583356 + ® P h Bi ö D f Ey : N 5 i ai f % 5 » rs 2 ” “ N Er u Pi) 3 R b r y ARCHIV PHYSIOLOGIE PROFESSOREN D.’ JOH CHRIST. REIL .— D. J.H.F. AUTENRIETH un 7 Le MIT NEUN KUPFERTAFELN HALLE IN DER CURTSCHEN BUCHHANDLUNG ı807. Er ; ö Ien:ha Kr h BR fiebenten Bandes Friligeist. He Re 1 Bemerkungen über die Verfchiedenheit beider Gefchlech- ter und ihrer Zeugungsorgane , als Beytrag zu einer „Theorie der Anatomie, vom. Prof, Autenrieth. n r E . S.1-139 2 - 2. Das Atbmen ift eine willlkührliche Aktion, durch einige E, Thatfachen erwiefen, vom M. A, Caldani, und vom 5 „Herrn Doct. Weigel mitgetheilt. 149-144 3. Autenrieth et Pfleidere 2% differtatio inauguralis, de Dysphagia luforia, 1806, 145-188 “ Zweytes Heft. 4 fr z 1. ‚Ueber die Eigenfchaften des Ganglien- Syftems und fein | % Verhältnifs zum Cerebral - Syftem vom Prof. Reil. 189-254 | a. Unterfuchung atisgearteter Eyerltöcke in phyfiolegifcher Hinficht vom Prof, Autenrieth, 255-293 3. Ueber die eigentliche Lage der innern weiblichen Ge- - fehlechtstheile, vom Prof. Autenrieth. 294-295 4. Ueber die befchnitten - gebohrnen ET ‚ vom Prof. Aurenrieth. 296-298 5. Ueber die Rindenfubftanz der Leber vom Prof, Auten- rieth. 299-300 6. Dumeril über die verfchiedenen Formen der äufserften - Phalangen bey den Säugethieren, Mirgetheilt von dem # Herrn Prof, Harles, 301-316 7, Anzeige, , 317-340 — Drittes Heft 2. Ludw. Calza, Prof. der Geburtshülfe in Padua über den Mechanismus der Schwangerfchaft. Mitgetheilt aus dem erften und zweyten Bande der Atti dell’ Academia di Padova, T.1.e T,II. vom Herrn D, Weigel. $.341-393 e h x 2. Nachfchrift des Herausgebers, 394-402 3. Ueber das polarifche Auseinanderweichen der urfprüng- lichen Naturkräfte in der Gebärmutter zur Zeit) der Schwangerfchaft und deren Umtaufchung zur Zeit der Geburt, als Beytrag zur Phyfiologie der Schwangerfchaft und Geburt vom Prof, Reil. 402 -50X Archiv für die Phyfiologie. Siebenten Bandes erftes Heft a Bemerkungen über die Verfchieden« " heit beyder Gefchlechter und ihrer Zeugungsorgane, .als Beytrag zu ei- ner Theorie der Anatomie, von Dr, Jı H. F, Autenrieth, Prof, in Tübingen, _ Unter einer Theorie der Anatomie des Menfchen verltehe ich die Lehre von den Bildungsgeletzen iu ihm. Von einer vollendeten lfolchen Lehre würde man fordern, dafs fie die Bildung jedes ein- zelnen Organs als nothwendig darltelle; dafs fie 2. B. zeigen könnte, warum der Beynetve des Wil- lis einen fo fonderbaren Gang nehme, warum die ‚Bauchlpeicheldrüfe vom Zwölffingerdarm aus lich Arsh.f. d. Plıyfiol. VI, Bd. 1. H, N; gegen die Milz und nicht gegen die Leber Bin er- ftrecke, warum der Kopf vom Schenkelbein ein xundes Ligament befitze, der Kopf vom Oberarm- knochen dafür die Flechle des zweyköpfigten Mus- kels einigermalsen mit fich verbunden habe u, [f. w. Es verlteht fich, dafs nicht vom Nutzen des Baues, „als Urfache dellelbigen, hier die Rede [eyn kann, “ fondern blols von feiner phyfilchen Nothwendigkeit. Eine folche Theorie der Anatomie würde nun aus einem unzulammenhängenden, durch das Gedächt- nifs [chwer zu falfenden Chaos, ein leicht zu überfe- hendes und ein, wegen feiner Regelmäfsigkeit, lelhft im Einzelnen, ‚ohne Anltrengung zu falfendes Ge- - mählde darbieten. Jeder Verfuch, zu einer [olchen Theorie 'muls allo verzeihlich [eyn; denn um ein Ziel zu erreichen, mufs man zu gehen anfangen, Ein niedlicher Verluch , vom Allgemeinen aus das Einzelne zu erklären, erfchien unlängft in einer 'Göttingifchen Differtation De anamorphofi oculi. auet. D..G. Kieler. 1804, welche manches vom Baue des Auges befriedigend zu erklären fucht, Auf dem entgegengeleizten Wege, welcher erft nach Auffas- fung des Details das Allgemeine zu fuchen lich be- > ‚Firebt ‚„ und wieder vom gefundenen Allgemeinen zum Einzelnen, als einem Prufficin, zwukkelrt, be- ‘ fehäftigte ich mich [chon feit geraumer Zeit mit Unterfuchungen über diefe erft neu zulchaffende "Wilfenfchaft; und ich übergebe hier der Beurthei- wıng der Phyliologen ein Bruchfiück, dem ich als "Vorrede blofs die Bemerkung voranfchicke „ .dals. - - * . gegenwärtiger Auflatz nur ein Bruchliück einer 38 a 3 Skizze zu einer neuen Lehre, nicht ein Bruchltück eines ganz ausgearbeiteten Werks ilt, Nach den Beobachtungen ,' welche unter uns Ichon Ackermann, Sömmerring und andere in ihren Schriften entwickelten‘, und welche im Allgemeinen jedem in die Augen fallen, unter[chei- ‚det ich das Weib vom Manne durch weniger [charfe Umrifle, oder durch eine andere Form der Theila ihres Körpers, durch gröfsere Weichheit ihrer £felt- - weichen Organe, und durch eine BEER Malle des Knochengerültes, Selbft die geringere Länge des ganzen weibli« chen Körpers, als des männlichen, [cheint zum Theil wenigltens minder einem Mangel an Mafle überhaupt, als vielmehr einer Anmäherung zu einer mehr rund- lichten Form zuzufchreiben zu feyn. Die geringere | "Malle des weiblichen Scelets aber zeigt das in bey- den Gefchlechtern ver[chiedene Verhältnils deflelbi- gen zum ganzen Körper, Wenn der Mann fowohl, als das Weib in der Blüthe des Alters, im zılten _ Jahr, 125— 130 Pfund wiegen, [o verhält fich beym Maänne das Gewicht des trockenen Scelets zu dem des ganzen Körpers ungefähr wie 10,5 zu 100,0; beydem Weibenur wie 8,5 zu 100. Vorzüglich iltbey dem Weibe die Knochenerde an dem Mittelltücke der cylindrifchen Knochen gelpart, die Apophylen ‘der Knochen, wo Muskeln fich feftfetzen, find fchwächer , eben fo die unregelmälsigen Knochen Aa t 4 ee “der Hand - und Fuls - Wurzeln zwifchen zwey Gelenk- Nächen; dünner find die platten Beine der Hüften, die Schulterblätter, das Bruftbein, die Rippen; “glätter ilt das ganze weibliche Scelet. E Knochenerde zeigt geläuerte Beftandtheile; fie -erfcheint in fofern als Produkt eines Säurungspro- ızelles, welchen wenigftens beym gebornen Men- {chen das Athmen anfacht; da beym Menfchen, je älter er wird, je länger er athmete, defto mehr «die gefäuerten, allo verbrandten felten Stoffe über- wiegen. Bey dem Greile verknöchern fich die fonft beftändigen Knorpeln, zuletzt verknöchern lich die Wandungen der Pulsadern felbft; den Ueberflufs von erdigt fich anfühlenden Verbindungen des Sau- erfioffs find kaum "die Nieren noch fähig auszufchei- den; wie oft verkürzen nicht Steinbe[chwerden das Leben des alten Mannes, deffen gelchwächte Ma febine den Stoff derfelbigen nicht mehr als erdigten Ablatz podagrifcher Materie auf‘ den Unfang des Körpers werfen kann? Von beyderley Befchwerden ilt meiltens das Weib frey. s u Zeigt fich bey dem Weibe verhältnifsmälsiger Mangel der geläuerten Knochenerde, welcher Man. gel öfterer bey ihr, als bey dem Manne, in eine pathologilche Knochen - Weichheit übergeht; ı [o zeigt [ich auf der andern Seite auch der Raum für ihre Werkzeuge des Athmens enger, ‚welche be- “ fimmt find, den freyen Sauerftoff aus der Atmo- Sphäre einzuziehen; Der Bruftkaften des’ Weibes ie S ift, ablolut genommen, kleiner, als 'beymManne; ver- hältnifsmälsig zum Unterleibe und Kopf ilt er es noch mehr. „Nicht nur verengt fich der Bruftka, Sten beym Weibe, weit ıwehr nach oben zu, als beym Manne; auch. der Körper des Brulftbeins, von del- fen Länge vorzüglich die Länge des Brufikaltens ab- hängt, ilt im fchwächern Gefchlechte kürzer. Beym ‚Manne ilt der Körper des Bruftbeins mehr als zwey- mal fo lang, als der Handgriff dellelbigen; ‘bey dem Weibe nur ‚ein und ein halbmal [o lang. , Daher Setzt ich bey dem Manne_ die lechste wahre Rippe noch an den Seitenrand des Bruftbeinkörpers feft, bey dem Weibe aber nur an feinen untern End- zand; bey jenem konnte allo auch das Zwerchfell vorn erlt an den Knorpel der febenten Rippe, bey ‚diefem fchon an den Knorpel der fechsten wahren Rippe lich. feftfetzen. Mit [einem untern Rande ragt der Bruftkaften beym Manne über den Rand des Beckens hervor, wenn man ihn am Scelet zu demfelbigen hinabfinken läfst; innerhalb des Becken- umfanges aber fällt er beym Weibe. Wenn bey dem Säugthiere der Mann, im Verhältnifs zum Weibe, gegen die Bruft und die vordern Extremitäten hin, die grölste Ausdehnung in die Breite, und die ftärk- fte Muskelmalfe belizt; fo zeigt das Weib im Ge- -gentheil diefe Ausdehnung gegen das Becken und den Anfang der untern Extremitäten zu, Ihre Be- ftimmung ift das Gebähren; des Mannes, [ein Ge- ‚fehlecht zu befchützen, Im menfchlichen Gefchlecht Stellt die Figur des regelmälsig gebildeten Mannes im Ganzen einen umgekehrten Conus vor, deflen 6 DR Grundfläche die Breite der Schultern ift, aufwelche -- der Kopf und Hals mit ftarkem [eitlichem Abfprung fich fetzen. Bey dem Weibe bildet der Umrils’des ganzen Körpers ein länglichtes Oval; dellen gröfste Breite die Hüften bilden und deffen ftumpferes Ende den Kopf, das [pitzigere die Fülse einfchliefst. Daher geht auch fanfter der Hals bey dem Weibe in die Schultern über, als beym Manne, und er Scheint bey jenem länger zu feyn, ohne dals er es verhältnifsmälsig wirklich ift. Die ‘Anlage zu die, fem Unter[chied der Formen nahm SaRTmOR rings. Scharfblick fchon im Embryo wahr, Wenn alflo felbft die ganze Körperform im weib- lichen Gelchlechte den kleinern Bruftkaften zeigt, ‚den die genauere Unterfuchung des Scelets noch klarer erweilst; lo kommt noch hey jenem Ge- 'fchlechte der Umftand hinzu, dafs auch der Theil ‘des Bruftkaftens, der zum ftärkften Einathmen vor- - züglich beftimmt ift, im zunehmenden Verhältnils kürzer ift. Betrachtet man den Thorax eines Sce- lets, ‘fo wird man finden, dals beym Manne abwärts bis zur [echsten Rippe “ihre Bogen in der Mitte gleichförmig niederhängen; dafs aber von der fie- benten Rippe an diefe Bogenmitten etwas aufwärts fich beugen, hier alfo zwifchen der fechsten und fiebenten Rippe der fonft freye Zwifchenraum am engften ift, Der fo entftehenden obern Hälfte des * Bruftkaftens‘ entfpricht vorzüglich die Anlage der Infpirationsmuskeln, der untern Hälfte die Anlage der Exfpirationsmuskeln; abgelehen von dem Zwerchfell. Im Inneren theilt, jenem fchwächlten Zwifchenraume der Rippen analog,'ein queerer, aber etwas [chief fich ziebender Einfchnitt jede Lunge in einen obern und untern Lappen, nur bey der rechten Lunge ilt diefer untere/Lappen noch einmahl in zwey andere . falt der Länge nach herab getheilt. Beyın Weibe nun hört der vorzüglich zum ftarken Einathmen be- ftimmte Theil des Bruftkaftens fchon mit der fünf- ten Rippe auf, und fchon mit der lechsten fängt der zum Ausathmen hauptfächlich beftimmte Theil ‚ah. Verhältnifsmälsig muls das Weib beym Einath- men ihren Bufen [tärker erheben als der Mann, weil der dazu vorzüglich befiimmte Theil der Bruft kür- zer ilt, [tärker ift bey ihr die Wirkung des Aus- äthimens und’der Druck, den die Anflıtrengung diefes Theils auf den Uuterleib, alfo auch auf die ihrer Bürde fich entladende Gebährmutter hervorbringt, In jeder Hinfieht ilt allo bey dem Weibe der Raum für den Oxydationsprozels kleiner als beym Männe, und die geringere Malle des Refiduums von jenem Prozelle, die Knochenerde, Icheint zu erwei- fen, dafs hier nicht durch Intenfität gewonnen wird, was an Ausdehnung verlohren gieng. Ein [tiller Verbrennungsprozels begleitet aber jedes menfchli- ‚che Leben, und die thierifche Wärme hängt im ge- funden Zuftand ab von dem durchs Athmen in ‘den Körper kommenden Sauerftoff der Atmolphäre. Dafs das zärtere Gelchlecht leichter’ friert, dals es emliger, als der ftärkere Mann, künftiche Wärme Sucht, ift bekannt; aber auch angemellen [einer Be= E 2 Er g u" ftimmung, nicht im Freien, [ondem zu Haufe der’ Kinder zu warten, und für Kleidung zu [orgen. ° Ein frärkerer Prozefs der thierifchen Verbren. nung ilt mit ftärkerer Zerletzung des thierifchen Stof- fes, und diefe mit [tärkerem Bedürfnils des Wieder-. erfatzes, mit ftärkerem Nahrungstrieb verbunden, Vermittelt wird diefer Einfluls des Athemholens auf das Bedürfnifs zur Nahrung durch den Reiz des Ma- genlaftes , der [elbft nur in dem Verhältnifs ver- daut, in welchem er Sauerltoff an die Speilen ab- fetzen kann, _Es ift eine tägliche Erfahrung, dafs der Mann mehr ifst, als das Weib. Wo, wiein den Ferroer Infeln, die Nahrung dem Gefinde vorgewo- ‘gen wird, bekommt der männliche Arbeiter jedes mal zwey Pfund Speife, wenn der weibliche mit einem Pfunde gelättiget wird. Der ftärkere Nah+ rungstrieb des Mannes ilt es vorzüglich , der ihn treibt, die Speife anzulchaffen, wozu [eine gröfsere Körperltärke ihn gefchickt macht; das minder Nah- rung für fich lelblt bedürfende Weib ift gefchickter, blofs vorbereitendes Werkzeug der Nahrung für das Kind in ihrem Leibe und nach der Geburt für ihren Säugling zu werden, Auch wird es nie der Mutter die Verläugnung koften, fich die Nahrung zu ent+ ziehen und fie ihren Kindern auszutheilen, als dies dem ungebildeten Vater fauer werden würde, ' Aber es bedarf wieder der Werkzeuge des Athem- holens, um’ felbft den einmal bereiteten Chylus in Blut zu verwandeln, Wenigftens, wo chronifch das Athemholen erfchwertift, da begleitet Abmagerung _— 9 und Mangel an Blut das Uebel. Oefters heht man daher bey Schwindfüchtigen noch lange nach der Mahlzeit unveränderten weilsen Chylus auf dem aus der Ader gelallenen Blut [chwimmen. Die’kleinere Höhle des Blutgefäls[yftems im Weibe als im Manne, J beweilst aber auch eine kleinere Blutmalle im er- ftern, und diele [timmt überein mit feinen kleinern Lungen. Kann nun allo bey diefem Gelfchlechte nicht fo fchnell Chylus verwandelt werden in wahres Blut; fo ift es dafür das gefchicktere unter beyden zum Säugen des jungen Kindes. Denn das fchnelle Zufchiefsen der Milch, nachdem die Mutter als, die Veränderung, welche die Milch [o [chnell von der befondern Befchaffenheit genoffener Speilen und noch mehr von den genol[lenen Arzneyen erleider, beweilst, dafs wenigltens dem grölsten Theile nach die Milch noch unveränderter Chylus ift. Dafs des gebildeten Blutes beym Weibe nicht zu viel werde, dafür forgte die Natur, indem fe in der ganzen Periode, wo dalfelbige feine wichtigfte Pflicht zu erfüllen im Stande ift, einen Theil des Cruors durch eine regelmälsige vierwöchentliche Periode ausfcheidet, Wird diefe Ausfcheidung ge- hemmt, fo zeigt fich Mangel an Verdauung, Kurz- athmigkeit, Muskelfchwäche und zuletzt wieder Mangel an Cruor mit widernatürlicher Schlaffheit aller feftweichen Theile. Offenbar denten alle diefe Zufälle der Bleichfucht hin auf das oben bemerkte Geletz des wech[elsweilen Einfluffes des Oxydations- prozelfes auf ‘jene thierifche Funktionen; fo wie 10 WER ? auf der andern. Seite der Umftand, dafs in jedem Thiere die dunkle Farbe und Stärke der Muskeln mit einer Anhäufung des Cruors im Blutltrom gleichen Schritt hält, erklärt: warum im "naturgemäßsen Zum, fıande die Muskeln des Weibes heller gefärbt find, als die des Mannes; wartım fie dort weniger. derb; kleiner im Allgemeinen und [chwächer find. Zur rohen Energie forderte diefes Gelchlecht die Natur nicht auf; fie unterwarf es.der, auf [tärkere Kno- chen und auf grölserer Anltrengung, fähige Muskeln } gegründeten Herrfchaft des Mannes. Der Muskel des Mannes [cheint noch in einer an- dernauffallenden und nähern Beziehung mit dem grö- fsern Oxydationsprozelle zu ftehen, den des Man. nes breitere Bruft möglich macht. „Die Reizbarkeit des Muskels wird felblt, wenn er aus dem Körper gelchnitten ilt, vermebrt durch Sauerftoffluft, wie durch Körper, welche, wie dephlogilüfirte Salz- fäure, Arfenikhalbläure u. [. £. Sauerftoff an, ihn 'ab- feizen; fie wird vermindert durch Schwefelalkali, welches felbft der atmofphärifchen Luft [tark den Sauerltoff entzieht, durch Opium u. [. f. In reiner Luft ift die Muskelltärke gröfßser; erfückt im Ge- gentheile ein Thier in einer Luft, welche keinen Sauerlioff an den Körper abfetzt, fo bleibt der Muskel nach dem Tode welk und unreizbar zurück. Auch ift die nächfte Wirkung des gehemmten Athem- holens Muskelfchwäche , Sobald der im Körper noch vorhandene Vorrath von Reizbarkeit ginmal ver-, ‘ zehrt ift, Der ftifche Muskel inı Gegentheil bringt —— - 41 aber auch die Milch durch [eineBerührung, wie freyer Sauerltoff zum Gerinnen;; und wenn der Muskel ein- treten foll als wirkfames Glied in eine galvanilche Batterie, wo immer auf den einen politiv - elektri« [chen Körper ein negativ. elektrifcher folgen muls, und umgekehrt; [o muls der negative, Hydrogen aus dem Walfer entwickelnde Pol auf ihn folgen, nicht der politive, wenn anders die ganze Kette in ihrer gröfsten Wirkfamkeit fich zeigen foll,. So wird allo umgekehrt erklärlich, wie beym Weibe ein von Natur geringerer Oxydationsprozels vermin- derte Muskelftärke; diefler vermindertes Muskei- wachsthum, und fomit kleinere Muskeln zur Folge haben mufs, j 2 Die Stärke der Muskelbewegung hängt zufam- anen mit der Derbheit der!Muskelfafer. Dephlogilu- firte Salzfäure, Arfenikauflöfüng u. £. w. machen zu- lezt den ausgelchnittenen Muskel ganz rigid, und be- rauben ihn dadurch [einer Reizbarkeit, deren Wir- kung fie anfangs verftärkten. ° Auch den ganzen Körper läfst das bis ins Greifenalter fortgeferzte Athmen zuletzt, ganz lieif zurück und zieht ihn zu- N femmen, Jeden Nüffigen gerinnbaren Theil unleres Körpers coagulirt derSauerltoff, die feltweichen macht feine Anwendung härter; und, nur im Uebermalse zugeletzt, trennt der Sauerftoff die thierifche Ma- terie wieder in ihre einzelne Beltandtheile, weil er zu dem einen mehr Wahlverwandfchaft belitzt, als zu dem andern, und bringt nun [o eine fcheinbare " Auflöfung bervor. Selblt in der anorgifchen Natur \ 12 N macht Sauerltoff den bachrge allo durch Wärme ausdehnbaren Phosphor [o feft, dafs er zu einem Glale gelchmolzen werden kann, ‚das völlig ftarr in mälsiger Temperatur fich zeigt. Die füchtige Schwe- felfäure wird durch mehreren Sauerftoff zu Vitri- olöhl, das ich kaum mehr deftilliren läfst; und den Metallen raubt der Sauerftoff, wenn er gleich den Zulainmenhang ihrer Atomen trennt, fo [ehr ihre Weichheit, dafs jetzt der oxydirte Eilenkalk Edellteine polirt, die vorher kaum die härtelte Stahl- feile. angriff. Zeigt lich allo Sauerftoff überall als Härte vermehrend; fo erklärt leicht das beym Weibe naturgemälse geringere Uebergewicht des Sauerltoffs im Lebensproze[l[e die grölsere Weichheit ihres Kör- pers: eine Weichbeit, die für ihre Beftimmung im jeder Hinficht fo wichtig ilt; denn welche [chnelle Raums - Veränderungen gehen nicht im Weibe vor, das kurz vorher hochlchwanger, nun auf einmal ihrer ganzen Bürde entledigt wird, und wie fähig (für feinere Eindrücke macht nicht der weichere Bau die Mutter, deren Pflege die Natur ihre zar- telten Spröfslinge anvertraute? Das Zellengewebe des ‘ weiblichen Körpers ift weicher, als das des männ- lichen. Selhft die aus verdichtetem Zellftoff entltan- denen Organe, belfitzen beym Weibe diefen Cha- rakter, Die Rippenknorpel find z. B. weicher, beug- famer, und, wie die Knochen felbft, dünner. So konnte der Unterleib in der Schwangerfchaft alle Eingeweide gegen die Bruft hinauf drücken, deren nachgiebigere Rippen durch Ausdehnung in die Breite verhindern, dafs dadurch keine krankhaft , 13 auf die‘ ganze thierifche Oekonomie wirkende Hem- mung des Athemholens entftehe, © Bildete nun ein winderes Uebergewicht des Sauer- Ltoffs im Lebensprozelfe des weiblichen Körpers auch wieder kleinere Lungen, und unterhalten diele wie* derum jenes geringere Verhältnifs des Sauerltoffs; fo würde ein Theil des über den ganzen Bau ver- ‚breiteten weiblichen Charakters, als durch relativen ‚ Mange! an pohitiver Polärität des ganzen Organismus, entftandenerfcheinen. Ohne hier [chon den Zirkel des Einfluffes eines geringern Uebergewichts des Sauer- Stoffs auf geringere Entwickelung derBruft, der Lun. gen, und aller vom Öxydationsprozeffe vorzüglich ab- hängetiden thierifchen Funktionen, und'wieder des Einfuffes der kleineruLungen aufdie Unterhaltung des geringern Uebergewichts des Sauerltoffsnäher zu be- trachten, gehe ich über zu der allgemein verbrei- teten Erfcheinung, dals die dem Sauerltolf zu Grun- de liegende pofitive Polarität des Inponderabeln Jänglichtere Formen in der trägen ponderabeln Ma- terie hervorbringt, der negative Pol in eben dem Stoffe rundlichtere Formen. Zeigt fich dann auch im Weibe nicht blols ein relativer Mangel der pofiti- ven Polarität, fondern zugleich eine relativ grölsere Thätigkeit der negativen, der ausdemWaller, (tatt Sau- erltoft, Hydroögen 'entwickelnden Polarität; [o wer- den Gch auch die runden, weniger fcharfen For- men ihres ganzen Baues erklären laffen, ‘Es ift je- desmal eine imponderable Flüffgkeit,, deren einer Pol in demfelbigen Waller Sauerftoff , der andere 14 — . Wallerftoff oder Hydrogen erzeugt. ‚Was alfo hier von der Thätigkeit des Sauerltoffs oder des Hydro- gens gelagt wird, gilt eigentlich von dem diefen Kör- pern innwöhnenden Thätigen, das durch mehr oder ininder der Schwere unterworfene Mittelglieder zu- Metzt felbft auf den gewöhnlichen ftarren pondera- beln Stoff wirkt. Deswegen aber müllen wir zuerft hinauffteigen zu den Geletzen, denen jenes Thätige unterworfen ilt, um die Spuren zu erklären, wel- che es in der unthätigen, verhältnilsmälsig - leidend fich verhaltendeu ponderabeln Materie zurückläfst. Schon der 'ponderable Sauerlioff l[elbft erfcheint überall in der Natur, als die Anziehungskraft ver- mehrend, welche den Körpern einwohnt, der Wal- . ferftoff aber, als die Ausdehnung oder die diefelbe veranlaffende Kraft vermehrend. Das elektrifche Flui- dum, [o weit es uns durch Lichterfcheinug u, [.w. ıerkbar wird, folgt fchon leichter} als das Waller, welches es in Sauerltoffluft und Wallerftoffluft unter gewiflen Umltänden verwandelt, der, Polarität her- vorbringenden, Thätigkeit. Denn aus mit Elektrizi- aät geladenem Wafler [chlägt ein Funke heraus ge- gen einen leitenden Körper, und das $anze, elek- trifirte Waller erhebt fich wenigliens nicht in eben ‘dem Maafse gegen den Conduktor. Dieles, weniger als Sauerftoff oder Hyderogene, träge elektrifche Flni- dum zeigt ieh nun wieder in Ablicht auf die Ge- ferze der Attraktiv- und Repulfivkraft eben fo, wie der ponderable Sauerftoff, oder das ponderable Hy drogen. Wenigftens fieht man bey einem pohtiv» elektrißrten Körper die langen Funken, welche bey v — 15 Annäherung eines Conduktors entftehen, ‚nach ge- mauern Beobachtungen in den politiv elektrifchen "Körper hineinfchlagen, nicht aus ihm herauskom- “men; man fieht allo Bewegung beym pofitiven Pol von der Peripherie gegen das Centrum hin, was analog ilt der in Thätigkeit gefetzten Anziehungs- kraft der Körper, Das Gegentheil findet beym nega- 'tiven Pol ftatt. Da nun aber Polarität, namentlich beym Magnet, endlich rein fich zeigt, ohne dals mehr ein poläfifirendes Fluidum fich zeigte; fo ilt man berechtigt)! anzunehmen, dafs felbft noch das elektrilche Fluidum nicht für fich den Grund feiner polarifchen Thätigkeit enthält, fondern dafs duch ‚dies blols einem höhern Grunde der Thätigkeit, 'gleich- fain mechanifch, folgt. Und da nun imponderable 'Flüfüigkeiten fich nur in beltändiger Bewegung zeigen, . "hingegen ruhend wenigftens für uns gar nicht vorhan- denfind; foilt man genöthigt, die Geietze ihrer Wir- kungen zuletzt blofs in den Gefetzen der Bewegung zu fuchen. Unter den Gefetzen der Bewegung der im- ‘ponderabeln Flüffigkeit ift aber das auffallendfte, die Polarität; Gegenflatz der Richtung, in welcher die Be- } wegung an zwey Orten vor [ich geht; Trennung ei- nies neutralen Etwas in zwey Faktoren; und Beltre- ben Aiefer Faktoren, wenn fie getrennt [ind und wenn die wennende Wirkung aufhört, fich’ wieder, zu vereinigen; ‘und in dieler Wiedervereinigung die entgegengefetzten Eigenlchaften wechfelsweile aufzu- beben. Mufs man nun hiebey aufdie letzten für den Bhyliker denkbaren Geletze zurückgehen; fo zeigt fich am Ende blofs ein Gegenlatz der Anziehungs- 16 i er “und Ausdehnungskraft; und ein Theil der Eigen- fchaften der Materie eılcheint uns als das Relultat eines beltimmten Verhältniffes diefer beyden Kräfte zu einander. Ift diefes Verhältnifs verändert, lo erlcheinen andere Körper: wird es aber in einem fort fo verändert, dafs i immer an dem einen Ende ‚einer Körpermalfe die Anziehungskraft, am entge- gengeletzten Ende die Repulfivkraft überwiegend thätig erfcheint; [o zeigen fich an diefen Enden die‘ Er£[cheinungen der Polarität. Wenn nun poßitive Po» larität in Vermehrung der Anziehungskraft oder be+ ftändiger Thätigkeit derfelbigen ihren Grund hat, [o muls am pofitiven Pol die Richtung der Kraft von der Peripherie des Körpers aus gegen das Centrum geradlinigt gehen; im Centro felbft, wo die Radien zufanmentreffen, mufs ein Indifferenzpunkt l[eyn; jenleits des Centrums aber, wo die Richtungen fich wieder auseinander begeben, muls die Bewe- ‚gung, vom Centro aus gegen die Peripherie hin, ana, log leyn der Repulfivkraft.. So gut nun aber im ‘Centro [elbft es nicht mehr Anziehungskraft, aber ebenfalls auch nieht 'Repullivkraft ift, . alfo In- ‚differenz; [o gut muls nun aber auch die Ausdeh- nung jenleits des Centrums gleich feyn der Zulammen- ziehung diefleits des Centrums, und beide Bewegun- "gen müllen einander das Gleichgewicht in aieler Hin- ficht halten, fobald die Kraft der Bewegung unge- Schwächt bleibt. Aus - 17 Aus, diefer Aöbehtiärkefler nun, dafs nie in einer ganzen Kugel oder Zirkel,‘ fondern nur in zwey durch’zwey'Diameter befchränkten Zirkelaus- fehnitten,öder in zwey einander mit den Spitzen berührenden und. eitierley Axe'befitzenden’ gleichen Kegeln die Geletze' der Polarität’ftatt finden können, Es: eihelletÜ ferner. daraus ‚! dafs wo Polarität fich zeigt, 'ein Indifferenzpurikt’ torhanden feyn 'mnls; dals zwey'pohtive Pole, weil bey’ beyden eine'An« Ziehung,’ ilfo Bewegung hachent#egengaletztenRich- tungen ilt,) eine Neigung von "einander fich "zu’eht- fernen haben müllen, welche Neigung zur Wirklich“ keitiwerden:wüls, [obald beftändig andere Körper Fa "den Raum’ %zwifchen beyden Sphären ,' wo die jehtmgskraft an einem’ fort thärig ilt, zu drän- gen il fich bemühen; ' dals zwey'negative Pole aber, _ weil“hier“ zwey Kräfte gerade einander begegnen, ‚Aich unmittelbarer beynahe 'zurückftolsen 'mülfen} - dafs alfo ERDE Pole einander abltofseh wer- den, aber woein politiver Pol äuf einen negätiven Solg;“ ‘oder umgekehrt, diefe ungleichnahmigen’Pole einander änziehen müllen; weil nun das Beftreben, aus'dem heßätiven Pol’'heraus zu dringen, noch ver- mebrt wird durch das Beftreben des pofitiven Pols, anzüziehen. “Oben äber würde fchon aus empiri: (chen Erfcheinungen gefolgert, dafs in dem einen Körper leichter als in einem andern Anziehungs- "auf der einen, Repullivkraft auf der'andern Seite‘ dureh die’verfchiedenen' Polaritäten vermehrt werde; däfsves alfo in verfchiede ‘sn Stufentrügere Barch.fi di Phyfiel. vu, Bad. Ho 0 win ıb- \ u und. leichter bewegliche Körper für. die’ Polarität ‚gebe,. dals namentlich ‚bey der Elektrizität die aim leichteften bewegliche Materie uns als.elektri[ches Eluidum erfcheine, das’zwar noch nicht pondera- bel, aber- doch [chon ‚als Materie, z, B.,durch die ‘Neigung, eine Kugelform, wie bey den Blitzklum- pen anzunehmen, durch [eine Elaftizität,' mit. der es Körper, zwilchen denen es hindurch fährt, ‚aus- ainrlar wirft, und noch durch andere, Er£cheinun- gen lich zeigt. _ Auch.ein galvanifches Flaidum,, als Materie, wird dadurch wahrfcheinlich, dafs, wenn aus. einer Wallerinalle die beyden Dräthe einer gal- vanifehen Batterie; bereits entfernt find, doch noch, nach den merkwürdigen Verluchen von F. 6. Gm.«e- lin, durch'Berührung dieles Wallers, Zuckungen. im Frofchlchenkeln hervorgebracht, werden, . Es ift \allo, gewils, dals wenn ein felter' Körper durch ei- nen erhaltenen äufsern Stols das merkwürdige Phä:- ‚ nomen dexr,Polarität zeigt, und lein Centrum oder irgend ‚ein Punkt in ihm, alsı Indifferenzpunkt , ‚ge- gen eine-Richtung hin ein beftändiges Ueberwiegen der Attraktivkraftoder ein in Thätigkeit-[etzen derfel- bigen, gegen die entgegengeletzte Richtung hin; aber überwiegende Thätigkeit, der Repullivkraft hervor- bringt; dafs .zunächft durch ‚die fo entltandene Po-' larität nicht : die‘ ganze Körpermalle. aufser ihm, Sondern irgend eine imponderable elaltilche Flülfg- keit erregt wird, die, erft-durch ‚die ponderablen trägern Stoffe, vermittelt Befchränkung der Wirkung der imponderablen Flülßgkeit, fichtbar gemacht wird, So befchränkt z. B. die Luft die Rlektrizität und — 19 veranlalst Anhäufung derfelbigen; das elektrifche ‚Fluidum breitet fch unbefchränkt in luftleerem Raum ‚aus, und vertheilt fich darin auf Unkoften feiner “Intenfität. Da nun viele Verfuche zeigen, dafs die “durch Polaritätigzuerlt. erregte, iimponderable Flüf- hegkeiten-vorzüglich nur auf der'Oberfläche des po- Jarifirenden Körpers fich 'anhäufen, dafs fe z.B. Waller nur mit Mühe, und wie, es aus den galva- nifchen. Erfcheinungen der Waflerfetzung erhellet, “nur mit einigem Zeitverluft in‘ feiner Subltanz: voll- kommen durchdringen; [a folgt zuerft daraus, dafs ein Conlluiren der Theile der.erregten imponderabeln Flüffgkeit unter fich mit einem Auseinanderdrängen ‚der trägern ponderabeln Stoffe an der Oberfläche bey den Polen des polarifirenden Körpers verbunden Seyn muls ; dafs ferner diefes' Confluiren wegen Ad- ‘häfion an die trägern Stoffe mit einer Bewegung der letztern, und anfangs mit einem Anziehen derfel- ben gegen die Pole verbundem feyn:muls; dafs aber ‚dann im' Verhältnilfe der Anhäufung der imponde- -zäbeln Flülfigkeiteniin den Zwilchenräumen der trä- gern Stoffe ein Auseinanderdrängen der letztern, das - An 'höherem'/Grade::einem Abftolsen derlelbigenivon einander gleich kommt, entltehen müfle: - Endlich aber folgt, ‚da die zuerft erregte: imponderable Flüf- ügkeit die Natur..des fe erregenden Pols in der Tendenz ihrer, Bewegung behält, ‚dafs überall ‚ı wo ein-imponderables Fluidum die Wirkung »eines.'po- dariirenden Körpers auf träge ponderable Stoffe ver- zmiwelt, diefes-Fluidum ‚am poltiven, oder ‚Sauer- LA wo Baus »ftoffspol'jene irägen Theilchen in langfträhligte äftige ‚Figuren oder gleich[am in Wandungen’auf diele Art - | “geftalteter Canäle ordnen, der negative oder Hydro- genpol unter diefen Umftänden aber runde,. mehr -zulämmenhängende, nur am Uinfange ‚etwas äftige ‚Flecken bilden mufs. Jeder Pol ftellt nämlich ih ‚einer ‚ folchen Körpermalle ein Centrum vor, oder -‚es'bilden die trägen Körpertheile eine! Scheibe oder ‚ein Gewölbe um ihn. ' Widerfteht nun am pofitiven- . -Pol einem allgemeinen Zulammendrücken fchon ihre «Gewölbe - ähnliche Figur, folgt aber zwilchen ihnen das pofitive imponderable Fluidum "der Anziehung des pöfitiven Pols; fo mufs das Gewölbe der 'trä- - gern Theile gleichlam in keilförmige Segmente ge- heilt werden." Diefe keilföürmigen Segmente nun mülfem, "jemehr in ihren Zwifchenräumen das der Anziehung des Sauerltoffpols folgende Fluidum Sch -anhäpft, einen.defto grölseren Druck von:demiel- bigen auf ihre Seite‘ erleiden; ‚da.äber diefe Seiten -Badiis‘ gleichen ; "welche aus dem‘ Pole, ausgehem, > Jo 'muls jener Seitendruck [chief:feyn; er muls alfo die keilförmigen. Segmente rückwärts’ treiben. So ‚läuft-in einem [chnellen Fluffe in fen, welche ‚ihm [eine Zähigkeit ertheilten, aufge- löft zu erhalten, der Bezug derfeiben zu diefem ‚Waller aufhören; fobald es anfängt, in zwey neue P Körper durch Polaritat getwennt zu werden. Jene "Stoffe müllen aufhören, aufgelöft zu (eyn, und .da Ge in der Temperatur, in welcher der Organismus . lebt, nicht Aüffg bleiben, .müllen fie lich als fee Körper darltellen, (So letzt) Ach! der. Schwefel aus 3 eoncentrirter Vitriolläure ab, wenn ihre Milchung durch die,Dräthe einer, galvanilchen Batterie; wel: ehe ihren-Sauerltöff entwickelt, geltört: wird; und. “zwar um beyde Pole;. wenu.gleich ftärker. am ne- ..gativen Pol..."Während der Bildung der nun nieder: gefchlagenen ‚vorher aufgelöfsten Stoffe Zu felten Kör- ‚pern, erlangen fie wieder die durch dem Zuftand der Flüffgkeit aufgehobene Eigenfchaft ;; Riahtungs- polarität zu erhalten; und der den neuen Organis- r mus ausbrütendeund Richtungspolarität in ihn erzeu- gende Einfluls; ‚oder durch.das Leben des mütterli- chen. Organs entltandene Stols von aulsen, ertheilt he ihnen. Da Bichtungspolarisät ‚lelbft ‚nur im- Ge: genfatz zweyer Richtungen,der Bewegung, befteht; fo wird die Linie die Bildungsform der lichiveny4 x renden feften. Stoffe werden; die vorhenz;'imi 2. Zuftande der allgemeinen Anziehungs; ‚kraft überlallen, noch kugelförmig waren. $o wird die'Fafenidermechanifcha; Geundfioff der fefteui Or: ‚gane, Die; neu entStandenen' ‚Produkte «der Blülig- ZERR Bwas Vi, Bd, 1 Brv G 34 ‚keit. [elbft," unfähig Richtungspolarität anzunehmen, bleiben der Kugelform überlaffen, und aus Bläfscher und Fafern bildet fich jeder neue organifche Kör- per. ' Wenn aber in jedem Theile der Flüffigkeit diele Trennung des aufgelöfsten Stoffes von der auf- löfenden Flüffigkeit, und die Trennung der auflö- [enden Flüffigkeit [elbft in zwey einander entgegen- geletzte neue Produkte vor fich geht, fo muls auch in jedem Theile der organifchen Mafle diefe Schei- dung in Falern und Bläfschen fich zeigen. Sie bleibt bey: dieler Entwickelung [tehen, wo, wie bey den keimenden Pflanzen , der auf die ganze Oberfläche ‚allgemein ‚verbreitete Gegenlarz der Auffenwelt al* lein ‚das. organifche Leben unterhält; ‘fie fteigt hö- hery wa; wie bey den Thieren, nachdem fie diefen Anfang. ‘von Entwickelung erlitten, noch lange im Eye der Gegenfatz von aullen blols durch den Na- beiltrang, allo ordnend von einem Punkt aus unter dem Geletze der Polarität wirkt: .' Die Pfianze vers liert [chon als Saame ihren Nabelftrang, und wenn fie dann aus dem reifen [tarr gewordenen Saamen von neuem erwacht, ilt es blols Entwickelung der Ordnung ihrer Theile, welche in der frühern kur zen Periode entltanden war. Das Leben des Thieres fchneidet kein folcher'Schlaf in zwey ungleiche Pe- zioden : vollkommen entwickelt wird'es der Aula welt. erft übergeben. aa TTRS uud ‘Ohne ordnende Polarität von auffen würde blofs ‚der negative Pol der einen entltandenen Faler zuge kehrt feyn dem pofitiven Pol der ‚andern, und das A 35 Be des einen Pols, ‘das durch diefen in. der } ülfigkeit ’entftand,, würde, von diefem Pol abge- fofsen, dem: entgegengeletzten Pol fich zu nähern ; Sachen; aber eingefchloffen, in einer zähen Flüllig- ' keit, ‘welche ‘nicht auf einwial zerfetzt wird,‘ in _ welcher aber gleichförmig in jedem Punkte Bildung der felten Faler und Trennung der Flüffgkeir in zwey neue Produkte vor [ich geht, würde jede ein- r. zelne Parthie 'örganifchen ‘Stoffes “für fich ein '&ge- - fchlöffenes Ganzes’ bilden; ‘nicht ”alle Parthieen zu- fammen genottimen, würden als Theile eines höhern j Ganzen, das hie alle umfafst ,erfcheinen. Ift gleich "die’Pflanze einige Zeit einer ordnenden Polarität un- tefworfen gewelen; fo zeigt fie doch noch in Ehen _ dem Verhältniffe, "als diefe ordnende’Polaritär’ kür- 2ere Zeit wirkte als beym Thier, einen geringern Bezug der einzelnen Theile Zum Ganzen, eine meh- zere Selbfiftändigkeit der einzelnen Theile, ‚ Jeder ‚Aft, jede Wurzel eines Baumes kann für fich leben, ‚kann "mit Hülfe' der äulsern Natur wieder zu einem "wollkommenen Bäum werden; das känn der abge- tehnte "Kopf, der abgetrennte Arm oder Fuls" Pe E72 "Thieres nicht. Nur in Verbindung mit at Dpebzeh Organismus Können hier einzelne Organe'ihr on Fortfetzen. ‘Anders verhält es fich' all6 da; ‘ordnende Polarität jedes Organ vorher bilder, und erft der ganz gebildete Organismus der Auffen- welt Biber geben wird, um durch ihre Entgegenwir- g in Thätigkeit erhalten za ‘werden. Hier muls eder sesen das Centrum oder gegen die Peri- Ar a mm: "O2 9b pherie, gegen das eine oder andere Ende derjenige Stoff lich ‚aus der allgemeinen Malle. verlammieln, bey. dem das Verhälhnils feiner ihm innwohnenden ‚ Grundkräfte, der Natur des einen oder andern Fak: ‚tors. der-Richtungspolarität enifpricht. , Trotz dent räthlfelbaften Bande, welches dauernd in jedem ’Kör; per-Atom ein beftimmtes Verhältnifs der Anziehungs, und Repulfivkraft hervorbringt (und welches das die eigenthümliche Natur jedes Körpers „Befiimmende zu. feyn [cheint, weil es diefes Verhältnils dauernd erhält, die Intenfität beyder Kräfte mag Stark l[eyn; wie z. B. wenn der Körper in ftarrer Geltalt er; 2 Jcheint, ‘oder die Intenhität mag [chwach (eyn, wie 2. B, wenn der Körper fülüg oder in Dampfgelftalt | ilt, welches alfo ein durch Kälte erftarrtes Queck- fllber, ‚eben fo wie füffges Queckfilber oder dampf- förmiges Queckfilber immer nur als, Queckfilber, nie als Bley, oder als gefchmolzene leichtflüffge .Mi- fchung, aus Wismuth, Bley und Zinn, oder als hei- Ssen Walferdampf erlcheinen läfst; fo wenig als.das Verhältnifs der Zabl 2 zu 3 ich ändert,, man mag 2 zu 3.letzen, oder 4 zu 6, oderıı4 zusı wl.f, oder man mag [elbft die Rechnung mit Quadrarwurs zeln oder mit Cubikwurzeln in folchen Fällen hier pallender finden). Trotz diefem räthfelhaften. Ban- de allo, das beftimmte, der menfchlichen Kunft unyveränderliche einzelne Körper oder Stoffe bilder, -erfcheinen doch alle Körper in Vergleichung gegen einander entweder. als verfeben mit überwiegenden Verhältnifs der Repulfivkraft, was durch leichte Schmelzbarkeit, Verflüchtigungund Verbrennbarkeit = 2 3 f fieh anzukündigen fcheint; oder als verfehen mit überwiegendem 'Verhältnils . der Anziehungskraft das durch Leichtigkeit, in ftarre Geltaltung über- zugehen, Unfchmelzbarkeit, Mangel’ an Verflüch- tigung, Eigenfchaft , nicht verbrandt zu werden, fondern im Gegentheile andere Körper [elbft zu ver- - brennen, fich ankündigt. Wirkt nun freye Polari- tät auf folche, Körper, fo wird die in Thätigkeit ‚geletzte Repulfivkraft des negativen Pols leichter ein- - "wirken auf Körper, in denen. das Verhältnils der _ Repulfivkraft fchon überwiegt , es wird. leichter 'diefe fehon überwiegende Repulfivkraft noch mehr erregen. Umgekehrt wird die in Thätigkeit gefetzte . "Anziehungskraft des politiven Pols leichter einwir- ken auf Körper, in denen das Verhältnifs der An- t ziehungskraft [chon überwiegend ift,; es wird leich- ter alfo diefe [chon überwiegende Anziehungskraft "ertegeni $o trennt die zweyfache elelitrifche Ma- ' teriie wirklich in der anorgifchen Natur mechanifch gemengte Pulver a Art. Hz ‚Die Folge davon muls in demjenigen organifchen . Körper , auf den bis zur vollendeten Bildung ord- . ende Riehtungspolarität von aulsen wirkte, die \ feyn, ‚dals gegen feinen negativen, durch den poßi- ‚tiven Pol der Mutter beftimmten (daher immer der Kopf des Foetus die entgegengeletzte Richtung von # dem Kopf der Mutter hat) Pol hin , die Stoffe fich drängen, deren Ausdehnbarkeit der ausdehnenden aft leiehter folgt; gegen leinen pofitiven Pol bin ‚diejenigen Stoffe, deren Zulammenziehbarkeit leich- DB. ., -— « ter det Anziehungskraft:-folgt. Vom :Indifferenz- punkte des Nabelltranges aus, zeigtfich- gegen das Kopf-Ende hin beym' Embryo des Thieres das nega- ve Ende; gegen das ‚Schwanz-Ende. oder das Ende { des Rumpfes kin die Bildung der politiven Polarität. Denn fo .lange das Phänomen der Bildung, des Men- fchen noch :einfach ift, wie in den erlten Wochen der Schwangerfchaft, Itellt diefer bloß ein einfa- ches, um den kurzen dieken Nabelftrang, gekrünm- tes, Würmchen vor, ‚dellen Kopf-Ende ftumpf, abge- xundet und dick; deffen entgegengefetztes Ende fpitzig und dünner ift.‘ Diele Form, welche im ausgebildeten Menfchen blols noch die des zulam- menhängenden Hirn - und Rückenmarks ft, 'muls nach,den oben entwickelten Grundlätzen jeder Rör- per darftellen, der unter dem Einflufs von Polari- tät entltanden, Tal WEIhE an [einen entgegengeletz- ten Enden entgegengeletzte Polarität beüitzt, -was ı Telbft, wie oben bemerkt wurde, ‘an einigen Kry- ftallen fich zeigt. ’ Beym Embryo der höhern Thierklaffen, vor- | züglich beym Embryo des Menfchen, der in einer falt kugelichten Höhle gebildet wird, tritt noch ein anderer Umftand ein. Nieht aus ich bildet’ der Em- bryo den Nabelftrang, der früher grofsund felter "erfcheint, als er [elbft, und der ihn im erften Zeit- raum an Malle übertrifft. “Er ilt im Gegentheile Produkt des Nabelliranges, und f[profst wie eine: Kuefpe aus der Spitze diefes anfänglich kurzen di- cken Hügels hervor; als ein länglichtes queergela- gertes Würmchen Krümmt er lich’ dann, angezo- E: — 39 \ gen von der grölsern Malle des Nabelftrangs halb- mondförmig um das’ ‘obere Ende: deffelbigen; und er erhält fo eine convexeperipherilche Rückenleite, ‚und eine dem Centro zugekehrte Bauchleite., Jetzt it allo der Bezug .der einzelnen Stellen leines-Kör- pers, in Ab&cht auf Richtung der Anziehungs- und Repulfivkraft, nicht mehr 'blofs nach Mafsgabe. des einen ‚oder andern Endes, fondern auch der ganzen Länge des Körpers nach ver[chieden geworden. Nun wird die negative Polarität „die für fie geeigneten Stoffe nicht mehr allein ‚gegen das-Kopf- Ende .des Foetus treiben, ‚fondern, da fie überhaupt durch Thä- tigkeit. der»Ausdehnungskraft befteht, auch gegen die Peripherie . des halbmondförmig gekrümmten Foetus, und die entgegengeletzte politive Polarität wird nicht mehr blofs gegen das Schwanz - Ende des Körpers, fondern überhaupt gegen die innere Seite des Foetus, ‘gegen [einen Nabelftrang die Stoffe an- ziehen, welche ihr leichter folgen. So wird: nun in den höhern Thierklaffen zwar die. grölste Malle der durch negative. Polarität ausgezeichneten Ner- ' venfubftanz als-Hirn gegen das Kopf - Ende hin’ ange- häuft, aber ein Theil davon falst auch, wenn gleich in geringerer Menge, die Rückenfeite des Tbieres als Rückenmark ein. Der, Produkte des Verbrennungs-' prozelles enthaltende, Knochen und der oxydirte Muskel wurden oben [chon als Gegenlatz der.Ner- ' venmalle erwielen. Aufser ihrer gröfsern Anhäu- fung, wenigftens beym ausgebildeten Menlchen ge: gen das untere Ende des Körpers hin, erklärt ich nun auch, warum alle gröfsere Ausltrahlungen ‚des 4 BR Knochengeräftes: nebft"der gröfsern Maffelder Muss keln gegen die Banchfeite -oder ‘vorwärts: zu) nie rückwärts auslaufen; ı warum am Schedel das Ge- ficht, der Unterkiefer ) das Zungenbein, am Bruft- kalten ‘die Rippen, ‘am Ende des Rückgrades die Beckenknochen vorwärts zu fich erftrecken ; warum die’ Seitenknochen des: Beckens, wie ‚die Schulter* blätter gleichfam ftrablenförmig ‘vorwärts zu lich verfchmälern;; die Körper der Rückenwirbel, als die gröfste Anlammmiung von Knochenmafle derfelbi- gen, bey ihnen auf der Bauchleite des Rückenmarks find; :der untere Boden des Hirnf[chedels dicker ifts als das obere Gewölbe deflelbigen; warum nie bey einem Thiere der höhern Art Arme und Füße gegen die Rückenfeite/hin, warum fie immer‘ gegen die Batchfeite gewandt find. Selbft die Ohren derje= migen Thiere, welche, als erwachlen, he ’fteif rück- wärts 'gerichtetitragen, find. bey ihnen, fo lange fie'Erhbryonen find, abwärts gegen die Bauchleite zu gelchlagen ; fo wie. auf und rückwärts ftehende Hörner „gar Kein Thier [chon im Embryonen- Zu- ftand:befitz., Um aber diefes Geletz der Anzie- hing gegen den Nabel hin auffallend zu finden, mufs mean den kleinen Foetus. in [einer natürlichen ge- krümmten Lage betrachten; wo [ein Gelicht, feine Arme und Rippen vorwärts und abwärts; das Be- eken, die ’Fülse, und wenn das Schwanzbein fich noch nicht in das Fleifch zurückgezogen hat ef auch "das Analogon von Schwanz , welches felbft der menfchliche Embryo befitzt, vorwärts und aufwärts gerichtet Gind. r | % x “ — 4 Rt 4r unuEs Tkört allo dieler Bezug des Embryos auf feis ‚men Nabelltrang, welcher auch: in der Bildung Sei» mer. übrigen Theile fo wichtig ift, die reine Tren- - mung deffelbigen in eine negative obere, oder ge- \gen ‘den Kopl zu fehende, und im eine untere po- ditivre Hälfte. “Er vermilcht beyde Hälften, indem er (die dem negativen Pol folgenden Stoffe Auch über die ganze peripherifche Rückenfeite herzog, und dage- gen die dem pofitiven Pol folgenden Theile länglt der ‚ganzen, dem Centro zugekehrten, Bauchleite vorzüg- lich verbreitete.. Doch hört auf der Rückenfeits bälder das negative Rückenmark auf, als.der Körper überhaupt, als pofitives Ende, abwärts zu aufhört; das Rückenmark ‘reicht nicht hinab.bis an das Ende | feines knöchernen Kanals, Diefer letzt lich, am aul- fallendften bey Thieren, mit ltarkem laugen Schwanze, noch als eine Reihe ‚von Wirbelbeinkörpern weit fort, Im Ganzen muls aber doch auf diefe Art wei nigftens eine Aehnlichkeit der Hälfte des Körpers über dem Indifferenzpunkt mit. der Hälfte des Kör- pers unterhalb demfelben entftehen, weilnun beyde Hälften gleiche Faktoren enthalten, obfchon in der “ einen Hälfte jedesmal der eine Faktor überwiegend . it; in der andern der andere, Auch zeigt lich eine folche Aehnlichkeit der obern Hälfte. des’ Körpers mit der untern auffallend, fo wie noch mehr eine Aehnlichkeit der‘rechten Hälfte des Körpers mit der linken, welches uns hier ‚aber noch nicht befchäftigt. Vornehmlich find es die "von aufsen in den Körper eindringende Höhlen, wel- ehe einen Gegenlatz in der Bildung der Körperhällte über dem Zwerkhfellfigesen die KörperhälfteTunter dem Zwerchfelle:' erweilen: ‚Durch den‘ ganzen Körper dringt zwar im naturgemälsen Zuftand ohne Unterbrechung der Weg für die Nahrung); aber 'er £[bft erfcheint aus!zwey Hälften, einer obern und untern‘ beltehend. Die Mifsgeburten’ find nicht-ganz Selten, ‘wo der ‘dünne Darm blind aufhört, und doch ein. dieker ‚vorhanden ilt; und: fo wie es Mifsge- hurten giebt, wo kein After ‘il, [o giebtves an- dere, wo mit dem Kopf auch.der Anfang der Spei- fenröhre bis zum untern Theil des ‚Schlundes‘. fehl&, und doch ein. Magen fich vorfindet. ‚Auch im nor: malen Zultand des Menfchen mündet das untere Ende des dünnen Darmes.nicht gerade mit dem obern des dieken; das erltere dringt blofs' lfeitwärts in den letztern ein, der als wurmförmiger Anhang und-als Blinddarm-fchon eine Strecke‘'weiter geht.‘ ‘Der blinde Darm und der anfangende Grimmdarm glei- chen in der untern Hälfte des Darmkanals einiger« malsen der Ausdehnung des Magens in dev ‚oberu Hälfte, der wurmförmige Anhang dem dünnen Darm; ‚betrachtet man diefen letztern als Anhang).desı Ma- gens in Milsgeburten, wo. jener blind fich endigt. Der Bau der eigentlichen Speilenröhre und der des Maftdarms Ctmmen faft völlig mit einandervübereinz der Menfch befitzt: blols um die Mündungen..diefer beyden Theile herum Hautmuskeln; > einige ‚[olcher Falern am Rande der innern Hautfläche ausgenom- men. » Auffallender wird noch die A&hnlichkeit' der obern Körperhälfte mit der untern durch die Kanäle, welche von jedem Ende aus nur bis zur Hälfte des LEER ” 43 Körpers dringen) Einfach entftanden, dann. nach dem Geletze der Dichotomie in der Tiefe zeräftelt, dringt der obere Kanal als Luftweg, der in zwey Lungen Sich auflöfst, bis zum Zwerchfell herab; der untere dringt als Harnweg, der in zwey Nieren fich endigt, bis zum Zwerchfell herauf, Nur mit,diefen beyder- ley Wegen, wovon jeder blols bis: zur, Hälfte des Körpers eindringt, hängen jene räthfelhaften Drü- fen zulamnier, welche vorzüglich im Kinde einen ge, färbten Saft ablondern, und doch'keinen Ausführungs- gang, beltzen.ı Durch die Nachbarfchaft wenigltens find. die zwey Lappen der Schilddrüfe mit der Luft- zöhre verbunden, und die Brufidrüfe zieht fich we- nigltens mit ihrem linken Lappen unter dem linken Alt der obern Hohlader durch an diele Röhre bin; durch ‚die Nachbarfchaft find aber auch die beyden ‚ Nebennieren mit, dem Nieren vereinigt. Noch gröfßser ift die Uebereinfiimmung beyder Kanäle da, wo fie son ‚der Oberfläche des Körpers aus entf[pringen. Die meiften Thiere haben aın Anfange des Harnwe- ‚ges einen nicht mit dem- übrigen Scelet zulammen- hängenden Knochen in der männlichen Ruthe; wie fie am Anfang des Luftweges ein, bey den .meiften ebenfalls nicht mit den übrigen Scelet zulammenhän- ‚gendes, Zungenbein befitzen, Die Luft- und Speife- zöhre entltehen -aus der gemeinfchaftlichen .Mund- höle; aber nicht blols bey Thieren einer niedrigern "Ordnung allein, [elb£t noch bey einigen Säugthieren, beym Faulthiere und Biber, entfpringt der Anfang der Harnwege und der Anfang der untern. Hälfte "des Darmkanals aus einer fagenannten gemeinichaft- 44 u | lichen Cloaca, Milsgeburten find fogar beym Men- [chen nicht felten, wo der Maftdarm mit der Blafe ich vereinigte, Von der Rachenhöhle aus dringen Gänge zu den Sinnwerkzeugen: die Nafenhöhle zum Geruchsorgan, das anfangs beym Embryo vorwärts zu noch verftopft ilt; zu den Augen die Thränen- wege aus der Nafenhöle; ‘zpın Ohre oben im Ra. ehen die Euftachifche Nöhre; und erft fpäter, als - die Luft - und 'Speileröhre entwickelt werden, wird die Entwickelung diefer aus der Rachenhöle dringenden Nebenkanäle vollendet. In den Thieren aber, wo eine gemeinfchaftliche Höle den Anfang des Harnweges und des Maftdarıns umfalst, dringen auch mittelbar oder unmittelbar aus ihr die-Neben- kanäle zu den Gelchlechtstheilen; auch hier werden diele Nebenkanäle Später entwickelt, als der Harn- ‚und Darmkanal. Dort ilt es weniger der Anfang der Speiferöhre als der Anfang der Luftröhre, mit welcher die zu den Sinneswerkzeugen des Kopfes dringenden Gänge von der oberften Rachen - und von "der Nafenhöle aus, "zufanmenhängen ; bier ifr es “die Harnröhre, mit welcher, ‘und nicht mit dem An- ‘fang der untern Hälfte des Darmkanals, die Wege zu den innern Gelchlechtstheilen' vereinigt find. ‚Wenn der Saamen bereitet wird, [o [proffen beym ‚Manne Haare am Kinne, fo wie über dem gemein- “£chaftlichen Anfang der Harnwege und der Ge- ‚fchlechtstheile hervor. Mit Entwickelung der Ge- “burtstheile entwickelt. fich zugleich fühlbar der “Kehlkopf, beym Manne zu einer rauhern, bey der Jungfrau zu einer klarern Stimme. Und ift es nicht P7 / Ar K171 e 45 die Stinnme, welche beyde Gefchlechter der Thiere, wenn lie auch diefübrige Zeit des Jahres übet ftumm "find, zur Zeit der Liebe zur Paarung lockt? Die Katze lelbft wird mußikalifch, "wenn fie dem Ge fchlechtstriebe ; fröhnt, auch“ ihr kündigt Sich die Schäferftunde, wie ‚der Nachtigall, „durch Gelang an, nur durch ‚einen andern. 'Waruuı fchnäbela Sich die Tauben;-. und warum..erregt, beym Men- fchen nichts: fo fehr..die Gefchlechtsliebe, als. der " Kufs.des geliebten Gegenftandes? „. „Auch andere Sylteme zeigen diele Aehnlichkeit der. obern Hälfte des Körpers mit. der untern. ‘Das Blut aus allen Theilen oberhalb dem Zwerchfell fam, melt die obere Hobhlader; gleichl[am mitMühe führen Ahr die unpaarigen. Venen aus den Theilen, welche tiefer als der Eintritt der ; oberm Hohlader in den Herzbeutel ‚gelegen find, aher doch noch über dem Zwerchfelt liegen, das Blut zu. , Aber, aus,Jallen, unter dem Zwerchfell gelagerten Theilen bringt dig untere Hohlader das Blut in das Herz. Oben Ichla- "gen lich über die vordere Fläche des, Rumpfes‘ die “ innern Bruftfchlag- Adern abwärts „' wie\.die Bauch» " muskelfchlagadern ‚aufwärts gebogen find. , Den Sehulterblättern ‚und Schlülfelbeinen, ftehen die, Seis+ tenknochen‘des Beckens; den Armen ‚die Fülse,ent- gegen. Die Wirbelknochen des Halles find ohne Rip- pen, wie, die Wirbelknochen der Lenden ; ihre Dornfortlätze beugen lich bey den ‚meiften Thieren yom Nacken aus abwärts, von deu Lenden,aus, auf: wärts. Die Rückenmuskeln habea unten am Beckeng "und oben am Nacken ilıre Lürkfteu Fleifchufaflen; 46 N ig jene lteigen mit ihren längern Sehnen aufwärts, diefe abwärts. Das’ Rückenmark felbft ift in der - Mitte am dünften, oberhalb und unterhalb der Mitte dicker. ' Bey Mifsgeburten fehlt zuweilen die Ent- wickelung des Hirns; ein blofser Knopf nimmt feine Stelle ein. Aber dann fehlt auch gewöhnlich der ganze obere Theil des Schedels. Eben fo hört aber im normalen "Zuftänd’ das Rückenmark mit einem ovalen Knöpfchen und rückwärts mit einer koniflchen Verlängerung auf; und das Ende des heiligen Beins ift [chon von Natur hinten gelpalten und oflen! "Wie " im naturgemälsen Zuftand das heilige Bein, als ver- größsertes-Ende ‘der hier zulammen gelchnolzenen Rückenwirbel, gleichlam eingefunken’ ift zwifchen die den Schulterblättern analoge feitliche Knochen des Beckens, fo‘ fteckt' bey jenen Milsgeburten der Kopf ganz zwifchen den Schultern, und oft geht un- mittelbar die Haut von den Ohren zu den Achleln bey ibnen über. Gleiche Degenerationen befallen endlich ‘oft zumal beyde Enden’des Rückenmarks: häufig ift der fogenannte 'gelpaltene Rückgrat ein Begleiter der innern Hirnwafferfucht", oder’ der "ebeh bemerkten "unvollkommenen Entwickelung‘ des Hirns. 'Wenn’hier das obere Gewölbe ‘des Schedels neblt ‘feinen allgemeitten Bedeckungen fehlt, lo'tritt ein’ dünnes Häutehen beutelförmig Atıs (len Schedel hervor, "und enthält Wie in Waller und blutige Zelt len degenerirte Hirnfubltanz. “Wenn bey dem gel fpaktenen Rückgrat die hintern Bogen 'der unterften Rückenwirbel' fehlen; l[o tritt auch kier durch di® Spalte ein feines durchlichtiges Häutehen, ohne mit | 47 den allgemeinen 'Bedeckungen überzogen zu [eyn, hervor, und enthält das durch Walfer zu einer dün- nen Membran auseinander getriebene untere Ende i des-Rückenmarks; feine Oeffnung'tödtet, wie die . Oeffnung bey der ‘innern Kopfwallerfucht tödlich wird. In EV Pen "> "Diefe mannigfaltige‘ Aehnlichkeitoin !der obern Hälfte des Körpers mit der untern, 'erweilst nun * aber fchon, dafs’ nicht blols zwey: neben einander durch den Bezug "des Emhryos auf [einen Nabel- franz gelagerte Faktoren diefe”Nehnlichkeit her- r vorbringen; fondern dafs eine Mannigfaltigkeit des Ih Gegenfatzes, und '[omit’ eine Vielheit einzelner Or- gane und Bildungen \intsorganifchen Körper‘ mufs N ‚fkatt finden können. ) Diefe Mamnigfaltigkeit des Ge- genfatzes im Organismus wird eben dadurch mög- lieh‘, ‘dafs im Organismus, als .feftem Gebilde, nur - von. dem Verhältnifs eines Körper-Atoms zum andern, nicht: 'von freyen‘polarifchen Kräften‘ die Rede ilt Freye polarilche Kräfte verfchwinden”aus der Kör- perwelt, wenn lie, als einander enıgegengeferzt, auf 2 einander wirken. Die beyderley Elektrizitäten ver: % Dichten ich wechfelsweife: durch Berührung; ein "mit verhältnifiinäfsiger ‘Stärke »an Seinen Polen ver- kehrt geftrichener‘ Magnet erfeheint, in Abficht auf . Magnetismus nun als (todt. - Wö aher: blofs"zwey ponderable Körper,. deren Atome ‚ein entgegenge- - fetztes Verhältnils. der Grundkräfte befitzen, durch " Chemismus wechfelsweile. fich ‚| verbunden: haben, da werden fie als Körper nieht vernichtet: lie. find bloßfs-in Beziehung auf ihre wechfelfeitige Affinität g8 - zu einander ‚neutral geworden Wenn’ 2. B: gleich die.Entltehing des Wallerfioß- und: Sauerftoffsgalles aus dem gemeinfchaftlichen ‚Waller, durch Einfluls x freyer; aber nun in diefem fich bindender Rich- "tüngspolarität, erweilst, dals entgegengeletzte Ver- bältnifle in den Atomen jener zwey Galsarten herr-- fchen; ind wenn fie nun gleich bey erhöheter TDem- perator mit ‚der... gröfsten Heftigkeit wechfeisweile als Galsarten ich #ernichten: [o vernichten ilie lich doch nieht-als Körper. ‘Denn. das Gewicht von’ bey- den zulammen-genommen , verfcheint: wieder als. das Gewicht des neu entltandenen neutralen Walfers. Jenes ‚räthfelhafte Band, was.dauernd in jedem _ Körper- Atome ein’unveränderliches Verhältnils bey- der Grundkräfte - beftimmt, ‘ ‚fcheint 'fogar' in den meiften Fällen nicht einmal.ein' inniges: Zufammen; Nielsen zweyer Kötper von. entgegengeletzten Ver! hältniffen zu geltatten ;.(ondern'|blols eine ‚mehr oder minden leicht «wieder izu-trennende Adhäfon zuzulalfen. + Selbft Sauerltoffgafs ünd- Walkerltoffgals können [o. gemifehtleyn, dafs Ge als Kaallluft nicht mehr. durch:iihre (werfchiedene Schwere in'zwey Theile Ach. trennen lalfen;, und dbch’haben fie fich in»dielem! Zuftaud noch nicht weehfelfeitig als @als» arten: verhichierin' Doch lälst Ach (durch (jede :ftär« kere-Adhähony'z. Bi'des-Sauerltoffs: an einemleicht oxydirbaren Körper der eirle Beftandtheil der Knallz lüft"von demvandern wieder trennen. - Sogam'diel Schwere zeige'noch zuweilen: auf fogenannte che» nifche Verbindungen Einfluß, "In hohen Säulen von EI sakkalöbe ru Baal Salzs! uud ..49 Salzwafler erfchien z. B. auf dem Boden das Was- fer reicher an Salz, als in der Höhe, 'So fehr fcheint es, dafs in den meilten Fällen von chemi- fcher- Verbindung ponderabler Stoffe diefe blofs als innige Adhäfion» der einzelnen Atome angelehen werden mufs. Selbft aber da, wo bey pondera- beln Körpern ein wechlelsweiles Vernichten entge- gengeletzter Verhältnilfe, wie z. B. bey Säuren und Alkalien [tatt hat, ift immer das Refultat der Ver- . bindung keine körperliche Vernichtung, fondern nur Darftellung eines neuen Körpers wieder mit beltimm- tem‘ Verhältnils der beyden Grundkräfte in [einen einzelnen Theilen. = Seye/nun aber diefes Verhältnils, welches es” * wolle, feyen beyde Grundkräfte noch lo [ehr im’ Gleichgewicht; fo lange noch’ der Körper als Kör- pek exiftirt, , wird er immer gegen einen ahdern Körper als Gegenfätz [ich verhalten‘ können. Denn’ wie in ‚einer gelpannten Stahifeder, die wegen ei- nes Hindernilles, -das lich ihrer Wirkung entgegen-* Setzt, ruhig bleibt, die Kraft der Elalticität deswe- gen nicht vernichtet ift, (obgleich diele Kraft, wenn die Feder, in eben der Lage gehalten, 'ausge- glüht würde, vernichtet werden könnte, ohne’Aen- derung der Figur oder Schwere der Feder); fo fcheint auch in jedem Körper, wenn gleich An- _ ziehungskraft und Repulivkraft einander wechfels- weile befchränken , deswegeii doch’ keine diefer - Kräfte vernichtet zu feyti. Es’ilt vielinehr eine be- - Ständige Tendenz vorhanden, die eine oder die’an- Arch fd: Phyfiol, VII: Bd. 1. Hv D 59 RER dere dieler Kräfte ‚fobald das fich entgegenletzende Hindernifs vermindert wird, thätig erfcheinen zu laffen, da im Gegentheil-die freye Kraft der Rich- tungspolarität eines Magnets wirklich vernichtet wird» wenn durch Streichen eines andern Magnets , der eben lo ftark ilt, eine neue entgegengeletzte Rich- - tung die urfprüngliche Richtung des erften Magnets zu Null macht. Wäre nun alfo auch in einem pon- dlerabeln Körper die Anziehungskraft zur Repulhiv- kraft wie 4 zu 4; [o würde doch diefer Körper ver-: hältmißsmälsig zu einem andern Körper, wo lich die Anziehungskraft wie 6, die Repulfivkraft wie 2 ver- bielte, fo erfcheinen, ‘als wenn der erfte Körper. weniger Anziehungskraft, allo mehr Repulfivkraft befälse. Er würde alfo in föofern eine Anziehung in chemilcher Hinficht zu dem andern Körper ha- ben, als ein Beftreben vorhanden wäre, ein Gleich- gewicht zwilchen beyden durch Vereinigung [o her- worzubringen, dafs nun in jedem die Anziehungs- Kraft wie 5, die Repulfivkraft wie 3 fich verhielte. Der nämliche Körper aber, welcher das Verhältnils wie 4 zu 4 urfprünglich ausdrückte,, wird’ gegen einen dritten Körper, wo nicht die Anziehungskraft, - fondern ‘die Repullivkraft fich wie; 6 verhält, und allo die Anziehungskraft wie 2, als ein Körper er- fcheinen, in welchem verhältnilsmälsig zum andern die Repulfivkraft (chwächer, die Anziehungskraft aber ftärker ilt, Mit diefem dritten Körper wird er fich allo eben fo zu verbinden, und dadurch ein: Gleichgewicht herzuftellen fuchen, dafs in jedem nun die Repullivkraft wie 5, die Anziehungskraft vx\ v. * — 51 wie 3 fich verhält. - Es wird fogar eine drey- -fache: Verbindung möglich feyn. Wenn der er- fte Körpery welcher + 4 und —4 hat, mit dem zweyten Körper, welcher +6 und — 2 hat, fich verbindet; lo wird das Refultat durch das Verhält-! nils von + 5-und — 3 ausgedrückt werden kön- nen. Diefes Refultat in Verbindung mit dem drit- ten Körper, wo das Verhältnifs ilt wie. — 6 und + 2, wird ein neues Relultat geben, das durch das Verhältnils. ausgedrückt werden kann von + 3,5 zu — 4,5: »vorausgeletzt, man abftrahirt hier von den verfchiedenen Mallen der Körper. Nur«wenn unter günftigen Umftänden «das, ilolirte Körper bil- dende, unbekannte Band fich ‚auföfst, wie es: lich in hoher Temperatur zwilchen Sauerftoffluft «und Walferftoffluft außöfen kann, würde die ganzerdrey- fache Verbindung wieder zum Verhältnils von tig Zus: werden. So lälst es ich erklären, . wie) ein mälsig warıher Körper einem kältern Wärme‘wit- theilen, "einem heilsern Körper aber Wärme entzie- hen kann. '$o läfst es ich aber auch erklären, wie % Kohle, fowohl mit Sauerftoff als Lufifäure, als im ' gekohlten Waflerftoffgafs mit Waflerftoff verbunden erfcheinen kann ; wie Schwefel als Vitriolläure und als gelchwefeltes Wallerltoffgals fich zeigen, .Ei- fen in Alkalien fowohl als in Säuren lich auflöfen kann. ‘Es läfst’hch aber auch erklären, wie Eilen, - Schwefel und Alkalien: eine. dreyfache Verbindung. eingehen können, ‘und noch mehr, wie Stickftoff ‚ mit Sauerltoff als Salpeteriäure, und Stckltoff mit mis nun Bar. ) j InD'2 1 32 kan Zuee Wallerlioff als Hüchliges Alkali wechlelsweile fich-. zu-lalpeterlaurem Aunnoniak verbinden, und erft in! einer hohen Temperatur, wo das, ifolirte Körper- atome bildende, Band ich löfst, wechfelsweile zu: blofsem’ Waller und ‘SticRluft fich‘ vernichten und: neutralifiren können. So ilt allo. Mannigfaltigkeit des Gegenlatzes ‘in einer Sammlung ponderabler Stoffe, alfo auch im organifchen Körper möglich, weil er aus ponderabler Materie befteht, . In der Temperatur zwilchen dem Gefrierpunkte und dem Punkte des fiedenden Wallers, in welcher: allein organifche Körper’ möglich find (weilihr We- fen in.einem Spiele erft fich entwickelnder Rich- tungs-und chemiicher Polarität innerhalb einer zä- hen wällerigten Flülfgkeit befteht, nicht in blofser Richtungspolarität eines [chon vorhandenen [tarren Körpers, oder in blolser chemifcher .Polarität auf- selöfster Stoffe), ift lelten die Rede von Auflöfung des, einzelne Körper-Atome hervorbringenden, Ban- des: und von, vollkommener Neutralifation, fondern blofs: 'voncheinifcher Anhängung nach Geletzen der Wahlverwandfchaft, und alfo von ins unendliche möglichen Modificationen und Steigerung des Gegen- larzes‘zwilchen:Körpern und Körpern. Gerade weil: entichiedan der ’organifche Körper, was [chon feine Sehwere' und: feine Begränzung beweilst, ein Phä- noırten'ilt, das durch''ponderable Stoffe, und nicht blols durch freye Kräfte allein hervorgebracht wird, Wenn-nun:allo erregte Polarität in der organilchen.. Flüffigkeit, welche künftig einen felten Organismus - —— h 53 ‚bildet, Fafern und Bläschen erzeugte, und yon ei- nem Punkte aus ordnende Polarität gleichzeitig die zuerft fich aus der Flüfßgkeit präeipitirenden felien Theile [o vertheilte, dafs bey der gekrümten Lage ‚des Embryosgegen das negative Kopf-Ende, aber auch längft der ganzen peripherifchen Rückenfeite, Ner- venmark fich anlammelte; fo wird gegen das Kopf- ‘ende hin die ordnende freye negative Polarität das, fchon im Nervenmark als chemifche Verbindung be- trachtet, beftehende Uebergewicht der Repullivkraft vermehren; immer weniger aber wird diele Ver- mehrung längft dem Rückenmark hinab, (allo wenn gleich noch auf der peripherifchen Körperfeite, doch _ gegen das pofitive Ende des Rumpfes hin) ftatt fin- den. Diefes untere Ende wird relativ zum obern mehr Anziehungskraft in feinem Verhältniffe beyder Grundkräfte der einzelnen Atome; befitzen. Das 'Rückenmark wird alfo relativ gegen das Hirn in der Nervenmalle der pofitive Pol.leyn, Seine Form wird nach den Geletzen der polfitiven Polarität mehr die Fadenform; ‚die Form des Hirns mehr die ku- .gligte feyn, und zwilchen Hirn und Rückenmark ‚wird 'ein vielleicht wandelbarer Indifferenzpunkt ftatt finden, Das Hirn wird länger weich ‚bleiben, das Rückenmark balder felt fich zeigen; im Hirn wird mehr fchwächer geronnene, mehr durchlchei- ınende graue Subftanz, im Rückenmark mehr voll- kommen geronnene , weilse Subftanz fich zeigen. Es wird ein Einfluls, wo vermehrte Intenfität des Hirns ift, auf das Rückenmark gegen [ein unteres Ende zu Statt finden, Aber es wird demungeachtet 54 ! —— das Rückenmark noch gegen einen dritten Körper, in welchem ein noch gröfseres Uebergewicht der “Anziehungskraft ftatt findet, [o weit auch Rücken- mark doch noch Nervenfubftanz bleibt, [o gut als. ebenfalls das Hirn einen Gegenlatz bilden können. Hirn und Rückenmark werden, ihrer chemifchen Po- Jarität nach beyde zulammengenommen, doch noch entgegengefetzten Stoff, Muskelmalfe und Knochen- ‘ erde, anziehen; und zwar, dadas Rückenmark balder erfcheint als [ogar die Muskeln, und das Hirn we- | nigltens eher als Knochenerde;, fo wird diefer ent- gegengefetzte Stoff von Muskelmalfle und Knochen- ‘erde als eine Rınde um das Hirn und Rückenmark fich 'anfetzen.- Nothwendig wird aber diele Kno- chenrinde, ungeachtet fie Gegenfatz gegen die über- wiegende Repullivkraft jener Nervenmalfen ift, doch ver[chieden fich 'anfetzen; weil fchon Hirn - und. Rückenmark 'verfchieden find. Die feltelie Kno- chenrinde wird entgegenftehen dem Theil des Ner- "venfyftems, wo die gröfste Intenhtat der Repulfiv-‘ kraft fich zeigt. Daher find ang Kopfe die com- paktelten Knochen, und daher unter den Kopfkno- chen’die des Schedels nach oben und vorwärts zu wieder die feftelten, die innere Tafel der Schedel- Knochen heilst wegen ihrer Feltigkeit die glafsar- ‘tige. Auch am Rückenmark find noch die auf der peripherilchen Seite ftehenden Dornfortfätze und fchiefe Fortfätze aus compakter Knochenmalle, Aber "fchon der Rücken des heiligen Beins hat weniger compakte Knochenmalfe; und von der Bafıs des Schedels an, bis’ zu den Lendenwirbeln hinurter " =— ö 55 herrfcht nicht blols im Allgemeinen auf der gan- zen, wenn gleich dem Centrum zugerichteten, ‘Seite ‚Anfatz von lockerer Knochenmalle , -[ondern diele . dockereKnochenmalle vermehrt fich auch verhältnils+ mälsig immer mehr in den Körpern der Wirbelbeine bis gegen das heilige Bein zu, deff&n Bildung fo wie die Bildung des Schwanzbeins zwar zeigt, dals vor: züglich über.das Ende des Rückenmarks hinaus wie- der das allgemeine Ueberwiegen der politiven) Po. larität am untern Rumpf- Ende jene untergeordnete Polarität wieder ftörte s dals allo nur in Verglei- chung zu dem'obern Ende der Muskel - und Kno- chenmalfe, welche die Scheide des Hirn - und Rü- ekenmarks bildet, hier eine negative Polarität. der- felbigen Statt Andet, Es lälst fich leicht zeigen, dafs wirklich Hirn- “und Rückenmark beym Menlchen zu einem Sylteme gehören, welches durch ordnende Polarität entftand, und welches Syftem, während in feinen einzelnen Theilen ein untergeordneter Gegenlätz ftattfin- ° ‚det, doch wieder als Ganzes zuhächft dem Schedel "und der Rückgratsfäule mit"ibren Muskeln entge- gen Steht, ‘Es läfst fich aber auch zeigen, dals ‚Schedel-und Rückgrats[äule zulammen ebenfalls nur ein Syftem' bilden , „ein Syftem jedoch ‚; das unterge- ordnet ift dem Hirn-und Rückenmarkslyltem, dem es zunächlt entgegenfteht. Als»nack. der Form der urfprünglichen, in allen organifchen Körpern zu Grunde liegenden Bildung, in.Geltalt von Rläfschen und Falern eniltanden (bey den ‚Mollusken zum Theil fcheint das Nervenmark noch. Nülfig za Seyn, fo dafs der eine Anatom das für Cilterna chyli ‚hält, / was ‚der andere für Hirn erklärt) erfcheint das Rü- ekenmark in Thieren niedriger Ordnung noch ‚blofs als eine Reihe von Nervenknoten, mit falerigr - aus- ferahlenden Neien, und dureh der Länge nach ge- hende Nerven unter. fich in eine Reihe verbunden. Das Hirn ift bey ihnen falt blols nur das gröfste vordere Nervenknotenpaar. Noch bey den Fifchen ilt das Hirn blofse Sammlung einzelner Hirnknoten: es ilt noch keine allgemein zulammenflielsende Hirn- malle; und. wenn [elbft beym Menfchen nun die Hirnmalfe einen zulammenhängenden Körper dar- Stellt, fo ind deswegen die Hirnknoten, aus denen es entftanden ift, noch nicht völlig durch Ineinan- derflielsen verwifcht. Als geltreifte Körper, als Seh- nervenhügel, als Vierhügel, als olivenförmige Kör- per u.[.w. find fie nur mehr oder minder in [einem Innern begraben. Das Rückenmark [elbftzeigt noch beym Menfchen durch das gleichfam abgebrochene paarweile Ausftrömen der Rückkenmarks - Nerven die Spuren einer ehemaligen Trennung, dem des Hirns, gleich in einzelne Knotenpaare, welche nun hier blofs wegen relativ- vermehrter politiver Pola- rität, neblt den, die Knoten verbindenden, Nerven der Form der Linie folgten, und in einen ununter- brochenen Strang zufammenflolfen ; während das obere Ende des vereinigten Hirn- und Rückenmarks- Syftems bey überwiegender negativer Polarität auf Unkoften der Länge in die Breite. fich ausdehnte, und als Hirn eine kugeligte Form erhielt. Aechn- u N ART liche Geletze der Bildung zeigt nun die Scheide die- fes fo entftandenen Hirn- und Rückenmarks. Noch ift beym Menfchen die Rückenwirbel - Säule in ein- zelne Knochenkerne, gleichlam als Gegenlatz gegen das Zulammenhängen der Rückenmarks- Knoten, ge« trennt in einzelne Wirbelbeine, Noch! find bey, ihm die Rückenmuskeln nach dem gleichen Geletze in viele einzelne Bäuche gleichlam zerhackt, und Selbft die ihnen beftimmten Gefälse und Nerven dem gleichen Geletze unterworfen. Es find nicht lange Arterien, nicht lange Nerven, [ondern kurze Bün- del von Arterien und Nerven, welche auf dem Rü- cken erfcheinen. Als Knochen - und 'Muskelmalle bildet zwar das Rückgrat mit feinen Muskeln den Gegenlatz gegen das Rückenmark, Toligweitdiefee Nervenmark, und immer noch mit negativer Polari- tät geladen ilt. Soweit aber das Rückenmark rela- ‚tiv gegen das Hirn die 'pofitive Polarität in feiner Bildung vorftellt, fo weit fiellt feine Scheide dir negative Polarität in der Knochen- und Muskelmaflı: wor, und entfernt fich mehr als das Rückenmark felbft von der fadenförmigen Bildung der politiven Polarität. Beyın Embryo er[cheinen anfangs die Ru- dimente der Wirbelbein - Körper falt kugelförmig, während die Schedelknochen wenigltens in ihrer ‚Textur ftrahligt erfcheinen. Schon Burdin fieht den Schedel als blolses aufgetriebenes Ende der Rückgratsfäule an. Dem ‚Hirn folgend, erweitern fich die erften Rückenwirbel in einen daffelbige - umgebenden Behälter; aber aus dem gleichen Grunde, aus welchem die Rückenwirbel mehr getrennt find, 58 — als die Theile des Rückenmarks, find die Theile des Schedels weniger von einander getrennt, als die Theile des Hirns, und wenn gleich nicht in der äufsern Form der platten Schedelknochen, fo ift doch bey ihrer Bildung im Foetus ihr ausgezeich- net- falerigter Bau nicht zu verkennen. Gegen den Rückgrat hin aber zeigen lie noch viele Spuren ih- rer Verwandfchaft mit demlelbigen, Offenbar find die zizenförmigen Fortfätze der Schlafknochen noch Refte von Wirbelquecrfortlätzen ; der aulsere Hinter- hauptsbein-Höcker ein Rudiment eines Dornfortlatzes, ‘und bis an den Sattel des Keilbeins hin, zeigt der dicke Grundlortlatz des Hinterhaupts- Beines noch = das [chwammigte Gewebe. der Wirbelbeine, Ihn verbindet ein Zwilchenknorpel bis in das Manns - Al- ter mit der hintern Fläche vom Körper‘ des Keil- beins, wie zwey Wirbelbein - Körper durch einen Zwifchenknorpel verbunden find. Wie die bintern Bogen der Wirbelbeine , verhältnilsmälsig zudem Körper der Wirbelbeine, ihre geringere Dieke durch feftere Knochenmalle erletzen , fo verhalten fich‘ eben fo die Knochen des Schedeigewölbes zu dem dicken Grundfortlatze des Hinterhaupts-Beines, und dem Keilbein- Körper. An den Seiten jenes Fort- fatzes dringen die Nerven des verlängerten Markes heraus, wie fie aus der Rückgrats[äule an den Sei- ten der Wirbelbein- Körper herausdringen. So we- . nig Rückenmarks - Nerven zwilchen den Dornfort- fätzen oder hintern Bögen der Wirbelbeine. heraus- dringen, ‚fo-wenig dringen Hirnnerven durch das Gewölbe des Schedels oder feinen hintern Theil m 59 hervor. Auch in Abficht auf Muskeln zeigen ich "noch die hintert geraden Kopfmuskeln als Anfang ‘der zwifchen den Dornfortfätzen des Halfes gela- gerten Muskelreihen; fo wie die [eitlichen gera- "den Kopfmuskeln und die obern [chiefen Muskeln *des Nackens Anfänge der zwifchen den 'Queerfort- fätzen liegenden Reihen von Muskeln find, Wenn nun aber Hirn-und Rückenmark, fo wie " Schedel'und Rückgrat ein Syftem ind; wenn, wie "oben gezeigt wurde, die negative Polarität intenliv Trärker im Hirne des Weibes, als des Mannes ilt: + waram Steht dieler grölsern Intenfität des Hirns micht blofs eine ‚grölsere relative pohitive Polarität - des weiblichen Rückenmarks entgegen? Oder warum "wird nicht,“ wenn Hirn- und Rückenmark zulam- " mengenommen als ein Syltem betrachtet werden, die gröfsere Intenfität diefes Syltems, [chon durch eine grölsere Intenfität ihrer Scheide, des Schedels und - Rückgrats gelättigt, beyde letztere Knochenlamm- % lungen zulammengenommen auch wieder als ein Sy- " ftem: betrachtet? Warum [teht dem gröfsern Hirn des Weibes nicht fowohl ein grölseres Rückenmark, Vals ein grölseres Becken, ‘und gröfsere aus dem " Rückenmarks - Eude ansflielsende Nerven fo wie ‚gröfsere Beckenmuskeln entgegen ? Die breitern Flächen der Beckenknochen im Weibe find. mit Mus- "keln bedeckt, wie beym Manne, alfo'mit gröfsern _ Muskeln als bey dielem. Selbft'bis auf den Bruft- kalten wirken diefe ftärkern weiblichen Lenden-Mus- keln;, beym Weibe zieht der zweyfache Rückwärts- 60 — ftrecker des Rückens die Queerfortfätze der Wir- belbeine und die kleinen Bögen der Rippen mehr‘ nach hinten, als beym Manne. Sein unterer Bauch ‚auf jeder Seite beugt das heilige Bein des weibli- ‚chen Beckens mehr rückwärts; ‘und zugleich neigt ‚fieh die ganze obere Beckenöffnung beym Weibe etwas mehr vorwärts oder abwärts, als beym Manne. Der vordere, von Knochen freye, Raum des Unterleibes zwilchen Brultkaften und Becken wurde fo beym Weibe vergrölsert für die'Zeit der Schwan- ger[chaft, während ftärkere Rückenmuskeln durch 'Zurückziehung der obern Hälfte des Körpers in die- fer Periode das Gleichgewicht herftellen.. Durch das grölsere Becken wurde das Weib’ fähig zu ge- bähren, und den Zweck [eines eigenen, über lei- nen Organismus, Leben und Handeln verbreiteten Charakters zu erfüllen. Die Nerven diefes Beckens find beym Weibe grölser als beym Manme, Nerven aber zeigen ich, (Erfcheinungen bey Mifsgeburthen nach zu [chließsen), mehr als untergeordneter Mus- kelgegenfatz, denn als blofser Ausfluls der Malle des‘ Hirn-und Rückenmarks. Schon ‘die Oeffnungen für die Nerven find im weiblichen heiligen Beine gröfser als im männlichen; viel gröfser find die ifchiati- fchen Nerven beym Weibe, fo wie die Nerven für die Muskulatur des Beckens überhaupt. Nach Ackermann ilt das Beckengellecht beynahe dop- 'pelt fo grofs als beym Manne, grölser auch die "von den Bauchgeflechten zu den Gelchlechtstheilen -fich herabfenkenden Nervenplexus. Aber überwie- gender ilt auch bey dem Weibe der Einfluls der 6ı Gefeblechtstheile auf ihre ganze Natur, und häufi- ger die Nervenkrankheiten, die von diefen Orga nen aus bey ihm entftehen. ‚Der Hyfterie, der’ | Nymphomanie: entfprieht auch bey keulchen Män- | nern falt keine ähnliche Krankheit. Wenn Männer häufig aus Hochmuth verrückt werden,.[o ilt es bey den Weibern häufiger unglückliche Liebe, die ihnen diefes Uebel zuzieht. Der von Einfluls des ‚Gelchlechistriebes, wenigftens periodilch, freyere Mann ift fähiger, die Welt von allen Seiten zu be- trachten, ihr Herr, aber auch oft ihr Tyrann zu ‚werden, ©. Die Frage, warum [teht beym Weibe der [tär- kern Intenftät des Hirns vorzüglich ein ‘gröfseres Becken entgegen, zu beantworten, mülfen wir zuerft genauer den Einfluls des Hirn- und Rückenmarks auf Schedel und Rückgrat betrachten. ‘Dem relativ- negativen Hirn ftehen zwar compakte Schedelkno-. chen, dem relativ. pofiiiven Rückenmark lockere Wirbelbein - Körper entgegen. Aber‘ demungeach- tet nahm das Hirn den, Schädelknochen, in Ablicht E ihre äufsere Bildung, die langftrahligte Form,, E fonft der politiren Polarität ‚des Knochen- s zukommt ; das Rückenmark aber ordnete: Si nach fichin eine lange Säule, und liefs: s Schwanzbein lich verlängern. Es giebt alfo' Fälle im Organismus, wo die äufsere Bildung nicht! entfpricht dem innern Charakter, wo: die äufsere: ‚aus einer mechanifchen Nothwendigkeit entiprolfen zu feyn [chemt. Wenn Hirn und Rüs 62 —— ckenmark früher gebildet waren, . fo zogen beyde, fo weit fie'negative Polarität als Neryenmark üher- haupt befafsen, Knochen-und Muskelftoff an, und zwar an jedem Punkte ihrer Oberfläche. Daher fetzte fich die [päter präcipitirte oder [päter entwi- ckelte Knochen - und Muskelmalfe ab nach der me- chanifchen Form des .[chon gebildeten Hirn.- und Rückenmarks; und nur in der Entfernung von dem | Einfufs diefer Organe konnte die Knochen- und Mus- kelmafle ihren eigenthünlichen langltrahligten Bil- dungsgefetzen folgen, wie z.B, bey den Gelichts- knochen, den Rippen und dem Schwanzbein. Die. ' fes Untergeordnetleyn der Scheide unter der Ner- venmarksmalle läfst nun beydes, das Nervenmark und feine Scheide, wieder als ein zufammenhängen- des Ganzes gegen den übrigen Organismus wirken, So wie angezogenes Eifen in der. Atmolphäre eines | Magnets zwar fogleich ebenfalls magnetilch wird; aber noch lange nicht, ‘wenn es nicht gelftrichen wird, mit der Intenfität des urfprünglichen Magneıs, Polarität und Anziehung zeigt; [o konnte auch der untergeordnete Gegenlatz in der von Hırn- und Rü- ckenmnark angezogenen Scheide die negative Pola- zität der Nervenmarks - Malle überhaupt , felbft noch nicht die relativ- politive Polarität des Rücken- marks und. die relativ - negative Polarität des Hirns ‚ Sättigen; [ondern das: Rückenmarks - Ende bliebimit! “feiner Scheide immer noch 'pofitiv, das Hirn- Endei negativ. ‘Da nun.allo die Knochen - und Muskels fcheide, als Ganzes betrachtet, das Hirn-und.Rü-i | ckenmark, als Ganzes betrachtet, durch Gegenlarz, | ” =. 63 * nicht fätigen konnte; fo mulste noch- ein anderes, f vom unmittelbaren Einflüfs des Hirn - und Rücken: - mark entfernteres Syftem, eine gleichlam freye. \ Koochen-und Muskelmalle angezogen werden, wel« ei che [elbft wieder Polarität belitzend lich [o anlegte, ie - dals ihr negatives Ende, abwärts gegen das politive Ende des Rückenmarks zu, ihr politives Ende auf- wärts gegen das negative Hirn Ende zu faben, ‚wo- > bey nun aber noch der Bezug des Embryos auf fei- onen Nabellirang mit in Rechnung, kommt, - x Aber weil auch dieles Syftem erft [päter fich - bildete, fo war auch hier noch keine vollkommene Sättigung. ' entgegengeletzter Polaritäten möglich. "Der ganze Körper des Embryos behält, wie. oben = fehon bemerkt wurde, noch lange: an Seinem Hirn- Ende die "Bildungsform überwiegender negativer - Polarität; an feinem untern Rumpf--Ende die Bil- dungsform 'überwiegender pofitiver Polarität. Sonft,, bey vollkommener wechfelsweiler Sättigung beyder Syfteme, mulste eine Gleichheit der Bildung in der ern und untern Hälfte ‚des Körpers jedesmal in ‚gleichweiter Entfernung vom Indifferenzpunkte vor- Kanden feyn, Diele Gleichheit ift aber blofs Aebn- liehkeit; und je mehr auch in der Folge der Zeit | der Gegenlatz.einzelner Syfteme vervielfältigt wird, delto mehr Springt zwar die Summe gleicher Fak« toren in beyden Hälften in ‘die Augen, aber, nie gehe die Aehnlichkeit je in Gleichheit über. Voll- kommener Gegenlatz im Organismus, er mes Gefchlollenleyn deflelbigen würde mit abfolu- | tem. Gleichgewicht, allo mit abloluter Ruhe ver- | | | | PP 64 bunden (seyn, fo wie mit Lebloßigkeit ; denn Leben befteht nur in-Bewegung oder Störung des Gleichge- wichtes. Der Organismus lebt nur durch das Ue- berwiegen der einen Polarität über die andere, und durch’ das Ueberwiegen der Intenfität polarifcher Trennung in dem einen Syftem über die Intenfität der polarifeben Trennung in dem andern Syftem: Er lebt durch die Möglichkeit des Gegenlatzeszweyer Syfteme zulammen genommen gegen ein drittes, und aller fei- ner Sylteme zufammengenommen gegen die Aullfen-: welt, in der wieder eine Url[ache beftändiger Störung des Gleichgewichts ftatt finden mufs. Ift aber Ueber- wiegen’ des einen Syftems über das andere nur mög-' lich durch Priorität in der Zeit; fo heht man ein, däls Leben nur da möglich it, wo immer nur eines nach dem andern entfteht, nicht da, wo.al- les zugleich vorhanden ift. Man hieht ein, dafs eine‘ organifche Species nur dadurch, dals immer ein Individuum nach dem andern lich entwickelt, leben’ Kann; wie ein organifehes Individuum nur deswe- gen, weil eine beftändige Reihe von Entwickelungen in [einem Körper vorgeht, lebensfähig ift. ‘Priorität in Abficht auf die Zeit fcheint deswe- gen das Ueberwiegen, wenigftens Anfangs, eines Syftems über ein anderes [päter entftandenes zu erzeugen, weil der, durch Uebergang der freyen’ Richtüngspolarifät in chemifche Polarität, und durch die’kiedurch anfangende Zerletzung der organifchen Flüfßgkeit, zuerft felt präcipitirter Stoff auch zur 7 “ erft'wieder fähig wird, Richtungspolarität zu er-: hal- De 65 halten, { dadurch inponderable Flülßgkeif, feinen Polen angemellen, als neues Organ der Thätigkeit anziehen, und fo [elbft wieder Fähigkeit zu er- halten, auf den Ueberreft der Auflöfung zu wir- ken, Das weißsfalerigte Rückenmark erfzheint im Embryo früher, als ein Muskel lichtbar ift; fein gan- zes Nervenlyfiem’ ift früher‘ ausgebildet, ehe ir- gendwo noch ein Knochenpuiikt erfcheint. Selbft wenn man den’'ganzen Lebenslauf des Menfehen' betrachtet; [ö. erfcheint beym Kinde das Hirn an Mäffe, und, ünter den Vorganifchen Kräften, Sehh- bilität überwiegend. Erft beym Manne hat das Mus- Kel-iund: Knochengerüfte feine Vollkommenheit er=' ER und Energie und Muskeiftärke find hervor- Ppringend. "Im hohen Alter befchliefst Anhäufang _ vwön Knochenerde, bey Abftumipfüng des Nervenfy- Neiistund der Sinne,’ die Scene’ des’Lebens. Die- “ses To frühe «hieh" bildende‘ Netvenfyftem' erreicht * vielleicht feine Priorität dadurch, dafs es in unfe-’ rem Körper der Repräfentant des Hydrogen - Pols' it, Jeder hydrogenirte, oder verbrennliche Kör- r, wenigltens der Mehrzahl nach, erfeheint r auch in der anorgifchen Natur als weniger it in Waller auflöfslich, leichter alfo daraus’ B 20 fällen, "im 'Gegenlatz zu oxydirten oder verbrann- - Körpern. 'Kohlenfäure z'B. ilt weit auflöfsh. cher im Walfer, als 'gekohltes Wallerftoffgals; ge-' 1? fänerter Schwefel‘ unendlich! leichter auflößslich, - ir düch i in wehigem Waller, als gefchwefeltes Waffer- ' Möfigals.: Phosphor und Metalle find unauföslich‘ Arm fedPhyfot. Vil, Bas IH, E x 6b — im Waller, "Phosphorfäure und Meıallläure auföfs- lich darin wü & ; Wenn nun. das Nervenly[teni‘ (einer, Priorität 5 (welche Priorität nieht nur durch die Entwickelung: des Embryos, [ondern auch durch die ‚ Betrachtung der ganzen Reihe. thierilcher Organifationen. erwie- "fen wird, wo z. B. bey den Mollusken oft [chon ein, entwiakeltes Nervenfyftem erfcheint, während die, Muskelfafer noch einzeln; in der allgemeinen orga-, zülchen ‚Malle eingelenkt, oft noch mit ihr verflos- fen ift), das Ueberwiegen der. Intenfität feiner Pola- xität dankt; [o mufs zunächlt bey relativ - grölserer Polarität des weiblichen Hirns, ein Einflufs auf das Rückenmark und deffen Scheide, beydes als Gans zes zulammen genommen, fich äulsern. Diefer;Ein-, Aufs muls wegen, des Untergeordnet- feyn in. der Bildung auffallender ‚in.der Scheide, ‚als im Rü- 4 ekenmark felbft erfcheinen. Die ‚Rückenmuskeln ‘ müffen- ftärker beym Weibe leyn, „die Rückenwir-- ! bel vornehmlich gegen das untere Ende des Rück- grats hin, länger, ihre «Queerfortfätze. verhältnils- mälsig zum kleinern Scelet länger und fpitziger er- fcheinen, Schon der berühmte Sömmerring be- obachtete, dals beym Weibe "verhältnilsmälsig die Säule der Lendenwirbel höher ift, als beym Manne., In zwey auserlefenen Sceletten fand ich die ‚abfo- iute. Höhe der Lendenwirbel-Säule. gleich, unge- achtet die ganze Höhe des weiblichen Scelets, vom Wirbel bis zur Ferfe gemellen, lich zur Länge des ganzen männlichen Sgelets nur wie 19 zu 20 vex- N UA Zu \ 67 hielt. Dals die relativ-gröfsere Länge der unter , weiblichen Wirbel wirklich durch ein In-die-Länge- ‚gezogen-[eyn, nicht durch eine grölsere Mafleüber- haupt 'entftanden' fey; beweilst das Verhältnifsidies fer Länge zur Dicke. ı Es. war dieles‘Verhältnifs beym weiblichen.Scelet am letzten Rückenwirbel wie. 48 zu 68, am letzten Lendenwirbel wie 57 zw 29; im ‚wäunlichen Sceletie wie 46 zw 76, und wie 59 zu 96. Es gehört zu dem oben Gelagten; dafs beym letzten: Halswirbel - Bein umgekehrt im inlicken Scelet das Verhältnifs der Länge zur Dicke grölser war, ‚als in dein weiblichen, Dieles - Verkältnilswar im Weibe nur wie.25 zu 56; im } Manne wie',28 zu 49. \ 14 en „Gerade allo durch diefes Einprägen des äufsern Bildungscharakters der Nervenmärks- Malle auf die * Ge umgebende Muskel- und -Knochenhülleverweilst: " fich die Nerveninalfe als noch nieht gefärtigt durch! den Gegenfatz ibrer Hülle. Hülle und Nerveumarks=- - Malle, ;zufammen geriommen, müllen als: Ganzes! betrachtet, werden, und. wieder ‚entgegen [tehen- Be andern Sylem ;| in demi,fie ebenfalls’, aber R ngeletzte Polarität,. efregen, werden: \Diefes: a e Syltem wird allo anzufehen, leyn,; als/Vers. Stärkung der indellen betrachteten: tnzureichenden. . Muskel - und Knochenhülle: ‚Eine dolche Verkär- l find, nun. die übrigen Theile.!des Scelets und 1 rn find die, obeu bemerkten Gliedma: \ Sen, das @elicht, die Rippen ;..die Beekenknochen, | wi j HRı2 68 Bag‘ Möglich bleibt/duch"bey ‘dielem gröfsern Gegenlatz -von zwey Syltemen, deren ungleichnahmige Pole an einander’ fich legten, das Coexiftiren und doch noch worhändene ‚Ueberwiegen der einen 'Polarität an einein Körper- Ende, und der entgegengeletzten Po- larität am 'entgegengeletzten Ende‘, [o lange‘, als noch Intenhtät der Polarität in dem einen‘ Syfteme srölser ‚bleibt, als in dem andern, ‘Wäre z. B. ia dem Nervenmark urlprünglich das Verhältnifs’ der Bepulfivkraft zur: Anziehungskraft wie — 16 zu+4 im Muskel- und Knochenfyfteme wie — 4 zu + 16% fo würden beyde’ Stoffe ’fich einander wechlelsweile anziehen..-Wenn nun aber die 'ordnende Polarität das Nervenmark zuerft am Kopf- Ende“des"Körpers und längft der peripherilchen Rückenfeite anhäufte, und inihm, einzeln betrachtet, wieder Polarität er- ‚weckte, allo z. B. im Hirne, relativ zum Rücken- marke‘, wieder negative Polarität‘, im Rückenmärk, relatiy zum Hirne; politive‘ Polarität; fo können‘ wir annehmen, dafs’ das Verhältnißs im Hirne nun Sey; wie — ı8 zw + 25 im Rückenimark aber ‘wie- — 14 2u 4 6. ‘Wenn nun diele Polarität der Hirn-' und Rückenmarks-Maffe in der an ihrer Bauchfeite‘ angehäuften Muskel- und Knochenmafle zwar entge!’ gengeletzte Polarität, aber von [chwächerer Inten- ; fitär entwickelt, fo dafs das politive obere Ende die. \ fes. angezogenen Syltems'nur ‘das Verhältmifs wie‘ -Hız zu — 3, das untere negative Ende das Ver- hältnifs wie +15 zu — 5 ausdrückt,‘ fo ift zwar” immer: noch in der Knpehenmalfe , für fieh betrach-" tet, eine relative Polarität der niedrigern Ordnung, Beer ur ENT u E die entgegenfteht der Polarität der Theile der Hirn- und Rückenmarks - Malle unter ich; aber das obere Ende. des aus beyden Syftemen zulammengeletzten Körpers wird doch das Verhältnis von — 2ı zu 419; das. untere, Ende des Körpers aber, das’ Verhältnils von + 2ı zu — ı9 zeigen. Immer wird allo im Kopf-Ende des zulammengefetzten Körpers die negative Polarität, im Rumpf- Ende.die pofitive noch die überwiegende. in der Bildung bleiben. Die oben fchon 'bemerlte Priorität der Bildung des Nervenlyftems im Gegenlatze zur [pätern Ausbildung des Knochengerüftes, ‚der. Starke Unterfchied der kugelförmigen Bildung ‚des Hirns gegen das indie Länge gezogene Rückenmark, iin Gegenfatz.gegen ‘ den mindern Unterfchied, der in der Bildung,ein- zelner Theile des freyen Knochengerültes, zı B.i der Schulterblätter und Becken - Knochen, der’ Arme und Füfse herr[cht, erweilst die überwiegende In- tenfität der Polarität im Hirn -'und Rückenmärks- Syfteme, wirklich. ‘ Dafs aber doeh das Knochen “und Muskellyftem Polarität, und zwar nach oben zu, relative Polarität wirklich befitze, erhellt aufser dem, was oben [ehon über die Ver[chiedenheit.des Compaktfeyns der knöchernen Nerveimarks: Hülle gelagt wurde, ‚auch aus der frühern Ausbildung, . der obern Theile des Scelets als ‚der. untern, aus dem anfänglichen. ungeheuren Ueberwiegen auch - der kleinern obern Muskeln, über die grolsen untern. - Es giebt eine Zeit beym Embryo, wo der Schulter- blawt - Zungenmuskel an Malle den grofsen Geläls. muskel übertrifft, Ein Syltem, welches, ein Ag DR) = zeichnet- grofses Verkältnifs der Anziehungskraft in feinen Atomen charakterifirt, mufs da zuerft als fe- ftes Örgan hervortreten, wo Anziehungskraft ver- nehmlich wirklam ift, während einSyltem, in dem "die Repullivkraft vorwaltet, zwar da gleichfalls zu” erft ich zu bilden anfangen muls; wo die Repulhiv- ° kraft vornehmlich herrfcht, aber auch wegen Ue- berwiegen der ausdehnenden-Kraft länger als fe- ‚ftes Organ durch Weichheit dem flüchtigen Blicke verbörgen bleiben kann. Es lälst ieh allo verthei- digen, dals man es wagt, das Verhältnils in der Intenfität der Polarität bey diefen Syltemen durch Zahlenbeylpiele auszudrücken, Eine Theorie der Anatomie wird freylich erft dann vollkommen [eyn, wenn es'gelungen ilt, mit Wahrheit beftimmte Zah- len'fefifetzen zu können. . Bis dahin ilt es aber wohl noch weit, . aRAeT “Von der, unmittelbar die Nervenmarks - Malle umgebenden , Knochen - und Muskelhülle unter- fcheidet fich ‚die den‘ grölsern Gegenlatz bildende freyere Muskel -mnd Knöchenmaflfe dadurch, dals fie nicht mehr, ‘wie’ jene, gleichlam mechanifch der Bildung der Hitn-und Rückenmarks - Malle fol« gen muls;. dafs das’ Verhältnils der. lockern Kno« chenerde zur feltern nicht wie bey jener Hülle zu- nächft der chemilchen Anziehung des Hirn - und Rückenmarks entfpricht; fondern dafs nun bey ihr, ‚vorzüglich in der Entfernung| von 'dielen Theilen, jener Bezug ftatt finden kann, den die Anziehung des fich bildenden Embryos gezen die Malle feines tar mi Nabelfträhgs"fördert. Abgelchen von jener Polari- tät, die in ihr 'längft dem Hirn - und Rückenmarke herrfcht, zeigt ke nun gegen den Nabelftrang bin die langftrahligte Bildung‘, ‘als Beweis einer auch in die Queere gehenden "Polarität, die gegen jene Bauchleite hin, poftiv, und durch das Dafeyn der Vreiteften Knochen und Muskeln am Rückgrat als negativ gegen die peripherifehe Seite zu, fich zeigt. Als freyere Muskel - und Knochenmafle, die, wenn Weich Ipäter, doch ebenfalls Produkt der urfprüng- " ichen ordnenden Polarität ilt, zieht fie ebenfalls einen untergeordneten Gegenlatz an, wie die Hirn- und Rückenmarks'- Maffe’ ihre Knochen - und Mus- Kelhülle’ anzieht. Sie drückt eben fo diefem unter- geordneten Gegenfatz ihren Bildungscharakter gleich- fam mechanifch‘ ein, wie das Hirn den [einigen: und fo zieht fie nicht eine Nervenfcheide, fondern zufolge der [trahligten Bildungsform der politiven Polaritäf, einzelne ftrahligt- auslaufende Nerven an. "Auch, ‘wo 'bey Milsgeburten Hirn und Rückenmark fehlen, find doch, wie oben [chon bemerkt wurde, diefe Körpernerven vorhanden. Dieler untergeord- Imete Gegenlatz der freyen Muskel - und Knochen- Ri dnalfe mufs nun gleichfalls von ihr untergeordnete j entgegengeletzte Polarität erhalten. Die Nerven brei- ‚ten lich‘aus und werden weich an den Endigungen der Gliedmafsen und in den einzelnen Muskeln, TR ‚durch welche fie angezogen werden. Sie find linien- "Mörmig weils, und felter “am entgegengefetzten ‚Ende ,„ wo fie mit der Hirn > und. Rückenmarks - "malfe zulammenltofsen, 72 _- J AESH P Nur in Verbindung mit diefem untergeordneten Gegenlatz erfcheint die freye Muskel -wund Knochen; malle. Als gröfsern Gegenlatz gegen das Hirn- und Rückenmark, betrachtet man eben dieles, mit fammt feiner Scheide, nur als ein einziges Syltem. Aus dem oben Angeführten erhellt von felbft , dafs, wenn beynahe ins, Unendliche jedes Syltem unferes Körpers, als zulammengeletzt aus einfachern \ er- ‚Scheint; ein immer in niedrigere Potenz ‚hinabltei- gender Gegenlatz; in [einen einzelnen Theilen wech- felsweile ftatt finden, und .doch. das ganze Syltem, noch als Ganzes betrachtet, einige Polarität zeigen, einigen Gegen[atz gegen ein anderes Syltem bilden kann. Ilt nun dieles auch der Fall mit der freyen Knochen -und Muskelmaffe; l[o wird, der,Priorität der Hirn - und Räckenmarks - Malle, gemäls, wenn im Weibe ftärkere Intenfität der Polarität in dem jetztern $y[tem herrl[cht, die. intenfin- ftärkere po- fitive Polarität des Rückenmarks eine verltärkte ne- gative Polarität auch in dem untern Ende der freyen Knochen - und Muskelmalle bervorbringen. Diele vermehrte negative Polarität wird, mach ihren Bil- dungsgeletzen ein Becken veranlallen, das geräu- miger von einer Seite zur andern ilt, alsim Manne, das aber dafür weniger tief oder weniger lang 'ift. Die ganze Höhle des Beckens wird mehr ei- ner Kugelform im Weibe, die Höhle des Beckens im Manne mehr einer Jängern konifchen,, abwärts verengten, von den Seiten, wegen des Zugsı gegen die Bauchleite zu, mehr zulammen .gedrückten Höhle gleiehen. So werden ‚die Seitenkmochen des = ' — 73 ‚Beckens im Weibe, ‘wenn fie auch nach Acker- " manns Beobachtungen im Verhältnifs zum ganzen Körper nicht grölser find, als ‚im Manne, ‚doch . jene Geräumigkeit des Beckens hervorbringen, wel- ‚che blols das Weib auszeichnet. Geftört wird fer- mer im Weibe dadurch die in die Queere gegen ‚den Nabel zu, gehende Polarität des Körpers wer- den, und die verhältnifsmäfsig- ftärkere negative © Polavität des weiblichen Beckens wird das Vorwärts- und Aufwärtszieben, gegen den Nabel zu, der Kno- % m chenmalle des Beckens hindern. Der Schaambogen - wird im Weibe weniger Ipitzig zulaufen; ein grö- ! fserer Theil der vordern Wandung des grolsen Be- \ ckens wird freyer von Knochen [eyn, als im Manne. h Im Weibe lenkt fich aus eben dem Grunde die Ebene ; des -Einganges zum kleinen Becken, vorwärts zu, tiefer ‚unter die Horizontal,- Linie herab, als im Manne. Die Hüftenftücke der [eitlichen Beckenkno- ehen laufen beym Manne verhältnilsmälsig weiter vorwärts zu, als beym Weibe, wo lie weiter ge- gen die Wirbelläule bin zurückblieben. Der Theil des Umfanges vom obern Beckenrande , welcher "vom Gipfel der einen Hüftpfanne der einen Seite | £ bis zu eben dem Punkte auf der andern Seite vor- wärts zu, gleichlam einen Ausfchnitt des gröfsern . Beckens bildet, beträgt im Manne nur 36 Theile, wenn man den Umfang der obern Oefinung des klei+ nen Beckens in ıon gleiche Theile theilt; beym | " Weibe beträgt dieler, von den Wandungen des gror s ‚Ssen Beckens befreyte,. Rand 42 folcher Theile, in ’ ‚den oben fchon mehrmals berühxten Sceletten. Beyın | | | | | | 74 a "Weibe Treigen die zurückgedrängten. Hüftenftücke viel fanfter oder flächer aufwärts, als beym Manne. ‘Wenn fie beym Manne mit dem Horizonte, unge- fähr einen Winkel von 60 Graden bilden; [o bilden fie im Weibe nur einen Winkel von 47 Graden. So ‚wird das obere Becken des Weibes freyer vorwärts zu von Knochenwandungen; es ift fächer als im Manne, bildet [o breitere Hüften; und in Verbin. dung mit der’ gröfsern verhältnilsmäfsigen Länge der Lendenwirbel - Säule, bereitet fich ein weit freyerer, mit nachgiebigen weichen Wandungen verlehener Raum im Unterleibe des Weibes für die auffteigende fchwangere Gebährmutter , die fich ) vorwärts neigt. Gleiches Gefetz der Bildung zeigt das klein® Becken.‘ Bey feinem obern Eingange ilt es vorzüg- lich die Weite von einer Seite zur andern, minder die von vorn nach hinten zu, die gewonnen 'hat, durch die ftärkere negative Bildung des Beckens im Weibe. Der .gröfste Queerdurchmefler des weibli- “chen kleinen Beckens verhielt fich zum gröfsten | Queerdurchmelfer des männlichen Beckens, wie 123 zu ı00, während der Durchmelfer von vorn nach hinten zu , beym Eingange des kleinen .Be- ekens, in diefen' ausgefuchten Sceletten lich nur ver- bielt wie 108 zu 100. Sogar ilt es weit feltener . beym Weibe, dafs der Queerdurchmelffer die Ge- burt hindert, ‘als dafs der Diameter conjugata zu Klein ile, um das Weib glücklich gebähren zu las- fen. Krankhaft - überwiegend - weiblicher Bau, wel- &her zu [ehr den Bezug ‘der Becken: Knochen ge- “ gen die vorwärts zu lich erftreckende pofitire Po- . Jarität hinderte,, il!’ wohl Schuld än diefer, fo man! ehes Opfer dahinraffenden Mifsbildung, und Weich- lichkeit, in welche’ fo leicht die natürliche Weich- heit des weiblichen Baues übergeht, ‘dürfte wohl ' Schuld feyn an diefem krankhaften ‚Weberwiegen des‘, ohnehin Mangel an Zulammenziehung hervor- - bringenden, negativen Pols in der Bildung des weib- lichen Beckens: Daher gebiert glücklicher ‚das "Weib, das unter wilden Völkern im Naturzuftande lebt, wo Bewegung in freyer Luft, Derbheit des Baues, und mit diefer, auf vermehrter Anziehung er Theile unter fich beruhenden Eigenfchaft, auch R ein Hindernils hervorbringt, dafs abnorın die po- fitive Polarität des Körpers, durch überwiegende ne= "gative Bildung zu [ehr geftört, und- [fo namentlich im Becken zu fehr auf Unkoften der Conjugata der Queerdurchmelfer "begünfüiget werde. Alles im Or-' ganismus hängt zulammen, und fo dürfte leicht’ wiädernatürliche ‘Reizung des Hirns beym [chönen x lechte der verfeinerten Stände zulammenhän-- mit der Häufigkeitvon Unglück - ee MR ng des Beckens. che zur Länge des ganzen Scelers’ wie 1loı zu , hier nur wie 991 zu 1000, ‚Auch die innere ne der auf jeder Seite in den Dornfortlatz über- gehenden Knochenplatte des Sizbeins, ift bey dem Weibe weiter nach aulsen gebogen, . und. um ein Drittheil weniger einwärts geneigt, als beym Mannes Der innere Raum des kleinen Beckens erfcheint, alfo, von allen Seiten betrachtet, dort weiter. Folge des bisher Gelagten, ift, _dals die Höhle des Klei- men Beckens, (die wegen überwiegender politiver Polarität am untern Rumpf-Ende, wenn der Körper als Ganzes betrachtet wird, in beiden Gelchlech- tern gegen den untern Ausgang mehr oder minder üich verengern muls) in einem andern Verhältnifs beym Weibe, und in einem andern Verhältnifs beym Manne abnimmt. Die Abnahme des Queer- durchmellers Igegen die 'untere Beckenöffnung hin, ilt beym Weibe verhältnifsmäfsig weniger [chnell,, beym Manne ift die Abnahme der Conjugata lang- famer. Die ‚Ausdehnung der Höhle des kleinen Beckens im Weibe gelchieht nach dem gleichen Bil- lungsgeletze der negativen Polatität auf Unkolten, feiner Länge abwärts zu, oder [einer Tiefe, Bey. jenen zwey Sceletten, deren Länge lich zu einan- der verbielt wie 19 zu 20, verhielt fich im. Klei-, nern weiblichen Scelette die Länge des heiligen Beins, nach der Chorde feiner Krümmung auf der‘ vordern Fläche gemellen, zur Länge des ganzen Sce- lettes wie 54 zu 1000; beym männlichen gröfsern Scelette wie 68 zu 1000. Die obere Breite des, . heiligen Beins aber, das überragend. das, Ende des. Rückenmarks nicht mehr, wie die übrige Knochen-: hülle deffelbigen, mechanilch [einer Bildung folgen- muls,‘ fondern das f[chon den Uebergang. diefer: 77 Knochenhülle zur freyern Knochenmalfe. macht, " verhält ich im Weibe zur Länge des ganzen Sce- - lets wie 83 zu 1000; im Manne nur wie 73 zu 2000. Aber nicht blols am heiligen kein, an al len Wandungen des kleinen Beckens zeigt fich die - Ausdehnung des weiblichen Beckens in die Weite oder Breite, auf Unkoften der Ausdehnung in die Länge, doch vorwärts zu minder. Die Länge des heiligen Beins, auf die oben angegebene Art ge- mellen, verhält ich imyWeibe zum grölsten Queer- dürchmeller der obern' Beckenöffnung wie 100 zu 176; zum grölsten Queerdurchmeller der untern Be ckenöffnung wie 100 zu! 145; im’Manne aber\zum obein Queerdurchmefler' wie 100 zu 104, zum ün- _ tern wie 100 zu'61. Vom Rande des Beckens, wo et dem Gipfel der’ Hüpftpfanne entlpricht, herab, Bis'zum tiefften Punkte des Sizbeinknorrens, allo zhehr vorwärts, oder'an der Seitenwand des klei- men Beckens, zeigte fich,' gegen das heilige Bein _ betrachtet, die Tiefe bey dem Weibe fchon etwas beträchtlicher wieder. Denn das Verbältnils diefer Seitenhöhe des kleinen Beckens zum gröfsten Queer- meller des Becken - Einganges,war nur wie 0'zu 140; im Manne war dieles Verhältnifs wie > 104. Noch weniger wurde, wie [chon be- k 'ift, überhaupt im Weibe die verkürzte Höhe "des kleinen Beckens verhältnilsmäfsig angewendet, M eraiasnsng des Beckens in der conjugata, oder | vorn nach hinten zu; wenngleich auch diefe Aus- Fa die Gleiche im männlichen Beeken, abfolut h gemsmmen, weit übertrifft. Die Tiefe des weibli«: | | | | | f 73 RB . ! ; chen kleitten, Beckens, vor dein heiligen Beitie ge- I melsen,. verhielt fich zur Conjugata:beym Eingänge nur wie-100 zu 135; zur, Conjugata,beym Ausgange des kleinen Beckens wie 100 zu 116. Im Dlanftie "war dieles Verhältnils oben wie. 100. zu 93, unten wie ı60 zu 87. Diele Zahlen- Verhältnilfe zeigen die Uebereins 'fimmung der Bildung des Beckens in beyderley Ge+ f Br — 37 Ganz lich ‘unterfcheidende Gang des Weibes.‘ Aber ‘ auch mahnigfaltig "auf das Becken felbft , wirken diele ftärkern Beckenmuskeln zurück. Das heilige Bein wird von den Rückenmuskela oben mebr'rück- wärts gezogen, unten aber von .den hintern zum Sckenkelheine ‚gehenden Muskeln mehr vorwärts, So. erhält ıes, eine -färkere Aushölung,; die» oft he- Skumnt ‚aus..zwey' in. der Mitte zulammenftofsenden Theilen; zufanmengefetzt [cheint., . Die von den Hüftbeinen zum Schenkel gehenden Muskeln, \zie- hen, mitilnem.obern und vordern Theile, wenn. fie den Rollhügel mehr aufwärts ziehen," auch: die Hüfteufiücke des Beckens ‚mehr abwärts; fo» wird das grolse Becken [eitlich noeh flächer, «Endlich find es: die anziehenden Muskeln ‚ des Schenkels, welche‘ die Seitenränder des Ausgangs'vom. kleinen Becken mehr auswärts ziehen, als ‚beym ‚Manne, welche auf diefe Art die zur Gebt fo nike dige Weite des Ausgangs ‚vom ‚kleinen Beelkeninoch vermehren. Wenn bey dem aufrechtftehenden:männ- lichen Scelet der vordere Theil des Sitzbeinknowrens und die benachbarte Fläche,des eyfürmigen "Loches _ um einen ‚Grad von der Perpendieular - Linie ein- wärts und rückwärts zu, abweicht; lo, weichen bey ‚dem gut» gebauten weiblichen "Becken: diefe ww. Theile eben fo viel auswärts und vorwärts, zu, von / der Perpendicular - Linie ab, ungeachtet "bey dem Weibe der. obere, Eingang des kleinen Beckens fick 4 vorn mehr herab [enkt, als: beym Manne, die vor- ER dere und-Seitliche Wandung diefes kleinen Beckens, ö { unten alfo mehr rückwärts zu, weichen follte. Die- z 88 — fes Auseinander- und Vorwärts zu Ziehen der ab- teigenden Aefte des Schaambeins und: der aufftei- genden Aefte des Sitzbeins, bewirkt nun noch mehr eine gröfsere Weite des weiblichen Schaambogens, diefes nothwendigen Erfordernilfes zur glücklichen Geburt, - Aber es bewirkt auch in Verbindung mit dem: mehr Rückwärtsweichen des obern Theils vom heiligen Bein, und der gröfsern Neigung vorwärts und abwärts zu der Eingangsfläche des kleinen Be- ekens, eine gekrümmtere Axe des kleinen Beckens beym Weibe als beym Manne; fichert fo vor Vor- fällen in dem weiten Becken, aber yeranlalst auch fo, dafs die menfchliche Mutter bey der dadurch bewirkten langlamern Geburt im Verbältnifs zu den Thieren, deren Beckenaxe gerade ilt, mit mehr Schmerzen den Vorzug ihres Sänglings, deffen gro- fser runder Kopf in diefe Beckenhöle palst, erkau- fen mus. ‘00 Mit der grölsern Weite des Beckenganges beym ‚Weibe ilt nun auffallend fchon der Unterfchied zwilchen den äufsern weichen Gelfchlechtstheilen ‚des Weibes vor den '@elchlechtstheilen des Man- mes gegeben. Die erfte Anlage zu beyden fcheint die nämliche zu feyn. Beym Weibe trennten fie fich’ nur der Länge "nach von einander; beym Manne zeigt blofs eine dunkle Hautlinie von’ der Harnröhren-Mündung an, längft der untern Fläche des männlichen Gliedes über den Hodenfack hin- weg, noch im Mittelfleilche bis an die Mündung des Afters die nämliche Neigung zur Trennung an, ohne dals diefe wirkliche Mifsgeburten, loge- .— — k 89 nannte Hermaphroditen ausgenommen, 'zu Stande gekommen wären. So lange beym kleinen weibli- chen Embryo die unverhältnifsmälsig- grolse Clitoris noch aufgerichtet [teht, noch nicht zwifchen die Schaamlefzen herabgelunken und verborgen ift, gleichen die weiblichen äufsern Gelcklechtstheile [o fehr den männlichen, dafs felbft fchon Geburtshel- fer in der Beftimmung des Gelchlechtes eines Em- bryos fich täufchten. Offenbar find die grofsen Schaamlippen das gelpaltene Scrotum; und deut- lich zeigen fich in jener Periode die Nymphen als die an der Clitoris herablaufende Lappen, der von der Mündung an bis an den [ogenannten Bulbus Urethrae, aufgerillenen Harnröhre. Daher zeigt fich auch bey erwachlenen Weibern das Bändchen der Elitoris gefpalten; daher heftet fich an der. gleichen Stelle die Vorbaut der Clitoris an das Bändchen derlelbigen an, an welcher auch auf jeder Seite die Vorhaut des männlichen Gliedes mit dem Bänd- chen der Eichel zufammenhängt. Die Eichel der Clitoris hängt mit den Nymphen zulammen, die einiger Anfchwellung fähig find, wie der [chwam- j migte Körper der Harnröhre. Der Accelerator Urinae umgiebt gefpalten den Eingang der Scheide; die übrigen Muskeln am Ausgange des Beckens find die u gleichen, In die Schaatlefzen zieht fich vom Bauch- zing aus ein kleiner Fortfatz des Bauchfells, wie auf jeder Seite in dem männlicher Hodenfack. Ein der Tunica Därtos ähnliches grobfaferigtes Zellge- webe füllt das Innere der grolsen Schaamlippen» wie auf jeder Seite das Innere des Hodeufacks an; 9. u die äufsere' Fläche der Schaamlippen ilt wie. .der- Hodenlack mit Haaren befetzt; die Clitoris, Lelbft, endlich hat gleichen Bau mit den zwey Ichwammig-, ten Körpern der männlichen Ruthe.. Noch mehr,, die Mifsgeburten find nicht felten, wo bey wahren Männern das Scrotum gelpalten ift, und Schaam- lippen vorftellt,. die Harnröhre aufgetrennt ‚, und nur ihre Mündung da fichtbar ift, wo fie auch bey) einem vollkommenen Manne fichtbar leyn würde! ' wenn die, Harnröhre von der Mündung aus „bis-i® die Erweiterung im Bulbus Urethrae, aufgefchnitten würde. In diele, Erweiterung endigt fich denn bey, jenen Männern mit einer etwas zulammengezoges, nen Mündung der nakte Theil der Harnröhre et“ was von oben herab, gerade wie die weibliche Harnröhre zwilchen den Nymphen mit einer ‚run den Oeffnung fich endigt, ‚Umgekehrt dürfte \das Beylpiel von Sayiard, wo bey einem Mädchen felbft die äulsern Schaamlippen zulammen gewach- Sen waren, nicht, wie er glaubt, einer Folge.der Excoriation diefer Theile in der früheften Jugend, fondern einer ur[prünglichen Mifsbildung , einen Annäherung gleichfam der grolsen Schaamlippen zu en ungetrennten Hodenlack zuzulchreiben feyn, Warum wäre denn für den ausflielsenden Urin vorn und oben eine Oeffnung, und nicht unten eine fol- " che geblieben, wo er fich feiner Schwere nach, hinfenken mufste? Von diefer Oeffnung aus, ‚gieng eine Raphe , wie beynahe beym Hodenfack, bis über das Mittelfleiflch nach hinten zu, hinweg, Auch Ofianders B:ylpiel eines zweyjähri- \; ’ Fü 9 gen Mädchens,‘ wo er ..die kleinen Schaamlippen oder die Nymphen. verwachlen. fand, -erweilst ei- “ nen Bezug der. getrennten äulsern weiblichen .‚Ge- fchlechtstheile ‚ auf . eine anfänglich. \ungetrennte, "wenn gleich im weiblichen Gefchlechte [chon beym erften Sichibarwerden getrennt 'fich zeigende .Bil- dungsform. Hier war die Oeffnung, für den Hara ebenfalls oben ,... gleich unter der Clitoris ,. wie ‘Ge bey Männern, ‚deren Harnröhre nicht vorus * Sondern weiter rückwärts amı Gliede endigt, unter der Eichel [ich befindet, _Oliander fand beym. Durchfchneiden der Nymphen , den Schnitt‘, ziem- lich ‚bluten ;; ‘ein. aufgefchnittener fchwammigter " Körper der Harnröhre würde dieles gleichtalls getban haben, Warum, trennen fich aber im ‚weiblichtn Ge- fchlechte die nämlichen Theile der Länge nach, ‘ welche im, männlichen vereinigt ‚bleiben, wenn. gleich mit einer.Spur von Trennungsanlage? „Kör-. per, welche ‚eine grölsere [pecihlche: Schwere. be»; fizen,, ziehen im. allgemeinen andere Körper Stär- "iker an, als Subltanzen yon minderer [pecififchen Schwere, was [chon aus der ‚Verfchiedenheit des Anziehens von Metallen und von.Glals gegen Queck« Äilber erhellt. Die Knochen fcheinen die Theile un-,; ‘feres Körpers zu (eyn, welche die meilte fpecik-,, - Sehe Schwere befitzen, Wenn;lich z.B. die [peci- B” filche Schwere des Hirns zu: der,des Wallers ver- hält, ohngefähr wie 1031 zu. 1000, So verhalten lich die Koochen olıngefähr wie 1800 zu 1000" 92 — \ Daher fcheint es ini zu kommen, dafs hohle Kno- ' chenringe, welche der Oberfläche unferes Körpers nahe liegen, Veranlaflung geben, dals von aulsen hinein hier die Höhlen , die von der Oberfläche aus, naeh einem weiter unten anzuführenden Ge” fetze ins Innere des Körpers dringen, anfangen; indem rings umher die weichern Theile gleichlfam von den Knochenwandungen angezogen werden, So ift vor der’ Oeffnung der knöchernen Augenhöh-" len die Haut’in die zwey Augenlieder gelpalten, zwilchen den Kinnbacken in zwey Lippen. Diele Spalte der Mundhöhle entfpricht anfangs beym Em- bryo, der noch keinen Hals befitzt, der obern Oefl-' zung des Brufikaliens; früher find felte Wandun- gen der Nalenhöhle vorhanden, ehe von aulsen hin- ein Nalenlöcher durchbrechen ; dem knöehernen Ringe'des äufsern Gebirnganges entlpricht die äu- isere Oeffnung der Ohren; dem Ausgange des Be- ckens entlpricht die Spalte des Afters, und da der’ Umfang der untern Beckenöffnung fich vorwärts unter dem Schaambogen verlängert, die Oefinung der Harnröhre. Die grölste natürliche Oeffnung zwifchen Theilen des Knochengerültes, das: feiner eigenthümlichen pofitiven Bildungsform gemäls keine zulammenhängende Maflfe bilden kann, ift die zwi- {chen dem untern Rande des Brultkaftens und dem obern Rände des Beckens. Hier fehlt aber auch die eigentliche Hant in der erften Bildung des Em- bryos gänzlich. Wie beym Hühnchen im Eye be- rühren hier die Eingeweide das Innere des anfangs ungeheuren Nabelftrangs, der feine äulsere Bede-' Diele äufsere Bedeckung des Nabelftrangs ift näm. lich völlig- ver[chiedener Natur von der äufsern Be- deckung des Embryos. Nur langlam zieht fich von ‚allen Seiten die Haut bey dem immer verhältnifs- mäfsig- dünner werdenden Nabelltrang gegen den Nabelring zufammen; dieler wird kleiner, aber noch beym neugebohrnen Kinde ift hier ein Loch in den allgemeinen Bedeckungen ‚; das nur durch “ die Inlertion der Nabelfchnur ausgefüllt wird. Nicht Selten find die Mifsgeburthen, wo diefe Verenge- rung des, Anfangs die ganze vordere Bauchwandung einnehmenden, Nabelrings fehlt, und welche dann Sit aus dem Leibe heraushängenden, und blofs " durch das Bauchfell bedeckten Eingeweiden , ge- bohren werden. Und in eben dem Verhältniffe , als im weiblichen Gefchlechte der Raum zwifchen dem untern Rande des Bruftkaltens ‚und dem obern Rande des Beckens grölser, als im männlichen Ge- [chlechte 'ift, in eben dem Verhältnilfe find Nabel« brüche im weiblichen Gelchlechte häufiger als im männlichen, Wo endlich bey Milsgeburthen irgend« wo nahe unter der Haut liegende Knochen durch Mangel. eines Mittelftückes weiter von einander ab- dtehen ,„ oder widernatürlich gelpalten find; da it gewöhnlich auch die über ihnen liegende Leder- haut widernatürlich auseinander gerilfen, oder es fehlt ein Theil von ihr ganz. Wenn bey den fo, genannten Katzenköpfen der obere Theil des knö. gen. Der Unterkiefer eerftreckt fich von der unter Seite .des Schlinlles vorwärts, ‚das äulsere Ohr-vom 'Gehörgang aus rückwärts; die Nafe von .den Nafen+ löchern aus, aufwärts und vorwärts: So einfach; 'fo gleichförmig,, der. Form nach; man bey dem Iim- \ bryo alle diefe, ‚die Oeffnungen .der von auflsen ejh- wärts dringenden Höhlen um&ebenden und gegen eins Seite hin fich, verlängernden, Erhabenheiten anfangs enitftehen ‚Geht; . fo: mannigfaltig wird in der Folge ihre Ausbildung, !und fo mannigfaltig ihre Funktion Bey einem-menlchlichen Embryo, von ohngefähr 44 , Tagen, [ahe ich zuerft zwifchen dem: Nabelftrang und dem hervorragenden Schwanzbein eine äufserlt kleine Erhabenheit-als Anfang künftiger äufserlicher Gefchlechtstheile.. Bey einem Embryo von 52 Tas gen! erfchienen: zuerlt, die weiblichen: Gefchlechts» theile unten!der Form einer feinen Spalte in'’einem - halb-eyförmigen, erhabenen, ‚einem in der Bildung = begriffenen äußern Ohr [ehr ähnlichen, kleinen Hü- gel. Oben/wächlt dann diefer Hügel in eine Clitos Er . aus. ‘Bey manchen Säugthieren, bey der Hüns din, (dem: Hafen«bleibt nun ‚die Bildung der weib- lichen Gelchlechtstheile hier ftehen.' Sie ftellen ei- ? nen falt eyförmigen, der Länge nach 'gefpaltenen, 4 | | 1 nd mit dem gegen: die Schaambeinyereinigung ge- kehrten Winkel, wo die Clitoris ift, frey abftehen- den kleinen Hügel vor. Bey einem menfchlichen Kitbiryo von 58 Tagen fkieg die Clitoris, aufgerich- h 102 ; —— 4 tet wie ein Penis aus dem Winkel 2weyer Bot gen Runzeln empor, welche ihren Rücken nicht umgaben, fondern dort fich unmerklich verlohren, Die Clitoris hatte ein etwas kolbigtes ftumpfes Ende; ihrer (ganzen Länge nach an der untern Seite eine Spalte. Die Ränder der Spalte waren nach oben zu, näher beyfammen und niedriger, nach unten ftanden fie weiter von einander, und waren höher. Die gröfsern Falten liefen unten in einem Schaam-+ bändchen zufammep; die kleinen Falten der Clito- ris verlohren [ich hier in die Tiefe, wie in die Höhle eines Ringes. Nur das Schaambändchen trennte die Oeffnung des Afters noch von der Mutterfcheide. Er f[tand weiter von der Spitze des hervörragen- den Wirbelbeins ab, als von der Mutterf[cheide. Die Bildung der äufsern Gefchlechtstheile be- ruht :alfo, '[o ferne fe Erhabenheit am Seitenrand. einer ins Innere des Körpers dringenden Höhle find, auf der Bildung diefer Höhle, nach welcher fie erft entltehen. Von der Natur diefer Höhle muls es abhängen, warum lie zu Gefchlechtstheilen, wie fie wirklich fich zeigen, auswachlen. Wir mülfen allo vor allen Dingen zurückkehren zur Erklärung der Nothwendigkeit, warum ‘Höhlen im organifchen. Körper entltehen mülfen. Oben wurde [ehon aus den Geletzen der Polarität die phyfifche Nothwen- digkeit, dafs jeder Körper aus Zellen und Fafern beftehen mülfe, gefolgert; aus der ordnenden Pola- rität, der das -Thier mehr als die Pflanze unter: worfen ift, entlpringt das Daleyn von grofsen Höh-, ne 103 eh in den Thieren, ‘welche durch fie von der Pflanze (ich unterfcheiden, wo blols Reihen in ein- ander durchgebrochener Zellen dem Anatomen fich darbieten. Die Gleichförmigkeit des innern anato- Wilchen Bäues bey den Pflanzen von den verfchie- . denften äufsern Fofmen, muls für den gegenwärti- 'gen Standpunkt der Wilfenfchaft beynahe verzwei- feln machen an einer Theorie ihrer Bildung. Bey den Thieren entfpricht eine mit grofsen Zügen im Innern ausgedrückte Mannigfaltigkeit der Formen doch noch der Mannigfaltigkeit der äulsern Bildung, In dem, längere Zeit weich und gelatinös bleiben- ; den, Thiere, konnte die von der Mutter oder dem Eye aus, durch die Nabelfchnur wirkende, ord- nende Polarität Anfammlung fowohl der Stoffe, welche der negativen Polarität folgen, alsder, der pofitiven folgenden, Stoffe an [olchen Stellen bewerk- Itelligen, deren Lage gegen die Peripherie oder gegen das Centrum hin der Natur der Stoffe und den mannigfaltigen untergeordneten Gegenlätzen, welche durch verfchiedene Priorität des einen oder ‘ andern Syftems, und durch die Mannigfaltigkeit - der Mifchung des organifchen Stoffes fich bildeten, - entfprach. Mit dem Ordnen in eine Mäfle der zu- erft entftandenen felten Syltems, mulste nethwen- dig auch Ordnung in einer Malle der relativ - lee- ren Räume entftehen, welche ausgefüllt find‘ durch Produkte der Zerletzung desjenigen Antheils der Organifchen Flülfigkeit in entgegengeletzte Galsar- - ten, ‚aus welchen das zuerlt entltandene felte Sy- hen präcipitirt wurde. Als leerer Raum, folglich 104 eg als Höhle, erfcheint jeder Raum im tbierifchen Kör- per, der blofs durch Dunft ar, Galsarten ausge- füllt ift. tz Hatte fich das Nervenmark nach der periphe- rifchen Rückenfeite des Foetus in eine Malle ‚als ‚Hirn. und Rückenmark gelagert; fo mulste ‚durch den nämlichen Akt Hydıogen am Kopf, Oxygen am Schwanzende in der organilchen Flülßgkeit, aus welcher das fefte Nervenmark zuerlt präcipi- tirt;wurde, ‚ich bilden, und zwar an jedem Punkte ‚dielfeits und jenfeits des relativen Indifferenzpunk- tes im Nervenmark fich bilden, Je weiter aber ein Theil des Hirns ‚oder -ein Theil des Rückenmarks von diefem Indifferenzpunkt ‚entfernt war, defto grölser mulste nach den gewöhnlichen Geletzen die Intenßtät [einer Polarität feyn; in fo fern das ne- gative Ende eines polarifirenden Körpers die Summe des Beltrebens lich auszudehnen, aller zwilchen ihm und dem Indifferenzpunkt gelagerten Atome ausdrückt, allo gleichlam am ftärkften elaltifch ge- Spannt ilt, ‚und umgekehrt, das politive Ende ei- nes polarifirenden Körpers die Summe des, Beltre. bens aller zwilchen ihm und dem Indifferenzpunkt gelagerten Atome, in einen kleinern Raum fich zu. fammenzuziehen, ausdrücken muls, allo die grölste Begierde zum Einfaugen und Anziehen, um das Be- ftreben, einen kleinern Raum einzunehmen, zu lät- tigen,) zeigt. _Nothwendig aber mufste nun das galsförmige Hydrogen abgeftolsen werden, als gleichnahmige Polarität vom negativen Hirn - Ende? » — 105 „und angezogen werden vom politiven untern Rumpf- ‚Ende als ungleichnahm'gen Po]; fo. wie das gals- förmige Oxygen abgeltolsen werden mufste vom po- „fitiven Schwanz-Ende, und angezogen vom negati- „ven Kopf -Einde. , Wo die gröfste Intenfität der Po- ‚Jarität ftatt findet, dort muls diefes Abftofsen zu- „ert feinen Anfang nehmen. Ara Kopf aus muls allo die obere Hälfte des Darmkanals ‚anfangen, in entgegengeletzter Richtung mit der, in welcher nach oben zu das Hirn fich ausdehnt, abwärts zu „als Höhle in den Körper einzudringen , und vom ‚untern Rumpf - Ende aus, mufs, der Anfang, des dic) Darmkanals anfangen, in den Körper bin- ein aufwärts zu ne Auf jedem Punkte des’ Weges, welchen. diefe Höhlen nehmen, mülfen lie ‚verltärkt werden, durch neue Portionen des glei- chen, Zerletzungs - Produktes. Der Anfang jeder ‚von aufsen einwärts dringenden Höhle muls alfo, im Ganzen genommen, enger als de rigang [eyn, ‚doch minder da, wo negative Polarität herrfcht, als ya ‚pohtiven Bol, 'Es mufs in jeder fich zerälteln- Köder ‚Höble in den Aelten eine zunehmende Höhlen- weiterung, vergleicht man damit die Höhle des Einthsttichen Stammes „ Statt finden. Auch h - _ wo..eine Höhle im Innern fich zeräftelt, findet. die- K Ses Gelerz ftatt, Der Maftdarm fängt mit einer Zu- een Mündung an ; als Grimmdarn ift weiter, noch weiter als Blinddarm, Die Speir röhre läuft wenigliens in einem erweiterten Ma- ” u aus, Es gehört nicht hieher, f[ondern in.eine j iterluchung des Baues vom Magen und Darımka- 106 a nal im einzelnen, anzugeben, ‘warum nach dem Magen der dünne Darm wieder Sch ‚verengerey ‘warum der Blinddarm in einem wurmförmigen An- | hang Iich verliehre, warum der'Schlundkopf, ‘der Telbft fchon weiter ift als die Speifenröhre, aus der ‚ weiten Mundhöhle anfange. Hier kann nur von der Entftehung der Höhlen des Körpers im Allge- meinen, und von dem Grundlatz, dals fie von au, . Isen einwärts dringen, als von Folgen des Einflus-- fes von Polarität auf die organifche zähe Flüffig- keit, aus der der Embryo gebildet wird, die Rede feyn. In einer folchen Flüffgkeit werden die von entgegengeletzten Polen wechlelsweife angezogenen Hölen, oder die fie bildenden Galsarten, wo lie "einander am Ende begegnen, fich vereinigen, alfo - die Wandungen ihrer Wege in einander einmünden. \ Ein Bezug der untern Höhle, oder des dicken Darm- Kanals auf die rechte Seite des Körpers, wo die, ‘durch Hyaradlh thätige, Leber, und die venöfe ‘Seite des Herzens liegt, mufs Abweichung in die- fer, vom pohitiven untern Rumpf - Ende aus einwärts dringenden, Hälfte des Darmkanals von der Axe des Körpers "und vom geraden Zuge gegen das negative . Kopf - Ende hin veranlaffen. Der gleiche Grund veranlafst die obere, vom negativen Kopf - Ende aus dringenden, Hälfte des Speifewegs mehr links gegen die linke arteriöfe oder pofitive Seite des Herzens [ich zu lenken. Etwas links hinter der Luftröhre fteigt der Oefophagus herab, der grölsere “Theil des Magens liegt links. Somit müllen beyde Hälften beyta Menfchen und den meilten, went . er 107 gleich nicht allen, Sätgthieren in ‘der Bauchköhle fehief beym endlichen Zufammenlaufen durch wech* Selsweife ‚Anziehung auf einander treffen, und die überwiegende Thätigkeit der negativen öbern Hälfte des Darmkanals, fo wie fie überhaupt mın die Er- weiterung in ihrer Mitte zum Hauptverdäuungs- Or- gan bildet, müls die Urfache ‘werden, dals der dünne Darm eindringt in den dicken, nicht dieler ih jenen. Durch 'diefes Eindringen bildet fich die Grimmdarm- Klappe, und es erfcheint nun der dritte‘ "Darm blofs als Anhang und Fortfetzung des dünnen. Hier ift nur von den Bildungsgeletzen, nicht von den Funktionen, ‘die Rede, nach welchen in der lativ- negativen obern Hälfte des Speilewegs oxy:# . irter Magenfaft fecernirt wird, leicht Säure und fixe Luft fich bildet, ‘während in der untern rela- tiv - pofitiven Hälfte ‚des Speifeweges brennbare Galsarten lich. entwickeln ; in «den Excremienten | Nüchtige Schwefelleber -fich bilder. £. f, BrPnis, \ 1 \ 0 Bey allen Thieren ; welche ein Rückenmark jefitzen, entlteht ein Darmkanal, der als Produkt er: s im Ganzen ‚negativen Syftems nicht älig ilt, ‚denen Thieren, welche, wie der menfchliche "Embryo, gekrümmt um einen Nabelftrang entltehen, "Enns diefer aus zwey Hälften beftehende Darmka- | indem er auf dem kürzeften Wege gegen: die pP}; kte hin, welche ihn anziehen, zu gelangen fich trebt, gleichfam die Chorde :des halben Zirkels eiben, welche das gekrümmte Hirn-'und Rü- imark bilden. Er muls allo zwifchen Rücken- ö % 4 X j +08 — ’ mark und, Nabel „.ioder auf. der Bauchfeite des; Rür-, ckenmarks laufen, ‚an. [einen Enden‘ näher an der! Scheide, des Hirn ‚und Rückenmarks anliegen, im der. Mitte, weiter ‚davon, abftehen.- . "Auch liegt, der; Sehlundkopf und.die anfangende: Speiferöhre nahe, auf den Körpern..der Halswirbel‘ und ‘der. anfangen-, den Bruftwirbel,,fo wie der Maftdarn auf der in-, nern Seitei.des,.gekrümmten. Heiligen - Beins und, Steifsbeins. aufruh., "In der,Mitte/. aber ift.es eim: breites Gekröfe,'.das des. Darmkanals hintere. Seite) gegen; den Rückgrat hin, nur locker befelügt. . . 7 f i % } . Euer mer: \, Das. freye Muskel - und Knochenfyftem, fpäter, entftanden als er Hirn- und Rückenmarks - Syftem: und imGanzen als pohtive «Polarität” erfcheinend,; zeigt uun, nach, eben diefen Geletzen und den des) untergeordneten Gegenlatzes, die beyden äftigenHöh- len, davon 'jede'nür zur Hälfte den Körper :durch«). dringt. Später entwickelt, \als»der Darmkanal', -ge-) lang es diefen Hälften eines zweyten Kanals nicht wiehr, die zähere Maffe zwifchen' ihren‘ Endigun- ; gen völlig auf.die Seite zu drängen‘, und 'wech-! felsweife ineinander einzumünden. ‚Sie ‘blieben: mit ihren Enden getrennt, und fättigten diefe durch! einen wieder untergeordneten Gegenlatz,' den das‘ Blutgefäfs - Syltem darbot, Doch zeigen fich Spu-: xen ihres: höhern wechlelsweifen Gegenfatzes in ih-: rem Baue und Verrichtung. So wie'die relativ. ne-{ gative Natur-in der obern Hälfte des Darmkanals! die runde Erweiterung. des Magens erklärt, [o er-! klärt der gleiche. Grund in dem, von dem relativ» vi if an . 109 ‚negativen Pol der’freyen Knachen! ind‘ ‘Müskelmalfe (als inwärts "dringenden’Harnwegsdas Dafeyn "einer, "Veinblafe, ‘eines Nierenbeckens,, iind frumpfer Nies "renkelche; ‘während (die Zeräftelung der Luftröhre, dein fie“ “Lungen bildet, "ungleich mehr der äftis ge ‚frahligten Bildung ‘des :pofitiven Pöls ich na. Bub AufVdie"Höhlen des Luft! und Marnweges Wärkte’hicht "wechlelsweife ‘Anziehung allein, oder "blöfs 'der’Bezug ‘Hegen die an’einem andern Orte Yusdinänder" zu ferzende'Vendhtär’der rechten Seite "Bhitgefäls.Ssyltehiky" und Arterioftät der Iinken des‘ gleichen Syftems‘,; "nach welchem Bezug Wie Länge mir”ihremgrößern”Flügel rechts fich ibfeiten, ünd einige Abweichung in'der Lage der fierön geben‘ "®inänder eütft£hen MufsteP Es würkte Per äuch die Polarität des’ Rückemmarks.' Die- Tes’Hüfste Ads "Ende des negativen Flafniweges an- Ziehen, und’ eihe Anlage der’ Niete'ind Harnleiter an den Rückgfät Yerahlaffen, auf der'andern Seite “Hulsten die Lungen, gleichförmig" abgeftofsen Fon dem pohriven Rückehmark 'und’ der poßtiveh ördern Seite des Körpers in’ der ‘Mitte zwifcken ei‘ den, 'allo vBın 'Mediaftino aus‘, fich “Ausbreiteii trafen ”beyde’ Höhlen weniger Auf'ihrem Wege 'h’'den Körper zufammen. ’ 'Diefer Mangel an @isweifehl Kirmünden der beyden Höhlen det n Knochen !"und’"Muskelmaffe begründet 'die Tüng des eigenilichen Rümpfesin eine eg fd Bauchböhle,” "ulm Eine merkwürdige Erfcheinung ehtandıt Höhlen, "Hichr folcher, welche mit einer 110 offenen Mündung von . aulsen 'einwärts dringen, N " bietet Geh‘ferner nun im Körper des, Menfchen, und in .dem ‘der höhern Thierklalfen dar...’ Das ' Hirn füllt die durch die harte Hirnhaut .ausgeklei- _ dete Höhle gerade. [o ‚aus, wie ‚die Lungen die Höhlen des Bruftfells, die Unterleibs- Eingeweide die. Höhle des: Bauchfells ausfüllen. Zwifchen der Oberfläche des Hirns und der innern Fläche der harten Hirnhaut, 'zwilchen der Oberfläche der Lun- gen und der inmern Fläche ‘des Rippenfells ift fo wenig Verbindung ‚ als zwifchen ‚den Gedärmen, and. der. vordern’‘Wandung.des Bauchfells. -Einiger leerer Raum‘, fo weit er durch ‚die, Ungleichheiten der in diefen drey, grolsen Höhlen enthaltenen Ein- geweide ‚bey glatten Wandungen der Höhlen ent- J Stehen .mufs,,, läfst; das Hirn im Schedel wechfels- weile beym Athmen fich ausdehnen und. niederlin- ken, die Lungen an-der innern Wandung des Bruft- kaftens fich beym Athmen auf und ab bewegen, die Därme in der Bauchhöble mannigfaltig_ ich ausdeh- nen und zulammenziehen, _Elaftilcher wäflerigter Dunft, ‚mit.thierifchem, Gals gelchwängert, füllt, diele geringen leeren Räume an. Jede. diefer drey gro- (sen Höhlen belteht wieder aus drey Säcken, Zwey yon ihnen liegen ‚jedesmal gegen.das. negative oder Kopf-Ende des Körpers hin; der dritte zwilchen ihnen abwärts zu. gegen das politiye Rumpf- Ende Lehend. ‚Nur in der Brufthöhle bleiben diele .drey Säcke gelchieden. In der Schedelhöhle fie, 3% Ssen,Ge zufammen, „doch noch mit deutlichen Ue- herrelten der fie [cheidenden Wandungen, ‚Undeut, _— a1 lich find diefe Relte von Seheidewänden -in. der y Bauchhöle doch noch vorhanden. _Beym Embryo, P zeigen Sich, wenn das Hirn üch zu bilden anfängt, drey Blafen: die ,zwey vordern, grölsern| für. die, auf eine merkwürdige Art um zwey anfangs unge- - heuer grolse Plexus choroideos fich bildenden, Halb- kugeln des grolsen Hirns, ' Die dritte Kleinere, un« ter und hinter ;ihnen ‚gelegene, Blale ift für, das ‚kleine Hirn beftimmt. - Beym ausgebildeten Kopf zeigt der fichelfürmige Fortlatz,. der harten Hirn- haut den Relt einer ‚Scheidewand zwifchen .den beyden Halbkugeln des grofsen Hirns, das Zelt des- kleinen Hirns ‚noch, vollkommener eine Scheidung, ilchen den beyden Halbkugeln des grofsen Hirns, * - zulammen genommen, und dem ‚kleinen Hirne. Nur _ durch eine Oefinung des Zeltes an der,Schedelbalis, und. unter dem Sichelförmigen Fortfatz hindurch, "hängen alle Theile „der. Hirnmalfe zulammen. In, a Brufthöhle liegen die zwey, Säcke des Bruft-, } fells mit. ihren Lungen. , Abwärts lallen. fie einen, ? Baum zwifchen fich,, . den der. Herzbeutel mit. dem i . in ibm. enthaltenen Herzen einnimmt. Oeflnet/man, ‚Unterleibs- Höhle von hinten; fo fieht man; er vordern Wandung derlelbigen. von dem Auf-, eband der Leber zum Nabel .eine ftark herein-' de Falte ‚des. Banchfells , worin ehemals die, vene lief; herablaufen, : Vom Nabel an, fetzv abwärts, za die Falte doppelt, und in Fe eile das Band enthaltend, in: welches die .che- Nabelpuls - Ader jetzt, verwandelt ift, fort den Seiten gr Harnblale herab, bis fie auf je- [4 tz —— der Seite die Balinbniheie des Pfoas- ae und der auf ihm laufetiden grolsen Gefäfse antrifft. "Mit dem Zufammenläufen der grolsen'Gefälse über dem heiligen Bein, läuft hun wieder einfach an der hintetn Wandung ‘der Bauchhöle hinauf die bedeti-- tende Erhabenheit der auf den hervorragenden Len- denwirheln liegenden Aorte, bis oben am Zwerch- fell’ diefe Erhabenheit durch den hinten’ etwas tie-" fer liegenden tendinöfen Theil des Zwerchfells wieder übergeht in das Aufhäfigeband der Leber. So zeigt fich, öffnet man di&’ Unterleibs - Höhle von hinten, noch eine deutliche Spur ihrer Tren- iung in drey Höhlen. “Von den’'zwey gröfsern' obern fängt jede'mit dem Gewölbe des fleifchigten Theils des Zwerchfells ihrer’ Seite an. ' Die Wan- dung, welche fie von der gleichen der andern Seite wennt, ift zwar vernichtet,” döch berührt beynahe och die Erhäbenheit ‘der Aorta “längft dem Rück- grat herab vorwärts zu, bey nägern’ Perlonen "den einwärts gekehrten Ränd des’ Aürhärgebandes der. Leber.‘ Unten weichen ’beyde Höhlen ‘auseinander, ünd’hören auf tir’der‘ 'Aushöhlung‘ des Darmbeiris jeder ‘Seite, wälrend ‘die, die‘ -Nabelpuls - ‚Ader enthaltende Baüchfells: Falte) und die durch’ Haie‘ Theilung der Aorta und untern Hohlader nebft dem’ Pfoas‘- Muskel’ etitftandene Erhabenheit auf jeder Seite noch Refte'der innern, von der dritten‘un- # tern Höhle hie/Icheidenden Wandung därbietet. Diele dritte Höhle, die‘Höhle des kleinen Beckens, liegt unter und zwilchen den Aushöhlungen des Darm- _ beins, 115 beins, ‚wie die Herzbeutel - Höhle zwifchen und un- ter den Säcken des Brultfells, "und die unter dem r Zelt liegende, vom kleinen Hirn ausgefüllte, Höhle zwilchen und unter den Höhlen für die Halbkugeln h des grolsen Hirns liegt. Die obere und ‚untere grolse Höhle des Körpers ‚zeigen darin einen Gegenlatz, dafs in der Schedel- ‚höhle das Hirn an den abwärts und vorwärts zu % ‚gelagerten Boden des Hirnfchedels [chon durch die >, Ausflüfle feiner Nerven, -[o wie durch das hier her- auffteigende verlängerte Mark befeltigt ift; die Ein- ‚geweide in’;der Bauchhöhle aber von der hintern 4. und obern Wandung derfelbigen aus, im Allgemei- - nen, in fie herein ragen. In der Brult gehen die Lungen 'weder ganz von der hintern Wandung, noch von der vordern, [ondern von der Mitte des Mittelfells Seitlich aus... In dielen drey grolsen Höh- ‚len des Körpers ‚findet allo in ihrer‘ Theilung, in drey Theile, in der Lagerung. des dritten kleinern unter und zwilchen den beyden grölsern, aber,der ‚Axe des Körpers korrelpondirend, eine Ueberein- ung Statt, fo wie darin, dafs nur ‚bey .der ‚oberften und ‚unterften ‚diefer Höhlen die drey fie | - bildende ‚Theile in einander zulammenfiefsen. In der Pauchhöhle ift' endlich eine, nicht durch ‚Ge- genlatz unmittelbar zu. erklärende, Abweichung, in ‚dem Zulammenflielsen ihrer drey Höhlen in. eine grolse, beynahe ohne dals Spuren trennender Wan- düngen übrig. üind. Mit dielen grofsen Höhlen des Arch fıd. Bhyfiol, VII. Bd.1.H, H 114 —— Rumpfs und Kopfes fiimmen die ganz ähnlichen Höh- len an den Gelenken überein. Auch "diefe find ringsum gelchlolfen , entwickeln fich im Innern des Körpers, ohne von aufsen einzudringen, Auch fie find mit einer ferölen Membran ausgekleidet, welche einwärts zu glatt und felt, nach aufsen hin, nach und nach in Zellftoff fich auflölst." Auch fie bilden gelchlolfene Säcke, welche nicht durchbohrt werden von den Theilen, welche ihre Höhlen zum Theil‘ausfüllen. Sie überziehen 'diefe Theile mit Falten des Sacks, die in feine Höhle hineinragen, Noch kleiner und als Produkte lokaler Bildungen ftreute die Natur zwilchen der Muskelmalle die ' Schleimbeutel von gleicher Natur aus, Die Lage der Gelenkshöhlen giebt den deut- lichften Auffehlufs über die Natur diefer gefchlos- fenen Höhlen unferes Körpers. Beynahe alle find in der Richtung vom Nabelftrang des gekrümten Embryos aus, gegen die peripherilche Rückenfeite hin, oder umgekehrt gelagert: fo urfprünglich die Gelenkshöhlen der vier Extremitäten, fo die Ge- lenksflächen des Unterkörpers, die des zahnförmi- gen Fortlatzes am zweyten Rückenwirbelbein, fo felbft die Gelenksflächen der [chiefen Fortfätze der Wirbelknochen,. Wo in der Richtung vom Kopf gegen das untere Rumpf-Ende hin Knochenkerne an einander ftolsen , ift entweder gar keine Ge- lenkshöhle im Gelenke vorhanden , wie bey den ‘Körpern der Wirbelbeine, wie bey den Theilen des Bruftbeins, ehe fie alle zulammen gewachlen ut r Te 110 find, und bey den Vereinigungen der hintern Be- ekenknochen. Oder wo die Richtung der Knochen- ' ftücke gleichlam die mittlere ift, zwilchen der vom Kopf- Ende gegen das Schwanz - Ende und der vor der peripherifchen Rückenfeite gegen die Central- punkte des Nabellftrangs hin, da ift nur ein [chwa- ches Analogon einer Gelenkshöhle vorhanden, wie bey der Artieulation der Rippenköpfe und der Rip- ‚penknorpel, bey der Aıticulation des Schlüffelbeins ‚mit der Schultergräte.e. Den Uebergang bildet die nur zuweilen in ihrer Mitte eine Höhlung befitzende _ Schaambein- Vereinigung. Nur der Kopf macht in [einem Gelenke mit dem Rückgrat eine anfcheinende Ausnahme von dieler Regel. Sind nun aber die Gelenkshöhlen Produkte der in die Queere des Kör- pers würkenden Polarität; lo zeigt der übereiuftim- ‚mende Bau der übrigen gefchlolfenen Höhlen unfe- zes Körpers, dals auch fie Produkte dieler in die Queere gerichteten Polarität find, deren mannigfal- tiger Einfluls in anderer Hinlicht oben [chon gezeigt "worden ift. Bey einer gekrümmten Linie, wie. fie die überwiegende Bildung des Hirn - und Rücken- ‚marks zeigt, wie fie Selbft noch die angelagerte freye Kuochen - und Muskelmafle in ihrer Haupt- ‚iehtung darbietet, war ein Abftolsen der negativen Galsform vom negativen Pol, der politiven Gals- form vom politiven Pol und ein wechlelleitiges Auf- Suchen der entgegengeletzten Pole durch die noch anentwickelte neutrale organifche Flüffigkeit hie- « durch möglich, Hier konnte vom äufserlten Punkte Hinz, E_ 116 m an die länglichte Höhlenbildung von den Enden des organilchen Körpers aus, einwärts hinein fich äu- fsern, Bey der untergeordneten, in die Queere des Körpers gehenden, Polarität, konnte die an der einen Seite der vorhandenen Linie "entwickelte, eine Galsform nicht zur andern Seite gelangen; denn ihr ftand der durch die überwiegende Länge- Polarität zuerlt entftandene, und nach dem Geletze der Linie geordnete felte Körper entgegen, und es j war bey einer in die Queere gehenden Polarität kein Grund vorhanden, warum an dem, einen Sei- tenpunkte dieles länglichten Körpers derfelbige mehr als an dem andern hätte durchbrochen werden [ol- len. Somit blieb blofs Abltolsung der negativen Gals- form von der peripherifchen negativen Rückenleite, der politiven Galsform von der pofitiven Bauchleite übrig. Diefer Abftofsung [tand aber Anziehung in entgegengeletzter ‚Richtung der entgegengeletzten Seite des zuerlt gebildeten polarifirenden feften Körpers entgegen. Allo blieb blolse Anfammlung der Malle nach übrig diefer polarifirenden Gals- arten, Anlammlung in dem beftändig unter irgend einem Integument des alten mütterlichen organifchen Körpers entftehenden, neuen organifchen Stoffe, So "mufsten gefchloffene Höhlen, theils auf der Rü- cken-,theils auf der Bauchfeite des neuen Embryos entltehen; und nur, wenn die Abftolsung der ne- - gativen Galsform von der negativen Seite des Ner- venmarks, oder der politiven Galsform von der po. Er F s ? N na us fitiven Bauchleite dellelbigen überwiegt, durch. ° bricht von innen heraus gegen die Rückenfeite des \ u“ % \ n ne TA 117 Körpers.zu, die Höhle, welche das Hirn einfchliefst, oder das Ende vom Rückenmarks - Canal die Bede- 1 ckungen , und bildet Kinder ohne Schedeldeckel 3 und mit gefpaltenem Rückgrat ; oder die pofitive Galsform durchbricht die Bauchbedeckungen, und es werden Kinder mit heraushängendem unbedeck- tem Herzen, ‘und mit nakten Gedärmen gebohren, oder es entftehen in minderem Grade Brüche von innerer Urlache. Nie aber fehlt die Bafis des Sche- % dels, oder die hintere Wandung der Bruft - und Bauchhöhle. Aber auch diefe gefchlollenen Höhlen waren noch dem Einfluls der, der Länge nach gehenden, überwiegenden Polarität unterworfen. Am meilten mulste am negativen Kopf - Ende auf der Rücken- ‚ feite des Hirns negative Galsform fich anfammeln, pofiive Galform aber am meilten auf der Bauch- feite des Rückenmarks. Daher bey dem fich bil- s denden Embryo die grolse Köpfhöhle, "welche das Hirn von unten herauf ausfüllt; daher die l[ack- förmige grofse Bauchhöhle von oben herab, durch die Baucheingeweide ausgefüllt. _ Die Brufthöhle mufste in der Mitte von beyden anfangs die kleinfte bleiben; und ferner eine kaum merkliche, der Länge nach gezogene, Höhle an die Rückenfeite des Rückenmarks ftofsen. Die Brufthöhle konnte feit- 7 lich einen Ver[uch machen, zur entgegengeletzten Seite des Rückgrats zu gelangen; die Hirn - und “ Bauchhöhle. mulsten in gerader Richtung von’ der ftäıkern Polarität der beyden Enden rückwärts oder 118 PEN, n\ vorwärts abgeftolsen werden. Stärkere Anfamm- lung der Galsformen am Kopf und Bauch, mulste ein ftärkeres Durchbrechen der Scheidewände der Höhlen hervorbringen, in der kleinern Brufthöhle konnten diefe ftehen bleiben. Bey den Vögeln zei- gen die vielen Häute, welche die gemeinfchaftliche Bruft - und Bauchhöhle in die mannigfaltigen Luft« fäcke trennen, dals der Anfammlungen der polari- firenden Gafsarten in der noch neutralen “organi- fchen Flüffgkeit mehr als drey an einer Stelle, allo auch der künftigen Scheidewände zwilchen ihnen mehrere feyn können. Bey den träger entwickel» ten Säugthieren und den Menfchen, wo die Bauch- höhle mit der Brufthöhle nicht zulammenläuft, bil- _ dete lich jede der drey grofsen Höhlen des Kör- pers nur aus drey Anfammlungen. Jede zeigt allo nur drey mehr oder minder deutliche Säcke. Diele Säcke, in der einfachlten Zahl um einen Mittel- punkt gelagert, mulsten in der Richtung gegen den pofitiven Pol des ganzen Körpers hin, Tendenz zur negativen Bildung, als Beftreben der polarili- renden Galsform , wenigltens den entgegengefetzten Pol der Länge- Polarität aufzufuchen, und in der Richtung gegen den negativen Pol hin, Tendenz der politiven Bildung zeigen. Daher breiten fich in der Hirn. Bruft - und Bauchhöhle die zwey obern und feitlichen Säcke, welche gegen das Kopf-Ende hin, nahe zufammenftölsen, gegen das untere Rumpf- Ende hin aus einander, und laffen jedesmal hier für den dritten Kleinern Sack Raum, delfen ab- wärts zu gerichtete Lage, ihn [cheint Später, allo Wert Pe . ee >5 ug such’ kleiner ventwickelt zu haben, (weil im Em- bryo alles," "was gegen das: Kopf- Ende hin fieht, früher entwickelt wird), Dieler kleinere Sack im Schädel zeigt nur durch den kleinen fichelförmigen Eortlfatz des kleinen Hirns auch wieder von neuem gegen das Schwanz - Ende hin, einige Tendenz zur’ fich ausbreitenden negativen Bildungsform; fo wie in: der 'Bauchhöhle der dritte urfprüngliche Sack oder die Höhle des kleinen Beckens nicht nur abwärts zu, eine Ausbreitung und Spaltung, [on- dern in dieler Spalte [ogar.ein neues Analogon ei- tes noch kleinern'wieder dritten Sacks zeigt. Denn die Douglalfifehen: Falten unten, im kleinen Becken laffen :zwifchen/fich»noch eine niedrigfte Vertiefung der Bauchfells „Höhle ;-und lie [elblt theilen auf älın- liche Art den Seitenraum des kleinen Beckens in zwey falt. ganz" zulammengefchloffene Theile, wie dieimit weichen Theilen überzogenen Ränder der obern kleinen: Beckenöffnung Spuren einer Trennung der ganzen Bauchhöhle in zwey obere, neben ein- ander gelagerte, Säcke anzeigen, © Nur an der Schedelbafis fcheint die, durch po- Äitive Polarität, welche in der Queere des Körpers noch an diefer Seite fich äufsert, entftandene, po- larifirende Gafsanfammlung . zufammengeflolfen zus feyn mit der Höhle, welche als Produkt der, der Länge nach wirkenden, Polarität, [owohl des ur- Iprünglichen Nervenmarks- Syftems, als der freyen Muskel- und Knochenmaffe, theils als Speilecanal, theils als Lultweg, parallel mit dem Rückenmark Li 120 # —— läuft, «An den ändern‘ Stellen erfcheinen..die! Höhr - len ‘der Queerpolarität ohne Zulammenhang mit .den Höhlen der Länge. Polarität. _Diefe Höhlen der Län. ge - Polarität müflen alfo früher ihre Wandungen ge: bildet haben, ehe inıder organifchen zäben Flüst figkeit die gefchlolfenen Höhlen der Queerpolarität entltanden. , So läuft dann ein Speilecanal gleich.- fam frey durch die Bruft: und Bauchhöhle, und die Euftwege wie die Harnwege liegen, als partielle Produkte der Länge -Polarität der freyen Knochen- und Muskelmalle, : gleichfalls ‘unter der Form ge-, Schlolfener Canäle, in’ jenen, durch Queerpolarität Später entltandenen, Höhlen. Nach‘ W olfs Beob- achtungen entltehen im Gelben des bebrüteten Eyes zuerft Strömchen von Blute, ‚ welche fich Canäle gra- ‘ben in der noch übrigen unentwickelten Malfe des Eygelbes, Er[t fpäter erhalten diele Canäle ficht- bare Wandungen, und nun erft erfcheint das Blut als in Gefälschen, die fich von der übrigen orga- nifchen Malffe üunterfcheiden , eingefehloflen. So [cheinen auch\erft, nach Bildung der Höhlen, Wan- dungen des Darmkanals und feröfe Membranen für die gefchlolfenen grofsen Höhlen des Rumpfes, fo wie die ähnlichen ‚Gelenkskapleln und Schleimbeu-' tel für die kleinern gefchloffenen Höhlen, vorzüg-' lich der Extremitäten, entltanden zu leyn. Die ver- fchiedene Richtung der Abftofsung der Gafsarten der , Qüeerpolarität vom überwiegenden, früher entftan- denen, felten Körper, der Länge-Polarität befitzt, beftimmt die Adhäfion der durch die gefchlolfenen WE —— ” ı2n1 Höhlen des Körpers ziehenden- Canäle an diefer oder jenen Wandung der gefchlöffenen Höhle, Lange erft nach der Bildung der durch Länge-, + Polarität entftandenen Canäle ‚und ihrer Wandon-. gen, allo lange\erft nachdem Entftehen auch: der durch Queerpolarität gebildeten Höhlen, bilden fich an der Seite der Oeffnung jener erftern Canäle Pro- tuberanzen, unter welchen die, die gemeinlchaft- che Mündung der Harnwege und innern Gelchlechts- theile umgebende, Erhäbenheit zu äufserlichen Ge- fchlechtstheilen auswächlt. Bey einem, 5} Pariler Linien langen, Embryo, konnte ich z. B: [chon ei- nen deutlichen, offen fcheinenden Punkt nahe am Mundwirbel wahrnehmen, als erltes _Rudiment ei-' nes äulsern Gehörganges. Erlt bey. einem zehn Li-: nien langen Embryo zeigte fich um dielen äulsern Gehörgang ein Keim ‚eines äufsern Ohrs als eine; kleine platte Erhabenheit, durch eine feine, der Länge nach gehende, Spalte bezeichnet, Da nun anfangs , aulserı dem Rückenmarks... Syltem und ıfei- ner Scheide, , der ganze Embryo nur aus den drey _ grolsen Höhlen ‚des Kopfs, der Bruft und der Bauchhöhle, und ibren Wandungen, zufammt den in diefen Höhlen gelagerten Eingeweiden, belteht, welche letztere’bey den zwey letztern Höhlen gröfs-, tentheils aus den, (durch Länge -- Polarität gebildeten, ; hohlen Canälen, ihren Wandungen und Anhängen zu- fammengeletzt find; ; da in diefer Periode der er- Sven Entwicklung kaum Papillen, als Anfänge der Arme aus der Wandung der Erufihöhle , Papillen, 122° une als Anfang der Fülse’aus den Wandungen der Bauch- höhle , 'entfproffen find, und die ganze Muskulatur» und das Konochenfcelet aber noch theils unentwi- ckelt Blofs’ in ‘der Fläche der Wandungen diefer grolsen, ‘durch'Queerpolarität gebildeten; Höhlen! enthalten find: [o ilt es eigentlich Zulammenftolsem des Anfangs der Wandung der, durch Länge -‚Polari- tät gebildeten, :Canäle,. welche die ‚durch Queerpo-' Jarität erzeugte Höhlen durchirren ‚= wit‘ den an-' fangs einfachen Wandungen dieler leıztern Höhlen’ wäs l[eitwärts an der Mündung: jedes ‚ von aufsen int das‘ innere des Körpers hineindringenden, Cänals! eine Erhabenheit erzeugt , aus welcher an 'einer- Stelle ein Ohr, an der andern ein äufserliches Ge«t Sehlechtsglied Sch bildet. In dem Zufammenftolsen‘ an. der Gränze oder auf der Oberfläche des Körpers! der Wandungen der,: durch Länge Polarität erzeug-‘ ten, Canäle mit den Wandungen der, durch Queer-) polarität gebildeten, rundlichten grölsern Höhlen ifs- allo ‘auch die Nothwendigkeit der Entftehung' äufse-! rer- Gefchlechtstheile 'in beyden Gelfchlechtern zus fuchen, Oben fchon war die Rede’ davon, -dals,: wenn eine imponderable Flülfigkeit von der Peri- pherie eines ponderabeln Stoffes aus, der beweg- bar, aber träge ilt, einem Centro fich nähern will, der gleichfam als Gewölbe um diefes Centrum 'her- “ gelagerte Antheil des ponderabeln ‚Stoffes in keil-: förmige Segmente zerlchnitten, rückwärts gegen die‘ Richtung der eindringenden imponderabeln Flülfg- | keit weichen mülfe, Ift es nun nur ein Punkt, auf- welchen .die imponderable Flülßgkeit in den: - _— 123° trägen Stoff eindringt; fo muls der ganze Umfang’ dieles Punktes nicht nur rückwärts, fondern auch feitwärts gedrängt werden, Je mehr der Stoff feit-" wärts ausweichen kann, je weniger wird er rück-'. wärts weichen, je weniger er aber fleitswärts ein- dringen kann, defto mehr wird er rückwärts aus- weichen. In fo fern diefes Seitwärts- und Rück- wärts- Weichen des ponderabeln Stoffes blols Folge des von auffen Eindringens einer imponderabeln Flüffgkeit ılt, in fo fern ilt’es eins, ob die Na- tur der eindringenden Flüfhigkeit negativ oder po- fitiv ilt- Daher ift das Loch, was man in ein Chartenblatt bey Entladung der Leidner - Flafche‘ Schlagen lälst, auf der einen wie auf der andern Seite mit einem, nach aufsen zu convex aufgewor- fenen, Rand umgeben. Erft in der Mitte des Blat- tes vereinigen fich die zwey entgegengeletzten Po- laritäten, und vernichten fich wechfelsweife durch Neutralifation.. Bis zum Mittelpunkte des Blattes mulste aber von der einen Seite aus, negative, von der andern Seite aus, pofitive Elektrizität in die Subftanz des Chartenblattes eindringen, und da diefes auf einen Punkte gelchahe, fo mulste auf jeder Seite der Umfang diefes Punktes, fo weit er aus träger Papiermalle befteht, ausweichen. Seit- wärts ausweichen kann er nicht viel wegen des Starrfeyns der übrigen Papiermaffe. Er muls alfo auf jeder Seite rückwärts weichen. Nach diefen Grundfätzen wird allo, fo lange beym weichen menfchlichen Embryo noch ein Seitwärts - Ausweir chen des Umfanges an der Mündung der von aulsen 124 ee ins Innere eindringenden Canäle , welche durch Länge - Polarität entltanden find, ftatt hat, kein, aufgeworfener Rand, weder am negativen noch am, pofitiven Theile fich zeigen. Sobald aber bey fort-, dauernder Entwickelung, allo bey fortdauernder Er- weiterung, jener Canäle das feitliche Ausweichen des Umfanges nicht, mehr in dem Grade möglich‘ ife; [fo mufs, wie bey dem durch Elektrizität durch- bohrten Chartenblatt, an beyden Enden ein anfge-, worfener Rand um die Mündungen der Canäle lich. bilden. Das Seitwärts- Ausweichen des Stoffes des Umfanges yon der Mündung mufs aber gehindert werden, [o bald durch Queerpolarität Höhlen fich, Itärker entwickeln, welche, indem’ fie von innen) nach aulsen fich auszudehnen beftreben, auch die Oberfläche des Körpers oder die Wandungen, wel- che lie in der Richtung ihrer Ausdehnung einfchlie-, [sen, nach jeder Gegend hin, erweitern. Diefes Erweitern mufs nun an den Mündungen der ein-, wärts dringenden Canäle entgegenltolsen dem feit- lichen Zulanımen[chieben der nämliehen Wandun- gen, wo fie den Umfang der Canal - Mündungen bilden. So kann jeder Umfang nicht mehr [eitlich ausweichen; es bleibt ihm allo nichts übrig, als rückwärts gegen die Richtung der eindringenden Canäle oder über die Oberfläche des Körpers, fich. zu erheben, und [o die 'Papille vorzuftellen, weh che fpäter hin jede Mündung ‚eines einwärts drin- ‚genden Kanals umgiebr. Aber dielfer aufgelchwollene Umfang der Mün- dung eines Canals ilt felblt wieder der ordnenden - n ) 125 Polarität'unterworfen. Von der Erhebung des, nach den angeführten Geletzen entltandenen, Wulftes um die Mündung des gemeinfchaftlichen Harn- und Saa- menweges gegen die Schaambein - Vereinigung hin in einem hervorftehenden aufgerichteten Winkel, der im weiblichen Geflchlechte zu einer Clitoris, im männlichen zu emem Penis fich ausbildet, und welchen die Queerpolarität gegen den Nabel zu "anzieht, wie fie Arme und Fülse anzieht: von die- fem allen ift oben fchon die Rede gewelen, Es bedarl' aber ‚einer weitern Entwicklung der Geletze der Polarität, um zu zeigen, warum gerade äulsere Gelchlechtstheile, warum nicht ein Ohr, Zunge oder Kehldeckel aus diefer Wullt entltanden, die die Mündung der Harn - und Saamenwege umgeben mufste. Die Clitoris wie der Penis belteht aus drey fchwammigten Körpern. Zwey von ihnen fallen den vordern Rand des Ausgangs vom kleinen Be- ‘cken ein, und treten frey hervor an der Schaam- bein - Vereinigung, um mit dem dritten [chwammig- _ ten Körper fich zu vereinigen, der in der Axe.des Körpers in der Ebene des Becken- Ausganges die Harmröhre in fich aufnimmt, und fie bis an die Spitze des frey hervorltehenden Theils der beyden "andern fchwammigten Körper begleitet. Nur dafs, "wie oben fchon bemerkt wurde, im weiblichen Ge- fehlecht der unterhalb, [einer ganzen Länge nach aufgetrennte, [chwammigte’ Körper der Harnröhre "blofs Nymphen bildet; ‘und dafs minderer Zug der, gegen den Nabel hin’ wirkenden Polarität, beym Weibe alle drey (chwanimißte | Körper kürzer lälst 126 BR ‚und kleiner, und: fo eine Clitoris vollendet, wäh- rend im Manne bey [tärker wirkenden: Anziehung inder Queerpolarität gegen den Nabelltrang, hin, ein grölserer. Penis mit ungetrenntem fchwammigten Körper (der Harnröhre entlteht, , Was find nun diele fchwammigten Körper, und wie mulsten Ge jentltehen? J. Hunter behauptet, die Eichel und ‚der [chwämmigte Körper der Harnröhre beltehe .beym Menfchen, und Ekhaies noch beym Pferde aus blofsen Venengeflechten. Schreibt er nun gleich den Zellen der zwey andern fchwammigten Kör- per der Ruthe Muskularnatur zu, und dafs fie bey einem frilch getödteten Pferde auf einen angebrach- ten Reiz fich fichtlich zulammenziehen; [o find ‚es ‚ja auf der andern Seite wieder [eine eigene Ver- fuche, welche beweilen, dafs unter gewillen Um- ‚Ständen auch die Anfänge des Venen!yltems einer aktiven Ausdehnung ‚und Zufammenziehung, fähig feyen;:und das Anfehen des durchfchnittenen Kör- pers der Harnröhre, wo er nach hinten zu dicker ift, Ltimmt fo (ehr überein mit der Durchlchnitts- fläche der [chwammigten Körper des Penis, dafs «die gleiche Natur, (wenigftens was die Hauptcha- ‚raktere betrifft, obgleich auch hier wieder einiger ‚untergeordneter: Gegenlatz [tatt findet) aller drey .f[chwammigten Körper der männlichen und weibli- ‚chen Ruthe in die Augen fällt. Auch die Umge- ‚bungen bezeichnen die Venofität dielfer Theile, ‚Wie ‚die Vene felhft bey einem aufgelöfstern Blut ‚eine feltere Wandung als die Arterie belitzt, und zwar eine aponevrotilche, fo zeigen auch die er — 127 Schwammigten Körper der Ruthe eine‘ aponeyroti- fche Umhüllung. Wie die gefüllte Vene, als Gan- zes betrachter, Produkt der negativen Polarität zu feyn f[cheint, und weder Fett, noch ein Nerven- netz an ihre Wandung anzieht, fondern nur durch, ‘gerade - laufende Nerven, die nicht in ihr fich aus- theilen, begleitet wird; während die gefüllte Ar- terie, als Produkt der pofitiven Polarität länglt ih- ren Wandungen hydrogenifirtes Fett anzieht, und “ein Netz von Nerven, das in ihrer fogenannten “Muskelhaut fich verliehrt, auf ihr fpielt: [o um- giebt auch die männliche Ruthe kein Fett, unge- achtet, das ganze untere Rumpf-Ende beladen da-. mit ift; und auf der männlichen und weiblichen Ruthe laufen die Nerven in geraden Strängen vor- wärts, um nicht in der Subftanz der [chwammig- ‚ten Körper, [ondern in den allgemeinen Bedeckun- gen, welche ihr Ende überkleiden, fich zu ver- Jiehren. Folge diefes Fettmangels, da wo die männliche Ruthe aus dem untern Rumpf- Ende her- worragt, ilt die Haarloßgkeit derfelben, fo wie der Haarwuchs am untern Rumpf- Ende Folge des hier angehäuften Fettes ilt. Nicht nur die Ichwammig- ‚ten Körper der männlichen und weiblichen Ruthe werden durch Venengellechte gebildet; unbegränzte und aufgelockerte, aber [onft ähnliche venöfe Ge- Aechte umgeben in beyden Gefchlechtern den fo- genannten nakten Theil der Harnröhre, den Bla- Ienhals, und im männlichen ‚Gefchlechte die Vor- ‚Steherdrüfe, im weiblichen die Mutter[cheide, in beyden ziehen fie [ich hinüber gegen den Malt- ı28° _— darm.- Statt, des 'zulammengedrängten membranar- tigen, aponeyrotilchen Ueberzugs der begränzten "fehwaminigten Körper der männlichen und weibli- - chen Ruthe find zwiflchen den lockern Venenge- fiechten des Blafenhalfes und Becken- Ausganges 'ein- -zelne aponevrotilche Falern eingemifcht, ihrer aber -fö viele, dafs ‘die Umgebungen des -fogenannten -hakten Theils der Harnröhre ‘einen bedeutenden Widerftand dem Melfer des Steinfchneiders entge- gen (etzen. Im Manne zeigt der fogenannte Plexus pampiniformis der Hoden, im Weibe der Bau .der fchwangern Gebährmutter, deren Fälern Contrak- tilität, wie nach Hunters Beobachtung die Zel- lenwandung der [chwamnigten Körper des Penis -beym Hengft zeigen, dafs venöfe Bildung in den -Gefchlechtstheilen überhaupt überwiege. -Aus der Natur des Venenfyftems muls alfo der ‘Grund ve- nöler Gebilde hervorgehen, wie die [chwammigten ‘Körper der Ruthe, wie das Milz,- wie der grö- fsere Theil der Gebährmutter - Subftanz, und die unbefchrähktern Venennetze [owohl um die Harn- “als Gefchlechtswege, als auch an andern Stellen _ des Körpers, wie 'endlich vorzüglich auch - die “widernatürlich entftehende erhabene blaue Mutter- I tung’ wäherte, ° "Völlig geftaltlofe Flüfhgkeiten find ohne: eigene Lebehsbewegung; denn fie bezeichnet. Bewegliehkeit nach jeder Richtung, ‘dadurch aber Matigel'an Neigung zu einer beftimmten Richtung, fo mit Mangel an Selbftftändigkeit der äufsern Form, ohne welche Organismus unmöglich ift. Bey vol: lendeter Cryltallifation ift im Gegentheil die Rich- tung !beltimmt, aber unbeweglich; ‘der: ftarre Cry- ftall ilt deswegen keiner Veränderung, Keiner in- nerlichen Beweglichkeit "daher auch keines Lebens mehr fähig, [o wie oline eigene Lebensbewegung auch der [tarre Nagel, der Schmelz der Zähne u. [.f.im Thiere'ift. ‘Wenn mit aus diefem Geletze alles or- ganifche Leben auf der Erde innerhalb der Tempe- raturpunkte des fiedenden, in Dämpfe fich' auflöfen« ‚den, Walfers, und des gefrierenden, in ftarre Cry- ftalle übergehenden fallen muls; fo müfs Vollkomi ınenheit des Lebens inHärtnäckigkeit beftehen, zwis £chen den beyden Extremen, dem der vollkommenen Flülfigkeit oder Geltaltlofigkeit und dem der rigiden Geltaltung oder Cryftallifation fich zu erhalten, [o wie Mannigfaltigkeit des Lebens nur in einem Orga- nismus ftatt finden kann, wo zugleich diefe Extreme / der Cohärenz - Bildungen vorkoinmen, heben der Harmäckigkeit der gröfsern Mäffe , langfam von ‚dem einen zum andern überzugehen. ‘Der anor- gifche Cryftall erhält plötzlich mit feinem Nieder- gelchlagen- werden, als fefter Stoff aus einer auflö-' fenden Flüffigkeit, Richtungs - Polarität in diefem Stöffe, Ueberwiegen alfo der einen Richtung über die andere, ‚eckigte Figur und Rigidität, Sein in- — 131 ‚meres Leben ilt allo nur momentan im Augenblicke ;des Niedergefchlagen- werdens aus der aufiöfenden ’Flülfgkeit bis zum eoincidirenden Augenblicke der 'entftehenden Rigidität, er ift keiner innern Verän. derung mehr fähig, ' Kann er gleich äufserlich durch " Anlegen neuer Theile wachlen. Das Thier zeigt düch in feinen felteften Theilen noch einen Man- gel’an fcharfen Ecken, noch eine Annäherung’ zur Kugelgedialt, wo die eine Richtung hoch nicht über. wiegt über die andere. Die belebteften Organe des E;. beftehen [ein ganzes Leben hindurch aus "Saitimlungeh won Kugeln, ind fie gleich durch ord: ende Polarität in Reihen [chon gezwungen, wie der Muskel- und Nervenfaler. Selbft das ganze ser beftand noch lange, nachdem es [chon aus ‚geftaltlofen organilchen Flüffgkeit hervorgetre- ren ift, aus einer bloßen Samitilung von Kügelchen, Halbe Jahrhunderte durch zeigt das Tkier Weich; keit, alfo auch Veränderlichkeit, logar dtirch ie: ‚chanilchen äulsern Eindruck; und es lebt durch feine innerliche Veränderlichkeit , es lebt lange durch feine Hartnäckigkeit, als Gänzes zwifchen den: | ‚den Exttemen der Cohärenz feines Stoffes ftehen bleiben, fo wie fein Leben mannigfaltig ift - ch das nigteich Vorhätiden- und Nebeneirländer: aller diefdr Stufen von Cohärenz in einzelnen E- Die Pllatze fteht in der Mitte zwifchen den: Leven des Chyftalls und dein des‘ Thieres, mit, r Neigung ihtes feften Stoffes, in rigide Ge- g überzugehen, als he Thiere; mit gerin- r T 4 Borse sı r‘ ” T . T: 2 % 232 ? —_— ' \ gerer, als beyim Cryftall, verbirgt fie jährlich ‚\.als \ Holzring,,: den ‚abgelebten Theil in’ fich, und Jeht zur im jährlich nenerzeugten., Sie muls [chon be- ftändig) wach[en, um lebend zu, bleiben; aber Zeigt fie gleich geringere Spuren innerlicher Veränder- lichkeit, als das Thier, das, ausgewachfen, noch lange fortlebt; fo zeigt ie doch noch. weit Stärkere Ver- | änderlichkeit, ‚als der Cryltall, ‚der ‚völlig leblos'er- fcheint, fobald’er vorhanden ift, 1 PEN bh j ” Da nach den Grundgeletzen ‚der Organifation diefe nur im, Walfer entftehen kann, weil,. nach f dem, ‚was oben. gelagt worden ilt,. der Grad von Polarität, der organifches Leben anfachtr, nur in dieler Flülfgkeit ver[chiedene ‚Stufen chemifcher Po- | larität heryorbringen kann ; fo läfst fich erklären, wie die im Wafler begränzt - bleibende, weiche Ku- gel den jUebergang von der geltaltlofen Flüffgkeit, zur rigiden Cryltallifation , wo keine innerliche Veränderlichkeit; der Richtung der Materie mehr Statt finder, bilder. Wo vollkommener Uebergang. freyer Polarität in gebundene chemifche Polaritär eine Flülßgkeit in entgegengeletzte Galsarten trennte, da [chlägt fich zugleich eryltallinifcher Stoff nieder, wie an den Polen der galvanifchen Säule, die auf Wafler wirkt, das fremdartige: Stoffe aufgelölst enthielt... Ifolirung der Atome der galsartigen Flüf- figkeit von einander, hindert hier die fernere Ue- bertragung des von der freyen polarilchen Kraft erhaltenen Eindrucks aus einem ‚Atom in den an, dern, Der fortdauernde Strom jener freyen Kraft “ 3 era 133 muls-allo mit leiner ganzen Stärke auf die nieder- gelchlagenen* felten Stoffe wirken, und prägt ihnen ‚während entftehender Unauflöfsliehkeit und Rigidi- tät die Fighr ein; welche thätig gewordene Anzie- Aungs- oder Repullivkraft nothwendig in der trä- Materie hervorbringen mufs. Wo aber blofse “Annäherung zur_chemifchen Polarität in der Flülßg- keit ftatt findet, ‘wo die Flülßgkeit zwar deswe- ‚gen;einige vorher aufgelölste Stoffe [chon nieder- fallen lälst, aber [elbft noch nicht gänzlich zerletzt Sl; allo immer noch: freye Richtungspolarität lei- ten kann; da überwiegt der Eindruck der letztern eyın Mangel ihrer Concentration noch nicht in je- ‚dem niedergelchlagenen Stoff das Geletz. der allge- meinen Anziehungskraft, wodurch Kugelgeltalt her- vworgebracht wird ‚ vorzüglich dann nicht, wenn der niedergelchlagene,Stof felb[t noch Waller, alfo lei- tende Flülfigkeit enthält, auf feine der Rigidität fähige Atome, 'allo der fortdauernde Strom freyer . Polarität noch nicht allein wirkt. Solcher nieder- gefchlagener Stoff, als noch zu guter Leiter, um won der Polarität in eckigte Figuren gebildet zu werden, ft auf der andern Seite doch fchon ein fchlechterer, ‚als die Flülfgkeit, in der er entftan- den ift. ‘Die Köügelchen folgen [chwimmend, als träge Materie, dem Strome des,: mit imponderabler Flülfgkeit gefchwängerten, ponderabeln Fluidums; h wie Korkkügelchen in der elektrifchen, Atmo. =" einander entfernt werden, fo: bleiben ‚auch die fchwimmenden Kügelchen von einander entfernt, ohne. einander zu berühren, "oder:.zu.ei- 134 — N ner- Malle zufonten. zu hängen, "Werden "auch fie | dem ordnenden Einflufs der freyen Polarität unter- worfen; fo ilt die erfte Veränderung, dafs Ge, in Beihen gezwungen, eine zufammenhäugende ‚geglie- } derte felte Taler bilden. Aber das einzelne Kügel- ‚chen eryftalliirt (ich Lelbft mitten im ‚Waller eilt i dann. zu einer kleinften Faler,. deren Bildungsform die Linie ift, wenn feine Anhänglichkeit an Waller, alfo [eine Erweichbarkeit abnimmt, und wenn für die Intenfität.der freyen polarifchen Kraft die Lei» j tungsfähigkeit des Waflers nicht mehr zureichtz dann ‚geht. das Kügelchen in Cryftall über. So. bringt in, mit Waller vermifchiem; Serum Zufatz yon Sauerftoff, der die, Cohäfon ım Eyweilsftoff "ver- mehrt, allo.feine Auflöfslichkeit vermindert, a1 k fangs Bildung des Eyweilsftoffes zu Kügelchen her- vor, und mächt das Walfer wilebigt. Solche Kü-' gelchen des halbgeronnenen Eyweilsftoffes liegen‘ Schon in zufammenhängenden Reihen gezwungen. als Nervenmarksfäden im lebenden Körper. Wahre, eryliallinifche Fäden bildet jener Eyweilsftoff, aulser- I hallı des Körpers, aber nur dann mitten im Waller, ‚wenn Starke Einwirkung des Sauerktoffs, oder Uns terftützung derlelbigen durch. Wärme. Statt findet, Dann bildet ich ein Falernetz, was fogar im. Was- fer Falpendisseh andere fremdartige Körper mit hc in einen Kuchen zufammenziehen kann. Auch be Auflöfungen ' unorganifcher Stoffe zeigt fich eben fo die hier angegebene Verfchiedenheitin der Bildu ‚des felten niedergelchlagenen Stoffes.. ‚Der,aus Wa „Ser niedergelchlagene Juftlaure Kalk, ericheint z. — 135 fogleich in. [einen kleinften Theilen [chon als eckig- ‚ter, [tarrer Cryltall;, das, aus_wällerigten Auflöfun- gen durch: Phosphor reigslinnfeh niedergelchlagene ‘ Metall aber erfcheint unter ‚der Form von rundlig- "ten, wenigftens noch "malleabeln Kügelchen , die , blols unter gewiffen Umftänden zu ‚einer Cryftall- © form fich yerfammehn. So. bildet erkaltendes ge- fchmolzenes Bley, das.noch vor feinem gänzlichen Starrwerden ‚einen ‚Stols erhielt, vierleitige,Pyrami- den; genau unterfucht, find aber diefe Pyramiden pur pyramidalifche Haufen von Sammlungen klein- 'fter runder Kügelchen. Metalle leiten aben bekannt- Eck leichter imponderable Maäterien;; eryktallinilehe & Enden erzeugen |leichter [elblt'freye Polarität. A Fi - Da zur-.Natur des thierifchen Körpers, neben der Selbftftändigkeit in der Figur , ohne welche “ kein Organismus beftehen kann, Hartnäckigkeit ge- hört, in dem Mittelzultand zwilchen .‚geftaltlofer 'Flüffgkeiv und rigider eckigter Cryltallifation mög- liehft lange zu heharren; fo läfst ich nun aus dem vorhergegangenen einlehen, ‚ warum \beym Thiere 2 Zwei als bey der Pflanze, felte Falern, neben lee- \ gen Luftzellen vorkommen ; warum beym: Thiere leere Räume nur da vorkommen, wo die in jedem Punkte entltehende freye Polarität mit gefammelter Stärke an den entgegengeletzien Polen der das Ganze ordnenden Polarität wirkt, wie z. B. neben - dem, wegen ‘überwiegender Länge - Polarität zuerft h bildenden, Hirn- und. Rückenmarks- Syften und jer Selten Scheide ein hohler Speifecanal vom 136 — Kopf und vom untern Rämpf- Ende aus einwärts dringt; oder wie die, “durch Anziehung gegen den Nabelftrang hin entftehende, Queerpolarität auch im dieler Richtung die in, jedem oryanifchen Punkte fich entwickelnde‘Polarität verltärkt, und fo, ne- ben’ dem Ausftrömen gegen den Nabel zu felterer Extremitäten auch die leeren oder blols mit 'Gals ge- füllten Räume der gefchloffenen, mit feröfen Mem- branen ausgekleideten, Höhlen veränlafst. Wo die ordnende Polarität nicht ftark genug’ auf die im Niederf[chlagen begriffenen Stoffe einwirken konnte, da zeigt der thierifche Körper nur Höhlen ‘mit tropf- baren Flüffigkeiten gefüllt, in denen der fich nie- derfchlägende Stoff als Kügelchen fchwimmt. Und diefe Kügelchen find als Anfang organifcher Cry- Stallifation der Hauptbeltandtheil jeder ernährenden thierifchen Flülfgkeit: des Chylus, des Bluts, des Eiters, ohne welchen in Wunden keine neue Fleilch- granulationen entftehen können; des ein neues In- dividuum erzeugenden Saamens, wo die Kügelchen bis zur Organifation" von Infufionsthierchen fich er- hoben; der Milch, die beftimmt ift, das gebohrne neue Individuum zu ernähren. Das ganze junge Thier felbft befteht lange noch; „nachdem es in der geftaltlofen 'organifehen Flülfigkeit des Eyes gehon mit Selbfiltändiger Figur hervorgetreten ife, aus einem Haufen von Kügelchen. So wie aber fortgeletzte Entwickelung, fortge- fetzter Uebergang der freyen Richtungs - Polarität in chemilche Polarität weitere 'Zerletzung und An- % * S I. u - P3 — 337 käufung des vollftändiger niedergefchlagenen Stof- fes zur eckigten Cryftallifation und zur Feltigkeir veranlafst, fo trennt fich auch der feftiere Theil mehr von dem, welcher länger der Annahme der vollkommenen chemifchen Polarität widerlteht, und: ' erlt fpäter zur Ernährung und organilchen Bildung beftimmt ift. So entlteht nun in dem anfangs falt homogenen Thier jetzt nebft feftern Fafern das Blut, das immer verzehrt wird zur Ernährung der cry- ftalliirten organifchen Faler, das immer aber auck wieder erneuert werden muls aus geltaltlofer Flüs- figkeit, weil das Leben des Thieres nur im Ueber- gange 'von der geltaltlolen Flülfigkeit zur felten Cry- Stallifation befteht. An jedem Punkte, wo chemi- fche Polarität im Thiere fich entwickelt, mufs Blur entftehen, das nun bey den höhern Thierklaffen "das Eifen in fich nimmt, das zwilchen der dop- - pelten Reihe der Metalle, welche bey der galva- nilchen Batterie vorzüglich tauglich ift zur Erwe- ckung des einen oder des andern Pols: der galva- nifchen Flüffgkeit, mitten inne [teht, ‘gleich un- tauglich für Erweckung, aber nicht für Leitung der, ‚freyen Kraft‘ des einen, wie des andern Pols. Die- fes Blutes mufs mehr in den Organen vorhan- den, oder von der organifchen Flüffigkeit übrig geblieben feyn, wo die Neigung zur felten Cryftal-; ‚lifation überhaupt geringer ilt, oder wo.fpäte Aus-. bildung der Feltigkeit gleichlam die felte Fafer noch unreif läfst. Das jüngere Thier ift blutreicher als das ganz alte, das der Rigidität zueilt. Der: weiche Muskel befitzt mehr Blut, als der fefte, 138 — gebildete, Säure enthaltende,‘ Knoche. ‘Die neu entftandene , noch /weiche Narbe ift‘ blutreicher., als die alte verhärtete. Das früher -entftandene Nervenmark hat weniger Blut, als das [päter ent. wickelte Muskellleilch, wenn gleich beyde wenig Anlage zur. felten Cryftallifation belitzen. B Diefes Blut muls nun .nothwendig” bey höher organifirten Thieren' einen Kreislauf, [omit im Gan«-, zen eine ältige, aber kreislörmig - gelchloffene Höhle zu feinem-Aufenthalte beftzen, und es mulfs diefe, Höhle polarifch in einen negativ- venölen und politiv- arteriöfen Theil fich fcheiden. Wolf und Hunter. zeigten, dals im Eye der Vögel, und in neuerzeug-. ten organilchen Theilen fleckenweile Bluttropfen: fich bilden, die zu Blutltrömchen werden, ‘welche: blofse Rinnen, anfangs in der allgemeinen. organi-, fchen Malfe durchbrechend, erft in der Folge eigene, Wandungen für ihre Canäle fich bilden. Eben diefe “Beobachter zeigen aber auch, dafs in beyden Fäl- len früher [chon fefte organifche Theile, im erften ‚Falle ie zum Embryo fich entwickelnde Narbe des. Eyes, im andern die länglt [chon beftehende, be- nachbarte alte Organifation vorhanden [eyn mufste. Geht allo gebildeter felter Stoff, der freye Rich- . zungs-Polarität befitzt, der Bildung des Blutes vor- aus; [o muls diefes dem Strom der Anziehungs- kraft jenes feften Stoffes folgen. Noch [elblt un- fähig, Richtungs - Polarität anzunehmen, und als ponderabler Körper unfähig, in den polarifirenden einzudringen, muls es an den Seiten'jenes Körpers. 4 ’ ar « N — 139 herabrinnen gegen den Indifferenzpunkt deffelbigen zu, Stärke der Polarität nimmt aber bey jedem felten polarißirenden Körper ab im Verhältnils der Nähe des Indifferenzpunktes. Ein Magnet z. B. trägt immer weniger Eilen, je näher, feinem Indif- ferenzpunkte zu, es ihm dargeboten wird; mehr, je weiter vom Indifferenzpunkt entfernt bis zum Culminationspunkt hin. Je länger eine galvanifche Säule ift, defto ftärker ift die Wirkung an ihren Enden, Oder mit andern Worten: ‘am pohtiven Pole eines polarifirenden Körpers findet ein Maxi- mum von Anziehungskraft neben einen Minimum von Repullivkraft ftatt. Gegen den Indifferenzpunkt hin, nimmt jenes Maximum von Anziehüngskraft immer mehr ab, jenes Minimum von Repulfiyvkrafi immer mehr zu, bis endlich im Indifferenzpunkt Telbft beyde Kräfte einander das Gleichgewicht hal- ten. Jenleits des Indifferenzpunktes fährt die Re- pulfivkraft fort, zuzunehmen, die Anziehungskraft abzunehmen, bis endlich am negativen Pol ein Maxi- _ mum von Repulfivkraft neben einem Minimum von Anziehungskraft ftatt findet, das entgegenfteht dem Maximum der Anziehungskraft am politiven Polneben dem dafelbft fich behndenden Minimum von Repulfiv- kraft; und das mit jenem Maximum von Anziehungs- kraft fich zu verbinden ftrebt, um dort eine, dem Indifferenzpunkt des polarifirenden Körpers entge- ‚gengeletzte > "Indifferenz zu bilden. (Die Forıfetzung folgt.) Wu. k Das Athmen ift eine willkührliche Action, durch einige Thatfachen erwiefen, von Marc Antonino Cal- dani*), und vom Herrn Doct. Wei- gelin Dresden mitgetheilt. Galen war, fo viel mir bekannt ilt, der erlte, der das Athmen für eine, dem Willen unterworfene, Handlung erklärte. Iın fechsten Kapitel des zweyten Buchs von der Muskelbewegung widerlegt er den Einwurf, den man ihm machen könnte: „dafs die Ausdehnung und die Zufammenziehung der Lungen gewöhnlich vollbracht werde, ohne dals wir uns deffen bewulst find,“ dadurch, dals Per- onen im Raufche,, in heftigen Affecten, im Schlafe, in Fiebern u. f. w. ebenfalls eine Menge Handlun- gen verrichten, deren fie fich im Moment des Voll- ziehens fo wenig bewufst find, als fie fich ihrer nachher nicht mehr erinnern können. ı Dals aber, fährt er fort, diefe Action ganz'von unferer Will- *) Ein Auszug aus den Memorie della Real Acad, etc. di Marteva, Vol, I, p. 100, ff. a ee Th nn N 141 kühr abhänge, beweilst das Beyfpiel' des’ Sklaven in Rom,.der, über eine Mifshandlung heftig aufge: bracht, fich umzubringen befchlols. Er legte fich auf die Erde ‚nieder „lag lange, den ‚Athem zurück- haltend unbeweglich, wälzte fich einigemal SHRNU: Qivifch herum und [tarb X). ‘Ein gleiches. ife von den ee. Sklaven bekannt, ‚die aus Heimweh nach ihrem Vaterlande, aus dem fie gelchleppt wurden, durch Zurückhal- ten des Athems, freywillig erlticken. Merkwürdig ift ‘die Gefchichte, die Ignaz Monti ®2) erzählt! " Als vor einigen Jahren der Krieg in der Lombardie ausbrach, ward ein gewil- fer Gregor Cartagena als Spion eingebracht und in Ketten gelegt. Wenig Tage nachher hörte man, er fey in feiner Haft todt gefunden worden. . Es war bey ihm kein Puls zu fühlen, er athmete nicht und gab nicht das mindelte Zeichen von Em- pfndung und Leben von fich, ohngeachtet ınan ihn mit glühenden Eifen brennte, die fchärlften Flüf- .. Sgkeiten einfölste, tiefe Scarificationen machte, ihn unter die Nägel [tach u, [, w., kurz, er täufchte % 2) Beftimmt haben wir von Galen fehr treffliche Bemer- kungen über das Athmen, und befonders über die Will-ı kührlichkeit deffelben, in deffen Admin. anat. v. 3-—6, _ 8. Ufu part, VI. 9. de cauff. refpirar $. 86— 89. 9 — 203. 159. 326, und 315, Vol 1. ed. Iunt,.Vk. Indeflen be- weifst die Stelle des Areräus (morb. ac, zr. 1. p. 10. ed. Boerh.) ‚denn wenn man den. Athen zurückhalten wollte, fo würde man nicht lange ausdauern können, fondern bald fterben, * dafs A. früher fchon, vor der © Willkührlichkeit des Athınens überzeugt war, 3) Epift, med. 5. ı 42 I) Dr alle [o meifterlich,, dafs er damit! feiner; ihm ‚be# vorftehenden, Hinrichtung glücklich: epiging 3) .Von nicht minderm Belange Iind- zwey Fane, welche ich beobachtet habe, Be ich ‚bier Kürzlich mittheile. RT: Es [prach mich einft gegen Abend FR: er Straße ein junger Menfch um ein Almofen an; er, war blafs von Farbe , eingefallen waren [eine Wan- gen, und [ehr dick aufgetrieben [ein Ui:terleib. Bey flüchtiger Unterfuchung fand ich, den Leib Steinhart, entdeckte aber, beim Anfchlagen, weder einen dum> pfen Laut noch ein Schwappen;. die Fülse . waren nicht gefchwollen. Meine Neugierde zu befriedi= gen, beltellte ich den Patienten zu mir in mein Haus. Ich unterfuchte ihn da am folgenden Tage nochmals genauer, indem ich ibn auf ein Bett le- gen ließ, fand daffelbe wie geltern, „zugleich be- merkte ich ‘aber eine ganz eigne Tchnelle Bewe- gung der. Rippen und. des Brulftbeins. , Ich fragte ihn, ob er diefe unausgsletzt [o ‘habe, ‚oder ob fie, jerzt nur vom Treppenlieigen herrühre, Er ftoch ie ; einige Zeit, “endlich geftand er mir: er könnte diefe Bewegung, fogleich hemmen, könnte fie auch niehr verltärken, ja, er wollte wohl’[eine Rippen fö "heraustreiben, dals ich ihn ‚für, ausgewachlen halten mülste, ‘wenn’ich' ihm vorher Pe 3) Fs war ein Gläck für den Gefangenen, dafs wahrfehein- lich kein Arzt bey der Unterfuchuug war; ‚denn diefer "hätte aus der Befchaffenfieic der Pupille, des. Blutes beim Schröpfen, der Feuchtigkeiten im Munde u. f, w, tichtiger als jene gefchehen, wenn diefe anders fehem wolkten, ** ’ 143 dies niemanden zu FERRFERN und wenn ich ibm ein gutes Trinkgeld gäbe. Wir wurden bald Handels eins, und nun er- zählte er mir dann, er ley ein Findelkind, von einer Bauerfrau erzogen; das Arbeiten [tehe ihm jetzt ‘aber nicht an, er ley durchgegangen, und bringe fich damit von Ort zu Ort weiter, - dals er bald als verwachlen, bald als wallerlüchtig bet- teln gehe. | Nun zog er in einem Augenblicke den Unter- leib enge zulammen, und trieb den Thorax [lo weit nach allen Seiten auf, dafs er vollkommen, wie _fehr verwachlen, ausfah. _Der Unterleib war dabey auch noch hart und gefpannt, aber weit weniger als vorher, Ich liefs ihn ausathmen;. der Thorax fiel plötzlich zufammen,, und es blieb.nur, noch eine wechlelsweife Bewegung der ‚untern Rippen und.des Unterleibes zurück: j Bey diefen gewällfamen Metamorphofen verän- derte ich nun auch eben fo [chnell der Puls. Bald "war er äulserft [chnell, bald [ehr langfam; bald war die Diaftole grols, bald fo [chwach. und klein, dafs man fie nur mühfam bemerkte, “und bey den i grölsten gewaltfamen Anftrengungen war durchaus ‚gar kein Puls mehr zu fühlen, u. Auf mein Befragen, wie er diefe Fertigkeit „erlangt habe, erzählte er mir, er habe in [einem vierzebnten Jahre, ähnliche Künfte von Seiltänzern in einem benachbarten Marktplatze gelehen, und 144 a habe es ihnen, bis aufs Seiltanzen nachgemacht,, fey dann feiner Pflegemutter entlaufen, und habe fich in den Ortfchaften der Gegend durch ‚feine Künfte fein Brod zu erwerben gelucht; da ihm aber die nöthige Gabe, nach Art jener Menlchen fich zu produziren ermangelt habe, Io fey deshalb feine Einnahme [ehr gering gewefen;, er habe da- her, bey feinem ohnedies kränklichen Ausfehen fich, bald mit feiner künftlichen Wafferfucht, bald mit Seinem Buckel zeither ganz gut durchgebracht url w. i Eine ganz ähnliche Erfahrung machte ich nach einiger Zeit an einem achitjährigen Knaben der mit entblöfstem, waflerfüchtig [cheinenden, Unter- leibe auf der Straßse lag und bettelte. . Vorfichtig gemacht durch jene Erfahrung, unterfuchte‘ ich ihn zu Haule, und fand alle die Erfcheinungen wie bey jenem, doch konnte. er die Rippen nicht fo Stark hervortreiben als fein Kunftverwandter.. Er hatte diefe Fertigkeit von felbft gelernt, und nährte fich, "bisher eben fo gut, damit als ‚jener 2)" D Kir ‘X E. erwähnt nicht, dafs diefe beyden, während ihrer '"s küßiftlichen'’Deformität, diefer unbefchader,, fprachen , dies +... mufste aber, doch wohl der Fall feyn, fe fchwer fich es auch machen lies, weil fonft der Betrug fogleich in die / Augen gefallen wäre, A — 145 Tübingen. Autenriech et Pfleiderer, Differtatio inauguralis. De Dys- phagia luforia. ı806, 5 N RT fl A Bayfora >») war der erfte, welcher den merk- a würdigen Fall einer ein und fechzigjährigen Frau - bekannt machte, die nach Jahre langem Lei- den Hungers [tarb , weil die rechte Schlüffelbein- Arterie links am Urfprung der ‚linken Schlüffel- bein- Arterie aus der Aorte entlprang, und von da - zwilchen der Speiferöhre und der Luftröhre durch- lief, um zum rechten Arm zu gelangen, auf diele Art aber durch ihren Lauf immer mehr mit zuneh- ‚ menden Jahren das Schlingen belchwerlich, zugleich ‚unmöglich machte, Der Zufall, dafs, als auf dem matomilchen Theater in Tübingen der Leichnam einer ebenfalls ein und fechzigjährigen Frau, die zuletzt nichts mehr fchlingen kennte, unterfucht ‚wurde, ganz die gleiche Abnormität [ich zeigte, nur mit dem Unterfchiede, dafs hier die linke "Schlüffelbein - Arterie zwilchen dem $ehlund und ' ) Memoits'of the medical Society 6f London ‚VoL IT, Arch. f. du Phyfiol, VILBd.I.H. 0 K 146 ——\ der Wirbelfäufe durchging, gab um fo mehr"Ver-- anlallung zu diefer Differtation, als in. dem Clinicum zu Tübingen, ohngefähr um die gleiche Zeit ein Mädchen zu behandeln war, welches allen Zeichen nach an den Folgen der nämlichen Abweichung der Gefälsaustheilung aus dem Bogen der Aorte litt. Nachfehlagen' in. Sammlungen. medicinilcher Beob- “ achtungen; zeigte bald, dafs nicht nur diefer Fall nicht felten, dals er vielleicht häufiger; als man indellen glaubte, eine Urfache gehinderten Schlin- gens [ey, [ondern dafs auch hier bey ihren Ab- weichungen die Natur belimmte Geletze befolge, deren Kenntnils, lo entfernt auch anfcheinend die Bildungsgeletze von den Geletzen der Therapie find, ‘doch nicht ohne Nutzen felbft für den praktifchen Arzt [eyn dürfte, f Die verfchiedene Art, wie bey verfchiedenen Thieren und ver[chiedenen Menfchen die vier grolse Pulsaderftännme , welche den obern Theilen' be- Stimmt find, ‚nämlich die beyden Schlülfelbein -Ar- 'terien, und: die beyden Kopffchlag- Adern aus dem ‚Bogen der Aorte ‚Kommen , läfst Ach in folgende ' Reihe ordnen. Bey den widerkäuenden Thieren "und 'beym Pferde entlpringt nur ein gemeinfchaftli- cher Stamm . aus dem Bogen der Aorte, der erft, ‚dann jene ‚vier grolsen Arterien abgiebt:. Bey den Beifchfreifenden Thieren, und wabr{[cheinlich über- Manor bey den meilten übrigen Säugihieren trennte, fich fchon von diefem gemeinfchaftlichen Stamme, der unter dem Namen auffteigender Aorte bekannt N F,. — 147 ift, und ehemals fälfchlich auch dem Menfchen zu- gelchrieben wurde, die linke Schlüffelbein-Arterie, „und kommt mit einer eigenen Mündung aus dem -Bogen der Aorte. Petfche in deniHaller. Dispu- tationen, Neubauer in feiner Dilfertation: De Arteria innominata, Huber in den Actis Helvet., Walter in den Memoires de l’Academie de Ber- lin, Malacarne in feinen Offervazioni in Chirur- gia, Sömmerring in [einem anatomilchen Werk, und Meckel in feiner ([chönen Abhandlung, über die Bildungsiehler des Herzens in diefem Archiv, Tom, V. fübren dreyzehn Fälle an, wo diele Bil- dung auch beym Menfchen vorkam. Bekanntlich trugen diefe Thierbildung wenigftens die Anatomen des Mittelalters auf den Menfchen über. _Im nor- malen Zuftand.der Bildung beyın Menfchen löfst ich aber nicht nur die linke Schlüffelbein - Pulsader von dem gemeinfchaftlichen Stamın der auffteigenden Aorte los » Sondern auch ‚die linke Kopfichlag- Ader und auch diefe entfpringt mit einer eige- nen Mündung aus dem Rogen der Aorte. _ Nach Hallers Zeugnils hat unter den Säugthieren nur hi der Menfch diele Bildung. ‘Bey einzelnen Individuen deffelbigen geht aber diefes Zerfallen der aulltei- ° Bergen Aorte gegen die linke Seite hin noch wei- "ter. Auch die,rechte Kopfichlag- Ader kommt nun m einer eigenen Oeffnung aus dem Bogen der " Aorte, und der ‚letzte Reft der den vier grolsen wir " Stäinmen gewidmeten auflteigenden Aorte, die Ar- teria innorminata, ‚ilt vollends in eine abgelonderte nr Ka 1. iin rechte Schlüffelbein-Arterie und rechte Köpffchlag. Ader zerfallen.