.L_-c-i\ y "i-w >t ... ^- '^^f xsr < «>^ \ •;^1i. ti>-<»i^ i -1 ^iV'C - 'v'^ 'tr/^V« -^ J iTX , ^ -'Si- ' » ' ■>»N ( • . * . • ^^ 1t . ^ y '-^^ •' k ' VKii . / _ '. . ^.'S^.'JÜÄ^ ^^ MARINE BIOLOGIGAL LABORATORY. Received Accession No. Given by Place, *:f:*flo book ov Pamphlet is to be pemoved fpom the Iiab" oPQtopy taitboat tbe pepmission of the Tpastees, tT^ AßBEITEN AUS DEM ZOOLOGISCHEN INSTITUTE DER UNIVERSITÄT WIEN UND DER ZOOLOGISCHEN STATION IN TillEST. HERAUSGEGEBEN D^^ C. CLAUS, O. Ö. PKÜKKSSOB nEK INIVEKSITÄT UND VOESTAND DKS ZOOLOQISCH-VERUL.-ANATOMISUHKN INSTITUTS IN WIEN, niRECTOU DKR ZOOLOUISCUEN STATION IN TRIESI. TOM. IX. Mit 21 Tafeln. WIEN, 1891. ALFRED HOLDER, K. U. K. HOF- UND U NI V ER S I TAT S - B U CH H Ä N D L E R, Rothenthurinstrasse 15. Alle Rechte vorbehalten. 13 2^ IX. Band. Inhalt. Seite Claus, C, Die Gattungen und Arten der mediterranen und at- lantischen Halocypriden nebst Bemerkungen über die Organisation derselben 1 Grobben, Prof. Dr. Carl in Wien. Die Pericardialdrüse der Gastro- poden. Mit 1 Tafel 35 Pintner, Dr. Theodor, Assistent am k. k. zoologischen Institute der "Wiener Universität. Neue Beiträge zur Kenntniss des Bandwurm- körpers. Mit 2 Tafeln 57 Claus, C, U^ber die Entwicklung des Scyphostoma von Cotylo- rhiza, Aurelia und Chrysaora, sowie über die syste- matische Stellung der Scyphomedus en, I Mit 3 Tafeln . . 85 Sturany, Cand. phil. Rudolf, Die Coxaldrüsen der Arachnoideen. Mit 2 Tafeln 129 Claus, C, lieber Goniopelte gracilis, eine neue Peltidie. Mit 2 TafelQ 151 Grobben, Prof. Dr. Carl in Wien. Ueber den Bulbus arteriosus und die Aortenklappen der Lamellibranchiaten. Mit 1 Tafel . 163 Schneider, Dr. Carl Camillo, Assistent am zoologischen Institute der Univer- sität Wien. Untersuchungen über die Zelle 179 Claus, C, Das Medianauge der Crustaceen. Mit 4 Tafeln 225 Claus, C, Ueber die Gattung Miracia Dana mit besonderer Be- rücksichtigung ihres Augenbaues. Mit 3 Tafeln 267 Pintner, Dr. Theodor, Assistent am k. k. zoologisch-vergleichend-anatomischen Institute der Universität Wien, Ueber Cercaria Clausii Monti- celli. Mit 1 Tafel 285 AEBEITEN AUS DEM ZOOLOGISCHEN INSTITUTE DER UNIVEllSITÄT WIEN UND DER ZOOLOGISCHEN STATION IN TMEST. HERAUSGEGEBEN D^ C. CLAUS, O. ft. PKOK-ESSOR DER UNIVERSITÄT UND VORSTAND DES ZO0L0GISCH-VER0L.-A^'ATU.■UISCHK^ INSTITUTS IN WIEN, DIRBCTOB DER ZOOLOUISCUEN STATION IN TRIEST. TOM. IX, I. Heft. Mit 6 Tafeln. WIEN, 1890. ALFRED HÖLDEß, K. U. K. HOF- UND ÜNI VERSIT ÄTS-BUCHHÄNDLER, BOTHENTHURMSTRASSE 15. Alle Rechte vorbehalten. Die GattuDgen und Arten der mediterranen und atlantischen Halocypriden nebst Bemerkungen über die Organisation derselben. Von C. Claus. üiirie reichhaltige Collection mariner Ostracoden, welche Herr Prof. Dr. C. Chun theils im Golfe von Neapel (1886), theils in der Nähe der canarischen Inseln (1887/88), sowohl an der Ober- fläche als aus bedeutenden Tiefen gesammelt und mir vor Jahres- frist mit dankenswerther Liberalität zur Bearbeitung über- lassen hatte, gab mir erwünschten Anlass, frühere, an spärlichem Materiale angestellte Untersuchungen über die Familie der Halo- cypriden (Wien, 1874) wieder aufzunehmen und die nach mancher Richtung hin bislang nur unzureichend aufgeklärte Organisation gründlicher zu erforschen. Das umfassende, zum Theil vor- trefflich erhaltene Material beschränkte sich auf Halo cy pri den, welche gewiss auch in dem reichen Ostracoden-Material der Challenger-Expedition enthalten waren, aber von dem Bear- beiter desselben nicht weiter verfolgt worden zu sein scheinen. Die Untersuchung dieser überaus schwierig zu sichtenden und nach Arten und Gattungen zu sondernden Formen erwies sich aber auch sehr zeitraubend und nur nach voraus erfolgter sorgfäl- tiger Feststellung der specielleren Gestaltung und der gesammten inneren Organisation mit Sicherheit durchführbar. Es fanden sich eine ganze Reihe zum Theil höchst interessanter neuer Formen, welche die Aufstellung einer Anzahl von Gattungen, sowie die Unterscheidung zweier Unterfamilien erforderlich Claus, Arbeiten aus dem Zoologischen Institute etc. Tom. IX, Heft 1. 1 (0 2 C. Claus: machten. Den grösseren Theil des Materiales hatte Chun^) auf seiner Fahrt vom Meerbusen von Biscaya nach den Canarischen Inseln vom 8, bis 13. September 1887 theils oberflächlich, theils aus bedeutenden Tiefen, sowie im Verlaufe des Winters vor Orotava an der Oberfläche des Meeres gefischt. Zur Ergänzung desselben waren mir einige Glastuben mit Halocyp riden über- mittelt, welche Chun während seines Aufenthaltes an der zoo- logischen Station zu Neapel in den Monaten August bis September 1886 aus verschiedenen Thiefen bei Capri, Salerno und Ischia gesammelt hatte. Da beim Fischen in der Tiefe das Schliessnetz nur selten, hingegen meist das offene Netz angewendet worden war , so Hess sich nur eine approximative Bestimmung der die Oberfläche des Meeres vorziehenden Arten und der in bedeutenderen Tiefen ver- breiteten Formen und diese nicht einmal mit Sicherheit durch- führen. Ich werde zunächst eine systematische Uebersicht über die Gattungen und Arten der Halocypriden vorausschicken und in kurzem Berichte die wichtigsten anatomischen und histologischen Befunde folgen lassen. A. Systematische Uebersicht. Die Charaktere der Familie lassen sich in folgender Weise gedrängt zusammenfassen. Schale membranartig dünn und pellucid, meist glatt und ohne äussere Sculptur, seltener den Rändern parallel gestreift, sowie mit Längsleisten oder rhombischer Felderung der Oberfläche. Das Vorderende jeder Schalenklappe springt schnabelförmig vor *) Nacli einer in Chuu's Bericht über seine nach den Canarischen Inseln ausgeführte Reise (Sitzungsberichte der K. preuss. Akademie der Wissenschaften, Berlin 1889, XXX) enthalteneu Mittheilang waren die Netze während der Ueber- fahrt an folgenden sieben Stellen herabgelassen worden : I. 8. September 1887. 500 M. lat. 4P, 02 N long. 11.30 W. Gr. (Schliessnetz). II. 8. „ „ 1000 „ ibid. vor Cap Finestere. III. 9. „ „ 1500 „ lat. 37», 45 N long. 13«, 38 W. Gr. IV. 10. „ „ 1000 „ lat. 34^ 18 N long. 15°, 34 W. Gr. V. 10. „ „ 1000 „ ibid. Schliessnetz. IV. 10. „ „ 500 „ lat. 32°, 30 N long. 16^ 42 W. Gr. (vor Funchal). VII. 13. „ „ 1600 „ Schliessnetz und offenes Netz (zwischen Teneriffa und Gran Canaria). Ich werde bei den Beschreibungen mich meist darauf beschränken, für den Fundort der einzelnen Arten einfach die Ziffer anzuführen, (a) Gattungen und Arten der mediterranen und atlantischen Halocypriden. 