!S . lZö3> - A ( ARACHNOLOGISM MITTEILUNGEN EUM (NATÜRAL HiSTORY) 1 A MAR 1994 PURCHASED TTMJr^ lijT LI Hefte Basel, Dezember 1993 ISSN 1018-4171 Arachnologische Mitteilungen Herausgeber: Arachnologische Arbeitsgemeinschaften Deutschlands Schriftleltung: Dr. Elisabeth Bauchhenß, Weingartenweg 4, D-97422 Schweinfurt, Tel./Fax 09721 -1661 1 Dr. Peter Sacher, August-Winnig-Str. 6, D-38889 Blankenburg a. Harz, Tel. 03943-550225, Fax 03943-550237 Redaictlon: Theo Blick, Hummeltal Dr. Rainer F. Foellx, Aarau (englischsprachige Texte) Dr. Ambros Hänggi, Basel Franz Renner, Bad Wurzach Gestaltung: Naturhistorisches Museum Basel Wissenschaftlicher Beirat: Dr. Peter Bliss, Halle (D) Doz. Dr. Jan Buchar, Prag (CZ) Dr. Volker Mahnert, Genf (CH) Prof. Dr. Jochen Martens, Mainz (D) Dr. sc. Dieter Martin, Waren (D) Erscheinungsweise: Pro Jahr erscheinen 2 Hefte. Die Hefte sind laufend durchnumeriert und jeweils abgeschlossen paginiert. Der Umfang je Heft beträgt ca. 60 Seiten. Erscheinungsort ist Basel. Auflage 400 Expl., chlorfrel gebleichtes Papier, Druckerei Qräbner/Altendorf bei Bamberg Bezug: Der Preis für das Jahresabonnement beträgt: Privatpersonen DM 20.-, Institutionen DM 30.-. Bestellungen sind zu richten an: Franz Renner, Sonnentaustr.3, D-8841 0 Bad Wurzach Die Bezahlung soll jeweils zu Jahresbeginn erfolgen auf das Konto: - Arachnologische Arbeitsgemeinschaften, Kreissparkasse Bayreuth (BLZ 773 501 10), Kto.Nr. 492967. Zahlungen aus dem Ausland sind für die Herausgeber kostenfrei, wenn ein in DM ausgestellter Eurocheck zugeschickt wird. Die Kündigung des Abonnements ist jederzeit möglich, sie tritt spätestens beim übernächsten Heft in Kraft. Titelbild: Claus Bräunig, Halle Berücksichtigt in ‘Entomology Abstracts' and 'Zoological Records' Dr. Richard Maurer, Holderbank (CH) Dr. Ralph Raten, Berlin (D) Prof. Dr. Wojciech Starega, Bialystok (PL) UD Dr. Konrad Thaler, Innsbruck (A) Arachnol. Mitt. 6: 1-61 Basel, Dezember 1993 Arachnol. Mitt. 6 Basel, Dezember 1993 In memoriam MUSEUM ' JHH H.’SI0RY) " r '1994 HCr • « „r *.';ed Ü!;RÄRf Dr. Heinrich Homann 8.3.1894 26.7.1993 Eine Würdigung HOMANNs anläßlich seines 99. Geburtstages durch Rainer F. FOELIX erschien in Heft 5 der Arachnologischen Mitteilungen. Arachnol. Mitt. 6: 2-1 1 Basel, Dezember 1993 Nachträge zum "Katalog der schweizerischen Spinnen" - 1. Neunachweise von 1990 bis 1993 Ambros HÄNGGI Abstract: Supplements to the "Catalogue of the Swiss spiders" - 1. New records from 1990 to 1993. As a Supplement to the "Katalog der schweizerischen Spinnen bis 1990" (MAURER & HÄNGGI 1991) 7 species are recorded for the first time for Switzerland: D/p/ocepha/us aff. procer (SIMON, 1884) sensu THALER (1972), Diplocephalus protuberans (O.P.-CAMBRIDGE, 1875), Tapinocyba praecox (O.P. -CAMBRIDGE, 1873), Trichoncus saxicola (O.P.-CAMBRIDGE, 1 861 ), Ze/otespseudoc/zV/co/a GRIMM, 1 982, Ozyptila (=Oxyptila) sanctuaria (O.P.-CAMBRIDGE, 1871), Talavera (=Euophrys) aperta (MILLER, 1971). Further 8 species, already published elsewhere, are recorded here to complete the “Catalogue": Mecynargus (=Rhaebothorax) foveatus (F. DAHL, 1 91 2), Tapinocyba maureriJHALER, 1 991 , Bathyphantes setiger F.O.P. -CAMBRIDGE, 1894, Tallusia (=Centromerus) vindobonensis (KULCZYNSKI, 1889), Cybaeus intermedius MAURER, 1992, Cybaeus monfanus MAURER, 1992, Zelotes atrocaeruleus (SIMON, 1878), Ta/avera /nop/nafa WUNDERLICH, 1993. Key words: Araneae, faunistics, Switzerland, first records EINLEITUNG Die Erforschung der Spinnenfauna der Schweiz ist seit den 70er Jahren in stetem Fluss. Nachdem MAURER (1978) in seinem (provisorischen) “Katalog” den damaligen Kenntnisstand zusammengetragen hatte, waren bereits wenige Jahre später Nachträge mit Neunachweisen nötig (MAU- RER & WALTER 1980, 1984, MAURER&HÄNGG1 1989). Im “Katalog der schweizerischen Spinnen” (MAURER & HÄNGG1 1 990) konnten dann 877 publizierte Arten zusammengefasst werden (exklusiv einiger unsicherer Nachweise). Dasich Spinnen sehr gut als Indikatorengruppefür naturschutzrelevante Fragestellungen eignen (vgl. z.B. HÄNGGI 1987, 1989, KIECHLE 1992, MULHAUSER 1990), erschienen in der letzten Zeit vermehrt auch Daten über die Spinnen aus Projekten von Ökobüros. Zusammen mit den wenigen laufenden wissenschaftlichen Arbeiten führt das zu einem 2 I regelmässigen Kenntniszuwachs und zu einem Anstieg der Anzahl für die ' Schweiz bekannter Arten. Weil nicht alle diese Daten publiziert werden, und um die Datenfülle ’ wenigstens im Sinne eines Kataloges zu zentralisieren, werden im vorlie- genden Artikel die Neunachweise seit MAURER & HÄNGGI (1990) zusammengefasst. Eine Aktualisierung des Kataloges mit Integration aller vorhandenen Daten sowie Korrekturen von Detailangaben wird erst in einigen Jahren erfolgen. Dabei sollen dann auch - zumindest für die neueren Daten - wesentlich präzisere geographische Angaben zu den Einzelmeldungen gemäss den Datenbanken des SZKF (Schweizerisches Zentrum für die Kartographie der Fauna, Neuchätel) gemacht werden. Die Abkürzungen und die Abfolge der Arten richten sich nach MAURER & HÄNGGI (1990), während sich die Nomenklatur an PLATNICK (1993) orientiert, ln MAURER & HÄNGGI (1990) abweichend gebrauchte Namen werden in Klam mern ergänzt. Vergleichstiere von allen hier aufgeführten Arten werden im Naturhistorischen Museum Basel (NHMB) deponiert. Dank: Für die Überlassung von Material und Daten.fürtaxonomische Hinweise und Hilfen sowie für konstruktive Kritiken am Manuskript möchte ich folgenden Kolleginnen und Kollegen herzlich danken: R. DEU\RZE, P. DUELLI, X. HEER, R. MAURER, G. MULHAUSER, N. PATOCCHI, P. PRONINI, R. ROHNER, E. STÖCKLI, K. THALER, J. WUNDERLICH. Mein Dank gilt auch den offiziellen Stellen, die Einzeldaten aus Umweltverträglichkeitsprüfungen zur Publikation freigegeben haben. BISHER NICHT PUBLIZIERTE ERSTNACHWEISE FÜR DIE SCHWEIZ Diplocephalus aff. procer (SIMON, 1884) sensu THALER (1972) TI: Valle Motta (nahe Chiasso), 1 9 , 9.-16.6.1991, Barberfalle, leg. P. PRONINI Bestimmung: THALER (1972) Meldungen für Diplocephalus procer liegen aus Mittel- bis Süditalien (BRIGNOLI 1971, MILLIDGE 1979, VAN HELSDINGEN 1982) und Südostfrankreich (SIMON 1926) vor. Die von THALER (1972) charakteri- sierte Form D. aff. procer zeigt sowohl im männlichen wie im weiblichen Geschlecht kleine Abweichungen zu den Abbildungen in BRIGNOLI (1971) und VAN HELSDINGEN (1982). Die EpigyneA/ulva des vorliegenden Weibchens entspricht sehr gut den Abbildungen von THALER (1972). Ohne umfassende Revision der ganzen Gattung Diplocephalus dürfte es im Moment kaum möglich sein, den Status der Form D. aff. procer festzulegen. 3 Diplocephalus protuberans (O.P. -CAMBRIDGE, 1875) GL: Schwanden, Niderental, geräumte Sturmschadenfläche (Abieti-Fagetum), 1000m ÜM, mehrere cf cf und 9 9 aus den Monaten Mai-September 1992 und 1993, Trichterfallen, leg. Gruppe P. DUELLI, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) Bestimmung: THALER (1978), ROBERTS (1987), REIMER & NENTWIG (1991), Nachdem die Art sowohl aus den Westalpen wie auch aus Nordtirol bekannt war (THALER 1978), ist es nicht verwunderlich, dass sie jetzt auch für die Schweiz festgestellt wurde. Die Verbreitung in Europa ist nach wie vor unklar. BOSMANS & DE KEER (1 985) geben als Verbreitung “Europe occidentale” an, eine Angabe, die aufgrund der Funde von THALER (1978) und der hier vorliegenden erweitert werden muss. Aus Süddeutschland (Baden-Württemberg, RENNER 1 992 und Bayern, BLICK & SCHEIDLER 1991) ist die Art bisher noch nicht gemeldet. Tapinocyba praecox (O.P.-CAMBRIDGE, 1 873) NE: Valläe des Ponts-de-Martel, aufgelassener Torfstich, reine Moosvegetation (Polytrichum Striatum) cf, 23.4.-2.5.1987, Barberfallen, leg. G. MULHAUSER Bestimmung: WIEHLE (1960), ROBERTS (1987), REIMER & NENTWIG (1991) Tapinocyba praecox scheint über ganz West- und Mitteleuropa verbreitet zu sein (WIEHLE 1960, BLICK & SCHEIDLER 1991, RENNER 1992). Dieser erste Nachweis für die Schweiz kommt daher nicht überraschend. Der Nachweis dieser Art wurde im Rahmen einer Diplomarbeit (MULHAUSER 1989) erbracht. Nach WIEHLE (1960) liegt die Hauptkopulationszeit im Herbst, wobei die reifen Männchen bis in das Frühjahr gefunden werden. Genau in dieser ‘Winterperiode” wurde aber in der vorliegenden Arbeit nicht gesammelt, was vielleicht erklärt, warum nur ein einziges Männchen festgestellt wurde. Nach BAUCHHENSS (1990) ist T. praecox e'me Art der Xerotherm- Standorte des“Habitattyps B” (unbestockten oder in locker bestockten Flächen mit geschlossener, ganzjährig persistierender bodennaher Struk- tur), wie er z.B. in Heiden, Halbtrockenrasen usw., kleinflächig aber auch in Hochmooren vorkommt. Trichoncus saxicola (O.P.-CAMBRIDGE, 1 861) VS: St. Luc, 1 cf, 15.7.1975, ex Coli. J. WALTER; VS: Fiesch, Rafgarten-Titer, Binnachern, 1 (f , 2 9 9 , Juli, (SCRENKEL 1 926, sub T. saxicolal, Coli. NRMB); TI: Bedretto, Talboden, ^ cf, 2 99, Juli-August, (SCRENKEL 1929, sub 7. saxicolal, Coli. NRMB); alle det. J. WUNDERLICR / A. RÄNGGI Bestimmung: DENIS (1965), ROBERTS (1987), REIMER & NENTWIG (1991) 4 Während die Bestimmung der Männchen nach ROBERTS (1987) keine Probleme bietet, kommt man mit dem Schlüssel in HEIMER & NENTWIG (1991) je nach zugrundegelegtem Merkmal auf Trichoncus hackmani MILLIDGE,1955 (Clypeus vorspringend) oder T. saxicola (Taster). Ähnli- che Probleme ergeben sich bei der Bestimmung anhand des Schlüssels von DENIS (1 965). Nun hat bereits ROBERTS (1 987) darauf hingewiesen, dass der Clypeusfür beide Arten sehr variabel ist. Er kann somit taxonomisch nicht von grosser Bedeutung sein. In MAURER & HÄNGGI (1990) wurde unter den unsicheren Nach- weisen T. hac/cman/ auf geführt. Die beiden Nachweise aus dem Wallis und dem Tessin (SCHENKEL 1 926, 1 929) betreffen T. saxicola (vgl. oben). Der dritte Nachweis (GE, P. -CAMBRIDGE 1912) wurde von DENIS (1965) bereits als “? Trichoncus varipesi' taxiert. Eine definitive Zuordnung ist ohne Nachkontrolle des Materials nicht möglich, jedoch ist T. hackmani wohl auszuschliessen. Aufgrund der verworrenen nomenklatorischen Situation ist es kaum möglich, sichere Hinweise über die Verbreitung der Art in Europa zu geben. Zelotes pseudoclivicola GRIMM, 1 982 VS: Bei Martigny, Les Follaterres/Mt Rosel, IcT , 10.9.1987, leg. R. DELARZE Bestimmung: GRIMM (1985) Diese Art wurde in MAURER & HÄNGGI (1 990) unter den unsicheren Arten bereits aufgeführt, da vom Verbreitungsmuster und von den Biotopansprüchen her (vgl. GRIMM 1985) ein Vorkommen in den Trockensteppen des Wallis zu erwarten war. Ozyptila (=Oxyptila) sanctuaria (O.P. -CAMBRIDGE, 1871) TI: Valle Motta (bei Chiasso) , Magerwiese, 300m ÜM, südexponiert, 3 cT cT ,7.