‘ So viel bekannt ift, kommt nur beyın Menfchen diefe Abweichung von der gewöhn- -Jichen ‚Bildung vor.“ Heilter, Winslow, Pet- fchie, Steudele*) ünd nach Huber auch Barbaut und Balley befchreiben diefen Fall. It die auffteigende Aorte gänzlich von der rechten ‘Seite des Körpers gegen die linke hin ih einzelne ‚Stämme zerfallen; fo fährt bey einzelnen Individuen ‚des Menfchengefchlechts die Abweichung von der Normalftruktur doch noch fort. Der Urfprung der Stämme fängt an, "auf der rechten Seite‘ zu ver- fchwinden ‚ und wird links hinter dem Urlprung der übrigen, gewöhnlich aus dem Bogen der Aorte kommenden , in ihrer normalen Lage bleibenden Stämme gefetzt. Zuerlt wird nur die rechte Schlüs- Telbein- Pulsader mit ihrem Urfprung etwas links ° gerückt, und entfpringt nun zwifchen der rechten und linken Kopffchlag- Ader mit einer eigenen Mün- dung aus dem Bogen ‘der Aorte: Dielen Fall be. fchreibt Huber; oder die rechte Kopffchlag- Ader kommt mit ihrem Ur/[prung noch weiter links zu ftehen, und fie würde dann zwifchen der linken Kopffchlag - Ader und der linken Schlüffelbeinfchlag- "Ader entlpringen. Diefen Fall will, Walter beob- 'achtet haben, Dafs aber dann die rechte Schlüffel. bein-Ader von der vordern, nicht-von der: hit- 'tern Fläche des Bogens der Aorte entlprungen fey, wie die Walter’[che Figur anzeigt, fcheint durch ‘den Fehler des Kupferftechers, der die Figur nicht *) Samml, chirurg, prakt, Beobachtungen, Ba 149. verkehrt zeichnete, entftanden zu feyn. (Ueber- . haupt [cheint Walter Llols ausgelfpritzte, ausge- fehnittene, und nichts als die Anfänge ‘der grolsen‘ Stämme darbietende Stücke des Bogens der Aorte, die von allem Zulammenhang mit den ‚übrigen Or- ganen getrennt waren, bey [einen Figuren zu Grund gelegt, und daher mannigfaltig geirrt zu haben. Namentlich irrt er auffallend darim, dafsier glaubt: wenn ‘die rechte Schlüffelbein- Arterie auch mehr. links, als lelbft, die linke Schlüffelbein- Arterie-aus) f dem Bogen der Aorte entlprungen fey; lo: mülle. Ge, doch vor. der Luftröhre vorüber zum rechten! i Arm läufen,, da im Gegentheil alle genaue Beob-- achtungen zeigen, .dals dann diele Arterie hinter der Luftröhre,, logar in. den -allermeiften Fällen. binter der Speiferöhre läuft. Die Wichtigkeit die-, fes Umftandes wird-weiter unten: vorkommen).. Sollie.aber. bey einem menf[chlichen Individuum« der Urfprung’ der rechten Schlüffelbeinlchlag- Adern och weiter links entlpringen; fo.kann hie numwe- ‚gen der Luftröhre und der ‚Speileröhre , welcher die hintere Wandung des Bogens der Aorte bede- cken, nirgends anders entfpringen, als von.der bintern Wändung des fchon niederfteigenden Bo- | gens, oder aus dem Anfang der [chon: niederltei-) genden Aorte, und zwar unter dem Urfprung der. \ linken Schlüffelbeinfchlag- Ader; von dort geht fie chief von der linken Seite zur rechten durch den ‚ obern Theil des Bruftkaftens, um fich gegen den | rechten Arm hin, und in diefem. zu vertheilen. n0% 150 ad \ - Und gerade diefer Fall feheint, nun von /allen Ab: normitäten der. "Austheilung des Bogens. der Aorte beym Menfchen der häufigfte, und für den prakti-” fchen Arzt der wichtiglte zuleyn. Böhmer inden Haller. Disputationen, ‘Löleke in [einen Obfer- wat, anat.-chirurg., Fabrieius in den Actis phy= | fico-medicis Acad, caelar,, Ludwig in feinen Ob- fervat. angiol., Murra y in den Abhandlungen der Königl. Schwed. Akademie, Sandifort in feinen Obferv.' anat.- pathol., Miek in einem Spec. obf. -anat, 'atque 'botan., Meckel, Bayford befchrei- ben vierzehn Fälle diefer Abweichung; zweyer er- wähnt das Journal de Medecine etc. vom Jahr 1791.35 zwey, worunter der im Eingang; bemerkte, wur- den auf dem anatomifchen Theater in Tübingen be- obachtet. Aufser diefen achtzehn Fällen find wahr- - Scheinlich die Fälle ‘der zweyten und fünften Figur beyW alterhieher zu rechnen, gewils aber viere von Hunold in der'Hift. de !’ Acad, de Science a. 1725. von Hommel in Comm. litter. Norimb. a,'1737; von Neubauer und Meckel in feinen Epilt. ad, Hallerum bemerkte Fälle, welche vier Fälle von den eben bemerkten nur darin abweichen, dals zwar.die rechte 'Schlüffelhein- Pulsader auch erft links und hinter dem Unter[prung der linken Schlüs- Telbein- Arterie entlpringt, beyde Kopffchlag- Adern aber nicht einzeln, [ondern mit einem gemeinfchaft-: lichen Stamme aus dem Bogen der Aorte entlprin- gen. Noch fcheint es; muls ein zweyter von Hom- | mel beobachteter Fall zu diefer Klafle von Abwei- chungen gerechnet werden, wo der Bögen der . 4 r% ee 151 Aorte inızwey, in der Folge‘ wieder zufamnienfie-: Ssende Aelte fich Ipaltete,. welche die Luft „und Speiferöhre wie seine Infel umgaben. Die: links, entftehende rechte Schlüffelbein - Ader [cheint ‚auch‘ diefe Abweichung‘ hervorgebracht‘ zu, haben; ihr ‚ Urfprung aus,der’Aorte iftnämlichnach Ludwigs; Meckels, Hommels, Walters Fällen, und nach dem im Journal de Medecine 'angeführten. Fall zu urtheilen, häufig gleich[am anevrismatilch. oder Sackförmig’, doch ohne Zerreifsung der Membra- nen), ‚ausgedehnt. _ Man darf, lich, nun ‚in dem ‚Fall von Hommel :mır vorltellen, eine [olche. links entftandene, [ackförmig ausgedehnte, rechte Schlüs- felbein- Pulsader fey' hinter der Euftröhre und Spei- feröhre-/queer über. rechts bis. zur hintern, Seite- der’ rechten Kopffchlag- Ader gelaufen, „und..habe fich mit dieler ‚an ihrem Urfprung gleichlam durch eine weite Analtomole: vereinigt; [o hat man-völlig das Bild der. von Hommel beobachteten [onderba- ren Abweichung, und'es wird jetzt erklärlich, wa- rum man.in ihr die rechte Kopffehlag- Ader ‚als den erften aus dem Bogen der Aorte kommenden, Stamm 'entfpringen fieht, nicht. die rechte Schlüs- felbeinfchlag- Ader; warum feruer der vordere Alt des Bogens der Aorte, eigentlich der wahre Bogen, auf völlig normale Art die linke Kopffchlag- Ader. und die linke Schlüffelbeinfcblag- Ader giebt, wäh- rend aus dem hintern, falfchen, Aft des Bogens nichts als eine fogleich in ihre Hals- Aefte fich thei- - jende rechte Schlüffelbein- Arterie entlpringt. — So fand alfo ein kurzes Nachfchlagen fchon fünf und 152 I zwänzig Fälle einer-und ‚eben derlelbigen..Abwei- chung vom normalen Bau, einer Abweichung, wel- ehe einer bisher faft unbekannten tödlichen Krank- heit zu Grunde liegt. . Eine [o beträchtliche Zahl von Fällen dürfte die‘ Aufmerkfamkeit: auch des praktifchen Arztes wohl auf ich zieben. Das Ende der bisher beobachteten Reihe von Ver- . | fchiebungen der grolsen Pulsaderftämme'des Bogens der Aorte, von der rechten gegen die linke Seite hin, dürfte vielleicht der von Tode *) befchriebene Fall feyn, wo bey einem Knabennun [ogar von derrechten XKopffchlag- Ader der rechte Hauptaft, nämlich 'die Hirn- Carotis fehlte, und durch blofse Analtomolen .von der linken Seite herüber erfetzt wurde, ı Was äft nun aber Sehuld, dafs eine folche Art von Wan- derung des Urfprungs ‘der grofsen ‚obern Pulsadern in der erften Bildung 'bey verlchiedenen Menfchen and Thieren Itatt' hat? und dafs diefe Wanderung immer nur von der rechten gegen. die-linke Seite, niemals aber von der linken gegen: dier rechte hin Statt hat? Es mülste denn bey Menfchen, : wo alle ‚Eingeweide eine verkehrte Lage haben, etwas. der Art vorkommen; denn fonft findet man nicht ein« mal. eine Arteria innominata auf der-linken Seite, wenn nicht wenigftens zugleich auch auf der'rech- ten Seite eine [olche, und zwar auf diefer Seite der Normalftructur‘gemäfs, fichvorfindet.. Zur Auflölung jener Frage dient zuerft die Beobachtung, dals in den Fällen, wo die rechte Schlüllelbein- Ar- *) Med, chir. Bibliothek, —— 155: terie er[t nach der linken entfprang, der ganze Bo- gen der-Aorte ungewöhnlich weit links gerückt zu, feyn [chien., So bemerkt Murray in dem von ihm befchriebenen Falle: der Bogen der Aorte habe eher einen ftumpfen Winkel’; als einen wahren Bogen gebildet, ‘und dabey fey die rechte-Kopffchlag- Ader fo [chief vorn über die Luftröhre hinweg ge- laufen, wie [onft die Art.‘ innominata; die linke, Kopffchlag- Ader aber fey in einigem Abftand von der Luftröhre aufgeftiegen: Neubauer /agt bey, Belchreibung [eines Falles: der, beyden Kopffchlag-. Adern 'hier gemieinfchaftliche , Stamm [ey mehr, an der linken'Seite der Luftröhre empor geftiegen, fo dafs nur die linke Kopffchlag- Ader gerade aus- laufen konnte, die rechte vorher über den verlie- ‚geäden. Theil der Lufiröhre. [chief. ‚binweglaufen mufste, bis fie ebenfalls aufwärts an der rechtem Seite derlelbigen binfteigen konnte.- Mit diefem: mehr links Zurückgefchobenfeyn des ganzen Bogens- der Aorte, hey:der Abweichung; .mit.welcher wir‘ uns. hier befchäftgen, : wird ich: die Beobachtung; im; Verbindung fetzen laffen, dafs auf der linkem Seite häufig mehrere, aber dann kleinere Arterien) entipringen, als auf der rechten Seite, wo die we-. nigern Arterien dann defto grölser find. Statt aller Beyfpiele zur folgende wenige. Haller [chon be-ı morkt, dals häufig-die linke, aber nicht. die rechte, _ Wärbel-Arteriemiteiner eigenen Mündung aus dem Bo- gender Aorte komme. Voigtel*) führt vierSchrift« keller an, welche auf der linken Seite drey Nieren- " °) Handb, der path.. Anatomie, \ | 104 Mamma = Arterien anträfen; währeml auf der rechten Seitenur eine fich befand; 'nur einen Schriftfteller zählt er dagegen auf, der gleichförmig auf beyden Seiten’ . zwey Nieren-Arterien bemerkte, und dagegen wie-| der einen andern,‘der zwar auf der rechten Seite, ebenfalls zwey Nieren- Arterien, dafür aber, auf der) linken Seite des: nämlichen ‚Leichnahms drey! fand. Eben [o zählt'er nur einen Fall auf, wo auf bey» den Seiten die Saamenfchlag --Ader doppelt war, während er ’drey Fälle bemerkt, wo gegen zwey: auf der. linken Seite fich befindende Saamenfchlag- Adern auf der rechten Seite nur eine [ich befand.. Es wäre leicht, diefen Beyfpielen noch viele andere: beyzufügen. ’ dub +0} Die Organe unferes Körpers. fcheinen mehr die) _ Blutgefälse an fich zu ziehen, als’ erlt durch Ge-: ‚ fäfse, welche aus dem Centrum des Kreislaufes her- vorkeimen, gebildet zu werden. . Der ganze Em- bryo erfcheint früher, ehe Blut gebildet ilt, ‚fchon ‘als eine weilse zufammenhängende Wolke; viele; Organe haben ferner immer: einen und ebeis:derri Selbigen Platz am Körper, obgleich fie ihre ernäh?! rende Gefälse bald von diefem, bald von jenem Pulsaderftamm anziehen. So kommt‘ die Saamen- fchlag- Ader: bald aus der Aorte lelbft, bald aus der Nierenpuls - Ader. ‘Die Arterie, welche durch. das eyförmige Loch des Beckens geht, und die an. ziehende Muskeln des Schenkels ernährt, entfpringt bald aus der Beckenfchlag- Ader‘; bald aus’©der: Bauchmuskel- Arterie; und doch haben’ diefe Mus- Ä a — } 155 » keln, und gewöhnlich die Hoden immer einerley Stelle am Körper. Bey den Nieren [elbft ift es viel Seltener, dafs ihre Ausführungsgänge, von der ge- wöhnlichen Ordnung abweichend , fich irgendwo endigen, als dafs ihre Schlagadern von einer un- gewöhnlichen Stelle aus enf/pringem Was diele . Beyfpieie in Abficht auf die erfte Bildung der Or- gane zeigen, das beweilen im Verlaufe der Ent- wickelung die Knorpel, wenn lie verknöchern, die fchwangere Gebährmutter, felblt die After- Orga- nilationen noch mehr. Hier nehmen die Blutge-' Fälse fichtlich an Caliber gegen die Organe hin zu, find nicht an der Stelle ihres Urfprungs am weite- ften; offenbar weil mehr Anziehung gegen die Or- gane.hin, als Stols von hinten her die Entwicke- lung der Gefälse hier veranlals. Mufs man alıer annehmen, dafs die Organe eher aus einem Arte- rienftamm Aelte gegen fich anziehen, als dafs der Arterienltamm lie gegen das Organ hin ausftölst; (wenn gleich mit Bildung des Gefäfses zugleich der Blutftrom vom‘’Herzen aus vorwärts getriehen wird); fo muls folgen, dafs die Anziehungskraft desjeni- ‚gen Organs, das nur einen einzigen, aber defto gröfsern Arterienltamm anzog, an diefem Punkte _ conicentrirter feyn mufste,. und dagegen mehr ver- theilt in demjenigen Organ, das von mehrern Punkten aus, vielleicht die gleiche Maffe Blut, aber in mehreren getrennten kleinern Stäinmchen erhält, Schon aber deswegen, weil Vertheilung des Ange-’ zögenen in kleinere Partbien zu mehrerer Friktion‘ Veranlaflung giebt, und uingekehrt, ‚muls weniger- S 156- nn Wirkung der Anziehungskraft da verlohren ‚gehen, wo fie auf einen Punkt concentrirt wirkt. ‚Daher zeigt fich auch die rechte Seite des Körpers, vor- züglich der rechte Arm, überhaupt ftärker, als die linke Seite und der linke Arm. Jene Seite "erhält; im Normalzuftand beym Menfchen und den meilten, Tbieren ihr Blut aus anfangs wenigern Arterien -ı Stämmen, als diefe.. Was, wie der häufigere Ge. brauch des rechten, als des linken Arms, zu allen Zeiten und bey allen Völkern ftatt hatte, muls ei-. nen natürlichen Grund haben, und. kann. nicht blofs. durch Uebereinkunft der‘Menfchen entltanden leyn.! Menlfchen, die von felbft gleichlam aus innerm Triebe linkshändig wurden, gehören deswegen :zu den Ab-. weichungen der Natur, um [o mehr, als nicht blofs, beym Menlchen,. fondern auch bey Thieren: diefer’ Unterl[chied der rechten und linken Seite bemerk-; lieh. if, Monro fagt in [einer Abhandlung über: vergleichende Anatomie, dafs man nur einen Hund: brauche laufen zu fehen, oder ihn mit den Fülsen ı fcharren, um zu bemerken, dals er mehr mit der! rechten, als linken.Seite vorwärts fich: [chiebe, des! rechten Fulses mehr als des linken \fich . bediene.: Etwas ähnliches läfst fich beym Pferde. beobachten, Man muls allo annehmen, dafs wenn gleich lonlt der Körper fyminetrifch in eine rechte und linke Hälfte getheilt, ift, doch die linke Seite weniger Stark das Arterienblut anziehe, als die rechte, wel- che z. B. im Normalzuftande beym Menfchen oben das Blut durch eine einzige Arteria innominata.. erhält, was die linke Seite durch zwey verfchie-/ Ä 3 h v x 157 dene Arterien, “die linke Kopffchlag- Ader und die Jinke Schlülfelbeinfchlag- Ader anzieht. Auf der andern Seite wird'nun ‚aber auch ftär- “Kere Anziehung des Arterienbluts-wieder mehrere Stärke den: anziehenden Organen‘, und mehrere “Derbheit verfchaffen,: in fofern Sauerltoff im Puls- ader- Blut vorherrfchend ift, ‚Sauerftoff aber im or- ganilchen, wie im anorganilchen Reich die Cohäfion ‘einzelner Theile vermehrt, gleichfam Reprälentant der Anziehungskraft ift. In derjenigen. Klalle, von Thieren alfo wird Rigidität im Baue, und Sauer- ftoff in der Mifchung des Körpers herrfchender l[eyn, in welcher die Anziehung‘ der Organe gegen das 2. ‚Arterienblut ftärker ilt, und‘ wenigere Aelte ein- 'zein Jaus einem gemeinfchaftlichen Arterienfiamm -hervor[prolfen, wo alfo z.B. eine einfache aufftei- gende Aorte aus dem Bogen derlelbigen alle obere "Theile verfieht, und nicht vier abgelonderte Stämme einzeln aus diefem Bogen 'ent[pringen. Je weicher “der Bau eines Thieres ilt, je mehr verhältnilsmälsig ‚Hydrogen, der Reprälentant der Ausdehnungskraft, in feiner Mifchung vorlchlägt, um delto eher wer. ‚den die Arterienzweige einzeln aus dem gemein. Tehaftlichen Stamme kommen. Daher beüitzen nun blols die gralsfreffenden,. vorzüglich die wieder- "käuenden Thıere, deren chemilcher Lebensproce[s mit fo vieler Säurebildung verbunden ilt, eine ein- ‘fache auflteigende Aorte. Bey den übrigen Thie- ren, vorzüglich bey den Reilchfrellenden, deren Lebensprozels verhältnilsmäfsig durch weniger über-, 158 nn ‘ “wiegenden 'Säuerftoff vor fich zu, gehen fcheint, trennte fich [chon die linke Schlüffelbeinfchlag--Ader - von der einfachen auffteigenden Aorte. Einen \wei- -chern'Bau, als irgend ein Säugthier des feften Lan- des, belitzt der Menfeh. -Bey ihm blieb blols die Arteria innominata, als Rudiment einer auflteigen- -den Aorte, zurück ; und im menfchlichen Gefchlecht iltwieder weicher der Bau des Weibes, als der «des Mannes, Aber häufiger trifft man- auch ‘beym Weibe, als beym 'Manne ‘den Fall an, dafs alle vier grofse Aefte des Bogens der Aorte einzein aus ihm kommen: Es ift zu bedauren, /dals nicht bey jedem bemerkten Fall einer Abweichung der Aus- “theilung des Bogens: der Aorte auch das Gefchlecht des Leichnams von ‚den Schrififtellern bemerkt "wurde, - Wo es bemerkt wurde in fieben Fällen, die einem Heilter, Petfche, Sandifort, Lud- "wig, Bayford vorgekommen find, und zweymal “auch auf dem anatomifchen Theater in Tübingen vorkamen, find es immer Weiber, bey denen ent- weder in regelmäßsiger Ordnung vier einzelne Stämme ‚aus dem Bogen der Aorte kamen, oder abnorın, fo dafs die rechte: Schlüffelbein - Arterie erlt hinter - der" linken ent[prang. Nur in zwey von Homme “be[chriebenen Fällen waren es Männer, bey deren - einem die rechte Subclavia ebenfalls erft links ent- . ‘fprang, .aber beyde Carotiden einen gemeinfchaft- “lichen Urfprung hatten, alfo doch nur drey Stämme ‘aus dem Bogen. der Aorte hervorkamen; im andern ıFalle zeigte lich die oben befchriebene Spaltung und Wiedervereinigung des Bogens der 'Aorie, .Ob_im —- 259 ‚Gegenfatz zu der größsern Häufigkeit vier, abgelon- «derter Stämme aus dem Bogen der Aöıte bey Wei- .bern, nicht der Fall, wo weniger als drey Stämme aus dem Bogen der Aorte entfpringen, allo eine "Annäherung zw, einer aufltei enden. Aorte vorhan. den ift, blols:bey Männern, = verhältnifsmäfsig häufig nur bey ihnen vorkommen: das, lälst fich wegen der tben -bemerkten Nachläffigkeit der Be- - sobachter nicht ausinitteln. 2 Uebrigens [cheint das, - was; von der rechten ‚Seite des Körpers, [o weit ‚fie. das‘ arteriöle Blut ftäiker. anzieht als die linke, gelagt wurde, einzu- > Schränken zu feyn auf die aus Knochen und Mus- In beftehenden Wandungen der grolsen Höhlen es Körpers, auf ihre eben [o gebauten. Auswüchle, die obern und untern Gliedmalsen, und auf die zu- nächft auf diefen Wandungen liegenden drüßigten, und [ymmetrifch rechts und links vertheilten Eingeweide, ‚die hart am Rückgrat liegen, wie, die Nebennieren und die Nieren find, und wie ehemals in ihrer ur- ‚Sprünglichen Lage die Hoden es waren. Das Gegentheil ‚aber [cheint [tatt zu finden bey den unpaarigen Einge- _ weiden des Unterleibes, bey den frey in der Bruft- _ .höble liegenden Eingeweiden, und einigermaafsen ıbeym Hirn, ‘Von dielen Theilen liegen gerade die- Jjenigen, welche nicht am meiften .arteriöfes, [on- R, ‚dern am meilten venöles Blut anziehen, rechts; und Uilar zieht gleichfam die. rechte Seite den venölen Theil des Kreislaufes an, und ftöfst den arteriöfen Links zurück, Die rechte Seite ‘des Herzens em« \ 160 ) — 'z "pfängt das venöle Blut, die linke das arteriöfe, rechts laufen’ die Hohladern, links die abfteigende “Aorte, von den Lungen, welche‘ durch die 'Lun- ‘genarterie‘[o viel venöfes Blut erhalten, liegt die "gröfste rechts; Ei die Leber, die lo wenig ar- teriöfes Blut, abe s allen Verdauungs- Werkzeu- ‘gen das venöfe Blut erhält,‘ liegt gröfstentheils auf ‘der rechten Seite. Rechts neigt fich im normalen Zuftand die fchwangere Gebährmutter mit ihrem Grund, die Ausfcheidung aber des venölen Men- ftrualblutes, und ihr ganzer Ban in..der Schwan- 'ger[chaft erweilen in ihr überwiegende Venölität; auch die Nachgeburt, die [chwarzes venöles Blüt vom Foetus erhält, ‘und eben folches ihm or „giebt, fitzt gewöhnlich an der rechten. Seite de Gebährmutter- Grundes. Der Magen bingegen, des- | fen Hauptfunktion in Abfcheidung' des durch: vor- fchlagenden Sauerltolf thätigen Magenfafts beltehr, liegt größstentheils auf der linken Seite. Jenem das venöle Blut auf der rechten Seite ftärker anziehenden Eingeweide - Syltem folgen übrigens die Quellen des Kreislaufes, die Hohl- Adern und die Pfortader, fo wie der Stamin'der Aorte; während ‚die Aefte'eini- "ger diefer grofsen Blutgefäfse, nämlich die, wel- “che fich in die Wandungen der grolsen Höhlen ver- breiten, dem entgegengeletzten Anziehungs - Syftem diefer Wandungen angehören; weswegen auch die _ unpaarige Vene, die blols von der Wirbelfäule, “den Rippen, und Rippenmuskeln das zurückkeh- "rende Blut aufnimmt, auf der'linken Seite liegt, Ir Bu © mieht - en este + EIER 161 nicht; auf der. rechten, mehr das arteriöfe Blut an- ‚ziehenden, Seite der Bruftwandung. Wie die rechte Seite des Eingeweide - Syltems mehr die venöle Hälfte des Kreislaufs anzieht, und verhältnilsmäfsig i die arteriöle zurückltölst; fo feht man auch einige ‚einzelne Eingeweide, die die beyden Seiten des Kreis- laufs, Vene und Arterie „, welche fonft einerley Lauf weben einander haben, von einander trennen, und jeder einen eigenen -Lauf anweilen, z.B. die Le- ber, das Hirn, die Schilddrüfe. Wenn nun in ei- nem Individuum die rechte Seite des Eingeweide- Syltems mit überwiegender Stärke oder mehr die venöle Hälfte des Kreislaufs anzieht, als die musku= lös knöcherne Wandung der nämlichen Seite den ’ ‚arteriölen Theil, anzieht ; fo muls jene ‚Seite. des Eingeweide - Syltems nicht nur den Bogen der Aorte mehr als gewöhnlich links zurückdrücken, auf die Art, wie oben aus den Beobachtungen von Mur- zay und Neubauer gezeigt wurde, ohne dafs in ‚dielen Fällen gerade dieler arteriöfe Theil des Kreis- aufs, fıärker von der linken Seite wäre angezogen worden; Sondern es muls auch bey einer lolchen algegengeletzien Wirkung der Anziehungskraft des * Eingeweide- und des Wandungs - Syltems ein Zurück- ieben von .der rechten Seite gegen die linke hin Selble des Urfprungs der am meilten rechts gelager- ‚ dem rechten Arm, der. rechten Seite des Halfes vr Brufikaftens beltimmten Arterie erfolgen, _Ift ‚diefes Zurückfchieben nicht bedeutend; Lo entfpringt ‚die, lonft auf der rechten Seite zuerlt mittelbar oder _ Arch. fd. Phyfiol, VII Bd, IH... st; 162 unmittelbar aus dem Bogen der Aöorte entftehend& rechte Schlüffelbein- Arterie mehr links zwilcheh dein Urfptung der rechten und linken Kopffchlag- Ader‘, wie diefes in dem von Huber beobachteten Leichnam der Fall war, Aber bey beträchtlicherm "Zurückfehieben der Anziehungskraft des rechteh ‘Wandungs - Syftems gegen den Bogen der ‘Aorte [teht „dem Hervorkeimen der rechten Schlüffelbein - Ar- terie aus diefem Bogen der Lauf der Luftröhre und der Speiferöhre entgegen, die fo gut als die Lun. gen und die zur Verdauung gehörigen, Theile zum Eingeweide-Syftem gehören, und gleichen Gefetzen verfchiedener Anziehung zum venöfen und arterid- fen Theil des Kreislaufes folgen. Dann kann die rechte Schlüffelbein- Arterie blols noch von der hin- tern Seite des Iinken Theils vom Bogen der Aorte ent[pringen, und mufs nun entweder, wie in dem feltenen, eigentlich einzigen Fall von Bayford, zwilchen der Luft- und Speileröhre zur rechten Achfel hin durchlaufen, oder, was der häufigere Fall ife, hinter dem Schlunde vor der Wirbelläule vor- bey fich ziehen. 'Der letztere Gang fand in den von Murray, Böhmer, Ludwig‘, Sandifort, Mieck, Meckel, Hommel und Neubauer, fo wie in den zwey, auf dem Anatomifchen Thea- ter in Tübingen beobachteten, Fällen ftatt. "Hu- nauld und Wälter irren deswegen öhne Zwei- fel, wenn fie glauben, die in ihren Präparaten abnorm in ihrem Urfprung fich zeigende rechte Schlüffelbein - Arterie habe mülfen von der Luft- 'röhre zur-rechten Seite hinüber laufen, Richtiger = 165 ift ohne Zweifel Hubers Bemerkung, dafs. in lei- ‚nem Falle, wo die rechte Schlülfelbein - Yulsader Blofs zwifchen beyden Carotiden ent[prang, fie vor der Luftröhre, und nicht hinter ihr und der Spei-' feröhre auf die rechte Seite'hinüber gelaufen fey.: Den gewöhnlichen Gang aber, an der Wirbelläule vorüber, den bey diefer Abweichung die rechte Schlüffelbein - Arterie nimmt, [cheint das Gelerz zu leiten, näch welchem die Arterien näher der Ax& des Körpers, welche beym Rumpf in die Wirbel- fäule'zu ferzen ift, die Venen der Oberfläche nä- her, hier’alfo näher dem Bruftbein laufen. Bey Murray’s Fall, wo die rechte Schlülfelbein - Ar- terie [otief, erft dem vierten Rückenwirbel gegen- über, ‘auf der Adrte entfprang, dafs ie noch zwey Tonlt aus diefer !Yetztern kommende Zwilchenrippen- ‚ Arterien ’dufder linken Seite abgeben Kontite) feheint eine ungewöhnlich fchwache Anziehutig der'rech- ‚ten Seite des’ Wandungs - Sjftems gegen den arteriö- fen Theil des Kreislaufes mitgewirkt "zu "haben; nicht blofs vermehrte Anziehung der rechten Seite des Eingeweide -Syltems gegen die Venen.''. Der Febhite' Arin war’ auch in dielem Falle 'kleiner und ji Ih wächerh Muskeln’ kireearre 'als der linke, " "" Da im’Weibe, Nerghöen mit dem Mark Ar- ‚teriölität Io wenig vorherflchend ift, aber im:Ge- "gentheil die durch Hydröogen bezeichnete Vendhrät; To läfst fich ‘einfelien, warum häufiger beym’ Weihe, beyın BABES, mal der Anziehung der Or- ud 1 “4 L’2 164 an gane gegen das arteriöfe Syltem alle grofse ; aus’dem Ru \ f ' Bogen der Aorte kommende, Stämme einzeln und von einander. getrennt daraus entltehen lafst; und ferner ‚warum beym Weibe vor[chlagende Venöhtät noch mehr in der, hierin ohnehin fehon überwie- genden ‚rechten Seite des Eingeweide- Syftems ftatt haben, und fo häufiger ein Zurückdrängen des Ur- fprungs der rechten Schlüffelbein.- Arterie gegen die linke Seite hin, veranlalfen wird. Die Richtigkeit der bisher vorgetragenen Theorie bewielen, anfser den oben angeführten Beylpielen, noch mehr. die Unterfuchungen; die ‚mit dem Hirne angeftellt wur- den. ‚Verhält fich diefes, wie die andern, frey in den grolsen Höhlen des Körpers liegenden, Einge- weide; [o mulste, wird, es für üich allein. betrach- tet, der venöle, Theil des Kreislaufes mehr von [ei- ner. rechten Hälfte, ‚der. arteriöfe. mehr von feiner linken ‚angezogen werden, was durch Anaftomolen der Gefälse möglich, wird ; ‚es ‚mufste der rechte feitliche Blutbehälter; der harten Hirnhaut, durch den das Venenblut des Hirns;fich gröfstentheils entleert, ‚gröfser leyn als der linke. Aber das Hirn ift ein- gefchloffen in.einer, aus Knochen und. Muskeln ‚be- ftehenden Hülle, ‚deren rechte Hälfte nun im Ge- gentheil mehr die arteriöfe Seite des Kreislaufes, die linke mehr die, venöfe anziehen ‚wird. Die ‚Anziehung des Hirns wird allo geltört werden, durch Anziehung der Wandung leiner Höhle, und umgekehrt. Ift diele Störung wechlelsweile von ‚gleicher Stärke; fo mufs ein Gleichgewicht entlte- hen; es muls.der rechte und linke Seiten - Blut- Be- i — - 165 hälter “gleich grofs leyn,' Ueberwiegt‘ aber in ei- nem Individuum die eigenthümliche Anziehung. des Hirns ; [fo mufs doch der rechte [eitliche Blutbe- hälter das Uebergewicht. haben. Sind es aber die "Wandungen der Schedelhöhle, welche in ihrer An- ‚Ziehung: überwiegen; [o wird im Gegentheil der linke feitliche 'Blutbehälter weiter [eyn. Im Ganzen fcheint das großse Hirn in feiner Anziehungskraft immer einiges Uebergewicht über die dünnen Wan- dungen der-Schedelhöhle zu belitzen;; 'bey den Wei. "bern aber, wo'Venößtät und das Nervenf[yltem‘vor- “Schlägt, muls diefe Anziehung der rechten Seite des zum Eingeweide - Syftem gehörenden Hirns noch einen Zulatz erhalten. ' Im:'Manne;,, -wo Arteriöfität "und das’ oxydirte Muskel und Knochen : Syltem über- "wiegend 'find , wird: die: ftärkere. Anziehung. der ‚rechten Seite der Schedelwandung zum arteriöfen ‚ Syltem 'ftörender wirken auf die Anziehung. der "rechten Hirnhälfte gegen das Venenfyltem. _Ift alfo "die ‚bisher‘ 'vorgetragene Theorie;,richtig; [o muls die Erfahrung nachweilen :.'däfs der: rechte‘ Seit« ‚liche Blutbehälter der harten, Hirnhaut, alfo auch “der"durch denflelbigen : im: den -Schedel gemachte “Pindruck, und das Droffelvenen- Lach am rechten ®Felfenbein weiter feyen im Weibe, und zwar be- > Ständig’ weiter; dals aber im Manne diefes Weiter- *feyn auf der linken Seite fratt finde, doch nicht:fo beftändig als beym Weibe, [ondern öfters in ein - blofses Gleichgewicht zwilchen beyden Blutbehältern "übergehe.. Fünf und zwanzig theils ganze Scelete, rien Köpfe wurden nun genau auf dem 2 166 mn “Tübingifchen anatomifchen Theater. in: diefer ‚Hin- Sicht unterfucht, Bey acht weiblichen Köpfen, und ausgezeichnet bey denen, deren Scelet eine: auser- olefene weibliche Bildung zeigte, «war die Grube des - -Seiten«Blut- Behälters und das ‘Droflelvenen- Loch “gröfser auf der rechten- Seite, als auf.der linken. «Nur ‘bey zwey. weiblichen 'Sceleten , ‚wovon das eine einem [ehr alten Weibe angehört hatte, waren _ -jene Eindrücke grölser auf ..der. linken Seite, als auf der rechten. Im .‚Gegentheil zeigten: fich bey “Sieben Männern der Eindruck des: Seiten - Blut- Behäl- sters und das Drollelader-Loch auf der linken Seite grölser. als auf. der ‚rechten; .aher ‚bey 'drey Män- nern j)' wovon einer lehemals rhachitilch gewelen, waren rechts. diele Theile! weiter.) .'Bey,zwey an- ‘ dern Männern, unter denen einer , ein) Cretin ge- welen,, zeigten fie fich »auf ‚beyden ‚Seiten gleich. -Drey von ihren Sceleten getrennte Köpfe, mit we unig ausgezeichneten Gelchlechts- Unterfchieden, im ‘ ganzen aber männlichen Schedeln mehr gleichkom- -anend, zeigten wieder rechts gröfsere: «Eindrücke. " Rechnet man auch alle ddiefe drey'zu' den Männern, “ was nicht genau mehr zu beftimmen war; f[o,würde ‚doch diefe Unterfuchung geben: dafs unter zehn Weibern bey acht auf der rechten Kopfleite ein Ue- ‘bergewicht des Venenblutes [tatt findet; bey funf- zehn Männern nur bey Sechs; dafs aber bey fieben ‘männlichen Köpfen aus diefer Zabl links die Venö- ‘ fität überwog, bey zweyen ein Gleichgewicht zwi- ‘fehen beyden Seiten Statt fand; dafsı alle. das .bis- 'her Vorgetragene fich beftätigt ändert. „Nebenher s ü) —— ® 267, zeigt ich 9 der Meclhknn ‚weibliehen; Ge- Ichlechts es im Allgemeinen fo viele giebt, als des männlichen Gefehlechts, . dafs gegen Mayer, fo-. wohl Sömmerring als Hildebrandt Recht ha- ben, wenn fie ‚behaupten : gewöhnlich fey der, rechte feitliche ı ‚Blutbehälter der harten Hirnbaut grölser oder weiter als der linke. Unter fünf und zwanzig Köpfen, war dieles bey; unferer Unterfa-, ghung mit vierzehnen der Fall, und »ur bey neunen; fand links eine grölsere Apmeitenung battle en k & Um. aus. .den, bisher vorgetragenen aan fetzen vollends ‚alle übrige. von Schriftftellern beob-, achtete Abweichungen des Urlprungs ‚der grolsen, Arterienliämme; aus dem Bogen der Aorte zu er. klären, bedarf es nichts als ‚der; Erinnerung; dals im ‚Organismus, ‚jeder Theil, als für Gch beftehend, die allgemeinen Geletze, welche das Ganze umfas-, fen, mehr ‚oder, minder örtlich modificire, Bey der, yerfchiedenen Anziehung der beyden, Seiten, des Kör- BErS, BERSN- den venölen und, ‚arıgziölen Theil, des, Kreislaufes muls man allo night ‚vergelfen,. dafs, die, zwey Arne , wie die zwey Seiten des Halfes. und Bruftkaltens, und die beyden ‚Seiten der Sche- “delwandungen;. im Gegenthejl eben fo die ‚beyden Seiten der Brulteingeweide, ‚wie die beyden Hälf- ‚ten des Hirns gleichlam abgefonderte Rollen für, fich fpielen können. Dals auf diefe Art bey [onft ırmalem Baue, Verminderung der Anziehung. der Jinken Halsfeite gegen das arteriöfe Blut eine eigene, zuweilen eine überzählige, Wirbellchlagader könne 168 _—— f aus dem Bogen der Aorte entfpringen machen, oder auf gleiche Art Vernüinderung der‘ Anziehung: der rechten Bruftwandung eine eigeneinnere Mammaria} oder dafs überwiegende‘ Anziehung im Gegentheil der rechten Seite des Wandungs - Syltems ‘auch beym 'Menfehen rechts eine Vereinigung der Schlülfelbein- Arterie mit beyden Kopffchlag - Adern 'bewerkltel- A ligen könne, während vielleicht in einem andern Falle ‘gleiche Anziehung von beyden Seiten gegen das Arterienblut den feltenen Fall hervörbringt, dafs an jeder Seite des Halles eine Arteria.innominata Sich zeigt, wie Bitmi in [einen Oblerv. anat. und Malacarne drey [dlche’Fälle mit" einander haben, und wie, nach Meickel, Pallas’dieles als norma- len Bau im Mus Citilus [oll beobachtet haben. So kann auch überwiegende Anziehung des venölen Syftems durch die rechte Seite der "Bruft- Einge: weide den Urfprüng der rechten 'Schlüffelbein- Ars ıerie gegen die linke Seite hin 'Zirückgefchoben ba- ben, während vermehrte Anziehung gegen das ar- teriöfe"Blut, 'walche der Kopf, äls ganzes Organ be- “ trachtet, ausübte, beyde Kopffchlag- Adern mit ei- nem 'gemeinfchaftlichen Stamm "aus dem Bogen der Aorte entlpringen Tiels. Und zwar wird nach Ver- fchiedenheit des Grades diefer Anziehung entweder nur eine einfache Afnäherung der Urfprünge bey- der Köpffchlag- Adern 'aus |dem’Bogen der Aorte, , öder eine wirkliche Vereinigung’ dieler Urfprünge bis’ zu dem Falle hinauf ftatt ‚inden; wo eine be- trächtliche Strecke weit ein gemeinfchaftlicher Stamm fortläuft, ehe er‘ fich in die beyden Kopfichlag- _—— 169 Adern fpaltet. Eine Reihe Solcher Beobachtungen führte f[chon Meckel im gegenwärtigen Archiv ‘an ‚Gleiche Grundlätze lalfen fich auch zur Ent- wickelung der übrigen Abweichungen des Pulsadern- Urfprunges anwenden, "Doch kehren wir zurück zu dem Beweile, dals Entwickelung der Bildungsgeletze in phyfiolo- gifcher Hinficht felblt den praktilchen Arzt interes- firen kann, zur Befchreibung der Krankheit, wel- ‚che zuweilen aus dem Verfchieben des Urfprungs der rechten Schlülfelbein - Arterie gegen die linke | ‚Seite hin entfpringt. Schon Ludwig bemerkt in j den Falle, dafs die abnorm-laufende Schlüffel- j bein - Arterie die Speileröhre etwas zulammen- gedrückt, und gegen die rechte. Seite hin ver- fchoben habe. "Murray wirft bey feiner Beobäch- tung, die Frage auf: ob nicht 'wahrfcheinlich ‘öfters die niedergefchluckten Speilen werden durch'den ‘Schlund hindurch einen Eindruck’ auf diefe' durch - ıZellgewebe daran befeltigte Arterie ‘gemacht, "und a: Kreislauf des Blütes in'dieler' Gegend zuwei- 'geftört haben? Bayford aber ft der erlte, der 'gehindertes Schlingen und zuletzt den Tod atıs Weler {Abweichung entftehen’fah. "Auch Hulme*) ah ebenfalls die von Bayford befchriebene Dys- phägia'luforia aus dieler Quelle entftehen’ ’ Auch in di, der 'beyden Fälle, welche von diefer Abwei- g des Urfprungs der rechten Schlüffelbein- Arterie if dom Tübingifchen anatomifchen Theater vorge- #) Journal de Medkcine 1 c, M 472 — kommen ilt, fand fich, dafs verhindertes Schlin- gen und der, Tod die Folge der Abnormität war. Vielleicht liegt diefe Urfache bey „manchem zu - "Grunde, ‚der, an verhindertem,‚Schlingen [tirbt, und bey dem man nach dem Tode doch , in ‚der allein unterfuchten, ibrer ganzen Länge nach ge- öffneten, Spejlerähre nichts..widernatürliches ‚fand, Einen folchen Fall hat z.B. Schmalz, Vooigtels Handbuch ‚der pathol. Anatomie, zufolge. Auf der, andern Seite ift aber nicht, zu, läugnen, dafs im... Journal. de. .Medecine amı,a..Q. „ausdrücklich bemerkt wird, dafs in, einem ‚zweyten Falle diefer ‚Abnormität kein verhindertes Schlingen lich gezeigt habe; und das Still[chweigen vieler Beobachter, ‚welche, diefe, Abweichung vom gewöhnlichen „Bay. ‚gegangnes verhindertes Schlingen, (wenn diefes Sull- £chweigen, gleich nit davon herrühren mag, „als ‚man auf anatomilchen Theatern oft nichts ‚von den ‚ehemaligen Gef[undheitsumftänden ‚der, zu ıunter[u- ‚chenden. Körper „erfährt) ,; beweilst, doch So, viel, dals gebindertes ‚Schlingen nieht ‚nothwendig,, mit ‚dem abweichenden Urf[prung ;der zechten Sehlülfel- bein - Arterie. verbunden. .[ey., . wenn‘.es gleich ‚£cheint, dafs wo ein gehindertes.Schlingen der fo- gleich zu befchreibenden Art vorhanden ilt, ‚dielem ‚immer ein, foleher „abweichender, Ur/[prung ‚jener \drterie, zu Grunde liege. Zeigten die oben aus- „einandergeletzten Beobachtungen „,dals vorzüglich „bey ‚Weibern' häufger die Schlüffelbein- Artexje. ej- nen folchen verkehrten Lauf haben werde; [o.wird en 171 ‚die weitere nähe 2, Bildungsgefetze dem ‚praktilchen Arzt, zeigen, dafs auch ‚nur ‚bey Wei, bern. zu jener Abweichung die Krankheit des ger ‚hinderten Schlingens kommen werde. Als im Winter 1805— 1806, der Präles gegen- wärtiger Dillertation [einen Zuhörern die Lage der Theile im Mittelfell zeigen, wollte; (o fand fich . in dem deswegen geöffneten Körper keine Arteria ianominata, Beyde Kopffchlag- Adern und die linke «Sehlüffelhein - ‚Arterie entiprangen einzeln aus .denı „Bogen der Aorte. - Die rechte Schläffelbeinfchlag- „ Ader ent[prang erft nach der linken und mehr von „der hintern. Seite der Aorte; fie ging;von da hin- ‚ten. zwilchen .der Speiferöhre und der, Wirbelfäule „Schief zur rechten ‚Seite über, ‚und zeräftelte fich „an,der gewöhnlichen Stelle, wo: he auch [onft.den »Bruftkaften verläfst, während &e, mit ihrem Haupt- „Stamm ihren normalen: Weg zum ‚Arm fortferzie. „Der Schlund und die Speilgröhre, zeigten. nichts wi- „dernatürliches „ als ‚dals_ letztere etwas mehr als gewöhnlich dünnhäutig, ‚und ihre.innere, Haut. farb- lofer oder weilser als fonft war. „Der Magen hatte feine gehörige Länge, ‚aber dabey war er zulam- mengezogen., Die übrigen Bruft - und Baucheinge- „weide zeigten nichts krankhaftes, Das; Herz ver- kielt, ich in allen „Theilen. eben. fo, ‚nur „war es „eher ‚etwas kleiner, als etwas gröfser, wie. .gg- ‚ wöhnlich, und [eine Farbe etwas ‚blälfer als fonft. ‚Die Wandungen der: ‚grofsen Arterien waren dünne “und röthlich.,. Was über den voraus gegangenen i72 — Gefanäkeiabäklhind diefes Weibes’in Erfahrung ‘ge. bracht werden konnte, beftand in folgendem: Sie 'hatte ihr Leben bis auf das ein’ünd Techzigfte’ Jahr “ gebracht, und befand’ fich fehon feit mehrern Jah- ren in dem Armenhaufe von Urach, einer wür- tembergif. hen Landftadt. Oft Toll’ie über Schmer- zen im Magen und über gehindertes Schlingen ‚ge. klagt, und die Magengegend mit ihrer Zufammen- gerolltien Schürze gepr@fst haben, um fich Erleich- terung zu verfchaffen. Jene Befchwerden nahmen aber mit der Zeit immer mehr zu, und in den letzten vierzehn Tagen genofs fie'nichts mehr; als etwas Branntwein, indem fie immer behauptete, Ge könne" nichts anderes [chlingen. ‘In den letzten ‘vier Tagen war fie’nicht mehr im Stande zu reden, Tondern konnte nur 'noch "unartieulirte Töne 'her- vörbringen. — "Schon vor laner Zeit war auf’ dem anatomifchen Theater in Tübingen ein, in Abficht auf Urfprüng und’ Verlauf} "ganz ähnlicher Leich- j nam eines alten Weibes aus einer andern kleinen Stadt des Landes 'unterlucht worden. Beyde'Leich- ‘name fanden fich 'äußserlt abgezehrt. — Es wird *rlaubt Teyn, ‘den einigen Fall aulser' dem obigen, Wo neben der äratomilchen Unterfuchung auch die Krankheitsgefchichte bemerkt ift, den‘, welchen Bayford bekannt mächte, hier ausführlicher aus-' "Zuziehen , weil manches in der Folge dadurch fick Wird beftätigen’ läffen. ' Das Weib, ‘das ‘der Ge. genftand® der 'Unterfuchung 'von Bayford war, ‘empfand chön als Kind‘ einiges Hindernifs A ‚Schlingen, worauf wenig Achtung gegeben wurde, — - 23 bis.in ihrem dreyzehnten Jahr Regungen, Ba monat- lichen; Reinigung eintraten, Von diefer Zeit an wurde die, Schwierigkeit zu fchlingen fo Itark, dafs, ärztliche Hülfe gelucht werden mulste. Nichts aber, was gebraucht wurde, leiftete Hülfe, als ‚wiederholtes Aderlalfen, Alle Monate mulste fich die Kranke die Ader öffnen lalfen, wenn fie nicht die, heftiglten Befchwerden im Schlingen fühlen, felbft in Gefahr, _ zu erkicken, kommen Sollte, Sobald fi fie den Verfuch, etwas hinunter zu [chlucken,, machen wollte. Jede . Starke körperliche Bewegung ver- mehrte die Belchwerlichkeit des Schlingens. Er[t ' im acht und zwanziglien Jahre ‚ihres Alters, und » nachdem fie lich verheirathet hatte, kam die mo- 4 natliche Reinigung wirklich zum fiefsen; Immer . mehr, und mehr nahmen die Befchwerlichkeiten zu, fo ‚dals fie nicht mehr im. Stande war, So. viel Speife zu ‚lich zu nehmen, als nöthig gewelen - wäre, ihre Kräfte gehörig zu unterhalten. Sie mufste in ein Armenhaus aufgenommen werden, weil fie f mit ihrer Handarbeit ihr Brod nicht ‚mehr verdie- nen } konnte, In den letzten zwanzig Jahren ihres ‚ Lebens konnte die Kranke kaum einmal täglich es y über &ch gewinnen, den Verluch mit Elfen zu ma- . chen. Pr Das dem Schlingen entgegenltehende Hin- \ dernifs befchrieb die Kranke, als gegenüber dem ‚obern Theil des Brultbeins gelagert. Kamen die Speifen bis an diefe Stelle; -[o wurden fie nicht e ausgebrochen, fondern f[chienen hier eine Pllang zu [tocken , während die Kranke das hef. > Gefühl von Beängltigung hatte, glaubte erfti. 174 Kr] cken zu mülfen, und ihr Herz beftig klopfte, "Was die Kranke auch [chlingen mogte,' brachte itimer die gleiche Beängltifung hervor, ur" dafs Felt Speifen etwas leichter noch hinabgingen, als Plüst figkeiten , die fie deswegen auch lo felten als möglich zu fich nahm. Sie bildete fich ein, he habe im Leibe irgend ein defräßsiges Thier, das 'mit äußserfter Gier auf jeden Bilfen Speife lofsftürze, den fie in den Schlund bringe, und das fo jene Zufälle errege. Das Uebel nahm immer inehr überhand; die Kranke genofs in den letzien diey "Wochen ihres Lebens‘ kaum noch einen Biflen, "und [tarb, aufs äufserfte SPEER im ein und fech“ ziglten Jahre ihres Alters. ia . u - Ba jeL ar I Tr 4 Ohne Zweifel ift es gerade diefe Art Yon ver- hindertem Schlingen, welche 'auch in folgenden Beyfpiel i im Clinicum von Tübingen 'vorkam. "Ein "Mädchen von ein und zwanzig Jahten, Anna Wel- Thin von Deutenhaufen , einem ‘Dorfe’ bey Tübin- zen, von mirtlerer Größe, wurde im Julius 1865 - in jene Anftale aufgenommen. Von Jugend "auf Hatte fie einer guten Gefundheit genöffen, mit Ausı Terra der ‘gewöhnlichen Kinderkrankhäiten. Spal terhin hatte fie die Krätze ‚geerbt, und war im ‘Jahr ı802 vön’einem, in Ihren Or epidemifch herr- Tchenden, hitzigen Fieber ebenfalls befallen wörden. Won da an hatte fie Menftruations- Befchwerden: aa Jahre lang blieb jeden Sommer die hehe Rei- nigung aus, und erfchien erlt im Spätjahre wie- “der. Als das Mädchen im Sommer 1804 auf der — | 175 Schwäbilchen Alp, einer hochgelegenen,, raulien Gegend, erndten half bey abwechlelnd - naffer und kalter Witterung; fo fühlte fe auf einmal, dafs fie ein Stückchen Kuchen nichthinunterfchlingen konnte, und bey jedem Verfuch zu fchlingen, glaubte fi& erfticken zu mülfen. Erft im November deffelli- gen Jahres kehrte diefe Schwierigkeit im Schlin- gen’wieder zurück; von da an aber nahm fie zu, bis zu der Zeit, wo fie in das Clinieum aufgenom- men wurde. Speife und Getränk fchien ihr. über dem obern Magenmunde ftecken zu bleiben, ge- rade an der’Stelle, welche das oben angeführte Weib von Urach immer prefste, um üich Erleich- ‚ terung zu verlchaffen. Nach einiger Zeit, miei- ftens nach einer halben Stunde, kam ein Würgen, _ und das Verfchlungne, mit Schleim vermifcht, wurde wieder ausgeworfen. Während des Verfuchs zu Tchlingen, zeigte [ich ein ftarkes Herzklopfen, das man nicht blofs mit der Hand fühlen, Sondern auch durch*die Kleidung hindurch [ehen‘ konnte, Alle drey bis vier Wochen warf fie durch Huften. etwas Blut aus; der Hals Ichmerzte, wenn fe ihn fehnell drehte. Speifen, die nicht breyartig waren, "konnte fie gar nicht hinunter bringen. Einmahl ging das Schlingen vom Getränke leichter, ‘wenh ie fich auf die linke Seite legte, fo däfs das Herz mebr der Brultwandung durch feirie Schwere "lich näherte. Uebrigens war die Belchwerlichkeit im Sehlingen periodifch vermehrt ‚oder vermindert, Der Hals fchwoll zuweilen auf, je nachdem fie Speilen verlchlungen harte, die Ichwietiger durch- 176 i \ eo N gingen, oder leichter. Der Puls war langlam, Stuhlgang und Urinabgang regelmäfsig. Auch in \ den übrigen Funktionen zeigte fich nichts krank- haftes, als dals l[eit verflo[lenemm Herblte die monat- liche Reinigung beynahe jedesmal [chon in der drit- ten Woche wiederkehrte *)., Daerlt im darauf fol- genden Winter der ‚Präfes diefer Differtation auf die ‚ wahrl[cheinliche Urfache dieles „ gehemmten Schlingens durch den, auf dem anatoınilchen Thea: ter vorgekommenen Fall aufmerklam gemacht wurde, dem Mädchen aber vorher auf die unten zu be- [chreibende einfache Art geholfen war, und es aus dem Clinicum ‚entlaffen worden; fo konnten erfı im September des folgenden Jahres ı806 folgende weitere Kennzeichen beobachtet werden, als. das Mädchen aus einer andern Veranlaflung im ambw- latorifchen Clinicum fich wieder zeigte. Den Puls, der zu gleicher Zeit an beyden Armen unterlucht wurde, fanden auch 'alle. Zuhörer "gleich Schnell, aber am rechten Arm auffallend kleiner als am linken. Der -rechte Oberarm war lo dick als der linke; aber.der rechte Vorderarm zeigte fich bey wiederholten, genau mit einem umgelegten Faden vorgenommenen, Melflungen dünner, als der linke Norderarm. Bey körperlichen Arbeiten behauptete das Mädchen, könne fie mit ihrem linken Arm f6 viel ausrichten, als mit ihrem rechten, Suppe f als ”) Eine durch die Speiferöhre hinabgebrachte elaftifche Sonde traf nirgends einen Wiederftand an, und kan \ bloß mir Schleim überzogen, wieder zurück, : — 177 , als fie, ohne dafs man jetzt mehr eine Verände- rung im Puls wahrnebinen konnte, als man fie aber einen ftarken Bilfen Brod , . den fie nur obenhin- kauen follte, niederfchlucken liefs, lo zeigte lich, bey wiederhelt angeltellten Verfüchen ,. der Puls während des Schlingens jedesmal in beyden Armen Togleich langfamer und kleiner, ‘als aufserhalb der _ "Zeit, des Schlingens. . Die Behandlung, welche mit ‘dem Mädchen während der Zeit ihres erlten Auf- enthalts im Clinicum vorgenommen worden, beltand in folgendem: Vergebens verfuchte man, in der M:inung, eine zurückgetriebene Krätze könnte das befchwerliche Schlingen veranlafst- haben,- durch "einen künftlichen Hautausfchlag zu helfen. Eben } fo wenig nüzten krampfltillende oder auf die mo- > mäatliche Reinigung wirkende Mittel. Die Speile- - Föhre von Zeit zu Zeit zu öffnen, war nun die natürlichfte Indication. Ein Schwamm, an ein dün- nes Fifchbein gebunden, wurde beynahe täglich fr in den Magen gebracht und wieder zurückgezo- _ gen; er traf nur in der Gegend des obern Magen- - mundes ein leichtes, aus dem natürlichen Durch- ö-der Speiferöhre durch den obern® Magenmund or ärliches, Hindernifs an. Bald fing nun das Wie» “| ‚der - Auswerfen der verlchluekten $peilen an, auf- zuhören; ‚nur die Iymphatifchen Drüfen des Hal- Mes fchwollen nach vierzehn-tägigem Gebrauch die- fes Mittels etwas auf, letzten fieh aber wieder. E Die Kranke ‘konnte allmälig gröfsere Bilfen ver- fchlingen, die Reizbarkeit des Schlundes Itumpfte "Arch, fı d, Phyfiol, VU, Bd. 1,H, M 178 fich bey Fürtunleriahehn Rt jenes mechanifchen Mittels ab; und da endlich alle gewöhnliche Spei- fen leicht durch die Speileröhre gingen;, fo wurde das Mädchen mit Ausgang. Augults aus ‚dem Clini- cum wieder entlallen, doch der an dem Fifchbein, befeftigte Schwamm ihr zur fernern Anwendung empfohlen. Als im darauf folgenden Jahre, das Mäd- ' chen das Clinicum ‚wieder befuchte, l[agte he: l[eit langer Zeit habe fie fich nicht mehr erbrechen müs- fen; zweymal leyen indellen wieder die Drülen an der Seite des Halfes aufgelaufen, und man fühlte noch einige von ihnen von der Grölse einer grofsen Bohne. Grofse Mehlklöfe ausgenommen, könne fie alles! übrige leicht fchlingen; doch ikehre die Be- fchwerlichkeit von Zeit zu Zeit noch zurück, und ohngefähr alle zehn Tage habe fie den Schwamm wieder nöthig, aber nur zwey bis dreymal, we- rauf alles wieder in der Ordnung. fey.; In der Ge- gend des obern Magenmundes wolle er nicht ganz leicht durchgehen ;, ziehe fie ihn, zurück, [o fühle fie, dem mittlern Theil des Bruftknochbens gegen- über, ein Hindernifs. Das Herzklopfen während des Schlingens ‚empfinde fie nicht mehr fo, wie im vo- sigen Jahre; ihre: monatliche Reinigung [ey in‘ der Ordnung, nur ftelle fie ich auch, jetzt noch, etwas zu bald ein. Gegenwärtig noch im Jahr 1807 ift diefes Mädchen wohl, und kann ihre Dienfte als Magd verlehen, | t Nehmen wir nun alles zulammen, was die bis- herigen Beobachtungen von charakteriftifchen, mis den obigen Erklärungen übereinfiimmenden, Kenn- = 179 zeichen dieler fonderbaren Krankheit darbieten; fo beftehen diele Kennzeichen in folgenden: Erftens; Starkes ‚Herzklopfen und Gefühl von Erftickungs- Anfällen ‘bey jedem Verfuch zu fchlingen. Noth» wendig muls die rechte Schlüffelbein- Arterie, ‚wel- ‚che durch. ihr beltändiges Klopfen einen Einfluls auf die Reizbarkeit der mit ihr. verbundenen Spei- feröhre haben wird, umgekehrt auch von der, ‚beym Schlingen mehr als fonft ausgedehnten, Spei- - feröhre gereizt und geprefst werden. : Sie wird " fich ftärker zulammenziehen, diele Zulammenzie- hung vielleicht ‚ich bis auf die benachbarte ‚Aorte erftrecken, und ein Theil des Bluts wird gegen das Herz zurückgedrängt werden, das nun lich nicht nehr mit.der gewöhnlichen Leichtigkeit entleeren kann; fich‘,, wie in der Folge bey dem Mädchen im Tübingifchen Clinicum, bey einem nur unbedeu.-: tenden Widerltand langlamer. entleeren wird;i bey‘. einern grölsern Widerltand aber es überladen,: von. dem immer aus den Venen, zultrömenden Blut, zu- letzt convulhivilch, ich bewegen und ftarkes Herz-: klopfen veranlallen mufs;‘ „Der nun falt..ftockende Bing Kreislauf wird das; Gefübl.von Erftiekung‘ ver en, oder zuweilen wird das Blut fich aus kleinen Lungengefälsen einen Weg in die Luft- ıren- Aelte bahnen, und Bluthuften hervotbrins | gen. Wo der Urlprung der rechten Schlüffelbein- Arterie, neben dem,. dafs er. an einem ungewöhn- lichen Orte fich befindet, auch. noch fackähnlich ausgedehnt Alt; ‚ilt.es nicht unwahrfcheinlich , dafs BR 1 Li ua M2; 180 —— r aus ihm zuletzt‘ wirkliche organifche Herzfehler oder ' Pulsader -"Biüche der großen Gefäfse Yich. bilden können. Das zweyte auffallende Kennzei- chen der Krankheit wird Veränderung ‘des Pulfes am-rechten Arm feyn. Der längere Weg,’ welcher bey dieler Abweichung vom normalen Bau, nun das "Blut von der Aorte aus bis zum rechten Handge- lenk durchlaufen mufs; der Druck, den einiger- malsen die auch leere Speiferöhre auf die hinter ihr ‚liegende rechte Schlüffelbein - Arterie ausübt, | wird die Wirkung der Zufammenziehung des Her- zens auf die Arterie am rechten Handgelenke [chwä- | chen, den Puls hier kleiner machen. Diefes war bey dem in Tübingen behandelten Mädchen noch nach Verminderung des belchwerlichen Schlingens der Fall; (ohne Zweifel würde die Verfchiedenheit des Pulfes am rechten Arm von dem am linken in der Höhe der Krankheit noch auffallender gewelen feyn; aber ‘diefe Unterfuchung wurde aus dem. oben bemerkten Grund vergellen. Auch Bayford bedaurt, dafs er im Leben [einer Kranken ‘nicht auf den Unterichied des Pulfes an beyden Armen Acht gegeben habe, weil’ihm erlt die Leichenöff- nung den Grund des Uebels entdeckte). Aus der eben angeführten Urfache werden drittens die Muskeln des rechten Arms häufig fchwächer oder kleiner bey diefer Krankheit feyn, als die Mus- keln des linken Arms. "Murray beobachtete die- fes in dem von ihm befchriebenen Fall. Bey dem Mädchen in Tübingen zeigte fich zwar, wie oben fchon bemerkt wurde, der rechte Arm nicht [chwä- — ‚181 } ‚eher, aber auch nicht, wie [onft gewöhnlich, ftär-', ker.als der linke;. der rechte Vorderarm war aber wirklich, erwas.dünner. ‚Vielleicht ift der, 'gewils , nicht gariz.leltene, Fall.des abweichenden Urfprungs der rechten Schlüflelbein - Arterie öfters, Schuld, "warum manche Menfchen gleichlarn von Natur links-', händig ünd... „Es ift oben -[ehon. bemerkt worden, , "| dafs nicht: nothwendig mit einem ‚lolcben ‚abwei- ı ‚chenden Urfprung der rechten: Schlüffelbein - Arterie; auch ein! gehindertes Schlingen verbünden feyn-mülle; - undzes wird gezeigt ‚werden, warum vorzüglich‘ "| Mäpner.bey. diefer Abnormität häufiger. frey von.die- fer Krankheit bleiben. Das Periodifche und Krampf- 'hafte des verhinderten Schlingens bildet das vierte Kennzeichen diefer Krankheit, - Ohne Zweifelswird \ ‚der ‚herumfchweifende ‚Nerve, .der fonft,.um' die, Arteria innominata herum den ‚ zurückkehrenden Stimmnerven zum Kehlkopf [chickt, - und bey. die- fer Arterie die Lungen: .Gefleebte; und: die Verbin- ‚dungen zu den Geflechten. der, Herzherven .abgiebt,. benfalls mit dem Urlprung der’ Arterie , ‚wewig- R. „was. feine Aefte betrifft, vom‘ normalen Ver-. auf,abweichen. Das.Gleiche, wird in Abficht auf Zweige des Intercaftal-Nervens,,der hier den Stamm und einige Aelte der Schlüffelbein- Arterie umgiebt, , Statt, finden... Auch ‚bemerkt Ludwig, wirklich 'in feinem Falle,..dals der. Intercoftal -.Nerye doppelt, auf jeder Seite war, Es ilt zu bedauren, dafs das ver auf der Tübingifchen. ‚Anatomie, das jene zeichung des Urfprungs, der ‚Schlülfelbein - Ar- terie enthielt, fohon. zu Sehr zerltümmelt war, ehe ‘ Ds 192 P — diefe entdeckt'wurde, als dafsidie Nerven der Gegend‘ noch hätten können genau unterfucht wer-' ‚dens »Ohne Zweifel werden aber jene Nerven bey dein" Druck "und Reiz’j"welchen! die abweichende’ Schlüffelbein- Arterie während des Schlingens erlei-’ det, "auch. mitleiden, felbft 'mecharifeh'“ gefpannt werden, und Veranlalfung: [6 zu Krämpfen- geben. Der Schmerz bey fehnellem‘ Dreben’des Halfes‘, den’ das»'Mädchen im Tübingifchen Clinieum "klagte, vielleicht felbft das wiederholte Anfchwellen der Drülen an der rechten ‘Seite des’ Halles’ gehören hieher‘s' fo! wie dadurch: der ‚Confenfus“'bey' [ol-. chen Kranken zwilchen! Krämpfen der ‚Speileröh-' xe, und Krämpfendes Herzens ‘und der Lungen,’ | f6: wie .des’Magens noch mehr erklärlich werden. Je längere Zeit7ein Theil’ periodifchen Krämpfen anterwörfen ift, - eine) defto gröfsere "Tendenz ge-- gen ihn"bin‘feheint die Reizbarkeiv des ganzen Kör- pers zu erhalten;''die 'Speiferöhre erhält: fo 'eine! inimer'gröfsere Neigung zuikrampfhaften Zufammen- zäekungen, die bald näher dem obern Magenmund, bald’ mehr in der Mitte der Brüft, oder einvande-! x&$"Mal'mehr gegen den Hals zu, gleichfam wan- delnd, Ach einftellen.”werden; : Je’’nach’ der Ver- Sehiedenheit »dieles Krampfes' werden die Speifen‘ und "Getränke entweder [tecken ‘bleiben und wie-' der ‘ausgeworfen werden, oder,‘ hört: der Krampf und die’ Bangigkeit' auf, ‘doch noch in den‘ Magen gelangen. Flüffigkeiten werden mit niehrerer Schwie- rigkeit hinunter gefchlungen, als fefte Speilen, was fchon. die Er[cheinungen bey der Walferfcheu erwei- . — z 183 fen; ‘jene errägen leichter Krämpfe ; 'gröfsere Bis- den fefter Speifen im Gegentheil werden hier durch. ‚die Wandüngen’‘der Speileröhre hindurch ftärker Aufdie Schläffelbein - Arterie, als auf die Quelle Mes Uebels wirken. Am leichteften werden alfo "breyartige Speifen bey diefer Kränkheit noch durch- ‚gehen, Als fünfte's Kennzeichen derfelbigen Scheint fich’ aufführen zu laffen, dafs die monatli.- chen‘ Reinigung einen auffalenden Einfluls auf das WVebel behtzt. Nütr im weiblichen Gelchlecht Scheint ces indeflleh "beobachtet worden zu feyn, und im- mer zuerlt;' "oder wenigltens vorzüglich \voh der ‘Zeit an, wo die monatliche Reinigung hätte erfchei- nen follen)'fich auffallend geäufßsert zu haben.‘ 'So- "bald der’ erfte Anfang von Entwicklung 'der'Ge- Tehlechtstheile' entftanden ift, fo wenden Geh ‚die “Congeltionen ‚gegen die Bruft. Auch beym Weibe, “auffallender Zwar beym Manne, verändert [ich um diefe Zeit die Stimme. Wie beym:Manne nun der "ganze Brufikäften [ich zu entwickeln anfängt, und „weiter wird; fo entwickeln fich auffallender vor- ‘täglich die Brüfte beym weiblichen Gefchlecht. Häu- “Riger giebt bey ihm nun jede Gemüthsbewegung Ver- anlallüng zu tiefen Seufzefn, zum Herzklopfen; bey beyden Gelchlechtern zeigt die {um diefe Zeit 'berrfchende Neigung zur Schwindfucht vermehrte Reizbarkeit der Bruft-Eingeweide an. So wird nun das fchläfende Uebel erweckt; beym Weibe aber nothwendig ftärker; theils weil der enger blei- e Bruftkaften weniger Raum zur Entwickelung der Theile darbietet, eine mechanilche Urlache 284 | i durch Druck .alfo aufallender ‚wirken, muls; vor- züglich aber, weil bey ihm jeder anderartige Reiz, ‘7 wie. der ilt, welcher hier beym Schlingen entlteht, die als monatliche Reinigung fich äufsernde Conge- "ftionen ftört, ihnen wie immer einen fallchen, Gang aufwärts, gegen den mit der Speiferöhre [o genau verbundenen Magen zu anweilst, von wo .aus Lun- gen, und der Mittelpunkt des Kreislaufes, das Herz, immer mehr afficirt werden. _Jedes hylterifche oder bleichfüchtige Mädchen, ‚Jedes, Mädchen, - das von: Meuftruationstehlern aus in Bleichfucht verfällt, bietet diele Erfcheinung des aufwärts ‚lteigenden Ganges der Congeltionen und der wiedernatürlichen Beizbarkeit dar. Dadurch mufs die Krankheit hier vermehrt werden; weil aber doch keine zum Le- ben norhwendige ‚Funktion gänzlich dabey geftört wird, '[o wird das Leben verlängert, ‚bis in das Älter, wo verlohrne Kräfte fich ichs mehr fo „leicht erletzen, als in der Jugend. . Um die. Zeit, _ wo die monatliche Reinigung aufhört, entftehen leicht von,neuem Bruftkrankheiten ' Chronifche Hu- Sten, Angina Pectoris, Bruftwalferfucht fangen nun an fich zu entwickeln. Dieles ilt eire zweyte Pe- viode der Verfchlimmerung unferes Uebels, bis das mit’ dem lechzigften Jahr anfangende eigentli= che höhere Alter, nun_bey zunehmender Erfchö- pfung der Kräfte dem Leben ein Ende macht.. End- lich [cheint f[ech[tens die Abwelenheit aller Zei- chen von mechanifcher Verliopfung. der Speiferöhre die Diagnofe diefer Art von gebemmtem ‚Schlingen zu vollenden. Nicht nur gelit eine sonde leicht in | f | \ D | — 185 den Magen; ‚auch. weder äufserlich am Hals, noch in der Oberbauchs - Gegend ilt ein Zeichen einer auf den Anfang oder das Ende .der Speileröhre drü- ekenden Gefchwulft vorhanden. Selblt alle Zeichen eines eigentlichen Herzfehlers , oder Bruches der ‚grolsen ‚Pulsader, der auf die unter ihrem Bogen weglaulende Speifetöhre einen Einflufs haben könnte, fehlen. Bey dem Mädchen in dem Clinicum in Tü- bingen war der Puls, wenn fie nicht zu [chlingen Verfuchte, immer regelmälsig, das Arhemholen frey;; es war keine Bangigkeit bey Nacht, kein auf jede Bewegung entltehendes Herzklopfen, kein Schmerz in der einen oder. andern Achfel oder im linken Arm, kein Schwellen der Füfse, vorzüglich des linken, kein Mangel an hinlänglichem Abgang des Urins;, alfo. keines der Zeichen vorhanden, wel- ‚che fonft Herzfehler begleiten. Von blolsen hylte- rilchen Krämpfen unterfcheidet (ich unlere Krank- heit durch Abwelenheit des Krampfes, "lo. lange ? ‚das Schlingen nicht verfucht wird; von rheumati- n Halsbefchwerden aber, oder chronilchen Ent- dungen, durch Mangel eigentlicher Sehmerzen Schlingen,, ‚das nur vom Bangigkeit- und Er- | Ei ftickungs- Gefühl begleitet ‚wird. .. Mangel an binzulkommender kränklicher Reiz- barkeiı der Speileröhre erklärt: vielleicht, warum „ Bicht i in jedem Falle, wo des, abweichenden Ur- ungs der rechten Schlüffelkein- Pulsader ‚erwähnt wird, auch eines im Leben vorhandenen befchwer- Siehen Schlingens gedacht ilt, vorausgeletzt, der Zergliederer kannte die Perlon noch im Leben, 186 — Ludwig z.B. erwähnt bey feifem Fälle der Kran- kengefchichte, ohne jenes Uebels dabey zu gedeh- ken. Dieles Weib litt an Knochenerweichung, bey der bekanntlich das ea a3 „Vermögen der Muskelfafer fehr gefchwächt ft. ' Sie auıfıa vielleicht in diefer Hinficht auch in [päterm Alter in einem ähnlichen Zuftand fich befunden haben, wie die an folchem befchwerlichen Schlingen 'Ver- ftorbenen in ihrer Kindheit fich befanden, wohie, | des abweichehden Urfprungs der rechten Schlüffel- bein- Arterien Angeachtet, auch nicht an Veichwerli- chem Schlingen Titten. "Welche Urfache bey dem in ‚dem angeführtenJoürnal deMedecine undmitder Di, kengelchichte begleiteten Falle verhindert habe, dals im Leben nicht zu jener Abnorufität auch beichwet. liches Schlingen fich gefellt häbe, können wir äus Mängel des Originals jener Zeitfchfift hicht befüßr- wen. 'Waruni aber Hommel bey beyden von ihnh ünterfuchten Mähhern, deren von der Regel abwei- chender Pulsader-Bau oben fchon befchrieben wurde, ünd die er bey ihrem Leben Tcheint geKannt? "zu "haben, Nichts von einer vorausgegangenen Befchwer- lichkeit im Schlingen erwähnt, das "dürfte’aus’den oben angeführten, die Verfchiedenheit des mänhli- chen und weiblichen Gelchlechts betreffenden, Gründen, erklärlich feyn. Häufig mag aber auch bey Menfchen, deren rechte’ Schlüffelbein - Arterie einen [o verkehrten Urfprung und Läuf hat, be- fehwerliches SChlingen, aber nicht in 'deih Grade, dafs ärztliche Hülfe nothwendig, dem Arzt alfo‘ der ; Fall bekannt würde, ftatt finden, , } [2 « S P nn ı 4 187 ro Was’ wird Aum aber der Akzı' Hun können, felblt wend er’ das Uebe’ erkennt? Wohl das, was | gleichfam der Zufall," as einer ganz einfachen Heilanzeige , "bey PR Mädchen, im" Clinicum zu Tübingen, als hülfreich entdeckte. Ein Schwamm, öfters bis in den Magen eingebracht, muls die An! heftüng der Schlüffelbein- Arterie an die hintere Wändung der Speiferöhre nach und nach durch Hin’und Herfchieben des Gefälses lockerer machen ; - die lockerer angeheftete ‚Arterie, die ion wohl äuch hach und nach etwas, wie z. B. die Puls- adern der Gebährmutter , die Pulsadern , die in eine wachfende After - Organilation gehen, es fo auffallend thun ‚wird fich tiefer in den Brultha= ften fenken, und dafelbft mehr Raum finden. We- Higftens, wo fie von Natur [ehr tief im Brulika- fen entfprang, und hinter einer mehr tiefern Stelle der Speiferöhre‘ hinweglief, wie in dem Falle von Marräy," wird keines, dem Tode vorausgegange- . nen, befchwerlichen Schlinbens erwähnt. Nörhwen- dig 'muls durch“ jene Verfahrungsare auch die Rz keit der Speiferöhre abgeltumpft, und fo die weyte Bedingung zur Krankheit gehoben werden, > Was, durch Stärkung des Magens, Menftruations. B2 Cotigeltionen gegendie obern Theile hin verhindert, A wird die Verfchlimmerung der Krankheir' verhin-, dern, Die Bellerang jenes Mädchens, fiel zulam- men mit der Erholung ihres Magens und mit einer egelmälsigern Menltruation. _ Nützte vielleicht der | Gebrauch des rothen Fingerhuts, der fo [ehr die Beizbarkeit des Herzens und der Pulsadern ab- + 188 3 emo ftumpft, etwas,.in den fchlimmerh, Fällen?,,oder, wenn etwan lange Dauer der Herzkrämpfe wirkh- che Fehler des Herzens hervorgebracht hätte, das, p Verfahren etwas, das fonft bey Local- Krankheiten des Herzens fo nützlich ift, nämlich Erleichterung, der Entleerung des Herzens durch Er[chlaffung grolser fecernirender Organe, wie der Nieren i imy Winter, der Haut im Sommer ; während zugleich die Blutmalle felbft mit einem Reitze, wie durch Campher N angelchwängert wird, der das Herz zu belebtern Zulammenziehungen weranlalst, und wi- dernatürliche Anhäufung [einer Reizbarkeit verhin- -dert? Künftige Erfahrung muls zeigen, ob die von Bayford vorgelchlagene, zum ‘Einfölsen Nülbger Speifen und des Getränks beftimmte, hohle Röhre in den Magen gebracht werden, und fo vor dem, Hungertode auch die ältern Perfonen [chützen kann, oder ob .fie Bangigkeiten, . wie das. dadurch. un- möglich gemachte, Schlingen felbft,. : verurlachen würde? Eckel und Neigung zum ‚Erbrechen erregt bey jüngern Perlonen der an ein Fifchbein ange, - _bundene ‘Schwamm , aber eingebracht werden y kann er. BEETRE Aute nrieth, Archiv für die Phyfiologie, Siebenten Bandes zweytes Heft Tr — a - Ueber die Eigenfchaften des Gan- ..glien - Syftems und dein Verhält- . nils zum Oerebral - Syliteme, vom u Profeffor Reil. £ I ’ ö \ ; Anl D: Gänglieh . Syltem ift Bis jetzt noch Falt Borg negativ uhd im Gegenfatz des Cerebral- Syltems be- int. , ‘Man "hät es weder von diefem als ein ei- hümliches Gebilde getrennt, noch die wahre infchaft zWwilchen beiden richtig angegeben. e Natur fchwebt uns fo dunkel vor, als der eck, zu welchem es in der Organifarion da ilt. ch ift es ein Ganzes für lich, hat in ‚fich felbft Anfang: und Ende, kömmt däher i in einigen Thier- Gattungen allein, in andern zugleich mit dem Cere- j ö Bral. Syltem vor, und befreundet lich in dem letzten "Abel. f,d. Piyfiok, YuL.Ba, u. H, di bee 190 EN Fall auf eine eigne ht diefem. Denn der kno- sige Nervenftrang in den Würmern, die blofs der Reproduktion leben , ift feiner Beftimmung nach ein Ganglien- Syftem in befonderer Geltalt. Es ilt aus- Schliefslich für die erfte Funktion der Organismen, - mittelft welcher die Lebensprocelfe Bildungsproceffe find, ‘beftimmt,- die.körperliche Bedingung dieler Procelle, und zugleich das Band, durch welches die ifolirten Werkzeuge der Bildung in Eins zulam- mengefalst und aufihren gemeinfchaftlichen Zweck gerichtet«werden. Es ilt, nebft den Gefäfsen ‚das Element der Organe, durch welche die Bildung be- wirkt wird, deren mögliche Mannichfaltigkeit die Manrichfaltigkeit aller organifeben Formationen be- ftimmt, fo fern ein merkwürdiges Objekt in der Bildungsgefchichte der Organismen. Das Ganglien - Syftem entfpringt. nieht vom Ge- hirn oder vom fünften und fechsten Gehirn - Nerven- ' Paare, denn wie könnte es [onft ohne Gehirn gefunden werden, fondern es bat blofs Gemeinlchaft mit jenen Gehirn- Nerven, wie es mit vielen andern und mit allen Rückenmarks-Nerven Gemeinfchaft hat... Mit dem nemlichen Rechte, als wir es vom fünften und fechsten Paar ableiten, können wir ‚es auch vom Ge. fichts - Nerven, dem Schlundkopf - Nerven, dem Stimmnerven,den zurückkehrenden und den Zungen- Nleilch - Nerven entltehen laflen, ° Es ‚hat mit diefen, wie mit jenenNerven eine völlig gleiche mechanifche Verbindung. Ueberhaupt wächlt Bein, Nerve aus dem Gehirn oder anders woher, wie eiwa eine Pflanze ausihrer Wurzel hervor , [ondern er entlteht r - — 191 überall da, wo er ift, aus der bildfamen Blatlymphe. Das, was wir feinen Urfprung nennen, deutet ledig- lich allein auf dieArt [feiner Gemeinfchaft nit andern Theilen des Nerven-Syftems hin. Nun . baben aber die Gehirn. Nerven, das Rückenmark "und überhaupt alle ‚Nerven ‚des ‚Cerebral - Syftems eine ganz andere Verbindung ‚mit, dem Gehirn, als das Ganglien- Syltem. Jene find integrante Theile des Cerebral - Syftems, die. Aelte fammlen fich von der Peripherie, rückwärts in Stämme, und wurzeln ‚mit denfelben im Gehirn als in, ihrem Centrum, .Hin- gegen hat das Ganglien- Syftem [einen ‚Heerd nicht "im Gehirn, fondern in lich felbft,; es hat nicht ei- . gemtlich ein contrahirtes , [ondern ein diffeminirtes, ' in der Synthefis der Theile zu einem Ganzen: be- ‚gründetes Centrum, welches das gemeinfame, in ‚allen gleiche ilt, [eine Verzweigungen beziehen fich auf dies Centrum und nicht aufs Gehirn. ' Mi« dem Gehirn önd dem Cerebral- Syltem befreundet es fich blofs durch Verbindungszweige, ohne dals es dadurch ‚Seine Selbltfiändigkeit, als eigenthümliches Syltem F verliert. Auch ift das, was als fogerannter [ym- | Wätrbilcher Nerve auf beiden Seiten des Rück- 2 aths liegt, nichts weniger als eine Produktion aus Gehirn oder ein Stamm, der fich: wie ein Ce- al-Nerve in Aclte verzweigt und fich in die Ge- chte des Ganglien- Syltems‘ ausbreitet, _ wie ich nten weitläuftiger zeigen werde. , . ’ . Zum Gaänglien - Syftem gehört dreyerley, Ge- Hechre ,„ die gleichlam Seinen Körper und die .“ Na RE. 152 — i Hauptinäfle "ausmachen, Ganglien und endlich Verbindungs-Nerven, welche theils-die, väun- lich getrennten Gruppen des Ganglien- Syltems in eine ° freye Wechfelwirkung bringen, theils zwilchen dem Ganglien und Cerebral- Syftem einen Apparat [etzen, der beides, bald Ifolator, bald Konduktor ift, und den ich deswegen den Apparat der Halblei- tung nenne, 1 Ich greife irgend wo in das Ganglien - Syftem ‘ein, ‘gleichviel wo, weil es überall von gleicher Dienität ift und als eine in fich gefchloffene Sphäre nirgends Anfang oder Ende hat. Wo ich mich der Ausdrücke des Entftehens,Fortgebens u.[.w. bediene, will ich damit blofs den 'mechanifchen ‚und Aynamifchen Zufammenhang eines Ganzen aus ‘Theilen andeuten, um das, was in dem Objekte zuimahl und neben einander ilt, in der Sukcelfion "vortragen su können. f f ı. Geflechte ö0 ; In der Axe des Rumpfs, vom Köpfe, am Halfe hin, durch Bruft und Bauch, bis zum Steifs herab, liegt eine Kette von Geflechten, die man als ein’ ein- ‚ziges Gewebe betrachten kann, das hier’lockerer, -dört, wo Hauptgefäfse liegen, dichter Zifammen- gedrängt if. "Die groben und großen Gellechte ‚Iöfen fich in Kleinere ünd feinere Produktionen auf, und verfolgen die Zerältelung der Geläfse, Bis fie deren Zarte Zweige zuletzt mit den feinften Netzen “umfpinnen, fo dafs einerley Typus einer netzarti- gen Bildung durch das ganze Ganglien- Syftem zer 193. herrfcht. In diefer Kette prädominirt eine Gruppe, an Mafle, Abgefondertheit und ‚Einflufs, fo dafs man diefe deswegen auch! die Sonne oder däs Gebirn des Ganglien- Syliems genannt hat. Mit demfelben fange ich an und gehe von da zu [einen Fortlätzen unter und über dem Zwerchfell fort, Das Oberbauchs- Geflecht, ein unregel- wälsiges und netzförmiges Gewebe von Knoten und Nerven liegt da auf.dem Dreyfuls, wo derlelbe aus der in den Unterleib eingetretenen Aorta entlpringt. Oberwärts hängt es mit. dem Zwerchfells- Geflecht zulammen, umltrickt: netzförmig, gemeinfchaftlich mit dem Zwerchfells-Nerven, die Zwerchfellspuls- . adern, giebt Aelte an die Aorta, an die Neben- Nieren und an die Bauchfpeicheldrüfe ab, "Rechter Seits pflanzt es fich als Lebergeflecht fort, welches die Leberpulsader bekleidet, Aelte vom Magengeflecht aufnimmt, fich zur Pfortader fortfetzt, diefelbe umftrickt, dann mit beiden Gefälsen durch die ganze Subftanz der Leber geht, den Gallengän- gen und der Gallenblafe, dem Zwöllfingerdarm, dem kleinen Bogen des Magens, der Bauchlpeicheldrüfe "und der Arteria galiro - epiploica dextra Zweige mittheilt.. ‚Es [chreitet als Magengeflecht zur \ grofsen Kranzpulsader des Magens fort, ‚umftrickt dielelbe und ihre Verzweigungen, breitet fich mit derlelben an beide Wände des Magens aus, nimmt, hinter dem kleinen Magenbogen, in der Gegend des . Magenmundes Aelie vom Stimmnerven auf und Riefst endlich mit den Nerven des Pförtners zufam- nen. ‚Linker Seits breitet es lich als Milzge- m ee. | flecht Aus, das mit feinen Produktionen die Milz- arterie und ihre Aefte um[pinnt, in die Subftanz diefes Eingeweides dringt, mit Aeften des Leber- und Magen - Geflechts in Gemeinfchaft tritt und Ner- ven - Netze an den linken und mittlern Theil der Bauchlpeicheldrüfe, an den Magengrund, an die kurzen Arterien des Magens, an die Arteria galtro- epiploica finiftra, die linke Hälfte des grolsen Ma* genbogens und an die Gefälse der linken Hälfte des \ Netzes [chickt. Das obere Gekröfs-Geflecht, eine Fort- Tetzung des Oberbauch- Geflechts nach unten zu, liegt auf der obern Gekröfs- Pulsader. Dies Geflecht und das Oberbauch - Geflecht nehmen das Gan- glion coeliacum magnum in ihrer Mitte auf und machen zufammen das Sonnengeflecht aus. Dies Ganglion befteht theils aus disereren Kno- ten, die blols durch Nervenfäden zufammenhangen, tbeils aus Knoten, die mit [chmalen Zungen in ein- ander übergehen, oder von durchgehenden Arteri- en netzförmig durchbrochen find. In demfelben - wurzeln die Stimmneryen und die eine Fxtremitätder Iplanchnifchen Neryen. Es [cheint daher eim do- wninirendes Organ des yegetativen Syftems zu feyn fteht mit dem Cerebral-Syftem, befonders im kran- ken Zuftande, in einer mannichfaltigen Beziehung‘ und wird deswegen auch das Cerebrum abdomi- male genannt. Das obere Gekröfs-Geflecht umltricke die grofse Gekröls-Pulsader und alle Aelte derfelben» geht gefechtartig und mit vielen kleinen Knoten durchwebt bis an die bogenförmigen Verbindungen S — 195 “ der Gekiöls - Gefälse fort, macht dafelbft ähnliche Schlingen in mehreren Ordnungen und endet endlich mit einfachen Aeften aus denlelben, die mit den Ar- terien zu den Gedärmen geben und fich in ihnen verlieren. Es verfieht einen grofsen Theil des Darm- Leer-und Höft-Darın, den rechten Theil des Quer- grimdatms und zuweilen auch den linken Theil def- felben mit Nerven, giebt Aefte an den mittleren Theil der Bauchfpeicheldrüfe und fteht in Gemein- fchaft mit dem Oberbauchs-Geflecht und dem Becken- geflecht. Das untere Gekröls-Geflecht, eine un- mittelbare Fortletzung des oberen, liegt auf der un- tern Gekröfsfchlagader, umlirickt diefelbe und ihre Verzweigungen, geht mit denfelben an den linken Theil desGrimdarms und an den oberen und hintern Theil des Maftdarms und hängt mit dem Nieren- und Saamengellecht und mit dem Beckengeflecht zufaın- men. . Das Beckengeflecht, die Fortfetzung des unteren und einiger Aelte des oberen Gekröfsgeflechts liegt rechts und links vom Maftdarın im oberen und mittlern Theil des Beckens, hat meiltens nur einen R Kuoten, den es gleich einem [trahligten Stern um- hr giebt. Es umfpinnt die hier belegnen Arterien und | geht mit denfelben an den Mafıdarm, die Harnblafe, “ die Gebäbrmutter, Mutter[cheide und an die Saamen- „ bläschen, -- Die Nierengeflechte, rechts und links am Urfprung der Nieren - Pulsadern aus der Aorta, - "Kanals, demuntern Theil des Zwölffingerdarms, den - _ ı9® nt — hängen vorzüglich mit den Seitentheilen des Ober- bauchs- und des oberen Gekröfs - Geflechts zulammen, rt ftehen aufserdem -auch mit. dem, unteren ‚Ge- kıöß - Geflecht, den Geflecht der Saamennerven, mit den Eingeweide - Nerven und den oberen Nieren- Nerven in Verbindung. Stämme aus demlelben lau- fen an den Stämmen der Nieren - Pulsadern fort, löfen fich erlt mit den Verzweigungen derfelben- in ein Netz auf, umfpinnen diefelben und geben mit ihnen in die Subftanz der Nieren und deren mewbranölen Kanälen und Behältern ein. > Das Saamengeflecht, gleichlam Anhang des Nierengeflechts und verbunden mit dem unteren Gekröfsgeflecht, liegt zwifchen dem unteren Ende der Nieren und der Aorta und pflanzt fich als in- nerer Saamennerve fort, der im Mann mit dem Saamenftrang zu den Hoden, im Weibe zu den Eyerltöcken gebt und wahrlcheinlich in der Gebähr- mutter mit den änfsern Saamennerven einen Gegen-: Satz bildet, ‘ der auf den Wechfel der Kontraktion und Expanlion in ihrem Grunde und Halfe. Einfluls hat *), 7) Es würde wahrfcheinlich keine unfiuchtbare Arbeit feyn, die Gegenfätze in den. Organen aufzufuchen, die durch die Verfchiedenheit des Urfprungs ihrer Nerven in ihnen gebildet werden, und fie mir der Duplicitätder Funktion des Organs und der Duplicität der Reize in der Aufsen- welt zu vergleichen, So bekömmt die Zunge ihre Nerven vom fünften Paare und dem Zungenfchlundkopfnerven, die Acfte von diefem find weicher, von jenem härter und wei- ®er, und die "fehmeckbaren Körper Oxyden oder Hydro- gehe, Im Auge ift der nemliche Gegenfatz zwilchen dem u ee er „Die kette von Geflechten , deren-untere Hällte, vom Sonnengeflecht aus, alsihrem'Mittelpunkt, his zum Steilsbein ich bis jetzt verfolgt habe, verlängert! fich naeh oben zu, mittelft. der Zwexchfellsge- £lechte in die 'Brufthöhle hinein, welcheGeflechte, zmit’dem obern Theil des Sonnengeflechts zulammen{ hängen, und die untern Zwerchfells- Arterien um- Spinnen. Dann gehen die Retikulationen auf der Aorta fort und breiten fich in die Herz-, Lungen, ‚und Schlund - Geflechte aus, Die Schlundgeflechte unten in:der Brultz höhle und hinter dem Schlunde hängen mit den Stiinmnerven zulammen, die bier. yon beiden Seiten fo nahe zulammenftofsen, dafs der reshte mehr hin- ter, der linke mehr vor dem Schlunde lieget. Es -Gind der Schlundgeflechte zwey, ein vorderes und‘ ein hinteres, von welchen neben den Schlundnerven Aefte an die Aorta, den Magen, die Leber und, Milz gehn. Ueber dielen ftarken Geflechten Jiegem hinter dem Schlunde noch andere kleinere Retikula- tienen, die lich durch höher liegende net, a Zweige in die $Stimmnerven einlenken, Zur Seite von den Schlundgeflechten find die Lungengeflechte: Das hintere derlelben liegt hinter der Lungen-Schlagader und den Luft- röhren - Aelten und läuft oberwärts mit ein Paarı wu - Io rnit > eigentlichen Sch- und den Ciliar-Nerven; im Geficht > zwifchen den weichen Nerven der Gefäfse und den Mus- kular- Nerven vom fünften und fiebenten Paar; im Gehirn zwifchen feinen Produktionen vom Rückenmark und den Commitfuren deffelben, 198 ; m } grolsen und vielen kleinen Aelten in den Stimmner- ven aus, den man daher als feinen einzigen Ur- [prungs- oder beffer, als feinen einzigen‘ Verbin- dungs-Ort anfieht. Das vordere Lungengeflecht ‚liegt vor und zwilchen den grofsen Blutgefälsen der Lunge, und verforgt gemeinlchaftlich mit jenem das arterielle Syltem der Lungen. Es endet durch Verbindungszweige in den Stimmnerven, hat aber ‚ aulserdem noch Gemeinfchaft mit den beiden Herz- geflechten und durch diefelben mit dem’eigentlichen Ganglien - Syftem. Das tiefe Herzgeflecht liegt zwilchen der Aorta und der Lungen-Schlagader, verbreitet fich an die hintere Gegend der Herzohren, uml[pinnt die hintere Kranz - Pulsader und dringt mit derfelben in die Subftanz des 'HerzensÜein, "Zwifchen'ilin und ‘dem ohern und mittlern Halsknoten liegt der grolse Herznerve als Verbindungsaft, und aufserderm hat es auch noch mit dem achten Paare Gemeinfchaft. Das oberflächliche Herzgeflecht, vor der ‚Aorta und zwilchen beiden Herzohren, verlieht das rechte Herzohr , die vordere Herzkammer, den Ur- fprung der Aorta und vorzüglich die rechte Kranz- Pulsader, geht zum linken Herzohr, dem hinteren Ichmpfen Rand des Herzens, feiner Scheidewand und der hintern und linken Kranz - Pulsader, Es fteht unter dem Bogen der Aorta, zwifchen ihr und der Lungen - Schlagader, mit dem tiefen Herzge- Nlecht, mit dem Stimmuerven in -Gemeinfchaft und hat vorzüglich durch den oberften und oberlläch- 2 US yakı Herznerven Verbindung mit dem oberen Hals- Knoten. | ” Endlich ift das Geflecht Mer weichen Nerven für die Hals- und Kopfgefälse das, was die Bruft- und Bäuchgellechte »für die Gefälse dieler Höhlen find, Es liegt, wo Ach die Kopf- Pulsader in die innere nnd äufsere theilt, und diele ihre erften Zeräftelungen macht, hat eingeltreuete Nervenkno- ten, ift gleichlam das gemeinfchaftliche Centrum für die Verzweigungen der äufseren Carotis und für die Hirn - Schlagader, und umlpinnt alle diele'Ge- fälse mit Nervennetzen, ‘wie. der Epheu die Ulme, Die Netze der inneren Kopf-Pulsader analtomofiren init defı oberen Ende, die Netze der äulseren Kopf- Pulsader mit den übrigen tiefern Theilen des oberen Halsknoten. ‘Die Netze, welehe die Hirn- Schlag- ader umgeben, ' folgen 'ihr zur Hirnfchale, ‚bilden in dem Sinus zum Türken - Sattel ein Netz, das mit dem fünften und fechsten Hirnnerven analtomolirt, und löfen‘fich endlich da, wo (die innere Kopf -Puls- ader mit ihrer Flexurin die Hirnfchale eindringt, in fo feine Netze auf, dals fie ieh aus dem Gehicht verlieren: Stärker und: länger fiehtbar find die Netze der äufseren Kopf - Pulsader, die die Att. occipitalis, temporalis profunda , maxillaris externa and lingualis und. die Verzweigungen diefer-Stäm« 7 me umgeben, . Unterwärts lteigen fie zur Art; thyri- ‚oidea fuperior herab. In dielem Geflechte wurzelt der oberflächliche Herznerve; "es analtomofirt mit den Schlund - und Kehlkopfs - Nerven und hat ima u 200 3 Nr e R Geficht die Aelfte des fünften Paars und des Ge Gichtsnerven zu Gegenlätzen. 2. Kommunikations - Nerven als Lei- ter und Halbleiter. 2 Jene Geflechte des vegetativen Nervenlyftems, die wir'bis jetzt betrachtet haben, find überalldurch zahllole und netzförmige Verknüpfungen unter fich verbunden, baben nirgends einen dominirenden Heerd, und machen, neblt. den eingefprengten Nervenkno- ten, gleichlam den Körper des vegetativen Nerven; Syltems aus. . Diele nervöle- Individualität ilt in ihrer Peripherie kreislörmig, gleichlam wie durch eine Verzäunung- eingefchlolfen und. vom Cerebral - Sy: ftem, gelchieden, .nemlich durch eine Reihe von Ganglien, die an beiden Seiten des Rückgraths lie- gen, durch Verbindungsäfte an einander gekeitet, unten durch den Steilsknoten und oben durch das Gehirn zu, einem Kreile verbunden find. Hier giebt es nun Verbindungsnerven, deren einige die Ganglien an der Grenze in|eine Kette zufammenreihn, einige innerhalb, andere aufserhalb diefes Kreifes liegen, einige das: Ganglien- Syftem mit diefer Umzäunung verknüpfen, andere ' endlich Brücken zwilchen diefer Verzäunung und dem Cerebral- Syftem bilden, die eine bedingte Ge- meinfchaft zwilchen beiden ‚Syltemen. unterhalten, je naehdem fie, als Halbleiter, beides, leiten und iloliren können, Diele Nerven haben:alfo.eine ganz andere Beftimmung , als man ihnen gewöhnlich bey- legt, Sie Ämd nicht etwan die Geburtsftätte des 4 — 201 Ganglien- Syftems, denn jeder Nerve entlteht örtlich wo er ilt, aus dem Blute; auch nich! unbedingte Konduktoren, wie die Nerven des Cerebral. Sy- ftems, die in einer beftimmten Richtung leiten. Die Nerven des Cerebral- Syftemis, z, B. das fünfte und hiebente Paar, zeräfteln ich dendritifch, die Stäm- ' me in Aelte‘; die Aelte in Zweige, wie fich der Stamm emes Bauıms verzweigt. Allein die Einge- weide-, Herzneıven u, [. w. liegen, wie abgelon- derte Balken oder Stäbe, durch"welche man ge- trennte Konduktoren Zufammenhängt, zwilchen den Geflechten und Ganglien, und weder ihre eine, noch ihre andere Extremität löft'fich baumförmig, 'aus einem Punkt, in Aelte auf, "Sie’find, wie die Ner- ven des Cerebral- Syftems, weils, ohne Gefleehte in ihrem Lauf, und gewöhnlich auch ohne Aelte, die fich in fie einfenken, oder aus ihnen hervorgehen. Ihre Körper hängen ‘an beiden Enden entweder un- mittelbar, wie in der Ganglien - Kette am Rück- graih herab, oder durch fo viele Würzelehen mie‘ den Gefechten und Ganglien zulammen, als nöthig’ find, um'eine Leitung zwilchen beiden zu begründen, Sie liegen zwilchen beiden, wie das Pfortader[yliem Wilchen den’Arterien des Unterleibes und der Hohl- äder und vereinigen ‘als relative Konduktoren ent«' PR lögene Theile. Was'#on dielen Verbindungs - Aelten' iinerhalb der Umzäunung des Gänglien - Syltems’ 2a Kegt, mäg wohl jih Normal - Zuftande Konduktor, Was außerhalb derfelbenliegt, und diefe Grenze an das Cerebral - Syftein anknüpft, Ifolator'feyn; dies aber imtabriormen Zuftande Konduktor, jenes Ilola- 202 ne R tor werden können, ; Ich: will’ nur Einiges, als Er- läuterung meiner, Idee anführen, Die ‚hintern und’oberen Nieren- Neya ven End Konduktoren zwilchen den Nierengeflech- | ten und den Bruftknoten. Ihre untere Extremität ift den Nierengeflechten angehängt, „der Stamm geht durchs Zwerchfell'und die obere Extremität wurzelt in dem zehnten und .elften oder in dem elften und zwölften Bruftknoten; i Der kleine Ringeweide-Nerve hängt un- ‚en theils mit, dem Ganglium coeliacum magnum, theils mit dem Nierengeflechte zulammen, der Stamm geht durch eine ‘Spalte des Zwerchfells, verbindet fich durch einen Zwifchenalt mit den grofsen Einge- weidenerven und [enkt fich unter einem [pitzen Win- kel mit Seiner oberen Extremität in das neunte und zehnte oder in die tieferen Brult- Ganglien ein, Zu- weilen fliefst er mit den grolsen Eingeweidenerven in’einen Stamm zulaınmen, Es.ift in dielem Fah, nur ein Körper da, der mit mehreren Radien gegen eine grölsere Zahl von Bruftknoten hinaufftrahlt. Der Stamm des grolsen Eingeweidenerven hängt an [einem unteren 'Ende durch zwey bis fünf Fäden mit dem Oberbauchknoten zulammen s geht durchs Zwerchfeil‘in die Bruft und verbindet fch da mit [einen oberen Ende unter einem [pitzen Winkel durch mehrere Fäden mit dem [echsten, fiebenten und achten ‚Bruftkneten, Haller beobachtete den merkwürdigen Fall, dals unter der oberen Extremität er al \ . - ' - diefer Konduktoren, die man Eingeweidenerven, nennt, der logenannte Interkoltal - Nerve aufhörte nn 203 \ und fich erft unten in der Brufthöhle wieder bildete, Endlich liegt zuweilen über diefe noch ein dritter Eingeweidenerve, der unterwärts in das Magenge- Aecht oder den Oberbauchsknoten und oberwärts in .den erften Brult- oder in den. letzten Halsknoten wurzelt. N ‘ Die/Herz - Nerven verhalten fich zu den Herz - Gellechten,, wie fich die Eingeweidenerven zu den Bauchgeflechten verhalten. ‚ Sie liegen,als Kon- duktoren zwilchen den. Herzgeflechten und Halskno- ten. ‚Auf der rechten Seite giebt es deren drey, der kleine, der Srofse und der oberfte, auf - der linken gewöhnlich nur zwey. Der'unterf[te _ oder kleine Herznerve hängt mit feiner untern ; Extremität, mit. dem oberflächlichen Herz - Geflecht zulammen, fetzt Geh über den Bogen der: Aorta fort, und geht mit vielen Würzeldhen in den. unterlten . Halsknoten. Der grofse oder mitvelfte Herz- Nerve.mwacht die Verbindung zwilchen dem tiefen Herzgellecht und dem unterl[ten oder-mittelften Hals- knoten, Der ober/[te oder oberflächliche ® Herznerve wurzelt endlich mit feiner untern Ex- ‚tremität in das ‚oberflächliche Herz - Geflecht, [ein tamm liegt zwilchen beiden Herzohren, vor dex ta,.. geht an der Carotis und den Interkoltal- ven. auf den langen Halsmuskel fort, ‚und ver- Binder fich durch. mehrere Fäden mit den oberen noten. ; ; , au Der Stimmnerve, ilt gleichfam ein. Zwitter- @erve, der zum Theil der Änimalität, zum Theil der Plalik angehört, bey der Deglütition und Stimme Ih . 204 ER ‚als Gehirnnerwe; ‘tiefer herab,'in den! Lungen, Herzen und dem‘Magen, als vegetativer wirkt, hier keine, xtort hingegen Konvulfionen erregt, wenn er wit der Elektrieität berührt wird., Er ift einer der merk- swürdiglten ‚Verbindungsnerven des vegetativen Ner- ven-Syfiems, wird daher auch der kleine [ym- pathilche Nerve genannt, indem einige Ge- liechte blofs mit ihm, andere gemeinfchaftlich mit hm und’den Konduktoren des Ganglien - Syltems felbft Verbindung haben. Der Bau feines Stamms ift ‚eigenthümlich. Er hat keine'Stränge,, fondern blofse Richere und tiefere ‚länglichte Einfehnitte, fo, dal @r aus Zulanimengefoflenen Strängen oder aus lauter in einer Linie an einander gedrängten Gan- i lien zu beftehen leheint, Mit [einer oberen Extre- hitär' lenkter lich nach’Art der Verbindungsnerven, unter dem Zungen-Schlundnerven mit vielen War zein in das Rückenmark eih? Zusden Gefechten, init welchen er zufaininenbängt , verhält er’fich als Halbleiter, theils»weil lich (die"Geflechte [chon als » Solche ifoliren, ıheils weil er an den Eigenthümlich- keiten der Hälbleiter partieipirt, > sur # Endlich find och’ die Ganglien, die zu beideh Seiten des Rückgräths liegen, durch Verbindungs nlerven’in eine Reıte an einander gereihet, die nitır (elten ‘hie und da unterbrochen ilt, Die Kette fehliefst Ach’ ünten durch ‘den Stkifsiihete, "ben durch das Gehirn zu einem Kreile, der gleichlaud das vegetätive' Syltem einzäunet und zwilchen ihm ind dem Cerebral - Syltem die“ Stenze Setzt. In sw ! ie ie "diefe re \ 205 diefe elliptifche Verzäunung dringt oberwärts: das Cerebral- Syltem ein, durch Anaftomofen des Zun- genfcblund - Nerven, des Zungenfleilch. Nerven und des fünften und [echsten Gehirn- Nerven; unten hin- gegen gehen ‚die Brücken zwifchen dem Cerebral- und Ganglien-Syftem, blols an diefen Kreis. Hier ift es daher vollkommner ilolirt, dort mannichfack mie dem Cerebral - Syften zulammengehängt, Dieler Zu- fammenhang mufs aber, wenn er feiner Natur. ge, mäls beflimmt werden foll, nie von einem gegen feitigen Entftehen, fondern von einer zwilchen beiden. $yliemen begründeten Leitung verftanden werden. 