Ge Wibrarn of tbe Museum OF COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. N N YA / Ar Verzemn our JE ı The gift of 3 ia RN ii Uurgesch LA & 70 Kor 4 oe k Knorr ii un urn 2) $%%/ [ L des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in MECKLENBURG. Na oe Redigirt vom Secretair. Mites Vateln und 17 Plan — N — Güstrow, &, in Commission der Buchhandlung von Opitz & Co. .. » (1886.) Inhalts-Verzeichniss. Lo 1, Grössere Arbeiten der Mitglieder. pag. 1. F. E. Geinitz: VIII. Beitrag zur Geologie Mecklenburgs .. 1 9. 7, E, Koch: Die Ringicula des norddeutschen Tertiär, m. T. j One See ale anal eleiele Kesele 5 3, FE, Geinitz: Die Bildung der Kantengerölle, m. T.3u.4 33 4. 0. F, Ketel: Zur Flora von Woldegk ...........-eur02.. 5. Fr. Noetling: Crustaceen aus dem Sternberger Gestein,m.T.5 81 6. F. E. Koch: Nachtrag zu der Arbeit über Ringieula, m. INHbUld een less eier leerer ten: 87 il. Kleinere Mittheilungen. 1.5. E. L. Krause: Botanische Mittheilungen ........... 3 II. Fr. Bachmann: Müggenburg ..........eereeneeneeene 99 III. I. F, Soldat: Ornithologische Mittheilungen........... 100 IV. F, E. Koch: Zur Heimath unserer Geschiebe.........- 101 V. Zur Pflanzenphysiologie .......---orseneenneenneene 103 VI. Ernst H. L. Krause: Zur Flora von Mecklenburg..... 105 VII F, BE. @einitz: Ueber Asar und Kames in Mecklenburg 115 Vil. FF, E. Koch: Literaturnotizen...........-.o....encree: 125 a. Berendt: Das Märk.-Pomm. Tertiär. b. E. Kittl: Miocäne Pteropoden. IX. Notiz über Asarıa a re an ereloren ee teen 135 X. &, Olodius: Ornithologische Mittheilung .............- 136 XI. F.E. Geinitz: Das Mecklenburgische geologische Museum ker ümyersitäumostock 134 Xll. M. Hakerland: Das Klima von Neustrelitz...........- 142 X11l Fr. Bachmann: Zum Kräuterbuche des mecklenb. Volkes 144 XIV. 6. Struck: Die Abnahme der Hausratte ............. 146 XV. M. Haberland: Ueber einen Moorbrand .............. 148 XVI. W. Beltz: Isohypsenplan vom Insel- und Sumpf-See bei Güstrow, mit Erläuterung ....... ....reeeeeceen. 149 it. Vereins- Angelegenheiten. A. Bericht über die General-Versammlung ......-..-....... 153 Anl. I. Uebersicht üb, Einnahme u. Ausgabei. J.1885 —86. 168 Anl. II. Bericht über die Bestrebungen der Central-Commis- sion für wissenschaftliche Landeskunde in Deutsch- land) von Bachmann a N ae. 170 Anl. III, Bericht über die Exeursion des Vereins ........ 178 Anl. IV. Bericht über botan. Beobachtungen v. M, Haberland 181 B. Verzeichniss der Eingänge zur Bibliothek i. J. 1885—86.. 185 €. Mitglieder-Verzeichniss, 1886... ............eresoounocn. 217 Anhang. Sitzungsberichte der naturforschenden Gesellschaft zu Rostock im Jahre 1886 ............2.cr0..- I—XXVU u — lL Grössere Arbeiten der Mitglieder. TII. Büro. zur Enolosie Mecklenbures Von F. E. Geinitz-Rostock. Über einige seltenere Sedimentärgeschiebe Mecklenburgs. Aus der reichen Menge mecklenburgischer Diluvial- geschiebe, die das Rostocker Museum besitzt, mögen einige besonders bemerkenswerthe Funde mitgetheilt werden, welche von allgemeinem Interesse sind. Zu- gleich sollen die Mittheilungen, denen in späteren Be- arbeitungen vollständige Listen der Geschiebe folgen wer- den, einige (keineswegs noch vollständige) Ergänzungen liefern zu dem Werke von Ferd. Römer: Lethaea erratica oder Aufzählung und Beschreibung der in der norddeutschen Ebene vorkommenden Diluvial-Geschiebe nordischer Sedimentär-Gesteine.!) Die Sedimentärgeschiebe haben in Mecklenburg zuweilen beträchtliche Grösse, bis mehrere Cubikfuss. Glacialschrammen sind an ihnen sehr häufig. Die lose im Sand oder Geschiebemergel liegenden Versteinerungen aller Formationen sind bekannte Erscheinungen. Was das Vorkommen der Geschiebe anlangt, so ist bei über- sichtlicher Aufzählung der Fundorte immer zu beachten, dass viele durch besonderen Reichthum von Geschieben ausgezeichnete Fundorte nur deshalb so reich erscheinen, weil an ihnen eifrig und glücklich gesammelt wird, daher negative Befunde immer sehr vorsichtig ver- wendet werden müssen. So wird z. B. durch die fol- genden Mittheilungen die Lücke ausgefüllt, die zwischen gleichen Funden (z. B. von Cenoman u.a.) in Holstein und Preussen vorhanden zu sein schien. 1) Berlin 1885: II. Band, 5. Heft von: Dames und Kayser, Palaeontologische Abhandlungen. 1 2 Mehrfach ist!) auf die Wichtigkeit hingewiesen, die die Angabe der speciellen Lagerstätte innerhalb des Diluviums für die Geschiebe haben kann, so vor allem zur etwaigen Constatirung von »Leitgeschieben« für oberes oder unteres Diluvium. Zugleich ist sich freilich Jeder der dabei entgegentretenden mannigfachen Schwierigkeiten bewusst. In Mecklenburg entstammen die meisten Geschiebe, die besonders reich in den Geschiebestreifengegenden theils auf der Oberfläche lie- gen, theils als »Felsen« unter der Ackererde »ausge- buddelt« werden, dem oberen Diluvium; bei den Funden vom Strande, also z. B. Warnemünde, ebenso am »Brothener Ufer« bei Travemünde, sind die Blöcke aus dem oberen oder unteren Geschiebemergel ausgewaschen, so dass meist eine genaue Angabe hier unmöglich ist. bezüglich der Heimath der Diluvialgeschiebe hat man folgende drei Gruppen von Geschieben zu unter- scheiden:skandinavisch-nordische (z.B. Granite, Basalt, Silurgesteine u. a. m.), wobei weiter die speciel- lere Heimath zu ermitteln ist; baltisch-nordische (dem Gebiete der jetzigen Ostsee entstammend, also die meiste Kreide, ihre losen Versteinerungen, der meiste Feuerstein, brauner Jura u. a. m.) und einhei- mische, dem deutschen Boden entnommene (Muschel- kalk, manche Kreide, Bernstein u. a.). Besonders die einheimischen und baltisch-nordischen Geschiebe sind von hoher Wichtigkeit, indem sie die Ausdehnung resp. das Vorhandensein von oft im Anstehenden noch nicht bekannten Formationsgliedern des Flötzgebirges im norddeutschen Tiefland documentiren. Die krystallinischen Diluvialgeschiebe Mecklenburgs sind bereits beschrieben ?); einige Nachträge sollen später 1) Vergl. Jentzsch, Jahrb. d. pr. geol. L.-Anst. für 1884. S. 490. 2) III. u. IV. Beitrag z. Geol. Meckl.: Arch. Ver. Natg. Meckl. 1881 u. 1882 und Die skand. Plagioklasgest. a. d. meckl. Dil.: N. Acta d. Leopold. Acad. XIV. 1882- 3 mitgetheilt werden. Diese Geschiebe haben ihre Heimath im südlichen und mittleren Schweden; aus Norwegen finden sich nur ganz untergeordnet einige Vertreter. Rhombenporphyr von Christiania habe ich von Zarrentin, Warnemünde und Kritzow bei Schwerin, (hier in dem lehmigen Decksand). Etwas häufiger scheinen die (besonders sedimentären) Geschiebe aus östlicheren Gegenden, nämlich Finnland und den russischen Ost- seeprovinzen zu sein, doch sind meist die Heimaths- angaben hier noch mit Vorsicht aufzunehmen. A. CGambrische Gesohiebe. 1. Scolithus-Sandstein. Vergl. V. Beitr. z. Geol. Meckl.: Arch. Natg. Meckl. 1882252 16920. Talel Nomen 1.e p7 22. Sehr weit, fast allgemein verbreitete Geschiebe im unteren und oberen Diluvium. Die Röhren sind theils von schwarzem, theils von rothem, theils dem Grund- gestein gleichgefärbtem Material erfüllt, stehen theils eng, theils ‚weit, sind zuweilen auch weicher als das Grundgestein. 2. CGambrische Sandsteine mit Wellenfurchen. Zwei grosse Sandsteine aus dem Oberdiluvium der Gegend zwischen Kröpelin und Bützow (Dr. Bor- chert’sche Sammlung); der eine vom Aussehen der Scolithusquarzite, der andere sehr scharf discordant parallel geschichteter Sandstein, haben auf einer Ober- fläche unregelmässige breite Wülste, die an roh er- haltene Chirotheriumfährten erinnern; an den Einker- bungen eines Wulstes liegt noch etwas lettige Masse, wodurch es den Anschein gewinnt, dass die Wülste weniger ripplemarks als Concretionen auf den Schicht- flächen darstellen; doch ist die Auffassung als ver- schiedenartig abgeschnittene Wellenfurchen, bei der im j* + übrigen auf gleiche Art entstandenen discordanten Pa- rallelstructur wahrscheinlicher. Heimath wahrscheinlich dieselbe wie von den Scolithussandsteinen; für die in Ostpreussen und bei Groningen gefundenen Sandsteine mit deutlichen Wellen- furchen wird Finnland als Heimath angenommen. Auch an anderen, silurischen, Sandsteinen sind zuweilen Wellenfurchen zu sehen. Ferner sehr verschiedentliche andere Unregelmässigkeiten der Schichtflächen. 3. Kugelsandstein. Von den zuerst durch Jentzsch!) beschriebenen Kugelsandsteinen habe ich zwei typische Stücken, ganz mit der Beschreibung und den Abbildungen (l. ce. Fig. 3, 4) übereinstimmend. Das eine stammt von dem Bau des neuen Bahnhofs auf der Südseite der Stadt Rostock, aus dem dortigen oberen Diluvium; das andere aus dem blauen, unteren Geschiebemergel der Kalkgrube in Brodhagen bei Doberan. Das Alter dieser Geschiebe ist nach Jentzsch devonisch, nach Nötling?) eventuell auch cambrisch. Als Heimath wird ein Gebiet der russischen Ostsee- provinzen angenommen. Ausser Prov. Preussen, wo diese Geschiebe häufig sind, wurden sie bisher noch bei Groningen durch v. Calker?) beobachtet. Für Mecklenburg ist wichtig, dass der eine Fund (Brod- hagen) dem typischen Unterdiluvium entstammt. 4 Leopardensandstein.: (Vergl. V. Beitr. z. Geol. Meckl. S. 168). Der weit verbreitete Sandstein enthält zuweilen Trilobitenreste (Paradoxides); er zeigt öfters Schichten, die frei von den Eisen- und Manganknollen sind. Den !) Über Kugelsandsteine als charakteristische Diluvialgeschiebe. Jahrb. pr. geol. L.-A. f. 1881. S. 571—-582. Taf. 18. 2) Jahrb. pr. geol. L.-A. für 1882. ]J. 266. s) Zud. AN NEITEEH. IS 734 730 Du grössten Theil dieser Geschiebe wird man zum CGam- brium rechnen können; auch kommen sicher bestimm- bare Sandsteine mit Paradoxides Tessini vor, z. B. bei Zarrentin. Die übrigen cambrischen Geschiebe sind noch nicht geordnet und bearbeitet. B. Silurisohe Geschiebe. Auch die silurischen Geschiebe sollen erst noch eingehender bearbeitet werden. Hier nur einige kleine Bemerkungen. 1. GChonetenkalk. Von den von dem typischen Beyrichienkalk (Ober- silur) abweichenden »Varietäten« ist besonders auf- fällig die von Römer |. c. p. 93 unter e erwähnte. Solches Conglomerat, bestehend aus flachen, bis 7 cm. langen grünlich grauen dichten thonigen Kalksteinge- röllen, die einander ziemlich parallel gelagert in einem grauen dichten bis mittelkörnigen Kalkstein eingelagert sind, der zahlreich Orinoidenreste, daneben Chonetes und Rhynchonella führt, fand ich als einen grossen geschrammten Block im Deckkies von Poltnitz südl. Parchim. 2. Graptolithengestein. Das obersilurische Graptolithengestein ist in Meck- lenburg sehr häufig und weit verbreitet. Ein seltenes Fossil desselben, Cyathaspis Schmidt: E. Gein. wurde Zeitschr. d. d. g. G. 1884. 5. 854, Taf. 20 beschrieben. 6. Devonische Geschiebe. Das Rostocker Museum besitzt »aus der See bei Warnemünde« (Dr. Lange’s Sammlung), von der Rostock-Tessiner Chaussee (Dr. Claasen’s Samm- lung), und aus Dr. Borchert’s Sammlung von Wismar (Petersen) mehrere unter einander ganz gleiche Bruch- stücke von grossen Geschieben, die, wie mich Herr On N Gottsche zuerst aufmerksam machte, normales Liv- länder Devon sind. Vergl. Römer l. c. p. 184. Es sind feste poröse, licht röthlich graue Dolomite, mit violetten Flecken, vielfach grossen Kalkspat- und Dolomit- krystallen, ganz erfüllt von den Steinkernen der Platy- schisma Kirchholmiensis Keyserl. (Römer, Taf. 11 Fig. 1); dazu noch zwei Exemplare einer undeutlichen Bivalve. Hier ist noch ein kleines Gerölle anzuführen, wahr- scheinlich aus Mecklenburg stammend; ein zäher violetter Dolomit mit Abdrücken von Spirifer, Bivalven (? Pterinea) und Crinoidenstilgliedern. D. Muschelkalk. In der dem Grossherzoglichen Museum zu Neustrelitz einverleibten Görner’schen Sammlung finden sich unzweifelhafte Muschelkalkgerölle, von jenem Sammler eigenhändig in dem oberen Diluvium (Decksand und Kies) der Umgegend von Neustrelitz gesammelt und mit Fundortsangaben versehen, später von E. Boll bestimmt. Es sind theils einzelne Prachtexemplare, theils Kalksteinplatten, von dem petrographischen Cha- rakter des Hauptmuschelkalks, selten auch Schaumkalk mit Stylolithen. Als Fundorte sind verzeichnet: Drevin, Quassow, Penzlin, Glambeck, Alt-Strelitz, Mirow. Ich sah folgende Arten: Nautilus bidorsatus, Ceratites nodosus, Cer. semt- partitus, Panopaea mactroides, Avicula socialis, Lima striata, Pecten vestitus, Spondylus sp., Schlangenwülste. Das isolirte Vorkommen der Gerölle deutet auf ein anstehendes Lager in der dortigen Gegend. (Vergl. Flötzform. Meckl. S. 26.) Alle übrigen »Muschelkalk<-Funde, die mir zu Gesicht gekommen sind, besonders aus alten Samm- lungen, sind nicht Muschelkalk, sondern meist Silur. 7 E. Jurassisohe Gesohiebe. a. Hörsandstein. Zu den früher!) beschriebenen Funden des leicht kenntlichen Hörsandsteins (von Rostock, Kl.Lantow, Tüzen bei Neubuckow, Kloxin b. Waren, Malchin, Zarrentin, Neubrandenburg) kommt noch ein Stück, welches früher bei Neubrandenburg durch Herrn Rath Brückner gefunden wurde; dasselbe ent- hält zwei schmale lanzettliche, ganzrandige Blätter, unten sehr verengt, mit scharfem, kräftigem Mittelnerv, von dem ziemlich rechtwinklig feine einfache, nicht sehr gedrängte Seitennerven abgehen; sie wurden als Taeniopteris tenwinervis Brauns bestimmt. (Schenk, foss. Fl. Grenzsch. S. 101. Taf. 25, Fig. 3. 4). b. Mittel-Lias. 1, Rothbrauner Thoneisenstein. Von den bei Römer I. c. p. 143 erwähnten ris- sigen Thoneisenconcretionen hat das Rostocker Museum ein gutes Stück, leider ohne genaue Fundortsbezeich- nung. Dasselbe enthält Goniomya (ornata), Leda ?, und viele kleine Schnecken, ähnlich der Rissoina du- plicata (d’ Orb. terr. jur. pl. 237 £. 1). Eine flache schwere Sphärosideritconcretion, wahr- scheinlich liassisch, fand sich in dem Geschiebemergel am Heiligen Damm. 2. Ammonites costatus. Ein abgerolltes Stück des leicht kenntlichen Ammo- nites costatus Schl. mit ansitzendem Thonmergelgestein, von Blankenberg. (Vergl. Römer I. c. p. 143). 3. Gryphaea cymbium. Im Neustrelitzer Museum finden sich in der Görner’schen Sammlung mehrere Exemplare von Gryphaea cymbium von Altstrelitz und Weisdin. 1) V. Beitr. z. Geol. Meckl.: 1882. S. 165; Römer, 1. c. p. 142. 8 4. Pentacrinus basaltiformis Mill. Aus der Huth’schen Sammlung stammt ein Stück hellgrauen dichten Kalksteins von Ludwigslust, mit einem wohlerhaltenen Säulentheil (ca. 15 Glieder) des genannten mittelliassischen Pentacrinus. ec. Ober-Lias. 1. Kalksteinconcretionen mit Falciferen-Ammoniten. Vergl. Römer, |. c. p. 149. ’ Eine Kalkkugel ganz übereinstimmend mit den be- kannten Ahrendsburgern sammelte Herr Lehrer Cordes auf dem Heidberg bei Teterow (sog. unterdiluviales Kieslager); es enthält mehrere Exemplare von Ammo- nites cf. concavus Bow. Ein anderes petrographisch übereinstimmendes Stück (hellgrauer mergeliger dichter Kalkstein) mit Abdruck von Ammonites cf. communis Sow. stammt von Horst bei Bützow (Sammlung Vortisch). Ein zweites eben solches Kalksteinstück mit dem- selben Ammonitenabdruck ist von fraglichem Fundort (? Rostock). Dazu ist noch der Fund eines Stückes von Amm. cf. semiradiatus von Kloxin bei Waren durch Herrn Cordes zu vermerken. 2. Dobbertiner Gestein. Petrographisch von vielen Concretionen von Ahrends- burg etwas abweichend ist ein Theil der Dobbertiner Kalklinsen, mit ihren zahlreichen Insecten- und Pflanzen- abdrücken auf den Schieferungsflächen. Genau mit den Dobbertiner Linsen übereinstimmend, mit Pflanzen, Insecten, Straparollus u. a., ist ein Stück, welches Herr Oberlandbaumeister Koch vor Jahren unter den Ge- röllen am heiligen Damm fand. Weit kann das Stück nicht transportirt sein, weder im Wasser noch im Eis; ein aus Süden, von Dobbertin, kommender Transport hat sehr wenig Wahrscheinlichkeit; wir müssen also wohl annehmen, dass das Lager von Grimmen sich weiter nach NW. in ein jetzt von der My Nm Ostsee bedecktes Gebiet fortsetzt. (Vergl. Flötzform. 3.185). 3. Die Görner’sche Sammlung in Neustrelitz enthält von Drevin südl. Neustrelitz zwei grosse Ichthyosaurus-Wirbel mit mehreren Harpoceras sp., von Püchow Pentaerinus cf. subangularıs. d. Brauner Jura. 1. Eisenoolith mit Peoten pumilus. Leider ohne genaue Fundortsangabe fand ich in der alten Sammlung ein Stück braunen eisenreichen Oolith mit zahlreichen Abdrücken von Pecten pumilus Lam. (= P. personatus Ziet.), dem untersten braunen Jura angehörig. (Vergl. Römer, 1. c. p. 144). 2. Grauer glimmerreicher Sandstein mit vielen Exemplaren von Pecten ambiguus Münst. BeiRostock gefunden. | 9. Bräunlicher dunkler, feinkörniger, kalkiger Sandstein, z. Th. oolithisch mit Ammonites cf. Parkinson Sow. Ein Stück wahrscheinlich von Rostock, mit Holzresten. Ein ähnliches Stück vom Bahnhof Rostock (unterer Geschiebemergel) mit Am. cf. Braikenridgi Sow. (Vergl. Römer, 1. c. p. 144). 4, Belemnites giganteus. Ein grosser Bel. gig. wurde bei Tressow nördl. Waren gefunden. 5. Versteinerungsreicher grauer und brauner kieseliger Kalkstein vom Alter des Relloway, Vergl. Römer, I. c. p. 146. Über die ausserordentlich häufigen Geschiebe dieser Gesteine, die sowohl in dem unteren Geschiebemergel, als in den Sanden und dem Oberdiluvium auftreten, habe ich nach Römer meine früheren Angaben !) dahin zu berichtigen, dass diese, die auch in Mecklen- burg am häufigsten vorkommen (in allen »Geschiebe- streifen« s. Karte, Flötzform. Taf. II 1), nicht von den i) Flötzform. Meckl. S. 35. -: 10 anstehenden Vorkommnissen an der Odermündung stammen. Eine vollständige Liste der Versteinerungen wird demnächst erscheinen; hier sei nur bemerkt, dass Belemniten und Hölzer nicht selten sind, auch ein gut erhaltenes Pterophyllum vorliegt. e. Oberer Jura. 1. Oxford (Corallien): Weisslichgrauer grober Oolith, ähnlich dem von Hannover, wurde bei dem Bahnbau in einem grossen Block bei Tressow zwischen Waren und Malchin gefunden. In demselben lagen ziemlich häufig grosse gut erhaltene Exemplare von Chemnitzia Heddingtonensis Sow. (d’Orbigny, terr. jur. pl. 244, p. 56), die auch viel Ähnlichkeit mit Ch. coarctata (d’Orb. pl. 240) haben; ferner ein grosses, gutes Exemplar von Lima laeviuscula Goldf. (Petr. Germ. t. 102. f. 3), auf dem Rücken mit verschwin- denden Rippen und deutlichen breiten Anwachsstreifen; endlich eine Lima rigida Sow. (Goldf. Petr. Germ. t. 102°. 7). Dieser Fund reiht sich demjenigen von Römer, l. ec. p. 148 beschriebenen von Berlin an. 2. Von dem weissen Jura liegen einige Planulate Ammoniten in dichtem gelblich weissem Kalk verstei- nert vor (cf. polygyratus, cf. ? biplex impressae), von Bützow,Blankenberg (Kiesgrube) und ?Rostock. f. Wealden. 1, Wealdensandstein. Ein kalkiger licht bräunlichgrauer Sandstein, mit zahllosen weissen kleinsten Muschelfragmenten wurde von mir in einem grossen Block zwischen den Geröllen eines dem Unterdiluvium bisher zugezählten, von »Deck- sand« überlagerten Gerölllagers in den Kiesgruben an der Chaussee zwischen Zinow und Neustrelitz gefunden. Das Stück sitzt voll mehlartig weiss calci- nirten Schaalen von Oyrena cf. dorsata Dunk. (Dunker, nordd. Wealdenbildg. S. 37). 11 Römer l. ce. p. 150 verzeichnet ausser bei Berlin und Eberswalde noch bei Ivenack und Rostock ähnliche Funde. 2. Schwarzer kalkiger Sandstein. Ein dichter glimmerreicher kalkiger Sandstein von feinerem Korn mit deutlichem Mytrlus membranaceus Dkr. und undeutlichen Cyrenen von der Rostock- Tessiner Strasse (Sammlung Clasen). 3. Dichter gelbbrauner Paludinenkalk. Bei Tressow fand ich ein Stück dichten gelblich- braunen Kalkstein, der voll steckt von gut erhaltenen Modiola cf. lithodomus K. D. und Paludina elongata Sow. (Vergl. Dunker, Nordd. Wealdenbildung, S. 25, 54). Ein anderes Stück dichten gelblichen Kalksteins von ? Wismar (Borchert’sche Sammlung) steckt voll von Paludina ? Römeri Dkr. und Oyrena_cf. ovalis Dkr. 4. Wealdenkohlenschiefer. Von Vilz bei Tessin liegt aus der alten Samm- lung (Karsten) ein 12 cm langes, 9 cm breites, & cm. hohes Gerölle eines schwarzen, nach den Schichtflächen aufblätternden Kohlenschiefers vor. Der Schiefer brennt mit russender Flamme. Auf seinen Schichtflächen liegen massenhafte Schalen von folgenden Muscheln: Cyclas Brongniarti K. D. (Dunker, nordd. Wealden, S. 44). Cyrena angulata Röm. (ebenda S. 42). Cyrena cf. ovalis Dkr. (ebenda S! 34). Mytilus 2 membramaceus Dkr. (ebenda S. 25). ? Corbula (ebenda taf. 13. Fig. 19, S. 57). Diese Versteinerungen beschreibt Dunker aus dem Schieferthon von Obernkirchen u. a., unser Gerölle kann sonach sehr wohl als Cyrenenschiefer be- zeichnet werden, von demselben Charakter wir aus den nordwestdeutschen Wealdenvorkommnissen, ins- 12 5. Schwarzkohle. Die an mehreren Orten, im Kies und besonders im Geschiebemergel (auch sicher im unteren) gefunde- nen grösseren Stücke von Schwarzkohle, von der nord- deutschen Braunkohle durchaus verschieden, sind ent- weder als Wealden oder als die Infraliaskohle von Schonen anzusehen. F. Cretacische Geschiebe. a. Genoman. Ein lichtgrünlichgrauer feiner Kalkstein mit ein- zelnen Quarzkörnern und Glimmerblättchen liegt von Warnemünde vor. Er enthält ein kleines aber deut- liches Exemplar von Ammonites Coupei Brongn. Vergl. Römer, 1. c. p. 151. Das Gestein hat eine andere Beschaffenheit als der kreidige Kalk des mecklenburger anstehenden Ce- nomans. be Nuron. Ein Theil der in den Geschiebemergeln local sehr häufigen Kreidestücken, die den Mergel oft zu der sog. Localmoräne. abändern, wird seinen Ursprung von den in Mecklenburg vielfach anstehenden turonen ar vorkommnissen haben. ec. Senon. 1. Andere Kreidebrocken entstammen senonerKreide. Die noch von Boll’s älterer Auffassung herrührende Angabe Römer’s a. a. O., S. 158, dass in Mecklen- burg Stücken ‘von Kreide von kolossaler Grösse als erratische Blöcke auftreten, ist zu berichtigen; es sind anstehende Vorkommnisse, die mit Diluvialmassen oft sehr stark verunreinigt, an anderen Stellen mit denselben in grossartigen seitlichen Schichtenzusammen- schiebungen verbunden sind. Vergl. I. Beitr. z. Geol. Meckl. 1879, S. 20, Flötzform. Meckl. 1883. S. 38—86. Vergl. auch die sehr treffende Bemerkung von Berendt, Zeitschr. d. d. g. G. 1884. S. 868. 13 2. Belemniten. Von den Belemniten der Kreide kommt unter den mecklenburgischen Geschieben neben .Belemnitella mau- cronata die Bel. quadrata und Actinocamax subven- tıicosus VOr. 3. Brunshauptener und Heiligenhafener Grünsand und Pläner. Am Nord- und Südabfall der Diedrichshäger Berge treten zahlreiche Bruchstücke des daselbst anstehenden Pläners und Grünsandsteins auf, z. Th. in Krossstens- grussablagerungen, z. Th. in den Kiesen. Noch häufi- ger sind sie im östlichen Holstein, z. B. in den Kies- lagern südlich Travemünde. Ihre Verbreitung in Hol- stein hat ihren Grund in der Zerstörung des von den Diedrichshäger Bergen nach Heiligenhafen früher zu- sammenhängenden Gebirgsrücken. Petrographisch und bezüglich ihrer Versteinerungen herrscht völlige Über- einstimmung an beiden Orten. Es bedarf noch der näheren Fixirung durch die Versteinerungen jener Funde (die bisher aber wegen der geringen Anzahl characte- ristischer Formen unmöglich war) zur Entscheidung der Frage, ob wir diesen Grünsand, wie Gottsche!) will, zum obersten Senon, dem Lellinger Grünsand Seelands entsprechend, oder zum obersten Turon, etwa zur Zone des Inoceramus @uvieri oder zum Emscher, rechnen müssen, wie meine Auffassung bis jetzt ist. Vergl. Flötzform. Meckl. 1883. S. 42—62. Vielleicht gehört hierzu ein Gerölle von gröberem glaukonitischen Sandstein mit einer Säule von 6 Fisch- wirbeln, von 1,3 cm. Höhe und 3 cm. Durchmesser, bei Mestlin unweit Goldberg durch Dr. Wiech- mann gefunden. G. Tertiär. 1. Die Geschiebe des eocänen »aschgrauen Gesteins« wird demnächst €. Gottsche beschreiben. 1) Sedimentärgeschiebe der Prov. Schleswig-Holstein. 1883. S. 48. s, auch Römer, lc. p: 160. 14 2. Kieselhölzer. Die Angabe von Meyn!), dass bei Malliss ein grosses Kieselholz im anste- henden Tertiärsand gefunden sein soll, ist bereits 1883 (Flötzform. Meckl. S. 102) rectificirt worden. Vergl. Römer, |. c. p. 163. 3. Bernstein findet sich im allen Etagen des mecklenburgischen Diluviums. 4. Lose Gonchylien, calemirt, sowohl dem Sternberger, als dem Holsteiner Gestein zugehörig, finden sich in vielen unterdiluvialen Sanden. Die »Sternberger Kuchen« treten besonders in dem Decksand auf, doch fehlen sie nicht in den unterdiluvialen Geröllen. 5. Auch der Bockuper Sandstein ist als (»einheimisches«) Diluvialgeschiebe in der Ziegeleigrube von Bockup u. a. O0. bekannt. Bei Bockup und Zarrentin fanden sich auch mehrere grosse Getaceen- wirbel aus dem Miocän in dem oberen Geschiebemergel. 6. Endlich gehören noch die an zahlreichen Orten in Sanden und Geschiebemergel vorkommenden echten Braunkohlenstücken zu den »einheimischen« Find- lingen. 3) Zeitschr. d. d. 2. G. 1876. S. 100. Die Ringicula des norddeutschen Tertiaer, eine palaeontologische Studie von i F. EB. Kooh. Mit 2 Tafeln. Dreimal schon habe ich die im norddeutschen Tertiär vorkommenden Ringieula-Arten ausführlicher behandelt und zum Theil. abgebildet: 1. im Archiv d. Vereins d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg, Jahrg. 15, 1861, pag. 200; 2. in der Zeitschrift der deutschen Geolog. Gesell- schaft, Bd. 20, 1868, pag. 544 mit Abbild. auf Taf. 12, fig. 4—7. 3. im oben cit. Archiv, Jahrg. 30, 1876, pag. 166. Wenn ich nun nachstehend eine vierte Bearbeitung dieses Genus publizire, so ist diese Arbeit das Ergeb- niss von Studien, zu denen ich veranlasst wurde durch zwei grössere Monographieen über Ringieula: Morlet, Monographie du genre Ringieula, Paris 1878, mit zwei Supplementen aus den Jahren 1880 und 1882 (Separatabdr. aus Crosse’s Journal de Conchyliologie) und Seguenza, Le Ringicole Italiane, mit 2 Tafeln (in Vol. IX der Ser. III der Atti d. R. Academia dei Lincei, Roma, 1881). Beide Autoren erschweren allerdings solches Stu- dium gar sehr durch die alles Mass überschreitende Zersplitterung und Aufstellung neuer Arten. — Morlet 16 z. B. beschreibt ausser 57 verschiedenen lebenden und 2 fossilen Arten aus der Kreide nicht weniger als 56 Ringicula-Arten aus dem Tertiaer Europa’s und noch 5 aussereuropäische, mithin zusammen 100 verschie- dene Species Ringienla, die er auf 7 Tafeln, und zwar leider in sehr kleinem Massstabe, abbildet. Seguenza verfährt in ähnlicher Weise, indem er aus den italienischen Schichten statt der 3 bis 4 bis- her von dort unterschiedenen Formen, deren 26 Arten beschreibt, die er auf 2 Tafeln abbildet, und zwar in einer für die Erkennung der Details genügenden Grösse und Klarheit der Darstellung. — Von den beschriebe- nen 26 Species fallen 16 mit Morlet zusammen, so dass Seguenza die Zahl der tertiären Ringieula noch um 10 vermehrt. — Man hat sich also durch 66 Species ter- tiärer Ringicula hindurchzuarbeiten ! Es ist bekannt genug, dass schon bei der geringen Zahl von Species, die bisher in Frage kam, man häufig genug sich in Verlegenheit befand, und dass sehr diffe- rirende Ansichten unten den Paläontologen gerade bei dem Genus Ringicula hervorgetreten sind, dessen Arten eine im Ganzen so geringe Verschiedenheit der Form- bildung zeigen. Vielleicht liegt der Grund für diese Differenzen darin, dass eben nur eine so geringe Zahl von Species zur Disposition stand, in deren für jede Epoche nor- mirend angenommenen Formenkreis man sich bemühte, seine Ringicula einzuordnen; und vielleicht ist es rich- tiger, diesen Formenkreis in etwas zu erweitern. — Dies Prinzip scheinen beide genannte Autoren gehabt zu haben, sind darin aber offenbar zu weit gegangen, so dass oft weder die gegebene Abbildung noch die häufig durch die minutiösesten Differenzen begründete Diagnose genügen, die Art so kenntlich zu machen, dass jeder Zweifel: ob die vorliegende Form zu dieser oder jener Species zu ziehen sei, aufhört. 1 Wenn ich es dennoch unternahm, die Ringicula meiner Sammlung an der Hand der beiden genannten Autoren noch einmal kritisch durchzuarbeiten, so wurde ich dazu veranlasst theils durch die Unsicherheit, die in der Bestimmung so mancher Formen meiner recht umfangreichen Sammlung herrschte, theils durch den Umstand, dass namentlich Morlet unsere norddeutschen Ringicula mit in den Kreis seiner Untersuchuugen zieht, und sogar einer unserer Mecklenburgischen Arten aus dem Sternberger Gestein, deren feste Einreihung aller- dings immer noch schwankend war, mit einem neuen Namen belegt. Der ersten Bedingung für solche kritische Bear- beitung: ausreichendes Vergleichsmaterial zur Hand zu haben, wurde Genüge geleistet durch das freundliche Entgegenkommen der Herren Custos Fuchs in Wien und Rentier Weinkauff in Kreuznach, mit deren Hülfe es mir gelungen ist, 90 Kästchen Ringicula in zum Theil sehr ausreichender Anzahl von Exemplaren so- wohl fossil von italienischen, französischen, englischen und deutschen Lokalitäten, wie lebend aus dem Mittel- meer zur Untersuchung vor mir zu haben. Eine grosse Hülfe bei Vergleichung und Feststellung der Formen, namentlich bei so subtilen Unterscheidungs- merkmalen wie das Genus Ringicula sie gewährt, er- langt man durch die Anfertigung von Abbildungen der kritischen Formen. Ich habe solche für mein Studium gefertigt, und konnte nicht umhin, der Vergleichung wegen südeuropäische und selbst lebende Arten mit abzubilden, theils weil es an guten Abbildungen fehlt, insbesondere aber weil ich es für wichtig hielt, sämmt- liche Abbildungen in gleicher Vergrösserung zu fer- tigen, so dass dieselben einen genauen Vergleich in Bezug auf die Grösse der einzelnen Theile und der Totalform gestatten.!) l) Ich habe dabei die schon früher mit Nutzen verfolgte Methode wieder zur Verwendung gebracht: das darzustellende Object 2 18 Die Mühe, die solche Abbildungen machen, war die nächste Veranlassung, die. vorliegende Arbeit zu publiziren, die eben durch die naturgetreue Darstellung der in fünffacher Vergrösserung gezeichneten Formen einiges Interesse beanspruchen dürfte.!) Ich führe nun der Reihenfolge meiner Sammlung nach die verschiedenen Arten auf und vervollständige da, wo es nöthig erscheint, diesen Catalog durch er- läuternde Bemerkungen. 1. Ringieula coarctata v. Koenen v. Koenen: Fauna v. Helmstaedt, in Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. 1865, pag. 515, Taf. 16, Fig. 6. Morlet, Monogr. Nr. 5, pag. 24. Diese eireniknnhiche Ringicula ist nur aus dem Unteroligocän von Helmstädt bekannt. — Es ist die einzige deutsche Art, die ich nicht besitze und führe ich dieselbe nur der Vollständigkeit wegen auf. 2. Ringicula gracilis Sandb. Sandberger: Mainzer Becken, pag. 262. Koch & Wiechmann: Zeitschr. d. deutschen geolog. Gesellsch. Bd. 20, 1868, pag. 545, aD ie 7: Monlet, Le No. 9, pas. 27, Var 8, ,e2% Unterolig. zu Westeregeln und Latdorf. Ich besitze die Art vor Latdorf und habe zu der ausführlichen Beschreibung von Morlet nichts hinzuzu- fügen. auf ein Millimeter-Netz zn heften, und nun mit Hülfe einer Loupe auf ein fünffach vergrössertes Netz zu übertragen, was den Vortheil gewährt, dass alle verschiedenen Theile des Objects möglichst genau nach Grösse und Lage zu einander wiederzugeben sind. 1) Die Zähnchen der Spindel sind bedauerlich vom Lithogra- phen theilweise etwas verzeichnet, was aber weniger in’s Gewicht tällt, da ihre Stellung auch bei Individuen derselben Species nicht constant ist. Es darf daher solche nicht als Unterscheidungsmerk- mal einer Species benutzt werden, ja, ich kann selbst das zufällige Vorkommen eines vierten Zähnchens (confer. Taf. I, Fig. 4c) nicht als Species-Character anerkennen. 19 3. Ringieula Sandbergeri Morlet. Morl. l. e. pag. 5 und 41. R. acuta Sandb. Mainzer Becken, pag. 262, Taf. 1#, Fig. 11. Morlet weiset l. c. nach, dass der Sandberger’sche Name »acuta« schon im Jahre 1849 (Zeitschr. für Malako- zool. Vol. VI, p. 33) von Philippi an eine Ringicula der warmen Meere vergeben worden ist, und führt in seiner Monographie die R. acuta Phil. auf pag. 4 als Nr. 1 auf. Ich nehme Morlet’s Angabe als richtig an und führe die Art, die ich aus dem Mitteloligocän von Waldböckelheim besitze, als: Sandbergeri Morl. auf. 4. Ringicula Semperi Koch. Koch: Archiv d. Fr. d. Naturgesch. in Mecklen- burg, Jahrg. 15, pag. 202. Koch: Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. Bd. 20, 1868, pag. 545 Tab. 12, Fig. 6. (Separat- abdr. p. 5.) von Koenen: Mittelolig. Nr. 112, (Palaeontogr. Bd. 16). Koch: Catalog im Mecklenb. Archiv 30 p. 168. Morlet: ]. e. pag. 29 Nr. 11. Herr Morlet stellt meine Ringicula auf die Auto- rität von Koenen’s hin, der l. c. die Artberechtigung anzweifelt, gleichfalls unter die zweifelhaften Arten. Derselbe sagt pag. 29 wörtlich: »D’apres les observations de Koenen, l’absence de diagnose et d’echantillons authentiques, nous proposons de placer cette espece parmi les formes douteuses«. Dieser Ausspruch beweiset, dass Herr Morlet meine Beschreibung der Art im Mecklenb. Archiv 15 p. 202 gar nicht selbst studirt hat, sondern das Citat einfach von Herrn von Koenen (Mittelol. Nr. 112) abgeschrieben hat. Denn andernfalls würde er nicht von einer »absence de diagnose« sprechen können. Der Ausspruch beweiset ferner, dass Herr Morlet meine 9% 20 Abwehr der Ansichten von Koenen’s, Archiv 30, p. 112 nicht kennt; ebensowenig wie er eine Ahnung hat von der von mir in der Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. Bd. 20, Taf. 12, Fig. 6 gegebenen guten Abbildung dieser Art! Man kann billiger Weise verlangen, dass derjenige der ein so absprechendes Urtheil in die Welt sendet, zuvor die Quellen studirt; und wenn wir Herrn Morlet auch verzeihen wollen, dass er das Mecklenb. Archiv nicht kennt, so sollte man doch erwarten, dass ihm die Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft nicht unbekannt ist. Mit Rücksicht auf das an den cicirten Stellen über Ringicula Semperi Gesagte muss ich demnach diese Art, die in meiner Sammlung liegt, aufrecht erhalten und kann nur mein wiederholtes Bedauern darüber aussprechen, dass es bisher nicht gelungen ist, ein zweites Exemplar zu finden; ja — dass soviel ich weiss überall keine Ringicula weiter im Septarienthon ge- funden ist. Das fragliche Unicum hatte ich aus dem Septha- rienthon von Malliss zusammen mit anderen typisch mitteloligocänen Petrefacten herausgeschlemmt. 5. Ringicula striata Philippi. Tarp: 1, Big. 11a oc Philippi: Tertiaerverst. p. 28, Taf. 4, Fig. 23. Koch: Catalog, Archiv 30 Nr. 139. (confer. die dortigen Citate.) Koch: Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. Bd. 20, Tafs}12,. Rız, A v. Koenen: Miocaen, Nr. 237 ex p. Morlet: Monogr. p. 29, Taf. 8, Fig. 10. Oberolig. von Sternberg, Crefeld, Cassel, Doberg, Freden. Ich fasse diese Art nicht in dem Umfange auf wie Herr v. Koenen, sondern beschränke den Philippi’schen 21 Namen auf die kleine schlanke Form der angeführten oberoligocänen Lokalitäten, wie ich sie nach verschie- denen Individuen (conf. die obigen Citate) früher und jetzt gezeichnet habe. — Die allerdings sehr ähnliche Form des Holsteiner Gesteins mit zu striata zu ziehen, wie das von Herrn v. Koenen geschieht, dazu kann ich mich nicht verstehen. Ich habe die Holsteiner Art zur Vergleichung auf Tab. I, Fig. 4d, sowie eine etwas mehr ausgebildete auf Tab. II, Fig. 2d abgebildet und werde diese später bei Ring. Grateloupi besprechen. Ebensowenig werde ich mich entschliessen können, weder die oberoligocäne Form mit dem starken Mund- rande und Spindelbelag, die in der folgenden Art be- sprochen werden soll, noch die Form des Wiener Beckens, die M. Hoernes in seinem grossen Werke Tab. 9, Fig. # abbildet, zu striata zu ziehen. Auch Morlet fässt die R. striata in der eben erwähnten be- schränkten Weise ]. c. auf, was ich nur durchaus billigen kann.!) Zwei Exemplare in der Sammlung des Herrn von Nettelbladt bilden eine interessante Varietät mit einer sehr geringen Zahl weit gestellter Spiraten. Man könnte sie als Var. semistriata bezeichnen. 6. Ringicula Douvillei Morlet. END uk: 2,003 Day), Maga: Öberoligocän von Sternberg, Crefeld, Cassel. Morlet: Monogr. Suppl. I, p. 23, Taf. 6, Fig. 2. Ring. auriculata (Menard), Koch: Catalog Nr. 140 (conf. die dortigen Citate). Ring. Grateloupi (d’Orbigny) Koch: Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. Bd. 20, Kar t22 Hies)5. 1) Die fehlerhafte Bezeichnung der Lokalitäten in Morlet’s Monographie: Fleden statt Freden und Stemberg statt Sternberg kann man dem französischen Gelehrten schon verzeihen. — Seine .Citate sind aber auch sonst nicht immer fehlerfrei. 22 Ring. striata (Phil.) v. Koenen, Miocaen, Nr. 237 exp. Von ganzem Herzen will ich wünschen, dass es Morlet gelungen ist, diese viel gedeutete Art zur Ruhe zu bringen! Es ist dies die oben erwähnte Form, die v. Koenen mit zu striata zieht, die ich aber stets davon getrennt, jedoch unrichtiger Weise bald als auriculata Men., bald als Grateloupi d’Orb. gedeutet habe. Die von striata abweichende Formbildung dieser Art glaube ich durch die schon im Jahre 1861 im Archiv 15, und dann wieder in dem oben citirten Catalog im Archiv 30 gegebenen Erläuterungen und durch die unter dem Namen Grateloupi l. c. publicirte Abbildung zur Grenüge kenntlich gemacht zu haben. Ich habe jetzt aufs neue noch verschiedene Indivi- duen gezeichnet, und wird eine Vergleichung der Fig. 2, Taf. I und’ Eis. 1, Taf. II mit der striata, Kies Taf. I dazu beibringen, diese Verschiedenheiten beider unzweifelhaft klar zu stellen. Da nun Morlet der erste ist, der unserer Ringicula des Sternberger Gesteins einen eigenen Namen giebt, sie gut beschreibt, und, wenn auch zu klein, doch einigermassen charakteristisch abbildet, so ist es nur in der Billigkeit, dass wir seinen Namen adoptiren; um so mehr als ich mich jetzt davon überzeugt habe, dass diese Ringicula weder mit striata, noch mit Grateloupi, noch mit auriculata oder buccinea irgend etwas zu thun hat. 7. Ringicula Grateloupi d’Orbigny. Ta. 1, Pig. 3,a,b,c, Taf. IL Eıy. 2a bisıo. Var. Italica Seguenza, Taf. I, Fig. 4, a bis d. Ring. ringens (Desh.) Grateloup. Grat., Conch. foss. d. ’Adour Plie. Fig. 6, 7. Ring. Grateloupi d’Orbigny, Prodrome d. Palaeont. Vol. Ill, pag. 6 (Citat nach Seguenza). 2 Bronn: Lethaea, Tab. XL!, Fig. 4. Morlet: Monogr. pag. 54, Taf. 8, Fig. 1. Seguenza: Ring. Ital. (l. c.) Nr. 10, Taf. 2, Fig. 12. Der Name »Grateloupi« scheint ein Collectivname für eine Reihe von verschiedenen Formen von Ringicula geworden zu sein; und hat diese Species sehr einge- hende Studien erfordert, um ein einigermassen klares Bild über die Abgränzung der Art zu bekommen, um so mehr, als leider d’Orbigny's Werk mir nicht zu- gänglich ist. Seguenza scheint ganz ähnliche Zweifel über die Identität gehabt zu haben, und da diese Art ein speci- elleres Interesse für uns hat, indem die zweite im Sternberger Gestein vorkommende Form früher mit Ring. Grateloupi identifieirt wurde, während die echte Grate- loupi im Holsteiner Gestein unzweifelhaft vorkommt, so gebe ich hier das, was Seguenza 1. c. über diese Art sagt, wörtlich in freier Uebersetzung wieder: »Diagnose: Die Schale ist länglich eiförmig, verdickt, verziert mit mehr oder minder vortre- tenden Spiralen; die Umgänge sind convex, ge- trennt durch tiefe, fast canalartige Rinnen; der letzte ist kugelig, gegen die Mündung hin aufge- bläht, über ?/, der ganzen Länge betragend. Die Mündung erweitert sich sehr nach unten, und verengt sich nach oben, wo sie canalartig ausläuft.« Der Mundrand ist im unteren Theil stark ge- rundet, nach der Mitte zu verdickt mit einem sehr breiten äusseren Wulst, der der Länge nach gefurcht ist. — Der Spindelrand ist gebogen, hat 3 Falten und erstreckt sich die Callosität des- selben über einen grossen Theil des letzten Um- gangs. Dieselbe ist mit dem äusseren Mundwulst auf dem vorletzten Umgang verbunden. Der un- tere Zahn ist sehr schief, der mittlere weniger vortretend, und der obere sehr klein.« 24 Dieser Diagnose fügt Seguenza noch die folgende Bemerkung hinzu: ä »Die Form, auf welche ich d’Orbigny’s Art beziehe, scheint nicht gut mit den Abbildungen bei Grateloup und Pictet zu stimmen. Ich bin nicht im Stande, die Originalbeschreibung von Grateloup zur Unterstützung zu citiren. Morlet hat sie wörtlich wiedergegeben; doch kann die- selbe ebenso gut auf die Mehrzahl der Ringieula- Arten bezogen werden!« »Ich besitze jedoch eine grosse Anzahl von Ringieula aus dem Miacaen von Bordeaux, die ohne Zweifel auf die Form zu beziehen sind, die d’Orbigny »Ring. Grateloupi« nennt, und die ich als solche betrachte. Darunter finden sich zwar von einander abweichende Formen, die jedoch durch Uebergänge mit einander verbunden sind, und die daher ebenso viele Varietäten bilden, zu denen manche der von Morlet aufgestellten Arten und abgebildeten Formen zu ziehen sind unge- achtet ihrer Abweichungvon Grateloup’s Abbildung. « Seguenza unterscheidet dann folgende 3 Varietäten: »1. Var. laevis: Schale glatt, ohne Spiralen, 2. Var. costulata: mit Spiralen, 3. Var. Italica: der letzte Umgang beträcht- lich varlängert, eine fast ceylindrische Form annehmend, Schale glatt, von *folgenden Massverhältnissen: Länge: 6,6mm.— 7,00mm.—8,3mm.— 7,50mm. Dicke: 4,5mm.—4,6 mm.—6,0mm.—5,3 mm: Auch diese der Abbildung Morlet’s (1. e.) nahe- stehend, ist durch Uebergänge mit der typischen Form verbunden.« »Ringieula Grateloupi unterscheidet sich von ihren Verwandten durch die aufgeblähte un- tereParthieund die nach unten erweiterte 25 Mündung, indem die Lippe sich nach aussen dehnt, wie das bei Ring. auriculata vorkommt.« Auf die Autorität Seguenza’s hin habe ich mich entschliessen müssen, so heterogen erscheinende For- men, wie meine oben citirten Abbildungen sie dar- stellen, dennoch zu Ring. Grateloupi zu ziehen. Als Typus der Art betrachte ich die von Grateloup (Conch. foss. d. l’Adour) dargestellte Form und finde unter mehren hundert Stück, die ich aus den Miocaen-Schich- ten der Gegend von Bordeaux besitze, sowohl die typische Form, als welche ich t. I, f. 3a und t. II, £. 2b betrachte, wie alle Uebergänge bis zu der Var. Italica Seg.; und zwar letzte Form in besonders schön entwickelten Stücken von St. Paul bei Dax, welche ich dem Herrn Weinkauff verdanke (t. 1, f. £c), die man auf den ersten Blick unbedingt für eine gute Art zu halten geneigt ist. Diese Varietät nun ist es, die uns besonders für unsere norddeutschen Verhältnisse interessirt, da sie gerade in dem Holsteiner Gestein vertreten ist, gleich wie diese Form vorzugsweise auch an einzelnen Loka- litäten im Wiener Becken vorkommt. Die Schwierigkeit, den Formenkreis dieser Art festzustellen, veranlasst mich eine ganze Reihe von Abbildungen derselben von verschiedenen Lokalitäten zu geben, aus denen der stufenweise Uebergang aus der kugeligen in die ovale Form hervorgeht. Die kuge- lige Form nähert sich oft sehr der Ring. buccinea, doch liegt ein leicht kenntlicher Unterschied stets in dem hohen Gewinde der Grateloupi mit den tief ein- geschnittenen Näthen. — Schwerer zu präzisiren ist der Unterschied dieser kugeligen Form, von der Ring. auriculata Men.t!) Imbesonderen pliocaene Stücke der auriculata von Catania, auch solche von Rhodus stehen ihr ungemein nahe. 1) Ueber das Verhältniss von R. buccinea zu auriculata: siehe unten. 26 Diese Veränderlichkeit der Formbildung, die auch anderen Species der Ringicula eigen ist, war für Morlet Veranlassung, eine ganze Reihe neuer Species aufzu- stellen. So dürften namentlich zu Grateloupi gehören: R. Baylei Morl. Nr. 27, t. 6, f. 11; und R. Cacellensis Merl. ıNro28,0t. Zufa 9: Vertreten in meiner Sammlung ist diese Art aus dem Holsteiner Gestein von Laboe und Stolpe, aus dem Miocaen von Bordeaux, von Leognon, Coquillard und Dax, aus dem Wiener Becken von Steinabrunn, Gainfahren und Pötzleinsdorf, von Kostey in Ungarn und von Linitz in Mähren. Bemerkenswerth ist dabei, dass von keiner der genannten Lokalitäten mir die typische Ring. buceinea bekannt ist, worauf ich noch bei dieser Art weiter zu sprechen kommen werde. Das meinen beiden Tafeln beigegebene Erläuterungs- blatt giebt die Lokalität, von der die abgebildete Form stammt, speciell an; und richte ıch hier die Aufmerk- samkeit noch speciell auf t. I, f. 4d und 3e sowie t.II, f£.2d. Diese 3 Abbildungen stellen Jugendformen der Riug. Grateloupi dar, und giebt t. I, f. 4d speeiell die Form, die von Koenen (Mioc. sub Nr. 236 und 237) als zu Ring. striata Phil. gehörig zieht. — Das gleiche Schicksal mit dieser Form theilt die von M. Hörnes in seinem grossen Werke t. 9, f. 4 abgebildete Ringieula, und ich kann auch in Bezug auf diese der Ansicht des Herrn v. Koenen nicht beipflichten, wenn derselbe l. c. diese Form zu striata zieht. _ Sehr ausführlich habe ich mich im Mecklenb. Archiv Jahr 30 p. 168 ff. (Catalog d. foss. Einschl. d. Sternb. Gest. Sep.-Abdr. p. 34 ff.) über die Unterschiede der Ring. striata Phil. von der in Rede stehenden ausge- sprochen. Ich kann das dort Gesagte auch heute noch als völlig richtig anerkennen; und modificire meine An- sicht nur in so ferne, als ich die angezogene Abbildung derzeit als Jugendzustand der Ring. auriculata ansah, 2a während ich jetzt glaube, dass sie zu Ring. Grateloupi gehört. Eine Vergleichung der Abbildungen dürfte meine Ansicht bestätigen, für die ich mich auch auf Hörnes: Wiener Becken I, p. 87, sowie auf Weinkauff: CGonchyl. d. Mittelm. II, p. 206 beziehen kann. 8. Ringieula buccinea Brocchi. Taf. I, Pig: 7. — Taf. IL, Fig. 3, a bis'e. Brocchi: Conch. subapp. II (1843) p. 93 (Voluta) lv 9) S. Wood: Crag. Moll. I, p. 22, t. W, £. 