-1 4.9.1 990, 3 cTcf , 14.-21.9.1990, 1 cT, 21.-28.9.1990, Barberfallen, leg. P. PRONINI Bestimmung: SIMON (1932), ROBERTS (1985), HEIMER & NENTWIG (1991) Nach BONNET (1958) ist die Art praktisch über ganz Europa ausser in Deutschland und der Schweiz verbreitet. Ein Vorkommen in der Schweiz war also zu erwarten. Meldungen für Deutschland liegen inzwischen auch vor: RENNER (1 992) für Baden-Württemberg (diese Meldung bezieht sich auf einen älteren Fund von BÖSENBERG, der unter dem Namen O. brevipes gemeldet wurde), BLICK & SCHEIDLER (1991) für Bayern. Letztere ist die einzige Meldung aus neuerer Zeit, die mir aus dem kontinentalen Europa bekannt ist. So wurde die Art weder in den umfang- 5 reichen Aufsammlungen in vergleichbaren Lebensräumen aus dem T essin (HÄNGGI 1992) noch aus Südtirol (NOFLATSCHER 1992) festgestellt. Entsprechend den wenigen Funden ist es nicht erstaunlich, dass die Art sowohl in der baden-württembergischen (HARMS 1986, sub O. brevipes) wie auch in der bajerischen Roten Liste (BLICK & SCHEIDLER 1 992) aufgeführt ist. Die hier diskutierten Fänge wurden im Rahmen einer Umwelt- verträglichkeitsstudie zu einem Deponieprojekt gemacht, welche vom Kanton Tessin initiiert und finanziert wurde. Talavera (=Euophrys) aperta (MILLER, 1971) SO: Balm (UmpachtaO, Mesobrometum, 3 cTcT, Mai-Juli 1987/88, Barberfallen, leg. Gruppe P. DUELLI, WSL Bestimmung; MILLER (1971), HEIMER & NENTWIG (1991) Synonymie nach WUNDERLICH (1993) Diese Tiere wurden im Katalog mit Vorbehalt unter Euophrys thorelli aufgeführt. Bereits K THALER hatte vermutet, dass es sich vielleicht um “E. aperta" handeln könnte (vgl. Bemerkung im Katalog). Eine Überprüfung durch J. WUNDERLICH bestätigte diese Vermutung. BEREITS PUBLIZIERTE ERSTNACHWEISE SEIT 1990 Mecynargus (=Rhaebothorax) foveatus (F. DAHL, 1912) TI: Mte S. Giorgio, Trockenstandorte mit Mosaik aus kurzrasiger und dichter Brache Bestimmung: WIEHLE (1960), HEIMER & NENTWIG (1991) Publiziert in: HÄNGGI (1992, 1993a) Detailangaben zu den Fängen, zur Taxonomie und allgemeiner Verbrei- tung sind in HÄNGGI (1993a) zusammengestellt. Tapinocyba maureri THALER, 1991 TI: Funde verteilt über das ganze Tessin, häufig Bestimmung; THALER (1991), HÄNGGI (1993a) Publiziert in: HÄNGGI (1992, 1993a, 1993b) Weitere Angaben zur Biologie und Verbreitung dieser erst kürzlich be- schriebenen Art finden sich in HÄNGGI (1992, 1993a, 1993b), COTTI (1989), PRONINI (1989) (bei den beiden letzteren sub Tapinocyba spec.). 6 I Bathyphantes setiger F.O.P.-CAMBRIDGE, 1 894 'Tl-.ValleMaggia.Someo, steiniges Bachbett, 1 9 ,16.8.1988, Handfang aus dem Netz zwischen Steinen, leg. N. PATOCCHI i Bestimmung: WIEHLE (1956), ROBERTS (1987), HEIMER & NENTWIG (1991) ‘ Publiziert in: PATOCCHI (1993) Bathyphantes setiger wird normalerweise aus “sumpfigen Gebieten” (W1 EHLE 1 956) gemeldet. Meldungen liegen aus den meisten Ländern des I nördlichen Mitteleuropa vor. BRIGNOLI (1980) hat den Erstnachweis für Italien aus dem Piemont erbracht. Das Vorkommen im Tessin scheint eine ’ weitere Verbreitung entlang des Alpensüdrandes anzudeuten. Tallusia (=Centromerus) vindobonensis (KULCZYNSKI, 1889) Tl: Mte Generöse, Magerwiese, 1 9 , 7.10.-13.11.1989 Bestimmung: POLENEC &THALER (1980, sub Centromerus v.), HÄNGGI (1993a) Publiziert in: HÄNGGI (1992, 1993a) Der Fund aus dem Tessin erweitert die Arealgrenze dieser südost- europäischen Art wesentlich in westlicher Richtung. Cybaeus intermedius MAURER, 1 992 TI: Mehrere Fundorte im Tessin Bestimmung: MAURER (1992) Publiziert in: MAURER (1992), HÄNGGI (1992, 1993a) Die Beschreibung sowie eine Zusammenstellung der bisher bekannten Funde dieser Art sind MAURER (1 992) zu entnehmen. Die Art gehört nach PLATNICK (1993) in die Familie der Cybaeidae. Cybaeus montanus MAURER, 1 992 TI: Mte Generöse Bestimmung: MAURER (1992) Publiziert in: MAURER (1992), HÄNGGI (1992, 1993a) Auch für diese Art sei auf die Beschreibung von MAURER (1 992) verwie- sen, wo auch die Funddaten angegeben sind. (Ein Männchen-Fund wurde dort für den Monat Oktober vermerkt, was auf eine Datumsverwechslung zurückzuführen ist, vgl. HÄNGGI 1993a). Die Art gehört nach PLATNICK (1993) in die Familie der Cybaeidae. 7 Zelotes atrocaeruleus (SIMON, 1 878) TI: Mte San Giorgio, Brache, 1 9 , 28.6.-17.7.1985 Bestimmung: MILLER (1967), GRIMM (1985) Publiziert in: HÄNGGI (1992, 1993a) Im Katalog wurde die Art unter den Unsicherheiten aufgeführt, da wie für Z pseudoclivicola (vgl. oben) ein Vorkommen zu erwarten war. Talavera /nop/nafa WUNDERLICH, 1993 JU: Mehrere Fundorte im Raum Del6mont bis Porrentruy. Magerrasen mit Gebüsch und Waldränder. 3 cTcT , April, 1 cT , Mai, 6 cTcT , 2 9 9 , Juni, 2 9 9, Juli Publikation und Bestimmung: WUNDERLICH (1993) Die Tiere wurden im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsstudie zum Autobahnprojekt Transjurane” festgestellt. Sie wurden im “Katalog” bei den unsicheren Arten unter Euophrys thorelli bereits aufgeführt. Eine Überprüfung durch J. WUNDERLICH hat ergeben, dass es sich um eine eigenständige Art handelt. Talavera {= Euophrys) thorelli ist damit für die Schweiz noch nicht nachgewiesen. ZUSAMMENFASSUNG Als Nachtrag zum "Katalog der schweizerischen Spinnen bis 1 990" (MAU- RER & HÄNGG1 1 991 ) werden 7 Arten erstmals für die Schweiz gemeldet: Diplocephalus aff. procer (SIMON, 1884), sensu THALER (1972), Diplocephalus protuberans {O.P.-CAMBR\DGE, 1 875), Tapinocyba praecox (O.P.-CAMBRIDGE, 1 873),Tr/c/7Cinctvssax'/co/a(O.P.-CAMBRIDGE, 1 861), Zelotes pseudoclivicola GRIMM 1982, Ozyptlla (=Oxyptila) sanctuaria (O.P.-CAMBRIDGE, 1871), Talavera (= Euophrys) aperta {WLLER, ^ 97 ^). Weitere 8 Arten wurden bereits anderweitig publiziert, sind aber als Ergänzung zum "Katalog" nochmals zusammengefasst: Mecynargus (=Rhaebothorax)foveatus{E. DAHL, 1912), Tapinocyba maurerlTHALER, 1991, Bathyphantes setiger F. O.P.-CAMBRIDGE, 1894, Tallusia (=Centromerus) vindobonensis (KULCZYNSKI, 1889), Cybaeus intermediusMAÖRER, 1 992, Cybaeus monfanus MAURER, 1 992, Zelotes atrocaeruleus {SMON, 1878), Ta/avera /nop/nafa WUNDERLICH, 1993. 8 LITERATUR tBAUCHHENSS, E. 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Aconsiderabie numberof these species are listed in red books of endangered Spiders of our area. in orderto inform colieagues who are interested in spider faunistics and in environmentai control these species, are iisted and briefiy commented. Key words; Araneae, faunistics, red data books, Brandenburg, Germany EINLEITUNG Im Zuge von Erhebungen über den jetzigen Araneenbestand im Bundes- land Brandenburg wurde 1 992-1 993 eine Anzahl von Arten nachgewiesen, die Aufmerksamkeit verdienen und zu vorliegender Mitteilung Anlaß geben. Es handelt sich erstens um Spezies, deren Vertreter selten gefangen oder nur sporadisch als Einzelfunde m itgeteilt werden, so daß wir über ihre Habitatansprüche und ihre Phänologie ungenügend unterrichtet sind. Das führt u.a. dazu, daß über den Gefährdungsgrad dieser Arten keine klaren Vorstellungen bestehen. Ihre Aufnahme in Rote Listen gefährdeter Arten ist problematisch und nicht unumstritten. Allerdings erfordert dieser Sach- verhalt verstärktes Augenmerk, da die Gefahr besteht, derartige Spezies, die u. U. schon durch ihre geringe Bestandsdichte gefährdet sind, im Rahmen des Umweltmanagements zu vernachlässigen. Zweitens werden Arten genannt, die in den Roten Listen mehrerer Bundesländer unterschiedlichen Gefährdungskategorien zugeordnet sind bzw. nur in manchen Listen aufgeführt werden. Deshalb wird für jede Art die Zuordnung oder Nichtzuordnung zu den herangezogenen Landeslisten 12 und die geltende Gefährdungskategorie angegeben. Dabei ist zu beach- ten, dass die Angabe lediglich das Fehlen der jeweiligen Art in der Liste zum Ausdruck bringt, ohne daß daraus hervorgeht, ob sie im betreffenden Bundesland generell fehlt oder hier nur nicht gefährdet erscheint und daher ohne Erwähnung blieb. Für Brandenburg können die vorliegenden Daten den aktuellen Kenntnisstand in gewissem Maße erweitern. Eine Gesamtdarstellung des nachgewiesenen Araneenspektrums (bisher 244 Arten) erfolgt nach Abschluß der Untersuchungen. Danksagung: Herrn Prof. Dr. J. OEHLKE (Eberswalde) verdanke ich die Möglichkeit zu den Untersuchungen im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Zugleich habe ich ihm für vielfach bewiesene uneigennützige Hiifsbereitschaft und Unterstützung aufrichtig zu danken. Frau Dr, M. WESTENDORFF sowie Herrn M. SOMMER danke ich für ihre Hilfe und bewiesene Tatkraft bei der Feidarbeit. Frau Dr. E. BAUCHHENSS und Herrn Dr. P. SACHER gebührt mein herzlicher Dank für ihre kollegialen und hilfreichen Hinweise zur Abfassung des Manuskriptes. UNTERSUCHUNGSGEBIET UND METHODIK Das Untersuchungsgebiet liegt nordöstlich von Berlin im Raum Eberswalde- Angermünde in der Mark Brandenburg, die einen Teil des neuen Bundes- landes Brandenburg ausmacht. Es ist Bestandteil des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin. Die Struktur der Landschaft spiegelt ihre eiszeitliche Entstehung in Form eines Wechselgefüges hügeliger Endmoränen- bildungen, flachwelliger Areale und ebener Flächen wider. Die letzteren werden in starkem Maße landwirtschaftlich genutzt. Das jetzige Bild der Landschaft ist charakterisiert durch die Vernetzung von Agrokulturflächen mit autochthonen Buchenwäldern, Kiefernmischwäldern, Trocken- und Halbtrockenrasen, Ödlandflächen und Feuchtbiotopen (Moore, Erlen- brücher, Sölle). Dieses Biotopmosaik mit seinen verschiedenen Bodentypen und Gewässerstrukturen ist durch eine Flora und Fauna von seltener Viel- falt ausgezeichnet. Es spricht vieles dafür, daß die Selbstregulation der Biozönose hier noch weitgehend funktioniert. Deshalb laufen Bemühungen, diesen Naturreichtum durch ökologisch verträgliche Landnutzung und gezielte Pflegemaßnahmen zu erhalten. 