^fei^g %-'^'f'^^''-f^- ^^^-5!^i^e2r. i^m. ARCHIV FÜR NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F. A. 'WZEGMANN. IN VERBINDUNG MIT PROF. DR. GRISEBACH IN GÖTTINGEN, PROF. von SIE- BOLD IN FREIBURG, DR. TROSCHEIi TN BERLIN, PROF. A- IVAGNER IN MÜNCHEN UND PROF. RUD. VITAGNER IN GÖTTINGEN HERAUSGEGEBEN VON Dr. W. f. ERICHS ON, PROFESSOR AN DER FRIEDRICH- WILHELWS-UNIVERSITÄT ZU BERLIIV, EILFTER JAHRGANG, £rstei* Band. MIT EILF KUPFERTAFELN. BERLIN 1845. IN DER NICOLAI'SCHEN BUCHHANDLUNG. Inhalt des ersten Bandes. Seite. Ueber einen Eingeweid e^vurm in einer Akalephe. VonM.Sars. (Hierzu Taf.I.~Fior. 1-6.) 1 Zusätze zu der von mir gegebenen Darstellung der Entwirke- lung der Nudibranchien. Von Demselben. (Hierzu Taf. I. Fig.7-11.) 4 Zur Entwickelung der Anneliden. Von Demselben. (Hierzu Taf. 1. Fig. 12 — 21.) 11 Ueber die Entwickelung der Jungen bei einer Annelide und über die äussern Unterschiede zwischen beiden Geschlechtern. V^on Mag. Oersted. (Hierzu Taf. II.) 20 Zur Rothwürmer- Gattung Euaxes. Von A. Menge. (Hierzu Taf. III.) 24 Beiträge zur genaueren Kenntniss der Mollusken. Von Dr. A. Paasch. (Hierzu Taf IV. und V.) 34 Ueber einen neuen Ccphalopoden (Octopodoteuthis). Von Dr. A. Krohn. (Hierzu Taf. V. Fig. A — F.) .... 47 Diagnosen einiger neuen Conchylien. \'on Dr. A. Philipp i . 50 Ueber die auf den Sunda-lnseln lebenden ungeschwänzten Affen- Arten. Von Dr. Sal. Müller 72 Ueber den Bau und die Grenzen der Ganoiden, und über das natürliche System der Fische. Von Joh. Müller . 91 Berichtigungen zu den Diagnosen neuer Conchylien (Seite 50). Von Dr. A. Philip pi 142 Diagnosen einiger neuen Arten von Nagern und Handflüglern. Von Andr. Wagner 145 Reptilium conspectus quae in Republica Peruana reperiuntur et pleraquo observata vel collecta sunt in itinerc a Dr. J. J. de Tschudi 150 Zoologische und anatomische Bemerkungen über die Alciopen. Von Dr. A. Krohn. (Hierzu Taf. VI.) 171 Bemerkungen über einige Muschclgeschlechter, deren Thicre wenig bekannt sind. Von Dr. R. A. Philippi. (Hierzu Taf. VII.) 185 Seite Anatomie von Ampullaria urreus und über die Gattung Lanistes Montf. Von Dr. F. H. Troschel. (Hierzu Taf. VIII.) . 197 Ueber die Entwickelung der Gehörwerkzeuge der Mollusken. Von Dr. H. Frey. (Hierzu Taf. IX. Fig. 1 -10.) . . 217 Verzeichniss der Thiere, bei welchen Entozoen gefunden wor- den sind. Von Gurlt 223 Nachträge zu Gurlt's Verzeichniss der Thiere, bei welchen En- tozoen gefunden worden sind. Von Creplin . . . 325 Ueber den Cryptorhynchus Lapathi und seine Verwüstung des Erlenholzes. Von Prof. Schwägrichen zu Leipzig. (Hierzu Taf. X.) 337 Beschreibung einiger neuer Echinodermen nebst kritischen Be- merkungen über einige weniger bekannte Arten. Von Dr. Philippi. (Hierzu Taf. XI.) 344 Nachträgliche Bemerkungen zu meinem Conspectus avium etc. Von J. J. von Tschudi 360 Briefliche Mittheilung. Von Demselben 366 Bemerkungen über das Thier von Argonauta Argo. Von Jean- nette Power . . .369 Ueber einen Eingeweidewurm in einer Acaleplie, Von M. S a r s. Hierzu Taf, 1. Fig. 1-6. In diesem Archive Jahrg. 1841. 2. Bd. S. 322 wird berichtet, dass ein parasitischer Wurm, einer Filaria ähnlich, von Edw. Forbes in einer Cydippe gefunden worden sei, und später 1842. 2, Bd. S, 370, dass dieser Parasit, der sich mit 4 Saug- näpfen an die Wände des Magens oder der Gefässe ansaugt, von Forbes und Goodsir mit dem Namen Tetrastoma Play- fairii bezeichnet worden sei. Der Referent setzt hinzu, dass nä- here Beobachtung von Interesse sein würde, da man bisher noch keine Eingeweidewürmer von den Medusen kenne. Es ist dem Referenten entgangen, dass die Entdeckung eines Eingeweidewurms in einer Acalephe schon im Jahre 1837 von mir angezeigt worden ist. Siehe die Annales des Sciences nat. 1837. Vol. 7. p. 247 und den Jahresbericht die- ses Archives 1838. 2. Bd. p. 304. Es ist nicht um Prioritäts-Ansprüche auf diese Entdeckung zu machen, welche der Wissenschaft ziemlich gleichgültig sein können, dass ich nun auf diesen Gegenstand zurückkomme, sondern nur um die nachfolgenden, im Jahre 1835 niederge- schriebenen kurzen Notizen mitzutheilen, die ich ihrer Unvoll- ständigkeit halber bisher zurückgehalten habe, in der leider fehlgeschlagenen Hoffnung, sie durch neue Beobachtungen zu vervollständigen. A neinem riesenhaften Individuum meiner Mnemia norve- gica von 5 Zoll Länge, das ich am 4. November 1835 an der Archiv f. Naturgeschichte, XI. Jahrg. l, Bd. \ 2 M. Sars: üeber einen Eingeweidewurm Insel Floröe fing, bemerkte ich nämlich innen in dem durch- sichtigen wasserhellen Leibe 10 — 12 längliche, opake, weiss- liche Körperchen von der Länge einer Linie , vyelche sich bei der näheren Untersuchung als Eingeweidewürmer erwiesen. Sie Sassen an der Innern Wand des Magens der Acalephe mit ihrem einen Ende fest, und bewegten nur wenig und sehr langsam ihren übrigen Körper. Vorsichtig von ihrer Anhef- tungsstelle losgemacht wurden sie lebhafter, und krochen auf einer Glasplatte herum, indem sie sich abwechselnd verlän- gerten und verkürzten (Fig. 1' in natürlicher Grösse). Die Gestalt des Körpers ist also sehr veränderlich, bald sehr lang- gestreckt oder bandförmig (Fig. 1 — 3), bald kürzer und vorn oder in der Mitte breiter (Fig. 4), immer aber hinten (b) spitzig; ferner etwas niedergedrückt, so dass die zwei Seiten (Fig. 1) breiter als die beiden andern (Fig. 2) sind. Keine Spur von Gliederung zeigt sich an dem glatten weichen Kör- per, der auch in völlig contrahirtem Zustande, in welchem er fast krugförmig wird, keine merkbaren Querrunzeln zeigt. Das vordere Ende des Körpers (a) wird kreisförmig von 4 Saugnäpfen (cc) von ovaler Gestalt, deren Längenaxe in die Axe des Thieres fällt, umgeben; jeder von ihnen ist innen durch eine Querwand in 2 Räume, deren hinterer grösser und der vordere ein wenig kleiner und schmäler ist, getheilt. Vermittelst dieser Organe nun setzt sich der Wurm an die Magenwände der Acalephe fest. Mitten zwischen den Saug- näpfen ragt das conische V'orderende des Körpers hervor; an der Spitze desselben bemerkt man eine kleine circuläre Oeff- nung, vielleicht den Mund. Wenn der W^urm kriecht, wird das V^orderende bald hervorgeschoben (Fig. 1, 4), bald zwi- schen den Saugnäpfen zurückgezogen (Fig. 2, 3). Dies ge- schieht inujier abwechselnd , indem der ganze Körper sich ausdehnt und contrahirt, wobei das Thier jedesmal eine kleine Strecke vorgeschoben wird. Der von mir beobachtete Wurm mag vielleicht derselbe sein, den die genannten britischen Naturforscher als ein neues Genus mit dem Namen Tetrastoma bezeichnet haben. Ich habe ihn einstweilen zu dem Genus Scolex, O. F. Müller, hingestellt mit dem Artsnamen: Scolex Acalepharum. in einer Acalephe. 3 Erklärung der Abbildungen (Taf. 1). Fig. 1—6 stellen Scolex Acalepharum vor, Fig. V zwei Indivi- duen in natürlicher Grösse, die übrigen Figuren sind alle mehr oder weniger vergrössert. Fig. 1. Ein Individuum von einer der breiten Seiten gesehen, mit hervorgeschobenem Vorderende; Fig. 2. dasselbe von einer der schmalen Seiten gesehen, mit eingezogenem Vorder- ende. Fig. 3. Dasselbe wenig und Fig. 4. mehr contrahirt. Fig. 5. Der vorderste Theil des Körpers mit den Saugnäpfen, von vorne gesehen, stärker vergrössert. Fig. 6. Ein Individuum unter dem Compressorium flachgedrückt. In allen diesen Figuren bezeichnet a das vordere Ende des Kör- pers, b das hintere, cc die Saugnäpfe. ^* Zusätze zu der von mir gegebenen Darstellung der Entwickelung der Nudibranchien. Von M. S a r s. Hierzu Taf. 1. Fig. 7-11. Seit der Bekanntmachung meiner Entdeckung ^), dass die Nudibranchien und Pomatobranchien mit einer äusseren ein- gerollten Conchylie von nautilusartiger Gestalt bedeckt geboren werden, und in der ersten Zeit sich nicht des Fusses (der, noch nur wenig entwickelt, an seiner hinteren, oder später oberen, Seite einen Deckel zur Vorschliessung der Schalen- öffnung, wenn das Thier sich in die Conchylie hineinzieht, trägt) als Bewegungsorganes, sondern zweier flügelähnlichen um den Mund herum ausgebreiteten Organe, deren Ränder mit starken vibrirenden Cilien besetzt sind, bedienen, habe ich die Freude gehabt, meine Beobachtungen von zwei aus- gezeichneten Naturforschern, nämlich Loven *) und Van Be- neden ^) vollkommen bestätigt zu sehen. Loven hat zur Ueberzeugung gezeigt, dass die flügelähn- lichen Organe nichts anderes als das Mundsegel (Velum, le volle, Cuv.) sind, der bei den verschiedenen Gattungen und Arten später mehr oder weniger verschwindet. Es fehlt noch darzulegen, wie die Schale verschwinde, und die gewiss sehr merkwürdigen Veränderungen (Metamorphosen), die diese Jungen in ihrer weiteren Entwickelung noch durchzugehen ') Im Auszuge in den Annales des Sciences naturelles 1837 T. 7 pag. 246, und in diesem Archive 1837. I. p. 402; vollständig ebend. Jahrg. 1840. I. p. 196. Tab. 5—8. ^) Bidrag til Kännedomen af Molluskernas utweckling, in Stockh. Vetensk. Acad. Handl. 1840. p. 1. Tab. 2. 3) Recherches sur le developpement des Aplysies, in den Anna- les d. Scienc. nat. Febr. 1841. p. 123. Tab. 1. M. Sars: Zur Entwickelung dffr Nudibranchien. 5 haben, kennen zu lehren. Dass die Kalknadeln in dem Man- tel der Doris Rudimente der früheren Schale sein sollten, wie Loven, allerdings zweifelhaft, vermuthet, scheint mir um so unwahrscheinlicher, als der Mantel der Tritonia, Eolidia und anderer nahe stehender Thiere, deren Jungen doch auch in ihrem ersten Entwickelungszustande eine äussere Schale haben, keine solche Kalknadeln enthält. Nur fortgesetzte Beob- achtungen werden einmal dies Räthsel lösen. Für jetzt will ich nur einige Zusätze zu meiner oben erwähnten Abhandlung in diesem Archive, nach Beobachtungen mit einem besseren Mikroskope angestellt als ich damals besass, mittheilen. Bei den eben ausgeschlüpften Jungen der Tritonia Ascanii (Fig. 7, 8) bemerkt man, dass die jetzt vordere, später untere, Seite des Fusses (ee) mit überaus kleinen vibrirenden Cilien besetzt ist, die von den vielmal grösseren starken Cilien an den Rändern der Lappen des Mundsegels (dd) sehr verschie- den scheinen. Jene sind als blosse Flimmerorgane ') zu be- trachten, diese dagegen sind offenbar der Herrschaft des Wil- lens unterworfen und scheinen von Muskeln, die in dem ver- dickten Rande des Mundsegels gelagert sind, bewegt zu wer- den. Wenn das Junge unter dem Compressorium gedrückt wird, reissen sich häufig mehrere dieser Cilien los und fahren so isolirt fort noch eine Weile zu schwingen ; man sieht dann, dass jede von ihnen auf einer kugel- oder knopfförmigen Ba- sis, wie einem Stecknadelköpfe, die von muskulöser Natur zu sein scheint, festsitzt. Sie stinunen also mit ähnlichen Bewe- gungsorganen bei den Rotatorien ganz überein , und müssen mithin besser Schwimm- oder Wimperhaare heissen. Auf dem vorderen Ende des Körpers mitten zwischen den beiden Lappen des Mundsegels sieht man den Mund wie eine rundliche Oeffnung von einem ringförmigen Wulste um- geben. Wie in meiner Abhandlung schon bemerkt, wird die Schale (sss) innen von einer dünnen durchsichtigen Membran, . ') Zu den Flimmerorganen sind ausser den durch Purkinje, Va- lentin, Sharpey, Rud. Wagner u. A. schon bekannten auch noch die die Bewegung vermittelnden Cilien an der Hautoberfläche der eben ausgeschlüpften Jungen vieler Polypen, Acalephen und Seesterne zu rechnen. 6 M. Safs: Zur Entwickelung dem Mantel (o o o), bekleidet, deren Anwesenheit man daraus, dass sie sich (wie in Fig. 7, 8) zuweilen an einzelnen Stellen etwas von der Schale ablöst, erkennt. Auf dem Mantel be- merkt man 4 — 5 (am häufigsten 5) von mir schon früher (1. c. p. 204), nur weniger deutlich gesehene, überaus feine farbe- lose Canäle (ppp), die quer und in gleicher Entfernung von einander jenen umgeben, und an den Seiten des Rückens sich etwas erweitern, welche Erweiterungen oder Anschwellungen innen klare Kügelchen zeigen. Man möchte vielleicht diese scheinbaren Kanäle für sich bildende Gefasse halten; allein es war mir nicht möglich irgend eine Bewegung der in ihnen enthaltenen klaren Kügelchen wahrzunehmen, daher sie wohl wahrscheinlicher als die ersten im Mantel sich bildenden Mus- kelfasern zu betrachten sein möchten. Mit Ausnahme des allem Anscheine nach aus einer homo- genen schleimigen Substanz bestehenden Mantels, wird das Gewebe aller übrigen weichen Theile des Thieres aus runden Körnchen gebildet. Zwischen dem Mantel und den Einge- weiden sieht man noch immer freie Dotterkügelchen. Das Verdauungssystem ist von mir (1. c. p. 204) richtig beschrieben; nur finden sich nicht, wie angegeben, drei, son- dern bloss zwei Leberlappen, beide wie runde Knoten, von denen der grössere (k) vorn an der linken, und der kleinere (1) hinten an der rechten Seite des Magens (g) sitzt. Innen im Magen (g) bemerkt mau häufig eine ununterbrochene schnelle Bewegung von Körnchen , welche wahrscheinlich durch Flim- merorgane auf der innern Fläche desselben bewirkt wird. — Der grosse von der Basis des Fusses abgehende und an der linken Seite des Magens herabsteigende Anheftungsmuskel (m), der das Thier an den Boden oder das hintere Ende der Schale anheftet, ist der Länge nach fein gestreift, welche Streifen sich häufig als Reihen klarer Kügelchen (Zellen?), die ersten An- lagen der Muskelfasern, zeigen. Von dem Boden (Blindsacke) des Magens entspringt ein sehr dünner Muskel (n), der sich an den Boden der Schale anheftet, hier sich mit dem Ende des Anheftungsmuskels vereinigend. Man kann ihn als ein Ligamentum Suspensorium des Magens betrachten. — Der von der unteren Seite des Magens abgehende sehr dünne und eine kurze Schlinge bildende Darm (h) steigt an der rechten Seite der Nudibranchien. 7 nach vorne gegen die Basis des Fusses herauf, wo er sich mit einer runden Warze, auf welcher man die Analöffnung (i) bemerkt, endigt. Dicht bei dem After findet sich das auch von Loven beobachtete blasenförmige etwas ovale Organ (c), das wahrscheinlich der Fortpflanzung angehört und daher noch unentwickelt ist. Sow^ohl Loven als ich haben vergebens das Herz , das wahrscheinlich von der Leber verborgen wird, sowie auch Tentakeln und andere Sinnesorgane gesucht. Doch habe ich bei den ausschlüpfenden Jungen der Doris muricata die Augen wie zwei am Nacken sitzende schwarze Punkte (Fig. 10b) gefunden. — Oben an der Speiseröhre nahe am Munde habe ich einige Male zwei kleine Knoten, die Nervenganglien sein möchten, zu sehen geglaubt, allein die Beobachtung war nur undeutlich. Dagegen beschreibt Van Beneden ^) zwei kugel- förmige unter der Speiseröhre belegene Bläschen , die er für Nervenganglien hält. Auch Loven ^) erwähnt dieser Organe und bildet sie richtiger als Van Beneden ab. Ueber ihre Na- tur oder Function spricht er sich nicht aus; er bemerkt nur, dass man zuweilen dergleichen Bläschen auch in der Leber beobachte, daher sie als dem Thiere nur wälirend seiner Entwickelung angehörig und später verschwindend betrachtet werden. Auch ich habe häufig bei den Embryonen und eben aus- geschlüpften Jungen der Tritonia Ascanii und T. arborescens ^), bei welcher letzteren Art, deren Juugen durchsichtiger sind, sie verhältnissmässig grösser und deutlicher erscheinen, die in •) I. c. p. 127. Tab. 1. Fig. 13, 15, 17, d. 2) 1. 0. p. 4. Tab. 2. Fig. 1, 2, o. ^) Tritonia Ascanii, nob. (Amphitrite frondosa, Ascanius, Trondhj. Vid. Selsk. Skr. 5. B. Tab. 5. Fig. 2) unterscheidet sich von der T. arborescens, die immer viel kleiner ist und von einer gelbgrauen oder blass fleischrothen Farbe mit zahlreichen unregelmässigen brau- nen Flecken und weissen oder gelblichen Punkten, besonders durch ihre milchweisse Farbe; auch die Kiemen sind weiss mit ebenso gefärbten oder blassröthlichen Endspitzen der Zweige Der Rogen oder die Eierschnur ist ebenfalls verschieden: bei T. arborescens bilden die Eier nicht eine regelmässig schraubenförmig gedrehte Schnur wie bei T. Ascanii , sondern sind ohne Ordnung auf einander gehäuft innerhalb der drehrunden Schleimhülle wie bei Eolidia und Doris. g M. Sars: Zur Entwickelung Rede stehenden Organe (Fig. 7 — 10a a) beobachtet und halte sie für Sinnesvverkzeuge. Sie sind symmetrisch gestellt, an den Seiten des Halses unter der Speiseröhre dicht vor der Basis des Fusses in den Körper eingesenkt, und bestehen jedes aus einem kugelrunden wasserhellen Bläschen, das wieder einen ebenso gestalteten graulichen (nicht opaken, sondern nur we- niger durchsichtigen) Körper einschliesst, zwischen welchem und der Haut des Bläschens ein mit wasserheller Feuchtigkeit gefüllter Raum sich findet. Anfangs hielt ich diese sonder- baren Organe für Augen; als ich sie aber genauer untersuchte und bemerkte, dass der in ihnen eingeschlossene kugelige Kör- per (Fig. IIa) von allen Seiten frei in der wasserhellen Feuch- tigkeit des Bläschens (Fig. 11 b) schwamm, und als ich bei den Jungen der Doris muricata (Fig. 10), die auch die Organe (Fig. 10a), von denen wir sprechen, ausgezeichnet deutlich zeigten, gleichzeitig zwei Augenpunkte (Fig. 10 b) mit schwarz- violettem Pigment auf dem Nacken sitzend fand, so konnte ich nicht umhin sie für Gehörorgane zu halten. Vergleicht man sie mit v. Siebolds Beschreibung und Abbildungen des Gehörorganes bei den Acephalen und Gasteropoden *), so fällt die grosse Uebereinstimmung im Baue, z. B. mit demselben der Cyclas Cornea -) sogleich in die Augen. Das äussere helle Bläschen (Fig. IIb) ist Vestibulum membranaceum, das mit einer klaren wässerigen Feuchtigkeit gefüllt ist, in welcher der kugelförmige Otolith (Fig. 11 a) schwimmt. Diese An- nahme wurde ferner durch nachfolgende Beobachtung bestätigt. Bringt man nämlich einen Embryo unter das Compressorium, so verlieren bei einem massig starken Drucke fast alle Kör- pertheile ihre Form gänzlich, während die uns beschäftigenden Organe unverändert mitten in der amorphen Masse verblei- ben. Man sieht dann, und auch etwa eine halbe Stunde lang nachdem das Thier ganz flachgedrückt ist und sein Leben schon aufgehört hat, sehr deutlich, wie der Otolith sich un- aufhörlich zitternd hin und her in der wässerigen Feuchtigkeit bewegt, indem er sich bald der einen bald der anderen Wand des Vestibulums nähert, doch ohne irgend eine zu berühren. ') In diesem Archive Jahrg. 1841. 1. p. 148. Tab. 6. "") 1. c. Tab. 6. Fig. 1. der Nudibranchien. 9 Ganz dieselbe höchst merkwürdige Bewegung des Otolithen, die kaum, ohne Fiimmerorgane an der inneren Wand des Ve- stibulums anzunehmen, erklärbar sein möchte, ist auch von V. Siebold (1. c. p. 151) beobachtet worden. Bei stärkerem Drucke berstet das Vestibulum, der Otolith aber nur bei sehr starkem Fressen , wobei er, wie ich besonders an den Em- bryonen der Doris muricata beobachtete, in radialer Richtung in 2 — 6 pyramidenförmige Stücke, deren Spitzen im Centrum zusammenstossen , zerspringt (Fig. 11 c d). Bei solcher star- ken Compression wurden übrigens immer die oben erwähnten beiden Augenpunkte bei den Jungen der Doris zerquetscht. Indem ich so eine grosse Anzahl Embryonen und Jungen nach und nach unter das Compressorium brachte, überzeugte ich mich vollkommen, dass die Angabe Lovens, dass man zuweilen auch in der Leber solche Bläschen wie die von mir als Ge- hörwerkzeuge gedeuteten Organe antreffe, auf Täuschung be- ruhen müsse. Gehörorgane sind übrigens von Pouchet *) auch bei den Embryonen von Limnaeus beobachtet worden; sie bestehen hier aus einem ovalen Vestibulum, das 6 — 8 lebhaft sich be- wegende Otolithen einschliesst. Und v. Siebold hat sie bei vielen Pulmonaten (Lungengasteropoden), wo sie immer viele Otolithen einschliessen, nachgewiesen. — Auch die Embryonen und ausgeschlüpften Jungen der Aplysia, Rissoa und einiger anderen Pectinibranchien haben mir diese Organe an derselben Stelle und von ganz demselben Baue wie bei den Nudibran- chien gezeigt. Diese Gasteropoden nähern sich also in dieser Hinsicht den Acephalen mehr als den Pulmonaten. — Ueber- haupt zeigt eine ganze grosse Reihe von Gasteropoden in jeder Hinsicht dieselbe Entwickelungsweise wie die der Nudibran- chien und Pomatobranchien, und zwar in dem Grade, dass es oft sehr schwer hält die Embryonen und eben ausgeschlüpften Jungen der letzteren von denen der Rissoa, Margarita, Lacuna etc. zu unterscheiden. ') Ami'ales des Sciences naturelles 1838. Tom. 10. p. 64. 10 M. Sars: Zur Entwickelung der Nudibranchien. Erklärung der Abbildungen (Taf. 1). Fig. 7. stellt ein eben ausgeschlüpftes Junge von Tritonia Ascanii, von der rechten Seite gesehen und stark vergrössert, vor. Die natürliche Grösse ist etwa } Millimeter. — Fig. 8. Dasselbe von der linken Seite gesehen, indem es sich in seine Schale hineinzieht, etwas weniger stark vergrössert. — Fig. 9. Ein Embryo oder eben ausgeschlüpftes Junge von Tritonia arborescens, von der Kücken- seite gesehen, wie Fig. 7. vergrössert. — Fig. 10. Ein zum Heraus- schlüpfen reifer Embryo von Doris muricata, von der linken Seite gesehen. In allen diesen Figuren bezeichnen: «die Gehörorgane, b (in Fig. 10) Augen, c Generationsblase, dd Mundsegel mit den Wimper- haaren desselben, ee Fuss, /Deckel zur Verschliessung der Schaa- lenÖffnung, g Magen, h Darm, i After, k linker Leberlappen, / rech- ter Leberlappen, m Anheftungsmuskel (Schalenmuskel)^ w Aufhäng- band des Magens, ooo Mantel, der sich zuweilen an einzelnen Stel- len (in Fig. 7, 8) etwas von der Schale ablöst, ppp auf dem Mantel sich bildende Muskelfasern, sss Schale. — Fig. 11. Gehörorgan des Embryo oder Jungen von Tritonia Ascanii, sehr stark vergrössert. a Otolith, l> Vestibulum membranaceum. — Fig. 11 c und d. Z^ei Otolithen von Embryonen der Doris muricata unter dem Compres- sorium zersprengt. 11 Zur Eiitwickeluug der Anneliden. Von M. S a r s. Hierzu Taf. 1. Fw. 12-21. Was man bis vor Kurzem von der Entwickelung der An- neliden kannte, war allein auf Beobachtungen über die Blut- egel gegründet ; von diesen schloss man auf die anderen An- neliden und stellte sich ihre Entwickelung als sehr einfach vor, d. h. als kämen alle diese Thiere ganz so fertig gebildet aus dem Ei, wie sie das ganze Leben hindurch erscheinen. Wie gewaltig man oft auf diese Weise fehlschliesst, und wie vorsichtig man mit dem Generalisiren sein müsse, darüber lie- gen mehrere Beispiele vor. So, um anderer nicht zu erwäh- nen, schloss man von der Kenntniss der Entwickelung des Flusskrebses auf die aller übrigen Decapoden, und wurde da- durch verleitet zum Nachtheil für die Wissenschaft lange Zeit die schönen Entdeckungen von Thompson zu bezweifeln. Im Monat Februar 1840 fand ich bei der Untersuchung einer Polynoe cirrata, O. Fabr., dass die Jungen, wenn sie aus dem Ei kommen, eine von der des erwachsenen Thieres sehr abweichende Gestalt haben, und dass ihnen die meisten äusseren Organe, die für diese Thiere so charakteristisch sind, fehlen, mit anderen Worten also, dass diese Annelide einer Metamorphose unterworfen ist. Es gelang mir nur das erste Entwickelungsstadium zu sehen ; ich liess daher meine Bemer- kungen hierüber unter zahlreichen andern unvollständigen No- tizen liegen, um sie vielleicht mit der Zeit vervollständigen zu können. Allein, obschon ich im Februar und März 1841 Gelegenheit hatte, die Beobachtung zu wiederholen, wollte es vfi'ir doch nicht gelingen, die Entwickelung weiter zu verfolgen. Es möchte vielleicht überflüssig scheinen jetzt diese Bemer- 12 M. Sars: Zur Entwickelung kungen mitzutheilen, nachdem Loven *) seine weit vollständi- geren Beobachtungen über Metamorphose bei einer Annelide bekannt gemacht hat; ich thue es aber doch, theils um letz- tere zu bestätigen, was noch von Keinem geschelien ist, theils weil ich, was Loven nicht konnte, eine bestimmte Species, bei welcher zu einer bestimmten Jahreszeit die Entwickelung sich beobachten lässt, angeben kann. Wenn die näheren Um- stände oder Verhältnisse bei der Fortpflanzung nur einmal bekannt sind, wird es wohl Jemandem gelingen, das zu ergän- zen, was uns noch in der Kenntniss der Entwickelung der Anneliden fehlt. P o 1 y n 0 e c i r r a t a ^ ) ist an der Norwegischen Küste gemein, und kommt zwischen den Wurzeln der Laminarien , unter Steinen, in leeren Molluskenschalen und allerlei Höhlungen, wo sie sich verstecken kann, vor. Sie stimmt, wie ich mich durch Vergleichung überzeugt habe, vollkommen mit der grön- ländischen von Fabricius mit diesem Namen bezeichneten Art überein, nur erreicht sie an unserer Küste nicht die bedeu- tende Grösse wie an Grönland. In den Monaten Februar und März geht die Fortpflan- zung bei dieser Annelide vor sich. Zu dieser Zeit bemerkt man nämlich bei einigen Individuen, dass ihr Körper, der sonst hell braungrau oder weisslichgrau und glänzend mit Reflexen von Blau ist, eine blass rosenrothe Farbe angenommen hat. Diese rührt von einer zahllosen Menge Eier her, welche die allgemeine Höhle des Körpers, mit Ausnahme etwa des vor- dersten Viertels , sowie auch der Füsse erfüllen und überall durch die Haut hindurch scheinen. Wenn man die Haut auf- schneidet, sieht man die Eier in grossen Massen vermittelst eines verbindenden zähen Schleimes zusammenhängend. Sie sind kugelförmig, der Dotter feinkörnig, blass rosenroth und undurchsichtig, von dem wasserhellen Chorion enge umgeben. Wenn das Ei etwas comprimirt wird (Fig. 13), zeigt sich das grosse Purkinjische Bläschen ohne sichtbaren Wagnerschen Fleck. *) In diesem Archive Jahrg. 1842. 1. p. 302. Tab. 7. 2) O. Fabricius, Fauna grönlandica No. 290. Fig. 7, die Figur mittelmässig. Eine gute Abbildung dieses Thieres findet sich in Oersteds Annulata dorsibranchiata von Grönland Tab. 1. Fig. 1. der Anneliden. 13 Bei andern Individuen, häufig zu eben derselben Zeit, sind die Eier schon hervorgetreten. Man findet sie nändich oben auf dem Rücken der Mutter unter den Kiemen oder sogenannten Rückenschuppen, in zahlloser Menge durch einen zähen Schleim mit einander verbunden. Die Eierhaufen be- decken die ganze hintere Hälfte des Rückens, weiter vorn aber nur die Seiten über der Basis der Füsse. An den 7 — 8 vordersten Ringeln des Körpers finden sich gar keine Eier. Es schien mir als kämen die Eier durch eine sehr kleine Oefi'nung oben an den Füssen, wie Rathke es bei der Nereis pulsatoria gefunden hat, hervor. Sie sind bei demselben In- dividuum alle von einerlei Grösse, nämlich etwa ^'^^ Millimeter, und meist gleich weit entwickelt, also alle von einer und der- selben Brut. Ihre Farbe ist noch sehr blass rosenroth oder fast röthlichweiss. Unter den Kiemen geschützt, verbleiben nun die Eier hier bis die Jungen herausschlüpfen. Inzwischen durchgeht der Dotter, zwischen welchem und dem Chorion ein kleiner Raum mit wasserhellem Eiweiss ge- füllt sich findet, den gewöhnlichen Theilungs- oder Durchfur- chungsprozess. So bemerkte ich z. B. einmal, dass der Dot- ter das Aussehen einer Brombeere hatte (Fig. 14), indem seine Oberfläche mit Körnern von ungleicher Grösse besetzt war' die, wie es sich bei der Compression (Fig. 15) erwies, jedes einen hellen deutlich begrenzten rundlichen Flecken wie einen Nucleus enthielten, und sich also als wirkliche Zellen zeigten. Am folgenden Tage (den 4. März) war die Oberfläche des Dotters schon mehr feinkörnig geworden und näherte sich so wieder dem Glatten. Später werden die Eier ein wenig oval, und der Dotter oder Fötus, in welchen sich der ganze Dotter, ohne dass irgend ein Theil abfällt, verwandelt, ist glatt, grauweiss, und wird mehr oder minder eng von dem Chorion umschlossen (Fig. 16, 17). Merkwürdig war eine sonderbare Art von Bewegung, die zu dieser Zeit sich an den von den Haufen losgetrennten und unter das Mikroskop gebrachten Eiern zeigte, indem letztere sich ruckweise hin und her drehten. Dies wurde durch die sehr kurze aus feinen schleimigen Fäden bestehende Schnur (Fig. 16, 17 a), die an dem einen Pole des Eies be- festigt, und vielleicht das ganze Ei membranartig (wie eine 14 M. Sars: Zur Entwickeliing sogenannte Membrana nidulnns Burdach) überziehend, alle Eier wie in einen zähen Schleim verbindet, bewirkt. Man sieht nämlich diese Schnur sich dann und wann langsam und wurmförmig biegen und krümmen und so das Ei mit sich hin und her ziehen. Die Ursache dieser Bewegung blieb mir dunkel, wofern sie nicht in der Einwirkung des Wassers auf die schleimige Substanz der Schnur liegen sollte. Der Fötus selbst, der nach und nach eine hell graugrüne Farbe annimmt, war noch bei den meisten Eiern ohne Bewegung; nur bei wenigen wurde ein Kranz von äusserst kleinen hervorwach- senden und schon vibrirenden Cilien, welcher die Mitte des Körpers des Fötus in gleichem Abstände von den beiden Po- len des Eies quer umgiebt, bemerkt. Endlich ist der Fötus zur Reife gelangt, und die Mutter trägt nun auf ihrem Rücken viele Tausende von Jungen (Fig. 12aaa), welche nach und nach aus dem die Eier verbinden- den Schleime hervorkommen, ihre Mutter verlassen, und frei im Wasser herumschwimmen, dem blossen Auge wie sehr kleine lebhaft sich bewegende grünlich graue Punkte (~ Mil- limeter gross) sichtbar. Die herausgeschlüpften Jungen (Fig. 18, 19) sind der Mutter höchst unähnlich sowohl in der Gestalt als im Baue. Sie sind nämlich kurz-oval, drehrund, ungegliedert, und haben, wie schon oben erwähnt, quer um die Mitte des Körpers herum einen Kranz von ziemlich langen Cilien oder W'imper- haaren (dd), übrigens aber ohne alle äussere Gliedmassen. Der vor dem Cilienkranze sich befindende Theil des Körpers ist etwas schmäler als der hintere, und trägt zwei Augen (ee), daher er ohne Zweifel als Kopf zu betrachten ist, und zwar um so mehr als das Junge immer mit diesem Ende nach vorne schwimmt. Die Augen stehen weit von dem vorderen freien Ende (b) des Kopfes nahe dem Cilienkranze, eines an jeder Seite und ein wenig an der Rückenseite; sie sind im Verhält- niss zum Körper sehr gross, schwarz, und ein wenig quer- länglich oder fast nierenförmig mit der Convexität nach vorne gekehrt. Es findet sich keine Spur von Tentakeln oder Fühl- fäden am Kopfe. Wir bezeichneten so eben die Seite, an welcher die Augen einander ein wenig näher stehen, mit dem Namen der Rücken- der Anneliden. t5 Seite, weil die entgegengesetzte, <]ie auch, wenn man das Junge von dem vorderen Ende betrachtet, etwas mehr hervorragend ist (Fig. 19a), sich als die Baiicliseite dadurch erweist, dass sich an derselben dicht hinter dem Cilienkranze eine Oeffnung (Fig. 18 a), die wir für den Mund halten, befindet. Diese IMundöffnung ist eine Querspalte, deren Lippen mit vibriren- den Cilien, die doch weit kleiner als die des Cilienkranzes sind, besetzt sind. Auch an dem vordersten Ende des Kopfes finden sich einige solche sehr kleine Cilien (Fig. 18 b). Vom Munde aus scheint der Darm, so viel ich bei der geringen Durchsichtigkeit des Körpers bemerken konnte, sogleich sich stark zu erweitern und einen grossen Sack, den Magen, zu bilden, und sonach sich verschmälernd nach dem Hinterende des Körpers hin zu laufen, wo wahrscheinlich der After sich findet. Letzteren konnte ich hier nicht mit Deutlichkeit er- kennen, habe ihn aber bei ähnlichen Jungen einer anderen Annelide, die weiter unten erwähnt werden sollen, an jener Stelle sehr deutlich gesehen (Fig. 21 f). Die Farbe ist überall schmutzig hellgrün und nur wenig durchsichtig. Der Körper ist weich, zeigt aber doch selten Contractionen oder Form- veränderungen; es ist meist nur wenn das Junge still liegt oder wenig Wasser hat, dass man an seinem Körper (und zuweilen auch an dem Darm) Contractionen, indem er breiter oder schmäler wird und sich an einzelnen Stellen ein wenig biegt, bemerken kann. Die Bewegung geschieht nur durch das Schwingen der Cilien und ist also ein Schwimmen. Es sind nur die grossen Cilien des Kranzes, die die Ortsveränderung bewirken; die kleinen am Munde und am vorderen Ende des Kopfes tragen hierzu wenig oder gar nichts bei. Jene entsprechen daher den kräftigen Wimperhaaren, die bei den Jungen der Nudi- branchien und vieler anderen Gasteropoden das Schwimmen bewirken und dem Willen des Thieres unterworfen sind, diese dagegen den dem Willen desselben entzogenen (unwillkührlich sich bewegenden) sogenannten Flimmerorganen. Das Schwimmen, während welches das vordere Ende (Fig. 18 b) des Kopfes immer nach vorne sieht, ist sehr rasch, gleichmässig, und nach allen Richtungen. Häufig drehen sich diese Jungen während des Schwimmens um ihre Längenaxe 16 M. Sars: Zur Entwickelung herum. Der Gesichtssinn ist bei ihnen deutlich entwickelt, man sieht sie mit Gewandtheit einander entgehen, und immer schwimmen sie nach dem Lichte hin. Obgleich ich das Glas, worin unzählige dieser Jungen sich befanden, auf mancherlei Weise drehte, schwammen sie doch sogleich in grossen Schaa- ren nach der gegen das Licht gekehrten Seite des Glases wieder hin. Die Zeit, die vom Legen der Eier bis zum Ausschlü- pfen der Jungen hingeht, kann, wie ich glaube, etwa ein Paar Wochen betragen; denn ich habe im Anfange Februars die Körperhöhle unserer Polynoe mit Eiern angefüllt gefunden, von der Mitte dieses Monats aber bis zur Mitte des März bei einigen Individuen Eier auf dem Rücken, bei anderen in dieser ganzen Zeit Jungen (Fig. 12 aa), die eben im Begriffe waren, den Rücken der Mutter zu verlassen, angetroffen. Die oben beschriebenen Jungen der Polynoe, die unter meinen Augen ausschlüpften, erhielt ich in Gläsern mit Seewasser angefüllt vier Wochen lang lebend, in welcher Zeit sie allerdings etwas wuchsen, aber keine weitere Verän- derungen zeigten, Loven war hierin glücklicher; denn die Annelidenjungen, die er in der See frei schwimmend an- traf, waren offenbar weiter gediehen, daher sie schon in dem Zeiträume zweier Tage ihm die fernere Entwickelung zeigten, indem unter seinen Augen die Tentakeln und die Glieder des Körpers hervorwuchsen. Ich verweise also auf die Beobachtungen Lovens, übereinstimmend mit welchen wahr- scheinlich auch die weitere Entwickelung unserer Polynoen- Jungen stattfindet. Die Ergebnisse meiner oben erzählten Beobachtungen sind also kurz folgende: 1) Die Polynoe cirrata pflanzt sich in den Monaten Fe- bruar und März durch Eier fort, die aus besonderen Oeffnun- gen an der Rückenseite, in Haufen vermittelst schleimiger Fä- den zusammenhängend, hervortreten, und sich auf dem Rücken der Mutter unter den Kiemen ansammeln, wo sie während ihrer weiteren Entwickelung und bis zum Ausschlüpfen der Jungen verbleiben. Die Kiemen spielen also hier eine ähn- liche die Brat schützende Rolle wie bei den Flussmuscheln (ünio, Anodonta). ' der Anneliden. 