3 (Rostralplatte) und zeigt unterhalb dieses Vorsprunges einen tiefen Ausschnitt (E,ostralincisur) zum Durchtritt des Schwimm- fussastes der hinteren Antennen. Am Winkel zwischen Rücken- und Hinterrand findet sich meist ein aus Zahn und Grube gebildeter Verschlussapparat. Ganz allgemein münden längs des freien Schalenrandes Reihen einzelliger Drüsenschläuche aus, zu denen noch am Hinterrande des Dorsalrandes jeder Schalenklappe, sowie an der Umbiegung des Hinterrandes in den Ventralrand der rechten Schalenklappe eine umfangreiche gehäufte Drüse (Dorsaldrüse, Ventraldrüse) hinzu- kommt. Oberhalb und zwischen den vorderen Antennen erhebt sich ein mächtiger, zwei Sinnesnerven bergender Stirntentakel, dessen Vorderabschnitt in beiden Geschlechtern (Halocyprinae), oder lediglich im männlichen Geschlechte (Conchoecinae) kolbig er- weitert und winkelig herabgebogen erscheint. Die Vorderantennen bestehen aus einem langgestreckten, zweigliederigen Schaft und einer kurzen, nach abwärts gekrümmten undeutlich gegliederten Geissei. Dieselben zeichnen sich im männlichen Geschlechte durch grösseren Umfang aus und sind dann auch in der Gestaltung ihrer fünf Cuticularanhänge von den weiblichen Antennen verschieden (Conchoecinae). Beim Weibchen erscheint nur der terminale Anhang zu einer sehr langen, im Bogen gekrümmten Borste ausgezogen, auf welche vier kürzere mit fibrillärer Nervensubstanz erfüllte Borstenschläuche folgen. Beim Männchen ist die Terminalborste mit zwei Reihen von Widerhäkchen bewaffnet und von zwei nahezu gleich langen Neben- borsten begleitet, so dass nur zwei ungleich lange Borstenschläuche verbleiben. Die Antennen des zweiten Paares sind wie bei den Cypri- diniden Schwimmfussantennen mit grossem, seitlich comprimirtem, keulenförmigem Stammglied und zwei ganz ungleich gestalteten Aesten, einem cylindrisch gestreckten, 8 — 9gliedrigen, mit gefiederten und am Ende oft lancetförmig verbreiterten Schwimmborsten be- setzten Ruderast und einem kurzen lamellösen Nebenast, welcher fünf in beiden Geschlechtern verschieden gestaltete Sinnesborsten trägt, zu denen beim Männchen noch ein an der rechtsseitigen Antenne stärker entwickelter Greifhaken hinzukommt. Die Mandibeln sind auf der Innenseite ihrer kräftigen Lade unterhalb des bezahnten Randes derselben mit zwei quergestellten Zahnleisten und mit einem minder gleichförmig gestalteten Kau- 1* (3) 4 C. Claus: wulst nebst Hakenzähnen an dessen Basis bewaffnet und tragen einen vielgliederigeu Taster, welcher beinähnlicb gestaltet, mit verschiedenen, ungleich starken Hakenborsten besetzt ist. Das proximale Glied dieses als „Mandibelfuss" zu bezeichnenden Tasters ist das bei weitem umfangreichste und durch einen breiten, fast schaufeiförmigen, bezahnten Ladenfortsatz ausgezeichnet, welcher der Mandibellade von aussen anliegt. Die drei nachfolgenden Glieder erscheinen in der Kuhelage gegen die Vorderseite des proximalen Ladengliedes eingeschlagen und nach dem Distalende zu verjüngt. Das Maxillenpaar besitzt zwei mit Stacheln und bedornten Borsten besetzte Kauladen und einen zweigliederigen lamellösen Taster (Endopodit), dessen schmales Endglied winkelig eingeschlagen und mit drei Klauenbosten, sowie zwei schwachen Nebenborsten be- waffnet ist. Das zweite Maxillenpaar, welches besser als Maxiila r- fuss zu bezeichnen ist, schliesst wie auch das nachfolgende vordere Beinpaar unmittelbar an die Gestaltung des entsprechenden Glied- massenpaares derCypriden an, insbesondere derjenigen Gattungen, an deren Kieferfuss wie bei Pontocy pris, Argilloecia u.a. hinter dem nach vorne gerichteten Kieferfortsatz ein dreigliederiger Endopodit folgt. An dem langgestreckten, vertical gestellten Stammgliede beider nach gleichem Typus gestalteten Gliedmassen inserirt sich als Exopodit eine ansehnliche Fächerplatte, welche die Wasserströmung an der freien Fläche des unteren Schalenblattes unterhält und somit eine respiratorische Function besitzt. Jede der beiden Fächer- platten trägt an ihrem freien , durch zwei Einkerbungen in drei Abschnitte getheilten Rande eine ganz bestimmte Zahl zart ge- fiederter Borsten, und zwar trägt der minder umfangreiche Fächer- anhang des Kieferfusses an jedem Abschnitte vier (bei den Conchoecinen am Mittelabschnitte fünf) Borsten, während der nachfolgende grössere Fächerlappen überall am oberen Lappen (von einer kurzen Vorborste abgesehen) mit sechs, am mittleren und am unteren mit fünf langen Fiederborsten besetzt ist. Der Endopodit des vorderen Beinpaares ist meist länger gestreckt und umfangreicher als der des Kieferfusses und viergliederig, mit kurzem , ungleich grosse Hakenborsten tragendem Endgliede. Bei den Halocy- priden bestehen in der Gestaltung desselben keine Sexual- unterschiede, wohl aber bei sämmtlichen Concho e einen , indem der Endopodit des männlichen Thieres bei weit kräftigerer Ent- wicklung seiner Musculatur einen viel bedeutenderen Umfang er- (4) Gattungen und Arten der mediterranen und atlantischen Halocypriden. 5 langt und durch die drei hier gleich grossen , geisseiförmig ver- längerten Fiederborsten des Endgliedes eine raschere und behendere Locomotion ermöglicht. Das zweite ßeinpaar erscheint dorsal- wärts aufgerückt und auf ein einfaches fingerförmiges Grlied reducirt, an dessen Spitze sich eine sehr lange und eine kurze Borste inseriren. Die Furcalplatte verhält sich ähnlich wie bei den Cypridinen und ist stets mit einem vorderen Paare langer, quergeriefter Stachelborsten und sieben Paaren verschieden starker, nach dem hinteren Ende der Platte schmächtiger werdenden Haken bewaffnet. Von anatomischen Besonderheiten sind folgende Charaktere der Familie hervorzuheben. Sowohl das paarige Seitenauge als das dreitheilige Median- auge fehlen. Ein kurzes, sackförmiges, von einem hinteren dor- salen Spaltenpaar, sowie einem vorderen arteriellen Ostium durch- brochenes Herz liegt oberhalb des Magendarmes unter der Schalen- decke. Am Anfange des Magendarms finden sich zwei kurze, sackförmige Hepatopancreas-Schläuche, welche nicht zwischen die Schalenduplicatur eintreten. In Folge der Rückbildung des End- darmes fehlt eine Afteröffoung. Hoden und Ovarien liegen paarig symmetrisch in der hinteren Körpergegend dorsalwärts an den Seiten des Magendarmes. Die Männchen besitzen ein linkssei- tiges Begattungsorgan, welches aus zwei miteinander eigenthümlich umgestalteten, miteinander in Verbindung getretenen Gliedmassen derselben Seite entstanden ist. Die Begattungsöffnung und das Receptaculum seminis liegen an der rechten Seite des weiblichen Körpers, die Eiertasche linksseitig. Die ausgetretenen Eier werden nicht unter den Schalen getragen, sondern wahrscheinlich einzeln abgelegt. Die ausschlüpfenden Jungen scheinen bereits sämmtliche Gliedmassen zu besitzen und von den Geschlechtsthieren nur durch die geringere Grösse des Körpers und der Extremitäten , sowie durch die mangelnde Reife der Geschlechtsorgane, sowie in untergeordneten Merkmalen abzuweichen. Als solche würden insbesondere die geringere Zahl der Furealhaken hervorzuheben sein, an der man sogleich die Jugendform zu erkennen vermag. Die jugendlichen Männchen differiren insofern bedeutender, als die der ausgebildeten Form eigenthümlichen Sexualcharaktere noch nicht zur Entwick- lung gelangt sind , und Stirngriffel , Gliedmassen und Borsten- anhänge noch den weiblichen Typus zum Ausdruck bringen. In- dessen werden die jugendlichen Männchen sogleich an dem Vor- (5) 6 C. Claus: tandensein zweier linksseitiger Gliedmassenrudimente erkannt, welche frei hintereinander liegen und sich noch nicht zur Bil- dung des Begattungsorganes verbunden haben. Eine genauere Prüfung der vorgeschritteneren Jugendformen derConchoecinen- männchen lässt jedoch auch für die