Unfug überschritt so sehr alles Jlafs, daf.s der Bischof in Person den liflthen und andern angesehenen Bürgern darüber Vorwurfe' Machen muffle Und insonderheit die tadeliiswertbe Nachlässigkeit des Richters rügte, der so sehr seinen Beruf verkannte. Nuh wurde im Jahre 1249 Criic Versammlung zur Durch- sicht der besteheiideh Sindtlegislation veranstaltet, ah welcher der Bischof, die Ralhe und die übrigen vorneh- men Bürger Theil nahmen, nebst den Domherren und den Dienslleiiten des Stiftes. Auf dieser Versammluni; kam in der Thal ein neues Statut zu Stande (abgedruckt hei Strobel fl a. ()., ferner bei Ganpp, deiitsrhe Sladtrechlo d. M. A. I, S. 60 (T.) Dasselbe cnthAll meistens Bestim- mungen crimihalrechtlichen Inhalts, Und das Ganze läfs't

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An!tei<rer für hu'nie dfr deulschcii Vorzeit.

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auf emen Zustand argsler V6r\Yilderuiig derSitleu schlies. seil. Es liegt nun nahe, dels Heinrich von Slalili'ck, der Dicht nur als ein Slaiin vun t^i ufscr E[it:>clilusseiiheit und grotser Gewandtheit in weltlichen GeschAflen, sondern »nrh voll grofser Zuneicung lu Strafsburg und bürgcr- freundlich geschildert wird, überhaupt die bessernde Hand an die Verhidtnisse seiner L'nterlhaneii legte. In diu un- ruhigen Bewegungen seiner und der vorhergehenden Zeit, in den Fehden mit den Nachbarn, in den Burgerkriegen der Hobenstaufen mit ihren GegenkOnigen, wpran ebeu Heinrich von Stahleck sich lebhaf'test betheiligt hatte, mochte der Verkehr im Allgemeinen sehr zerrüttet, das Müiizwe^en, illafs und Gewicht in arge Verwirrung ge- ratheq sein. Heinrich slcllle darum auch hipr;, gleich- zeitig mit dem neuen Statut, die Ordnung wieder her, er liefs das Gewicht normieren und übergab die neuen Prpbegewirhte dem betre|fe»<len Beamten zur Aufbewah- rrfngMi iSo beifat es, auch schon in dem altern Strafsburi ger Stadirechte:

LYl. Ad ollicium Thelonearii perliuet omnes mensu- ras miniilns sive gr^iides in sale, in vino, oleo, frnmento a magistrii cauponum foimplas igirito ferro cquteiiare; et eas null! debet concedere, nisi forsan concivi suo ad amam vini, vel ijuartale frunienti. et in bujns mudi par- vis et »irif pretio,

LVH. Has tarnen qujcunque civium voluerit ad opus suuni habere, lice( ei, ita quod ex Thelonearii consciencia et per ipsum signate sint. Sicut etiam lieet unicuique burgensiuni pondcra liberarum in domo sua prnpriu lia- h^bere^, ita t«men quud p Monetario sint formata. Gaupp, a. a. ü. S. 62. 63,

Analog mochte es in der spatern Zeit sein, und der Munzmeister seiue Prohegewichte in dem rfeiiniglliurm aulhuwahren. Von hier ans wird unser Stück durch ir- gend einen Zufall oder die begehrliche Hand ein^s Lieb- habers nach Nürnberg gewandert sein. ,

Was die Schwere bclnffl, so bemerkt Eisenschmid, er habe nach umsjch|iger PrUFung herausgebracht, dafs das damalige volle Pfund 15 Unze», 2 Gros und 20 Gian oder 8804 Gf-pn im pariser .Gewichte wog, Ejiie Stiaf^burger, Unte vpn 550'/4 par. Gran spi. also pinjep kölniachen ge- nau gleich*) Unser .Sinck wiegt 3".'si Loth Zollge- wicht vd^r &iJ,?Ti -^'''snj'"'-'''' ""'' jpdpph nichlgoK^ , ge- nau ist. Nehmen ,y|rir||l, .Gramme =.|Q,82!7, par, Gran, so wurde unser Gewicht ungefähr 1003 par. Gr. (genau: 1002,85564) wiegen- Hieriiacb stellt es sich, bis auf

*) Kach V. Praun a. a, 0., S, 19 ward das kolnisilio MnrJi- gcwichl von 8 Unzen oder IG Lolh auf nur Ijri'J Grnn berechnet; demnach kanten auf eine Unze nur 544 Gr,

«ine unbedeutende DilTerenz als '/e Pfund vom Pfunde zq 8804 par Gran dar. Wir dürfen es also als einen Ferto oder eine Viertelmark betrachten.

Es wäre interessant, konnte maa das Verhaltnifs der Munden Heiniichs vou Stahleck zu diesem Gewichte aus- milteln. Allein leider sind uns von ihm mit Sicherheit keine bekannt. Berslett in seinem bekannten \\ crke : Versuch einer JlUnzgeschichte des Elsasses, S. 55 ff., fuhrt Münzen mit Namen von Bischöfen nur bis zum Ende des 11. Jahrb. (Udo oder Otto f 1100) auf; dnnn erscheiut ein Stuck mit der Legende H ei nric vs, welches er unserni Bischöfe zuschreibt; das Gewicht gibt er zu 10 Gr. an, es ist also ein leicht ausgeprügter Halbliug, S. 60 bemerkt er ferner, dafs, vvn den Denaren oder (?J Schillingen (jedenfalls gilt da^ nur von den erstem) im A|lgemeiAea 160 Stuck auf die Mark giengen, und die einzelnen, „wie sie auf uns gekommen &ind,'S beilaulig 24 Gr, wiegen. Dies gibt 180X24 Gr, = 4ß^0 Gf,. für die Wark, 864q Gr. für das Pfund. Da Berstett einmal das Gewicht der; Denare nur als ungefähres angibt, ferner von den al- tern Zeiten,, redet,, so können w,ir das E|;gebnifs diesei] Berechnung mit unserm obigen nicht zusammenhalten. Zu- dem wi.sseii wir nicht, was für ein Gra^igewicht er zq Grunde gelegt hat. ;

..ij

Ein M«l«ttlium au«i dem XIII. JrIutH it

liuiiilert. II

Die Bibliothek des gernian. Wuseunis besitzt unter Nr 7095 ein Bruchstuck eines Weisthums in deutscher Sprache aus dem Anfang des 13, Jahrb., das in mehrTaw eher Beziehung besonderes Interesse erweckt, weshalb wir dasselbe narbfolgend in buchstäblich getreuem Ab- druck wiedergeben. Die darin vorkommenden Nninen,' als Horburg, Kesicuholz, Lebrach (Lebrau), Norgassen u. »., weisen nach dem Elsafs, und zwar auf die Gegend von Colnior hin. Was das Aenfsere angeht, so ist die^ ses schatzbare Dt'nkmal nuf die Vorderseite «iner ITi". 6'" langen nnd 8" ß'" breiten Hollo starken Pergnnuen-i tes geschrieben, an deren oberem Ende ursprimf;lich noch, ein Stuck angeheftet und angeklebt M qr, wahrend em uu-i teren eil» Xheil weggerissen ist, so dDfi» also Aufnng und, Schlufs des tianzeii fehlen. Die Schrift ist grofs, srhuiv und regclninf.-^ig ; die Zeilen, deren noch Is \ullslandige und )2i unvollsiiandtgie vorhanden, Ajnd mit.Jinfr vprgc- zeiohnet, wie auch am Bande lluks und rechts von Din- teiilinien begren?.!.

felin einen vilzhvl. vn zwenr hrnlfrhvhr. darvmbe fol in d^ Meier geben drige bovnie in kaflenholz \ rweiir, vh in Bvbfhcilz einen Die vorflcre föleiil nlffi h\'len fwen fie darinne vindet ane golfhuf 1 Inte mi b\ber den

Staats-

anslalten.

Ordnunsren und Rocht«,

95

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

96

folent de pfenrfe alfe fie in vindt'iit an demc flage beide ros vn rider nemeii. | wereot fie fich des. fo ful He ein Toget von horb'g- pTeiulfn fwa er fie gepfende mac. vnibe den ge | wall, ful ime des dultein vriheit vor fin. die pfant fölenl fie antwrten in difen hof fol er fie | dan- nan gewinne von dem Prcbefle vn dem Meiere fo er befte mac. kvnt aber er ze wege von | dcme flage fo folent die vorfler vallen after an die swanken vfi füiont abe ziehen fo vil fie | gent vnr. ez fnr daz holz kv- met fo rölent fie in lazen varn. Vindet fie aber dinne fce Üyonif livte hvb^ von den fvlet fie iieme pfant f«az fie in gebet. Darvbe fol aber in d'> Meier gebiete

I in daz nebefte dinc ful darvbe wetten drizic Schil- linge, vn fo fie daz iar vz gehvteiit. fo fol | der Proheft aber her vorn ze horiivges dinge vn fol nemen d^ hvb'' 80 vil er wil vn fol daz holtz | fchowe hant fie miffe- hvtet (lorvbe folent fie fich anlwerle ze leberahc in des Probcfles ge | walt vn etifölejit nvt dannen kvmme ane finen wille. Wollen fie fich des weren fo fol fie twin-

I gen d* von borlfg oder fiii voget. Vfzer difeme hove fol gan ein pllug. vier ohfen zwei pfert. | vn ein viulin die folent gan vor fvngihlen Tierzehen naht vber eigen vn erbe ane vf körn. | darvbe fol d^ kiieht d* ir da hv- tet tragen eine mele *_) d* fol liun an ie^ederme ende ein isin daz { fol er fetzen fo er dar bi stat vn hvtet vnd* fin kinne vn vf finen füz ob er fiafen wolle daz | in daz ifin flechc. daz er erwache, daz vihe so ez gnvc gizzct vf den malen fo fol erz vz Iriben | an die brache vmbe daz vindet ez dekein man an fincr malen ligcnde darvbe fol ime der { Jleier bczzern drizic Schillinge. So fol daz ka.ttenholtz alfo gebannc fin. fwenne die hvber [ be- dorfent vITen ir hvphöve holzes fo fol in d^ Meier vn d* Probeft geben drvzelie liolzer zv [ einem botichen zcime hvfe. Daz leihe hvs vf deme hvphove fol alfo rmbeuange fin fwenne | d* vrige vogel dar kvmc vn die hvber ziehen wil fo fol man fine ros flellen vf den hvphof vn | d^ dar uffe gcfezzen ift d^ fol ime trnkene flal, vh gerumete cripfe geben. Wolle d* herre finen | roffen gen ezzen daz Ivge. d^ hub* git in nvt. l)az fol alfo vmbegange fin daz er demc fchilkneh \ te gebe den fluzzcl werdent die ros verflolen after vz d'' hvb^ gelle, werdet siv vor TZ Tcrfloln I d^ voget fol den fcbaden han. Swenne einre

*) mele, lo steht deutlich geichricben ; es ist aber wol das mhd. mcnel, m., Treihsinchel, stimnlua, in ver- ilehcD.

hvben wirt vzgediget daz d^ Meier mit den bvbern | erzivge mac fo fol er laden den vrige voget von horb'g vn fol d* die hvben ziehen d* da ift vz | gediget vh fol d'' voget dar kvmc mit zwelf roffen vh pferden deme fol d^ Meier gen ze ez { zeode. bringet er me daz fol er felbe gelle, dar zv git ime d'' Meiere von iedeme zuga viunf I fchillinge. Sweme die selbe hvbe gezoge wrt fo fol fie iar vn tac ligen daz weder d^ Meier { noch ginre deme fiv gezogen ift dar uf kvmet. ift daz er dem fi« gezogen ift in d^ iars frift | kvml fo fol er legedinge mit dem Meiere fo er befle mac vmbe fine hvbe. die ime da gezoge I ifl. So daz iar vz küt daz er nvt gelegedinget hat des fie ift. fo fol fie d* Meier ziehen zv ) deme fel- gvle VII fol des houes lidic fin. \n ift daz eInre ftirbet d^ in difeme ein hvber ift { des erben folent kvmen in den drizic tagen obe fie innewendic landes fint vn fvlent wi I der vorderen ir hvben vmbe den Meier. d^Meier fol fiv in wider liheii obe fiv lidic ift. ift | fie nvt lidic. fo fol er mit dem Meier über ein kvmen vmbe zins vn vmbe dinclofe ob | ez dar ulfe vh fol erz ime denne lihen. Ist aber d* erbe uzwendic landes fo fol fich der | Meier d* hvben gefinen des gvtes fin fi vil oder wenic. fol ez ieneme enthalte viize { er ze lande kvnt. ifl daz ez me zinfes mac gegeben daz fol ime d'* Meier gehallt", ift die

I hvbe fwach'' dan ri'' zins gewegen mac fo fol er den zins flahe vf die hvbe viize er ze lande kvl. | So fülent die Ivle in difeme dorf an dem palmelage drie banwarte fetze ub^ ir velt ze behvle | de. d'' fol d^ vronehof eine gen. der gvt von Norggazzen einen, fo lit hie ein gvt deme gibt ( div eigen daz fol ovcb eine geben. An deme felben tage fo fol in der fchultheize die Banwar { tvm lihen darvmbe git ime ielich* einen fchillinc. fo fol aber er in helfen iren Ion ingewin | nen darvmbe fie clagct darvbe folent fie hvtcn vnze man den erften ban fnidet. fo man | denne den erften ban gefnidet fo folent fie ariegan ir bonkorn famenen von d^ iucharten I eine

garbe do man ez meiget fol er nemen an

ein fchovpfeil dar (daz?) | idet da fol er nemen

eine garbe alfe fie ez felb^ bindet | ihten vierce-

hen naht den vi livtcn | ....fie haben ir nvt fvnden |

heilige. So folent fie | ... .sie ez vindent der |

In difen felhc hof { n fiben naht, dar | . . .

. . .c ze ezr.endc fo | en vberwirt fo ir zil | . . .

andc hin fuidc drie | der fin ge- |

Liiiii lilir.- yiui i iti. ir tti)

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n linltii >•*

,il<iy.

(Hit efner Beilage.) ^m" tlori

J<i'li

Vernntwortlicho Redactinn :

Dr. Freih. v. u. i. .\ufscf8. Dr. A. v. Eye. Ur. ü. K. Krommann. Dr. Frlir. Kuth v. S ehr c c kons t c in.

Verlag der literarisch -arlialischcn Anslnlt des germanischen Museums in Nürnberg.

U. E. S cl> Rl (l'bclir Bitrliclnickrrrl.

BEILAGE ZUM AAZEIGER FÜR RU\DE DEIl DEÜTSCHEX VORZEIT.

1860. ^^ 3. März.

Chrouik des iircnuauischcu Museums.

Dem in voriger Nummer crwSlinlen Exemplar des Wuri- bach von Tannenberg'schen ,,Schillcrbuchs" hat die Di- rektion der k. k. Hof- und Staalsdruckerei in Wien, anf An- weisung Sr. Exe. des Hrn. Finanzniinisters, Frhrn. v. Brück daselbst, ein zweites, prachtvoll in rothes Chagrinlcder gebun- denes folgen lassen.

Von neuerdings gezeichneten Geldbeiträgen verdienen er- wähnt 7.n werden: Von Sr. Durchl. dem Prinzen Wilh. von Löwcnstcin-Werthe i m-Freudenberg, k. pr. aufser- ordentl. Gesandten u. bev. Minister in München, 10 D. ; von Sr. Durchl. dem Prinzen Karl Ernst von Schönburg- Waidenburg auf Grauernitz bei Meilsen 5 Thlr. jiihrl.; von der Sladt-Commune Cronsladt 50 11. ö. W.; vom Stadt- jnagislrat in Langensalza 2 Thlr.; von den Gemeindebe- hörden der Städte Geifslingen und Ueidenheim je 5 fl. und der Stadt Saulgau 4 fl. jöhrl. ; von Sr. Gnaden, Herrn Franz Joseph, Bischof von Linz 10 fl. ö. W. jährl. ; von Herrn Franz Uanfstängl, h. sachs. -kob.-goth. Ilofrath, in München 10 fl. ; von Herrn Friedrich v. Klinggräff, Guts- besitzer in Pinnow (Meklenburg) 10 Thlr. jshrl. und ein Geschenk von 25 Thlr.; von Hrn. Buchhändler Kiefslingin B sse 1 20 Frcs. Sehr daukctiswerthe Erlolgc sind jiingst von den Pflegschaften in München, Thorn undMcifsen gemel- det worden.

., j^eue Pflegschaften sind in Blanbeuren, Lengs feld (Sachsen-Weimar) und Rechtenfleth (bei Bremerhafen) errichtet.

In Schriftenlausch mit dem Museum sind getreten : die Commission Koyale d'Ilistoirc in Brüssel und die Wetterauer Gesellschaft für die gcsammte Naturkunde in Hanau. Den Buchhandlungen, welche ihre einschlägigen Verlags- werke dem Museum überlassen, tritt bei : 378. Friedr. Pustet in Regensbnrg.

Dankend bescheinigen wir den Empfang nachstehender Geschenke :

L Für das Archiv.

Brand, Registrator, zu Ansbach :

1651. Revers d. Dietr. v .Rothenburg f. d. Rath zu Rothenburg a. T. üb. s. Aufnahme als Bürger. H03. Pgm.

Karl Graf von Oieoh zu Thurnau :

1652. Corrcspondenz der Frhrn. Johann, Adam, Hans Encires, Hans .Adam, Hans Albrecht u. Georg Albrecht v. Wolf- slein und ihrer Beamten. 1.530—1659. Pap. 42 Stck.

1G53. Sieuerbricf d. Ilcrzogih. Steiermark. IGll. l'ap. Druck.

KeltZ, Bibliothekar, zu Fulda: ,

1654. Facsimilc einer Urkunde v. Pipin, Rflnig der Franken.

752 (?). Unvollständig. Pgm.

1655. Facsimile derselben Urkunde. Vollständig. Pap.

1656. Facsimile einer Urkunde von Karl, König der Franken. 781. Pap.

Dr. Märcker, k. pr. geh. Archivrath u. Hausarchivar, zu Berlin :

1657. Erlafs d. K. Matthias v. Ungarn an den k. Rath U. Ch. Woltzogen, Frhr. z. Neuhaus 1609. Pap.

II. Für die Bibliothek.

Dr. Alfr. Reumont, U. pr. Kammerherr, Legationsrath u. Ministerresident am grofsh. loscan. Hofe, in Florenz :

8640. Ders., descrizione di Firenze nel 1598 del principe Lo- dovico d'Anhalt. 1859. 8. 2 Expl.

8641. Ders., delT introduzione del cristianesimo in Prassia etc. 1858. 8. 2 Expl.

8642. Ders., della bibliotcca Vaticana etc. 1858. 8.

C. A. Schwetschke & Sohn (M. Bruhn), Buchb. in Braunschweig :

8643. Fr. Lucä, des H. Rom. Reichs uhr-alter Graffen-SaaL 1702. 4.

Smithsonian Institution in Washington :

8644. Dass., iiniiii:il rcjiort etc. for tlie juaur lbö8. 1S59. 8.

Verein für meklenburgische Gesch. u. Alter- thumskunde in Schwerin :

8645. Ders., Jabrbiicher u. Jahresber. 24. Jahrg. 1859. 8. Mit Quartalber., XXIV, 2. 3 u. XXV, 1 n. 2. 1859. 8.

Fritz Plchler, st. st. Beamter am Archiv, Münz- u. An- tlKen-Cabinet des Joanneunis in Gratz :

8646. K. Kronek, d. Erstürmung der Blockhäuser Malborgeth und Pridil durch d. Franzosen i. J. 1809. 1853. 8.

Ein Ungenannter in Hof:

8647. Die Jubel-Feier der Geburt Fr. v. , Schiller. 1859. 8. Gesellschaft znr Beförd. des Ackerbaues, der

Natur- u. Landeskunde in Brunn :

8648. Dies., Mitthiilungen. ISf.O. 4.

8649. Dies., Notizinhlalt. IS;)'.!. 4.

Institut historique in Paris:

8650. Dass., Tinvcstigateur. 26. nnnöc, t. IX, sir. 3, üvr. 300. 301. 1859. 8.

J. Zeiser's Buch- und Kunsthandlung in Nürnberg :

8651. Albrccht Dürcr-Albuni, v. W. v. Knulbach u. A. Krc- ling. 11. Lfg. 2.

Ein Ungenannter in Nürnberg :

8652. K.ils-lJtschr.ibung. Erster Theil. 1G70. 1. Pap. Ild.«chr.

8653. Foriiiulnrbucli. Bruchstück einer i'gni. Ildichr. des 14. Jahrh. 8.

9^

Auzciffer für Kunde der deutschen Vorzeit.

100

Dlrection der adminlstr. Statistik im k. k. Han- delsministerium in Wien : 8S54. Dici., ^lUht'iluDgcn aus dem Gebiete der Slalistili. 7. Jiihrg. 4. Hfl. 1858. 8. Ad. Horawitz in Wien : 8655. Album z. Schillcr-Fcier'. Von den Studierenden' der WiiTior L'nivers. 1859. 8. A. Eg'g'er, Prof. am k. k. aliadem. Gyninas. in Wien : 8650. Fr. Ualm, vor bundert Jahren. Festsp. z. Sacutarfcier

des Geburlsfestes Scliillcrs. 1859. 8. 8657. A. Scliwenda, Scliiller und Uliland. 1859. 8.

Hort). Dechant, Prof. am li. 1<. Schottengymnas. in Wien: 8i658. Ders . ziii .'^chiller-Fcicr, als Erinnerungsgabe. 1859. 4.

Dionys Grün in Wien : 8659. iJurs., I'rulog zu des akad. Gymnas. hunderljahr. Ge- burlsfeier Fr. V. Schiller's. 1859. 8. Dr. Ij. Spengler, Ilurrath. in Ems: 8C60. Dfrs.. (iii- kiithnl. Kirche auf dem Spicfs. 1860. 8. Dr. Jacob Schneider, Überlehrer am Gymnas. in Düs- setdorf:

8661. Ders., neue Beitrüge zur alt. Gesch. u. Geographie der Rheintande. 1. Folge : Die Rheinlandschafl von Nym- wegen b. Xanten unter d. Herrsch, d. Kflmer. 1860. 8.

Dr. Helnr. KÜnzel, grolsh. tiess. Hofralh, JnDarmsladt:

8662. Ders., der liess. .\hnensaat. 40 Bildnisse etc. 1858. , Royal 2. u. 8., , . .,

TP. A. Brockhans, Saclih. iii Leipzig :

8663. Adalli. hulin, Sagen, Gebrauche und Märchen aus West- f.il.n cic. L'. Thl. u. Suppl. 1859. 8.

Trowitzsoh & Sohn, IlofbuchdrucUerei in Frankfurt a,0.:

8664. Monatsschrift für deutsches Städte- und Gemeindewe- sen. Jahrg. VI. Hfl. 2. 1860. 8.

P Dr. B. V, Köhne, k. russ. Slaatsrath, Direktor der he- rald. Abllieil. im dirig. Senate zu Sl. Petersburg: 8C65. Ders., Zeitschrift f. Miinz-, Siegel- und Wappenkunde. ^,, Jabrg. UI. 6. Hfl. u. V, 1.-4. u. 6. Heft. 8. u. 4. MaatschappiJ der nederlandsche letterkande

in i.i-\ ili-n ;

8666. Dies., Handelingen etc. 1859. 8.

. K. Du Mont-Schauberg'sclie liuchh. in Köln :

8667. (lrg:in I. cliri^ll. hiuist. 10. Jahrg. i\r. 4. 1860. 4. V. Bück, ßuchh., in Lu.\eniburg :

8668. E. Koch's Gedichte, aus dessen Karhiasse ges. u. hrsg. 1859. 8.

J. Lechner, k. k. Tahak-Haupiverleger, in (inuindcn :

8669. Dl r-., V(ilk.<sagen u. Schilder, prachtvoller Gcbirgsaus- (luge aus dem Salikammergute. 18.59. s.

Verein fttr nassaulsche Alterthnmakunde und

Ol

Geschichtsforschung m \\ n 4iailin :

8670. Periodi.cbe lilalUr. i\r. 12. 1H60. 8.

8671. Ucbcrsichls-Karte zu F. W. Schmid's Unlersuck. d. rOm. Grenzhcfesl. zw. Main u. Sieg, 1859, 2.

■^672. Brunhildcs Bett, (l.ithogr. Godenkblatt.) 1859. 2. 8673. Limburg 1615. (Lilhogr. Gedenkblatl.) 1859. 2.

;'8674. Die grofse Glocke auf dem Münster zu Schaüliausen. 1850. ■-'. Vaterland' Jffuseum Carolinp.-Aususteum in Salz- burg: b675. Dass., Jnhrcs-Bcricht f. d. J. 1858 u. 1859. 8.

Bauer & Raspe, (Jul. Merz), Buchhdl., in Nürnberg: 8676. A. V. Eye u, Jac. Falke ^ Kunst |). Leben der Vorzeit. ,.. HSy- 16- 18 u. 20. 1858. 4. " ' "' ^677|,, J. |Siebmacher's gr. u. allgem. Wappenbuch, hrsg. von

Ö. T. V. Ilefner. Liefg. 50—55. 18.59. 4. 9678- J. Baader, Wallenstein als Student an der Universilttt Alldorf. 1860. 8. F. A. Stocker'sche Verlagshandl. in Frick : 8079. Die Schweiz. Illustr. Monalsschr. des Bern, literar. Vcr., hrsg. v. Ludw. Eckardi u. P. Volmar. 2. Jabrg. Kay. u. 3. Jahrg. Jan. 18.59 u. 1860. 4, Anton Emmert in Tricnt: 8G.S0. Catal.igus cleri dioecesis Tridcnlinae. 1860. 8. Alterthumsvereln zu Wien :

8681. Vortrage, gehallen im Alterlbumsyereio zu Wien etc. 1860. 8.

Dr. Karl Lind in Wien :

8682. Ders., d. Sl. Michaelskirche zu Wien, ]859. 4. Dr. C. B. A. FiCkler, Professor, in Mannheim :

8683. U. Fr. Kopp, Bilder und Schritlen der Vorzeit. 2 Bde. 1819 u. 21. 8.

8684. H. Gj'D.' C. Francopolilae wahrer Bericht v. d. alten KönigT. Auslrasien etc. 1682. 4.

8685. Gründlicher u. W'arhafflcr Bcrtcht Vom Ursprung des Fleckens Edenkoben etc. Pap. Handschr. 1716. 4.

8686. Zeitschrift für .Vrchivkunrfe , Diplomallk u. Geschichte, hrsg.'v. 'L: F. 'Höfer, H. A. Erhard u. Fr. L. B. v. Me- dem. 1. u. 2. Bd. 18.34 30. 8.

Beck, Obcrhofgerichts-Regislralor, in Mannheim :

8687. Jac. Wencker, apparalus et instruclus archivorum etc. 1713. 4.

8688. Ph. \y. L. Fladt, Anleitung zur Kcgistraliirwissensch. 1704. 4.

8689. K. G. Günther, über die Einrichtung der Hauptarchive. 1783. 8.

8690. Kur-Badische Obergerichtsordnung, 'ö. J. 8. Beige- bunden: Legal-Inspections-Ordn. (1803) u. Eidesordn. (1802.)

8691. K. F. Terlinden, prnkt. Anleit. z. Registratur-, Expe- ditions-, Canzlcy- und Sportel-Cassep- Wissenschaft. 2.

•'" ' AuO."l804. 8.

8692,' E. J. Kulenkamp, Versuch einer Anteil, z. zwcckm. Anordn. u. Erhall, der Amts-, Renihcroy-, Stadt-, Fa- milien-, Gerichts- und Kirrhenreposiluren. 1805. 8.

8693. Grofshrrzngl. Badische Obergerichlsordn. 1807. 8.

8694. K. Hecl\l, Versuch einer Theorie d. Itegistralurlehre.

'•1808.- S.^ ■■''"".,,,.

8695. J. A. Qggi, Ideen einer Theorie der Arrhivwissensch. 18Ö4, 8. '" •"■'

lT)i

Anzeiffor für Kunde der deutschen Vorzeit.

102

8ß96. C W. Sander, Versuch einer Anleil. i. pract. heniitnifs des hassen- und Kechuungswesens. ,);}.^ Aull. 1817. 8.

8697. H, Chr. Hensoldt, die hranUhcilcn der ,St«Btsbehörden und ihre grüudl. Heilung. 1831. 8.

8698. Val. Schlolstein, Entwurf einer iheoret.-prBkt. Anleit. z. Einricht. u. Erhall, der Registraturen u. Archive. 1831. Ö.

8699. A. Sinnhold, d. Archivar u. das Archivweeen. 1812. 8.

8700. C. W. Böhaimb, allgem. Darstellung u. Anweisung d. Registraturdicnslee d. Justiz-Gerichte. 1. Bd. 1812. 8.

8701. W. Weidlin, d. Geraeinde-Hegistraturen. 18i7. 8.

HL Für die Kunst- und Alterthums- sammlung.

, K. Probst, Maler und Photograph, in Nürnberg :

3198. Messingene I.iclitscheere v. Ki. JhdI.

Se. Durchl. Fürst von Hohenlohe-Schillinga-

fürst zu Kuplerzeli :

3199. Siegelartige rolhe Wachsplatte mit dem Nürnberger JungTeruadler v. 16. Jhdl.

laanzenberg'er, Ilülfsarbeiler am germ. Museum: 32rX'. Üauiberg-Wurzburger .Silbermflnze V. 1683. Schäfer, Kaufmann, in Nürnberg:

3201. Nürnberger Ilalber-Guldenlhaler v. 1560. F. Keitz, Bibliothekar, in Fulda :

3202. 3 lilhngr. Blätter mit Denkmälern aus Fulda. B. V. Köhne, k. russ. Staatsralh, in Pctersbnrg.

3203. 24 pummersche u. mecklenburgische Silbermünzen vom 14.-19. Jhdt.

3204. 19 Bleiabscbliige von soirben. «iiiy/nnn

J. Xa. Rofshirt, fursll. Hofmaler, in Uehringen i : 1

320Ö. 8 Gypsabgüsse von niittelallerlicben Siegeln. Historischer Verein in Wiesbaden :

3206. 139 (iypsabgfisse v. millelallerlichen u. neueren Siegeln.

\r. Arnswald, Major, Kommandant der Wartburg :

3207. Verzierter .\derlarsschnepper v. 18. Jhdt.

V. Köthe, Oberliculcnant, in Hannover : .

3208. Zinnmedaille auf die Jubelfeier der Universität Jena. 1808.

Dr. Grotefend, Archivsekretär, in Hannover ;

3209. Kegensburger Kronungsmcdaille von 1653. Silber. H. Ritter von Goldegg in Bozen :

3210. Brixener Sladtsiegel v. 15. Jhdt. C. Eckstein, Maler, in Nürnberg-

3211. 4 Kleine Silbermünzen und 3 iUipfernifliizen vom 15.— 18. Jhdt. . ,., ,, ;,,,„,, „j . ,

Fr. Frhr. v. Anfsefs, Cadel, in Nürnberg :

3212. .\ller, zu Scblofs Aufseis gefundener Schlüssel.

J. Eberhardt, Inspektor der Ateliers am germ. Museum :

3213. Verkündigung Mariae, GypsabguTs von einer Holzschnitze- rei des 15. Jhdts. zu Kefermarkt.

ZiOChmtiller in Nürnberg :

3214. Eiserne, tylinderfOrmige Wage mit Federkraft. K. Dieterich, Pfarrer, in Bottingen :

3215. Plan der Schlacht hei Maiplaquet, grofse Pergament- zeichnung.

-0*.

Cliroiiik der Iiistorischeii Vereine.

Verslag van hcl ver h an de 1 in ge in de aHgemecne vergadering van het provinciaal Utr'echlsche Genoot- schap van knnsfen en -wetenschappen, gehenden op DingS- dag 24. Juny 1856, Dingsdag op 30. Juny 1857, 29. Juny 1858, 28. Juny 1859.

Werken van het historisch Genootschnp ge- yestigd te Utrecht. Berigten etc. Vll. Deeh Bladl— 5.

II. Detl. 1. Stuk. 1859. Claudius Civilis cn zijne worste- ling met de Homeincn. In vrije navoliring van hed geschied verbaal van Tacitus door A. G. W. Uamacr. r ,

Aantekenin gen van hcl vcrbandelde.iin de S«cMc-Vcr- Saderingen van hei pro vipciaal P tr,echt,s,cbe Genoot- schap van kunstcn en wetenschappen, gcdurcn de het go nool.schappelijkc Jaar.1855— .56. IS.'iti— .57. 1857—58. 1858 —59. (Enthalt Vortrage und ücnicrkungen verschiedenen wissrnscb. InbaUs und liescll.scbaftäangelegeubcitcn).

Berigten van het historisch Gezelschap te Ut- recht. Eerstc Deel. Eerste Aflcvering. Utrecht, 1846. (Ent- halten eine Anzahl kleinerer Beitriigc für die allgemeine Ge- Bchichle der Niederlande, die Geschichte der Wi.ssenseliiiflrn,

der llniversitüten, der Kungle etc. Aus diesen Beitragen hp,- hen wir hervor:) ., , ,|.,;, _ , : ,,.ln.

1. 1. Over de benoemingen tot den raad van State, bij de komst van den aartsbertog Matthias, door Prof. L. G. Vis- bcher. - Leuvcnscbe raad van stale door Prof. L. G. V. Johannes van der Linden, abt van St. Geertrui tc Leuvcn, afge- v^ardjgle ter sta^n-gen., lid van den raad van slate, door Prof. L. G. Visschcr. -- Valerius .\ndrcas, eenc nalezing, door Dodt v. Fl. Job. Bapt. Ilouwaert, door l'rof. L. G. Vischcr. Over Jan van Rode, verlaler der Summe le Roy, door Prof. \.. G. Visschcr. -^ KoniiiKlijke beslnilen omircnt hol hooger ondcrwijs. Geschiedenis der lltreclilsche hoogcschool. Adam, Paul en Christiaan van Viancn door Dodt v. Fl, Pie- ter Potlcr, door C. Kram. Dirk Hijswijk, door C. Kram. Karel viiii Mander cn Zoon. Hcl l'trecbl.^chc hand.<ci:rifl der Snorra Edda, door Mr. C. L. Scbullcr tot Peursnm, advo- caat te l'lreeht. Over de vornaam.ile bouw- en boeldbouw- kundigc voorlbrcngselen in ons land, voornnnielijk uit de niid- delecuwen, cn de middelcn tot derzclver bewaring, door Mr. F. N. Eijrk tot Zuyiirbeni. Uclii|iilrn in de St. Salvntor

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

io4

aanwezig 1587, door Jonkh. Mr. A. M. C. van Asch von Wijck.

Korl begrip otnirent de oude doopvontea in odi land, door Mr. F. N. Eijck tot Zuylicliem.

I. 2. Over hei munlwezen tijdens het beleg van Leiden ao. 1573—74. »[edcgedceld donr Jhr. VV. J. C. Rammelman Elsevier. StoUc's rcisverhaai in Holland. Jets over de Leid'sche schilders van liilO, in verband met het geslacht der Elseviers door etc. Rammelmann Elsevier. Calalogus van Nederlandsche handschriften, welke berusten in de keizerlijke bibliolhek le St. Petersburg; mcdegedeeld door Dr. F. G. B. Tan Bleeck van Rijsewijk. Bonaventura Vulcanus, hooglee- raar aan do hoogeschnol le Leiden, door Jhr. W. }. C. Ram- melman Elsevier. De Schul- of Schullengilde in Nederland, door Jhr. Mr. A. M. C. van Asch van Wijck.

IL 1. Verblijf van Chrislicrn IL, Koning van Denemar- ken, Zweden en Norwegen, in de Ncdcrlandcn len iarc 1521, door Mr. G. A. J»sel de Schcppcr. Slukken, betrcirende het regtsgeding, gevoerd legen Cornelis de Witt etc., mcdege- deeld door G. L. F. van Kinschot. Beroerten te Gent onder Heizer Karl V. 1536 40, medegcdeold door .Ihr. Ph. Blom- maert. Hort ovirzigt van den bouwirant der middclceuw- «che kerken in Nodrrland, door Mr. F. N. Eijck tot Zuyiichem.

Verhaal von de innecming der stad Amcrsfoort, in het jaar 1G29 geschreven door den Heer Mr. Willem van Dam, burgemecster dier stad, in zljne gcvangenis den 20. Augnstus van dat jaar. Mcdegedeeld door Dr. N. P. Visschcr.

-In' Kronijk van het Historisch Genootschap geve- itigd de Utrecht. Derliendc Jaargang. 1857. Derde Se- rie. Derde Deel. Utrecht, 1857.

Uilspraak van bisschop Jan van Diest in de geschillen tnsschcn den graaf van Benthem cn den beer van Sieinfurt.

Twisten lusschen den bisschop van Utrecht en den beer van Wisch in 1400. Stadrcgt van Zwollc en Kämpen. Oor- kondcn belrekkelljU den twist lusschen den bisschop vnn Ut- recht en de beeren van Wisch in 1490. Inventaris van het archief von Ijsselslen. Brief van Manrits aan Foppe van Aitzema over oitgewekcn reinonstranlsche predikanlen. Brief van Foppe van Ailzema aan Maurits over de polilieko beirekkingen met de Noord - Duilsche slalen. Verloog van Prins Manrils an de regering vnn Dclfl, 27. Nov. 1617. Zeldzaam boekwerk. Brief von Johan Maurits aan de Bur- gemecstcren van Arnhem, 16. Dec. 1671. - Journaal van de logt van De Rujter in 1659 naar Dcnemarkcn. Benoeming ■van een chirurgijn voor Zeeland, M.'JO. Bijdragcn over liet geschutwrezen in 1543. Archief van (luilcwalcr. Lijst van uilgeslolenen uit bei General-Pardon 1574. Regt der lieeren van Wisch om op le Veluwc tc jagen. Twce sluk- Iten van den bisschop van Utrecht, Andreas van Cuyk 1131.

Het boekje: Opoomsto der Nederl. beroerten, 1G42. Fundatiebrief van het Ewouta-gaathuia te Wijk bij Duurstedc.

Begifligcrs en bezittingen van het Carthutzer-convent bij Utrecht. Ulrechlsche stukken van 1587. Pelru« Gellim Faber de Bouma, hofpredicant te's Gravenhage, 1584. üver- slroming van 1570. Brief van Hargarelha van Oostenrijk, 22. Sept. 1525. Geschenken door de Slalen -General ge- daan 1577— 1581. Brief van Jehan Richardot aan den Aart». herlog Albrechl, 29. Dec. ICOl. Charter von 1368, bevat- tende een overzigl van het bisdom Utrecht in 1278. Een brief van Jacobus Arminius. Uilspraak van het consislorie der Fransche gemeenic te Londcn , legen dat der Nederland- sche in eene huwelijks zaak. Oude zegelslempel. Do- Icanlie van die van's llerlogenbosch aan Parm,-«. Inventaris van licl archief van Schagen. Verhaal der Beeldenslorm te's Hcriogcnbusch. Nog iels over het geslacht der van Mander's.

Besluit van de Slalen van Ilenegouwen tot llandhaving van de Koomsche godsdienst, de gehoorzaahmeid aan den koning en de algemeene unie in 1579. Een Carlularium van den Dom le L'lrecbl.

Jaarg. XV. 1859 : Brieven van Prins Willem van Oranje aan zijne vrouw, Anna van Egmond (1552). Huis Rijne- slcin, bij Colhcn. Baljuwrekening 1305—7. Liefdadige stichlingen le Ulrechl. - Augustinus van Teylingen en zijno Opcomsle der Nederl. beroerten. Doopvonicn. Sigbrit.

Verwoesling van Ijsselslein in 1418. Ilollandsche to- neelspelers in Denemarken. Gedicht van Karel van Man- der. Eisch tegen de Regeering van Utrecht. Ambassado van Cals naar Engeland. Brieven van Karel V. Remon- stranlie van Ulrechl, 1573. Krijgsbcdrijven en levensbijzon- derheden van de Gebroeders Bacx.

Handelingen van het Friesch Genootschap van Gescbied-, Oudheid- en Taa Ikunde. 1848—57. Ver- slagcn 20 29. (Berichte über Gesellschaftsangelegenheiten, literarische Notizen, Anzeigen u. dgl.)

In der am 3. Febr. abgehaltenen Sitzung des Altcrthums- vereins in Wien wurde ein Antrag de» Mitgliedes Hrn. A. Camesina wegen Herausgabe des kostbaren im Kloster Neu- burg vorhandenen sogenannten „Vcrduner Altars" einhellig angenommen. Herr Ministerial- Sekretär Dr. Gustav Ueider wird den enisprcchenden Text dazu au.sarbeilen.

Der Bundesralh hat auf das Budget fiir 18G0 der ge- scbicbtsforscbcnden Gesellschaft der Schweiz fur ihr Urkun- register einen Beitrag von 3000 Fr. angesetzt.

Der neugegnlndelc historische Verein des Kantons Thor- gan hielt kllrr.lich unter dem Präsidium des Herrn Dekan Pu- pikofer seine erste Sitzung. Es wurde beschlossen, ober die kflrzlich im Untersee entdeckten Pfahlbauten Nachforschungen anzustellen, einen Kredit zur Erforschung der römischen Bau- dcnKmJilcr in Tliurlhal auszuwerfen, und eine Sammlung sammt- licher Flurnamen des Kantons zu veranstalten.

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Anzeiger für Kunde der deutschrn Vorzeit.

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Nachriclilen.

lilteratnr.

Neu erschienene 'Werke.

33) Inscriptionei latinae provinciarum Hassiac trän s rhen a nar u ni; collegit Carolus Klein. Mo- gonliaci. Suniptibus Henr. Prickarls. 1858. VI u. 22 Sin. gr. 4.

Ehe ein corpus inscriptionum lalinarum erscheinen kann, wie die Berliner Akaileinie beabsichtigt, sind Lokalsaniniliin- gen nothwcndig. Eine solche ist vorliegende, welche In- schriften enthalt, die bisher in den beiden diesseitigen (^rechls liegenden) Provinzen des Grofsherzogthums Hessen, Oberhes- sen und Slarkenburg, gefunden, oder aus andern Ländern in das Grofsherzogthum , namentlich nach Uamisladl, verbracht sind. Es sind ihrer in .\llcni 96. Der Verf. hat, wie er in der Vorrede bemerkt, die knappe Weise von Mommsens In- schriftensammlungen nachgeahmt, also nur wenige Erklärun- gen gegeben, dagegen ausführliche (11) indices angefügt, welche hie und da als Erklärung dienen können. Die mei- sten der vorhandenen Steine hat der Verf. selbst verglichen ; daher nur bei wenigen uns einiger Zweifel verbleibt, z. B. Nr. 30, 39, 78, welche letztere der Verf. in Darmstadt nicht auffinden konnte (?). Warum ist nur ein Stein, Nr. 23, fak- similiert ? Andere hätten es auch verdient; z. B. 60, wie auch mehrere TOpfernamen, wo ein Fragezeichen nicht hin- reicht. Kr. 76 steht Geryonis statt Gorgonis. Wir wünschen, (lafs der Verf. eben so bald die Inschriften der Kheinprovinz bearbeiten möge; sie sind weit wichtiger, aber auch viel schwieriger. i

34) Geschichte der Sla<ft und Insel Potsdam von E. Fidicin, Stadt-Archivar. Mit Karten. Berlin, 1858. 4. 170 Stn.

35) Geschichte des Kreises Ober-Barnim und der in demselben belegenen Städte, HittergUter, Dörfer u. 8. w. von E. Fidicin. Mit einer Karte. Berlin, 1858. 4. 101 Stn.

Genannte, in einem Bande vereinigte Schriften bilden den zweiten Theil des umfassend angelegten Werkes : „Die Territorien der Mark Brandenburg, als Fortsetzung des Land- buch.s Kaiser Karl IV." bearbeitet vom genannten Verfasser, in dessen Selbstverläge sie auch erschienen sind.

Die erslere beschäftigt sich, nach kurzer Einleitung und geschichtlicher Uebersicht, in acht Abschnitten mit der Insel, Burg, Schlofs, Vogici und Stadt Potsdam und gibt über die Gründung, ersten Baunnlagen , Befestigung und F)rweilcrung der Stadt, deren Slrafsen und Slrafsennamen, die Feldmark und das Weichbild, ihre Einwohner und deren Gcwerbsbe- Irieb, das Gerichtswesen, den Magistrat, die Vertretung der Bürgerschaft, sowie Über Kirchen, Schulen und Dorfer der In- sel, ausfuhrliche und (juellenmarsigc Nachwcisungen. l'nlerdcn Beilagen sind besonders hervorzuheben : die urkundlichen

Nachrichten über das sog. alte Haus zu Potsdam, wie das kur- fürstliche Schlofs damals hiefs, als es der Kanimcrjunkcr von Hake 1606 übernahm; die Auszüge aus dem Potsdamer Stadt- buche ; ein Verzeichnils der Grundbesitzer seil dem 15. Jahr- hunderle ; ein Kirchenvisilalionsabschied von 1541 und eine Abhandlung über die slavischen Ortsnamen der Insel, die letz- tere von Dr. Cybulski, Docenlen bei der k. Universität ZD Berlin.

In der zweiten Schrift werden insbesondere die Dörfer des Über-Barnimcr Kreises abgehandelt, da die Geschichte der Städte desselben für einen folgenden Theil des Werkes vor- behalten blieb. Die Nachweisungen über den Besitzstand in den Jahren 1375, 1450, 1550, 1650, 1750 gewahren mancher- lei Interesse. Dem Ganzen sind Orts- und Personenregister beigegeben. K. v. S.

36) Beiträge zur Geschichte der deutschen Schu- len Au gsburgs. Aus urkundlichen Quellen gesammelt von L. Greiff. Augsburg, 1853. 8. VIII u. 157 Sin.

Die vorliegende Schrift ist ein Abdruck aus Dr. Ileindl's „Reperlorium der pädagogischen Journalistik." L'rsprünjlich nicht dazu bestimmt, der OefTentlichkeit übergeben, sondern als Manuscript einem zu gründenden Schularchive zugestellt zu werden, hat sie der Verfasser nur auf die Aufforderung eben des Dr. Ileindl erscheinen lassen. Sie enthalt werlh- volle Materialien. iSach ein paar einleitenden Bemerkungen gruppieren sie sich in folgende Zeiträume: I. Abschnitt 1518 1548; II. Abschn. 1548—1580; III. Abschn. 1580 1628; IV. Abschn. 1628-1649; V. Abschn. 1649-1700; VI. Abschn. 1700—1773; VII. Abschn. 1773-1806; VIII. Abschn. 1«06 bis auf die Gegenwart. Neben besonderer Ruck>ichtnahme auf die Schulordnungen und die Schulbücher, zun<al die Ka- techismen, werden auch die äufsern Schicksäle der Schule und ihrer Beamten ins Auge gefafsl. Hierdurch, ferner durch die statistischen Mittheilungen ergeben sich dankenswerihe Beiträge zur Kulturgeschichte.

37) Kurzer Bericht über die für das Museum in Basel erworbene Schmidsche Sammlung von Alterlhnniern aus Äugst. Von Prof. Wilhelm Vi sc her. Hasel. 1858. 4. 26 Stn. Mit einer Stein- drucktafcl.

Diese Schrift, deren .Anspruch über die Bedeutung eines Progrnuimes nicht hinausgeht, gibt eine von manchen erklä- renden Bemerkungen begleitete Uebersicht der genannten Sammlung, die durch verschiedene Umstände, namentlich durch die gebotenen .\nhallspunkte fiir Zeitbeslinimung, von be.'on- dercr Wichtigkeit i.^^l. Mochte dieser kur/c Ilerichl der Vor- läufer einer ausführlicheren Arbeil über denselben Gegenstand sein I

38) Einiges über das berühmte .\llarbild: das jüngste Gericht in der M a r le n K i r <' h e i u I ' n n -

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Aiizeisrer für Kunde der deulscben Vorzeit.

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lig. Von Leopold Freiherrn v. Ledebur. Berlin. Verlag von Ludwig Rauh. 1859. 8. 24 Stn.

Der Verrasser macht in dieser kleinen Schrift den bisher noch kaum gewagten Versuch, yom Grunde verschiedener ge- schichtlicher Wissenschaften, der Paläographie, Genealogie, Biographie und Heraldik , Untersuchungen auf dem Gebiete der Kunstgeschichte za veranstalten, und gelangt zu Resulta- ten, welche lum Umfange des genannten Büchleins gerade im umgekehrten Verhältnisse stehen. Ein so glücklicher Ver- such sollte in weitesten Kreisen als Anregung dienen, auf der gewiesenen Bahn vorzugehen.

39) St. Gallische Handschriften. In Auszügen heraus- gegeben von Gustav Scherer. St. Gallen, Huber n. Comp. 1859. 8. 92 Stn.

Eine grOfstentheils bisher ungedruckte Kachlese aus den Hand.schriften St. Gallcns, vom 13. 16. Jahrb., mit deren Be- schreibung und sonstigen Erläuterungen, als Beilrag zur Ge- schichte der deutschen Sprache und Literatur; enthält: Aus Rudolfs Weltchronik, Conrad von Helmsdorf, der deutsche Calo, St. Galler Sladtbuch, Tschudi's Liederbuch, Vadianischer Briefwechsel, ein Schauspiel und ,\ndercs ; am Schluls ein Verzeichnifs alter Drucke. Der Herausg. spricht die Hoffnung ans, die Auswahl der Frohen werde geeignet sein, die Um- wandlung der Begriffe in dem angegebenen Zeitraum anschau- lich zu machen. Ein Druckfehlerverzeichnifs blieb aus Ver- sehen zurück, wogegen ein .\uszug aus Conrad's Trojaner- krieg nur mitgetheilt wurde, weil die v. Keller'sche Ausgabe etwas zu spät erschien.

Aufsätze in Zeitschriften.

Art- Journal: Nr. 62, Februar 1860. Jlediaeval manners. (Whright).

Ausland: Nr. 7. Die Epidemieen des Mittelalters. Nr. 11. Zur Geschichte der Taschentücher.

Ben-Chanaja, .Monatsschr. für jüdische Theologie. 1. Ein Schutzbrief von Kaiser Heinrich IV. 1090. K. Heinrich schützt die verfolgten Juden 1097. Das Heil Israel's in Siiddeulschland, ein Gegenstand des Landfriedens 1265. Suskind von Brimbcrg 1218. (Carnioly.)

Fliegende Blatter ans dem rauhen Hause: I. Vom deut- schen Volkslicde auf dem Gebiete der innern Mission.

Der Bund: 43. Die Thiere der Pfahlbauten-Zeit. (Runge.)

Jahrbücher für deutsche Theologie: V. ]. l'rljanus Rcgius im Abendmahlstreit.

Europa: Nr. 10. Die Gotterwelt der deutschen Vorzeit.

Uautbifltter: 1860, Heft 5. Faslnachlsgebrauche. (F. Fried- rich).

Magazin für die Litrr.itur cl. .Xuslnndes: Nr, II. Zur Gesrhirhic der willlirhrn llrrr.-rhafl der I'iipste. (Kulilir).

Weste rma nn 's Monatshefte: '11. Der Karbcngeschniack uod die Müde. Eine kulturhistorisch« äkiixo. (J. Falke.)

Die Quellen der Donau. (Walchner.) Das Kirchlein des KatharineDspitals zu Stadt am Hof. (Weininger.) Das Geld in Urdeulschland. (J. Müller.)

Deutsches Museum: Nr. 7. Stapel und Börse. (Joh. Falke.)

Augsb. Postzeitung: Beil. 11. Die Einwirkung der ka- tholischen Kirche gegen den .Aberglauben in den letzten 2 Jahrhunderten vor der Reformation. Beil. 17. Die Re- liquien in Aachen.

Bremer Sonntagsblatt: Nr. 7. 8. Die Zeitung an der Drehorgel (zur Geschichte der flieg. Bllt.) I. II. (Slra- ckerjan). Nr. 10. 11. Franz von Sickingen.

Würzburger Sonntagsblatt: 10. Ein Besuch in Maria- Einsiedeln.

Augsburger Tagblatt: 65. Ueber die früheste Anlage der Lechkanäle in .Augsburg.

Bayer. Volksblatt: Nr. 48. .\us dem ersten Jahresbericht des Dombauvereins von Regensburg pro 1859.

Illustr. Zeitung : Nr. 869. Das Schönbarllaufen, eine Nürn- berger Fastnachtslustbarkeit in der Vorzeit.

Neue Munch. Zeitung: .Abendblatt Nr. 48. Zur deutsch. Sagenkunde. Nr. 55. 57. 59. Die Entwickelung mit- telalterlicher Kunst in München wahrend der letzten De- zennien. I. II. III. Nr. 60. Rheinzabern und seine neuesten alterthümlichen Funde. (Ilefner).

Süddeutsche Zeitung: Nr. 56. Ein historisches Konzert in .München. Mit biographischen Notizen.

Wiener Zeitung: Nr. 36. Die Schriften A. Reichensper- gers und ihre Bedeutung für Wiederbelebung der christ- lich-germanischen Kunst. (Fr. Bock.) Nr. 43. Die Wand- gemälde der St. Georgs-Legende in der Burg zu Neuhaus in Böhmen. Nr. 53. Skizzen aus den Osterreichischen Al- pen. (R. P.)

Verniimrlite XHrlirirliten.

.Bl) Die innere llerstcllnng des Stephansdoms in Wien ist nach dem Plan des Architekten Ernst in An- griff genommen worden. Es soll mit Consoqueni alles Bei- werk fortgeschafln werden, welches nirht im Stil des Baues gehalten ist^ so namentlich die meisten Allfire, (jrabnialer und Figuren an den Wunden, deren ganze Steiovrrkleidung durch ßiae neue ersetzt wird. Der Schmuck der Kirche soll ohoC Ueberladung und im ursprünglichen Charakter derselben her- i;esielll werden. In zehn Jahren hofft man mit der Herstel- lung fertig zu sein.

.')2) Die Sl. St ep han slhurni s |> i tzc in Wien wird al- ler Wahrschcinlirhkvil nach abgetragen werden miissen, nnd zwar, wie bciCst, in einem Mafse von 42 Klafiera. Die Aufnelzunff der eisernen Spitze druckt mit ihrer g.inzea Schwere »<> auf die Steine, dnl« die Schwingungen sieh nicht Uli hr cleichraalsig verlheilen knnnen, und bei einem (Irkao groUc Gefahr droht. Der Thurin >oli dann ganz nach dem urspranglichcn Plane wieder bis zu seiner jetzigen Hohe er-

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Arizeiger für Kunde der deutschen Vurzeit

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ftrtft "We'rdeii. Nach' neuesten Nachrichten hat der untere Theil atf'AusgangspjTamide hereits eine Neigung von 6 Zoll gegen das Kirchendach. Es -wurde nun derThurm, um ein weiteres Zerldiiften der Pfeiler an jenem Thcilc, wo möglich, zu ver- hindern, mit drei eisernen Schlicfsen umgeben. ""' 38) Die St. Gottha rdskapelle am Dome in Mainz, 'i\nks der ältesten und interessantesten Bauwerke am Rhein, bisher entstellt und verbaut, wird eben restauriert, um als Versammlungssaal des jungst gestifteten „christlichen Kunst- vereins" zu dienen. Schon 1852, als die Geschichlsvereine dahier tagten, wurde durch diese Versammlung der hiesige Bischof um die Wiederherstellung der Kapelle ersucht, was jetzt erfolgt; jedoch glauben wir nicht, dafs sie ganz von Bpätern Zuthaten gereinigt wird. Zum DiOzesan- Museum ist eine Halle im Ostchore des Domes bestimmt.

341 In Ingolstadt bringt ein Kreuzerverein die Mittel auf, die Frauenkirche, eines der gröfseren Baudenkmale der allbayerischen Lande, innen zu restaurieren.

35) Das Comile der „Christoffelfreunde" in Bern erläfst eine öffentliche Einladung zur Subscription für die Restau- ration des Christoffcl thurmes. Es werden ganze und halbe zinstragende Aktien ä 100 Fr. ausgegeben und unver- ■insliche Beiträge angenommen. Hit besondererer Wärme wendet sich die Einladung an die Frauen als „die erhaltende Macht.^'

36) Die Restauration der St. L u d ger i-Kir che in Münster wird, so viel es die Mittel erlauben, mit Eifer be- trieben. Als man unlängst die Statuen der Heiligen im Chor von der Tünche befreite, entdeckte man auf dem Schwerte Karls d. Gr. eine halb verwischte Inschrilt. An der einen Seite des Schwertes liest man die Buchstaben : D. P. C. C. A. D. C, auf der andern die Deutung: id est: /Jeceni /»raecepto- ram custos Carolus a Duo constitutus.

37) Der kürzlich bei Sitten in einem noch jetzt „bi- chöflich^r Baumgarten" genannten Griindstflcke drei Fufs tief unter der Erde gefundene Bischofsring Iriigt auf Email die Initialen S. D. €. Pater Sigmund Furrer, (iuardian des Kapuzincrkloslers in Sitten, ein in der Walliser Geschichte wohlbewanderter Mann, behauptet nun, diese Anfangsbuchsta- ben milfsten rückwärts gelesen werden und hiefsen : Cardina- lis üivae ä'abinac.

38) Bei Konigsfelden (Aargau) finden gegenwärtig unter Leitung des Dr. Urcch Nachgrabungen nach rö- mischen Alterlhümern ulatt, welche bereits ein sehr interessantes Resultat ergeben haben. Die Arbeilen wurden bei Allenburg begonnen, wo sich zur Rönierzeil die aus den Trümmern der Sladl Vindonissa erbaute BurgCastruui erhob. Der erste Fund war ein Inschri^l.^lcin , der einem als Fcld- herrn, wie als Dichter ausgezeichneten Römer, dem Lucius Pom- ponins Secundus, gewidmet ist, während die meisten Inschrif- ten, welche sonst in jener Gegend gefunden werden, sich auf gemeine Soldaten der II. und 21. Legion bezithcn.

39) Wie sich früher in Augsburg, in dem .\nwc.ien des Maurermeisters Treu, Reste eines römischen Estrichs vor;:e- funden haben, so wurden unlängst bei einem Kellcrbnu in der

Mohrenköpfchen - Wirthschafl r 0ml sehe Münzen, Urnen nnd andere Gefäfse gefunden, ein Zeichen also, dafs begil- terle Römer daselbst Wohnsitze hatten. Dafs aber dessen un- geachtet die untere Stadt zu Romcrzeiten nicht zur Sladl selbst gehört, sondern aufserhalb der Mauern sich befunden habe, wird dadurch dargcthn, dafs man bei Anlage des neuen Ka- nals in der untern Stadt auf ein Römergrab geslofsen ist. Da nun das Gesetz der XII Tafeln das Beisetzen von Leichen innerhalb der Mauern der Stadle strengstens untersagt, so mufs die untere Stadt sich aufserhalb derselben befunden haben.

40) Eine in Mannheim entstandene Gesellschaft von Alterthumsfreunden hat bei dem uahgelegenen Wallstatt (in alter Zeit Walahstade, Wahlstatt, genannt) Nachgra- bungen vornehmen lassen, wodurch bereits ein Leichenfeld mit .\schcnkrilgen etc. aufgedeckt, auch eine römische Münie gefunden worden ist.

41) Hoffmann von Fallersleben hat unter den aus dem Reichsarchiv zu Wetzlar der k. Bibliothek in Berlin zuge- kommenen gedruckten Werken und Manuscripten das hohe Lied in ho 1 la n d is che r Sprache gefunden. Das Schrift- stück ist eine den Text des Liedes selbst überwuchernde Pa- raphrase, welche die einzelnen Verse wörtlich überträgt und in freier, gewöhnlich mehrfacher Bearbeitung wiederholt und umschreibt. Der poetische Gehalt ist natürlich geringer, als ihr literarischer nnd geschichtlicher. Handschrift und Sprache gehören dem 15. Jahrb. an ; die einzelnen Fragmente wurden heim Ordnen des reichskammergerichllichen Archivs auf Akten- Umschlägen entdeckt.)

42) Johann Uilter von Neuberg bat die nach seinem ver- storbenen Vater, dem Oberstlandschreiber Norbert R. v. Neu- berg, hintcrbliebencn, für Geschichte, Heraldik und Genealogie sehr werthvollen und besonders reichhaltigen S a m m lu n gen von Adelsdokumentcn und Wappenabhildungen dem Statthalter von Böhmen zur Verfügung gestellt. Nach Bestimmung desselben sind diese Sammlungen dem böhmisch- ständischen Landes-Ausscbusse übergeben worden.

43) Herr Bürgermeister Frhr. v. Seiller in Wien hat durch ein Circular die Wiener Innungen aufgefordert, alle in ihrem Besitze befindlichen Bücher, Schriften, Urkun- den, Siegel, Embleme, Fahnen etc. dadurch der Zer- streung und dem Verlusie zu entziehen, dafs sie dieselben vorlaufig in das städtische Archiv oder Zeughaus abliefern, da es nur durch solche Concenlrierung möglich ist, diese für die Geschichte der Stadt so wesentlichen Materialien in geeig- neter Weise zu benützen. Spater sollen sie dann die in den Käumlichkeiten des künftigen Stadthauses anzulecende grös- sere Sammlung bereichern.

44) Die an Lusaticis und ßohemicis aulserordenllich reich- haltige Bibliothek des zu Zittau verstorbenen Arrhidiako- nus Dr. Peschek wird von den Erben der dortigen Sladl- bibliolbek geschenkt und also jener Stadt und Landschaft giflcklicher Weise erhallen werden.

45) Nach dem .Xbbruche der allen, durch eine an anderer Stelle gelegene neue, ersetzten Kirche in Bolkcnliain in

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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Schlesien hat eine zur Gemeinde gehörige Willwe nuf dem Platie des ehemaligen Allars, damit er nicht durch gemeinen Gebrauch cnlwcihl werde, einen Springbrunnen mit grnnit- nem Becken errichten lassen. Die Geberin hat mehrere tau- send Thaler auf dieses Werk einer ungewöhnlichen Pietät verwendet.

46) Das alterthiimliche schöne Stadthans von Ypern, der ehemaligen Hauptstadt Westflanderns , hat an seiner Pa- rade den ursprunglichen Bildschniuck wieder erhallen, nämlich die Standbilder von einunddreifsig Grafen von Flandern, von lialduin Eisenarm bis Karl V. Aulscrdem hat die Stadt einen erheblichen Preis für die besten Lebens- beschreibungen dieser Grafen mit besonderer Bezugnahme auf die Geschichte der Stadt seihst ausgesetzt. Die königliche Akademie Belgiens hat den Entscheid über die eingegangenen Arbeiten übernommen.

47) Ein junger Priester aus der Diözese Regensburg, Niede rniay er, durch mehrere kunstgcschichlliche Werke be- kannt, der zur weitern .Ausbildung in der Kunstgeschichte, besonders auf kirchlichem Gebiete, gegenwärtig in Wilrzburg verweilt und diesem Behufe aus Sr. Majestät Kabineiskasse ein Stipendium von 700 fl. erhalten hat, vrird in einigen Mo- naten eine Kunstgeschichte der Stadt Wilrzburg er- scheinen lassen, die bei dem bedeutenden Rcicbtlium an Kuiist- gegenständen in den vielen Kirchen u. s. w. alle Kunstfreunde freudig begrufsen werden.

48) Bildhauer Gremser jun. in Augsburg hat den Altar der Klosterkirche in Blaubeuren, welchen nebst an-

dern Schnitzarbeiten im J. 1496 Georg Surlin aus Ulm ver- fertigte, in Elfenbein nachgebildet. Es ist dieses Werk durch Correktheit, sowie Zierlichkeit der Arbeit vollkommen wür- dig, in eine Kunstsammlung aufgenommen zu werden.

49 I Freunden der Kunst wird es lieb sein, zu hören, dafi von der berühmten Kreuzabnahme des P. P. Rubens nächstens ein trefflicher 0 r ig in nlslich von Fr. Wagner io Blünchen erscheinen wird. Wagner hatte das Glück, in den Jahren 1850 und 1851 in Antwerpen zu sein, als das Bild ge- rade zu einer nothigen Restauration von seiner Stelle in der Kathedrale in einen unbenutzten Nebenraum geschafft war, und konnte somit eine ausgeführte Zeichnung danach anfertigen.

50) Um die grolsen Verdienste der Reformatoren und deren Gehülfen in Wittenberg auch durch einen besondern feierlichen Act in dankbarem Andenken zu erhal- ten, hat der dortige Hagistrat den Bcschlufs gefafst, die Ge- burtstage des Dr. M. Luther am 10. Nov., des M. Phil. Me- lanchthon am 16. Febr. und des Dr. Joh. Bugenhagen am 24. Juni in der W'eise leierlich zu begehen, dals an diesen Ta- gen Morgens 7 Uhr der Choral „Ein feste Burg" vom Thurme geblasen, an den Geburlstagen der Reformatoren aber zuvor mit Glocken gelautet werden soll.

51) Zu Ehren des Sieges, den vor 500 Jahren die ta- pfern Weiber von Luugucz am Felscnpnssc von Porclas, der dieses Thal vom Vorderrheinihal bei llanz trennt, über den Grafen von Montforl davontrugen, dessen Heer sie in Abwesenheit ihrer Manner mit Ilolzblöcken und Steinen in die Flucht schlugen, soll nächsten Sommer ein Erinnerungfest gefeiert werden. Bereits ist ein Ausschufs dafür bestellt.

Inserate und ßekauudiiaehiiiiireu.

.5) Soeben ist erschienen und im Selbstverläge der Anti- (|uarischen Gesellschaft in Zürich zu haben:

Die 'Wappenrolle von Zürich. Ein heraldisches Dinkmal des 11. .lalirliunderls. Herausgegeben von der Antiquarischen Gesellschaft io Zürich. Zürich, 1860. gr. 4. 24 Sin. u. XXV Tafeln colorierte Abbildungen.

6) Im Verlage der II. La u p p'schen Buchhandlung (l.aupp d: Siebeck) in Tübingen ist netl erschienen und in allen Buch- handlungen zu haben :

Daniels, Prof. A. v., Handbuch der deutschen Reichs- a. Staatenrechtsgeschichte. Er.ster

Theil. Germanische Zeit. gr. 8. broch. Rthlr. 3 od. fl. 5.

Haas, Dr. C, Qeschlchte der Päpste nach den Er- gebnissen der bewiihrteslen Forschungen. 47 Bog. gr. 8. broch. (In 4 Lief.) Complet Rlhlr. 2 od. 11.3. 36 kr.

Roth V. Schreckenstein, Dr. C. H. Freih., Geschichte der ehemaligen freien Reicharltterschaft in Sehwaben, Franken und am Hhein,«trome, nnrli (tuellen bearbeitet. Erster Band. Die Entstehung der freien Heichsritterschafl bis zum Jahre 1437. gr. 8. broch. Rlhlr. 3. 20 Ngr. od. D. 6. Der zwcile Band erscheint Ende 1860.

Verantwortliche Rediction :

Dr. Freih. v. u. z. Aufsefs. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Frommann. Dr. Frhr. Roth v. Schreckenstein.

Verlag der literarisch -artislischi-n .\nstall des germanischen Museums in Nürnberg.

V. K. SFbiild'>clir Buchdrurkerti.

NÜRNBERG. Das Abonnement des lilaltus. w. li-ht;» alle Munule crscluint, wird »;anz;jahri;? anpenoniinf n und betrafft nach der nouestenPustconvenliun bei allen Postämtern und Buehhandhm)<-en Deutsch- lands inel. Oestreichs 3Ü. 3Gkr. im t\i\.- Ful's oder 2Thlr. preuls-

Für FrauUreich abonniert man in Stralsburff bei C. F. Kehmidl, in Paris bei der deutdehen Buchbiliidluii^' von F. Klineksicck, Nr. 11- nie de Lille, oder

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Neue Folac.

bei dem Postamt in Karlsruhe; für A-'h^- taud bei \Villiams & Nor^ate, 14 Hen- rii'tte-SlreetCovent-Gardeu in London ;fUr yordoineriln bei den Postämtern Bremen und Hambun;.

Inserate, welehe mit den Zwecken des Aazeiffers und dessen wiÄSenhchafl- liehem (Icbiete in Verbindung stehen, werden auf^irenommen und der Raum «i- ner Cohnnnenzeile mit 7 kr. oderSSgr. berechnet.

\

Siebenter Jahrgang.

18CÜ.

ORGA«J DES (;EU]1A\1SCIIE\ MISEIWS.

ML

April.

WisscDScLalUiclic i)liUheiluMffeu.

beschichte. Ein Reltra« zur Cieschielite de» Baiierii-

esondere Bc- krlegi^.

;ebenheiten.

Bauernkrieff. Von Dr. Joliannes Voigt, k. pr. Regierungsrathc und l'ro- fessor an der Universität zu Königsberg.

Nachfolgender Brief des Grafen Wilhelm von Hciine- berg an den Herzog Albrecht von Preufscn vom 2. Fe- bruar 152G verdient wohl allgemein bekannt zu werden, da er nicht blos über die Theilnahme des Grafen an den damaligen Ereignissen, sondern auch über andere Ver- hältnisse Manches enthalt, was für die Zeitgeschichte von Interesse ist. *)

Dem Hochgebornen Fürsten und hcrrn Herrn Albrechtcri marggrafen zu Brandenburg und Herzogen zu Bien|Jen unserm freuntlichen lieben herrn Oheymb und Stlnvager zu Eigen banden. Unsere gantz willige frcuntliclie Diii.st zuvor, Hochfre- borner fürst lieber hcrr Oheim und Schwager, wie nns Ewer Liebde geschrieben und begcrt haben, dieselbig zu vcrstendigen, wie sich die Bcwrische nnfrur begeben und was sie au|igericht haben, Als sint sie mit Er.«ten am Schwartzwalde und im landl zu Schwaben aufgewest bi{5

•) Leider ist der Brief schon so von Jloder anccgrilTcn und an mehreren Stellen so zerfressen, dafs die Lücken Dicht haben ergänzt werden können.

hieherwarts Nordllingcn in unsers herrn Oheymen und Schwageis Miiiggrafen Cojiimirs etc. landt und darzu im weyn|iperger tal und Meckmulc bi|5 gen Wnrtzpurg, ha- ben die zwölf Bawern arlickel stracks anzunehmen und zu lialtlen haben wollen, und haben die im weiii|Jperger tul und in der Stadt dic(5e verzeichnete Graven und EdeU leut durch die S|)ie(5 gejagt und erschlagen, in dem sint die Bawren im Landt zu Francken in beyden Stiefftlen Bamberg und Wurtzpurg auch aufkomen, die Cluster und pfaffen gütter alle eingenommen und unsere, auch anderer Graven herrn und der von der Uitterschaft Bawren zu sich in Ir Bruderschaft zu kommen gefordert mit denen wortten, wue sie nit kemen und die zwolfarttickcl hundt- baben hullTen, So woltten sie kommen und Inen nehmen alles das sie betten, darzu was unsern Bawern gull pfeuf- fen, dan sie taiitzlcn alle gern und lielTeii alle dahin und wir sahen in der Erst alle zu geiielen, auch woll das es über pfalTen und nionche gierige, wüsten aber nit, das uns das uiigewiller auch als nahend wa.-^, wollt auch sieh keiner zum andern llniii und |)liebcii die Edclleulte in Iren hew- |icrn, Ire gutlere zuverwarcn und zubehalten, und brnucht- Icu die Bawern zuerst die geschic klicbkeitt, be.M blieben dieselben zu Inen zu kommen und mit Iiieii zu geloehen, welche dann kamen, die niu|Jteii mit Inen gehen und dorft keyner rcytten, auch namen sie gar nichl.-;, bi(i(ilan(j sie dieselben den mhererenlheyll lu Inen hrnchllcn, die aber nit zu Iiieii wollten, die plünderten und brennendon liion die

115 Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. 116

hew|3er gar ab und darnach da sie die Edelleut hatten, da allerbest zu mit sampt den zwölf Bawern artickeln, die

betagtten sie dieselben in die Stete umbliere in die wirts- wollten sie von uns auch geballten gt-hapt haben, da wir

hewser und lie|icn Ir zchen in keinem haulTeii beyeinander, also gar plo|J und allein waren ujid zu keyner wehre

do sie nu in den Clostern alles gessen, außgedrunken kommen konnten, funden wir in rath zu Inen zu reythen,

und was vorhanden was vcrlhan hellen, do fielen sie in und zu hören, was sie wollten, damit unser herschaft

der Edelleut hewser, namen was darinnen war und brent- nit gar verwuslet und verderbt wurd. Als wir zu Inen

ten die darnach auß, das oberhalb Wurtzpurg herauf im bey die Stadt Meynunghen ins leger kamen, do umbrin-

gantzen Stieft , auch im Stieft Bamberg keins Edellmans geten sie uns von stundt an wol mit zweytausent man

bau|i stehend plieben, sondern all an|5gebrent und zurijien und notlen uns einen brief aber uns zu geben, die zwölf

siot, desgleichen dem Bischof von wurtzpurg alle seine Bawern arlickell zu hallten, Wiewol wir uns ufdasgleitt

SchlojJ, das nit eins sttfhendl were plieben, aufserhalb unser beruften und gerne wider hinder sich gewest weren, hulf

Frawenberg zu Wurtzpurg, dasselbig was besetzt und E. L. gar iiichts, sondern das gcthan oder lodt geschlagen,

bruder Marggraf Friederich Thumhrobst henptman dar- Also gaben wir Inen einen brief, die zwölf artickel zu

auf. So sint dem Bischof von Bamberg auch alle seine haltten, so ferne sie für christlich und bestendig erkanlh

Schlo(5 umb Bamberg verbrennet, aufserhalb fUnlT, die her- und von andern forsten auch angenommen worden, welchs

auf gegen der Pfaltz gelegen sint, die wir ilzo in der Eyle nur mit gro|5er muhe und arbeitt also erlaiigtten und da-

nit zu nennen wissen, und ist uns unser bestes hau|i Main- mit Widder von Inen kamen, und war dcrselbig haulT wan

bürg auch geplündert und gar aujigebrennel worden, des- sie beyeinander waren, mehr dann acht taujient starck,

gleichen auch sunslen vier Scliloji wiewol die nit gutt Iiideme käme der Landlgraf von Hessen auf und schlüge

gewe[ien, Aber Schlew|iingen, JIa|jrellt, Northeim und die Bawern vor Fulda, die unsern Son auch zu solchen

Ilmenaw haben wir behallten, und halt solcher Humor Brief gedrungen hatten, Do käme von denselbigen Baw-

geweret von der Carwochen an biji uff den pfingstag, ern von Fulda mit großer Clage Bottschaft, wie der Landt-

Do ist der Bundt für Wurtzpurg konimcu und dieselben graf so lyranniscb niil den Bawern were umbgaugen und

Bawern geschlagen, desgleichen wir auch zum leyll uf erioerten sie bey den pflichten, die die Bawern also zti-

der andern seilten durch hilf unsers herrn und Oheynien sammen gethan hellen, denen von Fulda zu hilf zu kom-

des ChurfUrsten von Sachsen etc und gieng uns sonder- men, Do zugen sie mit dem ganzen haulTen hinter sich

lieh übel, wurden auch gar übcreyllt, dann wir Nyemants und wollten dem Landlgrafen entgegen ziehen, sich mit

bey uns hallen, konnten auch nyemant zu uns bringen, Ime zu schlagen, Do sie für die Stadt Eysennach kamen,

dann wir unsere Reuthere all von uns geschickt hatten, wollte der Schullteis daselbst den haulTen nit einlassen,

hatten wir unserm Sone grafen Wolfgang bey Neunzig sondern den heuptman mitt den Belhoii , Do dieselben

pferden zu geben, unserm lieben herrn und Oheym und hynein kamen, liug er den beuptmau mit den Kelhen und

Schwager Harggraf C.... zu hillT zugeschickt, nachdem legte sie in die gefengnu|i und machet das g.... unttcr

seiner Liebden Bawern auch aufgestanden waren, der den andern Bawern der Landgraf ke . . . . Do war er von

dem Bischof von Wurtzpurg bei Secbsundzwanzig Fulda derselben Zeit gen V(ach) gezogen vier meyll von

pferden und konnten derselben darnach nit «iddcr zu Eysennach, Do liefen sie alle von eynander, also wurd der uns bringen. Wir versahen uns zu der Zeit nit, das un- liiiufT zerstöret und wurd dem hcuplmaii sampt seinen sere Bawern sollen anfgcslaiiden und lrewlo|J worden lictlien selb sieben die KopIFe abgehawcn und wurd uns seyn , das wir also gar von unserm gesynde enlblo|5et unser brief wider, den «ir über uns gegeben hatten, waren und konntlen wie obslett sunslen nyemant zu uns das wir leilig wurden. So lagen noch zweii haulTeu, einer bringen un<l waren also von vier grujien lianfTen Bawern zu Melrichsladt .... Biscbon" von Würlzpurgs kästen nur beiretten. Es kam au|i dem Lande zu Hessen dae Wasser, von ltla|ifeltt zwue meyll, nach dem er einen gulten ka- die Werra herauf von Vach, Eysinach, Creutzburg, Sal- slen daselbst hati, und der ander häuf zu Bildhau|icn ime Iznngen und derselben landart here die unller den Edel- Closler vier meyl von Ma|irelll, in yedem haufTen ob den leuten auch gesej^en waren und zuheii vor Meynunghen viertausenl, Davor wir uns alle tage auch besorgen mü- des des Bischofs von Wurtzpurg ist und ein halbe meyl slen, das sie über uns zugen, mu|iten guttc und boe|5c untter unserm Srhlo|i Ma|Sfellt ligl, und brachlten durch wort schrcyben und geben, bissolang wir unsere Reuther schrieft und trawwort olle unsere Stelle und Bawer- von Onolzpach wider zu uns brachten, So läge dann ein Schäften zu Inen, die uns alle trewlos worden und he- gro|ier häuf vor Arnslat und doselbst vor dem Durin- srhriebcQ uns, wir sollen zu Inen kommen und Ir ge- gcr walde umbhere, der uns alle tage trohelt über uns mute vernemcii, schicklten uns ein schriefllich gleilt ufs zu ziehen, Do sie horeleu, das wir wider ledig waren,

11

Anzeiger für Kunde der deulschen Vorzeit.

118

und wider zu Inen zu kommen zu dringen, mit denen wir auch viel zu schicken halten bi|5 wir sie Stilletten, konttcn weder unserm Sone dem Coadjutori zu Fulda, noch unserm Eydam gein Arnstadt zu hilf kommen, des- gleichen sie uns auch nit, Also zöge der Laiidlgraf die- weyl Er der Erst zur wehre kommen was und die Baw- ern zu Fulda geschlagen hatte, von Fulda nach Eysen- nach ins Laridt zu Duringen, und kamen der ChurTUrst und faertzog Georg von Sachsen auch auf, und wurden die Bawcrn die im Landt zu Düringen aufgestanden wa- ren, ob denn Sechstausent zu Fraiikcnhausen geschlagen und wurdt Mülhausen ein reichstadt die die aulrur im Landt zu Düringen den mehrertejil gemacht und bewegt hatten, gewonnen und gestraft, Also wurdt fried vor dem ilarz und im Landt zu Düringen, Do braciitten wir auch unsern herrn und Oheym den C|)urfürsten von Sach- sen auf, mit uns biß für Meynuughen mit seinem dapfTem

kriegsvolk zu ziehen, seine Licbde sich wider von

uns in Ire landt thetten und wir mit Sechs oder Sieben .... (hundert) pferden, die uns unsere herrn und .... der Landtgraf zu Hessen, hertzog Heinrich von Braun- schweig und die Graven beim Hartz zugeschickt hatten, auch etlichem Fu|5volk ob denn tausent das Landt zu Franken hyn bi(i gen Würtzpurg und fortter mit unserm herrn von Wurtzjiurg weitler rai|5ctten und seinen sticft Ime widerumb einnehmen hülfen. Das also umb uns fried gemacht wurde, und golt geh lang noch ist, Aber E. L. sollen uns in aller waiheilt glauben, das wir uns all un- ser lebenlang nye keiner Sachen noch handhiiig dann solcher Bewrischen aufrur, nach dem sich ein lange Zeitt kein fürst- noch sunsten nyemants zur wehre schicken noch aufkommen wollt, hefTtiger angenommen haben, welches unsere gelben har, so uns E. L. sehen, zeugen und anzeigen sollten und hett uns gott durch seine . . . zur selben Zeitt geldt profandt und sunst alle notturft mit geschUtz Pulver und was zum kriege geliörett, gnugk be- schert, allein das wir nit leutt haben konnten, die bey

uns pleybcn und sich we auch der mehrcrtcyl der

Fujiknecht wider die Christlichen Brüdcre nit thun wolt-

tcn, do betreuen gewest, können E, L. selbst

Di(; Bawern so in der Stadt V\Uit?.pnrg und das

schlo|5 doselbst belagert haben, sjnt mit Götzen von Ber- lichingcns HaufTen, der ein mercklichc anzall bey Ime gchapt, oh denn funfzchen tausent stnrck gewest. Das alles wir E. L. nf derselben begcren frennllicher mey- nung unoDgezeigt nit lajien ^^ olllen. Datum Schlew|iingeD am tage Purificationis Jlariii Anno XXVI.

Von gotles gnaden Wilhelm (irnve und herr zu Ilcniienberg.

BruchMliirk (Im 'Yf'illehitlni von Orange von tlolfraui von Esrhenbacli.

Milgelheilt von Jos. Maria Wagner in Wien.

Ein Pergamentdoppelblatt in kl. 4., anscheinend der 1. Hälfte des 14. Jahrh. angehörend, welches jüngst aas einem Buchdeckel der Wiener Hofbibliothek gezogen wurde. Jede Seile hat 2 Spalten zu 38 Zeilen. Das Blatt umfafst Vers 1,1 6,2 und Vers 37,22 41,16 nach Lachmann's Ausgabe, bildete also das äufsere einer Lage von 4 Doppelblattern mit zusammen 1216 Vers- zeilen. Je die zweite Zeile beginnt mit einem roth durch- strichenen grofsen .Anfangsbuchstaben. Die einzelnen Ab- sätze sind durch rothgemalte Initialen hervorgehoben. Die zweite Spalte auf Bl 1 a ist zu drei Vierlhcilcn ab- gerieben und unlesbar gemacht ; Spalte 1 der rUckwÄrti- geo Seite des zweiten Blattes ist durch einen Schnitt von oben nach unten um einige Buchstaben am Anfange der Zeilen gekommen. Die Mundart des Schreibers ist die bayerisch-österreichische. Erhebliche Abweichungen vom Lachmantrschen Te.\t weist unser Bruchstück nicht auf; ich gebe zur Probe Anfang und Schlufs und zeige dann einige der bemerkenswerthereu Varianten an.

Anfang (Lachmann 1,1 1,12): ' A>e vnlfch du raincr

du dreier und doch ainer

Scliepli^ über alle gefchaft

an erhab dein flarche chraft

An ende auch beleibet

ob du von mir vertreibeft

Gedanche die gar flüflich fint

so bist du vater vnd pin ich chint

Höh edel ob aller edelkheit

la deinen tugenden wefeii lait

Da eher dein erbarmende zv

wa ich hcrre an dir misse tv.

Schlufs (Laihmann 41,1 41,10):

Ez nullit crpitwcn des mores wach

margot terrameres mach

Braht im daz volli hvrncin

den kybnrch die chvnigin

Ze' tcrmif vnd ze oranf zoh

fiviaiitz vnircriie llüh

Dos marchgravon fwcfler chint

hvrt als ob in fv'rt ein wint.

Indaz her des chvnigos korhnnd

daz da cliom von indyfchon land. Varianten. 2, 5. Luft foiwor (^of) watior vnd erde. 3, 11. Lo cont Wilhalms von orangis. 3, 17.

Zustände.

Sprache und

Schrift.

Handschriftcn- kande.

119

Anzeiger für lünulc (lc>r deutschen Vorzeil.

120

der schal von arl. 3, 30. cliiinich charl. 4, 9. seit dai. 4,11. pifl du. -4,19. Mich wolframen v. c. 1,20. fo fag ich miiiiie viid ander chlag. 4, 30, mag Pich gc- Dozen. 5, 13. Yalfhait. 5, 14. nu höret ez hie. 5, 16. noii Narribon der graf heinreih. 5, 29. rehl ir zil. 30, 17. kricolang (: monlang). 36, 20. weihe grüz het er vi! gepelen. 36, 27. mit grozer florie. 37, 29. Swerbei W. starb. 38, 12. wambe] leiwe. 39,12. mein

amie. 39, 16. unser minneclich geselleschafl]

zwair g. 40, 4. ruof] wüf. 40, 5. wolT] chint. 40, 9. ob ich fo von im Tpr. mach. 40, II. durch sneit.

Dif filterten Biirlidriicker Xürnberss*

Von J. Baader, Conscrvalor am kgl. Archiv in Nürnberg.

Es ist bekannt, dafs nach der Einnahme von Mainz durch Erzbischof Adolph im .1. 1462 viele Druckergesel- len SchüfTer's und Fusfs aus der Sladt hinwegzogen und sich nach allen Richtungen zerstreuten. DaTs eine Stadt von der Bedeutung Nürnbergs manchen dieser Gesellen an- gezogen habe, lafst sich vermulhen. Aber erst 10 .lalire später taucht der erste derselben in dieser Stadt auf. Es ist dies Heinrich Keffer, der ehemalige Diener und Geselle Gultenberg's. Im Jahre 1472 erhielt er zu Nunrberg das Burgerrecht; es ist jedof h wahrscheinlich, dafs er sich schon vor diesem .luliie laiigere Zeit allda aufgehalten habe.

Nachdem sich Keller zu Nürnberg niedergelassen, wächst die Zahl der dortigen Drucker in rascher Folge. Ihre Namen nennt Panzer in seiner ältesten Buchdrucker- geschichte und Murr in seiner Beschreibung der vornehm- sten Merkwürdigkeiten Nürnbergs. Wir sind im Stande, dieses Yerzeichnifs mit manchem neuen und bisher unbe- kannten Namen zu bereichern, und das Jahr ihrer Auf- nahme als Burger Nürnbergs aus sicherer Quelle feslzii- stclleii. Ihnen ist in den Ducumenten, aus welchen wir geschöpft, jedesmal das Trudikal ,,Bnch(lrncker'' beige- setzt.*) Es sind ful^;ende :

Heinrich Keffer, 1472. Christoph Beger und

Wilhelm Ellenhofer, 1479. Peter Leber, 1481.

Hanns Vcill, 1481. Cniil/. I.nw llirprunner, Mb.').

•) Im J.-ihrc 1 1()1 und llHl erscheinen Kriinz Vpslenbcrger und .Mericn holberger oder Koherger als ,,vrdrucker." Welche IScdeulung hiit dieses Wort ? Bezeichnet es einen Buchdrucker oder ein anderes Gewerbe? Auffallend ist, dnfs diese Bezeichnung nur in den Jahren 14G1 und l|t)4, und sonst weder vorher noch nachher vor- kommt.

Endres Biber, Hanns Beynman, Michel Bair und Jörg Doner, 1185. JOrg Mullner, Caspar Funk und

Hanns Nidermair, 1494. Hanns von Mannheim, Cüsnuis Ilerll und Heinrich Wild, 1496. Michel Mutter und Arnold von der Wihc, 1497.

Caspar Hohfeder gegen En- Hanns Burckhart, 1498.

de des J. 14S5 und im Stephan Frejberger, 1499.

J. 1486. Erhart Gulman und

Reicharl üorfner, 1488. Jeronimus Ilullzl, 1500.

Hanns Kenner, 1491.

Nach diesem Jahre schweigt unsere Quelle von den Buchdruckern bis zum Jahre 151 1. In diesem setzt sie die Reihe derselben wieder folgender Mafsen fort: NicIasKawsvonLorch, 1514. Virich Gewolf, 1585.

Fridrich l'eypus, 1^15. Benedikt Stumpf, 1516. Endres Froschlein, 1520. Johann Petri, 1523. Gorg Verhlr, 1525.

Hanns Aichnawer, Niklas Kin(iecker und Simon TunckI, 1526. Gorg Wächter und Wolf Bair, 1528 etc.

Hier wollen wir abbrechen. Als „Buchfuhrer" oder Buchhändler zu Niirnberg erscheinen um diese Zeit: .\r- bagast Schaick und Linhart von der Aich im J. 1526, und Hans lluber im J. 1533.

Ein Krlireihen tloH KntliH zu Krliln^Ken- Wissenschaft. «valtl an ]TFelunrlitli<»ii. JCrzichmiK und

Ililduiitc. Mitgetheilt von .\ n t n n Kohl, Gymnasiallehrer, in Prag. Schulwesen.

Die königliche Bergsladt Schlaggenwald in Böhmen (Egerer Kreises) hatte, gleich vielen anderen Sliidten des erwiihiiten Landes, im 16. Jahrb. der protestantischen Lehre sich zugewendet. Da war es nun gleich von An- fang her ein Hauptaugenmerk für die dortigen Balhshcr- ren, einen Praceplor zu gewinnen, der seinem Amt ge- wachsen und tüchtig zur Kräftigung des neuen Glaubens bei der heranwachsenden Jugend wflre. Erzherzog Fer- dinand hatte der Stadt auf ihre Bille ein jährliches „gna- dengell'" von 40 Thulern aus dem Zehenten des Schlaggen- walder Zinnbergwerkes bewilligt ,,zw desto stadlicher Vnderhallung eines gelertteii Schulmeisters vnd inslitui- rung vnd aulferzihung der Jngendl"*), und so wandten sich denn Bürgermeister und Bath direct an den Mann, dem liiebei die entscheidendste Stimme zukam, an Phil. Melanchlhiin. Das an den grofsen lieformator deshalb

•) Auftrag de» Erih. Ferdinand nn den „Zchcnincr" (Ze- hentrncislcr) in Schlnggenwiilcl, d. d. 25. November 1553, im unten crwidinlen Codex, fol. 2G9 b.

121 Anzeiger fiir Kiiinlc der ik'utst-lu'ii Vorzfil 122

ergangene Schreiben habe ich in einem handschriftlichen alten Baunisliinipfcu. Vom Dorf Dortelweil im Niedgau Codex des Schlaggenwalder liathsarchives, der die Cor- hei|it es in einer von einem dortigen Bauern gcfulirten respondenz des Käthes vom Jahre 1545 bis Anfang 1556 Chronik zum Jahr 1711: „Im herbst ist auff obrigkeit- enthalt, aufgefunden*) und erlaube mir, es im Nachfol- liehe Zulassung hinter der hofTiatteii auf der Obcr-ga(i gendcn mitzutheilen *'*j. der d op b el t e haingraben geschleilTt und der erden kleich-

gemacht worden, mit dem versprechen eine gute

,,An philippum Melanchtonn zw Wittenbeig. maucr aufT ihre kosten zu bauen." Diese Mauer umgibt

Vnser frinndtwilligen Dijiste mit Wunschnng alles gu- auch noch jetzt die üstseite des Dorfes, wahrend auf der

tan zuuorr Achtbar vndt hochgelertter günstiger her, Wir Westseite der Haingraben fortdauert. Auch das Dorf

geben E. u. W. diiistlichen zuuornehmen, das bey vns in Rendel umgab, wie noch ältere Leute gesehen haben,

der kuniglichen Bergksladt Schluckenwaldt, Gott lob, ein ein doppelter Graben.

stadtliche Jugendl aulTerwechsl, dieselb sich auch tegli- in den letzten drei und vier Jahrzehnten sind die

eben merelh, welche zum theil, vnseres erachteus, zu Hecken ausgerodet, die Gräben an vielen Orten ausge-

studiren vor duglich geacht. Wir spuren vnd sehen aber, füllt, geschleift, überbaut, veraujicrt worden. Regelma|iig

dafs solche Jugcndt eines vorslendigen, gelcrtten, vnuor- sin,) sie Eigenlhum der Gemeinde; zuweilen haben sich

drossen vnd vleissigen preceploris und Schulmeisters hoch- auch die Landesherren dieselben zugeeignet, oder An-

notlorftig, damit aber dieselb zu Gottes ehren, lieb, spruche darauf erhoben, auch schon vor Zeiten >Nohl

forcht vnd erkentnus, Zu deme auch in guten kunsten Stucke davon gegen einen ,,Haingrnbenzins" zu Bau-

mecht autferzügen, vndt durch vns nit vorabseumbt wer- platzen uberla(ien. Häufig, z B. zu Gro|5karbeu , Bon-

deu, So langt an E. u. W. vnser freundtliches vnill dinst- stadt, Wolfersheim, Holzheim, Eberstadt, bildet der Gra-

liches hochuleissiges bitten, dieselben wollen vns einen beii jetzt einen auf beiden Seiten mit Heclten eingefrie-

gelertten gesellen, der ein gut christlich Schniregiment digten tiefen Fujiweg um das ganze, oder einen Theil

anzurichten, zw regieren vnd zu erhalten weste, do einer des Dorfs.

in Wittenberg, als vns nit ZweilTeldt, zu bekommen, vmb Der Ilaingrabeii läuft entweder dicht hinter den Hän- der ehre Gottes willen, günstig Zuwejsen vndt befurderii. sern, dder gewolinlich hinter den kleinen llausgärlen her. Desgleichen auch einen guten Canlorem der ein chor Diese Gärten hei|5en gemeiniglich Haingarteo. Auch versorgen kontte. Dargegen so! ihnen von vns iherliche urkundlich kommen sie vor; z. B. im Niederwollslädter besülthung gegeben, daran sie, vnseres erachteus, benugig Gerichlsbuch, im J. 1720: „der hoppengarten in den sein werden. Vndt das sy sich vor Ostern uff das Wir obersten haingarten." Nach der Bechtung von Borsikon vns mit ihnen vorglichen, Zw vns gehn Schlackenwaldt (Grimm, Weisth. 1, 51) soll von Urlheilcn, die zu V>'\iU verfugcn, vndt uff Trinitatis negst hernach, vnsere Schul husen gesprochen sind „gen Hedingen zu dem heingar- bezihen wollen. E. u. W. wollen sich des nit beschwe- ten" appelliert werden. Auch das kaiserl. Ilofgericht zu ren, vordinen wir vmb dieselbten in allem guten, iedcr Rottweil wurde im ,, Haingarten" daselbst gehalten, wo- Zeit gantz willig. Günstige antwortt, vns darnoch haben raus aber, nach Obenslehendem, keine so alterthumlich zurichten, dinsllich bitende. schmeckenden Folgerungen gezogen werden können, wie Actum 29 januarij 1554." dies v. Langen, Beitr. z. Gesch. der St. Rotweil, S. 134,

thut.

•) Es Btehl dort auf Blatt 271. pj^, lebendigen Zäune am llaiiigrnhcn hatten die An-

•*) Melanchlhon gedcnKl dieses Aufirages in einem Briefe ^ ^^ „„terhalten. DIock.stadter Markordnung v. U;G3,

an Camcrarius, vom IG. Febr. 1554 Vgl. Breischnei- „, . . . , i a j ■■ u

" ort. f)l : „Ist ... verordnet worden, da i die inwohncn-

der, corpus reforniatorum, VIII, 220. , , , j- r i i j

^^^ j Rcdalit. ''''" virstofkr aulT den heyn lebendige frieden ziehen und

hallen sollen, und wann einer oder mehr erfunden wirdi,

der da luckeii in seinem zäunen oder frieden halte, der

soll mit ' 1 n. gestralTt werden." „Diejenige nachbarn,

welche uf den hein sto|ien, sollen inuerhalh zeit von 4

Von Friedrich Thudichum, I'rivatdoccnlcn an der Uni- wochen bey straff eines gUldens die tüchtige hain zeune

versiiai Gießen. machen, welches besichtiget und erkand werden solle".

(Forlseliung.) (Ocaiber Gerichtsbuch zum J. 1721). ,.Den haynfric-

Dicse Haingraben waren gewöhnlich breite Graben den soll jeder, so weit sein dislrict gehet, zumachen.

und Erdaufwurfe, bewachsen mil niedrigem Gebüsch und niemand etwas daran beschädigen, nichts hicuein werffeu,

andn. Leute, leber Ilorfeliifrlj'iluniir«'" uml IJreiiz.weli DorfweseD. ren von .^larken, fänuen und liäiiilern.

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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noch darüber springen oder dardurcli grlu'ii, siiiidcni die ordentliche weege durch das dorff eebraucheii bey hoher herrschaftlichen straffe." (Verordnung für Höchst a. d. N'idder aus dem 18. Jahrh.) Im J. 1708 wurde ein Büdesheimer Nachbar gerügt, weil er „hinter seinem gar- ten im dorffrieden einen gemeinen gang durch gehalten. (Büdesheimer Gerichtsbuch.)

Die von Gemeinde wegen angeordneten Aus- und Ein- ginge durch den Dorffrieden waren mit Thoreii verschen, welche sich nach der Seile hin öffneten, aber vermöge ihrer Befestigung, sei es durch ihr eignes, oder ein noch besonders airgebrachtes Gewicht, jedesmal von selbst wie- der schlössen, daher sie Fallthore liie(5en. So erklärt auch Schuu'ller, bayr. Worlerb. I, 5'i2, ein solches als „Zaunlliur über Fahrwege, das von selbst zufallt, beson- ders ein solches, wodurch der eingezäunte Bezirk um ein Dorf von dem freyen Felde au(5erhalb desselben we- gen des Weideviehes abgeschlossen werden kann." Vgl. auch V. Maurer, Markeiiverfassung, 318. A. 1291 : „inter quatuor valvas ipsius ville Heidebach, que valle- dor dicuntur. Guden 1, 852. Hier werden die Fall- thore ausdrücklich als ThUrflUgel, valvae, bezeichnet. Kür- lere Formen sind : valdor, J. 1335, Wcnck, 1, Nr. 202 ; valder, ,1. 1369, Grimm, 2, 759; falter. Nichts an- deres bedeutet auch f e 1 te r (Mon Boic. 2, 99) und feld- tor, wie die einander nachgebildeten , vielleicht hier nicht ganz correcten werlheimischen Weisthümer, bei Grimm, 3, 561, 563, 565 und 574 haben.

Uebrigens haben i[i der Wetterau nicht blos die klei- nen Städte, sondern auch sehr viele Dörfer steinerne oder hölzerne Pforten mit Dach und Fach gehabt, die meist in diesem Jahrhundert abgebrochen worden sind. Hierher gehört z. B. Wicksladt: „vmb dye steinen por- ten, vmb blanken, zune, graben, siege, vnd vmb allen dorffriede des egen. dorffis Wixstadt" ; v. J. 1400 Baur, Arnsb. Urk. 1131. Die Fallthore schlojien die Strafen des Dorfes gegen das Feld hin ab. „Item sollen die hofleut zu Strossen (Strassheim) das fallthor halten und vermachen mit den zciinen daneben, so dasscibig fehl .gesäet ist, und soll solch vermachen under inen umbge- hen bei der buss und zeit wie ohsteht; v .1. 1484. Grimm I, 450. ,,Allc falthor abgestellet, au(5gen(»m- men vor tlen gemeinen gassen vor den flecken (nämlich den vier Dörfern) sol man ziehmlich geben, gegen dem befruchtigen feile, uf das dem viehe der au|Jgnng ge- wehret sey." Zeulbrieff der Grossenlinder marck v. 1537. (Abschr.) ,,Die fcld - frieden und fallthore sollen in guter Verwahrsam gehalden werden, dn|i an unser zcbeiid- fruclit kein ahgang erfolge." Hessen -Darmslädt. Zehnt- ordnung V. 1695, $. 22. (Abschr.)

Was hiernach inuerhalb der Zuune und Fallthore liegt, ist das Dorf, der Complex der Häuser, weshalb die Weis- thümer hierfür den Ausdruck lieben : „als ferne die Zeune wenden"; ,,so weit die Zeune oder Gräben beschlie|ien", oder, indem sie das am Thor allem fest und unverrttckt stehende, die Thorpfosten oder Thorsäulen, ins Auge fassen: ,, innerhalb der Fall tho r-Säulen." So z. B. „Dann waz von kleynen bufssen inn den vieren falther- sueln gescheen, dieselbe habe man zu Burbach geruget und do verteydiget". J. 1460. Gr. 3, 433. „Auch hane unser aldern gewyst und uff unss bracht, als von der schef- ferey wegen, wie dass sal sein ein schefer zu Carben und einer zu Keychen, und soln sin gemeyn scheffer, die sohl dryben uff die vier valtersuwehi der dorff." 15. Jahrh. Gr. 3, 403. Nach anderer Abschrift ,,valller sUwln." D. h. das ganze, abgeerntete, Feld steht der Schaafbeerde offen. Sul := Säule; feiler seul (Mon. Boic. 2, S. 99 um 1400).

Bezüglich der Frage, ob die Dörfer nach gewissen Re- geln angelegt gewesen, lä|5t sich aus den jetzigen Ver- hältnissen, da so viele Dörfer erweislich durch Brand oder Krieg fast ganz zerstört worden sind, wenig Siche- res entnehmen Die Urkunden geben auch nur dürftige Anhaltspunkte.

Urk. V. 1291 über das Dorf Heidebach, bei Giiden, I, 852: ,, inter quatuor valvas ... que valledor dicun- tur." Lengfurler VV. 1448. Gr. 3. 574. vier feldlhore.

Von vier FallthorsSulen redet ein Theil der ausgezo- genen Weisthümer. In Dänemark soll jedes Dorf als Kreuzweg, mit vier Ausgängen aufs Feld angelegt ge- wesen sein. Dahlmaun, Gesch. v. Dänemark, 1, 135. Vgl. auch die unten mitgctheilte Stelle bei Wilda, Strafr. der Germ. 244: ,,Wird innerhalb der vier Gränzzäunc, welche die Dorfleute zusammen haben" u. s. w. Andere Nachrichten la|ien auf blos zwei Thore schlie(ieii. Weisth. V. Florstadt. 1416. Gr. 3, 449: „Item wann der hirle usslribet, so sol ein probst, oder wer sinen hof inne hat, das über vallhor bestellen und die gemeine das un- ter valthor."

Die den Dorfzniin von an(ien umgebenden Garlcn, Beunden, erscheinen hier und da als zehnlfrei. W. v. Florstadt. 1416. Gr. 3, 448: „Item sind die buDdcn zchendes fri von deme zune 15 roden in die stucke", d. h. von dem Zaun ans 15 Bnthen in die Grnnilslückc hinein ; Stück hei|il dem Wcllernuer so viel wie (iriiiid- stUck. So ist es auch mit i\pn Beunden zu Seckbach, Griesheim, Med und l'rniiiihcini, nih' im Niedgnu gelegen. (Period. Blätter der Geschichlsvereinc zu Kassel, Darm- sliult n Wicsbadcji 1858, Nr. 7, S. 172; 1859, Nr. 8,

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.

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J| S. 216). Die Ableitung des VVorlcs Beuiide ist noch unermitlelt (Grimm, d. worterb ).

(Fortsetzung folgt.)

Fränkische GeiiieiiideordnunKeii.

Von Dr. Julius Staudinger in Nürnberg.

Nach llittermaier (deutsches l'rivatrecht, ö. AuQ. Ud. 1., §. 122, Note 8) hat fast jedes Dorf in Frauken eine Ge- meindeordiiung. Übüleich solrlie Dorfs- oder Gemeinde- Ordnungen für Staats-, Hechts- und Kulturgeschichte von gleich hohem Interesse sind, wurde bisher doch nur vou wenigen genauere Notiz genommen. VerolTentlichungen finden sich z. B. bezuglich der Gem.-Ordn. von West- heim V. 1479 und von Fürth vou 1497 (s. Mittermaier, a. a. 0.), derer von Lehrberg vom 28. Febr. 1559* von Kalchreuth vom 6. Mai 1560 und vou Glaishammer von 1691 (s. Jahresberichte des histor. Vereins von Mittel- franken 1846, S. 42, 1853, S. 69, 75 fg. und 1858, S. 76 fg.). Neuerdings sind mir folgende in Mauuscripten uuler die Hand gekommen :

1) Dorfsordnung zu Zirndorff vom St. Martinstag 1457.

2) Anwander Gemeinordnuug von 1573.

3) Gemain Ordnung zu Buschschwobach v. 1. Okt. 1573.

4) Ordnung der Gemein Im Dorff vnnd Fleckhen Rofs- stall, auffgericht den 5. May defs 1580 Jahrs.

5) Gemain Ordnung des Dorll's Panderbach vom 5. Juni 1582.

6) Schaff und Gemeinordnung zue Wachendorf v. 14. Dez. 1589.

7) Gemeind-, ßronuen- vnd Lochordnung zu Ilabers- dorir v. 1589.

8) Gemeindts- Ordnung zur Kirchfarnbach und Obcrn- dorlT vom 20. Juni 1597.

9) Dorffs oder Gemein-dnlrinntr defs Dorffs Veitsbrnnn, renovirt am 24. .August 1679.

10) Weinzicricr Gemeinordnung vom 9. Okt. 1671.

11) Ammerndorfer Gemeindordnung aulTgerichtet den 15 Marty ao. 1683.

Abschriften hievon sind dem gcrman. Museum vcr- schalTt ; hier sei folgendes Wenige bemerkt.

Der Ursprung der vorbenannten Gemeindeordnungen ist verschieden : die einen wurden von den Beamten des Territoriulbcrrn oder den Guts- und Eigenberrschaften den Gemeinden octroyiert oder auf deren Begehren er- lassen ; andere gründen sich auf gemeindliche Autonomie

und sind von jenen Gewalten entweder blos zur Bekräf- tigung der Geltung und des Ansehens ausgeschrieben, oder förmlich ratiliciert.

Was den Inhalt anlangt, so bilden die Bestimmungen über die gemeindliche Verfassung allenthalben einen Hanpt- bestnndtheil. Diese selbst ist sehr einfach. An der Spitze der Gemcinile stehen mehrere jährlich neu gewählte Durfs- meisler, auch Bürgermeister, Vierer oder Führer genannt, denen die Sorge für sammtliche Gemeindeangelegenhei- len, besonders die Verwaltung der corporaliven Einkünfte, die Obhnl über öffentliche Unhe, sowie überhaupt die Auf- rechlhaltung der Gemeindeorilnung zusteht. In ein paar gröfseren Orten theilen sie ihre Befugnisse mit einem von der Territorialregiernng bestellten Hichter oder, .Am- man" Diese Dorfsmeister sind besonders in Eid und PDicht genommen, andererseits aber auch gegen Verun- glimpfungen durch Strafbestimmungen geschützt. Die Thd- tigkeit der Gesammigemeinde äufsert sich in den Ge- meindeversammlungen, die von dem Dorfsmeister berufen und geleitet werden. Das Erscheinen hiebei ist eine allgemeine Pflicht, welche jedem wirklichen Gemeinde- bürger obliegt. Wer ohne eheliafte Grunde ausbleibt, oder die Versammlung vor dem förmlichen Schlüsse ver- lafst, ingleichen wer in derselben durch ordnungswidri- ges Betragen, durch liader und Zank di«; Kühe und Ein- tracht stört, verfallt in Strafe. In einem auffallenden Contraste mit den Bräuchen der alten Volksdinge steht die überall besonders betonte Anordnung, dafs Niemand in der Gemeindeversammlung mit Wehr und Waffe er- scheinen dUrfe.

Eine zweite Gruppe bilden Bestimmungen wirtbschaft- schaftlicher Natur. Sie betreffen die Verwaltung des Ge- meindevermögens, die Einhebung und Verrechnung von gemeindlichen Einkünften und Abgaben, wie der llirteu- pfründe, regeln den Weidegang der Dorfslieerden, den Gebrauch der Wässernngen u. dergl. und erstrecken sich namentlich auch auf die Nützung der Almenden. Als (jnelle für die Geschichte der Healgi'meinden und.Mmen- den ist besonders die Grofshabersdorfer Lochordnung von 1589 zu erwähnen. Wirthschaftspolizeilicber Natur sind einzcitie in den Genieindeordnnngen enlbnllene Vorschrif- ten über Viehzucht und Ackerbau. Satzungen über ge- ringe Feldfrevel, Feuerfrevel, ölTentliche Keinlicbkeit u. a. m. stehen jenen zur Seite.

Die Lclx'rtretung aller dieser Gebote und Verbote ist mit genau bestimmten Strafen bedroht, welche regclmflfsig in Geldbnfsen bestehen. Selten geschieht anderer Slraf- miltel ICrwiihnung. Der im Anzeiger von 1858, S. 341 milgctheillen Strafart ähnlich ist eine in Uofsstnll noch der dortigen Gem.-Ordn. gegen Feldfrevlor angewendete

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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Waffenachulz.

KrlfKSbedarl".

Rüstung.

Pon. Ueber einem Wasser wurde nämlich ein Korb auf- gehdngt, in diesen der Frevler mit eines Pfennigs Weiih Brod gesetzt und fernerhin weder mit Essen, noch Trin- ken versehen, „biji er selbst auji dem Kurb springt vnnd sich sauber gebadt hat."

Im Gefolge der bisher skizzirten Nurnicu befinden sich noch einige vorwiegend privalrcchllichc Bestimmungen : so bezüglich des, wie überhaupt, auch hier mannigfa- chen localen Observanzen urjterliegenden lleberhangs- und Ueberfalls-Rechts, der Anwende, der Pfändung und des Schadenersatzes bei verübten Freveln und vorgekomme- ncD Bcscliädigungcu.

Belorderung des Gemeinwohls, Verhinderung von Un- einigkeit, Hader und Zank, Erhaltung des ölTentlichen Friedens in der Gemeinde sind die Grundgedanken, wel- che jene Ordnungen durchdringen; der alte Salz: „Pu- blica Salus suprema lex esto !" findet auch in ihnen fak- tisch sowohl, als mit direkten Worten einen unverkenn- baren Ausdruck.

JVotiz zur Erklärung der lieldiilfielien Broncerlii||;e.

MEyft N .

yini valentInv

Wer eingehend mit dem Studium der heidnischen Grabfunde sich beschäftigt hat, weifs noch mehr, als der oberilfichliche Beobachter, wie viel Rsihseihaftes unter denselben vorkommt. Es ist bei manchen Dinpen er- sichtlich, dafs «ir ihre Bestimmung nur würden erfahren können, wenn wir etwa auf ollen Abbildungen sie mit

anderen in Verbindung gebracht oder in Anwendung ge- setzt sahen. Auf diese LinterstUlzung müssen wir aber mit den ^elleuslen Ausnahmen verzichten. Viel gerathen und gefabelt ist auch über die so haulig vorkummendeo Uronceringe, namentlich die Spiralen, daraus man sogar /oplbaiider bat macheu wollen. Dafs die allgemeine An- sicht, welche sie als ituslungsstucke erklärt, die richtige sei, scheint uns die oben gegebene Abbildung zu bestä- tigen. Diese ist Bruchstück aus der Beliefvirzierung einer äufserst merkwürdigen, bei Colchester in England gefundenen romisch - britischen Giaburne, welche aufser einigen jagdbaren Thieren die Gruppen zweier Kampfer und zweier Personen, die mit einem Bären beschäftigt sind, enthalt. Von den letzteren geben wir nur die eine, welche durch die Hinge, mit der sie wie mit einer Hu- stungrangethau ist, uns interessiert. In ähnlicher, noch vollständigerer Bewaffnung sehen wir die beiden Kam- pluuden. Diese Lrne ist vollständig abgebildet in einem englischen Werke : Collectanea anliqua, etchins and notices of ancient remains etc. by Charles Uoach Smith. Da das Buch jedoch nicht im Handel erschie- nen ist und den meisten unserer Leser unzugänglich sein durfte, glauben wir, die Wiedergabe wenigstens des wich- tigsten Theils der Abbildung sei nicht unangemessen.

Wir bemerken hier zugleich, was Manchem, den die Sache interessiert, entgaugen sein durfte, dafs auf einer Malerei einer im Vatican aufbewahrten Handschrift des Virgil aus dem 4. oder 5. Jahrhundert, darauf romisch gerüstete Krieger im Kampfe mit Barbaren dargestellt sich linden, die ebenfalls häufig genüg vorkommenden steinernen Ae.xtc oder Hammer in Anwendung gebracht sich zeigen. IVebeii den Kriegern, die mit Ae.\len käm- pfen, stehen andere, die Knuten schwingen. In der Zeich- nung der ersteren bemerkt man deutlich, wie der Stein in den gespaltenen Stiel eingeklemmt ist. Slan bemerkt keine andere Waffe und statt der Bustung tragen die Kämpfenden weite, gegürtete Gewiinder, die siezuniTheil um den linken Arm gewickelt haben und wie einen Schild vor sich halten. Eine Abbildung ist in der Jedermona zugänglichen Sammlung der vorzüglichsten Denk- mäler der Malerei von Serou.v d'Agincourt, re- vidiert von A. F. von Quast, Taf. XXV gegeben.

(Mit einer Beilage.)

Verantwortliche Redaclion :

Dr. Freih. v. u. /.. Aur.Hcf.i. Dr. A. v. F.ye. Dr. d. K. Fr oni in ;i ii ii. Dr. I'rlir. II o 1 li v. S ch r e ck rns Ic in.

Verlag der literarisch -artiilischen ,\n.sliill den germanischen Museums in Nürnberg.

U. K. Sclinld'tchr Buchrinickcrri.

BEILAGE ZUM ANZEIGER FLR KUXDE DER DEÜTSCIIEX VORZEIT.

1860. J\^ 1 April.

Chronik des geruiuuiscbeu Museums.

Der Jahresbericht für 1859 ist versendet und wird hof- fentlich wieder seine guten Fruchte tragen. Er wird dem deutschen Volke die Ueberzeugnng gewiihren, dafs der Na- tionalsitin für dessen höchste geistige (iliter noch fortlebe und Bich beieuge an einem gemeinsamen Werke, durch IhalUriif- tige Mitwirkung zum Aulbau desselben, ebenso aber auch, dafs die als Wachler uud Arbeiter zu diesem Werke Berufe- nen mit ununterbrochener Thätigkeil und Treue solches för- dern. Freilich müssen wir eben auch aus dem Jahresbericht entnehmen, dafs die Arbeitskräfte zur baldigen Lösung der grolsen und schönen Aufgabe des Mu.seums, als deutscher Ceniralanstalt für licschichte, Literatur und Kunst, noch nicht zureichend sind, indem die materielle Beihulfe von Aufsen noch immer nicht die sachgemaise Höhe erreicht hat, die zur Gewinnung und Besoldung der nöthigcn gelehrten und künst- lerischen Krftfte gehurt; ja, dafs sogar Gefahr besteht, die be- reits gewonnenen gerade die besten -- zu verlieren, wie aus dem Jahresbericht ersichtlich. Es scheint daher um so wünscheuswerther, ja nothwendig, dals grolscre Staatsbei- trage dieser nationalen Sache zu Hülfe kommen, und endlich auch die beiden deutschen Grolsslaatcn, Österreich uud Preus- Bcn. gleich den übrigen, ihre milde Hand aufthun und aus den Staatskassen den vom deutschen Bund langst befürworteten Staatsbeitrag gewahren. Auch durfte bei einer bessern Be- theiligung der reichen und gebildeten Klassen in grofsen Städten die kleinen sind nach Ausweis der im neuen Jah- resbericht enthaltenen Verzeichnisse weit besser vertreten ein nicht unbeträchtlicher Thcil der nölliigen Mittel zusammen- kommen, ohne den Einzelnen irgend lästig zu fallen. Wol- len wir das Beste vom neuen Jahresbericht holfen, der nun nebst Aufruf in alle Welt, selbst übers Meer gehl.

Erfreulich ist es, zu melden, dnfs unsere in Nr. 2 des Anzeigers enthaltene Bitte an Freunde des Museums, den noch nicht hcrgcsltlllen Tbeil des Kreuzgange.s mit gothischem, stei- nernem Fenstermalswerke zu versehen, bereits gute Folgen hatte, indem von den 21 noch herzustellenden Fenstern weit über die llalfle durch Uebernahme der Kosten (für 1 Fensler 32 Thir. oder .0611.) gedeckt ist, ja 6 der Fensler schon fer- tig dastehen. Wir behalten uns vor, im n.'tcli,-.lfolgenileii Be- richt rlje IVanien der Wohlthatrr zu nennen, an deren Spitze bereits mehrere filrsllicbe stehen, so I. h. II. die Prinzessin von Preufscn, hochstwelchc noch überdies r>0 11. Beilrag zum Museum gew.'ihrte, und Sc. Höh. der Fürst von Hohcnzollcrn- Sigmaringen.

Von den im abgelaufenen Monate eince^'unginen Beitra- gen erwähnen wir nuiserdem noch die von der Pllcgsrhait in Wien neulich angezeigten, die wieder eine ansehnliche Mehrung ergeben.

Eines seiner Gelehrtenausschursmilglieder, den Freiherrn Gottlieb von .\nkershofen in Klagenfurt, k. k. .Appella- lionssekrctär, Direktor des Geschichtsvereins für Kärnten, der früher auch unserm Verwaltungausschufs angehörte, hat das Museum leider am 6. Miirz durch den Tod verloren, und es ist an seine Stelle ein anderer Vertreter aus Osterreich zu Wahlen. i

Die neu begründete

Zoologische Gesellschaft in Frankfurt a. M. ist vor Kurzem mit dem Museum in Schriftentausch getreten.

An folgenden Orten sind neue Pflegschaften errichtet : Apolda, Fnrstenfeld fSleierm.)rk) , Ippesheim, Ko- lben, Liebte nfels. ticiuagen. Riedlingen.

Für die nachstehend verzeichneten Gesch.enke sagen wir besten Dank : j, ,7 .,,1,

I. Für das Archiv.

Dr. Bernhardl zu Kassel :

1658. Zeugnif» des Kaths zu Nürnberg für Gg. Tob. Finckh und Gg. Ersam. 1685. Pgm.

Gschickt, Modelleur, zu Nürnberg:

1659. (^erichtsbricf der Bichler und Schöffen d. Gerichts zu Bingen. 1497. Pgni.

£. Uiiller, Gymnasiallehrer, zu Köthcn :

1660. Stiftungsurkunde des Klosters Kolbeke üb. Dotierung einer Pfarrei in Lenze u. Nycorde. 1316. Pgm.

Cellariua, Stadlpfleger, zu Öhringen :

1661. Quittung d. Konrad Widerholt zu Neidlingen für den Flecken Neidlingen. 166G. Pap.

Tepfer, Domanialdireklor, zu Nürnberg:

1662. Gerichtsbrief d. Grafen Johann von Sullz, llofrichters zu Hotweil. 14(!'). Pap.

1663. Vcrzeichnifs der von Gg. Frhrn. zu Herbcrslein hinter- lassen Urkunden 16. JhdI. Pap.

Dr. Frhr. Roth v. Schreckenstein, II. Vnrsiand des gerin. Museums : 1G64. Kaufvertrag zwisclien Hans vni Schellenberg u. Hans

Gg. von Zell. 1600. Pap. 1665 Lehenbrief d. Hitlers Leonh. v. Juiigingen. 1399. Pfni. 1666. Gericblsbrief <1. Schullhcirscn Konrad l'liiuiug zu Nürn- berg. 1320. Pcm.

Hadermann, Stiflsrentmeisler, zu Scbliichlera:

l(jt>7. Si hri ilien des .\btes Chrisllnn zu Srhlüchlorn a. d.

hlo»teramlin. Wnll*r v. Morlau. 1480. Pnp. 1668. Palcnl d. h. Fricdriih II. v. Preiifsen I. d. Fcldmes-ier

Job. Peter Srhurniann. 1779. Pgm. 1069. Bflrgarnieislcrrechnung der Stadt Steinnu. llJ.V.I. r«p.

131

Anzeiger für Kunde der ileulselieii Vorz<Ml.

132

Batters, ProTessor, zu Zweibrücken :

1670. Doelordiplom für Joh. Balth. Ilorinaiin aus Zweibnicken. 1619, Fem.

Fr. Sandbök, Ruch-, kunst- u. Musikalienhdl.. zu Stevr:

1671. Diplom <J. (iraf. Ant. Sforlia für V. Kcrd. Spindler v. Hoffeg als Palast- und Hoftrraf etc. 1687. Ppm.

De Marees, Arrhldlnknnus, zu Zerbtt : 167:?. Kiiufbrief des Kapitels d. Rirche in liaulzen über eine Kenle in Clappindorph elc. 136"2. I'sjii. laOtter, KafTeewirth, zu Nürnberg :

1673. Eine grolsc Parlhie von .\klensluiken, grorstenlheils d. Stadt .Vuerbach i. d. Überpfalz betr. 17. JhdI. Pap.

Baron Karl v. Reitzensteln zu Dresden :

1674. Ein Fascikel m. 7 l'rk.-Abschr. u. 15 Notizblattern üb. d. Dynailie Tannrode. 1214 1417. Pap.

1675. Ein Fascikel m. 6 Urk.-.\bschr. u. 2 Abschr. v. Schrei- ben d. Keichsminislerialen v. Gleisberg belr. 1145 1467. Pap.

Christoph Jac. Karl Baron v. Welser auf Neunhof: 1676 lö.SO. Vier Rechnungen Karl Welsers v. Neunhof üb. die Mendlische ZwolfbrnderStifiung u. d. Convertiten- aml z. Nurnb. 1694 1696. M. Beil. Pap. Wennlng^, Gutsverwalter, zu Wclzendorf: 1681-8.3. Drei Urkunden v. 1743, 1760 u. 1787. Pap. Fr. Ernst Amthor, k. s. Advokat n. Notar, zu Wal- denbur^' :

1684. Spruchbrief d. Bischofs Leo v. Regensburg. 1276. Pgm.

1685. Kaufbrief Arnolls d. Sandizellers für seinen Bruder Or- toll. 1322. Pgm.

1686. Lehnbrief d. Knp. d. Kirche zur all. Kapelle i. Regens- bnrg. 1336. I'gm.

1687. Revers d. Frau Ufnyc, d. Ehefrau Boprechts v. üken- biunde. 1341. Pgm.

1688. Verzichlbiief von Mccfalhild, Ulr. Wilbrands Ehefrau. 1344. Pgm.

1689. Revers Mechthildis d. Wilbrnndin für lleinr. d. Wil- brand zu Regensburg. 13,')0. Pgm.

1690. Revers d. Albrecht v. Haydaw. lur lleinr. d. Wilbrand.

1350. Pgm. ,/:.;;„„, ,:, :„..::;,;„;.; ,.„:..

1G91. Gerichtshrief de» Schullh. Ott WoII.Ir zn Regensbnrg. 1367. Pgm.

1692. Pfandbrief Ott des Zengcrs v. Schwarzcncck. 1371. Pgm.

1693. Kaufbrief (Jll des Zengers v. Schwarzcncck. l.)71. Pgm.

1694. Schuldbrief Dietrich« d. Jg. v. Salzcnhofen. i;37I. Pgm.

1695. Revers Heinrichs d. .\niinan f. d. Comlh. Wilbrand v. " - ' Parkstein in Regensburg. 1.37.^. Pgm.

1606. Sflhnchrief d. Konrad Slangelmiillner zu Regensburg. 137.5. Pap.

1697. Sprnrhbrief d. Plalzgr. Stephan bei Rhein n. Herz. v. Bayern. 13H<J. Pgm.

1698. (Rainung d. Priors Dietrich Krrlingcr z. Regensburg. 1403. Pap.

1699. Urfehdebrief des lleinr. Korhanger. Ml.'i. I'gm

1700. Vergleich d. II. Schwartzmayr z. Hnmelstorff. 14.34. Pgm.

1701. Kaufbrief d. Abts Michel zu Malleradorf f. Ruprecht d. Chirchmajer. 1441. Pgm.

1702. Quittung des Hermann Pich, i)eutschordens- Triftler xu Ellingen. 1447. Pap.

1703. Kaufbrief d. Hans llardimair z. Landlquardt. 1448. Pgm.

1704. Kaufbrief d. Leonh. Schelshorn zu Alkhofen. 1572. Pgm.

1705. Kaufbrief des Hans Schwab, Schusters zu Alkhofen. 1618. Pgm.

1706. Kaufbrief des Thomas Schicsll zu Keninath. Kl'JO. Pgm.

1707. Geburlszeugnils d. Raths zu Augsburg für Daniel und Hans Christoph die Schmid. 1629. I'gm.

1708. Vollmacht v. Pelcr Colombine u. Söhnen v. Norwich in England. 1766. Pap.

II. Für die Bibliothek.

Hammer, Ökonom, zu lleroldsberg :

8702. Beschreibung des Munsters zu Strafsburg. 1737. 4.

8703. Fr. C. Heilz, d. Zunftwesen in Strafsburg. 1856. 8. Wetteraner Gesellschaft für die gesammte Na- turkunde in llnii.iu :

8704. Die«., naturhistor. Abhandlungen a. d. Gebiete der Wet- tcrau. 1858. 8.

870.5. Dies., Jahresbericht, 1855-57 n. 1857-58. 8. Hlstor. Verein In Mittelfranken zu Ansbach :

8706. Ders , 27. Jahresbericht. 18,59. 4. J. M. Fuchs, Professor, in Ansbach :

8707. British .Museum. A guide lo the drawings and prints etc. 1858. 8.

8708. British Museum. A guide lo the autograph letter«, manuscr., original charters etc. 1859. 8.

8709. Ch. Nicholson, calalogue of Egyptian and olher anli- quilies. 1858. 8.

Manuel Raschke, GNmnasiallehrer, in Tcschen : 871U. Dcrs., vcrglerchcnde Betrachtung beider Blutcoieilen der deutschen Dichtung. 18.58. 4. (Prgr.) A. Keltz, Bibliothekar, in Fulda :

8711. ( alalogus librorum omnium bibliothecae majoris ecclc- siac Kuldenpis pergammo. l*ap. Hdschr. 2.

Franz Bamberg^er, Lithograph, in Fulda :

8712. Facsimiles der 3 Codices Bonifaciani zu Fulda. 3 Bl. 2. Antiquarische Oesellohaft in Zürich :

871.3. Dief., die Wappenrolle v. Zürich. Ein herald. Denk- mal des 14 Jhdls. 18i». 4.

8714. Dies., .Miitheilungen, Bd. 1,3, Ablh. 2, Hfl. 1, Graf Wern- her von Hombcrg. 1860. 4.

8715. Dies., 15. Bericht, 1868-69. 4.

8716. Die«., Bericht Ob. d. ZusMnd d. .Sammlungen. 1860. 4.

8717. Dies., .\nzriger f. Schweiz. Gesch.- u. ,\llcrlhuin«knnde. 5. Jahrg. 18.59. 8.

H, Laupp'.ii hc Buchhandlung in Tübingen : K718. .\. V. iinniel.'i, Handbuch d. d. Reichs- u. Stoatcnrcchti- gesch. 1. Thl. 1859. 8. «li loh uoV

Voigt ft OÜnther, Burhh. in l.eiprig : 8719. H. koch. CnliTsuch. iibcr die Empörung und den Ab- fall der Niederlande v. Spanien. 1860. 8.

13'!

Anzeiper für Kunde der deutschen Vorzeit.

134

Direktion der k. k. Hof- u. Staatsdrnckerei in Wien :

8720. C. Wuribacli v. Tanueoberg, da« Schillcr-Üuch. Fest- gabe etc. mit 40 Tafeln Abbild. 1859. 4. (Pracht- eximplar.)

K. pr. Akademie der Wissenschaften in Berlin:

8721. Dies., pliilolog. und hislur. .Abhandlungen aus d. Jahre 1858. 1859. 4.

K. Dieterich, Pfarrer, lu ßötlincen (Wurtlcmb.) :

8722. II. Sla\f,Mnayer, ain Srlmner Dialogus oder (jesprech, von a>ncni .Miinch vnd Becken etc. 1521. 4.

8723. Gcuieiu aupschrejbe des liurtjermeysters, Kalbs, Bilrger vnd voicks von Zürich, die FiinfTorl ... zu vbcrzie- hen vnd zu straffen etc. 1529. 4.

8724. Gal. Capclla, Beschribung vnd Geschieht deß Mcylan- dischen kriegß . . . durch D. Wencesl. Lincken ver- liilschel. 1,539. 2.

Dr. E. H. Zober, Professor, in Stralsund :

8725. (I)ers.i Ferdinand v. Schill u. die halbhundertjahr. Ge- dachlnifsfeier seines Todes am 31. d. Maimonats 1859 jn SlraLsund. 1859. 8.

Iiiterarisch-g'esellig'er Verein in Stralsund:

8726. Ders., d. litcrar.-gesell. Verein zu Stralsund während der ersten 25 Jahre seines Bestehens. 18G0. 8.

C. Hingst'sche Buchhandl. in Stralsund :

8727. E. II. Zober, zur Geschichte des Siralsunder Gymna- siums. 5. Beilr. 1859. 4.

Dr. Herrn. Friedr. Knothe in Ziiiau :

8728. M. llorn, zu Schillers einhundertjähr. Geburtstagsfeier. 18.59. 8. Mit 3 weiteren Stücken.

Redaktion der nnmismat. Zeitung' in Weifsensee :

8729. Dies., numismal. Zeitung. 27. .lalirg. ^^. 1 u. 2. 18(J0. 4. M. Du Mont-Schauberg'sche Buchh. in Köln :

8730. Urgan f. chrisil. huusi, hrsg. v. Baudri. 10. Jahrg. Nr. 5-7. 1860. 4.

Hahn'sche llof-ßuchhandlung in Hannover:

8731. G. A. W. Nieper, Quellen des Criminal- Processe« etc. 1S41. S.

Dr. H. Sudendorf, .\rcbivsekretar, in Hannover :

8732. Ders., Commende der Kitter des deulichen Ordens in Osnabrück. 1842. 8.

8733. Ders., Geschichte der Herren v. Dincklage. 1. u. 2. Heft. 1814. 8.

Verein für hessische Geschichte and Landes- kunde in Tassel :

8734. I)urs., Zeillsrhrifi, Bd. 7. Ilft. 1. 1859. 8. Histor. Verein für das 'wirtemb. Franken in

Mergentheim :

8735. Ders., Zeitschrift. Bd. 5., Ilft. 1. 1859. 8.

Job. Ant. Jos. Hansen, katli. Pfarrer, in Ottweiler: 873»;. Ders., (iebetbucb f. Berg- und lliillenlenle. 1859. 8. ^'ebsl Statuten des Knappen-Vcreini. 8. Xa. Fr. Fnes'schc VerlBgs-Biirhhdl. in Tübingen : 873V. F. Chr. Bauer, die chrisil. hirclie v. Anfang de» 4. bis ziJiri Knde de» l>. Jahrb. 1S59. 8.

Bräutigam, Hausmeister am german. Museum : 873s J. Fr. B. C.Majer, museum musicum tbeoret.-practicum. 1732. qu. 4. V. Hoiningen, gen. Hüne, k. pr. Bergmeieter, in .Siegln :

8739. Belidor. la science des ingenieurs etc. 1754. 4. 6. D. TentSCh, Direktor d. (^yninas. in Schafsburg :

8740. Ders., Rede z. Feier d. hundert]. Geburtstages Fr. Schil- \i.-r'!^. \fir,0. S. \obst Kriinsl. Zeit. 18.59. Kr. 183. 4.

Polytechnischer Verein in Wunburg :

8741. Ders., gemeinnutzige Wochenschrift. 10. Jahrg. Nr. 8. 1860. 8.

Societe de la morale chretienne in Paris :

8742. Dies.. Journal, tome lU. Kr. 1. 1860. 8.

Dr. A. Namur, Professor u. Bibliotb., in Dünkirchen :

8743. Ders.. nolice sur uno nionnaie carlovingienne. 1^59. 8.

Archäolog. Section d. k. böhm. Museums in Prag :

8744. Dies., Pamriiky archaeologickö dilu4, se^it 1. 1860. 4.

8745. Die archäolog. Samml. im Museum d. Konigr. Böhmen zu Prag. 1. Abth. heidn. Alterlh. 1859. 8.

Dr. J. Erasm. Wocel, k. k. Univers.-Profess., in Prag:

8746. Ders.. die Wandeemaldc der St. (ieorgs- Legende in d. Bur<: 7,u Neuhaus. 18.59. 4. (Sondcrabdr.)

Schles. Gesellschaft für Vaterland. Kultur in Breslau :

8747. Dies., 36. Jahres- Berirhi. 1858. 4. Alterthums-Verein f. d. Orofsh. Baden in Karls- ruhe :

874S. Ders., Denkmale der hunst und Gesch. des UeimatUan- des. Jahrg. 1856 o. 57. gr. 2. C. Hofrichter, k. k. Kolar, in Fronleiten b. Graz :

8749. Ansichten aus der Steiermark. H. 5 8. 0. J. qu.4. Seidel, f. Thurn u. Taxis'scher hassier, in Kegensburg :

8750. J. L. Hocker, llailsbronnischer Antiquitäten - Schatz. 2 Thle. 1731. 2.

Karl Gafsmann, Buchh., in Hamburg:

8751. A. L. I.na, bildende hiinsl in Hamburg. 1. H. 0. J. 8. Gesellsch. für pommersche Gesch. u. Alter-

thumskunde in Stettin :

8752. Dies., 31. .lahres-Berirht. 1859. 8.

Ottmar F. H. Schönbuth, Pfarrer, in Edeltingen :

8753. Ders., d. Burgen, hioster, Kirchen und Kapellen des Wurltemb. Landes. Bd. 1, H. 6, 7, 9 u. 10. 1859-60.8.

8753 a. Ders., kl. JiigrndBiblioihek ; 6. Heft. 1859. 8. Dr. O. Phillips, k. k. Ilofralh u. I'niv.-Prof., in Wien:

8754. Ders., deutsche lleichs- u. Hechtsgesohirlilr. 4. .Vufl. 1859. 8.

Karl Aue (Franz Kohler'sl BuchhdI. in Slulii;:irl :

8755. BiMhriiliung des tiberanils Freudcnsladl, hr»g. von d. k. stillist. -topogr. Bureau. 1S58. 8.

8756. Beschreibung des Oberamli Liidwigsburg etc. 1S59. 8-

8757. Beschreibung des Obcranils Calw etc. 1860. 8.

W. Besser'* Verlagshnndlung (Franz Dunckrr^ in Berlin : 875s. (iniiiiii, KiniltT- ii. liinisniarcben ; kl. Ausg. 10. Auil. 1858. 8.

135

Anzeiffor für Kunde der deutschen Vorzeit.

136

8759. Vifr Docunifntc ans rOni. .\rrhiven. 1843. 8.

8760. G. Heine, Briefe an Kaiser Karl V. geschrieben von seinem Beirhlvaler in d. J. 1030—32. 1848. 8.

8761. Joe. Vencdey, Geschichte d. cleulschon Volkes. 3. Bd. 1858. 8.

8762. Ders. , Macchiavel, Montesquieu u. Kousseau. 2 Thie. 1850. 8.

8763. H. Sudendorf, registrum. od. merkw. Urkunden f. d. deutsche Gesch. _' u. .i. Thl. 1851 u. 54. 8.

F. Symon de Carneville, k. b. Major, in München :

8764. E. FiefTe, Geschichte der Kremd- Truppen im Dienste Frankreichs. Deutsch von F. Symon de Carneville. 2. Bd., 8. Lief. 1859. 8.

Verein für Geschichte der Mark Brandenbarg: in Berlin :

8765. A. F. Riedel, nov. codex diplomaticus Brandenburg. 1. Ilaupttli., 17. n. 18. Bd. 1859. 4.

Oesammtverein der deutschen Geschichts- a. Alterthums-Verelne in Stutisart:

8766. Dfrs.. Corrospondeni-Blatl. 8. Jahrg. Nr. 5. 6. 1860. 4. Ernst & Korn, Verlagsbucbh. in Berlin :

8767. F. Adler, miltelalterl. Backstein-Bauwerke des preufs. Staates. Hft. 1 u. 2. 1859-60. gr. 2.

8768. F. V. C'oast, Denkmale d. Baukunst in Preufsen. Hft. 1. u. 2. 0. J. er. 2.

8769. F. Mcrtcns, iib. d. System d. Weltgeschichte. 1847. 8.

8770. Fr. Kugler, Vorlesung üb. dos bist. Museum JU. Ver- sailles. 1846. 8. jilsn

Dr. Andresen, Conservalor am gcrm. Museum :

8771. .T. I). T;rof, Nachricht v. d. Schicksalen der Agidier- kirche. 1768. 4.

8772. .Monvmentvm insigni mvniliccnliae alqve immortali glo- riae Chr. Jac. Trewii. 1769. 2. -.j "r

8773. Erlafe des Raths zn Niirnbere v. 1688. 2. Verein für Helmathkunde des Kurkrelses in

Wittenberg : .8774. G. Stier, die Schlofskirche zu Wittenberg. 18G0. 8. -19: 2 Exeoipl.

Dr. F. la. HofTmann in Hamburg ;

8775. Ders., notes sur une serie de lettre« adress^es ä Eras- me par des Beiges. 1859. 8.

Fr. Harter'sche Buchhandl., in SchafThauseo :

8776. J. A. Schopf, Handbuch d. kathol. h'irchenrechle. 1.— 4. Bd. 18.55-58. 8.

8777. C. F. Rofihirt, d. staatsrechtl. Verbfiltnifs zur kath. Kirche in Deutschland seil d. wesiphiil. Frieden. 1S59. 8.

8778. J. N. Schneider, d. chiliast. Diictrin und ihr Verhiiltuifs i. christl. Glaubenslehre. 1859. 8.

8779. C»». Cantu, nllgcm. Gesch. d. neueren Zeil, frei bearb. V. J. A. M. Brühl. 1. Bd. 1859. 8. ■: - .,1

8780. F. Boticr, Idee der Gesch. d. kath. Kirche. 1859. 8. Fr. Brandstetter. Ituchhdl., in Leipzig:

8781. Fr. Kcirncr, Chnrnklergemalde au» dem Geschichts- und Kulturleben d. deulscheo Volke«. 1.-3. Bdchn. 1856 -57. 8.

8782. A. W. Grube, Charakterbilder aus der Gesch. u. Sage.

.'.. Aiiir 1. 3. Thl. 18,58. 8.

Hermann Böhlau, Buchhändler, in Weimar:

8783. Bergreien. Eine Licdersaniml. d. 16. Jahrb. etc., tirsg. v. 0. Schade. 18,54. 8.

8784. A. Bräunlich, Protestant. Characterbilder aus Thüringen.

1857. 8.

8785. J. K. Schauer, über die richtige Ableitung und Erklar, des Ortsnamens Jena. 1858. 8.

8786. G. Demelius, die Rechtsfiktion in ihrer ge.schichtl. und dogmat. Bedeutung. 18,58. 8.

8787. H. Sachs, vier Dialoge, hrsg. v. Reinh. Kohler. 18.58. 8.

8788. G. Zeifs, Lehrbuch der allcem. Gesch. v. Standpunkte der Kultur. .3. Thl. 2. Abth. 1858. 8.

8789. H. Böhlau, Quellen u. Literatur d. gem. u. preufs. Straf- rechts. 1859. 8.

8790. W. v, Bippen, Eutincr Skizzen, 1859. 8.

C. H. Beck'scbe Buchh. in Nordlingen:

8791. J. J. Rofsbach, vier Bücher Geschichte der Familie. 1859. 8.

8792. A. Planck, Melanchthon, Praeceptor Ger maniae. 1860. 8. Adolph BÜChting^, BuchhdI., in Nordhausen :

8793. Ders., Verzeichn. der zur lOOjahr. Geburtsfeier Fr. v. Schiller's erschienenen Bücher, Kunstvrerke etc. 1860. 8.

Oberlausltzische Gesellschaft der Wlssensch.

in (iOrlitz :

8794. Dies., neues lausitzisches Magazin. 36. Bd. 1860. 8. K. Akademie der Wissenschaften in München:

8795. J. V. I.iebig, Rede in der OlTcnll. Sitzung der k. .Aka- demie der Wissenscb. am 28. März 1860. 4.

8796. W. Christ, von der Bedeutung der Sanskritstudien f. d. gricch. Philologie. 1860. 4.

Comite Flamand de France in Dtinkirchen : 8707. D.Tss., Bulletin, Nr. 18, Nov. u. DOc. 1859. 8.

Friedr. Schulz, Profess. am Gymn. zu VVeilburg : ' 8798. Ders., nber d. Bedeut. der germanist. Studien filr die Gegenwart. 1860. 4.

Otto Janke, Bucbhnndl., in Berlin : 8790. G. Ilcsekicl, v..Iena nach Königsberg. 3. Bde. 1860.8.

J. J. Lentner'schc Buchh. (E. Stahl) in München : ---^

8800. F. .1. Vilsccker, Lehre v. roin. Choral-Gesangc. 4. Aufl.

1859. 8.

8801. Const. V. Schazler, die Lehre von der Wirksamkeit d. Sakramente e\ opore opernto etc. lSt',0, S,

Königl. Gesellschaft der Wissenschaften m Got- tingen :

8802. Dies., gottingisrhe gclcbrle Anzeigen auf d. ,lahr 1859. 3 Bde. 8.

8803. Dies., Nachrichten v. d. Georg - ,\ugu«ts- Univer^itHI v. J. 18.59. 8.

Z00l0g:iS0he OesellSOhaft in Krnnkfurt n. M. :

8804. Dies., d. rm-liigische Garten. 1. .Inhrg., Hf». 1 6.

1860. 8.

137

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzcil.

138

Society fran^aise d'arcbeolog'ie etc. in Pirie :

880l). Üies., Iiulltlin monumental. 3. .-irie, toine 6., "iü. vol.

Nr. 3. 1860. 8. H. laanpp'sche BiichhdI. in Tubingen : 8S06. ('<■ .M. Dursch, Sjjuliollk d. chrisll. Religion. 1. u. 2.

Bd. 1858 u. 59. 8.

8807. C. K. Köstlin, Gesch. d. deutsch. Slrafrechts im Umrifs. hrsg. V. Th. Gel'sler. 1859. 8.

8808. R. V. .Mohl, Staatsrecht, Völkerrecht u. Politik. 1. Bd. 1860. 8.

HUtorlBoher Verein für Krain in Laibach :

8809. I>irs . Miilhfiluncen. Dcc. 1S59. Register u. Titel. 4. Dr. H. R. Brandes, ProTess. u. Rektor des Gymnasiums

in Lemgo :

8810. Ders., Warum ist Schiller der hochgefeierte Dichter? lsi;0. 4. (Trogr.1

Dr. Theod. Htrsch, froTessor, in Uanzig :

8811. H. Boeszoermeny, Daniigs Theilnahme an dem Kriege der Hanse gegen Christian IL von Danemark. 4.

. J)r. F. Fikenscher, Rev. Hin. Cand., in Namherg:

8812. G. W. A. Kikenscher, gelehrtes Fürslenlhum Baircut. 12 Bde. 1.801- 5. 8.

8813. Ders., vollstand, akad. Gelehrten -Geschichte der Univ. Erlangen 1.— 3. .\blh. 1806. 8.

8814. Der»., Gesch. d. k. pr. Friedr.-.\lcx. Universität lu Er- langen. 1. Thl. 1795. 8.

8815. Ders., Statistik d. Fflrstenth. Bayreuth. 1. u. 2. Hälfte. 1811-12. 8.

8816. Ders., Geschichte d. Filrstenlh. Bayreuth. Bgn. 1—26. 1813. 8.

8817. Ders., Lehrbuch d. Lnndesgesch. d. Fürstenih. Bayreuth. 1807. 8.

8818. Ders., Leitfaden heim Vortrage der Topographie d. Fürstenih. Ba>reuth. 1807. 8.

8819. Ders., v. d. Errichtung u. dem Zustande des Lyceums tu Culmbach. 1797. 8.

8820. Ders., Athenaei qvod Cvlmbaci Francor. est albvm etc. 1801. 8.

8821. Ders., Versuch einer Gesch. des Alumneums zu Culm- bach. 1799. 8.

£822. Ders., Beytrag zur Gelehrtengesch. oder Nachrichten von Zöglingen d. Gymnas. zu Bayreuth. 1793. 8.

8823. Ders., Beitrag zur Gesch_, der Bildungsanstalten : Gesch. des illustr. Collegii Chrisliano-F>nestini zu Bayreuth. 1807. 8. Nebst: 2. Tbl. Bgn. 1 ,'(2. (4.-6. Stck.) u. weitere Forts, im Mscr. (7. Stck.) 1809 fr. 8. u. 4.

8824. Ders., Versuch einer Gesch. d. ehcmal. Augustintr-hlo- sters zu Culmbach. 1800- 8.

8825. Der»., Versuch einer Gesch. de» sogen. MOnchshofes zu Culmbach. 1804. 8.

8826. Ders., Gesch. d. Buchilruckorwruens in d. Uurggraf- tbum iNilrnb. obcrh. Gcburgs. 1.4112. 8.

8827. •oilrag zur Gesch. der Handwerke u. Zünfte, (iesch. der Kaltschmidte, Kefsler etc. 1803. 8.

8828. Ders., br. rccensvs acadcmiar. gymnasior. et clnrior. scho-

larvm doclorvm qvorvm ingenia ill. colleg. Christiano- Ernestinrm quod linrulhi floret polivit. 1792. 8.

8829. Ders.. Christ. Wilh. Baron von Krohnemann. 1800. 8.

8830. Ders., freymuth. Gedanken u. Vorschlage . . . das Schul- wesen betr. 1800. 8.

8831. Ders., de poutificvm eccies. Christ, maximor. poleitate eaqve nimia elc 1813. 8.

8832. Ders., opvscvia varii argvmenti: coli. 1. 4. 1799 -1803. 8.

8833 Ders., nvm et i|valenvs lillerar. bludiosor. nvimrvs in terris Brandenb.-Biirvlh. ivslo major videatvr etc. 1803. 8.

8834. Ders.. Eremitage, Kanlaisie und Sanspareil. 1812. 8.

8835. Ders., Rüge des literar. Unfug». 1801. 8.

Dieterlch'sche Buchhdl. in Göttingen :

8836. \V. Tli. Kraut, d. Vormundschaft nach d. Grundsätzen d. deutschen Rechts. 3 Bde. 1847—59. 8.

8837. Zeilschrift f. deutsche Mythol. u. Sittenkunde, hrsg. v. Jlannhardl. 4. Bd., 3. Hft. 1859. 8.

8838. H. Ritter, die christl. Philosophie etc. 2. Bd. 1859. 8.

8. O. Zilesching, Verlagsbuchh. in Stuttgart:

8839. G. Schwab, d. deutschen Volksbücher. 4. Aufl. m. 180 Illustr. 18.59. 8.

8840. C. Frommel, der Hohenstauffen u. der Hohenzollern. Mit einem histor. Texte v. W. Menzel, gr. 2.

Job. Iiindauer'sche Buchh. in Mnnchen :

8841. Lor. We.sicnricder, Beylrage zur Vaterland. Historie, Geogr., Statistik etc. 10 Bde. 1788—1817. 8.

8842. Ders., Betracht. Qb. Ludwig d. Brandenburger. 1793. 4.

8843. Ders.. akad. Rede über d. Rechtbuch d. Rupert von Freysing. 1802. 4.

8844. Ders., Briefe nher und aus Gaslein. 1817. 8.

8845. .\. Winter, Vorarbeiten zur Beleueht. der Baier. und Uester. Kirchengesch. etc. 2. Bd. 2. u. 3. .Abhandl. 1810. 8. ,1. -,>.,!.

8846. Teutoburg. Zeilschr. {. d. Gesch., Läuterung u. Fort- bild, d. deutsch. Sprache. Jan. u. Febr. 1815. 8.

8847. A. .). Lipowsky, Ungrund der Domanien in Baiern. 1770. 4.

8848. J. A.Eisenniann, Kriegsgesch. d. Baiern. 2 Thle. 1813.8.

8849. Ders., Folgen, die aus den Nutitheilungon der biiir. Her- zoge etc. 181(1. 8.

88,50. M. Schreltiugcr, Versuch eines vollsland. Lehrbuch» der Bibliothek-WisBenschiift. 2 Bde. 1829. 8.

8851. Das Nibelungenlied, ubers. v. .Ins. v. Hinsbere. 5. Aufl. (). J. 8. Franckh'M'he Vrrlngshandlung in StultHurt :

8S52. K. Hagen, zur polil. Geschichte Deutschland». 1842. 8.

88.53. G. \V. BischolT, die Botanik in ihren Grundrissen etc. 1848. 8

8H54. Chr. Fr. Grieb. |)(i|iullirei;isellsiliiifts-Okoniiinie. 1818. 8.

88:').'». Ad. Lafaurie, (Jisch. d. Handels. 18-18. 8.

8850. E. Zellcr, Gesch. d. chrisll. Kirche. 18-18. 8.

8857. A. Schwegler, liesch. d. Philosophie in Umrixc. 1Ö60. 8.

139

AnzeisTcr für Kunilt; der dcutschi'n N Urzcil

140

Landes- Industrie -Comptoir in Weimar:

8858. üenealogisth-hislor.-slatisl. Almanacl). Jahr^. 1, 7—12, 14-25. 1824. 1830-35. 1837-48. 8.

8859. Joh. Voigt, Hildchrand als Papst Gregorius VII. u. sein Zcilnltcr. 2. .\uD. 1846. 8.

Rnd. Besser, Vcriagsbucbh., in Stattgart: S8G0. f. K. Jiisrr, Aniir. Bodenslein v. Carlsladl. 185ü. 8. Oerstenberg'sche Biiclihandl in Hildesheini :

8861. I.. Schulmann, norddütsche Stippstörken un Legendeben. 2. Re?p. 1S59. 8.

Ed. Leibrock, llorbuchhdi., in Braunschweig:

8862. J. F. Neigebaur, Eleonore d'Olbreuse, die Stamnimntter

der Königshäuser v. England. Hannover und Preufsen. 1 ^bO. 8. KrüU'sche Univers. -Buchh. (J. G. W ölllc) in Landshut :

8863. J. Sigharl, von München nach Landshut. 1859. 8. TrCwitZBCh & Sohn, Horiiuchdruckerei in FranKfurt a,0.:

8864. Monatsschrill f. d. SUidle- und (iemeindewesen , hrsg. V. I'i|Hr, Jahrir. »;, 3 u. 1. 1860. 8.

K. A. HÖStermann, k. pr. Landgcrichlsralh, in Saar- brücken :

8865. Sabinus und Epnnine. Ein Trauer-Spiel elc. 1751. 8.

8866. Phil. Jlclanehlhon, der Lehrer Deutschlands. 1860. 8.

8867. Hesse, Rede bei der Feier des Schiller-Fcslcs tu Bres- lau. 18.')9. 8.

8868. 4 Stucke zur Schillcrfeier in S;iarbrucken. 2. u. 8. Dr. Ortel, Prof. a. d. Filr.stcnschulc zu .Meilsen :

8869. A. Pelers, Schiller d. klass. Dichter der Ideale. 1859. 8.

8870. W. Milbcrg, zwei Schillerkranze. 1859. 8.

8871. Der».. Festspiel zum Geburtstag Sr. Maj. des Kön. Jo- hann. 18.5.5. 8.

8872. Ders.. Schlots Albrechtsbur;;. | l.cipz. Zti,'. 1859. ftr. 65 ff.)

Redaktion der numismatischen Zeitung in Weis-

sensee :

8873. Dies., numismatische Zeitung. 27. Jahrg. Nr. 3 u. 4.

isi;ii, .1. Konlnklljke Akademie van Wetensohappen zu

in-, Anulerdani :

8874. Dies., Verhandelingcn. Afdecl. Letterkunde. I. Deel.

1858. 4.

8875. Dies., Vcrslagen en Mededeelingen. Afdeel. Lelterk.

IV. Decl. 18,59. 8.

Dr. Jnr. et phil. E. Heinr. Costa in Laibach :

8876. Dcrs., die Menogin v. Angouk^me. 1852. 8.

8877. Dcrs., Krain und Kadclzky. 1H60. 8.

Societe pour la conserv. des monum. hlstori-

ques d'Alsace in Stralsburg:

8878. Dies., Bulletin, T, III. livr. 3. 1860. 8. Museum Francisco-Carolinum in Linz :

8879. Da:.5. , 1',). liericlii, nebst 11. Liefg. der Beilr. etc.

1859. 8.

la'inatltut hlstoriqne in Paris :

8880. Da»5., I'investig.-ilcur; 27. anniic. T. 10, 3. 86r., livr. 302 u. 303. 1859. 8.

C. H. Beck'schc Buchhandl. in IVOrdlingen :

8881. Die deutschen Mundarten. Viertiljahrssrhrift etc., her- ausgegeb. v. Fr inaun. Ij. Jahrg., 4. Hfl. 1859. 8.

Dr. Heinr. Schreiber, Professor, in Kreiburg :

8882. Ders., Gesch. d. Stadt Freiburg im Breisgau. 4 Thie. 1857 u. 58. 8.

8883. Ders., Gesch. d. Albert -Ludwigs -ünivcrsitst zu Frei- burg im Br. .'i ThIe. 1857-60. 8.

Arnoldische Buchh. in Leipzig ;

8884. J. G. Th. Griilse, Lehrbuch d. allgem. LilerSrgesch. 3. Bd. (in 4 Abth.) n. 4. Bd. (Register). 18.52—59. 8.

8885. 0. Seidenschnur, Repertorien der sfichs. Medicinalge- setze. 1845. 8.

J. D. Passavant, Direktor des StüdePschen Institnts in Franklurt a. M. :

8886. Ders., le peinire-graveur. Tome I el IL 1860. 8. Carl B. IiOrok, Buchhändler, in Leipzii; :

8887. A. V. Etzel, d. Ostsee u. ihre KiiRtenlilnder. 1859. 8. Friedr. Fleischer, liuchbandler, in Leipzig:

8888. Ed. Hrinrkmeier, die Sago von den Abenteuern Carls des Grofsen und seiner Paladine. 1843. 8.

Otto Deistung, Buchhändler, in Jena :

8889. Organ l'nr Autographensammler, redig. v. J. Günther. Kr. 3—11. 18,59. 8.

8890. B. Görwilz, Knrf. Johann Friedrich'» v. Sachsen Pro- memoria u. prolest. Testament L d. Ilochsch. Jena. 8.

Schulze'sche BuchhdI. in Celle:

8891. J. Sackmann's plattd. Predigten. 7. Aufl. 1860. 8. Direktion des Gymnasiums Andreanum in Ilil-

de.slicini ;

8892. Ziel, in Sophociis fabula Electra (juae fuerit cum tce- nae dispositio, tum argumenli Iractatio. 1860. 4.

Franz Sandbök, Buch-, Knnst- o. Musikalienhändler, in Steyr :

8893. Mandat des K. Leopold, vom 9. Dez. 1686. 2. Ij. Renovanz, Buchhändler, in Rudolsladt:

8891. Der.'»., Chronik d. f. schwarzb. Residenzstadt Rudolstadt; ,i. Iirt. 1860. 8. A. Oosohorsky's Buchh. (L. F. Maske) in Breslau :

8895. A. Kahlert, Angclus Silesius. 1853. 8.

8896. Fr. Pfeiffer, Untersuchungen Über die Repgowische Chro- nik. 1854. 4.

Dr. H. GrätZ, Lehrer a. jdd.-lheolog. Seminar in Breslau:

8897. Dcrs., d. wcstgolh. Gesetzgebung in Betreff d. Juden. 18.58. 4. (Prgr.)

Dr. Wilh. Vischer-Hensler in Bn.<el :

8898. KctriabrsblatI fiir Basels Jugend. XXVIII. 1860. 4.

8899. 8 .siiick 7iir Schillcrfeier Ba.iel 1S59. 2. u. 8. J. O. Cotta'schc Buchh. in Stuttgart:

8900. M. Rapp, vergleichende Grammniik, 1 III, 1 3. (6 Bde.) 1852 .59. 8.

Ebner & Seubert. BmcMuII, m Stuttgart:

8901. F'ranz kugler, Ilandliinb der lüinsigeschichle. 'S. .^ufl. 2. Bd. 18;")9. 8.

8992. Ders., Gesch. d. Baukunst. 2. u. 3. Bd. 1858—59. 8.

141

Anzeiger fiir Kiindp di'r (Ifiitsclicii \orzeit.