13 Zur gründlichen Aufnahme des Arteninventars wurden folgende Untersuchungsflächen ausgewählt: 1. Ein Drumlin (aus Grundmoränenmaterial aufgeschütteter ovaler Hügel) mit Trocken rasen besetz nahe der Ortschaft Brodowin. 2. Ein Trockenhang mit Übergangscharakter zwischen aufgelassener Ackerfläche und Trockenrasen am Serwester See nahe der Ortschaft Klein-Ziethen. Der Hang ist von Kiefernforsten umgeben. 3. Zwei Kiefernmischwälder trockener Ausprägung in gleicher Nord- Süd-Exposition nördlich der Ortschaften Golzow und Britz. Beide Wälder sind durch einen Steinriegel von angrenzenden Ackerflächen getrennt. Der Übergangsbereich ist als Magerrasen (z.T ruderal) zu kennzeichnen. 4. Ein Altbuchenbestand in Hanglage nahe der Ortschaft Louisenfelde. Das Buchenaltholz geht am Hanggrund in eine anmoorige Senke mit Erlenbruchcharakter über. 5. Ein Kesselmoor innerhalb eines Altbuchenbestandes nahe der Ortschaft Chorin. An diesen Standorten wurden Profile von Barberfallen-Reihen gestellt, die neben dem Kernbereich des Biotops die angrenzenden Wald- bzw. Ackerflächen erfaßten. Zusätzlich kamen Fangschalen (weiß, blau und gelb) sowie Malaisefallen zum Einsatz. Zugunsten einiger notwendiger Kommentare wird von der tabellarischen Darstellung der Arten abgesehen. Die Angaben zur einzelnen Art erfolgen nach folgendem Schema: Spez/esname Autor, Jahr Anzahl Männchen, Anzahl Weibchen (Anzahl inadulter Tiere); Fangmonate; Fundorte; Fallenstandorte. Einstufung der Art in den Roten Listen (RL) der Bundesländer Berlin (Berl.), Brandenburg (Brand.), Sachsen-Anhalt (Sa-Anh.), Thüringen (Thür.), Bayern (Bay.). Nichteinstufung der Art (s. oben) ist durch Minuszeichen (-) gekennzeichnet. Das Tiermaterial stammt, wenn nicht anders vermerkt, aus Barberfallen, die vom 9.7.1992 bis 27.10.1992 sowie vom 16.3.1993 bis 12.8.1993 in zweiwöchigem Abstand geleert wurden. Das oben erwähnte Kesselmoor wurde lediglich vom 3.6.1993 bis 12.8.1993 untersucht. 14 ARTENNACHWEISE MIMETIDAE Ero aphana (WALCKENAER, 1 802) 0,1; VII; Britz; Kiefernmischwald RL Berl. Brand. Sa-Anh. Thür. Bay. 3 Die Art ist offenbar häufiger als es vielfach angenommen wird (vgl. HEIMER 1 991 ). Sie präferiert nach eigener Fundkartei sowohl Hecken als auch den Gebüschsaum von Waldrändern. Das vorliegende Tier wurde in einer Fangschale (weiß) gefunden. Ero tuberculata (DEGEER, 1778) 2,0; VIII und X; Brodowin; Trockenhügel (Drumlin) RL Berl. Brand. Sa-Anh. Thür. Bay. 4S Über die Habitatansprüche dieser sehr selten gefundenen Art haben wir keine sichere Kenntnis. Der Fundort spricht für eine Bevorzugung trockenwarmer Standorte durch diese Spinne, was sich mit den Angaben von BLICK & SCHEIDLER (1992) deckt. Die beiden Exemplare wurden Fangschalen (gelb) entnommen. LINYPHIIDAE - ERIGONINAE Abacoproeces saltuum (LKOCH, 1872) 25,9; VI-IX; Britz, Golzow, Louisenfelde; Kiefernmischwälder, Altbuchenholz RL Berl. -, Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. P, Bay. 4S Für das hiesige Gebiet ist vorerst keine Bestandsgefährdung der Art anzunehmen. Dipiocephalus dentatus TÖLLGREH, 1955 7,0; V-Vl; Louisenfelde; Erlenbruch RL Berl. 2, Brand. 1 , Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. 2 15 Diplocephalus permixtus (O.P.-CAMBRIDGE, 1871) 0,1; VII; Chorin; Kesselmoor RL Berl. 3, Brand. Sa-Anh. P, Thür. P, Bay. - Das Tier Stammt aus einer in Sphagnum-Bülten Stehenden Barberfalle. Für Brandenburg ist die Art als gefährdet anzusehen, wenn m an den Rückgang der Feuchtbiotope berücksichtigt. Evansia merens O.P.-CAMBRIDGE, 1 900 1,0; Vlll; Britz, Kiefernmischwald RL Bert. Brand. Sa-Anh. 3, Thür. Bay. 4S Diese an Ameisenbauten gebundene Art ist aufgrund der Seltenheit ihres Nachweises zur Zeit nicht in eine Gefährdungsklasse für Brandenburg einzuordnen. Metopobactrus prominulus {O. P. -CAMBRIDGE, 1872) 3,2; Vll-Vlll; Britz, Kiefern mischwald RL Berl. -, Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. - Eine Gefährdungssituation für diese Zwergspinne ist offenbar trotz ihrer relativen Seltenheit nicht gegeben. Mioxena blanda (SIMON, 1884) 1,1; VII und X; Brodowin, Golzow; Trockenhügel (Drumlin) und Kiefernmischwald RL Berl. -, Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. - M. blanda bevorzugt offensichtlich xerotherme Standorte verschiedener Prägung. Die Beschränkung auf Sandtrockenrasen (cf. PLATEN et al. 1991) erscheint als zu eng gefaßt. Vorerst besteht kein Hinweis auf Gefährdung der Art. Panamomops mengei Sl MON, 1 926 3,0; Vl-Vll; Golzow; Kiefemmischwald RL Berl. -, Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. 3, Bay. 4S Die Art dürfte den Verbreitungsschwerpunkt in trockenen Nadel- mischwäldern haben. Eine Gefährdung im hiesigen Untersuchungsgebiet ist nicht ableitbar. 16 Rhaebothorax foveatus (F. DAHL, 1912) 3,0; Vl-Vll; Golzow; Kiefernmischwald RL Beii. 3, Brand. 3, Sa-Anh. Thür. Bay, nicht nachgewiesen Trichopterna cito (O. P.-CAMBRIDGE, 1872) ' 1,1; III und VII; Britz, Kiefernmischwald ! RL Berl. -, Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. Bay. 3 j T. cito ist nach eigener Auffassung eine gefährdete Spezies. Die Spinne I bevorzugt Sandtrockenrasen, strahlt aber offenbar auch in trockenwarme Nadelwälder aus, sofern diese einen geringen Bedeckungsgrad des Bo- dens haben. Bezeichnend ist die Zuordnung der Art durch BAUCHHENSS (1 990) zu den Spinnen, die Habitate mit spärlicher Bodenauflage und den entsprechenden mikroklimatischen Bedingungen im Jahresgang besiedeln. I Waickenaeria capito (WESTRING, 1 861) 0,1; VII; Brodowin; Trockenhügel (Drumlin) RL Berl. -, Brand. -, Sa.-Anh. P, Thür. -, Bay. 4S Die spärlichen Funddaten reichen für eine Zuordnung dieser Erigonide zu einer Gefährdungsklasse nicht aus. Es besteht jedoch Grund zu der Annahme einer Gefährdung, da es sich offenkundig um eine Spinne trockenwarmer Standorte handelt. Waickenaeria stylifrons {O. P.-CAMBRIDGE, 1875) 4,0; lll-IV; Britz und Golzow; Kiefernmischwälder RL Berl. 2, Brand. 3, Sa-Anh. 1 , Thür. -, Bay. 4S LINYPHIIDAE - LINYPHIINAE Bolyphantes alticeps (SUNDEVALL, 1 832) 1,1; IX-X; Brodowin und Golzow; Trockenhügel (Drumlin) und Kiefernmischwald RL Berl. -, Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. - Diese Art unterliegt keiner Gefährdung. Sie wird hier erwähnt, weil sie ein Tier der Mittelgebirge ist und selten in der Ebene auftritt. 17 Centromerus incilium (L.KOCH, 1881) 0,1; IV; Britz; Kiefemmischwald RL Berl. 3, Brand. Sa-Anh. Thür. Bay. - Lepthyphantes decolor (WESTRING, 1 862) 22,0; VIII-IX; Klein-Ziethen und Golzow; Trockenhang im Kiefernwald und Kiefernmischwald RL Berl. 3, Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. nicht nachgewiesen Lepthyphantes insignis (O.P. -CAMBRIDGE, 1913) 0,1; VIII; Klein-Ziethen; Trockenhang im Kiefernwald RL Berl. P, Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. - LYCOSIDAE Alopecosa accentuata (LATREILLE, 1817) 11,8; IV, VII und IX; Brodowin; Trockenhügel (Drumlin) RL Berl. nicht nachgewiesen, Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. 4R (potentiell gefährdet) A. accentuata ist bis in jüngste Zeit mit Alopecosa barbipes gleichgesetzt worden. Klarheit über die Existenz beider Arten brachten Untersuchungen durch CORDES & von HELVERSEN (1990). Der Nachweis dieser Art in Brandenburg belegt erstmals das sympatrische Auftreten mit A. barbipes in unserem Gebiet (siehe folgende Nennung). Alopecosa barbipes (SUNDEVALL, 1832) 3,2 (16); III, VI und X; Britz, Kiefern mischwald RL Berl. 3, Brand. 3, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. nicht nachgewiesen Im Hinblick auf die häufig vorkommende Verwechslung dieser Wolfspinne mit ihrer Schwesterart A. accentuata (s.o.) sind die vorliegenden Angaben zum Gefährdungsgrad mit Zurückhaltung zu betrachten. A. accentuata ist wahrscheinlich an ausgeprägten T rockenstandorten wie Sandtrockenrasen und ähnlichen Habitaten zu finden, während A. barbipes nach bisheriger Beobachtung Ökotone von Kiefernforsten und Nadelmischwäldern besiedelt. Ein syntopes Vorkommen ist unwahrscheinlich, wie auch CORDES (in litt.) vermutet. 18 i Alopecosa schmidti (L.KOCH, 1 866) . 36,4 (3): III-IV undVIll-X; Brodowin und Klein-Ziethen; Trockenhügel (Drumlin) und Trocken hang im Kiefernwald RL Berl. 1 , Brand. 3, Sa-Anh. 3, Thür. 3, Bay. nicht nachgewiesen . A. schmidti ist eine Charakterart der hiesigen Trockenhügel und -hänge. I Ihre Gefährdung nimmt offenbar mit der häufigen Verbuschung derartiger I Extremstandorte (vermutlich ausgelöst durch Aufgabe der Schafhutung) . zu. Die Arealgrenzen dieser osteuropäischen Art bleiben festzustellen. , Alopecosa trabalis (CLERCK, 1 757) 7,3; V-Vl; Brodowin und Britz; Trockenhügel (Drumlin) und Kiefernmischwald I RL Berl. 3, Brand. 3, Sa-Anh. P, Thür. -, Bay. - Arctosa perita (LATREILLE, 1799) 1,0; X; Britz; Kiefernmischwald I RL Berl. -, Brand. 3, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. 3 I Der Nachweis zeigt, daß diese Spinne xerothermer Habitate in lichte I Nadelwaldbestände eindringt, wenn diese zusagende thermische und I Lichtbedingungen bieten. Pardosa sphagnicola DAHL, 1908 . 30,17; Vl-Vlll; Chorin; Kesselmoor I RL Berl. 1 , Brand. 2, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. 2 Pirata piscatorius (CLERCK, 1 757) : 2,0; V-Vll; Chorin; Kesselmoor I RL Berl. Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. 3 Pirata tenuitarsis SIMON, 1 876 : 3,1; Vl-Vll; Chorin; Kesselmoor RL Berl. -, Brand. -, Sa-Anh. - , Thür. -, Bay. 3 Tricca lutetiana (SIMON, 1876) I 64,14; IV-X; Brodowin; Trockenhügel (Drumlin) I RL Berl. P, Brand. 4, Sa-Anh. 3, Thür. P, Bay. - 19 AGELENIDAE Tuberta arietina (THORELL, 1871) 1,2; IX-X; Golzow; Kiefernmischwald RL Berl. Brand. Sa-Anh. Thür. Bay. 4S Die Tiere wurden in Barberfallen im Randbereich des Nadelwaldes gefangen(!). Nach Wissen des Verfassers ist dies der erste Nachweis der Art im Gebiet Schorfheide-Chorin. LIOCRANIDAE Agroeca lusatica (L.KOCH, 1875) 3,0; III; Klein-Ziethen; Trockenhang im Kiefernwald RL Berl. 1 , Brand. 3, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. 