2. Hörnes: Wien. Beck. I, p. 86, t. 9, f. 3. Ring. auriculata (Men.) Beyrich. Nordd. Ter- tiaergeb. p. 58, t. 2, f. 13. Ring. buceinea Broc., Morlet: Monogr. p. 48, ESVIIDL, 2696: Ring. auriculata (Men.) v. Koenen: Mioc. Nr. 236. Ring. buccinea Broc. Seguenza: Ring. Ital. P-IS0 1ER os artund. b: Ring. Hörnesi Seguenza: ibid. p. 359, t. 1, f. &. Ring. buccinea Broc. Stefani & Pantanelli: Moll. plioc. d. Siena, p. 72. Dem Vorgange der italienischen Forscher folgend, trenne ich die Ring. buccinea Broc. von der auriculata Men. — Nach der Ansicht derselben gehört die lebend im Mittelmeer vorkommende Ringicula zu auriculata, die. nur im Pliocaen auch fossil vorkommt, während sich die im Miocaen und Pliocaen vertretene buccinea nicht mehr lebend findet. Als Unterschiede zwischen beiden Arten führt Seguenza an, dass buccinea entweder völlig glatt oder mit mehr oder minder vortretenden Spiralleisten umgürtet ist, während die Quersculptur bei auriculata aus engstehenden eingeschnittenen Furchen be- steht. Auch soll auriculata nur 41), Umgänge haben, und eine nach unten erweiterte Mündung. 28 Morlet unterscheidet auch beide Arten, ist aber der Ansicht, dass auch buccinea lebend vorkommt, was Seguenza als nicht richtig bekämpft. Zur Feststellung der Art, wie ich sie auffasse, gebe ich unter f. 7 auf t. I und f. 3a—e auf t. II eine Reihe von Abbildungen von miocänen und pliocänen Fundorten und zum Vergleich dagegen auf t. I, f.5 und t. II, f. a die Abbildung zweier verschiedener Schalen der lebenden auriculata, sowie in f. 4b eines fossilen Individuums. Uns interessirt die Ring. buccinea, weil diese Art im norddeutschen Miocaen, im Glimmerthon von Tornskow, Langenfelde, Lünebuag, Dingden u. s. w. und im mioc. Sandstein von Reinbeck, Bocup und Langendorf bei Dömitz vorkommt. Doch zeichnen unsere norddeutschen Vorkommnisse sich wesentlich durch Kleinheit, und abweichende Formbildung aus, wie die Abbildungen t. I, £.7 und t. II, f£. 3e nachweisen, die schon die grössten der von mir gefundenen Exemplare darstellen, so dass man diese wohl als Varietät auffassen könnte. Ich habe früher die Ringicula des Holsteiner Gesteins, die ich eben als Ring. Grateloupi beschrieben habe, zu buceinea gezogen. Ich habe mich jetzt aber von der Unrichtigkeit dieser Ansicht überzeugt, und bin zu der Ueberzeugurg gekommen, dass Ring. buccinea im Hol- steiner Gestein ebensowenig vorkommt wie in dem Becken von Bordeaux, dass vielmehr an beiden Loka- litäten dieselbe durch die Grateloupi vertreten wird. — Auch im Wiener Becken scheinen sowohl die buccinea wie die Grateloupi an bestimmte Lokalitäten gebunden zu sein. Während ich z. B. unter einigen 30 Stücken von Baden und einigen 40 von Vöslau, sowie von Lapugy nur typische buccinea besitze, habe ich von Steinabrunn, Gainfahren, Pötzleinsdorf, Grund, Kostey und Linitz in Mähren nur typische Grateloupi. Ring. Grateloupi scheint bis jetzt von den Wiener Paläontologen mit zu buccinea gezogen zu sein, was 29 aber meiner Ansicht nach nicht zu billigen ist, und wäre es von Interesse, wenn die dortigen Forscher ihr Augenmerk auf das Verhältniss der beiden Arten zu einander richten wollten. Seguenza trennt 1. c. die grosse Ring. buccinea von Baden und Vöslau unter dem Namen Ring. Hörnesi ab. Dafür scheint mir aber kein Grund vorzuliegen. Ich habe zum Vergleich t. II, f. 3c eine der grossen in den Pliocänschichten Italiens vorkommenden Indivi- duen abgebildet, mit denen die Wiener Form eine weit grössere Uebereinstimmung zeigt, wie die Ringieula des norddeutschen Glimmerthons mit den typischen Formen der buccinea. Die vielen von Morlet von der bucecinea abgeleite- ten Arten haben Seguenza und Stefani & Pantanelli schon auf das richtige Mass zurückgeführt. Beyrich und v. Koenen ziehen die buccinea zu Ring. auriculata Men. — Ich habe mich oben über die Verschiedenheit beider ausgesprochen, und dürfte die Trennung doch wohl aufrecht zu erhalten sein. Beyrich’s oben citirte Abbildung ist etwas verfehlt in der Dar- stellung der Spindelfalten. 9. Ringicula ventricosa Sowerby Taf. 1, Fig. 6a und b. Taf. II, Fig. 5. S. Wood: Crag-Moll. p. 22, t. 4, f. 1. Beyrich: Nordd. Tert. Gebirg, p. 57. Morlet: Monogr. p. 37, und Suppl. I, p. 12, VA ED. v. Koenen: Miocaen, Nr. 238. Leider ist mir Sowerby’s Mineral-CGonchologie nicht zugänglich, in der sich die Original-Beschreibung findet, doch giebt Morlet Sowerby’s Diagnose; dieselbe lautet: »Schale suboval, aufgebläht, quer gestreift; das Gewinde kurz, spitz; die Basis zeigt einen Einschnitt; 3 scharfe Falten an der 30 Spindel; Innenlippe callös, der Aussenrand verdickt; Länge 6,38 mm. bei 5 mm. Durch- messer.« Das ist nun zwar eine Diagnose, die wieder auf viele Ringieula-Arten passt, doch habe ich einige Schalen aus dem Red-Crag von Suffolk, von denen ich t. I, f. 6a ein Stück abbilde, und danach glaube ich einige Formen meiner Sammlung von Lapugy, Linitz, Orciano, Siena und aus dem Holsteiner Gestein von Laboe rich- tig bei dieser Art untergebracht zu haben. Ausser der von Suffolk bilde ich eine Schale von Laboe und Siena ab. Sie scheint überall nur selten vorzukommen. Seguenza hält die von Morlet zu ventricosa ge- stellten Schalen aus den italienischen Lokalitäten für verschieden von der Crag-Art, und nennt jene Ring. taurinensis 1. c: p. 377, t. I, f. 3. Doch scheint mir keine Veranlassung zu solcher Abtrennung vorzuliegen. Zu den voraufgeführten 9 Species Ringieula auf die sich das Nord- und Mitteldeutsche Tertiär beschränkt, sind in meiner Sammlung noch vertreten: 10. Rigieula ringens Desh. aus dem Französischen Eocaen von Paris und le Guepelles. 11. Ringicula costata Eichw. (M. Hörnes: Wiener Becken I, p. 88, t.9, f.5) von Steinabrunn und Kostey. 12. Ringieula Hochstetteri. Hoern. & Auinger. (Hörn. & Auinger Gastropoden der Meeresabl. p. 70, t. 8, f. 19—22) von Steinabrunn und Kostey. 13. Die oben bereits erwähnte Ringicula auriculata Men. plioc. v. Catania und Rhodus, sowie lebend aus dem Mittelmeer bei Algier, unter denen 2 Stück auffallend schlanke Formen sich befinden, die wohl einer . anderen Art angehören könnten. sl 14. Ringicula leptocheila Brugnone. (Morl. Monogr. Nr. 40, p. 55, t. V, f. 17, Semnkane Ring. Ital. p. 385) plioc. v. Mte. Mario bei Rom und lebend aus dem Mittelmeer bei Algier. Diese Art, die auch im Atlant. Ocean vorkommen soll, hat deshalb für uns besonderes Interesse, weil Jeffrey’s sie für die Ring. ventricosa Sow. hielt. Mit diesen 14 Arten dürfte nun wohl die Fauna der Tertiärmeere Europa’s bis in die Jetztzeit er- schöpft sein. Von Interesse ist die Vertheilung der Arten auf die verschiedenen Perioden, deren jede einen ziemlich fest abgeschlossenen Formenkreis aufweiset. So scheint beschränkt zu sein auf: das Eocaen: Ring. ringens Desh. das Unteroligocaen: Ring. coarctata v. Koen. und Ring. gracilis Sandb. das Mitteloligocaen: Ring. Sandbergeri Morl. und Ring. Semperi Koch. das Oberoligocaen: Ring. striata Phil. und Ring. Douvillei Morl. dasältere(?) Miocaen: Ring. Grateloupi d’Orb. das jüngere (?) Miocaen: Ring. costata Eichw. und Ring. Hochstetteri Hörnes & Auinger. das jüngere Miocaen und Pliocaen: _ Ring. buccinea Broc. und Ring. ventricosa Sow. das Pliocaen und lebend: Ring. auriculata Men. und Ring. leptocheila Brugn. Ich habe bei dieser Zusammenstellung als fraglich von älterem und jüngerem Miocaen gesprochen. Ich bin darauf hingeführt durch eine Abhandlung des Herrn v. Koenen: »Comparaison des Conches de l’Oligoceue de l’Allemagne septentrionale avec celles de la Bel- 32 gique« in den Annales de la Soc. geolog. de la Bel- gique, t. XII, Mem. 1885. In dieser hübschen Arbeit theilt Herr v. Koenen als Resultat seiner Untersuchungen mit, dass er die miocänen thonigen Lager von Schleswig-Holstein (zu denen auch Bocup gehört) für jünger hält, wie das sog. Holsteiner Gestein!). — Jene glaubt v. Koenen als obermiocän bezeichnen zu müssen und paralisirt sie mit dem Bolderien Belgiens, während er das Holsteiner Gestein?) zwischen diese obermiocänen Schichten und das oberoligocäne Sternberger Gestein stellt. Im nächsten Zusammenhang mit dieser Beobachtung dürfte es stehen, dass, wie ich oben nachgewiesen habe, eine gute Trennung sich nachweisen lässt in Bezug auf das Auftreten der verschiedenen Arten der Ringicula in den erwähnten Schichten. Während die kleine Varietät der bucceinea in den Schichten vom Alter der Reinbecker Ablagerungen, und zwar nicht als Selten- heıt, auftritt, findet sich im Holsteiner Gestein von die- ser keine Spur, wohl aber die im den Reinbecker Schichten nicht vorkommende Ring. Grateloupi in durch- aus charakteristischen Stücken. — Der Umstand, dass auch im Becken von Bordeaux diese Art und nicht die buceinea auftritt, lässt auf eine Verwandtschaft dieser Schichten mit dem Holsteiner Gestein schliessen, die auch durch andere Vorkommnisse sich als wahr- scheinlich mir aufgedrängt hat. Ich muss es dahin gestellt sein lassen, ob weitere Beobachtungen dahin führen, die Ring. Grateloupi als Leitmuschel für ein älteres Niveau des Miocaen anzu- sehen im Gegensatz zu den Schichten mit Ring. buccinea. 1) Dies mioc. Gestein tritt in Holstein in ganz gleicher Weise, auf bestimmte abgeschlossene Lokalitäten beschränkt, auf, wie in Mecklenburg das oberoligoc. Sternberger Gestein. 2) Von dem Holsteiner Gestein sind übrigens die Sandsteine von Reinbeck und Bocup durchaus zu trennen, indem diese gleich- alterig mit den dunklen Thonen, mit denen sie zusammen vor- kommen, sind. Die Bildung der „Kantengerölle“ (Dreikanter, Pyramidalgeschiebe). Von F. E. Geinitz-Rostock. (Hierzu Tafel III und IV.) Es könnte nach der kürzlich erschienenen Arbeit von G. Berendt über die »Geschiebe-Dreikanter oder Pyramidal-Geschiebe«!) überflüssig scheinen, jetzt noch eine vor längerer Zeit über den gleichen Gegenstand verfasste Mittheilung, die besonders durch schöne Funde bei Zschorna unweit Radeburg in der sächsischen Lausitz von Fräulein J. v. Boxberg veranlasst worden war, theilweise zu veröffentlichen, zumal diese Mit- theilung sich eng der Berendt’schen Erklärung der Dreikanter anschloss. Theils gerade wegen dieser Übereinstimmung, theils wegen einiger Nachträge glaube ich indessen an dieser Stelle jene Mittheilungen in abgekürzter Form noch geben zu sollen. Bezüglich der weiten Verbreitung der »Dreikanter« im Oberen Diluvium Norddeutschlands sehe ich von einer ausführlichen Literaturangabe ab und bemerke nur, dass sie in Sachsen, wo sie zuerst gefunden wurden und zwar in der Dresdener Haide durch A. v. Gutbier 1858, seither in der Lausitz (Stolpen, Fisch- bach 1881, Zschorna, Moritzburg 1883), in der säch- sischen Schweiz (Pirna, 1883), und in der Umgebung von Leipzig 1882, 1883 gefunden sind. Überall treten sie hier in und auf dem Geschiebedecksand, neben Geröllen und gegen diese an Zahl zurücktretend, auf. 1) Jahrbuch d. K. preuss. geol. Landesanstalt für 1884. S. 201—210. Tafel X. 3 34 Die Funde in der Lausitz, in Schlesien, der Mark, Provinz Sachsen, Schleswig-Holstein sind durch Berendt’s Mittheilung bekannt; ebenso ist ihr vielfaches Vorkommen in Mecklenburg und der Lüneburger Haide bekannt. Die Formen dieser Gebilde sind bereits vielfach beschrieben; es sei hierüber auf die citirte Arbeit Berendt’s und die daselbst gegebenen Abbildungen verwiesen. In beifolgenden Tafeln 3. und 4. sind neben einigen typischen andere auflällige Formen abgebildet. Nur die Bemerkung sei noch gestat'et, dass nicht am häufigsten die eigentlichen »Dreikanter«, d. h. Steine mit dreiflächiger Zuschleifung vorkommen, sondern neben Vier- und Mehrkantern, sehr häufig auch zwei- flächige Zuschleifungen, theils durch zwei angesetzte Flächen, theils durch eine einzige quer ein Geröll ab- schleifende, wodurch eine einzige Längskante gebildet wird; zuweilen sind auch die Spitzen der Pyramiden durch eine Fläche abgeschliffen. Endlich muss noch betont werden, dass Kantengerölle mit beiderseitig auf- geschliffenen Flächen resp. Pyramiden, sog. Doppel- dreikanter, sehr häufig sind. Bei der grossen Mannigfaltigkeit der Formen zeigt sich stets die gemeinschaftliche Eigenthümlichkeit, dass eine oder mehrere Flächen an dem Stein angeschliffen sind, wodurch scharfe Kanten gebildet werden (häufig, aber nicht constant sind drei Flächen vorhanden: drei- kantige Pyramidalgeschiebe). Als Ursachen des grossen Formenreichthums sind folgende Verhältnisse zu be- zeichnen: Lage und Anzahl der angeschliffienen Flächen, Beschaffenheit derselben (glatt, grubig u. s. w.), ur- sprüngliche Form des Steines, petrographische Beschaf- fenheit desselben. Mit wenigen Ausnahmen waren die Dreikanter (Kantengerölle) ursprünglich echte Gerölle, von derselben Mannigfaltigkeit der Formen, wie sie eben in jedem Gerölllager gefunden werden, von kugligen 35 oder vorwiegend hohen oder flachen ellipsoidischen Formen zu kantenabgerundeten Stücken, denen man die Bruchstück- Natur noch deutlich ansieht. Erst durch späteres An- oder Abschleifen treten die für die Gestaltung der »pyramidalen Geschiebe« characteristischen Flächen hinzu. Zuweilen waren die Geröllstücke auch nach Spaltungsflächen oder unregel- mässigen Klüften zerbrochen; die Abschleifung folgte dann gern, aber nicht nothwendig, den entstandenen Spaltflächen; keineswegs aber ist die erste Anlage solcher »Geschiebe«, wie Keilhack!) meint, dadurch gegeben, dass bei der Zertrümmerung der Gesteine Bruchstücke mit mehreren annähernd ebenen Flächen entstanden, welche alsdann nachgeschlifien wurden. In seltenen Fällen zeigen auch einige Dreikanter auf den nicht nachgeschliffenen Seiten echte ursprüngliche Gletscherschrammen, sind also aus »Geschieben« und nicht aus »Geröllen« hervorgegangen. Berendt be- richtet von solchen seltenen Vorkommnissen; ich fand in Mecklenburg, an den Marnitzer Bergen, ein gleiches Stück. Die Glacialschliffllächen, in ihrer Beschaffenheit hinlänglich bekannt, haben aber nichts gemein mit denen des Dreikanterphänomens. Die Schlifflächen sind nicht durchaus eben, son- dern häufiger gekrümmt, sowohl concav als convex; dadurch verlaufen auch die Kanten nicht immer grad- linig, sondern mehrfach gekrümmt. Die Flächen bilden sehr verschiedene Kantenwinkel, sie treffen sich in ganz flachen, eben nur noch mit den Fingern fühl- baren Abdachungen, bis zu scharfen spitzwinkligen Firsten oder Schneiden. Die Kanten, welche durch das Zusammentreffen einer Schlifffläche mit der ur- sprünglichen Gerölloberfläche entstehen, sind noch sel- tener gerade, sondern meist verschiedentlich gekrümmt, und vielfach geht auch eine Schlifffläche 1) Vergl. Beob. an isländ. Gletscher- pp. Ablagerungen. Jahrb. prgeeols E.NA. furl 1883. 320773: DS 36 ohne Kantenbegrenzung aus der Geröll- oberfläche hervor. Durch das verschiedenartige Zusammentreten der Schlifflächen und der Rollflächen werden nun die ausserordentlich mannigfachen Formen der Pyramidal- geschiebe, oder wie ich sie lieber bezeichnen möchte, der »Kantengerölle« gebildet. Immer erkennt man die beiden formgebenden Elemente wieder: Roll- (resp. z. Th. auch Bruch-) und Schliff-Flächen. Die Oberfläche der Dreikanter (Kantengerölle) hat auf den Schliffflächen dieselbe Beschaffenheit, wie auf den nicht abgeschliffenen Theilen der Gerölle und wie auf den etwaigen Bruchflächen. Bei den Quarziten, feinkörnigen Gneissen und Graniten, und den Porphyren ist sie meist glatt und fühlt sich wie unvollkommen polirt oder glasirt an, einen fettartigen Glanz zeigend; und auch die grösseren und kleineren Vertiefungen oder Gruben, ebenso wie die höckerförmigen Erhöhun- gen (bei verschiedenkörnigen Conglomeraten oder bei Kieselhölzern) auf den Flächen sind von derselben glat- ten, oft schimmernden Beschaffenheit. Auch die echten Gerölle derselben Lagerstätten von derselben petrogra- phischen Beschaffenheit zeigen meist diese Erscheinung, welche nach einer Mittheilung von Theile!) auch den französischen prähistorischen Steingeräthen eigenthüm- lich ist. Die Erklärung durch das lange Verweilen der Steine im Wasser scheint mir die richtige und der französische Ausdruck »patine d’eau douce, Süss- wasser-Patina« für diese eigenthümliche Glasur sehr bezeichnend. | Seltener, namentlich bei Diabasen, einigen arkosi- gen Sandsteinen und sandigen Schiefergesteinen, ist die Oberfläche rauher und nicht glänzend. Stets sind aber die Schliffflächen von derselben Glätte, wie die 1) In: Über Berg und Thal. Organ des Gebirgsvereins für die sächs.-böhm. Schweiz. VIII. 1885. S. 368. 37 nicht geschliffenen Seiten; die Schliffflächen sind nicht ausgezeichnet durch besondere Glätte. Schrammen finden sich auf den echten Schliffflächen der Dreikanter niemals. Vielfach ist die Oberfläche der Dreikanter auf den Schliffflächen und auf den anderen Geröllflächen von kleinen, seltener auch grossen narbenartigen Gruben dicht besetzt, welche theils Kugelsegmente darstellen, theils auch an einer Seite an die Oberfläche allmählich auslaufen und dadurch thränenartige Vertiefungen bil- den. Die Narben entsprechen nicht immer einem ein- zigen herausgelösten Mineralkorn. Das Gesteinsmaterial der Kantengerölle ist meist ein hartes und homogenes, nordischen oder ein- heimischen Ursprungs. Bei weitem die meisten von mir beobachteten bestehen aus Quarziten und zwar aus fein- bis mittelkörnigem Quarzit, Hornstein, Kiesel- schiefer, auch Kieselhölzern, weniger aus grobem und conglomeratartigem Quarzit, Quarzsandstein u. a.; nächst- dem betheiligen sich kleinporphyrische und an Grund- masse reiche Porphyre und Hälleflinta, sowie feine Granite, auch Gneisse und Granulite. Diabas, Diorit, Hornblendeschiefer und -gneisse, Arkosen, Sandstein- schiefer sind seltener; von Feuerstein habe ich noch kein deutliches Kantengerölle gefunden. Die Grösse schwankt sehr, wie auch Berendt angiebt. In den randlichen Theilen der Diluvialsand- haiden Mecklenburgs habe ich vielfach gerade die am besten ausgebildeten Kantengerölle von beträchtlicher Grösse, bis 1/, Meter und mehr im Durchmesser hal- tend, gefunden, Theile bildet zwei von 1,7 und 1,6 Meter Länge ab.!) Das Vorkommen der echten Kantengerölle ist fast vollständig auf den oberdiluvialen Geschiebe- sand beschränkt; sie treten theils in dem Decksand auf, oft auch als dessen »Steinsohle« und dann noch von feinem jüngeren Haidesand überlagert, theils liegen 1) Über Berg und Thal. '1886. S. 22. 38 sie in der sog. »Steinbestreuung« an der Oberfläche. Niemals treten sie in unteren Sanden auf, auch im oberen Geschiebemergel sind keine echten Kantengerölle gefunden. Sie setzen niemals allein das Material des Geschiebesandes oder der Steinsohle und -bestreuung zusammen, vielmehr sind sie an Menge stets gegen die echten Gerölle und z. Th. Geschiebe stark zurücktre- tend, so dass man sie doch immer erst suchen muss. Nach meinen Beobachtungen scheint ihr Vorkommen auf solche Gegenden beschränkt zu sein, welche die Nachbarschaft oder Ursprungsstätte grös- serer postglacialer Wasserläufe darstellen (z. B. in den neuerlich von mir!) constatirten, hinter den Endmoränenzügen der mecklenburgischen Seenplatte gelegenen Diluvialsandarealen, in der Lüneburger Haide, aufder Plateauhöhe der Elbthalufer bei Dresden und Pirna, bei den weiten Sandr-Ebenen der Lausitz u. s. f.). Sie kommen aber nicht in jedem oberdiluvialen Sandlager vor. Nach der Darlegung von Berendt?) ist der Ge- schiebesand zu betrachten als der sich nothwendig bildende Rückstand des während der grossen diluvialen Abschmelzperiode von den stürzenden und stark strö- menden Schmelzwassern zerstörten, gewissermas- sen ohne directe Umlagerung ausgeschlemmten oberen Geschiebemergels. Zu betonen ist dabei noch, dass manche Geschiebesandablagerung auch derartig aufge- fasst werden muss, dass sie nicht erst ein umgearbei- tetes Product früheren echten Geschiebemergels dar- stellt, sondern direct von dem »oberdiluvialen« Gletscher mit Hilfe dessen reichlichen Thauwässern als Moräne abgelagert sein kann. Man wird später wohl noch mehrere Varietäten der Decksande hienach unterschei- den müssen. I) Vergl. E. G.: Die meckl. Höhenrücken u. ihre Beziehungen zur Eiszeit. Forsch. z. deutsch. Landeskunde I. 5. 1886. 2) Die Sande im norddeutschen Tieflande und die grosse dilu- viale Abschmelzperiode. Jahrb. pr. geol. L. A. für 1881. S. 490. 39 Diesen mächtigen Schmelzwassermassen verdanken nach unserer Meinung die Dreikanter oder Kantengerölle ihre Entstehung. Bei der Bildung des (ungeschichteten) Geschiebe- sandes oder Deckkieses wurden die Steinstücke (Ge- schiebe, Gerölle oder Bruchstücke) durch das reichliche Wasser in der Art bewegt, dass sie vielfach nicht weit fortgeführt wurden und somit keine eigentliche Abrollung erfuhren, sondern mehr auf einander hin und herge- schoben und gerüttelt wurden. Dabei und z. Th. vor- her wurden sie übrigens auch mehr oder weniger ge- rollt, ein Theil vielleicht auch in grössere Entfernungen fortgerollt; daher kommen in diesen Lagern, und zwar an Menge vorwiegend, echte Gerölle neben den Drei- kantern oder neben geschrammten Geschieben stets vor; Bruchstücke sind natürlich auch hier nicht ausgeschlossen. Den Bildungsvorgang erläutert Berendt folgen- dermassen: Kommen die in eimer Art Steinpackung mehr oder weniger dicht zusammenliegenden Steine durch das Wasser in eine rüttelnde Bewegung, so wer- den die sich berührenden Oberflächen sich an einander reiben und jedes Stück durch seinen Nachbar eine mehr oder weniger ebene und glatte Fläche erhalten, welche mit den Nachbarflächen oder der alten Geröll- oberfläche scharfe Kanten bildet. Die resultirenden Formen sind abhängig von Grösse und Form (kugelig, ellipsoidisch, Bruchstücke u. a. m.), sowie der Anzahl der einander berührenden Steine; in einem Kugelhaufen berühren sich gewöhnlich drei, zuweilen auch zwei oder vier Kugeln; jede erhält an ihrer Tangentialfläche einen Anschliff und so resultiren hier häufig dreiflächige Pyramiden; bei wechselnden Formen und Grössen der einzelnen Gerölle schwankt die Art und Zahl der An- schlififlächen natürlich sehr stark, ganz den natürlichen Befunden entsprechend. Oft wird auch nur eine ein- zige Fläche angeschliffen. In diesem Haufwerk werden natürlich auch oft die Steine allseitig abgescheuert, 40 daher die »Doppeldreikanter«. Dass endlich etwa vor- handene oder entstehende Bruchflächen hierbei eben- falls nachgeschliffen werden, ist klar; ebenso einleuch- tend indessen, dass dieselben nicht eine nothwendige Vorbedingung zur Bildung der Kantengerölle sind. Nur die harten Gesteine hielten diese Behandlung aus, die weichen wurden dabei zerrieben. — Die Bil- dung einer narbigen Oberfläche auf den Kantengeröllen beruht auf dem Ausspringen entsprechender Gestein- theilchen durch den Stoss und Schlag; ihre Glättung verursachte das schlammige Wasser, gerade so wie die der ganzen Oberfläche. Dass in dem Deckkies nicht bloss Dreikanter liegen, sondern an Zahl über- wiegend Gerölle auftreten, hat seinen Grund darin, dass ihr Lager nicht eine dichte Steinpackung, wie etwa ein Kugelhaufen ist, sondern die Steine immerhin etwas von. einander entfernt liegen, daher auch die Rollung möglich und vorwiegend. Schon im Jahre 1871 erklärte Braun!) die Drei- kanter entstanden »durch gegenseitige Reibung neben einander liegender Gesteinstücke, welche durch das Wasser hin und her bewegt, jedoch nicht von der Stelle gerückt werden.«< Braun macht dabei auf die analogen Beobachtungen von Schimper an Rhein- geröllen aufmerksam. In den Ablagerungen der See-Strandgerölle, die von den Meereswellen noch gegenwärtig bewegt werden, wie z. B. an dem berühmten Heiligen Damm, werden die Steine meistens so stark hin und her be- wegt, dass sie echte Gerölle bilden. Doch fand ich unter den, wegen ihrer runden glatten Formen ja be- rühmten Geröllen des Heiligen Dammes, die durch den täglichen Wellenschlag in grösserer oder geringerer Bewegung hin und her gerollt und gescheuert werden, 1) Zeitschr. f. Ethnologie, Verhandl. d. Berl. Ges. f. Anthrop. II. 1871. S. 103. 41 auch einige seltene Formen, welche keine völlig ge- rundete Oberfläche zeigen, sondern an den Geröllflächen einige ebene, scharfe Kanten bildende Flächen ange- schliffen haben, ebenso wie die normalen Kantengerölle des diluvialen Deckkieses. Mit der oben wiedergegebenen Berendt’schen Erklärung stimmt auch die Beobachtung von »Drei- kantern« in den recenten ausgewaschenen Moränen Islands überein, die Keilhack a. a. O. mittheilt. (Wie eben gesagt, ist es dabei nicht nöthig, dass die Drei- kanter ihre erste Anlage als Bruchstücke erhielten, ebenso wie auch nicht Eistransport sondern Wasser- bewegung sie abgerieben hat). Auch den Mangel oder wenigstens das Zurücktreten von geschrammten Ge- schieben innerhalb der Decksandablagerungen erklärt Keilhack sehr gut und zeigt, dass »ein auch noch so unbedeutender Wassertransport alle Spuren des Eis- transportes vernichtet.«!) Erwähnt mag noch werden, dass unter den Scheuer- steinen, welche die im Granit bei Steyregg in Ober- österreich eingearbeiteten Riesentöpfe erfüllen, sich solche Dreikanter gefunden haben); ihre Entste- hung fand unter analogen Umständen statt, wie sie bei der oben angedeuteten Bildungsursache vorausge- setzt werden. Bei Annahme der Berendt’schen Erklärung muss auch die von anderer Seite?) geltend gemachte Auf- fassung der Kantengerölle als »sandeuttings« erörtert werden. Die Kantengerölle finden sich durchaus nicht immer in Gegenden mit feinem, zur Abschleifung ge- eigneten Sand. Die Windtheorie vermag auch nicht zu erklären, dass oft dicht neben einander petrogra- 7232.00. 52772. 2) H. Commenda: Riesentöpfe bei Steyregg in Oberösterreich. Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt. Wien. 1884. S. 308. 3) Gottsche: Die Sed.-Geschiebe d. Prov. Schlesw. -Holst. 1833. S. 6. Auch ähnlich früher Meyn und v. Gutbier. 42 phisch identische Gesteine sowohl in Form von Geröllen als auch als Dreikanter liegen. Die Abschleifung auf zwei entgegengesetzten Seiten eines Gerölles (Doppel- dreikanters) ebenso wie die rings auf der ganzen Gerölloberfläche vorhandene Glättung, »Süsswasser- patina«, würde nur derart denkbar sein, dass durch irgend eine starke Bewegung das Gerölle ein- oder mehrmals auf eine andere Seite umgelegt worden sei. Die kürz- lich von A. Mickwitz!) mitgetheilte Beobachtung, dass »im Grossen und Ganzen die entsprechenden Pyramidenflächen« von Dreikantern an den Dünen von Nömme bei Reval »nach der gleichen Himmelsrichtung gelegen waren« und »der dreiseitige pyramidale Zu- schliff seine Ursache in den drei herrschenden Wind- richtungen jener Gegend« habe, muss meiner Ansicht nach erst noch eingehender, unter Anderem auch nach der Frage hin untersucht werden, ob auf den dortigen (oberdiluvialen?) Grandfeldern die pyramidalen Ge- schiebe wirklich »nur auf den ausgewehten Theilen vorkommen«. Warum der Wind bei seinem Umsprin- gen nicht auch in den zwischengelegenen Richtungen sandeuttings ausführt, sondern nur immer scharf aus zwei oder mehr entgegengesetzten Richtungen arbeitet, ist mir nicht recht verständlich. Von unseren Kanten- geröllen oder Dreikantern abweichende eigenthümliche Gerölle beschreibt G. H. Stone?) aus Maine und Colorado in Nordamerika. An der Bodenoberfläche verstreut finden sich unter den glacialen Geröllen des Androscoggin-Thales die grossen und kleinen Blöcke, welche auf der unteren Seite ihre ursprüngliche Ober- flächenbeschaffenheit behalten haben, während auf einer oder mehreren Aussenseiten (die sich oft in Kanten treffen) polirte, gestreifte und breit zerkratzte Flächen von verschiedener Ausdehnung finden. Diese »Sand- 1) N, Jahrb, f. Min, u. s, w. 1885, II. S, 178. 2) American Journal of Science. XXXI. 1886. p. 135. 43 carvings« werden hier auf die Thätigkeit des Windes zurückgeführt. Die von Stone beschriebenen Gerölle sind in der That als »Sandcuttings« aufzufassen; wir wollen aber nochmals hervorheben, dass ihre Formen von denen der deutschen »Kantengerölle« abweichen. Der Fund von Kantengeröllen unter den Geröllen des Rheines und des’ Ostseestrandes erweist andererseits die Richtig- keit der Berendt’schen Erklärung. Die mir soeben zugegangene Notiz von A. G. Nathorst »über Pyra- midal-Gesteine«!) zeigt, dass solche Steine in Neusee- land eine Folge der vereinigten Wind- und Sandero- sion sind. Es scheint sich also die Natur zur Herstellung kantiger Gerölloberflächen verschiedener Kräfte bedient zu haben; ich kann nach meinen Beobachtungen an den Kantengeröllen nicht der Erklärung Nathorst’s beipflichten, dass alle Pyramidalgeschiebe als eine Folge der vereinigten Wind- und Sanderosion zu be- trachten sind. Nach den obigen Erläuterungen und der Thatsache, dass Kantengerölle in dem eigentlichen Geschiebemergel nicht vorkommen, bedarf es auch keiner eingehenden Widerlegung der neuerdings von F. Theile?) ausge- sprochenen Ansicht, dass dieselben »unter dem Drucke der Gletscher entstanden« seien. Die in seiner Ab- handlung gegebenen Diagramme zur Erklärung der Kantenbildung haben als Voraussetzung gleichgestaltete (kugelige oder ellipsoidische) und gleich harte Elemente von Kugelhaufen; diese Bedingungen sind fast nie in der Natur erfüllt, die Speculationen über Rhombo&der- schliffe u. dergl. haben daher nur theoretisches Inter- esse. (Ich bemerke noch, dass die S. 384 a. a. O. 1) Neues Jahrb, f. Mineralogie. 1886. I. S. 179. 2, Geschliffene Geschiebe (Dreikanter), ihre Normaltypen und ihre Kalsehung‘ In »Über Berg und Thal«, aD 1885. VII. S. 374 und 382; sowie 1886, S. 19, 44 vermissten »unfertigen Dreikanter« in allen Stadien be- kannt sind). Wenn wir gesehen haben, dass die beschriebenen Steine eine charakteristische Form besitzen (keineswegs kann irgend ein dreikantiges Bruchstück oder dergl. als »Dreikanter« bezeichnet werden), so ist es zweck- mässig, sie mit einem besonderen Namen zu be- zeichnen. Der Name »Dreikanter« bezieht sich nur auf die Form von einigen dieser Gebilde, so dass er schon für zwei- oder vierflächige, oder tafelförmige, beilförmige u.a. Gestalten nicht mehr bezeichnend ist. Dasselbe gilt von dem Namen »Pyramidalgeschiebe«, der ausserdem noch unrichtig den Begriff des Geschiebes mitbringt. Dies könnte zwar gleichgiltig sein, wenn man sich gewöhnt, mit dem schon eingebürgerten Namen »Dreikanter« nicht bloss die Form solcher Gerölle zu bezeichnen, sondern auch den geognostischen Begriff damit zu ver- binden. Will man dies durch einen passenden Namen ausdrücken, so scheint mir der Ausdruck »Kanten- gerölle« am geeignetsten, da er die wesentlichen Eigenschaften angiebt, nämlich dass es Gerölle und nicht Geschiebe sind, welche durch Anschleifen mehr oder weniger kantig geworden sind (und welche sich in Norddeutschland fast ausnahmslos in dem Geschiebe- decksand finden.) Dass man die auffälligen, an der Oberfläche ver- streut herumliegenden Steine zunächst für Kunst- producte ansehen konnte, ist sehr begreiflich; auch jetzt liegen z. B. noch in dem Museum zu Stralsund solche unzweifelhafte »Dreikanter« von Pommern und Rügen als »Mahlsteine« auf den vermeintlich zuge- hörigen grossen granitnen Kornmühlen. Dass unsere Vorfahren der Steinzeit aber diese Gerölle in der That zu verschiedenen Zwecken benutzt haben mögen und vor allem in ihren auffälligen, gewissen Zwecken ent- sprechenden, Formen dienatürlichen Modelle für ihre Steingeräthe finden mussten, scheint mir sehr 45 einleuchtend. Auf Tafel 3 findet sich z. B. ein trefi- liches Modell eines Hammer- oder Beil-Instrumentes, eines schmäleren Beiles, in der Mitte oben haben wir das Modell einer grossen Lanzenspitze, rechts (Hälle- flinta aus der Lausitz) für eim Beil der gewöhnlichen Form, links unten rohe Messerformen. Erklärung der Abbildungen. Auf Tafel 3 und 4 sind einige typische Kanten- gerölle in etwa halber natürlicher Grösse nach Photo- graphien wiedergegeben, welche mir Herr Dr. Mönnich freundschaftlichst angefertigt hat. Leider ist beim Licht- druck die Zahlenbezeichnung weggelassen. Tafel #: oben links (von Gardelegen bei Stendal): Repräsentant der normalen »Dreikantner«: Die Unter- seite zeigt ein durch alte Bruchflächen unregelmässig geformtes Rollstück, das nach der oberen Seite hin abgerundete Flächen sendet. Diese sind durch drei etwas gekrümmte Schliffflächen pyramidal zugeschärft in der Art, dass sich die drei Schliffllächen nach der Pyramidenspitze zu in drei scharfen Kanten schneiden, die aber nach dem Rande hin verschwinden, weil hier jede Schlififläche allmählig in die abgerollte Seite über- geht; deshalb sind die Schliffe auch nicht durch seit- liche Kanten abgegrenzt. Dies Verhältniss ist sehr allgemein verbreitet, doch sind auch oft die Schliff- flächen von den runden Seiten durch Kanten getrennt. Oben rechts (von Zschorna): eine fast ebenso häufige Gestalt. An dem ellipsoidischen Quarzitgerölle, das von unten genau aussieht wie ein Gerölle vom Seestrand (z. B. Dammstein vom Heiligen Damm), sind nur 2 Flächen angeschliffen; ihre Kante verläuft eben- falls allmählig zu dem runden Rand, und ihre gekrümm- ten Flächen sind von dem Rand nicht durch eine Kante geschieden. Durch einen unregelmässigen Sprung ist ein Stück herausgebrochen, die Bruchflächen sind ebenso geglättet wie das ganze Gerölle. 46 Zweite Reihe links (von Sylt): erscheint als Drei- kanter dadurch, dass an dem ellipsoidisch gerollten Quarzit 2 Flächen so angeschliffen sind, dass ein Drittel der Oberseite von der ursprünglichen runden Geröll- oberfläche übrig bleibt und die Pyramide mit bildet. Auf der Unterseite hat das Stück zwei sich in stumpfer Kante treffende Flächen angeschliffen, die ringsum von der Geröllfläche durch Kanten abgetrennt sind. Rechts daneben (von Zschorna): Dreikanter mit 2 Schlifflächen, die nur zum Theil von der runden Gerölloberfläche durch Kanten geschieden sind. Der Verlauf ihrer scharfen Kante wird durch einen Sprung derart unterbrochen, dass es scheint, als sei der obere Theil an diesem Sprung etwas verschoben; doch setzt die eine der beiden Flächen in ihrem Verlauf unabge- lenkt über die Ader hinweg, so dass die Ablenkung der Firstlinie nur durch das Zurücktreten des oberen Theiles auf der anderen Seite hervorgerufen wird. Ähnliche Formen fand ich bei Fischbach und Stolpen. Dritte Reihe (Fischbach): An einem ursprünglichen Vierkanter ist die Spitze noch durch eine horizontale Fläche abgeschliffen. Dritte Reihe links (Zschorna): Ein durch unregel- mässige Klüfte polyedrisches Quarzgerölle zeigt eine der Bruchflächen nachgeschliffen. Rechts unterhalb davon (Zschorna): Quadratisches Spaltungsstück eines Quarzitschiefers, seitlich abgerollte Flächen zeigend; oben ist eine Spaltungsfläche nach- geschliffen, unten die Spaltbarkeit sehr deutlich zu sehen. Dritte Reihe rechts (Zschorna): Die Rückseite eines normalen »Dreikanters« ist einfach abgeschliffen, ohne Spaltungsfläche. Untere Reihe: Kantengerölle mit grubiger Ober- fläche. An dem feinkörnigen Quarzit dritte Reihe, zweites Bild von links ist eine grössere Grube scharf eingeschliffen, die rings von scharfen Kanten abgegrenzt 47 wird; die Grube entspricht dem Eindruck eines be- nachbarten Gerölles, wie sie mn manchen Gerölllagern (aus dem Rothliegenden, der Nagelfluhe u. a.) beob- achtet sind. Eine ähnliche Grube liegt auf der stumpfen Kante des grossen Gerölles auf Tafel 3, welches ausser- dem noch oben und unten von zahlreichen kleineren - Gruben bedeckt ist. Die ebenfalls geschliffene Rück- seite des Stückes zeigt übrigens nur eine mittlere Längskante, gebildet durch Anschleifen einer einzigen Fläche an das lang ellipsoidische Rollstück von Hälle- flinta. Tafel 3 sind eigenthümliche messerähnliche Ge- bilde von Zschorna, die ebenfalls zu den Kantengeröllen gehören, abgebildet. Links mittleres Bild eine Hälle- flinta mit grubiger Oberfläche, auf beiden Seiten mit einer scharfen Längskante, die durch Zusammentreten einer Schlifffläche mit der abgerollten Seite entsteht. Ursprünglich ein längliches Spaltungsstück, wurden nach erfolgter Abrollung die beiden nahezu parallelen Spalt- flächen später nachgeschlifien. Dazu trat auf einer Seite (unten) noch eine andere untergeordnete Schliff- fläche. Unten zweites Bild von links ein langes flaches Sandsteingerölle. An demselben trat unten eine Schlifffläche hinzu und bildete mit der Rollfläche eine stumpfe Längskante. Oben wurde das Stück von zwei Flächen getroffen und dadurch ein ganz flacher Drei- kanter geliefert. Alle Flächen sind ganz flach und unregelmässig gekritzt, was aber nicht mit Glacialstreifung verwechselt werden kann. Unten links: durch Hinzutreten von 2 Schliffflächen ist ein spindelförmiges Sandstein- gerölle derart abgeschliffen, dass oben und unten je eine Längskante erscheint, und auf einer Seite die beiden Schliffflächen ebenfalls in einer Kante zusammen- treten, während die andere Seite abgerundet geblieben ist. — Weiter sehen wir beilförmige Kantengerölle von grobem Sandstein; und ein langes Hälleflintagerölle mit grubiger Oberfläche, durch je eine Fläche auf der 48 Vorder- und Rückseite kantig zu Beilform geschliffen ; endlich (oben) ein Quarzitgerölle, nur an einer Ecke durch zwei Schliffe angeschärft. Rostock, März 1886. Ein Beitrag zur Flora von Woldegk von C. F. Ketel, stud. rer. nat. Folgende Zusammenstellung von Pflanzen aus der Flora von Woldegk ist das Ergebniss von Excursionen, die ich vom Jahre 1882 bis jetzt (Mai 1885) in die Umgegend meiner Vaterstadt gemacht habe. Da ich in diesen Jahren gerade während der Blüthezeit der meisten Pflanzen in den Monaten Mai, Juni, Juli, gar nicht oder nur auf kurze Zeit in Woldegk anwesend sein konnte, so war es mir selbstverständlich unmöglich, auch nur annähernd vollständig die Flora von Woldegk zusammenzubringen. Wenn ich trotz der Unvollstän- digkeit jetzt schon das Resultat meiner Ausflüge ver- öffentliche, so hat das seinen Grund darin, dass ich voraussichtlich nur noch wenig bei Woldegk werde botanisiren können, aber doch manche Pflanze ge- funden habe, deren Vorkommen daselbst auch andern Botanikern Mecklenburgs interessant sein dürfte. Späte- ren Sammlern muss ich es überlassen, meine Angaben zu vervollständigen. Der Boden der Woldegker Gegend besteht, wie ein grosser Theil Mecklenburgs, namentlich aus Lehm, auf dem hauptsächlich Roggen, Weizen und Raps ge- baut werden. Auch die Saubohne, Vicia Faba L, wird hier seit ca. 10 Jahren auf grösseren Schlägen culti- ‚virt. Die in sandreichen Gegenden gebauten Grünfutter- Arten, Lupinen, Serradella, Esparsette werden fast gar 4 50 nicht gesäet, und wo ein Versuch mit ihnen gemacht worden ist, da sind sie meistens als Gründüngung ver- wendet worden. — Auch wo Sand auf der Oberfläche des Bodens liegt, findet sich doch in geringer Tiefe wieder Lehm; das beweist eine typische Lehmpflanze: Tussilago Farfara L. auf solchem Boden. Eigentlicher Sand und Kies findet sich nur an sehr wenigen Stellen und meistens oasenartig im Lehm, von geringer Mäch- tigkeit oder von Lehmschichten durchsetzt. Zum grossen Theil aus Sand und Kies besteht der »Scharfe-Jungfern- und Galgen-Berg.« Sandfelder finden sich selten, sind aber doch vorhanden, z. B. beim Helpter Holz; sandig ist auch der Boden der »Pasenower Tannen«, an der Chaussee ‘von Woldegk nach Friedland gelegen. In grösserer Ausdehnung als der Sandboden ist Torf- und Wiesen-Boden vertreten: reichlich um den Woldesker See, beim Kiekbusch in den sogenannten »Hauswiesen«, in »Todtensee« beim Helpter Holz und in kleineren Partien über die ganze Gegend verstreut. Nasser Haideboden ist nur in ganz geringer Ausdehnung an einer Stelle unmittelbar vor dem Helpter Holz am Daberkower Weg vorhanden, und dies ist die einzige Stelle in der Woldecker Gegend, an der ich Vaccinium uliginosum L. gefunden habe. — Wald ist reichlich ° vorhanden: vor Allem das »Helpter Holz«, zum grössten ‚Theil aus Buchen bestehend, die hie und da mit Nadel- bäumen und jungen Eichen untermischt sind; ferner das »Rabenbolz« zwischen Örtzenhof und Gross-Wiltzow, zum Theil prachtvoller Buchen-Hochwald. Aus Kiefern bestehen die schon erwähnten »Pasenower Tannens; der kleine Wald ist erst 30—40 Jahre alt. Fast nur aus Unterholz vor Allem aus jungen Eichen, Haseln und Wachholder ist der »Kiekbusch« an der Chaussee von Woldegk nach Göhren zusammengesetzt. Ausser- halb des Gebietes, in der UÜkermark, liegt der Hilde- brandshäger Wald, in dem allein ich Serratula tinctoria. L. gefunden habe. Der Wald bei Wolfshagen i. U., ai der zum Theil noch auf mecklenburgischen Gebiet steht, enthält namentlich alte Eichen und Buchen. Der aus- gedehnteste Wald in der Nähe Woldesks ist die Hin- richshäger Haide. Leider bin ich nur 2 mal dorthin gekommen und auch nur im ersten Frühling, so dass mir deren Flora gänzlich unbekannt geblieben ist. Sie ist, so viel ich gesehen habe, sehr mannigfach zusam- mengesetzt; einen grossen Bestandtheil bilden auch hier die Buchen. Die Erle ist in allen erwähnten Wäldern nicht häufig; nur an einigen sumpfigen Stellen finden sich kleinere Bestände dieses Baumes. Auch Birken sind nur in kleinen und zumeist noch jungen Schlägen vor- handen; z. B. im Helpter Holz. Aus diesem Gebiet habe ich nun folgende Pflanzen zusammengebracht: 1. Hepatica triloba. Giü. In Menge auf dem Helpter Berg, so dass ganze Strecken des- selben zur Blüthezeit der Pflanze blau er- scheinen. 2. Anemone pratensis. L. Auf dem Galgenberg bei Woldegk und vereinzelt im Kiekbusch. 3. Anemone ranunculoides. L.. Auf dem Gipfel des Helpter Berges in kleiner Menge; auch am Grenzgraben im Wald zu Wolfshagen. 4. Amemone nemorosa. L. (Gemein. 5. Myosurus minimus. L. Im Mai 85 unter . Roggen in der Nähe des »Scharfen Berges«. 6. Batrachium aquatile. E. Mey. und 7. B. divaricatum. Wimm. Gemein. 8. Ficaria verna. Huds. 9. Ranunculus flammula. L. 10. R. arvensis. L. Gemein unter Getreide; na- mentlich 1884 hier eine Landplage. 11. R. auricomus. L. Im Garten meines Vaters, einem früheren Stadtwall, ohne Blumenkrone. Del Sacen. 1a: . gr 52 15. R. Lingua. L. Auf allen Wiesen am See zu Woldesk. 14. R. lanuginosus. L. Häufig im Kiekbusch, Helpter Holz und Rabenholz. 15. R. bulbosus. L. In einer Sandgrube in der Nähe des neuen Kirchhofes. 16. R. repens. L. (Gemein. 17. R. sceleratus. L. In Todtensee in Menge; weniger häufig in einer Wiese an der Chaussee nach Göhren. 18. Caltha palustris. L. 19. Helleborus niger. L. Unter dem Namen »Schneerose« in Gärten eultivirt. 20. Nigella damascena. L. In Gärten. 21. Aqwelegia vulgaris. L. Im Gebüsch am Wol- degker See unweit des Galgenberges; es wäre möglich, dass die Pflanze aus dem nahen Garten des Chausseehauses verwildert ist. 22. Delphinium consolida. L. 23. Aconitum Napellus. L. In Gärten. 24. Actaea spicata. L. Im Kiekbusch und im Rabenholz. 25. Paeonia offieinalis. Betz. In Gärten; früher war sie auf dem alten Kirchhof verwildert: nachdem aber derselbe zum Theil planirt und zu Anlagen umgewandelt ist, ist die Pflanze verschwunden. 26. Nymphaea alba. L. 27. Nuphar luteum. Sm. 28. Papaver sommiferum. Sm, 29. P. Rhoeas. L. 30. P. Argemone. L. 31. Chelidonium majus. 1. 32. Corydalis cava. Schw. u. K. Auf dem Gipfel des Helpterberges beim »hohen Baum« roth und weiss blühend. 43. 44. 45. 46. 41. 48. 49. 50. 51. 52. 59. 53 . Fumaria offieinalis. L. Auf Kartoffelfeldern; doch nicht häufig. . Cheiranthus Cheiri. L. In Gärten. . Matthiola incama. Br. Ebenfalls. . Nasturtium officmale. R. br. In einem Graben an der Kälberkoppel. . N. Palustre. DO. Auf fast allen Wiesen. . N. amphibium. R. Br. In Gräben der Stadt- wiese und Hauswiesen. . N. anceps. DC. In einer Weissdornhecke beim alten Kirchhof. . Turritis glabra L. Galgenberg. 4. . © amara. L. In den Hauswiesen und im Cardamine pratensis. L. rechtsseitigen Chausseegraben der Chaussee nach Friedland, bald hinter den Pasenower Tannen. An der letzteren Stelle findet sich unter der Stammform auch die Varietät b, hirta Wimm et Grabe, und zwar die Stammform im Wasser, hirta mehr an den Grabenrändern. Hesperis matronalıs. L. In Gärten; auf dem alten Kirchhofe verwildert. Sisymbrium officinale. Scop. S. Sophia. L. Auf Schutt. S. Alliaria. Scop. Häufig, z. B. in den Wall- gärten. 5. Zhalianım. Gaud. Auf Sandfeldern beim Helpter Holz. Erysimum cheiranthoides. L. Gemein in Gärten und auf Äckern. Brassica nigra. Koch. B. Rapa. L. B. Napus L. B. oleracea. L. Sinapis arvensis. L. D4. DD. 56. on, 58. 59. 60. ion 62. 63. 64. 69. 66. 67. 68. 69. 70. 54 Alyssum calycinum. L. An aufgehäuften Chausseesteinen an der Chaussee von Wol- degk nach Göhren. Berteroa incana. DC. Zwischen dem Helpter Holz und Mildenitz. Draba verna. L. Cochlearia Armoracia. L. Thlaspi arvense. L. Teesdalia nudicaulis. R. Br. Auf Sandfeldern beim Helpter Holz. Capsella Bursa pastoris. Mnch. Raphanistrum Lapsana. Gaertn. Nicht häufig. Raphanus sativus. L. In den beiden Formen niger DC. und radicula DC. gebaut. Viola tricolor. L. V. palustris. L. In einem Bruch beim Helpter Holz. V. hirta. L.. An der Chaussee nach Wolts- hagen 1885 in einigen Exemplaren. V. odorata. L. In den Wallgärten, ehemali- gen Wällen von Woldegk, in grosser Menge. Auch an der Chaussee nach Wolfshagen, ca. 300 Schritt vor dem Dorf. Ich glaube jedoch, dass die Pflanze hierher verschleppt oder ausgesäet ist, da sehr viele Veilchen in Wolfshagen selbst, namentlich beim » Fangel- thurm« stehen. V. silvestris. Lmk. Im Helpter Holz habe ich bis jetzt nur die Form Riviana ERechb. gefunden; die Stammform steht im Kiekbusch. V. canina. L. Auf dem Galgenberg. Reseda odorata. L. In Gärten. Drosera rotundifolia. L. An einer sehr sumpfigen Stelle der Stadtwiese, beim » Würd« (gleich Werder), und in einem Bruch am Eingang in das Helpter Holz vom Daberkower Weg aus. 71. 