17 2) Die Jungeji haben, wenn sie hervorschliipfen, eine von der der,. Mutter sehr abweichende Gestalt und einen sehr nnvollkonimenen Bau. Sie sind kurz -oval, drehrund, unge- gliedert, und so zu sagen, wenig mehr als blosser Kopf. Dieser nimmt nämlich die Hälfte des ganzen Körpers ein, und hat zwei sehr deutliche Augen (das erwachsene Thier hat, wie bekannt, deren vier). Der Mund ist eine Querspalte an der Bauchseite des Körpers, und der After findet sich am hinteren Ende desselben. Mit Ausnahme eines Kranzes von Wimperhaaren, die die Mitte des Körpers quer umgeben und die Ortsveränderung bewirken, finden sich keine äussere Glied- massen, keine Tentakeln oder Fühlfäden, keine Fiisse mit ihren Anhängen von Cirren und Borsten, keine Kiemen. Alle diese Organe müssen also erst später, wenn der eigentliche Körper (Hinterkörper) herangewachsen und sich in Glieder abgetheilt hat (wie die Beobachtungen Lovens lehren), nebst den zwei noch fehlenden Augen nachwachsen , während die Wimperhaare als transitorische verschwinden. Kurz, hier sind alle Kriterien einer Metamorphose vorhanden , abweichende äussere Gestalt, Theile die ganz verschwinden, und zahlreiche neu hinzukommende Organe. Es ist also gewiss, dass viele Anneliden einer bedeuten^ den Metamorphose unterworfen sind. Sie schliessen sich also auch hierin an die anderen Gliederthiere, und zwar zunächst an die Myriapoden an, deren Jungen, nach den Beobachtun- gen von Waga und Newport, in einem sehr unvollkommenen Zustande und ohne alle Gliedmassen aus dem Ei heraus- sch lüpfen. Als hierher gehörig muss ich noch der schleimigen Ku- geln erwähnen, die man ebenfalls in den Monaten Februar und März hie und da an unserer Küste einige Fuss tief an der Zostera marina und dem Fucus vesiculosus festsitzend antrifft. Diese Kugeln (Fig. 20) sind etwa 1 Zoll im Durch- messer, von einer schön grasgrünen Farbe, und bestehen aus einer ungeheuren Menge Eier (bb), welche in einem zähen Schleime eingehüllt sind, der unregelmässig bandförmig wie in ein Knäuel zusammengerollt ist, und das Ganze von Archiv f. Naturgesch. XI. Jahrg. 1. Bd. 2 lg M. Sars: Zur Entwickelung einer Schleimhiille (aa) umgeben. Die Eier sind kugoJlörmig, mit wasserhellem Chorion, etwas Eiweiss und grasgrünem Dotter, den ich in allen den verschiedenen Formen des Thei- lungs- oder Durchfurchungsprozesses während seiner Verwan- delung zum Fötus angetroffen habe. Die Jungen (Fig. 21) sind, wenn sie aus dem Ei herausschlüpTen , kurz oval , dreh- rund, von lebhaft grasgrüner F'arbe, die Mitte des Körpers von einem Kranze von Wimperhaaren (dd) quer umgeben, der Kopf (b) durch zwei nierenförmige Augen mit lebhaft rothem Pigmente ausgezeichnet, welche an derselben Stelle wie bei den Polynoenjungen sitzen , übrigens aber ohne alle Gliedmassen. An dem hinteren Ende des Körpers bemerkt man deutlicher als bei den Polynoenjungen den After (f) wie eine kleine runde Oeffnung. Vermittelst der Wimperhaare schwimmen diese Jungen sehr rasch im Wasser herum, und zwar immer nach dem Lichte hui. — Kurz , sie gleichen so vollkommen den Jungen der Polynoe, dass man wohl nicht zweifeln kann, dass sie von einer Annelide herrühren. Da es mir nicht gelingen wollte, weder die Species, der diese Eier und Jungen angehören, noch die weitere Entwik- kelung der letzteren kennen zu lernen, muss ich für jetzt mich mit der Anzeige begnügen , dass einige Meer-Anneliden ihre Eier in einer Schleimmasse von einer gewissen Gestalt eingehüllt, wie es schon längst von den Blutegeln bekannt ist, legen, andere ^) dagegen freie Eier gebären. Erklärung der Abbildungen (Taf. 1). Fig. 12. stellt eine Polynoe cirrata, von der Rückenseite ge- sehen, in natürlicher Grösse vor. Die graiigelbe Masse aaa, die den Rücken (mit Ausnahme etwa des vordersten Viertels) unter und zwischen den Kiemen bedeckt, besteht aus Eiern, aus welchen die Jungen anfangen hervorzuschlüpfen. — Fig. 13. Ein Ei aus der Kör- perhöhle genommen, vergrössert und etwas comprimirt, um das Pur- kinjische Bläschen zu zeigen. — Fig. 14. Ein Ei vom Rücken ge- *) Z. B. die Nereiden, wie ich es bei Nereis pelagica und einer Art der Gattung Heteronereis, Oersted, beobachtet habe. Von diesen beiden Anneliden sah ich im Monat März eine ungeheuer grosse Menge Eier, die sehr klein, kugelrund und von schöner himmelblauer Farbe waren, einzeln abgehen. der Anneliden. ^^ nommen, zeigt die Brombeerform des Dotters — Fig. 15. Dasselbe Ei starlc romprimirt, wodurch ein heller Kern (mcleus) in jedem der grossen Körner (Zellen) des Dotters erscheint. — Fig. 16 und 17. sind weiter entwickelte Eier, deren Dotter oder FÖtus glatt und weisslich geworden ist. a ist die bewegliche aus Schleimfäden be- stehende Schnur, die die Eier verbindet. — Fig. 18. Ein ausge- schlüpftes Junge, von der linken Seite gesehen, vergrössert. a Mund, 6 vorderes und c hinteres Ende des Körpers, dd Wimperkranz, e linkes Auge. — Fig. 19. Dasselbe Junge, von vorne gesehen. a Bauchseite, dd Wimperkranz, ee Augen. — Fig. 20. stellt den kugeligen Eierklumpen einer ungekannten Annelide, in natürlicher Grösse, an einem Stückchen Zostera marina cc festsitzend, dar. aa die umgebende Schleimhülle, bb die Eier. — Fig. 21. Ein aus diesem Eierklumpen herausgeschlüpftes Junge, von der Rückenseite gesehen, vergrössert; b vorderes, c hinteres Ende des Körpers, dd Wimperkranz, ee Augen, / After. 20 Lieber die Eiitwickeliiiig der Jungen bei einer An- nelide wnd über die äusseren unterschiede zwi- schen beiden Geschlechtern, Von Mag. O e r s t e d. Hierzu Taf. 2. Während in der letzteren Zeit unsere Kenntnisse von der Entvvickelung der Eier und den Geschlechtsverliältnissen bei fast allen niederen Thieren bedeutend vermehrt worden sind, ruht beinahe noch eine vollkommene Dunkelheit in dieser Rücksicht auf den Anneliden. Es war mir deshalb sehr lieb, in diesem Frühjahre eine Annelide zu entdecken, bei der die Entvvicke- lung der Eier mit Leichtigkeit beobachtet werden kann , und welche ausserdem die Eigenthümlichkeit zeigt, dass Männchen und Weibchen leicht durch äussere Kennzeichen zu initer- scheiden sind. Diese Art muss , wie es scheint, eine eigene Gattung begründen, ich habe sie Exogone ') genannt. ') Charact. gener. Corpus filiforme ex articulis numerosis con- stans; Caput ex duobus articulis distinctis compositum; palpi indi- stincti; tentacula tria ciavata in medio capite affixa; cirri tentaculares nulli; oculi quatuor. Pinnae parvae papilliformes; cirrus inferior et superior ferme aequales subclavati; branchiae nullae. Setaruni falcata- rum fascicukis unicus in fem., in maris vero omnibus segmentis (an- terioribus 8 exceptis ) et setae falcatae et setae capillares longis- simae. Cirri caudales duo clavati. Os et proventriculis et tubus cibarius ut in genere Syllidis, cui omnino proximum est. Exogone naidina. Flavescens subpellucida, 4^'" longa, seg- mentis 30; capite conico, tentaculo medio paulo longiore quam duo- bus lateralibus caput longitudine subaequante, oculis brunneo-nigre- scentibus, anterioribus multo majoribus quam posterioribus; segmen- tis anterioribus duplo latioribus quam longis, intermediis paullo longio- ribus quam latis; setis capillaribus maris duplicem latitudinem cor- poris longitudine superantibus, cirris paullo brevioribus quam pinnis. In fundo argilloso-lapidoso freti Lille Baelt prope Striib. ; Oersted: Ueber d. Entwickel. d. Jungen b. e. Annelide etc. 21 U n t e r s c li i e (J der Geschlechter. IMan darf wohl annehmen, dass sich in der Regel zwi- schen Männchen und Weibchen bei den Anneliden kein an- derer Unterschied findet, als der der Geschlechtsorgane. Da- von macht diese Art eine ausgezeichnete Ausnahme, da beide auf den ersten Blick von einander unterschieden werden können. Während das Weibchen (Fig. 4) nämlich nur mit einem Bündel kurzer Borsten (setae falcatae) versehen ist, hat das Männchen (Fig. 1) an allen den Ringen, wo jenes Eier trägt, d. i. vom 9ten Ringe an , noch ein Bündel sehr langer haar- förmiger Borsten, wodurch es beim ersten Anblick viel Aehn- lichkeit mit mehreren Arten der Familie der Naiden hat. Ob- wohl ich sie nie unter der Paarung getroflfen habe, so nehme ich doch keinen Anstand, sie als Individuen derselben Art zu betrachten, indem sonst gar kein anderer Unterschied als die • ser angeführte in den Borsten sich findet, und indem ich im- mer in den Individuen mit den langen Borsten Spermatozoen (Fig. 3), in den anderen dagegen Fier gefunden habe. Der Jungen Entwickel ung (Fig. 6 — 14). Der Eier erste Entwickelungszeit bin ich nicht so glück- lich gewesen, beobachten zu können, denn bei allen Weib- chen, die ich fand, waren dieselben schon in den Fötuszustand übergegangen, doch noch vollkommen unter der Form von Eiern (Fig. 6). Sehr bemerkenswerth ist es nun, dass sie sich nicht wie sonst im Allgemeinen frei im Wasser schwim- mend entwickeliij sondern fest auf der Bauchfläche der Mutter sitzen, bis fast alle Organe ausgebildet sind, und sie Leben äussern. Wie die Jungen aber dazu kommen, so an der Bauchfläche zu sitzen, ob sie erst frei im Wasser schwimmen, und darauf sich mit dem Hintertheile festsaugen , oder ob sie schon als Eier durch Oefi'nungen auf der Bauchfläche hinaus- treten, ist nicht beobachtet worden. Die Entwickelung, welche die Jungen durchgehen, ist fol- gende : Das im Anfange ovale und dunkelbraune Junge (F. 6) verlängert sich nach und nach und wird heller, besonders an der Stelle, wo später der Mund entsteht (Fig. 7), darauf tritt mitten auf dem vordersten Ende eine kleine Papille hervor, 22 Üersted: die erste Spur der Fühlhörner (Fig. 8). Während das Junge noch länger und heller wird, kömmt noch eine Papille an der Seite der ersten hervor (Fig. 9). Gleichzeitig mit der dritten Papille zeigt sich der Rumpf deutlich in zwei Parthien getheilt, nämlich eine vordere, breitere, welche zum Kopfe wird und schon eine deutliche Mundöffnung am Grunde hat, und eine hintere, aus der die übrigen Ringe des Rumpfes sich bilden (Fig. 10). Zwei Tage später sitzen die Fühlhörner nicht mehr am Ende des Kopfes, sondern auf der vorderen Fläche des- selben, man sieht Spuren von 2 Augen und die beginnende Bildung von 4 Ringen. Den 12ten Tag, nachdem diese Beobachtungen begonnen waren, zeigten sich 4 Augen und der Kopf war deutlich vom Rumpfe durch einen Halsring getrennt, mit einer kleinen Pa- pille an jeder Seite, demnächst 3 deutliche Ringe mit einem Rudimente des Cirrus dorsalis und rudimentären Borsten. Nun fand ich auch eine deutliche Mundröhre (Fig. 13). Den 14ten Tag war die Entwickelung aller dieser Organe etwas weiter vorgeschritten (Fig. 14) und nun verliessen die Jungen das Mutterthier, um frei umher zu schwimmen. Das erste Organ, das entwickelt wurde, war also die Mundöffnung, demnächst der Kopf mit seinen Organen , und endlich die Ringe des Rumpfes. Ungeachtet die Jungen nun im Wesent- lichen mit dem Mutterthiere übereinstimmen , so ist doch be- sonders in Rücksicht der Form des Kopfes ein grosser Unter- schied zwischen beiden, doch nicht grösser als dass man ihn sich nicht durch eine stufenweise Entwickelung umgebildet denken könnte, so dass diese ganze Veränderung, welche die Jungen durchmachen, eigentlich nicht den Namen einer Meta- morphose verdient. Dass es dagegen andere Anneliden giebt, die eine förmliche Metamorphose erleiden, ist höchst wahr- scheinlich. (S. Loven Jagtagelse ofver metamorfos hos en An- nelid in Vetenskaps- Academiens Handlingar und in Wiegm's. Arch. 8. J. 1. H. und Oersted Conspect. Annulat. Dan. p. 39. 5. VI. Fig. 96). Das eigenthümliche Verhältniss, in welchem die Jungen bei dieser Art zum Mutterthiere stellen, ist nun keineswegs eine einzeln stehende Erscheinung, es findet sich vielmehr etwas dem Entsprechendes bei den meisten Thiergruppen. So Ueber die Entw ickelung der Jungen bei einer Annelide etc. 23 kann es wohl bei den Saugethieren einigermassen mit dem Ver- liältniss der Jungen bei den Beutelthieren verglichen werden, während es bei den Vögeln dem Brüten entspricht. Unter den Fischen zeigt sich hauptsächlich beim Syngnathus eine ähnliche Erscheinung. Bei den Crustaceen ist dasselbe beinahe feststehend geworden, indem die Eier sich an die falschen Füsse festheften. Unter den Anneliden finden wir etwas dem Entsprechendes bei einigen Egeln wieder, wie bei Clepsine bioculata, ja sogar bei den Asterien hat Sars in der letzten Zeit ein ähnliches Verhältniss beschrieben (S. Wiegmann's Arch. für Naturgesch. Zehnter Jahrg. Zweites Heft). Erklärung der Abbildungen Taf. 2. Fig. 1. Exogonenaidina, Männchen, vergrössert. 2. Eine Hakenborste (seta falcata) von demselben. 3. Ein Samenthierchen , stark vergrössert. 4. Exogonenaidina, Weibchen vergrössert. 5. Der Kopf desselben, von unten gesehen. 6—14. Die Jungen in verschiedenen Entwickelungsstadien. 24 Zur R o t li w ü r m e r - G a 1 1 u n g' E u a x e s. Von A. Menge. Oberlehrer in Danzig. Hierzu Taf. 3. Im 2ten Hefte des :|Oten Jahrganges dieses Archivs (1844) hat Herr Prof. Grube eine Abhandlung über einen Rothwurm veröflFentlicht, der dort mit dem Namen Euaxes filirostris be- zeichnet ist, und den Herr Dr. HofFmeister im dritten Hefte des 9ten Jahrganges (1843) als Rhynchelmis Limosella be- schrieben hat. Ich habe mich ebenfalls seit drei Jahren mit diesem Wurm beschäftigt, und ihn im Aug. 1842 iii lebenden und todten Exemplaren Herrn Prof. Grube mitgetheilt, der mir dann im Mai 1843 schrieb, dass dieser Wurm Herrn Dr. HofF- meister in Berlin, der sich besonders mit Lumbricus beschäf- tigt habe, noch unbekannt sei. Ich selbst hatte das Thier, ehe ich es Herrn Prof. Grube zuschickte, gezeichnet und be- schrieben, da meine Abhandlung aber nicht auf die von mir beabsichtigte Weise zur Oeflfentlichkeit gekommen und inzwi- schen der Hauptsache nach überflüssig geworden ist, habe ich jetzt aus meiner älteren Abhandlung nur noch Einiges mitzu- theilen, was zur vollständigeren Kenntniss jenes Wurmes die- nen mag, und eine zweite, seitdem von mir entdeckte Art der- selben Gattung zu beschreiben. Euaxes filirostris Gr. Lebensweise. Dieser Rüssel wurm lebt in dem schlam- migen Boden der mit Wasserpflanzen erfüllten Gräben und findet sich an einer Stelle ganz vereinzelt, an einer andern in grosser Zahl , aber ist auch an dieser zu einer andern Zeit wie ausgestorben. Wo er zahlreich vorkommt, ist der Boden des Wassers von den ockerähnlichen Excrementen ganz gelb gefärbt, so dass man vielleicht von dem Dasein des Ockers Menge: Zur Rothwürmer -Gattung Euaxcs. 25 auf das der Tliiere schliessen kann. Die Excremente werden durch Gerbestoflf-Auflösung anfangs grün, dann schwarz gefärbt und enthalten ohne Zweifel Eisen. Der Wurm ist meistens unter dem Schlamm des Bodens verborgen und nur das Kopf- ende mit dem Rüssel sieht hervor und bewegt sich tastend und wühlend beständig hin und her. Er verändert seinen Ort durch Zusammenziehung und Ausdehnung des Leibes, windet sich zwischen den Wasserpflanzen bis an die Oberfläche hin- auf und kehrt wieder um, wenn der Kopf in die Luft dringt. In reinem Wasser stirbt er sehr bald und eben so in faulen- dem und stinkendem. Es scheint dies letztere sich nicht mit seinem Aufenthaltsorte zu vertragen, aber das Wasser in Grä- ben, in denen viele Pflanzen wachsen, bleibt immer ungetrübt und geruchlos. Ich habe Wasser mit Conferven, Wasserlinsen und Wassersternen Winter und Sommer über stehen gehabt, ohne je- mals eine Spur von Faulniss zu bemerken ; nur wenn abge- rissene Pflanzenstücke in dem Wasser liegen,' oder Licht und Luft davon abgesperrt sind, tritt Zersetzung ein und dann sterben darin auch die Rüsselwürmer. In reinem Wasser be- wegen sie sich convulsivisch und sterben sehr bald. Ich that einst 14 Stück in kleine mit Wasser gefüllte Reagentiengläser, um den Blutumlauf besser sehen zu können und fand am folgenden Morgen alle todt und nur ein Häufchen röthlichen Schleims auf dem Boden des Glases. Dieses zeigte sich jedes- mal, so oft ich den Versuch wiederholte. Licht und Wärme können sie nur in geringem IMaasse ertragen und halten sich in dem Kraute versteckt. Bei starker Hitze und der Sonne ausgesetzt bewegten sie ihren Leib wie der Blutegel in wel- lenförmigen Schwingungen hin und her und starben im Ver- laufe weniger Tage. Als ich ein Cylinderglas in einen mit Erde gefüllten Topf, den ich stets feucht erhielt, hineinstellte und so den Aufenthaltsort der Thiere ihrem natürlichen ähn- lich machte, blieben alle und selbst einzelne Stücke, welche zum Theil ohne Kopf- und Schwanzende waren, über 5 Wo- chen am Leben. Während eines Gewitters verhielten sich alle Würmer in einem am Tageslichte stehenden Gefässe ganz ruhig, obgleich sie kurz vorher sich lebhaft hin und her be- wegt hatten. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Infuso- rien und kleinen Confervengliedern, wenigstens zeigen ihre 26 Menge: Excremente keine Spur von andern Pflanzentheilen und ist auch ihr Mund zur Aufnahme von solchen nicht geeignet. Nach der kurzen Zeit, in der diese Würmer ihre Excremente von sich geben, scheinen sie sehr gefrässig zu seyn, aber auch längere Zeit ohne Nahrung zubringen zu können. Ein Riis- selwurm hat in reinem Wasser binnen 2 bis 3 Stunden seinen Darmkanal entleert, lebt aber darin unter günstigen Bedingun- gen mehrere Tage. — Mit dem Riisselwurm leben an dem- selben Orte Aulacostoma nigrescens, Helluo vulgaris, Clepsine complanata und bioculata, auch Planaria lactea und torva ; aber nie ein Regenwurm. — Da mir die Thiere in Weingeist alle zersprangen und in W'asser durch Sonnenlicht getödtet so schnell sich auflösten, suchte ich durch andere Mittel sie zur Untersuchung oder Aufbewahrung geeignet zu erhalten. Ein Versuch mit Ammoniakflüssigkeit gab ähnlichen Erfolg wie der Alkohol. Im Baumöle starb das Thier langsam und zerfiel mit dem Tode zu einem zähen Schleime. Strychnin und Chi- nin tödteten die Thiere bald, weniger schnell Morphin und Narcotin, aber die getödteten zersprangen wie der in Alkohol. Endlich gelang es mir sie durch Gerbsäure (Galläpfelaufguss) schnell zu tödten und wenn die Lösung nicht zu stark war, ganz zu erhalten, nur zog sich der Leib stark zusammen und wurde fast cylindrisch, wie er im Leben nicht ist. Brachte ich die eben gestorbenen Thiere gleich in Weingeist, so drang aus der Mundöffnung eine grosse Masse weissen chylusartigen Schleims, später hineingebracht blieben sie unverletzt. Auf diese Weise gelang es mir auch die noch leichter zerfallenden Planarien ganz zu behalten. Bewegungssystem. Die Oberhaut erkennt man bei den Rothwürmern am besten, wenn man sie in Ammoniakflüs- sigkeit tödtet. Sie lässt sich alsdann beim Regenwurm als ein geschlossener fester halbdurchsichtiger Sack abziehen, der bei auffallendem Lichte in gelben, grünen und violetten Farben lebhaft schillert. Bei dem Rüsselwurm ist sie viel zarter, durchsichtig, schwach schillernd, und zeigt bei 220facher Ver- grösserung kleine Erhabenheiten. Die eigentliche Haut besteht aus zwei übereinanderliegenden Schichten sehniger Muskel- fasern; die äussern laufen der Quere nach, die Innern der Länge nach. Auf der Innern Seite bemerkt man 6 Längsfur- Zur Rothwürmer- Gattung Euaxes. 27 clien, um welche stärkere Muskelstreifen liegen und die durch linienförmige Querbänder verbunden sind. In ihnen befinden sich die kegelförmig erhöhten Ansatzpunkte der Fussbor- sten und die Anheftungsstellen sehniger Bänder, welche die Leibesglieder von einander trennen. Die Fussborsten sind S-förmig gekrümmt und bestehen aus zwei Gliedern (Fig. 7). Das obere Ende ist kleiner und fast hakenförmig. Sie sind halb durchsichtig und etwas spröde. Beim Regenwurm haben sie eine gleiche Krümmung, bestehen aber nur aus einem Stück. Der Rüsselwurm kann seinen Leib eben so wie der Regen- wurm stark zusammenziehen und ausdehnen und bewegt sich dadurch. Der Unterschied des zusammengezogenen und aus- gedehnten Leibes beträgt wenigstens ein Drittheil der ganzen Länge. Bei beiden Würmern ist das Vermögen, den Körper breiter und flacher zu machen, in dem hintern Theile des Leibes stärker als in dem vordem, und der Regenwurm hält sich dadurch an den Wänden seiner Röhre fest, wenn man ihn an dem vordem Ende fasst und hervorziehen will. Dem Rüsselwurm scheint diese Ausdehnung weniger von Nutzen zu seyn. Auch den Rüssel kann dieser Wurm bedeutend ver- längern und verkürzen, ohne ihn jedoch ganz einziehen zu können. Bei beiden Thieren ist der Leib sehr schleimig und schlüpfrig und es scheint mir, dass der Schleim durch beson- dere Drüsen , die bei dem Regenwurm auf der Rückenseite, beim Rüsselwurm an der Bauchseite liegen, abgesondert werde. Man bemerkt nämlich beim Regenwurm in der Mitte des Rük- kens in jedem Gliede eine kreisrunde Oeffnung, bei dem Rüs- selwurm aber an der Bauchseite zu beiden Seiten des Bauch- gefasses an jedem Gliede zwei Oefi'nungen, die bei beiden Thieren zu driisenartigen Organen führen. Die Drüsen sind beim Rüsselwurm birnförmig von gelber Farbe, und sondern beim Druck einen eben so gefärbten Stofl" aus. Der Ausson- derungsstoff besteht bei beiden Würmern aus grössern und kleinern durchsichtigen Kügelchen oder gewundenen Schläu- chen, in denen sich kleinere fettartige Kügelchen befinden. Verdauungsorgane. Der Darmkanal verläuft schwach gewunden von dem vordem bis zu dem hintern Ende des Körpers. Die MundöfTnung zeigt sich an der Basis des Rüs- sels auf der untern Seite als eine elliptische Querspalte, ohne 28 Menge: deutliche Lippenräniler. Den engern Theil des Speisekanals in ausgewachsenen Thieren kann man als den Schlund und den erweiterten mit Leberanhängen versehenen als den Magen ansehen. Genauer genommen aber verdient dieser Theil, der wohl die Hälfte der ganzen Körperlänge einnimmt, diesen Namen nicht, da in ihm nicht allein das Verdauungs- geschäft, sondern ohne Zweifel auch die Ausscheidung und Aufsaugung des Milchsaftes vor sich geht. Ein Magen und Vormagen , wie sie sich so deutlich beim Regenwurm zeigen, fehlen dem Riisselwurm. Es ist aber der bezeichnete Theil weiter als der übrige Darmkanal und von der Seite einge- schnürt, wie sich besonders bei Jüngern Thieren deutlich er- kennen lässt. Auf seiner obern Seite liegen in jedem Gliede zur Rechten und zur Linken sackförmige erweiterte Organe von rothbrauner Farbe, auf denen sich zahlreiche Blutgefässe verbreiten, und die wohl nur die Funktion der Leber haben können. Sie sind aus länglichen, halbdurchsichtigen Bläschen (Fig. 14), mit körnigem Inhalt, zusammengesetzt. Losgelöst ziehen sie sich kugelförmig zusammen. Auf der äussern Seite des Magens sieht man Längsfasern und ein drüsig körniges Gewebe von ockergelber Farbe Fig. 14 aa, auf der innern Seite papillenartige Zellen, die mit Flimmerhärchen besetzt sind, welche auch an abgetrennten Stücken noch lange Zeit ihre eigenthümliche Bewegung beibehalten. Der übrige Theil des Darrakanals ist etwas enger ohne Leberlappen und läuft etwas gewunden gleichmässig bis zum After hin. Die After- öffnung liegt schräg nach oben, ist dreieckig, und von den gabelförmigen Aesten des Rückengefässes umgeben. Die Ex- cremente des Rüsselwurms, die man unvermischt erhalten kann, wenn man das Thier einige Stunden in einem mit reinem Wasser angefüllten Gläschen aufbewahrt, bestehen aus einem ockergelben Pulver, in dem sich unter dem Vergrösserungs- glase ausser kleinen gelben Körnchen Confervenglieder, un- verdaute Fussborsten und Infusorien nebst Infusorien-Schalen erkennen lassen: Navicula amphisbaena, Nav. fulva, Astasia flavicans? Vibrio subtilis, Diatoma intermedia. Bei Zergliede- rung eines Wurms fand ich einmal in dem Darminhalte meh- rere lebende gelblich gefärbte Infusorien, die mir am meisten mit Nassula übereinzukommen scheinen. Zur Rothwürmer- Gattung Euaxes. g9 Gefässe. Es sind nur zwei Ilauptgefässo vorhanden, ein der Aorta entsprecliendes Rückengefäss (vas dorsale) und ein venöses Bauchgefäss (vas ventrale). Beide sind von der Länge des ganzen Leibes, wenn man den Rüssel nicht mit- rechnet, und verläuft das erstere, den schwachen Windungen des Darmkanals folgend, über die Mitte der Riickenseite, das zweite über die Mitte der Bauchseite. Beide stehen durch parallele Seitengefasse, die an jedem Gliede zur Rechten und Linken einen geschlossenen Bogen bilden, mit einander in Verbindung. Diese Seitengefasse sind an der hintern Leibes- hälfte schwach gewunden und communiciren durch ein netz- förmiges Geflecht von Längs- und Querästen ; an der vordem Leibeshälfte laufen sie in mehrfachen Windungen um die Le- berlappen. Das Rückengefäss selbst theilt sich am hintern Ende in zwei den After umgebende Aeste, die in das Bauch- gefäss übergehen; gegen das vordere Ende verfeinert es sich allmählich, wendet sich unterhalb des Rüssels zur Linken, und verläuft hier in mäandrinischen Schlingungen und Win- dungen anfangs abwärts , kehrt dann zur rechten Seite übergehend wieder um und geht auch hier in das Bauchge- fäss über. Das Rückengefäss hat Längs- und Quermuskeln und ist an den Verbindungsstellen der einzelnen Glieder etwas eingeschnürt. Das Blut bewegt sich in einzelnen Strömchen, die fast wie sich verfolgende Cylinderchen anzusehen sind, in dem Riickengefässe , vom After nach dem vordem Ende und geht gleichzeitig durch die Seitenäste, die jedoch nie ganz leer sind, theilweise wieder in das Bauchgefäss über. Die Seitengefasse und ihre Verbindungsäste zeigen unter dem Mi- kroskope pulsirende Contractionen und Expansionen. Diese von dem Regenwurm ganz abweichende Gefässvertheilung und Art des Kreislaufes, kann Manchem unwahrscheinlich vorkom- men, ich glaube aber, dass sie der Wahrheit gemäss ist und habe mich durch wiederholte Beobachtung davon zu überzeu- gen gesucht. Dieses ist aber hier leichter möglich, als bei irgend einem Rothwurm, denn bei keinem ist der Leib durch- sichtiger und das Blut durchscheinender. Nur die Bewegun- gen des Thieres setzen der Beobachtung Schwierigkeit entge- gen, sind aber bei Lumbricus oder Helluo wohl eben so gross. Man überzeugt sich von dem Kreislaufe aufs gewisseste, wenn 2(j Menge: man den Leib in einzelne Glieder zertheilt, wo dann in klei- nen Gliedern die Leibesbewegung schwächer, die Blutbewegiing aber meistens stärker wird. Da sieht man deutlich den Ueber- gang des Bluts durch Vermittelung der Seitengefässe vorn in das Banchgefäss, hinten in das Rückengefäss. Auch ist es wohl nur durch diese Einrichtung möglich, dass abgetrennte Stücke monatelang leben, wie ich es durch Erfahrung gefunden habe, jedoch ohne zu vollkommenen Thieren zu werden. Es ist sicher, dass aussQr den angegebenen Gefässen noch andere vorhanden sind, welche den Chylus des Darmkanals in die Bauchvene führen; ich habe sie jedoch nicht finden kön- nen. Ein Banchgefäss unterhalb des Nervenstranges, wie es bei Lumbricus vorkommt, ist nicht vorhanden, eben so wenig Seitenstämme. Merkwürdig aber scheint es mir, dass die jungen Thiere, sow^ohl dieser Gattung als des Regenwurms, ohne alle Blutgefässe sind, und auch unter dem Mikroskop ganz weiss oder gelblichweiss erscheinen. Von Respirationsorganen habe ich bis jetzt keine Spur auffinden können. Nervensystem. Leicht erKennt man den Bauchnerven- strang, ferner eine Schlinge, welche den Schlund umfasst und einen wenig verdickten Gehirnknoten, sehr schwer aber die davon ausgehenden Nervenfäden, die sich bei Lumbricus ohne Mühe biosiegen lassen. Der Nervenstrang ist einfach, fast cylindrisch, ohne merkliche Knoten. Zu jedem Gliede schei- nen zwei Nervenpaare hinzugehen. Von dem Schlundringe und dem Gehirnknoten habe ich keine Nerven entspringen sehen, die jedoch wohl eben so gut wie bei Lumbricus vor- handen seyn mögen. EntWickelung. Ich sah die Eier des Rüssel wurms erst dann, als sie schon gelegt waren. Es befinden sich, wie bei dem Regenwurm, 5 bis 7 in einer ganz durchsichtigen ellipsoidischen Hülse, die mittelst eines napfförmigen Grund- theils an Wasserpflanzen, Hottonia palustris, Chara foetida oder faulende Schilfstengel angeheftet ist (Fig. 15 u. 16). Die Eihülse ist durch einen dünnen Stiel mit dem Basalnapf ver- bunden und endet in einen cylindrischen, anfangs etwas zu- sammengelegten später offenen Hals, durch den die entwickel- ten Thiere ausschlüpfen. Die Eierhülse ist lederartig weich Zur Rothwürmer -Gattung Euaxes. 31 und war in der Regel dicht mit Naviculis besetzt. Die Eier hatten eine etwas längliche, unten fast flache, oben gewölbte Schale. Aus ihnen kommen nach einigen ^Yochen länglich spindelförmige Thiere, durch deren durchsichtige Haut der gelbgefärbte Darmkanal durchscheint (Fig. 17). Sie bewohnen noch einige Zeit die Eihiilse, bewegen sich darin hin und her und machen sich zuletzt durch den geöffneten Hals ins Freie. Die Thiere sind jetzt etwa eine Linie lang. Um diese Zeit und noch später, wenn sie zwei und drei Linien lang gewor- den sind, findet man noch keine Spur von Gefassen und die Zahl der Leibesglieder beträgt etwa 50 bis 60. Später zeigt sich zuerst das Rückengefäss als ein länglicher Kanal, der noch nicht die Länge des Leibes hat, sondern an beiden En- den erst durch unzusammenhängende, aber pulsirende Blut- säckchen vorgebildet ist. Auch von den Lebersäckchen ist jetzt noch keine Spur vorhanden und der Darmkanal überall von ziemlich gleicher Weite. Später dehnt sich der Darm- kanal in der vordem Leibeshälfte stark aus, bekommt zur Seite Einschnürungen und die Lebersäckchen bilden sich. Das Rük- kengefäss ist jetzt als ein über den ganzen Rücken verlaufen- der geschlossener Kanal zu erkennen. Die Seitengefässe bil- den sich später. Die Zahl der Leibesglieder nimmt zu. Eine Häutung findet bei diesen Metamorphosen nicht statt. Eiiax^es obtiisirostris n. sp. Diese zweite Species des Rüsselwurms fand ich im Som- mer 18431 in den Bergsümpfen bei Carthaus, 4 Meilen von Danzig. Sie unterscheidet sich besonders durch einen stumpfen Rüssel von der ersten Art, weshalb ich ihr den Namen E. obtu- sirostris beilegen möchte. Dieser zweite Wurm wird gegen 2 Zoll lang und ^ Linie breit. Kopf und Schwanz enden stumpf kegelförmig. Die Zahl der Leibesglieder ist verschie- den, und beläuft sich gewöhnlich über 100. Die Hakenborsten an jedem Gliede Fig. 7 sind wde bei der ersten Art. Der Querdurchschnitt des Leibes Fig. 6 nähert sich mehr der Kreis- form. Der Leib ist durchscheinend und die Vertheilung der Blutgefässe übereinstimmend, nur fehlt bei dem stumpfschna- beiigen Rüsselwurm die Verschlingung der Gefässe im Kopf- theile. Hinter dem verschmälerten Kopftheile fand ich am 32 Menge: loten Gliede 2 OefTnungen Fig. laa, welche zu zwei länglich schlaiicharligen Hoden, Fig. 2aa führten. In dem Schlauche befanden sich nur kleine Kiigelchen Fig. 3, die wieder mit einer feinkörnigen Masse erfüllt waren. Hinter den Schläu- chen hingen noch zwei kleinere kugelförmige mit gleicher Masse angefüllte Säckchen Fig. 2b.b und Fig. 4 , die ebenfalls durch eine feine etwas gekrümmte Ausführungsröhre nach Aussen mündeten. Diese Organe entsprechen den Hoden bei Lumbricus. Gleichzeitig mit ihnen fand ich in einigen Exem- plaren in mehreren Leibesgliedern zwischen Haut und Darm- kanal theils milchweisse Kapseln Fig. 8 m, theils lebendige Junge nn, ebenfalls milchweiss, beide schon mit blossem Auge bei der durchscheinenden Haut zu erkennen. Die Kapseln waren wie aus zwei Kugelhälften zusammengesetzt Fig. 9 und hatten in der Mitte eine schwache Einschnürung. Eine Oeff- nung war daran nicht zu finden. Beim Zerdrücken zeigte sich eine dünne durchsichtige Haut und viele ellipsoidische Körperchen, die mit kleinen Kügelchen angefüllt waren. Die * milch weissen Jungen waren halbmondförmig zusammengekrümmt,^^'^^ Fig. 12, bewegten sich ausserhalb des Leibes im Wasser, in- dem sie den Leib bald stärker krümmten, bald gerade aus- streckten und starben in kurzer Zeit. Der Leib war durch- scheinend ohne Gliederung und angefüllt mit einer feinkörni- gen Masse. In Rücksicht der Lebensweise stinunt dieser Wurm mit dem vorigen überein. Er lebt nur im Wasser, aber nicht wie jener im Bodenschlamm, sondern zwischen Moos und Wasserpflanzen nahe der Oberfläche. Ich hielt an 20 Exem- plare über 4 Monate in einem kleinen mit Wasser gefüllten Glase, in dem zugleich Conferven und Moose wuchsen. Einige Exemplare hatte ich beim Hineinthun in das Glas zerstückt, aber auch diese lebten fort. Der untere Theil des Glases stand in der Erde eines Blumentopfes, aber stets hielten sich die Thiere nahe der Oberfläche und nur bei einer Erschütterung zogen sie sich in die Tiefe zurück. Sie scheinen eine schwache Em- pfindung des Lichts zu haben, denn als die Conferven eine dichte Decke über die Oberfläche des Wassers gebildet hat- ten, und ich frisches Wasser zugoss, durchbohrten die Thiere die Decke und standen aufrecht wie kleine Stäbchen, den Kopf nach oben gerichtet, und zwar gegen die vordere und Zur Rothwürmer-Gattung Euaxes. 33 hintere Wand des Glases gedrängt, so dass das durchfallende Licht sie treffen niusste. Bei Annäherung einer Lichtflamme änderten sie jedoch ihre Stellung nicht. Bei jeder leisesten Erschütterung zucken sie wie erschreckt zusammen und suchen sich zu verbergen. Bei ihren Bewegungen schillert ihr Kör- per, besonders vor einer dunkeln Fläche, mit gelblichweissem und bläulichen Lichte. Beim Fressen bewegt sich der Schlund ähnlich wie bei den Schnecken , einwärts und auswärts und glänzt dabei durch die Haut hindurch wie ein kleiner Diamant, was ich sonst noch bei keinem Thiere bemerkt habe. Ihre Nahrung scheint nur aus Infusorien zu bestehen. Erklärung der Abbildungen Taf. 3. Fig. 1. Euaxes obtusirostriSy etwa 4mal vergrössert, Fig. 2 Die Hoden. Fig. 3. Der schlauchförmige Hodensack. Fig. 4. Das kugelförmige Hodensäckchen. Fig. 5. Ein Kügelchen aus dem letztern. Fig. 6. Ein Querdurchschnitt des Leibes. Fig. 7. Die Hakenborsten, deren an jedem Leibesringe 4 Paare sitzen. Fig. 8. Ein Theil des Leibes mit den Milchkapseln und den Jungen. Fig. 9. Eine vergrösserte Kapsel. Fig. 10. a. Die zerdrückte Haut der Kapsel, b. deren Inhalt. Fig. IL Ein ellipsoidisches Körperchen etwa 400 mal vergrÖssert (Samenkörper mit Samenzellen). Fig. 12. Ein Junges. Fig. 13. Dasselbe stärker vergrössert. Fig. 14. Ein Stück der Darmhaut der E. filirostris von aus- sen gesehen mit einem daran hängenden Stücke eines Leberlappens. Fig. 15. Eine Eierhülse desselben, in natürlicher Grösse. Fig. 16. Dieselbe vergrÖssert: a. b. c. der napfförmige Theil, mittelst dessen sie angeheftet ist; c. d. e. die Eierhülse selbst mit Eiern, c. der Verbindungsstiel, f. der Hals. Fig. 17. Eine Eihülse mit ausgeschlüpften und sich bewegenden Embryonen, vergrössert. ikrchiv f. Naturgeschirhte. XL.fahrg. 