142

8903. Fr. Müller, die Kilnsller aller Zeiten n. Völker ; foriges. V. Klunzinger. I.fg. 17-22. 8.

8904. Christliches Kunstblatt; hrsg. durch G. Bunz. 18ü9, 1. u. 2. Semester. 8.

III. Für die Kunst- und Alterthums- sammlung.

Frledr. Slefenstahl in Nürnberg: 321G. .Jüdischer Bleisekel.

OÖfS, C'onditor und Antiquar, in Nürnberg:

3217. Ein «elag, Ölgemälde v. 17. Jhdi. Iianzenberger, llulfsarbeiler am german. Museum :

3218. Niirtibcrircr .'«ilbermiinze v. 1G24. Satzing^er, hnufüMun, in Ilohenburg

32U». lirundrifs der Stadt Nürnberg.

Frhr. K. von Reitzensteln, i. L. in Dresden :

3220. Drei Siegelabgusse v. 1.3. u. 11. Jhdl.

3221. Sechs Brakteaten v. 12. u. 1.3. Jhdl.

3222. Denar llzg. ülto's d. Erlauchten v. Sachsen.

3223. Groschen von Johann I. von Böhmen.

3224. Kartling des Bischofs Georg von Regenshurg. J. 'Wagner, Kaufmann, in Nürnberg :

3225. Nürnberger Kreuzer von 1624. Kaspar Löhle, I.andwirth, in Wangen :

3226. Kunde aus den Pfahlbauten des Bodensees : Fruchte, Brod, Gerstenahren, eine Pfeilspilze von Stein und ein durchbohrter Zahn.

' Alterthumsvereln fUr das wirtemb. Franken

io Mergentheim :

3227. 272 Kupferstiche von 17. u. 18. Jhdt., Portrate, An- sichten, Karten, Schlachtplane u. s. w.

Ungenannter m Nürnberg ; 3227 a. (irol.scs coliir. Wappen in ilolzschn. v. IG. Jhdt.

3228. Oberer Tbeil der B. Nr. 3G aufgeführten Radierung v. A. Kirschvogel.

3229. Zwei Nürnberger Münzedikte von 1563 a. 1613.

Dr. Andresen, Inspektor des Generalropertnriums am

german. Museum :

3230. 34 hislor. Blatter in Kupferstich u. Holzschnitt v. 17. u. 18. Jhdt.

3231. Abbildung des Astrolabiums von J. Regiomontanus aus dem J. 14G8. Sldrck.

Dr. Schnizlein, Professor, in Erlangen :

3232. I'ergameniblatt a. ein. lalein. Psalterium d. 14. Jhdts. Scharrer, Goldarbeitcr, in Nürnberg :

3233. 4 Porträte, Kpfsiche v. 17. Ihdl.

3234. Spotlbild auf einen polnischen Edelmann, Kpfsich. von 1 702.

3235. K. Leopold U. im KrOnungsornale. Tepfer, Domanendircktor, in Nürnberg :

3236. Lackabdruck des Stockes eines Leuchtenberg'schen Ge- richljsiegels vom 15. Jhdl.

ungenannter :

3237. 23 Gipsabgüsse von miltelalterl. Siegeln.

Seufferheld, Zeichnenlehrer, in Neustadt a. A. :

3238. Ililndleinspfennig.

J. Eberhardt, Inspektor der.\teliers am germ. Museum:

3239. Paradespiels mit gravierter Spitze v. 17. Jhdt. C. Probst, .Maler und l'hotograph, in Nürnberg :

3240. Kupfermedaille auf die Universität Altdorf v. 1697. Dr. F. Flkenscher, Prcdigtamtskand., in Nürnberg :

3241. l'drlrai des .Müi Kgrafen Friedrich von Brandenburg., Schwarzküiist, 18. Jhdl.

3242. Zwei hislor. Blatter in Bezug auf die Universität Er- langen, Kpfsiche. aus einem Werke.

Ijöflfler, fürslI.Fi.rslenb. Cabinelseiped , in Donatieschineen :

3243. Gypsabguls aus einer bei Donaueschingen gefundenen Thonform mit dem rorlrütmedaillon des Kaisers Titus Vcspasianus.

,;!'

Chronik der bistorischeu Vereiue.

Mittheilungen aus dem Gebiete der Geschichte Liv-, Ehst- und Kurlands, herausg. von der Gesellsch. für Gesch. u. .Mtcrihumsk. der russ. Ostseeprovinzen. Riga, 185,8. IX. I. Enthalt an historischen Abhandlungen: Dietrich, Bi- Bchof von Wirland, von E. F. Moojer. Die Uebergabe Nar- va"» im Mai 1558, nach Wulf Singchoff, mit .\nmerkun.:en und Vorwort von K. II. von Busse. Uebcr einige Ereig- nisse aus der Regierungszeil Miuduwigs, von V.. Bunncll. Das freundschnltliche Verhaltnils zwischen dem Deutschmei- ster zu Mergrniheim und den livl. Ordensoliern zur Zeit der Reformation, von dems. Miscellen, enthaltend Urkunden, Akten, kleinere Mittheilungen zur Gesch. des Landes, Ge- scllschaflsangelegenheilen.

Verhandlungen der gelehrten Ehstnischcn Ge- sellschaft zu Dorpat. IV. 2 4. Kalcwipoeg, 2.-4. Lf.

lahrbuch der gelehrten (Jesellschall der Jagel- ionischen Universität zu Krakau. Abtiieilung für Kunst und Archäologie. 1851 n. 52. II. 1 u. 2. 18.58, lom. 1. Atlas der Gesellschaft lur Abiheilung der Kunst und .\rch«o- logie. S t at u len der k. k. Gelehrten. Gesellschaft in Krakau.

Pamiitky a rc he o I ngi c k e n niistopisnr etc., her- ausgcg. von harcl Vladislav Zap. III, 3. Prag. ls.^)8; III, 4.

Soci([-tti Hoyalr des auliijüaires ilu Nord. (KopcD- hagcn.)

Atlas de l'archi^ologie du Nord, rcprt^sentanl des i'chan- tilluns de Tage de bronzc et de Page de fer. Copenhngue,

143

Anzeiger ftir luiiidc der (Iculschcii Vorzeit.

144

de rimprimerie de Thiele. Leipiij, rar) B. Lorck. Londreä, ■Williams A iNorgate. MDCCCLVII. (Gr. Fol. Prachtaus- gabe mit vielen Reihen von .M)l)il(luneen.) ■■ Kongelige NordisUe Ol ds k ri fl- S e Is k a h. (Kopcn- hafren) : En Vandring gjcnnpin Jnurr.spriis'.s llave oj Lund. .\flrykt af .\nnalcr for nordisk Oldkyiidighcd og Historie for Aaret JIDCCCLVI.

Mcmoires et Documcnts, pulili<5s par la Sacidtö d'histoire et d'a r chco logic de fienive. Tome on- zi{;me. Geneve, 1859.

Charles Perrot, pasteur genevois au seizi(>nie sieclc, par M. J. E. Cell^rier, professeur. Suite ii la notice sur d'anciens cimelieres truuves soll en Savoic, solt dans le canton de Gendve, par M. H. J. Gosse. Une coalition onvriire ä (Jen^ve «n 181.'». par M. Ed. Mallet. Aiiiorlissement du clochor de la place du Molard :i Ocneve, par M. Blavignac. Le hras de ferde Joan d'lvoire, par le mfemc. Hecherches sur Toriginc, Thistoire et les cITets de la Chambre des bles, par M. E. Cel- It'ricr, prof. Leltres patentes des Provinces-Uiiies des Pajs- Bas en faveur des docteurs et aiilres gradiies de l'AcadtSniic de Geneve, par M. Theophile Heger. Besanzon llugues, li- b^rateur de Geneve, par M. .!. B. G. Galiffe. Note sur les anliquit^s romaines dccouvertcs sur les Tranehees, par M. H. Faiy. Note relative ä la Notice biographique sur Charles Perrol, par M. J. E. Cellerier, prof Bulletin. Regle- ment de la Societe. Liste des membrcs.

KiVchenschm uck , ein Archiv für weibliche Handar- •Wit. Herausgegeben unter Leitung des christlichen Kunst- vereins der Diocese Rollenburg, redigirt von Dr. Florian RieTs, PTarrer Laib und Pfarrer Dr. Srbwar/.. Un- ter den zalilrcichcn .Mihandliingen und Bemerkungen dieser Zeilschrilt heben wir, als fUr die ältere Geschichte der christ- lichen Kunst benierkenswerlh, hervor:

Bd. \. 1857. Ueber Entstehung, Form und ornamentale Ausstattung des Rockleins, von Conservator Bock. Die Albe, von Andre Fey. Die Hasel des h. Bernhard, von Andre F'cy,

Etwas Gelehrtes Über Stickkunst und Stickereien und wie man in früherer Zeil diese Sachen benannt hat, von Fr. Bock.

Ilisloriscbc Notizen Über die Kasula, von Dr. Schwarz. Aeltere Mclsgewünder im Dom zu Kraknu in plastischer Sti- ckerei, von Fr. Bock.

Bd. IL 1857. Bekleidung des Altars und Altarmnppen, von der Redaktion. Die Sakristei des Ordens vom „Kinde Jesu" in ,\achen, von Fr. Bock. Die Perlstickereien des 14. .Talirh. im Dom von St. Veit zu Prag, von Fr. Bock. Alte Pnranirnti' in Andeihs, von Sigharl. Das Mcfsgewand det 1). Albertus Magnus. Ein rommiininnliM h aus alter Ziiij \6n Sighart.

-■•■"' Bd. III. 1858. Dir Kuiisiscbdtze tu Niederalinch in Nie- Jernnyern. Petrr Arier, der Mci.iler von Schwiibisrh-(;ni(lnd, vbii Fr. Bock. Die Jungfrauen von Lntidsbcrg in alter und neuer Zeit. War die Fertigung von Kirchenparamenicn im

-,'■:■> -. -I. M ..: , . I ,../ ..■. .,... .

Mittelalter auüjchlielslirh in ilrn Ihtndcu der religiösen Orden, oder war sie auch ein wtllllchps (iewerbe? von Dr. S. Kölnische Bildslickcrinnen von ehemals und heute etc., von Fr. Bock. Eine niitlelaltcrliehc Kasula mit Figuren in Platt- stickerei. — Ueber die Bedeutung des Usus romanus in der kirchlichen Parnmentik und Ornamentik. I

Bd. IV. 18f)8. Geschichtliche Notizen über die Alba. Kirchliche Gefalsc und Gtralhschallen zu Rom im 8. u. 9. Jahrb., von Dr. IL Die Beschäftigung der Damen im Mit- telalter und in der Neuzeit, von Dr. Sighart. Kirchliche Vorschriften über Paramentik. Geschichte der Stickerei. Zur Geschichte miltelaltcrlicher Stickereien. - Wandteppiche im Dom zu llallicrstadt. F'orm der Kasula. Fallenrei- ches Chorlienid, das als Superpellicium in der Abtei Echler- nach gelragen worden ist. Ueber die Albe. Die kirch- lichen Ornate des Ordens vom gold. Vliels. .\lte Paramente im Kaiserstaat Oesterreich. Das Birrel, von B. Die Kir- chenbckleidung in den ersten 3 Jahrhunderten, von Prof. Dr. llefele. Beschreibung einer alten Kasula aus dem .\nfang des 2. Jahrtausends. Ueber das Schuller- Velum, von Dr. llefele. Der Amikt.

Mittheilungen der k. k. GeographischenGesell- schafl. III. Jahrg. 1859. II. 1, redigirt von Franz Fötterlc, k. k. Bcrgralh etc. Wien, 18,'')9.

Jaliresberichle. .\bbaudlungen : Organisation und Fort- schritt der mililür. -kartographischen .\rboiten in Oesterreich, von Aug. von F'ligely etc.

Der historische Verein der Steiermark hielt am 21. März seine allgemeine (iircntl. Versammlung und begann dieselbe mit einem Nachruf an den (irilnder und Presidenten, Erzherzog Johann, durch den Vereinsdirektor Ludwig, .\bt zu Rein. Dann erfolgte die Berichterstattung Aber die Ge- schiiftsverwallung und das Wirken des Vereins. ^ Der 7. Band der Gcschioble Steiermark» ist aus Muchars hinterlas«c- neu Schriften zusammengeslelll und druckferlig. Ein Vor- trag von Knabl über die Zeit, in welcher Nnricum unter rö- mischer Herrschaft in ein Noricum ripense und niediterrane- uni gethcilt ist : Vortrag von Weinhold über die Lyriker der Steiermark im Mittelaller; von Schciger über ein historisches Gemälde im Schlols Spielfeld etc. Der Verein be^chlofs, Ilauser, die von inirkwiirdigcn Miinnern bewohnt waren, mit Tafeln auf Kosten de« Verein« zu schmucken.

Die schon seit laiigerer Zeil benbsirhiigle Gründung eines „Vereins für ki rchliche Kunst" in Sachsen ist nach erfolgter Einsetzung des Vorstandes durch Künstler. Geistli- che und Kunst freunde in Dresden und Leipzig, sowie durch das Ergebnils der au die Freunde des rnternchnien» gerich- teten Beitrillsaulforderung als gelungen zu hetrarhlen. Die -von den Stünden des Koni(;reichs bewilligte ttiimmc von riOOO Thir. jÄhrlich filr ..Knnst/weeke'- wird r.um Tbeil aiieh diesem jungen Verein ciho hoirenllirb irrhl lörderlirhe I'nter- slUUnng gewlihren.

145

Anzei);er für Kunde der deutschen Vorzeil

146

K a c li r i c li t e II.

Kilteratur.

Neu erschienene Werke.

40) Gejcliichle der ehemaligen Reichsstadt Op- penheim am Rhein; nach urkiindlirhen Quellen bear- beitet von W i I h. Franck. Dnnnstadl. auf Kosten des lil ,.-,,;Wslorischen Vereins für das Grofsherzuglhum Hessen. "la'je. 8. XXIII u. 560 sin.

Zuerst gibt der Verf. eine ausfuhrliche Geschichte von den ältesten Zeiten bis jetzt, neu begründet auf eine grolse Zahl bisher unbenutzter Urkunden, dann fügt er das Stadl- buch wOrilich bei, welches eine Menge kulturhistorischer Sel- tenheiten enthält und als juristische Antiquität höchst interes- sant ist. Zuletzt folgen 221 Urkunden von dem J. 1226— 1579, hier zum ersten Male mitgetheill, die nicht nur für Op- penheim, sondern auch für viele andere Orte manche neue Thalsachen enthalten: daher bedauern wir, dafs ein Register fehlt. Sonst gehört das Werk zu den bessern Jlonographieeh über einzelne Städte und gibt manchen neuen .Xufschlufs über das Verhültnils Oppenheims, der Reichsstadt sowohl, als der Reichsbiirg, Landskrone genannt, sowie auch die (leschichtc des Millclrhcins in einigen Punkten vermehrt worden ist; denn der Verf. hat mit unermüdlichem Fleifse gesamniell und zu seiner Geschichte die Urkunden sorgfältig benutzt!. I i''in«

i(41) Oas P o r lal zu Ke nia gen (von l'rof. Dr. Brau nj. Pro- > ;, ;^ gramni zu F. G. Weickers lünfzigjahrigcm Jubelfeste am II )iir.iiJ8. Oktober 18.')0, herausgegeben vom Vorstande des Ver- .i:')lbri'-einä von Allerlbumsfreunden in den Rheinlandcn. Bonn. ;iili ■:' 1859. A- Marcus. 4. 53 Stn. mit 2 Abbildungen.

^ Der Verfasser gibt dem bisher rSthselhaft gebliebenen merkwürdigen Portale eine einfache und ungezwungene Deu- tung, indem er zugleich an das zu Grofsen- Linden in Hes- sen befindliche Seitenstack anknüpft und die Schrift des Prof. Dr. Valentin Klein würdigt. Die Grundidee des eigenlhümli- chen Reliefs durfte der Kampf des Guten mit dem Bosen sein, und zwar in der .\rt, dafs die aulserhalb der Kirche stehen- den bosen Leidenschaften und niedrigen Triebe den Eingang in das lleiligthum umlagern. Es enthält die kleine Schrift Yiele beaehlungswürdige Bemerkungen zur Symbolik der christ- lichen Knnst. li. V. S.

1,42) Die deutschen Bruderschaften des Mitlclal- 1, tcrs, insbesondere der Bund der dculsthen Steinmetzen

,, und dessen Umwandlung zum l'reimaurerbund. Von J.

Winzer. Gicfsen,,1859. 8- 192 Sin.

-.;.. Der Verfasser gibt uns mit diesem Buche eine auf histo-

ifische Thalsacheii begründete Geschirlitp dir freien Schwur- genoaseuseharicn und Gilden im deulsilicn Vatcrh.ndi', von den Zeiten des Tacilus an Ims auf den IJpkcrgang der geisti- gen Elemente der frühem Baugenostenschifl oder Sleinmetzen- zunfl in den Freimaurerbund. . 1 1 ^: jiiupuu 1

'-J 'il .1. .1 : ■ilr.i 'i.ii.d

Wir ersehen daraus, wie schon bei den allen Deutschen die Neigung und das Bedurfnils zu engeren Verbindungen vorhanden war, wie diese nachher bei Einfuhrung des Chri- stenthums und unter den deutscheu Kaisern sich allmählich zu Gilden gestalteten, welche die Ordnung und das Gedeihen der Gewerbe beförderten, unter welchen namentlich die Slcin- meizenzunfl durch ihre herrlichen Bauwerke rühmlich hervor- ragte. .Ms diese mit Ausgang des Miltclalters in Verfall kam, gieng das geistige Besilzlhuni in den zu .\nfang des vorigen Jahrhunderts errichteten Freimaurerbund über, der nach der Ansicht des Verfassers auf urdeutschen Lebensaoschauuagen beruht und in mancheq seiner Formen- an das Ritual der Vehnie und an die Gebräuche der Uandwerksgilden erinnert.

43) Katholische Kirchenlieder, Hymnen, Psal- men, aus den ältesten deutschen gedruckten Gesang- und Gebetbüchern zusammengestellt von Joseph Kehr- ein. Erster Band: Die ältesten katholischen Ge- sangbücher von Vehe , Leisentrilt, Corner und An- dern in eine Sammlung vereinigt von Joseph Kehr- ein. 1. Bd. Würzhurg, Slahel. 1859. 8. X u. 7,52 Stn.

HofTmann brachte in seiner „Geschichte des deutschen Kirchenliedes bis auf Luthcr's Zeit, 2. Ausg." ?,30 vorzugs- weise aus Handschriften geschöpfte Lieder und Liederbruch- stücke. Fortbauend auf diesem Grunde, will Kehrein mit sei- ner Sammlung die Periode vom Ende des ' 15- JatrH. ^is znm Jahre 1G3], wo die 2. Aufl. von Corner's grofsem Gesangbuch erschien, umfassen und das Material in zwei Hauptgruppen vertheilen, deren erste 720 eigcutliche Kirchenlieder, Gesang- büchern entnommen, enthalten soll, wahrend der andern in 277 Mummern die Uebersctzung der lateinischen Kirohenhym- nen von R. Edingius, die Bearbeitung der Psalmen von Ulen- berg und verschiedene religiöse Gedichte zugctheill werden. Ein Wörterbuch ist als Beigabe versprochen, und der letzte Band zur Aufnahme von Mclodieen mit geschichtlichen Erläu- terungen und Nachweisen bestimmt. Der erschienene 1. Band gibt in der Einleitung Geschichtliches über das deutsche Kir- chenlied, Zusammenstellung der zugleich in katholischen und protestantischen Gesangbüchern vorkommenden Lieder, Lite- ratur des kalhol. Kirchenliedes, Beschreibung der bcnul/.tcn Gesang-, Psalmen- etc. Bücher und Vorreden aus verschiede- nen Gesangbüchern. Weiter enthalt dieser Band aus der er- sten Hauptabtheilung 372 Nummern. Ucber jedem Liede ist das Gesangbuch angegeben, welchem es entnommen ist, und unter dem (ältesten) Text die Lesarleu nach diT Zeitfolge, nebst literarischen Nachweisuogen.

44) Johann Jakob Hüger. Chrnni.<t von Srhallhnaion. Ein lleitrng 7.ur schweirerisriien Cullur- und hirrhrn- geschichle in der zweiten Malfie des lil. Jiibrhiinderl«. von J. J. Mrzger, Prof. nin Gyniimsiiiin zu .Sch.iffhnu- aen. Verlag der Hiirler'sehen Diichhiindlunf ^ 1669. -8. 167 Stil, (mit Hileer» l'ortral). ■. hki

147

Anzeiger für Kumle der deutschen Vorzeil

148

Der am 15. Juli 1548 geborene und am 19. August 1606 als Pfarrer am Munster seiner Valersladl SchafTliausen gcslor- bene Geschichlschreibcr J. J. Rüg er hat in der Thal eine Biographie verdient, denn er w«r ein mehliger Tharakler und ein vielseitig gebildeter (ielehrter. Die vorliegende kleine Schrift stutzt sich insbesondere auf .\rehivalien , Raths- ond Sehulralhsprotokolle, den schriftlichen Nachlafs des Dekans Conrad von l'lm und viele an Rüger gerichtete Briefe. Die Sladlbihliolheken lu Zürich, Hasel und SchalThansen theilten mehr als 1500 solcher Briefe mit. Ruger's Verhaltnisse in auswärtigen Gelehrten, -wie Adolph Occo, Georg v. Werdert- steln, Oswald Gabelkofer. Hans von Schellcnberg, Marcus Wel- ser, Malhias Thalinann, Wilhelm Stueki u. a. m., werden ans- fdhrlich besprochen. Der sechste .Abschnitt handelt von Rii- gers historischen Schriften, insbesondere von seiner Chronik und deren Quellen. Dieselbe ist indessen keine eigentliche Chronik, sondern mehr eine historisch - topognipliische Be- schreibung von Stadt und Landschaft Schaffhausen. Ihre durch archivalische Forschungen, soweit solche damals möglich wa- ren, über das gewöhnliche Mals gehobene Zuverlässigkeit, wird von mehreren kundigen Specialhistorikern anerkannt. Die Originaihandschrift befindet sich im .\rchive zu SchafThau- sen. Die Malereien derselben sind von Rilger's Uevalter, Job. Caspar Lang, dem späteren BUrgermeisicr. Im .\nhange be- richtet Professor .Mczger iiber den Stand der bekanntesten Abschriften. Rüger war auch ein Liebhaber der Pflanzen- kunde, der Musik und astronumischcr Studien. Ueber seine theologische Riclitung gibt seine Correspondenz mit Bullinger, von der noch über 50 Briefe vorbanden sind, die nölhigen Nachv/eisungen. R. v. S.

45) RechisquellenvonBascl Stadt und Land. 1. Tbl.

"■ ' Basel, Bahnmaiers Buchhandlung (C. DellolT). 1856. 8.

-in/il! 57g (;,„ Zweite Ililllie de.« 1. This., 1859, im Gartzen

1114 Strt. '»"

Die llerausgcber dieser verdienstlichen Sammlung sin'fl die Doktoren ; C. F. Burckhardt, II. Bun Kli;irdl, ("hr. I.. Ehinger, J. Heimlicher, E. Thurneisen und C. Wieland. Sie haben sich zu diesem Werke zusammengelhan ,,und stehen nun auch selb- siebcnt dazu zu voller GewAhr." Die Vorliegenäe Zusammen- stellung bietet die Beschlflsse, aus welchen ini Laufe von mefir als sechs Jahrhunderten die eingereihten Sliickc gehen von

' c. l220 bis 179f^ - (las Recht hervorgegangen ist, das je- weilig in der guten allen SladI und deren Landschaften ge- golten hat. Als belege zu diesen Rechisquellcn sind in den Noten auch solche Urkunden, welche nur als Kechlszeugnisse gellen können, mehrfach henillzt worden, (teircntliclies Recht nnd KirchenrechllicJies wurden durchaus weggelassen, au.i dem Poliicirechle ist nur aiifgcnninnien. was siltengeschichl- Ijch erhrblu h seinen, aus der Ueclit.sorgnnisalion nur, was die Taxen und Besoldungen ancienp, so dals also dnt eigentliche Privatrechl haupUacbiich berucksicbligl worden ist. Der vor- liegende erste Hand gibt die Quellen, soweit sie die Sladi an- gehen. Ein zweiter Hand, d' r sich iinlor der iVesse befindel, umfafat die Hechisquellen der Landschafl uml wird auch die

Register zum Ganzen nachliefern. Auf S. VI ff. sind die Üri- ginalbandschriflenj aus denen geschöpft wurde, naher ange- geben. Ueber die riicksichllich der Sprache beim Abdrucke befolgten Grundsatze eibi die Vorrede Rechenschaft. Die t)rd- nung der .^»97 Nummern ist die chronologische. Jede erhielt eine kurze Ueberschrift rücksichtlich ihres Inhalts.

R. v. S.

46) Studien zu Wolfram's Parzival. Der zu Wien ta- genden achtzehnten Versammlung deutscher Philologen, Schulmanner und Urientalisten zum Grufse dargebracht von Dr. Karl Reichel.' Wien'; Carl Gerold's Sohn.

'■"' 1858. 8. 25 Stn.

Der Verfasser erörtert die Bedeutung der „unterlassenen Frage" Parzival's und gibt die Lösung einfach als Frucht eines ,, sorgfältigen, unbefangenen Lesens des Dichters", ohne allen Apparat. Die Deutungen Simrock's, San Marle's und Anderer werden als unbegründete nachzuweisen gesucht. Statt eines Hanges zur Mystik vindiziert der Verf. dem Dichter lieber „den hoben Gedanken, dafs er die sittlichen Schätze des chriätlichen Glaubens im Leben verwerthet wissen wollte."

47) D e r 0" e 1 1 k u 1 1 US in der Schweiz. Von II. Runge. Zürich, Meyer und Zeller. 1859. 8. 47 Stn.

Diese Abhandlung, die sich .ähnlichen über einzelne .Ge- genstande des altgcrnianischen Glaubens von demselben; Verf. anreiht, enthalt eine reiche /usaminenslelluug dessen, was über die lleili^'hnllung der Quellen und Brunnen, als einen Theil dc.t allgemeinen Wasserkultus, in der Schweiz dnrch Ueberliefening' sich erhnlteh hat. Scliarfe Ausscheidung des Germanischen von keltischen und anderen fremden Kleinenlen wird so wenig beabsichtigt, als eine Erschöpfung des Slolfes. Die Abhandlung zerfiillt in zwei Theilc, deren erster eine Reihe von Kachweisen darüber gibt, dafs Quellkiillus in der Seiiweiz überhaupt bestand, und zwar in ausgedehnter Weise, wahrend der zweite die damit verbunden gewesenen religiösen Ge- bräuche aufzeigt: Opfer, Festzüge, Illumination, Tanz, Zusain- künfle, Waschung«!,, i^„^j,ii|r„i .,y,i,,,,„ „j.,,, ,^^

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49) Der Zauberer Virgili US. Gelesen in der histor. Ge- sellschaft zu Basel, 2. December 1858, von h. L. Rotli. ivien, Jacpi) u. 'HolzhauseD. isäS. Ö. 8lp.

■'!'■• "'Ii J'i:.l... . - c ... '.i r ,1, - . f,:

Die Fragen: „ob der iCnuberer mit dem Dichter Virgilius nachweislich /.iisanimenliaiige, wann und wo das .Märchen entstanden, wie seine Verbreitung vor sich gegangen, und aus Welchen Ursachen seine EnlMehnng zti erkfrtren sei*', werden hier mit moglich.'jfer Sicherheit zu beantworten gesnchl, dem- gemöls die ersten, dem Ende des 12. Jaht'h. angehftrenden Berichte ober die Lage milgelheilt, weitere Quellen aufge- zeigt, über Neapel. Rom nnd Mnntua al.< Schniiplaifc der Sage nflhere Angaben gemacht, die Bestandlheile derselben zerlegt n. s. w. Der Verf. aacht scbliefstich nachzuweisen, dal« liie Mille des 12. Jahrb. als der Zeilpnnkl aniiinrhmen sei, wo der iVanic des Dichters VirgiliUH zuerst mit /aubersngen in Verbindung gebracht >viirde. oiiuui-jioiiiiirji'i iinb iit iiiiük

141t

Anzeiger Itlr Kuniie der (Jeutschen Vorzeit.

150

rA9) Die Gegchiclili' des deutschen Handels. Von M Ur. Johnnoes Falke, erstem Sckrelar des perninni-

srh..'n .Museums in Miirnlierg. Zweiler Tlieil. Leipzi)^,

G. Mayer. IStiO. 8. 422 Stn.

Dieselben Vorzüge, die wir ao dem ersten Theile dieses so recht zeilgimalscn Werkes hervorhoben, leiffen sich auch an dem vorliegenden zweiten : besonders klare Grup)iieruog des StolTes und anziehende Darstellung desselben. Der zweite Theil bietet selbst noch mehr Interesse, als der erste, insofern nilmlicli die Hülle des Details bedeutender ist. eine natürliche Folpe der in den jetzt behandelten Perroden reichlicher strö- menden Quellen. Die Darstellung gliedert sich, analog wie im ersten Theile, in zwei Hanptablhcilungen, wovon die erite : des Handels Gebiete und Wege, wiederum in zwei Pe- rioden zerralll, nanilich : 1. Deutschlands weitere Handels- blüthe und sein allmähliche« .\usscheiden aus dem Welthandel, von I.'jCHJ 1620, und 2. Deutschlands llnndelsverfall und neue Bluthe, von 1620 bis zur Neuzeit. Diese zweite Periode theilt sich in zwei Abschnitte : 1. Deutschlands schlimmste Zeit im 17. Jhdt. ; 2 Deutschlands allmähliches Erwachen bis zur Ilan- delseinigung durch den Zollverein. Ebenso sind in der zwei- ten Hauptablheiluiig des llaudels Einrichtungen und Waaren in zwei getrennten Kapiteln : I. Der Waarcnhandel, II. Der Geldhandel, übersichtlich dargestellt. Ein ausführli- ches Register gibt ebensowohl von der reichen Fülle des Ma- terials Zeugnifs, als es den Gebrauch des Handbuches sehr erleichtert.

Aufsätze in Zeitschriften. " i

Bauzeitung: 11. Wohnhaus in Köln .,zum Helm" unÜ Eck-

ihdmichen eines andern Hauses daselbst. Erker in

Düren und Details der Kirche zu Brauweiler. (Mohr.)

Illustrirtes Fa mi 1 i e n - J o n r n a 1 : Nr. 332. Feste und

' Sitten der .\lplcr: I. Frlthlingsfeste. (Fr. IHaller.)

Grenzboten: Nr. 13. Der Mond im Aberglauben..

inlij.ilA llau^blittter: Heft 6. S. 463. Das Ürde^sfesti fu f^^ltgart

■[^I'm November i603. (K. PfslT.) .,",,'., ',.,",.'',■'! .„ 'i

Allgemeine K i rch c n 7, e i t u ng : 23. .Aufruf des Cnniile zu Breiten zuf Er;;irblung eines Jtcianchthon- DcnkruHls.

Frank. ^.^xi^lf■:uJl^rr,iQl.uV)2., GrUiul«iDiierslag, Karffeilag, Uftern. ,^..,„r, ,..:, ■.-,„;,

Magazin für die/{^i (erat u r d. .\ us la n des: Nr. 19' Eine in Krankreich verloren gegangene und in Hcutsclihind wieder aufgefundene Stadt, Kbcinau.

W|e^t«rmann's Honatsbe^ftec 42. Sagen und Schwanke aus Stadt und Stift Hildcshcini. (Seifart.) .,i .',^

Deutsches Museum: Nr. 10. Hi.'itorisclie Volkslieder : 1. Johann Bornemaker, der Bremer Mtirtjrer: hisl. Volks- lied V. 1,')2,5. 2. Ein hislor. Lied von 1632. (Krause.)

Augsb. Postzeitung: Beil. 24. Das schönste mitlelalterl. Kunstwerk Schwabens. Mit historischen Notizen Aber die Klosterkirche zu Blaubeuren. Nr. ,'33. Das Sacramenls-

hauschen in der Pfarrkirche zu Donauwcrth, Zell und Kohrenfels. Der Wnudlabernakel in der Kapelle zn

Zell bei Slaufen im .Mlgau. ;

Revue con tempo rai n e : XIII. Dunkenjue et lagglomera- tion Lilloise. (Jonglez de Ligne.)

Revue des dou\ niondes: 4. Rivaliie des Charles V. et de Kran^ois I. (Mignet.J

Bremer So n n tags b 1 at 1 : Nr. 15. Sagen aus Stadt und Stift Hildesheini. (Seilart. |

Ueber Land und Meer: Nr. 22. Apologie der deutschen Schrift. (hIeinert.)

Unterhaltungen am liiiusl. Herd: Nr. 23. Die Deutsches zur See im .Miltclullcr. Miilelallerliche» Wanderleben. Nr. 25. Die Seeräuber im .Mittelalter.

Zeitschrift für österr. Gymnasien: 2. Ueber den Be- griff der deutschen Philologie. (R. v. Raumer.)

Äeitschrift fürhistor. Theologie: 2. Mittheilung aus der protestantischen Secten -(ieschiehte in der hessischen Kirche. (Ilochhulh.) Jacobus Spreng, genannt Probst.

(Klose.)

Zeilschrift für christliche Wissenschaft: 8. Zur Feier des 300jährigen Todestages Melanchthons.

Illustr. Zeitung: Nr. 875. Deutsche Volksbrauche der Osterzeil.

Neue Miinch. Zeitung: .\bendbl. Nr. 86. Die friesischen Inseln.

Wiener 2)«itung: 47. Der hohe Tliurm des St. Stephans- Domes. 76. Das Venetianische .Vrchivio dei Frari und die palflographischen Schulen in Venedig und Padua.

fT;.r''-V«'rn«l»eli«f i\'i*ritrirliten. r

' '62) InFarrubaeh. unweit Nürnberg, Idfst der Üfajorats- herr Graf Pockler durch den B.nnratli Solger von .\iirnlierg ein Mausoleum erbauen, das mit Hecht aU ein würdiges Seitenstück jenes der forstlich Tnxis'schen Familie in Regen»- barg erschcinl. Der Bau wird im reinsten altdeut.«chen Stile aasgeführt. durch eino reichdurchbroehene tiallerie gekrönt: das Darb schlielsl mit einem kreuze ab. Das Giebelfeld iiber dem llauptporlal schnitIcKi das b'amilienwappen der Pdekler, mit dessen .Ausführung in grofsen Verhultnissrn gegenwärtig Bildhauer Kraulser von Nürnberg bcscliafligl ist. Derselbe hnt 4cn Auftrag erhalten, für das Mausoleum einea .Vllnr in altdeui- tcheni Stile, dann einen gekreuzigten Christus zu ferlitien. Das Bautnalerial des .Mau.soleum> ist aus den Kurrnliaehrr Stein- brüchen, aus denen in Kurlh unil Nürnberg ninneb Irelflichcr Bau hcrvörglt'ng.

= "'"''8i3)'F«i' die Errichtung eines Me U nrh i hon Dertk'- mals in Bretten hnt sich ein .Vussrhuis von zehn Knrrern gebildet, und sieh mit dem Künstler Friedrich in Slrnl>burg ins Henebmun gesellt, welcher die .Anfertigung eine» Sliind- bildes in iinderlhnlbfacher Leben.sgrOlse iibernebnieii wird. Durch die Freigebigkeit des Grofshcriogs sind ileni Ausschusse horcils .300 11. übermittelt worden.

151

Anzeisrer für Kunde der deu(sclien Vorzeit.

152

54) Die StadI Maricnburw gedenkt den 8. Aügnsl d. J. als den 400jahrigen Todestag Blumes, „des lelilcn Helden von Marienburg", in ernslfeierliclier Weise m bege- hen und durch eine (Jedachtnifslafel oder Inschrift am Ralh- bause das Andenken dieses für die Stadt so bedeutsamen Man- nes zu ehren. Er wurde bekanntlich bei der Einnahme der Stadt durch die Polen hingerichtet, und seine Besitzungen dem Woiwodcn von Pomerellen, Otto von Mnrhwil/., zngeihtilt. Dieser gab sie jedoch Iheils der Wiitwe zunlck, theils dem Elisabeth-Hospital. Die Urkunde dieser Schenkungen befin- det sich noch auf dem Stadtarchiv, sowie der Plan der Be- festigung Marienburgs, auf wrelchem der Todesthnrni mit dem Kamen lurris Blumii noch zu erkennen ist.

55) Professor Hflufser ist im Laufe dieses Monats in Berlin eingcIrolTen, um in den .\rrhiven Nachforschungen zum Zweck historischer Arbeiten nnzuslellen.

5G) Der belgische Gelehrte Kervin de Letteohoven hat in den Bibliotheken des Vatikans eine vollständige Copie der Chroniken Kroissnrts gefunden, die eine ganz neue Dar- stellung des Todes Jakobs van .Vrtevelde enthalt.

57) In den Pfahlbauten zu Rohenliansen (Zürich) hat man verkohltes, tellerförmiges und von Waizcn gcbacke- nes Brod gefunden. Solches findet sich auch in den Pfahl- bauten des Bodensecs, doch ist di^ft Br(>4 uifibl ,a.i^s Waj^z^if, sondern aus Gerste gebacken. i| ;.. ,,. ,,, .,i,.,!t ,.,.-,. .,.,

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Inserate imd ßekaimlmacliuus:eu.

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7) Der ,,Verwaltiingsralh der \V e d e k i nd"sclie n Pr eis- aufgaben für deutsche Geschichte' zu Goitingen hat unterm 14. März d. J. wiederholt die Aufgaben bekannt gemach», welche für den zweiten Vcrwaltungszeilranm (1-1. Mari 1856 bis dahin 186<j) von ihm gestellt worden sind. Vgl. Anzeiger f. K. d. d. V., 1857, Nr. 4, Sp. 139. . .„i

8") Die kais. Akademie der Wissenschaften in W*ieh ifal'iur Belhätigung ihrer Theilnahme an dem Nationalfeste der Siicu- lar-Feier von Schiller's Geburtstag nachstehende Preisauf- gabe ausgeschrieben und bereits unterm 27. Oct. 1859 be- kannt gemacht :

■Würdigung Schiller's in seinem Verhältnlfs zur 'Wissenschaft, namentlich zu ihren philosophi- schen und historischen Gebieten^, .^;, ^^,

Darleeune seiner wissenschalllicben Ausbildung mit ROck- .sicbt auf seine Zeit- ond personlichen Verhältnisse ; kriti- sche Würdiguue der Eigenthdmliclikeit seiner Leistungen aul den Gebieten der (ieschichte und Philosophie; Beleuchtung der Wechselwirkung zwischen diesen und seiner Dichtung; Nacfaweisung seines Einflusses auf historische Darstcllungs- wcise, wie auch auf ästhetische Anschauungen und sittliche 'Grundsatze.

Preis: 200 Stück k. k. Osterreich. Münz- Dukaten. Termin der Einsendung: 10. November 1860. Erlhei- lang des Preises : am 30. Mai 1861.

9) Soeben ist im Verlag von Eduard Trcwcndl in B r CS Ja u , crschieneu und in allen Buchhandlungen zu hüben:

' liüclis, t>r. ir., SomänlächiB und gothische Sfll- proben aus Breslau und Trebnitz. Kinr kurze

Anleitung zur Keniilnils der bildenden Künste des Mittel- alters, zunächst Schlesiens. Mit drei iithographirlen Bild- tafeln. 4. Eleg. brosch. Prefs 20 Sgr.' ' i''J •''

Vorliegendes Werkchen entstand zunächst aus dem Wunsche, zu dem in den letzten .fahren erschienenen ,, Führer durch Breslau" (Preis 5 Sgr.), besonders der für mittelalterliche Kunst gütigen .\usdrücke wegen, einen Commentar zu liefern, dann aber auch aus dem Bedürfnisse, die schlesische Kunst einmal mit dem Auge der heutigen Wissenschaft anzusehen.

10) Im Verlage der Wagner 'sehen Buchhandlung in Innsbruck ist erschiepeu und durch alle Buchhandlungen zu beziehen :

Ficker, Dr. Jal., Prof. an der Universität zu Innsbruck, Ueber die Entstehungs -Zeit des Sachsenspiegels und die Ableitung des Schwabenspiegels aus dem Deulschenspie- ' ^el. ''£in Beitrag zur Geschichte der deutschen Rechtsquel- len. Innsbruck, 1859. 8. 136 Stn. Preis 11. 1.12 kr. od. 24 Ngr.

Der Spiegel deutscher I<eute. Tr\tahdruck der Innsbrucker Handschrift. Mit Unterstiitzung der k. k. Aka- demie der Wissenschaften herausgegeben von Dr. Jul. •'Ficker. Innsbruck, 18.59. 8. XXX." 209 SW.' « -2. I"i ''24kr. oder Thir. 1. 15 Ngr. ■"' 'I -i - ■l"-,' I iii

Wir verweisen zur Würdigung dieser zwei höchst wichti- gen Wertii Hilf die Resprechongen der Herren Dr. Wailz tirid Dr. Kraut in den Göltingischcn Gelehrten Anzeigen.

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Verantwortliche ttetJactiöii : ' ""' ■' ' ' ''' '• ^ ■' "i ■' ■' Dr. Kreih. v. u. ?.. .Aufsefs. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Fromniann. Dr. Frhr. Roth v. Schreckenstein. Verlag der literarisch -artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg, H;'B, 9«b»l)i>>clirflili>h<li^rli«V«r>'''' -^ •'■■^^

NÜRNBERG. Das Abnnn.'me.it des IJIattt-s, w.-li.-hfs alle Muiiat«- irsehriiit. winl ;;-iiiizjahrif; afiKonomun-n unj bclnürt nach ji-r neui'StcuPosU'Onvi'iitioti hei alliii Po.staintcrii und Uuchhandluii;;<-ii Deutsch- lands iiiL-l. Oi-streicbs :iÜ. 3Gkr. im 24 Ü.- Fuls oder *JThlr. prcul's.

Für Frnttireiih abonniert mau in ßtralsbtir;; bfi C. F. Schmidt, in Paris bei dir dcutstlitii ßuchhaiidhui;,' von F. Klimk^i- 'k. Nr. 11. nie de Lille, oder

AWZEICiER

m kl\DE »Ell

Neue Folge.

bei dem Postamt in Karlsruhe; fiir i^ng- innd bei Williams & Nurj^ate. 14 Ilen- rit'tte-StreetCovonC-Garden in London; für \i>rdnmeril:a bei dcn PoMÄmtern Uremen und Haniburt?.

Inserate, welche mit den Zwecken des Anzci;fers und dessen wisfieusohaft- lii-heni (ieltiete in Verbindung stehen, werden autj^enommen und der Kaum ei- ner Culuntnenzeile mit 7 kr. oder 2 Sgr. berechnet.

Siebenter Jahrgang.

1860.

ORGAX DES (iERMA\ISCIIE\ WÜSEIUS.

A? 5.

Mai.

Wissenschal'tliclic .Wiüheiluuffcu.

Geschichte. Personcn- gcschichte.

Kirchliche Per-

Ziimtitze zur RellieiifolKe tier Aehle <lei« CiütercitMiHerklomtei'M Mcliöiiuu.

Von E. F. Mooyer in Minden.

Im ersten Hefte des eilten Bandes, S. CO, der Zeit- schrift für die Geschichte des Oberrheins wird eine ver- besserte Serie der Aeble von Schönau niit<relli('ilt. Zu de/i Desidcrien der Geschichtsforscher gehören noch im- mer Sammlungen von zuverlässigen und vollständigen Ver- zeichnissen von KloslervorstSnden, und am schmerzlich- sten wird dieser Mangel für Norddeutschlaud cmpfumlen, weshalb ich seit Jahren bemüht gewesen bin, Cur einzelne Klöster verbesserte Serien bekannt zu machen.

Da ich mich Aun in der Lage befinde, wenigstens bei einigen der verzeichneten Aebte von Schönau noch eine kleine Nachlese aus gedruckten Werken hnllei] zu kön- nen, so wird deren Miltheilung der Vollstliiidinkeit we- gen vielleicht nicht ungern gesehen werden. Meine Be- merkungen als Zusätze sind nun folgende :

Konrad I. wird fUr einen Grafen v Ilcnneberg gehalten und soll bereits 1150 als Abt vorkommen (Wid- der, Versuch einer vollständigen geogr.-hislor. Beschreib, der KnrfUrstl. Pfalz am Rhein, I, 319).

Gottfried!, soll seil 1 182 Abt gewesen scin(Schan- nal, llist. Worm. I, 156. Wilhelmi, Gesch. des Klosters Sinsheim, 37) und noch Anfangs 1101 (Schainial, !. 15G. Origg. Guclf., in, 598) und 1192 (Wurdtwein, Nova sub-

sid. dipl. \II, 123). Sollte er etwa vor seinem Ableben resigniert haben? denn das Todesjahr 1196 OVidder, I, 349) kann nicht richtig sein, wenn sein Sterbetag der 5. Sept. (Gelen, de maguitud. Colon., 720) gewesen (vor- ausgesetzt, dafs dieser nicht auf Gottfried II. zu be- ziehen ist); denn sein Nachfolger tritt urkundlich schon zu Anfang desselben Jahres auf. Im Uebrigen war er 1197 bereits verstorben (von Gudeu, Sylloge, 52).

Diepolt, noch 1184 Prior (Origg. Guelf. III, 596), tritt urkundlich zuerst um 21. Jan. und 6. Juli 1196 auf (aufser anderen (Quellen auch Schaunat, I, 155. 156. II, 92. Acta acad. Palat., III, 97. Origg. Guelf. III, 605) und ist 1206 Abt von Eberbach geworden (Widder, 1, 349. Schannat, I, 156. Brtr, Gesch. d. Abtei Eberbach, I, 141. 326. Vgl. V. Guden, Syll. 71), woselb.st er am 21. Febr. 1221 mit Tod abgegangen ist (Btir, I. 111. 518. llenriquez, Menolog. Cistcrc. 26, mit 24. Jan.)

Wallhcr, von 1206 bis 1208 (auch Widder I, 349. Schannat, I, 156. Origg. Guelf. III, 636. Bebtmeier, Braun- E^chw. Chronik, 424). Dniiu kommt ein nicht aufgeführ- ter Abt:

Philipp, 1209 (Schannat, I, 157), der vielleicht aus- fallen durfte; ilciin

Daniel kommt .schon 12(IS \or (Bar, I b, 431 |. auch noch 1218 (vgl. Leibriitz, Scr. ror. Brunsvic, II, 5 IC). Sein Todestag ist der 27. Juni (llonriqiiet, 208. Gelen, 701).

155

A*zei<rt'r fiir Kunde der deutschen Vorzcil.

156

Christian erschcinl um 22. ,luli 1230 (Widder, I, 349. Schannat, I, 157) und 1221 (Booc, AnKcigor f. K. d. d. Vorzeit, Jahrg. 1939, S 198).

Konrad II. «ird von 1222 (^Widder, I, 349) bis 12. Febr. 1224 (v. Gudeti, Syll., 139) genannt, war aber 1228 Terstorbeu (das., 154).

Berthold wird 1224 zuerst genannt (Wurdtweio, Nova siibs. , 1, 170). Da er io diesem Jahre auf einer Synode in Worms anvvesenii war, auf welcher eine Streit- sache zwischen dem Abte E usta z von II i jn m er o d e ( Jus- tacius abbas de claustro) und dem Ititter Dietrich vou Kirrweiler in BctrelT des Palronalsrechls zu Metten- heim (Uedenheini) verhandelt wurde, welcher letztere dieses Patronalsrecht im J. 1211 übergeben halte (Rem- ling, Urk.-Buch 1C7), Eustaz aber im J. 122-1 am l(i. Hai (Henriquez, 163) oder am 17 Mai (üelcn, 690) ge- storben sein mufs, da dessen Nachfolger Heinrich I. V. Andernach ebenfalls im J. 1224, freilich nur mit dem Anfangsbuchstaben seines Namens II. urkundlich auf- tritt (Rcniling, 174), so wird unser Bert hold zwischen dem 12. Febr und 16. Mai 1224 erwählt worden sein, und die obige Synode nach dem 16. Wai statigcfundeu haben (Schannat, I, ''67). Sodann erscheint B e r tho Id auch 1225 (das., I, 157). auch am 30. April 1227 (Acta Palat., V, 529. 530) und zuletzt am 22. Aug. (octaua assumpt. Marie) und am 26. Nov. 1232 (v. Guden, Syll. 179. 181). Wenn er also 1232 gestorben sein soll (Wid- der, I, 349. Schannat, I, 157), dann durfte sein Able- ben in den Monat üecember fallen.

Konrad III wird zuerst am 19. Nov. 1233 (Widder, I, 349. Schannat, I, 157. v, Guden, Syll , 595), zuletzt aber 1240 angeführt (das., I, 349. Schannat, I, 157).

Ulrich kommt nur 1242 vor (das., I, 349. Schan- nat, I, 157).

Rudolf, zuerst am 25. Jan. 1245 genannt (Widder, 1,349. Schannat, I, 157), soll 1248 gestorben sein (das.) ; gleichwohl kommt er noch 1249 vor (Schannat, I, 157).

Heinrich tritt am 7. Jan. 1251 zuerst auf (das. u. Widder, I, 349).

Ebelin, seit Aug. 1259 erwähnt (das., I, 15M. II, 127. Widder, I, 319), kommt zuletzt am 25. Aug. (fer. IV. post oclau. osüumpt Marie) 12(i3 (das. u. Widder, I, 349) vor, kann aber nicht bis 1268 Abt von Scbonau gewesen sein, da er schon 1263 nach Eberbach ver- setzt warde (Biir, Ti*?), wol .spater abdankte und 1272 starb (das., 142). VN'enn eine l'rknnde von 1261 aus- gestellt worden ist von K. Dei gracia NN'unnaciensis epi- scopns et cndem grncia nbbas Schonnwensis, dann kann dieser Aufang.sbncli.slube de.s Namens nicht in Kbelin auf- gelöst werden, da der nni 28. l)ec. 1257 zum Bi.scliof

vonWorms crwshite Rauhgraf E bc rha rd I. am 23. März 1277 starb (vgl. mein Onomastikon, 123), und dieser Eber- hard nicht zugleich Abt von Schünau war; es mufs viel- mehr ein A'. vor eadem gracia ausgelassen sein, wenn nicht das erste E. sich auf zwei verschiedene Personen bezie- hen soll, und diese waren dann Eberhard und Ebelin.

Otto tritt schon im Mai und am 21 Okt. 1267 ur- kundlich auf (Baur, Urk. 2ur hessischen Landesgesch., I, 35 V. Guden, Cod. dipl. Mog. III, 749), zuletzt aber am 13. Okt. 1277 (dessen Urkundenbuch des Kl Arns- burg, I, 104) und 1278 (Bd. III, 329 der Zeilschr. f. d. Gesch. des Oberrheins).

Friedrich I. und II. sind nur e i n e Person. Er mufs Dach Otto erwählt worden sein; denn er war Abt von Schunau vor 1281 (Jongelin, II, 70) und wurde dann Abt von Beb e n ha Ilsen, woselbst er 17 oder 18 Jahre blieb, nämlich bis 1298 oder 1299.

Werner war anfanglich (1262) wol Subprior (v Gu- den, Syll., 243), 1270 aber Prior (Acta Palat., VH, 299), und kommt als Abt zuerst am 7. Dec. 1282 (Widder, I, 349. Schannat, I, 158), zuletzt aber am 27. Mai 1286 (Böhmer, \^'ittelsbacher Regesien, 131) und am 14. Mai (vigil. asccus. dorn.) 1287 (Widder, I, 349. Schannat, I, 158) vor.

Johann I. erscheint urkundlich schon 1291 (Acta Palat., V, 525 und Zeilschr. f d. Gesch. des Oberrhrins, VII, 41) und dann noch 1294 (Widder, I, 349. Schannat, I, 158.)

Friedrich, Abt von Bebenhausen, zum zweiten Male seit 1298 (Wurllemberg. Jahrbücher, Jahrg. 1846, II, 172) oder 1299 bis 1300 nach 31. Okt., kehrte nach Be- benhausen zurück und starb dort am 5 Jan. 1305 (Hcfs, Monum. Guelf., 1,264.265. Jongelin, 11,71. Gall. Christ., V, 490, Kraufs, Annal. Svevic. 11, 498, Oberrhein. Zeil- schr. III. 426).

Peter I., mit Zunamen Klemanu (Clemnn), wird 1304 zuerst (Widder, I, 349. Schannat, I, Ijh v. Gu- den, Cod. HI, 20) und am 16. Dec. 1309 (L'rk. -Buch des historischen Vereins für Niedersachsen, III, 73) erwtthnl; wenn aber

Hugo schon am 17. März 1307 auftritt (Obcrrlicin. Zeitschr., VII, 43), dann mufs hinsichtlich der Jahrszahl dieser letzteren beiden Urkunden ein Irrlhum obwalten.

Jakub I. kommt schon am 1 Nov. 1312 vor (Rem- ling, 466. Widder, I, 319. Schannat, I, 158), auch am 19. Apr. (feriall. post dominic. quasim.) 1316 (Acta Pa- lat. VII, 30) und zuletzt am 25. Apr. 1321 (Oberrhein. Zeitschr , VI, 320).

Engelbert findet sich nur 1327 (^^'idder, I, 349. Schannat. I, l.')8) ;

Driitwin nur 1350 (das. u. Schannat, I, 158).

157

Anzeiger für Kuiulo der deulschen Vorzeit.

158

Johann 11. tritt 1357 auf (Oberrhein. Zeitschr., VII, 53), war aber 13()2 bereits verstorben (das. II, 1C4).

Heilmann wird bereits am 22. Nov. 1360 genannt (das., VI, 53), und dann 1363 (Vidder, I, 349. Scban- nat, I, 158).

Peter 11. (1377) resig-nierte und starb am 7. Okt. 1393 (das. u Schannat, I, 159).

Gottfried II. erscbeint 1395 (Dahl, bist. - topogr. Beschr. d. Fürstenth. Lorsch, 262. Urk.-Buch, 112) und am 6 Juli 1400 (Oberrhein. Zeitschr., IV, 198).

Eberhard II. wird 1405 erwähnt (Widder, I, 349. Schannat, I, 159).

Mark ward erscheint am 7. Okt. 1405 und 29. Apr. 1406 (Oberrhein. Zeitschr. XI, 58. 59).

Konrad IV., zuerst 1423 erwähnt (Widder, I, 349. Schannat, I, 159), dann am 22. Aug. 142C (Wurdtwein, llonast. Pal.. 1,467), auch 1437 (Widder, 1,349. Schan- nat, I, 159).

Gerhard (1450 1459) wird auch am 22. Febr. 1458 urkundlich angetroffen (Oberrhein. Zeitschr., VIII, 415); ebenso am 5. Msrz und 7. Apr. (das., XI, 59) und zuletzt am 21. Aug. 1459 (das.)

Peter III. (1461—1464) kommt auch 1463 vor (Widder, I, 349. Kremer, Gesch. des Kurf. Friedrich, Urk. 288).

.Johann III. (1468 1469.)

Eberhard IL 1460 und zuletzt am 1 Aug. 1482 (Obenhein. Zeitschr., XI, 59).

Nikolaus I. wurde am 30. Okt. 1491 erwählt und wird noch am 13. Januar 1495 angeführt (Widder, I, 349. Würdlwein, Subs. dipl., IX, 262).

Melchior fällt hier aus, da er seit 1468 Abt des Be- nediktinerkloslers dieses Namens (dioec. Trevir.) war, und am 31. Dec. 1493 gestorben sein soll (vgl. meinen Commenlar zum Nekrologium des llildesheimischen St. Michaelisklosters im Vaterland. Archiv des histor. Ver- eins für Niedersachsen, Jahrg. 1843, S. 83).

Jakob II. (1503) resignierte am 21. Juni 1520 (Wid- der, I, 349. Schannat, I, 159) und starb wo! am 1. Okt. (Mencken, Scr. rer. Germ , II, 146).

M a rk II 9 seit 1520, resignierte 1523 (.Schannat, I, 159).

Nikolaus II. ist 1523 erwählt worden (das. u. NN'id- dcr, I, 349).

Loreni; tritt 1527 auf (das. u, \N idder, I, ."ilO) und starb (Anfangs) 1529 (das )

Sebastian Pfungstatt ist am II Jan. 1529 er- wählt worden (das. u. Widder, I, 350), wird nufser an- deren auch 15,53 (Dnhl, l rk -Buch, 51 ), 15IH (Wnrltcmb. Jahrbücher, 1855, llft. II, 191) crNMihnl und stnrli am 9. Ang. 1554 (Widder, I, 350).

Wol f ga ng Kart hau scr (Kartheiser), 1554 erwählt, verschied als letzter Abt am 24. Aug. 1563 (das. I, 350. Schannat, I, 159. Archiv f. hess. Gesch. u. Landesk. VIII, 293).

Von Prioren dieses Klosters sind mir nur die fol- genden wenigen aufgestorsen :

Dietbold, 1184 (s. oben), dann Abt.

Heinrich, 1228 (v. Gudcn, Syll , 159).

Wolfram, 1248 (das., 107), am7.Jan. 1251 (das., 210) und I2C2 (das., 243)

\\ erncr, 1270 am 20. Dec. (Acta Palat , VII, 299), dann Abt.

Konrnil ^ff«*!*, ein Illlilliaiier (lew 16. Jnlirli.

Von Dr. J. II. von 11 e fn c r- A llen eck, Professor, Conser- vator der vereinigten Sammlungen in tlUnchcn.

Bekanntlich existieren in öffentlichen, wie iu Privat- sammlungen, manche kleinere Basreliefs und Statuetten aus der ersten Hälfte des 16. Jahrb., welche man für Werke Albreclit Durer's ausgibt, oder welche doch ohne Zweifel dafür gehalten würden, wenn sie das Monogramm dieses Meisters trügen, oder wenn man überhaupt mit Bestimmt- heit sagen konnte, dafs Dürer eigenhändig Bildwerke in Elfenbein, Buchsbaum oder Alabaster geschnitten habe.

Wir glauben nun an einem Werke den Namen des Meisters gefunden zu haben, dessen plasti.sche Werke eine solche innige geistige Verwandtschaft mit den Gemälden, Zeichnungen und Stichen DUrcr's haben, wie sie nicht leicht wieder in den Arbeiten zweier verschiedener Mei- ster angetroffen wird.

Es ist dies eine freistehende weibliche Figur, die Ju- dith darstellend, welche mit der Linken das Haupt des Ilülofernes auf ein ihr zur Seite stehendes Postament niederlegt. Diese unbekleidete Figur zeigt eine bis in das Aeufserste getriebene Naturtreue, welche sich bis auf die hohe Vollendung der einzelnen Haare des Haup- tes und der Nagel an lliinilcn und Filfsen erstreckt. Das Ihnijil dis Ilülofernes zeigt bei gleicher Ausführung edio Gesichtszuge.

Es ist nicht nur der Ihnrnktcr des Ganzen, «< Klier an die Werke Durer's erinnert; sondern auch das Indi- viduelle der weiblichen Gesichtsbililiing, wie der eigen- tliumliche, nur aus einem IlHargcIli'clite bestehende Kopf- putz, ist mit Vorliehe in vielen Werken dieses Meister» angebracht. Die Weichheil der Körperformen ist durch die Naturfarbe des Alabasters erhöht, welcher nur mit künstlerischem (icfilhle dadurch iinchgeholfen worden ist, dafs die Lippen und NN angeii leicht gcrdlhel, die AngApIcl

KüDstlur.

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Anzeiger für Kunde der ileulscheii Vorzeit.

160

Zustände.

Sprache und

Schrift.

Schroibmati;- rialicn.

mit branner Farbe angegegeben, und die Haare iliirch- schillenid vergoldet sind.

Das Ganze beirügt in der Höhe 11 Pariser Zull, in der Breite 5 Zoll.

Auf dem Piedestal, auf dem das Ganze ruht. Iic.«l man in vertiefter und vergoldeter Schrift: „KOiNHAD UEIT AVS WOKiMS".

Da diese für die Kunstgeschichte der Dürcr'schi'n Periode so wichtige Arbeit in genauen GjpsabgUsse n wohl bald in mehrere Museen und Sammlungen gelangen wird, so ist anzunehmen, dafs sich in Folge der Ver- gleicbung bald mehrere Sculplurcn als Werke dieses Mei- sters herausstellen werden.

Wenn auch schon der Name Konrad Meit in Nagler's KUnsllerlexikon genannt wurde, so war uns doch nicht gesagt, dafs er aus Worms stammt, und wir sahen noch kein so ausgeführtes Werk von ihm, welches uns, mit seinem Namen versehen, als Anhaltspunkt zu künftigen Forschungen halte dienen können.

Diese Statuette befand sich früher in dem k. Elfen- beinkabinet in der Maxburg zu München, wo es wenig beachtet wurde; von da war es, ganz verborgen, in Ver- gessenheit gerathen und befindet sich nun in dem baye- rischen Nationalmuseum zu München.

Zar FrnKP »nrh dem Aller tier frülieMten Papier urkuniieii.

Das germanische Jhisenni he.'-itzt ein interessantes Aktenstück, auf welches wir im Interesse genauer Nach- forschung durch competente, der obenbezeichiieten, atuh technische Schwierigkeilen einscliliel'senden Frage gewach- sene Persönlichkeiten hicmit hinweisen möchten.

Das fragliche Schriftstück ist keine l'rkunde im eigent- lichen Sinne, sondern ein Schreiben, auf slaikeni Papier ohne Wasserzeichen, circa 8'' lang und 2" 2'" breit, briefförmig zusammengelegt und mit den Kesicn eines grü- nen, zum Verschlusse dienenden Wachssiegcis versehen. Da auch der Inhalt des Schreibens nicht ohne Interesse und ganz kurz ist, Ihcilen wir denselben völlig mit, unter Auflösung der vielen Abkürzungen.

„Enicho dei gratia cpiscopns frisingensis viris di- gcretis ac in Christo sibi dilectis dominis G. decanu toli- que capitulo ecciesie | Inticensis salutem cum nlTeclu sem- per hencuülo et sincero. Quin sernitores (iDuiinoriim i't consanguincorum nostrorum illnstrinm ducum Karintliic ad expcdicionem conucjcali de Karinlliia et (C)arniolin*)

*) Ein Loch im I'npier hat eimn Thcil des cl und des C hinweggenommen.

sursiim ascensnri per Inticam*) vel ejus terminos fur- tassc I transihunt sinceritatem uniuersilatis vestre requi- rimns et hortamur quatenus nostros ac ecciesie vestre Inticensis homines et Colones permoneatis ut animalia ceterasque res suas de quibus c.x tali transitu imminere fürmidant periculum ad loca secura | perferant et tradu- cant. Datum in Lak. in die beati Ypoliti Martiris. Als Aufschrift : ,,Emichonis episcopi dilecti sibi dominis G. decano tolique capitulo ecciesie Inticensis" und von an- derer, aber gleichzeitiger Hand ,,amicabilis auisatio Epi- scopi frisingensis facta ca|iitulo ne dampnum patiantur ipsi et eorum homines per exercitum."

Leider ist die .lahrzahl nicht beigefügt. Bischof Emi- cho safs (nach Mooyer, S. 39) von 1283, Jan. 24. bis 1311, Juli 28. Die Schriftzüge stimmen mit dieser Zeit uherein.

Dr. Frhr. Koth v. S ch reck c n st ein.

') Innichcn, Collegialstifl in Tirol.

Zur Ge«it>Iiielite fler iTIuMikliiM(riinieii<e.

Von R. V. Rettberg in München.

Der Aufforderung im Anzeiger gemflfs, folgt hier eine kurze Uebersiclit, die ich jedoch, um nicht zu viel Haum in Anspruch zu nehmen, hier erst mit der KuroUngcr- Zeil hef,'i[inen will.

Zur Kirchenmusik bediente man sich damals nament- lich der Tuba, vermuthlich Jenes langen und graden II or II es, in dessen Klang der Cborgesang einstimmte; „mox tuba Theutonis clare dat rite boalum, quam seqni- tur clerus protiiius atqne chori" E. Nig. 4, 435. Auch im Beownlf kommen aul'ser der Harfe (,,liearpan svög", Beo. 89) hörn und hyman (2943), vermuthlich Krumm- horn und jene grade Trompete, vor Gewissermafsen ge- hören hierher auch die Glocken, über welche ein ander illiil das Nähere. Bei den .Ausgrabungen von (Ibcrllaclit in Württemberg, welche der Zeit vom 4. 8. Jlidt zuge- schiii Inn werden (vgl. „die Ileidengrnlier am Lupfen bei Oberflachf, aus Auftrag des VVürttemb. Alterlh. -Ver- eins von v. Durrich und Wolfg. Menzel, 8. 10, II), will man sogar auch schon eine hölzerne Fiedel oder Geige gefunden haben.

Vor Allem aber gehört der ältesten Zeit bereits die u citer ausgebildete Sackpfeife, niimlich die Orgel an, welche jedo<h zunächst nur eine einfache Windorirel war. Schon unter Kaiser Julian, also im 4. Jhdt., wird sie gc- iinniil (vgl .Inliani opp. cd. Spnnheim , nppcnd. p. 9. 10), und der Frankenkönig Pipiii erhielt eine solche im J.

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Anzeiger für Kiiiidc der deutsclieii Vurzeit.

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757, da er grade zu Compiegiie sich befand, von dem griechischen Kaiser Konslanlin Kopronymus aus Konstan- tiuopel, wo man sich dieses Instrumentes bei OlTentlicIien Lusthariteileu zu bedienen pflegte, zum Geschenke Einh. ann. a. 757. Eine zweite Orgel erhielt Karl d. (jr. vom griech. Kaiser Michael, und er begründete mil ihr, indem er, sie ihrer ursprünglich weltlichen Bestimmung entziehend, sie dem Dome zu Aachen übergab, die spä- ter immer mehr ausgebildete Kirchenmusik. Vgl. E. Nig. 4, (j39. Näher beschreibt sie der Mönch von St. Gallen : Griechische Gesandte, welche zu Karl d. Gr. kamen, brach- ten sie unter allerlei andern Musikwerkzeugen mit. Karls Werkleutc sahen sie behufs der Nnchbildnng. die ihnen leicht wurde, sich genau an, nanienllicli aber ,,illiui nui- sicorum Organum praestanlissimum qiiod dolus ex aere conflalis follihusqne taurinis per lislulas aereas mire per- flantibns rugitum quidem lonilrui boalu, garrulitatem vero lyrae vel cymbali dukediiie coaequabal. (Qiiod uhi po- situni fuerit, quamdiuqne durnverit et quomodo inter alia rei publicae post dampna perierit, non est hnins loci vel temporis enarrare) Mon. Sang. 2, 7.

Sodann meldet sich 826 bei Ludwig d. Frommen ein Presbyter, Namens Georgius, ans Venedig, VYelcher ver- spricht, eine Orgel nach griech. .\rt zu bauen, und freund- lichst empfangen wird, da er etwas biete, was zuvor im fränkischen Reiche nicht im Gebranch gewesen wäre. Anon. vita Illudow. imp. 40 und Eiiih. ann. a. 826.

Für die Kcnntnirs der Musikwerkzeuge zur Zeit der der Sächsischen Kaiser (911 1024) ist das Psalterbuch der Bibliothek zu Stuttgart von höchster Wichtigkeit, in- dem wir hier durch die eingefügten Federzeichnungen ein klares Bild derselben erhallen. Zunüchst ist daselbst ein Horn abgebildet in Form eines einfach gebogenen Kuhhornes mit einfacher Fassung, welches beim Blasen so gehalten wurde, dafs das Schalloch in die Hohe ge- richtet war ; noch finden sich derartige Ilörner von El- fenbein, auch mit Bildwerk verziert, in einigen Kunsl- kammcrn, wie z. B. zu Berlin Sodann die Harfe oder das PsaKcr, ein mit einem Giebel versehener vierecki- ger Rahmen, innerhalb dessen die Saiten von unten nach oben aufgezogen sind, und den der llnrfncr sitzend zwi- schen oder auf die Kniee zu stellen pflegte. Ferner die Zither oder Lnnte, noch ohne Schalloch im Klangbo- den, in Form eines liijiglicheu, an den vier Ecken abge- rundeten, mit einem Hals versehenen Brettchens, über welches der Länge nai h 1 oder 5 Saiten gespannt sind, die mil einem Schingkiel berührt werden, wtdirend die Finger der linken Hand durch Aufdrücken nnf dieselbeu den NN'echsel der Tone bedingen ; am untern Bande der Lunte ein runder oder dreifach eingekerbter Knopf, wel-

cher die Saiten unten festhalt; am oberen Ende des Hal- ses der Knopf desselben oder der sogen. Kragen, in Form einer Bund- oder Spitzscheibe, auf welchem die einzelnen Saiten je mit einem Knopf aufgezogen sind. Die zu jeuer Zeit sogen. Cymbeln sind zwei, gelbmetallene Becken an zwei langen Stäbchen, welche zuunterst mil einander ver- bunden sind. Die Hand fafste das eine SUbchen und durch Rütteln desselben schlügen die zwei Becken ertö- nend an einander. Solcher Cymbeln werden auch in je- der Hand ein Paar gelragen, von Frauen wie von Män- nern, und sie dienten namentlich auch in der Kirche zur BenUiiiiiig des Gesanges und der Orgel ; ,.el laudem Deo simul universi clamore, quo quisque poterat, in organis nihiliimiiius et cymbalis et qnncumquc signo laeticiae personueiunt." Ruotg. 13. Die Orgel endlich besteht aus nebeneinander, wie bei der Hirtenpfeife, auf einem einfachen Gerüste aufgerichteten Pfeifen, in welche die Luft durch einen mit Sehlauchen und einer Handhabe ver- sehenen, auf dem Boden liegenden und von Männern ge- tretenen Blasbalg eingeführt wird (Abbildungen in Hcf- ncr"s Trachten, I, 53. 74. 75).

Unter den Fninkisclmi Kaisern (1024 1137) hat das Horn Jfigerhorn noch die frühere Form; die Harfe dagegen ist nicht mehr viereckig, sondern dreieckig, wie die Bilterschildc dieser Zeit, wobei die Sai- ten mit der dem Spieler abgewendeten Seile parallel auf- gezogen sind, so dafs sie natürlich auf die andere, ihr zu- nächst liegende Seile spitzwinklig zulaufen und, wie dort die tieferen, so hier die höheren Töne liegen. Im angel- säi'hs. Gedicht ,,Ph6ni.\" werden Trompeten (byman). Hör- ner (hornas), Harfe (henrpan ), Orgel (organon) und Snck- pfeife (sv6g-Ieother) erwähnt; Phon. 134. (Ausg. v Grein.) Sodann tritt uns jetzt die Geige oder Fiedel in be- stimmter Zeichnung entgegen und zwar in Form des Lan- gendurchschniltes eines Rettichs oder einer Birne, die auch die Bitlerhclme, Geföfse u. s.w. jetzt oft haben, drei- saitig und auf dem Scliallbrett oder sogen. Sangboden, zu beiden Seiten des Saitennufzugs, je drei Rundseheiben, vielleicht bereits Scballucher ; unten der Soilenhalter, oben ein runder Knopf: Wirbel zum Spannen der Saiten noch nicht sirhtbar. Die linke Hand greift die Tone, die rechte führt den Bogen,

Endlich soll um diese Zeil bereits das (jedoch nur noch cinsailige) CUvichord und ("Invirymhel von Guido v. Arezzo erfunden worden sein; doch dürfen «ir dabei keineswegs an unser Klavier denken, sondern «ol nur all das Monochord

(Forlseliung folgt.)

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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Land P.Leute, leber llorfeliifrleiliinicoii iinil «irenziveli- Dorfwesen. reil von ^larkeii. (äaiieii und liiiiiilfrii.

Von Friedrich Tli u d i cli um, l'rivatdoccnten an der Uni- vcrsilüt Gießen.

(Schlufs.)

Häuser aujierhalb des Dorfgrabens zu .«teilen , war wol an vielen Orten gegen das Herkommen. Im .lalire 176!) verweigern die Märker der Altenstadler Mark das verlangte Bauholz für Wohnhaus und Stalliiug, sofern dic- selberj außerhalb des „Hain-friedens" anf^'eschlagen wer- den sollten. Doch soll aus diesem vereinzelten Fall noch keine feste Regel hergeleitet w erden. Dagegen lä(it sich mit ziemlicher Bestimmtheit behanpten, daß nur die al- ten, ursprünglichen Dörfer von Haingräben umgeben sind, nicht auch die kleineren, wol erst später und unter be- sonderen Verhältnissen (z. B. mit Erlaubnifs des Königs, des Grafen) in der Dorfmark entstandenen Ansicdlungen. Nachweisungen hierüber an einem andern Orte.

Das Dorf in seiner Umzäunung hatte einen besondern Frieden. Alle Fehde war darin, auch an den drei Wo- chentagen, wo man sonst nach den mittelalterlichen Reiclisgesetzen sich der Person seines offenbaren Feindes ungestraft bemächtigen konnte, gänzlich ausgeschlo(ien. Wurde an einem der zur Fehde freigegebenen Tage .le- mand bei der Verfolgung seines Feindes wider seinen Willen durch das Ungestüm seines Bosses über den Zaun des Dorfs gelragen, so mufste er augenblicklich die Waf- fen von sich werfen und vor der Obrigkeit des Dorfs, oder jedenfalls nachher vor dem höheren Richter, schwö- ren, d»j5 er nicht aus Vorsalz den gehegten Dorfraum be- treten. Ileinrici regis treuga, 1230. l'ertz, leg. 11, 207: §. 2. Ecclesie, cimiteria, aratra, nuilandiua, ville infra sepes suas, eandem pacem habebunt. §. 3. Quicun- que habet manifestum inimicum, et (lies: eum) in feria secunda, feria tertia, feria quarta, extra predictas res et loca in persona et non in rebus ledere potest. %. 5. Si eliquis in dicbus vel in quibus hostem suum ledere potest ipsum insequatur, et equus contra voluntalem suam infra sepem ville eum pertulit, arma deiciat, tarn princi- palis quam complices sni ; et si timore persone statim in eadem villa iurare non audct, postmodum coram iu- dice, quod non sponte intravit, iurahit. Sachsensp. 2, 66 : Alle dage scolen urede hebben kerken unde kcrkhouc, iindc iowelk dorp binnen sincr groue unde tuoe ; d. h. Alle Tage sollen Frieden hoben Kirchen und Kirchhöfe, und jeglich Dorf innerhalb seiner Grdben und Zflnne.

Es steigert aber auch die Schwere von Verbrechen und Vergehen, wenn sie innerhalb des befriedeten Dorf-

rnums, oder auf dem zunächst daran stoßenden Grund verübt werden, l'pl M. c. 12 ^ 1. p. 142 nach Wilda, Strafr. d. Germ 241 ; .,Wird innerhalb der vier Gränz- zäune (innau fiurae tomplae rn ) , welche die Dorfleule (byaeman) zusammen haben, einer von denen, welche daselbsl ein Haus und lleimath haben, erschlagen, oder (iO Faden von dem GrSnzzaune, so wird er wie einer, der in seinem Hause erschlagen worden, vergolten."

Auch für die Begründung der Competenz des Landge- richts oder aber des Dorfgerichls scheint es von Einfluß gewesen zu sein, ob das Vergeben In- oder außerhalb der Dorfzäune verübt worden war, obwohl erst eine größere Zahl von Belegstellen feste Anhaltspunkte ge- währen können. Weisth. v. Hullengesaß. 142C. Gr. 3, 425 : ,, Schlugen sieb Izwcne oder mee inn den bannelzu- ueii desselben dorffs" u. s. w. Weisth. auf d. Lands- lnTg, 1430. Gr. 1, 472: „Wann sich zween auswen- dig den bannzäunen in dem feld mit einander schlügen" usw. Weisth. V. Rorbacb. 1460. Gr. 3, 433 : „Dann wai von kleynen bussen (lies: freveln?) in den vieren faU thersucln gescheen, dieselbe habe man zu Horbach geru- get und do verleydiget" (nicht im Landgericht vor Or- tenberg )

Im J. 1270 verpfänden die Herren von Eppenstein den Grafen von Kalzenelnbogen und Werlhcim die Ein- künfte der Dorfer Cleesladt, Großaulieim, Kleinauheim und Haiiisladt (oberhalb Hanau) zum Selbstbezug, je- doch: „exceplis majoribus emendis, scilicet homicidiis perpetratis, blulrunst, et hiis similibus, de quibus nobis in judiciis, que lanlgerichle dicunlur, nostre comicie attinentibus satisfactio exhihetur et emenda; que judicia homines villarum prescriptarum qnerenl, sicut hartenus consueverunt. Minores vero emende, videlicet dissencio verborum, evaginatio gladiorum et hiis similia, que in- fra hannzüne co m mitten tur, cedent comitibus anle- dictis." (Archiv f. hess. Gesch., 1, 510 nach Joannis, spicileg. t. 1. v. p. 291). ,,Were auch also das bynne der fallcr siilen das eyn büße gefiele" u. s. w. J. 1303. (Baur, hess. Urk. Nr. 325, S. 233, Z. 20 ist dort statt worden: wonden, Z. 5. st. warmol : watmal zu lesen )

Die folgenden Stellen sind, weil sie AusnahmsverliSlt- nisse bolretTen, als Beweis allerdings nicht zu brnurhen, mögen aber doch hier lincu Platz linden. Guden I. H.')2. .1 1201: ,, Alias antcin predicti frolres de Rikkem- bach ter in anno possiint in strnln communi indicio pre- sidere in villa predictn ; et ibidem omnes excessns et fncln, (|ne inier quntiior vnlvns ipsins ville Ileidehach, (|iie valledor dirnnlur, contingnnt seil emergunt, in sirola publica sine dispendio cuinslihel iudirnre. (Hinter einer-

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Anzeiger fiir Kiiiule der deutsclicti Vorzeit

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gunt ist, «ie hier geschehen, ein Komma zu setzen, und das bei Gudenus hinter publica stehende zu streichen).

Im .1. 1534 werden als Lehiisohjecte aufgeführt (nach llaltaus, unter Zaun): „das dorf Bnbendorf mit gericliten vber hals vndt handt, so weitt die zeune ader grebeii be- schlie|Jcn, vnd auf dem felde die erbgericht. Das dorf Kuppersdorf mit geiichten vber hals vndt handt, in den zeuneii, vnd erbgericht in den felden, u. s. w. Item das dorf Kusennfas vnd die obergerirht, als ferne die zeune wenden, in vnd vnib dasselbig dorf." Wenck, 1, Nr. 202. J. i'i'ib : ,,und spriihcn : daz her Heinrich Byz zu Zorne binnen den valdorne alleine fait und leheu- here ist, der heren leclits unvergessen, alz iz hir ist kom- men. 31e sprechen wir, daz uzewendig der zune here Sifrid und neben l'uide und lehenhereu sint gliche herii Heinrich Bjz, an walde, an wasser, an weiden, nach marzalen alz si hüben drinn haut" (neben =; nelTen. Bei Wcnck ist unrichtig „nebenfoide'' gedruckt).

Ob sich aus Vorstehendem etwa Folgerungen zur Auf- hellung der Streitfrage über Stellung und Bedeutung des Frankischen Tunginus ziehen lassen, erlaubt der Raum hier nicht weiter zu erörtern. Die angelsächsischen tun- scipes und der tun-gerefa (s. Lappenberg, Gesch. V. England, I, 582) erscheinen aber gewifs jedom wohl verstandlich

Schlic(ilich ist noch einiger Formeln aus den \A'eis- thUmern zu gedenken, deren .1. Grimm in den Rechtsal- terthumern, S. 277 u. 278 etliche zur Unterstützung der von den namhaftesten Rechtslehrern getheilten Ansicht beibringt, „da(i der Adel alle (seine) Guter unabhängig, wie der Künig die seinigen, verwalten und die darin ge- 8e(5enen Unfreien selbst vertreten durfte, ohne Einmi- schung öfTentlicher Beamten" Hierher gch()rt das Leng- furter Weisth. 1448, Gr. 3, 574: Die ScholTen zu Leng- furt Hl Franken wisseir, da|i der Herr von Wertheim ,,sie auch zu besch Hessen habe mit den vier feld- t boren." iNauheimer Weisth. v. 1431) (Beschreibung der Hanau-WUnzenb. Lande, Urk. 102) : „und sye auch nymand wnhnhalTtig daselbst, den die vallthorc besliesen, fryhe, danne pristere, edel-ludte, eins herren von Ha- nauwe foydt, und des dorlTs-knecht, den man nennet ein buddel." Bei Grimm, H. A. 278 ist der wichtige Nachsatz: „danne" u. s. w., weggelassen, welcher be- weist, was auch sonst feststeht, da[i hier nur von Frei- heit von Steuern und Diensten die Hede ist. Die Bewoh- ner von Nauheim waren keineswegs allesammt persön- lich unfrei, und noch weniger die Bewohner der Stadt, oder auch des Landgerichts vor Ortenberg ; auch bezüg- lich der übrigen Dörfer und Gebiete, über welche flhn- lirlii- .•^teilen beieebracht werden, niu|i dies bis zum Be-

weis des Gegentheils behauptet werdeu. Das Hecht, seine Leute mit den Fallthoren zu beschliejien, wird aber ferner in jenen Weislhumern offenbar niemand an- derem als dem Landesherrn zuerkannt: zu Lengfurt den Grafen von Wertheim, im Bheingau dem Erzbischof von Mainz; zu Ortenberg könneo unter dem Junkher nur die Herren von Hanau und von Eppenslein, welche zur Zeit der .Abfassung des Weisthums, im J. 1372, Landes- herren dort «areii (Landau, \\ ellereib. 119), verstanden sein, keineswegs ein von der Landeshcrrscliaft verschie- dener Adlicher. Wirklich ist die Formel : ,, einen mit ThUr und Thor beschlie|ien" weiter [jichts, als ein Aus- druck für obrigkeitliche Gewalt, wie auch Haltaus, S. 1785 es richtig erklart: „aliquem tutelae ac ditioni suae habere subiecluni." Der Austritt aus dem Unterthans- verband wird in ahnlicher handgreiflicher Weise ausge- drückt; z. B. im Bingenheinier Weisth. v. 1434. Gr. 3, 438 : „Auch wolle dieselbige fraw oder derselbe man Widder hinweg ziehen, oder wer in dem gericht sitze dem soll man die fahler ufthun und inen ziehen lassen, wo er hin wolle, doch da er ichtes schuldig were, das er dasselhige zuvor bezale."

In der That gehört denn die Annahme einer Immuni- tät des Adels in obigem Sinn, so allgemein sie auch noch sein mag, zu denjenigen hergebrachten, theih>eise sogar von ausländischen Zuständen hergeleiteten Lehren, deren Ucberwiiiduiig und Widerlegung durch fortgesetzte und unbefangene Forschung schon in nächster Zeit vorauszu- sehen ist.

lieber alte Cieuirliie.

Von Dr. J. Müller.

II.

Ar. 1.

Erzeugung u. Erwerb.

llundi'lsniltlrl. G.wiohlc.

(/?5iw.r'"?^

i\r. 2.

Ein dem germanischen Jluseum ingehflrige.'! Kil.ilrhon, 9'/4 pnr. Zoll laue und rlienso 4'/. breit, enthält :i<i Gold-

167

Anzeiger für Kunde der deulsclion Vorzeit.

168

gewichte, deren Bouennung rlaneben gcschriclirii steht, und die mit Geprfigeii versehen sind, «eiche ihre Erlflu- terunsr durth eine Abhildniiff am innern DecUel des Käst- chens finden. Diese Abl)ilihiiig selbst enthalt anrscr<lem die gedruckte Benennung der einzelnen Stücke, ferner die Werthaagabe in hamburg. Mark und Schillingen, lieber diese vgl. 0. C. Gädcchcns, hamburg Münzen und Med. II, S. 189. Auch enthalt die gedruckte Abbildung Tolgende Bemerkungen: De krusaten wicht meii mit dem Vngerschen Gülden. Recht Koepmans ge- wicht. D e s s e man k a n alle o 1 d e Gewichten w e d - der tho rechte makcn. Desse Gewichte vindct men tho kiipe tho Hamborch vp der TrostbrUgge, by Hans van Breda, se syn recht vorlykct. Auf dem Hände des Kastchens steht geschrieben: Rechtt koepmans gewichtt. De krusalt wichtt men mith dem Vngeri sehen gulden. Ueber der OelTnung, worin unter einem Deckel die Asse liegen, befindet sich die ins Holz geprefste Jahrzahl 15 87. Die Ueberschiiriin über den messingenen Gewichten sind gleichzeitig.

Im Folgenden geben wir: 1. das gegenwärtige Ge. wicht der einzelnen Gewichlstücke nach einem moder- nen Dukatengewicht, das hier in Nürnberg und zwar vor Kurzem angefertigt ist; dieses stimmt übrigens genau mit dem Dukatengewicht von 1587 Auf das DnUaten- gewiclit werden 65 Asse, auf die kölnische Mark 4352 Asse gerechnet. Vgl. Hofmann, MünzschlUssel (1683), S. 74 fg. 2. Von den darnach geprägten Münzen die Stückzahl auf die rauhe Mark und die daraus sich er- gebende Schwere des einzelnen Stückes. Benutzt ist hier llofmann, Taf. I, p. 288, der seine Angaben, jedoch ohne nähere Erklärungen zu geben, Friesen's Munzspie- gel (1592), S. 179 entnommen zu haben scheint. Die- ser sagt in Bezug auf die Kronen : „Nun seyn noch et- liche eintzelen E.xtraordinaricn vnd Extra vaganten in den Niederländern geschlagen, die kürtzlich in folgen- der TafTeln angezeigt, jhre Wichte vnd Valor, was sie gelten, als auff Troische gew ichte, vnd den Ta.xt zu Antorll', Anno (15)80 vntern namen de|i Königs von Hi- spaiiieu aii|Jgangen, der etwas geringer angeschlagen, dieweil das (iolt der zeit vndl der endls die vberhandt genommen. Die Eschen seyn nach Cöllnischen gewichte, 68 auff ein Otii'it vnd 60 aulT einen Rheinischen Golt- gUldcn. 3. Die Stückzahl auf die kölnische Mark, wie sie von llofmann, Tab. II berechnet ist. 4. Den Feinge- halt, b. Den Werlli in Tbalern und Groschen nach Frie-

sen's Tabelle. 6. Die auf der Abbildung in nnserm Käst- chen mitgetheilte Werthangube in hamburg. Mark und Schillingen.

Die W'erlhaiigabe nach dem heutigen Curse unterlas- sen wir darum, weil der Preis des Goldes schwankend und nach den verschiedenen Orten veränderlich ist. Be- kiinntlich wird die Mark in 8 Unzen, 16 Lotb, 24 Karat, C4 Quentchen, 256 Pfennige, 288 Gran, 512 Heller und 4352 Asse getheilt. Hieraus ist das Probiergewicht ge- nommen : bei der Legierung rechnet man für Gold nach Karaten, für Silber nach Lotheii, indem man für das Gold die Alark in 24 Karat, den Karal in 12 Gran; für Sil- ber die Mark in 16 Lolh, das Lotb in 18 Gran abtheilt. Eine Mark des reinen Metalls heifst dann eine Mark fein, oder für Gold 24knralig, für Silber ICIothig. Die le- gierte Mark heifst bekanntlich die rauhe Mark, und so viel sie an reinem Metall enthalt, so viel karatig ist sie für Gold, oder lothig für Silber. Ist Korn und Schrot einer Münze bekannt, so lüfst sich darnach ihr Werth bestimmen, nämlich der \Nerth des feinen Metalls, wel- ches sie enthalt, da, zumal beim Gold, der Zusatz nicht in Anschlag gebracht wird.

In Nürnberg kostet nun das Dukatengewicht (65 As) Gold zu 24 Karat fein 5 11. 48 kr. , zu 23 K. 5 11 33 kr., zu 22 K, 5n. 18 kr., 21 K. 5 11. 3 kr., 20 K. 4 0. 48 kr., 19 K. 411. 33 kr., 18 K. 4 11. 18 kr. Tiefer hinunter ge- hen die naclifdlgend aufgeführten Münzen nicht. Die Dif- ferenz von Karat zu Karat ist also 15 kr , was für den Gran 1'/» kr. ausmacht. Vermittelst der gegebenen Schwere (in Gran nach kölnischem Gewicht) und Gehalts ist die Berechnung der einzelnen Munzsorten also sehr einfach. Der Portugaleser wiegt 650 As und ist 23 K, 11 Gr. fein ; er hat also in Nürnberg folgenden Werth :

65 As (Dukatengewicht) zu 23 K. 11 Gr. fein = 511. 46V« kr-

650 (Forlug.): 65 (Duk.) = 10 X 5 ü. 46'/» kr. = 59 0. 50 kr.

1. Doppeldukaten: 1) 2 Dukalengcw icht und 1'/» As, 2) 35 Stück auf die rauhe Mark Iroyisch soll wiegen 130 Asse, 3) '.iVU Stück auf die köln. Mark, 4) Gehalt 23 Karat 8 Gran, 5) Galten im .1 15S0 3 Thnler. 6) im J. 1586 0 Mark 4 (J.

(Fortsetzung folgt.)

(Mit einer Beilage.)

Verantwortliche Redaclion :

Dr. Kreih. v. u. /,. ,\ufsr'l.<. Dr. .V. v. Eye. Dr. G. K. Frommnnn. Dr. I'rhr. Ilulli v. S cli re ckcnsl e in.

Verlag der literarisch -artisliachen Ansl.ill des germanischen Museums in Nürnberg.

U. E. Scbnid'ficlie Btlc)i()rlirUrrfi.

BEILAGE ZUM A^ZEI(iEK FÜR KUNDE DEIl DEUTSCllEX VORZEIT.

1860. JN^ 5. ^^"^ '-'■ Mai.

Chronik des gcrmaiiischcü Museums.

Der Bepinn der schonen und lu AusflUpen einlndenden Jahreszeit hat dem Museum bereits eine liemliche Anzahl von Fremden rupeführl, und wir dürfen mit Zuversicht die Erwar- tung ausspreclien , dafs der immer grOlserrn Umfang erhal- tende Kremdenbesuch die Kunde von der unauspeselzten Ihä- tipKeit in den Mauern unserer nationalen Ansiall mehr und mehr verbreiten und zum fiedcihen derselben fruchtbringend machen werde.

Ali erfreuliche» Zeichen der Theilnahme können wir be- richten, dafi die in Berlin von ausgezeichneten wissenschaft- lichen Kräften zu Gunsten des Museums gehaltenen Vorlesun- gen, deren bereils in Nr. 12 v. J. gedacht wurde, einen Rein- ertrag von IM Thalern gewfihrt haben. Dieselben werden xnr Beschaffung einer mit Inschrift versehenen Gallerie in der Kunsthalle verwendet werden. ' ''■"•* •('''-'■•'' •' ■''"'-'«

Se. Erlaucht Graf Karl von Schlitz, genannt von Görli, in Schlitz zeichnete einen Jahresbeitrag von 12 fl. und Se. Erlaucht (iraf Eduard von Solm.s-Rodelheim in .\ssenheini einen desgleichen von 10 (\. Baron v. Rothschild in Kranlifurt a. M. gab ein Geschenk von 200 fl. Der Stadtrath von Göppingen zeichnete einen Jahresbeitrag von 5 fl. : ebenso bewilligte die Turngemeinde in Biberach einen Beilrag

Dagegen haben wir auch mit aufrichtigem Bedauern den pani unerwartet erfolgten Tod des um die Kunde des deutsch- mittelalterlichen Lebens !>o vielfach verdienten herzoglich-sach- ten-mciningCDichen Hofralhs, Bibliothekars und Archivars Lud- wig Bechslein in Meiningen zu berichten. Das Museum verliert in demselben ein Mitglied seines Gelehrtenausschusscs.

Eine neue Pflegschaft wurde in II a mbu rg errichtet.

Der Zahl derjenigen Buchhandlungen, welche das Museum durch Ueberlassung eines Freiexemplars ihrer einschla- gigen Verlagbwerke fordern, ist ferner beigetreten:

Ludwig Schmidt's llorhücbhandlung in Duiiaueschingen.

Kur die im Folgenden verzeichneten Geschenke sagen wir biemit unsern betten Dank :

I. Für das Archiv.

3. Bär, Buchbiiniller u. Anlii[uar, zu Frankfurt n. M. :

1709. Lihenlinif des Giilz vom Rotenhan d. Alt. zu Hcnt- weinsd<irf. 1107. Pgm.

Ctintler, Rezlrksgerichlsacccssisl, zu Nilmberg:

1710. Spruchhrief d. Ralbet d. Stadt Lindau. 145a Pgm.

1711. Kaufbrief d. Oswald .Sutler u. Hans Feller zu Lindau. l.VJÖ. Pgm.

1712. Kaufbrief de« Hans Nagel, Zunftmeisters d. Fischer zu Lindau. 15:^9. F'gni.

1713. Tauschbrief des Horbiii Kawalz zu Lindau. ir>.''>8. Pgro.

1714. Kaufbrief d. Joh. Baptist Grubcl zu Linduu. 1[>[>8. Pgm.

P. Sieg'hardt, Schriftsetzer, zu Nürnberg : 1715. Schirmbrief d. rOm. Königs Wenzeslaus für d. Katha-

rinenkloster zu Nürnberg. 1376. Pgm. 171G. Gerichlsbrief des Schillh. Gabriel Nutzel zu Nürnberg

über die lleirath d. Berth. Niilzel. 1491. Pgm.

II. Für die Bibliothek.

T. Gar, Sladibibliothekar, in Trient :

8905. Dcrs., bibliotcca Trenlina etc. Disp. XII— XY. 1860. 8.

A. W. Hayn, k. Kommerzienrath, in Berlin :

8906. L. Schneider, das Buch vom rolhen Adler-Orden. 1857.2.

B. StUIfrled, Graf von Alcanlara, k. pr. Kammerer, Exc., in Berlin :

8907. Dcrs., geschichtliche Nachrichten v. Geschlechte der Stilllried von Rallonitz. 1. Bd., 2. Abth. 1860. 2.

Ä. Fahne V. Roland, Gutsbesitzer, Friedensrichter, za Fahnenburg:

8908. Ders., d. Dynasten, Freiherrn und Grafen v. Bocboltz. 1. Ud. 2. Abiheil. 1859. 2.

8909. Ders., die Herren und Freiherren v., Ilövel. 1. Bd. ISliO. ?v.!..rurjy .i, ,!in(| .,{ , .- .,„ .J .a

8910. Dcrs , d. Grafschaft n. fr. Reichsstadt Dortmund. 4. Bd. 1859. 8.

8911. J. Niesert, d Recht des Hofes zu Loen. 1818. 8.

8912. Cl. A. Schlüter, Trovinzialrecht der Provinz Westpha- len. I. u. 2. Bd. 1829-30. 8.

Satzlng^er, Kaufmann, in Hohenburg :

8913. A. H. Spclla, d. Kluge Narrheit . . . ins Teutsche ver- setzt durch G. Fr. Messerschmid. 2 Thie. 1615. 8.

8914. Griphangnus, Fabro-Miranda (G. Fr. Messerschmid) von des Esels Adel. Vnd der Saw Triumph. 1617. 8.

Hug'O Brendel, Banquicr, in Berlin:

8915. J. V. Homiajr, Wien, seine Geschicke und seine Denk- würdigkeilen. 1.— 9. Bd. 1823-25. 8.

8916. Beschreibung dir beiden neuerbauten Thürme auf d. Friedrirlis.siadlir MarKle zu Berlin. 1785. 4.

J. A. Stargardt, Buchhändler, in Berlin:

8917. BUcherschalz der deutschen National -Literatur des 16. u. 17. Jahrh. 18.54. 4.

Dr. Sachse, Oberlehrer, in Berlin :

8918. Dcrs., über den Ritter Kci, Truchscfs des Königs Ar- tus. UCO. 8, (Pgr.)

Dr. F. A. Märckcr, Privatdocent, in Berlin : 6919. Zwei Aetenstuike, betr. d. Errichtung eines Denkmals

für Goihe in Berlin. 1,%0. 8. 8920. Honiherg's Zcilachrift f. prakt. Baukunst ; hr.ig. von E. Knoblauch. 17. Jahrg., IL 4—6. 18.57. 2.

171

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

172

.in Vi

8921. J. G. Veiter, clavis lu der Land-Charle des Burggrafth. Nürnberg. 1735. 8.

F. A- Credner, Hof-, Buch- u. Kunslh., in Prag:

8922. C. Ilddcr, Heinrichs IV., Königs v. Krankreich, Plan, dem Ilau.-^e llabstuirg Italien zu entreirsen. 1859. 8.

8923. Marlinus Foloniis. Codex saec. XIII. Teplenus, collat. cvulgalusque a I'. Ph. Klirncs. 18.')9. 8.

O. Ebrhardt, llnivers.-Buchh. in Marburg:

8924. Einladung lur OfTenllichen Prüfung der Schüler dp« Kurfürstl. Gymnasiums zu Marburg. 1860. 4.

O. P. Aderholz. Buchh., in lireslau :

8925. Robe, zur Urgeschichte der Donauländer zwischen Naab n. Theifs. 1859. 8.

Dr. Paulas Caasel, Professor, in Berlin :

8926. Ders.. Kose -und i\achligall. 1860. 8. Vandeahoeck & Ruprecht, BuchhdI. in Gättingen:

8927. W. Bensell, über das Leben des UIGU» u. d. Bekehr, der Golhen. 1860. 8.

8928. C. Schulte, d. bibl. Sprichwörler d. deutschen Sprache. 1860. 8.

8929. W. Weingarlner, System d. chrisll. Thurmbaues. 1860. 8.

8930. G. Schmidt, bibliotheca hislor.-geographica. 7. Jahrg. 2. Hft. 1859. 8.

Dr. A. Ij. J. Mlchelsen, geh. Justiz- und Oberappell.- Ger.-Hath, in Jena :

8931. Berichte der k. Sachs. Gesellsch. der Wissensch. 1859. Bog. 2 u. 3. 8.

V. Olfer«, k. pr. geh. Rath u. Generaldir. d. k. Museen in Berlin t"*-' '■"'■""'''"■'" •''' •" ii'i''»>'ii'' •" , >•.■'•'" ■»'!'•

8932. Denkmaler u. Forschungen. 18. .Tahrg. Nr. l33: 134. 4. Allgemeine german. Gesellschaft in Nürnberg:

8933. Teut. Mon;ilschrift etc. 1860. 4. Hfl. April. 8. Dr. E. A. Quitzmann, k. b. Balaillonsarzt, in Nürnberg :

8934. Ders., Heisebriife aus Ungarn etc. Neue Ausg. 1850. 8. B. Stillfried Graf v. Alcäntara, k. pr. Kämmerer,

Exe, und Dr. Tr. Märcker, k. pr. geh. Arthivralh und llausarrhivar, in Berlin :

8935. Dies«., .Wonumenia /ollerana. 6. Bd. 1860. gr. i. Dieterioh'sche BuchhdI. in Gottingen: "T ' .

8936. Philologus. Zcitschr. etc. hrsg. v. E. V. Letitscli.' 15. Jahrg. 3. Hft. u. 1. Ruppl.-Bd., 4. H. 1859. 8.

8937 Kr. W. Unger, Ucbersicht der Bildhauer- und Maler- schulen seit Constanlin ä. Gr. 1860. 8. Dr. Beeg, Rektor der k. Gew.- u. Handelsschule in Fürth: 6938. Bruchstucke einer niirnbcrg. Chronik. Pap.-lldschr. 17. .Ihdt. 4. H. Klemm'S Verlag in Dresden : 8939. VV. Schäfer, d. k. Gemalde-Gnileric im neuen Museum zu Dresden. 1. u. 2. Bd. 1860. 8. Iilterarisch-artiatiache Anstalt in Mtinrhm : 8910. •!. I'liilli(is, deutsche Kiiilis- u. Kcchlsgcschichtc. 4.

Aun. 18.59. 8. 8941. Hislorliche Zeitschrift, hrsg. v. Ileinr. v. ^ykeK 1. Jahrg. 1859. 8.

Historischer Verein des Kant. Bern in Bern:

8942. Ders., Archiv. 4. Bd., 2. Hfl.; nebst: Quellen zur Kir- chenreform in Bern. Bgn. 18 20. 8. __

8943. Neujahrsblatt f. d. bernische Jugend. 1860. 4. Dr. DletZ, prakl. Arzt, in Wallenfcis :

8944. G. van Swiilcn, Erläuterungen der Boerhaavischen Lehr- sfttze. 5 Thle. (10 Bde.) 17.55-75. 4.

Frhr. W. v. Maltzahn in Berlin :

8945. Olier vnd nider Knserich, wie auch Böhemisch Journal, 1621. 4.

8946. Exilium melancholie, das ist, Vnlust Vertreiber. 1643. 8.

8947. Chr. Wermuth, Specificatio derer Medaillen od. Schau- Stücke etc. 1698-99. 8.

8948. Ders., EntwurlT derer alten und neuen erkundigten Schwarizb. Mnntzen und Medaillen. 1609. 8.

8949. P. Chrn. Ililscher, Etwas zu d. hircben-llistorie in Alt- Drepden. 1721. 8.

8950. 11. Hock u. Chr. H. Müller, hist.-theol. Denkmahl der in St. Georg neuerhauteu heil. Dreieinigkcitskircbe. 1750. 4.

8951. V. Maripny, Gesch. der Araber. 3 Thle. 17.53-54. 8.

8952. Blicke auf K. Wilh. Müllers Leben etc. 1801. 8.

8953. A. Sommer, Gedenkbuch, enthaltend die Geschichte u. Beschr. des Friedcrichs-Denkmals in Berlin. 1852. 8.

8954. Edw. Dorer-EglolT, kleine Schriften. 1. Bdchn. 1858.8,

8955. Verzeichn. der zur hundenjahr. Geburlstagsfeier Schil- ler's aufgestellten Bildnisse, Handschr., Drucke etc. 2. Abdr. 1860. 8.

O. Ullmann, Kaufmann, in Nürnberg :

8956. Gebete u. Kirchenlieder in lal. Sprache. Pgm.-Hdschr. 4 Bltt. 8.

Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien :

8957. Dies., Sitzungsberichte. Bd. .30, 2. n. 3., Bd. 31, 1.— 3., Bd. 32, 1. u. 2. Hfl. u. Regist. 1859. 8. ' •'

8958. Dies., Archiv f. Kunde Osterr. GeschichlsOucllen. Bd. 21, 2.; 22, 1. u. 2, 23, 1. 18.59. 8.

8959. Dies., Notizenblall. 9. Jahrg. 18.59. 8. 8959 a. Dies., Fontes rcr. Auslriac. 2. Ahth. Bd. 16. ül IS.'

1859. 8.

8960. Dies., Almanach der k. Aknd. d. Wissenschaften. 9. Jahrg. 1850. 8.

Dr. Robert Haas, Direktor elc, in Wiesbaden :

8961. Cetilrallilalt d. diiilschen Cur- u. Badelehcns; hrsg. v. Reib. Il.iiis. 4. Jahrg. Nr. 1 u. 2. 1860. 4.

Gebr. Karl u. Nik. Benziger, Iturhli., in Einsiedeln:

8962. I'. harl ürandcs, die liirrhcn auf <lc r Ufeiiiiu. 1859. 8.

Historischer Verein für das Grofsherzogthum Hessen in Dnrmslndt :

8963. W. Kranck, Geschichte d. ehemal. Reichsstadt Oppen- heim. 18,59. 8.

S. Höhr, BiicIiImII , in Zürich:

8964. Johanni» Viiodurani cbrooicon, hrsg. v. Georg y. Wjfi. 1856. 8.

i.iii I II If.

In«; ; -ili]ini .li'iL .n fu-iu!» i/i .tiiil

173

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

174

R. Herroae, BuchhdI., in M'itirnbcrg;

8965. (j. Siicr, corpusculum inscriplioDum Vitebergensiuni. ,„: 18ti0. ö. 2 Expl.

Dr. W. H. Kolster, Professor u. Rektor der Gelehrlen- schole in Meldorf: 896B. Uers., BruchslUcIte aus der Geicli. des Klosters zu Mel- dorf. iPrgr.) 18.59. 4. 8966 a. Ders., die Einweihung des neuen Schulgebaudes etc. 1860. 4. (Prgr.) Dr. Saafse, Prorektor des (lymnnsiums in Guben :

8967. Dcrs., Beilrage zur Gesch. der Stadt Guben. (Prgr.) 1860. 4.

Frhr. V. Weiser, k. Bezirksger. -Uireklor, in Ndrnbcrg:

8968. Marci Velseri opern liislorica et philologica elc. accur. Chr. ArnoMo. 1682- 2.

Dr. FÜrnrolir, Professor am Lyceum zu Kegensburg :

8969. Geschichls-, Geschlechts- u. Wappen- Calender a. d. J. 17.51. 8.

Dr. F. Flkenscher, Rev. Min. Cand., in Nürnberg:

8970. Kr. S. Mursitin.i, akadem. Taschenbuch a. d. J. 1791. 16.

,, K. franz. Ministeriam des öffentlichen Unter- richts und des Cultas in Paris:

8971. Revue des sociales savanles des deparlcoients. H. serie, t. III. Janv. Mars. 1860. 8.

Ernst laambeck, BucbhdI., in Thorn:

8972. J. E. Wirnick c, Wegweiser diirch Thorn und «eine UmKcbungen. 1846. 8. , i,.,i.il,ii:i'.oii),ri ;•- .['■'■tl'C

897.3. H. llohure, die Belagerungen der Stadt und Festung

Thorn seit d. 17. Jahrh. 2. Abdr. 1850. 8. 8974. J. y. Wernicke, die Thorncr Schülzengilde. 1854. 8. ^975. Pauli Orosii advers. paganos historinr. libri VII. 1857. 8. O. Brückner, Professor an der Realschule zu Heiningen:

8976. Mich. Miiller, die Woblthaiigkeits- .Stiftungen zu Melle- richstadt. 18:58. 8.

8977. K. W. hnochenhauer, d. clektr. Luftthcrmomeler. 1860. 4. (Prgr.)

8978. Heim, qua ratione composita llomericae linguae cpitbeta conformata sint. 1860. 4. (Prgr.)

8979. Hunger, über grammat. Inversionen. 1860. 4. (Prgr.) Hlstor. Verein für Niederbayern in Landshut:

8980. Uers., Verhandlungen. Bd. 6, Hft. 3 u. 4. 1859u. 60. 8. BUndnerische gesohichtsforsohende Oesellsoh.

in Chur :

8981. Archiv fur d. Gcsrhirhle der Hepublik Graubünden, hrsg. von Conrhdin r. Moor. 31. Illt. 1860. 8.

Verein zur Ausbildnng' der Oewerke in München:

8982. Ders., Zeilsrhnfl. 10. Jahrp., 1. Hfl. ISIJO. 2. J. C. Hinrichs'sche Buchh. in Leipzig:

8983. t»irs., Viprleljahrs-Cnialng; Jahrg. 185?, .3. u. 4. Hft. Jahrs. 18.5'J u. 1800, 1. Hfl. 8.

8934. Hanilliuih der (ieographic u. Sliilislik, bocrnndcl durch C. •;. I). Stein u. K. Ilorschrlmnnn, neu In arb. von J. E. WsppauB. l.Aufl. I, 1-8; U, 1. 2; III, 1. 2; IV, 1. 1853 - 59. 8.

8985. J. Overbeck, die archäologische Sammlung der Unirer- »iiat Leipzig. 1859. 8.

8986. Th. Mobiiis, analocla Norrocna. I. Text. 1859. 8. F. "W. Genthe in Eislebeo :

8987. Ders., Rede in der Aula des k. Gymnasiums zu Eisle- ben am 10. Nov. 18.59. 4. Nebst Beilage.

8988. H. C. Fuchs, komisches Heldengedicht, der Muckenkrieg, hrsg. v. K. W. Gcnlhe. 1846. 8.

C. Kühn, Iloroprrnsüngcr, in Nürnberg :

8989. Oiscursus tabvlae genealogicae in qva ad vivum de- monstratvr jvs successionis . . . Joan. Sigismvndi Elect. Brandenb. in ducatibus Cliviae etc. 2.

C. Rafsw^urm, Inspektor der Schulen in Hapsal :

8990. Ders., nordische Sagen der deutschen Jugend crzAhlt. 1842. 8.

8991. Ders., Sagen aus Hapsal und der Umgegend. 1. Samml. 1856. 8.

Historischer Filial- Verein zu Neuburg:

8992. Ders., Colleclaneen Blalt. 25. Jahrg. 1859. 8.

8993. Ders., Jahresbericht f. d. J. 1859. 8.

Dr. F. A. Reurs, qu. k. Professor, zu Nürnberg :

8994. Materialien z. Archäologie, Mythologie, Ethnographie, filtern Natur- und Heilkunde des Kreises Unlerfranken und AschalTenburg. Ildschr. 1860. 8.

8995. Ders., Analecte z. Gesch. d. Forst- und Jagdwesens im Kreise Unlerfranken u. AschalTenburg. Ildschr. 1860. 2.

8996. Ders., Johann Böhm von Aub. 1860. 8.

Dr. E. H. Zober, Professor am Gymnasium zu Stralsund :

8997. Gymnasium lu Stralsund. 1860. Einlad. zur Theil- nahme an d. Feier des 3. Jubiläums dieser Anstalt. 1860. 4. (2 Prgr. mit 2 Beilagen.)

8998. H. Schulze, M-njerijgtg nt]yeiox>j<:. 1860. 8.

8999. Ders , Bede zur Vorfeier des hundertjahr. Geburtsfeste» Fr. v. Schillers. 1859. 8.

9000. Drei Schill -Lieder. 8.

C. Hing^st'sche Buchhandl. in Stralsund :

9001. E. H. Zober, urkundl. Geschichte des Siralsunder Gym- nasiums. 6. Bcilr. 1860. 4.

Palm'S VerlagsbuchhdI. in Erlangen :

9002. J. P. HnrI, Encyklopudie d. gesammten Geldswissen- schaft. 1. ThI. 1806. 8.

Dr. Rnd. v. Raumer, Univ. Professor, in Erlangen :

9003. Ders-, über den Begriff der deutschen Philologie (a. d. Zeitschr. f. d. Osterr. Gymnas.) 1860. 8.

Heinr. Schräg, Buch- und Kunsthandl., in Nürnberg:

9004. Fr. ("aiii|io, /.um Andinkcii Wilib. Pirkheiiners. 12.

9005. M. M. Mayer, Wilib. I'irkheinicrs Aufciilhalt zu Neun- hof. 1.S28. 12.

Polyteohnlsober Verein in Wuriburg :

9006. Dir»., W(,.h,n>.linfi. 10. Jahrg. Nr. 9-17. 1S60. a M. Du Mont-Scbaubcrg'scho lluchh. in Köln ;

ä0(J7. Urgan i. christl. Kunst, htsg. v. Ilaudri. ItV Jahrg.

Nr. 8. lsi;o. 4. Redaktion der namismat. Zeitung in Wclfsrnsee : 9008. Nuniisiiiiil. Z( ilung. 27. Jahrg. .\r. 5 u. 6. 1860. 4.

175

Anzeiger Tür Kunde der deulsclicii Vorzeit.

176

C. Kreba, Ruchhdl., in AschafTenbur^ :

9009. Legende v. d. tieil. Chritloph und Meisler Hans Ilem- lings Bild. 1836. 8.

9010. Jul. V. Ilöninghaus, chronolog. Vcrieichnifs der dcnli- wilrdigen Bclichrungen vom Prolestanlisnius zur katho- lischen Kirche. 1837. 8.

'9011. J. M. Göschl, über den Ursprung des kirchl. Zehnts. 1837. 4. Comlte Flamand de France in Piinhirchcn :

9012. Das.«., Bullelin ; lome II. .\r. 1. Janv. et KtSvricr. 1860.8. Dr. Schläg^er in Hannover :

9013. Jul. Barons, d. Bedeutung der Reformation f. d. Gegen- wiirl. 1860. 8.

Allg'emeine geBchichtforschende Gesellschaft der Schweiz in Bern :

9014. Dies., Katalog der Bibliothek. 18.59. 8. Dr. XV. Rein, (!) mnasialproTessor, in Eisenach :

9015. Ders., die erloschenen Adelsgeschlechler des Eisena- cher Landes. 1. Abth. (Sonderabzug.") 8.

Engelhardt, Bechtsrath, in Nürnberg:

9016. Accis-Ürdnung Christian Ernstens Marggr. zuBrandenb. 1698. 4.

9017. 4 marggrsD. Brandenburg. Verordnungen. 18. Jahrh. 2. Ein weiteres Stück.

9018. Astronom. Abbild, des Cometen v. 30. August. 1769. 4. Ein Ungpenannter :

9019. (H. M. Mnseberosch), Philander's von Sittewalt saty- Tische Gesichle. 3. und 4. Theil. 1646. -fl."^

"90^. 2 kaiserliche Mandate v. J. 1734. ' -

9021. Eine gereimte Berlinungsaufgabe. '

9022. G. Trapp, gereimte Gratulation f. d. Bürgermeister G. Glersinuller u. A. Hdschr. 1592. 2.

9023. Exlract aup vntcrschiedlichcn Schreiben vnd Kundt- schnlltcn im Martio 1632. Pap. Hdschr. 2.

III. Für die Kunst- und Alterthiuns-

.•iMi.iMfn Sammlung.

O. Standke, Musikdirektor, in Gladbach : 3244. LacKabdruck eines SiegeUlockes der Stadt Gladbach vom 16. Jhdt. '-' •'■ »il-I'.M '■.".•! ,h,.ll .>! .1 .-(lliC

8245. Karlen der Bislhümer Münster, Paderborn und der Ab- tei Corvcy von J. Gipas, aus den Jahren 1612-1650.

3246. Ansichten von Münster, Osnabrück u. Wesel, Radier. aus Braun's Siadtcbuch.

E. Kempf, hUrg. Schlossermeistcr, zu Regensburg :

3247. 2 kleine Figuren von Bronce.

5248. Grofsc verzierte Mcs.singnadel v. 17. Jhdt.

3249. Handfe..8tl vom 17. Jhdt.

3250. 4 alle Pferdegebi.isc u. 2 Sporen von verzinntem Eisen.

3251. künstlich zusamniengesctzter Schraubenzieher und Grad- liidiing vom 17. Jhdt.

Direktorlnm des kgl. Kupferstlchkablneta zu

Berlin : 8252. 6 ("opieen in Sieindruck nach den Dürer'schen Portrttt- zcirhnungen zu Berlin.

Frau geh. Archivrath Märcker, geh. Freiin v. Auf- sefs, zu Berlin :

3253. Bemalte l'orzelinnlasse der Königin Elisabeth Christine, (jcni.'ihlin Friedrichs d. Gr.

Ungenannter zu Berlin :

3254. 2 Silbermedaillen auf den Prinzen Eugen und Karl Theodor von der Pfalz.

ungenannter :

3255. Schlafende Frau u. Brustbild eines Mohren, Wachsbild- nereicn vom 17. Jhdt.

Dr. Beeg, Rektor der Gewerbschule zn Fürth:

3256. Pergamentblalt aus dem Wappenbriefe des J. Chr. t. Limbach, mit gemaltem Wappen. 17. Jhdt.

3257. .Teton vom Jahre 1594.

32.')8. Silberjeion mit einem Steckenreiter. 16.50.

3259. Salzburger und Würicmherger Silbermünze v. 16. Jhdt. Kreling, Direktor der Kunslschulc zu Nürnberg:

3260. Ein mit abenteuerlichen Figuren verzierter Krug von Steingut.

Wild, (iaslhofl)esitzer, zu Nürnberg:

3261. Aushitngezeichen eines Sporers, aus einem verzierten Pferdestriegel und Sporn zusammengesetzt, 1626.

Frl. Diemer zu Berlin :

3262. Grofser verzierter Sleinkrug vom 17. Jhdt.

Dr. Fr. Bock, Curatgeistlicher, Direktor des chnstlichen Museums zu C(tln :

3263. 3 Pliotographicen nach Einzelheiten der deutschen und böhmischen Krönungsinsignien. •'J^'"'"" •'' ■<■>'.'*<

Frhr. Stillfried v. Rattonitz, Oraf v. Aloäntara etc.. Exe, zu Berlin :

3264. Photographie nach der gestochenen Grabplatte des Lu- cas von (iorla in Breslau.

Körte, kgl. Advokat, lu Nürnberg: '!lüt' .cl-jiK .öTCS

3265. Messer mit graviertem ELsengrilT vom 16. Jhdt. Walthierer, Heneflzial, zu Beiingries -

3266. 5 Lackalxlrüekc der Sladtsiegcl v. Beiingries aus ver- schiedenen Zeiten.

3267. 12 rapicrsiegcl v. 18. Jhdt.

F. C. Mayer, Professor a. d. Kunstschule zu Nürnberg:

3268. 11 Silbermünzen aus dem 17. u. 18. Jhdt.

Jos. BermaJin, Kunst- u. Musikallonlinndliing, in Wien :

3269. 25 grolsc Ausicbtcn vqn.O^l^rr. Städten uud Gcgeudcn, Tondruck.

Dr. Heim, prakt. Arzt, zu Ansbach -

3270. 3 fflinischc Silheiniunzon und 1 Kupfermünze.

3271. 8 Kleine mittelalterliche Silbermünzen.

3272. 2 Fainilienstiickc, Glasmalereien v. 16. Jhdt. Feurer, Lehrer a. d. hob. Tochterschule zu Nürnberg:

8273. Orijjinal.siegcl des Chr. Ernst, Marschall v. Pappcnheim. Seiler, Pfarrer bei St. Sebald zu Nürnberg :

3274. Silliermunz«: von K. Karl V. und andere von K. Phi- lipp II. von .Spanien.

Zemsch, Knurmann, zu Nürnberg:

3275. 2 OriginaLsiegel vom 14. JhdI.

Anrciger für Kunde dor deutschen Vorzeit.

178

Ungenannter cu Nürnberg: O. Haaser, l.ehrcr an der kgl. Hewerbschule lu Nord-

32T(j. Plan der Belagorune von Stralsund durch Wallenjlein, linpcn :

Kupferstich von C. Vischer. 3278. Bracleat mit einem Adler vom 13. Jhdl.

BI. C. Baron V. Rothschild zu FrankTurt a. M. E. Kirchner, Superintendent, zu Cransee :

3277. l'holopraphie nach einem fclfeiibeinschnitzwerk von 3279- Sammlung von 92 alleren und neueren Siegelab-

-n> Fiamiogo im Besitze des Herrn Geschenkgebera. drücken.

Cliroiiik der bistorisclieii Veroine.

, Milthe ilun gen def historischen Vereins für Krain. Uedig. von Kliat Kebitsch, Geschaflsleiler des Vereins. Jahrg. 13. Wov. 1808. Fernere Schicksale unsere» heutigen hrains unter den rom. Kaisern und zwar seil dem Tode des Kaisers Tiberius bis zum Regierungsantritte Anto- nlna des Frommen, 37 138 n. Chr. Geb. Ein früherer Versuch, einen historischen Verein für Krain zu bilden, von P. Hiizinser. Dec. 1858. Beiträge zur neueren Geschichte. iTTT Gesellschnflsnngelegenhciien. Kc-gister.

Jahrg. 14. redig. v. Aug. Dimitz. Januar, 1859: Fer- nere Schicksale des heut. Krains elc. (Forts.) 138 284. Zur Geschichte von Neustadtl oder tiudolfswert, von P. Kitzin- ger. — Februar, 1859: Fernere Schicksale etc. (Forts.) 284

395. Zur Geschichte von Nfuinarkll, von I'. Ilitz.inger.

März, 1859: Protokoll über die allgemeine Versammlung des historischen Vereins für Krain. Zur Geschichte von Meumarkll. April, 1859: Die Vermahlung Erzherzog Fer- dinands (II) mit Maria Anna von Bayern, 23. April IGOO. Ein Beitrag zur Gesihichle des Slandewcscns in Krain, milgeth. von Dr. E. II. Costa (Forts.). Juni u. Juli 1859: lleckcnslal- lers Frisingensin, Auszuge daraus durch Prof. J. Zahn. Ueber das alle Siscia oder Segeste (Sissek) nach den vom Vereins- milglied H. Leopold M. Krainz in Agram eingesendeten No- tizen. — August, 1859 : Nachrichten, betreffend die Erbauung der Filialkirche des h. Florian am alten Markt in Laibnch.

September, 1859: Zur Geschichte des Laib.icher Bislliums unter Otto Friedrich Grafen von Puchaim, 1641 Itiül, vom Ver.-Sekrelar A. Dimitz. October, 1859: Das Privilcgicn- buch der ehemaligen freisingischen Stadt Lack in Krain. Von Prüf. Joe. Zahn. - Grabstein des Herrn Georg von Leoko- vitscli, Freiherrn zu Freyenthiirn und WordI, durch P. v. Ma- dii. November, 1859 : Kegesten aus bisher nicht yerülTent- lichlen Urkunden des Lacker Archivs, als P'orlsetzung der von Dr. V. F. Klun als Anhang zum ,,DiploniBtar. Carnioliciim" 1855 begonnenen Kegesicn. Von A. Dimiiz. Decembcr, 1859: Das Budget der inneroslerreichischen Erblande im Anfange des 18. Jahrhundi Tis. Dorumenia liistnnae Furojuliensis saec. XIII üb a. 12(X) ad 1299, suiiimatiin regosla a P. Jos. Biaurhi l'llnensi.

.-,: Archiv de» Vereins fiir si e be R b ü rgis che Lan- deskunde. Neue Folge. Ud. III, II. III, herausgrg. vom Vereiii»aus.«cliu(». hromtadt, 1859: Die Broncrnltertluinier, eine (.luellc der alteren siebcnburg. Geschichte, von Fr. Mül-

ler. — Kritische Beilrage zur Kirchengeschichle des Hermann- stadter Kapitels in Siebenbürgen vor der Reformation. Ge- schichtliches über die siebenbürg. Paläontologie und die Lite- ratur derselben, von Joh. Ludw. Neugeboren. Miscelle.

Hitlheilungen der k. k. Cenlralcominission etc. IV. September, 1859: Der Dom zu .\gram, beschrieben von Karl Weifs (foriges, in folg.) Das Schalzverzeichnifs des Domes von St. Veit in Prag, angefertigt durch den Domdekan Bohuslaus und den Sakristanpriester Smilo aus dem J. 1387. Erläutert von F. Bock (fortges. in folg.) Beiträge zur mit- telalterlichen Siegelkunde Ungarns, von .\rnold v. Ipolji-Stum- mer (foriges, in folg.) Ileidengräber und Ueberresle einer allen Stadt in Unlorkrain, v. Dr. II. Costa. Archäologische Notizen (Beiträge zur Glockcnkunde Tirols elc.) Lilerar. Anzeigen. October, 1859: Ein byzantluisches I'urpurge- webe des XI. Jahrb., von Dr. Fr. Bock. Gilbert Scotts Ur- theil über Restaurationen von Profanbaulcn. Archäologische Notizen. -- Lilerar. .\nzeigen. November, 1859: Kunslar- chaologische Skizzen aus Friaul, von R. v. Eilelberger (fortge». in folg.) Die Kirche Sl. Michael in Wien, von Karl Lind. Archäologische Notizen, lilerar. Anzeigen elc. Decem- ber, 1S;')9: Die Zeitbeslimmung des Chores der Kirche des Doruiitoriums zu Ileiligenkreuz bei \Vien, von .\ugust Ejsen- wcin. St. Zeno und seine Kirchen in Tirol, von I'hilipp Neeb. Archäologische Notizen etc.

Nolizenblatt der historisch-statistischen Sec- tion der k. k. oiähr.-schles. Gesellschaft etc., redig. von Chr. d'Elvc rl. 1839. Ans den historischen Notizen he- ben wir hervor: AValdsteios Wirksamkeit in Mahren und Oslerr. Schlesien. Auszöge aus den Rechnungen der Stadt Hof, 1G22 lf).50, über die damaligen hriegsauslagcn. Die Schwe- den in Mahren 1()42 48. Erledigung der mährischen Land- tagsbescliliisse, 1G.50. Kurzer Bericht über die im J. 1858 ▼orgenommene archäologische Forschungsreise in einigen Krei- sen Böhmens und Mährens, von Mnuriz Trapp. Zur Ge- schichte des ."iOjahr Krieges in Mahren, 1039 u. 40. Die Land- häuser in Olmiiu und ßriinn. liuehdruckerprivileginm für Ni- kolaus llrailelzky In CHninlz 1G31. Trebitsch zur Zeit des SOjahr. Krieges. Otto II., der Schwarze, Herzog von IH- mülz, von Vincenr. ßrandl. -- Da» Klo»ler llrnditsch in neue- rer Zeil. Ein Lied iiher die Verlreiliung der hultpri»rhen Bruder aus Mahren, im J. 1535, mitgelh. von Jul. Frifnlik.

179

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

180

Schriften der li istor.-s tat i s t. Sertion der k. k. ma b r.-sch I ea. Gesellschaft etc., rerlig. von C h. d'El- vert. Bd. XII. Brdnn, ISfiS : llrkundliche Oeiirngc iiir Ge- Bchichle der Lileraten-GescllschBften io Muhren, von Fcilalik. Der Lilcralcn-Chor in Policzka. Heinichronik eines Ig- lauer Burgcrs, 1607 17, von Fcifalik. DasBrünner latein.- deutsch- böhmische Wörterbuch, von dems. Au.'ilcpung der 10 Gebote von Johann von Iglau. Allböhmische Legende vom Leben der h. Elisabeth, von dems. Bericht iibcr die Stadt Dalschitz, von Dundalek. Wie die Stadt Gavn königlich geworden. Zur Geschichte der Zigeuner in Mähren und Schlesien, von d'KIvert. Kasimir, lleriog von Bcuthen, und Micislaus, Ilcriog von Teschen , von Kasperlik. Zur Ge- schichte der Stadt llradiscb, von Czibulka. Aus den Pa- pieren eines llexcnrichlers. Ein Beitrag zur Osterr. Hechls- und Sillengeschichte de» 17. Jahrb., von Bischof. Das Zau- ber- und llexenwesen, dann der Glaube an Vampyre in Mäh- ren und Österreich. Schlesien, von d'Elvert. Die Einfüh- rung gleichen Mafses und Gewichtes, dann deren Cimentie- rung in Österreich. Schlesien, von d'Elverl. Zur Geschichte der Preis-SatEungeo (Taxen) in Mähren und Österreich. Schle- sien, von d'Elvert.

Neunzehnter Bericht fllicr das Museum Fran- cis co-Ca ro I in u m. Nebst der 14. Lieferung der Beitrage lur Landeskunde von Oesterreich ob der Ens. Linz, 1859:

Jahresbericht. Vermehrung der Sammlungen. Verände- rungen im Stande der .Mitglieder. An historischen Aul- satzen : Zur Geschichte milder Sliflunpen im Lande ob der Ens, von Joh. Gaisberger. Conlouren zu einer Monogra- phie des Traunsees, von Ernst llrdJna. Die geognostische Abtheilung des Museums und Aufstellung der betr. vaterläa- dischen Sammlungen, von K. Ehrlich.

Jahresbericht des vaterländischen Museums Carolino-Augusteu m der Landeshauptstadt Salzburg für das Jnhr 1858: Grsellschaftsangelegenheilcn. ^ Die Lage von Cucullac, beschrieben von P. Robert Millermilller, t). S. B., Piofrssor. Jahrg. 1859 : Ein .Vusflug über Sahburg in die wunderschöne Landschaft bis zum Pafs Lueg und die Lage von Cucullae noch einmal, von K. Koch-Sternfeld. Aufge- nommene Anlehen des sal/.b. Erzbischofs Mallhäus zur Bestrei- tung der Hriegskoslen, vcranlafst durch die Empörung der Stadt Salzburg 1523, sowie durch die Bauernaufstände 1523 und 2(i, zusammengestellt von Joh. Riedl, k. k. Hauptmann.

Abhandlungen der Naturforschenden Geael]- schaft zu Görlitz. Bd. IX. (Görlitz). Kurze Uebersicht über die Geschichte des Erdmagnetismus, von Wage. Bei- trage zur Literatur der oberlausitzischcn Alterthümer, von Dr. Pescheck. Nachtrag zu meiner Literatur der Naiurforschung in der Uberlautilz, von dems. Gesellscbaflsangclegenheilen.

Nachrichten.

Ijiteratur.

Neu eraohienona Werke.

50) Ueber Walther von der Vogel weide. Von Franz Pfeiffer. Wien, Tendier u. Comp. 18G0. 8. 44 Stn.

Entgegen der Ansicht Lachmann's sucht der Verf., ohne ■US neuen (Jufllrn zu schöpfen, Franken als die ürimat Wal- iher's und den Namen Vogelweide als dessen wahren Ge- »chlccblsnamen nachzuweisen. Dieser Untersuchung, in der mit „Walther's Heimat nnd Geschlecht" (ibersrhriebenen Ab- theilung seiner Schrift, läfst er in einer zweiten kritische Versuche zur Herstellung, Berichlijung und Erklärung der beitchenden Wnlther'schen Liedertexte folgen.

51) Die Territorien der Mark Brandenburg oder Gc- schichle der einzelnen Kreise, Städte, Hilterguler, Stif- tungen und Dörfer in derselben, als Fortscliung des Landbuchs Kaiser Karls IV. bearbeitet von E. Fidicin, StaduArchtvar. Bd. l. 4. Berlin, 1^57. Vorlag von J. (iulleota,;.

Enthalt: Geschichte de» Kreise» Teltow und der in demselben belegenen Städte, Hitterpuier, Dörfer etc. (Mit einer harte.) XVIII u. ItX) Stn.

Gescbichle de* Kreise» N i ode r-B arni m und

der in demselben belegenen Städte, Kitterguter, Dörfer etc. (Mit einer Karte.) XVIll u. 144 Stn. Diese beiden, den ersten Band eines höchst dankenswer- then Unternehmens bildenden Kreisgeschichlen zeichnen sich aus durch das zu Grunde gelegte sorgfältige nnd umfassende Quellenstudium dos auch durch andere Arbeiten schon ruhm- lichst bekannten Verfassers. Die erste Schrift behandelt in einer Einleitung die allgemeine Geschichte des Kreises Tel- tow im Umrils von der Eroberung durch Allirccht den Bären, der diese und andere eroberte und ererbte Lander 1144 von Kaiser Konrad zu Lehn erhielt und sich seitdem Mark- graf von Brandenburg nannte, bis auf die neuesten Zeiten, gibt dann die Einzelgeschiehtcn von den Städten und Schlos- sern Copenick, Miltenwalde, Trebin, Scblols und Marltflecken Wusterhausen, der eheninligrn Herrschaft Zossen, mit der Stadt; eine dritte Ablhiilnng enthalt die (ic.scliichte der Dorfer des Kreises Teltow. In derselben Weise enthält die zweite Schrift in der Einleilung die (tcschichtc des Kreises Nieder-Barnim von Aibrechl dem Bären bis zur Neuzeil, dann di» Geschichte der Städte Bernau, der SladI Liebenwalde, endlich die Genf hichl« der Dorfer des Nieder- Barnim'scben Kreises. F(lr die (Je- scblclite des Stiidlewesins wie des bäiierlirhin Lebens in diesem Theile Nordiieulschland» bietet dieser erste Band höchst scbätzenswerlhe Beiträge... :''"'if>d">i» lunll« iib nl'ijuij la'rt

181

Anzeiper für Kunde der deutschen Vorzeit.

182

52) Beschrcibunp des Oberamts FrrudeiKladt. Mit drei Tabellen und einer Karle des Oberamis, einem Ti- telblatt und einer Aniicht des wilden Sees. 1858. 8. 339 Sin.

Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Mit drei Tabellen und einer Harte des Oberamts und iwei Abbildungen. 1859. 8. 346 Sin.

Beschreibung des Oberamts Calw. Mit drei Ta- bellen und einer harte des Überamts, zwei Ansichten und einem Holzschnitt. 1860. 8. 378 Stn.

Alle drei sind herausgegeben von dem königl. stati- stisch-topographischen Bureau und erschienen im Verlag von Karl .\ue in Stuttgart (Franz Köhler's Buchhand- lung.) . ,:

Obwohl diese drei Werke historische Bemerkungen über die filtere Zeit nur eingestreut enthalten, benutien wir doch gern die (Jelegenheit, diese aufserst sorgfältig und umfassend ausgearbeiteten Topographieen an diesem Orte aufzuführen.

53) l)e M u urschilderijen der Sl. Janskerk le Go. rinchem. Kene Bijdrage tot de (icschiedenls der mid- deleeuwsche Kunst in Nederlanü, dnor L. J. F. Jana- Ben. Uitgegeven door de Koninklijke Akademie van Weleoschappen. Met een en twinlig Fialen. Amster- dam, C. G. van der Post. 1858. 4. 62 Sin.

Eine ausführliche, durch Schwarz- und Farbendrucke un- terstülztc Besprechung der genannten alteslen niederländischen Wandmalereien, mit Rücksicht auf ahnliche Kunstdenkmäler in den benaclibarlen Landern und auf die spätere Entwicklung der niederland sehen Kunst überhaupt. Der cigenihumliche Charakter der letzteren, der schon in den besprochenen ^^'and- malcreien in bedeutenden Anklangen sich vorgezcichnel fin- del, macht diese auch für die allgemeine Geschichte der ger- manischen Kunst wichiig.

54) Bilder- Hefte zur Geschichte des Bücher ban- deis und der mit demselben verwandten Künste und Gewerbe. Herausgegeben von Heinrich Lempcrtz, Köln, 1860. Verlag von J. M. Heberle (H. Lemperti). Heft VilL

Die 8. Lieferung dieses gediegenen und prächtigen Wer- ke», in der bekannten Ausstallun; den vorhergehenden gleich, bringt das liildnil» des Georg Willer, liuclihiindlers zu Augs- burg und Gründers des Melskataloges, in getreuem l'Resimile eines Kupferstiches von Alex. Mair, sowie das Signet dessel- ben ; auf dem 2 ßlalle: Facsimile eines Briefes des Thomas Aoshelm an J.Koburger, ferner Druckersignele aus l'forzheim, Tubingen und llagennu und Proben der für den Pliniu» in Nürnberg geschnittenen Iniliiilcn ; auf Tafel .'i : Bildnils und Facsimile F. A. B r ock h a u s' zu Leipzig ; auf Tafel 4: Biblio- thekzeichen des Kurfürsten Johann Friedrich'» L von Sachsen, de« Joach. Camerarius d. J. und des Wcihbi- (chofs Melchior von Con.stanz ; auf dem letzten Blatte zwei prachtvoll ausgestattete Buthereinbande mit den Bildnixen Luthers and Melanchthon's.

55) Johann Tnrmair, gen. .^venlinns, Geschichtschreiber des bayerischen Volkes. Nach seinem Leben und sei- Den Schriften dargestellt von Dr. Theodor Wiede- mann, weil. Pastor der deutlichen Kolonisten in Petro- polis, Mitgliede verschiedener hislor. Vereine. Freisiag, Druck und Verlag von Frani Datlerer. 1858. 8. IV 366 Sin.

Der Verfasser, durch Manner wie Schmeller, Stalin, Förin- ger, Ruiand a. a. in dieser Arbeit, der er viele Jahre des sorg- fältigsten Fleifses gewidmet hat, unterstützt, hat durch dieselbe der Geschichte der Historiographie den wesentlichsten Dienst geleistet, indem er uns durch gründliche Herbeischalfung und Benutzung des vorhandenen Materials ein eben.'=o klares wie umfassendes und kritisch gesichtetes Bild von Turmair's Leben und Schriften dargestellt hat. Im ersten Buche behandelt der Verf. Turmair's Leben, seine Jugendjahre, sein Wirken als Erzieher bayerischer Prinzen, als Stiller einer gelehrten Ge- sellschaft in Ingolstadt, als „bayerischer Hisloriograph", in sei- nem Verhallnisse zu Hause, zu seinen Freunden etc. Das zweite Buch gibt, nach einer kurzen Uehersicht der deutschen Historiographie bis auf Avcnlin und insbesondere der Histo- riographie von Bayern, eine vollständige Beurlheilung der Ge- schichtschreibungAventin's,seinesBildungs9tandes, seiner 'Juel- len und Kritik, seiner Kenntnisse in den einzelnen Fachern der Wissensebaft, seiner politischen .Ansichten, seines Charak- ters und seiner Grundsalze, wahreml das dritte Buch die ein- zelnen Schriften und den handschriftlichen Nachlafs in sehr eingehender und kenntnilsreicher Weise bespricht.

56) Ueber die Münstcrischen Erb amter von Dr. Ludwig Perger. Aus der Zeitschrift für Vaterland. Geschichte und Altcrthumskunde Westfalens, 19. Band, besonders abgedruckt. Mit lithographierten Wappcnab- bildungen. Munster, gedruckt und in Cuminission bei Friedr. Kegcnsberg. 1858. 8. 58 Sin.

Diese kleine, sorgfältig gearbeitete Schrift gibt einen sehr brauchbaren Beitrag zur Geschichte der Ilofamler im deut- schen Reiche. Im Ilochstifle Münster waren, wie der Verf. im Eingänge bemerkt, die Erz- und Erbaniler der deutsehen Kaiser und Könige vielleicht treuer als in andern Lflndern nachgebildet. Unterstützt wurde der Verf. in dieser Arbeil durch das hinterlassene Manuscript eine» berufenen Gelehrten, welches noch durch ungedrucktes, aus dem Archiv und aus den Saniuiiurigcn anderer Gelehrten erhobenes Material er- gänzt wurde. Die .Schrift belinndelt in den einzelnen Ab- schnitten: I. die Erbaniter im Allgemeinen; IL die Erbamter der Bischöfe von Munster, 1. der Truchsefs, Drösle, 2. der Schenk, 3. der Kflniniercr, 4. der Marschall ; III. die oberen Erbamter im llnchstiite Munster: IV. die Hnraniler des Mün- sterischen DoniKnpilels. Die Anl.ngen enihullen einige bei der Ausarbeitung briiiilzte Urkunden und .\Kten.

57) Johann Hftlini von Anb, Priester de» deulsrhen Or- dens, Druturblands nlirster Kihnogrnph. Eine literftrhi- Btori>che Skizze von D r. F. A. Re u ( ». Nürnberg, Druck Ton B. J. MBich. 1860. 8. 16 Sin.

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Anzeipor für Kunde der deutschen Vorzeit.

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Dirte kleine Schrifl, nur in finer g<rin^en, für den Kreis der Subscribenlen bcsliiiimlen AuflnRC nligednickt und vom Verfasier nirht in den Buchhandel gegeben, enibalt die Leliens- verhallni$se und literarische Wirksamkeit des Johann Böhm, Priesters im Deulschordenshnfe lu Ulm (f lu Roienburg o. d. 1. 1533 oder 1535) und Verfassers des bekannien Werkes: ,,Omniuni pcnliuni mores, leges et rilus." Sie sind hier aus den zerstreuten, nur spärlichen Quellen gesammelt und ge- würdigt.

58) Die Reformation in denBisthilmcrn Chur and Como. Dargestellt nach den besten alleren und neue- ren Hülfsmilleln viBli' Clirisliaii Immanuel Kind, Pfarrer und Cancellarius der evangel.-rhsiischen Synode, Mitglied der biindnerischen und schweizerischen ge- srhichlsforschenden Gesellschafl. Chur, 1858. Verlag der Crubenmann'schcn Buchhandlung. VI u. 310 Stn. 8.

Der Verf. sagt in der Vorrede, dafs er bei der Armuth der ödcnlliclien llulf.sniitlel darauf habe verzichten müssen, ein eigentliches neues yuellcnslndium zu uniernchnien. Das erofae, mit aufserordeotlichem Kleifs und umfangreichem Ma- terial ausgearbeitete Geschichtswerk von a Porta, das aber schon vor bald ilO Jahren erschienen ist, bildet die hauptsäch- lichste (irundlage dieses für grofsere Leserkreise beslinimlen Buches, aufserdcm die Rcgeslen des Laudarchivs, Ferdinand lle)er's Geschichte der evangelischen Gemeinde zu Locarno, Kaiser'« Geschichte des Fürslenthums Lichtenstein, CampelU rhaiische Chronik u. a. in der Vorrede genannten Werke. In klarer und angemessener Darstellung, in sloffreicher Au.sfiihr- lichkeii stellt der Verf. im ersten Kapitel die den Reformbe- wegungen voraufgegangenen Verhallnisse Rhaiiens dar, im (Weiten die Rel'ormbewegungcn im Bislhum Chur bis zur Schlacht von Cappel, im dritten die reformalorischen Einrich- tungen bis zum Schlufs des Tridentiner Concils, im vierten die let/.ien Kampfe um das Bislhum und die Befestigung der Gegonsal7.e, im fdnflen endlich die Gegenreform und Iler- (tellung des Gleichgewichts.

59) Culle^ium Beatae Mariac Virginis in Unirer- sitate Lipsiensi. I. Der Zusammenhang des Cnllcgii Beatae Slariae Virginis mit den Anfangen der Universi- tät Leipzig. Am 2. December 1859. Leipzig, Comniis- tions-Verlag von Alexander Edelmann. 8. 51 Stn.

Es wurde diese Abhandlung im Namen des genannten Kol- legiums von dessen damaligen Slilgliedern, den Doktoren Oswald Marbnch, Heinrich Wutlke und Heinrich Brandes, der Alma Mater Lipsiensis zur Keier ihre» l.'')()jahrigen Bestehens dargebracht. Die Kiiileilung gibt die Geschichlc des um die Wende des 14. Jahrhunderts von zwei würdigen Klihrcrn der polnischen Nation der Prager Universität, den Sclilesiern Johann von Mun- »tcrberg und Johann llolTninnn von Schweidnili, durch eingo- ■auimrltu Beilrage und iliiri h Legale gegriindelen Collegiunis, dn> sich in DeiitschlHiid als der letzte UeberresI der iirspning- lichen UnivertilAlsverfassung eihallen hat. Von S. 17 an li>l- gen Aktenstucke : da* Testament des Magister Johann Uilonls

von Mnnslerberg vom 7. April 1116, die ersten Bestimmunsen wegen Gründung des Collegiunis enihallend; die im Jahre 142'2 durch den Markgrafen Friedrich erfolgte Beslatigung ; die Statuta anti(|ua anni )4'^&i eine Schenkungsurkunde des Bischofs Johann von .Mcifsen vom 1. .\pril 1440; die Icges et constilutiones des Jahres 1G28 und endlich die Conflrma- tion der Statuten durch den Bischof Johann von Merseburg, als einigen Kanzlers der Universität Leipzig, vom Jahre 14G5.

R. V. S.

60) Baltische Sagen und Mahren. Gesammelt und ge- sungen von Andr. Wilh. v. Wittorff. Riga, Willi. Ferd. Ilrtcker. 185!). 8. 150 Stn.

„Mein Büchlein wird ebensowenig den Historiker, als den literarischen Kritiker zufrieden stellen; jener wird, auf den Titel hinweisend, das zu einseitige Sammeln vorwiegend liv- landischer Stoffe und zum Theil ihre zu freie unhistorische Behandlung schellen, dieser gar manche formelle Harten und tiefer eingreifende Flüchligkeilen , und Beide werden leider im Recht sefh !" sagt der Verfasser im Vorwort, Den In- halt, der in poetischer Form gegeben wird, bilden meist hi- storische Sagen, worunter auch „Ein Küchenzettel aut dem 16. Saeculo" und der 3. und 4. von 4 Gesangen eines grös- sern epischen Gedichts „Wenden" (1577). Einzelne Namen, Daten und Ausdrucke werden am Schlufs erlftulert.

61) Ortsnamen um Potsdam. Vom Standpunkte der Terrainplaslik und der .\nsiedelungspra\is erklärt durch Victor Jacobi. Gegenschrift wider Hrn. Dr. Cybulski in Berlin etc. Nebst einer Karle der Umgegend von Potsdam. Leipzig, H. Mendelssohn. 1859. 8. XXXVr, 60 Stn.

Im Gegensatze zu der vorzugsweise etymologisierenden ErklSrungsweise, welche auch Dr. Cybulski in seiner Abhand- lung „Slawische Ortsnamen der Insel Potsdam etc. erkliirt" anwendet, stützt sich der Verfasser der obigen Schrift, die sich an eine frühere von demselben: ..die Bedeiilung der böh- mischen Dorfnamen für Sprach- und Weltgeschichte" anschlietst, in der Ortsnamendeulung vor Allem auf die Erfahrung, wobei er namentlich die BcschafTenhcit des Terrains ins Auge fafst, Karlen /.u Hülfe nimmt und von seinen landwirthschafllichen, naiurgeschichllichen und technischen Kenntnissen Gebrauch macht. Sein speciciles Fach ist nämlich die (ieschichle der Landwirihschafl. Die hier erkiBrten, auf slawischen Ursprung zurilckgefuhrlen Ortsnamen werden in der Reihenfolge, welche ihre wahrscheinliche Verwandl-chaft an die Hand gab, vor- geführt. Ein Namensregistcr ist angehiingl. ' ' '

.11 A (32) Statistische Beschreibung der Stadt und de>

Stadtbezirkes Mindelheim im Regierungsbezirke

Schwaben und Neuburg des Königreichs Bayern. Mit

einem Stahlstiche. Von J. N. Trieb und L. Scybold^

Mindelheim, Selbstverlag des Verfasser». 1859. 8. , Vi

146 Sin.

.\ngeregt auf der im Oktober 18.56 r.u Mindelheim slall- gf-fundcnen Gcneralconferenz der Schullchrcr des Distriktes

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Anzcijjer lur Kunde der duulschen Vorzeit.

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Mindclheim I, wo die Bearbeitung von Orlsslalistikcn als sehr zwerkdieiilich zur Forderung der lleinialskuiidr und des Va- terlandsgefuhls eniprohlen wurde, unlernaliincn die Verfasser das vorliegende Werk. Anfser mehreren schriflliciien Quel- len vf rwerthelen sie dabei besonders ihre eigenen lanejilbri- gen Anschauungen. Das so vorhandene Material vcrtlicilten sie auf 7 .Abschnitte, wovon jeder jedoch wieder mehrere Kapitel umfaist : 1. Lage und Umfang. II. Maturliche licschaf- fenheit. III. Einwohner. IV. Wohnorte. V. Kahrungssland. VI. .Staats- und kirchliche Einiheilung. VII. Geschichtlicher Ueberblick. Dieser letzte Abschnitt behandelt die merkwür- digen Begebenheiten, die Reihenfolge der Djnaslen der Stadt und llerrschall .Mindclheim, die berühmten und vcrdicnlen Männer und schliclslich die AlterlhUmer.

63) MonumenlB Germaniae historiea inde ab anno Christi quingentesimo nsqne ad annuin millesimnm et quingentesimum anspiciis socielalis aperiendis fontibus rerum germnnioarum mcdii aevi edidil Georeius lleinricus I'ertz etc. Scriplorum tomus XVI. Hannn- verae, impeni^is bibliopolii aulici Ilahuiani JIDCCCLVIIII. fol. VllI u. 780 Stn.

Enthalt zur Geschichte von Oslfranken : Annales Herpi- polenses, Annaics Ilalesbrunnenses. Zur Geschichte von Thü- ringen und Sachsen: Annales S. Pctri Erphesfurdenses, Ann. Erphordenses, Velerocellenses, Palidenses auct. Thcodoro nio- nacho, Rosenveldenses, Magdeburgcnses, Stederburgenses, Pe- gavicnses et Bosovienses, Sladenses auct. Alberto, Uanibur- gcnses, Ryenses, l.ubicenses, Saxonici, Kotac llannovcranae, Ann. Yburgenses, Noiae Monaslericnscs. Zur (ieschichlc von Friesland und Holland: Ann. Egmundani. Zur Geschichte von England : Annalium .Vngliac excerpta. Zur Geschichte von Frankreich: Ann. Engolismenses, ('atalaunenses. Zur Ge- schichte Lothringens : Ann. Mosellani , S. Pauli Virdunensis, Aquicinctini, S. Quinlini Veromandensis, Cameracenses auct. Lamberto ^Vaterlos, Gandenses, Parchcnses, Marchianenses, Floreffienscs, S. Jacobi Leodiensis, Ann. .\quenses, Rodenses, Brunwilarenscs, Ann. Colonienses minores. Als Herausgeber der einzelnen Schriften sind in diesem Bande genannt J. M. Lappenberg und L. C. Bethniann. Von Dr. Karl Fcrti ist ein •nsfohrlichcr Index beigegeben.

64) Die Repgauische Chronik, das Buch der Kö- nige. Von Dr. Gustav Schöne. Aus dem 1858er Programm der Elberfeldcr Realschule. Elbcrfeld, Ver-

.^,_ lag von R. L. Friderichs. 1809. 4. VIH u. 109 Sin.

Diese Chronik erschien 1857 auf Kosten des literarischen Vereins in Stuttgart in einer Ausgabe von Malsiunnn, „das Zeitbuch des Eike von Repgow, in ursprünglich niederdeut- scher Sprache und in früher lateinischer Uebcrsctzuug." Dem neuen llernusgeber, Dr. Schone, schien es nach sorgfiilliger Prüfung der M.iismaon'schcn Ausgabe aus Gründen, die er in der Einleitung darlegt, für angemessen, neben der allen Ausgabe dieser wichtigen Chronik, welche die Geschichte der dieutscbeo Könige von Karl dem Grofsen bis Friedrich IL, ui>4

in einem Ankaug bis auf Ludwig IV. umfafst, eine neue band- lichere, und schon durch Wohlfeilheit mehr zugangliche zu veranstalten. Es war dabei nicht der Zweck, eine voll- ständige kritische Ausgabe zu liefern, sondern hauptsäch- lich, Schulzwecken zu genügen, und dann, die .\rbeit .Mafs- manns zu benutzen, zu erganzen und zu berichtigen. Wie griindlich und sorgfrtltig der llirausp:eber diese .Aufgabe ge* löst hat, beweist sowohl der Text der Chronik , wie die in- haltreichc Einleitung, welche besonders über die vorhande- nen Ilandsehrifien und ihr Verhältnifs zu einander sich eini gehender verbreitet.

65) Des Barlholomüus von St. .\cgidius Chronik von Prag im Reforniatinnszcitalter. Chronica de .«e- ditione et tumnilu l'ragensi 1524 1531. Im lateinischen Texte zum ersten Mal auf Kosten und unter Mitwir- kung der k. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaf- ten herausgegeben und mit historischer Einleitung be- gleitet von C. Ilöfler. Prag, 1859. In Commission bei F. Tempsky. 8. XVI u. 301 Stn.

Das böhmische Original dieser wichtigen Chronik wurde 1851 von Archivar Erben herausgegeben. Da dieselbe aber für die Geschichte von Böhmen in der 1. Hälfte des llj. Jahr- hunderts und insbesondere für die Geschichte des Untergangs der Jagellonischen Dynastie 1526, des Emporkommens des Hauses Habsburg auf den böhmisch -ungarischen Thron, der Bauernkriege, sowie der Glaubensspaltung und ihrer einzel- neu Ereignisse jedem Forscher unentbehrlich ist, aulserdem für den Zeilraum der Geschichte Oesterreichs, da dieses Kai- serreich erst seine volle Stellung als eine ost- und westeu- ropäische Macht einnahm, die werihvollsten Beitrage enU halt, xvar es gewifs ein flul'serst dankenswerthes unternehmen, den lateinischen Text neben dem nur Wenigen zuganglichen czechischen herauszugeben. Palacky sagt, dals wir in dieser Chronik ein anschauliches, treues Gemälde von dem Treiben und Drangen der Zeitgenossen, von der Uhnmacbt der Ge- setze und dem empörenden Ucberinuth der Machthaber im Lande, von der Sittenlosigkeit und Heuchelei, womit die Zwecke der Selbstsucht fast ohne .Ausnahme verfolgt wurden," sehen. Der Chronist betrachtet die böhmischen Bewegungen jener Zeit als die Vorläufer und die Vorbereitungen zu der Reformation in Deutschland und die Deutschen gewissermafsen nur als die Nachtretcr der Böhmen, wenigstens auf diesem Ge- biete ; Erasmus und Luther nahmen den Faden da auf, wo ihn Hufs und die Seinigen gelassen. Dies kennzeichnet vor- nehnillcli den Standpunkt des Mnnnis, der durchaus als der Ausdruck einer l'artei, des Lilra(|ui.smus, erscheint. Von dem- selben Standpunkt aus beurtheilt er auch mit rücksichtsloser Scharfe die Führer und Gegner dieser Uewegungen, z. B. den Erzbischof Johannes von Rokjzann, der vom Stiiudpunklc eine« eifrigsten Utraijulslen sich zu dem eines streng römischen hie- nkers zurückwandte, ebenso den (iallus Czahera, den .Vdniiiii- slrator der l'traqnisien, der als Schiller Luther» zuerst eine Ver- bindung zwischen den Bewegungen in Buhinen und Deutscblnnd einleitete, sputer aber aufs Entschiedenste solche Yexcinigung

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Anzeiger fiir huiuic der deutschen N Urzeit.

im

tu Ttrhindern and dif ganit Bewegnn» m nnlordrUckcn suchte.

Aufsätze in Zeitschriften.

Erheitf r ungen. Beibl. z. AschafTcnh. Ztg.: Nr. 93.98.

Annlekie zur Geschichte Asc^nlTcuburgs un^ des Spes-

harU (Kcufs). .., ,,.|.i-,: •,,!!. ,-,/ . ..i.n, ilir.H .1 .: )nli Gartenlaube: Nr. 15. Zur Geschichte des Volksaberglau-

hens : der Freibrief. Hausblatler: Heft 8, S. 126. .Sagen und Gescliichlcn (Proh-

le). Heft 9, S. 203. Forli.. ders. S. 208. Enslisdie Sit- ■■'=: ten. (Rclnsberg). S. 228. Das Bardeninslilul der alten " Briten. (Warnkdni?.') Allgemeine K i rch en r e i l n ng : 30. Phil Melanchthon,

Vortrag gehalten zu Gicfsen. (Zrtclder.) Maue evangrl. Kirchenzeitung: 16. Zu Melanchthon '9 '»•' -SOOjilhrigem Todestage. ' •' "'"

Pro teslan ti ."ic h e K irch c n z e 1 lu n g : 14.' melanchthon und

das Lulhertlium des 16. Jahrhunderts. Christliches Kunstblatt: 7.8. Melamhthon's Gcdachlnirs.

(G.) Die Wartburg. (G.) Botiatsschrifl flirGeschichte des 'udenthums. M.'irz.

Die Juden in Dortmund. (Kayserling.) "

Deutsches Museum: Nr. 16. Historische Volkslieder in

Böhmen (Waldaul.