78. 79. 80. 8. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. 89. 90. 91. 92. 8 . Parnassia palustris. L. Auf den meisten Wiesen häufig, z. B. in Todtensee. . Polygala vulgaris. \. . Gypsophila muralis. L. Auf Lehmäckern. . Dianthus Armeria. L. Galgenberg. . D. barbatus. L. In Gärten; beim Badehause verwildert. . D. Carthusianorum. L. Am Wege nach dem Ausbau Johannishöhe. D. deltoides. L. Im Helpter Holz vereinzelt; häufiger ausserhalb des Gebietes auf Wiesen am See zu Wolfshagen. Stlene inflata. Sm. S. Armeria. L. In Gärten; auf dem alten Kirchhofe verwildert. S. nutans. L. Auf dem »Scharfen Berg«. S. noctiflora. L. Gemein. Lychnis viscaria. L. : Auf dem Scharfen Berg, Galgenberg und den benachbarten Chaussee- gräben. Auf dem Galgenberg auch weiss blühend. L. flos cucul. L. L. vespertina, Sibth. Beim Badehause im Gebüsch. Agrostemma Grithago. L. Sagina nodosa. Bartl. Torfige Wiesen, z. B. Todtensee und Stadtwiese. S. procumbens. L. Am Rande von Torfstichen in der Stadtwiese. Spergula arvensis. L. Lepigonum rubrum. Wahlb. An demselben Orte, an dem Sagina procumbens steht. Moehringia trinervia. Clairv. Im Kiekbusch gemein; auch im Helpter Holz. Arenaria serpyllfola. L. Holosteum umbellatum. L. Ziemlich häufig, z. B. bei der Abdeckerei. 56 . Stellaria media. Vell. . St. nemorum. L. Im Helpter Holz. . St. Holostea. L. Ebenfalls dort. . St. graminea. L. . St. glauca. L. In der Stadtwiese. . Malachium aquaticum. Fr. Gemein. . Cerastium arvense. L. . C. glomeratum. Thrill. . ©. triviale. Lk. . C. semidecandrum. L. Pasenower Tannen, unmittelbar an der Chaussee. . Linum catharticum. L. Galgenberg, Stadt- wiese, Grabenränder. . Linum usitatissimum. L. Gebaut und ver- wildert; z.B. auf Äckern bei Göhren 1884. 5. Malva alcea. L. Auf dem Galgenberg und beim Badehause; an beiden Orten aber wohl angepflanzt. Wild im Kiekbusch. . M. silvestris. L. In den Mauergängen und in Helpt. . M. neglecta. Wallır. . Althaea rosea. Cav. In Gärten. . Tiia ulmifolia. Scop. und . T. platyphyllos. Scop. angepflanzt. . Hypericum quadrangulum. L. Kiekbusch. . A.tetrapterum. Fr. An einer sehr sumpfigen Stelle der Stadtwiese. . H. perforatum. L. . H. humifusum. L. Auf Brachen beim Helpter Holz (1882 und 84.) . A. montanum. L. Im Helpter Holz in der Nähe des Spielplatzes. . Acer Pseudoplatanus. L. Angepflanzt. . Aesculus Hippocastanum. L. . Ampelopsis qwinquefolia. R. u. Sch. Ange- pflanzt an Lauben. . Vitis vinifera. L. 120. 121. 122. 123. 124. 125. 126. 127. 128. 129. 130. 15T. 132. 133. 134. 135. 136. 137. 138. 139 57 Geramium pyrenaicum. L. In Weidengebüsch an der Chaussee von Woldegk nach Göhren. @. palustre. L. Im Rabenholz. @. Robertianum. L. @. molle. L. Häufig. @. dissectwm. L. Am der: Chaussee von Woldegk nach Göhren und an andern Stellen. @. columbimum. L. Unter Schlehengestrüpp auf dem Scharfen Berg. @. pusillum. L. Erodium ceicutarium, L’Herit. Impatiens Nolitangere. L. Im Helpter- und Raben-Holz häufig. Oxalis Acetosella. L. Auffallend ist, dass die Pflanze verhältnissmässig selten hier blüht. An Stellen von 2—3 Quadratmeter habe ich oft keine einzige Blüthe gefunden. O. stricta. L. In dem Mauergang bei der Kirche und wahrscheinlich auch in den angrenzenden Gärten; auch an Zäunen beim alten Kirchhof. Evonymus europaeus. L. In Hecken. Rhamnus Frangula. L. Auf bruchigem Boden im Helpter Holz. Sarothamnus scoparius. Koch. Galgenberg: vielleicht dort angepflanzt. Genista tinctoria. L. Häufig. Oytisus Laburnum. L. Angepflanzt. Lupinus luteus. L. und L. angustifolius. L. Gebaut. Ononis repens. L. ‘0. spinosa. L. Nahe der Stelle, an der sich die Chaussee nach Friedland von der nach - Neu-Brandenburg abzweigt. Seltener als die vorige. 140. 144. 145. 146. 147. 148. 149. 150. 151. 152. 153. 154. 155. 156. 157. 158. 58 Anthyllis Vulneraria. L. Galgenberg und Jungfernberg; auch gebaut; z. B. 1884 auf einer künstlichen Wiese nahe dem Kiekbusch, zusammen mit Lolium italicum und der folgenden Medie. lupul. . Medicago lupulina. L. Häufiger als die Stamm- form ist die Form Willdenowi Bönngh mit Drüsenhaaren auf den Schnecken. Auf dem Galgenberg an der Chaussee nach Göhren und anderen Orten. . Medicago sativa. L. Gebaut und in einem der Wallgärten (Richterwall) verwildert. . Melilotus offieinalis. Desr. Am Damm der Friedrich-Franz-Eisenbahn bei Helpt und auf den benachbarten Äckern. Sonst habe ich die Pflanze in der hiesigen Flora nicht gesehen. Melilotus alba. Desr. Gemein. Trifolium fragiferum. L. In der Stadtwiese. T. pratense. L. T. alpestre. L. In den Pasenower Tannen. T. arvense L. T. medium. L. Hier mindestens ebenso häufig wie T. pratense z. B. im Helpter Holz. T. montanum. L. Galgenberg, Scharfer Berg. T. hybridum. L Stadtwiese. T. repens. L. T. filiforme. L. In einer Sandgrube beim neuen Kirchhof. T. agrarium. L. Galgenberg, Helpter Holz. T. procumbens. L. Im Helpter Holz am Daberkower Weg. Lotus corniculatus. L. L. uliginosus. Schk. Auf den Wiesen am See und in Chausseegräben häufig. Colutea arborescens. L. Angepflanzt am See, nahe der Hebestelle Mildenitz—Wolfshagen. 159. 160. 11%, 162. 163. 164. 165. 166. 167. 168. 169. 170. Irlal, 172. 173. 174. 175. 176. ir 178. 179. 180. 181. 182. 183. 184. 59 Robinia Pseud-Acacia. L. Ebenfalls ange- pflanzt mit der Form umbraculifera. DC. Astragalus glyeyphyllos.. L. Galgenberg, Helpter Holz, Kiekbusch. Onobrychis sativa. Lmk. Gebaut und ver- wildert; z. B. auf dem Galgenberg und in den benachbarten Chausseegräben. Vicia sepium. L. V. angustifolia. Rth. An Chausseegräben. V. sativa. L. Gebaut und verwildert. V. Faba. L. Ebenfalls. V. Cracca L. Gemein. Ervum hirsutum. L. An der Chaussee von Woldegk nach Wolfshagen. E.tetraspermam.L. Galgenbergund Kiekbusch. Pisum arvense. L. P. sativum. L. Lathyrus Lens. Peterm. Jetzt nur noch sehr selten gebaut. Lathyrus pratensis. L. Gemein. L. sibvestris. L. Gemein in alten hiesigen Wäldern. Ornithopus sativus. Brot. Gebaut und ver- wildert. Phaseolus multiflorus. L. Gebaut. Ph. vulgaris. L. Als Krup- und Stangen- bohne gebaut. Prunus spinosa. L. P. insititia. L. P. domestica. L. P. Cerasus. L. P. avium. L. P. Padus. L. Spiraea Ulmaria. L. Häufig; z.B. in der Stadt- wiese und auf den Wiesen im Helpter Holz. Sp. salicifolia. L. Angepflanzt auf dem Gal- genberg. 185. 186. 187. 188. 189. 1. 191. 192. 195. 194. 19. 196. SITE 198. 132: 200. 201. 202. 203. 204. 203. 206. 207. 208. 209. 210. 60 Sp. hypericifolia. L. und Sp.sorbifolia.L. ebenfalls angepflanzt; letztere am Wege nach dem neuen Kirchhofe in mehreren Exemplaren. Geum urbanum. L. Häufig. @G. rivale. L. Rubus saxatılis. L. Am See zu Wolfshagen. R. thyrsordeus. Wimm. Gemein. R. caesius. L. Ebenfalls. R. Idaeus. L. Fragaria collina. Ehrh. Galgenberg. IM wesen In F. elatior. Ehrh. Im rechtsseitigen Graben der Chaussee von Woldegk nach Göhren. Comarum palustre. L. Stadtwiese, Helpter Holz. ; Potentilla anserina. L. P. procumbens. Sibth. Helpter Holz. P. mixta. Nolte. Ebenfalls dort, zusammen mit der vorhergehenden. P. reptans. L. P. Tormentilla. Sıbth. Häufig. P. argentea. L. P. opaca. L. An der Chaussee nach Fried- land hinter den Pasenower Tannen und am Windmühlenberg gegenüber der Kälber- koppel. Agrimonia Eupatoria. L. Rosa canına. L. R. tomentosa. Sm. Helpter Holz. Alchemilla vulgaris. L. Poterium Sanguisorba. L. Scharfer Berg. Crataegus Oxyacantha. L. C. monogyna. Jacqu. In der rothen Spielart häufig angepflanzt. *) Ein Stern zeigt an, dass die betreffende Art bis jetzt von mir nur ausserhalb der mecklenburgischen Grenze gefunden ist, 211. . P.communis.L. Beide wildnochnicht gefunden. . Sorbus aucuparia. L. An Chausseen ange- 61 Pirus Malus. L. pflanzt; wild im Helpter Holz. . Epilobium angustifolium. L. Nur in einem Exemplar 1884 im Helpter Holz gefunden. . E. palustre. L. . E. hirsutum. L. Stadtwiese, Kiekbusch. . E. parviflorum. Schreb. . E. montanum. L. Helpter Holz. . E. lanceolatum. Seb. w. Maur. In einem Graben bei der Kälberkoppel. . Circaea lutetiana. L. Im Helpter- und Rabenholz. . Callitriche hamulata. Kütz. In Gräben häufig. . Lythrum salicaria. L. . Deutzia scabra. In Gärten. . Philadelphus coronarius. L. Ebenfalls. . Cucurbita Pepo. L. . Oucumis sativus. L. . Seleranthus perennis. L. Auf Sandfeldern beim Helpter Holz. . Sedum mascimum. Sut. Pasenower Tannen, ‘: Sandgrube beim neuen Kirchhof. . 9. purpuwrascens. Koch. In Gärten als Be- kleidung von Grotten und Steingruppen. . 5. reflexum. L. Pasenower Tannen. . S. boloniense. Loisl. An der Stadtmauer. . Sempervivumtectorum.L. Aufeinigen Dächern. . hibes Grossularia. L. . R. aureum Pursch und . R. sanguineum Pursch. angepflanzt. . R. rubrum. L. . Saxifraga granulata. L. Gemein. . S. tridactylites. L.. An der Chaussee nach Göhren im rechtsseitigen Graben. 239. 240. 241. 242. 249. 244. 945, 246. 247. 248. 249. 250. 251. 252. 258. 254. 255. 256. 257. 62 Chrysosplenüuum alternifolium. L. Im Helpter Holz, am Grenzgraben im Wald von Wolfs- hagen, bei der Oberförsterei Hinrichshagen: Hydrocotyle vulgaris. L. In einem Bruch beim Helpter Holz; ausserhalb des Gebietes am See zu Fürstenwerder. Santcula ewropaea. L. Helpter- und Raben- holz, Kiekbusch. Cicuta virosa. L.. Am See und in Torf- stichen der Stadtwiese sehr häufig. Petroselinum sativum. Hoffm. Apium graveolens. L. Beide wild oder ver- wildert noch nicht gefunden. Falcaria Rivini. Host. Auf Kartoffelfeldern bei Woldegk und in Helpt. Aegopodium Podagraria. L. Gemein. Carum(Carvi.L. Gebaut;wildinder Stadtwiese. Pimpinella Saxifraga. L. Häufig; die Form nigra Willd. auf dem Galgenberg. Sum latifolium. L. Häufig; z. B. auf dem Schulbrink. Oenanthe Phellandrium. Lmk. In einem Tümpel im Helpter Holz und in Gräben des Kiekbusch. Aethusa Cynapium. L. Häufig. Onidium venosum. Koch. In der Stadtwiese. Angelica silvestris. L. Häufig in der Stadt- wiese und im Rabenholz. Selinum Carvifolia. L. Bei der Kälberkoppel und an bruchigen Stellen im Helpter Holz; überhaupt verbreitet in der Woldegker Flora. Peucedanum Oreoselinum. Mnch. Galgen- berg, Pasenower Tannen. Thysselinum palustre. Hoffm. Stadtwiese. Anethum graveolens. L. Gebaut und oft verwildert. 277. 278. 279 280 281 63 . Pastinaca sativa. L. Gemein. . Heracleum Sphondylium. L. Ebenfalls. . Daucus Carota. L. Gemein. . Torilis Anthriscus. Gmi. Häufig. . Anthriscus silvestris. Hoffm. Gemein. . A. vulgaris. Pers. Ebenfalls. . Chaerophyllum temulum. L. Helpter Holz. . Conium maculatum. L. In Helpt. . Hedera Helix. L. An einigen Gebäuden und auf dem alten Kirchhof blühend. . Cornus mas. L. Angepflanzt in Gärten. . ©. sangwinea. L. In Hecken häufig. . Adoxa Moschatellina. L. In allen Wäldern und auf dem Galgenberg unter Schlehen- gestrüpp. . Sambucus nigra. L. . Viburnum Opulus. L. ist mir aus der hie- sigen Flora nur in der Gartenform roseum L. bekannt. . Lonicera Xylosteum. L. Angepflanzt z. B. auf dem Galgenberg. . L. Periclymenum. L. Im Helpter Holz. . L. Caprifolium. L. An Lauben. . Symphoricarpus racemosus. Mich. In Gärten angepflanzt. . Sherardia arvensis. L. Nicht häufig; 1882 unter Klee beim Ausbau Friedrichsau und Johannishöhe. Asperula odorata. L. In sehr grosser Menge im Helpter Holz; namentlich auf dem Helpter Beıg; auch in allen andern Wäldern. Galium palustre. L. und G. uliginosum. L. Häufig. @. Aparine. L. Gemein. G. verum. L.. Am Windmühlenberg gegen- über der Kälberkoppel zusammen mit der Form vero Mollugo. Schüede. 282. 283. 284. 285. 286. 287. 288. 289. a8: 291. 292. 293. 294. . 205. 296. 20m: 298. 299. 300. 64 @. Mollugo. L. Gemein. Valeriana dioica. L. Häufig. V. offieinalis. L. Ziemlich häufig; z. B. an einem Graben zwischen Woldegk und dem Kiekbusch; demsogenannten »Diekgraben«. Valerianella Auricula (?) Anfang Juni 1884 habe ich die Pflanze in Todtensee ge- funden; da ich aber keine Früchte erhal- ten konnte, kann ich die Species nicht mit Sicherheit angeben. Knautia arvensis Coult. Die Form inte- grifolia @. Meyer wächst in den Pase-_ nower Tannen. Suceisa pratensis. Mech. Häufig. Eupatorium cannabinum. L. Im Rabenholz am See von Gross-Miltzow. Ausserhalb des Gebietes am See von Fürstenwerder in der Nähe von Hildebrandshagen. Tussilago Farfara. L. Gemein. Petasites officinalis. Mnch. Ausserhalb des Gebietes beim sogenannten »Fangelthurm« zu Wolfshagen; ob angepflanzt? Aster chinensis. L: In Gärten. A. novi Belgü. L. In Gärten und zuweilen verwildert; z. B. auf dem Galgenberg. Bellis perennis. L. Erigeron canadense. L. Ziemlich häufig; aber nicht lästig. E. acer. L. Häufig. Solidago virga aurea. L. (Gemein. Inula britannica. L. In der Stadtwiese. Bidens tripartita. L. B. Cernua. L. Mit den beiden Formen Coreopsis Bidens. L. und B. minima. L. am Woldegker See. Georgina märabilis. Willd. In Gärten. 301. 302. 308. 304. 303. 306. 307. 308. 309. 310. FD. 312. 313. 314. 315. 316. 317. 318. Sid), 320. 65 Helianthus annuus. L. In Gärten gebaut und von dort verwildert; so habe ich 1882 die Pflanze mehrere Male auf der Stadtmauer und 1884 auf einem Hafer- felde gesehen. Filago germanica. L. und F. arvensis. L. häufig. F. minima. Fr. Auf Brachen beim Helpter Holz 1884. Gnaphalium silvaticum. L. Häufig in allen Wäldern. Helichrysum arenarium. DC Artemisia Absinthium. L. In Menge in und bei Helpt. A. campestris. L. Häufig. A. vulgaris. L. Tanacetum vulgare. L. Achillea Ptarmica. L. Ausserhalb des Ge- bietes im Wald von Hildebrandshagen und am See von Wolfshagen. A. millefolium. L. Anthemis tinctoria. L. Im Kiekbusch: an an der Chaussee von Woldegsk nach Göhren. A. arvensis L. Matricarıia Chamomilla. L. Chrysanthemum Leucanthemum. L. C. Parthenium. Pers. In Gärten. O©. inodorum L. Manchmal abnorm, in so- fern als die Reihen der Strahlenblüthen auf Kosten der Röhrenblüthen verdoppelt werden, sodass letztere gänzlich verküm- mern. €. segetum. L. fehlt anscheinend gänzlich der hiesigen Flora. Cineraria palustris. L. In Menge in Todten- see; im Juni 1884 fand ich auch 2 Exem- plare in der Stadtwiese. Senecro vulgaris. L. 66 . D. silvaticus. L. Helpter Holz und Kiekbusch. 322. 323. . Calendula officinalis. L. In Gärten. 1884 S. vernalis. L. Häufig. aber nich lästig. S. Jacobaea. L. Gemein. fand ich die Pflanze in einem Gemüse- garten zu Velgast in Neu-Vorpommern als lästiges Unkraut. . Cirsium oleraceum. Scop. Häufig. . ©. lanceolatum. Scop. . ©. acaule. All. Kälberkoppel, Stadtwiese. . ©. palustre. Scop. . ©. arvense. Scop. . Carduus nutans. L. MO erispuss le . Lappa major. Grt. Pasenower Tannen. 2 IDeooi JDICh . L. tomentosa. Lmk. . Carlina vulgaris. L. Galgenberg, Jungfern- berg, Scharfer Berg. . Serratula tinetoria. L. Ausserhalb des Ge- bietes im Wald von Hildebrandshagen. . Centaurea Oyanus. L. ..C.-Jacea.. L. und . €. Scabiosa. L. Gemein. . Lapsana communis. L. . Jrmoseris pusilla. Grte. Am Rande der Pasenower Tannen in grossen Exemplaren. . Cichorium Intybus. L. . Leontodon autummale. L. . L. hastıilıs. L. . Pieris hieracioides. L. Fast gemein. . Tragopogon pratensis.L. Häufig in Chaussee- gräben; im Helpter Holz in 1,75 m hohen Exemplaren. . Hypochoeris glabra. L. 1884 auf Brachen beim Helpter Holz und Mildenitz. 348 349. 30. 351. 302. 358. 354. 3dD. 356. 357. 358. 359. 360. 361. 362. 3698. 364. 365. 366. 367. BR . H. radicata. L.. Am Rande der Pasenower Tannen. Taraxacum offieinale. Web. Chondrilla juncea. L. In der Sandgrube beim alten Kirchhof. Lactuca muralis. Less. Helpter Holz. L. sativa. L. Gebaut. Sonchus oleraceus. L. S. asper. Vell. Beide mit und ohne Drüsen- haare an Stengel und Blüthenstielen. 5. arvensis. L. mit der Form intermedius. Brücke. Crepis virens. Vill. An der Chaussee von Woldegk nach Mildenitz. ©. tectorum. L. C. biennis. L.. Am Damm der Friedrich- 'Franz-Eisenbahn in der Nähe von Helpt. Hieracium Pilosella. L. H. Auricula. L. Beim Helpter Holz und an der Chaussee nach Friedland habe ich die Form glaucescens Bess. gefunden. Der Stengel ist dreiblättrig und der Ebenstrauss locker und 5—8 blüthig. Die ganze Pflanze ist höher als Auricula. L. HA. pratense.L. An der Chaussee von Woldegk nach Wolfshagen. H. mwrorum. L. mit der Form vulgatum Fr. im Kiekbusch. H. umbellatum. L. Gemein. HA. sabaudum. L. Gemein; z.B. im Kiekbusch und an den Chausseen nach Göhren und Wolfshagen. Jasione montana. L. Galgenberg, Pasenower Tannen. Campanula glomerata. L. Häufig. C. rotundifolia. L. 5* . ©. persicifolia. L. Helpter Holz; alter Kirch- hof auf vernachlässigten Gräbern. . C. patula. L. Häufig. . ©. Trachelium. L. Rabenholz. . ©. latifolia. L. Im Rabenholz im August 1884 gefunden; aber leider schon verblüht. 72. 0. Rapunculoides. L. Häufig. . Vaceinium Oxycoccus. L. In einem Bruch beim Helpter Holz. . V. Myrtillus. L. Helpter Holz. . V. uliginosum. L. Ebenfalls in dem Bruch beim Helpter Holz. . Calluna vulgaris. Salısb. . Monotropa Hypopitys. L. Im Helpter Holz unter Buchen. Die ganze Pflanze ist kahl. 3. Ile» Aquifolium. L. In Gärten und Anlagen: wild noch nicht gefunden. 9. Ligustrum vulgare. L. . Syringa vulgaris. L. . 8. chimensis. 1. . Fraxinus excelsior. L. . Vinca minor. L. Verwildert auf dem Kirch- hof; auf dem Galgenberg; auch hier viel- leicht ursprünglich angepflanzt. . Menyanthes trvfoliata. L. Gemein. Tentiana campestris. L. In der Stadtwiese, aber sehr vereinzelt (1882 ein Ex. 1884 zwei Ex.) . @. Amarella. L. In Todtensee häufig. . Erythraea Centaurium. Pers. (Gemein. . Convolvulus arvensis. UL. . C. sepium. 1. . C. dahwricus. Siems. Als Laubenpflanze in Gärten. . Cuscuta Epithymaum. L. Häufig auf Achillea millefolium L. und andern niedern Pflan- zen, z. B. auf dem Galgenberg. en . Asperugo procumbens. L. Bei der Ziegelei in Wolfshagen auf mecklenburger Boden. . Echinospermum Lappula. Lehm. An der Stadtmauer von Woldegk. . Cynoglossum offieinale. L. . Omphalodes verna. Mnch. In Gärten. . Anchusa offieinalis. L. Br unvensis? IV 1: . Symphytum officinale. L. . Echium vulgare. L. . Pulmonaria officinalis. L. Helpter- und Rabenholz; Kiekbusch. . Lithospermum arvense. L. (semein. . Myosotis palustris. L. . M.versicolor. Sm. Häufig, z.B. im Kiekbusch. . M. intermedia. Lk. Im Helpter Holz. . M. hispida Schldl. und . M. arenaria. Schrad. auf Äckern. . Lycium barbaruım. L. . Solanım tuberosum. L. . 8. Dulcamara. L. In der Stadtwiese. . 8. nigrum. L. Nicht häufig. . Verbascum nigrum. L. ist trotz eifrigen Suchens bisher die einzige Species von Verbascum, die ich hier gefunden habe. . Scrophularia nodosa. 1. Häufig. . Antirrhinum majus. L. In Gärten. . Linaria vulgaris. L. An der Chaussee nach Wolfshagen. . Veronica scutellata. L. Gemein in der ganzen Umgegend. . V. Anagalls. L. und . V. Beccabunga. L. in Gräben häufig. . V. Chamaedrys. L. . V. montana. L. Im Helpter Holz fast gemein. . V. offieinalis. L. 423. 424. 425. 426. 427. 428. 429. 70 . V. spicata.-L. In den Pasenower Tannen, unmittelbar an der ChausseenachFriedland. . V. serpyliifolia. L. Häufig; z. B. am Wege nach dem Helpter Holz. V. triphyllos. L. V. hederaefolia. L. V. arvensis. L. V. Buxbaumi. Ten. Auf Äckern beim Helpter Holz. V. agrestis. L. Melampyrum arvense. L. Häufig. M. nemorosum. L. Im Helpter Holz; ausser- halb des Gebietes im Wald von Hilde- brandshagen. . Pedicularis palustris. L. . Rhinanthus minor. Ehrh. und . Rh. major. Ehrh. häufig. . Euphrasia offieinalis. L. . E. Odontites. L. . Lathraea Squamaria. L. Im Wald von Wolfshagen auf mecklenburgischem Boden. . Lavendula vera. DC. In Gärten. . Mentha Pulegium. L. Rabenholz, Helpter Holz in der Nähe der Mildenitzer Bauerhöfe . M. sıilvestris. L. . M. arvensis. L. . M. aquatica. L. Im Kiekbusch und im Raben- holz am See von Gross-Miltzow. . Lycopus europaeıs. L. Häufig. . Origanum Majorana. L. Gärten. . ©. vulgare. L. Galgenberg, Kiekbusch. . Thymus Serpyllum. L. . T. vulgaris L. Gebaut. . Calanvuintha+» Acinos. Clairf. Galgenberg, Helpter Holz. . Olinopodium vulgare. L. Ebenfalls an diesen beiden Stellen. 71 . Melissa officinalis. L. In Gärten. . Nepeta Cataria. 4. In dem Mauergang bei der Kirche. . Glechoma hederacea. 1. . Lamium pwrpwreum. L. album la: 3. L. amplexicaule. L. . Galeobdolon luteum. Huds. . Galeopsis Ladanum. L. . @. versicolor. Curt. 62 Netrahrt. ia: . @. bifida. Bönngh. Im Kiekbusch. . Stachys arvensis. L. | . St. silvatica. L. Im Helpfer Holz; ausserhalb des Gebietesim Wald vonHildebrandshagen. . St. palustris. L. Gemein auf Äckern. . Betonica officinalis. L. Im Wald von Hilde- brandshagen. . Ballota nigra. L. . Leonurus Cardiaca. L. An Scheunen beim Turnplatz. . Scutellaria galericulata. L. . Prunella vulgaris. L. . Ajuga reptans. L. Im Rabenholz. Die Pflan- zen sind trotz sehr kräftiger Ausläufer abwechselnd auf je 2 Seiten stark behaart. . A. genevensis. L. Mai 1885 auf dem Galgen- berg in einem Exemplare roth blühend gefunden. Mit blauen Blüthen auch hier und im Helpter Holz. . Pingwicula vulgaris. L. Todtensee. . Verbena offieinalis. L. Häufig. . Utricularia minor. L. Beim Badehause. . U. vulgaris. L. Häufig in Torfstichen und beim Badehause. . Lysimachia thyrsiflora. L. In einem Wasser- loche, gegenüber vom Kiekbusch. 12 . Lysimachia vulgaris. L. Häufig. . L. Nimnularia. L. In Wallgärten und in der Stadtwiese. . Anagallis arvensis. L. . Primula Auricula. L. In Gärten. . P- offieinalis. L. . Hottonia palustris. L. . Statice Armeria.\L. Kälberkoppel; Pasenower Tannen. . Plantago lanceolata. L. . P. media. L. Häufig. I maon li: . Chenopodium polyspermum. L. . ©. hybridum. L. Häufig. . ©. rubrum. L. Gartenunkraut. . ©. Bonus Henricus. L. In den Mauergängen. . C. album. L. Gemein. . Beta vulgaris. L. Die rothe Spielart wird unter dem Namen »Beet« als Gemüse gegessen. . Spinacia spinosa. Mnch. und . 8. inermis. Mnch. werden gebaut. . Atriplex hortense. L. und die Form rubra DC. gebaut. . A. latıfolium. Wahlb. . A. patulum. L. . Rumex conglomeratus. Murr. . palustris. Sm. . maritimus. L. In Todtensee. . crispus. L. Häufig. . Hydrolapathum. Huds. Schulbrink. . sangwineus. L. Helpter Holz. . Acetosa. L. . Acetosella. L. . Polygonum awviculare. L. . P. amphibium. L. in den beiden Formen terrestre und natans. DISS ISIS 503. 506. 507. 508. 509. 510. 75 P. lapathifolium 1. P. Persicaria. L. P. Hydropiper.-L. Helpter Holz, Wald von Hildebrandshagen. P. Convolwulus. L. Häufig. | Fagopyrum esculentum. Mnch. Gebaut. Daphme Mezereum. L. In Gärten gezogen; wild oder verwildert am See von Gross- Miltzow im Rabenholz an der dem Schloss gegenüberliegenden Seite im Erlenbruch. . Aristolochia Sipho. Herit. An Lauben an- gepflanzt. . Buxus sempervirens. L. In Gärten. . Euphorbia Peplus. L. Gemein. . E.helioscopia.L. Häufig. Alle andern Species von Euphorbia scheinen in der Woldegker ‚Flora zu fehlen. Ünrtica, urens. ı. 2 Urdrorc. 1: . Humulus Lupulus. L. . Ulmus campestris. L. Angepflanzt; z. B. im Schlossgarten von Göhren. . Platanus occidentalis. L. Angepflanzt. . Juglans regia. L. Ebenfalls. . Fagus silvatica. L.. Der Baum bildet den Hauptbestandtheil des Raben- und Helpter- Holzes. Der sogenannte »hohe Baum« auf dem Gipfel des Helpter Berges ist ebenfalls eine Buche. Sie ist ‘weniger durch ihre Grösse ausgezeignet als durch ihren hohen und weithin sichtbaren Stand- punkt. Vor ungefähr 40 Jahren soll ihre Krone noch gänzlich aus den sie umge- benden Bäumen hervorgeragt haben; jetzt schaut sie nur noch wenig aus ihnen hervor. Der Baum besitzt 1 m vom Erd- boden einen Umfang von ca. 4,50 m. Die 2E-BEE0r 74 ersten Zweige befinden sich in einer Höhe von ungefähr 15 m; die Krone ist prächtig. Nebenbei sei bemerkt, dass ihre Wurzeln auch jetzt noch (1885) Standort für Am- blystegium subtile B. S. sind (cf. Brock- müller »Laubmoosflora«). Die Form F. silvatica var. sangwinea findet sich angepflanzt im Park zu Wolfs- hagen. . Quercus_ sessiliflora. Sm. . Qu. pedunculata. Ehrh. . Corylus Avellana. L. . C. tubulosa. L. In Gärten; z. B. in dem meines Vaters. . Carpinus Betulus. L. In Hecken. . Salix amygdalina. Ausserhalb des Gebietes am See zu Fürstenwerder. . babylonica. L. Auf unsern Kirchhöfen. . viminalıs. L. Häufig. alba. L. . Caprea, \%. . repens. L. In Todtensee. . cuspidata. Schulze. Am Chausseegraben bei den Pasenower Tannen. . $. aurita. L. In einem Bruch beim Helpter Holz. . Populus tremula. L. . P. alba. L. Häufig angepflanzt. . P. pgramidalis. Roz. Ebenfalls. Sr ugnge 1. . Betula alba. L. . Almus glutinosa. Gaertn. . A. incana. DC. Angepflanzt; z. B. in Wolfs- hagen. . Taxus baccata. L. . Juniperus communis. L. . Thuja orientulis. L. 545. 546. 547. 548. 549. 550. 551. 552. 553. 554. 553. 556. 597. 558. 559. 560. 561. 562. 563. 564. 565. 566 567. 75 Pinus Picea. L. Angepflanzt. P. silvestris. L. P. Strobus. L. In einigen Exemplaren im Helpter Holz. P. Larix. 1. Angepflanzt. Stratiotes aloides. L. Hydrocharis morsus BRanae. L. Alisma natans. L. A. Plantago. L. Butomus umbellatus. L. habe ich 1876 in der Schafwäsche bei Göhren in bedeu- tender Anzahl gesehen; 1883 war aber die Pflanze dort nicht wieder zu finden. Doch bin ich überzeugt, dass sie in der Woldegker Flora an anderer Stelle noch vorhanden ist. Triglochin palustre. L. Am See. Lemma polyrrhiza. L. L. trisulca. L. L. minor. 1. Typha lalifolia. L. Der Blüthenkolben führt hier den Namen »Dellerkühl«, in Fried- land heisst er »Bullenpäs«. Sparganium minimum. Fr. Häufig auf dem Schulbrink beim alten Kirchhof. Sp. ramosum. Huds. und Sp. simplex. Huds. gemein. Calla palustris. L. In einem Wasserloche im Helpter Holz. Acorus Calamus. 1. Örchis morio. L. Auf dem Galgenberg und in einer Wiese beim Wald von Wolfshagen. O. mascula. L. Wiese bei der Kälberkoppel. O. latifolia. L. In den Hauswiesen. OÖ. incarnata. L. In der Wiese zwischen Kälberkoppel und dem Chausseehaus W olfs- hagen-Mildenitz. 578. Dre) 76 . Epipactis latifolia. All. Im Rabenholz. . Neottia nidus avis. L. Ebenfalls dort. . Crocus luteus. Lam. und . ©. vernus L. in Gärten gezogen. . Iris germanica. L.. In Gärten. . 2. Pseud-Acorus. 1. . Nareissus Pseudo-Narcissus. L. und .. N. poeticus. L. in Gärten gezogen. . Galanthus nivalis. L. Im Richterwall ver- wildert. . Asparagus officinalis. L. Verwildert manch- mal: so habe ich im Jahre 1880 oder 1881 in den Sandhäger Tannen bei Friedland ein Exemplar mit kräftigen Stielen ge- sehen; ob es noch vorhanden ist, weiss ich nicht. Paris quadrifolia. L. Kiekbusch, Rab:nholz, eine Wiese am Rande des Helpter Holzes gegen Helpt zu. Convallaria majalis. L. Im Kiekbusch und Helpter Holz; aber an beiden Orten nur in kleinen Trupps. . ©. multiflora. L. Kiekbusch; Wald von Wolfshagen. . Majanthemum bifolium DC. Gemein im Helpter- und Raben-Holz. . Tulipa Gesneriana. L. In Gärten. . Fritillaria imperialıs. L. Ebenlalls. . Lilium candidum. L. und . L. bulbiferum. L. in Gärten. . Gagea pratensis. Schult. . @. Iutea. Schult. . @. spathacea. Schult. Helpter Holz. . Scilla amoena. L. In Gärten gezogen und früher auf dem alten Kirchhof verwildert; jetzt verschwunden. . Allium Schoenoprasum. L. und DM. 592. 5993. 594. 595. 596. Sell. 598. 599. 600. 601. 602. 603. 604. 602. 606. 607. 608. 609. 610. 611. 612. 615. 614. 615. 616. 617. 618. 619. meneell ir. A. Porrum. L. gebaut. A. carinatum. L. und A. vineale. L. auf dem Galgenberg. A. Cepa. L. Gebaut. Colchicum autumnale L. Verwildert auf dem Kirchhofe zu Helpt. Juncus glaucus. Ehrh. Häufig. J. conglomeratus. L. J. lamprocarpos. Ehrh. Häufig. J. compressus Jacqu. Helpt. J. bufonius. L. Luzula pilosa. Willd. L. campestris. DC. Beide in allen Wäldern. Heleocharis palustris. R. Br. In den Torf- stichen der Stadtwiese. Seirpus lacustris. L. Im See. Erriophorum vaginatum. L. In einem Bruch beim Helpter Holz. E. angustifolium. Rth. Häufig. Carex vulpina. 1. C. divulsa. Good. In den Wallgärten. C. stellulata. Good. Bruch im Helpter Holz. C. pilulifera. L. Galgenberg. C. canescens. L. Helpter Holz. C. intermedia. Good. C. vulgaris. Fr. Helpter Holz. C. acuta. L. ©. ericetorum. Poll. Am Mühlenberg, gegen- über der Kälberkoppel. C. filiformis. L. Im Bruch vor dem Helpter Holz an der linken Seite des Daberkower Weges. C. hirta. L. C. silvatica. Huds. Im Rabenholz und im Wald von Wolfshagen (meckl.) C. Oederi. Ehrh. In demselben Bruch, in dem C. filiformis fehlt. 620. 621. 622. 623. 624. 625. 626. 627. 628. 629. 630. 631. 632. 633. 634. 635. 636. 637. 638. 639. 640. 64. 642. 648. 644. 645. 646. 647. 648. 649. 650. 78 €, pallescens. L. Ebenfalls dort. C. panicea. L. In der Stadtwiese. C. glauca. L. Wiese beim Wald von Wolfs- hagen. C. ampullacea. Good. Helpter Holz. C. vesicaria. L. ©. riparia. Curt. Zea Mays. L. In Gärten gebaut. Panicum glabrum. Gaud. Auf Sandfeldern beim und im Helpter Holz. Setarıa viridis. P. B. Ebenfalls dort. Phalaris arundinacea. L. In einem Graben hinter dem Amtsgerichtsgebäude. P. canariensis. L. Auf Schutt in der Sand- grube an der Chaussee nach Göhren (Octo- ber 1884). Anthoxanthum odoratum. L. Alopecurus pratensıs. L. A. geniculatus. L. Phleum pratense. L. Apera Spica venti. P. B. Mihium effusum. L. Kiekbusch. Phragmites communes. Trin. Aira caespitosa. L. Holcus lamatus. L. H. mollis. L. Helpter Holz. Arrhenatherum elatius. P. B. Avena sativa. L. A. pubescens. L. An Chausseegräben. Melica uniflora Retz. Helpter Holz. Briza media. L. Poa annua. L. P. trivialis. L. P. pratensis. L. Glyceria spectabilis. M. u. K. Molinia coerulea. Mnch. In Todtensee und auf Wiesen im Helpter Holz. 651. 652. 653. 654. 653. 656. 657. 658. 659. 660. 661. 662. 669. 664. 669. 666. 667. 668. 669. 670. El. 672. 673. - 674. 675. 676. 79 Dactylis glomerata. L. Oynosurus eristatus. L. In der Kälberkoppel und im Helpter Holz. Festuca elatior. L. Bbromus secalinus. L. B. arvensis. L. B. mollis. L Triticum vulgare. L. In den beiden Formen aestiwum und hibernun gebaut. T. repens. L. T. caninum. Schreb. In den Wallsgärten und im Rabenholz. Secale cereale. L. Hordeum vulgare. L. H. distichnm. L. H. murinum. L. Lolium perenne. L. Manchmal abnorm in sofern, als die Ährchen gestielt sind. L. italicum. Br. Angesäet und verwildert häufig an der Chaussee nach Göhren. L. temulentum. L. Bei Mildenitz. Egwisetum arvense. L. E. silwaticum. L. Helpter Holz. E. pratense. Ehrh. In Menge im Kiekbusch. E. hiemale. L. Pasenower Tannen. E. palustre. L. E. limosum. L. Lycopodium elavatum. L. Im Helpter Holz am Daberkower Weg nicht weit vom Spielplatz und im Kiekbusch an der Nord- seite der höchsten Erhebung. Polypodium vulgare. L. In den Pasenower Tannen. P. Dryopteris. L. Ebenfalls dort und im Kiekbusch. Polystichum spinulosum. : DO. Häufig im Helpter Holz, Kiekbusch und Rabenholz. So 677. P. Thelypteris. Rth. Stadtwiese und beim Badehause. | 678. P. fiix mas. Rth. Sehr häufig. 679. Asplenium filix femina. Bernh. 580. Pteris aquilina. L. Im Rabenholz und Helpter Holz. i Osmunda regalis. L. soll nach »Langmanns « Flora 3. Aufl.« bei der Ziegelei von Wolfs- hagen stehen. Ich habe die Pflanze dort nicht finden können. — Ob Oytisus sagit- talıs Koch noch am See von Wolfshagen vorhanden ist, kann ich nicht sagen, da ich nicht weiss, ob ich an der richtigen Stelle gewesen bin. Dass ich mit diesem Verzeichniss die Flora von Woldegk nicht erschöpft habe, ist schon Anfangs von mir erwähnt. Es fehlen vor Allem noch die meisten Wasserpflanzen, viele Graminen, Cyperaceen und Juncus- Arten und wahrscheinlich auch manche Orchidee, die ich namentlich im Rabenholz noch vermuthe. Der Wald ist von der Station Örtzenhof’ in 10 Minuten zu er- reichen, und ein Ausflug dorthin würde gewiss lohnend sein, auch für Entomologen. Beispielsweise habe ich zu Pfingsten dieses Jahres den seltenen Carterocephalus sylavius dort gefangen (Vergl. Archiv 33 pag. 35.) Crustaceen aus dem Sternberger Gestein von Herrn Fritz Noetling in Königsberg i. Pr. Mit 1 Tafel. In sämmtlichen Schichten des norddeutschen Ter- tiärs, mit Ausnahme der Bernsteinformation des Sam- landes, gehören Crustaceen zu grossen Seltenheiten. _ Meist sind es wenig gut erhaltene Fragmente, die nur in vereinzelten Fällen eine sichere Bestimmung zulassen. Um so erfreulicher ist es daher, dass das oberoligocäne Sternberger Gestein, aus dem Crustaceen bisher noch nicht bekannt waren,!) eine kleine Anzahl wohl be- stimmbarer Arten geliefert hat, die in überraschendem Einklang mit anderen, aus ober- oder mitteloligocänen Schichten bekannten, Arten stehen. Das mir vorliegende Material stammt aus der Sammlung des Herrn Baron von Nettelbladt in Güstrow, und wurde mir durch die Freundlichkeit des Herrn Dr. Gottsche zur Untersuchung übergeben. Ich habe darüber bereits eine kurze Mittheilung veröffentlicht,?) die ich hier in erweiterter Form mit einigen neuen Zusätzen wiedergebe, da ich inzwischen aus der eben- genannten Sammlung, sowie durch Herrn Professor 1) H. Karsten erwähnt in seinem Verzeichniss der im Rostocker academischen Museum befindlichen Versteinerungen aus dem Sternberger Gestein pag. 41 quadratische Krebsscheeren, die nach ihm nicht wohl bestimmbar sind. Wahrscheinlich sind die- selben mit der unten angeführten Callianassa Michelottii A, M. Edwards ident, 2) Sitzungsberichte der Gesellsch. naturforsch. Freunde in Berlin 1886, pag. 32 fi. : 82 Dr. E. Geinitz in Rostock noch einige neue Zuwen- dungen erhielt. Hiernach sind bis jetzt die folgenden Arten im Sternberger Gestein gefunden worden. Scalpellum Nettelbladti spec. nov. Taf. V. Fig. 1—2a. Von dieser Art fand sich je ein Scutum und ein Tergum, die der Grösse nach wohl zusammen gehören. Das 11 mm lange Scutum besitzt länglich trapez- förmigen Umriss und ist ziemlich stark konvex; der Wirbel liegt am Schlossrande, aber in nur 1,5 mm Entfernung vom Tergalrande. Der Schlossrand ist stumpfwinkelig nach innen gebrochen, der untere grössere Schenkel ist schwach konvex, der obere kürzere gerade. Mit dem Basalrand, dessen Länge 4,75 mm beträgt, bildet er einen Winkel von ca 70° während ersterer mit dem Lateralrande unter einem stumpfen Winkel zusammenstösst. Der Lateralrand ist stark S-förmig gekrümmt und stösst in scharfer Ecke mit dem geraden Tergalrande zusammen. Von der Wirbelspitze läuft nach dieser Ecke eine Kante, unter- halb welcher die Schale etwas ausgehöhlt ist. Eine gleiche nur etwas weniger stark markirte Kante läuft vom Wirbel nach der Ecke des Lateralrandes und links von derselben fällt die Oberseite gegen den Lateralrand, rechts gegen den Schlossrand zu ab. Ausser den feinen Wachsthumslinien bemerkt man noch einige schwache Radialstreifen. Auf der Innenseite sieht man den tiefen Muskel- eindruck und oberhalb desselben ein kleines vertieftes halbmondförmiges Feldchen mit flachen Wachsthums- streifen. Das vollkommene flache Tergum von 11,5 mm - Länge am Carinalrand und 7,5 mm Breite am Scutal- rand, besitzt einen dreieckigen Umriss, der aber bei- nahe halbmondförmig wird, dadurch dass Scutal- und 83 Schlossrand fasst in einer Kurve gekrümmt sind. Der Carinalrand ist vollständig gerade und stösst in spitzem aber abgerundetem Winkel mit dem schwach konvexen Scutalrand zusammen. Dieser letztere bildet einen sehr stumpfen abgerundeten Winkel mit dem Schloss- rande, der um weniges kürzer ist als der Scutalrand. Oberfläche mit groben unregelmässigen Wachsthums- streifen bedeckt. Scalpellum Nettelbladti steht dem von Darwin beschriebenen S. magnum!) aus dem Coralline Crag am allernächsten, namentlich was die Form des Scutums angeht; es unterscheidet sich aber ganz besonders dadurch, dass der oberhalb des Kieles, welcher vom Wirbel nach der Ecke des Lateral- und Tergalrandes läuft, gelegene Theil bei S. Nettelbladti viel kürzer ist als bei S. magnum und dass in Folge dessen der Wirbel bei ersterer Art hart am Tergal- rande liegt, während er bei letzterer um ein Viertel der ganzen Länge des Schlossrandes davon entfernt liegt. Balanus stellaris Brocchi sp. 1840. Balanus stellaris, Münster Beiträge zur Petrefaktenkunde Heft III. pag. 30, Tab. VI, Fig. 8 u. 9. Nach Münster zeichnet sich diese Art besonders dadurch aus, dass die Wände auf der Aussenseite hohe rundrückige, durch scharfe Furchen getrennte Rippen tragen. Das gleiche Merkmal zeigen die mir aus dem Sternberger Gestein vorliegenden Balaniden, wesshalb ich nicht anstehe, sie trotz ihrer nicht sonder- lich guten Erhaltung mit dieser Art zu vereinigen. Das grösste Exemplar misst bei 5 mm Durchmesser 3 mm Höhe und besitzt ovalen Umriss mit rhomboidischer Oefinung. Diese Art ist nach Münster häufig im Oberoligocän von Astrup und Bünde; ebenso scheint sie im Stern- berger Gestein nicht gerade selten zu sein. 1) Fossil Lepadidae. Palaeontographical Society 1851 pag. 18, Taf. I. Fie. 1. 6* 84 Ranina speciosa Münster sp. Taf. V. Fig. 3 u. 3a. !) 1840, Hela speciosa, Münster Beiträge zur Petrefaktenkunde Heft III. pag. 24, Tab. II. Fig. 1, 2 u. 5. 1886. Ranina speciosa, Noetling Sitzungsberichte der Gesellsch, naturf. Freunde zu Berlin No. 3, pag. 33. Ein nur 14 mm langes und ca. 10 mm breites Frag- ment des Gephalothorax, wahrscheinlich der gastrischen Region angehörend lässt sich mit Bestimmtheit auf die aus dem Oberoligocän von Bünde zuerst durch Münster be- schriebene Ranina speciosa beziehen. Ein Vergleich mit dem prachtvoll erhaltenen Münster’schen Original in der Berl. Sammlung liess dies auf’s unzweifelhafteste erkennen. Die Sculptur des Gephalothorax von Ranina speciosa ist eine so charakteristische, dass sie nicht leicht mit einer andern Species verwechselt werden kann. Sie besteht, wie auch das Fragment aus dem Sternberger Gestein deutlich zeigt, aus kleinen frontalwärts ge- richteten, glatt aufliegenden Dornen, die in unregel- mässigen Querreihen den ganzen Gephalothorax bedecken. In der Mitte, namentlich der Gastralregion verfliessen die Dornen mit ihrer Unterlage und erzeugen so unregel- mässige, kleine Vertiefungen, etwa wie Pockennarben, welche gerade das vorliegende Stück sehr deutlich zeigt. Ausser dem Gephalothorax-Fragment fand sich noch ein kleiner Rest der Scheere, wahrschemlich dem Vorderarm angehörend. Gallianassa Michelottii A. Milne Edwards. Taf. V. Fig, A—Ah 1860. Callianassa Michelottii, A. Milne Edwards. Annales des scien- ces naturelles Zool. Ser. 4. Bd. XIV. pag. 341, Tab. 14 Fie. 3, 1371. — — K. v. Fritsch Zeitschr. d. deutschen Geolog, Gesell. Bd. 23 pag. 691 ff., Tab. 17 Fig.5—13, 1386. —_ — Noetling, Sitzungsber. d. Gesellsch. naturf. Freunde No. 5 pag. 35. Fritsch hat von dieser Art eine so ausführliche Beschreibung, erläutert durch trefflliche Abbildungen, 1) Irrthümlicher Weise ist die Abbildung verkehrt gezeichnet worden, eigentlich müssen die Dornen nach oben gerichtet sein, gegeben, dass es eigentlich überflüssig wäre, sie hier nochmals zu wiederholen, indess seien doch die wesentlichsten Charaktere hier noch einmal angeführt. Die Hand besitzt, abgesehen von den Fingern eine rechteckige Gestalt, indem ihre Länge 9 mm, incl. un- beweglichem Finger 12,5 mm und ihre Breite am Ge- lenkrande 6,5 mm beträgt. Ober- und Unterrand laufen parallel, senkrecht zu beiden ist der Gelenk- rand gerichtet, der in gerundeten Ecken mit ersteren zusammenstösst. Am Unterrand läuft ein scharfer Saum fast bis zur Spitze des unbeweglichen Fingers und neben diesem eine Reihe feiner Poren, ebenso ist der Oberrand mit einem scharfen, feinen Saume besetzt, der aber kurz unterhalb des beweglichen Fingers verschwindet. Die Aussenfläche ist sanft gewölbt, etwas stärker gegen oben als gegen unten abfallend. In der Mitte der Länge beginnt dicht neben dem Unterrande eine schwache gerundete Kante, welche sich bis zur Spitze des unbeweglichen Fingers fortsetzt. Neben ihr, näher nach oben, läuft eine etwas stärkere, gern auch etwas knotige Leiste, die ebenfalls erst in der Spitze des unbeweglichen Fingers endet. Ausserdem finden sich auf der Aussenfläche noch einige grössere Poren nahe der Einlenkungsstelle des beweglichen Fingers. Die Innenfläche ist vollkommen flach; am Unter- rande finden sich hart am Saume eine Reihe dicht gedrängter Poren, die sich bis zur Spitze des unbe- weglichen Fingers fortsetzen. Von der Spitze des unbeweglichen Fingers laufen ebenfalls zwei schwach markirte Kanten bis etwa zur Mitte der Länge, wo sie verschwinden. Der unbewegliche Finger ist klein, etwas gebogen, die Schneide trägt ausser einem charakteristischen stark hervorspringenden Zahne, der sich nahe dem oberen Ende befindet, noch einige kleinere Zähnchen. Soma Die einzige Abweichung der Sternberger Form von der typischen Form von Flörsheim besteht darin, dass erstere eine geringere Anzahl durchbohrter Wärz- chen auf der Aussenfläche der Hand besitzt. Ich möchte jedoch dieser Differenz keine zu grosse Be- deutung beimessen, da zu beachten ist, dass die Flörs- heimer Form auch aus etwas tieferem Niveau, nämlich dem Mittei-Oligocän stammt. Coeloma sp. Zwei schlecht erhaltene Exemplare eines brachyuren Crusters weisen durch die Art ihrer Lobulirung auf dieses Genus hin. Leider aber sind die Charaktere nicht ausreichend um irgend etwas Sicheres über die- selben sagen zu können, höchst wahrscheinlich dürften sie aber eine neue Art der Gruppe der Tuberculati repräsentiren. Nachtrag zu der Mittheilung über die Norddeutschen Ringicula. (Pag. 15 dieses Archivheftes.) Erst nach dem Druck meiner Bearbeitung der Ringicula wurde ich aufmerksam auf die von Herrn Professor Dr. Geinitz, Archiv 37, pag. 124 und 248 publizirte und Taf. V. Fig. 45 abgebildete Ringicula | aus dem Glimmersand des Bohrloches im sog. Kamdohl bei Lühtheen. Bei der Wichtigkeit, die eine Vergleichung dieser Ringicula mit denen des übrigen Norddeutschen Miocaen hat, musste mir sehr an der Erlangung eines guten Stückes gelegen sein. Eine desfalsige an Herrn Geinitz gerichtete Bitte hatte den besten Erfolg, indem derselbe mir ein vorzüglich erhaltenes Stück und ein Fragment zur Vergleichung mittheilte. ‚Da die eitirte Abbildung nur etwa die doppelte Grösse des Originals darstellt, und überdem der Licht- druck etwas an Schärfe zu wünschen übrig lässt, so dass diese Darstellung für eine sichere Bestimmung und Feststellung der Charaktere nicht genügt, so habe ich das eine der mitgetheilten Stücke beistehend abgebildet, und zwar, um eine direkte Vergleichung mit den Taf. I. u. Il. dieses Archives dar- gestellten Formen zu er- möglichen, wie jene: in fünf- facher Vergrösserung des Originals. 88 Herr Geinitz hat diese Ringicuca 1. c. „striata Phil.“ genannt, und eitirt dazu die Abbildung aus dem grossen Werke von M. Hörnes 1., pag. 9, Fig. 4, indem er auf v. Koenens Autorität hin diese gleichfalls zu striata zieht. Ich kann mich mit dieser Ansicht nicht einver- standen erklären; wegen der angezogenen Abbildung von Hörnes verweise ich auf das pag..21 und 26 dieses Heftes Gesagte; die Ringicula des Kamdohl- Sandes aber kann nicht zu striata gehören, da wie eine Vergleichung der beistehenden Abbildung mit Taf. I., Fig. 1 zeigt, sowohl die Grösse, wie die auf- gebläht kugelige Form, und der ungemein starke Spindelbelag sie zur Genüge davon trennen. Sie ge- hört auch nicht zu buccinea (auriculata Geinitz) von der sie sich theils durch das zu hohe Gewinde, theils durch die stark ausgesprochene Spiralstreifung unter- scheidet. Dagegen gehört sie unbedingt zu der Tab. I., Fig. 6a abgebildeten Ringicula des Holsteiner Gesteins, die ich pag. 30 dieses Archivs, allerdings nicht ganz ohne Zweifel, zu ventricosa Sow. gezogen habe. — Die Petrefakten des Red-Crag, aus dem Sowerby das Original zu seiner ventricosa entnommen hat, haben meist einen zu schlechten Erhaltungszustand, um mit Sicherheit als Vergleichsmaterial für dıe Bestimmung anderer Vorkommnisse dienen zu können. — Dennoch möchte ich mit von Koenen glauben, dass es richtig ist, die erwähnte Ringicula des Holsteiner Gesteins, und somit denn auch unsere Kamdohl-Form zu ven- tricosa Sow. zu ziehen. Die beistehend abgebildete Ringicula ist 9,2 mm hoch bei einer Breite von 7 mm, stimmt also sehr gut zu den Massverhältnissen der Cragform. — Das Gewinde ist sehr spitz; die ganze Schale, selbst die oberen Umgänge, mit scharf eingeschnittenen Spiralen umgürtet; die Spindelplatte ist sehr stark ausgebildet, o))) während die Verdickung des äusseren Mundrandes mehr zurücktritt. Das „Archiv 37, T. V“ abgebildete kleinere Stück ist ein Fragment, welches scheinbar Spuren von Farbenresten, Flecken, welche die Spiralen verfolgen, zeigt. Das Auftreten der Ringicula ventricosa im Kam- dohl-Sande gewinnt an Interesse durch den Umstand, dass diese Art noch nicht in dem etwa 1!/, Meile ent- fernten Bokuper Sandstein gefunden ist, in dem statt dessen die Ringicula buccinea häufiger vorkommt. Unsere Ringicula zeichnet sich durch besonders schönen Erhaltungszustand aus, und durch eine Grösse, wie sie sonst in norddeutschen Tertiaerschichten nicht, und an den Südeuropäischen Fundstätten überall nur selten vorkommt. F. E. Koch. une inne Va ar A Be ‚md u R Ya ul r3 wi He at II. Kleinere Mittheilungen. Uth NY Fa ER RR AUT ARS U, I. Botanische Mittheilungen von Ernst H. L. Krause. 1. Zur Flora von Fürstenberg theilte Herr R. Wohlfahrt mir am 27. Juli 1884 folgendes mit: Sisymbrium Loeselii L. ist an der Steinhaveler Mühle bei Steinförde nicht selten. Linnaea borealis L. am Petschsee daselbst. Coralliorrhiza innata RBr. bei Dannenwalde von Konow gefunden. Pulsatilla vulgaris Mill. kommt bei Fürsten- berg nicht vor, sondern nur P. pratensis Mill. Sedum rupestre L. ist gemein bei Fürstenberg. Myriophyllum alterniflorum DC. im Bürger- und Castavensee. Ornithogalum Boucheanum Aschs. Fasanerie bei Neustrelitz und Pfarrgarten zu Fürstenberg. 