1, Bd. 34 Beiträge zur geiiavicreii Keniitniss der Mollusken. Von Dr. A. P a a s c h. Hierzu Taf. 4 ii. 5. Vor noch nicht gar langer Zeit standen Conchyliologie und Mollüskologie als zwei ziemlich gesonderte Zweige der Naturwissenschaft neben einander. Die Conchyliologie hatte schon lange ihre Liebhaber gefunden, hatte schon eine nicht unbedeutende Ausbildung gewonnen, ehe man die Bewohner der bunten, schön geformten Gehäuse einer genaueren Unter- suchung zu unterwerfen für werth geachtet hatte. Einzelne, theils recht gute anatomische Arbeiten erhielten wir schon von Severinus, Muralt, Härder, Rai, Redi, Lister, Swammerdamm, allein sie wurden wohl nicht in der Absicht unternommen, dem Systeme dadurch nützlich zu werden, und blieben ohne weiteren Einfluss. Zu wiederholten Malen wurde indessen die Nothwendigkeit empfunden, dem Thiere eine grössere Aufmerksamkeit zu widmen; man vergleiche nur, was der als Naturforscher so hoch stehende O. F. Müller in seiner Historia naturalis vermium terrestrium et fluviatilium, in der Einleitung zu den Mollusken sagt; er selbst stellte hierauf eine Eintheilung der Mollusken auf, bei welcher er nur auf den äusseren Bau des Thieres Rücksicht nahm. Allein hier- mit kam man nicht aus; der äussere Bau des Thieres gewährt zu wenig Anhaltspunkte, und man fand oft an demselben keine Unterschiede, wo man sich doch generisch zu trennen genö- thigt fühlte. Die Form des Gehäuses blieb auch nachher das Maassgebende. Die Beobachtung des Thieres mit Berücksich- tigung des Gehäuses führte ebenfalls nicht zu einer grösseren Genauigkeit, wie sich nachher zeigen wird. Cuvier war es, der diesen Gegenstand umfassender und mit grösserer Wissen- schaftlichkeit auffasste , und von ihm an, vom Erscheinen sei- Paasch: Beiträge zur genaueren Kenntniss der Mollusken, 35 ner Memöires poiir servir ä rauatomie et ä I'histoire naturelle des moUusques können wir wohl erst mit Recht von einer Mollnskologie sprechen. Aber selbst jetzt nocli übte diese neue Wissenschaft wenig mehr Einfluss aus auf ihre ältere Schwester, als den, welchen Müller ihr schon angewiesen hatte. Nach Ciivier, wo die vergleichende Anatomie einen so gewal- tigen Aufschwung bekam, fanden sich auch für die Klasse der Mollusken zahlreiche und tüchtige Bearbeiter, und man er kannte bald, wie schwach die Stützen seien, auf welclie die Conchyliologie ihre Gattungen und Arten gegründet hatte; — ich erinnere nur daran, wie man die verschiedenen Geschlech- ter ein und derselben Art mancher Bivalven, z. B. der Ano- donten, für verschiedene Arten erklärte. Nun sind aber einige Bivalven Zwitter, andere getrennten Geschlechts; unter den Letzteren drückt sich der Geschlechtsunterschied bei Einigen in der Schaale aus (Anodonta), bei Andern nicht (Unio, Ticho- gonia); — wie will man hier Arten aufstellen, ohne genaue anatomische Kenntniss des Thieres! Gattungen, die in den Augen des Molluskologen ziendich fern von einander stehen, sind nach dem blossen Gehäuse oft kaum oder gar nicht zu unterscheiden. Wenn für jetzt auch noch das Material zur Gruppirung der Mollusken nach dem anatomischen Bau zu gering ist, so glaube ich doch, dass die Zeit heranrücken wird, wo man die Conchyliologie der Mollnskologie imterordnen, und die Gattungen wenigstens nach dem anatomischen Bau aufstellen wird, und dass man der blossen Hülle nicht eine allzugrosse Bedeutsamkeit zuerkennen wird. Ein genaues Stu- dium des Thieres wird uns dann gewiss auch das Gehäuse mit andern Augen betrachten lassen, so, dass man diesem dann die ihm gebührende Bedeutsamkeit anweisen kann. Wenn man mir entgegnet, dass der Zoologe seine Charaktere nur von aussen her entnehmen soll , so erwidere ich , dass ich dies zugebe für alle Thierklassen, deren Aeusserlichkeit uns genug Anhaltspunkte giebt, und wo wir, erfahrungsgemäss, aus dem äusserlich erkennbaren Bau mit einiger Gewissheit auf den innern Bau schliessen können; es weiter ausdehnen, oder jenen Satz allgemein aufstellen zu wollen , würde mir als Einseitigkeit erscheinen, die nicht zu rechtfertigen ist; — auch hat man es in der That nicht gethan. 3* 30 Paasch Ans diesem Grunde, abgesehen von dem Nutzen, der der Physiologie darcaus erwachsen kann, scheint mir jeder Beitrag zur genaueren Kenntniss des anatomischen Baues der Mollus- ken eine anerkennenswerthe Arbeit. Wenn wir die verschiedenen organischen Systeme betrach- ten, so finden wir an allen recht interessante Verschiedenhei- ten. Am Ern^ährungs- und Verdauungs- Apparat machten Eh- renberg und Troschel auf die verschiedene Bildung der Mund- theile aufmerksam , die man als Hiilfscharaktere oft wird be- nutzen können; aber auch am Speisekanal, am Magen, am Darm, der oft mit Blindsäcken versehen ist, oft nicht, linden sich zahlreiche und constante Verschiedenheiten. Das Nerven- system scheint ziemlich übereinstimmend gebaut zu sein; den Hauptunterschied fand ich stets im Bau und in der Anordnung der Knoten unterhalb des Oesophagus, die entweder einzeln durch eine feste Hülle eingeschlossen und durch Commissu- ren zu einem Ringe vereinigt sind (Lymnaeus, Planorbis ), oder durch eine gemeinschaftliche Hülle zu einem verschieden gestalteten Knoten umgewandelt erscheinen (Helices). Der Athmungs- Apparat ist je nach den Gruppen sehr verschieden gebaut, und hiernach richten sich die Verschiedenheiten im Baue des Apparates für die Blutcirculation. Die bedeutend- sten, am leichtesten in die Augen fallenden Verschiedenheiten bietet uns aber der Bau der Geschlechtsorgane, und diese sind es, die man am leichtesten zur Unterstützung der Bestimmung der Mollusken wird benutzen können ; diese sind es daher auch, welche ich vorzugsweise bis jetzt ins Auge gefasst habe, und so werde ich denn hiermit wiederum den Geschlechts- Apparat einiger Mollusken beschreiben, die ich zu beobachten Gelegenheit hatte. 1. Hei ix adspersa, (Fig. 1). Der Bau des Geschlechts- Apparats hat grosse Aehnlichkeit mit dem von H. pomatia; der Pfeilsack (b) ist mehr keulenförmig, der Pfeil kaum ab- weichend, eben so wenig wie die glandulae mucosae (cc); der Stiel der Blase (ff), der sich dicht hinter den glandulis mucosis in der vagina öffnet, theilt sich sehr bald (bei f) in 2 Aeste, der kürzere, ziemlich gerade verlaufende Zweig trägt die länglich runde Blase (t), der andere umkreist in vielen Windungen den Eileiter, und endet dicht vor dem Eierstock Beiträge zur genaueren Kenntniss der Mollusken. 37 blind. Alles übrige ist wie bei H. poniatia. Die untersuchten Exemplare sammelte ich im jardin des plantes in Paris. 2. liel ix austriaca. (Fig. 2). Diese Schnecke ist bei Wien ausserordentlich häufig, und ich hielt sie im Anfang fiir nichts anderes als für H. nemoralis; indessen fiel es mir auf, dass ich gar keine Varietäten in der Zeichnung fand, die doch bei H. nemoralis so gewöhnlich vorkommen, auch fand ich bei genauerer Ansicht die Mundöffnung der Schaale mehr ge- rundet. Die anatomische Untersuchung stellte sie nun zwar auch in die Nähe von H. nemoralis, indessen waren die Ver- schiedenheiten von dieser doch bemerkbar genug, um sie fiir eine eigene Art anzuerkennen. Der Pfeilsack ist stets auffal- lend klein ; die Stämme der sehr grossen glandulae mucosae sind unten fast so d'ck , wie der Pfeilsack, sie theilen sich dann in 2 oder 3 ziemlich starke Hauptäste, von denen sich ein jeder wiedennn in 2, 3 auch wohl 4 Zweige spaltet. In einer ziemlichen Entfernung hinter den glandulis mucosis geht von der vagina der Stiel der Blase aus, welcher sich in eini- ger Entfernung wiederum spaltet; auch hier trägt der kürzere, wiewohl vielfach hin- und hergewundene Theil die Blase, der andere umkreist den Eileiter, und endet blind. 3. Helix incarnata. (Fig. 3). Der gemeinschaftliche Geschlechtssack ist sehr erweitert, ähnlich wie bei Arion, aber es findet sich in demselben nicht jene Klappe; die Wände sind dick und mit Wärzchen bedec'kt. Der Penis ist lang und dünn, das Flagellum kurz, etwa halb so lang als der Penis: der Pfeilsack schlank und schwach keulenförmig, die glandulae mucosae bestehen aus 3 bis 4 Schläuchen, und münden in den vordem Theil der Vagina, an der Stelle, wo der Stiel der Blase sich von der Vagina trennt. Der Stiel der Blase ist kürzer als der Eileiter, ohne Windungen, oluie blinden An- hang; die Blase selbst aufgeschwollen, mit 2 warzenähnlicheii Hervortreibungen, verhältnissmässig gross. Auffallend war es, dass der Eileiter an der Stelle, wo die Blase sich anlegt, bei allen untersuchten Exemplaren ein anderes Ansehen und eine andere Consistenz hatte; in Spiritus erhärtete diese Stelle schneller, sah dann weiss aus, während das Uebrige noch durchscheinend erschien. Der Hode liegt in mehreren Abthei- lungen in der Leber, und ich fand in demselben die bekann- 38 i' a a s c h ; teil ciäluilichcn Kiigulchcii, jetlocli nur s])arsam. Die unter- suchten Exemitlare verdankte ich der Güte des Herrn Prof. liossinaessler, der sie bei Tharandt gesaniuielt hatte. 4. Ilelix uiiibrosa, (Fig. 4), hat Aehnlichkeit mit H. incarnata. Die Erweiterung des genieinscliaftlichen Geschlechts- sackes fehlt; der Penis ist sehr schlank und lang, das Flagel- luni etwa so lang wie der Penis. Der Pfeilsack ebenfalls schlank, lang und schwach keulenförmig; der Pfeil selbst pfriemonförmig, sanft gebogen, hohl; die glandu)ae nuicosae sitzen an der Vagina, und bestehen an jeder Seite aus 4 kur- zen, dünnen Scliläuchen, die zusammen Eine Ausgangsöffnung haben; gleich dahinter geht der Stiel der I^lase ab, der viel- fach hin und hergevvunden ist, und keinen blinden Anhang hat; die Blase selbst ist länglich. Der Eileiter windet sich nicht so um die glandula prostatica , wie es gewöhnlich der Fall ist. Auch hier war der dem Eierstock zunäclist gelegene Theil des Eileiters weiss und undurchsichtig, während der übrige durchscheinend war. Die Exemplare sammelte ich zwi- schen Dorf Gastein und Hof Gastein, wo ich sie stets an Ur- tica dioica sitzend fand. 5. Helix strigella. (Fig. 5). Diese weicht auf eigen- thümliche Weise von allen bisher beobachteten ab. Der Penis ist sehr dick, die innere Lamelle der äussern nur locker an- liegend; das B'lagellum etwa f so lang als der Penis, dick. Der Pfeilsack fehlt, statt dessen findet sich jederseits von der Einmündungsstelle des Penis ein blind endender Schlauch (b'b'), dicker wie Ein Schlauch der glandulae mucosae; diese sitzen weiter hinauf, vor der Stelle, wo der Blasenstiel von der Va- gina abgeht, und bestehen jederseits aus 4 Schläuchen. Der Blasenstiel ohne blinden Anhang, etwas kürzer als der Eileiter, und nicht gewunden; auch der Eileiter windet sich fast gar nicht um die glandula prostatica. Ich sammelte meine Exem- plare in der Umgegend von W'ien, bei Döbling und am Kah- lenberge. 6. Helix ericetorum. (Fig. 6). Bei H. strigella fan- den wir keinen Pfeilsack, statt dessen 2 Schläuche neben dem Penis; hier finden wir nun statt jener zwei Schläuche zwei Pfeilsäcke (bb), zwischen welchen die Vagina hervortritt; jeder Pfeilsack ist eiförmig, das stumpfe Ende nach oben ge- Beiträge zur genaueren Keiintniss der Mollusken. 39 richtet, und unten von einer schlaffen Haut umfasst; der Pfeil ist ein stielrundes, zugespitztes Stiftchen. Die glandulae mu- cosae bilden zwei djchte Büschel kurzer, dünner Blindsäck- chen an der Stelle, wo sich der Stiel der Blase von der Va- gina trennt. Der Stiel der Blase ist etwa nur halb so lang wie der Eileiter, ist ohne blinden Anhang und ziemlich weit; die Blase eiförmig, mit nach oben gerichtetem spitzeren Ende. Der Penis ist lang und dünn, das Flagellum sehr kurz, kaum i so lang, als der Penis, ich sammelte diese Schnecke in grosser Menge bei Wien. — Bei Landeck im Innthale fand ich eine bräunlich gelbe Varietät, mit sehr feinen, etwas dunk- kren Binden, und etwas mehr hervortretendem Gewinde, H. ericetorum var. pallida, die sich anatomisch durchaus nicht von der gewöhnlichen unterscheidet. 7. Helix striata. (Fig. 7). Mit Ausnahme des Pfeil- sackes und des gemeinschaftlichen Geschlechtssackes gleicht diese sehr der vorigen. Auf einem verhältnissmässig sehr grossen gemeinschaftlichen Geschlechtssacke sitzt ein kleiner, runder Pfeilsack, tief eingesenkt, in welchem ein ziemlich lan- ger, stielrunder Pfeil liegt. Im Geschlechtssacke liegt eine Klappe, ganz ähnlich der bei Arion, doch ist sie mehr tuten- förmig; ihre 3 Zipfel sind der Ausführungsöffnung zugewen- det, und auf derselben liegt die Oeffnung der Vagina; etwas höher, an der Basis der Klappe öffnet sich die Blase. Die glandulae mucosae, jederseits 4 kurze Schläuche, sitzen zwi- schen dem Pfeilsack und der Stelle, wo die Vagina und der Stiel der Blase sich in den Geschlechtssack senken. Alles Uebrige ist wie bei H. ericetorum. Ich fand diese Schnecke in grosser Menge im jardin des plantes in Paris. 8. Helix fruticum. (Fig. 8). Der Pfeilsack besteht aus 2 übereinander liegenden Blindsäcken, die nach unten mit ihren Höhlungen zusammenlaufen (b'); der von der Vagina abgekehrte ist der kleinere, etwa nur \ oder ^ so gross als der andere, und in ihm fand ich stets den Pfeil. Die glandu- lae mucosae bestehen aus 2 dichten Ballen feiner Kanälchen, welche, jeder durch einen besonderen Stamm, an der Basis des Pfeilsackes in die Vagina münden. Die Vagina ist jenseits der Einfügung des Pfeilsackes sehr erweitert und dickwandig, und verengt sich dann plötzlich dort, wo der Stiel der Blase 40 Paasch: mit einem erweiterten Theile seinen Anfang nimmt; dieser ist so lang wie der Kileiter, ist ohne blinden Anhang und nicht gewunden. Der Penis ist dick und fest, und geht allmählig in das vas deferens über. Das Flagellum fehlt und der Zu- rückziehemuskel ist kurz und dick. In „Moritz Wagner's Reisen in der Regentschaft Algier, in den Jahren 1836, 37 und 38" theilt ErdI die Anatomie mehrerer Heli^inen mit, und unter diesen auch von Helix fru- ticum var. nigra. Ich bezweifelte früher schon die Richtigkeit dieser Zeichnung, in welcher er an die Stelle des Pfeilsackes und der glandulae mucosae ein einfaches Organ setzt, welches aus 2 durcli einen engen Hals mit einander verbundenen run- den Körpern besteht, denn ich glaube, dass die glandulae mu- cosae, wenn sie überhaupt vorhanden sind, sich auch paarig finden. Es war mir daher sehr angenehm, dass sich mir die Gelegenheit darbot, meine Vermuthung zur Gewissheit erheben zu können. Eben so vermuthe ich, dass Erdl's Zeichnung von H. candidissima nicht naturgemäss sein wird, und die Zeichnung von Bulimus radiatus ist mir nicht deutlich, ich konnte sie mit dem, wie ich es fand, nicht vereinigen. 9. Helix verticillus, (Fig. 9), nähert sich in manchen Stücken den Nacktschnecken. Der Pfeilsack und die glandu- lae mucosae fehlen, statt dessen ist der gemeinschaftliche Ge- schlechtssack sehr vergrössert durch Verdickung seiner Wände (bc), diese sind dicht mit Wärzchen bedeckt. Sollte man in dieser Beschaffenheit nicht eine blos veränderte Form der als fehlend bezeichneten Organe erkennen müssen ? In diesen Sack münden dicht neben einander die Blase, mit einer wei- teren, die Vagina, mit einer engeren Oeffnung. Blasenstiel und Blase sind wie bei Arion , d. h. der Stiel ist kurz und aus dicken muskulösen Wänden gebildet, die Blase dünnhäu- tig und gross, mehr oder weniger oval. Eileiter und glandula prostatica halten das Mittel zwischen Arion empiricorum und Helix pomatia, der Eierstock ist wie bei den andern Helices. Der Penis ist dick und ohne Flagellum, die innere Lamelle ist dick, innen dicht mit Wärzchen bedeckt, und liegt der äusseren Lamelle nur sehr locker an; auf dem stumpfen Ende sitzt ein kurzer, dicker Muskel auf, neben welchem das Vas deferens hervortritt, dies ist durch Bindegewebe dicht an den Beiträge zur genaueren Kenntniss der Mollusken. 41 Muskel geheftet, so dass man leicht verfuhrt werden kann zu glauben, der Muskel gehöre mit zutn Penis, und das Vas deferens trete erst an dessen anderem Ende hervor. Das Vas deferens öffnet sich im Eileiter, wie bei Helix pomatia, unter einer sehr breiten Falte. — Der Oberkiefer hat die grösste Aehnlichkeit mit dem von Limax cinereus. Ich sammelte diese Schnecke in der Gegend von Wien, bei Dornbach. 10. Helix cellaria, (Fig. 10), hat sehr grosse Aehn- lichkeit mit der Vorigen. Pfeilsack und glandulae mucosae fehlen ebenfalls; die Wände des gemeinschaftlichen Geschlechts- sackes sind zwar nicht so verdickt wie dort, doch zeigt der untere Theil des Stieles der Blase und der vordere Theil der Vagina eine ähnliche Beschaffenheit. Die Blase ist kurz ge- stielt, rund, dünnhäutig und verhältnissmässig gross. Der Pe- nis ist sehr dick, und ähnlich beschaffen wie bei der vorigen, das Flagellum fehlt, ein kurzer Zurückziehemuskel ist da, und das Vas deferens tritt plötzlich aus dem stumpf endenden Pe- nis hervor. Auch der" Oberkiefer ist wie bei H. verticillus, mit einem in der Mitte vorspringenden Zahn, zart concentrisch gestreift, mit leicht darüber hinlaufenden Radien. — Ich sam- melte diese Schnecke unter Steinen zwischen Salzburg und Gastein. 11. Clausilia ventricosa. (Fig. 11). Penis und Va- gina münden in Einer Oeffnung dicht neben einander. Die Vagina theilt sich sehr bald, und schickt die langgestielte Blase ab, während sie selbst sich weiterhin zum Eileiter erweitert. Glandula prostatica und Oviduct, welcher Letztere sich fast gar nicht um Erstere windet, sind durch eine scharfe Grenze von einander geschieden. Das Ovarium ist wie bei Helix. Der Penis besteht aus einer blos häutigen Röhre, welche sich ohne weiteren Anhang, wie ein Vas deferens einer Helix, in den Eileiter senkt, dort, wo die glandula prostatica anfängt. An dieser Stelle, etwas oberhalb (bei o), fand ich ein schein- bar drüsiges Körperchen anliegend, welches sich in einen ge- kräuselten Faden fortsetzte, der aber abgerissen war, und dessen Anfangspunkt ich nicht mit Bestimmtheit angeben kann; obgleich es nicht zu den Geschlechtsorganen zu gehören scheint, so wollte ich es doch nicht unerwähnt lassen; weiter nachforschen konnte ich leider nicht, da mir nur Ein leben- 42 Paasch: des Exemplar, welches ich am Gollinger Wasserfoll sammelte, zu Gebote stand. 12. Bulimus radiatus, (Fig. 12), hat eine höchst son- derbare Bildung. Vagina und Penis haben einen gemeinscliaft- lichen Eingang. Die Vagina theilt sich bald darauf in 2 etwa gleich weite Kanäle; der Eine erweitert sich allmählig, und geht in den Eileiter (h) über, an welchen sich eine breite glandula prostatica (i) anlegt; der Andere (f) theilt sich dort, wo der Eileiter anfängt, wieder; der eine Theil geht nach sehr kurzem Verlauf in die Blase (t) über, der andere, eben so weite (f)» l^gt sich an' die glandula prostatica an, und begleitet diese bis dicht vor dem Eierstock (k), welcher von rundlicher Form ist, und die gewöhnliche Consistenz hat. Der Penis theilt sich ebenfalls bald in 2 etwa gleich weite häutige Röhren (bei 1), von etwa 2 — 2^'" Länge, hier geht eine jede plötzlich in einen engen Kanal über (bei 1' und m'), und hier ist eine jede mit einem besonderen Muskel zum Zurückziehen versehen ( q ). Die Fortsetzung der Einen Röhre (m') wird allmählig sehr eng, wird dann wieder ein wenig weiter, und endet blind; diesen Theil muss man wohl dem Flagellum ver- gleichen. Die Fortsetzung der andern Röhre (T) erweitert sich allmählig ein klein wenig bis zu einem Punkte, wo sie 2 ohrförmige Zipfel bildet (bei n'), zwischen denen das Vas deferens in gewöhnlicher Form hervortritt, welches sich an dem gewöhnlichen Orte in den Eileiter senkt. In diesem letztbeschriebenen Theile, vor dem Vas deferens, zwischen 1' und n', fand ich gewöhnlich einen elastPschen, knorpelähnlichen Körper von -der Form des Kanales. Der Nebenhode tritt a« derselben Stelle wie bei Helix hervor, und führt zu einem Hoden, der aus mehreren rundlichen Abtheilungen besteht, die in der Leber liegen. Beim Tödten der Schnecke mittelst warmen luftleeren Wassers erreichte ich es sehr oft, dass der Penis umgestülpt wurde; beide vorher genannten häutigen Röhren treten dann hervor, und erscheinen als stielrunde Stränge, die mit spitzigen Wärzchen bedeckt sind. Ob bei der Copula auch beide Stränge in die Vagina eingeführt wer,- den, und auf welche Weise, gelang mir nicht zu beobachten. — Ich fand diese Schnecke in grosser Menge bei Wien. 13. Arion h orten sis. Sein Bau stimmt mit dem von Beiträge zur genaueren Kenntniss der Mollusken. 43 A. empiricorum überein, doch liegt der Hode nicht so weit nach hinten, und ist weiss. Die Blase ist sehr klein, nicht so dünnhäutig, aber eben so geformt, auch ist sie, wie die Vagina, durch musculöse Bänder an das Diaphragma geheftet. 14. Physa fontinalis. (Fig. 13). Die Bildung der Theile weicht von Allen bisher von mir beschriebenen sehr ab. Die Geschlechtsöffnungen liegen an der linken Seite, so, wie bei Lymnaeus und Planorbis, d. h. die männliche (a) dicht hinter und unter dem linken Fühlhorn, die weibliche (a') wei- ter zurück. Die Vagina ist nur sehr kurz, in ihr mündet die verhältnissmässig sehr grosse, auf einem sehr feinen Stiele (f) sitzende Blase (t); da diese aus einer sehr zarten Haut gebildet, aber von festeren Häuten umgeben ist, so gelingt es selten, sie unversehrt heraus zu präpariren; man findet sie aber leicht ^n der rechten Seite des Körpers; Stiel und Blase haben dasselbe Ansehen, wie die entsprechenden Theile bei Succinea. Die Vagina erweitert sich zum Eileiter (h), dessen Windungen sich dicht aneinander legen, und an welchem sich hinten das stumpf pyramida-le Ovarium (k) findet; auch diese Theile ähneln denen von Succinea. — Der Penis mit seinem Präputium (1) ist ähnlich wie bei Lymnaeus, es fehlen die drüsigen Leisten in dem Präputium, statt dessen findet sich an einer Seite ein rundliches, gelbes Körperchen (o). Die Spitze des Penis verdickt sich ganz allmählig zu einem keu- lenförmigen , die Länge des Präputium 4 bis 5 mal übertref- fenden Organ (i), durch welches das Vas deferens (n) hin- durchgeht, und welches aus dem dicken, stumpfen Ende dieses Organs wieder hervortritt; ohne viel Windungen zu machen geht das Vas deferens bis zur Basis des Präputium, tritt an der Vagina wieder hervor, und legt sich an den Eileiter an; von hier an hat es nach den Seiten hin kleine blindsackige Ausstülpungen, und bildet dadurch ein schmales, granulirt er- scheinendes Band (r), welches über die Windungen des Eilei- ters hinläuft, diese gleichsam zusammenhaltend; dann senkt es sich ein wenig in das Ovarium ein, tritt aber sogleich wieder hervor (r), und läuft zur Leber, welcher es sich auf dieselbe Weise anlegt, wie der Hoden bei Lymnaeus. — Hier hat nun also das über die Windungen des Eileiters verlaufende Band die Beschaffenheit und das Ansehen des Hoden selbst, denn 44 Paasch: beide bestehen aus einem Kanälchen, welches nach den Seiten hin Ausstülpunc^en macht. Das keulenförmige Organ zwischen Penis und Vagina glaube ich für die glandula prostatica hal- ten zu müssen; es hat einerseits Aehnlichkeit mit demselben Theile bei Limax, in so fern auch hier das Vas deferens von einer compacten Masse rings umgeben wird, andererseits könnte nian es mit, dem fleischigen Cylinder bei Paludina (dem Sa- menbehälter nach Treviranus) vergleichen, wodurch dann noch wahrscheinlicher wird, dass in Letzterem die glandula prosta- tica enthalten sei. Das Präputium ist aus einer feinen Mem- bran gebildet, an welcher die beschriebene rundliche Drüse sitzt; beim Ausstülpen desselben tritt der nach vorn gelegene, spitzigere Theil des keulenförmigen Organs in dasselbe, und giebt ihm einige P'estigkeit. Die Begattung geschieht gerade so, wie bei Lymnaeus. Die Untersuchung der Contenta der Theile hat nichts neues ergeben; die Spermatozoen haben die Gestalt derer von Lymnaeus und Planorbis, sind aber viel feiner. Am 17. Juni 1843 fand ich im Park von Dornbach bei Wien eine Helix pomatia beim Eierlegen; ich nahm sie mit, nnd tödtete sie schnell durch Spiritus. Die anatomische Un- tersuchung ergab Folgendes: am Ausführungsgange der Blase fand ich jenen kurzen blinden Anhang, dessen ich im früheren Aufsatze erwähnt habe, wobei ich bemerke, dass ich denselben auch an allen übrigen Exemplaren beobachtete, die ich bei Wien sammelte. Der Eierstock war klein und schlaff, der Hoden ebenfalls sehr schlafiF, die Epididymis noch strotzend voll von Samenfaden. Im Eileiter fand ich noch eine ganze Reihe von Eiern, die zwar schon eine Schaale hatten, aber noch keine kalkige. Die glandulae mucosae waren ebenfalls schlaff und klein, die Stämme derselben jedoch sehr dick aufgetrie- ben und strotzend voll von einer weissen Masse; ihren Aus- führungsöffnungen gegenüber lag das erste Ei, so dass es scheint, als empfingen die Eier hier ihren kalkigen Ueberzug. An den frisch gelegten Eiern fand ich diesen Ueberzug noch nicht fest zusammenhängend , sondern weich und fast breiig, mit dem Mikroskop betrachtet, aus neben einander liegenden, Beiträge zur genaueren Kenntniss der Mollusken. 45 kantigen, farblosen Stückchen, in welchen ich jedoch keine regelmässige F'orm erkennen konnte, bestehend. Einen Dotter bemerkt man nur bei grosser Aufmerksamkeit, als ein äusserst kleines, trübes, etwas durchscheinendes Fleckchen, welches aus einem Bläschen mit Kern besteht, um welches sich ein körniges Wesen gelagert hat. Wenn wir die Stellung des Pfeilsackes, der glandiilae mucosae und der Blase zu einander betrachten, so finden wir, dass die glandtilae mucosae immer zwischen dem Pfeil- sack und der Blase stehen, und zwar bald dem Ersteren, bald der Letzteren näher, und es scheint, als ob diese 3 Organe gemeinschaftlich die Function hätten, die Eier mit einer Schaale zu versehen. Die Blase findet sich bei allen bisher unter- suchten eierlegenden Gasteropoden, der Pfeilsack und die glan- dulae mucosae aber, so weit ich es bis jetzt habe beobachten können, nur bei denen, deren Eier noch einen kalkigen Ueber- zug haben. Werden die Secrete dieser Organe nicht benutzt, also im Winter, so bildet sich durch Verhärtung derselben im Pfeilsack der Pfeil, und im Ausführungsgange der Blase, wenn die Ruhe des Thieres es erlaubt, jener eigenthümliche, elasti- sche Körper, den man öfters im Frühjahre aus der Geschlechts- öfi'nung mancher Helices herausschlüpfen sieht. Berichtigung. In dem Aufsatze „Ueber das Geschlechts- system und über die Harn bereitenden Organe einiger Zwit- terschnecken" im Jahrgange 1843 dieses Archivs sprach ich auch von Ly?iinaeus elongatus: dies war nicht dieser, sondern Lynniaeus fusculus. Pf. Erklärung der Abbildungen (Taf. 3 u. 4). Fig. 1. Geschlechts -Apparat von Helix adspersa. a. Gemeinschaftlicher Eingang zu den männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen. — b. Pfeilsack. — c. Glandulae mucosae, — ff. Ausführungsgang der Blase , f f. blinder Anhang desselben. — h h. Eileiter. — i i. Glandula prostatica. — k. Eierstock. — 1. Penis. — m. Flagellum desselben. — n. Vas deferens, — p. Epididymis. — r. Hoden. — q. Zurückziehemuskel des Penis. — t. Blase. — In allen übrigen Figuren bedeuten diese Buchstaben dasselbe, wenn es nicht besonders bemerkt ist. Fig. 2. Geschlechts -Apparat von Helix austriaca. Fig. 3. Geschlechts -Apparat von Helix incarnata. Fig. 4. Geschlechts -Apparat von Helix umbrosa. 4fi Paasch: Beiträge zur genaueren Kennttiiss der Mollusken. Fig. 5. Geschlechts -Apparat von Hclix strigella. b' b'. Die an die Stelle des Pfeilsackes getretenen blinden Schläuche. Fig. 6. Geschlechts-Apparat von Helix ericetorum. Fig. 7. Geschlechts -Apparat von Helix striata. Fig. 8. Geschlechts-.Apparat von Helix fruticuni. b'. Der längs aufgeschnittene Pfeilsack, mit darin liegendem Pfeil. Fig. 9. Geschlechts-Apparat von Helix verticiilus. b.c. Gemein- schaftlicher Geschlechtssack. Fig. 10. Geschlechts- Apparat von Helix cellaria, von welchem der hinterste Theil, Eierstock, Epididymis und Hoden fehlen. Fie. 11. Geschlechts- Apparat von Clausula ventricosa. c. Das dem Geschlechts-Apparate anliegende drüsige Körpcrchen, dessen ich im Texte erwähnt habe. Fig. 12. Geschlechts-Apparat von Buliraus radiatus. Fig. 13. Geschlechts -Apparat von Physa fontinalis, etwas ver- grössert. a. Männliche Geschlechts- Oeffuung. — a'. Weibliche Ge- schlechts-Oeffnung. 1. Präputium, o, das demselben anliegende drü- sige Körperchen. — i. das keulenförmige Organ (Glandula prostatica). k. Eierstock. — n. Vas deferens. — r. Hoden, r'. der über den Eileiter, h, hinlaufende, bandartige Theil desselben, t. Blase. 47 Ucbei" einen neuen Cephalopoden (Octopodotenthis). Von D r. A. K r o h n. Hierzu Taf. 5 Fiff. A — F. Im Februar dieses Jahres erhielt ich in Messina einen mit ansehnlichen FJossen ausgestatteten Kalniarartigen Cepha- lopoden, der mir gleich anfangs dadurch auffiel, dass die Ge- sammtzahl seiner Arme nur acht betrug, indem ihm die län- gern Arme (bras tentaculaires) der sogenannten Decapoden fehlten. Diese Eigenthümlichkeit, durch welche er auf den ersten Blick an die Octopoden sich anzuschliessen scheint, theilt er indessen, wie ich dies später erfuhr, mit drei andern bereits bekannten Arten, die man der Gattung Loligopsis ein- verleibt hat, und von welchen w^eiter unten. Ich enthalte mich näherer Erörterungen über die Grös- sen- und Formverhältnisse seiner einzelnen Leibesabschnitte, und verweise den Leser in dieser Hinsicht lieber sogleich auf die naturgetreuen Abbildungen (Fig. A und B), die Herr Ve- rany in Genua die Gefälligkeit gehabt hat zu entwerfen. Nur bemerke ich noch, dass Herr Dr. Riippeil, der mit mir zu gleicher Zeit in Messina anwesend war, mir später einzelne etwas grössere Individuen als das abgebildete vorwies. Bei lebenskräftigen Thieren sind die Pigmentbeutel der Haut (Chro- matophoren) so stark contrahirt, dass die Oberfläche des Kör- pers weisslich halbdurchsichtig, etwa mattgeschliflfenem Glase ähnlich, und nur ganz in der Nähe dunkel gefleckt erscheint. Diese Flecken zeigen sich nach dem Tode erweitert und röthlich gefärbt. Das hornige Schalenrudiment, das von der Kragenspitze des Mantels sich weit nach hinten über den Rücken erstreckt, gleicht sehr dem dos Loligo vulgaris. Unter dem Auge ragen die dasselbe begränzenden Weichtheile des Kopfes in Form eines Wulstes hervor. (S, Fig. C). Die Arme 48 K r o h n : sind von ungleicher Länge, die mittlem Paare kürzer als die seitlichen, und jeder an seinem äussern Rande mit einem vor- stehenden, nach dem Tode einsinkenden Hautsaum versehen. Der innere Rand ist mit zwei Reihen alternirender, gegen die Spitze des Arms zu sich nach und nach verkleinernder Saug- näpfe besetzt. Die saugnapflose Spitze zeigt sich nach dem Tode dunkler gefärbt, wegen der hier dicliteren Anhäufung der Chromatophoren. Die Saugnäpfe sind von so ungewöhnlicher Bildung, dass man sie kaum mehr als solche betrachten kann. Es sind wal- zenförmige, der Gestalt nach mit Phalangenknochen zu ver- gleichende Organe, deren breite Basis mittelst eines kurzen feinen Stiels auf den Armen ruht, ihr oberer Theil ist abge- rundet, hohl und birgt ein horniges Häckchen oder eine Kralle. Häufig sieht man die Spitze der letztern aus der spaltförmigen senkrechten Oeffnung des hohlen Theils hervorragen, welche auf einer der Flächen des Saugnapfes angebracht ist und fast bis zur Basis desselben reicht. Diese Fläche und somit auch die Oeffnung ist gewöhnlich nach hinten und etwas nach aus- sen gekehrt. Diese Bildung der Saugnäpfe, auf die ich erst in Frankfurt durch H. Dr. Stiebel aufmerksam wurde, scheint überhaupt allen denjenigen Cephalopoden zuzukommen, deren sämmtliche Arme mit Krallen versehen sind, und die man von den echten Onychoteuthis wohl unterscheiden muss. Man vergleiche in dieser Hinsicht die in Ferussac's bekanntem Werk abgebildeten Onychoteut. leptura (Fig. 11 und 12) und O. Lesueurii (Fig. 4 und 5), um sich zu überzeugen, wie nahe hier die Beschaffenheit der Saugnäpfe mit der geschil- derten übereinstimmt. Bei dem Mangel einer genauen Definition der zahlreichen Arten, welche das eben citirte, bis auf den heutigen Tag noch unvollendete Werk enthält, ist es nicht möglich, die Verwandt- schaften des neuen Cephalopoden mit Sicherheit zu ermitteln. Nur vermuthen lässt es sich , dass jene anfangs erwähnten drei Arten, von denen zwei bei Ferussac abgebildet sind, das dritte von H. Verany in einem eignen Memoire beschriebLcn worden ist, ihm am nächsten stehen dürften. Es sind nämlich die Loligopsis Tilesii^ LoUgopsis guttata (s. Ferussac) und Loligdpsis Bonplandti Verany (s. dessen Mem. sur deux nou- üeber einen neuen Cephalopoden. 49 velles especes de Cephalopodes in Mem. de l'acad. de Turin. T. 1. 2de ser. *). Ob die Arme dieser Thiere Krallen tragen, lässt sich aus den Abbildungen nicht ersehen. Auch findet sich in Verany's Schrift keine Auskunft darüber. Jedenfalls aber weicht der neue Cephalopode von ihnen durch seine mehr gedrungene Gestalt und seine weit nach vorne reichen- den Flossen ab. Wie sich auch in der Folge die Beziehun- gen dieser vier Arten herausstellen mögen, augenscheinlich ist es, dass die Zahl der Arme, bei der sonst ganz naturge- mässen Zerfällung der zweikiemigen Cephalopoden (Dibran- chiata) in zwei Hauptgruppen, gar nicht in Betracht kommen darf, und dass folglich die für diese Gruppen üblichen Be- nennungen (Decapoda und Octopoda) andern weichen müssen. Nach Rüppell's Vorschlage nenne ich das Genus, wozu die beschriebene Spezies gehört, Octopodoteuthis, wodurch die Zahl der Arme und die Verwandtschaft mit den Loligineen ganz zweckmässig bezeichnet scheint Erklärung der Zeichnungen (Taf. 5). Fig. Ä. Das Thier nach dem Tode, in natürlicher Grösse und von der Rückenseite. Fig. B. Dasselbe von der Bauchseite. Fig. C. Dasselbe in schräg aufgerichteter Stellung, wobei die Wülste unter den Augen am deutlichsten erscheinen. Fig. D. Einer der grösseren Saugnäpfe im Profil, mit der hin- durchschimmernden Kralle. Fig. E. Ein kleineres Saugnapf mit der spaltförmigen Oeffnung. Fig. F. Stark vergrösserte Kralle. *) Da das wohlerhaltene Musterthier von Loligopsis (L. Veranii) Tentakulararme besitzt, und gerade durch eine unverhältnissmässige Länge derselben in die Augen fällt, wie Verany nachgewiesen hat, so leuchtet es ein, wie wenig haltbar jene Zusammenstellung erschei- uen muss. Doch weist schon Verany selbst auf die Nothwendigkeit hin, aus dem von ihm entdeckten Thiere und der Loligops. guttata eine eigene Gattung zu bilden. Archiv r. Naturf^eschichlc. AI. Jahrg. l. Bd. 50 Diagnosen einiger neuen Conehjlien. Von Dr. A. Philipp i. Die neuen Conchylien -Arten, deren Diagnosen ich hier mittheile, da eine zu lange Zeit vergehen dürfte, bis ich im Stande bin, sie mit Abbildungen und umständlichen Beschrei- bungen bekannt zu machen, sind von meinem Bruder E. B. Phiüppi theils in Peru, Chili, der Magellanstrasse u. s. w. selbst gesammelt, theils von ihm von Schiffen erworben, die sie in dem Stillen Meer gefunden hatten, oder von Herrn Kin- dermann in Valparaiso mir zugeschickt. 1. Lutj^aria tenuis Ph. L. testa lineari-oblonga, laevi, utrinque rotundata et hiante, tenuissima, sub epidermide fuscescente alba; extremitate postica breviore. Long. 23^'", alt. 11|"', crass. 5'". Patria: Fretum Magellanicum. Gregory-Bay. Die Diinnheit der Schale, die glatte, blassbräunliche Epi- dermis erinnern zuerst an Solen costatus Say. Die Gestalt ist fast genau wie bei der schmaleren Varietät von L. elliptica, allein wenn bei dieser die hintere Extremität länger ist, so ist umgekehrt bei L. tenuis die vordere Extremität die län- gere. Das Schloss ist ähnlich; bei der Kürze der hinteren Seite ist die Mantelbucht auch nur verhältnissmässig kurz. Cyamium n. genus. Testa transversa, subinaequilatera, aequivalvis, tenuis, vix hians; dentes cardinales in utraque valva duo, dentes late- rales nulli; ligamentum duplex, internum in foveola triangulär! pone dentes cardinales; impressiones musculares duae; sinus palliaris nullus. Ich kann die hierher gehörige Muschel nur mit Erycina Lamk. (ex emendatione Deshayesii) und Kellia Turton (Bor- nia Ph.) vergleichen. Von Erycina ist sie verschieden 1) durch Diagnosen einiger neuen Conchylicn, 51 den gänzlichen Mangel der Seitenzähne, 2) indem die Grube für das innere Ligament hinter, nicht zwischen den Schlöss- zähnen steht, 3) durch den Mangel der Mantelbucht, welcher andeutet, dass das Thier keine Röhren besitzt. — Von Kellia unterscheidet sich Cyamium hauptsächlich durch die deutliche, in der Kardinalplatte liegende Grube des Ligamentes, welche nicht zwischen, sondern hinter den Kardinalzähnen steht. 