3. Ganglien. „Ich übergehe alle Knoten, ‚welche in die Ge- Bechte eingeltreuet find,, und be[chränke mich Klafe auf diejenigen, welche die merkwürdige, durch die ganze Axe des’ Rumpfs gehende Ellipfe bilden, die unten durch den Steifsknoten, und oben, wo gleichfam ‚die beiden Sphären des bildenden und ER bewegenden Lebens lich in einander ö'fnen, durch % das Gebirn gefchloffen ift, ° Diele ‚Ganglien find ch Verbindungs - Nerven in einer. Kette an ein- “ ander gereihet,, gegen welche. als) einer 'gemein- " fehaftlichen ( Grenze hich von innen her das Ganglien- eın, und von aulsen zu das Cerebral-Syftem ex- u Diefe zwilchen beiden Syltemes liegende Vermarkung ilt ein Apparat der Halbleitung, der j be trennt und verbindet, jedes auf [eine eigenthüm- Arch. f.d. Plıyfiol. VII. Ba, U.H. | 206 \ — ichen Funktionen einfchränkt, aber beide wieder in die Einheit der Individualität aufeimmt. | ‘Der Steilsknoten, ein ungepaarter, auf dem Steils- Beine, ift gleichfam der unterfte Punkt des Bogens, von welchem feine beiden Arme ge: gen den entgegengeletzten Pol des Gehirns hinauf- reichen, und in deinfelben zufammenfaffen. Aus- wärts liegen Aelte, die'convergirend vom Schwanz- bein &egen denfelben gehen. Die Kreuzbein- Knoten, drey bis fünf an der Zahl, verbinden (ish unter fich nach oben und unten. dureh "Ver bindungs- Nerven, wo aber zuweilen der Verbin- dungszweig zwilchen dem letzten Lumbal-und dem erften Sacral- Knoten fehlt, Von innen her lenken fich Verbindungszweige vom Beckengeflecht, dem Miaftdarm und der Blafe, von außen:zu, Kondukto- ren von den Sacral-Nerven in diefelben. © Die Arme des Bogens gehen auf beiden Seiten von den Sacraäl-Knoten zu den Lenden-Knoten fort, deren drey bis fünf find, die-in der Regel durch Verbindungs- Aelte, zwilchen je’ zwey und zwey Knoten, welche gewöhnlich dünner, als die Verbindungs - Aefte der Bruft find, fich zufammen- knüpfen. Zuweilen fehlt auch hie oder da, em Verbindungs- Aft, Auswärts legen Communicati- ons- Aelte zwilchen ihnen und den vordern Zwei gen der Lumbal- Nerven; einwärts zwifchen ihnen und dem Oberbauchs- Geflecht, dem obern und un- tern Gekrös- Geflecht, dem innern Saamen- Gefleeht # = ı [4 ee 207 und. den: Nerven, die die Aorta und die untere “ Hohlader: umlpinnen. © Die Ganglien-Kette geht fort durch die Brult- Höhle 'mit zwölf Bruftknoten auf jeder Seite des Rückgraths; die durch die gewöhnlichen Verbin- dungszweige «zufammenhängen, von innen her die obern und hintern Nieren - Nerven und die‘ "Einge- weide- Nerven aufnehinen, mit dem Herz - Geflecht und andern Nerven der Aorta, der Rückenwirbel- Säule u. £! w. in’ Verbindung Itehen, und auswärts zwilchen fich und den Rückenmarks - IIEEVER” die bekannten 'Konduktoren haben. „Endlich letzt ae ‚die Kette am Halle mit drey Halsknoten fort, und febliefst füch oben durehs Gehirn in einem Bogen zulammen, Hier werden die Analtomolen des Ganglien - Syltems mit den Ce» rebral- Syltem häufiger und verwickelter. Am un- tern Pol ift das Ganglien - Syftem gelonderter, blola der Stimmnerve greift in daffelbe, und nur bis zum obern Theil des Unterleibes ein, die Ganglien zur Seite des Rückgraths find kleiner, ° FE Verbin- dungs- Aelte dünner, fehlen hie und da, und der Nerven [ind wenigere, die [ich in die an einander % y geketteten Knoten einfenken, In der, Brufthöhle h An die Ganglien [tärker, nehmen mehrere, Ner- « 4 n, diefe von verfchiedener Natur, auf, Kurz, der para: der Halbleitung_ it hier fchon mehr zu. Sammengeletzt, daher auch der Einfluls des Cere- > bral, Syliems auf die Funktion der Bruft-Eingeweide 02 208 — _ größser ilt, bis am Halfe jeder Halsknoten gleicht fam als ein eigener Heerd für fich 'erfcheint, in dem eine grofse Mannichfaltigkeit von Inosculationen zulammenltolsen. Das Gehirn [teht .dem Steilskno- ten gegenüber, und [chliefst oben den Kreis, fo dals in diefem Punkt beide Sphären, die vegeta- tive und die animaälifche, fich in einander auflöfen. Vom oberften Bruftknoten geben die Arme der Ellipfe durch Verbindungs- Aelte-zum unter/[ten Halsknoten, zum mittlern und obern Halskno. ’ ten, und durchs fünfte und [echste Gehirnnerven- Paar zum Gehirn fort, und [chliefsen fich mit dem«- Selben zu einem Bogen. Von aufsen her gehen vom erlten Rückennerven und vom achten, fiebenten und fechsten Halsnerven Leitungszweige zum untern Hals- Knoten; von innen her [enken fich in ihn die Herz. nerven und Verbindungen zwifchen den Zwerchfells- Nerven, dem zurückkehrenden Keblkopfs- Alt. des achten Paars und des ablteigenden Altes des neun- ten Gehirnnerven. Der mittlere Halsknoten ilt weniger be- Ständig, fehlt zuweilen, oder ift in doppelter Zahl vorhanden, verbindet fich nach oben und unten “nit den benachbarten Halsknoten, nimmt von au- fsen her den lechsten, fünften, vierten und dritten Halsnerven , von innen die Herznerven, Verbin- dungs- Aelte von dem Geflecht der Arteria thyrioidea inferior, von dem zurückkehrenden Kehlkopfs-Ner- ven u.[,w. auf. ” ..* — x & 208 Endlich der'oberfte Halsknoten hängt un- terwärts mit dem -mittlern Halsknoten, oberwärts durch das fechste Gehirnnerven - Paar und durch den Vidifchen Nerven, einen Zweig des zweyten Hauptaftes des fünften Paars mit dem Gehirn zu«- fammen, von aufsen [chicken die Cervicaluerven ihm zwey bis drey Leitungszweige zu, und von innen her wurzeln die oberften Herznerven in ihm, und Verbindungs - Aelte zwilchen die Nerven be- nachbarter Muskeln, des Kehlkopfs, Rachens, und vorzüglich des Geflechts der weichen Nerven, das ‘ auf der Theilung der Carotis liegt. \ Nach diefer vorläufigen Anficht des Mechanis- Hus des Ganglien-Syftems, die der gewöhnlichen gerade entgegengeletzt ilt, komme ich nun zu der &igentkümlichen Beftimmung deffelben. . 1) Das Ganglien-Syltem ift ein wefentlicher Be- ftandtheil des Apparats, der die Bildung und Re- produktion des Gebildeten bewerkltelliget, fich felbfe und den ganzen körperlichen Organismus [chafft. Daher ift auch der Körper und die Malle deflelben da, wo die Hauptwerkltätte der Vegetation, in se Eingeweiden, ilt, 2) Es ilt ein Sy[tem für fich, daher es ohne:Ce- rebral- Syftem feyn kann, und auf den niedern Thier- Stufen wirklich ohne dalfelbe' ift. Hingegen ift je- nes nicht ohne diefes, weil es gleichlam die Blüthe und Frucht von dielem ilt. & 3) In den vollkommnern Thieren, wo beide Sy- Steme zugleich find, behauptet das Ganglien - Syltem 210 = REN zwar leihe Individiralität, ‚und bleibt als ein Gelon- dertes für [ich, felbft dem Raume nach gefchieden, Doch liegt zwilchen beiden ein Apparat der Halb: leitung, ‘der unter gewiflen Umftänden der Vermitt- ler ihrer Trennung, unter andern der VAraarIoH, ihrer Gemeinfchaft [eyn kann, n j \ '4) Das Ganglien - Syftem und die Arterien, diefe erlten Gegenfätze im Organismus, die als Reprü- Tentanten der Senfibilität und Irritabilität in den Ar- terienhäuten wieder in Eins Hilfen und dadurch fähig werden‘, einen neuen Gegenlatz im der animalifchen Sphäre zu bilden,. find die Ver- mittler der Vegetation, Das Ganglien. Syftem ‚giebt dem Apparat der Vegetation zum Theil, feine Vi- talität und ilt zugleich das Mittel, durch welches die zerltreuten und ifolirten Organe deffelben zu einer Totalität dynamilch zufammengefalst werden, 3 \ An 5) Das Ganglien- und, Cerebral - Syftem'beltehen durch einerley organifche Kraft, dies ilt blols die höhere Potenz von jenen, durch den neuen Gegen- fatz, der in ihm ift, und durch den dominirenden Heerd, in dem es fich [ammlet. Daher keimt hier das Bewufstfeyn auf, dort wirkt die Idee bewulfstlos. -.. Das Ganglien - Syltem gehört ausfchliefslich der Vegetation an. Aus Nerven delfelben und Falern (ind die Gefälse, aus diefen die Eingeweide ge- [ponnen, die Behufs der Vegetatiön da find,.. Durch Mund und Sinne nimmt der Organismus : das Kör- ä — 2% perliche und Geiltige auf, was aufser ihm ilt, al. fimilirc er fich, und bildet ich dadurch als Kör- per mittellt der Vegetation,, als geiltiges Welen mit= telft/der Erziehung. Zur Vegetation gehören alfo alle Metamorphofen des Stoffs im Organismus, die Ak ‘fimilation und der Anfatz des Alfimilirten,; und die Decompofition des Hoinogenen im Lebens- “ procefs, der die Excretion dellen folgen 'muls; was- zerletzt ift. Wozu eine Vegetation? ‘Warum ilt keine Ani- malität öhne diefelbe? Wie einen und trennen fich Leib und Seele? In den Organismen il kein Organ ohne Thätigkeit, und keine Thätigkeit ohne Or- gan, felbft das höchfte in ihnen, die Vernunftz hat im Gehirn ihr Subftrat, Eins ift nirgends ohne das Iindere;, beide reproduciren fich wechfelfeitig, die Lebensprocefle verkörpern fieh in dem Gebil- deten, und das Gebildete löft fich wieder im Le- bensproceffe auf. Bildung und Bewegung find blofs ver[chiedene Formen einer Thätigkeit, bedingen fich gegenfeitig, gehn in vollkommen gleicher Pa- rallele neben einander fort, und hegen unter einer- ley Norm. Der Bildungstrieb in der Natur, allge. mein und in feiner höchlten Bedeutung aufgefalst, ift gleichlam der ewige Schöpfungs- Akt, der per- manent durch das Univerfam gebt, Sein Grund Wiegt tief in der innern Gleichheit alles delfen, was Subftanz und Welenheit im Univerfum ift, wo- durch eben die Beziehungen derlelben auf einander beftimmt werden‘, mittelft welcher das Ununter- a2 —— ag fcheidbare geftaltet wird, und die belondern Dinge. in die Wirklichkeit übergehen. # } . 'Es find einerley organifche Kräfte, Senfibilität ünd Irritabilität, durch welche das vegetative und animalilche Leben befteht. ‘Beide haben einerley körperliche Gegenlätze ,. Nerven - und bewegbare Falern ; beide den nemlichen Lebensprocels, der hier als Bewegendes, dort als Bildendes erfcheint. Das Bildende [chafft eine Reihe von Organen, de- xen eine Hälfte zur Bildung, die andere zur Her- vorbringung der Animalität da ift., Es fchafft ich fein Subftrat, Herz.und Eingeweide, und das Sub». ‚Strat des thierifchen Lebens, Gehirn, -Sinnorgane und Muskeln. ‘Diefe Kette von Organen, vom Her- zen zum Gehirn, ilt in Beziehung auf ihre Entfte- bungsart fich, gleich, aber in Beziehung auf ihren Zweck ein Getrenntes. Die ganze Kette entfteht ‚ aaemlich äuf einerley Art, durch das Bildende, aber Herz und Eingeweide find das Subftrat des bilden- den, Gehirn, Sinne und Muskeln das Subftrat des animalifchen Lebens. Hier liegt die Scheidung zwi- Schen vegetativer und animalifcher'Sphäre. In ‚der Bildung erlöfcht die Aktivität der Natur im Produkt, und die bewulstlofe idee objektivirt ich in dem Gebilde; in der Animalität tritt fie immer freyer als fichtbare und willkührliche Bewegung hervor, und die Idee potenzürt fich ftufenweile zum Bewulstfeyn. An der ganzen Reihe von Gebil- ‚den manifeftiren fich einerley Kräfte, Senhibilität undIrritabilität, die fich aber an dem vegetativen — 213 Pol durch unwillkübrliche Bewegungen’ der Gefälse und der Gedärme, und durch Abfonderungen „und . Ausfonderungen, hingegen an dem animalilchen Pol durch willkührliche Bewegungen und Senfationen erfchöpfen. An diefem Pol liegt die pfychifche, an jenem die phyfilche Seite des Menfchen. Der Lebensprocels ilt das Thätige in beiden Sphä- zen; er wirkt in beiden Sphären auf Koften de, Materiellen, welches er in der Aktion zerletzt, Allein in der vegetativen Sphäre reprodueirt die zerltörende Thätigkeit, vermöge der Tendenz .der Eingeweide, das Materielle nicht blols für die ve- getative, [ondern auch für die animalifche Sphäre, ‚ und reprodueirt auf diele Art nicht allein die Be- dingung des vegetativen, fondern auch die Bedin- gung des animalifohen Lebens. Jede fernere Me- tamorphole des Materiellen, die Alfimilation bis zum Faferltoff , und die Decompofition bis zum Aus- wurfsftoff, die mannichlaltigen Anziehungen und Ab- ftoßsungen, die zwifchen diefen Endpunkten liegen, erfolgen nach den Geletzen des chemilchen Procel- fes, der doch auch wieder nichts als ein Leben » und Handeln auf einer niedrigern Stufe der Natur ift. Nach diefem ift nun das Ganglien- Syftem das ‚eine Element des bildenden Apparats , allo auch der Vegetation, deren Zweck Hervorbringung und "Reproduktion des materiellen Subltrats der Organi- Sarion ift, ohne welches überhaupt keine empiri- che Organifation gedenkbar if. Die Nervenfaler ‚ des Ganglien-Sylteıns und die bewegbare Faler lind 214 -— a ı die siirieiiin Repräfentanten der Senfibilitär und Irritabilität, die, in den Arterienhäuten wieder in Eins zufammenfallen, und in dieler Qualität mit dem, was aus ihnen gefponnen ilt, den Eingewei- den, Abfonderungs - Organen u.f. w., die nichts anderes als Convolute von (Gefäßen find, in wel- chen das Arterielle doch-eigentlich das Politive und Beltimmende ift, den Apparat der Vegetation aus- machen. Daher kann auch das Ganglien- Syltem für Gich allein, “aber das Cerebral - Syltem nicht ohne ein Ganglien- Syltem feyn. Der Polyp ilt ein thierilches Chaos. In der Gallert, aus welcher er befteht, ift noch alles, Senfibilität und Irritabilität, Nerve und Muskel, Feltes und Flülfiges in Eins ver[chmolzen.. Dafflelbe Eine zerltört und repro- ducirt fich wieder, emphndet und bewegt fich. Mit der [teigenden Animalifation nimmt die Indivi- dualifirung zu. Was in dem Polypen blofs als ho- mogenes Ganzes von dem Allgemeinen abgetrennt, ‚ und als'Befonderes für fich geletzt ilt, individuali- firt Gich weiter in lich felbft; Feltes und Flüffges, Muskel und Nerve, vegetabilifche und animalifche Sphäre trennen fich, es treten immer neue und potenzüirtere Gegenlätze hervor, bis das auf den äufserften Grad gegliederte Mannichfaltige im Ge-- wmeingefühl wnd Selbfibewufstfeyn wieder einen Schlufsftein findet, der es zur Einheit der Indivi- dualität und Perfönlichkeit auffalst. Die niedrigfte Thierklaffe, die falt ganz der Vegetation angehört, keine getrennten Sinnorgane und blofs automatifche Bewegungen hat, befitzt eilı Nervenlyftem, das aus a a A I 7 a y 215 blofsen Ganglien und Nervenfäden befteht, in wel- chen jene Bewegungen, Gemeingefühle und Bildungs- Procelle zul: menyefchmolzen-find. In den roth. blütigen Tbieren ift zwar das Ganglien- Syltem vom Cerehral - Syftem gefchieden; ‚doch fticht jenes, und wäs zu demfelben gehört, die Eingeweide, um fo imehr hervor, als das Thier vorzüglich für die Ve- getation lebt. Bey den Rindern machen die Organe, welche zur animalilchen Sphäre gehören, gleich- Jam nur eine dünne Rinde für eine ungeheure Höhle aus, die mit lauter Eingeweiden ausgefüllt ilt. Das Ganglien - Syftem ift die Hauptquelle der Lebenskraft und zugleich gleichlam das Magazin der disponiblen Erregbarkeit, aus welchem diefelbe unter alle Vegetations- Organe gleichmäfsig vertheilt und vorzüglich denjenigen in zureichender Quanti- tät zugeführt wird, die gerade in einer hervorlie- chenden Aktiun begriffen find. Das Ganglien - Syftem ilt ferner das Mittel, durch welches die ifolirten Organe der Vegetation, deren jedes eine Individvalität für Gch ift, zur Ein- } heit verbunden, und auf den einen und gemein- " fchaftlichen Zweek der Vegetation gerichtet werden. Durch Affociation wird dies Band noch enger ge- knüpft. Es ilt alfo das innere Eine, das der Sphäre eingelenkte diffeminirte Centrum , gleichfam ihre | Seele, die das Mannichfaltige zu einer Totalität in _ Sich aufnimmt, und ‚den Inbegriff getrennter Or- gane beftimmt, einer Idee, aber bewufstlos, con» feguent zu handeln. 216 —— Darm .giebt das Ganglien- Syltem den Vegetati- ons-Organen nicht blo[s das Vermögen zu handeln, fondern es ilt auch das Mittel, durch welches zu- - nächft die Handlung felbft hervorgerufen wird. Nicht das Aeulsere, das Blut im Herzen, die Spei- fen im Magen u.[.w., erregt unbedingt die Ak- tion; das Handeln ift ein Produkt des Innern, und das Eigenthümliche der Organifationift, dafs fie durch äulsere Einflüffe zur Selbftreproduktion 'befltimmt wird. Von dem zufälligen Aeufsern würde auch die Beftimmtheit der Aktionen der Vegetations- Organe, ihre Richtung auf einen gemeinfchaftlichen Zweck und ihr Typus nicht zu begreifen [eyn, der fich überall in ihnen ausfpricht. Das Lebensprincip. "wirkt in rythmifchen Pulfen, die Erregbarkeit häuft Sich an bis auf einen beltimmten Grad, und das Herz zieht fich daher auch, wenn gleich der ftärk- fte Reiz auf dalfelbe wirkt, nicht eher zulammen, als bis die er[chöpfte Erregbarkeit fich wieder er- fetzt hat. Wie in der thierifchen Sphäre das Aeu- Isere fich an das Innere, an die Spontaneität wen- den muls, die durch das Gehirn repräfentirt wird, ‚wenn Aktion entltehen foll, fo mufs es fich in der vegetativen Sphäre an das Ganglien-Syftem wen- den, dashier dasihr eingepflanzte Innere, die Subjek- ztivität it, welche bewulstlos ihre Handlungen pro- Adcirt; und auf den einen und gemeinfchaftlichen Zweck der Vegetation richtet. Das Ganglien -Sy- ftem ift in der vegetativen Sphäre ‘der Reprälen- tant einer bewulstlofen, wie das Gehirn in der ’ —— i 217 animalifchen Sphäre der Repräfentant einer fich bewulsten Spontaneität, es "Aufser jenen Funktionen des Ganglien- Syftems ilt es zugleich auch das Mittel, die Lebens- kraft zu leiten und zu ifoliren. - Was dies Leitungsvermögen der Nerven an fich auch [eyn, und "welche Aehnlichkeit es mit der Leitung des Lichts, der Wärme u. f. w. haben möge, geht mich bier nichts an.’ Mir Schweben nicht die Phänomene der Elektrißrmafchine, fondern die Fortpflanzung, die Richtung und die Befchränkung' einer Thätig- keit auf beltimmte Sphären vor. Ich erwähne der blofsen‘ Thatfache, daß die Lebensthätigkeit auf - beftimmte Organe befchränkt, ‘von andern ausge- fehloffen, und durch das Labyrinth’ mamnichfaltiger Aggregate des Körpers auf eine wunderbare Art und in beftimmter Richtung, dafs es bald auf diele, - bald auf jene Gruppe‘ von Organen geleitet, und dadurch überhaupt das, was den. eigenthümlichen Charakter der Animalität ausmacht, hervorgebracht werden könne, nemlich die Succeflion ihrer Br ungen, welche der innere Sinn‘ unter _ dem Bilde der Zeit anfchaut, Der Lebensprocels j an lich ilt freylich reine Thätigkeit, ‘aber im Em+ Pirifchen befteht er ‘durch beides, durch Thätig- Keitund Seyn, Ponderables und Imponderables, durch jenes als Subftrat von diefem, dureh 'diefes als.dispo» tibler Erregbarkeit, die immerhin verzehrt und wiedererzeugt wird, Beide befiimmen' fich in voll- kommen gleicher Parallele, Stellen fich als entge: - i } # 218 [1 ee ‚ gengeletzte Pole, ja die Erregbarkeit kann. [ogar dem Ponderablen von aufsen mitgetheilt "werden. Die Volta’fche Säule bringt Muskel- Aktionen und Sinneserregungen hervor, und die Meibomfchen Drü- Sen geben ein Abgefondertes ‘von ‚einerley entzünden» der Kraft, fie mögen an Blennorrhoe leiden,“ oder galvanifirt (eyn. Die disponible Erregbarkeit folgt den Geletzen, der. Leitung, Sie fammlet. fich 'als fenlible Atmolphäre um die; Nerven, wogt an ih- nen in den Zwilchenräumen: der Organe, ‚ftröms gleichmälsig, gegen -alle und. gegen diejenigen, in größserer Quantität, die "gegenwärtig in der Aktion begriffen find. ‘Wo fie zugeleitet wird, regt lich das Leben [tärker, ;da,entltehn Krämpfe, Konvuls fionen, Phrenelien, [tarke Abfonderungen „. Con+ fumption des Materiellen oder Anhäufung delfelbem, Vermöge dieler Leitung kann die Erregbarkeit durch die differentelten Lebensäufserungen und durch ört+ liche Anftrengungen allgemein, erfehöpft ‘werden: Mittelft derfelben beftieht die Temperatur der Le- benskraft, der allgemeine Conlens von allen gegen alles, i die dynamifche Verbindung der Einzelnhei. ten zu ‚einem Ganzen, das Wirken des Aeufseren 'auf.das Innere,. und des Inneren auf das Aeulsere, und endlich-die;Möglichkeit in, ‚der, Zeit zu hand» len, in der';Suecelion vorzuftellen, ‚und. unfere Glieder naeh 'Willkühr zu gebrauchen. , Mittelfe, derlelben wechleln die Krankheiten, belonders die Krämpfe , oft mit, unglaublicher Schnelligkeit von einem Organ zum andern, und übertragen Geh ge, _ genleitig, welches wir mit dem Namen der. diei € aeg j 219 taftafen belegen. Dem Gelchäft der Leitung ent- fprieht endlich die Strukt und der mechanifche Zufämmenhang 'des Ner ftems, bey dem an Kein Entftehen oder Fortwachfen ‘des einen aus ‘dem andern gedacht werden darf Aus einzelnen Punkten [trablt es mit dentritifchen Verzweigun- gen fort, und’ löft fch im eine Unendlichkeit von “Ableitern auf, es verwickelt fich in netzförmige und regellofe Gewebe, und har überall Kondukto- zen zwilchen fich, die gleichfam' die Brücken von ' einer Gruppe zur andern bilden: Jedes Syltem, das Ganglien und Cerebral-Syftem, hat feine eigen- thümliche Rildung, jedes feine befondere Milchung, @alfo auch ein verfchiedenes Leitungsvermögen. Die “ Nerven’hangen mit den Ganglien, wie die Muskeln mitihren Sehnen zulammen, und die Rückenmarks- nerven kann man aus dem in Sublimat und Alko- hol gehärtetem Rückenmark mit ihren Knoten aus- ziehn, dafs:Grübchen zurückbleiben, wie Haare enge Renee: werden, | Bn © Die Nerven des Cerebral- Syftems Kid ftärker 'oxydirt, weifser und härter, die Nerven des Gan- glien - Syltems weicher, gallertartiger, graugelb und #öthlich von Farbe, und haben das gebänderte An- - Sehen nicht fo deutlich als jene Doch partieipi- . ten die Verbindungsnerven im Ganglien - Syltem, =B. die fplanchnifchen Nerven, die Nerven zwi- fehen den Ganglien am Rüekgrath herab, die Brü- \ ken vom Ganglien -Syltem „zum Rückenmark bin- über u,f,w. an der mehr oxydirten Natur, find 220 un weilser‘ und, härter, und .leiten: währfcheinlich Schneller, ‚als die Maffe, zu deren Vereinigung fie beftimmt find. Im Cerebral Syftem fehlen die Kno- ien, die Netze find weniger regellos, in Bündel gezogen und ‚mit Zellgewebe umwickelt *), damit die Leitung beftimmt und gefondert fey. Hier geht alles einem Brennpunkt, dem Gehirn zu, und von ‚demfelben aus, das als dynamifcher Indifferenz- punkt gleichlam in. der Mitte liegt. , Abwärts von demfelben breiten lich die Bewegungsnerven aus, vorwärts drängen fich - die Empfindungsnerven den Sinnorganen zu. Es f[elbft ift gleichfam ein zulam. mengerolltes Convolut von Nerven, wie die Sinnes- und Bewegungsnerven ein abgerolltes. Knaul find, Den inneren Sinn beftimmt. befonders die Mark- decke, welche über die im Grunde ruhenden Theile hingefchlagen ilt... Es hat durch den Ge-, genlatz feiner |Co:nmilluren mit Seiner übrigen Subftanz, der fich auch durch, eine merkliche Verfchiedenheit "in der Weichheit, und Härte offenbart, eine entgegengeletzte Richtung und eine wer[chiedene, Leitung. .; Hier geht‘daher die Leitung Schnell und ohne Zeitverlult, ‘in. einer. beftimmten Richtung, die Sinneseindrücke ‘gehn von der Peri» pherie zum Centrum, die Willensbeltimmungen vom } Cexitrum zur Peripherie. Der galvanifche Reiz er- tegt entweder Senlation, oder Konyulfion. Diele ‚ vollkommen freye, nirgends durch Knoten unter- brochne Leitung voın und zum Gehirn, ift die Be« dingung des Bewulstleyns und ‘der Perfönlichkeit, ; A ’ als ”) Reil de fluet, neıv. Falc, h — R „221 ‚ls Ausdruck. ‘der vollkommenften Vereinigung dp Ganzen ‚in einem Punkt. f Anders verhält es fich mit, dem Ganglien - Sy- ‚Jtem. Es bat feine eigenthümliche Milchung und Bildung, und daher eine ganz andere Leitung. Die Oxydation, allo auch die Leitung ilt [chwächer, und wird aulserdem noch durch die eingeltreuten Kro. ten und durch die aus einander gezogene und netz. förmige Struktur mannichfaltig unterbrochen. Theils kömmt es hier nicht auf eine befondere, [ondern nur auf Leitung überhaupt an, theils foll fe nicht überall frey, fondern durch einen Apparat der Halb- leitung unterbrochen [eyn. Die Maffe des Cerebral- i Syftems liegt in der Hirnfchale unter dem domini- h, renden Einfuls Eines Heerdes, des Gehirns; hinge- gen ift die Mafle des Ganglien - Syltems aus einander gezogen, eine Kette von Geflechten, die fich vom Kopf bis zum Steils, durch die ganze Axe_ des Rumpfs ausdehnt, Es hat keinen contrahirten, [on- dern einen zerltreuten Brennpunkt, der das in Al- lem Gleiche ift, und der gleichlam durch die ge- fi meinfame Beziehung von Allem auf Alles gebildet wird, Diele eigenthümliche Bildung behält daflelbe durchaus fowohl i in der Malle der grolsen Geflechte 5 in den feinften Produktionen derlelben bey, fi a - welchen es die Arterien ‚umfpinnt, Diefe ge- tartige Formation ohne Centrum giebt Rich. Fe geloligkeit, d. h. Leitung und Beltimmung des Ben: überhaupt , eine völlig republikanilche rchf. d. Phyfiol, vu. Bd. nl. H. EP 222 — Verfalfung, in wälcher kein einzelnes Glied fich zum Könige aufwerfen darf. Hingegen ilt im Ce- rebral- Syltem Königthum, der Thron unerfchütter- lich, durch innere Superiorität gefichert. Die Haupt- geflechte liegen überall auf [tarken Arterien, auf ‘den Gekröfs-Schlagadern, dem Dreyfufs, ‘den Ge- fäfsen des Herzens, der Kopf- Pulsader, und find durch diele in einer ununterbrochenen Ofcillation, - wie das Gehirn fich auf ein fiärkes Arteriennetz, das im Grunde der Hirnfchale liegt, wie auf feiner . Balıs letzt, Die Produktionen folgen dem Lauf und den Verzweigungen der Arterien, ranken an denfel- ben fort, wie der Epbeu an den Ulmen. Sie umge- ben diefelben mit einem äufseren und lockeren Nervennetze, das durch ein dazwilchen liegendes Zellgewebe von der Arterie getrennt, und durch keine Acfte mit'ihrer Subftanz in einer körperlichen Verbindung fteht. Unter dielem liegt ein anderes en- geres Nervermetz, das mit den Häuten der Arterien fo zufammengelchmolzen ift, dafs es aleichlam eine Subftanz mit ihnen ausmacht. Auf kurzen Arterien, -2.B, den Nieren-Arterien bleiben beide Netze bis zum Eintritt derfelben i in das Organ getrennt; auf langen, 2.B. den Saamen- Arterien, fließen hie 'nach und nach in einander. Das Ganglien - Syftem ilt alfo ausfchliels- lich den Arterien beftimmt, umfpinn: die Stämmeund Verzweigungen derfelben, wenigliens in den drey Haupt-Cavitäten, tritt mit ihnen in die Eingeweide ein, verfolgt fie bis in ihre feinften Zeräftelungen, geht mit den Arterien zu den Ab-und Auslonderungs- Gefälsen, z. B, in der Leber, mit der Leber- Schlag. i — 223 'ader und der Pfortader zu den Gallengängen. Die Produktionen des Ganglien- Syftems ftehen mit den Zerältelungen der Arterien in einem umgekehrten Verhältniffe,‘ die Netze werden reicher, wie die Arterien kleiner weıden. Daher wächft auch die Vitalität der Arterien in dem Maafe, als fie ich verzweigen, bis endlich die Haararterien die grölste Erregbarkeit haben, und durch den leifeften Reiz in Thätigkeit gerathen. Diele Nervennetze und die Muskelfafer, die erfte Duplicität, als Bedingung der Vitalität überhaupt, Aiclsen endlich in Eins in den ‚ Arterienhäuten zulaımmen, und machen einen inte- granten Theil derfelben aus. An den Arterien, im en der erlte Gegenlatz zwifchen Nerve und uskel in Eins zufammengeflolfen ift, laufen die Nerven des Cerebral Syltems fort, ohne in fie ein- zudringen, und bilden mit denfelben, als der Iden- tität des erften Gegenfatzes, einen zweyten, der in die Sinnorgane und willkührlichen Muskeln eindringt, und auf höhere Zwecke der Animalität berechnet ft. "Daher kann ‚auch das Bewufstleyn der Senfa- on’und die eigenmächtige Bewegung in den Läh- ungen verlohren gehen, aber die Vegetation bleibt, iefe als Produkt des erften, jene als Produkt des en Gegenlatzes. In der vegetativen Sphäre po- iren fich das Gallen-und Refpirations - Organ; tift eine Pfortader und lauter Nerven vom Gan- n - Syftem‘;; hier eine Lungen - Schlagader und Gellechte, die zum Theil vom Stimmnerven ent- | gen, In der Hirnfchale findet man keine gro- Jahr, pP 2 224 Busen [sen und geirennten Geflechte mehr vom Ganglien. Syltem, londern blofs noch Nervennetze, die mit den Arterien in diefelbe eintreten. Venen und Saugadern find faft ohne Nervennetze, ähneln den Polypen und Hydatiden, in welchen noch Muskel - und Nerve, das Irritable und Senfible, \ ungetrennt "in einer chaotifehen Subftanz, die Olcillationen all- gemein, nothwendig und blofs rytbmifch find. — Aus diefer geflechtartigen Organilation des Gan- glien - Syftems und der Verknüpfung leiner getrenn- ten Parthieen, durch 'befondere Leiter geht hervor, dals es aulser feiner Funktion die disponible Erreg- barkeit zu erzeugen, diefelbe auch leitet, aber ohne Vorrang, zu,jedem Theil der vegetativen Sphäre, der gegenwärtig in Thätigkeit gefetzt werden foll, Wenn man die Herznerven reizt, [o entfteht keine Konyulfion des Herzens, wie:in‘ den willkührlichen Muskeln. Die Leitung mufs hier alfo eine ganz an- dere Richtung haben. Doch fteigt die Erregbarkeit “ des Herzens, wenn feine Nervennetze fortdaurend in die galvanifche Kette gelegt werden, es fängt allmählig an, [chneller zu [chlagen. Durch diefe Vorrichtung, wird alflo das Herz ein Organ für fich, ift ilolirt vom Cerebral-Syltem. Wenn man hinge- gen ein lebendiges Herz unmittelbar in einem Punkt berührt, [o zieht es fich in demfelben Moment in allen Theilen zulammen; ift es aber bereits matt, fo fchreiter die Contraktion, wie eine wurmförmige, langlaın von dem berührten Punkt durch das Ganze fort. Doch kann in der vegetativen, wie in der animalifchen Sphäre, trotz der Gleichheit der Lei. — \ 225 tung, die Erregbarkeit auf einzelne Parthieen be- fehrankt, und das allgemeine Magazin durch‘ ört* liche Anftrengungen geleert werden, Sie wirkt ört- lich und hervorltechend bey Zertheilung der Ge* fchwülfte, Abforpton der Zähne und Kinnladen, Durchbruch der Zähne, Menftruation, Schwanger: fehaft, Wehen, Entzündungen, reinen Gefälshiebern, Das Ganglien- Syftem wird durch jene Vorrichtung ‚eine Totalität für Gch und ein Magazin [einer dis- poniblen Erregbarkeit für jedes einzelne Organ,’ > Mer ' Mit dem Leitungsvermögen der'Nerven ilt eine andere Eigen[chaft,. dafs fie Halbleiter find, ver! ‚wandt. Halbleiter nenne ich einen Ner- venapparat, derunter gewillen Umfltän- den und im normalen Zultande Ilolator, unterandernUmf[tändenKonduktor [eyn kann. So kann die Capazität des nemlichen Kör- pers für das Princip der Elektrizität in der anorga- nifehen Natur durch die leileften Temperatur - und Qualitäts - Veränderungen bald ftejgem, bald'fallen; ‚fo dafs er in diefem Fall ein Leiter, in demientge} ‚gehgeletzten ein Nichtleiter wird. Die Seele kann in der animalifchen Sphäre durch'Muskeln , die fehr verlchiedene Nerven haben, eine’ zufammengeletzte Bewegung ohne Stockung zu Stande ‚bringen, fie “kann durch einen gemeinfchaftlichen Nervenftamm duf einen‘ einzelnen Muskel in beftimmter Richtung wirken, ohne dafs die übrigen Muskeln, die an eben diefewi Stamme hängen, mit in Bewegung ge- rathen. Wie anders, als nach den Geletzen der 226 = N Halbleitung? Was ilt das Einfchlafen der Glieder und die Abltumpfung der Nalennerven bey fortdau- | renden Gerüchen. anders, als Phänomen. gehemmter! | Leitung? Die ftärklte und entfchiedenfte Halblei- tung ift im Ganglien- Syltem. . ‚Schon lie geflecht- artige Struktur [cheint‘ eine Halbleitung zu begrün-!. den. Daher find Selbft folche Theile ifolirt, die), | Geflechten anhangen, welche mit dem Stimmnerven' in ‘Verbindung ftehen. Dazu kommen ferner 'noch die vjelen eingeltreuten Knoten, welche vorzügliche: Organe der Halbleitung zu feyn, und nach Art der Unterbindung der Nerven zu.wirken fcheinen, , Sie find Heerde, in welchen das Einzelne und. Zer-, Streuete aufgelammlet wird, wie das Gehirn das Ge- rebral- Syltem aufnimmt , undxin, diefer. Funktion nothwendig auch-Holatoren.. ‚Sie beftchen'theilsraus, einer aufgelöften, unreifen, ungebildeten, . chanti- fchen, röthlich - grauen Nerven-Subftanz;. die mie vielen .Gefälsen durchwebt ift,, und ifoliren salsıfolr; . che,. theils laufen-einzelne Nerven. /durch fie hint), vermittelt welcher ihnen die Möglichkeit einer Lei- tung übrig bleibt. Die Nerven verbinden lich imit! ihnen, wie die Sehne mit ihrem‘ Muskel, und fie" xeifsen an jedem'andern Ort leichter; 'als-hier. Das Ganglion .ciliare und: maxillare And theils Centra, theils, unvollkormmne Iolatoren für die Regenbogen- haut und die Speicheldrülen, analoge Sylteme, wie das grofse Ganglien- Syltem, iind in der: Tris felbfe liegt aulserdem eine ringförmige Kette von Ganglien; die derfelben ihre ‚eigene Seele zufeHarN und ihre ”) Reils Archiv, 6.8. 85.282 10. IN ‚asia Dres — I N Nez - $enfationen ‚auf ‚he befchränkt, _ Wenn, fich die Aerzte, daher über die Beftimmung der Ganglien Shreiten, wiefern fie Organe der Sonderung *), oder ‚das Gegentheil,, Organe der Gemeinfchaft **) find, fo [cheinen fie fich. in ihrer Aufgabe. nicht recht werltanden zu ‚haben. Durch je mehrere Knoten ein Theil vom Gehirn getrennt ift, defto mehr ift ‚er ‚auch ‚in Beziehung auf, Einfluls ‚deffelben von ähm getrennt. Ein zerfchnittener, und wieder rege- nerirter Nerve Stellt die Bewegung, aber nicht das Wewulfstfeyn der Senlation wieder her, wei} fich ein Knoten erzeugt hat, der als Halbleiter ‚wirkt, Man Sollte in diefer Beziehung den Bau der einzel- ' nen Nerven noch genauer unter[uchen. Von dem Körper des Stimmnerven ilt es bereits oben gelagt, ‚dals er gleichlam aus lauter an einander liegenden Knoten zu beftehen [cheint. Dafs die Ganglien nicht "die Geburtsftätte der Nerven find, fondern lich auf Halbleitung beziehen, erhellet auch noch daraus, dals bisweilen das. Ganglion der Unterkiefer- Spei- cheldıüfe Fehlt, und die Nerven alsdann aus dem ‚ Zungenaft des ‚fünften Paars, dafs die Ciliar-Ner- ven theils ‚vom Nalen. Alt des fünften Paars , theils Be "vom Ganglion lenticulare.entlpringen, dafs die von innen her zur, Ganglien-Ketie am Rückgrath gehen- den Neryen weich, und die von aufsen zu kom- “nenden Nerven hart und weils find, Endlich hat ‚die Mifchung der Nerven auf das Gelchäft der Halb- leitung Einflufs. Die Nerven des Ganglien - Syltems iM) Johniten und Metzger, } ”% 2) Meckel und Scarpa, a 228 m Gnd weich und weniger leitend, Wenn im Nerven. Syftem die Dichtigkeit der Nerven alienirt, daffelbe‘ allgemein oder örtlich zu hart oder zu ‘weich wird, oder andere Degenerationen in demfelben entltehen, fo wird auch die Leitung anomalilirt, &s entftehen wider die Norm Halbleiter, die die Erregsbarkeit auf einzelne Theile befchränken, und’ Ge zu ge- wältfamen und örtlichen Anftrengungen- treiben. Man hat in Wahnfinnigen, Fallfüchtigen und andern Nervenkranken, das grolse Gehirn hart, das kleine weich, einzelne Theile, die gerollte' Wullt‘ und den Anfang des Rückenmarks lo hart, wie ein Knorpel gefunden, was fich alsdann durch jene Dilfonanz offenbaren mußs, die wir Geifteszerrüt- tung nennen, Die empfindungslofen Eingeweide fchmerzen, wenn fie entzündet, und ihre Nerven durch diefe Krankheit oxydirt werden. Endlich fcheint es auch noch von der Summe der Erreg- barkeit abzuhängen, ob ein Nerve ein Leiter oder ein Halbleiter ift. Er ilolirt bis auf einen gewiflen Grad; wenn aber die Erregbarkeit' fich über die- fen Grad anhäuft, fo nöthigt fie den Iiolator, ein Konduktor zu werden. Daher’'die Beziehungen des Ganglien - Syltems auf die Cerebral- Nerven im kran- Ken Zuftande. Eben durch einen [olchen Nerven- Apparat, der eine Halbleitung begründet, hängt das Ganglien-Syltem, das als relative Totalität für. Sch zu feyn fucht, mit dem Cerebral- Syftem in den vollkommneren Thieren zulammen. Durch je- nen Nerven - Apparat ilt eire Scheidewand 'zwi- fchen beide Sylteme gefetzt. durch welch#’fich Be- x zu J 229 wüllstfeyn und Bewulstlofigkeit, Willkühr und Noth- wendigkeit trennen. "Die Ganglien- Kette zu beiden Seiten des Rückgratbs , die man gewöhnlich deh fympathifchen Nerven zu nennen pflegt, it gleichfam die abgepflöckte Grenze zwilchen Gan- Slien- und Cerebral'- Syftem, die jenes Syftem in Sich einfchliefst, dies aufser ich bat, Es ilt ein Ganglien- Apparat der Halbleitung, der im norma- len Zuftande Ifolator ift, und beide Sphären’ trennt, aber bey erhöheter Temperatur ’der Vitalität Kon- düktor feyn, und eine Befreundung auf der Grenze zwilchen beiden Syftemen zu Stande bringen kann. Denn in diefe Ganglien- Kette, die das vegetative Nervenfyftem kreisförmig umzäunt, 'wurzeln diefe Nerven von ‚innenher, die Cerebral-Nerven von aufsen zu. Was man allo gewöhnlich den [ym- pathilchen Nerven nennt, vom Gehirn ent- Springen lälst, N. die Geburtsftätte aller vege- tativen Nerven anlieht, ift die Grenze und Apparat der Halbleitung zwifchen beiden Syftemen. Hansd mangelt auch dielem Apparat die regelmäfsige (den- dritifche Form der Cerebral- Nerven; "vielmehr hat er das Anfehen einer Reihe von Ganglien, die durch Verbindungs- Aefte, wie durch Brücken, an einan. der gekettet find. Einzelne Rrücken können feh- len ohne Störung der Funktion, weil noch genug ‚ ändere Verbindungen übrig bleiben, was nicht mög- - lieh' wäre nach der gewöhnlichen Anficht. Denn ' was den Urfprung giebt, kann nicht fehlen, ohne ‚dals auch das fehlt, was von ihm entlpringen fol. In den Vögeln.feblt, wie in den Schildkröten, die „30 ne Verbindung 'zwifchen den: Hals „und, Bruftkuoten. So fehlen felbft in den Menfchen zuweilen die Ver- bindungszweige zwilchen dem letzten Bruft,- und dem erften Lenden - Knoten,. zwilchen je zwey Lum« bal-oder Sacral- Kooten, .,$o. ilt, nicht “Ein ‚‚Gan- glien-Syltem, f[ondern es find. deren mehrere im Körper vorhanden. RER FT Das Ganglien- Syltem ift allo, eine Totalität für fich, hat, in’fich eine Leitung der Etregbarkeit von allen Theilen gegen alle, durch die Gellechte und Verbindungs-;Aelte, nur ilt diefelbe langlamer, weil die Nerven weicher , und die Leitung; durch. die nelzförmige Formation und durch die eingeltreueten Ganglien unterbrochen ift. Die Ganglien find zu- gleich ı die Centra- in demfelben, . die aber klein, Auklreich, und von: gleicher Dignität Lind; Daher belchränkt fich jede Senfation auf. fein Organ, der Reiz des Blutes aufs Herz, der Speifen auf den Magen; keine [einer Senfationen kömmt zum Be- wulstleyn, und die Willkühr des Cerebral- Syltems, kann in feine Bewegungen nicht eingreifen, weil das dominirende Centrum fehlt, und .zum, ‚Gehirn des Cerebral- Syftems der Zugang, durch den Apparar- der Halbleitung abgefchnitten ift. Es wirkt bewulst, los, ım jedem Punkt mit gleicher IntenGtät, nach blinder Nothwendigkeit: Der Magen. unter[cheidet weder die Geltalt noch die Qualität der, Körper, weder Hitze, noch Kälte. Das lebendig geöffnete Thier [chreyet nicht, wenn die, weichen Bauchner- ven, fchreyt aber augenblicklich, wenn die harten — 231 Lenden.- ‚Nerven, geftochen werden. Perception hat allerdings das Ganglien- Syltem, es nimmt; die, Eindrücke auf nnd wirkt ihnen entgegen, aber:eine, folche, die nicht vorgeltellt wird, wegen Mangel, eines dominirenden Centrums in ihm und [einer Ab- gefchiedenheit vom Cerebral-Syftem. Im Ganglien- Syliem ilt gleichlam, wiein den Polypen, eine anime diftributiva, die Sinne [chlafen noch unentwickelt in dem thierilchen Chaos, kommen aber, wern das Ganglien- Syftem, z, B. durch Manipulation, po- tenzürt wird, zum Vorfchein, dafs die Somnam- bule durch den Magen [ehen und hören kann. Man, kann den Infekten und Amphibien das Gehirn neh- nen, ohne.dafs ihre Senlationen und Bewegungen. aufhören, Eine Eidechfe, die man aus einem Loche, einer Gartenwand nahm und ihr fern davon den Kope abfehlug, ‚fand doch das Loch wieder, aus ‚dem man fie genommen hatte. Den Polypen kann man in Stücke zerfchneiden, und jedes Stück wird ‚wie- der zum Thiere, zu einer befchloffenen Sphäre Für Senfation und Bewegung aus einem inneren, aber. "fich nieht bewulsten Princip. Das Ganze il noch“ eine chaotifche Malle, in jedem Theil das Ganze und das Ganze i in jedem Theil, wie in einem Mage peten, den man daher auch wie den Polypen in“ "Stücke zerfchlagen, und in mehrere theilen kann. - Dafs in Krankheiten der Zuftand der Organe Baker © Gehirn durch Schmerz vorgeftellt. wird, wider- - Spricht mir nicht; die Ilolatoren ‚find in Kondukto- wen umgewandelt. Wo Bewulstleyn,.und Willkühr iu der vegetativen Sphäre fichthan.find, im Anfang, . 232 REN des Speifekanals ,- im’ Refpirations - Organ und in den Exeretionen des Harns und Stuhls, da fehen wir auch, dafs das Cerebral- Syftem eingetreten, und das Ganglien- Syftem zurückgewichen ilt. Diefer Apparat der Halbleitung zwilchen vege- tativer und animalifcher Sphäre, der im normalen Zultande Ilolator ift, kann in Krankheiten Konduk- tor werden, Ob auch die Nerven der anbmaizlchen, Sphäre, die im Normalzuftande Konduktoren find, im abnormen Ifolatoren werden können? Dadurch würden die örtlichen Krankheiten überhaupt, der Wechfel zwifchen Krankheiten der vegetativen und animalilchen Sphäre, zwilchen Gefälsfieber und Refrahonen fich erklären laffen. Es würde ein intereffanter Beytrag in der Erfindung der Gelerze der Sympathieen feyn, die, wie ich oft! gelagt habe, GeR fchlechterdings nicht allein nach der mechani- fchen Verbindung der Nerven richten, fondern eine, örtliche Erhöhung der Erregbarkeit vorausfetzen, Be ohne Iolation nicht gedenkbar ilt. So fcheinen die Nerven der Thränendrüfe Ilolatoren zu feyn. Der Menlch kann nicht nach Willkühr - weinen. Aber im Sturme der Leidenfchaften werden fie durch ver- mehrte Vitalität Leiter, das Gehirn tritt mit ihnen in Gemeinfchaft, und das Cerebral - Syftem entledigt Sch durch das Weinen des ihn drückenden Ueber- maalses. Dafs Halbleiter Leiter werden können, [cheint in den Organismen weniger, alsin der todten Welt Schwierigkeiten zu haben, Es kann ich [ogar zwi« 233 fchen ifolirten Individuen, zwiflchen dem Magnetileur und dem Magnetifirten eine [olche Gemeinfchaft be- gründen, dafs jener den Pfefler kaut, dieler ihn Ichmeckt. Das Objekt berührt hier nicht einmal den Magnetifirten, londern fein. Gehirn bringt die Aufsenwelt unmittelbar aus ich hervor, und wird mittellt einer fremden Leitung wie von [einen eig- nen Sinnen erregt, ‘In den känftlichen und eigen- mächtigen Somnambulen wird die Erregbarkeit ei- nigen‘ Theilen entzogen, zu, andern hingetrieben, und auf diefelben. befchränkt. Vorzüglich leicht bilden fich die Kongeftionen derfelben im Sonnen- gellecht, dafs daffelbe gleichl[am für das Anl[chauende in ihm durchfichtig, für Eindrücke perceptibel wird, die Sonft nur von den Sinnen wahrgenommen, wer- den, und das Körperliche fich gleichlam zum Geilte verklärt. So wird der Stirnnerve, wenn man im Finftern einen elektriflchen Funken in feinen Stamm überfchlagen läfst, leuchtend für das Individuum, fo dafs dalfelbe ihn mit allen [einen. Verzweigungen als einen durchlichtigen Körper wahrnimmt, ‘ohne ihn doch vors Auge bringen zu können. Das Licht wächlt mit der Zunahme des Lebens, und geht in der überhandnehmenden Macht der Schwere mit dem Tode unter. _ Im Normalzuftande empfindet der Nerve fich nicht felbft, [ondern nimmt die Ein- e drücke blofs an feiner Extremität wahr, und lei- 2. tet ie dem Gehirn zu; im Somnambulismus wird ‚er leuchtend in allen Punkten, und gleichfam für dich felbft wahrnehmbar. Magnetifirte find im Stande, die Geltalt ihrer inneren Theile durchs Gemeinge- v ‘ \ r 234 —— Rn “ - 4 ic fühl zu erkennen, "als wenn fie diefelben durch den äufseren Sinn anfchauten. Sie bedienen fich “des Ausdrucks, dafs fie die Theile fühlten, wenn -die Wahrnehmung weniger Klar, dafs fie ie fähen, ‘wenn fie ganz klarift. Ein Kranker befchrieb feine Bruft-und Unterleibs- Eingeweide, und nahm das Bückenmark, den Sympathifchen Nerven und das Sonnengellecht als weile Fäden und helle Stellen in fich wahr *), : Andere hörten leife Töne, die fonft Niemand hören konnte, nahmen mit verfchlof- fenen Augen Gegenltände, befonders Menfchen wahr, wenn fie gleich in andern Zimmern waren, und Tag- ten es vörher, wer eben in das Haus treten würde, ohne”fich je zu irren. Der Magnetifeur kratzt fich und’der Somnambule juckt es an dem nemlichen Ort, er hultet und fie huftet mit, fticht ich, und fie wird mit geftochen, nimmt Pfeffer und Wein in den Mund, ‘und beide kolten diefe Dinge **). Sie unterfcheidet gemeines und magnetifirtes Wal- fer, prognofticirt das Entftehen und die Dauer ihrer Krankheits- Anfälle und die Mittel wider diefelben, und was merkwürdig ift, nach geendigtem Anfall des Somnambulismus weils der gefunde Menlch nichts von feinem Zuftand als Somnambule, und um- gekehrt 'hat die Somnambule nur von dem Rück. erinnerung, was mit ihr als Somnambule vorging, In einem Individuum wohnen gleichfam zwey Perlo- nen zulammen, deren jede feine Begebenheiten für *) Reils Archiv, 6.B, $. 274 “r) Ebend, S. 274. — - 1235 fich in einer eignen Rückerinnerung auffafst®). "Wie anders’ als durch Leitung und Halbleitung zwilchen den ver[chiedenen Getrieben eines Individuums, ja gar zwilchen verfchiedenen Individuen, follen diele Thatlfachen ihre BER ORBEBEURER finden? X "So verlchieden die Funktionen ‚des Ganglien- und Cerebial- Syftems find, fo verfchieden-ilt auch ihre Bildung. Im Ganglien - Syftem ift’alles einzeln und für fich, alles regellos und unbeftimmt, kein Geflecht, kein 'Konduktor und kein Ganglion dem andern weder an Grölse noch an: Zahl und Orts- ‚ verhältnifs gleich. Eben fo unregelmäfsig find auch die Theile, in-welchen es ift, die Eingeweide, die en Tbiere, die Molusken gebildet. Hin- gegen herr[eht im Cerebral- Syltem die grölste Re- gelmälsigkeit des Baues, alle Theile, And. doppelt da, ‚[yinmetrifch' fich entgegengeletzt, und fallen. im Gehirn in Eins.»zufammen. Die rechte Hälfte, ift am meiften potenzüirt, nicht blos ‚durch Ue- ‚bung, fondern ürfprünglich. Daher gebrauchen alle; Völkerz Selbft die Raubthiere,; die rechte Seite vor - der linken. Döppelheit, in Einheit aufgenommen, Beh gröfsere Intenßtät der Aktion; ;die.eine Seite, kann. gelähmt werden, und die andere fortwirken,. Hingegen erkrankt in der vegetativen Sphäre das: Ganze, wenn einı'Theil krank ift. In ‚der anima-, Ufchen Sphäre find Hemiplegien, Schlag, Fallfucht, } Starrfucht, Todtenkrampf, Geilteszerrüttungen;, in der vegetativen Hyfterie, Hypochondrie und das HR Rhapfodisen, $ 9, 236 j = ganze Hear «acochymilcher und cachektifchen Krank: heiten. Hier find die Desorganilationen früher ai häufiger, als dort. RE In..der vegetativen Sphäre rin zwär.jedes Organ für Ach, und wirkt Etwas ihm Eigenthüm- liches, aber der Inbegriff aller Aktionen muls zu- fammenkommen, um ein Refultat, die Vegetation "zu geben. Die Cirkulation befteht nicht ohne Digen ftion, dielesnicht. ohne jene; hingegen ilt‘ die Ak« tion jedes Organs der animalilchen Sphäre, jede Bewegung oder Senfation., ein Selbftftändiges für fich. Kein Organ'ift in Beziehung auf [eine Exiftenz abhängig von dem andern, aber alle find abhängig’ von der Vegetation. ‘Die Organe der vegetativen Sphäre: wirken entweder ununterbrochen .oder in. beltimmten Pulfen, nach Nothwendigkeit oder Zu-, fall; die animalilche wirkt nach Freyheit; feyert und handelt. . Im Schlaf feyert fie! ganz, 'im Wachen feyert und 'handelt fie theilweile.. Das animalifche Leben ilt'allo kaum halb fo lang als das vegetative, Der Traum:'ilt ‘ein partielles Wachen; Ruhe im Wachen 'ein‘partieller Schlaf. Der Träumende äh- nelt einer Orgel, "in welcher fich die Aktion nach. den Regiltern>ausbreitet, die aufgezogen find. Wa, die Subjektivität' bewulstlos wirkt, wirkt fie im Pulfen, die Ofeillationen find rythmifch, die Inter- valle kürzer. © Doch find auch in: der vegetative® Sphäre Erregungen und Paufen von ‘längerer Dauer, bey der Brunft, Menftruation,- Pay Ach und. dem Willen. oda, d * nor er BRe Ja S — e 237 —— In’der Arimahfehen Sphäre wird Ihe Intenhtät der Aktion durch Wiederholung vermehrt. Die Sen- falon wird zwar fehwächer durch Wiederholung, aber ihre Wahrnehmung Närer; die Bewegungen’ bekömmen mehr Fertigkeit,. Beltimmtbeit und Rürs- dung; und die intellektuellen Kräfte entwickeln lich. erlt durch Uebung, Das Pfanzenleben Steht in fei., nem Entltehu gleich auf der Löchlten Stufe leiner Vollkommenheit; das Thierleben Lteigt erft allmälig zu derfelben hinan, Inder letzten Periode des Le-. bens linken beide gleichzeitig. Daher ift es blolser ‘Schein, dafs Eins vor den andern zurückweiche. Die Stärke der, Senfation beruhet auf periodifcher‘ . Feyer; Fortdauer ilt das Grab ihres Einflufles auf Luftund Unluft, Daher mindert die Zeit den Schmerz gewils und allein, und’'die pfychifche Pen eshode; hat blos dafür zu,lorgen, dals er vor dieler Zeit keinen bleibenden Schaden anrichte, / Zum’ Schluls noch Einiges über die Gefühle, den Schlaf und die Dilferenz einiger Krank.: = Hk nach der Sphäre, in welche le fallen, e In ul der Gefühle mich auf das, was ich bereits anderswo *) über diefen Ge- gen and gelagt habe, und füge blols noch einige rgänzungen zu. „Ihre Grundlage haben die fühle in dem ganzen Umfang des Körpers, ihr Organ ilt, wie die Sinne, die eine höhere Magazin für die pfychifche’ Heilkunde von Reil und fayisler,1.B. 3.H. S. 435, SAREN Ar fd. Phyfiol. VII, Bd, II, H, ’ DO yAnırz er 25% — Potenz der Gefühle find, ein Organ aufser dem Ge- . hirn (eine äufsere Seite) haben mülfen, welches ihre Gemeinfchaft mit demfelben vermittelt, 'und die finnlichen Anlchauungen modihcirt. _ Nun ift zwar in der Organifation Thätigkeit und Körperlichkeit überall zugleich da. Allein an einigen Organen tritt das Thätige gefonderter und in einer höheren Potenz als Spirituelles hervor, an andern ift es auf einer tieferen Stufe, entweder als Ru- hendes oder als Bildendes wirklam, gleichfam in der Materialität verfunken, Dort weicht die Grundlage der Gefühle zurück, hier tritt fie ftärker hervor. Nach diefer Anficht kann man die Organe, fofern ‚fie die Balis der Gefühle find, in eine Reihe ordnen, deren eines Extrem ich den pneumati- fchen, das andere den fomatilchen Pol nen- nen will. Jener ift im Menfchen zuverläffg das Gehirn, von dem aus die Reihe mit überhandneh- mehder Materialität zum entgegengeletzten Culmina- | tionspunkt der Schwere fortgeht. Ob diefer Pol ein konkreter oder diffuler,: das Pfortader - Syltem, oder das Gallablondernde Organ leyn mag, das mit dem Gehirn in einer entfchiedenen Beziehung [teht? ilt bis jetzt noch Problem, Wenigltens liegt er in- nerhalb des Ganglien Syftems, und ift die Haupt- quelle der Leidenfchaften. S An diefem Pole der vorwaltenden Körperlich+ keit liegen die Gefühle, welche am ftärkften aus- gelprochen, und durch eine entf[chiedene körper- liche Luft oder Unluft beftimmt find, Das Gehirn, _— .239 die Sinne und Muskeln wirken falt ohne, die Ge- nerationstheile mit Simultanität der hrärkften ıGe- fühle. Viele Inftinkte, z.B.. die Mordluft der Raub- thiere, haben in den Eingeweiden ihre Grundlage, und ohne Eingeweide würde der Menfch [chwerlich, ti, um haben. Alle Gebehrden, die ich auf das Intellektuelle beziehn, werden gegen den Kopf; diejenigen, ‘welche auf die Sinnlichkeit Bezug ha- ben, gegen Bauch und Bruft gerichtet, Von einem verftändigen Menfchen lfagt man, er habe Kopf; von einem leidenfchaftlichen fein Blut koche, oder die Galle (ey ihm übergelaufen. Die Leidenfchaf- ten ändern fich in gleicher Parallele mit den Meta- ‚ morphofen der Körperlichkeit darch den Fortgang des Alters, während der Kataltrophen des Genera- tions- Vermögens, in Krankheiten, Manche find mit offenbaren Revolutionen in der Präcordial- Ge- gend verbunden. ‚Wir find es uns bewulst, dafs wir mit dem Kopf denken, aber in jedem Punkt Beh Körpers fühlen, die denkende Seele auf ein Organ befchränkt, die empfindende durch alle, allo durch den Total- Organismus zerltreut ley, ; So lange dem pneumatifchen Pol der Organe, aus " welchen eine Thierart an einander gereiht ilt, das Gehirn. fehlt , find. die Perceptionen bewußstlos. ‚ Endet er bingegen in ein Gehirn, in welchen das Bewulstleyn wohnt, fo nimmt. dies alles, was un ter ihm liegt, gleichlam hinter fGich auf, und ver- eins ‚die Mannichfaltigkeit Zerftreuter Körper - Zu- ya Q2 Be, | | I 240 " — ftände in die Einheit des Gefühls. Die Senfation (Nerven- Aktion) wird ein Empfundenes, jetzt ei- gentlich er[t Gefühl, d.h. Wahrnehmung des Kör- perlichen in uns, vermittelft eines Sinnes,' den ich Gemeingefühl genannt habe. In diefem Ver- hältniffe grenzen Vernunft und Gefühle,‘ das Sinn- " liche 'und Ueberfinnliche, Geift und Natur im Ge- hirne zulammen. Für die höheren Seelenkräfte ift es das Organ, auf welches diele Kräfte befchränkt find, für die Sinne und: Gefühle der’ Spiegel, in dem alle Thätigkeit und Metamorphofe des ganzen Organis- mus aufgelammlet wird. z Sofben: das Gehitn.für diefe Funktion Recepti- Yirät haben, diefe durch ein materielles Organ in demfelben repräfentirt werden-muls, hat der Seh- nerve, wie jeder Sinn, fein Beıte, die Mordluft, Kinderliebe, das Zeugungsvermögen, nach Gall ein Organ. in ihm, die gleichlam die Befrains von dem find, was im Körper ilt. Endlich wirkt noch das Gehirn nach Maafsgabe [eines Thätigkeiis- Zulan- des abwärts, als Reizmittel auf die ganze Organi- fation zurück, und bringt in derfelben eine Thä- tigkeit hervor, die, es wieder als Ne in fich ‘aufnimmt. f \ 3 1 14 Durch dies verwickelte Verhältnifs, durch die’ Mehrheit der Organe, die in den verfchiedenften - Verhältnillen als Grundlage’eines Gefühls zulammen- treten können, durch die verfchiedene Receptivi-- tät des Gehirns, fie mag angebohren, oder durch‘ Kultur erworben feyn, und durch die Reaktion [ei- 3 Inn. ee ' 241" ner Erregungen auf das Ganze, ift die Mannichfal- . tigkeit der‘ Gefühle, ihre Nuancen ‚ ihre Verwandt- fchaften, und ‚endlich ihr Gehalt; in'Beziehung auf das Intelligente oder Körperliche möglich. Das amt genehme. Gefühl, welches die erweiterte Sphäre unlerer geiltigen Thätigkeit in uns erregt, entfteht wahrfcheinlich .durch die Reizung des erregten Ge- hirns, das als Gemeingefühlzurückgebrochen wird. Durch jene Combination von Potenzen, und 'befon- ders. durch. die Wechfelwirkung‘,. in ‘welche die Gefühle mit den Seelenkräften. treten, werden ‚ie‘ in Affekte und Leidenlchaften umgelchaffen. 1 +» Auf den niedrigften Thierftufen, wo das Ge- birn fehlt, bricht ‚die ihnen eingebohrne nervöfe' Subjektivität, als. abfolut inneres Prineip der Thä- tigkeit, unmittelbar als Handlung hervor, das für den Zufchauer den Schein eines blinden und bewulstlolen Triebes hat, Die Handlung ift auto= \ matilch,-aber nicht frey. Höher herauf wird däs, was im ganzen zerlireuten Nervenlyftem 'ge= fchieht, erft im Gehirn gelaurmlet,: und. dalelbft an Empfindung manifeltirtz ‘die als nächlter Grund‘ ‚der Haudlung eintritt, und hie vermittelt.: Die: Handlung ilt blolse animmalifche Naturhandlung. } In Menlchen niımmt'das Gehirn’ nicht blols-die Ak- 4 yirät des Nervenlyltems. als Gefühl in lich auf, En. esiltiauch das Subftrat der Vernunft. Hier teren Geiühl und Vernunft mit einander in Gegen- nz, und beftismen die Handlung, die nach dem Ueberwiegen des ‚einen oder ‚des andern Morali- % 42 =—- - wät bekömmt, Von dem Verhältnifs beider , der Vernunft und des Gefühls, in ihrem Zufammenfeyn, | hängt unfer Temperament und wnfer'Charak- ter ab. f | hm ‚Durch den Apparat der Halbleitung, der im Menfchen zwifchen dem Cerebral - und "Ganglien- Syltem liegt, befteht nun eine interellante Vorrich- tung; die auf die Moralität ‘Leiner Handlungen Ein- Aufs hat. Durch ihn ift nemlich, im gefunden Zu- Stande, die magnetifche Linie, in welcher fich Ver- nunft und Sinnlichkeit von entgegengeletzten Polen begegnen, gleichlam in der Mitte zerfchnitten, und ‚die Seite verkürzt, auf welcher die 'entl[chieden- ften ‘Gefühle liegen. Die Nerven - Aktionen die[leits des Apparats der Halbleitung find bewulstlos, daher in Beziehung aufs Gehirn [o gut als nicht da, und die Vernunft im Gehirn bekömmt auf diefe Art ein entl fchiedenes Uebergewicht. Allein’ der Apparat der Halbleitung ilt ein bedingter Ifolator, der ‚unter vers änderten Umftänden ein Konduktor werden, imd die vegetative Sphäre mit der animälifchen zufarnmen- hängen kann. Jener Sphäre Scenfationen kommen alsdann in dem Centrum der animälifchen zum Bei wufstleyn, gebähren Affekte und Leidenfchaften, und - können nun beftimmend auf wnfere freyen Handlun- gen wirken. Es enulteht ein ganz anderes Verhält- nils zwilchen Intellektualität und Sinnlichkeit; diefe fchlägt vor, wird das Beftimmende, jetle das Be- Siimmte. Die in der vegetativen Sphäre angehäufte Er- regbarkeit Ichlägt durch den Apparat der Halbleitung Zen 243 in die anihalitchk Sphäre, und Zum Gehitn über. Der Strom det Efregbärkeit geht von den Eingewei- den zum Gehirn, von da zurück in älle Sinnes- und freye Bewegungs- Organe, und drückt die Lei- dehfchaft durch Mimik und Geftüs in dem Aeufse- fen dieler Sphäre dis. Sinne und Muskeln folgen niöbr mehr dem Zügel der Vernunft, fondern dem durchgebrochenei Strom der Erregbarkeit, der nach horhwendigen Gefetzen der Leitung leine Wege fücht. Däher die Möglichkeit ralcher Metamorpho- fen des moralilchen Gehalts unferer Händlungen, wehn gleich das, was fie beftimmt, Intellektuali- tät ünd Sirtilfchkeit, daffelbe ift. In diefem Zu- ftande ift der Menfch, der in Leidenfchaft, der Körperlich verliebt ift, an Hypöchondrie, Tollheit "And mähcherley andern Krankheiten leidet. Wo hingegen die überwiegende Erregbarkeit nicht SUR: Schlägt, FRARAIN aufs re a wur wie in den kebiäh fie Sörundenbulen, Mit dieler Fragmenten über die Birke will ich im geringlten nicht auf einen abfoluten Gegen- fatz des Leibes und der Seele, des Denkenden und Einpfindenden in uns hindeuten. Vielmehr ilt diefe fcheinbare Spaltung Refultat der Relationen des We- Ientlichen im Univer[um, [einer Potenziirung und der mäncherley Gegenlätze, in welchen es in den ” Organismen zulaminentritt Die Pfychologie betrach- tet das Ideelle, die Phyliologie das Reelle im Men- Ikhen, Beide relative Erkenntnils - Arten müllen EI Be ne feiner _Natwrlehre überhaupt , in „welcher jenes [cheinbar Getrennte in [einer ‚Einheit Hakgeltelle wird, untergeordnet feyn, \ MR Der Schlaf fteht mit den Leitungsgefetzen, mit dem: Verbähnils zwilchen Animalität und: Vegeta- tion, Cerebral- und Ganglien- Syftenı in Verbindung, Im wachenden Zuftande feyert und wirkt, die ani- che Sphäre ftückweife, im-Schlafe ‚feyert fie ganz. Doch. ilt der Schlaf mehr als Unthätiglkeit und Ruhe.) Hier mangelt blols die Wirkung, im Schlafe das Vermögen zu wirken. .ıMan, hört den Schall nicht mit offenen Ohren, kann fich, nicht bewegen, wenn es gleich die Seele im Traume und Im Alp gebeut.. ‘Dennoch ilt abfoluter Mangel an disponibler ‚ Erregbarkeit. nicht die Urfache des 'Schlafs, weil alsdann keine willkührlighe Verlän- gerung des Wachens ' möglich‘ wäre. Wird, ihre Leitung im Cerebral- Syltem uber tritt ‘fie etwan auf andere Theile zurück? Ift der Mo- ment, wo dies gefchieht, der Moment des Ein- Schlafens? Sind nicht das Strecken, Dehnen. und Gähnen, und ‚das Zulammenfahren aller Glieder im Augenblick des. Einfchlafens offenbar elektri- Iche Erfcheinungen, die mit der Leitung der Erreg- barkeit im Nexrvenfyltem in Verbirdung ftehn? Macht wegen diefer Ableitung vom Gehirn zu vie- ler Schlaf blödfinnig? die Kälte den Winter[chlaf? Schlafen deswegen Tobende, Wahnfinnige und Fe- brieitanten nicht, weil die Erregbarkeit dem Ge- hirn zu feft anhängt? Sind die Träume. helle lei- >.-- "Wr I RR nn s v 245 tende ‘Striche dureh das,todte Feld?; Träumt ‚man deswegen von einem wichtigen Gegenliande, weil - diefer,Theil des. Gehirns, die Erregbarkeit nicht-hat h £ahren laflen? ‚Kann der in einem Anfall des Alps E liegende Kranke fich darum nicht bewegen, weil es [einen Bewegungs- Nerven an Leitung fehlt? u ra, u. Wirkt etwan. das bildende und bewegende Th ben in 'beltimmten Alternativen? Feyert die anima- ; lifche Sphäre, wenn die vegetative handelt und um- | ‘gekehrt? Drückt fich dies in den Erfcheinungen des ‚Seblafs und Wachens aus? Schwerlich ‚kann man r ‚dies unbedingt zugeben. Die Natur ‚bildet durchs ; ‚Leben und lebt durchs Bilden, ‚ihre Bildungen üind - gleichfaın fixirte Bewegungen, und ‚die Formen ih+ ‚res dynamifchen Procelles einerley mit dem+Proto- Aypus ihrer Bildungen. Die Gelchäfte der Vegeta, tion, Verdauung, Chilikkation, Sanguißikation und Abfonderung des weichen Zellftoffs vom Blute, gehn im Wachen vor fich, wie im Schlaf., Die Digeftion ilt, gar im Schlafe, gehemmt, ‚und die Drüfen- Se. \ Iretion offenbar, , [parfamer,» Der. Pulsfchlag, il E esalmätsiger.,, ‚aber auch langfamer ,, der Athem zwax tiefer,, aber, auch- feltner. Die Winter[chla- b ‚enden Thiere ftehen watt und mager aus ihrem Schlafe im Frübjahr),auf.. Vielleicht werden. die ‚ Reliduen der Lebensprocelle, die ich. offenbar ‚ar Abend gehäuft haben. mülfen ,\in der. Nacht här- Y. „0belondlers durch Haut, und Lungen, 'ausgelto- | I Däher vielleicht der faturirtere Morgen - Urin, | ‚der Wechfel der Pflanzen - Aushauchungen nach den E e. | . | b.‘ ER 246 Tagszeiten. Auch mag im Schlaf wohl die Aha lation befler von ftatten gehen. Die Erregbarkeit muls fchon deswegen im Schlaf wachfen, weil fie, nicht. durch das anitmalifche Leben, den Parafyten des vegetativen, verzehrt wird. Wir elleh mehr, wenn wir weniger f[chlafen, und der Foetus Ichläft falt ununterbrochen, damit die Lebensprocelle fich' ganz auf feine Bildung befchränken können. Wahr- fcheinlich gehn die groben Mallen - Aflimilätioneh im Wachen wie im Schlaf vor fich; hingegen mö- gen wohl die höheren Vegetationsprocelle;' die auf - Verhältnilfen beruhen, und fich durch Hydrogenation and Oxydation [ymboliliren, eben die Procelfe, wel- che die Polaritäten des Organismus rectiheiren, und durch das Setzen beftimmter Entzweyungen die Harmonie in dem Gefammthandlen des. Ganzen bewerkitelligen, im Schlafe vollkommner zu Stande gebracht werden, Was ift Hypochondrie? Innerkalb der Sphäre des Ganglien - Syftems giebt es mancherley Intem- ' peraturen der Vitalität, die unmittelbar dureh Ario- malieen der eigenthümlichen Funktionen, durch In- digeftionen, Gelb[uebt, Harnruhr, andere fehler- hafte Abfonderungen und Ausfonderungen zu -Tage kommen, Allein zum Bewulstleyn Konimen diefe kranken Aktionen des Ganglien- Syftems nieht, eben weil es eine abgefchiedene Totalität für fich ift. Es giebt ferner Intemperaturen der Vitalität im Gan- glien - Syftem, die vorgeltellt werden, weil die durchbrochene Halbleitung es dem Gehirn verftattet, Pe \ 247 in eine Sphäre hinein zu blicken, in welche es der Norm nach nicht hineinblicken. foll.. Der Art find ' älle Krankheiten der vegetativen Sphäre, die mit Mifsgefühlen gepaart find, und befonders die Neur: algien des Ganglien - Syltems, die fich durch die ' Eigenthünlichkeit der Gefühle und ihre Ausbreitung nach der Verkettung der Geflechte von den Neur- algien des Cerebral -Syltems unter[cheiden. Die Neuralgien des Sonnengeflechts , diejenigen, "wel: ehe vom Saamengellecht ausgehen, und dem Lauf feiner Aefte folgen, das Herzgelpanh mit Opprelhion und Herzklopfen, das Alpdrücken, das’ Magenbren- hen und der ftumpfe Magenfchmerz, bey 'dem die Kräfte [chwinden, ünd der Rränke immerkin in Fr hr Ohnmacht fallen will, der Eckel üufid [eine Bezie: hung auf Schwindel, ‘die Bangigkeit, Angft, Zus fammenfchnüringen der Magen -und obern Schlund« Gegend hyfterifeher Perfonen, ud die Verbindung dieler Gefühle mit einem Mifsgefühl in der Wirbel- gegend des Kopfs find Gefühle eigner Art. Die Schmerzen im obern Theil des Darmkanals find ftampf und eckelerregend, und fchwächen bis zür Ohnmacht; hingegen find fie im untern Theil def: felben ftechend und heftig, greifen’ aber das Le? re weniger als jene an, Allein auch diefe ' Zuftände Schlagen in keine Hypochondrie über, fo lange die Gefühle ihre Objekte haben, und die Seele - beide in ihrer normalen Verbindung auffalst. Wenn aber die aus dem Unterleibe auflteigenden Mifsge: fühle die Seelenkräfte angreifen, oder wenn” die Nerven des Unterleibes fett: zu reizbar find, nd " 248 De Senlationen FOR UTC die entweder gar kein, oder ein ihnen nicht entfprechendes Objekt haben, wenn dädurch das Seelenvermögen ‚zerrüttet, die Phantalie zur Unterfchiebung fallcher Urlachen und) der Verftand zu unrichtigen Urtheilen über den eig-, nen Körperzultand befiimmt wird; fo entfteht, Hy- pochondrie. Als.Lolche ilt fie Seelen-Krank- heit, Anomalie, des Gemeingefühls, ‚der ‚Phantafie und des Verltandes in Beziehung auf ‚die Vorltel- lung des eignen körperlichen ‘Zuliandes. . Allein ibre.entfernte Urlache liegt. aufserhalb des Seelenorgans,, in einer -folchen. Intemperatur der Vi- ‚talität des Ganglien - Syltems, ‚und befonders, ‘der Eingeweide des Unterleibes, die gerade dazu ges - eignet ilt,.ı jene bange Aufmerkfamkeit der Seele auf fich ‚zu ziehn. . Das Ganze ift ein Zulammenge: letztes aus zwey in der Idee zwar trennbarenr, aber in der Wirklichkeit.an einander geknüpften Krank- heiten, von welchen die erftie feyn muls, wenn die. zweyte Seyn.loll,,, So entlteht der chronifche Pem-, phigus nur dann, wenn ihm eine-beftimmte ‚Local- krankheit der Nieren vorgeht und begleitet. ‚So. hat. die Tollbeit ihren Zunder im Sonnengellecht, erregt dafelbft ‚Brennen, . Klopfen und Angft, ‚bis die ‚angehäufte Erregbarkeit in der Geltalt- einer Aura. zum Gehirn überf[chlägt,. den. Kranken aller “ Sinne beraubt, und zu gewaltlamen Handlungen Areibt. In der Nofologie müllen wir freylich abfon- dern und trennen, was in der: Natur vereint .iltz ‚die reinen Begrifle der Krankheiten Setzen, ohne ihr Verhältnils zu ihren entfernten Urlachen zu br « —_—— » 249 rückfichtigen, und Herr Storr hat Recht, wenn er in (einem claflilchen Werk über die Hypochon- f drie den Charakter derfäibeh ganz ‚allg gemein 'als npersthr des Seelenorgans In Beziehung auf die " Beurtheilüng des’eignen körperlichen Zuftandes ur . ftellt. "Allein der praktifche Arzt, der aulser dem Allgesieinen und in der konkreten Welt ift, muls die Erfeheinungen in dem Zufanimenhang auffallen, äls die Natur fie giebt, und ihre Caufalität berück- ‚ fichtigen, die ihn in feinen Handlungen leiten foll. Dazu Kömmt noch, dafs die Hypochondrie, als ganz eigenthümliche Seelenkrankheit, einen Grund worauslerzt, der ihr diefen Charakter mittheilt, _ “ däls es anomale Senlationen in der animalifchen " Sphäre giebt, der Sihnentrug, das Einfchlafen der Glieder, die fallchen Gelühle einzelner Theile, die das bange Hinftarren auf fich felbft nicht erregen, was in der Hypochondrie charaktesiltifch ilt, dals wir endlich die Hypochondrie, in ihrem Entltehen, ohne eigentliche Inteniperatur des Seelenorgans uns x denken, können. Nur erlt,im Verlauf der Krank- . beit; wenn die Irritationen des Gehirns durch die k anken' Bäuchgeflechte des Ganglien - Syftems an- Ühaltehd und BNgn find, wird auch die Den Tem- r in fofern fehlerhaft, als es durch anömale Reize jcitirt wurde. Jetzt agirt es an fich, und we- feiner eigenthümlichen Krankheit fehlerhaft, 6 ze wird aulammengeletzter, und bekömint die nr ’ , 250 _— Modifikation einer hyp ochondrilchen Schwer; muth. 4 . Die Hämorrhoiden haben zuverläfüig ihre Wurzel tiefer ‚als in einer örtlichen Vollblütigkeit, wie man gewöhnlich glaubt, Ihnen liegt ein Mifs- verhältnifs im Pfortader - Syftem zum Grunde, das ganz im Ganglien-Syftem ift, und das Blutgefäls - Syftem der Lungen in der Brufthöhle zum Gegenlatz hat, Daher der eigenthümliche Geruch des Hämor- rhoidal-Bluts, die Differenz der Blutflülfe über-und, unter dem Zwerchfell, und die befondern Bezie- hungen beider Gattungen von Blutflüffen auf ein be- ftimmtes Lebensalter und unter [ich, des Nalen- blutens mit Blutfpeyen und der Hämorrhoiden mit Blutbrechen und Blutharnen, und endlich die Be- ziehung der Hämorrhoiden aufs Gehirn, fofern fie, wenn fie im hohen Alter [tocken, in SchlagQuls übergehn. Die Kreuzfchmerzen bey den Hämor- rhoiden entftehn nicht von gleichzeitigen Konge- 'flionen des Bluts in den Venen des Rückenmarks. Beide Arten von Gefälsen haben einen "ganz ver- fchiedenen Urfprung, Vielmehr fcheint \der Appa- rat der Halbleitung am Rückgrath herab, in wel-; chen lich von innen her die vegetativen, und von aulsen zu die Spinal-Nerven lenken, das Organ zw feyn, durch welches die Gleichzeitigkeit der Kreuz- fchmerzen mit Hämorrhoiden zu Stande kömmt, Die Wehen haben den nemlichen Urfprung, und, die heftigen Rückenfchmerzen, die wir in, einigen. Krankheiten des Unterleibes, in der Brultwaller- — 251 ‘ fucht und in einigen exanthematifchen Krankheiten beobachten, find zum Theil Strömungen, die durch - den fogenannten [ympathilchen Nerven [elblt, zum - Theil durch die leitenden‘Aelte zwilchen den Ge- flechten des Ganglien -‚Syftems und dieler Halblei- tung gehn, ich meine die Nieren-, die Eingeweide. und die Herznerven, In den reinen Gefälsfhiebern ift das Uebermaals der Erregbarkeit auf das arterielle Syltem belchränkt, he tritt nicht in die animalifche Sphäre über, [on- “ dern wird durch eben die Werkzeuge wieder ver- f zehrt, die fie erzeugen. Il: ihre Confumption ftär- ker als die-Reproduktion, fo mufs zuerft Schwä- E und zuletzt der Tod entltehn. In den foge- nannten Nervenhebern ilt der Wechfel zwiflchen beiden Sphären bald frey, bald gelperrt, daher al- terniren Nervenzufälle mit Anomaliegn des Pulfes, oder das Gelälsheber hört ganz auf, und dafür eutltehn Phrenefieen, anhaltende Konvulfionen und, allgemeine Starıkrämpfe, wenn die erzeugte Er- Mi zegbarkeit ganz in die animalifche Sphäre über- geht. Hitzige Rleumatismen, tonilche und cloni» he Krämpfe und verfchiedene andere Krankhei- ge wechfeln oft in abgemellenen Zeiträumen von „einem Gliede zum andern. Wie ift dies anders als ch Befchränkung der Erregbarkeit auf die affı- n Theile begreiflich? ‚Selbft der periodilche. us der intermittirenden Krankheiten gründet zum Theil auf allmälige. Zunahme, zum Theil "auch auf die Sperrung der Erregbarkeit in 252 — Y beftimmte Organe. Was in den Gerätsnenerneefnt ‚gemein ift, gefehieht in den Entzündungen und Kon- geltionen örtlich; die Erresharkeit ift auf einzelne Aelte der Gefälse befchränkt, daher wirken fie hervörfiechend, ohne dals das ganze Syltem daran Theil nimmt. It die Erregbarkeit zwar auf ein- zelne Gefälsälte befchränkt, doch fo, dafs fe auf das Organ. übergeht,-in welches fich diefe Aefte verbreiten, [o entlteht eine örtliche Krankheit, die aber nicht mehr das Anfehen einer Kongeftion, fohdern den“ Charakter der Funkuon? des Organs hat, in welchem fie ilt, Krampf, Abfonderung, Ausleerung, Ausfchlag u. f. w. Die ganze [ucceflive Evolution der Organismen in dem Laufe ihres Al- ters, das Zahnen, die Entwickelung der Gefchlechts- theile, die Menftruation , Schwangerfchaft, ‘die Milchabfonderung u, [. w. ruht auf dem nemlichen Ge- ) fetz der Sperrung, auf welchem die Kongeltion ruht. Jede Art der Evolution, und jede örtliche Krank- heit ift dem Urfprunge nach eine Form der Kon- gefuon, die aber nicht als Blutanhäufung fichtbar wird, weil die Erresbarkeit nicht ganz auf das’ Gefäls gefperrt it, fondern in die Funktion des refpektiven Organs überf[chlägt. Wie ilt überhaupt die vollkommene Abgelchiedenheit der Symptome | örtlicher Krankheiten möglich, in einer Organifa- tion, in welcher alles gegen alles confpirirt? “ ie’ ilt es möglich, dafs Krankheiten, die 'in Betreff ihrer Erfcheinungen vollkommen örtlich find, ‚wie 2. B. die Bälggelchwülfte, doch in Detreif ihrer" Ren ,e a ie ie a us 253° Entftehung allgemein, und ein Produkt des ganzen Organismus [eyn können? Zuverläffig nicht anders, alsi nach den Geletzen der Leitimg, die das, was allgemein erzeugt ilt, auf einzelne Theile befchränkt. Woher theils die beftimmten Wege der Sympathieen, theils ihre eigenthümlichen Gänge in den belondern Individuen? Bald find fie aufihre Sphäre befchränkt, bald fchlagen fie in die entgegengefetzte über; Nie- renkrankheiten erregen Kolik, aber auch Pemphi- gus; böfe Pocken Corruption der Leber oder Hals- entzündung. In einem Kranken fanmleten fich nach einer Operation der Hämorrhoidal- Säcke die Excre- mente und ballten fich zu harten Kugeln zufam- men, Allmälig entltanden dyfenterifche Auslee- zungen, in gröfster Menge tind mit dem heftigften Stuhlzwang verbunden, die drey Monathe anhielten, und den Kranken an den Rand des Grabes brach- ten. Der Patient und fein Arzt hielten die Krank- heit für Diarrhoe, wandten Mohnfaft und .andere anhaltende Mittel an, aber ohne Erfolg. Endlich wurden Abführungen gegeben, die allmälig mehr als hundert kugligte Excremente 'ausleerten, und in dem ‚Maalse als dies gelchah, minderte fich der Stuhlzwang und -die häufigen Schleimexcretio- nen. Wie oft mag der nemliche Fall bey der Ruhr intreten. Gewöhnlich liegt der Reiz, der die Wechfeltieber des Gefälslyftems erregt, im Sonnen- geflecht, aber auch Maltdarmfilteln, Knochenfrafs und Lungengelchwüre können fie erregen. In man- chen Fällen wird die erregende Krankheit nicht, | Arch. f‚d. Phyfiol, VII.Bd, 11. H, R 254 be ? Sondern blols,die ‚erregte Kichtbar,,,. Zwey Kranke, hatten beide Nierenkrankheit , ‚ohne ein einziges, Symptom derfelben, dahingegen litt der eine an ei-. nem heftigen Erbrechen, der andere an enorınen. Erregungen der :Gefchlechtstheile. Die ‚Sehränd,, Sucht fchweigt, wenn Schwangerlchaft oder einge tretener Wahnfinn die Erregbarkeit von den Lunge en; ableitet. Was ‚anders kann den Sympatbieen ihre, | Bahnen zeichnen, ihre individuellen Beziehungen, beftimmen, und ihre Wechfel gründen als das Ge-, Tetz, nach welchem das Unwägbare abgeleitet, und, die Erregbarkeit durch die [onderbarften Krümmun-, "gen geführt wird, ohne fich auf das Ganz zu, zer-, { Streuen? u 5 f rg ©: RT e A 1) 2 ig hä Tai " i Mi ad I Yiag t Bart laga y PEN. 3 biiw NER sag SIT ET? m Le 2 Pe Nie}: 5:0 500) “ \ er, a | 1 Pier Au 27.227; „Unterfuchung ausgearteter Eyer- ftöcke in ‚phyfiologifeher Aim- ficht ' von Dr. Autenrieth, 1. erhielt vom, Herrn Dr. Schäffler in Ebingen, zur weitern Unter[uchung dig entarteven innern Ge- Tchlechtstheile aus dem Leichnam eines lechs und dreylsigjährigen Welbes. _ Von ‚beiden, Eyerliöcken, unter, welchen der linke den. rechten, an.Gröfse über- traf, war jeder in, eine, mehrere Pfund [chwere, Malfe ausgeartet, deren Farbe weilslicht war, und die aus vielen Nieren- oder Traubenlörmigen Stü- cken von der Grölse einer Fauft, bis. zur Grölse ‚einer Hafelnufs zulammengeletzr, , erlchien, ; doch Boffen, die einzelnen Stücke mit dem, gröfsten Theile es: Umfanges in, einander; und, die Malle hatte igentlich blols eine tief gingefurchte, und durch aabenheiten der oben beichriebenen Art bezeich- Oberlläche,,. Das; ausgedehnte, einzelne licht- „Bluigefälsg enthaltende „ ‚Bauehfell überzog dig entarieten Eyerföcke,,, uf, deren, Oberfläche man dureh. das Kauchfell hindurch die gewöhnli- EC 7237 meeREN Pe € 366 nn chenHirfenkörner‘förmigne, dochhier etwas grölsern Bläschen fahe, welche auch bey gefunden Eyerkö- cken [ich zeigen. Zwey Walferblafen, welche meh- rere Unzen bräunlicht gelbes Serum ‚enthielten, fa- fsen, vermittelft eines dünnen Stiels, an einem der Eyerftöcke auf; ihr-äufserer Ueberzug war das Bauchfell, ihre innere Membran ein derberer mehr weilser, aber auf [einer Oberfläche mit fichtbaren Blutgefälsen verfehener Sack, An einer Stelle der innern Wandung des einen, S[alsen Häufchen voı weichknorplichten halb durchlcheinenden Klünp- chen. Dals die grolsen Säcke keine felbftltäpdige belebte Hydatiden waren, zeigten ihre Blutgefälse, auch [chienen he keine [olclie Blalenband- Würmer zu enthalten. — Die eigentliche Subltanz diefer Ey- erftöcke war fonft im Allgemeinen gleichförmig, der Grad ihrer“Konfiftenz hielt die Mitte zwilchen der Feltigkeit eines weilsen Blut- Polypen, und der ei- nes harten Scirrhus; ihr Bau war undeutlich fale- riet, und näherte fich dem der eigenthümlichen Subltanz der Schlagadern; doch [chienen die Fa- fern dieker und Saftiger zu feyn, und mehr in ein- ander [eitlich zu zerfliefsen, fo dals nur beym Zer- reilsen eines Stücks die Flächen delfelbigen faferigr erfchienen. Die Farbe diefer Subltanz war weils- röthlich;. doch'‘war gegen die Mitte der Eyerltöcke‘ hin, theils auch in der übrigen, Subftanz flecken«! weile die Maffe lo ftark mit Blutgefälsen durckzo- gen, dafs fie purpurfarb erfchien; an andern Stel-' len waren der Blutgefälse fo wenige, dals die Farbe der Subltanz beynahe., blofs gelblicht - weils blieb, — 257 ‚Es erfcheinen‘ aber überhaupt weniger deutliche Blutgefälse, als vielmehr das Blut nur in [treifigten ° Ichwammigten Zwifchenräumen: der fonft felten po- lypofen Malle verbreitet. — Zweyerley gleichlam ab- gelonderte Kerne, von der Gröfse einer Hafelnufs, zeigten fich eingelenkt in die bisher befchriebene allgemeine Malle. Die eine Art,, dunkler roth 'ge- färbt, als die fie umgebende Sublftanz, zeigte in ihrer Mitte eine kleine rundlichte Höhle, gefüllt ‚mit einer klaren, bräunlichten Gallerte. Die an- dere Art, ohne Höhlung in ihrer Mitte, war weni- ger roth, als die übrige Subltanz des Eyerltocks, fondern im Gegentheile von gelblichter Farbe, und - zeigte dadurch und durch ihren minder faferigten Bau deutlich ihren Stoff als im Uebergangszuftande aus geronnener Lymphe in tbierilches Fett [ich be- ‚findend. — Die Gebährmutter (elbft war in natür- lichem Zuftand, nur ihre Wandungen waren etwas mehr als gewöhnlich verdickt, ihre Subltanz war - der Subltanz der Eyerftöcke beynahe gleich, was ‘den faferigten Bau betrifft. Ihre Höhle war klein, mit etwas Schleim gefüllt, „Als entgegengefetzies Ex rem einer Reihe wider- natürlicher Entwickelungen, deren Anfang der ge- genwärtige Fall bildet, führe ich, einen zweyten Fall auf, bey deffen Unterfuchung ich ebenfalls ge- genwärtig war, und der (doch gerade in phyliolo- gilicher Hinficht ‚unvollftändig nach dem Berichte ‚eines Schülers) von Herrn Prof. Plouc quer* =) Memorabile physconiae ovarii nee/non ofteogeniae er odon. togenige anoinalace excmplum 1798. \258 - Be - efchrieben if.” Ih’ dem über ’zwänzig Pfunde fchweren rechten Eyerltock einer Zwey und zwan- 2igjährigen Frau, 'die nie gebohren Hätte, wären, hicht ohne Ordnung, Fett „Haare, 7ähne zerftrent. Unter der Bedeckimg des Eyerfocks zeigte fich auf feiner vordern Fläche eine grofse bntegelmäßige zelligte Höhle, deren auch fonft mehrere, aber -‘ Kleintiere vorkamen. In ihnen allen befand Ich eine braune, hydropifchem Serum, das mit verdorbe- nem Blut vermifcht ift, ähnlithe"Flüfigkeit, wie "fie bey’ der noch lebenden Kranken det Bauchftich ausgeleert hatte. Die Hauptmalle des Eyerftiocks Hatte einen Aeifchigt-Käutigen Bau, "der felt und blutig war; die Zelleh in ihrem nern wären deüt- lich von doppelter Art. Die eine Art enthielt Eine “änglawbliche Menge eines weilsen, ir halb durch. Kichtigen , Rau Aufhken ‚reinen SchTeinis:; die werd größse Mällen‘’ ebenfanfs Feinen , Fertähn- lichen weilsen Talgs, — Nur in den mit dem wei- seh Schleim gefällten Zellen kam die merkwür- ‚dige Menge von Zühtten und Knöcheh’yor, hie in den mit Talg gefüllten Zellen. In diefen lerzten hir. " Wikderüm allein, und nie in den mit weifshichtem ‚Schleim gefüllten Zellen‘, zeigten lich die’ Haare eiti- Zeln,” oder in Locken. — Die Knodheh Waren ent. “weder deutiich als Knochenkerne ih Kiorpeln ein- gefchloffen, oder die vollendeten Knochen wären wenigftens i in fefte, Blutgefäls-reiche Meihbratien ge- böllt, und an die Wandungeh der“ den weifleh ° Schleim enthaltenden Zellen befeftigt, oder fie bil» RN er 259 ‚ Aeten den 7wifchehraum zwilchen folchen "Zellen Selblt. Ihre Figur war gänzlich regellös ,meift ih Zacken und dürchlöcherte Spitzen ausgehend," oft Stücken des Keilbeins ähnlich, —'Die Zähne, well &he mit den’ Knochenftücken verinifcht gefunden würden, und" deren kauin’ die Hälfte, und ihre Abch ungefähr "dreyhundert heräusgenommen und &ezählt wurden ‚ Fanden ich, wie die natürlichen Zähne üı 2 Kiefer des neugebohrhen Kindes, in 'ge- fehlöffenen, mit Gällerte öder Schleim gefüllten Beu- fein ‚die aus" einer feften, Blatgeläfs- reichen Meni- bran beftarklen." Oft Iafsen diele Beutel in Höhlün® gen ganz unregelmälsiger Knochenftücke, die Ana- Fobie Mit dem Zihnzellen hatten, öft aber waren ‚die Beutel felbft weniger'mehr kenntlich. “Die mei» fteh Hefer Zähne waren den Kewöhnlichen menfch& lichen Z&hneh ähnlich, unter ihnen‘ der gröfsere Theil vordere menfchliche Backenzähne; oft aber, #Enn auch die Krone gehörig gebildet war, ‘war die Wurzel regellos ; häufig der ganze Zahn durch- Als nicht 'nienfehenähnlich, und Käum mit Zähnen irdänd einer bekannten Thierätt zu vergleichen doch nie -in der Gröfse viel ’von wierfchlichen Zäh- en abweichend. Zuweilen war der Körper des %ahns noch nicht _verknöchert , und der Knochen der Krone Tals, wie bey den unausgebildeten Zäh- ‚den der Kidfer'in fchaaligten zackigten Stücken auf Alk knörplichten Körper. Mitutiter erfchien abge- ER Schmelz : Subftanz, kenntlich durch Farbe ind Härte, in kleinen Perlen - ähnlichen, aber unre- ige Köürsern an Stückchen" von Knorpel- 260 — Subftanz ‚die keine Aehnlichkeir mit irgend. einer Zahnform hatten. — Die in den Talgzelien fich vor- findende Haare waren mehrere Zoll lang, ihre Zwie- bel wie in folchen- Fällen imıner undeutlich „ eigent- lich nur. weifslichte Eudigungen , mit.‚welchen hie nieht in der Wandung. der Zelle, fondern blofs im Talg [elbft [chienen befeltigt gewelen zu [eyn; die Haare waren gekrümmt, “ohne eigentlich gekräufelt zu [eyn, Steifer als die Kopfhaare, des Leichnams fchienen fie etwas mehr den Haaren der Mn theile zu gleichen. Ihre Farbe war heller, als die der Haare auf.der Oberfläche des Körpers, Ich glaube bemerken zu dürfen, dals wie den eben befchriebenen beiden Fällen, alle diejenigen übereinftimmen, welche genau beobachtet, in Schrif- sen fich finden. Ich'nehme keinen Anftand zu be- haupten, dafs immer nur in den Talgzellen folcher Afterorganilationen Haare gefunden wurden, nie aber Knochen oder Zähne, und dafs letztere immer nur in Zellen, wo entweder braune klare Gallerte, oder ein durch anfangende Gerinnung weilslicht und zähe gewordener Schleim fich befand, [ich zeigten; dafs nur Mangel an genauer Beobachtung in anfchei- nend blofsen Talg-Gefchwullten unter einander Haare und Knochen oder Zähne angeben konnte. Für das Vorkommen von, Haaren blols in [teatomatöfen oder Talg- Gefchwullten [pricht fchon der Umftand, dafs auch die Haare der, Oberfläche des Körpers immer zur aus Talgdrülen entfpringen; für das Vorkom- men der Knochen und Zähne blols in Zellen, die 4 VARBERBRE » — 26i ‚mit gelatinöfen Flülßgkeiten gefüllt find, fpricht das, ‚dals alle normale Knochen auch nur in Konorpeln, das ift verhärteter Gallerte, die Zähne aber in Beu- telchen mit Aüfßser zäher Gallerte gefüllt. entfte- hen. Um das nächlte Beylpiel hievon auch bey wir dernatürlich voriommesden Knochen anzuführen, dient der von Boswell beobachtete, und in der oben bemerkten Ploucquet’[chen Differtation ausgezeichnete Fall, der des entarteten rechten Eyer- [tocks einer funfzigjährigen Frau erwähnt, in dem eine zähe: weilsfarbiste Subltanz, die unter einan- der geımengtem Gehirne ähnlich war und wie In- felt zulammenlief, wenn man fie ins Waller that» fich befand, in welcher Subftanz die Knochen wa- ren. Dafs hier das Zufammenlaufen wie Infelt eine Gerinnung eines Iymphatifchen, höchltens käfearti- gen Stoffes anzeigt, nicht ein Geltehen eines voll- kommenen vorher fülfigen Fettes, das ift [chon ‚deswegen klar, weil der Stoff aus einem vermuth- lich kalten Cadaver genommen wurde. Alle Fälle - von Fleifch-ähnlicher Ausartung der Eyerftöcke, wel- che ich aufgezeichnet fand, fallen zwifchen die "beiden oben befchriebenen Fälle; die, wenn irgend etwas, deutlich erweifen, dafs felbft bey der Bil- ‚dung von Afterorganilationen Polarität, deren Ein- 'Aufs bey der normalen Organifation fo auffallend ift, herrfchend fich zeige. Ein neutraler Jymphatifcher ‚Stoff, theils feft, theils Aülfig vorhanden, trennte fich zum Theile in zwey neben einander Stehende Rei- hen entgegengeletzter Bildung, in der einen Reihe entftanden Fett, und die ihm verwandten Haare, 1% 36. = Fer all Braichen vom Hydrogene; ih’der "öhtgehek- geletzten Reihe bildeten fich \ gerönnene Gallerte, Kuorpel mit "Knochenerde, gleichfam dem RüR- y bleibfel des Verbr ennungs - Procelles im orginilchen "Leben, verbunden, alfo Produkte vom Oseygehe. Jette "Reihe bildete den negativen Pol der abnormen ör- „ganifchen Eätwicklung, diele d den poätiven. Die Indifferenz in Ablicht auf von Tneile Wr ae „geionnene ,„ undeutlich faferigte, den Polypen, "die i im Herzen vorkommen, ähnliche Stoff, der ih. "deın erlten oben’belchriebenen Falle Kaum erlt‘ eine "leile Neigung zur Trennung Aueh die u in ihm eingelenkte Kerne erwies, und deswege hier noch die überwiegende Hauptmalfe der Au. "organifation darktöllte: der aber, völlig entwickelt in die einander entgegenftehende Produkte des zwey ten Falles, bier in gleichem. Verhältnils : ze & vollendeten Trennung gelchwunden war, “und ch "nur noch als HS gemeinfchaftlich ‚Bindungsmitiel der beiderley Bildungen darltellend : zeigte. 2 1iov . Wie eniltehen Afterorganifationen; \ warum ver- "wandeln fich die Eyerftöcke fo häufig in Ada in “welchem Verbältnils ftehen die Haare zu widernatür- "lich erzeugtem Talg oder! Fett; Knochen zur Gallerie; “ warum kommen gerade Zähne To haufig, in entarte- ‘ ‚ten | Eyerliöcken vor? Diefe Frägen vorzüglich wird jeder fich aufwerten, der über ‚diele Fälle hach- denkt, Diefe Fragen Icheinen mir leicht zufzu- "löfen au feyn, wenn man es nur wagt, zu ver- ‘füchen, x wie weit man mit wenigeh Be Fak- > > EN N 7 toren bey der Bildung organifcher Körper fortrech. BE u a #4 u 2 25 nen könne, und wenn man zugleich die jedem Bi hologen bekannten einpirifchen Thatfachen zu Hülfe hin. Jede Atteforganilatien entfreht Anfanı R durch Auflockern eines Normalen Gewebes, ein va- Tikös - anevrismatifcher Zufiand des Gefälsfyfiems bmgiebt jede weilse Kniegefchwulft, jeden Scirrhus, jeden eigentlichen Polypen, er mag in.Schleimhäu- ten oder auf der Lederhaut entfichen. Nur darin ünterfcheiden“fich welentlich die Afterorganilatio- hen von einander, daß die eine früher, die an- . dere fpäter oder nie,. die Elutgefäfse wieder u Ichliefst, fie an die Grenzen ihrer Maffe Verweie, ünd felblt dadurch weils wird, dafs die eine neh die andere weniger einfeitig polarifch fich entwi- ekelt, und aus indifferentem gerorinenen Iymphati- fehen Stoff Fett öder Exoltofe wird; die eihe frü- her, die andere fpäter i in Riter oder Jauche äufge- för wird, oder fphäacelös wieder re chung der Elalticität eines "Theils, fey es durch un- @leichen oder anhaltenden Druck dder Stols, oder durch patholögtfehien Reiz, der, die Debenseniiet keit der Gefäfse antreibend, Säfte - Zudufs nee dert, und doch die gehörige Mifchung ftört, ohne welche keine normale Elaftieität Statt hindert, liegt überall der Auflockerung als Bedingung der Äfter- organifation Zu Grunde, Aus den Wegen des Kreis- Taufes ausgetreten find dann die plafifchei Safıe iger äls vorher dem Einfluß ‚des brganismus 8 Gänzes, betrachtet, unterworlen; fterben fie nicht ab, wo Lönft der Organismus fie auswirkt, werden 264 Base fie nicht aufgelogen wegen dem ebenfalls lokal ge- [chwächten lymphatifchen Syltem, fo dient das, wenn gleich gelchwächte, Leben der fie umgeben- den normalen Gebilde nur dazu, vor chemifcher Zerletzung fie zu bewahren, und in ihnen durch erregte organifche Polarität ein Analogon von orga- nilcher Bildung zu erwecken, So organihirt lich ein in eine ge[chloffene Höhle des lebenden Körpers ausgetretener kleiner Blutklumpen, fo der Blutpfropf - in der Höhle unterbundener fehr grolser Schlagadern; fo lebt der in den Bauch einer Henne geworfene Hoden eines Hahns fort; fo [elbft das in der Ge- bährmutter aus dem Eyerftocke ankommende Schleim- klümpchen, aus dem das künftige Individuum fich entwickelt, Ueberall zeigt Gich gleichlam entwi- ckelte Polarität, unter günftigen Umftänden anlfte- ckend, in der organifchen Natur bey der Bildung, wie in der anorgilchen Natur beym Magnet,- beym Feueru.f.w. Dafs das Leben der Afterorganilationen abhänge von dem Leben der fie umgebenden orga- nilchen Gebilde, dafs Ge beltändig Embryonen blei- ben, welche zwar ein eigenes Leben belitzen, aber ohne den mütterlichen Einfluls einer Gebährmufter es nicht fortfetzen können, das zeigt das frühere oder [pätere Abfterben aller Afterorganilationen , fobald fie durch, verhältnilsmälsig zu der, Stelle, wo fie find, und zu dem Stoffe, woraus fie be- Stehen, zu Starkes Wachsthum einen Theil ihrer Malle zu weit entfernen von dem belebenden Ein- Aufs der benachbarten normalen Gebilde. Die von ‚der Oberfläche ausfprolfende Afterorganilation, der = > —— { 265 Polype z.B., [tirbt an feiner Spitze ab, wenn er zu grols wird; der mitten zwilchen normalen Ge- bilden entfpringende Scirrhus in feinem Centro, als der weitelten Entfernung von der belebten Umge- bung. Beltanden die den Geletzen des in fich ge- ‚fehloffenen Kreislaufs entzogene plaliifche, d. h. noch BRIERIELZER, aber einer Zerletzung durch or- ganifche Polarität und einer Ordnung durch diefe fähige Säfte aus Blut, oder vermifchte die Elaftici- täts- Verminderung an den Grenzen des Kreislaufes den weichen Stoff der feinften Blutgefäls- Wandun- gen mit dem darin fiefsenden Blute, und [tarb we- der das Ganze ab, noch wurde es eingelogen, fon- dern blieb es unterworfen dem [chwachen beleben- den Einflufs benachbarter organifcher Gebilde; fo ilt das erfte was entfteht, ein blutiger Schwamm. In der gerinnenden Lymphe bilden fich netzför- mige Zwifchenräume, in denen, ohne dals fie noch deutliche eylindrifche Häute hefitzen, die übrigen Beftardtheile des Bluts, der Cruor im Serum auf- gelölt, Aüffßg fich befinden. Blutige Flecken wech- Seln ab mit Blutkanälen;. dicke Aelte vereinigen ich oft in dünne Stämme, oder dicke Stämme geben Keine verhältnilsmälsig weite Aefte ab. Die Ab- theilung in ein zuführendes Schlagader- und rück- "führendes Blutader - Syftem ift undeutlich, wenn gleich der blutige Schwamm mit beiden Syltemen, wo fie in benachbarten Theilen gebildet find, zu- Sammenbängt. Das verfchiedene Quantitäts - Ver- hältnifs der farbelofen Lymphe, die geronnen Fa- ferform annimmt, und nebit den Ueberrelten der 7 Ehenatilch organifchen Sera) im, der, ‚Folge ‚den Folgen Theil der Alterorganilation | bilder, zu diefen Blut enthaltenden Zwifchenräumen , Scheint neben dem Gerinnungs - Grade. dieler Lymphe den Gruud der Verfchiedenheit der Afterorganilationen und der Verfchiedenheit ihres Verlaufes zu enthalten. Der bildende Einfluls des. Kreislauf- Syltems auf die Blut enthaltenden Räume der Afterorganilation beftimmt nach und rach diefe zu deutlichen Stämmen, Ag ften und Zweigen, welche durch cylindrilche Häute befchränkt , und von der übrigen ‚Subltanz abge- fchieden werden, und mit den Enden der Blutge- fälse der benachbarten Theile nun in einem fortlau- 266 Er ee fen. Aber die nen entftandene Blutgefälse bilden immer noch ein eigenes Syltem für Sich, das.blofs eingefchoben ilt zwilchen die Enden des Blutg gefäls. Syftems,der alten Theile, wie, das Eiaae Syltem awilchen ‚die Endigungen der Bauchfchlag- Adern, und den Anfang der Bauchwurzeln der untern Hohl- ader, ‚oder wie die, bey Entzündung auf: der. Horn, haut, des Auges: Gehtbar werdende Blutgeläfse, wel-, ehe aus der. Zexäftlung einer. kleinen am Umfang der Hornhaut. figh befindenden Arterie entfpringen, wieder, in‘ einen Stamm fich zulammenziehen,, der von; neuem in,Aelte zerfallend, erft mittelft dieler, zulamınen minder mit den kleinen Blutader „Wür« ‘zelchen der, andern. Seite der. Hornhaut. In einer, Reihe folcher, unregelmälsiger Blurgefäls - Aysbreis, tungen , ‚wo jeder, Theil. bald zuführgndes, bald) wegführendes Syftem zu [eyn [cheint, ‚nyr [chwach; ypirewarien. Asa Binfluls „des. mermalen Kaeislaufen ge 2ß7 der. alten, die Afterorganilation umgehenden Gebilde, befteht das Blutgefäls.