Antennen und Vorderglied- massen Verschiedenheiten nachweisen , welche den Anfang der sexuellen Divergenz bezeichnen und die Sexualcharaktere vor- bereiten. An der Geissei der noch weiblich gestalteten Vorder- antennen treten unter den vier Borstenschläuchen die zwei der Terminalborste benachbarten durch ansehnlichere Länge hervor, wie auch an dem jetzt schon stärker entwickelten vorderen Bein- paare die drei Endborsten des Endopoditen sich zu egalisiren be- ginnen und an Länge und Umfang von einander weniger als beim weiblichen Geschlechte verschieden sind. I. Unterfamilie Conchoecinae. Schale gestieckt, meist viel länger als hoch, mehr oder minder comprimirt, mit stark prominirendem ßostralfortsatz und tief ausgebuchteter Rostralincisur. Stirntentakel in beiden Ge- schlechtern verschieden, beim Männchen weit grösser, durch ein Retinaculum (Borstenring) am zweiten Schaftgliede der Vorder- antenne fixirt, mit kolbig aufgetriebenem , beinahe rechtwinkelig abgesetztem Vorderabschnitt. Schaft der vorderen Antennen gerade gestreckt, im männlichen Geschlechte von beträchtlicherem Um- fang. Geissei derselben wenig gekrümmt, beim Weibchen mit langer unbewaffneter Terminalborste und vier gleichen kürzeren Borstenschläuchen , beim Männchen mit langer, Reihen von Wider- häkchen oder Stacheln tragender Terminalborste , zwei nahezu gleichlangen Nebenborsten und zwei Borstenschläuchen, von denen der proximale Nebenast der Schwimmfussantennen mit einem Mam- millarhöcker am Vorderrand versehen ist. Schwimmborsten des E-uderastes nur wenig länger als der Antennenschaft , mit lancet- förmig verbreitetem Ende. Proximalglied des Mandibelt asters (Man- dibularfusses) meist lang gestreckt, meist so lang als der nachfol- gende dreigliederige Tasterabschnitt. Kieferfuss (Maxille des zweiten Paares) beträchtlich kürzer als das vordere Beinpaar, welches im männlichen Geschlechte ausserordentlich vergrössert ist und mit drei gleich langen, peitschenförmigen Schwimmborsten endet. (6) Gattungen und Arten Jer mediterranen und atlantischen Halocypriden, 7 I. Conchoecia Dana. Schale langgestreckt, ohne oder mit wenig ausgeprägter und dann meist auf eine Längsstreifung der Rostralplatte und des freien Schalenrandes beschränkter Sculptur, ohne oder mit wenig ent- wickeltem Verschlussapparat (Zahn und Grrube). Eine Gruppe kolbiger Drüsenschläuche (Dorsaldrüse) mündet am Hinterende des Rückenrandes jeder Schalenklappe, eine ebensolche an der Um- biegung des Hinterrandes in den Ventralrand der rechten Schalen- klappe. Mandibellade mit zwei dem bezahnten Kaurande parallel gestellten Zahnleisten und einem schmalen, in vier mit Papillenreihen besetzte Blätter getheilten Kauwulst, au dessen Basis zwei kleine Zähne und, dem Hinterrand genähert, vier langgestreckte Stachel- zähne nebst randständigem Borstensaum sich erheben. Proximal- glied des Mandibeltasters mehr minder gestreckt. I. C. spinirostris CIs. C. spinirostris, C.Claus, Halocypriden 1. c. (Taf. I, Fig. 1, 6a, 8, Taf. II, Fig. II, 14, 15). C. pellucida, Gr. 0. Sars, Ostracoda mediterranea, I.e. (Taf. XI, Fig. 1—4, Taf. XII, XIII, Fig. 1-4). Schale bei seitlicher Betrachtung ziemlich oblong, pellucid, etwa halb so lang, als hoch ; beim Weibchen vorne niedriger als in der Nähe des schwach gerundeten Hinterrandes ; im männ- lichen Geschlecht etwas gedrungener, verhältnissmässig höher und mit mehr geradlinigem Hinterrand, M bis 1-25 Mm. lang. Ver- schlussapparat am Hinterende des Dorsalrandes wenig vortretend, aus einer schwachen niedrigen Zahnleiste der linken und ent- sprechenden Grube der rechten Schalenklappe gebildet. Stirn- tentakel des Weibchens geradlinig, schmächtig, in eine feine Spitze auslaufend, ohne markirtes Vorderstück, des Männchens mit kolbig angeschwollenem, winkelig herabgebogenem Vorderstück. Terminal- borste der vorderen männlichen Antenne mit 8 — 10 Häkchen- paaren, auf welche noch einzelne unregelmässig gestellte Stachel - spitzen in weiterem Abstände folgen. Von den beiden Sinnes- schläuchen ist der proximale etwa dreimal so umfangreich als der distale. Greifhaken am Nebenast der rechten männlichen Schwimmfussantenne winkelig gebogen, die Hauptborste am Neben- ast der weiblichen Antenne nur wenig länger als die vier Borsten- schläuche, Proximales Glied des Mandibeltasters sehr langgestreckt, länger als der nachfolgende dreigliederige Tasterabschnitt. Kiefer- (7) 8 C. Claus: fuss verhältnissmässig gross und kräftig, nur wenig kürzer als der Endopodit des vorderen Beinpaares. Hakenborste der Furcal- platte sehr lang. Die Furcalhaken nur an der Spitze gekrümmt und in beträchtlicliem Abstände inserirt. Die vier letzten Paare bleiben sehr klein. Eine im Mittelmeer und Ocean weit verbreitete, an der Ober- fläche lebende Form, welche auch in der Adria vorkommt und bei Triest (wenn auch nar vereinzelt) gefunden wurde. 2. C. magna CIs. C. magna, C.Claus, Halocypriden I.e. (Taf. I, Fig. 6 c, Taf. II, Fig. 16, 18). Schale relativ gedrungen, etwa ^U so hoch als lang, ziemlich breit, ohne ausgesprochene Sculptur ; am Ende des Rückenrandes mit Zahnvorsprang und Grube, im weiblichen Geschlecht hinten höher als vorne ; im männlichen länglich vierseitig mit fast recht- winkeliger Umbiegung vom Rückenrand und Hinterrand; Tö bis 1'8 Mm. lang. Vorderstück des weiblichen Stirntentakels wenig abwärts gebeugt, schwach aufgetrieben und fein bestachelt, beim Männchen rechtwinkelig abgesetzt, kolbig angeschwollen, am Ende abgerundet. Termin alborste der männlichen Vorderantenne am mittleren Dritttheil mit etwa 20 Stachelpaaren besetzt, von denen die distalen dichter stehen und regelmässiger geordnet sind als die proximalen. Der proximale Sinnesschlauch ist etwa 2V2Daal länger, als der distale. Greifhaken am Nebenast der rechten männ- lichen Schwimmfussantenne am Grunde winkelig, im weiteren Ver- laufe in kurzem Bogen gekrümmt , die drei zum Hakenstück ge- hörigen Borstenschläuche fast halb so lang als die Hauptborste, welche im weiblichen Geschlechte den längsten der vier Borsten- schläuche kaum um den vierten Theil überragt. Mandibeltaster überaus kräftig, das proximale Glied desselben vornehmlich im weiblichen Geschlechte gedrungen, etwa so lang als der gegen jenes eingeschlagene dreigliederige Tasterabschnitt, dessen unteres Glied die beiden distalen an Umfang übertrifft. Die terminalen Haken- borsten sehr kräftig, schwach S-förmig gekrümmt. Endopodit des Maxillarfusses massig gestreckt, kaum ^j^ so lang als der Endo- podit des vorderen Beinpaares. Die sehr lange Furcalborste reicht bis zur Spitze des vorderen Hakenpaares; schwach gebogen und überaus kräftig gestaltet sind die sieben in weitem Abstände ent- springenden Hakenpaare der Furcalplatte. (8) Gattungen und Arten der mediterranen und atlantischen Halocypriden, 9 Von dieser im Mittelmeer und Ocean verbreiteten und , wie es scheint , mehr oberflächlich lebenden Art konnten zahlreiche geschlechtsreife Männchen und "Weibchen , sowie Jugendformen beiderlei G-eschlechtes untersucht werden. Die meiner früheren kurzen Beschreibung zu Grunde gelegte Form ist einem durch ungewöhnliche Grösse ausgezeichneten Weibchen entlehnt, von dem ich ein wohlerhaltenes Präparat von Schale und Thier ver- gleichen konnte. G. 0, Sars hat das Männchen von C. magna als besondere Art beschrieben und als C. tetragona bezeichnet. 