2. Cyamium antarcticum Ph. C. testa minuta, oblonga, subtriangulari, utrinque rotun- data, alba; epidermide tenuissima nitida. Long. 4'", alt. 2|^"', crass. If". Patria: Gregory-Bay in Patagonia, frequens. 3. Kellia hui lata Ph. K. testa ovato-orbiculari, inflata, postice longiore, flave- scente; deute laterali abbreviato. Long. 3|"', alt. 3'"^ crass. 2\"'. Patria: Fretum Magellanicum ; Cobija. Auffallend ähnlich der Kellia suborbicularis Mont. (=Bor- nia inflata) Englands und des Mittelmeeres, jedoch vorn weit länger als hinten , und durch die Kürze des hintern Lateral- zahnes auch im Schloss verschieden. — Amphidesma physoi- des Lamk. No. 16 von Neuholland muss auch sehr ähnlich sein. 4. Kellia miliaris Ph. K. testa minima, ovata, inaequilatera, purpurea, postice angustiore, apicibus prominentibus. Patria: Fretum Magellanicum, Eagle-Bay, frequens. Genau so gross und so gefärbt wie Kellia seminulum, überhaupt kaum von dieser Mittelmeerischen Art dadurch zu unterscheiden, dass sie dunkler gefärbt, hinten etwas länger und schmaler ist, und stärker hervortretende Wirbel besitzt. Wären die Fundorte beider nicht fast um den ganzen Durch- messer unseres Erdballs von einander entfernt, so würde ich beide als Varietäten vereinigen. — Lesaea minuta (Venus) O. Fabr. Fauna groenlandica ist ebenfalls sehr ähnlich, so wie Poronia rubra. Osteodesma cuneatum {Armtina') Gray Spicil. zool. ist auf Chiloe in einem Exemplar gefunden. 5. Saxicava antarctica Ph. S. testa ovato- oblonga, rudi, transversim inaequaliter 4* 52 Philippi: striata, utraque extremitate rotundata, anticc latiore et lae- viore. Long. 21'", alt. 11'", crass. 10'". Patria: Insulae Chonos infra Chiloe. Die Saxicava- Arten sind überaus schwer zu bestimmen, und noch schwieriger ist es, ihre Verschiedenheiten in Wor- ten anzugeben. Merkwürdig ist es, dass man auf ganz jungen Exemplaren ebenfalls die beiden gezähnelten Kiele wahrnimmt, welche unserer S. arctica .zukommen, welche im nördlichen Atlantischen Meer bis Grönland zu Hause ist. Ueberhaupt dürfte es beinah unmöglich sein, junge Exemplare beider Ar- ten zu unterscheiden. — Die Schlosszähne werden früh ab- gerieben. 6. Saxicava conchotrypa Ph. S. testa minuta, oblonga, valde inaequilatera , utrinque subtruncata, irregulariter rugosa; cardine edentulo. Long. 3^", alt. li'", crass. 1^". Habitat in testa Haliotidis Iridis. Ich habe sieben Exemplare gefunden. Die Gestalt ist zwar unregelmässig, aber immer erscheint die vordere Seite sehr kurz, Rückenrand und Bauchrand beinah geradlinigt, und beide Extremitäten abgestutzt, mit abgerundeten Winkeln. Die Oberfläche ist unregelmässig runzelig, und mit einer sehr dicken, blassbraunen Epidermis bedeckt. Das Schloss ist durchaus zahnlos, schwielig verdickt; das Ligament sehr deutlich. Entodesma n. genus. Testa bivalvis, transversa, inaequilatera, epidermide crassa vestita, subhians ; cardo edentulus ; ligamentum (cartilagineum) internum, in utraque valva prominentiae semilunari, longitudi- nali insertum. Impressiones musculares . . . Durch das zahnlose Schloss und das eigenthümliche, in- nere Ligament ist dies Genus sehr ausgezeichnet. Ein beson- deres, äusseres, faseriges Ligament scheint gänzlich zu fehlen, und seine Stelle durch die Epidermis vertreten zu sein, welche zu beiden Seiten der kleinen, spitzen Wirbel von einer Schale zur andern übergeht. Wegen des perlmutterartigen Glanzes der inneren Schalenseite sind die Muskel- und Manteleindrücke nicht zu sehen; ich glaube aber, dass das Thier nicht viel von Saxicava verschieden ist, und ebenfalls durch einen Byssus sich festsetzt. Ich schliesse dies aus der Unregelmässigkeit Diagnosen einiger neuen Conchylien. 53 der Schale, und aus dem Umstände, dass ich sie im Innern eines Baianus gefunden habe. 7. Entodesma chilensis Ph. E. testa oblonga , antice rotundata , postice angustiore, irregulariter rugosa, tenuissima, alba, margaritacea; epidermide crassa, flavescente. Long. 4^'", alt. 2'", crass. 1|"'. Patria: Insula Chiloe. 8. Petricola chiloensis Ph. P. testa parva, ovata, subtrapezoidea, tumida, longitudi- naliter striata. Long. 4'", alt. 3'", crass. 2'". Patria: Chiloe, ad radices Fucorum et in Balano acutis- simo. Eine kleine Art ohne hervorstehende Kennzeichen. 9. Donax securiformis Ph. D. testa oblonga, fusco-purpurea , albido-radiata, laevis- sima; latere postico rostrato, carinis acutis cincto, lineis ele- vatis reticulato ; margine crenato. Long. 14^'", alt. 7|"', crass. 5'". Patria: Nova Zeelandia? Durch ihre scharfen Kiele und die Skulptur der hinteren Seite ist diese Art sehr ausgezeichnet. Innen ist sie schön violett. 10. Diplodonta inconspicua Ph. D. testa subquadrato-orbiculari, solida, tumida, rudi, albida; extremitate antica brevissima; ligamento fere totum marginem dorsalem occupante. Long. 10^'", alt. Q\"', crass. 7'". Patria: Chiloe. Sehr ähnlich der D. rotundata aus dem Mittelmeer, aber dickschaliger, rauher von den unregelmässigen Anwachsstrei- fen; die Nymphen grösser, das Ligament länger, die Schloss- zähne kräftiger. 11. Cytherea amoena Ph. C. testa ovato- oblonga, subcordata, turgida, transversim subsulcata, ad umbones fuscescente, caeterum lilacina, radiis obscurioribus picta; lunula ovato -lanceolata violacea; area nulla; margine integerrimo. Long. 20'", alt. 14^"', crass. 10'". Patria : Oceanus Pacificus. Die Figur der Venus nebulosa Zool. of Cap. Beechey's Voyage tab. 43. f. 8 sieht aus, als ob sie nach unserer Art gemacht wäre^ allein sie hat ein achtes Venusschloss, während 54 Philippi: C. amoena in Beziehung auf Schloss, Muskel- und Mantel- Eindrücke fast ganz mit Cytherea Chione übereinstimmt. 12. Cytherea livida Ph. C. testa ovato-cordata, laevi, polita, livida; apicibus albo fuscoque stellatis ; lunula cordato-Ianceolata, plana, parum cir- cumscripta; area non distincta. Long. 32'", alt. 25'", crass. 16^"'. Patria: Oceanus Pacificus. Unserer Cytherea Chione überaus ähnlich, und vielleicht nur Varietät. Die Farbe ist aus Gelb und Violettgrau ge- mischt und in der Gegend der Wirbel sieht man sternförmige Zeichnungen, nicht gegliederte Querbinden und unterbrochene Strahlen, wie bei C. Chione. 13. Venus expallesc ens Ph. V. testa ovata, utrinque rotundata, alba, opaca, radiis violaceis duobus obsoletis ad apices picta; striis transversis irregularibus ; lunula compressa, cordata; margine integre. Long. 11'", alt. 8'", crass. 41'". Patria: Chili pars borealis. Eine sehr unscheinbare Art, an Gestalt, Schloss, Muskel- und Mantel-Eindrücken sehr mit V. decussata übereinstimmend, ohne Spur von Längsstreifen. Beide Extremitäten sind wohl abgerundet; die Schlosszähne kräftig; die Mantelbucht spitz und reicht bis zur Mitte der Schale. 14. Venus agrestis Ph. V. testa cordato - orbiculari , tumida, solida, alba, sulcis increnienti irregularibus subscalari, radiatim striata; lunula late cordata; area nulla; margine crenulato. Long. 10^'", alt. 11'", crass. 8^". Patria: Fretum Magellanicum. Wären die Wirbel nicht so stark hervortretend, so würde die Schale fast vollkommen kreisförmig sein. Die Epidermis sehr dünn und hinfällig. Schloss und Muskel -Eindrücke fast genau, wie bei V. paphia L. 15. Cardita elongata Ph. C. testa oblonga, transversa, antice abbreviata et angu- stata, utrinque rotundata; costis latis, subsquamosis circa 7 in latere postico, reliquis obsoletis. Long. 21"', alt. 10'", crass. 8V". Patria: Oceanus Pacificus. Diagnosen einiger neuen Conchylien. 55 Die hintere Extremität ist wohl doppelt so hoch, wie die vordere ; die Wirbel liegen im fünften Theil der Länge. Ur- sprünglich sind 18 Rippen da, von denen aber die vorderen 11 bald ganz undeutlich werden. Die Farbe ist weisslich, hinten bräunlich, mit einigen rothbraunen Streifen. 16. Cardium distortum Ph. C. testa minuta subcordata, valde obliqua, angulata, carl- nata, albo-fulva; costis planis sublaevibus, sulcis angustis divisis, in latere postico 6, in antico 18 — 20. Long. 5^"', alt. 4^"', crass. 4.\"'. Patria: Insulae Amicorum. Ziemlich viele einzelne Schalen liegen vor; Gestalt, Fär- bung und Grösse fast genau wie bei C. ob ovale Sowerby Conch. JH. f. 4 (wozu ich keine Beschreibung, auch keine Angabe des Vaterlandes kenne); die Sowerbysche Art scheint aber weniger gewölbt zu sein, und hat stark gewölbte Rip- pen, deren ich in der Figur nur etwa zwölf auf der vordem Seite zähle. 17. Area Lamarckii Ph. A. testa transversim ovata, postice oblique truncata, ven- tricosa, aequivalvis; costis circa 40, laeviusculis, integris, sulco angusto divisis. Long. 32'", alt. 23'", crass. 21'". Patria: Mare Chinense. Gewiss bisher mit Area Scapha Chemnitz VIL t. 55. f. 548 verwechselt. Ich glaube es ist die Varietät, deren Rippen ,, völlig glatt sind, und durch keine Linie in der Mitte getheilt noch gespalten werden", deren Chemnitz p. 205 erwähnt, allein sie soll kürzer sein und nur einige dreissig Rippen haben. Wahrscheinlich ist es auch Lamarck's A. Scapha var. b costis pluribus indivisis, natibus minus remotis. Bei gegen- wärtiger Art stehen die Wirbel 2f " auseinander. Leider fehlt mir eine ächte A. Scapha zur Vergleichung. Als Typus dieser Art darf man aber nicht „le grand et bei individu de la Col- lection du Museum" nehmen, wie Deshayes will. Denn Area Scapha ist keine neue, von Lamarck erst aufgestellte Art, sondern eine alte Chemnitzsche, und man hat kein Recht den Chemnitzschen Namen auf eine andere Art zu übertragen. 19. Peetuneulus eoneinnus Ph. P. testa magna, ponderosa, suborbiculari , aequilatera^ 56 Philippi: striis longitndinalibus confertissimis scabra et rugis incremeiiti distantibus decussata, rufa, ad marginem cardinalem alba, stri- gis angulatis, rufo-fuscis ornata; apicibus incurvis approxima- tis. Long. 46'", alt. 44i'", crass, 32'". Patria: Oceanus Pacificus. Die Wirbel stehen nur |'" aus einander; die Area ist vertieft, 26'" lang, 2^'" breit. Jede Seite des Schlosses hat 16 Zähne, der Rand 50 bis 54 Zähne. 20. Pectunculus miliaris Ph. P. testa minima, ovata, valde inaequilatera , fusco-pur- purea, concentrice regulariter striata; apicibus acutis, promi- nulis; area nulla; margine crenato. Long. 2'", alt. 1|"V crass. 1"'. Patria: Fretum Magellanicum. Eine höchst merkwürdige kleine Art, die ich auf den ersten Blick fiir eine junge Modiola trapezina hielt. Sie ist so schief, dass die Wirbel im vordem Fünftel der Länge lie- gen. Dieselben sind spitz, hervorragend, und liegen dem Rande auf, so dass keine Area übrig bleibt! Die Epidermis ist nicht in Haare aufgelöst, sondern in Lamellen, die ^qü Querlinien entsprechen. Das Schloss besteht jederseits aus fünf Zähnen; der Rand ist verhältnissmässig grob gekerbt. — Ich habe das Thier aufgeweicht, und den Fuss der Pektunkeln mit seiner Grube für den Byssus deutlich erkannt. Die Kie- men aber Hessen sich nicht erkennen. 21. Lima pygmaea Ph. L. testa minuta, ovata, aequilatera, clausa, sulcis regula- ribus, undatis, laevibus , in utroque latere obsoletis, sculpta. Long. 2"', alt. 2i"', crass. 1|"'. Patria: Fretum Magellanicum. Der nächste Verwandte dieser Art ist die Grönländische L. sulcata Leach.! 22. Pecten australis Ph. P. testa subaequivalvi, subaequilatera, ovata; radiis 30 — 34 laevibus; interstitiis transverse lamellosis; valva superiore rubra, subunicolore; inferiore pallida; auriculis inaequalibus costatis. Alt. lOy, diam. 9"', crass. ^"\ Patria: Insulae Chonos. Diagnosen einiger neuen Conchylien. 57 Diese Art hat fast ganz den Umriss, die Zahl der Rippen, die Bildung der Ohren wie P. ornatus, unterscheidet sich aber leicht durch folgende Kennzeichen: 1) der Bauchrand ist weit stärker gebogen, und beschreibt mehr als einen halben Kreis; 2) die Rippen sind alle gleich gross, nicht abwechselnd kleiner; 3) dieselben sind vollkommen glatt, nicht schuppig. 23. Pecten natans Ph. P testa subaequivalvi, subaequilatera, ovato-orbiculari; costis planatis, in junioribus 25, in adultis circa 50, alternis minoribus; costis interstitiisque laevibus. var. a) minor, tenuissima pellucida, 15'" alta, 13.^'" lata, ^\"' crassa. var. ß) major, solidior, costis 50; 25'" alta, 231'" lata, 8^"' crassa. Patria: Fretum Magellanicum, Messier-Canal, Smith-Canal. Diese Art ist dadurch merkwürdig, dass sie frei herum- schwimmt, in den grossen Massen des Riesentanges. Mein Bruder schreibt hierüber: „es ist dies vielleicht die einzige Muschel, die willkiihrlich schwimmen kann, was mich nicht wenig in Erstaunen setzte, und manche zu ergreifen verhin- derte. Das Thier in dieser dünnen Schale ist sehr klein, und bei der geringsten Bewegung, die man dem Fucus mittheilt, auf welchem sie in grosser Tiefe sitzen, lassen sie los, öffnen die Schalen, und schliessen sie mit grosser Gewalt. Hierdurch schiessen sie dahin, indem das Wasser an der Stelle aus- strömt, wo die Schale sonst für den Austritt des Byssus offen ist und dadurch die Muschel in der entgegengesetzten Rich- tung nach vorn treibt. Will man daher der Muschel habhaft werden, so muss man ganze grosse Büsche schnell herauf- holen; man findet dann immer eine Partie in denselben. Uebrigens fand ich diese Muschel nur an zwei Stellen, wo das Meer nie unruhig werden kann." Die Färbung ist verschieden: einige sind fast ganz farb- los, andere gelblich, selbst braun auf der obern Schale, andere haben auf farblosem Grunde mehrere gelbe oder braune Rippen. 24. Terebratula eximia Ph. T. testa maxima, subrhombeo-orbiculari, laevi; valva utraque aequaliter gibba, dorsali medio demum elevata, eleva- tione biangulata; margine frontali sinuato; sceleto interno 58 Philippi: formato e lamellis diiabus, versus frontem arciiatini diductis, deinde adscendentibiis et fere iisqiie ad apicem recurrentibus, ibique conjuiictis. Alt. 30'", latit. 28"', crass. 15^". Patria: Fretum Magellanicum, Port Famine in profundi- tate circa 50 pedum. Diese Art dürfte leicht die grösste lebende Terebratel sein, und in dieser Beziehung selbst nur von wenigen fossilen Arten iibertroffen werden. Die Ventralschale bildet am Schloss einen sehr stumpfen Winkel, und ist ziemlich deutlich fiinf- seitig; von den fünf Seiten ist die zwischen den Falten ein- gefasste Basis die kleinste. Die Oeffnung ist verhältnissmäs- sig gross, die Deltidien durch eine senkrechte Linie geschie- den oder sektirend. Das innere Gerippe ist sehr entwickelt, nach der Figur bei Chemnitz zu urtheilen, dem von T. dor- sata ähnlich, aber ohne mittlere Scheidewand: jedoch verläuft in der Mittellinie eine erhabene Leiste bis zur halben Länge. — Die Farbe ist bräunlich gelb. 25. Terehratula lupinus Ph. T. testa laevi, orbiculato-rhombea, marginibus cardinalibus elongatis; valva utraque aequaliter gibba, dorsali obscure ca- rinata; margine frontali vix flexuoso; sceleto interno e lamella mediana adscendente, lamellisque horizontalibus a centrali ad dentem cardinalem porrectis, formato. Alt. 6^"', latit. 6f'", crass. 3'". Patria: Insulae Chonos. Die Gestalt ist bei dieser Art so verschieden, dass ich sie kaum in die Diagnose aufnehmen konnte. Kleine Exem- plare sind schmal, eiförmig, und zeigen keine Spur des Rük- kenkieles; der Schnabelwinkel ist sehr spitz. Die grösseren haben dagegen einen überaus stumpfen Schlosswinkel, und die Seitenränder und der Stirnrand fliessen in eine einzige halb- kreisförmige Linie zusammen. Die Oeflfnung des Schnabels ist massig gross, noch im Alter sind die Deltidien vollständig getrennt. Die mittlere Platte des inneren Gerippes steigt von der Mitte an stark nach oben und nach vorn in die Höhe; jederseits ist eine gebogene dünne Lamelle, welche diese Mit- telplatte mit dem Schlosszahn verbindet, und bevor sie den- selben erreicht, nach oben in eine Spitze ausgezogen ist. Die Farbe ist ziemlich rein weiss. Diagnosen einiger neuen Conchylien. 59 26. Terehratula rhombea Ph. T. testa subrhoinbea plicata; valva dorsali convexiore, iriedio in jugum satis angustum elevata, ventrali medio de- pressa; plicis diehotoniis, demiim sex in jugo mediano, 15 — 16 in lateribus; sceleto interno e lamella mediana adscendente et utrinque e lamella duplici, recurrente formato. Alt. 10|'", latit. 10'", crass. 4|'". Patria: Fretum Magellanicum ad Port Famine. Die Gestalt stellt beinah vollkommen eine Raute vor, deren einer spitzer Winkel vom Schnabel gebildet wird, wäh- rend den andern der Stirnrand abschneidet. Die Deltidien sind vollkommen getrennt. Das innere Geripp ist ähnlich, wie bei T. lupinus, allein die Seitenlamelle ist doppelt, eine über der andern, übrigens nicht wohl mit Worten kurz zu beschreiben. Die Farbe ist schmutzig weiss. 27. Chiton argyrostictus Ph. Ch, margine laevi, valvis laevibus, subcarinatis: areis la- teralibus a mediana unice serie punctorum impressorum, ar- genteorum distinctis. Long. 4^", latit. 3"'. Patria: Fretum Magellanicum. Durch die eigenthiimlichen eingestochenen , im Grunde silberglänzenden Punkte, welche an die ähnliche Bildung bei einigen Carabus erinnern, ist diese kleine Art hinlänglich zu unterscheiden. An den beiden Endvalven stehen dieselben in mehreren concentrischen Reihen. Die Färbung variirt, vor- herrschend ist die braunrothe Farbe; bei einem Exemplar sind weissliche Flecke und Querbinden, bei einem anderen Längsbinden. 28. Patella hyalina Ph. P. testa oblonga, parum convexa, tenuissima, pellucida, extus flavescente, intus argentea, obsoletissime costata; apice recurvo submarginali. Long. 16'", latit. 11^'", alt. 3i'". Patria: Fretum Magellanicum, in fucis. Die Spitze, welche fast unmittelbar dem Rande aufliegt, zeichnet diese Art sehr aus, welche sonst der P. cymbularia Lam. sehr nahe kommt. Sie hat ebenfalls ein paar schwach erhabene Längslinien, welche den Rand schwach gekerbt machen. 60 Philippi: 29. Patella Cymbium PIi. P. testa ovato - oblonga , grisea, tenui, subcostata, apice recurvo, niargini fere incumbente. Long. 12'", Jatit. 17'", alt. 7^'". Patria: Fretum Magellanicum. Diese Art ist der P. hyalina sehr ähnlich, aber weit dick- schaliger und etwas deutlicher gerippt. Ich habe sie erst für Lamarck's P. cymbularia gehalten, und es stimmen namentlich die Worte Lamarck's testa — cinereo-coerulescente, intus argentea sehr wohl, auch stimmt die Abbildung der P. cym- bularia, welche Blainville Malac. t. 49. f. 6 giebt, sehr gut, allein Herr Chenu hat in Delessert's Recueil tab. 2.3. f. 8 eine sehr deutlich gerippte Art abgebildet, welche einen fast kupfer- rothen Wirbel hat, und innen ebenfalls zum grössten Theil metallisch rothgelb, aber nicht silberweiss ist. Hat H. Chenu auch hier eine andere Art als die Lauiarcksche unter dem Lamarckschen Namen abgebildet, wie er sich dies öfters hat zu Schulden kommen lassen? und ist unsere Art die Lauiarck- sche P. cymbularia? 30. Patella vitrea Ph. P. testa ovato- oblonga, tenuissima, pellucida, grisea; um- bonibus elevatis, compressis; apice cupreo, antice incurvo. Long, plerumque 14'", lat. 9"', alt. 4^'". Patria : Fretum Magellanicum in fucis, frequens. Einzelne Exemplare sind um ein Drittheil grösser. Die Farbe ist mehr oder weniger grau, ins Gelbe und Braune fallend, die Wirbel innuer schön rostfarben, metallisch glän- zend. Sie stehen weit nach vorn in der grössten Höhe der Schale. Bei ganz alten Exemplaren sind aussen ein paar er- habene Linien, denen innen vertiefte Linien entsprechen, wo- durch der Rand schwach gekerbt wird , wie bei der vorigen Art. Stellt man sie auf den Tisch, so berührt sie denselben nur mit den Seiten. — Einzelne Individuen sind breiter und flacher. 31. Fissurella nigra Ph. F. testa ovato- oblonga, satis depressa, nigra, costulis fre- quentissimis radiantibus, inaequalibus, striisque incrementi elevatis sculpta; foramine oblougo, horizontali, submediano; margine crenulato. Long. 20"', lat. 12'", alt. 5'". Diagnosen einiger neuen Conchylien. Q\ Patria: Chili. Durch ihre Färbung und den gekerbten Rand ist diese Art sehr leicht von den ähnlichen chilesischen zu unterschei- den. Die Rippen und ebenso die Anwachsstreifen treten bald stärker bald schwächer hervor, so dass die Schale bald sehr rauh, bald ziemlich glatt ist. Grösse, Umriss und Höhe sind ähnlich wie bei F. oriens Sow.; das Loch aber kleiner, etwas mehr nach hinten gestellt, und von einem horizontalen weissen Rande umgeben. 32. Fissurella australis Ph. F. testa oblonga, elliptica, depressa, laeviuscula, fusce- scente, purpureo radiata, lineis radiantibus confertissimis striis- que incrementi sculpta, lateribus incumbente; foramine oblongo, majusculo, subcentrali; margine tenuissime crenulato. Long. 16'", latit. 9'", alt. 21'". Patria: Fretum Magellanicum. Die Skulptur ist wie bei einer jungen F. oriens, mit der sie auch die Färbung gemein hat, allein sie ist sehr leicht zu unterscheiden. Sie ist nämlich viel dünnschaliger, an beiden Extremitäten gleich breit, und etwas in die Höhe gebogen, so dass die Schale, wenn man sie auf eine Tafel legt, dieselbe nur mit den Seiten berührt, während bei F. oriens das Ge- gentheil Statt findet. Wenn die hellen Zwischenräume zwi- schen den purpurnen Strahlen verschwinden, entsteht eine entfernte Aehnlichkeit mit F. nigra, die sich jedoch sogleich durch die schmälere hintere Extremität, die weit gröbere Skulptur, die groben Kerben des Randes etc. unterscheidet. 33. Fissurella alba Ph. F. testa f)arva, ovato-oblonga, satis convexa, omnino alba, sublaevi, lineis sc. impressis radiantibus confertis, striisque in- crementi sculpta; foramine oblongo, subcentrali; extremitatibus incumbentibus. Long. 10^", lat. 6^"', alt. 3\"'. Patria: Fretum Magellanicum. Sollte dies ein Blendling von F. oriens sein? Es liegen zwei ganz gleiche Exemplare vor, die sich freilich fast allein durch die rein weisse Färbung so wie durch etwas grössere Höhe und Breite unterscheiden. 34. Calyptraea decipiens Ph. C. testa parva, conica, pellucida, laevi, alba, epidermide 62 Fhilippi: fuscescente; laminae intcrnae horizoiitalis inargine subrecto, simplici. diam. 5'", alt. 2'". Patria: Fretuni Magellanicum. Von oben betrachtet nur durch die deutlichere, stärkere Epidermis von C. sinensis L. (vulgaris Ph.) des Mittelmeeres zu unterscheiden, so wie man sie aber umdreht, durbh die abweichende Bildung der innern Lamelle sehr verscliieden. 35. Calyptraea costellata Ph. C. testa conica, albida, costis radiantibus sculpta; epider- mide caduca; vertice centrali; subtus concava; lamina arcuata et margine columellari reflexa. Diam. 9^"', alt. 4|'". Patria: Fretum Magellanicum. Es ist nicht unmöglich, dass diese Art eine blosse Varie- tät von C. radians Desh. ist; sie unterscheidet sich hauptsäch- lich durch den nach aussen umgeschlagenen Columellarrand der innern Platte. 36. Helix {Nonind) Pfeifferi Ph. H. testa orbiculato-convexa, subumbilicata, laevi, superne tenuissime plicatula, nitidissima, cinnamomea, unicolore; an- fractu ultimo tereti; spira obtusa, labro acuto. Diam. 15"', alt. 84'", anfr. 6|. Patria: China. ^ Gegenwärtige Art hält das Mittel zwischen H. citrina L. und H. cinnamomea Val. Guerin Mag. Zool. t. 116. f. 1. Sie hat ganz die schöne, zimmtbraune Färbung von dieser, die nur unten blasser wird, allein sie ist um ein Drittel grösser und hat ein weit stärker erhabenes Gewinde. Auch ist H. cinnamomea, wie H. citrina, sehr fein und unregelmässig ge- streift, während unsere Art ganz glatt, aber sehr fein, flach und dicht gefaltet ist. H. citrina unterscheidet sich durch die Färbung, die Skulptur, eine Andeutung von Kiel auf der letz- ten Windung, eine Windung weniger etc. 37. Bulimus hivittatus P h. B. testa oblonga subturrita, rufa, fasciis binis albis utrin- que ad suturam ornata; apice obtuso; apertura ovata, dimi- diam spiram aequante; columella recta, simplice; labro sub- reflexo, roseo. Alt. 23'", diam. 11'". Patria: Sylvae Peruanae. Diagnosen einiger neuen Conchylien. ß3 Diese Art hat ziemlich die Gestalt von B. Taunaisii Per., auch die stumpfe Spitze mit kanalartigen Näthen, allein ein längeres Gewinde, tiefere Näthe, und eine gerade, nicht ge- drehte Columella, der Unterschiede in der Färbung nicht zu gedenken. 38. Auricula ti'iticea Ph. A. testa minuta, ovato-oblonga, laevi, castanea; spira ex- serta acuta; columella biplicata, plicis parum eminentibus; labro simplici, intus quinquedentato. Alt. 4"', diam. 2'". Patria: China? Die Gestalt ist genau wie bei A. nitens, ebenso die Fär- bung, allein die Kennzeichen der Mündung unterscheiden sie sehr leicht, abgesehen von der geringeren Grösse und vom Vaterland. 39. Lirnnaeus sandivic ensis Ph. L. testa parva, ovato-oblonga, imperforata, rufo-cornea; spira acuta, plerumque truncata; anfractibus convexis; apertura ovata, spiram integram superante. Alt. 4'", diam. ^\"'. Patria: Insulae Sandwich, Oahu. Dieser Lirnnaeus ist unter den Europäischen Arten allein mit L. pereger var. minor zu vergleichen, aber weit schlan- ker, fast von der Gestalt einer Succinea: die Eigenschaft der Wirbel gern abzubrechen, so dass nur 2 Windungen biswei- len übrig bleiben, kenne ich an keinem anderen Limnaeus. 40. Neritina aspera Ph. N. testa semiglobosa, fusca, rugis longitudinalibus flexuo- sis striisque tenuissimis longitudinalibus et transversis sculpta; anfractu ultimo superne planiusculo, subangulato, ad angulum subspinoso; spira erosa planiuscula; labio albo denticulato. Alt. 1\"', latit. 91"'. Patria: China? Durch eine sehr merkwürdige Skulptur ist diese Art aus- gezeichnet. Die Runzeln verlaufen nicht gerade, sondern hin und her, oft regelmässig eine Zeit lang im Zickzack, und sind unter der Lupe von feinen Längslinien und noch zarteren Querlinien gegittert. Die Farbe ist braun, doch scheinen helle, grünlich gelbe, schuppenförmige Flecke durch, und bei einem Exemplar zwei helle Querbinden. Die Mündung ist genau wie bei N. brevispina. 64 Philippi: 41. Neritina cirrata Ph. N. testa transversim ovata, tenuiter striata, fusco-nigri- cante; apertura auraiitiaca ; labio piano, denticulato; canali labri producto, supra spiram reflexo, eamque omnino occul- tante. Alt. lOi"', diam. i^"'. Patria: China? Diese Art verdient weit mehr den Namen N. canalis, als jene, welche Sowerby so benannt hat, mit der sie sonst sehr übereinstimmt. Der Kanal nämlich hört nicht in einiger Ent- fernung von der Spira auf, einen erhöhten Rand um die Nath bildend, sondern er bildet einen spiralförmig gedrehten Zipfel, der die Spira völlig versteckt. 42. Neritina hi canalis Ph. N. testa transversim ovata, tenuiter striata, fusco-nigri- cante; apertura aurantiaca; labio piano, denticulato; canali labri producto, auriculis duabus terminato; carina ab auricula superiore ad apicem spiraliter ducta. Alt. 1\"', diam. 9V". Patria: Insulae 0-Taiti; misit cl. Largillier. Auch diese Art ist der N. canalis Sow. äusserst ähnlich, aber durch das zw ei zipfelige Ende des Kanals der Ober- lippe sehr ausgezeichnet. 43. Rissoa bidentata Ph. R. testa turrito-conica , obtusa, lactea, laevissima; anfra- ctibus planiusculis, superioribus oblique plicatis; aper- tura oblonga, subeffusa; labro incrassato, intus bidentato. Alt. 2f'", diam. 1^"' Patria: Insulae Amicorum. Kann nur mit R. tridentata Mich, verglichen werden, welche aber keine Falten auf den oberen Windungen hat. 44. JSatica atrocyanea Ph. N. testa ovato-globosa, sub strato tenui albo-glaucescente atrocyanea; anfractibus teretibus; spira elata; umbilico aperto; faucibus atropurpureis. Alt. 17'", diam. 16'", alt. aperturae 12'". Patria: Fretum Magellanicum. Die sehr stark gewölbten Windungen, die hohe Spira, das dünne Oberkleid, welches auf den obern Windungen leicht verloren geht, die dann dunkel blauschwarz erscheinen, die dunkle Färbung des Schlundes zeichnen diese Art sehr aus* Diagnosen einiger neuen Conchylien. ()5 45. Natica patagonica Ph. N. testa ventricosa, globosa, laeviuscula, substriata, lactea; anfractibus convexis, sutura profunda divisis; iimbilico aperto. Alt. 151'", diam. 15^'^ apert. 11'" alt. Patria: Fretum Magellaniciinfi. Die Gestalt ist fast genau wie bei N. monilifera, nur ist das Gewinde ein weniges höher, die Windungen stärker, die Nath tiefer. Auch ist die Oberfläche durch die Anwachsstrei- feii rauher. 46. Natica acuta Ph. N. testa ovato-conica, acuta, lactea, nitida ; umbilico satis magno, aperto; labio valde calloso. Alt. 8'", diam. 1\"', alt. apert. 51'". Patria: Fretum Magellanicum. Die Gestalt hält das Mittel zwischen N. mammilla und conica; der Nabel ist aber weiter offen. 47. Natica impervia Ph. N. testa ovato-globosa, laeviuscula, lactea; anfractibus pa- rum convexis, umbilico a callo semicirculari labii omnino clauso. Alt. 5"', diam. 4f"', alt. apert. ^"', Patria: Fretum Magellanicum. Die am nächsten verwandte Art ist N. consolidata Couth. (die ich auch unter dem Namen N. clausa Brod. bekommen habe); allein unsere Art ist nicht so breit, die letzte Windung ist oben nicht flach, und setzt nicht so sehr ab; endlich ist das Gehäuse milchweiss mit einer dünnen, hellgelblichen Epi- dermis bedeckt. 48. Scalaria magellanica Ph. Sc. testa turrita, imperforata anfractibus rotundatis; costis circa 15 obliquis, basi carina junctis; lineis impressis 6 in in- terstitiis. Alt. 9\"\ diam. 41'", diam. aperturae 21"'. Patria: Fretum Magellanicum. Scalaria australis Lamk. von Neuholland hat weit schwä- cher gewölbte Windungen, nur etwa zehn gerade Rippen und glatte Zwischenräume; Sc. groenlandica ist nicht so schlank, hat unten keinen Kiel, und ebenfalls weit flachere Windungen. 49. Trochus nudus P h. Tr. testa conica, imperforata, tenuissima, laevissima, albida, Archiv 1. Naturgesch. XI. Jahrg. I.Bd. 5 66 Philippi: iridescente; anfractii ultimo aiigulato, angulo subtus marginato, apertura rhombea. Alt. 6'", diam. 5J'", diani. apert. 3"'. Patria: Fretuin Magellanicum. Die acht Windungen sind schwach gewölbt, fast eben, überhaupt der ganze Habitus fast genau wie bei Tr. conulus. Die dünne, irisirende, weissliche, durchsichtige Schale ist wie bei Margarita beschaffen, oder wie manche Trochus aussehen, wenn ihnen das äussere Farbenkleid durch Säuren abge- zogen ist. 50. Trochus (Margarita?) lineatus Ph. Tr. testa imperforata, magna, solida, depresso - conica, laevissima, cinerea, fasciis albis, lineisque fuscis frequentissimis cincta; regione umbilici alba. Alt. 10'", diam. 10^"', alt. obliqua apert. 5'", latit. 3'". Patria: Fretum Magellanicum. Wegen ihrer grossen Analogie mit Margarita taeniata Sow. Couch. Jll. muss man diese Art wohl auch in die Ab- theilung Margarita bringen, ungeachtet sie weit dickschaliger ist. 5i. Monodonta lactea Ph. M. testa minima, subglobosa, umbilicata, lactea; anfracti- bus superioribus seriebus tribus, ultimo seriebus 9 — 10 gra- norum cinctis; suturis profundis; margine umbilici integro; margine columellari versus basin denticulo instructo, superne haud soluto. Alt. \\"\ diam. i\"'. Patria: Insulae Amicorum. Die dicke Aussenlippe, der Zahn der Columella beweisen, dass diese kleine, zierliche Art ausgewachsen ist. 52. Cerit hium pullum Ph. C. testa minuta, subulato -turrita, rufescente; anfractibus parum convexis, seriebus transversis nodulorum in anfractibus Omnibus tribus, quibus accedunt in anfractu ultimo cingula duo laevia; canali brevissimo, distincte exciso. Alt. 4'", diam. i\"'. Patria: Fretum xMagellanicum. Grösse, Gestalt, Färbung hat diese Art mit C. Lima ge- mein, unterscheidet sich aber leicht durch folgende Merkmale: 1) sind die Windungen im Verhältniss zur Höhe breiter; 2) haben sie nur drei Knotenreihen ; 3) ist der Kanal noch kürzer und tief ausgeschnitten, während bei C. Lima Diagnosen einiger neuen Conchylien. 67 gar kein Ausschnitt, sondern nnr eine schwache Ausbiegnng vorhanden ist. 53. Cerithium exiguum Ph. C. testa minuta, ovato-oblonga , alba vel rufo-nebulosa, tenuissime transversim striata; anfractibus superne niarginatis, medio serie tuberculorum miniitorum coronatis; ultimo serie- bus tribus nodulorum obsoletis; cauda brevissima. Alt. 2^"', lat. li'". Patria: Insulae Amicorum. Gestalt und Mündung sind wie bei C. litteratuni, Morus etc., der Wulst der Nath ist auf der letzten Windung knotig, wofür die drei andern Knotenreihen fast verloschen sind. 54. Cerithium diminutiv um Ph. C. testa minuta, turrita, plerumque alba, rufo nebulosa; anfractibus planiusculis , interdum medio tuberculatis ; lineis elevatis confertis, transversis; canali brevissimo. Alt. 3^"', diam. \Y', Patria: Insulae Amicorum. Diese kleine Art ist ziemlich veränderlich : bald hat sie keine Spur von Knoten, bald eine Reihe deutlicher spitzer Knötchen auf der Mitte jeder Windung, bald unregelmässige, flache, Varix ähnliche Wülste. Die einzige ähnliche Art, C. zebrum (sie!) Kiener t. 25. f. 4 hat Längslinien, welche die Querlinien schneiden und Körner hervorbringen, von denen unserer Art jede Andeutung fehlt. 55. Fusus cancellinus Ph. F. testa fusiformi, albida; anfractibus convexis; costis circa 16, sulcisque circa 12, in ultimo anfractu circa 24: cauda producta; apertura ovato-oblonga, cum canali spiram aequente; labro intus incrassato, dentato. Alt. 11'", lat. 9'", alt. apert. 9'". Patria: Fretum Magelianicum. An alten Exemplaren kann man zweifelhaft sein, ob man die Schale gefurcht oder gereift nennen soll, indem die Zwi- schenräume zwischen den Furchen stark gewölbt sind, an den jüngeren Individuen , dass die Schale von vertieften Linien durchzogen ist. Der Kanal ist fast so lang wie die Mündung selbst, und durch eine hervorstehende Ecke des Columellar- randes deutlich abgesetzt. Die Färbung ist innen violett. 5* 68 Philippi: 56. Fusus decolor Pli. F. testa ovata, subfusiformi , albida, intus purpurea; an- fractibus valde convexis ; costis 16 — 19, in anfractu ultimo evanescentibus; lineis inipressis transversis circa 6 — 8, supre- mis obsoletis, in anfractu ultimo demum 18; cauda brevissima; apertura ovata, patula, spiram superante. Alt. 15"', diam. 11'", alt. apert. 9'". Patria: Fretum Magellanicum, insulae Chonos. Alle Exemplare sind fast ganz der oberflächlichen Scha- lenschicht, selbst noch bei Lebzeiten des Thieres beraubt, wie dies in den dortigen Meeren vielen Conchylien : Natica atro- cyanea, Murex lamellosus magellanicus, Buccinum paytense etc. zu geschehen pflegt. Die Skulptur ist ähnlich wie bei der vorhergehenden Art, allein die vertieften Linien sind ent- fernter, die Zwischenräume stets eben, die Rippen auf der letzten Windung verschwunden, das ganze Gehäuse sehr viel breiter etc. Wegen des kurzen Kanals könnte man diese Art mit demselben Recht zu Buccinum bringen. 57. Turbinella spinosa Ph. T. testa parva, ovato-fusiformi, acuta, transversim striata; anfractibus costulatis; superioribus medio serie unica nodorum acutorum, ultimo seriebus duabus vel tribus nodorum armato; apertura spiram aequante; plicis columellae obsoletis. Alt. lli"', diam. 8'". Patria: China. Es sind auf jeder Windung etwa zehn Rippen, die in der Mitte der obern Windungen eine Reihe zusammengedrückter, durch Kiele verbundener, spitzer Knoten haben. Die letzte Windung hat zwei solcher Knotenreihen, und unterhalb noch mehrere erhabene Quergiirtel, die zum Theil auch knotig sind. Die Farbe ist weiss mit drei braunen Querbinden, von denen die oberste, auf den obern Windungen allein sichtbare, an die Nath gränzt und oft verloschen ist; die zweite liegt unmittel- bar unter der zweiten Knotenreihe. Die Mündung ist vio- lett; die Aussenlippe ist innen gefurcht, die Innenlippe hat drei schwache Fältchen. 