- Sy [tem jeder Afterorganilation, Bleibt. durch‘ Auflockerung, ‘durch gleichlam vari- eös- anevrismatilchen Zaltand der Grenze zwilchen der Afterorganilation und den benachbarten alten normalen Gebilden die Stelle der Afterorganifation® der Ort des mindern Widerftandes, oder fährt ein hier beindlicher pathologifcher Reiz, fort, Säfte anzulocken durch Reizung, die ich auf die benach.. barten Blutge’äfse erltreckt, [o wächlt -nun die Ak. tgrorganilation iminer weiter, bis fe theilweile an einem Ende abfüirbt, während das andere dadurch gereiztere das den belebten alten . Gebilden näher ilt, fich erhält, und den Verluft [o lange i immer wie- der erfetzt, bis der ganze Körper darüber zuGrunde eht. Mit der Bildung eines zerälielien * fchen Blutgefäls - an ift in der Afterorganila- tion, die Trennung ir in Theile, die suleFkula des Blutftroms und feiner Wandungen gelagert find, und. in : Blutgefäls - ‚Syftem felbft vollendet, Letzteres, neu entltanden, nimmt Antheil an der Natur der | aufserhalb ihm gelagerten Theile, wie überall jede E Provinz der kleinften Gefäßsaustheilung einen andern, Charakter annimmt, je nach\der Verfchiedenheit der. aulserhalb des in fich gefchloffenen Kreislauf - Sy, ftems gelagerten Organe, wie die Gefälse im Kror, , pel blofs Serum durchzulalfen feheinen, und Blur , ehmen, fobald der Knorpel lich verknöchern will, Ge in der Milz weiche, falı breyartige Wandun- gen haben, weit feftere in An Nieren u.f.w. In der eingn Organilation, z, B. im Seirrhus, verengert lich 268 — « nn nn \ AA AK tank das Blutgefäls- Syltem, den Umfang der Afterorga- nifation ausgenommen, und diefe wird nur durch farbelofe Säfte ernährt, wie die übrigen normalen weilsen Theile des Organismus. Im Fleifch- ähnlichen ; Polypen bleibt aber das Gefälslyftem erweitert, nimmt Blut auf, und ernährt durch Cruorftoff den Polypen, wie im normalen Zultand den Muskel. Je,mehr.die entltandene Afterorganilation Blut aus- fchlielst aus ihrer Bildung, je mehr triıt fie aus dem Zultand einer blols pathologilchen Verände- rung des alten Organismus heraus, je unfähiger wird fie, in ihn zurückzutreten, je grölser wird‘ ihre Selbitftändigkeit. Denn nur durch den Kreislauf auch des in ihr laufenden Blutes hängt fie noch mit ihm, was den ponderablen Stoff betrifft, zulam- men, Es. fcheint nicht Nervenzulammenhang bey dem, in eine homogene Malle ‚verwandelten Seir- xhus zu feyn, der den alten Örganismus von ibm 1 aus Schmerzen empfinden läfst, es ‚Icheint viel. mehr nur das Angrenzen a felten einer Span- nung fähigen Körpers zu leyn, der auf die benach- Bärten alten mitNerven verfehenen Theilen [o wirkt» dals die Seele des. Eindrucks als von aufsen her kommend fich bewulst ift, und unbewulst der Ver- änderung in den „Nerven ihres alten Organismus, blofs den Sera derfelben befindlichen en ftand beachtet, und glaubt in ihm, den Grund der" fchmerzhaften Empfhndung zu finden; [o wie ein Ligament zwar ohne Empfindung geätzt ‚und ge- fchnitten , aber ohne die größten Schmerzen nicht u” 'ge- Bew — 269 gedehnt werden kann; wie wir glauben, mit dem Ende eines, in der Hand gehaltenen Stockes deut- lieh einen Gegenftand zu fühlen, unbewulst, dafs eigentlich erft. die Papillen der Hand einen beleb- ten Eindruck aufnehmen; wie wir endlich ganz klar den beltimmten Ort eines Gegenftandes, den wir fehen, ‚und die ver[chiedenen Qualitäten del- ‚felbigen zu erkennen glauben, ohne im mindelten daran zu denken, dafs es eigentlich blofs das Bild von ihm auf der Netzhaut unferes Auges ilt, was ‚wir wahrnehmen. Die Theile, die aufserhalb des Gefälslyltems der Afterorganilation fich befinden, beftehen für fich, wie die Muskel-, die Knochen-, die Knorpel -Subftanz einzeln für fich befteht, ein- zeln ihr eigenes Leben hat. Aber bey dielen letz- ten Subltanzen tritt der wichtige Umltand ein, dafs fie nur durch normale Entwicklung der ganzen an- fangs indifferenten Malle des ganzen Organismus entftanden, dals fie auch [päterhin fchon wegen diefem gemeinfchaftlichen Urfprung in Wechfels- wirkung bleiben, und nur durch diefe Wechlels- wirkung unter einander normal fort exifüren. Die Afterorganilation aber entltand. durch Lokalurf[a- chen, fie findet keinen fie befchränkenden Gegen- fatz im Organismus, keinen ihre Erhaltung noth- wendig machenden. Sie palst nicht zur Harmonie des Ganzen, und benutzt nur das allgemeine Re- fultat aller alten Organilationen, das ewig, rege Le- ben, und die feinem Einfluls unterworfene Atıno- Sphäre, um lich eine Zeitlang vor todter chemilcher Arch. f. d. Plıyfiol, VII, Bd. 1I.H. $ 379 NE = Zerletzung' zu fchützen, Ein Seirkhus’z, B. Kanh- an jedem Qrgane des Körpers, in der Milch - Drüfe wie in der Iymphätifchen , in der. Haut wie im Magen, und hier wie in der Haritöllre entltehen, und: ift überall eben der Natur, eben der weilse, halbknorplichte, zuletzt ichorös abfterbende Theil, Er ift nur darin verfchieden, dals er, je mehr e er ein. ‚ gelenkt in die Lebensatmolphäre alter Gebilde if, defto weniger abfürbt. "Später wird der Seirrhit des untern Magemmundes krebsartig > als‘ der Scir- rhus der Haut des Gelichtes. ° Je Berne aber die Afterorganifation lebt, “delto mehr eltwickelt fich “hr unabhängiger Stoff in verfchiedene Theile ‚eben fo wie der Anfang des künftigen Individuums zuerfe nur einen homogenen indifferenten Schleimklumpen darftellt, der aber, je länger das Leben in ibn wirkt, in delto differentere Organe Ach entwickelt, in Organe, die felbft chemifch "ganz verfchiedeh werden, wie z. B. Knochenmark und Knochenrinde da entftehen, wo ehemals blols ‚ein homogener Knor- ‚pel war. Aber. die Bedingungen der 'Entwickelung “der Afterorganilation find ungünftiger, als die Be- dingungen der Entwicklung eines ganzen neuen In- _ dividuums. Jene bleibt daher [tehen bey dem ein. fachen Gegenlatz der organilchen Bildung und der chemilchen Trennung des Stoffes nach’ den zweyer- “ley Formen des Wallers, auf das entgegengeletzt& " Polarität einwirkt. Beym, keimenden neuen Indivi- duum hingegen entwickeln lich untergeordneta "Gegenfätze und Trennungen gleichlam in unendli- cher Verflechtung. Doch, je günftiger die Bedingun« — 271 & "gen für 'die Entwicklung der Afterorganilation find, - defto tiefer fteigt auch bey ihr, von dem einfachen ’ “allgemeinen Gegenlatz, die Bildung in untergeordnete Gegenfätze herab. "Wo könnte 'dieles aber leichter ‘gefebehen, als in den Eyerltöcken? ° Sie find Drüfen, deren Ausführungsgänge, 'die “Müttertrömpeten, dürch ‘den"Bau des weiblichen "Beckens abgeriflen find von’ dem Theil, ' welcher ‘den zu fecernirenden Stof'herbey: führt. “Nur un- “fer beftimmten Umftänden,: bey der Schwädgerüng, Yereinigtfich“mit dem Eyerftock [ein Ausführungs- \ "gang 'wieder;®"iind das Ganze’ bildet jetzt erft ein > wolllendetes ‚Organ, wie der-Hade, wie jede Drüfe, a “deren Ausführungsgang mit ihrem Blutgefäfst Syftem “zulaimmenbängt, beltändig ein vollendetes Ganzes Ale.' Schon’ der »Gegenfatz in «allen -Lecernirenden "Drülen,v zu denen auch’ die Eyerltöcke gehören, zwilchen ‘ihrem zeräftelten Ausführungsgang und, «dem imihnen zeräftelten Blutgefäls - Syftem, erweilt, ‚dals bey 'den‘Drülen nieht der untergeordnete Ge- "genlarz"zwilchen der zuführenden Arterie‘und der -zurückführenden Vene allein [chon ein Gleichge- „wicht zwifchen der Propulfienskraft und der Refor- “ptionskraft herftellt, dafs ohne angelockie Sekre- “ion durch den Ausführungsgang' ein Uebergewicht der erftern Kraft, wenigltens in der Blütbe der “Jahre bleibt.‘ Im Muskel ilt es die mit Trennung des Stoffes, dellen einzelne Beftändtheile dann dem Aysiphatilchen Sylteme übergeben werden, verbun- ah S 2 u an2 —— dene belebte Bewegung, die das Uebergewicht der nach aufsen drückenden Kraft oder der Repulhiv- kraft des Organismus erfchöpft, im Knochen, im Ligament, im Knorpel ilt es, was die höchft lang- fame ‚oder ganz fehlende Regeneration erweilt» Schwäche der Propulfion, was das Gleichgewicht herftellt, zwifchen Tendenz nach aufsen, und Zu- rückftrömen nach innen; im Kinde ilt es die ver- ‚mehrte Ernährung , worin fich gröfstentheils das Uebergewicht der Propulhion verzehrt, Aber. im blü- henden Alter des ausgewachlenen Körpers ift es „nur ‚Sekretion eines beftimmten vom, Organ abge- ‚Stofsenen Stoffes, was.diefes Gleichgewicht der fonft überwiegenden Propulfionskraft mit-der, Zulammen- ziehung berücklichtigenden, Elafticität, vorzüglich der Drüfen der Gelchlechtstheile, herftellt. . An der Grenze des Alters, .wo [chon die Sekretion nach aulsen zu abnimmt, ‘aber die Propulfion von innen ‚aus noch nicht völlig gelchwächt ift, entfteben da- her die meilten Afterorganilationen, Nicht die Ge- bähbrmutter, welche noch regelmälsig menftruirt, oder die, welche im hohen Alter ‚von der Natur fchon längft ganz verlalfen und gleichlam abgelftor- ben ift, wird, vom Seirrhus oder Krebs befallen; wohl aber die, welche zu menftruiren fo eben nur aufhörte, _ Die Bruft, welche noch Milch, im Falle der Schwangerfchaft, ablondern kann, bildet unge- xeizt keinen Scirrbus; aber die gereizte Brult, wel- che doch nicht mehr im Stande ilt, Milch abzu- fondern, verfällt leicht darein. Nicht fo lange der Tripper fliefst, entlteht diejenige Afterorganilation in we 293 "der Harnröhre, welche ihre Strikturen bildet, fondern lange nachdem er nicht mehr fliefst, und die Theile doch noch in einem chronifch gereizten, und durch Schwäche jeder Congeltion ausgeletzten Zuftand fich befinden. Im herannahenden Alter, wo jede Sekres tion träger von ftatten geht, -bilden überhaupt pa- thologifche, nun fruchtlos, d. h. ohne Sekretion zu veranlalfen, reizende Stoffe am leicktelten After- organifationen. Welche Drülfe wird aber leichter gereizt, ohne in Sekretion übergehen zu können, als der Eyerftock? Vielleicht ift nie ein Frauenzim- mer in-Afterorganifation der Eyerltöcke veıfallen, dem nicht beygewohnt wurde. Denn gänzliche Ruhe eines Organs läfst fein Propulfions - Vermögen [chla- fend, wendet von ihm ab auf andere, die Conge- ftionen, die gleichfam von einer vorhandenen Summe überfchüffger disponibler Lebenskraft abhängen. Nichts ftrengt aber die Sekretion eines drüligten Organs fo [ehr an, erregt fo fehr feine Propulfions- ‚Kraft als Reizung [eines Ausführungs- Ganges. Nicht Entzündung der Leber felbft oder der Parotis, wohl aber Entzündung des Zwölffingerdarms und der Mund» höhle, wo die Ausführungsgänge diefer Drülen fich endigen, bewirkt vermehrte Gallen - und Speichel- Abfonderung, Die Saamenerzeugung wird nicht befchleunigt durch mechanifchen Reiz des Hodens, aber durch mechanifchen Reiz des Endes der Harn- röhre, in die fich die Ausführungsgänge der Ho- den gleichfam fortferzen. Selbft da, wo der Aus- führungsgang einer Drüfe gleichfam von ihr abge- brochen ift, ift doch noch der Eintluls des erlten, 274 Y ri wenn.er gereizt wird, auf die Sekretion der lerz= tern auffallend; z. B. bey den Thränendrüfen. Um Ueberäufs. von Thränen hervorzubringen , bedarf es nur eines Reizes der Schleimhaut der Nafe, wo der Thränenkanal fich endigt; ungeachtet.die gleich. Sam abgebrochenen zwey Aelte dieles Kanals, die Thränenpunkte ,) um den ganzen Raum der Augen- lieder- Spalte von ihrer Drüle, die unter dem äu-- fsern Theil des Orbitaltheils vom Stirnbein \Atzt, entfernt find. Eben [lo verhält es fich mit den Ey- erftöcken. Es bedarf logar, um ihre Sekretion zu‘ erwecken, ‚und auf eine Zeitlang. aus ‚der‘ Drüle . und ihrem Ausführungsgange ein Ganzes zu machen, jedesmal eines Reizes. von aulsen „ auf die mit ih- ren Ausführungsgängen zulammenhängenden Theile, Jeder folcher Reiz wird eine Congeltion ‚gegen die Eyerftöcke veranlalfen, . ihre Propulfionskraft we- cken, aber nicht jeder wird’fie in eine Sekretion fich erfchöpfen laffen, die nur einnal.im Jahre im normalen Zultand möglich ilt. “Leicht wird eine Reihe unfruchtbarer Congeftionen vielleicht in Ver- bindung einer pathologifchen Schärfe, die gleich- ‘ förmige Blafticität des Organs [chwächen, ‚und: fo- mit den erlten Grund zur Bildung von Afterorga- nifation legen. Ich erinnere mich, irgendwo von > einer: Afterorganifation des Eyerftocks bey einem Mädchen gelgfeen zu haben, das aus Furcht vor "der Schwängerung fich ohne Saamenerguls beywoh- menliels, Das Weib, . das der, Gegenftand der Plouequet’[chen Differtation it, folgte den La- gern der Soldaten. Bey einem Weibe von gleicher —— 275 Belchaffenheit fand ich vor einigen Jahren eine äußserft merkwürdige. Afterorganilation der gegen die Bauch- höhle zu (ehenden Wand. der Gebährmutter, die durch langfame Blutung in die Höhle des Bauchfells - hinein unter der täulchenden Form einer Bauchwal- Serfucht den Tod; verurlacht hatte. Die Derbheit des Eyerltocks, die falt aponevrotifche Härte der;- " feine Subftanz zum Theil bildenden Falern erklärt dis relative Seltenheit von Afterorganilation deffelbigen beym Daleyn übrigens [o vieler begünftigenden Ur- Sachen. . Lokalfchwäche der’Gelchlechtstheile, Lelbft durch Geburten entltanden, fcheint aber auch hey ehrbaren Frauen jene tödtliche Krankheit der Eyer- Stöcke in einzelnen Fällen herbey führen zu können. Das Weib,, deren Eyerltöcke ich durch die-Gewo- genheit 'des Herrm Dr. Schäfflers wunterfuchen konnte ‚hatte viermal glücklich gebohren , das letztemal‘ 32 Jahr vor ihrem Tode, Nach .dieler letzten Geburt waren heftige Schmerzen entftanden, die auf das Abgehen von grolsen Stücken geronne- nen Geblütes aufhörten. "Eine zuxückgebliebene Schwäche der Gebährmutter zeigte die beynahe nenn “ Monathe vor dem Tode der Frau:zum letztenmale fich zeigende, drey Wochen lang flielsende monath=- liche Reinigung. ‚Von da.an glaubte die Frau lich fchwanger, der Unterleib nahm an Grölse zu, eine felte Gefchwullt ftieg bis zum Nabel herauf, Schwä- che und Abmagerung, doch ohne Fieber, begleite- ten diefe fallche Schwangerfchaft, der Urin flofs Sparfam, der Stuhlgang war natürlich, Eine [chwap- pernde Feuchtigkeit liels ich zuletzt in dem aufser- 276 a ordentlich ausgedehnten Unterleibe entdecken. Drey und zwanzig Tage vor dem Tode 'entleerte der Bauchftich gegen dreifsig Pfund milchigtes Serum, das den gewöhnlichen thierifchen Geruch hatte, und etwas kälıgten Bodenfatz gab. Nach fünf Ta- $&en war: der Unterleib wieder eben fo gefüllt, als vorber, die gleiche Menge von Wafler wieder ab- gezapft, nach weitern fünf Tagen wurde diefes wiederholt. Von daantropfte Waller bis zum Tode beftändig aus der letzten Stichwünde aus, der Bauch füllte ich nicht mehr, Das Waller, das der zweyte and dritte Bauchftich‘ausgeleert hatte, roch ftär- ker, als das Waller vom erften Anzapfen; das dritte- mal war [eine Farbe nicht mehr fo milchigt weils, als das erftemal, fondern röthlich gelb. Was bey der Oeffnung der Leiche vom Waller noch im Un- terleibe gefunden wurde, war blols ‘gelbes Serum» Die Leichenöffnung entdeckte, jene Afterorganilation der Eyerftöcke ausgenommen, keine andern auffal- lenden Fehler eines Eingeweides. Selbft das mil- chigte Anfehen des zuerft ausflielsenden 'Serums fcheintzu zeigen, dafs wahrfcheinlich beydiefer Frau wahre anfangende Schwängerung, bey gefchwäch- ten, vielleicht irgend pathologifch gereizten Ge- fchlechtstheilen , gleichfam, unmwerklich zerfiel in Afterorganifation. ° Es ilt merkwürdig,‘ dals diele hier beide Eyerltöcke behel, da fie [onlt gewöhn- lich, wie die Veränderung bey der Empfängnils, nur auf einen Eyerftock vorzüglich wirkt, Ift das Gewebe des Eyerltocks übergegangen in Afterorganilation, [o befördert feine Lage in der Mitte des Beckens, ringsum eingelchloffen vom be- lebten Organismus, neben dem Zufammenhang fei* nes alten, gleich[fam in der neu erzeugten Malle der Afterorganifation überall noch vertheilten Gewe- bes mit den normalen Gebilden, die Entwicklung der Afterorganifation, indem fie zugleich das frühe Abfterben oder Auflöfen in Jauche verhindert. Wie jeder unzerletzte weiche organifche Stoff, in dem Bil” dungspolarität fich entwickelt, in einen feftern Stoff und in Flüffgkeit fich theilt, und in dem feftern Stoff ein Theil den Charakter negativer Polaritäts der andere den politiver an fich trägt; fo entwi- ckelt fich auch die Afterorganilation des Eyerltocks immer in Hydatiden neben Steatomen und Zellen, die Knorpel - oder Knochen - Subftinz enthalten. Zu locker ift der Eyerftock mit den übrigen Theilen verbunden, als dafs in ihm nur einfeitige Polarität als Gegenlatze zur überwiegenden Polarität eines be- nachbarten Organs [ich entwickeln follte, Seine Af- terorganilation ilt ein Ganzes, beide Polaritäten ent- haltendes, wie feine natürliche Sekretion ein Gan- zes wird, das als neues Individuum ins Unendliche getheilte Gegenlätze in fich felbft enthält. Aber die Afterorganifation des Eyerftocks konnte nicht, wie leine natürliche Sekretion, fich lostrennen vom alten Gebilde, und, in eine freye belebte Höhle aufgenommen, regelmäfsig fich ausbilden, Gleich- Sam infiltrirt in das aufgelockerte Gewebe des al- ten Gebildes, wurde der Stoff der Afterorganilation ‚von jeder Faler des alten Eyerftocks in der Regel- mälsigkeit feiner Ausbildung geftört; er konnte nur S 273 \ _— in vereinzelten Parthieen Schritte zur weitern orga- nifchen Bildung machen. Der. theils aus Hirfekör- ner- förmigen Bläschen beftehende Bau des alten Eyerltocks fcheint Veranlaffung zu" geben, dafs der neue in Afterorganilation veriallene Eyerftock immer nur mehr oder minder runde, mehr oder minder grolse Zellen zwar vereinzelt enthält, welche aber Goch in Bezug .auf einander der Art des Stoffs nach ftehen, den fie enthalten. Aber nicht beym einzel- nen Gegenlatz des differenten:feften Stoffes und des . indifferenten Wallers oder der zweyerley Formen des feften Stoffes gegen einander, bleibt immer die Afterorganilation des Eyerltocks ftehen. Sie ientwi- ekelt fich in jeder Polarität in untergeordnete Ge- genfätze, wenn das Leben des Organismus hinläng- lich ausdauert.: Das Weib.,. das der Gegenftand der Plouequet[chen Differtauon it, litte zwey Jahre an der Afterorganilation; das Weib, das der Gegen, ftand des Falles von Schäffler war, f[tarb [chon ungefähr nach acht Monathen, Der Hydrogen- Pol, der aus Lymphe mehr öder minder reines Fett oder Talg entwickelt, wird bey längerem Leben als un- tergeordneten Gegenfatz ein Produkt veranlaffen , das zwar durch leichte Verbrennlichkeit, durch vieles Hydrogene, das es in [einer Milchung ‚gebil- det enthält, [einen überwiegenden negativen Cha- zakter ‘zeigt, das aber durch [trahligte Bildung, durch Härte , durch Aufnahme vieler oxydirten Theile oder Rückbleibfel des gehnden Verbrennungs- Procelfes, der das Leben der warmblütigen Thiere begleitet, eine untergeordnete politive Polarität er- £ m. \ 279% weilt.. ‚So wie dor Kmoche als untergeordneten Ge- genfat2 öbligtes Mark enthält, lo. fcheinen Talg- Anfammlungen, oder Talgdrüfen. als untergeordne- ten Gegenfatz Haare zu erzeugen. Nach Vaugue- lin’s Unterluchungen enthalten die Haare, außer neutraler thierifeher Materie: und einer. beträchtli- chen Menge von Kielel, auf der einen. Seite vielen Schwefel,. etwas weilses, dickes und: mehr ent- weder [chwärzlich-grünlichtes, oder rothes, oder faft ungefärbtes: Oehl ; ‚aber auf, der andern Seite auch phosphorlauren Kalk, etwas kohlenfauren Kalk; phosphorfaure Magnelie, wenn fie weils.ind, und ein wenig Eifen-und Braunftein-Kalk. Nach Hat- ‚ chett giebt zwar das den Haaren lo ‚analoge Och- [enhorn nur ungefähr z3z.phosphorfauren Kalk,-aber getrocknete Membranen, z..B. getrocknete Schweins- ‚blale, weniger noch als einen Theil von 12,000. Es ift hier der Ort nicht, aus dem Verhältnils der Haare, als untergeordneter politiver Seite der nega- tiven ‚Bildungs - Polarität, ausführlich zu. zeigen, warum die Thiere in der Kälte am meilten haarizt werden, die wenig relpirirende See - Säugethiere theils haarlos find, die Vögel hingegen, die falt blofs Refpirations - Organ find, [ogar vielfach zer- äftelte Haare, Federn, zeigen; auf der andern Seite aber, warum der fonft bey feinem weichen Bau fo haarlöfe Menfch an feinen negativen Bildungs-Pol, dem das Hirn einfchlielsenden Schädel, eine Mähne befitzt, während fo viele Thiere, bey welchen die "Natur mehr auf ‚Bildung des Rückenmarks als des Hirns fahe, nicht dem Hirn gegen über, aber ge» 280 — Ruben gen über dem Anfang und Ende des Rückenmarks oder längs des ganzen Rückgraths Mähnen haben. Doch belftätigt fchon die allgemeine Ueberficht der Bedingungen, unter denen die Haare, gleichfam pa- rahtifche Pflänzen auf den Thieren, erfcheinen, däs, was fo eben‘ von der Stelle, welche fie in der or- ganifchen Bildungsreihe einnehmen, gefagt wurde, So wie Haare nicht da erfcheinen, wo einfa- che Hydrogeneität überwiegt, fondern da am mei- ften, wo neben überwiegendem Oxydations - Procels im ganzen Organismus, einzelne Stellen als Gegen- fatz vorfchlagende Hydrogeneität zeigen, die nun erft wieder in niederer Potenz für fich eine poßtive Seite in einem Produkte ihres eingefchränkten Rei- ches fich bildet; wie aus diefer Darftellung fich er- ‚ klären läfst, warum der Mann im Men[chengefchlecht bey relativ ftärkerer Oxydation feines Baues im all- gemeinen haariger ilt als das Weib, bey dem überall Hydrogeneität vorfchlägt; bey dem blofs die Kopf- 'haare länger find, weil das Verhältnifs ihres Hirns zum ganzen Körper ein anderes ilt als beym Manhe. Eben [o nun fcheint das Daleyn von Haaren im Talg der Afterorganifation des Eyerftocks zu zeigen, dals über das Ganze derfelben ein Uebergewicht von politiver oder oxydirender Polarität verbreitet [ey, unbefchadet des Gegenlatzes der Trennung der Zel- len in hydrogenifirte und oxydirte; lo wie im gan- Zen lebenden Organismus auch Fett an vielen Stel- len angehäuft vorkommt, , und doch die in allen Theilen fich entwickelnde thierifche Wärme, wel- mel 28i che vom. Athemholen abhängt, zeigt, dafs Sauer- ftoff im gefunden Lebensprocels des Ganzen ein Ue- ii» bergewicht befitze. Die Afterorganifation des-Eyer- ftocks nähert fich hiedurch mehr dem normalen Leben des ganzen Organismus, wird fähiger, meh- ‚rere Bildungsfltufen zu, durchlaufen; aber. aus eben dem Grunde. wird auch in ihr die pofitive Reihe der Entwicklungen überwiegen über die Reihe der ne- gativen Entwickelungen. Diele blieb ftehen bey ‚zwey Produkten: Uebergang von Lymphe durch ‚käfeartigen Stoff in Fett, und Entwicklung von Haa- ren aus diefem; jene „bildete Gallerte, Knorpel, ‚Kuochen und milchigten zähen Schleim , Zihne und ‚Schmelzlubftanz, Die nähere. Verwandtlchaft der .oxydirten ‚Mifchungen zum Waller, als der hydro- ‚geniirten, da jene alle durch Waller fich wenig- Stens erweichen: laflen, gröfstentheils in einer bin- Jänglieben Menge deflelben lich auflöfen, während ‚Oeble alle Verbindung mit Waller verfchmähen, dürfte bey dem Ueberwiegen der pofitiven Polari- aät in. der Afterorganilation des Eyerltocks erklä- ‚ren, warum letztere [o häufig zur blofsen Bildung „von Hydatiden , ‘zur ‚Sackwalferfucht, fich neigt, „warum Wallerblafen immer bey jeder Entartung des - ‚Eyerltocks entweder von auffallender Gröfse oder „beträchtlicher Menge zugegen find. _ Der gleiche «Grund der gröfsern Verwandtfchaft der pofitiven Bildungs Produkte zum Walfer [cheint auch grö- ‚Isere Verwandtfchaft zum Blutftrom, dem Vehikel des von der Atmolphäre aus in den lebenden Körper „dringenden Sauerfiol!;, zu veranlaflen, Daher die \ 282 ; > "Blutgefäfs! reiche Membranen; "welche theils "die "gebildeten Knochen in dem Falle der Ploweque- tifchen Dilfertation einhüllten;' daher aber auch { "die Möglichkeit, "dals der erzeugte Knorpel‘ “durch "aufgenommene Blutgefälse Knochenkerne in fich konnte‘ 'entftehen Talfen, 'und"die Möglichkeit, 'wie j “aus an! Folgenden erhellen wird, von ._— wah- . rer Zähne,» ©. dirty lach j hä 1 dal va { FR Die fefte. polypöfe‘Lymphe f[elbft, 'welche’in unleriti erften Beyfpiele die’ Hauptmalfe" der After- ‘organifätion’ausmachte, ‘wenn fie gleich gleich- am fichtlieh in Talg überzügehen fähig ilt, fcheint doch, fo weit fie’ geronnener rigider Faferftoff it, dürch Oxydation keire weitere felbftftändige Bit- dung hervorbringen zu können.: "Statt ich in’ eine -"Reihe pofitiver Bildungen zu entwickeln, [cheint fib "durch weiter gelieride Oxydation blols zerferze/wer« ‘den zu köhnen, "nach und nach in’Eiter, anfangs "gleichlam käligter Art, überzugehen, der einer wah- “ren Säure“ Bildeng dufch weitere Oxydation fähig ift, und in welchem Eiter häufig weinlteinartige oder fandartige Konkremente‘, als Folgen der tren- ' “nenden Wirkung’zur weit gehender Oxydation’ vor- Kommen, die mit dem Urinfand, “der bekanntlich "gröfstentheils aus thierifchen“Säuren befteht, völ« ‘ig überein zu kommen [cheinen. So findet man "Häufs in dewfcrophulöfen Lungendrüfen der Er- "wachlenen, eine fandartige Materie neben käfigtem »Eiter iin Innern‘, ‘während die-Drüfe Telbft aufge- “fchwollen und in’eine ganz [cirrhöfe Malle verwan- er .., ? Be! } er: 283 . delt if, "auch offenbar minder. mehr in blofs pa- e tbolögifchen Zuftand als altes Gebilde, als vielmehr im Zuftand der Afterorganilation fich befindet. Es ı "gehört zu der hier bemerkten Wahrfcheinlichkeit, "dals fortwirkende Einwirkung von Sauerlioff die "eben bemerkte Veränderung in felt geronnene Lym- | phe‘ (hervorbringe,, dafs man in Scrofeldrüfen gebil- dere hzubkerfaure Kent gefunden haben. Das thie- rifch- "bepatifche Gas, das der: eiternde Rue er- zeugt, fcheint dann der Untergeordnete Gegenlaiz N "gegen die zu weit gehende trennende Wirkung des h Sauerltoffs zu feyn. Vor diefer, Abfterbeh ‚veran- K Talfenden Zerletzung "durch dies Produkt der pofiti- ven Polarität ife ‘die feftpolypöfe' Liimphe der After. " "organilation des Eyerftocks durch den belebten Ein- 18 Huls feiner Umgebungen gewöhnlich, doch nicht "immer gefchützt, weil dieler Einlufs’einen höhern "Grad von eigener Lebenskraft in der Afterorganifa- "tion erhält, mit dem mindere chemilche Zerlerzung "des Stoffs verbunden ilt, [obald nicht die Lebens- ‚Kraft in in eben lo ftarken Lebensbewegungen SRIphöpft Yard, Intenfität eines polarifch gefchiedenen im- "porderablen Fluidums benutzt auch einen [chlech- tem’ Leiter als vollkommenen, um ihre getrennte MP olarirär ‘wieder zu vereinigen; je beller der 1 Weide Körper leitet‘, delto ‘weniger geht die ge- En Polarität des imponderablen Fluidums in 7 emismus über, "delto weniger wird der Körper B Min üwreyerley Beftändtheile getrennt. Je Ichwächer Ki die Intenfität einer imponderablen Flüfligkeit delto leichter wirkt fie chemilch trennend, = 284 = was ‚[chon in einer frühern Abhandlung über ‚die Bildungs - Geletze gezeigt wurde, Daher geht in einer gelchwächten Perlon ‚eine Afterorganifation leichter in Vereiterung über, als in einer ftarken; daher [tirbt entweder ab oder eitert jede, After- organilation an dem entfernteften Theile von den belebten Umgebungen der alten Gebilde. Vor zer- fetzendem Einfluls des pofitiven Pols bleibt alfo ge- 'wöhnlich der felte polypöfe Stoff der. Afterorgani- Sation des Eyerltocks g@chützt; weiterer Entwick- lung ilt er durch feine rigide Geltaltung, das Ende jeder Bildungs - Entwicklung, nicht fähig, fo weit nur ausdehnende negative Polarität, aber nicht kontra- hirende politive, „geht diefe letztere nicht in Che- mismus, der wieder trennt, über, Veränderungen in der feften Gerinnung heryorbringen kann, Der fefte polypöle falerigte Stoff der Afterorganifation ‚des Eyerltocks [teht nur in lofern als Indifferenz zwifchen dem Knochen und dem felten Talg, als ‘in diefem entwickeltes Hydrogen, in jenem ‚gebil- deter Sauerfioff, in dem feften Faler[toff weder das eine noch das andere entwickelt ift. Die politive Seite der Bildungsthätigkeit, die nothwendig wird fchon durch das Dafeyn der negativen, und die "bier überhaupt überwiegt, benutzte aber neben dem Faferftoff einen. andern Theil des ausgetretenen ‚Blutftroms, die Gallerte, und bildete in diefer fort, ‚Die Verwandtfchaft der politiven Polarität zum Wal. fer [cheint die Urfache zu l[eyn, dals, nachdem. der ausgetretene organifche Stoff in zwey Theile, 5 in ee 285 ins einen Rften, und in einen Rüfigen ieh getheilt © hatte, ‚in jenem ‚eher, die negative, in. diefem.die pohtive, Polarität, fortwirkte.. Gallerte ift, in jedem > Grade‘, von Temperatur, auflöslich in Waller; fie ift unter allen „thierileben Flülligkeiten am ‚auffallend- Sten einer Sauren Gährung unterworfen, ehe Ge fault;. ihr ‚größter Theil lälst Ach durch Sauerftof- fung yermüttelft, Salpeterläurg in}, Kleefäure ‚verwan- ‚deln, Ihr, Kohlenftoff- Gehalt [cheint ‚diele-grolse Verwandtfchaft zum Produkte „der ‚pofitiven Polari- zät, zu ‚yeranlalfen ; und ‚indem, ihre Außöslichkeir im Waller fie länger vor chemilch trennendem Ein- - fuls der imponderablen Flülßgkeiten befchützt, wird hei fähiger., zur;, ‚organifchen Bildung, foterg diele k in,blolser Neigung, zur Trennumg,,.nicht, in. entwi- ekelter Trennung, lelbft beltehtz ‚pofhtive, Bolarität aber im Lebensprocelfe, der ‚Thiere,überhaupt, allo auch in. ihrer Bildungs - Thätigkeit überwiegend .ilk, Daher. auch je jünger, je noch unvollkommenerge- bilder. ein Thier,ält,. defto mehribefteht es aus Gal- lernte, die ‚als ‚folche verfchwindet,, je ‚älter das "Ehlers je vollkommner ausgebildet ‚dallelbe wird. ‚So wieyzun ‚Bildung, der politiven Produkue in der Ak terorganifation, lo, fcheint ‚auch. zur ‚Bildung des _ ganz neuen Individuums die;Natur vorzüglich, der Gallerte Sich zu bedienen. . Wo.aber auch leyın ‚aus- Etpilderen Thiere, neben Stoffen, die zum Theil durch ae ‚gehenden, Chemismus getrennt wurden, noch ‚kaum | ‚durch Bildungs -Polarität ihrer Auf- lösliehkeit beraubt, , die Haupımalle ‚von. felten Or- - ech fi d.Phyfiol, YBEU MH... ST. k ng 286 —_— ganen bildet, da ift das Leben kaum noch in fei-. nem Anfang; die Sehne, das Ligament, der Knor- pel’und der Knoche zeigen nur vegetatives Leben. Der untergeordnete Gegenlatz, den die pofitive Po- Jarität in der Auflöfung der Gallerte hervorbringt, erklärt auch bey ihr ihre Präcipitation aus denı Waller, und ihre Bildung zum felten Körper. ‘Es kann kein Theil des pofitiven imponderablen Flui- dums das Verhältmifs der Anziehungskraft in den Theilen. des Walfers zur Repullivkraft 'deffelbigen daurend vermehren und Sauerltoff erzeugen, ohne dafs nicht nothwendig, bey dem wechlelsweilen Gleichgewicht der Theile des Waflers unter einan- der, die Repulfivkraft der benachbarten Theile, minder jetzt eingefchränkt, fo weit.fich auszudeh- nen, und ein gröfseres Verhältnils zwilchen Repul- jivkraft und Anziehungskraft in diefen Wallerato- men [o weit hervorzubringen fich beftrebe, als das Geletz der Friktion, das, wenn ’'gleich geringe, doch auch in Flülfigkeiten Statt hat, der ganzen Walfermalfe nicht erlaubt, fich gleichförmig in ei- nen kleinern Raum zufammen zu ziehen. Doch muls bey überwiegender pofitiver Polarität politiver Che- ‘ mismus nothwendig ebenfalls überwiegen. Noth- wendig mufs die Gallerte, als noch zulammenge- fetzter Stoff, durch die 'zweyerley Wallerformen gleichfalls eine’ anfangende Trennung in zweyerley Beftandtheilen erleiden, doch mit Ueberwiegen der pofitiven Seite. Das: Verhältnils der ungetrennten Gallerte zum neutralen Waller mufs geltört, und die Außöslichkeit aufgehoben werden’;' der überwie- 5 — 287 gende, Felftigkeit veranlalfende Sauerftoff giebt nun ‘der Vereinigung beider, nur zulammenhängender, nicht wechlelsweife gleichlam zur Indifferenz fich vernichtender Beftandtheile der Gallerte ihre [olide Form. So fcheint lich der felte elaftiiche Knor- pel zu bilden, deffen Beftandtheile in höherer Tem- peratur, als die des lebenden Körpers ift, wech- felsweife confluirend, Auflöslichkeit im neutralen ‚Waller wieder gewinnen, und wieder zur Gallerte - werden, } ‘Der Knorpel im lebenden Thiere unterfcheidet fich durch weilse Farbe und blofse milchigte Halb- durchlichtigkeit von einfacher ausgetrockneter Gal- lerte, die gelb und durchlichtig if. Nur Vermi- chung von zweyerley, wenn gleich einzeln durch- fichtigen Theilen, die nicht zu einem chemilch homogenen Stoff zulammengefloffen find, giebt nilchigte Halbdurchlichtigkeit; fo z.B. in derMilch, im Chylus, im Eiter. So fcheint auch der Knorpel fchon durch [eine Farbe im frifchen Zultand: zweyer- ley Beftandtheile anzuzeigen. Es ilt aber vorzüg- lich Uebergang des neutralen thierifchen Stoffes zur Hydrogeneform, was milchigte Halbdurchfichtigkeit . erregt, wie die aus Käfeftoff, der Mittelltufe zwi- chen Fett und Lymphe, beftehende Milchkügelchen - oder Kügelchen des Chylus zeigen, Mit dem Chy- lus kommt der die Milchfarbe des Knorpels ‚erzeu- ‚gende Stoff noch mehr darin überein, dafs, nach der bekannten, zuerli aber von Bichas aufge- Ta: — 288 ‘ [| zeicheienlBeinarkäing,; die Knorpel’der zü verknd- bEin wahter Naı j belftwang "zieht'dieh" von der.cinnern Fkiche! eines , Bieils des» Uinfanges des Eyes einwärts ‚gegen. das Gentrum deflelbigen,. auffeien Spitze; üllerzögen von der feinenHaut:dieles Nabelfiranges; bildet üeh, der Zahn, ‚wie ‚auf der Spitze,des vorher. ausgebil- - deten: wahren !Nabelltranges unter, einem äufser- hen Ueberzug der Embryo. Ach. entwickelt... Wie ) der wahre. Nabelftrang anfangs viel dicker ale der y Embryo felbfr äft, und im, Verhältnils der Entwick: | lung von dielem zwar an Länge„gewinnt, aber an A; ' ‚alniiömt;fo verhält Ach auch die Erbaben- beit, auf detem Spitze dev, Zahn fich bildet; fie wird/zu. feiner: Wurze] , deren Gefälse in der Wan- RES L - 258 — dung des den Zahn anfangs einfchlielsenden Bälg- leins, das in der Folge als Beinhaut der Zahnzelle zurückbleibt, fich ausbreiten, wie die Gefäfse der Nabelfchnur in dem flockigten Chorion.‘ Zähne mit mehrern Wurzeln gleichen mit ihren Körpern zu- fammengewachlenen Früchten, deren jede ihre ei. gene Nabelfchnur behielt. Auf den gebildeten Zahn fchlägt ich aus der ihn umgebenden Gallerte der Schmelz von aufsen nieder, wie auf das gebildete Kind der käfigte Ueberzug aus dem Schaafwaller; den Schmelz zieht die Wurzel des Zahns nicht an, wie die Nabelfchnur den käfigten Niederf[chlag aus. dem Schaafwaller nicht anzieht. Der Zahn durch- bricht, der Stelle feiner Wurzel gegenüber, [ein Ey; wie der gebildete Foetus weiltens der 'Anheftung des Nabelftranges gegenüber feine Eyhäute durch- reilst; gebohren, trennt fich der Foetus gänzlich von feiner ‘Mutter, der Zahn bleibt mit ihr vereinigt, doch lebt auch er foweit [elbltftändig, dafs unter allen Organen nur er leicht von einem lebenden Kör- per in den andern fich verpflanzen läfsı. So wie eine gleichfam phyliologifche Entzündung den gan- zen Procels’ der Fruchtbildung begleiter, ‚und ihre Geburt Schinerzen veranlalst, fo begleitet auch eine naturgemälse Entzündung die Bildung des Zahns, und. häufige Schmerzen fein Hervorbrechen; [elbft falfche Lagen des Zahns kommen bey feinem Hervorbre= chen öfters vor, wie falfche Lagen der Frucht bey der Geburt. Ohne hier die phyfifche Nothwendig- keit: zu unterfuchen, warum mit Gallerte gefüllte Bläschen mit Gefäfs- reichen Membranen am Rande — 291 der Kiefer bey den-meiften Thieren lich bilden und - Zähne zeugen müllen , bedarf es zur Erklärung der - "Zähne ‚in ‚der Afterorganilation der Eyerftöcke nur wieder der Erinnerung, dafs der urfprüngliche Bau des normalen alten Gebildes gröfstentheils aus Bläs- chen beftand, deren Bildung noch Einfluls auf die Bildung der Afterorganifation, in die fie [elbft über- gingen, behielt.. -Wie diele Bläschen Veranlaflung in der negativen Bildungsreihe zu den runden mit feftem Talg gefüllten Bläschen, auf der andern Seite zu den mehr oder minder grofsen Walferblafen der neutralen Flülligkeit gaben; [o veranlafsten fie auch die Entftehung,, in der politiven Bildungsreihe, wel- che der Gallerte, vorzüglich fich bediente, der Bläs- chen, die, eingelchlolfen, von Produkten überwie- gender politiver Polarität, felte, Gefäls - reiche Mem- - ‚branen und eine verdickte Gallerte darboten; in welchen Bläschen die fortwirkende politive Polari- tät, der Reprälentant der Anziehungskraft, oder der Kraft, die von der Peripherie aus, gegen das Centrum [trömt, nicht gleichförmig ins Innere wir- Koh konnte ;; denn 'ein Gewölbe läfst [ich nicht von allen Seiten zulammendrücken; aber nothwendig von’ einer Stelle aus, wo die Umgebungen ebenfalls einen überwiegenden poütiven Charakter befalsen, Serabligte Bildungen einwärts: oder gegen das Cen- £ tum der Blafe zu veranlaffen mulste; deren Pro- dukt nun ‚eine, feliere Knochenmafle, als die ge- wöhnliche ift, und zwar eine Knochenmalle, die in Spitzen oder Schneiden auslaufen mufste, allo die Krone der Zähne wurde. Daher verknöshert 252 — fich aueh zuerlt die anfangs im Centr6 des Fyes bes fihdliehe Spitze eines Zahns auf ihrer Oberfläche, nicht i in der Mitte des Knorpels; daher Ichiefsen auch, - - bey ‚der Bildung der natürlichen Zähne in"den Kie-’ fern, jene immer vom knöchernen Kieferrand’ "aus, aha im Oberkiefer, aufwärts = antern, weiß gleichnannige Pole ich‘ abftofsen. So wie nie die Knochenrinde völlig über den die Zähhe entwickelh-) ‚den‘ Gallert - Beuteln der Kieferränder fich fchiteßsr!‘ Kr Ardet imah Arch nie'in de Afterorganifarlonen det’Eyerftöcke Galleft: Beutel mit "Zähnen kugelför- wi eingelehlöffen durch Knochen- Lamellen; aber häufig Zähne, die in tiefen Gruben [ölcher unfär.’ h licher Knochen fitzen und frey' hervorragen mie ihren Kronen, wenn ihr Ey geplatzt if}. ı Am dent lichften zeigen diefes die Fchönen Zeichnungen, wel che. des berühmten BlumenbachsAbhändlimg*y beysefägt And! ‘Der Zahn, als Aufserftes Produkty der’ die Anziehutig’ vermehreriden Bildungs !'Polari-' tät, thufste «der ftatrfte Theil des’ ganzen: Organis- müs” werden; einer weitern Entwicklutg unfähig wächlt er nur an [einer Wurzel, und ünterfchei- det fich fo, gleichfam durch feine Verfteirierung, "vol dem fonft unter ähnlichen Umftänden fich "bilden! den weichen Embryo; bald wirft auch den‘ unfang- lich gewordenen Zahn die Nattr ganz hinweg, , nat [chatfe von newem einen zweyten Auf ‚gleiche Art, dä wo er im Kiefer feinen normalen SER RAN A wsü ‘ ‘ BEIUUNON » De nifu formativo et generationis negotio, nuperde ob- f fervationes, Görtingae 1787. h4 Blefs Produkt des todten \ Chemismus, kaum E* noch ızend-an das Leben, il endlich die Rinde Krid es Zahns,.. der noch härtere Schmelz, der nakt zur # PTERNNEETTE MORE] der Aufsenwelt beftimmtill.. f ar ar omdabars L u, dakkdin er ara. ©.» So glaube ich, lalfen fich die Etfcheinungen der Afterorganifation- des ‚Eyerftocks ‚die durch An- malıme eines dunklen | Bildungstriebes zwar bezeich- "net, aber nicht erklärt werden, er £ sn ode der organilcheh Phyük;'' ihn ea arg. Ra, Ela genien‘ in ak RB onen \dielrasall wahren: cl 0m EEE nn Sure ai = hlat steil Anm bins 4. rundes] Stahl a sage er Bose mi.sil un. brrarlumue ie ai Me ansiand uch Mom net A rn agloip! zisrn sisuyadee uabras nsrheilup. sshaid ur, nei mT seonis umdsudn, solle od done - zur ee id al ie „„notanmoies sah york are ah ren ah et nabr.ä nei eu Er Klrger ober sriseler Sib,. oda babw Gens ‚nannözl asbiypein eapeg alisika.sa1dnlıd wasiklich srann; Bo“ also ein Li len ni äz Diedol he nis ai u a er aut ik EEE won it ab nelislT rohe gu, tar, Sina Tab, Hon-rpiarı ol "RR | seigoslupenn Ar A Be ball worin. au: eg ea uschrlaM 14 . Ran % ül,brur. „yoga sahen, Alkubusd =D Hrdavart dor ei) ab Ale ach grundlöW ‘ Ueber die eigentliche Lage der in- nern weiblichen Gefchlechtstheile, "vom Prof. Autrerrierch, —— — Ünzertucht man; die Lage der Gehährmutter, und der Eyerltöcke auf die gewöhnliche Art, indem man den Unterleib von vorn öffnet, fo erfcheinen die Muttertrompeten-und: Eyerftöcke gleichlam in einem freyen Raum [chwebend, bald auf diefe bald jene Seite niederinkend, da fe im weiten weibli- chen Becken nur locker durch die breiten Mutter- bänder gehalten werden. Man begreift nicht leicht, auch bey aller Annahme einer Turgelcenz der Mut- tertrompeten, wie fie bey ihrer fchwerlich je ganz ver[chwindenden Weichheit die Eyerftöcke bey der Empfängnifs fo beftimmt mit ihrer Mündung finden können, Klarer wird aber die relative Lage der innern weiblichen Gefchlechtstheile gegen einander, fobald man die Becken- und Unterleibs - Höhle von’ hinten öffne. So wie das heilige Bein neb/t dem ängrenzenden Theilen der Hüftknochen entfernt find, fo zeigt fich der Inhalt des kleinen Beckens als ein grofser, gewölbter, ausgeltopfter Ball. Der Maltdarm kommt oben gleichlfam aus einer Spalte des Bauchfells nakt hervor, und läuft über, die Wölbung des Balls der Länge nach herab; von [ei- een 295: nen Seiten aus bildet das fich ausbreitende Bauch- fell die äufsere Fläche des Balls. Aufgefchnitten läßt es einen Klumpen beftändig im Becken befind- licher, den Raum im Manne zwilchen Blale und Maltdarm, im Weibe zwilchen Blafe ‘und vorderer Gebährmutter- und breiter Mutterband - Fläche aus- füllender dünner Gedärme fehen ; welcher Klum- pen die Gebährmutter zurückdrückt,,' mit ikrem Grunde etwas. [chief gegen die rechte Seite des Maftdarms neigt, die breiten Mutterbänder ''gleich- - Sam hohl macht, und Ge wie Flügel über feine Wöl.- bung her lich ‚ausfpannen lälst, fo dafs ihre obern, Ränder zugleich autwärts gegen den Eingang des! kleinen Beckens herauffteigen. Durch: diefes’ Aus«! fpannen vermittellt der dünnen Gedärme bekommen: die Eyerftöcke fammt dem in den breiten Mutterbän- dern befindlichen, fie mit der Gebährmutter - Sub- Stanz verbindenden faferigten Band eine felte Lage, Zugleich aber wird parallel an ihre innere Seite die vermittelt der fogenannten Fledermaus: Flügel be- feftigte Muttertrompete angedrückt; die blofs noch‘ etwas gelchläugelt läuft, und am Ende den Eyer«- Stock etwas überfchiefst; ihr darmförmig geboge-; nes vorderes Ende aber mit ihrer Mündung immer gegen das obere Ende des Eyerftocks binkehrt. Sa, läfst üich neben andern Erfcheinungen auch das Ver- hältnils der Muttertrompeten zu den Eyerltöcken leichter einlehen, wenn der Leichnam von hinten ‚geöffnet wird, was man einmal zu thun, bey keinem myeslchen Curfus vergeflen Sollte. ———— r I Rail 27 x Massies Ne7'% al ah A \ sih ia hrüch warn regal natie \,.Veber ‚die: uhelchnitten - gebohrnent ++ Judehkin dierjevoim sPaio#l Au dere eat Joel br are a wi Horole ";nsd] sarhod wernub halt KänttlichaunteikätzeeiB lummenbalch irre Behräl vom Bildungsnlieb durch die Znweilen afgeböhrne Abweichüng öihzelnet Pheilevom’gewöhnlichen Bau)! welche man an heugäbohrnen Rindern "inderj! Bey! deren’ Blterndiels Theile verftümielt wurden, VER fragteveinfibierüber’@inen Juden, der!iihm fdte/) Fein’Vaterjbeiifehr' geübtpr Befchreider] Habe ticht! . ganz Ielten imrfeimer "Praxis befchäjtten - geboktnel Judenkinderangetroffen.+"Sohadeifür die Thedrie) dafs’ auch nicht ganzrsfelten: böfchmitten" gebohrnie? Chriltenkinder,’ und zwar 'im Familien vorkarhınen,! wo. die Weiber gewils' mit keinem Tuden'je es zu hun’ hatten;" und noch’ mehr, dafs diefer'ange” bohrne Mangel’an Vorhäut blols ein’ Symptom’ äiner weiter fich ehltreckenden ,. em! beltinmtes IGefst# befolgenden Milsftaltang der männlichen Gefehtechell ıheile ilt, die’ durehaus nichts'mit der /uefchnetdung! der Eltern zu fehaffen‘ hat.» SIch’ habe ‚drey Far diefer’Art gefehen; fie gehören zu der Bekatinten! Bypofpadiap» wo nicht ‚vorn "ander Eichel"diel Hainröhke he endigt, fondern ünter ihr, meift hin! ridenh Bindehen 'der“Vorhauts’ die’jedesinat hier gleichfam nur ins Keime vorhanden ‚ualsieihe kleine Wulft hinter der Krone der-Eichel fich befindet, cz 2. 297 «welehe nicht von'‚ihnüberzogen- werden kanny funll -beftändig, nakt. bleibt. v+ Zwar erwähnen: nicht)alle ‚Fälle, wo der undurchbohrten-Eichel @edacht wird, . „des. diefen Febler begleitenden Märgels der'Vorhaur, ‚Sicher aber nur;| (weil les nieht: 'angewöhnlich/ift, „dals/bey,Erwachlenen auch die,ünbefchnittene Vor- baut ‚hinfer-dersEiehel:zurüdkgeldböben; und diefe beltändig nakt erfcheilit.. Andere Beobachter, wie ‚Anden, Ephem; med«iphylnatseuriofr Do Is ann. IM. obferv. 98. und D..II. ann. VII. ‚oB£iiziykerner Bla- Jius in Seinen Obf. med, 5. erwähnen in allwege dieles bey der Hypolpadia fich befindenden Mangels ‚*der Vorhaut. Der zierfrhierangeführten Beobäch- b tung ift überdies eine‘ recht gute Abbildung dieles fehlerhaften Baues beygefügt. Merkwürdig ilt, dafs falrimmer eine Grube noch vorhanden ift, wo nor- mal die Harnröhre fich hätte öffnen follen, die wi- dernatürliche Oeffnaung derlelbigen aber ‚oft bey re [fo fein ält, dafs man kaum die dün- Ste Sonde einbringen kann;. und dals die nakte Ei- rg wie ich nun [chon zweymal bey. Neugebohr- onen fahe, durch den Reiz der Luft veranlalst, Ta- Ki gelang daurende Erektionen der Ruthe hervorbringt, % die alles Harnlallen verhindern, Ich liefs blo[s die > Eichel durch Oehl- Anftrich vor dem Reiz der Luft "verwahren, und die kleine Ruthe fiel fogleich zu- Sammen, worauf das Kind einen Harn lalfen konnte, Auch dielen Uinftand bemerkte fchon Stalpart van der Wiel in feinen Obferv. rar., [cheint aber ‚felfcklich zu glauben, die Anltrengung beym erfchwer- ten Harnlaffen diefer Kinder bringe erlt die Kleine / “ ‘296 A Oeffaung ‘der Harnröhre unter der Eichel hervor; diefe ift aber, wie ich genau bemerken konnte, an- gebohren, "Die vielen Fälle übrigens von Hypolpadia unter Chriften, die man z, B. in Ploucguets Bi- bliotheca med. pract. nachfehen kann, machen es nicht wahrfcheinlich, dals bey Juden verhältnifs- mäßig mehrere ohne Vorhaut werden gebobren wer- den; wenigftens erweifen fie klar, dals angebohr- ner Mangel von Vorhaut nichts mit der Belchnei- dung zu thun habe, 2 u) 209. ‘ ‚Ueber die Rindenfubftanz der Leber, vom Prof, Autenrieth. N icht blols das Gehirn, die Nebennieren und die Nieren haben zweyerley Subftanzen, eine Rinden- Subftanz und eine Markfubftanz; fondern auch die Leber befitzt ganz deutlich zweyerley gänzlich von einander verfchiedene Subftanzen. Nur mit dem Unterfchiede, dafs wenn beym Hirn eine zulam- menhängende Lage von Rinden- Subftanz die gleich- falls zufammenhängende Markfubltanz überzieht, und bey den Nieren wenige Kerne von Markfub- ftanz, die [ogenannten Nieren - Papillen, jede an ihrer Bafis eine eigene Lage von Rinden - Subltanz befitzen, welche einzelne Parthieen Rinden- Subftanz erft in der Folge in eine gemeinfchaflliche Lage zu- fammenflielsen; dals bey der Leber es unzählige, doch wahrfcheinlich traubenartig zulammenhängende _ feine Kernchen von Markfubftanz find, deren jedes mit einer Lage einer ganz verfchiedenen Rinden- Subftanz umgeben ift, doch [eine oberfte Spitze aus- genommen. «Auch bey der gefundelten Leber kann man bey genauer Betrachtung diefe Verfchiedenheit wahrnehmen, Die kleinen Körner der Marklub- tanz find fternförmig-blätterig, oder äftig- blätte- ig, im kleinen etwas ähnlich den Blättern des klei- nen Gehirns; ihre Farbe ift immer gelbbraun, mit . 300 er wenig-röthlichtem Schein. Ihre Zwilchenräüme aber, die meiltens rundlicht erfcheinen, füllt eine wei- chere rothbraune Rinden - Subltanz aus, die weni- ger Zufammenhang unter [ich zu haben fcheint, Auch”bey gelunden‘ Lebern bemerkte ich @ine be- trächtliche Verfchiedenheit-in Abficht auf ihren fei- ner-oder gröber- körnigten Bau; vielleicht wie bey der Bauchfpeichel- Drüfe, nach A erichue ar des Gelchlechts, , Offenbar ‚befitzt die-Subltanz der Milz eine ähnliche Trennung in zweyerley Subftanzenz ; deren bey der Leber, ‚weder, Haller ‚noch Söm« merring erwähnen, noch Bianchi, der doch lo viel, über. die Leber, [chrieb. Ihre -fernere Beobach- tung; Basle vielleicht manches aufklären in ‚der Eunktion dieler Re fo wie in ‚Ablicht, EHE das Sit den ‚Nehennieren,. wo, eine der Markfub- Stanz der Leber, ähnliche, die äußere, eine,der Rin- _ den - Subltanz, ‚der ] Leber ähnliche, die, i innere Sahe franz a une: Scheint, ‚puisini eo Ed hs geildasu del Ich") geil, 1 shre Iostatris ($ und ars ji } wbri Eine N ERST ailı i r Ist on /: 9! & “r i ; ni = le 1 1331 Seite.30t. PL? ZEIEFEEV) BE he Val ee Rerls u. AufenruethsArch.f. d.Phyfeol.7.B.2.H. — \ 3oı Eeneril über die verfchiedenen For- men der äufserften Phalangen bey den Säugethieren #). Mitgetheilt '" won dem Herrn Prof. Harles. Mit zwey Kupfern. I» habe mir vorgenommen, die Formen derjeni- gen Knochen näher zu entwickeln, welche bey den Säugethieren die Finger endigen, und welche ınan gewöhnlich unter dem Namen der letzten Phalanx verlteht. Unterfuchungen diefer Art möchten zwar auf den erften Anblick geringfügig Icheinen.' Denn follte wohl die genaue Unterfuchung eines [o Klei- men Knochens, der von dem Mittelpunkt der we- Sentlichern Organe des Thieres [o weit entfernt ilt, irgend einen bedeutenden Nutzen gewähren können? | Indellen fchmeichle ich mir doch, in diefer Ab- | handlung beweilen zu können, dals die Kenntnils der Formen diefes kleinen Theiles des Skeletes hin- 'reichend ilt, auf eine jederzeit fichere Weile, nicht ”) Aus dem Magafın encyclopedique par Millin etc, Anne VI. T. 1, No. 9. einer Zeitfchrift, die für die Anatomia comparata mehrere treffliche Auffätze von ei- nem Cuvier, Dumeril und andern Meiltern in die- fem Fach enthält, und deren Aufhören fehr zu bekla- | gen ift. - Arch. fd. Phyfiol, VII, Bd, 1I,H, U » 302 —— nur die Familie, und manchmal auch das Gefchlecht des Thieres, dem es zugehört, fondern auch die Natur des Bodens, auf dem das Thier fich finden muls, die Arten feiner gewöhnlichlten Bewegungen, und felbft der Nahrungsmittel, von denen es lebt, zu erkennen. Die verfchiedene Geftaltung der hornigten Sub- ftanz, welche die Enden der Gliedmafsen der Thiere bedeckt, bewaffnet und vertheidigr, ift für den Naturforfcher eine [chickliche Grundlage einer [ehr natürlichen Methode geworden. Man wird dadurch in den Stand geletzt, Thiere, welche, bey gleichen Fähigkeiten und ähnlicher Lebensart, überdies noch in Rücklicht ihrer Organilation übereinkommen, zu vereinigen, und in Familien zu ordnen. Vorzüglich find diejenigen innern Organe, welche dem Ver- dauungsgelchäfte gewidmet find, welentlich nach der Form der Klauen modihzirt. Viele andere Ver- fchiedenheiten werden denn allerdings von der Art der Ernährung beftimmt. Je nachdem das Thier fich von Kräutern oder von Fleilch nährt, find [eine Kräfte und Aeulserungen verlchieden; es ift leb- haft oder langfam, muthig oder furchilam, [chwäch- ich oder kraftvoll u. f. w. Seine Sinnorgane wer- den fchärfer oder ftumpfer, oder erleiden andere Veränderungen. ‘Mit’einem Wort, [o wie die ganze Exiftenz des Thieres von der Ernährung abhängt, fo fteht auch die ganze Organilation deffelben mit diefer welentlichen Funktion in Verbindung, Es ift aber jener hornartige Theil, welcher die Klaue bekleidet, im Grunde nichts anders als die == 303, : ‚Schaale oder die Scheide des knöchernen Theiles, ‚welche feine Form und folglich auch feinen Nutzen beftimmt, und mithin eine felte Grundlage abgiebt, in welcher er [elbft bey dem grölsten Theile der vietfülsigen Thiere Wurzel zu [chlagen fcheint. Man "nennt diefes Bein, welches jeden Finger endiget, gewöhnlich die letzte Phalanx. Ich habe aber, des fchicklichern Namens wegen, [chon ehemals vorge- fchlagen, es das Nagel- Glied (Ongucal) zu nen- nen. Man erkennt diefes letzte Glied des Fingers auf den erlten Anblick [ehr leicht. Es ift ein kur- zes Bein, an dem nur die eine Extremität eine breite Gelenkfläche hat, und. dellen Umrifs irre- gulair if. Man könnte wirklich diefes kleine Bein mit dem letzten Wirbelbein des Schwanzes verwech- fela, wenn letzteres nicht immer eine concave, Falt zirkelförmige Gelenkläche hätte, deren Mittel- punkt üch jederzeit in der Achfe! des Knochens be-" findet. i Ich habe diefes letzte Glied mit Leichtigkeit bey allen Arten der Säugethiere , welche [ich in der anatomilchen Sammlung des Muleums für Na- turgefchichte befinden, ftudirt; ‚nıan wird aus der' Befchreibung, die ich nun davon“ geben werde, Sehen; dals ich mehrere Species von beynahe jeder Gattung üunter[uchen konnte, und dafs meine Ar- ‚beit in diefer Rücklicht lo vollltändig ift, als es mir möglich war. Da die Geftalt der letzten\Phalanx von der Ge- ftalt der Hornmalle abhängt, die fe bedeckt, oder Uz 30% Ä — \ da diele Hornmalle die Geltalt derfelben beltimmt, fo ift dieles Nagelglied beym Menfchen, [o wie bey allen andern Thieren, welche Nägel haben, breit» platt gedrückt, oben convex und unten plan; der grölste Durchmelfler feiner Gelenkflääche ift nach der Richtung feiner Breite, und mithin horizontal, Die Art und Weile feiner Articulation, bey welcher die Extenfion nicht weiter, als bis zur geraden Linie "gelchehen kann, und bey welcher eine Seiten- Bewe- gung gar nicht Statt finder, läfst fich mit einer we- nig hervorfpringenden Linie vergleichen, die in dem Durchmelfler liest, und die folglich in verti- kaler Richtung fich vom obern Rande diefer Gelenk- fläche bis zum untern erftreckt, Die Phalanx verfchmälert lich nun ftark nach der Mitte ihrer Länge hin, um befler vorwärts, - bald wieder etwas. breiter zu werden, und fich nit einer rauhen, halbmondförmigen Hervorragung, welche an dem Ende der Phalanx nach oben zu ein Hügelchen bildet, zu endigen. Diefe Einrich- tung ift bey allen Nagelgliedern der Hand die nem- liche. Diejenigen des Fulses find aber durch uns Schuheträger fehr entltellt; dennoch ilt ihre Geltalt kennbar, und die eben gegebene Belchreibung kann in ihrem ganzen Umfange auf he angewendet wer- den. Es verdient noch bemerkt zu werden, dals öfters die zwey letzten Glieder einer Zehe mit ein- ander verwachlen find; in diefem Falle ift aber die Vereinigungs-Rläche der beiden alten Gelenk- flächen niemals ganz vernichtet. — 1305 Die erfte Figur der erften Tafel der hier bey- gefügten Abbildung f[tellt die letzte Phalanx der Men[chenhand vor. Diele Bildung des Nagelgliedes findet fich un gefäbr bey den Affen, den Meerkatzen, den Mai- mons, den Makis und den Eichhorn- Affen. Doch findet ein kleiner charakterifti[cher Unter[chied Statt, welchen die Geftalt der Nägel, die ein halbeylin- drifches Futteral bilden, hervorbringt. Nemlich mit Ausnahme des Nagelgliedes des Daumens haben die übrigen eine mehr oder weniger kugelförmige und, nach den verfchiedenen Arten, eine mehr oder weniger verlängerte Geftalt. Auch endigt fich die- fer kleine Knochen mit einem kleinen falt halbzir- kelförmigen rauhen Hügelchen. Bey dem Maki- macoco (Lemur catta L.) würden diele letzten Glie- der denen des Menfchen gleichen,’ wenn fie nicht’ fo aulserordentlich platt, und verhältnilsmälsig äu- [serft klein wären. ’ Taf. I. Fig. 2. ftellt das Nagelglied des Mai- mons (mandrill) dar, und Fig. 3. dasjenige des Ma- ki-macoco. ° Hier hat diefe eigenthümliche Form der Pha- langen, deren Charakteriltifches in der kegelför- migen, an der Palmar - oder Plantarfläche abgeplat- teten Geltalt, in dem, an dem freyen Ende behind. lichen Hügelchen, und in der Queerlage des gro. (sen Durchmellers des Gelenk- Endes befteht, ein 306 nn n— \ Ende, Diefe Form fcheint fich derjenigen zu nä- hern, welche man bey den Fleifch-freflenden Thie: ren findet, und wirklich freffen diefe Thiere In- fekten. ' Dennuch finden fich, wie wir nun [ehen wollen, merkliche Verlchiedenheiten, Fig. 4. Das Nagelglied eines Bifam- Affen (Sagouin) vergrölsert vorgeltellt, Bey den Fleifch - freflenden Thieren hat diefes Nagelglied im Allgememen die Geftalt einer Klaue; es ilt der Länge nach gekrümmt, an der Palmar- feite [chneidend [charf, an dem freyen Ende f[pitzig und dick’und folid an der Bafıs. Der grölste Durch- imelfer -feines Gelenk-Endes ift der vertikale. Die Igelarten allein [cheinen lich ein wenig von dieler Bildung zu entfernen, und [ich derjenigen zu nä- hern, die fich bey den Murmelthieren (Marmottes) vorfindet. Sie freffen auch unter gewilfen Um- ftänden Früchte, und ihre Schneidezähne find fehr viel länger, als fie bey den Fleifeh - freffenden Thie- ren gewöhnlich find. Indeflen zeigt diefe Form, dals ie zwilchen der der nagenden, und der der vierhändigen Thiere das Mittel hält, Fig. 5. ilt das Nagelglied des Igels vergrößert. Aulser den vorhin angegebenen Gattungs- Cha. rakteren, hat auch jede Art der zahlreichen Ord- nung der Fleifch - freffenden Thiere, wie an den Klauen, [o auch an den diefelben unterftützenden Knochen, einige deutliche Verl[chiedenheiten. Dey den Fledermäufen und den Dickhäutlern (gal&opitheques) fteckt die Phalanx ganz in der hor. — 307 nigten Maffe, welche die Klaue bildet, verborgen; und die Bafıs ift, ein kleines Hügelchen, dasanihrem untern Rande fitzt, ausgenommen, nicht merklich dicker. "Diele Einrichtung ilt an allen Fingern der dickhäuti- gen Thiere diefelbe. Bey den Fledermäufen hingegen findet fie fich blofs an den Fülsen und ‚den Daumen der Hand, da die vier übrigen letzten Glieder .der- felben ungemein verlängert, und gänzlich mit der Haut umfalst find, die die Flügel bildet, "Fig, 6. ift die Geltalt. des Nagelgliedes eines Vampyrs. in Die Gelenk - Extremität des Nagelgliedes beynı Bären, beym Walchbären (Coati), beym Dachs, beym Hunde und bey der Zibeth- Katze verdickt fich auf einmal nach allen Richtungen. Von ihm geht eine Duplikatur ab, welche die Wurzel der Klaue gleich einer Mönchskappe umfalst, und ihr auf diefe Weile rings um ihren untern Rand einen vielfachen Befeftigungspunkt giebt. Diele Mönchskappe letzt fich dem Zurückweichen der Klaue entgegen, in- dem das Thier [eine Beute zu zerreilsen, befchäf- tigt ilt,; die Gelenkfläche ilt von innen her ‚nach aufsen zu, etwas fchief, fo dals das Nagelglied bey der Zurechtftellung oder bey der kraftvollen Aus- ftreckung ein wenig nach der Seite weicht, Noch viel merkwürdiger ift diefe Bildung bey dem Katzengefchlecht, wie z. B. bey dem Löwen, dem Panther, dem Tieger, der Katze uf, w. Die fchiefe Richtung der Gelenkfläche ift noch viel deut- licher; die Articulation tritt dem mittlern Theile 308 — 5 des Knochens näher, wodurch er die Fähigkeit er- hält, als ein Hebel zu wirken, Die knöcherne Scheide, welche von der Duplikatur gebildet wird, die von der Bafıs der Phalanx ausgeht, ift viel län. ger, vorzüglich an ihrer obern Fläche. Von die- fen Einrichtungen hängen natürlicher Weile die Be- wegungen der Finger, die Zurückziehbarkeit der Klauen und der Gebrauch ab, für welchen die Krallen beftimmt find, - Fig. 7. und 8. find die Abbildungen des Nagel- gliedes eines Bären und eines Löwen, Bey den nagenden Thieren zeigt diefes letzte Glied zwey Verfchiedenheiten feiner Geltalt: Einige derfelben, wie der Känguruh (Didelphis gigan- tea), die Springmaus, mehrere Cabiai’s und das Stachellchwein, haben wahre Klauen (Sabots), und fcheinen fich daher den wiederkäuenden Thieren zu nähern. Doch findet man diefe Einrichtung nur an den Hinterfülsen der beiden er[tern Arten; denn die letzten Glieder der Vorderpfoten find eben [o, wie die der übrigen nagenden Thiere gebildet. Be- vor wir uns aber bey den Ausnahmen aufhalten, wollen wir das Nagelglied der. übrigen Arten un» ter[uchen. Bey den Hafen, den Bibern, den Eichhörn- chen und den Ratten ilt diefe letzte Phalanx falt “ breiter als lang; ihre Geltalt gleicht einem verlän- gerten Kegel, und die Gelenkfläche geht fchief von oben nach unten, indem ihr oberer Rand mehr als der untere vorläuft, und der letztere oder der — 309 Plantar- Rand verliert fich in ein Hügelchen, durch welches die Balıs [ehr verdickt wird. Der Känguruh und die Springmaus kommen in Rückficht der Geltalt der letzten Phalanx ihrer Vorderpfoten ziemlich .genau mit der des Hafen überein; bey den Hinterpfoten hingegen, welche blofs allein zum Gehen dienen, gleicht das Nagel- glied demjenigen der Säugethiere mit gelpaltenen Klauen, und ihre Geftalt ift ungefähr dreywink- licht, ‘wie die Geftalt derjenigen Art gelpaltener Klauen, worin fie verlteckt find. _Die Finger der Cabiai’s und der Stachel[chweine entfernen fich ihrer Gelftalt nach von denen der übrigen nagenden Thiere vollkommen. Sie wei- chen auch in andern Stücken ihrer Organilation von den übrigen Thieren diefer Familie ab, wovon hier nicht die Rede feyn kann. Wirklich ift die letzte Phalanx des grolsen Cabiai und des Agouti breit, abgeplattet, und ihre Gelenkfläche faft plan; fie nähert fich daher derjenigen des Tapirs [ehr, die wir bald unterfuchen werden. Taf. I. Fig. 9. zeigt das Nagelglied der Vorder- und Hinterpfote der grolsen Springmaus (mus caffer), und Taf. II. Fig. ı0. dasjenige des Bibers, Bey denjenigen Thieren, welche in die Ord- nung der zahnlofen gehören, giebt fich die letzte Phalanx durch ihre faferigte Textur, welche der Hornfubftanz ähnlich ift, zu erkennen, Ihre Ge- ftalt ift länglicht, ein wenig der Länge nach ge- krümmt, zulammengedrückt und Spitzig; ihre Bals 310 ; Zi breitet fich aus, die Gelenkfläche ift 'auszehöhlt, und ihr oberer Rand ift‘über den untern nach vorne zu, hervorftehend; die Gelenk - Grube ilt durch eine heryorlpringende vertikale Linie in zwey Grüb- h chen getheilt, und diefe Linie pıfst an derjenigen Phalanx, mit welcher es artikulirt, in eine ver- tiefte Falze. Dieler merkwürdige Charakter, wel- cher deutlich ein Rollengelenk bezeichnet,’ giebt uns auf die ficherfte Weile die Familie zu erken- nen, zu welcher das Individuum gehört hat. Bey dem kleinen Ameilenfreffer (Fourmillier), dem kurzgelchwänzten Schuppenthier (Pangolin), und dem Ueno (Unau) ift diefe Phalanx in der Mitte gefpalten. Es ilt diefes das einzige Beylpiel dieler Art, und hängt vielleicht zum Theil von der Verwachlung der Zehen ab. In diefer Spalte fteckt eine vertikal- [tehende Hornplatte, welche der Klaue zugehört, und in deren Höhle befindlich ift. Bey dem grofsen Ameifenfreffer (Tamanoir) ift die Klaue durch eine knöcherne Mütze einge- falst, welche wie bey den Rleifch - freifenden Thie- ren, aus dem untern Hügel der Balfıs des Nagel- gliedes hervorzukommen [cheint. Bey dem Gürtel- thiere mit drey Gürteln und den übrigen trägen Thieren findet fich keine Abweichung von denen ‚vorhin angegebenen allgemeinen Charakteren, Fig, 11. ift die letzte Phalanx des Ueno (Unau, Bradypus didactylus Linn.). Bey dem Elephanten, dem Nashorn, dem Flufs- pferd, dem Tapir und dem Schwein, ift die letzte » genau or . Phalanx mehr oder weniger vollkommen in. der Klaue, durch welche fie ihre Bildung erhielt, verbor- gen. Immer ilt fe ein wenig abgeplattet, unregelmä- [sigtriangulair, an der Gelenkfläche fat plan, und der ' gröfste Durchmeller diefer Gelenkfäche ift der ho- rizontale oder queere; das freye Ende aber ift aus- gelchweift und abgerundet, Die letzte Be der Dickhäutler (pachyder- mes) ändert ihre Geltalt ab, je nachdem fie einem Seiten- oder mittleren Finger zugehört, je nachdeny fie auf die Erde aufgeletzt wird, oder davon ent- fernt bleibt. So find die Seiten- Nagelglieder beyna Elephanten, dem Nashorn, dem Flufspferd und dem Tapir unregelmäfsiger als die Mittelglieder, Beym Schwein find die äufsern Zehen [ehr klein; die Nagelglieder der mittlern Zehen find dicker, und gleichen ihrer Geltalt nach ein’germalsen denen der wiederkäuenden Tbiere, von welchen fie fich nur, durch die Lage des grofsen Durchmellers der Ge. lenkfäche unter[cheiden, Fig. ı2. zeigt die Geltalt des Nagelgliedes des Tapirs, bey welchem [ich die Gattungs- Charaktere desjenigen der dickhäutigen wieder finden. Die letzte\Phalanx der wiederkäuenden Thiere, oder der Thiere mit gefpaltenen Klauen, ift faft bey allen Arten gleich, nur dasjenige des Kameels nacht eine Ausnahme, Letzteres ilt feiner Geftalt nach unregelmäfsig ‚dreywinklicht; feine untere oder Plantarfläche, auch diejenige, welche den andern Zehen refpicirt, find Irz — falt plan, Die äufsere Fläche ift ein wenig convex; das freye, durch Vereinigung diefer drey Flächen gebildete Ende ift Ipitzig; die Balıs, an welcher die Gelenkfläche eingedrückt- ift, gebt [chief von oben nach unten, indem ihr unterer Rand fich weiter nach vorne zu erltreckt als der obere. Dies verhält fich alflo gänzlich umgekehrt , im Gegenlatz der zahnlolen Tbiere. Die Gelenkfläche felbft bil- det eine S förmige Aushöhlung, deren grolser Durch- _ meller vertikal fteht, und durch welche eine her- vorfpringende Linie von dem obern nach dem untern Rande herabläuft, 3 Fig. 13. Das Nagelglied des Ochfen und die „ der übrigen.wiederkäuenden Thiere haben durch- "aus dielelbe Form; fie weichen blofs durch ein mehr :oder weniger dichtes Gewebe, durch die ver- hältnilsmälsige Gröfse und die Einrichtung der Lö- cher, welche den, das Innere des Knochen ernäh- renden Gefälsen und Nerven den Eintritt geltatten, von einander ab. Die letzte Phalanx des Kameels, die von ihrer Klaue nicht vollkommen bedeckt wird, weicht von der der wiederkäuenden Thiere erftlich dadurch ab, dafs fie nach Verhältnils des Wuchfes des Thieres aufserordentlich klein ift, zweytens dadurch, dafs fie regelmälsiger dreywinklicht, und ihr gröfster Durchmeller nach der Seite gerichtet ilt. Auf diefe Weife hält fie allo zwilchen den dickhäutigen und den wiederkäuenden Thieren das Mittel. Die Kameele haben auch Hundszähne, und weichen in Rückficht — 313 der Form ihrer Fülse, und felbft in der übrigen Organifation von den andern mit gelpaltenen Klauen . verlehenen Thieren etwas ab. Diele Bemerkungen find wichtig genug, um daraus den Nutzen desje- nigen Studiums, das uns hier befchäftiget, [chätzen zu lernen. Fig. 14. zeigt die letzte Phalanx des Kameels. Die Geltalt des Nagelzliedes der Hufe-tragenden Thiere ilt fehr bekannt. Die Thierzergliederer ha- ben es das Bein des kleinen Fulses genannt, Seine Geltalt ift (ehr beftimmt, und macht es auf den erften Blick kenntlich, [ein Rand ift halbzirkelför- mig, und unter allen der gröfste; die Plantarfläche allein ilt ziemlich eben; die obere Fläche ift gleich einem Rundfchilde convex;. die Gelenkfäche ilt ausgehöhlt, von oben nach unten zu [chief, falt dreyeckig, und zwey Ecken [ind zum Theil durch den untern Rand hervorgebracht. Fig. ı5. Das Nagelglied eines jungen Elels. Bey denjenigen Säugethieren, die im Waller und auf dem Lande zugleich leben, ift die letzte Pha- - lanx in fehr [charfe Spitzen verlängert; ihre Balıs ilt merklich aufgetrieben, und durch die Gelenk- ‚Näche gleich[am abgefchnitten ; ihr Charakter [cheint in einer Anfchwellung oder in einem Hügel zu _be- Stehen, welcher an der untern Fläche des Knochens da liegt, »wo er durch eine mehr oder weniger tiefe Furche gleichlam getheilt zu feyn fcheint, Die- fer Hügel ilt bey dem Wallrofs viel dicker, als der 314 —— x übrige Theil des Knöchens, und bey der Robbe ilt er klein und ilolirt, "Fig. 16. Das Nagelglied des Wallroflfes. Bey den Wallfifcharten ift endlich diefes letzte Glied abgeplattet, und in dem dicken Fleifche der ' Flofsfeder vollkommen eingehüllt; feine Subftanz ift meiftentheils knorplicht, und [eine Gelenkfläche eben. ; Nun können wir die Refultate unferer Un- terfuchung aus dem Vorgetragenen ziehen, und lie hier noch als Corollarien beyfügen. 1) Der Menfch, und faft alle vierhändi- sen Tbiere kommen mit einander darin überein, und unterfcheiden fich von allen andern Säugethieren dadurch: dafs ihr Nagelglied konilch abgeplattet ilt, und fich‘durch ein Hügelchen endiget, 2) Der Bifam - Affe und der Igel ftehen zwi- fchen den vierhändigen, den wiederkäuenden und den nagenden Tbieren in der Mitte, weil ihre letzte Phalanx weder ‘gebogen noch [chneidend ift, und fich nicht durch ein Hügelchen endiget, 3) Bey den nagenden Thieren weicht dies es Bein von dem der Fleilch-freffenden nur darin ab, dafs es unterhalb'eben it, und dals ihm die knöcherne Scheide an der Bafis fehlt, 4) Die grolse Beutel- Ratte und die Springmans (gerboile) unterfcheiden ‚ich von den nagenden Thieren blols durch die Befchaffenheit der Hinterfülse, — 315 1-5) Die'Stachelfchweine und einige Cabiar’s ent- fernen fich von der Familie der nagenden Thiere “durch die dreyeckigte, abgeplattete Geltalt ihrer letzten Phalanx. 6) Bey,den zahnlolen Thieren finden wir eine falerige Struktur und eine Einlenkung mit tie- fer Rolle; bey einigeu Arten derfelben zeigte lie fich auch der Länge nach, gefpalten. «...7) Die letzte Phalanx der Dickhäutler /pa- ‚chydermes) weicht von der der wiederkäuen- ‚den Thiere welentlich dadurch ab, dals der grolse Durchmeller ihrer Gelenkfäche der queergehende ift,-und dafs lie viel unregelmälsiger dreyeckig it. 8) Das Kameel fcheint zwilchen diefen beiden Familien in der Mitte zu [tehen. a) Die halbzirkel - förmige Geltalt des Nagel- gliedes bezeichnet auf den erlten Blick die mit Hufen verfehenen Thiere, 10) Der untere, aufserordentlich verlängerte kugelförmige Hügel diefes Beines bezeichnet auf gleiche Weile die Amphibien, 11) Die Wallfifeharten endlich find durch _ ihre leızte abgeplattete Phalanx, die eine ebene Gelenkfläche, und eine meiltens knorplichte Sub» Stanz hat, durchaus von den übrigen verfchieden. Ich habe durch diefe Abhandlung bewielen, dafs einer der kleinften Theile des Skeletes, durch Sehr genaues Studium und Vergleichung delfelben, 316 — ein fehr nützliches Mittel werden kann, um den Werth der zoologifchen Abtheilungen zu beurthei- len. So kann man alfo an den Organen der leben- den Körper erkennen und lefen, welchen Platz ein jeder derfelben in der Reihe der Welen ein- nehmen zu müllen [cheine. Aehnliche Unterfu- chungen, wie ich lie bey den Säugethieren ange- ftellt habe, könnten auch bey andern Ordnungen der mit Wirbelbeinen verfehenen Thiere angewen- det werden; und es ilt glaublich, dafs fie ähnli« che Refultate geben würden, Man findet ja alle Sylteme der Organismen in enger Verbindung mit einander, und die geringfte Veränderung der in. ‚nern Form zieht manchmal die gröfsten Verände- rungen in dem Ganzen des Organismus nach fich, So verändert in der Mechanik die kleinlie in der Einrichtung eines Räderwerkes vorgenommene Ver- änderung dellen ganze Kraft, und bringt oft eine Bewegung hervor, welche derjenigen, die urfprüng- lich hätte erfolgen follen, gerade entgegengefetzt ift. Unter andern hoffe ich auch dem forfchenden Geologen einigen Dienlt geleiftet zu haben, in- dem .diefer mit der Geltalt und Befchaffenheit der Gelenk - Enden der feften Theile der wirklich exi- fürenden Thiere genau bekannt feyn muls, wenn er zur Begründung [eines Urtheils über die Revolu- tionen der Erde, die Ueberrefte derjenigen Thiere unterfucht und benutzen will, die lich ganz von unlerer Erde verlohren zu haben [cheinen, 1 Tr ——— 2 4 "nen A Vörlefungen dienen, die er zum Theil ‚für Die N -aib idstuh. i a nu, 2 t 2‘ . Anzeige D. I. C. H. Meyers, praktilirenden Arztes in Berlin, Grundrif[s der Phyliologie des menfchlichen Körpers zum Behuf feiner Vorlefungen entworfen ‚Ber- Jin 1805. in der Real- Schulbuehhand! .® Brunn 5 361 S. 175! z 2 muls inan’das vorliegende wer? nach den "Zwecken beurtheilen, zu welchen es der Verf, entwarf. Es fol ihm nemlich als Leitladen zu fei- lettanten, zum Theil für j junge Wundärzte „halt, ‚wel« Re Vorkenntnilfe genug zu Beeren Anlich-, - A haben 3 noch 'derfelben in der niedrigften Sphäre des Technieismus “bedürfen, zu welcher he beruien And, Dielem gemäfs mulste er ‚heile ‚die‘ Atatomie Theile ‚heranziehn , von deren” unktiondn op er, fir ang al wollte." theils in ‚der Expolite ition‘ kr letz in fch Ins Mittel zwilchen ihren, oberften | Prineiz en und” deren entgegengefeizies Berka der Aloe halten, Jeder unbefangene Lefer muß es Ge ‘dals ‘der Verfaffer ‚diefen Zweck volle Kömmen erreicht, die Naturfehre” de ER en in einer bün ndfgen Sprache und Iyfeömaı cher ‚Ördnung‘ wiege; ‚ und durch manche Icharflinnige Zwei- Arehfidpnyfol, VIBAnH — X 518 BE fel und eigene-Conjeeturen ich‘als ein-Arzt zu er- kennen gegeben habe, dem es um die Wilfenfchaft felbft, und nicht blols um den Erwerb durch die- Selbe zu tb is "As = u A 17.000 © DE DR Re Zu anfangs cs 183) giebt uns der Verf, ei- Dige. Bruchltücke ‚aus, ‚der allgemeinen, Phyhik als Einleitung in die ‚Phyfiologie, ‚Wir ‚ind uns unfe- . zer, Sagt. er, ‚nig anders, ‚als in einem beftinmten Zuftand bewnlße: welches wir eine, Vorftellung nennen. Sofern wir von einer Vorftellung in eine andere übergehn, werden wir verändert. Zu un- Iern, Vorftellungen können wir uns nicht Lelbfr ber Stimmen. Die Teheinbar- freyen Imaginationen, Sind. Wiederholungen voriger nothwendiger Sinnes - An- fchauungen. _ Wir nehmen daher an, dals Eıwas. uns beftimmendes aufser uns exiltire. Dies nen-, nen wir Materie, die lo mannichfaltig und ver- [chieden als der Wechlel unlerer Vorftellungen und. mit denfelben i in einer präfiabilirten | Harmonie e len uk. Ein Materielles verändert das Andere; jenes, wird, als Urfache der Veränderung angelehen, ‚das, Thätige, dies, als diefelbe aufnehmend, das Lei-, dende genannt. Doch ift dies „blofser, Schein, weil in der Wechlelwirkung beider jedes, derfelben, gleich thätig “und ‚gleich leidend ife y Das Thaig.' Einwirkende wird Xuch. der Reiz, ‚die Empfang. lichkeit für Reize, Beizbarkeit im ‚weirläuftig- Sten Sinn des Worts, Mutabilität genannt, ‚wobey in. der Wechfelwirkung die Natur des Reizes und des Ge seiten verlehren geht, und ein neues von beiden ver - 4 Re Ir | | \ r } E 2 * E} u ” [3 F . b ni > 7 il Jıg . fihiedenes Produkt,'entjteht, da hingegen die Reizbar- heit organifcher Wefen der Art ift, dafs fie diejelben zur Reproduktion ihrer felbft beftimmt. In jener Wech- felwirkung des Materiellen unter fich entfteht uns der Begriff von Kraft, die entweder Grund- Kraft, Repullion und'Attraetion. oder von liefen i abgeleitete," und durch «uantitative Differenz » deriGrundkrahte) entktandene ikt) Die Summe und die Verbindung, der Kräfte eines Körpers, durch welche er überhaupt und diefer befondere Körper it, nennen wir feine Milchung, die/Grenzen, “in welche er eingefchloffen ilt,(leine Form. ;J2de Veränderung eines Körpers letzt allo eine Verän- derung des Grundyerhältnilies In Kiäfte, dia " Seiner Mifchung voraus.. Aufserdem giebt es noch eine Amerien mechanifche TERDOR NR die angetalter last, aber Weine, weiter., Die ekah ir das bejtimmte Kraftverhälinifs, auf welches ‚ein Kür, per Fizirt, und dadurch ein Körper eigener Art.ijt,, fie, üe nicht Jowahl die ‚Urfache, als vielmehr. "die ‚Erfchein nungrweile, diefes Kraftverhältniffes ; Metamorphoje der, iu, Vebergang eines Kraftverhältniffes in ein anz eres. Mifchung und Form find nicht verjchieden, for de Phänomene € eines „Priheips ; jede bejlimmte Quali, Bu) sis hat auch ihre beftimmte Ge/talt und ‚das Formende, 7 Bildungstrieb) in der Natur ift mit dem Wejentlin, gr gleich ewig | und durch da/felbe präftahilit, . : Der, Mechanismus entfteht erft, nachdem bereits die EhoRE Jehe ‚Bildung vollendet i Bin in’ dem Bertiggeiwordenen , rien < a BEN star: - 320 Au welches: durch Mittheilung der Bewegung 'nur noch ge& genjeitig auf einander wirken kann. "Man kann jene cheınijchen Krüfte die lebendigen, die mechanifchen, die todten nennen, obgleich diefe in den cosmi/chen Bewes gungen nicht todt, und jene ohne einen Gegenfatz‘ zu haben, nicht lebendig find, Nimmt: man nun die pjyr chijchen Kräfte für ‚eine Aöhene Potenz der chemifchen, fo müjfen. alle Metamorphofen. der, Organismen Pu fahen: oder mechanifshen Urfprungs: feyns g Lebendige Welen unterfcheiden fich unter an« dern auch dadurch von den todten, dals einige ih- ter Theile das Vermögen haben, fich unter ihre Länge zufammen zu ziehn, ohne vorher über die- felbe ausgedehnt gewelen zu leyn. Allein dies Merk- inahl, welches auf einem Ueberwieger der Repulfiv- kraft im Verhältnifs zur Contraction während des Le- bens beruht, gilt nur von den Thieren, nicht von den Pflanzen, und fehle auch nicht ganz dem Todten, z.B. dem Leder , das Jioh ohne vorhergegangene Dehnung durch Säuren, Feuer u. j. w. zujammenzieht. Das Ver: mögen der Organismen, Sich auf eine fo beftimmte Art Au reproduciren, dafs fie fich immer ähnlich, aber nie gleich, immer um Etwas von. ihrem vorigeh Zuftand zurückbleiben , und dadurch die jeder Species vorge zeichneten Lebens - Epochen in einer beftimmten. Ord. nung und nach einer feftern Regel durchlaufen, Dleibe ünmner das Hauptunterfcheidungs - Merkmahl derjelben voR den Produkten des anorganijchen Naturreichs, e er ie \ Es; giebt: weder eine eigenthümliche Beben, kraft; ein belondetes Lebensprincip, noch irgend ef — 321 was anderes, ‚eine Erfcheinung oder einen einfa- chen Stoff, Elektricität, Magnetismus , Sauerftoff, von dem das Leben abgeleitet werden könnte. Es muls alles da leyn, was da ilt, wenn ein intividus elles Leben beltehen foll. . Lebensprineipe , die nicht vorftellbar find, [ind für uns nicht da, und einfache Stoffe können nur zur Hervorbringung des Lebens mitwirken, l[ofern fie in die organilche Mi- fchung eintreten, Kräfte weilen auf Verhältniffe zwi- Schen Urfache und Wirkung hin, und find fo ver- fchieden als es jene Verhältnilfe 'find.‘ Es müffen allo viele Lebenskräfte feyn, da die Phänomene im Reiche des Lebendigen [o unendlich mannichfaltig find. Allerdings ift jede Kraft, die nicht Grundkraft it, eine von diefer abgeleitete, und nur verfchieden nach den Verhältniffen, in welchen Sie hervortritt; der Lebensproce/s nur der Potenz, nicht dem: Princip nach, verjchieden von dem chemifchen. Das gemein- Jame Subftrat von Kraft und Körper, Seele und ‚Deib, was bald als Thätigkeit und Geift, bald als Materie und Körper nach gr Ueberwiegen ‚des einen ‚oder des audern erfcheint, Jucht, felbft in.diefer Differenz. die Indifferenz wieder herzujtellen. Daher der Organifa- ziunstrieb in der Natur, in deffen Produkten jenes Bild der 'urfprünglichen Einheit "wieder durchbricht, Seele und Leib, Kraft und Körper gegenfeitig durch »tinan- der bedingt, uud ın gleicher Parallele erg und dureh einander find. ar ‚ Unter den Grund-Organifationen ($. 50.) fehlt die Knochenfafer ; hingegen ift neben der Der- x 322 _— venmalfe auch noch‘ eine Gehirnmaffe aufgeführt, obgleich Gehirn- und Nervenmalfe fich verwandter. find als Knochen un® Knorpel Vege tation ($. 53.) bezeichnet nieht blofs den Wechfel der Aülfigen, fondern auch der feften Theile. Alles, was zum \ plaltifchen Leben gehört, Reforbtion und Anfatz, der Kryftallifations-'Procefs nach dem Verf., und alles, was dadurch möglich it, Wachsthum, Ernäh- rung und Umbildung des Körperlichen, es mag die Organe des vegetariven’ oder des animalifchen Le- bens betreffen‘, ift-Vegetation, ‚Der Zellftoff ($. 54-60.) [teht auf der un« terlten Stufe der Örganifation. Er ift, nach Au- tenrieth, eine weilse, halb durchfichtige, weiche und elaltifche Malle, falt ohne Form, läfst ich da- her nach allen Richtungen bis auf einen gewillen Giad dehnen, und erlcheint bey jeder verfchiede. “nen Ausdehnung mit einer neuen Gruppe von Fäden und Blättchen. : 7 In dem Kapitel von den Knorpeln und,Knochen bat der Verf, die Verbindung der letztern unter ein- ander zu einem Skelet ($. 91.) beftimmter als feine Vorgänger angegeben. Sie berühren fich nemlich, aber die Art ihrer Berührung und ihre Umgebund gen laflen keine Beweglichkeit derfelben zu. Oder fie berühren fioh nicht, und die Mittelfubltanz zwi- fchen ihnen macht nur eine geringe Bewegung mög- lich. Oder fie haben endlich eine bewegliche Ver- bindung, 'wobey lie‘ lich berühren, aber an ihren Enden. mit Knorpel lan und durch fehnigte — 323 Bänder zulammengehalten find oder fich nicht be- führen, wie beym Schulterblätt und dem Zungen- bein, und durch Muskeln und Bänder mit dein Uebrti- gen zulammenhangen. Dah ingegen find die eigent- lch phyfologifehen Probleme, die Möglichkeit des Wachsthums der Knochen nach allen Richtungen bey dem Mangel ‚ihrer Dehnbarkeit, ühre allmählige und God daurende Umbildung während des Wachsthums und im "Alter durch das differente Verhältnifs der Faktoren in Vegetations - Procejs zu einander, die Entjtehung der Knochen mittelfe der Dichotomie im Bildungsproce/s, die Abfcheidung des Merks in ihren Höhlen durch eine ihrer Bildung untergeordnete Hydrogenation und die erfte Urfache der verfchiedenen Geftaltung des ımännli- chen und weiblichen Skelets zu kurz abgefunden. Die Gefchichte der Zähne ($. 106—129.) ift kei- mes Auszuges fähig, man mufs fie im Zulammen- hang lefen. Der Verf, hat in derfelben alles, was über ihre Mifchung, ihre verfchiedene, Geltaltung, Entftehung, Metamorpholen während ihres Lebens+ "laufs und ihren Zufammenhang mit der übrigen Or- ganifation beobachtet ift, mit einer Pünktlichkeit und Auswahl gefammlet, und es in einer multer- haften Ordnung zulammengeftellt, die nichts zu \ wünfchen übrig lälst, “ Die lebendigen Bewegungen des menfchlichen Körpers, welche mit Ortsveränderung verbunden find, gelcheben durch Organe, welche entweder "elaltilch oder contractil oder beides zu- gleich find, Elaftifche Organe nennt der Verl, diejenigen, welche fich um eben ‚[oviel unter ihre gewöhnliche Länge verkürzen, als ‚fe vorher über dielelbe ausgedehnt waren, und unterfcheidet ie von den contractilen dadurch, ‚dals diele,üich auf ‚die Einwirkung von Reizen verkürzen, ohne vor her gedehnt gewelen zu leyn. Contractilität haben beide, der Zellftoff und die Muskelfafer, jene in ‚geringer, diel[e jn grolser Maaflfe. Der Zellltoff ver- kürzt Gich von allen Seiten gegen einen Punkt, die Muskelfaler in linearer Richtung von einem Ende zum andern; diefe zieht fich nur auf Nervenreiz, jener auf jeden andern zulammen , der entweder unmittelbar zu ihm gelangt, oder ‚vom Gehirn zu ibın reflektirt wird. Der Turgor sitalis beruht auf Zulammenziehung anderer Organe, welche eine Ausdehnung diefer hervorbringen, oder vielmehr auf Congeftion der Säfte und auf ein Veberwiegen der Expanfiv - Kraft“ in den feften und flüjfigen “Theilen zwährend des Lebens. Weder die Muskelfafer allein, noch der mit ihr verbundene Nerve allein, fondern "beide zugleich enthalten den zureichenden Grund des Contractions - Vermögens. Nerve und Muskel Jeehn mit einander in einer polarifchen Verbindung, und bedingen fich gegenjeit:g, wie fich die entgegengejetz- ten Elektricitäten bedingen, und Oxydationen an dem einen Ende der Volta’fchen Säule nicht ohne HAy- drogenationen an dem andern feyn können. Die Mus- keln, welche dem Willen gehorchen, find weich, feucht, halb durchfichtig und von gelbröthlicher Farbe; hingegen (ind diejenigen, welche eine un- willkührliche Wirkung haben, wit Ausnahme. des nn 325 Herzens, ‘bläller, gallertartig, und von Pa ‚gla- figten Anfehn, nieht fo beftimmt in Bündel ver- theilt, und legen ich nicht an Sehnen an, Aus der elaltifchen Faler, die keine Contrac- tilität hat, find die Sehnen, aponeurotifchen Mem- branen u:d die Muskularhäute der Arterien gebaut, die blofs durch ihre Federkraft den Kreislauf des Bluts befördern, Die Sehnen dienen unter andern auch noch dazu, durch ihre Elafticität die Er[chlaf- fung der zulammengezogenen Muskeln zu unterftü- tzen. Endlich ift noch der Schleimbälge, Schleim- Scheiden und der Gelenkkapfeln unter dem Ab- fchnitt der elafülchen Fafer gedacht. Doch möch- ten diefe Organe die elajtifche Fafer, wo fie diefelbe haben, wohl nur zufällig, und vielmehr eine Organi- | fation haben, die dern Bruft- und Bauchfell ähnelt. ' . In der Lehre vom Gehirn ($. 161 — 200.) ife alles gedacht, manches eigenthümlich. Doch ver- wilst Rec. die neuere und be/fere Darftellung feiner, Organifation, fa weit diefelbe fchon jetzt möglich ijt, feine Entwickelungs vom Rückenmark aus, feine allmüh- lige Fortbildung in der Thierreihe vom vegetativen und innlichen zum höheren Vernunft- Leben und den Gegen- fatz, in welchen es fich durch das, was Commijfur , und nicht Commiffur in ihm ift, fpaltet, ‚der in Ver- kindung mit der Duplieität der rechten und linken Hälfte ein verwickeltes Verhältnifs begründet, welches auf feine Funktion keinen geringen Kinflufs hat. Mit die- Ser allmähligen Evolution des Somatifchen Stehn die pneumatılchen Phünomene in der Thierseihe, . die blofs 326 m automatifchen Bewegungen der Zoophyten, &. B. der Tae nia hydatigena, auf der unter/ften Stufe, zo hoch alle Sinne in a Chaos zufammengego/jen find, 2.0 Inftinkte. und. ‚Kunft, Triebe, das, allmählige almen der ‚Sinne , 2 Bewufstfeyns und ‚der ‚Vernunft, in Pa- a rallele. Aus diefenn erhellet Jehon, _ was, ‚der Verf, durch viele Thatfachen zu erweifen geuche, hat, dafs. das Gehirn die höchfte Blüthe . der Organijation fer, alle DEEERERUER der Seele, Ei; Vorftellungs“ und De- zwwegungs- Vermögen bedinge und paraliel der Succefhior. der preumati/chen Phänomene eine ihr entfprechende Reihe körperlicher Veränderungen am fomatifchen Pol hervorbringen müjfe, ohne dajs hier ein vor oder nach, oder ein Verhäliri/s von Urfach und Wirkung Statt fin- det. Zwijchen jene Succejfion fomatifcher und Preuma- “ £ifcher Phänomene tritt nun. aber nicht etwan noch ein drittes als Hirnwirkung (eephalergum)) ein, welches beide vermittelt, fondern in der Hirnwirkung fe beides zugleich und in Eins verfchmolzen, fie die Erfcheinungs- weife der Aktion des Gehirns, die fich nach zwey Sei- ten ausbreitet. Ob übrigens. die fomatifchen Metamor- phofen des Gehirns in das Verhältnifs ‚feiner Beftand- theile eindringen , und feine grobe Mifchung affieiren , oder vielmehr denen ähnlich feyen, die Zwijchen einer offenen und \yefchlojfenen galvanifchen Kette Statt fin= den, darüber zu entjcheiden fehlen uns noch die Tkat- facken. Die Aktion it eine nach Innen oder nach Aufsen gehende; jene äufsert fich durch Vorftellun- gen, diefe durch Bewegungen im Gefolge der Will- kühr. ‘Daher die Differenz der Hirnwirkungen auf. Vorftellungen und Bewegungen (cephalerga idearum + a IC Fe m a 2 . 