3. C. subarcuata n. sp. Schale fast doppelt so lang als hoch, der von C. magna ähn- lich, jedoch gestreckter und mit tiefer ausgebuchtetem Ventral- rande, mit wenig hervortretendem Verschlussapparat (Zahn und Grube) am Hinterende beider Schalen. Buchtlinie der Rostralplatte mit hohem, convex vorspringen- dem, fein gezacktem Hautsaum, hyalines Cuticularblatt am Vor- derrand der Schale schmal und lang gezogen. Stirntentakel beim Weibchen winkelig geknickt, mit langem, etwas erweitertem Vorderschenkel, welcher in eine starke hakige, schwach gebogene Spitze ausläuft und am Ventralrande mit Spitzen besetzt ist. Vorderabschnitt des männlichen Stirntentakels fast rechtwinklig abgesetzt, kolbig erweitert. Die Terminalborste der männlichen Vorderantenne mit circa 20 Paaren spitzer Stacheln bewaffnet. Mandibeltaster ziemlich gedrungen ; beim Männchen ist das untere Tasterglied etwa 2mal, bei Männchen nur li/^mal so lang als breit. Schwimmfussantenne mit dickem, kräftigem Stammgliede. Am Nebenast derselben differiren die vier Borstenschläuche des Weib- chens nur wenig an Länge, die längste etwa zwei Drittel so lang als die Hauptborste, im männlichen Geschlechte erreichen die drei Borstenschläuche kaum die halbe Länge der Hauptborste, der rechts- seitige Haken sehr gross schief winkelig gebogen. Kieferfuss und vorderes Beinpaar überaus kräftig entwickelt, Endopodit des ersteren mehr als halbmal so lang als das letztere, Begattungsglied sehr gestreckt mit geradlinigem Vorder- und convex gekrümmtem Hinterrand. Die Hakenpaare der Furcalplatte nur an der Spitze schwach gekrümmt, rasch an Grösse abnehmend. Schale 1-8 bis 2-1 Mm. lang, 1 bis 1-2 Mm. hoch. Diese schöne, der C. magna nahestehende Art wurde in mehreren Exemplaren am 9. September 1887 aus 1500 Meter Tiefe, (9) 10 C. Claus: dann am 10. September 1887 bei Funchal aus 500 Meter Tiefe, sowie am 1. December 1887 an der Oberfläche des Atlantischen Oceans gefischt. 4. C. bispinosa n. sp. Schale langgestreckt , etwa doppelt so lang als hoch , jede Klappe mit einem kurzen kräftigen Stachelfortsatz an der Grenze von Rückenrand und Hinterrand, in welchen sich schlauchförmige Drüsen hineinerstrecken. Randdrüsen sehr zahlreich und dicht gestellt. Am Hinterende der Dorsalseite münden vier Drüsen- gruppen in Poren aus. An Umfang tritt die an der Aussenseite der linken Schalenklappe ausmündende Gruppe hervor, Rostral- platte relativ kurz und hoch, Yorderabschnitt des Stirngriffels auch im weiblichen Geschlechte schwach kolbig aufgetrieben und winkelig abgesetzt. Terminalborste der vorderen männlichen Antenne mit circa 30 Paaren dicht gestellten Widerhäkchen be- setzt, an Länge die beiden folgenden Borsten kaum überragend. Proximaler Sinnesschlauch wohl dreimal so lang als der distale. Am Nebenast der weiblichen Schwimmfussantennen ist die End- borste lang und kräftig, mehr als ein Drittel länger der längste der vier Borstenschläuche. Im männlichen Geschlechte sind die drei Borstenschläuche sehr schmächtig, der Greifhaken in schiefem Bogen gekrümmt, auch der linksseitige ungewöhnlich stark ent- wickelt. Die eine der beiden kleinen Nebenborsten ist ausser- ordentlich lang. Mandibeltaster auffallend gedrungen , insbe- sondere das proximale Glied des Tasters , welches nicht bis zur Kuppel der helmförmigen Oberlippe reicht. Für die Kaulade der Mandibel ist die Stärke der vier Hakenzähne an der Basis des Kauwulstes, sowie die Bezahnung der beiden Leisten charakte- ristisch. Kieferfuss und vorderes Beinpaar kräftig gestaltet, Endo- podit des letzteren fast doppelt so lang , als der des Kiefer- fusses und mit sehr langen , schwach gebogenen Terminaiborsten be- waffnet. Der Endopodit des männlichen Beinpaares mit lang- gestrecktem, verhältnissmässig stark verdicktem Basalglied, welches nur wenig kürzer bleibt, als die nachfolgenden Glieder. Die 7 Haken- paare des Abdomens nehmen continuirlich an Stärke ab und er- scheinen am distalen Drittel stark verjüngt, nur wenig gebogen. Die Hakenborste sehr lang und kräftig. Schalen 1-6 — 1"7 Mm. lang, circa 0*8 Mm. hoch. Diese schöne und leicht kenntliche Art konnte in zahlreichen, sowohl jugendlichen , als geschlechtsreifen Exemplaren verglichen (10) Gattungen und Arten der mediterranen und atlantischen Halocyprideu. 11 werden. Sie fand sich in dem Fischzuge III (1500 M.) , sowie unter den bei Funchal oberflächlich gefischten Ostracoden. 5. C. hyalophyllum n. sp. Schale ziemlich gedrungen, etwa ^U so hoch als lang, nahezu quadrangulär, ausserordentlich dünn und pellucid , seitlich stark comprimirt, mit hoher, gekrümmter Rostralplatte, 1-5 — 1'6 Mm. lang, 0"9 Mm. hoch. Stirngiiffel des Weibchens dünn und gestreckt, Vorderabschnitt sehr lang , winkelig herabgebogen und an der Unterseite mit zwei Reihen von Dornen besetzt , im männlichen Geschlecht kürzer, kolbig erweitert, ebenfalls bedornt. Die Haupt- borste der vorderen Antenne ist beim Männchen mit circa 25 Paaren sehr kleiner, dicht gestellter Stachelhäkchen bewaffnet und nicht länger als die zwei Nebenborsten , der proximale Sinnesschlauch dick und sehr lang, fast bis zur Basis der Antenne reichend. Am Nebenast der weiblichen Schwimmfassantenne reicht die Haupt- borste nur wenig über den längsten der vier Borstenschläuche hinaus. Der Greifhaken am Nebenast der männlichen Schwimm- fussantenne an der Basis rechtwinkelig, im Verlaufe bogen- förmig gekrümmt, Mandibeltaster kräftig und gedrungen , der Endhaken relativ stark, das proximale Glied desselben etwa so lang wie die drei nachfolgenden zusammengenommen. An der Kaulade der Mandibel machen sich die zwei Nebenzähne zwischen der Zahnplatte und den vier Hakenzähnen durch ihre ansehnliche Stärke bemerkbar. Kieferfuss und vorderes Beinpaar mit massig langen Endopoditen ; im männlichen Geschlechte ist das Basal- glied des letzteren sehr dick und merklich kürzer als die nach- folgenden Glieder. Furcalplatte von ansehnlichem Umfang , die Hakenborste fast um 1/4 länger als die erste der sieben kräftigen, am Ende schwach gebogenen Haken, welche continuirlich an Grösse abnehmen. Von dieser, an ihrer flachen und durchsichtigen, fast quadran- gulären Schale kenntlichen Art wurden nur vier Exemplare (Zug IV, vom 10. September aus 1000 M. Tiefe) , ein Männchen und drei "Weibchen , gefunden. Dieselbe steht in der Schalenform der C. spinifera am nächsten, von der sie sich aber, abgesehen von der verschiedenen Bezahnung der Mandibellade, durch die grössere Gedrungenheit der Schale und den Mangel der Spina am Hinter- ende des Hückens der rechten Schalenklappe unterscheidet. Immer- hin kann sie ohne nähere Untersuchung des Thierleibes leicht für die Jugendform jener Art gehalten werden. (11) 12 C. Claus: Sowohl beilschia (900 M. Tiefe), als Orotava (an der Ober- fläche des Meeres) in mehreren Exemplaren gefischt. 