, ■' , ' '1 .. -i "l ■;■

Berliner Nachrichten: 65. Zur Autorschaft des Liedes „Jesus meine Zuvcrslrhl". (L. Frege.) 86. Zur Grund- slcink'gung des Melanchthon-Denkmals in Wittenberg. 89. Gescliichlliches zur Grundsteinlegung etc. (wie vor.) Au(!sb. Posizeitung: Beil. Nr. 48. Geschichte des l'eter- pfinnigs. BcrI. Nr. ^>(). Wiirltcmberg und Koin vor 200 Jahren. Die lieldcnmulhigeNunnt (geschieht!. AneUdote). Bremer Son n t a gs b I at l : Nr. 16. Zur Zeitung an der

Drehorgel, ((ienthe.) Zur Rolandssagc. Zeitschrift f li r allgemeine Erdkunde: VIH, 1. Das nrgeschichtliche Schleswig-llolsicinische Land. Ein Bei- lrag zur historischen Geographie. (Maask.) Th e ol. Zeitschrift: 2. Beitrag zur Ceanlworlung der Frage nach Luiber's Siellung zur Lehre von der absoluten PrS- destinalinn. lPhilip|ii.) Zeitschnfl für christliche Wissenschaft: 14. Zwei Briefe Melamhthon's. (Böhme.) , ,i,ii|„i( ,

IJJadr. Zeitung: Nr. 877. Germanisches Leben In Bel- li., gien. 878. Die Wnlpurglsnachl und noch einmal die

gute alle Zeil. 81 9. Die Bolnnik des Aberglaubens. Nene Miinch. Zeitung: .\beudbl. Nr. 95. Exkomniuniha- lionen gegen Pursten, Könige und Kaiser; geschichtliche Notizen. Nr. 96. Eine neue Ueberselzung des Paril- val. Nr. 98. 99. Ainhei, Vilbel und Wnrbet (Weinin- ger . Nr. 101. 102. Melanchthon und das Nürnberger Gyinnasium.

Wiener Zeitung: 13. Zur Geschichte der frnheren Leib- garde in Oesterreich. (.Meynerl.) 27. 28. Ein Beitrag zur Geschichte der .SpiilKarlrn. 96. 97. huiisischatze de« Miltrlalters in der Schlolskirche zu Q)uedlinburg. (Bock.)

V«rnilMrhte IVwrlirlrliten.

58) Eine Viertelstunde südwestlich der Sladi Beckum wurden in der ersten Hälfte Aprils beim .\uswerfen von fünf Graben zu Drainröhren alte Waffen und Anderes gefun- den. Die Gegensliinde sind: 2 einschneidige Sihwerlklingcn (19 Zoll Khld. lang), 2 eiserne .Spitzen von Wurf- oder .Slofs- walTcn, 2 (Jcberresle von .Messern odrr Dolchen, eine Plerde- ireose von Bronce mit einem Gelenk in der Mitte (im Gan- zen 8'/i Zoll lang), eine Trense von Eisen, zwei Rosetten zum l'ferdigescliirr von Bronce und zwei von Eisen, eine kleine lironcenc Zange (mit dem daran belesliglen Ringe 4 Zoll lang), \\ovon jeder Ann aulscn ilie eingegrabenen Zei- chen X ( X tragt (unter den Legionen des Varianischen Hee- res, welche im Teutoburger Walde ihren Untergang fanden, war auch die 19.), ferner noch mehrere Stucke von Bronce und Eisen von verschiedener Form und zu verschii denen Zwecken bestimmt, sodann ein grofscr, an einem Ende durch- bohrter Zahn von einem Höhlenbären und gegen 80 Stock sog. cellische Korallen, ganz ähnlich den bei Nordendorf in Bayern gefundenen. Sammlliche Fundstücke sind jetzt Eigen- thum des llofraihs Essellen in Hamm.

59) Bei den Erdarbeilen an den neuen Befeetlgungen von Lille fand man jüngst in einem alten Hnnengrabe, ohne eine Spur von Knochen^ einen Ungeheuern Steinblock, dessen Gestalt und luschrUlen ihn deutlich als D r u id cn - AI t ar kenn/eicbnen. ,,Hesus" und „Teulalcs" schcineu die heidni- schen Gollheitcn gewesen zu sein, denen dieser ,\llar geweiht war. Neben dem Steine fand man auch eine goldene Hippe, womit die l'riesler die Mistel von der Eichel abzuschneiden pflegten, upter welcher der Altar stand.

60) In Sitten ist beim Bau eines Hauses, 13 Fufs unter der Erde, ein celtischcs (irabnial entdeckt worden. Dei) aus rohen Steinplatten besleheade Sarg lag in der Richtung von Nordwest nach Südost und enthielt die Gebeine einer F'rau nebst einer Anzahl bronceiier SchmuckgegenslUnde. Auch neben dem Sarge wurden Anliijuiiaien aus der celli- scbeu Bruncc-I'eriodc gefunden. Sic »lud. Dank den Bemü- hungen des Hrn Prof. Kiedmalten, sammllicli für das Museum in Sitten erworben worden.

61) Der Realschullehrer Dr. Seiiricr in Trier hat die Wiibrncliinung geninclit, dnfs der hiilkyelialt, den ver.schiedene Brunnen der Stadt und (,)uelleii der Umgegend bei sich füh- ren, nicht von der nnlArlichen Bodenheschaffenheil, sondern von drin Mörtel römischen Banschults, der aus dolo- mitischem Mu^chrlkalke biTeilel wurde, herrührt. Hierauf ge^* stiM7l, ist von iliin (in Leitfaden für Narhgrnbunpf 11 nach rö- mischen Altcrlhüinern verfafst worden , welcher solchen Ar-

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Anzeig:cr für Kunde der deutschen Vorzeil

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beitcn eine beslimmte Kichtung gibt nnd den Erfolg dersel- ben sicher alellt.

62) Beim Grundgraben eines Ilausct vor dein Kölner Thor in Andernach ist man in einer Tiefe von 8 Kuls auf eine 24 Fufs breite Bömerstralse pcstofsen, de aus einer fe- sten Lage mit Kiesdicke von 2 Fuls Hohe besieht und an beiden Seiten mit Kufsweecn aus Schieferplalten versehen ist. Anch eine römische Münze wurde entdeckt.

G3) Zu Kurtnsch, einem deutschen Uorfe im sudlicheu Tirol, am rechten Ufer der Eisch, ist beim Grundgraben ein Merkur aus Varnior gefunden worden. Leider fehlt dem vorlrelTlichen HunslwcrKe, das dem Museum in Trient ge- schenkt wurde, der hopf; die Formen des Körpers aber sind von so regelmalsiger .Schönheil, dals dieses Werk der Blü- tbezeil antiker bildnerei angehören mufs.

t>4) Bei dem Bau der Eisenbahn zwischen Zittau und Reichenberg stiefs man bei dem Dorfe W ei fs k i rc lien vor Kurzem auf einen Topf mit Bracteaten; när eine kleine Anzahl, unaefahr 12 Stück, sind dem Schmelzliegel entgan- gen. Es sind wahrscheinlich böhmische, da die auf ihnen sich befindende Figur eine Krone Ir.iet, welche .luf den an Gröfse und Form ganz ähnlichen des Markgrafen von Meifsen, Heinrich des Erlauchten, nicht angetroffen wird. Die erhal- tenen Exemplare zeigen sänimtlich verschiedene Stempel.

65) Vor Kurzem fand ein Handwerker zu Wildeshau- sen im (irofsherzogthume Oldenburg, beim Graben einer Grube, vier Fuls unter der Erde ein irdenes Gefals, welches 6 l'fiind alter Silberm (i nzen enthielt., Diese Miinien, reichlich 400 Stück, bestehen in wenigen Tuinosen; das Uebrigc sind Dickgroseben, um die Mitte des 1-1. Jahrhunderts für Braun- schweig, Münster, Osnabrück und Bremen geprägt.

66) In Gent hat man das Grab Jukob van Arte- velde's, welches man durch die Bilderstürmer des 16. Jahrb. leistört glaubte, im volblandigen Zustande der Erhaltung aufgefunden. Indem man den Boden in derlMahc des Hospitals der Bylogue durcbgrub, um hier den Grund für das Haus des Direktors zu legen, trafen die Arbeiter auf einen Stein, der ein Grabgewölbe bedeckte, in welchem man ein Skelett fand, das der Zutritt der Luft keineswegs in Staub verwandelt hat. Eine oxydierte .Metallplalte, wornuf man noch deutlich lesen kann : „Jacob van Arteveldc upperhoofman. Hooymaend MCCCXXXW", lafst keioen/^eifel .liber die Identität dieser Ueberreste. , ., . . i „. , ,

67) Vermögende Protestanten in Prag bealisichtigen mit Unterstützung des dtulsclien Giislav-Adolf-Vereins, das Zim- mer, worin Johannes Hufs im Jahre 1373 zu Hussinec geboren wurde, in würdieer Welse zu restaurieren und es mit dem Bildnisse dieses Vorläufers der Reformation zu schmucken.

68) Dem Vernehmen nach ist der sogenannte „Troll- mOnch" an der Glockengiefserstrafse (das ehemalige Ordens- haiis der Trollbrüder - jetzt ein Gefanenifs) in Goslar und die neben dem Kaiserhausc belegene uralte Kapelle St. Ul-

rici für Rechnung der Kronkasse angekauft worden. Die Kapelle soll ausgebaut und wieder in ihren ursprünglichen Stand lurückverselzt werden, wie auch der Kaiserstuhl und einige andere werthvolle Antiquitäten aus der früheren (ilani- periode Goslars in derselben ihren Platz finden sollen.

69) Die am 12. .\pril in der Miinchener Vorstadt .\ u ab- gebrannte Papierfabrik von Medikus ist eine der ältesten, wo nicht die älteste Papierfabrik in Deutschland, indem sie unter der Regierung Kaisers Ludwig des Bayern '1317) ge- gründet wurde.

70) In München hat sich ein Z w e ig\ e re i n des Re- gcnsburger Dnmb au Vereins gegründet, dessen proviso- rischer Ausschufs demnächst einen .\ufruf an die Einwohner- schaft zur Betheiligung erlassen wird. Vorstand des.-^elben ist Graf von Drechseh man zahlt schon viele Notabiliiaten unter den Mitgliedern.

71) Das grofsartige Unternehmen des Ausbaues der Ke- gcnsburger Domthürme hat auch auf Seile der dortigen Protestanten ähnliche Bestrebungen hervorgerufen. Es ist ein Verein in"s Leben getreten, welrhcr theils den .Ausbau, theils die Restaurierung ihrer Kirchen sich tum Ziele gesetzt hat. .\n der Neupfurrkircbe wird bereits rüstig gearbeitet ^ an der DreieinigkcitsKirche sollen die Thürme gleichmafsig erbaut und andere entsprechende Verschönerungen vorgenom- men werden; die Oswald»l.irche soll statt ihres bisherigen hölzernen Thurmes mit einem steinernen geschmückt werden.

72) Der Grundstein zum .M e I a n ch th ons- Denk mal in Breiten ist am 19. .April mit entsprechenden Feierlich- keiten gelegt worden.

7.'!> In Werden, wo die Gebeine des im J. 809 ver- storbenen .\postels des .Münslerlandes, des heiigen Ludgerns, ruhen, wird vom 20. Mni bis 3. Juni das lOöOjahri.e Jubi- läum seines Todes feierlich begangen, bei welcher Gelegen- heil seine Reliquien ausgestellt werden sollen.

74) In München wird im .Mai das .'XKIjahr. .lulielfest des 1Ö60 von Herzog .\lbrecht dem Grofsinuthigen gcgrftiide- len W i Ih el m s- G) mn asiu ms, das mit dem Ludwigs- und Maxiinilians-Gymnasinm für die klassische Bildune sorgt, feier- lich begangen werden.

75) Vor einiger Zeil ist ein Werk veröfrentllcht worden, das für Kunstler und .\nliquare und besonders diejenigen, welche mittelalterliche Architektur studieren, höchst interes- sant sein mufs. Es ist dies ,,Ein Farsimile des Skiz- zenhiiclis von Wilars de Honecort, einem Baumeister des 13. Jahrb. , mit ("oininenlaren und Beschreibungen von Lassus, früher Bnnincister an der NutreOame-Kirchr etc., und Guicheral, Prof. der Archäologie an der Ecole des Charles tu Paris; übersetzt und herausgegeben von dem Hev. Robert Willis. London, J. H. u. J. Parker." Die llandsrhnfl, besle- henil aus .'i.'t Blattern (es waren urs|>rünglich 41) Federzeich- nungen mit Noten in der pikardischen Mundart des 13. JhdI., war früher in der Bibliothek des Abtei St. Germain de» Vrt*, aus welcher sie zur Xeit der ersten Revolution in die Natio- nal-Bibliolhck zu Pari» gebracht wurde, wo sie sich noch be-

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil

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findet. Wilars de llonecorl slellle ii. A. den erofsern Theil der Kathedrale von Cninbray wieder her, war laiieere Zeit in Ungarn, und man vcrniiilhel, dnls er auch hu dem Bau der Kirche bl. Elisabeth zu )Iarburg Antheil gehabt habe.

76) Die filrill. J a blo n o w ski'scbe Gesellschaft in Leipzig hat aus der Geschichte folgende Preisfragen ge- geslellt : Gesrhichle des llaudels und der Schillfahrt von Stet- tin seit dein Niedergange der Hansa (1859 unbearbeitet ge- blieben und daher für lütJO erneuert) ; Geschichte der Schifl"- fahrl auf der Ostsee vor dem Aufkommen der Ilansa (aus dem J. 1858 wiederholt); Kulturgeschichte der Städte Danzig und Thxrn in der Zeil vom J. 1454 bis zur ersten Theilung Polens ;für 18G1) ; Darstellung der in Ueutschland zur Zeit

der Kefnrmalion herrschenden national-ökonomischen Ansichten (für ISlid). Jede gekronle l'rcisschrilt wird mit 48 Smek Dukaten honoriert.

77) Von Thalis Bernard ist des Deutschen Johann Zin- zerliog, der unter dem Kamen Jodocus Sincerus schrieb, in Thüringen 1590 geboren war und 1618 starb, lateinisch ab- gefalstc Kciscbcschrcibung Frankreichs „Ilinerarium Gal- liae" ins Tranzosische übersetzt und herausgegeben worden. Auf der kaiserlichen üibliothek in Taris befindet sich eine .\nsgabe des lateinischen Originals, gedruckt im J. 1616 bei du Creun in Lyon, wo der Verfasser, der sich übrigens als ein sehr gelehrter Mann erweist, als Schriftsetzer gelebt ha- ben soll.

iDscrnte uud ßckanutiuachuiis:cu.

11) In der Die t e r ich'schcn Büchliandlung in Gottin- gen sind erschienen: Unger, P. W., Uebersicht der Bildhauer- und Malerschulen seit Constantin dem Grofsen.

gr. ^. II) iNgr. Sauppe, H., die Mysterien. In.'^clirifl aus Andania. gr. 4. 20 i\gr.

12) In J. L. Schrag's Verlag (A. (i. Hoflniann) in Leipzig erschien soeben und ist durch alle ISuch- und Kunst- handlungen zu beziehen:

Das Kriegswesen des heiligen römischen Rei- ches deutscher Nation unter Maximilian I. und Karl V. Gewidmet Sr. Excell. dem Kreiherrn Moritz von Koyne- burg- Lengsfeld, k. k. österr. General der Cavalerie. Hi- storischer Entwurf und Durchfuhrung von (}uirin Leit- ner, k. k. «slerr. (Jber-I.ieulenant. Gezeichnet von A. Eeumann. 7 lilatter in Koyal-Korniat mit allegorischem Titelblalte nebst entsprechendem Texte. In höchst ele- ,^ , gantcm Carton. - Preis Bthlr. 10. 20 Ngr. = fl. 16 o. W. in Silber. Jlit Kecht glaubt die Verlagshandlung auf die Sympathie des deutschen Volkes, besonders der Herren Militärs, bei die- lem Unternehmen bauen zu können, indem das durch Feder- xeichnung in sieben Blattern, jedes ohne Kand 12" hoch und $10", breit, meisterhaft dargestellte Kriegswesen ein schönes Stück

deutscher Geschiclile, nSmlich die Gründung des Institutes der frommen Landsknechte und der stehenden Heere im deutschen Reiche überhaupt zur Zeit Maximilian I. und Karl V. behaor delt. Die Durchführung zeigt das gründliche Ouellen-Studiuin des Herrn Verfassers, wodurch einer jeden Erscheinung die Farbe blieb, die sie im Leben trug nnd ihr Wesen deutlich unseren Blicken zeigt. Das Werk ist besonders wichtig für die Herren Mililiirs, Bibliotheken und Militiirerziehungsanstal- ten, interessant für jeden Gebildeten.

Die 7 Blatter enthalten : l. Portrat des Kaisers Maximi» lian I., Griindcrs des Inslilüles der Landsknechte. Nach Ru- bens, aus der k. k. Bildcrgallerie im Belvedcre zu Wien. II. Porträt von (ieorg von Frundsberg, des Vaters der Lands- knechte. Nach einem Originale in der .Xmbraser-Sammliing zn Wien. III. Einpler, so in einen gewalligen Heerzug ge- hören. (Historischer F'ixpnnkl nach der Schlacht bei Pavia 1525.) Mit den Porlrüts des Ferdinand Franz d'Avalos, Mar- quis von Pesrara, und des Herzogs Karl von Bonrbon. IV. Das Regiment der Landsknechte. (Am Marsche nach Rom 1527.) Mit den Porträts des Georg von F'rundsberg und des Kurt von liemmelberg. V. Das Fendlein. Mit dem PortrJil de« Kaspar von Frundsberg, der mit seinem F'ahnlein Gemeine halt. VI. Von dem Reisigen Zeug. (Reilerschlacht bei Pavia 1525) Mit den Porträts von Lannoy, Alba und Salm. VII. Die Arckellcy. (Belagerung einer Feste in der ersten Hälfte du 16. Jahrhunderts.)

Verantwortl

Dr. Freih. v. u. z. .\ufsels. Dr. A. V. Eye. Dr. (i.

Verlag der literarisch- artistischen .Vn.ila

che Redtelion :

K. FronunaiiM. Ur l'rlir. H o t li v. S c li r r c K c n s 1 e i n. Il des gemianischen Mux'ums in Nürnberg.

U.I^,.^'<M14><:>><^ B^cliiiruckerel.

NUBNBEKG. Das Abonnement de« Blattes, wrkhes alle Monate erscheint, wird j^anzjiihri^ anpenünimen iinil betraget Dauhder oeue-stenPuHteonventiun bei allen Postänit<-rn und Iliu-hliandlunjcen Dtruttch- (<init> inet Oestreichs 3ä. 36 kr. im 21 U.- FuTa oder ü Thlr. preuls. '' Für Frankrrieh abonniert mMi in Stral'eburK bei C. F. Schmidt, in Paris bei der deutschen Uuchliandlunfr von F. Kliueksieek, Nr. 11. ruo de Lille, oder

AMlCiER

Fiiit mn DEit

Neue Folge.

bei dem Postamt in Karlsruhe; fiir En$- Innd bin \VilIiuins & Norjcatc. 14 llen- rM'tte-8trfelCovent-(Jarili'ii iiiLoudon; für Sordamerika bei den Potitäiuturi) lirt^meci lind nambtirK-.

Inserate, welche mit den Zwecken d(j8 AnzrijriTß und dessen wisscnschatl- lieheni (iebiete in Vorbindunj? stehen, werden uuf^fcnominen und der Kaum ei- ner Columnenzeilo mit 7 kr. oder 2 Sgt. berechnet.

Siebenter Jalirgiing.

18ÜÜ.

ORGAN DES (JERMWISCIIEII MISEIMS.

Juui.

WisscuschalHicIic Millliciluüi!:eu.

■i

schichte. IVorh einmal Aber Hans Felber von l'Im.

Von Eduard Mauch, U. Zeichnuiigslehrer, in Ulm.

Herr Rector Lochner gab im Jahrgang 1858, Nr. 8 dieser Dlälter ilber einen ,,JIeister Hans Felber von Vlin", Kriegs-Ingenieur im Jahr 1427, und über einen „Kalben von Vlm", Orgelbauer im Jahr 1476, urkundliche . für die ulmische Geschichte bisher unbekannte Mittheilunjen. Da er aber schliefslich zu der Vermuthung kam, dal's vielleicht die Namen ,, Felber" und ,, Falben" idenli.'^fli wären, oder der spSter auftretende Orgelbauer ein Nach- komme des Kriegs-Ingenieurs sein konnte, und, um hier- über eher zu einer Sicherheit zu gelangen, deren gegen- wärtige Landsleute aufforderte, wenn möglich, Weiteres bekannt zu machen, so gab ich „vorläufig" umgehend in Nr. 9 eine gleichfalls urkundliche und für die Linier (ic- scbicbte ebenmöfsig neue Miltheiluag über Falh (auch Falw), woraus erhellte, dafs die Numpii nie idenlisch waren, und somit zwischen beiden Meistern auch eine Blutsverwandtschaft nicht wohl stattfinden konnte. In- dem ich damit also der Anfrage des Herrn Lochner In der llniiptsache entsprochen zu haben glauble, lau es nicht In meiner Absicht, mich über Hans Fcllici weiter zu verbreiten. Wenn daher mein verehrter Liindj-mniin, Herr Professor llafsler, in der letzten Niininier vorigen Jahres also fast anderthalb Jahre nach der Aufforde- rung — noch diejenigen fitillcn der hiesigen stenrramt-

licheu Akten wörtlich nachtrSgt, welche schou Weyer- inann in seiner iMuiiographie Hans Felber's hciiulzte, SO ist damit iusofcme allerdings Weyermauus und meiue Jliltheilung vollständiger gegeben.

Ich glaube aber die seitherige Wirrnifs ihrer Auflö- sung doch naher gefuhrt zu haben. Da wir nämlich in Folge der ueuesten Forschungen nunmehr wissen, dafs Hans F'elber (auch Kelwer) in all seinen uns bekannten Kigensclialten, nämlich als Brunnenmeister, als Buchsen- und Kanonengiefser, als Werkmann und Überhaupt als Iq- genieur, stets mit seinem Geschlechtsnamen genannt wurde wie überhaupt seine Vor- und Nachfahren so wer- den »ir \\o\ annehmen dürfen, dafs er mit keinem der \un 1404 bis löKi in der Geschichte blos mit den Tauf- nanien genannten Steinmetzen und liaumeister „Haus von \lm," und ,.Hans von Vlm vnd Landau' zu verwechseln sei Deshalb und überhaupt in Betracht, dafs von Hins Felber bis jetzt noch kein Aktenstück oder ein Uuudeiik- mal gefunden wurde, das ihn in bestimmter \> eise als Baumeister bezeichnete, verliert die bisherige Vermu- Ihnng : dafs Hans Felber, der von 1429 bis 1 l;<5 beim Hau der St. (jeorgskirche in Nordlingen gcnnnnle ,,Hnns von Vlm" und ein Tochtermann des Ulrich Ensinger ge- wesen sei, eben so sehr an Wahrscheinlichkeit, als dio weitere, dafs Hans Felber die anfsere Kirche In \\aihliii- gen im Jahr I IU9 vollendet habe, da nämlich der Meister damals iinlic7.ii 100 Jahre alt gewesen sein niilfste. Khcr

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Anzoiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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liefse sich solches von einem Sohne desselben denken, wenn nicht zu gleicher Zeit angenommeD werden mUfste, dafs derselbe, gleich seinem Vnler, den Gescliieclilsna- ineo gefQhrt haben wQrde; es ist also auch das letztere nicht sehr wahrscheinlich. Das an der Kirche befindliche Slonogranim ist allerdings von liedcntutig, ist aber leider i>is jetzt noch nicht gelöst nnd an der Nurdlinger Kirche bis jetzt noch nicht entdeckt worden. Sem Träger ge- 5 hürt aber ohne Zweifel einem der „Hans von Vlm" zu; vielleicht könnte der Schlüssel dazu eher in Landau ge- funden werden ? Auch in der Kirche zu Kornwestheim - nicht sehr entfernt von A\'aiblingen soll gestanden haben: ,, Diesen Buw hat gemacht Heister Hans, Stein- metz, den man nennt von Vlm da mau zeit 1516" (s. die Künstler aller Zeiten und Volker, von Dr. Klunzin- ger). Gleichfalls von Interesse für die gegenwärtige Un- tersuchung mag die Milthcilung Fufsli's in seiner Beschrei- bung der Stadt Zürich (1842) sein, wo er S. 48 sagt, indem er sich auf Vogeli beruft : ,, Dieser Hans Felder, Baumeister der St. Oswalds-Kirche in Zug, und von wel- chem auch die Kirche zu St. VVoIfgang mit ihrem schö- nen Tabernakel herrühren soll, ein sehr geschickter Stein- metz, von Uetlingen im Kies gebürtig, ward auf Lieht- messe 1475 seiuer Kunst wegen mit dem Bürgerrecht in Zürich beschenkt und hierauf zu der Stadt Werkmeister in Stein erwithlt. Hüchst wahrscheinlich ist er auch der Erbauer des herrlichen Chores der von 1493 149& neu aufgeführten Kirche in Meilen." Könnte hiebei nicht ein Versehen im Lesen der Urkunde stattgefunden haben, so dafs P'elder aus Fclber entstand ?

Besondere Be- Ein Krief fleH OrurHiiieiHterM tles Juliaii- gebenhelten. niterurdriiH nii ilrii Köiiiic UiiMtav Ailolplt

\oii Mcliitt'dfii.

DreirsiRjähri- ger Kric(f.

Milgcllicilt von Gustav Ilauser in >'Ordlingcn.

Ein Brief eines durch seine Stciluirt; hervorrogenden Hannes an den grof.sen Schwedeiikonig ist an und für «ich ein der Aufbcwahrnug werther («egenstand. Der nachfolgende Brief, welcher ans den als Jlaknialnr ver- schleuderten Akten des Job Conr. von Hosenbach, der zur Zeil de» schwedi.scli - dentschnn Krieges .Idlianiiiler- ordens-Commeutlnir zu Kleirjerdlingcn und Kullieijlinrg war, durch Zufall gerettet «mde, gehört unter die zahl- reichen Belege, aus welchen hervorgeht, wie wenig na- mentlich die geistlichen Ordensguter von Seite der schwe- dischen Armee geschont wurden. Aber, abgesehen von seinem speciellen Inhalte, bietet derselbe noch ein wei- teres Inleres-se dnreli seine ganze Passung dar, insofern

sich in der Art und Weise, wie der Grofsmeister eines der geistlichen Kilterorden an den König schreibt, jene liiilie Meinung kund gibt, in welcher Gustav Adolph auch bei seinen Gegnern stand.

,,Serenissime ac Potentissime Rex.

Pcrtuleral ad lias usque oras fama constans, Majestä- ten! Vestram in Suis tot victoriis, piissimo exemplo, Ec- clesiastica bona non diripi, sed legitimis suis possesso- ribus intacta relinqni, ubiijue voluisse. Nunc tarnen non exiguü mei mocrore, in ma.ximum Sacri hujus mei ordi- nis detrimenlum audio, llierosolymilani juris Commendas et bona, qnae pro Dei gloria et Chrisliani nomiiiis tu- tela fundata sunt, a Majeslatis Vestrae dueibus et militi- bus pessundari. Id fieri, inscio ac nolente tanlo principe, reor, ob idque Reglam imploro clementiam, nt dignetur eorundem bonorum indemnitati suis juribus providere. Praesertim vero Commendas duas Ven. fratris Jo. Con- radi de Rosenbach Majestatis Vestrae Regiae benignitati cyniniendo. Earum altcia uuucupatur de Rutenburg ad Tauber, cum suo membro Keichartsrot, altera de Erlio- gen cum suo Casali Holheim. Hasce duas Rotenburgensis cujnsdam civis (cui nomen Voelcer junior) filius et tri- buni Vestrae Majestatis locumteaens omniuo pessundedit. Si Regio Hajestas Vestra nutu tanto damno consnlere et Commendas praedictas earumquc vasallos a contribulio- nibus liberare et in suis exemptionibns manutenere digna- bitur; Militiam haue sacram, meque ejus Moderatürero indignum, perpetuo obligationis vinculo adstriugct, qui Majestatem Vestram hnniillime revereor. Datum Melilae 2. Augusti. Hi'i'i, Majestatis Vestrae humillimus servus. U. Magister llospilalis Hierosolm, F. Antonius de l'a n I a."

^^ eichen Erfolg der Brief hatte, ist aus den übrigen noch erhaltenen Commenthurei-Akteu nicht sicher zu er- mitteln ; doch geben die letzteren über die nächsten Schicksale des Johanniterordenshauscs zu Kleinerdlingen zum Thcil nicht uninteressante Aufschlüsse Wie der Schwedenkönig selbst es nicht immer für seine PHicht achtele, das Ordenseigenthuui zu respeelicren , beweist der Umstand, dafs er wahrend seiner Anwesenheit in Augsburg dem Italh der Stadt NördlinL'cn, (Icr sieli durch zw ei Abgeordnete, BUrgermei.slcr GnndcKinger nnd liaths- advokal Seefried, der königlichen (iiiadi' < iripfehli ii liefs. airfscr Anderem das Sehlofs (Ordenshnns ) zu Kleinerd- lingen mit allen l'ntertliiinen, Einkünften, Regalien nnd Freiheiten schenkte und seiner Kanzlei befahl, die Dono- lionsiirknnde nnsziifcrtigen. Der llath von Nördlingen saniiito auch nicht, mit Hülfe der schwedischen Waffen die Schenkung geltend zu machen und die VorrAIhe,

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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Zehnten und andere Einkuufle des OrdiMishauses in Be- schlag zu nehmen, wubei nach den Aufzcichnuiigeu des Commeothurs J. C. v. Koseubach nomentlich jener Völ- ker vun Kütlienburg als Ihatiger itlitheirer neben den Kordlinger üepulierlen erscheint. Aber auffallender Weise liefs die gehofTte Donationsurkundc vergeblich auf sich warten. Sie wurde auch wShrcnd der zweiten Anwesen- heit des Königs in Nordliiigcn, vom 10. auf den II. Ucl., von demselben nicht unterzeichnet. Die ISordlinger Chro- oislen und Geschichtschrciber wissen sich das Käthsel theils gar nicht zu erklären, Iheils sprechen sie die Ver- mulhung aus : weil man das Kanzlei-Personale nicht mit den erwarteleu Geschenken bedacht habe, darum werde die Urkunde dem Könige nicht zur Unterschrift unter- breitet worden sein. Aber was lag an dem Kanzlei-i'er- sonale, wenn der König ernstlich wollte! Schenkte er doch während seines Aufenthaltes in Nördlingen selbst einzelneu Personen viele Aufmerksamkeit und kümmerte sich um andere Verhältnisse von ganz localer Natur: wie hätte er des der Stadt schon vor geraumer Zeit ge- machten Geschenkes sich nicht w ohl erinnern sollen ! Liegt nicht vielmehr, wenn man den Gang der Thatsa- chen verfolgt, wie er aus den mehrerwShnten Akten er- hellt, die Annahme sehr nahe, dnfs ihm inzwischen der (den Geschichtsclireibern gar)Z unbekannt gebliebene) höf- liche Brief des Grofsmeisters zugekommen war und ihn bestimmen mochte, vorläufig in der Sache wenigstens nichts weiter zu thun ? Es wäre dies kein nnbemer- kenswerther Zug in seinem Charakter. Aber Dinge weit ernsterer Art nahmen bald seine Thaligkeil in Anspruch, und als er am II. Okt. Nordlijigen vei liefs und fröhli- chen Mnthes gen Nürnberg zum Löpsinger Thore hinaus- ritt, ahnte er wohl nicht, dafs er schon nach wenigen Wochen auf blutigem Sthlachtfclde das Ende seiner Lauf- bahn erreicht haben werde.

Lange erst nach des Königs Tode, unterm 6. Jan. 1634, wurde endlich die Donationsurkundc von dem Kanzler Oxenslierna ausgeferligl. Aber eine noch schlim- mere Zeil war für das Urdenshaus gekommen. Der all- mächtige Kanzler war noch freigebiger, als sein König, gewesen und halle die GrBf.sili;ift Wullerstein dem silnv e- dischen General Lorenz von llofkirchen ,,erb- und eigen- thUmlicb" geschenkt. Hiemit waren die Johonniterordens- Unterthanen zu Klcincrdlingcn überdies die Schnlzheruh- Icnen des scliwedisclun Generals, als ihres neueu Ober- lehnsherrn, geworden, und ein schwedischer Commissär hatte sie .,sub poena militärischer Execulion" auf das Schlofs zu Wallcrslein beschieden, um dem neufingesetz- ten Grafen die Erbbuldigniig zu leisten, die denn nnrh am M. Miirz 1033 erfolgt war. Halle dir lliilli dir

Stadt Nordlingcn in liberaler und duldsamer Weise sich eines EingrilTes in die kirchlichen Verhältnisse der grofs- tenlheils katholischen Gemeinde zu Kleinerdlingen entf. halten, so forderte jetzt der neue Graf, der allenthalben die katholischen Geistlichrn entfernt und auch die Mönche zu Neresheim aus ihrem Kloster vertrieben hatte, auch hier die Beseitigung des katholischen Geistlichen uud drohte, wenn es nicht geschehen wurde, die Pfarre selbst mit einem protestantischen Geistlichen zu besetzen. So mufste sich der Ralh entschliefsen , die fest- und sonn- täglichen Gottesdienste, sowie die Casunlien, durch einen seiner Geistlichen, den M. Sebastian liotlinger, von iN'ord- liugen aus besorgen zu lassen. Die N'ördlinger Schlacht am 7. Sept. 1C3-1 änderte aber bald alle diese Verhyll- nisse und brachte die Dinge wieder auf ihren alten Stand zurück. Job. Cour, von Kosenbach versiiumte aber nun nicht, durch seinen Commenlhurei - Verwalter Auguslio llueber in einem ansführlichen Bericht all den erlittenen Schaden aufzeichnen zu lassen, und insonderheit, was die Stadt Nördlingen seit der Occupation der Commenthurei, „welche ihrem Vorgeben nach von der Konigl. Maj. und Reiche Schweden erslberührter Stadt solle doniert und aigenthumblich geschenkt worden sein, an Früchten, Geld, Gehölz und anderen Intraden genossen und zu ihren Hän- den genommen." Diese liecliiiiing, die den besten Beleg dafür gibt, wie gegründet die in dem grofsmeislcrlicben Briefe ausgesprocbeiuMi Klagen waren, ist noch in ande- rer Ilinsii'lil interc-sant, indem sie nicht blos von den reichen Hinkünflen des Ordenshauses zeugt, sondern auch daraus die Preise von verschiedenen Landesprodukten in damaliger Zeit und in hiesiger Gegend zu ersehen sind. In letzterer Rücksicht dürfte ein Auszug ans der- selben einen vielleicht nicht unwillkommenen Gegenstand für eine spatere Mittheilung abgeben.

Ein zu PnMMaii aiirK<'riiiiil<>ii<>H IlrurliMtürk. einer liiMrlirirt.

Von Dr. J. Sighnrt, k. Lycealprofessor, in Freising.

Die Kirche des njiiltcn l''niuiiiKlii;.ti'rs Niedernburg zu Possau wird eben durch den liiichw . Herrn Bischof da- selbst einer bedeutenden Ucstaurution unterzogen. Bei dieser Gelegenheit fand sich aufscr mehreren romanischen Säulen u. dgl. unter der Tünche der Wund beim Portal eine in Majuskeln geschriebene Inschrift, welche leider verstümmelt ist, aber >on historischem Interesse zusein scheint. Sie bezieht sich ofTenbar auf eine llniidlnug des Kaisers Friedlich Barliaros.sa, der sich in l'assnu nftor aufhielt, dieses Klosters sich besonders annahm und o8 im J. IKil dem Bischof Conrad von Piit.sau ubergub. So

Zustände.

Sprache und

Schrift.

luKchrlfton.

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Anzeiffer für Kunde der dculschen Vorzeil.

300

viel wir von der Inschrin zu enträthselo vertiochten, würde sie lauten : Fridcricus mperator Äquisgrancnsil/us

Jtistitiam dedit, quam

"■''Wir geben aber hier eine mög'licbst Ireoe Copie der- selben mit der Bitte an die Geschichtsforscher, etwaige Funde und Erklärungen auf diesem Wege gütigst milzu- tbeilen.

FKIDEKIG

IMPERATO. AJC VI--r6 RAM E 14^1 ß- lUTICIA-DEBWAM

ArchiTalien. l'rber eine l'rkunde Frletlrirh'fit 11.

Von Joseph Zahn, suppl. Professor, in Presburg.

Id den Regesten Kaiser Friedrich's IL führt Böhmer, p. 95, Nr. 246 eine Urkunde mit dem Datum vom 29. Dec. 1218 ,.apud Celiua" auf, womit der Konig die St. Leonhardskapelle in Passeyr dem Deutschorden verleiht. Das Documeiit findet sich an zwei Orten vollständig und zwar durch weiland Baron Ilormayr abgedruckt ; zuerst in den „Wiener Jahrbuchern'' (Bd. 47, Aiizeigeblolt, p. äl), dann in dessen ,,Hohenschwangau", p. 7 Der Herausge- ber will drei verschiedene Copialbiicher benutzt haben; aber desungeachtet erscheint die Urkunde mit solchen Mängeln behaftet, dafs Böhmer nicht umhin konnte, sie in vorliegender Form für unecht zu erklären.

Leider bat es mit Ilormayr's Urkundenabdrürken ein eigenibumlichcs Bewandliiifs. Selbst ohne aufrallcMde Mo- mente kann man so ziemlich immer sich darauf gefafst nachen, absicbllichc Unrichtigkeiten in denselben durch Vergleich mit den Quellen aufdecken zu müssen, der un- absichtlich unterlaufenen nicht zu gedenken. *) In der

*) Einen interessanten Beilrag zu dieser Angabe lieferte V. Meillcr in seinen ..Herren von Ilindbcrg" (I)enksrbr. der k. Akad. der Wiss. VIII, p. K! u. IT. des Sepnrnl- abdr.)j andere Zuge äa llormayr'schcn Vcrfahrcos

oben erwähnten Urkunde aber sind die Merkmale des Verdachtes zu grell, als dafs Bohmer's Urlheil iiicht ge- rechtfertigt sein sollte. Der verdienstvolle Autor der Kaiserregesten hatte aber nur die Datierung im Auge; hierin kann eine heilsame Kectlfication vorgenommen wer- den, ohne dafs man eine besonders strenge Anklage wi- der Hormayr erbebt. Ist die Datierung einmal herge- stellt, so fallt auch der Vorwurf der Unecblheit des Do- cumentes hinweg. Desungeachtet sind aber Fälschungen dabei vorgekommen, und zwar in den Zeugen. Für diese l'unkle soll hier der Nachweis aus dem Originale geliefert werden.

Dasselbe hinterliegt in ganz nnbeanstandbarer Form im Centralarchiv des Deutschordens zu Wien ; das Ma- jestälssiegel hängt an, ist aber etwas verletzt. Um auch bezüglich des Textes die nöthige Sicherheit zu geben, dürfte eine diplomatisch getreue Copie der Urkunde hier am Platze sein :

In nomine sancte et indiuidue trinitatis. F. dei gra- tia Romanorum rcx fempcr auguftus et rex ficilio Om- nibus I hanc paginam infpicientibus noftri regni gratiam fuam et omne bonum. Nouerint uniuerfi pariter et fu- turi { , quod nof ecclefiam fancti Leonardi. ba- ri r in montanis domui teotonicorum fancte Marie ob fa-' Intern anime noflre I et remedivm parentnm noflrorum conceffimuf in perpetuum poffidendam, ftatuentcf ut qui- cunque aufu | temerario prcfatam domum in porfeffione predicte capelle grauare prefumpferit eidcm centum mar- cas I auri soluere teneatur, Hoc autem ut ratum in eternum permaneat et ne aliquif contraire prefumprerit | palrocinio figilli noftri et karactere confirmamns. Huius rci teftef funt. Epifeopus Albertus tridenlinns Epi- fcopns ßerhtoldns de Brihfin. Rupertus de malliz. Comef albertns de tyrol. Dominus albertnf de waiigin et frater fünf Bcrhtoldus. Dominus Otto de monte albani. Dominus swicgoruf de nionte alhani. Dominus lliltiboldnf de monte albani. Berhtolduf tarant. Kngilmaruftnrant. Alber- tuf de meaigir. et frnter fuuf Bl a r | q ua rd u f. Rerh- tunguTde meaigif. Datum apud vlmam. XII". kalend. iaiiuarii. Indictione viii. I anno ab iiicarnalionc domini Mo.ccO.XIX". Affunt et hi teftef. Comef \lricuf de e p a n . h u g o de t u u i r fh . S w i c g e r u f d e riehen- he rc.

Der Nachsatz von „Affunt" bis zu Ende ist kleiner, doch gleichzeitig und von derselben (?) Hand, tjur etwas flüchtiger, geschrieben.

thelltc ein ehemaliger llulfsarbeiter Ilurniayrs dem Schreiber dieser Zeilen mit.

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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VtTj^leicht man den Text hier mit jenem der genann- ten zwei Abdrücke, so bemerkt man etliche Varianten, die theils auf der veränderten Schreibweise der Copial- bucher, Iheils auf fluchlig-er Lesung beruhen mögen, aber dem Wesen der Sache nichts benehmen. Anders da- gegen verhalt es sich mit der Datierung und mit den Zeugen.

In den beiden Abdrucken Hormayr's finden wir durch- gehends das Datum ,,IV. kalend. ianuarii", die Indiction

VII, nnd in der Reduelion des Jahres 1219 im liegest die .lahreszah! 1218. Wie die Tageszalii IV. kal. aus jener des Originals (XII. kal.J entstanden, ob etwa Hor- mayr's Copist nur nachlässig gelesen, oder schon das Copialbuch an dieser Verstümmelung Schuld trage, ver- mag ich nicht zu erralhen. Genug an dem; wir haben statt des angenommenen 29. Deccmbers den 21. zu setzen. Aber auch das Jahr ist bei llormayr unrichtig reduciert. BehuTs dessen bestimmterer Feststellung dient eben die Indictionsangabe als Conlrole und in dieser scheint Hor- mayr sich eine „Correctur" erlaubt zu haben. Er setzt nämlich die Indiction VII und fugt in der Erklärung sei- ner Abdrücke eine kleine Berechnung des Datums bei, die nur allzusehr als Rechtfertigung erscheint. Allerdings gilt für das Jahr 1319 die Indiction VII, doch nur bis zum 23. Sept., oder respective dem 24. December ; vom 24. Sept., oder 25. Dec. ab niufste, je nachdem die kö- nigliclie Kanzlei eben rechircte, eine neue Indiction, die VIII., ihren Lauf beginnen*). Wir haben also auch 1219 noch in den letzten Monaten oder Tagen die Indiction

VIII, was mit dem Ansalze des Originals vollkommen stimmt. Es ergibt sich sonach aus der Berechnung, dafs die königl. Kanzlei bei dieser Urkunde von der Datierung nach kals. Indiction, vom 21. September, ausgieng, und dafs wir sonach nicht 1218, sondern 1219 zu setzen haben.

Komisch aber ist fast der Iirlhiim, der Hormayr mit dem Orte passierte. Er liest überall ,,apn(l Celina", was er bald in Friaul, bald in Zelling in der iNühe des Bo- densces und Lechs finden will, und hat dabei selbst seine begründeten Zweifel, die ihn von dem Verdachte des freiwilligen Irrthnms sehr wohl reinitjcn. Im Originale steht einfach ,,npud v I m u m ", und wenn man sich die- sen Ortsnamen in der fluchtigen Schreibweise eines Co- pialhuclies de» 15. Jahrhnnderls, wo die Schäfte und Striche der Buchstaben nicht all/.ngennu sich zusammcn-

•) cf. Brinckmcier : Chronolog. Handbuch, p. 28. Ein Jiihr später, auch im Moiiale Decenilier , sdirieli die Kanilci Kriedrichs schon die I.\. Indiction, obgleich für dieses Jahr im .MIgcnieincn Indiciiun Vlll nngesctzl wird (cf Koliicid.l. der kai.i. Akad. 1851, p. 119.)

fugen, gegeben denkt, so mag, allerdings etwas gezwun- gen und für fluchtige Lesung, der Name „celina" er- scheinen.

Somit wäre das volle Datum nach dem Originale, (bei) Lim, 21. Dec. 1219. Jetzt ergibt sich aber auch für das Itinerar Friedrich's kein Widerspruch mehr, denn in jene Zeil fällt der Iloftag, welchen der Konig in dem nahen Augsburg hielt.

Nun zur schwersten Anklage, die Zeugen helref- fend. Vergleichen wir in dieser Hinsicht das Original zuerst mit Hormayr's Abdrucke in den Wiener Jahrbü- chern, nnd es ergeben sich Unterschiede, die in Ver- gleich mit dem 2. Abdrucke leicht zu nennen sind. Ans Berhloldus (de ^^'angin) wurde hei ihm ein Bernaldus ; Hil- tibolt von Montalban und Engilmar Tarant sind ganz aus- gelassen, und durch Hinaufziehung des Titels ,,comes" des Albrecht von Tirol wurde Ruprecht von Malliz ein ein Graf, ohne dafs übrigens Albrccbt um diesen Titel gebracht wäre. Diese ungewöhnliche Benennung Rup- recht's scheint auch Hormayr „unverdaulich", aber durch diese leichte Kritik, wozu er sich selbst den StolT lieferte, werden gewisse Zengen seines 2. Abdruckes (Hohen- schwangau) nicht geniefsbarer.

In diesem nahm er folgende Veränderungen vor : 1) Engilmar Tarant wurde ganz ausgelassen, 3) die 3 nach dem Datum beigesetzten Zeugen (der von Epan, Tuulr.-h nnd Riclienberc) wurden in die obere Reihe, unmittelbar nach dem Grafen Albrecht v. Tirol, eingeschaltet.

3) Hiltibolt von Montalban wurde in einen Ilillibolt von Schwangau umgetauft, ohne zu bedenken, dafs sprach- richtigor doch Swangawe oder Swangowe gesetzt wer- den müsse, und

4) wurden Walther von Vax und Gebehard von Star- chenberch ganz neu zugefügt.

Solche Varianten sind denn doch nicht mit der An- gabe, die Zeugen seien in 3 verschiedenen C'opialbuchern verschieden, zu bemänteln ! Das Original weist im Gan- zen 17 Zeugen auf, der erste Abdruck Hormayr's 15 und der zweite bei allen Veränderungen 18.

Fragt man muh der Ursache eines solchen Vorgehens Hormayr's, so dürfte sie uns der Annliigie leicht .sich ergeben. Dafs es Geschichlschreiber gab, welche dort, wo die Onellcn sie mit erfrischenden Thiilsuchen im Stiche liefsen, dem Jlangcl durch eigene, milir oder min- der positive Combinalion zu Hülfe kamen, wird Niemand bestreiten. Das ist das ,,corriger la fortunc" der Spie- ler auf diesem Felde. Hormayr wollte den sirrllbaren Herzog Friedrich II. von Ocaterreirh als Kampfer gegen die ilongolen schildern. üikI er \\i'[^ ihn ..in rn.slris ron-

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Anzeiger für Kunde der deulschen Vorzeit.

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Kunst.

Tunkuust. Instrumente.

tra Tartaros apud Kloboiik'' erscheinen; ftlr die Geschichte Hohenschwatig'airs brauchte er den tnuirlichst weit in Hie Vorzeit hinaufreichenden Namen eines Herren von ischwan- gau, und er benutzte die angegebene Urkunde, um Hilti- boll von IMontalhan für seinen Bedarf umzuSndein.

Vielleicht liefsen sich in dem Werkclien Über jene Burg noch ähnliche Collisionen mit der quellenmfifsigen Wahrheit nachweisen, da Dinge, wie diese, in der Regel nicht vereinzelt stehen.

Zur OexFhlcIite der MuMlklnisttrMiueiite.

Von K. V. KeHberg in München. (^Kortsclzung.)

-!" Unter den Hohemtaiifen (1137— 1273J kommen be- reits mehr als ein Dutzend verschiedener Jlnsikwcrkzenge Tor und zwar von allen Galtungen, zum Theil mit Namen, die jetzt nicht mehr in Gebrauch sind, oder doch eine andere Bedeutung erholten haben; wie z. B. rottunibes (Hanripauke, TamburiiiJ, siimbiut (Sailentpicl , ob etwa die Sambuca, ein mit Saiten überzogener King oder Be- cken?), rotte, eine Art Zither oder Psalter (vgl Forkel, Gesch. d. Musik, 2, S. 744); simfonie (Trommel), die auf beiden Seiten geschlagen wird (l.sid. 2, orig. c. 21); zum Theil auch, wie die berühmteren Rosse, Schwerter, Helme, Schilde der Helden, mit besonderen Eigennamen, wie z B. Schwalbe für die Harfe, „diu der kUncgtn Se- cundillen was" und welche Anfortas der Orgeluse sandte, (Parz. C23, 21.)— Besonders beliebt war die (noch im- mer, und zwar bis ins 14., ja in besonderer Form noch iml6..1hdt ) dreisaitige Geige, deren Sangboden, obere Fläche, jetzt eirund ist, und deren zwei Schallocher die Form eines Kreisabschnittes haben; sie war oft reich verziert, z. B. : „dö hiez er im bereiten mit stdinen sei- len ein videlen, erziuget wol, als si ein vürsle vUeren sol, daz (holz?) gebrünieret, der cappclon (sogenannte Kragen ?) gezicret mit golde und mit gesteine, von edu- lem helfenbeine, under dem swebet ein (palmSt sfdin) borte; si was ze allen orten mit (rnldin borten überlcit; alsus diu gige wart bereit, die iregel waren euldin, diu glge >»ap von siden fin gewirket wol mit bilde klär " Gesamml-.^briil. l(i, 397 Berühmt ist namentlich die Fiedel Volkcr's im Nibelungenliede, sowie er selber der berühmteste der Spielleute, unter ili'ncji nametitlich mich die Knappen des Koniijs F.tzel : Werbel und Swenimel, sodann lloraml in der ..(iiidrun". Tristan, Isang, König Kother, der Zwergenkitnig Goldemar u.a. mit Isliren ge- nannt werden. .Sehr reichlich war nametitlich die Kriejrs- und Tiirniermiisik bereits besetzt und hatte nicht iilliin ihre Trompeten (trumhtn), llorner und Posaunen (busi.

nen . pusdnen). Pfeifen (phifen) und Flöten (floiten), Trommeln (tambürcn), Pauken (|u1k(n) und Handpauken (rottunibes), sondern auch die Fiedel mufste dabei sein, and zwar als eine Art Ehren-Instruinent, zur nächsten Begleitung hoher Herren. Zwar in der Kaiserchronik kommt nur vor das Hörn : „wichorn", (10,079) und ,,he- rehorn" (505), im Holandsliede des Pfaffen Konrad : Trom- pete, llorn. Pfeife „bniden die tunibin blisen ir trumbin", Ruol. 9, 18; „do nam der hell rulond sin hörn in sine haut, er hlis iz", 10, 4 ; ,,si blisen ir wie hörn," 10, 30; „Marsilie chom mit lorne. siben tusend hörne uor im cluugeu", 194, 17; „ir herhoru clungeu", 208, 17; „si blisen ir trumben hörn unt pliifen", 272, 12. BeilauHg hatte die luba, also hier trnnibin, Trompete (nach der Herrad Hortus deliciar. tab. 5) jetzt nicht mehr die ursprünglich grade, sondern die Form eiufach gekrümmter StierhOruer und war bald ganz schlicht, bald auch mit Querbändern verziert.

Sodann in Veldecke's Eneit und in Wolframs Wille- halm und Parzival, im Lohengrin, Laurin u. s. w. sind die Aufzuge schon weit reicher mit ,,rottumbes", Wil. 360, 5 ; ,,manec rottunibes mit zunel" (Tamburin mit Schel- len), Wil. 3b2, 15; „vil püken, vil tambüren, bust- nen, vnd floylieren," Wil. 34, 6; „man hört da piisinen, lainbürn, floiticrn, sttven", Parz. 764, 26 und ,,die hellen pusinen mit krache vor im gäben döz. von würfen vnd mit siegen gröz zw2n tambüre gäben schal : der galm Uhr al die stat erhal. der dön iedoch gemischet wart mit floylieren an der fart : ein reiscnote (Marsch) si bliesen, nu sulen wir niht Verliesen, wie ir hfirre kö- rnen si : dem riten vid e 1 ae re hi", Parz. 63, 2. So auch schon Eneas ritt „zc Lanrente" ein ,,mit pfifen vnd mi4 gc> sänge, mit trumben und mit seilspilc", En. 337, 37; ,,nü huop der junge soldäu sich in den strft da man vant beide slac unt stich, vil pusdii unt rottumbes mau vor im hörte, dar luo tampür ein niichel teil", Lhgr. 138, 1 ; ,,floitieren unt tampären schal, pusünen snarren daz ez in die Luft erhal". Lhgr. 505, 4. Auch vor- nehme Frauen wurden von Geigern begleitet : ,,nncli hove do gie vor der knnigin maere maiiech kurzer videlaere, ie zwein vnt zwei besunder, Luar. 1748; und wioSimild im Berge des Königs Loiirin mit ihren Dienerinin'n zu Hofe geht, .,do kam vil niaiiiger .spilman unt machte froeude nianigcrlei mit bosiinen unde schalmei", Luar. 1728. Im llorliis dcliiinr t I wird die oben er- wähnte II a II (I pn u k e (tynipaiiiim, rnlliinibes ), jcd<icli ohne Schellen, an riinni liiimlt: nm den Hals gehüngt getragen und mit linrin linlu'iifornii(;en Sclil.'i(;el geschlagen: und wrnn die Trompete bereits in gekrümmter (jesliill erscheint, so wird man sich vielleicht das frühere llurn (rurnii)

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. 206

lieber alte Ciewirhte.

Von Dr. J. MuUer. (ForlselzuDg.) 2. Dukaten: 1) 1 Dukatengewicht. 2) 70 St., 65 A.

noch mehr, und namentlich die Posaune melirmals ge- krümmt, doch noch ohne Zuge zu denken haben, wie das sogen. Thurner Hörn. Zur Jagd bediente man sich nur des Hernes : „ir horiireichen huruten sie". Trist. H. 2421 ; zum Tanz und bei der Tafel der Saiteninstru- mente, namenllich der Fiedel, auch der Handorgel : „Kar- 3) 67 St. 4) 23 K. 8 Gr. 5) l';, Thir. 6) 3 II. 2ß. sie, sinnik vnd klük, hiez die videlaere uf strichen w uu- 3. Ungarischer Gulden; 1) 1 D. 1 As. 2) 70

nebere und sie machen einen tanz". Trist. H. 620; St., 66 A. ö) 1 '/i Thir. 6) 3 M. 2 |5. „dö vrägte min h6r Gäwän vmb guote videlaere „Aber der Alten sonsten Hungarische Gulden oder

was Werder knappen vil wol gelert üf seitspiel", Rsbler genannt gehen 66 auf die kolii iMark, halten an Parz. 639, 4; „da was spiel unde sank, buhurt unde fein Gold 23 K. Gr." Nach einem Bluuzbericht von gedrank, phifen unde springen, videlen unde singen, 1551 sollteu der ungarischen Goldgulden 66',t Stuck auf

Erzeugung a.

Erwerb. IIiuKl'Umittel.

Gewichte.

orgeln unde seitspil", En. 345, 31; getzen wart, mau hiez videler üf strichen", Lhgr. 320, 6.

Musikwerkzeuge endlich der Sänger n. s. w. waren namentlich, aufser der Simfonie wiederum die verschiede- nen Arten des Saitenspiels und zwar mit dem Bogen die Fiedel und ohne Bogen die Harfe, Rotte, Lire und Sam- biut (Trist. 36T4). Im Hort. del. 4. 5 ist die kleine Harfe dreieckig; an einer, mit 10 Saiten bespannt (de- cachordon), hängt der dazu gehörige Stimmschhissel her- ab. Die Kolte spielten namentlich auch Frauen: ,,ein magct spilte mit einer rotten vor der kUnegin rieh (Kriemliill), Koseng. 999. Die Lira hat im Hort. del. 8 die Form einer ISngsgetheilten Birne und ist mit nur einer Saite bespannt, dabei hat sie zwei Schallöcher; Daselbst ist eine sogen. Bauernleier (organistrum) mit drei Saiten bespannt; dagegen die Leier Davids am Altarwerke zu Wechselburg hat fünf Saiten und eine mehr antike Form. Für die Orgel wurden keine we- sentlichen Fortschi ille gemncbl ; in der ,, Mater verbo- rum" (Hdschr. der München. Bibl. um 1210, cod. Schir. 3, pict. 7 c) ist eine solche abgebildet : sie besteht aus einem hoch-\ierfufsigeii Kasten, aus welchem vorn lange Züge hervor-, obeu mehrere Orgelpfeifen emporsteben und wobei hinten eiu Gehulfe an ein kleines Loch des Kastens einen genau mit der Spitze hineinpassenden Blasbalg ein- setzt. — Beliebt war auch das Cim bei spiel. In der „Mater verborum" ist die Mirjam mit einer Gefahrtia dar- gestellt, wie sie mit einem Hammer an solche nebenein- ander aufgehängte Glucken schlägt ; und auch in der „Historia scbolastica" der Munch. Bibl. um 1220 26 (cod. Schir. 5, pict. 13 a) ist Frau Musika mit einem solchen Glockenspiel (Glöckchcn, die innerhalb eines rechteckigen Rahmens neben einander hängen) und mit einem Hammer dargestellt. Diese Cimbeln sind demniirb jetzt sehr verschieden von den obenerwdbnlon Doppel- bccken des 10. Jhdt.

(Fortsetzung folgt.)

die köln. Mark gehen.

4. Englische Krone: 1) 1 D. 3 A. 2) 71 St, 67 A. 3) 68V« St. 4) 22 K. 8 Gr. 5) 1 Thir. 10 Gr., 2 M. 12 (i. (Mit der Rose). In Bezug auf die Stück- zahl (Nr. 3) mul's bei llofniann eine Irrung sein, da nach den übrigen Angaben deren kaum 65 aus der köl- nischen Mark geschlagen sein können.

5. Goldgiilden: 1) 1 D. weniger 5 As. 2) 75St., 60 A. 3) „der Goldgüldeu sollen Vermög der Reichs- Ordnung auf die Mr. gehen 72 St." 4) 18 K. 6 Gr. 5) 1 Thir. 3 Gr. 6) 2 M. 4 (J.

6. Hose nobel: 1) 2'/4 D. weniger 3Vi A. 2) 32 St., 140 A. 3) 31^5 St. 4) 23 K. 10 Gr. 5) 3 Thir.

8 Gr. 6) 7 M. 10 (i.

7. Halber Roseuobel: Ij 1 D. 7 A. 2) 64 St.,

70 A. 3) 62V7 St. 4) 23 K. 9 Gr. ÖJ l'/zThlr. 4 Gr.

8. Doppelter Milreis: I) 2 D. 12 A. 2) 32 St., 140 A. 5) 3 Thir. 6) 6 M. 4 (i. Also dem Doppel- dukaten au Werth gleich.

9. Milreis: 1) 1 D. 6 A. 2) 64 St , 70 A.. dem Dukaten an Werlh gleich.

t((. ,\ II (I r easgul den : 1) 1 D. weniger 2'/i A. 3)

71 St. 4) K. 6 Gr. 5) 1 Thir. 3 Gr. 6) 2 M. 4 (i.

11. Rittergulden: 1) 1 D. weniger 6 A. 2) 76 St., 59 A. 3) 73 St. 4) 19 K. 5) I Thir 7 Gr. 6) 1 M. 9 |}

12. lleinrichsnobel: 1) 2 D. weniger 3' , A. 2) 36 St., 126 A.'S') St: 4) 23 K. 9 Gr. 5) 2V, thlr.

9 Gr. 4 rr. 6) 6 M. 4 |j.

13. Halber He inr ic lis n obe I : I) 1 D. »rniger 1 A. 2) 72 St., 63 A. 3) 7(1 St. 4) 23 K. 9 Gr. 5) 1 Tblr. 2 Gr.

14. Da v i dsgnlden : 1) 1 1> woniecr 4'« A 2) 76 St,, 59 A. 5) 1 Thlr. 9 Gr. 1 IT. (i) 2-^ \y Hol den Namen von Bischof David von Utrecht 1457 1496, der den Konig I)ii\iil mit der ILirfc darauf prflgen lief».

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Anzeiger für Kunde der deulscheri Vorzeil.

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Es gibt grofse und kleine Dariusg-ulden, jene sollen 15 errichten, ist bekannt. Dafs diese Kreuze aber, wul in

Slnalj- anstallcn.

K., diese 15 K. 7 Gr. hallen. Dos Slünzedikt K. Ferdi- nand's I. v. J. 1559 setzt die kleinen auf 63 kr.

15. Burg u ud ische r Ritter (zu unterscheiden von Nr. II, dem geldriscben Ritter): I) fehlt das Ge\Viclit- stück. 2) 70 St., 65 A 3) 67';» St. 4) 23 K. 6 Gr.

5) r/i Thir. 6) 2 M. 15 (5. Vgl. den Dukaten. Der burguudischc Ritter ist eins mit dem goldenen Ritter.

16. Wilhelmsschild: 1) 1 D. weniger 1 A. 2) 72 St., 63Vi A. 3) 69 St. 4) 17 K. 8 Gr. 5) 1 ThIr. 3 Gr. 4 Pf. 6) 1 M. 14 (J.

17. En gellet: 1) IVi D. weniger 2 A. 2) 48 St.,

95 A. 3) 46 Sl. 4) 23 K. 10 Gr. 5) 2 ThIr. 4 Gr.

6) 4 51. 10 |i.

18. Halbe Engellot: 1) ^:\ D. weniger 1 As. 2)

96 St., 48 A. 3) 92 St. 4) 23 K. 10 Gr. 5) 1 Thlr. 2 Gr. 6) 2 M. 5 (J.

19. Goldener Löwe: 1) 1 D. 13 A. 2) 59 St., 77 A. 5) r/, Thlr. 4 Gr. 6) 3 M. 4 (i. Hiervon auch ein zweites Gewicht vorhanden, jedoch nur 1 D. weni- ger 13 A. schwer.

20. Emdener Gulden: 1) 1 D. weniger 7 As. 6) 1 11. 8 [J. Eine Bestimmung von 1551 setzt verschie- dene Gepräge desselben auf 17 K. 3 Gr. und 15 K. und 14 K. 2 Gr. fein.

21. Klemmer Gulden: 1) 1 D. weniger 4 As. 2)

der Hcgtl, vcrlragsniafsig durch den Todtschlsger errich- tet wurden, steht zu vcrmulheii. Nachfolgende Auszüge dos Originalurkunden im Archiv der Stadt Beiingries durf- ten auch als diplomatische Beiträge zur Art und Weise, in welcher sich die Todtschlftger mit der Familie des Erschlagenen aussöhnen konnten, nicht ohne Werlh sein.

1430, Montag nach Vnser I. Frauentag in der Vasten (März 26). Lienhart Schnchsler|5, genannt lleckcr, «ird vor mehreren genannten Spruchleuten mit Anna der Warnfritzyn gesühnt wegen des an ihrem Manne began- genen Todtschlags. Die Aecker, um welche der Streit mit dem Warnfrilz begann, bleiben der Warnfrilzyn und deren Kindern ; die ebenfalls zum Streite beitragende Geldschuld ist ab. Hecker hat binnen Jahresfrist eine Romfahrt und Aclifahrt*) zu thun und darüber gute Ur- kunde beizubringen, ein Steinkreuz setzen zu lassen, wo es ihm die Warnfritzyn weisen wird. Ferner soll er derselben 12 fl. rh. zahlen und 9 h. Messen an drei Or- ten für die Seele des Erschlagenen lesen lassen.

1463, Mittwoch vor Oculi (März 9). Grahenheiiitz und Grabenfriedell, Gebrüder, zu llirspcrg haben L'lein Pöggcl d. j. , des Ulrich Pöggel , zu Kaidorf gesessen, leiblichen Sohn, erschlagen. Sie werden nnn von Herrn Albrecht von Wolfslein, Pfleger zu Hirspeig, und Seba- stian Ponlunter, Richter zu Berngau, als erbetenen Spruch-

1 M. 8 fj. Die von Herzog Karl wurden 1551 auf 65 leuten, mit dem Vater und den Brüdern des Ulein auf

Kreuzer und von Herzog Arnold auf 51 Kr. valviert, im J. nachfolgende Bedingungen gesühnt : Bis kommende Ostern

15S9 abgewürdigt. Vgl. Abbild. 1 in der vorigen Nr. lassen sie 30 Seelenmessen lesen und geben 20tBVVachs

22. Golden Real: 1) r/2 D. 3 A. 2) 46 St., 98 dazu; binnen Jahresfrist unternehmen sie eine ,,Rome-

A. (spanische R.) 3) 44 St. (span.), 44V5 (deutsch oder fartt und ein Achfartt". Sie lassen ,,ein steyne kreutz

fläm.) 4) 23 K. 8 Gr. (span.), 23 K. 10 Gr. (deutsch fertigen vnd setzen an die enndt do solicher totschlag

oder Dam.) 5) 2 Thlr. 7 Gr. C) 4 M, 10 (5.

23. Halbe Real: 1) Vi D. 6 A. 2) Hat die Tafel bei Hofmann, a. a. 0. 70'/i St., 64 As. (Schlufs folgt.)

Ntrliikreiize. von 'l'o«l(MrlilHKerii zur

Mitgctheilt von Herrn Beneficiatcn Wallliicrer in Bcilngries.

Die Sillr, nii ilcm Orle, wo ein Todtschlag begangen wurde, cur Suhuc und zum Gedachtnisse ein Kreuz zu

geschehen." Den Hiiilerblicbenen zahlen sie 15 fl. rh. Beide Theile machen sich zu einer dem Herrschafls- pfleger verfallenen Conventionalstrafe von 30 fl. rh. ver- bindlich, falls sie diese Sühne nicht halten, oder deren Artikel unerfüllt lasseo.

i' 'il ! 11 1| - 1 ■-! '1 '■■■ i '

*) Ueber Achfahr», eine Bufsfahrt nach Aachen als ge- riclillich vcihangle Strafe, vgl. Schmer, Waclilrag zum Wörlcrh. der di'ulsclicn Mundarien des ungri.ichcn Berg- landes (Wien, ,1Ö5Ü), S. 15. Die Hcd.

.ilM (lii:

(Hit einer Beilage.)

Dr. Frcih. v.

Veranlwdrtljchc Redaclion : n. 7.. .Auf.icfs. Dr. \. v. Kyc. Dr. (I. K. Froniinnnn. Dr. Frlir. II n 1 li v. S ch r 0 c kcnslc in. Verlag der literarisch -artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.

U. £. SrbnId'Kclir Biirlidnickerci.

BEILAGE ZUM ANZEIGER FIR RUXDE DER DEÜTSCllEX VORZEIT.

1860. ^^ 6. Juui. "'

Chronik des germanischen Museums.

Nachdem der I. Vorstand des Museums, Frhr. v. AiiTsers, von seinen Reisen, die er im Interesse unserer Anstalt nacb mehreren Sisdlen Deutschlands im Frühjahre d. J. unternom- men, zurilcliffekehrt ist, dürfte es nun an der Zeil sein, Einiges hierüber uiilzutheilen. wenn auch noch nicht alle Früchte jener Bemühungen zu vollständiger Reife gediehen sind. Seme Auf- nahme war eine sehr freundliche und wohlwollende in allen Kreisen der gebildct>'n Gesellschaft, sowie auch an den llofen zu Weimar, Hannover, Berlin und Wien, und es be- rechtigt die ernstliche und aufrichtige Anerkennung, die da- »elbst das perman. Museum in seiner gegenwärtigen Stellung als d e u Isch-na tio n a le Cenlral-Anslalt fand, zu den besten HolTnungen anf kräftigere Unterstützung aus Staatskassen, na- mentlich der grofseren deutschen Staaten, Am Sitz der deutschen Bundesveisammlung zu Frankfurt gelang es Frei- herrn V. Aufsels, einen für Erthcilung der langst angestrebten Pos tportoCreiheil günstigen Bundestagsbeschlüls (v. 10. Mai d. J.) zu erwirken. Würden die Regierungen darauf ein- gehen, so hätte das Museum jührlich eine Summe von 2500 fl. erspart, ohne dals es den Staatskassen im Geringsten fühl- bar wäre. Auch hier zeigte sich ein Vorangehen der Miltel- staaten vor den grölseren, indem mehrere der erstem dem Uusenm längst die Freiheit des Postporlos bewilligt haben.

Eine der erfreulichsten Früchte der Rundreise des I. Vor- stondes ist die Anbahnung eines Hülfsvereins in Wien und die Stiftung eines F ra uen ver ei ns in Berlin, der auch in Nürnberg und anderen Orten Nachfolge finden durfte ! Fer- ner die (lewinnung einiger tüchtiger Pfleger, die Erschlies- sung mancher wichtiger Literatur- und Kunstschillze für die Benützung des Museums, sowie die Erwerbung solcher durch Schenkung und Kauf. Der in Berlin zur Forderung des ger- manischen Museums zusamiiiengelrelene Frauenverein, an des- ■en Spitze als leitender Vorstand 4 Frauen und 2 Jungfrauen, nebst 2 Herren, Regier. -Kalb Gabler und hanzlei-Ralh kurs, als deren Geschaftsbeistandc, stehen, „hat das Ziel seiner ge- meinsamen Thaiigkeit zuntlchst darein gesetzt, für die .\us- schmückung und Vcrvollslündigung der mit besonderer Sorg- falt gepflegten „Frauenhalle" beizutragen. Für diese Abtheilung des Museums, die ein treues Bild des Familien- lebens in der deutschen Vorzeit gewahren snil, sind vorzugs- weise die vom Frauenverein auf/.ubrincendcn Geldmitlei be- stimmt, und die Frauen setzen einen freudigen Sinlz darrin, wenn gerade dieses Werk von ihren Illinden mit aufgebaut wird." Möge das schone Bei.spiel di'r Berliner Frauen und Jungfrauen weithin durch Oculschland und dar- über hinaiia, ,.so weit die deutsche Zunge klingt," freudige Nncheifrrung finden! Denn wo die Frauen unser Werk miirordcrn helfen, da müssen doch wohl noch manche .Man-

ner dazu erweckt werden und sich berufen fühlen, einer Sache nicht langer fremd zu bleiben, die so ganz dazu geeignet ist, das geistige Band deutscher Einheit und das nationale Be- wurslstin durch ein th a Ik ra fti ge s, ewig fortlebendes Werk fester zu schlingen und zu starken.

Von den Geschenken, die wir soeben erwähnten, glauben wir herausheben zu müssen : 10 Blatter Passionsdar- stellungen, Kupferstich von Israel von Mcken, von Bildbauer H. Gafser in Wien und ein grofses Relief in Gypsabgufs aus dem kgl. Museum zu Berlin; von den Kaufen: den Iti Blatt grofsen, seltenen und höchst interessanten Holzschnitt von II. Mülich v. 1549: Belagerung von Ingolstadt, mehrere treff- liche Abdrücke der grOfsern Blätter von Israel v. Heken, einige merkwürdige und seltene Druckwerke, darunter die zweite deutsche Bibel v. 1466, und mehrere werthvolle Perga- menturkunden und Handschriften. Dabei können wir auch nicht unterlassen, zu bemerken, dals eine dem Museum an- gebotene Urkundensammlung von 80 Stuck, meist das Klo- ster Siefsen in Oberschwaben hetrelTend, aus dem 13. 15. Jlidl., durch den Vorstand des Archives und II. Vorstand der germ. Mus., Frhrn. Roth v. SchrecUenstein, fast um den Pergament- werlh angekauft wurde. Nur Schade, dafs dem germani- schen Museum nicht, wie dem britischen, Mittel geboten sind, dem deutschen Vaterlande so manche kostbare Schdtie zu erhalten, die theils unwiderbringlich auswandern, theils ganz zu Grunde gehen. Wenn wir auch die IlolTnung dazn nicht aufgeben, so geht doch unterdessen entsetzlich viel verloren. Drum helfe bei Zeiten wer helfen kann!

Erfreulich und gewifs nicht ohne Erfolg ist in diesem Jahre der stets im Zunehmen begriffene Freindenbesuch, ins- besondere auch von bedeutenden und hochstehenden Perso- nen. Erst diese Woche beehrten Se. kgl. Höh. der Grofshcr- zog von M ek I e n bu rg- Sc h we ri n mit Gemahlin das Mu- seum mit ihrem Besuche und sprachen ihre grofste Befriedi- gung und Ucbcrraschung über den schnellen Aufschwung des Instituts aus, welches sie vor einigen Jahren in seinen ersten Anfangen gesehen hallen. Der (irolsherzog «ulserle den Wunsch, es mochten alle deutschen Fürsten kommen und sehen, um mit desto grOfsercr Freudigkeil das iinliimale Werk 7u iinlcr- slUtzen.

Von den neuesten Geldbeilragen beben wir lolgende her- vor: Jabresbiilrag der Stailtgemeinde Karlsruhe zu I.'ill., des Magistrats iinil (irmcinderalhs der Stadt Koihcn zu 4 Thir., des .Mterihiimsvereins zu Freiherg (SnchsenJ zu 511., der k. k. Oberrcalschule in Salzburg zu 3 ff. 45 kr. 0. Vf.; vom Gaswerk NOruberg als Beitrag der am 24. Mai vorsam- melt gewesenen Koiiferi-nr.iiiilglirder der Gnsdirekloren , -In- genieure lind i'iii linilinncr 15 fl. ; vom Kaufmann und Hnn-

8il

Anzeiger für Kunde dei* deutschen Vorzeit.

212

delsvonleher G. Z. Platner dahier 100 fl. durch SrhenkuDg seiner Aktie, vom k. b. Ilofbanquier Herrn Joseph v. Hirsch in Muacheo eine Aktie zu 100 11. ; Jahresbeitrag zu 10 fl. O.W. des Herrn Dr. Franr Egger, Hof- und Gerichtsavokaten, in Wien; Beilrag des Hrn. Adolph Frhrn. von Foche, k. k. Statth.-Vice Trasid. etc., in Kaschau lu 'JO 11. ö. W., des Hrn. Dr. .\rlhur Lulze in Roihen zu 121hlr. und des Herrn Buch- handlers Kummer in Leipzig zu 10 Thir.

,, Auch ist nun die Herstellunir samnillicher 21 Krcuz- gangrensler (s. Chronik in Kr. 2 u. 4) von Gflnnern und Freunden des Museums übernommen, worüber wir uns für die nachsle Nummer Kahrres vorbehalten.

Leider haben wir schon wieder den Verlust eines unse- rer Gelehrlenausschufs-Milglieder anzuzeigen, nämlich den Tod des Dr. E. .\pell, Professors an der Universität zu Jena.

feil;.

. In Schriftenlausch mit dem Museum ist getreten : der Altert hums-Ve rein zu Freiberg (Sachsen). Neue l'flegschaflen wurden errichtet in Donaueschin- gen und Jowa (Nordamerika).

Mit Dank bescheinigen wir den Empfang nachstehender Geschenke :

I. Für das Archiv,

Kühn, Hofopernsanger, zu Niirnberg: 17i7. Facsimile von Luthers Handschrift. Dessen Lobgedicht auf die Musik. Pap. fein ungenannter zu Nürnberg :

1718. Schirmbrief d. Kaisers Karl IV. fiir das Kloster Perge. Vi:>9. Pap. Abschr.

Hersfeld, Oberpostamtssekretar, zu Hamburg:

1719. Urkunde d. Kaths zu Bergamo über die .\bstammung d. Grafen von Parlenfeld. 1731. Pgm.

Fr. E. Amthor, k. s. .Advokat u. Notar, zu Waidenburg:

1720. Spruchbrief d. Pfalzgr Kudolph bei Rhein. 1311. Pgm.

1721. Spruchbrief Heinrich d. Salraers, Kichters zu Stauff, u. Andrer. 1334. Pgm.

1722. Lchnbrief Ulrichs d. Wilbrant v. ParUstein. 1339. Pgm.

1723. Raufbrief Ulrichs d. Wilbrant üb. ein Gut z. Haunstadt etc. 1344. Pgm.

1724. Quillung Sifrids v. Oeltingen, Domherrn z. Eichstlltt. 1350. Pgm.

1725. Quittung Keichkers d. Pyschofs zu Kegensburg. 13.51.

1726. Kaufbrief Knnrads d. Reuters in d. Vorstadt z. Regens- burg. l.'if)8. Pgm.

1727. Schuld- u. Pfandbrief fleinrirhs u. Otts d. Zeneers v. Schwsrzeneck. 1361. Pgm.

172S. Gerichtsbrief Ludwigs d. Straubingers, Schultheifsen zu Regensburg. 1361. Pgm.

1729. Kauflirief Heinrichs u. Otts d. Zengers v. Schwnrzencck üb. einen Hof zu Aetelprunn. 13G6. Pgm.

1730. Schuldbrief Dietrichs d. Salzenhofers zu Schneeberg u. seiner Sohnc Dietrich n. Hans. 1367. Pgm.

1731. Schuldbrief Dietrichs d. Satzenhofers zu Schneeberg u. «einer Sohne üb. 31 Pfd. Pfennig. 1367. Pgm.

1732. Kaufbrief ürtlieb d. Grauls v. Willhof u. seines Bru- ders Friedr. d. Grauls. 1367. Pgm.

1733. Vertrag Johanns d. Noihaft, Komth. z. Regensburg, we- gen eines Seelgerfilhes. 1368. Pgm.

1734. Di.spcnsalionsbricf d. Dekans Conrad v. Gerenberg v. Augsburg für Johann, gen. Ungelulr. 1370. Pgm.

1735. Revers Johanns d. Zengers vom Tannstein für Hein- rich d. Wilbrant. 1371. Pgm.

1736. Revers Ulrichs d. Leirendorfers für Heinrich d. Wil- brant V. Parkstein 1375. Pgm.

1737. Revers d. Mayr Ott d. Rakolfs für Heinrich d. Wil- brant v. Parkstein. 1375. Pgm

1738. Quittung Albr. d. Kothafts zu Wernberg. 1370. Pgm.

1739. Bescheinigung Friedrichs u. Georgs d. Auers üb. Ur- kunden. 1391. Pgm.

1740. Zeugnifs d. Komihurs Joh. d. Merkingers z. Regensburg üb. d. Eröffn. eines Lädleins. 1391. Pgm.

1741. Lehnbrief d. Grafun Ludwig zu Olting üb. d. Burgstall Meilenhart. 1415. Pgm.

1742. Vergleich d. Peter Trüchtel z. Mallersdorf, mit Künz- lein d. Rottaler etc. 1423. Pgm.

1743. Revers d. Ulrich Ncumaier zu Prflm u. Anderer für Hans d. Juchkhofer. 1433. Pgm.

1744. Verzichtbricf d. Konrad Paumgärtner für d. Komlh. Wil- helm Zollner zu Hegensburg. 1439. Pgm.

1745. Veriichtbrief des Michel Manntla u. s. Geschwister üb. den Hof zu Saulbach. 1447. Pgm.

1746. Empfehlungsbrief d. Deutschordens- Komthurs Melchior z. Ellingen. 1469. Pgm.

1747. Kaulbriel des Pfal/.gr. Wilhelm bei Rhein für den Bi- schof Philipp V. Regensburg. 1.589. Pgm.

1748. Erbtheilungsvcrtrag zwischen d. Wittwe .\ndr. Danners zu Allkhoven u. ihren Kindern. l.'i;i.'>. Pgm.

1749. Eheverlrag Peter Danners zu Allkhoven mit Katharina Gredlerin. 1.597. Pgm.

1750. Kaumrief d. Sebastian Eberl z. Allkhoven für Peter Danner daselbst. 1602. Pgm.

1751. Tauschbrief d. Martin Ötl z. Allkhoven für Hans Schwab zu Eylling. 1609. Pgm.

1752. Zeugnils d. Raihs z. .\achen üb. d. gesunden Zustand der Stadt. 1669. Pap.

Dr. W. Frhr. v. Löffelholz, f. öit. -wallersl. Domn- niiilKiiri^Icinilh u. Arcliiviir, zu Wallersicin :

1753. Gerichtshrief d. Friedrich v. LaulTenholz, Schultheifsen zu Nürnberg. 1391. Pgm.

1754. Wappenbrief d. Pfalzgr. Joh. Christoph Metzger für Gg.

Z;iiinrr In Salzburg. 1656. Pgm.

Dr. Holder zu Stuttgart :

1755. Lehrbrief des Apothekers 0. Siegfr. (iode z. Militsch für K. Kr. Hii-Ilscher. 1 7.H2. Pgm.

Nie. Urban V. ürbanstadt, k. k. Finan/bczirkskom- missar, zu Ecer :

1756. Conlirmationshrief d. Kaisers Karl IV. üb. d. Srhcnk- mcisteraml in Böhmen. 1348. Pap. Abschr.

213

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

2U

1757. Kerormation d. heil, heimlichen Gerichts. 15. Jhdl.

fap. Abschr. i758. Gerichtsbrief d. Freigrafen Manegolt zum Frienhagen.

1452. Pap.

1759. Gericblsbrief d. Freigrafen Manegolt des Freisluhls i. Frienliagen. 1,455. Pap. Abschr.

1760. Spruchbriel d. v. Markgr. Albr. v. Brandenb. u. d. Stadt Eger erwählten Spruchmanucr. 1469. Pap. Abschr.

1761. Schreiben d. Kurf. Ernst u. d. Heri. Albr. v. Sachsen. 1480. Pap. Abschr.

1762. Erlais d. K. Budniph IL an d. Kalh zu Eger. 1595^ Pap Abschr.

1763. VerlcihungsurKunde d. K. Rudolph II. tili. d. Burg in Eger. 1599. Pap. Abschr.

1764. Citalion d. k. Raths Heinr. Fr. v. Kunilz zu Eger a. d. St.lnde d. Kr. Eger. 1634. Pap.

1765. Mandat d. K. Leopold L Ab. d. Salzeinfuhr in Böhmen. 109-2. Pap. Abschr.

1766. Mandat d. Deputirten d. allg. hreditdep. d. bohm. u. österr. Stande. 1761. Druck. 2 Expl.

1767. Schulzeugnifs d. Gymn. -Prafcktcn K. Steiner z. Eger. 17!)3. Pap.

II. Für die Bibliothek.

Gesammtverein der deutschen Geschlchts- u. Alterthums-Vereine in Stuttgart :

9024. Der.«., Corrospondenz-Blatt. 8. Jhrg. Nr. 7—8. 18G0. 2. G. H. V. Krieg-Hochfelden, grofsh. bad. General, in

Carlsruhc :

9025. Ders., das Kirchen-Portal d.Abtey Pelcrshausen. 1852. 8. £d. Tre'wendt, Verlagshandl. in Breslau :

9026. IL Luchs, das Ralhhaus zu Breslau. (2. Beil. z. 157 der Breslauer Zeitung.) 1860. 8. gr. 2.

F. A. Stocker'sche Verlagshandlung in Frick :

9027. Die Schweiz. Illuslr. Monatsschrift etc., hrsg. von L. Eckardt u. P. Volniar. 3. Jahrg. 2. llft. 1860. 4.

Dr. Franz Ilwof in Gratz :

9028. Ders., Beiträge zur Gesch. der Alpen- und Donauländer. IL 1857. 4. (.Sonderabdruck.)

9029. Ders., die Einfalle der Osnianen in die Steiermark. L 8. (Sonderiil.ilr.)

Herrn. Härtung', Buchh. in Leipzig :

9030. Marl. Luiher's kleiner Calechismus 1529. (Neuer Ab- druck.) 8.

9031. Ad. Bnttger, (^hristopli Marlowe's DocKir Faust u. die alte cn^'lischc Ballade vom I). Faustus. 1857. 8.

IjUd'w. Schmidt'g Ilofbuchhandl. in Donaueschingen :

9032. Eiselein, d. riiniliaficn, anklingenden und ablautartigcn Formeln der hOrhdenischen SprAche. 1811. 8.

9033. Chr. Th. Schuch, poljl. und Kirchen- Gesch. v. Laden- burg u. der Neckarpfalz. 1813. 8.

9034. (M. V. Schonberg), der hödiche Schijlcr. S«r ferbep. u. ferm. and. 1844. 8.

9035. F. Genin, d. Jesuiten u. d. Universitut. \us d. Franz. llbers. von G. Fink. 1844. 8.

9036. J. N. V. Yanotli, Geschichte d. Grafen v. Montfort u. V. Werdenberg. Nebst genealog. Tab. 1845. 8.

9037. G. Vögeli, d. Konslanzer Sturm im J. 1548. 1846. 8.

9038. Jos. Eiselein, begründ. Aufweis des Plazes bei der Stadt Constanz, auf welchem Joh. Hus u. Hicron. y. Prag . . . \ erbrannt worden. --Vusg. IL 1847. 8-

9039. Chr. Th. Schuch, de poesis lalinae rhythmis et rinii». 1851. 8.

9010. A. Vf. Schlegels Elegie auf Rom, erklart v. Chr. Th. Schuch. 1853. 8.

9041. Chr. Th. Schuch, curae boum ex corpore Gargilii Mar- tialis. Mit krit. wie sachl. Bemerkungen. 1857. 8.

Dr. Otto Buchner, Reallehrer, in GieTsen :

9042. G. Baur, F'estrcde zur Sacularfeier des Geburtsfestes Schillers. 1869. 4.

9043. 2 Stücke zur Schillerfeier in Frankfurt a. M. 2. u. 4. Dr. G. Barsch, k. pr. geh. Reg.-Ratb, in Coblenz :

9044. 8 Schriften über d. sogen. Tugendbund , v. Schmalz, Niebuhr, Koppe, Schleiermacher, Wieland, Krug u. A. 1815-16. 8.

9045. J. Voigt, Gesch. des sogen. Tugend-Bundes. 18.50. 8. ^046. J. II. Bartels, Bericht über das, was im Jahr 1813 in

Hamburg vorging etc. 1815. 8.

9047. A. .Schreiber, d. Rhein. .5. Aufl. 1841. 8.

9048. A. yiednow, aus der Schule des Lebens. 1842. 8. Alex. Dominions, GymnasialdireKlor, in Coblenz;

9019. Ders., d. Erzstifl Trier unter Boemund V. 'Warnesberg

und Diether v. Nassau. 1853. 4. 90.50. Ders., zur Geschichte d. Trierischen Erzbischofs Bal-

diiin v. Liilzelburg. 1859. 4. Carl Rümpler, Verlagshandlung in Hannover:

9051. Ecken Außfart, nach d. alten Strapb. Drucke v. 1559 hrsg. von Oskar Schade. 1854. 8.

9052. 0. Schade, Satiren und Pasquille aus d. Reformation»- zeil. 3. Bd. 18.58. 8.

9053. H.Fischer, Nibelungenlied od. Nibelungenlieder. 1859. 8.

9054. Walther's v Lille, gen. v. Chätillon, zehn Gedichte, hrsg. v. W. Müldener. 1859. 8.

9055. IL Sudendorf, Urkundenbuch zur Gesch. der Herzöge V. l!i auii.'.chw. u. Lüneb. u. ihrer Lande. 1. Thl. 1859. 4.

Theodor Fischer, Verlagsbuchh. in Cassel :

9056. ('. Kr. Weber, Geschichte der städtischen Gelehrten- schule zu Cassel. 1846. 8.

9057. IL Geyer, histor. Gemalile sius d. Leben d. allen Deul- srhill. I, IUI. IS.'iO. S.

Hermann NeubUrger, Burhh., in Dessau : 90.58. F. H. Frflnkel, zur Gesch. 'd. Medizin in den Anhalt'- schen Ilerzogthilmern. 1858. 8.

9059. Friedr. Kempe, Friedrich Schneider als Mensch und huiisll.r. 1859. 8.

Fr. Hurtcr'sche Burhh. in SrhafTliRusen :

9060. v. Villcrmonl, Tilly od. d. dreilsigj. Krieg. 1860. 8. Gebrttder J&neoke, Verlagshandlung, in Hannover :

9061. W. V. Hndenberg, Calenbrrgrr IJrknndinbuch. 3. Ahih. 1858. 4.

215

Anzei<rpr für Kunde der deutschen Vorzeit.

=2!^

Stahel'sche Buch- u. Kunstliandluiig in M'arr.burg ;

9062. C. Key, die antike u. moderne Civil-Jusli?.. 1859. 8.

9063. A. Kulaud, die in der Sdirift des „ßr. K. Halm, Erläu- terungen" gemachten Angriffe zurtickgewiesen. 1859. 8.

90G4. L. ririclis, über einige antike Kunstwerke. 1859. 8. Karl Schmidt, Vrul. an d. Iheol. Facullat und am pro- leslantischen Seminar zu Strafsburg: ^65. Ders., hislojre du chapilrc de St. Thomas ä Strasbourg pcndant Ic mojen äge. 18ü0. 4. Sr. F. Xj. Hoffmann in Hamburg:

9066. Ders., di'scriplion biblios:ra|)hi(|ue de quelques livrcs rares nu curieux, conscrvi's dans la bibl. publique de la ville de Ilambourg. 4ii"'- st'rie. 8.

Smlthsonian Institution in Washlngion :

9067. Iliis., I.isl dl luri'ign iuslilulions. 1860. 8. Aug. Sartori, Oberlehrer, in Lübeck:

9068. Das Schillcrfcst in Lübeck. IS.OO. 4.

9069. Die Schillerfcicr des Catharineums. 1860. 4. (Schul- prouT.)

Dr. Wilhelm Fiessing' in Lübeck :

9070. Ders., Carl (ieorg C'urlius, Dr. der Hechte, Syndicus der freien «ml llnnsesladl Lübeck. 1860. 8.

Gustav Sommer, liauiuspcktor, in Zeitz :

9071. Jlatlh. Gruvius, ariibnietica vulgaris, geometr., geograph. et aslronomica. 1669. 16.

Dr. Wilh. Frhr. v. Iiöffelholz, f. oti.-wallerst. Do- manialkan/.U'iralh u. Archivar, in \^ allerstein :

9072. Geschlechlsbuch des fränkischen Adels. Pap. Ildschr. (Bruchst.) 17. Jhdt. gr. 2.

Dr. med. H. Holder in Stuttgart:

9073. G. Fr. Consbruch, historia febris mucoso-biliosac aunis 1783 et 1784. Stuttgardiae grassatae. 1790. 4.

9074. Chr. Kr. Jacnbi, dissert. de febre piluitoso-nervosa Stutt- gardiae aulumno et hyemc 1792 epidcmice regnanle. 1793. 4.

^75< fh. Th. Knaus, annolationes circa morbum bilioso-mu- cosum annis 1783 et 1784 Stuttgardiae grassatum. 1786. 4.

9076. C. Slarck, dissert. de catarrho epidemico anni 1782. 1784. 8.

^77; Q}i llfm\}i, observationes circa cpideminm hvivs ajini

dysenlericam. 1794. 8. .9078. Chr. Jo. de Schcrer, historia morborum i|iii in c^pc- ditinne ronirn Russiam anno 1812 facta legiones Wur- temlierg. invaserunl. 8.

9079. J. J. Uiedlc, Beitrüge zur mcdizin. Statistik Wnrteni- berg». 1834. 8.

ipCISO. ,v. Pomnjer, Bericht des Gcsundhrilsrathe.'i an d. Ii. Ke- gler, in Zürich über d. Medieinaivvesen des C'ant. im J. 1838 - 1839. 8.

9081. G. CIcf« u. G. Schubicr, Versuch einer mcdiz. Topo- , grnphie d. k. Ilaupl- u. Kesidcnzsiadt Stuttgart. 181,5. 8.

9082. Allgcm. Wurtlenib. Kalender f. 18.59. 1.

J. Ii. Schrag'B Verlag (\. (i. Iliiirmanii) in Leipzig:

9083. h. J. hreul/berg, Gesch. d. Zeugdiuckerei. 1844. 8.

J. Kühtmann & Comp., BuchhdI. in Bremen: '"'

9084. Zuruckweis. der ungebiihrl. Misdeulungcn des Hrn. Dr. H. A. Muller in s. Irrlehren Ober plast. Denkmale in Bremen. 1857. 8. '

9085. Wiepen-Lieder, Ammen-Reime u. Kinderstubcn-Schei'ze in plalld. Mundart. 1859. 8.

Heyn'sche Buchh. ^E. Hemer) in Görlitz, :

9086. L. Haupt, (!csch. d. ev. Haupt- u. Pfarrkirche zu 5t. Peter u. Paul in Görlitz. 1857. 8. "

MÜIler'sche Buchh. (Hugo Neumann) in Erfurt :

9087. K. .Arnold, Balladen, Romanzen u. Sagen aus Thürin- gens Hlllerzeit. 1858. 8.

J. J. Lentner'sche Buclih. in München :

9088. Ludw. Clarus, d. Fassionsspiel in Ober-Ammergau. 2. Aufl. 1860. 8.

9089. Fr. A. W. Schreiber, Geschichte des bayer. Herzogs Wilhelm V. des Frommen. 1860. 8.

Ernst Schäfer, Buchh.. in Leipzig :

9090. Neueste Münzkunde. Abbild, u. Beschreib, der jetzt coursirendcn Gold- u. Silbermünzen. 1. Bd. 1853. 8.

9091. lllustrirtc deutsche Adelsrolle des 19. Jahrh. 1.-9. Lfg. 1858 59. 8.

Bernhard Schlicke, Buchh., in Leipzig :

9092. L. Fiathe, Gesch. d. deutsch. Reiches u. Volkes. Hit 50 Bildern. 1849. 8.

9093. L. Bechslein, deutsches Dichlerbuch. 1854. 8.

9094. IL SchwcrdI, zum Feicrnbeud. 1. Jahrg. l.'^59. 8. Architecten- u. Ingenieur-Verein für das Kö- nigreich Hannover in Hannover :

9095. Dors., Zeilschrift. Bd. 6, Hft. 1. 1860. 2.

9096. Ders., Beitrage zur Förderung der Kunst in den Gc- werkcn. Bd. 1, Hfl. ;). 1S60. 2.

Verein für hamburgische Geschichte in Hamburg':

9097. Hamhurgisrhc Chroniken, hrsg. v. J. M. Lappenberg. 2. Heft. 1860. 8.

Dr. med. Rud. Mannl in Karls!>ad :

9098. Ders., Erinnerungshhiller aus der Gesch. Carlsbads. 1858. 8.

9099. J. de Caro, Carlsbad, ses eaux et ses cnvirons. 1857. Q.

9100. A. L. Stohr, Kaiser Karlsbad etc. 2. Aufl. 1812. 8.' Franz Nemeczek, Arn, in l-alkenau:

9101. Vollst, teulsehc Stadt-Iiecht im Erb Königr. Bnheiiu u. Marpgrnflh. Mahren. 1721.

Nie. Urban v. ürbanstadt, k. k. Finan/.bezirkskom- mis.-iar, zu Kger :

9102. Ucchnungsber. üb. d. Armeninstilul in Eger. 1858. 4. Nebst 4 Plakaten. * ,

bl03. 5 kais. Mandate v. 1621, 1625, 1714, 1748, 1751 und

ein Armee-Befehl v. 1809. 2. 9104. Gebete in latein. u. deutsch. Sprache. Pap. Ildschr.

1,8. Jahrb. 8. 0105. Zwei Abhandlungen asirulog. -kabbalistischen Inhalts.

Pap. Ildschr. 19. Jnhrh. 4. , , ,

9106. Ab.-ehit'd eines ungrisch-bnhm.-pnln. Landtags zu l^e-

neschau, 1473. Pap. Ildschr. 1.5. Jhdt. 4.

217

Anzeif^tT für Kunde der deutschen Vurzeil

218

9107. 3 kleinere Stücke. Pap. Hdschr. 2. u. 8.

9108. Beilrtige znr toiiogr.-histor. Beschreibung der Pfarrorle Michelsberg u. Waltsch im Egerer hreise. Pap. Hiischr. 185*. 2.

Rad. Weigrel, Buch-, Kunst- u. Landkartenh. in Leipzig:

9109. J. 1). ra>savanl, Ic peinlre-graveur. T. I et II. 18G0. 8. Verein für Geschichte and Alterthnmskande

in Frankfurt a. M. :

9110. Der«., Miltheilunccn etc. Nr. 3. 1859. 8.

9111. Ders., KeiijahrsBlatt für 18ü0 : Ed. Ileyden, der Frank- Inrter Chronist Aihlllcs .\ug. V. Lersncr. 4.

Dr. Jar. L. H. Euler, Kechlsanwalt, in Frankfurt a.M.:

9112. Ders., d. steinerne Haus und die Familie v. Melem in Frankfurt. (Sonderabdr.) 1859. 8.

9113. G. A. Bachmann, über die Lehnsfolge d. Seitenver- wandTen. 1797. Nebst Nachtrag. 1798- 8.

Dr. F. Fikenscher, Kcv. Min. Cand., in Nürnberg:

9114. M. G. \V. A. Fikenscher, Statistik d. Fürstenthums Bay- reuth. 2. ThI. 4 Bde. Mscr. 4.

9115. Ders., Gesch. des illustr. Christian -Ernestin. Collegii. 3. Stck. 1807. 8.

9116. Ders., unbefangene Aeulserungen Ober Gegenstände des Schulwesens. 1. Lfg. 1804. 8.

9117. Der entlarvte Betrug, oder Widerlegung der Flug- schrift: Carl Langlois. 1796. 8.

9118. Leges Aluninorum Culmbaccnsium. Hdschr. 4.

Darch die Pfiegrschaft des germanischen Mu-

Seums in Darniiladt :

9119. Ordnung vnd Reformation Vnser von d'otts gnaden Wil- helms, Ludwigs, l'liiii[)scn vnnd Georgens, Gebrüder, Landigrauen zu Hessen etc. 1572. 2.

9120. Vorfeier zu Fr. Schillers hundertj. Geburlstag in Darm- stadl. 8.

Fr. Lintz'sche Buchh. in Trier:

9121. Jahresliericlit d. Ge.sellsch. f. nUtzl. Forschungen v. J. 18,08 - 1859. 4.

9122. A. Görz, Regesten d. Enbischüfe zu Trier. 1. Abth. 1859. 4. "' ,' •^-■<'"'<'' ■>'"■■"* '■'■y-

91^3. F. W. Grflir, d. Eigenthiim d. Italliol. Kirche an den ihrem Kultus gewidm. Metrop.-, Caihedr.- und Pfarr- kirchen. 1859. 8.

.9124. i(. Grill), S«hillerri;de, geliuiten zu Brüssel am 10. Nov. 1859. 8. ,,v.-

9125. Miltheilungcn aus dem Gebiete der kirchl. Archäologie und Gesch. dur Diöcese Trier. 2. Hfl. 18G0. 8.

9126. J. Marx, Gesch. des Erzsliftes Trier. 3. Bd. 1800. 8.

I.'inatitat historlqae in Paris :

9127. Dass., rinveslignteur cic. livr. 304. 1860. 8. Friedr. v. Schiller, k. w. Kanzleibcamtcr, in Efslingcn :

9128. Kcgviac soiidalis Jesv. 0. J. 16.

9129. Kurtzliche Beschreibung des HuchfUrslI. Stuffls Ellwan- gen etc. 1732. Pap. Ildsrhr. 2.

9130. J. B. Pfeider, usus modernus glnlulornm Elvnccnsium de annis 1-160—1501 el 1506. Pap. Hdschr. 1781. 2.

Pflegschaft des germ. Masenms zu Miltenber^i^

9131. Iiidw. I'. rgcr. iijpir die münslerisclicn Erbämter. 1858> 8. (Sonderabdr.)

Dleterlch'sche BuchhdI. in Gottingen:

9132. Philologus. Zeitschr. etc., hrsg. v. E. v. Lcutsch. Jahrg. 15. 4. 18W. 8.

Verein f. Erdkunde n. verwandte Wissensch.

in Darmstadt :

9133. Der«., Notizenblalt, hrsg. v. L. Ewald. Jahrg. 1860. Nr. 27-40. 8.

M. Du Mont-Schauberg'srhc Buchh. in Köln :

9134. Organ I. clirisll. Kunst, hrsg. v. Baudri. 10. Jahrg. Nr. III u. n. IsiJO. 4.

Katholisches Institut in Cinrinnati :

9135. Geschichte und Organisation des kalhol. Institutes in Cincinnali. 1860. 8.

Jos. Bergmann, k. Ralh, Custos etc., zu Wien :

9136. Ders., die Edlen von Enibs zu Hohenembs in Vorarl- berg. 1860. 4. (Sonderabdr.)

Jos. Maria 'Wagner in Wien :

9137. .Mandat des Erzherz. Ferdinand v. Oesterreich wider die Stralsenriiuber etc. 152.5. 2.

Dr. TV. Brenner-Schäffer, prakt. .\rzt, in Weiden:

9138. Ders., hislor. - lopogr. Beschreibung der Sladt Weiden in der Ohcrpfalz. 1860. 8. (Sonderabdr.)

Dr. Robert Haas, Direktor etc., in Wiesbaden :

9139. Centralblall des deutsch. Cur- und Badelebens; hrsg. von Hob. Haas. 4. .lahr};. Nr. 3 u. 4. 1S60. 4.

Historischer Verein für Krain in Laibach:

9140. Ders., MiUhcilunjjen. Jan. April. 1860. 4. Comlt6 Flamand de France in Donkirchen :

9141. Dass., Bulletin. Nr. 2. Mars et Avril. 1860. 8. Dr. Ed. Rösler, Gymnasiallehrer, in Troppau :

9142. Ders., Prolog, gesprochen hei der musikal.-declamalor. Akademie zu Ehren von Friedr. Schiller's lOOjahr. Ge- burlstage in Troppau. 1859. 4.

Carl Bellmann's Verlag in Prag :

9143. Siegfr. Kapper, d. Handschriften v. GrOnbcrg u. Koni- ginhof. 1859. 8.

9144. Jos. Proksch, Aphorismen über kalh. Kirrhenniusik. 1858. 8.

9145. J. F. Sumavsky, Wörterbuch der slaw. spräche in den 6 haipldialekten. 1. thi. 1. bd. 18.59. 8.

9146. J. Wenzig u. J. Krej?'i, der Bfthmerwald. Lfg. 1 u. 2.

isi;ii. s. Polytechnischer Verein in Wur/bnrg:

9147. Ders., Wochenschrift. 10. Jahrg. Nr. 18— 21. 1860. S.

III. Für die Kunst- und Altorthums- sammlung.

G. K. C. Masch, l'farriT, in Deniern :

3280. 19 norddeutsche Silberniünzen v. 15. u. 16. Jhdi. Dr. Martlus, l'nivrrsiiatsprofe.isor, in Erlangen :

3281. 2 llandleiii.spfennige und 2 kleine Nürnberger Milnicn (eine in Blei) v. 17. JhdI.

219

Aiizeiccr für Kiiiide der duulsclicn Vorzeit.

220

Kunstanstalt für Klrchengeräthe von Karl Sie- benpfeiffer in ITor/hciin : 328"2. llüiipi riiristi in reicher Einfassung, aus Silber getrieben.

3283. I'holocrnphie nach einem 4 Fuls hohen, reichveraier- len Crucifixe aus getriebenem Silber.

J, Eberhardt, Inspektor der Ateliers am gcrm. Museum :

3284. 2 Evangelisten, Gypsabgusse nach Hoizrclicfs lu Kefer- niarkt v. 15. Jhdt.

8ev. Müller, Archivconscrvalor am gerra. Museum:

3285. >lanslil(lcr Uriltellhaler von lt)72. Ign. Seelos, Alaler, in Bozen :

328G. 11 Zeichnungen nach alten ^Vandmalc^L'icn im Schlosse Kunkelstein in Tirol.

3287. Bildiiils der Kaiserin Maria Theresia, Kpfslch. Amthor, Kechtsanwall, in Waldcnliurg :

3288. 2 Lacknildrucke eines Siegelstockes der Stadt Walden- liurg V. 14. Jhdt.

Dr. Frhr. v. Löffelholz, fürst. Olt.-wallerstein. Doma. nialkanzleirath u. .\rchivar, in Wallerstein :

3289. Zug Kaiser Kriedrich's III. nach Köln i. J. 1175, col. Kederzeicbn. v. 17. Jhdt.

Ol. med. Holder in Stuttgart:

3290. Bildnifs des Keuchlin und des llana Sachs, eingerahmte Tuschieichnungen von 1799.

3291. Grolses ver/.iertes Vorhüngsclilols v. 15 Jhdt.

3292. (irof.scr hurhenmodel von Holz von 15.'38.

3293. Kleinerer desgl. v. 17. .Ibdt.

3294. Deeen mit verziertem Korb u. Scheide. 17. Jhdt. 329.^. 5 Croben bunten Papieres v. 18. Jhdt.

Ungenannter in Nürnberg:

3296. ifä ^Nürnberger und Brandenburger SilbermUnzen v. 17. 19. Jhdt.

3297. 11 Silbcrmünien und 4 Kuprermünzcn verschiedener Hünzhcrrcn v. 16. 18. Jhdi.

3298. 2 Ansichten des Inneren des Stephansdomes zu Wien, Railicrunuen von (i. C. \A'ilder.

Dr. Schönlein, geheimer tiath , Professor u. s. w , in , Bamberg :

3299. Ansicht von Ziirich, Holzschnitt v. 157G. N. Abdr.

3300. 3 Würzburger Silbermünzen vom 14. u. 15. Jhdt. Dr. Frommann, Vorstand der Bibliothek des german.

.,.,1 Museums :

3301. ^nrnlicrger Sechser von 1622.

Fr. V. Schiller, Sekretär des kgl. wUrltcmb. Gerichts- hofes in Efslingen; 3.i<)2. Bleimedaillc auf die Aufhebung des Jesuitenordens.

330.). Ellwangischer Almanach v. J. 1757.

3.(04. Knrte de« Fürstenihums Ellwangen v. J. 1746.

ungenannter in Nürnberg : 3305. Goldgulden zur Feier des Jubelfestes der. Augsburger

Cünfession, 1650. 3308. 2 Kronenlhaler; von Maria Theresia u. v. K. Ludwig XVI.

3307. 140 kleinere Silbermünzen v. 16. 19. Jhdt.

3308. 16 Kupfermünzen v. 17. u. 18. Jhdt. C. CellariuB, fand, jur., in Uehriiigen :

3309. ('o]iie einer Gla.^malerei auf dem Scblofsthurme zu Oeh- ringen von 1550.

Kellner, Poslhalter, in Fürth i. W. (Überpfalz) :

3310. Rosenkranz von llornperlen mit eingefafsten Reliquien, 17. Jhdt.

Dr. Schuch in Kegensburg :

3311. 2 grolse Albcrmedaillen auf K. Maria Theresia u. Jo- seph IL

H. Gasser, Bildhauer, in Wien :

3312. 10 Bhitier aus der Passion von Israel v. Mekcn. Ungenannter in Nürnberg :

3313. 2 Tilclbordüren von H. Ilolbcin, Holzschnitte aus Druck- werken V. 151G u. 1519.

Frhr. Richard V. König, kgl. wurltemb. Kammerherr, in Warthausen :

3314. 14 LackabdrücUc von mittelalterlichen und neueren Siegelslöckcn.

Primbs, RcchtspraktiKant, in Kegensburg :

3315. Lackabdruck eines Siegels der Anna IngolsIStterin v. 14. Jhdt.

3316. 40 Wappen, Kupferstiche v. 18. Jhdt.

N. Urban v. Urbanstadt, U. k. Finanzbezirkskommis- sar, in Eger:

3317. Stammbaum der Freiherren von I'isnitz und ein ande- rer der Pergicr von Perglas, llandsrhriri.

3318. 6 Abdrücke Michelsberger Sicgelstocke und einer Harke der Stadt Pilsen.

3319. 2 Originalsiegel v. 15. u. IG. Jhdt. Meyer, Nagelschmiedmeister, in Nürnberg:

3320. 48 Bücherschliefsen von Bronce, v. 15. u. 16. Jhdt. Prechtel, Posthaltcr, in Holfeld :

,3321. Wcstphalische Silbermflnze v. 13. Jhdt.

Dr. Andresen, Consrrvator der Allerthumssamml. des

gerni, Musciiiii.'J : 3322. Ansicht des ehcmal. UmgeldgebHudes zu Nürnberg, Ra- dierung V. F. S.

riinuiik (Icr liislorisflini VnTine.

Si c bc nu ndz wa n 7. igs I er J ah rrsb c ri cht des h i sto- über dicjciiigin .\nlir|uillitcn , Kunsigegenstande, Münzen und

rischr n Vereins in M i I te I frank en. 1859. Ansbach. Medaillen, welche Job. Georg Pfister dein bist. Vereine etc.

GeselischaflsaDgcIcgcnheitcn. Beilage I: Inventariuni 1858 übergeben hat. Beil. 11 : llruchstiick aus einer Samm-

221

Anzeiger für Kunde der deulsclicn Vcirzoit

222

lung von Beitragen zur Ueschichle der Stadt und des Mark- grarthams Ansbach, milgeth. von Prof J. M. Fuchs, 1437 i486. Beil. 111: Beitrage lur Geschichte der Ahtei Ahau- »en und deren Aebte, von E. K. Mooyer. Beil. IV: Col- lectaneen-BeitrHge zu einer pragmatischen Cieschichle der Gra- fen von Hirschberg auf dem Nordgaii, von Hegierungsrath Sax. Beil. V : Kleine Beilrage zur Mythologie und filieren Sitlen- kunde in Mittelfranken, von Dr. F. A. Reufs in Nüigberg.

Zweiundzwanzigster Bericht über das Wirken und den Stand des hislor. Vereins zu Bamberg, im J. 1858-59. .Jahresbericht. .\uszitee aus dem Kopidlbueh des Klosters Lsngheim. 1. Abiheilung. Miscellen.

Archiv des hislor. Vereins von Unlerfranken und Aschaffenburg. Bd. XV. H. I. 18G0.

Die Marien- oder Kilterkapelle zu Ilalsfurl. Ein Beitrag zur Bnugeschichte derselben, von R. Reininger, Domvikar etc. zu Wurzburg. Historische Darstellung des Stiftes St. Bur- kard zu Wurzburg, von Michael Wieland, Lokalkaplan des Mililar-I.azarelhes und der Festung Marienberg. Das Frauen- kloslcr Weclilerswinkel, von Dr. Himmelstein, Domprediger. Ueber die Lehenschafi des freiherrl. von Fechcnbach'schen Dorfes Laudenbach am Main, von Hofr. Dr. Steiner. Archi- valische Nachrichten über die Schlacht bei Bergtheim im J. 1400, von Pfarrer Joh. Bapt. Kesller zu Zell. Das frei- herrl. von Hiitlen'sche Danienslil't, von Dr. Ignaz Denzinger, Univ. -Prof. 1'. Bealus Bishalm, l'octa laureandus, niit- geth. von Dr. Himmelslein.

Verhandlungen des historischen Vereins für Kiedcrbayern ; VI, 'S. 1859.

Geschichte des Marktes Thann, k. Landger. Simbach a J., von Dr. med. F. S. Baumgartner. Beschreibung der Pfar- rei Kirchdorf bei Oslerhofen, von Pf. Jos. Klömpfl. Vier Lieder aus Niederbayern, milgelh. von Alois Schels. Bei- trage zur Geschichte der Wirlingcr, Wirling, Würdinger aus Kiederbayern, von Oberlieut. Jos. von Würdinger. Abbach bei Kegensburg, von Ilaupim. Hans Weininger. Chronik vom Pfarrdorf Trugen, k. Landger. Kelheim, von Oberlieut. Schuograf. Das Wappen des Marktes Geisenhausen.

VI, 4: Achler Jahresbericbt des historischen Vereins für Niederbayern pro 1859; erstattet in der Generalversammlung vom 9. Febr. 1860, von Dr. Anton Wiesend, (enthalt Berichte über die im vorigen Jnhrc herausgegebenen Verhandlungen über die Erwerbungen für die Kunst- und Allertlium.ssamm- lungen etc.) Das Johannitcrkirchlein zu Kelheim oder das Monument Herzogs Ludwigs I; vod Bayern und das Falsum, betreffend die Ermordung dieses edlen Fürsten, von Herrn Lehrer Sloll. Die Glasgemalde zu Jankofcn, Landger. Lands- hul, von Dr. .\nton Wiesend. Hariprechl, der lel/le llnrs- kircher von Zangberg, herz, niedcrbayer. Kamnierberr nnd Kath, von H. .Jakob Grofs. Hislor. Notizen über die Burg- ruinen Erlach nlichsl dem Markte Veldcn und 2. das im ehe- maligen alten Erdinger Gaue, nun zum k. Landgerichte Landg- hut gehörige llarlingcr Amt, von II. Zopf.

Zeitsrhrifi des historischen Vereins für ilas w i r I f 111 li. F r a n k e n. V, 1 . 18:")9.

I. Historische .Abhandlungen und Miscellen : 1. Ritterliche Geschlechter im Gebiete der Jagst : die Herren von Badilin- gen, von DOrzbach, von Kiepsau, von .Varlach. von liieringen, von Urhausen bei Aschhausen, auch die Pfahle von Aschhau- sen, von Rolsrielh oder Kossach, von (Jagst-) Hausen, von Alfeld, von Eicholzheim (auch von Aschhausen und Bieringen), von Ubenkein oder Eubigheim. 2. Uuchcnbach. 3. Die letzten Herren von Schupf. Kolbeuberg. Die Herren von Tief.

4. Das Aufblühen der Stadt Crailsheim unter der Herr- schaft der Herren von Holicnlohe im 11. Jahrhundert. 5. Bernbronn. (i. Das Kloster Gerlachsheim. 7. Die Her- ren von Zobel und von Geyer. 8. Die Herren von Rosen- berg. — II. Urkunden und Ueberliefcrungen. III. Alter- thümcr und Denkmale. IV. Statistisches und Topograplii- sches. V, liucheranzeigen etc.

Zeitschrift des Vereins für Hess. Geschichte u. Landeskunde. Bd. VIII, H. 1. Cassel. 18,59.

Beitrage zur Geschichte der Cistercieuser Nonnenklöster Frauensee und Kreuzberg, von Pf. Büff. Heinrich, Bischof von Hildesheim, von E. F. Mooyer. Hessen vom 13. Juli 1757 bis 21. März 1758, milgelh. von Dr. Landau. Latein. Inschriften des Kurfürstenihums Hessen, zusanimengcslellt und erklart von Prof. K. Klein. Der Heiligenberg, von Dr. Lan- dau. — Zur Erinnerung an Dr. C. F. Löber, von Ferd. Alt- mUllcr. * Beilrage zur hessischen Ortsgeschichte, milgelh. von Dr. Landau. Nachtrage zur Reihenfolge derjenigen Personen, welche den Nonnenklöstern Egestorf, Fischbeck, Mollcubeck, Obernkirchen und Rinteln vorstanden, von Dr. E. F. Mooyer.

Einunddrei fsigster Jahresbericht der Gesell- schaft für Pommer'sche Geschichte und Aller- thuinskunde über die beiden Jahre vom 1. April 1857 bis 1. April 1869

(icsellschaftsangelegenhciten. -- Bericht des Greifswalder Ausschusses : 1. Aiilerligung der Zeichnung und des .Aufris- ses der Kirchenruinen zu llilda bei Greifswald. 2. Das alle niedcrdeulschc Gedicht über die zehn Gebote, ehemals an einer Wand der Kapelle zu Pudagla auf der Insel Usedom. 3. Das niederdeutsche Gedicht Über die zehn Gebole in den Slargarder Handschriften. 4. Die Greilswaldcr Ordnung für die Makeler, 1443. 5. Die Denkschrift des Michel Vilh, Allermanns des Gewandhauses zu Stralsund, 1(!02 ,'U).

Jahrbücher und Jahresbericht des Vereins für in ekle nb. Geschichte und ,\llerthumskunde, her- aiisgeg. von G. C. F. Lisch und W, G. Bi-yer. 24. Jahrg. Schwerin, 1859.

A. Jahrbücher für Geschichte : 1. Der sOndervissingscho Runenstein, von dem Etatsrath Kafn in Kopenhagen. 2. Uchcr die Runen der kobclichrr Urne, von Wocel und Hiinu«. 3. Bischof NiknhiuB Boddeker von Schwerin, von D. C. W.

Die letzte ile.-idenz dcrhursten von Werfe, von Dr. Lisch.

l'ebi 1 dir lli fiirnialiiiii der Kirrlie /u Griibenhngrn und

223

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

224

Dietrich Maltzau, von demselb. Beiträge kd der (jeechiclile denn. Zur Kennlnifs der ältesten Kassenschidel, von Prof,

der evangeli!>chen Kirchen - Reformniion in Oesterrcicli, von Dr. Schaariiauscn. Die Drachen, aus dem Volltsnberplag-

dems. Der Zwist der evangelischen l'rediger zu Ruslock, ben , von l'aslor Cunther. l' r k u nden-S a ra ni I u n g.

1531, von Viiihmann Kadow. lieber des Syndicus Dr. Jo- B. Jahrbücher für Alterthumsluindc (enthalten verschiedene

hann üldiuddrp Wegt'ong aus Rostock, von dcms. Üeisl- Mittheilunpen rur meklenb. Alterthumskunde und lur Ge-

liche Lieder auf die Wahlsprüche meklenburg. Fürsten, von schichte der Baukunst.)

Nachricbtcn.

I>iterntiir.

Neu erschienene Werke.

'r,

66) Der christliche hirchcnttau, seine Geschiohte, Symbolik, Bildneiei, nebst Andeutungen für Neubauten. Von J. hreuser. I. Band. 2. verni. Auil. Kegens- burg, Kriedr. Tustct. lÖtiO. 8. 7Ü8 Stn. Formenlehre des romanischen und f;nthi sehen Baustyls von Fr. I^aib undDr. Fr. Jos. Schwarz, leitenden Mitgliedern des Röltenburger Diözesan -Ver- eines Tür christliche Kunst. Mit 12 lilhograpliierten Ta- feln. 2. vcrm. Aull. Slullgarl, ü. Rümclin's Willwe. 1858. 8. 91 Sin. ""■ ' ' ;'.'' '

Die Entwicklung der k ir ch lic iien"B'au'K,u nst des Mittelalters. Zwei Vorlesungen iin evangelischen Verein zu Berlin, gchalien \on F. v. Ouast. Mit einer Kupfertafel. Berlin, Verlag von Ernst u, Korn. 1858. Diese drei genannten Schriften, wie so manche an- dere in jüngster Zeit in demselben Bereiche hervorgegan- gene, entsprangen dem gleichen Bedürfnisse und streben zum selben Ziele, nämlich praktisch auf Erkenntnifs und (jcschmack der Oegenwarl einzuwirken und der Ralhlosig- keit, namentlich auf dem Gebiete der kirchlichen Baukunst abzuhelfen. Der Weg zwar, auf dem jede einzelne dieses Ziel anstrebt, ist verschieden von dem der anderen, und be- dingt somit das verschiedene VerhSltnifs des Werkes zur Wis- senschaft. Die erstgenannte Schrift, bei weitem die umfang- reichste, bringt einen aulserordenllichen Heichlhum geschicht- licher Daten und sucht so viel als niüglicli durch lückenlose Aneinanderreihung derselben, gewisscrmatsen durch die nO- thigende Logik der vollendeten Thatsachcn den Schlufsgedan- ken aufzubauen. Die zweite, kleinere Schrift ist mehr aus durchdringender Bewunderung und Liebe der allen, in sich vollendeten huiist hervorgegangen und gestaltet sich unwillkür- lich zur geschichtlichen Lobrede auf dieselbe. Der Verf. der letzten halt sich mehr, im vollen Besitze des wissenschaftli- chen Stoffes, über seinem Gegenstande, dessen hauptsächliche Momente er aufdeckt, um sie selbstredend für sich und das Ganze sprechen zu lassen.

67)

Drnkm.ile der Bnukun.-^t in Trcüf-sen, nach l'ro- vinzin geordnet, (iezeiehnet und herausgegeben von Fcrdin. von (juast. Ilirlin. Ernst u. hörn, lieft I. u. IL 2.

Hittelalterliche Backstein-Bauwerke des l'reus- sischcn Staates. Gesammelt und herausgegeben von F. Adler, Baumeister. Berlin, Ernst u. Korn. 2. Ilft. I u. II. Stadt Brandenburg. 1859.

Beide Werke, mit derselben Gediegenheit und Pracht aus- gestaltet, wie alle Erscheinungen, die aus der genannten Ver- lagsbandlung hervorgehen, gehören unhedinjl zu denjenigen, die nicht nur der Wissenschaft zum Nutzen, sondern auch un- serm Volke zur Ehre gereichen. Das erste Werk behandelt bis jetzt das interressante Schlofs und andere mittelalterliche Bau- ten zu lleilsberg, Schlofs und Kirche zu Kossel und die Kirche zu Wormdilt mit 12 Tafeln Abbildungen in Karbendruck, Kreidezeichnung und Radierung auf Stein : sowohl malerische Ansichten wie Einzelnheiten. Das zweite Werk, mit 10 ra- dierten Tafeln in jedem Hefte und zahlreichen llolzschniden im Texte, halt den wissenschaftlichen Charakter strenger fesl und schliefst die malerischen Ansichten aus.

68) D ie St. Michael iskirc he zu Wien. Beschrieben von Dr. Karl Lind. Mit 1 llolzschn. u. 8 Taf. Wien, 1859. gr. 4.

Den zahlreichen Erscheinungen, welche der mächtige Aufschwung des Studiums niillclallerlicher Kunsl seit jüngster Zeil auch in Oesterreich hervorgerufen, reiht sich diese Schrift als werlhvolles Glied an. Auch sie verdankt, wie schon manche andere tüchtige Arbeit auf diesem Gebiete, ihre Ent- stehung dem Wiener A It er t h u ms- Ve r ein , aus dessen Berichten und Millheilnngen sie besonders abgedruckt ist. Mit grofser Ausführlichkeil sind die geschichtlichen Notizen zusammengetragen, welche die Kirche im Ganzen, wie die einzelnen Denkmaler derselben belrelTen. Die Architektur der ersleren wird durch sauber ausgeführte Steinradierungcn er- läutert. Auch Grabsteine und andere Denkmäler sind in Ab- bildung gegeben.

69) Kaiser Friedrich der Zweite von Dr. Fr. Wilh. Schirrmacher, Oberlehrer an der kgl. Riller-.\kade- mic zu l.icgnilz, Mitglied des Vereins für (ieschichic u, Allcrlhum Schlesiens, der Gesellschaft für Errlkiindc in Berlin. I. Band. Goitingen, Vandenhocck u. Ruprecht. 1859. XVI u. 354 Stn. 8.

Eine erschöpfende, durch Parteileidenschafl ungetrübte Darstellung der Geschichte des llohenstnufcn Friedrich's 11,

225

AnzeiffiT für Kunde der deutschen Vorzeil.

226

gehnrt noch immer lu den Aiifgnben unserer (iesehichtswis- ■enschnfl, welche sie trotz des allgemeinen Verlangens bis- her noch nicht hat lösen können. Es ist deshalb jede Be- arbeitung dieses Zeilraumes oder eines Bruchlheiles dessel- ben, jum:il wenn sie sich, wie das vorliegende Werlt, durch Gründlichkeit in den Vorarbeiten, Besonnenheit in der An- schauung, Klarheit in der Darstellung auszeichnet, als ein dan- kenswerlher Beitrag, als eine fordernde Vorarbeit willhoni- men lu heifsen. Freilich verlaugnet auch der Verfasser die- ser Schrift - und wer könnte oder dürfte das auch wohl bei einer (icschichte dieses Kaisers ? - einen beslimniien Par- teistandpunkt nicht; ,. meine ganze Darstellung," sagt er in der Vorrede, „mag man immerhin als eine leidenschaftslose Entgegnung ansehen auf diese (C. liofler's) in Leidenschaft getränkte Parleischrift." Dieser erste Theil stellt die Ge- schichte FriedrTcli's im Zusammenhang bis lur KaiserkrOnung, dann in mehr eingehender Weise als bisher die Kegierungs- geschichlc König Heinrichs VII., des Sohnes von Friedrich II., dar. Er zerfallt in drei Bücher. Das erste beginnt mit der Darstellung von K. Ileinrich's VI. Erbfolgeplan und seinem Tode bis zu Kriedrich's KaiserkrOnung und seinen Verhandlungen mit l'apsl llonoriu» l'J19 20; das zweite Buch stellt die Re- gierung des Königs Heinrich und deren Bedeutung filr Deulsch- lond und den Kaiser dar, des Königs Vormundschaft bis zum Tode Engilbert's von Köln, die Zeil der Pflegschaft Lndwig's von Bayern, des Königs Selbständigkeit bis zur Unlerwerfiing, seine Kegierung von der Sühne bis zur .\bsetzung, 1235. Den Schluls des 1. Theils bildet eine grolse Anzahl von An- mirkungen, Quellenangaben und Beweisführungen enthaltend.

70) Das Leben und der Brie fwcchsel des Landgra- fen Georg von H essen- Da rm s lad t, des Eroberers und Verlhcidigers von Gibraltar. Ein Beilrag zur Ge- schichte des spanischen Successionskriegcs, zur Memoi- renliteratur des 17. u. 18. Jhdts. und zur hessischen Lan- desgeschichte.

Nach den deutschen, englischen, französischen, spa- nischen, italienischen, holländischen und lateinischen Originalpapicren des britischen Museums und der .\rchivo zu London, des grolsherz.ogl. Haus- und Staatsarchiv.' zu Darnisladl, des Ii. k. Reichsarchivs zu Wien, der Ar- chive von Paris, Madrid, Lissabon, Venedig und im Haag, von Gibraltar und Barcelona, des kgl. wurtlemb. Staatsarchivs zu Stuttgart und filrstl. öttiiigisrhen Ar- chivs zu VVallerslein darKeslelll von Heinrich Kun- ze!. Mit dem Bildnisse des Landgrafen Georg und der Admiraliiaiskarle von Gibraltar. Friedberg in der Welterau, Verl. v. Carl Scriba. London, bei John Mil- cheil, Buchhändler der Königin. 1 8.^)9. 8. XII u. 713 Sin. Obwohl der Gegenstand dieses Werkes schon über die Zeil hinausliegt, welche dieser Anzeiger mit dem germnn. Museum als Arbeitsgrenzc angenommen hat, so können wir doch nicht umhin, dieses fleilsig gearbeitete, an interessantem Material reiche, auf gnlndlii ben archivnlischen Studien beru- hende Werk den Freunden der deutschen Geschichte zu em-

pfehlen. Landgraf Georg, ein deutscher Fürst voll Kriegs- kühnheit und Kriegsgeschick, griff dadurch in die Geschichte von Europa bedeutungsvoll ein, dafs er in rascher, glückli- cher Thal den Englandern Gibraltar erobern half. Seine uns liier vorliegende Lebensgeschichte behandelt in den einzelnen Bilcheru zuii.Tihst des Laiiderafen Jugendjahre und Feldzuge in Ungarn, Griechenland, Irland und am Rhein 16fj9 1694, dann Leben und Thaten desselben in Spanien 1G95 1701, die Einnahme von Gibraltar 1702 1704, die Belagerung und Vcrlheidigung der Festung bis Mai 1705, di'- Expedition ge- gen ("alalonicn im Soiiinier 1705, und des Landgrafen Tod, 14. Sept. 1705, und Charakteristik.

Aufsätze In ZeitschriiterL

Ausland: Nr. 19. Ueber die unterscheidenden Charaktere der verschiedenen Sprachenfamilien. (Oppert.) Nr. 20. Die Nachtigall in alter Dichtung.

Bund: 136. Die schweizerischen Pfahlbauten der ältesten Zeit. (Runge.)

Europa: Nr. 15. Die Pariser Handwerksmeister, ihre Lehr- linge und Gesellen im 13. Jahrh.

Illustr. Familienbuch : X. Bd., 6. Hft., S. 191. Die Lett- ten der Grafen von Scliauinburg. Eine hessische Sage. (Prcser.)

Grenzboten: Kr. 19. Die Geschichte der Uhcinzölle. Nr. 22. Bilder aus der deutschen Vergangenheit : For- tune eines Bürgerlichen nach dem dreifsigjahrigen Kriege.

Ilausblfilter: Hft. 10, S. 301. Hft. 1], S. 392. Aberglaube in der Normandie. 4. 8. (.Vugustin.)

Jahrbuch für romanische und encL Literatur: II, 3. Die Quellen des ,,Barlaam und Josaphal." (Liebrecht.)

Evangel. hirchenzeitung von Hengstenberg: 4. Am 300jahr. Todeslage Melanchthon's. Eine Gymnasialrede.

Neue evangel. Kirchenzeitung: 17. Die Melanchthons- feier in Wittenberg.

Magazin filr die l.it. d. .\usl.: Nr. 19. Rechtsüberliefe- rungen der Iren und Schotten.

W ester m au n's Mona Ishcflc : 44. Mathcsius, der alle Berg- prediger zu Joachimsthal.

Morgenblalt: Nr. 23 IT. Zur Geschichte der Spielkarten.

N 0 vel len ze i tung : Nr. 23. Ein deutsches Bad und Bade- leben im dreifsigjahrigen Kriege.

Bremer Son n l ags b 1 al t : Nr. 19. Paslor Waldschmidl und die Judenarzte. Ein Kirchenbesiich um ItiüO. (Seifarl.) Nr. 22. Zur Poesie der plalldculschen Sprache. (Eschcn- hagcn.)

KOnigsbergcr Sonn tags p osl ; 18. Phil. Melanchthon. Zeitschrift für G ym niisi a I w es cn : Mnrz. Eiiipfihhing

der deutschen Prosaiker des Iti. Jahrhundert.« zur Schul-

lectüre. (Dr. Roth in Tübingen.) Zeitschrift des I a nd wi rthsch a f 1 1. Vereins, fi. Zur

Geschichte des llnpfenbaues in der llallertau. (Filscr.)

227

Anzeiarer für Kuiule der tieulsciu'i) Vorzeit.

228

Zeilschrlfl f ii r christliche Wissenschaft: 17. Eine Schulrertr, zur Meliinchthonsreier im JoRchimsthal'schcn Gjmnnsiuni grhiilten.

Allgemeine Zeiltin«;: Beil. t. Nr. 14f>. Die natürlichen and die geschichtlichen (iriinzen. Beil. z. Nr. IGO. Die deutsche Bewegung in Belgien.

Illusir. Zeitung: Nr. 880. Das Berghaus auf dem Pila- tus. — Die Kassiiben am LehaüuCs in Pommern. (Eschen- hagen.) - Nr. 881. Die Burgen lloheu NculTcn und Ho- hen-Urach in Württemberg. Kr. 884. Das Kloster Muul- brnnn.

Leipziger Zeitung: Beil. 32. Die nordfriesiscbe Insel Sylt.

Neue Jlunch. Zeitung; .Micndbl. Nr. 125. 126. Die Enl- wicMung des deutschen Theater.-!. (Forts.)

Pos t- Ze i t u ng : 58. Zur (je.<chiclilc des schweizer. Fremden- dienstes. 64. Der Frnhniillnr im Dome zu .\ugsburg. 6Ö. Die welfische Ahnengruft und die curopiiische Dyna- slenwiege.

Wiener Zeitung: 37. Die bisherige Wirksamkeit des Kiirt- ner Gescliichts-Verein.«; und die letzte Jahresversammlung. 111. Slilthcilungen aus der Ilandelgeschichte Oestcrrelclis, insbesondere von Wien und der Donau. 128. Die in der Stirisbiblioihek zu St. Gallen auFgefundene Klingenbcr- giscbe Chronik. (Bergmann.)

TerniiHrlit«- Xarhrirliten.

78) Von dem hohenhergisrhcn Alterthumsverein zu Rot- te nburg wird eine römische Niederlassung bei Neu- haus ausgegraben. Die Mauerwerke um.<chlicl'sen einen Plalz von 7 Q Morgen und zeigen Fundamente von einem Thurm und mehrt ren lliiusern. Das llaujitgebaude, dessen Grundmauern sich an einigen .Stellen noch bis zu 6' Hohe erheben, ist 123' lang und 94' breit, und obwohl die bes- sern Steine verschleppt sind, zeugen doch einige FuLsgestclIe von grofsen Säulen u. \. noch von einem Prachtbau. Ini In- nern der Gebäude fanden sich bereits viele Scherben feineren Geschirres aus Siegelerde, worunter über 20 mit gesleinpcl- ten Namen der Fabrikanten, ferner Sachen aus Glas, Eisen, Bronce u. s. w., endlich Münzen, worunter eine silberne mit der Umschrift und dem Kopfe der Kaiserin Faustina. Dies noch frische (ieprage, der viele Br;indscliull u. A. lassen den Bau als schon vor 1700 Jahren gewaltsam zerstört, jeden- falls als einen der frühesten römischen in dieser Gegend vcr- mulhen. Die llnnplfiindstücke werden zu Wachendorf ver- wahrt, wo gleichfills ein ßrandschiillhilgel abgetragen wurde, der Geschirre und Flüiinn aus Tlion und viele Eiseneegen- «lande enihiell. In Mnliringen olfnele man gegen 20 Graber, worin Thon- und Bernsleinperlen, Schwerler und Dolche etc. Auf der Burg llohenberg wurden Grundmauern bis iM 4' Hohe, ein schöner Dnleli u. A. zu Tage gefordert. Die Kui- nrn Aiierbiirg bei Wciiingen liefirt viele milteiallerlirhe lie- railischnric n und WiilTeti. Bei Koitenburg fimlen sich fort- während bedculeiide Uehirrcsle tiMnisrhir Bauten, und eine

daraus angelegte Sammlung zahlt u. A. einen Grundslein mit dem Namen der Colonia „Sumelocenne", 12 SteindenKmale mit Insihrifteu und Reliefs, Münzen (von Cäsar bis auf Valenti- nian), (iefafsinschriflen u. s. w. ; auch Theile einer hriegs- wurfmaschine haben sich geiunden.

79) In Siebenburgen ist die Bildung einer Gesellschaft im Zuge, welche die Ausgrabung von römischen Al- terthiimern zum Zwecke hat; mehrere hervorragende Per- sonen erlassen diesfalls eine Einladung an die Patrioten Sie- benbürgens, sich an diesem auf Aktien zu griimlcnden Unter- nehmen im Interresse und zur Forderung der KoAst und Wis- senschaft zu betheiligen.

80) In Breslau stiefs man bei der Grabung eines Kel- lers auf eine grolse Menge von Sargen mit verschiedenen Gerippen, die in 6 bis 8 Schichten übereinander gehäuft wa- ren und wovon einige noch leserliche Inschriften zeigten. Diese ergeben die Jahrzahl 1540, und aus dem Umstände, dafi man an vielen Sargen noch einen Kalküberzug wahrnimmt, darf man schliefsen, dal's die Leichen zur Zeit einer verhee- renden Pest hier beigesetzt worden sind.

81) In Koblenz ist heim Grundgraben in dem Rondell am l.eerthore am 22. Hai in einer Tiefe von 8 Fufs ein wohl- erhallener Kömersarg aus Tufstein gefunden worden, der folgenden Tages in Gegenwart des Generals Prinzen von Hol- stein, vieler Militdrpersoncn, Beamten und Gelehrten eröffnet wurde. .Vufser dem Gerippe lag darin eine Opferschalc aus Glas, eine kleine Schnalle aus Bronce, eine Melallspange und ein kupferner Gegenstand von unbekannter Anwendung.

82) Bei Tieferlegung des Kanals in der Nahe des £tsl!b> bettes in Trient slielsen die Arbeiter auf ileu dachförmigen Deckel eines Sarkophags, dessen cyklopische Massivität beinahe pclasgischen Ursprung zu verralhcn schien. Man fand darin drei nackte Skelette, drei amphorac vinariae, eine ThrS- nenllasche u. A., alle aus Glas, nur die Todtenlampe von Thonerdc. Zwischen dem Sehadel und der Kinnlade eines Skelettes befand sich der einst jener Leiche in den Mund ge- legte kleine Obolus, welcher noch kenntlich genug das Ge- präge Konstantins iL zur iSchau trug.

83) Nahe bei Hämmern am Bodensee sind Pfahl- bauten aus der ältesten Zeit entdeckt worden. Bis Jetzt hat man eine 60 Fuls lange Reihe von Pfählen nnd eine Hinge sieinoniT NNerkzenge, Alles von sehr roher .\rbelt, ge- funden.

81) In Pr. Holland fand man beim Knrlrliumen des Schuttes unter dem Fulsboden eines abgebrochenen Hauses in drei irdenen Topfen silberne Geld münzen von ver- schiedener (Irölse, Iheils brnndenliiirgischi n, Iheils österreichi- schen, Iheils polniFcheu Gepräges (.iiis der Zeil des grolsen Kurfürsten) im Taxwerlhe von 100 Thlr. Die Eigenllinmer werden amiliih aufgefordert, ihre Ansprüche nachzuweisen.

85) Im Eingänge tum k. SindikommissariaisgebRüdc in Landshut wurden, inilem man in Folge des Kallihaiisl>aiie9 Stutzen einsetzte, nach iCiiirerniing ilcs Uebervtuifes eine Reihe von Wappen aller Lnndsliiiler Bürger entdeckt, worauf Kenner und Liebhaber mit Recht aufmcrksnin gemacht werdeoi.

229

Anzeiger für Kutule der deutschen Vorzeil.

230

86) Unter der intihrvullen Bearbeitung eines ersten al- phabetischen Kiilalogs der St. Galler St i Tlsh I b I i o '.h ek ist dem Bihliolhel>ar l'rof. ür. Henne ein fiuisersi wichtiger Fund gelungen. Ein aus dem aufgehobenen Klofter rrnHers insKantonsarcliiv gekommener llandschrirtenhand Tschudi's gab ihm nicht nur Kunde iibcr die sog. hl i n g en he rg is ch e Chronik, sondern auch dir Gewii.sheil, diiLs und wo dieselbe noch vorhanden ist. Sic ist gefunden, und iwar das auf dem Schlosse Grüplang gewesene, von Tscliudl selbst benutzte und mit seinen eigenen Notizen und Vcrvollslandigungen ver- sehene Exemplar.

87) In der Bibliothek zu Kpinal ist eine Handschrift entdeckt wordin, aus welcher hervorgeht, dafs die Einwoh- ner von Meli bereits im J. 1324 zweier Kanonen sich be- dient haben.

88) Die erste Arbeil, welche der neugegrOndete hislor. Verein von Aargau übernehmen wird, ist eine Sammlung von Urkunden und Dokumenten, die Rechts- und Kir- chengeschichle de.s Kantons bcIrelTend.

89) In Köln wurde am 14. Mai das erzb i s chofli che Hnseum feierlich eröffnet. Dasselbe ist, wie der Kardinal Erzbischof von Köln bei dieser Gelegenheit erklärte, dazu bestimmt, die allen Erzcngni.^se christlicher Kunst zu sam- meln und zu bewahren und dadurch die christliche Kunst zu beleben und zu fördern. t)ie in diesem Museum bereits vorhan- denen Gegenslande sind Erzeugnisse der Malerei und Schnilz- kunst, Kirchengefäfse, prächtige PrieslergewÄndcr u. s. w.

90) In dem Galleriesaale der k. Kunstakademie zu Düs- seldorf ist ein höchst iuteressiinler alldeutscher Rad- leuchter, mit Thurmen spalgothischen Stils versehen und von etwa 9 Fufs Durchmesser, ausgestellt. Er stammt aus der Kirche des ehemaligen adelichen FrAuleinslifls zn Vre- den in Westfalen, ist aufKosIcn des Forsten zu llohenzollorn- Signiaringen von Prof. Andreas Milller in nrspriinglichein Cha- rakler restauriert worden und tragt die Inschrift : „Gert Bul- »inck 1489."

91) Die beiden Slrompfeilcr der Rh ei n lir iick e in Köln, welche Keine Thurjne erhalten, sollen mit vier Kolossa- len Figuren aus Sandstein, hervorrngendeu Persönlichkei- ten aus der reichen Geschichle Kölns, geschmückt werden. Mit der Anfertigung derselben ist der Bildhauer Mohr beauf- tragt, von dem die schonen Skulptur-Arbeiten am Dome her- rühren.

92) Die Steinmetzarbeiten zum D o ni li a u in Re- gensburg haben in der grolsen WerkhUlle begonnen, und man holTi für dieses Jahr eine recht grofse. allgemeine unil ergiebige Belhciligung aller Bewohner der Stadt, des Krei- ses, des ganzen Landes und darüber hinaus an diesem srlio- nen, frommen und grofsarligen Nalionalnnlernohmcn. Dafs gliichzeilig auch die Erneuerung der sogen, allen Pfarro nicht mehr langer auf sich wnrien lasse und der gefahrdro- hende Thurni derselben abgetragen werde, ist ein nicht we- niger sachgcmillser Wunsch, als dafs die Romerlhurmlrage bald in Erledigung Komme.

93) Letzter Tage erstattete der Ausschufs fur Restau- ration des Christoffellhurms (s. Anz. Nr. 3) Bericht über die bisherigen Subscriplionen. Kachdem zu diesem Zwecke die in der Tl.at bedeultnde Summe von 79,r)25 l'rc. gezeich- nel worden ist, werden nun ünlerhandliingen mit dem Ge- melnJeralh behufs unenlgeltljcher Abtretung des Gemäuers erOlTnet.

94) Die St. Cyriaci (Slifis-) Kirche in Gernrode, eine der ältesten Kirchen Deulschlands gegründet um 901), wird jetzt restauriert, wozu die fürstlich bernburgische Regierung (J0,0(10 Thlr. angewiesen hat.

95) Die Sl. Golthardska pe llc am Mainzer Dome, eins der Slleslen und inleressanleslen Bauwerke am Rhein, bisher enislellt und verbaut, wird restauriert, um dem dortigen „chrisllichen Kunslverein" als Versammlungssaal zu dienen.

96) Im Schlosse Trausnitz bei Landshut werden gegenwärtig wieder einige dringende Reparatnren an den Umfassungsmauern, welche den Einsturz drohen, vorgenom- men. Bei den geringen .Mitteln, welche der Verwallung über- haupt fur dergleichen ZwecKe zu Gebote zu stehen scheinen, wird wol eine seit Jahrzehenden gehegte Liebeshoffnung, diese herrliche Burg, an der, so zu sagen, jeder Stein geschichtliche Bedeutung hat, endlich im Geiste der Vorzeit erneuert zu sehen, leider noch lange unerfüllt bleiben, was jeder Freund vaterländischer Geschichle um so mehr bedauern mufs, als namenllich die hcrrlicheu Fresco Malereien im Innern des Schlosses immer mehr dem Zahn der Zeit verfallen.

97) Dem Geschichlschreiber Johannes Tburmayr, 1466 zu Abensberg in Mederbayern geboren, beKantiler unter dem Namen Avenliiius, den er sich nach der lateinischen Be- nennung seiner Vaterstadt beilegte, wird von derselben ein Standbild errichtet, das der Bildhauer I'uille in Lnnds- hul überlebensgrofs ausgeführt hat. Es wird auf 20 Fufs ho- hem Sockel den Landgerichlsplatz zieren und am 4. Juli ent- hüllt werden.

98) Die liiislp des Bürgermeisters Barthol. Blume, der als treuer Anhanger des Deulschordens im J. HUO ein Opfer der Polenrache ward, isl dem Bildhauer Freilag in Danzig zur Anfertigung übergehen worden, und soll vor das Rathhaus in Marien bürg zu sieben kommen.

99) Für das am 28. .Mai slallfindende Fest an der l'or- clas am Eingang in"s Lugnez zur Feier der ginuzendin Waf- fenlhal, welche die Weiher dieses Thaies gegen den Grafen von Montforl im Anfange des 14. Jahrhunderts verrichteten (s. Anz. Nr. 3), werden Vorhereilungen gelroffen. JJie Re- gierung von Graubünden soll sich an dieser geschichtlichen Erinnerung an rhalisclien Weibrrmulli aus allen Zeilen durch eine Abordnung lielheiligen «ollen.

100) Das ICMjahri-e Jululfesl des heil. I.ndgrrus (s. vor. Nr.) ist am 19. Mai zu Werden n. d. Ruhr gefeiert worden, wozu der Bischof und der Weihbisihof von Mimsler, der Weihhi.-i liiif von Köln und viele Würdenträger dir hin he sich eingefunden hallen.

231

Anzeiger für Kunde diT dtnilscIuMi Vorzeit.

2.12

101) Der Senat der Universiiai Basel hat Einladun- gen lu dem 400Jilhrl<;en Jubel Test dieser Hochschule für den 6. und 7. September an alle deutschen Universitäten pe- richlet.

102) Die 2 7. Versaninilune franzosischer Aller- th u m » fo rs ch er (congres arihe(i|ogii|uc de Krance) wird vom 16. bis 23. Aag. in üünkirchen aligchalltn werden, ood namhafte deutsche .\lterthums-, Geschiihts- und Sprach- fosscher sind zur Theilnahme eingeladen worden. Das Pro-

gramm fuhrt 24 Kragen in Beiug nufneschichls- und Sprach- kunde auf. Zu jenen gehört die Bestimmung der llafenplAtze, in denen Julius Titsar sich nach England einschifTle und wo er dort landete ? Zu diesen eine Untersuchung der Bezie- hungen zwischen dem vlitniisrhen Idiom in Frankreich und den Sprachen der deutschen BevOllieningen , sowie zwischen den vlanii.>.chen und den nordischen VolksgesSngen, wofdr Fir- menich in seinen ,,Volkerstimmcn Uermaniens" schon die beste Anleitung gegeben hat.

Inserate uud Ueknniitiuacliuiiiren.

13) .Vuf die Anfrage des Hrn. Professor Virchow in Ber- lin über Statuten der noch erhaltenen Leprose nhiluser (s. Anzeiger, 1860, Nr. 1, Sp. ."39) sei hier bemerkt, dals eines der interessantesten Häuser der Art das Leprosenliaus St. Achaz bei Wasserburg ist, da« sich sammt der Kirche erhalten hat nnd an der Aul'senseile auf einer Tafel noch hiule die ll.iupt- gcselze des Hauses zeigt.

Freising. Prof. Dr. J. Sighart.

'"' 14) Rocksichtlich meiner Miinzgeschithte, deren I. Theil im Yerlag von T. 0. Weigel in Leipzig jüngst erschienen ist, würde ich es dankbar anerkennen, wenn die Freunde dieses Unleriiehnuns mich mit Miltheilung von Materialien unter- stützen wollten. Es gilt dies vorzugsweise beziiglich solcher Materialien, die mir von hier aus unzugänglich sind. (Jewis- senhaft werde ich das Mitgelheille nach gemachtem (iebrauclie zurücksenden, auch der freundlichen Theilnahme betreffeu- den Orts Erwähnung thun. Besonders wUnschenswerlh sind mir Angaben über Milnzwerthe, Mafse und Gewichte, Preise. Dr. J. Müller.

15) Der nnlüngst verstorbene Hofralh Ludwig Bech- stein, bekanntlich ein eifriger Sammler, hat auch eine kleine

Münzsammlung hinterlassen, die manche Seltenheiten enl- h,lll, Sie umfafst im Ganzen .3G50 Stuck , darunter ,300 (al- tere und neuere) Medaillen ; die übrigen Münzen gehören aller Herren Landern an. Doubletten sind fast gar nicht vor- handen. Die Erben sind geneigt, sie zu veränfsern, jedoch nur im (Janzen. Nähere Nachrichten ist Hr. Dr. Keinbold Bech.slein in Meiningen zu geben crbOlig.

16) Das germanische Museum hat jüngst für seine Kupfer- stichsammlung die Passi(rti von Israel von Meken erwor- ben, in welcher jedoch die Gefangennahme Christi (B. Nr. 11) fehlt, dagegen die Darstellung Ch risti vorKaiphns (B. Kr. 12) zweimal vorhanden ist. Sollte Jemand zur Ab- lassung des erstgenannten Blattes gegen das letztere geneigt sein, baten wir um gi fallige Milibeilüng. D. lied.

17) Grundrirs der Karthause, Sitz des germani- schen Museums, 26'/i Zoll hoch, lü'/i Z"" breit, auf Stein radiert, mit Angabe aller inneren Einrichtungen, auf Lein- wand aufgezogen in Umsehlag 11 Sgr. od. 38 kr., ohne Lein- wand in Umschlag 7 Sgr. od. 24 kr., ohne Umschlag .'» Sgr. od. 18 kr. zu haben in der literar.-artistisrhen Anstalt des german. Museums zu Nürnberg und in allen Buchhandlungen.

Jahresconferenz des germanisclien Museums.

Die dic.'ijShriec ( O ii fiTcn z der A u.s.scii ii s.se und l'l'li-ijcr des i,m' rtii ii n i.s ch e n Musouins, ;iii diMii'ii auch iille niil E li riMi karl o ii vcrschoiie Krcurnh' der Aiishtll Tlicil iieliineri köiiiicti, wird diiliier

vom 17. bis 19. September d J. abguliHlliMi werden, wdzu vorliiiiCiij hieinit eingelcidoii wird ^ähl•^('s im iiiiclisten lilallc.

^ II rii |p (■ r tr, itit .Fiini 1860.

Der Vorstand dos gorman. Museums.

Verantwortliche Kedaclion :

Dr. I'rcih. V. u. z. .Vufscf». Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Frominann. Dr. Krhr. Holh v. S ch r c ckcns te in.

Verlag der literarisch- artistischen Anstalt des gcrmnnischcn .Museums in Nürnberg.

U. E. Scb«td'«clic Biichdrtickcici.

NÜRNBERG. Das Abonnement des Blattei, wi-klit's alle Monate erscheint, wird jfanzjährig' ant^enommen und betraf nachdcr neuOAtL'iiPüsleonventiuu b«i allen Postäintt-rn und lluehhandlunjren Drutsth- landd irieL Oe^treiehs 3H. 3t>kr. im ^iitl- ITuls oder JThlr. preuls.

Für Fraitkreirh abonniert man In Stralsburg bei C. K. Suhmidt, in Paris liei der deutsehen UnchhandlnnK' von F. Klincköieck. Nr. 11. ruo de Lille, oder

AMIGER

m kl\DE DER

Neue Folge.

hei dem Postamt in Karlsruhe; für tng- htnd bei ^Villiams k Kor^ute, 1-1 Hen- rit't te-.Strt'etCovent-Gurden in lA>ndon ; für \orilameriktt bei dou PostÜiutL'm Bremen und llanilinr«'.

Im^i'rate, welche mit den Zwecken des Anzeiffers und dessen wissenschalt- lichem CJobietu In Verbindung stehen, w«-rdeu aufgenommen und der Kaum ei- ner Columnenzelle mit T kr. oder 2 Bgr. berechnet.

l)f:iI\(;ilE\ VORZEIT.

Siebenter Jahrgang.

V-"- —-

1860.

ÜRGW «ES GERMANISCHEM WISEIMS.

JM7.

Juli.

Wisseusclialliicbe MiülicilüUi^eu.

Cella und Iloveii, zivei ÖMlerreleliiNrlie PrO|if!tteleii.

Von E. F. Mooyer in Minden.

Im 19. Bande des von der kais. Akademie der Wis- senschaften zu Wien herausgegebenen Archivs für Kunde österreichische! Geschichlsquellen finden sich höchst schätz- bare Auszuge aus bisher un gedruckten Nekrolo- gien der Benedi ktiner-Klöster St. Peter in Salz- burg und Admont iu Steiermark, welche der Aka- demiker Dr. Andreas V. Meiller (auch in einem beson- deren Abdruck, welcher mir vorliegt) milgelheilt bat. Da- rin kommen einige Vorsteher von Cella und Hoven vor-, deren Propsteieii der Alittheiler nicht nachzuweisen ver- mochte. Mit einem Commi-nlar zu jenen Todlenbucheri] beschäftigt, war ich genuthigt, den Versuch zu machen, die eingezeichneten Personen näher zu bestimmen, und ich glaube, dafs mir dies bei vielen gelungen ist ich will die obigen beiden Propsteien hier scharfer iii's Auge fassen.

Was Cella anlangt, so ist dies sicherlich dei im ehe- maligen Piuzgaue (vgl. Über diesen : v. Pallhauseii, ^!lch- trag zur Urgesch. der Baieru, S. 247; v. Lang, Baierns Gauen, 147; v. Spruuer, Bayerns (jiiuen. 102( am Zel ler-See gelegene Markt Zell im Dekanat Salleldeii (vgl. Hubncr, Beschreib, des Erzstifts und KeichsfUrsteiilbums Salzburg, II, 577; v. Kleynmeyer, Nachrichten vom Zu-

stande der Gegenden und Stadt Jnvavia, I, 441 ; Abliand- lungen der kOnigl. Baier. Akademie der Wissenschaften, V [oder Bd. .\X1IIJ, Ablb. I. 58), dessen Stift um 1140 einen grolseren Aufschwung gewann (v. Kuch-Sternfcld, Salzburg und Berchtesgaden, II, 25ü. 2C3), dessen Kirche aber am 30. Dec. 1217 dem neugestiftelen Bisthume Chiem- see zugcthcilt wurde (lluud, Jlelrop. Salisburg., edit. 1719, II, Itjl ; Munum. Boica, II, 2'JÜ; v. Kleynmeyer, Juvavia, 1, 266; Steyermiirk. Zeitschrift [Gratz, 182ä], Hfl. IX, 23) und den h. Ilippiilyt zum Schutzpatron hatte.

£s ist zwar nicht mehr bekannt, dafs in diesem Urte ein Collegiatstift bestanden hat; doch mufs dies der Fall gewesen sein, da uns Urkunden eiue Anzahl von Propsleu namhaft machen. Da diese, su viel ich weifs, bisher noch nicht zusammengestellt worden sind, so mö- gen sie, soweit ich auf dieselben geachtet und sie mir verzeichnet habe, hier folgen :

Heribert, 1129, 31. Juli (Hund, I, 104, v. Koch- Steruleld, II, 258; vgl. Besch, Aetas millcniiriu ecciesiae Aguntinae in Norico, 147).

Friedrich, 1117, 3. Jnli ( v. Korb-Slerufeld, H, 20), um llöO (Abhandl. der bayer. Akad. der Wisseiisch., V, Ablh. I, 58), 1159 (das. II, 26. 258) und 1160 (Novisa. Chronicon S. Pelri, 23b) Sein Todestag ist der 19. Sept.

Grinimo, der in Urkunden noch nicht aiiKcIrofTen ist, verschied am 2. Dec.

I'olkei odei U (ilfger ( v. Klleubrechtskirchen ) 1190

235

Anzeiger für Kunde der deulschen Vorzeit.

236

(v. Koch-Sternfeld. II, 258; Pusch M»d FroKd), Di^lo«. Sacra ducatus Styriae, I, 169), wurde awi 11.3I«rr 1191 Bischuf von Passau (Uansilz, German. sacra, II, 337), dann 1204 Patriarch von Agiey und starb am 23. Jan. 1218 (Mooyer, Onamaslikon, 1,82). Vorher war er Dom- herr in Passau.

f Bertbold, 1191 (v. Koch-Sternfeld, II, 258; Mon. loic«, III, &S2).

Ortvlf, II 98 (idas. IL, 21)

Rüdiger, vorher Domherr in Passau, 1215, 5. April (v. Maderna, Hist. caiioniac Sand- Hippolylanae, II, 90; Hansilz, I, 3^9) und 3. Juni (v. Koch-Sternfeld, II, 258; Pes, Thesaur. Anecd., III, 741 ; Hund, I. 253). Er ist doch nicht etwa identisch mit dem 1211 als Pfarrer in Saliburghufen acisefuhrteii Rudig^er (das ) ?

llrich, 1244, 14. Juli <Mon. Boic«, V, 4£l)

Ob ein He in r i c US, decanus in Zellen, dessen am 28. Nov. 1349 ErwÄhnung geschieht (das. H, 409), hierher zu rechnen sei, mufs ich der Ermittelung Anderer anheim- geben.