3 Agroeca pullata THORELL, 1 875 32,18; lll-IV und VI-VIII; Brodowin, Klein-Ziethen, Golzow, Britz; Trockenhügel (Drumlin), Trockenhang im Kiefernwald, Kiefernmischwälder RL Berl. 3, Brand. -, Sa-Anh. P, Thür. -, Bay. 4R (potentiell gefährdet) Eine Gefährdung dieser Art in Brandenburg kann zunächst nicht festge- stellt werden. Scotina celans (BLACKWALL, 1841) 4,1; IV und IX-X; Brodowin und Klein-Ziethen; Trockenhügel (Drumlin), Trockenhang im Kiefernwald RL Berl. -, Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. P, Bay. 3 Scotina palliardi (L.KOCH, 1861) 1,0; IV; Brodowin; Trockenhügel (Drumlin) RL Berl. -, Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. P, Bay. 3 20 CLUBIONIDAE Cheiracanthium campestre LOHMANDER, 1944 2,2; V und VIII; Brodowin; Trockenhügel (Drumlin) RL Berl. Brand. Sa-Anh. P, Thür. Bay. 2 C. campestre ist von vielen Bearbeitern als Varietät von C. virescens (SUNDEVALL) aufgef aßt worden. Letztere Art istfürThüringen als gefähr- det angegeben, für Bayern als potentiell gefährdet eingestuft. Ohne eine gezielte Untersuchung zum Verbreitungsmuster der beiden sehr ähnlichen Arten ist der Gefährdungsgrad nicht sicher zu beurteilen. Clubiona subtilis L. KOCH, 1 866 1 ,0; VI; Chorin; Kesselmoor RL Bert. 3, Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. P, Bay. 3 GNAPHOSIDAE Gnaphosa bicolor (HAHN, 1831) 2,1 ; V (cf) und VIII (9 ); Louisenfelde; Altbuchenholz RL Beri. 3, Brand. 3, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. 3 Haplodrassus dalmatensis (L. KOCH, 1 866) 0,1; VII; Golzow; trockener Kiefernmischwald RL Beii. 1 , Brand. 3, Sa-Anh. 3, Thür. -, Bay. 3 Poecilochroa conspicua (L. KOCH, 1866) 1 ,1 ; V (cf) und X (9 ); Golzow und Britz; Randbereich von Kiefern mischwäldem RL Berl. nicht nachgewiesen, Brand. -, Sa.-Anh. -, Thür. -, Bay. 4S Es handelt sich offenbar um den Erstnachweis dieser Art in Brandenburg. Für Mecklenburg ist ihr Vorkommen durch MARTIN (1 983) nachgewiesen. Zeiotes aeneus (SIMON, 1 878) . 2,0; VIII und X; Britz; Randbereich eines trockenen Kiefernmischwaldes RL Berl. 1 , Brand. 1 , Sa-Anh. 1 , Thür. P, Bay. 3 21 Zelotes electus {C.LKOCH, 1839) 4,2; V-Vll und IX-X; Klein-Ziethen und Britz; Trockenhang im Kiefernwald und Kiefemm ischwald RL Berl. Brand. Sa-Anh. Thür. Bay. 3 Zelotes lutetianus {LKOCH, 1866) 8,8; V-Vll; Klein-Ziethen und Louisenfelde; feuchter Grund eines Trockenhanges am Serwester See und Erlenbruch RL Berl. 3, Brand. 4, Sa-Anh. P, Thür. -, Bay. 4R (potentiell gefährdet) Z /tvtef/aniysbesiedeltFeuchtbiotope verschiedenerArt. Im Untersuchungs- gebiet wurde diese Gnaphoside auch im Kernbereich eines Solls in der Feldflur (Acker) nachgewiesen. Zelotes praeficus (L.KOCH, 1867) 1,0; VI; Brodowin; Trockenhügel (Drumlin) RL Berl. 3, Brand. -, Sa-Anh. 3, Thür. -, Bay. - ZORIDAE Zora silvestrisKULCZYHSK\, 1897 4,1 ;V-VI; Brodowin und Klein-Ziethen; Trockenhügel (Drumlin) und Trockenhang im Kiefernwald RL Berl. 3, Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. 2, Bay. 4R (potentiell gefährdet) PHILODROMIDAE Thanatus arenarius THORELL, 1 872 6,2; V; Brodowin und Klein-Ziethen; Trockenhügel (Drumlin) und Trockenhang im Kiefernwald RL Berl. -, Brand. 3, Sa-Anh. P, Thür. -, Bay. 1 Thanatus sabulosus (MENGE, 1 875) 18,8; V-Vll {cf) und VlII-IX (9 ); Golzow und Britz; trockene Kiefern mischwälder RL Berl. P, Brand. 3, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. 3 22 THOMISIDAE Oxyptila nigrita (THORELL, 1875) 10,2; VI undVIll-IX; Brodowinund Klein-Ziethen; Trockenhügel (Drumlin) und Trockenhang im Kiefernwald RL Bert. 3, Brand. 3, Sa-Anh. 3. Thür. P, Bay. - ' Oxyptila scabricola (WESTRI NG, 1 851 ) j 3,0; V und VIII-IX; Brodowin; Trockenhügel (Drumlin) I RL Berl. Brand. 3, Sa-Anh. 3, Thür. P, Bay. 4R (potentiell gefährdet) Xysticus cambridgei (BLACKWALL, 1858) 7,1; V-Vll; Louisenfelde; Altbuchenholz mit Erienbruchsenke RL Berl. 1 , Brand. 4, Sa-Anh. 3, Thür. -, Bay. 3 Xysticus luctuosus (BLACKWALL, 1836) 1 ,0; V; Britz; Kiefernmischwald RL Berl. 1 , Brand. -, Sa-Anh. 3, Thür. P, Bay. 4R (potentiell gefährdet) Xysticus striatipes L. KOCH, 1 870 254,1; Vlll-X; Brodowin und Klein-Ziethen; Trockenhügel (Drumlin) und Trockenhang im Kiefernwald RL Berl. 1 , Brand. 3, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. 2 SALTICIDAE Heliophanus dubius C.L.KOCH, 1 835 0,2; V; Britz; von Randbäumen eines Kiefernmischwaldes geklopft RL Berl. 0, Brand. -, Sa-Anh. -, Thür. -, Bay. 4S Fundmitteilungen über diese arboricole Spinne sind spärlich. Aussagen zur ' Gefährdung oder Nichtgefährdung können zur Zeit nicht getroffen werden. Peiienes tripunctatus (WALCKENAER, 1 802) I 0,1; VII; Brodowin; Trockenhügel (Drumlin) RL Berl. 1 , Brand. -, Sa-Anh. 3, Thür. -, Bay. 4R (potentiell gefährdet) DISKUSSION Das Land Brandenburg ist hinsichtlich seines Araneenspektrums insge- samt nicht ausreichend untersucht, auch wenn einzeln T eilgebiete (z. B. die Niederlausitz im Raum Luckau) sehr gründlich erforscht wurden (vgl. SACHER 1992). Deshalb erfolgte die Nennung der Arten in vorliegender Mitteilung primär im Sinne eines Beitrags zur Kenntnis der Landesfauna. Aus diesem Grunde sind auch Arten genannt, die nach allgemeiner Auffassung nicht als gefährdet gelten müssen bzw. deren Gefährdungsgrad derzeit nicht festzustellen ist. Das betrifft z.B. die mit Ameisen vergesell- schaftet lebenden Spezies Evansia merens und Tuberta arietina. Die Kenntnisse über diese Spinnen sind äußerst lückenhaft, so daß ihr Nachweis perse mitteilenswert erscheint. Ähnliches gilt für einige Besiedler höherer pflanzlicher Strata wie Ero aphana, Ero tuberculata, Heliophanus dubius und Poecilochroa conspicua. Letztere ist offenbar zum ersten Male im Untersuchungsgebiet nachgewiesen. In der Landesliste von Berlin ist sie ebenfalls nicht aufgeführt. Schließlich ist als für das Flachland auffällige Art die an sich nicht seltene Linyphiide Bolyphantes alticeps genannt, die ihren eigentlichen Lebensraum in den Mittelgebirgen hat. In zweiter Linie war es von Interesse, die in dieser Arbeit genannten 50 Arten auf ihren Anteil an “Rote Liste-Arten” zu prüfen. Neben der Roten Liste für Brandenburg (SACHER 1 992) wurden die Roten Listen für Berlin (PLATENetal. 1991), Sachsen-Anhalt (SACHER 1993), Thüringen (MALT & SANDER 1993) und Bayern (BLICK & SCHEIDLER 1992) zu Rate gezogen. In diesen Verzeichnissen finden sich die genannten Spezies den Gefährdungskategorien 0-4 in folgender Anzahl zugeordnet: RL Berlin: 28 Arten RL Brandenburg: 20 Arten RL Sachsen-Anhalt: 19 Arten RL Thüringen: 14 Arten RL Bayern: 36 Arten (einschließlich Gefährdungsstufe 4S) Diese Zahlen bieten zunächst nicht mehr als eine grobe Orientierung, da sie auf einem unterschiedlichen Bearbeitungsstand der Landesfaunen beruhen. Sie gestatten keinesfalls einen Vergleich der Gefährdungssituation der diskutierten Arten in den verschiedenen Gebieten. Dazu müßten aktuelle Checklisten für alle Gebiete der einzelnen Bundesländer ausge- wertet werden, die zur Zeit lediglich für Bayern und Berlin vorliegen. Für Brandenburg und wahrscheinlich auch für Sachsen-Anhalt und Thüringen 24 ! sind hierzu noch gezielte Untersuchungen bzw. Dateiauswertungen in t erheblichem Umfang erforderlich. Mit Bezug auf die selten nachgewiese- nen Araneen, deren Zuordnung zu einer Gefährdungsklasse problema- tisch oder vorerst unmöglich ist, gibt die Liste von Bayern einen wichtigen I Hinweis. In der von BLICK & SCHEIDLER verwandten Gefährdungs- I kategorie 4S (verwendet für selten gefundene Arten mit unklarem ' Gefährdungsstatus) finden sich nicht weniger als 9 der hier mitgeteilten Arten, darunter bezeichnenderweise die myrmekophilen und die gebüsch- bzw. baumbewohnenden Spinnen. Die Verwendung dieser Kategorie erscheint äußerst vorteilhaft, um das Augenmerk auf Arten zu lenken, die u. U. latent bedroht sind, deren Aufnahme in eine Gefährdungsklasse aber I ohne profunde Kenntnis ihrer Habitatansprüche, ihrer Phänologie und ihrer 1 tatsächlichen Häufigkeit in einem Gebiet nicht leicht zu vertreten ist. LITERATUR I BAUCHHENSS, E. (1990): Mitteleuropäische Xerotherm -Standorte und ihre epigäische Spinnenfauna - eine autökologische Betrachtung. Abh. naturwiss. Ver. Hamburg (NF) 31/32: 153-162 I BUCK, T. & M. SCHEIDLER (1992): Rote Liste gefährdeter Spinnen (Aranae) Bayerns. - Schriftenr, Bayer. Landesamt f. Umweltschutz 111: 56-66 CORDES, D. &0, von HELVERSEN (1990): Indicationsfortheexistenceof A/opecosabart»/)ces (SUNDEVALL 1832) as a sibling species to Alopecosa accentuata (LATREILLE 1817) - Results of morphological, ethological and biogeographical studies. - Bull. Soc. europ. Arachnol. 1 : 70-74 > HEIMER, S, (1991): Mimetidae. In: HEIMER, S. & W. NENTWIG: Spinnen Mitteleuropas - Ein Bestimmungsbuch. Verl. Paul Parey, Berlin, Hamburg. S. 92-93 MALT, S. & F. W. SANDER (1993): Rote Liste der Webspinnen (Araneae) Thüringens. - Naturschutzreport 5: 41 -48; Jena f MARTIN, D. (1983): Die Spinnenfauna des Naturschutzgebietes "Ostufer der Müritz". - Zool. Rundbr. Bez. Neubrandenburg 3: 1-40 PLATEN, R., M. MORITZ & B. von BROEN u. Mitarbeit von I. BOTHMANN, K. BRUHN & U. SIMON (1991): Liste der Webspinnen- und Weberknechtarten (Arach.: Araneida, Opilionida) des Berliner Raumes und ihre Auswertung für Naturschutzzwecke (Rote Uste) . In: A. AUHAGEN, R. PLATEN & H. SUKOPP (Hrsg.): Rote Listen der gefährdeten Pflanzen und Tiere in Berlin. Landschaftsentw. u. Umweltforsch. S6: 169-205; Berlin S SACHER, P. (1992): Webspinnen (Araneae). - Gefährdete Tiere im Land Brandenburg. Rote Uste. - Min. f. Umwelt, Naturschutz u. Raumordnung d. Landes Brandenburg: 229-234; Potsdam 5SACHER, P. (1993): Rote Uste der Webspinnen des Landes Sachsen-Anhalt. - Ber, d. Landesamtes f. Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Halle (1993) 9: 9-12 [Dr. Bodo von BROEN, Fürstenwalder Straße 17, D-10243 Berlin 25 Arachnol. Mitt. 6: 26-33 Basel, Dezember 1993 Spinnenaufsammlungen im NSG “Großer Schwerin mit Steinhorn” (Mecklenburg-Vorpommern), mit Anmerkun- gen zu Tetragnatha reimoseri (syn. Eucta kaestneri), Theridion hemerobius und Philodromus praedatus (Araneae) Theo BLICK, Thomas SAMMOREY & Dieter MARTIN Abstract: Spiders collected in the nature reserve area “Grosser Schwerin mit Steinhorn” (Mecklenburg-Vorpommern, Germany), with remarks to Tetragnatha reimoseri (syn. Eucta kaestnerl), Theridion hemerobius and Philodromus praedatus (Araneae) Im Naturschutzgebiet “Großer Schwerin mit Steinhorn” (im westlichen Teil der Müritz) wurden im Jahr 1990 (2.