6. C. porrecta n. sp. Schale langgestreckt, 2^ a^al so lang als hoch, mit einge- krümmtem Dorsalrand und etwas emporgehobenem, schwach ge- wölbtem Hinterrand, mit kurzer Rostralplatte ohne Stachelfortsatz am Ende des Dorsalrandes, mit wenig vortretendem Verschluss- apparat. 1-6 Mm. lang, 065 Mm. hoch. Stirntentakel des Weibchens schmal und gerade gestreckt, mit kaum abgesetztem, etwas erweitertem, bald abgerundetem, bald in eine kleine Spitze auslaufendem Vorderabschnitt. Beim Männchen ist dieser winkelig abgesetzt und kolbig erweitert, viel dicker als der verhältniss- mässig schmale Träger. Hauptborste der männlichen Vorderantenne nicht länger als die beiden Nachbarborsten; mit zahlreichen , wohl 4Q — 50 Paaren von Häkchen besetzt, von denen die 14 — 16 distalen Paare viel dicker und dichter gestellt sind, die nach unten folgen- den in weiteren Zwischenräumen folgen und zu Stachelborsten werden. Hakenglied am Nebenast der rechtsseitigen Schwimm- fussantenne schiefwinkelig gebogen. Die vier Borstenschläuche am Nebenast der weiblichen Schwimmfussantenne sind fast so lang als die von denselben nur wenig diflPerente Hauptborste. Insertion der Mandibel- muskeln und des Schalenschliessers im männlichen Greschlechte auffallend weit nach hinten gerückt. Mandibeltaster ziemlich ge- drungen, beim Männchen gestreckter. Die drei Endglieder reichen, wenn eingeschlagen, kaum bis zum Kaufortsatz des vorausgehen- den Grliedes. Maxillarfuss beim Weibchen beträchtlich stärker als der Endopodit des ersten Beinpaares. Im männlichen Geschlechte ist das erste Grlied des letzteren sehr umfangreich, so lang als die beiden nachfolgenden schmächtigeren Glieder. Von den 7 Hakenpaaren der Furcalplatte sind die drei vorderen Paare lang und kräftig und nehmen successive an Umfang ab, die nach- folgenden klein und schwach. Fand sich in zahlreichen männlichen und weiblichen Exem- plaren in dem aus bedeutenden Tiefen des Atlantischen Oceans gefischten Materiale (II, III, IV, VII). 7. C. striata n. sp. Schale langgestreckt, fast doppelt so lang als hoch, stark comprimirt, mit ausgeprägter, den Schalenrändern paralleler concen- (12) Gattungen und Arten der mediterranen und atlantischen Halocypriden. 13 trischer Längsstreifung der Aussenlaraelle, in deren Chitinsubstanz schmale lange Streifen einer dichten , lichtbrechenden Substanz abgelagert sind , mit stark vortretendem Verschlussapparat am Hinterende, l'S Mm. lang, 0*95 Mm. hoch. Stirngriffel des Männ- chens mit kolbig aufgetriebenem, winkelig herabgebogenem Vorder- stück. Die Terminalborste der Vorderantennen mit circa 24 Paaren ansehnlicher Stacheln bewaffnet , nicht viel länger als der lang- gestreckte Antennenschaft. Greifhaken am Nebenaste der Schwimm- fussantenne an der Basis unter spitzem, im Verlaufe unter stumpfem Winkel gekrümmt. Proximalglied des Mandibeltasters langgestreckt, über die Überlippe hinausragend , so lang als der dreigliederige Tasterabschnitt, dessen kurzes Endglied mit ungewöhnlich kräftigen Hakenborsten bewaffnet ist. Begattungsglied mit schwach con- vexem Vorder- und Hinterrand, am distalen Ende verjüngt. Haken- borste und Haken der Furcalplatte lang und kräftig in weitem Abstände inserirt. Nur in einem männlichen Exemplar in dem sub IV gefischten Materiale gefunden. II. Paraconchoecia n. gen. Schale von Conchoecia nicht wesentlich verschieden, mit einem Stachelfortsatz am Hinterende des Dorsalrandes der rechten Klappe. Kauwulst der Mandibellade in Form einer quergestellten dreiseitigen Leiste über die ganze Breite ausgezogen , die vier Hakenzähne der Lade ganz zur Seite gedrängt, in dem dichten Borstensaum wenig vortretend. I. P. oblonga n. sp. Schale langgestreckt, mit drei Häkchen an der oberen gewellten Grenzcontour des Vorderrandes und einem Stachelfortsatz am Hinter- ende des Dorsalrandes der rechten Klappe 2 ((5) bis 2^l2iQ)nia\ so lang als hoch, 1-4 — 1-5 Mm. lang, 0-6— O'T Mm. hoch. Stirn- griffel mit kolbig erweitertem, auch beim Weibchen winkelig ab- gesetztem und zugespitztem, beim männlichen Thiere stärker herab- gebogenem und kolbig abgerundetem Endabschnitt, welcher mit feinen Stachelchen besetzt ist. Die Terminalborste der männlichen An- tenne bedeutend verlängert, mit einer grossen Zahl paarweise gestellter langer Stachelborsten besetzt. Distaler Sinnesschlauch rudimentär. Greif haken am Nebenast der rechten männlichen Schwimmfussantenne in kurzem Bogen gekrümmt, ohne winkelige Knickung, Warzenfortsatz am oberen Rand der Basalplatte von (13) 3^4 C. Claus: ansehnlichem Umfang. Beim Weibchen überragt die Hauptborste am Nebenaste der Schwimmfussantenne die vier anderen, gleich langen Sinnesborsten um ein Bedeutendes. Basalglied des Mandibel- tasters überaus langgestreckt, länger als der umgeschlagene drei- gliederige Abschnitt, die Hakenborsten durch stärkeren Stachel- besatz ausgezeichnet. Oberlippe von beträchtlicher Länge. Von den Haken der Furcalplatte differiren die vier vorderen nur wenig an Umfang, der dritte und besonders der vierte sind stark ge- krümmt und am Rande mit Spitzenreihen :besetzt. Die letzten Hakenpaare sehr klein, Hakenborste nicht viel länger als der vor- dere Haken. Kieferfortsatz kräftig entwickelt, Endopodit desselben etwa halb so lang als der ebenfalls kräftig gestaltete Endopodit des vorderen Beinpaares. Penis langgestreckt oblong. Eine im Ocean sowohl an der Oberfläche als in der Tiefe (Z. III, IV) verbreitete Art, die an der langgestreckten Schalen- form, an dem kräftigen, nicht selten (und regelmässig im jugend- lichen Alter) einen Nebenstachel tragenden Stachelfortsatz am hinteren Dorsalende der rechten Schalenklappe und der kräftigen Gestaltung der Spitzenreihen an dem StirngriiFel und den Stachel- borsten des Mandibeltasters erkannt wird. Auch die übereinander vorragenden Lamellen am Vorderrande der Schalen sind ebenso wie das Vorhandensein von drei bis vier grösseren Drüsenzellen an der Umbiegung desselben zum Ventralrand charakteristisch. 2. P. spinifera n. sp. Schale langgestreckt, etwa doppelt so lang als hoch, überaus dünn und zart, 1-8—2 Mm. lang, O'Sö— 0-9 Mm. hoch. Der Stachel- fortsatz der rechten Schale trägt einen schwächeren Nebenstachel. Buchtlinie des Rostralfortsatzes mit hohem Hautsaum besetzt. Die äussere Randcontour des Vorderrandes wellig verdickt mit kurzen Stachelausläufern. Stirngriffel lang und dünn, mit kurzem, stark erweitertem Vorderabschnitt, dessen Ventralrand mit Härchen besetzt in eine hakige Spitze ausläuft, auch im männlichen Ge- schlechte ähnlich wie bei P. o b 1 o n g a gestaltet. Terminalborste der männlichen Vorderantenne mit einer sehr grossen Zahl von Stachelpaaren bewaffnet. Die vier Borstenschläuche am Nebenast der weiblichen Schwimmfussantenne von ziemlich gleicher Länge, fast 2/3 so lang als die Hauptborste. Mandibeltaster langgestreckt, die beiden Endglieder länger als das vorausgehende Glied. Ober- lippe lang, fast bis zum Ende des proximalen Gliedes des Mandibel- (14) Gattungen und Arten der mediterranen und atlantischen Halocypriden. 