58. Buccinum patagonicum Ph. B. testa oblonga, fusiformi, laevissima, superne purpurea, demum flava, liueis transversis rufis picta; anfractibus con- Diagnosen einiger neuen Conchj'^lien. 69 vexiusculis, siipremis obsolete plicatis; apertura ovata, spiram aequante; labro superne subsinuoso. Alt. 11"', diam. 6|'", alt. apert. 6'". Patria: Fretum Magellanicum. Diese Art hat fast ganz genau Grösse und Bildung von B. lineolatum Kien. Fig. 3 und unterscheidet sich fast allein durch die Färbung. Die obern Windungen sind dunkel vio- lett-braun , die letzte innen und aussen gelblich. Die braun- rothen Querlinien sind etwa 12, unregelmässig, einzelne stel- lenweise verloschen. — Auch mit Fusus plumbeus Phil. Ab- bildungen Heft V. findet eine sehr grosse Verwandtschaft Statt, nur ist unsere gegenwärtige Art breiter, die Falten der obern Windungen sind kaum angedeutet, die Färbung ist anders. 59. Buccinum taeniolatum Ph. B. testa oblongo-conica; anfractibus parum convexis, ad suturam marginatis costis confertissimis obliquis sculptis, lineis- que vix elevatis, (circa 6), rufo-fuscis in fundo pallido pictis; apertura ovato - oblonga , spiram haud aequante; labro intus sulcato. Alt. 1\'", diam. 4i'", alt. apert. 4'". Patria: Insulae Chonos. In Grösse, Gestalt, Bildung der Mündung stimmt diese Art mit B. corniculum Olivi wohl überein , ist jedoch bauchi- ger, die Mündung daher oben nicht so spitz, und durch die Rippen und Färbung sehr ausgezeichnet. Die letzte Windung hat 12 erhabene Querlinien. 60. Baianus acutissimus Ph. B. tubo subcylindrico , pallide roseo, epidermide? flava vestito, laevi; areis prominentibus tenuiter in longuni "striatis; areis depressis latis nitidissimis, transverse tenuissime striatis; operculi valvis posticis laevibus, longissime unguicnlatis, anticis cingulis transversis striisque longitudinalibus confertis- simis sculptis. Alt. 15'", diam. baseos 12"', apert. 7:^"'. Patria: Insulae Chonos, ubi frequens. In grossen Massen zusammengewachsen , doch trennen sich die einzelnen Individuen leicht von einander. Der erha- bene Theil der Klappen ist sehr scharf von dem vertieften Theil abgesetzt, unregelmässig, sonst nur überaus fein gestreift. Auffallend ist die Glätte und der Glanz des vertieften Theiles. Das dünne gelbliche Häutchen, welches fast alle Individuen 70 Philippi: überzieht, und leicht losgeht, scheint eine wahre Epidermis zu sein. Am Deckel, der meinen Erfahrungen zufolge die besten Merkmale zur Unterscheidung der Balaniden abgiebt, sind die langen, dünnen, klauenförmigen Spitzen der hinteren Klappen besonders auffallend, von denen ich den Namen her- genommen. 61. Baianus sulcirostris Ph. B. tubo conico, pallide roseo, laeviusculo; areis depres- sis profundis, filiformibus ; apertura angusta; operculo py- ramidali, obtuso, valvis anticis medio sulco lato, profundo sculptis. Alt. 12'", diam. 12'", plerumque minor. Patria: Chili, frequentior et major in Freto Magellanico. Durch die Bildung des Deckels sehr leicht zu unter- scheiden. Weit gemeiner ist im südlichen Chili eine Art, welche ich für B. laevis Brg. halte (leider kann ich die Enc. melh, nicht nachsehen), und dem B. sulcirostris sehr ähnlich sieht, Sie wird grösser und dickschaliger, hat eine grössere OefTnung, der Deckel ist etwas spitzer, und die vordem Klap- pen desselben haben zwei schmale Längsfu rclien. Ran- zaui nennt in seiner bekannten Abhandlung die Klappen des Deckels: oblique striatas, was nicht passt, giebt aber als Va- terland des B. laevis auch das Meer von Chili an. Hat die Brasilische Art wirklich einen andern Deckel, als die Chile- nische? Dann giebt es in den Süd- Amerikanischen Meeren drei sehr ähnliche Arten, welche alle drei sehr schmale ver- tiefte Räume zwischen den hervortretenden Feldern der Röh- renklappen haben. 62. Chthamalus chilensis Ph. Ch. tubo convexo - conico , pallide roseo, radiis elevatis longitudinalibus confertissimis sculpto; areis depressis angu- stissimis, filiformibus; apertura angustissima; operculo pyramidali, valvis transverse striatis, lineis rectis divisis. Patria: A Valparaiso usque ad Fretum Magellanicum. Gewöhnlich nur 4'" im Durchmesser, und 1\"' hoch, kann jedoch auch 7'" im Durchmesser und 5"' Höhe erreichen. Auffallend ist die enge Mündung. Je älter das Individuum, um so mehr treten die Strahlen hervor und zeigen nach unten sägezahnartig hervorstehende Absätze in Folge des Wachs- Diagnosen einiger neuen Conchylien. 71 thums. Am nächsten damit verwandt ist Chth. punctatus (Baianus) Anglorum non Lamk. von Helgoland, England *) etc. 63. Chthamalus g labratus Ph. Chth. tubo conoideo, tenui, laevi, griseo; areis depres- sis latiusculis, pariim distinctis; suturis rectilineis; operculo piano, laevi, valvis posticis minimis, ab anticis linea sinuata divisis. Patria: Chili. ' ; Ich besitze ein grosses und ein kleines Exemplar; erste- res ist fast 11"' im Durchmesser gross und &" hoch, unregel- mässig. Auffallend ist die Dünne und Glätte der Schalen; die einzelnen Valven der Röhre sind durch geradlinigte Näthe getrennt. 64. Chthamalus australis Ph. Chth. tubo depresso, conico , griseo, radiatim sulcato; areis depressis satis angustis et profundis; suturis serratis; operculo piano, valvis posticis minimis, ab anticis linea bisinuata divisis. Diam. 6'", alt. i\"', Patria: Fretum Magellanicum. ') Jede einzelne Valve der Röhre hat etwa 3 Furchen, und oft sind parallele, erhabene, sehr zierliche Anwachsstreifen vorhanden. Sehr ähnlich ist Chth. depressus (Balarius) Poli aus dem Mittelmeer. 72 Lieber die auf den Siinda - Inseln lebenden un- geschwänzten Affen - Arten. Von Dr. S al. Müller. I. Gatt. Pitlieciis, Von dieser Gattung, welche die dem Menschen am näch- sten stehenden Affen umfasst *), besitzt der indische Archipel eine Art, von welcher Bontius um die Mitte des siebenzehn- ten Jahrhunderts die ersten näheren Nachrichten in Europa gegeben zu haben scheint. Es ist der Orang-Utan, Pithecns satyrus^ über dessen Naturgeschichte, Literatur u. s. w. vornehmlich nachzusehen sind: Geoffroy et Fr. Cuvier, Mammiferes, Ed. in 4o. PI. 1 (junges Weibchen, etwas unnatürlich in der Stellung, und nicht sehr treu rücksichtlich der Behaarung und Färbung); Temminck, Monogr. de M ammal ogie, T. II. (mit mehreren schwarzen Abbildungen, von welchen nament- lich PI. 44 und PI. 70 sehr gute Figuren enthalten; Schre- ber's Säugethiere nebst der F'ortsetzung von A. Wagner; ') Gewöhnlich werden sie mit dem hybriden Namen Orang- Affen belegt. Lesson in seinen vor wenigen Jahren erschienenen Schriften: Species des Mammiferes bimanes et quadruma- nes, 1840; und Nouveau tableau du regne animal, 1842, setzt dieselben als Unter -Abtheilung: Anthropomorpheae, mit dem Menschen in eine Ordnung; eine Eintheilungsweise, welche zn den wunderlichen Phantasiegebilden gehört, die aller Untersuchung und wahrer Würdigung des Thatbeständlichen ermangeln. Bory de Saint Vincent hat bekanntlich in einem Buche L'homme, diese und mehrere andere, aller gesunden Vernunft Hohn sprechende Lächer- lichkeiten zuerst in Anregung gebracht. Im Dictionnaire clas- sique d'hist. nat. Art. Homme und Orang, bildet er aus den Gattungen: Homo, Troglodytes, Pithecus und Hylobates, unter dem Namen Bimanes, die erste Ordnung der Säugethiere. üeber die ungeschwänzten Affen -Arten der Sunda-Ins. 73 und die Verbände!, over de natuurl. gesch. der Ned. Overzee. bezitt. Mamm. Tab. 1 (altes Männchen). Da dieser grosse Affe schon so oft und bis in alle Ein- zelheiten beschrieben worden ist, und ich auch meine Beob- achtungen über dessen Sitten schon in den erwähnten Ver- handelingen ausführlich mitgetheilt habe, will ich ihn hier nur kurz berühren. Dass es nur eine Art von Orang-utan in Ostindien giebt, halten wir heutigen Tags, trotz der neuerdings wieder von James Brooke angeblich erwähnten vier Arten '), für eine ebenso entschiedene Sache, als dass dieses Thier, nach sichern Quellen, bis jetzt blos auf Borneo und Sumatra beobachtet wurde. Das alte Männchen zeichnet sich wesentlich vom Weibchen aus, und zwar: 1) durch beträchtlichere Grösse und einen weit untersetztem, kräftigern Körperbau; 2) durch etwas längeres und gröberes Haar, und zumal durch einen dicken und ziemlich langen Bart unter dem Kinn; 3) endlich durch einen grossen schwieligen Auswuchs, der senkrecht zur Seite des Gesichts, zwischen den Augen und den Ohren steht, eine halbmondförmige Gestalt hat und in der Mitte bisweilen gegen 2" -) breit ist. Durch diese merkwürdige Schwiele, die jedoch nicht bei allen Männchen sich gleich stark entwik- kelt zeigt, dem AVeibchen aber immer gänzlich fehlt, so wie dieses auch keinen eigentlichen Bart besitzt, erhält die Phy- siognomie dieses Thiers ein höchst überraschendes, Wildheit und Unbändigkeit beurkundendes Ansehen. Der Kopf des Weibchens hat eine weit mehr abgerundete Form, und sein Gesichtsausdruck ist viel milder. Kopf, Rücken, Bauch und die Gliedmassen sind beim Orang-utan ursprünglich dicht behaart; am längsten erscheint das Haar an den Seiten des Leibes ^). Auf dem Rücken •) Annais and Magaz. of nat. History, 1842, Vol.IX. p.54. -- Auch Isid. Geoffroy beeilte sich, den von Temminck im IL Theil von dessen Monogr. de Mammalogie ervrähnten Orang roux als eigene Art unter dem Namen Pithecus hicolor aufzustellen (Archi- ves du Museum d'hist. nat. T. II. p. 526.) 2) Pariser Maass, das in diesen Beiträgen überall zu Grunde liegt. ^) Bei sehr alten Männchen misst es hier gegen 10"; an der Aussen- und Hinterseite der Schenkel ungefähr 9", an der Aussen- seite des Oberarms 6", auf dem Scheitel %\*\ am Kinn 3 bis 4". 74 ^al. Müller: nutzt es sich jedoch bei den alten Individuen durch das Lie- gen allmählich derniassen ab, dass bisweilen die Haut daselbst nur noch spärlich mit sehr kurzen Haaren bedeckt ist. Die alten Weibchen haben gewöhnlich auch den Unterleib ziem- lich kahl. Am dünnsten ist von Jugend auf die Behaarung mit Ausnahme des Gesichts und der nackten Theile der Hände und des Hintern, an Brust und Kehle. — Die Farbe des Haares variirt vom hell Rostrothen und gelblich Rothen bis zum dunkel oder schwarz Braunen. Die Haut des Leibes ist im Leben von etwas rauhem Ansehen, unwillkührlich an jenen durch Frösteln hervorgebrachten Zustand der menschlichen Haut erinnernd, welche Gänsehaut genannt wird. Ihre Farbe ist braunschwarz, hin und wieder mit bleifarbenem Anflug. Die Ohren sind von Innen gelblichbraun. Das Gesicht ist beim alten Orang-utan russschwarz, mit Ausnahme der Augen- gegend , welche etwas heller ist. Seine verhältnissmässig kleinen Augen liegen ziemlich tief im Kopfe ; sie sind auffal- lend feurig; die Iris ist schön hellbraun, — Das grösste von 6 Männchen, welche ich auf Borneo erhielt, war gegen 4' hoch, als es nach Art der in den V erhandelingen mitge- theilten Abbildung, auf allen Vieren lief. Ganz ausgestreckt mass es, vom Scheitel bis zu den Fingerspitzen der Hinter- hände, beinahe 5'. Die Breite seiner beiden horizontal aus- gespannten Arme betrug, von den Fingerspitzen der einen Vorhand bis zu jenen der andern , 7' 4". Der Umfang am Bauche erreichte 3'. Das Gesicht mass in der Länge, von der Stirn bis zum Mund, kaum 8", und in der Breite, nahe unter den Augen , mit Einschluss der schwieligen Auswüchse, gegen 16". Das grösste von den fünf zur Fortpflanzung fähigen W^eibchen war 3' 4" hoch, und die Breite seiner ge- gen den Körper rechtwinklig ausgespannten Arme betrug 6'. Wie der Orang-utan seinem ganzen äussern und innern Weseri nach ein höchst merkwürdiges Geschöpf ist, ist er es auch (iurch manchen Zug seiner Sitten. Träge und wenig behende, dabei furchtsam von Art und die Einsamkeit liebend, trifft man ihn entweder nur einzeln oder in kleinen Gesell- schaften an; in letzterem Falle sind es gewöhnlich jüngere Thiere und Weibchen. Während des Tages klettert er, Nah- rung suchend, bedächtlich in den Kronen der Bäume umher; üeber die ungesrhwänzten Affen -Arten der Sunda-Ins. 75 sobald er aber Gefahr ahnet, oder gar durch Verfolgung sich bedroht sieht, sucht er in den höchsten Gipfeln Schutz, wo er sich entweder hinter einem dicken Ast oder zwischen dem dunklen Laubwerk versteckt, oder endlich bei Ermange- lung dieses Rettungsmittels, in der Höhe von Baum zu Baum weiter flüchtet. Doch selbst bei dieser Gelegenheit sind seine Bewegungen keineswegs ungestüm rasch und eilig, sondern werden sie vielmehr durch eine gewisse zögernde Ueberlegung und geschlifi"ene Umsicht geleitet. Verwundet durch einen Schuss oder mit einem vergifteten Pfeil, fangt der Orang-utan sogleich an, alle Zweige in seiner Nähe abzureissen und von der Höhe herabzuschleudern, vermuthlich in der Absicht, um dadurch seinem Gegner Furcht einzujagen und ihn von fer- nerer Verfolgung abzuhalten. Unter diesem verwüstlichen, Wuth und Zorn verrathenden Treiben , stösst er auch von Zeit zu Zeit ein tief brummendes, beinahe pantherähnliches Gebriille aus. Da manclje Stämme der halbwilden Eingebor- nen von Borneo, unter andern jener der Bejadju's, welcher das ausgedehnte Stromgebiet des sogenannten Grossen - dajak- Flusses oder Sungie Kahayan, mit dessen Nebenflüssen be- wohnt, grosse Liebhaber vom Fleische des Orang-utan sind, wird ihm häufig nachgestellt. Das Thier ist meist sehr fett, und alte Männchen sollen bisweilen so schwer sein, dass drei bis vier Menschen an einem zu tragen haben. Die Nacht hindurch verweilt der Orang-utan am liebsten in den weniger dem Winde und Regen unmittelbar ausge- setzten Niederungen des Urwaldes in einer Höhe von 12 bis 20 oder 30 Fuss über dem Boden. Hier wählt er sich irgend einen grossen Farnkraut- oder Orchideenbusch, der als Para- sit auf einem dicken Stamme wuchert, als Ruhestelle; oder auch, er schlägt sein Naclitlager auf dem Gipfel eines einzeln stehenden kleinen Baumes auf. Zu diesem Zwecke biegt er die dünnen Zweige kreuzweise zusammen, und legt alsdann, um sein Lager weicher zu machen, noch eine Anzahl loser Blätter von Orchideen, Farnkräutern, Pandanus fascicularis, Nipa fruticans u. gl. darüber hin. Schon hierdurch also, dass sich der Orarg-utan eine Art Bett bereitet, zeichnet er sich von allen seinen Familiengenossen, mit Ausnahme vielleicht allein des Chimpanse, augenfällig aus; und dadurch, dass er 76 Sal. Müller: nicht, wie alle übrigen Affen, sitzend schläft, sondern sich meist anf den Rücken oder eine der Seiten niederlegt, cha- rakterisirt er sich noch greller. Bei unfreundlichem , kühlem Wetter bedeckt er des Nachts gewöhnlich auch seinen Kör- per mit ähnlichen Blättern und zumal legt er sich solche gern in Menge auf den Kopf. Unter den Sinnen scheint das Gehör am vollkommensten bei ihm ausgebildet zu sein, und der Nutzen, den er für seine Sicherheit daraus zieht, ist nicht gering. Gesicht und Geruch stehen ohne Zweifel ersterem an Schärfe nach, wie ich solches, nach Versuchen, an einem andern Orte weitläufig erörtert habe. Der Tastsinn scheint bei ihm seine höchste Entwicklung und Feinheit in den Lippen, vornehmlich in der grossen fleischigen Unterlippe, zu erreichen, was dem Thiere manchen Vortheil gewährt. Die Nahrung des Orang-utan besteht in allerlei wilden Früchten , Fruchtknospen , Blüthen und jungen Blättern. Am meisten liebt er die Feigen ; unter denen , welche häufig von ihm besucht werden, ist mir namentlich die Ficus infecto- ria bekannt geworden. Ein altes Männchen hatte mehrere 1 — 2 Fuss lange Streifen Baumrinde, nebst einer Anzahl sil- berweisser Saamen von Sandoricum indicum im Magen. Bis jetzt ist der Orang-utan, nach zuverlässigen Quellen, blos auf Borneo und Sumatra beobachtet worden. Auf Bor- neo bewohnt er ausschliesslich die grossen sumpfigen Wälder der Niederungen; in den Gebirgen sieht man ihn nie. An der Süd- und Westseite dieser grossen Insel ist er im Gan- zen gar nicht selten, obgleich er sich nirgends zahlreich vor- findet; in sehr bevölkerten Strichen, wie unter andern in der Umgegend von Banjermasing und von da landeinwärts längs des Flusses Duton, ist er gegenwärtig ganz verschwunden. Nicht vergebens sucht man ihn dagegen einige Tagereisen westlich von da, längs der Ufer der Flüsse Kahayan, Sampit, Mandawej, Kotaringin u. s.w.; während er an der Westküste, im Innern von Pontianak und vielen andern Orten, vorkommt. Auf Sumatra scheinen hauptsächlich die ebenen Waldstriche im nordöstlichen Theil dieser Insel (in den Reichen Siak und Atjien ) seine eigentliche Heimath zu bilden. Die Eingebor- nen jener Gegend kennen ihn ziemlich allgemein unter dem Ueber die ungeschwänzten AlTen- Arten der Sunda-Ins. 77 Namen Mawej. Bei den Dajako vom Bejadju- Stamme, auf Borneo, heisst er Kahieo, während sie noch genauer, ge- schlechtlich bestimmend, das alte Männchen Salamping, und das Weibchen Buku nennen. Diejenigen Dajako, welche die höhern Theile des Flusses Duson bewohnen, nennen ihn Ke-u. Den Namen Orang-utan ') führt er allein bei der Malaischen und überhaupt mohamedanischen Bevölkerung von Banjermasing, ' uTid an andern, von Fremdlingen bewohnten Küstenplätzen. II. Gatt. Hylobates. Die Hylobaten bilden, nächst dem Orang-utan, eine so charakteristische und zumal von den zahlreichen geschwänzten AflFen scharf getrennte Gattung, dass sie mit zu den merk- würdigsten aller Thiere Indiens gehören. Ihre ungeheuren Arme, die sich gleichsam auf Unkosten des ihnen mangelnden Schwanzes entwickelt zu haben scheinen, und die Art und Weise, wie sie klettern und laufen, verleihen ihrer Erschei- nung ein eignes Interesse. Durch ihre Körpergestalt reihen sie sich zunächst dem Orang-utan an, und diese Verwandt- schaft spricht sich besonders augenfällig im Hylobates synda- ctylus aus, der bekanntlich in anatomischer Hinsicht von sei- ') Orang = Mensch, utan oder hutan = Wald, Wildniss, und figürlich: wild, ungezähmt, ungebildet. Irriger Weise wird letzteres Wort, in obiger Zusammensetzung, gewöhnlich utang geschrieben, was Schuld bedeutet, und somit dieser Affe wörtlich als ein Schuldner bezeichnet. — Ich habe in den Verhandelingen (Abth. Mammal. p. 11) die Vermuthung ausgesprochen, dass der Name Orang-utan wahrscheinlich erst in den letztverflossenen Jahr- hunderten durch die Europäer in Indien entstanden sein dürfte, in- dem die Eingeborenen überall, wo dieser grosse Affe sich findet, an- dere eigene Namen für ihn besitzen, und das Wort „Mensch" in den Augen jener Völker von zu edler und erhabener Bedeutung ist, als dass sie es einem Affen beilegen sollten. Nach Haugthon heisst die- ser grosse Affe auch in der Bengali- Sprache VVana-manuscha, d. i. Wald mensch; was gewiss eine durch die Engländer einge- führte Uebersetzung von der Malaischen Benennung ist. Auffallend erscheint es indessen, dass zugleich der Stenops tradigradus densel- ben Namen daselbst trägt. Siehe Haugthon Dict. Bengali and Sanskrit in voce. 78 Sah Müller: nen übrigen Gattungsverwandten etwas abweicht. Genau ge- noininen, stellt sowolil er, wie der Orang-iitan, etwas isolirt, indem sich beide durch besondere organische Eigenthümlich- keiten auszeichnen. Dem Totalhabitus nach aber, wie seinen Sitten zufolge, gehört Hyl. syndactylus unverkennbar zur Gruppe der mit wahren Gesässschwielen versehenen, schlank gebauten Armaffen. Der Gattungscharakter der Hylobaten ist bekannt *). hi ihren Sitten gleichen die in der freien Natur mir bekannt ge- wordenen Arten einander vollkommen. Es sind furchtsame, scheue Thiere, die hauptsächlich die hohen Gebirgswälder be- wohnen , paarweise oder in kleinen Familien , von 4 ~ 10, höchstens 12 Individuen, zusammen leben, bisweilen jedoch auch einzeln sich zeigen; in der Jugend sehr unruhig und nuuiter sind, später aber phlegmatisch und träge werden. Ihr eigentlicher Aufenthaltsort sind die Feigenwälder, deren Re- gion, auf den indischen Inseln , bis zu einer Höhe von unge- fähr 4500 Fuss über die Meeresfläche ansteigt. Man trifft die Hylobaten gewöhnlich an den weniger steilen Abhängen und längs der Kämme der Gebirgsjoche an; aber sobald sie einen Menschen erblicken, flüchten sie stets eilig bergunter und verlieren sich in wenig Augenblicken in den düstern Niederungen der Thäler. Sie halten sich fast immer in den Kronen hochstämmiger Bäume auf, und kommen fast nie auf die Erde, sondern schwingen sich, gleichsam fliegend, von Baum zu Baum. Ihre Gewandtheit ist eben so bewunderungs- würdig als die Muskelkraft, die sie namentlich in den Vor- *) Rücksichtlich der Anzahl Wirbel weichen die Auetoren in ihren Angaben zum Theil sehr von einander ab. An mehr als einem Dutzend Gerippen, beiderlei Geschlechts, die ich auf Java, Sumatra und Borneo von Hyl. leuciscus, syndactylus, variegatus und concolor anfertigen liess und an das Königliche Museum allhior einschickte, ist die Wirbelzahl wie folgt: alle haben 7 Halswirbel, 13 Rücken- wirbel, 5 Lendenwirbel, 4 Kreuzwirbel und 4 Steisswirbel. Bios ein Gerippe, von einem alten Weibchen des Hyl. syndactylus, besitzt 14 Rückenwirbel mit einem halbentwickelten Rippenpaare am ersten, und nur 4 Lendenwirbel; die Zahl der Hals-, Kreuz- und Steisswir- bel ist übrigens dieselbe, so dass die normale Gesammtsumme (33) ebenfalls vorhanden ist. Ueber die ungoschwänzten Affen-Arten der Siinda-Ins. 71) dergliedinassen besitzen: denn indem sie an diesen schwebend hängen, springen sie oft 30 bis 50 Fiiss weit von der Höhe abwärts und ergreifen fallend, blos mit den Vorderhänden, irgend einen Zweig, der ihren von Natur hakenförmig gebil- deten Fingern selten entgleitet. Durch rasche Bewegung der Hinterglieder suchen sie anfangs die Schwungkraft zu ver- stärken und nachher zu besänftigen ; umgekehrt spielen da- gegen letztgenannte Glieder die Hauptrolle in der Fortbewe- gung, wenn das Thier über einen dicken Ast, der Länge nach, hineilen will, was immer laufend in aufgerichteter Körp^r- stellung stattfindet. Der Gang ist alsdann wie von einem Kinde, das noch nicht fest und sicher auf den Beinen steht, wackelnd und eilfertig, wobei die Thiere krumme Knieen machen und mit den langen Armen auf- und niederwärts ba- lanciren '). Das laute Geschrei, das alle häufig erschallen lassen, und bei den verschiedenen Arten nur geringe Abwei- chungen darbietet, wird in den stillen Gebirgsgegenden oft stundenweit gehört. — Die Gefangenschaft ertragen die Hylo- baten im Ganzen schlecht. Alt eingefangen, nehmen sie nicht leicht Nahrung zu sich, oder nur sehr wenig, trauern, magern ab und sterben. Man kennt auf den Sunda Inseln gegenwärtig vier Arten, von denen sich drei sehr bestinnnt von einander unterschei- den, während die vierte vielleicht nur als Lokalrasse von einer jener drei zu betrachten sein dürfte. Die grösste oder viel- mehr die schwerste ihrem Körper nach ist 1) Der Siamang, Hylohates syndactylus. Die einzig gute Abbildung von diesem Afi'en haben Geof- froy et Fr. Cuvier, Mammif. geliefert. Die in Horsfield's *) Dass sie auf dem Boden überrascht, leicht ergriifen werden können, wie diess namentlich von Hyl. syndactylus behauptet wird, ist nach meiner Erfahrung falsch. Nie habe ich auf meinen unend- lich vielen Jagdzügen einen Hylobaten auf der Erde angetroffen, wohl aber den Hyl. syndactylus einige Mal von etwas isolirt stehen- den, nicht sehr hohen Waldbaumen, auf denen er sich unsicher glaubte, bei meiner Annäherung plötzlich halb verborgen, am hinte- ren Theile des Stammes herabgleiten und nach einem andern nahe stehenden grossen Baume zueilen sehen, ohne dass ich je im Stande gewesen wäre, das Thier im Laufen einzuholen. 80 Sal. Müller: Zool. Research es sich findende Fignr ist in Form und Behaarung ganz und gar verzeichnet. Den Kopf eines alten Weibchens, in natürlicher Grösse nach dem Leben gezeichnet, habe ich früher nebst einigen Beobachtungen der Sitten dieses Affen, in v. der Hoeven's Tydschrift, 1835, II, p. 324, Taf. 5 mitgetheilt. Der Siamang *), unter welchem Namen die Malaien in den westlichen Küsten- und Gebirgsgegenden Sumatra's den Hyl. syndactylus kennen, weicht, wie bereits erwähnt, in mehre- ren Einzelnheiten seiner Körperbildung, von den übrigen Arm- affen etwas ab. Er besitzt, dem Orang-utan ähnlich, einen häutigen Kehlsack, der durch zwei ovale Oeffnungen in den untern Theil des Kehlkopfs mündet, aber selbst auch in sei- nem Innern ganz ungetheilt ist. Aufgeblasen ist er kugelför- mig; bei vollwüchsigen Thieren beträgt sein grösster Durch- messer 3'' 5 — 10'". Beim Schreien füllt er sich mit Luft und dehnt sich aus, sobald aber das Thier wieder schweigt, sinkt er augenblicklich zusammen. Beide Geschlechter haben ihn ^). Ausser durch diesen Kehlsack, von welchem die andern Ar- ten keine Spur besitzen, nähert sich der Siamang auch noch dadurch dem Orang-utan, dass die Haare seines Vorderarms aufwärts gerichtet sind, während sie bei allen übrigen Hylo- ') Amang heisst im Malaischen: drohen, Drohung, das Wörtchen si, einem Zeit- oder Hauptworte vorgesetzt, drückt Verr achtung aus. Si amang würde demnach soviel heissen wie: Schrei- hals, Lärmer, Polterer, und somit seinen Ursprung dem lauten lärmenden Geschrei dieses Affen verdanken. Jenes Wort erinnert übrigens auch unwillkührlich an den Namen Samang, welcher einem kleinen, schwarzfarbigen und krausköpfigen Menschenstamm, im In- nern der Halbinsel Malacca, beigelegt wird. Ist vielleicht der Eine dieser Namen aus dem Andern entstanden? Bei einer schnellen oder ungenauen Aussprache verwandelt sich si amang leicht in s'amang^ wie sa orang in s'orang u. s. w. -) Zeichnungen dieses Luftsacks nebst dem mit ihm verbundenen Kehlkopfe habe ich auf Sumatra nach frischen Präparaten anfertigen lassen, und sie sammt meinen Notizen darüber Herrn Prof. Sandifort, bei Gelegenheit seiner interressanten anatomischen Arbeit des von mir mitgebrachten grossen Orang-utan, zur gleichzeitigen Bekannt- machung mitgetheilt. S. Verhandelingen, Mamm. Tab. 7, Fig. 1^3. Ueber die ungeschwänzten Affen -Arten der Sunda-Ins. 8| baten abwärts laufen ^), Zu diesen merkwürdigen Abwei- chungen gesellt sich ferner, dass an den Hinterhänden beider Geschlechter dieses Affen der Zeige- und Mittelfinger, bis beinahe zur Hälfte der mittelsten Phalanx, mit einander ver- bunden sind ^). Das dunkle Gesicht des Siamang ist auch keineswegs von einer so dicken Bränie wollig aussehender Haare umschlossen wie bei den andern Hylobaten; und end- lich ist er bedeutend beleibter und von gedrängterer, robu- sterer Gestalt als jene. Seine Behaarung, zumal auf Rücken und den Seiten, ist dicht und ziendicl» lang; die Kehle jedoch ist ganz nackt und von einer sehr zart und weich anzufüh- lenden, äusserst elastischen und, itn gewöhnlichen Zustande, runzelig erscheinenden Haut bekleidet, deren Farbe, unter einem dünnen russschwarzen Ueberzug, fleischfarbig-braun ist. Die alten Weibchen haben häufig auch Brust und Bauch nur spärlich mit Haaren bedeckt, was von den Jungen herrührt, die sie lange mit sich, am Vorderleibe hängend, herumtragen. Das alte Männchen ist gewöhnlich schon in einiger Entfernung zu erkennen an der 4 — 5" langen, dicken Haarquaste, welche es am Hodensack trägt. Die Farbe der Haare des Siamang ist, von der Geburt an bis ins Alter, tief schwarz mit einigem Glanz. Die matt russschwarze Haut des Gesichts ist an Mund-, Nasen- und Stirngegend, mit kleinen gelblichgrauen oder röthlichgelben Härchen mehr oder weniger dicht besetzt, je nach der Jah- reszeit, dem Alter oder Geschlecht der Thiere; seitlich dem ^) An den beiden Bildern, welche Geoffroy et Fr. Cuvier (Mam- mifr.) vom Aunko (Ungko =: Hyl. variegatus) geliefert haben, sind die Haare am Vorderarm irrigerweise aufwärts gezeichnet. Eine ähnliche Haarrichtung führt Harlan von seinem Hyl. hoolook an, was indessen gewiss ebenfalls auf einem Irrthum beruht. Bei mehr als 50 Individuen, die ich von Hyl. variegatus, leuciscus, concolor und dem eigentlichen lar in Händen gehabt und in jeder Hinsicht genau untersucht habe, liefen die Haare des Vorderarms durchgangig abwärts mit etwas Neigung nach unten. Zufolge dieser Stellung, und da die Haare ziemlich weich sind, lassen sie sich meist leicht mit der Hand rückwärts streichen. 2) Unrichtig ist die Angabe mancher Zoologen, dass, in dieser Hinsicht, zwischen Männchen und Weibchen einige Verschiedenheit stattfinde. .Archiv f. Naturgesch. XI. Jahrg. 1. Bd. 6 82 Sal. Müller: Munde und am Kinn, wo die Haare etwas länger werden und zugleich gedrängter stehen, bilden sie einen kleinen hell- farbigen Bart. Iris hellbraun. Die nackten Theile der liände schwarzbraun. — Der Gesichtsausdruck des Siamang ist im Ganzen ältlich, trauernd und phlegmatisch. Ein sehr grosses Männchen dieses Affen, wie man sie nur selten im Walde sieht , mass vom Scheitel bis zum Anus r 8" 6"', an der Brust hatte es einen Umfang von 1' 10"; jeder Arm, mit Einschluss der Hand, war 2' 5" 8'" lang, und jedes Bein 1' 10" 8'". Die Breite des Kopfes betrug, bei den Ohren, 3" T\ jene des Gesichts, bei den Augen 2" 6"', die Augenöffnungen waren, quer gemessen, 8"' weit, die Oliren 1" 3'" hoch. Dieses Thier wog 15,12 Kilogrammen, das aus dem Schädel genommene Hirn 0,142. Ein sehr altes Weib- chen mass, vom Scheitel bis zum Anus 1' 7" 4'", jeder Arm 2' 3" 9'", und jedes Bein 1' 8'' 9'". Das Gewicht dieses Thieres war 11,49 Kilogr. Der Siamang ist in den hohen Gebirgswäldern Sumatra's sehr gemein. Bisweilen begegnet man ihm auch in den wal- digen Niederungen , besonders wo dieselben etwas hügelig sind. Er lebt gewöhnlich in kleinen Gesellschaften von 2 — 5 oder 6 Individuen; selten in grössern Truppen. Am frühen Morgen erblickt man ihn häufig auf irgend einem grossen etwas frei stehenden Baume, in dessen Krone er munter herum klettert und dabei von Zeit zu Zeit sein lautes Geschrei er- schallen lässt. Dasselbe lautet ungefähr wie: guk-guk-guk- guk-gukhahahahahaaaaa. Die Töne guk werden mit voller, tiefer Stimme ziemlich lang gezogen: die drei ersten folgen gewöhnlich einander regelmässig nach längerer oder kürzerer Unterbrechung, das vierte und fünfte Mal aber, wiederholen sie sich etwas schneller, sind weniger lang, und ihr Ton ist höher, während endlich ein noch helleres, fast lachend lauten- des hahahahahaaaaa, mit abnehmender Stärke folgt, und womit das Geschrei endigt. — Im Klettern ist der Siamang weit weniger flink als die andern Hylobaten; auch findet man ihn öfterer, als jene, auf niedern Bäumen, aus welchen beiden Ursachen er leichter zu erlegen ist. Zu Anfang des Monats April 1836 tvaf ich, in den Küstenbergen südlich Padang, einige Mal mehrere Weibchen dieses Affen bei einander an, Ueber die ungeschwänzten Affen- Arten der Simda-Ins. §3 wovon jedes ein Junges am Vorderleibe hängen hatte, die ungefähr einen Monat alt gewesen sein mochten. Die Mütter waren sehr für ihre Sprösslinge besorgt. Ein altes Männchen bemerkte ich nicht dabei. Der Siamang ist bis jetzt ausser Sumatra noch nirgends beobachtet worden. Seine Nahrung besteht in verschiedenen Früchten, Fruchtknospen und jungen Blättern. Unter den Feigen, die, wie bei den andern Arten, seine Hauptnahrung ausmachen, scheint er vornehndich die Früchte der Ficiis lucescens, depressa, heteropleura, nivea, callo- phylla inid scaberrima zu lieben. Auch auf der Lang- kappalme (Gumutus langkab) sah ich ihn zur Zeit der Fruchtreife oft. 2) Der Oa, Hylohates leuciscus. Audebert, Singe s, le Moloch (ziemlich gutes Bild, je- doch die Gliedmassen etwas zu kräftig). Mehrere andere von diesem Affen erschienene Figuren verdienen, ihrer Kleinheit oder Ungenauigkeit wegen, weniger Beachtung. Der zweisylbige Laut Oa, mit welchem die Sundanesen oder westlichen Bewohner Java's diese Affenart bezeichnen *), ahmt die erste charakteristische Hälfte ihres Geschreis auffal- lend nach, wenn man jenen Laut vier bis sechsmal wiederholt. Ganz aus der Nähe vernommen, lautet das Geschrei ungefähr wie: uwa-uwa-uwa-uwa-uwa-uwahuihhuihhuihhuih. Die er- stem Töne sind beinahe eine Octave höher, als die letzten. Das uwa wird 4 — 5 oder auch bisweilen noch mehrmal hin- tereinander mit starker weitdringender Stimme, gleichsam ge- rufen, anfangs nach etwas längerer Unterbrechung, später sich schneller folgend und allmählig in die geschleiften und immer tiefer und schwächer werdenden Laute huih übergehend. Der Oa gehört allein Java an, wenn man den auf Borneo einheimischen Hyl. concolor als selbstständige Art annimmt. Er ist ein längst bekanntes und oft beschriebenes Thier, dem ich deshalb nur wenige Zeilen zu widmen brauche. Die grössten Individuen, welche ich von ihm sah, massen vom ') Gewöhnlich sagen sie: Oa-oa. 6* 84 Sal. Müller: Scheitel bis zum Anus 1' 5 — 6", ilire Vorderglieder waren von der Achsel bis zu den Fingerspitzen 2' 5" lang, und ihre Hinterglieder 1' 6". Gesicht, Ohren und die nackten, innern Flächen der Hände sind bei ihm russschwarz; seine Iris ist lebhaft hellbraun. Seine Physiognomie im Ganzen eigenthüm- lich ältlich und melancholisch scheu. In der Jugend ist der Oa fast einfarbig hell asciigrau ; vollwüchsig zeigt er auf Riik- ken und den Gliedmassen bald ein etwas helleres Grau, das bisweilen ins Gelblichgraue übergeht, bald aber auch eine dunklere bräunlichgraue Farbe. In dieser Lebensperiode sind ferner Vorderkopf und Brust bei ihm braunschwarz, und zu- weilen hat auch der Bauch einen ähnlichen Anflug. Die Haare des Kinns, der Wangen und vornehmlich deutlich ein Streifen über den Augen sind weisslich. Der Oa ist in den hohen Urwäldern der Gebirge, vom Fusse derselben bis zur Höhe von ungefähr 4O0O Fuss über dem Meeresspiegel, nicht selten. Man trifft ihn häufig ganz allein an, oft jedoch auch paarweise, oder in kleinen Gesell- schaften von 3 — 4 Stück. Er ist argwöhnisch und umsichtig, und dabei sehr gewandt und schnell, wenn er Gefahr ahnet und die Flucht ergreift. Sonst klettert er meist bedächtlich in den grossen Baumkronen herum, sucht Nahrung, schreit, oder sitzt ruhig und still mit niederhängendem Kopfe. Auf grossen Feigenbäumen mit reifen Früchten sieht man ihn am öftesten. An solchen Orten wird er am leichtesten beschli- chen und mit grobem Schrot erlegt. Unter den verschiedenen Feigenarten, deren Früchte ihm liauptsächlich zur Nahrung dienen, fülire ich hier nur die Fi cus nivea, depressa, co- nica, fistulosa und scaberrima an. Auch ist er Lieb- haber von den Früchten der Flacoiirtia cataphracta, einer Art Sideroxylon, von Guetum guonam u. m. a. Jung eingefangen und etwas an die Menschen gewöhnt, ist er ein artiges, munteres und harmloses Thier, das sich die Zeit mit Schaukeln und Klettern verkürzt. Man giebt ihm Pisange, Ananasse und dergl. Gartenfriichte; allmählig ge- wöhnt er sich auch an gekochten Reiss, Bataten u. s. w. Ueber die ungeschwänzten Affen -Arten der Sunda-Tns. 85 3) Der Kalawet, Hylobates co ncolor. Von diesem ausschliesslich Bonieo angehörenden Arm- affen, wo er die vorhergehende Art in jeder Beziehung re- präsentirt, giebt es noch keine Abbildung. Er ist dem Hyl. leuciscus so nahe verwandt, dass er leicht damit verwechselt werden kaini, wenn man von letzterem nicht schon viele In- dividuen von verschiedenem Lebensalter gesehen und genau untersucht hat. Seine Grösse ist dieselbe. Bei zwei ziemlich alten Männchen mass der Körper, vom Scheitel bis zum Anus 1' 4", die Vorderglieder waren 2' 2", und die Hinterglieder 1' 5" lang. Die Hauptverschiedenheiten, wodurch der Kala- wet sich von seinem javanischen Gattungsverwandten unter- scheidet, bestehen nach meinen Untersuchungen darin, dass 1) die Behaarung bei ihm nicht so dick wollicht und rauh, wie beim Oa, sondern im Ganzen, vornehmlich aber auf dem Rücken, etwas dünner stehend und kürzer erscheint, und aus- serdem eine schlichtere und feinere, gleichsam seidenartige Beschaffenheit zeigt; 2) dass bei ihm durchaus eine ins Gelb- liche ziehende Farbenmischung vorherrscht, während beim Oa der Grundton mehr hellgrau ist; 3) endlich, scheint die Fär- bung des Kalawet überhaupt grössern Abstufungen und Ver- änderungen unterworfen zu sein '), die in ihren äussersten Abweichungen dem Thiere ein sehr eigenthümliches Ansehen verleihen. Bei einigen männlichen Individuen , aus den süd- östlichen Theilen Borneo's, ist der Kopf, der ganze Unterleib und die Innenseite der Gliedmassen, zumal an Oberarm und Oberschenkel, dunkel schwarzbraun; ebenso die Hände, vor- nehmlich die der Vorderglieder. Auf dem Rücken und an der Aussenseite der Gliedmassen ist der Pelz gelblichbraun; am Hinterkopf und auf dem Kreuz etwas heller. Eine ähn- liche Färbung, doch um etwas weniger kräftig, zeigt auch schon ein junges Thier, dessen Körpergrösse, vom Scheitel bis zum .