-8.6.) Handaufsammlungen von Spinnen durch T. SAMMOREY vorgenommen und von T. BLICK determiniert. Die Belege befinden sich (mit unten erwähnten Ausnahmen) bei T. SAMMOREY. Eine Beschreibung des NSG befindet sich bei BAUER et al. (1972) bzw. JESCHKE et al. (1980). Das NSG gehört zur Landschaftseinheit “Großseenland mit Müritz, Kölpin und Fleesensee” und besteht aus zwei Halbinseln. Höhenlage 62-75m NN. Lage: 3km nördlich von Röbel. Größe: 320 ha. Karten: MTB 2541 , 2542, 2641 , 2642. Die faunistische Bedeutung des NSG wird bislang vor allem mit durchziehenden Limikolen begründet. Großer Schwerin: baumlose Weidefläche; bislang regelmäßige Überflutung in den Randbereichen der Halbinsel (trifft nicht für die gesamte Halbinsel zu, Beobachtung von T. SAMMOREY) Steinhorn: Waldfläche; Perlgras-Buchenwald auf den Moränenflächen, Moschuskraut-Ahornwald in den Hangbereichen, Erlen-Eschenwald auf der Müritz-Terasse und Purpur-Weidengebüsch am Ufersaum Genaueres zu den Fundumständen der einzelnen Arten ist leider nicht bekannt. Sie werden lediglich nach den Teilgebieten “Großer Schwerin” und “Steinhorn” getrennt aufgelistet (Tab. 1). 26 Tab. 1 SpinnenaufsammlungenimNSG“GroßerSchwerinmitSteinhorn” i im Jahr 1990 (jeweils Männchen/Weibchen) Großer Schwerin Steinhorn . Segestria senoculata ■12 Tetragnatha reimoseri -n Hypsosinga heri M- i Larinioides cornutus 1/1 Mangora acalypha -/I Nuctenea umbratica -/I Abacoproeces saltuum -/I Araeoncus crassiceps 1/- Ceratinella brevipes -/I i Erigone arctica 1/- Erigone atra 1/- . Gnathonarium dentatum -/I Hylyphantes graminicola 1/1 1 Hypomma bituberculata -/I Maso sundevalli -/I < Oedothorax retusus 1/1 i Lepthyphantes tenebricola -/I 1 Unyphia hortensis -/I -12 ! 1 Meioneta rurestris 1/- 1 Microlinyphia impigra -/I Neriene montana -/3 ■12 Neottiura bimaculata -/I t Steatoda bipunctata -13 -n Theridion hemerobius 1/1 ■ Theridion impressum 1/- ' Theridion mystaceum -/I ' Theridion pictum -/I ■ Pardosa amentata 1/5 ' Pardosa lugubris-Gruppe -/I } Pardosa palustris -/I ■ Pardosa prativaga 312 ■ Pirata hygrophilus 1/- ■ Pirata piraticus 2/2 1/2 Pirata piscatorius 1/1 1 Tegenaria ferruginea -n 27 Tab. 1 Forts. Spinnenaufsammlungen im NSG “Großer Schwerin mit Steinhorn" im Jahr 1 990 (jeweils MännchenAVeibchen) Großer Schwerin Steinhorn Antistea elegans -12 Dictyna uncinata -/I Nigma Havescens 1/- Clubiona pallidula 1/- Clubiona phragmitis 2/1 -/I Clubiona stagnatilis -/I Philodromus albidus -/I PhUodromus praedatus 1/- Tibellus maritimus 2/- Ozyptila praticola 1/- Xysticus cristatus 1/- Euophrys erratica 1/- Heliophanus auratus 1/- Salticus scenicus 1/- Synageles Venator 1/- Fast alle genannten Arten sind bereits durch MARTIN (1 983 und unpubl.) für das Ostufer der Müritz bekannt - die Philodromus-Arten {albidusf rufus bzw. praedatus/aureolus, vgl. BLICK & SEGERS 1993) wurden von D. MARTIN bislang nicht differenziert. Im Bereich der Müritz sind bislang Erigone arctica (am Ostufer wurde E. capra gefunden, MARTIN 1983; SAMMOREYfing im August 1991 am Gr. Schwerin nochmals 2cTcr/129 9 von E. arctica, det. BLICK) und Euophrys erratica nicht nachgewiesen worden. In Tab. 1 aufgeführte, übenA/iegend synanthrop auftretende Spinnenarten sind durch Fänge an Behausungen bzw. Hütten zu erklären. Besonders hinweisen möchten wir auf die drei folgenden Arten: 28 Tetragnatha reimoseri (ROSCA, 1 939) ! Synonymie von Eucta mit Tetragnatha nach LEVl (1981) I Synonymie von Eucta kaestneri CROME, 1954 mit E. reinnoseri nach IFUHN &OLTEAN (1970) Anmerkungen zur Nomenklatur (nach Hinweisen von WEISS in litt.- bereits bei UHL et al. 1 992 angedeutet): Die von FUHN &OLTEAN (1970) vorgenommene Synonym isierung geriet in Vergessenheit - auch von PLATNICK (1993) wurde sie nicht berücksichtigt. C. OLTEAN (Fußnote S. 172 in FUHN & OLTEAN 1970) konnte, wie von WIEHLE (1963) gefordert, E. isidis SIMON, 1 880 (Typus-Material aus dem Pariser Museum) und E. kaestneri/reimoseri (aus dem Donaudelta) vergleichen, stellte die Synonymie von kaestneri mW reimoseri iesX, und konnte isidis und reimoseri a\s distinkte Arten erkennen. \ Weiter trug die Nennung von Eucta "trajanP durch ROSCA (1939b: 241) zu Verwirrung bei - damit sollte wohl Acantholycosa trajani gemeint sein, i Offen ist nun noch die Frage, ob die Synonymie von Eucta iutescens LENDL, 1 886 (zumindest der Funde aus Ungarn und West-Rumänien, was aber wohl auch die Typen beträfe) mit Eucta isidis korrekt ist. Erwiese sich iutescens als identisch m it reimoseri, wäre Tetragnatha Iutescens (LENDL, 1886) der valide Name für die vorliegende Art ... Tetragnatha reimoseri ist bislang mehrmals im Bereich der ehemaligen IDDR gefunden worden (CROME 1954, WIEHLE 1963, HERZOG 1974, V JOOST 1983, MARTIN 1983: alle sub Eucta kaestneri, auch SACHER I pers. Mitt. sowie UHL et al. 1 992). Funde vom Westufer der Müritz wurden Ibislang nicht publiziert. Sonstige Verbreitung: Polen (DZIABASZEWSKI 1974, 1978, 1979: alle sub Eucta kaestneri), Österreich (NEMENZ 1967: •sub Eucta kaestneri), Rumänien (ROSCA 1939a, 1939b: sub Eucta-, VASILIU 1968, ^970: sub Eucta kaestneri; FUHN&OLTEAN 1970, FUHN '1971: sub Eucta; Wiederfunde im Donaudelta durch WEISS, pers. Mitt. • sowie UHL et al. 1 992). ■ Theridion hemerobius SIMON, 1914 (= T. berkeleyi) {Synonymie nach VANUYTVEN et al. (1990), nach BOSMANS et al. (im Druck) nicht mehr sicher; Schreibweise nach BOSMANS et al. (im Druck), (dort auch weitere Funde und eine Karte der europäischen Funde Theridion hemerobius ist in Deutschland bisher nur aus dem Wollmatinger Ried bekannt (WUNDERLICH 1973: sub T berkeleyi). Die Art ist des weiteren aus Frankreich (SIMON 1914), Belgien (VANUYTVEN et al. ■ 1 990, DECLEER 1 991 , BOSMANS etal. im Druck), Schweden (TULLGREN 1 949: Q sub T ornatum, vgl. LEVl 1957, WUNDERLICH 1973), Italien (HANSEN 1988: sub T. berkeleyi) und den USA (LEVl 1957, 1963: sub T berkeleyi) belegt. 29 Hinter der von ROBERTS (1993) aufgeführten “Theridion sp. ... dose to T. picturrf' läßt sich ebenfalls T. hemerobius vermuten. Möglicherweise wird sie häufig verkannt, d.h. mit T. p/cfum venA/echselt (vgl. DECLEER 1 991). Durch das gemeinsame Vorkommen beider Arten konnte sie in den vorliegenden Fängen erkannt werden. DECLEER (1991) vermutet eine Bindung an regelmäßig überflutete Lebensräume, was durch den nordostdeutschen Fundort bestätigt wird. Die Belege wurden dem SMF überlassen. Bei Überprüfung von 16 adulten “p/cfüm”-Belegen (coli, und det. MARTIN) aus dem NSG “Ostufer der Müritz” (Nationalpark Müritz, Waren, Müritzhof) stellten sich 7 Weibchen als T. hemerobius heraus: - 1 Q : 1 975, in der Ufervegetation des Spuklochs - 2 Q Q : 17.6.1976, Ufervegetation an Torfstichen im Großen Bruch - 4 Q 9 & 1 subad.: 19.6.1983, Netze im Gebälk unter einem Bade- steg am Tonloch Die Sammlung von D. MARTIN enthält nur wenige Belege jeder Art. Damit ist die hohe Repräsentanz von T. hemerobius als Indiz für eine große Häufigkeit dieser Art im Müritzgebiet zu werten. Da T. hemerobius\r\ der deutschsprachigen Bestimmungsliteratur nicht genannt wird, soll hierein kurzer Differentialschlüssel (teilweise in Anlehnung an LEVI 1963) angefügt werden; 9 : Epigyne relativ fein strukturiert, mit scharfem Kiel In der Mitte zwischen Epigastralfurche und Einführungsöffnung. Epigyne hell bräunlich-gelb gefärbt. Einführungsgänge unterhalb der Samenblasen nach außen abgewinkelt, cf : Subtegulum desTasters höher als ein Drittel der Cymbiumlänge. Färbung oft weniger kontrastreich als bei pictum. - Theridion hemerobius = Q : Epigyne relativ grob strukturiert, zur Epigastralfurche mit einem vorspringenden Wulst begrenzt, dieser von der Einführungsöffnung durch eine tiefe Grube abgetrennt. Epigyne dunkel gefärbt. Einführungsgänge unterhalb derSamenblasen nicht abgewinkelt. cT : Subtegulumhöhe des Tasters maximal ein Drittel der Cymbiumlänge. Färbung meist kontrastreicher als bei hemerobius. - Theridion pictum 30 Mit freundlicher Erlaubnis werden im folgenden Abbildungen von LEVl (1957: figs. 169-174) übernommen (Abb. 1-6). Abb. 1-4 Vulva und Epigyne von T. pictum (1, 2, Orginal sub T. ornatum) und T. hemerobius (3,4, Original sub T. berkeleyi). Abb. 5-6 Palpus (ventral) von T. pictum (5. Orginal sub T. ornatum) und T. hemerobius (6, Original sub T. berkeleyi) 31 PhUodromus praedatus O. P.-CAMBRIDGE, 1871 Der Fund ist einer der wenigen gesicherten Funde der Art in Deutschland und der erste im Bereich der neuen Bundesländer (vgl. BLICK & SEGERS 1993). Auch dieser Beleg befindet sich im SMF. Eine intensivere faunistische Erfassung der Arthropoden des NSG wäre nach den vorliegenden Daten wünschenswert. Dank: Wir danken den Herren Prof. H.W. LEVI (Cambridge/Mass.) und Dr. D. JACOBSEN (Library American Museum of Natural History, New York) für die Erlaubnis, die Abbildungen verwenden zu dürfen, sowie Herrn Dr. M. GRASSHOFF (Senckenbergmuseum, Frankfurtern Main [SMF]) für die Aufnahme der genannten Belege in die Sammlung. Den Herren Dr. K. THALER (Innsbruck) und H. VANUYTVEN (Antwerpen) danken wir für Auskünfte und Hinweise. Herr Dr. I. WEISS (St. Oswald) stellte uns dankenswerterweise Notizen zur Synonymie von E. kaestnerimW E. reimoseri und der weiteren Problematik zur Verfügung. Ihm und Dr. P. SACHER (Blankenburg/Harz) danken wir schließlich für die Mitteilung unpublizierter Funde. LITERATUR BAUER, L. & Autorenkollektiv (1 972): Naturschutzgebiete der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. 