15 tasters reichend. Endopodit des Kieferfusses schmächtig, aber lang- gestreckt, etwa halb so lang als der Endopodit des ersten Bein- paares, welcher ebenfalls überaus dünn und gestreckt erseheint. Die beiden Höcker am Rücken des Leibes warzig vortretend. Die Hakenpaare der Furcalplatte kräftig, am Ende kurz gebogen. Eine der P. oblonga nahestehende, doch durch die be- trächtlichere Grösse der Schale, die Nebenspina des Stachelfort- satzes, die diflPerente Form der Furcalstacheln und die stärkere Bedornung der Gliedmassen wohl unterschiedene Art, welche nicht nur dem Atlantischen Ocean (IV) angehört, sondern auch im Mittel- meere vorkommt (bei Capri gefischt) und die Tiefen zu bevorzugen scheint. 3. P. inermis n. sp. Schale langgestreckt, etwa doppelt so lang als hoch, der von P. spinifera ähnlich, jedoch ohne Spina am Hinterende, mit grösserem, an der Aussenfläche durch schwache Längsleisten ge- streiftem ßostralfortsatz, ohne Stachel am wellig verdickten Vorder- rand, 2"1 Mm, lang, 1 Mm. hoch. Vorderabschnitt des Stirngriffels verlängert, schwach S-förmig gekrümmt und mit Härchen besetzt, in eine hakig gebogene Spitze auslaufend. Gestaltung der Glied- massen und Form der Furcalstacheln wie bei der genannten Art. Leider wurde nur ein weibliches Exemplar (IV) gefunden. 4. P. gracilis n. sp. Schale überaus zart, langgestreckt und flach , etwa doppelt so lang als hoch , mit hoher , umfangreicher ßostralplatte und einem dreizackigen Spinalfortsatz am Ende des Dorsalrandes der rechten Schale. 1"2 — 1'3 Mm. lang. Hinterrand geradlinig, fast recht- winkelig abfallend , durch kurze papillenförmige Zäckchen ausge- zeichnet, mit einer Lage hoher, dichtstehender Drüsenschläuche besetzt. Stirntentakel des "Weibchens vorn wenig erweitert, schwach eingeknickt, im männlichen Geschlechte mit kurzem, kolbenförmigem, nur wenig herabgebogenem Vorderstück. Vorderantenne mit sehr langgestrecktem Schaft, dessen proximales Glied beim Männchen fast doppelt so lang ist als der distale. Terminalborste jeder- seits mit einem zarten, kammförmigen Hautsaum anstatt der Hakenreihe, kürzer als der ungewöhnlich lange proximale Borsten- schlauch. Im weiblichen Geschlechte erreichen die vier Borsten- schläuche an der Geissei der Vorderantenne die halbe Länge der mit Härchen besetzten Proximalborste. Nebenast der Schwimm- (15) IQ C. Claus: fussantenne niedrig, aber langgestreckt mit uügewöhnlich stark vorgewölbtem Hinterrand und grossem, hakig auslaufendem Mam- millarfortsatz. Das proximale Glied des Mandibeltasters ziemlich gedrungen, so lang als der nachfolgende eingeschlagene Taster- abschnitt. G-reifhaken am Nebenast des Männchens in schiefem Bogen gekrümmt, am Distalende in eine Spitze ausgezogen. Hauptborste wohl viermal so lang, als die drei Boratenschläuche und fast dop- pelt so lang als der benachbarte Borstenschlauch. Im weiblichen Geschlechte erreichen die vier ziemlich gleich langen Borsten- schläuche nahezu die Länge der Hauptborste. Oberlippe so hoch als das Proximalglied des im männlichen Geschlechte viel ge- streckteren Mandibeltasters. Kieferfuss ziemlich schmächtig und viel kürzer als der Endopodit des vorderen Beinpaares, welcher beim Männchen einen bedeutenden Umfang erreicht. Die 7 Haken- paare der Furcalplatte in weitem Abstände inserirt und schwach gebogen. Hinterrand des Penis vor dem stark verjüngten Distalende eingebuchtet. Von dieser schönen pelluciden Art fanden sich beide Ge- schlechter, jedoch nur in je einem Exemplare (LH). III. Conchoecetta n. gen. Schale sehr gestreckt, glatt, ohne Sculptur, im weiblichen Geschlecht dreimal so lang als hoch, mit langem Rückenrande und schräg nach vorne abfallendem Hinterrande, dessen Dorsal- ende mit jenem einen spitzen Winkel bildet, ohne Verschluss- apparat. Zahnwulst an der Kaulade der Mandibel getheilt und am freien Rande beider Theilstücke gezahnt. Die vier Haken- zähne an der Basis derselben sehr umfangreich. I. Conchoecetta acuminata n. sp. Rostralplatten beim Weibchen mit zugespitztem, beim Männ- chen mit abgerundetem Distalende; Rückenrand der Schale im jugendlichen Alter mit einem dornartigen Ausläufer, der sich beim ausgebildeten Thiere an der linken Schalenklappe erhält. Schalen- länge ((5) 2-4— 2-3 Mm., (9) 3'2— 3-4 Mm. Grösste Höhe 1-2 Mm. Stirngriffel des Weibchens geradlinig gestreckt, vorne zugespitzt, ohne Erweiterung des Männchens mit bauchig aufgetriebenem und rechtwinkelig herabgebogenem Vorderabschnitt. Vorderantenne des Weibchens wenig über die halbe Länge des Stirngriffels reichend, mit kräftiger, härchenbesetzter Terminalborste, welche (16) Gattungen und Arten der mediterranen und atlantischen Halocypriden. 17 die ziemlich gleich grossen Borstenschläuche fast um das Drei- fache ihrer Länge überragt. Terminalborste der weiblichen An- tenne mit circa 24 Paaren am Grunde rechtwinkelig gebogener Haken bewaffnet. Die beiden Borstenschläuche ziemlich gleich lang. Nebenast der Schwimmfussantenne mit verjüngter , spitz ausgezogener Basis und vorgewölbtem Hinterrand, mit abgerun- detem Warzenhöcker und stark prominirendem Tastborstenfortsatz; im weiblichen Geschlechte bleibt einer der drei Borstenschläuche sehr kurz, beim Männchen sind die drei Borstenschläuche gleich lang, erreichen aber kaum den fünften Theil der Länge der Haupt- borste; Greifhaken mit kräftigem Grundstück, an welchem zwei kleine Höcker vorstehen, winkelig gebogen, am Ende kantig gerieft. Der Mandibeltaster, sowie die Maxillarfüsse und Beine ausser- ordentlich langgestreckt. Das basale Glied des Mandibeltasters fast so lang als der dreigliederige Abschnitt des Tasters. Furcal- platte überaus umfangreich, mit langen, kräftigen, wenig gebogenen Hakenpaaren. Penis schlank und gestreckt, Basalkolben des Griffel- stückes lang ausgezogen. Diese zu den schönsten und grössten Formen gehörige J^rt scheint bedeutenderen Tiefen anzugehören , aber auch zur Ober- fläche emporzusteigen. Dieselbe wurde sowohl in zahlreichen, be- sonders jüngeren Exemplaren im freien Meere (II, 1000 M. Tiefe, IV, 1000 M. Tiefe, VI, 500 M. Tiefe), als oberflächlich in der Nähe der Küsten vor Puerta Orotava, gefischt. Die jugendlichen Männchen zeichnen sich , abgesehen von den allgemein giltigen , charakteristischen Besonderheiten ihres Alters, durch den Besitz eines Stachelfortsatzes am Ventralrand der E-ostralplatte aus. IT. Conchoecilla n. g. Schale überaus gestreckt, weit klaffend, ohne Zahnverschluss, mit langen, vorne zugespitzten Rostralfortsätzen und lang ausge- zogenem bestachelten Fortsatz am Hinterende. Sculptur der Schalen- decke durch schräg verlaufende, nahe der Bauchseite rautenförmig gekreuzte Längsleisten bezeichnet, welche sich am Hinterende in randständige Stacheln fortsetzen. Mächtige Drüsenschläuche münden am Hinterende des Rücken- randes jeder Schalenklappe , eine umfangreiche Drüsengruppe nahe dem Vorderrande der rechten Schale. Claus, Arbeiten aus dem Zoologischen Institute etc. Tom.IX, Heft 1. 2 (i?) X3 C. Clans: Rücken des Abdomens nach hinten kegelförmig ausgezogen. Furcalplatte weit nach vorn vorgestreckt. Zahnwulst d-er Man- dibellade ähnlich gestaltet wie bei Paraconch oecia, zu einer dreiseitigen Leiste ausgezogen, die fast so lang ist, als die pro- ximale Zahnleiste, von vier sehr langen Hakenzähnen umstellt. I. C. daphnoides n, sp. Schale flach gewölbt, sehr lang gezogen und von geringer Höhe, Dor.