2. Herr Professor Dr. P. Magnus-Berlin sammelte 1884 bei Rostock die folgenden bemerkenswerthen Pilze: Synchytrium Taraxaci DBy. und Woron. auf Taraxacum offieinale (Warnowwiese vor dem Petrithor), Aecidium Violae Schum. auf Viola syrtica Flke. (Warne- münde) und Taphrina aurea Tul. auf Populus tremula (Warnemünder Anlagen). 3. Herr Rittmeister a. D. S. W. von Dewitz auf Roggenhagen bei Roga sandte mir im Sommer 1884 einige Keimpflanzen der Edeltanne (Abies alba Mill.) nebst der Mittheilung, »dass auf Roggenhagen, welches »zwischen Friedland und Neu-Brandenburg liegt, die 94 »Edeltanne eine sehr häufig vorkommende Erscheinung »im Walde wie im Garten ist. Im Walde — und »zwar auf zwei weit auseinander liegenden Plätzen sind »Stämme vertreten von der Stärke bedeutender Bretter- »blöcke resp. Mastbäume bis zum jährigen Steckling, »und besamen sich jährlich Massen davon frisch an. »Ebenso ist es in meinem Garten, wo ich vielfach die »jungen Pflanzen fortnehmen muss, damit diese Baum- »art nicht Ueberhand nimmt. Der Boden ist sehr »kalkhaltiger, sandiger Lehmboden.« Schöne Edeltannen giebt es auch noch in Schles- wig (z.B. im Park zu Altenhof bei Eckernförde). Aber schon bei Rostock ist es schwer die Bäume hoch zu bringen, denn im Schatten kommen sie nicht auf und im Freien leiden sie leicht durch Spätfröste, werden ausserdem von Hirschen mit Vorliebe abgefressen. Ueberschwemmung durch Seewasser schadet dem Baum nicht. 4. Nach einer Mittheilung des Herrn Oberlandbau- meister F.E. Koch-Güstrow wächst Viscum albumL. in der weiteren Umgebung des Schlosses Burgschlitz bei Teterow sehr häufig auf fast allen Bäumen und besonders üppig auf einer alten Linde auf dem Fried- hofe zu Lübsee bei Lalendorf. 5. In einem Briefe vom 25. Juli 1882 theilte Herr Rittmeister a. D. von Seemen-Berlin meinem Vater mit, dass er 1881 auf dem Wege zwischen Diedrichs- hagen und Warnemünde Potentilla supina L. und auf der Stolteraa verschiedene ausländische Sämereien ausgestreut habe. 6. Unter den Pflanzen, welche ich 1880 bei Bützow sammelte befindet sich auch Glyceria plicata Fr. Diese Art war in Mecklenburg bisher nur bei Neu-Branden- burg (Ascherson) gefunden. 35 7. Nachträge zur Flora von Rostock: Batrachium Baudotii Godr. in einem Tümpel bei Warnemünde (von Seemen). Aquilegia vulgaris L. In der Sildemower Liep wiedergefunden (M. Bachmann!). Actaea spicata L. Hinrichshäger Koppel (L. Krause). Alchimilla vulgaris L. f. glabra hinter dem Kösterbecker Holz (0. Buchtien!). Pirola uniflora L. Kösterbecker Holz (Carl Freylach!) Castanea sativa Mill. Herr Schramm hat in den Barnstorfer Anlagen aus den im Herbst 1884 dort reif gewordenen Früchten schöne Stämmchen gezogen (Rostocker Zeitung 1885 N. 435). - Salix (repens) vitellina GMey. in den Warne- münder Dünen 80 cm hoch (K. E. H. Krause). Corylus Avellana L. mit weissen Griffeln in den Barnstorfer Anlagen (K. E. H. Krause 29. 4. 83). Einige Nachträge zu meinem Rubi Rostochienses (Archiv 34) sind in meinen Rubi Berolinenses (Verh. bot. Vereins f. d. Prov. Brandenburg, 26) enthalten. Es sei hier noch hervorgehoben, dass schon vor Jahren von meinem Vater bei Warnemünde Carex sparsiflora Steudel entdeckt wurde. In der Flora von Rostock ist sie unter C. panicea aufgeführt. 8. Am 16. August 1884 hatte ich Gelegenheit eine Excursion auf den Priwall zu machen. Diese Nehrung ist schon öfter von Botanikern besucht, aus der Flora sind aber bisher nur einzelne Seltenheiten mitgetheilt (Vgl. Archiv 5). Ich sammelte auf mecklenburger Ge- biet: Pulsatilla pratensis Mill.. Sagina maritina Don. (schon bei Langmann), Spergularia salina Presl., Sanguisorba minor Scop., Parnassia palustris L. (ein Exemplar mit zweiblütigem Stengel), Buplenrum tenuissi- mum L., Oenanthe fistulosa L., Selinum Carvifolia L., 96 Galium verum L., Scabiosa Columbaria L., Campanula rotundifolia L. (mehrere monströre Exemplare mit kleinen gelben, getrennten Kronblättern), Gentiana Amarella Willd., Euphrasia (officinalis) maritima GFH Mey., Thy- mus (Serpyllum) Chamaedrys Fr., Armeria vulgaris Willd., Plantago Coronopns L., Zostera marina L. (in der Poetenitzer Wiek), Juncus obtusiflorus Ehrh., Scirpus Tabernaemontani Gmel., S. compressus Pers. Von den auf dem Lübecker Antheil gefundenen Pflanzen nenne ich hier nur Allium fallax Schult. Vgl. auch Griewank: Kritische Studien 1856. 9. Die Beiträge zur Forststatistik des Deutschen Reichs (Monatshefte zur Stat. d. Deutschen Reichs, Berlin 1884, August S. 1) ergeben für Mecklenburg folgendes: Die Bestandtheile des Waldes sind in Procenten der gesammten Waldfläche gegeben.) Pro- Hochwald Fich- Gesamm- | zent | Nie- | Mit- Bir- | Bu- ten |Taub- NE te Forst- Er der-\ tel-| Bi- | pr alien Kie- | Lär-| und del- s olz ir Kant wald|wald| chen Den Gehe fern | chen a holz pen | holz Neeklenb.- 1996563117,815,413,8|3.9|7,1117,9154,4 08 50 281619 <= Strelitz. Ateekl no. ‚sine a4 6,313,8|2,4,3,8119,0.63,3 06 18520 In Petermanns Mittheilungen 31./1. 1885 hat Supan auf Grund dieser Statistik eine Tabelle aufge- stellt, in der er die einzelnen politischen Gebiete zu natürlichen Gruppen vereinigt. Dieser Tabelle sind obige Zahlen entnommen. Die hier aufgestellten Ge- biete entsprechen im Wesentlichen den pflanzengeogra- phischen Bezirken, nur sind deren Grenzen stellenweise bedeutend verschoben, weil die preussischen Regierungs- bezirke bezw. die Kleinstaaten als untheilbare Grössen aufgenommen sind. 97 In der That theilt sich Mecklenburg, von der Küstenzone abgesehen, in zwei pflanzengeographische Provinzen: Der Westen und Norden gehört zur sub- atlantischen, der Südosten zur Sarmatischen. Die sub- atlantische Provinz zerfällt wiederum in drei Bezirke: a. Der niedersächsische umfasst das südwest- liche Mecklenburg, West-Schleswig-Holstein und die nordwestdeutsche Heideebene. Er trägt die bekannte Heideflora. b. Der westbaltische Bezirk, Ost-Schleswig- Holstein und Nordwest-Mecklenburg bis Warne- münde umfassend, ist ausgezeichnet durch schöne Buchenwälder, viele dem Heidegebiet fehlende oder dort seltene Waldpflanzen (Aquilegia, Actaea, Corydallis cava, Vicia silvatica etc.). Die Kiefer ist hier selten, fehlt streckenweise ganz. ec. DerRostocker Bezirk, Nordost-Mecklenburg, Stralsund und Rügen umfassend, enthält bereits viel nordische und östliche Formen (Pulsatilla vernalis, Pedicularis Sceptrum, Arctostaphylos, Primula farinosa, Betula humilis ete.). Die Kiefer ist hier häufiger, dagegen fehlen schon manche im westbaltischen Bezirk noch vorkommende Arten (Primula acaulis, Potentilla sterilis, Rubus rudis etc.) Die sarmatische Provinz zerfällt in den pommer- schen und märkischen Bezirk. Ersterer umfasst die Küstenlandschaft bis Königsberg, ist durch nordische und atlantische Arten ausgezeichnet (Rubus Chamae- morus, Empetrum, Primula farinosa etc., Erica Tetralix, Rubus Sprengelii, Myrica Gale etc.); die Laubwald- flora ist stärker eniwickelt. Letzterer begreift die Flora des märkischen Sandes, welche zahlreiche süd- westliche Steppentypen enthält. Zum pommerschen Bezirk gehören Malchin, Neu-Brandenburg, Prenzlau und wahrschemlich ganz Südost-Mecklenburg; die Grenze gegen die märkische Flora ist noch genauer festzustellen. 7 98 10. Unter den Brombeeren, welche ich Herrn Dr. W. O. Focke sandte, hat dieser Forscher Rubus Barbeyi Favr & Greml. erkamt. Die Exemplare stammen aus Mönkweden und Markgrafenheide bei Rostock. Von Rubus plicatus Wh. N. unterscheidet diese Art sich durch gestielte äussere Blättchen, kurze Blütenstände, zahlreiche feine Stacheln an den Blüten- stielen, behaarte, kurzstachelige Schösslinge Die Staubfäden sind bei typischem R. Barbeyi kürzer als die Griffel, bei der Rostocker Form, die Gelert auch in Jütland fand, griffelhoch. 11. Archiv 36 S. 114 Poa silvatica Vill. und S. 115 Carex Davalliana Sm. sind zu streichen. Archiv 37 S. 177. Die Angabe über Scorzonera hispanica beruht offenbar auf Irrthum; an angegebenem Standort wächst. Sc. humilis L. (Fisch!) Kiel, Januar 1886. II. Nachtrag zu Archiv 38 pag. 228. Müggenburg. Bei Einsicht in das Original des »Diarium botanicum« Wilhelm Laurenbergs auf der Rostocker Universitäts- bibliothek fand ich meine S. 228 ausgesprochene Ver- muthung bestätigt; es steht in der That deutlich da: »Müggenburg« nicht »Mueggenbach«. Der Ort ist auf der grossen Schmettau’schen Karte von 1788 nicht mehr vorhanden, dagegen kann ich durch freundliche Mittheilungen des Herrn Dr. Ad. Hofmeister und des Herrn Gymnasialdirektor Dr. Krause in Rostock noch einiges über diesen Ort mittheilen. Müggenburg ist ein Rostocker Pachthof in der Heide gewesen, zwischen Moorhof und Meierhausstelle, der wie manche andere frühere Heideorte (z. B. Wasmodeshagen, Fulleri, Born und Moorhof”), wenn auch später als diese, unter- gegangen ist. Der Forstinspektor Dr. H. F. Becker zu Rövershagen machte 1805 den Vorschlag, die Forst- inspektion dorthin zu verlegen, um in der Mitte des Reviers zu sein, da aber die Quartiere nicht einver- standen waren, wurde der Hof im Wald gelegt. Noch heute ist der »Müggenburger Dienstweg« (von Willers- hagen her) als früherer Weg der Hofgänger genannt, und die über den alten Hofacker führende jetzt ziem- lich verwachsene Schneise heisst noch »Müggenburger Schneise«. Ich bemerke noch, dass »Bahns« das heutige Barnstorf ist, und theile zum Schluss aus einem Briefe des Herrn Gymnasialdirektors Krause nachstehende Stelle über die von Link erwähnten Pflanzen mit: *) Jetzt ist Moorhof nur eine »Holzablage.« 7* 100 »Was die Pflanzen betrifft, so sind sie mit Sicher- heit, soweit sie nicht allbekannt sind, überhaupt nicht festzustellen; dass Forscher manche so spät fanden, liegt daran, dass sie sehr unregelmässig und selten die Gegend absuchten. Da sie Primula farinosa nicht sahen, sahen sie also auch Pinguicula nicht. S. 224 u. 225 ist 6AoguAdıs schwerlich CGeratophyllum, die Be- schreibung passt nur auf die früher nicht beachtete Najas; Fucus alatus wird die an den Molen häufig wachsende Uferform des Fucus vesiculosus (ohne die Schwimmorgane oder Blasen) sein.« Warin. Friedrich Bachmann. III. Ornithologische Mittheilung. Ende November v. J. fanden Knaben auf unserem Camp eine Nebelkrähe — corvus cornix — im Ver- enden. Diese Krähe hatte einen ganz misswachsenen Oberschnabel, welcher 65 mm lang, sichelförmig ge- krümmt, linksseitig über den 40 mm langen, sonst normal gebildeten, nur an der Spitze wie abgebrochenen Unterschnabel 20 mm hinwegragte; das Ende des Unterschnabels, etwa 10 mm, bleibt unbedeckt. Die ausgestopfte Krähe steht bei mir und ist allen Freun- den der Vogelwelt die Besichtigung gerne gestattet. Auch ist im Conventer See bei Börgerende in einer Reuse eine Alca torda gefangen und befindet sich ausgestopft in meinem Besitz. Das Vorkommen dieser Alke in unseren Gewässern dürfte nicht zu den Häufigkeiten gehören. J. F. Soldat in Doberan. IV. Zur Frage über die Heimath unserer Geschiebe. Für den Nachweis der Localität, von der unsere Geschiebe stammen, scheint es von Interesse zu sein, Fundstätten solcher Geschiebe, die sich durch beson- ders charakteristische petrographische Beschaffenheit auszeichnen, so dass man sie als von derselben Ur-- sprungsstätte ausgegangen betrachten muss, zu be- achten und zu verzeichnen. Dieser Fall liest mir nun mit einem Geschiebe- block von ‚mehren Cubm. Grösse, der vor etwa 50 Jahren auf dem Felde meiner Vaterstadt Sülz ge- funden wurde, und von dem noch einige Stücke in meinem Besitz sich befinden, vor. — Dies Gestein wurde vom seligen Vortisch als »Eisenschüssiger Chlorit mit Schwefelkies und Arsenikkies« bestimmt. — Ein nicht völlig so grosser Block, aber von ganz gleichem Ansehen, wurde vor einigen Jahren südwestlich von Güstrow gefunden, also auch in süd- westlicher Richtung von der ersterwähnten Localität. Um die Zusammengehörigkeit beider Geschiebe sicher zu constatiren, nahm mein jüngster Sohn Carl, ein Candidat der Eisenhüttenkunde, in dem Laboratorium zu Braunschweig eine Analyse beider Gesteine vor. — Derselbe schreibt mir darüber das Folgende: Das bei Sülz gefundene Geschiebe ist genau das- selbe wie das von Güstrow. Eine Abweichung des Resultats der chemischen Untersuchung hat nur darin ihren Grund, dass bei dem letzteren mehr »Gangart« vorhanden ist, wie bei dem ersteren, so dass das von Sülz etwas Erzreicher ist. Dies kann aber auch seinen 102 Grund darin haben, dass man für eine Analyse nur ein kleines Gesteinsstück mitnimmt, welches keine Garantie dafür bietet, dass man eine Durchschnitts- Zusammensetzung vor sich hat. Der hygroscopische Gehalt beträgt bei dem Sülzer Erz = 0,274 °/,, bei dem Güstrower — 0,235 %. — Nach Austreiben dieses Wassergehalts ergab die Analyse: Erz von Güstrow | Sülz Chemisch geb. Wasser und Kohle 5,27 4,12 Gansartı > RAND 39,70 28,86 Manganoxydul (Mn 0). BL NEE: 0,85 0,46 Eisenkies (Pyrit, Fe S 2) 51,06 , 63,00 Schwefel, an andere Körper ge- bundent(o: er lt 1,05 0,46 RalkneO) rn Be ee 0,58 0,55 Magnesiaa Mao). nn: 0,81 0,48 il’honerden M205). me 0,80 2,07 m 100,12 | 100,00 Der mit »Gangart« bezeichnete Rückstand des Sülzer Erzes, durch Aufschliessung noch besonders untersucht, ergab: Kieselsäure (Si02). . . . 25,39 Eisenoxydul (FeO) . . . . 0,3222 Thonerde (M 203)... > .2,2103 Kalkı Ca B)ncnastaa n: mE Magnesia (MgO). . . . . 0,17 — 28,865 Das ist so ziemlich die Zusammensetzung von Chlorit. Wenn man die Hauptbestandtheile des Gesteins beider Localitäten zusammen addiert, so ergiebt das: 103 Erz von Güstrow | Sülz Ganwant a a a 28,86 Bisenkijesan. 2 un Suter er re ie 63,00 | 90,76 | 91,86 Man kann beide also als dasselbe Gestein be- zeichnen, während von den untersuchten Proben die eine etwas Erzreicher war. Die dunkle Färbung des Gesteins rührt von mechanisch beigemengter Kohle her, die nach dem Glühen verschwindet F. E. Koch. V, Zur Pflanzen-Physiologie, Herr Dr. K. E. H. Krause in Rostock referirt in der Rostocker Zeitung über die vom Professor Frank in Berlin ausgeführten Untersuchungen »über die auf Wurzelsymbiose beruhende Ernährung ge- wisser Bäume durch unterirdische Pilze.« Diese Mittheilung hat so grosses Interesse, dass es geboten scheint, an dieser Stelle dieselbe zu wieder- holen, um zu weiteren Beobachtungen anzuregen. Frank, vom K. preussischen Landwirthschaftlichen Ministerio aufgefordert: Untersuchungen über das Vor- kommen und die Lebensverhältnisse der Trüffeln anzu- stellen, ging dabei von den Arbeiten des Professor Krebs in Erlangen aus. Dieser wies schon 1880 nach, dass das Fadengeflecht, welches die Wurzeln der nicht essbaren, aber vom Wilde geliebten Hirschtrüffeln (Elaphomyces), deren Vorkommen an Kiefern ge- bunden ist, bilden, im engsten Zusammenhange mit 104 den Kiefernwurzeln selbst steht; dass das Fadengeflecht nicht etwa die Kieferwurzeln durch Schmarotzen an- greift, sondern vielmehr sie zu kräftigerem Leben an- zuregen scheint. — Auf diese Beobachtungen weiterbauend, fand Frank, dass die essbare Trüffel, deren Vorkommen wie bekannt an Eichen, Buchen und Hainbuchen gebunden ist, gleichfalls die Wurzeln dieser Bäume mit einem Fadengeflecht überzieht, und stellte sogar fest, dass diese Bäume, zu denen noch die edle Kastanie und Haselnuss hinzukommen, sich nicht selbstständig er- nähren, sondern dass dies Pilzfadengeflecht es ist, welches die genannten Baume aus dem Boden gleichsam wie eine Amme er- nährt. Die Wurzeln sind überall ohne Lücken von einer Pilzrinde umgeben, welche die Aufsaugung der Boden- feuchtigkeit mit den mineralischen Stoffen für jene be- sorgt; der Pilz scheint dafür seine organischen Nähr- stoffe — Zucker, Gummi, Eiweiss — wieder vom Baume zu erhalten. Echte Wurzelhaare bilden diese Bäume im Boden überhaupt nicht mehr; Wurzel und Pilzmantel wachsen beide an der Spitze weiter, wie die Wurzeln aller übrigen Pflanzen. Nur bei künstlicher Zucht im Wasser mit Nährstoffsalzen lassen sich die Wurzeln der Eiche, Buche und Kastanie pilzfrei erhalten, und dann bilden sie auch Wurzelhaare; im Waldboden nie. — Die Weiterforschung auf diesem Gebiet ist sicher eine interessante und hochwichtige Aufgabe. VL Zur Flora von Mecklenburg. Die im Jahresbericht der Kommission für die Flora von Deutschland!) über Mecklenburg enthaltenen Angaben waren nicht ganz zutreffend. Es dürfte auch kaum möglich sein, über die neuen Beobachtungen in diesem Lande jahrweise ordentlich zu berichten, ehe nicht das bisher Bekannte gesammelt ist. Die letzte wissenschaftliche Landesflora ist die 1860 von Boll ver- fasste. Die folgenden Listen enthalten eine Zusammen- stellung der Gefässpflanzen, welche seitdem gefunden oder verschwunden sind; sie können mit der genannten Flora zusammen eine Grundlage bilden für die späteren Berichte und für die neu herauszugebende Landestflora. Die Verbreitung der einzelnen Formen im Lande ist hier noch nicht in Betracht gezogen. Die mit * be- zeichneten Formen sind eingeschleppt oder verwildert oder nur versprengt oder als Gartenflüchtlinge gefunden. I. Verzeichniss der Gefässpflanzen, deren Vor- kommen in Mecklenburg in Boll’s Flora gar nicht oder als zweifelhaft erwähnt, später aber mit Sicherheit nachgewiesen ist: * Clematis Vitalba L., * C. Viticella L., Thalictrum silvestre Schl., Th. angustifolium Jacq., Anemone sil- vestris L., A. (nemorosa L.) purpurea Gray, * Adonis autumnalis° L., DBatrachium (Baudotii Godr.) ma- rınum Fr. [ausserdem auch B. confusum Godr.], B. (? paucistamineum Tsch.) hirsutissimum n. sp., 1) Berichte der deutschen botanischen Gesellschaft 3. 8 106 Ranunculus (acer L.) pseudolanuginosus Bolle, R. (po- Iyanthemus L.) litoralis Zabel, * Nigella damascena L., * Delphinium Ajacis L., D. ornatum Bouche, Actaea (spicata L.) obtusata Wohlfarth, Berberis vulgaris L. (jedenfalls völlig eingebürgert), Papaver strigosum Bönn., *P. somniferum L., *P. orientale L., Corydallis solida Smith, *C. lutea DC., *Fumaria densiflora DC., *F. capreolata L., * Cheiranthus Cheiri L., Nasturtium an- ceps DC., * Barbaraea intermedia Boreau, * Arabis rosea DC.,. Cardamine (pratensis L.) uniflora Sternbeg. & Hoppe, C. (amara L.) hirta Wimm. & Grab., Sisym- brium (offieinale L.) liocarpum DC., * S. Loeselü L., Diplotaxis tenuifolia DC., * D. muralis DC., * Alyssum saxatile L., Camelina microcarpa Andr., * Iberis um- bellata L., * Raphanus sativus L., * Reseda alba L., *R. odorata L., Polygala (vulgaris L.) oxyptera Rchb., * Dianthus plumariusL., D. arenarius L., * Silene (gallicaL.) silvestris Schott., *anglicaL., * Coronaria tomentosa ABr., Melandrium album Gke. x rubrum Gke., Sagina (nodosa Fenzl.) pubescens Koch, Spergula (arvensis L.) sativa Boenn. u. vulgaris Boenn., Spergula pentandra L., Stel- laria nemorum L. f. glabra, S. (media Cyr.) neglecta Wh., Cerastium (triviale Lk.) nemorale Uechtr., * Li- num usitatissimum L., * Malva crispa L., M. silvestris x neglecta, (?*) Tilia intermedia DC., Hypericum (per- foratum L.) angustatum Doell., * Aesculus Hippocasta- num L., * Geranium macrorrhizon L., Geranium silva- ticum L., G. (molle L.) maritimum Deth., Erodium (eieutarium L’Herit.) pimpinellifolium Willd., * Impatiens parviflora DC., * Tropaeolum majus L., * Rhus Toxico- dendron L., *R. Cotinus L., * Cytisus Laburnum L., *(C. alpinus Mill., *C. ratisbonensis Schaeffer, *C. ca- pitatus Jacq., * Medicago media Pers., Trifolium (pra- tense L.) maritimum Zab., heterophyllum Lej., Trifolium rubens L., *T. resupinatum L., T. (hybridum L.) pro- stratum Mad., Lotus (corniculatusL.) microphyllus GMey., * Caragana arborescens Lam., * Colutea arborescens L., ” 107 *Robinia Pseudacacia L., Coronilla varia L., * Orni- thopus sativus Brot., * Onobrychis viciaefolia Scop., Viecia (cracca L.) argentea GMey., *V. villosa Rth., V. (augustifolia Rth.) Bobartii Forster [ausser segetalis Thuill.], amphicarpa Dorth., * V. (Faba L.) minor L. sp. pl. * Pisum arvense L., * Lathyrus latifolius L., L. (montanus Bernh.) linifolius Rehb., * Phaseolus nanus. L., Prunus (spinosa L.) coaetanea Wimm. & Grab., in- sititioides Brockm., * P. spinosa x insititia, * P. Cerasus L, *P. domestica L., *P. Mahaleb L., * Spiraea salici- folia L., Rubus (suberectus And.) sextus EHLK., R. "fissus Lindl., R. sulcatus Vest., R. Ernesti Bolli EHLK,., R. rhamnifolius WhN., R. (thyrsoideus Wimm.) can- dicans Wh. u. thyrsanthus Focke, R. (villicaulis Koehl.) marchicus EHLK., megapolitanus EHLK., obotriticus EHLK., thyrsanthoides EHLK., R. macrophyllus WhN., R. pyramidalis Kalt., R. vestitus WhN., R. pallidus WhN., R. (Koehleri WN.) balticus Focke, R. (Bellardii WhN.) Griewankorum n. f. [= £. ferox Marsson], R. Dethar- dingii EHLK., R. rostochiensis EHLK., R. Fischii EHLK., R. diversifolius Lindl., R. (maximus Mars.) Visurgis Focke, R. (caesius L.) herbaceus EHLK., arenarius EHLK., R. caesius X idaeus, *R. spectabilis Pursh, R. (idaeusL.) obtusifolius Willd., septennatus EHLK., * R. odoratus L., Potentilla procumbens x silvestris, P. alba L., *P. fruticosa L., * Rosa turbinata Ait., R. dumetorum Thuill., *R. alba L., R. sepium Thuill., R. inodora Fr., (*?)R. pomifera Herrm., Pirus (Malus L.) dasyphyllos Borkh. [neben acerba Mer.|, * Amelanchier vulgaris Mnch., * Epilobium obscurum Rchb., * Trapa natans L., Myrio- phyllum (verticillatum L.) pectinnatum DC., pinnatifidum Wallr., Callitriche stagnalis Scop. & platycarpa Nolte, C. vernalis Kütz. & minima Hoppe, C. hamulata Kütz., * Ly- thrum virgatum L., Peplis (Portula L.) callitrichoides ABr., Bryonia dioeca Jacg., * Philadelphus coronarius L., * Calandrinia compressa Schrad., * Sieyos angulata L., * Claytonia perfoliata Don., Herniaria (glabra L.) g* 108 puberula Peterm., * Sedum purpureum Lk., S. album L., *S. spurium MB., Ribes (grossularia L.) uva crispa L., * Saxifraga umbrosa L., * Tellima grandiflora Lindl., * Petroselinum sativum Hoffm., Pimpinella (magna L.) dissecta Retz., P. (saxifraga L.) pubesceus Sonder, Oste- ricum palustre Bess., Silaus pratensis Bess., * Anethum graveolens L., * Heracleum (Sphondylium L.) sibiricum L., * H. tauricum Fischer, * Myrrhis odorata L., * Corian- drum sativum L., * Cornus stolonifera Mchx., C. eir- cinnata L.» * Ebulum humile Gcke, (*?) Sambucus ra- cemosa L., *Lonicera tatarıca L., * Symphoricarpus racemosa Mchx., Asperula tinctoria L., Galium cruciata ' Scop., * G. tricorne With., G. rotundifolium L., G. (verum L.) Wirtgenii Schultz, Valeriana sambucifolia Mik., * Cephalaria tatarica RS., Knautia (arvensis Coult.) campestris Bess., * Aster leucanthemus Desf., * A. Novae Angliae L., * A. parviflorus Nees, * A. Linosyris Bernh., * Stenactis annua Nees, * Solidago canadensis L., * Te- lekia speciosa Baumg., Bidens (tripartitus L.) pumilus Rth., B. (cernuus L.) radiatus DC., B. (c.) minimus L., * Helianthus annuus L., * Rudbeckia hirta L., Filago (germanica L.) lutescens Jord. u. canescens Jord., He- lichrysum (arenarium) aurantiacum Pers., Achillea (Mille- folium L.) alpestris Wimm. & Grab., * Matricaria dis- coidea DC., * Tanacetum Balsamita L., * Doronicum Pardalianches L., Senecio (vulgaris L.) squalidus GMey., Senecio vernalis WK., Cirsium (lanceolatum Scop.) ne- morale Rehb., C. (acaule All.) caulesceus Pers., C. (ar- vense Sc.) argenteum Vest, C. lanceolatum X oleraceum, Carduus nutans X crispus, Lappa nemorosa Koern., Jurinea eyanoides Rehb., Centaurea (Jacea L.) pygmaea Aschs., C. (J.) bicolor Peterm., *C. montana L., Tra- gopogon (pratensis L.) tortilis Mey., * Scorzonera his- panica L., Taraxacum (officinale Web.) erectum Hoppe, *Lactuca sativa L., Hieracium (Pilosella L.), stolonife- rum Ritschl u. flagellare Ritschl, H. praealtum x pilo- sella, H. setigerum Tausch, * H. aurantiacum L., H. 109 (laevigatum Willd.) tridentatum Fr. und grandidentatum v. Uecht., H. (umbellatum L.) abbreviatum Hartm. & limonium Griesb., Campanula (patula L.) flaccida Wallr., C. (persicifolia L.) eriocarpa MK., * Ligustrum (vulgare L.) italicum Mill., * Syringa vulgaris L., * Asclepias syri- aca L., Erythraea (CGentaurium L.) capitata Cham., E. (litoralis Fr.) capitata GMey., humilis Zab., E. Meyeri Bunge, Convolvubus (arvensis L.) auriculatus Desr., cordifolius Lasch, CGuscuta Epithymum L. typ., * Lappula Myosotis Mnch., * Gerinthe major L., Symphytum (offi- cinale L.) bohemieum Schmidt & patens Sibth., * S. (of.) coccineum hort., *S. asperum Lepech., *S. tuberosum L., Pulmonaria obscura DM., * Echium violaceum L., * Myosotis alpestris Schmidt, * Nemophila insignis L., Solanum (nigrum L.) memphiticum Mart.; * S. tuberosum L., * Datura Tatula L., Verbascum (phlomoides L.) cuspidatum -Schrad., V. (nigrum) thyrsoideum Koch, * Antirrhinum majus L., * Linaria Cymbalaria Mill., *L. bipartita Willd., * L. arvensis Desf., * Digitalis pur- purea L., Veronica (Chamaedrys L.) pilosa Schmidt, V. (offieinalis L.) spadana Lej., V. (Teuerium L.) minor Schrad., V.(spicata L.) hybridaL., Euphrasia (officinalis) maritima GFWMey., Mentha (aquatica L.) capitata Wimm., hirsuta L., citrata Ehrh., subspicata Benth., vertieillata Fr., M. (silvestris L.) crispata Schw., *M. piperita L., M. aquatica X arvensis, * Salvia silvestris L., * Melissa offieinalis L., * Hyssopus officinalis L., * Dracocephalum RuyschianaL., Lamium (maculatum L.) niveum Schrad., Galeopsis Ladanum x ochroleuca, Lysimachia (vulgaris L.) paludosa Baumg., *L. punctata L., Primula acaulis Jacq., P. fragrans KEHK., P. (offi- einalis) calycantha Arndt, P. elatior X officinalis, Ar- meria (vulgaris Willd.) pubescens Lk., rugica Petri, Plantago (major L.) nana Trat., P. (lanceolata L.) sphae- rostachya DC., P. (maritima L.) leptophylla M&K., P. (Coronopus L.) subintegrifolia GFWM., * Amarantus purpurascens Mocq. Tand., * A. retroflexus L., Cheno- 110 podina (maritima Mog. Tand.) flexilis Focke u. prostrata Focke, Salsola tenuifolia Moq. u. S. (Kali L.) Tragus L., Salicornia patula DJ., S.procumbens Sm., Chenopodium (album L.) spicatum Koch, viride L., lanceolatum Müh- lenb., C. (polyspermum L.) cymosum Chev., acutifolium Kit., Atriplex (litorale L.) augustissimum Marss, rhyn- chotheca Fischer, Rumex (Acetosa L.) pratensis Wallr., auriculatus Wallr, R. (Acetosella L.) vulgaris Koch, integrifolius Wallr., angustifolius Koch u. minimus Wallr., Polygonum (nodosum Pers.) incanum Aschs., * P. orien- tale L.), * Fagopyrum esculentum Mnch., * Mirabilis dichotoma L., Daphne Mezereum L., Thesium (ebrac- teatum Hayne) tribracteatum Mad., * Tithymalus Lathyris Scop., T. (Esula Scop.) pinifolius DC. & salicetorum Jord., * Betula‘ (alba L.) carpatica Willd., * Quercus rubra L., Salix (amygdalina L.) discolor Koch u. trian- draL., *S. daphnoides Vill., S. (amygdalina x viminalis) hippophaefolia Thuill., X S.HelixL., S. (caprea L.) cor- difolia Lasch & elliptica Kerner, S. (cinerea L.) Timmii Schk., S. einerea X viminalis [= holosericea Boll], * S. incana Schrk., S. incana X caprea, *S. lucida Mühl., S. (repens L.) liocarpa Koch, S. cinerea X re- pens, * Myrica cerifera L., Elodea canadensis R&Mx., Potamogeton (natans L.) serotinus Schrad., P. (fluitans Rth.) stagnalis Koch, P. (erispus L.) serrulatus Schrad., P. zosteraceus Fr., P. (pectinnatus L.) interruptus Kch., P. trichoides Cham., Zanichellia polycarpa Nolte, Spar- ganium (simplex Huds.) fluitans ABr., * Arum italicum Mill., Orchis purpurea Huds. u. Rivini Gouan, * Crocus banaticus Heuff., * Narcissus Pseudonareissus X poeticus, * Leucoium vernum L., L. aestivum L., * Fritillaria Meleagris L., * Lilium bulbiferum L., * Ornithogalum Boucheanum Aschs., Allium acutangulum Schrad., * A. sphaerocephalum L., * Scilla amoena L., *S. italica L., Juncus Leersii Marss., J. glaucus X effusus, J. acuti- florus Ehrh., J. (articulatus L.) repens Nolte, J. fuscoater x articulatus, J. (obtusiflorus Ehrh.) macrocarpus Doell., all J. (supinus Mnch.) fluitans Lmk., Luzula angustifolia Gke., Heleocharis (palustris RBr.) major Sonder, Scirpus (maritimus L.) compactus Hffm., monostachys Sonder, Carex cyperoides L., C. ligerica Bor., C. (muricata L.) nemorosa Lumnitzer, C. brizoides L., C. brizoides X remota, C. (leporina L.) argyroglochin Horn., C. (stricta Good.) gracilis Wimm., C. (Goodenoughii Gay.) juncella Fr., C. (acuta L.) prolixa Fr., corynophora Peterm., C. (verna Vill.) umbrosa Host, C. (panicea L.) rhizogyna Rchb., C. sparsiflora Steud., * GC. pendula Huds., C. (flava L.) lepidocarpa Tausch, C. (acutiformis) Kochiana DC., * Panicum miliaceum L., * P. capillare L., * Setaria italica PB., Agrostis (vulgaris WIh.) stolonifera GFWAM., A. (alba L.) maritima GFWM., Calamagrostis (lan- ceolata Rth.) Gaudiniana Rth, *Avena sativa L., * A. orientalis Schreb., Poa (annua L.) aquatica Aschs., supina Schrad., Poa (Chaixii Vill.) remota Koch, P. (pratensis L.) humilis Ehrh., Glyceria plicata Fr., Molinia (coerulea Mnch.) arundinacea Schld., Festuca (ovina) glauca Schrad., F. (rubra L.) heterophylla Roeper, arenaria Osbeck, F. (elatior L.) pseudololiacea Fr., * Bromus hordaceus Gmel., B. (mollis L.) arenarius Bab., nanus Weig., B. (asper Murr.) serotinus Benck., * Tri- ticum vulgare Vill., * T. turgidum L., T. (repens L.) aristatum Doell., caesium Presl., T. (caninum L.) gra- cile Lge., * Secale cereale L., * Elymus sabulosus MB,., * Hordeum vulgare L., *H. hexastichum L., *H. disti- chum L., Lolium (perenne L.) cristatum Doell., tenue L., *L. (temulentum L.) arvense With., * Abies alba Mill., * Picea excelsa Lk., Equisetum (arvense L.) de- cumbens GM., nemorosum ABr., E. (palustre) polysta- chyum W., nudum Duby, E. (limosum L.) uliginosum Mühlenb., fluviatile L., * Selaginella denticulata Spring., Lycopodium (Selago L.) recurvum Kit, Lycopodium Chamaecyparissus ABr., Isoetes lacustris L., Botrychium (Lunaria Sw.) subincisum Roeper, B. (rutaceum Willd.) rhombeum Angstr., * Struthiopteris germanica Willd., 112 Polypodium (vulgare L.) auritum W., Polystichum (filix mas Rth.) remotum ABr., P. dilatatum X cristatum, Cystopteris (fragilis Bernh.) ceynapiifolia Hoffm., anthris- cifolia Hoffm., dentata Dicks., lobulato-dentata Milde, Asplenium (Ruta muraria L.) elatum Lang & Bruns- felsii Heufl. II. Verzeichniss der in Boll’s Flora nicht erwähn- ten Gefässpflanzen, welche in Mecklenburg gefunden, aber bereits wieder verschwunden sind: * Paeonia officinalis Retz., * Coronopus didymus Sm., * Silene tatarica Pers., * S. hirsuta Lag., * S. pen- dula Sm., * Spergularia segetalis Fenzl., Anthyllis (vul- neraria L.) Dillenii Schult., *Medicago denticulata Willd., * Trifolium incarnatum L., *? Cnicus benedictus L., (*?) Scorzonera purpurea L., *Linaria spuria Mill., L. genistifolia Mill., Atriplex Babingtonii Woods., * Tetra- gonia expansa Murr., * Tithymalus virgatus Kl. & Gke., * Sisyrynchium anceps L., *? Muscari comosum Mill., Carex (hirta L.) hirtaeformis Pers., * Gaudinia fragilis PB., *? Briza maxima L., *? B. minor L., * Hordeum zeocrithon L., * Lolium perenne X Festuca gigantea, *? Salvinia natans All. III. Formen, deren Vorkommen in Mecklenburg zur Zeit zweifelhaft ist: a. Früher gefundene Arten, die anscheinend ver- schwunden sind: Pulsatilla vernalis Mill, * Adonis aestivalis L., * A. vernalis L., Batrachium hederaceum EMey., Nigella arvensis L., Aconitum Napellus L., Cardamine parvi- flora L., * Reseda lutea L., * Vaccaria parviflora Mnch., Cucubalus bacciferL:, Malva Dethardingii Lk., M.moschata L., Genista (tinctoria L.) ovata Schultz, Cytisus sagittalis Koch, Astragalus arenarius L., * Asperula arvensisL., Ga- lium VaillantiiDC., (*?) Petasites albusGaertn., *Centaurea phrygia L., * Physalis Alkekengi L., Veronica (spicata L.) laxiflora Boll, Orobanche rubens Wallr, Lamium amplexicaule X purpureum, Obione portulacoides Moq., 113 Thesium intermedium Schrad., Asarum europaeum L., Potamogeton decipiens Nolte, P. rutilus Wolfg., P. sali- eifolius Wolfg., Sparganium affıne Schnizlein, Gagea minima Schult., Scirpus fluitans L., Asplenium ger- manicum Weis., A. septentrionale Hoffm. b. Arten, welche nicht mit Sicherheit nachge- wiesen sind: * Clematis recta L., * Adonis citrina Hoffm., * Aco- nitum Stoerkeanum Rchb., Nasturtium armoracioides Tausch, Arabis (hirsuta Scop.) sagittata Rchb., Car- damine (pratensis L.) paludosa Knaf, Cochlearia offi- einalis L., * Lepidium graminifolium L., Viola uligi- nosa Schrad., V. arenaria DC, V. (canina L.) sabu- losa Rehb., flavicornis Sm., V. montana L., Alsine tenuifolia Whlbg., Cerastium (glomeratum Thuill.) ovatum Pers, C. glutinosum Fr, C. brachypeta- lum Dsp., Malva (neglecta Wallr.) decipiens Aschs., Hypericum elegans Steph., Medicago (falcata L.) pro- cumbens Bess., * Melilotus eoerulea Lmk., Rubus chlo- rothyrsos Focke, Potentilla mixta Nolte, Alchimilla (vulgaris L.) montana Willd., Rosa collina Jacq., R. mollissima Willd., R. Reuteri Godet, R. coriifolia Fr., R. cuspidata MB., Epilobium Lamyi FWSch., Myrio- phyllum (vertieillatum L.) intermedium Koch, Galium montanum Vill, *G. parisiense L., G. silvestre Poll., Xanthium italicum Moret., Senecio Fuchsii Gmel., * Lac- tuca virosa L., Crepis foetida L., Hieracium obscurum Rehb., H. cymosum L., H. sabaudum L., Vaceinium Myrtillus X vitis idaea, Veronica prostrata L., V. praecox All., Mentha gentilis L., * Salvia vertieillata L., Lamium (maculatum L.) rugosum Rchb., Galeopsis (Ladanum L.) augustifolia Ehrh., G. pubescens Bess., Betonica offici- nalisLeyss., Teucrium Scorodonia L., Atriplex tataricaL., A. Bollei Aschs., A. calotheca Fr., Rumex sanguineus L. typieus, Populus alba L., Potamogeton polygonifolius Pourr., Orchis coriophora L., O. tridentata Scop., Epi- pactis rubiginosa Gaud., Allium carinatum L., * Muscari 114 racemosum Willd., Carex Davalliana Sm., C. (Goode- noughii Gay) tornata Fr., * Phleum alpinum L., * Zizania aquaticaL., Festuca rigida Kth., F. myuros Ehrh., F. duriusceula L. syst. nat., Bromus asper Murr. typicus, B. erectus Huds., Triticum glaucum Desf., Pteris (aqui- lina L.) lanuginosa Hook. ce. Namen unsicherer Bedeutung: Viola ericetorum Schrad; Rubus Wahlbergii Arrhen, R. pruinosus Arrh., Hieracium Thedenii Deth., Lamium purpureo-maculatum Boll., Galeopsis grandi- flora Deth., Ulmus sativa Wredow u. minor Münch- hausen, Salix laeta Schultz, Potamogeton longepedun- culatus Deth. IV. Verzeichniss der Formen, deren Vorkommen in Bolfs Flora als sicher oder zweifelhaft erwähnt wird, welche aber nach neuerer Eorschung nicht vor- kommen. a. Früher gefundene, jetzt verschwundene Arten: Pulsatilla (pratensis Mill.) viridiflora MK., * Medi- cago arabica All, *Rosa lucida Ehrh., Echinopsilon hirsutus Moq., Anacamptis pyramidalis Rich., Epipogon aphyllos Sw., Heleocharis ovata RBr., * Setaria verti- cillata PB., * Stipa pennata L., Avena tenuis Mnch., * Festuca procumbensKth., *Hordeum maritimum With., Aspidium aculeatum Sw. b. Irrthümlich aufgenommene Arten: Ranunculus nemorosusDC., Corydallis pumila Host, Barbaraea praecox RBr., Rubus affınis WhN., R. vul- garis WhN., R. silvaticus WhN., R. discolor WhN., R. horridus Hartm., Epilobium lanceolatum, Sedum purpu- rascens Koch, Senecio nemorensis L. typ., Hieracium stoloniflorum WK., Pulmonaria angustifolia L., Mentha nepetoides Lej., Chenopodium opulifolium Schrad., Nar- thecium ossifragum Huds., Calamagrostis litorea DC., Aira Wibeliana Sond., A. uliginosa Wh., Festuca hetero- phylla Hke., Bromus patulus MK. 115 Formen, welche in anderen Werken irrthümlich als Bürger der mecklenburgischen Flora aufgeführt sind, sollen hier nicht aufgezählt werden. Weitere Beiträge zur Flora werden erbeten, von kritischen Formen (besonders den unter IIIb. und c. genannten) auch Belegexemplare. Kiel, December 1886. Ernst H. L. Krause. VII, Ueber Äsar und Kames in Mecklenburg. Von F, E. Geinitz-Rostock. Da ich das Vorkommen echter Äsar und Kames in der Mecklenburgischen Diluviallandschaft bisher nur ganz flüchtig erwähnt habet), möchte ich nunmehr einige derartige Vorkommnisse genauer mittheilen. 1. Äsar: Häufig finden sich in der von den post- glacialen Schmelzwassern durchfurchten Diluvialland- schaft schmale Rücken oder isolirte Kegel, welche ihrem Aeusseren nach mit den Äsar verglichen werden können, die aber ebensogut als Plateaureste (von mir als »Woorte« bezeichnet) gelten können, d.h. von der Erosion und Evorsion verschont gebliebene Partien des früher mehr zusammenhängenden Diluvialplateaus. Neben diesen unsicheren Formen trifft man aber auch ganz unzweifelhafte »Äsar«, deren Bau und Conturen genau mit den Beschreibungen aus skandinavischen, ehstlän- dischen oder nordamerikanischen Gegenden überein- stimmen. Ein ganz ausgezeichnetes Beispiel findet sich bei Gross Lunow, 7 Kilom. südwestlich von Gnoien, 1) Der Boden Mecklenburgs: Forsch. z. deutsch. Landes- u. Volkskunde I, 1, 1885, S. 11 und VII. Beitr. z. Geol. Meckl.: Arch. Nat. Meckl. 1885, 8. 91. 116 (auf meiner Uebersichtskarte der Seen, Moore und Thal- läufe Mecklenburgs!) in dem Gebiet zwischen den Orten Boddin und Jördenstorf gelegen). Die dortige Gegend dacht sich ganz allmählich von SW her von 50 Meter zu 40 im Osten und 30 bis 25 Meter im Norden ab; sie gehört dem hier sehr undeutlichen »Geschiebestreifen II< und dem sich ihm im NO anschliessenden Gebiet von »gemischtem Typus« an, in welchem blockarmer oberer Geschiebemergel und »untere« Sande abwechselnd den Boden bilden?). Eine ausgesprochene »Moränenlandschaft« ist nicht ent- wickelt, doch zeigt das ziemlich ebene Plateau auch hier zahlreiche »Sölle« und grössere rundliche flache Torfdepressionen; ausserdem haben sich hier zahlreiche lange und breite, aber stets flache Moorniederungen gebildet, ursprünglich meist isolirt, wenn auch oft in geraden oder gebogenen Reihen hinter einander gelegen, jetzt durch Gräben zu mehrfachen langen Wasserläufen verbunden. Auf diese zahlreichen flachen und weit ausge- dehnten, sich oft mehrfach zipfelartig erweiternden Moorniederungen der dortigen Gegend (auf meiner er- wähnten Uebersichtskarte nicht ganz vollzählig ange- geben) möchte ich besonders aufmerksam machen. An einer solchen rinnenförmigen Moorniederung liest der erwähnte Äszug. In dem steinbestreuten »unterdiluvialen« Sandgebiet zwischen Klein Lunow und Holz-Lübchin beginnt die flache Depression mit zwei Zipfeln, durch Gräben nach N und W in nachbarliche selbständige Depressionen entwässert, und setzt sich in bogiger Krümmung als schmales Thal nach S fort, hier bei Poggelow und Neu-Remlin wieder zweizipfelig endigend. Längs der Ostseite des Thales und des östlichen Zipfels zieht sich in rein nordsüdlicher Rich- I) Güstrow, Opitz u. Co., 1886. 2) Vergl. E. G.: Die meckl. Höhenrücken (Geschiebestreifen); Forsch. z. d. Landesk. I, 5, 1886, Karte A. S. 55. 117 tung das Äs hin, als ein fast 2 km langer schmaler, aus 4 einzelnen, durch Moorniederungen getrennten Rücken bestehender Zug. Der nördliche Anfang ist ein kleiner, bewaldeter niederer Rücken von etwa 5 m Höhe, etwa 120 m Länge und 30 m Breite, welchen die Eisenbahn durch- schnitten hat und dabei neben der hier angelegten Kiesgrube schön seine Structur zeigte. Er flacht sich im N allmählich ab, ist gegen das Torfthal im W und S scharf abgegrenzt, gegen das Plateau im OÖ nur durch eine unbedeutende, aber doch auffällige Depression ge- schieden, so dass es äusserlich scheint, als sei er auf den Rand der Torfwiese aufgeschüttet; doch ist sein Untergrund nicht Torf. Der Rücken ist zusammenge- setzt aus Grand, Spathsand und thonigem Feinsand (Schluffsand), mit ausgezeichneter discordanter Parallel- structur, theilweis in steiler nach aussen abfallender Schichtenstellung; diese Sedimente sind ringsum bedeckt von steinreichem, ungeschichteten Blockkies oder Block- mergel in etwa 0,5 m Mächtigkeit. Zu beachten ist, dass dieser Deckmergel und Deckkies auch an den Gehängen auftritt, somit der Contur des Hügels folgt, nicht nur oben lagert und seitlich fehlt, wie es bei späterem Abschnittsprofil eines »Plateaurestes« sein würde. Durch die sich ausweitende Torfwiese gänzlich getrennt, folgt im S ein noch viel schärfer ausgeprägter Wall. Auch er liegt an der Ostseite des Torfthales, aber im O ist er noch durch eine schmale Torfrinne von dem Lunower Plateau geschieden. Seine Höhe, er ist auf 25 m hoch zu schätzen, seine steilen, oft 30° geneigten Abhänge, auch sein ebenso schroffes nörd- liches und südliches Ende, sein schmaler, 8—30 Schritt breiter Kamm, lassen ihn geradezu als Wall oder Damm bezeichnen. Seine Kammlinie verläuft mehrfach ein- gebogen, so dass er aus etwa 6—8 verschmolzenen Rücken zu bestehen scheint; in nord-südlicher Richtung 118 hat er eine Länge von 750 m, seine Basis ist bis 100 m breit. Bisweilen laufen von seinem Kamm eirkusartige Einsenkungen herab, sog. » Äsgruben«. Die an seiner östlichen Seite verlaufende Torfrinne, die man als »Äsgraben« bezeichnen kann, hört im S auf und geht in eine flache Depression des Sandbodens über, welche das nachbarliche, etwa ebenso hoch wie der Äsrücken gelegene Plateau abtrennt. Auf der Ober- fläche des von Buchen und im südlichen Theil von Kiefern bewaldeten Äs liegen massenhafte Geschiebe, zum Theil von enormer Grösse (so z. B. ein 4m langer Granitblock). Zwei tiefe Sandgruben in seinem süd- lichen Theile zeigen seinen Bau: Feinsand, Grand und grobes Gerölle, in horizontaler Lagerung und auch in steilster Schichtenstellung, in sich vorzüglich discordant parallel struirt, bedeckt von 0,2—1 m lehmigem Deck- sand, welcher ungeschichtet, die Sedimente discordant überlagert, auch zapfenartig in sie eingreift, mit zahl- reichen grossen, geschrammten Blöcken (keinen Kanten- geröllen). Die Schichten sind hier zuweilen von der Hügelcontur ahgeschnitten. An den plötzlichen Absturz des Rückens im S schliesst sich die Ausweitung der Torfniederung an, zu welcher die oben genannte östliche Plateaudepression als »Thalbeginn« hinführt. Nach dieser Unterbrechung folgt im S ein weiterer, 130 m langer Äsrücken, der nur im N und S von Torfniederungen abgegrenzt, im O und W dagegen durch Depressionen des Plateaus von dem gleich hoch (40 m über d. Meer) gelegenen Plateau geschieden ist. Er besteht aus Sand, mit ganz enormen Massen von Steinen und Blöcken bestreut, die auch auf dem Feld an seinem Abhang das Bild einer wüsten Steinbeschüttung bieten, während diese Steinbestreuung abseits des Hügels nach dem Diluvialplateau sehr rasch zurücktritt; ganz besonders deutlich war dies Verhältniss zu beob- achten, als das Gebiet, Hügelgehänge und Nachbar- 119 plateau, für eine einheitliche Feldbestellung frisch ge- pflügt war. Im S folgt nun auf den Steilabsturz dieses Hügels wieder eine Torfwiese mit zipfelförmiger Verlängerung nach S, an deren Ostseite, vom Plateau ebenfalls nur durch Bodeneinsenkung geschieden, als vierter Theil ein ganz schmaler, etwas ‘niedrigerer, 150 m langer Kamm liegt, der wiederum von enormen Massen grosser Blöcke besät ist, welche zum Theil hier auch zu Dolmen und Steinkisten benutzt gewesen sein mögen. Südlich von hier liegt der schmale zipfelförmige »Thalbeginn« der Lunower Torfrinne; an ihn schliesst sich aber im S eine alluvialfreie Depression, die bald zu einem anderen Torfmoor bei Schwasdorf mit einer Umbiegung nach W führt. Auch hier ziehen sich an der Ostseite der Niede- rung, mit der. gleichen westlichen Umlenkung, mehrere isolirte, sich scharf von ihrer Umgebung abhebende Kegel und Rücken hin, ebenfalls aus Sand mit block- reichem Deckkies bestehend, so dass wir an den oben beschriebenen, 2 km langen Äs noch als Fortsetzung einen Zug von 2,2 km Länge anreihen müssen. Seine Zusammensetzung und seine Oberflächenverhältnisse sind dieselben wie bei der beschriebenen nördlichen Hälfte. — Ein anderes deutliches Beispiel eines ca. 3,5 km langen »Äs« findet sich längs einer ungefähr nordsüdlich laufenden Torfthalrinne nördlich von Hohen Sprenz unweit Schwaan. Hier zieht sich zunächst in dem nördlichen Theil der Rinne in der Nähe der Wien- dorfer Ausbaue auf der westlichen Seite des Thales ein schmaler, aus Einzelrücken zusammengesetzter Rücken von derselben Höhe wie das Nachbarplateau hin, von diesem im W durch einen schmalen, torf- erfüllten »Äsgraben« resp. eine deutliche Depression geschieden. Er besteht aus theilweise mächtigem (bis 5 m), ziemlich steinreichem oberen Geschiebemergel, 120 unter welchem Kies und Sand aufgequetscht hervortritt, oder aus 1—2 m mächtigem ungeschichteten Deckkies oder Geschiebelehm, mit reichem Steingehalt, der auf Kies und Feinsand lagert. Der südliche Theil dieses schmalen Rückens ragt in die Mitte des Torfthales, indem letzteres hier von einem zweiten selbständigen Torfthal gewissermassen abgelöst wird, welches in unmittelbarer Nachbarschaft hier seinen »Wannenbeginn« hat. In weiterer Folge mit südöstlicher Umlenkung liegen bis nach Klein Sprenz hin in dem Thal noch mehrere derartige, flacher wer- dende Rücken. Daneben treten noch zwei grössere Rücken auf, ebenfalls beiderseits durch das Torf- thal und schmale Depressionen von dem gleich hohen (30—40 m) Plateau geschieden, aus Kies mit geringer Decklehmüberlagerung bestehend, welche man entweder als Plateaureste (»Woorte«) oder als Abzweigungen des As ansehen kann. Dieser Äs gehört in das Gebiet des »Geschiebe- streifens III«)). Unsere oben beschriebenen Äsar stimmen so voll- ständig mit den Beschreibungen z. B. der schwedischen Äsar überein, in ihrer Form wie in ihrem Bau, dass wir sie unbedenklich zu diesen Oberflächenformen stellen können. Wenn wir z. B. die Schilderung der Äsar Schwedens, Finlands und Ehstlands von G. Holm?) lesen, so könnten wir denken, hier bis auf wenige verhältnissmässig unbedeutende Veränderungen die Be- schreibung des Lunower Äses wieder zu sehen. Beson- ders möchte ich noch auf die Zusammensetzung der- selben hinweisen, die Holm folgendermassen beschreibt: »Die Oberfläche besteht oft aus einem lehmigen, nicht gerollten und ausgewaschenen, ungeschichteten Kross- steinsgrus mit ganz eckigen Steinen (= unserem block- 1) Vergl. E. G.: Die Meckl, Höhenrücken, S. 46. 