1 . Auflage. Handbuch der Naturschutzgebiete der Deutschen Demokra- tischen Republik. Band 1. Urania, Leipzig-Jena-Berlin; S. 241-243: 021 Großer Schwerin BLICK, T. & H. SEGERS (1 993): Probleme bei Philodromus-Arlen in Mitteleuropa: P. aureolus/ praedatus und P. rufus/albidus (Araneae: Philodromidae). - Arachnol. Mitt. 6: 44-47 BOSMANS, R., H. VANUYTVEN, H. & J. Van KEER (im Druck): On two poorly known Theridion species, recently collected in Belgium for the first time (Araneae; Theridiidae). - Bull. Br. arachnol. Soc. CROME, W. (1954): Beschreibung, Morphologie und Lebensweise der Eucta kaestneri sp.n. (Araneae, Tetragnathidae). - Zool. Jb. Syst. 82: 425-452, Taf. 6-7; Jena DECLEER, K. (1991): Een nieuwe vindplaats van Theridion hemerobium in Viaanderen. - Nwsbr. Belg. Arachnol. Ver. 6 (2): 11; Brussel DZI ABASZEWSKI , A. (1 974) : Eucta kaestneri (Crom e) , rzadki gatunek pajaka (Araneae) - nowy dia fauny Polski. - Prz. Zool. 1 8: 1 07-1 1 3; Wroclaw DZI ABASZEWSKI, A. (1978): Z badan nad pajakami (Aranei) Niziny Wielkopolski IV. - Bad. fizjogr. Pol. Zach. 30C: 75-84; Poznan DZIABASZEWSKI, A. (1979): O faunie pajaköw (Aranei) aglomeracji wielkomicjskich na przykladzie miasta Poznania. - Streszcz. Refer. XII Zj. PTZool: 43-44; Poznan FUHN, I.E. & C. OLTEAN (1970): Lista araneelor din R.S. Romania. - Stud. Comun. Muz. Sti. Nat. Bacau 1970: 157-196 FUHN, I.E. (1 971 ) : Aranee din Delta Dunarii si Razelm . - Peuce Muz. Delta Dunarii T ulcea 1971: 365-368 HANSEN, H. (1988): Über die Arachniden-Fauna von urbanen Lebensräumen in Venedig (Arachnida: Pseudoscorpiones, Araneae). -Boll. Mus. Qv. Stör. Nat Venezia38 (1987): 183-21 9 32 HERZOG, G. (1974): Zur Spinnenfauna der westlichen Niederlausitz und benachbarter Gebiete. - Biol. Stud. Kreis Luckau 3 (7): 20-27 JESCHKE, L, G. KLAFS, H. SCHMIDT&W. STARKE (1 980): Naturschutzgebiete der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. In: H. WEINITSCHKE (Hrsg.): Handbuch der Naturschutzgebiete der Deutschen Demokratischen Republik. Band 1. 2., überarbeitete Auflage. Urania, Leipzig-Jena-Berlin; S. 249-252: C21 Großer Schwerin mit Steinhom JOOST, W. (1983): Drittfund von Eucta kaestneri CROME. - Entomol. Nachr. Ber.27 (2): 85-86; Leipzig LEVI, H.W. (1957): The Spider gen era Enop/oynatha and Thencf/onin America north of Mexico (Araneae, Theridiidae). - Bull. Am. Mus. Nat. Hist. 112 (1): 1-123; New York LEVI, H.W. (1963): American Spiders ofthegenus Thend/on (Araneae, Theridiidae). -Bull. Mus. Comp. Zool. 129 (10): 483-592, 13 pl.; Cambridge (Mass.) LEVI, H.W. (1981): The American orb-weavergenera Do/Zc/topnaf/ta and Tefrapnafha north of Mexico (Araneae: Araneidae, Tetragnathinae). - Bull. Mus. Comp. Zool. 149 (5): 271-318; Cambridge (Mass.) MARTIN, D. (1983): Die Spinnenfauna des Naturschutzgebietes “Ostufer der Müritz”. - Zool. Rundbr. Bez. Neubrandenburg 3: 1 -40; Neubrandenburg NEMENZ, H. (1967): Einige interessante Spinnenfunde aus dem Neusiedlerseegebiet (Burgenland). - Anz. Österr. Akad. Wiss. Math.-Naturw. Kl. 1967 (6): 60-66; Wien PLATNICK, N.l. (1993): Advances in spider taxonomy 1988-1991. With synonymies and transfers 1940-1980. - Entomol. Soc. & Am. Mus. Nat. Hist., New York; 846 S. ROBERTS, M.J. (1993): The spiders of Great Britain and Ireland. Compact edition. Appendix to volumes 1 and 2. - Harley Books, Colchester; 16 S. ROSCA, A. (1939a): Neue Spinnenarten aus der Dobrogea (Rumänien). - Zool. Anz. 125 (3/4): 91-95; Leipzig ROSCA, A. (1939b): Araignees de Dobroudja. - Bul. Fac. Sti. Cernauti 12: 246-327 j SIMON, E. (1914): Les Arachnides de France. VI (1). - Roret, Paris; 308 S. I TULLGREN, A. (1949): Bidrag til kännedommen om den svenka spindelfaunan. 111. Svenska representanterför familijen Theridiidae. - Ent. Tidskr. 70 (1): 33-64; Stockholm UHL, G., P. SACHER, I.WEISS&O. KRAUS (1992): Europäische Vorkommen von Tetragnatha shoshone (Arachnidae, Araneae, Tetragnathidae). - Verh. naturwiss. Ver. Hamburg (NF) 33: 247-261 VANUYTVEN, H., J. Van KEER & M. JANSSEN (1 990): Theridionhemnerobium SIMON, 1 91 4, newforthe Belgian spiderfauna. - Nwsbr. Belg. Arachnol. Ver. 5 (2): 16; Bmssel VASILIU, M.A. (1968): La präsance de \' Eucta kaestneri CROM. (T etragnathidae, Araneae) en Roumanie. - Trav. Mus. Hist. Nat. “Grigore Antipa" 9: 25-30; Bucuresti VASILIU, M.A. (1970): Sur ladispersion des especes de Tetragnathidae (Arach., Araneae) en Roumanie. - Trav. Mus. Hist. Nat. “Grigore Antipa” 10: 73-75; Bucuresti WIEHLE, H. (1963): Spinnentiere oder Arachnoidea (Araneae), XII. Tetragnathidae - Streckspinnen und Dickkiefer. In: F. DAHL, M. DAHL & F. PEUS (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands. 49. Teil. G. Fischer, Jena. 76 S. WUNDERLICH, J. (1973): Zwei für Deutschland neue Spinnenarten aus dem Naturschutzge- biet “Wollmatinger Ried" bei Konstanz (Arachnida: Araneae: Theridiidae und Dictynidae). - Senckenbergiana biol. 54 (1/3): 179-180; Frankfurt am Main Theo BLICK, Heidloh 8, D-95503 Hummeltal Thomas SAMMOREY, Robert-Blum-Str. 2, D-08491 Netzschkau Dr. Dieter MARTIN, Müritzhof 1, D-17192 Waren 33 Arachnol. Mitt. 6: 34-35 Kurzmitteilungen Basel, Dezember 1993 Jürgen FISCHER: Wiederfunde der Springspinne Sitticus saxicola in Bayern (Araneae: Saiticidae) The jumping Spider SIWcus saxicola rediscovered in Bavaria, Germany (Araneae: Saiticidae) Den einzigen bisher veröffentlichten Nachweis von Sitticus saxicola aus Bayern stellt die Erstbeschreibung der Art von C.LKOCH (1846: 17-19, sub Euophrys- Erscheinungsjahr nach BRIGNOL1 1985) dar: “Vaterland: In den Waldungen der höhern Berge in der bayerischen Provinz Oberpfalz. Ich fand sie auf dem Berge Stück, unfern der böhmischen Grenze. Sie hält sich auf der Erde auf und scheint hier ziemlich gemein zu seyn.” Als locus typicus ist wohl der Berg “Stückstein” (ca. 800m NN), zwischen Eslarn und Schönsee in der Oberpfalz gelegen, zu interpretieren. Nun liegen neue bayerische Funde aus Oberfranken und dem Bayeri- schen Wald vor. Am 15.06.1992 wurden zwei Weibchen und ein Männchen auf einer sonnigen Lichtung am Rande einer Blockschutthalde in der Nähe der oberfränkischen Stadt Wunsiedel in ca. 800m Höhe gefunden (Handfang, coli. FISCHER). Die Bestimmung erfolgte nach PROSZYNSKI (1991). Nachbestimmt wurden die Tiere dankenswerterweise von Herrn Theo BLICK (Hummeltal). Weitere aktuelle Funde stammen aus dem Nationalpark Bayerischer Wald (Niederbayern, WEISS pers. Mitt.): -Großer Rachel, 12.07.91, ein Weibchen, Handfang im lichten Hochlagen- Fichtenwald mit vereinzelten Felsblöcken in 1340m Höhe. - Rehau, 05.07.91, ein Männchen, Handfang im Fichtenauwald, sonniger Wegrand in 800m Höhe und ein Weibchen von einer ungeräumten Windwurffläche (aus Sphagnum ges\eb[). - Unterer Neubruch, Ölbach, 15.05.92, ein Männchen, Handfang in einem sehr feuchten und schattigen Fichtenmoorwald in 740m Hähe. Beschreibungen der Art finden sich bei HARM (1973: 394-395) und bei PROSZYNSKI (1971: 189-192). Die vorliegenden Funde und die Nachweise aus der Literatur lassen bis auf wenige historische Funde, die aus der Ebene stammen (BÖSEN- BERG 1903, PROSZYNSKI 1971), auf eine submontane bis subalpine 34 Verbreitung von Sitticus saxicola schließen. Als Lebensraum gibt THALER (nach PROSZYNSKI 1971) sonnige Lichtungen an, wobei schattige oder nasse Orte gemieden werden. Dies kann durch die aktuellen Funde nur zum Teil bestätigt werden. WEISS wies, wie oben angeführt, die Art auch in Sphagnum und im sehr feuchten und schattigen Fichtenmoorwald nach! HIEBSCH fand die Spinne zwar auf einer intakten Hochmoorfläche im Oberharz (nach HARM 1973), aber auf einem frei belichteten Standort mit zeitweise hohen oberflächlichen Erwärmungen (HIEBSCH pers. Mitt.). In Deutschland wurde Sitticus saxicola bisher durch folgende Funde belegt: C.LKOCH (1846): Oberpfalz; BERTKAU: Rheinprovinz; KARSCH: Westfalen, beide nach BÖSENBERG (1903); HIEBSCH: Oberharz; In Europa hat die Art nach HARM (1973) und PROSZYNSKI (1971) folgende Verbreitungsgebiete: Frankreich, Schweiz, ehern. CSSR, Öster- reich, Ungarn, früheres Jugoslawien, ehern. UdSSR, Polen, Schweden, Finnland, Italien, Rumänien. Dank: Den Herren Dr. Heinz HIEBSCH (Dresden) und Dr. Ingmar WEISS (St. Oswald) danke ich für die brieflichen Auskünfte, letzterem besonders für die Erlaubnis, die Funde aus dem Nationalpark Bayerischer Wald zu veröffentlichen. Nachtrag: Die Suche nach S. saxicola am locus typicus Stückstein (s.o.) war am 20.6.1993 erfolgreich. Auf einer kleinen Lichtung am Gipfel, die ehemals wohl deutlich grösser war, beobachtete ich an besonnten Baumstümpfen 6 Männchen (1 Männchen coli. Fischer). LITERATUR BÖSENBERG, W. (1901 -03): Die Spinnen Deutschlands.- Zoologica 1 4 (35): 1 -465; Stuttgart BRIGNOLI, P.M. (1985): On the correct dates of publication of the arachnid taxa described in some Works by C.W. HAHN and C.L. KOCH (Arachnida).- Bull. Br. arachnol. Soc. 6 (9): 414-416 HARM, M. (1973): Zur Spinnenfauna Deutschlands, XIV. Revision der Gattung S/ff/cus SIMON (Arachnida: Araneae: Salticidae).- Senckenbergiana biol. 54 (4/6): 369-403. Frankfurt am Main KOCH, C.L. (1846): Die Arachniden. 14. Band (Teile 1&2): 1-88, Tab. 469-480; Nürnberg PROSZYNSKI, J. (1971): Revision of the spider genus Sitticus SIMON. II: Sitticus saxicola (C.L.KOCH) and related forms.- Ann. Zool. 28 (10): 183-204; Warszawa PROSZYNSKI, J. (1991): Salticidae. S.488-523. In: S. HEIMER & W. NENTWIG (Hrsg.): Spinnen Mitteleuropas. Parey, Berlin u. Hamburg; 543 S. Jürgen FISCHER, Weißenstädterstraße 18, D-95632 Wunsiedel 35 Arachnol. Mitt. 6: 36-41 Kurzmitteilungen Basel, Dezember 1993 Zuzana KRUMPÄLOVÄ & Miroslav KRUMPÄL: Funde von für die Slowakei neuen und seltenen Spinnentierarten (Arachnoidea) Records of new or rareiy encountered arachnids in Slovakia Im Gesamtmaterial von Spinnentier-Aufsammlungen aus der Slowakei haben wir eine Reihe bemerkenswerter Pseudoskorpion- und Webspinnen- arten festgestellt, über die nachfolgend kurz berichtet werden soll. PSEUDOSCORPIONES FAMILIE ATEMNIDAE Atemnus politus (SIMON, 1 878) Material: 1 Q 19.9.1974, “Kovacovske Kopce”, im Laub unter Eichen (Igt. J. SVATON). Es handelt sich um eine Art, die im ganzen Mediterrangebiet, nordwärts bis Afghanistan, Karakorum, Turkestan, W-Kazachstan, Mongolei, Bhutan, Nepal und W-China verbreitet ist (BEIER 1963, 1974, MAHNERT 1977, KRUMPAL 1 984). Neu für die slowakische Fauna! FAMILIE CHERNETIDAE Lasiochernes pilosus (ELLINGSEN, 1910) Material: 4cTcr, 70 Q , 3 Tritonymphen, 2 Deutonymphen 14.2.1979, Borinka, im Nest eines Maulwurfs {Talpa europaea) (Igt. O. MAJZLAN). Mitteleuropäische Art, lebt hauptsächlich in den Winternestern des Maul- wurfs (BEIER 1963, RESSL 1965). Neu für die slowakische Fauna! 