3 y — 327 er imotunm), "Nur dieler Hirmwirkungen, aber nicht des Aeufsern, durch welche fie erregt werden, [ind wir uns bewulst, Abk Finde a Einigo Neryen gehn mit ihren erinhersfetehn Extremitäten zu Tage: aus, andere enden unter der Obsrfläche in der Malle des Körpers. Diefe pro- dueiren das Gemeingefühl, welches den Zu- Stand des Körpers, jene die Sinne, welche das- jenige Aenisere vorltellen, durch welches die Ner- ven in Thätigkeit gefetzt find. Doch möchte es mit dem Gemeing fühl noch wohl eine andere Bewandnifs haben, die nicht blofs von.dem Mechanismus der Ner- ver abhängig ift. Es [cheint gleichfam der Fundamen- tal- Sinn und die Grundlage aller übrigen, der erfte rohe Keim des fich trennenden Ichs und. Nichtichs, der Euletze i in klares Bewufstjeyn endet , ‚die Vorjtellung"des- jenigen körperlichen Zuftandes. eines „Organs, in wel, chem es fich als wirkendes befindet (oder die Vorjtel- dung der Thätigkeit felbfe zu feyn, die ‚daher mit. ein. ‚ geht. in jede andere durch fie. bewirkte Vorjtellung.. Es produeirt das. Gefühl, wo es allein, die Empfindung, wo esmit andern Vorftellungen zufammengefehmolzen fe, z- B. in. den Sinnarganen. Am Pol des vegetativen Le- beiis prädominiren die G fühle, am Pol des animali- Ufehen die Yorjtellungen , fo. da/s. dieje hier, und jens dort getrennt vorhanden zu Jeyn [eheinen. Die Siones- Anfchauungen entftehn durch eine ‚ son den Nerven zum Gebirn fortgepflanzte Thätig- keit; da hingegen die Imaginationen durch Wirkun- gen hervorgebracht werden, welche blofs aufs Ge- 328 m birn eingefchränkt ‚find. Dies: ift, aber nach.fo gus- gemacht nicht , M als man gewöhnlich glaubk., Der Nerxe kann vielleicht auch zur Entftelung der ‚Imaginationep mitwirken, aber in entgeg engejetzter Richtung, die "Thätigkeit ı im Gehirn anfangen und auf das Sinnorgan fich fortpflanzen, auf welches fich die Imagination be- ‚zieht. Daher vielleicht die den Sinnes - Anjchauungen ähnliche Form der Iimaginationen, ihre Steigerung zur Klarheit und Stärke der Sinnes- Anfchauungen im Traum und in abnormen Zuftänden und ihr allmähliges ‚Erlös fchen, wenn das Sinn- Organ zerftört fe, auf wel- ches fie ich beziehn. Die Möglichkeit, dafs: unlere Vorftellungen fich heute fo, und morgen anders al. fociiren, und dafs die Hirnwirkungen von einem Punkt ausin [ehr verfchiedener Richtung fort/chrei- ten’ können, gründet der Verf. theils auf eine räum- liche, theils auf eine qualitative Differenz der Hirn- theile, ‘in welchen fie Statt inden. Rec. ift es wahr: Jeheinlicher, dafs in diefem Fall vielmehr die Gefetze der Leitung und Halbleitung eintreten, wodurch immer neue Wege bejtimmt, und verfchiedene Parthieen des Ge= hirns zu einer ‘für die Zeit gemeinjchaftlichen Wirkung gruppirt werden können. Empfindungen follen auf Hirnwirkungen, welche durch einen direkten Nhrfän: Einfufs ent- ftehn, Gefühle hingegen auf die Verbindung der Hirnwirkungen unter fich beruhn; diefe den kör- perlichen Zuftand des.Gehirns, jene den körperli- chen Zuftand jedes andern Theils vorlteljen, durch welchen das Gehirn erregt ilt. Rec.’ würde lie- ber die Differenz zwijchen Gefühl und Empfindung — r 329 Sa die oben Bnäich angedeutete Duplicität in jeder An- fehlauung beziehn, vermöge ‚welcher in "ihr , doch mie quantitativer Differenz , ‘beides zugleich fe, die An- [hauung des Bildes und der Nerven-und Hirn- Aktion: jelbfö, durch welche jenes entjteht; und die Anfchau- ung des Bildes die. pneumatifche, ‘die änfchauung ' der Aktion die relativ- fomatifche Seite der Vorftellung nen-, zen, Wası»der Verf, über Schlaf und Wachen ge» Ber hat, ift ES | oh Das gebänderte Anfehn der Nerven“ foll von ei- ner zwilchen ihrer zelligten Scheide und den ein- zelnen Fäden befindlichen Flülßgkeit entltehn, Die Nerven wirken als Erregungsmittel aufs Gehirn, bey den Vorftellungen; das Gebirn wirkt als Erre- % gungsmittel Auf fie bey den Bewegungen; he wir- -J ken endlich mit zum plaftifch - vegetativen Leben, ob durch drey verfchiedene i in ihnen gemengte Sub- ftanzen? Unter den Hypothefen,, nach welchen man, die Nervenwirkungen zu erklären gefucht hat, Ner- venlaft, Schwingung, unmittelbarer See-, late und Einflufs des Marks auf Empfindung des Neurilems auf Bewegung, fehlt die neulte und „ wahrfcheinlichfte,, dals die, Nerven nach den Geletzen polarifcher Kör-, Ber wirken, und beide Arten von Polarität, die cbemifche, wie die Richtungs- Polarität in fich ver-. einigt "haben. "Zum Kreislauf des Bluts trägt jeder Theil, dtirele: leben. er gelit, auf feine/Weife und: durch feine“ eigenthümlichei Kraft: keys ' Das. Blerz; wirkt durela. a _— Contraction ;..:die Arterie durch ‘Elaftieität. "Das ' Blut reizt das Herz zur. Zufammenziehung nicht fon wohl. durch feine ichamifche, Einwirkung als viel» mehr durch die mechanifche Ausdehnung deffel- ben, ' "Auch diefe reicht nicht zu. . , Das matte Herz zieht Sich nicht indem ‚Augenblick, wo das Blut in: feine ‚Kammtrn fälit „. fondern ‚erft nach einiger Zeits. das, mit Luft aufgeblafere Herz in rl öhmifchen Inter-, vallen zufammen, wenn gleich ‘die ‚Ausdehnung ‚anhale) Zend ife),. „Die Reizbarkeit, welche ey dem vorigen Pulsfehlag "verzehrt dr, mife fi fch erfe wieden! Jaunzilen, ? und zwar bis auf einen Grad, "ber weichem Je e allein für" die „Irritatlon der Bluts ermpfänglich. it. Daher, ibahrfeheinlich "der Ryelmus in der Bewegung des Her- zens und die Differenz der Frequenz des ulfes , nach Maajsgabe den‘ ‚vgrfehledenen Schnelligkeit, nn? welcher, die Reizbarkeit in den refpek seinen Individuen reprodu- air werden kann. Dafs die Arterien nicht als Mus-, Ken wirken, und der Pulsfchlag nicht BR Con, traction "enthtehe," a der Verf. durch viele. ‚mit Scharfflinn® gewählte‘ Thatfachen, "unter, Ann da. a bewielen, Hab, die A nicht "das, Anfehen « einer Muske haut habe, man end der, Pulfation keine Contraction der Arterie, fondern eine \ Ortsweränderung des ganzen Stamms wohrnehme, auch die verknöcherte Arterie, die ich doch nicht zufammenzieken kun, pulfire, und man durch eine Stolsweife Anfüllung der Arterien nach dem Tode’ mittellt &iner'Sprütze ein dem Pulfe ähnliches Pha- nomeh 'heryorbringen könne. Der Pulsfchlag 'ent-, fteht alle duroh. etwas‘) anderes; und) zwar durch : = De a lg a re r $ FREENET a BES k E £ De f 331 ‚das Anprellen des.Bluts an die innern Wände der Arterien in dem Augenblick, da vom Herzen. eine neue ‚Blutwelle in hie hineingeworfen wird,. Das Arterien - Sylıem wirkt durch ‚Seine Elafticität; mit« tellt dellelben prefst es in der Zwilchenzeit zweyer Pulsfchläge aus..den. Mündungen der. Aelte eben lo viel Blut, heraus, als durch den Herzfchlag in den Stamm ‚hinein.geworfen.ift. Alle Arterien pülfiren in einem Zeitmoment und: mit, gleicher Frequenz, Nach einer Ohnmacht fangen he nicht,mit, dem Her- zen zugleich, fondern erft einige Zeit naehher. zu ir unh an. In den Venen wird der Lauf des Bluts Zum Theil” noch” durch ‘den leeren Raum gefördert, der in den Vorkammern des Herzens während ih- rer. "Erfcblaftung enifteht. Das Pfortader- Syltem hat der Verf. blofs von der ınechanilehen Seite angele- } ben, feines Gebenlarzes ‚„ in weicher es mit dern Lüngen- Blut: Syftem fteht, fo wie bey dem Lyimph- Syftem' des Proceffes Teiner Bildung, Teiner Einfau- gung mitteilt einer " chemifchen "Dürehfchwitzung i in allen’ Punkten; die mebr für fich bat als die Ana- Stomoßs, und'des eigentlichen Zwecks der Tren- nung der weilsen Säfte vom Blut und ihrer Wieder- vereinigung mit, demfelben nicht gedacht. ”2 Shhöndaund,nib Aus dem Elnte SRH Sich. ‚Theile ver- Äeiedener Art, jeder, derfelben zieht. die Beltand- z tbeile an, ‚welche mit feiner Qualität ftimmen, _ Da» _ durch muls nun;ein, Mifsverhälwis, in der Mifchung und Bewegung des blurs enıltehn, dem wieder durch die ‚Aus und Ablonderungen abgeholfen wird. Sollte 332° k u Wohl“ diei Natur‘ dergleichen permanente Brüche in ‘der Mifchung des Bluts zulaffen? fie nach‘ einem aritkmet fehen Catcul' düpbR die Aus - und: Abfonderungen ausgleis vhen ? Ife nicht die Ernährung auch ein Aus: und’ Abs fönderungs - Pröcefs? der nährende Stoff 'ein Produkt der Organijation, kein Edukt aus dem Blute? Müfsteh nicht die/Abfonderungen, wenn fie jenen Zweck hüttei, ‚else‘ weit unbeftonintere Mifchung 'haben, als es wirke Tieh der Fall‘ ife? Sind’ nicht die Abfonderungen vielmelik Refiduen des Chemismus, der' in den Lebensprotejjen Statt finder? : 3- ©° | Is I TE I Pe He i 4 Die Haut faugt nicht, ein; eine Lieblingsmeir nung des Verf. , die, er mit vielen Gründen unter- ftügzt, unter Treiben der erlte, dafs man keine Mündungen ‚der Iymphatifchen, Gefälse, in der Ober- haut finde, der [ehwächlte ilt. Es giebt einen Pro, cels, die chemilche Durchdringung, des Flüfügen durch‘ das Felte, deffen der Verf, ‚vielleicht, feiner Idee zu Gefallen „omirgends gedenkt, mittelft wel. chem das einzufaugende Verwandte, _ nicht. alles, Böles. und Gutes, süurchäringen kann., a \ > Das Zwerchfell Bar Heinen“ Rh doch fteigt‘ es"iaöh' der Contraction‘ Wieder in die Bruft hinauf, auch dann, wann die Bauchhöhle ger öfftier Ile; und been Eingeweide’ Hersütgenönimen find Dies’ gefehieht theils’ durch die Cöntraetion der Lungen, die einen leeren Raum machen, theils Amch die‘ Blaftieität der Sehne‘ des Zweröhfens. Die‘sehne' dei zwerchfells mag‘ ferne cher I ee Male 2 122 sen, Ir} Jen, dalfie "keinen feften Punkt hat, und der Druck (der hinuntergefchobenen Eingeweide einen fo geringer Antheil an diefem Phänomen:haben, als der Verf, glaubt. Der hohe Stand des: Zwerchfells in der FWıcht hängt we- nigftens zum Theil. vom Drucke der Eingeweide des Un- zerleibes ab. "Die-Milz foll dazu dienen, das! rothe Blut zır bereiten, weil der innere Gebrauch des Eifens fie zulammenzieht und härter: macht, und fie in Per- fonen, die an der Cachexie geftorben find, vor- züglich verändert gefunden wird, Vorbereiten kanz fie vielleicht zum ‚Oxydations-Procefs des. Biuts in den kungen, fofern ihre unmittelbare Wirkung vielmehr das Gegentheil, Hydrogenation ijt. Denn ihr Blut ife flüf- ger, meiftens etwas dunkler als anderes Venenhlut, und enthält mehr ‚entwickelten und leichter neue Ver- Bindungen eingehenden Wajjerjtoff. Die Saugadern gehn in,den Darmzotten nicht" mit freyen Mündun- gen zu Tage aus, denn diefe haben beltimmir keine Oeffnungen, fondern faugen wie ein Schwamm den Milchlaft ein. Daher er auch in ihnen weils, im Darınkanal gelb ift, kein Eilen enthält, wenn gleich im Darmkanal ‚aulgelöftes Eifen enthalten ilt, und kein Medikament als [olches aus dem Darmkanal in die Darmzotten eindringt, Uebrigens bätte in diefem Kapitel von der Blutbereitung der Gegenfatz, zwilchen Lungen und Leber, zwilchen Leber und _ Magen, zwilchen oberer und unterer Hälfte des: Darmkanals, die Oxydation der Speilen im Magen und ihre Desoxydation im Darmkanal durch die Zu- wmilchung, der Galle, wodurch der Milchlaft abge- fchieden wird, nach Autenrieth weitläuftiger erörtert,werden können, Die Eingeweide- Würmer im Darmkanal find nicht [chädlich. Allerdings find fie keine Krankheit, die ein Inneres feyn mufs, aber Arch. f.d, Phyfiol, VU,Bd, IH» Y I) 334 x un Produkt‘ 'und ventfernte "Urfache derfelben können „fie Seyn, ja ‚felbft die Krankkeit dureh, ihre Irritation zum Ausbruch bringen; ‚wenn! fie vorher \erft. einen beftimm- ten Confens vermittelt, und die Erresbarkeit auf einen gewijfen. Grad.gejteigert. ‚haben, 'wie,das Herz und die Gebährmutter unter der nemlichen er Sich erft dürch' das Aeufsere'reizen lajjen. . i Was nöthiget das’Kind nach der‘ A ‚zur erlien Einathmung'? ı Ein Gemeingefühls - Zuftand,, der. entweder von der veränderten’ Cirkulation de - Bluts, oder von dem Reiz der Luft auf den Kehl- kopf, oder von der Einwirkung ’der: Kälte auf die nackte Oberfläche des Kindes herrührt. Allein das Kind athmet [chon, wenn die Cirkulation noch nichr verändert, wenn es blofs erft mit dem Kopf ge bohren ift, und die Irritation des Kehlkopfs von der Luft kann wohl nicht viel thun. Doch glaubt der Verf., dafs der Reiz der Kälte und die verän- derte Cirkulation bey Früchten , die'vom Mutterku- chen getrennt [ind “die erfte Einathmung veranlaf- fen. Was nöthiget‘ den Ohinmächtigen beym Erwachen aus feiner Krankheit ‘zum neuen 'Einathmen ? Wirke dicht der blinde Inftinkt ohne Vorftellung mit? Han- delt nicht jedes lebendige Organ feiner Conftruktion ge anäfs, wenn ihm die äujsern Bedingungen gegeben wer- den, die zu feiner Handlung \nothwendig find? Doch anuls die 'mechanifche Einwirkuug derjenigen Or- gane , welche. beym Schlucken thärig And, ent- £ernt ‘werden , ‚wenn es zur Relpiration Kelmeh foll. Denn jede Flülligkeit, die auf die Zunge , Gaumendecke und-Stimmritze wirkt, veranlafst din‘ Mechanismus des Schluckens, “ohne dals wirklich‘ gefchluckt werden darf, [elbft mit Gefahr des Le-' bens. Bey den in gefärbten Flüfßgkeiten öder in Queckäilber erfüickten Thieren' findet man weder. den Färbeftoff noch das: Queckfilber'anf dem‘ Hin- - tertheil der- kin und noch weniger in>den Lun-' 5 gen. ‚Goodwyn's’ Verfuche gaben andere Rejultate, ..» Die Beftimmung der Lungen ift, das Blut mit-' telft der atmolphärifchen Luft Zusröthen, und” das venöle Blut in’arterielles umzuwandeln. Aa wie?! durch Zufatz des 'Sauerftoffs , "oder durch Entfer-' Hung der Kohle"und des Waflerftoffs? Diele Auf- gabe ift \noch'ftreitig. Der Verf. ftinmt für die’ letzte Meinungy “und glaubt, ‘dafs die Lungen zum Abfatz: des: Nachtheiligen,, (das; Herz hingegen zum Anlatz beftimmt feyen. Sonft, lagt’er, würde man zum Anfatz'zwey Organe, Herz’und Lungen,hin- gegen zu demb fürıdas Leben eben.[o nothwendigen’ Abfatz gar kein:Organ haben. Denn die Nieren und die übrigen ab[ondernden Organe‘ find zu ganz! andern Zwecken da. Dem fügt er noch zu, \dafs' das aus der Luft ulfperemidner Oxygen kaum zu-- reiche , : das ‚ausgeathmete' kohlenfaure ' Gas und den Walferdampf zu bilden, alfo' kein Sanerftoff zur Säurung' des: Bluts l[elbft übrig bleibe. Nach? dem Verfübernimmt der Cruor :des Bluts'allein, und zwarblofs das Eifen in demfelben diele Fünk- tion, die Elemente, die zu Lebensäufserungen nichr weiter fähig find ‚'zu entfernen Das Eifen’ des: Gruors nimmt vorrdem Durchgang des Bluts dürch> die Lungen‘in: allen Punkten des’Körpers die Kohle und den Walferltoff ‚an fich, durch chemifche: At- traction, * und Setzt ie‘ während des 'Durehgangs durch die Lungen wieder: an den:Säuerftoff ‘der ein- . geathmeten Luft äb.. Das Eifen ilrıworzüglich dazu gefchickt; ch in allen Verhältnilfen ınit den thie- tilchen Elementar- Theilen zu verbinden, und auf die Ernährung kann es keinen Einflufs haben, weil es aulser dem Gruor in allen andern Gemengthei- len des Bluts fehlt. Die Quantität dellelben ım re A arg L 7336 N — ‚ Blute reicht vollkommen ‘zu diefen Zwecken zus Denn.wenn auch. nur :drey ‘Gran Rifen in einem, Pfunde Blut’ find, ‘fo gehn doch in vier und zwan- zig,Stunden 13500 Pfund Blut, alfo 40500 Gran Ei- ' fen durch die Lungen. “Berechnet man nun das Ra- dikal, der Kohle von ‘acht Cubikfuls Kohlenfäur& nach Lavoilier zu 2280 Gran, undi.das:Radikab des, Walferftoffs von drey und 'zwänzig Unzen zw 1656 Gran, welche in vier und zwanzig Stunden‘ abgegeben werden,;! (o kommen auf jeden Gran Ei- fen noch nicht 5 Gran von diefen Subftanzen: '/ ‚'Aufser den Harnleitern giebt es, keine anderm heimlichen Wege, die den Urin von! den'Nieren zu der Bläfe führten.- Davon überzeuget uns: die feh:. lerhafte Organifation der umgekehrten ' Harnblale,; Die Abfonderung des Urins dient nicht dazu, Theile, fortzufchaffen, die nicht mehr zur. Unterhaltung des,- Lebens ‚tauglich (ind, [ondern durch fie mufs die: Blytmafle quantitativ und qualitativ indem für die: einzelnen Organe. nöthigen Zuftande exkalten werden. Denn in der Frucht find die Nieren. unthätig, und die Abfcheidung gefchieht durch! den Muitterkuchen, Die ‚Nieren fondern-vom Arterienblut:ab, fchwär-: zen es durch die Abfonderung, fo dafs es erft durch die Lungen wieder geröthet werden mulsi; um.es zu neuen. Lebensprocelfen- fähig zus machen. | Al» lein, wie anders als durch Trennung wirken die Nieren: auf; die Quantität und Qualität. der Blutmafje 2 It nicht das Getrennte in Beziehung. auf,dieErhaltuig der|nor& malen Quantität und Qualität. (des (Biuts: ein‘ Untaugli= . ches? Der Faferftoff,: als, das eigentliche: Material der. Rlaftik,. wird.\im Lebensprocefs durch beide: Formen des Wajjers ,, den Sauerftoff und ‚Wafferftoff, ‚zerfetzf, mit: ihnen „verbunden, ift in. diefeın Zuftande, nicht, weiter, zur Unterhaltung des Lebens tauglich, wird.durch\Haut. ‘ und Lungen, durgh die Leber und Nieren -ab- und aus- ä , — 337 gefchieden..\ Die Häut und Lunge feheides, ihn. mit Sau-. erftoff, die: Leber mit Wa ferftoff, * die Nieren mis Wajjerftoff und Sauerftoff verbunden ab. ‚Dort wird ‚er ’iats Gas, hier ‚in«tropfiar flüjiger Geftalt ausgen ftofsen.. Aufserdem jondern noch.die Nieren Stoffe. ab, die zwar im Kötper aufgenommen find, ‚aber nicht af fimilirt und. nicht durch Haut und Lungen in Gesgeiale ausge/chieden werden können. Sowohl. beym Manne als ee Weibe, möffen Gehirn und ‚Gefchlechtstheile mit einander in, einer beftiimmten Spannung (Beziehung) ftehn, wenn Bey- fchlaf und, Schwängerung erfolgen foll. Beide Zu- Stände bedingen ich. gegenfeitig,, „wie fich die ‚ne- gative und politive Elektricität bedingen. Eins kann nicht ohne das andere, Erection „ Ejaculation rs Saamens, krampfhafte Zulammenziehung der Scheide, und plötzliche Ergiefsung einer, Flüffigkeit in ‚den Geburtsiheilen nicht ohne eine beftimmte Verände- zung des, Gehirns: wirklich werden ,. die in ihrem an. Gch unbekanät, fich uns durch das Gefühl der Wollult, offenbahrt.' Bey den, Thieren ift diele Beziehung zwi- fchen Gehirn und. Gelchlechtstheilen [chon vor dem, Akt des Beylchlafs während der Brunftzeit da, , Die erfte Irritation,, durch „welche‘.dies,‚Enfemble‘ ge-, weckt wird, kann übrigens bald diefen bald ‚jenen Bol;zuerlt afficiren,' die Erregung im wachenden Zuftand vom ‚Gehirn, , während..des Schlafs von den Gefchlechtstheilen ausgehn, und. bey den Pollutio., ‚men‘ wollültige Bilder. berbeyführen, Die Saa-ı enbläschen find, nicht ‚blofse, Behälter des in den En abgelonderten Saamens, weil fie den Hun- den fehlen, bey den Jgeln, Meer[chweinchen und } andern Thieren, eine ‚homogene harte Malle enthal- ten, die. erft während des Beyfchlafs ülfig werden. muls, und weil die Saamenbläschen der Caltraten. mit der nemlichen Flüfffgkeit, wie b@y unverltüm» 7 338 ‘ mens melten Männern: sangefülle" find. Wenndaher auch der in den Hoden abgelonderteiSaame zu den\Saa- menbläschen ‚gehen lollte, [ovmifcht ich ihm doch etwäs zu, was’ befonders durch die Saamenbläss chen abgelchieden wird. - ‚Wird der vabgelonderte, und nicht"lausgeleerte Ba ‚wieder eingelogen? Die "gewöhnlichen! für die Einfaugüng angeführten, Gründe beweilen diefelbe‘ nieht. Doch möchte wong der 'Saame, "wenn'.er permanent in\mannbaren ‘Perfo- nen rind nicht blos ‚während des’ Bey/chlafs abgefchie) den wird, ich nicht ohne bejtändigen‘Wechjel feiner! Beftandtheile in Jeiner vitälen Mijchung "erhalten. "Und diefer Wechfel ur dar dorh Br ER wet; en denkbar.‘ a We > Können auch. ‚Gefchöpfey die: gewöhnliehrk aus: einein Ey gebohren \werden, ‘ohne ‘dalfelbe entfte- hen? Die Möglichkeit kann nicht: geleugnet werden, Wir'finden Ueberbleibfel von- Thiergattungen, die nicht mehr gefünden werden, ‘und’unter den’ Ver-' einerungen felten jetzt noch'exiftirende' Thiere, "Die Menftruation entfteht dürck© Abfonderung der innern Haut dert 'Gebährmittery" alfo weder‘aus den Arterien noch aus’ den Venen, '"Däher’ift daß. menftruelle ‘Blut nicht reines Blut, welches der ei> genthümliche ‘Geruch deffelben anzeigt; daher lau» fen’ der Menltruation 'weilse Abfonderungen' vor'und folgen ihr. ‚Sie wird nicht dürch' Woilblatigi.eiphebn anlalst. Inder 'Schwangerlchaft ift mehr Thätig- keit in den Gefehlechtitheilen und inden Brüften; alfo auch ftärkere Zerfetzung des tbierifchen ‚Stoffs;; den der Cruor aufriehmen und dem Sauerftoff in den! Lungen übertragen muls.. So lange alfo keine Schwan» gerfchäft und 'keine Abfonderung der Milch’ State findet, ift der zu dielem Zweck ‘vorhandene Cruor' überfläffg, ‘und wird durch die Menftruation se gefchafft, _ . 839 007, Wird die Frucht durch die Nachgeburt ernährt? -Wahrfcheinlich: ift' es); dafs he durch die Flülfigkeit der Nabelblafe ‚und des Schaafhäütchens ernährt werde. ‘Die Einlaugung: defleiben imag, in den letz- ten Monathen: der Schwangerfchaft-wielleicht durch die Bruftwarzen' und. ihren: Hof-gefchehen. Denn die Bruftwarzen ünd in der Frucht vorzüglich aus- gebildet, nicht mit Käfeltoff and. bey‘Fhieren nicht nit Haaren ‘bedeckt, vltehn in der Frucht ftärker als nach der Geburt:hervors Schon gegen das Ende des fechsten Monaths Andet man'unter dem Hof ei: nen drüligten Körper, ‚der beftimmt nicht die künf- tige Bruftdrüfe und, felblt nach der\Geburt noch mit einer lymphatifehen Feuchtigkeit angefüllt il, Endlich hat man«in den Früchten die Lymphgefäfse ünier dem Erultbein ftark angefüllt'gefunden, wenn die’übrigen Saugadern es nicht waren. m »\ »Die‘Funktion der Lungen erfetzt der Mutterku- ehen bey der Frucht,‘ Er verwandelt das’ venöfe Blat der Frucht, «das ihm durch die Näbel- Arte- rien zugeführt wird „in arterielles.‘ Das Eifen im Eruor vermittelt; auch’ hier diefen Procefs. «» » Die,Milchabfonderung .entlteht ohne Milchfieber, wenn nur die Milch früh genug äbgefogen wird: - Das Milchfieber kann allo verhütet werden, da es Folge des zu fpäten Anlegens ift. Die Abfonde- zung der Milch in den Brüften befördert die Con- traetion der Gebährmutter nach der Geburt. Die Brufidrüfe ift in unmannbaren Frauensperlonen und "vor der Schwangerfchaft eine gleichförmige knorpel- artige Malle von glaligtem Anlehn, bey einer [chwan- gern und ftillenden Frau hat fie einen körnigten Bau, Sie metamorphohirt allo ihren fomatilchen Zu- ‚ Itand parallel der Metamorphofe ihrer dynami- fchen Verhältniffe. Nicht alle Lappen der Bruft« dıüfe fondern einerley Flülfigkeit, einige eine wal. 340 nn ferbelle, andere eine milchigt- weilse ab, welches inan bey einem gelinden Ausdrücken‘ der Brultwar- zen fieht. Die Ausleerung der Milch gefehieht durch Contraction der Milchkanäle, die. dazu durchs Sau- gen der Warzen erregt werden. Das Leben an fich differenzürt fich gegen zwey Seiten als Bildendes und Bewegendes in dem Lebenslauf der Individuen, der Zeugung, dem« Foetusleben , Wachsthum und in dem VRegrejs diefer Epochen vom vollendeten Wachsthum bis zum Tode. Es beginnt als Majjen- Aljimllation in‘ der Bildung. ‘In dem Maafse, .als diefe [ink sn eritt es als freyes Handeln hervor, und wo.dies auf den höchften geftiegen, und das .Wachsthum auf den Nullpunkt ge» fallen ije, Stellt fich der gleichfam ‚atgetrennte Bil- dungstrieb als Gefchlechtsfunktien demfelben' entgegen. "Mit den Sinnen f[chlielst der Verf., giebt blofs die mechanifche Anlicht derfelben, und’ gedenkt ih- rer ‚höheren Bedeutung als Offenbahrung des Innern in Beziehung auf die Organifation felbft, ihrer Identität mit den allgemeinen ‚Naturfunktionen, ührer Gliederung in mehrere, und deren Reduktion zur Einheit im Selbft= bewufstfeyn nicht, in welchem fie gleichfam wieder abs Ganzes affimilirt, und zu einem gemeinfamen Leben aufgenommen find u li Beil;r ‚Seite 3Pr. ‚Jaf. I. & ‚Serte IP. Reils u Autenvietks Arch. £ O.Ehupol. 7.B.3.4. Jerte 341. x [n} io) Reks u. Autenrics Arck fIPkyjrol 7B.3.H. EIN - TafV. Besls u Autenrieths Arch. f > Phyficl: FR2ED Serte 241. J 17 & 1 N Dre vordere Seite 3 R S U erte 3#/, Rorls u. Autenriethr Arch 7 9.Fhyfiel. *B.IM. Dre untere Ka AR ne Laer Siebenten Bandes drittes Heft, 46 N I \ . a Audwig Calza, Prof, der Geburtshulfe, in Padua, über den Mechanism $ der ‚Schwangerfchaft. FFORIER 3 aus dem erften und zweyten Bande der Atti dell’ Academia di Padova, T. l. e T. IL vom Herrn D. Weigel, r € D. Gebärmutter und die fonderbaren Veränderun- gen, dik [elbige zur Zeit der‘ Schwangerfchalt erlei« det, haben von jeher die Aufmerkfainkeit und dem Unterfuchungsgeif ee Naturforfcher ber igt. „Schwanger nennen wir die Gebärmutter , wenn belebten Fruchtkeim enthält, Sie gewähre VArch.fi du Phyfiol, Yu, B, Ill, Heft, Z ibm eine PT er wo er gleic FON zeln, den nöthigen Stoff, wovon er lich nähren und wachlen kann, und dehnt fich in die Länge und Brei- ie, um ein ihm angemellener Behälter zu bleiben, Wie gefchieht es aber, dafs ihre dicken Wände dem Wachsthume der Frucht im Anfange nicht hin- derlich find; -dals hedielen [chleimichten, fo leicht Zerltörbaren Körper nicht vielmehr Zerreiben? Wie gebt ‘es zu, dals fie einen Körper, der von einem Punkte zu einer Länge von zwey Schuh, zu einer Schwere von zehn Piund anwächft, . immer bergen ; dafs fie ich von zwey Zoll auf zwölf verlängern,'von einem auf zehn erweitern kann?‘ Wie endlich er- trägt fie, unten offen, Monathe lang eine [o beträcht- liche, obfehon allmählige Ausdehnung in die Länge und Breite, ohne'dafs auch die Oeffnung, ‚durch welche fie fich ihrer Bürde einft entledigen fol], frü- her fich erweitert, ‘ohne dafs fie reilst, oder fonlt Schäden leider? j ur .. Anders’ würde alles diefes wohl.nicht möglich feyn, als wenn dies Eingeweide fchon im unbefruch- . teten Zultande,, vermöge feines eigenthümlichen Baues, gefchickt wäre, ich allen jenen VerReEEE gen nach gewillen Gefetzen und Umftänden zu gen; wenn ibım während der Schwangerfchaft eine Materie von aufsen her zugeführt würde, deren Be- Standtheile der Frucht die Ernährung, dem Frucht- behälter die Ausdehnung möglich machten; wenn endlich die Gebärmutter, wie fie fich ausdehnte, zu- gleich, eine bisher nicht ‚fichtliche 'Subltanz entwi- 'ekelte, die ganz geeignet wäre, ‚der ausdehnenden | f E. — / 343 Kraft nachzugeben, und ihr dennoch einen gewillen Grad von Widerltand zu leilten. dan Wirklich‘ hat die Natur alle diele Maafsregeln genommen: Maalsregeln, deren Unterfuchung die ‚Spur anzeigen kann, auf welcher Sich vielleicht zur Entdeckung des wunderbaren Mechanismus der - ‚Schwangerl[chaft gelangen Jäfst. Ich werde alfo erft- "lich die jungfräuliche Gebärmutter betrachten , in. wie fern fie ihrem Bau und ihrer Einrichtung ‚nach -£ehon zu einer künftigen Schwangerlchaft beltimmmnt ift,; werde dann zeigen, wittelft welcher Einrichtun- E + gen ihre Veränderungen im [chwangern Zuftande be- | werkltelligt werden, und was für eine Subltanz fich ‚entwickelt, die fie in den Stand [etzt, die Schwan- ‚gerfchaft auszudauern,; Fi - Betrachte ich im Kinde die Gebärmutter, ihren eylindrifehen Körper, ihre dreyeckige, zur Zeit "noch einzelne Höhle, ihre. weilslichte, durchans i ‚gleichförmige Subftanz; [ehe ich im reifenden Mäd- ‚ehen, wie fie durch den vermehrten, Antrieb des -Bluts alle ihre Gefälse erweitert; mehr kugelförmig, gleichlam knollig wird, ihre Höhle hin und wieder “mehr ausdehnt, an andern Orten mehr zufammen- zieht, und wie fie eine Subftanz entwiekelt, die ge- . gen aufsen röthlich, inwendig verfchieden gefärbt, ‚zu verfchiedenen Verrichtungen beftimmt ilt: fo u fohieint mir,. dafs die Natur um diefe Zeit der Bei- Ir ig ‚ darum fo bedeutende und fo mannichfaltige | Aenderungen bewirkt, weil fie das Eingeweide zu j Pin Werke gelchickt machen will, zu wel- be! ein m.. ‚212 > u rung beider Gegenden entlieht, glaube aber, dafs. fie doch mıehr der obern angehöre, wenn, ich ihre, Vexrichtungen im Verlaufe der Schwangerfchaft be= irachte.' , Die Höhle der dritten: Gegend fcheiner. mehr ihrem äulsern Umriffe gleich zu bleiben: denn, am Anfange ilt fie.eng, dehnt ich dann in die Weite, und wird, indem fie fich als äufserer Muttermund - in. die, Scheide fchiehbt, wieder enger,.behält alfo gewillermalsen auch ‚als Höhle die eyförmige Ge- ftalt,. in welcher der Hals äufserlich erfcheint, Sind: nun die Gegenden der Gebärmutter. fchon ihrer innern und äufsern Geltalt nach verfchjeden, fo Gind’hie es eben [fo fehr, wenn nicht. noch’mehr in - Rückficht ihres Baues. So bewundernswürdig ilt die Gebärmutter gebaut, dals Galen, als er fie zum, eiltenmale SSPABGE betrachtete, fich verfucht fühlte, ihr zu, ‚opfern. Unzählige über einander gehäufte, Zellfchichten, durchaus: verfchieden in ihrer Dicke, in ibrerRichtung ; Blutgefälse, Walferadern und Ner- ven wunderbar verfirickt „und verfchlungen ; au: nehmend dünne (chichtweife ‚gelagerte, Falern von eigner Art, die nur im [chwangern Zuftande fichtlich find, machen das ganze Eingeweide aus, Ja, wenn Beobachtungen [o weit reichten als, Vernunftfchlüffe führen, [o würde ich nicht, anfteben) zu behaupten, dafs die unge[chwängerte Mutter aus einer doppel- ten Lage von Schichten beftehe, zwilchen welchen fich eine dritte,! aus unzähligen Gefälsen gebildete und eine Menge kleiner Höhlen enthaltende Subltanz befinde, welche letztere auch wirklich, aber nur, erft im [chwangern Zuftande Aichtlich: wird'*), Im: Bückficht der Anheftung der Membranen aber, ‚der- Richtung ihrer Fafern, find die Gegenden der Ge-. -bärmutter bis’zur Unähnlichkeit verfchieden. N -. Diefe IıVerfchiedenheiten zeisen fieh nun frey-, lich nur an dem gelchwängerten Eingeweide; indels! ‚offenbarten fich mir felbige zum. Theil auch in der! leicht entzündeten. Mutter eines zwanzigjährigen, " Weibes, das nie gebohren hatte und an der [yphili-, \ si tileben Abzehrung geftorben war. Die Schichten liefen alle parallel in der Richtung vom Grunde ge-! gen die Enge, die innern genauer zufammenhängend: als die äufsern „zahlreicher an den Sn als ami Grunde. Eine nicht (o gar dünne Arterie (in einem, andern Leichnam waren es mehrere Arterien ‚und. Venen und eine merkliche Höhle) theilte querlau- _fend .diefe Subftanz in zwey Theile. Die innere röthlichte Schichte erf[chien glattund ebenund träufte beym leichteften Drucke Blutstropfen’aus unzähligen. Gefälsmündungen. | ..In der Enge. waxen |, wiewohl, die Entzündung auch. he, ergriffen hatte, die Schi he, ten dicht, £aft-weilslicht; keine Gefälse ;.die inne Sehichte, obfehon eine Fortf-tzung der a | Schichte. des Körpers, gab auf den derbften Dru keinen Tropfen Feuchtigkeit, ' } »., Im Halfe, endlich waren die Schichten weni gleichförmig ausgebreitet „ ‚wenigen dick und we») niger regelmälsig; einige verliefen.fich in die Enge, andere in den Mund. Auch bier keine Gelälse: die» ; .*) Siehe Portal und Roederen, 19 \ 548 Da innere Schichte, die unmittelbare Fortfetzung ‚dei. vorigen war zwar röthlich, 'fchwitzte indefs doch’ kein Blut, fondera Schleim, und. hatte da, wo. he. durch die Innern Verdoppelungen nieht zufammen- gerunzelt ward ein polirtes Ausf[ehen.' -Einige die- fer Verdoppelungen liefen fchnurgrade wie Säulchen- faft ganz in der Richtung der Achfe des Halfes, und ' gaben ziemlich'genau feine ganze Länge an. ‘Andere querlaufende ‚krümmten und lagerten' fich verl[chie® dentlich an und über einander, fo dafs fie eine Art Klappen bildeten,‘ welche den oben erwähnten: Ge- fälsmündungen (die, wie mir [cheint, mit den Höh- len der mittlern Subftanz in Verbindung Itehen,) *)' ' gleichfam- zum Deckel dienten. "Diefe Querverdop- pelungen pfanzten fich mit dem’einen Ende immer in die Säulchen' der Ach[e, fo dafs hie aus ihnen. wie ae Aeclte aus ihrem Stamme zu entfpringen fchienen, Die runden Körperchen , die hin und wieder’ zwifchen den Klappen hervorragen und welche in diefem Leichname hart, halbdurchfichtig und in be=' ’ trächtlicher Anzahl zugegen‘ waren , möchte. ich wohl nicht mit Einigen für Eyer, die befruchtet wer- ‘ den follen, oder für blofse Schleimtropfen, , fondern. für Schleimbeutel halten , die durch ein Uebermaals' fehlerhäfter Säfte aufgetrieben und:verhärtet worden > Sind; kurz für das in der Gebärmutter, was ‚ein Gerftenkorn an den Augenliedern ilt. Bi Vermöge diefer. Verf[chiedenheit der äufsern. Geltalt, der innern Höhlen und ihres Baues ilt das: | >) Siehe Walther de Sinibus Utsri., £ } ' ih 349 ‚ Eingeweide geeignet, "die Verrichtungen zu leilten, ‚dieihm im (chwangern Zuftande obliegen. Nicht ohne Grund fagt ein franzöhfcher Phyfiologe, dafs Aalen von aulsen fichtliche kugelförmige Subltanz der » "Gebärmutter jene andere Subftanz verborgen enthal- te, die zur Zeit der Schwangerfchalt fich entfaltet und ausbreitet: auch laflen Beobachtungen fchlie- “Sen, dafs die äulsere und innere Subltanz zwar zu - gleichen Zwecken ‚ aber nicht zu gleicher Zeit wir- ken. Ohne indels diele Ideen jetzt zu verfolgen, will ich nür in Betreff der’ Gefchichte diefer Verrichtun- gen bemerken, dafs der Körper, diefer falt‘ gar ats 'Gefäßsen beftehende poröfe Theil immer; eine dünftartige Feuchtigkeit in feine Höhle haucht ünd “eine Schlüpfrigmachende Lymphe allondert: dals er "überdies ganz dazu geeignet it, allmählig, doch nicht ohne allen Widerftand, dem Blute nachzuge- | ‚ben, welches feinen Gefälsen zuftrömt, in ihnen lang- © Säiner fliefst, und üich dermalsen anhäuft, dafs es | zu gewillen Zeiten feinen Ueberfluls ergiefst. Die Muiterenge hingegen, als ein‘ felter gebauter, ac terer Theil, dunftet weniger grobe Feuchtigkeiten, "fügt fich weniger dem andringenden Blute, wird 7 niger davon angefüllt, ergiefst auch felbft keine s. _ Sondern gewährt nur den aus der obern Höhle kor “menden einen Durchlauf, ‘So auch der Hals, von “, mittlerer Dichte, voller Höhlen, [chwillt zu jener " ‚Zeit,von Blute an, giebt aber nur Schleim in Menge von 'fich. Auf diefe zweckmälsige Art eingerichtet und vorbereitet, kann und wird des Körper im Au- genblicke der Befruchtung den Keim ans den Trem; . - 348 u : innere Schichte, die inielh are Fortfetzung ‚dei, vorigen war ak röthlich, 'fchwitzte indefs de, kein Blut, Sondern Sehlein, und. hatte da, wo.fe durch die innexn: Verdoppelungen nicht zulammen- gerumzelt warlit ein polirtes Ausfehen. Einige die- Ser Verdoppelungen liefen fchnurgrade wie Säulchen- faft ganz in der Richtung der Achfe des Halfes, und’ gaben ziemlich’genau feine ganze Länge an. Andere querlaufende krümmten und lagerten' fich verfchie® dentlich an und über einander, \[o dafs fie eine Art Klappen bildeten," welche den oben erwähnten: Ge- fäfsmündungen (die, wie mir [cheint, mit den Höh- len der mittlern Subftanz in Verbindung ftehen,) *) ' gleiehfam zum Deckel dienten, Diele Querverdop- pelungen pflanzten fich mit dem einen Ende immer indie Säulchen’ der Achle, fo dafs fie aus ihnen wie Aeclte aus ihrem Stamme zu entlpringen fchienen, 2; Die runden Körperchen , die bin und wieder‘ zwifchen den Klappen hervorragen und welche in ‘diefem Leichname hart, halbdurchlichtig undinbert trächtlicher Anzahl zugegen‘ waren , möchte ich. wohl nicht mit Einigen für Eyer, die befruchtet wer- “ den follen, oder für blofse Schleimtropfen, , fondern E für Schleimbeutel halten , die durch ein Uebermaals' fehlerhafter Säfte aufgetrieben und: werhärtet worden. >. find; kurz für das in der Gebärmutter, was ‚ein Gerftenkorn an den Augenliedern ilt. N Vermöge diefer. Verfchiedenheit der ka fscnn Geftalt, der innern Höhlen und: ihres Baues ilt das: u e ”) Siehe Walther de Sinibus Ltsri., ; RN N 349° ı Eingeweide geeignet, ‘die Verrichtungen zu leilten, ‚die'ihm im fchwangern Zuftande obliegen. Nicht ohne Grund fagt' ein fränzöhfcher Phyfiologe, Bar % von aufsen fichtliche kugelförmige Subltanz der » Gebärmutter jene andere Subftanz verborgen. enthal- te, die zur Zeit der Schwangerfchalt Sich entfaltet und ausbreitet: auch laflen Beobachtungen [chlie- „Ssen, dafs die äußere und i innere Subltanz zwar zu gleichen Zwecken, aber nicht zu gleicher Zeit Bir | ‚ken. Ohne indels diele Ideen jetzt zu verfolgen, will | ich nür in Betreff der Gefchichte’diefer Verrichtun- gen bemerken, dafs der Körper, diefer Falt‘ kan aus Gefäßsen beftehende poröfe Theil immer; eine „dünltartige Feuchtigkeit in feine Höhle haucht = “eine fchlüpfrigmachende Lymphe allondert: dafs e "überdies gariz dazu geeignet ift, allmählig, . nicht ohne allen Widerftand, dem Blute Mile ‚ben, welches feinen Gefälsen Zuftrömt, in ihnen lang. ‚ Sämer fliefst,’ und ich dermalßsen anhäuft, dafs es w . zu gewillen Zeiten feinen UeberBufs ergiefst. Die \ Muiterenge hingegen, als ein’ felter gebauter, dic E terer Theil, dunftet weniger grobe Feüchtigkeiten ‚fügt fich weniger an andringenden Blute, wird we- niger davon ang zefallt, ergiefst auch felbft ke, had gewährt nur dein aus der obern Höhle ko n - menden einen Durchlauf. ‘So auch ‘der Hals, von . aierer Dichte, voller Höhlen, [chwillt zu jener ‘ „ Zeit, von Blute an, giebt aber nur Schleim in Menge von fich. A Auf diefe zweckmälsige Art eingerichtet ‚und vorbereitet, kann und wird der Körper im Au- genbucke, der Befruchtung den Keim ans den Trom» 350 - peten ‚aufnehmen, sa ‚einen [ehicklichen ‘Wurzels platz gewähren, ihm Stoff zur Entwickelung‘. und. Ernährung darbieten, und, wie diefer anwächlt,, fich, feiner. zunehmenden Grölse gemäls. "ausdehnen, Die Enge *) kann und) wird verhindern, dafs. die, Frucht zu früh ihrer beftimmten "Wohnung ‚ent-, fchlüpfe, wird aber ‚auch ihrerfeits in’der Folge, nachgeben , ‚ich ausdehnen und in die Höhle desı Halles verlieren, damit Raum werde für die, mehr anwachlende Frucht. : Der Hals endlich foll und wird gegen-das Ende der Schwangerfchaft der Aus- dehnunng jener ‘Theile einen gehörigen Widerftand. leilten, aber fich doch zugleich in fo weit erwei- chen, dafs er der nun gereiften Frucht den Ausgang, möglich "macht, eng „Von dielen Grundlätzen Be ich nun aus, Pi ER zu betrachten, welche dem gefchwän-, gerten, Uterus zugeführt wird, die,ihn gefchickt macht, fich ohne Schaden und: Belchwerde auszu- dehnen, die den Keim beftimmt, fich zu entwickeln, zu wachlen und auf die Gebärmutter zu wirken, Eine ausnehmend durchdringende, ausdehnende,. be-, wegliche ' Materie phlogiftieirt den ganzen Uterus, dringt bis zum Keime , erweckt: ihn. zum Leben, treibt ihn aus [einer bisherigen Wohnung, und förz dert ihn unter der Geftalt eines Schleimtropfens in die, Mutterhöhle. Diefer dem Anfcheine nach unge- *)Diefer Theil‘ if’s der in hydropifehen "und tympaniti« fchen Zufällsü der Gebärmutter ar verengert ge- ‘£unden, wird, era, uaög ve 35r formte Schleim aber beftebt eigentlich-aus einer Bla-, fe, die in ihren Häuten (einer äulsern, Lederhaut ge- "nannt, und einer innern, der Schaafhaut, die yiel-, leicht. da, wo Ge am Eyerftocke hingen, durchbohrt, . find ) ‚eine überaus dünne Flülfigkeit enthält, in, welcher der Keim [chwimmt. _Wenigftens haben, ‚. üch,dem unermüdeten Forfcher Spallanzani die: "Schleimkörner,, welche die Eyer des Frolches aus-, machen, unter dieler Geltalt gezeigt. Wie nun die-, fe Blafe in die feuchtwarme Höhle des Uterus fällt, - fo wird wahrfcheinlich die in ihren Häuten enthal- tene Feuchtigkeit expandirt, und fie l[elbft laugt die) van. den Iymphatifchen Gefälsen der Mutterhöhle ausgedünftete Eeuchtigkeit ein, So wird eine in wärmes Waller gelegte Bohne erweicht, ihr Pflan- zeakejin entwickelt. Die Entwiekelung gelchieht, ‚aber, durch die Einwirkung des befruchtenden Saf-, tes und der äufsera zur Einfaugung ‚beltimmten. N Feuchtigkeit in dem menfchlichen Bläschen fo fehnell, dafs diefes in wenig Tagen zu,einem eyför-, migen [chleimichten Sack gedeiht, in welchem gar d der Keim mit den Uimriflen einer Ra | N; üchtbar wird, 4 ‚ ‘)) Doch febwillt der Fruchtfack ‚nicht ‘gleich f Schnell an, dafs er fchon die ganze Höhle der cr bäsnurter anfülle. Beobachtungen lallen vermuthen, als er den Keim wohl zwey Wochen trägt und. " pährt, bevor jene eine merkliehe Aenderung erleis \ det. Ich fage eine merkliche Aenderung; denn ge- mau zu reden, empändet lie gleich von dem erltew "Aıgenblicke an die Wırkuugen der Reitzung, wel. 352 — e che die befruchtende Kraft und ihr neuer Fewöhner erregen. Diefe Reitzung rührt den ganzen weibli- elien Körper, vorzüglich aber trifft he die Gebör- mutter, und yon dieler ganz) belünders die obere Gegend, zu ne, nach den allgemeinen Gefetzen' der Reitzung, mehr ‘Säfte herbeyfliefsen, welche kinwieder die Ausdünftung diefes Theiles vermeh- xen. "Wirklich fand Buffon in Hündinnen, die er unmittelbar nach ‘der Befruchtung öffnete, den Ute- zus leicht entzündet und einen häufigen Dunft aus- hauchend, „Die Gebärmutter wird Ichwerer, Tenkt ie alfo, ik‘ weniger beweglich, zeigt einen erhöh- ‚en Grad’von Lebenswärme ‚ ihr äufserer Mund ‘fühle fich weicher an: lauter Erfcheinungen, die auf die - angehende Schwangerfchaft,. auf Phlogiltikation ‘der Gebärmutter ünd ihrer Säfte deuten. Diefe Säfte , welche die befruchtende Kraft zum Uterus beftimmt, und dafelbft auf eine eigene Art umändert , diefe Säfte verwendet die Natur Zu einem doppelten Zwe- cke. Sie reicht dadurch nemlich der Frucht »einel ILymphe, wovon fie fich nähren, ihren Hüllen eine einfaugbare Feuchtigkeit, wovon hie anfchwellen können: zugleich aber erhält der Uterus nicht nur“ einen Stoff, der'ihn zum Weichwerden und Nachge- , ben gefchickt macht, f[onlern auch eine röthlichte ; Subftanz ‚die ihm nıehr Gehalt und Stärke giebt, und welche die Falern, die bis dahin verborgen wa- ren, färbt und fiehtlich UENEER FE NERIRRE TR 'In Foige dieles‘ gröfsern Zufuffes und fanefi Umänderung der Säfte, werden nun aber auch. die Wände der Gebärmutter nach der Verlchiedenheit” ar u .-y ‚des Banes und der ‚Lage a Theile auf verfchiedene „Art verdickt. Die Mutterenge und der Hals [chlielsen Ähre Höhlen; die Wände des Körpers legen fich an die Ichon mehr 'angefehwollne Hülle der Frucht an, und bieten ihr gleichlam einen Lageryplatz, wo fie } ‚ac ftützen, anlehnen, mit welchem lie verwachlen kann, Es ift sein ‚merkwürdiges Schaufpiel, zu fe- ben „wie. -dieinnere Wand der Mutter und die äufse- ı* re Hauthülle der. Frucht einander unzählige Flocken -oder Büchel von Geläfsen zufchicken , die beiden 'Theilen ein [ammetzottiges Anfehen geben; wie die- fe Flocken ‚einander gleichlam entgegen eilenund hich feft ınit einander verknüpfen; wie andere, fich . - werlchiedentlich fchlängelnd, Zellchen bilden,.in die fie eigen gelblichten Saft 'ergiefsen; ‘wie noch van- ‚dere, die aus den erftern entlpringen, mit ihren En den frey i in den Zelichen [chwehen und eine Feuch“ i Rigkkeit einfaugen, welche fie zur Ernährung der Frucht und zur Anfullung und Ausdehnung des r Fruchtfackes verwenden. Das Wachlen und Gedei- _ ‚hen des Keims in der, Gebärmutter hängt alfo nieht, 'blofs von feiner eignen Lebenskraft'ab, fondern auch, won der wälfericht- fchleimichten Feuchtigkeit, die ihm der. Uterus -zulender, die der Fruchtfack auf-, f , und die‘, vermöge-ihrer Natur, der Lokalis. er der Einwirkung der beiruchtenden branch) | Eich mächtig expandirt. Diele Feuchtigkeit, die fich in den erften Tagen ‚dem Inhalte der Frucht wie,zehn zu eins ver- i ,. wirkt unausgeletzt mit, fteter Kraft auf jeden Runkt. der Wände des Gebäxmundrkörpers ‚und Pen di BE u END Na weitert dadurch die Höhle deffelbeh tm fo leichten, da das Eingeweide durch [ein gleichzeitiges Weich- werden [chon zur Ausdehnuug mehr geneigt ilt, ‚Hiernach wird man fich nicht wundern, dafs mit eintretender Schwangerlchaft, die bisher gewohnte ‚Blutausleerung durch die Gebärmutter gänzlich, oder zum Theil nur nach und nach, auflıört, wenn man be denkt, dals in dem [chwangern, voluminöleren. Ute- rus mehr Blut Platz findet, dals es’in diefem mehr phlogiltieirten, durch die befruchtende Kraft gleich- Sam. exaltirten Zuftand, häufgeren Abfonderungen Stoff giebt , und inlofern den Fruchthüllen ihr Wal- fer, der Frucht ihre Nahrung reichen muls, a Was die übrigen Theile der Gebärmutter , die Enge und den Hals betrifft, ‚[o haben fie um diefe Zeit noch wenig Aenderungen erlitten, weil ihr’Ban viel fefter, und weil das Verhältnifs ihrer abführen- den Gefälse zu den herbeyführenden gröfser ilt, als in dem Körper der Gebärmutter. "Noch fcheintimir der Umftand bemerkenswerth, er die lonft wink- liebte Höhle des Mutterkörpers ich ‚jetzt Ichonaus- gerundet har, indefs dieler von Aufdeni noch Seite elliptilche Form beybehält. ‘Ein Beweis, dals' die innere und äulsere Sublftanz zwar, wie ich oben/[chön , erinnerte, zü gleichen Zwecken, aber nicht in.glei- chen Zeiten wirken, 5 Ro; Noch vor der Hälfte des zweyten Monaths/abek treten Veränderungen ein, die den Körper der Ge- bärmutter vermögen, der ausdehnenden Krafv, d.h, dem Fruchtwaffer, immer mehr nachzugeben ‚hd mit feinem Grunde höher in die Bauchhöhle hinauf Be 355 zufteigen, Der Fötus nemlich, der nun fchon eine anenfchliche Gehalt ‚an fich trägt, fängt.an, fichrin ‚einen feftern Zulammenhang mit der Gebärmutter, mittelft zahllofer Gefälszweige zu [etzen, die von Jeinjenigen Theile der Fruchtbäute, ‚den man we- gen [einer Aehnlichkeit mit den Opferkuchen der Alten, Mutterkuchen nennt, zum Gebärmuttergrun- de gehen. Dieles gefchieht, wie gelfagt, mittelft der „ben erwähnten vaskwlölen Flocken, die nicht fo- wohl der. äufsern Fruchthaut; als vielmehr der Frucht ‚ Selb angehören — denn fie waren’s‘, die [chon das Stielchen,' das Vorbild ‚der Nabelfehnur, ‚bildeten, mittelft dellen das unbefiuchtete Ey am Eyerftocke. hing — und die mit ähnlichen, aus der Mutterböhle ‚zwilchen den Trompetenmündungen entfpringenden, „eine nährende Lymphe herbeyführenden Geläfsbü- fcheln, eine felte Verbindung eingehen: eine Verbin- ‚dung, aus: deren Zellgewebe Hunter's abfällige Haut gebildet wird, . die hier offenbar mit Blat angefällt ift. Mit dem Anfange des dritten: Monaths faugen diefe Nabelgefälse der Frucht oder des Mutterku- chens Ichon lo’ ftark,dals der grölste Theil der Säfte, { die ‘zur Mutter kommen , ‚ihnen‘ zu Theile wird, F ‚ Eben daher gelchieht es, dafs die abrigb ‚Rundung der Mutterhöhle weniger Anfeuchtung erhält und weniger ausdünltet; dals die übrigen Flocken aus "Mangel 'an Nahrung gleichlam verwelken , zulam- menlchrumplen und die Haut trocken und dünn dar- Stellen, die fie vorhin l[aftreich und: zottig machten, - Die, Floeken des Mutterkuchens hingegen Ichwellen - \g56 WE immer mehr an, ‚ Strotzen von Blute » "und nehmen zu in dem Maafse als der 'Förns zunimmt: . der, unab- hängig yon dem Blute, das ihm die Mist vielleicht unmittelbar-zuführt, auch noch von dem Kuchen eine nährende milchartige Lymphe eınplängt, won ' -mit-das mütterliche Blut gelchwängert ift. Dadurch ‚nun, dafs ich den grölsten Theil der Säfte der Mut- tergrund zueignet, wird diefer immer mehr und mehr weich, feine. Wände’ werden nach und nach insmer ausdehnbarer und machgiebiger, und der Fö- ; tus an fich feiblt gewinnt fortdautendlän eigner Le- benskraft. „ die ihn wieder mehr ausbildet, felfter formt und feinen Verrichtungen,, befonders der Aus- dünftung, mehr Energie giebt. Diele vermehrte Aus- dünftung, verbunden mit der Zunehmenden Maffe der Frucht, erfetzt auf eine [ehr zweckmälsige Weile das, was der ausdehnenden Kraft des Fruchteys, das heist, dem’ Fruchtwalfer durch die verminderie Ausdünftung der Gebärmutter entgeht, Mit dem dritten Monarke beginnt die Wucht; die nun täglich mehr an Umfang und Feltigkeit ge» winnt, auch durch ihre Schwere auf die GeBärmut- ter zu wirken. Es läfst fich in der That Schon aus der. Veränderung der äulsern, nun mehr kugelför- } migen Geltalt des Mutterkörpers vermuthen, dals aufser den Urfachen, die’bisher auf das ganze Ein- geweide wirkten , dalfelbe weich und nachgiebig machten , nun noch eine andere eingetreten feyn mülle, die, mehr gegen den Körper allein gerich- tev, [einen Grund in he Bancngöie teigen macht, Po dank: i Be Mi — : 357 #® ‚Von innen aletrachtet: verräth Ar Höhle, die die as | Beltreben, fich in die Mutterenge binein auszu» „dehnen, eyförmig geworden ilt, dafs neben sek aus- ‘ ‚dehnenden Kraft, die gegen ‚alle Punkte der Peri« enhe bin wirkt, nun noch eine andere thätig wird, ich die Schwere der Frucht, die ı nur aut einen e . een Punkt gravitirt. _ . f „Es lauter folglich fonderbar, dals ein Eingewei- de, welches i im Anfange fich gelenkt hat “da es , „größer und fchwerer geworden „ in der Folge, hart „noch tiefer zu finken, vielmehr in ‚die "Höhe fieigen foll, da es an Umfange- und Schwere immer zu- : And ‚Dies ilt nemlich der Fall mit der Gebar- we ‚Im Anfange der ‚Schwangerfohaft Ienkt he h ee. in die Höhle des Beckens herab; im drit- £ en N Monathe „ragt: fie mit ihrem Grunde fchon einen ‚Zoll ü über die Beckenhöhle i in die ‚Bauchhöble hinein; ‚ ee fechften prelst fie den Nabel heraus; im neunten drückt fie den Blinddarm und Magen gegen das . Zwerchfell, ‚Das Sonderbare verfchwindet aber, fo- " bald man überlegt, dals nach dem dritten Monathe r der Schwangerfchaft zwey verlchiedene I Kräfte wirk- ‚Jam & find, die ‚der Gebärmutter Hi sbien allmahlig er weit ern. Die ausdehnende nemlich, die 'vom Ant e an und immer fort wirkt, giebt das Frucht- fl r welches vermöge feiner Beftandtheile _ als } odukt der Ausdünftung von Seiten der Mutter und | NN Die Gebärmutter fenkt fich, weil'vermöge der Verine > derungen ihrer Aufsern Sublranz der ‘Hals fich verlän- 4 ert. e Bann) & e iefea IR LER RE aß = —— hu der Eee pi und ‚vermöge "der Wäre” "des Orts Y phlogiktieirt, _ lich i er 20 "expandiren frebt. 4Bie gravitirende Kraft giebt der Fötus, die nicht eher, wenigltens merklich nicht eher wirkt, als bis die Subltanz deffeiben, befonders die Knochen, zu ei- nem ‚gewillen Grade von Feftigkeit gediehen find.’ ar 'Diefe beiden Kräße wirken auf die Gebärmutter ' gleichmälsig, aber in ver[chiedener Richtung. Das Fruchtwaller dehut fie aus, fchwellt ihren ‚Gründ hinaof: die Frucht füllt unterhalb die Höhle: und drückt mit ihrer Schwere auf die Enge und’ den Hals, welche beide der ausdehnenden Kraft „als fie allein wirkte, zwar zu widerltehen vermothten, der \ gravitirenden aber, nach dem Maafse ihrer Intenh- „tät, allmäblig weichen mülfen, Der Fotus mag übri- E, gens gleich vom Anfange eine aufrechte Lage haben, oder ich erlt in der Folge, vermöge [einer eignen Schwere, ‚mit dem Kopfe fiürzen, [o bleibt 'doe x" jimmer gewils, dafs er als phylifcher, in einer Fiöt figkeit [chwimmender Körper, delto mächtiger ge gen [einen Schwerpunkt gravitiren muls, je mehr an Malle zu-, und je mehr die Flüffigkeit, Nie’ ih - trägt, an Inhalt abnimmt. Der immer gröfser un fchwerer werdende Kopf des Kindes drückt al fenkrecht auf die Enge, zwängt fich, fo tief er kann in ihre noch wenig erweiterte Höhle, und dräng das Waller immer mehr zurück , das, Kt Teho oben erinnert worden, :in dem Maalse abnimmt “ als die Frucht zunimmt *%), Wenn.nun jede Flülfg *) Auch fühlt man gegen das Ende der Schwangerfchaft de Kindskopf im Halle und wenig Waller vor demfelben, —— “ 359 ‚keit ihre Gewalt da am 1 heftigften ausübt, wo fie den Bert Be findet, ‚fo wird auch das Frucht- wa ‚a er [e Seine ausdehnende Kraft, da am wirkfamften # „außern, ‚wo der Mutterkörp er, am weichften und ‚ machgiebigften ift. Ob nemlich fchon die Gebärmüt- re ‚durchaus ‚nachgiebig feyn mufste, und zu dem "Ende 5 ‚überall mit zahlreichen Gefälsen verfehen it, & un durch Erweiterung ihrer Dur :chmelfer, oder durela # Auslireckung ihrer Krümmungen, die Snbltanz. des Eingeweides, unbefchadet der nöthigen Die , aus- | 5 Wehnen zu laffen, ‚fo find doch da, wo fich der Mutter- > ‚kuchen, ‚anheitet, die Gefäfse viel grölser, die Mem- „ branen viel weicher als in andern Gegenden. ‚Es Ü u wird allo, wie die Frucht auf die innere Suhltanz der Enge und des Halfes drückt und ihre Höhle er- bi 4 weitert, das Waller nothwendiger Weile hinauf tre« k ten, den Grund der Mutter in die Höhe treiben, . und fo das ganze Eingeweide in die Länge aus- R: - dehnen! 2. br Aus der gleichzeitigen entgegengeleizien Wirs E. „Ku ng dieler zwey Kräfte, laffen lich meines Erach- Er tens „die vorzüglichlten Erfeheinungen der hohen .. Schwangerfchaft erklären, Wenn der Murterkuchen | im erften Drittel der Schwangerl[chaft mehr als die y Ifte des Sacks einnahm, im zweyten wenig über ne Viertheil, und im dritten kaum ein Achttheil, gefchieht dies, nicht als hätte er felblt an Umfan- ee abgenommen, fondern weil die Fruchthäute, zu „gleicher Zeit durch die Schwere des Fötus herahge- drückt und durch das Waller nach oben ausgelpannt, 2 m. BB, . I Saickb.cagg WEIS; a ann, > eine Äusdehn ung u so er erleiden, - wer } BE bi ef 0 iner Dicke und „cher, uchen, | ‚vermöge DER ; „feiner f fe tern n eftung, nicht fölgen k 2 en diefe Änheftung die Richtung der a A achfenden Pt beftimmt;, die alfo aufrech 3 in ieh ‚mens ‚fteigt ch feitwärts neigt oder vorwärts all, en der Mutterkuchen den Grund, in, Sein. BESTE TEN » u „oder. V Vorder: Theile einnimmt: [o gefchteht es, weil „‚giefe ‚Gegend, als der weichere Theil, für die Ein “wirkung der ausdehnenden Kraft eimpfänglicher lt, "Wenn, die Gebärmunter i im Verlaufe der ‚Schwang, er- "Schaft ‚ich mehr in. die Länge alsij in ie Breite 2 Er "dehnt: ! unbefruchteten Zuftande "mehr hi als na if, Ton- fo gefebieht es ‚nicht nur, weil Ge fchon i im dern auch, weil ihr Körper feines ehnbarern ‚Gewe- “es und der Anheftung des Kuchens halber v von An- h ‚ fange bis zu Ende die gleichförmig änhaltende Wir. N A . Eunae. 1 ausdehnenden 1 Kraft überall; par aber n nur „und a auf wenigen Punkten die Wirkung der ehr f de Sein, Kraft erleidet: dahingegen die Enge und. eritern, die fchnell wirkt, wohl aber die Einwirkung. ‚der leıztern Air ‚die langfaın wirkt, erfahren, "Daher "homaını es auch, dafs der Hals fich nicht ausrunder,. wenn die Frucht eine widernatürliche Lage harı, denn in dem Falle, ft ihr "Schwerpunkt bi einen andern Theil, der Gebär mutter. n Der,, befruchtenden Kraft bediente fich ie Natur, um durch die gewohnten. we se zur Gebär- 3ilvuıb er mehr Blur Zu leiten, Intttefle w Icher jene c die Fähigkeit üch. zu erweichen und Mahn die der Hals weniger und Später die Einwirkung 1} t 361 ae Hke Hille ante Vermögen jene, süsmudche" Dal 2 Daher riftes km auch ı immer ieh nnerö’ ae elche I fowohl im ı Körper als in der Enge und Ü EL früher und: Neichter \nachgiebt. ° en im Anfange der 1 Kölper von“ aulsen noch @ ( h, wenn fich feine. "Höhle ir rundet: = : eh 'h er ‚in der Folge eine runde - Geftalt annimmt ft die Höhle, wie nach Weitbrechr'äuch ie} eob tete, [ fchon mit ‚der Enge Zufammöngellölfen’ An? - 4 Li } Etat geworden; ; und nur dann endlich ftellt‘ ET. [2 u > u we 4 1 ebärmutter 'von außen e einen eyförmigen Kor per vor, i venn auch. die Höhle desHalfes ih die I 110 Ahern Eee Folglich alle dreyı nur aueh 2 grofse Hölle ausmachen, Diefe' und 4 8 'r[che Apnzen, am Ichwangern Vrerise" in. Ne ne wllhte enen ‚Theilen, ‚erheifchen nun ande, De Zei E it.n U seh: re Ber ung ei einer Subftanz, die : zwär Immer, AT b nrr gen ift , fich aber erfe i in eh, Bit chwangeı SANT » EYE SERgE nd welche, Kann ae % raf des Lebens „ ’ das Einfeweide‘ ein PET Sera, ‚eine, lo rer und. "16 veträchiliche‘ | Ausdehnung ohne aden zu PR, mi Be er Di fe Tönderbäre Suppen ik ah ‚ die'deriUterus ‚öntfaltet, indem er fich vergrößert, oder, die ihn'yerst - gröf Jah! indem fie fich entfähet‘, 'ifedie ungeheure nge $: e Neifchichter Fafern " Zwar zeugt cHon im) fe yängerten Uterus ee gRehraal, it von ihtem Dafeyn: aber ihte ungeheure An«! "und ihre mannichfaltige Richtung find doch fol borgen, Lu Tan? Zerglielefer vö vöih erften Ran ö or DermeT £ a. NIEREN ER ren ser ade ge fe nor für zellichtes Gefälsgewebe le ch aber, im, ‚[chwangern Uterus eine siggpe Gattung von Falern angenommen haben > ohne- indels ihre ver- fchiedenen ‚Lagen und Richtungen nach den verfchie- denen Gegenden des Eingeweides genauer anzugen, ben. ‚Böderer und Hunter waren die Erften, die ‚genau, anatomilche, Beichreibungen und ‚Abbile, dungen der fchwangern Gebärmutter Beh aien, mach- „4 stildounaen Er „ Ich würde mich glücklich, Ichätzen, w wenn Be hg ‚können; indels. bürgt doch für die Re der „erftern das Anfehen nicht minder berühmter” Männer, eines Caldani und Bonioli, unter de- ren Augen fie angefiellt wurden. Diele meine Be- obachtungen legen offenbar eine dreyfache Subftanz h im fchwangern Uterus dar, wie De A r anz io Malphigi und Santorini geahndet, und nach ihnen Noortwrk und Weitbrecht deutlicher befchrieben haben; nemlich eine dieke „muskulöfe) ' äulsere, eine mittlere fchwamwmichte ı mit "nalen Höh.. ie verfehene, und ‚eine innere auch muskulöfe, aber dünnere. Be a >. s4@leieh unter dem Bauchfelle, das vorne, au ‚hin« ten.:den; Körper,und die.Enge der Mutter überzieht, ‚ zeigt lich. eine, (ehr. breite Lage von, Markofalernn GTab.I. Fig. 1. A.A, A. A. A Fig. : 2.;, A. „As die beide ‘genannten Gegenden gleich wie ein n Mantel bedeckt, Sie entlpringen unten, ‚da, wod das Bauch- fell. die Harnblafe verlälst, um die vordere Fläche der Gebärmutter zu, bekleiden, und laufen, ’ einige, in gerader Richtung mit ‚der Achle gegen den Muts -— ‚363 ‚rund; andere entfernen fich von einander, und gehen beiderleits zu den Trompeten ,, oder unter 2 den runden Mutterbändern durch zu den Eyerltöcken big; Von da Steigen fie aufwärts, verbinden fich, wir, jenen, die über den Grund liefen, und bilden % durch, ihre Verflechtung eine Art Schliefsmuskel. Auf der hintern ‚Seite gehen fie in der nemlichen Ordnung wieder herab bis zum Halfe, da, wo das Bauchfell diefen. verläfst und fich auf den Maftdarm hinüber beugt. ‚Diele Fibern waren in einem fieben Monathe [chwangern Uterus ausnehmend deutlich zu . fehen, und bedeckten auch den Hals. Da fie Ei 7 Länge nach über die Gebärmutter hinlaufen, fo nen- N ne. ieh. lie die länglichren Falern,, Unter die- fer ‚Schichte liegen wieder andere, die gewiller- malsen fehon durchfcheinen und nicht mehr dem ‚ guuben Eingeweide gemeinfam, fondern gewillen Gegenden eigenthümlieh angehören, jun R „Erfilich alfo zeigt lich eine Faferfebichte, (Tab. I ” Fig. ı. B.B.B.B. Tab. I. B. BB, B. B,B. Tab, IV- h BB. B. B. B. B.), die de Graaf Tab. I. a, b, b. genau abhildete, aber nicht befchrieh. S antorini “ bildete lie zwar nicht, ‚ab, befchrieb fie aber fehr , genau, | und nannte fie Aa herabdrückenden Muskel, Nach ihnen haben meines Willens keine Anatomiker ’ ‚digles Muskels Erwähnung gethan ;. ja; ‚felbft Röde-. rer! und Hunter, fo viel ich wenigftens ; aus ‚ding Auszügen ihrer Schriften abnehmen kann, anienkend delfelben nicht. j Diefer Muskel hr von Pen ah Bän- „,D dein, d die nicht, wie Einige meynen, blofs «us Blut-. JaprE n ar a gefüfsen befichen, a fondern auch Ficke Bünder won Muskeifafe:n führen, wie nach Vefal der feharf- fichüge Müskelfpäher Santorini lehrt. Vereine” and” an Dicke zunehmend laufen he bis an die Trom: Mr peten,. \- ‚hie fich ausbreiten, um diele zu ‚umfaffen, u Steigen. Be in Geftalt einer breiten Rinde’ hinauf, ' und. bedecken“ “den ganzen Grund, doch fo, dafs fie” Sich mehr auf der vordern als auf der bintern Fläche‘ ausdehnen. In mähchen Subjekten dürchfchneiden Ge fich (Tab. IV! *%*y’auf der ‘Mitte des ’Grundes:"' der ‚gewöhnliche Fall aber ift, dafs fie in gerader Richtung binüber gehen, und , um mit Santorinı zu reden, eine "Schlender bilden, deren breiter Theil: d den Grund bedeckt, und deren fchmale Endrienien “ fich” mit‘ dei Funden Bändern verlaufen. Der un- fterbliche' Morgagni tadelt-es an de Graaf ler: feh Muskel dbgebilder zu haben: ein Tadel, deridaiy hin zu befchränken ilt, dafs de'Graaf erwarnad ungefchwängerten Uterus abbildeie , “ was nur am Ichwangern zu fehen ift. an 37 -“ Unter diöfem Muskel zeigt fi ch das obere She u meht eines gepaärten Kreismuskels, oder einer Mus" kelfcheibe 5 "deren Fafern eoneentrifeh um die Ein. planzung der Trompeten i in den ‚Körper der Gebär-" 3; mutter "gelagert find, (Tab. I Fig. ı. c Tab. ır* cc Tab. III. C. CH Tab. IV de 'C,C* Tab. Vv Big 1:0. €) ünd die fich ohne Zerreifsung 3 zwi- Schenlaufender andern Schichten ängehöriger Falern nicht ablöfen lalfen. Der Raum, den diefe Muskel- fcheiben einnehmen, beftimmt von aufsen ungefähr die Gränzen, des Gebärmurterkörpers, Io dafs lan’ j — , 368: nen Kant) "derfelse' befteherand BR TR Tondexh elliptifchen‘ Hallkreifen): deren Mitrelpunk-) rein ale Eihpfänziig def’ Troipeten> ‚fällem \Ge- wi, ; fe, < dAts diefe'auck von‘Ahdert befchriebenewi Spräfter nor“ amt! Körper"gefufiden' werden. Sieil ind in mehre era folgetide'äufser[t dünnes th verchenlt , (Tab! II. C * a,)a) a, by bi), at viele weghehmen‘muls,'"bevor man zw. AP Aitietahat ehr ABmcheike Shan? gehangehi. Diet - biderleitigeh Scheiben‘ dieler Spiralfa berm. Höfsen vorne längft’ der Mütterachfe" zufammen und! ‚Iaflen über und’ ütter ihren"Berührungspunkten eit be dreyetkigen ' Zwifehenraen ; > (Tab. III JE | TAb. IV. ES), weichen andete‘Fafern’ ausfüllen, die! „ neter in‘ Bet" Subfiiiz id der-'Geftäh eines, doch! Mönckinal”" unterbrochenen' Streifens, gerade zum! " Balfe Jaufen, und füglich die obere geraden’ Mus-' rer we ei Können: 2 Vo RE Ar eahär Fläche elite dies Muskel: rehliden eihander nicht [o-nah', ünd'lallen alla‘ grö- Körd Zwilchenräume für ähfliche gerade Muskelfa! ser und für eine &ifme Faferlinde,' (Tab. IM. E. 2% die ununterbrochen: von einem Eyerfiocke quer zuni afidern hinfiberläuft: Diefe Faferbinde möchte ich Wohl fr die Gränze des Körpers "halten; die Folie den Schichten 'werigftens Icheinen fchon einer am dern Gegend dnzugehören, die mit'den zwey übrigen 36 Verbindußß Tteht;‘d. h,’der Mütterenge.. Die ge: - Fadeh und fingförmigen Schichten nemlich, welche ällein die Subftanz der Mutterenge bilden, verlieren 366. 7 ag fich eben fowoht. in. "die'dem Körper BEN Spiralfälern, als.in die, Querfchiehten des alles, | „Die: Schichten. gerader Falerm, are -, tung der Achle vom Grunde zum Halfg,laufen, werden Bi bin’ und. BE von vielen andern, nemlich von At, 2 auf. und! ablteigenden. fchiefen. F alern. unterbrochen, TR (Tab,il,. Fig n 'E. Fig: 3.,E. Tab. IL E.E,E, Tab. El: E,0E..hefonders, Tab. IV.,E. E. E. E.), denen. fie! auch. zum felten. Punkte dienen ;beynahe auf die Art,.wie diegeraden Bäuchmuskeln, und, die weilse, Linie (den innern ünd.äufsern [chiefen Bauchmuskeln, Aufsund ablteigende-Schiefe, oder, kürzer, Ring-, I h Fälern, nenne ich.mehrere Falerbündel, (Tab. I a Big 14: D. D..D.D,D.D.D.D. ‚Tab. II..D, D. D D.D,D, Tab. II. D.-D., befonders Tab. IV. D, D D..D. D..D. D. )..die-in PERÜIR ei Höhe vonden zunden; Bändern felbft, oder unter denfelben und von den grolsen Muttergefälsen ent[pringen ” einwärts gegen die geraden Ralern hinlaufen, wie fie fich _ ibnen,genähert haben, „wieder ‚umkehren; den,nem- lichen‘ Weg zurück machen ‚und folchergeltalt ver- £chiedene grölsere ‚oder, ‚kleinere Ringe (Tab. 1. II, HL;IV..d:) bilden. -Sie.lind in, beträchtlicher, Maas fowohl auf,der Gegend.des Körpers, als auf,.dem Hal» fe vorhanden..; Einige laufen über die Andern hin; einige‘ fchlüpfen durch, die Ringe, die,Andere gebil- det haben, , verweben ‚und verfchlingen fich über- hanpt/auf.die mannichfaltiglte Art, befonders an der vordern Fläciıe der ‚Enge. ı Wehrlabeinlich, find fie es, '.die ‚Malph: gi, Röderer, indere, unter der Benennung der netzförmigen Fafern belchreiben, De 67 wei De "durchaus m mit x zahlreichen E Blütgefäfsen ver Bachten I üind. u Auf der intern Fläche der Gebärmutter zeich- nen die‘fchiefen are eine niedliche Figur. Zwey we (Tab. %3 Fig. | 2. 1.1.1.I. Tab. II. 1.1. m nu “die unter der oben erwähnten ‚Querbinde | RE Taten Be’ die ganze Wölbung des" Mutterkörpers gegen einander, bis fie fich in Ge» re Fig. 2.0. Tab.IILO.), und dann in andere Faferfchichten verlieren, Ober- halb_ der“ Kreuzung, ‚bilden fie mit der Querbinde nal leichfeltiges Dreyeck, deffen Seitenwinkel an { er Me liegen, und den Urfprung diefer Fafer- iehten bezeichnen. Der Scheitelwirikel im Punk- der Jurchkreuzung feheint mir wieder den Gränz- punkt iefer Gegend anzudeuten: denn die Falern n, die ö über ibm liegen, ‚gehen zum Köry per, wie febon! ihr Urfprung andeutet, die untern gehören dem alle an wie der Augenfchein zeigt, Ri Rage‘ dem Halle eigenen Schichten (Tab. gt Fig. ı. ni FR F. Tab. U. FF. ) erfcheinen ünmirie® bar unter dem Blatte des Bauchfells, das den Hals’ Kae. Sie find fehr felt mit einander verwache in, laufen quer ‘über den Hals, durchkrenzen fi in feiner Achfe, und bilden die erfte Querfchichte, Unter ihr fteigt von der Enge herab eine Schichte gerader Falern, die gegen den Muttermund divers giren und mit andern fchief an den Seiten herahr Taufenden einige Ringe bilden, Hat man diele abgen Vol, fo zei;t ich eine neue Querfchichte , “Tab. I Fig. 1. F*. Fig. 2, F* befonders Tab. III. Ft F*.)) deren Falexn, obne fich z zu Grete, so einer Jah er er gerade zur de inaber lufen, un En un + Unterlage gerader. und Ichiefer Ringfafeen EL Solchergeltalt ‚wechfeln immer Lagen von 23 Bine in 3a fern und Ringfafern,b bis das ‚Melfer. eine Schichte ent. deckt, ‚die ganz : aus einem ‚Gefäfsgeflechte (Tab, Iy., ar FR. ). beficht, und Tebon der ‚Ichwammiehten Sb, hanz angehört. a: ö of ER Aus, diefer, Be erhellt, dals die Ge, genden der Gebärmutter. nicht nur an Gröfse und Ge Ge Salt, fondern auch in Betreff, der Menge. , Verthei-, lung und Richtung, der F alern FR die ihre äufsero Sub. Stanz ‚ausmachen , ich Tehr. merklich von aa Rt. Sue sehe; DEees Höhlen genau anzugeben. A haben Röderer und Hunter mehr Licht bier, E über verbreiket. Einige nehmen an, ‚dafs ‚diefe e Höh., len mit, den venöfen Gefälsen zufammen ‚hängen,. An- dere ‚behaupten mit Mal phi igi,, he. gehörten a eignen, Gattung von. Gefälsen, zu. ‚Darf ich aus mei., nen wenigen, ‚Beobachtungen eiwas folgern, [ fo ‚üshen, fie mit den Schleimhöhlen i in Verbindung, die, zwi fchen den Klappen ı des Halfes liegen, und fich in die, Lippen des Muttermundes öffnen, "Wenigltens fchien, | mir die Maffe, die ich einlpritach nicht nur ‚in die Höhle ‚der ‚Gebärmutter, fondern ‚zum Theil a auch durch die Oeffnungen d diefer. Schleimhöhlen . des Hal. Ses zu. dringen. Ob Ge, ‚durch die letztern. einge- Kpritzt, auch zurück in die Höhlen dringt, vermochte, u ; 369 il ich Aus‘ Mangel an nöibigen Werkzeugen: nicht zu be- A jen, werde‘ ‚aber. bey neuen Unterfuchungen nern darauf feyn. | Schlagäderchen, wie fie 1 Monro und Weitbrecht kelchreiben , die frey und | unangeheftet i in. ‚ einigen Höhlen ‚ich TEE lab ich ‚auch, Die’ Richtung. diefer Höhlen’ geht vom Gruhde zum Halle (Tab. V.'N.NEN.N. N.): am Körper liegen he tief, weniger tief an ‚der Enge, und nahe : "air der ‚Oberfläche‘ im "Halfe. ""Obfehon’ die äufsern " wahrfcheinlich ‘den innern ihr Blut züfchicken,, ‚Io © hiehe en fie doch mit ihnen nicht m gerader unmittel- " barer Verbindung. "Die Einfpritzung nemlich, die man die äufsern oberh’Höhlen macht, ‚ gelangt zwar in ’ die Bene der Mutter, aber nicht durch die nächhen bern flöhlen ; s (öndern durch Solche, die mehr‘ une En Närts liegen, und ‚mit ‘ähnlichen Höhlen des Mute ches zuläbumen hängen, Die innere’ Muskelfubftanz endlich ift fo dünn, Hr "die Höhlen det fchwammichten Subftanz von “ih "gleichfam nur wie mit einem Schleyer überzogen "werden (Tab. V. N. N.’ N.'N.' N; N.). Man kann Ge, ohne hie zu 'zerteilsen, fake ablöfen;, folglich auch‘ den Lauf und die Lage ihrer wenigen und ein- fachen Fafern nicht genau unterfcheiden, Wehige 7 "ind es: denn gleich unter dem erften Blättchen eı I Tcheint Ichon die [chwammichte Subltanz, Einfach "° müffen he feyn, "denn nach Weitbrechrs’ Be- " Tehreibung und Röderers' Abbildung Jaufen fie ** gur in zwey Richtungen. Die nemlich dei Körper "allein "angehören (Tab. V. €. C, 6, €.) gehen von- ur U. 0 [2 ‚370 J — „_ eentrifch, um.die) Minsng, ‚der Trom mpeten,,. ig lehei- ‚nen Sogar fiel in. felbige weiter hinein zu [enken „Tab. Va a): mit ihren äufsern ‚Kreifen ‚reichen, fie y bis, über AityMitterenge. Die Andern Naufen. zirkel- „ förmig um die A Achle des Halfes (Tab. V. F. „FF F.E.); wenigftens A, wo keine Klappen. oder Säulchen „uch den Anfang diefer Abhandlung) vorhanden find. [2 „Diele ordnungsmäfsige. Vertheilung ı und Rich- dung der Muskelfafern in ‚den Terlthiedapen Abe | fehnitten der Gebärmutter , begründet hinlänglich meine neue Eintheilung diefes ‚Eingeweides, Die Spixalfalern, fo äulsere als innere, gehören. allein dem Körper zu: die Querfafern find ein Eigenthum ‚des Halfes: die Enge hat nur Schiefe auf- und ab- fteigende, oder, Ringfalern. Wenn den Körper San- torini’s Schleuder gegen zu Stärke‘ Ausdehnung mach: oben; die Querbinde, nach ‚hinten, fehüter; wen ilın die geraden Falern, ‚gewillermalsen mit ‚der Enge verbinden: (o hat diefe die Kreuzbinde, die a ihre Ausdehnung, begrängt, und ihre ‚geraden Falern, ‚ die fie mit dem Körper and dem Halfe i in Verbin. "dung feızen: gleichwie der Letztere mit Querfafern n verfehen, it, _ die ihn vor übermälsiger Ausdehnung .m au bewahren, nd mit Geraden, die ihn gleichlam an . die obern Gegenden heften. y ‚ Vermöge ‚dieler verfehiedenen Vertheiläng, der .. Fafern wird. es auch erklärbar, ‚wie jede Gegend ‚der Gebärmutter gelchickt ie, nach mechanifchen Gefetzen allmählig,. immer jedoch mit einigem | Wie ‚.derftande, zu dem, ‚Grade von 1, Aysdehnung zı zu ge» . langen, « dan die, verichjedenen. Zeiten oe Schwan- Lutiie — 971 " gerfchaft erfordern. ‘Die Spiralfafern des Körpers % nemlich find geeignet, in jedem Punkte ihrer Länge " nachzugeben, und doch dabey ihre Zulammenzieh- N "barkeit zu behaupten; Ge allo‘'machen den Körper ‚gefchickt, durch (die Einwirkung der ausdehnenden -@ Kraft "erweitert ‚zu werden. . Die fchiefen Fafern "machen es der Enge möglich, fich auszudehmen ‚tfo- “ bald der Fötus durch: feine Schwere auf felbige zu "wirken anfängt, Die Querfalern mit den Schiefen "endlich geben dem Halfe [eine Ausdehnbarkeit, und "> zugleich die Stärke, die er haben muls, um die; an © Sehwere täglich zunehmende Frucht innerhalb der % Mutterhöhle zu erhalten, i Ich babe allo zu beweilen aelhchk: ach Erftens: dafs die Natur.der Geber zur "Zeit der Mannbarwerdung mehr Blut zuführt; dafs he [elbige.in .drey verfchiedene Gegenden abtheilt, um fie'gefchickt zumachen, den befruchteten Keim aufzunehmen, zu nähren und aufzubewahren. .. # Zweytens:.dals die den Uterus und den gan- zen Körper rührende Einwirkung der befruchtenden Kraft noch mehr Blut und zwar ein phlogifticirtes Blut herbey lockt; welches die ganze Gebärmutter anfüllt, den Fruchthäuten eine einfaugbare Feuchtig- keit, der Frucht eine nährende Lymphe liefert, Hiedurch erlangt die Gebärmutter eine lebendige, d. h. mit einem gewillen Widerftande gepaarte Aus- dehnbarkeit, die nach den verl[chiedenen Gegenden, verfchieden, und ihrem Baue angemelflen ift.. Zu- '" ‚gleich ‘aber erhält die Fruchthülle mittelft ihres Wallers die Kraft auszudehnen; der Förus vermöge ° feiner Schwere’ die'Kraft zu gravitiren, Jene wirkt ‚mithin. ‚auf den.erweichten Verden ‚indem. Ge ‚feinen "Grund in’ 'diesHöhe treibt; diefer, indem. er ‚auf. .die "Enge und den Hals. drückt: folglich, isch: vereint, URARBEH ikdge fie die Gebärmutter. "VOR ı "Drittens: dafs.die Gebärmutter, einer fo. gro- b KeeisRhsdelnungfihip ift, theils durch die: ihr, eigne j Lebenskraft, mehr ımd hauptfächlich’aber vermöge "ihrer Muskelfubftanz, die fchon im ungelchwän. gerten Zuftande zugegen, dası bezeugt ihre Reitz- " barkeit — fich verfchiedenaruig in dem Körper,..der "Enge und’ dem 'Halfe entwickelt, (damit Gehudiele Theile ‚ausdehnen und erweitern können; Er vom Anfange der Schwangerfchaft an; Sie um die Mitte; der:Letztere gegen‘ das Ende: dafs aber. durchaus diesinnere Snbftanz eher nachgiebt als die äulsere; "theils weil he dünner ift, theils weil die ausdehnen- den’ Kräfte unmittelbar, und'nicht erft;durch,das Mittel der fchwammiehten $Subltanz auf fe wirken. . "Diele Vorkenntnilfe können vielleicht‘.zu lich- "tern Begriffen über den Mechanismus ‚der Schwan- gerfchaft' führen. Ich weils ‚diefen erften. Theil zbeiner Abhandlung nicht fchicklicher zu-fchliefsen, "als mit den Worten, die einft Malphigi im'ganz ähnlichen Falle der Londner: Gefellfchäft der Wil- fenfchaften bey ‚Veberfendung ‚feiner Abhandlung über die fchwangere Gebärmutter zufchrieb:ı > Be hoc obfeurifimo omnium vilcere,, «extra gra- viditatis tempus, ob contracta wala etin varices con- torta, ‚ira implicitae fant ‚Venkpagenles Nr. ut BR 2 17 sn EN Pe: -'aulla — 373: nulla- eh: diftingui, poffinti., In.turgente au-, tem et'jpraegnante ‚utero,:bratorum/praeeipug, quaes, dam emergereividentur... Nonnulla i igitur, .quae mene, tin meae, illuxere,;, dubitative.- Vobisi.indieavi, (nom “epim integr& omnia. adhuc-fenfus-imeos -expleht).„um excitata. Veltra: [adulitate , vel URN xeh meam "Rwrnorr amplius non‘ Hlladant. Ss Sei Ich he nun zur Geige den ee j gen über, die jeder Gegend insbefondere, "und der Gebärmutter ‚überhaupt beymi Gefchäfte | des] Ge bärens; obliegen. IR MPRTRDN NRBRATIt null ern » ‚Das -Gebären.ilt die wechanifch. willköhrliche Verrichtung -*) ‚einer ‚Schwangernjmittelft, welcher ‚ich deffen entledigt, ‚was im der-Gebärmutter alten. äft- «Natürlich nennt man die Geburs | wenn he. dureh die: alleinigen‘ Kräfte der: Nanırseime | geleitet, „angefangen und vollendetwird; ‚ Dies kann fie nur unter gewiflen| Bedingungen. von! Seiten; der ‚ Muster nnd, vom Seiten sder-Frucht: ; Jene nemlich muls ein. gutigebautes:Becken und:in ähm einemfiche igegefiellten Uterus: haben sdiefe minls reif, won mar türlicher Gröfse, lebendig>und geliäg:gelagewv (eym Das; ‚Becken ift gut-gebaut ‚uowenm feinsöberer “ Band ‚oder fein ‚Eingang beyhahe/ein Ovalwor foelle, ere: Durchinefler' var der“ Verbindungides reuzbeins mit dein Daribeine zudem gegenleiti- gen| Schambeine geht, und RT idee. 23 Mit wittkührlich n BL hie auch ie, weit. | eh ar" Wille einigen Eiäflufs Igup‘ it Wirkenden - ns; re Aulsern- kann. ia archi fd Phyfiol. VIE BJIHHefe) me gi anne! 374 malsen ausgerühder Die ihrer | ter it richtig geftellt, "wenn ihr Hals’ fo auf dem’ obern Rändedes Beckens ruht, und ihr Grund fich fo'gegen die'Nabelkegendierlieht, dafs ‚eine von'dem Nabel 'der liegenden bder rückwärts gelehnt Grzens, den, Schwangern zum Kreuz und Steifsbeingelenkes gezogene ‚Linie .dünrchden : Mittelpunkt: des-Beckens und’der Gebärmutter'geht, alt a wu hard a Hroladani Bars ed Ash Kay ==) Dep Fotus/endichihär die gehörige Lagey. wenn er die Gliedmalsen lo zufammen ziehtz’wie manıes am jungen | (vier füßsigen’Tbieren j'die gemdchnch da Kiegeh;"oder ‚auch’aru Alten; die Tchlafen bemerkt Beßtimmter‘ aber zu reden }!mufs fich-der Mutter! Kucheh: asbifelen den Trörpetehloündingen’Imiche pünkdich” inv/der) Mittey> [ondern erwasimehr gegen die ‚eine loder'andere'sSeite hing'sanheften. . Unten diefer, Bedingung ‚nemlich‘ kann «der Förus in’dei Folge «nicht 'anderslalstdem Leib’biegen,, dieSeitsieri was ‘gegen den ‘Bauch «der: ee ‚gen das . Ende) der< Schwangerfchaft, man mäg nun eine Wendung,dellelben vanlehmen oder'ni wie dem: "Gelichtegegen. den’ Mutterkuchen; /miteinem Olive‘ gegen ‘die. .Weiche,! mit, dem andern: ande grolsen Lendenimushelyv und mitidemi Genicken, ahin zu liegen. kommen ; wo diesrundeh Bänder ent‘ gain ‚Solchergeltaltsdrückt erimit dem Scheitel auf Mutterhals, kg „bieter ‚den längern ‚Durch nel. Ser feines „Kopfs. ‚dem gl leichen,. Durchme er, des Beckeneingangs dar; kann folglich), ‚lo. bald-die 2u- .fammenziehungen derı Mutter aufähn, wirken,\in\das — . er: Becken Sea BE dutch | daffelbe > feinen Asian Br ‚noltnswrdeis# n L- 18 Ei Die Natur alfo leitet Ichon von fellft au die "Schwangerfchaft: eine natürliche Geburt ein. "Der RP mit feiner ganzen Schwere auf den wi- vhs Mutterhals, drängt‘ fich mit feinem rt frumpfen Kopfe in felbigen hinein und höhle ER üs.. Der bis in die Magengegend hinadf getrie- - bene, e; zieht den Hals bis über den Ränd des ckeneingangs, d. h. ! yerferzt ihn in einen Raum, “den er nicht ausfällt. Der Uterus, der auf diefe Art "unten Keine. rechte Haltung mehr hat, fällt Hindi er Grunde "gegen die Bauchmuskein vor, die dem cke endlich mächgeben und einen Sack bilden, in welchem fich der‘ Mütergründ® email äh: beugt, dafs & er Hals’ öch höher hinauf rh ieh, era 'ardern Fheitd Berilte‘ auf dem Scham- ande BE Muba aber 'keger das letzte Wit- Belbkih keßrt:’" init eihem Worte,’ ftatt fenkree auf" den Eingan ng ads’ Beckens "zu ‚treten , legt er darkber." "Veh Wild Bieten Ran ran durch das Gefühl überzeugen; fo wie das Sinken Bauchs, dab Gefühl eines" Napens' A ; ” Hr men ‚und der Aüsflufs‘ eines häufigen Schleims Aus dem gepfefsten”) Mutterbalfe der‘ ‚Schwangern "Adnan em an adigt, he Eu "ielem Zuftande' aber and ih 1 diefer u % ai e Gebäri iniltter Bäche Teicht fich ihrer Pür- R "a6 eniledigen eh a : lie wuls zu "wirkfamen Zufammen- . ungen gereitzt, “und in eine © bedlieineie Staa wor 10% a ymı Zr, yet arm Bhb>2 KEIKEV AT 376. row ” ‚gebracht werden, „Diefes, gelchieht, dar RE lich, es fey nun, weil die Befchwe en, RA ‚Schwangere, fühlt, die. Muyerfafern, zeitzen,, oder. ‚nielmehr, ays,dem, Grunde, weil.diefe,nieht Nr ausgedehnt bleiben, können, ohne zurück zu w Apran magh, dem ‚Sinken des ‚Bank sind die Mu- kelkraft, des, ‚Urerus, in wenigen, T: Tagen, Auf „und, Seine, Hei BiRspete ‚eh, eidend en APR sa Yun IR ehüig zu, wirken. ‚1 ;, Bit anal ele ind = in.der That Bleis, „welche das "Gehnnisgefchäft, olbziessnt andere, Kräfte, die.gs wis befördern, nd, nur Hülfskräfte, dienen nur zu alter ;Unterfiätzung.... Bin Enpchghälles.diefe Mäge „Malte , ‚dies noch, da u Ds ‚das, Ri) ngeweide an angehehiet . lt, kann „lo wie, ihr Waller ‚nur dazu dien a ‚wirkenden Kräften einen, Haltpunkt zu geb n. a fo. wenig vermag der i ; & feinem Waller fchwimmende „Fötus;es, was auch.die alten. und mehrere nengre „übrigens, achtensspenihe,. ‚Geburtsbelfer _ dafür, an, ‚felbfrhätig die ‚Geburt zu ‚befördern: nur.lei- . ‚depd wirks,er „.blols durch Seine She Beifteis ’ sh Ei ol ns jet iilenah hab 5 Auf der, "oabelkrik ‚des Uterus , Togee, ich, herab, das thätige „die Geburt rollbringende Prineip- ‚Man kann. nemlich, ee Mar kelkraft nicht abfprechen, denn ift a ; Ge, zicht, ‚ich, aufammen, Sobald ein 1 eitz au he wirkt, ‚oder ‚Iohald ihre Reitafähigeit erhöht, oder der) Widerltand geheben. wird, ‚der ihr Zufagmeg- ziehen.hinderte, Zu ‚Auch oder bey ‚der, mannichfaltj- | gen Vertheilung,,, Anheftung und Richtung ihrer Fa, — 977 fern, FRE TEEN & ändern Müsk&in, ein Antaßo- ‚Statt. AI die CEBärniitter, als ein Elnge: Bu ads Ein inpfindende nd bewegende’Fäferh be- ‚ elfen Reitzfähigkeit & einer "Erhöhung uipfäng- ” lich, das Reitzen, diejan Meaalitie und a ver- tebiedendich w. Wechfeln können, zugänglich ilt, wird zläch 2. anderer age ünter ‚bedingten Umftän- Bien. au: befteht, ‘wie im erften ee diefer Ab- ee ift gezeigt worden, die’ Gebärmutter aus - _ en ver[chiedenen Subftänzen. Diele wirken An ‚alle zu dem grofsen Gelchäfte des Gebärens, och.” Wie wir fcheint, mit dem Unlertähfede, 73 er eine gewilfe” Ordnungsfolge Lratifindet. au Dre Außere Subltanz nemlich, als die re eitzba- 2 hit mehr Falern verfehene, wirkt zuerft, wirkt, mit mehr Heftigkeit Auf die mittlere. aielen. die Schwammichte, wirkt zunächlt, i in- dla a re, Gefälse Zum Theil durch den Drück di eiltern entleert, ich nun fröyer ausdehnen Kr 1 Dürch! die vereinten Einwirkungen beider, wird - R _ auch die ißndre Muüskelfübftanz zu Bien ziehungen gereitzt. Bd du Shi Diefe Wirkungsfolge. denen mir mehrere, Grün- de-fchr währfcheinlich: j eetadlyd >18 4) Die erften Zeicheh der Geburt hie Tehiheiden- .® Schmerzen, die genau in der Richlung der ilerfehichten der äufsern Subftänz, den Kör- Ev und die Enge — diele Aulaponificn des Halfes, — nach und nach zufaı neilsRuiken.. 378 —_ | 2 2). Die Folgen ‚diefer erlten Zulammenziebungen belchränken fich darauf, ‚dafs der Hals nachgie- ‚ biger gemacht, und dafs durch. den Druck, den, die mittlere Subltanz erleidet, eine Isis Materie ausgeprelst wird. n m 3) ‚Wenn der Hals oder die allen Subfianz, heizand von. Säften, den Einwirkungen der, äufsern Muskelfubftanz- widerlteht , fo bringt fie alsbald „eine durch die, Kunft veranftaltete Ausleerung. zum Nachgeben und Mitwirken. 2 4) Vermögen diele erften Wehen zwar den Hals zu verändern, — ‚er wird nemlich weicher, tritt mehr herab und öffnet den Mund — fo hef- "Al und ‚ausgebreitet fie aber auch. find, fo er- ftreckt, üich ihre Wirkung doch nicht bis auf. die \ in der Gebärmutter enthaltenen Thea Be bey allem dielen noch nieht zunı Neriehöng kom- men, : ) 5) Sobald hingegen die innere Subkanz shrerfeiis auch initwirkt, fo zieht fich das ganze Einge- weide zulammen; die Wehen wirken nach- drücklich und unmittelbar auf die Frucht; de- ren Häute in Geltalt einer Blale durch den Mut. termund dringen, bis endlich Frucht, Mutter. kuchen und Blut herausftürzen. Diefe Erfcheinungen Jaffen mit Grunde [chliefsen: ı) dafs die äulsere Subftanz das Geburtsgef[chäfte vorbereitet, indem fie die Hinderniffe befeitiget, die in der Gebärmutter felbft liegen; dafs fie eben deswegen. auch die erfte ift und feyn mufs, die zu wirken anfängt, Rn, 379 .n Dals ‚die innere, Sabkıanz ‚eigentlich das Geburts- ' gefchäfte, ‚vollendet, indem fie unmittelbar auf 45, die zu gebärenden Theile wirkt; dals fie folglich „u. „zuletzt wirken foll und ‚auch in RER ip zuletzt wirkt. PR) Dals endlich die en. Subftanz,, Eh ..... ein mit, jenen beiden verwebter, ‚Zwilchen- „. .pollter die Wirkungen der, beiden Muskelfub- ftanzen nicht eher vereint und gleichzeitig wer- ‚den. läfst, ‘als bis fie (elbft durch vorhergegan- pr gene Zufammenziehungen. der äufsern Subltanz leer! nur noch einen geringen Wien e2; leiltet. „Durch diefe Einrichtung [cheint auch a Natur „fich vor häufigern Milsfällen zu ‚bewahren. ‚Aeulsere ‚Beitze nemlich, durch zufällige Urfachen hervorge- ‚bracht; oder innere, die von ‚der Bewegung ..der ‚Frucht allein berrühren, {ind wohl; im Stande, par- { m. ‚üelle Zulammenziehungen der Gebärmutter zu erre- gen; werden aber dureh, die Zwifchenfubltanz ‚gleichfain ifolirt, und vermögen nicht leicht vor dem. naturgemälsen Zeitpunkte vereint zu wirken ‚und ‚eine unzeitige Geburt zu vexurfachen. Wie oft „erleiden nicht Schwangere die heftiglten Schmerzen, „Wehen, die felbft den Uterus herabdrängen 5 ‚ ohne „gabs, dieler fich entleert? Wie oft wird nicht durch ie Zulammenziehung der äulsern Subltanz die zeit- ‚erechte Geburt eingeleitet, ohne dafs lie zu Stande bra acht werden kann, weil die i innere, Subftanz un- . era. bleibt, oder in Ahren „ Wirkungen gehemint wird RErelT © U a Aa y SRo ! ne "Mag, indefs die'von mir angegebene Verrichfung der mitrlern Subftanz äuch noch zweifelhaft [chei- nen: was die beiden andern betrifft, [o ilt meines Brachtens ihr Gefchäft bey der Geburt gar 'nidht zu “ verkennen. Die Richtung ihrer Fafern Spricht‘ deut- lich, als die Aeufsere die Geburt einleiten, den ‚Widerftand der mittlern und des Halfes überwihden; das, die Innere unmittelbar auf die Frucht wirken Dr die Geburt vollenden fol. Aus diefem Gelichtspunkte willich nun die im erften Theile befchriebenen Fafern der EDAPRONEE betrachten. Ueberhaupt find die Falerfchichten der äufsern. Subltanz an der vordern Fläche (Tab. VI.) nicht [o- ‘dicht, nicht fo mamnichfaltig in ihren Richtungen als an der hintern (Tab. VII.): find an beiden Flächen verf[chieden nach den verfchiedenen Gegenden, dem Grunde, dem Körper, der Enge (Tab. VI. und VN.ı, 2, 3.), und dem Halfe, dem Antagoniltei von allen ( Tab. VI. und VII! 4.). BETA a "Da aber alle diefe verfchiedenen Schichten deh- noch auf einen Zweck hinwirken, nemlich die’Hin- dernilfe der Geburt, befonders den Widerftand des Halles überwinden ‚mülfen, [o [cheint mir, dafs fie nur darum keine einförmigere Richtung bekommen haben, weil fie in verfchiedenen Zeiten zu wirken anfangen [ollen. Zuerlt nemlich foll der Grund ich verengern und herabdrücken; ; dann der Körper fich zufammenziehen, aber eben dadurch und zugleich die Enge: ausdehnen und emporheben; endlich diefe den Hals herauf ziehen, und lo erweitern, dals fein 2 I | ' 3gı "Antagonismus gänzlih verfchwindet. Bey diefer nun allgeineinen Wirkung 'die-vordere fo wie die Bin- tere Fläche thätig, doch! die letztere weniger [chwan- end, It nun durch‘Wegräumuhg der Hinderniffe die'Geburt möglich gemacht, fo tritt ‘die irmere'Mus- Kkelläbltanz in Wirklamkeit; ihr Grund und- Körper weirken auf die Fracht, überwinden ’dürch.diefe. ‚den Antagonismus des alles, und ‚ide vun Gefchafcäft vollbracht. + Umnun zu [ehen ‚in wie weit diefe Erklarunge-: art durch die Erfcheinungen bey der Geburt "beii- tigt werde, will ich die Wirkungen der verfchiede- nen Faferfchichten, in Rückficht ihrer Anheftung und ihres Laufes, nach mechanifchen Gelfetzen un- +erfüchen? Je natürlicher ich’ die‘ 'Geburtserfchei- ungen als Folgen -dieler Wirkungen darftellen Jaf fen, um defto näher bin ‘ich der Wahrheit se Kommen, 5 "%* Man kann die ‚Falerfchichten der erg | eintheilen in gemeinfchaftliche und in eigene. A meihfchaftlich find die langen ‚ die gleich wmter de Bäuchfelle das ganze Eingeweille überziehen (Tab, VI. und VII. a, a.). Eigene Falern haben der Grun 4, ‚er Körper, die Enge und der Hals. Sie find ver- Schieden der Menge und Richtung nach, Was ihre. Verrichtung anbetrifft, :{o find die Fafern der drey erften Gegenden zu gleichen Zwecken thätig; die’ #Falern des Halfes ihre Antagoniften he vi. und WIk ı,2,3; SH) BEE ri Die Falern des Grundes ahnen von eg runden Mutterbändern, breiten fich bald aus, Icalkh in verfchied&nenRichtungen ‚'kehren-um, kreuzen dich auf der vördern Fläche , machen'auf dein:Gipfel ı ; dewbrkndsubentorini: EN Schleuder;. hinten ‚die chief Hauflteigenden Muskelnd., Die Umkehrenden ‚nehilich nähetn fich der Achfe, kehren aben,üntet- . wege um, üund'gehen wieder zurück (Tab, VE). BBERREGBanabn gehen von beiden 'Seitenin‘Geltalt : ‚über (die Achfe, (Tab VE. ch, e, eye). ‚Die Behleuder zieht fich ununterbrochen üher die.Wöl- ‚kung: des Gründes,.den fie gleichlam umbüllt, ı Auf der hintern Fläche endlich fteigen, einige, ‚in be- Simmter Ordhung [chief years (Tab. VI, di bJ Ve Fihkeriune erheller: Be n N ii ) dafs dieWirkung (der a Falern dar- m An ‚befteht, ‚den Grund zufammen - und, etwas . , rückwärts zu ziehen... Hola ah a mel @) Dafs die Kreuzenden durch ihre Doppelwir- „1 küng den Grund verengern, indem fie [eine Sei- © tem einander näher bringen; ‚dafs Ge ihn.etwas 5% herabdrücken ‚und rückwärts] ‚ziehen, Liegt "etwa in dielen Faleın die End ‚der Bewe- MA a ] RN Here IV +8) Dafs. die FRE zum Herabdrücken „des o‘ Grundes am thätigften wirkt,und, ‚weil fieiich -% hinten weniger 'ausdehnt 'alsı vorne , ihm auch url setwas! nach hinten zieht), us nun... V aaılım bn4) Dafs die fchiefäuffteigenden- Fafern alle .diefe Bewegungen mit befördern helfen, doch in ge- 6 xingerın Grade, Sindhe: etwa a mehr die a 1 ae diefer. ‚Bewegungen? ullkchren irekiipt Dean wre BR: wor 7! Sy Dals ‚die, gemeinfchaftlichem langen Falern,, da hie ich mit den Eigenen ‚durchaus felt verweben, N lie, Wirkungen derfelben gehörig leiten und Salen en dals fie ferner, weil fie hinten Jäuger ‚als vorne ind, ‚den vorwärts. gebengten Uterus Ni ‚aufrichten können. ‚A et DENT, : dem Augenblicke alfo, da; alle diefe, Kräfte Saba in Ww irklamkeit treten, wird der Muttergrund ARM DEBERBe "GSP. „ervag herabgedrüchr and zphr gerade gerichtet, sera 6 A Nach diefer Vorbehiähierart laflen Ach-die vor«. ; bereitenden Wehen, und, warun: „fie, fieh, am)‚Mut- tergrunde äufsern, befriedigend erklären. ‚Die Fa fern deffelben.nemlich, die durch die ganze Schwan- gerfchaft ihrer Bürde nachgegeben,, befinden fich in dem Zuftande der höchftmöglichen Ausdehnung: fo, | bald alfo i ihre, Reitzbarkeit erwacht, werden lie fi zufammenziehen, Die. Gefälse find aus ‚der ne lichen Urfache ftrotzend yon Säften ;, ihre ‚Elaftici, ‚tät wird rege werden, Sobald die Hinderniffe auf« hören, die fich ihrer Entleerung entgegen Gisa, Diele Dinderniffe weichen, da der durch,den vorr hängenden Grund immer Stärker geprefste Hals mehr „Säfte von den obern Theilen aufnimmt; dadureb ‚werden die obern Gefälse gewillermälsen entleerk, können freyer wirken; er Selhft wird ehe, nathgebender und überläfst feinen 4 Ausgehen das Feld. \ 4 ‚Vermöge | der Wirkungsart dieler x Falern find ‚_ erften vorbereitenden _ Wehen | ‚fchmerzbaft, orig, ausgebreitet Pi und. Schnell vorübergehend. 38 = Schmerzhaft fi de, weil diet Nerven des es 3 auf eine Art hefüg” und prörzich ge- zerrt Werden, "Es treten ziemlich’ Targe "fiherz- löfe Zwilchenzeiten ein, weil #th ansähg aus ach ohörh)Gefäfsen Ach’ die Fehchtigketten Berab fenken, die den Hals ‘weicher und nachgebender | ila6hen Töllen. * Der Schinerz befchränkt fich auf Bie'Nabelgegend, "weil jetzt der Grund iminer noch allen wirkt, und den Hals auf den Eingang: vr h ‚ Beckens zu richten firebt ’ 5 u "Wenn in der ölge unter den heat RB Be Wehen im Kreuze und Vorderbauche der Aösfüls von Feuchtigkeiten fich witndert oder ’gänz! Yich fiockt, ‚der Hals wieder Tchief tritt, härter Wird u und feinen Mund von neuem inehr Tchliefst, (S Befchieht dies, weil der Grund mit der Kraft äller feier Falern heftiger auf die inittlere Subftänz wirkt i und’ Aüs Ihren Gefälsen gewallam die Feuchtigkei- ten ausprefst, die dahin in Menge den gefehwächien Gefäfsen des Halfes zuftrömen, welcher, durch die- fen hefigen Andrang gereitzt, anfchwillt und. ich Krampfhaft fchlielst. Wie aber des Körpers Pälerh'. bnd 'Gefäfse durch die Entleerung Spielraum zum Wirken gewinnen, ‚ fo fangeh auch fie än, mit Macht das gröfse 'Gefchäft zu befördeh, wözü ich ihiten Y endlich 'äuch die Fälern der Enge Beygefellen. Be ame bAö fe auf eind ähidere Art alk die Yördere, if die ra N intere Fi äche der Aufsern Muskelfub- franz chälg, je jelier nicht nur Ihre Richtung und J ‚Aase, Sonden ae Birne dm din begleiten. f ren il) „Die vordern „Fafern des Borgens! laufen. fehieht-, „weile, io ‚gerader. Bichtung, als, ‚dünne Bündel längft RR ROHR STB VI daR» id InBiehkeraden: Oder ventfptingen won den runden, Bändern ‚laufen ahwärts Di ‚gegen. die. Achle, (Tabı Wlsie, er)yidie Schiefen: „oder kehren wirder um und bilden: gleichfam ‚Sehlei- IKT Ga Bd4 die Ringförmigen. 3.4 5 „Auf, der, hintern Fläche hingesen, erifpringer.Ge ? ‚eohl. auch. ang. ‚den iennden Bändern, laufen aber „quer, zum gegenfeitigen Eyerltocke hinüher, (Tab. VL D1% e)idie Querbiade; andere.laufen auf beiden) ‚Sei- gerbalk Tape Streifen bis zur Enge, (Tab. VIEL, dd), Arieraun ds „Schniierorbepeitnnz | ie: lieh Mreuzen.( Tab. VIR. ;e.)-und ip, Verbin» \dngi mir der. Querbinde, ein ‚Dreyeck (Tab. ‚‚VIR ‚£&6F,) bilden „.. delfen: Inhalt, fowohl als. die; übrige Fläche des, Körpers ‚umkehrende und ringfaeeige ‚Falern ausfüllen NH. ei er 6% fAnfı diefer ‘Verfehiedenheit des Baus beruht die gröfsere Thätigkeit, welche die vordereiRläche, und ‚der-grölsere Widerljand, welchen,die hintere. Bleche Ä des Mutterkörpers,äußsert. Akt a Ren. feine, eigenen Ralern, gleich Ka ten: Grund , ‚die Einpflanzang. der [chiefen Va ‚den, Widerfiand,, den.die grolsen Mnponge: uud, die, runden Bänder leilken,, kan man als. ei; viel: felte Punkte für.die bewegenden, Kräfte 2 erh ‚anfehen. Das Refultat ihrer Wirkung 4"alfo.kein Herabziehen des Grundes, Ionderg u as Aufwärts "ziehen, ‚hehr’ 'h Aie'löhre- rent bi ei "Eindhder. Zu: Fahbral zöglkich' A Koh- Den Kärnten. BRnISEÄE HT RER IGEIChER”dE iüg: Forıny den 'Falern? Did Brhiön ad ie Bewegen, ‚die En Bei durch, renseniekuföhaftlichen Ae zufäm- seh gehnlenrunä: in thren! Wirkungen'g alter von Hinter ziche are "Querbinde den Körper zifamm. wiene's es mälsigen und Pelchranken Are "Wirkung Bid Iehkesch' Paterigwetcherdie hekdewSchenker dir hdtähricheneh Bhsyaekmnıden. » Haben Kchralle drey Seiten” delfelen In die‘; gehöiige gleichnnlisige‘$ a Nektar; P ertoTe jeitem fie‘ (den übrigen Ichie atinghormigeh Pilern An ibrön Bemühungen, 4 FR reniriche ar hawchstem ‚zum Wi baldord Die Eiige abbrrilts, Weichd endiieh die Uebel wem. obkier Gegner heran Widlbrihand des, [es entlcheiden sihb slolaır Hera Tr pi hrem Baue>und ihrer Vertichtüng: tr hie dem untern Theile det'Körß syn welchen Ehe) \Geradez) ehr öder jer'unterbräßhene ‚Faferi laufen Yangte Ähre® Adhfe (Tanı'vVIra,aph, Pankt-feyn n 22 ER atgrd a ten en die‘ Rdn cheat ehe "Lieieen: ei #9} undhverinilden Reh (Ta WEL H } WIE Aid Fon" dkir runden Mütterbändern emIprin., genden fchiefen"‘ Tib: VE hy bay bie den Quer: ı (TAb PR), ©). Den“ Raum zwilch Ben Sehiefen,; un Bingforige € Tabe VI, una N ! — & 384. X Tab. ‚VIl.). Hinten Aalen Geh: die, Geraden Faft.bis imden.Muttermund. verfolgen (Tabs ViErkyiku)s und. neben ähnlichen Schiefdn,; wie IGe.die. ‚vordere ‚Fläche hat, zeigen ich, hierl,auch ?rey-anlehnliche‘ Schich- ten ( Tab. VII. d, d.) von den über/den Durehkreius unkr'hinaus vehlängerten Schenkeln des ir a ENTE ENT I. 1a N Die geräden-undSchieten Fafıra (ind alfo,ebdms ie ‚Hauptbeweget/der Enge: 'beide,ziehen den Is in die Höhe, „doch. fo dafs die. Intztern'ihn alıch i in etivas. erweiterw\und Tosdeml@initerenden ‚Kopfe 'der' ‚ruelit «Rdumverfebaffen«:s:-Auch (hie werden die Schiefen durch Ringförmige einander genähert, «dureh eben diefelben'»geleitet.. Sieriw ihren‘ Wirkungen zuömäfsigen dienen ftatt der hie ! feiilendenlangen' gemeinfchaflichen#äfern die Quers Schichten: des Hailesı(Tab. Vi 30 „055 ündhhinters die 'aus «len Durchkreuzung enifpringenden«Fäfern (Tab VE d; 4.) wweldhe moch (überdies der-über? ‚mäßßigen; Ausdehnung 'und:Aufheßünß des Halles-dil feinem /hiusern Rande Gränzen:; Teizenst. | Esimulste nemlich .der vordere, Theil: des’Hallesımehr,als dew ı ‚hintere »hinaufgehoheii werdeh,wrerii fieh die Ges Bärmatter folltevin.gefade: Richtung auf das.Beckeni Stellen können, 5 ol nel hun nowsal wo is ‚#0 Es müßte, 2) er> Grund nicht, m zufan menziehen, um den Widerftand der Gefäfse zu.