2) Bericht über geolog. Reisen in Ehstland, Nord-Livland etc. 1883 und 1884. (Nachrichten d. geolog. Comites v. Russland, 1885.) 121 reichen Geschiebemergel resp. Deckkies). Das Innere wird dagegen gewöhnlich von discordanten Schichten von mehr oder weniger gerolltem, reingewaschenem Grus oder lockerem, reingewaschenem, feinem oder grö- berem Sande gebildet. Grand- und Sandschichten wechseln mit einander ab und gehen sowohl in verti- caler als in horizontaler Richtung in einander über. Die discordante Schichtung auch im Kleinen, mit fächer- förmigen, bald auskeilenden Schichten und Spuren von immer wiederholten Denudationen ist etwas für den inneren Bau der Äsar sehr charakteristisches.« Hervorzuheben ist noch, dass unsere Äsar, wie die meisten schwedischen, aus geschichtetem und un- geschichteten Material derart bestehen, dass ihre Haupt- masse aus geschichtetem Material besteht, der Mantel und die Decke aber aus dem ungeschichteten Geschiebe- mergel oder Blockkies. In Skandinavien finden sich echte »Rullstens-Äsar« und solche, die allein aus un- geschichtetem Material bestehen; beide Formen gehen nach Fr. Schmidt!) in einander über und beide »müssen als besondere Reliefformen der Grundmoräne, als Falten oder Runzeln derselben in der Richtung des fortschreitenden Eises, angesehen werden.« Weiterhin erklärt Schmidt?) die Äsar »nur als eine besondere Ausbildungsform der Grundmoräne unseres alten Inland- eises, auf welche Gletscherwasser kräftig eingewirkt haben und welche in ihrer Richtung und Erstreckung durch das Vordringen des Eises bedingt waren. Ich sehe keinen Grund, sie für jünger als die übrigen Gla- cialbildungen zu halten.« Wenn wir diese Auffassung als auch hier sich bestätigend acceptiren, so ist damit nicht das Alter der die Äsar begleitenden Thalrinnen und weiteren 1) Einige Mittheilungen üb. d. gegenwärt. Kenntniss d. gla- cialen u, postglacialen Bildungen im silur. Gebiet von Ehstland, Oesel u. Ingermanland. Zeitschr. d. deutsch, geol, Ges. 1884, S.260. 2) a. a. 0, S. 264. 9 122 Depressionen als eigentlich glacial angegeben, sondern als durch die Schmelzwässer!), also postglacial oder sich eben an das Verschwinden des Eises anschliessend bestimmt; die ausfüllenden Torfmassen werden hier be- sonders günstige Stellen für sogenannte Glacialpflanzen liefern. — | 2. Kames: Während man als »Äsar« die meist ausgedehnten linearen und sich verzweigenden Rücken versteht, welche parallel zu der Richtung der Glet- scherbewegung liegen, also parallel mit der super- und subglacialen Erosion (Flussthalrichtung und Glacial- schrammung im Norden), bezeichnet man gleich struirte, in ihrer Vertheilung sehr unregelmässige, isolirte Kuppen oder auch wall- oder dammartig hinter einander liegende Anhäufungen, deren Vertheilung deutlich periphe- risch zu dem einstigen Gletscherrand ist, die also mit den End- und Rückzugsmoränen zu vergleichen sind und der randlichen Erosion ihre Bildung verdanken, mit dem englischen Ausdruck »Kame« oder »Esker = seen ee gereerean Seas FE_ nr Be) :/ 2 2 f \ SIE - IN EOTE j Ü \ 2% PrA > ° GR SHRFIZZTEIIZERRRTIREIE LE T29 3 Naassteideı Situation 1:25000 , Profi larger 1110000, Proflhöhen, fırooo. Gezeilt wesyı: 25 Sepr, V7Verob. von W.Peltz. Für olerı Steisı gezeechrsut wore W. Pettz. Ill. Vereins-Angelegenheiten. A. Bericht über die General-Versammlung des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg am 16. Juni 1886 in Parchim mit anschliessender Excursion am 17. Juni. mn Dem rechtzeitig den Vereinsmitgliedern zugegan- genen Programme gemäss fand sich am Abend des 15. Juni eine kleine Gesellschaft von Vereinsmitgliedern in der Schütt’schen Restauration in Parchim zur gegen- seitigen Begrüssung zusammen. Am 16. Morgens versammelte man sich mit den inzwischen hinzugekommenen auswärtigen Gästen und begab sich in das Gebäude der Mittelschule, wo unter Leitung des Herrn Lehrer Lübstorf eine umfängliche Sammlung von Petrefacten und Mineralien erratischer Geschiebe, theils dem Gymnasium, theils der städtischen Mittelschule, zum grösseren Theile aber dem Herrn Lübstorf gehörig, aufgestellt war, die das Interesse der Mitglieder in hohem Grade erregte. Auf dem Wege von hier nach der Centralhalle wurden einige bemerkens- werthe Gebäude Parchims in Augenschein genommen, und versammelte man sich dann zum Frühstück in der Centralhalle, nachdem die inzwischen neu hinzuge- kommenen auswärtigen Gäste begrüsst worden. ul 154 Gleich nach 1 Uhr eröffnete der Unterzeichnete unter Vorsitz des Gesammt-Vorstandes die General- Versammlung, für welche die nachstehende Tages- ordnung intimirt war: a. b. sur 8. h. Eröffnung der Versammlung durch den Vor- sitzenden. Begrüssung der Theilnehmer, im besonderen der auswärtigen Mitglieder, durch den Local- Vorstand. . Jahresbericht des Secretairs (Rechnungs-Ab- lage pp.). . Verhandlung und Beschlussnahme über das Project: eine Flora Mecklenburgs auf Kosten des Vereins herauszugeben. . Event. Wahl von Ehren- und correspondirenden Mitgliedern. . Bestimmung des Orts für die nächste General- Versammlung. Event. Wissenschaftlicher Vortrag. Schluss der General-Versammlung. Zur Verhandlung intimirt war nachträglich noch der auf der letzten General-Versammlung gemachte Vorschlag: Die General-Versammlung des Vereins für die Folge auf den Dienstag nach Pfingsten und die Excursion auf den Mittwoch zu verlegen. Nach Ausweis der Präsenzliste nahmen die nach- stehenden 22 Mitglieder an den Verhandlungen Theil: Koch, Oberlandbaumeister, Güstrow, Brückner, Präpositus, Schloen, Dr. Staehle, Oberlehrer, Schwerin, H. Mecklenburg, Förster, Spornitz, Wohlfarth, Schulvorsteher, Fürstenberg, W. Lübstorf, Lehrer, Parchim, M. Haberland, Realschullehrer, Neustrelitz, A. Schuldt, Droguist, Parchim, Gerlach, Cand. math., Grevesmühlen, Brauns, Oberlehrer, Schwerin, 155 Genzke, Baumeister, Parchim, Dr. Adam, Realgymnasial-Director, Schwerin, Josephi, Rentner, Parchim, Fr. Bachmann, Rector, Warin, OÖ. Henckel, Rector, Parchim, W. Peltz, Ingenieur, Schwerin, Dr. K. Bremer, Gymnasiallehrer, Parchim, Dr. Prollius, Apothekenbesitzer, Parchim, CG. Zimmer, Privatlehrer, Röbel, Dr. OÖ. Griewank, Medicinalrath, Bützow, Willebrand, Pastor, Zapel, Peters, Lehrer, Parchim, und als Gäste waren die nachstehenden 9 Herren anwesend: - Möller, Lehrer, Schwerin, Dr. Strenge, Gymnasial-Director, Parchim, Th. Bohn, Lehrer, Parchim, Hagemann, Lehrer, Parchim, Ehrcke, Lehrer, Parchim, W. Wagner, Lehrer, Parchim, Flemming, Bezirksthierarzt, Lübz, H. Schröder, Lehrer, Parchim, Dr. Gerlach, Oberlehrer, Parchim. Nach Begrüssung der auswärtigen Gäste durch eine Ansprache des Local-Vorstandes, Herrn Genzke, trug der Vorsitzende den nachstehenden Jahresbericht vor, nachdem Herr Baumeister Genzke-Parchim freund- lichst die Protokollführung übernommen hatte: Meine Herren! Der Verein feiert heute wieder den Ablauf eines Decenniums seines Bestehens. Vierzig Jahre sind verflossen seit der Gründung des Vereins, die auf Anregung der Herren Baron A. von Maltzan- Peutsch, Dr. Ernst Boll-Neubrandenburg und Dr. Grischow- Stavenhagen am 1. Juli 1846 in Malchin statt hatte, während am 26. Mai 1847 die erste General-Versamm- lung gleichfalls in Malchin in Gegenwart von 14 Mit- 11* 156 gliedern abgehalten wurde, deren eigenhändige Namens- Unterschrift als Einleitung unserer Matrikel aufbe- wahrt wird. Wir halten also heute die 40. General-Versamm- lung des Vereins in ununterbrochener Folge ab und haben die Freude, noch drei der Theilnehmer an der ersten General-Versammlung zu unseren Mitgliedern zählen zu dürfen, die Herren Dr. med. Rath Brückner in Neubrandenburg, Pastor Willebrand in Zapel und Madauss in Grabow. Möge ihnen die Theilnahme an unseren Bestre- bungen noch lange vergönnt sein! Wir können den heutigen Tag mit um so grösserer Befriedigung feiern, als ein Rückblick auf die Vorjahre eine stete Weiterentwickelung des Vereins constatirt. Blicken wir z. B. auf den Abschluss des dritten De- cenniums zurück, so finden wir, dass der Verein im Jahre 1876 290 ordentliche Mitglieder hatte, während das Verzeichniss heute deren 339 aufweist; die Zahl der Gesellschaften, mit denen wir im Schriftenaustausch stehen, betrug damals 101, heute 120; die Jahres- Einnahme der Vereinscasse betrug 956 Mark, während ich heute mit fast 1466 Mark abschliesse. Hand in Hand mit der Steigerung der genannten Verhältnisse geht auch die grössere Ausdehnung, die unser Archiv nach und nach erfahren hat: theils an Bogenzahl, theils an Ausstattung durch artistische Beilagen. — (gehen wir nun specieller auf das Vereinsleben des letzten Jahres ein, so folge ich dem hergebrachten Gebrauche, wenn ich Sie zunächst mit dem Personal- Bestand des Vereins bekannt mache. Der letztjährige Bericht giebt die Zahl der ordentlichen Mitglieder zu 827 und nach Hinzuzählung der während der Ver- sammlung neu hinzugetretenen Mitglieder zu 343 (conf. Arch. 39, pag. 170 Anm.) an; doch dürfte bei der 157 letzteren Zahl ein kleiner Rechenfehler sich einge- schlichen haben. Der augenblickliche Bestand des Vereins zählt 839 ordentliche Mitglieder, von denen seit dem vor- jährigen Abschluss neu hinzugekommen sind 29 Mit- glieder. Ausgeschieden aus dem Verein sind 23 Mit- glieder; davon, soweit mir bekannt geworden, durch Tod aus unserer Mitte genommen: ein Mitglied, der Herr Medicinalrath Dr. Scheven in Rostock, der leider durch eine unbedeutende an sich selbst vorgenommene Operation an Blutvergiftung dahin gerafft wurde. Ehren wir sein Andenken durch Erheben von den Sitzen! — Zwei Mitglieder, die Herren Medicinalrath Dr. Becker-Lübtheen und Klosterhauptmann Kammerherr von Oertzen in Dobbertin bewerkstelligten ihren Aus- tritt durch die nicht sehr angenehme Weise der Ver- weigerung der Annahme des Archivheftes. In ähnlich auffallender Weise sind die sämmt- lichen 13 Mitglieder in Ratzeburg ausgeschieden. Wie in früheren Jahren hatte ich im vorigen Jahre die erste Abtheilung der Hefte für dieselben in einem Packet an den Herrn Apotheker Volck gesandt unter Anlage des Verzeichnisses und Berechnung des Beitrags. Da ich bis zum 16. Januar, als ich die zweite Abtheilung versenden wollte, Zahlung noch nicht erhalten hatte, so fragte ich an, ob es Herrn Volck recht sei, wenn ich den Betrag für die Jahresbeiträge bei Einsendung der 2. Abtheilung durch Postvorschuss wahrnehme. Als Antwort darauf erhielt ich die sämmt- lichen Hefte der 1. Abtheilung zurückgesandt mit dem Bemerken, dass alle Mitglieder auf weitere Sendungen verzichteten; nur Herr Volck sandte 3 Mark (nicht 3,50 Mark) Jahresbeitrag und erbat die 2. Abtheilung, unter gleichzeitiger Ankündigung seines Austritts. Ich bedaure das Ausscheiden dieser Mitglieder, wenngleich der Verein nie das geringste Zeichen von Interesse für die Bestrebungen desselben bei den Ratze- 158 burger Mitgliedern gefunden hat, obwohl wir einmal schon, um unser Entgegenkommen zu zeigen, in Ratze- burg getagt haben, bei welcher Gelegenheit übrigens, wie ich hier nicht unerwähnt lassen will, uns das freundlichste Entgegenkommen seitens der dortigen Mit- glieder zu Theil wurde. Die übrigen Ausgeschiedenen haben ordnungs- mässig gekündigt. Die Zahl der Ehren- und Correspondirenden Mit- glieder, resp. 8 und 29, ist dieselbe geblieben.!) Sodann habe ich zu berichten, dass die in der vorigjährigen General-Versammlung zum Beschluss er- hobene Ueberführung derBibliothek des Ver- eins in die der Universität zu Rostock m drei umfänglichen Eisenbahn-Sendungen glücklich be- schafft ist. Da gleichzeitig ein Catalog der Bibliothek aufgemacht werden musste, wozu mir selbst die. Zeit fehlt, so übernahm der Buchhändler, Herr Opitz in Güstrow, freundlichst diese Arbeit, sowie die Spedition, für die derselbe den billigen Preis von 136,07 Mark berechnet hat, wovon laut Statut die Universität die Hälfte bezahlt hat, so dass dem Verein nur rund 68 Mark Kosten aus dieser Ueberführung erwachsen, wobei der längst gehegte Wunsch nach einem Catalog der Biblio- thek, Dank dem freundlichen Entgegenkommen des Herrn Opitz, noch befriedigt wird. Die erste Jahreszahlung 1) Bevor dieser Bericht zum Druck gegeben wurde, geht uns die Kunde zu von dem Verlust eines correspondirenden Mitgliedes, des Herrn H. C, Weinkauff in Kreuznach, ein Verlust für die Wissenschaft im Allgemeinen, wie speciell für uns, indem der Dahingeschiedene mehrfach den Berichterstatter bei zweifelhaften Fragen freundlich mit Rath und mit Vergleichsmate- rial unterstützt hat. »Ein Ehrenmann, ein unermüdlicher Arbeiter, ein treuer zuverlässiger Freuud ist mit ihm dahingegangen, seinAndenken wird in Ehren bleiben«, sagt ein ihm gewidmeter Nachruf zum Nachrichtblatt der deutschen malakozoologischen Gesellschaft; wir stimmen aus vollem Herzen diesem Ausspruch bei. 159 von 150 Mark aus der Universitäts-Casse ist bereits erfolgt und der Betrag als Einnahme in dem Jahres- abschluss aufgeführt. Ein lange von mir gehegter Wunsch: der Biblio- thek ein bleibendes Asyl zu schaffen und sie der Wissen- schaft mehr nutzbar zu machen, ist somit glücklich in Erfüllung gegangen. Die Tauschverbindungen des Vereins an- langend, so standen wir nach dem letzten Verzeichniss mit 120 Instituten im Verkehr. Dazu kommen noch 3 Gesellschaften, die in diesem Jahr wieder nach län- gerer Unterbrechung Sendungen gemacht haben, und 2 neue Verbindungen, indem das K. K. Naturhist. Hof- Museum in Wien uns seine sehr werthvollen Annalen, die dies Institut seit 1885 herausgiebt, und der neu ge- gründete Verein für Erdkunde in Stettin uns seinen ersten Jahresbericht pro 1883—1885 zugesandt haben. Wir stehen daher jetzt mit 125 gelehrten Gesellschaften im Schriftenaustausch. Das diesjährige Archivheft anlängend, so ist dasselbe soweit im Druck vorgerückt, dass ich die erste Abtheilung in kurzer Zeit versenden kann. Das- selbe wird Zeugniss davon ablegen, dass unsere Kassen- verhältnisse, Dank der Einnahme für die Bibliothek, einen grösseren Aufwand erlauben. Das Heft wird mit 2 Lichtdruck- und 3 lithographischen Tafeln!), sowie einer in den Text gedruckten Abbildung ausgestattet sein. Für die zweite Abtheilung beabsichtige ich ausser den Vereinsnachrichten den Catalog der Bibliothek zu geben, der den Vereinsmitgliedern sehr willkommen sein wird. Ausserdem wird die zweite Abtheilung des Archivheftes zum Schluss die Sitzungsberichte der 1) Ich mache auf die hübsch ausgeführten Ringieula- Tafeln aufmerksam, die in der lithographischen Anstalt des Herrn Jürss in Güstrow für einen sehr civilen Preis hergestellt sind. Ich empfehle diese Anstalt den geehrten Mitgliedern des Vereins für vorkommende Fälle, 160 naturforschenden Gesellschaft in Rostock während des Jahres 1886 bringen, indem diese Gesellschaft, deren Mitglieder zum bei weitem grössten Theil auch unserm Verein angehören, mit mir ein Abkommen dahin ge- troffen hat, dass ihre Sitzungsberichte, die sofort in der Rostocker Zeitung publizirt werden, am Schluss jedes Jahres in zusammenhängender Folge unter eigener Paginirung hinter den Vereinsnachrichten in unserm Archiv abgedruckt werden. Jedenfalls wird es für manche unserer Mitglieder Interesse haben, einen Einblick zu erlangen in das wissenschaftliche Leben der naturforschenden Gesell- schaft, und ausserdem glaube ich, dass wir dies Ab- kommen als ein Zeichen der Annäherung des Rostocker Vereins an den unseren mit Freude begrüssen können. Für das nächstjährige Archivheft bearbeitet der Herr Rector Bachmann in Warin einen Catalog der Landeskundlichen Literatur von Mecklenburg, wie solche Cataloge auch für andere Staaten Deutschlands auf Veranlassung und Anregung der Commission für deutsche Landeskunde in den betreffenden Vereinsschriften zum Theil schon abgedruckt sind. Da mit der Landeskunde die Naturkunde sehr nahe zusammenhängt, so dürfte ein solcher Catalog sehr im Interesse der Mitglieder des Vereins liegen, indem wir dadurch zugleich einen Ueberblick über die ganze naturwissenschaftliche Literatur Mecklenburgs gewinnen. Wir kommen nun zur Rechnungs-Ablage. Und da stellt sich zu meiner Freude ein verhältniss- mässig günstiges Resultat heraus, indem die Einnahme betragen hat . . . 1 rn AST während die Ausgabe Sch De auf . 1512,36..4 so dass ein Deficit vonnur . . ... 46,51% in Cassa ist. Dies Resultat wird immer noch als ein günstiges zu bezeichnen sein, wenn berücksichtigt wird, dass der 161 aus unserer Casse für Ueberführung der Bibliothek zu zahlende Antheil von 68.% in die vorliegende Abrech- nung mit aufgenommen ist; wenn ferner berücksichtigt wird, dass die vom hohen Ministerio gestellte Bedin- gung, dass keine wesentlichen Reste uneingebundener Bücher bei der Ablieferung vorhanden sein durften, wesentliche Nachholungen erforderte, so dass die Rech- nungen für Buchbinderlohn in diesem Jahre rund 320.4 betragen, wovon nur rot. 80 4 auf die eigent- lichen Vereinsangelegenheiten, Heften der Archive pp. kommen, so dass das Einbinden von Büchern der Bibliothek in diesem Jahre rot. 240 44 gekostet hat, eine Ausgabe, die für die Folge vollständig gespart wird. Ich lege hierbei das Cassa-Buch mit sämmtlichen Einnahme- und Ausgabe-Belägen vor und bitte um Revision und Liberirung!?). Das Baar-Vermögen des Vereins ist unverändert in der Höhe von 1000 .% erhalten, worüber Hypotheken- scheine der Mecklenburgischen Hypotheken- und Wechsel- Bank in meinen Händen sich befinden. Die Nummern und Beträge sind auf der letzten Seite des Cassabuches verzeichnet und von meinem Collegen im Vorstand, Herrn Director Dr. Adam, notirt. Zu erwähnen habe ich hierbei noch, dass bekannt- lich im Februar eine Convertirung der Hypotheken- scheine von 41/,- zu Aprocentigen Papieren stattfand, worüber der Einnahme - Belag Nr. 24 das Nähere nachweist. Ich schliesse den Bericht über das vierzigste Vereinsjahr mit dem herzlichen Wunsche, dass der Verein mit stetiger Zunahme in geistiger wie materieller Beziehung seinem fünfzigjährigen Jubiläum entgegen- gehen möge. !) Die Liberirung erfolgte nach Revision der Beläge durch die Herren Henckel und Josephy, und wird eine Uebersicht über Einnahmen und Ausgaben in der Anlage I gegeben, 162 Damit waren die Punkte a bis c erledigt und ging man nun zu d der Tagesordnung über. Der Vorsitzende legte die von ihm mit verschie- denen Mitgliedern geführten Correspondenzen über das vom Herrn Marinearzt Dr. Krause in Kiel zuerst ange- regte Project der Herausgabe einer Flora von Meck- lenburg vor, gab ein kurzes Resume aus diesen Schrift- stücken und eröffnete darauf die Debatte über diesen Gegenstand, wobei es allseitig bedauert wurde, dass Herr Dr. Krause .der Versammlung fern geblieben war, und dass auch Herr Professor Goebel, der halb und halb seine Theilnahme an der Versammlung zugesagt, bedauerlich behindert war, solches auszuführen. Nach dem Wortlaut des geführten Protokolls meldete sich zum Wort zunächst: Herr Griewank-Bützow und empfahl warm die Herausgabe einer kritischen Flora Mecklenburgs von Seiten des Vereins als besonderes Heft; und sei solches in den freien Buchhandel zu geben, betonend, dass der Verein eher pecuniären Vortheil als Nachtheil haben würde, da der Verein die Vortheile geniessen müsste, nicht aber die Autoren. Herr Henckel-Parchim empfahl die Verwen- dung der fast fertigen Flora der Phanerogamen des Herrn Lübstorf, da derselbe nicht in der Lage sei, einen Verleger dafür zu finden, resp. selbst solche zu verlegen. Herr Koch- Güstrow: Dass Herr Lübstorf solche Arbeit begonnen habe, sei nicht bekannt gewesen und empfehle sich die Benutzung derselben, event. gegen Entschädigung. Herr Haberland-Neustrelitz betont, dass erst eine verhältnissmässig geringe Anzahl Monographien von Localfloren vorliegen und solche noch vervoll- ständigt werden müssten, und hält das Project für verfrüht. 163 Herr Prollius-Parchim ist in Bezug auf die Phanerogamen anderer Ansicht, meint aber, dass in Bezug auf Kryptogamen noch sehr wenig gethan sei; dann müsse auch ganz besonders Pflanzengeographie in dem Werk vertreten sein, um ein Gesammtbild der Flora zu geben; daher Mitarbeiter erforderlich, die sich der Bearbeitung der geographischen Verbreitung der Pflanzen unterziehen. Herr Koch-Güstrow hebt die Thätigkeit des Herrn Krause gerade nach dieser Richtung hervor. Herr Bachmann-Warin: Es sei nicht möglich, eine vollständige Flora herzustellen, bevor aus allen Gegenden Mecklenburgs Specialfloren vorliegen. Dies solle zunächst Aufgabe der zu wählenden Commission sein; die Sache könne erst in mehreren Jahren zum Abschluss kommen. Herr Koch-Güstrow: Es liege bereits eine ganze Anzahl Specialfloren vor und würde die Com- mission schon dafür sorgen, dass vorhandene Lücken ergänzt werden. Herr Lübstorf-Parchim: Was Krause vorlegt und vorschlägt, ist bereits vorhanden, besonders in den diversen Archiven, und zwar in grosser Menge. Nicht eine Aufzählung der wild wachsenden Gefässpflanzen, sondern eine wirkliche Gesammtflora sei erforderlich; Pilze seien sehr wenig, die Algen ausserordentlich wenig bearbeitet; er sei der Ansicht, dass noch neue Gattungen gefunden werden können. Nachdem sich weiter Niemand zum Wort gemeldet, schlägt der Vorsitzende vor, zunächst einen Modus festzustellen, nach dem vorläufig weiter gearbeitet werden solle. Herr Bachmann-Warin schlägt die Wahl einer Commission vor, zunächst zur Feststellung der Art und Weise, wie vorgegangen werden soll, und die demnächst bis zur nächsten General-Versammlung Be- richt zu erstatten habe, 164 Herr Henckel-Parchim schliesst sich diesem Vorschlage an. Herr Prollius-Parchim schlägt vor, dass sich die Commission nach weiteren Specialmitarbeitern, be- sonders in Bezug auf Kryptogamen, umsehen solle. Auf die Frage des Vorsitzenden, wie viele Mit- glieder die Commission enthalten solle, wurde die Zahl von fünf bestimmt und durch Acclamation vorgeschlagen die Herren: Professor Göbel-Rostock, Medicinalrath Griewank-Bützow, Dr. Krause-Kiel, Lehrer Lübstorf- Parchim und Schulvorsteher Wohlfarth - Fürstenberg. Die anwesenden Herren nehmen die Wahl an. Herr Bachmann schlägt vor, den Secretair des Vereins als Vorsitzenden der Commission zu designiren. Dieser aber lehnt solches ab mit dem Bemerken, dass seine Zeit ihm dies nicht erlaube; die Commission solle _ einen Vorsitzenden aus sich selbst wählen, der mit dem Vorstand des Vereins in Verbindung trete. Auf Antrag des Herrn Henckel werden von der Versammlung die Mittel bewilligt zur Erstattung von Auslagen, die den Commissionsmitgliedern aus den Vor- arbeiten, Correspondenzen, Reisen pp. erwachsen. Auf Antrag des Herrn Pastor Willebrand über- nimmt Herr Griewank den Vorsitz in der Commission, dem der Secretair die über diese Angelegenheit bisher erwachsenen Acten aushändigt. Damit war dieser Punkt erledigt, und zu e der Tagesordnung übergehend, wurden auf Vorschlag gewählt: A. zum Ehrenmitglied des Vereins der Herr OÖberbergrath Stur, jetzt Director der K.K. geologischen Reichsanstalt in Wien, nachdem der bisherige Inhaber dieses Postens, der Herr Hofrath Dr. von Hauer, gleichfalls Ehrenmitglied des Ver- eins, zum Intendanten des K. K. naturhistorischen Hofmuseums in Wien berufen ist; 165 B. zu correspondirenden Mitgliedern die Herren: Dr. GC. Gottsche, Privatdocent an der Universität Kiel, derzeit in Berlin, Dr. Fr. Noetling, Privatdocent an der Univer- sität Königsberg und Dr. Fisch, Assistent am botanischen Institut zu Erlangen. Punkt f der Tagesordnung gab zu einer längeren Debatte Veranlassung. Schon im vorigen Jahre hatte Waren als Versammlungsort zur Wahl ge- standen und würde ohne weitere Debatte für das nächste Jahr zu gleichem Zweck erwählt worden sein, wenn die Stadt nur durch ein einziges Mitglied bei der heuti- gen Versammlung vertreten gewesen wäre. Dass dies nicht der Fall war, erschien um so befremdender bei der jetzt so sehr erleichterten Communikation zwischen Parchim und Waren. Dazu kam noch, dass Herr Haberland aus Neustrelitz in sehr warmen Worten die Wahl dieses Ortes befürwortete, während die Wahl von Lübtheen, die brieflich von dem Herrn Förster Eichbaum daselbst, der übrigens nicht Mitglied des Vereins ist, empfohlen war, abgelehnt wurde. Nach mehrfachen Erwägungen entschied eine Abstimmung mit 13 gegen 6 Stimmen für Waren, wobei Neustrelitz als Versammlungsort für das nächstfolgende Jahr in Aussicht genommen werden sollte. Somit ist Waren: als Versammlungsort für das nächste Jahr ' festgesetzt, und wurden zu Localvorständen daselbt die Herren Bürgermeister Hofrath Schlaaff und Gymnasiallehrer Struck gewählt.) ') Beide Herren haben die Wahl freundlichst angenommen, D. Seer. 166 Bei dieser Gelegenheit wurde wieder die alte Frage über Verlegung der Tage für die Versammlung zur Sprache gebracht, wobei es zur Erörterung kam, dass viele Schulen am Donnerstag nach Pfingsten den Unterricht schon wieder beginnen, so dass die dabei angestellten Lehrer also behindert sind, die jetzt immer an diesem Donnerstag stattfmdende Excursion mitzu- machen. Es wurde daher proponirt, die Tage für die General-Versammlung auf den Dienstag nach Pfingsten, für die Excursion auf Mittwoch festzusetzen. — Be- schluss: es solle für die nächste Versamm- lung noch beim Alten bleiben, jedoch der betreffende Antrag zur Verhandlung auf dieser Versammlung intimirt werden. Adg der Tagesordnung hielt der Herr Rector Bachmann einen Vortrag über »die Bestrebungen der Gentral-Commission für wissenschaft- liche Landeskunde von Deutschlands, der in der Anlage II zu diesem Bericht abgedruckt ist. Da weitere Gegenstände zur Verhandlung nicht vorlagen, so schloss der Vorsitzende die General-Ver- sammlung. — Um 5 Uhr versammelten sich die Theilnehmer an der General-Versammlung wieder zu einem gemein- schaftlichen Mittagessen in der Centralhalle, bei dem sich bald in gewohnter Weise eine fröhliche Stimmung entwickelte. Die Reihe der Toaste wurde vom Vor- sitzenden eröffnet mit einem Hoch auf die Allerhöchsten Protectoren des Vereins, dem sich die weiteren offi- ciellen und sonstige heitere Toaste anschlossen. Leider musste des schlechten Wetters wegen der programm- mässige Spaziergang in das Buchholz und Vereinigung in der Schützenhalle daselbst unterbleiben, und be- schränkte man sich auf einen Spaziergang in die un- mittelbare Umgebung der Stadt, während der Abend im Schütt’schen Lokale beim Bier verbracht wurde. 167 Am anderen Tage, den 17. Juni, wurde unge- achtet der Nässe, die der Regen des vorigen Tages gebracht, und bei nicht allzuviel Gutes versprechender Bewölkung die Excursion dem Programm gemäss unter- nommen, über welche die Anlage III einen Bericht aus Nr. 96 der in Parchim erscheinenden »Norddeutschen Post« wiedergiebt, zu dem der Unterzeichnete nur hinzuzufügen hat, dass ungeachtet des ungünstigen Wetters man doch mit Vergnügen die wohlgepflegten üppigen Waldbestände des »Sonnenberges« zu bewun- dern Gelegenheit hatte; sowie die so sehr interessanten geologischen Verhältnisse dieser Hügelgruppe den Wunsch rege machen, dass durch sachverständige Bohrungen die bisher noch völlig unklaren Lagerungsverhältnisse der dort zu Tage tretenden Tertiärschichten klargelegt werden möchten. Ueber die bei Gelegenheit der General-Versamm- lung in Parchim gemachten botanischen Beobachtungen giebt Herr M. Haberland die in Anlage IV abgedruckte Notiz. — Weitere naturwissenschaftliche Forschungen und Beobachtungen gestattete die Ungunst der Witterung leider nicht. F. BE. Koch. Anlage I. Uebersicht über Einnahme und Ausgabe des Vereins im Jahre 1885—86. A. Einnahme. Beiträge der Vereinsmitglieder . . . . #4 1128,70 Zinsen vom Capital nebst Entschädigung bei Convertirung der Hypotheken- scheme . . " 71,50 Von Opitz & Co. für verkaufte Schriften ,„ 113,90 Für 1 verkauften Separatabdruck . . . ,„ 1,75 Beitrag der Rostocker Universität . . . „150,00 Summa der Einnahme 4 1465,85 Vorschuss des Berechners . . si 46,51 Abschluss ‚, 1512,36 169 B. Ausgabe. Erstattung des Vorschusses vom Vorjahre # 13,14 Kosten der General-Versammlung . % 37,85 Für Copialien . SRH En ER RER Se 16,90 Kürskorome Du NEE a nur ea Kor 0) Druckkosten des Mackie ! a a a a) Buchbinderarbeit eo END 2UNN) Für lithographische ee 0 Für Antheil der Autoren am Verkauf von Deparanabdeuckene nn m. 2, 25,20 Für Anschaffung von Büchern .. 1lelo, 1L8 Für Ueberführung der Bibliothek Hach Rostock Far FLRRRTIDRE INNERER TOR 68,07 Summa der Ausgabe .# 1512,36 Abgeschlossen am 8. Juni 1886. F. E. Koch. 12 Anlage II. Die Bestrebungen der Central-Commission für wissenschaftliche Landeskunde von Deutschland im Allgemeinen und in Beziehung auf Mecklenburg. Bericht, erstattet auf der General-Versammlung des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg zu Parchim 1886 von Friedrich Bachmann, Rector zu Warin. Meine hochgeehrten Herren! Gestatten Sie mir, dass ich Ihnen in kurzen Worten Bericht erstatte über die im Interesse des Vereins von mir übernommene Zusammenstellung der mecklenburgischen landeskund- lichen Literatur. Bevor ich dies jedoch thue, möge es mir erlaubt sein, in grossen Zügen darzulegen, wodurch diese jetzt in allen Gauen Deutschlands unter Leitung der Central-Commission für wissenschaftliche Landes- kunde bereits fertig gestellten oder in Bearbeitung be- griffenen Bibliographien veranlasst wurden, sowie einen kurzen Ueberblick über die Thätigkeit dieser Gentral-Commission überhaupt zu geben. Auf dem zweiten deutschen Geographentage zu Halle am 14. April 1882 hielt der damalige Privatdocent daselbst, Dr. Richard Lehmann, jetzt Professor der Erdkunde zu Münster, einen Vortrag über systema- tische Förderung wissenschaftlicher Lan- deskunde von Deutschland. In demselben wies er auf die wissenschaftliche wie nationale Pflicht der al! Deutschen hin, ein wirklich gutes und wissenschaftlich- geographisches Werk über Deutschland zu schaffen, da ein solches bis jetzt nicht existire. Nur in einzelnen Ländern — wie z. B. in Bayern durch die »Bavaria«, Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern — hätte die Erdkunde versucht, der deutschen Geschichts- forschung, wie sie seit den Freiheitskriegen so gewal- tigen Aufschwung genommen, sich ebenbürtig zu er- weisen. Indem der Vortragende dann die Aufgaben einer solchen wissenschaftlichen Landeskunde für ganz Deutschland in grossen Zügen fixirt, kommt er zu dem Schlusse, dass diese Arheit nicht die eines einzelnen Forschers sein könne; ja, dass die Arbeitskraft der wenigen Fachgeographen bei Weitem nicht aus- reiche, sondern dass ein möglichst weiter Kreis von Mitarbeitern heranzuziehen sei. In Folge dessen stellt er den Antrag, eine Commission zu ernennen, welche zunächst die Sammlung der Mitarbeiter für eine wissen- schaftliche Landeskunde von Deutschland zu übernehmen habe. In der Debatte wurde darauf hingewiesen: es müsse zunächst ermittelt werden, was bisher auf dem Gebiete deutscher Landeskunde etwa geleistet sei. Diesem Antrage hat dann die unter dem Namen »CGen- tral-Commission für wissenschaftliche Landeskunde von Deutschland« zusammengetretene Commission, die zuerst aus 3 Geographen zusammengesetzt war, jetzt aber aus 8 Mitgliedern!) besteht, stattgegeben, wie das aus den verschiedenen Berichten derselben zu ersehen ist. Man kam bald zu dem Resultate, es könne ein »Re- pertorium geographicum« für Deutschland nicht eher geschaffen werden, als bis die Grundlage dazu durch Theilbibliographien der einzelnen Gebiete gelegt sei. 1) Zur Zeit: Prof. Dr. Ratzel-München, Prof. Dr. Ruge- Dresden, Prof. Dr. R. Lehmann -Münster, Prof, Dr. Credner- Greifswald, Prof. Dr. A. Kirchhoff-Halle, Prof. Dr. R. Lep- sius-Darmstadt, Hauptmann Kollm-Strassburg i. E., Bibliothekar P, Richter-Dresden. 12* 172 Man kann der Commission den Vorwurf nicht ganz ersparen, die Riesenarbeit, welche diese Theilbibliogra- phien erforderten, einigermassen unterschätzt, auch nicht rechtzeitig allgemeine Regeln für die Gleich- mässigkeit dieser Aufstellungen gegeben zu haben, wo- durch den Bearbeitern manche Arbeit erspart worden, mancher Misserfolg vermieden wäre. Konnte doch der Berliner Kgl. Bibliothekar Dr. Erman!) in einem in der Berliner Gesellschaft für Erdkunde gehaltenen Vor- trage die sämmtlichen bisher erschienenen Localbiblio- graphien für unbrauchbar erklären, zwar mit einiger Uebertreibung, aber doch nicht völlig ohne Grund. Erst Ende 1884 erschien im »Ausland« und separat ein von der Commission aufgestelltes »Normalschema«, das allerdings in etwas der bisherigen Regellosigkeit vor- zuziehen war, aber in seiner Kürze und bei dem Mangel aller Erläuterungen dem Bearbeiter nur wenig Anhalt gewähren konnte. Dasselbe ist neuerdings durch die Ende April dieses Jahres ausgegebenen »Normal- bestimmungen für die Zusammenstellungen der landes- kundlichen Literatur« ausser Kraft gesetzt worden. Letztere sind bedeutend ausführlicher gehalten, benutzen die bisherigen Erfahrungen und haben auch von der Erman’schen Kritik manches gelernt. Neu sind die 1) Mit Dr. E. werde ich mich in einigen Punkten in der Vorrede zur Bibliographie noch näher auseinander zu setzen haben; hier bemerke ich nur, dass er den sonstigen Nutzen der Theil- bibliographien völlig verkennt, indem er sie lediglich als eine Vorarbeit zu dem Repertorium Geographicum für Gesammtdeutsch- land auffasste; es wäre eine geradezu sündliche Verschwendung von Arbeitskraft und Opferwilligkeit wie von Geldmitteln, hätte man nicht bei diesen Localbibliographien auf den praktischen Ge- brauch gerade der Localforscher auf landeskundlichem Gebiete Rücksicht genommen, sondern nur das für ein späteres Sammel- werk Brauchbare eingereiht! Gerade für den Localforscher haben die kleinen Notizen, die mühsam aus Zeitschriften zusammen zu suchen sind, haben viele ganze Abschnitte der Theilbibliographien Werth, die in das Repertorium Geographicum schwerlich dürften mit aufgenommen werden! (Nachträgl. Anmerkung.) 173 Katalogisirungsregeln. Der Hauptmangel der bis- her erschienenen Zusammenstellungen nämlich war das Ausserachtlassen jeder bibliographischen Regel. Durch diese neuen Bestimmungen wird nun eine gewisse Norm in dieser Hinsicht gegeben. Leider kommen diese Regeln aber einestheils für die meisten Bibliographien viel zu spät, da der grösste Theil der Sammel- arbeit überall gethan ist, anderntheils aber geben sie mehr Regeln für Anfertigung eines alphabetischen Zettelkatalogs als für bibliographische Zu- sammenstellung, und enthalten so manches Ueber- flüssige, was den nicht bibliographisch geschulten »frei- willigen« Mitarbeiter nur verwirren kann. Als fernere Grundlage für die endliche Bearbeitung einer wissenschaftlichen Landeskunde Deutschlands giebt die Commission seit dem vorigen Jahre unter Redaction des Prof. Rich. Lehmann »Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde< heraus, welche, in zwanglosen Heften erscheinend, ein- zelne »über ein blosses Örtliches Interesse hinausgehende Themata herausgreifen und darüber kürzere wissen- schaftliche Abhandlungen hervorragender Fachmänner bringen« wollen. Die bisher erschienenen 6 Hefte!) 1) Dieselben enthalten: 1)F. E. Geinitz, Der Boden Meck- lenburgs. 1885. 328. 2) G. Richard Lepsius, Die oberrheinische. Tiefebene und ihre Randgebirge. 1885. 60 S. m. 1 lith. Karte in Fol. 3) F. G. Hahn, Die Städte der norddeutschen Tiefebene in ihrer Beziehung zur Bodengestaltung. 1885. 768. 4) Chr. Gruber Das Münchener Becken. Ein Beitrag zur physikalischen Geographie Südbayerns. 1885. 468. m. 1 Kartenskizze u. 2 Profilen. 5) F.E. Geinitz, Die mecklenburgischen Höhenrücken (Geschiebestreifen) und ihre Beziehungen zur Eiszeit. 1886. 96 S. mit 2 Uebersichts- kärtchen u.2 Profilen. 6) R. Assmann, Der Einfluss der Gebirge auf das Klima von Mitteldeutschland. 1886. 76 S. m. 10 Profilen -u, 7 Uebersichtskarten. Inzwischen erschienen: 7) H. J, Bieder- mann, Die Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schick- sale ihrer Verbreitung. 1886. 87 8. 8) K. Jansen, Paleographie 174 erlaube ich mir vorzulegen. Zwei derselben schlagen in unser specielles Gebiet ein, beide von unserm hoch- geschätzten Mitarbeiter Prof. Dr. F.E. Geinitz bear- beitet. Heft 1: »Der Boden Mecklenburgs« und Heft5:»Die mecklenburgischen Höhenrücken (Geschiebestreifen) und ihre Beziehungen zur Eiszeit.« Fast alle bisher erschienenen Hefte sind von der Kritik günstig aufgenommen, höchstens Heft 2 ist — wenig- stens in mecklenburgischen Besprechungen — manchem Zweifel in Bezug auf Zuverlässigkeit im Einzelnen be- gegnet. Weiter wird von der Gentral-Commission die Be- arbeitung ausführlicher Monographien über die wichtigsten Seiten der Landes- und Volkskunde des deutschen Gebiets beabsichtigt, deren eine Reihe, schon gesichert ist; erschienen ist bis jetzt noch kein Band. Endlich hat die Central-Commission noch ein Verzeich- niss der Formen in wissenschaftlicher Landes- und Volkskunde des deutschen Reiches und der Nachbar- länder aufgestellt. Zur Aufklärung über ihre Arbeiten vertheilt die Commission ihre Berichte und giebt neuerdings auch kurze »Mittheilungen« heraus, welche gratis vertheilt werden. Wende ich mich nun zu der Mecklenburg speciell betreffenden Arbeit, welche ich für den Verein über- nommen, so muss ich bekennen, dass ich bei der Ueber- nahme derselben mich in schwieriger Lage befand. »Landeskundliche Literatur« ist ein so allgemeiner Begriff, dass ohne nähere Bestimmung des Umfanges keine Grenze zu ziehen war. Auch Einsicht in ander- weit schon erschienene Bibliographien gab wenig Auf- schluss, da beinahe jeder einzelne Verfasser den Begriff der Cimbrischen Halbinsel. Ein Versuch, die Ansiedelungen Nord- albingiens in ihrer Bedingtheit durch Natur und Geschichte nach- zuweisen. 1886. 79 8. 175 »Landeskunde« weiter oder enger gefasst hatte. So war ich gezwungen, mir selbst die Grenzen des zu be- arbeitenden Gebietes festzustellen, sehe jedoch zu meiner Freude, dass sich dieselben einigermassen mit den neuerdings in den »Normal-Bestimmungen« festgestellten decken. Aufzunehmen war: Landesvermessung, topo- graphische Gesammtdarstellungen, alles die Landes- natur (Oberflächengestaltung, Gewässer, Klima, Pflan- zenwelt, Thierwelt) sowie die Landesbewohner Be- treffende (aber mit Ausschluss der politischen Geschichte!) und endlich Landeskunde einzelner Bezirke und Ortschaften (Territorial- und Local-Geschichte eingeschlossen). War schon die Frage: »was ist auf- zunehmen?« schwierig, so noch mehr die Frage nach dem »wie?« Hier liessen mich meine Vorbilder völlig in Stich. Nach Besprechung mit einem Fachmanne auf dem Gebiete bibliographischer Arbeit, sowie nach Einsicht in andere Zwecke verfolgende Bibliographien kam ich dann zu fast denselben Forderungen an die Form der Aufstellung, wie sie ein halbes Jahr später Dr. Erman veröffentlichte. Bibliographische Genauig- keit in der Titeleopie, Angabe von Verlagsort, Ver- leger, Jahr, Format, Umfang, etwaigen Karten und Tafeln waren Forderungen, die gestellt werden mussten. Dagegen konnte auf buchstabengetreue Wieder- gabe der Titel verzichtet und eine einheitliche Ortho- graphie geübt werden, weil die orthographische Willkür, besonders des vorigen Jahrhunderts, ohne Bedeutung für die bibliographische Bestimmung eines Werkes ist, Nur die vor 1625 — der vielfach angenommenen 1) Ich bedaure nachträglich, diese ausgeschlossen zu haben, da die Arbeit nur unwesentlich dadurch vermehrt wäre, während jetzt ein Bearbeiter dieser Literatur die ganze Sammelarbeit noch einmal zu machen, besonders alle Zeitschriften, diein Frage kommen, ganz von neuem durchzusehen hat. — Die Brandenburger Samm- lung nimmt z. B. die ganze historische Literatur mit auf, (Nach- trägl. Anmerkung.) 176 Grenze — erschienenen Werke werden buchstaben- treu beschrieben und besonders gekennzeichnet. Die Ordnung innerhalb der einzelnen Abtheilungen wird eine chronologische sein, die Uebersicht aber durch möglichst viele Unterabtheilungen erleichtert werden, nur die Werke zur speciellen Ortskunde werden in ein Ortschafts- Alphabet gebracht und innerhalb desselben chronologisch geordnet. Wo nur irgend der Inhalt es erforderte, sind er- läuternde resp. kritische Anmerkungen und Verweise beigefügt worden; besonders nöthig war das bei werth- losen Sachen, die der Vollständigkeit wegen mit auf- genommen werden mussten, aber möglichst als ent- behrlich gekennzeichnet wurden. Für die Aufsuchung des Materials standen mir vor Allem die Schätze der Grossh. Universitätsbibliothek zur Verfügung, die zu durchmustern und aufzunehmen ich meine Ferien der letzten 1!/, Jahre ausschliesslich verwendet habe. Ein dem Archiv beigelegter Aufruf zur Mittheilung von Titeln blieb ohne jeden Erfolg; dagegen hat ein an Verfasser resp. Verleger mir nicht zugänglicher Werke versandtes Circular mir noch manches zugeführt; nur ein kleiner Theil der Aufge- forderten hat meiner Bitte kein Gehör geschenkt. Ich wiederhole hiermit nochmals meine Bitte, die verehrl. Mitglieder möchten mir von ihnen bekannten landes- kundlichen Arbeiten entweder genaue Titelcopie zugehen lassen, oder besser noch, mir die betreffenden Sachen zur Einsicht zusenden. Besonders Aufsätze in Zeit- schriften und Tageszeitungen werden mir viel- fach entgangen sein. Letztere auf einschlägige Arbeiten durchzusehen, war unmöglich; die Arbeit würde in keinem Verhältniss zu dem Resultat gestanden haben; hier musste ich mich mit dem, was zufällig sich darbot, zufrieden geben. Die mecklenburgischen Zeitschrif- ten dagegen glaube ich wohl ausnahmslos durchgesehen zu haben; dennoch kann mir manches entgangen sein, an da besonders die älteren fast nur in nicht ganz com- pleten Exemplaren zu haben sind (z. B. habe ich vom Freimüthigen Abendblatt 4 Exemplare benutzt und doch einige in allen vier vorhandene Lücken gefunden). Die Sammelarbeit ist im Grossen und Ganzen abgeschlossen; bis zum Herbst hoffe ich die Ordnung und Sichtung vollendet zu haben und noch vor Weih- nachten!) mit dem Druck beginnen zu können. Bis dahin aber werden mir noch Nachträge jeder Zeit will- kommen sein. Möge sich Niemand durch den Gedanken abschrecken lassen: »das ist jedenfalls schon bekannt!« Lieber mögen 10 Titel doppelt einlaufen, als einer fehlen. Besonders erwünscht wird mir auch die Uebersendung älterer mecklenburgischer Kar- ten sein, da dieselben auf den Bibliotheken nur un- vollständig gesammelt sind. Absolute Vollständigkeit freilich wird sich bei dem ersten Versuch einer solchen Zusammen- stellung nicht erzielen lassen; gerade durch die Publi- cation werden Nachträge vielfach veranlasst werden. Dennoch aber glaubte ich auch in Bezug auf Vollstän- digkeit thun zu müssen, was in meinen Kräften stand, um die Arbeit so vollkommen wie möglich zu machen, damit sie nicht das Schicksal der benachbarten vor- pommerschen Collegin theile, die nicht nur von Dr. Erman, sondern auch sonst vielfach mit scharfen Worten als unbrauchbar und unsorgfältig gekennzeichnet wurde. 