36 Allochernes peregrinus LOH MAN DER, 1939 Material: 29 9 22.6.1976, Vysokä-KrälovskyChlmec, im FallaubunterSteinen (Igt. Verfasser). Bisher nur aus S-Schweden, Österreich und Polen bekannt (LOHMAN DER 1939, RAFALSK1 1967, MAHNERT 1976). Unsere Exemplare sind etwas größer und haben plumpere Pedipalpenglieder. Neu für die slowakische Fauna! C/ierness/m/7/s (ELLINGSEN, 1910) Material: 1 cT 22.10.1976, Gaderskä dolina, im Fallaub (Igt. J. SVATON). Dritter Fund auf dem Gebiet der Slowakei. Bisher wurde diese Art lediglich -von KRUMPAL (1980) und KRUMPAL & CYPRICH (1988) genannt. j FAMILIE CHELIFERIDAE I i , Mesocheiifer ressli MAHNERT, 1 981 j i I Material: 1 cf, 1 9 20.2.1983, Velkö Leväre, unter der Rinde von Kiefern {Pinus silvestris) (Igt. E.JENDEK). I Mitteleuropäische Art, bisher bekannt aus Österreich, Deutschland und I Polen (MAHNERT 1981, JEDRYCZKOWSI 1985, DROGLA 1988). Neu Ifür die slowakische Fauna! .ARANEAE I FAMILIE PHOLCIDAE , Spermophora senoculata (DUGES, 1836) I Material: Mehrere Exemplare in den Jahren 1974-1993, Bratislava, Wohnung in einem mehrstöckigen Wohnhaus (Igt. Verfasser). lEs existiert hier eine ständige Mikropopulation. Die Lokalität ist identisch mit den Angaben in der Arbeit von MILLER & ZITNANSKA (1976). Unter mitteleuropäischen Bedingungen eine eusynanthrope Art. 37 FAMILIE SCYTODIDAE Scytodes f/jorac/ca (LATREILLE, 1804) Material:! 9 15.5.1991, Bratislava-Altstadt, Wohnungin einem 100 Jahre alten mehrgeschossigen Wohnhaus (Igt. Verfasser). Eusynanthrope Art (SACHER 1983), über die es in Mitteleuropa wegen ihrer versteckten Lebensweise verhältnismäßig wenige Angaben gibt. Unter ähnlichen Fundumständen wird sie auch von ZITNANSKA (1972) aus Bratislava erwähnt. Aus Nestern von Mehlschwalben {Delichon urbica) in Zähorskä Bystrica und VIckovce meldet sie SVATON (1985). In der freien Natur fanden sie ZITNANSKA (1973) in Bäb (IcT) und GAJDOS et al. (1992) in Miloslavovo. FAMILIE DYSDERIDAE Dysdera /7t/ngar/ca KU LCZYNS Kl, 1897 Material: 1 Q 27.6.1989, Topolove Hony, Auwald (Igt. Verfasser). Eine sehr seltene Art; bisher nur von 5 Lokalitäten in den wärmsten Regionen der Slowakei bekannt (CHYZER & KULCZYNSKI 1897, 1899, BARTOS 1 938, SVATON & MAJKUS 1 988, GAJDOS & KRUMPAL 1 987). Die Angabe “Hradisko bei Zilina” (BARTOS 1938) erscheint uns zweifel- haft. FAMILIE LINYPHIIDAE Donacochara speciosa (THORELL, 1875) Material: 1 cT 16.10.1991, Klucovec, Schilfbestand am Ufer eines Totarmes der Donau (Igt. Verfasser). Sehr selten nachgewiesene Art; aus der Slowakei bisher nur von Velkä Ripnany bekannt (GAJDOS 1988), 38 Allomengea ivaröt/rfom (O.P.-CAMBRIDGE, 1889) Material; 2 cT d" 30.10.1990, 1 Q 16.10.1991 , Bodiky - Kr^lovskä Lüka, feuchte Weichholz-Aue (Igt. Verfasser). Sehr selten nachgewiesene Art; in der Slowakei bisher aus dem Natur- schutzgebiet Sür bei Sväty Jur bekannt (JEDLICKOVA 1988). FAMILIE AGELENIDAE Tegenaria atrica C.L. KOCH, 1 843 Material: 1 cT 25.9.1992, Bratislava (Igt. Verfasser). Eine hemisynanthrope Art (SACHER 1 983), die vorwiegend in Gebäuden und deren Umgebung vorkommt. Ähnlich wurde auch unser Exemplar erbeutet. Auf dem Gebiet der Slowakei ist sie von 7 Lokalitäten bekannt (KOLOSVARY 1 936, BARTOS 1 938, ZITNANSKA 1 972, 1 977, SVATON 1974, SVATON & MAJKUS 1988, GAJDOS et al. 1992). FAMILIE ARGYRONETIDAE Argyroneta aquatica (CLERCK, 1 758) Material: 1 d", 1 0 6.5.1990, Ivancinä (Igt. J.KODADA). Wegen ihrer versteckten Lebensweise und der Verunreinigung bzw. Zerstörung von Gewässern sind die Angaben über diese Art nur spärlich. Die letzte Angabe fürein Vorkommen auf dem Gebiet der Slowakei stammt aus dem Jahre 1 940 (DUDICH et al.). Noch ältere Angaben beinhalten die Arbeiten von BÖCKH (1857, 1862), CHYZER & KULCZYNSKi (1897, 1899) sowie ORTVAY (1902). LITERATUR BARTOS, E. (1 938): Pavouci zilinskeho okolf. - Sbor. entom. odd. Ndr. mus. Praha 16: 97-107 BEIER, M. (1963): Ordnung Pseudoscorpionidea (Afterskorpione). Bestimmungsbücher zur Bodenfauna Europas. Berlin, 313 S. BEIER, M. (1974): Pseudoskorpione aus Nepal. - Senckenbergiana biol. 55(4-6): 261-280 BÖCKH, Q. (1857): Über die Spinnen der Umgebung Pressburgs. - Verh. Ver. Naturk. Pressburg 2(2): 72-86 BÖCKH, G. (1862): Über das periodische Erscheinen der Spinnen und das zweckmässigste Einsammeln derselben. - Cor.-Bl. Ver. Naturk. Pressburg 5: 1-9, 45-60 39 CHYZER, B. & L. KULCZYNSKI (1897): Araneae Hungariae, II, pars posterior. Budapest, 366 S. CHYZER, B. & L. KULCZYNSKI (1899): Arachnida. In: Fauna Regni Hungariae, pars III. Arthropoda. Budapest S. 1 -30 DROGLA R.(1988): Pseudoscorpione aus dem Naturschutzgebiet “Ostufer der Müritz” - Aberrationen und eine für die DDR neue Art (Arachnida, Pseudoscorpiones). - Zool. Rundbrief Bez. Neubrandenburg 5: 10-15 GAJDOS, P.& M. KRUMPAL (1987): Pavüky (Araneae) Zobora I. - Ochrana Prfr., Bratislava 8: 31 1 -327 GAJDOS, P. (1988): Kratke Faunsiticke Spravy. Arachnidae, Araneae. - Biologie (Bratislava) 43 (6): 575 GAJDOS, P., J. SVATON, O. ZITNANSKA & Z. KRUMPALOVA (1992): Spiders (Araneae) of the Danubian plain. - Entomol. problemy 23: 39-60 JEDLICKOVA, J. (1 988): Spiders (Aranei) of the Jursky Sür Nature Reserve (Czechoslovakia) .- Biol. Prace, Bratislava 34: 1 -1 70 JEDRYCZKOWSKI, W.B. (1985): Zaieszczotki (Pseudoscorpiones) Masowsza. - Fragm. Faunist. 29: 77-83 KOLOSVARY, G. (1936): Ein Versuch zur Einteilung der karpathischen Länder mit Berücksich- tigung der spinnenfaunistischen Angaben und ein Beitrag zum Rassen kreisproblem bei Spinnen. - Folia Zool. Hydrobiol. 9 (1): 92-114 KRUMPAL, M. (1 980): Sturiky (Pseudoscorpionidea) Gaderskej doliny (Velkä Fatra). - Entomol. Problämy 16: 23-29 KRUMPAL, M. (1984): Einige bemerkenswerte Pseudoscorpione aus der UdSSR. Zur Kenntnis der Pseudoscorpione - Fauna UdSSR III. - Acta ent. bohemslov., 81 : 63-69 KRUMPAL, M. & D. CYPRICH (1988): O vyskyte stürikov (Pseudoscorpiones) v hniezdach vtäkov (Aves) vpodmienkach Slovenska. - Zbor.slov.när.Müz., Pnr. vedy 34: 41-48 LOHMANDER, H. (1939): Zwei neue Chernetiden der nordwesteuropäischen Fauna. - Götebergskgl. Vet. Vitt. Samh. Handl. (5B), 6/11: 1-11 MAHNERT, V. (1976): Zur Kenntnis der Gattungen “Acanthocreagris” und “ Roncocreagris" (Arachnida, Pseudoscorpiones, Neobisiidae). - Rev. Suisse Zool. 83: 193-214 MAHNERT, V. (1977): Über einige Atemnidae und Cheliferidae Griechenlands (Pseudo- scorpiones). - Mitt. Schweiz. Ent. Ges. 50: 67-74 MAHNERT, V. (1978): Die Pseudoscorpiongattung Toxochernes BEIER, 1932. - Sym. zool. Soc. London 42: 309-315 MAHNERT, V. (1981): Mesochelifer resslin. sp., eine mW Chelifer cancroides {L.) verwechselte Art aus Mitteleuropa (Pseudoscorpiones, Cheliferidae). - Veröff. Mus. Ferdinandeum, Innsbruck 61 : 47-53 MILLER, F. & O. ZITNANSKA (1976): Einige bemerkenswerte Spinnen aus der Slowakei. - Biolögia (Bratislava) 31 : 81 -89 RAFALSKI, J. (1967): Zaieszczotki, Pseudoscorpionidae.- Catalogus Faunae Poloniae. 32(1): 1-34 RESSL, F. (1965): Über Verbreitung, Variabilität und Lebensweise einiger österreichischer Afterskorpione (Arachnida; Pseudoscorpiones). - Dtsch. ent. Z. 12: 289-295 SACHER, P. (1983): Spinnen (Araneae) an und in Gebäuden - Versuch einer Analyse der synanthropen Spinnenfauna in der DDR - Entomol. Nachr. Ber. 27: 97-1 04, 1 41 -1 52, 1 97-204, 224 SVATON, J. (1 985): Pavüky (Araneida) v hniezdach belorftky obycajnej {Delichon urbica (L.)) na zäpadnom Slovensku. - Zbor. Slov. när. muzea, Pnr. vedy 31 : 189-192 40 SVATON, J. &Z. MAJKUS (1988): Beitrag zur Kenntnis der Spinnen (Araneae) des Plateaus Plesivskä planina. - Ochrana Prfr., Vysk. präce ochr. prfr. 6B: 205-241 ZITNANSKA, O. (1973): Spinnen des Ökosystems in Bab bei Nitra. - Acta Fac. rer. nat. Univ. Comen., Zool. (Bratislava) 18: 31-45 ZITNANSKA, O. (1977): Arachnofauna okolia Zempimskej Sfravy. - Acta Fac. rer. nat. Univ. Comen., Zool. (Bratislava) 22: 69-85 VERNER, P.H. (1971): Stfrci-Pseudoscorpionidae. In: DANIEL, M. &V. CERNY, Kli'c zvfreny CSSR4: 19-31 Dr. Zuzana KRUMPÄLOVÄ, Institut für Zoologie, SAV, Konvalinkova 3, 842 23 Bratislava Dr. Miroslav KRUMPÄL, Lehrstuhl für Zoologie, PRIFUK, 842 1 5 Bratislava 41 Arachnol. Mitt. 6: 42-43 Kurzmitteilungen Basel, Dezember 1993 Lars J. JONSSON: Nachweis von Uloborus plumipes in einem Gewächshaus in Niedersachsen A report on Uloborus plumipes from a greenhouse in Lower Saxony Freilandvorkommen der cribellaten Radnetzspinne Uloborus plumipes LUGAS, 1 846 sind aus ganz Afrika, dem Orient und aus S-Europa bekannt (BERU\ND & MILLOT 1939, BRIGNOLI 1979). Diese Uloboride lebt dort in Mauernischen an und in der Nähe von Gebäuden, aber auch in Felsspalten. Die fast horizontalen Radnetze werden meist so angebracht, daß sie vor Regen geschützt sind. Erst in jüngster Vergangenheit scheint diese tropisch-subtropische Art durch menschlichen Einfluß auch nach M- und N-Europa gelangt zu sein. 1985 wurde U. p/um/pes zunächst in belgischen Gewächshäusern gefun- den (SEGERS 1986). In Dänemark und Schweden etablierte sich die Art wahrscheinlich ebenfalls bereits Mitte der 80er Jahre. In beheizbaren Gewächshäusern und Blumenhandlungen ist sie dort inzwischen weit verbreitet (vgl. MENG in KÜMHOF et al. 1992). Vor wenigen Jahren wies KLEIN U. plumipes auch in Deutschland nach (KÜMHOF et al. 1992, KLEIN et al. im Druck). Er fand die Art in einem Gewächshaus bei Köln, wo sie massenhaft auftrat. Nahezu gleichzeitig konnte ich U. plumipes in einem Gewächshaus bei Celle (Niedersachsen) beobachten: Am 1 5.7.1 989 wurden dort mindestens 40 Exemplare festge- stellt. Neben Adulten beiderlei Geschlechts und Jungtieren fand ich auch die großen eckigen Eikokons. Weitere Nachweise aus Gewächshäusern liegen aus der Nähe von Offenburg (1993), aber auch aus der Schweiz in der Nähe von Bern (1983) vor (HÄNGGI, pers. Mitt.). Die etwa 4mm großen Spinnen sitzen meist in der Mitte ihres Radnetzes und erinnern in dieser Position etwas an einen kleinen, dünnen Zweig. Sie können recht unterschiedlich gefärbt sein, doch herrscht eine gelbliche Grundfärbung vor. Auch melanistische Tiere konnten beobachtet werden. Die Netze werden vorwiegend unter Leuchtstoffröhren, jedoch auch unter überstehenden baulichen Strukturen, Einrichtungsgegenständen sowie unter Blättern angebracht. Die Netze reifer Weibchen haben gewöhnlich ein “Stabiliment”, das aus 1-4, meist jedoch nur aus 2 “Armen” besteht. Netze von Jungtieren weisen dagegen häufig ein Stabiliment in Spiralform auf. 42 U. plumipes\s\ höchstwahrscheinlich mit Zierpflanzen- und/oder Blumen- importen eingeschleppt worden. Es erscheint durchaus lohnenswert, das Schicksal dieser interessanten Art in unseren Breiten weiter zu verfolgen, zumal sie in Gewächshäusern als Vertilger von “Schadinsekten” wie der Weißen Fliege {Trialeurodes vaporariorum) eine gewisse Bedeutung er- langen könnte (vgl. u.a. KÜMHOF et al. 1992). LITERATUR BERLAND, L. & J. MILLOT (1939); Les Araignees de lAfrique Occidentale Francaise. II. Cribellates. - Ann. Soc. Ent. France 108: 149-160 BRIGNOLI, P. M. (1979): Contribution ä la connaissaince des Uloboridae palearctiques (Araneae). - Rev. Arachnol. 