=alfortsatz am Hinterrande der rechten Schale wohl dreimal so lang als der linksseitige, beide kräftig bestachelt. Rostralfortsatz der linken Schale bedeutend länger als der rechtsseitige. Die Kuppel der Oberlippe stark verjüngt. Nebenast der zweiten Antenne mit mächtig vorgewölbtem Tastborstenhöcker, kleinem Zwischenhaken und kurzem breitem Borstenträger. Proximales Glied des Mandibel- tasters so lang als der umgeschlagene dreigliederige Theil. Drüsen- schlauch des Endgliedes ausserordentlich umfangreich. Schale 2^2—3 Mm. lang. Von dieser schönen, bizarr gestalteten und durch die leicht anliegenden Schalen an gewisse Daphniden erinnernden Conchoecide wurden leider nur jugendliche Männchen von circa 2 Mm. Länge beobachtet, nach deren Grösse zu urtheilen das ausgebildete Weibchen wenigstens 3 Mm. lang sein muss, also zu den grössten Formen gehört. Atlantischer Ocean (III u. IV). T. Conchoecissa nov. gen. Schale mit schnabelförmig ausgezogenen gleichgestalteten Rostralfortsätzen, am Hinterende des Dorsalrandes jederseits in einen kräftigen Stachel auslaufend, mit zwei spitzen kegelförmigen Fort- sätzen an der Grenze von Rückenrand und Bauchrand ; Sculptur der Aussendecke durch schwach vortretende sich kreuzende Leisten rautenförmig, mit verschieden starken, stachelförmigen Erhebungen am freien Ventralrande. Kaulade der Mandibel mit sehr hohem umfangreichen Zahn- -wulst und vier grossen Stachelzähnen zur Seite desselben. Unter den Drüsenzellen der Schale tritt jederseits eine paarige Gruppe langgestreckter Drüsenzellen hervor, sodann eine links- seitige, am Hinterende des Rückenrandes, welche in den linken kräftigen Stachelfortsatz eintritt und eine rechtsseitige an der Grenze von Rücken und Bauchrand, welche sich in den hinteren Stachelfortatz hineinerstreckt. Gattungen und Arten der mediterranen und atlantischen Halocypriden. 19 I. C. armata d. sp. Schale massig gewölbt, mit senkrecht abfallendem geradlinigen Hinterrand, hinten höher als vorn. Dorsalspina der rechten Seite viel kürzer und schmäler als die linksseitige. Stacheln am Ven- tralrand und an den hinteren Fortsätzen desselben von ansehnlicher Stärke. Stirntentakel des Weibchens fast doppelt so lang als die Vorderantennen desselben , mit langem und schiefwinklig nach abwärts gebogenem bedornten Vorderabschnitt. Beim Männchen ragt derselbe vor dem Ende der Antennengeissel knieförmig nach unten gebogen hervor und ist stärker kolbig aufgetrieben. Die Hauptborste der männlichen Vorderantenne ist mit nur 8 bis 9 Paaren ungewöhnlich kräftiger Häkchen besetzt. Nebenast der Schwimmfussantenne mit stark vortretendem Tastborstenträger, etwa so hoch als lang, mit sehr langen Borstenschläuchen, Der Greifhaken der rechten männlichen Antenne an der Basis recht- winklig , im Verlaufe bogenförmig gekrümmt. Auch der einfacher gebogene linksseitige Haken ist von ansehnlicher Grösse, ßezahnung der Mandibellade überaus kräftig. Grundglied des Tasters massig gestreckt, über die Kuppel der Oberlippe hinausragend, kürzer als der distale dreigliederige Tasterabschnitt. Maxille fast beinförmig gestreckt. Maxillarfuss von bedeutendem Umfang, beim Weibchen nur wenig kürzer als der Endopodit des nachfolgenden Beinpaares. Die beiden Mamillarhöcker am Rücken des Weibchens von ansehn- lichem Umfang. Die lange Hakenborste der Farcalplatte ist mit Spitzen dicht besetzt und reicht fast bis zum Ende des ersten der sieben Hakenpaare, welche von vorn nach hinten continuirlich an Stärke abnehmen. Der Haken beginnt mit dicker glatter Basis und buchtet sich dann wenig an dem mit Spitzenreihen besetzten Hinterrand aus. Schalenlänge etwa 21/2—2^/4 Mm. bei einer Höhe von 1 Mm. Die schöne Form wurde in mehreren männlichen und weib- lichen Exemplaren (IV und VI) gefunden und ist der von Brady als Halocypris imbricata freilich ganz unzureichend und fehlerhaft beschriebenen Form nahe verwandt. Ich würde beide sogar für identisch halten, wenn nicht unter den spärlichen An- gaben des genannten Autors besonders hervorgehoben wäre, dass die linksseitige Spina am Rücken der Schale viel schmächtiger als die rechtsseitige sei (the half belonging to the left valve much smaller than that of the right), während es sich bei unserer Art gerade umgekehrt verhält. Dazu kommt die ganz abweichende Darstellung für die Bewaffnung der männlichen Antennenborste. 2* (19) 20 C. Claus: Tl. Pseudoconchoecia n. gen. Schale kaum gestreckt, mit glatten, gezackten oder echinu- lirten Längsleisten , welche eine längsgestreifte Sculptur veran- lassen, mit hinterem gerundetem Fortsatz und Verschlusseinrichtung an demselben (Zahn an der linken, Grube an der rechten Schale). Mandibellade mit vier Hakenzähnen an der Basis des Zahn- wulstes. Die distale Zahnleiste beginnt mit zwei , die proximale mit nur einem starken Hakenzahn. Proximales Tasterglied überaus gedrungen , nicht länger als das schmale nachfolgende Glied des eingeschlagenen Tasterabschnittes. Von den dorsalen Drüsengruppen ist die der linken Seite von ansehnlicher Grösse und mündet an der Aussenseite der Schalendecke vor dem bezabnten Vorsprung. Dazu kommen noch zwei an der Innenseite mündende Drüsengruppen. Ferner findet sich oberhalb der mittelst grossen Porus mündenden Drüsengruppe am hinteren unteren Winkel der rechten Schale noch eine Porengruppe von 7 bis 8 Poren, durch welche schlauch- förmige Drüsenzellen ausmünden, und diese ist auch an der gleichen Stelle der linken Schale vorhanden. Am Voijderende jeder Schale findet sich eine tiefe, von Längs- rippen durchsetzte, schlitzförmige Einsenkung, welcher grosse Drüsenzellen anlagern. (. Ps. serrulata CIs. Conchoecia serrulata Claus, die Familie der Halo- cypriden. 1874, pag. 6. (Taf. I, Fig. 2-7, 9-11; Taf. II, Fig. 12, 13, 17, 19.) Halocypris atlantica Lubb., Brady. Report on the Ostracoda. Voyage of H. M. S. Ch allenger. 1880, Tom. L (Taf. XL, Fig. 1—15; Taf. XLI, Fig. 11, 12.) Schale massig gestreckt und gewölbt , etwa ^/g — V2 so breit als lang, mit kurzen, wenig prominirenden Rostralfortsätzen und abgerundeter, durch Falz und Nuth ineinandergreifender, wenig vor- springender Verschlussplatte am Winkel von Rücken- und Hinter- rand ; im männlichen Geschlecht etwas gedrungener und von ge- ringerem Umfang. Schlitz am Vorderrand sehr lang von drei Leisten durchsetzt. Längsrippen sehr ausgeprägt und nahe dem Ventral- rande sägeförmig gekerbt. Schalenlänge 1'4 — 1*6 Mm., Höhe 1 bis l'l Mm. Stirntentakel des Weibchens schlank, geradgestreckt mit etwas erweitertem Vorderabschnitt, der im männlichen Geschlecht mit dicker, nach rechts und links erweiterter Auftreibung winklig beginnt und herabgebogen ist. (20) Gattungen und Arten der mediterranen und atlantischen Halocypriden. 