übend _ wihden undihrel Safteıhinab"zühpreffens; Höndern er mußte auch-fich herab’ lenkeny urn dutch'die in der ‚ Mutter enthaltenen. ‘Theile -den Antagonismus des, Hallen zu bekämpfen, Be. eimsdehhails? va sd. ana „ie en rg Halssin ‚die Höhe! Ziehentinidierweiternioy (.b .b IV al Jam cr "a)Beyılalle dern vaber, BR nk der mas: ‚einen gewillen.Grad won.hefigköit uysldn }.iamie dies vordere, mits/Freyheiflund t Be und den, Uterus iniidie Senktecht@ Stellung! bringen konnten h.,> o; u En “0 ZuvHülfskräften! der sGebatip.has die Natur auch die«Zulammenziehungen (des ‚Bauchsiheftimmt.- Das Bauchfell ‚' fammt;, allen vonihm umnkleideten:Eingew weiden, wird durch das Zwerchfell'von'oben, «durch. die geraden! Bauchmuskeln von üufsern Muskeln, die oben den (Grühd herabdrücken, ‚unten den Hall a aufheben, feine MSRADNE, erweitern, und- felbige auf den Eingang des Beckens ftellen, Io ae er jetzt Keine Stütze 'mehr hat, "Das Frucht. “Galler, ‘von oben gedrückt, wird dabiä Nielsen, ‘wo, es den wenigften Widerftand findet, d. b. in die Mündung des geöffneten Halfes,und wird die Frucht- Haute in. Geltalt einer Blafe in den Muttermund | Eu drängen. A a: auf die ‚Anfpannung der reitzbaren Bilkr } ein, “Nachlaffung erfolgt, fo wird auch ‘die Gebär- : mutter nach der Zufammenziehung hich wieder Ais- } ‚dehnen. In dielem "Augenblicke tritt das Waffer Zu- r ‚rück, die vorhin über wältigten Kreismuskeln der "Enge ftreben fich zufammen zu ziehen: es Bindbrfhe aber , der Kopf des Foetus, der, wie das Walfer zu. rückweicht,, a feiner Schwere herablinkt. - # i Ä Pr 2..4, 7 er 4 Die fortdauernden Befchwerden‘; das "ftete _ Drängen ‚ der vermehrte, dürch den drückenden. Jpf bewirkte, Ausfuls von 'Fetichtigkeiten erhöht. art ‚Bewegkraft der obern Kfeismuskeln in am " Maalse, wie der Widerftand in den untern Thöilen gehoben wird. Nui Bietet auch’ der Wille der’ Eei- denden die Hülfikräfte auf, das gelammte Muskel- x! werk des Unterleibs’ "unterltütze'die Gebärmutter'in. Ähren Arbeiten, die Walferblafe dringt ‘als ein Keil durch den Muttermund, erweitert ihn und balme\der unmittelbar folgenden Frucht den Weg. A ” r ——— 394 sh Aber die, obern Kreismuskeln können ja, wird, jemand einwenden, nicht mit gleicher Kraft. zum Geburtsgefchäfte: wirken, weil der eine mit dem Mütterküchen; verwachlen ift,; der als ein zur Zeit noch unbeweglicher, von Blute ftrotzender Köper, ‚die Zufammenziehungen der kreisförmigen innern, uhd hiedurch ihrer Gelpane, der äufsern kreisför- mifen Falern, wenn nicht Senna do "doch fehr er- BRERERR ‘ 3 _ e ikı,. &ı IM Si ‚allerdings und fo mufsteies feyn, wenn. das Geburtsgelchäft ae vollendet werden Sollte,» 1sob10 io f ®.38 uni “ch habe fchon ‚oben erinnert, dafs die [chwan- ‚gere Gebärmutter immer etwas gegen die.eine,oder ‚ die andere Seite hängt, weil ich dieFruchtin der h dem Mutterkuchen‘ gegenüber! befindlichen Gegend . lagert, Ich Ihabe ferner angemerkt; dafs gegen das Ende der Schwangerlchaft die Gebärmutter ihse bis; "her fchiefe Richtung in eine gerade verändert, und " fiöh fenkrecht teilt... Dem fügeichnoch-bey,,dals | vr Frucht änihrem-Durchgange durch das Becken s Geficht ‘fo dreht, dafs, diefes. beym Ausgange | k ade: auf das. 'Steilsbein zu liegen, kommt ,.da.es _ Ebern Eingange etwäs leitwärts gerichtet war. Nun "Tcheint mir, dals die Aufrichtung der Gebärmutter "und die Drehung der Frucht — diefezur glücklichen Beendigung ‘der Geburt [o welentlich. nöthigen Er-, eignifle + von der ‘Wirkung derjenigen innern Et, ds} vs i Ce2, rn ve 392 EL and” äufiern Krkisfaleın abhängen, die: durch den Mutterkuchen‘nicht am Zufämmenziehen gehindert werden: Denen von der Gegenfeite'aber‘, ; an wel ehe’ fich der Mutterkuchen anheftet,; liegt fpäterhin ein anderes Gefchäft'ob. N anal ai er Rh -3 Nach Austreibung der Frucht nemlich find die obern ‘Gegenden ‚des Uterus gefchwächts!.der Hals und die Enge aber lalfen, bey der Erfchlaffung ibrexr Antagonilten, ihre Kräfte wieder wirken, Es muls” ten’ allo 'noch»Falern zugegen feyn;> die. ihre ünge- Schwächten Kräfte aufbewahrt hatten ‚um. das ‚zu leilten, was nach der Geburt noch erforderlich ift, 1 "Dies nun ind 'eben' die Kreisfafern det Mutter- kuchenfeite, Durch‘ nichts im; entleerten. Uterus ehr be[chränkt, ziehen he, fich Zulaminen, erregen neue Wehen, die den Muttermund‘wieder öffnen und. weiben den Musterkucken ame den Fruchtbäuten Be si) 9 TER?) ehr ish Seraieteen ‘alle Hinderniffe gehoben! alla ’ Fafern des gelammten"Uterus ziehen fich vereint zus farimen, entleeren nach'und nächrdie Gefälse, undı Nr, Ep das Eingeweide wieder in’ den Zuftand, in; "welchem es vor der Rage: = warnt it sowad 3 h „nk "Dies halte ich für- „die RR BI dies für die Kräfte, durch welche das Geburtsgefchäft! zu Stände gebracht wird, "Lewrer erklärteres durch einen Antagonismus des; Halles gegen den r an 38 | Körper: Petit nahm dabey noch auf die Fafern- bündel beider Theile ‚insbefondere Rückfieht; Andere endliCh "fprechen der Gebärmutter die Mutkelkräfe ‚ganz ab, und leiten alles blols von der Elafticität ih- ur xer Gefälse her. .. In wie riet und mit sielch ein Grunde ich ihnen ‚beylimme, von ihnen abweiche, fie berichtige, mögen Sie, gelehrte Herren Akademiker, beurthei- "len, Haben meine Beobachtungen und Forfchungen nur einige Lichtftrahlen über diefen noch fo dunkeln Theil der Phyfiologie verbreitet, fo achte ich mich N für Pialanalieh belohnt. a Ma a ee T iR IT nahia Nachteheite, BR Hasena ic Ir IEr Y * te gs Rd Hd zaını st ir a Fan um’ an. nemliche Zeit, und vieleicht noch fri- her als Herr Calza, unterfüchte auch "d&r feelige Profeffor Meckel in Berlin den Muskelapparät der gelchw: äcgerten Gebärmutter, liefs denfelben zeichnen und auf drey Platten ftechen, welche nach feinem Tode einer Diflertation angebänigt "ind, die hier unter dem Vorfitze feines Sohnes mit"den Ti- ‚tel: Rolenberger Dillertatio de viribiis partum efficientibus generatim et de utero [peciatim, ralione Subltantiae mulculofae .et valorum arteriolorum; ac- cedunt tabulae aeneae. Halae 1791. 4. herausgekom- _ men ilt.. Diele Arbeit, welche überall die Meilter- hand ihres Urhebers verräth, kömmt der Calza- [chen an Treue, Genauigkeit und Eleganz, wo nicht gleich, doch wenigftens [o nahe, dıfs beide in Verbindung über die Wahrheit des Geg nftandes ‚keinen Zweifel mehr übrig laffen. Da es mir aber "nicht möglich ift, die Kupfer nachftechen zu laffen, Io will ich wenigltens durch einen kurzen Auszug aus der Befchreibung der Muskelhäute der Gebär- mutter auf diefe Dilfertation aufmerklam ‘machen. Duplex fibrarum mufculolarum, heifst es in diefer Streitfchrift $$. 14. [yq., uterum efhcientium ftratum adelt, alterum [uperficiale, externum; aliud vero inter- num profundum, uteri cavum efficiens, Exterioris, pe- _ ritonaeo immediate [uppofitae fibrae varia directione procedunt; longitudinali ductu feruntur [uperiores, s — . 395 ‚ ah. anterior. uteri facie [upra mediam,fundi partem ad uteri faciem polteriorem continuae, Defcen- dendo ita. pergunt ab uträque uteri facie hae fibrae,, ut vadiorum in modum in uteri latera conveniant, plurimae et tandem in mufeculofum teretem falcieu-, lum, e longitudinalibus fibris effectum oınnes con- veniant, quem, fub nomine ligamenti uteri rotundi hodie ‚omnes agnofeunt, cui vero ciuris mufculof .nomen longe aptius tribui poflet, Ex media hinc, - fundi uteri parte, obliqua et aliquatenus inflexa via, et dextrorfum et Gniftrorlum dehileunt ita, ut non-, nullis in locis, tam in fuperficie anteriori, quam in “polteriori Se invicem decuffent, nonnunquam etiam, ubi üibi oceurrunt,. ad invicem: nectentur. Quae a fuperiori et laterali fundi parte [upra margines uteri defcendunt, perpendiculari tractu late fupra hos wargines expanduntyr, terminos tamen [uos in erus - mufculolum faciunt. Tertia habetur hujus ftrati ex- ö terni directio „ dum fibrae iphus inferiores arcuatim fupra inferiorem uteri corporis partem feruntur ei transverlo ductu in utrumque' uteri crus mufculo- {um terminantur, Inlima haec fibrarum uteri feries externa arcuatim et ablcilfo quafi margine fupra uteri collum terminatur, nudo relicto fub hac parte wich collo. Li directione differunt hae fibrae, ita er eralfitie variant; unius et dimidiae lineae eraffities elt ea, quae firato huic externo in univerfum con yenit; toroliores vero et ad duarum, cum dimidia Jingarum erallitiem auctae habentur fibrae in uteri Jundo, cum in inferiori corporis uteri parte a’[o- Ina eraffitie potius 'recedant, Quae latera. uteri a 546 . — I fündo' inde ad 'usque erus uteri mülenlofum obte-' gunt fbrae ,' eralhores pene reliquis onmibus ‚funt. Absque eximio ufu fupra notata harum fibrarum. des _ culfatio Iocnm non habet, cum ih fuperiori et mer dia uteri parte longitudinalibus et obliquis fibris in«! ter[perlae tantum firmitatis addant, quantum” trans- verfae inferiores per fe polfident. Omnium vero in ligamentum uteri rolundum finis, indubium reddit horum ligaınentorum ulum, in eo pofitum, ut punett fixi vices gerat, juxta quod tam fundus ad. uteri inferiora deprimatur, quam latera uteri decurtentur, Sunulque uteri parietes ad le invicem cogantür. Sub priori hoc firato habitant vafa arteriofa, infra dicenda, a majoribus venis [üpata; iis vero fubfternitur profunda fibrarum feries, in laterali praefertim uteri facie, fi Separatum eft uteri ex ternum [tratum, confpicienda. Omni ex parte trans- ver[o ductu feruntur hujus [trati profundi f. interni fibrae et ita quidem circa fundum et corpus, wi ex iis locis, in quibus vaforum ‚arterioforum rami fub ftrato externo decurrentes “per inciliones in hocce ftratum factas apparet; praefertim vero ex laterali uteri parte, in qua trunci arteriarum ad- fcendunt; |luculenter patet, Idem pene eft hujus ftrati lineam et ultra cralfi, cum externo finis, ut tamen profundiori aliquantisper loco [upra uteri col- lam defcendat. Hujus profundi ftrati craffities non ubique eadem elt; fuperiores fundum et uteri cor- püs ambeuntes enim fibrae craffitie inferiores vin- Gunt. — Eum omuino [ub partu ufüm praeltant, ut, dum’ externae uteri fibrae foetum deprimere et ex Ya 397 uteri cavo removere 'nituntur, hae foctum retineant, minori tamen vi, cum tenuiores [unt externis. Su- peratae hinc ab externi [trati praepollente vi, ce- dünt; et foetui, quem retinuere, quemuue retinendo ' et‘ conftringendo quali uteri ‚colloobtulerunt, exi- tum concedunt. Eo'minor fit colli uteri refiltentia, . quo hoc vel nullis, vel tenerrimis [altem kbris mus ‚Seularibus, ulteriori 'examini fubjiciendis, ımunitum reperitur, ML: [#3 Inepte fane is, qui'primus ligamentorum rotun» dlorum inftituit [erutinia, ligamentorum nomine ipfa ’notalle, yel uterum forte non impraegnatum examini fubjecilfe Yidetur. Haud enim oculo opus elt armata, dt in utero gravido, quin imo in virgineo fibras wiuleulares, tela cellulofa et valıs fanguiferis inter- ' textas facili 'negotio internofcas, Has autem laepius wel omnino non, vel non adeo confpicuas apparere in on praegnantibus ‚ minime mirandum eft; fGquidem 'neein earum utero ulli, tum temporis , eonfpicui la» certi funt. Tumente poft impraegnationem utero,'tu- ınent et jpfae ita, ut non [olum diftinete internofcere eas, verum earundem incellus et ductus facile perle- 'gui tibi liceat. Haud fane abfimiles [unt hi müfeuli il» Jis, qui funieulos ambiunt fpermaticos, quae forte caufa fuit, cur multi anatomici eremafterem foeminis tri- buerint. Ut major, harum partium, cum ipfa uterj _ eonveniens potentia appareat, addo earum disquifitig- tem, prouti eam varia obleryata confirmarunt: Cer- tifime fibris carneis conftat ligamentum ‚rotundum, "rectilineo tractu ab utero defcendentihus, vala tam 3» a venofa , quam arteriofa, intra ligamentum decurren-, tia‘, ambeuntibus. ‘ In mufculofas. has fibras termi- nantur omnes ftrati uteri extermi fbrae ita)ex omni quahi uteri puneto, ut a medio inde fundo, tanı [u- pra utramquesuteri'fuperheiein, quam in, margini- bus mox rectilineo,.mox-obliquo, nunc tgansverfa traetu radiatim in hoc ligaımentum /tanquam in cen- trum conveniant. ‚Ex his. Äbris ieflectum uteri. Jate= ribus prelim adjacens, ad abdominis annulum fer- tur, quem antequam perineat, retro mufeuli trans- verli abdominis falcieulum inferiorem. fub. [pina an- teriori fuperiori oflis Dium prodeuntem,, cujus fibrae obliquo tractu fupra inferiorem abdominis regionem ‚defeendunt; et ante arteriam. epigaltricam' et cir- ‘eumflexam Ilium internam ,- e.crurali prodeuntibus, in cellulofa extra peritonaeum pofita, laxa, . collo "üteri’ expanfo adjacens procedit. . Dum ergo omnia in [tatu naturali funt, [erpentino aliquantisper,tractu 'viam';pone erus obliqui. externi ‚transverfim legit, deletam in delineatione, ut terminationes hujus li- gämenti eo melius diftractae confpici‘potuerint, Non unica vero, ut ereditur, terminatione, finem fuum faciunt fibrae bujus cruris mufeuloh rectilineae; led praeter cutaneum faleiculum, notum eum, qui. in eütem montis Veneris abit; tres. adfunt fafeiculi, qui cum abdominis mufculis commifcentur. _ Eorum "primas cruleulum carneum efhcit, pollicis diltantia {üb fpimae"anterioris fuperioris ol&s lium. a pofte- -Fioribus 'et externis'ligamenti ‚fbris oblique Supra arteriäm 'epigaltricam delcendens;.. arteriolam ‚fer: ‘pentino duetu 'exs:arteria Spermatiea-exteiya ad.li- url 0 ne ee ’ — } 399 gamentum adfcendentem comiteın''habet et in fafei- 'enlum inferiorem muleuli transverli fibrillas fuas di- mittit. Intimiorihujus erufeuli [erutinio! facto, ap- paret: non fimplici fine illud cum mufculo trans- . serlo \commifceri,.fed tripliei ine partim' pone fa- feieulum ab adlcendente abdominis muf[culo in trans- verfum delato, partim ante hune in. transverlum abire. Secundum erufceulum mulculofum ex. interjori- 'bus’ Jigamenti Abris.;produeitur immediate ‚ante ar+ teriam epigaftricam, _ delcendendo oblique aute ver anain hujus'nominis, et ante arteriolam fpermaticam 'externam, cum ligamento rotundo extra abdominis annulum continua, pergit et denique fibras [uas ex- “pandens in eundem- fafeiculum. mufculi, transverfi abdominis, ‚in -quem'.triplici..fine abit ‚cruleulum primum, terminatur.er ‚cum-illius Abris mifcetur, ‚Tertium ligaimenti/ hujus: eruleulum carneum,, ‚polr dieis fere diftanıia a fecundo remotum, pone..crug externum; mufculi oblique defeendentis, ab internis Jigarhenti fibris fecedit, oobliquo ductu,ad anteriora et. intus; pergens,, „pone arteriam (permaticam ex- ternamm| pergit, et. ex 'carneo. in 'tendineum mutato Äine,j,eruri externo mufculi oblique defeendentis [. Jigamento ‚Poupartii inferitur. .. Reliquae tandem Jigamenti rotundi. fihrae, copia omnino 'minu- tae, ita ut ligamenti crafhities yix dimidia illias fit, qua ex abdomine. exibat, in, unum tamen $alcieulum teretem, collectae, in interltitium ‚eru- zum. annuli abdominis, _cellulofae laxae ope.illis ‚annexae,, interiora eorum. petendo feruntur: ‚annn- ' Jum-ipfum transeunt et tandem, mutatis Abris car- 490 ) res 'neis in laxe,'tendineas, has cum cellulofa momtis Veneris et eum.eute 'hanc obtegente commilcent; arteriolae fpermaticae ramis ipfisinterlperlis. FR er Ex data'deferiptione erurum, horum multiplex, folo ad mufeularem naturam re[pectu habito, patet ufus. ' ‚Colligendo omnes firpra uteri faciem: exter- nam, varia directione “incedentes fibras, in, unum Fafeiculum, cum 'externa montis Veneris firma cute nexum; non potelt fieri, quin, ‚fibras [uas ad hoece punctum fixum decurtando, ‘omnes [uperiores hac änfertione uteri partes, detrahent: fundum hine non Tolum, fed etiain latera et faciem’'uteri' utramque ad interiora et’ inferiora urgebunt, ficque non’ ex- Ppellendo tantum, fed et dirigendo foetui infervient, guem 'una’ cum fträto transverfo'profundo arete am- biendo limitant et eo rectius" ad deftinatum‘ locum drgent,quo/a fuperioribus ad inferiora vires fuas Rlirigunt. * Eo major fit hornm crurum carneorum pörentia, quo trium erufeulorum ope intendatur. Ex contractis enim fub dolore :mufeuli; transver& abdominis fafciculis, tantam’ipfae 'horum fibrae ad- quirunt Airmitatem, ut hisce 'erufculis majori-ceum wöbore punetim hxum fuppeditare poffunt, in 'quod nitendo‘ maxima vi ' deeurtäri polfunt eae fibrae), guae ex ambitu eorınn polteriori et interno ex va- jis uteri partißus:in eadem eonveniunt, ' Ut fane ion levem hujus’f. d. Tigamenti ufum ad efhicien- dum er’näturalem fervandum partum videamus ;’nec de emolumentis ex 'eo pro folutione et expulfione placentae,' poft 'partum peractum redundantibus; 'et l ln quantum in expellendo ovo abortivö et molis valeant, quisquam haelitare poffit, ı o LTR U. BT „ Endlich Be ieh, noch (Tab. VIL Fig. 2.) ei- nen Abdruck des Flechtwerks zugefügt, mit wel- ‚chem Herr Millot (Supplement & tous les traites tant etrangers que nationaux, für l’art des accou- ‘chemens. äPäris 1804: 8.) die Gebärmutter beftrickt dat, welche wenigftens durch den Contraft ergötzt, dem Leler zu plychologifchen ‚Betrachtungen, und dem Verfalfer zur Erinnerung an das Handwerk dienen kann, zu welchem die Natur ihn beftimmt hat, f <% San, | Karmasker ee een. 7, ° R 9 f ’ x & i fi je asia! i . Ten Fahnhuitue Hah N \ Fw2 St dnsi] MH vr 1 ya f Rred 8 ” Bnfr 1 So 4% f Ba 27 % Mr Mi A li halı [4 "1 A Dae ‚ € Bir 408 MR a N te RE. <> a... Be a Ueber das polarifche- Auseinander Mn der urfprünglichen Na- turkräfte, in der Gebärmutter zur Zeit der Schwangerlchaft, und. de ER Umtaufchung zur Zeit der Ge- iyeburt,.als;Beytrag ie sw sder Schwangerf[chaft ‘und Geburt, vom Profefför Reil. 1° ttioB € j ’ { mar ER | " D.: reinen Phyfologie ift es gleichgültig, ob überhaupt, und zu welchen Zwecken ihre Erkennt- nilfe taugen. Sie ilt fich Selhbft-Zweck, und fchärzt daher jeden Beytrag, der zur Erweiterung ihrer er Jam), au 4 Gränzen dient, Aber auch für die Heilkunde, die als folebe die Wilfenfchaft nach der Nutzanwendung derfelben auf ibr eigenthümliches Gelchäft fchätzen mufs, hat die Theorie der Schwanger- fehaft und Geburt ein grolses Intereffe, Denn . wie will fie ohne diefelbe zu einer ficheren Grund- lage in der Hebammenkunft gelangen? Wie kann‘ der Arzt in den verwickelten und höchft wunderba- ren Lebensprocels, durch welchen die Schwanger- Schaft und Geburt zu Stande kömmt, mit Bewulst- Teyn phyüifch und chemilch eingreifen, ohne ihn zu kennen? Wie durch feine mechanifchen Opera-- tionen die organifchen'Kräfte dem Zweck der Hei- lung gemäls modihciren, ohne von dem Wechfel- rg " 403 verkitthils zwifchen beiden äuch nur einen Begriff Zu haben? Eben in ‘dielem Mangel jener Theorie hat es [einen Grund, dafs wir durch unfere ‘chi Futgifchen Mhißilarfönen fo oft dahin nicht kom- meh, "wohin wir wollen, wenn diefelben gleich Wäpen: unferer Bekanntfchaft mit dem mechanifchen ; Vorgang der Geburt" zu einem hohen Grad von Voll- nmenheit gedieben find. Bald treten die leben- si Kräfte 'unfern mechanifchen Handlungen in ren Weg; bald find diefe in Beziehüng auf die be-. ablichtigte Metamorphofe des dynamifchen fo Schlecht berechnet, dafs ganz andere Erfolge beria als wir hervorzubringen Willens "waren ?). u" "Fehlt es uns denn wirklich noch an einer feien- tißfchen Phyhiologie der Gebärmutter - Functionen - fi- der Schwangerlchaft und Geburt? Allerdings, Ich fpreche bier gar nicht einmal von den höhe. ren Regionen des organilchen Lebens, ‘wo die Wil. eilchaft nach allen Richtungen mit einem Schlage - entdeckt werden mufs, ‘fondern blols von der un- * tergeördneteni Sphäre, 'wo man die Lücken zu alin- den, die Probleme zu verfiehn , "ihrer Löfung , durch Analogieen fich zu nähern, 'und' überhaupt, "Aur erft eine Idee, der’ Möglichkeit jenes Vorgängs dufzuftellen änfängt, die wenigftens verträglich‘ iz init den bereits bekannten Gefetzen des Lebens. 5 "Aber auch diefe vermiffe ich. Zum Beweile 'def- f fen, was ich gelagt habe, nor Br der gangbar- a ch reits und Hofbauers Beyträge zur Beförderung ei- ner Kurmerhode auf pfychilchem Wege, Halle 1907. 1. D. sl "3,H. 5, ı9@, - dub - er Sten. Meinungen,über,. das Verhältni [s der Erfcheinun- gen ‚der Schwaugerfchaft und Geburt zu ihren ‚Ur- { Sachen. dose) NEN 2 ‚Oertliche Nollblütigkeit in, a ‚Arterien, ı Ber befonders, in-den Venen der Gebärmutter, die theils von dem ungewohnten Reiz ‚der Befruchtung, ‚theils von, der, unterdrückten Menftruation nach der "Epan plängnifs herrührt; oll durch Ausdehnung der Ge- fälse und der ganzen übrigen Snbkranz der, Gehir« mutter diejenige Metamorpkole ihres Volums und ihres Aggregat- Zultandes allmablig hervorbringen ” die wir bey der Vergleichung ihres ungelchwänger: j ten Zultandes mit demjenigen wahrnehmen, den fie nahe vor .der Geburt, hat.,, Allein, es ereignet fich ja weit mehr nach der, Schwängerung ‚an der ‚Gebärmutter, als blolse Metamorphofe ihres Mecha- nisınus und ihrer Raumverhältniflfe! Die Qualität ihrer Subltanz wird eine andere; vorzüglich ändert fich die Temperatur ihrer‘ Vitalität ab; fie ver- Schmilzt wit dem ‘Ey zu einem Leben; tritt, mie den ‚ zu ihrem Syltem, gehörigen Beftandtheilen, fo. ‚wie mit der ganzen übrigen Oekonomie der Organilation, in ganz neue ‚Beziehungen. Diele Metamorpholen können theils- aus jener Hypothefe night begriffen ‚werden, theils find, be, als Metamorphofen) dyna- ‚zuilcher Verhältniffe, wahrfcheinlich, wo nicht ‚die erften, ‚doch die beltimmenden,, und ‚die Urfachen jener. Veränderung des palliven Mechanismus. Dann frägt es fich noch, ob eine [o ftarke, blofs Ber 'nilche Dehnung 5 kuorpelartigen "Subftanz | ‚einer R i unge. m a 405 ur elchwängerten, und vorzüglich einer jungfräuli- - überhaupt möglich fey? Ob Ge ine ‚vorhergegangene Veränderung ihrer qualitatj- ı Verbältnilfe.nicht weit eher zerreilsen, als lich ‚dehnen Jalfen. werde? Endlich ilt die in der Schwan-" ogerfchaft. vorhandene Zunahme des Volums.der Ge- ‚bärmutter keineswegs Erfecheinung einer. blofsen ‚chanifchen Delinung ihrer Geläfse . und Falern, tondern Folge &iner wahren Vermehrung. ihrer, Sub- Kane: Wäre’dies nicht, wären die Gefälswwandun: gen blöfs. gedehnt,; [lo mnülsten ‚Sie dehnbar wie Gold, und bey der ungeheuren erh ölserung des Volums nahe vor der Geburt „ Jo dünne wie Spinnewehe Seyn. ‚Die- Sichwänkerte Gebärmutter mülste ‚einem ' Saft - Schläueben zulammengewebten Körper Anne , die fo dünn als.die Membranen des Glas- ers wären, Im jungfräulichen "Zuftande berüh- Ker/lich ‚die inneren Wände der Gebärmütter;. ‚nach- her verhält ‚Ich ‚der Inhalt der Höhle, einer‘ ‚unge: $ Sue “Gebärmutter zur, Höhle einer ge“ gerten nahe vor der Geburt wie ı zu, BA atmehr. als vierhundert Cubikzoll Inhält, Falt, im "der Grund’der Gebärmütter fünf, ihr Körper inien; und die Vaginal- Portion noch wehiger ke, die aber härter ift.” Undi.nahe vor der Ge: Fld-plıyfol, VI Bdslln Hefe) o. DU ungelchwängerten Zultände kaum einige Gran ;- yod“ ’ ur Gebubtszeit hehzehn und mebrere Pfunde. Und ch werden bey dieler Ausdehnung ihrer Wände efelben nicht Allein nicht verdünnt, fondern.neh- n vielmehr ‘an Malle zus Denn im ledigen.Zultan- ; 406 peren burt [ind ihre Wände einen .n halben; ganzen, bis ar- derthalb Zoll dick. Sie wird alfo nicht durch me- chanifche Kräfte ‚ fondern durch die Zunahme ihrer Vitalität und das damit verbundene Ueberwiegen der Repulfiv- Kraft verändert. Dadurch wird ihre 'Subftanz aufgelockert, und durch die Auflockerung erh einer mechanifchen Dehnung fähig. Im’ Gefolge ‚der erhöhten Vitalität 'entftebn Congeltionen der "Säfte, vermehrter Wechlel des Stoffs, ftärkerer An- -fatz und Zunahme der Subftanz, Wo Congeltionen blofs mechanifch wirken, werden 'die Gefälswan- dungen nicht allein nicht verdickt, fondern bis zum ‘Zerplatzen verdünnt, wie wir dies dann und wann "bey 'Pulsadergefchwulften und Krampfadern Lehen. . . Eben fo hypothetifch find die angeblichen Urfa- chen der Geburt/ In der letzten Zeit der Schwan- gerfchaft foll das’ Blut nicht frey mehr aus der B8- bärmutter in die Frucht. übergehn‘, dies eine Voll- ‚blütigkeit und einen entzündungsartigen Zuftand der- Velben veranlaflen, der’ fie zum Geburts» ‚Gelchäkt N aörhigt. Allein warum geht das Blut nicht frey mehr aus ‚der Gebärmutter in die Frucht über? ‚Und ge- Setzt, die Vollblütigkeit nötbige die. Gebärmutter wirklich zum Geburts - Gefchäft, fo ift ja damit blofs das Aeulsere gegeben, was dazu nöthiget, das Gefchäft zu beginnen: " Hier ift aber die Rede von ganz etwas anderem; von dem’ inneren dynami- ‘fchen Verhältnils, durch welches das Gefchäft be- ‚wirkty zu Stande gebracht wird; von dem Entftehen 2u eier beftimmten Zeit und von dem zweckmälsi- gen Zulammenwirken fo reger Kräfte, dals dadurch ——— ! 407 . eine Frucht, welche im Verhältnifs zur, Engheit dei: Wege, durch welche fie gehen muls, einen unge- Bazren Umfang ra, mit Gewalt aus dem Inneren‘ der Mutter ans ‚Tagenlioht Splphepen wird. SAP ATAND: Fr 1 > Nee RR { ©", Nach Ahderek foll die Ausdehnung der Gebärs mutter und der Druck des Kopfs des Kindes, auf die Naginal - Portion und auf die empfindlichen Theile ‚des Beckens das Geburts- Gefchäft bewirken. ' ‘Davon sabgefehn, dafs auch diele Urfachen nichts bewirken, ‚Sondern als ein Aeufseres nur veranlalfen können, ‚6 k frage ich, warum der nemliche Druck des Kopfs auk 10: Eindliche Theile die Geburt nicht [chon früher m» Oder find die ’Theile etwa erft emnpfind- a 4 das heifst, lebendig geworden; ‘fo wird man jain dielem neuen Leben, ünd nicht in jenem tod- ten Welen, die Urfach der Geburt Tüchen mürflen ? er /arum entfteht nicht der Trieß zur "Geburtsarbeit "proportional! ‘der alimähligen Ausdehnung der Gebär- | Ar? Waruın entfteht nicht die erfte Wehe une u Sekunde früher, da um diefe Zeit die "Ausdeh- Schon die nemliche ilt? Sie, die in beiden Fäl- n die nemliche ift, kann alfo nicht der zureichen- "de Grund fo differenter Phänomene unmittelbar vor a während der erften Wehe ar u. Fr Dan foll Schärfe und Fäulnifs des Kia 's und der Naebgeburt zur Geburt reitzen, Aber ‚Kindswaller berührt ae, Gebärmutter nicht; we Bm j N J > da 468 { — und wo beide faul, find, z. Bü y..abgeliorbenen Früchten, reitzen fie picht immer und, augenblicklich; ; und. nie unmittelbar zum Gemein Gleis CA “ Endlich fucht man noch die Urfache de Geburt in der Frucht, die aus-Hunger,, Ueberdrufs der' 'ge= wohnten Nahrung, Mangel an Luft, Ungemächlichkeis ihrer Lage u. f, :w. lich einen Ausgang ver[chaffen foll, wie das Küchlein im Ey [eine Schaale zerbricht, und fich durch feine eigene Kraft den Weg ans Ta. geslicht, bahnt. Allein. nicht der rein mechanilche Durchbruch des reifen Küchleins durch die Schaale, wobey diefelbe üeh pallıv verhält, fondern die Ge- burt des Eyes kann mit der Geburt. einer menfchli, . gen Frucht verglichen ‚werden. Diefer- ftehn Hin: derpille im Wege, deren Entfernung. nicht von der Macht ‘der Frucht abhängig find, Wie Bir: ie 7. B, im Stande, den knor plichten Mutterhals i in er nen dehnbaren Körper umzulchaften ?. ‚Auch unrei und. todte Früchte werden gebohren; aber keine 13 todten Küchlein können ihr Gehäufe zerbrechen; die reifen Früchte haben kein Bewüfstleyn ihrer Gefüh- le, können durch fie nicht zu Entfchlülfen beftimmg werden, die Geburt ilt das Werk bewulstlofer OrgAr >. nifcher Kräfte. Und endlich kann die innere Leben _ digwerdung der Gebärmutter zur Beit der Schwan- gerichaft und Geburt, und die mannichfaltige Modi. Sıkation ihres Lebens nach ihren Zuftänden ‚aus dier fen und allen anderen Hypothefen'e eben fo wenig ,: als das Vermögen des Auges zu Sehen, . aus der Feilen , Or einer fichtbaren Welt begriffen werden. DEE BR I. 409 BT M. Es bedarf nur eines durchdringenden Blicks in die Gefehichte der Schwangerfchaft und Geburt, um auf ganz andere, als die angeführten, und tiefer in ‚der lebendigen Natur begründeten Principien jenes Vorgangs hingetrieben zu werden. Das Welen der Phänomene, durch welche fich die Schwangerfchaft und Geburt olfenbaren, ihre typifche Ordnung, die beftimmten Zeiträume, in welchen he fich Blken? Fre genaue Parallele zwilchen MER Evolutionen des Somatifchen und des-Dynamilchen, die üher alle un- fefe Begriffe erbabene Zwecke, welche durch dies” . Spiel der Naturkräfie zu Stande kommen, kurz Alles fagt es. uns laut, dafs hier mehr ale todter Mecha- . nismus zum Grunde liegt. . ‚glatter Kör Vor der Pubertät ift die Gebärmutter ein Ereitak, harter, ne in Schnitte weilser und „wenige Gefälse, dals man Stücke von ihr abfchnei- ‚gen kann, ohne dafs fie blutet.. Sie führt ein ganz planzenartiges Leben, und bekömmt nur lo viel t Blur, als zur Erhaltung ihrer Exiltenz nöthig ilt, Sie ift ohne eigenthümliches Gefchäft und ohne irgend eine organifche Gemeinfchaft, ‚weder mit den zu ih. rem Syliem gehörigen Theilen , noch mit dem übri- gen Organismus, dem fie in Anfehung feiner als Bür- de anhäugt. Molirt Iteht he da, auf der unterften ' Stufe des Lebens, und liegt, gleich einem todtem und abgefchiedenen Theile, ganz aufser der Sphäre des zelpektiven Organismus, von dem fie nur gedul- der und getragen wird. Die todte Contraktiv - Kraft E ohne fichtbare Structur, und hat fo ' Asa.) be 2 ” Er ar 2 waltetin ihr vor, beherricht die ganze Malte) ind ri in ‚derfelben fo. ‚gleichmälsig vertheilt, dafs nir- gends ein Gegenlatz oder ein Zwielpalt der Kräfte exi- kurt, der fie zur Thätigkeit beftimmen könnte. So- fern ähnelt fe’den Haaren, Hörnern, Nägeln, Kuor- peln, Knochen, Zähnen und andern zwilchen! ‚Tod und Leben (chwankenden paliven Theilen der On nifation *), e an De RT) *) Vor der Pubertät iR das Em die Teltikeln eines Hahns in den Leib eines Huhns ver- pflanzen. Doch wird dies deswegen kein Hahn, weil die Teltikeln ihm blofs angehängt, aber, nicht als organicher : Beftandcheil einverleibt find, Die organifche Sphäre eines . beftimmten Individuums kann ‚fieh alfo erweitern und zu- ei‘ Kammenziehn ; ‚neue Theile in fich aufnehmen, andere aus- “ ftofsen. ‚Mit der Geburt der Frucht treten alle Entwicke- ‚Aungsorgane, des, Foetusleben ; nachher. die ‚Thymusdrüfe ‚aus der Sphäre heraus, Selbit kranke Zuftände , Balgge- ‚fchwüllte, Gefchwüre, Krätze u, L. w. können in diefelbe aufgenommen werden, und veranlaffen alsdenn die Er- Tcheinungen der Meraftafe, wenn fie ihr auf einmal und hie > 2 er — Ada, Erft zwilchen dem zwölften und fechszehnten Kebensjahr erwächt.hie zum. thierifchen Leben, Das Refultat diefes ihres auf einen beftimmten und , höheren Grad gehöbenen eigenthümlichen Lebens, ilt derjenige Zuftand,. den wir Pubertät (Mauhs, 2; u ‚Gewalt wieder entriffen werden, Durch den Rapport' bei komme der eingepfarrte Theil ein Vermögen zu Funktio- | #, nen, zu welchen er als ifolirter Theil nicht fähig war; die kt Gebärmutter das Vermögen zu menftruiren, zu empfan- gen. + . Und welches Wefens ift denn das Princip, das urfprüng- dich die befimmre organifche Sphäre hervorbringt, nachher 4 in diefelbe neue Theile aufnimmt und andere von fich‘aus- + ttöfst? Das unfichtbare Band, das fich bald erweitert, bald * enger zufammenzieht, das Getrennte unifafst, und das fich v bereits Vermählte wieder von fich fcheider? Es ift hier z- - nemlich nicht von der Vereinigung der Nahrungsmittel ‚durch die Aflinilation ‚ fondern von der Vereinigung gan- “zer fchon organifirter Theile mitrdem übrigen Organismus die Rede, Durch. die Exiltenz des bereits Vorhandenen, , -ift das Princip nicht etwa real gegeben. Denn es mufs ja. aller Organifation , als Grund derfelben vorangehn, ‚Auch könnte es alsdenn hiche über das bereits Gebildere und def- fen Vereinigung auf ein anderes hinausgehn. Bann ift es auch dadurch nicht erklärt, dafs fich im Organismus Alles e| . gegenfeitig als Mittel und Zweck verhält, _ Theils wü.de, eR dadurch die Aufnahme eines Fremden), aufserhalb diefem „= Wechfelverhälifs liegenden, nicht begreiflich werden; - theils ift die Gebärmutter nicht Zweck für das refpektive Individuum, fondern für die Gattung. Das Leben ziehe Ä fich freylich an, wenn es fich auf verwandten Graden der Airät begegner, ‚ Die Gebärmutter wird nur dann erft Da die organifche Sphäe. des Individuums aufgenommen, " Wenn fie lebendiger geworden ift, Die Haare treten beyin 412. — . harkeit) nennen. " Jetzt erft tritt :die Gebärmütier. mit den zum Generations- Syftem'gehörigen Theilem: in Wechlelwirkung, jetzt erft wird fie’der relpektiv ven Organilation, ' der fie'bis dahin als fremder Gafe. anklebte, als lebendiger und organilcher Theil ein.‘ Bas, Weichfelzopf ‚ das Sonnengeflecht der Soinnambüle durch "das gelteigerte Leben mit’ dem übrigen Organismus in ei- , ‚nen neuen und eigenthümlichen Confens. "Allein dadurch fe die Tharfache nur erzählt, nicht erklärt: Esilt das nem- liche Princip, durch welches das Einzelne nicht Theil des Ganzen, fondern dem Ganzen gleich, der Einheit das Gan- ze, und dem Ganzen die Einheit eingebilder ift. - Das nemliche Ptincip, was auf den niederen Stufen als Aflımiz " Iationskraft und allgemeiner Bildungstrieb der Natur er- feheint, das Mannichfaltige zur Einheit feiner Natur fich "anbilder, die Erregbarkeit begründer, das Verhältnifs der, Aufsenwelt zum Organismus beflimmt, die Aufsen welt in "jedem Moment der Zeit in den Organismus als tranfitiven Beftandtheil deffelben aufnimmt und wieder! von ihm aus Köfst, alfo dahin tendirt, das ganze Weltall einzufaugen, und alles, was es vorläufig individualifirt hat, wieder, in. den Abgrund 'des allgemeinen Organismus zu verfenken, . Es ift das, nemliche Princip, was auf den ‚ höheren Stufen den Sinn in der Orgenifation auffchließst, den Rapport zwi- fchen der Somnambüle mit ihrem Mägnerifeur begründet, | die Ahndungen und das geheime Gefülter getrennter See- len unterhält, die Gabe des andern Gefichts verleiht, und. „ eine allgemeine Geziehne aller Orgafiisinen auf dem gan- zen Erdenrund, das Gleichgewicht der Arten, der Ge- " fehlechter, des Entitehens und Vergehens, der epidemifehen VER nd kontagiöfen Krankheiten unter fich, und | ie Hün- ° ger und Kriez'bewitkt. Ein Band, a über a hie liche hinaus in dem Omen und. allwaenden Geiler. reich liegt, e ER -t — 1%: verleibt, nimmt: Eindrücke von derfelben auf, und wirkt auf fe zurück, Das'gefteigerte’Lehen offen- bart ich nach [einen zwey Seiten durch eine paral- - lele Veränderung aller dynamifchen und fomatifchen Verbältnilfe des "Generations-Sfltems ; wie des gan+ zen Organismus. Ts entfteht eine Reihe von Erfchei- Hungen, die vorher nicht da war, und'welche zum . ‚ Theil in dem erhöhten örtlichen Leben, zum Theil in'dem neu begründeten Rapport des Generationsı Syftems mit dem übrigen Organismus ‘ihre Urfache hat Die Gebärmutter wird weicher, gefäfsreicher; wöluminöfer; es entfteht Haarwuchs an dem Ort, wo he ‘nach aufsen ‘durohbricht, 'Menftruation,, Trieb zur phyfifchen Liebe, Fähigkeit zu empfangen, Bey den’ Tbieren ftelle ich eine periodifche Brunftzeit ein, die Geburtstheile färben ich vom Ueberfluls des Bluts dunkelroth, find 'heils, angelchwollen, in ei- Dem entzündungsartigen Zuftande, und fordern‘ eine grofse Menge eines röthlichen Schleims ah. - Kurz, das Generations- Syftem wird auf emen beftimmten Grad lebendiger, feine Bepulfiv- Kraff nimmt zu, “und drängt im umgekehrten Verhältnifs die'todte Contraktion zurück, Erregbarkeit; 'Wechfel ‘des Stoffs, Zufluls des Bluts und Wärme nehmen zu, es. trier mit fich und der übrigen Organifation in neue Beziehungen, und begründet durch beides den unter. dem Namen der Mannbarkeit liegenden Inbegriff Dumm Allein fchon zwilehen dem vierzig- ‚und funfzigften Jahre ift das Lebendeffelben zu ö x „das erft zwilchen dem zwölften und lechs- ehusdildshre begann; es wird wieder aus der or- Ss .— Banifchen Sphäre‘ des. reipektiven’ ne kkoßsen; in welche ‚es nur für eine beftimmte Zeit aufgenommen war;. und mit-diefem Moiwent beginnt eine neue. Metamorphofe, die dem allmähligen Es Scben feines; animalllchen. Lebens proportional: ilt. Es kehrt gleich[am ‚zum. unreifen Zuftand des Kin- desalters zurück, und damit hören ‚denn auch alle Erfcheinungen der Mannbarkeit auf. . Der Schaam- hügel wird Nach, die Haare. verlieren ihre Kraufe und fallen aıs, .die Schaamlippen zehren fich ab; werden runzlicht und welk; die. Nymphen fchwin- den, die Gebärmutter wird weils, ‚knorpelartig, Taftleer, und oft fo hart, dafs, man lie kaunf zer- [chneiden kann, Die Mutterfcheide verkürzt fich; die. Eyerltöcke, die bey mannbaren Mädchen vier. und einen halben Scrupel wiegen, [chwinden. bis zu einem Gewicht yon einem Scrüpel, werden falt ganz unhichtbar,, leere Hülfen,. einer verdickten Membran ähnlich, in welcher’ die gelben Körper verfchwun- den find. Die Brülte verlieren ihr Fett, das fie um« ‘gebende Zellgewebe niınmt eine [chnigte Natur an, die Milchkänäle verengern' ich und verlieren fich zum Theil ganz, die Milekdrüle zehrt fich ab, und bekömmt wieder den glatten, gleichen, knorpelar- tigen, ferueturlofen Zultand, den fie vor der Puber- . tät hatte. Der innere und organifche Rapport zwi- Schen ‚beiden, dem Organismus-und der Gebärihutter, erlöfcht ; Statt .deflelben. tritt. das’ mechanifche Ver- hältnifs des Aeulseren zum Inneren ein; ja die abge. j Trorbene ‚Gehäriihtten bringt,logar, ‚befonders wenn Ge. dahey zugleich ausarter, allerhand. Khakheiten Pa 413 ia der Sphäre des Gangiien - Syftems hetvor;. die ineiftentheils den Änftrich der Hyfterie haben. Doch | genug! von dieler Stufe des Lebens der weiblichen . | Gelchlechts- "Theile; da fie nicht Berti zu ınei- hem Thema gehört. Am höchlten fteigt das normäle heben aan weils lichen Gefchlechtstheile (denn die Nymphomanie ge hört zum pathologifchen Zuftande) zur Zeit der | Empfängnifs s.Schwangerfchaft und Ge- burt, welche Zuftände eben die Erfcheinungen find; durch ‚welche das auf den höchften Grad getriebene Beben fich offenbart. Daher hält auch eine gelchwäne 'gerte "Gebärmutter im Sterben das Leben am hart« h näckigften an fich, zieht fich zulammen und ftoßst ' nöch die Früchte aus; wenn bereits der übrige Or- ‚ganismus vollkommen leblos geworden ift, It die mmannbare Gebärmutter gleich, im Verhältnils zu‘ ‚der, unmannbaren, lebendiger als diefe, fo ift doch Er h wieder i im ungelchwängerten Zuftande, verglichen mit der gefehwängerten , gleichlam als ein todtek ö Theil anzulehen. Ihre Kräfte ftehn im Gleichge« wicht; find nicht räumlich gegen verl[chiedene Pole getrennt, die Cöntraktiv- Kraft waltet vor, und‘ il Ä . Bleichmäfsig durch die ganze Maffe vertheilt, Hin gegen bekömimnt mit der Schwängerung die Expanfiye Kraft das Uebergewicht, zuerft im Grunde, von dä - immer weiter durch die ganze Subltanz , drängt die ; Contraktiv- Kraft gegen den entgegengeletzten Pol; hilidiele,. auf den äufserften Punkt getrieben, vom h Halle zum Grunde überfpringt, und ‚mit ‚diefem Mo- - nent das Signal zum Anfang des Geburts. Gefchäfts N HE N giebt. "Uebrigens weichen alle diefe Zuftände der weiblichen Gelchlechtstheile,, wie werfchieden hie ‚auch [cheinen mögen, nicht an fich, fondern blofs ih. der Relation unter fich von. if ab. In allen ift das Nemliche, Contraktion und: Expanfion, | die verfchiedenen Stufen. der Vitalität entltehn "blefs- dadurch , dals theils das quantitative Ver- hältnifs derfelben fich ändert‘, und eine vor’der andern das Uebergewicht bekommt, theils dadurch, dals fie fich trennen und gegen: die \ entgegengeletzten Pole der Gebärmutter aus einander weichen, Bu; Sen." KESR Sn, + Unmittelbar mit der Empfängnifs wird die In- differenz in dem Subftrat der Grundkräfte der Ge, . bärmiter aufgehoben. Die Expanlıvkraft reigt im. Verhältnifs zur Contraktion; zugleich trennen fich. j beide Kräfte dichotomilch, jene nimmt den‘ Grund ein, diefe wird gegen den Hals zurückgetriebem, und die Axe der Gebärmutter ähhelt einer magne- tifchen Linie, mit differenziirten Polen.‘ Die be- Kr &önhene dynamilche Metamörphofe, dauert durch . ‚den Lauf der Schwangerfchaft hindurch‘ fort, und - beftimmt die ganze Entwickelung. deffeiben in’ den verfehiedenen Stadien, durch welche fie von ihrem 4 Anfang bis zu ikrem Ende fortruekt. " Die Expan- A fon beginnt im Brermmpunkt des Örandesi: breitet nr, Yun 'da zu immer grölseren Rreifen aus, durch _ den ganzen: Grund‘, den‘ Körper und die Vaginall Portion bis’zum Mutterhalfe, _ fie das Maximum Sl R ; 47 Gowohl ihrer. Intenhtät als ihres extenliven Wachs: thyms erreicht. Io dem Maalse, als dies gefchieht, wird, die. Cie vom Grunde aus dminer „gegen „den, enigegengelerzten Pol zurüchges drängt, flüchtet fich auf den, äufserften Punkt des es, bis he auch hier von der Expanfion über- wältiget wird ‚. ‚welches meiltentheils mit einem 3g, und in einem Augenblick von Zeit gefehieht, ‚wie jch.unten (dürch Beyfpiele zeigen werde, „In dielem. Moment erfolgt die ‚Umtaufchung der Pole in der mangnetilchen Linie, die Contraktion Ipringt, ’ wie bey einer überladenen Flafche, ‚vom Halle der Gebärmutter zu ihrem. Grunde, über, beweiltert Gich | des, neiwlichen, Br eunpunkts img Grunde, von: dem i im Anfang der Schwangerlchaft die Expanlion ausgingy, } falst "bier felten Fuls, geht von diefem Punkt aus iodifch und alternirend mit der Expanfion durch die,ganze Suhftanz der Gebärmutter, in ‘der jetzt das. üngekehrte. dynämilche Verbähnifs ftattfindet, das Plus ‚der Contraktion am Grunde und das Plus ‚der. Expanlion am.Hälfe liegt, und-im Ganzen die ‚ ‚aktion, über die Expanlıon vorwaltet, : Dies " Metamorphofen, welchen die Gründkräfte durch die er itraktion auch im Halfe überwältigt, : und. diele sifahe MURAU zwilchen. Schwan- beltndige Veränderüng ihres Verhältnilfes, dureh: | „ n, wird in einem: Zeitraum: von neun ‚Monaten { vollendet, und der Moment, 'wo die Expanlion die x jeder auf den Grund überlpringt, ift diephylio- nere erlcheint änfserlich in.der Ge- fl It der Geburts- Wehen. Diefer Cyelus'von i Y n 418. Pen gerfehate ı und SSR Von iefem Moment | an "wächlt die Me ontraktion ik Verhältnifs zur 2% panfion , intenßv und extenfiv, dem Rab und der Zeit nach; Re breitet fichi immer mehr vom Grundd durch den Körper zum Halfe aus, kehrt in’immer kürzeren Intervallen wieder, dauert länger und if in fich flärker bis Zum Augenblick der geendigten " Geburt. Diefem parallel erfolgt die Ausbildung‘ der Wehen von ihrem Entftehn an, bis zu ihrem Ende. Nach ! geendigter, ‚Geburt hönsl? auch diele Olcilla- fionen, die aus dem Kampf beider Kräfte hervor- gehn, "auf; die Contraktion bemeiltert lich wieder der ganzen Subftanz der Gebärmutter und führt die ausgedehnte und aufgelöckerte Gebärmntfer in einem Zeitraum von drey Monaten wieder anf ihr erltes Volum zurück, . "© N, KAld 0 3 "" 'Dürch‘ diefe Metamorphofe in dem quanitati wen Gründverhältnifs der Urkräfte der Gebärmutter und befonders durch ihre polarifche Divergenz' "nach entgegengeletzten Richtungen und durch die Um- taufehung der Pole, zur Zeit der Geburt, kömmt jener ‚merkwürdige Antagonismus zwi. fchen der oberen und unteren Hälfte der Geb ärmutter- zu Stande, auf welchen alle Mög-' lichkeit einer 'Schwangerfchaft und Geburt fich gründer. "In der Schwangerfchaft beginnt die über- wiegende Expanfion vom Grundeiher, und fehreitet _ mit einem jmmer ftärker werdenden Minus von Con- traktion zum Halle fort „wo die Contraktion ‚am Jängiten und hartnäckigften haftet, : Daher der Raum zur Aufnahme der Frucht i in dem oberen Theil, und — R 419 ihre redet‘ in der Höhle der ‚Gebärmütter während der 'Schwangerfchaft. * "Zur Zeit der. Geburt tritt durch die Umtaulchung ‘der Pole das ‚umge: kehrte Verbäitnifs ‘ein. Daher die Fxclufion der Frucht: Von der Conception an bis’zur ‚Gehurtszeit werden die Bedingungen. der Schwanger[chaft im- ; . mer fchwächer,, bis he auf Null kommen. In die- fem Möment wird der erfte Antagonisinus vernichten, der. entgegengefetzte tritt ein; die Schwangerfchaft muls aufhören und die Gehuntszeit anheben, Diefler dynamwilchen Metamorphiofe entiprechend, wechlelt dasLeben. ‚ Denn was im Anorganilchen Einheit der Repulliv- und Con- traktiv- Kraft ift, das ift im. Organilchen 5 und po- tenzürt durch. daffelbe, Lebenskraft, 'eder Irritabi- Tirar und Senfbilität, Wie im Anapgkhikalkenn die gröfste Thätigkeit bey einem ‚beftöimtutep) Mittel-Ver- hältnifs des Expanfiven und Contraktiven befteht, und im. Mittelpunkt ‚und an den Polen erlöfcht, fo a Organifchen. Das Maximum der Vitalität liegt in der Mitte zwifchen dem Starren und Flügen, und die dichotomifche Spaltung, die zugleich unmit- "telbarer Coeffekt des Ueberwiegens it, modihieire, "die Aktion *). An den Verddarunaen dey .dyna- um . 8 ee a ir ") Zwifchen den Polen der-Cohärenz, dem Starten an dem einen 0 und dem Flüffigen Jan dem andern Ende, fhwankt in in der I Es Mitte mit einer unbeftimmten Breite das Leben. ‚Sein Maxi. B anum liegt einen beflinimten mittleren Grad ‚der Cohärenz “ i . gegenüber; unter und über diefem Culminationspunkt finker, und an beiden Extremitäten erlöfchet es ganz, Es fehle in den Säften, wie in-den ganz harten Theilen, Haaren, 420 = mifchen Verhäliniffe‘ mülfen allo in‘gleicher Paral- lele' die Somatifchen Metamorpho fen fort- laufen. Waslich dort als Contraktion und Expan- Jon äulserty" 'erfcheint hier.als Muskel und Nerve, als Oxydation und PRÄEREREEN fofern auch das een ai Soma» ‚Nägeln, Hörnern, Zähnen, ‚Knochen , Kam i Schnen und Aponeurofen, Das unzufammenhängende ‚Flüfüge Imufs Narr," dis gefühllofe Starre weich werden, damit in beiden’ ‘as Leben auferftehen könne. In der 'gallertartigen >. Fruchr wächlt die Intenfität des Lebens mit zunehmender =. ‚Dichtigkeit, aber nur bis-auf einen gewillen (Punkt; /wo.der ı_ „1 /Normalgrad der Dichtigkeit überfchritten wird, geht die Vi- „„talität ‚allmählig, ‚wiedet in der zunehmenden Starrheit des Alters‘ zu Grunde. Die Knochen, bekommen mehr ‚Leben; wenn he En Entzündung "weicher. werden; felbit die ©) Zähne werden einphindlich, wenn ihr Schinelz duich Säuren en aufgelockere wird, Das Leben lt Tich {elbft Reproducenr ‚der Bedingungen. feiner Exiltenz, fich Telbft Mehrer feiner Intenfität. ‚Wo es wächit, fchmilzt (das "Starte vor feinem Antlitz, und wiederum wächft mit der Schmelzung. des Starten die Capacität deflelben für: das Leben, _ Durch das ‚gefteigerte Leben wird die geichwängerte Gebärmutter | auf zelockert, und ihre Auflockerung ift wiederum unerlafs- _ "liche Bedingung ihres höheren Lebens. Das Leben bleibe Be feinem Wefen nach immer daffelbe, verändert fich bloß in deın Verhältnifs feiner Faktoren , und’producitt ‚dadurch, „als, Ausitrahlungen aus einem Brennpunkt, die ee fin der Subftanz, das Ueberwiegen der Expanfion, die gerichiednch Grade der, Thätigkeit, kurz, ‚dieganze Man” nichfaltigkeit der Erfcheinungen, !in welchen esüich uns. "offenbart. Nicht dafs ein Phänomen yon dem andern ab- " hängig ilt „ fondern dafs alle’aus einem, rer Grunde ih , macht die Einheit der Natur aus. As ale \ PR — Le3 Somatifche nur,derForm nach von dem Dynamifchen verfchieden , aber, im Abfoluten mit ihm eines We- Sens ift, Daher die. dem potenziirten dynamifchen - Procels entiprechenden Erfcheinungen im, Soma- tifchen, ‘der heberhafte Zuftand der Gebärmutter- Arterien und ihrer Nerven, der mehrere Zufluls des Bluts, die ftärkere Vegetation, der ralchere Wech- fel des Stoffs, die Auflockerung der Gebärmutter- Subftanz und die damit verbundene grölsere Dilata- bilität derfeiben. Beide Zuftände des Dynamifchen und des ’Somatilchen, müllen fich gegenfeitig bedin- gen; denn lie find. die unmittelbaren Erfolge desin feinen Faktoren veränderten, und höher gelteigerten Lebens der weiblichen Gelchlechtstheile. © Die Auflockerung der Gebärmutter - Sub- ‚tanz und ihre Zunahme an Malle ilt Thatlache, a ’ ‚Denn nicht von) Ausdehnung der bereits vorhandenen Subftanz. allein, die mit Verdünnung ihrer Wände A ‚verbunden ‚leyn müßste,, rührt die Zunahme-ihres ; bieder eingelogen, Mit jener Metamorphofe der- Mifchung fe unmittelbar ‚die Metamorphole ihrer Yolums in’der Schwangerlchaft her,“ [ondern fie ift ‚das Produkt einer verltärkten Vegetation, in wel- . eher der Faktor des Anlatzes vorwaltet , und .dje «Subftanz felbft, ‚ibrer Qualität und Quantität nach, wwerändert wird.‘ Eine ’Gebärmutter, nahe vor der‘ Geburt, hat weitimehr ftarre Körpertheile, als eine _ sungelchwängerte. ‘Nach der Geburt wird der Anlatz phylikalifch - mechanilchen Eigenfchaften, geringere " Cohärenz, Verfchiebbarkeit ihrer Beftandiheile und ‚Arch, f.d. Phyfiol. VII, B, Il, Heft, ‘ »E.e 422 N 'grölsere Duktilität verbunden, welche wir in der. AÜHMOREREIelEN an ihr Va PERER RUN? 221 ‚Gewöhnlich fchreibt man die Auflöikernik und' Dehnbarkeit der Vaginal - Portion und des Matter- anundes än:den letzten drey Monathen der Schwan» -gerfchaft dem ftärkern Zuflufs der Säfte und der ver- mehrten Schleimabfonderung in der Mutterfcheide "vor und während der Geburt zu. Allein mit Un» recht. Alle Gefälse, das Herz, die Gallenblafe uf. w. üind immerhin von‘ Säften: befpült,, ohne dafs ihre Wandungen dadurch ähnliche Umwande- ‚Jungen erleiden. ‘Blolse Congeftionen bringen nie dergleichen Erfcheinungen hervor, ‚Der Grund deirt Gebärmutter und ihr Körper lockern fich auf, “ohne dafs dafelbft Schleim abgefondert würde. Weiber leiden oft Jahrelang am weilsen Fluls,. ohne dafs dadurch die Mutterfcheide aufgelockert würde; viel- mehr entftehn davon zuletzt Strieturen, Verenge- zungen und Verhärtungen ihrer Subftanz, Und wo- her endlich die vermehrte Schleimablonderung‘ nahe vor der, Geburt? Il fie nicht Folge einer vermehr- ten Vitalität? Diele mit vorfchlägender, Expanlian gepaart, die der wahre ‚Grund der Auflockerung ift? "Wozu alfo- das‘ Suchen nach einem andern? Eben dies veränderte dynamifehe Verbhältnifs ändept auch das chemifche Verbältnils. der Gefälswandun« gen zu ihren Säften. Die durchhichtigen Feuchtig- keiten dringen "mittelft einer chemifchen Aneignung ° ‘durch die ‚aufgelockerten Wände der Gefälse hin, durch, Man fchaue doch einmal die Phänomens . BE während eines Bözfchlafs. mit: einer jungen, reizba- ren und: ungefchwächten. Perfon mit Bedacht an. \ Vermehrte Expänfion: und erhöhte Vitalität ihrer Ge- nitalien find eins, ein Strom von Hitze dringtaus der äufsern Oeffnung derfelben hervor, undin ei-. nem Augenblick fchwitzt aus’allen Punkten’der Mut- terfcheide ein cöpiöfer und dicker Thau von wei- [sen Säften aus. ‘Unmöglieh kann derfelbe ein Pro. dukt der. langfamen: Erzeugung durch Schleimdrüfen feyn. Die reichlichen Abfonderungen in. dei Ge- Schlechtstheilen: :der, Thiere, belönders die Mofchus- artigen bey einigen derfelben zur Zeit der Brunft entftehn nach dem nemlichen'Geletz, als Produkte “ einer gefteigerten’ und anders 'inodifieirten Viraliräe i ährer Organe. Reicht wohl der Mechanismus ‚den gewöhnlichen Drüfenab[onderung! zu, um den Ver beräufs‘ won stoff zu erklären, der bey ‚der Augen- Entzünduug, sneugebohrner Kinder aus einem fo klei- ; nen Theil; ausgefchieden wird? Und die Metamor: Phofen der. Hornhaut, der Iris und anderer Theile des Auges in. diefer: Krankheit, "woher diele,..da’ jene Theile,.dach. keine Drüfen . haben? Woher. die, \ elaftifche, A alchyellung "aller Theile, während. des: Bess; und das plötzliche Verfchwinden derfelben, mi, dem. Tode? ‚Von der Intenhtät der Expanlion: K \ oder ‚vom Zuflufs, ‚der Säfte? ‘Wenn das Leben er. kmattet, 2, ‚Bein einer Ohnmacht; fo hängen fieh die‘ tkügelehen’an einander. Mit der Wiederkehr des! De gerathen. fie anfangs ‚in, eine ' ofeillatorilche, ‚Bewegung, Stofsen fh dann gegenleitig ab, und 77 E e % } A l 424 ! ee jedes-derfelben fchwimmt wieder für fich und ohne Berührung in dem'durchlichtigen Strom. des ‚Blut« waliers. Wer kann bier den Einfufßs des. Expanl Gven läugnen? )' Far ind al Art ‚Die FTSE der. Sinn ‚und: ähre Aufa lockerung ‚fängt im-Mittelpunkt des Grundes: der»Gebärmutter ‚an, der wahrfcheinlich das ge- meinfchaftliche Centrum ‚aller Thätigkeit‘ift. «Hier! beginnt: die erite Expanfion, hier hängt fich nach= her die,Frucht am> ftärkften an,. bier bildet fich. ihre, Nachgeburt, hier fixirt' fieh zur Geburtszeit die Cöntraktion, und'zieht die Gebärmutterwanduns gen gegen dielen Punkt-aufwärts... Die Decke oder der: Grund einer 'jungfräulichen Gebärmutter geht von einer ‚Oeffnung der Muttertrompeten zur andern! in einer» geradem: Linie‘ fort,‘ ‘die innere Höhle ife dreyeokig, und der Grund enthält kaum vdes gan. , zen innern Raums,» Nach der Empfängnifs nimmt die. ‚Diftanz zwifchen‘ den Oeffnungen der ‚Mütter«t trompeten:zu;: jene falt gerade Linie krümmt ich; inimer mehr, ‘der ‚Gruhdi wölbr’ Rich ,/und erhebt fich zu einer Halbkulgel’zwilchen’ jene beiden Punkte,‘ die'zur Zeit der Geburt’den ‚fechsten, jd den vier» _ en Theil der Höhle ausmacht; '’!DerGründ einer gelchwängerten Gebarmurteriledin dicken, einen! halben 'bis gahzen »Zöll ‘dick. Vön’bal vwerden' ale Wände zur Vainal! Portion“ herab» inner" dütner, fo-dals diefe’zur Zeit: der Geburt dünn!wie Polt-' papier find, Daher ereignen fich auch ‘die Gebär- mutterrilfe falt alle in der Vaginal.Portion und‘ in der Nähe des Gebärmuttermundes. Die Expanlion / ee 425 ‚und Metämorphofe der Subftanz, die in den erlten ‚drey Monathen falt-auf den Grund belchränkt ift, ‚geht in den folgenden drey Monathen zum Körper fort, und erft in den letzten drey Monathen, . wo “fich der: Kopf auf die Vaginal- Portion Setzt, lo- ‚ckert fich diefe auf. Die Vaginal- Portion wird weich, [pongiös,, dehnbar, nimmt an Fläche zu, bekömmt eine kugligte Geltalt, und tritt EN ‚mit der Mutterfcheide in ein anderes Verhältnils, Ganz zuletzt und oft‘ erft, nahe vor der Geburt me- tamorphofirt Gch\der Mutterhals, fchwillt an, wird weich, locker und dehnbar, verkürzt fich, die Quer[palte der Mündung verwandelt lich. in eine zunde Oeffnung. Die Lippen des Muttermundes wer- den immer dünner, bis fie zuletzt ganz ver[chwin- den; die hintere zuerlt, dann die vordere, Sind diefelben noch dick und hart, fo kann die Geburt noch zögern, wenh gleich der Muttermund fchon geöffnet ift; hingegen erfolgt dielelbe gewils in we- nigen “Tagen, wenn der Muttermund ganz weich und verftrichen ilt, ü Die Auflockerung der Vaginal-Portion, und befonders des Mutterhalfes ereignet fich oft plötz- lich, und gleichlam mit einem Schlage, [elbft bey normalen Geburten, und vorzüglich bey Umfchlä- gen und zu frühen Geburten von einer äufsern, zu- : fälligen und gewaltfamen Urfache. Eine junge und zarte Perlon hatte bereits zweymal abortirt, und bekam im dritten Monath ihrer dritten Schwanger- Schaft wieder einen Blutflufs, der acht Tage lang ohne Wehen anhielt, und fie andenRand des Gra- 26 7 % ne “ bes’ führte, Der Mutterhals war lang, PRTEN ‚ale Mündung verfchloffen, und der Eingang in die Mut- terfcheide fo eng, dals kaum zwey Finger, und diefe nicht ohne Schmerz. durchgingen. » Auf einmal n -Stellten fich am achten Tage nach ‘dem Gebrauch "kräftiger Reizmittel die erften [chwachen Wehen ein. In demfelben Augenblick unterfchte ich he, konnte mit der ganzen Hand ohne Schmerz in die Mutterfcheide gehn, und fand den Mutterhals weich und dehnbar, ‘da einen Augenblick vorher noch al- les hart und undehnbar gewelen war. Der Eintritt der Wehen war der Moment, wo die Polarität fich umgekehrt, die Conträktiv- Kraft vom Halle auf den hard, und die Expanfion vom Gruride auf ‘den Hals fich verletzt hatte. Denn weder vom: Zuflufs ‚der Säfte, vermehrter Schleimabfonderung, noch von irgend einer andern angeblichen Urlache der Ge- !burt Konnte eine [o momentane, und mit’ dem Ein- tritt der erften Wehe gleichzeitige Metamorphofe entftehh, Die Kranke mufste fich ein Jahr-läng- von ihrem Mayın trennen, den ‚Pyrmonter Brunnen trin- ken, China nehmen, in Stahlwafler baden, nahr- \ 'hafıe Speilen 'elfen, bey- vieler Bewegung in freyek- Luft — und 'gebahr nachher zur rechten Zeit *), *).Ich erwähne hier noch ein Paar andere Kranke der Art, f Die eine war fo eng im Becken, dafs mehrere Kinder „‚zerftückt von ihr genommen werden mufsten. Ich lies ? fie Waller trinken, Obft effen und fat ununterbrochen ‚gelinde laxiren. .Nun gebahr fie ein lebendiges Diminu- „Kivenm ohne Hülfe, ; Eine andere hatte zwölfmal abor- sirt;. man hatte oft Blut 'gelaffen, . fie, Fr der Diät einga- / Be. 423 ‚Alle angeblichen Urfachen der Umfchläge und zu ‚früher. Geburten; Jugend, zarter Körperbau, Man« gelan Nahrung, Krankheit, Fehler der Gebärmus ter, 'gewaltlame Verletzungen durch Heben wf.w, find höchftens bloße veranlaffende Urlachen der- felben. Aber die parhologifcha Metamörphofe "der Kräfte, durch welche fie eigentlich zu Starlde kom- men, erklären fie keineswegs. Sie entftehn zu- mächlt dadurch, dals die Vaginal-Portion und der Mütterhals fich vor der Zeit entwickeln, fich auf- lockern, und die von diefem Pol verdrängte Con. traktivkraft auf den Grund umfchlägt. Daber kant man auch oft aus der Auflockerung der Vaginal- Portion das zu frühe Gebähren, und die Zeit def felben mit Beftimmtrheit vorauslagen, Die Kur der "Umfchläge beruht auf der Abwendung diefes Pro- celles, der felten durch Vollblütigkeit und Sthenie, meiltens durch Afthenie erregt wird. Die meilten Abortiva find bydrogenirende Subftanzen. Nach "dem nemlichen Geletz entftehn die zu frühen Ge- burten bey vorliegender Nachgeburt, die Geburten der Mondkälber und fallcher Conceptionen, Eben 4 fehränkt, ihr alle Bewegung 'unterfagt. Ich liefs fia mit dem Eintritt einer neuen Schwangerfchaft viele und kräf- "tige Dinge effen und. trinken, gehen und fahren, und fie gebahr das dreyzehnte mal zum erften ein lebendiges und ftarkes Kind, Wahrfcheinlich hatte fie ‚eine Balgge- fchwulft in der Gebärmutter, der ihre Infuenz durch "das erweckte kräfrigere Leben benommen’wurde, wie die ‚ferofulöfe Anlage folang, nicht zum Ausbruch kömmt,' als das Leben Nark genug ilt, 428 ? => weil fich der Muttermund nicht durch mechanifche Kräfte ausdehnen läfst, fondern mittellt eines or- gänifchen Procefles erlt dilatabel und für mechani- che Kräfte empfänglich "gemächt werden. mufs, kann man keine Geburt nach Willkühr bewirken. Aus eben dem Grunde find die Mutterfpiegel und die verlchiedenen Dilatatoren des Muttermundes un- nütze Erfindungen. Sie führen eniweder gar nicht zum Zweck, oder wo dies gefcbieht, nie auf me chanifche Art, fondern durch Erregung des Lebens und der Repulfion in der Vaginal- Portioi. vet ‚Endlich wird auch noch die Mütter[cheide, die bey Jungfern eng und gefurcht ift, aufgelockert; dilatabel, und verliert ihre Runzeln. Der Damm ilt, wenn der Kopf in.der Krönung fteht, und‘ehe er fich auf denfelben geletzt bat, Ichwammigt und aufgefaucht wie ein gegohrner Teig. Er wird durch das überwiegende Expanfive zu der Ausdehnung vor: bereitet, die er erleiden [oll, ohne welche Vorber reitung kein mechanifches Manoeuyre [eine Zerrei« Ssung verhüten würde. : Ob endlich auch noch die Knorpellagen zwilchen den Schaambeinen ‚und der Verbindung der ungenannten Beine mit deu Kreuz+ knochen aufgelockert werden mögen? Nicht der mechanifche Druck des fich vergrö- fsernden Eyes auf die Wände der Gebärmutter ift die Urfache ihrer Ausdehnung, nicht der Kopf des Kin- des, der fich im fiebenten Monath auf die Vaginal- Portion fetzt, nicht die fich l:ellende Wallerblafe, nicht der Kopf des Kindes, der als ein Keil in den Muüttermund dringt, ind der ‘zureichende Grund rc "429 der an der üntern Hälfte der Gebärmutter wahr- "nehmbären Veränderungen. Blolse mechanifche Aus« "dehhüng intlste mit Verdünnung verbunden feyn, erklärte die qualitativen Metamorphofen der Gebär- mutter -Subftanz nicht. Auch bey Empfängniffen. aufserhalb der Gebärmutter ereignen fich an ihr die nemlichen Metamorphofen als in wahren Schwaän- 'gerfebaften, obgleich in diefem Fall alle ängebli- „che Urfachen derfelben fehlen. Sie lockert fich "auf, dehnt fich aus, nimmt an Malle zu;' fondert in lieh die hinfällige Membran ab; fie verfällt gar “zur Zeit der Geburt in Contraktionen. j ih Jene Metamorphofen der Gebärmutter - Subftanz "mülfen vorangehn, nicht allein, damit die Erreg- barkeit auf einen Grad gekteigert werde, .der zur "Entltekung der Wehen erforderlich ift, Iondern’ fo- gar, damit auch nur von Seiten des Mechanismus eine Zulammenziehung möglich werde. In einer Gebärmutter- Subftanz, wie die jungfräuliche, ilt "bereits das Maximum der Contraktiön vorhanden; "wie [oll fie noch [tärker zulammengezogen werden? "Es muls eine Schwangerlchaft vorsusgehn, damit eine Geburt erfolgen könne, und wiederum ift diefe durch jene nothwendig präftabilir. Mit dein er- ften Keim ift die ganze Evolution, und. zugleich der beltimmte Typus gegeben, nach welchem die "Phänomene fich folgen mülfen. Die weiblichen Ge- ‘fehlechtstheile find auf den unterften Bildungsltufen als indifferente und ununterfcheidbare Malfe zurück- geblieben, in welcher die höheren Potenzen ihres veigenthümlichen Lebens, Mannbarkeit, Schwanger #0 N Schaft und. Gebirt ‚zwar (chön potentialiter. enthalten And), aber noch ruhen. Erft in beffiimmten. ‚Epo- ° „oben rückt mittellt der, Steigerung. des Lebens der Bildungsproods durch feine Stadien fort. ,. Die Qua- Jitäten trennen, ich i in ihre polärilche Entgegenfetzun- £ gen; jede Sonderung enthält die Faktoren neuer „Entwickelungen, ‚bis der Kreis gelchloffen lt; das -Thätige differenzürt fich, und .wird wieder durch ‚Differenziirung zu immer höheren Stufen potenziirt, ‘Die Potenz. der Mannbarkeit tritt in Gemälsheit der Ännern 'Geletzie des Wachsthums hervor; die. Potenz der Schwangerlchaft wird durch den männlichen $aa- ! ‚wen erregt, ‚die Geburt‘ durch die Schwangerfchaft, Jede vorhergehende Stufe weckt die folgende" des höbern Lebens, und mittelft jeder Stufe) entwi- .ckeln lich’ nothwendig die Phänomene, die zu ih- ‚zer Sphäre (gehören, Bank ae Br RK %, 4 ch komme nun zum Geburtsgefchäft. Was wird dazu erfordert, dafs es möglich werde? In der Gebärmutter 'muls ‘ich während der’Schwan- "gerfchaft ein Müskelapparat eniwickelt haben, ‚der wur Expulfion ibres Inhalts hinlänglich geeignet. ift;, De mufs [o dehnbar geworden l[eyn, dafs ‘Zulamn- \ 'menziehungen ikrer Subftanz möglich find; ftatt der E3panfion 'muls die Coöntraktion ihren Grund. ein- 'nehmen; diele über jene das Uebergewicht',be- Koinmen),. "die Erregbarkeit allmählig zu einem Grade \wachfeny, "dafs -jeder mechanifche, oder. chemifche Rdiz fie "zu Contraktionen. beftimmen kann; ‚und a aa endlich der "Reiz gegeben [eyn, der'bis zur Beeh- . digung der Geburt ihr Contraktiöns« Vermögen er kegt., a Dals die meiften Aidter Bedingungen ra zur Geburtszeit da find, ift bereits oben erörtert, “Die durch die überwiegende Expanfon während "der Schwangerfchaft‘ auf den äufserften Punkt’ des Mutterhalfes gefüchtete Contraktion, Ipringe, |in- "dem hie auch hier verdrängt wird, auf den Grund "über, Die Erregbarkeit der Gebärmotter ilt. an "Gch fchon während der Schwangerfchaft ftärker, ‚als -aufser derfelben. Dazu kömmt noch, dafs‘c las ‚Leben der Gebärmutter und des Eyes, wel es „während der, Schwangerfchaft in Eins verfchmol. zen war, ch mit dem Ende derlelben wieder - ‚trennen. Alle Erregbarkeit allo, die fie bis dahin _ für fich und das Ey erzeugte, fammlet fich nun nach :der Trennung in ihr und hänft ich in ihr zu ei- nem fo hohen Grade an, dafs jedes Irritament Be zur Zulammenziehung beftiimmt. Der lebendigö Papport, in welchem fie mit dem Ey ftand, hat durch j jene Trennung aufgehört; Itatt derfelben At ‚ein mechanifches Verhältnils eingetreten, - und dadurch das Ey felbft zb einem Aeufsereh, . zum Irritament geworden, dürch welches die Con ‚traktion erregt wird, fo, dafs ich nun auch ak „.chanifch das abltölst, was bereits vital von 'einah- "der getrennt war. ‘In dem Maafse als'dies "tnechh- ‚nifche Irritament, die Frucht, während der Ge- burt fortgefchoben wird, und immer andere Theile "berührt, z, B. den Muttermünd ausdehhr, ih die 432 — Scheide tritt, fich auf den Damm letzt, die’ Ner- vengeflechte im Becken, und. die ligamenta l[aero- iliaca zufammendrückt, modiheirt fich auch Leine Relation, die es als äulserer Reiz zu den bewe- genden Kräften der Gebärmurter hat. Endlich: "bat die Gebärmutter ‚durch die Auflockerung ihrer Sub- Stanz diejenige Dehnbarkeit und Elaftieität bekom- anen, die als, mechanifche Bedingung nothwendig da feyn muls, wenn Zulammenziehungen in ihr wirklich werden follen,. In-dem Augenblick, wo alle diefe Zultände zulammentreffen, hat dieSchwan- ‚ gerfchaft ihre Laufbahn geendiger, das ‚Gelfchäft der 7 urt hebtan, durch die nemlichen Kräfte, durch che die Schwangerfchaft beftand,; nur mit dem Na Hichied; dals Ge noch mehr differenzürt, an die entgegengeletzten Pole der Gebärmutter umge- taufeht find, und die Contraktion allmäblig aus dem ofeillatorilchen Kampf mit der Expanfion, als die überwiegende, hervorzutreten anfängt. u Und das Subftrat der Contraktion, durch wel- ches die Geburt vollzogen wird, ift es die Ge- bärmutter, oder das Zwerchfell und’ die Bauchmuskeln? Haller *) hält die Geburt für , ‚eine. falt willkührliche Handlung, zu welcher ‘die ‚Gebärmutter wenig, aber das Zwerchfell und die Bauchmuskeln das meilte‘beytragen. Andere find der nemlichen Meinung. Allein wie kann denn nach dem Tode einer Schwangeren, bey einem Vor- *) Elem, Phyfiol, T, VIIL p, 438. | nt. 433 fall ‘der Gebärmutter *) und in lebendig geöffneten Tbieren die wurmförmige Bewegung der Gebärmur- ter ‚die Geburt ganz. allein vollenden ? "Wozu die ungebeure Kraft der Gebärmutter, die ‘die ftärkfte Hand aus ihrer Höhle hervorprelst, und alles Ge- fühl in derfelben lähmt? Wie it: die Succeffion von Metamorphofen, - die die Gebärmutter allmählig im den Stadien des Geburtsgefchäfts durchläuft, begreif- Hich aus der Aktion jener Kräfte, die aufser. ihr liegen? Wie können das Zwerchfell und die Bauch- muskeln die Frucht‘ allein, und nicht. die Gehär« mutter zugleich mir aus der Höhle des Unterleibes beryor[chieben? Aus’ allem dielenr ergiebt [ich zur Genüge, dafs in der Gebärmutter - Suhltanz- die Hauptkraft wohne, ‚und das Zwerchfell und ‚die Bauchmuskeln blofse Hülfskräfte leyen ‚die gezwun- gen durch die Gefetze der Mitleidenfchaft, wie dag ganze Muskellyftem in den letzten Wehen, der Ge Iapautier zur Seite treten mülfen, , ER ade Welche NE Beftandihank ‚der Gebärmut« ter. ziehn. lich zulaımmen, ihre Gefälse oder ei- gens. dazu, beftimmte Falern? Sind’ dies Mus» kelfalern oder Falern anderer Art? Höchlt‘ wahrfcheinlich wirkt, fie ‚durch MR und nieht a ] “4 1 ss ii .) Rofenberger Dim de viribus partum efficientibus erc, 1791. $. 5. erzählt eine Menge von Fällen, (dafs fchwan- gere Perfonen, bey, Fallfucht, „ ‚Sehlaffucht,, , Schlagdußs, vorgefallener Gebärmutter, nach ihrem Tode, felbit fo- gar dann auch, wenn die Frucht todt und falt verfault "war, geboren haben, ‚Aura ihre‘ Gefäfse, Meckel*) ind Lud, cat. za a) haben nicht allein die Exiftenz' eines Mus- kelapparats' in "der gefchwärfgerten Gebärmutter, fonderh auch” deu’ bewundernswürdigen Mechanis- mus feines Baues fö bündig bewiefen, dafs dies’ Pro- blem als entfchieden angefehen werden kann. Ob diefe Fafern Müskel-, Zeil = oder Sehnenfa- fern AR) feyn mögen, kann mich um fo weniger kümmern, da wir bis jetzt noch nioht einmal- über das: welentliche Merkmal der Muskelfafer' Eins | ge- worden find. "Genug, die Falern der Gebärmutter find zur Zeit der Schwangerfehaft i im höchften Grade erreghar, 'ziehn fich ralch , mit grofser Kraft und über ein Drittheil ihrer Länge zuldmmen ER) Ich babe ‚mehrere Kaninchen nahe vor dem Zeitpunkt, dafs fie werfen mufsten, erdroffelt, dann geöffner, und den Galvanismus auf ihre Gebärmutter 'angex wandt. Den negativen Pol legte ich an den Gebär- muttermbund, d en pofitiven an’eins der Hörner, und zwar raraial unmittelbar über die dem Mutter- munde zunächlt Hegende I Frucht. "Es entftanden : au- genhlicklich no lebhafte wurmförmige Bewegungen zwilchen beiden‘ Polen i in der Gebärmutter, wie ich x hie nie in den Gedärmen ‚gelehen habe, und mei- ftentheils war die Frucht in weniger ’als einer halz | ben Minute an del Man darf ı nur tr | FR ötenbenger l.co$ 14. es DB | PR Reil und Augenriechs Archis 7- B. S. EN r #m) Bichat Traite des "Menbranes. A Paris an vn, fr") Meyers Grundrifs der Ehyfieki Berlin 1805.58. ut —‘ | 435° ‘ Schaufpiele zugefehen haben, um für iinmer anıei- . nen falerigten Rau und än Reizbarkeit.der gelchwän« gerten Gebärmutter zu glauben. Freylich wird man! Mir entgegenftellen, daß die Naturforfeher, die @en falerigten Bau läugnen, wirklich keine Spur deffelben i in der knorplichten, düfchaus gleichlörmi« gen-und glatten Subltauz der jungfräulichen Gebär- Mütter fanden, Allein daraus folgt noch nichty däfsler auch zur Zeit der Schwangerfchaft und‘ Ges Bart fehle. :"Känn' der Muskelapparat nicht ‚erie, während’ der tina wo'nicht gebildet, _ loch entwickelt und ausgebildet werden, wie fich zu eben diefer Zeit, und befonders während des StMlens ‘die. glatte und gleichförinige' Subktanzider Bruftdrüfe in Kügelchen trennt, undin eine Körs nigte Structur umgewandelt, wird *)? In der Ge- bärmütter finder man freylich"die weiche Suhltanz md die rothe Farbe der gewöhnlichen ‘Muskeln nicht, Allein die rotbe Farbe ift den Muskeln über- ‚haupt ı nicht wefentlich, Sondern abhängig v von dem . vieleg arteriellen Blnte, mit welchem. fie, während Ahrer Aktion immerhin befpült werden, "Daher were -den lie weils durchs‘ anbaltende, Auswällern. Und -die weiche und aufgelockerte Dextarilt Bolge des ” ‚Rtarken Wechfels des Stoffs, der in diefen Organen, - hrer Thätigkeit entfprechend, fiattfinden mufs. "Die Huskelfafern verwandeln fich ; in ‚Sehnenfafern , und | . "Sehnenfafern durch Entzündung in „eine den Mus- keln analoge Subftanz, Sehne oh der zegerg } Ban it \ k ver Reis Archiv, v1,B. 5. 409, * x Lebensproceß in der gelchwängerten Gebärmutter ' zugleich die ‚bildende Kraft modiheire, fie zur ltär. kern Thätigkeit anreize, und die Form des Mus- kelapparats der. Gebärmutter erft 'entwickele ; folgt: es«von-Lelhlt, dafs auch die Qualität der Fafern ich ‚abändern, allo yielleicht ihre. urfprüng- lieh: ‚aponeurotilche Befchaffenheit.in eine weiche, röthliche, muskulare übergehen mülfe, : Denn diele unterl[cheiden ‚ich, ‚von jenen blofs darin; dafs fe weicher, laftreicher‘, 'aufgelockerter, vom Blute mehr: befpült, und gefärbt find, welche Befchaffen, heit zwar Folge, aber zugleich auch Urfache ihrer mehreren Capacität für Vitalität, ihrer intenhv- ftär- kern Reizbärkeit und ihres BreheHh Contraktions- Termögens aft*), af w fi ei NEE ER Ich Ich fah ea ‚einen he deffen Ruthe fich kruhf haft und mit‘ mäfsiger Gefchwindigkeit, fo Stark gegen die Schaambeing zurückzog „, dafs fie falt unfichtbar wurde, ‚und ihm ein höchft ‚unangenehmes ( Gefühl von Druck erregt, POT" welches nicht zu ‚ertragen wär. Zog er fie nun mit den 1 "Fingern ‚hervor, fo entfältete Ge fich für einige "Zeit, > "und der Druck hörte auf, Aber bald darauf'entitänd die * AContraktion ünd.die nemliche Nothwendigkeit wieder ‚'je- ones mechanifche Manoeuvre 'zu wiederholen, durch wel- r Ar ‚er zu allem. gefellfchaftlichen. Umgang unfähig, ‚ge, set ‚macht wurde, - Mußten | nicht in disfem, ‚Fall die, Zell- und u aponeurotifchen Fafern der Ruthe was anders uaeyorden ’ ‚feyn, als fie dem Normal nach feyn follen 2 Veberwog a nicht hier die Contraktion: die Expanfion, fo dafs diefe ‚den normalen-Gradider Ausdehnung nicht erhalten konnte? War es nicht eine merkwürdige rs die in der WER ‚. Theorie Re: »47 "5 ‚Tal habe es oben [chon beyläufig erwähnt, und . „'wiederhbole es hier noch einmal,. dafs 'wahrfchein. ‚lich die ganze Musculatür; welche die Gebärmutter “zur Zeit der Geburt befitzt," vielleicht erft:in der -Schwangerfchäft, wo nicht, aus’Nichts, ‘doch 'we- ‚nigftens durch Transfubftantiation aus einem Andern "entftehe ; ‚die fefte, weilse und Itruetüriofe Subftanz «ich in eine‘weiche,- röthlichtey, daftreiche und fa- Serigte:verwandele;, das erfte netzförmige, fich kreu- -zende ünd nach allen Richtungen ‚durch einander laufende Gewebe in den letzten Perioden. der Schwan- gerfchaft durch Dehnung eine Jineare Riehtung aunehme, und in parallelen,Falern fich neben ein- ander lege. So hat ein. ausgewalchener 'Waizen- mehlteigbey einer gelinden ‚Dehnung eine reticu- Hirte Gelialr, die fich bey'einer Stärkern in Längen- Falern aufläft.. Schon Calza *) hat auf :diefe Me- tamorphofe kingedeutet. In der: That wäre ‚es ein ‚ kühnes Werk der Natur, odas..in ‚Erltaunen «feıza, wenn ıfie »eimen fo künftvollenMüskelapparat der Aal Taıs at ee 3 ot . Theonie „den Chirurgie ihre Erklärung. finden mufs (Reil uud Hipffhauer-Beysrägs, 1. B, 5 190%), dals eine blofg ‚mechanifche Ausdehnung , wenigftens für eine kurze Zeir, das Normalverhältnifs beider Kräfte herzuftellen im Stande © war? Beym weiblicheh Gefchlecht fteigt die Gebärmutter “zuweilen krampf haft in die’Scheide herab, mit dem uns “ 'ausftehlichen Gefühl, ‚als wenn ein.beifser Körper mit Ge- walt ‘aus ‚der. Geburt gäprefr, werden follte, und fteige wieder aufwärts , wenn der Kıanpf nachläfse, Y) Archiv, 7.B. 8.34 nen Arch. fude Bhyfiol, KL BA. Heft. \, ©, F-f _ ' Gebärmutter, "wie. er auf den:Calzia’fchen und » Meckel’fchen: Tafeln abgebildet’äfty; noch lo.-Ipät, nachdem alle andere Bildung; längft vollendet ift, hervor 'zu bringen! im, Stande ‚wäre. ; «Es wäre,ein verdienftliches Werk ,‚' der 'allmähligen Entwicke- lung 'diefes Apparats in der Schwangerfchaft,‘ und : verhältnifsmälsigmit ihren Stadien, Schritt vor’Schritt nachzufpüren, ‘wodurch manche Aerzte; die zum -Philofopbiren nicht berufen find, der Welt mehr nützten, als durch ihre bis zum Eckel wiederhol- ten Ableitungen des Endlichen aus dem'Unendlichen au.fiw., wobey fie fich' gewöhnlich lelbft nicht ver- Stehen. Es wäre ein interellantes Schaufpiel, wenn man die vollkomnren' ‚gleiche Parallele zwifchen.dem Bilduapwprocciei und.! dem freyen. Handeln. ‚der Na« tur in den Bewegungen und Vorktellüngenz' und die immer anderei Richtung , die der Bildungsprocefs bey jeder Temperatur - Me ‚der. Mahn annimmt, vor'Augendegen könnte." 7 nl Die Frage, ob’ die Contraktion Aa Geha wie der Muskeln überhaupt, Folge einer zugelei- teten öder abgeleiteten (vermehrtei oder verminder- ten) Lebenskraft, allo ein Lebensakt öder das 'Ge. gentheil‘ fey; in dem. letzten Fall, die tödte Elakti- eität, die: Oberhand bekomme, und ‚die Contraktion des Muskels bewirke? Scheint von verworrenen Be- griffen abzuftammen. Denn theils fe diewBebens- kraft weder in der Repulfion,' noch in der Contrak- tion, [ondern in einem beltimmten Verhähnifs bei- / ‘der; theils ift in einem lebendigen Organ nichts, auch die Elaftieität nicht todt, fondern\modißcir" _ 434 ‘durch das, wasi,wir Leben nennen, |Der Gegenflarz tödter und ‚lebendiger Kräfte, il: nicht welentlich, die Verminderung, ‚der Repullion relativ, und.rich- tet fich!nach der) Temperatur der Vitalität... /Wg diele erhöht .ift, kann eine geringe Entziehung des Bepülliven Contraktion ‚veranlaffen.. Zur Zeit, wo an dem einen. Pol dieles ift, findet wahrfcheinlich an dem. andern ‚das Entgegengeletzte‘,Statt; und; eben in ‚dielem;leilen, Schwanken 'zwifchen entgegenge- - ketzte ‚Endpunkte, : dem Ehbenthier und: dem ‚Flu- &hendort;, belteht die. Reglamkeit des Lebens. „Das übrigens zur Zeit der Contraktion eines Muskels diefe än ihm vor: der. Expanfion vorwaltey.ilt eine, Sache, die lich vou felbit' verkeht, ...,.%
diefe' Zeit, und’ einige Tage vr ‘der Geburt, den’ Finger‘ durch den’ geöffneten Müt- 'termund an dienäkten Häute ides Eyes, fo kann "inan [chon eine “lternirende Spahnung und" Erfchißf- i fung diefer Häute; und bey. "dürinen Bauchmuskeln mit der auf den Uhterleib gelegten Hand ein altek- ‚ nirendes Hart-und Weichwerden der Gebärmutter ‘fühlen. ‘Die Contraktion hit ieh ‘Tchon' "im “Mutter- nunde fixirt, und die erfte Epoche der Geburt ält begonnen , welche aber unbemerkt vorübergeht, — 44L weil fie keine fühlbaren Wehen hat. Die Geburt ife nieht‘mehr ferne, da beide Kräfte [chon im, _ Kampfe ‚find, daher elelngie bis die Contraktion das Feld behält... ” Der Wehen: Typus ift, dals. Ge lich in Ratoxi- men bilden, deren Intervalle immer kürzer, deren Aktiorien allmählig extenliv und intenfiv ftärker wer- den. Die Contraktionen werden immer [tärker und anhaltender, dehnen fich von Brennpunkt des Grun- des immer zu grölseren Kreileu vom Grunde zum Körper, vom Körper zur Enge, “und zuletzt zum Halle der Gebärmutter und der Mutterlcheide aus, Des Eingeweides disponible Erregbarkeit wird durck die Aktion er[chöpft, «daher Ruhe; in der Ruhe re- producirt lich die Erregbarkeit wieder, daher neue. Thätigkeit. . Das Herz zieht ich erlt einige Zeit: nachher zulaminen; nachdem es die Blutwelle be=. reits aufgenommen hat, ‘Es zieht ‚ich abwechlelnd. zulammen, wenn man es aufbläft und zubindet,, "obgleich in diefem Fall der Reiz fortdauernd und, von einerley Stärke ift. Bey perennirenden Reizen, befchleuniget die Nätur die Reproduktion der Reiz-' barkeit, Die convulfvifchen Bewegungen der Ge- därme kommen in Geltalt des Stuhlzwangs rafcher, ond heftiger zurück, 'wenn der Reiz, der fie er-. regte, nicht durch jene Bewegungen fortgefchoben, "werden kann. Uebrigens ift' der Grund des Zeit-, moments, in’ welchem fich diefe Schwingungen er- eignen, und der Grund ihrer Befchleunigung ein innerer, der durch das Verhältnifs des Expanfi- - ven zum Bepulfiven geletzt wird. Nach dem Ein- 442» — {ritt det erften Wehemerlchlafft die Gebärmutter nie ' vollkommen wieder, fondern beharrt im einem mehr‘ oder weniger zulammengezognen Zuftande; von’ dem! die Wehen die Exacerbationen And... 3 un Weber den wahren Mechanismu si der bewe- _ genden Kräfte bey ‘der Geburt And die Phyfiplogen: nochvnicht einverftanden. Nach-Mecket*) foll Blofs ‚die äufsere Muskelhaut die Expulion der Frucht :bewirkem, ‚diefe ihren feften'Punkt in den . runden 'muskulöfen Mutterbändern habenyı in.wels chem ihre‘ Fafern von allen Seiten zulammenflie- fsem Gegen diefe_Bänder- follen ich ' die: Talern! von allen Seiten ‚her zufammenziehn „»walflo‘ (dem Grand ‘der Gebärmutter herunter. ziehn, "ihre 'Sei« 'zentheile ‘verkürzen; und‘ ihre:'beiden ‚Wände ge-=, gen \einander treiben. Die innere: Muskelhaut foll niehis!weniger+äls die Frucht /austreiben,; vielmehr Ger zurück: halten, 'und darel dienäufsere überwunsı den werden : müllen. '" Allein ich'\ zweifle daran dafs der eigentliche fefte Punkt aufserhälbiden Wän« den der "Gebärmütter liege, "dafs die imiere Mus» kelhaut ‘der Anragonift der äulsern" fey, \Richtger! Scheint C alza' den Mechanismus der Bewegung auf- ; gefafst zu haben, „Den , durch feineveignen Falern gleichlam felt. gemachten Grund, fagter **), die/Ein- pflanzung der [chiefen Falern, den Widerftand, den die grolsen Muttergefäfse und die runden Bänder leiften‘,, kann man als eben fo: viele felte' Punkte .*) NR 1. .$..14: 15 und ‚18, ,. ; PR Archiv, ı7. BIS. 385 RT sun Shan ee 443 für die'bewegenden Kräfte der Gebärmutter anfe- "hen. . Das Refultat ihrer Wirkung: wird alfo kein Herabziehen ‚des Grundkeh fondern vielmehr , nächft ‚der: Verengerung der Körperhöhle , ein Heraufzie- hen der üntern Theile gegen den feften Punkt f[eyn,“* Die äulsere Muskelhaut foll zuerft zu wirken an fangen, die fchwämmigte Subltanz durch Comprels | ion ihrer Säfte enitledigen, ihren Widerltand und den Widerftand des Halfes' überwinden, zur Ge- burt vorbereiten, und fie einleiten; die innere Muskelhaut (fpäter, während‘ der letzten Wehen, und dann gemeinfchaftlich mit der äufsern, alla das ganze‘ Eingeweide zulammenwirken, und da- durch die" Geburt vollendet werden. Zuerft Toll‘ fich der Grund gegen feinen Mittelpunkt, dann der Körper lich‘ gegen den Grund, und endlich die Muttereuge fich gegen den Körper len und, zulammenziehn. Mir fcheint es, dafs zwar kein durch den Bau nothwendig beftimmtes Centrum, wie in den an beiden Enden angehefteten‘ Muskeln, aber daffelbe'- doch der Norm gemäls im Grunde der Gebärmur- ter, dies der wahre fefte Punkt Sfey, gegen \ welchen die Gebärmutter - Wandungen fich herauf und zufammenziehn. Das Ey ift die zu bewegende Laft, und zugleich das Hypomochlion, über wel- ches: Sich © die' Gebärmutter - Wandungen von allen Seiten gegen jenes Centrum heraufziehn, und das Ey'abwärtsıprelfen. » Dadurch wird der anfängliche Widerfiand ‚des Mütterhalfes, der fich pallv ver- bält, überwunden, und die kugligte Höhle der Ge- bärmütter endlich, in eine eylindrifche , „und mit der Seheidenhöhle, in eine, ‚gemeinfchaftliche „und. zulammenhängende, ‚verwändelt, ‚Fehlk diefe ‚Walze; fo erfchöpft fich die, Kraft in fich. felblt;, yerengert die Gebärmutterhöhle, 2. B. nach der. Gebürt, ‚Das bey würde, nun freylich die Gebärmutter, ‚wegen des, Widerftändes des Beckens aufwärts, weichen, wenn,nicht die muskulöfen runden. Mutterbänder da wären, die fie wie Seile.an das Beckeh hälten, 'und ihr zugleich eine der Beckenaxs, ent[prechende Rich- tung, mittheilen, wenn nicht die Mutterfcheide, ‚die zuletzt | mit der Gebärmütter eine)-gemeinfehaftliche Höhle ausmacht, än ihrer äufsern und untern Fläche, überall angehefter wäre; [o.dals bey. der ‚Contraks, tion der Seitenwände gegen. den ‚Grund; .dieler ge nöthiget ilt, gegen ' jene Adhaßonen ang ‚zu hheigen., h au; ee a Die auf de nei En nalen tion, Axirt fich alle in, einem Punkt zwifcher. den Muttertrompeten im, Grunde, gegen ‚welchen: alle, Aktion. in ftrahligter Riebtung,, "wie, die ‚ftrahligte‘ Bildung \ der Hirnfchalen- Knochen gegen-einen Punkt ‚gebt. . Die Begründung eines. lolchen Centrums ilt: vielleicht das, was, Barthez, *) die Kraft der feften Lage in -den; Muskeltheilen nennt, Nach dem nemlichen Gelerz, wirken. die ylindrifchen Höh- “ des Schlundes und der Gedärme;, (die; ‚Gallen- und n Nele, Mechanik der illkühtlädien Korg urehil a Men- ichen und der, Thiere, aus dem,,Franz, v, Sprengel, Halle 1800, $, 6, u. 251. Dil ea . a, 445: Härnblafe,; und ‘die. Bläfen der Blafenwürmer *). Hier entftehn unmittelbar ie: der Fläche die Centrä;: dort entftehn ‚fe durch die Contraktiori der Kreis«, faferi über der Laft, | gegen. welchs fich alsdanz: die: Längenfafern aufwärts ziehn;' Mittelft dielfag. Vermögens; überall fefte Punkte in fich zu fetzen,: und fie nach dem. Bedürfnils zu ändern, find die: Würmer im Stande, ihrem Körper; gleich dem Proteus der Älten; alle Formen der Bewegung init- zutheilen **).' - In lebendig geöffneten Kaninchen, Geht‘ män es deutlich; wie fich die Kreisfafern der, Mütterhörner: hinter der, dem Muüttermunde Zus. nächft liegenden Frucht zulämmenziehn, und erfe. denfeften Punkt bilden, gegen welchen alsdann die Längenfafern wirken können, Mir ilt es da- her auch. nicht. wahrfcheinlich dafs, die in ver-' Sebiedenen Richtungen laufenden Falerü des Mus- kelapparats der Gebärmutter; die Längenrfalern, die umkehrenden, lich kreuzenden, eine Schleu- der bildenden, [chief auflteigenden; ind der Quere., gehenden Fafern, wie Calza ***), glaubt, zu be: fondern Wirkungen beftimmt find, Ich glaube viel-_ mehr; dafs diele Richtung und yerlchiedene Lage derfelben dazu dient; dem Eingeweide. mehr Feltig-. keit bey der Aktion Zu geben. Die der Quere lau« ) fenden und cirkularen Falern werden wahrfcheins lich dann erft thätig; wenn fie die Lalt bereits uh= ter lich haben, ®#) Reils Archiv, B. 2. 5, 91. ") Barthez l,c, S.;232— 268 von dem Kriechen der Thies, “") Archiv, 7..B. S. 38%, \ 446: EN \ Die Contraktion. Ale, im Grunde am ftärkften, nimmt von demfelben, 'gegen den: Mutterhals zu, alfol proportional ihrer Entfernung von ihrem‘Centrum' ab, bis: ie.ehdlich am entgegenkefetzten Poli, dem! Halte, erlöfcht. Der Antagonismus zwilchen: Grund, und Hals während der Geburt ilt der ‚direkt entge- gehgefetzte. von''dem,, der zur'Zeit! "der" Schwän-; gerlchaft‘ ftattindet.. Die Gebärmutter "zieht ich’ allo nicht in allen "Punkten zugleich, und mit ‚glei-! cher Stärke: zufammen, wieeinige'behäupten. Da- durch ‘würde ihr Inhalt nicht. gegen den Mutter- mund, fondern gegen den Mittelpunkt der. Höhle‘ getrieben, und in fich felbft zulammengeprefst wer- } den, die Vayinal - Portion würde wicht allmählig verfchwinden, und die [phärifche “Höhle in'.&ine: ftumpfrunde eylindrifche verwandelt werden können, | In derüWehe ‘fühlt man’ äufserlich , % wie die: Contraktionen vom’Grunde zum Halfe fortgehn. Da- her entftehn »die'Veränderüngen in der Scheide im-» nier erft einige’ Zeit nachher, wenn! die Weheibe«- reits begonnen ilt, Die Schmerzen der‘ erften ‘We- hen befehränken fich auf die Nabelgegend » Toxlang! nöch ‘die Contraktion vorzüglich auf den Grund ein- gefchränkt ift,) die letzten’ Wehen "haben die Rich-» | tung’ vom Oberbauche ‘ gegen‘ ‘die Seiten, Weichen‘! und Hüften zu, nach dem Laufe der runden :Mut-* verbänder.. 1 eib si ir a ce Die 'gegen das Centrum ‚ich Aufwärts 'ziehende' Gebärmutter- Subftanz Sammlet fich immer mehr im Grunde van; wird dafelbft; dieker ‚und‘ härter, ‚ver- dünnt und vermindert fich in dein nemlichen 'Ver- — 447 kältnifle: in der intern Hälfte, fo dafs ihre Höhle, nach dem Wälfferfprunge, und wenn das Kind 5a, ‚der Krönung Steht, : mit der Höhle der Scheide zu«. fammenfiefst und. einen cylindrifehen Sack :bilder, der am oberen Ende ftumpfrund gefchlollen ift. Be-) fonders fichtbar .ilt diefe. Anfammlung der Gebärs mutter-Subftanz im Grunde und hinter dem Ey zur) Zeit, wo: das Kind in die Scheide getreten, oder! bey der Wendung Zür.Hälfte geboren lt, '' Daher entfteht in der -Zwifchenzeit der: Wehen und nach! ‚dem: Waller[prunge nie wieder ein leerer-Raum hin-' ter 'dem‘Kinde. j a Das Bilden eines Heerdes'oder feften*“ Pufiktes in der Organilation, und die man- nichfaltige Modifikation diefes Akts,‘ift eine Erfchei«' aungy' der:um [o mehr'nachgelpürt werden mülste, alsıdie von grofsem Intereffe ift. Die Centra in der ‚Gebärmutter iind: zwar nicht ablolut durch die Or-! - ganilation fixirt, wie etwa'in einem Muskel, der' 'an beiden Enden befeltigt ift, aber döch durch die‘ erfte : Conformätion des Eingeweides felbft voraus‘ beltimmt- Es find immer die nemlichen"gleichlam’ permanent gewordenen Brennpunkte, von welchen‘ ‚aus urfprünglich der plaftifche Procefs das Einge- weide ‚gegen entgegengeletzte Pole’bildet; die nach der Bildung die Heerde ihrer Thätigkeit und ihres Antagonismus find; die Pole ‚gegen 'welche die Contraktion und Expanfion vom Indifferenzpunkt aus fich, differenziiren; an welche jene Kräfte ich mtaufchen;. die felten Punkte, gegen welche die Zulammenziehungen der Wände‘ gehn.’ "Doch mö- U. nl gen’diefe Centra unter günftigen’Umftänden, 'wehn gleich wider die Norm, auch: beweglich feyn, \wie he esin ‚den"Molusken und ‘in Dep Blafen« 2 würmer find, wo fie an jedem: Ort entltehn; wie Chladni’s Klangknoten, nach dem verfchiedrnen . Anftrich des Bogens, In Zwillings- Schwangerlehaf- ten: find deren vielleicht mehrere; jedes zieht feine Frücht ‚an 5; und die Cotyledönen! in:der After der Thiere können vielleicht Produkte zerftrenter Heerde feyn. ‘Unter andern Umftänden mögen fie Sich vielleicht auf‘ entfernte Gegenden verletzen), oder in einer gewillen Richtung von: ieinem Ort ; zum:ändern '[uceelliv ‘fortrücken, und dadurch die Bewegung in ‚den:Wänden der ‚Höhle 'und! ihren‘ Ein- Aufs auf den-Inhalt derfelben fonderbär modificiren, - Ich führe nur einige problematilche Phänomene an,, die hier vielleicht ihre Erklärung, finden. : Wie ent» ftehn die-fchiefen ‚Lagen der Gebärmutter und. das Hindernils; welches leder Geburtin den Wegftellen? Wie können ‚fälfeh liegende Früchte durch ‚eigen- mächtige Wendungen in eine normale Lage kommen? Wie geht. es zu, dafs Menfchen; die an Hämorrha- gie, ‚oder Blennorrhoe des Magens leiden, Blut und, Schleim allein äusbrechen, wenn fie gleich um die inemliche Zeit felte /und Nülfige: Nahrungsmittel bey fich. haben? :Dals ii Blafencatärrh bald’ der Schleim, bald der Urin. allein, -bald beide zugleich gehn. Wie ift ‚dies blofs.in Beziehung auf Mechanismus) ünd 'Raümverhältüils möglich? Wie kann: eine zus fanimeiihängende Höble ihren Inhalt in zwey Theile tkefinen; den einen auswerfen, den andern zurück- Rare «A 4439 halten?: Wahrfcheintich nach dem Geletze, nach "welchem die felten Punkte an verlchiedenen Orten in den Wandungen entltehn, in einer'beftimmten'Rich- sung"förtrücken,, und auf folche Art die Frucht dre- ben ; "wälzen und wenden, Flüffigkeiten trennen, ond Imach "entgegengeletzten Richtungen drängen können, "Uebrigens "hat die Mechanik das Problem ‚ndeh"zu berichtigen, wie: nach dem feften Punkt in“der Wand: einer Höhle, gegen welelien die ıCon- traktionen gehn, (und deflen Veränderung von ei- nem Ort zum anderidie Bewegung und ihr Einflufs auf den Inhalt‘ modihieirt werde, Das, was den ‚Magen beftimmt, +die-Centra aufı eine.lo belimmte Artızu: ferzen,: dals das Schädliche: ausgeworfen‘; und'das Nützliche. zurück behalten wird,“ ift das allgemeine Thätigkeits- Prineip in ‚der Natur) wel ‚ ehes zwar bewulstios, aber mit mehr Sinn die Er- Icheinung gen der Natur ordnet, als der mit Bewufst- feyn begabte‘Menlch feine Handlungen der morali- [chen Weltorduung er ee im Stande ) [1 E07 DRen Beer 305 200557, ash oh 7 su .Dem Heerde der Bulitinenichäig einher begt im Normälzultsrid der« Muttermund,, » in wel+ ehem fich ‚die'Waälferblafe concentrifchımit demfel- 1 Stellen 'mufs, ‚bat lioh:jemer felte Punktuder- \ Contraktion irgendwo’eccentrifeb in den Seitenwän- den der Gebärmutter gebildet, fo Stellt ich auch ‘ Fe Nerhlafe fchief, und die re find fchmerz- "Nach eshdiär ‚Geburt dauert die überwie: j Du Contraktion fort, ıbreitet ich gleichmäfßsiz y ‚ 450 nie durch die ganze+ Subltanz der’ Gebärmütter: ausz und bringtofe»wieder in einer! Zeit von drey'Mo- nathen auf'iht-soriges Volum: zurück. " Die/Saug- adern Andithätig, die.Orgame' wieder einzulaugen, ‚die, fich während: der Schwangehlehaft, 'entwickelt haben. ı Mit dem‘ überhandnehmenden ‚Contraktion entweicht die erhöhte Vitalität amd.der Antagonisi | us ihrer Pole.» Nunventwickeltfich die! nemliche polarifche 'Entgegenfetzung des+Göntraktiven. und Expanfiven zwifchen der Gebämmutter undı den :Brü- ten... .In.den"Brüßen nimmtÜdie.'Erregbarkeit 'zuy und .das Gelchäft der Aus-und) ‚Abfonderung: der Milch beginnt. » Stille die, Wöcktieriuälle? Kind felbfe, f6 zieht fich' die ‚Gebärmutter Schneller zufammen;, im: Gegentheil behält! ie weit"länger ein anlelmli: ftärker die ifehiädifchen Nerven; grölser :die:von dem 'Bauchw gellechten zu den Gelchlechtstheilen: fich-herablen: ‚kkendem Gellechte. Das: Beckengelecht ift Saft Aup- _ pelt' fo grols als beym Manne *).