2: 275-282 KLEIN, W., M. STOCK &J. WUNDERLICH (im Druck): Uloborus plumipes LUCAS, 1846 und Eperigone eschatologica - bedeutende Gegenspieler der Weißen Fliege im geschützten Zierpflanzenbau? - Beitr. Araneologie KÜMHOF, E., C. SENGONCA & E. MONTAGNE (1992): Laboruntersuchungen zur Entwick- lung und Fraßaktivität der Federfußspinne Uloborus plumipesLöCAS (Araneae, Uloboridae). - Mitt. Dtsch. Ges. allg. angew. Ent. 8: 204-208 SEGERS, H. (1986): Uloborus plumipes LUCAS, nieuw voor de Belgische fauna. - Arabel 1; 18-19 43 Arachnol. Mitt. 6: 44-47 Kurzmitteilungen Basel, Dezember 1993 Theo BLICK & Hendrik SEGERS: Probleme bei Philodromus-Arten in Mitteleuropa: P. aureolus/praedatus und P. rufus/albidus (Araneae: Philodromidae) Taxonomie Problems with Phllodromusspec\es\n Central Europa: P. aureolus/praedatus and P. rufus/albidus (Araneae: Philodromidae) In einigen neueren Arbeiten wird Philodromus praedatus O. P.- CAMBRIDGE, 1870 aus Mitteleuropa genannt (MAURER & HÄNGGI 1989, MAURER & HÄNGG1 1990, WOLF &ZIMMERMANN 1991, RENNER 1 992). Diese Meldungen beruhen, soweit das Geschlecht aus den Zitaten ersichtlich ist, aut Weibchen. SEGERS (1990) und HARVEY (1991) machen darauf aufmerksam, daß die Abbildung der P. “praedatud'- Epigyne von ROBERTS (1 985) irreführend sei. Zudem weist HARVEY (1991) auf Ungereimtheiten zwischen den Tabellen und Abbildungen von SEGERS (1990) hin. Die Determination der Weibchen von P. praedatus scheint mit Hilfe der Vulven möglich (SNAZELL 1976, SEGERS 1990, HARVEY 1991, ROBERTS 1993). An dieser Stelle ist auch auf die Verwechslungsmöglichkeiten mit Philodromus longipalpis S\MOH, 1870 hinzuweisen (vgl. SEGERS 1992 und ROBERTS 1993 - die Art ist in Mitteleuropa noch nicht nachgewiesen). Bei Überprüfung der oben genannten Nachweise aus Baden- Württemberg (darunter ein Männchen, s.u.) und der Schweiz sowie weiterer aus Rheinland-Pfalz (coli. KLAPKAREK) und dem Berliner Raum (coli. PLATEN) bestimmte H. SEGERS alle P. “praedatus”-Weibchen als Philodromus aureolus (CLERCK, 1 757). Der Nachweis von Philodromus auereolus variegatus KULCZYNSK\, 1891 aus Bayern (BRAUN 1 965, von BLICK &SCHEIDLER 1991 als P. praeöaft/s gewertet) ist nach SEGERS (1992) ebenfalls P. aureolus zuzuordnen. Es liegen jedoch aus Baden- Württemberg (RENNER 1992: coli. KIECHLE, SEGERS vid.; coli. WUN- DERLICH pers. Mitt.: Raum Pforzheim) und der Schweiz (HÄNGGI pers. Mitt.) praedatus-Mämchen vor. Weiterhin sind aus dem Norden Deutsch- lands einige Männchen bekannt: Müritz/Mecklenburg-Vorpommern (BLICK et al. 1993: SEGERS vid.), Oldenburg/Niedersachsen (coli. SCHULTZ, pers. Mitt.), Raum Berlin (coli. PLATEN, SEGERS vid.). Dabei ist anzumer- ken, daß manche praedatus-Männchen von exakt den selben Standorten 44 wie die als aureolus bestimmten Weibchen stammen (Schweiz: coli. HÄNGGI; Berliner Raum: coli. PLATEN). T. BLICK nimmt daher als j Arbeitshypothese an, daß die Weibchen des Artenpaares aureolus/ praedatus bisher nicht sicher zu trennen sind (im Gegensatz zu H. SEGERS, der auf syntope Vorkommen beider Arten z.B. in Belgien I verweist). I Sonstige Verbreitung von P. praedatus: England (z.B. SEGERS 1 990, HARVEY 1991, ROBERTS 1993), Belgien (z.B. SEGERS 1990, SEGERS & BAERT 1991), Niederlande und Frankreich (SEGERS 1990), j Südschweden (JONSSON 1 990). Angaben zum Habitat macht HARVEY ; (1991): P. praedatus bevorzuge deutlich (niedere) Eichenzweige an Waldrändern und Lichtungen. Detailliertere Aussagen zur Bestimmbarkeit der Weibchen, der Verbrei- tung und den ökologischen Ansprüchen von P. praedatus sind wohl erst nach Überprüfung umfangreicheren Materials möglich. Die Unterschiede der Arten Philodromus albidus KULCZYNSKI, 1 91 1 und Philodromus ru/us WALCKENAER, 1 826 wurden von SEGERS (1 989) und besonders ROBERTS (1993) dargestellt. SEGERS (1989) wies bereits darauf hin, daß P. albidus in Belgien wesentlich häufiger sei als die Schwesterart P. rufus (vgl. auch SEGERS & BAERT 1991). Die Überprü- fung britischer Funde erbrachte noch keinen Nachweis von P. rufus (MERRETT & MILLIDGE 1 992, ROBERTS 1 993). HARMS (pers. Mitt.) kennt P. rufus aus Baden-Württemberg lediglich ’ vom Kaiserstuhl (coli. HARMS, BLICK & SEGERS vid.), wo sie zusammen mit P. a/ö/dL/s vorkommt. P. a/ö/dus scheint in Deutschland die weitaus ’ verbreitetere Art zu sein. Z.B. liegt T. BLICK P. albidus (IcT) aus einem : Sandkiefernwald im westlichen Oberfranken (Bayern) und aus dem nörd- I liehen Rheinland-Pfalz (BLICK & SLEMBROUCK-WOLF im Druck) vor (beide SEGERS vid.). Weiterhin fanden P. BECK die Art (ZcTcT, BLICK ’vid.) im Altlandkreis Hersbruck (Lkr. Nürnberger Land, Mittelfranken, I Bayern) und E. BAUCHHENSS in Schweinfurt (Unterfranken, Bayern; 1 cf, BLICK vid.). WUNDERLICH (in litt.) sammelte P. albidus \n Berlin und I Baden-Württemberg (Kaiserstuhl und bei Pforzheim) und berichtet von I Material des Naturhistorischen Museums Basel, in dem beide Arten ‘Vermischt” sind. Weitere Nachweise von P. “rufus” z.B. aus Baden- Württemberg (RENNER 1992) oder Bayern (BLICK &SCHEIDLER 1991) ' \ wären noch zu überprüfen. Hingegen enthielt Material aus Griechenland (1 Q , 1 .5.1 981 , geklopft, I Kreta; 1 cf , 28.4.1984, geklopft, Peleponnes) und Frankreich (5cfcf/5Q Q , 45 22.5.1991, geklopft, ca. 300m NN, Alpes-Maritimes) ausschließlich P. rufus (alle coli. HARMS, BLICK & SEGERS vid.). Eine umfassende Überarbeitung von P. “rufus" \n privaten und öffent- lichen Sammlungen wäre wünschenswert. Die Autoren möchten an dieser Stelle ihre Bereitschaft bekunden, problematische Exemplare der Gattung Philodromus nachzubestimmen. Dank: Frau Dr. E. BAUCHHENSS (Schweinfurt) und den Herren P. BECK (Markt Einersheim), Dr. A. HÄNGGI (Basel). Dr. KH. HARMS (Rheinstetten), J. KIECHLE (Singen) , N. KUVPKAREK (Bonn/Herdecke), Dr. D. NÄHRIG (Ladenburg), Dr. R. PLATEN (Berlin) und A. WOLF (Dossenheim) ist für die Möglichkeit der Überprüfung von Belegen zu danken. Den Herren W. SCHULTZ (Oldenburg) und J. WUNDERLICH (Straubenhardt) danken wir für Mitteilung weiterer Funde und letzterem auch für die Durchsicht des Manuskripts. LITERATUR BLICK, T. & M . SCHEI DLER (& Mitarbeiter/-innen) (1991): Korn m entierte Artenliste der Spinnen Bayerns (Araneae). - Arachnol. Mitt. 1 : 27-80 BLICK, T., T. SAMMOREY & D. MARTIN (1993): Spinnenaufsammlungen im NSG “Großer Schwerin mit Steinhorn” (Mecklenburg-Vorpommern), mit Anmerkungen zu Tetragnatha reimoseri (syn. Eucta kaestnerl), Theridion hemerobius und Philodromus praedatus (Areaneae). - Arachnol. Mitt. 6: 26-33 BLICK, T. &V.SLEMBROUCK-WOLF (im Druck): ZurSpinnenfauna(Arachnida: Araneae) des Naturschutzgebietes “Ahrschleife bei Altenahr” und angrenzender Gebiete. In: W. BÜCHS et al.: Das Naturschutzgebiet “Ahrschleife bei Altenahr” (einschließlich angrenzender schutzwürdiger Gebiete). - Flora, Fauna, Geologie, Landespflegeaspekte. Teil II. - Beitr. Landespfl. Rheinl.-Ralz 17; Oppenheim BRAUN, R. (1965): Beitrag zur Revision der paläarktischen Arten der Philodromus aureolus- Gruppe (Arach., Araneae). I. Morphologisch-systematischer Teil. - Senckenbergiana biol. 46 (5): 369-428 HARVEY, P. (1991): Notes on Philodromus praedatus O. P.-CAMBRIDGE in Essex and its determination. - Newsl. Br. arachnol. Soc. 62: 3-5 JONSSON, L.J. (1990): TreförSverige nyaspindlar (Araneae). -Entomol. Tidskr. 111 (3):83-86 MAURER, R. & A. HÄNGGI (1989): Für die Schweiz neue und bemerkenswerte Spinnen (Araneae) III. - Mitt. Schweiz, entomol. Ges. 62: 175-182; Zürich MAURER, R. & A. HÄNGGI (1990): Katalog der schweizerischen Spinnen. - Doc. Faun. Helv. 12: o. Pag.; Neuchätel MERRETT, P. &A.F. MILLIDGE (1992): Amendments tothe check listof British spiders. - Bull. Br. arachnol. Soc. 9 (1): 4-9 RENNER, F. (& Mitarbeiter/-innen) (1992): Liste der Spinnen Baden-Württembergs (Araneae). Teil 2: Liste der Spinnen Baden-Württembergs excl. Linyphiidae, Nesticidae, Theridiidae, Anapidae und Mysmenidae. - Arachnol. Mitt. 4: 21 -55 46 I ROBERTS, MJ. (1985): The spiders of Great Britein and Ireland, Volume 1 (Atypidae to Theridiosomatidae). Harley Books, Colchester; 229 S. ROBERTS, M.J. (1993): The spiders of Great Britein and Ireland. Compact edition. Appendix to volumes 1 and 2. Harley Books, Colchester; 16 S. ; SEGERS, H. (1989): A redescription of Philodromus albidus KULCZYNSKI, 1911 (Araneae, Philodrom idae). - Bull. Br. arachnol. Soc. 8 (2): 38-40 . SEGERS, H. (1990): The Identification and taxonomic Status of Philodromus praedatus O. P.- CAMBRIDGE (Araneae, Thomisidae). - Revue Arachnol. 9 (2): 11-14 1 SEGERS, H. & L. BAERT (1991): Catalogus van de spinnen van Belgie. IX. Philodrom idae. - Studiedocum. Koninkl. Belg. Inst. Natuurwet. 64: 31-42; Bmssel 5 SEGERS, H. (1 992): Nomenclatural notes on, and redescriptions of some little-known species of the Philodromus aureolus group (Araneae: Philodromidae). - Bull. Br. arachnol. Soc. 9 (1): 19-25 { SNAZELL, R.G. 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Mitt. 6: 48 Kurzmitteilungen Basel, Dezember 1993 Peter SACHER: Xysticus Uneatusm Thüringen (Araneae: Thomisidae) Xysticus llneatus in Thuringia, Germany (Araneae; Thomisidae) Verf. bestimmte diese auffällig gefärbte und gezeichnete Krabbenspinne ( aus Bodenfallen-Material von W-Thüringen: Ohrdruf, am Birkig: Truppenübungsplatz auf verkarstetem Hochplateau mit steppenartiger Vegetation, ca. 450m ÜNN, 1 «*r »i*es«f.-lw(al(!#« Atill i'3'rii T illliiMt I fn 'ilil^ |MiiliiMflilMlMlfilMHiM< Jf jjii'* if id«K>' tM I »'^iy|||a|^^il|jj||||^ ^ A^'tgHt^«feK?,' tMteRj J i An^lM ^ ; 1#^ .. • ^|y*>||'jg||j|' 0mfH ^ "Äi „ -*-'* ■M if m ’X. IMiilMt ■ f %. ,:rtSI»'-'\;;lj!/.T' X‘> s„^r -*v H--: 1 ■ j I * ifirt OhT . J9i.»d/ii.it' r\ v*;;i^'* Ht «t ^-.Jif. ^ . .j» J?i( 'iTf^Lj^®^'" ' - ■ ■ ' V *1 •' «vV ..:^ .^V. * ' •' '■ ' < .* J I— ,j,4S '‘ , %rV- f^.fm ?V_, ■'Ä ' ^ "' r. )■:!!«.;/».,,. 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