-^nus, nur 10" beträgt. Den Uebergang gleichsam ') Zu bemerken ist jedoch, dass dieses eigentlich nur von den Individuen aus verschiedenen Gegenden Borneo's gesagt werden kann, nämlich von jenen, welche ich im südlichen Theil, und Herr Diard im M'estlichen der Insel sammelten. 8ß Sal. Müller: von Jiesem jungen Individuum macht ein beinahe ausgewach- senes Weibchen von Pontianak, zu einigen viel heller gefärb- ten Männclien und Weibchen aus letztgenanntem Inseltheil. Diese nämlich haben den ganzen Kopf, Rücken und die Aus- senseite der Gliedmassen bräunlich gelb; das Kreuz, die Brust und der Bauch blass gelb. — Die Farbe des Gesichts, der Augen, Ohren und der innern , nackten Handflächen war bei den von mir im frischen Zustande gesehenen Individuen des Kalawet ganz wie bei jenen des Oa von Java. Ich fand den Hyl. concolor nur in den hohen Wäldern der Berge Sakumbang, Kamokuo, Balaran und Pamatton, die mit dem ausgedehnten Ratus- Gebirge, im südöstlichen Theile Borneo's, eine bis jetzt noch grösstentheils unerforscht ge- bliebene Waldgegend bilden. In seinem Betragen, Geschrei und jeder andern Beziehung seiner Lebensweise stimmt er mit Hyl. leuciscus ganz und gar iiberein. Die Malaische Be- völkerung von Banjermassing und in den sogenannten Lawut- Ländern, nennen ihn auch fast ganz, wie jenen die Sunda- nesen, Uwa-Uwa. Bei den Dajaks vom Bejadju-Stamme heisst er Kalawet. 4) Der Ungko, Hylohates variegatus. Unter den zwei, theils fehlerhaft geschriebenen, theils verwerflichen Namen: Ounko und Wouwou, haben Geoffroy und Fr. Cuvier, Mam m iferes, vier Bilder von diesem Affen geliefert (im Ganzen gut, jedoch das im Profil gezeichnete Gesicht des männlichen Wouwou zu pavianähnlich; viel rich- tiger ist in dieser Hinsicht der männliche Ounko dargestellt). S. Müller in v. der Hoeven's Tijdschrift, 1835, H, p. 326, Taf. 6 (Kopf eines alten russschwarzen Männchen, in natür- licher Grösse, nach dem Leben gezeichnet). Dass der schwarz- gefärbte Ungko (Hyl. Rafflesii, Geoffr.) mit dem gelbbraunen und hellgelben (Hyl. variegatus und agilis) identisch sei, ist von mir schon damals berichtet worden. Ungko, nennen die Malaien auf Sumatra diesen Affen, in Nachahmung seines Geschreis. Da er sehr in der Färbung variirt, fügen sie häufig diesem allgemeinen specifischen Namen lieber die uiigeschwänzten Affen -Arten der Sunda-Ins. 37 die Beiwörter putih und itani (= weiss und scIiWcarz) hinzu, je nachdem das Thier hell oder dunkel von Farbe ist^). Der Ungko nähert sich rücksichtlich seiner äussern und innern Körperbildung und Grösse dem Hyl. leuciseus und concolor. Ein altes russschwarzes Männchen mass, vom Schei- tel bis zum Anus, 1' 4'' 6'", seine Arme hatten, von der Ach- sel bis zu den Fingerspitzen 2' 1" Länge, und seine Beine 1'7"2"'. Das Gesicht war, bei den Augen, 2" 4"' breit, die Augenspalte mass quer 6''^, die Ohren waren 1" hoch und 1^' V" breit. Dieses Thier wog 6,65 Kilogrammen; also kaum die Hälfte von einem ausgewachsenen Hyl. syndactylus. Man findet den Ungko, in beiden Geschlechtern und so- wohl jung als alt, von heller und dunkler Färbung; die dun- kelfarbigen Individuen sind aber die seltenern. Im Monat April 1836 schoss einer meiner Jäger ein schwarzes Weib- chen, das ein ebenso gefärbtes Junge am Vorderleibe hängen hatte. Bei andern hellfarbigen Weibchen bemerkte ich immer nur gelbe Jungen. Mehrmalen traf ich aber ein dunkelfar- biges Männchen und ein hellfarbiges Weibchen bei einander auf demselben Baume an. Kein Thier variirt fast mehr als dieser Armaffe: und diese Erscheinung stellt sich daher auf- fallend dem allgemeinen Satz entgegen, der den Affen nur wenig Abweichungen in der Haarfärbung zuerkennt. Ich habe gegen vierzig Individuen vom Ungko auf Sumatra gesammelt, von denen ich die meisten selbst geschossen. Unter dieser bedeutenden Anzahl befand sich nur ein einziges halb ausge- wachsenes Weibchen von sehr heller, weissgelber Färbung; die meisten übrigen waren bräunlichgelb, gelbbraun und russ- schwarz, und zeigten mannichfache Schattirungen und allmäh- ') Wauwau (Holländisch geschrieben w ouwou) ist der unter den Europäern auf den ostindischen Inseln gebräuchliche allgemeine Name für die Hylobaten. Ob derselbe eine schlechte Nachahmung ist von den vStimmlauten uwa dieser Thiere, oder vielmehr ursprüng- lich aus Scherz und Spott diesen sonderbaren, langarmigen und gänz- lich sch-vvanzlosen Affen beigelegt wurde, wage ich nicht zu entschei- den. Jedenfalls irrte sich Duvaucel sehr, wenn er das holländische Wort wouwou (was jedoch nach französischer Aussprache wuwu würde heissen), als den genauesten Ausdruck des Geschreis von Hyl. variegcitus, erklärt (S. Fr. Cuvier Mammiferes, Le Wouwou). gg Sal. Müller: lige Uebergänge; zwei oder drei jedoch waren beinahe tief schwarz, mit Ausnahme derjenigen Theile, welche stets eine hellere Färbung belialten. Beide Geschlechter haben nämlich immer einen weisslichen Streifen über den Augen, und die Männchen besitzen ausserdem auch mehr oder weniger breite weisse oder weissgelbe Backenbärte, die bis zum Kinn ab- wärts sich ziehen und dadurch einen hellen Kranz um das dunkle Gesicht bilden. Bei den schwarzen Individuen ist fer- ner die Kreuzgegend rothbraun oder auch schmutzig gelblich- braun. Bei den hellfarbigen sind Kehle, Brust und Bauch etwas dunkler als die übrigen Körpertheile, gewöhnlich ins Braune ziehend, welche Farbe auch den Händen eigen ist. Das Kreuz ist bei ihnen meist blassgelb oder weisslichgelb ^). Gesicht und die nackten, iunern Handflächen sind bei jeder Farbenmischung des Pelzes , stets russschwarz ; die Ohren ziehen gewöhnlich ein wenig melir ins Braune; die Iris ist schön hellbraun oder gelblichbraun. Der Ungko bewohnt von den Sunda-In.^eln nur Sumatra. Ob er sicli vielleicht auch auf der Malaischen Halbinsel vor- finde, ist zur Zeit noch unermittelt. Auf Sumatra dienen ilim , wie dem Hyl. syndactylus, hauptsächlich die hohen Ge- birgswälder zur Wohnstätte. Indessen sind es, wie bei jenem, nicht blos die entlegnem einsamen Waldgebiete, die er zum *) Der Ungko ist übrigens nicht die einzige Art seiner Gattung, bei welcher die Färbung so auffallend wechselt; denn beim Hyl. lar oder albimauus vom Hinterindischen Festlande finden fast dieselben Erscheinungen statt-, doch sind bei diesem die vielfachen Uebergänge in der Farbe noch nicht beobachtet worden. Das hiesige Königliche Museum besitzt von diesem langst bekannten Affen mehrere Exem- plare, die angeblich aus Siam und Malakka stammen. Bei zwei alten Männchen ist der Pelz dunkel schwarzbraun, mit Ausnahme eines blassgelben Haarkreises um das Gesicht, und der eben so gefärbten vier Hände. Ein altes Weibchen besitzt dieselbe Zeichnung, aber seine Körperfarbe ist schmutzig gelblich braun, statt, wie bei den Männchen, sehr dunkel zu sein. Ein anderes jüngeres Weibchen ist dagegen durchaus einfarbig weisslichgelb; und ein ganz junges Thier dieser Affenart ist gelblich grauweiss. Auf derartigen hellfarbigen Individuen scheint mir der von Isid. Geoffroy (Archives du Mu- seum d'hist. nat. T. 11, p. 532, Tab. 29) beschriebene und abgebil- dete Hylobates entelloül^s, zu beruhen. Ueber die ungeschwänzten Affen- Arten der Sunda-Ins. 89 Aufenthalte wählt, sondern auch die nahen und oft von Men- schen besuchten Kiistenberge. Obgleich im Ganzen weniger häufig, als der Siamang, ist jedocli auch der Ungko keines- wegs selten. Man findet ihn zuweilen paarweise ; öfterer aber in kleinen Gesellschaften von 4 — 6 oder 8 Individuen. Er ist sehr aufmerksam, scheu und ungemein behende im Klet- tern. Wie alle Hylobaten, bei der Flucht fast immer an den Armen hängend, wirft der Ungko sich von den äussersten dünnen Zweigen des Gipfels eines grossen Baums, in schiefer Richtung abwärts nach der Krone eines andern, ergreift da- selbst im Fallen ein Aestchen, eilt durch die Krone hindurch und im Nu ist er schon auf dem dritten und vierten Baume, in der Tiefe eines Thaies. Die Männchen lassen ihr weit schallendes Geschrei, vornehmlich des Morgens mit Sonnen- aufgang und gegen Abend mit Sonnenuntergang, fleissig hören. Dasselbe ähnelt im allgemeinen dem des Hyl. leuciscus, ist aber in seinen Tönen um etwas höher; einzelne starke, gleich- sam rufende Laute, womit es gewöhnlich beginnt, haben die- sem Affen seinen einheimischen Namen ungko verliehen. Die Nahrung des Hyl. variegatus besteht in denselben Frucht- arten, Knospen, Bliithen und Blättern, von welchen die an- dern Hylobaten und namentlich der Siamang, leben. In dem Urwalde der östlich hinter Padang gelegenen Gebirgskette, sah ich den Ungko oft die reifen Früchte einer Bassia ver- zehren, welche Baumart daselbst häufig sich findet, und deren Früchte überhaupt viele Thiere sehr zu lieben scheinen (unter andern: Ursus Malayanus, Buceros rhinoceros und galeritus, Columba lacernulata u. s. w.). Aus obigen Mittheilungen geht hervor, dass nur die drei grossen Inseln: Boriieo, Sumatra und Java, ungeschwänzte Affen besitzen; dass der Orang-utan über Borneo und Suma- tra verbreitet ist; dass dagegen keiner von den vier, dem in- dischen Archipel angehörigen Armaffen, auf mehr als einer Insel sich findet; dass Sumatra zwei, durch verschiedene Eigeuthümlichkeiten ausgezeichnete Arten dieser Affen ernährt; während Java und die grosse Insel Borneo, jede nur eine 90 Sal. Müller: üebcr die ungeschwänzten Affen- Arten etc. besitzen, und die ausserdem, in allen wesentlichen Punkten grosse llebereinstimniung mit einander zeigen. Mehr als diese vier Arten von Ilylobates kounnen auf den ostindischen In- seln nicht vor, welclie Mühe auch manche gelehrte Naturfor- scher sich geben mögen, um deren Anzahl, durch kleinliche Unterscheidungen und durch Aufstellung von uidialtbaren Kenn- zeichen, zu yergrössern. Leyden, den 15. September 1844. 91 lieber den Bau und die Grenzen der Ganoiden^ und über das natürliche Sjstein der Fische. Von J o li. IM ü 1 1 e r. (Gelesen in der Akad. der Wissensch. zu Berlin am 12. Dec. 1844). Wie wichtig die Kenntniss der untergegangenen fossilen Thiergeschlechter für die natürliche Classification der Thiere überhaupt und insbesondere auch der lebenden Welt gewor- den, davon liefert kein Zweig der Naturgeschichte einen augen- fälligem Beweis als die Ichthyologie. Die Paläontologie hat diesen Theil des Systems in den Grundlagen verändert. Die grosse Verschiedenheit in den fossilen Resten der Fische hat die Aufstellung ganzer Ordnungen und Familien nöthig ge- macht, von welchen sich in der lebenden Welt nur sparsame oder gar keine Repräsentanten finden, und einzelne bis auf uns ausdauernde Formen haben den Platz verlassen müssen, den Fnan ihnen im System angewiesen, um sich den herrschen- den Gruppen der Vorvvelt an ganz verschiedenen Stellen und in andern Ordnungen anzuschliessen. Die Sicherheit in die- sen Operationen hängt grossentheils von der Richtigkeit der Voraussetzung ab, dass mit den fundamentalen Verschieden- heiten in den erhaltenen Resten des Skelets und der Haut- bedeckungen eben so grosse, durchgreifende Unterschiede der gesammten Organisation verbunden gewesen. Wie weit aber dieser Zusammenhang reicht, das lässt sich nur aus der Un- tersuchung der lebenden Welt ableiten. So gross und wich- tig die systematischen Resultate aus der Untersuchung der fossilen Fische geworden sind, so lasst sich gleichwohl nicht verkennen, dass die Anatomie der lebenden Fische noch lange nicht genug ausgebildet und zu Rathe gezogen ist, um die aufgestellten Versuche, die fossilen und lebenden Fische in ein Systeni einzuordnen, hinlänglich zu sichern. 92 Job. Müller: Die auffallendsten und am Ieill bin ich belehrt worden, dass mehrere der a. a. O. als neu beschriebene Arten nicht neu sind : Ai'ca Lamarckii dürfte, wenngleich die Rippen nicht zwei- spaltig sind, wohl nur die ächte A. scapha Chemnitz sein. Pectunculus concinnus ist von Reeve in den Zool. Procee- dings von 1813 p. 33 beschrieben, und in der Conch. iconica t. I. f. 3 abgebildet unter dem Namen P. gigan- teus Reeve; er stammt von Californien. Fissmella australis ist nach der mündlichen Versicherung von Herrn Cuming die F. fulvescens Sow. ; ich mussv bekennen, dass icli dies weder aus der von Sowerby ge- gebenen Beschreibung, noch der Abbildung in den Con- chological Illustrations gefunden hätte. Mitra aet/dops ist nur ein besonders schönes noch mit der Epidermis versehenes Exemplar von M. scutulata Lamk. Ich bitte daher diese Arten auszustreichen. Folgende kann ich aber hinzufügen: Fissur ella solida Ph. F\ testa ovato-oblonga, depressa, crassa, rugis radian- tibus et transversis sculpta, demum laeviuscula , albida, radiis purpureis picta, foramine magno, ovato-oblongo ; margine la- tissimo, piano, integro, adscendente. Long. 26'"; lat. 18'"; alt. 6'"; foramen 3'" longum. Patria : Chili. Die Färbung und die Sculptur sind bei dieser Art so ziemlich wie bei einer jungen F. picta, oder wie bei der F. affinis Gray ; von welchen beiden Arten sie sich sogleich durch Philippi: Berichtigung zu den Diagnosen neuer Conchyüen. 143 das grosso, länglich eiförmige I.och iintorscheidet. Von der F. picta ist sie ausserdem durch die niedergedrückte Gestalt, lind von allen mir bekannten Arten durch die Bildung des Randes verscliieden, Herselbe ist uäiulif-li flach, von der In- nenseite durcl» eine abgerundete Kante deutlich geschieden, und da die Schale an 2" dick ist, fast 2:}'" breit; aber nicht horizontal, wie bei F. lateniarginata, sondern aufsteigend, von Farbe schmutzig grau, und lässt in dem äusseren, nicht scharf abgesetzten Theil die purpurnen Streifen der Aussenseite durchschimmern. Legt man die Schale auf eiie Tafel, so be- rührt sie dieselbe mit den beiden Extremitäten und erscheinen die Seitenränder ziemlich stark erhaben. — Obgleich ich keine jungen E\empiare von F. maxima besitze, so müssen doch die Bildung des Randes und das länglich -eiförmige, weit schmalere Loch unsere Art mit der grössten Leichtigkeit un- terscheiden lassen. Fissur e IIa co7icinna Ph. F. testa oblonga, antice angustiore, crassa, radiis ele- vatis crassiusculis, alter natim majoribus minoribus- que, nee non rugis incrementi sculpta; albida, purpureo ra- diata; foramine magno, oblonge, utrinque subbidentato ; margine rotundato, extus crenato. Long. 21'", lat. 12'", alt. 5'"; foramen 3'" longum. Patria: Chili. Die Gestalt ist sehr schmal , noch schmaler als bei F. oriens, hinten viel breiter als vorn, und ziemlich erhaben. Die Skulptur ist sehr ausgezeichnet. Ich zähle 28 ziemlich breite, runde Rippen, die mit ebenso viel ganz schmalen Rip- pen abwechseln, und von den Runzeln des Wachsthums durch- kreuzt werden; die Zwischenräume zwischen den Rippen sind ganz schmal. Die Farbe ist weisslich, mit etwa 14 regelmäs- sigen , purpurrothen Strahlen. Das Loch liegt beinah in der Mitte, und ist verhältnissiriässig gross. Der Rand ist ziemlich dick, aber gerundet, nicht flach wie in ¥. lateniarginata, so- lida etc. ^ Er hat dagegen Aehnlichkeit mit F. crassa, indem der äussere, schmale, bräunliche Saum wellenförmig gekerbt ist. — Durch Oeff'nung, Skulptur und Rand ist diese Art sehr ausgezeichnet, und nicht wohl mit einer andern zu ver- wechseln. 144 Philippi: Berichtigung zu den Diagnosen neuer Conchylien. Fissur ella elongata Ph. F. testa angiiste ob longa, depressa, parva, teiiiii, al- bida, lineis radiantibus paiicis interruptis, angustis, ferrugineis piota, costisqiio angustis, radiantibus, granulatis soulpta; foraniine valde excentrico, ovato, magno; margine cre- nulato. Long. 6f"', lat. 3'", alt. 1'", foranien 1^'" long. Patria .... Von allen mir bekannten Fissurellen ist diese die schmälste, und dadurch sehr in der Gestalt ausgezeichnet, dass beide Seitenränder geradlinigt und parallel sind, beide Extre- mitäten daher gleich breit erscheinen. Hierdurch allein ist diese Art schon hinreichend ausgezeichnet. Die Skulptur zeigt etwa 40 ungleiche, schmale Rippchen, welche von den erha- benen, aber viel weniger hervortretenden, Anwachsstreifen durchschnitten werden , und körnig erscheinen. Die Farbe ist schmutzig weiss, mit 7 — 8 schmalen, rostbraunen, aber weit unterbrochenen Linien verziert. Das Loch liegt im drit- ten Theil der Länge, ist im Verhältniss sehr gross, läng- lich, horizontal. Der Rand ist schmal, gekerbt, was beson- ders an den Extremitäten auffällt. Fissurella adspersa Ph. F. testa oblonga, elliptica, parva, albida, rufo adspersa, costis radiantibus, fr equentibu s, inaequalibus, lineisque elevatis incrementi cancellata; foramine horizontal i, satis magno, jovato-oblongo; margine crenulato. Long. 7^'". lat. 4'", alt. 1^'", foramen 1'" long. Patria Diese Art lässt sich allenfalls mit F. graeca (Ph. non Sow.) vergleichen, sie ist aber flacher, an beiden Extremitäten gleich breit, die Skulptur sehr viel feiner, das Loch weit grösser, namentlich weit breiter, nicht geneigt, sondern ho- rizontal. Auch der Rand ist beinahe horizontal und hat viel zahlreichere und viel schwächere Kerben. Von F. elongata unterscheidet sich F. adspersa leicht durch ein kleineres Loch, welches nicht so stark excentrisch liegt, durch die breitere Gestalt und die gröbere Skulptur. 145 Diagnosen einiger neuen Arien von IVagern nnd Handflüglern. Von A n d r. Wagner. Unter den von Joh. Natterer aus Brasilien mitgebrachten Nager -Arten habe ich seitdem 2 Gattungen unterschieden, welche mit Loncheres und Echinomys zwar verwandt sind, doch weder der einen, noch der andern dieser Gattungen zu- getheilt werden dürfen, wenn nicht deren Umgrenzungen ver- rückt werden sollen. Die eine habe ich Mesomys, die andere Isothrix benannt. Iflesoitiys Wagn. Habitus Loncherium, dentes Echinomyum, spinae validae, cauda nulla. Während die Form des Kopfes, der Ohren und der Fiisse ganz wie bei Lonpheres beschaffen ist, kommt dagegen uner- warteter Weise das Gebiss völlig mit dem von Echinomys fuliginosus überein. Dieses Thier ist daher eine Mittelgattung zwischen beiden, von welchen es durch den Mangel des Schwanzes, der nach Natterer's Mittheilung ein ursprünglicher ist, sich unterscheidet. Die einzige mir bekannte Art ist: Mesomys ecaudatus Natt. M. supra fulvidus, nigro-adspersus, subtus ochraceus. Körper 6" 8'". Von Borba in Brasilien. Isotlirix Wagn. Habitus Loncherium, dentes Nelomyos picti; vellus molle. Ebenfalls eine Mittelgattung zwischen Loncheres und Echi- nomys, indem der Habitus mit ersterer Gattung übereinkommt, w^ährend das Gebiss sich dem der letzteren annähert, doch mit wesentlichen Modificationen, in welcher Beziehung es ganz mit dem Gebiss von Nelomys pictus Pict. übereinstimmt. Der Archiv f. Naturgeschichte. XI. Jahrg. 1. Bd. jlO 146 Andr. Wagner: Pelz ist weich, ohne Stacheln, hat auch keine flach gedrückten Ilaare eingemengt. Natterer hat 3 Arten von dieser Gattnng mitgebracht. Isothrix bistriata Natt. I. supra luteo nigroque variegata, subtus lutescens; ca- pite fasciis 2 nigris; cauda longa villosa nigra, basi flava. Körper 11", Schwanz 10" 3"'. Vom Rio Guapore. Isothrix pachyura Natt. I. supra sordide flavido nigroque variegata, subtus pallide lutescens; cauda dense pilosa, supra fusca, subtus luteo-albida. Körper 10" 2"', Schwanz (ob vollständig?) 6" 8"'. Von dieser Art ist mir der Schädel nicht bekannt; ich stelle sie hieher der Analogie wegen und weil ich sie für identisch mit Lund's Nelomys antricola halte, dessen Gebiss im Wesentlichen das von Isothrix ist. Isothrix P a g u r u s Natt. I. antice e stramineo nigroque, postice e rubiginoso ni- groque variegata, subtus lutescens; rostro supra fulvo. Körper 8" 10"', Schwanz fehlt, wahrscheinlich nur verloren gegangen. Von Borba. Schädel und Gebiss wie bei I. bistriata. Neue Arten von bereits festgestellten Gattungen sind folgende : Loncheres grandis Natt. L. supra aureo-fulva, nigro - irrorata , subtus lutescens; capite nigro, paululum fulvo adsperso; pedibus fuscis, spinis mollibus. Körper 11". Natterer hat vom Amazonenstrom nur ein einziges Exem- plar mitgebracht, dessen Schädel und Gebiss ich nicht kenne, daher ich allerdings der generischen Einreihung nicht sicher bin, doch halte ich es, wegen seiner Verwandtschaft mit Lon- cheres cristata, der Gattung Loncheres zuständig. Dactylomys amblyonyx Natt. D. supra flavus, nigro -adspersus, subtus pulchre ochra- ceus; unguibus dilatatis; cauda tota pilis vestita. Diagnosen einiger neuer Arten von Nagern und Handflüglern. 147 Körper 9" 6'", Schwanz 12". Von Ypanema. Hesperomys leucodactylus Natt. H. supra fulvidus, nigro-adspersiis, subtiis albus ; pedibus saturate rufo-fuscis, lateraliter una cum digitis albidis; cauda corpore paululum longiore, fusco-pilosa, Körper 5" 1'", Schwanz 5" 11"'. Vom Rio Parana. Hesperomys concolor Wagn. H. supra fulvus, subtus abrupte albus ; pedibus fuscescen- tibus; cauda longitudine corporis, nudiuscula; pilis gastraei unicoloribus. Körper 4" 10"', Schwanz 4" 9"'. Aus Brasilien. Hesperomys leucogaster Natt. H. supra fulvus, nigro-adspersus, subtus cano-lutescens; auriculis majusculis, pedibus fuscentibus; cauda corpore lon- giore, nuda; statura grandiore. Körper 6" 10"', Schwanz 7" 9"'. Aus Brasilien. Hesperomys eliurus Natt. H. supra fulvescens, nigro-adspersus, subtus albidus; auriculis majusculis; cauda corpore multum longiore, nudiu- scula; statura parva. Körper 3" 10'", Schwanz 5". Vom Ytarare. Verschieden von Mus longicaudus Wat. Hesperomys pygmaeus Natt. H. minimus, supra rufescens, subtus albidus; auriculis majusculis, dense pilosis; cauda pallida, corpore multum longiore. Körper 2" 2"', Schwanz 3". Von Ypanema. Ist von allen Arten Waterhouse's und Lund's verschieden. Hesperomys brach yurus Natt. H. supra bruneo-flavidus, nigro-adspersus, subtus sordide lutescens ; pedibus brunescentibus ; cauda longitudine dimidii corporis, dense pilosa, bicolore. Körper 5" 1'", Schwanz 2" 5'". 10* ^48 Andr. Wagner: Von Ytarare. Wahrscheinlich mit Liind's Mus lasiunis einerlei. Hesperomys fiiliginosus Natt. H. supra saturate rubiginoso-fusciis, nigro-adspersus, sub- liis sordide flavescens; auriculis pedibiisqiie brevibus, fusco- pilosis, cauda longitudine diniidii corporis. . Körper 4'' S'", Schwanz 1" T\ Von Ypanema. Hesperomys caniventris Wagn. H. supra e sordide lutescente nigroque variegatus, sub- tus canescens, paululum luteo-tinctus; pedibus bruneo-alben- tibus; cauda vix longitudine dimidii corporis, brevipilosa. Körper 4" 2'", Schwanz 1" 9"\ Aus Brasilien. Die nachfolgende Art gehört nicht mehr Brasilien an. Hesperomys m a n i c u 1 a t u s Wagn. H. supra fuliginoso-bruneus, subtus abrupte albus; auri- culis elongatis; pedibus albentibus; cauda supra nigra, infra abrupte albida. Körper 3" 2'", Schwanz 2" 5'". Aus Labrador. Sciurus gilvigularis Natt. Sc. aestuanti simillimus, at saturatius coloratus, gula ochracea, abdomine concolore, cauda angustiore. Ist im nördlichen Brasilien der Repräsentant des Sc. aestuans, der den südlichen Theilen angehört. Vespertilio splendidus W'agn. V. supra subtusque aureo-ferrugineus; auriculis medio- cribus, trago extus convexo; alis obscuris, nudis, ad digito- rum basin fere porrectis. Körper 1" 11"', Schwanz 1" li'". — Gebiss ~? Schneide- zähne, -Y Eckz., -TT- Backenz. Von der Insel St. Thomas. Vielleicht mit Bachman's V. monticola identisch. Rhinolophus Gigas Wagn. Rh. maximus, fuliginosus ; capite, dorsi lateribus gastraeo- que albidis; auriculis elongatis angustis; cauda brevi. Körper 4" 11'", Schwanz 1" 1"'. Diagnosen einiger neuer Arten von Nagern und Handflügiern. I49 Aus Benguela in Afrika. Gehört zu meiner ersten Ab- theilung. Mus limbatus Wagn. M. supra bruneo-grisescens, subtus abrupte albidus; limi- tibus utriusque coloris flavicantibus ; cauda fusca, subtus pau- lulum pallidiore. Körper 5" T', Schwanz 4". Von Kotschy im Sennaar entdeckt. Unterscheidet sich von Mus leucosternum durch Mangel von Roth in der Fär- bung; kürzere Schnurren und die gelbe Binde zwischen den beiden Hauptfarben. Mus fuscirostris Wagn. M. supra bruneo-flavescens, nigro-adspersus, subtus abrupte albus; apice nasi dorso concolore; auriculis majuscu- lis denudatis; cauda corpore breviore. nudiuscula. Körper &', Schwanz 4" 7", Ebendaselbst von Kotschy entdeckt. Von Mus albipes verschieden durch weit kürzeren Schwanz und d^n Mangel der weissen Nasenspitze. Myoxus orobinus Wagn. M. supra bruneo-lutescens, subtus flavido- albidus; pilis Omnibus bicoloribus; macula alba intra oculos; cauda undique villosa, rotundata, griseo - fuscescente. Körper 4" 2'". Von Kotschy im Sennaar gefunden. Gehört zur Unter- abtheilung Eliomys, obwohl die Backenzähne einige Modifica- tionen darzubieten scheinen. Meriones myosurus Wagn. M. supra fulvidus, paululum nigro-adspersus, subtus al- bido-lutescens; cauda corpore breviore, nuda, squamata; den- tibus primoribus haud sulcatis. Körper 8" 6'", Schwanz 4" 9'". In Syrien von Kotschy entdeckt. Nach den Backenzäh- nen zu Meriones gehörig, doch hat der hintere Zahn zwei La- mellen. Durch dieses Merkmal, sowie durch die ungefurchten Schneidezähne und den Rattenschwanz unterscheidet sich diese Art von den eigentlichen Meriones, daher man aus ihr eine besondere Untergattung oder vielleicht selbst Gattung bilden kann. ;150 ör. J. J. de Tschud Reptilium conspectiis quae in Republica Peruaiia reperiuntiir et pleraque observata vel collecta sunt in itinere a Dr. J. J. de Tschudi. Series I. TESTUDINATA Oppel. Chelonii Auetor. Ordo I. Tylopoda Wagl. 1830. Testudinata hedraeglossa tylopoda Wagl. Farn. 1. Testudines Fitz. 1840. Gen. Testudo Lin. 1746. 1. Subgen. Chelonoidis Fitz. Ann. Wien. Mus. 1836. Testudo Wagl. part. Geochelone Fitz. part. Chelonoidis Fitz. part. 1 T. Boiei Fitz. An. Wien. Mus. Tom. I. p. 122. Testudo carbonaria Spix Rept. Bras. Tab. XVI. Testudo cagado Spix 1. c. Tab. XVII. Testudo Boiei Wagl. Syst. Amph. p. 138. Tab. VI. Fig. 7. 8. IcoD. fascic. II. Tab. XIII. Testudo truncata Bell. var. B. Monogr. Test. 1834. Testudo hercules ^3 Gray Syn. Rept. part. I. p. 9, 2. ß. Testudo pardalis Gray 1. c. p. 12. 8. part. Testudo carbonaria Dum. Bibr. Erpet. gen. Tom. II, p. 99. 11. 2. Subgen. Geochelone Fitz. An. Wien. Mus. 1836. 2. T. Schweiggeri Gray Syn. Rept. Part. I. p. 10. 4. Testudo indica Daud. Hist. nat. Rept. II. p. 284. part. Testudo nigra Quoy et Gaim. Voy. autour du Monde (Cpt. Freycinet) Zool. p. 172. Tab. XL. Testudo nigra Cuvier Regn. anim. 2eme edit. II. p. 10. et Dum. Bibr. 1. c. T. IL p. 115. Testudo indica var. Gray 1. c. Part. I. p. 9. Testudo hercules Gray I. c. p. 9 et p. 68. 2. part. Testudo elephantopus Harlan Journ. Acad. Nat. Phil ad. 111. p. 284. Tab. IX. Reptiliiim conspectus. 15J Pull. Testudo notunda Schweig. Königsberg. Archiv F. p. 324 et 361 et 453. 12. Ordo II. S$eegaiiopoda Wagl. 1830. Testudinata hedraeglossa stegatiopoda Wagl. Sect. 1. Rostrata Fitz. 1836. Fluvtales et Elodites Dum. Bibr. part. Farn. 1. Hydraspides Fitz. 1836.' 1. Gen. MEydraspis Bell. Moiiog. Testud. 1. Subgen. Podocnemis Wagl. Syst. Amph. 1830. 3. 1. H. tracaxa Fitz. Syst. Rept. 1843. Emys tracaxa Spix Rept. Bras. p. 6, Tab. V. Emys tridenticulata Cuv. Regn. anim. 2eme ed. II. p. 11. Nota. mas. Hydraspis bidenticulata Gray Syn. Rept. Part. 1. p. 42. Hydraspis barhatula Gray 1. c. p. 43. Podocnemis Dumeriliana Dum. Bibr. 1. c. II. p. 387 ex- clus. Synon. Podocnemis tracaxa Fitz, An. Wien. Mus. 1. p. 126. 8. 4. 2. H. expansa Fitz. Syst. Rept. 184.3. Emys expansa Schweig. 1. c. I. p. 299 et 343. 8. Emys ama%onica Spix 1. c. p. 2. Tab. II. Fig. 1. 2. Podocnemis expansa Dum er. Bibr. 1. c. II. p. 383. 1, Tab. XIX. Fig. 1. exclus. Varietatem. Hydraspis lata Gray 1. c. p. 77. foem. Podocnemis expansa Fitz. An. Wien. Mus. p. 126. 10. 3. Subgen. Rhinemys Wagl. Syst. Amph. 1830. 5. 3. /T. Spixii Fitz. MSS. Emys depressa Spix 1. c. p. 4. Tab. 111. Fig. 1. 2. Emys adspersa Cuv. MSS. Emys carunciilata Cuv. Regn. Anim. 2eme edit. 11. p. 11. Nota. Platemys Spixii Dum. Bibr. 1. c. II. p. 409.2. Ordo III. Oicopoda Wagl. 1830. Testudinata hedraeglossa oicopoda Wagl. Chehnae Wie gm. Marins sive Thalassites Dum. Bibr. Fani. 1. Cheloniae Wiegni. 1834. 1. Gen= Chelonia Fitz, 1836. (Brogn.). 152 Dr J J- ^^ Tschudi: 1. Subgen. Eretmochelys Fitz. An. Wien. Mus. 1836. 6. 1. Ch.imhricata Schweig. Königsb. Archiv I. p. 291 et 408. 5. Ch. pseudocaretta Less. Voy. Bellang. Zool. p. 302. Ch. caretta Temm. Schlegel Fauna japon. Chelon. p. 15. Tab. V. Fig. 1. 2. Ch. imbricata Dum. Bibr. I. c. II. p. 548. Tab. XXllI. Fig. 2. exclusiv. Synon. Catesby Nat. bist, of Carol. II. p. 39. Tab. XXXIX. Testudo rugosa Van Ernst MSS. Daud. Hist. nat. Rept. II. p.37. pull. Caretta nasicornis Merr. Tentara. Syst. Amph. p. 18. 5 part. Chelonia multiscutata Kühl Beitr. p. 78. Monstr. 2. Subgen. Chelonia Fitz. An. Wien. Mus. 1836. 7. 2. Ch. mitlas Schweig. 1. c. p. 291 et 412. 4. Testudo viridis Schneid. Schildkröten p.809. Tab. 11. Caretta esculenla Merr. 1. c. p. 18. Chelonia viridis Temm. Schlegel Fauna japon. Chelon, p. 18. Tab. IV. Fig. 4. 5. 6. et Tab. VI. Fig. 1. 2. Series II. RHIZODONTÄ Fitz. Crocodili Auetor. Loricata Merr. Crocodili et Gryphi Wagl. part. Ordo I. lioricata Merr. 1823. Cr. Heiraeglossi Wagl. Sauri Loricati Wie gm. Le- %ards crocodiliens. Sanriens aspidiotes Dum. Bibr. Farn. 1. Crocodili Wagl. 1830. 1. ^en. Champsii Wagl. Syst. Amph. 1830. Alligator Cuv. 1799. part. 8. 1. Ch. sclerops Wagl. Syst. Amph. p. 140. Crocodilus Caiman Daud. Hist. Nat. Rept. II. p. 399. Crocodilus sclerops Schneid. Hist. Amph. fasc. II. p. 162. Alligator sclerops Cuv. Ossem. foss. I. V. part. II. p. 35. Alligator sclerops var. «. Gray Syn. Rept. Part. I. p. 62. 2. Alligator Sclerops D u m. B i b r. Erpet. gen. Tom. III. p. 80. Alligator cynocephalus Dum. Bibr. Erpet. gen. Tom. III. pag. 86. Champsa sclerops Natterer Fitz. Anal. Wien. Mus. II. pag. 321. Tab. XXIII. Reptilium conspectus. I53 9. 2. eil. fissipes Wagl. I.e. p. 140. Crocodilus latirostris Daud. 1. c. IL p. 417. Alligator sclerops Neuwied Beitr. Naturg. Bras. T. I. pag. 69. Caiman fissipes Spix Rept. Bras, p. 4. Tab. III. Alligator sclerops Gray 1. c. var. « part. Alligator cyiiocephalus Dum. Bibr. 1. c. part. Champsa fissipes Natt. Fitz. 1. c. p. 321. Tab. XXII. 10. 3. Ch. nigra Wagl. 1. c. p. 140. Crocodilus yacare Daud. 1. c. II. p. 407. Alligator sclerops Cuv. 1. c. part. var. nigra. Caivian niger Spix 1. c. Tab. V. Alligator scleroys Gray 1. c. var. «. Alligator sclerops Dum. Bibr. 1. c. part. Champsa nigra Natt. Fitz. 1. c. p. 320. Tab. XXL Lacertae thecoglossae acrodontes pachyglossae et platy- glossae WagL Sauri squamati Rhiptoglossi et pa- chyglossi Wiegm. Saurietis Dum. et Bibr. Ordo I. Uendrobatae Wiegm. 1830. Thecoglossae acrodo7ites et pachyglossae steriiocormae Wagl. Rhiptoglossi vermilingues et pachyglossi crassilingues dendrobatae Wie gm. Chelopodes et Eimotes Dum. Bibr. I. Sectio. Pleurodontes Wagl. 1830. Stenocormae pleurodontes Wagl. Pachyglossi Crassilin- gues dendrobatae prosphyodontes Wiegm. Igua- niens ou Eunotes pleurodontes Dum. Bibr. 1. Tribus. Gastropleurae Fitz. 1843. Fam. 1. Dactyloae Fitz. Syst. Rept. 1843. 1. Gen. IMactyloa Wagl. Syst. Amph. 1830. p. 148. Lacerta Lin. Gmel. Iguana Latr. Anolis Daud. et plurim. Äuct. Xiphosurus Fitz. A?iolius Gold f. Kaup. Dactyloa WagL Fitz. Wiegm. 1. Siibgen. Tropidopilus Fitz. Syst. Rept. p. 66. 11. 1. D. fusco-aurata Fitz. 1. c. p. 67. Anolis fusco-axiratus D'Orb. Voy. Am. merid. Rept. Tab. IL Fig. 2. Dum. Bibr. Erp. gen. Tom. IV. p. HO. 1^^ Dr. J. .). ile Tschudi Ordo II. Ilumlvagae Wiegm. 1830. Pachyglossae platycormae Wagl. Ignam'ens o\i Etmot es Dum. Bibr. I« Sectio. Prosphyodontes Wiegm. 1830. Platycormae pleurodontes Wagl. Iguaniens ou Eunotes pleurodontes Dum. Bibr. Fam. 1. - Heterotropides Fitz. Syst. Rept. 1843. 1. Gen. ^teironottis Fitz. Syst. Rept. 1843. Jgama Daud. part. Calotes Merr. part. Tropidurus Boje part. Leiocephalus Gray Philos. Mag. I. II. p. 208. Hypsibatus Y^ Q.g\. \ihxi. Hoplurus Y^ie gm. Strobilu7'us ^iegm.? Holot?'opis Dum. B ihr. iS37. Stejiocercus Dum. Bibr. 1837. Pristinotus Gra- venh. Nov. Act. ac. Caes. Leop. XXII. II. 1838. 1. Subgen. Eulophus Tsch. Caput breviusculum , crassum; scutello occipitali magno. Nares subverticales, tubulosae. Dentes palatini distincti. Gula cute laxa, plica transversa. Jugulum transversim plicatum, plica continua. Crista dorsi humilis. Digiti plantarum sini- plices, Sqiianiae abdominales laeves. Scutella pilei laevia. 12. i. St. arefiaritis Tsch. St. supra oliVaceus, nigro-guttatus ; subtus e fusco cine- rascens ^). Long. tot. i' 2". 2. Gen. Är- J- J- r- •*• •'• ^^ Tschudi: Fam. 1. Eutropides Fitz. 1843. 4. Gen. Vrachylepi* Fitz. Syst. Rept. 1843. 4. Subgen. Xystrolepis Tsch. Sciita supranasalia distincta. Falpebrae perspicillatae. Nares in scutis nasalibus sitae in angulo postico scuti. Aiires apertae. Falpebrae superiores distinctae. Digiti simplices. Dentes palatini nulli. Aures lobulatae. Palinae plantae- que pentadactylae. 40. 1. Tr. punctata Tsch. Tr. supra brunea, albo punctata; vittis duabus dilutiori- bus utroque latere nigro maculatis; subtus argenteo nitidus. Long. tot. 3". Fam. 2. Eumecae Fitz. 1843. 2. Gen. Copeoglossum Tsch. Scuta supranasalia distincta. Falpebrae perspicillatae. Lin- gua truncata. Pedes distincti, quatuor, remoti. Nares in scutis nasalibus sitae, in medio scuti. Aures apertae. Falpebrae superiores distinctae. Pedes breves. Di- giti simplices. Dentes palatini nulli. Aures simplices. Pal- mae plantaeque pentadactylae. 41. 1. C, cinctum Tsch. C. supra bruneum vittis duabus dilutioribus , in utroque latere vitta spadicea linea alba terminata ; subtus glaucescens. Long. tot. 10". Ordo m. Ophidla Fitz. (Brogn.) Serpentes et Ophidia Auetor. L Sectio. Saurophidia Fitz. 1843. Fam. 1. Typhlophes Fitz. 1843. 1. Gen. Typhlop* Schneid. Hist. Amph. fasc. II. 1801. Anguis auctor. part. 1. Subgen. Stenostoma Wagl. Typhlops Schlag. Dum. Bibr. part. 42. 