Hoven, worin die Cella S. Maximiliaiii vom ersten salzburgischcn Erzbischof Hupert, einige Zeit vor dem Torte des Herzogs Theodo, erbaut und eingeweiht, und dann dem St. Peterskloster in Salzburg zugewiesen wurde (Hund, I, 29: Noviss. Chron. 48. 49. 102 104. 127; Hansitz, II, 21. 24; v. Kleynmeyer, Juvav., I, 433; II, 29; Duckher, Salzburg. Chronica. 27,48), lag im vorma- ligen Pongau (vgl. «her diesen v. Pallhausen, 247; v. Lang, 147; v. Spruner, 103), heifst um 1150 Hove (v. Lang, Regesta Boica, I. 196) und Hovcn am 28. Jan. 1214 (das II, 64; Lnuig. Spicil. eccies , I, Forts. 1063) und 1217 (.Mon. Boica, II, 396). ist aber von dem H ou ne zu unterscheiden, worin 1130 ein Altar der h Felicitas war (das. I, 217; v. Lang, Reg. I, 132), da rties das Kloster Au ist. Ein Gut (predium), genannt Hoven, wird um 1160 erwähnt (das. I, 160); ein Ort, wol in der Ge- gend von St. .\ndre in Kttrnten, Namens Hove, erscheint ■rkuiidlich am 20. Okt. 1164 ( v. .Xnkershofen. Urkunden- Regesten zur Gesch. Kärntens im Archiv für Kunde österr. Geschichtsquelleii. VIII. im besoiid. Abdruck, S. 37), ein Hove (vielleicht bei Admont) 1279 ( Nrngart, Hist. monn- sterii ord. S. Bened. ad S. I'aulum, II. 228) und die Marien- kirche in Hoff bei Graziup I2G9 (das. I, 103), ein Ho- wen 1219 (Mon. Boica, IV, 429); ich mufs jedoch die Bestimmung der Lage ort.>il<nndigen Lesern überlassen. Auch ein Ort ilnheahouwen wird 1157 erwähnt (llan- aitz, II. 254).

IJnier hier in Betracht kommender Ort Hoven ist kein anderer als B i s c h of s hofe ii im vormalit,'en Pfleg- ■ad Landgerichte Werfen, im Dekanat Altenmarkt, worin die

•ehr »Ite Pfarrkirche den h. Maximilian zum Schutzpalron fiat, weldie 1217 dem Bisthum ("hiemsee zugetheilt wurde (Hubner, II, 358. 359; v. Kleynmeyer, Juv., \, 2ÜG, vgl. 445; Hund, 11, 161; v. Koch-Sternfeld, II, 261 ; Steyer- mark. Zeitschr. , IX, 23). Um 1140 ist von einer Wie- derherstellung des Klosters und von einer grofseren Auf- nahme desselben die Rede (v. Koch-Sternfeld, U, 256. 261). Im Uebrigeo ist hierbei rieht an dieCella St. Pan- taleonis am Bodensee, die auch llofen heifst (Hund, II, 194) zu denken, worin anfänglich ein Nonnenstift, dann eine dem Kloster Weingarten untergebene Propstei be- stand. Nach obigem Orte nannte sich auch ein Adels- geschlecht, aus dem ein Berthold und dessen Bruder Noppo (Poppo?) 1144 (Noviss. Chron., 217), ein Bu- diger aber 1150 (v. Lang, Beg. I, 196) angeführt stehen.

Wie von Zell, so ist auch von Bischofs hofen nicht mehr bekannt, dafs dort fruherhin eine klösterliche Einrichtung, die aber später aus unbekannten Ursachen eingieng, bestanden hat; wir kennen indessen eine .Anzahl von Pröpsten derselben, welche hier namhaft gemacht werden mögen :

Diethelm, 1143 (v. Koch-Sternfeld, 11,258) und am 9. Dec. 1144 (Noviss. Chron., 217).

Adalbert, Magister, 21. Aug. 1 150 oder 1152 (Hund, III, 163), 1155, 9. Nov. als Adalbcrtus prepösilus s. Ma- ximiliani (v. Koch-Sternfeld, II, 258; Mon. Boica, V, 236), 1159 (das. 11, 26; Mon. Boica, III, 541 ; Besch, aelas mill. 148), 1161 (Pusch und Frölich, Dipl. I, 152), 9. April (v. Kleynmeyer, II, 29), 6. Sept. (Hund, III, 166; llan- sitz, H, 263), 13. Sept. (Mon. Buica, III, 477), 1163, 1. Jan. (Nov. Chron. 232, 17. Dec. Mon. Boica, IV, 135) und 1171, 3. April (das. V, 238; v. Koch-Sternfeld, H, 25b). Sein Ableben erfolgte am 25. März.

Es erscheint ein Adalbert als Erzdiakon und Propst in Friesach in Urkunden vom 6. März 1167 (Hansitz, IL, 280; v. Ankershofen, Urk. -Regesten, 41; Pez, Thes. IH, 718 mit 1I6!5) und 30. Aug. 1168 (das. II, 281; v An- kershofen, 45), der wol der Nachfolger eines Hartn- mars war, derll58, 20. Juni (v. Ankershofen, 19), 1161 (Mon. Boica. IH, 477; vgl Hnod, III, 166; Pusch uad Frolich, I, 252), 1161, 6. Sept. (Hansitz, II, 263) und 1. Jan. 1163 (Nov. Chr., 232) urkundlich genannt wird. Sollte dieser etwa mit unserm Ada I b e r t identisch sein? Er ist letzteres nicht mit Adalbert (Ilovensis) der an- fänglich l'ropsl in Chiemsee gewesen sein soll (1193. 1202), am 6. Nov. 1204 Doropropst in Salzburg wurde, 1212 aber seine Stelle niederlegte, noch 1217 am Lebro war, und an einem 22. Nov., vielleicht erst 1829 (Mob. II, 277) starb.

237

Anzeiffer für Kunde der deutschen Vorzeit

238

Gundakar, 1179, 14. Febr. (Mon. Boica. IV, 139). Wurde dieser etwa spater Dompropst iu Salzburg (1184, t 5. März 1196)?

Konrad, 1209, 14. Juli(Pez, Thes. III, 738 ; v. Koch- Sternfeld, II, 258).

Ein Johaiiu Schorn oder Scham war 1482 Pfar- rer in Bischofshofen (v. Koch-Sterofeld, II, 277 ; Steier- mark. Zeitscbr., IX, 34).

Zur CieMclilrltte Eppelin'M von (üHllinicen.

Von J. Baader, Conservator am k. Archiv in Nürnberg.

Die Sagen und Fabeln, mit welchen die Zeit im Laufe von Jahrhunderten die Thaten und Schicksale dieses küh- nen Raubritters, des Schreckens der Kaufleute und Bur- ger Nürnbergs und der andern Städte im Frankenlande, umgeben und bereichert hat, sind schon durch Waldau in seinen vermischten Beiträgen zur Geschichte der Stadt Nürnberg (Bd. 1, p. 209) und Andere berichtigt und auf das wahre Mufs geschichtlicher Thalsachen zurückgeführt. Quellen und urkundliche Belege über das letzte Schicksal des Ritters aber sind, meines Wissens, noch nicht ver- öffentlicht.

Das kgl Archiv zu Nürnberg besitzt aus dem Jahre 1381 eine Zusammenstellung der Kosten, die Nürnberg auf die Gefangennehmung, den Procefs und die Hinrich- tung Eppelins und seiner Spiefsgescilen verwendet hat. Hier folgt sie :

,.Item dedimus kiener nunccio xj Schilling haller zu lawITen gen Rotenburg, do man den Ekelein Geylink ge- uangen het.

Item dedimus vni nunccio ix Schilling haller zu lawf- fen gen Weizzenburg.

Item dedimus dem Pilsacber xxvj Schilling hallcr zu reiten zu dem Burkgrafen gen Culmach, do Ekelein gey- link geuaiigen ward.

Item Ez kost, daz Ekeleiu Geylink vnd herman vnd Dietrich die Bernheimer, seiner swester sün, vff reder gesetzt wurden vnd daz irer knehten viren die haupt abgeslagen wurden, allez zum Ncwenmarkt , mit allen Sachen vj ^'tl xxxviiij Q> xiiij Schilling vnd vj. haller, vnd sie wurden verderbt feria iiij'» post Nereij et Achilleij (15. Hai) Anno Ixxxj

Item Ez kost, daz etliche vnser Söldner, mit den die Burger gedingt heten, etliche zeit zu rcyteu vIT vnser vcint. Ekelein Geylink vnd sein helfer, mit alliMi suchen Ixxxj d vnd XV Schilling lialler.

Item dedimus dem Schenken, dem Wisenhofer vnd iren gesellen sibentzehen mit glefen xiij tl vnd xv. Schilling

haller, do sie vff der Strassen bey Hagenbuch*) waren, do sie zwu naht awz waren nach den Bernbeimern.

Item dedimus der von Windsheim boten, iij Schilling haller, der vns einen brief bracht, daz der Conrat Bern- heimer vnd sein kneht enthaupt wcrn worden ju Bey- gelberg. **)

Item dedimus vni nunccio j ti haller, der dem von Prawnek einen brief bracht von dez lantfrids wegen, vnd den Conrat Bernheimer in seiner venknussc verbot.

Item dedimus dem Richter zu Tanne vnd den pawren und etlichen andern, die bey der tat waren gewesen, do der geylink vnd die Bernheimer geuangen wurden, vnd die man mit dem Heister von Tann verriebt, xliiij- il hal- ler, vnd daz haben geteydingt von dez Rats wegen Peter Stromer, vlrich gralant vnd Nyclas Muffel.

Item dedimus für C. den Rakel xxvij 5. vnd viiij Schil- ling haller von der pferd wegen, die im C. Bernheimer genonien het, do er geuangen vnd verderbt wart selb ander mit seinem kneht."

*) Dorf in der Nühe der Stadt Weifsenburg. **) Ein im Bauernkrieg zerstörtes Schlots auf einer An- hohe hei Aul) und ehemals den Herren von Brauneck zugehörig.

l^rkuiiden atiM OberHrliivalirn.

Zu den Aufgaben, welche sich das germanische Mu- seum gestellt hat. gehurt auch die Rettung von solchen Archivalien, die ohne die Fürsorge wissenschaftlicher An- stalten zu industriellen Zwecken verwendet werden wur- den. Es befindet sich noch eine grofse Anzahl von zum Theil sehr interessanten Urkunden und Akten in den Händen der Htindler, und die Goldschlager, Buchbinder, Orgelbauer u. s. w. verarbeiten jährlich ein der Wissen- schaft entzogenes, reichliches tlaterinl. In letzter Zeit hatten wir Gelegenheit, bl) Pergamenturkundon. welche beinahe alle die Besitzungen des ehcinaligeu Fraiienklu- slers Siefsen bei Saulgau (Künigr. Wurttemb.) betreffen, käuflich erwerben zu können. Der Zeit nach vcrlheilen sie sich folgeiidermassen : 13. Jhdt. 2; 14. Jhdl. 47; 15. Jhdt. 30 und II) Jhdt. 1 Stuck. Ausgestellt sind sie von Bischüfen von C'onstonz und deren Geuernlviki- ren , Achten von Weingarten, Aebti.^sinncn von Uuchau und Gliedern der Funiilieii viiii Monlfort. v. Nellcnbiirg, v. Werdenherg, Truchscfs v, N\ aldburg, v. Stadion, v. Kö- nig8eg|[{, v. Ilurnslciu, v. Kcisrhach ii s. >«., sowie von vielen Althurgerii der Stadt Saulgau NN ir »erden >(>n

Zustände. Sprache und

Schrift. .\rctiivalien.

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.

240

Kunst.

ToDkonet Instramente.

Zeit sn Zeit Ober ähnliche, andere Theile Deutschlands belreffende Erwerbungen kurze Notizen ffebeti.

R. V. S.

Zar CieMrhIrhte drr MuMikliiMtriinieute.

Von R. V. Rellberg in München. (Forlselzuug.)

Gegen Ende des 13. und in der ersten Hälfte des 14. JTidts., »0 uns namentlich die Manesse'sche Minnesanger- bandschrift und die Züricher Wappenrolle als Quelle dient, ist das Hörn kurz, an der Schailmuiidun"; weit, mit Ringen umTafst; die Trompete laug und grad, in der Mitte mit einem Knopf, an der Schallmundung halb- kugelförmig erweitert, und am Schaft bereits mit einem baonerartigen Schwenket. Darf ich eine Vermuthung wa- gen, so liefs sich der obere Theil an der Stelle des Kno- pfes — denn derselbe als blofse Handhabe erscheint un- nötbig zur Modulierung des Tones ein- und ausschie- beo, und wir hatten hier demnach die erste Form der Züge, mit denen uns seit der 2. tialfte des 15. Jhdts. auch die mehrfach gebogene Posaune begegnet, und die UDO diesem Instrumente vorzugsweise eigenthumlich blei- ben. Sodann begegnet mir jetzt zum ersten Male (Züri- cher Wapperirolle, im Schilde der Lonberg, Nr. 409) das sogen. Pläterspiel, ein Krummhorn mit 6 GrilTluchern Qod einer Blase am Uuudstuck. (Helbl 14, 49 „bläter- pflfe'', d.h. also nhd. Blaseiipfeife genaniitj. Die Zinke hat bereits ein oben eingesetztes Mundstuck (Blattchen); die Sack pfeife, welche, so uralt sie auch ist, mir doch hier zum ersten Male vorkommt, ist ein sogen. Bock, aber noch ohne Stimmer. Die Laute mit 5 Saiten und bereits 2 Schallöchern daneben, hat ungefähr die flache Form zweier verschrankten Krei-'^llachen, wie die spatere sogen. Quintern und Guitarre. mit nur kurz'm Hals, und dieselbe Form hat die nun bereits viersailige Geige, nur ist der sogen. Sailenhalter, an welchem die Saiten unten befestigt sind, so weit heraiifgeruckl, dafs die zwei Schallöcher, welche beiläufig die Form der Rundbogen- fenster haben, nicht neben dem Sailenaufzng. sondern ne- ben dem genaiiiitcri Brettchen liegen Statt der NN irhel sieht man noch immer, wie früher, nur KnOpfe ; wäre dies aber auch nur ein .Mangel der Zeichnung, so sieht man doch jedenfalls, dafs die Wirbel noch nicht an die Seiten des sogen. Kragens eingedreht waren, sondern in die Fliehe, auf welche die Saiten aufgezogen sind; die Harfe hat die Form des Ritlerschildes. Die Pauke endlich, welche um den Hals gehängt wird, ist quer Über das Fell mit einer Saite Überspannt und wird bald mit zwei Schlägeln geschlagen, in jeder Hand einer, bald wird

sie mit der linken Hand vor der Brust gehalten und die rechte fuhrt darauf einen gabelförmigen Doppelschltgel.

Von der Orgel verlautet zwar hier und da etwas, wie z. B. dafs 1312 ein Deutscher in Venedig eine sol- che gebaut habe, aber noch bis tief in's 15. .Ihdt. konnte man keine vollständige Begleitung für den Kirchengesang darauf zuwege bringen

In der zweite». Hälße des 11. Jhdis. hat die viersai- tige Geige wieder noch ziemlich die Form der langsge- theilten Birne, doch sind die Schallöcher noch mehr, als im vorigen Zeiträume, nach oben, etwa in die Mitte des Larigeudurchmessers geruckt, wodurch sie nun wieder in eine nähere Beziehung zu der Besaitung kommen, so z.B. auf einem Teppich im Kloster Wienbausen bei Celle. Die Harfe folgt auch jetzt noch der Form der Ritterschilde: im Jahre 1369 ist die Hauptform noch dreieckig mit ab- gerundeten Ecken; 1377 aber bereits auf dem Grabdenk- mal des Ilennel Landschaden in der Kirche zu Neckar- steinach nach .Art der spateren Schilde mehr dem Vier- eck ähnlich, mit unten eiförmiger Abrundung, doch mit etwas mehr künstlerisch-freiem Schwung, indem der Rah- men einem Drachen nachgebildet erscheint, dessen Hals und Kopf den oberen Rand bilden. Geradezu viereckig, doch insofern nicht ganz von der Hanptform des Drei- eckes abweichend, als es trapezförmig ist, erblicken wir im Speculum human, salvationis der Munch. Bihl. gegen 1400 (c. p. 35b, fol. 38b) die Harfe (Psalter) des Kö- nigs David. Auch in Hefner und Becker. Kunslw und Geräthsch. 3, 14. 15 ist eine Harfe aus der 2. Hälfte des 14. Jhdts. (im Besitz des Herrn Soyter in Augsburg) ab- gebildet, mit musivisch eingelegten Mustern von fnrbigem Holze. Uehrigcns sind die Harfen noch immer vcrhSlt- nifsmSfsig klein, so dafs der Harfner sie leicht in den Händen hallen kann und, wenn er sich's bequem ma- chen will, sie sitzend nur auf das Knie zu stutzen braucht.

Beiläufig wurde bei den Ausgrabungen der Burg Tan- nenberg auch eine Miinitrommel gefunden, ein Be- weis, dafs dieses Instrumejit wenigstens in der 2 Hsifte des 14. Jhdts. schon bekannt war (Hefn n. Wolf, Tan- nenb. VIH, a ).

Seit dem Anfang des 15. Jlidlf:. hat die Geige bei noch immer geltender Birnform doch bereits einen dün- neren Hals als früher und wird auch von Frauen ge- spielt, wie ein (zweiter) Teppich im Kloster Wienbau- sen beweist. Die Harfe nflhert sich wieder mehr der Dreieckform, die nun auch nicht wieder verlassen wird; doch ist der Rahmen mehr ausgeschweift als früher, hier und da, z. B. die obere Seite stark einwärts, die vordere, dem Spieler abgewendete auswärts gebogen u. s. w. ; auch kommen Zeichnungen vor, wo der Harfner das noch

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit

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immer sehr kleine Instrument stehend spielt, so daTs ihm die UntersluUuug (auf den Kuieen) Tehlt und es nur an einem starken Halsbande oder Tuch getrig-eu wird (Uef- ner, 2, 128). Die Saiten sind, wie früher (und auch spSter) parallel mit dem auswärts gewendeten Schenkel des Dreieckes aufgespannt. Die Feldtromp et e a mit dem bannerartigen Schwenkel, auch bereits mit einem Wimpel am letzteren. Die Posaunen (ThurnerhornJ wa- ren beiläufig beliebt bei sogenannten Kreuzgängen (Prozes- sionen), wie es z. B. beim Concil zu Konstanz (im Conci- lienbuche des Ulr. v. Keicliental, fol. 31 b und öfter) heifsl : .,vnd bliejient stätiklich vmm vnd vmb neun pusaner."

Je naher wir der Mitte mid 2. Hälfte des 15. Jlidts, entgegen schreiten, je mehr sehen wir den Trieb erwa- chen (wie auch in der bildenden Kunst), die Darstellungs- mittel zu vervollkommnen und eine reichere und zugleich reinere Tonfülle zu gewinnen. Das .1 agerho rn hat noch die einfache Krümmung; die Trompete noch die Form des langen, graden Hernes mit einem Schwenkel daran, wie z. B. im Srhatzbehalter 1491. Eine solche lange, jedoch zweimal umgebogene Trompete (ebenfalls im Schatz- behalter und im Concilienbuche *), die sich somit der Form unserer Posaune nähert, ist das sogenannte Thur- nerhorn. Auch dieselbe Posaune mit Zügen und so- wohl mit, wie ohne Schwenkel daran, kommt bereits in der Wolfeggischen Bilderhandschrift, deren Heransgabe eben jetxt im Werke ist, vor. VVenn wir nun wissen, dafs die Posaune durch Jleuschel in Nürnberg 1498 we- sentlich verbessert wurde, und ich mich genothigt sehe, jene Wolfegg. Hdschr. in das Ende des 15. Jhdts. zu setzen, meine Gründe dafür ein ander Mal anderswo so könnte diese Posaune bereits die MeuschePsche sein; doch mufs dies einstweilen dahingestellt bleiben, da wir nicht genau wissen, ob ileuschcPs Verbesserung in der Erfindung der Züge, oder nur in deren und anderweiti- ger Vervollkommnnnsj bestand. Unter den FlOlen se- hen wir die Hl ock flöte ihrer Einfachheit wegen, na- mentlich in den Händen untergeordneter Slusikliebhaber, neben der kleinen Handtrommel, oder am Munde eines Schalksnarren u. s. w. ; die Zinke, bald grad, bald krumm, ist ein etwas nach oben verjüngtes Rohr mit Tonlochern und spitzem Mundstücke ; die Schalmei nn- unten an der Schollmundung etwas ausgeschweift ; auch kommt bereits (in der Wolfegg. Hdschr.) der Pommer oder Bombard vor (vervollkommnet durch die spdtere

*) Das Concilienbuch gilt mir zwar dem Texte nach alt gleichzeitige Quelle, also für die 1. H. d. IT). Jhdl»., die Holzschnitte aber natürlich nur für die Zeit der Herausgabe, 1483.

Hoboe und Klarinette) mit mehreren sogenannten Schlüs- seln. Sodann das bereits in der 1. H d. 14. Jhdts. er- wähnte Platerspiel, welches uns namentlich wieder in der Wolfegg. Hdschr. begegnet. Ferner hatte man bereits kleine tragbare (Hand-) Orgeln (Portativ), welche der sitzende Spieler auf dem Schoofse hielt, mit der Linken ein hinten befindliches Gebläse bewegend, wahrend die Hechte auf einem bereits angebrachten Tastenwerke spiel- te ; war das Instrument jedoch etwas gröfser, so mufste ein Gehülfe genommen werden, um die Balge anzuziehen. Diese vielleicht erste Form des eigentlichen Klaviers (mit Saitenaofzug) gieng aus der Vervollkommnung des Hack- bretts durch Anwendung eines geordneten Taslenwerkes und durch Verbindung desselben mit kleinen Orgelpfeifen hervor, welche aber später wieder wegfielen und der eigentlichen Orgel überlassen blieben. Auch soll ein ge- wisser Bernhard um 1470 für die grofsere Orgel das Pe- dalklavier erfunden haben; doch wird die Erfindung der Pedalorgel dem Heinrich Drafsdorf (Traxdorf) zu Nürnberg ebenfalls zugeschrieben und zwar schon um 1444. Jedenfalls wurde die Orgel, nachdem das Tasten- werk wol schon der 1. H. d. Ij. Jhdts. angehört, in der 2. H. durch das Pedal so weit vervollkommnet, dafs man nun endlich Choräle darauf spielen konnte, was bei der Einführung des eigentlichen, kunstmftfsigen Kirchengesan- ges dnrch Luther diesen wesentlich forderte. Die Laute nähert sich jetzt mehr der Form eines längsgetheil- ten Eies mit Schalloch in der Mitte, kurzem Hals und zurUckgebogenem Kragen, andere haben statt des ruiidgewölbten einen flachen Rucken, und die Wirbel be- reits an der Seite des Kragens; sie wird mit blofsen Fingern oder mit einem Schlagkiel gespielt (Hefn. 2, 128. IG"). Schon kommt dos Triimscheit vor. ein- saitig, oben abgetheill. Die Baiiernleier ist in der Wolfegg. Hdschr. ein Rahmen, innerhalb dessen sich eine hohle Walze bewegt, die mit der rechten Hand gedreht wird; die Pauke kommt jetzt paarweise vor, mittelst eines Bandes um den Hals getragen : auch trug man, wie in unsern Tagen nnmenllich die Kamt'el- und Baienführer, eine kleine Trommel an einem Ketlrhen über den linken Unterarm gehängt und die rechte Hand führte ein Stäb- chen zum Aufschlagen (Hefn. 2, 128), wahrend die linke wol auch dazu eine kleine Blockflöte an den Mund hielt; dieselbe Trommel auch in der mehr zusammengedruckten Form unserer heuligen Handtrommel (Tamburin).

In der crsicu llälßv des lll. Jhdts. sehen wir bereits eine grofse Menge Musikinstrumente vor uns und solche systematisch besprochen nebst Holzschnittabliildnngen in : „Musurgia seu praxis mnsicae. lllius primo qnte instru- mentis agitnr ccrtn ratio, ab Oltomaro Luscinio Argeo-

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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tino duobus lit)ris absoluta etc. Ar^entorati apud Jo. Schottum a. Chr. 1536." Einen grofsen Tlieil jener In- strumente sehen wir auch bereits in den Kupferstichen uod Holzschnitten etc. von Albr. Durer, oamenllich in den Randzeichnungen zum Gebetbuche und in der Ehren- pforte des Kaisers Jlax (beide 1315), in Burgkmair's Weirskunig(1515), SchäulTelein's Theuerdank (1517), Ni- kol. Glockeudon's Mefsbucb in der Bibliothek zu Aschaf- fenburg u. s. w. abgebildet, die uns, namentlich bei Dü- rer's anerkannter Zeichnungstreue und insofern sie die früheren Quellen sind, als noch wichtiger erscheinen, aber im erstgenannten Werke wesentliche Bestätigung und Vervollständigung erhalten.

Das Jagerhorri hat noch immer die Form des ein- fachen, mehr oder weniger schraubenförmig gewundenen Kuhhornes und ist meist eben ein solches selbst, z. B. im Weifskunig, Dürer's Kf. des h. Eustach, B. 57; in der Ehrenpforte u. s. w. Die lange und grade Trom- pete kommt namentlich bei Durer oft und meist etwas gebogen vor, aber fast nur noch als ideales Werkzeug in den Flätiden von Genien (Kf. B. 66) und Engeln (Rand- zeichn. p 37; Offenb., B. 68. 69; klein. Holzsrhn. Pass. B. 52 : Ehrenpforte), bisweilen mit machtigem Banner (Eli- renpf. ), aber auch bereits in der um sich selbst geboge- nen Form (daselbst), die offenbar nur als eine Verän- derung des Thnrnerhorns zu betrachten ist (die Feld- trummet und die ähnliche Clareta). So auch die Po- saune, welche fast ganz die Gestalt des Thurnerhor- nes hat aber wesentlich verbessert ist durch ihre ZUge und welche im Weifskunig und im Bilde der Sladtmusi- kanten im Nürnberger Ratlihause (1518) bereits vollstän- dig ansgfbildpt er.^cheint So wird denn nun das Thur- nerhorn nach zwei Seiten hin überflügelt und kommt nach und nach nur noch selten vor, wie z. B. RanJzchn., S. 37. Auch das sogen. Posthörnchen kommt bereits vor. Unter den Flöten sehen wir, wie oben das lange Hörn vorzugsweise den höheren Genien, die Hirten- pfeife namentlich den niederen Waldteufeln (Satyrn) oberwiesen (Ehrenpf, Rdzchn. S. 40) ; auch die Block- flöte, die zwar im Weifskunig noch unter den vorneh- meren Instrumenten ihre Stelle lindet, bleibt mehr den untergeordneten Kreisen überlassen ( Dürer's Hzscbn. des Bades, ß 128; Rdz. S. 14. 25), namentlich auch als Ge- sellin der kleinen Handtrommcl, während die Querflöte oder Zwcrch pfeife namentlich bei den Lanzkncchtoii die Gefährtin der grofseren Trommel ist; sie ist meistens ziemlich lang (Weifsknn. , Rathhausbild, Rdz. 14) und wurde nebst einigen kürzeren OnerHöten in einem Fut- teral getragen, wie man es in Zi'irhnungen (Khrenpf., Rdz. 14 etc.) lifter sieht und wie es hier und da auch

noch in Wirklichkeit vorkommt, z. B. im german. Mu- seum. Uebrigens wird die Blockflöte, indem sie einen sogen. Schlüssel erhalt, das Vorbild zu weiterer Ver- vollkommnung. Auch kommt eine kleine krumme Pfeife vor (Rdz. 14). die nach ihrer Form Gemsenhorn genannt wurde. Die nach oben veriüngte Zinke PindeD wir noch im Weifskunig und im Nürnb. Rathhausbild, mit und ohne aufgestecktes Mundstuck ; sodann die der cy- lindrischen Blockllcite, welche unten zwei Hinge an der Schallniündung hat, ähnliche S chwegel, welche sich da- durch unterscheidet, dafs sie nur 3 TonlOcher hat, welche ganz unten, nahe au der SchallmUndung angebracht sind. Bisweilen ist diese Mündung etwas ausgebogen, auch oben ein Mundstück aufgesteckt.

(Fortsetzung folgt.)

liebfimbcdarf Im 15. Jahrliiiiidert. Leben.

Lcbcnsbedarf Mitgetheilt von Jos. Maria Wagner in Wien.

Der Wiener Mischcodex 3027 (HolTmann, Nr. XCII, 43) enthält auf Bl. 348b 350a folgende Aufzeichnung :

j.Item ze merkben was ain man vnd sein waib vnd Dirn zw passaw ain jar bedurlTen :

Zwm ersten wan das choren get vmb iij ä. oder teu- rer So muessten drey person haben vmb prot all Wochen iiij facit ain jar vij flb .%.

(Bl. 349a.) Item wan daz choren get vmb vj B. 3^, oder teurer So wedurffen drey person vm Ix ^i facit ain jar 13 « ^,.

Item vmb allcrlay fleisch ein iar 12 fi. ^.

Item vmb allew tag wein 12 »!{r facit ein jar 8(1 48 ^.

Item vmb chrawt 12 (J .Jjr.

Item vmb milich 12 (J ^,.

Item vmb schuech 12 (J Jjr,.

Item der schafferin 12 ß »%.

Item czeim päd 12 (J J)»,.

Item vmb nllerlay liecht 12 (J Sf .

Item all wochen vmb milichram vnd vmb käs 20 ^ facit Bin jar 4 tl. 80 A .

Item ain jar vmb holcz, schmaIcE vnd vmb salcz 5fl.<5j;,.

Item ollerley *) 6 |J ^.

Item vmb oppfel, piern, ruebn 4 (J S^.

Item vmb nnderlay .....**), kästen, per, holper, haiper, pramper, walschnH(J, hasslnus **•) vnd vmb aller lay etc. naschleicb 10 |^ vjr,.

•) slupf, Bluff? unleserlich. **) wc.rh..? unicierlich. ***) Haselnüsse.

245 Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. 246

Item ainem man vmb pfaitteo, prucli vnd vmb hos- auf die rauhe H. 72 St., wiegen 62 Asse, gelten 1 Thlr.

oestl 3 ^. 8 Gr. Nach der Angabe unseres Kastchens galt die ita-

Item ainem man vnd seinem weib zw pessern an sei- lienische Krone 2 M. 10 [!>. Dem leib gewant vnd pet gewandt 4 ft -J^. 29. Po stui a t : 1) 1 D. weniger 2','i A. 2) (utrech-

Ilem so wedarff ain fraw haimlich von Iren man tische: 61 St., 54 A.). 6) 2 M. 10 ß. ain ft. ^. 30. Doppelter Postulat: 1) 2 D. weniger 2 As.

Item czw gcfaterschaft, zw opfern, zw peichten, vnnd 31. Alte Krone: 1) 1 D. weniger 1 As. 6) 2 M.

czw aller geistlichen Ordnung 2 tl J^. II |1

(Bl. 350a.) Item umb schnssel loffel , täller, helTen, 32. Por tuga lös er : 1) 3 Kronen und ',, D. 2) 7

haffen deckl nacht scherb *) 3 (i ^. St., 650 A. 3) 6'/,„ St. 4) 23 K. 11 Gr. 5) 15 Thlr.

Summa aufT dy drey persono ain iar 71 it< 6 ß 8 J^. 6) 33 M.

% »DJ e 9t." 33. Philippsgulden: 1) 1 D. weniger 2'j A. 2)

74 St., 61 A. 5) 1 Thlr. 10 Gr. 4 Pf. 6) 1 M. 14 |i.

•) zweifelhaft; doch kann es nicht leicht anders gelesen 34. Halber Philippsgulden: 1) ';j D. weniger

werden, pafst auch sonst. IV« As.

_^_^_^ 35. Neuer Goldgulden: 1) fehlt das Gewicht im

Kästchen, wird dort aber zu 2 M. 4 (i angegeben; Inder

zeufTUDK und KartofTeln und Tabak. Abbildung fehlen :

£]rwcrl)

Von Professor Dr. F. A. Reufs in Nürnberg. ^^ Neue Krön e : 1) 1 D. weniger 8 As.

37. Sovereign: 1',, D. und 6"/, A.

Nach Hornung, cista medic. epistol. Nbgae 1626. 4. ,,Kgl. englische Souverian Edwardus gehen auf die

pagg. 227. 432 wurden die Kartoffeln bereits 1598, der fcöln. M. fein 22'/5 St., halten an fein Gold 22 K. 4 Gr. ;

Tabak ItiOl zu Nürnberg angebaut. Auch Tabakrauchen halbe dito 44*5 St. und 22 K. 6 Gr.; König Heinrich'«

war allda in li-tzterem Jahre allgemein bräuchlich. 40' , und ebenso fein; kgl. spanische 21'/, St. und 22

K. 2 Gr. fem, halbe 42'/3 St.; halbe hollaiidisrbe und

halbe zwollische Souverian 47 St., 22 K. fein." »ndeUmittel. l.Teb««r alle Gewichte. Wir sehen, was besonders zu beachten ist, dafs die

Gewichte. , ., , , Gewichte in unserem Kastchetj mit den gesetzlich voree-

Von Dr. J. Müller. ^ *

schriebenen nicht immer zusammenstimnu'ii , obwohl sie

(Schluls.) anscheinend vollkommen gut erhallen sind, ja dafs sie

24. Golden Pr in z en tha ler = Qber dem Gewicht selbst untereinander nicht zusammenstimmen. Daraus geschrieben: Kaiscrgulden. 1) 1 D. 1 A. 6) 2 M 4(5. durfte sich ergeben, dafs die llunzen, will man ihr Ver- Vgl. Abbildung 2 in Nr. 5. hallnifs zum gesetzlichen Gewichte feststellen, besser mit

25. Ilorns Gulden (z. B. von dem zu Brüssel eut- den Urkunden, besonders mit den Munzedikten, als mit hauplelen Philipp): 1) Vi D. und 12 A. 6) 12 (5. den uns erhaltenen Gewichtslucken zu vergleichen sind.

26. Sonnenkrone: 1) 1 D. 6) 2 M. 12 \i>. Hierdurch soll aber keineswegs der Werlh der uns er-

27. Golden Salut: 1) fehlt im Kastchen das Ge- haltenen Gewichtstncke fUr die nähere Kenntnifs des Sl- wicht. 2) 72 St., 63'/» A. 3) 69 St. 4 ) 23 K. 5) teren MUnzwesens geliugnet werden: im Gegenlheil be- 1 Thlr. 10 Gr. 6) 2 M. 14 |J. absichligeii wir in einem S|niteren Artikel diiranf beson-

28. Italienische Krone: 1) 1 D. weniger 1 As; dcrs hinzuweisen. Ferner durfte aus unserer Zusammen- bei Hofmann a. a. 0. heifst es: spanische, romanische, Stellung hervorgehen, dafs die alteren Bearbeiter unseres mailandische, venetianische und andere italienische dop- Munzwesciis milnntcr nicht ganz zuverlässig sind Ab- pelte Goldkronen gehen auf die kolii. M. fein 35"/i5 Stuck, gesehen davon, dafs der Hamburger Gew ichtmncher und halten an fein Gold 21 K. 8 Gr. ; romanische oder püp- Hofmann unter demselben Namen manchmal eine andere stische Kronen gehen auf die koln. M. fein 69'a St., hol- Munic verstehen was bei der Zersplitterung des deut- ten an fein Guld 22 K. 6 Gr. ; italienische Kronen von sehen Jlünzwesens liiinfig gar nicht vermieden werden den alten gehen auf die köln. U. fein 69';4 St., halten konnte so weichen sie auch in der Werthbestimmung an fein Gold 21 K. 8 Gr.; spanische doppelte Kronen derselben Münzen manchmal ab. Es liegt darin eine gehen auf die rauhe Mark 36 St , wiegen 124 Asse, gel- Erinnerung, die (.hiellen uns nicht durch zweite oder ten 2'/i Thlr. 4 Gr.; Pistoleten oder spanische Kronen dritte Hand zuleiten zu lassen, sondern sie unmiltelbir

247

Alizeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

248

Lebensweise.

Sociale Ver- hältnisse.

selbst ZU benutzen. Hier kann sich besonders die Lo- kairor^chuiig sehr verdieut machen ; wenn der Slunzliel)- haber nicht nur die Münzen seines Bereiches sammelt, sondern auch die sie erklärenden Quellen, so kann durch die vielbändige Thaligkeit endlich einmal in die deutsche Munzgescbichtc ein genügendes Licht gebracht werden.

Uaet Siegel der »»ladt AMcUaireiiburs.

In der neuen Ausgabe von Siebmacher's Wappenbuch (Bd.I, 4. Hft., I) sagt der Herausgeber, das älteste Wap- pen dieser Stadt, das ihm vorgekommen, sei das bei Sieb- maoher I, 224, nämlich in S. ein r. Palriarthenkreuz. Ob dies das erste und richtige ^^ appen, lasse sich nicht versichern, da altere Urkunden hierüber nicht vorhanden, auch das ganze stadtische Archiv 1631 von den Schwe- den mitgenommen wordeu sei. Nachfolgende Angaben scheinen für das Patriarchenkreuz als ältestes Wappen der Stadt zu sprechen. Es fuhrt dieselbe in ihrem älte- sten uns vorliegenden Siegel den h. Martinus. Derselbe sitzt vorwärts gekehrt auf einem niedrigen Stuhle mit Huridsköpfen, im bischöflichen Ornate, in der Linken den Stall hallend, die Hechte, mit zwei ausgestreckten Fingern, zum Segen erhoben. Die Architektur, worin derselbe sitzt, besteht aus einem Spitzbogen mit Kreuz, das in der Um- schrift steht, und zwei Thürmchen zwischen zwei gröfseren Thurmen. Umschr. : SI6ILLVM : ClVIViild IN ASÜAF- FLNBVI'.G. Uer Zeit nach gehört das Siegel in das XIII. Jahrb. Da» zweite Siegel, viel schlechter gearbeitet, ist eine Nachahmung des alteren. Wir haben dasselbe Bild, jedoch in der Haltung verändert, roher, ohne Architek- tur, an dem Stuhle die Köpfe (Löwenköpfe) mit Hals und Vorderbeinen so sehr ausgeführt, als safse der heil. Bischof, der hier einen Heiligenschein hat, statt auf dem Stuhle auf zwei Löwen. Die Nebenschrift (schlechte go- Ihische Majuskel) lautet; S 6P AHTI I?VS ; die Um- schrift: t OI'IDI ASal>AFFHRBVR6flr?SIS c AI) o ClAVSASe*. Die Urkunde, woran sich das Siegel be- findet, ist vom J. 1550. Ein drittes Sieifel enlhiilt als Bild wiedrrnm den h. Marlin in derselben Haltung, nur in der Bischof.'itracht des 17. .lahrh. Umschr. : •{- SI- 6ILLVM CIVITATIS ASCHAFFENBVKGENSIS Die Urkunde datiert vom J. 17.39. Ein viertes endlich

stellt den h. Martinus als Ritter dar, \\ie er mit dem Schwert ein Stuck .-eines Jlantels abschneidet und einem lieben dem Pferde kauernden Bettler reicht. Umschrift (in schlechten gothischeii Minuskeln) : f sigillum f officü •j- commissarie f aschaffenburgensis. Der Stil verweist dies Siegel (auf einer Oblate) in das Ende des XVII. Jahrh. Das Jahr der Urkunde, woran es sich befand, ist ganz ungewifs, da es aus derselben herausgeschnit- ten ist.

Sammtliche vier Siegel befinden sich in der Samm- lung des germanischen Museums.

HuiupelMClkützeii. Staalsscbutt.

Waffenschutz. Im Archive des german. Museums befindet sich nach- k, hützenwcsen.

folgende, entschieden dem 15. Jahrb. angehörige Aur- zeichnung ; wie es scheint, die gleichzeitige Abschrift einer scherzhaften, in die Form eines Fehdebriefes gekleideten Einladung zu einem Armbrustschiefsen. Wir theilen die- ses Schriftstück als Curiosum mit.

Bischof Philipp von Bamberg, ein geborner Graf von Henneberg, safs von 1475 87. „Ilumppelschuczen" könnten schlechte Schützen sein. Die ,,presentz von der Annen wegen" liefse vielleicht eine Deutung auf das Ilof- lager der Markgräfiu Anna, Gemahlin des Albrecht Achil- les, zu ? Die näheren geselligen Beziehungen zwischen Bamberg und dem markgraflichen Hofe wären zu ermitteln.

,,Wifst hV philips Bischof zu Bamb^g Graf Ott von Heiinenb''g iianiis von Bebitz ThunihV Nordenwein von Ilesperg vnd ander Humppclschuczen ewresteils das wir vnns^ ere mitsambt vnsern guln schuczcn gegen euch bewart wollfi haben, Vorbehalt^ die Humppelschu- czn vf vnus^ seyteii die wollii nicht abgesagt haben, Vnd was ir von vnns zu Swnbach zu Cadolczpurg vnd der newcnstat schadii empfalit an ew^m gute von vnns^ rillWichen gegeuwer mit dem armprost, wollii wir vnns gnug mit bewarf llabü defsgleicliii mit dem schach za- bel auch mit der [iresenlz von der .\nnen wegen, Dar- nach habt euch Znrichtn Vnd druckt den briefe nit vn- der Wir llabn sein abscbrifl. Dalg zu O9 vff der baiick do was vnns bej den fraweii die weil nit langk, Dat '' (das letzte Wort ist durchgestrichen). B v. S.

(Mit einer Beilage.)

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Verantwortliche Redaction :

Dr. Frcih. v. u. 7.. Aufsei«. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Frommann. Dr. Frhr. U n 1 li v. S ch r e c licn» 1 c in.

Verlag der literarisch -artigtischen Anslelt de« gcrnianiichen Museums id Nürnberg.

U. B. Sebald'iiclic BdchilruckerM.

Die Kciislci' des siidlicluMi KnMiz^i.ui'ics der Karlliaiise, wciclu' diii'cl» l)('ilrä'ie t'iiizdiuM' Wohllhäicr \l\iM) neu in Stein luM'«('slelll >Y(udi'ii

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l)i:KrlinH,v. u.Z. Mmn'frmpister Dr.M^W'u.XDall- WoidiiiStT-CrcsplI. Cln-ist(>phenfrrpsi?ll. JoliZplüiPijFalirik- J K.ll Frau l'riimi'Ciiii

vViifscCs a Sürnbe. Miiller z. Jfumbl iiiayrrii.X.Slrieen. .scliafl ü Xiii-iiliü Hchjtft z Xuriilii. liesilipr tXünibs. \- Prcusscti

S-IL Fürst Carl v.

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BEILAGE ZUM WZErGER FIR Kl\DE DER DEÜTSCIIEX VORZEIT.

1860. 7. Jiili.

Chronik des fferinaiiisduMi Museums.

Der in der Iclzleii iNurniiicr der Beilage z. Anr. enthal- tenen Zusage gciiiafs, celien wir und iwar durch eine hiinst- beilaee nicht nur die^'a^len sSmnillicher verehrlichen Stifter der herzustellen gewesenen Kreuzgangfcnsler, sondern zugleich eine Abbildung der von ihnen gestifteten Fenster selbst. wobei nur noch zn bemerken ist, dafs die Namen dem von jedem Stifter selbst gewählten Fenster beigeseizi sind. Der ganze sudliche hreuzgang ist damit wenigstens in soweit re- staarierl, als nur noch die Verglasung, welche dem Jahre ]8(>1 vorbehalten bleibt, fehlt. Es ist aber schon gegenwärtig von mehreren der obigen Stifter auch dafür Sorge getragen, und namentlich sind passende Glasmalereien in altdeutschem Styl auf deren Kosten besorgt worden. Obgleich es natiir- lich vor Allen den Stiftern der Steinienslcr (wovon jedes r>6 fl. oder 32 Thaler kostete) überlassen bleibt, ob dieselben ihr mit ihrem eigenen Wappen und Namen (in Stein gehauen) versehenes Fenster noch weiter durch Glasmalereien (auch mit Wappen ihrer Stifter), seien es neue oder iillcre, aus- schmiicken wollen, so ist es doch nicht benommen, ja sogar wunschenswerth, dafs .\ndere für die vom ersten Stiller nicht mitübernoniniene Ausschmückung der Fenster sorgen.

Im Jahr 1862 und 1863, wo das zehnjährige Erinnerungs- fesl an die 1853 .:eschehene Eröffnung des Museums gefeiert wird, dürfte holfenllich auch die Restauration des letzten Theiles des grolscn hreuzganges, des bis auf die innere Mauer eingerissenen M i 1 1 c 1 st il ckes, durch wohlthatige Gön- ner und Freunde unseres Nationalinstitutes ermöglicht wer- den. Auf das Bauen waren wir von Anfang an aus gerecht- fertigten Gründen nicht gefafst. Da die gewöhnlichen, durch Jahresbeiträge zuflielsenden Mittel zur Durchführung des Zweckes der Anstalt gehören, ja dazu nothwendig .sind, so mulslen wir, nach Erschöpfung der zu der dringendsten Her- stellung von Localitaten aufgebrachten Geldmittel, die Voll- endung der übrigen Restaurationsarbeiten von aufseror- dcntlicher Bcihulfe abhangig machen. Dankbar ist diese patriotische Hülfe, wodurch schon ein grolser Tlieil jener Ar- beit hergestellt werden konnte, anzuerkennen, und berechtigt dies, an Erfüllung obiger Hoffnung nicht zu zweifeln. Hat ja unsere gute Sache ungeachtet einer noch da und dort im Finstcrn schleichenden Opposition als eine echt deutsche Nationalsache immer mehr und mehr festen t^rund und Boden bei Fürsten und Volk grfunilon, und ein Zeuge nach dem andern tritt auf, der dn beweist, duis diese Art von Opposition nicht mehr beachtet werde, und ihr hi.iheriger schädlicher Kiniluls im Erloschen sei.

Fast gleichzeitig haben die Vertreter der konigl. Resi- denzstädte Berlin und München dem (.'erinan. Mumuni be Irflchtliche Jahresbeiträge, crsterc xu 200 Thir., letztere zu

50 Gulden zugesichert, wobei die Stadtverordneten zu Berlin ausdrücklich anerkannten. ,,dafs dasselbe (das Museum) für die Kommunen Deutschlands von wesentlichem Nutzen sei.'' Auch sind vom Senat der freien Stadt Frankfurt a. M. für 1860 100 n., von Sr. Durchl. dem Fürsten Günther von Seh warzburg-Rudolstadt 2 Friedrichs'dor eingegangen, vom Oberamt Ulm jährlich 25(1., vom Stadtrath zu Bopparl jahrl. 3 Thlr., von den Stadiralhcn zu St. Goar und Ober- wesel jahrlich je 2 Thlr., von der Stadtgcincinde Riedlin- gen jiihrl. 3 11., von der Wiedener Kojnmunal-Oberrealschule in Wien jahrl. 5 fl. ö. W., vom wissenschaftlichen Verein in Grolsglo gau jahrl. 3 Thlr., vom Allerthumsverein in Ried- lingen jahrl. 211. gezeichnet, sowie unter den durch die Pfleg- schaft Weimar angezeigten neuen Jahresbeiträgen derjenige des Grafen Harrach zu 5 Thlr. sich befindet.

Fürst Ilohenlohe-Waldenburg, der mit seiner Ge- mahlin (las Museum mit einem Besuch beehrte, wurde durch die Idee und Anschauung der Grabsteinhalle dazu bewogen, den Abgufs eines trelTlichen Grabmales der Aebtissin zu Gnaden- thal, einer Griilin von Ilohcnlohc (11. Jhdt.), in Aussicht lu stellen.

Den Buchhandlungen, welche einschlitgige Verlagswerke an das Museum abzulassen erklart haben, ist beigetreten : 380. Johann Giontini in Laibach.

Neue Pflegschaften wurden errichtet in ßeuren bei Isn>, in Crefeld, Havre und Pest-Ofen.

Unter den nachstehend verzeichneten zahlreichen Ge- schenken , für die wir im Namen des Museums unsern Dank aussprechen, müssen wir die alten Munzstempel der Stadt Isny mit dem Wunsche hervorheben, dafs auch andere Städte, die Miinzrecht hatten, uns ihre unbrauchbaren Munz- stempel anvertrauen möchten, wodurch eine jetzt noch nir- gends vorhandene, für die (ieschichle der deutschen .Munzwis- senschaft höchst merkwürdige und lehrreiche Zusammenstel- lung entstehen dürfte. Das gernian. Museum soll ja aufser seinem Hauptzwecke auch den haben: vereinzelt al« werthlos erscheinende Dinge, die ihm als Depositum oder zum Eigenihum der Nation überlassen werden, durch ihre Vereinigung und Anordnung für Wissenschaft und Anschauung werthvoll zu machen.

Geschenke des letzten Monats sind :

I. Für das Archiv. Dr. Frhr. Roth v. Scbreokonstetn, iweitrr Vor

stand des gcrni. Miisiuiiis; 1768. Schreiben d. Wolf Haller an Gg. Volkamer u. Seh. Hal- ler zu Nürnberg. 1.^37. Pap.

251

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.

252

Ballnheimer, Plarrer, tu Linden bei H. Erlbach:

1769. Vidimu» d. Oek. W. v. Tungenial v. e. Urk. des Abis Konrad v. Koniburg. 1331. Pgm.

1770. (Juitlunjr d. Th. Schweicker 7.u Hall üb. 5 fl. 1593. Pap. Mit d. Fufse geschrieben

n. Für die Bibliothek.

Verein für siebenb. Landeskande in Hcrmannsiadt :

9148. üers., Archiv. Neue Folge. 4. Bd. 1. Hfl. 1859. 8.

9149. Ders., Jahresbcrichl für d. Vereins-Jahr. 1858-59. 8.

9150. K. Schwarz, Vorstudien zu einer Geschichte d. städti- schen Gymnas. \. C. in Hermannsladl. 1859. 4. (Prgr.)

9151. J. Kahini, der Weinbau in Siebenb. 1859. 4. fPrgr.^ Mazlmllians-Heilangs-Anstalt f. Aag'enkranke

in Nürnberg :

9152. Dies., 46. Jahresbericht. 18.Ö9— 60. 4.

Dr. Jnr. a. phil. Steiner, llofrath etc., in Seligensladt :

9153. Ders., Samml. u. Erklär, allchristl. Inschriften in den (icbiftrn (I. oberen Donau u. des Kheins. 1859. 8.

Georg^e Jaquet, Verlagshuchh. in München :

9154. Fr. Mayer, Vaterland. .Magazin. Jahrg. 1839 41. 4.

9155. A. Buchner, Geschichte von Bayern. 5. Bd. 1831. 8.

9156. Ders. u. L. Zierl, neue Beilrage zur valerländ. Gesch. etc. 1833. 8.

9167. Ders., Karle von Bayern i. Zeit d. Römer. 1831. 2.

9158. Chr. Maier, Gesch. d, Landgrafen u. Herzoge <. Leuch- lenberg. 1841. 8.

9159. J. G. Krabingerus, eclogae illustr. poctar. lalinor. recen- lioris aevi. 1835. 8.

9160. G. Beck, Ulrich d. Heilige, Bischof v Augsburg. 1856. 8.

9161. H. Döring, Historie v. Killer Götz v. Berlicbingen. 8.

9162. A. Zimmermann, drei wunderbare .Mahrchen. 2. .\ufl. 1852. 8.

9163. Till Eulenspiegels wunderbare u. seltsame Geschichte. 6. Aufl. 1856. 8.

9164. Geschichte der .\gnes Bernauerin. 4. .\ull. 1840. 8.

9165. Wunderschöne Geschichte v. d. gehörnten Siegfried. 8.

9166. (Vogi, k. W.) Sagen und Geschichten des Untersbergs. 2. Aufl. 1854. 8.

9167. Sechzehn bildl. Darstellungen aus d. bayer. Geschichte clr. :!. \ull. IH.Vi. ,|u. kl. 8.

Societö de la morale chretienne in Paris :

9168. Dies., Journal, T. 10. Nr. 2 u. 3. 1860. 8. A. Morlot in Lausanne -

9169. Ders., (f-tudes geologico-arch^ologiqiies en Danemark et en Suisse. (Bulletin de la »ociete Vaudoise des scien- ces naturelle!., t. 6. nr. 46.) 1860. 8.

Societe d'hiatoire et d'arch^ologie de Oeneve

III Genf:

9170. Dies., Mismoires et documenis, t. 12. 1860. 8. F. A. BrockhauB, Biithhdl, in Leipzig:

9171. L. A. W . I inl/f. Provinzialrcchl des Fllrstentb. Ilalber- sladl. 1H27. H.

9172. Cl. A. Schlüter, Provinzialrcchl der Prov. Westphalin. 3 Bde. 1829 IT. 8.

9173. Lemsn, Provinzialrecht der Provinz Weslpreufsen. 3 Bde. 1830 f. 8.

9174. P. Wigand, d. Provinzialrechle des Fürstenihams Min- den. 2 Bde. 1834. 8

9175. Ders., d. Provinzialrechle der Fiirslenlh. Paderborn u. Corvey. 3 Bde. 1882. 8.

9176. Fr. A. Holzhausen. d. Protestantismus nach s. gesch. Entsteh., Begnlnd. u. Forlbild. 3 Bde. 1846—59. 8.

9177. Kudrun. Ucberselzung u. Urtext, m. erklar. Abband!., hrsg. V. \\. V. Plonnies. 1853. 8.

9178. F. Gregorovius, d. Grabmaler d. röm. Papste. 1857. 8.

9179. H. Th. Schletter, die Constitutionen Kurf. Augusts v. Sachsen v. J. 1572. 18.')7. 8.

9180. L. Schefer, d. Hirtenknabe Nikolas od. d. deutsch. Kin- derkreuzzug im J. 1212. 1857. 8.

9181. Ch. C. J. Bunsen, Gott in d. Geschichte. 3 Bde. 1857 58. 8.

9182. Histor. Taschenbuch, hrsg. v. Fr. v. Kaunier. 3. Folge. 10. Jahrg. 1859. 8.

Hammer, Oekonom, in lleroldsberg :

9183. Franciseus Josephus Antonius de Hell etc. 8. Fr, Mauke, Buchhändler, in Jena :

9184. .lenai-sche Blatter f. Geschichte u. Reform d. deutsch. Universilalswesens, hrsg. v. K. H. Scheidler. 1 4. Hft. 1859 - 60. 8.

9185. H. Häser, Lehrbuch d. Gesch. d. Medicin u. der epidem. Krankheiten. 2. Aull. 2. Bd. 1. Ablh. 1859. 8.

F. A. Stocker'.-iche Verlagshandl. in Frick :

9186. Die Schweiz, hrsg. v. L. Eckardt u. P. Volmar. 3. .lahrg. 4. Hft. 1860. 4.

Dr. Heafs, qu. k. Professor, in Nürnberg:

9187. Ders., Analekte z. Gesch. d. Forst- u. Jagdwesens im Kr. Unlerfranken u. Aschaffenb. Pap. Hdschr. 1860. 2.

Dr. K. Weinhold, Univers. -Prof., in Graiz :

9188. Ders., über d. Aniheil Sleicrmarks an d. iliiil-rh. Dicht- kun.st des 13. Jahrb. 1860. 8.

Dr. Emil Otto in Heidelberg :

9189. 5 verschied. Festgedichte aus Heidelberg. 1860. 4. u. 8. Ein Ungenannter in Nürnberg :

9190. Das Buch der hcjligen Romischen Reichs vnnderhallt- lunge. 0. J. 2.

9191. .\nfang und Endt des Verderblichen Baurenkriegs, wie er sich alhie zu Rollenburg vIT der Taiiberj zugetragen hau. Pap. Hdschr. 17. Jhdt. 2.

9192. Commenlarius super sedilione Banibergensium ciuico- riiiii rl agristiuin. Pap. Hdschr. 17. JhdI. 2.

Cellarias, Suullpfleger, in Uchringen :

9193. A. van llullr. iconet legaloruin (|ui ad paceni consti- tuendnni. Monasicriuro Wcstphalor. el (IsnnbniL'ain con- vinrriint. 1648. 2.

9194. Beschre bung der Geburl, Leben vnnd Sierbin des D. V. (ir. Königs von Engelinndt, Seh. v. Irl. (,'aroli def Ersten. 0. .1. 2.

253

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.

254

Dr. C. E. V. Malortie, k. hannov. Oberhofmsrscball, geh.

Regif rune.Talli etc., in Hannover :

9195. Ders., Beilrüge z. Gesch. des Braunschw.-Luneburg. Ilau- .■=es 11. Hofe«. 1. 11. 2. Hfl. 1S60. 8.

Anton Bitter v. Gallenstein in Klagenfurt :

9196. Ders.. Goltlieb Frhr. v. Ankersbofen. liiogr. Skiize. 1860. S.

Ändr. Niedermayer, l'riestcr. in Wtirzburg :

9197. Dtrs., hunstKesfhiclite der Stadt Wiribiirg. 1860. 8. E. Vorwerck, Überlehrer am .\rcblg)ninas. zu Soest:

9198. Ders., die Capelle St. Petri auf d. v. Ilonrode-Plelten- berg-Oirschen u. d. Capelle St. Juhannis auf d. v. Ho- bergschen Hofe. 18Ö0. 4. l'rogr.

Naase'sche Buchh. (A. Ziegler) in Soest :

9199. II. E. Plafsmann, d. Schule des h. Thomas v. Aquino. Bd. 1, 2, 3, 1. u. -2. Lief., 4, 1. u. 2. Lf., 5, 1. u. 2. Lf. 1857 58. 8.

K. K. Central - Commigsion zur Erforschang and Erhaltung: der Baudenkmale in Wien ;

9200. Dies., Mittbcilnngen. 5 Jahrg. Jan. Mai. 1860. 4. Dr. F. Fikenscher, Kev. Min. fand., in Nürnberg:

9201. Verzeichn. der ;iiif der Univ. Halle -Wittenberg beste- hend. ,'^liiiendien und Benelicien. 1851. 8.

Just. Perthes' geographische Anstalt in Gotha :

9202. K. V. Spruner's histor.-geogr. Hand-Atlas. 1.— 3. .\bth. 2. Aufl. 1854-55. qu. 2.

9203. K. V. Spruner u. S. Hanle, Tabellen z. Gesch. d. deut- schen Staaten u. ihrer geschichtl. Geographie. 1. 3. Us. 1845—47. qu. 2.

J. Hübner, Professor, in Dresden :

9204. Bericht über die 4. Vcrsamnil. d. deutsch. Kunstgenos- senschaft. 1859. 4.

O. ScheltZ, HofbuchhdI. in Kudolstadt :

9205. (.\. Sommer), Bilder u. Klänge aus Rudolstadt. 1.-4. H. 1857 59. 8.

Fr. SchuIze'S Buchh. in Berlin : 9200. \. K. II. Schneider, zur Literatur d. Schwenckfeld. Liederdichter. 1857. 4.

9207. G. Schweder, Weimar in s. Bedeut. f. d. Protestantis- mus u. die evang. Kirche. 1859. ö.

9208. A. F. H. Schneider, Über den gesch. Verlauf d. Refor- mation in Liegnilz. Abth. 1. 1860. 8.

Just. Naumann, BuchhdI. in Dresden :

9209. i. B. Trautmann, Gesch. d. christl. Kirchen fortgcs. v. K. A. E. Kluge. 1. Tb. u. 2. Th., 1. u. 2. Abth. 1851 —54. 8.

9210. M. Mcnrer, Phil. Melanchthon's Leben. 1860. 8. Dlttmer'sche Buchh. in Lilbeck :

9211. II. Asmus, Grundlinien der liibischen Gesch. 1859. 8.

9212. G. W. Diiimer, d. Lübeckischc Bischof Burchiird von Serken u. s. Zeil. 1860. 8.

Rad. Lechner'« Univers.- BuchhdI. in Wien:

9213. J. Schilder, Compeodium d. roni.-kath. Kirchengeicb. 1856. 8.

9214. K. J. Schroer, deutsche Weihoachtsspiele aus Ungern. 1858. 8.

G. M. C. Kaaoh, Pastor, in Demern :

9215. üers., Gench. u. Urkund. d. Familie v. Kardorff. 1850. 8

9216. Ders., das Jahr der Stiftung des Bisthums Ratzeburg. 1834. 8.

9217. Ders., d. grofsherzogl. Alterthümer- u. MUnz-Samml. in Neustrelitz. 1842. 8.

9218. .S Sonderahdrncke verschied. Aufsätze in Zeitschr. 8. O. Schlickeysen, «lud. phil., in Berlin :

9219. Fidicin, die llauptmomente aus der Geschichte Berlins. 1858. 8.

9220. E. K. August. Schiller. Ode. 1859. 4. Trowitzsch & Sohn, Hofbuchdruckerei in Frankfurt a 0. :

9221. Monat,«schrift f. d. Städte- und Gemeindewesen, hrsg. V. A. l'ipir. VI. Jahrp., 5. u. tl. Ilft. 1%0. 8.

Direktion des grofsherzogl. hess. Gymnasiuma

in Giefsen :

9222. J. H. Ilainebach, die Wurzeln FE2. und m. ihren Ableit. 1860. 4. (Progr )

Dr. Ä. Namar, Professor, in Luxemburg :

9223. Ders., Interpretation d'un triens m^rovingien du pays des .\ulrrc]ius. (Sonderabdruck.) 8.

Dr. Bad. Virchow, Univ. -Professor, in Berlin:

9224. Ders., z. Gesch. d. .Vussatzes u. d. SpiUler, 3. Art. 1860. 8.

Jul. Springper, Verlagsh. in Berlin :

9225. Briefe d. nachinal. k. pr. Legationsraths K. E. Oelsner an den herz, oldenb. Justizrath G. A. v. Halem i. d. J. 1790 92: hrsg. v. Merzdorf. 1858. 8.

9226. A. Streckfuls, Hohenzollern ; 1. u. 2. Th. 1859. 8.

9227. J. Wiggers, d. Verfassungsrecht im Grofsherz. Mecklen- burg-Schwerin. 1860. 8.

9228. Elsafs u. Lothringen deutsch. 1860. 8. Historischer Verein für Steiermark in Gratz :

9229. Ders., Millhcilungen ; 9. Uli. 1859. 8.

Ders., Jahresheriehl, l(t. u. 11. Nebst Ber. üb. d. X. allgeiii. Vcrsaniiiil. l.s.'.;) GO. 8.

Societe fran^aise d'archeologie eto. in Paris :

9230. Dies., bullelin monumental. 3. st^ri«, tome6., 26. vol.

Nr. 4. IHtiO. H.

Gebhard & Körber, BuchhdI. in Frankfurt a. M. :

9231. Tischer, t;iriii,nnias KNipe etc. Dramat. Ged. 1860. 8. J. Bicker'sche BuchlKlI. in Giefsen :

9232. 0. Buchner, d. Feuermeteore, insbes. d. Meteoriten 1 850. H.

Gerhard Stalling:, BuchhdI. in Oldenburg:

9233. Orlschaflsverzeichnifs für das Grofsherzogthum Olden bürg. 1857. 4.

9234. J. F. L. Th. Meridorf, Oldenburg'« Münzen und Medail len. 1860, S

Dr. H. Albr Oppermann, Obergerichi»»nw«li. in Nirn bürg:

9235. Ders., zur Geschicliir des Königreichs Hannover von 1882-60. 1860. 8.

2n5

Anzeiger für Kunde der ileulschen Vorzeit

256

C. Mersebargrer, BuchhdI. in Leipzig :

9236. Anrcgungpii lur hunsl, Leben und Wissensch , hrsp. v. Fri. Brt-ndtl u. K. Pohl. ].— 4. Jahrg. 1856-59. 8.

Anton Emmert in Tricnt :

9237. Uie Kerurni der polii. Vrrwallunpsbehörden Oesterreicbs. 1860. 8.

Promperger'sche BuchhdI. (R V. Baur) in Bozen :

9238. J. Ladurner, Beilr. t. fiesch. d. Pfarrkirche von Bozen. 1851. 8.

9239. J. Jordan, Gesch. d. Entstehung v. Siihlavionc (Maja), Mais und Meran. 18.59. 8.

Hago fiitter von n. zu Goldegg in Bozen :

9240. J. .K. Kuinar, Gesch. d. Burg u. Familie llerberstein.

1. u. -J. Thl. 1817. 8.

Historischer Verein für das Orofsherzogthnm

Hessen in Uarmstadt :

9241. L. Baur, hp>s. Urkunden. Schlulshefl d. L üds. 1860. 8. J. M. Heberle (H. Lempertz), Buchh. in Köln :

9242. IL l.ödcl, kl. Beitrage zur Kunstgeschichte. 1857. 4. 924.'(. Montaleinixrl, Gisrh. d. heil. Elisabeth v. Ungarn. Nach

dem Französ. 4. .\usg. 186(3. 8. Dr. Frhr. Rotli v. Schreckenatein, IL Vortiand des germ. Museums :

9244. J. L. Ideler, die Sage von d. Schufs d. Toll. 1836. 8.

9245. E. Uummler, de .\rnulfn Kranrorum rege. 1852. 8.

9246. G. V. Schniid, die tacul. Bisihunier Teutschlands. 1. u.

2. Bd. 1858. 8.

Donauer, k. k. Osterr. Lieutenant a. D., in Koburg :

9247. Vcrsch. jetzlebender . . . Personen . . . gehcimnilsvnllc ISanien. Pap.-Ils. 17.34. 2.

Verein für Geschichte der Mark Brandenburg

in Berlin :

9248. Ders., mark. Forschungen. Bd. V u. VI. 1857—58. 8. J. A. RambOUZ, Conscrvalor d. stftdt. Mus. in Köln :

9249. IJers. üeilr. z. Kunstgesch. d. Mittelalters. 1860. gr. 2. Archäolog. Sectlon d. k. Böhmischen Museums

in l'r.i^' : 92.00. IJics., PamiitUy archaeol. I). IV. s. 2- 1860. 4. Engelhardt, Kechtsrath, in Nürnberg:

9251. Jalirbiicher d. gr. Loge Royal York z. Freundschaft in Berlin. 1798-99. 8.

Esper, k. Landrichter, in Nürnberg:

9252. G. E. V. Lohneisen, Hof-, Kriegs- u. Reilschul : hrsg. V. V. Trichter. 1729. 2.

Hermann, lloriutendanl, in (iolha :

9253. Des lobl. Ilaup vnd FUrstenlhmbs Obern vnnd Nidern Bayren Frey heilen. 1.568. 2.

HAhnSche llorbuclihandluiig in Hannover :

9254. •'. E. V. Malorlie, Beitr. z. Gesch. d. Braunschw.-Liine- burg. Hauses und Hofes. Heft 1 u. 2. 1860. 8.

9255. C. Ilaa:... die SonM( nlinsternifs. 1860. 8. Dr. H. Luchs in lircklau :

9256. Drr.s , d. |)( nkm. d. KIrsabc ih-hirche in Breslau. 1860. 8. S. Herrose.', ButhhdI., in Wittenberg :

9257. K. II. Ed. Lommatzsch, Festreden zur Erinnerung an

d. 300jähr. Todestag Phil. Melanchthon's etc. 1860. 8. 2 Excnipl.

N. G. Elwert'sche Universit«ts-Buchh. in Marburg :

9258. W. Florke, d. Lehre v. d. tausendjahr. Reiche. 1859. 8.

9259. L. Fr. Ilse, Gesch. d. deutsch. Bundcsversaniml. I. 2. 1860. 8.

9260. Fr. Dietrich, Kynewulfi poitae aelas etc. 1860. 4.

9261. A. F. C. Vilmar, Gesch. d. deutsch. Nutional-Lileralur. 2 Bde. 8. Aufl. 1860. 8.

Historisch Genootschap in Utrecht :

9262. Dies.' ci.dev diplomaiicus. 2. ser. IV. deel, 2. afd., bl. 1-12 u. V. deel. bl. 51—60. 8.

9263. Dies., Kronijk, 1S59: bl. 14—24. 8.

C. C. Meinhold u. Söhne (Sep.-Conto), BuchhdI. in Dresden :

9264. F. Bulau u. IL B. Thr. Brandes, d. deutsche Geschichte in Bildern. 2. Bd. 13. u. 14. Lfg. .]u. 4.

Pflegschaft Bukowina (N. v. Mustatza in Wien):

9265. J. G. Jenkina. Apostrophe an d. Wellgeist. 4. 1859. Anton Sommer, ("and. d. Theo!., in Rudolstadt :

9266. Bruchstück aus Hugos v. Triniberg Kenner. Pgm. Dop- pelblatl. 15. Jhdt. 2.

Dr. J. Fr. H. Abegg, Univers -Prof., in Breslau:

9267. Der.-i., Beilr. zur Begutachtung des Entwurfs des Ge- setzbuches über Verbrechen u. Vergehen f d. Konigr. Bayern v. J. 1854. 1854. 8.

9268. Ders., die Berechtigung der deutschen Strafrechts- Wis- senschal'l der (Gegenwart. 1859. 8.

Dr. K. D. Hafsler, IVcf.. Conservator etc., in Ulm :

9269. Ders., d. alemann. Todtenfeld hei Ulm. 1860. 4. Dr. Fr. Thudichum, Privaldocent, in Gleisen :

9270. Der.s., l'ntersuchiuigcn üb. d. Nachlheile der Bodenier- splitterung etc. 1857. 8.

9271. Ders., gesch. d. freien gerichls Kaichen i. d. Wetterau. 1857. 8.

V. Behr Negendank und Jul. v. Bohlen-Bohlen- dorf in Seniinw und Hohlenrlorf :

9272. Jul. v. Bohlen-Bolilendorf, Georg Behr. Ein pommer'- s.hes Lebensbild. 1859. 8.

J. IiOdtmann, Pastor, in Osnabrück : 927.i. K. Hahn, d I' lunl v. Lengerich. 18,')4. 8. Dr. F. X. Wegele, Univ.-ProL, in Wnrzburg:

9274. Ders., d. Hof /.um Grafen-Eckard zu Wirzburg u. Graf Erkiird. IHCII. 8.

O. SchÖnfeld'S Bnchhnndl. (C. \. \Nrrner) in Dre.-.den :

9275. Neuer .\nzeiger f. Bihliogniphie u. Bibliothek« issen- schafl, hrsg. v. Jul. I'elzhnidt. Jahrg. 1.S.56— 60. 8.

9276. J. Pclzholdt, Uebersirht der gesaniuil militar. Biblio- graphie. 18.57. 8.

9277. Ders., calalogi hibliothecae sccundi generi« prineipalis Dresdens, spec. XL 1857. 8.

9278. Ders.. Katalog der von Sr. Maj. d. Konig Friedr. .\ug. >. Sachsen nacligel. hartenaammlung. 1860. 8.

257

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit

258

Dr. J. Petzholdt, liorrath, Bibiiolhekar etc., zu Dresden : 927',t. Dirs., cat:ilo^i bibifalhecae seciindi ^encris prlncipalis Dresdens, spec. I. VIII. 1839-51. 8.

9280. Verzeichnifs der Buchersammlun^ des Gewerbvereines zu Dresden. 1842. 8.

9281. J. Petzholdt, Nachr. v. d. Bibliothek d. Gi-werbver. zu Dresden. 1843. 8.

9282. Ders., Beleuchtung der llctze'schen Eingabe gegen meine Nachr. v. d. Kibl. des Gewcrbver. etc. 1843. 8.

9283. Ders., Bibliotheken der Klöster und des Collcgiat-Stir- les zu Frcibcrg. 1842. 8.

9284. Der«., index aliquot codicum chartaceoruiii olini Erfur- tensiuni, nunc Dresdcnsiuni. 1845. 8.

9285. Ders., l'lauen>che Bibliothek. 1846. 8.

9280. P. TrOmel, d. I.itteralur d. deutsch. Mundarten. 1854. 8.

9287. Ders., Uebersiclit <l. wicht. Erschein, auf d. Gebiete der Bibliogra|)hie im J. 1854. 8. (Sondcrabdr.)

9288 91. 4 Sonderabdrüeke aus dem .\nzeiger f. Bibliogra- phie. 1852 58. 8. O. Jong'haaB'sche Hofbuchh. in Uar^stadt :

9292. Ph. A. F. Walther, d. Samml. im grofsh. Museum zu Darmstadt. 2. .^ull. 1844. 8.

9293. Ders., d. ,\ntikensaal im groTshcrz. Museum zu Darni- sladl. 2. .\un. 1844. 8.

9294. C. F. Günther, Bilder aus d. hess. Vuizeil. 1853. 8.

9295. G. I,. Kabonau, aiphabet, giuidu. Verzeichn. sjimmtl. zu d. ("irnfsh. Hessen gehör. Städte, Flecken, Dörfer etc. .'.. Aufl. 18.54. 2.

Helnr. Schindler, Buchh. in Berlin : 929ß. J. 0. Thiefs, Gelehrtengesch. d. Univers, /.u Kiel. 1. Bd. 1. Th. 1800. 8.

9297. A. Tweslen, d. drei dkumcn. Symbola d. Augsb. Conf. u. d. repelitio conftss. .Vugusl. etc. 1816. 8.

9298. .T. Andr. Cramer, Luther u. Mclanchthon. 1817. 4.

9299. G. K. Bretschneider. d. deutsch. Kcformal. d. Kirche etc. 1855. 8.

9300. W. Mannhardt, d. Götterwell d. deutsch, u. nord. Völ- ker. I. Tb. isno. 8.

Verein zur Errichtung eines Museums f. schle- sische Alterthümer in Breslau :

9301. Dtr.s., /wcilir liriicht. 1860. 4.

A. Ph. V. Segesser, Nationalratb, in Lucern :

9302. Ders., die Beziehungen der Schweizer zu Matthias Cor- vinus, König v. Ungarn. 1800. 8.

Dr. Fr. Klopfleisch, l'rivaldocenl a. d. Univers. Jena:

9303. Drr.'i., dn-i DcnKin inillclalterl. Mnlc-rei aus den obcr- sächs. Landen elc. 1860. 8.

Herder'srhc Verlagshandl. zu Freiburg i. Hr. :

9304. .1. Bader, d. breisg. Freiburg u. ». Umgeb. 1838. 8.

9305. Ders., d. Grolsh. Baden, wie es war u. wie es ist. 1838. 8.

9306. Badenia. od. d. badischc Land u. Volk ; hrsg. v. J. Ba- der. 1. Jahrg. 1839. 8.

9307. D. Verdienste d. Hauses d.Zahringerum d. Kirche. 1843.8.

9308. V. Andlaw, üb. d. Stiftungen im Grofsh. Baden. 18-15. 8.

9309. C. J. Iltfele, Conciliengesch. 1.-4. Bd. 1855-60. 8.

III. Pur die Kunst- und Alterthums- sammlung*!.

E. Müller, k llvmnasiallehrcr. in Coblenz :

3323. Zwei mittelalterliche Tborriegel von Eichenholz mit eisernen Besrlilacen. Schlössern und Schlüsseln.

Frfr. V. Schaumberg, Aebtissin, in Nurnbere:

3324. Bildnils einÄ Bamberger Bischofs, Oelgem. v. 18. Jhdt. E. Müller, Lehrer, in Zerbst :

3325 .\bdruck einer Glockenschrifl v. 11. Jbdt. ans Cöthen. Priem, Literat, in Nürnberg :

3326. Mainzer Silbenunnze v. 13. Jhdt.

G. M. C. Masch, Pfarrer, in Demern :

3327. Bruili.siiicKc von Urnen aus verschiedenen Perioden.

3328. 24 Bracleaten aus dem Funde von Reinshagen.

3329. 10 Schillinge der Städte Rostock und Stralsund. Her- zogs Bogislaus' und Albrecht's von Preufsen.

Federlein, Organist, in Neustadt a. A. : 33.30. 11 \\iirzb. , Strafsb. u. Wdrllemb. SilbermOnzen a. d. 16. u. 17. Jhdt.

BuUnheimer, Pfarrer, in Linden: 3.331. Zwei Glasgemfllde a. d. 17. Jhdt.

G. Cantler, Bezirksgerichtsassessor, in Niirnber": 33.32. Siegelstork des KlnsterSchöntharschen Amts zu Gom- mersdorf. 17. Jhdt.

Max V. Parceval, k. bayr. llaupim., in Forchheim: 3333 3 Siibermilnzen aus Chur u. Srliaffhausen v. 17. Jhdt.

Dr. StantZ in Bern :

3334. liolilcner Bing au.< der merowingischen Zeit. J. Eberhardt, Inspektor am german. Museum :

3335. Ilrii Sporen v. 17. u. 18. Jhdt. Dombauverein in Regensburg :

3336. 2 Phülograpliieen d. Dumlliurmniodells v. Regensburg. Faist, Assistent a. d. kgl. Gewerbschule in Nürnberg:

3337. Marke des Klosters Veilsdorf im llerzogtb. Meiningen T. 1766.

Albert v. Hirsch in München: .3338. 2 ThurgrilTe mit verzierten Beschlagen a. d. 15. Jhdt 3339. Oedenzschale von Steingui aus dem 17. Jhdt.

Karl Offner, Magistrat.*revisor, in .\ugsburg: 33)0. 4 ii.slerr., bayr. u. salzb. Silliermunzen ». d. l(j. u. 17. Jhdt.

Karl Rose, Diakonus, in Koburg :

3341. '^leinkeil, in Koburg gefunden. Scharrer, (ioldarbeiler, in Nürnberg:

3342. Vier Porträte in Kupferstich ii. e. Buche v. 17. Jhdt.

3343. Neuer Abdruck einer Cnpie nach A. DUrcr's Dudel- sackpfeifiT.

Bach- u. Kunstbandl. v. H. Schräg in Nnmberg:

3344. Abbililung dir sillurnen Berckannr /ii Goslar. Sldrck. J. G. Hoffmanu, Pfarrer, in Eibach :

3345. Waiidkiili nilir in hölzernem, mit Metnil auagrirgtrm ka«ien v. 1654.

•) Zu Nr. SKM In dvr Miilnuniniir <J. .1. ht'nii'rkrn wir vrrljciuiiTnil, daU Herr v(»ii lliivol eu MoKrIu-rff bei (Jraufcer Schcnkor der bplitch Stlbrrmednlllon ist.

259

Aiizeiner für Kunde der deutschen Vorzeit.

260

Prof. Matthias Lexer, z. Z. in ^u^nberg: 334t). Mederland. Kupferjelon v. 16. Jhdl.

Stadtsohaltheirsenamt in Imy :

3347. 12 Milntstempel der Keicholadl Iiny.

Chronik der historischen Vereine.

Märkische Forschungen. Ilcrausgcpebcn von dem Vereine für (ieschichle der Mark Brandenburg. V. Band. (Berlin, 18.^7.)

Ulrich Zeuschel, ein niarkischcs Lebensbild des 15. Jahrh , TOn Kreisgerichlsdir. Odebrccht. Berichtigungen und Er- gänzungen zu seiner „Geschichte des Klosters Lehnin", von Prof. Dr. W. M. IIcITter. - Der grofse Kurfürst und derschle- sische Hall Grofsburg, von Dir. Odebrechl. Ueber die frü- hesten Berührungen der Burggrafen von Nürnberg mit den Markgrafen von Brandenburg, von geh. Archivrath Dr. Märcker.

Des Sachs. Annalisten Erwähnungen Brandenburgs, von Dir. Leop. Frhr. v. Ledebur. Berichtigung einiger irrthum- licher .\n.abcn in von Kloden's ,,Waldeninr'', von Oberlehrer Voigt. Zur ältesten Geschichte von Berlin und von den Besitzungen der Cisterzienser- Abtei Walkenried in der Mark und in Pommern, von Dir. Odebrechl. Die Ruinen auf dem Kapellenbcrge bei Blankensee, von lloirath L. Schneider. Das feste Haus Zolchow. v. Hofrath L. Schneider. Zwei Hohcnzolli rii-Fürslen in Jerusalem, von dems. Das Cister- zienser-Nonnenkloster zum h. Kreuz in Zehdenick, vom Su- perinlend. Kirchner zu Gransee. Die letzten Jahre unmit- telbarer Herrschaft des Kurf. Friedrich l. über die Mark Bran- denburg 1420 142G, von geh. Archivrath Dr. A. F. Riedel.

V L Band, 18.'i8: Das Cisterzienser Mönchskloster llim- melpforle. vom Superintend. Kirchner in Gransee. Der Ausgang des askanischen Hauses in der Mark, von Prof. F. Voigt in Berlin. Beiträge zur Glockenkunde der Millel- mark, von Dir. Leop. Frhr. v. Ledebur. Einige Bemerkun- gen über die Wiedervereinigung der Neumark mit der Mark Brandenburg, von Prof. F. Voigt in Berlin. Die historische Windmühle bei Sanssouci. Bruchstück aus einem historischen Werke über Sanssouci, von Hofrath L. Schneider in Potsdam.

Ueber den Krankhcilszustand des Kiirfur.sten Friedrich II. and seine Niederlegnng der kurf. Würde, von .\. F. Riedel.

N o > u s Codex d i p I o m a I i c u s P> r a n il e n b u r g e n s i «. I. Haupllheil, oder Urkundensaniniliing zur Geschichte der geist- lichen Stiftungen, der adligen Familien, sowie der Städte nnd Burgen der Mark Brandenburg., von Dr. A. Fr. Riedel- (Fortgesetzt auf Veranslaltunt' des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg.) L Haupllheil, XVIL Band. Drille Ab- iheilung. — Die Allmsrk (Forts, des XVL Bandes). Die Junüfraucnkloster Arendsee nnd Dambeck. Nachlese Alveiis- leben'scher, v. Barten»leben'scher, v. dem Knesebeck'scher und v. Krochcr'tchcr Urkunden. Vermischte nllmarkischc Urkun- den. —

XVIM. Band. Fünfte Abtheilung. Die Neumark. Arens- walde, Matienwaldc und Beetz. -- Berlinichen, Lippchne und

Bernslein. Callins, Nnrenberg, Falkenburg und verschie- dene von WedePsche Besitzungen. Schiefelbein und Drain- burg. - Driesen, Friedeberg, Woldenberg und Tankow. Neu-Landsberg, Himmelsladt und Zantoch. Stadt und Cotle- giatslift Soldin.

Die Seh lo fsk i reite zu Wittenberg. Uebersicht ih- rer Geschichte bis auf die Gegenwart. Zur Sakularerinne- rung an die beiden Jahre 1560 und 1760 zusammengestellt und im Auftrage des Vereine* für Heimalhkunde des Kurkrei- ses herausgegeben vom zeit. Schriftführer desselben, G. Slier. Mit 5 noizschnitten. Wittenberg. Zimmermann'sche Buch- handlung. 1860.

Sechsunddreifsigster Jahresbericht derSch le- sischen Gesellschaft für vaterlandische Kultur. (Enthalt : Arbeiten und Veränderungen der Gesellschaft im Jahre 1858).

Neues Lausitz isches Magazin: Im Auftrage der oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaflen herausgege- ben von Gustav Köhler. Sechsunddreifsigster IJand. 1S.'J9.

Heft 1: Historische Nachricht von dem Hussitenkriege in der Uberlausitz seit dem J. 1430, von M. Jak. Golll. Klofs. Die Urkunden des Gubencr Rathsarchivs, nach den Ab- schriften des Dr. Neumann. Inhalts -Uebersicht des Dom- stifts-.\rchivs zu Budissin (Forts.). Geschichte der berühm- ten Orgel in der Haupt- und Pfarrkirche zu St. Peter n. Paul in Görlitz. Nebst Beilagen ; von Archidiak. Haupt.

Heft 2: Briefwechsel Zittauer Raihsherren mit Häuptern der reformirlcn Kirche zu Zürich im Zeilalter 1541 : mitgelh. M. K. Theod. Hergang, Pfarrer. Schlangensagen aus der Ober- und Niederlausilz, von Cand. Carl Haupt. Geschichte der geistlichen Adminisiralur des Bisthums Mcifsen in der Obcrlausilz; nach den Urkunden des Stiflsarchivs zu Budissin etc., von Dr. Th. Neumann.

lieft 3 : Ueber die F^infnhrung heckenartiger Einfriedigun- gen der Aecker in der Obcrlausilz, von v. Mollendorf. Bartholomäus Ziegcnluilg (Vortrag). Literatur des oberlau- sitzischen Adels, von Dr. C A. Peschcck. Geschichte der geistl. Adminisiralur elc. (Forts,).

Heft 4: Gesellschaflsangelegcnhciten.

Haiuburgischc l'hroniken. Für den Verein liir hani- burgische Geschjchle, herausgegeben von Dr. J. M. Lappenberg. Zweiles Heft. Hamburg. 1860. (Perthes, Besser u. Mauke):

Hamburg- holsteinische Reimchronik vom J. 1199— 1231. Ilruchsincke einer hanibiirg. - holsleini.-clien Reimchronik. Kurze haniburcische Kejmchronik vom J. 801 bis zum Tode Graf Adolfs IV. von Holstein. Hamburgische .lahrbücher

261

Anzeiifer für Kunde der deutscht-ii Vorzeit

262

vom Jahre H57 für die Jahre 1388 bis 1413. - Ein kort Utloch der Wendeschen Cronicon. llanibDrg.-hansi$che Jahr- bücher von 1531 —54. Ues Biirgeriiieislers M. Reders ham- burger Chronik von 1534 1553. Des Biirgernieislers H. Langebck Berichl über den Aufstand zu lliimburg v. J. 1483.

Zeitachrift des Architekten- und Ingenieur- Vereins für das Königreich Hannover. Bedigirt von dem Vorstände des Vereins. Aus dieser Zeilschrift heben wir als Beilrage zur deutschen Geschichte hervor : Bd. I, im An- hang „Uebersichl der mittelalterlichen Baudenkmaler Nieder- sachsens" : St. (lodehardikirche in llildesheim, mit Zeichnun- gen. Text vom Bauinspektor C. >V. Hase zu Hannover. Die Kirche des Klosters zu Sl. Michael in Hildesheim, mit Zeichnungen von denjs. Die Kirche zu Wallenhorst bei

Osnabrück, mit Zeichnungen, von dems. Die Klosterkirche zu hredcisloh bei Einibeck, mit Zeichnungen, von dems.

Bd. II : Die Kirche des kaiserlichen Stiftes zu Königslut- ter, mit Zeichnungen, von dems. - Die Klosterkirche zu Fre- delsloh ; Kachtrag zum Geschichtlichen, von Dr. Grotefend. Krypta der ehemaligen Kloslerkirche zu Kichenberg, mit Zeich- nungen, von H. l'rael. Die Kirche zu Nikoiausbcrg bei Göt- tingen, mit Zeichnungen, von C. W. Haase.

Bd. III : Die Kloslerkirche zu Bursfelde : eine Säulen- Pfeilcr-Basilika, mit Zeichnungen, vom Arcliileklen W. Stock. Die Kloslerkirche zu Wilhelmshauscn. eine flachgedeckte Pfeiler-Sauleobasilika, mit Zeichn., von W. Stock. - Das Klo-

ster Hilwartshausen, von dem». Die Kloslerkirche lu Bai. sum in Westfalen zwischen Verden und Bremen, mit Zeich- nungen, von W. Luer. Die Kirche des ehemaligen Augusliner- kloslers zu Hamersleben, mit Zeichnungen, von C.W. Hase.

Bd. IV: Die Kirche des ehemaligen Moritkloslers bei Hil- desheim, mit Abbildungen, von C. W. Hate. Die Benedik- tinerkloslerkirche zu Breitenan in Hessen, eine flachgedeckte Pfeilerbasilika, mit Zeichnungen, von W. Slock. Die Kuine der Kirche des ehemaligen Benediklinerkloslers zu Burgha- sungen in Hessen, mit Zeichnungen, von W. Stuck. Die Kirche zu Idensee bei Wunstorf, mit Zeichnungen, von C. W. linse.

Bd. V: Die Klosterkirche zu Drübeck, mi' Zeichnungen, von C W. Hase. Die Gemeindekirche zu Dnilieck. von

dems. Die Beoediklerkirche zu Ilsenburg, mit Zeichnun- gen, von dems. - (Dieselben Gegenstände aus der Kunstge- schichte Medersachsens sind auch von demselben Verein her- ausgegeben worden unter dem besonderen Titel : Die millel- allerlichen Baudenkmäler Niedersnchsens. 4 Hefte. 2.)

Bd. VI, H. 1: Die Verkehrsanstallen zu Harburg, als einleitende Millheilung der KedaKlion zu einer .\bhnndlung von L. Franzius in Hannover: Der Hafen zu Harburg, mit Zeichnungen. Als .\nhang enthalt dieses Heft in der „Ueber- sichl der mittelalterlichen Baudenkmäler Medersachsens'* : Die Stiftskirche zu Wunsdorf, mit Zeichnungen, von C. W. Hase, Bauralh.

K a c ti r i c li t e n.

liltpratur.

Neu erschienene 'Werke.

71) Einige kritische Erörterungen über die frü- here Geschichte der Grafschaft Luxemburg von Dr. Johann Schotter, Prof. der Geschichte am kOnigl. grofsherzogl. Athenäum zu l.u\' niburg. Luxem- burg, Druck und Verlag von Peter Brück, 1859. 4. .58. Stn. (mit einer genealogischen Tafel.)

Der Verf. bezeichnet im Vorworte als den Zweck dieser .Abhandlung die Darstellung der genealogischen Geschichte des ardennisch-luxomburgischen Hauses in der ersten Periode seiner Entwicklung. Die Abhandlung selbst zerfflllt in vier Kapitel, deren erstes die Gaue des Luxemburger Landes be- handelt, den Mosel-, Waver-, Bed- und Ardenncr- (Jau, und zahlt die in den Urkunden genannten einzelnen drlschaflen etc. dieser Gaue auf. Das zweite Kapitel stellt die Vcrhalt- ni<se des Luxemburger Landes zum lothringischen Reiche dar, das dritte gibt die (leschichtc des knnigl. ardennisrhen (le- schlcchles im Allgemeinen und das vierte die (ieschichte des ardennisch- liixeniliurgischen Hauses im Besondern. Als ein Hauptergebnils der Schrift bezeiclinet der Verf. selbst, dafs das Luxemburger Land zur Zeil der Franken nur in jene 4

(laue gelheilt gewesen sei. dafs das ardenniscbe Geschlecht nicht einen gewissen Rikuin, sondern den Pfalzgrafen Wige- rich zum Stammvater hatte und dafs von Siegfried bis zum Erloschen der mannlichen Linie desselben mit Konrad II. (f 1]3()) drei firafrn, welche alle den Namen Heinrich führten, ilber das Land herrschten, deren bei den valerlandischen Ge- schichtschreibern keine Erwähnung geschieht. 72) Verden er Geschicbtsqn eilen von Wilhelm von Hodenberg. Zweites Hefl. Celle, Cnpaun -Karlowa- sche liuehhnndlung. 1857. 8. VI u. ■\V2 Sin. Die Diözese Bremen und deren Gaue in Sach- sen und Friesland, nebst einer DiOiesan- und einer Gaukarte Ton Wilh. »on Hodenberg. Dritter Theil. Beilagen. Celle, Cnpnun -Karlown'sche Buchhandlung. 1859. 4. 103 Sin. Wir erhnllin hier die Korl.»elziiiig von zwei (.'uellenwer- ken, auf deren Vurtrelllichkeit und Wicliligkeil für die Gp- ichicble Niedersachsens wir schon früher aufmerksam gemacht haben. Dieses 13. Hefl der Verdener (ieschielilsi|uelleii enihfll als Nr. \II CopiRriiini privtleginrum errlesie Verdensis, se- culi .\IV nelisl Ortsregisler iiiid griindlichen und unifaxen- den Cominenlnren zu diesem Copiar, aufserdem nurh ein vollständiges Gaierregisler zu den zwölf Lieferungen der Ver-

263

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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dener lieschichtaquellen. lleTt 1 u. 2. Die „DiOzeae Bre- men", 3. Th., cnihall als Beilagen zu den frnheren Thiilen : 1. u. 2. Text und Ueberselzung der Urkunde des Königs Karl vom 14. Juli 788, nebst der Kritik dieser Urkunde: .'j. König Karl über die Stiftung der Bislhilmcr Bremen und Verden 795 800; 4. Papst Honorius 111. bestätigt die am 24. Dec. zu Bremen publicierte Entscheidung der /.wischen den Bre- mer und Hamburger Kirchen bestandenen Streitigkeiten, 1. Apr. 1224; 5. Verzeichnisse der Erzbischofe etc. der Bremer Kirche, 6. .alphabetisches Register der Kirchen, Klüster und Kapellen.

73) Uiplo malische Beitrage zur Geschichte l'om- merns aus der Zeil Bogislafs X. Im .\uflragc des Di- recturiums der Slaats-Archive herausgegeben von Dr. K. Klempin, Provinzial-.Archivar von l'ommern. Mit einem Facsimile der Handschrift des Herzogs Bogislaf X. Ber- lin. In Commission bei A. Bath (Mittlers Sortimenls- buchhandlung). 1859. 8. VIII u. 628 Sin.

Durch die pommern'schen Communalslande unterstiizt, beabsichtigt die Archivsverwaltung dieser Provinz, eine Her- ausgabe der pommern'schen Urkunden vorzunehmen, die be- stehen soll in einer Sammlung von Regesien und einem da- mit verbundenen Urkundenbuche. Durch obwaltende Verhalt- nisse aber erhoben sich gegen die .Vusfuhrung dieses Planes Schwierigkeilen, so dafs der Herausgeber des vorliegenden Werkes vorzog, zuerst einen bestimmten Zeitraum und zwar zunächst die Regierungszeit Bogislafs X., als besonders wich- tig für die Entwicklung des Landes, zu behandeln. Das Werk, in ebenso trefTlicIicr .\usstallung wie sorgfältiger Ausführung, enthalt I. Regislrum .\dministrationis Episcopalus Caminensis von 1489 1494, 11. Statuta Capiluli et Episcopalus Caminen- sis, III. Jlcmorabilien des Herzogs Bogislaf X., welcher letz- tere .\bsclinitt auch fUr die Kulturgeschichte, insbesondere für Löhne. Preise der Gewerbe etc. höchst werlhvolle Beitrage enthalt. Jedem einzelnen Abschnitt sind besondere, sorg- fältigst ausgearbeitete Personen-, Orts- und Sachregister bei- gegeben.

74) Volksuber liefe rungen aus dem FUrstcnthum Waldeck. Märchen, Sagen, Volksrcime, Hathsel, Sprich- worter, Aberglauben, Sitten und Gebrauche, nebst einem Idiotikon. Von L. Curlze. Arolsen, Verlag von A. Speyer. 1860. XIV u. 518 Stn.

Der Verfasser (Gymnasialdireclor zu Corbach) hat früher eine sehr schätzbare (ieschichte und Beschreibung des Kiirjten- ihums M'aldeck (.\rnlscii, Speyer, 18ÜÜJ herausgegeben. Durch dai vorliegende Buch erwirbt er sich ein nenei Verdienst. Wir haben hier zuerst .'i7 Mrirchen. Der Kundort, ob im sachsischen, ob im frankischen Landestheil, ist immer angegeben. Anmer- kungen unter dem Texte zeigen: wo, in welchem Volksge- hiet, wenigstens in welcher Bearbeitung und Sammlung, der hier gefundene Stoff sonst noch erscheint. Mit S. 181 erhal- ten wir alsdann waldeck'sche Sagen und zwar 140 an der Zahl. Darauf folgen S. 27511. drittens Volksreime, Thierlie-

der, Vogelstimmen, natürlich in heimischer Volksweise, worin auch 8 der Märchen gepel en sind. Viertens S. 289 fl. er- hallen wir Hathsel. Einige Bemerkungen, die, wie auch bei fruhern. Abschnitten, auf die Bedeutung des Stoffes aufmerk- sam machen, leiten ein. Darauf kommt fünftens eine Samm- lung von 624 Sprichwörtern. Wiederum eine orientierende Einleitung ubi-r .Mlileration, Assonanz, Reime mit der Lite- ratur der Sammlungen. Der sechste Abschnitt bringt „Aber- glauben'' in 247 Nummern, übersichtlich geordnet, und mit einem .\nhange von Beschwörungsformeln. Am dürftigsten würde der achte Abschnitt : ,, Sitten und Gebräuche" zu nen- nen sein, da der Verfasser in dem im Eingang erwähnten früher herausgegebenen Werke bereits vorgegrilTen hatte, wäre nicht eben hierin ein waldeck schcs Weihnachisspiel niitge- theilt, welches höchst lesenswerlh ist. Den Schlul's des Gan- zen macht ein sehr reichhaltiges Idiotikon, nach dem Alpha- bet geordnet. In Betreff der Aufnahme in dasselbe könnte man mit dem Verfasser hin und wieder rechten. Sowohl der Aufnahme jedenfalls aus dem Jnristenlatein und den Gerich- ten in den Volksmund gedrungener Ausdrücke, wie ,,(}ue- rel" Klage, als jener überall im kirchlichen «Item Sprachge- brauch vorkommenden Bezeichnuntren, wie: „Glicdmafsen" der Kirche für Glieder, Mitglieder derselben scheint doch die Berechtigung zu fehlen. Dahin rechne ich natürlich auch aus dem Französischen corrumpierte Ausdrücke, wie : ,,Baka- tell", deren sich ja aller Orten unzahlige anfuhren liefsen.

R. K.

75) Sagen, Märchen, Schwanke und Geh rauche aus Stadt und Stift II i 1 d es h e i in. Gesammelt und mit Anmerkungen verschen von Karl Seifart. /.weile Sammlung. Cassel ii. Gotlingen, (i. II. Wigand. 1860. 8. XII u. 206 Stn.

Die erste Sammlung erschien bereits im .]. 1854. Sie ward mit vielem Beifall aufgenommen. Dieselbe .-Vuerken. nung verdient die vorliegende, zweite. Der Herausgeber hat alle die Eigenschaften, welche für eine erfolgreiche Thaiig- keit auf diesem Gebiete noihwendig sind : das gluckliche Auge des Kinders, die Kenntnils des l'harakterislischen , die Pietät für das Ueberlieferle und die Gelehrsamkeit, um dieses für die Wissenschaft in vollem Malse fruchtbar zu machen. Er gibt uns dies Mal 70 Sagen, 3 Märchen, 8 Schwanke, 11 Ge- brauche und dazu einen. Verschiedenes umfassenden Anhang. Die Wiedergabe ist s.hniurklns und getreu, die .\nmerkungen lehrreirli unil zurichlweisend : somit wird das Büchlein allen Kieunden der Kiillurgescliichte sehr willkommen sein.

76) Zeitschrift fUr Münz-, Siegel- uml Wappen- kunde. Neue Kolge. 1. Bd. 1. Hfl. Berlin, Mittler. 1859. 4. 64 Stn. u. 3 Taf. Abbild.

Wir begrüfsen diese neue Kolge einer Zeitschrift, die vor- dem des TrelTlichen und Miaiichbaren so viel gebracht hat, mit lebhaftestem Beifall und liolfen mit Zuversicht, dals sie in gleichen Bahnen mil gleichem Erfolge sieh bewegen werde. Dafür bürgen schon die Namen der Mitarbeiter, die sich auf dem behandelten Gebiete bereits seit langem eine rühmliche

2r,r,

Anzeiger für Kunde der deulschen Vorzeit

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Anerkennung erworben haben. Das vorliegende Heft cnth&li 7 Beiträge. 1) Jacob von Reichel und seine Milnzsaminlung ist eine biographische Sliizze und eine liurie Ucbersicht der Sammlung. Den Katalog derselben besitzt das gernian. Museum noch nicht, und es könnte daher ein Freund der na- tionalen .\uslall mit dem Ausfüllen dieser Lucke sich ein dan- kenswerlhes Verdienst erwerben. 2) Die ersten Könige des Kimmerischen Bosporus, aus aspurgianischem Geschlechtc, von B. V. Hohne. .'{) Bruchsliickc zur Miinzeescliichte Albrechls, ersten Herzogs in l'reulscn. von F. A. Volsberg schätzbar wegen der urkundlichen Unterlage. 4) Goldmünzen des XV. und XVI. Jnhrh., von H. Dannenberg aus einem reichen, im J. 1851 im Anhaltischen gemachten MiinzTunde. 5) Gold- medaille Papst Benedicts XIV. für König Johann V. von Por- tugal, von B. V. Höhne. G) In Korwegen gefundene byzant. Bleibulle, von llolmboe. 7) Neueste Currentmünzen.

Wir wünschen dem Unternehmen einen kräftigen Fort- gang und hoffen, dal's ebenso, wie die Masse des Bekannten durch neue Jlitthciluniren vermehrt wird, auch das ,\eltere mehr und mehr erklärt werde, besonders was die noch so dun- keln WcrliivirliHltnisse der Münzen bctrilfl.

77) Deutsche Münzgeschichte von Dr. .Johannes Heinrich Müller. lu drei Theilen. Erster Theil : Deutsche Münzgeschichte bis zur Uttonenzeit. Leipzig, T. 0. Weigel. 18G0. 8. XVI u. 376 Sin.

Schon lange ist auf dem Gebiete unserer Geschichtswis- senschaft der Mangel einer klar und handlich gearbeiteten deutschen Münzgeschichte fühlbar gewesen, denn ohne ein Verstandnils des überaus verwirrungsvollen und in fast un- glaublicher Weise zertheilten denischen Münzwesens ist ein klares Erkennen der materiellen Zustande und deren Entwick- lung zu jenen Zeiten eine Unmöglichkeit. Selbst die gründ- lichsten Gelehrten mufsten sich in Bezug hierauf mit allge- meinen Bestimmungen, mit oft genug halllosen Annahmen begnügen und sich auf die Autorität von Vorgangern stutzen, die vom Kern der Sache auch oft nicht viel mehr verstanden. Diesem Mangel strebt das vorliegende Werk abzuhelfen, in- dem es im Gegensatz zu den nur beschreibenden Münzwerken, deren die fJegenwarl in nicht unbedeutender .\nzalil hervorge- bracht hat, in die Tiefe des Gegenstandes eindringt und die Entwicklung des gesammten Mnnzwesens für sich, sowie im Verhaltnils zu allen übrigen Zustünden im damaligen Slaats- und Volksleben betrachtet. Klarheit und ruhige Glcichmas- sigkeit der Darstellung, gründliche Kenntnils und Benutzung der Ouellenschrifien, wie der deutschen und französischen Be- arbeitungen, verbünden mit einer besonnenen und sicheren Kritik falscher, bis jetzt herrschender .\nsichlcn, kennzeichnen diesen ersten Band und werden ihm auch aufserhalb des en- gern Kreises der gelehrten Arbeiter Freunde und Leser ge- winnen. Mach einer allgemeinen Darstellung der ältesten Zeiten und ihrer hierher bezuglichen Zustande schildert das Werk im 'J. Abschnitt die A n n g e des f r a n k i s c h e n M ü n z - Wesens, im ,'i. die k a r o I i n g i s c h e M U n z g e s e t z g e b ii n g , im 4. die Entwicklung des Hunzrechtes, im 5. das Ge-

präge, die Verhaltnisse der Münzstätten und ihrer Be- amten, im 6. die M ü n zbe n enn im gen , im 7. Gewicht und Wcrth der Münzen, endlich im 8. die Preise. Ein sorgfaltig gearbeitetes Bcgistir macht das Buch zum Handge- brauch des Gelehrten sehr geeignet.

78) Geschichte der preufsischen Post von ihrem Ur- sprünge bis auf die Gegenwart. Nach amtlichen (,luel- len von H. Stephan, k. preui's. Postrath. Berlin, 1859. Verlag der kgl. geheimen Ober- Hofbuchdruckerei. (R. Decker.) gr. 8. XIV u. 810 Stn.

Preufsen, dessen Verwaltung der Verl. für den Staat das nennt, was die Denkkraft für den Körper ist, hat das beson- dere Glück gehabt, dafs die einzelnen Zweige und Richtun- gen seiner inneren Entwicklung schon eine .\nzahl irelTlicher Bearbeiter gefunden haben. Den umfassenden Werken aus die- sem (iebiele, welche der Verfasser in der Vorrede zum gros- sen Theile aufführt, schliefst sich die vorliegeode Arbeit über eines der ältesten und am folgerichtigsten entwickelten Staals- institute Preulsens, was die Gründlichkeit der archivalischen Forschung, sowie den Umfang und den erschöpfenden Keich- thum des Materials betrilft, in würdiger Weise an. In zwei Theilen behandelt das Buch die zwei Jahrhunderte der preufs. Post von der Zeit der Gründung, 1640, durch Friedrich Wil- helm d. Gr. bis zur Gegenwart und zwar I, 1. die Gründung der preuis. StaatsposI durch Fr. Wilh. d. Gr. 1640— lt>88: 2. das preuis. Postwesen unter Friedrich I., 1688 1713; 3. un- ter Fr. Wilh. I., 1713 1740; II, 4. unter Friedrich d. Gr., 1740 1786; 5. vom Tode Friedrichs d. Gr. bis zum Wiener Congrefs, 1786 1815; 6. vom Wiener Congrefs bis auf die Gegenwart, 1815—1858.

Aufsätze in Zeitschriften.

Pädagog. Archiv: 6. Ueber das historische Studium un- serer deutschen Sprache auf Schulen. (Rleinsorg.)

Ausland: Nr. 23. Die magischen l.ufifahrlen des Mittelalters.

Allgemeine Bauzeitung: Die mittelalterlichen Burgen am Rhein und ihre Wiederherstellung. (Bock.) Die Wartburg bei Eisenach. (Bock.)

Die Dioskuren: 21. Verein zur Erhaltung der alterlhum- licheu Bauwerke und Denkmaler Danzigs.

Urenzboten: Nr. 24. Deutsche Narrenstadte. Nr. 26. Der Aberglaube vom Augenzanber. Nr. 27. Bilder aus der deutschen Vergangenheil : Pfelfersacke und Krippen- reiter um 16(>0.

Ilausblatter : Hfl. 12, S.454. Sagen und Geschichte. 8.— 12. (l'rohle.)

Allgemeine Ki rchcn z ei tung : 37. Die Mclanchthonsfcier. 39. Der Munster in Ulm. (Geffcken.)

Wesler m an n "s i I lustr. deutsche Mona Ishe fte : Nr. 46. Deutsche Märchen. (Simrock.) Ueber millelnllerlichp Burgen. (Wciuinper.)

Berliner Nachrichten: 113. Das neue l'"in«li'r fur «U» Munster zu Aachen. (Vi. I..)

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Anzeiger l'ür Kunde der deutsclieii Vorzeil.

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Augsb. Pos t- Ze i I u nir : Beil. 73. Der westfälische Friede und die frnni'.Osische Politik. 77. 78. Medicinische und naturwissenschaftliche Studien bei den Benedictinern im .Mittelalter.

Die Schweiz: 3. Jahrg., 1. Ilft., S. 31. Volkssagcn aus dem Obersimmenthal. S. 32. Volkslied aus dem Kan- ton Bern. Redensarten (Zürich). S. 48. Volkswitze und Volksreime.

Bremer S on n tags b I al t : Nr. 21. Zur fieschichtc der Dom- kirche und des Katholizismus im Erzbisthum Bremen. Zur niederdeutschen Literatur: 1. Hermann Wcpse (1571). 2. Hundert lubische Volksreime. Nr. 27. Ein altes Bankelsangerlicd aus dem Jahre 1680. Nr. 28. Ein bremisches Insrhriflenwerk.

Leipziger Sonnlagsblatl: 24. Aus der Helgoländer Ge- schichte des 16. Jahrhunderts.

Konigsberger Sonn tags p o st : 21. Verschiedene Urlheile über die Keformalion.

.Augsburger Tagblalt: 160. Der Kirchfnbau bei St. Moriz.

Dorpater Zeitschrift fUr Theologie und Kirche: II, 2. Paulus Speratus zu Wien und Iglau. Ein Bild aus der österreichischen Reformationsgeschichte. (Silleni.)

Allgemeine Zeitung: Beil. z. Nr. 180. Das alte Schlofs Meersburg.

Neue Miinch. Zeitung: .\bendblalt Nr. 143. Wallenstein's „Seni". Nr. 152. Das bayerische Naiionalmuseum. Die Madonna von .\ndechs. Nr. 153. Zur Restaura- tion der Frauenkirche in München (das llerzogenfenster). Nr. 154. Wo hat Luther disputiert? (Notiz). Nr. 160. 161. Das Passiiinsspifl in Uljerammergau.

Weimarer Zeitung: Nr. 13. Hat Luther wahrend seiner Gefangenschaft auf der Wartburg vom 4. Mai 1521 bis zum 4. März 1522 daselbst gepredigt? (Funkhiinel.)

Wiener Zeitung: 146. Kembrandt in dem österreichischen Kunsivereine. Abendblatt 68. 70. Skizzco aus den Österreichischen .\lpen. (R. P.)

\>rniiHrIit« !WHrliriplit«*ii.

103) Gypsforinnlor .Mark in München hat dieser Tage einen interessanten .Xuflrag für Paris und Petersburg durchgeführt. Es galt nämlich, im Interesse der U'itscnschaft ganz genaue Abgösse von mehreren in der Schweiz aufgefundenen, angeblich keltischen Schjideln zu machen, welche \u{- gäbe um so schwieriger sich gestallelc, als die über fragliche Mensrhenrfsle daliini;( scbwundenc Reihe vieler Jahrhunderte selbe ganz morsch gemacht hatte.

104) Aus dem Pfahlbau von Kohcnhüusen bei Wetzi- kon werden ncuerdincs interessante Entdeckungen cemeldcl. So wurden grolse verkohlte .\ipfel aufgefunden, welche llr. Prof. Heer als kulliviirtc erkannte, ferner kamen mehrere Pflaumen- und hirschenarlen zum Vorschein, ein Beweis, dafs in jenen vorgeschichtlichen Zeiten die Ureinwohner Helve- liens bereits (Ibstbnu betrieben. Auch vom Hunde, der zu den Zeiten der Pfnhlbaucr, seit welchen eine sechs Fufs

hohe Torfschicht im Laufe der Jahrlausende sich bildete, nur in einer einzigen Species vorhanden war, wurden dortUeber- reste gefunden ; ebenso hnuchen von .\uerochsen in drei Exemplaren, wahrend man sonst in der ganzen Schweiz nur vier Exemplare derselben gefunden hat.

105) Gelegentlich der in verschiedenen Theilen Regens- burgs vorgenommenen Kanalbaulen finden sich fast überall ganze Schichten von .Menschen- und Thierknochei). Reste von Waffen und Eisengerathen u. dgl. Bei der last gleichmalsi- gen Tieflage dieser Ueberbleibsel der frühesten Jahrhunderte dürfte die Annahme gerechtfertigt erscheinen, dafs die Stadt ehedem viel tiefer lag und die jetzige, namentlich in den äl- testen Sladtlheilen bemerkbare Bodenerhohung ihren Grund lediglich darin habe, dals bei den häufigen ZerstOruncen durch Krieg und Feuer der Boden einfach geebnet und wieder dar- auf gebaut wurde. Nicht minder interessant sind die israe- litischen Grabdenkmale, welche bei dem Umbau der Terrasse an der Neuplarrkirchc blolsgelegl werden. Sie bildeten die Umfassungsniauer und waren mit ihren Inschriften nach in- nen gekehrt, gehören dem 14. und 15. Jahrhundert an und zeigen sinnniche Sprüche sowie Namen der ältesten Juden- Ge.<;chlechter, deren es um jene Zeit viele in der Stadt gege- ben bat.

106) In Günz bürg wurde bei Umgrahung eines Gar- tens eine römische Üpfersirttte entdeckt, auf der sich noch ein .Xschenhaufen , sowie verbrannte Thierknochen be- fanden. Auch eine römische Münze lag dabei.

107) Auf der aus zwei niedrigen Hügeln bestehenden H 0 he n bu r g, zehn Minuten westlich von Nordhcrrinsen (Preus- scn, Reg.-Bcz. Arnsberg), und zwar auf dem höbcrn Hügel, wurde im Juni d. J. fünf Fuls unter der Oberflache eine merkwürdige Anlage entdeckt. Sie besteht aus einem, durch sogen, trockne Mauern eingehegten Raum von 12 Fufs Breite und gliichei Lange. Die Mauern werden von schwe- ren Sandsleinblocken gebildet, die 2 Fufs !ioch lothrecht über einander liegen, aber nicht durch .Mörtel verbunden sind. In diesem Raum fand sich zwischen grolsen, anscheinend an der Luft getrockneten, durch das Feuer in dem Räume selbst et- was gebrannten Ziegelsteinen und kleinen, rothsebraiinlen Sandsteiniu ein Gemenge von Kohlen, .Vsche, verbrannten und uiivirliriinntin hnochrn, llni'en und Zahnen von Pferden oder .Maullhurcn , Hulrisen, Waffen, Nageln etc. Die bisher gefundenen, vom Besitzer der liohenburg dem llofrath Essel- len in Hamm geschenkten Sachen sind : 1 eiserne Lanzen- spitze, 4 Pfeilspitzen, 2 Sporen, 8 Hufeisen. 1 .^chlols, 1 sehr verrostete Kandare, 2 Spangen nebst andern Eisenstücken, Stucke einer auf der Drehscheibe verfcrtieten Urne, 1 irde- ne» Töpfchen. Obwohl sich viele Reste von Thierknochen fan- den, war doch von .Menschcnknochen keine Spur zu ent- decken.

lO.'^) Auf dem Kirchhofe vo n (i ro I s wa 1 1 s I a d t (l'n- terfranken) wurden jnngsl zwei steinerne Sarge, aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammend, ausgegraben und nach AschafTenhurg gebracht, von wo sie auf der Eisenbahn nach München gehen.

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.

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109) Am 3. April il. J. entdecklen beim Chausst-cbaiien in der Gemeinde Bois Robert (Canlon Longueville) bcschuf- ligtc Arbeiter am Abhang eines Hügels menschliche Gebeine, an welchen sich verschiedene nielallene Gcgciislanilc allirlhiim- licher Arbeil befanden. .Man nbertrab sie dem Abbe Caeliet, einem tüchtigen Antiquar, welcher erklärte, dafs sie aus der merovingitchen oder karoliugischen Zeit stammen miilsten, und sich an Ort und Stelle, nachdem er noch mehrere Grä- ber aufgefunden hatte, davon uberreuglc, dals man die Ent- deckung eines me r o vi ngi seh en hirchhoics gemacht hatte.

110) Bei Meppen (Hannover) wurden jungst einige gol- dene Amulette, wahrscheinlich dem 12. oder 13. Jahrhun- dert angehörend, von einer ganz eigenthilmlichen Form, im .Moore gefunden. Dieselben befinden sich gegenwartig im fiesitz des Horbuchliandlers Fr. Mahn in Hannover.

111) Zwischen Timen und Sprakel im Meppenschen wurde 3 Fuls unter der Oberfläche eines Moores eine unge- fähr '/i Meilen lange Brücke von eichenen Bohlen aufge- fanden. Die Bohlen sind 2 bis 3 Zoll dick, ohne Verbin- dung unter einander oder mit ihrer Unlerlage, erweicht, er- harten aber an der Luft. .\us allen Umstanden wird geschlos- sen, dals es eine Romerbrücke aus der Zeil des Drusus sei.

112) Ein ausgezeichneter Goldschmuck, der im Früh- jahr 1847 im hannoverschen Kirchspiel Lengerich nebst einer Menge romischer Gold- und Silbermünzen gefunden und von Fr. Hahn in einer Schrift v. J. 1854 ,,Der Fund von Lengerich etc." näher beschrieben wurde, ist am 29. Mai d. J. von dem Pa- stor Lodtmann in Osnabrück, der in den Besitz des Fundes gelangte, um 120 Louisd'or an Se. Maj. den König von Han- nover verkauft worden.

113) Vor mehr als zwei Jahren wurde in der Nahe eines Dorfes in Oberbayern eine grolsc Menge Goldmünzen aus vorchristlicher Zeit aufgclunden. Der grölste Theil der- selben, nahezu GOO Stück, wird jetzt von Amis wegen dem öffentlichen Verkauf unterstellt. Kauflustige haben sich an das k. Landgericht in Ingolstadt zu wenden.

114) Ein Schweizer in Paris hat dem .Museum zu Lau- sanne ein interessantes Geschenk gemacht, nämlich eine zu Lausanne geschlagencGnldmUnze der Merovinger, wahrscheinlich von KOnig Guntram. Man kennt nur drei sol- cher zu Lausanne geschlagenen Münzen, wovon eine sich im Museum zu Chambery befindet.

115) Die Gründer des Aktien verein s zur Ausgra- bung romischer Alterthümer in Siebenbürgen ver- öffentlichen in ihrem Programm, dafs die Gesellschaft nach er- haltener Conces.tion ihre iVachgrabungen beginnen wird. Die dem Schoolse der Erde entrungenen Schatze sollen nach den Beschlüssen der jährlich abzuhaltenden (ienerHlversaminliing verwendet, und insbesondere die Bereicherung des siebenbur- gischen Museums mit werlhvollcn Antiken im .\uge behalten werden.

IIG) Der neugegrUndete christliche Kunst verein in Mainz entwickelt bereits rege Thllligkeil und erfreut sich

der L'nlerstütiung der geistlichen Behörden. Von Seiten dei Bischofs und des Domkapitels wurde dem Vereine die Sl Gollhardscapelle als Versammlungslokal und eine gleichfall« mil dem Dome verbundene schone Halle als Dioresanmuseum eingeräumt.

117) In der ErzdiOcese Freiburg hat sich mil Geneh- migung des Erzbischofs ein unter dessen besonderem Schutz stehender „Verein für christliche Kunst" gebildet, welcher ein Glied des christlichen Kunsivereins für Deutsch- land in Köln isl. Der Hauplverein. dessen Präsident I'rof. llirscher isl, hat in Freiburg seinen Silz.

118) Se. Maj. der Kaiser von Oesterrcich hat nunmehr die .Abtragung des Thurmhelms des St. Slephans- doms in VV i c n in der Höhe von 28 Klaftern genehmiel, und zugleich ausgesprochen, dals die zum Wiederaufbau auf fünf .fahre bewilligte Slaalssubvention auf weitere fünf Jahre verlilngerl werde. Das Baucomit^ hat in Folge dieser aller- höchsten Entschliefsung die zur sofortigen .\btraguDg und bal- digen Wiederherstellung des Thurmhelms in seiner ursprüng- lichen Gestalt noihigen F)inleitungen gelrofTen.

119) Im (ieschaftslokalc der Jos. Thomann'schen Buch- handlung in Landshut isl das Projekt der Restauration des dortigen Ratbhauses in schöner, in Farben ausgeführter Ilandzeichnung zu sehen. Nach diesem Bilde kann Landshut sich zur gothischen Erneuung des Raihhauses nur Gluck wün- schen. Es wird dasselbe als eine wahre Zierde besonders dem bclrelfenden Theil der .Mlstadl ein ganz anderes .Aussehen verleihen.

120) Die Keslauralion der Burg 11 oh enzo 1 1 ern , verbunden mit Herstellung einer Befestigung, in welcher eine ziemlich starke Besatzung zur Vertheidigung untergebracht werden kann, ist zum grolslen Theil vollendet und hat einen Aufwand von circa 25O,O0U Thir. erfordert.

121) Aus Lausanne wird der Zerfall des Schlofs- ihurines von Wufflens, unweit Morges, einer der schön- sten landschaftlichen Zierden des waadllandischen I.emanufers, gemeldet. Dieses uralle Gebäude, in welchem einst die Ko- nigin Kerllia residierte, ist vom Zahne der Zeil so scharf be- nagt, dals es den Einsturz droht, so dafs es Ihcilweise ab- gebrochen wird , weil anderseits die Restauration dieses ge- schichtlichen Denkmals zu kostspielig erschien.

122) .\ni Bodensce wird jetzt eines der ältesten und merkwürdigsten BHudcnkmale des gesammlen Scliwabenlan- des zum Ver k a uf ausgebolen, das alle S ch lo Is zu Meers- burg nämlich, das mit seinem „Belfricd" oder Donjun, dem sogenannten Dagoberllhurm, bis in's siebente Jahrhundert hin- aufreicht.

12.'i) Dem mulhmalslicheü ersten Verfasser des Till Eu- lenspiegel, dem vlaruischen Dichter Jakob vnn MaerInnI soll in Brügge ein Denkmal gewidmel werden. Zugleich hat die Akademie einen Preis ausgesetzt fiir die beste Lob- rede auf MaerlanI in Versen oder Prosa.

121) Unter der liürgerschafl Abensbergs fand ein Cir- culnr gegen die .Aufslrllung des .\ ven I i ns- D c n k m ii auf dem siigeiiannleii l'aradeplalz, ,, diesem so cnllegencn Platz,

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Anzeiorer für Kumle der deutschen Vorzeit.

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fern von allem Verkehr und entzogen dein Blick der durch- historischen Verein von Niederbayern das Gesuch um Auf- reisenden Kunstfreunde-, lehhaftesten Anklang, und es wer- Stellung auf dem schön gelegenen Platte vor dem Kegens- den die Unterschriften fast sämmllicher Burger demnächst dem burger-Thor einhellig begründen.

Inserate und ßekaiiiiliiiachuiiircu.

18) Berichtigung. In den ersten Theil meiner in d. J. ausgegebenen westfälischen Landes- und Rechts- geschichte bat sich eine Corruption des Teiles eingeschli- chen, die ich erst nach der Ausgabe des Buchs entdeckt habe und die dadurch entstanden ist, dafs ein Stellvertreter des gewöhnlichen Setzers sich nicht so gut wie dieser in den Correcturen meines Manuscriptes , das ich vorher in's Keine zu schreiben nicht wohl Zeit habe, zurecht zu finden wufsle. Er hat namlicli S. 297 gesetzt :

„Die übrigen Rechlssammlungen Justinian's wurden fast gar nicht gebraucht, besonders weil alles Kirchliche in den kaiserlichen Constitutionen seines Codex aus die- sem in den von der Geistlichkeit stark gebrauchten Tbeodosischen Codex übergegangen war." Das ist nun ein sehr arger Anachronismus, weil Justinian's Codex 104 Jahre junger ist, als der Theodosische. Obgleich ich aber eben deshalb wohl hoffen darf, dals er mir nicht auf Rechnung gesetzt werden wird, so halte ich doch für angemessen, ihn hiedurch friiher zu berichtigen, als es in einem Vorworte zum zweiten Theile geschehen kann. Die Stelle mufs nämlich in den gesperrten Worten heifscn :

„weil meist alles Kirchliche seines Codex in die- sen aus dem . . . Thcodosischen" u. s. w.

.\rnsberg, den 1. Juli 1860.

J. S. Scibcrtz.

19) In Scheller's Bucherkunde der niederd. Sprache kommt unter Nr. 94.^) eine Schrift Werner Truwracdt's iiber den Glauben und Gehorsam Abrahams (Rostock, 1547) vor. Es wäre sehr erwünscht, zu erfahren, wer dieser W. Truwraedt gewesen. Gefallige Mittheilung darüber wolle man an die Re- daclion des Anzeigers richten.

20) In Commission der J. Lu tzenberge r'schen Buch- handlung in Burghiiusen erscheint in wenigen Wochen auf dem Subscriptionswege :

Oeschichte der Stadt Burghansen In Oborbayern.

.\us urkundlichen und andern (.luellen bearbeilel \on Joli. Georg Bonifaz lluber, Docior der Philosophie etc.

21) Bei f. K. I.anz in Wrilluirg ist ersrliioncii :

Volkssprache und Volkssitte im Herzogtham Nassau. Ein Beitrag zu deren Kenntnifs von Jos. Kehrcin, Direktor des herzogl. nnssauischen Schullch- rerseminars zu Montabaur. 1. u. 2. Lief brosch. a 9 ngr. = 30 kr. rhein.

Dieses neueste Werk des als Sprachforscher so rilhmlich bekannten Verf. wird allen Freunden der Volkssprache und Volkssilte höchst erwünscht sein, da man nur Tüchtiges zu erwarten hat. Es erscheint noch im Laufe dieses Jahres voll- sttindig in 6 7 Lieferungen. Weilburg, im Juli 18ü0.

Jahresconferenz des germanischen Museums.

Die (iiti.sjiihrige L Oiit ereii /. (Ilt A u.s.sdi iis.se tiiitl IMIcitit des «rc rinn ii is cli eit Museums, an wolclier aucii alle mit Kli re nkarl e ii vcrseliene Freunde der Anslall Theil nehmen können, wird dahier

vom 13. bis 15. September d J. (nicht 17. bis 19.) abgehalten werden. Die llati|)tsitzun};en finden am 13. September Äloruens und l.'i Abends shilt, wozu alle Ehrenkarlciiiiihalier Znirilt habtüi , sowie zu den iremeinsaiiieii tasilichen Abcndnnlerhallungeii , die .schon am 12. September Abends 7 l'hr in der Karlhause beginnen Autii Kreiude, die sich der Sache an.schlierscn wollen, sind willkonimi'ii

.\iii nberu, am 20 ,lnli 1860.

Die Vorstände des german. Musemus.

Verantwortliche Redaclion :

Dr. Kieih. v. u. z. .\ufsel». Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Fronimann. Dr. Frhr. Roth t. S cli r c c K r ii.« i e i n.

Verlag der literarisch -artistischen Anstalt des gennanischcn Museums in Nürnberg.

U. £. Sct*alc1*iiclie Btichdnicliercl.

NÜRNBERG. Das Abonnement des Bliittiv*. w.'liln-.s alli* Monate trsiIiL-int. wird pinzjähri;; angenommen und betrugt nach der neuesten Fostconvention bei allen. Posliinitern und liui-hhandlunKeii Deutsch- lands inel. Oecttreicliä iÜ. 3<fkr. im ^4 tl.- FuCs oder "^Tlilr. preuis.

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Siebenter Jahrgang-.

18ÜÜ.

ORGW DES (iERMA\ISCHE\ MISEIMS.

August.

WisscuscIialHiclie Miltlieiluuireu.

Orts- eschichte. täilti' und Mäiktu.

ischichte. Ein Mlrlitlfceüi ^flaiiiiscrlpt zur Gesriilclite

IjlllltHVilH.

Von Dr. J. II. Custa in Laibach.

Unter die bedeutendsten Quelienschrirtsteller der Ge- schichte Krajns wird mit Recht Joh. G r eg. v. Thalberg gezählt, und es mufs nur bedauert werden, dafs noch Nie- mand es unternommen, die Biographic dieses verdienstlichen Mannes zusammenzustellen. Von seinen Werken ist die Mehrzahl ungedruckt. Unter anderen bewahrt die Bibliothek des Laibacher Üomcapitels ein interessantes Manuscript (4''\ unpaginiert, Lein«andhand), das eine wichtige Ergänzung zu desselben Verfassers 1714 zu Laibach im Druck er- schienenen „Epitome chronologica, continens res memo- rabiles nobilis et antiquissimae Urbis Labacensis" bildet. Dieses Manuscript fuhrt den Titel :

„Annales Vrbis Labacensis, Metropolis Inclyti Ducatus C'arnioliae. das ist Jahrsgeschichten der fur.sllidifn haubt Statt Laybach. Von Anno lüliü hi^ 1700. Dann Contitiuirt von Anno 17ÜÜ bis 17 (19) durch Johann Gregor Thalnitscher v. Tlialberg. J. V. Dr." Da bisher noch nirgends eine Nachricht hierüber veröf- fentlicht wurde, so halte ich es fUr angemessen, den In- halt dieses für die Gesch i chte K rain s überhaupt, dann für die S t äd teges r hie h te und riamriitlicli dir Ge- schichte vonLaibach wichtigen Manuscriptes kurz zu skizzieren.

Einem Vorworte ..An den eeneigten Leser- (4 Sei- ten), datiert vom 27. Dec. 1701, folfft auf S. 8 : ,.Punkta, worauf meistens gegenwärtige Geschichts-Beschreibung gegründet worden und deren erklärung in sich enthaltet:

1. Von Slaatssachen. 2. Religioos- uud geistliche Verrichtungen. 3. Geist- und weltliche. 4. Lust- barkeiten und crgölzuiigen der Invohner. 5. Frucht- uud Infruchtbarkeit . zeichen und wunder. 6. Man- cherley denkwürdige Begebenheiten. 7. Geburts- und Todesfalle, Personen von Qualitäten." Dann beginnen nach diesen Gesichtspunkten : ,.Joannis Gregorii Thal- nitscheri Carnioli Labacensis Aiinales vrbis Labacen- sis. Jahrgescbichten der fursti Haubt Stadt Laybach im Herzoglhumb Craiu von Anno 1660 bis 1700" (29 Blat- ter) ; darauf folgt die Fortsetzung von 1701 ..Deo Duce, Comite verilale" bis December 1718 (60 Blätter). In dieser Fortsetzung ist Thalnitscher viel detaillierter und erzahlt von jedem JIoikiIc mehr, al.s fnilicr von einem Jahr.

Nun folgen 11 unbeschriebene Blätter, und hierauf: „I'atroiii et Tutelares l'ariiioliae et Vrbis Labacensis per »iiigulos nienses distribuli (1 Blatt). „Nomina Episco- porum Labaceusium et eorum symbola"* (2 Blätter) ,.Relatio succinta de Episcopatu Lnbacensi" (3 Bl ) ,.liiscriptio(nes) Ambnlocri in medio monlis Labacensis" (4 Bl.) ,,Ad Ironologiam ("aesaris del Hipa . «dda- tur, f arniolia osia ("rayria" (IVi BL), (eine Beschreibung,

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil

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wie Krain und Laibach sinnbildlich dargestellt werden). ..Templa Labaceiisia" ('i Bl.) ..Kurze Beschreibung Laibachs' (2 Bl.) „Succinta descriptiu Templi Catlie- dralis Labacensis" (2 Bl.) Eine leere Seite; dann 9 Verse auf Laibach ('jBI.) ..Quatuor feslivitates publi- cae Vrbis Labacensis'' (IBI.)— Das nämliche, doch zum Theil abweichend, deutsch : ..Vier unterschiedliche offeiil- lichc herrliche feyerlichUeiten der Stadt Laybach zu unter- schiediicbea Jehresseileii, welch« ru^irlioh auf einen Saal gemaleii können werden" (IBI.) Sic! „Bedeutung

der beigefugten Kupferstiche, welche anzeigen glorwür- dige Krieg&lbalen der Craiuerischen Nation vnod merwUr- dige Geschichte. Zu der geographischen delineation des Crains (sie!) gehörig" (2 Bl.) ..Memurabilia et naturae portenta Carnioliae" (I Bl.) ..Cathalogus Librorum a Joe Gregorio Thalnitschero Carniolo Labacen&i compOGi- toruni" (l'j Bl.) Eine leere Seite. „Künstliche llallerey, welche in Laibach zu sehen" (in der Dom-, Franziskaner-, Capuziner-, .Augustiner-, St. Jacobs- und St. Michaels- Kirche).

Schon dieses Inhaltsverzeichnifs durfte einen Einblick geben in die Wichtigkeit dieser Handschrift, deren Veröf- fentlichung den Geschichtsforschern sicher erwünscht wäre.

Für heute niufs ich mich begnügen, schliefslich den „Catalogus" der von .]. G. Thalberg verfafsten Werke (als Beitrag zur Ouellenkunde der Geschichte Krains und zur krainischen Literaturgeschichte) hier wörtlich mitzutheilen :

„1. Patrocioium Lebacense. in 8. Edituni Labaci Anno 1689. 2. Rivus Lacrymarum, animae Christo compa- tieotis. Edit. Labaci in 8. Anno 3. ilisloria belli Fo- rijulieusis. Typo parata. -■- 4. Thesaurus Labacensis Culestis seu E.xercitia pietatis Coniraternitalis St. Corpo- ris X" Anno 1711. 5. Herum Labacensinm, libri quin- que, quibus Vrbis Labac. olim Aemonae origo, Situs, in- terior et exterior facies, Kudera. nionumenta, inscriptio- nes, natura soll, Imperium majorum, .Arac, fori, l'rospcri el sinistri eventus ennarantur. in folio. 6. Cypressns Labacensis, sen Epilaphia et iiiscriptiones Labacenses. in 4to. 7. Annales Vrbis Labacensis: ab Anno IG60 us- que ad Annum IT03. in 4lo. 8. Aiitiquilatiim Labaccn- sium epitome, seu Vrbis Aemonae vestigia antiquitalum, monumenta, Kudera et vetnst : opnm vesligin. in 4to. 9. Hisloria (,'atheilr. Bn.''ilicae Labacensis veteris et novae. in fol. 10. Chronicon Vrbis Labacensis. Idiomatc ger- manico. in 4to. II. Corona illustriiim »c eruditonim lurlilan gcnlis ("Brnioliae. in 4to. 12. Theatrum me- morlae Academicorum Liiilorum. in fol, 13, .Maricnale Carnioliae in 8. cnm iconibus Tractatus de Terramotu. Savus lluvjus. Ejus origo, cursiis, et Regiones, quos

aluit, percurendo uni><«rsam Camioliam, Partem Styriae, Croaliae, Slavoaiam, Bosniam et Serviam, donec ad Bel- gradura Reg. Serv. postquam 8U Milliaria germ. geomel. cursu suo confecerat, jungitur. Descriptum opere et stu- dio. — 14. Epitome chronologica (etc. Vgl. das Ein- gangs erwähnte Druckwerk). 15. Ectypon Bibliothe- cae i'ublicae Labacensis seu accuratn notitia ejusdem, conlinens Memorias Virorum Litteris illustrium inclytae gentis Cerniolicae.''

Albreelit Dürer'« Haus.

Das germanische Museum ist in jüngster Zeil durch Schenkung in den Besitz einer Albreeht Dürer und sei- nen Bruder Andreas betrelTenden , gnterhaltenen Perga- menturkunde gekommen, deren Inhalt nicht ohne alles Interesse sein dürfte. Enndres Tür er (im weiteren Verlaufe der Urkunde ist immer Thürer geschrieben), Bürger zu Nürnberg, quittiert seinem Bruder Albrecht Thürer wegen seines Anlheils an dem bisher gemeio- sam besessenen Uaose „zu ISürmberg vnnderlralb der ves- sten am Ecke an Ortolf Stromairs seligen haw(i gelegen", welches den beiden Brüdern aus dein Nachlasse ihres Vaters Albrecht Thürer seligeu und ihrer Jlutler Barbara (Familienname fehlt) seliger zugefallen war. Dafür, dafs Albrecht seinen Bruder völlig ausbezahlt hat, sind Zeu- gen und Siegler : „die ersamen und weisen Herren Wil- bald Birckhaymer des Rats und Lazarus Spenngler Kats- schreiber. Datum Mittwoch sannt katherinen der h. juiigk- l'raweu Abend, 1518" (Nov. 24). v. Sehr.

Herr llHnna von ^l'eieliMilorl'. KiXer.

Von Dr. Loch n er, qu. kgl. Sludienrcktor, in Ndrnberg.

Pirkheimer's Schweizerkrieg (bellum Suitense sive Helveticum) ist erst in der von Melchior Goldast 1610 veraiistaltetcn Gesamnitausgahe von Pirkheimer's Schriften erschienen, hierauf 1717 im dritten Band \oii Freher's Script. Her. Germ, und 1734 in dem zu Zürich heraus- gekommenen Thesaor. histor. helveticac wieder abgedruckt und endlich von E. Muiich in seiner nur zu einem Bande gediehenen Arbeit über Pirkheimer (Basel, 1826. 8.) in's Deutsche übersetzt worden. Müllncr, der in seinen Jahr- büchern beim Jahr 1499 davon spricht, hotte naiürlirh eine Handschrift vor sich liegen, da, als er die Arbeil anfertigte und sie dem Rath überreichte, Goldast's Aus- gabe schwerlich schon in seinen llftnden sein konnte. Wahrscheinlich wurde er auch über die, offcnhar in einer

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Anzeiger für Kunde der deulschen Vorzeil

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Ucileserlichkeit derjenigen Kandschrin, der sich Goldast bediente, wurzelnde Unrichtigkeit eines Namens sich aus- gesprochen haben, da er jn überhaupt den \N erth der Arbeit gering anschlagt und sagt: man erTahre nicht \iel daraus. Absehend aber von ihrem Werthe, da Andere gewir« anders urlheileu, wolle man einige Abweichungen, zu denen auch die eb^n angedeutete Unrichtigkeit eines Namens gehört, io's Auge fassen. So nennt Firkheimer nur sich als Hauptmann des Zuges, wihrend Mullner als andern Flaiiptmaiin den Wolf Pumer angibt und als Fähn- rich den Georg Kelzel; der Guldschiager Anlhoni Kreu- zer wiederum, der als Gleichzeitiger auch gehurt w erden darf, weifs von WulT Pumer gar nichts und nennt den Wolf Ketzel als Fähnrich. Die Hathsvcriasse sprechen zunächst nur von Firkheimer und nennen sonst keinen Namen. Nur erwähnen sie später, dafs auch Herr Hanns von Weichsdorf, der schon vorher iu der Stadt Diensten stand, auch als Hauptmann zu dem Zuge geordnet wor- den sei, lassen es aber ungewifs, ob er gleich mit Firk- heimer abgieng, der an Ilinimeirahrt (9. )Iai) in Ulm an- langte, wo ihn Kreuzer durchziehen sah, oder aber, was wahrscheinlicher ist, ob er eine zweite Abtheiinng, die zur Verstärkung der ersten nachgeschickt wurde, zu fuh- ren hatte. Firkheimer nennt nur einen einzigen Namen, den „eques auratus Johannes de Kaiersdorf", der unter Anderm zur Rechtfertigung der Nürnberger eine lange natürlich von Firkheimer nach dem Vorbild der Alten erfundene und ihm in den Mund gelegte Rede an den römischen König gehalten habe und von demselben nach- her ebenso wie er durch ein Geschenk ausgezeichnet wor- den sei. Von einem solchen Namen weifs nun aber we- der Mullner noch das Rathsbucb auch nur das Mindeste, und daher kommt es, dafs in der Erzählung von der Be- Iheiljguiig der Nürnberger am sog. Seh« aben- oder Schw ei- zerkrieg zwei Redaktionen ganz parallel, ohne von ein- ander Notiz zu nehmen, neben einander herlaufen: die, welche blofs die Firkheimer'sche Krzahlung bei Gold- ast etc. zu Grunde legen, und die, welche blofs die Mullner'schen JahrbDcher und die Rathsverlasse eingese- hen haben (Soden in d. Gesch. v. AlTallerbach, Marx u. a ) OiTenbar haben die Letzteren das bessere Theil erwählt. Denn jener eques auratus .lohanncs de ßaiersdorf ist eben kein anderer als der Hüter Hanns von Weiclisdorf (oder Weigsdorf), dessen Anfangsbiicbslabe. nach der auch in Bilibaldus und anderen Nomen beliebten Latinisierung, Beichsdorf oder Beigsdorf geschrieben und bei der bedeu- tenden Unleserlirhkeit der Firkheimer'schen llandsrhrift für den bekannleren Namen Baiersdorf gchallen wurde Ob es ein adeliches Geschlecht dieses letztem Namens gegeben habe, darf wohl ohnehin in Frage gestellt wer-

den ; jedenfalls aber war der Begleiter Pirkheimer's, der ihm, dem im Kriegswesen ganz unerfahrnen, nur juri- stisch und humanistisch gebildeten jungen Rathsherrn. als erfahrner Kriegsinann zur Seite gegeben wurde, eben je- ner Hanns von Weichsdorf. Er war aus schlesischem Geschlechte, war nicht nur schon verlier, wie bereits erwähnt, in der Stadt Dienst, sondern wurde auch, als 1500 der Schultheifs Wolf von Farsberg abtrat, an des- sen Stelle mit einem Sold von 800(1. zum Schullheifsen ernannt. Dieses .4mt bekleidete er bis 1503 und trat hierauf in kiirsachsische Dienste. (S. Stromer. Gesch. d. Reichsschultheifs. p. 93, wo in dem Cilat des Siebmacher. Wappenbuches die Zahl 172 zu andern ist in 72)

Schon in den Zeugnissen Über d. deutsche Mittelalter (I, 253 Anmkg.) ist auf eine ganz ähnliche Vertauschung in Lang's Gesch. Ludwig's des Bärtigen, p. 253 und in Freiberg's Gesch. d baierisch. Landsläiide, I. 391 hinge- wiesen worden, wo als Stuhllierren der Velime anstatt der Herzoge von Berg die Herzoge von Baiern (Bairn, Beim) genannt sind, ohne dafs die Verfasser auch nur ein leiser Zweifel ob der Möglichkeit angewandelt zu ha- ben scheint

Veri^rliiedeneM zur «leulMclien Hullurce- t«chirli<e.

Von J. Baader, Conservalor am k. Archiv, in Nürnberg.

1) F fa I zgra f R uprecht läfst Knallbuchslein los vor HerEOg Albrechts Wohnung

In einem Schreiben, das Anton Telzel zu Nürnberg im Auftrage des Rathes an die fünf geheimeu Rathe zu Schwäbischcn-Hall wegen verschiedener Buiidesaugelegen- lieiten am 20. März 1;)()1 absehen liefs, meldet er ih- nen auch einige Tagesneuigkeiten und unter Anderm den muthwilligen Streich, den Ffalzgraf Ruprecht, der Schwie- gersohn des verstorbenen Herzogs Georg des Reichen von Niederbayern, auf dem Reichstage zu Augsburg vor der Wohnung seines Gegners, des Herzogs Albrecht von Oberhayern, verübte Darüber lufst sich das Schreiben Tetzels also vernehmen :

,,Newe zeiltung Ist beyxnns die sag, « ie herizog Rup- recht kurlzllch hey nacht zu Auirspurg ouff der gassen gefareii vnd ein va|i mit zweybundert klaiiier messiner pUchslein zngericht vnd meinem gnedigen herro hertzog Albrechten für die llerberg kommen, vnd daselbst die piichssen, So mit Bappir geladen gewesl. anzinden lassen Do soll ein solch prasseln worden, du sei- ner gnaden gemnhel vnd die Jnniren furslen vnd furstin ser erschrocken, auch die Burger In der Slat vnd ny- mand gewisl. was das gewest ist. haben sich des bey

Zustände.

.\llgemeine

Kultur-

iii9l,lnde.

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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konigclicher mayestat beclagt, die soll des nicht gefal- lens gehapt haben etc.

2) Kaiser M axi m i lia ii"s I. Gärtner nimmt Unter-

richt bei den Gärtnern zu Nürnberg. Im Jahre 1503 schickte Kaiser Maximilian seinen Gärtner Peter von der Pnt nach Niirnbcre, nm bri den dortigen Gärtnern Unterricht im Säen und Ziehen der Tannen und Föhren zu nehmen. Auch gab er ihm ein Empfehlungssehreiben an den Kalh mit. Dieser liefs Pe- tern von der Pul durch die Sladt- Gärtner die nolhigen Anweisungen im Säen und Pflanzen geben, und bewilligte ihm. als er einen Metzeii Saamen verlangte, zwei Melzen guten Saamens. Durch Schreiben vom 14. Jliirz 1505 wurde der Kaiser hiervon in Kenntnifs gesetzt.

3) Der Rath zu Nürnberg schickt dem Herzog AI brecht von Bayern zw ei Holz- u. F cid m es ser.

Im Jahre 1507 verlangte Herzog Albrecht von Bayern vom Rathe zu Nürnberg zwei bestellte Holz- und Feld- messer, die die Forsten und Wälder um Hiltpoltsteiii, Haideck und Allersberg ausmessen und schützen sollten. Am Freitag nach Matthiä fertigte der Rath dieselben an den Herzog ab ; der eine war ein Bauersmann, der ,,nach dem anslagcn vnd auszaigen des Sails oder der schnür durch langen geprauch des Messens kundig war," und in der Umgegend Nürnbergs schon viele Forsten, Wal- der und Felder gemessen hatte. Der atjderc war ein Bürger ans Nürnberg, der „au|i der kunst der Geometria weld, vorst vnd holczer, Es sey aulT berg oder tal, doch souer das man dieselben holczer gcrings vnibziehen vnd gcen müg". zu messen und auszutheilen verstand und ob seiner Kunst sehr gerühmt wurde. Eigen bestellte Holz- nnd Feldmesser aber hatte der Rath nicht; das erklart er in seinem an den Herzog gerichteten Schreiben.

4) Wein und Brot als Urkunde*).

In früheren Zeiten geschah es sehr hiinfig, dafs die deutschen Kaiser ihre Briefe an die Reichsfürsten und an die übrigen Reichsstflnde etc. durch <lie grüfseren Reichs- städte, die vielfache Vcrbindniigeri im Lande halten, be- stellen liefsen. Nürnberg hat diesen Dienst gar oft ver- richtet.

Im Jahre 1507 sollte es auch einen Brief des Kaisers an Herrn Friedrich, Schenken zu Limpurg, be.-itellcn. Der Bote aber traf den Herrn nicht zu Haus, und gab darauf den Brief dem rflegcr zu Speckfeld, von dem er eine Eniplangsbestatiguiig verlangte. Statt derselben gab ihm

der Pfleger einen Becher mit Wein und eio Brot zu Ur- kund Diesen höchst seltenen Fall constatieren wir durch nachfolgenden, einem gleichzeitigen Copialbuch entnom- menen Eintrag :

..Hanns Peck der pol hat bcy seinen pflichten ange- sagt, das er am Suiitag nach Sant Augustins tag deu 21. Augusti Romischer königlicher Jlayeslat vnnsers Al- lerguedigisten herrn brielT an herrn Fridrichen, Schenken von Limpurg, verlautend, dem Pfleger zu Speckfeld ge- aiintwurt vnd aiiier vrkund begert, darauff Ime dcrselb pfleger geanntwort hab, sein Herr sey nit vorhauden, wol Im den zufügen, vnnd Im ein pecher mit wein vnnd ein prot darfür zu vrkund geben. Actum der ansag am pfintztag nach Egidy 1507.''

•) Vgl. Grimm, «1. Wörterbuch, II, 274 f. unter Boten- brol. D. Kfd.

Die $!»elilut>Iit von lieitanto.

Von E. Weiler in Zürich.

Für den Geschichtsforscher wird es immer von hohem Interesse sein, die alten Zeitungsberichte, diese Akten- stücke der Zeit, welche meist von Mitbetheiligten jener KricgsalTairen ausgiengen, selbst kennen zu lernen, selbst zu studieren. Man schrieb solche Dinge damals nicht von Hörensagen und einer dem andern nach, wie es heut- zutage so häufig geschieht.

Ueber die berühmte Schlacht von Lepanto habe ich in Nr. 24 des ..Serapeum" 185'J drei Berichte genannt; aber das so grofses Aufsehen machende Ereigniis liefs es nicht bei den wenigen bewenden. Was mir weiter noch bekannt geworden, will ich hier auffuhren, und zwar zu- erst das in Prosa, dann das im Volkslied, welches zum Bankelsängertoue ausgeartet war, Gegebene.

Ware vnd Eygendtliche Abeontcrfoytüng des gar wun- derbarlichen Siegs, so die Venediger, mit hillT <les ßapsts vnd des Königs au|i Hispanien, wider den Turcken er- langt haben, aulT den vij VVeinmonals dises 1571 Jars. Am Ende: Gedruckt zu Basel bei ChristolTcl von Sichem Formschneider, o. J. (1571). Folioblall mit Holzschnitt (Schlachliirdnung der Flotten).

Aigenlliclie Conlriifactiir der gewalligen Niderlag deji Türeken Armada, so ausser de|i Blorhafons Lepöto nit weit Lülzolarj, von der Rom. Spanische vn Venedi- sche Armada, an|i Gotlicher hilf erlegt worde, de 7 Oc- tobcr Ao. 1571. Am Ende: Zu Augspnrg bey Hans Ro- gel, Formschneider, o. J. (1571). Folioblalt mit Holz- schnitt (die Schiffe in Schlachtordnung mit ihren Namen).

Der Christen gewaltiger vnd vuerhorler Meersirir, den VII. (»ctobris, im MDLXXl. Jar, VI. Meil vmb (.'ortzolari geschehen. Am Ende : Mit Gnad vnd Freyheils druckt« zu Wien Blasius Eberus, in depLflmbl Bursch, o.J.(l571).

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil

OSO

Füliublatt mit Holzachuitt (Karte des „Yeuedig Mer" mit dem Kampfe der Flotten.)

WarhafTte Coiilraractur, der Herrlichea gewaltigen viind wolgerusten grossen Venedischen Galleen, zum gebrauch viid Schlachten des Meers: Newlich eygeiitlich enlworf- fen vnnd verfertigt, sampt aller jr zugebor, für alle die jenigeii. so wejt vnnd fern des Meers erkaiidtnus nit bewust, sich deren erlustigen zusehen. Welche rii|i 1571. Jar, wider den Erbfeind der Christenheit des Turcken, zugerichtet gemacht vnnd gebraucht worden, deren sie in jrer Schlacht, sccli|5 zum angriff voran geschieht, vnd dermassen mit jrem grossen Geschütz, so gewaltig vnd wolgelrolfen, voigcnills mit jrem iiachdruck, durch gnad vnd beystand deji Allmecliligen Gottes, die Victorj vnd Syg erhallen, o. 0. u. J. (Nürnberg, M. Weygel, 1571) Folioblatt mit Holzschnitt, ohne Text.

WarhalTtige Abcontrafactur, der Herrlichen vnd ge- waltigen grossen neOwen Venedischen ISaue, genandt Gal- lion , dejigleichen zuvor nyemals gesehen, yetzt aber im Jar 1571. Wider den grewlichen Erbfeind der Christen- heyt, zugericht vnd vollendet worden ist. o. 0. ii. J. (1571). Foliobiatt mit grofscm Holzschnitt (ein zwei- masliges ScbifT). Der untere Theil abgeschnitten, viel- leicht auch ohne Te.xt. Neben dem kleineren Jlaste ri'chts : Vento ührese Fuora Bunete.

WarhafTtige Beschreybung de|5 Glücklichen l'rciden- reichen Wasser Sigs, so die Christenheit erlanget hat an dem Tiirckischen Erbfeynd, den 7. tag Octobris, Ajino 1571. M.D.LXXI. o, 0. (Basel, S. Apiarins). 4 Bl 4.

Ain New Lied . . . zn ehr den Hochlii|)licli<-n (bri- sten wider der TUrcken Armada Vicioii vnd Sig . . . Durch M. Auguslinum Neser. Augspurg, Philipp Vlhart. o J. (1571). 8 Bl. 8. In Berlin.

0 reicher Gott in deinem thron.

Ein schön New Lied von der christlichen Sigschlacht auf dem Meer den 7. Octobris 1571. In Bruder Veitten Thon. Augspurg. 1571. 8 Bl. 8.

Zur CäeMchlrlite der .TlnMikiiiMtriiiiieiitc.

Van K. v. Bettberg in München. (Fortsetzung.) Die Schalmei unterscheidet sich von der lilocklliite durch das Mundstuck und dadurch, dafs die Schallmnndung erweitert und ausgeschweift ist. In der Schedeisch. Chron. (1403) und in Dilrer's Bdz. 45 hat sie am Mundstücke eine Kapsel. Wie die Blockflöte hier und dn, so erhalt auch die Schalmei unten 1 oder mehrere sogen. Scblösacr oder Schlüssel und heifst dann Tommer oder Bombard. So-

dann kommt bereits im Weifskunig, aber noch nicht bei Durer, das sogen. Krnmmhorn vor, eine unten stark gekrümmte Schalmei mit Kapsel am Mundstuck. Auch jetzt begegnen wir noch dem i'la t e rspiel, doch war es nur ein gemeineres Instrument, denn bei Durer, wo es bei- ISuhg (imKf. der Salyrfamilie 1505, B. 09, Bdz. S 1. 14. 29 u. Ehrenpf. ) stets gerade ist, kommt es nur in den Händen von Bauern und Satyrn, im Weifskunig aber, wo die edleren Instrumente fast sämmllich vertreten sind, gar nicht vor; auch scheint es bald wieder abgekom- men zu sein, da es z. B. in Mich. Praetorii synlagma music. (Wolfenhltl. 1019), welches uns eine llauptquelle für die 2. 11. des 10 Jhdis. ist, und .worin doch der Luscinius vielfach benutzt ist, nicht mehr vorkommt Uei- lauhg wurde jenes Krummhorn beim Blasen so gebalten, dafs die Schallmündung nach oben gerichtet war, das ge- rade aber wie alle übrigen Flöten, welche von oben geblasen werden. Die Sackpfeife mit zwei Stimmern kommt im Weifskunig nicht, sonst aber oft vor, z. B. in Ma- nuels Todtentanz und namentlich bei Durer, aber nur in den Händen von Hirten (Hdz. 14. 29; im Marienleben, B. 78. 85; Kf B. 91); und wenn sie auch neben einem Engelein in der heil. Familie, Hz. B. 97, erscheint, so ge- schieht dieses nicht ohne humoristische Beziehung und jenen gemüthlich-scbalkhaften Nürnberger ^^■itz, welcher auch unsern Dürer so gut kleidet. Die kleine Hand- orgel. welche der Spieler auf dem Schoofse halt, kommt auch jetzt noch vor (Sched. Chr. und Rdz. 14), doch rüunitesie nach und nach der weiter ausgebildeten S tan d- orgel (Positiv) und der noch gröfseien. eigentlichen Kirchenorgel das Feld, welche nun namentlich durch die Erfindung der sogen. Registerzuge und durch die Verbes- serung der Blasbälge und Windladen vervollkommnet wurde. Im Weifskunig sahen wir bereits eine Zimmcr- orgel mit Pedal, deren Balge jedoch von einem Gehulfen aufgezogen werden. Die besten Kirchenorgeln von Konr. Hotenburg (um 1495) halten um diese Zeil die Barfufser- kirche zu Nürnberg, die Kapitelskirche zu Bamberg und die gröfsle, von H. Kranz 1499 erbaut, der Blasiusdom in Brauiischweig. Was die eigentlichen Klangwcrk- zeiigc betrifft, so rinden wir neben der Manllromnul, die eben seit dem 14. .Ilidt, , ohne Unterbrechung, ihren be- scheidenen Gang bis auf unsere Tage fortgeseUt hat und aniser dem Ambos, Topf, der zwei- oder mehrfNchen Klapper, dem Cimbel- oder Glockenspiel u. s. w., die Luscinius eben auch mit abbildet, die aber wol lu allen Zeiten gelegentlich mit einem Ton ausgehniren ha- ben, namentlicb den Triangel, der mit 3 Hingen behiingt, aber noch an allen 3 Erkeo geschlossen ist (Weifskun. ; lldtchn. der h. Farn v Hnnr 1509 zu Wien : lief» 3.