1) Wegen Unpässlichkeit habe ich die Frist der Druck- legung bis nach Weihnachten hinausschieben müssen. Anlage Ill. Bericht über die Excursion des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg am 17. Juni 1886. Am 17. Juni Morgens °/,7 Uhr versammelten sich die Mitglieder, sowie die Freunde des Vereins aus der Stadt, welche die Excursion durch den Sonnenberg nach Marnitz mitmachen wollten, auf dem Moltkeplatz. Gleichzeitig rollten zahlreiche Wagen, im Ganzen 9, die vom Localvorstand in der Stadt bei Fuhrleuten gemiethet waren, herbei, um die Harrenden aufzu- nehmen, und genau 7 Uhr setzten sich die Fuhrwerke unter Führung des Herrn Senator Evers in Bewegung. Beim »Brunnen« hielt der Zug an und die Insassen der Wagen verliessen ihre Sitze, um eine Fusstour über den »Brunnen« resp. um denselben zum »Flie- derberg« hin zu unternehmen. Die Geologen wählten den Hohlweg südlich um den »Brunnen«, weil hier auf verschiedenen Stellen Schichten üer Tertiärforma- tion, namentlich Glimmer und Kohlensand, sowie Alaun- erde und fetter Thon (Walkererde) zu Tage treten. Die Botaniker dagegen nahmen einen Standort des seltenen Doronicum Pardalianches, welches seit langen Jahren unter den Buchen südöstlich vom Brunnen- gebäude wächst und dessen Standort bis dahin in der Mecklenburgischen Flora noch nicht registrirt war, in Augenschein. Von hier gingen sie gleichfalls zur Thon- grube, Walker- und Ziegelerdengrube am »Flieder- berg«, weil auch dort verschiedene seltene Pflanzen vorkommen. Die Geologen bestätigten das Anstehen der oben genannten Miocänschichten, bedauerten nur, 179 dass man das Einfallen der Schichten in Folge des geringen Aufschlusses derselben nicht festsetzen könne, sprachen sich dagegen dahin aus, dass ein Zweifel bezüglich des Anstehens von Braunkohlen kaum auf- kommen könne Das Zu-Tage-treten der Tertiär- schichten lasse vermuthen, dass die Braunkohle daselbst leicht und in geringer Tiefe aufzufinden se. Vom »Fliederberg« ging die Fahrt theils durch Tannen, theils durch Buchen zum »grossen Vieting«. Hier stiegen mehrere Botaniker zum zweiten Male ab, um einige für dieses Gebiet charakteristische und seltene Pflanzen aufzunehmen, während die Freunde der Geologie wegen des hohen nassen Grases darauf verzichteten, den alten Braunkohlen-Schacht daselbst, sowie die dortige Walkerthongrube aufzusuchen. Die Befunde am »Brunnen« und beim »Fliederberg« waren für sie so befriedigend gewesen, und sie glaubten kaum Neues zu finden. Nachdem man die Wagen wieder bestiegen hatte, fuhr man durch den »Strunz«, die Buch- und Fichtenkoppel zum »breiten Stein«, einem grossen erratischen Block, und sprachen die Botaniker vielfach ihre Bewunderung über den schönen Wald und seinen üppigen Pflanzenwuchs aus. Nur bedauerten sie, dass sich bisher kein Botaniker gefunden habe, die Flora Parchims und der Umgegend zu bearbeiten und der Oeffentlichkeit zu übergeben. Parchim und seine weitere Umgebung sei noch immer in floristischer Beziehung eine terra incognita. Nachdem man beim »breiten Stein« eine kurze Zeit verweilt hatte, wurde die Fahrt durch die Slater Tannen zur Putlitzer Chaussee fort- gesetzt. In der Gegend von Jarchow verdunkelte sich leider der Himmel und bald fiel ein dichter Regen, der so lange währte, bis die Gesellschaft in Marnitz an- langte.e. Unter solchen Umständen verzichtete man zunächst auf die Weiterfahrt. Ein Wagen, durch den Erfrischungen von Marnitz aus auf den Ruhnerberg ge- schafft worden war, wurde zurückberufen und das 180 Mahl in Marnitz eingenommen. Zwar hatte inzwischen der Regen nachgelassen, aber der Himmel sah so düster und unfreundlich aus, dass die Insassen zweier Wagen, nachdem die Stunde der Abfahrt gekommen war, es vorzogen, direct nach Slate zurückzukehren. Die übrige Reisegesellschaft jedoch beschloss, unter allen Umständen das Reiseziel aufzusuchen und den »Ruhner Berg« zu besteigen. Uebrigens klärte sich der Himmel während der Fahrt mehr und mehr, und das Wetter wurde wieder so freundlich, dass man nicht nur die höchste Höhe der Marnitzer Berge besteigen konnte, sondern auch eine recht gute Fernsicht in die Mark hatte. Ueberraschend schön war die Rundsicht von den Höhen Leppins aus, so dass hier auf Wunsch der Reisegesell- schaft ein kurzer Halt gemacht wurde. Von hier aus ging nun die Fahrt ohne Unterbrechung weiter und langte man zwischen 3 und 4 Uhr in Slate an. Dort war die Tafel von der Wirthin, Frau Ohnesorge, reich gedeckt, und die Gesellschaft liess es sich gut munden. Bald befand man sich in der fröhlichsten Stimmung. Leider verging die Zeit so schnell, dass sich diejenigen Mitglieder, welche den Abendzug Parchim-Ludwigslust benutzen wollten, von der Gesellschaft trennen mussten, bevor die Tafel aufgehoben war. Dagegen blieben die Gäste, welche die Richtung nach Lübz einschlagen wollten, noch ein Stündchen und fuhren dann, begleitet von den Parchimer Herren, direct vom »Brunnen« durch die Birkenallee zum Bahnhof. Trotzdem das Wetter einige Stunden sehr unfreundlich gewesen, waren Alle befriedigt von der Fahrt und drückten den Wunsch aus, dass der Verein nach nicht zu langen Jahren abermals in Parchim tagen möchte. Anlage IV. Die botanischen Ergebnisse der Excursion nach Marnitz waren in Folge des ungünstigen Wetters so gering, dass ich mir erlaube, einige andere bei Gelegen- heit der Vereinsversammlung gemachte Funde mit an- zuführen: Als die Versammlung am 16. Juni beendigt war, zeigte Herr Lübstorf den Standort von Parietaria offi- cinalis L. an einem Gartenzaun, wo es in ziemlicher Menge in Blüthe stand. An der Wallpromenade wurde Lysimachia punctata L. bemerkt, welches ebenfalls aus einem Garten verwildert ist. Bei der Excursion fanden wir an der ersten Haltestelle, am Brunnen, ausser sehr schönen Moosen (Polytrichum-Arten, Bryum roseum u. A.) Pirola minor L. und Hieracium tridentatum Fr. Am Vieting sollte Veronica montana L. gesammelt werden; aber vergebens war alles Suchen zwischen dem in üppiger Menge vorhandenen Phyteuma spicatum, Ga- leobdolon luteum, Orobus vernus und tuberosus. Dass es aber, wenn auch nicht genau an derselben Stelle, dort vorhanden, bestätigte mir Herr Gymnasiallehrer Bremer, der mir ein Exemplar von Ver. mont. von dort zuschickte. Das Ziel unserer Excursion, der Ruhner Berg, konnte mir botanische Ausbeute nicht liefern, da ich ihn gar nicht erreicht habe. Auf dem Rückwege aber fand ich am Chausseegraben zwischen Marnitz und Slate einige Exemplare von Platanthera chlorantha Cust., über deren Bestimmung unsere beiden botanischen Veteranen nicht ganz einig wurden, bis Herr Director 182 Adam, welcher einen anderen Weg gefahren war, Exemplare der häufigen Plantanthera bifolia Rchb. mitbrachte. Nun liessen sich die Unterscheidungsmerk- male, vor Allem die oben genäherten Antheren, deutlich eonstatiren!). Eine Abnormität an den von mir dort gesammelten Exemplaren ist vielleicht der Erwähnung werth. An den verschiedensten Stellen der Perigon- hlätter fanden sich bei vielen Blüthen je zwei weisse Anhängsel, die genau wie Staubfäden aussahen und aus einem oben keulig verdickten Stielchen bestanden. Das verdickte Ende glich einer elastischen Spiralfeder, liess sich aus einander ziehen und rollte darnach wieder zusammen. — In der Umgebung von Slate hatten wir noch Gelegenheit, schöne Coniferen, angepflanzt durch Herrn Senator Evers, zu bewundern. Neustrelitz, November 1886. M. Haberland. 1) Nicht nur Boll führt in der Flora v. M. die Platanthera montana Rchb, (chlorantha) als Abart von P. bifolia auf und zwar nach einer brieflichen Aeusserung von G. Brückner, sondern auch M. B. Kittel bezeichnet in dem Taschenbuch der Flora Deutsch- lands 1844 ausdrücklich Pl. chlorantha Cust. als Gebirgs-Varietät von PI. bifolia Rich, Hallier bezeichnet in seinem Exeursionsbuch die Staubbeutel von PI. chlorantha Cust. als stark divergirend, während Wohlfarth das Gegentheil behauptet. Unsere Exemplare zeigten allerdings die Antheren als convergirend. B. Verzeichniss der gelehrten Körperschaften, mit denen der Verein im Schriftenaustausch steht und der Eingänge zur Bibliothek im Jahre 1885 — 86. A. "Periodische Zeitschriften. (Zusendungen von Akademien und Gesellschaften.) I. Deutschland. 1. Berlin: Deutsche geolog. Gesellschaft. Zeitschrift Bd. 35, H.4 (durch zufällige Verspä- tung erst jetzt eingegangen.) Dames: üb. Ancıstrodon Debey, m. 1 T. — Noetling: Alter d. Sambändischen Tertiärform. F. Roemer: D. Gen. Dietyophyton. — Koken: Reptilien d. norddeutschen unteren Kreide, m. 3 T.— Wahnschaffe: @lacialerscheinungen, m.2T. — Wichmann: üb. Fulgurite, m.1T. — Berendt: üb. klingenden Sand. Bd. 36, H. 1—4. Pfaff: üb. Veränderungen d. Meeresspiegels. — Nikitin: Diluwvium, Alluvium und Elwvium. — Jentzsch: Diatomeen führende Schichten. — Felix: Corallen der Aegyptischen Tertiär- bildungen, m. 3 T. — Holzapfel: Mollusken d. Aachener Kreide, m. 3 T. — Koken: Tert. Fischotolithen, m. 4 T. — Geinitz: Fauna d. Dobbertiner Lias, m. 1 T. — Seeck: üb. gra- nitische Dilwvial- Geschiebe. — Calker: Das 184 Groninger Diluwvium, m. 1 T. — Vater: Foss. Hölzer d. Phosphoritlager v. Braunschweig. — Geinitz: Geschiebe mit Graptholiten u. Cya- thaspis v. Rostock, m. 1 T. — Berendt: Kreide u. Tertiär bei Stettin, m. 1 T. Bd. 37, H. 14 Frech: Die Korallenfauna d. Oberdevons, m. 11 T. — Fuchs: Zur Gliederung des unteren Neogen im Gebiet des Mittelmeeres. — Ver- worn: üb. Patellites antigquus Schloth. — De Geer: üb. eine zweite Ausbreitung d. skandınav. Landeises, m. 2 T. — Walter: Die gesteins- bildenden Kalkalgen d. Golfs v. Neapel. — Felix: Die tert. Korallenfauna d. Vicentins, m. 3 T. — Branco: üb. Graphalaria u. tert. Belemniten. — Sanner: Zur Geologie d. Bal- kanhalbinsel, m.2T. — Holzapfel: D. Fauna des Aachener Sandes. — Reuter: Die Bey- richien d. obersil. Geschiebe, m. 2 T. — Calker: Dilwium von Neu-Amsterdam. — Berendt: Der Joachimsthaler Geschiebewall. — W inter- feld: Quartäre Musteliden- Reste, m. 2 T. — Wahnschaffe: D. Quartär am Nordrande d. Harzes. — Frech: Das Kalckgerüst d. Tetra- korallen, m. 1 T. — Remele: Der Joachims- thaler Geschiebewall, m. Abbild. Bd. 38, H. 1—3, 1886. Behrend sen.: Jurass. Ablagerungen b. Hüldes- heim, m. 2 T. — Tietze: @liederung d. unt. Neogen in d. Oesterr. Ländern (2. Folge). — Helm & Penk: aus d. alten Isargletscher. — Berendt: Der oberolig. Meeressand zwischen Elbe u. Oder. — Walther & Schirlitz: Zur Geologie d. Golfs v. Neapel. — Beck: Zur Flora d. Süchs. Oligocän, m. 1 T. — Wahn- schaffe: Lössbildungen im Nordd. Flachlande. — Keilhack: Zur Geologie v. Island, m. 4 T. — Felix: üb. fossile Hölzer, m. 1 T. — Cred- ner: Das marine Oberoligocän bei Leipzig. — Wichmann: Zur Geologie v. Now. Semlja. 2. Berlin: Botan. Verein d. Mark Brandenburg. Verhandlungen. (Schriften nicht eingegangen.) 185 3. Berlin: Gesellsch. Naturforsch. Freunde. : Sitzungsberichte. Jahrg. 1885. Mittheilungen von Hilgendorf, Lossen (Tor- sions- Erscheinungen), Magnus, v. Martens, Neh- ring, F. E. Schulze u. s. w. 4. Bremen: Naturwissensch. Verein. Abhandlungen. Bd. IX, H. 1 (H. 2 schon erhalten), H. 3. Rehberg: Zur Naturgesch. d. Oyclopiden u. Cypriden, m. 2 T. — Poppe: Zool. Literatur. — Ders.: Ein neues Coppepodengenus. — Focke: Viola Riviviana. — Karsch: üb. Ar- thropoden. — Sickmann: Hygmenopteren v. Spiekeroge. — Alfken: üb. Faltenwespen von Bremen. — Buchenau: äb. d. Wimpern von Luzula. — Focke: Zur Flora v. Bremen. — Ders.: Rubus cimbricus n. sp. 5. Württemberg: Verein f. Vaterl. Naturkunde. Jahreshefte, Jahrg. 42, 1886. Hueber: üb. Phryganideengehäuse. — Pies- bergen: üb. Fischparasiten, m. 1 T. — Lam- pert: Die Maurerbiene u. ihre Schmarotzer. — Vosseler: Copepoden Württembergs, m.3T. — Klein: Der Schädel der Knochenfische, m. 2 T. — v. Koenig-Warthausen: Bauch- schwangerschaft bei Vögeln. — Zoologische Notizen. — Probst: Foss. Reste d. Molasse von Baltringen. 6. Wiesbaden: Nassauischer Verein für Natur- kunde. Jahrbücher, Jahrg. 38, 1885. Brömme: Conchylienfauna d. Moosbacher Di- Iuvialsandes. — Buddeberg: Zur Biologie einheim. Käfer. — Snellen: Sesiomorpha, ein neues Tinerdengenus. — Pagenstecher: Ephe- stia Kühmeniella (Mehlmotte). Jahrg. 39, 1886. Kinkelin: Zur Geologie des Mainthales. — Kobelt: Nassauische Mollusken. Nachtrag. 13 186 7. Bonn: Naturhistor. Verein von Rheinland, Westphalen. Verhandlungen. Jahrg. 42, H. 2, 1886. (H. 1 fehlt.) Seelheim: Entstehung der Niederlande. — Schenck: Zur Biologie der Wassergewächse, m. 2 T. — Siützungsberichte. Jahrg. 43, H. 1, 1886. Neuland: Zur Histiologie uw. Physiologie des Regenwurms, m. 1 T. — v. Koenen: (occo- steus obtusus im Oberdevon, m. Abbild. — v. Dechen: üb. Erratische Blöcke. 8. Halle: Naturwiss. Verein für Sachsen und Thüringen. Zeitschrift, 4. Folge, Bd. 3, H. 6. Schwegmann: üb. d. Wirbelsäule von Rana temporaria, m. 2 T. — Sitzungsberichte. Bd. 4 (58), 1885. Schmidt: Rückenmark d. Amphibien, m. 2T. — Kieffer: üb. Phytoptocecidien. — Koepert: Wachsthum der Crystalle in den Pflanzen. — Boettger: Reptilien v. Paraguay. — Pohlig: üb. d. Quartär Thüringens. — Gerber: üb. Korckproduction einiger Bäume. — Luedecke: üb. d. Stassfurter Vorkommnisse. — Sitzungs- berichte. Bd. 5 (59), H. 1—3. Burbach: Die Foraminiferen des mittl. Lias bei Gotha. — Windisch: Zur Tertiär-Flora von Island. 9. Hannover: Naturhist. Gesellschaft. Jahresbericht. 10. Hamburg: Verein f. Naturw. Unterhaltung. Verhandlungen. 11. Hamburg-Altona: Naturw. Verein. Abhandlungen. (ad 9—11 Schriften nicht eingegangen.) 12. Königsberg: Physikal. Deconom. Gesellsch. Schriften, Jahrg. 26, 1885. Bericht üb. d. 23. Versamml. d. Preuss. Botan. Vereins zu Memel, 1884. — Fritsch: Die 187 Marklücken der Coniferen, m. 2 T. — Sitzungs- berichte. 13. Danzig: Naturforschende Gesellschaft. Schriften, N. F., Bd. VI, H.3. Helm: üb. Bernstein (Imsecten desselben). — Brischke: Hymenopteren d. Bernsteins. 14. Frankfurt a. M.: Senckenbergische Natur- forschende Gesellschaft. Bericht 1885. Kinkelin: @Geolog. d. Umgebung v. Frankfurt a. M. a) Tertiärletten der Hafenbaugrube. b) Pliocänschichten im Mainthale, Corbicula- sande. — Noll: Eine Reise nach Norwegen. Extrabeilage conf. sub B,b. Bericht 1886. Ziegler: Verwachsene Buchen. — Stricker: üb. d. Sprache Natwrwissensch. Mittheilungen. — Weigert: Die Lebensäusserungen d. Zellen unter patholog. Verhältnissen. — Böttger: Reptilien, m. 1 T. — Kinkelin: Der Meeres- sand von Waldböckelheim. 15. Halle: Naturforschende Gesellschaft. a. Sitzungsberichte. Jahrg. 1884. b. Abhandlungen, Bd. XVI, H. 3. Kraus: üb. d. Blüthenwärme bei Arum italicum, m. 3 T. — Ders.: Botan. Mittheilungen. 16. Breslau: Schles. Gesellsch.f. Vaterl. Cultur. Jahresbericht 63, 1885. Berichte aus den verschiedenen Sectionen: 1. Medizin. Sect. — Il. Oeffentliche Gesundheits- pflege. — III. Naturw. Sect. — IV. Botan. V. Entomolog. — VI. Geograph. — VII. Histor. Section. — VII. Obst- u. Gartenbau. Beilage. Stenzel: üb. Rhizodendron Oppoliense Göpp, m. 3 T. 17. Emden: Naturforschende Gesellschaft. Jahresbericht 70, 1884—-85. 18. Osnabrück: Naturw. Verein. Jahresbericht. (Schriften nicht eingegangen.) 13* 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 188 Landshut: Botan. Verein. Bericht 9, 1881—85. Allescher: Die Pilze Südbayerns. — Schwai- ger: Werdenarten. — Localfloren. Donaueschingen: Verein für Geschichte u. Naturgeschichte. Lüneburg: Naturw. Verein. (ad 20 und 21 Schriften nicht eingegangen.) Halle a. S.: Verein für Erdkunde. Mittheilungen. Jahrg. 1885. Maenss: Die Elbe bei Magdeburg, m. K. u. Profilen. -—— Brauns: Ausflug von Tokio in d. Innere v. Japan, m. Tafeln. — Zschiesche: Die letzten Höhlenbewohner Sachsens. — Reischel: Ansiedelung von Mittel- Thüringen. Jahrg. 1886. Assmann: Die Gewitter in Mitteldeutschland, 108 at ul ur“ Leipzig: Naturforschende Gesellschaft. Sitzungsberichte, Jahrg. 12, 1885. Würzburg: Physik. Mediz. Gesellschaft. Sitzungsberichte, Jahrg. 1885. Medizinische Mittherilumgen. Dresden: Naturw. Gesellschaft Isis. Sitzungsberichte und Abhandlungen. Jahrg. 1885. Bericht üb. d. 5Ojährige Jubelfeier d. Isis. — Sitzungsberichte. Jahrg. 1886. 1. Hälfte. Heidelberg: Naturhist. medic. Verein. Verhandlungen, N. F., Bd. II, H. 5. Blochmann: Eine neue Haematococeus- Art, m.2 T. — Schmidt: Geologie d. Münsterthals im Schwarzwald. Festschrift aufd. Jubelfeier d. Universität, 1886, Arnold: üb. helle Muskeln d. Menschen. — Kühne: Wirkung d. Pfeilgiftes auf d. Nerven- stämme. — Steiner: üb. d. Entstehung des asymmetrischen Baues der Pleuromectiden, m. 27. 28. 29. So. 31. 32. 189 Abbild. — Pfitzer: üb. d. Orchideenblüthe, m. Abbild. — Blochmann: üb. Reifung d. Bier bei Ameisen und Wespen. — Bütschli: Das Auge d. Muscheln, m. 1 T. Giessen: Oberhess. Gesellschaft f. Natur- kunde. Bericht 24, 1886. Hoffmann: Phaenolog.Beobachtungen.—Horn: üb. Griftdrüsen d. Spinnen, m. 1 T. — Mine- ralog. Mittheilungen. — Dieffenbach: Studien an Oligochaetae limicolae, m. 1 T. — Eckstein: Mollusken v. Giessen. Breslau: Verein f. Schles. Insectenkunde. Zeitschrift, N. F,, H. 11. Gzeczatka: üb. Dasychira Abietis. — Erich: Der Duftapparat v. Acherontia. — Ders.: Schle- siens Diplopoden. Bamberg: Naturforsch. Gesellschaft. (Schriften nicht eingegangen.) Kiel: Naturwissensch. Verein für Schles- wig-Holstein. Schriften Bd. VI, H. 2. Moebius—Falck—Drost: Drei Abhandl. üb. d. Miesmuschel (giftige zw Wilhelmshafen). — Wüstnei: Zur Insectenfauna. — Fack: Vor- kommen v. Salz. — Prehn: Pflanzen Olden- burgs. — Dahl: Zur Spinnenfauna. — Klei- nere Mittheilungen. Annaberg: Buchholzer Verein für Natur- kunde. Jahresbericht 7, 1883 — 85. Lange: Käfer. — Lindemann: Einfluss des Mondes auf die Windrichtung. — W olschke: üb. Anas mergoides, m. 1 T. Regensburg: Zoolog. Mineralog. Verein. Correspondenzblatt, Jahrg. 38, 1885. Kittel: Käfer Bayerns. — Kriechbaumer: Blattwespen (Gen. Perineura, Teuthredopsis u. Ebolha). 38. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 190 Jahrg. 39, 1886. Kriechbaumer: Blattwespen, Fortsetzung. — Schmid: Lepidopteren. Nürnberg: Naturhist. Gesellschaft. Jahresbericht 1884. Hagen: Geolog. Verhältnisse der Gegend von Nürnberg, m. 2 K. Jahresbericht 1885, mit Abhandlungen Bd. VII, Bogen 3. Schultheiss: üb. Phaenolog. Beobachtungen. Görlitz: Naturforsch. Gesellschaft. Abhandlungen. Offenbach: Verein für Naturkunde. (ad 34 und 35 Schriften nicht eingegangen.) Cassel: Verein für Naturkunde. Festschrift zur 5Ojähr. Jubelfeier 1886. Dunker: üb. Spaltenthäler, m. 1 T. — Ebert: Zur Diatomeenflora Cassels. — Kessler: üb. Aphis rosae L.— Ackermann: Landeskund- liche Literatur. — Diemar: Mollusken von Niederhessen. — Geinitz: Dyas ın Hessen. Bericht 32 u. 33, 1884—1886. Sehlitzberger: Pilzflora. Fulda: Verein für Naturkunde. (Schriften nicht eingegangen.) Greifswald: Naturwissensch. Verein für Neuvorpommern u. Rügen. Mittheilungen, Jahrg. 17, 1886. Plötz: System d. Schmetterlinge. — Holtz: üb. d. Kreuzotter, Pelias Berus L. Zwickau: Verein für Naturkunde. Jahresbericht 1885. Sitzungsberichte. v. Schlechtendal: üb. Pflanzengallen, m. 2 T. — Köhler: Gehäuse-Schnecken an Vogtländ. Schlössern und Ruinen. Chemnitz: Naturwissensch. Gesellschaft. (Schriften nicht eingegangen.) 42. 43. 44. 45. 48. 49. 191 . Magdeburg: Naturw. Verein. Jahreshericht 16 u. AbhandInngen. 1885. Wolterstorff: üb. fossile Frösche, m. 6 T. — Hahn: Käfer Magdeburgs. — Kayser: üb. Blitzphotographien, m. 2 T. — Nehring: üb. Abstammung der Hausthiere. Halle: K. Leopold. Carol. Deutsche Aka- demie der Naturforscher. Leopoldina. Heft XXI, 1885, Nr. 19—24. Johannes Roeper. Nekrolog. (Nr. 19.) Heft XXI, 1886, Nr. 1—22. Kiel: Schriften der Universität. Chronik der Universität 1884—85 u. 1885—86. Verzeichniss des Personals und der Studirenden. Verzeichniss der Vorträge. Eine Anzahl Dissertationen (siehe sub B, a.) Passau: Naturhist. Verein. Bericht 13, 1883— 85. Putz: Die Graphiterde des Passauer Waldes. Braunsohweig: Verein f. Naturwissensch. (Schriften nicht eingegangen.) . Hanau: Wetterauische Gesellschaft für die gesammte Naturkunde. Bericht, 1883 — 85. Eisenach: Fauna u. Flora d. Kreises Rothen- burg. . Münster: Westfäl. Verein für Wissen- schaft und Kunst. Jahresbericht 13, 1884. Berichte a. d. verschiedenen Sectionen: Lahm: Flechten Westfalens. — Holtmann: Westfäl. plattdeutsche Pflanzennamen. Elberfeld: Naturwissensch. Verein. (Schriften nicht eingegangen.) Schwerin: Verein für Geschichte und Alterthumskunde. Jahrbuch. Jahrg. 51, 1886. 50. 5l. 52. 53. 54. bD. 56. 57. 192 Thorn: Copernicus-Verein für Wissen- schaft und Kunst. (Schriften nicht eingegangen.) Sondershausen: a) Botan. Verein für das nördl. Thüringen, Irmischia. Correspondenazblatt. Jahrg. 5, 1885, Nr. 10—12. Jahrg. 6, 1886, Nr. 1—4. b) Deutsche Botanische Monatsschrift, redig. von Prof. Dr. Leimbach in Arnstadt. Jahrg. IV, 1886, Nr. 1—12. Strassburg: Schriften der Universität. Greifswald: Geographische Gesellschaft. Jahresbericht. (ad 52 und 53 Schriften nicht eingegangen.) Frankfurt a./Oder: Naturwissensch. Verein des Reg.-Bez. Frankfurt. Monatliche Mittheilungen. Jahrg. III, 1885—86, Nr. 5—12. v. Blomberg: Eine Brutstätte der Wander- Heuschrecke. — Neuhaus: Coleopteren der Mark. — v. Gellhorn: Der internat. Geologen- Congress in Berlin. — Hoeck: Heimath der Getreidepflanzen. Jahrg. IV, 1886—87, Nr. 1—7. Dresden: Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Jahresberichte für 1882—83, 1883 — 84, 1884—85, 1885 —86. Schneeberg: Wissenschaftlicher Verein (früher: Naturwissensch. Verein). Mittheilungen, H. 2, 1885. Jacobi: Erdbeben im Erzgebirge. — Köhler: Flora des Erzgebirges. Mannheim: Verein für Naturkunde. Jahresbericht 50 u. 51, 1883 u. 84. Schimper: Eintheillung und Succession der Organismen. Nr. 55 bis 57 sind im letzten Catalog nicht mehr aufgeführt, weil seit Jahren keine Schriften eingegangen waren. 193 58. Stettin: Verein für Erdkunde. (Neue Verbind,) Jahresbericht I, 1883 — 85. Wisotzki: Zur Geschichte d. geographrschen Gesellschaften. — Meyer: Die alte Lublin’sche Karte (von Pommern). 59. Wernigerode: Naturwissensch. Verein d. Harzes. (Neue Verbind.) Bde1218836: Hertzer: Die sSchneegrenze im Harz. — Schroeder & Gottschalk: Mollusken d. Ge- gend. — Wockowitz: Laubmoose. Hl. Oesterreich. 60. Wien: K.K. Akademie d. Wissenschaften. Sitzungsberichte. Abtheilung 1. Bd. 90, H. 1—5, 1884. Tangl: Protoplasma im Pflanzengewebe. — Karpelles: üb. Gallmilben, m. 1 T. — Weiss: üb. spontane Bewegungen pflanzl. Farbestoff- körper, m. 3 T. — Tausch: Conchylien aus d. Tanganyka-See, m. 2 T. — Toula: @eol. Untersuch. im Balkan, m. 1 K. — Koelbel: Carcinologisches, m. 3 T. — Penecke: Das Eocän d. Kroppfeldes in Kärnthen, m. 5 T. Bd. 91, H. 15, 1885. Wettstein: üb. einen neuen Parasiten im menschl. Körper, m. 1 T.— Löw: üb. Coniop- terygiden, m. 1 T. — Graber: üb. Farben- empfindlichkeit einiger Meerthiere. — Weiss: üb. Milchsaftgefässe im Fruchtkörper, m. 4 T. — Imhof: Faunistische Studien. — Brauer: System. Zoolog. Studien, m. 1 T. — Kronfeld. Verbreitungsmüättel d. Compositenfrüchte. Bd. 92, H. 1—5. Pocta: üb. fossile Kalkelemente d. Aleyonıden u. Holothuriden, m. 1 T. — Tangl: D. En- dosperm d. Gramineen, m. 4 T. — Nalepa: Anatomie d. Tyroglyphen, m. 3 T. — Zahalka: 194 üb. foss. Meerschnämme d. Böhm. Kreideform., in IL Ale Bd. 93, H. 1—3. v. Kerner: Die Verdauungsorgane Thierfan- gender Pfianzen, m. 1 T. — Wiesner: Die vegetabil. Zellhaut, m. Abbild. — Haberlandt: Anatomie d. pflanzl. Brennhaare, m. 2 T. — Molisch: üb. Laubfall. — Bruder: üb. die Jura-Abl. in Böhmen. Abtheilung II. Bd. 90, H. 1—5, 1884. Bar 9, E15) 1885. Mathem., physik. chem., meteorolog. pp. Ab- handl. — Mahler: üb. d. Aegypt. Finsterniss der Bibel. Bd. 92, H. 1—5. Hann: Temperaturverhältnisse d. Alpenländer. — Mahler: Die biblischen Finsternisse. BaW93 Han 2: Abtheilung IM. Bd. 89, H. 3—5, 1884. Bd. 90, H. 1—5, 1884. Bd. 91, H. 1—5, 1885. v. Limbeck: Bau d. Insectenmuskeln. Bd. 92, H. 1—5. Physiolog., anatom., medizin. Abhandl. Registerheft XI zu Bd. 86—90. 61. Wien: K. K. Naturhist. Hof-Museum. Annalen, Bd. 1. (Neue Verbindung.) Nr. 1. Jahresbericht pro 1885. Nr. 2. Kittl: Mioc. Pteropoden v. Oesterreich pp. m. 1 T. — Brauer: Poläoz. Insecten, m. 2 T. — Goldschmidt: Das specif. Gewicht d. Mine- ralıen. Nr. 3. 1886. Redtenbacher: üb. d. Flügelgeäder der In- secten, m. 12 T. 195 Nr. 4. 1886. v. Pelzeln & v. Lorenz: Typen d. ornitholog. Sammlung des K. K. Naturhist. Hof- Museums, 1. Theil. — Beck: Flora von Süd-Bosmien. 62. Wien: Verein zur Verbreitung Naturw. Kenntnisse. Bd. 23, 1882—83. Boehm: Die Pflanze uw. Atmosphäre. — Be- nedikt: üb. Leuchtkraft. — Much: Die Frauen in der Urgeschichte. — v. Hayek: Herpetolo- gisches u. Ichtyolog. — v. Höhnel: Die Pflanze und das Licht. — Lenz: Aus d. Sahara. — Kornhuber: Der Aetna. — Brauer: Schma- rotzende Insecten. Bd. 24, 1885—84. Klein: Die Frauen in d. Natwrwissenschaft. — Kornhuber: ib. Corsika, m. K. — v. Op- polzer: üb. histor. Finsternisse. — v. Watten- wyl: Stimm- u. Gehör-Organ d. Heuschrecken. — Simony: Schwankungen in d. Ausdehnung d. Gletscher, m. 2 T. — v. Höhnel: Pflanzliche Faserstoffe. Bd. 25, 1884—85. Uhlig: üb. microscop. Organismen b. Bildung d. Gesteine, m. 1 T. — Böhm: Kreislauf der Säfte. — Albert: Gehörn u. Seele. — v. Op- polzer: Das Söiriusjahr d. Aegypter.— Tietze: Steppen u. Wüsten. — Pernter: üb. Dämme- rungserscheinumgen, m. Abbild. — Much: üb. Pfahlbauten. — v. Oppolzer: üb. Weltzeit. — No&: üb. Flatterthiere, m. Abbild. — Penck: Eiszeit in den Alpen. Bd. 26, 1885—86. Perntner: Der Mond u. d. Wetter. — Boehm: Die Nährstoffe d. Pflanzen. — No&: Wande- rungen im Thierreiche.e — v. Höhnel: Die Blüthen u. ıhre Ursachen, m. Abbild. — v. Hof- mann: üb. Gifte. — Uhlich: üb. Petroleum. v. Reuss: üb. Farbensinn. — v. Höhnel: D. Schmarotzen im Pflanzenreiche, m. Abbild. — Albert: üb. d. Stehen u. Gehen. 196 63. Wien: K. K. Geologische Reichsanstalt. a. Abhandlungen. Bu Ra EI! Tausch: üb. nichtmarine Ablagerungen der ob. Kreide in Ungarn und üb. Conchylien d. Gosaumergel bei Salzburg. Bu: Stur: Flora d. Kalktuffs bei Insbruck, m. 2 Dopp.-Taf. Ju 8% Vacek: Fauna d. Oolithe v. Cap St. Vigilio, m. 20 b. Jahrbuch. Bd. 35, H. 4. Brongniart: Die fossilen Insecten der prim. Schichten. — Früh: Krit. Beitr. zur Kenntniss d. Torfes, m. 1 T. Bd. 36, H. 1, 1886. Bittner: Zur Tertiärliteratur. — Uhlig: Mi- crofauma des Altterhär, m. 4 T. al 2 8% Walther: Vulcanische Strandmarken. — Za- palowicz: @Geolog. Skizze d. Grenzkarpathen, m. K. c. Verhandlungen. 1885, Nr. 10—18. Süss: üb. schlagende Wetter. 1886, Nr. 1—12. Stur: Jahresberich. — Sandberger: üb. Binnenconchylien des Wiener Beckens. 64. Wien: Zool. Botan. Gesellschaft. Verhandlungen. Bossa E2: Löw: Phytoptocecidien. — Ders.: üb. Gallen- erzeug. Cecidomyiden, m. 1 T. — Ders.: üb. Otcadinen. — Voss: üb. Boletus strobilaceus Scop. — Wettstein: Vorarbeiten zur Pilz- Bonn name: — Zukal: üb. neue Pilze, m. \ 65. 66. 67. 68. 69. 70. 197 Bd. 36, H. 1, 2, 1886. Beling: Zur Naturg. d. Tipuliden. — Berg- roth: Aradiden, m. 1 T. — Krauss: Orthop- teren, m. 1 T. — Löw: Cecidien, Psylliden, m. 1 T. — Kronfeld: Zur Teratologie der Gewächse, m. 1 T.— Sabransky: Brombeeren. — Zukal: üb. Pilzbulbillen, m. 1 T. Wien: Geographische Gesellschaft. Mittheilungen, Bd. 27 (N. F. 17), 1884. Diener: Frdbeben der Insel Ischia. — CGam- pen: Der Ausbruch des Krakatau. — Murom- zow: Der Kaukasus. — Literaturnotizen. Bd. 28 (N. F. 18), 1884. Simony: üb. Schwankungen in d. räumlichen Ausdehnung der Gletscher. — Wienkowsky: Die pommerschen Kassuben. — Le Monnier: üb. Ostäquatorial- Afrika. — Lenz: Die deutsch. Colonien in Afrika pp. — Le Monnier: Die Oesterr. Congo- Expedition. — Rink: üb. die Dänischen Untersuchungsreisen in Grönland. — Jüly: Die erodirende Meeresthätigkeit. — Geogr. Berichte, Literatur pp. Graz: Verein der Aerzte in Steiermark. Mittheilungen. Jahrg. 22, 1885. Medizinische Abhandlungen. Hermannstadt: Siebenbürg. Verein f. Na- turwissenschaft. Verhandl. u. Mittheilungen. (Schriften nicht eingegangen.) Brünn: Naturforsch. Gesellschaft. 1. Verhandlungen, Bd. 23, 1884, H. 1, 2. Reitter: Bestimmungstabellen d. Europ. Co- leopteren. — Rzehak: üb. Foraminiferen des Oligocän. — Oborny: Flora von Mähren pp. 2. Meteorolog. Beobachtungen 1883. Gratz: Acad. Leseverein. Jahresbericht. Wien: Technische Hochschule. Programm. (ad 69 und 70 Schriften nicht eingegangen.) zus 72. 73. PS 78. 9: 80. 198 Gratz: Naturw. Verein für Steiermark. Mittheilungen, H. 21, 1884. Mojsisoviecs: Reise nach Südungarn u. Sla- vonien. H. 22) 1885. Brusina Spiridion: Mollusken v. Österr.- Ung. Prag: Naturhist. Verein Lotos. Jahrbuch. (Schriften nicht eingegangen.) Linz: Verein für Naturkunde. Jahresbericht 15. Munganast: Amphibien und Reptilien Ober- Oesterreichs. . Bistritz in Siebenbürgen: Gewerbeschule. Jahresbericht 12, 1886. . Pressburg: Verein f. Natur- u. Heilkunde. (Schriften nicht eingegangen.) . Reichenberg: Verein der Naturfreunde. Mittheilungen, Jahrg. 16 u. 17, 1885, 86. Bayer: Das Sehen der Thiere. — Falb: Erd- bebenforschung. 1il. Die Schweiz. Bern: Naturforsch. Gesellschaft. Mittheilungen, 1885, H. 2, 3. Baltzer: üb. Löss im Canton Bern. — Steck: üb. Nestbau d. Hummeln. Schweizer Naturforsch. Gesellschaft. Bericht üb. d. Jahresvers. 68 in Locle, 1885. Sectionsprotocolle. Basel: Naturforsch. Gesellschaft. Verhandlungen, Bd. 8, H. 1. Gillieron: La faume d. couches & Mytilus. — Kollmann: Schädel aus Pfahlbauten. St. Gallen! Naturwiss. Gesellschaft. Bericht, Jahrg. 1883—84, 1885. Früh; @eolog. Excursion ins Rheinthal. — Girtanner: üb. d. Biber, m. 10 T. — Spitzen- berger: Blätter, Blüthen und Früchte. — Brassel: Narkotische Nahrungsmittel. 81. Graubünden: Naturforsch. Gesellschaft. Jahresbericht 29, 1884—85. Killias: Zepidopteren. — Planta: Apistische Beiträge. — Brügger: Kritische Pflanzen- formen. — Killias: Rother Schnee. 82. Thurgauisch e Naturforsch. Gesellschaft. Mittheilungen, H. 7, 1886. Stricker: Die Bakterien, Spaltpilze, m. 1 T. 83. Neufchatel: Societe& d. Sciences naturell. Bulletin. (Schriften nicht eingegangen.) IV. Luxemburg. 84. Luxembourg: Institut royal, Gr. Ducal. Publications. (Schriften nicht eingegangen.) 85. Luxembourg: Societe de Botanique. Recueil des M&moires et des travaux. Nr. XI, 1885, 86. Thill: Monographie des Fougeres (Farne) de Luxembourg, m. 27 T. — Fischer: Plantes phaner. nowv, m. 2 T. — De la Fontaine: Notiz zu Asplenium Germanicum. — Wirt- sen: Carex ventricosa in d. Rheinprovine. V. Belgien. 86. Bruxelles: Societe malacologique de la Belgique. a. Proces verb. d. Seances. T. XIV, 1885, August— December. T. XV, 1886, Januar—Juli. b. Annales, T. XX, II. Ser., T. V, 1885. 1. Me&moires. Delvaux: sur un depöt des roches granit. scandin. ete. — Dollfus & Ramon: Pferopodes 200 d. terrain tert. parisien, m. 1 T. — Delvaux: Esxcursion geologique. — Meuni6er & Per- gsens: Bryozoaires du cretace sup. m. 1 T. 2. Bulletin. Sur Dreissena cochleata Nyst. — HJecherches malacolog. — Rutot & van den Broeck: sur la nowvelle classification du terrain qua- ternaire. ce. Statuts de la Societe Royale Malacologique de Belgique. Bruxelles 1886. Vi. Holland. 87. Amsterdam: K. Academie v. Wetenschapp. a. Jaarboek, 1884. b. Verslagen en Mededeelungen. Serie III, Bd. 1. van Baumhauer: over den 1883 in Java gevallen meteoriet, m.2T. — Verbeek: over de explosie van Krakatau, m. 1 T. — De Vries: üb. Säuregehalt der Fettpflanzen. — Wisselingh: de Kernscheede by de Wortels de Phanerogamen, m. 1 T. — Stieltjes: sur la densite dans linterieur de la terre, m.1T. c. Verhandelingen, Bd. 24. Kam: Astronomische Tabellen. 88. Amsterdam: K. Zoolog. Gesellsch., Natura artis Magistra. Zeitschrift für die Thierkunde. (Schriften nicht eingegangen.) 89. Harlem: Mus&e Teyler. a. Archives. Ser. II, Vol. I, Nr. 2, 1885. RitzemaBos: La mouche de Narcisse (Me- rodon’ equestris F.), m. 2 T. Na 3: Lorie: La Geologie du Pays-bas, Resultats geol. et pälaeontol., m. 5 T. 201 Nr. 4, 1886. T.C. Winkler: Les empreintes de pas d’anı- maus fossiles, m. 12 T. (Der Verf. führt 66 Fundorte für Fussspuren auf.) b. Ekama: Catalogue de la Bibliotheque, 1. u. 2. Lieferung. Lief. 3: Zoologie; Lief. 4: Botanik. Vil. Schweden und Norwegen. 90. Stockholm: K. Vetenskaps-Akademie. 1. Kongl. Svenska Vetenskaps - Akademiens Hand- lingar. 2. Bihang til K. Sv. V.-Ak. Handlingar. 3. Oefersigt af K. Sv. V.-Akad. Förhandlingar. (Schriften nicht eingegangen.) 91. Christiania: K. Norske Frederiks Univers. (Schriften siehe unten sub B, a, 4.) 92. Christiania: Archiv f. Mathem. og Natur- videnscap. (Verlag v. H. Albert Kammermeyer.) Bar Ne 3 Hansen: Om Strandlinjer, m. 3 Karten und Profilen. H. 4. Helland: Svenske geologer om indsjoerne. Bd. XI, H. 1—4. Sars: Middelhavets Invertebratfauna (Isopoda chelifera), m. 15 T. — Pettersen: Vestfjorden og Salten, m. 1 K. 93. Christiania: Videnskabs-Selskabet. Förhandlinger. (Neue Verbindung.) Jahrg. 1876. Gollett: Norges Araneider. — Kjerulf: et Stykke Geographie: Norge. — Collett: gen. Latrunculus, m. 2 T. — Nielsen: et neder- tydsk Skrift fra det 15. Aarhundert. — Rygh: over den skandınav. Steenalder i Norge. Jahrg. 1877. Brogger: Om Frondhjemfeldtets midlere Af- deling etc, m. Abbild. u. 2 T. — Sparre- 14 202 Schneider: Lepidopterol. Reise. — Mohn: Askeregnen 1875. — Reusch: Grundfjeldet ı Sondre Sondmor, m. 1 T. Jahrg. 1878. Gollet: Norges Reptilier og Batrachter. — Reusch: over Isskuret Fjeld og foroin tret fjeld, m. Abbild. — Sars: Characteristik af vore Bardehvaler, m. 4 T. Jahrg. 1879. CGollett: Norges Fiske, m. 2 T. — Sparre- Schneider: Entomologische Mittheilungen. — Gollett: Thynnus peregrinus et Pelamys untcolar. Jahrg. 1880. Wallengren: Norska Insekter. — Wille: en ny endophytisk Alge, m. 1 T. — Idem: Algelog. Bidrag. — Gollett: Dybvandfiske, m. 1 T. — Sars: Bardehvaler, Finhvalen og Knolhvalen, m. 3. T. Jahrg. 1881. Kjerulf: Bemerkninger om reliefforholde, m. Abbild. — Sparre-Schneider: Lepidopter- fauna. — CGollett: Craniets hos de nmord- europ. Strigidae, m. 3 T. — Id.: Raja nidro- siensis, m. 1 T. — Vogt: Skiktede moraener. — Schnoyen: Lepedoptera. — Foslie: nye arktiske Hafalger, m. 2 T. Jahrg. 1882, m. 15T. Blytt: Karplanternes i Norge. — Guldberg: Delphinus albirostris. — Sparre-Schnei- der: Lepidoptera. — Blytt: COlastoderma de Bbaryanum, m. 1 T. — Id.: Norges Soparter. — Id.: Toromyre. — Sars: Norges Crusta- ceer, m. 6 T. — Kiaer: 2 genera muscorum, mar: 94. Tromsoe: Museum. a. Aarshefter VII, 1885. Petterssen: Det nordlige Norge under de glaciale og postglaciale tid. Forts. — Sparre- Schneider: Dyrelivet i de arktiske Fjorde. Forts. (Mollusken.) 203 H. IX, 1886. Sparre-Schneider: Molluskfauna, Forts. — Ders.: Phyllodecta fr. d. arkt. Norge. — Foslie: Norges Havsalger. b. Aarsberetning, 1884, 1885. vi. Russland. 95. Moskau: Societe Imper. d. Naturalistes. a. Bulletin. Jahrg. 1885, H. 1—4. Lindemann: Bestand seines Herbariums. — Trautschold: Nordische Aucellen. — DY- bowski: Zahnplatten der Schnecken. — Sitzungsberichte. Nachträglich erhalten: Jahrg. 1884, Nr. 2 —4. Dybowski: Crustaceen d. Baikalsees, m. 3 T. — Ders.: Die Ancylusarten des Baikalsees, m. 1 T. — Artari: Algues d. Moscou. — Gre- gorio: üb. Pecten lucidus u. bifidus. — Lin- demann: Borkenkäfer. — Lwoff: Die Haut der Reptilien, m. 1 T. Jahrg. 1886, Nr. 1, 2. Lindemann: üb. Agromyza lateralis. — Pavlow: Les ammonites du groupe Oleoste- phanus, m.2 T. — Artari: Algues. — Menz- bier: Zugstrassen der Vögel, m.2 K. — Ders.: Ein: neuer Grünspecht. ag b. Meteorolog. Beobachtungen von Bachmetieff. Jahrg. 1884 u. 1885. 96. Dorpat: Naturforscher-Gesellschaft. a. Archiv, Serie I, Bd. IX, H. 3. Serie II, Bd. X, H. 2. Braun: Die rhabdocoeliden Turbellarien Liv- lands, m. & T. b. Sitzungsberichte, Bd. 7, H. 2, 1885. Dybowski: Zur Molluskenfauna Livlands. — Schmidt: üb. Anodonten. — Ders.: Süss- wasserbryozoen. 14* 204 97. Riga: Naturforscher-Verein. Correspondenzblatt, Nr. 28, 1885. Rautenfeld: Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Galvan. Blectrieität. — Sitzungsberichte. Nr. 29, 1886. Schweder: Der breitgliedrige Bandwurm. 98. Mitau: Kurländische Gesellschaft für Krumsionuimd Iigerrlastur. Sitzungsberichte, 1884, 1885. Dannenberg: üb. einen Blitzschlag, m. 1T. (Blitzphotographie). 99. St. Petersburg: Acta hortiPetropolitani. Bd. RX, H. 2. Botanische Arbeiten, m. 9 T. 100. St. Petersburg: Comite Geologique du Ministere des Domaines. a. Verhandlungen. b. Memoires, Vol. II, Nr. 3. Pavlow: Les Ammonites d. la Zone ü Aspi- doceras acanthicum de la Russie, m. 10 T. Vol. II, Nr. 2, 1886. Carte geolog. gener. de la Russie, Bl. 139: Explication et Description orograph. par Kar- pinsky et Tchernicheff, m. 4 T. c. Bibliotheque geolog. Catalogue, red. par Nikitin. H4r1,1888: IX. England. 101. Manchester: Literary and Phil. Society. a. Memoirs. Ser. II, Vol. XXV. Alcock: Development of the Common Frog, m 208 b. Proceedings. Vol. XXIII und Vol. XXIV, 1883— 85. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 205 X. Frankreich. Amiens: Societe&e Linndeenne du Nord de la France. Bulletin mensuel, Tome VI. Nr 123-138: Xi. Etalien. Mailand: R. Instit. Lomb. d. Science e Mertere (Schriften nicht eingegangen.) Rom: R. Comitato Geologico. Bolletino, Vol. XVI, 1885. Terrigi: Röcerche microskopiche (Foramint- feren). — 1ssel: alcuni saggı di fondo rac- colti nel Golfo di Genova. — Glerici: alcune formaz. quatern. d. dintornı di Roma. — Geologische Arbeiten, z. Th. m. K. Mailand: Societä Italiana de Science naturali. Atti, Vol. XXVI, fasc. 1— 4. Bassani: Gen. Carcharodon, m. 2 Abbild. — Pini: 2 nuove forme di Helix. — Monti- celli: Chirotteri Ital.,. m. 2 T. Florenz: Soc. entomologica Italiana. Bolletino, Jahrg. 18, H. 1—3, 1886. Berlese: Juhdt, m.3T. Id.: Tarsonemids, m. 1 T. — Gabbi: Artropodi, m. 2 T. — Grassi: Gen. Nicoletia, m. 2 T. — Id.: Koe- nenia mirabilis (nuov. Aracnid.), m. 2 T. — Roster: Odonati d. gruppo Ischnura, m.5T. Genua: Soc. d. Lettere e convers. scient. Giornale. Ann. IX, fasc. 1—9. Venedig: R. Instit. Veneto d. Science, Lettere e Arti. (Schriften nicht eingegangen.) 206 109. Rom: R. Academia d. Lincei, Atti. a. Memorie, Ser. III, Vol. XVII, 1884. De Stefani: Excursione scientif. nella Ca- labria etc.,m. T.— Capellini: Protosphargia veronensis Cap. m. 7 T. Vol. XIX, 1884. Bellonci: Blastoporo e linea prim. der Ver- tebrati, m. 6 T. Ser.IV, Vol. II, 1885. (Vol. I noch nicht erschien.) b. Rendiconti, Vol. I, fase. 24—28. Vol. I, fasc. 1—14. Ser. IV, Vol. II, fasc. 6-11, 1886. 110. Mailand: Soc. crittogamologica Italiana. Atti. (Schriften nicht eingegangen.) 111. Palermo: Il Naturalista Siciliano. Giornale di Scienze naturali. Anno V, Nr. 2—12. Struve: Notizie lepidotterol. — Riggio: Fauna entomolöog. — Seguenza: Ostracodi. Gocco: Indice Ittiolog. — De Stefani: Immenotteri. — Ragusa: Caleotteri. — Mil- liere: Lepidopteres d. Alpes marit. — Ste- fano: chistt con Aptychus presso Taormina. — Gregorio: Conchigtie Mediterr. viv. e foss. Anno VI, Nr. 1—3, 1886. Gregorio: Conch. Medit. Cantin. — Baudi: Milabridi (Brachidi autor.). Xli. Amerika. 112. Washington: Departement of Agriculture. Report, 1884. (Botanische, Entomologische, Land- wirthschaftliche pp. Arbeiten.) Report, 1885. Report of the Botanist, m. 18 T. — Taylor: Edible Mushrooms, m. 1 T. — Report of the Entomologist, m. 9 T., u. s. w. 207 113. Washington: Smithsonrian Institution. a. Annual Report, 1883 u. 84. Berichte aus den verschiedenen Abtheilungen, z. Th. m. vielen Abbild. b. Publications of the Bureau of Ethnol. (Powell Dir.). Annual Report III, 1881—82, m. vielen Taf. u. Abbild. ce. Contributions to Knowledge, Vol. XXIV, 1885. Meteorologische Beobachtungen, m. 5 Tafeln u. 5 Karten. Vol. XXV, 1885. Rau: Prehistorie Fishing in Europe and N.- America, m. vielen Abbild. u. 1 T. — Brans- ford: Archaeol. Researches in Nicaragua, m. vielen Abbild. u. 2 T. — CGope: Contents of a bone Cave in the Island of Anguilla, m. 5 T. 114. Washington: Unit. Stat. Geologie. Survey. Annual Report, Bd. IV, 1882—83, m. vielen Taf. _ Reports. — Dutton: Hawaiian Volcanoes, m. 28 T. — Curtis: on the mining geology of Nevada, m.4T. — White: the fossil Ostrei- dae of N. Amerika. — Heilprin: N. American tertiary Ostreidae, m. 438 T. — Russell: Geolog. Beconnaiss. in south. Oregon, m. 3 T. Bd. V, 1883—84, m. 56 T.u.2K. Reports. — Gilbert: the topogr. features of lake Schores. — Ghamberlin: artesian Wells. — Irving: the Archaean-formation of the Nordw. States. — Marsh: the gig. Mammals. — Russell: @laciers of the Umit. St. — Ward: Palaeobotany. 115. New-York: Academy of Sciences. (late: Lyceum of Natur. History). a. Annals, Vol. II, Nr. 3—10. Binney: the Jaw and Lingual dentition of Pulmonata, m. 16 T. — Lawrence: bords, new. spec. — Newberry: Spiraxis, m. 1 T. b. Transactions, Vol. II, 1883—84. Vol. V, Nr. 1—6, 1885 —86. 208 116. Boston: Academy of Arts and Sciences. Proceedings, New series, Vol. XII, 1884—85. Gray: Gen. Oxytropis. — 1d.: Gen. Saxifraga, N. Amerik. Species. — Faxon: Gen. Cam- barus et Astacus, Öynon. List. — Scudder: Carbonif. Insects. — Botanische Mittheil. — Notizen über photographische Aufnahmen von Himmelskörpern etc. Vol. XI, P. 1, Mai—October 1885. Meteorolog., Physik., Chem. Abhandlungen. P. 2, October 1885 bis Mai 1886. Farlow: Arctic Algae. — Physik. Arbeiten. 117. Boston: Soc. of Natur History. a. Proceedings, Vol. XXI, P. 4, 1883. Vol. XXI, P. 1, 1884. b. Memoirs, Vol. II, Nr. 11. Scudder: Paleozoic Hexapoda, m. & T. 118. Cambridge: Mus. of comparat. Zoology. a. Annual Report, 1884—86. b. Bulletin, Vol. XI, Nr. 2. Murray: the spec. of Bottom Deposits. Nr. 3—5. Locy: Development of Agelena naevia, m. 12T. — Fewkes: Development of Ophiopholis et Echinorachius, m. 8 Dopp.-T. Nr. 6. Reports on the Result. of Dredging. — Dall: Mollusca: a) Brachiopoda u. Pelecipoda, m.9 T, Vols RUE ENT: ; Theel: Holothurioidea, m. 1 T. 119. Salem: Essex Institute. Bulletin. (Schriften nicht eingegangen.) 120. Philadelphia: Academy of Nat. Sciences. Proceedings, 1885, Part. I. Blatchley: Gen. Aphredoderus. — Gentry: @en. Phrynosoma. — Hall: Mallidae — Scott: Cervalces Americanus, a foss. Moose or Elk, m.1 T. — Hartmann: Gen. Partula. 209 Part. III. Wachsmuth & Springer: Palaeocrinoidea, lontin., m. 6 T. Jahrg. 1886, P. 1. Hartmann: @en. Partula, Contin., m. 1 T. — W. & Spr.: Palaeocrinoidea, Contin. 121. St. Louis: Academy of Sciences. | Transactions. 122. New-Haven: Academy ofArtsandScienc. Transactions. 123. Davenport (Iowa): Academy ofNat. Scienc. 124. Milwaukee: Naturhist. Ver.v. Wisconsin. (ad 121 bis 124 Schriften nicht eingegangen.) 125. Rio de Janeiro: Archiv. do Museu nacion. Vol. I, H. 2—4 (auf Bitte nachgeliefert). 126. Buenos Aires: Academia nacionalde ci- encias en Cordoba (Rep. Argentina). a. Bolletin, Tomo VI, H. 1—4. Ameghino: Escurs. @eol. y Palaeont. en la Prov. d. Buenos Aires. — Doering: Obser- vations meteorol. T. VI, H. 1—4. Arribalzaga: Staphylinidae. T. VII, H. 1—4, 1885—86. Doering: Barometer- und Temperaturbeob- achtungen. brAetas Nomen ER 12. 127. San Franoisco: California Aademy of Sciences. (Neue Verbindung.) Bulletin, 1886, Nr. 4. Alil. Australien. 128. Melbourne: Publie Library, Museums, and National Gallery of Victoria. Baron v. Mueller: the Myoporinous Plants of Australia, Bd. II, Atlas v. 74 Tafeln, 1886. 210 B. Einzel-Werke, Abhandlungen etc. a. im Austausch gegen das Archiv. Dr. F. Karsch (früher Katter): Entomologische Nachrichten. Jahrg. XII, 1886, H. 1—24. Jahrg. XII, 1887, H. 1. Von der Universität Strassburg. 26 Dissertationen, darunter: a. C. Schmidt: Die Porphyre d. Central- Alpen, me du. b. Fr. Oltmanns: Die Wasserbewegung in der Moospflanze. (NB. Die 2 Tafeln fehlen.) ec. Frz. Grosse: Zur Kenntniss d. Mallophagen, my. T, d. E. Haug: Die Ammonitengatt. Harpoceras, m. 2 Dopp.-Taf. e. W. Deecke: Zur Kenntn. d. Raibler Schichten. f. O. vom Rath: Zur Kenntniss d. Chilognathen, m. 4 T. g. F. Rosen: Zur Kenntniss der Chytridiaceen, m 20 h. W. Wahrlich: Orchideen- Wurzelpilze, m. 1 T. i. J. Grabendörfer: Zur Kenntniss d. Tange, a Ah Die Commission zur Untersuchung der Deutschen MeereinKiel. Ergebnisse der Beobachtungs-Stationen an den Deutschen Küsten. Jahrg. 1884, H. 10—12. Jahrg. 1885, H. 1—12. Jahrg. 1886, H. 1—3. Von der &. Frederiks-Universität zu Christiania. a. Förhandlingar der Videnskabs- Selskabet, siehe oben sub. Nr. 88. b. Schübeler, Dr.: Veridarium Norvegicum, Norges Vaextrige, Nord-Europas Natur og Oul- twrhistorie, m. Abbild. u. 4 K. 1885. 211 c. A. Helland: Lakis Kratere og Javaströmme, m. Abbild. 1886. Von der Commission der Norske-Nord- havs-Expedition. HERE 02 07 Sans) Orustacen IP m RR Von der Christian-Albrechts-Univer- sität zu Kiel. Eine Anzahl Dissertationen, darunter naturwissen- schaftliche: a. Ehrenbaum: Struktur d. Schale v. Muscheln der Kieler Bucht, m. 3 T. (in duplo). b. Dahl: Bau und Function der Imsectenbeine (in duplo). c. Severin: D. Mundepithel bei Säugethieren. d. C. Hitzemann: Vergl. Anatomie der Tern- stroemiaceen, Dilleniaceen pp. Osterode 1886. e. J. Behrens: Anatom. Beziehungen zwischen Blatt u. Rinde der Coniferen. Osterode 1886. f. Fr. Schack: Nephthys coeca Fabr. _Anat. histol. Unters., m. 1 Dopp.-Taf. Kiel 1886. g. E. Schaeff: Integument d. Lophobranchier, ml 122 Kıel1886% h. GC. Drost: D. Nervensyst. u. Sinnesepithelien von Cardium edule, m. 1 T. Leipzig 1886. i. W. Michaelsen: üb. Enchytraeus Moebii Mich., m. 3 T. Kiel 1886. b. Geschenke Von der Senckenb. Gesellschaft. Dr. W. Kobelt: Reiseerinnerungen aus Algier und Tunis, m. 13 T. u. 11 Text-Abbild. 1885. De Toni & Levi: Notarisia, commentarium phy- cologicum, Anno 1, H. 1, 2. Venedig 1886. Dies.: Flora Algologica d. Venezia, H. 1. 1885. Nr. 2 u. 3: Probehefte v. d. Autoren eingesandt, A. G. Nathorst: Nouv. observations sur des traces d’animaux (Algwes fossiles), m. 5 T. Stock- holm 1886. . Ders.: Untersuchung. üb. Trapa natans (Sep.-Abdr.). 6. 14. 15. 16. 212 A.G. Nathorst: Om floran i Skanes kolförande Bildningar, H. 3, m. 5 T. (Sveriges Geologiska Undersökning, Ser. C, Nr. 85.) F. E. Geinitz: Uebersicht üb. d. Geologie Meck- lenburgs, m. K. Güstrow 1885. Dr. J. V. Deichmüller: Die Insecten aus d. Lithograph. Schiefer, m. 5 T. Cassel 1886. Festschrift d. Naturhist. medicin. Vereins zu Heidelberg zu d. 500jähr. Jubelfeier d. Universität, m. Abbild. Heidelberg 1886. G. vom Rath: Vorträge u. Mittheilungen, 3 H. Separatabdr. d. Arbeiten d. Herrn Verf. 1885 u. 86. H. B. Geinitz: Zur Dyas in Hessen. Kassel 1868. F.E. Geinitz: Die Endmoränen in Mecklenburg. Dr. Otto Meyer: a. Notes on tertiary Shells. Philadelphia Proceed. 1884. b. The Genealogy and the age of the spec. in the South. Old-Tertiary. 1885. c. Contrib. to the Eoc. Paleontol. of Alabama, m. 3 T. Geol. Survey, 1886. Dr. A. von Koenen: a. Ueber Störungen im Gebirgsbau d. nordw. u. westl. Deutschland. Göttingen 1885. b. Ueber d. Verhalten v. Dislokationen im nord- westl. Deutschland. 1885. c. Ueber neue Oystideen d. Caradoc v. Montpellier, m. 2 T. 1886. Baron von Mueller: a. the plants of New South Wales. Sidney 1885. b. Annual Meeting of the Geograph. Society of Australasia. 1886. A..G. Nathorst: a. Föredrag « botanik. Stockholm 1885. b. Notiz über Pyramidalgesteine. Stockholm 1885. (Der Autor macht die interessante Mittheilung, dass schon 1869 solche Geschiebe und deren Bildung auf Neu- Seeland durch Travers beobachtet sind. Danach ist Flug- sand das Agens für diese Bildung! Nathorst hat fossile Pyramidalgesteine aus älteren Schichten beobachtet 17% 18. 18), 20. und glaubt, dass solche auch in anderen sedimentären For- mationen zu finden sein werden.) ({Confer, N. Jahrb. für Mineralogie etc. 1886, Bd 1.) c. Om kambriska pyramidalstenar. Stockholm 1885. d. Nügra ord om slipsandstenen i Dalarne. e. Om floran i norrländska Kalktuffer, m. 1 T. f. Nägra ord om Visingsöserien. 