1. T. tesselaturn Tsch. T. ^upra squamis saturate fuscis, albescente limbatis; Replilium conspectus. |g3 subtiis albidinn maculis rhoniboidalibiis, parvis, fuscis; caudae apice candido. Long. tot. 9". Stenostomati Goudoti Dum. et Bibr. affine, a quo differt cauda multo longiore. Farn. 2. Centrophes Fitz. 1843. (Hempricli). 2. Gen. moa Lin. Syst. Nat. 1748. 1. Subgen. Eunectes Wagl. 43. 1. B. murina Lin. Syst. Nat. L p. 215. 319. Boa scytale Lin. Syst. Nat. X. L p. 214. 323. part. Boa aqiiatica Prinz Max. Abbild. Naturgesch. Bras, Boa scytale Fitz. Neue Classif. Rept. p. 54. Boa murina Schlegel Essay Physiog. Serp. p. 380. pl. XIV. Fig. 1-2. Eunectes murinus Wagl. Syst. Ampli. p. 167 et Dum. Bibr. Erp. Gener. Tom. VI. p. 529. IL Sectio. Teleophidia Fitz. 1843. Fam. 1. Lamprophes Fitz. 1843. 1. Gen. ^phenocephalujf Fitz. Syst. Amph. 1843. 1. Subgen. Sphenocephalu s Wiegm. 44. 1. Sp/i. melanogenys Tsch. Sph. supra miniatus fasciis transversalibus ternatis, nigris, versus corporis finem evanescentibus ; infra miniatus in parte abdominis postica maculis nigris adspersus. Sc. 206 4- 79. Long tot. 2' 6" 6'". Fam. 2. Alsophes Fitz. 1843. 2. Gen. Xacholus Wag). Syst. Amph. 1830. Natrix Wagl. part. Coronella Schlegel part. 1. Subgen. Opheomorphus Fitz. 45. 1. Z. miliaris Fitz. I. c. p. 25. Coluber fm'lmri's L i n. Syst. Nat. I. p. 380. Coluber meleagrts, amolates et per latus Shaw Gen. Zool. III. p. 479. Coluber dictyodes Prinz Max. Reise in Bras. et Coluber Merremi Prinz Max. Beschreib, u. Abbildung etc. Liv. VIII. Tab. I. Fig. 1. Natrix chiamella Wagl. apud Spixi Serp. Bras. Tab. XXVI. Fig. 2. 11* Ißß Dr. J. J. de Tschiidi; Coronella Merremi Schlegel I. r, p. 58. Tab. II, Fig, 6. 7. 8. part. 3. Gen. Itiophis Wagl. Syst. Amph. 1830. 1. Subgen. Liophis Fitz. 46. 1. L. reginae Wagl. 1. c. p. 188. Coluher Reginae Lin. Mus. Ad. Fred. 1. p. 24. Tab. XIII Fig. 3. Syst. Nat. I. p. 378. Coluber violaceus Lacep. Quadr. Ovip, II. p. 172. Tab. VIll. Fig. 1. Coluber cancellatus et sticticns Gravenh. Mus. Vra- tislav. Natrix semilhieata Wagl. apud Spix. Serp. Bras. Tab XI. Fig. 2. Coronella reginae Schlegel 1. c. p. 61. part. 47. 2. L. taeniuriis Tsch. L. supra cinereo-fuscescens, niaciilis magnis subrotundis saturate fuscis versus corporis finem in fasciam longitudinalem iitrinque vitta flava niarginata, confluentibus; labiis flavescen- tibus. Cauda vittis duabus latis nigris et alteris duabiis an- gustis flavis longitudinalibus. Siibtus flavescens, fasciis alter- nantibns nigris transversalibus. Cauda nigrescente. Sc. 182 + 37. Long. tot. 2' 5" (cauda mutilata). 4. Gen. Psatnniophis Boje Isis 1827. 1. Subgen. OrophisFitz. 48. 1. Ps. Chamissoni Fitz. 1. c. p. 24. Coluber Chamissoni Hempr. Mus. Carol. MSS. Coronella Chamissoni Wie gm. Nov. Act. Acad. Caes. Leop. Tom. XVII. I. p. 252. Tab. XX. Fig. 1. Psammophis Temminckii S c hl e g el 1. c. p, 218. Tab. VIII Fig. 14 et 15. part. Farn. 3. Dendrophes Fitz. 1843. 5. Gen. Itygophia Fitz. Syst. Rept. 1843. 1. Subgen. Lygophis Fitz. 49. 1. Z/. ^/^gö^.y Tsch. L. supra lurida, maculis subrotundis, irregularibus, con- fluentibus, alternatini di.spositis in dorsi parte postica, vittam longitudinalem ad caudae finem porrigentem forniantibus, in utroque corporis latere duabus lineis macularuni nigrarum. Reptilium conspectus. 165 Vitta saturate fiisca a rostri apice ad iiuohaiii, subtus albe- sceiis, conc'olor, gula nigro-adspersa. Sc. 214 + 113. Long-, tot. 1' 2". Farn. 4. Cephaloplies Fitz. 1843. 6. Gen. JLycoilou Boje Isis 1827. 1. Subgen. Oxyrrliopus Wagl, 50. 1. L. semifasciatus Tscli. L. siipra iiigresceiis, in antica corporis parte unicolor, a diniidio corporis ad caiidam fineni fasciis angustissimis albe- scentibus transversalibus. Subtus fulvescens. Sc. 208 + 108. Long. tot. 2' 8" 2'". 7. Gen. mpsatloniorpJius Fitz. 1843. 1. Subgen. Trypanurgos Fitz. 51. 1. D. compressus Fitz, in litt. Coluber compressus Daud. Hist. Nat. Rept. Tom. VI. pag. 247. Coluber graciUs Gravenh. Mus. Vratis. Dipsas leucocephalus Schlegel 1. c. p. 288. pari. 8. Gen. ^Iphlophis Fitz. Syst. Rept. 1843. 1. Subgen. Siphlophis Fitz, 52. 1. S. Fit%ingeri Tsch. S. supra flavescens fusco irrorata; geiiis flavescentibus; nuclia nigricante, subtus flavescens, unicolor. Sc. 236 + 77. Long. tot. 2' 7". 9. Gen. Jiipsas Laur. Rept. 1768. 1. Subgen. Dipsas Fitz. 53. 1. />. C«^^^^y/ Schlegel I. c. p. 279. 12. Tab. XI. Fig. 21. 22. 23. Coluber Catesheii Weigel in Meyer Zool. Arch. 11. p. 55 et 66 (Scheuchzer Physic. Sacra Tab. 739 Fig. 8). Coluber Catesbeii Merr. Tent. Syst. Amph. p. 128. 139. Farn. 5. Dermatophes Fitz. 1843. 10. Gen. Ophis Fitz. Syst. Rept. 1843. 1. Subgen. Tachymenis Wiegm. 54.. L 0. peruana Fitz. 1. c. p. 28. Tachymenis peruviana Wiegm, Nov. Act. 1 c. p, 252. Tab. XX. Fig. 1. 166 Dr. J. J. de Tschudi: 111. Sectio. Chalinophidia Fitz. 1843. Farn. 1. Geophes Fitz. 1843. 1. Gen. miaps Schneid. Hist. Aniph. Fas. 11. 1801. 1. Subgen. Elaps Fitz. 65. 1. E. affinis Fitz. Mus. Vindob. E. supra nigra, fasciis transversalibus corallinis, angustis et latis alternantibus, genis corallinis; subtus dorso similis Gulla corallina. Sc. 170 + 21. Long. tot. 11" 5'". Fam. 2. Chersophes Fitz. 1843. 2. Gen. McHidna Merr. Tent. Syst. Amph. 1820. 1. Subgen. Echidna Wagl. 56. 1. E, ocellata Tsch. E. supra fusca seriebus duabus longitudinalibus ocellorum nigrorum centro dilutiore. Subtus ex bruneo cinerasceus. Sc. 139 + 22. Long. tot. 10". Fam. 3. Bothrophes Fitz. 1843. 3. Gen. JLachesli Daud. Hist. nat. Rept. V. 57. 1. L.picta Tsch. L. supra ex griseo brunea maculis subrotundis, irregula- ribus, in dorsi parte posteriore confluentibus, nigro-violaceis, in utroque corporis latere serie e maculis parvis composita. Subtus albescens. Sc. 172 + 74. Long. tot. M 11" — 2' 7". 4. Gen. Crotalus Lin. Syst. Nat. I. 1746. 1. Subgen. Crotalus Fitz. 58. 4. C. horridus Daud. Rept. V. p. 311. Tab. 69. Fig. 1. C. horridus Prinz Max. Abbild, n. Beschreib. Livr. XI. Tab. 3. C. cascavella Wagl. apud Spix Serp. Bras. Tab. XXIV. pag. 60. C. horridus Schlegel 1. c. p. 561. Tab. XX. Fig. 12. 13.14. Reptilium conspectus. 167 Series V. DIPNOA Leuck. Batrachia Tsch. Batraciens Dum. Bibr. Ordo I. Batpaclila Kaup (Brogn.) Batrachia s. */. T s c h. Batraciens anoures D u m. B i b r. 1. Sectio. Hydronectae Fitz. 1843. Ranae^ Cystignathi et Ceratophrydes Tsch. Batra- ciens atioures phaneroglosses raniformes D u m. B i b r. Fam. 1. Ranae Tsch. 1838. 1. Gen. nana Lin. Syst. Nat. 1. 1746. 59. i. H.juninensis Tsch. R. supra e cinereo olivascens maciilis saturatioribus, vitta spadicea angusta a rostri apice ad tympanum porrigente, ex- tremitatibus fasciis saturatis transversal ibus; subtus flavescens. Long. tot. 1" 7'". 2. Gen. Cystignathus Wagl. Syst. Amph. 1830. 60. 1. Cr OS BUS Dum. Bibr. Erpet. gen. Tom. VIII. p. 414. 61. 2. C. nodosus Dum. Bibr. 1. c. p. 413. 62. 3. C. sylvestris Tsch. C. supra violaceus maculis nigricantibus , extremitatum latere postico roseo, fasciato; subtus flavescens maculis vio- laceis, pectore guttureque roseis bruneo maculatis. Long. tot. 1" 4'". 3. Gen. Cycloramphu* Tsch. Classif. Batrach. 1838. 63. 1. C. marmoratus Dum. Bibr. 1. c. p. 455. Fam. 2. Telmatobii Fitz. 1843. 4. Gen. Telmatobius Wie gm. Nov. Act. 1. c. Tom. XVII. II. 1834. 64. 1. T.peruanus Wiegm. L c. p. 263. Tab. XX. Fig. 2. Fam. 3. Colodactyli Tsch. Digiti palmarum interni duo dilatati, subtus granulosi. 5. Gen. Colodactylu* Tsch. Caput trigonum, subacutum, truncatum. Nares infra can- thum rostralem, rotundae. Frons convexa. Palpebrae supe- riores parvae. Lingua parva, ovata, tota affixa. Dentes pa- 168 Dr. J. J. de Tschudi. latini numerosi per series duas transversas post narium aper- turas interiias dispositi. Tynipanum siib cute latens, Anti- pedes, breves, fortes pentadactyli. Palmariim digiti diio iiiteriii breves, dilatati, subtus permultis glandulis parvis adspersi, margine externo serie glaiidularum majoruin limbati ; digiti reliqui subteretes membrana basi vix connexi. Calli duo in metacarpo. Scelides pentadactyli. PJantarum digiti depressi, toti palmati. Epidermis numerosis glandulis minimis obtecta. 65. 1. C. coerulescens Tsch. C. supra e cinereo coerulescens; vitta oculari et tympa- nica saturatiore; extremitatibus fasciatis; subtus sordide al- bescens. Long. tot. 1" 9'. II. Sectio. Chersobatae Fitz. 1843. Bombi?iatores et Bufones Tsch. Batraciens anoures phaneroglosses bufonfformes Dum. Bibr. part. Farn. 1. Alytae Fitz. 1843. I.Gen. Mjeiuperus Dum. Bibr. I.e. 1840. Chimiopelas Tsch. MSS. 1839. ^Q» 1. L.7narmoratus Dum. Bibr. I.e. p. 420. d'Orbign. Voy. dans PAm. mer. Herpet. Chiaiiopelas maculatus Tsch. Reisetagebuch II. p. 35. MSS. 67. 2. L. viridis Tsch. Chianopelas viridis Tsch. Reisetagebuch III. p. 118. MSS. L. supra viridis, capitis parte antica fusca, vitta sulphurea punctis nigris adspersa ab oris apice ad anum continua. Sub- tus coeruleo-albida, gula pectoreque nigrescentibus. Long. tot. 1" 2'". Farn. 2. Bufones Tsch. 1838. 2. Gen. Mufo Laur. 1768. Docidophryne Fitz. part. 68. 1. ß. spinulosus Wie gm. Nov. Act. I. c. p. 265. Tab. XX. Fig. 3. a. b. c. d. e. Bufo chilensis Dum. Bibr, l c. p. 679. part. Reptilium conspectiis. \Qi) 69. 2. B. chileiisis Dum. Bibr. I.e. Tsch. CJassif. Batr. pag. 88. 70. S.U.thaul Less. Garn. Voy. aiitour du Mond. (Cpt. Duperrey) 1. II. 1. p. 64. Tab. VII. Fig. 6. (nee Rana thaul Mol. bist. nat. Chile p. 194.) Bufo chilensis Dum. Bibr. 1. c. part. 71. 4. B. Poeppigii Tscb. B. supra ex rufo fuscus, nigro maculatus; capite satura- tiore, vitta transversali ab oculi angulo antico ad maxillam superiorem continua; extremitatibus fasciatis ; subtus albescens. Long. tot. 2". 72. b. B.trlfolium 'Ysc\\. B. supra ex bruneo rufescens, maculis nigricantibus, vitta dorsali grisea longitudinali, in fronte in trifolii formam dilatata; extremitatibus nigro maculatis. Subtus flavescens lateribus violaceis. Long. tot. 2" 7'". 73. 6. B. molitor Tsch. Mas, B. supra olivaceus maculis saturatioribus. Subtus griseus unicolor. Foem. B. ex rufo fuscus, nigro maculatus. Subtus sor- dide albescens, gula pectoreque bruneis. Long. tot. maris 3" 10'". Long. tot. foem. 4" 9"'. Fam. 4. Cephalophrynae Tsch. 4. Gen. TriicTiycara Tsch. Caput magnum, trianguläre, rugosum, concavum, porcis elevatis cinctum. Rostrum subacutum. Nares in cantho ro- strali. Oculi magni. Lingua cordiformis, magna, pone libera. Dentes palatini et maxillares nulii. Tympanum conspicuum. Parotides magnae. Palmae plantaeque pentadactylae. Digiti depressi, palmarum semipalmati; primus et secundus ejusdem longitudinis, plantae palmatae. Os sacrum dilatatum. 74. 1. T.fusca Tsch. T. supra fusca, regione anali saturatiore; extremitatibus dilutioribus. Subtus albida, abdomine diffuse nigro-maculato. Long. tot. 2" 3'". 170 I^r« J- ^- ^e Tschudi: Reptilium conspectus. Farn. 5. Bombinatores Tsch. 1838. 5. Gen. Phryni«cu» Wie gm. Nov. Act. I. c. 1834. 75. 1. Ph. nigricans Wiegm. 1. c. p. 264. Bufo formosus Mus. Lugd. Batav. Chaunus formoms Tsch. Class. Batr. p. 87. IV. Sectio. Geodytae Fitz. 1843. Fam. 1. Gastrophrynae Fitz. 1843. 1. Gen. JLnaacyru* Tsch. Caput breve, latum, rostro truncato. Nares superae se- micirculares. Frons convexa. Palpebrae magnae. Lingua longa, sub- angusta, integra, pone libera. Dentes palatini et maxillares nulli. Tympanum magnum, conspicuum. Parotides magnae. Palmarum digiti liberi; plantarum depressi, basi membrana connexi. Os cuneifome primum magnum, compressum. Cal- lus in metacarpo. Corpus globulosum; iucrassatum Os sacrum dilatatum. Vesica vocalis subgularis. 76. 1. A, melancholicus Tsch. A. supra ex violaceo fuscus nonnulis maculis nigricantibus parvis; extremitatibus dilutioribus. Subtus sordide flavescens. Long. tot. 2" 9'". Vindobonae Mens. Januar. 1845. 171 Zoologisclie und anatomische Bemerkungen über die Aleiopen. Von Dr. A. K r o h n. (Hierzu Taf. VI.) Die den Phyllodocen am nächsten stehende Gattung AI- ciopa wurde von Audouin und M. Edwards nach einem von Dr. Reynoud im Atlantischen Ocean entdeckten Gliederwurme gegründet, den sie Letzterem zu Ehren Ale. Reynoudii nann- ten. (Annal. d. scienc. natur. T. 29. p. 235). Eine zweite Spezies, Ale. Candida, ist seitdem durch delle Chiaje bekannt geworden. (Animali invertebrati della Sicilia citeriore. T. 3, p. 98). Eine dritte von jenen beiden sehr abweichende Art, welche ich Ale. lepidota nenne, kam mir im vorigen Jahre in Sicilien zu Gesicht. Sie bildet den Uebergang zu den Phyl- lodocen , indem sie die Charaktere beider Gattungen in sich vereinigt. Der Körper der Aleiopen ist glashell, aus einer bald grössern, bald geringern Menge von Segmenten zusammenge- setzt, welche vom Mittelleibe aus gegen das Hinterende und den Kopf sich verschmächtigen, was in Bezug auf den Vor- derleib in geringerm Grade Statt hat. Der Kopf trägt zwei sehr entwickelte, seitliche und nach aussen vorragende Augen von rothgelber Farbe. Auf der obern und vordem Fläche des Kopfes finden sich fünf Fühler, zwei Paare hinter einan- der gelagert und hinter ihnen ein unpaarer, mitten auf dem Scheitelpunkte des Kopfes ruhender. An den vordersten Lei- bessegmenten gleich hinter dem Kopfe, nimmt man jederseits vier Fühlergliedfäden (cirrhes tentaculaires) wahr. Es existirt nur eine Reihe Fussstummeln jederseits, deren Borstenbiindel fächerartig ausgebreitet sind und aus zahlreichen Pfriemen- borsten (festucae) und nur einer Slachelborste (acicula) be- stehen. An jedem Fussstunuuel sind zwei blattförmige Girren 172 ^i- '^- Krohn; angebracht, von denen der obere grösser ist, mit schmaler Basis dem Stummel anhängt, sonst aber frei vorragt. Der untere ist mit seinem obern Rande an den Fusshöcker ange- heftet und nur sein unterer Rand und seine Spitze sind frei. Zwischen je zwei Fussstummeln. und zwar dicht hinter jedem, bemerkt man eine warzenförmige rundliche Erhebung der Kör- peroberfläche, von meistens dunkel- oder braunschwarzer Farbe, welche auf einem sehr kurzen Stiele ruht. Die Farbe zeigt sich oft braunroth oder schwefelgelb. Diese Anschwel- lungen enthalten einen Driisenapparat, der einen braungelben, dickflüssigen, im Wasser sich bald zertheilenden und dasselbe färbenden Saft secernirt *). Der Mund liegt unterwärts am Kopfe. Der Schlund ist in Form eines vorne etwas keulen- förmig erweiterten Rüssels vorstreckbar, kieferlos und an seiner Mündung mit zapfenförmig vorragenden Papillen versehen. Stellt man diese Gattungscharaktere denen der Phyllodo- cen gegenüber, so ergeben sich für die Alciopen als Krite- rien: die weit stärkere Ausbildung der Augen, ihre seitliche Stellung, die schwarzen Hautdrüsen und zuletzt vielleicht noch die glashelle Durchsichtigkeit der Leibessubstanz ^). Jtlc, MeynaMdii Aud. et M. Edw. Sie unterscheidet sich durch ihre mehr gedrungene Ge- stalt. Die Segmente sind viel breiter als lang. Das Hinter- stück des Leibes endet mit etwas abgestumpfter Spitze. Die Augen sind massig entwickelt und messen etwa \ Millim., so dass die Breite des ganzen Kopfes zu der der mittleren Seg- mente, wie 1 zu 21 sich verhalten dürfte. Der Kopf springt vorne zwischen den Augen und über dem Munde etwas rund- i) Die Ansicht von Aud. und M. Edw., welche diese Organe für Kiemen (appendice branchial, vesical) hielten, erweist sich demnach als irrig. ^) Einstweilen und bis auf nähere Bestätigung mögen die schwar- zen Drüsen als ausschliessliches Eigenthum der Alciopen gelttn, da kein Schriftsteller ihrer bei den Phyllodocen erwähnt. Doch soll die Phyll. Paretti Blainv. , die, falls delle Chiaje die Spez. richtig bestimmt hat, mir identisch scheint mit Grube's Phyll. Rathkii (s. dessen Actinien, Echinodermen etc. p. 78), ebenfalls einen saffrangel- ben Saft ausschwitzen (d. Chiaje 1. c. p. 98). Zoologische und aiiatomischo Bemprkiingen über die Alriopen, 173 lieh vor. Auf der vordem Fläche dieses Vorspriiiigs sind die kurzen paarigen Fühler angebracht und an der Mittellinie ziemlich weit seitlich, gegen das respective Auge hingeriickt. Der eben so schwach ausgebildete unpaare Fühler, den Aud. und M. Edw. übersehen haben, ruht mitten auf der obern Fläclie des Vorsprungs. Dem grössern Abstände der Augen zufolge, ist der Raum, den der Mund einnimmt, breiter als bei den folgenden Arten. Was die Fühlergliedfäden betrifft, die etwas stärker als die Fühler sich zeigen, so ist es bei ihrer Kleinheit und der schwierigen Unterscheidung der vor- dersten Segmente, nicht leicht zu bestimmen, in welchem Ver- hältniss sie zu diesen letztern stehen; ob nändich jedem ein- zelnen Segmente ein Gliedfaden angehört, in welchem Fall die Zahl jener Segmente auf vier zu veranschlagen wäre, oder ob jedem Segmente 2 Paar Gliedfäden ansitzen. In die- sem Fall müsste man die Zahl dieser vordersten, der Borsten- füsse ermangelnden Segmente, auf zwei heruntersetzen. Wie dem sei, das vorderste Paar der Fühlergliedfäden ist etwas stärker als die übrigen, und ragt über die untere Fläche der Augen etwas nach aussen vor. An der Bauchfläche jener vordersten Segmente nimmt man bei lebenden Thieren einen Saum lebhaft schwingender Cilien wahr. Die Fusshöcker und ihre Blattcirren sind nur massig entwickelt , und stehen der Bauchseite des Leibes, die etwas verflacht ist, näher. Der obere Cirrus hat eine lanzettähnliche Form und ist mit seiner Spitze nach oben gerichtet. Die Spitze des untern, fast ähn- lich gestalteten, überragt kaum das Ende des Fussstummels. Der Schlund oder Rüssel ist sehr kurz, etwa 2"' lang. Zwei seiner Papillen zeichnen sich durch grössere Länge und Stärke aus. Sie stehen einander seitlich gegenüber, beginnen mit dicker Basis und spitzen sich zuletzt pfriemenförmig zu. Sie dienen wahrscheinlich zum Ergreifen und Festhalten der Beute. Diese Spezies ist in der Meerenge von Sicilien sehr gemein, und wird gegen 4 — 5 Zoll lang *). *) In dem Atlas zu dem citirten Werke d. Chiaje's wird man auf Tab. 155. Fig. 14, 18 und 21, drei Anneliden abgebildet finden, von denen es in der Erklärung der Tafel blos heisst, dass der Verfasser sie von Herrn Cantraine erhalten habe. Ich erkenne in diesen Fi- guren die Ale. Reynaudii wieder. J74 Dr. A. Krohn: Ale» Candida d. Chiaje. Sie fällt durch ihre zahlreichern und schmächtigem Seg- mente und die dadurch bedingte grössere Länge und Schlank- heit in die Augen. Die Segmente sind fast eben so lang als breit. Das stumpfspitze Endsegment läuft häufig in einen fadigen schwärzlichen Anhang (Analcirrus) aus, der bei man- clien Individuen durch zwei kürzere vertreten scheint. Die Augen sind viel grösser, etwa \ Millim. messend, einander stärker genähert. Daher der gesammte Kopf eben so breit, ungefähr wie die Segmente der Leibesmitte erscheint. Auch hier fehlen den vordersten fusslosen und mit Fiihlergliedfäden versehenen Segmenten, die Wimperstreifen nicht. Lage, Grösse und Form der Fühler und Fühlergliedfaden, wie bei Ale. Rey- naudii. Die Fusshöcker, die Blattcirren und die schwarzen Drüsen verhalten sich ähnlich, nur zeigen sie sich im Verhält- niss zu den schmälern Segmenten , stärker ausgewirkt. Der Mund bildet einen Längenspalt. Der vorgestreckte Rüssel ist viel länger, von ^ — 1 Zoll Länge. Demzufolge sind auch die pfriemenförmigen Fangorgane länger und stärker. Oft findet man Individuen, wo jede schwarze Drüse mit der der an- deren Seite, mittelst einer queer über dem Rücken der Segmente verlaufenden Verbindungsbrücke zusammenhängt, wodurch solche Thiere ein sehr regelmässig schwarzgeringeltes Ansehen erhalten. Diese Art ist nicht weniger gemein als die vorige. Ehe ich diese Spezies verlasse, muss ich noch bemerken, dass ich in seltenen Fällen Alciopen sah, die im Ganzen mit der Ale. Candida übereinstimmten, aber durch ihre weit be- trächtlichere Länge, die wohl über 8 Zoll betragen mochte, während die Augen ^'" massen, und durch ein anderes Ver- hältniss in den Dimensionen ihrer Segmente sich von ihr un- terschieden. So namentlich zeigte sich jenes Verhältniss an der vordem Leibeshälfte fast wie bei der Ale. Reynaudii; da- her diese Thiere minder schlank erschienen. An der hintern Leibeshälfte wurden die Segmente schmächtiger, und so ging dies bis nahe vor dem Hinterende fort, wo die Dimensionen der Breite und Lange sich mehr ins Gleichgewicht, wie bei der Ale. Candida, stellten. Auch die ßorstenfüsse und die schwarzen Drüsen, zeigten sich wie bei Ale. Reynaudii, der Bauchfläche genähert. Ob diese Thiere für eine besondere Zoologische und anatomische Bemerkungen über die Alciopen. ;[75 Spezies, für eine blosse Abart, oder was wahrscheinlicher ist, für ganz ausgewachsene Individuen der Alciopa Candida anzu- sehen sind, die somit je älter sie wird, einige Veränderungen in ihrer Gestalt erfahren würde, muss unentschieden bleiben. Sollte sich die letztere Annahme bestätigen, so müsste Einiges in der obigen Beschreibung demgemäss modifizirt werden. Ale» lepidota» Körper drehrund, lang (etwa 4 Zoll), aus zahlreichen Segmenten bestehend, deren Dimensionsverhältnisse denen der vorigen Art fast gleichkommen. Der Kopf sammt den Augen, ist verhältnissmässig noch stärker als bei dieser entwickelt. Vorzüglich aber zeichnet sich diese Spezies von den beiden an- dern durch die viel stärkere Ausbildung der Fühler, Fühler- gliedfäden, der Borstenfüsse und ihrer Blattcirren aus. Die Lage der paarigen Fühler weicht insofern bedeutend ab, als sie ganz in die Mittellinie gerückt sind, und dicht bei einan- der von einem Längenwulste sich erheben, der nahe über dem Munde liegt. Der unpaare Fühler nimmt die gewöhnliche Stelle ein. Die sehr starken Fühlergliedfäden stehen hier ent- schieden über einander, und zwar jederseits in einer, von oben nach unten gegen den Mund gerichteten Bogenlinie, der obere und zugleich hintere zeichnet sich durch grössere Länge und Stärke aus, und misst etwa i\'", die übrigen 3 Paare sind ungefähr von gleicher Ausbildung. Die obern Blattcirren fallen sogleich durch ihren grossen Umfang auf. Sie stellen sich als scheibenförmige, mit schmalerer Basis auf den Fuss- höckern ruhende Platten dar, die horizontal nach hinten gerich- tet, schuppenförmig über einander greifen, und den Rücken bis auf einen engen Theil seiner Mitte bedecken. Sie lösen sich leicht ab. Die untern Blattcirren sind zwar kleiner als die obern, und von ähnlicher Gestalt wie die Fusscirren der andern Arten, aber ihre Spitzen ragen um Vieles stärker über die Enden der Fusshöcker nach aussen. An sämmtlichen Blattcirren nimmt man eine dendritische, nach der Peripherie gerichtete, an den Girren der vorigen Spezies nur schwach ausgeprägte Verästelung wahr. Die schwarzen Drüsen weichen auch etwas ab. Sie haben die Form von Querwülsten, die von der Rücken- zur Bauchfläche sich erstrecken, und an 17G I^r- ^ Krohn. ilu'on beiden Enden nindlich angeschwollen sind. Der Rüssel ist kürzer als bei Ale. Candida. Die Fangorgane habe ich verniisst, sie müssten denn weniger ausgebildet sein als bei Ale. Reynandii. Diese Art ist nicht mehr so durchscheinend, lind überall fein schwarzbraun gesprenkelt. Sie scheint sel- ten zu sein, da ich während eines sechsmonatlichen Aufent- haltes in Messina nur drei Individuen beobachtete. Nach der eben gegebenen Beschreibung wird der Kundige die grosse Aehnlichkeit dieser Annelide mit den Phyllodoceji nicht verkennen. Denkt man sich die Augen verkümmert und mehr auf die obere Fläche des KojDfes gerückt, so erhält man das Bild einer Phyllodoce. Erwägt man ferner die nicht un- bedeutenden Abweichungen derselben von den beiden vorigen Arten, so wäre es vielleicht gerathener, sie von dieser als eine besondere Untergattung zu trennen. Um unsere Kenntniss des Genus zu completiren, werde ich die wichtigsten anatomischen Fakta hervorheben und des Zusammenhanges halber, noch einmal auf die in zwei frühern Notizen ( s. Froriep's Not. Bd. 14. p. 288 und Bd. 25. p. 41) erörtete Structur der Augen zu sprechen kommen. Haut und schwarze Drüsen. Ausser dem bräunlichen Safte, dessen sie sich vielleicht als Schutzmittel gegen ihre Feinde bedienen , umgeben sich die Alciopen häufig mit einem glashellen Schleim, der aus der gesammten Haut hervorschwitzt. Die Quellen dieses Schlei- mes scheinen in der letztern verstreute Crypten zu sein. Der braune Saft wird dagegen, wie angeführt, an den schwarzen Anschwellungen oder Wülsten hinter den Fusshöckern gelie- fert. Der Drüsenapparat, der diese Ausscheidung übernimmt, muss entweder in oder unter der Haut dieser Anschwellungen liegen. Ich habe mich überzeugt, dass letztere sich sichtlich entfärben, je reichlicher der Saft austritt. Auch lassen sich die oben erwähnten Farbennüanzen derselben, aus der stär- keren und minderen Ansammlung und Verdichtung ihres In- halts leicht erklären. Faserhülle und Muskelapparat der Borstenfüsse. Sämmtliche Alciopen schwimmen ziemlich rasch , indem sie ihren Leib schlängeln , und mit ihren Fussstummeln leb- Zoologische und anatomische Bemerkungen über die Alciopen. I77 haft rudern. Für letztern Zweck sind die senkrecht entfal- teten Borstenbündel ganz geeignet. Die Blattcirren mögen dabei die Fussruder unterstützen *). Eine äussere gleich un- ter der Haut ausgebreitete Ringfaserschicht umgiebt den gan- zen Leib ohne Unterbrechung. An der auf diese folgenden stärkern Längsfaserschicht unterscheidet man dagegen, wie bei den meisten Anneliden, mehrere Lücken. Sie besteht nämlich aus drei Portionen, von denen die ansehnlichste über den ganzen Rücken sich erstreckt, und seitwärts bis an die Fuss- höcker herabreicht. Die beiden schmälern Portionen verlau- fen längs der Bauchfläche und sind nur durch einen engen Zwischenraum, den der Ganglienstrang ausfüllt, von einander getrennt. — Der Muskelapparat für die Bewegung der Fuss- höcker und ihrer Borstenbündel nimmt wie bei andern Anne- liden, auch hier die grosse jederseitige Lücke zwischen den Rücken- und den Bauchmuskelbinden ein, und ist, der gerin- gern Entwickelung jener Theile bei den beiden ersten Arten entsprechend, weniger ansehnlich als bei Ale. lepidota, wo er selbst zusammengesetzter erscheint. Schlund und Nabrungsschlauch. Ist der Schlund in den Leib eingezogen, so findet man bei Ale. Candida , gleich hinter dem Munde und vor dem Schlünde, eine Art Vorraum, wie ein solcher auch bei an- dern mit einem vorstreckbaren Rüssel versehenen Anneliden existirt. Dieser Vorraum hat eine dünnere Wandung als der Schlund, welche, wie es scheint, aus einer doppelten Faser- schicht, einer Orbikular- und einer Longitudinalfaserlage be- steht. Die innere Haut oder das Epithelium desselben ist in sehr zierliche parallele Querfältchen zusammengelegt. Der Vorraum dient zur Beherbergung der beiden Fangorgane. i) Ueber die Bestimmung der Blattcirren der Phyllodocen sind die Schriftsteller unter sich nicht ganz einig, da Einige, wie Sars, Johnston, sie nach Fabricius Vorgange für Schwimmplatten, Andere wie Lamarck, Oersted, d. Chiaje für Kiemen halten. Obgleich die letztere Ansicht Vieles für sich hat, so scheinen doch die Verzwei- gungen in ihrem Innern nicht von Gefässen herzurühren. An den obern Blattcirren der Ale. lepidota überzeugte ich mich, dass es zer- ästelte Faserbündel sind. Archiv f. Naturgeschichte. XI. Jahrg. 1. Btl. ^2 178 Dr. A. Krohn: Tritt der Scliliintl hervor, so stülpt er die Wand des Vor raiims über sich um, so dass ihre innere Fläche nach aussen gekehrt wird und ihre Querfaltchen sich verwischen. Der Schlund selbst ist ein sehr dickwandiges Rohr, das mittelst einer Portion, deren Wandung zarter ist, in den Nahrungs- schlauch übergeht. Seine vorderste Portion hat eine sehr derbe Muskelschicht. Namentlich ist die äussere, aus Ring- fasern bestehende Lage von mächtiger Dicke, die innere Längs- faserlage viel schwächer. Die Innenwand dieser Portion ist mit wulstigen Längsfalten versehen und von einem derben Epithelium überwogen. Diese Falten bilden, indem sie an der Schlundöffnung zapfenförmig vorspringen, die öfter erwähnten Papillen des Rüssels. Es finden sich keine eigenen Muskeln zum Vorstrecken und Einziehen des Schlundes, und wird solches allein durch die Fleischfasern seiner W^andung be- werkstelligt. , Mit dem 13ten bis 15ten Leibesringe ungefähr beginnt der Nahrungsschlauch, der einige interessante Abweichungen von dem Verhalten desselben bei andern Anneliden darbietet. Er füllt den Leibesraum so aus, dass seine Aussenwand dicht an die Muskelhülle des Körpers zu liegen kommt, und ist durch vertikal in seine Höhle vorspringende Scheidew^ände in eben so viele Kammern als es Segmente giebt, abgetheilt. Diese Septa entsprechen ihrer Lage nach genau den Grenzen der Segmente und sind in ihrer Mitte von einer elliptischen Oeflfnung, deren längerer Durchmesser senkrecht steht, durch- brochen. Durch diese Oeflfnungen communiciren sämmtliche Kammern mit einander. Die Septa enthalten eine Menge bo- genförmig gekrümmter Fasern, welche um ihre Oeffnungen herum dichter angehäuft, wahre Sphincteren darstellen, durch deren Contraction die Kammern zu Zeiten vielleicht ganz von einander abgeschlossen werden. Ausserdem ist der Nahrungs- schlauch innerhalb jedes Segments, mit einem Paar sehr kur- zer enger Aussackungen versehen, die in die hohlen Stiele der schwarzen Drüsen reichen. Seine innere Wand ist über- all von einem zarten Epithelium, das aus polygonalen Schüpp- chen besteht, bedeckt. Da der Abstand zwischen dem Munde und dem Anhang des Nahrungsschlauchs kürzer ist, als die Länge des Schlundes Zoologische und anatomische Bemerkungen über die Alciopen. 179 beträgt, so kann dieser, wenn er eingezogen werden soll, nicht anders Raum in der Leibeshöhle finden, als indem er sich in seine hintere Portion einstülpt und grösstentheils durch die Oeffnungen der Septa, in die vordersten Kammern des Nahriingsschlauchs tritt. Bei der Kürze des Schlundes der Ale. Reynaudii und lepidota geschieht dies nicht. Auch ist der V'orraum bei ihnen kürzer. Sonst aber verhält sich ihr Nahrungsschlauch wie eben geschildert; nur ist er bei Ale. Reynaudii, wegen der stärkern Dimensionen der Segmente geräumiger und seine Septa ansehnlicher, während die Oeff- nungen der letztem bei Ale. lepidota kreisrund erscheinen. Gefäss- und Nervensystem. Vom Gefässsystem habe ich nur zwei Hauptstämme, ein Dorsal- und ein Abdominalgefass aufgefunden. Dieses ist etwas weiter als jenes und an der untern Wand des Nah- rungsschlauches verlaufend. Das Blut ist farblos, transparent. Der Kopfknoten besteht aus zwei, durch eine starke Querbrücke mit einander verbundenen Anschwellungen. Letz- tere sind bei Ale. Reynaudii, der geringern Grösse ihrer Augen entsprechend, kleiner, und da die Augen hier zugleich weiter von einander abstehen, so ist auch die Querbrücke etwas länger als bei den beiden andern Arten. Ganz in der Nähe des Auges entspringt die jederseitige Schlundcommissur, an der untern Fläche der respectiven Anschwellung. Sie erstreckt sich um den Vorraum des Schlundes nach unten, und senkt sich in das vorderste und grösste Ganglion des Bauchstranges ein. Die Nerven der Fühler scheinen von Kopfknoten , die der Fühlergliedfäden von dem eben erwähn- ten Ganglion abzugehen. Bei Ale. lepidota scheinen aber die Fühlergliedfäden ihre Nerven aus einer gangliösen Anschwel- lung, welche jede Schlundcommissur in der Mitte ihres Ver- laufes bildet, zu erhalten. Was übrigens die sämmtlich durch doppelte Verbindungsstränge vereinigten Knoten der Ganglien- kette anlangt, so scheint ihre Zahl, vom dritten an, mit der der Segmente übereinzukommen. Auge n. Ehe J. Müller die Resultate seiner Untersuchungen an den Augen der Nereiden bekannt machte, hatte man zwar 12* IgQ Dr. A. Krohn: längst um die wahre Bedeutung dieser, bei den meisten An- neliden oft so winzigen Organe gewusst; aber diese Erkennt- niss gründete sich mehr auf Analogien als auf anatomischen Thatsachen. Müller's Untersuchungen schienen zu erweisen, dass die Augen der Nereiden und mithin wahrscheinlich die anderer Anneliden, sehr niedrig organisirt seien. Es sollten ihnen die brechenden Medien fehlen, und der von allen Sei- ten vom Pigment umhüllte Kern in ihrem Innern, nur eine Anschwellung des Sehnerven sein. Müller sah sich dadurch zu der scharfsinnigen Annahme veranlasst, dass so gebaute Organe wohl empfänglich für Lichteindrücke im Allgemeinen seien, aber unfähig Objecte wahrzunehmen. Diese Ergebnisse des berühmten Physiologen wurden indess später durch die mit einander übereinstimmenden Beobachtungen von Rathke und R. Wagner dahin vervollständigt und berichtigt, als sich herausstellte, dass der Kern wirklich durchsichtig sei, das Auge aus zwei Schichten bestehe, von welchen die Pigment- hülle die äussere, eine Retina die innere bilde, dass ferner jene für das Licht pupillenartig durchbrochen, und vor dieser Pupille eine die Cornea vertretende Stelle der das Auge über- ziehenden Haut vorhanden sei. Ein so einfacher und unvoll- ständiger lichtbrechender Apparat lässt nur eine schwache Wahrnehmung der Objecte voraussetzen. Bei den Alciopeu dagegen sind die Augen so vollkommen dioptrisch eingerich- tet, dass diese Anneliden schon dieses Umstandes wegen zu den merkwürdigsten gehören *). Was die gegenseitige Stellung der Augen betrifft, so di- vergiren ihre Achsen nach vorne bedeutend, neigen sich aber dabei etwas nach unten, so dass vor und unter ihnen in grösserer Entfernung befindliche Gegenstände wahrscheinlich noch von beiden zugleich gesehen werden können. Jedes Auge ist sphärisch, nur an seiner Aussen- oder Vorderfläche etwas flacher und mit einer convexen Cornea versehen. Mit dem Centrum seines Hintergrundes berührt es die respective Anschwellung des Kopfknotens, und ist überall von der Haut •) Vielleicht dürfe sich ihnen in dieser Beziehung die Joida macrophthalma Johnst. (s. dies. Archiv 1841. Bd. 2. p.283) zur Seite stellen. Zoologische und anatomische Bemerkungen über die Alciopen. 