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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63) und neben der llandtrommel, die in gleichem Range mit Blociiflote nnd Sackpfeife in Durer's lldz der Engeiltonigio (^B. lOi) wiederum humoristiscli von einem Engel geschlagen wird, die gröfsere Trommel (Baiti- hausbild, Kdz. 14. Ehrenpf. , auch Weifskun). welche aber noch keinen Schutzreif um das Fell hat, doch be- reits zur Förderung des Klanges über der einen Flache 2 Schnüre, welche spitzwinkelis: zusammenlaufen : so auch neben der flachen Handpauke (Tamburin) mit Blechschei- beo oder Schellen im Rand (Ehrenpf.) die fortan meist paarweise auftretende aröfsere Kesselpauke (Weifskun , Rdz 37, Ehrenpf.). oft mit flatternden Tüchern iinibnndpii, dazu 2 Schlägel« je mit 3 runden Knöpfen, wie an den Filgerstähen Unter den Saiteninstrumenten, welche geschlagen werden, hat die Laute bald die halbe Bim-, bald die halbe Eiform mit nur einem Schalloch und stark zuruckgebogenem Kragen, in welchen die Wirbel von der Seite eingedreht sind ; manchmal ist bei der Eiform der Hals lang und der Kragen nicht so stark zurUckn-e- bogen, auch die Besaitung mehr beschiinkt (Weifskun., Hz. V.Dürer, B. 97 147; Rdz. 14. 38 etc.) Die Harfe kommt noch klein vor, doch schon in der Schederschen Chron., im Weifskun., ÜUrer's Marienleben, B. 95 und Rdz. H) ist sie so weit gestreckt, dafs sie von nun an zwischen den Knieen auf den Boden gestellt wird. So- dann begegnet uns bereits im Weifskunig das Klavier, dessen verschiedene Arten als clavichordium, clavicithe- rium, virginale und clavicimbalum (letzteres mit senk- recht gestellter Besaitung) unterschieden werden. Es hat im Allgemeinen die üufsere Form eines länglichen nachen Kästchens, das auf den Tisch gestellt und dessen Deckel aufgeschlagen wird, so dafs man die Besaitung sieht; auch das Hackbrett in einfacherer Form tritt auf mit parallel neben einander über ein Kästchen mit 2 Schallochcrn über 2 Stegen aufgespannten Saiten, die statt der Tasten mit zwei Stabchen geschlagen werden. Die Bauernleier, welche wir schon am Schlüsse des vorigen Zeitraums mit einer hohlen Walze versehen sa- hen, kommt auch jetjt noch, ohwol mit reicherer Kenais- sance- Verzierung ausgestattet, in der früheren flachen Lauten-Form mit dem Bade vor. Das Trumscheit, in der Regel ein- oder zweisaitig. kommt doch auch dreisaitig vor, wie z. B. im Weifskunig. Die (je ige kommt zum Thi'il noch dreisaitig, wie in Dürers Hz des Bades. B. l'iS, nnil in einer lldzchn. zu Wien um 1508. vor, doch auch fnnfsnitig (Bratsche oder Allgeigc, Rdz. 14), und beide Arten in Itürer's Ehrenpforte. Sie (wie auch die Bouernicier) nähert sich bereits doch noch mit ebenen Flächen, der Form unserer heutigen Geige, nur ist der Kragen noch flach, kleeblottförmig

und die Wirbel sind von oben eingedreht. Im Weifskun.

aber, i'beiitalls funfsaitig, hat sie, was damals noch neu

und vornehnier sein mochte, bereits einen Ansatz zu der

später noch mehr ausgebildeten sogen. Schnecke, die

Wirbel an der Seite.

(Schluls folgt.)

j.it) *«4 '

ItHM Kirrlien -Portal <ler Abtei Pelem- haiiMeii*).

Von V. Krieg-Hochfe I den, grofsh. bad. General, in Baden- Baden.

Der Freund und Kenner alter Geschichte und Kunst llndet, wohl nicht ohne Ueberraschung, mitten in den rei- zenden Gärten zu N e u -E b e rst ei ii im Murgtbale. an riner der Zwinger-Mauern dieser Burg, das wühlerhaltene Kirchenportal der ehemaligen uralten Abtei Petershau- sen hei Konstanz.

Die Liebe Seiner Königlichen Hoheit des Grofsher- zoges Leopold für vaterländische Denkmäler hat eine reiche Sammlung sehr gut erhaltener Glasgemälde. ^^'af- fen, Elfenbein - Schnitzwerke und Metall-Arbeilen im Rit- tersaale zu Neu-Eberslein aufgestellt und ein kleineres Gemach mit trelTlicheii Oelgemälden aus der oberdeut- schen Schule geschmückt.

Für die Werke alter Skulptur, welche bei dem noch immer häuligen Abbruche aller Gebäude der Zer- störung wohl schwerlich entgangen wären, boten der in- nere Burghuf und die in Garten verwandelten Zwinger sehr angemessene Stellen. Und so gibt denn daselbst mancher merkwürdige Stein nicht nur von der Kunst- ferligkeif längst vorübergegangener Zeiten, sondern auch von der damaligen Lehens- nnd Anschauungsweise der Menschen selbst ein lehrreiches Beispiel-.

Bischof Gebhard 11. von Konstanz begann im .lahre 983 den Bau der Kirche nnd Abtei P e t ersh nuse n . und am 28. Oktober 992 weihte er die erstere zur Ehre des heiligen Gregor ein.

Gebhard war der jüngste Sohn des Grafen Ulrich von Bregcnz, wurde in der Domschnle zu Konstanz er- zogen und nach dem Uiugange des Bischofs Gaminolf im .lahre 980 zu dessen ^nchfolger crvviihlt. Eine sei- ner ersten Verrichtungen in der neuen Würde war die

*) Das hier Milgollicille i.*! ein Au.^izng einer im J. 1802 nur in wenigen E.vcinplnrcn erschienenen, nicht in den Buchhandel gekommenen Druckschrift, welche uns von dem Herrn Verfas.icr pilljgst milgelheill worden ist. Bei der Wichligkeil i\pit bciiirncliencn Kiinsldenkinal» durfte ein neuer nnd auch für einen grolseron Leser- kreis zugänglicher .\bdriick sicherlich von \Vprlh sein.

.\nni. d. Red.

Hililcndo Kuns B.iuknnst.

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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Stiftung des Beiiediklinerkloslers Peter sha u seu. Im deo Bau mogiicbst bald zu vollbriugea, verwendete er diejenigen seiner Leibeigeoen, welche Handwerke iriebeu. bei demselben und schenkte ihnen dafür die Freiheit vum Leibfalle.

Bischof Gebbard suchte überall die Rechte seines Bisthums tu h ihren und dessen Einkünfte zu vern)ehren: dabei aber war er auch ein Vater der Armen und der freigebigste Woblthäter seiner frommen Stiftung, welche schnell und freudig emporbluhte. Er starb am 27. Au- gust y9t> und wurde in der Kirche von Peter.-'hausen zur Erde bestattet, wo man ehedem folgende Grabschrift las: Uebita pars terrae falleutia tempora sperne, Et memorare viae, quam testatur ciuis iste. Gectis honor nostrae jacet hie, gentis dolor, atque Pracfuit hie urbi, cuucto sed profuit orbi, Hancque Deo sedem templi fuodavit et aedem. Parti terrenae Deus ignoscens miserere, Redde vicem justae, quia te dilexerat iste.

Das .\ b t e t g ebau d e wurde nach ihm. wahrend des eilflen und der ersten Hälfte des folgenden Jahrhunderts, erweitert und mit Knnstschitten bereichert, tl39 aber durch eine Feuersbrunst völlig zerstört, wobei Viele von den Lmwohneru des Klosters an den xu reitenden Kost- barkeiten die gewissenlosesten Diebstähle begiengen.

Der Abt, unter welchem dieses Unglück die Peter«- hauser traf, war Konrad I, gewählt 112T und gestor- ben 1164. Er hatte in den Zeiten vor dem Brande mit aller Thütigkeit an der Erweiterung und Verschönerung seines Stiftes gearbeitet, und eben so eifrig betrieb er hernach die Wiederherstellung desselben.

Im Jahre 1162, am Vorabende des Himmelfahrtstages, wurde der Grundstein zum Wiederaufbau der Kirche gelegt, und zwar auf der ^orgenseite, wo sich, abwei- chend von den gewöhnlichen kirchlichen Anordnungen, das erwähnte Portal erhob. Den Namen des Werk- meisters hat uns die Chronik aufbewahrt, er hiefs We- zilo, war aus Konstanz und hatte früher die niederes

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. sein Name ist flieh über dem

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geistlichen Weihen*); Thurslurze tjn^ehauen.

Der Itundbogen, die mit vierecltigen Pfeilern abwech- selnden Säulen in der Erweiterung der ThurulTnung:, die zierlichen Kapitale und der reiche Figurenschmuck, in Lebereinstimmung mit der oben gegebenen Jahreszahl, weisen auf die Blüthezeit des romanischen Bausti- les hin.

An dem Portale von Pvtershausen ist aber der Schmuck strenger und ernster. Die Perlschuure, Blät- ter und Arabesken- Gewinde, wie die bei andern Gebäu- den jener Zeit so häufig vorkommenden Nestelknupfun- geD, sind durch Figuren in ganz- und halberhabciier Arbeit ersetzt. Nur ein einziges, indessen sehr geschmack- volles Arabesken- Gewinde zieht sich am Innern Halb- kreise des BundTeldes hin. Die flachen horizontalen Lei- sten unten und oben am fbürsturze , wie die bogenför- migen im obern Rundfelde, sind, statt alles Schmuckes, mit schönen tiefeingehauenen Buchstaben bedeckt, welche leoninische Verse bilden, mit dercu Lesung wir uns wei- ter unten beschäftigen.

Das halbkreisförmige Rundfeld wird auf seinem äus- seren Bande von den er\^ ahnten Arabesken umfafst, im Innern aber durch bogenförmige Leisten (von gleicher Breite, wie an dem Thursturze) in drei kleinere Felder getheilt, deren mittleres das oben und unten zugespitzte, BUS der Durchschneidnng zweier gege/i einander gerichte- ter Kreisbogen entstandene bekannte mystische Ovnl zeigt. Die beiden andern Felder, rechts und links von dem- selben, bilden dreieckige symmetrische Zwickel. Alle drei Felder sind mit Figuren in halb erhabener Arbeit geschmückt.

Der breite liurizuntale Thürsturz, in kleine Ge- simse und Hohlkehlen abgeschrägt, zeigt auf seiner vor- deren Fläche eine Reihe kleinerer Figuren; seine untere, gegen die Schwelle gerichtete, wird von einer reichen Arabe>kenbortc ganz bedeckt ; sie erinnert an jene gleich- zeitige, welche den prachtvollen Erker auf dem Try- fels umzieht.

*) Paulalim de die in diem basilica S. GregoHi extruendo reformatur, Wcmilone quodam de Constancia ex cle- rico opifice. Das Chronicon Pctcrshusanuni in Mone's tjuelleniRmml. fUr die baditche Landes-Gesch. I, 170.

Zwischen zwei u le ns teil ungen zur Rechten und Linken der ThUre treten die mehr als lebensgrofsen. sorg- faltig gearbeiteten Bildsaulen des heiligen Gregor, als des Patrons, und des heiligen Gebhard, als des ersten Grunders der Kirche, bedeutsam hervor und verleihen dem Ganzen einen ruhigen, erosteu Charakter.

Betrachtet man die Ve rhältniss e des Baues, nament- lich jenes der Saulenschäfte, in ihrer Höhe zu ihrer Dicke genauer*), so sieht man deutlich, wie wenige Jahrzehnde später bei den reichen Kapitalen und Sänicnfufsen die allzugrofse Hohe und Dünne der Schäfte sich dem Ge- schmack fühlbar machen mnfste. Hieraus ergab sich die Uebereiiianderstelhing kürzerer und somit verh^illnifsmas- sig dickerer Schafte, wie wir sie in der Uebergaiigspe- riode, am Anfang des 13. Jahrhunderts linden ; eine An- ordnung, die sich aber nicht lange erhielt, und durch die viel angemessenere Zusammenstellung vieler und dunner Schäfte zu jenen mächtigen SäuleubUndeln ersetzt wurde, welche einen der Grundzlige der eigentliiimliclien deut- schen Bauweise bilden.

Einen andern Uebelstand, den Mangel an Licht, der mit den kleinen Fensteröffnungen des romanischen Bau- stiles verknüpft war, und die Mittel, wie man ihm gegen Ende des 12. Jahrhunderts abzuhelfen versuchte, werden wir weiter unten, bei Betrachtung der Bildwerke, näher in's Auge fassen. Das Material des Portals bildet die schone grünliche Molasse der obern Seegegend, welclie leider dem Verwittern sehr unterworfen ist.

*) Hier niuls bemerkt werden, dafs die nl enschaf l e, die sich gegenwärtig an diesem Denkmal befinden, nicht die alten u rs p r li ng 1 i c li cn .sind. Diese mufs- tcn wegen bedeutender Schadhaftigkeit durch neue er- setzt werden, welche etwas zu dUnn ausgefallen sein mOgen, wie sich aus dem, für sie allzuweilcn Hals- bande des alten Kapitales nachweisen lälst. Aber auch selbst nach dem Durchmesser dieses lilzlern zu nrthei- len, waren sie immer noch sehr dnnn. Auch die obern doppelten Platten Ober den Kapitalen sind nicht mehr die ursprünglichen, ja diesen nicht einmal unmillelbar nacligebildcl, weil sie die ersten und letzten Worte auf den beiden nhern Leisten verdecken, was in der er- sten Zeit nach dem Baue unmöglich der Kall sein konnte. (Scblufs folgt.)

(Hit einer Beilage.)

Verantwortliche Redaclion :

Dr. Kreih. v. u. z. Aufaefa. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Frommann. Dr. Frhr. Roth v. Schreckcnsle in.

Verlag der literarisch -artialiachen Anstalt dea germaniachen Museums in Nürnberg.

U. E. S eb nl d'Hche Btichdriickcrel.

BEILAGK ZUM ANZEI(;Kn FÜR Kl\DE DFU DECTSl IIE\ VOItZEIT.

1860. 3? 8. * Augiisl.

Chronik des germnnisciKMi Museums.

Die Fnrslen-ConferenF.en zu i)ailcn-B»deii und Teplil/.. die Trinksprilclie bei EröfTnung der Eisenbahn von Wien nach München und so manches andere deutsche >Vorl, welches in den lelzicn Monaten laut gesprochen und lesrrlicli genup ge- druckt worden, bercililigen uns woi, mehr noch als Srliiller- feier, die gleich einem Triumphwagen voraniog, fest daran zu glauben, dal's die deutsche Einheit doch etwas mehr sei, als ein bloi'ses Phanlasiebild, und dafs ihre geistige Kraft bereits auch greifbare und materielle Kräfte in Be- wegung gesetzt habe. Wem kann aber diese von Fürsten und Völkern Deutschlands so laut ausgesprochene Einigungs- bestrebung erfreulicher und willkommener sein, als gerade dem g'-rmanischen Museum, auf dessen mit dem deutschen Ad- ler gezierter Fahne das Motto sieht: „Durch Einheil stark" ? Erst mit dem starken Yolksbewulstsein der Einheit, sei es auch nur Zusammengehörigkeit, wird das germanische Katio- nalmuseum aus der Holle eines Stiefkindes, als welches es bisher von allen deutschen Staaten ohne Ausnahme angesehen und unterstützt worden ist, in die eines rechten und leibli- chen Kindes des deutschen Vaterlandes übergeben und dann als solches auch so genährt werden, dals es seine ganze Kraft und Thdiigkeit auf die Entfaltung und Hurchfülirung seiner grofsen Aufgabe wird verwenden können.

Zum Zwecke einer schnelleren Uebersicht über die Samm- lungen des germanischen Museums fiir die besuchenden Frem- den ist ein kurzer Leitfaden mit Holzschnitten als „Fremden- führer" unter der l'resse, wodurch auch für das Personal des Museums einige Erleichterung eintreten wird. Ein grofser Grundplan der ganzen Karthause, bereits fertig, wird diesem Führer beigegeben.

Mit freudigem Dank können wir melden, dafs, obgleich Se. Konigl. Hoheit der (irolsherzog von II ess c n - D a r m sta d I schon \(M) fl aus seiner l'rivatchatouille jahrlich beitragt, aus der Landeskasse des Grofsherzogtliums ein gleicher Beitrag für 1860 eingezahlt worden ist. Eine weitere erfreuliche Bei- hulfe ist ein im Anltrage Sr. Durchl. des Landgrafen vonllcs- sen-Homhurg uberniittrller wiederholter aufserordentlicher Beitrag von .'i.'j (1. Herr Dr l'aulus Melchers, Bischof von Osnabrück, gewahrte eine Unterstützung von lOThIrn. und der Magistrat Frankcnherg (Sachsen) eine gleiche von 5 Thirn. Jahrliche Beiträge zeichneten : die Amtsversaninilung der Stadt Schw. Timünd mit 11(1. und der Stadt W a I d .s ee mit ir» fl. und die Freimaurer-Loge in Freiberg mit 'J ThIrn. Ein bedeutender Zuwachs zu den Jahresbeiträgen wurde von der I'negschaft Berlin angemeldet.

In Schriftcnlausch mit dem Museum ist neuerdings ge- treten :

die oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde

in Gie fs en, die rmnlandische Gesellschaft der Wissenschaften zu Hcl-

s I ng f 0 rs.

Eine neue Pllegscbafi würde in Speier errichtet.

Der jüngst erfolgte Tod des l'nivers.-Prof. Dr. J. G. L. Kusegarten in Greifswald laist das Museum leider schon wieder den Verlust eines Gelehrtenausschufs - Mitgliedes be- klagen.

Den Empfang nachstehender Geschenke bescheinigen wir dankend :

I. Für das Archiv.

Johann Christian Hütter, Vergolder, zu Nürnberg:

1771. Kaufbrief <l. Job. J<](liic. Ililteprandl. 1G70. I'gm.

1772. Lehnbrief d. Markgr. Christ. Ernst v. Brandenburg. 1670. I'gm.

1773. Lehnbrief d. Markgr. Gg. Fried. Karl v. Brandenburg für Joh. Chr. Clevc. 1727. Pgm.

1774. Lebnbrief d. Markgr. Gg. Friedr. Karl v. Brandenburg für Zach. Volmar. 1727. Pgm.

1775. Lehnbrief d. Markgr. (Ig. Friedr. Karl v. Brandenburg für Christ. Engelh. Beck. 1728. Pgm.

1776. Kaufbrief d. Zachar. Volmar zu Nürnberg. 1728. Pgm.

1777. Lehnbrief d. Markgr. Friedr. v. Brandenb. 1737. Pgm.

1778. Lehrbrief für Bcnj. Sigism. Bielitz in Dresden. 1733. Pgm. Nebst Attest. 17r)7. Pap.

1779. Lehrbrief f. J. Wolf Seeberger a. Redwitz. 1771. Pgm. Dr. F. A. Reurs, qu. Professor, in Nürnberg :

1780. Urkunde des Bischofs Wolfram v. Wurzburg. 1331. Nrue P.ip. ,\bschr.

M. Straurs, Optikus, zu Schwabach:

1781. F^hevertrag zwischen Gaudcnz v. u. z. Wcichs u. Ma- ria Preniliii. 162.'!. Pap.

Fr. E. Amthor, k. s. Advokat u. Notar, zu Waidenburg :

1782. Sprürlibrief mehrerer CandiiiKi r d Duniklrclie zu Ue- gensburg. ]2ri2. Pgm.

1783. Stiflungsbrief d. Nicia» auf der Wog für d. Kapelle i. den Zwolfboten a. d. Brunnleite. 1314. Pgm.

1784. Kaufbrief Conrads d. Ilegnein u. Heinrichs d. .\ingiih- lig für F^lsbel d. Saulbcrgerin. 1.348. Pgm.

1785. Kevers Werners, Bereitirs d. Aebtissin Elspct v. Nie- dermunster, üb. d. ihm vcrl. Srhcrgrnamt. l'lti'.). Pgm.

1786. Lehenrevers Conrads d. Engelhofers für Muri|uart Zoll- ner v. Hotenslnin. 138S. Pgm.

C. A. Krag', lliiuptmann b. d. Infanterie, in Kopenhagen :

1787. Lilirlirict d. Gililemi'iKirr d. M.itrrijili.<tcn-Gildc in iler- lin f. Mnrt. Friedr. Nidiiling. 17 >i'. l'gi"

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Anzeiger für Kuiiiie der dfutschoii Vorzeit.

292

1788. Lehrbrief d. Gildeineisler d. MateriRllffeo-Gilde in Ber- lin für ras|inr rhrisliaii Dollie. 1732. Ppm.

Ernst V. Braun, Archivar, zu Allenliurg :

1789. Vericiclinifs der im Kaihsarchiv lu Aitenburg befindli- chen Original -llaiipliirkuiiden.

Engelhardt, Kechtsrath, zu Nürnberg :

1790. Zehenibeschreibung v. Pörhilsch, Prinicrsdorf etc., nebst Regierungsbescheiden. liiSl. Pap.

H. Ij. V. Proeck, (IIxTslIitnlcnant n. D., lu Guben:

1791. Funfiindj'wan/.ig .\klenslucke, d. Johanniter-Ordcn betr. 1672—1774. Pap.

II. Für die Bibliothek.

Helnr. Phil. Cappe in Dresden :

9310. Dcrs.. \n>ihT. i\. Aliinicn v. Goslar. 18C0. 8. Dr. med. Stick, linleramtsarzt, in Isny :

9311. J. II. Spechl, Isnisches Denkmal elc. 1750. 8.

9312. M. Wcberbcck, Samml. denkw. Begebenheiten d. Sl. u. (I. hl. Isny. 1822. 8.

J. Zeiaer'B Buch- und Kunsth. in Nürnberg :

9313. W. V. hanibach u. A. Kreling, Albrecht -Dürer -Album. 12. Lief. ffr. 2.

i}. V. Heldeloff, l'rofessor u. Conservator, in Stuttgart :

9314. Ders., d. Hiltcr- Namen der Wappenschilde an d. Rit- lerkapellc in llalslurl. •_' Aufl. 1859. 8.

9315. Dcr..^.. il. Marien- Oll. Kilterkapelle lullalsfurt. 1860. 8. K. J. Dnmesnll, membre du conseil gen^ral du Loiret,

in Puiseaux :

9316. Ders., histoire des plus c^ldbres amaleurs elrangers ; t. V. 1860. 8.

Gustav Köhler in Görlitz :

9317. Wnlltnbach, des Schweidnilzer Sladtschreibers Jak. Garthener Bericht über d. Unruhen zu Schweidnitz, l.SL'O 21. 8.

Verein zur Ausbildung- der Gewerke in Miinchen: 9:318. Dtrs., Zeilschrifl. Id. Jahrg. 2. Uli. 1860. 2.

M. Ch. Q. Lorenz, Prof. a. d. k. Landesschule zu Grimma : 9319. Ders., Bericht über die Griindung und Eröffnung der

Landcsschule zu Grimma im J. 1,550 etc. 1850. 8. 9820. Ders., Grinimenscr-Album. 18.50. 8.

9321. Ders., ein Blatt aus Grimmas Chronik. 1853. 8.

9322. Ders., scries prneceptorum illusiris apud Grimani Mol- dani. 1850. 4.

9323. üers., scries minislrorum Eccicsiae EvangelicoLulhcrn- nae Grimensis. 1854. 4.

9324. Der»., die Stadt Grimma im Knnigr. Sachsen. l.Alith. (II. 1-5) u. 2. Ablh. (II. C- 9). l.S.56fr. 8.

Bigm. Eisinger, Sladirechner, in Oilenburg :

9325. K. Barth, z. Erinnerung an die d. 17. Juli 1853 zu UlTenburg Btaltgehabte feierliche Schlufssteinlegung u. Enthüllung des Drake-Den^^maU. 18.53. 8.

9326. Programm der grofsh. bad. Gymnasiums zu Offenburg von 1857 58. 8.

Dr. theol. etphll. J. Oeffcken, Prediger, in Hamburg:

9327. Den., d. kirchl. Hamburg vor hundert Jahren. 18G0. 8.

9328. Ders., die Gnade Gottes an seinem treuen Diener Me- laniblhon. 1860. 8.

Dr. Ij. DÖderlein, llofrath u. l'rofessor, in Erlangen :

9329. Ders., z. Feier der ,50jahr. Einverleibung des Fürsten, thunis Bayreuth in d. Konigr. Bayern. 1860. 2.

Cbrn. Handschuch, Archivgehulfe im german. Museum:

9330. Kr. \. K. Frank, ad ecciesiasl. de satisfaclione Christi docirinam observaliones aliigüot dognialicae. 18.59. 8.

Dleterloh'sche BuchhdI. in Gotlingen :

9331. Philologus ; lir.<g. v. K. v. I.eutsch. 16. Jahrg. 1 Hft. 1860. 8.

Direction des Gymnasiums zu Bautzen:

9332. C. P. Jaehne, vila Grefforii Maelligii elc. 1860. 4.

9333. C. J. Röfsler, Rede am lOOjahr. Geburtstage Schillers. 1859. 8.

K. k. geographische Gesellschaft in Wien :

9334. Dies., .Mittheilunge» ; redig. v. Fr. Fotterle. 3. Jahrg. 3. Heft. 1859. 8.

Dr. Th. Jos. Lacomblet. k. pr. .\rchivrath ü. Biblio- thekar, in Dusseldorf:

9335. Ders., Urkundenbuch f. d. Geschichte d. Niederrheins ; 1.— 4. Bd. 1840-58. 4.

9336. Archiv f. d. Geschichte d. Niederrheins, hrsg. v. Th. J. Lacomblet; 1-3. Bd. 1. Heft. 1832-60. 8.

Bon'S Buch- und Mus.- Handlung in Königsberg:

9337. IL Fr. Jacobson, Geschichte der (juellen des Kirchen- rechts d. preufs. Staats; I, 1. u. 2. u. IV, 3 mit Ur- kunden. 1837—44. 8.

Arwied Frhr. v. 'Witzleben in Köln :

9338. Der»., Süppicmenl-Blalter, Bericht., Erganz. u. Nachtr. zur Gesch. u. Geneal. des ges. Fürstenhauses Nassau. 1858. 2.

9339. S. Heuringius, \lmanach vnd Schreib Kalender. 1561. 4.

9340. Joach. Heller, Schreib kalender vff das 1565. Jar. 4.

9341. Job. Pralorius, Schreib Calendcr. 1590, 94, 96 98. 1601. 4.

9342. S. Marius, Schreib Calender. 1607. 4.

9343. Die feiert. Eröffnung der Rhein -Bahn Köln -Mainz am 15. Dcc. 1859. 8. Mit 12 weiteren darauf bezügli- chen Schriftstücken.

F. Ä. Stocker'srho Vcriagshandl. in F'rick :

9344. Dil' ."ii bweiz. Illusir. Monatsschrift, hrsg. v. L. Eckardt u I'. Volniar. 3. Jhrg. 5. u. 6. II. 4.

Dr. A. Birllnger, Pfarrverweser, in llundersingen :

9345. Granz-Boic, 1860, Nr. 22—2.5, 28-33 u. 35. 4. Heinr. Scholler, Kaufmann, in Nürnberg:

;i31t;. Ta.sihriil.iul, 1. Bayern'.s Landwehr 1H4I. H.

9347. C. A. Kallenbrunner, obero.stcrr. Lieder. 1845. 8.

9348. UbcrOstcrr. Jahrbuch f. Literatur u. Landeskunde, hrsg. V. K. A. Kaltcnbrunncr. 1. u. 2. Jhrg. 1814 45. 8.

9349. C. R. V. Renauld, Bilder au.« dem staatl. Geschafts-Lc- ben. 1. IL 18.5(1. 8.

Ij. Baur, Direktor des geh Haus- und Staatsarchivs, in Darnihladt :

9350. II. E. Scriba, General-Register zu d. Regesten der bis

293

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit

294

jetzt ecdr. Urkunden z. Landes- u. Orlsgtsch. d. (jrofs- her/.oülli. Hessen. ISfiO. 1. Voig'tländlscher alterthumsforschender Verein

in llohrnk'iil>en :

9351. Ders., Viiriscia. Iirs«. v. Fr. Allierti. 5. Lfg. 8. Nebst Fi.ri-. il. {'M;i\ (I. Bibliothek.

Johann Oiontini, Buclih., in Laibach :

9352. li. Dziin.tki. Laihach u. s. Umgebungen. 8. Ung'enannter in Nürnberg :

935.'i. .Insl. Sltnffel, bewerte Bier Künste. 1626. 4. Verein für nassauische Alterthumsknnde and Geschichtsforschung; in U lesliaJin :

9354. Uers., Annalcn, VI. B., 3. H. 1860. 8. auch als Son- derabdr. : Johannes, Limburger Chronik, hrsg. v. K. Rössel. 1860. 8.

Dr. F. Zi. J. Dillenins, Dekan a. U., in Weinsberg:

9355. Ders., Wiinsbery, vormals freie Heichs-, jelit wilrtt. Ober:iinlsstadt. 1860. 8.

H. Krause, Conrektnr am Gymnasium zu Stade :

9356. J. I'h. Kuling, Beschreib, d. i. Furstenth. Göttingen ge- hörigen Slndt Nortbcim. 1779. 8.

O. ITslar's llofhucbh. in Pyrmont ;

9357. h. K. Sirals, l'yrmont u. dessen Umgebungen. 1859. 8. Leop. Vofs, Buchh., in Leipzig :

9358. I). Gymnasien Oesterreichs u. die Jesuiten. 1859. 8.

9359. Aegidii Corboliensis camiina medica, ed. L. Choulant. 1826. 8.

C. A. Schwetschke & Sohn (M. Bruhn), Buchh., in liraunschweig :

9360. Ü. V. Ileinemann, Markgraf Gero. 1860. 8. B. F. Voigt, Buchh., in Weimar:

9361. J. Fr. Theoci. Wohlfarth, Mclanthlhon-ßüchlein. 18C0. 8. Friedr. Vieweg & Sohn, Buchh., in Braunschweig ;

9362. II. Ilettner, Literaturgesch. d. 18. Jahrh. 1. u. 2. Th. 1856 u. 60. 8.

Dr. Andresen, Conservator der Alterthumssamml. des gerni. Museums :

9363. Peter Ilasenclever. 1794. 8.

Dr. J. Ii. F. Janssen , Conservator am Reichsmuseum in Leiden :

9364. Ders., 13 Sonderabdrucke v. Aufsätzen in d. Algemcene Konst- en Leitcrbode. 1860. 8.

Oberhesslsohe Gesellschaft für Natur- u. Hell- kunde in (Nielsen :

9365. Dies., 7. u. 8. Bericht. 1859 u. 60. 8. Hlstor. Verein von Oberfranken zu Bayreuth :

9366. Ders., Archiv für Gesch. u. Allcriliuiiisk. Bd. VIII, 1. l-s(;o. M.

Dr. J. C. Bluutschll, Univers.-Prof., in München :

9367. Ders., Gesch. d. Schweiz. Bundesrechtes. 2 Bde. 1849 —52. 8.

9368. Dert., Staats- u. Rechtsgesch. der Stadt u. Landschaft Zürich. 2 Theile. 2. Aufl. 1856. 8.

Otto Melfsner, Bürlihdl.. in Hamburg:

9369. G. Weigcll, d. nordfries. Inseln vormals u. jctil. 1858. 8.

Carl Uainberger, Verlagsbuchh., in Nürnberg :

9370. I). r... .Neu.sie. über Nürnberg. 1860. 8. Societe archeologique in Namur :

9371. Dies.. Viinules. louie 6, livr. 2. 1859. 8.

Rod. Blanchet, vice-pr<^s. du conseil de l'instruction publ. du canton de Viiiid, in Lausanne ;

9372. Ders., memoire sur ies monnaics des rois de !a Bour- posrne transjurane. 1856. 4.

Ein ungenannter in Zerbst :

9373. W. ( orle, Festrede, gehalten am lOOjahr. Geburtstage F. V. ."»cliiller's etc. 4

E. Fidloin, Stadiarchivar, in Berlin: 9371. Ders., histor.-diplom. Beitrüge z. Gesch. d. Stadt Ber- lin. 5 Thie. 1837 42. 8.

9375. Ders., die Territorien der Blark Brandenburg. 3. Bd. 1860. 4.

Direktion des evang. Gymnasiums zu Schafsburg :

9376. J. Matz, d. siebenb. -sfichs. Bauernhochzeit. 1860. 8. Prcr.

Dr. Frhr. Roth v. Schreckenstein, II. Vorstand des germ. Museums :

9377. L. F. Heyd, Gesch. d. Grafen v. Groningen. 1829. 8. Architecten- u. Ing'enieur-Verein für das Kö- nigreich Hannover in Hannover :

9378. Ders., einhcill. Halssystem f. Deutschland. 1860. 2. A. Hildebrand, Burhh., in Schwerin :

9379. Fr. Wifrcer, meeklenb. Annalen bis z. J. 1066. 1860. 4 Baumgarten & Comp., liuchii., In Dessau :

9380. C. II. Clauls, Christian III., König v. Danemark. 1859.8 Hahn'sche Hofbuchhandlung in Hannover :

9381. W. Meyer, deutsche Sangerwarte. 1860. 8. C. Trosohel, Buchh., m Trier :

9382. N. Hocker, d. Mosellandes Geschichten, Sagen und Le- genden. 18.52. 16.

V. Bück, Buchbdi., in Luxemburg :

9383. J. Kngling, d. Luxenib. Glaubensbekenner unter d. fran- zösischen Republik. 1860. 8.

Fr. Chr. 'WUh. Vogel, Buchh., in Leipzig :

9384. M. Steinsehneider, bibliograph. Hiindbuch ub. d. tbeor. u. prakt. Literatur für hehr. Sprnchkunde. 1859. 8.

Expedition des Albums d. Königreichs Bayern iu Leipzig :

9385. C. Heyn u. C. W. Vogt, Album d. Konigr. Bayern. I. Scel. 1. II. isno. ,|ü. 1.

K. K. Central - Commisslon zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale in Wien :

9.'!S(;. Dil-... MilllMiliiii;.Mii. .'i .IhIiii;. Juni u. .liili. l-^i'.O. -1.

Verein für Kunst und Alterthum In Ulm und Oberschwaben in lim:

9387. Ders., \ erhnndlungen. 13. VerOlTentl. 12. Ber. l^iO. 1.

9388. Ders., Catnlog der Bibliothek etc. 1859. 8. Bleblgk, k. anliiilt. llHupliniinn ii. 1).. in Desnnu :

93n'J. A. Kode, VCgweisor durch dir Sehens« iirdigknlcn in und um l)e.<MU. 1. II. 1795. 8.

295

Anzeiger für Kunde der deulschcn Vorzeil

296

3390. G. II. C. Lippold, Geschichte der Religionsveranderun- gen in .\nhall. 1826. 8.

9391. .\. Fuchs, Dessau, Wörlilz und Oranicnbaum. 1843. 8.

9392. II. I.indner, Millheil. a. d. .\nhalt. Geschichte. 1. u. 2. Heft. 1830. 8.

9393. VV. Crosse, Fürst Wolftiang d. Slandh. v. .\nhalt. ISöo. 8.

9394. C. F. F. .Sintenis, Joachim Ernst, Fürst zu Anhalt. 18.")4. 2. Dr. F. 'W. Gentbe in Eislehr n :

9395. Ders., Kode r.ur 300jahrigcn Gedachtnirsfcier des To- destages Ph. Mclanchthons etc. 1860. 8.

J. C. Hofrichter, k. k. iNolar, in Grati : 939G. (Dcrs.), Ilnrtljcrp. Ilistor.-topogr. Skizze etc. 1859. 8.

9397. Ansichten ans d. Steiermark, H. 9 u. 10. 1860. qu. 2. Dr. G. Waltz, Univers. -Professor, in Gottingen :

9398. G. F. C. Kobert, urkundl. Beitrage zur Staatengesch. Diulschlands in d. napniconischon Zeit. I. 1852. 8.

V. Proeck, k. pre uls. Obersllieulenant a. D., in Guben :

9399. 25 Slück preuls. Mandate, Ordnungen etc. v. 1688 18:1'2. 4. u. 2.

SchTvelghauser'sche VcrIagsbuchhdI. in Basel :

9400. >V. Wackcrnagel, Gesch. d. deutsch. Literatur, 1 3. Abth. 1851 55. 8.

9401. J. I'ropst, d. Schweiiergesch. für d. Schweizervolk. 1850. 8.

9402. Beilr. z. valerlflnd. Geschichte. 5. Bd. 1854. 4. Bahnmaier's ßuchhdi. (C. UellolT) in Basel :

9403. Chr. Mdhricn, Gesch. d. Waldenser. 1844. 8.

9404. Zeitschrift f. schweizerisches Recht, hrsg. v. Ott, Bahn, Schnell u. v. Wj fs. Bd. I VIII, 1. 18.52-59. 8.

9405. J. Knebel, Chronik a. d. Zeiten des Burgunderkriegs. 1 u. 2. Abth. 1851 -55. 8.

9406. J. Schnell, d. Israelit. Recht. 1853. 8.

9407. Fr. ütle, d. Abtei Murhach bei Gcbweilcr. 1857. 8.

9408. C. Stokar, David Spleils. 18.58. 8.

9409. Ph. lieber, Waldo u. d. alteren Waldenser. 1858. 8.

9410. A. SlOber, Chr. Fr. Pfeffel, d. Historiker u. Diplomat. 1859. 8.

9411. E. Buisson, d. Mensch, d. Familie u. d. Gesellschaft. 1859. 8.

9412. A. Stober, d. Ihinerhubcl. Per Weiler Ell. 1859. 8. Frlesoh Genootschap etc. in Leeuwarden :

9413. Dies., de vrijc Fries. 8. deel (nicuwe reeks : 2. d. 4 «l.) 1859. 8.

9414. Dies., 31. Verslag der Handclingcn cic. ovcr het jaar 1858-59. 8.

9415. G. Tli. van Coehoorn, hei leven van .Vcuriu b;iron van Coehoorn etc. 1860. 8.

Aoademie Boyale des sclences etc. m Brüssel :

9416. Di«.., l.iillcliiis. L'S. .innri.-, 'J. sir., lonie VII. VIII. 1859. 8.

9417. Diei., annunire, 26. annee. 1860. 8.

9418. Dici. , compte rendu des s^nncei de la commlssion ro- yale d'histoire ; 3. ser., I. I. 1— .'{. bull. 1859-00. 8.

9419. Jac. v. .Maerlant, der naiurrn blneme, uitgcg. door J. II. Bnrnian». 1. Deel. 1857. 8.

9420. Jac. V. Maerlant, rymbybel, uitgeg. door J. David. 1.— 3. Deel. 1858 59. 8.

'Wagner'sche Buchhdl. in Innsbruck :

9421. J. Ficker, d. Spiegel deutscher Leute. 1859. 8.

9422. J. V. Zingerle, Sagen, Märchen und Gebrauche aus Tirol. 18.59. 8.

9423. J. Ficker, ilber d. Entslehungszeit d. Sachsenspiegel!. 18.59. 8.

Dr. Ed. Rösler in Troppau :

9424. Ders., zur Kritik allerer iingar. Geschichte. 1860. 4. l'rgr.

Wilh. Stade, Musikdirektor, in Altenburg:

9425. R. V. Liliencron und W. Stade, L:eder und Spruche aus der letzten Zeil des Minnesanges. 4.

H. Scholler, Kaufmann, in Nürnberg:

9426. Jurist. Ergöt/.lichkeit. v. Jung-CJcsellen-Rechte. 1715. 8. 9426a. Jurist. ErgOlzlichkeiten v. Jungfrauen-Rechte. 1715. 8.

9427. Jurist. Ergötzlichkeiten v. Hunde-Kechte. 1715. 8.

9428. J. J. Schudi, ,Jud. Frankfurter u. Präger Freuden-Fest. 1716 8.

9429. Clericus, Betrachtungen v. Glück u. Unglück in Lot- terien. 1716. 8.

94,30. S. V. Kilsling, Schauplatz des Todes. 1736. 8. 9431. Fr. Roth-Scholtz, eröffneter Todten-Schule 1. u. 2. Tbl. 1722. 8.

III. Für die Kunst- und Alterthums- sammlung.

Dr. med. Stick, UnleramtsnrzI, in Isny :

3348. Kupfcrplatte m. c. Ansicht der Stadt Isny, v. 17. Jhdt. J. Engert. Gypsformalor am germ. Museum :

3349. .'3 iNiirnberger Zeichen von Eisenblech, v. 1517 u. 1530. Sev. Müller, .Vrchivconscrv. am germ. Museum :

3350. SiK-hsischer Dritlelsthaler v. 1569. Eisinger, Stadtrechner, in OITenburg:

3351. Sogen. Rappenmtinze v. 14. Jhdt. 33.52. Salzburger Tbiiicr v. 1694.

33.5;!. Drei Mciiicre Silbermiinzen v. 1623, 1624 und T662. Ungenannter in Niirnlierg:

3354. Christus nach seiner Auferstehung der Maria Magda- lena erscheinend, Kpf.sirh. v. Langlois nach einem alt- kölnischen Meister.

3355. .5 Blatter an» der Passion, Kpfstche. v. J. Busscniecher, mit unlirgclcglin Zcugslililu 11, sogen, grspickcllc Arbeit.

M. Lorenz, Prof. a. d. k. Landesschule in Grimma :

3356. 5 LiickabHrücke von Siegelslocken der Stadt Grimma aus verschiedenen Zeilen.

Frhr. v. Roggenbaoh in Mniinliriin :

3357. (l\|is;ibi:uis eines riuniin Kiipilals von der Salzburg. Rudolf Ritter v. Wolfskron in Lemberg :

3:!.'iS. r,HJ ,l,r M^na. Miniahir ^. II. Jhdt.

Arwied Frhr. v. Witzleben in Köln :

.'i.l.'.M. lln.n.rmcd.Mlie aiifKrcirn. .1 Itbcinbnbn, 15. Dcc. 1859.

Held, Kaufmann, in Liiiiluirg 3360. Trier'ichc Silbcrmilozc v. 166ii.

297

Arizeis;er für Kunde der di'ut.sctieii Vorzeit

298

3361. Zwei Zinnmedaillen auf Hermann den Cherusker und auf das Kalliliaus zu Augsliur^. Dr. Birlinger, ITarrvcrwescr, in Hundcrsin^en : 33(j2. Vier Silbermunien v. 14.-16. JhdI. 336?. Vier Kupfermünzen v. lü. u. 17. Jhdt. 3364. Zwei rom. KupfermUnrcn.

3363. Papiersiegel des Jos. Kiedlingcr und drei Lackabdrilcke viin Wurnilinger SiegelslOtken. J, £berhardt, Inspeklor am german. Museum :

3366. Pulverhorn v. 17. JhdI.

3367. Sporn v. 17. Jhdi.

Fenrer, I.threr an d. höh. Töchterschule in Nürnberg:

3368. Pislolenschlols für Feuerstein. Heck, ."»chlosscrniiisler, in Nürnberg:

3368 a. Il(lhlhippt'llei^en v. l.'ill.

J. G. V. Helder, k. k. Hauptmann, in Suizbach :

3369. Indischer Fahnenträger, .Malerei auf Glaspapier aus Palna.

Seidel, Pflasterermeisler, in Nürnberg :

3370. Göllinger Silliernniuie v. 1619.

Fr. V. Seebach, .Major a. U., in Weimar :

3371. Zwei kleine Bronccschilde, wahrscheinlich Panzerstucke aus karoling. Zeil.

Schuster, Keisender, in Nürnberg:.

3372. (Irofsc türkische Kupfermünze. Ungenannter:

3373. 3 Papier- und 2 Lacksiegel v. 18. Jhdt. 'Weininger, k. b. Ilaupimann, in Regensburg :

3374. 4 Tuschieicliniingen nach alten .Archilckturen u. dgl.

Dr. FronmUlIer in Fürth:

3375. (Irofser Plan des Wallenstein'schen Lagers bei Fürth, Copie nach dem alten Originale.

Steinhäuser, Kaufmann, in Nürnberg : 33TT;. 23 Blatter mil .Vbbildungen von Medaillen in Kpfsich., aus einem Werke.

Alex. Gibsone in Ballensifidi a. IL:

3377. 4ii kleinere .Silberniunzen v. 16. 18. Jhdt.

3378. 8 Kupfermünzen v. 18. u. 19. JhdI.

3379. Mcssingjeton v. 1771.

3380. Zwei Kupferstiche v. 17. u. 19. JhdI. IVagner, h.iufniann, in Nürnberg :

.M381. /.uri(lier .Silherniünze v. 1563.

C. Heffner, .Magistratsralh, in Wurzburg: 3382. 44 üjpsabgüsse von niillelailerlichen Siegeln.

Primbs, KechlspraktikanI, in Regensburg :

3383. 17 Larkalidrucke von alleren u. neueren Siegelstöcken. Chr. Handschach, llulfsarbeiler im .\rchive des germ.

Museum.* :

3384. Schneckendeckel in Blei eingefafsl. .\mulel. Siebig^k, h. anh. Hauptmann a. 1)., in Dc-^sau :

3385. Bronccne Speerspitze, Sleinhammer und irdenes Gefafs sauiinll. In dir .VItinark gefunden.

Ein Ungenannter zu Nürnberg:

3386. 2 geprefste Buchdeckel v. KJ. Jhdt. mil Monogramm.

Ein Ungenannter zu Nürnberg:

3387. 158 kleinere Silbermünzen v. 16.— 18. Jhdt. 338S. m KuiiferEuunzen v. 17.— 19. Ihdt.

Thienemann, Sekretär, in .\ltenburg : 3369. Bracleat v. 12. JhdI. 3390. Silbermünzc von Kr. Heinrich IL

Kühl'wein, Bibliolheks-.\ssistent am germ. Museum : 3.i91. Wurzhutger Silbermünze v. 1624.

'Wagner, haulmann, in Nürnberg :

3392. Zwcimariengroschcnslück v. 1653. Spiefs, Buchbinder am german. Museum :

3393. 7 Kreuzerstücke v. 16.-18. Jhdt. und eine Spielmarke V. 18. JhdI.

M. Fischwenger in ISraunau :

3394. Marmormodell des 1806 dem von Napoleon L geopfer- ten Buchhändler Palm gesetzten Grabsteines auf dem Friedhofe zu Braunau.

Zeltner, Grofshandler, in Nürnberg:

3395. Man.<reld'sche Silbermunie v. 1611.

Ungenannter :

3396. Ein Fund von 1 16 niillelailerlichen Silbermunien, grofs- lenlheils schweizerischen.

Dr. Fr. Weber in Halbersladi :

3397. Wappen des Card. Mkgf. .\llirechl, Kurfürsten von Mainz, in Messing geschlagen.

3398. Bleiabschlag eines Stempels v. 14 Jhdt.

3399. .5 Zinkabgüsse und 2 Lackabdrucke von millelallerli- rhen Siegelstocken.

Sommer, Bildhauer und Gypsformalor, in Frankfurt a. M.

3400. Siegel Königs .\lphons von Deulschlanil, Gypsabg.

3401. Kaiser Ferdinand 711 Pferde, Relief V. IL Dollinger, desgl. Oechsle, Kader, in Nürnberg :

3402. NordliriL'er Kreuzer v. 1535.

Chr. Braunstein, Biblioth.-.\ssislent am germ. Museum :

3403. Leuehlerleller von Blech v. 17 JhdI.

üirouik der liislorisclicii Vcreiue.

Zwölfter Jahresbericht des altmttrkischen Ver- eins für vaterländische Gcscbichic und Industrie: .\bibeilung für Geschichte. Herausgegeben von Tb. F"r. Zechlin, Ver.-Se- kretar. Salzwedcl, 1859.

Aufser den Berichten über GcscIUchaflsangclegenhcilen

enthalt dieses lieft : .\llmarkischr Sagen uml tJev^ohnhrilrn, von Dnnncil und Krüger. .Mluwirkisrlie Gloekeiiinsrhriflcn, von Bartsch. Die Wuslon der .\llmark (Forlselzung), von Danneil. Sicgcltafeln mil Kriliulerungen, von WiggcrI.

Dritter J a li r e .■• b e ri c li l de» W i » I e n b e r e e r V e r -

299

Anzeiffer für Kunile der deutschen Vorzeit.

300

eins für llcimalhktindp des Kurkreis es. Kov. 1858 59. Siliuiigsbericlile. GesellschBflsRnecli'gcnhtilen.

Zeilsehrift des Vereins zur Erforschiine der rheinischen G e s c h i c li l c und A 1 1 e r l h inn e r in M r i n z. II, 1 u. 2. Mainz, 1859.

Chronik der niedrifistcD Wasserslflnde des Rheins vom Jahre 70 nach Christi Geluirl bis 1858 und Nachriililen über die im J. 1857—58 im Rheinbelle von der Schweiz bis nach Holland zu Tage gekonimtnen Allerlliüiner und Herkwiirdig- keilen, insbesondere über die damals sichlbaren Steinpfeiler- reste der ehemaligen festen Brücke bei Mainz und die un- fern dieser Stadt im Rheinsirom gemachten Entdeckungen, mitgelheilt von Dr. med. Wittmann. Antiquarische Reise- benurkungen , von K. F. Römische Inschriflen aus Mainz und der Umgegend, zusammengestellt von l'rof. Dr. J. Becker in Frankfurt. Vermischtes : Baureste, gefunden im Kästrich in Mainz, von Laske. Die in der Niihe des Ludwigbahn- hofes In Mainz aufgefundenen jüdischen (irabsleine, von Dr. Lehmann.

Kechtsd enk nia le aus Thü r in ge n. Dritte Lieferung. Namens des Vereins für thüringische Geschichte und Alter- thuniskunde herausgegeben von A. I.. J. Michelsen. .Jena, Friedrich Fromraann. 1859.

V. Die alten Stadlrechle von KudolstadI : 1. Stalulcn vom J. 1404. 2. Zusätze in den Statuten von 1488. 3. Zusätze zu den Statuten von 1488 aus der .Mitte des Ki. Jahrh. VL Stadtprivilegien von Blankenliurg von 1450 u. 1470. Vn. Urkundliche Nachrichten über Verhandlungen westfäli- scher Fehmgerichte mit der Reichsstadt Nordhausen im 15. Jahrh. VIU. Auszüge ans einem weiniar'schen Sladibuche des 14. Jahrh. Statuten der Stadt honigsee, besliitigl 1559.

Hegung des peinlichen Halsgerichles bei Konigsee im J. 1547. -

Annalen des Vereins fiir Nassauische Alter- thumskunde und Geschichtsforschung. VI, 1. Wies- baden, 1859.

Die HeilgOtter. (Ueber ein Knochcnrelief des Museums zu Wiesbaden). Von Prof. 0. Jahn in Bonn. Griechische Kupfermünzen von der Insel Leuke. (Im Museum zu Wies- baden.) Von Dr. J. Friedltlnder. Die römischen Inschrif- ten des llcrzoglh. Nassau, II. Abth., von Prof. Klein in Mainz.

Der h. Ilildegaid Subtililnliim diversarum naturarnm crea- turaruni libri novem, wissenschafllicli gewürdigt von I'rol. Dr. Hculs in Nürnberg. F. W. f^chmidt's LnkalL'ntersuchungcu über den Pfahlgraben, sowie über die allen Befestigungen zwischen Lahn und Sieg. (Aus den Papieren des Vcrstorlie- nen herausgeg. v. Major E. Schmidt.)

Publikationen des historischen Vereins für Nassau.

Uebcrsichtskarte zu F. W. Schmidl's h. pr. Obcrstlieutc- nants Untersuchungen der romisrhen Grenzbefestigungen zwi- schen Main und Sieg. Limburg 1G45. Die grolse (.ilockc auf dem Munster zu Schatfiiausen.

Periodische Blatter derGeschichls- und Allcr- thu ms vereine zu Kassel, Wiesbaden, Darmsladt. 1859. Nr. 9 - 12.

Sitzungsberichte. Gesellschaftsangelegenheiten.

.\nnalen des historischen Vereins für den Nie- derrhein, insbesondere die alte ErzdiOcese Köln. Herausgegeben von dem wissenschaftlichen .\usschusse des Vereins. Siebentes Heft. 1859.

Das Schützenbnch der St. .Sebastians -Brüderschaft in der Stadt Andernach, beginnend im J. 142G. Im .\uszuge niitge- theilt von Jul. Wegeier in Coblenz. Ueber die ältesten rheinischen Pfalzgrafen mit Bezug auf den Ort und die Abtei Brauwciler, von Pfarrer Giersberg. Nachrichten über die Pfarrei Bcrk bei Cronenberg in der Eifcl, milgetheilt von Dr. Berrisch. Drei Urkunden über die Gründung und Do- latinn der Kirchen zu Donsbrnggen , Lobith und Griethausen im Clevischen, milgetheilt vom Pfarrer Nabbel'eld. Zur Ge- schichte der Abtei Knechtsteden, von Pfarrer Mooren In Wach- tendonk. Ueber die Zeil des zu .\achen gegen Feliv von Urgel gehaltenen Ooncils, von Kaplan P. J. Nicolai. Pcre- grinus Bertie, von geh. Reg.-Kalh Dr. Barsch. Die Haupt- veränderungen des untern Hheinbetles, namentlich zwischen Köln und Xanten, von D. M. S. A. Tagebuch des kölni- schen Rathslicrrn und Gewallrichlers Jan van Brackerfelder (Sehliilsi, niilselheill von Dr. Eckertz. Peter Ulner von Gladbach, von Dr. \. J. Krebs. Zur (Jeschichte Schleidens, von Prof. Dr. Braun. Das adeliche Frauleinstift zu Heins- berg, von dems. Der Maler Meister Wilhelm. Litera- tur etc.

Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde. Herausgegeben von dem Verein für Geschichte uud Alterthumskunde Westfalens, durch Dr. W. E. Gicfers und Assessor Geisberg. Neue Folge. X. Band. Münster, 18.59.

Ludolf von Suthem, Pfarrer im liochstift Paderborn, und dessen Reise nach dem h. Lande, von Prof. Dr. Evelt. Stu- dien zur alteren Geschichte der Abici Herford, von W. Hoff- bauer, Kreisgcrichlsrath. .\ellcsle Kirchen im Sprengel Pa- derborn, von Pfarrer F. A. Koch. Einige Mittheilungen über das Priester-Seminar und die Kridt'sche Stiftung zu .Mün- ster, vom Doniwerkmcistcr Krabbe. Nachlese lur Geschichte der Wiedertäufer in Münster, von Dr. B. Hölschcr. Hal- linghausen, weiland l'farrorl, Archidiaconalsilz, Freisluhl und Edelsilz Herzogthums Westfalen, Bislhums Paderborn, von Pfar- rer Kampschullc. Zusammenstellung derjenigen Tagebuchs- notizen, welche der k. prcufs. Oberstliculenanl und Ablhei- lungsehef im grnfsen Gcneralstabe, F. W. Schmidt, über seine daselbst angestellten hi-ilorisch - anti<|uari8chen Forschungen aufgezeichnet hat, aus den hinlerlassenen Papieren herausge- geben von Major a. D. D. E. Sehmidi. Geschichte der Herr. Schaft Gemen, ihrer Herren und deren Geschicrhtor. Ein Bei- lrag zur (ieschichlc der wcstfni. Dynasten- und Riltergutcr, von Fr. Reichsfreiherrn von Landsberg- Vclen. - Miscellen. Chronik des Vereins elc.

301

Anzeiger für Kunde der deulsclipii Vorzeit

302

Denkmale der huu»! und (iescliichle des Hei- inalhlandes, herausgegeben von dem Alterlhiimsvereine für das (Jro f s h e rzogt h 11 m Baden, durch dessen Direktor A. von Bayer.

Die kirchlichen Bauten auf Reichenau, von C. B. A. Fickler.

MittheiluDgen an die Mitglieder des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde in Frankfurt a. M. Nr. 3. Ausgegeben im Ocl. 18,')9. Frankfurt a. .M. Im Selbstverlag des Vereins.

Gesellschaftsangrligenhcilen. Miscellen : Das steinerne Haus und die Familie von .Meiern, milgetheill von Dr. Euler. Beschreibung eines Bechers von 1592, von dems. Die Geschichte des Romerbergs, von C. Th. ReiHenslein u. a.

N e ujahrsb I a 1 1 , den Mitgliedern des Vereins fijr Ge- schichte und .\lterlhniriskunde zu Frankfurt a. M. dargebracht im J. 1860: Der Frankfurter Chronist .\chilles August v. Lers- ner, von Dr. Eduard Heyden, d. z. Mitglied des Vorstandes des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde in Frank- furt. Mit dem Bildnisse l.ersners. FVankfurl, ISGO.

Slittheilungen aus dem Gebiet der kirchlichen Archäologie und Geschichte der DiOcese Trier von dem historisch-archäologischen Verein. H. 2. Mit einer Abbildung. Trier, 1860.

Zur Geschichte der sogenannten romischen Bader in Trier, von Dr. Ladner. I'roject zu einem Hochaltar (Stil des 13. Jahrh.1 für die l.iebfrauenkirche in Trier, gezeichnet von P. Gumsheimer. Archäologische, ästhetische und liturgische Studien von Baron F. de Roisin, ans dem Franzosischen über- setzt von Dr. Ladner. Zur bildlichen Darstellungsweise der unbefleckten Empfangnils der allerseligsten Jungfrau, vom Pfarrer Schaufler zu Sl. Gangolf bei Melllach. -- Heber Glas- malerei. (Abdr. einer llilschr. von löOl.) Ein byzantini- sches Reliquicnkfistchen des ehemaligen Frauenkloslers Stu- ben an der Mosel, jetzt in der Domkirche zu Limburg an der Lahn, von Domvicar Ibach zu Limburg. Einige noch nicht edierte Inschriften aus Pfalzel bei Trier und aus Trier selbst, von Dr. Ladner. Inventarium Ober die hosibarkelten und Reliquien des Domschalzes.

Bibliothek des literarischen Vereins in Stutt- gart. LL Stuttgart, gedruckt auf Kosten des literarischen Vereins: Decameron von Heinrich Steinhöwel, herausgegeben von Adelbert von Keller. Stuttgart, 1860. 8. 704 Sin.

LIL Dietrichs erste Ausfahrt, herausgegeben von Dr. Franz Stark, Privatdocenlen filr deutsche Sprache und Literatur an der k. k. Universität zu Wien. 8. 353 Stn.

K <i c h r i c b t c

n.

lilieratur.

Neu orsohienene 'Werke.

79) Historische Zeitschrift, herausgegeben von He i n - rieh von Sybel, o. 0. Prof. der Geschichte an der k. Ludw.-Max-Universitat in München. München, Litera- risch-artistische .\nstalt der J. (i. Cotta sehen Buchhand- lung. 1859. 8. Ilft. I u. II. 540 Stn. Aus den ersten beiden Heften dieser mit so vielen Ilolf- nungcn begonnenen und willkommen geheifsenen Zeitschrift heben wir hervor : Zur Charakteristik der heutigen Geschicht- schreibung in Deutschland, von (iiesebrcchl , Waitz, Kanke, Pertz nnd Uroysen. Macaulay's Friedrich der Grolse, von

HSusser. Der platonische Staat in seiner Bedeutung für die Folgezeit, von Zeller. Die Koniginhofcr Handschrift und ihre Schwestern, von Budinger. Das reale und das ideale Element in der geschichtlichen Uebcrlieferung und Darstel- lung, von Lobell. Polnische Wirthschafl und französische Diplomatie, von Heibig. Der Verfassungskanipf Island» ge- gen Dünemark, von K. Maurer. Uebcrsicht der historischen Literatur des Jahres 18.58.

Aus Heft III und IV. (576 Sin.) : Der Verfassungskampf Islands gegen Dänemark, von h. Maurer. Der Volksauf- sland in England im J. 13f5l, von G. licrgenroth. Die all- bohnyschen Handschriften und ihre Kritik, von V. Palacky. Entgegnung auf den Aufsatz des Herrn Palacky, von M. Bu-

dinger. — Die neuere Literatur der Befreiungskriege 1812- 14 und ihre Ergebnisse, von Theodor von Bernhardi. Wilhelm von Grumbach, von Franz Wegele. Zur deutschen Stadle- geschichte. Eine Recension von C. Hegel. Uebersicht der historischen Literatur. Eine Beilage (61 Stn.) enthalt: Nachrichten von der historischen Commission bei der k. bayerischen Akademie der Wissenschaften.

80) Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau. Von Dr. Heinrich Schreiber. Freiburg. Verlag von Franz Xaver Wangicr. 8. I. Theil. Von der äl- testen Zeit bis zum Tode Herzogs Berthold V. von Zub- ringen. Mit 3 Beilagen und sechs lithographierten Blat- tern. 1857. 1011 Stn. (aulser den Beilagen).

II. Theil. Freiburg unter seinen Grafen. 1857. 287 Sin.

III. Theil. Von ihrer Selbstübergabe an das Haus (lestreich bis zum 30jahr. Krieg. 1857. 410 Sin.

IV. Theil. Vom dreirsi:jahricen Krieg bis zum l eber- gang der Stadt an das grofsherzoi;!. Hau.« linden. Hit den Planen der Schlacht von 1641 und der Be- lagerungen von 1713 u. 1744. 1858. 440 Sin.

(ieschichte der Alberl-Ludwigs-UniversilAI tu Frei bürg im lireisgau. Von Dr. Ileinr. Schrei- ber. 8. Verlag von Franz Xav. Wangler. Freiburg. 1857. I. Theil. Von der Stiftung der UniversilAI bis lur Re- formation. 1851. 246 Stn.

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Anzeiger für Kim(i(> der deutschen Vorzeit.

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II. Theil. Von der Kirchenrerorniation bis zur Aullie- bung dir Jesuiten. IStiO. 490 Sin.

III. Theil. Von der Aufhebung der.lesuilen bis zu Ende des 18. Jhdis. 18(j0. 'J2Ü u. XVI Stn.

Beide Schriften sind miteinander zu einem umfangreichen Werke unter dem Titel ..Geschichte der Stadt und Universi- titt Frtiburg im BriisgHu' verbunden und bilden eine der um- rassend.slen und vullstandigstcn. auf gründlichstem ^luellenstu- dium beruhenden Siadlegeschicbten, welche die deutsche Ge- scbichtsliteralur aufzuweisen hat. Der Verf. bemerkt im Vor- wort, dafs es sich hier nicht um Oerlliches allein handle, obwohl dieses natürlich dem ganzen Werke als die nnlliwendige Grund- lage diene, sondern dafs sein llaiiiilbesireben gewesen, dasselbe an das Allgemeine und Ganze anzuknüpfen und damit zugleich den Antheil hervorzuheben, welchen es von daher empfangen und dahin abgegeben bat. Für die verschiedenen Elemente des Siadtewesens, für die Geschichte der Verfassung , des Zunft- und (iewerbwcsens , der Künste, insbesondere der kirchlichen liaukunst, für die Geschichte der bürgerlichen Sitten, sowie für die allgemeine Geschichte des Breisgaus und seiner Bevölkerung, seiner Entwicklung im Frieden, seiner Leiden in den Kriegen bietet die Geschichte der Stadt die reichhaltigsten Beiträge. In gleich umfassender Weise behan- delt die zweite Abtbeilung des Werkes die Geschichte der Universität von dem Jahre ihrer Stiftung, 1456, durch Erz- herzog Albrecht VI. von Oeslerreich und seine Gemahlin Ma- thilde bis zum 19- Jahrhundert und gibt uns ein Bild der Ge- schichte wissenschaftlicher Bildung in Deutschland, wie sich dieselbe in den Ereignissen und Verhältnissen dieser einen Uni- versität abspiegeln konnte. Gnindlichkeil und Vollslaniligkeit in den Vorstudien, Ordnung und Klarheit in der Darstellung sichern diesem Geschichtswerke bleibenden Werth.

81) Geschichte des Klosters und der Pfarrei St. Georgen auf dem Schwarzwald mit Rücksicht auf die Umgegend. Ein historischer Versuch von Ed u a rd Chri- stian Martini, Pfarrer in St. Georgen. Mit 3 litho- graph. .Abbildungen. Villingen. Druck von Kcrd. Für" derer. 18,ö9. 8. V u. 310 Stn.

Dieses Werk entstand, wie der Verf. in der Vorrede sagt, ,,um der Kirche willen.'' Die Wiederherstellung der einst grols- arligen Klosterkirche ist für die stets wachsende Gemeinde eine Noihwcndigkeit geworden, zu welchem Bau der Verf. durch dieses Werk Sern Scherriein beitragen will. Fleils und l'nisiilil in Benutzung der zugänglichen (Juellen, Klarheit und .Anspruchs- losigkeit in der Darstellung empfehlen diese Ortsgeschichte. Von den Quellen, die in der Vorrede aufgeführt sind, beben wir hervor: die St. Georger Jahrbücher des Bernhard Lenz, 16 Foliobandc, die St. Georger Copeybücher von l.'JOO— 1504, in 3 Foliobanrten, welche dir Liegenschaften und leibeignen Leute enthalten, das llercynianum Sumniarinm, ein Vcrzeich- nif« der kauflichen Erwerbungen und einiger Orlschaflen des Klosters, ein Coppvliuch des Abts Georg II. Gaifser von 1644 45. Die vorliegende Schrift behandelt im 1. Theile die Stif- tung des Klosters, die Aeblc, Besitz und Kechtsstand, die Ge-

baulichkeilen und den Untergang, im 'J. Ihcil die Geschichte nach der Kelormalion bis auf die (jegenwart.

82) Geschichte des deutschen Volkes von der ältesten Zeit bis auf die Gegenwart. Von .Jacob Venedey. Dritter Band. Berlin. Verlag von Franz Duncker (W. Besser's Buchhandlung). 1858. 8. VIII u. 535 Stn.

Der dritte Band dieses nach seinen Tendenzen und seinem Werihe schon hinlänglich bekannten Werkes behandelt den Versuch einer Wiederherstellung von Kaiser und Reich in 6 Büchern (XII-XViT). Das erste Buch (XII): ..deutsche Kul- tur auf der (iriinzscheide zwischen Mittelalter und iVeuzeit" gibt eine Darstellung der literarischen und geistlichen Zu- stande und der gesanimten Kechls- und Verfassungsverball nisse im Mittelaller, das zweite (XIII): die Geschichte des deutschen Reiches und seiner politischen Verhältnisse nach innen und aulsen unter Rudolf 1. von llabsburg von 1273 1291, und das dritte (XIV): die Geschichte der Wahlfürslen- oligarchie von der Wahl .Adolfs von Nassau, 1292. bis zur Wahl Karls von Lu.vemburg, 1346. Das vierte Buch (XV) stellt uns die Geschiebte der Kidgenossonschaften und des Reiches unter den luxemburgisch-böhmischen Königen bis zum Reichs- tage von Eger im J. 13Ö9 dar ; das fünfte (.Wl) die Geschichte der reformierenden Concilien von l'isa, Konstanz und Basel und der gleichzeitigen politischen Ereignisse, das sechste (XVII) die Geschiebte des schwäbischen Bundes und der ewi- gen Frieden als ein Mifslingen der Reichsreforin, zu Anfang des 16. .Jahrhunderts.

83) Urkun<lenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande, gesammelt und herausgegeben von II. Sudendorf, Dr. phil., Sekretär am k. Archive zu Hannover. Erster Theil, bis zum Jahre 1341. Hannover, Carl Rünipler. 1859. 4. LXXXIII H. 3.'>8 Stn.

An die Anzahl der Urkundrnsamnilungen, womit die neu- ere Zeit unsere Geschichtswissenschaft in so ausgezeichneter und brauchbarer Weise bereichert hat, schlielst sich der erste Band dieses neuesten Urkundcnbucbes in Bezug auf .\usstat- tung, sorgfältige Ausführung, Vollsinndigkeil in durchaus eben- bürtiger Weise an. Die Vorrede enthalt die Darlegung der befolgten Grundsätze; ihr ist ein vollständiges Verzeichniis der Copiare. Register und Manuscripte, die zu diesem ersten Bande binulzl sind, angefügt. Eine ilann folgende genealogi- sche Tabelle enthalt die Stammtafel der Herzoge von Braun- schweig und Lüneburg, und die höchst lleifsig und sorgfältig auf Grund dieser Urkundensanimlung gearbeitete, umfang- reiche Einleitung gibt die Geschichte dieses Hauses und ihrer einzelnen llcrrscbaflen bis um ilie Mille des 14. Jahrhunderts.

8-1) Die I. n b e 1 k TS ( lie n Familien Greverade und Warneboke im eechszehnlen Jahrhunderte. Ein Bei- trag zur Kulturgeschichte dieser Zeit von G. W. Ditl- nier. b. R!)r. etc. Lübeck, 1859. Verlag der Ditltiier'- scheii l'iii hbiiiidlnng. S. 21 Stn.

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Beide Familien haben ihre Namen in l.iibeck durch be- deulende Stiflungcn, die Grevenrado'sche und WarnebökcVchc Stiftung, aiil die (iegenwart gebracht. Ludwig (irevcnrade, der Slifler dieser Familie in Lübeck, kam in der ersten Hälfte des 15. Jahrb. aus der Itheingegend dorthin und bald gehorte seine Familie, wie die M'arneboke'sche, zu den ersten der Stadt , wurde mit diesen verschwägert und vcrschwistert und nahm aufs Lebhafteste an den inneren und ftufseren An- gelegenheiten Tbeil. Diese kleine Schrift maihl uns aus al- ten, früher den Familien zugehörigen handschnniichen Bu- chern über die (ieschichte der beiden im ly. und 16. Jahrb. manche .Mittheilungen und enthalt namentlich auch zu einer lieschichle der Preise in Deutschland nicht uninteressante No- tizen. 85) Der l'r o 1 e sla nl i s m u a nach seiner geschichtlichen Entstehung, Begründung und Fortbildung. Von Dr. phil. Friedrich August Ilolzhausen, Licentiaten der Theologie an der Universitit zu Göttingen und ordent- lichem )litgliede der historisch-theologischen Gesellschaft zu Leipzig. 8. Leipzig, K. A. Brockhaus.

Erster Band. Die geschichtliche Entste- hung de» Protestantismus. 1846. XXXIl u. 400 Stn. Zweiter Band. Die geschichtliche Be- gründung des Protestantismus. 1849. XVI u. 959 Sin. - Dritter Band. Die geschichtliche Fortbildung des Protestantismus. 18.59. XV u. 840 Stn. Dieser dritte Band des umfangreichen und in seinem Werthe schon anerkannten Werkes enthalt im vierten Buche die Geschichte der Keaktii>n gegen den Protestautismus und die weitere Entwicklung dieser scifdem 16. Jahrb. und be- schrankt sich nicht auf die Darstellung dieser Entwicklung in Deutschland, sondern umfafst alle Länder Europa's, wo nur protestantische Ideen im Volke sich regten. Das erste Ka- pitel stellt uns die Entwicklung des Papismus dar im Gegen- salz und Gegenkampf gegen die bccinlrachligende neue Lehre. Als hauptsächlichstes und wirksamstes Mittel der Keaktion wird uns der Jesuitenorden in umfassender und lebendiger Darstel- lung vorgeführt und daran die ausführliche Geschichte des Tridenllner Concils und seiner einzelnen Sitzungen angereiht. Es folgt dann die Geschichte der Reaktion in den ein/.iincn Lflndern, die Unterdrückung des Protestantismus in Italien, in Spanien, Krankreich, Polen, Ungarn, in Böhmen und in Deutschland. Das zweite Kapitel enthalt die Entwicklungs- geichichte des Protestantismus in Europa, und zwar In einzel- nen umfangreichen Abschnitten: die Geschichte der evange- lisch-lutherischen Kirche in Deutschland, der danischen Kirche, der Kirche in Schweden, der evangelisch - reformierten Kirche in der Schweiz, der niederländischen, der scboltischen und englischen Kirche.

Atifantze in ZeitBohriften. Archiv für das Studium d. neuern Sprachen: XXVII, 3. Uebcr den Ursprung und die Bedeutung des Namen» der Stadt Berlin. (Mahn.)

Pädagogisches Archiv: Nr. 7. L'eber Anlehnung, Umbil- dung und Umdeulung in deutschen Wortern. (.\ndresen.)

Bauzeilung: IV. Eine In Frankreich verloren gegangene und in Deutschland wieder aufgefundene Stadt (Kheinau).

Dauiaris: Nr. 2. Die .-Vnfange iler dramatischen Poesie in Deutschland.

Europa: Nr. 31. Skizzen aus d. deutschen Handelsgeschichte.

Illustrirtes Familienbuch: Bd. \, H. 8. S. 283. Die ersten Zeitungen in Deutschland.

Jagdzeitung : Nr. 12. 13. Einige vergleichende Zusammen- stellungen der heuligen und der ehemaligen Jagden in dem Reiche und ein Gegenüberstellen der modernen und Siteren Jagerei. (Eberh. Graf v. Erbach - Erbach.)

Allgemeine Kirchenzeitung: Nr. 56. Ueber den Ort in Leipzig, wo Luther 1519 disputierte. Die Luthersamni- lung des Uberpredigers Auguslin.

Magazin für d. Literatur d. .\usl. : Nr. 32. Belgischer Fest-Kalender: Der DreikOnigstag.

Morgen lil a tt : Nr. 30 ff. .Tunker Hans vom Staal. Ein Le- bensbild aus dem 17. Jahrh (\. Harlmann.)

Deutsches Museum: Nr. 29. Historische Volkslieder in Böhmen. (Waldau.) Ein Bruderzwist und seine Fol- gen fUr Deutschland. (Heinrich.) >

Berliner Nachrichten: Nr. 155. Die deutsche Hansa. Hi- storische Reminiscenz. (G. J.) Nr. 158. Johann von Staupitz. Seine Beziehung zu Luther und seine Bethei- ligung an der Kirchenreform. (K. v. Kessel.)

Augsb. Post-Zeitung: Beil. Nr. 80, 81. Frankreichs Po- litik gegenüber Deutschland und Oesterreich unter Lud- wig XIV. Nr. 81. Die VerhKltnisse der Katholiken in Wurtemberg im 17. u. 18. Jahrhundert. Nr. 84. Profa- nierte Kirchen. Nr. 85. .lohannes Telzel, der .Xblafs- prediger. Nr. 89. Heilthumsfahrt nach .Aachen.

Bremer Son n tags blat I : Nr. 29. 30. Lulherthum u. evan- gelischer Protestantismus. Ein Fragment aus der Bremi- schen Kirchengeschichte des 16. Jahrhunderts. (Wilkens.) Nr. 30. Zur Geschichte des deutschen Gaunerthuins. (Seifart.)

Regensburger S o n n I a gs bla 1 1 : Nr. 28. Vom Stephans- thurm.

Stimmen der Zeit: Juli. Die neuesten Forschungen über den .\bfall der spanischen Niederlande.

Mdnchener U n t er ha 1 tungsb la 1 1 : Nr. 5. Barbara Blom- berg und Don Juan dWusIria.

Zeitschrift für l! y ni n a si a I w e.sen : Juni. Gehört das Mit- tilhncbdculsche in den I. ehrplan des (iyninasiums ? (Stier.)

Zeitschrift fcir Musik: Nr. 5. Der Choral von heule und ehemals. (Kleinert.)

Zeitschrift f u r h I orische T he o 1 ogie : Nr. 4. Luthers Grundbesitz. (Seidemann.) Celio Sccundo Curioni. (C. Schmidt.) Allgemeine Zeitung: Beil. z. Nr. 196. Da» Kaiserfen- ster im Aachener Munster. Beil. tu Nr. 200. Scliwei- zergeschichtliche F'orschungen über Wilhelm Teil. (Ilid- ber.)

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Anzeiger für Kunde der deulsehen Vorzeit.

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Illusir. Zeitung: Nr. 890. Alldeutsches Recht und ticrichl.

Landshuter Zeitung: Nr. Itj9— 172. Zur .\iichcner lleilip- Ihunisrnhrl. Beiblatt Nr. 2(i— 28. Das Spital zum hei- ligen (ieist in Landshut. Ein Beitrag zur Geschirhie der Stadt Landshut. (J. S.)

Neue Munch. Zeitung: .XbendblatI Nr. 165. Das Passions- spiel in Oberanimergau. II. Nr. 166. 167. Aus dem bayerischen Nationnlmuseum. Wo starb Pfalzgr;if Ku- dolf? Nr. 169. Das llimmelbrndschutxen auf der .8al- lach bei Laufen. (Pectz).) - Nr 178. L'ebcr die Fäl- schungen der Terracotten von Bheinzabern. (Heiner.)

Wiener Zeitung: Nr. 183. Das k. k. WafTenmuseum im Arsenal. Abendbl. Nr. 77. Siebenburgische Grenz-Ge- birgspäsee.

VerntiHrlite XHrlirlrliten.

125) Zu den ehrwürdigen kirchlichen Bauten, welche die Pietät der Enkel im Sinne und Geiste des ursprunglichen Entwurfes zu restaurieren, auszuschmiirken und zu vollenden unternommen, zahlt auch die des k ar o I in gischen .Mun- sters zu .Vacben. Langsam aber stetig schreiten die Ar- beiten vorwärts und die Reihe der Fenstergemaide ist nahezu vollendet. In diesen Tagen nun ist das vorletzte dieser Kunst- werke eingesetzt worden, ein zweites Geschenk des Königs von Preufsen, der bereits auch das letzte Fenster zugesagt hat, und überhaupt durch seine Thatigkeit das Kestauralions- werk wesentlich förderte.

126) Der Stadtmagislrat von Bamberg hat sich neuer- dings um den historischen Verein sehr verdient gemacht, in- dem er nicht nur ein Geschenk von 50 fl. zur Kestaura- tion d e r Ma tc r n-K ap el I e hergegeben, sondern auch noch einen jährlichen Beilrag von 20 fi. leistet. Ilicbei ist noch zu bemerken, dals die Aktien, welche behufs der Restaurie- rung genannter Kapelle ausgegeben werden, sehr gute Auf- nahme finden, was um so mehr zu wünschen ist, da diese Kapelle zu einem würdigen Lokale für Aufbewahrung der Sammlungen für die vaterlandische Geschichte bestimmt ist. Nur so ist es möglich, der ferneren Entfremdung der ge- schichtlichen Reste der Stadt vorzubeugen.

127) In Bamberg ist die Restaurierung der Sta- lionsgruppen von der ehemaligen E 1 i sa be ih -Ka p e 1 1 e bis St. Gel reu in Angriff genommen worden. Dieselben sind das Werk eines Bamberger Domherrn, der sie am An- fange des 16. Jahrhunderts anfertigen und aufstellen liels, um auch dahicr, wie in Wurzburg, Nürnberg u. s. w., einen Kalvarienberg zu haben. Diese Stationsgruppen gehören nach dem Urtlieile von Sachverständigen zu den schönsten SKulplur- arbeilen, welche die Stadt aufzuweisen hat.

128) Am 19. Juni fand das von dem Kölner Miiuner- gesangverein veranstaltete Voc;<l- und Instrumental- Conccrt im grofsen Saale des Gurzenich stall, dessen Ertrag als Bei- steuer zu den Kosten der Eindeckung der neuen Dum- da ch c r und des M i t te 1 th u r ni es , wofiir die hochragenden Baugertlsle iiereils aufgestellt sind, d<'r Dnnjbnu -Cnssc Über-

wiesen worden ist. Der Vorstand des Vereins halte an 300 .\rbeilcr aus der DnnibauhUllc und aus der Mnschinenanstalt harten zu dem ("oncerle verllieill. Dasselbe bildete den Schlufs der Jahresversammlung des Central - Donibau- Vereins.

129) In Limburg a. d. Lahn ist zum .\usbau des auf einem Felsen am Ufer der Lahn malerisch gelegenen Domes ein Verein gegründet worden, der zunächst Mittel dafür be- schaffen will, dem Ganzen die zwei noch fehlenden Thurme beizufügen. Herzog .\dolf von Nassau hat das Prolekloral übernommen, und Erzherzog Stephan von Oeslerreich dem Verein durch ein huldreiches Schreiben seinen Beitritt als Mit- glied angezeigt.

1.30) Die .Vufstelluug des kolossalen Gerüstes am Donithurme in Rege nsburg sehreitet rasch vorwärts, nicht weniger die Vorarbeit der Steinmetzen, welche rüstig schaffen, und bereits einen namhaften Vorrat h zierlich behaue- ner Bausteine bereit gelegt haben. Es ist mit Grund zu hof- fen, dafs mit dem Monat August, wenn der Mauerkranz, soweit nothwendig, abgetragen ist, die Aufsetzung beginnt. Es sol- len schon .50,000 11. jährlich gc.-iicherl sein.

131) Dem Vernehmen nach soll bis zum October die so- genannte „alte Pfarre" in Regensburg wieder vollstän- dig in Stand gesetzt, die bisher für den Gottesdienst benutzte Stiftskirche St. Johann aber zu einer grofsen Dombau- hütte (vorzüglich für den Winter) benutzt werden. Um die Majestät der Kathedrale durch die eigene Winzigkeit und Ge- schmacklosigkeit nicht zu becintrüchligen, soll seihe nach vol- lendetem Bau mit einigen daranstofsenden Gebäuden abgetra- gen werden. Die Gerüste am südlichen Thurme sind beinahe vollendet und die Massen der um die Bauhütte lagernden bearbeiteten Quadern hacren des Aufzuges.

132) Nach getroffenen EinIcituiigcB durfte die .\btra- gung des Tliurmhclmes des St. Stephansthurmes in Wien bis Ende des Jahres 1861 vollendet und sodann der Aufbau eines neuen Helmes aus Stein in einer Höhe von 28 Klaftern nach einem vom Dumbaumeister Ernst entworfenen und von dem Donibau-Coniite genehmigten Plane sogleich be- gonnen werden.

133) Die Porzellan -Fabrik in dem alten, hochgelegenen Schlosse zu Meifsen wird nach einem anderen Gebäude verlegt, und das historisch merkwürdige Schlofs aus dem 13. Jahrhundert wieder zu fürstlichen Wohnungen eingerichtet werden.

1S4) Der Stiftnngsralh von Alpirsbach veröffentlicht eine Danksagung für die Stiftung von 3000 Tbrn., welche König Friedrich Wilhelm IV. von Preufsen aus Anlafs eine» Besuchs am 21. August 18.51 zur Besichtigung des dortigen, noch aus dem 11. Jahrhundert stammenden, von Graf Albert von Zollern gestifteten Klosters und seiner Basilika beschlos- sen halte, deren Zinsen zunHchsl zur Conscrvierung der hier befindlichen Denkmale und Erinnerungszeichen des Hauses Hob e n zol le rn, soweit aber ein Ueberschufs ver- bleibt, zur Ortsarmen-l'nterslützung verwendet werden sollen.

135) Die belgische Stadt Maseyk hat in ihrejn Sladirathe den Beschlufs gefafsl, nach der deliniliven Aufhebung des Uciroi

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auf zwei oder drei Jahre eine Art Kopfsteuer einzufnhrcn und aus dem Erlrage dieser Steuer dem bekannten Maler Jan van £yk, geb. in Maseyk gegen das Ende des 14- Jalirhunderls (1370?), dem man gewöhnlich die Erfindung der Oelmalerei zuschreibt, ein Denkmal zu errichten.

136) Der Besitzer der bei Darkehmcn gelegenen Ritter- güter Bcyruhnen und .\ngerap, Hr. v. Kahrenheid, bat aus bedeutenden Geldmitteln sich ein Museum erbaut, und mit reichen Kunstschatzen versehen ; letztere bestehen aus Gypsabgüssen und Nachbildungen antiker Statuen in Zink- blech ; aus einer Galerie von Oelgenialden, einer Kupferstich- sammlung und einer .\nzahl von römischen, elrurischen und griechischen Vasen. Die meisten dieser Gegenstände sind von dem Besitzer auf Reisen aufgekauft worden. Freunde der Kunst in der Provinz machen von der Zuganglichkeit dieses Museums den ausgedehntesten (iehrauch, und das Fremdeu- bucb weist jahrlich Über lüOO Kamen nach.

137) Die A ug US ti n i sehe Luthersammlung in Hal- be rst ad t ist an die Direktion des kgl. Predigerseminars in Wittenberg abgeliefert worden, um in dem Lutherhause auf- gestellt zu werden. Der Prinz-Regent hat auf.XnIrag des Kul- tusministers dfn .\nkauf befohlen, nachdem die Erben den mflfsigen Preis von 3000 Thrn. beansprucht halten. Die Samm- lung enthalt: 1) 3-1 Gemälde: Bildnisse Luther's etc., zum Theil von L. Cranach's eigner Hand; 2) in 34 Mappen gegen 7000 Bildnisse Luther's und seiner Familie etc. ; 3) Autogra- phen Luther's und seiner Zeitgenossen, vielleicht gegen 2000, in 213 Kapseln; 4) 294 Denkmünzen und Mun/.abgusse ; 5) Büsten, Statuetten etc.; 6) eine Bibliothek von 2000 Banden, worunter 113 Folianten. Da die Sammlung nun eine üfl'ent- liche Bestimmung erhalten hat, so wird zur Mehrung dersel- ben aufgefordert.

l'M) Die Münzsammlung des l'eslher Nalional- Bluscums, soweit sie jetzt systematisch geordnet zur Schau gestellt ist, zahlt 9020 .Münzen verschiedener Lander uud Natio- nen, unter andern auch 279 celtische. Mit den noch in Schub- fächern aufbewahrten belüuft sich jedoch die Zahl der vorhan- denen E.xemplare auf mehr als 10,000 ungarische und über 10,000 griechische und römische Münzen. Aulser der von dem Gründer des Museums, dem Grafen Franz Szechenyi, ge- schenkten reichen Münzsammlung wurde das numismatische Kabinet vornehmlich durch den Ankauf der von Jankovics'- schcn, dann der J. Vezerle- und I. Kil's'schen Sannnlung be- reichert.

139) Bekanntlich hat der Bürgermeister der Stadt Wien, Dr. Frhr. v. Seiler, sammtlicbe Innungen und Gremien Wiens eingeladen, ihre Dokumente und sonstigen Gegen- stande von historischem Wcrthc dem städtischen .Vrchivc zur Aufbewahrung zu übergeben. Dem Vernehmen nach haben hievon nahe an .30 Innungen bereits Gebrauch gemacht ; von den übrigen hat ein Theil der Innungen und Gremien be- schlossen, ihre historisch werihvullen (iegenstiinde in eigener Verwahrung zu behalten, und der Rest der erstcrcn hat er- klärt, dieselben erst nach vollzogener Neubildung der Genua- tenschaften im städtischen .\rchive zu hinterlegen.

140) Unter den Bereicherungen, welche der königlichen Bibliothek in Berlin im vergangenen Jahre zu Theil gewor- den sind, nehmen vorzüglich zwei Sammlungen die erste Stelle ein, nämlich die durch den verewigten General v. Scharn- horst im Laufe eines langen und viel bewegten Lebens und wahrend eine.«; Aufenthaltes in den meisten Landern Europa'« mit groister Sorgfalt gebildete kartensa mml u ng von un- gefähr 30,000 Nummern; dann die musikalische Biblio- thek des verstorbenen Professors am Conservatorium zu Wien, Joseph Fischhof, an 3978 Nummern, welche die schon be- stehende k. Sammlung ergänzt und um ganze .\btheilungen vervollständigt.

141) Der Ausschuls des Wiener A I te r t h u m s ver ei ns beschäftigte sich in einer seiner letzten Sitzungen mit den Vorbereitungen zu der für den November d. J. projektierten „.\usst e 1 1 u ng m i 1 1 el a 1 1 er I i ch er Ku ns t wer ke". Eine Reihe der hervorragendsten geistlichen und weltlichen Kor- porationen und Privatpersonen aus den verschiedensten Kron- ländern haben sich schon mit freundlichster Zuvorkommen- heit bereit erklärt, die Ausstellung mit den in ihrem Besitz befindlichen Kunstschat-zen zu beschicken.

142) Auf einem Felde der B am be rger M arkung wurde kürzlich ein Stein mit der römischen Schrift: ROT.\Rl'M SEN.\TORUM aufgefunden. Spater noch ein anderer mit der Inschrift: SEX ILLI PES VERA MEI ARMA SILES SINT GUTTA REl BONA SI VERNA STAT VAGA.

143) In einer Mergcigrube bei dem Dorfe Sievernich, Kreis Düren (Preulsen) , slielsen die .-Vrbeiler in einer Tiefe von G Fufs auf verschiedene Gegenstande römischen Ursprungs, worunter besonders ein Sarg von rothlichem Sandstein merkwürdig ist, auf dessen Platte sich ein kolossa- ler Mannskopf mit über der Stirn aufgeschlagener Kopfl)e- deckung belindet, der schön gemeifselt und in seinem obern Theile gut erhalten ist. Im Sarge lag ein Messer, dessen Klinge zwar der Rost gefressen halte; das Heft, aus glasar- tiger Masse mit goldnen Reifen zierlich gearbeitet, wäre da- gegen ein guter Fund gcweseu, hatte nicht Ungeschick es beim üelTnen mitten entzwei gebrochen. Aurserdem sind Ta- felchen von Schildpatt mit kunstvollen Basreliefs, die kriege- rische Scenen darstellen, von Werth, jedoch ziemlich verwit- tert.

144) In der Nahe von Alosl in Belgien ist ein galli- sches Grab aufgedeckt worden, das 11 Fufs lang und 8 Fufs hoch aufgematiert und mit Steinplatten p^raniidalisch bedeckt war. Aufser Menschen- und Pferdoknnrhcn la};en fol- gende Gegenstände darin: ein HaUschmurK uml Armbänder aus grauen und bläulichen Perlen und Scheiben mit Golddraht verbunden; ein Schwer! und ein Dolch aus Erz, beule nni Griffe mit der Inschrift l'K.lJ versehen; in den vier Eckin vier thönerne Vasen, jede mit zwölf .Miinzen, das erste Dulrend von Gold mit einem Maniiskopfe auf der Vorder- und einem Pferdekopfe auf der Rückseite und der Umschrift : FE^tl, das zweite von Silber mit Mannsknpf und einem Pferde und der Umschrift: VllldS, das dritte ebenfalls von Silber mit

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.

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weiblichem Kopfe und einer Victoria lu Rofs und l'nisrlirirt münniichem Kopf und einem Kreuze. Der Gebrauch verschie- PIXTILOS, das letzte Uulzend aus geniischteni Metall mit dencr anderer (icrathe blieb unbeKnnnt.

Inserate und Keknnulniachuniren.

21) Anfrage. An verschiedenen Orten wird darüber ge- handelt, wann zuerst gezogene Buchsen in Anwendung gebracht sind; auch deren Verbesserung durch August Kolter zu Nürnberg kennt man. Aber es ist walirschcinlicli, dafs man zuerst nur gerade Zuge gebraucht und die spiralför- migen, weiche ungleich mehr Vorihcile gewahren, spater erfunden hat. Ueber die Zeil jedoch und über den Ürt, wo diese ausgezeichnete Erfindung gemacht ist, scheint noch vol- lige Dunkelheit zu herrschen. .So viel mag gewils sein, dals in keinem Lande Europas die .\usbihlniig des Schillzenwc- sens früher und mit solchem Eifer und Erfolge betrieben wor- den ist, als in Deutschland. Wahrscheinlich wurden auch hier die ersten Büchsen miKSpiralziigcn gebraucht. Bei dem grofsen .\nsehen, in welchem von jeher das Schulzenwesen gestanden, findet man schon von .Vllers her Über dasselbe auch Vieles geschrieben. .Man darf daher sehr wohl der Ver- muthung Raum geben, dafs in irgend einer allen Handschrift oder Chronik eine Bemerkung niedergelegt sei, die geeignet Würe, jene Dunkelheit anfr.uklaren. Darauf bezügliche Mit- theilung wolle man geneigtesi an dir IddiiKlinn des .Anzei- gers richten. K. \V. D.

22) Herr Professor Dr. Job. Val. Klein in Giefsen hat von seinem vorzüglichen, fleilsig ausgearbeiteten, von der Kri- tik alleemein als geistreich und scharfsinnig anerkannten Werke:

Die Kirche zu Grofsen-Iiinden bei Giefsen, in Ober- hessen. Versuch einer historisch-symbolischen .\usdeutung ihrer Bauformen und ihrer Portal -Kclicfs. Giefsen, J. Ricker'sche Buchhandlung. 1857.

V> Exemplare dem Museum zur Verfügung gestellt und ihm den Ertrrag aus deren Verkaufe zugewendet. Dieselben sind jedes zum Preise von 4 Thir. oder 7 II. rhcin. von dem Pfle- ger des Museums, Herrn Dr. 0. Buch n er in Giefsen zu beziehen.

23) In Rud. Kuntze's Verlagsbuchhandlung in Dres- den ist erschienen :

Böttcher, F., Dr. d. Theol. u. Phil., Unseres Alpha- betes ürspränge gemeinfalslich dargelegt. Eleg. broch. 1»; Kgr.

Friedreich, J. B., Geschichte des Rathsels. Eleg.

broch. 1 Thlr. 15 l\gr.

Der Verf. bietet den Freunden der l.ilc laiur in Vorste- hendem ein Werk, das sich um so mehr einer allgemeinen Theilnahme erfreuen durfte, als ein solches der deutschen Li- teratur bisher fehlte.

24) In der Verlagsbuchhandlung von Woldemar Türk in Dresden erscheint vom I.Oktober 1860 ab und ist durch alle liuchliandlungin und Postämter zu beziehen:

Sachsengprün. Cullurhistorische Zeilschrift fUr sSmmt- liche Lande sächsischen Stammes, herausgegeben von Hof- rath Dr. Gustav Klemm, kOnigl. sSchs. Oberbibliothe- kar, Pastor August Victor Richard und .\rchivar Eduard Gottwald. Monatlich 2 Lieferungen von 1' bis l'/i Bogen Text in hoch 4. mit je 2 schönen Litho- graphieen und vielen in den Text eingedruckten Holz- schnitten. Preis pr. Quartal 1 Thlr. oder pr. Lieferung 5 >gr.

Jahresconferenz des germanischen Museums.

Die diesjährige Coiirereiiz der A u.sscli üsse und ITIegor dos ge nna n isch en Musi>unis, an welcher auch alle mit Ehrenkarlen verseliene Freunde der Anstalt Theil nehmen können, wird dahier

vom 13. bis 15. September d J. (nicht 17. bis 19.) abgehalten werden. Die Hauptsilzungen (inden am i'.i Sepleniher Morgens und 15 Ahends statt, wozu alle Klirenkarteninhahor Ztttrill haben, sowie zu den genieinsameii lagiiclien Abeiidnnterliallungen , die schon am 1.'. Sepleniber Abends 7 l'hr in der Karthause beginnen. Auch Fremde, die sich der Sache anschliefsen wollen, sind willkommen

iNnriilMTir. am 20. .luli 1860.

Die Vorstände des german. Museiuus.

Verantwortliche Redaclion :

l>r. Kreih. v. u. z. Aufseis. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Frunimanu. Dr. Krhr. Roth v. S ch r e c k r ns t c i n.

Verlag der lileraritch-artidischen .Vnstalt des germanischen Museums in Nürnberg.

U. K, S «bald ' tclir Biiclidnirkricl.

NÜHNBEHG. Das Abonnement des Blattes, welches alle Munate erseheint, wird sanzjäliriKansenommen und beträgt nacbderneiiesteiil'osteonvcntion bei allen Postämtern und Buehhandlunscn Deutach- landt inc'l. Oestreichs iü. 3Gkr. im 21 tl.- Ful's oder 2Thlr. preul's.

FUr Fratilreich al)onniort man in Stralsburs; bei C. F. Sebmidt, in Paris bei der deutschen Buchhandluns- von F. Klineksieek, Xr. U. rue ilo Lille, oder

MZeiOER

FÜR KODE DEK

bei dem Postamt in Karlsruhe; fiir hing- Innti bei AVilliams & Norffatc, 14 Hen- riette-StreetCovfnt-Giinien in London; für \or(innieril:a bei dcn l^ostÜnittTn Hremen und HambnrK.

In^fiHtc, welche mit den Zwecken dt*« Anzeit:<*r8 und dessen wisscnwbaft- liebcm Gebiete in VL-rbindun»? stt-ben, WL'rdt-'u auffrenommen und drr Raum ei- ner Columnenzeile mit 7 kr. oder a Srt. berechnet.

riri

Neue Foli>e.

Sie])cnter Jahrgang.

INGO.

ÜIIGW DES GElUIAAlSCIlEi^ MISEIUS.

Soplember.

AVisseuselialllicIie Miüheiluugeu.

äsehiehte. Kur CieMcliloUle tie« srliwarzeii 'I'odoH iiiiil

rserordeiit- der Jiiilenv<>rfolsiiiis<'ii.

:he Ereig- nisse. Von Archivar llerschel in Dresden.

Der Codex A. 59 der Dresdener Bibliothek enthalt des Paulus Buigeiisis scrutiniuni scriptuiae sacrac und einige kleinere theologisch - polemische Schriften. Auf den letzten Blattern finden sich noch unter der Aufschrift: ,,epistulB contra Judeos" zwei Schreiben der Stadtralhe von Lübeck und Rostock von einer Hand des 13. Jahrhunderts eingetragen, welche den schwarzen Tod und die .ludeu- verfolgungen des vorhergegangenen Jahrhunderts betref- fen. Auf diese mehrfach merkwürdigen Schuften , die ein grelles Bild ejner dustern Zeit liefern, hat der Ein- sender im Lcipz. Serapenm, 1853, S. 218 aufmerksam gc- » macht. Da ihm nicht bekannt ist, dafs diese Stliriflstucke veröffentlicht worden, z. B. auch iiii lit in dem gegenwär- tig erscheinenden cüde.x diplumatieus Lubeccnsis, so glaubt er, dafs ihr Abdruck hier nicht nngercchlfertigt erschei- nen werde. Fehler und Unverstdndlichkeiten bittet er der ziemlich liederlichen Abschrift des 15. Jahrhunderts, nicht aber der jetzigen, sorgfältig genommenen beizu- messen.

I.

r

Inffpnuo principi 8C precxcellenti domino Otloni iluci

Luneborch consiilcs civitatis Lubek cum honoris continiio

iucremento ad quevis serviciorum genera coiitiuuo se l)aratos.

Insiuuamus veslre preexcellenti nobilitati. quod iiuper quendam malefactorem nomine Keyenort in iiostra civi- tate captivavimus, qui dum propler sua maleficia deberet interemi. manifesto fatebatur, quod intoxicacionis nialefi- cium in divcrsis locis a I'rucia inchoando usque ad no- stram civitatem Luhek ex perswasione Judeorum e.xer- cuisset, pro quo solummodo asseruit se tres solidos gros- sorum a quodam Judeo sublevasse. Eeiam quedam mu- lier nobiscum deprehensa et sepulta manifeste fatebatur, quod tractatus babuisset cum veneuo facto de vermibus, quüs dixerat se personaliter cum ejus domino uutrivisse et cum hoc tractassel puerum mortuum sub fimo fossum, de quo eciam veneniim eonfecisse voluissel et cum utro- qne vencno tolam gentem, quam attingcre in divcrsis parlibus potuisset, iutoxicasse.

Preterea consules civitatum Sundis, Rostok, Wismer, congregati aggravaciones necessitatum et plagarum ipsis et communi populo racione intoxicacionis ex operacione Ju- ilet>rum crudeliiim et quoruiidam maliciosoriim Christia- iiorum iiicuinbenles mutuo iiiter se convenientes, ubi duo scdentes in vinculis aperte absque aut quiilibel tormen- tacionum penis falcbantur roram consulibus civitatum prediclarum, quod qiiidam Judei nomine Mosseke et Da- vid dedisscnt eis paurnm peiuiiie summam et ruilibrt eo- rurn pnrtrni sn.ini cum veueficjo per SC oltvro corum ne-

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Anzeiger für Kunde der deulsclioii Ndr/.cit.

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sciente, ob hoc iit debereiil iindiqiie sanitiitem cum pre- dicto venelicio iotuxicare el huc asserueniiit pro tota eo- rum possibilitate se fecisse circumquaque iji terra Slavie et locis siugnlis, que aUinirere polueriiiit. El super nd- didit UHUS ex eisdcni duohus. quod predictiis Mosseke oiomordisset sibi maginini vnluus super snuiii capiit ve- neiio sibi presenlalo. quud vuluus manifeste ostendebat et hujusmodi morso sibi facto dixit se beuivolum fuisse M intoidckAd'um totim \;hrisliaiii((itein si potuisset et hoc alter cciam approbavit sibi ex quibusdam verbis sibi al- locutis fuisse injunctum, sed ipse iioii fuit morsus.

Freterea consules Godlandie quandam notulam uobis Duper sub eorum sigillo destinabarit, sonautem in hec verba : ootandum, quod quidam combustus erat Godlan- die in profesto sauctorum Processi et Dlartiiiiaiii nomine Tidericus, qui coram advocatis dum morte dampnabatur et cum igni debuit apponi coram omni popuio fatebntur, quod scrvivit equitando in terra Saxonie cum qnüd;im advocato nomine Voliicrsum prope llyldensem, circa quem erat multum bene acceptus ita quod quidquid egit seu dimisit inviolatiim hoc utiquc permansit. Tandem veuit ad uuam civitatem uomiue Dasle ad quendam Judeum no- mine Aaron, filium Salomonis divitis de Houovere, qui cum ipso concordavit et dedit illi XXX. marcas puri ar- genli cum CCC. bursiculis cum veneliciis et intoxicacioiii- bus, cum quibus christianitatem ut fecit destrnere deberet. Et sie decliuavit ab eo ad civitates viriclicet Hannoveram, Pateiisem, Gronowe, Peync, Bokclem, Tzerstede, Hylden- sem et ibidem in civilatibus omnes fontes et puteos ac in villis circumquaque quo tjansiit inloxicavit veneficiis supradictis et cum populus incepit comniuniter mori ver- sus Lubeke fugam cepit et in via illa dictas XXX. mar- cas totaliter detessf ravit. Et cum venil Lnbek in hos- piciü Hermanns Sassen sui huspitis quidam .ludens iio- .rnine Moyses sibi occarrebat, cm iiarravit omnia ante dicta et ille Moyses ipsi Tiderico X. marcas Lubecenses com quodam pixide cum veneficiis coiidonavit et sie de Lubek versus Vrowenborch in terra Prncie transvelificavit, ibi circa XL homincs vc! plures ibi tradidit murti et inde versus llemele, ubi iterum circa XL. capila interfe- cit et deinde versus llasscnputh , nbi XL. homines vel plures moriebantur de prediclis. Deinde versus Golding-e, Dbi XL. et in l'iltena XL. homines et ultra in Winda quol capita interl'ccit nescivit propter ipsoriim plnraüla- tcm exceplis l'urionibn.s mortuis et jiiterf|^lis de eodem. Ibi predictum ad littora l'odit et ibi remansit.

Sed quia ex hujusmodi nperacionihns maledictis niali- ciosürum Judeorum, beu nt apparel, periculum irrecupe- rabile et destructloirem sistit toti christiiinitati, petimus omni diligencia i|na valemns cordintime vestram nobili-

t-prache und Schrift.

talis doniinacloueni, qualenus premissa omnia cordi vestro imprimatis, miseriam et necessilatis molem, qua chrislia- nitas est dolenter aggravata, benigne inspicientes, ordi- nando amore dei el jnslicie, vestre proprio anime in sa- lutem, ut Judei in vestris terriloriis existentes, ex quo indilFerenler sunt emuli Christi et tocius christianitatis odiosi perseculores , desirnaiilur judicio vestro mediante. Nam timendum. quod mortalitatis aggravacio, qua popu- lus et Christianitas undique ex consiliis Judeorum cru- cialHS iion cesset, quamdiu ipsi Judei sub proleclione aliquorum ' priiK'ipum et dominorum illesi possint residere et munere eorum pro hujusmodi operacionibus maliciosis exercendis erogare. Christus vos conservet Kespons . .

de premissis nobis petimus reformari. Scriptum

nostro sub sigillo.

Eciam consules Thurunenses scripserunt nobis de plu- ribiis Judeis baptizatis in civitate eorum deprehensis et omnes recognovissent, quod hujusmodi operacio iutoxica- cionis totaliter a Jndeis ortum habet processum. (Schlafs folgt.)

Dreierlei y-iirdeiilHrlini .\itiiifi)rnr<>fliiiiig;. Zustände, Von F. AVinIcr in Magdeburg.

1. Lehmann. Nach Nr. 6 des Correspundenz-Blattes der Geschichts- vereine von 1859 war in der letzten Virsainmlung der deutschen Geschichtsvereine vom Prof. Jacobi dem Herrn V. Ledebur gegenüber darauf hingewiesen worden, dafs der Name Lehmann aus dem slavischen lau, Hufe, zu erklären sei, und demnach liurenmann, Hufner bedeute. Die iMfiglichlieit eines solchen slavisch-dentschen Wortes zugegeben, sind doch die Verhältnisse der Gegenden, in denen der Name besonders häufig vorkommt, der germa- nisierten Wendenländer auf dem rechten Eibufer, der .-Xrt, dafs die obige Ableitung und Bedeutung gewichtige Be- denken erregen mufs. Die jetzigen Persoiialnameii halten doch unzweifelhaft bei ihrer Entstehung den Zweck, im Bereiche eines Ortes, speciell hier eines Dorfes, Perso- nen vielleichl mit demselben Taufnamen von einander zu unlerscliciden. Zu diesem Zwecke mufsle man nolhwen- diger Weise zu einer Benennung greifen, die nach ihrer Bcdiutiing im Bereiche des ganzen Dorfes nur dieser ein- zelnen Person zukommen konnte. Nun besteht aber in den Gegenden auf dem rechten Elhufer der llaupislock der Dorfbevölkerung ans lliilenbauern, zu denen nur noch eine bei weitem geringere Anzahl von Kossäten oder Gilrlinrn zu kommen pflegt. Ware es nun nicht gerade- zu widersinni!.', nnlrr 10. 1,'), 20 Gleichberechtigten den

.^17

Anzeiger lür Kmiilc der deulsclien Ndizcit

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einen vur allen andern ..Hufuer" zu nennen V Eben su unwahrscheinlich macht diese Abteilung die Analogie der gleich h;in(iif vorkommenden Namen : Schulze, Muller, Sclimidt Einen Schulzen gab es in jedem üurfe. aber eben nur einen. Ueberdies haftete das Scbulzenamt fast ohne Ausnahme an einem bestimmten Gute. Der Besitzer dieses Schulzengutes mul'ste also naturgemäfs den Mameu „Schulze" bekummen. Einen Muller und Schmied gab es in den meisten Durrern, aber immer nur einen, als flir die Bedurfnisse dieser Ortschaften völlig ansrei- cheud. Ganz ähnlich nun verhalt es sich mit Lehmann, wenn man es mit v. Ledebnr und Wohlbruck von dem deut- schen Worte ..Lehn- ableitet. LehngUter gab es unter den zahlreichen Hufengutern immer nur wenige, oft nur eins, höchstens wol drei. Wo in einem Orte ein einziges Lehengnt vorhanden war, leuchtet von selbst ein, vMe die Bezeichnung Lebnmann als Eigenname auf den Besitzer desselben übergehen mufste. Aber auch wo deren zwei oder drei vorhanden waren, konnte der Name Lehnmanu als Eigenname auftreten. In diesem Falle nämlich haftete meistens auf dem einen das Schulzenamt, auf dem andern etwa die Muhl- oder Schankgerechtigkeit. Es wurde da- her der Besitzer des ersten oder zueilen Lelingules als Schulze, Müller und KrUger bezeichnet, und so blieb denn wieder für den Besitzer des dritten Lehngutes naturge- mäfs der Name Lehnmaiin übrig.

Em Beispiel wird das Gesagte naher begründen. Ich greife dazu in die Dorfverhaltnisse des sächsischen Kur- kreises und bemerke, dafs in allen Amtsdorfern die Ver- haltnisse ähnlicher Art sind, wie sie jetzt dargelegt wer- den sollen. In Stolzenhaiu (Schweiuitzer Kreis) be- steht der alle Grundslork des Dorfes ans drei Lchnhufen-, 15 l'achlhufen- und sechs Kossaten-Gnlern. An diesen Gutern haften bestimmte Namen, die unabhängig von dem jedesmaligen Besitzer von Geschlecht zu Geschlecht sich fortpllanzen und in dem Munde der Dorfbewohner vor- zugsweise zur Benennung der Güter und der dort sefs- haflen Personen, seihst Knechte und Mägde nicht ausge- schlossen, gebraucht werden. Diese Gutsnamen, nur in der Genitivform gebräuchlich, sind ge«ifs zum grofsen Theil Namen der ersten Besitzer. Dafür scheint mir das häufige Vorkommen von Taufnamen unter den Bezeich- nungen der rachlhufcnguler zu sprechen. Unter diesen 15 Güternamen linden sich nämlich folgende mit Vorna- men in Beziehung stehende: Büders (Budolf), t'läsen (Claus), llendricirs (Heinrich), Hermes (Ilermanii ), Krt"s (Erhard), Mietzsch (wol wend. Matscho, Mallbans ). Auch die andern Güter haben Namen, die meist von der Person des Besitzers, nicht von der eigenlhuniliclien BescbalTenbeit des Gutes hergenommen sind ; z. B. Wol-

geniöt's ( Wulilgemulb) , Neiwert's (Neuwirth), Ilerschen (Hirsch), Lobick^s (Globig), Käsclimann etc. Nur Pür- melder (Bauermuller) deutet auf die Eigenthümlichkeit des Gutes hin. Bei den Lehngutern dagegen sind die Bezeichnungen alle von den Gütern selbst hergenommen. Auf dem einen dieser drei Güter haftet die Schankge- rechtigkeit: es ist „Kricr'sch" Gut (Krugers Gut). Mit dem zweiten ist das Schulzenamt verbunden : es ist „Schul- ten" Gut und der Besitzer gilt kurzweg als „Schulte." Das dritte endlich ist ein einfaches Lehngut ohne besondere Gerechtigkeit, und das ist „Lehmes (Lehnmann's) Gut." Dem Volke ist das Verstandnifs des Wortes Lehmes frei- lich jetzt abhanden gekommen. £s konnte daher, als in neuerer Zeit ein Lehmann in dieses Gut hinein heiratbete, selbst von einem „Lehmes-Lehmann" im Gegensatz zu an- dern dieses Namens sprechen. Das scheint mir aber nur um so mehr für das Aller dieser Benennung zu entscheiden.

Man konnte vielleicht gegen die obige Beweisführung einwenden, dafs unter den Verhältnissen dieser Art auch der Name Hubner nicht habe entstehen können, und es wurde demnach zu viel bewiesen sein. Indefs sind doch Falle denkbar, wo in einem Dorfe ein einziger Hüf- ner mehreren Kossälen gegenüber gestanden hat, und so das Appellalivuni Eigenname werden konnte. Und ge-. rade das überaus seltene Vorkommen dieses Namens in den oben bezeichneten Landstrichen scheint mir ein Be- weis mehr zu si in für die Hichligkeit meiner Ausführung. (Schluls folgt.)

Zur OeMcliU-lit«' der ITluHikiiiMlriiiiieiile.

Von R. V. Reltbcrg in München. (Sehlufs.) In der sweitcu Ilälße (k'S Ki. Jlidts. sehen wir aber- mals die Zahl der Musikwerkzeuge durch vielfache Ver- besserungen vermehrt. Das Jägerhorn kommt zwar meistens noch in der allen Form des gewundenen Küh- hornes vor, doch krümmt es sich auch zu dem, zwar noch kleinen, .•^ogen. Waldhorn, mit einmaliger Win- dung; die gekrümmte Feld Iro ni p e t e, denn die lange, grade sinkt nun zum Srhäferhorn herab, hat bereits, um sie anders stimmen zu können, sogen. Krumm- bugel, und so auch diePosaune, welche nun das sogen. Thümerhorn ebenso verdrflngl, wie die Trompete das grade llorn ; das P ost liorn cli e n erhält 1 und noch mehr N\'indungen. Der Pommer oder Bombard, den wir im vorigen /cilranm aus der BlockHolc nnd Schal- mei entslehen sahen, indem diese einen oder mehrere Schlüssel erhielten, erhält nun auch eine mehr oder wc-

huDsl.

ToukuusL

instraiuoate.

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Anzeiffer für Kunde der deutschen Vorzeit.

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niger gekrilnimle, oben eingesteckte metallene Miiuilrohre und gewinnt im grofsen Bafs- Pummer eine ansehnliche Grörse. Einen Schlüssel erhalten nun auch sowohl der krumme, wie der grade Zinken und das Kr u m mho r n ; Schalmei und Krumnihorn erhalten ein in das Mundstück eingestecktes BlSltchen, und die Schwieget ein ähnli- ches, oben eingesetztes JIctallrohichen, wie derPommer. Indem nun das lange Rohr des Bafspommers aus der Mitte an einander gebogen und von einem gemeinschaft- lichen Futteral umschlossen wurde, ^so dal's es dieselben Dienste Ihat, wie ein noch einmal so langes Kohr. und zwar so, dafs nun Mundstück und Schallmündung beide neben einander erscheinen, entstand das, jedoch erst ge- gen das Ende des 16 Jhdis., angeblich von Avianus von Tadua erfundene Fagott. Nach anderer Seite hin wurde die Flole vervollkonimnet, indem sie, mit einer Kapsel über dem Mundstücke, aufser den Tonlöchern vom und hinten, solche auch an der Seite erhielt, die sogen. Schreierpfeife; und indem dieselbe, um grofse Liuigc des Rohres bei kleinem Umfang (nicht über 11, Zoll) zu gewinnen, nach Art des Fagotts zusammengebogen wurde, und zwar nicht nur ein- sondern neunmal, wo- bei nun auch wieder, wie bei den übrigen Flöten, das Mundstück oben, die Schallmundung aber unten ist, entstand das sogen. Rackett, dessen Futteral ebenfalls dreierlei Tonlöcher hat. Auch die Sackpfeife erfährt in diesem Zeitraum allerlei Veränderungen , und so er- scheinen uns nun neben einander bald der sogen, grofse Bock mit nur einem Stimmer (Stimmröhre), bald die sogen. Schflferpfcife und das kleinere llummelchen, je mit 2, und der kleine Dudei sogar mit 3 verschieden langen Stimmern ; noch eine andere Art ist die Magdeburger Sack- pfeife mit 2 Stimmern, aber zugleich mit 2 verschiedenen Flötenrohren, einem für die rechte und einem für die linke Hand, jedes vorn mit drei Toulochern. Nur darin stim- men diese 5 .Arten der Sackpfeife überein, dafs sie alle noch ein besonderes Röhrchen haben, welches eben der Sackpfeifer an den Mund setzt. Das Platcrspiel aber kommt, wie schon im vorigen Zeiträume bemerkt wurde, jetzt nicht mehr vor. Ungemein Ihälig war man. wie überhaupt im 16. Jhdt., so namentlicli in der 2. II. des- selben bis zum SOjiihr. Kriege im Orgelbau, und zwar besonders im mittlem und nördlichen (protestantischen) Deutschland, wo sich neben den Orgeln des sudlichen Deutschlands zu Kostnitz un<l Ulm u. a., in Sachsen die zu Dresden und Sondershausen (v. Goltfr. Fritzsche), Halle, Leipzig, Zwickau, llalberstadt und Griiningcn (v. Dav. Bock); sodann zu Breslau ( v. Mich. Ilirchfelder), Torgnu, Kassel, Bückeburg (v. Esaias Compenius), Hildesheini (Godehardskirchc) und Braunscbweig (Dom), beide von

Henning aus Hildesheim, Riddagshausen (v. Heinr. Com- penius) und weiter nordwärts zu Magdeburg, Berjiau in der Mark (v. Hans Scherer), Stendal, Hamburg, Lübeck (PetersUirche v G. Bnrkart, Frauenk. v. Barlold, Dom V. Jakob), Rostock (v. Heinr. Glovatj), Stralsund (v. Nik. Maafs), Danzig (v. Jul. Anton) erhoben. Lüneburg soll bereits um die Mitte des 10 Jhdts. eine Orgel aus Her- zogenbusch (Niederl ) erhallen haben. Was die Klang- instrumente betriin, so sehen wir die Kesselpauken dadurch vervollkommnet, dafs sie eine Art Fufs haben und an der Seite eine Schraube zum Spannen ; diese er- halt auch die Trommel, ihr Rand ist aber noch sehr niedrig; das Triangel ist jetzt an einer Ecke offen; auch die Strohfiedel zeigt sich. Unter den Saiten- instrumenten finden wir das Scheitholz, welches dem Trumscheit ähnlich ist, aber nicht mit einem Bogen ge- strichen wird; die Bauernleier kommt noch mit dem Riidehen vor, doch auch zugleich mit eiuem Taslenwerk; die Wirbel bald an der Seite, bald oben ciiigeschroben. Die Harfe hat in der hohlen Hauptsänie mehrere Schall- lücher. Auf dem Hackbrett sind die Saiten jetzt bün- delweise aufgespannt. Das Trumscheit hat jetzt 4, ungleich lange Saiten. Die dreisaitige Geige ist jetzt zur Taschengeiffe (sogen. Posclie) verkleinert; die Dis- kanlgcige hat 4, die Allgeige oder Bratsche ö (7) Saiten, letztere die Wirbel noch von oben eingesteckt. Eine wesentliche Verbesserung hat der Steg erhallen, indem seine obere Kante nicht mehr grade, sondern empor ge- krümmt ist, so dafs der Strich auf den einzelnen Saiten weit leichter rein zu halten ist. Die Kniegeige (Gambe), welche 6 Saiten hat, ist der Diskanlgeige in der Form ähnlich, doch im Verhiillnisso schlanker.

Ich bescheide mich jetzt mit weiteren Mittheilnns'en über das 17. .Ihdt. fg., aus dem bereits Eingangs erw:ihnlen Grunde, und finde wol ein iindiT Mal Gelegenheit, weiter fortzufahren.

IIhm I4irrlirii - Porlitl ilri* Alitei Prtera- liniiMfii.

Von v. KriefT- II ci eil fe 1 den, groLsh. bad. General, in Baden- Baden. (Fortsetzung.)

Wenden wir uns nunmehr zu den bildlichen Dar- stellungen, und zwar vorerst zu ieneii des linndfeldes und des Tli u rs l n rzes.

Hier hnl die Ueberjrnngszeit von den ruhigen, aber hagerri und steifen Geslallen byzantinischer Bildnerei zu den anmulhigen um! lebensvollen des spiitern Mittel- alters bereits begonnen Bei sdnunllichen Figuren sieht

ItihtciuleKim Uuiiktinsl.

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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Rec-60Ktbi:>Ti.m/i^- i:cL,.£:iT :)iiü-vict,'X-e i ^^ Qyos-ne-D"Ä.-.)!.tjri,,v.vc;;;.i.<.A;;öCo-a:^ccM>d- I

man die ersten, niclit immer uiiglilckliclien Anfänge leb- hafter Bewegung. Das Kostüm ist das uralte, liirchlicli- traditionelle langer Gewander mit langen Mänteln über beiden Schultern. Die Anordnung der Falten "ist oft geschmacljvoll und glucklich, ihre technische Behandlung aber (sie sind durch tief eingeliauene Linien oft mehr angedeutet, als plastisch gebildet) erinnert an die alte byzantinische Schule. Am meisten zurück war der alte Meister in der Behandlung der Küpfe.

Die ganze Darstellung (im Rundfelde sowohl, als auf dem Thürsturz) ist die der Himmelfahrt Christi. Das Mittelfeld zeigt den Erluser, sich zur Hechten her- abneigend, gleichsam Lebewohl sagend, in der Linken einen mit dem Kreuze geschmückten Stab haltend, wel- cher weit über die einfassende Leiste hinausragt.

Das Haupt des Herrn ist bartlos, mit langen herab- wallenden Locken; die Gewandung eine kurze anlie- gende Tunika, mit weiten Aermeln über einem langen Unterkleide Auf der linken Schulter wird ein «allen- dcr, gut drappierter Mantel, wie es scheint, ilunli einen breiten, von der linken Sihulter unter dem rerhleii Arme durchgehenden Gürtel gehalten.

Die ganze Darstellung ist weder im Stile des frühem, noch des späteren Mittelalters, und bezeichnet so recht deutlich die damals eingetretene Uebergangsperiode.

Die Engel in den beiden dreieckigen Seitenfeldern," mit ihren mächtigen Schwingen, sind in lebhafter Bewe- gung, auf das Knie zu sinken, ihre Gewandungen wohl angeordnet und sorgfältig ausgefujirt.

In der Mitte des breiten und langen Feldes über der Thüre steht die Himmelskönigin mit der Krone auf dem Haupte. Sie allein ist iu völliger Hube, mit aufge- hobenen Händen. Dir zur Seite rechts und links sind die Apostel, mehr oder weniger bewegt, mit den Geherden der Andacht und des Staunens zum Erlöser aufblickend

Der nächste zur Hechten ist Telrus mit dem Schlüs- sel, zui' Linken Johannes; die andern ohne Svmbolo sind einzeln nicht wohl zu erkennen. Sieben von ihnen tragen UUchcr, ein einziger halt eine Holle. Tctrus hat bereits den traditionellen Jlanrkranz, das Hanr der l'ebri- gen ist lang und gescheitelt. Am wcuig.ilen gelungen sind die zum Theil bartigen Kopfe.

Zw ischen der Mutter Gottes uud dem hciligcu Jubau-

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Anzeiger lur Kunde der deutschen Vorzeit.

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nes ist der Name des Kuusllers *) ciiigehaueu , aber ohne alle nähere Bezeichnung.

Wenden wir uns nunmehr zu den beiden kulossalcn Bildsäulen rechts und links des Einganges. Die er- stere zeigt uns, wie schon erwähnt, de» heiligen Papst Gregor (von 590 bis 604. J Folgende, nicht mehr vor- handene, iu der Uuellensammlung der badischen Landes- geschichte aufbewahrte InschriTt bezieht sich auf die- ses Bild :

S. Gregorius, spiiilu.s sanclus super liunieris ejus

in specie coiumbae. SiDunio 2'(i^f'-»'i '*ös ])lam, sande Gnyori.

Die Taube, als Sinnbild des heiligen Geistes, ist das Wahrzeichen dieses Heiligen ; ihr oberer Theil ist abge- gebrochen, die Fufse und den Rumpf sieht man noch auf der rechten Schulter des Bildnisses, welches in Bezug auf die Uirchliche Traclil jener Zeil eine nähere Be- schreibung verdient.

Der Papst ist zuvorderst mit der bis auf die Fufse herabreichenden Alba bekleidet, wie sie jeder katholi- sche Priester bei kirchlichen Handlungen heutzutage noch anhat. Darüber trägt er ein etwas kürzeres Gewand mit weiten Aermeln, die Daliiiatica.

Unter der Dalmatica sehen die mit dem Kreuze be- zeichneten Enden der Stola hervor; Über derselben aber trägt der Papst, wie jeder Priester, die Casula, eine Art einfachen, auf den Seiten geschlossenen, glocken- förmigen Mantels aus reichem SeidensolTe, welcher we- gen des Durchstreckens der beiden Arme bis zur Höhe der Ellenbogen auf beiden Seiten aufgeschilrzt ward, und vorn in naturlicher Drappierung heriibFiel.

Ueber der Casula trägt der Papst das Pallium, ein breites, aus \i eifser Lämmerwolle gewobenes ui^d mit rolhen Kreuzen besetztes Band, in der Art einer Stola; auf dem Haupte aber, welches ein Lückenkranz umgibt (wie bei der Figur des heiligen Petrus), die Tiara als einziges Zeichen seiner päpstlichen Würde. Dieselbe hat noch die Gestalt einer oben beschlossenen und mit einem Barett ausgefnlllen Krone, von welcher auf beiden' Sei- ten Bänder auf die Schultern herabhangerr

Die Bildsäule des Bischofs Gebhard, zur Linken der ThUre, zeigt denselben in seinem bischöflichen, uns nnnmrhr bekannten Ornate. Merkwürdig ist das sorg- fältig au.sgefiihrte Modell der Kirche in seiner Hand. Auch auf ihn bezog sich eine besondere Inschrift, welche die Kloslerchronik also gibt:

*) \VK/II.O (das K auf dem Holzschnitte, sinit der Blark verwillerten Buchslaben I L 0 ist ein Fehler).

S. Gebhardus in manu habens ecclesism. l'ro twbk umcrlis pravaid Gcbluiidc pnceris. (Schlufs folgt.)

Ule CrltiiuiiiiK <l<*i)* Hrliiiiieii Bruniirns in AüriilierK«

Von J. Baader, Coiiscrvator am k. Archiv in Nürnberg.

Der berühmte schöne Brunnen zu Nürnberg wurde, so glaubt man wenigstens allgemein, von den Gebrüdern Georg und Friedlich Buprecht und von Sebald Schunho- fer, den Baumeistern und Bildnern der Frauenkirche, er- baut. Einen urkundlichen Nachweis hierüber gibt es nicht; diese Annahme stutzt sich auf einige uuverhifsliche Chroniken und auf die Behauptung etlicher Schriftsteller, von denen übrigens keiner einen urkundlichen Beweis beigebracht hat. Die bessern Chroniken der Stadt nen- nen die Meister nicht. Die Gestaltung, künstlerische Aus- führung und Anordnung der schönen, vielfach durchbro- chenen gothischen Pyramide und der darin aufgestellten Standbilder erinnern zwar au die Schöiihoferische Form- bildung der Bildwerke iu U. L. Frauenkirche, aber ihre Aehnlichkeit beweist noch nicht die Identität der SIeister.

Dagegen besitzt das kgl. Archiv zu Nürnberg eine gleichzeitige, wenn auch nur sehr summarisch gehaltene Baurechnung über den schönen Brunnen v. J. 1385 bis 1396, aus der sowohl über die Zeit, in der das Werk entstanden, .sowie über den Baumeister bestimmte Nach- richten zu schöpfen sind.

Die Hechnung beginnt, wie gesagt, im Jahre 1385 und gehl ohne Uiilerhrechnng bi.s zum .lahre I39(). umfaf.sl also einen Zeitraum von 1! Jahren, innerhalb welchrr der Bau zum Abschlufs kam. Ein Alitglied des Kalbs führte die Oberaufsicht über denselben. In den Jahren 1385 bis 1388 war es Friedrich Plintzing: während dieser Zeit erhielt er vom liulh zu dem ..paw des "ewen prun- iien am markt" in verschiedenen Baten über 2000 i?.. Mal- ler ausbezahlt; davon trelVen allein auf das Jahr 1385 1017'/] ü.. hl. Als Phntzing starb, führte Meister Hein- rich der Balier im J. 1389 den Bau ganz allein. Er stellte auch die Bechnung. Für seine Mühe und Arbeit erhielt er in diesem Jahre 37',iii. hl.; den Steinbrechern und Schmieden zahlte er 42 i). hl.

Im J. 1390 wurde die Oberaufsicht über den Bau und diu Bechnung dem llathsherrn Ulmaun Stromer übertra- gen; er führte beide bis zur Vollendung des Brunnens im J. 1396 Während der Jahre 1390 bis 1392 erhielt er von den Bürgern des Bath.<s ..zu dem paw am priiu- neii" verschiedene Summen ausbezahlt: imJ. 139U 354 tV

325

Anzeiger lur Kunde der deuUclieii Vorzeil.

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bl., im J. l;{9l 449«. und 3 \i hl., und im J. l:{92 132 fl. h\ und abermals ib"'li tt. und 9b II ungeriscli und i'umisch. Üei' grofstc Iheil der im .1. 1392 bewil- ligten äumnieu wurde zur Vergoldung verwendet. Jlei- ter Kucloir der Maler, der ohne Zweifel die Verguhlung besorgle, erhielt 72 » lil und lt> II

Im J. 1393 zahlte der llalli an Ulman Slriimer zur Forlselznug des Baues 412 fl hl. Davon gab dieser hin- wieder dem Meisler Heinrich dtm Balier 54 ü hl. ,.ze liebung (Verehrung) von dem prunnen fUr sein muw, die er damit gehabt hat, uanu er klagt, daj Im ze wenig daaoii worden Nver.'' Desgieichen erhielt H. Vogel 3 tt hl. (LiebuHg) für die in der obern Reihe der Siarjdbilder aufgestellten ..kleinen" Propheten. Ob diese von Vogel ge- macht worden, oder ob er sie allenfalls nur vergoldet hat, läfst sich aus der Rechnung nicht entnehmen. Zu den Figuren, so darf man annehmen, wurden Steine aus Pirkenfelt, wo ein guter feiner Sandslein gebrochen wurde, verwendet; denn der dortige Steinbrecher erhielt einmal 3 fb hl.

Im .lahre 1394 betrug die Bausumme 213 «. und im J. 1395 63 ü. hl.; davon erhielt Meisler Heinrich für seine Arbeit 24 Ü

Im J. 1396 verwendete man noch G3'.2 fl. hl. und 20'/j fl. Von diesen erhielt Jleisler Heinrich Kill. n)il dem Beisalz „vrjd ist also verriebt". Im Ganzen wurden gegen 4500 ll hl uuf den Brunnen verwendet.

Es fragt sich nun, wurde diese bedeutende Summe lediglich zur Vollendung des von den Gebrüdern Ruprecht und Sehald Schonhofer im Jahre 1355 begonnenen Wer- kes verwendet, oder aber, hat man den Brunnenbau erst im J. 1385 angefangen und durch Meister Heinrich den Balier ausfuhren lassen? Wir behaupten letzteres, da nicht wohl anzunehmen ist, dafs man den Brunnen 25 ■lahre lang unvollendet habe dastehen lassen uud erst im J. 1385 wieder an die Fortsetzung des Baues gegangen sei. Eine blofse Reparatur kann es wol auch nicht ge- wesen sein: denn der angeblich erst im J. 1361 vollen- dete Brunnen bedurfli- derselben noch niclil. und derar- tige Reparaturen erfordern keinen Zeitraum von II .lah- ren oder Summen von 4500 fl.. Wir geben gerne zu, dafs die Gebilde der Pyramide und die Standbilder der- selben au die Bildwerke der Frauenkirche, namentlich an jene erinnern, die dem Sebald Schonhofer zugeschrie- ben werden ; daraus folgt aber nicht, dafs sie gerade von Ruprecht und Schonhofer herrühren müssen. Ein so bedeutender Kunstler, als welchen letzterer sich ausweist, hat gewifs auch seine Schtiler gehabt: und ein solcher mag Aleister Heinrich der Balier gewesen und identisch

sein mit jenem H. Beheim Balier. der im ,1. 1378 das Burger- und äleisterrechl zu .Nürnberg erhielt*).

Die am Brunnentrog angebrachte Jahreszahl beweist nichts, da sie allem Anschein nach gleichzeitig mit dem bayerischen Wappen bei der im J. Ib24 vorgenommenen Restaurierung des Brunnens eingemeifselt wurde

Wer den Verfasser dieses Artikels eines Bessern be- lehren kann, dem wird er sich zu Dank verpflichtet er- achten.

*) S. Baader, Beitrage zur Kunstgeschichte Nürnbergs, S. 3.

Zu den M|irürlten von fleutnrlien FlHrli«*».

Milgcthcilt von Wiechiiiii n n-h ad 0 w auf hadow.

Die im Anzeiger 1857, Sp. 362 f. besprochene deut- sche Schrill über die Kunst Vogel und Fische zu fangen (Strafsburg, 1508. 4.) ist vielleicht zum grofsten Theile nur die Uebersetzung eines gleichfalls noch unbekannten niederländischen Druckes, den ich mit einer Incunabeln- Sammlung aus der Bibliothek des verstorbenen Prof. C. Kirchner zu Schulpforta erwarb.

Dir Titel lautet : (1 Dil b o e c .\ k e n 1 e e r l h o e m e n mach v o g h e - 1 e n I V a n g h e 11 m e 1 1 e n h a n d e n . 1 1 Q Ende ho (inen mach vis sehen vanghe metle | banden ende oeck andersins || (f Ende oeck lol Wal I ij d e n van den iare dal een I yeghelijck visch tsijnen besten is.

0. 0. u. J. (um 1500.) S Bll. iu 4 mit Sign. A und B. Mit neun Holzschnitten, von denen sich mehrere wiederholen.

Die Spruche über die verschiedeneu Fische fehlen der der niederländischen Schrift, sie werden wol deut.^^cheu Ursprungs sein; auch entsinne ich mich, sie schon früher am Ende einer rergamenl-llandsclirifl der konigl. Biblio- thek zu Stuttgart gelesen zu haben. Dieselben Spruche finden sich auf der lelzlen Seite des von Gefsner her- ausgegebenen Fischbuches von G rego r Mangoll : ..Von der natur vnd ei gen seh äfft der vi sc he, inson- derheit deren so gefangen werdend im Boden- sec" (Zürich, o. J. kl. 8.)*); doch sind dort die bei- den Fische Pclromyzon lluvialills (l'ricke) und Saimo Fario (Bachforelle) weggelassen.

Mangolt's Fischbuch enthalt aufscrdeni i.'crrimle le- berscbriften von .laicib 11 uff*!, z. 1!

Wjs.senschafl.

Niituiwissen- silmfl. Zoologie.

*) Da.i Fi.srlibnch liildel rincii Thcil der von Maiiudll verfalslen Chronik der üIcII und Innd.schnITicn um Bo- dcnscc u. a. w. ♦♦) Vgl. Kollingrr. J. llulT.s Klirr lleini. 1.H17. S. XXVIII.

321

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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Staats- anstalten.

Hof- und Erb- ämtor.

Blicken, Seh waten sind schleclit viscli, Den armen tvommendts über tisch. Doch mag man sy \v u I u u|ierwellen, .Am besten siuds im Apre Den.

Anfang des 15. Jalirh. angehörende ItOnstlerische Ansfuh- rung des Schwertes, auf welrlie wir übrigens liier we- niger Gewicht legen, da es oft gewagt ist, daraus allein chronologische Schlufsfolgerungen ziehen zuweilen. Eben so mifslich ist es, aus gleichzeili?en Abbildungen wie z. 6. aus dem schönen Altargemäide der St. Gumpertus- kirche zu Ansbach, den Kurfürsten Albrecht Achilles und seine Würdcnlriiger darstellend auf die Zeil der An- fertigung der darauf vorkommenden Insignien schliefsen zu wollen, da dieselben nie die Einzelheiten treu genug wiedergeben.

Einen deutlichen Fingerzeig für die Zeitbestimmung gibt uns dagegen ein von llöfler in dem Kaiserlichen Buch des älarkgrafen Albrecht Achill, S. 191 ff., heraus- gegebenes Schreiben des Kurfürsten Friedrich II. von Brandenburg vom 17. Juni 1169, in welchem derselbe seinem Bruder Albrecht seine kurz zuvor in Breslau slalt-

Drm hraiiileiiltiirKiMflie KiirHflmert.

Von Dr. T. Mürcker, Kgt. pr. geh. Archivralh und llaus- archivar, in Berlin.

Ueber das brandenburgisehe Kurschwert, welches noch heutzutage zu den preufsischen Reichsinsignien gehört und bis vor Kurzem in der königl. Kunstkammer zu Ber- lin aufbewahrt wurde, jetzt aber in den Kionschatz nie- dergelegt worden ist, haben in Betreff des Zeitpunktes sei- ner Anfertigung lange Zeit Zweifel bestanden (s. die Be- schreibung in V. Ledebur's Archiv, Bd. XII, S. 9 f.), de- ren Losung erst jetzt mittels eines neuerdings zu Tage gehabte Zusammenkunft mit König Matthias von Ungarn gekommenen Schriftstücks gelungen ist. beschreibt und dabei unter Anderem sagt: „wir haben

An diesem Prunkschwert, dergleichen die Fürsten bei da uff Brandburgisch wol gelebt und einen schönen, rei-

feierlichen Aufzügen als Symbol ihrer Herrlichkeit sich sigea zeugk gehabt und uns gestalt als ein kurfurste,

vortragen liefsen, sind Kreuz und Griff (in der Lange und unser guldin Swerdt ist glich hoch des konigs

von 1 Fufs) aus vergoldetem Silber und mit Blätterver- Swert in der Procession an des heiligen leichnamstag

zierungen geschmückt. Die Klinge ist 3' lang und zeigt und sust überall getragen." Unter diesem ,. goldenen

auf beiden Seiten eine durch Ausschleifen mangelhaft ge- Schwert" nun ist kein anderes, als das Kurschwert

wordene Inschrift, welche das darüber befragte ger- zu verstehen, und da dasselbe, den darauf angebrachten

man. Museum folgendergcslalt glücklich entziffert hat: Wappen nach, frühestens in das .lahr 1 IG" zurückreicht,

„Accipe sanctum giadiuni munus a Deo, in quo Dei feries so ist anzunehmen, dafs der praclitliehende Kurfürst das-

adversarios perpetuo.'' selbe auf seiner in diesem Jahre unternommen Badereise

Die reichvergoldete silberne Scheide, mit durch- nach Süddeutschland in Nürnberg oder Augsburg bestellt

brochen gearbeitetem Laubwerk ausgeschmückt, mit ro- und 1 l(Jb geliefert erhalten habe, oder, dafs es in letz-

them Sammt unterlegt, zeigt auf jeder Seite 3 Wappen terem Jahre ganz besonders zu jener schon lungere Zeit

mit emaillierten Tinkturen, nämlich: den brandcnbur- beabsichtigten Zusammenkunft mit dem Ungarnkonig an-

gischeu rothen Adler, den schwarzen cassubischen gefertigt wurde, sein Ursprung also jedenfalls vom J.

und rothen pommer'scheu Greif, den rügenschen 1468 datiert.

Löwen über den Zinnen, den b u rggrä flich-nürnber- gi scheu Löwen und den hohen zollern 'sehen qua- drierten Schild. Nach diesen Wappen, unter denen bereits die von Kurfürst Friedrich II. (1404 und /esp. 1467) angenommenen pommer'schen erscheinen, aber noch nicht das erst von Joachim II. recipiertc crossen'sche (1538) und prcufsische (1569), liifst sich der Ursprung die- ses Schwertes in den Zeitraum von 1407 1538 setzen. Hierauf deutet auch die gewifs eher dem Ende, als dem

Was übrigens die Benennung dieses Staatsschwer- tes anlangt, so « ird dasselbe wahrend der ganzen kur- fürstlichen Periode einfach als „das Schwert" bezeich- net, lind erst mit der Erlangung der Sonveriinetiit Preus- sens durch den grufseii Kurfürsten kam der Name „Kur- schwert ' in stetigen Gebrauch, im Gegensatz zu dem preufsischen (nachmaligen Kelchs-) Schwert.

(Mit einer Beilage.)

Verantwortliche Redaction :

Ur. Krcih. v. u. i. \uSeels. Dr. A. v. Eye. Dr. (i. K. Fronininnn. Dr. Frhr. K o t li v. S ch r eckcns I e in.

Verlag der literarisch- artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.

U. K. Scbald'Kclir BiK'lidriicl^erci.

BEILAGE zun A\ZEIIJER FLU IvLXDE DEK DELTSCllEX \ OllZEIT.

1860. A? 9. ScpIcinlMT.

Chronik des ireiiiiauisclicii Uusemiis.

Gcmüfs der jungst erlassenen, auch in den Icl/.len Num- mern der Aniciger- Beilagen abgedruckten Bekanntmachung wurde die diesjährige Conlerenz der Ausschüsse und l'lleger des Museums vom 13. bis 15. Sept. dahier abgehallen. Zur Erledigung der Geschürte war auch diesmal wieder eine Cora- mission von sieben iMitgliedern des Verwaltungs- Ausschusses erwählt worden, bestehend aus den Herren: Part. Cappe aus Dresden, Frhrn. v. Ledebur aus Berlin, Frhrn. v. Löf- fel holz aus Wallerstein, Prof. Pfeiffer aus Wien, fer- ner Prof. Uietz, .\dvokat Körte und Adv. Merck von hier. Schon am .\bend des 12. Sept. trafen die Genannten mit an- deren Freunden und Angehörigen des Museums, unter anderen mit Prof. Wachs mulh aus Leipzig, Prof. SchrOer aus Presburg, Obertrihunalrath v. Daniels und Ucg-Kath Gab- ler aus Berlin, im Lokale der Ilausmeisterei (llerrenlrink- stube) zusammen. Am folgenden Donnerstage, Morgens 9 Uhr, vereinigten sich die Mitglieder der Commission zu einer Vor- beralhungssilzung, wo die hauptsächlich das Kcchnungswcscn betrcflendcn Vorlagen bekannt gegeben und die Geschalte in der .\rt verlheilt wurden, dals Frhr. v. Lollolholz, Hnl( r Mit- wirkung des Prof. Fickler, die Durchsicht und Prüfung des Archivs übernahm, Prof. Pfeiffej^die der Bibliothek, Frhr. v. Le- debur die der Kunst- und .Vlterthunissaniinluug überhaupt und Part. Cappe die dfr Munzsaniinlung insbesondere, lerner .\dv. Körte die der Geschaftslokale, Magazine etc. und .\dv. Merck die des Kechnungswesens, während Prof. Dietz den Bericht Über eine .\dresse an den hiesigen Magistrat Übernahm. Vormittags 11 Uhr wurde mit der ersten öffentlichen Sitzung in der Kunsthalle die Confercnz förmlich cröfl'nct. Nach- dem der I. Vorstand mit dem Ausspruch seines freudigen Dankes für die zahlreiche Betheiligung an der Confercnz die Versammelten begrüfst hatte, las der I. Sekretär einen Bericht Über die Fortschritte des Museums wahrend des Ver- waltungsjahrs 18"/6o. Der •'. Vorstand hielt sodann einen Vortrag über die Bedeutung des gcrm. Museums für die deut- sche Wissenschaft, worauf dann noch Frhr. v. Ledebur über die Thaiigkeit des Berliner llulfsvereins, Ueg. -Katli Gabler über den dortigen Frauenverein und Prof. Fickler über den Ilulfsverein in Mannheim sprachen. Den Nachmittag dieses und den Vormittag des folgenden Tages verwendeten die ver- schiedenen Cummisslonrn, Ausschusse und Pfleger zu Sitzun- gen und .\rbeilen. Die ßeralhungeii des Gelehrtenausscliusses betrafen die Wahl neuer Mitglieder, die Ergänzung des Sy- stems, die Vereinfachung der Repertoriennrbeiten und die pc- rioilTschcn Druckschriften. Die Namen der nengewahlleri Mit- glieder, deren Wahl vom Verwallungsausschuls bcsialigl wunlc, werden spater veröllentlicht werdrn. Die Section der rilc;;- schaften berielli u. A. über dus Vcriuhren bei unergiebigen und

über die Gründung neuer Pflegschaften. .\m Nachmittage des zweiten Tages (14. Sept.) wurden die .\rbeiten durch die .\b- haltung eines grolsen Instrumental- und Vokalkonzerts in der kunsthalle unterbrochen. Die Musiker und Sanger hatten ih- ren Stand auf der neuerbaulen Gallerie genommen und führ- ten den Zuhörern verschiedene klassische Instrumental- und Gesangstücke unserer besten Meister in trefflichster .\usfüh- rung und unter allgemeinem Bcifalle vor. Den Schlufs bil- dete das Arndtsche Vaterlandslied. Gcmcinscliaflliche, von heiterer Stimmung belebte Millagsniahl' und abendliche Zu- sammenkünfte in der Trinkhalle der Kartbause dienten gleich- falls dazu, die geschäftlichen Anstrengungen des Tages we- niger fühlbar zu machen. Der Verwaltungsausschuls hielt seine letzte Sitzung am Morgen des 15. Sept., wo die Resul- tate der vorgenommenen Besichtigungen und Prüfungen zu Protokoll genommen und die gemachten Yerbesserungs- Vor- schlage zum Beschluls erhoben wurden. Im Ganzen hatte die Einsicht der Sammlungen, Repertorien, .\rbeilen und Ein- richtungen sehr befriedigt. Die verschiedenen Rechnungen wurden sammtlich gc-nchrnigl, der Etat für das künftige Ver- wallungsjahr festgestellt und dabei auf Beschrankung der .\ui- gabcn und auf andere Mittel zur Hebung der finanziellen Ver- hältnisse möglidist Bedacht genommen. Der Nachmittag die- ses Tages vereinigte die Freunde des Museums zum letzten Male in der Kunsthalle, wo der I. Vorstand, nachdem er den Versammelten einen kurzen Ucberblick über die Resultate der Verhandlungen gegeben hatte, unter Versicherung des Dan- kes für die thätigc .Mitwirkung der Erschienenen , die Confe- rcnz beschlols. Wahrend der Dauer derselben liefs sich die höchst erfreuliche M'ahrnehmung machen, dals die Betheilig- ten das lebhafteste Interesse bezeigten für Alles, was das gcr- man. Museum angieng, aufmerksam und eingehend den Ver- handlungen folgten und mit walircni Eifer die ihnen gewor- denen .\ufgaben und Geschäfte erledigten. Es lafsl sich hier- aus für die Zukunft des Museums das Beste hoffen nml vor- aussehen.

.\ls ein schönes Zeichen der Anerkennung von Seilen der hiesigen Stadtkomniandantschnft ist zu berichten, dals die- selbe auf .Vnsuehen sieh bereit erklärt hat, dem Museum in allen den Fällen, wo den hiesigen städtischen und staatlichen (iebauden eine Schutz wache der Landwehr /ugelheill wird, dieselbe Vergünstigung zu gewaliren.

Die M on um e Ute iisa m ml u n g des .Museums hat einen bedeutenden Zuwachs erhalten durch den kürzlich nngelnog- ten .Vligiifs des im Dom zu Speyer belindlirhen lirabdenkmnU des Kaisers Rudolf von llabsburg, welchen Se. Majestät der Kaiser von Oeslerrcich für das Musrum iinrerli;;cn liefs. Ein wcilorcr lieiiicrkiii«\vrrihrr Gewinn für die hunstsamin-

asi

Anzeiger fiii' Kniuli' iler doulsclii'n Vtirzcit

332

luns; ist ein von der freihcrrlich von Crai Uli ci msclien Familie dem Jlusium geschenkter und jüngst ubersandler Al- tar aus der Kirche zu Bronnholzheini (15. Jhdt), der, wie jenes Kaiserdcnkmal, in der Kunsthalle aufgestellt wor- den ist.

Dem Pfleger Herrn flirniann Pfau in Zwickau, der schon im vorigen Jahre dem Museum als ISeheizungsiualerial 90 Clr. Steinkohlen zusandte, haben wir jetzt eine zweite Sendung dieser Art zu danken. Von ferneren, dem Museum zu- gewendeten Unterstützungen sind zu erwähnen eine .Vklie zu 100 Thlrn. vom Rechtskandidalen Herrn E. G. Landiraff in Leipzig, von Herrn Karl Salircr v. Sahr auf Dahlen (Oberlausilz) ein Jahresbeitrag zu 10 Thlrn., von Frau Maria Grafin von Wimpffen, geb. Freiin von Eskeles, in Wien desgl. 10 fl. ö. W., von Herrn Vicloi* Grafen von Wimpffen. k. k. Linienschiffslieutenanl, in Venedig desgl. 10 11. ü. W., von Hrn. Wolf (irafen Baudissin in Dresden desgl. 1011.

Neue Pflegschaften wurden gegründet in Amsterdam, London, Paris (iliese drei durch persönliche Vermiltelung des Hrn. Buchhändlers Sold an hier) und in Hanau.

Dankend bescheinigen wir den Empfang nachstehender Geschenke :

I. Für das Archiv.

K. Frhr. v. Reitzenstein, z. Z. in München : 1791 löU5. 15 I'liolugraphische Machbildungen von Urkun- den aus den Jahren 1200 bis 1386.

1806. Gerichtsbrief des Schullheifsen Hans Geuder z. IVürnb. 1.374. Pgm.

1807. Gerichtsbrief d. Schullheifsen Wygeleis v. Wolfstein z. Nürnb. 1422. Pgm.

1808. Lehnbrief d. Heinrich zu Bappenheim. 1450. Pgm.

1809. Tauschbrief des Bischofs Eberhard zu Bamberg. 1017. Phologr. Nachbildung.

1810a m. 12 neue .\lischrifltn v. Urkunden zur (ieschichtc , des Kämmerer- und .Marschallaintes b. Stift Bamberg. 1399 1532. Pap.

1811. Pfandschaflskündigung d. Markgr. Job. v. Brandenburg. 0. J. >. Abschrift.

1812. Empfehlungsschreiben fur Wilh. u. .loh. v. (irumliach. 1491. N. Abschr.

1813 a m. 12 neue Abschriften z. Geschichte d. Klosters Banz und Wilhelms v. Grunibach. 1491.

1814a g. 7 Abschriften von Schreiben, Sittich v. Zedwilz l.oir. llsi_1482. Pap. Schnlzlein, Professor, zu Erlangen :

1815. t.initlung d. Laurentius Knwcr. 1472. Pap.

1816. Zahliinirsanwcisung d. Hans Imhof. 1553. Pap.

Dr. F. Weber, Lehrer a. d. h. Töchterschule llnl- bcrsladl :

1817. Geburlszeujnifs des Raths zu Mellrichstadl. 1517. Pgm. l.-5l«-l.S.K. Eiir Urkunden V. l.M;.i— lt;;)|, Pap.

Dr. Frhr. Roth v. Schreckenstein, II. Vorstand des gerni. Muieums : 1829. Kaufbrief d. Hittcr.i BurKari von Uosrnowe. 1333. Pgm.

IS.jO. Lehnbrief d. Abtes Otto zu Kastei. 1381. Pgm.

1831. Uebersabsbrief d. Kilters Wilh. v. Maspach. 1,381. Pgm. Birkner. Prediger bei d. reform. Gemeinde zu Erlangen:

1832. Lchnbrief d. Markgrafen Gg. Friedrich v. Brandenburg. 1559. Pgm.

Leitzmann, Buchbinder, zu Nürnberg:

1833. Gel iclilsbrief Dietrich Staulfers, Vilzthums zu Sulzbach. 1.382. Pgm.

1834. Lehnbrief d. Killers H. v. Stauf zu Ernfels. 1448. Pgm.

II. Für die Bibliothek.

N. G. Elwert'sche Buchhaiidlung in Marburg:

9432. Fr. K. Th. Pideril, Geschichte der Universitül Rinteln. 1842. 8.

9433. H. Ileppe, Gesch. d. deutsch. Protestantismus. 4 Bde. 1852 u. 59. 8.

9434. A. F. C. Vilmar, d. Königtum d. alten Testaments u. d. Königtum d. deutsch. Volkes. 2. Aufl. 1857. 8.

9435. V. v. .Meibom u. P. Kolb, kurhess. Privatrecht. 1. Bd. 1858. 8.

9436. 0. Hartwig, Leben u. Schriften Heinr. v. Langenstein. 1858. 8.

9437. Conr. Will, d. .\nf(inge d. Restauration der Kirche im 11. Jahrh. 1. Abth. 1859. 8.

A. Förstner'sehe Buehliandl. (P. Jeanrenaud) in Berlin:

9438. Th. Bohel, d. Haus- und Fcldweisheit des Landwirths. 1855. 8.

Wallishauser'sche Buchh. (.Tos. Klemm) in Wien : 943'.». li. 1'. I'rcnih, Gesch. d. Entstehung u. d. Fortschrittes d. Eisenhandcls d. vereinigt. Staaten v. Nord-.\nierika. 186(1. 8. G. SchÖnfeld'S Buchhandl. (C. A. Werner) in Dresden: 9410. Neuer .\nzeiger I. Bibliographie u. Bibliothekwissen- schafl ; hrsg. v. Petzholdt, Jahrg. 1860. 11. 8. 8. Tendier & Comp., Buchh., in Wien :

9441. tl. Lorenz, d. üslerr. Regentenhalle. 1857. 8.

9442. Vollst. Personen- und Grlsverzeichn. zu Bergmann's Mcihiillen. 1858. S.

Weidmann'sehe Buchh. (h. Uiimrr) in Berlin:

9443. Zeilschr. f. deutsch. Allerthum, hrsg. v. Haupt. Bd. 11, 2. H. 3. IL 1858, 59. 8.

9444. J. E. Kopp, Gesch. d. eidgenAss. Bilnde. Bd. V, 1. Ablh. 1858. 8.

Rad. Kuntze, Verlagsburhh., in Dresilen : 944.5. J. I!. l'rii-.lrcirh, Gesch d. Raihsels. 1860. 8. T. F. A. Kühn, Buchh., in Weimar :

9446. I'. (). Ela, JubilaumskKinge. 2. Aufl. 18,58. 8.

9447. G. Treumund, Churf. .loh. Friedr. d. Grofsmüth. u. Jena. 18.5S. 8,

9448. Zur Erinnerung an d. grofsh. Bibliothek zu Weimar. 1H59. S.

Constantin Nleae, Buchh., in Saalfeld: '.Uli). It. A. ,\ii/rliiii(l(l, Phil. Melanchlhou rir. isiii». 8.

J. C. Hinricha'sche Buchh. in Leipzig : 94,50. Vieruljahrs-Ualalog etc. Jhrg. 1860, 2. Hell. 8.

338

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit

334

Verlag's- Bureau in Aliona :

9451. Die JunggermaDiscIic Schule. Ziel u. Grundsaizc ders. 8.

9452. Der Buctitiandcl v. J. 1815 bis z. J. 1860 etc. G. Thl. 1860. 8.

Allg'em. deutsche Verlags -Anstalt (S. WolfT) in

licrlirt :

9453. Komberg's Zcilsclir. f. prakt. Bauliunst, redig. v. E. Knoblauch. Jhrg. 1858, 4.-12. It., 1859 u. 1860. 1. bis 6. H. 2.

Sud. MUnnich, Buchhandi., in Freiberg:

9454. A. K. I'rolls, zwei Sacularrcden. 1860. 4. Prgr. Ein Ungenannter m Aiirnherg :

9455. Kr. de Müiii|jarl ii. \. de Brenner, Prodromus, od. Vor- Licht des erülTn. Schau- und Wunder-Prachtes aller de- ren an d. kais. Hof Carl VI. beflndl. kunsl- Schätzen etc. 1735. 2.

Dr. Ferd. Piper, Iniv.-Prof., in Berlin:

9456. Der.s., ver^'kiclicndcr Kalender, 1. 9. Jahrg. 1851 59. 8.

Dr. C. B. A. Fickler, Professor, in Mannheim :

9457. Ph. Küder v. Diershurg, des Markgr. Ludwig Wilh. v. Baden Feldziige wider d. Türken. 2 Bde. 1839 u. 42. 8.

9458. A. Arueih, Prinz Eugen Savoyen. 1 Bd. 1858. 8.

9459. Zur Erinnerung an d. Säcular- Feier d. Geburlsl. Fr. Schiller's, geh. zu Mannheim. 1859. 8.

Allgemeine german. Gesellschaft in IVürnberg :

9460. Dies., Tcnl. Miiii;il>-~clir. , hrs-. v. Ivruger. 1860. 4. —7. II. S.

Fr. Sachs, Dekan a. [)., in Karlsruhe :

9461. Keyser Sigmunds reformation (1442) u. Jac. v. Cassa- lis aul'slegung des Schachzabel spyls etc. Pap. Ils. 1501. 2.

Dr. H. W. Heer'wagen, k. Studienrektor, in Kurnberg:

9462 Ders., zur (ieschichte d. Nürnberger Gelehrlenschulcn. 1860. 4. Prgr.

Dr. Rud. Minzloff, Oberbibliothekar an der k. üBfcnll. BiLliolhiK III St. Petersburg :

9463. Ders., die altdeutsch. Handschrift, der k. OlTcnll. Biblio- thek zu St. Petersburg. 1853. 8.

9463 a. Bruder Hansens Marienlicdcr. N'. Abschr. aus einer

Pgm.-Ils. dos M. Jalirh. 8. Dr. Franz Weber in llalberstadt :

9464. Ders., der Liebsten Schmuck. Gedichte. 1860. 8.

9465. Festreden, gehalten zu (Juedlinburg z. Feier d. lOOjiih- rigcn Geburlst. Schiller's. 1859. 8. Mit 2 weil. Beil. aus llalberstadt.