ı...Man. hat‘ einen’ Plexuslpermaticus und hypogaltrieus. Jener beglei- ")Acchiv, 7. B, S, 60. 42 — tet die Ssamenarterie zu den Eyerköcken und dem ‘Grunde der Gebärmutter; dieler die Beckenarterie, ‚und breitet; hehı:wie ein Fächer aus. \ Die 'obern ‚Zweige gehn gegen. den Körper, die horizontalen “gegen die ‚Vaginalportion und die abwärts men gegen die Seiten der Scheide, Ri So ‚Andet man‘'auch zur Zeit‘der Scheniiiiier dchaft theils eine ungeheure Menge, Ütheils bis zur ‚Dicke ‚einer Federfpule ausgedehnte Lymphge- fäfse in deriganzen Subltanz der Gebärmutter, fo dals fie nach. der Injektion gieler Gelälse aus lau- ter Lymphgefälsen zp beftehen“fcheins‘ ‘Sie: folgen ' dem Laufe der Arterien, öffeen ich in die Drüfen | der Becken- und Lendengegend,' und [cheinen ‘nur dann Gefchäfte zu haben, wenn: die Lebenspro- eelle ftärker, und alfo auch deren Reüiduen hauß- ger find. nase BEN ee ‚u. Hier :will ich auch auf einige mechanifche Gegenfätze aufmerklam machen, die zwar Produkte j dynamifcher Verhältnille find, aber nachher wie- der auf diefelben zurück wirken,‘' Die'Gebärmut- ter: Wandungen beltehn aus drey über einander lie: genden Blättern, zwey muskulöfen Häuten‘ und 'ei- ner zwilchen ‚beiden: liegenden fchwammigten Mit- tellubftanz. Innerhalb ihrer Höhle find gleichfalls drey Blätter, ‚die an jene anliegen, und. ‚concen- trifch mit ihnen verlaufen, die hinfällige Haur,>die. ibre "ganze ännere Oberfläche «überziebt, '' und; die beiden Häute des Eyes, Chorion und: Ammios.. Diele (echs über einander liegenden Schichten, von ? iverh- ä 453 "vwerfchiedener Qualität, können fich auf mancherley Artials Gegenlätze begegnen, Duplieitäten letzen, ‚ fich potenzüiren, und zur Leitung und Cirgulation ‘des Inponderablen' beytragen, PR - Endlich ‘füge ich dielem noch die Syikihin- ‚thieen des Generations - Syltems unter [ich und “mit.der ganzen Organifation Zu, die zwar auch erlt durch das gelteigerte dynamjlche Verhältnils zu Stande Kommen, uhd in der Gebärmutter des Kin- des fehlen , welche für fich und ohne alle' Bezie- hung ilt; aber nachher döch wieder in die Caula- Jitäts - Kette als wirkende Glieder eingreifen, die Aktionen: und ihre Succellion beftimmen. « In dem urfprünglichen Eildungsprocels ftehn ‘fich Kopf und’ Becken, als pofitiver und negativer «Pöl entgegen. Daher endet am Kopf das Rücken- mark mit einem grofsen, am Becken mit einem kleinen Khopf! Allein diefer Gegenfatz ruft wie- der einen neuen, die überwiegende Knochen - und Muskelmälfe in den Beckenknochen und den Mus- kelu des Gefälses und der Schenkel im Verhältnifs zu’ den zZärtefn Muskeln und Knochen am obern Theil des Körpefs hervor. Daher die [chon in der erlten Bildung begründeie Sympathie zwilchen Kopf und ‘Gefchlechtitheilen, welche zur Zeit der Schwanger; Schaft und Geburt durch Nerven - Zufälle, Convul- fionen und Fallfuchten; bey blödfinnigen und Cre- " tinen; in der Brunft und Nyımphomanie; und durch die gleichzeitige Entwickelung des Gelchlechtstrie- ‚bes mit der Entwickelung der Gefchlechtsorgane "Arch. f. d. Phyial. Val, Ba, 11, Heft, Gg 404 > ZB) — R Gch offenbart, Die Gefchlechtsorgane ‚ bekommen. -nemlich nach Gall einen Contrapunkt. An kleinen Gehirn, durch welchen ein Rapport zwifchen dem Wollen ad Können in diefem Gelfchäft zu Hupde könımt. ik Der, Confens der Euerftöcke, mit N Ge- nerationslyltem ift bekannt; Wahrfcheinlich dringt der $aame nicht weiter als bis in die Gebärmut- terhöhle; die Eyerftöcke werden allo durch ihren Confens mit diefer Höhle befruchtet, Aber ‚auch die Muttertrompeten find mehr als meechanifche Kanäle zum Durchgang des Eyes. . Schneidet man fie auf beiden Seiten durch, fo wird. das Tbier nicht brünftig, die Eyerftöcke [chwinden an Volum, und arten in Beziehung auf Subftanz aus.. Schneider man nur,eine Trompete auf der einen Seite ‚durch, fo entliehn zwar gelbe Körper auf beiden Seiten, aber Früchte blols in dem Murterhorne, das auf der unverliümmelten Seite liegt. Einige Zeit nach der Empfängnifs, und zwar gerade dann, wenn das Ey im Eyerftock reif ilt, richten fich die Muttertrom- peren auf, umklammern den Eyerftock, und legen fich nach vollendeter Arbeit wieder in ihre alte ‚Lage nieder. Wie [elten fie des rechten Zeitpunkts in diefer Arbeit verfehblen, lehrt die Seltenheit der Schwangerlchaften aufserhalb der Gebärmutter, Alle Anhänge der Gebärmutter, Eyerftöcke und Tuben, breite und runde Mutterbänder, find während ‚der Schwangerfchaft blutreicher, als, aulser derfelben, Auch erleiden die Eyerltöcke und Muttertrompets@ eine mechanifche Veränderung, die nicht ohne Eir- — 455 Auls feyn ma Im ungefchwängerten Zuftande hän- ‚gen fie nemli frey in den Duplicaturen der brei- tem Mutterbänder, nachher kommen fie in dem -Maafse, als diefe ich entfalten, zwifchen dielelben und die Gebärmutter zu liegen. Sympathetifch fondert fich eine hinfällige Haut in der Gebärmutter-Höhle ab, auch dann, wenn fie die Erucht nicht empfangen hat, Die Gebär- mutter- Höhle füllt fich mit dem Ey, wodurch eine " Wechflelwirkung zwifchen beiden entfteht, ‘die auf die Temperatur-Veränderungen der Vitalität beider nicht ohme Einfluls feyn kann. Ihr Grund wird am ftärklten durch die Nachgeburt belegt. Im fieben- "ten Monath f{etzt fich der Kopf des Kindes auf die Vaginal- Portion, wirkt erregend auf die Vitalitäg derfelben, fo dafs von diefer Zeit an ihre Auflo- ekerung eigentlich erft beginnt. Wahrfcheinlich find aus der nemlichen Urlache die Wehen bey Querla- i ‚gen Schwmerzhaft, weil die Contraktionen von fal- / fchen Punkten ausgehn, fofern die Lage des Kinder, zind'die Pole der Aktion der Gebärmutter einerley Urfprüng ‚haben. . x * Nach der Conception treten Brüfte und Gebärs \ mmulter. mit einander in dem Maalse in eine engere ziehung, als die Vitalität beider gefteiger:'ilt, ie. während der Schwangerfchaft in der Gebärmut: ter und nach der Geburt in den Brülten überwiegt, Das Milchfieber ift die Krife, durch weiche jerie Epoche erlöfcht, diefe beginnt, ' Beider Subftanz Wird umgeformt, der Gebärmutter -in eine lineare, Gg3 ; 456 ’ der Brüfte- » Subltanz in. eine körni gligtet). Wird die, Abfonderuns in den Brü [ten nach, ‚der Geburt gehemmt, fo enifteht fie ‚an ‚andern, ‚Orten, in der Bauchhöhle, den Gelenken, ‚oder i in dem 7 Zell-, gewebe. Die Milchkanäle find in Cylinder _ zulam- mengewickelte, das Bauchfell, die SR. das Zellgewebe ausgebreitete feröfe Häute. - In, der Schwangerfchaft confpiriren Magen N Gebärmutter, in der Geburt Zwerchfell und Bauch- muskeln mit einander. Der Magen leider an Eckel und Erbrechen, das Zwerchfell und die Bauchmus., keln wirken gemeinfchaftlich mit der Muskulatur, der Gebärmutter zur Entbindung der Frucht. ‘Zu, letze tritt der ganze Organismus mit ‚dem Genera. tionslyltem in Conlens. Der Gebährenden, befonders der Erftgebährenden, Gelichiszüge verändern lich, wie.es bey Fallfüchtigen gefchieht, der. ‚Athem wird fchneller, der Puls häufiger, das Gelicht roh, ‚der Körper heifs, Die Haut dünfter ftärker, und der Urin fondert {ich von. anderer Qualität ‚ab.‘ Selbft das Blut hat eine ‚Veränderung erlitten, ves ilt währ vend der Schwangerlchaft mit einer Entzündungs; haut bedeckt. "Bey deu leizten Wehen wirken alle Muskeln mit; Hände und Fülse ftäomen fich. krampfs haft an, und die. ganze Malchine, ift| in einem. A den Zuftande. Tadte Kinder, Brech- und Laxirmit- el, Leidenfchaften, ein Druck’ auf. die Ligue, facro-iliaca, kurz alles, phyüilcher und moralifcher, mechanifcher und chemilcher Beiz, an welchem HER Te} 04 *) Reils Archiv, 6, B, 409 $, an 457 "Ort er auch angebracht wird, erregt Wehen, 'wie im Gefichtsfchmerz die Berührung jedes Orts den- felben erregt *). Die ganze Summe der disponibeln Erregbarkeit geht aufs Geburtsgelchäft; die ganze Lebenskraft bekömmt eine andere Tendenz, und ift bloßs in der Gebärmutter und den Brüften ge- Tchäftig. Junge Frauen wachfen nicht mehr, nach- ' dem fie gefchwängert find; Knochenbrüche, Wun- ‘den und Gefchwüre heilen nicht in der Schwanger- Tchaft; manche Krankheiten fchweigen während ‚derfelben, und die Hörner, Nägel, Haare add Wolle bekommen Ringe, Eindrücke und Lager. Sonft nimmt die übrige Organifation das Generations- fyftem, als ein untergeordnetes, in feine Sphäre auf; während der Schwang&erfchaft und Geburt hin- gegen waltet daflelbe vor, macht gleichlam das ' Centrum, von dem aus die Kreife fich allmählig erweitern, bis es die ganze übrige Organilation in- fich verfchlungen, und feinen Zwecken untergeord- r net hat. Die allgemeine Spannung aller Theile zu einem Ganzen hat ihren Schlulspunkt von einem an- dern Zweck, nemlich von der Bildung und Entbin- dung einer Frucht her bekommen., Die alte Ord- nung der Dinge ıft gleichlam aufgelöft, und die Theile des Ganzen änd in eine neue, diefem Zwecke ] ent[prechende andere Spannung und Harmonie wieder - zulammengetreten. Jeder Theil wirkt diefem Zwecke gemıt, und gerade zu der Zeit, wenn die Reihe an ihın ift, zwar bewufstlos, doch nach den ewi. *) Reil Memor, clin. Fafc, II. p. 6.2 gen Ideen; von welchen die materielle Welt eine ‘ Ausgeburt , und der Organismus ein Abbild ft. Die Regifter des Individuums werden gezogen, wis. ‚fie zu der Melodie palfen, die gegenwärug intoni- xen [ol BL &% RE: Obigemn füge ich noch einige pathologifehe Zuftände der Gelchlechts - Funktionen zu, um dadurch meine Anfıcht der Schwangerlchaft und Geburt zu beftätigen, fofern diefelben nach .den- felben Geletzen erklärbar find. Was wir als Ab- normität des Lebens der Gebärmutter an- fehn, ift es felten an fich, fondern möiltens nur beziehungsweife, fofern es dem in Anfrage fte- henden Zweck nicht entfprieht, Ihre Vitalität zur Zeit der Geburt würde ‚zur Zeit der Schwanger fchaft 3+ die»Vitalität der Schwangerfchaft 'aulser derlelben abnorm [eyn. Die Abnormität liegt ent- weder in der quantitativen Differenz des Expanfiven und Contraktiven , oder indem Ort (Heerd), wo die eine oder andere jener Ktäfte ; fich fixiren. In dem erften Fall enılteht eine feh- lerhafte, Temperatur der Kräfte, in dem an- dern, wo der Heerd der Thätigkeit fich eccentrifch ‚bildet, eine‘ fehlerhafte Richtung derfelben auf einen falfchen Contrapunkt, Ä Zuweilen fixirt die Contraktion zur Zeit der Geb ihren Heerd, [tatt im Grunde, in dem Mut ” Reils Rhapfodieen, $, Ze ef > \ / — x x 459 terhalle, und diefer wird dadurch krampfhaft zu- Jammen gefchnürt. " In andern Fällen wird gleichfam jeder Punkt in der ganzen Fläche der Gebärmutterwandungen Brennpunkt der Contraktion, alles zieht fich gegen einander zulammen, mit gleicher Stärke und ohne Nachlals, wie beym Todtenkrampf. Daher das Prelfen aller Punkte des Umfangs gegen den Mit- telpunkt der Gebärmutterhöhle und die Einfchnü- rung ihres Inhalts, der Frucht, Nachgeburt u.[,w. Gern entfteht diefer Zuftand bey einer querliegen- den Frucht, die vielleicht durch ihren Eindruck denfelben erregt. In dem Augenblick, wo die Frucht in der Mitte durchfchnitten wird und zu- fammenbricht, weichen beide Kräfte aus einander, jeder gegen feinen Pol, und die Gebärmutter wird fo dehnbar, dafs man die Wendung, die vorher unmöglich war, ohne alle Schwierigkeit unterneh- men kann, Zuweilen bildet fich der Heerd eccentrifch, irgendwo» in den Seitenwänden der Gebärmutter, oder es entltehn mehrere in der Richtung fich wi- der[prechende Centra, davon örtliche Contraktio- nen, Theilungen der Gebärmutter in zwey und mehrere Höhlen, Einfackungeu der Nachgeburt, falfche, unwirkfame, und in einem hohen Grade fehmerzhafte Wehen. Im Normal-Zuftände ziehn fich die Wände der Gebärmutter von allen Seiten gleichmäfsig über das Ey, wie über eine Walze, gegen den Mittelpunkt des Grundes aufwärts. Der Hals giebt nach, weil in ihm die Expanfion in dem abe, . i See Maalse vorwaltet,.als am entgegengefetzten Pol& die Contraktion prädominirt. Die Wehe ilt entweder gär nicht [chmerzhaft, oder mit ‚einem erträgli- chen Gefühl des Preffens verbunden, ‚und die, Kreil- fende fühlt fich nach ihrer Beendigung eher erquickt - als ermattet.. Dahingegen find jene falfchen Wehen unerträglich [chmerzhaft, erregen Ohtimachten und Conyulfionen, wirken nicht auf die Geburt, ‘und die Gebährende befindet fich in den Intervallen matt, und in einem höchlt unbehäglichen Zuftande. Mei- Stentheils ift eine Anomalie der Lage, vorhanden, die man daher aus die[en Wehen [chon vorberlagen, kann, wenn es hoch unmöglich ift, fie durchs Ge: Fühl zu entdecken, Die falfche Lage it, wiederum ‘gewöhnlich vorher beltimmt, durch, andere und frü- bere Anomalieen, Daher kömmit ‚es, dals ‚wo eine Aare entdeckt wird, durchgehends, mehrere zufamimen gefunden werden. Ich [ah ‚neulich ‚bey, einer Gebährenden die Nachgeburt in der linkei, Seite, das Kind mit dem Rücken gegen die rechte. gekehrt, deh Steifs unten, die Gebärmutter gerade, in der Mitte und querdurch [o zulammengelshnürt,, dafs man nur ‚mit Mühe über die Strietur wreg zu, den Fulsfpitzen kommen konnte. Nach der Geburt, fäckte fich die Nachgeburt ein, war angewachlen,;. und dafelbft eine kranke Stelle der Gebär- mutter vorhanden ; die höchft, wahrfcheinlich der gemeinfchaftliche, Quell aller dielerı Anomalieen war: ‚ Nach den nemlichen Gefetzen entftehn'die fal- fchen Nachweken, wit, Austakmej/derer, die, die Naechgeburt austreiben. Sie .fpd örtliche, erra; D \ 451 tifche, [treifigte , BR, N Richtung fich begegnende Contraktionen, die meiltens Fol. gen eines älthenifchen Lebens der Gebärmutter find, und daher durch Moöhnfäft und: warme weinigte Fomehtationen gehoben werden können. So: bi den fich überall im Herzen, Magen, Därmkanal abı norme Heerde der Contraktion, die durch ihre fal: fche Richtung graufame er, befonders im Därmkanal, erregen. | Was man eine [chiefe Has der Gabär- siutter nennt, bey welcher der Muttermund nicht in der Axe des Beckens fteht, fich ungleich und nur auf einer Seite erweitert, und die Waflerblale eine Ichiefe Stellung hat, entfteht wahrfcheimlich nicht vom, mechanifchen Urfachen, ungleicher Schwere der Gebärmutter, Erfchlaffung‘ der Bauchmuskeln üeß w., [ondern davon, dafs fich der Heerd eccen- trifch, und irgendwo in der Seitenwand der Ge= bärmutter oder in dem einen oder andern der run- den Mutterbänder gebildde hat, wohin ihr Grund - fich neigt, und wo meiftens auch der Mutterku- chen anhängt. Daher ilt man gewöhnlich auch nicht im Stande, durch die Lage der Gebährenden der Gebärmutter eine mit der Beckenaxe parallele Richtung zu geben, was man doch glauben [olltes wenn die Abweichung blofs mechanifch und nicht ‚“ Sital wäre. Zuweilen entftehn meiltens unmittelbar oder auch Später, acht und zwölf Tage nach der Ge- burt, Blutflüffe aus der Gebärmutter, bey wel- chen diefelbe wider die Norm fAich gar nicht zu- 4 fi Aög u eu I - Iamiengszogeny oder fich 'von neuem ausgedehnt A hat. Die Expanfion ilt allgemein oder örtlich, "in diefem Fall im Grunde oder in der Vagmal-Por tion, Ift der.,Grund ausgedehnt und der Hals zu- Jammengezogen, fo [ackt [ich das ergoffene Blut in der Gebärmutterhöhle. Althenie veranlafst meiftens giefen Zuftand, der daher gern nach heftigen We. ben, fehnellen Entledigungen der Gebärmutter, ftar- ker Ausdehnung derfelben von vielem Waller, Zwil- lingsgeburten u. L w. entfteht. Jeder mechanifche und chemifche Reiz, und vorzüglich der politive Pol des Galvanismus hebt die überwiegende Expan- fion auf, und ftopft den Blutflufs.. Man bringt eine Zin\ktange, in die Form eines Zirkel- Segments fge- bogen, bis an den Grund in die Gebärmutter hin- auf, letzt eine eben [o gebogne Stange von Silber auf den Nabel, und bringt die fich ‘gegenüber lie- genden Enden derlelben in Berührung, ’ Endlich giebt es no manche andere krank- hafte “Erfcheinungen, Zwang des Blafenhalfes und des Maftdarms, das Niederftofsen der Gebärmutter, die Ruhr, die'Verhaltung und unwillkührliche Aus- leerung des Urins von Krampf, und die krampf- bafte Einklemmung der Brüche, welche auf die \ nemliche Art von einer abnormen polarifchen Ver- theilung ‚der Expanfion und Contraktion abgeleitet werden können. ' Im Tenesmus bildet fich wahr- [cheinlich ein Centrum in dem hohlen Muskel, von dem aus, die Contraktion gegen den Ausgang der Höhle zu, permanent wird, welches die Seele un- PR ee 463 ter der Votltellung eines Prefiens im Gemeingefühil gewahr wird. Bey einer krampfbaften Einklemmung ‚der Brüche mittelft des Bauchrings ilt derfelbe wie. im Starrkrampf zufammengezogen, und das Einge- klemmte wahrlcheinlich der Reiz, der diefe über- wiesende Contraktion unterhält, nach Art der quer- liegenden Frucht. Die hydrogenirende Belladonna, in Form eines Klyfiiers beygebracht, hebt diefen ‚Krampf momentan auf, und wenn in dielem Augen- blick der Bruch zurückgebracht wird, fo hört der Krampf auf, weil die Urlache aufgehoben ift, die ihn erregte. 4 $. 7 | Wie geht es zu, dals die Geburt mit dem Ende des neunten Monaths erfolgt? Hypothefen, die bereits oben angeführt und wider- legt find , übergehe ich, Der in Anfrage fie- hende Termin ift durch den, Entwickelungspro- cels felbft voraus beftimmt, und die Geburt, der Frucht eben fo nothwendig, als jede andere ih- rer Metamorphofen, z. B. die Oeffnung der Pupille, an eine felte Zeit gebunden. Gerade in neun Mo- mathen endet [ich die merkwürdige Entwickelungs- Epoche, die ein Theil des Lebenslaufs eines Men, fchen ift, fein Foetus - Alter heifst, und Ein. heit des Lebens der Gebärmutter und des Eys, der Frucht und ihrer Umhüllun- gen zum Charakter bat. In dieler ganzen Epoche und bis zum letzten Augenblick der Schwanger- fchaft find nicht allein die Entwickelungsorgane der 464 PR ‚Frucht (Velamente, Nachgeburt und "Nabelfeknur). "mit der Frucht ein Individuum ‘und, nothwendige "Organe derfelben, ohne welche ihre eigenthümliche und abweichende Oekonomie 'nieht beftehen kann, Sondern auch‘ des Eyes Leben ilt init "dem'Leben der Gebärmutter [o innig verfchmolzen, dafs alles, ‚Entwickelungsorgane, Frücht und Gebärmutter, Eins ' find, und nur ein Leben leben. Allein endlich löfen Nieh alle. die organifehen Vermählungen dureh den Tod einzelner Theile wieder auf. Die Prücht wird reif, ihre Entwitkelungsorgane ftetben und fallen ab, trennen fich in dem Maafse als dies gelchieht von ‚der Gebärmutter, und Has bis jetzt identifche Leben des Eys und der Gebärmutter zerfällt wieder in 2wey verfchiedene Individualitäten. Der Moment, wo dies gefchieht, ift derjenige, welcher Beide, Epochen fcheidet, die Schwangerfchaft 'Befchliefst, und die Geburtszeit hervorruft. Ey und’ Gebärmut- ter treten durch diefe Treihung ih ein anderes, ftatt des vitalen in ein mechänifehes Verhältnils, wie es zwilchen Körper, als folcher, Stätt findet. ‘ Die in der Gebärmutter erzeügte Erregbarkeit, die ziun nicht inehr zugleich auf die Prücht gehen Kar, häuft fich in ihr an, bis zü einem fo hoben Grade, dafs jeder mechanifche oder chemifche Reiz Wehen Zu erregen im Stande if, Das Ey, welches der Ge- bätinutter fremd’ geworden ift, Yertritt die Stelle des’Reizes, der ihre exaltirte Erregbärkeit ih Thä- tigkeit fetzt. Alfo alsdann erfe, Wenn der Bildungs: procefs des Foetuslebens durch alle Epöchen und in feinen 'mannichfähigen Verhahniffen objektivirt — | 465. lt ,.feine ‚ganze Gelchichte uns wie ein ‚Gemählde und, ‚ohne Lücken, vor Augen liegt, werden. „wär lum } Stande feyn, ‚auch die Norhwendigkeit des Termirg der Geburt aın Ende der, vierziglten Woche einzu< Sehn, ‚der uns bis jetzt nur ‚noch ‚durch.die Erfal-| zung ‚bekannt ift.. Na i PR Wie Autenri eth*) mie einem kenne zar-, ‚ten, Wahrfeheinlichkeits - Gefühl,» dureh. Induktion, | und. Deka chnugi die Entwickelungen am: F Frucht:, ende, die Gegenlätze zwifchen Hirn ‘und 'Pferde., fehweif, Nerre;und Muskel u. [..w. vorgeftellt'hat;, müllen auch die polarifchen Bildungen, am, Wurzeln ende des Eys, ‚die Metamorpholen ‚der. Entwicke,, lungsorgane im Lauf der Schwangerfchaft, die Pa-/ rallele in den: Formationen zwifchen‘ beiden Polen, j des Eys, „und endlich das vitale Verbältnifs des Eysı \ zur Gebärmutter beobachtet werden, ‚wenn 'wir.zu, klaren Einfichten über, das Gelchäft.der Schwan, h gerichaft. gelangen ‚wollen... Wir dürfen das Frucht«, ‚und ‚Wurzel-Ende des Eys, und, das Ey und die, Gebörmuter, die ‚Beftandltücke ‚einer „organifehen; Individualität ind , ‚nicht weiter. als geirennte ‚Ogs, ganismen, on duıma ‚mülfen. fie, in! ihrem , Gelantla-, ' ben betrachten, Ich will.gegenwärtig. einige. Beobs, achtungen hinwerfen, die ich auf .dielen. Gegen-, and beziehn. i “ 05. Je, höher die Organismen in, ar Bildungszeibe, ‚hehn, defto, felbftltändiger, gleichlam vom Stamme, ‚loßsgerillener find Ge, Sie [ind mittelft‘ des, plaftiz R . ®) Arch. 7. B. 1. 5, und $Suppleinenta.ad hiftoriam embryonis ‚ humani, ausiore Antenrierh, ‚Tubingae 1797, 466 — fchen Procefles in fich felbft vollkommen begränzt „und abgefchloffen, 'gleichfam ein: vollendetes Ab- bild “des Als, ” ‚der Einheit und Unendlichkeit, Ihre Metamorphofen find geringer, durch fe felbift hervorgebracht und ‘auf den Begriff ihrer Gattung eingefchränkt, Uıngekehrt, je weniger potenzürt eine Thierart ife, defto rafcher und über ihren Be- griff hinausfchweilfender find die Metamorpholen derfelben, defto gröfser ift der Einlufs der Aulsen- . welt auf fie, 'defto leichter ihr Sieg über ihre In- gividualität, bis in der todten Natur alle Metamor-- phofe von aufsen kömmt. Daher die ungehenren Umwandelungen der Thiere auf den unterften Stu- fen, ihre Abhängigkeit von einemiganz engen Kreife äulserer Umgebungen: und ‘der Mangel . der Beharr- lichkeit eines individuellen ‚Charakters. Es ift nicht eine Form des Lebens, welche..diele Thiere durch“ fich ausfprechen,, fondern die manmnichfaltigften For- men delleiben Itellen fich an: iimen, als an ein und dem nemlichen Objekt dar. Was von diefen anvollkommnen Thierarten gilt, gilt auch von der erften Lebensepoche der vollkommneren Thie- ze und von den befonderen Organen, aus welchen fie zulammengefetzt find. Die Organe ‚des Meufchen, "welche feiner ideellen Seite angehören, wmetamorphofiren fich weniger; ltärker diejenigen, welche feiner Materialität angehören. Das Gehirn - wird am wenigften fichtbar in der Mifchung feiner Beftandtheile verändert, wirkt wie die polarifchen Körper ohne "Gichtbare Umwandelung der Subltanz, und alt weniger als andre a den Degeneratio- ' ; ö — 487 nen unterworfen. Hingegen gehört die Gelärmntter offenbar zu den unedleren Gebilden, und if da- ‚ dureh‘ fchon zu den Starken Metamorpholen vor- Be beftimmt, die fie während ihres Lebenslaufs “durchlaufen, und durch welche ‚fie ihre Funktio- nen zu Stande ‚bringen mufs. In dem Embryo, von dem feine Hüllen nichts verlchiednes, londern ihm fo welentich als die Thymusdrüfe, 'als die Kiemen den Frofchlarven find, alfo alles ein Organisinus, und een das Leben des Eyes mit dem Leben der Gebärmutter Eins ift, find die Metamorphofen niebt allein durchgreifender, fondern folgen fich auch der Zeit nach mit ungewöhnlicher Schnellig- keit, -Er durchwandelt in diefer Lebensepöche meh- zere Formen des konkreten Lebens, durch welche ‘ch ganze Thiergattungen von einander unterfchei- „den. Nach dem Embryos- Alter ift die Sphäre fei- ner: Individualität abgefchloffen und vollendet, die ftarken Metamorphofen und befonders diejenigen hören auf, durch welche ‘das Individuum über den Begriff feiner Art hinausgehen würde, In den erfien Zeitmomenten nach der Empfäng« zils, wird die ganze Summe der disponibeln Erreg- barkeit auf die Bildung der Bildungsorgane‘ (‘der Kin dann auf die. Bildung der Frucht ver- “ wandt. Die ganze Thätigkeit wird durch die Pla. ftik abforbirt, gleichlam chemifch in den Produk: ten gebünden, [o dafs fie nirgends frey hervortre- ten kann; daher blolses Planzen-und Mangel alles Thierlebens. Erft in der Mitte der Schwangerfchaft - ife die Bildung der Frucht in dem Grade vollender, , 4bB _- i dals ein. Theil den Lebenskraft üherfehülßg it, der fieh als“Muskelbewegung äufsert, “und in ‚kurzen. Perioden den Schlafzultand der ‚Frucht unterbrieht. „Schon vor. der Aufnahme ‚des Embryos in der Gehärmutterge hat derielbe/in. den Eyerhöcken'ein® Bildungsepoche , duzchlaufen. Der: Embryo des Ka« rünchens‘ tremnt, Ach ıwit dem zweyten Tage von den. Eyerhöchen ab. ‚Doch findet manı von dieler Zeit an, bis zum Ende ‚des feclisten, Tages in-der Gebär mutter nichts als eine Ichleiigtas; fich. ‚durch= aus. gleiche Materie,, [o dafs ..bey diefen. Thieren faft ‚ein Drittheil von der Länge der Schwangerfehaft nöthig ilt, ‚um den erlten Keim hchibar zu. machen, der dann, wenn er erft gebildet ift, -[chnell'in den übrigen zwey Drittheilen der Zeit ausgebilder wird. . Bey den: Menfchen wird erlt nach Ablauf‘ von vier Wochen, allo nach einer Menltruations» Periode der Embryo fichtbar. Bi Die übrige, Zeit der Schwangerichal k kann man in. drey Epochen theilen. _ In den en[ten drey Mezarhän it Au ‚Ey auf feiner ganzen Oberfläche Nockigt;. er Flocken Gind wahrlcheinlich lymphatifche Anfänge der. Ve= nen, die einlaugen, | ‚und: daher mit einem Knötchen Sieh in die Decidua einlenken; die Deeidua ift dick ü und falt nur in dieler Periode fichtbar, gehört’ dem ganzen Ey an, ilt gleichfam der beftellte Boden, in welchem es Wurzeln fchlägt, und ‚mindert lich in dem Maalse als einzelne Theile -des Eyes vollen det ind. Das Nabelbläschen wie (die Schaafhaut ie Er m —— 469 And verhältnifsmäfsig mit der meiften Lymphs an- gefällt ; die Frucht ift klein im Verhältnifs zur Grölse des Byes. Sie wiegt i in. der achten Woche - > kaum erkt, einen Serupel, ‚wo das Ey [chen "die - Gröfse eines Hünereyes hat, Kurz, das Wurzel:Ende und die Bildungs Organe des Embryos walten vor, bilden lich in diefer Epoche zuerft und vorzüglich aus, pm alsdann die Bildung der Frucht bewirken zu können. In den zweyten drey Monathen verfchwinden die Flocken an dem Ipitzen Erde des Eyes. durch den Einfaugungs - Proceß, aber am ltum- _ pfen Ende erfcheint die Nachgeburt, und feheint vorzüglich in diefer Epoche ihre Rolle fpielen zu müfien. Die Deeidua’ wie das Fruchtwaller neh- men ab, und das letzte wird zugleich trübe und molkigt. In den letzten drey Monathen wächlt die 2 Nechgeburt nicht mehr, wird härter, und lälst ich leichter von der Gebärmutter abfchä- len. Im Anfang ift fie allenthalben oder nirgends, in der Mitte eine mehr gleichförmig zufammenhän- gende Malfe, und am Ende trennt fie fich' i in Lap- „ pen, die an einander gefshabenen, Setslndeten äh- neln. m Wahrfcheinlich ift An kurze und dicke Nabelfchnur das Erfte und Wefentliche, das In- differente, welches gleich(am noch ‚das Ganze un- getrennt in üich trägt, aber von dem in der Folge nach polarifchen Geletzen alle. kildung ausgeht. Die ‚ blafenartigen Körperchen an ihren beiden I;xtremi- täten find gleichlam ‚die Knospen, _ deren eine zur Arch. fd. Ehyfigl. VB, Al Heft, Hh 470 oa Wurzel-,deren andere zur Frucht- „Produktion auf- brechen wird. . Zuerft und am ftärklten treibt fe an dem einen Ende die Entwickelungs - Organe, als die Wurzeln; dann erlı an, dem andern Ende die Frucht hervor. Beide Pole ftehn in ‚Anfehung. ih- ver Thätigkeit mit einander in Beziehung. '3o Bil. det das.Corculum des Saamenkorns an dem einen Ende und. zuerft Wurzeln, |.an.dem andern Blätter. Es kann. allo nicht die Rede’ dason leyn, ob die Nabelfchnur ein Ernährungs. oder Oxydationsorgan fey? Das Ey. ift ‚eine Pflanze, von welcher fie den Stamm, ‘die Hüllen‘die Wurzeln, und der Embrye . die Blätter, Blüthe und Früchte ausmachen. } . Was augenblicklich, und gleich mit den Meta- morphofen im Eyerftock fich zu bilden anfängt, ift die Hunterfche Membran, die fchon in der Gebärmutter fichtbar ift, wenn noch kein Ey in ihr fichtbar ift, und ‚auch dann in ihr fich bilder, ' “wenn das Ey aufserhalb derfelben gebildet wird. Diefe plalüfche. Lymphe, weiche auf der innerh Fläche. der Gebärmutter ausfehwitzt, 'ift vielleicht | analog einer innern, Belegung, und gleichlam der Boden, in welchem das Hockige Ey wurzeln foil, der [chon zur Zeit‘yorbereitet wird ,„ wo noch kein | Keim im Eyerltock hängt. So werden die Anftal- ten zur Ernährung des Kindes nach der Geburt fchon vor derlelben vorbereitet, Diele Membran ie gleichlam das Intermundium zwifchen dein E i und. der Gebärmutter, in welches die Gefälse un beiden Seiten lich einfenken, und durch welches‘ beider’Leben, des Eyes und der Gebärmutter, zu- Br? ‘4m fanmenfchmilzt, und die dynamifch- vitale Einheit beider vermittelt wird. Sie ilt im Anfang am ftärk- ‚ften, verdünnt fich allmählig, und fängt endlich nach dem vierten Monath an, ganz unfichtbar zu werden. Eben daher hat fie den Namen einer ein ft- weiligen (Membr. caduca) Membran, obgleich hie nicht das einzige temporelle Entwickelungs- Organ ift, fondern diefelben falt alle diefen Charakter haben. Die Entwickelungs- Organe leiften ihre Funktion nach einer felten Regel und in beltimmten Perioden ‚und Iterben i in deni Verhältnilfe ab, als Ge fuccefhiv inder Epoche des Foetuslebens ihr Gefchäft vollendet haben. Ey und Gebärmutter ziehn lich gegenleitig any. belonders im Grunde der letzten, wo der Brenn- punkt der Thätigkeit ilt, und nachher ‚die Nach- geburt Jich bildet, Das Nabel. oder Darmbläs- chen, welches conltant bey allen Thiergattungen und beyın Menlchen in den Kleinften Embryonen anı fichtbarlten ilr, bezeichnet wabrfcheinlich den er- ften Uranfang des Embryos. Nach dem dritten Mo- nath wird es bereits unfichtbar, weil ig fein Ge- Schaft vollendet hat, und bleibt alsdann als abge- ktorbenes'Organ und Anhängfel der Alantois in den "Fhieren zurück *), Auch die Alantois ift fchon früh da, ehe noch Nieren da find, fteht in Rück- Sicht ihres Wachsthums mit dem Wachsthum der ’ Nieren in gar keinem Verhältnifs “*), und il dab r | „ Hhz2 2) Oken und Kiefer Beiträge zur vergleichenden Zoolo- gie 1806. 3. Heft, $; 59. 0) EMi fur la nusrision du fgerus, Par J. F. Lab tLein Sprasböurge 1802. p, 'T 472 er her: ein-Entwickelungs-Örgan wie das Darmbläschen .und'Schaafhäutchen, und keineswegs ein Harnbe- hälter, Das Amnios hat in der ganz ierlten Zeit ‚Salt keine Flülßgkeit; in der letzteu Zeit ilt.diefeibe -iür Verhältnis zur Frücht gering und trübe,, End- lich ‚folgt die Nachge burt, die erlt im. zweyien ‚Monathfichtbar'wird, und die Hälfte des Umfangs ‚des+Eys einnimmt... In: den! folgenden Monathien nimmt fie an Dicke zu, aber an Breite,ab,. Im An- fang. hat fie ein 'gleichförmiges Anfehen, beflehr "aus zerältelten. Gefälsen,,, die locker durch. Faler- Stoff nie einander verklebt find; ‚inıder Folge wird ‚die härter, ‚fondert Sich ' in Cotyledonen, und am Ende findet man, viele»tendinöfe Ligamente in ihr, die wahrfcheinlich obliterirte Gefälse find. Gegen das Ende verdünnt Ge .fich in ihrem Umfang, und verliert in. dem Maafse, als-die Geburtszeit heran- rückt, ‚immer mehr ihren. Zulammenhang mit der Gebärmutter. Sie ilt, wenn Ge nicht etwan blofses ı 'Relpirations-Organ Seyn follte, das letzte Organ, wel- ches der Frucht Nahrung giebt. ‚Die Frucht, wird alfo durch verfchiedene Wege genährt, durch den Mund, Magen, ‚Darmkanal, das Gefälsfyftem und wahrfeheinlich auch durch .die Einfaugung der g gan- zen Hautlläche. Die Ziızen fehlen im Anfang, ‚und find 'nachher ftark ‚entwickelt*), man kann nach der Geburt Lymphe ‚aus. ihnen ‚ausdrücken, und Meyers **) Mutlimalsung, dals: fie an. ile ‚nicht‘ unwahrfcheinlich.. - I Oken und Kiefer I. c. r. Heft. S. 44, und 54, »*) Grundrifs der Phyfi.logie, Berlin 1895. $. 331, a 43 ” "Das.Chorion umgiebt mit der Nachgeburt ‚ endlich das Ganze, it gleichlam das vermittelnde Organ für alle Entwickelungs-Organe, durchwelche fie fämmtlich ihren Nahrungsftoff Ichöpfen. "Diefe Membran ift gleich floekigt, fobald fie fichtbar wird; Die Flocken find anfangs wenigftens Gefälse eige> ner Art;/ die gleichlam in der Mitte zwifchen Ves . nen und Sawgädern ftehn, an ihten. Enden Ampul- len haben'und‘einfaugen,' Daherift anch'des Schaaf: walfers am meilten gegen die Hälfte der Schwan- gerlchaft, wo diefe Membran (die'meilten Flocken’ hat. In’der Folge nehmen die Flocken an der un- tern Hälfte des Eys ab; hingegen verlängern fick . die, Gefäfse am der »obern' Hälfte: deffelben;; - und’ drängen lich, in. eine Nachgeburtizufammen. So- fern das: Ghorion die gemeinfchaftliche Hülle; md gleichfan die Wurzel des 'garizen Eys ft, muls fie! auch alle übrigen überleben. «Allein wenn auch.die, ihre Funktion vollendet hat; ihre: Flocken eingefo- gen, die, Naechgebort 'hart- geworden, > und : das’ ganze. Ey- gleichlam. ohrie Wurzel ift, fo hat -das Eoetusleben ein- Ende, ‚und die Geburtszeit ile da. "+. Dem Säugtliiere ift - [eine' Nahrung dadurch, ' dals ‚die Quellen abfterben , Ndie ihm“ diefelbe rei: ‚chen; derm Küchlein durch| den Inhalt des Eys zu: gemellen, Das. Eyweils’ nimmtimmer‘ mehr ab, das, Sehaafwafler.| verzehrt. fich ganz; der Dotter' fehlüpft inıden Unterleib der Frucht, und die Ge- fülse aufserhalb. des Küchleins verfehwinden nach‘ und nach. ganz ‚durch den Einlaugungsproceßs. Die Verbindungsmittel, welche die Gebärmutter und . -- 47ä en das Ey 'zu kiner Individualität verknüpfteh, whrden indem Lauf der ‚Schwängerfchaft immer geringer, die, Hunterfche Membran verdünnt und verliert fich ehdlich gahz, Näbelbläschen und ‚Alahtois Sterben zuerft, und dann ftirbt das Amnios ab, das: Chorion entkleidet ich feiner Gefälse bis auf zwey Drittheile, und wird eine glaite Membran, die Nachgeburt wird immer kleiner , bärter, abgelebter und weniger Zufammenhängend mit der Gebärmutter; bis zuletzt das Ey und die Gebärmutter. nur noch mechanifcH durch ‚die Berührung ihrer Flächen zufammenhän- gen. _ Die Abtrennung gefebielit auf Fitale Art. Da- ‘durch, wird es auch allein begreiflich, wie die Cohäfion des Eys und der Gebärmutter fich der Ausdehnung gemäls modiheiren könne, die-fich im Lauf der Schwangerfchaft zwifchen beiden ereignet: Das ‚gefpannte Verbindungs- Filament wird eingefo« gen... Die Wehen trennen weder die Häute, noch die Nachgeburt inechanifch ab; [önft mülsten beide während der Geburt; wo die Wehen am’ ftärkften find; abgetreprit werden. Sie Mind fehon vorher abgetreint durch den Lebensprecels der Einfaugung. Der noch geringe und faft ganz mechanifche'Zulam- menhang zur Zeit der Geburt wird nach derfelben; ohne Wehe; durch die’ blofse todte Klaftieität der Gebärmutter abgetrennt, Wenn das Kind gebohren: iftj"zieht Tich die Gebärmutter zulammen, und da- durch‘wird Auch das, was lich blöfs noch berührt, abgetrennt, aber die zufammengezogene Gebärmut-. ter hält die Nachgeburt feft, bis diefelbe alsein fregis \ _— 475 der, Körper, gleich den Blutklumpen, Wehen erregt, _ durch welche fie ausgeltölsen wird, RN IN -,.. In. der Schwangerfchaft ftehen Ey und Gebär- - mutter,mit ‚einander in einer doppelten, theils vita- len,„theils mechanilchen Beziehung. Jene hat ihr Maxjinum. im; Anfang ‚der SchwangerIchaft, und nimmt. von diefem ben an immerhin, und in abgemellenen Verhältnilfen ab, bis fie am Ende derfelhen auf Null kömmt, , Hingegen fiehr die me- chanifche Relation , fofern fie nach ihrem Einfufs gelchätzt wird, im ‚Anfang der Schwangerfchaft auf ‘ dem Nullpunkt, Lteigt aber in dem Verhältnilfe als die vitale abnimmt, bis fie arı Ende ihr Maximum ‚erreicht, und jene ganz verdrängt hat. Kraft des vitalen Verhältniffes haben Ey und Gebärmutter Ein Leben, und ihre Erregungen ‚gehn auf den gemein- ‘ fehaftlichen Zweck der Bildung . der Frucht; Kraft des mechanifchen wirket das Ey als Körper auf die ‚Gebärmutter, reizt dielelbe zu Contraktionen, durch ‚welche es ausgeftolsen wird, So fällt die reife Frucht. vom Stamme, das Blatt i im Herbfte' vom Alte. So ftirbt im Kuochentheil des Zahus das Leben ab ‚durch, ein allmähliges Verlchwinden der Gefäfse; -anı.dem todten. Zahn ferzt fich der Weinftein wie die, Pilze am faulen Holze an. Er wirkt als frem- der Körper auf die Zahnhöhlen, reizt lie zu ihrer eigenen Einfaugung, ‚Fängt an zu wackeln und Fälle aus. Die ‚vwitale Beziehung zwilchen Zahn und Kinn- lade, m mittälft welcher fie Eins waren, und fich gegenfeitig erhielten, ift verfchwunden, die rein 476 > Inladapleeen niechanifche, dem Leben feindfelige, ‚Mittelft wel- cher lie fich zerftören, ilt eingetreten. & PERL. in "dem Maafse als die vitale Beziehung BR fehen Ey und Gebärmutter fich zerihdere], und zu- letzt ganz aufhört, hauft fich die disponible und in der Gebärmutter erzeugte Erregbarkeit in ihr an, ‘weil Ge nicht mehr auf das Ey übergehen kann. 'Sjie wird mit derfelben bis auf einen Grad, wie “eine Leidner Flalche gleichlam geladen; dafs HAAN imechanilche oder chemifche, 'auch noch fo geringe Reiz he zu Contraktionen erweckt; weil he auf keine andere Art miehr in Stande ilt, ihre‘ Thärig- keit zu äulsern. Auch das mechanilche Irritament fl v4 “ x : ilt in diefem Procefs gegeben. . Es ift nemlich das Ey;, welches in Beziehung ‚auf.die Gebärmutter ein Aeulseres geworden ift, In dem Maalse, als dal: felbe durch die Geburt [elbft forıgefchoben wird, und. "immer andere Theile berührt; wird auch fein Reizungsvermögen, dem Zwecke der Succeflion der N Bewegungen entlprechend modihieirt. Ey und Ge: bärmutter ziehn fich an, fo lang fie gegenfeitig eins in das andere leben; ftofsen lich aber augenblick- Jich als: feindfelige Potenzen ab, ‚Soböldilie lich ent- zweyen, jedes lür fich und Eins aufser dem Andern lebt. Die Zeit der Schwangerfchaft ift die Zeit der Reifung der Frucht, ' Es kann daher nicht mehr die Frage feyn; w warum die Geburt mit dem Ende des zehinten Mond-Monaths bey Menfchen; bey Tbieren früher oder fpäter), erfolge. Sie erfolgt, wenn das Ey reif ilt, und dies reift in einer beftimmten Zeit, Wie bey jeder Thierart durch die ibm eigen n. N Pro i 47 Abümliche Oekonomie ui ieh! ifeo, "Bey Men! ‚Sehen fängt die Rechnung mit dem Zeitpunkt an; wo die erlte 'monathliche Periode ausbleibt, und die Geburt erfolgt zu der Zeit, wo die Monathszeik _ "zum zehnten Male hätte eintreten Sollen, 'allo bald um'ein Paar Wocheh’früher ‚''bald'üm ein Paak Wot chen fpäter. ‘Zu der fucceliven Exaltation der Er: regbarkeit der Gebärmutter," die'die Folge der all» mähligen Trennung ihres viralen Verhältwitkes (mit demEy ilt, kömmt noch ein plötzlichen Zufehuls mit: aelfe der Zeit des Mönäthlichen; deffen Typas- unk vermerkt''während der Schwangerlchaft forıgebt, Durch diefe' Concurrenz entfteht mit einein 'Mal& ein Maximum von Ervegbarkeit,. welches die Gebär- Aihtler für die ‚mechanilche Lina des RN en“ de macht, Ar | gu a i fü ) » “pr % F lieöhie;, sah „Ms $. gun FA Zum Schtufs. noch ein Paar "Worte über‘ Ken Bildungstrieb, deffen Theorie‘ ınirder ‘Theorie ‚der Schwangerlchaft und Geburt in der englten Ver- bindung fteht, Die ganze 'Sinnenwelt it [ein Werk; von der Sternenkette an, die von einem Pole zum ‚andern, durch die unermefslicehen Räume des Umil verf[ums aushängt; bis’ zum Cryltall; der im Waller: enfchiefst. Welche unendliche‘ Fülle'von Geftalten! Keine Zunge vermagiihre Zahl) keine Spräche ihre Mamnichfaltigkeit auszufprecheni® Und doch find fie nichts weniger als Geburten eines regellofen Zu- falls, fondern Kinder einer zeugenden Kraft, die nach Geleizen und nach den einfachftenGefetzen thäuig ift, PR 478 ü . — In jedem Augenblick d.änzen fich ‚Myriaden. aus dem.blauen Einerley der Ewigkeit in. die Zeit her- auf, Myriaden finken in dalfelbe. zurück. JedesIndi- Yidaum ift in keinem Moment der kurzen ‚Spanne lei- her Exiftenz. das, was-es in dem vorigen war. Der Verftand fchwindelt an diefem- Abgrund. von-Wan- delbäarkeit. : Wenn ıman auch nur- flüchtig die ‚Kette - durchläuftj.. die \untergleichlich ‚fchöne Cryftallifa- tion der',Mineralien,. den Bau Yen Pflänzen, von der: Angerblume bis zum Baobab, den: fchblanken Wuchs. und die Behendigkeit.der Vögel, .das-Gerülte des Löwen.und der Delphine, &ie wie [chwimmende Tıfela um die.Pole der Erde fpielen; fo weils man - bicht, ob man mehr die Schönheit. oder die Zwechg mülsigkeit ihrer Bildung, - durch. ‚welche ‚fie fähig find, ‚befeelt zufeyn, bewundern fell. Jedes Indi- viduam fe durch’den Bildungstrieb nicht allein eine alsgefchloffene Totalität für.ich, fondern jedes ift wieder. ein. Glied in dem allgemeinen ‚Organismus des: Weltgebäudes, in welchem der’ Wurm fo noth- wendig als der Orion;ift.. ‚Wie unendlich, weit.ftehn die Meifterwerke des, Apellies und Canova.den Naturprodukten nach.‘, Der Künftler bildet den blo- fsen Uinrifs, die 'Natur das Imnere und. den ‚Um- rifs zufällig mit der Begränzung der innern Bildung. Er. ärbeite: nach‘: Muliern, die von der Natur ent- lehnt: find, ‚formt ’ein fremdes Material, und drückt. ihm [eine Idee von aulsen auf; hie ruft, wie.-ein Pröteus, jede Geltalt aus lich felbft hervor, ift-fich felbft Stoff, Werkzeug, ‚Werkmeifter und Vorbild, Daher athmet auch 'ihr Geilt in ‚ihren Gehilden, > ' ; we, 479 weil'beide: Eins Gnd ; aber Pygmaltoäs fchöne Elife bleibt ein fübllofer und-tauber Marmorftein. , ‚Der Bildungstrieb‘ legt, als 'geheimes Band im der Mitte zwifchen der Körper- und Geilterwelt. Er beftimmt allo das Verhältnils des Endlichen zum Un- endlichen, des Gelchöpfs zu feinem Schöpfer. Dies kann nicht begriffen werden, wenn wir nicht das Wefen und die Bedeutung des Bildungstriebes begrif- fen haben, Wir müllen daher zurückgehkn auf das; was jenfeits aller Bildung it, und felbft die Ma+ terie als die einfachlte Produktion des Bildungstries. bes, und das Weltgebäude, deffen Körper die er- Sten Organismen leiner Thätigkeit find, in ihr Chaos zurückfallen laffen. . f * s..Jenfeits aller Bildung bleibt blofs die Subftanz; die, weder, erfchäffen noch wandellar, nicht in ei- uem ‚andern begründet; fondern fehleehthin aus; und von‘fich l[elbft unbedingt, ‚unendlich; ihrem Welen nach unveränderlich ift,“ . Doch 'ift fe die ‚ Mutter aller endlichen Dinge und [öferh ‚die Sinnen: welt; als das Werk der Ideen; ieh aus ihr ent- “wickelt, mufs he die Idee‘,des Ännlichen Univer- fums, vwie das Saamenkorn die künflige' Pflanze, infich eingehüllt tragen. Das Belondere in: ihr ift nicht verlchieden von'ihr, nicht als Theil des Gan- zen, fondern dem Ganzen gleich in ihr; lebt in die: - Sein wie es in.lich felbfe lebt, ift felbft'ein Centruni ‚ unendlicher Realitäten, die in ibm find, wie es Selbft im allgemeinen Centrum ift.. So ift jede Idee unabhängig, als wenn nichts aufser ihr wäre, und - Centrum vieler andern, aber, doch mit allen 4 Ai in leiches VUIEREREEN ‚und Ausgeburt "eines gemeitamen. q wei ey, ui Lad dan a SR DEREN N 3 y "Diesfeitslder" "Bildung Mteht die‘ ganze Sinnen- welt mit’ allen Attributen der 'Eidlichkeit' vor uns‘ da. Hier'ift’Geftalr, Gefchöpf, "Männichfaltigkeit, Gröfse, "Ausdehnüng, "Caufflität,) 'Zeie ind’ Raus, Geburt und! Tod! Die endlichen Dinge Aind"dürch ZölaminenfetZung aus Theilen, alfo durch ein Verhältnis deffen? was Wefehtlich in ihtien ift, ° kaben‘ daher‘ eine‘ von’ diefer Relatiön "abhängige Exiftenz, und beftehn' wiederum auch nur ‘durch ein Verhältnifs' mit Anderem‘, was außer ihnen ift Sielfind"der Verwändlung ‘durch einander fähig, und in einer ewigen Metamorphofe‘ begriffen. Das Ganze) ife Aurch die Theile} und dauert ’als fölches nieht länger, als feine Beftändftücke in derjenigen Beziehung Zu einander behärren,' in welcher" fie dies Ganzes darftellen. Was in 'und durch diefen ' Zulammenduls des Subftamiellen, "alfo blöfses Ver- Yaltmils Aeflelben ifeyc ife als folehes und an fich niehis.' Es’ ift’ durch das Neben“ünd Nacheinander- © Teyades 'Subftahtiellen , "und et wenn | > dies: Verhältnifs hchländen mn mn, AN Math häufe Hypothefen au Hyprthat „gebe Ber Materieränziehende und abftöfsenae ‚Kräfte, jalfe he'in ihren‘ Elementen‘ von Ewigkeit‘ ‚her res Beiniäfsigngetihder feya. Theils! wird dadurch die Aufgabe nur’ weiter hinaus gefehoben, nicht‘ gelölt, enbils wird man BB RE zit REN zer bau 20727 a 1% a „Iyal te ‘IE; Aare ee pr" A ; | { “ | { n — | 481 nie zu zweckmälsigen Geltalten gelangen. Eher ilt es begreiflich , ‚dafs; der Sturm ‚die Steine zu Pallä- ten, und.däs Schütteln- eines Schriftkaftens die Let- ‚tern zu, Büchern zulanımenreihe, als dafs.die weni- .gen Schleimtheile, eines Eys fich durch blinde An- ‚Ziehung zuieinem Küchlein ordnen follten, ‚das zahl- lofe Organe von: verfehiedener Art und ‚doch keins zu ‚viel; ‚und jedes an feinen Ort geftellt hat, durch ‚welehe es zu-leben, fich zu. bewegen und :zu' er- halten, Eindrücke ‚aufzunehmen, "und feine a fortzupflanzen, im Stande ift.*); Wie auch die abfolute Idealivät fich ‚von Eiwigh keit her objektiviren,, und ‘in diefer Verwandlung ‚die endlicbe Natur als Symbol von fich darftellen; wie das Subftantielle aufser feiner innern Einheit und Beziehung auf ‚fich Lelbft, ‚auch nochvin eine fremde, ibm unwelentliche zufammentreten, und das, ‚was als Materie er/cheint, mit .dem Intelli- geoten einerley Abkunft haben möge : ‚fo Spricht doch die ganze Sinnenwelt, jedes Weltyftem, jeder ‚Erykall, jede Pßanze und Sans eine Idee aus. Und ‚1A u 04 r } „'=#) Dem Pöbel können wir ein fölehr 1 Spt PRngehnn: Allein, dafs ‚grolse ‚Geifter leben, Die < einer ordnungsvollen, Welt, de Ein Ohngefähr zum Urfprung geben, IBpY und lieber Zufalls - Weile leben, ae Als einen Gott zum Thron zu heben;,, ‚Das kann man ihnen nicht vergeben, Wenn man lie nicht für Narren hält... afelig. Mitselding vom. Engel und vom Vieh ! 5 prahlft. mir der, Vernunft und du gebrauchft fie nie, . r 482 —. HERE eben diefe Ideen And die unendliche, hingegen das, was Erfcheinung.ift, die endliche Seite der Natur *). Von diefem Standpunkt angefehen, ilt der Bildungs- trieb das. Werkzeug der'Ideen, der‘ Baumeifier der Welt, der ewige Schöpfungsakt, der per- wanent’durch das Univerfum geht, das Geltaltlofe ‚geftalter, das ‚Ununterfcheidbare und ewig in fich Verhüllte aus fich in, die Erfcheinung hervortreibt, Geilt und Leib verknüpft, "das Unendliche in ein Endliches;, und dies wieder in’jenes umwandelt. Auf den niedern Stufen ftehn fch das Expan- | tive in dem Lichte, 'und das Contraktive in. der Materie (Sonne und Erde); dies als das bild. | bare, jenes als das bildende Prineip entgegen. Das Streben ‚des Unendlichen fich in ein Endliches, und ‚des Endlichen fich wieder in das Unendliche auf- zulöfen, welches eben der Bildungstrieb ilt, er-. fcheint als Compofition und Decompoli tion, | mittellt des geftärten Gleichgewichts zwifchen dem | Expanfiven und Contraktiven, und ’als Hydroge-| nations-und Oxydations-Procef[s in der kör- perlichen Natur, ‘von welchen alle neueren Erdme- | tamsrphofen Produkte find: Ift die Materie ein| Schlafzuftand vorftellender Kräfte, und gefeffelt | | durch das Uebergewicht des Contraktiven, To wird | fe, wenn dies Verhältnifs ‚durch den Bildungspro- | 5) Maupertuis (son der Bildung der Körper, © alıs dein | "Lateinifchen. . Leipzig 1761.) legt den Elementen eine | I Art von Denkvermögen, ein Verlangen und einen Hals, | bey, und’ halt die Bildung der einzelnen Dinge für eine) "Wirkung diefer Eigenfchaften der Materie, eg + — 485 . eels verändert wird, aus fich hervorbringen, was von_Ewigkeit ber in fie hineingelegt ilt, ein Gebilde, ‚welehes das Gepräge: einer Idee an fich trägt. Je-. der Atom wird Gch dem andern in’ der Art fügen, = dafs auch in der Zufammenfetzung eine Einheit, wie fie in. den Elementen urfprünglich ift, erreicht . wird, durch weiche das endliche Ding als Nüchti- ger Abdruck ewiger Natur-Ideale erfcheint. Dem endlichen Dinge ift das Unendliche eingebilder, welches durch kein Verbältnils vernichtet werden kann, und das Verbältnils vermag nichts anders darzouftellen, als was. durch die Ideen 'von:-Ewig«» keit ber in ihnen vorher. beltimmt ift..» Daher die Einheit, die in dem Zufammendluls durchleuchtet, "und mittelft welcher das Welentliche des Dings als Seele in daflelbe eintreten kann. So bringt felblt im mechanifchen eine beltimmte Grundform der TR len beftiimmte Gebilde in der Zulammenfetzung ber. vor, welches Hüayin der Cryftallifation der Minera- | lien mit ungemein vielem $charfinng gezeigt hat. Zwar wirkt die ‚Materie i in diefem Verwandelungsakt ohne empirifches Bewolstfeyn. Aber auch die Somnaı ö bülen und die wit Kunfttrieben begabten Thiere w wir, ken bewulstlos, und doch mit (o viel Sinn, dafs an ihren Produkten der Charakter des Intelligentep nicht zu verkennen ilt. -Allein die Idee des Dings, als das einzig "Vollkommne und wahrhaft Besie, bat allein urfprüngliche Einheit und ein unvergäng- üches Leben. Hingegen ilt die in der Relation be- ftehende, aus der ‚Zulammenfetzung hervarleuch- gende Einheit vergänglieh ; nicht das Ding an. ‚lich, 484 Re fondern das Ding, ‚als. Phänomen, . . Was durch ‚ie entfteht, .ilt ein.b lofses Abbild. und Symbol der wahren und urbildlichen Einheit, ein blofses Schein. bild, wie dasBild der Sonne im Hohlfpiegel, a ein hinfälliges Ben ‚hat n, KL Welches auch die letzte We elturfache ‚feyn mag, fo muls fie eine Thätigkeit und der Grund aller $ Thavigkeit nur Einer feya, der durch keinen an- dern bedingt ilt, und Sich allein und feiner eignen Geletzwälsigkeit folgt, Es ilk einerley Kraft, die den Cryltall und die Pflanze bilder, ‚In den Thie- ren fühlt, und in den Menfchen zum Bewufsifeyn erwacht, Hier 'verfchwindet aller Unterfchied tod- ter und lebendiger ,' phylifcher und pljchifcher Kräfte. Die nemlichen drey Momente, welche in dem Intelligenten : als Denkendes, Gedachtes und die Einheit beider hervortreten, zeigen lich , auch als ee drey Grundformen aller Geltaltung i in dem Bildungstriebe ‚wieder. Denn alle Bildungen, auch die verwickeltlten , Ind nichts anders als Erfüllun- gen oder Begränzungen des Raums durch das Con- traktive und Expanlive, nach feinen“ drey | Dimen- fionen, "der Länge, Breite und Tiefe, Daher der gemeinlame ı und allen gleiche roten aller Natur- produkte, der zwar durch das beftändig veränderte Verhältnils feiner Faktoren eine unendliche Man- nichfaltigkeit derfelben erzeugen, aber- ‚nie über die Sphäre | feiner innern Geleizmälsigkeit hinaustreten * kann. 2) Schellings. Jahrbücher der. Medicin als Wiflenfchaft, Tübingen 1805. 1, B, 5,3% u ben Ares ne 485 kann, Bs il einierley urfprüngliche Thätigkeit Er an Sich), welche das Bilden,’ Bewegen and Vorkellen, kurz das- gefammte Naturhandelr mach den eirfachlten Gefetzen bewirkt, und fich in allgemeinen Nuturfanktionen äufsert, die in ih- rem Wefen nothwendig begründet find. Die Bil dungen find 'gleichfam fixirte Bu ngen! die Bei wegungen losgelallene Bildungen.'» Ein mit' Elek- #icitär gefebwängerter Harzkuchen ‚ordnet in je: dein Moment den’ Staub, den man in feine Sphäre bringt, und bilder ihn zu Sternen und Dendkiten.') 3hr rn jr { t np „N re + "Das-Subftrat des TORRRUN und, Boni als, freye Thätigkeit angelehen‘, von der der may- metifche , ‚elektrifch - \galvanifche,, chemifche und organilche Procels' 'Formenvlind, | hat ein’ beltändi- ges Beltreben, dich ‚nach ' zweyvSeiten zu tremmehl, und diele' Trennung wieder aufzuheben. In diefet unünterbrochnen Störung und. Wiederherftellung des Gleichgewichts, die mit.der Bildung und, Rück- bildung. jeinerley if, äufsert‘ ich" die Thftigkeik Daher der Zulammenhang‘des einpitilchen 'keiscts mif dem ‚Bildundsprocefs. ‚Sorlange'die Thätigkeit frey ilt, folge heslallein: ihrer"digmen ‚und innern Gefetzmälsigkeit, 2, Bi in der |vollkonunnen; Auflö- fung, wor alleı»Materie werfchwindet: Allein fie ferzı. lieh; alsı bildende Kraft .angefehen, "augen* Blioklich felbfe eine und. die: enfte Schranke, ih ve Gebilde. I» Durch diefe Sohranke wind es _ wenn. diefelbe/ gleich ihr- eignes: Werk ilt, ode » " ardhif.di BhyfoohVU. Bol Hefoes sis lä onia aglı 488 u. eirt und abhängig von’ derlelben.'. Ihre-Produktio: nen find nun nicht mehr durch fe allein, 'fondern_ zugleich durch ihr erftes Produkt beitimmt, Gebur- ten eines zufammengefetzten Gefetzes und Kinder des Endlichen und Unendlichen ‚ des Zufälligen und Welfentlichen. zugleich. Sie beftimmt urfprünglich die Form des Ponderablen, aber das Geformte be- Stimmt fie wieder in Anfebung ihrer Polarität. ' Das “ erfte. Gebilde giebt dem Bildungsvermögen in Bezie- hung auf das..zweyte; dies mit: dem erften in Ber ziehung auf das, dritte und fofort eine befondere und jedesmal eine andere Richtung. Die Schranke wirkt leitend als phyhifcher Körper in Anfehung der Polarität, und: zuletzt greift fie gar durch ihren Me» shanismus ein, Die Mafchine, durch welche der Kreislauf befteht, ift urfprünglich ‘das Werk des "Bildungstriebes‘, greift aber nachher mächtig "in Sein Gefchäh beym Wachsthum und der. Ernährung ein. | Daher die ganz andere Richtung‘ des Bildungs- vermögens vor: und nach der Geburt, ‘die Differenz deriurfprünglichen Formationen und der Reprodu: ctionen , der Monftrofiräten und der Degenerationen, Allein das Bildungsvermögen, welches fich in feis zer Evolution iminer weiter befchränkt; das Pro. dukt zu weitern Kreifen ausdehnt, durch jedes'neue Gebilde einen neuen Gegenfätz hervorruft, «welches in‘ den celektrifchen 'Proceffen- 'finnlich anfchaulich ift, ferzt fich jede Selmanke mit foviel Sinn und einer'Idee entfprechend, dafs ‘durch ‘die Häufung der Theile ein Ganzes, und durch ‚das Mannichfals tige eine‘Einheit zw Stande‘ kömmt), die fiehwals En .; — 4% Organismus f[elbft trägt. Indem fich das Ding eine Form giebt, begränzt und vollendet es fich' felbft zu einem real gegebenen Begriff, der ein Abbild des Alls, des Einen und des Unendlichen ilt. Dä- init ilt der refpektive und individuelle Bildungspro- vefs abgefchloffen,; das Ey ift reif und fällt vom Stamme der Mütter ab. Was in den Urkräften ür- fprünglich ilt, kömmt auf allen Stufen der Bildung, in allen Verhältniffen und Compofitionet, bis zum vollendeten Ganzen, wieder zum Vorfchein. "Die Reifung des Eys in den Eyerftöcken, feine Abtren- nung von denfelben , die Anziehung des freyen. ” Reims In der Gebärmutter, die Bildung der Ent- wieklungs- Organe an dem einen und der Frucht an ‚dem andern Ende des Nabelftrangs ift ein Refrain eines. dynamilchen Verhältnilfes, das durch feine. ich lelbft gefetzten Befchränkungen endlich zur Vollendung eines PADRRDRBER organifchen Welens ‚gelangt, “Im Anfang wird die’ &ispowible Krregbirkeih ‘ganz durch die Bildung des'Produkts verfchlungen. In-dem Maafs aber, als es fich feiner Vollendung naht, wird hie überfchülig, kömmt ah den Gebildeh - Wieder als freye Thätigkeit’ zum Vorfchein , nd "äußert [ich als rg Sinn - un Vol- s dtellungsvermögen. In der Subftanz find Form und Wefen fich von ‚Ewigkeit her gleichgeletzt. Daher die Parallele awilchen Geltalt und Qualität, das Ueberwiegen bald ‚der dh bald der Materie in den endlichen Din © Yatı, 32) gen. und Im , ‚Mineralreich. erfcheint dien Materie, ‚als N gie Subftanz, die, Born als, das, Abhängige; in, der B OBEREN, An: die Form lich, Sals,,das ‚We- ‚Sentliche, , d.die, Materie. ilt,dasZufällige;, Der een in nichts durch ‚die handvoll.Erde, aus ‚welcher ex, beiteht, ‚Sondern ‚alles durch, die ‚Form ‚Serfelben., , ‚Seine Glieder geborchen ‚ihr; und find der Herrfchaft, der Schwere, ‚entzogen. „Er trägt ‚seine Korn, unwandelbar a an fich und. behauptet, bey allen Metamorphafen. immer, die ihm, zukommende ‚Geftalt, _ So lange | in,ibm Form "und. 7 ‚der ‚Materie Eins find, und feinem Begriff entfprechen, After, ‚gelund. Die, durch diele Einheit, in ihn, ein- ‚geiretene Seele kann Frey und ungehindert in. ihm ‚wirken... Wo hingegen der ‚Körper, einem, Begriff Widerfpricht, ;Ändgr die, Seele Alderitendn u IB, ee re :a1shhhen A d „Jene „Diehotomig,der, ‚Urkraft, Gericht, ‚uns, überall ps: in der Court achten und Expanfion, der, Polarir tät; des Magneten ‚und, der,, galvanilchen ‚Säule, in Asr.. Reaction des, Sauerltoffs ‚und Wallerfioffs,,.in der, ghySichen und, pfychilchen, Seitei.der Organis- men, An, den polaı tilehen, Gegenfätzen ‚der ‚Sinngs- wirkungen., Tiefer, herab ‚erlöfcht fie) zwar,in dem Mechanismus der ‚Körperlichkeit, tritt aber wieder hervor, f[chon in den ‚chemifchen ‚Wahlanziehungen, fobald das Leben, zu einer regeren | Thätigkeit ge- za wird. yusau 0 ee ‚ Sofern diefe, Polaritäten blofse. Relssignent find, en auf ein gegenleiiges „Plus oder, ‚Minus „berubn, ift eine Umtaufchung derfelben möglich, Wenn ee nn a ’ mer Ka 489 “in der 'gelchwängerten Gebärwüutter die UERIRIS init einem Plus des Expanfiven i im Grunde, Aus ein! 'ander gewichen find, 'ünd dies fich allmählig. bis zum. Halfe ausgedehnt hat, fo ruft in diefem Au- genblick das Plüs am Halle“ das entgegengefetztö Minus am Grunde hervor. Setzt man auf das öberlt& Ende eines Eilenftabes den £ Pol eines Magneten auf, fo zeigt dies Ende deffelben"— und das ent gegengefetzte +. Führt man den Magneten gegen die Mitte des Stabes fort, To nimmt hier das'-+ 2u, dort das — ab, Ift man bi$ zur Mitte gekom- wien, fo zeigen beide Enden +; wie man aber über die Mitte hinauskömint, [6 taulchen fich dio Pole’um, das oberfte Ende des Stabes bekömmt -f, das unterfte — Magnetismus. Eine (enkrecht ge- hängte Eifenftange bekömmt durchs Anfchlagert oben den Süd-, unten den Nordpol, die fich ‚um- taufchen, wenn man die Stange umkehrt, und,lie in diefer Richtung von neuem anfchlägt, Nach Ver- fchiedenheit des Reibzeuges wird, in dem nemh- ‚chen Körper bald die politive, bald, die negative Elektricität rege gemacht, _ Die, Pole’ galvanifcher Säulen aus Metallen und. cöncentrirten Säuren oder Alkalien. taufchen ihre Pole um, wenn die Säuren und Alkalien bis auf einen hohen Grad verdünnt werden *). Eben dies gefchieht in den Sinnorga- nen, ‚wenn die Volta‘ [che Säule ‚allmählig verftärkt wird. Man bekömmt rothes hinkt» wo man [onft Ph} "Ritters elektrifche: ty der BR Leipzig 1805 5. 28, ö o X Er x ee P Kälte, wo man fonlt Wärme. hatte *}, Diele ‚Umtäufchung, der Polarität in -den Sinnen durch Steigerung, des Reizes, kann in den Muskeln durch Steigerung der Erregbarkeit bewirkt werden. Das Verhältnifs if: dalfelhe. Ein mäfsiger Druck - ruft im Vegetationsprocels den Faktor des Anlatzes, ein ltärkerer den Faktor der Relorbtion hervor **), Der Kranke, welchen Filcher ;manipulirte, tauchte im magnetilchen Schlaf feine SAHNE Pos larität um, was rechts war, war ihm links, und umgekehrt ***); ein junges Frauenzimmer taufchte im "Anfall ihrer .Narrheit ihre Perlönlichkeit um; in demfelben war fie eine Franzößn, aufser dem. felben eine Deutfche ****). Sie hat leider Gefähr« ten genug, die an der nemlichen Krankheit lie den fl. "Ritters Beyträge, 2.B. 3. St, S, 164. ©=») Archiv, 6. B, S. 164 und 165. o "=" Archiv, 6.B, S. a7ı. ? Y mu) Reils Rhapfodieen, S. 74. . "f) Wird ‚das Gefchlecht vielleicht durch eine momentane “Differenz der Pofitivität und Negativität zwifchen Vater und Mutter während des Zeugungsakts beftimmt? If diefe Ebbe und Eluth an ein feltes Gefetz gebunden, und da- durch das Gleichgewicht der Gefchlechter gefichert? Bil-, det fich der Kopf der Frucht, wenn die Nachgeburt ‚am Grunde angehefter ift, . gegen die ‚rechte (vorwaltende) Seite der Mutter? Mufs in diefem Fall nicht, wenn der - Kopf, als das‘fchwerfte Ende des an der Nabelfehnur hängenden Hebels fich fenkt, das Hiuterhaupt,, hinter der linken Pfanne zu ftehen kommen ?. welches die natürlichfte Geburt ift, PR 4gı 35. u6h: . - In der Natur find Kraft und Stoff, Handeln und Leiden, Procels und Organ, Seele und Leib fich über- all gleich und als fimultane Attribute eines Urgruns des geletzt. Der Körper Ichlielst fich im Lebenspro- eels,zur Kraft auf, und das Ideal verkörpert fich in den Produkten der Plafiik. Der Bildungstrieb in den Metamorpholen des Stoffs ift nichts anders als’ ein Streben der Idealität, fich [elbft im den Formen, die fie [chafft, zum Objekt zu werden, und das real darzuftellen, was'lie ideal ilt. Was im Reiche des Dynamifch- Pneumatifchen zumal und möglich ift, ‚alle Verhältniffe der Urkräfte , : wie mannichfalig und verwickelt fie auch feyn mögen, und die Poten-' ziirungen derfelben durch jene Verhältnillfe, das wird im Somatilchben und durch daflelbe Sxirt, 'ne-- ben und nach einander geletzt, als ein Ideales in ein Beales umgewandelt. Sofern muls alfo jedem be- Stummten: Kraft- Verhältnilfe ein gleiches Materiell-’ Somatifches, nach Form und Mifchung beftimmtes, ent[prechen, in den Gattungen, wie in den Indivi- duen, in diefen, wie in ihren einzelnen Funktionen, im gefunden, wie‘im kranken Zuftande. Das Aeulse-' re muls Ausdruck und Symbol des Inneren, die dy-' namifche Metamorphole der Organismen, nicht ohne eine gleichzeitige [omatifche [eyn, allo eine Paral. lele zwifchen den Dynamifch- Pneuma-' tilchen und den Materiell-Somatilchen Menfchen aufgeltellt werden können, Welches auch der Grund der Simultanität des» Idealen und Realen, der inneren Verwandtfchafe! 492 — 5 zwilchen Kraft und Körper und der Nothwendigkeit, feyn mag, däls fich das abfolute‘ Lehen imimer „wenn es in die, Wirklichkeit übergeht, ‘in [omatifeher und pnenmatifcher Geltalt ‚ausfpricht; fo befchränke ich mich 'blofs auf.die Anwendung diefer Parallele zwi- - fchen Körperlichem und Dynamilchen, B eRıyfs, dien Semiologie, wie fern nemlich dadurch das Sicht- bare Zeichen des Unfchtbaren wird. "Das Dyna- milch -Ideelle,:welches, als folches, ewig im'lich ver- Hülle und unerkennbar ift, verwandelt, fich als Sub- jektivieät in die Objektivität. | Dielen: persianenten Schöpfungs-Aktıdes Ainnlichen Univerkuns,, foli die Semiologie rückwärts aufnehinen , in dem Bealen das urfprünglich Ideale, in.den Körpern jem auf eis nen, gewillen Puukt ‚fixintes Kraft- Verhältmifsan- Schauen, die Natur--Geleize zu 'Gefeizen: des 'Den- keins; und die Parallele ‘des Dynamifch -Pneumati- fchen und Mäterjell «Somatifchen, in der Sinnenwelt® objektiviren. Sie foll in der Phyfiognomie des Kör- pers das Bild der Seele , in den Metamorphofen des‘ Stoffs die ewige Reglfamkeit einer.allgemeinen und» thätigen Welturfäche 'erhlicken , die Hieroglyphen entziffern, mit 'welchen der Finger Gottes fein Bild in,der Endlichkeit niedergefchrieben hat und die‘ Sprache verltehn lernen, in welcher die Natur, ' als’ das Werk der ‚Ideen,: zu uns Iprieht, x Wie der Sprachforfeher aus‘ den Ziffern einer 'erftorbenen Rede ihren lebendigen Geift ausmittelt; fo foll’ der ' Naturforfcher aus den Formen der Natur die Ideen enträthleln, durch welche und nach vera üisen fie ent- Standen find. ; Ä oo al d Inn, D — 453 In! jeden Moment des Lebenslaufs eihes' organi- fohen Wefens von Teiner Conception an bis zu feinem natürlichen Tode; entfaltet fich daffelbe nach feinen zWey Seiten, als [omatilches und pneumatifches Pro- Aukt‘zugleich;: und in vollkommen gleicher Parallele, Diele zu enträthleln,- ift eine'unendliche Aufgabe, die nur in Brucbltücken gelöft werden "kann. Ge- genwärtig fey es mir erlaubt, das femiologifche Ver- hältnifs' des fomatifchen Zuftandes'der' Generations- theile zu ibrer Dynamik ünd Funktion anzudeuten, Ich! folge‘ der Succeflior, in welcher das Genera- tions - Syftem fich allmählig _von.einer Bildungsftufe zur anderä erhebt, und alsdann von’ diefem Culıni- niätions - Punkt wieder abwärts fteigt) 1) im Foetus-, Kindes- und Mädchen-Alter, 2) in der Pubertät und Brunft, Sim derZeit der Coneeption;'Schwan- gerfchaft und Geburt, und 4) »endlichim Alter: Schade, ‘dafs uns die 'Metamorphofen ‚des Somati« fchen blofs, und dürftig'genug , bekannt! find, wie fern fie fich in der Bildung delfelben darltellen; hin- gegen die Umwandelungen des Qualitativen, die in Beziehung auf Symbolik des Inneren fo'wichtig als jene find, uns völlig unbekännt find. Die Zoochemie if zu Sehr hinter’ der Anatomie, wenn‘ fie gleich mit dieler' Nanny Verhelmils zur ARrcgie hat, Papeberbliehs 1 " 3,'Das weibliche Generations - Syltem auf der ; le Bildüngs(rufe im Foetus- ‚Kindes -und Mädchenalter,, 'von der fomatilchen Seite ange- fehen, "Die Gebärmutter und das Becken haben eim eignes Grölsen- Verhältnifs zu einander; jene ragt 494 — über diefes, die,Blafe über die Gebärmutter hervor. Die Gebärmutter der Frucht ift klein , ihre "Höhle mit einem milchigten Safte angefüllt, ihr Hals Jang, dick und breit, und der Muttermund runzlicht..Die zunden Mutterbänder gehn mit einer Scheide‘ des Bauchfells durch ‚den Bauchring, die nachher ver- fchwindet;(die. breiten Mutterbänder find (ehr dünn; die Muttertrompeten Stark gekrümmt, falt ohne Höh- le:und Franzen; die Eyerftöcke grofs, gleich/am pris matifch geltaltet, ohne Graaf[che Bläschen. Die Mut- terfeheide.ift eng, runzlicht, fondert einen milchig- ten Saft ab ;. und iltmit.dem Hymen verl[ehen, Die Schaamlippen lind rund, gewölbt, dieNymphen dick, die Clitoris grofs, das Schäamlippenband gelpannt, Die Subftanz der Gebärmutter. ähnelt einer glatten, harten, gleichförmigen knorpelartigen Materie, der es ganz an Structur fehlt. "Hier ift noch nichts fichtbar yon den irineren und äufseren Muskelhäuten , mit welchen fie in der Schwangerlchaft bekleidet ilt; nichts von der fchwammigten Mittel - Subltanz, ‚wel che beide [cheidet. Die Subftanz'ilt noch eine zudis indigeltaque moles, 'gleichlam nur das Saamenkorn der künftigen Organifationen. Die Gefälse derfelbem find [o wenig erweitert, ‚dafs die .Injectionen ‚erft; nachdem das Mädchen. mannbar geworden, in die Subftanz der Gebärmutter eindringen... ı . Höhe . Mehr. oder weniger diefem.ähnlich, ift'die Bil- dung. des. Generations- Syftems in dem Kinds- und Mädchen - Alter. Nur ändert fich das Verbältnils der Grölse der heile zu einaadkk; Dis ee | r MB En x a — , 495 3 Won. der dynamilchen Seite angelehen, wird dem Geneyations -Syftem in diefer Epoche noch fo „ wenig disponible Erregbarkeit zugeleitet, dafs die- Selbe ganz yegetativ und latent ift, durch die erfte "Schöpfung im Foetus- Alter, und nachınals durch die fernere (omatifche Entwickelung und Ernährung ganz werfchlungen wird, und als Freythätiges nicht her- vortreten kann. Das Generations- Syftem yegetirt als ein Individuum für ich, ift dem Ganzen gleich- Sam’ nur als Parafit angehängt, aber ihm nicht als ‚organilcher Beftandtheil einverleibt. Die todte Con; _ *eaction waltet vor. Der Zwiefpalt der Kräfte, die Differenz in dem Gegenlatz des Senüblen und Irri» tablen fehler. Die Beftandtheile deflelben ftehn we- der unter fich, noch mit dem übrigen Organismus in Wechlelwirkung. : Hier ift noch nichts von Ge- feblechtsluft, oder Gefchlechtsfunktion , fondern blofs die Anlage zu allem dem gegeben, 2. Die zweyte Bildungs([tufe des weibli+ ‚chen Generations - Syftems (Pubertät, Menftruation und Brunft) von der [omati[chen Seite angele- hen. Um die äußere Oeffnung der Schaamtheile wachfen Haare hervor, die Schaamlippen werden ‚dehnbarer, legen {ich als Lefzen in der Gegend des Mittelfleifches an einander und hängen herunter. Die 'Mutterfcheide erweitert fich, wird weicher und dehnbarer. Das Blut fliefst ltärker zu, die Gefälse erweitern Sich, der Umfatz des Stoffs ift- ftärker, . nnd die Entbindung der Wärme in diefer Gegend - gröfser, In der Höhle der Geburtstheile [chwitzt 496 ’ > — 3 eine feröfe Feuchtigkeit, und nachher periodifch Blut durch Die’ Brüfte wachlen. 7 ma ‚'b In der Brunftzeit der Thiere it die Scheide fchwärz wie Dinte, es fondert fich ein blutiger Schleim'ab, und ein Strom von Hitze dringt aus der- felben hervor. Die‘Gebärmutter'hat eine dunkel- rotlie Farbe, an der'Öberfläche der Eyerltöcke heht ran roch: fchwatze Flecke wie Senfkörner, (die entzündeten Kelche der Eyer), die Muttertrompeten undihre Franzen fehn roth aus, find in ihrer Lag, verändert, ‘Das ganze Syltem befindet lich in einem entzühdungsartigen Zuftande.. In den Eyerftöcken jungfräulicher Kaninchen finder‘ mati'nöch keine $pur von gelben Körpern, [onderh eine Reihe von Zellen, en die eine farbenlofe Flüfigkeit enthalten. m" “U Von der dynamifchen Seite'angefehen, find die Generätionstheile in dieler Epoche fähig zu den ihnen eigenthünliohen Funktionen,’ Sie werden jerzt erlt als wefentliche Beftandtheile der organifchen Sphäre des Individuums einverleibt, treten mirallen übrigen Beftandtheilen in Wechlelmifehung, erregen Wallungen und Congeltionen des Bluts, Wechfel der Gefichtsfarbe , 'Hautaus [chläge, "und reagireti/ befon! ders auf das Gehirn und’die Seele des Menfchen. In derlelben’ erwacht zuerft das lebendige Bewufstleyn. des Gelchlechtsunter[chiedes, Hang zur‘ Vereinigung, thierifehe'und moralifche Liebe, die bey den Thie- ren bis zur Brünft fteigt. Das Thier bekömmtreinen riechenden Athein, verliert die Elslult, magert lich | ab; rüftet’ich zum Streite ‚"und belonders wird die; fer Zuftand auf’die Stimmorgane reflektirt. Die Vö- — 497 gel-fingen ‚..die-Kätzen«mauen ‚:Hirfche ünd. Löwen heulen und 'brüllen\ - In einem:höhern-Grade kocht "ein wildes Feuer in. den Adem,-das-alleBefonnenk heit zerliört, ‚und zu,den gewalllafıcn Handlungen binreifse, oder !zın „einem. werzehrenden » Trüblion Stimmt, einem‘ Zuftahd,. den-wir Zwar Selten ‚doch zuweilen auch, beym; Menfchen ‚in; ‚der, Mutierwuth here tee gie intel 3. Die ‚dritte Bildungsftufe. der RR dr Gefchleehtstheile- (Empfängnils ‚= Schwauger- Schaft: und. Geburt) lomatiißch! angefehen. ‘Mit ‚dein Augenblick der Empfängnifs "werden einigeje- ner Bläschen in dem Eyerltock jungfräulicher Kanin- ’ ghien.\merklich'verändert. » Ihre.Kelche: entzünden Sich ,; bekommen einesrotb[chwarze Farbe, erheben ich allmählig und-ünmer ftärker über die Oberfläche, « dafs hie zuletzt an.derlelben, wie die'Warzen an ei- ner, Weiberbruft, heryorftehen. | Die Haut des Eyer- Stocks verdünnt fichran dieler Stell@ nach: und nach, andı/in «ohngefähr‘; acht (und ‚vierzig ‚Stunden findat man dalelbft ftaıt derErhöhüung ein«Loch, und das Eylift,'verlchwuindeh.,.; ‚Der Kelch: verengert, feine ‚Wände verdicken, dieOeffnung verfehliefst lich, und ‚däele feeundaire Organilation ilt das, was man den gelben Körper nennt, Den.ganze Vorgang ge- ‚fehieht«mittelft den Vegetation, die den Stoff ent- ' körpert,, nach einer neuen Idee wieder verkörpert ‚undı zugleich die Haut des Eyerltocksfchmilzt. : Wer ‚Aichjhier einbilden kann, ...dals dutch Anfchwellung ‚des zarten Eysı die tendinölen Wände des Eyerftocks ‚gelpzengt werden, der ‚äft auch im Stande, wit-Sei- / 498 fenblaleh Brefche Zu Ichielsen. Die Eyer bedürfen deswegen keines Ausführungs- Kanals -in den Eyer- Jtöcken, den’einige gelucht haben. ' Sie’ bahnen fich felbft einen Weg, wie dieSchwämme durch die har- te Hirnhaut und die Hirn[chaalen-Knochen. Einige wöllen noch nach einer einmaligen Befruchtung auf den-Eyerliöcken der Weiber hirfenähnliehe Bläschen fehen, die in Jungfrauen fehlen, und nach der Bpo- ‘che der Mannbarkeit wieder verfchwinden. Nach der Empfängnis ftrömt das Blut den Trom- peten ftärker zu, lie entfalten ihre Franzen, erheben fich am Ende des zweyten Tages, ‘wo das Ey reif ft, umklammern den Eyerltöck felt, nehmen das Ey in Empfang, und legen lich dann gewöhnlich nach vollendeter kurzen Arbeit wieder zur Ruhe, ‚Wer lehrte: diefe Organe es, dals he zur rechten Zeit ihr mömentanes ‚Gelchäft verrichten, ‘ohne wel- ‚ches der Kreislauf des Ganzen [tocken würde? ‚Wenn man die Trompeten zur Zeit der Brünft dureh. ‘fchneidet, [o verlieren die Fyerltöcke in gr Mona: | hen die. Hälfte ihres Gewichts. N ‘ Inder Gebärmutterhöhle bildet fich eine Membra- na decidua; in welcher das Ey Wurzel Schlagen foll; äh ‘ihrem Halle [ondert lich eine milchigte Feuchtigkeit -ab, die'dieGemeinfchaft zwilchen ihr und der Schei- -de verlchlielst: Die Gebärmütter- Sabltanziniihmt an Malfe zu, 'wird’ dehnbar, lockertfich vom'’Grun- "de zum Halfe fortfchreitend auf, und! was das merk- würdigfte ift,; ihre. homogene’ und geltaltlöfe:- Mäffe ‚ organifirt fich: in lineare Muskelhäute: von verfchie. ..dener Richtung z die als eine äulsere und innere Be- , Fair 499 leguäg fie‘pölarifch umgeben, und zwilchen Sich eine dritte [ehwaminigte Subftanz haben, analog der Con- ftpuetion der Volta’fchen Säule, Um! die nemliche Zeit wind; die ununterfcheidbare glatte Subltanz den Brüftdrüfe' darch-ein: gegenfeitiges Abftolsen in eine köknigte "Formation umgewandelt. Beide Bildun- gen, die kuglichte in,den Brüften und die lineare in der Gebärmutter find'nichturfprünglich, fondern das Produkt eines temporellen Bildungsprocelfes. wähs rend.der Schwängerfchaft.' Zuletzt wird der Mutter- hals aufgelockert, und eine grofse Menge ’fchleimich- ter Feuchtigkeiten [chwitzen überallidurch. “ «5 Die Generationstheile von der dynamifchen Seite in diefer Epoche angelehen. - Das: urlprünglich Identifche trenat; ich. gegen feine’ beiden Pole; die Expanlion waltet vor, ‚nimmt den Grund der Gebär- anütter ein, breitet lich zu immer gröfseren Kreifen gegen’den Mutterhals ‚zu aus, ‚und drängt die Con- fraetion. gegen denfelben zurück. Die Vitalität den Gebärmutter fteigt, ihr Leben verfehmilzt: mit Hans Deben..des Eys, zw einer Individualitäti - Die Bezie- hung‘ der Ichwangern Gebärmutter. auf den übrigen Organismas;,, iltein ganz anderes geworden. Das L Gehirn bekömmt eine. andere Temperatur und neigt lich oft zur Melancholie, das ganze Ganglien- Syftem k ift exaltirt, die Vegetation ift auf die Frucht be- fohränkt, und an allen andern Orten gefchwächt, Daher heilen Gefchwüre und Knnochenbrüche nicht, und der Auswurf in der Lungenfucht hört auf. Zur Zeit: der. Geburt fpringt die Contraction vom Halfe anfiden Grund über, kämpft in alternirenden Ofcil- ‘ 598 Du Iationen mit der Bxpanfion, bis fie die Oberhand ge: winnt. 'Nachdem'die Pofitivität des oberen’Pols bis zum imteren heräbgeftiegen ift,‘ ınufs jener negativ werden, "damitser dielem das‘ Gleichgewicht "halten könne, und:die'Polarität, aber im um gekehrten Ver- hältnils , fortdaure, »Es entftehen: Wehen, "Nach'der Geburt hebt die vorwalteäde: Gontraction‘ ‘allen Zwies fpält, und mit demfelben die ‘Lebensthätigkeit wies der auf, je hie rare rind +34. Die vierte’ und letzte Epoche ‘der ers körbenen Mannbatkeit von der lomarifchen: Sei. te angefehen.. Der ‘Schaamhügel ‘wird fach ,” die Haare verlieren ihre ‘Kraule und fallen aus,’ die Schaamlippen zehren-lich ab, werden runzlichtund welk, dieNymphen fchwinden, die Gebärmutter! Subftanz wird’ weiß), "hart und”knorpelartig, die Mutterf[cheide verkürzt fieh , die'Eyerltöcke verlies ren drey Viertel ihres Gewichts‘, ähneln ‘einer leeren Kapfel yon einer verdickten Membran; Ban | ae ‚gelben Körper. ns nI mıli Sytorl nm de “Non der d'ynamilch en’'Seite‘ angeläBengs ilt . a fo (ehr imihr erlofchen , "dafs ie fich nur mit Mühe nöch’ felblt’ erhält ünd’daher”leichtraus- arten I Sie'trien wieder aus deriorganilchen Sphäre des Todividuumns) heraus; reizt daffelbe als’mechanil foher Körper und» erregt’ dadurch allerhand Kyfte: zifche'Zufillei'” Menftruation )!lLiebeiund Vermögen zu empfangen, Aind’Güter des Yerlornen“Paradiefes.] “ In dem 'erften' Entwurf des Menfchen und bis zur Zeit der Manttbarkeit , ilt'alfo biofs die Stelle Murder ee ER nid anges — 5or angedeutet d durch eine noch chaötifche Maffe, wo fpä- “ terhin -das Generations- Syftem fteben, und von wel- cher aus fie in die organilche Sphäre eingreifen [oll. Die Zuleitung der disponiblen Erregbarkeit zu den relpektiven Theilen des Ganzen, erfolgt nach felten Geletzen und in einer beliimmten Zeitfolge. Daher die Succellion feiner Evolution nach [einer fomati- fchen und pnieumatifchen Seite. In der erften Zeit bekömmt das Generations- Syftem . "Dur fo viel Erreg- barkeit, als zur Vegetation nöthig ilt; fie wird .da- her latent und in der Bildung und Ernährung ver- fchlungen, Zur Zeit der Mannbarkeit wird die Zu- leitung ftärker. Ein Theil derfelben bewirkt eine neue Bildungsepoche;; ; ein anderer über[chülßger äu- [sert fich als Freythätiges in den eigenthümlichen Funktionen des-Organs, Bilden und Wirken, Han- deln und Seyn, Kraft und Körper, find auch hier wie Leib und Seele in einander ver[chlungen und unzertrennbar. w Arch. f. d. Phyfiol. VII.Bd. III, Heft. Kk Resittese des fiebenten Bandes des Archivs. A. Ar erorganifationen entftehn wje die normalen Organi- fationen nach polarifchen Gefetzen 261; wie fie entitehn 262; find abhängig vor dem Leben der benachbarten Theile 264; entftehn an der Gränze des Alters bey gefchwächter Vitalität 272. 5 Alantois ari. i Amnios 472. Antagonismus der oberen und unteren Hälfte der Gebär- mutter 418, Aorta, verfchiedener Urfprung der vier Pulsadern aus ihren Bozen 146; einfache auflteigende in Gras freffenden Thieren 157; Trennung derfelben- in Fleifch freffenden Thieren , in welchen das Hydrogen vorwaltet 157., Arterien, bekommen ihre Nerven vom Ganglienfyftem 222; die Netze werden reicher, wie die Er kleiner ‚werden 223. Athmen, Willkührlichkeit deffelben 140; freywilige rfi- «kung durch das Anhalten des Achems ı4r, —— 503 A ken ‘Theorie der Anatomie ı; .de dysphagia luforig 2455 Unterfuchung ausgearterer Eyerftöcke in phyfiologi- fchet Hinficht a55.; über die eigentliche ‚Lage der inneren - weiblichen Gefehlechtstheile 2945. über die befehnitten -ge- bohrnen Judenkinder 296; über die Rindenfubftanz der Leber 299. -B. Bänder, runde, der Gebärmutter find muskulöfe Körper 3978 Becken des Weibes fteht dem gröfseren Hirn entgegen 595 „. Verfchiedenheit deffelben im Manne und Weibe 72. Beziehung, vitale und mechanifche ‚ zwifchen Ey und Ge- - bärmutter 475. Bildung äufserer Erhabenheiten an der Mündung der Kanäle - 2215 Nothwendigkeit der Bildung und Vegetation zır; Bil- dungstrieb 477« Blut, Norhwendigkeit deflelben zur Vegeration 137; Kreiss lauf deffelben 138: 329; Blut dient zur Reproduction 337, Brennpunkt, zerftreuter, des Ganglienfyftems zar. Bruftkaften, verfchiedener Bau deffelben beym Mann und Weibe 4-7; willkührliche Heraustreibung deffelben 142.. i SL: u, Caldani, über die Willkühr des Arhmens 149. Calza über den Mechanismus der Schwangerfchaft und FR 341. Centrum, das fich in der Gebärmutter bildet 447. "Chorion 47% : Clitoris 98. Conlens zwifchen Hirn und Gefchlechtstheilen 83; der Eyet- ftöcke mit dem Generationsfyltem 454. Kka boh - c ontr RICK AR re Nah Schwangerfchaft zurückge ; dränge 416; ‚Contralttion im männlichen Glide 46; ‚Con- j 'traktion der Muskeln, ift fie ein Lebensakt, oder Wirkung der toilten Elaficitär? 4385 Contraktion‘ fixirt fich zur Zeit der Wehen im Grunde der Gebärmürterigg, 9, D. BE Darmkanal, Bildung‘ deffelben aus zwey vetfchiedenen Hälften 42. 104. } Rah Dumeril über die Wertchiedenen Formen der äufserften Pha- langen beyiden Säugerhieren zo. . , Dysphagia Iuforia 1455 Urfache derfelben, weil dje "Schlüffelbein 2 Atterie zwifchen dem Schlunde und!der Luft- ” röhre durchläuft rag,’ weil der Urfprung der rechten Schlüf- felbein - Arterie gegen die linke Seite hin verfchoben ift 169; .. Zergliederung einer Perfon;, die an diefer Krankheit 'geftor- ben war 171; a on 172 5° Kennzeichen 178; Heilung.dexfelben .187. > A SE iR har os? Hansd Gen 4 Rayh I; RLEZLRTTER Eifen im Blute, fein Zweck 335. Embryo, Urfprung deffelben vom Nabelftrang 38- ’ Erregbarkeit, Belhränkung. derfelben auf einzelne Theite ' durch Holation 251. ' Expanfiv-Kraft waltet vor in der Schwangerfchaft 416. „ Eyerftöcke, Unterfuchung derfelben in phyfiologifcher Hin- _ ficht 255; die fteatomaröfen enthalten nur Haare, die mit. Gallert verfehenen nur Knochen und Zähne 260; die fleifch- “artigen Ausartungen derfeiben! fallen zwifchen jene beiden Fälle 2615 Eyerföcke find,Drülen , die SREERRRENR ihre Ausführungsgänge 271. N on PACHT PEN & er R L Form, die ee ıhalı hen 1getle zu RT RR NO a er Yofıne rt 4 r\ 2. Sr sr re geh RE EL ‚ HiTed aut 5 - * An u oili Ganglient yltem, über die Eigenfehaften deffelben und fein wVerhältnifs zum Cerebral- Syftem 189; entfpringt nicht vona - »Gchien und.den fünften und fechsten Hirnneryen 190; waszu) pi ihm‘ gehört, Geflechte, Ganglien und Verbindungsnerven 1915 Ganglien 205; Steifs- „Kreuzbein, , Lenden - „Bruft- und, Halsknoten 206 -209; Zweck und Beftimmung des Gapglieng Syftems 209% gehört der Vegetation dn 210; es ift das Ma- „gazin der disponiblen Erregbärkeie' für’ die Vegerationsor- ; egand aız;5 Mittel‘, :welches! fie zur Ejaheie !verbindet 215; erregt die Aktionen der Organe 216; leitet und ifolirt die Lebenskraft 217; die Nerven deffelben find weicher 2195) geflechrartige Bildung deflelben 222; Unregelmäfsigkeit fei- ner Bildung 235; die Ganglien als Organe der Halbleitung 226, „gas Ganglienfyitsm ift sine Toralipäg für Mch,a30 „> „u. >. Gebähren, was es ift 3735 Gebuttsgefchäft 430; Geburt- „warum Ge im neunsen Monathı erfolgt 465, ., ot Gebärmutter, im Kinde und der Jungftatt' 343. 409; Theile r . derfelben „ Grund, Körper ;, Enge ‚und, Halsj, 3445. Bau derfel-; ; ben 346; Enge und Hals der Gebärmutter „halten ‚die. Frucht „zurück 3505 Muskeln derfelben 13675, fchyammigte Mittel- " fubfanz derfelben 368: 439; „ihre „Aufnahme in die orga- "antche Sphäre 410; Veränderung in ‚der Paberrät 4115, Auf- lockerung ihrer Subitanz 4215 Einheit ihres Lebens mit dem a4. 1 eh , Gefäfse, werden von den Organen angezogen 1545 der ‚ Gebärmutter 450, i . TIME: r I. Ge fäfsfieber, entftehn von Bäfkhräntung der Erregbärkeit auf das arterjelle Syltem 251, +£h 7 ua) a _— Geflechte 1915 Oberbnuchsgeflecht, oberes Gekröfsgefecht, unteres Gekröfsgeflecht,, Beckengeflecht, Nierengeflecht, Saa« mengeflecht, Schlundgeflecht, Lungengeflecht, Herzgeflecht, Geflecht der weichen Nerven 193 — 199; gefechtärnige Bil» dung des Ganglienfylteins aa, j Gefühle, haben ihre Grundlage im Körper 273 das Ordnen derfelben in ‚eine Reihe gegen den pneumatifchen und fo» „matifchen Pol 238; Gefühle und Empfindung, Differenz 328, Gehirn, Mangel defelben macht bewufstlos “39 Organe deflelben 24% Gelen khöhlen, Ähre Bildunx 114, Gen eingefühl 240; Beftimmung deffelben 327. Gefehlechtstheile des Mannes und des Weibes , ‚Unter : fehied. (beider ‚83; SE Lage der weiblichen inneren h 294 5K Ne um: d, es Ps Haare, entftehn‘ als Produkt der negativen BUdURgeBOTU “a7! ’ D Hämorrhoiden,- Vu nakeh von einem BAITENTTPOLLUNME im « Pfortader - Syftem, a9, Hiisleiteri und’ Bkitkr 200; Halbleiter, 'wasfie find a2%; 3.die' Entfchiedenfte” Halbleitung ift im Ganglienfyftem 226; REN bewirken die Halbleitung 226; Halbleiter können ‘in’ Krankheiten Leiter werden 232; Einfußs, ha auf die -Moralität 2425 Halbleitung BR » f Handlung, automatifche 241; das Hervoitreten des freyen „Handelns in der Natur 340. \ Harles 301. f Harnblafe, umgekehrte 94. Harnwege, ihre Bildung 43. — „go7: ‚Haut 332 Pi Bestäß; die fich in der Gebärmutter bilden 447; Anomalieen in der Bildung des Heerdes 72) Hirn, Verhältnifs deffelben im Weibe 24; Bildung deffelbem 7 ‚und ‚des Rückenmarks im Embryo 39, 53; entftehn als pola- Tilche Gegenfätze 55; Organifation des Hitns 325. Höhle, eindringende im Körper 41; die drey Haupthöhlen, des Körpers find in. drey Säcke getheilt 110; Höhlen der Ge- lenke 114. Hydrogen, relativer Ueberflufs deffelben im Weibe 23. Hypochondrie, ift Krankheit des Ganglienfyftems, die im Gehirn vorgeftelle wird 246. Hypospadia 296, I / N. Kr Inponderable, Gefetze deffelben 14. Ju den-Kinder, befchnitten gebohrne 296, K, Kangu ruh, das Verhältnifs feiner Vorder-Füfse zu den hin- "tern im Foetus- Alter 81. Katzenköpfe, ihre Bildung 93. Kiefer, de anamorphofi oculi 2, Knochenerde 3; Säurung derfelben 4; Weichheit 3; Kno- chen-und Muskelbildung im Gegenfatz der Hirn-und Ner- venbildung 39; Knochen und Knorpel, ihr Wachsthum 322, Knorpel-Bildung 2897. Krankheiten, Differenz derfelben im Ganglien-und Cere- bralfyftem 235. Kreislauf des Bluts, Urfachen 329, 5 Y 508 j R ER . % ; N > RT Na. ©. 27 7 N) e a kr Lage, fehiefe der Gebärmutter ia g ” f, ® are ze Ur u eben, liege i in der Mitte zwifchen der Temperatur.des fedene " den und frierenden Waffers ,_ der Flüffigkeit und Starrheit, 139. 419; Einheit des Lebens der Frucht, feiner Hüllen und . der Gebärmuner in der Schwangerfchäft 13 ” N. Leber, Rindenfubftanz erfelben + 299. \ kr ENERE Leidenfchaften, haben ihre Grundlage 3 im "Körper 238.; Leiter und Halbleiter 200; Leitung der Nerven des ‚Serhähe und Na N 219. , KERN BR f . BRATEN er Luftröhke, ihre Bildung Pr Ei INNE 1,7} Lungen „.Beftimmung derfelben 335. dar- Mi y oh H Lymphgefülse der Gebärmutter 452, = EARR, x N \ ns 2 M. DU; WEIT In ER Mark- und Rindenfubltanz der Leber 299. Mazsutl i a Mechanismus der Contraktionen der Gebarmutter 442; me- chanifche Gegenfätze in der fchwangern Gebärmutter 452. Meekels Befchreibung. der Muschilatür der ‚Göbärinurtep 39 Menftruation 9; Vorgang derfelben 338, FE Meyers Grundriß der Phyfiologie 317.” sr Win ji ’ P, | Milchabfonderung 339. 1 t Millots Vorftellung von dem BL, der Gebärmät- ter 401. vu mod ' y OR Nidasv Milz 333. 183: Fern Muskeln, Einfluß des Sauerftoffs NE diefelben 10; Derb- heir derfelben 11; äufsere Muskeln der Gebärmutter 561. 394 % innere Muskelfubfanz derfelben 369; Muskelhäute” der 'Ge- bärmstrer bewirken die Gebuit 376,:432.; entftehn erkiwäalie ! . stand der Schwangerfchaft "433. 437; ob ihre Contraktion - durch, die Blafticität oder das Leben entfteht 438. Mutterkuchen, Funktien Ve 339; wann er Rehnbar wird 472. Ede 5 ; Murtertrompeten find die tale der Eye Bäcke a7ı.- ER k Nabelbläschen ayı. Nabelftrang, produeirt den Embryo 38, 469. Nachwehen 460, 3 R Nagelglied, verfchiedene Formen defelben in Säugthie« ren 301. : Nerven, Verbindungsnerven im Ganzlienfyftem 200; Nieren-;, -Eingeweide-, Herz-,.Stimmnerven 202-205; Verfchiedenheit der, ;Nerven des Cerebral- und Ganglien-Syftems 219; ‚ge- » > bändertes Anfehen der Nerven 329; Nerven der, Gebärmum ger 451., O. Ox ydations-Procefsift im Weibe geringer als im Manne 7; daher das ftärkere Bedürfnifs der Nahrung bey diefem $; Einflufs der Oxydation auf die Muskeln ı0. n _ P; Parallele zwifchen dem Sömatifchen und Pneumatifchen im "Generationsfyltem des Weibes 491. R.. rer, de dysphagia luforia 145. Pflanzenleben 131. Phalanx, äußserfte der Säugethiere 301. 5ıo ) — Polarität des Inponderablen 145 pofitiver Pol gleich Anzis- hung, negativer gleich Ausdehnung er; Wirkung der Po- . laritäe anf die Bildung 27; ‚auf die Bildung der Afterorga- ; " nifationen 261; polarifche Bildung des Eys 465. Puberrät, if ein Erwachen niit. Weibe gt Punkt, felter in der Gebärmutter, gegen den die Contrak! dienen gehn 4435 Bildung feftet Punkte im Körper 447. e ß. & Rechte Seite des Körpers waltet vor durch urfprüngliche „Bildung 156. 235; zieht das. venöfe Blut ftärker an 159, Regifter, im Nervenfyftem 236. Reil, über die Eigenfchaften des Ganglienfyftems 199; über das polarifche Auseirranderweichen der urfprünglichen Natur- kräfte in’ der Gebärmutter zur Zeit der Schwangerfchaft Wr "deren Umtaufchung zur Zeit der Geburt 402. Rinden» und Mätkfubftanz der Leber 299. Rückenmark, Verhältnifs deffelben zum Hirn 535 Rücken- wirbel»Säule, Bildung derfelben 57. di L 1 $, Schedel, Verhältmifs deffelben zum übrigen Skelet 24. ‚Schlaf, ftehr mit den Leirungsgeferzen in Verbindung 244, _ Schwangerfchaft und Gehurt, Mechanismus diefer ‚Funk- tionen 341; Hypothefen über den Vorgang diefer Gefchäfte 4%. ” Semtologie des Generationsfyftems beym Weibe 491. Skeler des Weibes ift verfchieden von dem des Mannes 3, and 5 Sphäre, vegetative und animalifche , phyGfche und pfychifche ar2; Erweiterung und Verengerung der organifchen Sphäre. 410, % .Storr, über Hypochondrie 249. N H Sywparhieen des ea Syltems mit dem übrigen Organismus 453. 'Sympathifeher Nerve, entftehe nicht vom Gehiın ı9r; it Apparat der Halbleitung 229, ’ E T Th eoriederAnatomie, was fie it 1; der Schwanger- fehaft und Geburt 402; fehlt uns noch 403, Turgör vitalis 324. U, Umfchläge, ihre Urfachen 427, V, Velamente der Frucht find Entwickelungsorgane, 476, W, Wehen, ihre Suecefiion 377. 388. 441; ihr Typus 441; Mechanismus 442+ Weib, Unterfchied deffelben vom Manne 3; dia geringere Oxydation hat Einflufs auf feinen Bau 13, Weigel 140. 341, 532 . — . Zähne ‚ Bildung derfelben 289. 323, Bu Zellftoff 322. Zitze n der Frucht faugen ein 472 Zwerchfell 392. ae Druckfehler Seite 3, Zeile g, ftatt andern, lies rundern, ' $. 29, Z, 19, ft. Polaritit, 1, Figur. _S. 30, Z. ag. ft. verhindert, 1, verbin- det. 8.48. Z.25, ft. Doch, 1, Es, S.56. Z,23. f, Hirns, gleich 1. Hirn gleich, $, 69. Z. 30, ft. Gefäfs, 1. Gefäß; 5.76. 2.12 f Verkältnifs, , 1. Verhältnifs, "5.8.2.1 fe... Beckenganges, 1, Beckenausganges, S, 107. Z. 10. ff. Dritte, 1, Dicke, S. ı14, Z. 22. ft, Unterkörpers, 94 Unterkiefers, S. 119. Z, 17. ft. zufammengefchloffene, 1. zufammengefloffene, S. 121, 2. 14. ft, Mundwirbel,- I, Mundwinkel, S. 135. Z. 14. ft. Enden, „1, Rıden, S. 236. Z, 30, ft, dem Willen, I, den Wehen, ! h ' A nd 1a 2 Alp: i k STE il ru naar. Era ir 8) I .,Aisuf TETTEr 232, ihr zo M" f u > { DH \ F 2 2, f Ps) N hi h I kA