8. Om orsaken till den skarpa gränsen mellan södra Sveriges urterritorium. h. Ueber die Benennung fossiler Dicotylenblätter. 1886. Dr. O. Boettger: a. Binnenmollusken aus d. Gebiet südwestlich v. Caspisee, m. 1 T. 1886. b. Berichtig. betr. Realia rara Boetg. c. Reptilien uw. Batrachier aus Paraguay. 1886. d. Liste der v. Herrn Dr. Kobelt in Algerien pp. gesammelten Kriechthiere. 1885. e. Zwei neue Clausilien aus d. Mainzer Becken, und: Zur Fauna v. Elis u. Achaia. 1885. f. Zur Fauna von Süddalmatien, m. 1 T. 1886. Graf Matuschka v. Toppolezan: Der Dachschiefer von Berleberg. Göttingen 1886. Vom Herrn von Oertzen-Brunn: Eberhard von Oertzen-Dorow: Verzeich- niss der Coleopteren Griechenlands u. Cretas. Vom Herrn Prof. Dr. Moebius in Kiel: a. Fr. Schack: Anat. Unters. v. Nephthys coeca Fabr. m. 1 Dopp.-Taf. b. K. Drost: D. Nervensystem pp. von Cardium edler un e. Dr. K. Moebius: Ueber Artbegriffe und ihr Verhältniss zur Abstammumgslehre. Jena 1886. 1) Unser langjähriges Mitglied, der Herr Kammerherr von Oertzen-Brunn, verehrt dem Verein das Erstliogswerk eines Neffen, des Herrn Lieutn, d. Res. E, v. Vertzen- Dorow, einen Separatab- druck aus der Berliner Entomolog. Zeitschrift, Bd. 30, p. 189—293. Der junge Forscher giebt hiermit das erste vollständige N rzechnis der Coleopteren der bezeichneten Gebiete, und steht im Begriffe, sich wieder auf eine Reise zu naturwissenschaftlichen Forschungen nach den Inseln des Aegeischen Meeres und Kleinasien zu begeben, 214 . Ludw. Holtz: üb. die Kreugotter (Pelias berus NE) EN) Dr. E. H. L. Krause: Rubi Berolinenses. 1882. eV.) Ders.: Die Rubi erecti d. mittl. Deutschlands. 1886. Dr. A. Karsch: Vademecum botanicum. Leipzig 1886. (v. V.) Vom Herrn Dr. Hofmeister-Rostock: H. F. Link: Gratulationsschrift für den Prof. W. Josephi und Abhandlung „de antiquitatibus botanicıs Rostochiensibus.“ Berlin 1835. Dr. J. V. Deichmüller: Die Meteoriten d. K. Minerolog. Museums zu Dresden. GC. Arndt: Gefässpflanzen der Umgegend von Bützow. 1884. Dr. ©. Tumlirz: Verhalten d. Bergerystalls im magnetischen Felde. 1886. NL TA IS orcihr: en PP d. Siebröhren in den Blättern, m. 1 T. F. Klockmann: a u. Gabbro-Typen unter d. nordd. Dilwvialgeschieben. Berlin 1886. Dr. C. Gottsche: Land und Leute in Korea, m. 1 K. Berlin 1886. . H.H. v. Bilguer: Ueber Entwickelung d. ländl. Besitzverhältnisse in Meckl.-Schwerin. ec. Durch Ankauf erworben. Grateloup: Conchyliologie foss. d. Terr. tert. du Bassin de !Adour, m. 48 T. Bord. 1840. Pusch: Polens Paläontologie, m. 16 T. Stutt- gart 1837. Dr. E. Rey: Symonymik der Europ. Brutvögel. Halle 1872. John Lycett: A monograph of the British fossil Trigoniae, m. 41 T. u. Textabbild. London 1872— 79. Dazu Suppl. Nr. 1, 1881, m. Abbild. und Suppl. Nr. 2, 1883, m. 4 T. Dr. F. E. Geinitz: Die Seen, Moore und Fluss- läufe Mecklenburgs, m.1K.u.2T. Güstrow 1886, 10. 215 Dr. Herm. Klein: Die Fortschritte der Geologie in den Jahren 1884—85. (Nr. 8). L. Dolberg: Küstenwanderung v. d. Warnow bis Wustrow. Ribnitz 1885. G. Berendt: Das Tertiär im Bereiche d. Mark Brandenburg, m. 1 K. 1885. Dr. F. E. Geinitz: Die mecklenb. Höhenrücken und ihre Beziehung zur Eiszeit. Stuttgart 1886. Dr. F. G. Hahn: Die Städte d. nordd. Tiefebene. Stuttgart 1885. F. E. Koch. S N “t NEAR irn BEE IC ONE NR TER an BinR) I RAR BR ee Y C, Mitglieder-Verzeichniss. 1886. nn I. Allerhöchste Proteotoren. ı. Se. Königl. Hoheit, der Grossherzog Friedrich Franz III. von Mecklenburg-Schwerin. 2. Se. Königl. Hoheit, der Grossherzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Strelitz, II. Vorstand des Vereins. Koch, Oberlandbaumeister, Güstrow. Adam, Dr., Realgymnasialdirector, Schwerin. Brauns, Oberlehrer, Schwerin, II. Ehrenmitglieder. Beyrich, Dr., Geh. Bergrath, Professor, Berlin. 14. Juni 1848 Stöckhard, Dr., Hofrath, Tharand. 8. Juni 1854 "Hauer, Franz, Ritter v., Dr.,K.K,. Hofrath, Inten- dantdesK.K, Naturhist, Hof-Museums Wien, 8. Juni 1881 Weber, Wilhelm, Professor, Göttingen. October 1883 Graf Schlieffen, Landrath, Gutsbesitzer, Schlieffenberg. . 4. Juni 1884 Geinitz, H, B,, Dr,, Geh. Hofrath, Prof., Präsid. der Naturw. Gesellschaft Isis, Director im Königl. Mineral. Museum, Dresden. 14. Mai 1885 Stur, Oberbergrath, Director der K, K. Geologi- schen Reichsanstalt, Wien, 16. Juni 1886 15 218 IV. Gorrespondirende Mitglieder. Karsch, Dr., Professor, Münster, Sandberger, Dr., Professor, Würzburg Karsten, Dr., Professor, Kiel. Schmidt, Excell., Wirklicher Staatsrath, Mitglied der Akademie der Wissensch., St. Petersburg. Senoner, Dr., Bibliothekar an der K. K. Geolog. Reichsanstalt in Wien. v. Könen, Dr., Professor, Göttingen. Fuchs, Custos am K. K. Naturhist. Hof-Museum, Wien. v. Martens, Dr., Professor, Berlin. Moebius, Dr., Professor, Kiel. Möhl, Dr., Professor, Kassel. Ascherson, P., Dr., Professor, Berlin. Müller, Karl, Dr., Halle a./S. Prozell, Kirchenrath, Friedland. Schulze, F. E., Dr., Professor, Berlin. Winkler, T. C., Dr., Haarlem, v. Homeyer, Dr., Stolp in Pommern. Kobelt, Wilh., Dr., Schwanheim a./M. Zittel, Dr., Professor, München. Böttger, OÖ. Dr., Frankfurt a, M. Martin, K., Dr., Professor, Leiden. v. Mueller, Baron, Government-Botanist, Melbourne. Meyer, H. A,, Dr., Kiel. v. Maltzan, Freiherr, Berlin. Leimbach, Dr., Professor, Realschuldirector in Arnstadt. Nathorst, Dr., K. schwed. Professor und Director im Naturbist, Reichs-Museum, Stockholm, Reichenbach, Dr., Professor, Director des botan. Gartens, Hamburg. vom Rath, G., Dr., Prof., Geh. Bergrath, Bonn. Deichmüller,. J. V., Dr., Directorialassistent im K. Mineral. Museum, I. Secretair der Isis, Dresden. Gottsche, C., Dr., Custos am Naturhist, Museum zu Hamburg. Noetling, Fr., Dr., Paläontologist bei der Geolog, Survey of India zu Calecutta. Fisch, Dr,, Assist. am botan. Institut zu Erlangen. 4. Juni 1852 4. Juni 1852 18. 15. 20. 16. 16. Mai 1853 Juni 1859 Juni 1859 Juni 1868 Mai 1869 Juni 1870 Juni 1870 . Mai 1872 . Mai 1874 . Mai 1874 . Mai 1874 . Mai 1874 . Juni 1876 .„ Mai 1877 . Mai 1877 . Mai 1877 . Juni 1878 . Juni 1878 . Juni 1879 Juni 1879 . Mai 1880 . Juni 1881 . Mai 1882 . Mai 1382 . Juni 1884 . Mai 1885 . Juni 1886 Juni 1886 Juni 1886 219 V. Ordentliche Mitglieder. Die Specialfächer der Mitglieder, soweit sie dem Secrelair bekannt geworden, sind durch folgende Abkürzungen bezeichnet: A. — - Anatomie. B. = Botanik. C. — Ülemie. Co. — Conehyliologie. E. — Entomologie. G. = Geognosie. Gi. — Geologie. M. = Me- Nana Mi. — Mineralogie. 0. — Ornithologie. P. — Petrefaetologie. Ph. — Physik. Z. = Zoologie. Altona: Semper, J. ©. — 00.@. P. 1857 Andreasberg i. Harz: Ladendorf, Dr. med. 1882 Berlin: Hacker, L., Gymnasiallehrer. 1886 Königl. Bibliothek. 1882 Klockmann, Dr., Geolog an der Königl. geolog. Landesanstalt. 1883 Kobbe, Dr. phil. 1886 Blankenhof: Pogge, Gutsbesitzer. 1854 Boddin b. Wittenburg: von der Mülbe, Kammerherr, 1873 Brunn b. Neubrandenburg: von Oertzen, Kammerherr. — E, 1849 Brütz b. Goldberg: Bassewitz, Pastor. -- O. 1373 Bülow b. Teterow: Erich, Pastor. 1861 Bützow: C. Arndt, Oberlehrer, — B. Co. 1853 v. Bülow, Criminal-Director. 1873 Griewank, Dr,, Medieinalrath. — B, E. 1869 Heidtmann, Dr. phil., cand. prob. — E. 1886 Klemm, Kaufmann. 1877 König, Realschullehrer. 1875 Lütjohann, Rentier. — E. 1852 Schmidt, Wilh., Kaufmann. 1883 Steinohrt, Th., Kaufmann, 1877 Winkler, Dr., Realschuldirector. 1873 Witte, Apotheker. 1876 ron b. Schönberg: Köppel, Forstpraktikant, Förster. 1879 Dan Pastor. — B, 1871 Conow b. Mallis; Kliefoth, Lehrer. — 3, 1876 Dargun; Ghrestien, Amtsrichter. 1873 Oehlmann, Director d. Landwirthsch. Anstalt 1883 Dobbertin: Garthe, Forstinspector. 1864 Doberan; Algenstaedt, Gymnasiallehrer, 1882 v, Blücher, Forstmeister. 1873 Foth, Dr., Gymnasiallehrer. 1835 Kühne, Dr., Gymnasial-Director. 1885 Lange, Dr. med. 1885 v. Maltzan, M,, Freiherr. 1862 Soldat, Droguist. 1879 Tetzner, Gymnasiallehrer. 1882 Voss, Dr., Gymnasiallehrer. 1876 Voss, Distriets-Baumeister. 1882 15* 220 Dratow, Gr., b. Kl. Plasten: Lemcke, Gutsbesitzer. Dreibergen b. Bützow: Bohlken, Strafanstalts-Inspector. Eichhof b. Hagenow: Schmidt, Förster. — B. Fürstenberg: Konow, Pastor. — E. C. Z.M.B. W ohlfarth, Schulvorsteher, — B. Gadebusch: Landbrieff, Apotheker, Gnoyen: Stahr, Apotheker. Crull, O., Cand. rer. nat. Goldberg: Meyer, Bürgermeister, Hofrath. Grabow: Bader, Realschullehrer. ß Klooss, Dr. med., Medieinalrath. — B. Madauss, Zahnarzt.*) — B. Schubarth, Dr., Realschuldirector. Greifswald: Holtz, Ludw. — 0, Ketel, Stud. rer. natur. Marsson, Dr. — B, Gresenhorst b. Ribnitz: Seboldt, Stationsjäger. — O. Grevesmühlen: Bauer, Apotheker. Fabricius, Dr. med. Gerlach, O,, Cand. math. Hesse, Landbaumeister. Güstrow: v. Amsberg, Landgerichts-Präsident. Beyer, Senator. Förster, Dr., Oberlehrer, — Ph. Koch, Ober-Landbaumeister, Secretair des Vereins, —@G.P. v. Monroy, Dr., Ober-Gerichts-Präsident. Müller, Apotheker. — B. ©. Mi. Ph. Z. v. Nettelbladt, Freiherr, Major. — P. Oesten, Staatsanwalt. Reichhoff, Oberamtsrichter., Röhlcke, Amtssecretair, Rümcker, Apotheker. Seeger, Realgymnasialdirector. — C. Ph. Simonis, Realgymnasial-Oberlehrer. — B, Süsserott, Bürgermeister. Studier, Kaufmann. Vermehren, Oberlehrer. — ©. Ph. Vogel, Dr. med., Medicinalrath, Waltenberg, C., Buchdruckereibesitzer. Gutendorf, Neu-, b. Marlow: v. Vogelsang, Hauptmann, Gutsbesitzer. — O. 1875 1879 1860 1875 1886 1832 1885 1884 1875 1876 1855 1847 1876 1859 1882 1858 1873 1863 1882 1885 1871 1881 1881 1859 1849 1869 1849 1862 1885 1880 1883 1885 1867 1862 1834 1884 1849 1871 1884 1849 *), Anm. Die Namen der noch lebenden Gründer des Ver- eins sind durch fette Schrift hervorgehoben. 221 Hagen in Westfalen; Schmidt, Heinr,, Dr, Oberlehrer. Hagenow: Kahl, Apotheker. — Mi. Hamburg: Beuthin, Dr., Lehrer. — Co. E. Mi. Kraepelin, Dr., Oberlehrer a. Johanneum.— B.Z. Loock, Dr. phil,, Martens, G.,Apothekeramallgem, Krankenhause, Worlöe, Ferd. — B. Mi. P. Z. Hamm in Westfalen: v, d. Mark, Apotheker. Hannover: Wüstney, C., Königl. Maschineninspector., Jassnitz: v, Monroy, Forstmeister. Ivenack b. Stavenhagen: Krohn, Organist. Kaebelich b. Woldegk: Reinke, Pastor, Kaliss b. Dömitz: Paschen, Forstmeister, Kiel: Krause, Ernst H.L,, Dr. med., Marineassistenzarzt 1.Cl.— B. Kiekindemark b. Parchim; Schlosser, Stadtförster., Klink b. Waren: Kaehler, Gutsbesitzer, Küssow b, Neubrandenburg: Kirchstein, Domainenpächter, Laage: Beyer, Pastor. Rennecke, Amtsrichter, Lenzen b. Zehna: Busch, Gutspächter, Leusahn i,. Holstein; Wynecken, Dr. med. Lischow b. Nantrow: Fischer, Gutsbesitzer, Ludwigslust: Auffahrt, Dr., Oberlehrer., Brinckmann, Fr., Obergehülfe im Hofgarten, Brückner, Dr., Sanitätsrath. Kahl, Kaufmann. Sparkuhl, Rentier., Lu Arnold, Lama — B. 00, Eresnien. Dr., Senator. — B. P., Groth, Lalıan Lenz, ve Conservator am Naturhist. Museum zu Lübeck. — B. (Algen). Z. (spec. wirbellose Thiere d. Ostsee.) Schliemann, Rentier. Lübz: v. Rodde, Baron, Forst-Candidat. Lüningsdorf: Busch, Domänenpächter. Malchin:; Hamdorf, Oberlehrer. Michels, Kaufmann. Mozer, Dr. med. Scheven, Dr., Medicinalrath. Malchow: Müller, Apotheker, „ Neubrandenburg; Ahlers, Rath, Bürgermeister, Ahlers, Rath, Landsyndicus. Brückner, Dr. med., Rath. — Co. P, 1859 1852 1867 1870 1885 1882 1864 1858 1862 1885 1883 1865 1877 1879 1886 1877 1858 1877 1873 1877 1886 1866 1875 1886 1856 1875 1876 1852 1852 1871 1867 1852 1885 1871 1882 1875 1873 1857 1869 1872 1855 1847 222 Neubrandenburg; Fröhlich, Präp. emer., Greve, Buchdrucker, — O, Krefft, Telegraphen-Secretair. Schlosser, Apotheker. Schorss, Max, Buchhändler. Steusloff, A., Lehrer an der höheren Töchterschule. — P. Neu-Damn b. Frankfurt a./O.: Dörffel, Apotheker. Neustadt i./M.: Schmidt, Herm., Hofapotheker. — ©. Niendorf b. Schönberg: Oldenburg, Joachim. Parchim: Bartsch, Dr. med. Bremer, K., Dr., Gymnasiallehrer, Buschmann, Oberamtsrichter. Evers, Senator, Fanter, Dr. med., Oberstabsarzt, Genzke, Baumeister. Henckel, Rector. Heucke, O., Rechtsanwalt. Jordan, Fabrikant. Josephy junr., G., Kaufmann. Josephy, H., Rentier. Knittel, Senator, Lübsdorf, Lehrer, — B. (©. Peters, Lehrer a. d. Mittelschule. Priester, Baumeister. Prollius, Dr., Apotheker. Schuldt, A., Droguist. Schmarbeck, Dr. med. Stahlberg, Ingenieur. Penzlin: v. Maltzan, Freiherr, Erblandmarschall. Picher b. Ludwigslust; Schmidt, Pastor. Poserin, Gross-, b. Goldberg: Fichtner, Pastor. Radegast b. Gerdshagen: v. Restorff, Gutsbesitzer, Remscheid: Hintzmann, Dr., Oberlehrer. — B. C. Mi. Röbel: Zimmer, Privatlehrer. — E. Rönkendorf b. Triebsees: v. Gadow, Gutsbesitzer. Rövershagen b. Rostock: Garthe, Ober-Forstinspector, Roggenhagen b. Neddemin: v. Dewitz, Rittmeister. Roggow b. Schlieffenberg: Pogge, Herm., Gutsbesitzer. Rostock: Aubert, Dr., Professor. — Z. Bachmann, M., Stud. Berger, Organist. Bernhöft, Dr., Professor. Bornhöft, Dr., Lehrer an der Bürgerschule. 1858 1867 1873 1872 1883 1836 1880 1882 1878 1886 1885 1886 1860 1879 1878 1886 1886 1886 1836 1886 1886 1869 1886 1836 1886 1886 1886 1886 1873 1873 1877 1885 1873 1884 1873 1857 1879 1881 1868 1885 1864 1885 1885 223 Rostock: Braun, Max, Dr, Professor d. Zool. u. vergl. Anatomie. Kais. Russ, Staatsrath. 1886 Brauns, H., Stud. med. 1884 Brunnengräber, Dr., Apotheker, — C. 1882 Clodius, G., Stud. theol, 1886 Dehn, Baumeister. 1885 Geinitz, F. E., Dr., Professor, — @. GI. M. 1878 Göbel, Dr., Professor, — B. 1882 Götte, Dr. Professor. — Z. 1882 Grosschopff, Dr., Chemiker. — (. 1862 Haensch, Rich,, Kaufmann, 1886 Hagen, C., Kaufmann. 1885 Heinrich, Dr., Professor. — (©, 1880 Heiden, Lehrer, 1885 Hoffmeister, A., Dr., Univ.-Bibliothekar, Custos. 1885 Jacobsen, Dr. Professor. 1885 Karsten, Rentier. 1860 Kaufholz, Stud. rer. nat, 1885 Karnatz, Assistent am Physikalischen Cabinet. 1885 Klempt, Realschullehrer. 1885 Klingenberg, Stud. pharm, 1886 Kluge, P., Stud. chem. 1334 Konow, Apotheker, 1884 Krause, Dr., Director der grossen Stadtschule. 1868 Krause, Ludw., Stud. jur. 1886 Krause, Herm., Aug., Ob.-Primaner, 1886 Lange, Dr., Kunstgärtnerei-Besitzer,. — B. Mi. 1868 Langfeldt, Baumeister. 1854 Lau, Stud. chem, 1885 Madelung, Dr., Professor, 1834 Mathiessen, Dr, Professor, 1835 Mönnich, Dr, 1882 Nasse, Dr., Professor. 1882 zur Nedden, Stud. chem, 1885 Oehmcke, O., Stud. rer. nat. 1885 v. Oertzen, Landes-Steuer-Director. 1885 Osswald, Dr., Oberlehrer. 1832 Petermann, C., Rentier. — O. 1885 Raddatz, Director d. höheren Bürgerschule. — 7, 1850 Rusch, Rechts-Anwalt, Raths-Secretair. 1873 Scheel, Commerzienrath, Consul. 1835 v. Schöpffer, Landgerichtsrath, 1873 Schultz, Candidat d. Chemie, 1885 Schulze, Fr., Kunstgärtner am botan, Garten. 1885 Sprenger, Lehrer, 1871 224 Rostoek; Steenbock, Conservator. — O. Thierfelder, Th.,Dr.,Geh. Medicinalrath, Prof. Thierfelder, A., Dr., Professor. Thöl, Albert, Dr. phil. Die Universitätsbibliotek, Wigand, Dr., Oberlehrer: Will, C., Dr., Assistent am Geolog. Institut. Witte, Dr., Senator, v. Zehender, Dr., Professor. Schlemmin b. Bützow: Senske, Förster. Schlön b. Kl. Plasten: Brückner, Präpositus. Gr. Schönau b. Waren: Simonis, Adolf, Volontair, Schönberg; Drenkhahn, Weinhändler. Knauff, Realschullehrer. Liebenow, Cand. math. Montag, Apotheker. Rickmann, Landbaumeister. Schönlage b. Bruel: v. Arnswaldt, Gutsbesitzer. Schönwolde b. Güstrow: Michahelles, Gutsbesitzer. Schorrentin b. Neukalen: Viereck, Gutsbesitzer. Schwaan: Clasen, Conrector. — E. Krüger, Senator, Lehmeyer, Rector. Wächter, Dr. med. Schwasdorf b. Kl, Plasten; Saurkohl, Gutsbesitzer. Schwerin: Adam, Dr., Director. Vorstandsmitglied. — ©. Ph. Ackermann, C,, Dr. Bässmann, Dr. Apotheker. — C. Beltz, Dr., Oberlehrer. v. Bilguer, Dr. — O0. Blanck, Dr,, Oberstabsarzt. — B. Z. @l. Brandt, Gymnasiallehrer, Brauns, Oberlehrer. Vorstandsmitglied. — E. Brüssow, Oeconomierath, — Z. Brunnengräber, Hofseifenfabrikant. Burmester, F,, Kaufmann Dippe, Dr., Geh. Ministerialrath. — Mt. Dittmann, Dr., Realgymnasiallehrer. Doehn, Dr. med. Francke, Commerzienrath. — B. C. Friese, Heinr,, jun, Orgelbauer, — E, Hartwig, Dr., Ober-Schulrath. — Ph. Heise, Dr. med. Hoffmann, Dr., Realgymnasiallehrer. Hollien, Oberkirchenraths-Registrator, 1861 1885 1884 1884 1885 1880 1886 1878 1860 1875 1860 1886 1880 1883 1830 1880 1851 1884 1884 1877 1853 1879 1879 1879 1875 1866 1878 1883 1883 1878 ' 1857 1875 1868 1878 1869 1878 1852 1878 1878 1868 1878 1857 1869 1832 1877 225 Schwerin: Homann, Redacteur. Kallmann, Droguenhändler. Klett, Grossherzog]. Hofgärtner., Klingberg, Ad., Gymnasiallehrer. Krüger, Dr., Oberlehrer. Lau, Lehrer. -—- O. Lindemann, Gasfabrik-Besitzer, Lindig, Dr., Director d. stat. Bur. — C. Ph. Lübbert, Cassier. — O. Matthies-Klinger, Dr. med. Mencke, Geh. Justizrath. Mettenheimer, Dr., Geh, Medicinalrath. Metzmacher, Cand. phil. — B. v. Monroy, Landgerichtspräsident. Neubert, Eisenbahnwerkstätten-Vorsteher. Oldenburg, Dr. med. Peltz, Ingenieur. Piper, Dr., Realgymnasiallehrer. — Ph. C. Z. Planeth, Dr., Lehrer, — Co. @. Mi. P. Rennecke, Rechtsanwalt. Ruge, Baumeister, Oberbetriebsinspector. — @!. Schaeffer, Baumeister. Schall, Gustav, Kaufmann. Staehle, Dr., Oberlehrer. Stübe, H., Droguist. Vollbrecht, Heinr., Dr. med. Wachenhusen, Postbaurath a. D, Weitzel, Dr., Oberlehrer, Wiese, Lehrer. Spornitz b. Parchim; Mecklenburg, Förster. Stargard: v. Fabrice, Kammerherr und Landdrost. Steglitz b. Berlin: Wulff, C., Director d. Königl. Biinden- anstalt. — B. E. Steinhagen; Tessin, Dr. phil. Sternberg: Dräger, Postdirector., Steinohrt, Dr. med. — O0. Stettin: Wagner, Architect, Strelitz, Neu-: Beckstroem, Apotheker. Collin; Professor. Götz, Dr., Obermedicinalrath. Haberland, Realschullehrer. Herzberg, Baumeister. Müller, Dr., Realschuldirector, Schulrath. Peters, Dr,, Obermedicinalrath. — E. Zander, Dr., Apotheker. 16 1882 1877 1875 1885 1879 1852 1831 1875 1861 1885 1830 1833 1830 1860 1831 1835 1886 1883 1874 1869 1853 1886 1877 1877 1880 1869 1836 1878 1880 1866 1865 1858 1885 1877 1873 1883 1880 1857 186) 1830 1886 1866 1866 1880 226° Subsin b. Laage: Schmidt, Karl, Domänenpächter, Tessin: Michaelsen, Rechtsanwalt. Paschen, Heinr., Amtsrichter. Schröder, Dr. med. Teterow: Cordes, Lehrer. — O. Kaysel, Senator. Koch, Amtsrichter, Scheven, Herm., Dr. phil. Teutendorf b. Tessin; v. Flotow, Gutsbesitzer. Twietfort b. Plau; Radel, Förster. Viecheln b. Gnoien: Blohm, W., Gutsbesitzer. Wahrstorf b. Rostock: Saniter, Bauinspector, Gutsbesitzer. Waren: Birkenstädt, Brauereibesitzer, Commerzienrath. Dulitz, Dr. med. Elvers, Dr., Medicinalrath. Horn, Apotheker. — B. Kross, Senator. Lorenz, Dr., Gymnasiallehrer. Meyn, Pharmaceut. Müsebeck, Gymnasiallehrer. Räthjen, Rechtsanwalt. Schlaaff, Hofrath, Bürgermeister. Strüver, Kaufmann. Struck, Gymnasiallehrer. — B. Co. Z. Voss, Apotheker. Warin; Bachmann, Fr., Rector. Eichler, Senator, Wedendorf b. Rehna: v. Bernstorff, Andreas, Graf. Wismar: Friedrichsen, Commerzienrath, Schramm, Ernst, Lehrer. Sthamer, Dr., Medicinalrath. Wittstock: Drevs, P., Pharmaceut. Zapel b, Crivitz; Willebrand, Pastor. Zarchelin b. Plau; Schumacher, Oeconomierath. Zarrentin: Brath, Apotheker. — @. P. Zweedorf b. Neubuckow: Schroeder, Inspector, Abgeschlossen December 1886, 1379 1876 1873 1876 1850 1861 1875 1870 1831 1873 1865 1885 1875 1881 1875 1869 1877 1877 1880 1836 1875 1877 1874 1851 1883 1884 1885 1862 1871 1885 1851 1886 1847 1875 1857 1877 Alphabetisches Verzeichniss der ordentlichen Mitglieder. Ackermann Adam Ahlers Ahlers II Algenstaedt v. Amsberg Arndt Arnold v. Arnswaldt Aubert Auffahrt Bachmann Bachmann II, Bader Baessmann Bartsch Bassewitz Bauer Beckström Beltz Berger Bernhöft Bornhöft v. Bernstorff Beuthin Beyer Beyer K. Bibliothek v. Bilguer Birkenstädt Blanck Blohm Schwerin, Wohnort. Schwerin. do, Doberan. Güstrow. Bützow. Lübeck. Schönlage. Rostock, Ludwigslust. Warin, Rostock. Grabow. Schwerin. Parchim, Brütz. Grevesmühl. Neustrelitz, Schwerin. Rostock. do. do. Wedendorf. Hamburg. Güstrow. Laage. Berlin. Schwerin. Waren. Schwerin, Viecheln. | 483 ı 644 Neubrandenb-} I 213 I 857 378 | 760 751 ı 133 | 847 | 265 | 631 | 384 ı 734 | 498 | 630 | 585 | 831 | 825 ı 241 Bohlken Brandt Brath Braun Brauns Brauns II. Bremer Brehmer 526 9, Brückner 9356| Brückner Brückner Brüssow v. Bülow Burmester Busch Busch 435 Chrestin Clasen Glodius Collin 75! Cordes 494 164 | 768| Crull | 795| Dehn 668| v. Dewitz 149) Dippe 649| Dittmann v. Blücher Brinckmann Brunnengräb. Brunnengräb, Buschmann Doberan Dreibergen. Schwerin, | Zarrentin, Rostock. Schwerin, Rostock. Parchim. Lübeck. Ludwigslust. Neubrandenb. Ludwigslust. Schloen. Schwerin, do. Rostock. Bützow. Schwerin. Lüningsdorf. Lenzen, Parchim, Dargun. Schwaan. Rostock. Neustrelitz. Teterow. Gnoien. Güstrow. Roggenhagen. Schwerin, do. 16* 228 a nn der 634 687 587 690 843 7ı1 780 943 282 260 330 719 665 610 344 622 712 247 209 382 421 625 238 466 312 221 641 642 717 731 730 268 453 359 394 299 430 Name, | Wohnort. | vi r, Doehn Schwerin, | 680 Dörftel Neudamm., 858 Draeger Sternberg. 826 Drenkhahn | Schönberg. 787 Drevs Wiitstock, 720 Dulitz Waren. 215 800 Eichler Warin, 852 Elvers Waren, 694 Erich Bülow. 395 Evers Parchim. 827 429 v. Fabrice Stargard. = Fabrieius Grevesmühl. | = Fanter Parchim. | Fichtner Poserin. } 128 Fischer Lischow. . | 7° Fisch Erlangen. N > v. Flotow Teutendorf. = Förster Güstrow. | a Foth Doberan. Francke Schwerin. } Friedrichsen | Wismar. | 213 Friese Schwerin. | 849 Frölich Neubrandenb.| 833 ı 840 v. Gadow Rönckendorf. | Garthe Dobbertin, j 540 Garthe Rövershagen. | 709 Geinitz Rostock. j 612 Genzcke Parchim. 979 Gerlach Grevesmühl, | 807 Goebel Rostock. 255 Goette do. | 789 Goetz Neustrelitz, | 275 Gottsche Berlin. 725 Greve Neubrandenb | 232 Griewanck Bützow. | 596 Grosschopff | Rostock. 803 Groth Lübeck. 528 869 | Haberland Name, Hacker Haensch Hagen Hamdorf Hartwig Heiden Heidtmann Heinrich Heise Herzberg Hesse Henckel Heucke Hintzmann Hoffmann Hoffmeister Hollin Holtz Homann Horn Jacobsen Jordan Josephy Josephy II. Kahl Kahl Kaehler Kallmann Karnatz Karsten Kaufholz Kaysel Ketel Kirehstein Klemm Klempt Klett Kliefoth Wohnort. Neustrelitz. Berlin. Rostock. do. Malchin. Schwerin, Rostock, Bützow. Rostock. Schwerin. Neustrelitz. Grevesmühl. _ Parchim, do. Remscheid. Schwerin. Rostock, Schwerin. Greifswald. Schwerin. Waren. Rostock. Parchim, (do. do. Ludwigslust. Hagenow. Klinek. Schwerin. Rostock, do. do. Teterow. Greifswald. Küssow. Bützow. Rostock. Schwerin. Konow. Klingberg Klingenberg Klockmann Klooss Kluge Knauff Knittel Kobbe Koch Koch König Köppel Konow Konow Kraepelin Krause Krause II. Krause 111. Krause Krefit Krohn Kross Krüger Krüger Kühne Ladendorf Landbrieff Lange Lange Langfeldt Langmann Lau Lau II. Lehmeyer Lembcke Lenz Liebenow Lindemann Lindig Loock Wohnort, Schwerin, Rostock, Berlin, Grabow. Rostock. do. Parchim, Rostock. Güstrow. Teterow. Bützow. Carlow. Rostock. Hamburg. Rostock. do. do. Kiel. Neubrandenb. Ivenack. Waren, Schwaan. Schwerin. Doberan. Gadebusch. Rostock. Doberan. Rostock. Carlow. Schwerin. Rostock. Schwaan. Dratow. Lübeck. Schönberg. Schwerin, do. Hamburg. 762 1 298 | 461 ı 242 | 723 Fürstenberg, I =22 ı Tal ı 818 | 349 677 13 755 674 552 693 556 I 772 | 550 | 735 | 898 ı 399 Andreasbereg. | | 684 820 455 | 465 | 351 55 | 391 | 842 732 815 708 Lorenz Lübbert Lübstorf Lüttjohann Madauss Madelung v. Maltzan v. Maltzan Marsson Martens v.d. Mark Matthiessen Matth.-Kling, Mecklenburg Mencke Mettenheimer Metzmacher Meyer Meyn Michaelsen Michahelles Michels Mönnich v. Monroy v. Monroy v. Monroy Montag Mozer v. d. Mülbe Müller Müller Müller Müsebeck Nasse zur Nedden | 9297| v. Nettelbladt Neubert Waren, Wohnort, Schwerin. Parchim, Bützow, Grabow, Rostock. Doberan. Penzlin, Greifswald. Hamburg. Hamm, Rostock. Schwerin. Spornitz. Schwerin. do, do. Goldberg. Waren, Tessin, Schönwolde. Malchin. Rostock. Güstrow. Schwerin. Jasnitz. Schönberg. Malchin. Boddin. Neustrelitz. Güstrow. Malchow. Waren. Rostock. do. Güstrow. Schwerin, 230 OQehlmann Oehmcke v. Oertzen v. Oertzen Oesten Oldenburg Oldenburg Osswald Paschen Paschen Peltz Petermann Peters Peters Piper Planeth Pogge Pogge Priester Prollius Raethjen Raddatz Radel Reichhoff ; | Reinke Rennecke Rennecke v. Restorff Rickmann v. Rodde Roehlcke Rümcker Ruge Rusch Saniter Saurkohl Schaeffer | Wohnort, Dargun. Rostock. Prunn. Rostock. Güstrow. Niendorf. Schwerin, Rostock, Caliss. Tessin. Schwerin. Rostock. Neustrelitz. Parchim. Schwerin. do. Blankenhof. Roggow. Parchim. do. Waren. Rostock. Twietfort. Güstrow. Kaebelich. Dömitz. Schwerin. Radegast. Schönberg. Doberan. Güstrow. do. Schwerin. Rostock. Wahrstorf. Schwasdorf, Schwerin. der Mtr. 580 | 812 I 220 \ 261 | 589 | 134 | 440 "841 | 838 | 266 | 458 | 742 | 433 | 248 | 666 | 481 ı 752 | 792 | 557 | 601 | 574 | 845 | 811 | 802 | 448 | 443 | 364 | 207 | 532 | 296 Schall Scheel Scheven Scheven Schlaff Schliemann Schlosser Schlosser Schmarbeck Schmidt Schmidt Schmidt Schmidt Schmidt Schmidt v. Schoepffer Schorss Schramm Schroeder Schroeder Schubart Schuldt Schulze Schultz Schumacher Seboldt Seeger Semper Senske Simonis 854| Simonis | 653 | 563 | 428 Soldat Sparkuhl Sprenger 613| Staehle | 832 | 801 | 297 484 594 | 829 Stahlberg Star Steenbock Steinohrt Steinohrt Steusloff Name, | Wohnort. Schwerin, Rostock. Malchin, Teterow. | Waren. Lübeck. Neubrandenb. Parchim, do. Eichhof. Picher. Bützow. Neustadt. Hagen. Subsin. Rostock. Neubrandenb. Wismar, Tessin. Zwweedorf. Grabow. Parchim. Rostock. do. Zarchlin. Gresenhorst. Güstrow. Altona, Schlemmin. Güstrow. Gr.-Schönau, Doberan, Ludwigslust, Rostock. Schwerin. Parchim. Gnoien. Rostock. Sternberg. Bützow. Neubrandenb. 231 91 116 773 614 686 764 56 582 425 68 383 570 724 748 Sthamer Struck Studier Struever Stübe Süsserott Tessin Tetzner Thierfelder Thierfelderll. Thöl Vermehren Viereck Vogel v. Vogelsang Vollbrecht Voss Voss Voss Wismar. Waren. Gtlstrow. Waren. Schwerin, Güstrow. Steinhagen, Doberan. Rostock. do. do. Güstrow. Schorrentin, Güstrow. Guthendorf. } Schwerin, Doberan, do, Waren. | 828 | 647 | 753 | 758 | 626 | 695 | 692 856 | 5 | 468 | 559 | 620 | 846 | 320 | 288 | 244 | 839 679 269 759 No. No, “ der Naıne. Wohnort. der Name Wohnort, Mtr. Mtr, Wachenhusen| Schwerin, Waechter Wagner Waltenberg Weitzel Wigand Wiese Will Willebrandt Winckler Witte Witte Wohlfarth Worlee Wüstnei Wulf Wynecken Zander v,. Zehender Zimmer Schwaan. Stettin. Güstrow. Schwerin. Rostock, Schwerin. Rostock. Zapel. Bützow. do. Rostock. Fürstenberg. Hamburg. Hannover, Steglitz, Lensahn, Neustrelitz. : Rostock. Röbel. Die geehrten Mitglieder werden gebeten, etwa vorkommende Fehler oder Lücken dem Secretair mitzutheilen. LE a Ba u N ED EIDE naeh TUN Ren a Ai er { N % i REG SARA KENN, NEAR EAN Er Ei N De % Ü M % BANN N 1“ f M ) i ! I a NN Sitzungsberichte der naturforschenden Gesellschaft *) zu Rostock. Sitzung am 16. Januar 1886. Herr Matthiessen hielt Demonstrationen aus dem Gebiet der Elecetricität. Bei der in dieser Sitzung vor- genommenen Wahl des Vorstandes wurden gewählt: zum Vorsitzenden Herr Nasse, zum stellvertretenden Vor- sitzenden Herr Geinitz, zum Schriftführer Herr Lemcke. Sitzung am 27. Februar 1886. Herr Aubert stellt die Schnellphotographie als eine Methode dar, mittels deren es möglich ist, physiologische Vorgänge zu erforschen, welche so schnell vorübergehen, dass sie mit dem Auge nicht mehr in ihren Einzelheiten und in ihrem zeitlichen Verlaufe erkannt werden können und welche mit so geringer Kraft verlaufen, dass sie der graphischen Methode zu grosse Hindernisse entgegensetzen. Er bespricht zuerst Unter- *) Die naturforschende Gesellschaft zu Rostock ist am 21. November 18832 von Naturforschern und Freunden der Natur- wissenschaften gegründet worden; und werden die Berichte über die Sitzungen der Gesellschaft sofort in der Rostocker Zeitung publicirt. Da die Mitglieder in der grössten Zahl zugleich Mitglieder des Vereins der Freunde der Naturgeschichte sind, so erschien es im allseitigen Interesse, die Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zur Kenntniss auch derjenigen Mitglieder unseres Ver- eins zu bringen, die nicht Gelegenheit haben, den Sitzungen jener Gesellschaft beizuwohnen. Und so ist ein Uebereinkommen dahin getroffen worden, dass am Einde jedes Jahrs die erwähnten Sitzungs- berichte im Zusammenhang am Schluss unseres Archivheftes ab- gedruckt werden. Die naturforschende Gesellschaft zählt jetzt 59 Mitglieder; der Vorstand derselben besteht für das Jahr 1887 aus den Herren Professor Dr. von Brunn als Vorsitzendem, Dr. Oltmanns als Stellvertreter, Dr. Lemcke als Secretair. Anm, d, Secr, d. Vereins. u suchungen, welche continuirliche photographische Auf- nahme erfordern und hebt unter diesen als besonders sinn- reich und gut gewählt die Versuche von Burdon-Sanderson und Page hervor, welche die Aufgabe verfolgten, die Actionsströme des Herzens mittels des Capillar-Electro- meters in ihrem Entstehen und ihrer Dauer zu bestimmen. In diese Categorie gehören ferner Versuche von Bellarimoff über die Bewegungen der Iris, in denen die Grösse der Pupille photographisch registrirt wurde, ferner Versuche von Szimanowsky, welcher die Schwingungen der Stimm- bänder des Kehlkopfs photopraphisch fixirte und endlich photographische Darstellungen des hydraulischen Druckes, aus welchen sich die Geschwindigkeit des Blutlaufes in einfacher Weise berechnen lässt. Bei diesen Bestim- mungen bediente sich Cybelsky einer die Pitot’sche Röhre ersetzenden Anordnung und fixirte photographisch den Niveauunterschied zweier Wassersäulen, welche mit dem fliessenden Blute communiciren. Das Niveau der Wasser- säulen giebt auf dem Photogramm eine weisse Linie in Folge der Ablenkung des Lichtes durch den Meniscus des Wassers, der Abstand der beiden Niveaus dagegen eine schwarze Fläche. Es ist bei dieser Methode möglich, die Differenzen der Blutgeschwindigkeit bei Systole und Dia- stole des Herzens, bei Reizung und bei Durchschneidung des N. vagus u. s. w. mit grösster Genauigkeit zu be- stimmen, wie es bisher bei anderen Methoden nicht ge- schehen konnte. Die zweite Categorie der chronophotometrischen Methode umfasst Aufzeichnungen von Formveränderungen, welche mit kurzen Unterbrechungen photographirt werden und nach dem Vorgange von Janssen, welcher den Planeten Venus bei seinem Vorübergange vor der Sonne mit einem photographischen Revolver fixirte, namentlich von Marey für physiologische Zwecke ausgebeutet wurden. Mit seiner „photographischen Flinte“ hat Marey den Flug verschie- dener Vögel abgebildet, indem er in einer Secunde zwölf Bilder, deren jedes in !/;oo Secunde gewonnen wurde, von dem Vogel im vollen Fluge fixirte. In ähnlicher Weise gewann Marey Augenblicksphotographien von gehenden, laufenden und springenden Menschen und analisirte diese Bilder in Bezug auf die verschiedenen Glieder des Menschen und ihre Betheiligung an jenen Bewegungen. Von besonderem Vortheil jst es, dass die Photo- gramme durch eine eigenartige Methode, die Similigravure, druckfertig gestellt und direct vervielfältigt werden können, mithin völlig treu wiedergegeben werden. il Herr Aubert zeigt dann einige aus Leim gefertigte Cylinder vor, welche er der Freundlichkeit des Professor Dr. Exner in Wien verdankt. Dieselben haben die merk- würdige Eigenschaft, ebenso wie Convexlinsen zu wirken. Ueber die Erklärung dieser Wirkung wird später berichtet werden. Herr Nasse sprach über Fettzersetzung und Fettanhäufung im Thierkörper. Von den Bestandtheilen der thierischen Nahrung, welche auch in den Geweben des Körpers selbst vor- kommen, sei es nur vorübergehend, sei es ständig, geben die Eiweisskörper und Fette Anlass zu einem nicht un- interessanten Vergleich bezüglich ihrer Zersetzung, inso- fern eine solche sowohl im Darm als auch in den Ge- ' weben stattfindet. Die Vergleichung kann sich aber nur erstrecken auf die Anfänge der Zersetzung, nicht auf deren weitere Stadien, da die letzteren verschieden ausfallen müssten, je nachdem noch andere Stoffe mit den Zer- setzungsproducten in deren status nascens zusammentrefien oder nicht. Findet man die Anfänge an beiden Orten (Darm und Gewebe) gleich, so wird dadurch eine Stütze gewonnen werden für die von dem Vortragenden schon bei einer früheren Gelegenheit besprochenen Anschauung, dass fermentartig wirkende Kräfte oder Substanzen auch in den Geweben thätig sind. Bei den Eiweissstoflen sind nun diese örtlich ver- schiedenen Zersetzungen in ihren Anfängen gleich: wie durch das eiweissspaltende Ferment der Bauchspeichel- drüse, das Trypsin, das Eiweissmolekül zerlegt wird unter Bildung von Leuein und Thyrosin, so finden sich diese Stoffe auch in den Geweben (und den Ausscheidungen des Körpers); freilich meist nur, wenn ihr weiterer Zerfall ge- hindert ist, wie insbesondere bei Erkrankungen gewisser Organe, deren Aufgabe es ist, den vollkommenen Zerfall der genannten Spaltungsproducte zu veranlassen. Ebenso lässt sich nachweisen, dass die Fettzer- setzunng im Darm und in den Geweben die gleiche ist in ihrem Anfang, der Spaltung der neutralen Fette in Fettsäure und Glycerin. Die spaltenden Kräfte des Darmeanals sind vorzüglich enthalten im Secret der Bauch- speicheldrüse, doch ist es bis jetzt noch nicht gelungen, das fettzerlegende Ferment zu isoliren; es scheint das- selbe eine noch viel grössere Empfindlichkeit als die an- deren Fermente gegen die bei der Isolirung anzuwenden- den Operationen verschiedener Art zu besitzen, eine Eigen- thümlichkeit, die besonders hervorgehoben werden muss, .IV Dass auch in den Geweben eine solche Spaltung der Fette das erste ist, lehrt das Auftreten von Fettsäure in den- jenigen Organen, in welchen nach Allem die Fettzersetzung ihren Hauptsitz hat, nämlich in der Leber, und ferner das Auftreten von Fettsäuren in keimenden Samen, deren Stoff- wandel dem des Thierleibes bekanntlich ganz ähnlich ist. Der Vortragende kommt dann nach eingehender Er- örterung der Art und Weise, wie das aus der Nahrung stammende, sowie das im Körper selbst gebildete Fett abgelagert wird und unter gewissen Umständen seinen Platz wechselt, zu der Frage nach dem Ort der Zersetzung des Fettes, welche dahin zu beantworten ist, dass sicher in der Leber, vielleicht auch nur in dieser Fett zerlegt und vollkommen verbrannt wird, jedenfalls in verschie- denen anderen sehr fettreichen Geweben, wie insbesondere in dem eigentlichen Fettgewebe eine Zersetzung nicht stattfindet. Schwindet das Fett aus demselben, so wird es mechanisch fortgeschafft, und zwar, so weit man das nachweisen kann, in die Leber. Mit der Fettzersetzung hängt nun sehr nahe zu- sammen die Fettanhäufung, das Liegenbleiben von Fett (nicht fettige Entartung!) an Stellen, an welchen es in der Regel nicht in grösseren, übrigens quantitativ nicht ganz genau anzugebenden Mengen vorkommt, insofern dieser Fettanhäufung sehr oft zu Grunde liegt „vermin- dertes Fettversetzungsvermögen“. Die erwähnte grosse Empfindlichkeit des fettzerlegenden Fermentes der Bauch- speicheldrüse macht es sehr begreiflich, dass Liegenblejben von Fett eine Folgeerscheinung der verschiedenartigsten Erkrankungen der thierischen Organismen ist. Sitzung am 27. März 1886. Herr Heffter sprach über Fäulnissprocesse im Verdauungsapparat. Abgesehen von den Spaltungen und Umwandlungen in lösliche Modificationen, welche die eingeführten Nährstoffe durch die ungeformten Fermente des Magens und Darmes erfahren, finden im Verdauungs- apparat durch die Mitwirkung von Mikroorganismen Zer- setzungen statt, die sich als Fäulnissprocesse charakteri- siren lassen. Im Magen finden derartige Vorgänge, durch welche Sauerstoff verbraucht und Wasserstoff entwickelt wird, nur dann statt, wenn sich kein normales Labdrüsen- secret darin befindet, weil dieselben eine ziemlich neutrale oder gar alkalische Reaction verlangen. Aber Milchsäure- gährung tritt schon ein, wenn einigermassen grössere v Mengen gährungsfähiger Flüssigkeiten (Bier, Milch, junger Wein) eingebracht werden; also relativ häufig, so dass man die Milchsäure lange Zeit für ein physiologisches Product der Magensecretion angesehen hat, während sie in der That nur durch Bacterienwirkung entsteht. Ist dagegen die Magensecretion gestört, treten Buttersäure- und Essigsäurebildung ein, erstere mit stellenweise sehr bedeutender Kohlensäure- und Wasserstoffentwickelung. Diese Gährungsprocesse werden noch gesteigert, wenn durch mechanische Insufficienz eine Stauung des Magen- inhaltes eintritt. Viel intensiver und nicht bloss unter bestimmten Verhältnissen eintretend sind die im Dünn- und Dick- darm sich abspielenden Fäulnissprocesse.. Reine Pankreas- verdauung findet nur im Anfang des Darmcanales statt, dann beginnt die Thätigkeit der Mikroorganismen und es entsteht eine Reihe von Zersetzungsproducten die nur ihnen eigenthümlich, von denen der theoretischen, bacterienfreien Pankreasverdauung ganz verschieden ist. Indem der Vor- tragende näher auf die fauligen Zersetzungen der Ei weiss- Körper im Darm einging, besprach er die Bilduug und Ausscheidung des Indols, der Phenole, der aromatischen Ozysäuren und des Schwefelwasserstoffes unter normalen und pathologischen Verhältnissen und zeigte, dass alle diese aus der Nahrungsfäulniss im Körper resultirenden Verbindungen auch bei der künstlichen Eiweissfäulniss nachzuweisen wären. Einfacher gestaltet sich die Fäulniss der Fette, welche sich spalten in Glycerin und Fett- säuren ; letztere zerfallen in flüchtige Säuren von niedrigem Kohlenstoffgehalt, während das Glycerin Buttersäure bildet. Von den gebildeten löslichen Kohlehydraten wird ein grosser Theil, sofern er nicht zur Resorption gelangt, der Milchsäuregährung unterliegen, die jedenfalls durch den ganzen Darm hindurchgeht. Daneben kommt auch Butter- säure- und Essigsäuregährung vor. Ueber die von manchen Forschern angenommene Cellulosegährung ist nichts weiter bekannt, als dass Sumpfgas dabei entsteht. Das Auftreten desselben ist aber auch bei reiner Eiweissnahrung beob- achtet worden, so dass die Cellulose nicht als einzige Quelle des im Darm vorkommenden Sumpfgases anzusehen ist. Ausser den beschriebenen Processen finden durch den bei der Eiweissfäulniss und Buttersäuregährung auftreten- den Wasserstoff kräftige Reductionsvorgänge statt, deren chemischer Mechanismus hauptsächlich noch im Gebiete der Speculation sich bewegt. Diese Reductionsprocesse werden besonders dadurch sichtbar, dass das Biliverdin VI der sich in den Darm ergiessenden Galle zu Hydrobili- rubin redueirt wird, welches die gelbe Farbe der Faeces verursacht. Fehlen diese Processe, die also mit den Fäul- nissvorgängen identisch sind, wie es im Darm des Neu- gebornen der Fall ist, oder werden sie durch desinficirende Mittel, wie Calomel, unterdrückt, so bleibt das Biliverdin unverändert und die Faeces zeigen eine grüne Farbe. Dass Calomel in durchgreifender Weise die Fäulniss hemmt, zeigt sich auch darin, dass eine Bildung von Indol und Phenol bei Calomelgebrauch absolut nicht stattfindet, so- wie, dass in den Excrementen unverändertes Leucin und Tyrosin, also Producte der reinen Pancreasverdauung nach- zuweisen sind. Das wichtigste Hinderniss, welches der Organismus der vollen Entfaltung der Bacterienwirkung entgegensetzt, ist die Resorption der löslich gemachten Nahrungsstoffe. Früher glaubte man auch den Zufluss der Galle, die man für ein natürliches Darminfections- mittel hielt, als solches ansehen zu müssen, aber neuere Versuche haben gezeigt, dass eine wirklich fäulnisshin- dernde Wirkung dieses Secrets nicht besteht. Nachdem kurz die Harngährung in der Blase besprochen worden war, schloss der Vortragende mit dem Hinweise, dass bei abnorm gesteigerten Fäulnissprocessen die Producte der- selben zu einer Infection des Organismus führen könnten, und dass derartige Selbstvergiftungen, z. B. durch Schwefel- wasserstoff, in der That mehrfach beobachtet worden seien. Herr Oltmanns sprach über die Wasserbewegung in der Moospflanze und ihren Einfluss auf die Wasserver- theilung im Wald- und Moorboden. Der Vortragende zeigt im Anschluss an seine unter ähnlichem Titel erschienene Arbeit, dass die Wasser- bewegung an der Moospflanze in ganz anderer Weise vor sich geht, als bei den Gefässpflanzen; dass im Gegensatz zu den letzteren die Wasserbewegung nur an der Peripherie des Stämmchens erfolgt, nicht aber in seinem Innern. Er- möglicht wird eine derartige Bewegung durch besondere Einrichtungen, bestehend in einem dichten den Stamm umhüllenden Filz, einer dichten und eigenartigen Blatt- stellung und Blattlage, oder aber in einem complicirten, hier nicht näher zu schildernden Bau der Stammrinde, der Aeste und der Blätter (bei den Torfmoosen). Durch diese Einrichtungen werden an der Peripherie des Stammes Capillarräume geschaffen, welche Wasser in grossen Mengen aufzunehmen im Stande sind. Daraus ergiebt sich, dass die zusammenhängenden Moosrasen in ihrem Verhalten zum Wasser direct mit einem Schwamm verglichen werden VII können. Wie ein Schwamm, welcher auf einen mässig feuchten Boden gelegt wird, dem letzteren kein Wasser entzieht, vermag auch der Moosrasen, im Gegensatz zu den höheren Pflanzen, dem Boden kein Wasser zu ent- nehmen; da er aber über dem Erdreich eine dichte Decke bildet, schützt er dasselbe vor Austrocknung und zwar um so mehr, je mehr Feuchtigkeit er selbst enthält. Bei lang andauernder Trockenheit wird auch das Moos voll- kommen trocken, aber selbst dann bewahrt es noch den Boden vor erheblichem Wasserverlust. Die Moose sterben durch Austrocknung nicht ab, wie andere Gewächse in diesem Zustande, ihre Lebensthätigkeit ruht nur. Tritt Regen ein, so erwacht dieselbe von Neuem. Die Rasen saugen sich mit Wasser voll. Ist der Regen schwach, so gelangt erst Wasser auf den Boden, nachdem die Moos- decke selbst vollkommen damit gesättigt ist, dann filtrirt dass Wasser langsam durch das Moos hindurch. Bei starken Regengüssen vermag der Moosrasen nicht alles Wasser zu fassen, es rinnt ein Theil desselben gleich durch den Rasen hindurch auf die Erde. Aber auch hier sorgt der Filtrationswiderstand dafür, dass dies nicht zu schnell erfolgt. Diese Eigenschaften des Moosrasens sind um so mehr von Bedeutung, je abschüssiger der Boden ist, auf welchem er wächst. Das gilt für Waldboden. Die Torfmoose kommen an Orten vor, welche mit Wasser fast immer übersättigt sind. Hier können sie dem Substrat Wasser entnehmen; sie thun das durch ihre Ca- pillarräume. Ein solcher mit Wasser gesättigter Moos- rasen giebt an die Atmosphäre mehr Wasser ab, als eine Wasserfläche von gleicher Grösse, und insofern sorgen die Torfmoose für die Austrocknung des Moorbodens. Ist aber der Wassergehalt des letzteren einmal soweit herab- gegangen, dass das Torfmoos ihm kein Wasser mehr ent- ziehen kann, so wirkt es genau so, wie die auf trockneren Standorten wohnenden Moose. Die Moose sind also Regu- latoren für Bodenfeuchtigkeit. Vorgezeigt wurde sodann von Herrn Nasse eine neue von Herrn H. Westien construirte und angefertigte Universalklemme (Accommodationsklemme). Dieselbe ist für den Laboratoriumsgebrauch bestimmt, höchst einfach eingerichtet und besteht aus einem hakenförmigen Bolzen, einer Scheibe, einem Winkel und einer Flügelmutter. Die Universalklemme gestattet, einen Halter u. s. w. nach sämmtlichen Richtungen hin zu bewegen und an einer beliebigen Stelle mit nur einem Handgriff absolut sicher an einer Stativstange zu fixiren. Bei der Fixation behält VIII der Halter die gewünschte Lage und nimmt nicht wie bei den gewöhnlichen Klemmen eine andere Lage an. Die Stativ- und Halterstangen, welche durch die Universal- klemme mit einander verbunden werden sollen, brauchen weder rund noch glatt geschliffen, noch gleich diek zu sein, und können in der Stärke von 7 Millimeter bis 14 Millimeter differiren. Sitzung am 29. Mai 1886. Herr Madelung sprach über die Physiologie der Schilddrüse auf Grund chirurgisch - operativer Er- fahrungen. Die Functionen der Schilddrüse sind trotz zahlreicher vergleichend-anatomischer und histologischer Studien noch vollständig unbekannt. Klinische, bei Menschen, welchen die krankhaft veränderte Schilddrüse operativ entfernt worden ist, gemachte Erfahrungen sind geeignet, von Neuem zum Studium der Physiologie der Schilddrüse an- zuregen. Der Vortragende bespricht die modernen Me- thoden der Exstirpation von Schilddrüsengeschwülsten und theilt die Statistik der betreffenden Operationsresultate mit. Er schildert sodann die unter dem Namen Kachexia strumipriva zuerst beschriebenen schweren Krankheitser- scheinungen, welche nach Exstirpation der totalen Schild- drüse auftreten, in ihrer äusseren klinischen Erscheinung und kritisirt die betreffend das Zustandekommen derselben zur Zeit geäusserten Hypothesen. Er referirt weiter über eine Reihe von neuen, vor Allem in Schiff’s Laboratorium ausgeführten experimentellen Arbeiten betreffend die Schild- drüsen-Physiologie und bezeichnet schliesslich diejenige Ansicht, nach der die Schilddrüse ein die Ausscheidung bestimmter, im Stoffwechsel entstehender, giftiger Stoffe besorgendes Organ ist, als die zur Zeit annehmbarste. Alsdann sprach Herr Schatz über die Physiologie und physiologische Behandlung der Nachgeburtsperiode. Sitzung am 3. Juli 1886. Herr von Brunn sprach, veranlasst durch eine der anatomischen Sammlung zugewendete aus 2 Alt-Peruaner Schädeln bestehende Schenkung, über die künstlichen Deformationen des Schädels überhaupt. Deformationen lassen sich durch sehr verschiedene Mittel am Schädel des Neugeborenen bewirken: 1) Eine Binde straff über die grosse Fontanelle gelegt und unter IX dem Unterkiefer oder Hinterhaupt geknüpft, bedingt sattel- förmige Einsenkung der Schädelmitte, Verlängerung und Abflachung des Schädels mit senkrechter Stirne: chamäo- cephale, dolichocephale, orthognathe Kopfform. 