Robert Schellwien, Kcchlanwalt, in Ouedlinburg :

9466. Drrs.. hrililv ili'S M;itcri.ilisiiiiis. 8,

Rektorat des k. Maximilians - Gymnasiums in

Miinchcn :

9467. M. Ileumann, Bcitr. z. Kcnntnils d. mustcrgult. lal. l'rosn. (Forts.) 1860. 4. 2 Ex.

9468. Jahres-Bcrichl tiber il. Maximilians- Gymnasium. 1859 —60. 4. 2 Ex.

K. k. Ober -Realschule in Linz:

9469. Dies., 9 Jahres -Bericht. 1860. 4.

Dr. K. H. Funkhänel, grofsh. silchs. Ilofrath u. Direk- tor, in Eisenacli :

9470. Ders., Programm d. KarlFriedr.-Gymnasiums zu Eise- nach. 1860. 4.

Chr. Handschuch, .\rchivgehulfc des german. Bluseums :

9471. Jahresber. d. k. Studienanstalt zu Erlangen. 1860. 4.

9472. Verzeichn. d. Vorles. der Unix'ers. zu Erlangen. 1860. 61. 4.

Dr. R. H. Costa in Laibach :

9473. J. Keciisek, Gesch. d. Laibacher Gymnasiums, II. 1860. 4 Prgr.

Societe francaise d'archeologie etc. in Paris :

9474. Dies., bulletin monumental. 3. serie, tome 6., 26. vol. Kr. 5. 1860. 8.

Verein zur Erforschung der rhein. Geschichte und Alterthümer in Mainz ;

9475. Ders., Zeitschrift, 2. Bds. 1. ii. 2. (Doppel-lleft). 1859. 8. Alterthums- Verein im Zabergau zu Guglingcn :

9476. Ders., siebenter lirriciit. 1858-60. 1860. 8. Alterthums- Verein in \Mcn :

9477. Ders., Bericht.- : lid. 3, Ablh. 2 u. Bd. 4. 1860. 4.

9478. C. Lind, archäolog. Notizen über Nieder -Oeslerreich. 1860. 4.

Dr. Pescheck, .\rchidiakonus, in Zittau (f) :

9479. Ders., Nachtrage z. Literatur d. obcrlausitzer Alterthü- mer. Sonderabdr. 8.

9480. Ders., Probe eines Literatur- Rcpertoriums, betr. die Stadt Löbau. Hdschr. 1859. 4.

Dr. F. A. Reufs, qu. Professor, in Nürnberg :

9481. Ders., d. geograph. Physiognomik der alten Geschicht- und Erdbcschreiber. 1860. 8. 2 Ex.

Dr. med. Herrn. Rohlfs in Bremen :

9482. (Ilinrilv V. AlliiHi). Keynike Vofs de Olde. 1572. 4. Dr. med. H. Holder in Stuttgart:

9483. Ih. Jordani Brunnogallicus seu luis novae in Moravia exortae dcscriplio. Ed. II. 1583. 8.

9484. Göttliches Wunder-Buch etc. 1630. 4.

9485. Soudery, Ibrahim u. d. bestandigen Isabellcn Wundcr- Geschicht. 1667. 8.

9486. E. G. Ilappelius, dcp Ungarischen Kriegs- Romans. 6. Thcil. 1697. 8.

9487. D. gelehrte ("riticus über 100 Dubia u. Fragen. 1704. 8.

9488. J. M.J. Muhlpauer, de fcbre catnrrhali passiin hactenus epidcniia. 1730. 4.

9489. F. B. V. Lindern, speciilum Yeueris etc. 1732. 8.

9490. W. Fr. Schoiihnnr, Beschr. d. zu Bayreuth 1748 vor- gcganucnen Hoch Fiirsll. Beylagers etc. 1749. 2.

9491. D. reine Wurheil od. Denkwilrdigk. il. Hauses Wirteni- berg. 176.'). 8.

9492. J. G. Pietsch, Gesch. pract. l'iillc v. Gicht u. Podagra. 1.-3. Th. 1774-76. 8.

9493. J. D. SchOpff, V. d. Wirluini; des Molinsnft.* in d. Lh«I- Bcuche. 1791. 8.

335

Anzeiger l'iir Kiitide diT doutsclicn Vorzeit.

336

9494. D. Reichs-Miilrikel aller Kreise. 1796. S.

9495. SpazierganfT durch Krähwinkel. -J Thle. 13'21 f. 8.

9496. A. Moll, Dr. Alex. Seilz aus Marbach u. s. .Schrift iib. d. Liisiseuche v. J. 1509. 1852. 8.

9497. J. Krcullc, d. Ursachen d. grols. Sierhiichkeit im Obcr- aitil Ehingen. 1839. !S.

9498. SchelmuDskys Rcisebeschreibung etc., 2 Thle. 8. Dr. A. V. Renmont, .Minislerresidcnt etc., in Florenz :

9499. Ders., Fenduri) l'anofka. ISGO. 8. (Sonderabdr.) Hensen & Comp., Buehh., in Aachen :

9500. l). Aachener lleiliethunifahrl elc. 1S4G. 8.

9501. P. Sl. Kanlzcler, der d. Gebeine Karls d. Gr. ciilhal- lende iKli^rllcr. 18.59. 8.

6. H. Wigand, Buchh., in Göttingen :

9502. D, Ilildebrandslied, hrsg. v. C. W. M. Grein. 1858. 8.

9503. Chr. V. Ronimel, Gesch. v. Hessen. 10. Bd. 1858. 8.

9504. Fr. W. Unger, d. bildende Kunst. 1858. 8.

9505. E. Koch, W. Ljnker u. C. Altniiillcr. drei Weihnachls- Geschichtcn. 8.

Georg-e Westermann, Buchh., in Braunschweig: 950G. J. Sporschil. d. dreilsigjiihr. Krieg. 2 Bde. 2. Aufl. 1846. 8.

9507. Dcrs., Karl d. Gr., sein Keirh und sein Haus. 1846. 8.

9508. H. Viehoir, Handbuch d. deutsch. Nationalliteratur. 1. -3. Th. 2. Aufl. 1860. 8.

9509. Th. B. Macaulay, ausgewählte Schriften. 1.— 4. ßd. 1860. 8.

Se. Majestät König Georg V. von Hannover: 951ü. (Iiinro dl- l.ciliiHl/.. |iu1jIiii-s par .\. Fuucher de Ca- rcil. T. II. 1860. 8. Ernst Homann, Buchh., in Kiel :

9511. K. Mullcnhoff, üb. d. Weltkarte u. Chorographic des K.iixT Aiiiiuslus. IK'i'i. 4. l'rgi-.

Finnländische Gesellscliaft der Wissenschaf- ten in Helsingfors:

9512. Dies., acta: tomus I. V. 1842 58. 4.

9513. Ofversigt af Finska velcnskaps-socicictens förhandlin- gar. I. IV: 1838-57. 1853 57. 4.

9514. Sveriges rikes stadslag, öfvers. pa Finska spr. af L. Thoniae, ulg. af VV. G. Lagus. 1852. 4.

9515. Sveriges rikes landslag, öfvers. pa Finska spr. af L. Thomae, utg. af \V. G. Lagus. 1852. 4.

9516. Ilidrag tili kanncdoni om Kinlands iiatur och folk. I. och II. haftet. 18.58. 8.

K. Universität zu Helsingfors :

9517. J. J. Teng.stroni, Gezelii den yngres niinne. 1833. 8.

9518. W. G. Lagus, *Aho hofraits hisioria. I. Delen. 1834. 8.

9519. Chronol. forleckningar och anleckningar «fver Finska univcrsiletcts procancellerer etc. 1836. 8.

9520. E. Gronblad, urkunder upplysande Finlands öden och till>tMnd. 1. Fl., 1.-;). n. och 2. Fl., 1. H. 1843—56. 8.

Naturforschende Gesellschaft in Emden:

9521. Dies., kleine .Schriften: VI. u. VII. 1860. 4.

9522. Dies., 45. Jahresberirhl. 1860. 8.

E. Schweizerbart'sche Verlagshandlunrr in Slutlgarl: 952.1. A. 1,. l'liil.i I. Handbuch d. Vaierlandskunde. 1858. 8.

C. Deis, Kupferstecher u. Xylograph, in Stuttgart: 0521. A. Hiirers kleine Passion, getreu in Holz nachgeschnit- ten von C. Deis. 6 Lfgn. 4.

J. Veith, Buchh., in Carlsruhe :

9525. Der Friedhof. Allgeni. .Muslerbuch ausgeführter Grab- Denkmiiler u. Monumente. 1.— 6. Heft. qu. 8.

9526. U. Iliibsch, Bau-Werke. 2. F., 1. u. 2. Heft. gr. 2. Dr. H. Hübsch, grolsh. bad. Baudireklor, in Carlsruhc :

9527. !)( IS., ilii- alichristl. Kirchen elc. 1.— 3. Lfg. gr. 2. K. Studienrektorat in Erlangen :

952-^. .liihrcsbcriclil d. k. Sludienanslall zu Erlangen. 1860. 4. K. Studienrektorat in Münuerstadt :

9529. Jahresbericht üb. d. k. Studien- Anstalt zu Jlünnerstadt. Ifc60. 4.

9530. P. Keller, monumentum pietatis. 1860. 4. Prgr.

9531. II. Schnecbcrger. (]un(sli(.ucs duae. \^t\l). 1. I'rgr.

Histor. Verein von Oberpfalz und Regensburg

in Regensburg :

9532. Ders., Verhandl., 19. Bd. (n. Folge 11. Bd.) 1860. 8. Dr. Jac. Falke, f. liechtenst. Bibliothekar, in Wien:

9533. Ders., iiImt Kun-slgcwcrljc. 1860. 8. SniiilcralHJr.

Hanauer Bezirksverein f. hess. Gesch. u. Lan- deskunde in Hanau : 953J. Dcrs., Millhfilungou. Nr. 1. u. 2. 1860. 8. J. C V. Hueber, k. w. Hauptmann, in Ulm :

9535. L"ordre des francs- nia(,-ons Irahi. 1758. 8. Dr. jur. Otto Franklin in Breslau :

9536. Ders., observaliones ad articulos ipiosdam constitutionis pacis quam Fridcricus II. imp. publicavit Moguntiae a. 1235. 1852. 4.

0537. Dcrs., Magdeburger Weisthümcr für Breslau. 1856. 8. 9538. Ders., de iustitiariis curiae imperialis. 1860. 8. ii:").!!). Zur Krinnrruiiir nn E. Th. Gaupp. 1859. 8. Sonderabdr. J. Ludw. Schmid's Verlag in Nürnberg:

9540. A. v. Eye u. Jac. Falke, Galleric d. Meisterwerke nll- Heutsrh. Holzschneidekunst. Lfg. 9 u. 10. 1860. gr. 2.

Ungenannter in Nürnberg :

9541. ^Th. Wilson), a catalogue raisonne of the selecl col- lection of engravings of an aniateur. 1828. 4.

Andr. Heusler, Privatdocenl a. d. Univers. Basel : O.'ilJ. Ders., Verfassungsgeschichte der Slailt Ba.sel im Mittel- alter. 1860. 8.

Societe archeologique du grand-duche de Lu-

Xembourg in l.u.Miul.urg : 9543. Dies., rapport sur les travau\ piinlarit 1859. 8. K. b. Akademie der Wissenschaften in München:

9514. Dies.. SiI/.um:;.s|)(tjcIiIc. Im'.i). Uli. 1. ,s.

W. E. Drugulin in Leipzig: it545. Ders., allgeni. Portrait- Katalog. 1860. 8.

Dleterich'sche liuchhdi. in (iotlingen : 9546. Philologus. /eitschr. hrsg. v. E. v. Leutsch. 16. Jahrg. 2 Illt. 1860. 8.

337

Anzeiircr für Kiiiulo der deulsclieii \ ur/.eil

338

Dr. Alfons Huber, I'rivaldoccnl an der Universil.lt lu Iniiibrui K : 9547. Uers., uber die Knlslehungszeit der Osterreicli. Frei- heilsbriefe. IHtjO. 8. Ein Ungenannter: 954^. J. Cliiiicl, ri';.'csla chroii.-diploiii. Kuperli rcgis Ronia- nor. 1834. 4.

9549. J. Kr. Böhmer, reeesla iinperii inde ab a. 1314 usque ad a. 1.547. 18.39. 4. 2 Ex.

9550. Kits.. \Villcl.-.liach. liisislcn v. 1180— 1;>40. 1854. 4.

Schlesische Gesellschaft für vaterländ. Kultur

^ in Breslau :

9551. Diis . .!7. Jnliris-Iiirichl. 1859. 4. Ungenannter m .Nninlicrg:

9552. Joa. Boenius, omnivni ponlivni mores. Icges et rilvs. 1520. 2.

9553. J. Schalling, de naivra ocvioruii] elc. Iil)ri III. 1615. 2. Verein für hessische Geschichte in Cassel :

9554. Dt rs., ZeiiM-bi. liil. VlII II. :.', ;; u. 4. 1860. 8. 955.'). Ttiidd. lihiiicr etc. Nr. 13 ii. 14. 1860. 8.

Dr. K. Rössel, Bibliothekssekrelür, in Wiesbaden :

9556. Nürnberger Chronik. Pap.-Ils. 2. 17. Jhdt.

Statistisches Bureau d. k. sächs. Ministeriums des Innern in Un sdcn :

9557. üass., slalist. Mitibeilungen a. d. Kgr. Sachsen ; 1. 4. Lfg. 1851 55. 4.

9558. Dass., Zeitschrift. 1. 5. Jahrg., 1855 59. 4.

K. Aug. Ludw. Frhr. v. Eickstedt, k. pr. Oberst a. 1)., jjj Uiiduliowilz iii S(hlc.-.i(ii :

9559. Uers., yamilien-Buch des djuastisclicn Cieschlechls der V. Eickstedt. 1860. 8.

Karl Arud, Uiirf. I.andbaumeistcr, in Fulda :

9560. Ders., Cischichle des llochslifls Fulda. 1860. 8.

G. A. L. F. Hauser, Lehrer a. d. k. Landwirthschafls- und Gewerbschule in Nordlingen :

9561. Ders., Beschr. d. Baume u. Strauclicr des bolan. Gar- tens tu Nordlingen. 1856. 4.

9562. Ders., .Vnmcrkungen zur Geschichte des Weinstocks. 0. J 4.

9563. Ders., prndromus florae Nordlingensis. 1 III. 1858 -60. 4.

Direktion d. k. k. Ober-Realschule zu Trnppau :

9564. Fr. ilniner, Wenzel, als deutscher hdnig, u. dessen .\b- selzung. 1860. 8. Prgr.

Ottm. Schönhuth, Pfarrer, in Edelfingen :

9565. Dur.s., d. Ijuigen, Klöster, Kirchen u. Kapellen Würt- tembergs; I, 9 u. in. II, 1 u. 2. 5- 10. 1860. 12.

9566. Der-., MUS dirn l.il)iu Ph. Melanchthnns. 1860. 12.

Historischer Verein zu Osnabrück : 9.567. Ders., .Millhcilungen. 6. Bd. 1860. 8.

Foreningen til norske fortidsmindesmierkers

bevaring in ('liri>li;inia .'

9568. Ders., anrsbereturng fiir 185H, IHäO. 8.

9569. Ders., norske bygninger Trn forlidcn. I. II. 1850. 2.

III. Für die Kunst- und Alterthums- sammlung.

Rosenberg, Staatsanwalt, in Bergen auf Rügen :

3404. Lichipuizc ans Broncegufs v. 17. Jhdt.

3405. 5 miltelalterlichc Siegel in GutlaperchaabdrUcken.

3406. 2 Photographieen nach alten Sculpluren lu Schlofs MninluTg.

Theodor Frhr. v. Crailsheim in Winkel: 3!ii7. Kiiilsisciu- Silbcrmunze v. 1679. Ungenannter :

3408. 3 Silbermilnzen v. 16. u. 17. Jhdt.

3409. 4 Kupfermünzen v. 16. u. 17. Jhdt.

3410. 8 Jelons v. 16.— 18. Jhdt.

3411. 3 Bleimedaiilen v. 16. 18. Jhdt.

3412. 17 Kupferstiche aus dem Kevolutionsalmanach. 'Wild, (iasthofbesitzer, in Nürnberg:

3413. Bildnils des P. v. Praun, bemaltes Thonrelief, 16. Jhdt. Bildnifs d. K. Friedrichs HI., Thonrelief v. 1603.

Dr. Andresen, Conservator der Alterlhumssamml. des gerni. .Mu.-cunis:

3414. Abbildung des Skelettes eines vierfüfsigen Huhnes, Ra- dierung von G. P. D. 1573.

Schick, Pfarrer, in Ellwangen :

3415. Sleinhammer aus einem Grabe bei Rofswangen.

3416. Altes Hufeisen.

Holder, Dr. med., in Stnilgart :

3417. Künstlich conslruiertcs Thurschlofs V. 16. Jhdt.

3418. Emailierte Dose v. 18. Jhdt.

3419. Stählernes Petschaft v. 18. Jhdt.

3420. Falscher Kronenthaler v. 1800.

3421. 5 Wassermalereien v. 18. Jhdt. : MaskenanzOge, Lager- scencn u. ein Stuttgarter Sladireiter von 1775.

3422. 29 Portrats v. 17.-18. Jhdt. in Kpfrsl. u. Sieindr. Hammer, Oekonom, in Heroldsberg:

342.'). Eine Cylimlerwagc von 1697 aus Bcsangon.

Bacbmeyer, Kaufmann, in Passau : 34"_'l. Iii;inns( tiger Tlialcr v. 1597.

Lancizolle, k. pr. Generaldirektor der Archive, in Berlin: 342.'). Gjpsabguls eines byzantin. Elfenbeinreliefs.

3426. Gypsabgufs eines Siegels des Erzherzogs .Maximilian u. der Maria v. Burgund.

3427. (iypsnbguls eines Siegels des Kurf. Joachim I. von lirandcnliurg.

Frhrl. v. Crailsheim'Mhe Familie:

3428. Em Altar v. 15. Jhdt. Genthe, Stud., in Eisicben :

.34J'.'. Sicinkeil und römischer SchwertgrifT von Bronce, mit ein. Mc<lu>cnliaupte, in il. Grafschaft Mansfcld gefunden.

B. V. Hunoltstein, k. b. (ieneral. in Nürnberg : ;M30. Zwei alle in der Nahe des riiiemsee.i nusgrgrnbene

llnrt-isrn.

Friederike Freifr. v. Schaumborg. Hof u. SiiOs- ilame, in Nilrnberg : 3431. Ilüheniohischer Thalcr v. 1797.

339

Anzeiger für Kiindo dor deutschen Vorzeil.

340

F. Rudolph in Nordhelm : 343l'. Siiliii iniirize des Kaisers Trajan.

Dr. Alex. Ringler in Munchen: 343o- Nürnberger !«iibermun2e von 1623.

K. Chi. Frhr. v. Reltzensteln, r. Z. in Miinrhen :

34.'11. I'liiilii;;rii|ilili- niuli dir IMViUpit/e . welche Erasnius v. Keilzenstcin 11 Jahre lan? im hiipfe trug.

riiroiiik der liislorisrlicu Vereine.

Revue des Socio t£s savantcs des Departements, publlee souä les auspices du Minisire de l'inslruclion publique et des culles. Deuxiemc S(5rie. Tome 11. 1859.

Juillet: Travaux du Coniile : rapporls fall au Conilti^. Eludes hisloriques : des Etats provinciaux sous le rigne de Louis XIV., par M. Mnglat. Nolices sur des ouvrages pu- blit-s en province ou relatifs 4 la province. VarictiSs.

.\oüt: Travaux etc. Eludes lilsloriques : Les trois lll- neraires des .Xquae Apolllnares, par M. Jacobs. Revue des travaux des Societds savantes. Nolices etc.

Septembre: Travaux etc. Eludes hisloriques: Geo- graphie de Fridögaire, de ses continualeurs et du Gesta re- gum francorum, par M. Jacobs. Revue elc.

Octobre: .\cles officiels. Travaux etc. Etudes hi- sloriques- Fragments de philologie pour servir a la geogra- phic celtique de la Gaule, par M. C. Morin. Revue etc.

Novcnibre: Travaux etc. Etudes hisloriques: Hi- sloire des .Maires de la ville de Tours par les jelons, par M. Dauban. Revue etc.

Deccmbre: Travaux elc. Eludes hisloriques: Me- moire sur la CDsmographic du nioycn-äge, le Traite de la spherc, par Nicolas Uresme et les dccouverlcs maritimes des Normands, par M. E. de Fr^ville. -- Revue etc.

Tome IlL Janvier, Fevrier, Mars 1860.

Travaux du Comile. Eludes hisloriques et scienlifiques: de letal des villes de la Gaule apres la conqut^te romaine et spöcialement sous le regne d'Augusle, par M. .\. Chcruel. Examen hisloriquc et topographiquc des lieux proposSs pour representer Uxellodunum, par M. M. le giniral Creuly et le docteur A. .Jacobs. Des poids et mesurcs au XIV. siede, par M. E. Boularic. Revue des travaux des soci^K-s savan- tes. — Nolices sur des ouvrages publie» cn province ou rc- lalifs a la province. VarieiC-s. Bibliographie. Chro- nique.

Bulletin du CiMiiitc l'lnniand de France. Nr. 17. Sept. el Ocl. 10.09. Dunlarquc etc.

Exirails des proces-verbaux, par M. M. A. lionvarlet el D. Carncl. Noticc sur Tobiluaire de Pancicn doyenne de Cassci, pnr M. A. Bonvarlel elc.

Nr. 18. Nov. et D(!c. 1859: Exiraits des procis-verbaux, par M. A. Bonvarlel. Le pot-le Salomon Faber el Nolre- Dame de Thiine ii Ypre», par M. J. J. ("arlier. Michel Dricuv et Ic College qu'il fonda a Louvain, par le R. Vitse.

L'Investigaleur. Journal de rinslitut iii.'tlo- riqne. 25. ann^e; tome IX, IIL scrie, 299. livr. Oel. 1859. Paris etc. Memoire». Apercu sur les Iriivaiii

scienlinques exöculös sur le conlinent Sud-Amöricain, adress^ a M. Renzi, par le docteur Marlin de Moussy. La pocsie dans la Suisse roinane, p;ir M. hohler. Revue d'ouvrages etc. 300. et 301. livr. Nov. et DiSc. Essai historique sur les Sophisles grecs, par M. Valel. Revue d'ouvrages elc.

Extrait des proces-verbaux. Correspondance etc.

26. ann^e; lomc X, III. Serie, 302. livr. lanv. 18(50. Memoires. Noticc sur la vie et les ouvrages de Michel- Ange, par .M. Erncst Breton. Extrait des procfes-verbaux etc., par M. Renz.i. Chronique. Bulletin de la Sociale industrielle d'.Xngers, par M. Massen.

303. livr. Fevrier 1860. Memoires. Noiice sur la vie etc. (Suite). Revue des ouvrages. Rapport sur les me- moires de .\cademie de Stanislas, par M. Valel. Extrait des proces-verbaux, par M. Ren7,i. Chronique. Armo- rial de Jersey, par M. Bertrand l'ayne, analysc de M. Breton.

Bulletin bibliographique.

304. livr. Mars 1860. Notice sur la vie etc. (fin). Com- paraison enlre les civilisations des nations de l'Asie au XIX. sieele, par M. Alix. Revue des ouvrages. Extrait des proces-verbaux etc., par M. Kcuii. Chronique. IJulletiii bibliographique.

Bulletin monumental ou colleclion des memoires sur les monunient.s hisloriques de France elc. par M. de Cau- mont. 3. Serie, tome 6. 26. vol. de la colleclion Nr. 1.

Rapport verbal fall au Conseil de la Sociele Irnn^aisc d'archeologie sur divers monuments et plusieurs publicalions archeologiqucs, dans la siJance du 25. ocl. 1859, par M. de Caunionl. Dissertation sur quelques edifices d'Ürleans pri'- sumes carlovingicns, par M. Alfred Ram(5 elc. Chronique.

Nr. 2. Les iSmaux d'Allemagne et les emaux Limousins. CommunicRlious de M. de (Juast et M. de Verncilh. Note sur un cercucil gallo -romain en plomb, trouvö ii Lieusaint, par M. de Caumont. Unc ville deshcril«5e, par M. le Dr. A. Wiihu etc. Note sur les vtlements d'etolTe donnes a ccrtaines slatues de la Ires-sainle Vierge, par M. Charles Ucs- Moulins. Melanges d'archeologie etc. Chronique etc.

Nr. 3. Les emaux dWIleningne elc. (Suite et Tin.) Dissertation sur quelques ödiflces d'Orleans etc. (Suite el fin.) L'origino de la basiliqiie chrelicnne, par M. le baron de Roi- sin. Eludes sur les polerie.« gallo-romaines dieoiivertes au Maus ii diverses öpoqucs, par M. E. Iliicher, insperleur etc.

Chr»nic|ues.

Nr. 4. Architeclure numisninlique de ranliquite classique, cxpliqut'e par la conipar.-iison iles nu'dailles avec les monii-

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Anzeisrer für l^uinlc der (k'iilsclieu Nurzeit

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meiits, par 1'. L. Llonaldson. Compte-rciKlu de .11. l'iirKer d'Oxford, traduit par M. Campion elc. Quelques röflexioos sur le trace de reneeinle gallo-romaine de Lisieux, par M. Ch. Vasscur elc. Monoeraphie des Fhicey -Icz-.Moiilbard. (Cüte d"Ür) au XU. et XIII. si' des, par .M. A. Uuponl. Ranporl verbal lait au Coiueil de la Sociale; friinpaise d'archeologie, sur divers monumeots et plusieurs publicalions arclieologiques, dans la scance du 25. Uclobre 1859, par M. de Cauinont. La plus vicile des ^lables u porcs, par Charles Des .Moulins. Chronique.

I'ublications de la Sociele pour la rethercho et la conservation des monuments historiques dans le Grand-duche de Luxenibourg elc. annöe 1858. XIV. 1859. 4.

Preiuioic partic : ((icsellschartsangclffrenlicilcn). Deu- xit'nie partie: Kolice sur les ancicns Trcize Jlaiircs et les corporalions des nieliers de la vllle de Luxembourp, par M. J. Ulveling. Essai ilymologique sur les noms de lieux du Luxembourg germanique, par )Ir. de la Fontaine. Table chronologique des chartes et diplönies relalifs a l'hisloire de Tancicn pays-duclie de Luxembourg et comld de Chinft, par M. Fr. Xav. Wiirlh-I'apuel. Charles luxenibouigcoises, par le m^ine. Die alle l'farrlurche von üspern (^ini Canlon Re-

dingen), aulgiiiurnnun und beschrieben von II. h. .\rendt, Slaatsarchitekl. Die ältesten Taufsteinc im apostolischen Vikariale Luxemburg, von I'rof. Joh. Engling. Georg von Eyschen, dargeslclli von Kaplan X. J. BreisdorlT. Die Konier auf dem Gebiete der Gemeinde Burscheid. von I'rol. Joh. Engling. Rapporte a la Sociele archeologique sur une sepullure romaine lrouv(5e a llolstum-lezllosingcn, par M. C. .Vrendt. - Die St. Willibrordus- Basilika und die Sl. Alphon- sus-Kirche in Luxemburg, von Bau-Ingenieur .\. Ilartmann. 4 Planches.

Memoires el ducuuiens publies par In Socii^-te d'histoire el da roh iSologie de (ieneve. Tome douzi- eme. Genive elc. 1860.

Comptes des döpenses de la conslrurlion du ilocher de Sainl-Nicolas ä Fribours; cn Suisse de 1470 a 149i), publies el annolfo par Ja D. Blavignas, archilecle. Du röle poli- lique de la Venerable Conipagnie dans Pancienne r^publique de Geneve, sp^cialement dans la crise de 1734 et ann^es suivantes, par M. J. E. Cellerier, professeur. Note sur les anli(|uites romaines decouvertes sur les Tranchees. par M. Henri Fazy. - J. D. (,'hapnnniere : .\lloculion a la Sociel6 d'histoire et d'archcologie, le 24. novembre 1859, par ,M. Gu- stave Revilliod, pr^sident. -- Bulletin.

N a c li I' i c li l e u.

I.ii(4'i*a<ur.

Neu erschienene Werke.

86) Deutsche Reichs- und Rech Isges chi c h l e zum Gebrauche bei akademischen Vorlesungen dargeslelll von George I'hillips. Vierte vermehrte .\ullage. München. Verla'.; der literarisch-artistischen Anstalt der J. G. Colta'schen Buchhandlung. 1859. 8. XVIII u. 486 Sin. Der Charakter und der Werth dieses Buches ist von der Wissenschaft schon genugsam gewürdigt worden, und die prak- tische Brauchbarkeit wird dadurch erwiesen, dafs es jetzt be- reils die 4. Auflage erlebt hal. Das \>crk behandelt seinen Gegenstand in chronologischer Reihenfolee. In der Einlei- tung begrenzt der Verf zunächst den Gegenstand der deut- schen Reichs- und Rechlsgeschichle, beschreibt die einzelnen Perioden, und schildert und beurlheilt die benutzten Cluellen und IIuMsmillel. Die erste Periode umfalsl dann den /eil- raum der deulschen Geschichle von den allesUn Zeilen bis zur Trennunj» des oslfrankischen (deulschen) Reiclies von dem wcsifrankischen im J. 888; die zweite behandeil die Ge- schichle der Deulschen von der Trennung Deutschlands bis zur Errichtung des ewigen Landfriedens durch Kaiser .Mnvi- miliau I., vom J. 888 bis zum J. 140r>, und die drille die Ge- schichle des deulschen Reiches von diesem ZeilpuiiKle bis zur Auflösung des Reiches, vom J. 14"J5 bis zum J. 1806.

87) Die Ostsee und ihre h ü sten liind er, geographisch, naiurwissenschafilich und historisch geschilderl von.\n- ton v. Etzel. Leipzig, Verlagsbuchhandlung von Carl B. Lorck. 1859. 8. XVIII u. ,V_'(l Sin.

Dieses Buch enthalt in lebhaflor und angemessener Dar- stellung manches Lehrreiche. Der historische Theil behandelt die Ge.-ichichle des Handels innerhalb des üsiseegebieles von der alleslen Zeit durch die Zeit der Hanse bis in die Gegen- wart herab und wendet besonders der Geschichle der Hanse und des Sundzolles die Aufmerksamkeit zu. Diesem ersten Buche schliclsen sich die 7 folgenden Bücher über die hydro- graphi.schnalurhislorische BeschallVnheil der Ostsee, über das Ihierische Leben und die Produklionen derselben, über das Flulsnelz des ballischen Meeres, Ober die danischen Ufer, die slldlichen Gestade, die russischen Ufer und die schwedischen KUslen an.

88) (.» u (• II <■ II II n d L i I e r a I u r des gemeinen deulschen und priufsischen Straf rechts von Dr. Hugo Bob lau. Weimar. Herrn. Bnhiau, 1859. 8. .U Sin.

In vorbeuaiinler liroschiire bielel der Verfasser eine kurze /usanimenstellung der Quellen und Haupllilernlur des gruieinea deulschen und preiilsisclien Sirafreclil». nach einer Ihcils chro- nologischen, Ibeils dofinengeschichllichen .\nordniing. .Vn- hanssweise sind auch kurze Noli/en über Quellen und l.ilc- rnlur der neueren deulsclicu parliculltren SlrafgeseUgebungoo,

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Anzeiger lur kuiule der deutsclien \urzeil.

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sowie einige Allegale aus der Literalur der criminalislischen tlüirswisitenscharien gegeben. Urspriinglicli und liaiiplsiiclilich ist das Schriflchen als Grundlage für akademische Vorlesun- gen bestininil, jedoch als kleines Kepertnrium auch von all- gemeinerem Werihe und namentlich fiir Historiker brauch- bar, wenn sie, wie oft der Fall, veranlalst sind, da oder dort mit ihren Studien das Gebiet der CriminRlistik, namentlich der Strafrechlsgeschichte zu betreten. Dem Wunsche des Verfas- sers nach Berichtigungen entsprechend, niOge hier zu S. 11 bemerkt sein, dals v. Keuerbach zuletzt nicht geh. Heferen- där im k. bayer. Justizministerium, sondern k. b. Slaatsratli und Präsident des Appellationsgerichts für den Kezatkrcis in Ansbach war. r.

89) Das Römische Recht in Deutschland, wahrend des zwölften und dreizehnten Jahrhunderts, von Dr. Wil- helm Schaffner. Erlangen, Th. Bläsing. 1859. 8. 70 Sin.

Der Verfasser unterscheidet zwischen der Erwähnung des römischen Ketlils in den (ieschäftsurkunden und dessen prak- tischer .\nwendung in den Gerichten. Die letzlere zeigte sich in Deutschland bei geistlichen Gerichten in einzelnen Fällen im Laufe des dreizehnten, bei den weltlichen aber erst gegen das Ende des fünfzehnten Jahrhunderts, freilich abgesehen von jenen Bestimmungen, die in deutsche Rechtsbücher und Stadlrcchle übergegangen waren. .\uf S. l.ö 18 wird die Stellung, welche die Kaiser aus dem Hause Staufen bei Ein- führung des römischen Rechtes einnahmen, andeutend gewür- digt. Von S. 19 70 reichen interessante, nach den einzel- nen Landschaften gruppierte Nachweisungen römischer Kor- mularjurisprudenz und sonstiger ältester Spuren der Kennlnils des besagten Rechtes in Deulcliland. Es wurden hiebet die bekaunleslcn UrUundenbücher fleifsig benützt.

B. V. S.

90) Eine bisher unbekannte Lebensbeschreibung des heiligen Adalbert. Abdruck und kritische Ein- leitung. Von W. Giesebrecht. (Separat .\lidruck aus den Neuen Creulsischen Provinzialblatlern. 3. Folge. Bd. V. H. 1.) Königsberg, ISGO. Druck der Universi- täts-Buch- und Steindruckerci von E. J. Dalkiiwski. 8. 22 Stn.

Vom hl. Adalbert sind eine grolse .Vnzahl Lihen.-Iieschrci- bungen und Legenden auf uns gekommen. Um ihre Kritik hat sich vor allem Job. Voigt verdient gemacht, der eine der- selben, die beginnt : Est locus in partibus, als die iillcsle und die Grundlage aller übrigen, die ihm nur als Paraphrasen von jener erschienen, darslellle und dieselbe d<m Gaudentius, Adalberls Begleiter, zuschrieb. Abweichender Ansicht ist Perlz, der diese Biographic vielmehr als ein Werk von Johannes Canaparius, der vom J. 1002 1004 Abt des Klosters auf dem Avenlin war, nachwies und der von Brun von Oiicrfiirl her- rührenden Lebensbeschreibung einen viel bedeutenderen hi- storischen Werlh beilegte, als Voigt gelten lassen wollte. Der VcrL dieser kleinen Schrift wurde in München auf eine

Handschrift der Bibliothek aufmerksam gemacht, welche ein kurzes Leben Adalberls enthalte, und fand bei näherer Prü- fung, dafs dieselbe aus dem 11. Jahrb. herrühre, mit den bei- den bekannten Biographieen in keiner Verbindung stehe und die dort berührten Verhältnisse in einem ganz neuen Lichte zeige. Der Herausgeber halt diese Biographie, deren ihm vorgelegte Abschrift früher ein Eigenihum des Klosters Te- gernsee gewesen, für das Werk eines Polen aus dem J. 999 oder IIX)0. Die Einleitung zu der auf 4 Seilen abgedruckten Handschrift enthalt die weiteren kritischen und historischen .Vusfuhrungen über diesen (iegenstanJ.

91) Geschichte des Erzslifls Trier, d. i. der Sladt Trier und des Trier. Landes als Churfürstenthum und als Erzdiözese, von den ältesten Zeilen bis zum Jahre 1816 von J. Mar.x, Professor der Kirchengeschichle und des Kirchenrechts am biscliöll. Seminar in Trier. II. .\b- theilung. Enthaltend die Geschichte der.\bleien, Klö- ster und Stifte. Erster Band. Die .\bteien des Be- nediktiner- und CiSterzienserordens. Trier, Verlag der Fr. Liniz'scben Buchhandlung. 1860. 8. X u. 593 Stn.

Dieser drille Band des schon bekannten und umfassen- den Werkes berichtet uns in der Einleitung über die Entste- hung des .\sceten- und Mönchswesens, über Lebensweise und Regeln der Orden, die Anfange des Mönchswesens im .\liend- lande und insbesondere zu Trier, dann nbcr den h. Benedikt und seine Regel, wie über die klösterlichen Genossenschaften zu Trier in der römischen Periode. Hieran schlierst sich die Geschichte der Abtei St. Maximin bei Trier, deren älteste Ge- schichte sich der römischen Periode anschlielst. Die aulscre Ge- schichte der .^btei, die Entwicklung ihrer Innern Ziislflnde, ihre bedeutendsten Aeble und Zöglinge, ihre rechtlichen Verhalt- nisse und lesonders ihre noch im 17. Jhdt. erneuerten Strei- tigkeiten mit den Erzbischöfen von Trier über ihre Immedia- tat, ihre Schicksale unter Ludwig XIV. bis in das 18. Jahr- hundert werden uns in sorgfältiger .\usfuhrung dargestellt. In derselben umfassenden Weise erzahlt der Verf. die Ge- schichte der .Miteien von St. Eucbarius oder Sl. Matthias, der geforsteten .\btei St. Salvalor zu Prüm, der Abteien Echlcr- nach und Mettlach , denen er in bei weitem kürzerer, ihrer geringeren Bedeutung angemessener Darstellung die Geschichte der .\btei St. Marien, St. Marlin, Tholey, Laach, Munster zu Luxemburg, Schonau, sowie die Geschichte der Frauenklosler des Benediktiner- und des Cisterzienserordens anreibt, wah- rend die Geschichte der Cislerzicnserahlei llinimerod. der die Geschichte der Cislerzineserablei Orval sich anschlielst, wieder in umfassenderen Zügen uns vorgefilhrl wird. Ein vierter Band ist in Aussicht gestellt.

.92) Tilly oder der d rei fs i gj alirige Krieg von 1618 bis 1632 von Graf von Villermonl. .\us dem Fran- zösischen übersetzt. Schaffhausen, Verlag der Fr. Ilur- terschen Buchhandlung. 1860. 8. XII u. 820 Stn.

Tilly, sein Charakter und seine Gaben, seine Beileuliing als Feldherr und Staatsmann, seine Kriegszüge in Knrddeulsch-

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.

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land und seine Eroherung und ZcrsUlrunE der Sliidl Mngdc- burg haben von jeher zwischen den hnlholikcn und l'role- slanten grorsen Anstofs zn wissenschaftlichen und parteilichen Streiliffkeiten gegeben, zum Beweise wenigstens, dafs Tilly ein Mann von eben so aulserordenllichcn (iaben. wie hervor- ragender Stellung und Bedeutung unter den leitenden Man- nern seiner Zeit gewesen sei. Männer wie er werden, wie sie in ihrem Leben hervorstechende und scharf charakterisierte Führer gewesen, so nach ihrem Tode Mittel für Parteizwecke und haben gewöhnlich das Schicksal, dafs sie erst am späte- sten eine billige unparteiische Darstellung und Bcurlhcilung erfahren, wozu in Bezug auf Tillj das vorliegende Werk ver- möge seiner unifassendeii und klaren Erzählungsweise, sowie seiner reichhaltigen historischen Grundlage Manches beitra- gen wird. Von dem bekannten Benscn'schen Werke liber die Schicksale Magdeburgs, dem es sich in seinen Zwecken ansclilielsl , unterscheidet es sich durch den Keichlhum und die Umfanglichkcil des Inhaltes, da es den ganzen drcilsig- jahrigen Krieg mit seinen zunächst voraufgegangenen ursäch- lichen Ereignissen umlalst und, wenn auch nicht als den lei- tenden Mittelpunkt, doch als einen der hauptsächlichsten und grüfsteu Trager dieser Zeiten und Ereignisse den Feldmar- Bchall Tilly darstellt, ohne gerade den alleinigen Nachdruck auf seine Keinigung von der Schuld an Magdeburgs Zerstö- rung, die freilich auch gegeben werden soll, zu legen.

9.3) Die Getreidearien und das Brod. Von Frei- herrn von Bibra, Dr. med. et phil. Niirnberg, Ver- lag von Wilhelm Schmid. 18G0. 8. VIII u. 502 Stn.

Der bekannte Chemiker und Reisende hal diesem Werke, dessen Ilauptablheilungen die Chemie der Getreide, das Brod und dessen Bereitung, sowie chemische Untersuchungen über Brod, die Beurtheilung fremder und die Darstellung der eige- nen Untersuchungen, enthalten, eine historische Skizze des Getreidebaues voraufgeschickt (S. 3 101). Dieselbe behan- delt Mythisches über (Jetreide, das Urgetreide, Vaterland und Verbreitung, die Getreidekultur der alteren Völker und end- lich den .\ckerbau der Deutschen bis zur Gegenwart, in zwar kurzer, doch klarer und anziehender Darstellung. Der wei- tere Inhalt der umfangreichen Schrift gehört andern Wissen- schaften an.

94) Le I'eintre-Gravcur par J. D. I'assavant. Con- tenaut Thistoire de la gravure sur bois, sur ni^tal et au burin jusquc vers la fiu du XVI. sifccie : Phisloire du niellc avec complenient de la partie dcscriptive de Tes- sai sur les niciles de Uuchesnc ain6 et un cataloguo 8uppl(imcntaire aux eslumpes du XV. et XVI. siede du pcinlre-graveur de Adam Bartsch. Avec Ic portrait de l'auteur. Leipsic, Rudolph Weigcl. 1800. gr. 8. Tome I, XVI u. ;J78 Stn. u. Tome II, 304 Sin.

Zwei Blinde dieses hingst mit grofscr Spannung erwarte- ten Werkes liegen vor und kiinden dasselbe als ilie bedeu- tendste neuere Erscheinung auf diesem Geliiete der Kunstge- schichte an. Es gibt nicht nur eine Vervollständigung der

bisher erschienenen Verzeichnisse von A. Bartsch, Du- chesne und ihrer zahlreichen Nachfolger, die um so wichti- ger ist, je mehr die Mittheilungen des Verfassers auf eigner .Anschauung beruhen, sondern auch »bschliefsende Abhandlun- gen iiber manche allgemeine Fragen aus dem Bereiche der Kupfersiech- und Holzschneidekunst, wie über die Erfindung der Radierung, die Eigenhändigkeit des Formschniltcs bei den älteren Meistern u. a. m.

95) Die Wandgemälde der St. Georgs-Legende in der Burg zu Neu haus. Von J. E. Wocel, k. k. Professor u. s. w. Mit 4 Tafeln. Besonders abgedruckt aus dem 10. Bande der Denkschriften der philosophisch- historischen Classc der kaiserlichen Akademie der Wis- senschaften. Wien. Aus der k. k. Hof- und Slaats- drucKcrei. In Commission bei K. Gerolds Sohn. 1859. 4.

Piese merliwUrdigen ältesten Wandmalereien des König- reichs Böhmen bringen nicht etwa blos die gewöhnlich in der alten Kunst vorgeführte Scene, die Erlegung des Dra- chen durch den heil. Georg, sondern eine lange Bilderreihe aus dessen Geschichte, was den Verfasser veranlalst , seinen Untersuchungen über die Bilder selbst eine eingehende Be- sprechung der St. Georgs-Legende und deren Literatur voran- zuschicken. Hierauf begründet, erhält sodann die Bespre- chung der Malereien ein doppeltes Interesse, ein literarisches und ein kunsigeschichlliches, welches letztere durch die in Farbendruck ausgeführten Abbildungen noch unterstützt wird.

96) Geschirhle deutscher N a t i o n a I i I ii t. Von Dr. W. Wach.sniuth, ord. I'rol. der Geschichte an der Uni- versität zu Leipzig. Erster Theil. Die (iesamintheit der deutschen Nation. Braunschweig, C. A. Schwelschke u. Sohn. (M. Bruhn.) 1860. 8. VIII u. 426 Stn.

Der Herr Verfasser, durch ein langjähriges, unermüdli- ches und fruchtreiches Arbeiten auf dem Gebiete der Ge- schichtswissenschaft aufs rühmlichste ausgezeichnet, setzt in diesem neuen Werke seiner unerschöpflichen geistigen Frische, wie seiner warmen und wahren Vaterlandsliebe ein schönes Denkmal. „Möge es," sagt der VerL in der Vorrede, „wenn immerhin mit unverkennbarem Merkzeichen der Arbeit eines Veteranen, doch nicht als die eines Invaliden erscheinen," und es wird gewifs jeder Kundige gern gestehen, dafs dies Werk durch den lieichthum an Material, durch die Fülle der Bele- senheil, durch die sichere Behandlung und Anwendung der reichhaltigen Mittel eben so sehr ein Zeugnils vollendeter (ici- stesreife, als durch die Wärme und Frische der Darstellung einen Beweis für die bewnlirle Wärme und Krnftfulle gibt. Dieser erste Band enthalt in .'I Itücherii eine D.irstelliing der Geannimtheit der deutschen Nation, und zwar im I. Buch die Germanen und ilas Fniiikenreich, im 2. die dcut.iclic Sellpstäii- digkeil und hiiiserhoheit , im 3. die neuere Zeit und die Ge- genwart. Ilervnrzuhelicn ist noch die umfassende .\nlnge des Werke«, dn da.«sellie in kurzer, doch stolfreicher Weise nlle hnuplsächllchen Kigenihunilichkeiten des dciitschin Geiste» und Charakters, alle Entwicklung.iuioineiile seiner sittlichen Dil-

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Anzeisrer tiir lüiiule der deutschen Vorzeil.

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duiif, die Geschichte seiner Sprache, die Enlfallung seiner Arbeit und Thaligkeit auf den verschiedensten Gebieten, sowie seiner politischen und kriegerischen Gaben behandelt, so diils dem deutschen Kulturhisloriker dieses Werk höchst willkom- men sein wird. Ein zweiter Theil, der bald erscheinen nuipe, wird die Geschichte der St:iinme, .\este und Zweige der deut- schen Aation in ihrer Sonderstellung zur gemeinsamen Natio- nalität enthalten.

97) Die Grarschall und freie Reichsstadt Dort- mund. Von A. Fahne. Vierter Band: Die verschic- nen Geschlechter Stecke, Beuerhaus' Entwurf, IS'ieder- hofs Meinorabilien, ISachlrage zur Chronik und Urkun- denliuch, belrelfend die freie Keichssladl Dortmund. Mit Wappen. Coln, Verlag von .1. .>!. Ileberle (II. Lcmpertz). 1859. 8. 334 Stn.

Von den hier gegebenen ferneren Beiträgen zu einer Ge- schichte Dortmunds bietet uns der ..Summarische Entwurf der Freien Keichs-Stadt Dortmund, Weltlichen und Geistlichen Verfassung sammt dahin gehörigen Geschichten, entworfen 1759 und vermehrt 1782 von J. L. B." zur Innern Geschichte der Stadt und Grafschaft Dormund, zur Entwicklung der Ver- fassung derselben wahrend des 18. Jahrb. brauchbare Bei- trage. Die Memorabilien des Niederhof enthalten in einzelnen oft höchst interessanten Notizen, die zum Theil (ilteren Zei- tungen entnommen sind, für die Geschichte der Relormation, des .Vberglaubens und der Sitten manches Wissenswcrthe und sind insbesondere auch von Bedeutung fiir die Geschichte des ältesten deutschen Zeitungswesens. Die Nachtrage zu dem Urkundenbuche und zu der Chronik sind hanpisacblich in der .Vbsiclit gegeben, um das Material möglich vollständig zusam- menzutragen, einem späteren Geschichtschreiber zum Nutzen.

98) Zur Geschichte des Aussatzes, besonders in Deutschland, nebst einer .Aufforderung an Aerzle und Geschichtsforscher, von Rud. Virchow. Erster .\rlikel. Separalabdruck aus Virchow's Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin- 18. Band. 1859. Gedruckt bei Gg. Reimer. 8. 2G Sin.

Zur Geschichte des Aussalzes und der Spi- täler, besonders in Deutschland. Von Rud. Virchow. Zweiler .Vrlikel. Gedruckt bei G. Reimer. 8. 57 Stn.

„Obwohl kein anderes Land," sagt der Verfasser zu An- fang des ersten .Vrlikels, ,,so gründliche und umfassende Un- tersuchungen über den Aussalz besitzt, als das unsere, so Ist doch sonderbarer Weise die Geschichte des Aussatzes, wie er in Deutschland selbst bestanden hat, fast noch gar nicht zum Gegenstande allgemeinerer Nachforschungen gemacht worden. Arbeiten wie die von Simpson für die l.epra in Kiiuland und Schottland, wie d'lsracis für den Aussatz in llullaud. fehlen bei uns fast vollständig." Der Verl. bat es nun unter- nommen, diese Lücke in der Geschichte der Medizin und des Medizinalwesens in Deutschland auszufüllen, oder wenigstens zur .Vusfullung derselben die Anregung zu geben. Diese bei- den .Vrtikvl enthalten die ersten Fnlchtt.' dieser lUriiiiliiiiigcn

und geben einen ebenso erfreulichen Beweis vom Eifer und der geschickten und verstandigen Beherrschung des Materiales von Seiten des Verf., wie von bereitwilliger und fruchtbrin- gender Dienstleistung von Seiten anderer Gelehrten, indem in klarer, knapper Darstellung die beiden Artikel eine Ueber- sichl über alles bis jetzt zu Tage gelegte, den zum Vorwurf gewählten Gegenstand betreffende Material geben. Möge es dem Verf. bald gelingen, sein Unternehmen zur Ehre und zum Nutzen der deutschen Geschichtswissenschaft auszuführen !

99) Die Li in burger Chronik des Johannes. Nach J. Fr. Faust's Fasti Limpurgenses herausgegeben von Dr. Karl Rössel, Sekretär des histor. Vereins für Nassau. Wiesbaden. In Commission bei W. Roth. 1860. 8. XI u. IIG Stn. 3 Tafeln. Diese für die hullurgeschichle, wie für die deutsche Sprach- wissenschaft äufscrst interessante Chronik war bisher nur We- nigen bekannt und zugänglich geworden. Der älteste Druck von 1617, den J. Fr. Faust aus AschalTenburg herausgab, ge- hörte schon im 17. Jahrb. zu den gröfsleii bibliographischen Seltenheiten; eine zweite, durch G. E. Winkler in Wetzlar um 1720 besorgte .\usgabe ist ebenfalls schon lange vergrif- fen, eine dritte, 1747 erschienene Ausgabe hat der Verf. selbst nirgends auftreiben können, und auch eine neue Aus- gabe, 182G von C. D. Vogel, ist ebenfalls nur antiquariscb zu haben. So wird durch die vorliegende Ausgabe dieses merk- würdigen Sprachdenkmals der rheinlandischen Mundart des 14. Jahrb. einem dringenden Bediirfiiils abgeholfen. Der Verf. hat vor allem auf den sprachlichen Theil der Chronik Rück- sicht genommen. Vom Standpunkte des Literarhistorikers ausgehend, liels'er sich besonders angelegen sein, auf den von den spateren Herausgebern viellach milshandellcn l'ricxt zurückzugehen und ihn mit möglicher Treue zu weilerer Be- handlung und Erklärung zu überliefern. Ein aus den älteren .\usgaben herübergenommenes, aber ergänztes Register, sowie kurze Erklärungen der schwierigsten Woriformen erleichtern den Gebrauch.

100) Historische Gemälde aus dem Leben der alten Deut- schen. Von Heinrich Geyer. Erstes Heft: Die al- ten l'ommer- Wenden. Cassel, Druck und Verlag von Theodor Fischer. 18.59. 8. 76 Stn.

„Der Zweck des vorliegenden Schriflchens und der etwa noch nachfolgenden ist, dem deutschen Volke in einer an- schaulichen und populären Weise das hauslich-burgerliche und religiöse Leben der verschiedenen allen Volkerslämme vorzu- führen und zwar au.« dem Zeilaller, in welchem sie aus dem Ileidenlbiiiii /um rhrisiinihuiiie übergicngcn." Mit diesen Wor- ten bezeichnet der Verfasser selbst den Zweck des Schrifl- chens.

Aufsätze In Zoitschrtrten. The Arl - .liMiriial : .\r. L.WIII, (Aug. \X>;0.) Mediaeval

mnuners. ^Wriglit.) .Vusland: Nr. 35. Die Verkleincrungcu des Namens Maria

im Vlämischen.

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Anzoitrpr fiir Iviiiule der deutschen Vorzeit.

35§

Biälter Nr liter. ünlerti. : Xr. 35. Zur Slrcidiuge über das Nibelungenlied.

lUustrirtes Familienbuch: X. Bd., 10 II., S. 34411. Wilhelm Teil in Geschichte und Sage. (Cuhn.)

(jren zbolen : Nr. 34. Deutsche Erntegebrauche.

llausblatter : lieft 18, S. 448 ff. Sitten, Gebrauche und Aber- glauben der Wenden in Jiicdersachsen. (Ziehen.)

Jahrbiieher für l'hilol. und l'adag. : Nr. 6. Woher ist

tt in tritt entstanden? Thauen. (Andresen.) Zur Etymo- logie der Fremdwörter. (Andreseo.) Zur Logik der deut- schen Sprache.

Jahrbücheuliir deutsche Theologie: V, 3. Zum drei- hunderljahrigen (iedachlnils des Todes Melanehlhons : ller- manni Sauppii oratio, Kede von Dorn, Kede von Gunderl.

Illuslrirle deutsche Monatshefte: Nr. 47. Von der Minne. (Carriere.) Nr. 48. Ulrich von Hüllen.

Berliner Nachrichten: Nr. 189. Reisebilder aus der Mark. I.

Augsb. I'ost-Zeilung : Beil. Nr. 100, 101. Die Schulen im .Mittelalter. Nr. 105. Adalbcrl, Erzbiscliof von Bremen.

Revue contcm poraine : XVI, 3. Les pretentions de l'Al- lemagne sur l'.Xlsace et la Lorraine. (Lefaivre.)

Bremer Son nl ags b 1 at t : Nr. 34. Der Gebrauch von Spitz- namen. (Winter.) Nr. 37. Die Pferdekopfe auf den Bauernhäusern. (Wilkens )

Wurzb. Sonn tagsb 1 at t : Nr. 34. Das 2.50iahrige Jubiläum der .Marianischen Burger- Sodalilal in Wurzliurg, lü.— 15. August.

Theologisehe Studien und Kritiken: Nr. 4. Die lu- therische Lehre vom Opfertode Christi. (Schneider.)

Allgemeiner deutscher Telegraph: Nr. 2. 3. Ein Vor- schlag zur Verbesserung des Kalenders.

Zeilchrifl für schweizer. Hecht: VIII, 2. Die Rechls- quellen des Kantons Bern. (Schnell.)

Zeitschrift für christliche Wissenschaft: Nr. 32. Zwei Briefe Mcinnchlhon's.

Allgem. Zeitung: Beil. zu Nr. 246. Die pseudofr.inkischcn Kunen. (Lausch.)

Illustr. Zeitung: Nr. 894. Schlofs Meersburg am Bodensec.

Landshuler Zeitung: Nr. 193. Uebcr das Binathal. Nr. 199. llistoriographi8che.<i.

Neue Mlinch. Zeitung: Abendblatt Nr. 217. Weitere Auf- schlilsse über die Fälschungen der Anlikcn von Blicin- zabern. (v. Ilcfner.) Nr. 218. 219. Die l.epro.sen im Mittelaller. (Weiningcr.)

Wiener Zeitung: Nr. Is8. Das bairrischc Naiionalniuseum.

VprniiMrIit«' Viaclirirlilrii.

145) In der Nahe des Dorfes Binzikon (Zürich) haben Kalkstclnhrecher schon seit einiger Zeit eine .\hzahl Ske- lette aufgedeckt, bis jetzt 18 an der Zahl ; es »lelll »ich heraus, dnfs die Gerippe aus uralter Zeil herrühren und mehr

den .\llcrlliunisforsclier als den Kriminalisten interessieren können. Ein unter den Knochenresteii gefundenes, herzför- mig zugesehnillenes Stuck Goldblech scheint auf hohes .\llcr des Fundes hinzudeuten.

146) Beim UmpHügen einer Weide in der Nahe von (.)uickborn (Hannover) wurde eine Taschenuhr, ein so- genanntes Nürnberger Ei, gefunden. Die Uhr ist in läng- lich runder Form, von der (iröfse eines kleinen Hühnereis und noch so weit gut erhalten, dafs das Gewerk zusammeu- hangend aus dem Gehäuse herausgenommen werden kann. Auf dem ZilTerblall, das von derselben Masse zu sein scheint, wie das Gehäuse, befinden sich in einem ovalen Kreise die zwölf römischen Zilfern ; inwendig in dem Kreise ist die ,\nsicht einer Stadt, wahrscheinlich Nürnberg darstellend, eingraviert. Das ZilTerhlalt ist von einer Kapsel, die zum Oeffncn eingerichtet, bedeckt und anscheinend nur mit einem Stundenzeiger versehen gewesen. Das Ganze ist stark ver- goldet, selbst die einzelnen Theile des Werkes, aber an ver- schiedenen Stellen, namentlich an der Stelle des (iehauses, wo die UelTnung der Uhr sich befindet, stark \i>i\ Host ange- griffen.

147) Beim Torfsiechen in der Nahe von Rheinzabern hat man einen römischen Paukenkessel von feinem Erz gelunden, den die Sammlung der Allerlhumer in Karlsruhe erworben hat.

148) Eisenbahnarbeitcr haben bei Höntrop, Reg.-Bez. Arnsberg, in einer Tiefe von 3 Fufs zwei Schwerler und den Rest eines drillen gefunden. Das eine war 3 Fufs lang, mit breilein KiicKen, Grill' und I'arierstange, noch wohl erhallen; das zweile 18 Zoll lang und zweischneidig: au den Schneiden klebte noch Holz der Schwerlscheidcn.

149) Im Laufe des Monats Juli haben mehrere Arbeiter zu Prevali (harnten) in der Gegend gegen Gulenstein aus dem Mielsflusse 20 kolossale, von marniorarligem Steine ausgearlieitele. zum Theil noch mit gemcifseltem Gesimse ver- sehene Bautriimmer herausgefordert; allem .\nscheino nach rühren diese Blöcke von einem alterlhuinlichen Ge- bäude, einer Kirche oder einer Burg, her, welche in der Ntihe des Miels stand, die durch das Verandern des friihereu Bet- tes mit ihren Flulhen das Fundament des (iebaudcs unterspülte, dessen Einsturz lierbeifnbrle und die Gebäude versandele. Die aufgefundenen Blocke liegen in der Orlsebafl l'revali zur .\n- sicUl und /um Kaufe bereit.

l.'iD) .\nf (lim I' 1" li II h II fi- in Auiifliur;; wird eine Ausgrabung der (!rund mauern der an der sildosilichen F>cke dieses Platzes gestandenen und im J. 1809 abgebroche- nen St. J ohn n n eskirchc vorgenoinnien, nach Vrrnehinen auf Veranlassung des historischen Vereins. Diese Kirche, welche früher für die Dompfarrei die Pfarrkirche und zugleich das PrediKlhaus war, (im Jahre 15.38 ist auch ein protestan- tischer Pfarrer bei St. .lohansen beurkundet) ist im Jahre 9(j0 vom Bischof Ulrich ziiiii steten .\ndeiiken des 5 Jahre zuvor über die Ungarn auf dem Lechfeldc erfnchtcnen grofsen Sie- ges erbaut worden. Aus diesem Grunde hrsleht die Vcimu- tliung, dafs in den Gruiid.-Ieiu derselben auch Dokumente, die

3rA

Anzeitrer für Kunde der deulsclifii Vor/cit.

352

nähere Delail; (ilier die Ungarnschlailil, vielleicht auch über die friihereu Zustande der Sladl eiilhallen, gelegt worden seien.

151) Dem Vernehmen nach wird die uralte St. Marlins- kirche auf dem Domberiie in Kreising, die bisher zu weltlichen Zwecken benutzt wurde, in ein Museum lilr die Samnilungen des kirchlichen lüinst -Vereins der Erzdiöcesc Muncben-Freising, die bisher in einem sehr beschriinKten Lo- kale untergebracht waren, umgewandelt werden.

152) Ein Trierer Bürger hat der Stadt 10,000 Thir. zum Bau eines städtischen .Museums mit dem Verspre- chen zum Geschenke gemacht, dals er, wenn andere l'rivale 8000 ThIr. zu demselben Zwecke darbringen, noch 2000 Thlr. dazuschicfsen wolle.

153) Aus einer grofsen Anzahl bereits eingelangter Schrei- ben von ausgezeichneten Kirchenfursten und Prälaten Oesler- reichs hat der .\lterlhunisvcrein in Wien die erfreuliche Zu- versicht geschöpft, dafs er für die im Kovembcr statllindende Ausstellung raittelallerlicherKunst werke ohne Aus- nahme auf die wohlwollendste Unterstützung des Unterneh- mens rechnen darf. Der Verein hebt besonders das bcziigliche Schreibet* Sr. Eminenz des Kardinal-Filrslerzbischofs von Wien hervor. Bei dem hervorragenden .\ntheil iler Kirche an der Blillhe der mittelalterlichen Kunst belinden sich ohnehin die interessantesten und kunstgeschichtlich werthvollslen Gegen- stände in Verwahrung der Dom- und Klostcrschatze.

154) .\m 9. Sept. begieng die kleine flandrische Stadt Damme bei Brügge ein nationales Fest mit der E in w ei- lt u n f; des Standbildes Jakobs van Maerlant, des be- ruhriileti vlaniischen Uiclilers des IG. J;ilirliunil('its.

ITi.^) In den Tagen des 19 , 20. u. 21. Augi/sl begieng die Stadt Dirschau (Preulsen) feierlich das Fest ihres GOOjahrigen Bestehens als Sladl.

150) Die Sladl Kolh (Bayern) feierte am 19. und 20. .Vugust das 8(X)jahrige Ju bil au m der Einweihung ihrer Sladlkirche. Im Jahre lOiiO nanilich wurde die Kirche von dem damaligen Bischof (iundekar II. von Eichstatt eingeweiht, welcher auch, gleich seinen Nachfolgern auf dem Bischof- stiihle, das Patronat Über die Kirche bis zur Einfuhrung der Heforniation halle. Markgraf Georg der Fromme führte im Jahre 158'! die Keiormalion ein, und im Jahre 1535 wurde die Kirche selbst erweilen und uingebaul.

157 I Die Kestauration des Wornise r Domes hat be- gonnen, bereits stehen die 200 Fuls hohen Gerüste zur .\b- deckung und zum Wiederaufbau der nach der Zerstörung von 1689 im verdorbensicn Geschmack wieder aufgcfiilirlcn und jetzt bereits aufserst schadlialleti Ustkuppcl. Mach dem Wie- deraufbau dieser Kuppel in ihrer ursprünglichen Form wird die Verankerung der gewichenen Säulen des Mitlelschill'es die nächst dringende Arbeil sein. 100,000 fl. beträgt der Voran- schlag für die zur Erhallung des Domes nölhigslen Arbeilen, und erst 20,000 11. sind in .\ussicht gestellt.

158) Der Dom von llildesheini wird eine grolsarlige Heslauralion erfahren, namentlich sollen alle Vergoldun- gen, die darin reichhaltig anzutreffen sind, wiederum echt vergoldet worden. Es ist dazu ein Fond von 1G,000 Thirn. ausgesetzt.

159) Der Mnnchener Zweigverein des Kegensburger Dom- bauvereins hat als erstes Kesullal seiner Thaligkeil löOfl. eingesandt.

Inserate und nekiuinlniaehnniiren.

25) Die Verlagshandlung von F. .\. Brock haus in Leipzig ladet zur Unlerzcichnnng auf das in kurzem da- selbst erscheinende Werk ein : Ferdinand von SchiU's Zug und Tod Im Jahre 1809. .Mil dem l'orlriilc Schills, einer harte des Zu- ges und Plänen von Dodendorf, Oomitz, Damgarlen und Stralsund. Von Dr. Georg Barsch.

Der Subscriplionspreis belr.'igt 1 Thlr. 15 Ngr.

2ti) Zweite Auflage !

Soiliiii cr-ctiicn:

SIemoiren Alexander von Humboldts. 1. 5 Lieferung, broch. ii 10 i\gr. Die Memoiren lliinilioldi's werden in allen Kreisen der ge- bildeten Well mit spannender Theilnahme empfangen werden;

sie umfassen das ganze Wirken dieses grofsen Mannes bis auf die letzte Zeit.

Lcipzi g^ 18(j0.

Ernst Schäfer.

27) Mit Bezug auf das Inserat 22 in der Beilage zu Nr. 8 des Anzeigers habe ich zu bemerken, dafs Herr Prof. Klein die 12 Exemplare seines Ireiflichen Werkes : „Die Kirche zu Grofscn-Linden bei Giefsen," mir übergeben hat, um dieselben zu irgend beliebigem, auch viel geringerem als dem Buch- liandlirprcisc für die Zwecke des germanischen Museums zu verkaufen. Auf den Subscriplionspreis von .5 II. oder den spä- teren Ladenpreis von 7 II., der in Nr. 8 irrlhümlich angege- ben isl, werde ich also nicht rcflcclieren.

Giefsen. im Scpl, 18(10.

Dr. O. Ilnrhner,

Vernnlworlliche Rcdaclion :

Dr. Freih. v. u. z. .Vufsefs. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Frominnnn. Dr. Frlir. It n t h v. S ch re ckcnele in.

YerlRg der literarisch -artistischen .\nslall des germanischen Museums in Nürnberg.

U. F.. SrbHld'^clir Hiu'hllriirkfrri.

NITEISrBERG. Blatiir». M.k-Ii'

DiiK A*>oiint'menr des

11.- MullJltl- .■tsciirillt,

wird ^iizjäliritc Hiit^enoiimifii und betrinkt nachat-rueui)6tenPo.stfonventiün liei allen PostämtiTii und Buchlianiilunffen Dfuttrh- Innilt iiic'l. Ocstrfk'lis 3t\. 3Gkr. im >lü.- Fuls (iiliT 2Thlr. pri'uls.

Kür Frnnl:reirh abonniert man in Stralsbui;; bei C. K. .Sihuudt. iu Pari« bei der deutschen Uuelihnndlunp: von F. Klincksieek, Nr. 11. ruc du Lille, oder

AraiGGR

FÜR kl\DE DER

Neue Folge.

l'fi dem PostHtnt in Karlsruhe; für tlng- latiil bi-i \N illiams &: NorK-at«-, H Hen- rii'tte-StrottC"<jvi'iil-Gar(lf'n in London; für Sordntnrrila bei den I*o.''liimt<'rii Bremen und Hamburg.

Inserate, welche mit den Zwecken des AnzriRt-rs und dessen witisenschaft- liehPin Cebiele in Vrrbindnnt; stehen, werden iiul'Kenuinnicn luid der Kaum ei- ner Columnenzt-ile mit 7 kr. oder 2 8gT. berechnet.

ÖElTS(;ilE\ VORZEIT.

Siebenter Jahrgang'.

1S6Ü.

ORGAIV DES (]iEKMA\lSCil£.\ MISEIMS.

JN? 10.

Odohcr.

Wisseuscliariliclic MilUiciliiiij^^cu.

heBchichto. t'ber «Inw RriirliMtiirk eliieM \ekrolosiiiiiiN

Personen- «les St. BlaMiuMklOMterH im Kclinarzivaltle.

geschichle.

Von E. F. Moojer in Minden.

Dem Herrn Dr. JalTc in Berlin verdanke ich die Mit- theilung eines Druckblalles unter dem 'f ilel : ..Necrologii Sanblesiani Fragnientum. Sylveslergnlie von Max Bü- dingen (Wien, 1858/59. 4 Stn. gr. 8.).-' Dieses Bruch- stück ist einer unvollslflndigen l'erganienlhandschrifl in Quart auf der k. k. Hofbibliolhck zu Wien (Nr. 9) ent- nommen und enthalt einige, nicht \in\vichtige nekrologi- sche Einzeichnungen. Nach den Vorhemci klingen des Her- ausgebers ist das ganze, zum Theil jetzt verloren gegan- gene Todtenhuch etwa um das Jahr 10.')0 angelegt und bis nicht lange nach 1IG7 fortgeführt worden. Die darin aufgenommcnei), durch Wurden niiher bezeielincteii Per- sonen sind gröfsteiitheils durch den Herausgeber bereil.s (in alphabetischer Anordnung) nachgewiesen worden. Es mag mir gestaltet sein, dazu eine kleine Nachlese zu halten.

Adelbero episcopiis (f 16. Okt.) ist der WM mit Tod abgegangene Adclbert III. (nicht II.), Griif v. Froburg, Bischof von Basel (vgl. mein Onomnstikon, p. 7), der zuletzt am 22. Sept. 1137 urkundlich ange- führt steht (Galtula, llist. Casinens. access. I, P. I, 253. Margarin, Bullar Casin. II, 158. Trouillat, I. 2ti8. Sl(i- lin, II, 273. Lunig, XVIH, 793, vgl. JafTe, Lothar, 22(1),

und zwar mit Indict. I, die also mit dem 1. Sept. be- gann. Zum Sterbejahre 1137 (v. Eckhart, Corp. bist. I, 679) wird von Gerbert (llist. nigrae Silvae, I, 380) der Monat September hinzugefugt. Hier nun lernen wir den v\'ahren Todestag kennen. Dafs übrigens sein Name sich nicht in dem baseischen, noch ungedruckten Nekrologiiim eingezeichnet findet, beruht wohl auf dem Unistaude, dafs er in Aricia in Italien starb.

Adelberlus abbas Fructuariensis (f 22 Okt.). Un- ter den Aebteu des St. Benigniklosters zu Frulluaria in der Diözese von Yvrea werden im 11 Jahrb. zwei mit Namen Albert namhaft gemacht, von denen der erstcre nach Iü41 zur Itegierung gekommen und 1044 im Amte gewesen sein soll, wie dies Francesco Agostino dell« riiiesa (Francisci Augustini ab Ecciesia, S. R. E. Cardi- nalium. arcliie|iiscoj)ornm etc. Pedemontanae regiouis chro- nul. Illstoria; Augustae Taurinor. 1045. 4., p. 263) be- richtet. Dieser soll bereits 104G in einem Suppo einen Nachfolger gehübt haben (das.), den .andere aber erst 1048 erwählt sein und 1061 mit Tod abgehen lassen (Artur du Monstier, Neusiria pia ; Bothomagi, 1663. fol., p. 385. Bouquet, liccueil des bistor. de France, XI, 256 u präf. XLI, vgl. d'Achcry, Spicil. II, 386). Suppo wurde schon 1023 (Bonquet, X, 323) oder, wol richtiger, 1033 (das. XI, 255 u. pref XVIH Nrustria pia, 384 Lahbe, Ribliolh. I, 34^) zum Abt von Moni -Sniril - Michel in der Normaiidie erwählt. Als Abt von Fruttuaria wird seiner

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Anzeiger für Ivuiido der deutsclicii Vurzeit.

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nrkiiiidlich am 18. Apr. 1055 (ilclla Cliiesa, 363. Uiiiche- noii, Bibliolh. Stbus. 300. Gt-rbeit, I, 243. vgl. l'erlz, Hon. YIII, 515) und 1056 (das. 264) gedacht. Üiesem Suppo fulgte dann Albert IL, der jedoch iiiiht schon 1058 .Kill gewesen sein kaou (das.), «eiiii jener nicht etwa vorher seine Wurde niedergelegt haben sollte. Ur- kundlich erscheint dieser Albert II im J. 1063 (das.), am 3. Jan. 1064 (llistoriae Patriae Monum. I, tiOl), am l.Apr. 1065 (Gerbert. I, 243. della Chiesa, 204. Giiiche- non, 303; vgl. 304) am 10. Mai 1070 (das. I, 245. Gui- chenon, 137, vgl. 236. Ilisl. Patr. Monum. I, 620; vgl. Archiv der Gestllsch. für ullere deutsche Gesch. V, 327), und zuletzt 1079 (della Chie.-a, 264). Seit dem Jahre 1089 tritt dann als dessen Nachfolger ein Hubert auf (das.), wenn das Jahr nicht richtiger lO'JT sein sollte (Hist. Patr. Mon. I, 720). Beide Kloster standen übri- gens in Confraternilät (Gerbert, I, 259. III, 39).

Bo lez la US du.\ (1-28. Okt ). B o 1 es law III Kr u m m- manl starb (nach Hopell) 1139, nicht 1137 (I, 297).

Chüno comes (7 16. Ukt.) Ware hierbei im Ne- krologium von Zwifalten nicht bemerkt, dofs er der Stif- ter des Klosters gewesen, dann durfte der Graf Chnno V. Rhein felden, welcher am 14. Okt. 1026 slaib und ein Wühlthaler des Klosters Muri genannt wird (Herr- gott, III, 838), vielleicht in Betracht zu ziehen sein, wennelei( h die frUlie Todeszeit des Grafen dagegen zu sprechen scheint.

Chonradus episcopus Augustensis (■{■ 24 Okt.) Der augsburgische Bischof Konrad (dessen Bruder 1154 KU- diger hiefs, vgl. Mon. Boica. Coli, nova VI, 38) starb nicht, wie ich (Onamastikon, 3) angenommen habe, am 24. Mai, sondern, wie hier richtig bemerkt wird, am 24. Ukt. 1167 in Italien an der Pest. Uas iNekrologium von Oiesseu (Oefele, II, 669) hat unterm 23. Okt. die Einzeichnung ; ,.Chuonrudus Episcopus pust .Moiiachus factus obiit'', aus deren letzterem Satz abzunehmen sein möchte, dafs er vorher resigniert habe. Einige nennen ihn einen v. H i rsche ck, Andere einen Grafen v. Ln Izel- slcin un<l Beel (Boela) aus dem Elsofs. .Sein Nachfol- ger llartwich ist am 1. Nov. 1I()7 ei"iilill worden (llencken, Scr. I, 142«).

Teileiicus Basileensis episcopus ('( 29. Uec.) Der baseische Bischof Dietrich soll 1053 (Schneller, die Bischöfe von Basel, 18) oder 1057 (Mune, Zeitschr. II, Hfl. II, 201) gestorben sein. Wenn elwu diu Urkunde vom 8. Juni 1065 (Gerhert, III, 27. Nengarl, Episcop. Constaot. 375. Dumge, Meg 20. Trouillat, I, Ih6) in das Jahr 1056 (das 9 Kegierune^jahr des K Heinrich IV.) zu setzen sein möchte, dann wurde diese die letzte sein, worin seiner gedacht wird, und in diesem Falle mUfslc

dann sein Ableben am 29. Dec. 1056 erfolgt sein. Ver- mulhlich wiid darin aber des Bischofs Dietrich nur in Be- zug auf die zu seiner Zeit gemachte Schenkung erwähnt. (Schluls folgt.)

Zur Ciei^rliirlite ileH Hrliitarxeii ToileM iinil .Vufserordeii «lei- .luilenv«*iiolKMnicen. luhe Vorfall

Von .\rchivar llersehel in Dresden.

(Schlufs.)

II.

l'niversis presencia visuris seu audiluris consules in Kostok siucere dilcctionis constanciam cum promptu fa- mulatu.

Noveritis nos literas clausas honestorum virorum duo- rum consuhini civitatis Wisbicensis terreGodlandie et sigillo eorum sigillatas recepisse in hec verba : honorabilibus et discretis viris dominis precoiisnlibns et consulibus civitatis Rostok, amicis eorum specialibus, prccunsules et consu- les civitatis Wisbicensis terre Godlandie obsequiosam in Omnibus voliiutatein. Noverit vestra discrecio gloriosa, nos novem maleficos seu intoxicatores et proditores to- cius christianitatis a pascha huc usque nobiscum depre- hendisse, iiiter quos nnus erat organista, qui coram com- muni populo in ultimo sue vite et eciam prius non coa- ctus lucide fatebatur, quod omnes puteos in civitatibus Stocholm, Arosie, Arboga et siagulas paludes, aquas Stentes, puteos alios, quo Iransiit Sweciam circumquaque suis veneficiis iutoxicavit ipsiusque veuelicii inagnam partem cum ipso et post ipsum invenimus, quod penitus et non immerilu est destruclnm. Eciam dixit idem in extremis suis cum igni debuit apponi, quod aclu nobis- cum pulvcrem queudam coxerat et temperaverat, de quo nnns homiiinin in tota terra Godlandie si vixisset ad uiiius anni circulum vivus non debuit remansisse, suis duiitaxat exceptis.

Ceterum ibidem recognovil, quod plurimi essent de sua societale, qui se pro divitibns mercaloribus et qui- huscunque uliis per lotuni mundnm orPiciis repiilant et per plurimos repulantur et \adnnt cum sIngulis iirgen- tcis et omiie.'- tales iiicediiul quasi deliri et ali(|ualiler insensati, eciam lalcs qiiodam signo greco >el hrbrayco sunt signali. Lltiinatim ilixit : nescio piura vobis dicere, sed tota christiiinitas est per Judeos et pessinios nos inloxicala.

Celcrum percipil. (|uiid inier predictos uuM-in diio fuerunt, qui se pro sacerdntibus repiilavcrunt , qui dete- riora omnihus prefatis falebanlur. Sed cum debuit poni ad igiiem di.\it singnUriler unus horum: toln chrl'-tiaiii-

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AiizeiL'^iT lur Kuiiile licr doutsclieii N'urzeit

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tas perdita est, nisj divinitu!' medicetur, quia vobis ca- veri' debelis pro sacerdotibus et relii,'iosis aliis quibiis- ciiiique Idem fatebatiir feria seciinda petithecostes, cum missam celebrat in ecciesia saiicti Olavi, iiobiscum ma- pulam, quam od hoc officium perag-eiido habuit, venefi- ciis inloxicavil, ita ul omiies in oirortoriu ipsani oscu- lantcs tercia die fueruiit mortui aut quarta et simililcr omnes ipsos visitantes. Quare scientes, quod plebaiius ejusdem ecclesie et tres alii saoerdoles et plurimi nlii nostri concives breviler sunt mortui de eodcni et com- morantes omnes et conversautes moriebantur cum eisdem et ut dixerunt e.xperli sumus, procb dolor, hoc in lolo. Igitur secundum sua prenii»sa facta et lassa ut premitti- tur exigenciain sui meriti susceperunt.

Sasacilatem igilur vestram petimus prere mulla, qua- teiius, civilatibns et villis circuniquaque circa vos situa- tis sollicite nuncielis et si ii|ji|iia christianitati seu nobis nociva perceperitis, iios preiautos iitique habealis, quod vobis simililer farere non iiegcmus. Dominus vos con- servet, nobis fideliter precepturi.

Nos igilur consules Rostoit voleiites acquiesccre pe- ticiouibus consulum N\ isbicensium proptcr commune bo- Dum terre premissa vobis uotificamus secreto iiostro si- gillo tergotenus communita, ut eo melius quantum poteri- tis et deus auuuerit, vobis poteritis precavere et aliis quibus valueritis intimare.

Datum per copiam et facta sunt bec circa annos do- miiii JIC'CC quiuquagesimo."

Erläuterungen dieser stadlratlilicheu Schreiben beizu- fügen, würde hier zu \\eit führen; nur als zu verwen- dende geschichtliche Bausteine sind sie mitgutheilt worden.

Dreierlei xiir tleii(Hcl>euXitiiteiifori«cliuii|K«

Von F. Winter in Magdeburg. (Schlufs.)

2. F II lir I u n d See. Id ebenderselben Versammlung ist die hcde auch auf die Ableitung des Wortes Fahrlundsce gckonirncn Sowohl Jacobi als l'ybiilsky sind auf slavische Wurztln zurückgegangen. Meines Erachtens braueben wir nliir das Deutsche nicht hinauszugreifen. Nr. v. Lcdebur fuhrt an, dnfs die älteste lienennung dieses Sees „Vogc- landsee" sei. Der Vogelandsee wurde von den An- wohnern plattdeutsch genannt und war gcwifs im Munde des Volkes als vällandsi-e bekannt, da väl viuil wohl fafst durchgangig die platldcuLschc Form für „Vogel" ist. Sei es nun, dafs dem Volke selbst die Bedeutung des val-

landsee abhanden gekommen ist und es in Folge dessen eine jitue Ableitung von ..fahren" suchte, oder sei es, was mir \n ahr&cbeinlicher ist. dafs ein hochdeutscher Beamter, der die ursprüngliche Bedeutung des vallandsce nicht verstand, frischweg etymologisierte und als amtliche BiMiennung den vallandsce als Falirlundsee in Umlauf brachte: kurz, es scheint mir im hüben Grade wahr- scheinlich, dafs der beutige Fahrlandsee nichts anderes ist, als der alte Vogcllandsee (denn so wäre darnach «ohi richtig zu schreiben ?J, der durch das plattdeutsche Medium des vällandsee's hindurch gegangen ist. Viel- leicht hat das Volk noch die Form vallaudsee?

3. Etwas, das auch vor Verwesung zu schützen w a r e. Man ist in neuester Zeit sehr beschäftigt, des Volkes Sitte und Sprache schriftlich zu verzeichnen und sie der Nachwell zu erbalten. Es ist das ein erfreuliches und zugleich ein trauriges Zeichen der Zeit. Erfreulich da- rum, weil es zeigt, ' dafs man fUr des Volkes Thun und Treiben ein Herz hat; traurig darum, weil die Geschäf- tigkeit in der Einsammlung auf die nahe Verwesung hiu- deutet. Weil nun aber die Verwesung der natura uchsi- gen Volkssitte je mehr und mehr hereinbricht, und wohl keine Macht im Stande sein wird, sie aufzuhalten, so möchte ich auf zweierlei aufmerksam machen, das bei dem Einsammeln nicht drauf.>ieii gelassen werden sollte. Ich bemerke, dafs ich auch hier besonders die Gegenden auf dem rechten Eibufer in Chursachsen und der Mark im Auge habe.

a) Mit Beeilt bat Lundaii auf den nalionuleii Hausbau aufmerksam gemacht und zugleich auch die für das länd- liche Leben so wichtige Flurauftheilung in den Bereich desselben gezogen. Um diesem Bilde aber seine rechte geschichtliche Bedeutung zu geben, wird es notliig sein, auch die Art der Bewii tlisclialtuiig zu verzeichnen, wie sie bisher betrieben «iinle. Diese gebt mit der Sepa- ration, die je mehr und mehr Boden gewinnt, gänzlich ihrem Untergange, entgegen und mit ihr gewifs auch die 7UU Jahre alle Geschichte der Agrar-Verhaltnisse in die- sen Gegenden. Es ist daher hohe Zeil, dafs sie gebor- gen und der Wissenschaft dienstbar gemacht «erde.

b) Viele iu allen Urkunden genaunte Ortschaften kön- nen ihrer Lage nach jetzt nicht naher bezeicbiiel werden, weil sie als Ortscbiiflcn nicht mehr existieren. Ich glaube, dafs jetzt noch die Möglichkeit vorhanden ist, die Lage vieler, vielleicht aller, aiisnndig zu marheii. Es ist in hohem Grade wahrscheinlich, dnfs von jedem eingegan- genen Orte sich entweder in <lrr Uelierlieferung des Vol- ke», oder in wüsten Marken, oder endlich in den Flur-

359

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

360

Wissenschaft.

Nalurwisscn-

»chat'tun. Astronomie.

nameii eine Spur erhalten habe. Es ist nur nothi^, diese Mittel an's Licht zu ziehen. Hierzu ist nun aber, was die Flurnaniei] belrllTl, wicdenim hohe Zeit. Bis zur Se- paration spielten die Feldschläge der Dorfmarken in der Bewirlhschaftung eine grofse Kolle. Nach der Separation sind sie nberdilssig geworden, und ihre Namen leben nur noch wie zufallig fort in der Bezeichnung von Planen der Einzelbesitzer. Diese Flurnamen sind zwar zum Theil in den Akten der General-Commissionen schon verzeirh- liet. Jedoch man wird sich auf die dort gegebenen For- men nicht allzusehr verlassen dürfen. Besser ist es je- denfalls, die Namen nach ihren Lautverhältnissen ans dem Hunde des Volkes anfzuzeiclinen.

Für die früher wendischen Gegenden haben diese Flurnamen noch eine andere wichtige Bedeutung. Sie werden nämlich dazu dienen, das Verhillnifs ursprüngli- cher wendischer Bevölkerung und deutscher Einwanderer Daher festsetzen zu helfen, .ledenfalls ist es nicht zufäl- lig, wenn Stolzenheim nur deutsche Flurnamen aufzu- weisen hat, wie : llueben, Wischmäten, Nidlinge, Middel- felt, Dorpsteaden , Weibern, Klöten , Riedeken, Buek- horscht, hummclgrunt, Käpfenden. Sorge (?), Weärdich (?) u. s. w., in Wen disc h- \V ieper sdorf dagegen mei- stens nur Flurnamen vorkommen, die auf wendischen Ursprung hinweisen, wie; Luscbekeii, Okelzen, Haedern, Graseben. Wadzeckweäsen, IVkern. SAren, Pascheck. Au- lickeo, Krützschkene, Buen, Wanzken u. s. w.

Alte '%l'ittoruiiK>!>r(>|celii.

Hitgetheilt von H". Palm, Gymnasial -Oberlehrer, in Breslau.

Eine Pergamenthandschrift der Kirchenbibliothek zu St. Maria-Magdalena in Breslau (72 BIttr. 4, 14 15. Jahrh.) enthält neben verschiedenen anderen Stücken auch folgende alte Witterungsregeln.

„Vnser herre gut wisete hie bevor eime iudescbcn pri- slere der hiez esdras. wie die iar werden solden Swenne der iarslac ist an eime suntage So ist der wynter wcr- melich vnd der lenze naz. Der sumer vnd der herwest windec. gut körn, vihes genuc vnd honiges. wienes smal. die garten vortcrben. Die iungen sterben, vnd die schaf sterben, vnd schif verterben, vnd wirt groz vrloiige. vnd wenic vrides. vnd zu herbeste ein groz sterhot. vnd veil eichein. vnd so der larstac an dem mantage ist. so ist vrlonge. \iid .--chif hau gut weter. kürnes genuc. vnd sterbenl vil Inte, vnd gesehen grose svnde vnd schone vrowcn werden beirnbet vu'! der herbesl wirl nicht gut. vnd so er den dinslac gevellet. so wirt groz winler. vnd vil regende vnd wyndu. vnd der lenze wirf naz. vnd

der suemer tincUen. vnd vrowen sterbende, vnd der gehe tut. vnd die huser werdent vallende. vnd burnende. vnd sterbent wirt groz. vnd muse sterbent vnd zu rome be- trupnisse. Unde so her gcvellel an der mitewochen so wirt ein herte winter. vnd kalt vnd der lenze wirt herle vnd wegende vnd wirt vil kornes, vnd wienes vnd epfele. vnd nu«e mere. Vnd so her an den donerstac gevellet so wirt ein gut iar an getreide vnd herren nement vor aa gewnide. vnd srhaf werdent sich, vnd vische wol veile. vnd wenic honeges. vnd der lenze wegende vnd regende, vnd die wasser werdent sich vz gisende vnd olei vil vnd wenic kornes vnd wienes vnd kalt vnd vrlovge vnd vil offenbarer svnde. vnd swin sterbende. Viide so er an den vritac vellet. zo wirl win vnd körn kume nur kumende vnd der lenze gut. vnd regende, vnd kinder sterbende, vnd vrlouge vnd ertbebende. vnd vnslete win- ter. vnd der herbest dürre, vnd gut. vnd nuwe mere von den herren. Vnd zo er an den sunnabant kumet zo wirt ein gut iar vnd vil lute sterbende, vnde wenic wienes. vnd der lenze regende vnd vrlouge. vnd vie sterbende vnd aide Inte vnd manigerhande sichtage, vnd vil buwes. vnd swer winter vnd wegende, vnd die vrucht kumet kvme nur vnd vngewiter in deme suemer vnd hunre sterbende.''

CienieindevertretuniK im iTIittelniler.

Von Wilh. Freih. v. Loffelholz, fursll. Domanialkanzlei- rath und .Archivar, in Wallerstein.

Die Art der Gemeindevertretung, wie sie in einem Ricser Dorfe im Mittelalter bestand , ist aus nachstehen- der Urkunde er.siclitlich :

,. Wir Ludwig der. lunger') Graufe zu Ötingen Beken- nen vnd tun kunt olTenlich mit disem briefe Allen den die jn sehen oder hören lesen Als wir zU gerichte gesessen sein an der Laiitschrann •) zu kirclihain vIT

') Ludwig der Jüngere, (iraf zu Oellingen, war ein Sohn Ludwigs des Aelleren „im liarl", slarb fruh/.eilig bei der Belagerung der Vesle Graisbach im bayerischen Kriege, in welchem die Grafen von üettingen als Bun- desgenossen des Herzogs Heinrich von Bayern, den Her- zog Ludwig von Bayern Ingnj.'^tadt /.um Gegner biitlen.

') Das alle Landgericht der (iral.'iiliafl Oeltingen war von ansehnlichem Umfange. Landgerichlsorte, Malstälten, wo Olfcntliches Gericht gehalten wurde, waren in den ältesten Zeilen: Wasscralfingcn, die ThorsHulcn (zwi- schen ()etlin|;rn und Wemdingen), die llnhncrlohe (bei Nitlingen im Bios), Weiltingen, lliirliuri;, neuere: die Goldlnirg (Berg bei l'Hunnilnch), die Lenrn (rhemnilgc Haidc bei Dciningen), Kloster hirchhcim, hloster Zim-

Land u. Lent Dorfwesen.

361

Anzeiger für Kuiule der deutschen Vurzeil.

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de» tage als diser brife geliü ist, aji sl.il iJei- liocli- gebbnieii Ludwigs^) viid Fridriclis ■*; gebnidtr Grauen zu Uliiigeii vuserr' lieben vatters mkI velleni, das lur vos kome daselbs jii geiichle mit liiisprecheii. Haiii- rich Toter ^J burger zU Nördlingeii, viid braucht di) lur, wie daz sein vatter selig, ein Mulin zii Trothtelfinffen '') gelegen an der Eger erkaiiffet vnd die langzit Inn gehebt vnd genossen helle, darnach als sich der krieee erhübe vod aiineiige zwischen fUrstiMi herren vnd den Steten''),

mern, auch Oetlingen selbst und AVallersteln. Land- Schranne, d. i. Land -Bank, Gericlils -Bank (der Land- richter fragt „unib die Ritter an der Schrann", wie es in andern Landgerichtsbriefen heilst) und dann das Gericht selbt. ') Ludwig der Aellere im Bart, Graf lu Oeltingen, der Vater, war Kaiser Sigmunds Hofmeister und starb im Jahr 1440. *) Friedrich der Fromme, regierte mit seinem Bruder Lud- wig die Grafschaft gemeinschaftlich und starb im Jahre 1423. ') Die Toder waren ein ansehnliches, altes nördlingisches Geschlecht. Fritz und Heinrich die T. zeugen im J. 1283, wieder ein Friedrich T. und dann sein Sohn Heinrich besafsen die Vogtei zu Ederheim, die zum Kir- chensatz von L'lzniimmingen gehorte, im J. 1371, und letztgenannter Heinrich T. und sein Sohn Heinrich stif- ten diesen Kircbensatz zum Kloster Christgarten und bauen daselbst die erste Zelle l.'i83. Fritz T., der Va- ter, „gesworner burger des Ualz der stat ze iSordlin- gen" siegelt im J. 1374. ') Trochtellingen ist ein greises Dorf, jetzt wUrteniber- gisch, an der bayerischen Grenze zwischen Nordlingen und Boplingen gelegen. Der Ort hatte seinen eignen Adel und schon im J. 1153 kommt Berngerus de Troh- lelvingen als Zeuge vor, 1238 Jlarcjuardus de T., Ul- rich V. T. 1259 bis 1277, und wohl derselbe bis 1293, sein Bruder Friedrich 127() (f., Conrad niiles de T. 1286, Friedrich nennt sich auch einmal (1290) der Slutcn- hofer, und es erscheinen spater noch 1360 1387 zu Trochtellingen ein Ulrich von Slukenhoven (Sluttenho- ven) und Friedrich Sluttenhover. Allmahlich haben sich auch andere Geschlechter dort ansässig gemacht und lin- den sich noch von fünf verschiedenen adeUchin Sitzen die Ucbcrreste und die Erinnerung daselbst. Es haus- ten auf diesen verschiedenen Edeisltzen in mehrfachem Wechsel die Herren von Emershofcn, die Hacken (Han- ken) von llüheneck, die von Zipplingen und ilie Fuchse von Zi|)|illngt'n, die von Uerrlicnbach , von Herkheim, von Hausen, die Stein von Dienuuitslcin ; auch waren die von Ellrichshausen und andere F'anillien hier be- gütert. ') Die Grafen von Oettingen waten dem 1.187 gegen die Ueichsstadte errichteten Furslenbunde beigetreten.

du wurde die selb mulin \brent vnd wüst gelegt, vnd als derselb kriege zu freuntschafTt kome vnd verrichtet wur<le do habe er dieselben mulslal wider vfTgerangeii vnd gebuwen, mit erlaubung der GraulTschalTt von Ütin- gen Laiitgerichle. vnd nach rate vnd erkantnu|5 der ge- sworuen Muller, die vher den wasserbuwe gesetzet seint. Daran In gemaialichen die geburschalft arm \nd reych zu Trochtellingen jrrten engten vnd darjn sprecheti wie daz er anders gebuwen bette dann von alter her kamen were. DarNrnb er begerte nit anders dann man schickte die cgeuanten gesworneii Jluller dartzii, vnd erkenten die, das er recht gehu\ven bette, daz er des g-enusse, lielte er aber anders gebuwen. dann billith wer \nd die gesworneii JlUllei erkant betten des wolte er engelten, Daz aber lutz von zipplingen ^) vnd filnf von Trochtel- lingen mit Jm, mit nameo Fritz Sturm, der Prusser, vlia dürr, hans SlegmUller vnd der maylin, verantwurten mit fürsprechen. von desselbe dorlTs wegen gemainlichen, vnd sprachen. Wie daz hainrich töter ein Mulin gebuwen hette, anders dann von alter herkomen were, die in al- len grossen schaden tete an wismat, vnd begerten darvmb nit anders dann einer Erb^n kuntschaffte^), zU erfaren. wie das von alter herkomen were, daz sie also gemachet würde, DarvIF aber Hainrich Toter egeiiaiit antwurt, mit Fürsprechen, vnd sprach, wan nu die sach gemaiiilich Reich vnd arm zil Trochtellingen antreffe, vnd Lutz von zipplingen vnd die egenant fünf mit Im. sieh des anne- men, von derselben gemainschaffl wegen, ob sie dann

") Vom Dorfe Zipplingen im Kies schrieben sich zwei verschiedene Geschlechter, welche hanlie mit einander verwechselt werden. Die alten Zipplinger, welche zwei aufrechlslehende kurze Schwerler im Wappen fahrten, erscheinen schon in der Mitte des 13. Jahrhunderts in den Urkunden ; die Fuchse von Zipplingen aber habe ich erst von 1319 an gefunden, ihre Wappenligur ist eine redende, ein aulspringender Fuchs, allein sie schreiben sich auch haulig, wie die vorigen, nur „von Zipplingen", und ich finde z. B. in einer Urkunde von 1410 am St. Elsbethenlag einen „Lutz von ZOpp- liiigcn geseizen /u Trohtelliiigen" und neben ihm einen „Jorg von Zuppliiigen, vogt zv Baldern", als Siegler. Von letzlerem ist noch ein Fragment des Siegels er- halten, das den F'uchs von Zipplingen erkennen lalsl; des ersicrcn Siegel fehlt zwar, allein an einer andern Urkunde vom Maria-Mngdalenenlngr 1 lO.'i, welche auch ein l.ulz von /.ipplingen (ohne Zweifel der nämliche) besiegelt, ist es erhalten und mit den beiden Schwer- lern versehen. Dieser Lutz v. Z. scheint der in unse- rem vorliegenden Lnndgerichtsurtheilsbriefc genannte zu sein. ') Zcugsrhafl, .Vusspruch von SuchrersUindigcn.

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Anzeiger lür Kunde der deulsehen Vorzeit.

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icht billirh g-ewnllsbriefe weiplen. von der selbe ffemaiti- sibalTt. Also «eres, ob er jn mit dem rechli-ii enbreihe, dal er dauii der gantzeii gemaiiischefTt enbrocheii were. üasselb aber lutz von zipplin^eii viid mit jm die egeiiaii- ten fuiife mit furspreclien veratitwurteri Also wie des dorfs zu Trochlelling-en ffewimhcit were. das sie alle jar uemeii fiiiif von dem dorffe viid einen Edeln zu JD, die das dorff vmb alle Sachen das selb jar ver- aiitwiirteii vnd vssrirhlen, des sie auch vollen gewalt viid mäht hellen. Also weren sie vfT ditz jar von ge- mainscbalTt des dorlTs wegen erkoren worden, das sie daz verajilwurteii, vertreten vnd versprechen sollen, des sie auch mäht vnd gewalt hellen. Vnd nach ir baider rede vnd Widerrede, baten sie viis ze fragen die Hitterj do ertailt der merer tail daz sie Iren gewalle billich wei|jlen. mit briefen oder sunsl, oder aber dem Toter dorur sprechen. Weres ob er jn icht mit recht enbrochei daz er dann der egen" gemainschalTl enhrochen were, daz also beschach, Darnach hiib der toter sein clage wider an mit seinem fursprechen, als dann zum ersten ge- schribfl slat. Das aber Intz von zipplingen vnd die an- dern mit jm aber verantwurlen jn der n)a|i als vorge- schribü slat. vnd baten vns baiderseil der vrtail ze fra- gen. Also ward mit gemeiner volge vnd vrlail erlaill, das sie des baiderseil in ein Erber kuntschafTl homcn sollen, vnd die kvnlschafrt lUte sollen sein die gesworn Muller, die vber die wasserbuwe gesetzt sein vnd gesworn haben, vnd die kiintschain solle verhören, der lantuogte'") hans von Althain"). So möcht auch wol yetwederer tail einen zu dem Landvogt geben, die dahy weren als man die kuiilschalTt verhören würde. Des zu vrkilnde Geben wir jn disen brief besigellen mit des obgenanten LanteerichLs anlinnHciidem Insiüel '-), der geben ist an

*") Die I-andvogIci war als (Jericht dem Landgerichte un- tcrgeordncl. ihr stand nur die Aburlhcilung geringer Vergelien und Frevel zu, aber in administrativer Be- ziehung hatte sie eigene Competcnz.

") Dieser Hans von Allheini, welcher von 1409 bis Uli als Ollinpischer Landvogt vorkommt, gehörte dem seit der Mitte des 13. Jahrb. in Ottingischcn Urkunden er- scheinenden Geschiechte an, das in dem heuligen Ilo- hennlthrim im Kie.ii seinen Sitz halle und im .Schilde einen wachsenden Hund führte. ,, ") Die ültingiscbcn Landgerichtssiegel waren in verschie- denen Zeiten auch verschiiden; das gegenwärtige zeigt innerhall) der Umschrift: Sigilluni Judicii l'oniitaliis de Oelingcn, nur den Helm, geselininckl mit dem allen Ollingischen Meinode, dem mit Lindenblailern oder Her- zen besäten Schirmbretle (Pfnuenschweif), dessen äus- serer gebogener Hand aber nicht, wie nufdcn allen Gra-

sand Dswaldstage Do man zait nach Crisli gcbnrt vier- zehenhuiiderl jar vnd darnach jn dem Aylillen jare Ac.-'

fensiegeln, mit Kugeln, sondern mit Sternen besetzt ist. Lang's Materialien zur öttingischen älteren und neueren Geschichte enthalten im V. Bande eine .\bbildung die- ses Siegels.

ÜTIünxfiinil In ^rliwnben.

Von Dr. J. Müller.

Leben.

KrioiipunK und

Erwert). UandelsmitteL

Hinler dem Tiifelwerke eines Hauses in einer ober- schwabischen Stadt fand sich eine Anzahl von Münzen folgender Gepräge :

1. Waldeck. Schild mit Stern, darüber \V, daneben V 0. Die Buchslaben unterbrechen den Perlzirkel. Hohlpfennig. 8 Grad nach Ajipel.

2. Lippe. S. Abbildung I.

3. Slollberg. Quadrierter Wappenschild. Hohlpfen- nig. 8,

4. Sachsen. Wappenschild mit dem llaiilenkrunze. Einseilig. 8.

5. Mainz, Berlhold, Graf v. Henneberg, Erzbisrhof. 1484 1504. Gespaltener Schild mit Rad und Löwen, darüber zwischen 2 Kingeln ß. 8.

C. Verci n sm II nze. In Perlzirkel quadrierter Wap- penschild mit den liihlern von Mainz, Köln, Trier, Bay- ern (lluuleii). lieber dem Schilde drei Kronen. 8. Zwei Slllck.

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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7. Desgl. Mit deu Bildern von Köln, Mainz, Bayern, Trier, darüber R (Kupreclil v. Kuln, 14Ü3- U»ü).

8. Desgl. von Wolfgaug von Dalberg, Erzbisch. V. Mainz, 1582 lÜOl. (Quadrierter Wappenschild, dar- über VV. b.

9. Augsburg, nach Beyschlag, S. 64, Taf. Ill, Fig. 49, Bischof Johann 11. von Werdenberg, 1469 1466. Zwei Sluck.

'10. Bamberg. S. Abbildung 2.

11. Passau, Ernst V. Bayern. Hs. : Quadrierter Wap- penschild, darüber die Jz. 1518. t EHNST'

DVX. BAA.

Rs. : Der Heiliffe, unten vor ihm der Wappenschild. SVB. TVU. PRESIDIO. 17.

12. Nördlingen. Die beiden bekannten Wappen- scbilde, darüber die Jz. 1533, darunter N.

13. Bayerische und pfulzische Gepräge: a) lls. : In zwei Reihen ^ A _

Rs. : Rauteuschild. Von Heinrich d. Reichen zu Lands- hut, gemeinschaftlich; vgl. Groschenkabinet. >'r. 42.

bj Gespaltener Wappenschild mit dem Löwen und den Hauten, darüber I. Einlassung von Kugelchen. Drei Stück, Stempelverschiedenheilen. Von I'lalzgraf Johann zu äimmeni.

c) Quadrierter Wappenschild mit Löwen und Rauten, darauf ein Mitlelschild mit dem Lo« eu. Ceberschrift ; W. (Wolfgang); Einlassung von Kugelchen. Zwei Stuck.

d) Zwei Wappenschilde mit Löwen und Rauten, dar- unter ein Lowe, darüber 1 P (Johannes Palatinus ?). Zwei Stuck.

e) Quadrierter Wappenschild mit Löwen und Rauten, darauf ein Mitlelschild mit dem Löwen. Leberschrift; G. G. P. (Georg Gustav zu Lantercek ?)

() Dreifach gelheilter Wappenschild mit Löwen, Rau- ten und Reichsapfel, darüber F (Friedrich III. od. IV V) Die drei letztern (ieprage mit der Einfassung von Kugel- chen. Grofse : b Gr.

14. Ulm und Ueberlingen, Die nebeneinanderge- stellten Wappenschilde dieser beiden Städte, darüber V. In starkem Ringe. 8. Ein zweites Exemplar hat einen Ring von Kugelchen um die Wappensrlulde ; ob über die- sen gleichfalls das V, ist nicht denilich.

15. Ulm, Ueberlingen und Ravensburg. Die in's Dreieck gestellten Wappenschilde, herum ein Ring von Kugelchen. Fünf verschiedene StUcke. Ein sechstes hat die Scfcilde durch Scheukel getrennt. 8.

16. Isny. Im Ririü;c von KUgcIchcn der Wappen- schild. Vier verschiedene Stucke ; das erste ohne wei-

teres Zeichen, das zweite mit vertiefl.m Krenzchen auf dem Hufeisen und Kugekhen innerhalb desselben ; das dritte mil 6 Kugelchen über dem Wappeuschilde : das vierte mit 4 (?) Kugelchen ebenso.

Ferner: Hs. ; Einfacher gekrönter Adler mil Wappen- schild vor der Brust. MON. NUV. CIVIT. ISiSEI. 1555.

Rs.: Gekrönter Doppeladler. tARULI. V. Dil' AVG. P. F. DECR. 14 Gr.

17. Frankfurt. Handleinspfennig von bekanntem Ge- präge. Umschr. : FRANCOF'. 10 Gr.

18. Trier. Vgl. Mader I, Nr 79.

19. S. Abbildung 3. Von Einigen lleilbrunn zuge- schrieben. 3 Sluck.

20. Konstanz. Hs. : \\ appenschild. f WO. CIVI- TATIS. CÜNS.

Rs. : Adler, j TIBI SULI. GLRIA (sie) ET. lu Gr.

21. Breisach. Hs. : Wappenschild, f MONE. NO. BRISACENSl.

Rs. : Grofses, die Umschrift theilendes Kreuz. GLO- RIA. IN. EXCELS. ü 13 Gr. '

22. Thann. Hs : Wappenschild in dreibogiger Ein- fassung, t MOl?tlTA. lfO\A. JAlUlidllS..

Rs. : Der Heilige, sitzend, mit Stab uud'segneud er- hobener Rechten. Zu beiden Seiten ein Tanneubaumchen. S- Tl?t(ORA LDVS. UPS. 15. Gr.

23. Siralsburg, a) Aehnlich wie Berstett Nr. 196.

b) Hs. : LHie. j MOl^UTA. ARGHI?.

Rs. : Lilie, f 6LA. fci.XUHLS. DO. 11 Gr.

c) Hs. : Lilie. Umschr. : Lilie. ARGENTINA.

Rs. : ebenso. DEÜ GLORIA. Die Umschriften durch Sternchen getheilt. II Gr.

d) Hs. : Lilie, j ARGENTINA.

Rs. : Lilie. Sechsstrahliger Stern. Umschr.: ebenso. 10 Gr.

(Schlufs folgt.)

Die .«diriilii-i.

Von Dr. Tr. Märcker, k. pr. geh. Archivrnlh und Haus, archivar, In Berlin.

In Nr. 6, Sp. 208 des Anzeigers d. J. ^\ird bei Ge- legenheil einer schätzbaren Miltheilung „über diu vou Todlschlilgern zur Sühne errirlilelen S te in k r eu ze" auch der sogen. Achfahrt (d. h. Bulsfahrl nach Aachen) als einer gerichtlich vcrhflngleii Strafe gedacht. Dieselbe verdiente aber wohl ihrer kulliirhi!<lori.>rheii Itcdtiilsiim- kcil wegen, einmal - und zwar haupl.siichllch vcm juri- stischen Standpunkte ans, welchen selbst die neuesten Mo- nographeii über die Aachener lleiliglhumsfahrt , sowohl

Bciiondcrf An- siallen. Kirclu-, lliirsilbuiigcn.

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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Qiiix als Flofs, ganz aiifser Acht pelasseii haben, uaher beltuchlel zu werden. Zu diesem belinl'e mögen die nacbsleheudeu Materialien als Beitrag dienen.

Als lluns von Elrichsbausen den Götz Schenk von Lochhof erschlagen hatte, trat unter Vorsitz des Burggra- fen Friedrich V. \on iN'urnberg am 21. üec. 13b3 ein Mannengericht zu Üiiolzbacb zusammen, um über den Mord zu richten. Laut der darüber aufgenonimenen L'ikunde (s. Jlonum. Zollerana, Bd. V, Nr. CXXXII) sullle der 'f odtschläger Elrichshausen :

1) Die beiden Tochter des Ermordeten in einem Klo- ster unterbringen;

2) an dessen Giabe ein ewiges Licht stiften;

i) „ein liiimlart und ein .Vchfart tun, oder schicken

getan."

4) mit seinen Knechten und vielen Hitterii mit 200 Kerzen das Grab umgehen ; und

3) eiu steinern Kreuz an dem nächsten Scheideweg von dem Ort, wo der Mord geschehen, setzen lassen, wo- rauf des Todten Schild und Helm eingehauen.

In einem am 14. März 1347 zu Stande gekummenen Vergleiche zwischen den l'falzgrafen bei liheiu einerseits und den Burggrafen zu Nürnberg und Landgrafen zu Lenchtenberg andererseits wurde durch die Schiedsrich- ter unter Anderem bestimmt, dafs derjenige, der einen Förster Namens llejdenaber erschlagen habe, „ein Rom- vart und ein Ochevarl- zu dessen Seelenheil vollbrin- gen solle (s Mon. /..Jkr. III Nr. CL.WIII). Nach

Aber nicht nur von Edlen, sondern auch von Perso- nen niederen Standes lass-en sich eine Anzahl Beispiele derartiger Sühnen zusammenbringen. So z. B. meldet eine von Knanlh (("hronik von Allenzelle, VIII, S. 210) niilgetheilte Itelatioii über den 14Ltl an l'ater Hebenstreit zu \\aldheim durch Blasius Weinmeisler verübten Mord; dafs der Todlschliiger unter Anderem eine Aach fahrt zu Unser Frauen Munster habe thun mü^sen. Eine ganze Heihe ähnlicher Beispiele bat ferner Klose in seiner Breslauer Chronik (bei Slenzel Script. Her. Siles. T. III, p. 109 sq.) aus den letzten Jahren des 15. Jahrh. auf- bewahrt, wovon wir hier eins hervorheben wollen: es mufste nämlich im J. 1497 Hans Grundel wegen Todt- schlags ,.eine Ochtart auf seine eigene Zerung und ua- gebettelt tun."

In allen den letztgedachten Fallen wurde übrigens auch dem Todtschlager auferlegt, eine Capelle, ein Cru- dlix, „ein steinern Kreuz" oder auch „ein Marler" zu setzen an der Stelle, wo der Mord geschah.

Sehr häufig wurde die Achfahrt als kirchliche Bnise auferlegt, am häurigsteii aber wenn auch nur seilen documentierl geschahen diese BufsUhungen aus eigenem religiösem Antriebe, zur Losung eines Gelübdes, oder wurden zum Seelenheil Verstorbener letzt- willig verfugt, von welcher letzteren Kategorie wir hier schlief.-'licb noch einige Beispiele folgen lassen.

Im J. 1347 bestimmte Eckolf der Lierchenvelder von Griesbach testamentarisch: dafs seine Hausfrau zu seiner Seelen Heil „ein Komvart und ein Achvart" ausrichten

einem von König Sigismund im J. 1415 zu fonslanz ge- g„|ig (s. Monum. Boica II, p. 234 sq.). Elisabeth, Burg- Ihanen Ausspruche sollte Herzog Heinrich von Bayern, zur Strafe für das gegen seinen Vetter Herzog Ludwig verübte Attentat, unter Anderem 4 Wallfahrten thun : nach Born, \\ ilsnak und Aachen und eine auf ein Jahr Uber's Meer, Als Suhne für die bekannte Ermordung des Grafen Andreas von Soiinenberg legten im Novbr. 1524 die kaiserlichen C'ommissarien dem Grafen Feli.v von Werdenberg unter Anderem auf : „Er soll disc nach- gend'jii kikhfart thun und von dem wallen und raisen nit lassen, bis dafs die all vollbracht werden: die er- sten gen Jerusalem, die ander gen Hom, die dritte gen Sanct Jacob und vierte gen Auch" (s. Vanolti , Gesch. der Grafen v Moiitfort, S. 651).

grSfin zu Nürnberg (VVittwe Johanirs II. ) bedachte in ihrem am 3 April 1364 errichteten Testamente (s. Monum. Zoller. IV, Nr. XXV) das Kloster Birkenfeld und de.*sen Aebtissin Anna (ihre Tochter) mit kostbaren Vermacht- nissen, woran sie die Bedingung knüpfte: ..davon sol sie des tun ein Homvart, niid drei vart gen den Einsie- deln und sieben Uchvart."

Aehnliche Bestimmungen über Wallfahrten enthalt das in dem vorjährigen Anzeiger Nr. X, S. 37 1 IT mitgetheilte Testament der rialZKrnlin Margaretha, Gemahlin Kurfürst l'hilipps von der Pfalz, v. J. 1488.

(Mit einer Beilage.)/

Verantwortliche Redaclion :

Dr. Kreih. v. u. i. Aufscfs. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Frommnnn. Or. Krhr. U i> 1 h v. S ch r cc kcn» tc in.

Verlag der literarisch -arlietischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.

U. £. S el) al <rhclir Uuchdiiirkriri.

BEILAGE ZUM A\ZEI(;EIJ FCR ivU\DE DER l)EUTS(IIE\ VOKZEIT.

1800. JN? 10. Oclobcr.

Clirouik des ti:enuauistlieu Miiscuiiis.

Fast unniillrlbar nach dem Schlufs der Jahresconlereni des germanischen Museums begaben sieb, nebst mehreren der dabei betheilit'ten gelehrten Gaste, die beiden Museumsvor- stande nach Muuchen, um der dort vom 18. bis 21. Septem- ber Staltrindenden grOfseren Versammlung von Forschern und Freunden der Geschichls- und Allcrthumskunde , welche der Gesammlvercin der deutschen historischen Ver- eine veranstaltet halle, beizuwohnen. Obgleich das Interesse des germanischen Museums hiebei nicht speziell zu vertre- ten war, so konnte doch durch persönliche Berührung mit hier sich zusammenfindenden Freunden der Sache des Mu- seums Manches für dasselbe gewirkt, Manches noch nfiher erörtert und besprochen werden. Zwei Gegenstande wur- den auch von Seite des ersten Museumsvorslandcs der Ver- sammlung zur Vorlage gebracht. Der erste betraf eine liil- derhandschrift, im Besitze des Fürsten Waldburg- Zeil -Wolf- egg, aus dem 15. Jahrh. mit Federzeichnungen von Zeitblom*) welche das germanische Museum in getreuer Nachbildung mit Text herauszugeben beabsichtigt und wovon 11 radierte Hlat- ter in Folio zur Bcurlheilung der Sektion für Kunstgeschichte vorgezeigt und durch Vortrage von Hrn. v. Kettberg und Hrn. Prof. Dr. Halsler erläutert wurden. Die für Kulturgeschichte des l,"j. Jahrh. höchst merkwürdigen Zeichnungen und deren Kachbildung landen den ungelluilTen Beifall der Versammelten.

Die zweite Vorlage, welche bereits schon auf schriftli- chem Wege früher an das Direktorium des Gesammtvcreins und die Einzelvereine gebracht war, betraf die beiden Zeit- schriften des Gesammtvereins und des german. Museums: Correspondenzblatt und Anzeiger, f. K. d. d. V., und deren ge- mcinschaflliche Herausgabe durch die Kedaktion des germ. Mu- seums. Indem wir, zur Krsparung einer Wiederholung, auf die weiter unten, Sp. 379, in der Chronik der historischen Vereine vorkommende Verhandlung über diesen Punkt ver- weisen, bemerken wir blos, dafs, obgleich zuvor schon M hi- storische Vereine schriftlich für den Vorschlag des Museums sich erklärt hallen, und in der Depuliertcnsil/.ung nur '2(1 Ver- eine vertreten waren, der Vertreter des Museums, Frhr. von Aufsefs, zur Erhallung der Einigkeit, auf dcGnilivc Abstim- mung verzichtete und eine Vertagung bis zur nächsten Jah- resversammlung der Vereine beantragte, um die Sache nach Vorschlag des l'rof. Dr. Halsler durch eine eigene Comniis- sion naher prüfen zu lassen.

Nachdem erst in der vorigen Nummer von einem Geschenko Sr. Maj. des Kaisers von Oeslerreich berichtet werden konnte, iit heute schon ein neuer Zuwachs zu den Monumenten der

*) Wie einer unserer (rrörsten Knnsikenncr, Ilnrzen, Im Archiv für die zeichnenden KOnsto, VI, 1, nncbgowlcsen hat

Grabsteinhalle zu melden, bestehend in einem Abgufs von dem interessanten Grabdenkmale des Erzbischofs Peter von Aspelt im Dome zu Mainz (v. J. 1,'320), welcher dargslellt ist, wie er drei deutsche Könige krönt. Das grolsherzogl. Kreisami Mainz benachrichtigt das Museum im Auftrage des grolsh. Ministeriums des Innern, dafs die durch die Anferti- gung dieses Abgusses erwachsenden, zu 100 Thlrn. veran- sclilaglen Kosten auf einen I'onds für cJlTcntliche und gemein- nützige Zwecke werden übernommen werden. Von ühnlichen bedeutenden Beitragen zur Monumenten-Sammlung hoffen wir noch öfter berichten zu können.

Zu den jährlichen Beilragen würltembergischer Oberärater, deren wir schon einige mittheilen zu können so glücklich waren, sind wieder mehrere hinzugekommen. Die Amisver- sammlungen der überämter Kirchheini u. T. und Saulgau haben je 25 11. jahrlich bewilligt, ferner die Amisversammlung in Ludwigsbnrg 20 fl., in Weinsberg I5fl., in Ellwan- wangen ein Geschenk von 50(1. Die Verdienste des Pfle- gers für Ulm um die Erwirkung dieser Heitrage, wozu die ersten Schritte von ihm ausgiengen, sind vollster Anerken- nung würdig. Koch ist ein Jahresbeitrag des .Sladtralhs zu Plauen von 5 Thlrn. zu erwähnen.

Den mit dem Museum in Schriflenlausch stehenden Ver- einen ist beigetreten :

Foreningen til Korskc Fortidsmiodesmxrkers Bevaring in

Chr is I ia nia.

Neue Pflegschaften wurden errichtet in Besigheim, C onslantinopel, Potsdam und Kofsleben.

Der Empfang nachstehender Geschenke für die Sammlun- gen wird dankbar bescheinigt :

I. Für das Archiv.

Baron V. MayenflSCh, K. preuls. Kammerherr, zu Sig- maringen :

1836. Gerichtsbr. d. Ilillpoll Bruder, Schulth. zu Waldshut, üb. einen Gutsverkauf. 13tJ3. I'gm.

1837. Inventar e. Bischofs v.Constanz; um 1550. Pgm. Bruchst.

1838. Testament des Bischofs Hnllh. zu Ascalon. NoI.InsIr. 1588. Pgm.

Baron von Roggenbach in Miuinluim : lb3'.t. Gerichtsbr. d. Ncliullli. Henne l'rumebaum zu Luniers- heim. 1456. I'gm.

1840. Lchenrcv. d. J. Adr. von Doringenberg für d. ErzbLich. von Mainz. 1608. Pgm.

1841. Lehenrev. d. Conr. Ad. von Hodenhausen für d. Eri- bischof von Mainz. 1627. I'gm.

1842. Ailelsbr. d. K. Ferrlinand III. f. die l.nndshultcr. 1634. Pgm.

371

Anzeiü^er für Kiiiule iler (Iciilsclu'ii Vorzeit.

372

1843—1845. 3 weitere Pergament-Urkunden des 17. Jtiill.

1846. Bitlschr. d. Dr. Jae. hrel an die k. haniiiierricliler. 152S. l'ap.

1847. 54 Zettel u. Rechnungen von Dr. Bunlz, \Vilh. hlöcker u. .\. 1609-1703. 14 Pgni. 40 Pap.

Dr. Kreutzer, Cuslos d. k. k. Univers.-BiM., in Wien :

1848. Brsihwcrde d. Raihs zu Aiirnbcrg an K. Rudolf II., in Saiho Br;i[idi.rili. \'<-^'<. l'i;ni.

Nie. Urban v. Urbanstadt, k. k. Finanzbezirkskom- missär, zu Eger :

1849. Ablafäbr. für Job. Purkhart. 1481. gedr. Pap.

1850 51. 2 Schreiben des Burggr. Heinr. v. Meifsen u. des Chr. V. Globen u. \. an Landgr. G. v. Leuchtenberg, die Ellenbogen'schcn Lehen betr. 1553. Pap.

1852. Bericht des Landgr. von Leuchtenberg an K. Ferdinand in gleichem Betr. 1553. Pap.

1853. Bericht der Ritterschaft d. Egerer Kreises etc. in Sleuer- sachen. 1587. Pap.

1854. Vollmacht d. Ritterschaft u. der Stadt Eger fiir ihre .Vbgeordneten nach Prag. 1588. Pap.

1855—1860. 6 Schreiben d. Raths zu Eger an d. Riltersch. des Egerer Kreises. 1604—1610.

n. Für die Bibliothek.

Dr. W. Wachsmuth, Professor, in Leipzig: 95711. Drrr... (u-.mIi. iloiitsrher iNalionalilat. 2. Tbl. 1860. 8. Dr. C. B. A. Fickler, Professor, in Mannheim :

9571. A. Leger, evplicalion des nionumenls de Part qui com- posent la galerie des anliquites du chitteau de Heidel- berg. 1S12. 8.

Anton Emmert in Trient :

9572. N. Toneatti, calendario ecciesiastico. Anno 1. 4. 18.56- r^'X 8.

Firmln Rufinatsoha, k. k. G\mn.-Prol., in .Mcran :

9573. C. Stampfer, erstes kirchungcsch. Fragment ober Vinsl- gau. 8.

9574. IL (Islirgabe des Mcraner Lesevereines. 1860. 8. E. Kiefsling, k. Ministerialcalculator, in Dresden :

9575. Warhalliige newe Zeitung aup Präge. 1611. 4.

9576. II. Waarniund, andere newe Zeitung von Berlin. 1614. 4.

9577. Wundeir iNeiiwe Zeitung darinnen ein wolmeinend vn vertrnwlich Collo(|uiuni etc. 1615. 4.

9578. S. Brandinus, Prognoslicon. 1615. 4.

9579. W. Albertus, k. Erinnerung vnd Verwarnung etc. 1617. 4.

9580. Entschiildigungs-.*<chriiri, aus was für Vrsachcn alle drcy Stande d. hunigr.iliohainib ein iJefcnsion Werck anstel- len müssen etc. 1618. 4.

9581. Rutblichcs Bedenken eines vornenien Osterr. Frejherrn ob der En« etc. 1619. 4.

9582. üeull. n. grOndl. .^ußfuhrung drcycr jetzo hochnöliger u. g. wichtiger Fragin. 161!l. 4.

958.3. Sachs, llod- und Slaals-Cnlender a. d. J. 1729. 4.

9584. 17 Brochuren zur tieschichlc Sachsens in d. J. 1811 und 1815. 8.

9585. 65 Einblalldrucke aus d. J. 1806—15.

Herrn. Hering, l'rofessor, in Stettin : 95S6. Dirs.. ücilr. z. Topographie Stollins. 4.

9587. Fr. Koch, iSachr. v. d. n. Elnriclilung d. gr. Raths-Ly- ceums. 1793. 4.

9588. Ders. , frohe .'Vussichten des Schulmannes am Schlüsse des 18. Jahrh. 1800. 4.

9589. Ders., Ideen zu einer Statistik des Schul- und Erzie- hungswesens. 1803. 4.

9590. Ders., d. Fürst u. d. Schule. 1821. 4.

9591. P. Chelopoei enarralio de conversione et religione Pomeranorum, ed. Fr. Koch. 1824. 4. Pgr

9592. L. Giesebrecht, llalfred Vandrädaskald. 1830. 4. Prgr.

9593. II. Hering, üb. d. Kcnnln. d. Alten v. d. Lande u. d. Völkern auf d. Sudseite der Ostsee. 1833. 4. Prgr.

9594. L. Giesebrccht, lib. d. Religion der wend. Völker an d. Ostsee. 1838. 4. Prgr.

9595. K. E. A. Schmidt, die allen Mundarten der deutschen Sprache in Gymnasien. 1842. 4. I'rgr.

9596. K. F. \V. llasselbacb, Bcitr. z. Gesch. d. Gymnasiums in Stettin, v. 1543-1593. 1. H. 1851. 4. Pgr.

9597. Ders., d. JagteufePsche Collegium zu Stettin. 1852. 4. Prgr.

9598. Ders., d. Geschichte des ehemal. Pädagogiums zu Stet- tin. 1. Ablh. 1844. 4. Prgr.

9599. P. Barlholdy, «her Erziehungsplane. 18.59. 4. Prsr.

9600. Alb. Wellniann, d. golh. Adjcciivum. 183.'). 4. Prgr. 9601 6. 6 weitere Programme des Gymnasiums zu Stettin

aus d. J. 1823, 26, 5.3, .55, .57 u. 58. 4.

9607. Th. Schmidt, zur, naturgcschichtl. Statistik der in Pom- mern ausgerotteten S.'iuüelhiere. 1856. 4.

9608. 31. Jahres-Bcrichl d. Gesellschaft f. pommer'sche Ge- schichte u. Alterlhumskunde. 1859. 8.

9609. Baltische Studien, 17. Jahr?.. 2. II. 1«59. 8. "Verein für siebenbürgische Landeskunde in

llermannsladt :

9610. Ders.. Jahresbericht für 18.59/60. 1860. 8. Aug. Kleindienst, Postliailer, in Crailsheim :

9611. Chr. V. l-iircrs v. llaimendorlT Reis-Beschreibung. 1646. 4. C. Fistorius, .\mtsrichtcr, in Crailsheim :

9612. Ders., Funde in alemann. Grflbern aus d. Gegend von Crailsheim. Ils. mit S Taf. Abbild. 1860. 8.

Direktion d. höh. Handels-Lehranstalt in Prag:

'J(;i.j. ('. .Xr.'n/, Colljcrt etc. l^bO. 1. I'rgr.

F. A. Stocker'sche Verlagshandl. in Krick : 9614. Die Schweiz,, hrsg. v. L. Eckanlt u. P. Volmar. 3. Jhrg. 7. II. l.S6(). 4. C. r. Schmidt, Burhh.. in Siralsburg : 961.0. C. ^chniiiil, der Anlliiil der Stralsburger an der Re- formation in Churplniz. 1860. 8. Dr. V. Maack in Kiel : ',1616. Dirs., il. urtrischii hil. Schleswig -Holsteinische Land. I.MJO. ,S. (SondrTabdr.) Dr. H. Zöpfl, llolralh u. Univ.-l'rol., in Heidelberg: 9617. Ders., Vergleichung der rOm. Tutel u. Cura mit der heutigen Vormundschaft cic. 1828. 8.

373

Anzeiger für Kunde der deutsclien Vorzeit.

374

9618. Ders., de tutela mulierum Germanica. 1828. 8.

9619. Ders., über akadem. GerichtsbarKeil und Studenten- Vereine. 1832. 8.

9620. Ders., über Resrierunps- Vormundschaft. 1830. 8.

9621. Ders., d. ErofTn. der legitimen Thronfolge etc. 1833. 8.

9622. Ders., deutsche Staats- und Kechlsgeschichtc. 1. Aufl., neue Ausgabe. 1841. 8.

9623. Ders., üb. d. ehel. .Abstammung d. hochfurstl. Hauses Löwenstein- Wertheim etc. 1838. 8.

9624. Ders., üb. d. span. Succcssionsfrape. 1839. 8.

9625. Ders., üb. d. Verhaltn. d. Beschlüsse d. deutschen Bun- des etc. 1844. 8.

9626. Ders., Antikritik der von l'rol. Voligrall berausgeg. sogen, krit. Beleuchtung etc. 1845. 8.

9627. Ders., Bundc-reforni, deutsches Parlament und Bundes- gericht. 1848. 8.

9628. Ders., rechtl. Gütachten etc. (d. Erben d'Hervart betr.) 1848. 4.

9629. Ders., Denkschrift und Protestation etc. (Bentinck betr.) 1850. 8.

9630. Ders., Commissionsbef. üb. d. Beitritt d. Grolsh. Baden runi Vertrage v. 26. Jlai 1849. 1850. 8.

9631. Ders., deutsche Union und deutsches Reich. 1850. 8.

9632. Ders., Hechts -Gutachten etc. f. d. Osnabrück. Kilter- schafl. 1851. 8.

9633. Ders., Kechts-Gutachten üb. d. Gleichstellung der Israe- liten in Frankfurt a. M. 1852. 8.

9634. Ders., d. weibl. Lehenerbfolgc in Fuldische und Pfalz- Fuldische Mannichen und Burglolien. 1852. 4.

9635. Ders.. d. Demokratie in Deutschland. 2. Aufl. 1853. 8.

9636. Ders., üb. Mifsheirathen in d. deutsch, regier. F'ürsten- häusern. 1853. 8.

9637. Ders., die euua Chamavorum. 1856. 8. Sonderabdr.

9638. Ders., Alterlhümer des deutschen Keiths und Hechts. 1. Bd. 1860. 8.

9639. Ders., Denkschrift üb. d. Hechtmalsigkeit und Zweck- malsigkeit der Todesstrafe. 1830. 8.

9640. Microcosmus. Eine polem. Zeitschr. f. Staatskunst u. Staatsrechtswissensch.; hrsg. v. Zopfl. 1.- 4.Lfg.lH32. 8.

9641. F. Kümmerer u. H. Zöpfl, zwei Kechtsgutachten üb. d. Erbjungfernrecht im grüfl. v. Bothmer'scben Fideicom- misse. 1837. 8.

9642. Die peinl. Gerichtsordn. Kaiser Karl's V.j hrsg. v. ZOpH. 1842. 8.

9643. Aller derer Namen verzeichnet, auß den Acht Löbl. Ilandiwerckcrn , so in d. Reichs Statt Nürmberg inn den Rath erwOhlet worden etc. (m. handschril'tl. Kort- letz.) 4.

9644. W. V. Thüngen, d. saclis. Weiclibildrecht. 1837. 8.

9645. \y. A. Boden, d. in d. griill. Bentinck'schen Erlifolge- streit beschlossene Cabinctsjusliz. lyöO. 8.

9616. F. G. Eckenberg, anlikrit. Bcitr., betr. d. Prof. Voll-

graff krit. Beleuchu etc. 1845. 8. 9647. C. Weicker, d. roichsgrüfl. Benlinckische Erbfolgestreil.

1847. 8.

Gesammtverein der deutschen Geschichts- u. Älterthums-Vereine in Stuttgart :

9648. Dir-.. ("rr.^i.Mnil, n/.|',lall. 8. Jhrg. Nr. 10—12. 1860. 4. M. Du Mont-Scbauberg'sche ßuchh. in Köln :

9649. Urgan f. chrisll. hunst etc. 10. Jahrg. Kr. 12 18. 1860. 4.

Kedaktion der numismat. Zeitung in Weilsensc: OG.'iil. Dies., niniiisni. Zeilun;;: J7. Jhrg. Ar. 10-16. 1860. 4. Dr. Robert Haas, Direktor, in Wiesbaden :

9651. Centralblatt des deutsch. Cur- u. Badelebens; 4. Jahrg. Nr. 5—18. 1S60. 4.

Polytechnischer Verein in Wurzburg :

9652. Hers., Miirluiischrirt. lü. Jahrg. Kr. 22— 30. 1860. 8. Dr. J. S. Seibertz, Krcisgerichtsralh, in Arnsberg:

96.53. W. K. (ii.r,r>. d. Annin;;e d. Bi^lh. Padcrburn. 1860. 4. F. K. Fürst zu Hohenlohe-Waldenburg:, Durchl., in Kuplerzell :

9654. Ders. , zur Geschichte des Fürstenbergischen Wappens. 1860. 4.

Dr. K. D. Hafsler, Prof. u. Conservator, in Ulm :

9655. Ders., d. Beziehungen Gustav Adolphs zu d. Reichs- stadt Ulm. ISili». 4.

Dr. Gustav Heider, Professor, in Wien :

9656. Ders., d. Glücksrad u. dessen Anwendung in der Christ). Kunst. 1859. 4. Sonderabdr.

9657. Ders., liturg. Gewiinder a. d. Stifte St. Blasien im Schwar/.walde. 1860. 4. Sonderabdr.

9658. Ders. u. Camesina, d. Allaraufsatz im regul. Chorher- ren.^ilifle 7. hioslerncüburg. 1860. 4.

Dr. G. C. F. Lisch, .\rcliivar u. Cunserv., in Schwerin:

9659. Ders., Wendenkirchhof zu Wotcnitz. 1860. 8. Son- derabdr.

Dr. Hyacinth Holland in München :

9660. Der.*., h. Ludwig d. Bayer U.S. Stift zu Ettal. 1860. 8. Dr. Jos. V. Hefner, Professor, in München :

9661. Ders., Tegernsee u. seine Umgegend. 1838- 8.

9662. Ders., über d. literar. Leistungen des Klosters Schcycrn 1840. 8.

9663. Ders., d. röm. Denkmäler Oberbayerns. 1. u. 2. .Vbth. 1844 u. 46. 8.

9664. Ders., d. kl. inschrifll. antiken Denkmäler, etc. 1846. 8.

9665. Ders., de statuis viris illusir. apüd Romanos positi». 1847. 4.

9666. Ders., 3 röm. Denkmäler im k. Landgericht Ingolstadt. 1856. 8.

9667. Ders., üb. eine von Kassenfels nach Manching üb. Feld- kirchen ziehende Römerstrasse. 1857. 8.

9608. Ders., d. roni. Mosaik-Fur.>iboden in Westerhofcn. 1857. 8.

9669. Ders., d. (irotteuhalle ü. d. (irollenhofohen etc. 1860. 8.

9670. Ders., röm. Inschriften, mit Bemerk. 4. 9()71. Ders., Leistungen d. KL Bcnediktbcuern. 8.

9672. Ders., d. röm. inschrifll. Dcnkni. Hegcnsburgi. 8.

9673. Ders., d. mm. Denkra. in Kiederbayern. 8.

9674. Ders., Calalog der vereinigt. Samml. Kr. 1. 1845. 8,

9675. Catal. d. Saniiul. d. k. Anliquariuius. 6. Aufl. 8.

375

Anzeiücr liir ImiiuIo der dfulsilicii Norzeit.

376

967(). V. Braunmuhl, d. unlerird. Gän^e des zerstörten Schlos- ses Rockenstein bei Alling. 8. Maximilian Frhr. von Rog'g'enbach in Mannheim : 9677. Statuta et orilinationrs ccciesie Sli Ciriaci iNuhnsensis.

Pgm.-Hs. 1507. 2. 967'^. ') Stainnibiichblatter in. geniall. >\a|)peu. 1G59. iju. 8. Ludwig; Zapf, Kedacleur, in .Miinchber^ :

9679. Bragnr; hrsg. v. Griiter. Bd. IV, 2. u. V, 2. 1796—97. 8.

9680. Ilcntze, Berneck. 1790. 'I.

9681. D. geöfTn. .\rchive etc. I. Jhrg., 9. u. 10.11. 1821. 8.

9682. 1'. Uesicrreicher, Gesch. d. Dorfes Streilau. 1836. 8.

9683. Th. Dorfmiiller, d. Schlols Leuchlenberg. 1836. 8. Th. Herberger, Archivar, in .\ugsburg :

9684. Zeil lininis;in etc. zum Bau der FIcischbrücke in Xürn- bire. Ils. l.'iM-^. ]i; lil. 2. u. 8.

Smithaonian inatitution in Washington :

9685. Morris, catalogue of thc described lepidoptcra of North America, l'^lid. 8.

K. statiat.- topogr. Bureau in Stuttgart: 96S';. Das,-.., wiirllrriili. Jahrliucher. 8. Jahrg. 1860. 8.

Theodor Flacher, Buchhändler, in Cassel : 9687- Mulhause, d. L'rreligion d- deutsch. Volkes. 1860. 8.

■W. J. A. V. Tettau, k. pr. Obcrregicr.-Kath, in Erfurt: 3B88. Dcrs., üb. d. staatsrechtl. Verhaltnils v. Erfurt zum Kr/.slifl Mainz. 1860. 8.

Ungenannter in iNiimberg: 9689. H. Bebelius, opuscula. 1509. 4. 969<l. Jar llenrichinan, prognostica. 1509. 4.

Trowitzach & Sohn, Ilofbuchdruckerei in Frankfurt a 0. : 9691. Monatsschrift f. d. Städte- u. (Jenieindcvvescn. 6 Jahrg. 7—9. II ft. 1860. 8.

Joh. Ph. Raw'schc Buchh. {(,'. A. Braun) in Nilrnberg : 969:.'. Zaliii, hircliengcsängc f. d. Mannerchor a. d. 16. u. 17. Jahrb., 1. u. 2. Ilalfle. 1857 u. 60. kl. 4.

J. Ludw. Schmid'a Burbh. in Nürnberg:

9693. Friinmulltr, (iisch. Altenbergs u. d. allen Veste bei Fürth. I«ii0. S.

Dr. Ant. Quitzmann, Bataillons .Vrzt, in Nürnberg:

9694. Dcrs., A. heidn. Religion der Baiwaren. 1860. 8. ungenannter in Nürnberg:

9695. Arndt, v. wahren Chrislcnthum. 1699. 8.

9696. Schreier, theoria solis el lunac. 1728. 4.

9697. SchafTer, medicin. Ortbeschreib, d. Stadt Rcgeusburg. 1787. 8.

9698. Mayer, d. Ganze d. I.andwirlhschaft. 2. Bde. 1792. 8.

9699. llislor. Bilder-Saals sechster Theil. 1710. 8.

9700. Bibliothi-quc universelle de Geneve. Nr. 2. F(;vr. 1836. 8.

Magistrat der Stadt Hof: 97(J1. BcM;hriili. d. Fi irr des .'lO jähr. Jubiläums der Vereinig, d. Stadt Hof mit d. hrnne Bayern. 1860. 4. 2 Expl. Histor. Verein für Krain in l.aibnch: 9702. Dcr.s., Miilheiluni:iii ; Mai bi.s Aug. 1860. 4. ' N. TJrban v. Urbanstadt, K. k. Finanzbezirkskommis- 5iir, III Eger:

9703. I'rogr. d. Obcrgymn. zu Eger. 1860. 4.

9704. 18 Patente u. and- Einblattdrucke. 16.-19. JhdI. 2, 4. u. 8.

9705. Bcitr. z. Gesch. u. Beschr. d. Stadt Ludilz u. d. Orte Slicdra, Tvis und Sch(pnwald. Pap. Ils. 2.

Dr. Andr. Andresen, Conscrvator am germ. Mus. :

9706. Fr. Weifs, d. Ritterburg llildpoldslein. 1844. 8. K. R. Pabst, Professor und Rektor, in Bern:

9707. Ders., Schiller, d. Liebling d. Jugend. 1859. 8. W. V. Knobelsdorff, U. pr. Hauptmann, in Berlin:

9708. Ders., z. liesch. d. Familie von KnobelsdorlF; 4. u. 5. Hfl. 1859—60. 8.

Teichmann, k. sächs. Oberzollinspcktor, in Annaberg: 'J7u',i. UiuKlilicke auf Annabergs u. seiner Umgeb. Vorzeit. 1. .5. Hfl. 18.55 .59. 8. Cotta, .\a|)pcllationsgerichtsrath, in Zweibrücken :

9710. Rau, d. Regiments- Verfassung der freien Reichsstadt Speier. I. u. II. Abth. 1844 u. 45! 4.

Dr. W. Wackernagel, Univers.-Prof., in Basel :

9711. DiTS., i.Ti-u rrrcfjoiyrcc. Jubcischrift etc. 1860. 4. Bahnmaier'S Buchh. (C. Denoff) in Basel :

9712. Ilcusler, Verfassungsgesch. d. Stadt Besel. 1860. 8.

9713. Slillheil d. Cesellsch. f. Vaterland. Allerthumer. 18tiO. 8.

Kgl. Gesellschaft für nordische Alterthuma-

kunde in hopenhagen :

9714. Dies., antii|uarisk tidsskrifl. 1855—57. 8. m. Aarsbc- rclning.

9715. Tlionisen, the iiorthnien in l<i-land. 1859. 8. Architecten- u. Ingenieur-Verein für das Kö- nigreich Hannover in Hannover :

9716. Ders.. Zeilscbrifl, VI, 2 u. .3. 1860. 4. Gesellsch. f. Aiifsuch. n. Erhalt, d. geachichtl.

Denkm. im Grofah. Luxemburg m l.uvemburg:

9717. Dies., Publications ; anni-e 1859. VI. 1860. 4. Verein f. Gesch. n. Alterthumskunde in Frank-

liirl a. M. : 971 s. Dcrs., Archiv I. Fraukf. Gesch. u. hunsl. 1. B. l.SiK). 8. Dr. jur. L. H. £nler, Kechtsanwall. in Frankfurt a. M. :

9719. Difenbach, de feimeris etc. 1707. 4.

9720. Ders., svnodus Francica , a. 742 sub Carolomanno hn- bila. 170S. 4.

9721 hluinpf, de privilegio Ilenrici VII. etc. 1730. 4.

9722. .Müller, testaiiieuli publici origo elc. 1736. 4. Hautz, llofralh u. Prof., Direktor d. Lyccums in Heidelberg:

9723. Jaliresbcrichl über "d. grofsh. Lyceum zu Heidelberg, 18.59—60. 8. 2 Expl.

W. Weber, Direktor der Olicrrealschiilc in Elbogen :

9721. Uir.^., iiber die Ausbreitung der deulschcn Natiunali- lal III r.uliniiri. 186(X 4. Prgr.

Dr. J. Gutenäker, Studienrcklor, in Bambirg :

9725. Ilolfmann, der Ameiscnslaat. 1860. 4. Prgr. Bernhard Schlicke, Buchh., in Leipzig :

9726. lirllii 1 u. Hl Hill K, niirh ein Todlenlanz. 6. .Vufl. i|U. 2.

9727. L. UhIiIct, vier ausgef. Radiriingiii. 1

9728. E. (irair, .Meisterwerke d. Holzschneidekunst. 1. H. 2.

377

Anzeiger für Kunde iler deutschen Vorzeit.

378

Dr. Wllh. ViSCher, Univ.-l'rolessor, in Basel :

9729. Ders., Gesell, d. Universität Basel. 1860. 8. Stadler, kauluiann, in Kilrlh :

9730. Mun.'iter, Cosmojjraiihie. (l)efect.)

Dr. G. Barsch, k. pr. geh. Rcgicningsralh, in Koblenz:

9731. Dcr.-^., Krrd. v. SohilPs Zug u. Tod im .1. 1809. 1860. 8.

9732. rii. V. Trolha, Vorstudien z. Gesch. d. Geschlechts von Trolha. 1860. 8.

9733. W. Fischer, Geschichll. aus u. lib. Isselburg. 1860. 8. Aloys Ijütolf, Curalpriester, zu Lurerii:

9731. Uir,-.. (I. l.(|irosen u. ihre Ver|illpguiig in Lucern und d. Uiiige:;eiul. 1860. 8. Soiiderabdr.

Histor. Verein der fünf Orte in Lucern:

9735. Ders., Geschichlsfreund : 10. Bd. 1860. 8.

9736. Ders., die Sammlungen des histor. Vereins d. 5 Orte etc. Nr. 2. 1860. 8.

Histor. Verein v. Oberfranken in Bayreuth :

9737. Verzcichuils der in dun Siaiiiiul. d. histor. Vereins etc. belindlichen Druckschriften. 2. Aufl. 1856. 8.

■Weyprecht. Kanunerrath, in König im Odenwald :

9738. Alldruck des Biidiiigcr \Valds-\Veilslhums. 1721. 2. Dr. Friedr. v. Weech in Kiimberg :

9739. Ders., Kaiser Ludv.ig der Bayer u. König Johann von Böhmen. 1860. 8.

V. Kleinmayr n. F. Bamberg, ßuchh. in Laibach :

9740. J. Ilitiiiiger, d. Quecksilber -Bergwerk Idria v. seinem Beginnt bis zur Gegenwart. 1860. 8.

Dr. F. Weber, Lehrer, in llalbersladt :

9741. Ders., d. Recht der histor. Warheil etc. 1856. 8.

9742. J. F. Fischer v. Ehrenbach, an d. k. k. Maj. Implora- lion in Sachen Hrn. Grafen Friedr. Ernst v. Scbaum- burg-Lippe etc. 1753. 2.

9743. Sickler, Gesch. d. Wegnahme u. Abführung vorzügl. Kunstwerke etc. 1. ThK 1803. 8.

9744. Hessen vor dem 1. Kov. 1806. 1807. 8.

9745. Pii^ccs histor. relatives au proc6s du Duc d'Enghien. 1823. 8.

9746. Back, accurat. aufgezeichn. Donau-Slroni. 28 Bl. 8. Th. Held, Kaufmann, in Limburg :

9717 ,')1. .'> Bill her iheol., Jurist, u. philolog. Inhalts. 4. u. 8. Dr. A. Namur, Professor u. Bibliothekar, in Luxemburg: 97,')2. Ders., dolruclicjH (rKpliaLiiiu elt. ISGO. S.

K. böhm. Museum (archäol. Sektion) in Trag:

97,')3. DiTS., |i;irn;ilk) ariliauiil. : dilu IV, s. 3. iMln. 1.

Verein für Geschichte der Mark Brandenburg

in Berlin :

9754. Kiedcl, codex diplomat. Braodenb. I. Ilauptth. 19. Bd. u. IM. Ilpllh. 2. Bd. 1860. 4.

Societe pour la conservatlon des monuments historique d'Alsace m .simi-sburg :

9755. Dies., Bullelin, Inme III, livr. 1. 1860. h.

C. A. Schwetschke & Sohn (M. Bruhn), ßuchh. in Braurisehweig ;

9756. Sack, Oesch. d. Schulen zu Braunschweig. L Ablh. 1860. 8.

W. Bück, liuchh.. in Luxemburg:

9757. Fischer, noiices histor. snr la sitnalion agricole du grand-duchi- de Luxenibourg. 2. ed. 1860. 8.

9758. de Colnet dlluarl, physique du globe. 1860. 8. Dieterich'sche BuehhdI. in (iöltingen :

97."i'.>. NuldiUe, Gesch. des Qoräns. lsi;0. 8.

III. Für die Kunst- und Alterthums- sammlung.

Se. Maj. Kaiser Franz Joseph v. Oesterreich:

3135. (I\ |i>mIii.'iiIs dih liriiliiKiilwii^il.-. hiii.scr liudiill.s viiii lliibs- burg aus dem Dome zu Speier.

Wolf Graf von Baudissin in Dresden : 3436. Portrat des Heinrich von Kaiilzau, Oelgem. v. 16. Jhdt.

Dr. C. B. A. Fickler, Professor, in Mannheim : 3137. 10 Mcssin;.'j(tons vom 16. u. 17. Jhdt.

3438. 5 .Medaillen vom 18. u. 19. Jhdt.

E. Kiefsling, iMinislerialkalkulator, in Dresden :

3439. Lackabdruck d. Kirchensiegels zu Bibrach v. 13. Jhdt. Engelhardt, Rechtsralh, zu Nürnberg :

3-110. Kiiinilierlrs Messingdiplychon mit slavonischer Inschr. Aug. Eberhardt in Aumberg : <

3441. 2 Kleine Silbermünzen v. 1680 und 1742, und franzOs. Kupfermünze aus der Revolution.

Feuerer, Gymnasiast, in Nürnberg :

3442. 2 Uleine Silbermünzen und 9 Kupfermünzen vom 17. l<t. Jhdt.

O. Gran, Goldarbeiler, in Nürnberg : 34^13. Sachs. Silbermunze vom KurL Jloriz.

Jos. Bermann, Kunst- u. Musikalienhändler, in Wien : 3444. 7 neuere Porträts in Steindruck.

L. Frhr. V. Aufsefs, Oberlieulenanl, in Neustadt : 344.'). Veroiiisiiniii/c m>ii Wurzburg., Bamberg und Nürnberg V. ir.. Jhdt.

Wünsch, Collaboratur, in Crailsheim: 3446. Silbermunze der Königin Elisabeth von England.

F. X. Angeli in Biberach:

■3447 2 Schwab. Bracloalen v. 13. Jhdt.

Kühn, llofiipernsanger, z. Z. in Nürnberg: 341S. Piirlral Glucks, Photographie.

H. Petschnig, Trofessor a. d. Ober-RenlschDlo in Pesth : 3419. 2 l'hi)l(igraphieen nach der vom Geschenkgeber erbau- ten Realschule zu tifcii.

Ungenannter in Nnmlierg : 3t.'iil. is.l kleinere allere n. ausländische Silbermilnzen. 3451. 12 Kupfermünzen.

Dr. Andresen, Conservntnr der .\lterthumssainml. des gerni. .Museums: 34.')2. .Medc», Kupierst, v. G. Penz. 3553. Die hl. Jungfrau, Radier, v. D. Ilupb'r. B. N. 36.

3454. 7 spiltere Radierungen von Ossenbeck, Swnnefell, Wil- der u. A.

3455. l'orlrUI d. Com. (ieinmi, Kupfersl. v. Ph. Galle. Ungenannter in Nnrnbcrg :

'SV.iu. J Zeil hiiungcii aus der Kapelle lu den 14 Nothhclfcrn

379

Aiizeisrer lur Kunde der deiitsclien Vdrzeil

3S0

zu Nürnberg und eine nach einem Portale vom Ste- phansdonie zu Wien. Chr. Bürger, k. geistl. Kalli u. l'farrdi-kan. in Aiirnberg: S-l'iT. littlui(ii|irenni!r von löTit.

Baumeister, Beichtvater in Maria Miulingen : 34.''>. >at:il des Klosters Modingen v. 13. Jhdt., Lackabdr. Nie. Urban v. Urbanstadt, k. k. Kinanzbczirkskom- missar, zu Eger : 3459. Abschriften zweier Stammbaume aus dem Schlosse Kir- chenpirg im Egerer kreise.

Chr. BraunstelB, UibIioth.-.\.ssistent am germ. Museum : 3-lf!0. Ein mit llnli.schn. beklebter Schachteideekel v. HJ. Jhdt. Cotta, kgl. Appellationsralh, in ZweibrQcken :

3461. Verzierter Buchdeckel v. 16. Jhdt.

3462. 3 Prospectc v. 16. --18. Jhdt.

LUst, Kgl. AdvoKni, in Straubing.

3463. Ilochzeitsmüiize auf die Vcrniiihliing des bayer. Kron- prinzen, von 1810.

3464. Böhmischer Groschen v. 16. Jhdt.

Cliroiük der hislorisclicu Vereine.

Die Versammlung des Gesa mm t Vereins der deutschen historischen Vereine, welche im vorigen Jahre wegen drohen- der Kriegsgefahr zum ersten Jlalc seit Bestehen des Gesaniml- vereins aushel, wurde dieses Jahr vom 18. bis 21. September zu Miinilien abgehalten. Da die Verhandlungen dieser Ver- sanunlung bereits durch einige Zeitungen, namentlich die Allgemeine Augsburger und Neue Munchcner, zu öffentlicher Kenntnils gelangten und noch ausfiihrlicher im Correspondenz- blatte des Gesammtvcreins geliefert werden, so beschranken wir uns nur darauf, ober Dasjenige, was den Gesammlverein und die ihm beigetretenen Spczialvcreine angehl, in Kurze zu berichten. Von letzteren waren 22 durch Deputierte ver- treten. Direktorium und Verwaltungsausschufs des Gesammt- vcreins zu Stuttgart erschienen vollzählig und Herr Graf Wil- helm von Württemberg, Erlaucht, führte den Vorsitz. Es zeigte sich auih diesmal wieder eine rege und erfreuliche Thcilnahme, sowohl durch zahlreichen Besuch auswiirliger Gelehrter und Freunde der Geschichts- und Alterthumskunde, als auch durch die freundliche und gastliche Aufnahme in der Stadt .München, sowie durch die persönliche Theilnahme der höchsten Behörden des Staats und der Stadt. Es nahmen im (ianzen etwa löO Personen an den Versammlungen Theil, fremde und einheimische, fast ein Drittel mehr, als bei der letzten Versammlung zu Berlin im Jahr 1858. Unbezweifelt liegt in dem Zustandebringen und in der Belebung der hi- storischen Wa n d ervers a ni m lu ngen eines der grölsten Verdienste des Gesammlvereins, wir möchten fast behaupten, das wichtigste, l^nd wenn auch unmittelbar kaum etwas Wesentliches für die Förderung der Spezialvercinc bei der gegenwärtigen Organisation geschehen kann, so wirken doch gewifs schon diese Zusammenkünfte durch persönliche Anre- gung nutzbringend und belebend auf die Thiitigkeit der Ver- eine zurück, weshalb eine recht zahlreiche lietheiligung der- selben zu wünschen wtiro. Die speziellen Bcrathungcn derselben durch ihre Deputierten erstreckten sich auch dies- mal auf kaum mehr als auf die Wahl eines neuen Vororts, d. h. Direktorium» des Gesammlvereins, welches durch Accla- mation dem bisherigen wieder Übertragen wurde. IVur durch das .Vncrbieten des germanischen Museums, die Kediiktion des Correspondenzblattcs des Gesammtvcreins durch Vereinigung

desselben mit dem Anzeiger des Museums zu Übernehmen und letztem als gemeinschaftliches Organ herauszuge- ben, wurde eine längere Debatte veranlafst, welche durch 18 gegen 2 Stimmen vorlaufig dahin entschieden wurde, dafs das Direktorium des Gesammlvereins eine Commission ernenne, welcher das Anerbieten zu genauerer Prilfung, als im Augen- blicke jetzt möglich sei, übergeben werde, um in nächster Versammlung mit Erwägung aller Grilndc dafür und dagegen zur definitiven Beschlulsfassung Vortrag zu erstatten. Indes- sen soll aber durch .\rifbringung hinreichender Geldmittel da- für gesorgt werden, das dem Zwecke des (Jesamnitvereins nicht vollständig entspreihende und die Druckkosten nicht ganz deckende Correspondenzblatt zu heben und zu sichern, in welchem Falle natürlich das Anerbieten des Museums von selbst wegfiele. Als nächster Versammlungsort wurde .\lten- burg gewählt. Die Vortrage über die fortlaufenden Untersu- chungen über den limes imperii Itomtlni , iiber das römisch- germanische Museum in Mainz, über die Restauration des Ul- mer Münsters wurden in der allgemeinen Schlufssitzung unter reger Theilnahme der .\nwcsenden erslallel. sowie manches trelTlichc und erhebende Wort vom l'rösidenlcnstuhlc und der Ucdncrbiihne aus zur Versammlung gesprochen.

.\nzeiger für schweizerische Geschichte und Alterthumskunde. 5, Jahrg. 1859.

Mfirz. Nr. 1. Geschichte und Recht: Pfalzgral Otto von Burgund, Graf von Lenzburg. Acte rclatif a la guerre des Armagnacs ; 18. sept. 1444. Kunst und Alterthnm : Ueberresle römischer Niederlassungen bei Sarmensdorf im Aargau. Serrns (Landwehr). Müstheil, Impelinis. Impe- dinis. Beschreibung von einigen im Dorfe Onsvala etc. ge- fundenen Allerthümern. Berichte, Corrcspondenzen, Notizen.

Juni. Nr. 2. Geschichte und Recht: Erste Berührung Berns und wol eines alt - eidgenössischen Standes über- haupt — mij Frankreich im J. 1356. Mad, .luchert, Schu- pose, Hube. Knnst und Allcrthum : Verschiedene kleine No- tizen. Berichte etc.

Aug. Nr. 3. Geschichte und Recht: Dir Pfarreien in Dri, Schwyz und llntrrwalden. Convention passt^e en 1170 cntrc le comlc de Savoic et PevCquc de Sion. Kunst und

381

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

.^82

Alterlliuiii : Komische Allcrthumcr lu liasel -Äugst. Aus der Schweiz stammende Glasgeniälde im Hotel Cluny zu Pa- ris etc. Berichte.

Dez Kr. 4. Geschichte und Recht : Die zwei eidgenös- sischen Tage zu Slans am 25. Aov. und am 1. Dez. 1481. Kote sur une Charte de St. Maurice dWgaune, dalee de la 14. annfSe du regne de Pepin-Ie-Bref (an.7B6). Note sur un nouveau Comic de la Bourgogne. Allemanique, men- tionnd dans une Charte de St.-Mauricc en Valais de Tan 1009. Notice sur quelques passages de Frddegaire. Adamnan's Leben des h. Columba, ein Mscr. der Stadtbibliothek zu SchaCT- hausen. Kunst und .\lterlhum : Ilabilations lacuslrcs de Con- cise etc. Berichte etc.

Fünfzehnter Bericht über die Verrichtungen der antiquarischen Gesellschaft in Zürich. 1. Nov.

1858 bis 1. Nov. 1859.

«

Mittheilungen der antiquarischen (ic Seilschaft (Gesellschaft für vaterländische .VIIcrthuiiRr) in Zürich, lid. Xlll. Abth. 2. II. 1.

Graf Wernher von Ilomberg, Reichsvogt in den ^VaId- stälten Uri, Schwyz und Unterwaiden und Keichsfeldhaupt- mann in der Lombardei zur Zeit des Kaisers Heinrich VIL Von Dr. Georg von VVyls. Zürich. 1860.