21 Terminal börste der männlichen Vorderantennen so lang als die zwei peitschenförmigen Nachbarborsten , nur mit einer Reihe (etwa 20) kurzer dicker Häkchen besetzt , von denen die fünf dis- talen an Stärke prävaliren. Von den zwei Borstenschläuchen ist der distale etwa 2/3 so lang als der proximale. Das Basalglied des Antennenstiels ungewöhnlich kurz, etwa ^ ^ so lang als das zweite Stielglied. Nebenast der Schwimmfussantennen fast vierseitig, schwach gerundet, mit kleinem Warzenhöcker und vorspringendem Randstück, welchem die beiden Tastborsten aufsitzen. Endglied des Nebenastes der männlichen Schwimmfussantenne mit zwei Vorsprüngen am Innenrande , rechtsseitig mit sehr starkem, zweimal rechtwinklig gebogenem Hakengliede , die drei Borstenschläuche überaus kurz und schmächtig. Hauptborste und Nebenborste sehr lang, Maxille unverhältnissmässig gross, Kieferfuss und vorderes Beinpaar mit stark verdicktem Grundglied des Exo- poditen. Endopodit des vorderen Beinpaares im männlichen Ge- schlechte mit kräftigem Grundglied , welches fast die Länge der beiden nachfolgenden Glieder erreicht. Hakenborste der Eurcal- platte sehr lang, bis zur Spitze des vorderen Paares reichend. Die sieben Hakenpaare schlank und an der Spitze merklich ge- bogen, nach hinten continuirlich an Grösse reducirt. Eine im atlantischen und pacifischen Ocean weit verbreitete Art, welche ich nach Exemplaren aus beiden Fundorten bereits in früherer Abhandlung näher beschrieben habe. Unter den von Prof. Chun gesammelten Halocypriden fand sich die Art nicht vertreten, wie sie auch im Mittelmeer nicht vorzukommen scheint; dagegen scheint sie das Hauptcontingent zu den Halocypriden der C h a 1- lenger-Expedition gestellt zu haben, nach Brady's Bemerkungen zu schliessen, welcher die Form auf Lubbock's atlantica zurück- führen zu können glaubte und wenigstens , soweit es sich um die Sehale handelt , kenntlich dargestellt hat. Die Beschrei- bung des Thieres selbst aber ist von jenem Autor so flüchtig und lückenhaft ausgeführt, dass sie keine Berücksichtigung gestattet, zumal die paar als Charaktere verwendeten An- gaben einer ganz unzureichenden Vorstellung vom Bau des Halocypriden - Organismus^) entsprungen, als unrichtig zurück- ') Das Zahlenverhältniss der Borsten und Cuticalaranhänge an den Vorder- antennen und am Nebenaste der Schwimmfussantennen, welches für alle Gattungen und Arten der Halocypriden ein constantes ist, blieb Brady unbekannt und nur so ist die Möglichkeit seiner unrichtigen Angaben, welche noch daza als Merkmale der Art verwendet wurden, zu erklären. (21) 22 C. Claus: zuweisen sind. Wenn Brady die von ihm untersuchte Form mit Lubbock's Halocypris atlantica identificirt, so kann er sich lediglich auf die Uebereinstimmung des Fundortes berufen, da Lubbock's Beschreibung selbst bezüglich der Schale seiner Halocypris so allgemein gehalten ist, dass sie gar keine Bezug- nahme gestattet. Die von mir seiner Zeit in Messina beobachtete und nach den Unterschieden beider G-eschlechter beschriebene Form bezieht sich auf eine Mikroconchoecia Art. TU. Mikroconchoecia n. gen. Schale gedrungen mit Längsleisten und Qaerleistchen, welche eine langgestreifte, beziehungsweise netzförmig gefelderte, am Rande echinulirte Structur veranlassen, ohne hinteren Fortsatz, aber mit relativ grossem , wohl entwickeltem Verschlussapparat (Zahn an der linken, G-rube an der rechten Schale) , mit vorspringendem Vorderrande, aber ohne schlitzförmige Grube. Proximaler Borstenschlauch an der vorderen männlichen An- tenne gabelig getheilt, in gleicher Weise die Borstenschläuche der weiblichen Antenne mit Ausnahme des distalen, einfach-, beziehungs- weise doppelt-gegabelt. Zahnleisten der Mandibellade ähnlich wie bei Pseudoconchoecia. Zahnwulst in ganzer Höhe dicht ge- streift, Hakenzähne kurz, durch eine kräftige Chitinplatte ver- stärkt, an deren Basis der aus Cilien und kurzen Borsten gebildete Bartsaum folgt. M. Clausii, G. 0. Sars. Halocypris sp. Claus. Ueber die Geschlechtsdifferenzen von Halocypris. Zeitschr. f. wissenschaftl. Zool. 1865, Tom. XV. (Taf. XXX.) Halocypris Clausii. G. 0. Sars, Nye Bidrag til kund- skaben om Middelhavets Invertebrat fauna. IV, Ostracoda medi- terranea. Christiania 1887, pag.87. (Taf. XI, Fig. 7—10; Taf. XIV, Fig. 6— 18.) Schale gedrungen, rundlich eiförmig , doch merklich länger als hoch, ohne Fortsatz an der fast rechtwinkeligen Umbiegung des Rücken- und Hinterrandes, aber mit ausgeprägter Verschluss- einrichtung (Zahn der linken und Grube der rechten Klappe) mit relativ grossem , prominirendem Rostralfortsatze. Sculptur aus Leisten gebildet, welche vorwiegend longitudinal verlaufen, am Ende des mittleren Schalenfeldes concentrisch in einander fliessen und nahe dem Rande durch zahlreiche, am Vorderrande in Stachel- GattuugeQ und Arten der mediterranen und atlantischen Halocypriden. 23 clien auslaufende Querleisten verbunden sind. Schalenlänge (5) 0-7 Mm., (9) 0-5 Mm., Höhe kaum O'ö Mm. Stirngriffel des Männchens mit stark aufgetriebenem und in stumpfem Winkel nur wenig herabgebogenem Vorderabschnitt des Weibchens geradgestreckt, vorne vv^enig verdickt. Basales Schaftglied der vorderen Antenne kaum um '/^ kürzer als das nachfolgende. Die Terminalborste derselben beim Männchen mit sieben bis vierzehn kleinen, in weiten Intervallen stehenden knopf- fürmigen Häkchen besetzt. Proximaler Borstenschlauch gabelig getheilt, mindestens doppelt so lang als der distale. Greifhaken am Nebenast der rechten Schwimmfussantenne stark gebogen, in der proximalen Hälfte verdickt. Die drei Borstenschläuche etwa ^/g so lang als die beiden, an Grösse nur wenig differirenden Hauptborsten. Basales Glied vei Hauptstämme des excretorischen Apparates, hbl Die contractile Endblase desselben. Fig. 6- Der Endknopf des Cercarienschwanzes bei circa 420maliger Ver- grösserung (Abst. des Zeichenprismas von der Zeichenfläche, circa 17 Cm. Hartn. Objectiv Vni). Präparat. Fig. 7. Ende des Schwanzes, nach dem lebenden Objecte gezeichnet. Fig. 8. Ein Stück des Schwanzes, stärker vergrössert. Im Längsmusculatur. Lebendes Thier. Fig. 9. Schwarzes Pigment im vordersten Körpertheile, circa 240mal vergrössert. Fig. 10. Härchen, stark vergrössert. Glycerinpräparat. (294) Druck von Gottlieb aistel & Comp, in Wien, I., Augustinerstrasae Vi- .Irbrileii ims dem Zonhci-Inslilnt m men.BcUX.1hn r.Taf.l. C Gvohhen. Die Fcriiaiiliiildrii.ie der Caslropoilen. Tal'.]. m> ..Alfred Holder. '«»Uctuüni* jl^r^tm ausA-m .ooUnstUut m mm.Bd.JX;irefl l Ta£M n Püllna; IBer Ha/uJwümer Tf>/ / IUtuirjllfrril-Uirt'-tir''*»nu.,l>,„aaJi,nt ^«feriW. „u.s-de,^i.tooamtiiutmMrj,MJXir^ßI Taf'JE^ 77i A/tt/ier. tflfer ßti/idwurmfr Taflf- Pi^.Sl Krlt^,Mtni/'Ur.^'^^'''°'™°'S»Ma!di^ai.ma «Ä J \^ \ ^ ' zoohgjtistilnl xii Ifim. IM. [X. lieft l Ihr: 1 7 oC| ■''' .* ^ (oq/lorliixn-Bilmrklu,,,, l„r M I Irhnia, ,m.s ,1cm y.oolo;,..lnsl,lnl y.u U',c„. IM. IX. Hell II. Tai: 1 11 K.Shinintj. n>.\„Ulrn.sc„ ,h-.\nu-luioi,lccii. Tall hii XU Mal. liii.LX. iii-nn, Tar.vm. K. Sliinim/, Cnxiildriisen der. Iiv« hiioiili-iit . 'iiif Vk\ .]rbal,„ „„.■.■ ,l,;ii xoolo,, .Jnshlul m Kni,- />'./. /X. Ilrl'l II. IUI' IX „i.Hj .hislilul m\\u-n Bd.lX. Ildl li'IUf X C.CIaiis. i:i,,r Conionrilr ,/„„,/,. Tal U „„.. ,„,n ...'.',. .J.I.Mi// XII lluii. Bd L\. Ikllll. Tal XL CGiohbdi. l'di,r,ln,n„lhiis,„k,iiKi,s rlr. Tul I .>. !<■ \f r Kfd A' \rbcilcn aus dem xooloy. JnsliUä xu Wien. Bd.lX. IM'l H. 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