2) Seit- liche Compression durch an die Schläfen gelegte Platten: Verringerung des Querdurchmessers, Vergrösserung aller übrigen: hypsicephale, dolichocephale, orthognathe Form. 3) Anteroposteriore Compression durch eine Platte auf den oberen Theil des Stirnbeins und eine am unteren Theil des Hinterhauptes: Verkürzung des entsprechenden Durchmessers, Verlängerung der übrigen: hypsicephale, brachycephale, prognathe Form. 4) Circuläre Compression muss verschieden wirken, je nachdem die Binde a) am unteren Theile des Hinterhauptes und oberen des Stirn- beines, oder b) am oberen des Hinterhauptes und unteren des Stirnbeines, oder c) an beiden Knochen oben drückt. Bei a entsteht wegen geringer Biegsamkeit des betr. Theiles des Occiput Abflachung der Stirn, Verlängerung des ganzen Schädels nach hinten und oben; bei b wegen geringer Biegsamkeit des unteren Stirnbeintheils Verlänge- rung des Schädels nach vorn und oben, also starke Or- thognathie; bei ce Vergrösserung direct nach oben. Die Deformation 1) war besonders und ist heute noch Sitte in einzelnen Theilen Frankreichs, z. B. Nar- bonne, Rouen, Paris, besonders in Toulouse (daher defor- mation Toulousaine Broca’s).. Die sub 2 beschriebene Kopf-Verunstaltung findet sich in den Steppen Mexicos, in Medien, Arabien, besonders auf den Philippinen; die sub 3 erwähnte bei den Flatheads am Columbia - River, den Caraiben und Natchez; die 4. endlich bei den Incas, den heutigen Peruanern, Mexicanern; ferner häufig an asiat. Gräberschädeln aus den Kaukasusländern — sie ist dort schon von Hyppokrates erwähnt — auch in Europa: Südrussland, Oesterreich-Ungarn. Einzelne solcher Schädel sind auch in England, Schweiz und Deutschland gefunden. Die beiden neuen Schädel gehören der letzten For- . mation an; sie zeichnen sich durch sehr geringen Raum- inhalt, 1250 und 1100 cbem, aus. Herr Geinitz sprach sodann über die oro-hydro- graphischen Verhältnisse Mecklenburgs. In Mecklenburg ist das ältere Gebirge von dem hereynischen, durch NW.-SO. Streichen charakterisirten Gebirgsfaltenwurf beherrscht, Auf die parallelen nach NW. streichenden Flötzgebirgsfalten hat sich der durch Reichthum an Geschieben ausgezeichnete Diluvialschutt angelagert und so die 10 das Land durchziehenden Ge- x schiebestreifen gebildet. Hinter denselben haben sich be- sonders die Sedimente des Diluviums abgelagert, daher dort die weiten Sandheiden. Die hydrographische Ge- staltung des Landes ist veranlasst durch die Schmelz- wässer des Inlandeises während der sog. Abschmelzperiode. Hierbei kamen die Wirkungen der Erosion und Evorsion zur Geltung, denen die Thalläufe und die isolirten De- pressionen, Sölle und Seen ihren Ursprung verdanken. Die näheren Details über Eintheilung der Seen, Tiefenverhält- nisse derselben, Thalbeginn der Flüsse, Ausfüllung der Niederungen durch Alluvium, die Gestaltung des Ostsee- bodens u. s. w. werden an mehreren Beispielen erläutert und dabei auf die kürzlich abgeschlossenen Publicationen des Vortragenden verwiesen. Sitzung am 31. Juli 1886. Herr von Brunn sprach über Entwickelung der Zähne, speciell über die Bedeutung des Schmelz- organes. Zuerst wurde die Bildung des Schmelzkeimes, der Schmelzepithelien, des Dentinkeimes, der Odontoblasten und der Substanzen der Krone, im Anschluss an die An- gaben Köllikers, Waldeyers u. A., geschildert und er- wähnt, dass man bisher angenommen habe, die Wurzel entwickele sich nur durch die Thätigkeit der Odontoblasten. Das Schmelzorgan betreffend, so scheint früher an- genommen worden zu sein, dass es nur zur Schmelz- erzeugung diene. Von Tomes sind schon verschiedene Fälle bekannt gemacht, in denen das nicht zutrifft, in denen das Schmelzorgan sich über einen weit grösseren Raum ausdehnte als der spätere Schmelz. Auch der Vor- tragende hat dahin gehörige Beobachtungen gemacht. Auf den über die Kaufläche der Backzähne hervortreten- Kanten bildet sich kein Schmelz, wiewohl die Schmelz- zellen hier eben so gut vorhanden sind wie dort, wo Schmelz durch sie entsteht. Auch an der hinteren Fläche der Schneidezähne der Ratten, wo es nie zur Schmelz- bildung kommt, existirt während des ganzen Lebens Schmelzepithel, wenn auch nur in geringgradiger Aus- bildung. Endlich aber haben die neuesten Untersuchungen des Vortragenden gezeigt, dass auch bei der Bildung der Zahnwurzeln das Schmelzepithel betheiligt ist, indem das- selbe auch hier, die Form der späteren Wurzel modellirend, in die Tiefe wuchert und sich erst an seine innere Fläche die Odontoblasten anlagern, um das Zahnbein zu bilden. XI Das Schmelzorgan der Wurzel wird dann später von dem Bindegewebe durchwuchert, welches die Verbindung des Zahnes mit der Alveole bewirkt — Das Schmelzorgan ist also nicht bloss Schmelz liefernder, sondern vor Allem Form gebender Theil der Zahnanlage. Zu dem Vortrage bemerkt Herr Reichert, dass die von Kölliker eingeführte und auch von v. Brunn in seinem Vortrage wiedergegebene Anschauung von der Entstehung des Schmelzorgans aus den in der Erweiterung der primären Zahnbildungsfurche befindlichen Epithelzellen (Schmelzkeim Kölliker’s) nach seinem in Reichert und Du Bois’ Archiv 1869 veröffentlichten Untersuchungen über die Entwick- lung der Zahnanlage nicht richtig sei. Das Schmelzorgan sei anfänglich eine Vorwölbung der lateralen Wand der sackartigen Erweiterung der primären Zahnbildungsfurche, lege sich kappenartig über den Dentinkeim und sein binde- gewebiges Stroma verwandle sich dann in das charakte- ristische sternförmige Gewebe. Dadurch, dass ein zum Zweck der mikrosk. Untersuchung geführter Durchschnitt der Zahnanlage eine dicht unterhalb der primären Zahn- bildungsfurche sich vorwölbende Kuppe des Schmelzorgans oder auch eine an den sog. Schmelzkeim lateralwärts sich anschliessende mehr oder weniger weit abwärts reichende Umschlagsstelle der Epithelcylinderzellenschicht treffe, könne das mikroskopische Bild den Eindruck machen, als ob das Schmelzorgan von einer in die Cylinderzellenchicht der primären Zahnbildungsfurche beiderseits continuirlich übergehenden Epithelzellenreihe ringsum begrenzt werde. Dagegen seien nach der von Kölliker und Waldeyer ver- tretenen Anschauung diejenigen recht häufig bei Durch- schnitten der Zahnanlage sich darbietenden mikroskopischen Bilder, welche den directen Uebergang des Schmelzorgans in das Schleimhautsubstrat der Umgebung darthun, nicht zu erklären, wenn nicht eine in diesem Entwickelungs- stadium noch in keiner Weise angedeutete Resorption des sog. äusseren Epithels angenommen wird. Herr von Brunn bemerkt hiergegen, dass die Rich- tigkeit der Kölliker'schen Angaben durchaus unanfecht- bar sei. Hierauf sprach Herr Jacobsen über die Erscheinung der Ueberschmelzung und über Trinkbarmachen von Meer- wasser. a Sitzung am 30. October 1886. Herr Madelung stellt einen 40jährigen Mann vor, bei dem vor 41/, Monaten ein beträchtlicher Theil des Magens inclus. des Pylorus resecirt worden ist. Veranlassung zu dieser Operation gab eine sehr schnell wachsende carcinomatöse Neubildung der Magenwand. Das Befinden des Patienten ist zur Zeit durchaus gut. Im Anschluss an seine Vorstellung besprichtt M. die Function des Pylorus und macht darauf aufmerksam, dass nach Resection dieses Magentheils Erscheinungen von Incontinenz nicht eintreten. Alsdann hält Herr Matthiessen einen Vortrag über die lichtbrechende Kraft der Krystalllinse des Thierauges und über gläserne Cylindertorsos, welche optische Bilder entwerfen. Zu unseren dioptrischen Instrumenten werden stets Linsen aus homo- genem Glase verwendet, also durchsichtige Körper mit sphärischen Begrenzungsflächen, welche als solche geeignet sind, Bilder von Objecten zu entwerfen. Gegen dies Ver- mögen indifferent sind planparallele Gläser oder in der Richtung der Axe durchsichtige Cylinder mit planparallelen Endflächen (Cylindertorsos). Es wurden mehrere Körper von der letzteren Art vorgezeigt, welche die Eigenschaften sphärischer Diopter besitzen. Die Augenlinse eines Rindes zwischen planparallele Glasplatten eingeklemmt zeigt Col- lectivvermögen oder Bildvergrösserung. Ferner ein aus sieben congruent sphärisch geschliffenen Uhrgläsern mit einem in der Richtung ihrer Convexität abnehmenden Brechungsvermögen zusammengesetzter Cylinder, an einem Ende durch ein planconcaves, am anderen Ende durch ein planconvexes Glas begrenzt, zeigt ebenfalls Bildvergrösse- rung (Etagenloupe). Kehrt man die Reihenfolge der Schichten um, so erhält man eine Dispersivloupe nach Art der Oculare der Feidstecher. Ausserdem wurde ein etwa 8 cm langer Cylinder aus schnell gekühltem Glase mit plan angeschliffenen Endffächen aus der glastechnischen Fabrik von Schott und Gen. in Jena vorgezeigt, welcher als Dispersivloupe wirkt. Während nun bei den ersten beiden Formen die Ab- oder Zunahme des Brechungs- vermögens von Schicht zu Schicht die optische Wirkung zu Stande kommen lässt, geschieht dies bei der dritten Form durch die gleichmässige Zunahme des Brechungs- vermögens in der Richtung von der Axe nach der Peri- pherie des Cylinders. In der zweiten Form wird die eigen- artige Zunahme des Brechungsvermögens innerhalb der XI zwiebelartig geschichteten Krystallinse von der Oberfläche bis zum Kerncentrum und die dadurch von der Natur erzielte, viel stärker brechende Kraft künstlich nachgeahmt. Die Krystalllinse der Fische und Wale erhält auf diese Weise einen totalen Brechungscoefficienten von etwa 1,670, welcher also dem des stärksten Flintglases gleichkommt. Ein anderer Vortheil der mit der Abnahme der partiellen Brechungscoefficienten der Schichten vom Centrum nach der Peripherie hin erzielt wird besteht, darin, dass die Krystallinsen in den flüssigen Augenmedien fast voll- kommen aplanatisch sind. Diese wichtige Eigenschaft lässt sich unseren künstlichen Linsensystemen nur in äusserst unvollkommenem Masse ertheilen. Ein ähnliches Gesetz der schalenartigen Schiehtung und der Abnahme des Brechungsvermögens- innerhalb derselben wird auch an den Augen der meisten Insecten beobachtet. Die Corneafacetten derselben zeigen vielfach schalenartig ge- schichtete, eylindrische oder auch konische Formen mit fast stumpfen Endflächen, deren optisches Vermögen seine Erklärung in der zweiten Art der vorgezeigten ge- schichteten ©ylindertorsos finden dürfte. Darauf folgt die Demonstration einer Schreib- maschine seitens des Herrn Schatz. Herr Geinitz macht hierauf Mittheilung über den Tiefbrunnen in der Brauerei der Herren Mahn und Ohlerich zuRostock. Dieser mit grossen Kosten gesenkte Brunnen ist einer der ersten, von welchen ge- naue Bohrproben dem geologischen Museum übermittelt sind. Das dabei gewonnene Profil ist folgendes: Unter 0,75 Mtr. Auftrag folgt bis 5,27 ,„ gelber sandiger Lehm mit vielen Steinen, oberer Geschiebelehm. {5 5,80 „ gelber lehmiger Sand. # 9,00 ,„ scharfer Sand. 1% 9,55 „ graugelber Thonmergel mit einzelnen Steinen. „ 12,50 „ blaugrauer und gelblicher Thon. »„ 20,60 „ Sand, verschieden gelb gefärbt, unten grau, mit Braunkohlensplittern. »„ 21,40 „ dunkelgrauer sandiger Thon. »„ 39,50 ,„ grauer, feiner, unten scharfer Sand, Wasser führend. (In diesen Schichten, z. Th. auch in den höheren, stehen wohl die meisten Brunnen der Stadt Rostock.) „ 40,50 „ blauer fetter Thon. N | bis 64,00 Mtr. blaugrauer, sehr zäher thoniger Geschiebe- merge] mit vielen grossen Steinen, nach unten etwas sandiger werdend. „70,00 „ thoniger Kies. »„ 92,54 „ grauer, bald schärferer Sand, Wasser führend. „9850 „ hellgrauer Sand und Kies mit reichlichen Steinen, z. Th. Steinpackung bildend. (In der Tiefe von 92 bis 98 Meter fand sich eine Wassermenge von 1500 Liter pro Stunde; 8000 Liter werden gewünscht) „ 103,14 „ reinerer Sand. „ 104,50 „ hell grünlich grauer thoniger Kalkstein mit feinsten Sandbeimengungen, Wasser milchig getrübt. In dem Kalk reichliche Kreide-Foraminiferen. „ 135,40 „ etwas dunkler gefärbter Kalkstein, z. Th. sehr reich an winzigen schwarz - grünen Glaukonitkörnern mit Glimmer- und Sand- beimengungen mit vielen Foraminiferen, einzelnen Muschelresten und Haifisch- zähnen. Harte und weiche Schichten { wechseln ab. „ 144,10 „ dunkelgrüner glaukonitischer Plänerkalk mit wenig Foraminiferen. „ 147,00 „ grauer sandigthoniger Pläner mit Glau- konit. „149,00 ,„ sehr feiner thoniger dunkelgrau - grüner Grünsand in verschiedenen harten Schichten. „ 152,13 „ derselbe, sehr fein; ohne Foraminiferen, viel Spongiennadeln. (Falls der Sand gröber wird, dürfte hier Wasserführung zu vermuthen sein.) Diese Bohrresultate sind in geologischer Hinsicht insbesondere naclı folgenden drei Beziehungen interessant: Das hier in Rostock 103 Meter mächtige (bis etwa 85 Meter unter den Meeresspiegel reichende) Dilu- vium zeigt die in Norddeutschland allgemeine Zusammen- setzung: unter einer geringen Decke des sogenannten Oberdiluviums mächtige Sedimente (Sande und Thon), die zunächst ebenfalls noch zum oberen Diluvium zu zählen sind. (Das Thonlager erstreckt sich wie es scheint weiter fort, in ziemlich gleichem Niveau wurde es in der Frie- drichsstrasse (hier in 4 bis 6 Meter Tiefe unter den dortigen moorigen Wiesen) gefunden, in dem Hohlweg bei Dierkow steigt es etwas an. Unter diesen Sedimenten folgt eine 23,5 m mächtige Bank des grauen sogenannten unteren Geschiebemergels und darunter wieder mächtige Sedi- mente. Direct unter dem Diluvium lagert sich hier die Kreideformation; es fehlen die Schichten des Ter- tiär. Das Bobrresultat bestätigt somit die schon ander- weit ausgesprochene Auffassung, dass das nördliche Meck- lenburg zur Zeit der Braunkohlenablagerungen erhobenes Gebiet war, den Nordrand des nordwestdeutschen Braun- kohlenbassins bildend. Die Kreide besteht hier nicht aus der Feuerstein führenden Schreibkreide, sondern aus glaukonitischem so- genannten Plänerkalk, unter welcbem Grünsand folgt. Ob diese Schichten, wie wahrscheinlich, älter als die Schreibkreide, also turon sind, oder noch über der- selben lagern, wird die tiefere Bohrung und die Unter- suchung der Foraminiferen hoffentlich klar stellen. Nicht unähnlich sind die durchsunkenen Schichten mit den gleich- falls foraminiferenreichen Gesteinen der Diedrichshäger Berge. Vortragender legte alsdann eine kürzlich erschienene Karte der Seen, Moore und Flussläufe Mecklen- burgs und Tiefenkarten vom Schweriner, Schaal- und Dümmer See vor. Sitzung am 27. November 1886. Herr Aubert charakterisirt die sinnliche Wahrneh- mung von Bewegungsgeschwindigkeiten als einen Vorgang, bei welchem sich sekr deutlich der subjective Antheil der Sinnesthätigkeit von dem objeetiven Geschehen unter- scheiden lässt, denn die Empfindung einer sehr lebhaften Bewegung kann auftreten beim völlig ruhenden Menschen im absolut dunkelen Raume — die Empfindung der Be- wegung kann andererseits fehlen bei schneller Bewegung des Menschen — wir können fest überzeugt sein von der Wahrnehmung einer Bewegung, ohne dass eine solche objectiv vorhanden ist, und demgemäss Bewegungen mit unserem Körper ausführen, welche höchst unzweckmässig sind, welche aber gleichwohl einem unwiderstehlichen Zwange unterliegen (Schwindelbewegungen). Es entsteht also die Frage: wie weit ist unsere Sinnesempfindung von Bewegungen dem objectiven Vor- gange correlat, das heisst, welche Sicherheit geben uns unsere Sinne? Für alle unsere Sinnesthätigkeiten ist es unzweifelhaft, dass eine Umwandlung des quantitativen XVI Objectiven in ein dem Sinne adäquates qualitatives Sub- jeetives stattfinden muss. Beim Gehörssinn liegt diese Umwandlung auf der Hand; den objectiven Schwingungen der Saiten oder der Luft entspricht ein Ton, den unser Gehörsorgan empfindet. — Beim Gesichtssinn und beim Tastsinn ist dieses Verhältniss des Objecetiven zum Sub- jectiven oft weniger deutlich, namentlich wenn es sich um die Wahrnehmung des Raumes handelt, da wir uns ge- wöhnt haben, das Räumliche, was wir wahrnehmen, mit dem objectiven Raum für identisch zu halten, was indess ganz unrichtig ist. Bei der Bewegungsempfindung ist aber immer der eine Factor das Räumliche, der zweite Factor das Zeitliche; ein gemessener Raum dividirt durch die gemessene Zeit giebt den Werth für die Geschwindig- keit der Bewegung. — Die beiden Organe, welche die Empfindung des Raumes vermitteln, sind die Netzhaut des Auges und die Haut — sie können also auch nur die Organe sein, welche uns Auskunft über Bewegungen geben, da der eine nothwendige Factor der Bewegung der Raum ist. Wollen wir nun die Feinheit unserer Sinne bestimmen, so müssen wir 1. untersuchen, welcher kleinste Reiz zum Zustandekommen einer Sinnesempfindung erforderlich ist (Fechners Reizschwelle); 2. welcher kleinste Unterschied zweier Reize eben noch empfunden werden kann (Fechners Unterschiedsschwelle). — Für die Empfindung der Bewe- gung hat sich nun aus Versuchen des Vortragenden er- geben, dass die Bewegung eines Objectes mindestens eine Winkelgeschwindigkeit von 1 Winkelminute in 1 Secunde haben muss, wenn es als sich bewegend erkannt werden soll — geringere Geschwindigkeiten lösen keine Bewe- gungsempfindung aus; es ist ferner für diese minimale Geschwindigkeit nothwendig, dass sich ausser dem be- wegten Objecte auch ruhende Objecte im Gesichtsfelde befinden. Ist dagegen nur das bewegte Object sichtbar, so muss die Winkelgeschwindigkeit desselben um etwa das zehnfache grösser sein. Wie hängt das zusammen? Höchstwahrscheinlich so, dass bei dem Mangel von ruhen- den Okjecten im Gesichtsfelde das sehr bewegliche Auge den Bewegungen des beachteten Objectes nachfolgt, wo- durch die Feinheit der Beobachtung sehr vermindert wird. Wenn man nämlich, wie von Fleischl in Wien entdeckt hat, den Versuch so anordnet, dass man ein gleichmässiges gestreiftes Papier sich vor einem Ausschnitte in einem Schirme mit bestimmter gleichmässiger Geschwindigkeit vorbeibewegen lässt, so scheint es sich viele Male schneller zu bewegen, wenn. man einen kleinen Punkt vor dem ge- XVI streiften Papiere fixirt (damit also das Auge zur Ruhe zwingt), als wenn man auf dass sich bewegende Papier blickt; und von Fleischl hat beobachtet, dass im letzteren Falle das Auge den Bewegungen des Papieres folgt. (Demonstration des Versuches.) Für die zweite Aufgabe, die Bestimmung des kleinsten wahrnehmbaren Bewegungsunterschiedes ist der Vortra- gende zu dem Resultate gelangt, dass für sehr verschiedene absolute Geschwindigkeiten gleichfalls eine Differenz von wenigstens 1 Winkelminute erfordert wird, wenn ein Unter- schied der Geschwindigkeiten empfunden werden soll, dass eine Differenz von weniger als 1 Winkelminute nicht sicher empfunden werden kann. Der Vortragende zeigt schliesslich ein Instrument vor, welches er zur Untersuchung der Bewegungsempfind- lichkeit der Haut construirt hat, ohne näher auf diese Versuche einzugehen. Alsdann spricht Herr von Brunn über Epithel und Drüsen der Paukenhöhle. Ueber die Vertheilung des Flimmerepithels und ein- schichtigen Plattenepithels in der Paukenhöhle, wie auch über das Vorkommen der Drüsen in diesem Hohlraum und über deren Form gehen die Angaben der Hand- und Lehr- bücher weit auseinander. Um Klarheit über diese Ver- hältnisse zu gewinnen, hat Herr pract. Arzt Bulle im anatomischen Institut die Schläfenbeine eines gesunden, ca. S0jährigen Individuums entkalkt, in Serienschnitte zer- legt: und gefärbt untersucht. Es wurde folgendes Resultat erhalten. Die ganze Innenwand der Paukenhöhle besitzt einschichtiges Plattenepithel, die Aussenwand, — ausser dem Trommelfell, zweischichtiges cylindrisches Flimmer- epithel. An der oberen und unteren Wand gehen die beiden Epithelarten in einander über. — Von drüsigen Gebilden wurden nur solche von acinöser Form gefunden und zwar eine grössere, die von Trölt'sche und 4 his 5 kleinere; dagegen fehlten die langen schlauchförmigen, die Wendt beschrieben hat, ebenso wie die kleinen tubu- lösen (Krause). Das Epithel dieser drüsigen acinösen Bildungen ist genau dasselbe wie das der betr. Stelle der Paukenhöhle, an der sie vorkommen. Deshalb wird vor- geschlagen, sie nicht Drüsen, sondern Crypten zu nennen. Darauf spricht Herr 0. Nasse über die Schicksale des Phenols im Thierkörper. Um das Verhalten des Phenols im Thierkörper zu erforschen, wird nach dem Eingeben einer genau ab- gemessenen Menge von Phenol (P) in dem Harn der XV nächsten 24 Stunden quantitativ bestimmt: 1) die Menge des Phenols durch Destilliren des Harns mit Salzsäure. Diese Menge, abzüglich derjenigen, welche im normalen Harn enthalten ist, wird im Folgenden als p aufgeführt werden. 2) wird bestimmt die Menge der Aetherschwefel- säure, und wieder die normale, in 24 Stunden ausgeschie- dene Menge abgezogen. In Rechnung wird aber gebracht statt der Schwefelsäure die derselben entsprechende Menge Phenol, mit p bezeichnet, wobei es einstweilen unerörtert bleibt, ob man es wirklich mit Phenol oder mit Phenol nebst Phenolderivaten, in erster Linie mit Hydrochinon zu thun hat. Es ergeben nun diese Untersuchungen, dass niemals alles Phenol im Harn wiedergefunden wird, im Allgemeinen um so mehr, je mehr eingegeben war. Das fehlende (P—p) wird man sich der Hauptmenge nach, wenn nicht sogar ausschliesslich, als Hydrochinon zu denken haben. Eine vollkommene Verbrennung zu Kohlensäure und Wasser scheint nicht stattzufinden. Das Phenol ist im Harn als Phenolätherschwefelsäure und als Phenylglykuronsäure ent- halten, das Hydrochinon wohl zum grössten Theil auch an Schwefelsäure gebunden. Wie gross die Menge von Phenol und Hydrochinon ist, welche als Glykuronsäuren ausgeschieden werden, ergiebt einfach die Differenz P—p. Es fragte sich nun, wie weit die Vertheilung von P auf p und P—p oder mit anderen Worten die Oxy- dation von eingegebenem Phenol durch die Nahrung beeinflusst werden könnte, insbesondere ob es möglich wäre, die Oxydation zu befördern durch die gleichzeitige Verbrennung von Fett. Um das Stellen dieser Frage zu begründen, greift der Vortragende zurück auf eine kleine, am 28. Juli 1885 in der Naturforschenden Gesellschaft gemachte Mittheilung, welche über primäre und secundäre Oxydation im Thierkörper handelte. Es war damals aus- einandergesetzt worden, dass die Oxydation der Körper- bestandtheile und der Nahrungsstoffe dadurch zu Stande komme, dass, dem Thierkörper eigenthümliche, ähnlich der Wärme wirkende Kräfte die complieirten Atomcomplexe lockern oder spalten, und, so lange sich die Atome noch nicht wieder fest mit einander vereinigt haben, Sauerstoff aufgenommen werde. Für diese Art der Oxydation war die Bezeichnung primäre Oxydation vorgeschlagen worden. Dagegen könnten viele andere Körper, wie u. A. Benzol und Phenol, nicht in der gleichen Weise oxydirt werden, weil für sie der thierische Organismus eine lockernde Kraft nicht besitze; ihre Oxydation wäre nur möglich dadurch, XIX dass bei der primären Oxydation Sauerstoffatome disponibel würden, und diese die Oxydation — secundäre Oxydation — ausführten. Nun war es nach gewissen hier nicht zu wiederholenden Beöbachtungen wahrscheinlich geworden, dass bei dem Verbrennen von Fett in den Geweben des Thierkörpers Sauerstoffatome in Menge verfügbar werden, und ein in geeigneter Weise gemachter Zusatz von Fett zu vorher fettarmer Nahrung die Oxydation von nur secun- där-oxydirbaren Substanzen beförderte. In Gemeinschaft mit Herrn Dr. Heffter hatte der Vortragende zur Ent- scheidung dieser Frage Versuche mit Benzol angestellt und weiter, weil dieselben nicht befriedigend ausfielen, mit Phenol. Die erste Versuchsreihe, in welcher zu der aus 2300 Gramm Fleisch bestehenden Nahrung 300 Gramm Fett zugefügt wurde, blieb insofern resultatlos, als p sich nicht änderte, die Oxydation des Phenols also nicht ver- stärkt wurde. Es ist dies nach den Voit’schen Versuchen ganz erklärlich: es wurde das Fett zum grössten Theil angesetzt und nicht verbrannt. In der zweiten Versuchs- reihe dagegen, in welcher p bestimmt wurde bei einer Nahrung, bestehend aus nur 1000 Gramm Fleisch, aber 500 Gramm Fett, fand sich gegenüber der Fütterung von allein 1000 Gramm Fleisch p nicht unbeträchtlich (um ca. 30 %,) vermindert, die Oxydation des Phenols also verstärkt. Hier ist aber, wie aus Voit’'s Arbeiten hervor- geht, sicher viel Fett zersetzt werden, daher man berech- tigt ist zu folgern: Verbrennung von Fett befördert die secundäre Oxydation im Thierkörper. Hatte in der ersten Versuchsreihe der Fettzusatz die Oxydation des Phenols nicht beeinflussen können, so hat er aber doch das Verhältniss der Aetherschwefelsäuren zu den Glykuronsäuren im Harn bedeutend zu Gunsten der ersteren verändert. Nur sehr viel schwächer ist diese Veränderung in der zweiten Versuchsreihe. Eine Deu- tung dieser Thatsache hat sich bis jetzt noch nicht finden lassen wollen. Sitzung am 18. December 1886. Herr Goebel sprach: I. Ueber die Biologie der Epiphyten. Nachdem der Vortragende zunächst Vorkommen und Lebensbedingungen der Epiphyten im Allgemeinen geschildert hatte, behandelte er auf Grund seiner in xx Ceylon und Java gemachten Beobachtungen!) einige An- passungsverhältnisse bei epiphytischen Farnen und Leber- moosen. 1. Farne. Auffallend durch Grösse und Blatt- bildung sind eine Anzahl epiphytischer Farne aus der Gattung Polypodium, vor Allem diejenigen, welche zweierlei Blattformen besitzen, wie z. B. Polypodium quereifolium, rigidulum, Willdenowii, von denen das erstere hier als Beispiel besprochen werden soll.2) Die eine der beiden Blattformen wird in den Diagnosen den fertilen, sporangien- tragenden Blättern zugeschrieben. Diese Blätter sind gestielt, tief fiederförmig eingeschnitten, dunkelgrün, sie erreichen eine Länge von 1 m und mehr. Die „sterilen“ Blätter sehen ganz anders aus. Sie sind ungestielt, viel kleiner und sitzen dem Stamme dicht auf. Ihr Rücken ist convex gewölbt, sie bilden mit dem Stamm eine Nische, und werden vom Vortragenden deshalb als Nischen- blätter bezeichnet. Sie sind nur kurze Zeit grün, bleiben aber viel länger erhalten, als die „fertilen“. Die bisherige Auffassung, dass hier eine Differenz zwischen sterilen und fertilen Blättern vorliege, wie bei vielen anderen Farnen, z. B. Önoclea Strutbiopteris, Polybotrya, Acrostichum peltatum ist aber eine ganz irrige. Fer- tile und sterile Blätter sind ganz gleich gestaltet, dagegen tritt die Differenz zwischen Nischenblättern und Laub- blättern viel früher auf, als die Sporangienbildung auf den letzteren. Die Nischenblätter sind vielmehr eine specifische Anpassungsform. In den Nischen sammeln sich abgefallene Blätter, Zweigstücke und anderer De-. tritus, es bildet sich eine Humusanhäufung, welche von den aus dem Farnstamm entspringenden Wurzeln durch- wuchert wird. Der Farn schafft sich so selbst einen Boden, in dem er wächst, ebenso wie dies bei manchen Orchideen und Aroideen durch aufwärts wachsende, nester- bildende Wurzeln geschieht. Dieselbe Art der Humus- sammlung wie bei P. quercifol. wurde bei einer Bolbo- phyllumart aus Borneo constatirt, wo die gewöhnlichen Laubblätter Nischenform haben. Laubblätter, welche in ihrer Basis zugleich als Nischenblätter ausgebildet sind, finden sich bei dem, riesige Dimensionen erreichenden Polyp. Heracleum, dessen Blätter oft ungemein grosse 1) Dieselben werden nebst den zugehörigen Tafeln im nächsten Heft der »Annales du jardin botanique de Buitenzorg.« ausführ- licher veröffentlicht werden. 2) Der Vortrag wurde durch Demonstrationen zahlreicher Spirituspräparate erläutert. XXI Humusmassen ansammeln. Auch bei der Keimpflanze von P. quereifolium tritt die Differenz zwischen Laub- und Nischenblättern ganz allmählich auf, es finden sich hier Blattformen, welche mit denen, welche P. Heracleum im fertigen Zustand besitzt, übereinstimmen. Im weichen, dicken Stamm beider Arten wird sehr viel Wasser ge- speichert. Auch Platycerium zeigt eine, verschieden ab- gestufte, Anpassung der Blätter an die epiphytische Lebensweise. Am Auffallendsten Platycerium aleicorne mit flach scheibenförmigen, ungestielten, dem Baum auf- liegenden „Niederblättern“, und gestielten, hirschgeweih- förmig verzweigten Laubblättern. Auch hier handelt es sich nicht, wie die Floren sagen, um „sterile“ und „fer- tile“ Blätter. Die Niederblätter, welche auf der Unter- seite für Berührung reizbar sich dem Substrat dicht anschmiegen, schützen die Wurzeln vor Austrocknung, bilden ferner massenhaft übereinanderliegend, und von kurzer Lebensdauer, Humuslagen, und besitzen drittens in ihrem dicken, basalen Theil ein Wasserreservoir. Platyc. grande zeigt Niederblätter, die in ihrem oberen Theil Laubblattcharakter tragen, und zugleich auch als Nischen- blätter funktioniren, im Uebrigen stimmen sie mit denen von Pl. aleicorne überein. Zahlreiche andere epiphytische Farne besitzen keine besonderen Anpassungen, erreichen aber auch nicht die riesigen Dimensionen der obenge- nannten, oder die von Asplenium Nidus, von welchem der Vortragende oft sehr grosse Exemplare auf dünnen Lianen angesiedelt fand, was durch die bekanntlich im Blatttrichter angesammelten Humusmassen sich erklärt. Ausgezeichnet durch ein scharf differenzirtes Wasser- gewebe sind Polypodium sinuosum und patelliferum. Das vom übrigen Gewebe des Stammes scharf abgegrenzte, nur der Wasserspeicherung dienende Gewebe durchzieht das Centrum des Stammes und die Basen der Blätter. Auf seinem Verschwinden beruhen die eigenthümlichen Höhlen dieser Farnstämme, welche Vortragender stets von Ameisen bewohnt fand. Indess liegt hier keinerlei „An- passung“ an die Ameisen vor, dieselben finden sich eben in den Tropen überall, sehr zahlreich zwischen den, wie Blätter eines Buches aufeinanderliegenden, successive ge- bildeten „Niederblättern“ von Platyc. aleicorne u. A. Daran anschliessend demonstrirt Vortr. andere sogenannte _ Ameisenpflanzen, namentlich Myrmecodia und Hydnophy- tum. Die „Knolle“ dieser Pflanzen ist nach seiner An- sicht ein Wasserspeicher, ausgezeichnet dadurch, dass das funktionslos gewordene Wassergewebe durch einen Kork- XXI mantel abgegrenzt, und durch eigenthümliche, von Treub entdeckte Vorgänge neues Gewebe gebildet wird. Die Bildung der „Gallerieen“ steht in keiner direkten Be- ziehung zu den Ameisen, letztere bewohnen nur die durch das Verschwinden des Wassergewebes zu Stande ge- kommenen Hohlräume, ebenso wie bei den oben genannten Farnen. 2. Lebermoose. Viele epiphytische Lebermoose sind ausgezeichnet durch den Besitz von Organen, welche der Vortragende als capillare Wasserbehälter be- trachtet, und welche bei einigen derselben von höchst eigenthümlichem und verwickeltem Bau sind. Der Vortr. erinnert zunächst daran, dass Wasser in den, durch die (meist dicht stehenden) Blätter gebildeten Hohlräumen capillar festgehalten wird, dass ferner eine Vegetation dieser Lebermoose nur bei direkter Benetzung möglich ist. Viele derselben haben besondere Organe gebildet, welche geeignet sind, das Wasser längere Zeit capillar festzuhalten. Solche Organe sind nicht nur die in der Systematik als „auriculae“ bezeichneten Gebilde, denen eine bestimmte biologische Bedeutung bis jetzt nicht zu- geschrieben wurde, sondern auch die sonderbaren Blatt- formen von Colura und Physiotium. Es mag hier bemerkt sein, dass in diesen Wasserbehältern ungemein häufig Thiere, namentlich Rotatorien, aber auch z. B. Würmer und Crustaceen angetroffen werden, in einzelnen auch Algen. Diese Organismen finden hier schützende Hohl- räume, welche zudem dadurch, dass sie Wasser capillar festhalten, ganz besondere Vortheile bieten. Bei Physio- tium und Colura können die Thiere in die Wasserbehälter zwar leicht hinein, aber, wenigstens nicht ohne Anwendung von Gewalt, nur schwer oder gar nicht aus denselben her- ausgelangen. Es lassen sich nämlich zwei Kategorien capillarer Wasserbehälter unterscheiden, solche mit und solche ohne Verschlussklappe. In die erste gehören, so- weit des Vortragenden Untersuchungen bis jetzt reichen, die Arten der von Lejeunea abzutrennenden Gattung Colura und einige Physiotiumarten. In der zweiten Kate- gorie wird der Wasserbehälter auf doppelte Art gebildet. Entweder nämlich dadurch, dass der eingeschlagene Blatt- unterlappen dem Oberlappen dicht anliegt, und so mit demselben ein taschen- oder krugförmiges Organ bildet (Radula, Phragmicoma, Lejeunea), oder es liegt der Unter- lappen dem Oberlappen ebenfalls an, bildet aber nicht mit demselben, sondern allein einen Wasserbehälter und zwar dadurch, dass er auf seiner (morphologischen) Oberseite XXI concav wird. Hierher gehört vor allem Frullania, mit einigen Modificationen auch die merkwürdige Gattung Polyotus. Polyotus claviger z. B. besitzt auf der Unter- seite der Seitensprosse vier Reihen keulenförmig gestalteter an ihrem unteren Ende offener Wasserbehälter (deren Ent- wickelung näher besprochen wurde). Von diesen gehören 2 den beiden seitlichen Blattreihen an, 2 den Amphi- gastrien. Von den vier Blattzipfeln der letzteren werden nämlich zwei auch zu capillaren, keulenförmigen W asser- säcken umgestaltet. In der ersten Kategorie finden sich nun aber die mannigfachsten Abstufungen, innerhalb welcher sich die „Tendenz“ nachweisen lässt, Wasserbehälter hervorzu- bringen mit engen Mündungen und geräumigem Innen- raum, vielfach auch mit einem auf die Mündung zufüh- renden Zuleitungskanal. Am unvollkommensten gebaut sind die Wasser- behälter bei einigen Radulaarten (Rad. complanata, java- nica u. a.), bei denen der sackförmige Wasserbehälter taschenförmig und fast am ganzen oberen Rande, oder doch an mehr als einer Stelle desselben, geöffnet ist. Sehr bedeutende Entwickelung erreicht er bei einigen java- nischen Radulaarten, bei denen auch die Bewurzelung ausschliesslich aus den Wassersäcken erfolgt. Bei Lejeunea bildet der Unterlappen mit dem Oberlappen zusammen ein krugförmiges Organ, welches nur durch die enge, meist kreisförmige Oeffnung nach aussen hin communicirt. Bei einigen kleinen javanischen Lejeuneaarten geht fast das ganze Blatt in die Bildung des Wassersacks auf. Bei Frullania lässt sich die oben angeführte „Tendenz“ eben- falls besonders deutlich nachweisen. Entweder ist der Wassersack an und für sich schmal, (z. B. Fr. campanu- lata) oder, wenn er kapuzenförmig, also mit weiter von der Sprossspitze abgekehrter Mündung versehen ist, liegt die eine Wand desselben an einem Punkt der andern an. Dadurch kommt eine enge Eingangsöffnung und ein auf diese zuführender Kanal zustande, das ganze Gebilde ge- winnt, wie bei Fr. ornithocephala vogelkopfähnliche Gestalt. Noch vollkommener ist die bei einer unbestimmten java- nischen Art vorkommende Retortenbildung, dadurch ent- standen, dass der eine Theil der Wand des ursprünglich kapuzenförmigen Gebildes sich nach innen einrollt, und dadurch einen engen, auf eine sackförmige Erweiterung zuführenden Hals bildet. Colura zeigt am Ende der Blätter Wassersäcke mit enger Mündung. Diese ist durch eine bewegliche Klappe XXIV geschlossen, die auf einem meist hufeisenförmigen Rahmen (durch hervorspringende, namentlich bei Colura tortifolia eigenthümlich gestaltete, Zellen gebildet) ruht. Die Funktion der, eigenthümlich gebauten Klappe ist bis jetzt noch zweifelhaft. Sie findet sich auch bei Physiotium giganteum, conchaefolium, cochleariforme u. a. Hier sind die Wassersäcke besonders eigenthümlich gestaltet. Als Beispiel wurde Phys. giganteum näher erörtert, welches grosse, sackförmige Wassersäcke besitzt, mit eigenthümlich gebauter Klappenöffnung. Die einzelnen Physiotiumarten zeigen, wie Vortragender hervorhob, eine, wenn auch nicht lückenlose Stufenreihe in der Ausbildung ihrer, bei manchen Arten äusserst einfach construirten Wasserbehälter. Bei terrestrischen Jungermannien finden sich derartige Vor- richtungen nicht. Diejenigen mit zusammengefalteten Blättern bilden den Uebergang zu den einfachen Formen der Wassersäcke bei Radulaarten!). Als Eigenthümlichkeit vieler epiphytischer Junger- mannien wurde ferner hervorgehoben, dass sie bei der Keimung oder Brutknospenbildung Haftscheiben bilden, welche ihnen ein festes Anheften an das Substrat ermög- lichen, ebenso wie dies der Fall ist bei dem Thallus epi- phytischer Algen aus verschiedenen Abtheilungen z. B. Myrionema, Melobesia, Coleochaete, namentlich manchen tropischen auf Blättern lebenden Algen. Bei blattbewoh- nenden javanischen Radulaarten fand Vortr. grosse, Thallus ähnlich wuchernde Haftscheiben. Flächenförmige Brut- knospen bei Radula, Lejeunea, Colura. Aus diesen flächen- förmigen Brutknospen entsteht bei bestimmten Radula- Arten zunächst ein dem Substrat angedrückter „Thallus“ und auf diesem erst die beblätterte Pflanze. II. Ueber die Rhizophoren-Vegetation. Geschildert wurde Vorkommen und Lebens-Bedin- gungen der südasiatischen Rhizophoren-Vegetation (Rhizo- phora, Bruguiera, Avicennia, Sonneratia, Aegiceras, Acan- thus ilicifolius u. a.); besonders unter Demonstration von Präparaten die Erscheinung des „Lebendiggebärens“ bei Rhizophora, Bruguiera, Avicennia, Aegiceras, ferner die Bildung aus dem Schlamm hervor wachsender, negativ geotropischer Wurzeln bei Sonneratia und Avicennia. Vor- tragender erwähnte, dass er aufrecht wachsende Wurzeln 1) Im Anschluss an die genannten Farne wurde die eigen- thümliche Blattbildung einiger epiphytischen Asclepiadeen (Dischidia Vahlii und Griffithii) demonstrirt, ebenso die der Bromeliaceen unter Vorzeigung lebender Exemplare. XXV an zu tief eingepflanzten Exemplaren von Rumex Hydro- lapathum, Lotus, Nymphaea u. a. im Wasser beobachtet habe, und dass dieselbe Erscheinung hervortrete, wenn man Saccharum u. a. in Töpfen sehr feucht halte. In diesen und anderen Thatsachen findet Vortr. eine Bestä- tigung seiner früher ausgesprochenen Ansicht, dass es sich bei den betreffenden Wurzeln um einen durch Sauerstoff- bedürfniss veranlassten Wachsthumsvorgang handle. Viel- leicht gehören hierher auch die kegelförmigen, auf den Wurzeln der Sumpfeypresse (Taxodium distichum) ent- stehenden „Knollen“. Darauf macht Herr Geinitz Mittheilung über Auf- findung einer anstehenden Lagerstätte von Stern- berger Gestein. Die altberühmten „Sternberger Kuchen“ sind kalk- oder eisenhaltige Concretionen conchylienreicher Partien von oberoligocänem Meeressand. Ihr auf enge Bezirke des westlichen Mecklenburg localisirtes Auftreten inner- halb der Diluvialfindlinge liess schon lange vermuthen, dass ihre ursprüngliche Lagerstätte in jenen Gegenden sich finde. Im vergangenen Sommer wurde an dem Blocks- berg bei Meierstorf, südlich von Parchim nunmehr das bereits im Jahre 1883 vermuthete Anstehende des Glimmersandes sicher aufgefunden. Schon 1883 wurde das auffällige Vorkommen von Eisensteinscherben und Geoden als massenhaft angehäufte „einheimische“ Ge- schiebe im dortigen Diluvialdecksande beschrieben, auch 'undeutliche Entblössung von Glimmersand in einer dor- tigen Sandgrube gefunden. Ein günstiger neuer Abbau zeigte nun hier in diesem Sommer das unzweifelhafte An- stehende des oberoligocänen Glimmersandes, und zwar an en benachbarten Stellen in dsr Meereshöhe von 85 resp. 100 Mtr. Im westlichen Theil der Grube sieht man mächtigen Geschiebemergel, sich nach Osten vorschiebend und hier den weissen und gelblichen Glimmersand zusammen- stauchend. Beide Gesteine sind von !/, bis 1 Mtr. mäch- tigem Decksande überlagert, an dessen unterer Grenze ein wahres Steinpflaster von unregelmässig gestellten, zer- trümmerten Eisensteingeoden sich befindet. Dieses Pflaster ist es auch, welches bei Rodungen und Pflügen stets enorme Massen der oft an wundervollen Versteinerungen über- reichen Eisenscherben und Geoden zu Tage fördert. Letztere stammen aus dem Glimmersand. In dem Glimmersand fand sich eine 0,1—0,2 Mtr. dieke Zwischenschicht von etwas XXVI braunerem Sand und sandigem Lehm, mit zahlreichen Eisengeoden auf ursprünglicher Lagerstätte. Die Versteinerungen jener Concretionen, die in grosser Menge als Abdrücke und Steinkerne, selten auch inner- halb der losen, Glimmersand führenden Eisendosen in prachtvoller Erhaltung vorliegen, bestehen hauptsächlich aus Gastropoden und Bivalven. Das Resultat der Be- stimmung jener Reste ergab, dass die Geoden unzweifel- haft dieselben sind, wie die Sternberger Kuchen, also ebenfalls oberoligocän. Das Profil durch die Meierstorfer Gegend bis Parchim zeigt ganz vorzüglich den mehrfach betonten genetischen Zusammenhang der „Geschiebestreifen“ mit älteren Ge- birgserhebaungen. Hier lagert z. B. auf dem oberoligocänen Meeressand in ganz geringem nordöstlichen Einfallen das Braunkohlen führende Miocän vom Sonnenberg und Parchim, vielleicht eine Mulde bildend, an deren Nordrande, im Lübzer Geschiebestreifen wieder das Hervortreten des Oberoligocäns sich durch den Reichthum jener Gegend an „Sternberger Kuchen“ bemerkbar macht. Hierauf demonstrirt Herr ÄAubert die von dem Custos des hiesigen physiologischen Institutes, Herrn Westien, erfundenen Doppelobjective mit gemeinschaft- lichem Sehfelde, welche sich von den gewöhnlichen Loupen dadurch unterscheiden, dass durch dieselben mit beiden Augen das Object in starker Vergrösserung ge- sehen wird, und dadurch die Vortheile des binocularen Sehens mit dem Vortheil starker Vergrösserung vereinigt werden. Die Construction beruht auf dem Princip, dass die von dem Öbjecte kommenden Lichtstrahlen durch Convexgläser, von denen ein Segment abgeschnitten worden ist, in unveränderter Weise gebrochen werden, und, da es für das binoculare Sehen sehr naher Objecte nothwendig ist, dass die Mittelpunkte der Linsen sehr nahe anein- anderrücken, so hat Herr Westien die Objectlinsen der Loupe an ihren inneren, einander zugewendeten Rändern so weit abgeschliffen, dass ihre Mittelpunkte in denjenigen Axen liegen, welche von dem Object nach den beiden Mittelpunkten der Netzhaut hin verlaufen. Die Vortheile dieser sehr glücklichen und bedeutungsvollen Combination sind 1. das körperliche Erscheinen des Objects, 2. die Deutlichkeit der in verschiedener Tiefe gelegenen Punkte, 3. die grössere auflösende Kraft und Helligkeit. Es ist damit zugleich ein Problem gelöst, welches trotz vieler Bemühungen bedeutender Mikroskopiker bisher keine XXVI Lösung gefunden hatte, indem auch bei den sogenannten binocularen Mikroskopen nicht verschiedene Bilder des Objects entworfen, sondern ein Bild durch eingeschaltete Prismen verdoppelt wird. Die nach dem Westien’schen Principe demnächst anzufertigenden Mikroskope werden daher, ebenso wie die binocularen Loupen, zu genauerer Erkenntniss kleinster Objecte befähigen. ka PR EN 2 Tafel 1. Fig. 1, abc: Ringicula striata Phil. . . pag.20 (6) obolig. v. Sternberg in 3 ver- schiedenen Individuen. Fig. 2, ab: Ringecula Dowvillei Morl. . pag. 21 (7) obolig. v. Sternberg. Fig. 3: Ringieula Grateloup d’Orb. . . pag.22 (8) a. typus, mioc. von CGoquillard b. Jüngere Form daher c. Jugendform von Grund (striata autor. non Phil.) Fig. 4: BRingicula Grateloupt Varsltalicay ses a > . pag. 22 (8) a. mioc. besonders gross von Steinabrunn b. GewöhnlicheGrösse vonStolpe c. Desgl. von St. Paul bei Dax (mit 4 Spindelfalten.) d. Jugendzustand von Stolpe (striata v. Koen. non Phil.) Fig. 5: Ringicula auriculata Men. . . . pag. 28 (14) lebend aus d. Mittelmeer v. Algier. Fig. 6: Ringicula ventricosa Sow. . . . pag.29 (15) a. plioc.a. d.Red-Crag v.Suffolck | b. mioc. aus Holst. Gest. v. Laboe. Fig. 7: Ringicula buccinea Broc. . . . pag. 27 (13) mioc. von Reinbeck. Sämmtliche Abbildungen: in fünffacher Vergrösserung! F.H.Koch del. { A a N Tafel IL Fig. 1: Ringicula Dowvillei Morl. . .. . pag.21 (7) obolig. von Sternberg. Fig. 2: Ringicula Grateloupe d’Orb. . . pag.22 (8) a. mioc. von Coquillard b. » von Leognan c. Uebergang zur Var. ItalicaSeg. von Goquillard d. Jugendform von Stolpe. Big. 3: Teingicula buceinea Broe. . . . pa2s2u7 (dB) a. mioc. von Vöslau (R. Hörnesi Seg.) mioc. von Lapugy plioc. von Orciano mioc. von Recken e. mioc. von Reinbeck. Bor Fig. 4: Ringicula auriculata Men. . . . pag. 28 (14) a. lebendim Mittelmeer bei Algier b. obplioc. von Rhodus. Fig. 5: Ringicula ventricosa Sow. . . . pag. 29 (15) plioc. von Siena. Sämmtliche Abbildungen: fünffach vergrössert! Die unregelmässige Folge der Abbildungen hat ihren Grund darin, dass die Arten z. Th. erst während der Arbeit festgestellt wurden. Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf d. Sep.-Abdr. EM. Koch del. Lith v. J.E. Jürs. Güstrow ARCH.VER.NAT. MECKL1886. TAF. 3. KANTENGERÖLLE. PR Mönnich, Phot. Lächtdruck «A. Frisch, Berlin . ARCH.VER.NAT. MECKL1886. TAF. 4. KANTENGERÖLLE. Lichtdrüuck v_A.Fresch. Berlin. A Kir Wü # Fi en Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. ‚a, Fig. Fig. g. Tafelerklärung. 1. Scalpellum Nettelbladti. Noetling Scutum. Aussenseite, nat. Gr. 1a. — — — — — stark vergr. 1b. _ — — — Innenseite, nat. Gr. 2. — — Tergum nat. Gr. 22. — — — stark vergr. 3. Ranina speciosa. Münst. sp. nat. Gr. 3a. — - — stark vergr. 4. CGallianassa Michelottii A. Milne Edwards. Linke Scheere. Aussenfläche, nat. Gr. 4a. — — — — = - Aussenfläche, stark vergr. 4b. _ — — = _ — Innenfläche, nat. Gr. kc. = — — — _ Innenfläche, stark vergr. Ad. _ — — == - = Öberrand, nat. Gr. 4e. — _ == = — — Oberrand stark vergr. Af. — == = _ _ — Unterrand, nat. Gr. 48. — — — — — — Unterrand stark vergr. 4h. — — — — — — Poren des Unterrandes sehr stark vergr. WE MI f\ En u ae! En BR 2% = he 2 MUND! 3 2044 106 242 399 «