Bericht über den Zustand derSammlungen der antiquarischen Gesellschaft. 1. Jan. 1860.

Archiv des historischen Vereins des Kantons Bern. IV, H. 2. Zur Geschichte des Inseiklosters. (l'ort- selzung).

Neujahrsblatt für die be mische Jugend, 1860, herausgegeben unter Mitwirkung der bernischen Künsllerge- sellschaft vom historischen Verein des Kantons Bern.

Die Schweizer in Italien und der bernische Feldhaupt- manu Albrecht vom Stein. Ein Zeit- und Charakterbild aus

dem Anfang des 16. Jhdis. Von Dr. J. Ilidber. (Bern. Ver- lag der Buchhandlung von H. Blom. 4.)

Archiv für die Geschichte der Republik Gran- bUnden. Herausgegeben von Conrad i n von Moor. XXXL Hfl. Codex Diplomalicus. III. Bd. p. 181—240. J. l'. von Salis-Seewi.s gesammelte Schrillen, S. 181 240.

Mittheilungen des historischen Vereins für Steiermark. Gratz, 18.59. Neuntes Heft.

Vereinsangelegenheiten : Jahresbericht, Veränderungen, Sammlungen, Bericht über die IX. allgem. Versammlung des Vereins am 24. Apr. 1858. Historische Mitlheilungen : Slei- rische Bruchstücke altdeutscher Sprachdenkmale, von Dr. K. Weinhold. Ueber das deutsche Volkslied in Steiermark, von dems. Epigraphische Excurse, von Pf. Richard Knabl.

Abt Gottfried von .\dnionl. ein Beitrag zur vaterlandischen Kulturgeschichte, von Prof. Dr. Fuchs. Neuester Fund rö- mischer Inschrillcn in Cilli ; beschrieben von Pf. Rieh. Knabl.

Die Einfalle der Osmanen in Steiermark, von Dr. Franz Ilwolf. Spital von Semmering, vom Archivar a;n Johan- neum in Gratz, Dr. C. Schniit, Ritler von Tavera. Ergän- zungen zur Reise der Bischöfe von Lavant ; von Dr. Karlmann Tangl. Bericht des Landes - Archäologen H. Carl Haas. Auszüge aus den .Mittheilungen der Herren Bezirkscorrespon- denten und Vereinsmitglieder. Urkunden-Regesten für die Geschichte von Steiermark, milgeth. von Dr. Gg. Goih. (Forts.)

Bericht über die allgemeine Versammlung des historischen Vereins für Steiermark, am 10. .\pril 1859.

10. Jahresber ich I über das Wirken des historischen Vereins für Steiermark vom 1. März 1858 bis 1. Apr. 1859, vom Vereinssekretar Prof. Goth.

11. Jahresbericht über den Zustand und das Wirken des historischen Vereins für Steiermark vom 1. .\pr. 1859 bis 28. Febr. 1860, von dems.

W a c li r i c li t e ii.

liiteraliir.

Neu erschienene Werke.

101) Alterthumer des deutschen Reichs und Rechts, von Dr. II e inr i ch Z Opfl, grolsh. bad. Ilolralli und o. 0. Professor zu Heidelberg. I. Band. Leipzig und Heidel- berg, C. F. Winter. 1860. 8. 398 Sin. Es beabsichtigt der durch eine Reihe rechtshistorisehcr Schriften bestens bekannte Verf., diesem ersten Bande seiner Studien, Kritiken und Urkunden zur Erläuterung der deut- schen Rechtsgeschichte in weiteren Banden Fortsetzung zu geben, ein Vorhaben, welches sicherlich mit grofsem Danke aufgenommen werden wird. So verdiensllich auch die in neuerer Zeit mit besonderem Fleilse in Angriff genommene Herausgabe von Urkunden ist, so blieb doch in Rucksicht auf

sachgemafse Zusammenstellung und Verarbeitung derselben Mancherlei zu wünschen übrig. Das vorliegende Werk reinwissenschallliclun und praktischen Bedurfnissen gleich- inalsig Rechnung tragend wird manche bisher dunkel ge- bliebene Materie aufbellen, weil es die zerstreuten Beweisur- kunden zusammenfal'st und vielen in ihrer Vereinzelung bisher nutzlos erschienenen .\ngaben durch systematische Gruppie- rung Wcrih zu verleihen weil.». Es srhlielst sich nn die, bei Krabbe 18.58 erschienene, ,'1. .\ufliige fler Rerhisgeschirhte des Verfassers an. Die I. Abhandlung setzt die Dinghofe als Ausgangspunkte der Landrsherrlichkeil und Wiege des deut- schen Herrenstnndes und liefert die Kachwei.iungen hnupIsAch- tich nn einem konkreten Beispiele, an dein Diiigliof zu KIkts- lieim im Elsals. Sie enlwicKelt den Begriff iles Dinghnfp». eines Hcrrcnhufcs, woran der Herr das rechte Eigenthum

383

Aiizeiuer für huiido der iloiitschen Vorzeil.

384

hat, und zu dem eine bald mehr oder minder grol'sc Anzahl von Bauernhöfen gehören, die daselbst dins|illiclili{; sind - ; zahlt uhersichllieli die einzelnen Befugnisse des Dinghofherren auf und gellt dann auf die slaalsreehlliche Bedeutung dieser Verhaltnisse über. Von besonderem Werthe erscheint hiebet die juristische Fesislellung der Begriffe sprachlich vieldenlsa- mer Worte. So wird, um ein Beispiel zu geben, der Bann zuerst im .MIgemcinen, dann als Gebot und Verbot in Bezug auf Gericht und Kecht ; ferner als Verbot in Bezug auf Acker, Weinberg, Wald, Weide u. s. w. ; als Gebot der Landlolge, der Wachdienste und Heerfolge; als Strafgeld, Bulse, Besse- rung, Einung; als Bannbezirk und endlich als das alte mitium oder mistuni der Mist , durch eine grol'se Anzahl von Belegstellen rechtlich und sprachlich erläutert. Auf S. 39 ^2 wird die den Uinghofherren zustehendi^ Immunität, die be- kanntlich bezweifelt wurde, deutlich nachgewiesen. Hieran reiht sich eine Besprechung des Asylrechtes. Von S. 54 70 finden wir interessante iVachweisungen über die dinghofliche Gerichtsbarkeit, den Stock, Diebsstock, Stein, Lasterstein, Klap- perstein, Krölcnstein, Schandstein, Hagslein, Meierstein, Ka- benstein, SlalTelslein, das Steingericht, Stalfelgericht , über Dieiistahl und Frevel und über den Spruch , d, h. das Kecht in Sachen, welche zur Compelenz der gutsberrlichen (ierichts- barkeit gehörten, durch die lluber Urlheil sprechen zu lassen.

Was nun die staatsrechtliche Bedeutung der Hechle der Dinghofherren betrilft, so ist zu unterscheiden zwischen den regelmalsig vorkommenden Rechten und besonderen kaiserli- chen Verleihungen. Den Dinghofherren kommen ursprunglich alle Gerechtsame zu, welche den Zentgrafen zustanden, ehe sich die Zenten zu eigentlichen Criminalgcrichten ausgebildet hatten, tibgleich nun die Gerichlsbarkeit der Dinghofher- rcn den höchsten tJerichten untergestellt blieb, machten doch die in den Dinghofsurkunden regelmalsig vorkommenden Hech- te, d. h. Zwing und Bann, Stock und Steingericht, Frevel, Dieb und Spruch, das Wesen der damals mit der Grundherr- schalt gleichbedeutenden Landesherrlichkeit (dominium terrae) aus. Verschieden von dieser Landc^^herrlichkcit des Dinghof- herrn, des Djnasten, war aber die Landesherrschaft oder Lan- desherrlichkeit im politischen Sinne, d. h. die jetzt sogen. Landeshoheit des Landesfilrsten (princeps terrae). Die Gegen- sötzlichkeit dieser beiden Gerechtsame ist vom Verf. in prä- gnanter Weise charakterisiert, S. SC 92.

Die gegebenen .Andeutungen dürften genügen, um die Wichtigkeit der ganzen Arbeit nachzuweisen. Interessant ist insbesondere auch die S. 170 229 durchgeführte Parallele zwischen den im Wesentlichen übereinstimmenden Hechten der deutschen Dingholherren unri der grolseii englischen liaronc des 11. und 12. Jahrhunderts. .Mehrere kleinere Abhandlun- gen, zum Theil als KrOrterungen der Lehre von den Ding- hofen, grup|iiercn sich um dieselbe. Eine ziemliche Anzahl von Urkunden ist in sorgfältigem Abdrucke beigegeben. Ein Sachregister erhöht die Brauchbarkeit des Buches.

K. V. S. 102) Die Edlen von Emb» zur Hohcncmbs in Vor- arlberg. Dargestellt und beleuchtet in den Ereignis-

sen ihrer Zeit, vom J. 1170^ 15ß0, von Joseph Bergmann, wirklichem Mitgliedc der kaiserlichen .\ka- deniie der WLsseuschaflen. (Vorgelegt in den Sitzun- gen vom 11. Hai bis 20. Juli 1859). Wien. Aus der k. k. Hof- und Slaatsdruckerei. In Commission hei Karl Gerold's Sohn, Buchhündler der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. 1860. 4. 102 Sin.

Churrhalien war vor anikTu l.andtrii reich an Bürgen und alten Edcigeschleclitern, aus denen wieder das Geschlecht von Embs oder Ems durch seine für die Künste des Friedens und des Krieges auf gleiche Weise begabten Manner weit her- vorragte. Unter dem llobenstaufen Heinrich VI. tritt zuerst der Name der Burg Embs ans Licht, indem dieser Kaiser seinen unglücklichen und noch unmündigen Kebenbuhlcr um die Krone von Sicilicn, ^^illlelnl ill., Tancreds Sohn, geblen- det und gelangen auf diese Burg führte. Zu Anfai^^f des 13. Jahrb. ragte aus diesem Geschicchte Rudolf von Embs, der fruchtbarste und vielleicht gelehrteste Dichter seiner Zeit, her- vor. In seiner gründlichen, kritischen, stets auf die sicher- sten und zuverliissigsicn Quellen zurückgehend^n Weise ver- folgt dann der Verf. die Geschichte des Gesrhlecbles und der einzelnen Glieder desselben bis zum J. 15G0, da dies Ge- schlecht durch Ferdinand I. in deii Grafenstand erhoben wurde. Mit besonderer Ausführlichkeit ist die Geschichte des Marx Sittich von Iloheuembs, eines der begabtesten Ileerfiibrcr zur Zeit Maximilians 1., sowie die Geschichte der Kriege Ma\i- milian's und insbesondere der Thaten und Erlebnisse des Marx Sittich wahrend derselben behaiiilell.

103) Regesten der Erzbiscbö fe von Trier von llciti bis Johann 11., 814—1503, von Adam Gorz, kgl. .\r- chivsekreiar und zweiter Beamter am kgl. l'rovinzial- archiv zu Coblenz. 1. Abtheilung: Von lletli bis Wern- her, 814—1418. Trier. Verlag der Fr. l.intzschcn Buch- hiindlung. 1859. 4. XI u. 145 Stn.

Zur Uebersicht und Beherrschung der Urkundenmasscn, welche die neuere Zeit durch den Druck an das Tageslicht zu bringen so eifrig bemüht ist, sind der Geschichtswissen- schaft die Regestensammlungcn unentbehrlich geworden. Dem verdienstvollen Beispiele liohmers, das er in seinen Kaiser- regeslen gegeben hat, folgend, hat der Verf. in diesem Werke unternommen, durch eine Zusammenstellung aller Regesten der erzbischoflich Trier'schen Urkunden dem Geschichtsforscher ein brauchbares Handbuch zu beschafTen, eine Uebersicht über das gcsamnite gedruckte und ungedruckte Malerini zur (be- schichte dieser Kirchenfursten. Diese Hegesten geben uns die erste übersichtliche Zusammenstellung der gesammlen Thalig- keit derselben, wie sie aus den von ihnen selbst erlassenen Urkunden und Schreiben gewonnen werden kann, sowohl ih- rer Thfltigkeit als Kirchenfursten, wie nls Heichsfürstcn und Landesherren, und werden in ihrer Vollendung in einer An- zahl von c. i'idllO Nummern den Zeitraum von 81 1 l,'i03. den gesammlen bisher aufgefundenen gedrückten üml uiipidruck- ten Schatz crzbischoflicher Urkunden, umfassen.

38ü

Aiizeiser für Kunde der deulsdieii Vdrzeit.

386

104) Der Böhmer wald. Nalur und Mensch. Geschildert von Josef Wenzi^ und Johann Krej6i. Mit einem Vorworte von Geheimrath Carl Killer in Berlin. Nebst 35 Holzschnitten nach Ztichnuniirn von Eduard He- rold. Trag, Carl Bellmanii's Verlag. 18üO. Lief. I u. II. 8. 192 Stn.

Die beiden uns vorliegenden ersten Lieferungen dieses vielseitigen und flrilsig auseearbeitclen Werkes, welches den bohmi.'ichen Theil des interessanten Gebirges in allen seinen Elementen schildern soll, enthalten aul'ser einer Einleitung, die unter anderm eine Uebersicht über die Literatur des Boh- merwaldes gibt, die Abiheilungen : die Kalur, geschildert von Johann Krejci, und der .Mensch, geschildert von Josef Wtnzig. Jene erste .Kblheilung enthalt alles Nalurwisscnschaflliche über den Wald in umfassender Weise, und diese zweite die Ge- schichte der einzelnen Burgen, Thäler und Ortschaften, die Darstellung der Bewohner, ihrer Erwerbszweige und Lebens- weise, ihrer Sitten und Gebräuche etc.

105) Das Slrafrechl in Norddeutschland zur Zeil der Recbtsbucber. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Strafrechls, von Dr. R. E. John, Professor der Rechte an der Univ. Königsberg. Erster Theil. Leipzig, Ver- lag von S. Hirzel. 1858. VI u. mO Stn.

Die Geschichte des deutschen Strafrechls ist nicht in dem Maalsc ge|)llegl worden, wie die Geschichte anderer Uechls- theile. In den Hand- und Lehrbüchern der deutschen Rechts- geschichle von Eichhorn, AValter und ZOpfl blieb sie zwar nicht unberührt , aber es fehlte an einer umfassenden speciellen Behandlung, an welche solche allgemeine Reihls- geschichten sich anschlielsen konnten ; zwar nicht für die äl- teste Zeit, denn diese hat Wilda in seinem Slrafrechl der Germanen in einer Weise behandelt, die man ausgezeichnet nennen mnfs, wenn man erwägt, wie schwierig seine Arbeit auf dem zwar fruchtbaren, aber noch gar nicht cullivierlen Boden war. Wilda hat sein Werk nicht forlgefiihrl durch das deutsche Mittelalter; um so willkommener muis es sein, dals jetzt von mehreren Seiten die deutsche Strafrechlsge- schichte in Angriff genommen wird , die nicht blos für den Juristen Interesse hat, sondern wegen ihres engen Zusammen- hangs mit der |)olilischen Geschichte und als Sliick der Kul- turgeschichte für jeden, dem die Kunde der deutschen Vor- zeil werlb ist.

Die vorliegende Arbeil ist, wie der Titel zeigt, nach Raum und Zeit beschränkt, und der Verfasser bezeichnet sie als Vorarbeit zu einer Entwicklungsgeschichte des gcniein- rechllichen Strafrechles bis zur Carolina. Durch die Beschrän- kung auf den (.)uellenkreis, in welchem der Sachsenspiegel das Centrum einnimmt, glaubte der Verf. mit Recht am sicher- sten zu den Grundanschaunngen gelangen zu können, die zu ermitteln sind, und durch die Beschrankung hat seine Quei- leneiiegese einen festen Hall bekommen. Seine exegetische Methode empliehlt sich am meisten in dem Irelllichen Ab- schnitt vom Versuch des Verbrechens, oder der Beanlwurlung der Krage, ob das alte Recht einen strafbaren Verhrechcns-

versuch als selbständigen Begriff kannte, welche Frage er verneint, mit dem Nachweise der Gründe dieser Differenz des allen und neuen deutschen Strafrechls. Bei dieser Ge- legenheil hebt er auch den wichtigen Salz hervor, den der Rechlshisloriker nicht genug beherzigen kann, dafs das .ab- strahieren einer allgemeinen Regel aus mehreren gleicharti- gen Fallen dem alteren deutschen Rechte ganz fremd gewe- sen sei.

Wilda"s Fundamentalsatz, dafs in dem germanischen Slrafrechl der widcrrechlliclu- Wille den Begriff des Verbre- chens bestimmt habe und die eigentliche Grundlage des straf- baren Unrechts gewesen sei, ist von John festgehalten und in geschickter Weise überall darauf eingegangen worden, wie die Thalscile und die Willensseile des Verbrechens im alleren Recht in ein Verhallnifs gesetzt wurde, das uns nach der ge- genwärtigen Theorie des Strafrechls 'freilich durchaus nicht immer als das richtige erscheinen kann, aber es ist ja grade eine Hauptaufgabe einer Geschichte der Entwicklung des Rechts, die Verschiedenheit des .\llen und Neuen in ihren Griinden aufzuweisen. Wenn wir dabei oft dem Neuen den Vorzug geben müssen, konnte auch die Gegenwart, die zu sehr von der historischen Enlwicklung absirahierl und im Straf- gesetz-Conslruieren ihre .\ufgabc gesehen hat, recht viel von der allen Zeit lernen.

Wir erfahren nicht , ob der Verf. sein Werk in einem zweiten Theile abzuschlielsen gedenkt. Da der letzte .\b- schnitt des ersten Theils von der Begnadigung handeil, schei- nen damit die Lehren eines allgemeinen Theils zu Ende ge- führt zu sein; wir vermissen aber manches, was in einen sol- chen allgemeinen Theil gehört und können nicht umhin, zu bedauern, dals der Verf. sich nicht an Wilda's .Anordnung angeschlossen hat. Immerhin ist aber das '".egebene ein sehr werlhvoller Beilrag zur (ieschichle des deutschen Strafrechls.

106) Marlinus l'olonus. Codex Saec. Xlll. Teplenus, col- latus cum codice Nicolai llane, cdilo per Joannen! Cae- sar, Coloniae .\grippinae IGIG. evulgatusque in usum sludiosae juventulis pro adornandis in codicem commen- tariis a P. Ph ilippo Kl i mes, Ord. Praemonst. can. reg. et canoiiiae Teplenae bibliolhecario. Pragae. Sumplibus F. A. Credner, C. R. aulici librarii. 1SÖ9. 8. IGOStn. „Cronica Frutris Martini de suinmis i'ontificibus et Im- peraloribus."

Ein wohlausgestalteler, mit Flcil's redigierter .\bdruck die- ser Chronik, welche, von Chrisli (leburt beginnend, in zwei durchlaufenden Hauplablheilungen die Geschichte der Papste und der Kaiser, zuerst der römischen, dann der romisch-deul- schen bis zu Ausgang des 13. Jahrhunderts enthalt. Die hier abgedruckte Handschrift isV, wie eine später hinzugefügte Schlulsliemerkung beweist, vor dem Jahre l.'ilO geschrieben. Die Anmerkungen unter dem Texte enlhnlten die abweichen- den Lesarten und kurze sachliche Erklärungen.

107) Der Lübeckische Bischof Burchiird von Ser- ken und seine Zeil, vom J. 127li bis znni Jahre l.'!17. Ein Beitrag zur lubcckiscbcn Staats- und hircbeng«-

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Anzeiger fiir Kiiiuli' dor (Icutsclit'ii NOrzcil.

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schichte, von G.W. Dil Im er, b. R. Dr., Knnzlii-Splire- tilr etc. Lübeck, 18(50. Im Verlage der Diltiiier'schen Buchhandlung. 8. Mll u. 42 Stn. Der Verf. hat sich schon durch verschiedene Schriften um die Erforschung der Geschichte Lübecks Verdienste erworben. Die vorliegende kleine Schrift behandelt die (Seschichle eines Bischofs, der, im Geiste Gregor's VIL sein Bislhuni leitend, vierzig Jahre lang regierte, von 1277 bis 1317, und das sel- tene und glückliche Aller von 120 Jahren erreichte. Sein Andenken ist durch die bekannte schöne Bronceplatle von 12 Fufs Lange und 6 Fufs Breite in der DomUirche erhalten. .\ls Quellen sind zu diesem Schriftchen hauptsächlich die lu- beckischen und holsteinischen L'rkundenbucher und einige noch ungedruckte Urkunden benutzt worden.

108) Beiträge zur ,h ii n s tgesch ich te des Mittelal- ters von J. A. Uambou\, Conservator des städti- schen .Museums zu Köln. Köln, ISfJO. gr. 2. 125 Ta- feln in lilhogr. Tondruck.

Die auf den Keisen des Verfassers gesammelten Skizzen werden hier der OelTentlichkeit geboten unter der Anwart- schaft, welche denselben der wissenschaftliche Sinn und die geschickte Hand des Sammlers von vorn herein gaben. Die mitgetheillen Gegenstände sind grolstentheils von hohem In- teresse, wie: eine Reihe sehr alter Miniaturmalereien aus der Trierer Bibliothek, aus Montecassino u. s. w. , das Facsimile eines Gedichtes von Dante, sowie eine Ansicht der Ueberresle des Geburtshauses desselben, zahlreiche bisher nichi veröffent- lichte Arbeilen der Vorganger Rafaels, Jugendarbeiten dieses letzteren u. s. w. Ein kurzer Text versieht die Zeichnung mit der nöthigen Erklärung.

109) Histoire des plus celebres amateurs (5trangers Espagnols, .\nglais, Klamands, llollnndais et Alleniands et de leurs relations avec les artisles par M. J. Du- mesnil, raembre du conseil gcneral du Loirel etc. Paris, Vvi! Jules Renouard, 1860. 8. 510 p.

Der vorliegende B.ind des genannten Werkes enthalt un- ter der im Titel angegebenen Rucksicht das Leben König Phi- lipps II. von Spanien mit Einschlul's des Herzogs Alba, der Cardinälc Granvella und Pacheco und anderer spanischer Kunstliebhaber, ferner das Köniirs Philipps IV. mit Einsehlnfs des Don Diego llurtado de Mcndoza und des Herzogs von Olivarcs. Von englischen Liebhabern sind besprochen König Karl I., der Graf von .\rundcl und der Herzog von Bucking- bam ; von den Flamjindern Nikolaus Rokox und Caspar Gc- vaerls ■, von Hollandern Const. Iluygens, Utcnhogard und der Bürgermeister Si\, unter den Denischen W. Pirkheimer, Eras- mus von Knticrdam, Ji>h. Winkelmann, (iraf Briilil, Kiiph. •Mengs u. A. Die Art der Darstellung ist aus den früheren Blinden bekannt. Leider hat in Bezug auf die letzte Ahlhci- long die Unkenntnils der deutschen Sprache einige Irrlhümcr einschleichen lassen.

110) Geschichte d r- r .M i I i r- Archi t ek dir in Deutsch- land mit Bcriicksichligung der Nachbarländer von der Homerherr.*chnfl bis 7n den Kreuzzügen. Nach Denk-

malern und Urkunden. Von G. H. Krieg von Hoch- fi-lden, grofsh. bad. Generalmajor a. D. Mit 137 Ab- bildungen im Text. Stuttgart, Verlag von Ebner und Seuberl. 1850. gr. 8. Obwohl man seil lange »nr Einsicht gekommen, d;ils in der miltelalterlichen Baukunst akircliliche und profane streng zu scheiden und jeder ein gleich eingehendes Studium zu widmen sei, fehlte bis jetzt, sn sehr viel auch fur die kirchliche Architektur geschehen, doch noch immer selbst der Versuch, die profane auf bestimmte wissenschaftliche Grund- lagen zu bringen. Franzosen und Englander hatten hierin vor den Deutschen keinen Vorzug. Der Grund dieser Erschei- nung ergibt sich nur zu leicht aus der auiserordentlichen Schwierigkeit der Behandlung des Gegenstandes. Denn ge- wöhnliche architektonische Kenntnisse reichten dazu am we- nigsten hin : die gründlichste militärische Bildung, sowie weit reichende Belesenheit auf geschichtlichem Gebiete waren zum Verstandnisse der Denkmaler ebenso erforderlich. Dazu sind letzlere in weit geringerer Anzahl vorhanden, meistens in sehr zerstörtem Zustande und wenig untersucht. Ein Werk, das über den in Rede stehenden Gegenstand erschien, mufste wesentlich die Aufgabe haben, Bahn zu brechen. Und dafs diese Aufgabe das vorliegende Buch erfüllt, können wir ge- wils mit vollem Uechle sagen. Es behandelt nur das frühere Mittelalter bis zum 12. Jhdt.; weiset jedoch den Weg für alle weitere Forschung.

111) Die deutschen Ges e 1 1 s cha fts I i e d e r des 16. u. 17. Jahrhunderts. Aus gleichzeitigen Quellen ge- sammelt von Hoffmann von Fallersieben. Zweite Ausgabe. Leipzig, Verlag von Wilh. Engelmann. 1860. Zwei Theile. XX u. 37G u. 274 Stn.

Iloffmann's ,, deutsche Gesellschaftslieder" waren schon bei ihrem ersten Erscheinen im J. 1844 eine hübsche Sammlung, welche als eine vortreffliche Ergänzung und Forlsetzung des grolsen Uhland'schcn Liederwerkes betrachtet werden konnte. Nun liegt sie, durch l>einalic zwanzigjähriges unermiidetes Wcilerforschen auf die doppelte .\nzahl von Nummern ge- bracht, in zweiter .Vuflage vor uns. Wenn wir bedenken, dais dies Buch das einzige Hillfsmittel ist, und für lange Zeit auch wol noch bleiben wird, um ein anschauliches Bild .der deutschen Liederpnesie in jener Periode zu gewinnen, so mufs man (Jim Verfasser aufrichtig dankbar sein für die unver- drossene Milbe, welche er namentlich der Durch fvrschung der vielen gedruckten NotenbUcher des 16. u. 17. Jhdts. gewidmet bat. Die Lieder sind nach ihrem Inhalte geordnet, die Schrei- bung vereinfacht, wie es die für jene Zeil geltenden kriti- schen Gesichtspunkte erheischen, seltenere Wörter unter dem Texte erklärt. Ueber jedem Liedc ist aulserdcm die Quelle genannt, der es entnommen ist, und am Schluls zur Erleich- terung des .\ufschlauens ein alphabetisches Register der Lie- (leranfange bcigcfiigt. Ein Verzeicbnils aller von ihm einge- sehinen und lienntzlen Liedersammlungen hal der Verfasser in der Vorrede versprochen, der gowiis mit Ueilit bolft, damit auch den Forschern der Musik einen willkommenen

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Anzeiger für Kuiuie der deutschen Vorzeit.

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Dienst zu erweisen. Es sei hiebei erlanbl, an die in den beiden erslen Jahrgangen dieser Zeitschrift vcrolTentlichte Zu- sammenstellung von Sangweisen deutscher Volkslieder aus der Bibliothek des gernian. Museums zu erinnern, worin manche der von H niitgelheilten Lieder noch in anderen, zum Theil älteren Conipositionen nachgewiesen sind.

Von Herzen stimmen wir ein in den Wunsch des Verfas- sers, dals diese neue Ausgabe seines Cuches die alten Freunde wieder linden und recht viele neue sich erwerben möge.

112) Das alemannische Todtenfeld bei Ulm. Be- schrieben und erläutert von Professor Dr. K. D. Haus- ier. Mit 5 Steindrucklafeln und Holzschnitten. Ulm, 18fiO. Druck der Wagnerischen Buchdruckerei. 4. 40 Stn. Es thut uns leid, auf den Inhalt dieser an neuen Ergeb- nissen sehr reichen Abhandlung nicht ausführlich eingehen zu können. Was der Verfasser behauptet, belegt er mit guten Gründen, und nach unserer .Vnsicht verdienen seine neuen Satze die vollste Beachtung. Das tllmer Todtenfeld wurde gegen Ende des Jahrs 1857 entdeckt. Die näheren Verhält- nisse werden in der Einleitung erzahlt. In .\btheilung ( er- folgt dann die Angabe des Terrains und in II die Schilde- rung der Graber. Die hier gegebenen Bemerkungen über die vnrgefundcuen Skelette, sowie über die Beslattungsweise nach den vorhandenen Spuren (Verbrennen und Begraben) sind sehr belehrend. In .\blh. III handelt der Verf. von den Grabesbeigaben. Besonders haben uns hier seine Ansich- ten über die bisher sogen. Pfeile angezogen, die er für die leichten Wurfspeere erklärt, wovon Tacilus (G. c. 6) spricht. Wir können seiner .\usfiirung keinen vollbegriindcten Wider- spruch entgegensetzen. Kerner sind höchst interessant die Bemerkungen über den Gebrauch des Eisens. Die Abth. IV. umfalst die Beantwortung der Frage: Wer sind die hier Begrabenen? Die allgemeine Antwort gibt schon der Ti- tel der Abhandlung selbst; „unsere Griiber müssen vorchrist- liche Aleniiinnengraher sein; es steht fest, dafs sie der Zeit von der Mitte des vierten bis zum Ende des sechsten Jahr- hunderts angehören." Schlielslich gewinnt der Verfasser das Ergebnils, dals Ulm schon seit dem J. 600 eine alemannische Ansiedlung gewesen sei, und die Stützpunkte dieser seiner Ansicht sind jedenfalls in liuhcm Grade zu beachten. Ucbcr- haupt macht die ganze Abhandlung den Eindruck sehr beson- nener Forschung, unbefangener Prüfung und gesunder An- schauung; sie gehört zu dem Besten, was auf diesem Gebiete erschienen ist und rückt die bisherigen Grenzen unserer Hcnnlnils darauf um ein gutes Stück weiter.

Aufsätze in Zeitschriften. Ausland: Nr. 38. Zur (leschichte des Brodbnckens. Bund: Kr. 27-t. Volkssngen der Schweiz. Der Kiese l'ro-

CU8. (Kunge.) Europa: Nr. 41. Englische Sitten am Uslcrfeste. Palatina- Beibl. zur Pfalzer Zeitung, Nr. 69 7,5. Grofs-

und hieinbockenheim. 70. 74. Die Wahrheit in der Ret-

scherfrage. (Remling.) Nr. 72. Die jüngsten urkundli- chen Ermittelungen über die Relscherfrage. (Rau.) Nr. 75. Zum Relscherstreit. (Rau).

Augsb. Pos t- Ze i i ung : Nr. 205. l'cber die Hcslauration der Hitlerkapelle zu Ilafsfurt. Nr. 112 Beilage. Das Kloster Kheinau in der Schweiz.

Leipziger S o nn ta gsb 1 att : Nr. 37. Der Dotn in .Magde- börg.

Wester manu"s illustrirle deutsche Monatshefte: Nr. 49. Karl der Grofse.

Neue Münch. Zeitung: Abendblatt Nr. 239. Die Einfüh- rung des Pferderennens in Bayern.

Wiener Zeitung: Nr. 131. Neue aufgefundene Wandma- lereien in der St. Weuzelskapelle zu Prag. Nr. 142. Zum Schützen-Jubiläum in Prag. Ueber die Bogner und Schil- derer auf den Sladtlhürmcn. (Mikower.)

Vernilselite XHrlirirltten.

160) Bei llerzfelde, einem Dorfe zwischen Schlol's und Städtchen Bojtzenburg und der Kreisstadt Templin in der Uckermark, Provinz Brandenburg, befinden sich auf den um- liegenden Aeckern eine grofse Menge von regelmafsig ge- setzten Steinhaufen, welche auf manche Schatze des Alter- thums schliel'sen lassen. Der Boden bietet eine grofse Ab- wechslung von Hügeln und Thälern dar, in deren letzteren sich viele Wasserlöcher befinden, welche man als eine fort- laufende Reihe neben einer Wiese und einem See verfolgen kann. Das ganze Terrain war früher mit Eichen- und Bu- chenwaldern bestanden, wie solche noch z. B. bei Bojtzen- burg von hohem Alter zu finden sind. In den letzteren Jahren trockneten jene Wasserlöcher fast gfinzlich aus. und mehrere der Ackerbesilzer lielsen den schlammigen und moorigen Bo- den ausharren, und statt des Dunges auf ihren .\cckern aus- breiten. Eins derselben auf dem .Acker des Gutsbesitzers Schulze, 42 Schritte lang und 12 Schritte breit, war auf un- gefähr 8 Fufs tief ausgekarri, als man auf 5 neben einander liegende Eichstamme sliels. Als man sie in der Breite des Wasserlochs abgesagt hatte, und die .\rbeiler mit dem Ilin- wegscbafTen derselben beschafligl waren, fanden sie darunter auf einem Haufen 40 Stück Bronce aus dem germanischen Alterlhume, namentlich 12 gravierte und 2 ungravieric ellip- tische Armringe, alle ziemlich 2^/4" in der grofscn .\xe weil,

4 Fibeln, deren Nadeln 7, 6, 5 und 1" lang sind, - 1 Halsring 4'/i'' weit, aus doppeltem gewundenem Draht, 6 ganz gleiche Brochen, jede bestehend aus 2, je 1" weiten Spiralen durch einen Bügel verbunden, wie solche in allen Gröfscn vorkommen, um die Zipfel eines Tuches, eines Man- tels elc. kreuzweise hindurchzuslecken , mehrere concavo Knopfe mit (Idircn, den iiiisrigen ganz ähnlich, 1 .Meifscl,

1 si( heirormiges Messer, 1 Franiea oder Paal^lnb, 1 Spirale mit II Windungen, last 4" lang und fa.l 2',i" weil, zum Schmuck und zum Schulze des Unterarmes, und mehrere Bruchstücke. Die Mbrn beschriebene Lage der Wnsserlocher

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Anzeiger für Kuiulo der deutschen Vorzeil.

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und die regelmSTsip npben eintinder gelegten Kichen lassen vernuithen, dafs hier einst eine Sitrafse duroli bruchige Wald- gegenden über einen Knüppeldamm geführt hat; und die Thal- sache, dafs mehrere der genannten Schmuckgcgenslände so lahlreich vorhanden sind, dal's sie Ein Mensch nicht an sich tragen konnte, und dafs z. B. die Fibeln wie zur Auswahl von verschiedener GrOlse sind, gibt der Yermiilhung liauni, dafs hier ein Händler mit seinem Wagen verungliicld i^l, und sein Vorralh zum Iheil verschüttet wurde nnd zwischen den Eichen versank.

Sanimiliche (lOgenslande kamen übrigens blank zu Tage, wie dies gewöhnlich bei der lironce der Fall ist, welche im Moor gefunden wird, vorausgesetzt, dafs derselbe mit kalUar- tiger Lauge durchzogen ist, wahrend die in Torfwiesen ge- fundenen IJroncen gewöhnlich dem verrosteten Eisen ithulich sind, und mir die im Sande gefundenen die schöne grüne Patina haben. Auf halklheile deutete auch der weilse Ueberzng samintlicher auf dem Boden jenes Wasserloches zerstreuten Steine. Merkwürdig war noch eine grol'se Menge von Bir- kenrinde, welche, wenig schwerer, als die Kinde heutiger Baume. Jahrhunderte hindurch unversehrt geblieben ist.

Gransee, den 7. Oktober 18iiO. Kirchner.

161) Beim Graben eines Brunnens auf dem l'latze vor dem k. k. Kreisgerichtsgebaude in Chrudim ist man auf ein ungewöhnlich grolses, in ahnlichen Dimensionen vielleicht noch nirgends bemerktes heidnisches (Jrab gestofsen, wel- ches drei Klafter lief eine grofse Menge irdener Aschenkrüge, Knochen von Thicren u. s. w. enthalt.

Ifi2) Bei dem l'mbauc des zur früheren Weiler'sclipn Bleibilchsenfabrik gehörigen Hinterhauses in der dbern Maxi- miliansstrafse in Augsburg A. 104'/: kam ein Denkstein zum Vorschein, der mit schönen römischen Buchstaben die noch schönere .Vufschrift führt: Sis aedis cuslos Pie Jova meae. Der Eigenthiimer gedenkt diesen Stein an demselben Hause an einer passenden Stelle anzubringen. Schrift und Latein der Inschrift bcurkundeu das 2. oder 3. Jahrhundert unserer christ- lichen Zeitrechnung, und folglich, dafs schon um diese Zeit längs der zum Kapitol (bei St. Ulrich) fuhrenden Strafse eine

Hauserreihe stand, daher auch die vom Milchberge, das .\fra- giilschen entlang, gegen den Predigerberg sich hinziehende hohe Stützmauer bereits römischen Ursprungs ist.

IG'5) Bei dem in .Angriff genommenen Bau zur Erweite- rung der V. Sietten'schen Erziehungsanstalt in Augsburg ist man auf ein alles Wandgemälde gestofsen. Dasselbe ist mit Wasserfarben gemalt und stellt ein Turnier dar. Man verinuthet, dafs es dem 13. Jahrb. angehört. Leider ist nur die obere Hälfte des Bildes, die Brustbilder der Streiter, erhalten. Der interessante Fund ist bereits von Künstlerhand copiert worden.

1G4) Bei Gelegenheit der Bestauration des Chores der in der Nahe vonTernitz gelegenen Pfarrkirche St. Johann wurde ein gröfseres mittelalterliches Freskobild entdeckt, welches auf Kosten des Fabrikbesitzers Herrn Welzl von der Tünche beireit und blofsgelegl wurde. Das Interesse knnpit sich vorzugsweise an die Darstellung, welche eine Reihe von Sonderbarkeilen bietet und jedenfalls weit hinler jenen Fres- kobildern zurücksieht, die erst vor kurzer Zeit in der nahe- liegenden Pankrazkapelle zu Sieding entdeckt wurden, leider abei* keinen Kunstfreund gefunden haben, welcher die Unter- haltung derselben sich angelegen sein Heise.

165) Der Verwaltungsrath von St. Gallen hat dem treff- lichen Maler Emil Rillmever den ehrenvollen .Vuftrag gege- ben, Cartons fiir Fre s k ogema I d e anzufertigen, mit wel- chen 8 Felder, 3 Mschen und der Plafond des Treppenhau- ses der stadtischen Bibliothek geschmückt werden sollen. Die SlofTe werden der vaterlandischen Geschichte enliKJininen.

Kid) Die Stadt Konstanz beabsichtigt den Märtyrern Johannes Hufs und Hieronymus von Prag auf dem Platze, wo sie die Kirchenversammlung verbrennen lieis, ein Denkmal zu errichten.

167) Die bis jetzt als Kelter (?) benützte Pauls-, sog. neue Kirche in Efslingen, wird von der Stadi um den von ihr festgestellten Preis von l.'j.OOOfl. übernommen und lür den katholischen Gottesdienst hergestellt. Diese in einem sehr reinen romanischen Stile durchweg ausgeführte, sehr schone Kirche ward 1268 von den Domikanern erbaut.

Inserate und lickannlmnciinniiron.

28) Im Verlage der J. A. Stein sehen BiirhhaiMlIiing zu nen und eniball : Killer, Tod und Teufel von .\. Dürer;

Nürnberg erscheint ein gröfseres photogrophisches Werk, wel- das H u n d erl gii 1 denb la tt von P. Kembrandl: eine he-

ches zum Zwecke hat, die Meisler werke der alten roischc Landschaft von H. Meyer und das Portrat

Ku pf e r Sic c h k un s I vom 1."). 18. Jhdi. in getreuen Nach- des P. P. liubens von P. Pontius, bildungcn zu vervielfAlligen. Das erste Hefl ist eben erschie-

Verrn wörtliche lleilaclion :

Dr. Freih. v. u. z. Aufsefs. Dr. .\. v. K \ e. Dr. (I. K. Fromiiiann. Dr. I"ilii. li d I b v. S cli r c c k c n s t c in.

Verlag der literarisch -artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.

U. ¥.. S ebnl d'sclir Uliclidrilckerrl.

WUKNBERG. Das Abonnement des Blatte», welches alle Monate erscheint, wird t^nzjährig angenommen und betraft nach der neuesten PostconventiüD bei allen Postämtern und Buchhandlungen Deutsch- tiinds incl. Oestreicbs 3fl. 36 kr. im 24 fl.- Fuls oder 2Thlr. preuls.

Für Frankreich abonniert man in StraTsburg bei C. F. Schmidt, in Paris bei der deutschen Uuchbnndlun? von F. Klincksieck. Nr. 11. rue de Lille, oder

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Neue Folge.

bei dem Postamt in Karlsruhe; für hing- land bei Williams & Norgate. 14 Uen- rietta-StreetCovent-tiardon in London; für yoniomerika bei dcnPObtämtL-rn Bremen und Hamburg.

Inserate, welche mit den Zwecken des Anzeigers und dessen wJssenschart- lichem (iebiete in Verbindung stehen, werden aufgenommen und der Raum ei- ner Columnenzcile mit 7 kr. oder SSgr. berechnet.

DEl ISCIIE\ Wim.

Siebenter Jahrgang-.

^^^^3

1860.

ÜRGW DES (;ERMAMSCIIE\ MUSEIMS.

JW 11.

KovciubcT.

AVisseuscIial'lliclie Millheiluiitfeii.

Zur Ciemrliirliie tIeM hüliiiiiHrlieii Aiif-

Hilgelheilt von Anton Kohl in Prag.

Das Schlaggenwalder Archiv besitzt eine gleichzeitige Copie des unten mitgelheilten Briefes des Grafen Thurn an liuppa, einen der bedeutendsten unter den 30 Direc- loren. Die Aufschrift aufsen lautet: „Der Herrn Geiie- raln, sonderlich Hrn. GrafTen von Thurn den Beheni. Herrn Directoren vnd Landes Käthen auffm Prager Schloji. inn Sachen die Beaiitworllung des Königlichen *) Schreibens belrelTendt, gegebenes guetachten vnd Bedenckhen."' Der Inhalt ist gewiTs nicht ohne Wichtigkeit, da Thurn ganz offen seine Meinung darlegt. Stadt Schlageenwald selbst halte sich der aufständischen Bewegung nicht abgeneigt gezeigt; stand es ja namentlich mit dem Freiherrn vod Fels, dem Besitzer der benaclibarlen Herrschaft (iicfshubel, vielfach in brieflichem Verki'hr Doch scheint viel nr- kiihdliclies Jhitcriiil, d:is liirlier gehörte, abhanden ge-

*) oürolich Ferdinands II. Der Brief JBt undatiert, fiilll »her jedenfalls in die Zeil, welche zwischen dem Tode K. Ma- thias (10. März ltil9) und der Schlacht auf dem weis- sen Berge liegt (8. Nov. 1620). Da Ferdinand II. nur ,, Konig" genannt, von Mathias aber als „Kaiser" ge- sprochen wird, so durfte daraus hervorgehen, dnfs das Schreiben noch vor Erwahlunu Ferdinands znm röm. König und Kaiser (28. Aug. lülO) abgcfalsl wurde.

kommen zu sein. Der Sladtrath iiatte wol selbst Sorge getragen, dafs, als Ferdinand II. sein ,,Refornialionswerk" mit Strenge durchführte, jene Actenstücke, welche am meisten compromitliercn und der Stadt nachlheilig wer- den konnten, auf die Seite geschafft wurden*). Auf diese Weise mag vieles verloren gegangen oder in Pri- vathände gewandert sein.

Thurus Brief nun lautet:

„^^ uhlgeburner Edler Herr Ihr Gnd. die Herrn Abgesandten begehrn mein guet- achten, nit dej^en zur iiotlurfft, sondern aus hoher lieb vnd respect ; wer mein Vatterland so hoch, wie treue das Herzs, so gab es der weit Satlsfaction. Betreffend das königliche schreiben, so klingt es nach der alten Leyern, begehrt vns zu Stabillrn, Die Statthalter, die sieb so vngerecht, verfolgerisch gegen vns verhallen, das wir zu uersicberiing vnsers gewissens, freyheit, lebens rnd allen w oblslundls, vns mit der Defension haben gefnst mu|5en niiuhen, dieselbe verlct/lc vnd beclagte Persoh- neii, will der K()riig einsetzen, Ihr In.strnclion approbircn, alji wann sie loblich vnd wohl gelhan betten.

*) Als die luii.<erl. Heforniationscommissflre nach Schlng- genwiild knnicn. wiir bei dir »ngestelllen l'nlersuihiing die nllerorsle Frage, wohin die Prolocollc und Copie- schreibcn von l(il8 bis 1022 gekommen.

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Anzeiger für Kunde der (Iciitschcn Vorzeit.

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Ich setz es iiin die Regel, soll man arilworlten uiler iiit, darüber -cieb ich in eyl mein cuet beduiickheu, ila- bey niicli niehrtiii vnd hohem Verstand viiderwurireii. Zu erofTiien das Königlich schreiben, halt ich für viiumb- ganglich ; daraiiir aber der Zeit schrillllich /,ii antwortten, gaoz bedencklich ; was aber in diesem zu thuen, ist mein Wohlmeinender liath. Die I'ersohn, so das Königlich schrei- ben vberaiitworltel, ein eibielig zu beaiitwortten, das die Sachen sich so weit verlolTen betten, das man nunmehr in diesen terminis versirt, vnd aus sorgsamkeit vud be- trangnus vnseres lieben Vatterlandts, so weit ja wieder verhofTen gerathen, das wir nunmehr vnser selbst nit mechlig, sondern zur erhaltung vnser Ehr, Siegel, BrielT vnd wortt, gezwungen, ohne Conscns vnd einwilligung der Vnirten vnd Confoederirten, Vns in keine schlu|i- liche antwortt einzulajien.

Bi(J*) so lang nun solches an die Vnirtc vnd Confoede- rirte Lander gelangt, vnd Ihr giietarhlen iluruiiir einge- holt wird, Dofern der König künftige von denen Landern eine guetle antwortt zu erwarten Vermeint, wolle Er in- mitelst die Vrsachtr vnd AnslilTter dieses Landverderb- lichen Vnheils von sich hinwegk, das mit brennen vnd Rauben Hochschadliche Krigsvolck abschaffen, vnd zurück- fordern, auch das noch ankombende nicht fortziehen las- sen ; daraus wird zuuerspuren sein, das Ihre Kön. Mt. das vergangene Gnberno begehre zu verbe(iern, vud alles verderbliches weesen abzuschneiden.

So ist auch dieses vnser ufTentlicher vnuerholcner Vorsatz, vnd Vnvmbgänglichs vornheniben, das was vns zuuor von Ihr Kay. JU. Mathia vnsern in Gott ihuenden Herrn, wegen der Confoederirten Landi'r Halben verspro- chen, vnd so hoch renersirt worden, Das «ir vor erort- terung der 4 lliiulil-l'niiCl'jn keine l'roiMJsition zu dclibe- riren schuldig sein, Welches aber durch die veillnchlen bösen, Spotlichen, Ehrvergejienen vnd schädlichen lUuite, des TeufTels Practickhen vnd dessen ,\illi;iri iiten ver- wehrt worden.

Daher wir Verursacht, au iezo einen sichern weeg zu gehen, vnd vor der Vnion aller Länder vnd Confoe- deralion derselben, in kein absonderliche Antwortt, (thli- gicung vnd verfengkligkheit vnns zu begeben gesinnet sein. Wann aber OITt gemelte vns versprochene Vnion vnd Confoedcration in esse vnd ansehenllicli geschlossen sein wirdt. So wollen wir ex pleno Consilio Viianimiler ein solche Antwortt gehen, die iicchsl Gott zu licliclinng

*) Hier die RAodbcmerkuug des Abschreibers : Dieter vcr- zcicboete l'unct iat allhivr von den Herren tiencraln bcygcsclit worden.

EhilichiT lenth, auch allen christlichen Ltindern zu gue- then gedeyen soll: vor solcher Zeil ist es viithuenlichen.

Hill) K li jinn ilariim ücirrel vnd gefehlt, so liitl ich mit nieirum Aligang und Jliingel des Verstandts geduld zu haben, Vnd mehr auff das treue Ilerzs zue sehen. Der so es inn der Seelen viid im Herzen gueth meint

II. M, G. v. Thurn •• Die Adresse des Briefes lautet: ,,lhr. Gndn. Herrn Herrn Wenczeln Wilhelm von Ruppau zu aiiren Händen." lieber Ruppa vgl. unter anderen Gindely's Beitrage zur Geschichte des dreifsigjahrigen Krieges, S. 32 f., 40 ff. u. s. w.

Veit StoTci, keiiiI*ol(>, Honilerii ein greiior- iier Xurnlierjser.

Von J. 15a ade r,* Conservalor am k. Archiv in Nürnberg.

Die Vermnlhung, Veit Slofs sei ein geborner Nürn- berger, wurde schon in den ,. Beiträgen zur Kunstge- schichte Nürnbergs'' ausgesprochen. Dieselbe ist in Folge weiterer Nachforschungen nunmehr zur Ge«if>heit ge- worden. Den Beweis, dafs Veit Stofs kein Pole, sondern ein Nürnberger sei, liefern die Burger-Veizeichnisse des XV. Jahrhunderts, die aus dieser Zeit vollslaudig vor- handen sind. Sie enthalten die Namen aller neuaufge- nommenen Burger, die nicht schon durch ihre Geburt das Bürgerrecht erworben hatten, und sind amtlich angefer- tigt. Auch enthalten sie in bestimmlen Zwisrheiirflumen die Verzeichnisse solcher Burger, die ihr Burgerrecht auf- gegeben haben und ausgewandert sind. Unter diesen erscheint auch Veit Stofs, der im J. 1477 sein Bürger- recht aufgab und einen Revers ausstellte, dafs er gegen die Stadt niemals sein noch thiin, auch alle ihre Geheim- nisse, die ihm bewiifst \>ären, bewahren wolle. Dieses Versprechen mnfste er eidlich bekräftigen.

Ware Veit Stofs nicht schon durch seine Geburt Bür- ger zu Nürnberg gewesen, und wäre er erst aus der Fremde zugewandert, so mufste seine Burgeranfnalime in den Burger-Verzeichiiissen vorgetragen Sein, die nur die neuanfgenommenen Bürger verzeichnen, und, wie gesagt, ans dem .\V. .liilii linndiTt ganz voll.--liin(lig vorhanden sind. Stofs aber kommt in denselben nicht vor, und es ergibt sich sohin von seihst, dafs er sein Nlirnberccr Büiserrerhl, das er Im .1. 1177 inir;;iili, ilniili ilii> (HJnirt besafs.

Er ist wahrscheinlich der Sohn des Gurtli'rs Miihel Stufs, der im J 111.) liie Burgeranrniihnie zu Nürnberg erhielt. Veit Stofs mag zur Zeit, als er sein Bürger-

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Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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recht im J, 1477 aufgal) und narh Polen zog, uiigefalir 40 Jahre alt gewesen sein. Im J. 1496 kehrte er wie- der nach ^Urllberg zurück. Er suchte um Wiederauf- nahme nach und erhielt sie. Bekanntlich erreichte er ein sehr hohes Aller, fast von 100 Jahren.

Aufser den in vorerwähnten „Beilrdgen etc." aufge- führten Slilgliedern der Familie Stofs, die Bürger wur- den zu Nürnberg, kommen auch noch vor Heinz Stofs, ein üurller, der im J. 1446, und Kalhrein Stossin, eine „wurtkerin", die im J. 1454 die Burgeraufnahme erhielt.

uständo.' Ileliipleli ^Vippj , ein Solollmriier Dirliter.

Von Emil Weller in Zürich.

Unter den Dichtern des sechzehnten Jahrhunderts zäh- len die Schweizer xu den fiischesten und gewecktesten. Ihre Schlachtlieder verrathen eine gewisse elastische Kraft und jene Keckheit, welche den Landsknechtnaturen der damaligen Zeit so wohl ansteht; ich verweise be- sonders auf Jonas IJachelberger, Hans Kraft, Löwenstein, die noch wenig bekannt sind, und von denen ich gele- gentlich mehr sagen werde.

Heinrich Wirry ist bisher nur als Beschrciber von Festschiefsen und Festlichkeiten genannt worden, da er sich frühzeitig in <lie Cnrriere der sogenannten Prilsch- meisler warf und als solcher mehrere grofsere poetische Schil.lerungen verfafste. Aber er war auch, und zwar in seiner ersten Zeit, Volksschriftsteller, und das erste Pro- dukt, welches ich von ihm anlluhrcn kann, ist ein histo- risches Lied. Es sei mir vergönnt, der Zeitfolge nach eine ganze Reihe gröfstentheils von mir durchgesehener Produkte VVirry's hier aufzuzahlen. Sechs davon sind ganz uiibekanut und wahrscheinlich Unica, drei Beschrei- bungen von Festschiefsen wenigstens noch nicht erwähnt und sicherlich nur in einigen E.xcniplaren noch voihanden.

1) Ein hupsch Neuw Lied, Wie ^ler Kuiiig voriPianck- reich inii da,-- TeutscIiNimt mit liores nunlit i.-^t gezogen. Im Thon wie Dielridi von Bern. o. 0. u. J. (Ijö2). 4 151 8 In der Lnzerner Bnrgerbihliothek. Am Schlüsse nennt sich der Üicliter Heinrich Wirry. Der .Anfang lautet:

Da man zalt FunfTzehen hundert Jar, Zwey vmI funffzig, das ist war, Ist dise Geschieht geschehen etc.

2) Ein wunderbarliche erschrockenlicho worhafTlige geschieht, so geschehen ist in einer Stall gelegen in dem Else|i genant, Bychenwyler von einem Bureer, Her sich selb», vund sein wcib auch kind, inn Mntler leih erniordi

hat, wie dann diese Figur anzeigt. Am Ende : In truck gegeben durch Heinrich Wirri burger von Soloturn im 1.5.5.3.

Folioblatt mit grobem llolzschnill, links der Selbst- mord, rechts die Krmordung der Frau. Schilderung in Prosa. In der Züricher Stadibibliothek.

3) Ein w underbarlich gantz warhalTt gescliicht so ge- schehen ist in dem Schwylzerland , by einer statt heist Willisow, dry myl von Lutzern, von dryen gesellen die mit cinandre gespilt habend, da der Tüfel den einen, den andren zweyeu angesichl jrer ougen genommen vnnd hin- weg getragen hat. Vnder den andren zweyen habend die lu|5 den einen zu tod g>;bissen. Der dritl ist mit dem schwerdt in der vorbemeltcn statt Willisow ge- richt worden. Warhafft geschehen wie jr hernach hören werdend.

In truckt gegeben durch Heinrich Wirri Burger zn Soloturn im 1553. Getruckt zu Slra|iburg by Augustin Frie|i.

Folioblatt mit coloriertem Holzschnitt ; die Drei am Tisch, der Teufel, einem Krebs ähnlich, packt im Fluge den einen. In Prosa. In der Züricher Stadibibliothek.

Neue Ausgaben :

Ein wunderbarliche vnd ganz warhalTte Geschiebt von dreien Gesellen zn Willisow bei Luzern, die mit einan- der gespielt haben, wovon den einen der Teuffel geholt, den andern die Leyß zu todt gebissen vnd der drit ge- richt ist worden. Angspurg. 1553. 4. Butsch, Cat. 26. p. 53.

Ein Erschreckliche vnd WarhafTlige Geschieht Von dreyeu Spilern Welcher einer mit Namen Virich Schröt- ter, vom TeulTel sichbarlich hinweckgefurt etc. Am Ende: Gedruckt zu Nürnberg durch Hermann llamsing. 1554. 4 ßl. 4. Im germari. Blusenm.

4) Ordenliche beschreybung des ordenlichen Slahel Schiessens, das da gehallen ist worden durch die Forst- lich Stadt Laiiging, in Beinieii gestellt durch Heinrich \Mrry, bnrlig von Araw , woiihafft zu Zürich. Anno 51 D.lv. Wenn Got wil So ist mein zil.

Ü. 0. u. J. (Zürich, 1555). 8 Bl. 8. In Zürich (Stadibibl.), Luzern (Bürgerbibl.) und in Wolfenhüttel (Herzogl. Bibl.). Es beginnt:

Ir Herren wend jr mir hören zu

So wolt ich euch ein sprUchlin Ihun etc.

5) Ordenliche heschreibnng des grossen pürhsen schies- sens, durch die Schmeltzlierrn vnnd Gwerckhen, des Ed- len Berckwerchs zu Schwatz, im Monat Angnsti, des y\ D.Lv. Jars gehalten worden. Gedicht durch Heinrich Wiiry von Zurch, gewejincr Prilschmaister zu Scbwati aulT dem Schiessen.

399 Anzeiger liir Kuiiile der iknilsclion Vorzeil. 400

0. 0. u. J. (Zürich, 1555). 8 Bl. 8. Iii Zürich Wir linilin diese ganze Anordnung bei den meisten

und WoifenbUltel. Es beginnt: kirchlichen Gebäuden aus jener Zeil, in soferne sie sich

Nun hörcd jr Herrn vfi gute freund unverändert erhallen haben. Die Verwendung des dem

Ali wie jr hie versamlet scind etc. Chore gegenüberstehenden Schiiltheiles als Vorhalle

(SchluTs folet.) iiommt schon bei den nll-chrisllichen Basiliken vor und

wird durch das ganze Mittelalter herab gefunden. Eigen-

. - Ihümlicher ist die giebelförmige G n rt v e rzi eru n g an

_ _ .it. n^ii >i<in #„_^ der Vorhalle Kechtwlnkelige Brechungen, als Einfassun-

KoosL Da« Hirrlieii - Portnl «iep Al»<el Peters- " ^

niij„ .»„n-„„o. . ffcn des von einem Halbkreis überdeckten Fortales, kom- BlldenaeRanat. liailMeil«

Baukunst men hiiuliger vor.

Von V. Kriee-Hochfe I de n. <;rnfsh. bad. General, in Baden- , , ,. , ,. .nji--

" / Am merkwürdigsten aber, und eines der Bedürfnisse Baden.

bezeichnend, welche den bald erfolgten Uebergang zu

(Sclilufs.i . ., -jj-i

einem neuen Baustile herbeiführten, sind die kreisrun-

Bei genauer Betrachtung sieht man, dafs ein älteres den Fenster über jedem der früher gebrauchlichen, zur

Modell weggemeifselt uiul das gegenwartige aufserst sorg- Erlangung giöfserer Helle. Unseres Wissens steht auf

fällig eingesetzt und angepafst wurde. Dieser Umstand deutschem Boden nur noch ein einziger alter kirchlicher

möchte zu der Vermulhung führen, dafs das Modell der Bau, welcher diese Anordnung zeigt, die Kapelle des

ersten, 983 erbauten und später abgebrannten Kirche Klosters Heilsbroiin bei Nürnberg, erbaut im Jahre

mit jenem der 1174 errichteten vertauscht wurde, und 1200.

somit die beiden Bildsäulen bis in's 10. Jahrhundert hin- Kreisrunde Fenster überhaupt erscheinen in Üeutsch-

aufreichen durften. Dieser Vermulhung widerspricht je- land erst bei den mit Peter sha u sen gleichzeitigen Bau-

doch die Zeichnung, wie die technische Behandlung sammt- len, wie an der gröfsern Kirche zu Eberbach im Bhein-

licher Skulpturen, welche die rohen Denkmaler der da- gau (vollendet 116(i) und an der Vorhalle der Abtei-

maligen Zeit schon weit übertreffen. Kirche zu St. Martin in t'oln (1155), bereits mit der

Das Modell zeigt die aufscre Anordnung des Baues .Andeutung von concentrisch zulaufendem Stabwrike, nach auf das Genaueste. Auf der Oslseite des gegen Süden Art eines Hades (vielleicht ein Werk aus spaterer Zeit), gerichteten Schiffes steht ein nur wenig schmalerer V or- Eine detaillieite Zeichnung der nunmehr abgebro- bau von (wie es scheint) quadratischem Grundrisse und ebenen östlichen Fa(,ade der l'elershauser Abtei -Kirche gleicher Hohe mit gegen Osten gcriililclem Giebel und befindet sich in England, im Besitze eines dortigen einfachem Pultdach, über welchem ein ganz kleines, wahr- Samnilers und Kenners, des Herrn Fox - S 1 ro ng wa y s ; scheinlich hölzernes Glockenthurnichen mit spitzem Dache specielle Zeichnungen des Portales aber theileii II. sich erhebt. Unser Portal erscheint daran auf der Ost- Schreiber in seinen Denkmalern deutscher Baukunst Seite und darüber ein grofses kreisrundes Fenster ohne am Oberrheine (I. Liefer, Freiburg, 1825) und J. Berg- inneres Stabwerk. Ucber beiden erhebt sieh ein parallel mann in seiner Sammlung der Merkwürdigkeiten des mit dem obersten Giebel von beiden Seiten aufsteigendes Grofsherzogtlinins Baden (Konstanz, IB'iö, Fol. 10) mit. Gesimse oder ein Gurt, und über diesem sind zwei Es bleibt nunmehr noch die Erklärung der Inschrif- kleine, im Halbkreis überwölbte Fenster, wie oberhalb ten übrig. Auffallend ist es, dafs die schonen und mei- dcrselben ein kleineres kreisrundes. stens wohlerhaltenen Buchstaben des 12. Jahrhunderts

Auf seiner sudlichen Seite zeigt der Vorbau abermals bis in die allerneueste Zeit keinen Leser gefunden; denn

jenen giebelartigen Gurt. Oberhalb desselben, unter ileni weder die Pelershausische Chronik, noch U ss e r m a n n ,

horizontalen Dachgesimse, sind keine Oeffniingen oder noch tridliili Schreiber konnten diese Inschririen lesen.

Fenster, unterhalb aber eine schmalere, im Kreisbogen Letzterer nennt sie einfach drei Heihen nndenilirh ge-

Uberdecklc Pforte, rechts und links derselben, sowie wordener Schrift Die vielen, wie es scheint, bald ver-

auch in der Mitte, unter der Giebelspitze, drei kreisrunde gesseneii und nicht inelir erkannten AbkUrzungeu des 12.

Fenster von kleinerem Durchmesser. Jahrhunderts, nebst den Verwitterungen des allerdings

Die südliche Langseite, deren Dach um ein «eni- sehr weichen Steines mOgen die I rsaehe davon sein ges hoher ist, als jenes des Vorderbaues, zeiget eine Wir theilen hier die Verse mit, wie Herr Archiv- Reihe der bekannten kleinen Fenster des romanischen direetor Dr. Moiic, der grUnclliehe Erforscher vaterlan- Baustiles, über jedem aber, zum Behnfe grofserer Helle, discher Geschiehten und Alterlhilmer , sie gelesen, und ein kreisrundes von dem nämlichen Durchmesser. wie sie nunmehr Jeder, wenn er einmal den Schlüssel

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Anzeiger lür Kunde der deutschen Vorzeit.

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hat, mit Leichtigkeit iiachlcseii kann. Auf unüerem Holz- schnitte sind sie ganz deutlich angegeben.

Auf den beiden bogenförmigen Leisten des Mittel- feldes, worin der Erloser erscheint, heifst es:

Praesidet bis portis, qui solvit vincula mortis. Sum, qui pcrduro, non sedeo cum periluro. Auf der horizontalen Grundlinie des Hundfeldes stehen die Bibelworte, welche zum Eingang der Messe auf Christi Himmelfahrt dienen :

Filius eccc dei, quem cernilis o Galilaei, ipse reverlelur, non milis, ut isle videtur. Auf der Leiste über den Aposteln liest man: . . . m mecum fratres tractabitis aequnm. Omnibus ut vobis mereedem reddo laboris. Auf der Leiste unter den Aposteln aber stehet: Rectores isli malla tollent sub vice Christi quos, iie damnemur, venerantes quique precemur. Diese Inschriften lassen über die Idee des Kunstlers bei dem Baue seines Portales durchaus keinen Zweifel entstehen. Der Eingang zur Kirche ruft zum Gebete, in sehr ernster Hinweisung auf das jüngste Gericht und auf die Fiulillle dir Heiligen.

KfnzeKel sr,iip BoKrültiiit'ü der wolileilleii '«■i«i «iel Klirnlii)f<*iiilrei«-Ii<'iii Frau Knr- harii von diierli. kcI».* Förtwcli xii 'l'liiiriiuii,

so Montags nach Palmarum den 1. April 1588 gehalten worden. *)

Sontags Abcndts:

1) Lemmer(J zum vorgebraltens.

2) Blaue Hi'cht vnd KarpITen In Speck.

3) Alte Huner In Re5|i.

4) Kalbfleisch Inn Lemonien.

5) Salat vnd liarlc Ayi«r.

A n derga ng :

6) Kalbsbrust gefnlt. ') Gedempffle Birn.

8j Gebralten Ael warm. 9) Gallerden von Fischen. 10) Warm Gebaclieris.

Vors Gesinde v n n d F ii li r I <■ u t ;

1) Rindfleisch.

2) Gesotten KarpITcn.

3) Dürre Birn.

4) GedempITt Gebratlens.

5) Geschnieltcn Ochsengelung.

*) Milgolhcilt aus dem griin. Gicch 'sehen Archive lu Tlinrnau.

Vffm Montag zur frue Malzeit:

1) Kopaun Suppen mit gebeheten brot

2) Gebratten Geiß leber (Gei(5setzer ?)

3) Blawe Vorelln.

4) Grüne Steckrüben.

5) Hennen vnd Rindfleisch Im Kren.

6) (rcdimpfft Lamhjh'.wih*).

7) Hecbl in einer Polnischen brue.

8) Birn Torlten.

9) Gebrattene Spanschweinle.

Ander Gang:

10) Gebralten Kopiiuuen.

11) Gesalzen \\'ildlbret braun.

12) Grnn Kraut.

13) Kalte Esche.

14) Taubn In Lemonien.

15) KarpITen Pastctten.

16) Gebralten Kalbschlegel gespickt. 1") (h'umld In einer Inquer hrue. 18) Fleisch Gallerden.

V ors Gesinde :

1) Vffgeschniettene Suppen.

2) Hindfleisch.

3) Wurst.

4) Arbeißen.

5) Warm Brattens.

6) Stockfisch oder Plattei{!) leersten Karpffen.

*) Die mit Cursivschrifl gedruckten Stellen sind in dem Aktenstücke durchstrichen.

.Tliinxl'iiiiil In ^icliti allen.

Von Dr. J. Muller. (Schlufs.)

24. Kolmar. a) Ils. : Adler, f .... TA. T?0. OOLMAR. Rs. : Zierliches Kreuz, -j- S. M. II'\S. lATHOg.

11 Gr.

b) Hs. : Adler, darunter in der Linschr. das Wuppen- schildchen. f MONETA. N 0. COLMAR.

Rs. : Grofses Kreuz, das die Umschrift theill. S. MAR- TIN. PATRON. 12 Gr.

c) Aehnlich wie Berslctt Nr. 17, aber der Adler sieht nach der andern Seite. MONKT N O COIMA. l'm- schrift der Rs. : MART l'AlliiiN li) Gr.

25. S. Abbildung 4. Schlechtes Silber.

26. Elsafs. Ils.: Zierliches Kreuz, t FEUDI. U. G. AR. AVST

Rs. : Gekrönter Wappenschild DY\. BVR LA ALS. 11 Ur.

Itlrxoufninf; and

Erworo. HnndcUnittteL

403

Aiizeiücr für Kunde der deulsclien Vorzeit.

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27. Frankreich, Heinrich III. lls. : Beiorbecrles Brustbild, darunter die Jz. 1579.

Rs. : Lilienkreuz mit 11 in der Mitte. Die Umschrif- ten znm grofsen Theil weggeschnitten. Zwei Stuck, das eiue ohne Jahrszahl. 16 Gr.

28. Schweiz. Bern. Der Bär und darüber der Reichsadler. Vgl. Meyer, Taf. I. Nr. 49. Stempelver- schiedenheiten ; Punkt auf der Schulter des Bären j fer- ner verschiedene Gröfse : 6 9 Gr. 14 Stück.

29. Chur. Sieben verschiedene Gepräge:

a) Wie Meyer (d. Deuare und Bracteaten d. Schweiz, Zürich, 1858) >r. 161. Von Bischof Ortlieb von Bran- des 1458 141)1.

b) Wie Meyer 162. Von Bisch. Heinrich von Ho- wen 1491- 1503.

c) Wie Meyer 163. Von Bisch. Paul Ziegler 1503

1541.

d) u. e) S. Abbild. 5 ii. 6.

f) Wie Abbild. 7.

g) Aehiilich wie vorige, aber kleiner (8 Gr.) und statt der Buchstaben die Jahrszahl 15 . . .

30. Freibnrg. Wie Meyer Nr. 119.

31. St. Gallen, a) Lammpfennig, vgl. Meyer Nr. 94. b) Bärenpfennige, 20 StUck, darunter wenigstens 4

verschiedene Sorten, wie Meyer Nr. 97, davon eine Ab- art mit kleineren Buchstaben und Nr. 98 von verschiede- nen Geprägen, auch von abweichendem Feingehalt.

32. Scha ff hausen, a) Halber springender Widder. Ueyer Nr. 103 ähnlich, jedoch die Ilorner gewundener.

b) Widder, aus dem Thurme hervorspringend, im Per- lenkreis. Nichts ähnlich bei Meyer. 8 Gr.

c) lls. : WiddiT, aus dem Thurme hervorspringend. MON. NO. SCAFVSliNSI. 60.

Ks. : Adler. 0 HEX. GLO. XFI. VE. CVM. PA. 10 Gr-

33. Sololhurn. Wie Meyer Nr. 112, jedoch Stem- pelverschiedenhciten ; 3 Stück.

34. Uri. S. Abbildung 8.

35. Zug. S. Abbildung 9. Ziemlich starkes Blech.

36. Zürich. Wie Meyer Nr. 56 und ders. , die alt. Münzen v. Ziiriih, Nr. 50, jedoch kleiner. Schlechtes Silber.

37. S. Abbildung, Nr. 10. Sehr schlechtes Silber.

38. Salzburg. Drei Wappenschilde in dreibogigcr Einfassung, darunter d. J. 1555. Vom Erzhisch. Michael von Khueiibnrg.

39. Tyrol n) lls.; Gekröntes Brustbild nach links. RVDOL II I) G HO. IM. S. A. G. II. B. BE\. 04.

Rs. : Itnnd mit 8 Krcnzschenkeln , darin ein Wappen- schild mit dem Adler. NEC NUN ARCHIDVCES A. I). B. C. TIR. 11 Gr.

b) Vgl. Appel 3753 und Wellenheim 9209. Von Si- gismund, j 1496.

r) Wie Appel Nr. 3755 und Wellenheim 9212. Von Ma.ximilian I.

d) Hs. : Gekrönter Wappenschild mit der Österreich!* sehen Binde. AKCHIDVX. AVSTIUK. JIÜXVI.

Rs. : Drei in's Kleeblatt gestellte \\ appenschilde. f STIRIE. CARINTH. TIKüLIS. Schlecht versilbertes Mes- sing. 15 Gr.

40. Von K. Ferdinand I :

Hs. : Gekröntes Brustbild, nach links gewendet. fFER- DINA. D. G. RO. IIVN. BO. REX.

Rs. : Ein einfacher Adler, mit Heiligenschein, dem aragön.-siciliscben Wappenschilde vor der Brust und statt des Schwanzes den Reichsapfel mit der Werlhzahl 3. INF. IIISPA. ARCllI. AVS. D. B. 1556. 14 Gr.

Das Süie««'! iler Stadt Kltmiinn.

Von Dr. Gcrh. Schneider, k. Gerichtsarzte, in Ellin;inn.

Das älteste Siegel der Stadt Eltmanii, das ich nufzu- finden vermochte, hangt an einer in der Eltniiinner lialh- haus-Registratur noch vorhandenen Origiiial-L rkunde vom 9. Jänner 1432, initlelst welcher der Frühmesser Job. Volk an die Stadt, gegen ein der FrUhmefsstiftnng jährlich zu leistendes Rcichnifs von 2 11.,, die von ihm erbaute und hergestellte Badstube eigenthUmlich übcrliefs. Leider ist von diesem Wachssiegel nur noch die obere Hälfte vor- handen, und von der Umschrift die iieusfotliischen Majns- heln (Ell-) man + S -f- p (Oi »'"■■" keine Jahrzahl. Es mag dieses Siegel wol das ursprüngliche noch sein, wel- ches die Bürger von Ellmann fast 100 Jahre früher, hei Erhebung des Fleckens zur Stadt, angenommen hatten. Es stellt eine Fahne vor, in Jialb liegender Stellung, mit der Spitze von links und oben, nach rechts und iintea verlaufend. Die Fahne ist in vier Felder getheilt, deren zwei correspondierende erhaben, die beiden anderen ver- tieft gearbeitet sind. Nach aufsen haben sie je 2 Ein- schnitte, also dafs 3 Fransen gebildet erscheinen.

In einem alten Eltmanner Raths- Protokollbuch findet sich eine Abbildung der Stadtfahne, wonach von den 4 Feldern 2 roth und 2 weifs sind. Dagegen kommt in einem anderen Eltm. R.-P.-B. v. 1655 sub 3. Okt. vor, dafs bei einer durch General-Wachtmeister Lucas v. Spick in llafsfiirt abgehaltenen Musterung der Stadt und des Amts Eltmanii (Wallbnrg) anfgcgehcn wurde, „ein Fahu- lein nach der Stadt Wappen mit weis und bloe zu schaf- fen." (Ein solches altes blniitncheiies Fähnchen liefiiidet sich noch auf dem Rathhausc in einer Truhe verwahrt).

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Anzeiger für Kund« der deutstlien Vorzeit.

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Das später gebrfiuchliche \\ appeii der Stadt Kllmaiii] stellt bekanntlich einen g-eharnischten Mann vor, der, die Linke am Griffe seines Schwertes, mit der Rechten eine Hellebarle stehend festhalt. Das älteste dieser Art, das ich auffand, hat die Umschrift : Sigillum civitatis Eltmain. 1572. (arabische Ziffern): dann folgen deren mehrere mit den Jahreszahlen 163'), ein kleineres Iti-ld.

Noch findet sich in der städtischen Repositur ein eben solches, das, nach der plumpen, rohen .Arbeit zu schlies- sen, vielleicht das älteste dieser Zelchiiiiiisr sein niochle. Es trSfft die Umschrift: ,,Si<;ill der sludt il c 1 1 m a ii n " (ohne Jahrzahlj. Sonderbarer VNeise ist hier der ^'ame der Stadt, der in der ältesten mir bekannten Urkunde Altimoin (alter Main, an dem Eltmann liegt), heifst und später in Ellmain, dann in Ellmann Ubergieng, in Heltmaiin abgeändert. Wie mag dies zu erklären sein?

Gutige Mittheilung sachdienlicher Notizen würde dan- kend entgegengenommen werden.

Zur Ge^cliirlite der Feuernafleii.

Von R. V. Kettberg in München.

Jakob VVimpfeling, welcher so oft abgeschrieben worden, sagt in seinem ,,Epitüme rer. German. 1563", fol. 68 b cap. 64: „A. Dom. 1380 invcntum est bellici tormenti geuus a Germanis nostris, quod vulgo bombarda dicitur a sono'', aber bereits Hoyer (Gesch. d. Kriegsk., Götting. 1797, Bd. 1), auf welchen sich namentlich wie- derum Decker (Gesch. d. GeschUtzwes.) stutzt, fuhrt eine Menge Beispiele an, welche auf eine frühere Zeit hin- weisen, namentlich iNurnberg ( 1356), Löwen (1356), Lü- beck (1360. 61), Erfurt' (1362. 77), Eimbeck (1365), Augsburg (1372. 78), Wurzbürg (1374).

Nur an die früheste dieser Nachrichten «ill ich hier anknüpfen. Siebcnkees sagt nämlich in seiner „kleinen Chronik der Reichsstadt Nürnberg, Altd. 1790' unter d. .1. 1356 : „In diesem Jahr kommt in den Nurnbergischen Ausgaberechniingen bereits Geschütz und l'ulver vor" und AI. M. Mayer in seiner „kl. Chron. d. Rchsst. Nunib. 1847 IT.'' sagt S. 75 fast dieselben Worte. Ich glaube aber in der Zeit noch huhi'r hinaufrücken zu k(>nnen : in der Münchener Bibliothek befindet sich nämlich eine Bil- derhandschrift (c. germ. 600), die ich nicht später als 1315 bis höchstens 1350 ansetzen kann, nach Mafsgebc der Schrift, der Trachten u. s. w. Aufser mehreren Bil- dern zur Bereitung des Pulvers n. s. w. enthält diese Handschrift oder vielmehr dieses Bilderbuch (da der Te.xt nur in Unterschriften nnd zwar nur bei den vorderen

Blattern gegeben ist) namentlich Abbildungen der ersten Steinbüchse, „Plumphart" genannt (fol. 5. 5 b. 6. 15 b. 16. 17 b 19 b) und bereits einige sogen. Orgelgeschütze (fol. 12. 13. 17). Das Geschützrohr ist noch so leicht und klein, dafs ein Mann (fol. 5) es im Arme tragen kann nnd hat nahezu die Form der spätem Mörser, selbst mit einer Pulverkammer, jedoch mit erweiterter und zugleich verstärkter Mundung und ohne Scbildzapfen welche erst weit später vorkommen indem es mit- telst starker Eisenbaiider mit einem starken Klotz zusam- mengehalten wird, welcher entweder mit seinem Sch\vcr- punkt im Scharnier einer kegelförmigen, feststehenden Stutze sich auf und nieder bewegen lafst und zwar an einem Gradbogen (fol. 19 b) oder einer Art Richtschraube (fol. 15 b, welche uach den gewöhnlichen Angaben, frei- lieb in veränderter Gestalt erst um 1650 erfunden, also genauer gesprochen verbessert wurde) ; oder zweitens die Stütze, bereits leichter gebauet, ruht auf einem Ge- rüste, das auf kleinen Rädern hin- und hergehoben wer- den kann (fol. 17 h); oder drittens der Block endet hin- ten in eine Gabel, deren Arme durch einen (^uerriegel verbunden sind, und ruht mit seinem Schwerpunkt auf einer Achse mit zwei gröf.seren Radern (fol. 6): dies also die erste Form der spateren LalTeten, sowie jene Eisenreifen, welche zugleich um das Holir und den Block gelegt sind, als die erste Form der später sogen. Ver- slabuiigeu oder Friesen erscheinen, die bei zunehmender Gröfse und Starke der Geschützrohre immer mrhr zu blüfsen Verzierungen zusammenschrumpften. Ein et- was grofseres und stärkeres Geschützrohr sehen wir fol. 5 b, so grofs, dafs es, mit dem Bodenstück auf der Erde aufrechtstehend, an des Mannes Brust reicht, ke<rel- formig, nach der Muiiduiig erweitert: anfsen in der Mitte ein starker Ring angebracht, statt der späteren Del- phinen. Der auf das noch (beilänüg bis Ende 16. Jhdt.) lose eingeschüttete Pulver aufgesetzte Stein mit weichem Holze verkeilt. Holzwerk ist an diesem Rohre garnicht, und da die Alten in ihreu Zeichnungen die Verhältnisse oft wenig genau beachten, so kann man sich dieses Ge- schütz wol schon als eines der schwereren .Art denken, das man vermnlhlicli heim Abfeuern mit Hilfe des auge- brachleri Ringes, der von dem Haken eines Hebezeuges gefafst wurde, llach auf den Buden legte, wie es noch viel später geschah, z. B. in einigen Darstellungen von Durers Ehrenpforte, ^^'eil man aber bald linden mufstc, dafs die so schweren Geschütze auch gar schwer zu hundhaben waren, dachte man sofort darauf, sie bei Wah- rung der Gröfse leichter zu machen und sch«cif.<tf dem- gemafs starke Eisenstäbe nach <ler Lange aneinander und umspannte sie, wie gewöhnlich, mit einem starken Eisen-

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Anzeiger l'iir Kunde diT (Iciilsrlicii Vorzeit.

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Waffenschntz. Fechtkunst

reif. Auch von dieser Art sehen wir hier bereits (fol. IG) eine Abbildung.

Bei dem sogen. Orgelgeschulze sind belianntlieh meh- rere Rohre mit einander verbunden. Bei der einfachsleii Art (fol. 12) bewegt sich ein Klotz zwischen zwei Pfäh- len auf und nieder über einem Ti.<che, in welchen die durch den Schwanz des Klotzes gehende Schraube ein- greift, und auf dem Klotze vorn sind parallel nebenein- ander drei Uühre mittelst Ei.-enreilen befrsligt. Die zweite Art (fol, 17) ist ein Balken, welcher, mit einer Ricblscheibe unten verseben, sich an dem Knopf eines Kegels auf- und iiiederbewegt und an welchem zwei Rohre befestigt sind, aber abgewendet von einander. Die dritte Art ist ein Kegel mit Richtbogen, oben gellt eine Schraube hervor, um dieselbe dreht sich eine Rundscheibe, und auf derselben sind vier Rohre befestigt, von einan- der abgewendet ein Kreuz bildend. Beiläufig ist bei je- nem aus Eisenstäben zusammengeschweifsten Rohre (fol. lö) angedeutet, wie daraus eine glühende Eisenkugel geschossen wird, welche übrigens schon im frühesten Mittelalter gegen den Feind geworfen wurden mittelst der sogen. Bilden oder Riesenschleudern. Sodann kann ich hier nur nebenbei noch bemerken, dafs das erste Scbiefspulver noch nicht gekörnt wurde, sondern sogen. Mehlpuher war; jenes kam zuerst beim kleinen Gewehre zur Anwendung und zwar auch erst viel spater. Die Be- reitung des Pulvers geschah aber bis in's 17. Jlult. mit- telst HandmUhlen, und erst in der 1, Hälfte des l(i. Jhdts. fieng man an, PulvermUhlen mit Pferdekraft zu treiben. Ueber die weitere Ausbildung der FeuerwalTen im 15. Jhdt. werde ich bei Herausgabe der fürstlich wolfeggi- schen Bildtrhandschrift eines mittelalterlichen Hausbu- ches Jlitlheilung zu machen Gelegenheit finden.

Zur CieMcliirlite der FerlitHcliiileii In Sfüriilieric.

Von Dr. Lo ebner, qu. Studienrektor, in Kflrnberg.

Will sagt in dem Histor. diplom. Magazin H, 513: „Die Fechtschulen in Nürnberg gicngen wol nicht über das IG. Jahrb. hinaus, aber in der ersten ll.lirie dessel- ben, zwischen 1500 und 1550, seien sie gewifs schon gehalten worden." Sie bestanden schon im 15, Jahrb., wie aus folgenden Nachweisen erhellt. Um Fastnacht 1477: „einem Schuhknecht ist vergönnt vf morgen ein

Schirmschul zu halten, doch zUchtiglich." 1478 Sabb. p. Viti (20. Juni) : ..einem Srhirmaister ist vergönnt vf morgen Schul zu halten, doch das es bescbaidenlich vnd ZUchtiglich zugehe. Item Mclausen pruckner ist vergönnt Schirmschule hie zu hallen an den Sonnla- gen nach den predigen, doch das er es damit ZUchtig- lich vnd bescbaidenlich halte." 1479 (Mitte Januar) : „dem pruckner ist vergönnt Schirmschul zu halten, doch das er mit den Statlkuechten verfug, das kein vnzucht beschee." Ein paar Seilen weiter wird derselbe Ver- lafs wiederholt: „dem pruckner ist vergönnt ein Schirm- schul zu halten, zwischen hie vnd Vafsnacht.'' 1479 Sabb. Dionys. (9. Okt.): „die kriegsherren mit den Schweizern So mit den Spiefsen vechten können , Ires dinsts halben. So nächst sie mögen, zu vberkomen [uber- einzukommenj vnd Inen zu sagen, das sie solch Vechten Niemand dann burgern hie lernen, vnd das auch der Ein zu Zeiten Schirmschule halten möge,'' 1487 Sams- tag vor Oculi (17. März) : „einem Visierer von Wehrd wird vergönnt Schul zu halten vnd anzuschlagen.'' (Trotz der Kürze des Ausdrucks „Schule" ist doch kein Zweifel, dafs Schirmschule oder Fechtschule gemeint ist. So gut ein Schuhknechl die Erlaubnifs bekam, sich in seiner Fer- tigkeit, als Meisler des langen Schwertes zu zeigen, eben- so wurde sie auch einem Weinvisierer gegeben). 1492 DonnerstaiT Franrisri (4. Oct.) : „Jobslen Erlhiimcr vnd liannseii Zullen Ist vergönnt, ein schirmschul zu hallen, aufSamstag schierst, doch das sie es bescheidenlich hal- len." — 1493 fer. V. p. Michahel. (3. Okt.) „dem klin- gensteyn Ist vergönnt, auf Sonntag schirst ein Schirm- schul zu halten, doch daz es zUchtigklich gehallen werde.'' 1494 Sabb. ante Jubilate (19. April): ...lobslen Erl- heymer Ist vergönnt ein Feclilschiil zu halten auf Silnn- tag Canlate schirst, doch das es damit zUchtiglich ge- hallen werde.'' (Hier zum ersten Mal Ferhtschnle stall des früheren Schirmschule), 1495 kurz vor Weihnachten : „dem Pruckner ist vergönnt die Cristfeyertag Fechtschul zu halten.'' 1503 zwischen 20. und 25. Juli: „den Jhenen so meister Gesang singen soll man sagen one er- laubnus kein olTiie fechtschul zu hallten." Von nun an hört der ältere Ausdruck : „schirmiin, Schirmmeislcr, Schirmschule'' auf und macht dem jüngeren „fechten, F'echtmeislcr, Fcchtschule" Platz. Ueber das weitere Vor- kommen der Fechtsrhulen s. Siebcnkees, Mater. 3, 65 IT.

(Mit einer Beilage.)

Verantwortliche Redaclion :

Dr. Freih. v. u. /.. .Vufscrs. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Frommann. Dr. Krhr. Ruth v. S ch r c c k ciis le in.

Verlag der literarisch -artistischen An.ilall des germanischen Mu.^cunis In iNnrnlicrg.

U. E. Sebald'iicUc Buclidruckricl.

BEILAGE ZDl A\ZEII;ER FÜR IvUVDE ÜEK DEUTSCHEN VORZEIT.

1800. J\? II. Xovcmher.

Cliroiiik des tferuiauisdieu Museums.

Die wililerlichen Tage sind eingetreten, und es wird nun auch stiller in den weiten, sonst stets von Fremden belebten Kaumen unserer Karthause, lim so erfreulicher sind Besuche, wie der am Ifj. Kovembcr, wo uns Konig Maximilian II. von Bayern mit seiner Gegenwart beehrte und die höchste Zufrie- denheit über die neuen Restaurationen, wie seine Bewunde- rung über Kaulbach's Wandgemälde aussprach.

Da die Fremdenbesuche im Museum, deren wir dieses Jahr über 5000 zahlicn, auch fernerhin sich mehren werden, so fand man es angemessen, zur kurzen Belehrung der Be- suchenden einen „Wegweiser", mit Grundrissen und Ab- bildungen, drucken zu lassen, der mit Neujahr die Presse ver- lassen wird.

Eine zweite Schrift im Interesse des Museums wird die- sen Winter von Seite des Fra ue n vere i n s zu Berlin, der die namhaftesten deutschen Dichter und Dichterinnen zu Bei- trägen ersucht hat, herausgegeben, unter dem Titel „Deut- sches Museum". Der sehr thalige Frauenverein für das ger- man. Museum steht auch im BogrilT, eine kleine Lotterie von weiblichen Arbeiten und Geschenken anderer Art zu eröff- . nen, und hat schon eine gute Zahl von Loosen abgesetzt.

Der Hülfsverein in Berlin bereitet auch für dieses Wintersemester seine Vorlesungen vor, welche er mit (iltick zum Segen des Museums schon in zweien Wintern gehalten hat. Auch in Mannheim soll der dortige Hülfsver- ein Vorlesungen im I'lane haben, welche Professoren von Hei- delberg unterstützen werden.

Unter den wahrend der letzten Wochen eingegange- nen vielen Beweisen erfreulicher Theilnahmc sind vor .411em zu erwähnen: ein wiederholtes Geschenk von 70 fl. von Sr. Hoheit dem regierenden Herzog von Sachsen-Altenburg, ein jahrlicher Beilrag von 10011. vom Landralhe von Millelfran- ken, dann die Beiträge von Corp ora ti one n und zwar zu- nächst die der Städte. Der Gem^inderath der Stadt Wien sandte für 1861 abermals 100 fl.: jahrliche Beiträge zeichneten : Sladlgemeindc Braunau 2 11., Stadtgeniciiide Bruchsal 1011., Magistrat Cüstrin 5 Thlr., Stadtmagistral Uegg c n d o r f ;i fl., Magistrat Einbeck 5 Thlr., Stadtmagistral Forchheim lOfl., Gemeinderalh Freiburg (Baden) 10 fl-, Stadlralh Ger- mersheim 40., Stadlrath Grofscnhain ,5 Thlr. , Sladlma- gislrat Hamm 2 Thlr., Gemeinderalh Mergentheim .''> fl., Magistrat Mühlhausen (rrcuiscn) i'j Thlr. (zugleich Abschrif- ten von Urkunden aus dem Stadtarchive anbielend), Magi- strat Münster 2 Thlr., Magistrat Pa rchi m 5 Thlr., Stadtralh Sondershausen 3fl., Magistrat Sproltau 2 Thlr. , Stndt- magistrat Weiden 30., Stadlrath Wurzach 2 fl. ; Beiträge sandten ferner: Stadlrath Lobau 5 Thlr. und Stadlrath Oedo- ran 3 Thlr. Wieder sind von drei wurUcmb. Amts Ver-

sammlungen Unterstützungen angemeldet worden: Kün- zelsau mit 100 fl., Biberach mit jährlichen 25 fl. undNur- lingen mit jahrl. 20 fl. Desgleichen erklärten sich drei T u rn - vereine zu jährlichen Beitragen bereit: der zu Dinkels- bühl mit 2 fl., zu Nürnberg mit 5 fl. und zu Schwa- bach gleichfalls mit 5 fl. Endlich zeichneten auch drei ge- sellige Vereine jahrliche Beiträge: die Gesellschaft Ami- cilia in Ulm 3 fl., der Wanderverein in Deggendorf 3fl. und die Gesellschaft Pitzlia daselbst 2 fl. Herr Gral .\lphons von Wimpffen in Verona zeichnete ferner einen Jahresbeitrag von 10 fl., und zahlreiche Beitrage wurden von unserra Pfle- ger in Regensburg, der schon früher schone Beweise einer erfolgreichen Thaligkeit lieferte, neuerdings angezeigt, wovon nur ein Beitrag zur Restauration der Karlhause von 10 fl. des prakl. ,\rztes Herrn Dr. I'för ringe r hier namhaft ge- macht wird.

3Iit der Erklärung, einschlägige Verlagswerke dem Mu- seum zu überlassen, sind beigetreten :

381. die Buch-, Kunst- und Landkarlenhandluug von Karl Vil-

1 a ret in Erfurt,

382. die Hofmusikalienhandlung von Adolph Nagel in Han-

nover.

Neue Pflegschaften wurden in Bruchsal, Gotha, Len- nep, Neuwied, Teschen (österr. Schlesien) und St. Veit (Kärnlhen) errichtet.

Von mehreren der neugewablten Gclchrtenausschufs-Mit- glieder, deren Liste wir spater vollständig bringen, sind be- reits zusagende Erklärungen eingegangen. Dagegen haben wir leider wieder den Tod eines der älteren anzuzeigen, des Dr. G. Th. v. Rudhart, Vorstandes des k. Reichsarchivs und Professors an der Universität in München :

Mit Dank bescheinigen wir den Empfang nachstehender Geschenke :

I. Für das Archiv.

Nie. V. Urbanatadt, k. k. Kiiianzbezirkskommissar, zu Egcr : 18G1. Kaufvertrag zw. W. Fr. v. Zedtwitz etc. u. d. Stadl Eger. 1712. Pap.-Abschr. Herberg^er, Sladtarchivar, zu Augsburg : 1802. Schreiben des 1'. Bieter. Pflegers zu Ilcrsbruck, a. d.

Kalb tu Ntirnberg, e. Krdheben betr. 1590. Pap. 18ü3. Protokoll d. Pfleger« zu Ilcrsbruck, d. Erdbeben betr.

1590. Pap. 1864 u. 65. 2 Protokolle d. Baumeister» W. J. Stromer lu Nürnberg, d. Erdbebcu bclr. 15i)0 u. IGOl. Pop.

-ill

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

412

Frhr. von Sternenfels, k. w. Oberlieuien., zu Ulm: 1866. Gerii'lii.'ilu Ji I ilt.-. II. Khin<;iT, StadUinimnns z. Constanz.

1413. Pgni. 1367. Repartiliun der Coniribulioii d. Keichsrillersrhaft in

Schwaben. 17. u. 18. JhdI. Pap. 1S6S. Kirchl. Kiirbille f. d. Sliflcr u. Wohllhater d. Karmeli-

kirche zu Kavensburj;. 18. Jhdt. Pap.

1869. Spruchbrief d. C. .\byberfr, l.andammans zu Schwyz u. .\ndrer. 1574. Pap.- .\bschr.

C. Weichardt, Buchhändler, zu ETslingen :

1870. Ucnovaiion der Güter elc. des St. Clara- u. Catharina- Ilospitals zu Elslingen. IGfiß. Pap.

Sigmund v. Fürer zu Nürnberg : 1S71. FiicMniile c. l'rivillg.Conlirnialion K. Friedrich II. f. d. Biirger z. Nürnberg. 1219. Pap. Thomas Gar, Stadlbibliolhekar, zu Tricnt:

1872. Schreib, d. .Xebtissin Fei. v. Sunneiiburg. 15. Jh. Pap.

1873. Schreiben a. d. Pabst .Vlexander VI., d. Canonicus Chr. Schrabcnsteiner betr. 1498. Pap.

1874. Verzeichnifs d. Gtiler u. Hinlon d. Klosters im Maria- thal, Fuldepp genannt. 16. Jhdt. Pap.

1875. Schreiben e. Bischofs v. Augsburg an e. Geistlichen. 16. Jhdt. Pap.

1876. Schreiben d. Bischofs Friedrich v. .\ugsburg. 1503. Alte Pap. .\bschr.

1877. Decret d. Petrus, Bisch, zu lliernpolis u. SulTragaus zu Regensburg. 1510. Pgm.

1878. Schreiben d. Wiltwe Ursula von Frundsberg a. ihre Tochter Magd. v. Schrofcnstein. 1510. Pap.

1879. Schreiben d. Priorin u. d. Convcnischwestern im Klo- ster Hallhal. 1510. l'ap.

1880. Antwortschreiben d. Papstes Julius U. an die Schwei- zer. 1510. Pap.-.\bschr.

1881. Schreiben d. .\btcs Maurus zu Tegernsee w. zollfreier Weineinfulir. Nach 1508. Pap.

;882. Schreiben an d. Provinzial d. Cislerzienser-Ordens weg. d. Kl. Fuldepp. 1552. Pap. Abschr.

1883. Bittgesuch d. Schreibers .\ndr. Baliicalor a. Bayern. 1563. Pap.

1884. Verzcichnirs der auf d. Kcichstag zu Regensburg dik- tirlcn Briefe und Libelle. 1576. Pap.

1885. Pastoralbrief d. Joh. Nicolaus, Bischofs v. .Myriophy- liim. 1779. Pap.-Ab?chr.

Dr. von Hefner -Alteneck , Prolessor und Conserva- lor, zu .München : 1836. Dociordiplom d. med. Fac. zu liologiia 1. Dr. 1'. .\. .\:;li.irdi a. S.ilzburc 1750. Pgm.

Edaard Krell zu Gera :

1887. Lehenbrief d. Herz. Friedrich zu Sachsen f. Fr. L. vdri lI.HHnid. 1701. I'gm.

Stephan Wagner, Kaufmann, zu Nilrnberg:

1888. Erlals d. h. Ferdinand I. a. d. l.ehinli.iiiplniann S. v. d. Wcilmuhl. 1.5;)9. Pap.

1889. Cilalion d. deutschen Lehengerichls zu Prag an (icorg V. Wald.iu. 1510. Pap.

Dr. P. Wigand, Sladtgcrichtsdirektor a. D., zu Wetzlar:

1890. Tode.-iurlheil geg. Grele, S. .Muhrers nachgclassne Witt- wc. 1554. Pgm.

1891. .\chtbrief des K. Maximilian II. gegen Wilh. v. Grum- bach u. Andre. 1566. Pap. Druck, in triplo.

1892 94. Abschriften mehr. Confirmalions- u. and. Urluindcn K. Ruprecht. 1400-1407. '3 Fasz. Pap.

1895. Altcnfrauenhofer (Jerichtsbüchcr üb. Malelizhflndel. 1498

1.582. 10 Stuck.

1896. Rcichskanimergerichlliche Streitschriften in Sachen il. abgesetzten Pfarrers M. Slraufs zu Lobensitin. 17 Jlull. Pap. .\bsclir.

Kuchenbach, Kreisgcrichtsrath, zu Miincheberg :

1897. Ein Fascikcl von 96 .\bschriften der im Stadtarchiv zu Müncheberg befindlichen Urkunden v. d. Jahren 1321

1694. Pap. Nebst Verzeichnifs.

II. Für die Bibliothek.

K. k. GymQasial-Direktion in (iratz :

9760. Kurz, hat d. .Sage v. trojan. Kriege c. bist. Kern? 1860. 4. Dr. J. Aschbach, Univers. -Prof., in Wien:

9761. Ders., iib. d. rom. Militilr-Stalionen im Ufer- Noricum. 1S60. 8. Sonilerabdr.

Ottm. Schönhuth, Pfarrer, in Edelfingen :

9762. Ders., d. Burgen, Kloster, Kirchen und Kapellen Würt- tembergs ; III. Bd., 1. u. 2. Hfl. 1860. 8.

Gibsone, Partikulier, in Nürnberg :

9763. (licbelhauscn, Mansfcld. Sagen ii. Erzähl. 1857. 8.

9764. M. Knackwurst, ßeschr. d. Braunsehw Würste u. Mum- me V. J. 1662. 1860. 8.

9765. Wahlcnberg, de linguaFrancica Rheni infcrioris. 1849. 8. Baron von Schätzel, Minister, Exccllenz, in Bernburg:

9766. (). V. lIciiuMiann, Markgraf Gero. 1860. 8.

Dr. Karl Schiller, (iymn.- Oberlehrer, in Schwerin: 9707. Ders., zum Tliler- u. Kr.luterhuchc des mecklcnburg. Volkes. 1. Hfl. 1861. 4. Conr Weychardt, Buchh., in Efslingen :

9768. Voller, (irnndnls d. Geographie. 2. Aud. 1859. 8.

9769. Keim, Reformalionsbltlr. d. Rcichssl. Elslingen. 1860. 8. Koninklijke Akademie van Wetenschappen in

Ain.-.li'r(lam :

9770. Dies., Yerslagen cn Medcdeclingcn. l.oticrk. 5. F). 1860. 8.

9771. Dies., Catalogus van de Boekcrij der kon. Akad. I, 2. isi'iO. s.

K. bayer. Akademie d. Wiasensch. in Miim hen :

9772. Dies., Sii/.iing..|uTichlf; ISiJO. Hfl. II. ,s,

fL. K. Central - Commission zur Erforschung und Erhaltung- der Baudenkmale in Wien :

9773. Dies., Millhciluii;;. V. Jhr:; An;;, ii. Scpl. l-i'.H. I.

Oberlausltzische Gesellschaft d. Wissenschaf- ten in (iorlitz :

9774. Dies., n. lausilz. Magazin, .37. Bd. 1860. 8. K. k. Staats- Gymnasium zu Innsbruck:

9775. Dnss., U. Programm. 1860. 4.

413

Anzeiger für iviiiule (icr ileulscheii Vorzeit

414

Dr. K. Frhr. v. Czörnig', k. K. wirIJ. ech. K;iili, in Wien:

9776. Dcrs., Elhnographie d. Oslerr. Monarcliic. >Iil 5 Bl. Kurten. 18Ö5 Ö7. 4.

Hahn'sche llorbuclih. in Hannover :

9777. Slromeyer, Maximen d. Kriegsheilkunst. 2. verm. u. illusir. AuH. 1861. 8.

9778. M'illsUiii. (Ins I'risnialoid. ISCl. 4.

J. L. Schrag's Verlage (A. G. Hoffmann) in Leipzig:

9779. Leitner, d. Kriegswesen df heil. roni. Keichs unter Ma- ximilian I. und Karl Y. 18G0. Imp. qu. 2.

Jul. Bädeker, Buchh., in Iserlohn :

9780. Monlaiius, d. deutschen Volksfeste, Volksbräuchc und der Volksglauben. 2. Bdchn. 1858. 4.

9781. Nainrp. d. Crafschafl Mark. IS.VJ. 8.

H. L. Brönner, Verl. -Buchh., in Kranklurt a. M. :

9782. Flammberg, Rudolf v. d. Ffalz, c. Trilogie : I. u. II. 1860. 8.

9783. Uithmar, deutsches Hislorienbuch. 2. A. 1860. 8. Frhr. C. B. v. Sternenfels, k. w. Oberlieutn., in Ulm:

9784. HfiilRiiaul.silie \mii Ik-schrejbung. 1739. Fap.-lls. 2.

Zoolog-ische Gesellschaft in Frankfurt a. M:

9785. Dic.~., dir /oiilcipi.^ihe (iHrlen ; Nr. 7 12. 18G0. 8. Fr. V. Böttlcher's Verlag in Dresden :

9786. M. V. Sursniiich-Ilurnig, hislor.-geogr. .Vllas v. Thürin- gen. 1. Abth. 1860. gr. 2.

9787. Ders., Sachsen u. Thüringen. 1. Abth. 1860. 4.

Institut des provinces, des societes savantes

etc. in r:ins :

9788. IJass , annuaire: II. ser., 2 vol. (XII t. 1860. 8. H. Bauer, Dekan, in Künzelsau :

9789. Statuta vnd salzungen, so inen ain Erwirdig Conucnt, dep Gotl-hauß Weingarten scibs gemacht. Pap.-Ils. 1571. 8.

Ä. Fahne v. Roland, Guisbesitzer, Friedeusrichter, etc.

aul Fahiiciiburg :

9790. Dcrs., Geschichte d. Dynasten, Frhrn. u. Grafen v. Bocholtz. 2. Bd. 1860. 2.

9791. Cranier, de velerum Kipuariorum et praecipue eoruni metropolis Coloniae statu civili etc. 1784. 4.

9792. Fuchs, Schilderung d. Grunde, warum d. Ilandlungs- stand d. fr. Reichsstadt Frankfurt 1791 wider einige nie- dirrhcin. SikilTer c. Rechlsfehde angehoben. 1792. 8.

Franz Commer, k. pr. Musikdirektor, in Berlin :

9793. Ders., musica sacra ; 5. Bd. 4. Ferdin. Vollpracht in Wiesbaden :

9794. .'>aihsins|iigill vlfs new durchaus cnrrgirl. 153.Ö. 4.

9795. Udalr. Tengler, Layenspiegcl. ].')32. 2.

9796. Vndergerichts Ordnung des ErtzstifTls Meyntz. 1534. 2.

9797. Bambergische Haipgerichts ordenung 1533. 2. Friedr. Sachs, Dekan a. Ü., in Karlsruhe:

979m. I.iliii- \rjd liilerweisung, wie ein junger Mensch sich in Ehrbarkeil vnd guten Sitten erhallen soll. I'ap.-Ils. 1501. 2.

9799. Reformation Kaiser Sigismunds. I'ap.-Ils. 1501. 2.

Ungenannter in Nürnberg:

9800. Der Juden zu Krankfurt Stiilligkeil vnd Ordn. 1613. 4-

9801. Eines Ehrs. llochw. Kaths dep llcyligen Keichsstali Augspiirg Ernewerte ZIerd- vnd Kleyder-Ordn. 1668. 4.

J. Keiblinger, Slifls-Capilular, Bibliothekar, Archivar u. Professor, zu Melk :

9802. Gallner, regula embicmalica S. Benedicti. 1780. 2. 9803—10. I.— 10. Jahresbericbl des k. k. Obergymnasiums

zu Melk. 1851 60. 4. Dr. Ii. J. F. Janssen, Conservator am Kcichsmuseauj in Leyden :

9811. Ders.,deonld( Kic muurbeschilderingen teHarlem.l860.8 Dr. Ii. Schmid, itealschullehrer, in Tubingen:

9812. Ders., d. mililär. Exercilium als Lehrgegenstand an den Schulen. 1860. 8.

Se. Slaj. Kaiser Franz Joseph I. v. Oesterreich:

9813. Sickcl, nionvnieula graphica medii aevii. fasc. 111. u. IV. Nebst Texten, Lief. 1 u. 2. 1859-60. 2. u. 4.

Dr. F. C. Wex, Gymnasial - Dircklnr, in Schwerin;

9814. Schiller, zum Tliier- und hraulerbuch d. mccklenb. Vol- kes. 1860. 4. Prgr.

Schäffer, Schreibmaterialienhändler, in Stadlamhof:

9815. De.sjardins, hislor. .\tlas v. Europa. 2. Edirin V. 'Wellenheim in Wien :

9816. VcTzcichiiils der Miinz- und Medaillen-Sammlung de.s Leop. Welzl von Wellenhcim. 3 Bde. 1844—45. 8-

Herder'sche Verlagshandlung in Freiburg i. Br. :

9817. D. Univers. Freiburg nach ihrem Urspr. etc. 1844. 8.

9818. Prüfung dir Ansprüche der Protestanten auf den Ge- nuls der Sludienslifl. an d. Univ. Freiburg. 1844. 8.

9819. D. Unterschied d. kaihol. u. d. protcsl. Universitäten Teutschlands etc. 1846. 8.

Hahn'sche Hofbuehhandlung in Hannover:

9820. \N . Krause, anatomische Inlersnchungcn. 1861. 8. Rud. Kuntze'S Verlagsbuchhandlung in Dresden:

9821. Boilcher, unsiris Alpliaheics Ursprünge. 1860. 8. Gebhardt & Körber, Buchhdl., in Frankfurt a. M. :

9822. L. v. llammersteiu , Erzählungen u. Novellen. 2. Bd. 1860. 8.

Verlags-Bureau in Altona : 9S2,X 1). liu.lihanclfl etc. 1.— 5. Tbl. 1855-59. 8. Ernst Homaun, Buchhdl., in Kiel :

9824. Archiv {. Gesch., Statistik elc. d. Ilerzoglh. Schleswig. Holstein u. Laucnb. 1.- 4. Jahrg. 1842—45. 8.

9825. Asmussen, de fonlihus Adami Bremensis. 1834. 4.

9826. Baden, Gesch. d. dänischen Reichs. 1799. 8.

9827. Kieler Blatter; I. 3, II. 1-3, III. 2-3, IV. 1-2, V. 2. 1815-18. 8.

9828. Neue Kieler Blatter: I VII. u. 1844 Jan.— Sept. 184.'! 44. 8.

9829. Bremer, über den Verlall u. d. Wiedcrher.'lcll. der lund- «taud. I'reiheit in Schlesw.-Ilol.stein. \^:i\. 8.

9830. Burchardi, Gesch. u. Inslilulioncn d. rom. Rechts. 1834. Ö.

9831. Forchhnmmer, Gesch. d. Ilerzoglh. Schleswig u. Hol- stein. 2 Hefte. 1844. 8.

415

Aiizeiiier für Kiiiulc der licutsclR'ti Vdrzeit.

41 G

9832. Greve, Geographie u. Gesch. d. Ilerioglh. Schleswig u. IloUlein. 1844. 8.

9833. Grolh, Briefe iib. Hochdeutsch u. Plalldculsch. 1858. 8.

9834. Ders., Verlelln. 1. u. 2. Bd. 2. Aufl. 185,5 u. CO. 8.

9835. Handclmann, die letzten Zeilen hansischer Uebermacht im skandinavischen Korden. 1853. 8.

983G. Hanfsen, das Ami Bordesholm. 1842. 8.

9837. Hansen, der Sylter-Friese. 18G0. 8.

9838. Köstcr, de enicnd.nndo statu ecciesiac SIesvico-Ilolsaticac hodierno. 183G. 8.

9839. KudruD, herausgeg. v. K. MiilleiiholT. 1845. 8.

9840. Mommsen, de collegiis et sodaliciis Romanor. 1843. 8.

9841. Oslwald, d. .Mtlhlcuzwang nach gem. deutsch. Rechte. 1844. S.

9842. Paulsen, Lehrbuch d. I'rivat-Rechls d. Ilcrzogth. Schles- wig u. Holstein. 2. Aufl. 1842. 8.

9843. Privilegien d. Schlesw. -Holstein. Ritterschaft, hrsg. v. Jensen u. Hegewisch. 1797. 4.

9844. Reventlow-Farve, Dänncmark u. seine Könige. 2 Bde. 1842. 8.

9845. Riepen, d. Mühlenzwang. 1850. 8.

9846. Sarauw, gesch. Forsch, üb. d. Gültigk. d. röm.-justinian. Rechts im llerzogth. Schleswig. 1842. 8.

9847. Schiir, Verzeichnifs d. versch. Gerichtsbarkeiten d. Hcr- zoglh. Holstein. 1831. 8.

9848. Seeslern-I'auly, Bcitr. z. Kunde d. Gesch. sowie d. Slaats- u. Privat- Rechts d. llerzogth. Holstein. 1. u. 2. lid. 1822 u. 25. 8.

9849. Ders., Bericht (ib. die in d. Hcrzoglh. Holstein vorhan- denen milden Stiftungen. 2 Thle. 1831. 8.

9850. Ders., Bericht Üb. die Stipendien f. Sludirende. 1823. 8.

9851. Ders., die iVeumunsl»r"sclien Kirchspiels- und d. Bor- delsholmischen .\nils-(;ebrauche. 1824. 4.

9852. Smith, d. Fundament d. engl. Grammatik. 1845. 8.

9853. Stein, d. Gesch. d. dsn. Civilproccsses. 1841. 8.

9854. Volksbuch, hrsg. v. ßiernatzki. Jahrg. 1844 u. 45. 8.

9855. Waitz, d. alle Recht d. salischcn Franken. 1846. 8. 98.56. Ders., deutsche Verfassungsgesch. 3. Bd. 1860. 8.

Dr. P. 'Wigand, .Stadigcrichtsdirektor a. D., in Wetzlar:

9857. VniitrgcricJils Ordnung des Erzstiffls Meyntz. 1582. 2.

9858. Hoügerichls Ordnung des Erzstiffls .Meyntz. 1582. 2. 985!). Reformation Ordnuiif; an d. ('Iiiirf. Mcyntzischem lliiir

etc. 159!). :.'

9860. Concordala vnd Vcrtrege, so zwUschen den llochw. Ertz BischnlTen vnd Stilfl Mentz etc. Vnd der Stadt ErlTurdt etc. aufTgericht. 1535. 2.

9861. Abrede vnnd entlichcr Vertrage zwischen den Samm- lungen zweyer haufTen in Orltnaw etc. 1.525. 4.

9862. Raihlung, Enlsclieidt vnd Verdrligc, so zwi.schen deß Thomslilfls vh gemeiner Paffheit, Eins : Aurh den Sludt, Burgermeister der Stadt Worms, andern Thcils aulTgc- richl worden. 1588. 4.

9863. Projerlvm instrvnienti pncis etc. 1647. 4.

9864. Gr.ivanicn dcp H. Tculsrhcn Hiller-Ordi ns Über d. S. Churf. Durchl. zu Brandcnb. zugelegten Tilul etc. 1701. 4.

9865. Caroli V. MunizOrdnung elc. 1739. 2.

9866. Series Dominor. praepositoruin etc. ecciesiae ad S. Pe- Irum Frideslariae. 1753. 4.

9867. Iloeclislrassen, Traclat' magisiralis declarans quam gra- uiter peccent (|uerenles auxilium a malelicis elc. 1510. 4.

9868. Ordenung vnd Mandat Kaiser Caroli V. zu außrolten vnd zu vertilgen, 'die Seelen etc. 0. J. 4. '

9869. Miller, zwo Predigen, vom ersten Vrsprung dtp Päpstl. Sluls zu Rom. 158!f. 4.

9870. Der .Jesuiten Latein. 1608. 4.

9871. Verzeicbnuls der Chiir- vnnd Fürstlichen Personen so zu Schwab. Hall bcysammen gewesen. Anno 1610. 4.

9872. Eines vornemnien Colcgii jvrisconsullnrum in Ober Tcutschlanden Rahlschlag. 1603. 2.

9873. .■Vbdruck der rOui. kay. May. wider Cbristian den Vierd- ten zu Denneniark elc. erkandter Proccsse. 1606. 4.

9874. Eines Erbarn Raihs der Stadt Braunscbweig kvrtze Ab- fertigung etc. 1607. 4.

9875. Außfuhrung Worunib der Stadt Braunschweig das Recht nicht zu versagen etc. 1612. 4.

9876. Abdruck eines newen Rcsponsi juris vber 6 vnterschie- nen Haupt Fragen die wieder d. Sladt Braunscbweig ergangene .\chtserklchrung betr. 1613. 4.

9877. Abdruck dreyer Responsorum juris über dem wider Marg. Schmidts verdächtigen Kindcr-Mordls halber ge- führctcn Inquisilion-Processe. 1666. 4.

9878. Zwey Gebehte, welche in den Kirchen alhie zu Braun- schweig ab- und vorgelesen werden. 1663. 4.

9879. 9 Verordnungen des Raths zu Braunschweig (1617 1705) u. e. kais. Mandat v. 1568. 4. u. 2.

9880. Sack,- Alterthünier der Stadt u. d. Landes Braunschw. I. Bd. 2. Ablh. 18.52. 4.

9881. Ders., die Feldschlacht bei Sievershausen. 4.

Dr. E. Müller, grofsh. sachs.-w. Kanzleirath, in Weimar:

9882. Staals-Ilandbuch f. d. Grofshzglb. Sachsen-Wriinar-Eise- nach. 1859. 8.

K. Akademie der Wissenschaften in Berlin:

9883. Diis. philol, ti. hisU.r. Al.hanrII. :.. d. J. 18,59. 1860. 4.

Ferdinandeum f. Tirol u. Vorarlb. in Innsbruck :

9884. Dass., Zeitschrift, 3. Folge, 9. Heft. 1860. 8. 9SS.-,. Dass.. 2S, Bericht über d. J. I.S.'i"- 59. 1860. 8.

Histor. Verein fUr Oberfranlcen zu Bamberg :

'.i.spi;. DiTs.. L»;!. llirichi, isr>;),(;o. iscii. c»^.

Verein f. siebenb. Landeskunde in Hcmiannstadt:

9887. Ders., Archiv; n. F. i. Bd., 2. H. 1860. 8.

9888. Deutsche Fundgruben zur (icschichte Siebenbilrgens (neue Folge); hrsg. v. E. v. Trauschenfels. 1^60. ,S.

9889. Willslock, Beitr. zur H< riiriii,iliiMi>(;iMlii( hu- dc.< Ros- ncrgaues. 185S. 8.

9890. Hain, Beitr. zur Wiiiirungskunde Siebenhurgens. 1854. 4. Prgr.

9891. Budaker, d. Erbgrafschafi v. Bislritz. 1855. 4. l'rgr.

9892. Müller, Gesch. d. siebenb. Ilospilaler bis z. J. 1625. 1856. 8. Prgr.

417

Anzeiger für Kunde der deutselieii Ndrzeit.

4m

9893. Oreiidi, die letzten Auslaufer des ronian. Baustylcs in Siebenbürgen. 1860. 8. Prgr.

9894. Thalmann, d. Schenkung d. Gebielsantheile von Sias- zcsor clc. an d. Magistrat v. lUühlbach. 1859 4. Frgr.

K. k. Central-Commisslon etc. in NVien :

OÖ'J.'i. Uifi.. Milllu-.lunt;iii ; .'i. Jhr;;. dctobcr. 18U0. 4.

Altmärkischer Verein für vaterl. Geschichte

in Siilzwedel ; 989G. Danneil, Wörterbuch d. iillmark.-plalldeutsch. Mundart. 18:)9. 8. Hlstor. Verein im Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg zu .\ugsbur5: :

9897. Uers., 24. 11. 25. Jiihres-Beritht I. 18,58 u. 59. 1860. 8.

9898. Herberger, die ältesten Glasgcnialdc im Dome zu Augs- burg. 1860. 4.

K. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften

in Erfurt :

9899. Die.';., Jahiliiuher: neue Folge, II. 1. 1860. 8. J. F. Steinkopf'sche Bucbhdig. in Stuttgart:

9900. Caspari, alle Geschichten a. d. Spessart. 1859. 8. Jos. Bär, Buchh. u. Antiquar, in Frankfurt a. M.:

9901. IJitIcnbach, origints Europaeae. Die alten Volker Eu- ropa's etc. 1S61. 8

Mährischer Landes-Ausschufs in Briinn:

9902. D. Landtalel des Markgrallb. .Mahren ; XV.-XVIII. Lfg. 1860. 2. 2 Expire.

9903. Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae etc. 7. Bds. 2. Abth. 1860. 4.

III. Für die Kunst- und Alterthums- sanimlung*j.

J. Molzberger, Lehrer an der Kcalschule zu Limburg:

3465. Ilrnni t rirj^' , kleines Thongefafs und Steine aus einem (iraliluigcl bei Limburg.

Tb. Held, haulmann, in Limburg:

3466. 4 ausländische Kupfermtinzen.

Jung, Förster, zu Oberbrechen bei Limburg :

3467. Jeton von Ludwig XV. von F'ranUreich.

3468. Karte des Oberbrecher Gcmeindewaldes mit Grabhügeln, aulgenonimen vom Herrn Geschenkgeber.

C. Arnold, Gasttylrlh zum Steinbock, in Cbur :

3469. Aarhhild. d. St. Jamcsl'alasics zu London, in Elfenbein. Dr. A. Volpi in L.-iiboch :

3470. 3 Silberiniinien vom 14. Jhdt.

3471. 11 kleine Silbermünzen u. 1 Kii|)ri:rm(lnze v. 18. Jhdt. Dr. Andresen, Conservalor am gcrjn. Museum:

3472. i'orlrat des .Martin Opitz, KpfslLli. v. H. I'lennigcr.

3473. Herr und Dame im Garten, Badg. v. Haller v. Ilaller- slein nach G. .Metzer.

•) Zu 3.1BI, AH»rii8tnumiii(T ilcs Anicitror», liabon wir vcrbeswnid Hrn. .lo». Dicfciibiich al.s (Jusehcnkgebcr »u iiennon. In der Scptcmbemumnier, Sp. jan, '/,. a v. u. haben wir zu Hnilvrn : Ur. G. Vt. Ucnthv, GyuiuKSiuloborluhror.

Engelhardt, Kechlsralh, zu ^urnberg: f .f.ir »

3474. 25 Lackabdrucke allerer und nenerer Siegel.

3475. 3 Kleinere Silbermunzen und 5 HuprermUnzen. J. Pauschinger, Posanu-ntier, in Nürnberg:

3476. G\|psalji;uU einer Medaille von 1701. £rh. Scharrer. Kauhnann, in Nuruberg:

3477. Meine suchs. Silbermedaille von 1658. Wunderlich, Stadlpfarrer, in Künzcisau :

3478. Silbermunze des Hzg. Ulrich v. Würltcmberg.

3479. Silbcrnmnzc des Mkgfn. Friedrich v. Brandenbg., 1753. A. V. Hirsch in München :

3480. Belicjuitnbehallcr in (iestalt eines Frauenbrustbildes, von Holz, 15. Jhdt.

3481. Stück versteinerten Holzes mit einer Inschrift v. 1521. R. V. Rettberg- in München :

3482. Durih/.eiibn. nach einem leidenden Christus, Gem. von II. Srhaufelein, in der St. Georgskirche zu NOrdlingen.

Biechele, Apotheker, in Eichstatl :

3483. 12 ProzessioDsstabe mit Brustbildern Christi und Heili- ger in Kränzen, Schnilzwcrke vom 18. Jhdt.

Ch. Riggenbach, .Vrchitekt, in Basel :

3484. Gypsabguls eines Schluissteines aus dem Chorgewölbe des Münsters zu Basel.

Dr. Erhard, k. Bezirksgerichtsarzt, in Passau :

3485. Ein Fund v. 55 miltelaltcrl., gröfstenlheils bayr. .Münzen.

3486. Bronceabgufs einer Medaille auf .\ltila. W. Gibsone, Parliculier, in Nürnberg:

3487. K\ni\vfi;fr Silbermunze vom 16. Jhdt. r. Hauck, k. Kevierfürsler, in Culmbach :

3488. .Miilsnischer Gruschen vom 15. Jhdt. Standtke, Musikdirektor, in Markt-Gladbach :

3489. 2 Silber- und 1 Kupfermünze vom 18. Jhdt.

3490. 18 Homannisclie und andere Landkarten. F. X. Angele, Kauimaun, in Biebcrach:

3491. 5 liratltalen vom 13. Jhdt. Primbs, Kechtspraktikant, in Regenshurg:

3492. 11 Lackabdrücke von mittelalterlichen und neueren Sicgelstöcken.

F, C. Meyer, l'rofessor an der Kunstschule zu Nürnberg: 349.'i. i kleine Silbcrmünzen vom 17. u. lö. Jhdt.

Otto, Haurath, in Ftlrlh : 3494. .MikhiilMirger Silbermunze von 1630.

C. UUmann, Kaufmann, in Fürth: '3495. Zweimariengroschenstilck von 1653.

3496. Ein aus 3 Silbermilnzcn zusnmnungesetzlcs llalsgt- gebange vom 17. Jhdt.

Dr. Andresen, Conserv. um gerin. Museum :

3497. 70 l'orlral:. in Kupferstich u. Schwarzkunsl v. 17. Jhdt.

3498. Landschalt mit Kuincn und Viehherde, Bdrg. von Jim. linbach.

C. Trayser in Erbach:. '

3499. Silbernes Ablafszeltlien vom IS. Jhdt. . , ; Alban Graf Sohönburg in Dre.-^den :

3500. 5 Gjp.iabgusse Srluliiliiiigischcr Siegel.

419

Anzeiger für Kunde der deulsclifii Vurzoit.

420

G. Schmld'sche Verla^^shdlg. in Schwab. Gmünd. 3öl)l. Innere Aiisicht der lil. Krcuilurchc zu Schwb. Citnund.

H. AbrendtS, Uhrmacher, in Munclieberg : 35Ü2. Wappen, Glasmalerei v. 1592.

3503. Karle von Gibraltar, Kpfstch. v. 18. Jhdt.

3504. 6 Portrals, Kpfsiche. v, IG. u. 17. Jhdt. Konrad Weychardt, Bchbdlr., in Erslingen :

350.'i. .M^•^slllL'Jel'ln v. 1570.

B. V. Köhne, k. russ. Staalsrath, in i'etersburg : .8506. 44 herzogl. Ltevlandische, Revaler, Higaische u. a.

Schillinge v. lö. 17. Jhdt. ,i-il>i Habedank in Tilsit :

3507. 1^) bleiabschlage von Ibalern des 17.-18. Jhdts. .ISc.

3508. 3 Zinnmcdaillcn v. 18. Jhdi. Dr. med. Holder in .siuiignrt :

350'J. Grolser Fracklmopl mit einer Malerei auf Glas, vom 18. Jhdi. Dr. G. Schmidt, Gerichlsnrzi, in Zcililzheim :

3510. ;i Kliino Silbermun/.en von 16b?, Iü99 u. 17G6.

H. Gerlach, Vorstand d. Freiberger Alterlhunisvcr. , in Freiberg:

3511. 2 Copioen iiarh allen GlocUeninschriften. Hermann Vrirsing in Frankfurt a. M. :

3512. Gypsabguls des kolossalen Hauptes Christi vom Oelberge hinler der St. Leonhardskirche zu Stuttgart.

.nsgnii

Oironilv der liisl(n'is(iini VcnMiic.

-ili-jHAlachiT des Vereins fUr sieben bürgische Lan- deskunde. Neue Folge. 4. Band, 1. H. Herausgegeben vom Vereins-.Xusschufs. Kronstadt, 1859.

sdlo/JüniGeten und IJaken, ein Beitrag zur siebenbiirciscbcn Landeskunde, von Wilh. Schmidt. Homisch-dacische .Mter- thilmer, vam M. J. .\ckner.

.n3:!MjUbiFeB heric ht des Vereins für sieben burgische Landeskunde für das Vereins]. 1858/.59. Hermanstadl, 1859.

Mitlheilungen der kaiserlichen fentralcom- mission etc. 5. Jahrgang. Wien, 1860.

Jünner. Zur Knnsigeschichle von Obcritalien, von Karl Schnaase. Miniaturen aus Böhmen, von Joh. Erasnius Wo- cel (mit 2: Bofdechnitten). Der Tragallar des Stiftes Ad- mont zu SleitlrTOark, von Karl Weils. (Mit 1 Taf. u. 2Holz- schnillen). ATChaologisehe IVotizen : Römische Funde in Cilli. Neue Funde in :8icl>cnbiirsen.

Februar. Ikonographischc Studien von Anton Springer.

Juli. Zur Kostiimgeschichte des Mittelalters, von Jak. Falke (in. 25 Holzschn.). Zur Baugeschichtc des Kolner Domes, von Dr. A. Springer. Archäologische Kolizen. Corrcspondenzen.

Berichte und M i 1 1 li e i I ii n g e n des A 1 1 e r I h u m s - Vereins zu Wien. Bd. HL Abth. II. Wien etc. 1860.

Gesellsuhafts- Angelegenheiten. Die St. iMichaelskirche in Wien, von Dr. Karl Lind. Das Herzogsbad zu Baden, von Karl Denliard. Sagen und Legenden. GrabniÄler im Kreuzgange der Domkirche zu St. I'ollen, von K. Lind. Zu Maria-Laach am Jnuerling V. 0. M. B. , von Johann Lich- tenberger. — In und aulser der Kirche zu Raabs V. (,). M. B., von Paul Renk. Die Marksfiule vor dem Burgibore in Wien, von F. X. Molloeh. Der iVeudeggcr llof in Wien, von J. Feil. Die alle Burg Kirchberg am Walde V. 0. M. B. und ihre fnihcren Besitzer, von Ign. Galaupkn. Franz Frlir. von Clianowsky, Züge zu einem Lcbcnsbilde, von Jos. Schci-

(Forlsges. in fbtgfjyl Miniaturen aus Böhmen. (Kortges. in ger. Das Siegel der W'icner Universität und ihrer Fakultä- iMj^n— l)iOieiiKI|)tbe St. Anastasi zu Verona, aufgenommen len von 1365 bis zum Ende des XVI. Jahrb., von K. von Sava. und beschrieben von Aug. Essenwein (mit 2 Taf. u. '12 Holz- Tirnslein im V. 0. M. B. Ruinen der Nonnenklosler- ächnli)"^ lATcttllritofriscbe Kolizen. lurcbe und der Crabstelii Stephans von Haslach, Slillers der

.Mar/.. 1^1. BSfaels Apollo und Marsyas, von l'rol. R. v. Kanonic, von Wilh. Bielsky. Die Kapelle zu Viehofen im Eitelbcrger. Zur Geschichte des Kölner Dombaus, von Dr. V. 0. M. B., von Dr. K. Lind. Beitrag zur Geschichte der W. Wcingarlner..i}n7i)A(ph»ologi6che Notizen. Pfarrei Grofs-Pechlarn im V. 0. M. B., von Franz Wcigels-

April. Ueber Spielkarten mit besonderer Bücksicht perger. Nachricht über Münzenfunde im Hnusruckkrcisc, auf einige in WicjU .befindliche alte Karicnspicic , von Prof. von (ieorg Weishanpl. l'appenhoinis Schwert, einst zu

Gmuiiden (nach einer Millbeilung J. I.eehncrs). Beitrage /.nr alteren Geschichte der Kunst- und Gewcrblhatigkeil zu Wien, von J. Keil. Grab-Deiikiniiler in NiederOsterreich, von Dr. K. Lind, Spezialregister.

Bd. IV, 1860. Der Allaraufsalz im rcgul. Chorherren- slifle zu hloslerneuliiirg. Ein Emaillenwerk des 12. Jahrb., angefertigt von Nikolaus aus Verdun. Aufgenommen und dar- gestellt von Albert Caincsina. Beschrieben und erläutert von Dr. Gustav Heidcr. Mit 1 I''nrbcnabdruck und 31 lithogra- phierten Tafeln. Wien, 1860. In Conimissiuii der Buchhand- lung Praiidel und Meyer.

-S5*frfll^'<'V/i'ft«,yii„,tf1lii',.l^'"'^''"-; fortges. in folg.) Der Fund von Gold- und Silbergegensiandcn auf der l'uszia Bii-

kod, unweit Kolocza in Ungarn, von Jos. Arneth (m. 14 Ilolz-

, . ^iljixiili. .111 I ly III ,. .,,,.,

«chn,)._— Hcisenolizen über die mittelalterlichen Kunstwerke ,)hdl,,I ./ |.;iiit^i> ii;//i! 1 ' n il in Ilalien. von >> , Lubke (m. 15 Holzschn., foriges, in folg.)

Archaolog. Noiizen etc.

.Mai. Das Vns lustrale im Domschatzc zu Mailand , von Dr. Franz Bock. Corrcspondenzen. etc.

Juni. ' l)ii''ihrM\US^Ii[n' T.u Donnersmark in Ungarn. Aufgenommen undillM!in<lric<b(3ni4wn Wenzel Merklas. Ar- chäologische Ndtixeir' cKil i'.'jm >imi

421

Anzeiger Cur Kunde der deulsilicii Voi-zcil.

4-22

Mittheilun'en des histor. Vereins für hrain im Jan. 1830, vom k. k. Kinanz-Concipislen August Uimitz.

Abi Georg von Rein und da» hlosler Landsirals, 1577 1605, durch Peler von Kadic. Die EinTalle der üsnianen in die Slcierniark. I. Von Dr. Franz llwof. Literarische Anzeige. Vereinsnachrichlen. Ein neuaufgefundenes .Ma- nuscript, Supplemente zu des Kreiherrn von Valvasor „Topo- graphie in Krain." Von Dr. E. II. Costa. Die Stiftungs- urkunde des ehemaligen Cisterzieoserstiftes Mariabrnnn bei Landslrafs, den 7. Mai 1-219, von P. v. Radic. Vereins- Kachricliten.

März und April 18G0. Protokoll über die am 29. März 1860 stallgefundene General- Versammlung des historischen Vereins für Krain. Literarische Anzeigen etc.

Archiv für Geschichte und Alterthu bis künde von Ober franken. Achten Bandes erstes lieft. Mit einer Sieinicichnung. Bayreuth, 186U. Auf Kosten des Vereins.

Erklärung der Sleinzeichnung. (Steinbild am Chor der Stadikirche zu Bayreuth) von Dr. Uolle. Ueber die erste -allgemeine Kirchenvisilation im Fürstenthum Culmbach, bes. in Wunsiedel, zur Zeit der Kefornialion, von Pf. Hirsch. Kurze Gesch. der sechs Aemler, von Pf. Stadehnann. ßei- tjage zur Geschichte des Ortes Kaulsdorf, von Kentanilmann Kiesewetler. Die Vorzeit des Kegnitzlandes, eine Berichti-

gung von K. Frhr. von Keitzenslein. Geschichtliche llit- theilungen über das Schlots Wildenfels und das Geschlecht dar Wildenstein zum Wildenfels, von II. Senior Cramer zu Hilpoltslein. Die Abtretung des Kürstenlhoois Bayreuth an die Krone Bayern, von Dr. Holle. Diploni.itum ad terrae quondam Baruthinae supcrioris histuriam spectanlium summae e Kegi.-tis cura de Lang inceptis excerptae (Forts.). Jahresbericht pro 1859,GÜ.

Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg. Neunzehnter Band der ge- samnilen Verhandlungen und elfler Band der neuen Folge. Mit '6 Stadtplanen. Regensburg, 1860. Gedruckt bei J. licil- mayr.

Die Städte der Oberpfalz, histor.-topisch beschrieben. Direktive für die Bearbeitung der historischtopischen Beschrei- bungen der Siadle Bayerns. Dr. J. B. Schrauth : Geschichte und Topographie der Stadt Neumarkl. Dr. J. M. Solll : Ncunimrg vor'm Wald. Dr. W. Brenner- Schatfer : Histo- risch-topische Beschreibung der Sladt Weiden. Jos. Mayer: Rede zur feierlichen Erofl'nung der neuen Lokalitaten im v. Thon-Ditlmer'schen Gebäude am 14. Okt. 1858. Jos. Mayer: Jahresbericht des histor. Vereins für die Periode vom 1. .Mai 1857 bis letzten ,\pril 1859. Als Beilagen dazu : Nekrologe, Verzeichnisse etc. u. a. Gesellschafts- Angelegenheilen.

K a c li r i c li t e D.

liiteratiii*.

Neu erschienene Werke. 109) Die altchristlichen Kirchen nach den Baudenk- malen und alleren Beschreibungen und der Einlluis des altchristlichen Bauslyls i.uf den hirchenliau aller spate- ren iPcriodcn. Dargestellt und herausgegeben für .\r- chitekten, Archäologen, Geistliche und Kunstfreunde von Dr. Hübsch, grofsh. bad. Baudireclor u. s. w. Carls- ruhe, 1858. gr. Fol., mit lithogr. Abbildungen in Ton- und F'arbendruck. Bau-Werke. Zweite Folge. Von Dr. He i n r. Hübsch, grofsh. bad. Baudireklor u. s. w. Carlsruhe, Verlags- eigenlhum von J. Veith. gr. Fol., mit 12 lilh. Tafeln. Der Verfasser, als Hersteller und Vollender des Speircr Doms, sowie durch seine sonstigen Arbeilen hinlänglich be- kannt, deutet selbst die Gründe an, um derentwillen er im ersigenannirn Wirke sich der bezeichneten Periode der Ar- chitcklur aiis-ihlieLslich und mit solcher Ausführlichkeit zu- gewandt. Wahrend die ersten Versuche christlicher Kunst in den Katakomben von Rom, sowie die Bauwerke des späteren Mittelalters in Schrift und liild hinreichende Erörterung ge- funden haben, sind die Denkmäler aus der Zeil von Cnnstan- tin d. (ir. bis Karl d. (ir., mit Ausnahme der Sophienkirche zu Conslantinopel, noch nicht hinreichend berücksichtigt wurden.

Diese schwierige .Vurgabe, bei der es sich nicht sowohl da- rum handelte, vorhandene Denkmäler zu uniersuchen und lu beleuchten, sondern zum Theil verschwundene oder entstellte für die Untersuchung wieder herzustellen und zu reinigen, hätte gewifs Keinen gefunden, der sie besser gelost, als der Verfasser des oben genannten Werks. Eine Präcision kenn- zeichne! dasselbe in allen Theilen, wie sie nur einer langen Erfahrung und völligen Beherrschung des Gegenstandes ge- lingt. Schon die .Vüswahl der aus den ganzen Bauwerken ausgehobenen und abgebildeten Einzelheiten bezeugt, wie dem Verfasser keine der Fragen, die bei Untersuchung derartiger Denkmaler zu stellen sind, aus den Augen gerückt lag. Er untersucht die technische, wie die rein künstlerische .Ausfüh- rung mit gleicher (ienanigkeit und weifs sowohl den Eindruk des ganzen Werkes, wie die Bedcuiung jedes einzelnen Orna- mentes lebendig zu machen. Das zweite WCik Im iKindell in ähnlicher Weise neuere Bauwerke.

IIU) Der llüncrhubel, ein gallisches llugelgrali bei Rix- heim. Der W eiler Ell, das gnllo- römische Hcllclu«. In vermehrlcr und verbesserter Bearbeitung herausge- geben von .Vugüst Siobcr. Mülhausen, J. I'. Rislcr. 1859. 12. 75 Sin. Die vorliegenden Beitrage erschienen zuerst im Els««li-

schcn Samstagsblatl. Der erste Leginul mit einer Einleitung

433

Anzeiacr lür Kunde der deutsclnüi Vorzeit

424

ulier die Kellen und die ihnen zugcsehriebcncn Grablingel im Allgemeinen, deutet die in den Rheingegenden übliche, dnmit in Verbindung siehende Beerdigungsweise und den Inhalt der bisher geoll'neten Hügelgräber an und besrhrcibi ihinn eingebend die OelTnung des lliinerhubels selbst. Die ;iufErriirideMeii (Je- genstände bestanden in den (ierippen eines >liinnes und einer Frau, ferner in andern menschlichen und thierischen Gebei- nen, einem Schwerte und Schmuckgegensländcn. Der Weiler Ell bei Benlelden liegt etwa sechs Stunden von Stral'sburg entfernt. Die denselben betreffenden .\iiclirichlen sind fleifsig gesammelt ; noch jetzt finden sich dort zahlreiche Allerlhiimer, die auf die frühere Bedeutung des Ortes (Hellelus), dessen ehemaligen lebhaften Verkehr bedeutsam hinweisen. Der rühmlich bekannte Verfasser stellt noch ahnliche alsatische Monographieen, wie die vorliegenden, in .aussieht, die wir im Voraus willkommen heifsen.

111) Weinsberg, vormals freie Reichs-, jetzt wiirttemb Uberiinitsätadt. Chronik derselben von Dr. F^. L. J. Dil. lenius. Stuttgart, Wilhelm Nitzschke. 1860. VI u. 294 Sin.

Der Verfasser hat in diesem vielfach dankenswcrlhcn Beitrage zur Stiidtegcschichle seine (Jiiellcn und llultsniillel freilich im Allgemeinen angegeben, doch hätten wir gewünscht, es waren auch bei den einielnen Thalsachen dieselben mil- getheilt. Er hat seinen Stoff in sieben .\bschnitte zcrfjillt, wovon die beiden letzten wiederum in mehrere Unlerablhei- lungen gegliedert sind. I. Ureinwohner. II. Römcrhcrrschafl III. Zeit der freien Alemannen. IV. (Merovingische Zeit.) Zeit der Frankenherrschaft. V. (Karolingische Zeit). Reichsnn- mittelbarkeit. Chrislenihum. VI. Burg und Freiherrschaft AVeinsberg. VII. Stadt Weinsbersr, im deutschen Hcichssiadte- bnnd, als freie Reichsstadt bis l-l'lO/.W, dann unter verschie- deneu Landesherrschaften.

1121 Jlonumenta Zollerana. ürkiindenlinch zur Ge- schichte des Hauses llohen/.ollern. Herausgegeben von Ru d o If F°rciherrn von Stillfried und Dr. Trau- gott Märcker. Sechsler Band. Urkunden der frilnkischen Linie. 1398 1411. Berlin. In Com- mission bei Ernst u. Korn (Gropius'schc Buch- und Kunst- handlung). 18G0. 4. 602 Stn.

Die wissenschaftliche Bedeutung die.«es umfassenden Ur- kundenwerkes ist so allgemein anerkannt, dals wir uns jeder weiteren Bemerkung enthalten können. Der vorliegende Band enthalt 60(j Nummern. Die wichtigeren Urkunden sind voll- standig, minder wichtige dagegen, und wo es sich hauptsäch- lich nur um die urkundliche Nennung von Gliedern des er- lauchten Ilan.ies Zollern handelt, in genügenden Regesien ge- gcT)cn. Den Sphragislikern und lleraldlkcrn wird die bild- liche Darstellung einer ziemlichen .\nzahl von Sieeeln jeden- falls sehr erwünscht sein.

113) Leben und Wirken Albrechl Dürcr's von Dr. A. V. F^yc. Nordlinffen, Druck unil Verlag der ('. II. Bcck'schcn Buchhandlung. I8üO. 8. 525 Sin.

Seit II. ('. .\rencls F^hrengedächtniis A. Dürers, der er- sten über Dürer im lahre 1728 erschienenen Monographie, und seit Heller's allbekanntem, aber leider nicht vollendetem Werke hat sich über unseren Kunstler zwar eine ziemlich reiche Literatur anffesammelt, allein eine ausführliche, zusammen- biingende Darstellung seines gesamniten Lebens und Wirkens ward noch immer vermilst. Dieser Mangel einerseits, wie anderseits die hohe Verehrung und vieljiihrige .-Vnschauung Dnrer'scher Kunst haben unseren Verfasser zur Ausarbeitung des vorliegenden Buches veranlafsl. Dasselbe behandelt aus- fuhrlich und unmillelbar auf die Quellen geslülzl in acht Mt- schnillen das Leben DUrer's, in welches in Kürze die Entste- hungsgeschichte wie die Beschreibung seiner Hauptwerke ver- flochten ist, obwohl der Verfasser sich vorbehalten, diese, wie die unlergeordncleren Arbeilen, später in einer Reihe von Banden eingehender zu Irehandeln. Dem Verfasser war das lleller'sche Mannscript nicht zugiinglich, wohl aber die (Jue\- len desselben, wie eine Anzahl neuer, bis jetzt nicht benutz- ter, so dafs dem Leser eine Reihe neuer Aufschlüsse und Be- richtigungen geboten werden. Diese Quellen sind am Ende des Buches naher bezeichnet: denn es galt, bei der nOlhigen wissenschaftlichen Strenge und I'riicision der Gedanken und F'orm dem Buche zugleich eine abgerundete und gefallige, nicht blos auf den F'achgelehrten, sondern auch auf den weiteren kunstsinnigen Leserkreis berechnete Darslellungsform zu ge- ben. Interessant ist endlich durch den Schiilzungspreis Dü- rer'scher Werke in früheren Jahrhunderten eine angehängte Uebersichtstafel des Bcsilzstamles der bedeutendsten Dürer'- schen Arbeiten in der Imhofl'schen Sammlung.

114) Leben, Fehden und Handlungen des Ritters Götz von B crl ichin gen, zubenannt mit der eiser- nen Hand, durch ihn selbst besehrieben. Nach der äf- fen Handschrift etc. herausgegeben von Ottmar F. II. Schonhulh. Merg'niheim, 1858. Thomm. 8. VI, 106 Sin.

.\bdruck einer in der kgl. OfTcnll. Bibliothek zu Slutl- gart (llist. Nr. 148) befindlichen Handschrift, unter Zuhülf- nahme einer andern, welche mit der Stcigerwald'scbcn Aus- gabe stimmt, für auffallende Lücken und Entstellungen. Eine Beilage enthalt sieben noch ungedruckle Briefe des Rillers, nach den Üriginnleri im für.sll. Lowenslein Werlheim'schen .\r- chiv. Götzens Bild und Handschrift ist beigegeben.

115) Satiren und Pasquille aus der Ref orui at i on s- zeil, herausgegeben von Oskar Sriiadi'. III. Hand, mit einem Register über alle drei Bande. Hannover, Carl Rümpler, 1858. 8. IV, 351 Sin.

Nachdem der I. Band dieses Werkes im .\nzeiger von 18,56, Beil. Nr. 3, Sp. 89 ausfilhrlicher angezeigt worden, mag für den vorliegenden III. Bd. eine Inhaitsauzrig« genügen. Kr enlhlilt elfSliiike, von welchen das L, „Wolfgesang", dem Beginn der Rcformalionszeit angehört und das IL, .,dialogus etc.". in die Reformalion selbst eiufübrl ; IM. ergelil sich über das Pfründen- und Curlisanenwcsen, IV. und V. sind wider

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AnzeiffPi" Im' Imiuiic liiT dtMitsrlicii Vnrzeil

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die römische Priesterschafl gcriehlel, VI. isl ein Pasquill auf die hervorragenden Gegner Lulhers, VIl und VIII bezichen sich aul' den Kepensburger Cnnvenl , IX. auf die Errichtung des von l.ulher anKcralhcnen gemeinen Kastens (llill'skasse), X. und XI. machen den Beschluls mit zwei Itleinen Dialogen. Nil der Behandlung der Texte und den Anmerkungen wird es wie in den früheren Bänden gehallen. Das beigefügte Re- gister über alle drei Bande ist Wort- und Namensverzeichnifs und strebt, in sprachlicher und sachlicher ISeziehuug möglichst vollständig zu sein.

IIH) lieber die richtige Ableitung nnd Erklärung

des Ortsnamens Jena und der damit verwandten.

Sprachwissenschaftlich entwickelt und dargestellt etc.

vom l'larrer Dr. J. K. Schauer. Weimar, Herrn. Böh-

lau. 1858. 8. IV, 80 Stn. Nachdem der Verf. die UnzuliiugliehUeit der früheren Deutungen des Namens ,,Jena" aufgi wiesen, legt er, um einer richtigen Ableitung und Erklärung den Weg zu bahnen, zu- erst die dabei zu befolgenden Grundsätze dar und führt so- dann das Wort „Jena" auf den Stamm „Gen" zurück, den er für keltisch erklart. Zur Unterstützung seiner Ansiclit zieht er mehrere ürls-, Flurnamen und Allertbümer derselben Ge- gend herbei, in welchen er keltische Ursprünge findet. Den Schluls bilden verschiedene Urtheile namhafter Gelehrter, welche der Verfasser zu Rathe gezogen. Die vorliegende Un- tersuchung lälst weiteren Forschungen und Vermulhungen für die richtige Üeulu».' des Namens Jena immer noch Kaum-

117) Lateinisch-deutsches Vocabular von MCCCCXX. herausgegeben von K. J. ScbrOer. I'resburg, K. P. Wigand. 18r)9. 4. 62 Stn.

Ein Codex der llililiothek des Presburger Uomcapilels, im Ganzen aus zehn verschiedenen Stücken bestehend, ent- halt auch ein abschriftliches Vocabular, welches von Lichner im „(tfner Sladirccht" angeführt wird als ein ,, lateinisch deut- sches Vocabulariuni, Papicrhandschr. in Jlittelfolio, um das Jahr 1420 gefertigt." Von diesem Vocabular wird hier ein genauer und vollständiger Abdruck gegeben mit Bezeichnung der Seiten (es sind deren fil) und Bezifferung der Vocabeln (3299). Beigegeben ist ein alpbalielisches Verzeichnils der vorkommenden deutschen Wörter, welche nach den angehäng- ten „Schlursbenierkungen" am wahrscheinlichsten der nord- bohmisch-deulschen Mundart angehören, in etwas älterer Form, als dieselbe in dem von Diedenbach herausgegebenen mittel- lat.-deulsch-böhm. Wörterbuch von 1470 vorkommt. In den Schlulshemerkungen ist auch noch das Bemerkenswertlieste von dem Vocal- und Consonantenstand des Vocabulars /.usam- mcngcslellt und auf einige besondere Erscheinungen in der Schreibung der deutschen Wortformen aufmerksam gemacht.

118) Vier Dialoge von Hans Sachs. Herausgegeben von Keinhold Köhler. Weimar. Herrn. Bohlnu. "[XhH. 8. IV, 12ü Sin.

Hans Sachs spricht in dem Gedieht „Summa all meiner gedieht vom 1511 jnr an biß ins l.'JG7. jar" auch von „dia-

logos siben, ungireimel in der pros", welche er, wie er wei- ter bemerkt, in seinen Büchern geschrieben fand. Drei die- ser Dialoge sind längst verschollen und haben bis jetzt nichi wieder aufgefunden werden können : die übrigen vier erschei- nen hier in erneutem Druck, 300 Jahre nach dem Erscheinen des ersten Buches der gesammelten Gedichte von Hans Sachs Die besten Drucke sind zu Grunde gelegt, doch hat Ilcrausg. „die Schreibung zu berichtigen, zu regeln und zu vereinla- cben gesucht": auch die Inlerpunction ist modern. Anmer- kungen, welche die Lesarten, Worterklarunjen etc. enthalten (S. 79 120), und ein Woriverzeichnifs sind angehängt.

119) Die zehn Gedichte des Walt her von Lille, ge- nannt von Chalillon. Nach der Pariser llandschrifl be- richtigt und zum ersten Jlale vollständig herausgegeben von Dr. W. Jlu Idener. Hannover, C. Rümpler. 1859. 8. ü4 Stn.

Dem hier gegebenen Text der obigen Gedichte liegt die Pariser Handschrift Nr. 83.^9, in welcher dieselben unter dem Namen des Gualtherus de Insula aufbewahrt werden, zu Grunde; soweit jedoch frühere Ausgaben einzelner Stücke vorhanden waren, wurden diese zur Vergleichung herangezogen, v>'Sh- rend der Herausgeber die noch nicht verolTenilichlen allein nach einer in Paris besorgten .\bschrifl gibt. Lesarten wer- den absichtlich keine angeführt, Citate unter dem Text nach- gewiesen. Die Gedichte sind verschiedenen Inhalts, gröfsten- theils jedoch gegen die Unsitte nnd Verderlilheil der Zeil unil insbesondere der Geistlichkeit gerichlel.

120) Hose und Nachtigall. Vortrag auf Veranlassung des Berliner Hüll'sveieins des gerinan. National- Museums in Nürnberg, den 8. Februar 18G0 gehallen von Paulus Cassel. Berlin, Ludw. Baub. 8. 32 Sin.

Die Rose das Symbol der Liebe (auch der Verschwiegen- heil, des Blutes und Kampfes), die Nachtigall das der Poesie das sind die Grundgedanken, die sieh durch den Vortrag lieben und von sinnig gewählten Beispielen aus (ieschichie. Sage und Poesie belegt werden. Es kam hier natürlich mehr darauf an, eine ansprechende, als eine wissenschaftlich er sch<ipfcnde Darslellung zu geben. Der erlaulernden Anmer kungen sind absichtlich nur wenige beigefügt.

121) Ueber den Aniheil Steiermarks an der dent- schen Dichtkunst des dreizehnten Jahrhun- derts. Ein Vortrag, gehalten etc. am .30. Mai ISüd von Dr. Karl Weinhold. Wien, k. k. Hof- u. Staals- druckerei, 18G0. 8. 35 Sin.

Die Unlersnchnng über den Gegenstand des Vortrags ver- mag keinen grolsen Heichthiim au's Licht zu fordern, .\ufscr Bruder Philipp (wahrsebeinlich kein geborner Sieier) , Gun- dacher, llerrand von Wildon, Ulrich von Liechtenstein, (It- tncker, Souneck , Sladeck und Sehnrpfenberg (die lelitern drei aussclilielslich als Lyriker bekannt, während die übrigen vornehmliili Epiker sind) treten keine Namen zu Tage. Für Biterolf nnd Dirlleib, die Klage und Gudrun wird iler sleiri- acbc Ursprung abgelehnt.

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Anzeiger für Kunde der deiilschen Vorzeit.

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122) Die Anfange der Keslauratiun der Kirclie im elften Jahrhundert, nach den yuellen kritisch unter- sucht von Dr. Cornelius Will. Erste .\btheilung. Marburg, N. ti. Elwert'sche Buchhandlung. 1859. 8. 140 Sin. Der Verf. hat sich die Aufgabe gestellt, mancherlei Con- trovcrsen aufzuklaren, sowie sachliche und chronologische Irrthümer lu berichtigen, scIit also Bekanntschaft, sowohl mit dem allgemeinen Verlaufe der historischen Ereignisse, als auch mit der die Geschichte des 11. Jahrli. beleuchtenden Literatur, bei seinen Lesern voraus. Es war eine solche .Vuf- gabe nicht ohne alle Polemik losbar; doch wird man anerken- nen müssen, dals den Leistungen der Vorgänger die gebüh- rende Anerkennung niemals versagt wird, wie sich denn überhaupt die ganze Schrift durch würdige Behandlung ihres Stoirts sehr empfiehlt. Nach einleitenden Bemerkungen über die sittlichen Zustande in der Kirche, bildet das Leben des Papstes Leo IX., insbesondere auch dessen Verhallnifs zum deutschen König- und römisch-deutschen Kaiserlhume, den Mit- telpunkt der sowohl für die Kirchen- als auch für die Kaiser- eeschichte überaus förderlichen Untersuchungen. R. v. S. 123) Die Deutschen Volksbücher für Jung und Alt wie- der erzahlt von Gustav Schwab. Vierte .\uflage, mit 180 Illustrationen etc. Stuttgart, S. G. Liesehing. 18Ö9. 8. XII, 753 Sin. Anfser einer schöneren .\usslattung hat die bekannte Schwab'sche Bearbeitung der Volksbücher in der 4. Auflage, die der Herausgeber nicht mehr erlebte, keine Veränderung er- fahren. Die beigegebenen Holzschnitte gereichen dem Buche zur wahrhaften Zierde, wie schon ein Blick auf die Illustra- tionen zu den Schildbürgern darlliul. Die Bearbeitung, wel- che auf die Jugend Kücksicht nahm, erstreckt sich über 15 Geschichten, über deren zu Grunde gelegte Texte das Vor- wort Auskunft gibt. Der Fausigeschiehtc diente noch die Wiilmann'sche Ausgabe zur Grundlage.

12-1) Volkssagen und Schilderungen prachtvoller (Jebirgs- ausDüge aus dem k. k. Salzkammergule. Von J. Le eb- ner. Mit sieben Illustrationen. Linz, Vinzenz Fink. 1859. 8. II, 112 Sin. Weniger Quellenschrift, als zur l'nlerhallnng beslimml. Landschaftliche Schilderungen, deren einzelne auch für sich bestehen, laufen mit den in ausgeführter Erzählung mitgc- iheilten Volkssagen parallel, wie auch die Illustrationen einige der üertlicbkciten wiedergeben, an welche die Sagen, deren im Ganzen 17 erzahlt werden, sieh kmipfen. Der Erlös des Buchleins ist den barmherzigen Schwestern in (imunden ge- WKlmel.

1 25) W i e g c n - L i e d e r , .\ m m e n - U c i m c und Kinderstu- ben-Scherze in pliilldeulscher Mundart. Bremen, C. Srhünem.TMn. 18.59. 8. f.t Sin.

Das elegant ausgestaltete Büchlein ist zwar eigentlich für Kinder bestimmt, doch gehören die mitgetheilten Stücke, die wnl meist früherii Sammlungen entnommen sind, stlmmllich der Vnlksüberlieferuiig an. Die Mundart ist die von Olden-

burg und Bremen. Die beigegebenen, recht sauber ausgeführ- ten Holzschnitte sind modern gehallen, irmderschriften die- ser .\rt sind jedenfalls den gemachten vorzuziehen und ver- dienen daher Empfehlung.

126) Niederdeutsche Sprichwörter und Redens, gesammelt und mit einem Glossar versehen von Karl Eichwald. Leipzig, II. Hubner. 1860. 8. 92 Stn. Eine Sammlung von 2096 Sprichworlcrn und sprichwört- lichen Redensarten, alphabetisch nach dem vornehmsten Sub- stantiv oder, wo dieses lehlt, dem Ilauptverb geordnet. In wieweit frühere Sammlungen, die nicht übergangen werden konnten, benutzt worden sind, ist nicht angegeben. Das Glos- sar begnügt sich meist mit einer ücbersetzung des Worts, zieht jedoch mitunter auch verwandte Sprachen heran. Die Mundart ist durchg.lügig die oslfriesische. Die Behandlung verralh den Dilettanten.

Aufsätze in Zeitschriften.

Archiv für das Studium der neueren Sprachen: XXVIII. 1. Heber „Was" und „Welches". U'aup')

Ausland: Nr. 40. Der Kukuk in der Sage.

.\llgeineine Bauzeitung: Nr. 5 7. Der roman. Kirchen- bau in Krankreich (die deutschen Provinzen inbegriffen).

Blätter für Rechtspflege in Thüringen: Nr. 7. Zur Geschichte der Altenburg. Landes - und Procefsordnung.

Bund: Nr. 298. Die sogen. Burgundertapeten in Hern.

Damaris: 267. Blicke in die nordische Weh.

Dioskuren: 35. Die Krypia des St. Pelri-Doines zu Bremen. (Müller.) 39. Ueber den Dom zu Frauenburg iu Oslpreus- sen. (Bergan.)

Hausblätter: Heft. 21, S. 222. Sagen von der Werra. (Wucke.)

Monatsschrift f u r Gesch i chtc d es Ju d e nl li ii ms : Aug. Die Juden in Oppenheim. (Keyserling.)

Berliner Nachrichten: Nr. 246. Zum Kölner Dombau. Die Vorhalle der Kirche St. Maria im Knpilol. Nr. 252. Westdeutsche Reiscbilder. Nr. 256. Geschichte des Bücherrauhs an der Heidelberger Universität, 1622.

Palatina- 83, 84. Das Alseiizthal.

.\ugsb. Pos t- Ze i t u n g : Nr. 126. Die Uominikanerkirche St. Paul in Efslingen.

Revue numismal.: Dciiv niunn:iies iiuililes ilc Reckbeim, frappees ii des Ijpes fraii(,;iis. (Roiiyes.)

Könighb Sonn tags pos t : Nr. 3.5. Briefe über deutsche Ge- schichte.

Augsb. Tagblall: Nr. 285. Lateinische Insehnflen auf eini- gen Hausern in Augsburg. Nr. 286. Das St. Gallns- kirchlein. Nr. 298. Der h. finalfardiis in .Viigsbiirg.

Deutsche V icrte Ija lirsschrif t : Nr. 92. Prophezeiungen

über unsere Zeit. Wochenbl:ilt der Johnnniter-Ordens-Balley Bran- denburg: Nr. 3. 4. Titel und Würden des Oberhaupts der Johaliniler-Ürdcns-Balley Brandenburg. Nr. 1. Eine Fehde zwisclien dem Johanniter- Orden und den Stadien

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Anzeiger fiir Kunde der deulsclieii Vorzeit

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Berliu und Cöln im J.nlirc 1435. Kr. 5. Der Grofs- prior von Deutschland, (jr<Tf Kudolf v. Werdenberg, vor- her Ballier vun Brandenburg.

Zeitschrift für christliche Wissenschaft: Nr. 40. Zur Rechtfertigung Zwingli's.

Landshuter Zeitung: Mr. 235. Zur Geschichtschreibung in Bajern. Kr. 245 46. Kaiser Otto und l'apst Jo- hann II.

Leipziger Zeitnng: Wissenschaft!. Beil. Nr. 82. 83. Aus dem Voigtlande : Geschichtliche Umrisse.

Neue Jlun c h. Zeitung: .\bcndblalt Nr. 24(5. Znr Restau- ration der L. Frauenkirche in München. Kr. 262. Die röni. Ileerstrafse von Regensburg nach .\ugst b. Basel.

Wiener Zeitung: Nr. 167. Zwisclien Rhein und Mosel. Wandcrbilder von K. II. Kr. 168. Die Jubelfeier der Universität in Berlin. Ueber die Weisheitsstadt des Benj. Skjtte. Nr. 238. Die Restaurationsthaligkcit am St. Ste- phansdome. — Nr. 240. Einladung zu Bertragen für die Bauherslellungen an der Metropolitankirche zu St. Ste- phan. Mit historischer Uebersicht. (Card. v. Rauscher.) Ueber die Entslehungszeit der österreichischen Frei- heitsbriefe. Entgegnung von Fickler. Nr. 2.55. Auf- ruf zu Beitragen für Restauration des Stephansdonies.

VeriiiiMclite >at<>lirifliteii.

168) In Frei sing wurde die älteste Kapelle des Dom- berges, nämlich St. Marlin, einer durchgreifenden R e sta u - ration in diesem Sommer unterworfen. Sie war seit der Säku- larisation d. J. 1802 zu profanen Zwecken verwendet und soll jetzt nach der Herstellung zur .Vufbewahrung der kleinen Dio- cesansammlung kirchlii'her Kunst benutzt werden. Die Kapelle (46' lang und 23' breit im Schiff, 12' lang in der Absis) ist im frühesten romanischen Stil gebaut, mit ganz engen, fast gchiefsschartennrtigen Fenstern und nur am Sockel einer Pro- Glierung iheilhaflig. Alle Theile bestehen aus Backstein, nur die Sockel und Ecktheile sind von TulT. Da diese Kirche als Taufkirche vom Stift St. .Andreas diente, ist wahrscheinlich, dals sie schon i. J. 1051) entstand. Vom Dombrand des Jah- res 1159 fand man oben unter dem Gebfllke reichliche Spu- ren. Merkwürdig ist, dafs die Kirche in 800 Jahren um 7 Fufs in die Erde hineingesunken, d. h. verschüttet worden ist. Drei Fufs tief wurde sc im Innern und Aculsern aulgegra- ben. Da man aber dann auf einen FulsLoden und auf viele Gräber stiefs, konnte man die Ausgrabung nicht wohl fort- setzen. An einzelnen Stellen aber wurde noch tiefer gegra- ben, und so der erste Fufsbodcn samml Sockel noch 4' llcrcr gefunden. Jedenfalls ist die Kapelle ein merkwürdiger Bei- trag zur Geschichte der Verschüttung unserer alten Bauwerke.

169) .\nch in Bamberg hat man heuer die ähnliche M a t R r n US k irchc restauriert und als Aufbewahrungsort für die Sammlungen des historischen Vereins erwählt.

170) Der .Antrag wegen Ansammlung eines Fonds von 5000 n. iur Erhaltung von K uns tden k mU Ic r d und Al-

tert liuniera , und der wegen eines Beitrags von 200011. aus Kreisfonds für den Donibau in Regeusburg wurde durch den Landraihsabschied genebinigl.

171) Der alte Gedenkstein vom G e nd a r in eri e- Ge- bäude am Göggingerlhor in .Augsburg, welcher die .lah- rcszahl 1544 führte, wurde neulich von der Mauer genom- men. Da zeigte sich, dafs dieser Stein ein kunstvoll ge- arbeitetes Grabdenkmal war; denn auf seiner Ruckseite ent- deckte man eine gothiscbe Schrift, die Jahreszahl 1493 und einen Theil eines Reliefs, aus dem erkannt werden kann, dafs ein Geistlicher im Urnale dargestellt war.

172) Im nördlichen Schleswig, im Kirchspiel lloie- rup, fand man in der Mitte eines Hügels, Dragshöi genannt, einen mit Steinen bedeckten, in einen Eichenstamm gehöhl- ten, 5 Ellen langen Sarg mit einer fast ganz zerfallenen, deutlich in die Falten eines groben wollenen Zeuges gehüll- ten Leiche. Die Kleidung war am Halse durch einen doppel- ten hölzernen Knopf zusammengehalten worden. Mitten dar- auf befand sich ein Dolch aus Bronce in einer Scheide aus Holz und Leder, zu den Fülsen eine Schale von merk würdi- ger Arbeil und feinster Metallverzierung. In dem Hügel war schon früher in einem steinernen Sarge ein gewöhnliches Bronceschwert und eine Pfeilspitze aus Kiesel gefunden worden

173) Die preuls. Regierung lafst die in Bingcrbrück ausgegrabenen Alterthünicr durch den Prof. 0. Jahn aus Bonn für das dortige archäologische Museum, dessen Di- rektor er ist, in Empfang nehmen: auch ist ihm nach Befin- den die Veranstaltung weilerer Nachgralningcn gestattet.

174) In Solothurn soll nächstens wieder eine Ver- sammlung von Aktionären zur Gründung eines Museums stattfinden. Ein anerkennendes Gutachten des Dr. Stnntz in Bern über die dortige Rüstkammer mag anregend gev/irkt haben

175) Die Künstlergesellschaft ,,das Bergwerk"' in Stutt- gart hat im Königsbau eine Ausstellung von .Vlter- thUmern kunsthistorischen Wcrthes veranstaltet. Rüstungen, alle Geralhc, Vasen, Gefalse, Glasmalereien u. s. w. bilden die Gegenstände der 364 Nummern zahlenden Sammlung, un- ter welchen hervorragt das dem Herzog Eberhart im Bart von Kaiser Maximilian geschenkte Schwert, gegenwärtig im Besitz des Königs.

176) Zu der im November in Wien stattfindenden und be- reits erülTneten .\ uss le 1 1 u n g archäologischer Gegen Stande ist ein genauer beschreibender Katalog verfalsl wor- den. Zur Ausstellung kommen u. \. auch die vom tiallerie- dircktor Engcrl restaurierten Gemälde des Tiroler .Malers Mich. Pacher aus Brunecken aus der 2. Hälfte des 15. Jahrh. Die Zahl der angemeldeten Gegenstände dürfte schon die ZilTer von 30t) übersteigen.

177) In der Versteigerung der (! ema I d es a in ni - hing Cnlling Cardlej in London kamen unlern andern Bildern zwei Porträte von Rembrandt von 16.'i4 um 46,500 Fr., eine Familie von Rubens um 187,000 Fr., das Porträt de» Ma- lers Snyders von van Dyck um 2.5,tK.K) Fr., ein Weiiiv um 18,500 Fr. zum Verkaufe.

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Anzeiger t'iir Kiiinlf ilcr (Iputschcii Vorzeit.

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178) In Liillich wird das volleiidele Hr i I p r sl n n H - bild Karl's des GroTsen, von dem dortigen Bildhauer Jeholle ffearbeilel, als ein gelungenes Kunstwerk hcwunderl. Der Kaiser im Krönungsornate, das Schwert in der Reihlen, den Reichsapfel in der Linken, silil majestätisch auf dem sich baomenden Pferde. Die Ciewandung lalst die kräftigen Glie- der des Helden erkennen und der Ausdruck seines Gesichtes ist voll Wurde. Am Fufsgestelle werden die Standbilder sei- ner grofsen Ahnen angebracht. Luttich wird dann das grofs- arligste und prächtigste Denkmal in ganz Belgien besitzen.

179) Zur Fei e r der 400 jahrigen Z u sani m e n gehör i g- keil des Thnrgau's mit der Schweiz, hat die Regie- rung bei der historischen Gesellschaft den Gedanken der Her- ausgabe einer Denkschrift angeregt, dnrch welche der Bevöl- kerung die Verhallnisse jener Zeit näher gebracht wurden.

180) Die Sehn t r.engesel Ischa ft Hheinfelden hat am :i8. Üctober die Feier ihres 400jahrigin lielandes mit Glanz begonnen.

181) Die Stadt Teschcn (öslerr. Schlesien) feierte am 6., 7. und 8. Oktober das Fest ihres tausendjährigen Beste- hens.

182) Die Gesellschaft lur Beförderung der Tonkunst zu Amsterdam hat in ihrer Sitzung vom 23. Oct. den lite-

rarischen Concurs erledigt, welchen sie vor etwa 18 Mo- naten ausgeschrieben halte. Die Preisaufgabe bestand in hi- storischen Skizzen als Beitraeen zur Musikgeschichte der Nie- derlande wahrend des Ki. Jahrhunderts und war insbesondere an das .\usland terichtct. weshalb die .\rlieiten auch in drei verschiedenen Sprai hen eingereicht werden konnten. Das Er- gebnils ist fUr Deutschland höchst ehrenvoll, denn nur deut- sche Bewerber haben Preise erlangt und zwar:

1) Herr 0. Kade in Dresden für eine Monographie iiber Matlhaus le Maisire.

2) Herr Dr. K. M. Arnold in Klberfeld für eine Ab- handlung über RbylhmiK und Tonalital der altnieder- ländischen Volksweisen.

3) Herr E. Pasque in Darmstadt für eine Monographie über Adrian Petit.

Seltsamerweise gründet sich diese Reihenfolge nicht auf die Würdigkeit, sondern blos auf den Umfang der belrelTen- den .\rlieiten. Schliefst man dagegen von der Hohe der be- willigten Prfimien, unter Berücksichtigung des Umfanges der Manuscripte , auf die innere Gediegenheit, so erscheint die Preisscbrift des Herrn Dr. .Vrnold als die bei weitem be- vorzugtesle, da sie verhallnilsmäfsig am glänzendsten hono- riert wurde.

Inseralc und Hekaiinliniicluiii^eu.

29) Preisermäfsigung'. Die Unterzeichnete bat sich entschlossen den Preis dir Denkschriften des germani- schen National - Museums , I. Bandes 1. u. 2. .Abth. von fl. 9. oder 5 Thir. preufs. Cour, auf fl. 4. 30 kr. = Thlr. 2. 15 NgT. herabzusetzen, um den Absatz derselben zu erhohen.

Jede Buchhandlung ist in den Stand gesetzt, die Denk- schriften von heule an zu obigem Preise zu liefern. Nürnberg, 24. ücl. 1860.

Liter. - artist. Anstalt d. german. Museums.

30) In der C. F. Wint e r' sehen Verlagshandlung in Leip- zig und Heidelberg ist soeben erschienen:

Quitzmann, Dr. Anton, die heidnische Religion der Baiwaren. Erster faktischer Beweis für die Abstam- mung dieses Volkes, gr. 8. geh. 1 Thlr. 15 Ngr. Die in vorstehendem Werke niedergelegten Unlersuchun- gcq lledrn den ersten faktischen Beweis für die .\bstamniung und Herkunft des bayerischen Stanimvolkes. Sie beschranken sich jedoch nicht blos auf das jetzige Bayern, sondern sie er- strecken sich über alle Lande vom Bohmcrwald und Fichtel- gebirge bis an die lombardisrhen Harken, und vom Lech bis

an die liier der Haab und Save, d. h. also, soweit sich seit dem sechsten Jahrhundert das Volk des bayerischen Stammes ausbreitete.

31) Im Verlage der Düsseldorfer Lith. Kunst-.\n- stalt ejschien soeben, und ist durch jede solide Buch- und Kunsthandlung zu beziehen :

Künste des Mittelalters, redig. von Höfling n. Mer- kel. Band II. l.icicrun}; f, (Schlufs), enth. 7 Blatt in Ton- und Farbendruck, Fol., in Umschlag. Preis: Thlr. 1. lOSgr. Preis jeden Bandes, vollständig in 8 Lie- ferungen 8 Thlr., desgl. carlonierl Thlr. 8. 10 Sgr. Dies den Freunden miltelalterlicber Kunst bereits vielfach bekannte Werk (wovon der erste Band auch unter Separal- Titel : Höfling, Sammlung von Inilialen. (trnauienten , Pa- ramenten etc.) ist durch obiges llefl nunmehr vollständig und würdig abgeschlossen.

32) Zu der vom Fraucnvcrcin für das germ. Museum zu Berlin veranstalteten Lotterie weiblicher Arbeilen und verschiedener anderer Gegenstände, welche im Deccmber d. J. gezogen wird, sind Loose zu 5 Sgr. (id. 18 kr. in der lile- rarischartisliscben .\nslall des Museums zu haben.

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Verlag der literarisch- artistischen .Vnstalt des germanischen Viiseums in Nürnberg.

U. F.. SebnldUcIlr tJiirliilrliLkciCi.

N ÜHNBEKG. Uas Abonnement des Blaltus, wi-lches alle Monate erseheint, wird KaiiijühriK anBenommen und beträßl naehderueuestenPosteunventiun bei allen Postämtern und Buchhandlungen Deutach- lantU inel. Oestreiehs m. 3likr. im 24 H.- Fuls oder 2 TlUr. (ireuls.

Kür Frankreich abonniert man in StraloburK bei C. K. Schmidt, in Paris bei der deutsehen BuehhandluiiK von F. Klineksieek, Nr. 11. rue de Lille, oder

MZEIGER

rOR hli\»E DEK

Neue Folffe.

boi dem Poätamt in Karlsruhe; für t^ng* land bei 'Williams & Nür;;^2Ltt'. 14 Hen- ri'tUi-StrtftCovent-Gardcn inLondon; fiir Sordiiinrrika bei den l*o>läuU«rn Uremeo und HftTnbnrf?. ,*

Inserate, welche mit den Zweckea di's Aniiei|;ers und dessen wissenschafl- liehem Gebiete in Verbindung stehen, werden aufgenommen und der Raum ei- ner Coluuinenzeilo mit 7 kr. oder'Jß»;r. bereehnet

DEITSCIIE\ VORZEIl

Siebenter Jahrgang-.

1860.

ÜRGA^ DES (jlERMA.^I$CHE^ MISEIMS.

JW 1').

ÜPfcmbcr.

WisseusdiarUiclje MiUheiluugeu.

eschichte. Beilraic zum lieben Joliuiin Kleeberger's, ["ersoneD- deM ,,suteii UeutHflien.*'

Im Jahre 1842 erschien zu Lyun eine ziemlich prach- tig ausgestattete Broschüre: I'recis histonque sur Jean Cleberger surnonime le b o ii AI lern and, et vulgairement appelt- lllunime de la ruclie; public par la cu in mi ssiuu du inonuniciit qui duit lui 6tre erige, weUlu' in Doulsclilaiid weniger Beachtung gefunden zu haben scheint, als sie verdiente, denn es galt gewifs ein merkwürdiger Fall! in Frankreich einem Deutschen ein üenknial zu setsen, eigent- lich zu erneueu, dessen Andenken sich seit dem Iti. Jahr- hundert erhalten hatte. Johann Kleeberger, der Schwie- gersohn Willibald l'irkheimcr's, ist deu Freunden aller Kuust wohlbekannt durch das schone l'ortrat desselben von Albrecht Uurer, welches, früher in der Imhuf'schen

Sammlung, gegenwärtig im Belvedere zu Wien aufbe- wahrt wird. Es sind auch Medaillen auf deuselbeu ge- schlagen: eine ovale, mit dem Kopfe im I'rolil, ohne Um- schrift, welche wir oben in Abbildung geben. Eine an- dere enthält auf der Vorderseite eioeu ähnlichen Kopf, wie die erste, und die Umschrift: ioan. kleberger. iivrmb. an. ael. s. XL. svb. pot. mona. karolu V. an. inip. s. VI; auf der Ruckseite kriegerische Emble- me und die Umschrift: uou. in. armis. et. eqvis. sed. in. virtute. dei. nostri. Eine dritte, mit dem zu drei Viertheileu gesehenen Gesichte, ist in der üben genannten Schrift mitgetheilt. Ebendaselbst erfahren wir Näheres über die Lebensumstände und das Ende Kleeber- ger's. Er hatte in spaterer Zeit sich gauzlich zu Lyon niedergelassen, mit welcher Stadt, er früher schon in llan- dels\erbin(huig gestunden, und sich zum zw eilen Male mit einer l'elo II iie Bo II zin verheiralhet, welche die ,, schone Deutsche" wohl nur wegen der Herkunft ihres Mannes geheifsen «uid. Dieser besafs ein ungeheures Vermö- gen, war aber in demselben Grade ausgezeichnet durch seine Freigebigkeit und ward in der That der Wohltha- ter seines Aufenthaltsoi tes. Er legte unter Auderm den Grund zu der dortigen Churile, stattete wahrend einer lleihe von Jahren die Tochter aus dem armen Stadtvier- tel vou Lyon aus, bewies sich überhaupt so, difs er den oben genannten Beinamen erhielt und ihm kurz nach sei- nem Tode für jene Zeit gewifs ein seltener Fall

435 Anzeiger für Kunde der ileulstlien Vorzeit. 436

eine BiidsSule gesetzt wurde. Diese bestand aus Holz nirbt aus wahrer Lit-be. soudern aus unreiner Begrierde und stellte seine Figur auf einem Felsen slchend dar, Neiffun^ gefafst habe u. s. w. Dieser letztere Vorwurf woher der zweite Beiname. Sie erhielt sich, wenn auch zerfallt aber gewifs in sich, wenn man bedenkt, dafs fast unkerinbar geworden, bis auf unsere Tage, und die einem Manne, der bereits bei Jahren, wie Kleeberger Be\olkerung von Lyon, die den iN'amen dessen, welchem bei seiner Bewerbung von sirh selber sagt, kaum unreine zu Ehren das Bild errichtet worden, langst vergessen Begierde eingeflufst werden könne, während er eine Mut- bttte und ihn nur noch als den ..Felsenmann" kannte, ter von vier Kindern mit der beschwerlichen Pflege ih- verehrte an dem llol^stumpfe stets noch gleichsam ein res kranken Mannes beschäftigt sieht Dir Iliiuptgrund, Unterpfand ihrer Wohlfahrt. der den Nürnberger l'atrizier und dessen „ehrbiire Freund- Unter diesen Voraussetzungen >\ari'n wir nicht we- Schaft" gegen den Freier eingenommen, durfte wol des- nig erstaunt, als in jungsler Zeit Documeute uns in die sen „geringes, schlechtes Herkommen'' gewesen sein. Hand kamen, welche das Leben Klecberger's unter ein Das zweite Aktenstück ist eine Beschwerde Pirkhei- ganz anderes Licht zu stellen scheinen. Das erste ist mer's an den Kalli zu Nürnberg. Kleeberger hatte, aller- eio eigenhändiges Concept Willibald Pirkheimer's mit der dings gegen sein ausdrücklich gegebenes Versprechen, Ueberschrift : .,Vrsach warüb sich zu verniul"' ist einige Zeit nach seiner Verheiratung darum angehalten, das Hans s c heu he n pfl ug, so kleperger geheys- seiner Ver|iflichtüngen gegen die Stadt eiilbundeii zu sen will seyn seynem weyb vergeben hat." werden. Pirkheimer erkennt <larin den Gipfelpunkt der Pirkheimer erzahlt in dieser Schrift sodann etwa Folgen- Treulosigkeit. Da wir indefs nur ihn als Partei hören, des; In veigangener Zeit sei Hans Scheuheiiptlng, der ist es wol erlaubt, um der anderen auch gerecht zu sich Kleeberger nenne, nach Nürnberg gekommen und werden, unsere Vermuthung auf den Gang allgemein bei den Imhofs eingekehrt. Hier habe er den ,,Fleifs, die menschlicher Verhältnisse zu stutzen. Es wurde dem Muhe und Arbeit" gesehen, welche die Hausfrau desjün- plebejischen Schwiegersohne, dessen Vergangenheit aller- geren Hans Imhof, der damals schon an der Wassersucht dings nicht ohne Makel sein mochte, unter der stren- darnieder gelegen, mit diesem gehabt, und er habe eine gen und vornehmen Verwandtschaft wahrscheinlich nicht „sondere Neigung" zu derselben gewonnen Als .«pa- wohl zu Mnlhe und, da seine sonstigen Verhältnisse ter der Kranke mit Tod abgegangen, habe Scheuhenpllug ihn nicht nothigten, sich einen Druck gefallen zu las- sich an Endres Imhof mit der „Anzeygung" gewandt, sen, mochte er sich hinwegsehnen. Was uns vorzugs- dafs er gesonnen sei, „sofern ihm anders solches gedei- weise zu dieser Ansicht fuhrt, ist ein Brief des Hans heil möchte", die verlassene VVitlwe zur Ehe zu nehmen. Paumgartner an Pirkheimer vom 18 Juni läliO, worin Endres imhof wandte sich an die Frau, diese an ihren ersterer diesen zu beruhigen sucht und darauf hinweist, Vater (Felicitas, verw. Imhof, war bekanntlich die al- dafs bei Kleeberger nie etwas Anderes als grofse Liebe teste Tochter \V. I'irklieinier's) Dieser aber schlug den gegen seine Frau zu bemerken gewesen, und dafs ersieh Antrag ab, weil Scheuhenpllug „eines geringen, schlech- oft anheischig gemacht, um dieser willen ihren Kindern teu Herkommens" war und „ein böfes Geschrei" an ihm Gutes zu thun. Wie aus diesem Briefe hervorzugehen hieng. Dieser, der sich einer abschl«i;igen Antwort scheint, halte in der letzten Zeit nach vielfachen Keibnn- durchaus nicht versehen, weil er vermeint, ,,ihm sollte sei- gen ein vollständiger Bruch zwischen l'irklieimer und Des Geldes wegen nichts versagt werden", setzte seine Kleeberger bestanden. Die Frau war gestorben, vielleicht Bewerbungen fort, zunächst durch einen Unterhändler, aus Kummer, Kleeberger verliefs Nürnberg und siedelte wahrend er selbst sirh in Augsburg befand. Dann aber sich in Lyon an, wo er nicht sehr lange mehr lebte, kam er persönlich nach Nürnberg und erreichte sein Ziel, Dafs indefs auch er nicht ohne Schuld gewesen, ist wohl nachdem er noch grofse Schwierigkeilen Überwunden anzunehmen. Es ist eine öfter vor klimmende Erschei- und sich als Bürger halte aufnehmen lassen. Die l'iik- nung, dufs ein Uebermafs von U'iihlthiitigkeit u. dgl in heiiner'sche Schrift schliefst, ohne dufs etwas Wesent- späteren Jahren, nur bestimmt ist, Makel des früheren liches zur Begründung der schweren Anklage, welche in Lebens auszulöschen. Nielit oline Anerkennung i.st jedoch der Ueberschrift enlhallen ist, beigebracht wäre Pirk- zu lesen, mit welcher Umsicht und Liebe Kleeberger in heimer macht seinem neuen Sehwiegersohne nur erbit- seinem in der erwähnten franzosischen Schrift abgedriick- tertc, aber sehr allgemein gihaltene Vorwurfe : dafs er sein, ten Testamente fUr das Wohl seiner zweiten Frau und Gnt mit Wucher gewonnen, mehr ein Jude, denn ein seines einzigen Sohnes sorgt E. Christ sei und nichts von unserm .,llcilmacher Christo - unil seiner werthen Mutter" halle, zu seiner Tochter

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Anzeiger für Kuiuie der deulscheii Vorzeil.

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ITIiehael KolilliMas.

Von A. Buchner, Gerichtsaccessislen, in Darmstadl.

Allbekannt ist Heinr. v. Kleisfs Erzählung „Michael Kohlliaas ; desto weniger aber, in wie w eil dieselbe ge- schichtliche ürundlage hat, und woher der Dichter seinen StolT genommen.

Schon L. Tieck sagt: ..Der Erzähler ist von der wirk- lichen Geschichte, sei es geflissentlich, sei es aus Uu- kenntnifs, merklich abgewichen. Er vergifst, dafs Wittenberg und nicht Dresden die Residenz der sächsi- schen Kurfürsten war; Dresden schildert er ganz nach seiner jetzigen (jeslalt. da die Altstadt damals so gut wie nicht existierte, und was soll man zu dem Kurfür- sten selber sagen, der als ein romantischer, verliebter und seltsamer Phantast aufgeführt wird, da es doch nur Friedrich der Weise oder der Standhafte sein können, die in den Umfang dieser Erzählung passen?" Ja, die Sache ist noch greller durch folgende einfache Erwägung. Lu- Iher's Tod erfolgte 1546, die Schlacht bei Muhlberg 1547, die Ueberlragung der sächsischen Kurwurde auf die al- bertinische Linie 1548. Nun liegt aber (3. Bd. S. 54 der neuen Berliner Ausgabe 1S59) in der Erzählung ein An- gehöriger des kurfürstlichen Uau.^es, Prinz Friedrich von Meifsen, an seinen Wunden noch darnieder, die er bei Bluhlberg geschlagen erhielt. Gleichzeitig und später greift Luther in die Begebenheiten ein. Nach je- nem Umstand müfste die Handlung nach den 24. April 1547 fallen, nach diesem vor den 18. Febr. 1546.

Die Unmöglichkeit dieses einen Punktes mag zum Nach- weis genügen, wie wenig es dem Verfasser auf geschicht- liche Treue ankam. Wer sonst nur mit lialbkiiiidigem Auge liest, findet noch eine ganze Reihe geschichtlicher Unmöglichkeiten.

Nichts destoweniger hat jene Kleislische Darstellung bis heute als geschichtlich gegolten. Zwar bat II or- mayr (Taschenbuch, 31. Jahrg. 1842, S. 2l(iir.) seinen „Rofskamm im Kriege mit zwei Kurfürsten, doch vom Scharfni btir behext" wenigstens unter die „Sagen und Legenden, Zeichen und Wunder" geslelll; allein die Con- versationslexika von Blockbaus und ^on Jleyer tischen unter „Mich. Kohlhaas" nichts als einen Auszug aus Kleist's Erzählung mit ihren handgreiriiclien llnmoijlirh- keiten als geschiclilluhe Tbalsachcn auf.

Diese Tauschung war nur möglich durch (wie J Schmidt sagt) „die sinnliche Deutlichkeit, mit der Kleist alle Ereignisse im Detail verfolgt." Wie er in seinem „zerbrochenen Krug" hie und da bis zur Uebertreibnng delaillierl, so bevölkert er seinen „M Kuhlhaas" mit einer Fülle selbstgeschalTener Ueslalteu und Zustände und zwingt

uns, daran zu glauben. Allein, was dem Dichter, das ist nicht dem Geschichlscbreiber erlaubt, und was als Dich- tung ein hohes Verdienst ist, wird wo es mit dem .Anspruch auftritt, geschichtliche Wahrheit zu sein ge- radezu ein Unfug. Sache der Wissenschaft wäre es, die- sem sich forterbenden Uebel endlich zu steuern.

Kleist hatte den Stoff um 1805 von Pfuel zur drama- tischen Behandlung empfuhlen bekommen. Noch Jul. Schmidt, der neueste Ihrausseber, erklärt, dafs er nicht ermitteln könne, üb iigend eine Chronik den Stoff lie- ferte. Er fugt (3. Bd S. 4lü) bei: „Kolhase wie es scheint, einer von den Jlordbrennerii, die mit gehei- mer Unterstützung lleinrich's von Brauuschweig im Kur- sächsischen plünderten wird in Luther's Briefen (2. Febr. und 2. März 1539) einige Male erwähnt; er nennt ihn scherzhaft x6Xa( -^ einen Brief vom 8. Dec. 1534, wo- rin Luther einen Unbekannten abmahnt, seine gerechte Sache auf ungerechte \\'eise zu verfechten, bezieht der Herausgeber de Weite gleichfalls auf Kolhase; doch scheint die Zeilrechung nicht zu stimmen." Es kaiiu hier- zu noch bemerkt werden, dafs Luther in einem Brief (Fe- ria 6 post Circumeisionis 1540) an den kursachs. Kanz- ler Brück über das adeliche Unwesen des Einreitens sich ereifert: „Wenn es Koliiase thate, als ein Mordborner, \\are es genug.'"

Bekannt ist. dnfs MiiltiU den Slolf dranialiseli behan- delt bat. Sem Held heii'sl jedoch „Hans Kohlhas". Hiermit stimmt Uberein ,.die Geschichle \on Hans Kohl- has. Erzählt von Dr. C. Mücke. " Berl. Diese Iheilt auch Urkunden mit und zieht Quellen an, allein mit höchst unvollslandij:er Angabe der Titel; im Uebrigen ist die Arbeit lediglich novellistisch gehallen.

Wir scbliefsen diesen Nolizen zwei Wünsche an. Einmal, es möge dieser Gegenstand bald eine kritisch- historische Bearbeitung erfahren. Er ist inleressaiit, wie wenige, und es ist eine Art Ehrensache, in der Darstel- lung jener Ereignisse, die zur Zeit in der Thal nur eine fable convenne isl, aufzuruuinen. Nulbwendige Vorarbeit wäre das Zusammentragen der OüfiHemiächweise. Der andere Wunsch hat mehr lilerargeschichlliche Bedeu- tung. Es wäre von grofsem Interesse, lu wissen, wel- chen Stoff Kleisl vorfand, um zu seilen, wie er jenen merkwürdigen Bau seiner Erzuhlnng schul.

An sich ist Kohlliaas mehr nur von Ortlicher Bedeutung ; durch Kleist's Erzählung aber ward er deutsches Gemein- gut, und so mag denn auch gerade der Anzeiger vor- zugsweise geeignet sein, für das Vorstehende als Millel- puiikt zu dienen.

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Anzeiger fiir Kimili- licr (leiitscheii Vorzeit

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Zustände.

Sprache und

Schrift.

Namen- bedeutungi

Utentnr.

Fahrland bei PotMdai» . Trülier Vorland, nirlit VoKfland.

Von Leopold Frhr. v. Ledebur, Direktor elc , in Berlin.

Herr Prof. Vict. Jacobi halle sich in der 1858 in Berlin tagenden Generalversammlung des üesammtvereins deutscher Geschichts- und Allerthums- Vereine die .Auf- gabe gestellt, über Ortsnamen um Potsdam einen Vortrag zu hallen. Er suchte u. a den Namen des Dorfes Fahr- land aus dem Slavischen zu erklären. Meine Frage, ob derselbe den Namen dieses Orles urkundlich verfolgt habe, konnte nicht bejahet werden und veranlofste mich, EU bemerken, dafs Vorland die nrkniKilirh vorkommende älteste Namensform sei. Es kann nur ein Gehör- oder Druckfehler die Ursache sein, dafs Herr Jacobi im Cor- respondenzblatt des Gesammlvereins vom Marl 1859 mich sagen liifst, der Name Fahrland-See habe in alteren Ur- kunden Vogeland-See gelautet. Es schien mir nicht der Mühe werlh, Einspruch zu thun. Da aber, vermulhlieh gestutzt auf die erwähnte O"«"«". AeT Vogeland-See auch in die Oclober- Nummer des diesjährigen Anzeigers über- gegangen ist, so darf ich doch mit der Berichtigung nicht zurückhalten, und will lieber Ouellenzeugnisse für meine Behauptung vorfuhren: Henricus Advocalus in Vor- lande ; 1197. (Gercken, Brandb. Stiflshist., S. 397). Henningus de Vorlaut miles ; 1315. 1316. (Gercken, cod. dipl. Brandenburg. V, 174. VUl, 449; dess. Fragm. Mar- chica IV, 19.) Vorlande castrum et civilas; 1375. (Landbuch KarPs IV, 25.)

Heinrich AVirry. ein Kolothiirner niehter.

Von Emil Weller in Zürich. (Schluls.l

6) GrüDdtliche berichtung des grossen schiessens zu Passaw, das da ghalten ist worden im .lar 1555. in Rei- men gestellt durch Heinrich Wirry, burlig von Araw, ■wonhafTt zu Zürich, o. 0. u. J. (Zürich, 1555). 8 Hl 8. In Zürich und Wolfeubuttel lieginnl;

Nun horent jr Ilerreii nllo saiidt Ein jeden in seinen ehren giiniil etc. Der hei diesen drei Gedichten Uhliclie Wahlspruch ist immer: ..Wenn Got wil So ist mein zil " Gedruckt wurden sie zu einer und derselben Zeil ; sie haben ganz gleiches Format und gleirhe Lellern.

7) Ein erschrockenlirh gransam vnerhört mordl, so geschechen ist zu Obernehen, in einer Statt gelegen in dem Elsas, drey meil wegs von Slrajiburg, Alda hat ein Burger Adam Slflgman genant, drey seiner rechten na-

turliehen Ehlichen Kinden, mit einem beimesser ellengk- licheo erstochen vnd vmbracht, wie dise Figur anzeigt, vnd hernach geschriben stadl.

Getruckt zu Slrii|Jhurg bey Auguslin Frie(5, 1556.

Folioblatl mit Holzschnitt : links Ermordung der Kin- der, rechts Flechten auTs Rad. Hier nennt sich der Ver- fasser : ..Heinrich Wirri bürlig von Araw, burger zu Sol- lenturn, wOEihafTl zu Zürich '' Darstellung in Prosa. In der Züricher Stadibibliothek.

8) Ein wunderbarliche warhafflige seltzame geschieht, von einem PfalTen vnd seiner Kellerin, wie sie jm der Teufel angesicht seiner äugen hinweg fürt. Ordenlich beschriben in reimens weifs, vnd zu einer warnuiig allen frommen Magdten oder I6chteren.

Foliolilatt mit coloriertem Holzschnitt und 112 Vers- zeilen, unterzeichnet: H. W. V. S. (Heinrich Wirry von Sololhurn). In der Züricher Sladlbibliothek. Beginnt: Ein DorlT das ligl nit weil von Gent, Ist zu der Obentheur geneüt etc.

9) Ein wunderbarliche seltzame geschieht, so gesche- hen ist in dem Appenzeller land, dardurch ein grosser Rechlshandel entstanden, vnd ist die vrlhel noch nit au(i- gesprochen, wie jhr hernach hören werden.

Folioblatt mit Holzschnitt und 186 Verszeilen, unter- zeichnet: H W. - In der Züricher Stadibibliothek. Be- ginnt :

Es ligl ein Dorff ist wolbekanl Nil weit von dem Appenzeller land etc. Ich schreibe diese zwei Stücke Wirry zu und glaube, dafs sie zu seinen Erstlingen gehören, also um das Jahr 1550 entstanden sind.

10) Wahrbafftige Beschreibung von der Krön in Hun- gern, wann vnd wo, auch auf welchen tag die aller- durchleichtigsle grosmechligste Rom : llungerisrhe, vnd Behamische Mayeslat Maximilian, sampt Heren geliebslen Gemahel dieseibig empfangen hat Auch mit was grosser Anzal volcks zu RojJ vnd Fuss Ihr Kuiiig : Mny : ankom- men sey, von dem Thurnier, ueugebauten Sohlo|i, vnd andern Sachen, die sich die Zeit der Krönung zugetra- gen, vnd verlaulTen hat. Der hochgedachlen Rom : Hun- gerischen etc. May : zu lob vnd Ehr in wers wei|i ge- sielt durch lleinriili Wire öbristen Britsehenmeysler in Schweilz Viennae per Michael Zimmerman. 1563. 24 Bl. 4. - In Pcslh. Vgl. Index rar hilil. Univ. Reg Bu- densis. 1780. II p 458, wo auch die nähere Beschrei- bung zu finden.

11) Von dem Kayserlichen Schiessen, das gehallen ist worden bey Wienn in Oeslerreich auff Mittwoch nach der hcyligen drey Kuniglag im 1568. jar, in Reimen ge- stellt durch Hainrich Wire, Prilschenmaister vnd Bürger

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Anzeiger lur kiiiKio der deutschen Vorzeit.

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auff der Zell bey Waydlhofen an der Ips. Gedruckt zu Wienn in Oesterreich durch Hans NN'idtman in der Schle- singerbursch. 1569. 12 Bl. 4. In Berlin, Wien und Pesth.

Die Titel theile ich ausführlich mit, weil sie für die Zeit und fUr den Dichter gleich charakteristisch sind. Die Poesie und Fassung' bei diesen Beschreibungen hat nicht viel VVerlh ; das Treiben und Denken der Zeit lerot

12) Ordenliche Beschreybung der fürstlichen Hoch- man aber daraus genau kennen, weil die Darstelloog bis

zeyt. die da gehalten ist worden, durch den Durchleuch- tigen Hochgcbohrnen Fürsten vnd Herrn, Herrn Wilhelm Pfalzgraf beim Hheyn, Herzog inn Obern vnd Nidern Bay- ern etc. Mit dem Hochgebornen Frawlein Kenatta, ge- borne Herzogin aus Luttringen, den 21 Tag Februarij, des 1568. Jars, in der fürstlichen Statt München, Vnd an die Kaiserliche Majestät geschriben, Vnd dem hochermel- ten Fürsten vnd Herrn, Herrn Herioge Wilhelm etc. Auch dem llochernannlen Frawlin Renatta, vnd irr beider Freundschaft, zu hohen ehren, in teutsche Carmina ge- stellt, durch Hainricheo Wirre, teUtscher Poet, vnd Obri- ster PrUtschenmeisler inn Osterrich, vnd Bürger auff der Zell, in der Herrschaft Gleyji, an der Yps gelegen. Ilierinn wird auch begriffen, alle Fürsten, Graven, Freyen, Herrn, Rittern vnd Edle, mit jrem Namen vnd Stammen, de(J- gleich wie starck ain yeder ankommen, mit sampt aller Zier, Es sey Einritt, Kirchgang, Maalzeyt, Schankung, Tanzen, Thurniern, vnd andere Ritterspilen, was sich die Zeyt der Hochzeyt verlauffeii hat.

Mit Kayserlicher Majestet Gnaden vnd Freyhait, nicht nachzutrncken verboten.

Gedruckt zu Augspiirg, durch Philipp Vlhart.

Am Ende : Gedruckt in der Kaiserlichen Reichs Statt Augspurg, durch Philip Vlhart. inn der Kirchgassen, bey Sant Virich. Anno M.D.LXVIH.

41 Bog. Fol. mit vielen Kupferstichen, besonders Wap- pen. — Im germ. Museum. Weitläufig beschrieben und stellenweise abgedruckt in Meusels Hist. Litt. Bibliograph. Magazin H S. 231— 252.

13) Audienlz des Keysers Ma.Yimilian des Andern etc. zu Speyr auff dem Reychjitag etc. Heinrich Wirrich.

o. 0. u. J. (1571). Folioblalt mit Holzschnitt und Reimen. Im german. Museum.

14) Ordentliche Beschreibung des Christlichen, Hoch- löblichen vnd Fürstlichen Beylags oder Hochzeit, so da gehalten ist worden durch den Durchleuchtigsten Für- sten viind llirrn. Herrn Carolen Ertzhertzog zu Oster- reich etc. mit dem hochgebornen Frawlein Maria, geborne Hertzogin zu Bayrn den 27. Augusti in Wienn in Teutsche Carmina gestelt : Durch Heinrichen Win ich, Obrister Pritschenmaister in Oesterreich.

Gedruckt zu Wienn in Oesterreich durch Blasium Eberum. 1571.

134 Bl. Fol. mit vielen Holzschnitten und grofsen Tableaux. In Berlin und im german. Museum.

in die kleinsten Details geht.

Man darf den Heinrich Wirry nicht mit dem fast gleichzeitigen Ulrich Wirry verwechseln, der, gerade wie jener, den Krieg und die Festschiefsen besang, sich dabei jedoch auf das Vaterländische beschränkte. Erdich- tete ein Lied auf die Doinacher Schlacht c. 1574, dann ,,Der dreyzehen Orthen Loblicher Eydlgnoschaft Lob vnnd Rhumbspruch'', o. 0. u. J. 16 Bl. 8. Neue Ausg. o. 0. 1569, 8. Später mit dem Titel: „Ein Schöner Spruch, einer Loblichen Eydgnoschafft zu Ehren gemacht. Bernn. Ben. Vlman. 1580. 16 Bl. 8. In der Züricher Stadtbibliothek. Fernere Ausgaben: Basel. 1610, 1623, 1664, 1680; Zürich, o. J. 12 Bl. 8. Noch kenne ich von ihm : t

Hauptschie|5ens Anfang, so man zu Straßburg gehal- ten, in rymen gestellet. Basel bey Samuel Apiario. 1576. 8 Bl. 8. In der Luzerner Burgerbiblio- thek. Neue Ausgabe mit dem veränderten Titel : Lobspruch der Freyen ReychstatI Strajiburg zu ehren gestelt etc. o. 0. 1576. 8 Bl. 8. In der Zü- richer Stadtbibl. Vollständig abgedruckt in MensePs Hist. Litt. Bibl. Magazin IV, S. 65 ff. Haller in .«einer Bibl. der Schweizer- Geschichte, der nur den Ulrich Wirry kennt, erwähnt von diesem noch: Eine schöne Oralion oder Spruch. Fried und Eynigkeit einer Loblichen Eydtgnü|5schafft von Gott zu erlan- gen, o. 0. 1658. 8 Bl. 8. In der Schaffhauser Stadtbibliothek; was indefs nur der ältere, zeitgemäfs umgewandelte Spruch ist.

' Dhm PfHhlwerk Im 'iirlierniiilxriMfe bei ltiik<tt% .

Vom k. pr. Kriegsgejichlsraihe Kuchen buch in .Müncheberg.

Dir märkische Schweiz im nordwestlichen Winkel des Lebuser Kreises an der Grenze des Oberbarnims, um- fafst nur ein Fleckchen Landes von '/«Meilen im Geviert, zeichnet sich über durch romantische, wildbewachsene Schluchten und schön gelegene Seen aus. Unter den Seen ist der über COO Morgen enthaltende Schermutzel der gröfsle. Er zieht sich 500 bis 600 Schritt breit und etwas Über ' < Meile lang halhmondförmig von Nord nach Süd; seine westlichen und nördlichen Ufer sind steil.

KuntL

UiUicntli' Kuusl. liHukunst.

443 Anzeiger lür Kunde der deulschen Vorzeit. 444

von Schluchten zerrissen und zum Theil mit Kiefernwald der markischen Schweiz crhehen sich sehr unbedeutend bestanden; im Osten trennen ihn weniger hohe und steile über die Barnim'sche Hochebene; Berghous nimmt mit Hügel von dem nur 200 Schritt entfernten, etwa 200 Plettner an, dafs nach der BodenbeschalTenheit bei Bnckow Schritt breiten Buckow-See und dem an dessen Ostseite gewallige Senkungen stattgefunden haben. Geschichtlich gelegenen Städtchen Buckow. Der Schermutzel hat in steht über solche nichts fest; dennoch scheint es, dafs der Mitte des ostlichen Ufers einen natürlichen, ziemlich sie stattgefunden haben, als schon menschliche Wohnuu- starken Abflufs nach dem Buckow-See, welcher durch eine gen vorhanden waren. Jene Pfahlreihe ist olTenbar ein Schleuse geregelt wird. Südlich von diesem Abllufs, et- Zaun, eine Befriedigung oder Pallisodenreihe gewesen, wa UM Schritt vom Ufer, in der liegend des Sees, wel- und somit anderer Natur, als die Pfahlbauten der Schwei- che die „Steinberge" genannt wird, bemerkt man im zer Seen Dieser Bau muTs aber mit dem ganzen Lande Schermulzelsce noch die Kesle eines Pfahlwerkes, 10 bis gleichnialsig gesunken sein, da die Pfähle senkrecht .•ite- 12 Fufs unter dem Wasser, welches sich in gerader Li- hen, und auf beiden Seilen des Zauns noch starke Baum- nie von Nord nach Süd auf eine Länge von 207 Fufs slubben, nach dem See hin auch grofse umgestürzte verfolgen lafsl. Die Pfähle stehen senkrecht; ihre lieihe Baume sich linden, welche die Fischerei erschweren, ist schon ziemlich gelichtet; von dem ersten nordlichen Wahrend einige Schritt wesilich vom Zaun der Seebo- Pfahl an 159 Fufs und lb3 Fufs entfernt, gehen Qnerrei- den plötzlich steil abfällt, steigt er hinter dem Zaun nach hen westlich nach dem See hin ab, im rechtwinkligem dem Lande hin allmählich an. Dafs das Wasser des Sees Anschlufs an die Hauptreihe, die am südlichen Knde eben- früher niedriger gestanden, lafst sich nach der Bodenbe- falls rechtwinklig nach Westen hin eine Ecke bildet. schafTenheit nicht annehmen ; der Markt in Buckow wird mit Diese drei westlich nach dem See hin laufenden Quer- dem Seespiegel fast gleich hoch liegen. Einige Fufs we- reihen sind aber kaum auf zwei Schritt sichtbar, weil niger Wasser legen die Pfahle noch nicht blofs. Die von da ab der Boden des Sees so steil abfallt und der wesilich in die Tiefe verlaufenden Querreihen sprechen See so lief wird, dafs mau nichts mehr erkennen kann. deutlich für das Versunkensein. Dieser Unlerganc mufs Die Pfahle sind von Eichenholz, meist rund, 4 bis 12 Zoll aber in sehr früher Zeit stattgefunden haben; leider fehlt stark, () bis 7 Fufs lang, und stehen et« a 2 Fufs tief es noch an Funden, welche hier weiteres Licht verbrei- in der Erde; oben und unten sind sie roh zugespitzt, ten könnten; die ungeheure Tiefe des Wassers erschwert die oberen Spitzen aber durch Einschlagen stumpfborstig. auch jede Forschung. Bis 1816 bildete der durch den ohne Kinde; soweit sie aber über der Erde im Wasser Buckowsee fliefsende, im rolhen Lug seinen Anfang neh- stehen, der Longe nach bindenartig '/4 Zoll tief aufgeris- mende Stobberow oder Stobber die Grenze zwischen dem sen; sonst aber sehr fest. Hin und wieder, besonders Lande Lebus und dem Höhen-Barnim, so dafs der nord- beim Anschliffs der Querreihen kommen auch bohlenartig westlich vom Stobber gelegene Theil der Stadt Buckow, breite Pfahle vor. die ..kleine Sladf, im Laiiribiich Karl's von 1375 pieurbs Mir ist nicht bekannt, daf.s dieser Anlage irgendwo genannt, und somit aiuli der Schermutzel zum Barnim schon erwähnt wäre, lieber Eiit.slehniigszeit und Zweck gehörte. Auf dem Bande der Barnim'srhen lliiclicbene, ist in Buckow nichts bekannt; kaum weifs man Ubeihanpt welche nach dem Lande i.ebus hin durch das rollie Lug. etwas von dem Vorhandensein. Es gehl dagegen die den Schermutzel und das Stöbberthai begrenzt wird, fin- Sage , dafs vor Allers die alle Stadt Buckow im See, det mau mehrere Sli-inkreise bereits zerstörter Heiden- einige sagen im Buckowsee (so Bergbaus, Landbuch der graber; so nanientlich beim Dorfe Werder, bei der Berg- Mark Brandenburg, I, S.87), andere im Schermutzel, ver- Schäferei, bei l'rilzhagen ; am südlichen Ufer des Scher- sunkeii sei, und man bei hellem Wetter mich die Tliiirin- miilzel und auf dem llugel zwischen ihm und Buckow spitze sehen könne. In dem nur 36 Fufs liefen Buckow- linden sich Uriieii.scberlieii, im See selbst ist noch nichts See licfse sich der Thuim wohl leicht linden, «enn er gefunden, aiilVr eiiiim angeblich kii|)firiiiii Kessel in der dort wäre; im Schermutzel dagegen hielte es schon schwe- Gegend der Steinberge Der Stadt Buckow geschieht zu- rer, und doch gibt er der Sage einigen Grund. Dieser eist Erwahiiiing , als Lebus an das Erzslift Magdeburg See ist nach Berghaus 125 Fufs, nach Angabe der Fi- und den Markgrafen von Brandenburg kam. Der Scher- scher sogar 250 Fufs tief, so dafs die tiefste Stelle je- miilzel «ehOrte nm 1300 dem Kloster Friedland. Sehr dcnfalls noch unter dem Spiegel der Ostsee liegt, über viele Ortsnamen der Gegend sind slavischen Ursprungs; welchem der des Schermutzel öti Fufs erhoben ist, wah- nnrh der Name des Schermülzel oder Scharmützel dürfte rend die kanm 300 Schritt entfernte Bollersdorfer Höhe zu ihnen gehören, wenn man ihn nicht von einem frei- 154 Fufs über den Seespiegel sich erhebt. Die Berge lieh unbekannten Gefecht herleiten will, «elclies hier

445

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

•Uü

stattgehabt. Gegen lelzere Annahme spricht das Vor- kommen noch anderer Seen dieses Namens, wie der noch viel grofsere Scharmutzeisfe bei Slorckow, etwa 5 Mei- len von ßucitow, auch Scharmussel, Schormeussel (VVohl- brQck, Gesch. v. Lebus, II, S. 446. 463). Aus dem Sla- vischen hergeleitet, wäre vielleicht cierny =: schwarz und mocz = Masse, Feuchtigkeit, die Wurzel (vgl. Dr. Czybulsky, die slavischen Ortsnamen der Insel Potsdam, in Fidicin's Beschreibnrjg der Insel Potsdam, S. 166) und wäre mithin Scharmützel soviel wie ,.der schwarze See", ein Name, der sich von der dunkeln Farbe des Sees bei der grofsen Tiefe wohl rechtfertigen lafst; zumal dicht in ihm, und mit ihm verbunden, ein kleinerer, weniger liefer See der ,,weifse See" heifst. Doch liegt noch nicht Vt Meile sudöstlich vom Scharmützel ein kleiner See, der noch heute der ,, schwarze See" heifst ; viel- leicht hat gerade deshalb der Scharmützel den slavischen Namen behalten.

Aufser der Sage von dem Stadtuntergang konnte ich bisher nur noch eine Über den See in Erfahrung bringen, der zu Folge vor vielen Jahren ein Ma'nn im See angelle, als ihm ein Pllugkoller auf dem Wasser entgegenge- schwommen kam Verwundert über dies Ereignifs, nimmt er das Eisen an sich ; als ihm aber auch die Pflugschar entgegenkam, ergriff ihn Schauder, er machte sich fort, nahm aber den Koller mit und hat ihn beim Schmied ver- arbeiten lassen.

Als Beleg dafür, dafs auch in hiesiger Gegend noch mehr auf sehr frühe Kultur derselben deutende Entdeckun- gen gemacht sind, will ich rjoch anfuhren, dafs im ver- gangenen Jahre, als der an der alttij Grenze des hohen Barnims bei Tasdorf, unweit der Berliner Kunslstrafse, etwa .'5 Meilen von hier gelegene Slienitzsee behufs Aus- beutung von Torf- und Lehmlagern abgelassen werilcn sollte, und zu diesem Zweck ein Durchstich nach der Kufiststrasse hin gemacht wurde, etwa Fufs lief un- ter der Oberfläche im Torfmoor eine aus Balken zusam- mengestellte Jägerhutte gefunden wurde, in der verschie- dene llorncr, Geweihe u. dgl. von ungeheurer (jrofse sich fanden, welche der Gastwirlh Finger in Tasdorf noch aufbewalircn soll.

Kur fiieHrliirlilf iler l'ni«erMi(iil ItoMlorh..

Von C. M. Wiechiiiann-Kado w aufKadow in lleklenburg.

Krabbe hat in seinem geschstzteji Werke : „Die Uni- versildt Koslock im 15. und Ifi. Juliihunderf' (1854), S. 45 ff. nachgewiesen, dafs die Herzoge Johann und Al-

brechl von Meklenburg, nachdem der Papst Martin V. am 13. Febr. 1419 die Bulle erlassen, welche die Stiftung der Universität zu liostock sanclioniert, am fi. Nov. des- selben Jahres die Hochschule feierlich eröffneten, und fOhrt als Quellen fUr diese Annahme Krantz, Saxonia, lib. XI. c. 3. sowie die vollständig erhaltene Matricula Academiae Rostoccensis an. Eine Urkunde der beiden Herzoge über die Inaugnration der Universität war bis dahin nicht bekannt. Es ist daher erfreulich, dafs sich eiue solche in dem kgl. Archive zu Stockholm gefunden hat. Ich theile dieselbe hier mit, indem ich bemerke, dafs Herr Archivar Sohm zu Hostock die Gute gehabt hat, mir eine beglaubigte Abschrift davon zukommen za lassen.

„Universis*) Christi lidelibns presencia visiiris seu audilnris Johannes et Albertus Dei gracia duces Magno- polenses comiles Zwerinenses Slargardie et Bozstok ter- rarum domini salutem et sincerum affectum. Quoniam sanclissimns in Christo pater et dominus dominus Martinus papa quintus nostris supplicacionibns benigne incliualus in nostro opido Rozstokcensi loco ad hoc vtique plurimum et nolorie habili et eompelenti instituit ordiiiauit creauit et perpeluis prinilegiis dotanil Studium generale diuersa- runi facultatum iji quo siquidem studio doctores magistri et scholares erunl in predictis diuersis facullalibus inci- pientes actus scholasticos et leccione.i statim post festum beati Martiiiii episcopi proxime futuri accedentes et re- cedentes igitur jani dictum cum bonis et rebus suis Stu- dium nna cum nostris proeonsulibus et consulibus dicti noslri opidi Bozstokcensis atque ceteris nostris ofliciali- bus suh tuta noslra proteccione habehimus fouebimus ac quantum in nobis ac nostris est secure defendemus fir- mam (idncinm cum diclis nostris Proeonsulibus et Consu- libus eisdcm prominentes quod priiiilegia immunitales et liberlales omnes et siiigulas quibus auctorilate apostolica et imperiiili vti et gaudere in priuilegiatis studiis sunt solili Omnibus et singnlis illuc accedere volenlibus in- uiolabiliter obseruabimns et inconcusse supplicantes Om- nibus et smgulis ad qnorum noliciam presentes nosire litere pernenerint quatinus predicli nostri studii membra ad gloriam omnipotenlis Dei et sacrosancle ecciesie exallacionem benigno ac gracioso prosequaiitur affectii consiliis promotiuis et auxiliis defensiuis. Premium a Deo expectnnlcs et n nobis beniuoliim et gratissimam volnntatem cum cffcctniili cxeciiciiine locis ac temporibns Sf offercnlibus oporlunis. Datum Anno domini milloimo qundrinccnlfsimo deiinio nono ipso die iintiuiliilis glo-

*) Die Urkunde bat Univeris.

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Anzeiger l'ur Kunde der deulselieii Vorzeil.

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riose virgitiis Jlaiie tub nostris ac nostri ojildi predicti BozstockceDsis Procoasulum et Consulum uostrorum fidu- lium äigillis preseiitibus appeiisis."

Die Siegel der beiden Herzoge sind au der Urkunde nicht mehr vorhanden.

Leben. Zur YY ertlibeiütiiiiiiiuiiK •■•^r TurnoMen.

Ki-zmi^n^- nnd ^^^ ^^ ^ ^^ MarcUer, U. preuls. geh. Archivrath und llaus- Uandelsmittel. archivar, in Berlin.

In dem Archive des ehemaligen Keichsstirtes St, Em- meran in Begensburg findet sich auf einem Pergamente (ohne Siegel) aus der Zeit um 140" folgende interes- sante Mittheilaug :

„Nota ez ist ze wissen daz aiii klainr Turnais tut als vil als ain alt haller, vnd ain pFuiit klainr Turnais tunt ain frankchen, XX. Schilling für ain pfunt vnd XII. für aiii Schilling gerechent.

Item ain frankch. tut an geld. XXIIII chlaiuer Tur- nais, mer dann ein Keiuischer guidein, vnd also trelTent sich XXX pfunt chlainr Turnas XXXIII Reioischer guidein vnd ein drittail eins guidein.

Item ez ist auch ze wizzen A»/. zu frankchreich noch di alt wernng ist, an klaiiieii Turnaisen XX. Schilling für am fraukchen viid \X. chlain Turnas für ain gros- sen alten Turnais der selben grosseu alten Turnas tüut XII aiu frankchen.

Staatsschutz. Broncefuml aiil" «ler noniiiiie PloskOM'ir

WatTenM'hutz. |ll Köllillfll.

Waffen.

Von Dr. J. E. Wocel, k. k. Universitfitsprofessor, in Prag.

Uem böhmischen Museum uhergab vor einem Jahre Herr Conservator Benei eine bedeutende Anzahl kelti- scher lironceobjecte, VN'elche bei MaSkowic, auf der Sr. Majestät Kaiser Ferdinand gehörenden Domäne Plos- kowic, beim Eggen eines Feldes aufgedeckt wurden. Es sind Kelle, Paalstilbe, das Bruchstuck lims lironce-

stliwcrles, mehrere grofse , gewuiiilcne hinuc ujid ziilil- reicbe Bruchstucke von Spangen, Kiugeu und liiuncege- fafscn der ältesten Legierung.

Ferner schenkte Herr Ben es dem Museum tiuen durch seine Form ausgezeichneten Paalstab, welcher nebst einer grofsen Menge antiker Bronceobjele bei Sohl- nie (Domäne l'loskowic) beim Abgruben einer Anwund auf- gefunden worden. Spaterhin uberschickte Herr Kanoni- kus Ackermann 28 Faalslabe und mehrere Brouce- riugc, welche gleichfalls aus der reichen Fundstalle bei Sobeuiu herrühren, der archiiologischeu Sektion des böhm. Museums. Einige dieser Bronceobjekte fesseln iu höherem ürade die Aufmerksamkeit, nicht nur des Ar- chäologen, sondern auch des Naturforschers, weil man an denselben mehrere angesetzte Schichten von Malachit gewahrt, woraus mau auf die sehr lange Dauer der oxydie- renden Einwirkung des kohlensaurehalllgen Meleorwas- sers schliefsen mufs. Noch interessanter ist die Beob- achtung eines Blattabdrucks auf einem der Faalsttibe von Sobenic : mau bemerkt nämlich darauf die deullich ausgeprägte Nervatur eines der unteren Blatter des Tri- folium alpense L., welches iu dem niedrigen Gebirgslaude Böhmens sehr verbreitet ist. Die Bildung eines solchen Abdrucks auf der vollkommen ebenen MalachitQache war uur möglich, wenn die Entstehung des Malachits so ru- hig und langsam vor sich gieng, dafs an die Stelle je- des verschwundenen Bronccatoms sich alsbald ein Atom des neuentstandenen Malachits substituierte. Mau kann wohl annehmen, dafs nur unter der Einwirkung einer Zeitdauer von Jahrtausenden eine solche Umbildung an einem Metalle, das sich aus einem Produkte der Men- schenhand gebildet hatte, entstehen konnte. Daher sind die Paalslabe von Sobenic \on grofser Bedeutung für die Alterthumsforschuiig, indem durch dieselben der Gebrauch von Werkzeugen aus Bronce in Mitteleuropa in einer Ur- zeit konstatiert erscheint, die weit Über den Bereich der historischen Tradition sich erstreckt. Schliefslich niufs bemerkt werden, dafs die PaalstObe von Sobenic die Form langer, ziemlich schmaler Meifsel haben und keines- wegs als Hacken oder StreitwafTen .gebraucht werden konnten.

(Mit einer BeiInge.)

Veranlworlliche Kedaction : Dr. Freih. v. u. z. .\uf8cr». Dr. .\. v. Eye. Dr. (i. h. Fr n rn ni ii nn. Dr. F'rcih. It n i h v. S ch r c c k r I r in.

Verlag der lilerariach-artiilischen .Vn.stnlt des germanischen Museums in Nürnberg.

U. E. S r lj Hl (I 'nclio Bilclidrilckci-cl.

BEILAGE zun A\ZEII;EI{ für KUNDE DEIl DEUTSCHEN VODZEIT.

i860. J\^ 1'^. December.

riiionik des ffeniianisduMi Museums.

Von den nuf der hcurisni J.ihresconferenz in den Gclehr- tennussriiuls des Museums (iewiihllen haben die nachstehen- den Herren die auf sie gefallene Wahl angenommen und durch schriftliche Erklärung sieb zu einer wissenschaftlichen Hitv/irkung bereit erklärt :

Cassel, Paulus, Professor u. lic. Ih.. in Berlin;

Classcn, J., Dr., Direktor des (jvmnas. in Krankfurt a/M. ;

Dannenberg, H., Stiidtrichler, in Berlin:

Diciitz, J., Generalsekretär der k. Museen in Berlin;

Eichhorn, Dr., Domkanitular, in Braunsberg;

Fiedler, Jos., k. k. Haus-, Hof- u. Staatsarchivar, in Wien;

Firnienich, Johannes Matthias, in Berlin;

Frind, P. Anton, k. k. Gymnasial-DireUlor, bischöfl. Notar, in Eger ;

Giefers, W. E., Dr., Direktor des Vereins f. Gesch. und Alierthumsk. Westfalens, in Paderborn ;

Janssen, Job., Dr., Prof. der ficsrliichle, in Frankfurt a/M.;

Leilzmann, J., Pfarrer, in Tunzenhiiusen :

Mitlermaier, C. J. A.. Dr., geh. liatb und Prof., in Hei- delberg ;

Peucker, Ed. v., Exe, General der Infanterie, in Berlin;

Schmidt, Appellat.Gcrichtsrath, in Arnsberg;

Sonnenschmidt, F. II., Oberlribunalsrath, in Berlin;

Springer, .\nton. Dr., Professor, in Bonn;

Tomasche k, Joh. Ad., J. U. Dr., Concip. im k. k. Haus-, Hof- u. Staatsarchive u. Privatdocenl a. d. Univ. zu Wien;

Wegeier, Jul., Dr., k. pr. Medizinalralh, in Cobicnz. Zum Ehrenmilgliede des Gelehrtenansschusses ist der k. pr. geh. Kath und Prof., Herr Dr. ,\ug. Bockli in Berlin er- nannt worden.

Dagegen haben wir schon wieder den Verlust zweier sehr ebrenwerlhen Mitglieder des Gelehrtenansschusses, des Professors D ah Iniann zu Bonn und des Generals v. Kricg- Hochfcldcn zu Baden-Baden, zu beklajcn.

Das german. Museum, welches wegen der in der ersten Zeit seines Bestehens von drei fürstlichen hohen Gön- nern gemachten Anerbietungen freier Lokalitaten die Herstel- lung derselben nicht in seine Berechnung zog, aber dennoch in den letzten Jahren solche auf eigene Kosten iiliernalim und, wie die Beneble zeigten, auch glücklich dunlifiihrle, wurde dadurch in seinen Finanzen empfindlich belrolTen, da die eingegangenen Baubcilragc weit unter der nothigen liausumme zuruckblieben. Auch bei der grofsten Sparsamkeit erforder- ten die Kestnuralionsarbeiten der grofsarligen , aber höchst ruinösen allen Kloslergelidude grofse Summen, ilher .W.OdOll., die verzinst und wahrend 2.") Jahre durch jahrliehe Ali.sclilags- zahlungen zurnckbezahlt werden müssen. Zwei Jahresfri.sicn sind, wenn auch unter harten l'^rilliehrurigen , bericlilit'l , und

wir können nun am SchUils dieses Jahres ausrufen : Golt hat die Arbeit, womit wir dem deutschen Vaterland ein blei- bendes Nalionaleigcnlhum, zum Zeugnisse geistiger Einheit und Einigkeit, zu Stande brachten, gesegnet; denn wir haben im Jahr 1860 gerade die Summe, die wir zu Zins- und Abschlagszahlung brauchten, durch neue Zuschilsse von Fürsten und Volk erhalten, Über 4000 H., darunter bei 3000 C. Jahresbeiträge. Darum soll unser Mulh nicht sinken, wenn auch nicht Alles sogleich nach Wunsch geht. Unser deutscher Bau steht fest und gibt durch sein Bestehen auch Fremden Zeugnifs, dafs wir einig sind, wenn es zu Tha- ten kommt.

Ein deutscher Fürst, Herzog B er nha rd von Sachsen- Meiningen, erfreute uns,- dafs er die Zusicherung eines jahrlichen Beitrages von 100 fl. mit einem Handschreiben vom 12. Dec. d. J. begleitete, worin er ausspricht, dafs er dem beharrlichen und umsichtigen Eifer, mit welchem das nationale Institut geleitet wird, seine .Vnerkennung nicht länger versa- gen könne. Möchten diese fürstlichen Worte auch Andern zu Herzen geben !

Höchst erfreulich ist die stets wachsende Theilnahmc un- serer deutschen Stiidte, von welchen wir schon in der vo- rigen Kummer eine Anzahl neuer Beitrage mitlheilen zu kön- nen so glücklich waren, und welche seit einem Monat sich be- deutend vermehrten, indem von den Gemeindebehörden der nachfolgenden Städte die beigesetzten Jahresbeiträge gewahrt worden sind : Alld o rf (Mittclfranken) 2 fl., Annaberg 5fl., Bernburg 5 Thir., Blan kenhain (Sachs.) 2 fl. (vorl. einm.), Cilli (Steiermark) 2 fl. ö. W. , Elbing (Westpreufsen) 10 ThIr. , Erding 3 tt., Freising 5fl., Giengen (Wurtlemb.) : aus der Sladtkasse 10 fl. und aus der Stiftungskasse 10 fl., Gör- litz (Schlesien) lOThlr., Götlingen b Thlr., Grftfenberg (Überfranken) 1 (1.30 kr., Grcd i ng (Miltelfranken) 1 fl.30kr. (vorl. einm.), Innsbruck .5 fl. ö. W. , Isny (Wiirtlemberg) f) n., Kitzingen 5 fl., Landau (Pfalz) 10 fl., Landshut öfl., Langenau 25 fl. (vorl. einm.), Lauingen 40., Lcutkir- chen (Württemberg) 3fl., Lüdenscheid (Westfal.) 5 Thlr. (vorl. einm.), M a rk gröningen (Württemberg) 5fl., Mei- ningen 1011., Meil sen .'S Thlr., M it I we id a ,'') Thlr.. Mun- ster (Westfal.) 2Thlr., ^eu-Uuppin (Brandenburg) 2 Thlr., Neustadt a/A. 2 fl. 42 kr., Nordhausen 3 Thlr., Olden- burg 8 Thlr., Oranienburg (Brandenburg) 5 Thlr. (vorl. einm.). Pfui Icndorf 5 fl., Kudolstadt 3 0. (vorl. einm.), Schmalknlden 10 fl., Uffenheim (Mitlelfr.) .tfl. 30kr., Markt Wallerstein 1 0. 30 kr,, W u r zb u r g 10 0,, Zerbsl ,'J Thlr. Den wdrilembergisrhen Amtsvcr.^ammlungen sind wei- ter hinzugetreten Münsingen und Urach jede mit 20 fl. unil 1. aupheini mit 2.'> fl. jahrlich; der westfälische Kunst-

451

Anzcijrer für Kunde der deutsclicn Vorzeit.

452

verein in Munster hat einen Jahresheitrag von J Tlilm. ge- zeichnet, der Kilnstlerverein in Nürnberg von 5 fl., das Ka- pitel lu Sächsisch- Regen von 1 11. 10 kr. und die evangcl. Schule daselbst gleichfalls von 111. 10 kr. Auch ein Beilrag der Schafsburger Gymnasiasten zu 311. 21 kr. ist zu erwähnen.

Neue Pflegschaften wurden in Oberstdorf, Schlei z ond Wuriach errichtet.

Den mit ihren Verlagsarlikeln beilragenden Buchhandlun- gen ist hinzugetreten :

383. Die F. A. Stocker'sche Verlagshandlung in Krick.

Der Empfaüg nachstehender Geschenke wird dankbar be- scheinigt :

I. Für das Archiv.

laeltzmann, Pfarrer, zu Tunzenliauscn :

1898. Confirmation d. Erzbisch, (ierhard v. Mainz f. d. Klo- ster in Utcnhuseii. 1294. I'gm.

1899. Urkunde d. Landgrafen Balthasar v. Thüringen Ub. Lc- diglassung e. Waldes f. d. Kl. Ulenhusen. llOü. Pgm.

1900. Verzichtbrief d. II. v. Lojcha u. d. Gebr. Hans u. Bruno v. Tcitcleybn. 1-131. Pgm-

1901. Tausclibrief d. L. VVorm zu Tunzenhausen u. d. Job. Koch f. d. Utenhausen. 1449. Pgm.

1902. Bitischreiben aller durch Brand besch.ldigten Bürger zu Kindeibruck. 1570. Pap.

1903. Schuldverschreibung il. (Iraliii Sophia v. Ilennenberg. 1593. Pap.

1904. Rcscript d. Landgr. Moriz zu Hessen a. d. .Ynitinauu zu Sthmalkalden. 1595. Pap. Abschr.

1905. Erlafs des Kurf. Job. Georg zu Sachsen in BctrclT d. Ballei Thüringen. 1648. Pap.

1906. Notiz über Installation d. Herzogs Moriz zu Sachsen in der lialki Thüringen. 10*48 u. 49. Pap.

Dr. Brenner -Schäffer. prakl. Arzi, zu Neustadt a. d. \N aldnaaii :

1907. Kehdebrjef d. lls. Sinzenhofcr zu Tcublilz v. 1393 und

4 .'-chrcibcn v. Hans Sinzenhofer. 1514^1527. Pap.

Magistrat von Mühlhausen:

19U8. Verzeicbn. v. Privilegien u. and. Lrk. d. Stadtarchivs

zu .Miiblhausen. 18(J0. Pap.

Trhr. V. Sternenfels, k. würt. Oberlioulenanl, in Ulm:

19U!I. (orrcspondenz d. Jnp. Kilpli u. Jochim Joner, gen.

Iliipli, zu Frauenfeld mit Beamten des Kl. Beicbenau;

5 St. u. 3 Abschr. v. 1.551-1736. Pap.

1910. Kaufbrief d. Graiin H. v. Hohenems für lls. Ulr. von Schellenberg. 1571. Pgm.

1911. I.ehcnbncf d. lÜMh. .lob. Kranz v. Knnslanz. 1705. Pgm. Bar. R. König'- WarthauBcn, hanimerberr, zu Wart- hausen :

1912. Schreiben d. Ralbs z. Amberg a. d. Rath z. Regens- burg. L^S. Pap.

191.3. Schreib, d. Ralh.i z. Angsb. a. d. Halb i. Ulm. 1.597. Pgm. 1914. (Quittung d. Raihs d. Stadt Rndolfzcll. 1616. Pgm.

Dr. von Weech zu Nurnbcrg:

1915. Zwei Appellationsscliriften d. Herz. Sigmund v. Oesterr. nebst 2 piipstl. Erlassen v. 1451 u. 1460. Pap. .\bschr.

1916. Schreiben des Herz. Sylvius v. WUrtlemb. an Joh. Hier. Imhof. 1657. Pap.

1917. Schreiben d. J. K. ünlerberger an Imliof. 1697. Pap.

1918. Beschreibung etlicher Springbrunnen und Wasserwerke lu Nürnberg. 18. Jhdt.

1919. Zwei Schreiben d. Raymundus Duellius an J. VV. v. Imhof, 17_'3. Pap.

Stephan Wagner, Kaufmann, zu Nürnberg:

1920. Lebenbüchlein über Beilngnes, Reussing, Werd u. s. w. 1548-60. Pap.

1921. Lehenbrief d. Steph. Gg. v. Slernberg, Lehenshauptm. f. lls. Fuchs zu Winklarn. 1606. Pap.

1922. Lehenbrief d. Steph. Gg. Hrn. v. Slernberg etc. f. lls. Friedr. Fuchs auf Winklarn. 1612. Pap.

1923. Kaufbrief d. Fr. Th. Senffl v. Pilsach f. s. Sohn Gg. Sigm. SenlTl. 1619. Pap. Abschr.

1924. Bitischreiben d. lls. Chr. Neumar v. Etmanisdorf a. d. Pfalzgr. Maximilian. 1640. Pap.

II. Für die Bibliothek.

Helnr. Haas. (|U. k. Landrichter, in Erlangen : 99Ü4. Casaus, narratio rcgionvin Indicarvm. 1.598. 4.

9905. Beschreibung deß Orts vnd Gelegenheit Ingol-Stadt. 1632. 4.

9906. Konigl. Maystalt zu Schweden etc. Einridls in München kurize erzchlüng etc. 1632. 4.

9907. Beschreibung deß Schwcd. Friedensuiabls , gehalten in Nürnberg. 1649. 4.

K. Odebrecht, Kreisgerichls- Direktor, in Berlin:

9908. Der.s., Hans Sachs, ein .Mahner u. Warner der Deutschen. 1S60. f<.

Dr. B. V. Köhne, k. russ. Slaatsrath, zu Sl. Petersburg:

9909. Zeitschrift f. Münz-, Siegel- und Wappenkunde. N. F. 2. u. 3. II. 1859 u. 1860. 4.

Dr. Tr. Märcker, k. preufs. geh. .\rchivrath i^nd llaus- archivar, in Berlin :

9910. D. erste Lessing-Feier in Leipzig. 1860. 8. Magistrat der Stadt Müncheberg (Preufseni:

9911. ilollz, dipl. Chronik d. Staill Munchi-berg. 1842. 8. Kucheubuch, Kreisgerichlsralh, in .Müncheberg:

9912. SeqULS qtieslin dclerminata e in i|iio(lliliilii .•iliidii Er- fordensis. .\nno 1486. 4.

9913. .\rnold, Erfurt mit seinen Mcrkwürdigkiilcn und .\ltcr- Ihümern. 1K02. 8.

Herrn. Ahrendts, Uhrmacher, in Müncheberg :

9914. .\rlikcl d. Handwerksmeister zn Dirschau. Pap. lls. 2.

9915. Bvxiorf, Joden Schul etc. 1603. 8.

9916. Ders., grammnlicae chaldaicac et hebraicae libri III. ICl.-.. s.

J. L. Schmid's Verlag in Nürnberg:

9917. Grubrls sanimtl. Werke. 3 Thle. 1S57. M.

9918. Wcikert's au.-gew. Gedichte in Nürnb. .Mundart. 1857. 8.

453

Anzeitrer für Kunde der di'ulsclii'ii Vorzeit.

454

H. Holder, Dr. med., in Stuttgart :

9919. Kluander, promptvarlvm exeinplorum elc. 1587. 2.

9920. Cordus, de urinis, deutsch, (defecl.) 8.

9921. Propheceien vnd \Veissaeungcu cic. 1549. 4.

9922. Vogter, wie man alle gebreslen vnnd kranckheilen des Menschlichen leibs .... artzneien vnnd vertreiben soll. 1549. 4.

9923. Rollenhagen, Froschmeuseler. 1596 (?). 8.

9924. I). getreue Florindo. 1684. 8.

9925. Des getreuen Eckarihs incdicin. Maul-.Vffe. 1719. 8.

9926. Iljgiander, Kegeln von den Urin unlietriigl. zu urlhei- len. 1731. 8.

9927. Zeller, Merk wUrdigk. d. Universität u. Stadt Tübingen. 1743. 8.

9928. Fauslin,. oder das pbilosoph. Jahrhundert. 1783. 8.

9929. Contrelanztouren. 1799. Pap.-IIs. 16.

9930. V. .\retin, Wallenstein. 1845. 4.

Dr. J. Janssen, ProTessor d. Gesch., zu FrankTurt a. H. :

9931. Der?., ll.-f.lo ".«rnnriliengcschichle. l.%0. 8. Sonderabdr. Historischer Verein für Krain in Laibach:

9932. Ders., .Millhcilungen; Sept. Kov. 1860. 4.

E. Kiefslingp, k. Ministerialcalculator, zu Dresden :

9933. Krause, d. Aufruhr in Dresden am 3.— 9. Mai. 1849. 8

9934. D. Walfcnslillstnnd zu Kötzschcnbroda. 1845. 8.

9935. ürtel, d. Munster d. Augustiner-Chorherren zu Sl. Afra in Meilscn. 1,843. 8.

9936. Diller, Erinnerungen an G. E. Lessing etc. 1841. 8.

9937. Machrichlen üb. d. Erbauung d. Frauenkirche zu Dresden. 1834. 8.

9938. Lange Noten zu kurzein lexte. 1831. 8.

9939. Krug, Wesen und Wirken des sogenannten Tugendbun- des. 1816. 8.

9940. Capistranus, Weissagung vnd Propheceyung von den jetzigen Laufflcn etc. 1619. 4.

9941. Zeitung v. d. gewalligen vnd grossen Haupt Schlacht, so geschehen ist bey Prag etc. 11)20. 4.

9942. Cnpien ellicbcr hoher Polentalcn Schreiben, das Königr. Boheinib betr. 1620. 4.

9943. Geheime Instruction vnd Errinnervng an Herrn Fridc- richen, Pfaltzgrafen bey Rein etc. 1G20. 4.

9944. Copia was gtslalt die Herren Obristen deß Königreichs Böhmen den Churf. zu Sachsen ersucht v. ermahnet haben, das S. Churf. Gn. wider d.,Kön. Mit. in Uüh- mcn nichts attenlircn wolle. 1620. 4.

9945. Copia der Friedens Punclen, welche zw. den Evang. v. Cathol. Vnirlen zu Vlm d. 2.'!. Juny aud'gcrichl wor- den. 1620. 4.

9946. Antwort die der Churf. zu Sachsen Johann Georg des liOnigr. Böhmen Abgeordneten erlhcilcn lassen. 1620. 4.

9947. SendhrielT eines Böhm, vom Adel, Wenceslai Meroschwa, an e. Nürnh. Geschlechter, Joh. Trauten. 1620. 4.

9948. Warnung an dcp Heil. Korn. Reichs Adder etc. 1620. 4.

9949. llistor. beschrcibung des jetzigen Vnwcscns in Teulzsch- land. 1621. 4.

9950. Mandat «o der Churfunil zu Sachsen an d. Fnrskn u.

Stände in Ober- und Nieder-Schlesien abgehen lassen. 1621. 4. Dr. Jnl. Wegeier, k. pr. Medicinalrath, in Coblenz :

9951. Ders., mcdicin. Topographie v. Koblenz. 1835. 8.

9952. Ders., die Burg Rheineck, ihre Grafen u. Burggrafen. 1852. 8.

9953. Ders., das Kloster Laach. 1854. 8.

9954. Ders., d. Burghaus u. das ehemal. Kl. zu Kamedy. 1858. 8. Sonderabdr.

9955. Ders., d. Heilbrunnen. 3. Aufl. 1860. 8.

Dr. Georg Beseler, k. pr. Justizrath, in Berlin:

9956. Ders., z. Gesch. d. deutsch. Standerechts. ISüO. 4.

9957. Homeyer, d. Stellung d. Sachsenspiegels z. Parentelen- ordnung. 1860. 4.

9958. RudorlT, de maiore ac minore Latio. 1860. 4.

9959. Viro ill. et excell. Fr. C. de Savigny gratulatur ordo jureconf^ullor. Berolincns. 1860. 4.

Dr. K. Weinhold, Univers.-Professor, in Gratz :

9960. Ders., über den Beilaut. 1860. 8. Sonderabdr.

9961. Ders., d. Minnesinger v. Stadeck u. s. Geschl. 1860. 8. Dr. K. Bartsch, Universiliils-Professor, in Rostock:

9962. Ders., die deutschen Gedichte v. St. Oswald. 1860. 8.

9963. Ders., über Karlmcinet. 1861. 8. Ii. Renovanz, Buchh., in Rudolstadt :

9964. Ders.. Chronik d. f. schwarzb. Residenzstadt Rudolstadt. 4. llcfi. 1860. 8.

■Wilh. Besler in Erfurt :

9965. Dapper, Beschreibung v. Africa. 1670. 2.

Dr. H. O. Gengier, k. Univers.-Prof.. in Erlangen:

9966. Ders., iiber .\eiicas Sylvius in s. Bedeutung f. d. deat- srhe R.■.■hlsge.^l■l.ichte. 1860. 8. 2 Expire.

Dr. Rud. Virchow, Univers.-Profess., in Berlin :

9967. Ders., zur Gesch. des Aussatzes etc. 4. Artikel. 1860. 8. laGitzmann, Pfarrer, in Tunzenhausen :

9968. Analecla Cisrhenana etc. 1739. 2.

Dr. Textor, Univers.-Profess.. in Würzburg:

9969. Dir?... Cnjclan v. Te.xtor. Nekrolog. Sonderabdr. 4. Julius Ruttor, Literat, in Würzburg :

9970. Der»., Maria im grün. Thal zu Retzbnch. 1858. 8.

9971. Ders., Liebesklange an Hulda. 1859. 8.

9972. Ders., Geschäfts- und Unlerhaltungs-Kalender a. d. J. 18G0. 4.

Dr. H. Holland in München :

9973. Ci rcnionics observ(5es au sacrc et couronement de Hen- ry Uli roy de France. 1594. 4.

9974. Hildebrand, niagia naturalis etc. 1. 4. Buch. 1611. 4.

9975. Ders., Kunsibuchlein vor die Kürschner, Riemer elc. 1612. 4.

9976. Iris. Unlerhaltungsbl. f. Kuusl etc. Jahrg. 1822. 4.

9977. Grüneisen, d. allgriech. Bronze de« Tux'schcn Knbincis in Tübingen. 183.5. 8.

9978. V. Linck, über d. «cadem. Studium. 1841. 4.

9979. Ceva, Jesus als Knabe, e. lal. Heldenged., übcra. v. Bci- lelrock. 1812. 8.

'.i;ibO ll.ino, d. iillgeni. Lebensgcs. d. Polilik etc. 18.')2. 8.

455

Anzeiffer für Kutule der (ieutscIiL-n Vurzeit.

456

9981. nie, Herzog Friedrich v. Tirol. Oper. 1860. 8. Fr. Schönwerth, .Minislerialralh u. Generalsekretär, in

Jlunclieii :

9982. (irison, Bericht wie die sIreitbarn Pferdt iura Ernst u. Ritterl. Kurlzweil geschickt u. volluiniincii zu machen. 1570. 2. (Defect.)

9983. Albrechl, Anweisung zur Schon-Schreib-hunsl. qu. 2.

9984. Sieben allerley zierlich schone Alphabelh. 1680. qu. 2. Verein f. hess. Gesch. u. Landeskunde in Kassel:

9985. Periodische Bhitlcr : Jahrg. 1S,J8, Ar. 6—8. 8. Comlte Flamand de France in Dünkirchen :

9986. Dass., Bulletin: tome II, nro. 4. 1860. 8. V. Rohden'sche Huchhandl. in Lübeck:

9987. Krensdorf. d. Stadt- u. (ierichtsverfassung Lübecks im 12. u. l.i. J:ihrh. 1861. 8.

G. Schönfeld'a BuchhdI. (C. A. Werner) in Dresden :

9988. Grilse, d. Tannhanser u. Ewige Jude. 2. Ausg. 1861. 8.

9989. Ders., orbis lalinus od. Verzeichn. d. lat. Benennungen der Städte etc. 1861. 8.

J. C. Hinrichs'sche BuchhdI. in Leipzig: 99'.Mi. Vierleljahrs-Calalog. 186U. 3. Ilft. 8. Dieterich'sehe BuchhdI. in Götlingen :

9991. Freidank v. Wilh. Grimm. 2. Ausg. 1860. 8.

9992. VViislenl'eld, Gesch. d. Stadt Medina. 1860. 4.

9993. Orient und Occident. Vierteljahrsschrifl, hrsg. v. Ben- fey: 1. Jahrg. 1. Hefl. 1860. 8.

9994. Philologus ; hrsg. v. E. v. Leulsch. 16. Jahrg. 3. Hft. u. 1. Suppl.-Bd. .'). u. 6. Ilft. 1860. 8.

9995. Forschungen zur Geschichte, hrsg. v. d. histor. Com- mission b. d. k. bayer. Akad. d. Wissenseh. 1. Bd. 1. Hefl. 1860. 8.

9996. Weicker, griech. Götterlehre. 2. Bd. 2. Lfg. 1860. 8. Bahnmaier'S BuchhdI. (C. Dellof) in Basel :

9997. Alsalia ; hrsg. v. Stöber. N. F. 1. Ablh. 1858—60. 8.

9998. Heusler, Vcrfassungsgesch. d. Stadt Basel im Mitlelaller. 1860. 8.

9999. Buxlorf- Falkeisen, Johannes Buxlort Vater, proL ling. hebr. 1564—1629. 1860. b.

10,000 Gerlach, Sage und Forschung. 1860. 8.

Fr. Hurter'sche Buchh. in SchalThausen : 10,0()I. OsinlirudKf'ij alamannischcs Sirafrecht. 1860. 8.

Friedr. Steudel, Buclihnndler, in Stade :

10.002. hiisiiin. deulscher Dichtcrgarlen. 1860. 8. F. A. Stocker'sche BuchhdI. in Frick :

10.003. D. .Schweiz. Jhrg. 18:jit, 4-12. Ilfl. u. 1860, 3Hft. 4.

10.004. Schröter. Ignalius Eggs v. Rhcinfeldeu. 8. Gerhard Stalling s Verlag in Oldenburg:

10,IXl."). Kortmann, Ahriis d. oldcnb. Geschichte. 1836. 8.

10,()<)6. As de Dokter Gold.sch de platid. Sprake lo Liwe

guiig. 8. 10,0(J7. V. Darleln, Calvin u. seine Verleumder. 1816. 8.

10.008. Lobben, Wörterbuch zu der Mbelunge noi. 18.'>4. 8.

10.009. Lcverküs, Lübeckisches Urkundenbuch. 2. Abthl. 1. Thcil. 1856. 4.

10.010. Stacke, Erzählungen aus d. mittleren n. neuen Ge- schichte. 1. u. 2. ThI. 1858 u. 60. 8.

10.011. Uers., d. franzos. Revolution etc. 1860. 8. Joh. ürban Kern, Buchh. In Breslau :

10.012. Kituer, syiiichronisl. Tabellen zur Gesch. d. deutsch. N'ational-Lileratur. 1856. 8. qu. 4.

10.013. Winderlich, Uebersicht d. Weltgeschichte. 1860. 8.

10.014. Steinbeck, Gesch. d.schles. Bergbaues. 2. Bd. 1857.8. Ein Unbekannter :

10.015. Grund-Satze der deutschen Hechte in Sprich-Wörlern. 1745. 4.

10.016. IIofTmann, codex leguni mililar. Saxonicus 1763. 2.

10.017. Weilse, de ordine succedcnti in seren. gcnle Sa.xonico- Alberlina. 1789. 4.

10.018. Hulten, schwed.-pommer.-rügianischer Staals-Calender a. d. J. 1805. 4.

10.019. Schönborn, bibliogr. Untersuchungen über d. Reise- Beschreib. des Sir John Maundevilc. 1840. 4.

10.020. Has lliilfesl zu Kerrara. 4.

Direction des k. k. Gymnasiums in Bozen :

10.021. Schupf, Joh. Nasus, Franziskaner u. Weihbischof von Bri\en. (1534-1.590.) 8. Prgr.

Dr. Kaltenbrunner, k. k. Ilofgerichtsadvok., in Kirch- dorf:

10.022. 10 Programme des k. k. Gymnasiums zu Kremsmün- slcr. Iö51 1860. 4.

Dr. Sepp, Univers. -Professor, in München:

10.023. Ders., Beiträge zur Geschichte d. bayer. Oberlandes. 1 1. Ilfl. 18ri3-.')4. 8.

Jos. Gotteh. Müller, Professor, in Hildesheini :

10.024. CaralTa, relalioue dcllo stalo dclPimperio e della Ger- mania etc. 1628; hrsg. v. Müller. 1860. 8.

C. Schmidt, Profess. am protest. Seminar in Sirafsburg:

10.025. Ders , d. Slrafsburgcr Beginenhiiuser im Mitllelaller. 18.59. 8. Sonderahdr.

E. Geifs, ('aplan im k. Mililiirkrankenhause und Beneli- ciat, in .München :

10.026. Necrologium d. Kl. Niederschonenfeld. 1860. 8. Ung'enannter in Nürnberg :

10.027. Beier, advocalus rcrum opificial. peritus. 1705. 4.

10.028. ,\en-\eriiiehrle Welperischc Gnomonica. 1708. 2. Dr. J. Marmor, pracl. .\rzl, in Konstanz :

10.029. Ders., gesch. Topographie d. SladI Konsl;inz. 1. u. 2. Lief. 1860. 8.

Engelhardt, Rechlsralh, zu Nürnberg :

10.030. 11 .Milclieder-Vcr/.eichiiisse der Logen zu Ansbach, Baircuili, Berlin, Hannover u. a. ni.

Dr. Fr. Weech in Nürnberg : 10.0;'l. niederer, die Zahl Drey clc 1732. 8. 10,032. Kiefhnbcr, hislor.-litcrar.-nrtisl. Anzeigen elc. 1.- 6.

Jahrg. 1706— 1S02. 8. 10,0.33. ,\nslehlen deutscher, französ. u. ilalien. Slftdie (ohne Titel), qu. S. Anton Emmert, bei der k. k. Pralur in Riva: 10,0.'M. Wart g an die Unlerihnnen. 1.S02. 2.

457

Anzeiger liir Kuiuk- der deutsclien NUrzeil.

458

Dr. Friedr. Maafsen, Inivers. -Professor, in (iralz : li',035. Ders., über d. Ie\ liuiiiaiiii canonice compta. 1860. 8. Frhr. C. B. v. Sternenfels, k. w. Uherlieut., in Ulm:

10.036. Zolls-Verlrag vor die Landirrafsch. Thiirgoüw. 1749. 4.

10.037. Des Ilochf. lloclusliiris Conslanlz Wald-Ordn. 17.')3. 2.

10.038. Kcs|)onsuni Wurccburgieac facullalis jiirid. in Sachen des Krejii Joh. .\dain v. u. r. Bodmann etc. 2.

10.039. Gpgen-Promemoria etc. in d. Unlingischen Dispensa- tioDs-Sach. 3.

10.040. Obrigkeitl. Verordn., Kauf- u. Taiiscli-Abhandl. elf. belr.

10.041. 6 Stück Mandate etc. d. Keiclisriltcrsch. in Schwaben lictr. 18. Jahrh. 2.

J. Zeiser'S Buch- und Kunsth. in Nürnberg :

10.042. ErinnerungsBliitler an Nürnberg u. dessen Umgegend aus aller und neuer Zeit. 1860. 4.

10.043. Albrechl-Uurer-.XIbum etc. 13. Lfg. gr. 2.

R. Weigel, hunsl-, Buch- u. LandkartcnhdI., in Leipzig : 10,(111. IKrs., Kunsllajer-Catalog. 30. .\bth. 1860. 8. Dr. la. A. Warnkönig, geh. llofrath, in Stuttgart :

10.045. Messager des scieiices historiques etc. de Belgique. Annee 1858, livr. 4; 1859, livr. 1-^4. 8.

10.046. Seances et travaux de l'Acad^mie des sciences etc. Ann^e 1859, livr. 4. 8-12. u. 1860 (tomc 48—54). 1860. 8.

K. franz. Ministerium des Kultus u. des Unter- richts in l'ans :

10.047. Kcvue des sociiites savantes des de|]arlements. Avrii Oct. 1860. 8.

K. b. Akademie d. Wissenschaften in .Münch<-n :

10,Ü4.S. Dies.. .Sit/.unK.-beiiilile. iMid, Uli .;. S.

Verein zur Ausbildung der Geiwerke in München: 10,01'.). /.cilschrill. 10. Jahr«. '■',. Uli. L^iIO. 2. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien :

10.050. Dies., Sitzungsberichte, philos.-histor. Classe. Bd. 32, Hfl. 3 u. 4. Bd. 33, Hfl. 1 u. 2 u. Bd. 34, Hfl. 1—3 1860. 8.

10.051. Dies., Denkschriften, phil.-histor. Cl. 10. Bd. 1860. 4.

10.052. Dies., .\rchiv f liunde üslerr. (leschichtsquellen. Bd. 23, 2 u. 24, 1. 1860. 8.

10,0.53. Dies., Almanach. 7. 8. u. 10. Jhg. 1857, 58 u. 60. 8.

Historische Gesellschaft in Basel : 10,0.')4. lirilraur zur \ altrlnnil. Ccsehlehle. Bd. 7. 1860. 8.

Verein für Lübeckische Geschichte u. Alter- thumsk. in Lübeck : 10,(1.-,.-,. Ilir^ . /eilschr. : ;;. Ilefl 1860. 8.

Geschichts- und alterthumsforschende Gesell- schaft des Osterlandes m .Mienliur«; : 10,0.')(;. Dies, Milth(iliini;i n. liil. '), 2. u. 3. Ilft. 1860. 8. Verein f. meklenb. Geschichte u. Alterthums- kunde m .scliuinn :

10.057. Ders., Jahrbücher u. Jahresbericht; 25. Jahrg. 1Ö60. S. Nob.sl niiarliillKTirht 25, 2.

Magistrat der Stadt Landau:

10.058. Lehmann, urkundl. Cesch. d. SladI Landau. 1851. 8.

10.059. Lobsicin, hislor. Nachr. über den Trifel». 8.

Dr. Jos. Aschbacb, L'nivers.-Professor, in Wien :

10.060. Ders., d. britannischen Aiuiliarlruppen in den röm. Diinaulandern. 1860 8.

Direktion des k. k. Gymnasiums in Feldkirch:

10.061. Dies., Prograinin (enlh. Lrkundcnbuch z. Gesch. der Edlen v. Embs zu Ilohenembs.) 1860. 8.

laOnis V. Rücker, Kenlier. in Hol : 1U,U62. Marti. ili.^cher Schau-Platz des Khcin-Slrohnis. 16'JO. 4.

Dr. H. Häser, Univers.-Professor, in Greifswald : 10,063. Ders., über d. Sittliche im Berufe d. Arztes. 1860. 8.

III. Für die Kunst- und Alterthums- sammlung.

V. Hueber, Hauptmann, in Ulm :

3513. Kupl'erjelon vom 17. Jhdt.

3514. (iaivanoplaslischer .\bdruck einer Medaille von 1602. Schönwerth, Minislerialralh, in .Mnnchen:

3515. 16 Kupferstiche v. 1 7. u. 18. Jhdt. Porlrals, .\nsichtenu.dgL Directorium d. k. Nationalmasenms in München :

3516. Die Himmelfahrt Christi. G\psabguls nach einem späl- nim. EUenbeinrelief im Nationalmuseum zu München.

Ungenannter in Nürnberg .-

3517. 3 Gypsabgüsse von Siegeln des 15. Jhdis

Dr. Andresen, Conservator am gcrman. Museum :

3518. 19 Porträts v. 16. u. 17. Jhdt. in Kupferstich u. Steindr. Baron R. König- Warthausen, Kammerherr, zu Wart-

liausen :

3519. Hohlhippeneiscn von 1580.

3520. 15 Bracteaten aus dem Kunde bei \>interstetlen nebst zwei Lackabdrücken von solchen.

3521 9 .abdrücke von niittelaltcrl. Siegeln in Gyps u. Lack. 3522. Gypsabgul's c. kleinen Bronceepilaphiunis v. 15. Jhdt.

Dr. Seifart in Hihlesheim : 352.J. 2 Dinare der Abtei Herford v. 13. Jhdi.

Ungenannter in Nürnberg: 3524. 281 Silbermunzen u. 9 Kupfermünzen v. 17. u. 18. Jhdt. .3525. 12 llomannisehc Karlen.

Ungenannter in Nürnberc :

3526. .V. Durers hupferstich: Sl. Hieronymus in der Zeile, in bisher unbekannter Copie in Holzschnitt v. 1737.

3527. Wappen des Ph. Erythraeus, Kpfst. v. 17. Jhdt.

3528. 2 .Vnsifhicn der Kirche zu Rcgclsbach, Zeichnungen V. \. DcKrnl,.-.( h,

Verlagshandluug von Gerhard Stalling in dl- denliurg : 3.529. 2 Ansichten der Sladi (Hilenburg in Steindr.

3530. Karten der Wescrniündungen, um 1511.

3531. Bildnifs des Grafen Anlnn Günther von Oldenburg. «Is Schrei likunstslück, Stdrck.

R. V. Bauer, Inhaber d. Bromberg'schen Buchh. in Boren : 35.'I2. 2 Wappen v. 17. u. 18. Jhdt.. Perpnmenlmalcrci u. WnchsrelieL

Frl. V. Rettberg in Mnnchen: .3533. Salzburuer Silliermuiiie von 1692.

459

Anzeiger lur kuiule der deutschen Vorzeil.

460

F. C. Mayer, IVoTessor a. d. Kunstschule in Nürnberg: 3534. 3 kleine SilbermUnzen v. 17. u. 18. Jlidt.

Herrmann, Kenienverwaller, in Trabelsdorf: 3535. 3 Silbermilnien v. 1553, 1700 u. 1748.

rbronik der liistorisclieu Vereine.

Collectaneenblatt für die Geschichte Bayerns, insbesondere für die Geschichte der Stadt N'euburg a. d. Donau und deren Umgegend, bearbeitet von Mitgliedern des hislor. Filial-Vcreins zu Neuburg. Jahrg. \XV. 1859. Neuburg a./D.

Neuburg und seine Fiirslen. Ein historischer Versuch als Beitrag zur Geschichte des Fürstenlhums l'falz-Neuburg. Von F. A, Förch, Sladtpfarrer etc. 8. 154 Stn. Verlag von August Prcchter.

Jahresbericht des historischen F'ilial-Vcreins zu Neuburg a. d. I). für das .lahr 1859. (Gesellschafts-An- gelcgciihcilen.)

Vierundzwanzigster uml fiinf und zwanzigster Jahres-Bericht des historischen Kreis-Vereins im Regierungsbezirke von Schwaben und N'euburg für die Jahre 18.58 u. 1859. Augsburg. 1860. (Gesellschafls- Angelegeuhcilen.)

Die ältesten Glasgemälde im Dome zu .\ugsburg mit der Geschichte des Dombaus in der romanischen Kunsiperiode, von Theodor llerberger, Archivar. Mit einer Tafel in Slein- und fünf in Farbendruck. Mitgclhcilt durch den historischen Verein von Schwaben und Neuburg. Augsburg. Druck der J. P. Ilimmer'schen Buchdruckerei. 1860. 4. 38 Stn.

Dreiundzwanzigstcr Bericht über das Wirken und den Stand des historischen Vereins zu Bam- berg im J. 1859,60. Bamberg, 1860.

Jahresbericht. Auszüge aus dem Copialbuche des Klo- sters Langheim. 2. Ablh. Miscellaneen.

Mittheilungen des Vereins für Kunst und Alter- Ihum in Ulm und Oberschwaben, unter dem Protekto- rate Sr. kOnigl. Hoheit des Kronprinzen Karl von Württem- berg. Dreizehnte Veröffentlichung. Zwölfler Bericht. Der grölsercn Hefte achte Folge. Mit 5 SteindrucKtafeln und Holz- schnitten. Ulm, 1860. In Commission der Stettin'schen Buch- Vhandlung.

Das alemannische Todtenfeld bei Ulm. Von Prof. Dr. Hafsler. Zwei Rosenbergische Fehden. Von t Prof. Dr. Vcrscnmcyer, Auszug aus den Frotukollen der Vcrcins- sitzungen. Uebcrsicht der dem Vereine für seine Samm- lungen übcrgcbenen Geschenke.

Siebenter Bericht n b f r den A 1 1 c r I hu in s vc rein im Zabcrgau 1850 60. Von harl Klun/.inger, Dr. philos. 1860. Stuttgart.

Ein in (inglingen aufgefundener rOmi.«cher Altar, Ar- chitektur, Skulptur und Malerei im Zabergau und jetzigen Oberami Brackenheim. Gescllschafls-Angclcgenheitcn.

Zeitschrift de» Verein» für hcssi.ichc Ge- schichte und Landeskunde, 8. Band, (2.) Kassel. 1860.

Die hessen-kassel'sche Kriegsmacht unter dem Landgrafen Karl bis zum Frieden von Rjswick, 1686. Subsidienver- Irage zwischen Hessen, den Vereinigten Niederlanden und Eng- land aus den J. 1694 bis 1708, milgelhcilt von Bibliothekar Dr. Bcrnhardi. Die zwei ältesten schriftlichen Onndlagen der landsländischen Verfassung in dem Furstenthum Hessen und den anhängenden Grafschaften, milgeth. von Oberpost- meister F. Nebelthau. Von den allen lleerwagen und lleer- wagengeldern, von überapp.- Kalh Dr. liüff. Die Schlacht bei halcfeld, mitgelheilt von Archivar Dr. Landau. Akten- stücke über die grofse Bewegung im deutschen .\del in dem Jahre 1576, von dems. Die Bevölkerung Kurhessens und deren Bewegung, mitgeth. von der kurfürstl. statistischen Com- mission. -- Beiträge zur hess. Ortsgeseliichte. von Dr. Landau,

Archiv für Hessische Geschichte und Alter- th ums künde. Urkunden zur hessischen Landes-, Orts- und Familiengeschichte, welche bis jetzt im Druck noch nicht er- schienen sind. Im Auftrage des historischen Vereins für das Grolsherzogthum Hessen herausgegeben Ludwig Baur, grofsh. hess. Archivar. Heft 16. Vom J. 1145 bis 1339. Zerfallt in 2 Abtheilungen : Provinz Slarkenburg und Provinz Ober- hessen.

Mittheilungen des Hanauer Bezirksvereins fUr hessische Geschichte und Landeskunde. Nr. 1, und 2. Hanau. Verlag von Friq/irich König. 1860.

Vorwort : kurze Andeutungen über Entstehung und Wirk- samkeit des hanauischen Bezirksvereins für hessische Ge- schichte und Landeskunde, von Dr. Denhard. Urkundliche Geschichte der allmählichen Vergrölserung der Grafschaft Ha- nau aus der Mitte des 13. Jahrb. bis zum Ausslerben des graf- lichen Hauses im J. 1736. Nebst einer genealogischen Tafel. Eine historische Untersuchung mit besonderer Berücksichti- gung der 4 grofsen Erbschalten der Hanauer Grafen, von Dr. Donimenich.

Periodische Blätter der Geschichts- und .\l- lerthums verein e zu Kassel. Darmstndt u. Wiesbaden. Nr. 13. u. 14. April und August. 1860.

Berichte über die Sitzungen, Sammlungen und andere An- gelegenheiten dieser drei Vereine.

Annalen des Vereins für Nassnuische .Mlcr- thunisKunde und Geschichtsforschung. V, .'t. Wies- baden, 1860. .\uf Kosten des Vereins. Die Limburger Chro- nik des Johannes. Nach J. Fr. Fausl's Fasti Limburgcnses. Im Auftrag des Vereins für Nassauische Alterlhumskunde her- ausgegeben von Dr. Karl Rössel, Sekretär de» Vereins. Wies- baden. 1860.

Zeitschrift des Vereins zur Erforschung der rheinischen (ieschichtc und Altert h Um er in Mainz.

461

Anzeiger liir kuiidi' der deutschen Vorzeit.

4Ü2

Zweiten Baodes 1. u. 2. Uli. Mit lieitragen von l)r. Wiil- niann, Dr. Becker, Laske und Dr. Lehmann. Nebst 3 litho- graphierten Tafeln. Mainz. 1859.

Chronik der niedrigsten Wasserstande des Rheins vom J. 70 n. Chr. Geb. bis 185S und Nachrichten über die im J. 1857

1858 im Hheinbelle von der Schweiz bis nach Holland zu Tage gekommenen Allerthiimer und Merkwürdigkeiten, ins- besondere über die damals sichtbaren Steinpfeilerresle der ehemaligen festen Brücke bei Mainz und die unfern dieser Stadt im Bheinsirome gemachten Entdeckungen, mitgeth. von Dr. med. Jos. Willmann, 1. Dir. des Vereins. Antiquari- sche Keisebeschreiliunsen von K. K. Komische Inschriften aus Mainz und der Umgegend, zusammengestellt von Dr. J. Becker von Frankfurt. Vermischtes (Bauresle im Kaslrich, judische Grabsteine).

Jahresbericht der Gesellschaft für nützliche Forschungen in Trier vom J. 1858, herausgeg. vom zeit. Sekret. Schneemann. Mit 2 meteorologischen Tabellen. Trier. 1859.

I. Jlitglieder. II. Sitzungen. III. Verwaltung. IV. Auf- sätze und Berichte. A. Numismatisches und antiquarisch -ge- schichtliches. 1. Klostermünzen im Sprengel der Trier'schen Erzdiözese, von dem zeit. Sekr. d. Gcscllsch. Schneemann. 2. Die Münzstätten der Trier'schen Fürstbischöfe, von dems.

3. Die Kntcrsburg bei Berlrich, von Pastor Ost in Derae- rath. 4. Die Grabraäler in der Kirche zu St. Wendel, von dems. 5. Geschichte der ehemaligen Herrschaft und des Hochgerichts zu Wolmeralh (Forts.), von dem.s. (j. Dritter Nachtrag zu Bohls „Trierischc Münzen", von H. Dr. Ladner.

(B. Naturhistorisches. C. Meteorolffisches.). V. Ent- deckungen. 12. Der Münzfund zu Eller, von dem Übristlieu- tenant a. D. Herrn Senckler in Erpel. Mitlhiilungen von

den Herren: l'rol. Dr. Gerhard in Berlin, Lehrer Laux in Ulmen, Pastor Schneider in Bertrich, Pastor Cranier in Hall- schlag. — 17. Steingut des Kj. Jahrh., von H. Dr. Ladner. VI. Unternehmungen. VII. Sammlungen.

Mittheilungen des historischen Vereins zu Os- nabrück. Sechster Band. 1800. Osnabrück. Im Selbst- verlage des Vereins.

Die Sicgelbarkeit der Bitter und ScholTen in Osnabrück im 13. Jahrh., von Eduard Freiherrn von Schele. Zur Ge- schichte der Bürgerschaft von Osnabrück, vom Bürgermeister Dr. Stüve. a. Die Häupter der Burgerschall. Feierlicher Einritt Ernst August's I. in das Fürslenthuni und die Stadt Osnabrück am 28. und. 30. Sept. 16ü2. Mitgeth. von E. Frhrn. v. Schele. Der Handel von Osnabrück, von Burgermeister Dr. Stüve. Der älteste Graf und die älteste Gräfin von Teklenburg, vom Auditor Möhlmann zu Aurich. Zur Topo- graphie einiger Theile der alten Diöcese Osnabrück aus dem 9. u. 12. Jahrh., vom Conrcctor D. Meyer. Eine osna- brUckische Geschichte aus dem siebenjährigen Kriege. Mit- getheilt von Bürgermeister Dr. Stüve. Historisches t'nod- libet. Vom Pastor Goldschmidt zu Kiemsloh. Blankena. Vom Gerichtsdirektor HolTbauer zu Herlord. Nebst einer Nach- schrift der Kedaction. Die Feste im Kirchspiel Buer. Mit- getheilt von Dr. Seitz in Buer. Kirchspielsbeschreibünecn. Aus den Papieren des historischen Vereins. Jagdprolocoll von 1652. Mitgetheilt vom Bürgermeister Dr. Stüve. Die Grenzen der bischöflichen Jagd im fünfzehnten Jahrhundert. Vom Conreclor D. Mcjer. Das Examen Exeinlorum. .Mit- getheilt vom Bürgerm. Dr. Sluve. Miscelle. Vom Biirgerm. Dr Stuve. Historische Preisaufgaben der Commission für deutsche Geschichte und Quellenforschung bei der kgl. baye- rischen Akademie der Wissenschaften. Erklärung.

N n c li r i c li 1 (' ii.

liiteratiir.

Neu erschienene Werke.

127) Die heidnische Keligion der Baiwaren. Erster faktischer Beweis für die Abstammung dieses Volkes. Von Dr. Anton Quilzmann. Leipzig und Heidel- berg, Winter. löliO. 8. XX, 31(i Sin. Es sind noch nicht viele Jahre, dafs die deutsche My- thologie der stärksten Stutzen bedurfte, um sich selbst zu behaupten. Noch 1837 meinte Koppen (Lit. Einl. in die nord. .Myth.) : Wir Deutsche haben keine Mythologie. Inzwi- schen aber ist sie so machtie hcrangiwachsen , dals sie nun schon Beliaupinngen auf andern (ü-bielen der Ferschunc zur starken Stolze dient. So in dem obigem Buche; und wenn dem Verf. gelungen ist, vermittelst ihrer seine Sache siegreich zu verfechten, so ist das für die deutsche Mythologie nicht we- niger ein Triumph. Deu Bayern ihre gernianische Abkunft

zu wahren, hatte es kaum eines so umfassenden .\pparates bedurft ; aber die Arbeit hat vor .MIem ihren selbständigen Werlh. Der Verf. liefert hier, so weit das Material es ge- stattete, eine vollständige Mythologie des bayerischen Stamm- volkes, ein Werk, das freilich unmöglich war ohne vorher- gegangenen grolsen Samiiieineils ; aber nachdem einmal, und zwar innerhalb weuiffer Jahre, das Material sich so massen- haft angehäuft hatte, wie dies namentlich für die bayerischen Stammlande der Fall ist, wnr die wissenschaftliche Verarbei- tung ein nicht weniger nothwendigcs und verdienstvolles Un- ternehmen. Der Verf. hat die zahlreichen Ouellen. wovon die Noten unter dem Texte zeuten , mit vielem Fleilse aus- gezogen, das .Material mit kritischem Takle gesichlet, Verein- zelte» mil Scharfsinn kombiniert und die Masse des tiesam- niellcn mit wissensciiafllichcm ficisle geordnet und in knap- per, lichtvoller Dar.'^tellung zu einem abgerundeten (laiiren verarbeitet, ohne dabei seinen speciellcn Zweck je au» den

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Anzeiger für Kunde der deutsclicii Vorzeil.

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Augen zu verlieren. Was die Anordnung belrifTi, so hielt er sich an den von Grimm aufgestellten Kahmcn, von den hö- heren Gottheiten (Gottern und Gültinnen) zu den llalbgott- heiten (Helden, weisen Frauen) und Mittelwesen (Eiben etc.) herabsteigend, die Kosmogonie und Eschatologie anschlicfsend, und endigind mit den aulseren lüiltirrverhallnissen und srot- tesdiensllichen Gebrauchen, wobei die llebcrgange von einem Abschnitt zum andern iiberall mit geschickter Hand vermit- telt sind, so dafs sie Kaum bemerkbar werden. In der Ein- leitung wird auf den Unterschied zwischen Kelten und Ger- manen hingewiesen, welcher der .\rt ist, dals zwar für beide ein gemeinsamer Ursprung angenommen, aber nicht das eine Volk von dem andern hergeleitet werden darf. Das Schluls- wort fal'st die Ergebnisse kurz zusammen und stellt als vor- lauiiges Endresultat der Untersuchung hin, dafs die alten Bayern (Baivvaren) mit den herminonischen Sueven innigst verwandt, und zunächst von den Donausueven herzuleiten seien. Ein naher bestimmtes Ergebnifs soll ein zweiter faktischer Beweis in einer Darstellung der bayerischen RechtsalterthUmcr liefern. Im Vorwort wird der Name „Baiwaren" gerechtfertigt und die Etymologie des Wortes dar- gelegt , wornach ,, Baiwaren" das Volk der beiden Bünde (bai-uunras Markomannen und Quaden, unter Marobodo

und Katwalda) bezeichnet. Wenn Gewilsheit hier schwer zu erreichen ist, so weils doch der Verf. die Kichtigkeit seiner Ansicht in einer Weise zur Wahrscheinlichkeit zu erheben, dafs sich wenigstens vom sprachwissenschaftlichen .Standpunkte aus nichts dagegen einwenden lalsl. Aufscr dem vollständi- gen Inhaltsverzeichnils ist noch das angehangle alphabetische Register zu erwähnen, das die Schrift auch zum IVachschla- gen geeignet macht.

128) Bibliothek der angelsächsischen Poesie in kritisch bearbeiteten Texten und mit vollständigem Glos- sar herausgegeben von C. W. M. Grein. Göltingen, G. 11. Wigand. 8. 1. Bd. Text I. 1857. VI, 370 Stn. 2. Ed. Text 11. (Mit einem Facsimile) 1858. IV, 416 Sin.

129) Dichtungen der Angelsachsen stabreimend über- setzt von C. W. M. Grein. Göltingen, G. II. Wigand. 8. 1. Bd. 1857. IV, 308 Sm. 2. Bd. 1859. IV, 2.58 Stn.

Eine so vollstündige und zugleich von so kundiger Hand besorgte, in einer Sammlung vereinigte Ausgahe der angel- sachsischen Dichtungen, als in der obigen ,,liililiothek" gege- ben ist, war seither nicht vorhanden und wurde sehr ver- mifsl. Wer früher der Beschäftigung mit dem Angelsächsi- schen sich ernstlich hingeben wollte, konnte der nothigen Ihilfsniiltcl nur schwer habhaft werden und mulsle sich häufig mit unzuverlässigen und der Kritik ermangelnden Texten be- gniigen. Der vorliegende, mit grofser Sorgfalt und Genauig- keit bearbeitete Te.xt stellt sich den bisherigen Ausgaben ge- genüber als ein nach Möglichkeit berichtigter und verbesser- ter dar, ohne dal» den handschriftlichen Lesarten zu nahe getreten wäre. Die beiden Bande enlliultcn : Cädmon, Ju-

dith, Beovulf, Cyncvulfs Crist, Phönix, VIdsidh, Byrhlnüd, Menologium, Andreas, Elene, .luliana. Güdhläc, Beimlied, Psal- men, Hymnen und Gebete, .\lfreds Metra des Boethius, Gno- misches, Runenlied, Salomo und Saturn, Räthsel, nebst andern kleineren Stücken aus dem Exeterbuch, der Vcrceller Hand- schrift, der Sachsenchronik etc. Die iVoten unter dem Text gewahren den kritischen Apparat und rechtfertigen hin und wieder die angefochtenen handschriltlichen Lesarten und vor- genommenen Verbesserungen. Am Schlufs jeden Bandes be- finden sich literarische Notizen und nachträgliche Vcrbesserun-^ gen. Der 2. Band enthalt auch noch ein lithographiertes Facsimile : ein Rathsel aus dem Exeterbuch. Das Glossar soll ihunlichsl bald nachfolgen.

Die Uebersetzung ist dazu bestimmt, gleichsam einen fortlaufenden Commenlar zu den angelsächsischen Texten zu bilden, ohne dadurch an Werth für diejenigen, welche das Angelsächsische nicht lesen, einzubülsen. Uebcrsetzt sind: Küdnion, Judith, Kynewulfs Christ, der Vogel I'honix, Beowulf, Andreas, Elene, Juliana, Guthlac, Alfreds Metra, Rathsel und eine .\nzahl kleinerer Stücke. Ob ein 3. Band nachfolgen werde, läfst der Uebersetzer dahingestellt. Er war, wie er in der Vorrede sagt, eifrigst bemüht, die Uebersetzung dem Original in möglichster Treue nach Inhalt, Ausdruck und Form eng anzuschlielsen, und namentlich suchte er auch den Rythmus des Originals nachzubilden, wobei es vor Allem auf die Beibehaltung der eigenthümlichen Stellung der Stabreime ankam. Die Lösung dieser Aufgabe ist ihm über Erwartung gelungen, und wenn eine noch vollkommenere Ausführung allerdings denkbar ist, so muls erwogen werden, .dals die .\ul- gabe zu den allerschwierigslen gehört, namentlich aus dem Grunde, weil auch die deutsche Ausdrucksweise möglichst gewahrt sein will, und man kann nicht sagen, dafs hier dem Genius der deutschen Sprache zu grolse Gewall angethan sei.

130) Die Personennamen, inbesondere die Familien- namen und ihre Fwitslehungsarten : auch unter Berück- sichtigung der Ortsnamen. Eine sprachliche Lnlersu- chung von .\ugust Friedrich Polt. Zweite, durch ein Register vermehrte Ausgabe. Leipzig, F. A. Brock- haus. 1859. 8. XVI, 721 ; IV, 15Ü Stn.

.Ms der Verf. unternahm, das obige Werk, das wegen der unerschöpflichen, überwältigenden Masse des StolTes, als ein wahrhaft riesiges sich darstellt, auszuarbeiten, halle er sich vor .MIem das rein wissenschaftliche Ziel gesteckt, die Gesetze der Namenbildung aufzuweisen., die Kategorien fest- zustellen, unter welche sich die Namen gruppieren, und auf diese Weise Ordnung und Klarheit in das unmefsbare Chaos zu bringen. Es handelte sich il.iliir weder um (juaulitalive Vollständigkeit, die ohnehin unmöglich war, noch um liefrie- diguiig (lerer, welche einen beliebigen Namen bei|uem auf- zuschlagen und präcis erklärt zu sehen wünschten. .\us die- sem Grunde ward dem Buche ein Register nicht sofort bei- gefügt. Allein das BedUrfnifs nach einem solchen machte sich doch selbst für diejenigen, welche das Werk studierten, dringend fühlbar, und so ist denn ein von fremder iland angc-

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AnzcigiM- liir Iviimle der dculscliL'n Vorzcil

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fertigtes, rein alphabetisches Register alier im Text vorlioimneii- den Namen jeglicher Art in einer zweiten Ausgabe dem ßuche beigegeben worden. Diese beste Kechtlertigung dieser Arbeit and den Beweis ihrer Noihwendigkeit, zugleich aber der Keichhalligkeit des Hauptwerks, trügt das Hegister in sich selbst, das auf lö'j dreispaltigen Seiten über 25,000 Namen zählen mag. Das schon der ersten .\usgabe mitgegebene In- hallsverzeichnils legt den Gang der Untersuchung bis in's Einzelne dar. liier nur ein kurzer Ueberblick : I. BegrilT des Eigennamens; Schwierigkeit der Deutung: wegen Willkuhr- liclikeit der Namen, Namen Wanderung von Volk zu Volk, Namenvcrderbung u. s. w. II. Personen-, haupt.'ioclilich Ka- milienuanien : nach (Jerlliehkeilen ; nach Zeit und andern Um- ständen der Geburt; nach Eigenschaflen ; Beschaftiguog : na- turgeschichlliche Benennungen; religiöse Beziehungen. 131) Zur Geschichte des Kürstenbergischen Wap- pens. Heraldische Monographie von K. K. ^Friedrich Karl Kürst zu Hohcnlohe-Waldenburg). Als Mauuscript gedruckt. 4. VIII u. 75 Sin. mit 11 Talein in Stein- und Farbendruck und vielen Holzschnitten. Eine den Freunden der Wappen- und Siegelkunde sicher- lich hochwillkommene Gabe des um kritisch sichtende Be- handlung dieses Theils der hislorischen Wissenschaft vielfach verdienten, durchlauchtigen Verfassers. Sollen die in der He- raldik aufgeworfenen Streitfragen, ohne Ueberstürzung, si- chern Resultaten entgegengeführt werden, so sind gründliche Einzulstudien, die sich, wie die vorliegende, auf ein bedeu- tendes Material stützen, unentbehrlich noiliwendig. Von S. 1 25 werden einleitende Bemerkungen zur (icschirhie der Heraldik überhaupt und des Wappens der Fürsten zu Kur- stenberg insbesondere gegeben. Wir erhalten hier manche interessante Notiz. So wird z. B. auf S. 3 auf ein bisher ganz unbekannt gewesenes, gemaltes Wappenbuch des Jahres 1438, in der fürstlich fürstenbergischen Hofbibliolbck zu Uo- naueschingen, hingewiesen. S. 20 30 enthalt die Blasonie- ruDg des fürstenbergischen Wappens. Acht mit dem Haupt- gegenstande zusammenhangende Studien (über den Reichs- adler, das heraldische Pelzwerk und dessen Darstellungsweise im Mittelaller, die Darslellungsweise der Wappen auf alleren Siegeln, die Wappenhelnie, die Wappen der verschiedenen Grafen von der Fahne, die Wappen der alten Grafen v. Hei- ligenberg, eine dem Grafen Jakob Ludwig zu Fürstenberg von h. Ferdinand II. I(j24 verliehene Verzierung und Verbes- serung seines Wappens, sowie endlich über die millelallcr- lichen Frauen-Siegel) bilden den belehrenden und dankens- werthen Nachtrag. K. v. S.

132) Das Kriegswesen des heiligen romischen Rei- ches deutscher Nation unter Maximilian I. und Karl V. Historischer Entwurf und Durchführung von (Juirin Leitner, k. k. österr. Ober- Lieutenant. Gezeichnet von A. Reu mann. 7 Blatter in Tondruck nebst 1 Blatt Text. Leipzig, J. L. Schrag's Verlag, qu. gr. foL Ilaupt(|uellen dieses Werkes sind die bekannten, in den Jahren 1504— lö'Jü bei Fcyerabend zu Frankfurt a. M. erschie-

nenen KriegsbUcher von Leonhard Fronsperger und deren Illu- slralionen durch Just Amman. .\us letzleren sind einzelne Figuren ausgehoben und mit anderen zu malerischen Grup- pen vereinigt. .Auch aus dem grolsen, in der Oerschau'schen Sammlung wiederabgedruckten Holzschnitte, wie aus H. Burk- mairs Zeichnungen zum Weilskunig, linden sich einzelne Fi- guren eingestreut. Der Text ist ebenfalls den Fronsperger"- schen Büchern entlehnt.

133) Retscherhof und Konigspfalz in Speier. Ein Beilrag zur geschichtlichen Topographie Spriers von Georg Bau, kgl. Prof. Speier. Im Verlag der F. C. Neidhard'schen Buchhandlung. 1859. Mit 2 Tafeln in Steindruck. 95 Stn. 8.

Eine zweite Auflage des zuerst 1858 erschienenen Buches, welche nur deshalb nicht auf dem Titel als solche hervorge» hoben worden, weil, die F'orschungen auf ganz neue Grund- lagen, namentlich auf Urkunden im städtischen Archive zu Speier sich gründen und deshalb selbst als ganz neue gellen können. Für den aulsen Stehendeu mufs mit dieser Schrift der Streit, der eine Zeit lang entbrannt war, geschlichtet er- scheinen.

134) Die Künstler aller Zeiten und Völker oder Leben und Werke der berühmtesten Baumeister, Bild- hauer, Maler, Kupferstecher, Formschneider, Lithogra- phen u. s. w. von den frühesten Kunslepochen bis zur Gegenwart. Nach den besten Quellen bearbeitet. Be- gonnen von Prof. Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger, Zweiler Band. Slultgarl. Verlag von Ebner und Seuberl. 1800.

Der vorliegende 2. Band ist bis zum .\rtikel (iuarini noch vom ersten l'nlernehmer gefertigt und in derselben Weise wie der erste gehalten. Die Fortsetzung unterscheidet sich sogleich durch mehrere wesentliche Verbesserungen. Die ein- zelnen .\rlikel sind zu grOlserer Bündigkeit zusammengedrängt, da es im Plan eines Lexikons doch einmal nicht liegt, er- schöpfende Abhandlungen zu geben. Dafür ist aber jedem Artikel am Schlüsse eine Uebersicht der betrelTenden Lite- ratur angehängt, so dals jedem weitergehenden Interesse der Weg zu fernerer Forschung gewiesen ist. Wer aus Erfah- rung weils, welche undankbare .Vufgabe es ist, eine unvol- lendete wissenschaftliche Arbeil fortzufuhren, kann Herrn Dr. Klunzinger nur doppeltes Verdienst zusprechen.

135) Nibelungenlied oder Nibelungenlieder? Eine Streilschrift von Heinrich Fischer. Hannover, Rümp- ler. 1859. 8. 150 Sin.

Der Verfasser, ein Gccner der Lachiiiannschen Theorie von der Entslehungsarl des Nibelungenliedes und Vcrlreler der Ansicht, dafs die Handschrift C den ursprünglichen Text enl- halle, will die nun schon so lange schwebende Sireilfrago dem Abschluls naher führen, „und zwar durch gennue Prü- fung des Weges, auf welchem Lnclimaiin zu seinen Re.-iilla- ten gelangt isl." Zunächst sucht er (Inrzuihun, dafs die \i|. niar'sche Schrift über die Resle der Allilerntion im Nibelungen- liede weder der Lnclimann'schen Kritik, noch der Handsclirifl A eine Stütze zu geben geeignet sei. Sodann fafsl er die

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Anzeiger fiir Kumlc der (Icutschcn NOrzcit

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allgemeinen Krilcrien, nach welchen I.achniann bei der Kri- tik der einzelnen Stellen verfahren ist, in's Auge, um zu zei- gen, ilaTs sie sich nicht bewahren. Hierauf geht er zur Lnch- mnnn'schen Kritik selbst Uher, indem er die Gründe, welche Lachmann zur Aussonderung der '20 als einzeln entstanden angesehenen Lieder bewogen, einer scharfen, in's Einzelne ge- henden Musterung unlerzielil und ihre llnhallbarKeil aufzu- weisen strebt. Es werden dabei die Lieder vom ersten bis zum zwanzigsten durchgegangen, worauf eine kurze Betrach- tung der Grundlage der Lachiiiann'schen .\rbeil, der Lieder- theorie und der llandschriflenrr.nge folgt. Das Endergebnils seiner Untersuchung spricht der Verf. am Schlüsse mit den Worten aus: „Das Nibelungenlied ist das Werk eines Dich- ters, und die Handschrift C enthalt, von einzelnen Verderb- nissen abgesehen, den ursprünglichen Text." Wenn die Schrift den Streit nicht zum vollen .\us(rag bringt, so ist doch ih- rem Verf. innige Vertrautheit mit dem Gegen.'tande, geschickte WalTenluhrung und ein scharfes .\uge fiir die Schwachen der gegnerischen Ansicht wenigstens nicht abzusprechen.

136) Vertelln. Plattdeutsche Erzählungen von Kla us Groth. Zweiler Band: Irina. Zweite unveränderte Auflage. Kiel. E. Ilomann. 1860. kl. 8. 21.3 Sin.

Klaus Grolb zeichnet sich vor andern plattdeutsch Dich- tenden der Gegenwart aus durch seinen wahrhaft poetischen Sinn und das Bestreben, für das Plattdeutsche einen edlern Inhalt zu gewinnen, als ihm bisher gewöhnlich zugeführt wurde, und es dadurch auf eine höhere Stufe 7u heben, ohne deshalb das Vollislhiiniliche hintanzusetzen und dem Hoch- deutschen zu starke Concessionen zu machen. So auch in der vorliegenden Erzählung, die das Kleinleben der Ditmar- scher Landleule vorführt, mit Liebe bei Einzelschilderungen verweilt und allen Vorfällen und Erscheinungen des Landle- bens eine gemuthlich poetische Seite abzugewinnen strebt, nicht ohne eine Perspektive auf eine aus dem städtischen Le- ben herüberwehende feinere Geistesbildung und Vcrbildung. Rucksichtlich der Eigenheiten der angewendeten Mundart, de- ren Orthographie und der Bedeutung der schwierigen Aus- drucke niufs auf den als den Lesern bekannt vorausgesetzten Onickborn des Verf. verwiesen werden. In der ohi en Er- zählung ist nur hie und da in einer Note ein eigenihunilichcs Wort übersetzt.

137) Lehrbuch der Geschichte der Medizin und der epidemischen Krankheiten. Von Dr. II. Iläser, Professor zu Greifswald. Zweiter Band. Geschichte der epidemischen Krankheiten. Zweite völlig unigearbeilete .\uflage. p'.rsle Ablheiliing. Jena, Druck und Verlag von l'ricdr. Mauke. ]H^^. 8. 312 u. 56 Sin.

Der \V( rlh cIicms viprtrelflichen Werkes ist von der Wis- »enschiifi schon au(rknnnt. Dasselbe behandelt in der ersten Periode die Geschichte der E[)idimien des Allerlhum.s, d. i. von den ältesten Ziiten bis zum 6. .Iiihrb. christlicher Zeitrech- nung. Die zweite Periode, „das Millelnltcr", umfafst die (Je- schichte der epidemischen Krankheiten, deren die Schriftstel- ler vom 6. bis zum 16. Jahrh. gedenken. „Zwei KrnnKlieilen sind vor allen," sagt der Verf. S. 60, ,,dic wir als die un-

mittelbare Wirkung der socialen Verliällnisse des Mittelalters betrachten dürfen, ein stehendes chronisches Leiden das eine, eine epidemisch akute Seuche die andere: der Aus- satz und die Pest: beide entstanden und gewachsen, ver- gangen und zerstoben mit dem, was sie ins Leben rief, das Mittelalter. Ihnen zur Seite geht eine dritte lurchthare Seuche, die Blattern, deren Verheerungen erst in unsern Tagen durch eine der glänzendsten Leistungen des menschlichen Geistes ein Ziel gesetzt worden ist." im Folgenden stellt uns der Verf. die Geschichte der Blattern und der verwandten Exanthemen, die Geschichte des .\ussatzes, sein Vorkommen im .\lterlhum und seine Zunahme und Verbreitung im Mittelalter, und die Geschichte der Pest vom 7. bis 13. Jahrb. dar. Ein weilerer Abschnitt behandelt in ausführlicher Darstellung die Geschichte des schwarzen Todes. Dann folgt die Geschichte der psychi- schen Seuchen, Lykanthropie und ahnliche, und die Geschichte der Syphilis. Der .\nliang enthält den .Abdruck von Beleg- stellen und Schilderungen gleichzeitiger Schriftsteller über die dargestellten Krankheilen.

Aufsätze in Zeitschriften.

Bulletin de la soc. de l'histoire du Protestantisme fran^ais. IX. 1 3. Lettre inidile de Fr. Ilolman au roi .\nloine de Navarre. Strasb. 1.560. 4-6. Reseigne- ment sur Nie. van Sorgen, propri^laire d'un Album pro- lestanl de 160.5. Lettre in^dite de Phil. Mi^lanchthon ä .\nloine de Bourbon, roi de Navarre. 1560.

Bund: Nr. 336. Vulkssagcn der Schweiz. Das Ung'hur im Mundkinn. (Runge.)

Dioskuren: 43. Die Stiftskirche zu Bücken u. ihre Kunsldenk- niäler. (Mililer.) 45. Der Dom zu Frauenburg. (Bergan.)

Illustr. Familienbuch: Nr. F. I, 1, S. 21. Der Luxus, eine kulturhistorische Studie.

Giornale slorico degli archivi Toscani. IV. Sopra una missione di Caspare Scioppio ä Lucca cnme ambas- ciatore del sultano Jachia. (Boiigi.)

Grenzbnten: Nr. 46. Alter Volksglaube und Volksbrauch am Allerseelcnlage.

All gm eine Ki rc h e n z ei I u ng : Nr. 89. 9U. Die Verfolgun- gen der Evangelischen in Böhmen.

Magazin f. d. Literatur d. Ausl. : Nr. 48. Das deutsche Sprarhgebicl : I. Sprachsreiizen und Sprachinvasionen. Nr. 19. II. Politische Machlenlwirklung. - Nr. .50. III. Fremde unter Deutschen und Deutsche unter Fremden.

Deutsches Museum: Nr. 44. Eine Sagenreise : 2. Der KylT- hauser und (.»uestenberg. (H. Prohle.)

Berl i ner Nachri chten : Nr. 286. Der neuenidcrkle Todten- tanz in der Marienkirche zu Berlin. (I.iibke.)

Die Niilur: Nr. 48. 49. Tracht und Mide. (Ule.)

Orient u n il Orriclciil: I, 1. lieber die alte deutsche, auf Befelil de« Grafen IClH'rhnrdI von Württemberg abgefafsic, Uebersetzung des Kalilah und Diinnah, insbesondere de- ren ällisicn Hrnck etc. (Benfey.) Die 9 Hohlen des Kör- pers. (Holland.) Ccrvu» xefiao; Hirsch. (L. Meyer.)

469

AnzeisfiT lur Kunde der deutschen NOrzeil.

470

Palalina: Nr. 99. Für Sammler von allen Hunten.

Siebenbürger Q oa r ta Ischr i f 1 : II. Jan. bis Man. Offene Briefe an die Freunde unserer deutschen Slutlersprache. (Sdiuler-Liblov).

La libre Kecherche: XVIII. 1. I.c roman du Kenard. (Po- toin.)

Revue archeol. : 11. Habitalions lacustrcs des temps anciens et modernes (Troyon.)

Revue germanique: VIU. : La gal^rie Suerniondl ii Aix- la-Chapelle. (Bürger.)

Revue des deux mondes: XIX. 4. Les peintres flamands et hollandais cn Flandre et en llollande. I. (Vilel.)

Leipziger Sonn lagsblal t : ^'^. 43. 47. Sachsens Müni- verhallnisse bis zum 30jShr. Kriege. (Dietze.)

Wochenblatt der Johanniler-Ordens-Balley Bran- denburg: Nr. 8. Heber Kronen in der Heraldik, mit besonderer Hücksicht auf die Wappen und Miinzcn der Grolsmeisler des Johanniler-Drdens. (v. Ledebur.) Nr. 10. Die Verschmelzung des St. Lazarus -Ordens in Deutsch- land mit den Johannitern. (L. v. L.)

Zeitschrift fiir deutsches Recht: XX. 2. Das vorma- lige Heichskamniergerichl und seine Schicksale. (Thu- dichum.) Der Entwurf einer Criminalordnung für Wiirt- temberg 1609. Ein Beilrag zur Geschichte des Slraf- rechts. (Gefsler.)

Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung: X. 1 : „Gniserich.". (Schleicher.) -- Der gotli. g'-n. sing. der u- und i-slamme. (üers.) „Gruse." (Kuhn.)

Zeitschrift für christliche Wissenschaft: Nr. 44. Handschriftliches von Job. Gerhard. (Weingarten.) Nr. 47. Zur Melanchlhon's-Lileratur von 18U0. (Str.)

Illustr. Zeitung: Nr. 907. Die Erfurter IHarlinfeier.

Landshuter Zeitung: Nr. 224. In Sachen der historischen Vereine: 38. Die histor. Vereine Bayerns. 46. Nochmals Kaiser Otto d. Gr. und Papst Johann XII. 49. Dr. (^uilz- mann's „die heidnische Religion der Baiwaren." Berich- tigungen. — Luilprandus non purgalus. (R.)

Neue Munch. Zeitung: .\bendblatt Nr. 280. Die histori- schen Allerthümer u. d. Denkniiiler aller Kunst in Bayern.

Wiener Zci I u ng ^ Nr. 268. Ausschreibung eines Preises für eine populäre Geschichte von Mahren. 271. Die Ausstel- lung niillelallerlirher Kunslobjecle veranstaltet von dem Wiener Altcrihums- Vereine. 196—198. Die welt- berühmte Simandlliruderschaft." Eine sitlenschildernde Skizze.

VrrniiHclitP 'Wnrlirit*lit*'n.

183) Her Aufruf, zuui /wecke der D a ch he d e c k u u g des Kölner Doms willige Gaben zu spenden, hat nur 'JOOO Thaler eingebracht. Dagegen hat die Stadt Köln nicht nur .SQOO Tlialer durch freiwillige (Jaben gespendet, sondern noch "wei- tere 15,000 Thlr. aus stadtischen Mitteln bewilligt, um die Da- chung mit dem solideren Blei statt des Zinkes zu ermöglichen.

184) Da sich in jüngster Zeit im historischen Vereine zu München und in der Presse Stimmen vernehmen liefscn,

welche sich gegen mehrere Anordnungen des Resta ur at i o n s- Comites der Fr a u e nk i rc h e aussprachen, so liefs der Erz- bischof auf den Ralh des sachkundigen Bildhauers Entres meh- rere Denkmale von historischem Wertbe, welche durchaus in die Kirche gehören, auch die 10 Glasgenialde, welche den Fuls des einzig dastehenden sogen. Ilerzosenfenster» bildeten, wieder an ihre alte Stelle zurückversetzen.

185) In der Wochenversammlung des nieder-Österreichi- schen Gewerbevereins besprach der Dombaumeister Ernst die Vorkommnisse bei Abtragung des oberen Theils des Ste- phansthurmes in Wien. Das Zerbröckeln und Verwittern der Steine hatte in Folge des schlechten Schutzes und Haltes, den ihnen die Banmeistcr früherer Jahrhunderte gegeben, troti der neueren eisernen Schutzringe, dergestalt zugenommen, dals binnen wenig Jahren der Einsturz hatte erfolgen müssen. Im Friihjahr werde die Abtragung vollendet und dann sofort zum Wiederaufbau geschritten werden, dessen Kosten auf 3,000,000 fl. veranschlagt sind, und der binnen 5 bis 6 Jahren vollendet sein konnte, falls Wien die Beschleunigung mit frei- willigen Spenden unterstützen werde.

186) Die von der Ilauptfa(;ade der Stephans kirche in Wien vor längerer Zeit herabgenommenen Statuen Her- zog Rudolfs, des Stifters, seiner Gemahlin Katharina und dessen Lanzeniragers wurden sorgfältig gereinigt und im städtischen MaUrial-Depot in der Vorstadt Kossau neben den übrigen Denkmälern der Sladt Wien aufgestellt und zugleich mit einer entsprechenden Inschrift versehen. W.

187) Im slündischen Landesarchive zu Brunn befindet sich eine auf Pergament aiisgeferligle Zeichnung des St. S tep ha n s I hu r mes in Wien. Gelegeiillich der Kcslaura- tionsarbeilen an diesem ehrwürdigen (Jehaude stellte der inSh- risch-standische Landesausschufs die Zeichnung dem Gemeinde- rathe Wiens zur Disposition; das bezügliche Widmungsschrei- ben sammt der Zeichnung ist bereits an den Ort seiner Be- stimmung abgegangen.

188) In Sigmaringen ist eine Chronik von Wurz- burg und Franken gefunden worden, die bedeutend Alte- ren Datums ist, als die bis jetzt bekannten. Dieselbe soll durch den Druck veröffentlicht werden.

189) Bei Legung der Gasrohren in Passau wurden in der Klingerstrafsc 50 Stück altdeutsche Sllbermrtnzcn gefunden.

190) In derDonau, iiiniichst der Allslndl Straubing, fanden Fischer ein altes, übrigens noch ziemlieh gut erhal- tenes Schwert, dessen Inschrift ,,anno doniini 1303" noch auf ein Jahrhundert des blühenden Ritlerlhums hindeutet. Der (iriir Wiir in der Sandlage eingebettet, die Spitze gegen den Spiege^ des Wassers gekehrt. Es fand sich in der Nahe der Stelle, wo Agnes lieinauer von den llenkcrskuechlcn wieder- holt in die Flulh gestofsen wurde. Es verbreitele sich da- her die Ansicht, Emeran hasberger zu Kalmperg. welcher bei der Hinrichtung der ungllicklichen \. Bernnucr die Eiccu- lion geleilet, habe es gelragen, und es sei ihm bei seinem rauhen Eifer aus der Scheide in die Wellen gestürzt.

471

Anzeiger für Kunde dt-r (iciilstlKMi Norzeit.

472

191) Bei (1er Anlage der Wasserkanäle und (iasleitunps- rohreii in Sta d t am liof sliefs man nahe bei der Briicke auf die alten Grundmauern des einst da^estniidenen Thur- mes, von dem es heiTst, dal's er auf den Grund eines Tliores der allen Stadl Norix gebaut gewesen, welche der Sladt Re- gensburg gegenüber lag und 470 von den Oslgolhen zerstört und geschleift wurde.

192) Bei den Abgrabungeu in der i\:ihe des Gögeinger- tbores in Augsburg stiefs man auf einen u n i e ri rd i sc hen Gang, der die Richtung gegen die Zwingcrhauscr hat, und so grofs ist, dals ein Guterwagen bequem durchfahren kann.

193) Die auf hosten des historischen Vereins auf dem Frohnhofe zu Augsburg vorgenommenen Arbeiten haben zu dem gewünschten Ergebnisse nichl geführt, da der Grund- slein, nach welchem man suchte, sich wohl in einer der fe- sten (irundniauern der elieniallgen St. Johanniskirche einge- mauert beiludet. Bei einer Künftigen Abtragung des Krohn- bofes und der .\ushebung dieser Grundmauern wird man auch wol den gesuchten Stein finden. Ein anderer filr Aullindungen im historischen Fache geeigneter Platz dürfte der zunächst der St. Gallus- Kapelle sein, wo der Boden sich fast jeden Winter stellenweise senkt. Als der Oekonom Ileinzelmann vor mehr denn 30 Jahren daselbst eine Grube anlegte, fand man verschiedene kleine, aus Thon oder Siegclerde gefertigte menschliche Figurchen, vielleicht Volivbilder.

194) Der Konig von Hannover hat das Stammschlofs des Wölfischen Kegentenhauses, die Veitsburg bei Ravensburg, angekauft und wird dasselbe herstellen lassen.

195) Der durch seine im Reliefstil gearbeiteten Plankar- ten des Rheins, der Mosel, des Neckars und der ganzen Schweiz bcrühmle Ku|)fer»tecber Delkeskarup erhielt vom Frank- furter Senat auf 4 Jahre einen Zuschuls von 2.'i00 U., um den in der kunsthislorisclicn Welt bekannten Stadtplan von Merian zu erneuern, d. h. nach ilcrseiben Weise die heu- tige Stadt Frankfurt aufzunehmen.

190) Seit lange beschäftigt man sich in Basel mit dem Plane, auf dem Scb I ac hlfe Ide von St. Jacob ein grofs- artigeres und dauerhafteres Denkmal zu errichten, als das, welches sich gegenwärtig dort befindet. Bei Gelegenheit der Jahresfeier dieser Schlacht, am 26. August, ist ein Concurs erOfl'net worden, und der mit der Sache betraute Ausschufs hat neulich zweien Sculplurarbeitcn von Schweizer Kunstlern Preise zuerkannt. Die Wahl von Seite der Behörde sieht bevor.

197) Aus England liiufl die Nachricht ein, dals man dort immer mehr Interesse für das Luthe r niou um ent in Worms gewinnt. Sir Culling Cardley thal sein Möglichstes, ein Comite zu errichten, und sowohl Prinz Albert, als def Bischof von London haben sich der Sache angenommen, und gewifs wird England die fehlenden 5000 Pfund zusammen- bringen.

Inserate und BekiHinlnuifliniiü^on.

33) Bitte. Will verzeichnet in seinem Nürnberger Ge- lehrtenlexicon III, 679 unter vielen Schriften Selneccers auch diese: „Drey Predigten vom reichen Mann und armen I.azaro. Luc. IG. Ein Buchlein von den Bettlern, genannt Espertus in Iruphis, samt einer Vorrede I). M. Luthers. Leipz. 1580. 4." Ich wende mich mit der dringenden Bitte an die Herren Bi- bliothekare, mir von vorhandenen Exemplaren dieser Schrift gütige Nachricht zu geben, entweder durch die Redaction des Anzeigers, oder unter meiner Adresse : Wien, St. Ulrich 25.

.los. Maria Wagner.

:ity Uns von dir J. A. Stargardt'schcn Buch- handlung in Berlin ausgegebene ., Ve r ze i c b n i f s ei- ner werlh vollen iheologischen und orientalischen Bibliotkek , welche am 8. Januar 18G1 zur Versteigerung

kommen soll, enlhiill unter einer .Anzahl gesch.'ilzter Werke, namentlich Bibeln, einzelne besonders beachtenswerthe, wie z.B. Nr. 140 Nov. Test. gr. ed. Gerbelius v.J. 1521, nach wel- chem, einer Notiz des Dr. Schneider zufolge, Luther seine deutsche Ucbersetzung angefertigt hat. Unter den Rcforma- tionssehriften finden sich niehr( re mit handschriltlichen Be- merkungen der Reformatoren, wie Bullinger, G. Major, (asp. Aquila u. .\. Aufserdem kommen Autographen v. Melanch- thon, Cruciger, P. Eber u. A. vor, merkwürdige .Vblafsbriefe, die erste Ausgabe des Thomas a Kcmpis und iihnliehe seltene Drucke des 1.5. Jahrb., ferner die erste lutherische Kirchen- ordnung vom .1. 1523 und Luthers Kateihismus v. J. 1540. Unter den Manuscripten befindet sich ein Tlieil des Nachlas- ses Neanders, wie auch Manuscripte des 13. und 14. Jahrh.

Da mit dieser Nummer der JiiliruiiiiLr 1860 des AnzciVeis oe.^chlo.sseii i.sl, so wird die «relalliafe Be- stellung der Knrtselzuii^r desselben liiemit in Ki innerunjr uehraclil Hallijaliri^res Ahoinienieiil wird iiiciil angenommen.

Verantwortliche Redaction:

Dr. Freih. v. n. z. Aufscfs. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Frommann. Dr. Freih. Roth v. Schreckenstein.

Verlag der literarisch -artistischen .\nstalt de» germanischen Museums in Nürnberg.

U. E. S r linl d'hcite ßucliririickcirl.

Alpliabctlsches Ur|ü,ister

zum

sicjbcntcn Bande

des

Anzeigers für liiiinle <ler deiifselieii Vorzeit.

Vurb cmerkuug: Mit B äiiiU die Ut'kunntmacbuni^ou und luäc.rnte bezeicbuct

I. AiifKMtxe und i^Tolizen.

Aeble lies Cistcrcienserliloslers SchOnau : Zusalzc zur Ueihcn-

folge ders. 153 IT. Achfnhil. 366 ff. Asckaß'i-nburg, SladI, s. Siegel, ^u/sd/« in Zeilschriflen. 36 f. 76 f. 107 f. 149 f. 187 f.

226 f. 266 f. 305 ff. 348 f. 389 f. 428 f. 468 f. Aufsland, böhmischer : zur Gesehichic dcss. 393 ff. Aussati in Europa: Anfrage, die Gcscliiclile dess. belr. B.39f. Ausstallung der Hoffraulein im MilU'laller. 15 f. Auloren-Hunurar im Slillelaller. 92.

Bamlierg, Bislhuin t zur tieschichle der Griiuilun;; dess. 81 ff. Bauernkrieg: Beilrng zur Geschichte dess. 113 ff. Bildhauer, s. Weil, konrad. Böhmen, s. Aufsland. s. Broncefund. Brandenburg, s. liurschwert. Brief des ('irolsnieisters des Johanniterordens au den König

Gustav Adolph von Schweden. 195 ff. Melanchlhon's an den Magistrat der Sladt Kremnitz in

Ungarn. 86 f. Broncefund auf der Domäne PloSliowic in Böhmen. 4)7 f. Brunceringe , heidnische : Koliz zur ErKlürung ders. (in. Ab- bild.) 127 f. Brunnen, der schone, in Kiirnberg: die Erbauung dess. 324 ff. /{ufArfrutÄ.r, allesle, Nürnbergs. 119 1'. Büchsen, gezogene : .anfrage über die Zeil und den tirl ihrer

Erfindung;. B. 311. Buckoic, s. Pia hl werk.

Cetia und lloven, zwei österreichische Propsicicn. 235 ff. Üeulsrhiitnd, Kaiser: Fricdrith II, s. Urldinde. Vorfein frii dangen und Grenzwehren von .Marken, Gauen und

Landern. 10 ff. 46 ff. 89 ff. 121 ff. 163 ff. Dürer, Albrechl : dessen Haus. 276.

Bille um Sllllheilung v. Original - Documenlen über

dens. B. 40.

Ellmrinn, Stadi, s. Siegel.

Efsictlel zur Begrabnifs der Frau Barbara von Giech. 401 f.

Fahrland bei Polsdam, früher Vorland, nicht Vogeland. 439.

Fechlsckulen in Nürnberg: zur Geschichte ders. 407 f.

Felber, Hans, von Ulm. 193 ff.

Feuerwaffen : zur Geschichte ders. (m. .Vbbild.) 405 ff.

Franken, s. Gemeindeordnungen.

Frauenterein, s. Museum, germanisches.

Gailingen, Eppelin V. : zur Geschichte dess. 237 f.

(iemcindeurdnungen, frankische, 125 ff.

Gemeindevertretung im Miltelaller. 360 ff.

Gengenbach. 5 f.

6WicAi.-, alte (m. Abbild.) 53 ff. 92 ff. 166 ff. 206 ff. 245 ff.

Giech, Barbara von, s. Efszetlel.

Gildewesen, das deutsche, im Mitlelaller : zur Geschichte

dess. 49 ff. Grentirehren, s. Dorfeinfriedungen. Hoffraulein, s. Ausstattung. Unten, s. Cella. Iliimiiihchutien. J48. Inschrift: ein zu Passau aufgefundenes Bruchstnck (m. Abbld.)

198 f. Instrumente, musikalische, s. Museum, girman., Snmmlungen. Johanniterorden, s. Brief.

Judenrirfolgungin : zur (ieschichte ders. 313 ff. .356 f. Aiirlo//./» und Tabak. 215. Kirchen- Portal der Ablei Pelershausen (ni. Abbld.) 2S1 ff.

320 ff. 399 ff. Kleeberger, Johann, der „gule Deulsihe" ; Beilrag zum Leben

dess. 433 ff. hohlhas, Michael. 437 f.

Kremnili: Sladlinagislrnl, s. Brief Melnnrhlhon's. Kulturr/rfchichte, deulsilie : Beitrage zu derselben. 273 ff. liurseh'rert, das brandenliurgische. 327 f. Laibach, s. Maniiseript.

475

Alphabetisches Rcnjisler zum Anzeitrcr fiir Kiu

iilr di'i' ili

iitsiheii Vorzeit.

476

irtUJiVs ; Nienburger Bruchslilck zur Gcschichic dcrs. 1 IT. 11 (T.

Lebetisliedarf im 15. Jahrbunderl. 244 f.

Lepanto, s. Schlacht.

Leprusenhauser. B. 231.

lUanusiripl, ein wichlifics, zur Geschichte Laibachs. 273 ff.

Meit, Konrad, ein Bildhauer des ItJ. Jahrb. ir)8 f.

Meken, Israel von: Darstellung Christi vor Haipbas (Tausch-

anerbieten^ B. 232. Melanchthon, Philipp, s. Brief.

s. Schreiben.

Mümfund in Schwaben (m. Abbid.) 364 fl'. 402 ff. Mumgeschichle : Bitte um .Millheilung von Haterialen zu ders.

B. 231. Müniiammlung : Verkauf. B. 231 f.

Ifujfwm, germanisches: Chronik. 17 If. 57 ff. 97 ff. 129 ff. 169 ff. 209 ff. 249 ff. 289 ff. 329 ff. 369 ff. 409 ff. 449 ff germanisches : Denkschriften, l'reisermafsigung. B. 431. Frauenverein zu Berlin, Lotterie. B. 432.

Grundrifs der Karthause. B. 232.

Jahresconfcrcnz. B. 231 1. 271 f. 311 f.

Sammlung musikalischer Instrumente (m.

Abbild.) G ff. 44 ff. Weistlium aus d. 13. Jahrh. 94 ff.

Jfusi*inj/r«men(e.- zur Geschichte ders. 160 ff. 203 f. 239 ff.

281 ff. 318 ff. Nachrichten, vermischte. 37 ff. 77 ff. 108 ff. 150 ff. 188 ff. 227 ff. 267 ff. 307 ff. 349 (f. 390 ff. 429 ff. 469 ff. Namenforschung, deutsche: Beitrag zu ders. 316 ff. 357 ff. Nckrolugium des St. Blasiusklosters im Srhwnrzwalde : Bruch- stuck dess. 353 ff. Nienburger Bruchstück zur Geschichte der Lausitz. 1 ff. 41 ff. Nürnberg, s. Brunnen, der schöne. s. Buchdrucker.

8. Fechtschulen. Oberschieaben, s. Urkunden. Ocslerreich, Prnpsleien, s. Cella u. Iloven. Papierurkunden, früheste: zur Frage nach dem Alter ders. 159 I. Pusiau, s. Inschrift. Petershausen, .\btei, s. hiichcnporlal. Pfnhliocrk im Scbermützelsee bei Buckow. 442 f. Pfonheim, Allstadter Kirche, s. Tjuipanon.

Plusküicic, Dumanc in Böhmen, s. Broncefund. Preisaufgaben der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. B. 151. WcdeKind'sche. B. 151.

Propheieiungen, alle historische. 8 ff. Roslvck, Universität: zur Geschichte ders. 445 ff. Sanct-Blasiuskloster im Schwarzwalde, s. Nekrologium. Schermütielsee, s. Pfahlwerk. Schlacht von Lepanto 280 f. Sehlaggenirald: Rnlh das., s Schreiben. Schonau, Cisterciinscrklostcr, s. Aeble.

Sehreiben des Raihs zu Schlaggenwald an Melanchthon. 120 f. Schwaben, s. Miinzfund. Schureden: Gustav Adolph, König, s. Brief. Siegel der Stadt Aschalfcnburg. 217 f. der Stadt Eltmann. 404 f. '

mittelalterliche, mit Jalirzahlen. 13 ff. Spriiche von deutschen Fischen. 326 f. Stade, Uans, s. Reisen.

Sleinkreuie, von Todtschlagern znr Sühne errichtet. 207 f. Slofs, Veit, kein Pole, sondern ein geborner Kürnberger. 396f.

Tabak. 245.

TuJ, schwarzer: zur Geschichte dess. 313 ff. 356 f. Turnosen: Werthbcslimmung ders. 447.

Tympanon an der Altstadter Kirche zu Pforzheim (m. AbbId.) 87 f.

Urkunde Fried ricli's II. 199 ff.

Urkunden aus Uberschwabcn. 238 f.

Venusberg. 88.

Vereine, historische: Chronik. 27 ff. 67 ff. 101 ff. 111 ff. 177 ff. 219 ff. 259 ff. 297 ff. 339 ff. 379 ff. 419 ff. 459 ff.

Vugeland, 9. Fahrland.

Vorland, s. FaiiiNind.

Weichsdorf, Hans von, Ritter. 276 ff.

Weisihum aus dem 13. Jahrhundert. 94 ff.

Wesifalisehe Landes- u. Rcclilsgeschichle v. J. S. Scibertz : Be- richtigung zu ders. B. 271.

Wiltehalm von Orange von Wolfram von Eschenbach: Bruch- .Miick dess. 118 L

Wirrij, Heinrich, ein Snlolhurner Dichter. 397 ff.

Willerungsregeln, alle. 359 f.

Wolfram von Escheiibaih, s. Willehalm von Orange.

I. liilerutur- Aii7.eiK<*ii>

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