1S| überzogen. Es besteht aus zwei Schichten. Die äussere, eine feine Membran, schliesst dasselbe als selbstständiges Ge- bilde ab und kann als Analogen der Sclerotica gelten. Die innere ist die Retina mit dem in ihr enthaltenen rothgelben Pigmente. Die äussere Augenmembran verdickt sich etwas an der Vorderfläche des Bulbus und geht in die Cornea über. Sie ist in' dieser Gegend von einem dicht unter dem Haut- überzuge des Auges befindlichen Pigmente von Silberglanz bedeckt, das in Form eines Ringes die Cornea umgiebt, und aus mikroskopisch kleinen, länglichen Blättchen, wie das ana- loge Pigment der Fischschuppen, zusammengesetzt wird. Die Retina erstreckt sich vom Kopfknoten bis an die Grenze der Vorderfläche des Auges. An senkrecht auf ihre Fläche ge- machten Durchschnitten zeigt sie sich hinten viel dicker, und gegen ihren Endrand hin immer dünner. Die wesentlichen Elemente ihrer Structur sind Fasern, die von der Anschwel- lung des Kopfknotens entspringen und auf ihrer äussern Fläche als parallel nach vorne streichend sehr leicht wahr- zunehmen sind. An sehr dünnen senkrechten Ausschnitten erblickt man dagegen, bei einer gehörigen Vergrösserung und Compression derselben, eine Menge dicht an einander ge- drängter Fasern, gleichsam eine Mosaik von Stiftchen. Man überzeugt sich, dass diese Fasern senkrecht auf den in der Fläche der Retina sich erstreckenden stehen, und ihre freien Enden dem Glaskörper zukehren. Der stärkern Dicke der Retina entsprechend, sind sie im Hintergrunde des Bulbus höher, und verkürzen sich in dem Grade, als die Retina nach vorne hin schmächtiger wird. Ausserdem beobachtet man, dass das rothgelbe Pigment zum grössten Theil mitten in der Retina zwischen den aufrecht stehenden Fasern vertheilt ist. Es umfasst nämlich den Mitteltheil jeder Faser scheidenartig, und stellt mithin nur eine dünne, netzartig durchbrochene Schicht dar. lieber die Retina hinaus erstreckt es sich, die verdickte Portion der äussern Augenmembran von innen über- ziehend, bis an die Cornea, bildet aber hier, wie es sich von selbst versteht, keine Maschen mehr. Nicht mit Unrecht glaube ich annehmen zu dürfen, dass die aufgerichteten Fa- sern die umgebogenen Fortsetzungen der in der Fläche ver- laufenden sind, obgleich es mir nicht gelungen ist, den un- jg2 ^^- '^- Krohn: mittelbaren Uebergang beider nachzuweisen '). Die Linse ist vollkommen sphärisch und zeigt die bekannte concentri- sche Schichtung mit zunehmender Condensation des Kerns. Ihre Durchmesser sind kleiner als die Sehne der Cornea, der sie dicht anliegt, während ihre hintere Hälfte in den ansehn- lichen Glaskörper eingesenkt ist. Geschlechtsverhältnisse und Zeugungsstoffe. Unter den Alciopen giebt es entschieden Männchen und Weibchen. Eier und Samen entwickeln sich frei in der Lei- beshöhle , ohne dass es dazu besonderer Organe bedürfte. Die Stellen, wo dies geschieht, entsprechen den Grenzen der Kammern des Nahrungsschlauchs, wo der durch den letztern ohnehin beengte Leibesraum etwas weiter scheint. Die Eier findet man innerhalb der einzelnen Segmente zu Haufen grup- pirt. Bei den Männchen entwickeln sich die Spermatozoiden aus den bekannten Bläschen- oder Zellenaggregationen, welche ziemlich regelmässig rund und von verschiedener Grösse sind. Man findet diese und jene zugleich in jedem Segmente, und häufig füllen sie die hohlen Fussstummel und das Innere der Stiele der schwarzen Drüsen aus. Die Spermatozoiden be- sitzen Leib und Schwänzchen. Jener ist bei Ale. Candida länglich, bei Ale. Reynaudii runder. Sehr walirscheinlich finden sich die Oefi"nungen, durch welche Eier und Samen austreten, in der Nähe der Fusshöcker. Am Schlüsse muss ich noch besonderer Drüsen erwäh- nen, die ich bei den Männchen der beideji ersten Arten, un- mittelbar unter der Haut und jederseits an der Bauchfläche ^) Der angegebene Bau erinnert an eine analoge Structur der Retina bei den Cephalopoden und Heteropoden, wie ich dies in meiner zweiten Notiz anzeigte, wo ich zugleich andeutete, dass er für die Augen sämmtlicher wirbellosen Thiere, vielleicht als typisch zu betrachten sei. Auch an den von Brants genauer untersuchten Augen der Arachniden scheint sich diese Vermuthung zu bestätigen. Es ist nämlich, wie schon J. Müller (in seinem Archiv f. Anatomie 1839. Jahresber. p. 139) bemerkt, sehr wahrscheinlich, dass die von Brants beobachteten, durch die Pigmentschicht des Auges hindurch tretenden aufrecht gestellten Gebilde,- die dieser Forscher für Ana- loga der Glaskegel in den zusammengesetzten Augen hielt, nur Ele- mente der Retina selbst seien. Zoologische und anatomische Bemerkungen über die AIciopen. 183 antraf. Jedes Segment ist, ausgenommen vielleicht die hin- tersten, mit einem Paar solcher einander gegenüber liegender und gleich unter den Fusshöckern wahrzunehmender Drüsen versehen. An den mittlem Segmenten sind sie stärker, neh- men aber, je weiter man sie von diesem aus nach entgegen- gesetzten Richtungen untersucht, an Umfang ab. Jede Drüse scheint aus cylindrischen Blindbeutelchen zu bestehen, die in einen Ausfiihrungsgang münden. Der Gang begiebt sich zu dem nächstliegenden vordem Segment, erhebt sich gegen die schwarze Drüse desselben, und öffnet sich wahrscheinlich neben ihr nach aussen. Ueber den Nutzen des Sekrets lässt sich kaum etwas Befriedigendes angeben. Erklärung der Abbildungen Taf. VI. Die Figuren 3, 6, 10, 11, 12 und 13 stellen den Gegenstand 12mal, die Figuren 4, 5 und 8 sechsmal vergrössert dar. Fig. 1. Ale. Reynaudii in natürlicher Grösse, a Kopf mit den Augen, bb die schwarzen Drüsen. Fig. 2. Vordere Leibeshälfte derselben, von der Rückenfläche. a und bb wie F. 1. Fig. 3. Kopf derselben von unten, a Mund, b ünpaarer Füh- ler, c Paarige Fühler, d Vorderste Fühlergliedfäden. Fig. 4. Ein Leibessegment im Querdurchschnitt, um die Sepia des Nahrungsschlauches zu zeigen, a Borstenfüsse mit ihren Girren. b Septum. c Oeffnung desselben. Fig. 5. Einzelne vordere Segmente desselben Thiers, von der Seite, a schwarze Drüsen, b Borstenfüsse mit ihren Girren. Fig. 6. Kopfknoten mit dem vordersten Theil des Ganglien- stranges der Ale. Reynaudii, . von unten, um den Ursprung der Schlundcommissuren zu zeigen, a Kopfknoten mit seinen beiden Anschwellungen, b Schlundcommissuren. cccc die 4 vordersten Bauchknoten, d die Augen. Fig. 7. Ale. Candida in natürlicher Grösse, a, bb wie F. 1. Fig. 8 Vorderstes Stück des Schlundes derselben, aufgeschnit- ten und ausgebreitet, um die pfriemenförmigen Fangorgane a und die kleinern Papillen bb der Schlundmündung zu zeigen. Fig. 9. Skizze des Auges derselben, um die Verhältnisse der Medien zu veranschaulichen, a Anschwellung des Kopfknotens, b Cornea, c Linse, d Glaskörper, e Aeussere Augenmembran sammt der Retina. Fig. 10. Leibesstück der Ale. lepidota von oben. Man sieht die schuppenförmige Uebereinanderlagc der obern Blattcirren aa, Borstenfüsse 6. 184 Dr. A. Krohn: Zool. u. anatom. Bemerk, ü. d. Alciopen. Fig. 11. Segmente aus dem Hinterleibsstücke derselben, von unten, aa Borstenfüsse mit den untern Blattcirren bb. cc die un- tern angeschwollenen Enden der den braunen ^aft secernirenden Querwülste. Fig. 12. Querdurchschnitt eines Leibessegments derselben, a Borstenfüsse. b obere Blattcirren. c untere Blattcirren. d Septum des Nahrungsschlauchs. e Oeffnung desselben. Fig. 13. Kopf derselben von unten. «, 6 u. c wie Fig. 3. d die 3 Paare der kürzern Fühlergliedfäden, e das Paar der grossen. 185 Bemerkungen über einige Muscbelgeselilechter, deren Thiere wenig bekannt sind. Von Dr. R. A. P h i 1 i p p i. (Hierzu Taf. VII.). 1. Gastrochaena Speiigl. S. Tab. VII. Fig. 1—10. Bekanntlich hat Spengler sein Genus Gastrochae?ia früher aufgestellt, als Bruguiere sein Genus Fistulana; da nun aber bewiesen ist, dass beide Gattungen identisch sind, so gebührt dem Spenglerschen Namen der Vorzug. Nicht so leicht ist die Frage zu entscheiden, welchen Namen die von Poli abge- bildete Art führen müsse, deren Thier ich Gelegenheit hatte im Januar 1840 lebend zu beobachten, glücklich in Spiritus aufbewahrt nach Kassel zu bringen, und hier näher zu unter- suchen. Ich habe früher geglaubt, sie sei identisch mit der Gastrochaena cuneiformis , seitdem ich aber durch Herrn Dr. Hornbeck von der Dänischen Insel St. Croix die ächte Speng- lersche Art bekommen habe, musste ich wohl die grosse Ver- schiedenheit beider Arten sogleich erkennen, die in der That beim ersten Blick in die Augen fällt. Man vergleiche nur Tafel VI. Fig. 2, die G. cunei/ormis, mit Fig. 3, welches die Polische Art ist. Ich habe daher im zweiten Theil meiner Enumeratio Molluscorum Siciliae die Italische Art G. Poliana genannt. Nun habe ich aber von Herrn Sylvanus Hanley die Gastrochaena modiolina Lamk. {Mya duhia Pennant, müsste die Art also nicht G. duhia genannt werden?) erhalten, und bin nun sehr zweifelhaft, ob nicht die Italische Art damit identisch ist. Die einzigen Unterschiede, die ich finde — dass bei der G, modiolina die vordere Extremität ein wenig weiter vorsteht als bei der Polischen Art, dass die hintere Extremi- tät etwas niedriger und mehr geschnäbelt ist; siehe G, modio- lina Tab. VI. Fig. 1 — sind in der That nicht sehr erheblich. Wenn über die Verschiedenheit dieser Arten starke Zweifel erhoben werden können, so ist dies aber nicht der Fall mit Igß A. Philippi: einer westindischen , von Chemnitz sehr gut abgebildeten und beschriebenen Art, welche Lamarck, Deshayes und Pfeiflfer ohne Weiteres damit zusammenwerfen; es ist die vol. 10. tab. 172. f. 1680 u. 81 abgebildete Art. Ich nenne sie G. callosa und unterscheide sie durch folgende Kennzeichen: G. testa ovato-oblonga, cuneiformi, carina elevata in partes duas di- visa; area postica callosa, exquisite rugosa; cardine calloso. Aus der kurzen Diagnose der G. mytiloides des Lamarck möchte man schliessen, dass diese Art auch eine solche wul- stige Area besitze, sie wird aber ovata genannt, und soll von Isle de France sein. Wenn Chemnitzen's Figur 1681 richtig ist, so lägen die Wirbel beinah in der Mitte der Länge, was bei diesem Genus sehr auffallend wäre, und schlecht zu Fig. 1681 stimmt. Leider habe ich vergessen, auf diesen Um- stand zu achten, als ich die G, callosa bei Herrn Dr. Horn- beck sah, es ist mir aber damals eine solche Stellung der Wirbel nicht aufgefallen. Die Diagnosen der drei andern be- sprochenen Arten dürften also lauten : Gastrochaena cuneiformis Spengler (nicht Lamarck hat den Trivialnamen zuerst gegeben, wie Deshayes schreibt) testa ovato-oblonga cuneiformi, postice subtruncata, tenui, pellucida; apicibus minime prominulis. Chemn. X. Tab. 172. f. 1678. 1679. (non 1680. 81). Gastrochaena Foliana Ph. testa ob longa, cuneiformi, tenui, pellucida, postice rotundata; apicibus parum pro^ minulis. Pholus pusilla Poli tab. 7. f. 12. 13. (da der Poli- sche Namen ein offenbar falscher ist, so habe ich mich für berechtigt gehalten, ihn zu ändern). Gastrochaena dubia (Mya) Pennant testa oblonga, cu- neiformi, tenui, pellucida, postice angusta, subrostrata; apicibus prominulis. Mya dubia Pennant. Gastro- chaena modiolina Lamk. etc. Von dieser Digression, die Feststellung der Arten betref- fend, kehre ich zum eigentlichen Gegenstand dieser Abhand- lung, zur Beschreibung des Thieres zurück. Ich fand dasselbe in denselben Massen von Baianus perforatus Brg., in denen die Clavagella balanorum Scacchi lebt, es ist jedoch sehr sel- ten; ich erhielt nur 2 Exemplare, von denen das eine ver- loren ging. Die Gastrochaena sitzt in einer keulenförmigen Bemerkungen über einige Muschelgeschlechter. j[g7 Kammer, deren Wände von ilir abgesondert sind und sich über die Balanenmasse in eine kurze Rölire verlängert, ganz wie bei Ciavagella balanorum. Doch unterscheidet man diese Röhre sogleich dadurch, dass sie in ihrem Innern durch zwei Vorsprünge, die einander beinahe berühren, fast in zwei Ab- theilungen getheilt ist. S. Fig. 10. — Im contrahirten Zu- stand reicht das Thier nicht ganz bis an das hintere Ende der Schale, während der Bauch doppelt so hoch über die- selbe hervorragt. S. Fig. 4. Derselbe zeigt alsdann im vor- dem Viertheil eine kleine Spalte zum Heraustritt des Fusses, hinten die Oeffnung der zusammen- und zurückgezogenen Si- phonen. Streckt sich das Thier aus, so vermindert sich seine Höhe, der Körper ragt aber immer noch ziemlich bedeutend über die Schale hervor, und verlängert sich in zwei verwach- sene Siphonen, welche bei der stärksten von mir wahrge- nommenen Expansion drei Viertel der Körperlänge erreichten, und wenigstens halb so hoch waren. Der obere oder Anal- Sipho ist ein kleines Weniges länger als der untere, welcher schräg abgestutzt ist. Beide sind am Ende mit einem Kranz von kurzen, rothen Girren besetzt, die beim untern Sipho auf dem Rand der Oeffnung selbst, beim obern dagegen etwas vom Rande entfernt zu stehen scheinen. Der Fuss wird wohl eine Linie weit hervorgestreckt, und endet spitz; er ist schwach zusammengedrückt, und trägt einen schwachen Bys- sus, der leicht verloren geht. Siehe Fig. 6 das Thier auf der Seite, Fig. 7 auf dem Rücken liegend. — Als ich das im Spiritus aufbewahrte Thier herausnahm, zeigte es sich in der Gestalt, welche Fig. 5 darstellt: der Fuss war herausgestreckt, die Siphonen gänzlich zurückgezogen. Es erschien nur der hintere Schliessmuskel der Schale deutlich (in «), der vordere Schliessmuskel, welcher unstreitig sehr klein ist, schien mir in b zu liegen. Beim Aufschneiden des Mantels zeigte sich, dass derselbe sehr dick war, und namentlich erschien eine dicke Muskelschicht an der Stelle, wo der Mantel an der Schale festgewachsen war. (S. c in Fig. 9). Die Kiemen waren sehr dick, ganz wie bei Clavagella, ohne deutliche Streifung, und es ist die äussere ebenfalls weit schmaler und kürzer als die innere. Die innere Kieme läuft nach hinten spitz zu, und ist mit der innern Kieme der andern Seite ver- Igg A. Philippi: wachsen In Fig. 8 und 9 treten die Kiemen auch ohne be- sondere Bezeichnung deutlich genug liervor. Es sind jeder- seits zwei sichelförmige Appendices buccales vorhanden, die etwas breiter sind als bei Ciavagella, s. Fig. 9. — Die überaus grosse Uebereinstimmung des Thieres mit Clavagella ist so augenfällig, dass ich nicht dabei verweilen will, sie specieller nachzuweisen; Aspergülum, Clavagella, Gastrochaena bilden eine sehr natürliche Familie, während Septaria^ Tere- dina, Teredo^ Xylopliaga und Pholas eine andere, ebenso na- türliche bilden, wie schon Deshayes ganz richtig bemerkt hat. 2. JPetricola Lamarck. S. Tab. VII. Fig. 11— 14. In Palermo habe ich das Thier von Petricola litho- phaga (^J^enus) Retz. lebend beobachtet, und jetzt kürzlich ein in Spiritus mitgebrachtes Exemplar geöffnet. Bevor ich das Thier beschreibe, muss ich jedoch erst die Synonymie der Art kurz beleuchten. Dieselbe ist zuerst von Retz in den Abhandlungen der Turiner Akademie vom Jahre 1786 unter dem Namen Venus lühophaga add. p. 11 — 14 beschrieben, und F. 1 et 2 gut abgebildet ; bei Poli kommt sie Tab. 7. F. 14. 15 ohne Namen vor. Wie alle im Innern von Steinen etc. lebenden Arten ist sie sehr veränderlich, und ich muss die Petricola striata Lamk., die PetiicoUi costellata Lamarck, und die P. roccellaria Lamk. für blosse Varietäten dieser Art erklären, selbst nach der Ansicht der von Delessert gegebe- nen Abbildungen. — Das Thier hat einen Mantel, welcher bis auf eine kleine Oeffnung vorn für den Durchtritt des Fusses ganz geschlossen ist, und sich hinten in zwei, bis zur Hälfte verwachsene Siphonen ausdehnt. Aus der Schale ragten, als ich das Thier lebend beobachtete, nur die freien Theile her- vor, und erreichten kaum den dritten Theil der Länge der Schale. S. Fig. 11. Sie waren nach der Oeffnung hin braun, inid diese letztere mit überaus zierlichen Girren besetzt. Der Rand der Oeffnung nämlich trägt nur ganz kurze, warzenför- mige Cirren, zwischen denen er gestreift oder gefältelt ist; etwas tiefer innen sitzen aber längere, auf der einen Seite kammförmig gewimperte Cirren. S. Fig. 14. Der Fuss wurde wohl zwei Linien lang herausgestreckt, ist dünn und spitz. Ich glaube, dass er einen Byssus trägt, und will bei dieser Bemerkungen über einige Muschelgeschlechter. 1S9 Gelegenheit bemerken, dass man den Byssus leicht übersehen kann, und dass er bei einer weit grössern Anzahl von Mu- scheln vorkommt, als man gemeinhin glaubt. Es scheint, dass alle Muscheln, welche für gewöhnlich ihren Ort nicht verän- dern, einen aus weichen, schleimigen Fäden bestehenden Bys- sus spinnen können, vermittelst dessen sie sogar an einem Glase senkrecht in die Höhe kriechen, wie ich dies bei Ga- leomma und besonders schön bei Modiola discrepans Lamck. gesehen habe. Diese Art, welche ich fast nie anders als im äussern Sack von Ascidien eingebettet gefunden habe, kann, wenn man sie herausschneidet, mit der grössten Leichtigkeit an den Wänden eines Glases in die Höhe kriechen, und ich habe ganz deutlich gesehen, dass sie zu dem Ende zarte weisse Fäden spinnt, glaube auch beobachtet zu haben, dass sie dieselben freiwillig ablöset. Aber auch wo der Byssus fester ist, reisst er sehr leicht vom Thier ab, und man be- kommt von den Fischern lebende, unversehrte Thiere ohne Byssus, die doch eigentlich damit versehen sind. Eine andere gefärbte, etwas wulstige, drüsenartig aussehende Stelle zeigt in den meisten Fällen die Fähigkeit, einen Byssus zu produ- ciren, an. — Als ich das in Spiritus aufbewahrte Thier her- ausnahm, zeigte es die Gestalt von Fig. 12. An den Rändern der beiden Mantellappen, welche hinten die zurückgezogenen Siphonen bedecken, konnte ich keine Girren entdecken, will aber damit nicht behaupten, dass im Leben keine vorhanden sind. Diese Organe ziehen sich im Spiritus oft so zusammen, dass sie ganz verschwunden zu sein scheinen. Nachdem ich den Mantel in der Bauchlinie aufgeschnitten, den einen Lap- pen auch noch durch einen von der \Yirbelgegend senkrecht herabgeführten Schnitt getheilt, und beide Lappen zurückge- schlagen hatte, kamen die Hauptorgane des Thieres deutlich zum Vorschein, wie sie Fig. 13 zeigt. Der Körper hat bei- nah die Gestalt eines Quadrates, dessen obere Seite der Rük- ken ist, und dessen unterer vorderer Winkel in eine Spitze, den Fuss, verlängert ist, während der untere und hintere Winkel eine bedeutende Abrundung zeigt. Beinahe in der Mitte der untern Seite liegt die Byssusgrube. Die Ovarien reichen beinahe bis an den Rand. Die Kiemen sind dünn, blattartig, mit wenigen, entfernten Längsstreifen versehen, und 190 A. PhiJippi: selir ungleich. Die innere ist wenigstens dreimal so gross wie ilie äussere, fast quadratisch, mit abgerundeten Ecken, besonders vorn; die vordere Seite jedoch ist oben etwas aus- geschnitten. Sie ist vollkommen frei, nicht mit der Kieme der andern Seite verwachsen, die äussere Kieme hat die Ge- stalt eines Kreissegmentes. Es sind jederseits zwei appen- dices buccales vorhanden, die eine verlängert dreieckige Gestalt haben und quergestreift sind, wie bei Venerupis, von welcher Gattung sich Petricola kaum durch ein anderes Merk- mal zu unterscheiden scheint, als dass bei Venerupis die bei- den Siphonen fast bis zur Spitze verwachsen sind, und dass der Mantel weiter gespalten ist. Petricola ochroleuca Lamk., welche identisch mit der Tcllma fragilis (L.) Chemnitz ist, ist, wie ich bereits im ersten Band der Enumeratio Molluscorum Siciliae bemerkt habe, keine Petricola, sondern eine ächte Tellma. Da einige Conchylio- logen diese Behauptung zu bezweifeln scheinen, so gebe ich Fig. i9 und 20 Abbildungen des Thieres derselben. Die grosse Länge der Siphonen zeigt schon in Fig. 19, dass das Thier keine Petricola ist. Fig. 20 stellt ein aus dem Spiritus ge- nommenes Exemplar vor, dessen Mantel in der Seite einge- schnitten und der obere Theil zurückgeschlagen ist. Derselbe ist in der Bauchlinie fast ganz offen, nur eine, kaum 1'" breite Brücke verbindet vor den Siphonen beide Hälften. Der freie Rand des Mantels zeigt kleine Wärzchen, die im leben- den Zustand unstreitig längere Girren (wie sie Fig. 22 zeigt) waren. Die beiden Mantellappen, welche die Basis der Si- phonen bedecken, sind kurz, und dem Anschein nach ohne Girren, so wie ich deren auch nicht an der Mündung der Si- phonen bemerkt habe. Diese sind vollkommen frei, dünn; der untere so lang wie die Schale, der obere nur den dritten Theil so lang. Der Fuss ist ziemlich gross, zungen- förmig, ohne Spur von Byssus. Die beiden Kiemen sind gleich gross, hinten spitz, und mit ihren Spitzen sind alle vier Kiemen verwachsen. Die appendices buccales sind ziemlich gross. 3. VenerupU Lamarck. Siehe Tab. VII. Fig. 15— 18. Ich habe im Jahr 1835 Venerupis perf er ans {Venus) Montagu in Helgoland lebend gesehen und etwas näher un- Bemerkungen über einige Muschelgeschlechtcr. |91 tersucht. Ich habe damals Folgendes darüber notirt. Der Mantelraiid ragt etwas über das Gehäuse hervor: er ist bis zu den S i p h o n e n gespalten, einfach , ohne Girren. Beide Siphon en sind sehr dick, fast bis zur Spitze verwach- sen, der untere ist ungefähr so lang, wie der vierte Theil der Schale, der obere etwas kürzer. Gegen die Mündung hin verengern sich beide, und sind mit braunen Punkten besetzt, während sonst die Farbe derselben, wie die des ganzen Man- tels, weisslich ist. Die beiden Oeffnungen haben ziemlich lange Girren, die bei der obern in einer Reihe stehen, und einfach sind. Bei der untern stehen sie in zwei Reihen; die der äussern sind einfach und sehr zahlreich, die der innern etwa zwölf an der Zahl, stärker, länger und am Ende vier- spaltig. Die Kiemen sind der ganzen Länge nach ange- wachsen, halbrund, stark gefaltet, die obere nur halb so breit. Die appendices buccales sind wie gewöhnlich vorhanden, und quergestreift, die innere wohl dreimal so breit, wie die äussere. S. Fig. 18. Der Fuss ist klein, spitz, mit einem Byssus-Organ. 4. JErycina Lamarck. S. Fig. 21. 22. 23. Das Thier von Ertjcina Renieri habe ich im Novem- ber 1838 in Neapel untersucht. Es unterscheidet sich in nichts Wesentlichem von Tellina. Wie dieses Geschlecht be- sitzt es zwei dünne Sip honen, von denen der untere an- derthalbmal so lang wie die Schale, der obere nur halb so lang wie die Schale ist. Girren habe ich an ihrer Oeffnung nicht beobachtet, doch mögen sie vielleicht vorhanden sein. Der Fuss ist zusammengedrückt, ziemlich verlängert und spitz, wenn er ausgestreckt wird. Nach der Contraction des Thieres im Spiritus zeigt sich derselbe breit, unten schräg abgeschnitten mit einer schmalen, lanzettlichen Fläche. Der Mantel ist in seiner ganzen Länge bis fast zu den Siphonen gespalten, und mit ziemlich entfernten, sehr feinen Girren ge- wimpert. Es sind jederseits zwei Kiemen vorhanden, die mit ihrer Spitze bis zum Anfang der Siphonen reichen, und dicht gestreift sind. Ebenso befinden sich jederseits zwei schmale spitze, wie die Kiemen, gestreifter Appendices buc- cales S. Fig. 23. Da unmittelbar darüber das Thier von Tel- lina fragilis in Fig. 20 zu sehen ist, so halte ich es für über- 192 A. Philippi: flüssig-, die Uebereinstimmiing beider Thiere besonders hervor- zuliebeii; sie ergiebt sich auf den ersten Blick. 5. JVucula Lam. Siehe Tab. VII. Fig. 24— 28. Ich habe ein im Spiritus aufbewahrtes Exemplar von JVu- cula sulcata Bronn 1831 (== iV. Polii Ph. •=. N. rugulosa Sovv. Conch. JH.) in Kassel untersucht, ein Exemplar von N. emarginata Lamk. in Neapel lebend gehabt. Die Nucula sulcata erschien, nachdem die eine Schale abgenommen war, so wie sie Fig. 24 zeigt. Alle Organe des Thieres schimmerten deutlich durch den dünnen, durchsich- tigen Mantel durch. Dieser ist ganz offen, anscheinend ohne Girren, mit verdickten Längsstreifen, welche den Fur- chen entsprechen, die in der Schale zu den Zähnen des Ran- des laufen. Ich brauchte blos den Mantel nach oben zurück- zuschlagen, um alle äussern Organe deutlich zu erkennen. In Fig. 25 sind dieselben , zweimal vergrössert, dargestellt. Der Fuss ist sehr sonderbar, stark zusammengedrückt, beii- förmig, vorn abgerundet, in der Bauchseite zusammenge- faltet, und am Rande fast kammförmig gezähnt; ich zähle etwa 40 Zähne, die vordersten sind wohl dreimal so breit, wie die hintersten; die äussersten zu beiden Seiten sind all- mählich kürzer. Die beiden Kiemen jederseits sind, wie gewöhnlich, lamellenartig, fein und dicht gestreift, bilden aber eine zusammenhängende Membran, und sind nicht, wie bei Area, Pectunculus, in lauter Fäden aufgelöst. Beide sind gleich gross, haben die Gestalt eines Rechteckes mit abgerun- deten Winkeln, und sind mit dem hintern Rande zusammen verwachsen; aber sie sind nicht mit den Kiemen der entge- gengesetzten Seite verwachsen. Vor ihnen hängt eine sehr grosse appendix buccalis, fast S förmig gekrümmt, mit einem hintern verdickten Rande, vorn dünn, etwas kraus, am obern Theil hängt vorn noch ein beinahe kreisförmiger An- hang, den man für das Analogon der zweiten appendix buc- calis halten kann. Sehr auffallend ist es, dass dieses Organ so weit nach hinten sitzt. In der Mittellinie des Thieres dicht hinter dem vordem Schliessmuskel der Schale finde ich vier kleine pfriemenförmige Anhängsel (mit x bezeichnet) aus denen ich nichts zu machen weiss. Nucula emarginata Lamk. In Beziehung auf die Bemerkungen über einige Muschelgeschlechter. 193 Synonymie dieser Art niuss icli bemerken, dass ich sie für die Jrca pella Liiiiie's halte. Die Beschreibung- dieser Art ist zwar ( Linne syst. nat. ed. XII. p. 1141) unvollständig, allein die Worte: testa oblique striata bezeichnen doch die Art hinlänglich, welche Linne aus dem Mittelländischen Meere von F. Logie erhalten hatte. — Gmelin hat in der dreizehn- ten Ausgabe den Linne verfälscht, indem er schreibt: striis transversis. Darauf beschrieb Poli diese Art unter dem Namen Area interrupta, Lamarck gab ihr den dritten Namen Nucula emarginafa, und Herr Sowerby in seinen Concholo- gical Illustrations einen vierten, Nucula fabula! — Ich habe das Thier im November 1S38 lebend in Neapel gehabt. Es streckte hinten zwei getrennte Siphonen heraus, einen obern, dünnern, höchstens \ — f" langen, und einen untern, etwas dickern, kaum ^"' langen; vorn tritt ein ziemlich spitzer, am Bauchrand gekerbter Fuss hervor. S. F'ig. 26. Diese Theile sind von gelblicher Farbe. Bisweilen streckt aber das Thier den Fuss sehr weit hervor, und schleudert sich ziemliche Strecken fort, indem es denselben rasch hin und her wirft. Alsdann hat der Fuss die Gestalt, welche Fig. 28 zeigt, und lässt unten eine schmale, lanzettförmige, von scharfen, gekerb- ten Rändern begrenzte Vertiefung sehen. — Als ich die Schale öffnete, fand ich einen sehr dicken, ganzrandigen Mantel, und zu jeder Seite des Fusses zwei cylindrische, aber gegen die Spitze allmählig verschmälerte und auf der untern Seite mit einer kurzen, gefalteten Membran verseliene Organe, die ich damals für die Kiemeji hielt, die aber offenbar nach der Analogie von Nucula sulcata die appendices buccales sind. Die Kiemen habe ich unstreitig damals übersehn. An dem in Spiritus aufbewahrten Exemplar kann ich jetzt die Kiemen auch nicht finden , doch ist dasselbe schlecht erhalten und daher leider nichts entscheidend. Bisher ist nur das Thier von JSuctda australis abgebildet Voyage de l'Astrolabe Tab. 78. Fig. 5. 10 und leider nicht besonders. Nach der Beschreibung Vol. III. p. 472 hat das Thier wahrscheinlich ebenfalls zwei kurze Siphonen gehabt, von denen in der Figur auch keine Andeutung zu finden ist. Der Fuss ist wie bei unsern Arten beschaffen. Von den Kie- men heisst es: „sie erstrecken sich der Länge nach, sind Archiv f. Naturgeschichte. XI, Jahrg. 1. Bd. 13 194 A. Philippi: schmal, etwas cylindrisch und bestehen aus zwei Blättern, die in ihrer ganzen Ausdehnung auf einer gemeinschaftlichen Lamelle vereinigt sind." Mit diesen ausdrücklichen Worten steht Deshayes im Widerspruch, wenn er, auf die sehr rohe Figur sich stützend, bei Lamarck ed. 2. Vol. VI. p. 503 sagt: die Kiemen scheinen aus freien, nicht verbundenen Faden zu bestehen, wie bei Area und Pectunculus. Dies ist nach den Beobachtungen von Quoy und nach meinen eigenen entschie- den nicht der Fall. Die appendices buccales sind nach Quoy sehr lang, etwas steif, gefaltet, liegen an den Seiten des Fus- ses und bestehen aus zwei Blättern, welche in ihrer ganzen Länge mit einander verwachsen und quergestreift sind. Ist letzteres riclitig? Bei Nucula sulcata ist die vordere appen- dix buccalis, wie ich oben bemerkt habe, nur ein Anhängsel der hintern, und beide sind sicherlich nicht quergestreift. Ist etwa in Fig. 27 die hintere appendix buccalis als Kieme zu betrachten? Ich glaube nicht, sondern glaube eher, dass bei N. pellaVi. zwei vollkommen getrennte appendices buccales anzunehmen sind. Die Verschiedenheiten zwischen den Thie- ren sind allerdings erheblich genug, um eine Theilung der Nucula- Arten in mehrere Gattuugen zu rechtfertigen, wie sie früher von Schumacher und Risso, und kürzlich von Möller versucht ist. Letzterer unterscheidet (Index Molluscorum Groenlandiae p. 18, möchte doch bald die verheissene, aus- führlichere Arbeit erscheinen!) Nucula^ Leda Schum. (= Lem- bulus Risso) und Yoldia Möller, nach folgenden Kennzeichen des Thieres : Nucula Animal sine tubis exsertilibus; pede brevi, crasso ; pallii parte solum inferiore aperta. heda Animal tubis brevibus, tenuibus, rectis praeditum; pede longo, tenui, flexili; pallio toto aperto; marginibus simplicibus. Yoldia Animal tubis longis curvatis instructum; pede magno valido; pallio toto aperto, marginibus postice ciliatis. Die von mir untersuchte Nucula sulcata gehört zu Nu- cula im engern Sinne; N. emarginata (rectius pella) zu Leda. Bei der ersten ist ganz unstreitig nicht ein pallium parte solummodo inferiore apertum, sondern ein pallium totum apertum. Das von Möller angegebene Kennzeichen passt daher nicht auf alle Arten. Dennoch glaube ich, dass man Nu- Bemerkungen über einige Muschelgeschlechter. 195 ciila im eiig-ern Sinne abtrennen muss; das Thier ist jeden- falls durch den Mangel der Siphonen, die Schale durch den gekerbten, geschlossenen Rand sehr ausgezeichnet. Vielleicht findet sich auch bei allen Arten die sonderbare Eigenthiimlich- keit der zwei höchst ungleichen appendices buccales, und die kurzen, verhältnissmässig breiten Kiemen. — Von geringerer Bedeutung scheinen mir die Unterscliiede zwischen Yoldia und Leda und glaube ich, dass es genug Zwischenformen giebt, welche die angegebenen Unterschiede verwischen werden. So giebt es höchst wahrscheinlich Nucula-Arten, deren Siphonen weder so kurz und so gerade sind, wie sie Möller bei Leda angiebt, noch so lang und so gekrümmt sind, wie sie von Yoldia verlangt werden, und was gar die Differenzen der Schale anbetrifft, so kenne ich eine Menge Arten, welche weder zu Leda noch zu Yoldia gebracht werden können, nach den von Möller für beide gegebenen Definitionen. — Vielleicht ist indessen meine Meinung irrig, und wir erhalten von Möl- ler noch eine genauere Angabe, und Unterschiede, die nicht von einzelnen Arten, sondern von der ganzen Reihe dersel- ben geschöpft sind. 6. JLrca tliluvii Lamk. Meines Wissens hat noch Niemand eine Area aus der Abtheilung mit vollkommen geschlossenen, stark gerippten Schalen untersucht. Ich war daher um so mehr erfreut, als ich im December 1838 zu Neapel eine Area diluvii Lamk. {antiquuta Poli et Brocchi) mit dem Thier bekam, als diese Art im Mittelmeer recht selten ist. Ich konnte es leider nicht auf der Stelle untersuchen, sondern erst nachdem es bereits ein paar Tage im Spiritus gelegen hatte. Es zeigt die grösste Uebereinstimmung mit A. barbata etc. Der ganz gespaltene Mantel ist am Rande schwach gekerbt, blass orangegelb und etwas marmorirt, hinten dunkler. Der Fuss ist etwas länger als bei A. barbata, der vordere spitze Theil dagegen etwas kürzer, lebhaft orangegelb. Ein Byssus sass nicht daran, allein ich vermuthe, dass ein solcher vorhanden gewesen ist. Die vordere Hälfte des untern Randes des Fusses zeigt nämlich eine lanzettförmige Vertiefung oder Faltung (wie bei Pectun- culus und Nucula), dann wird der Unterrand eine Linie lang 13* 196 ^- Philipp! •• Bemerkungen über einige Muschelgeschlechter. etwa schneidern], und nun folgt eine Furche in demselben, die etwa den dritten Theil der übrigen Länge des Randes eiiniimnit, nnd in welcher wahrscheinlich ein Byssus gesessen hat. Die beiden appendices buccales jederseits sind wie bei Area barbata, nicht bloss untereinander verwachsen, son- dern auch mit ihrem innern Rande ganz an den Körper des Thieres angewachsen, und mit denen der gegenüberstehenden Seite vereinigt. Die Kiemen bestehen ebenfalls ans einzel- nen Fäden, und es findet nur der Unterschied statt, dass der fleischige Theil, welcher die Fäden trägt, weit nach hinten in eine Spitze verlängert ist, oberhalb welcher eine scharfkantige, am Rande etwas gekerbte Verbindung horizontal von einer Kieme zur andern verläuft, die sich bis hinter den hintern Schliessmuskel der Schale erstreckt. — Es scheinen also die gerippten Area -Arten in der Mitte zwischen den ungerippten Arten und Pectunculus zu stehen, namentlich durch die Bil- dung des Fusses. Indessen dürfte es doch rathsam sein, noch mehr Beobachtungen abzuwarten, ehe man die gerippten Arca- Arten von den ungerippten, klaffenden generisch trennt. Viel- leicht zeigen sich noch mehr Verschiedenheiten unter den bis- her zu Area gerechneten Thieren , so dass in Zukunft mehr als zwei Abtheilungen gemacht werden müssen. Area tor- tuosa {Trisis Oken) und Area pectunculoides Scacchi sind namentlich zwei sehr abweichende Formen. Indessen halte ich es für wahrhaft unerquicklich, wenn jemand, wie es leider dann und wann geschieht, eine einzelne, auffallend gebildete Spezies herausgreift, ihr einen generischen Namen giebt, und sagt ,,ich betrachte sie als den Typus eines neuen Geschlechts", und damit Punctum. Die Hauptaufgabe ist gar nicht möglichst viele Genera und mihi's aufzustellen, sondern die Kennzeichen auszumitteln, woran ein Genus sich unterscheiden lässt. Ich weiss kein Kennzeichen, um Pyrula, Fusus, Murex in allen Fällen zu unterscheiden, und wenn nun z. B. von einem Fu- sus gesagt wird , ich betrachte diese Art als den Typus eines neuen Geschlechts, welches ich Atractus nenne, so beneide ich die Zuversicht, mit der so etwas gesagt werden kann. 197 Anatomie von Ampullaria urceus nnd über die Gattung Lanistes Montf. Von Dr. F. U. T rose hei. (Hierzu Taf. VIII). Einige Arten der Gattung Ampullaria erreichen eine sehr bedeutende Grösse, nanientlicli die Ampullaria iirceus Fer., dieselbe welche zuerst IMiiller als Nerita urceus beschrieb, und welche Laniarck Ampullaria ?^ugosa nannte. Sie hat die Grösse einer menschlichen Faust. Diese Art ist dem zoologischen Museum in mehreren schönen Exemplaren aus Guiana durch Herrn Richard Schomburgk zugekommen, und ich nahm daher Gelegenheit, das Thier einer genaueren anatomischen Untersuchung zu unterwerfen. Die nächste Ver- anlassung dazu war der Wunsch, einen Zweifel zu lösen, der mir vom höchsten Interesse schien. Es ist eine bekannte Thatsache, dass die Ampullarien in den Flüssen heisser Länder leben, und dass sie während der trocknen Jahreszeit, in welcher diese Flüsse ganz austrock- nen, Monate lang im festgevvordenen Schlamme eingeschlossen liegen, ohne auch nur einen Tropfen Wasser zu haben. Den- noch leben sie in ihrem mit einem Deckel verschlossenen Hause fort. Deshayes erzählt in der zweiten Ausgabe der Lamarck- schen Histoire naturelle des animaux sans vertebres, dass Calliaud nach der Rückkehr von seiner Reise in das nord- östliche Afrika Süsswassermollusken aus dem obern Nil nach Paris geschickt erhielt, welche lebendig in eine Kiste gewor- fen waren, in der Meinung, sie würden daselbst wohl wäh- rend der Reise sterben. Man hatte sich die Mühe ersparen wollen, die Schalen erst von ihren Bewohnern zu reinigen. Die Kiste blieb länger als vier Monate unterwegs, und Cal- liaud warf den ganzen stinkenden Inhalt in Wasser. Er er- 198 Troschel: Anatomie von AmpuUaria urceus staunte nicht wenig, als er sah, dass nach einigen Stunden alle Ampullarien, welche sich unter den Mollusken befanden, munter auf dem Boden der Wanne umherkrochen. Wären es Landschnecken gewesen, welche so lange Zeit eng verpackt ihr Leben erhielten, so hätte das nicht auffallen können. Es sind Fälle genug bekannt, in denen solche Thiere Monate lang ohne Nahrung und ohne Feuchtigkeit zugebracht haben, ohne zu sterben. Ich selbst habe unter eingesandten Naturalien Helix-Arten lebendig in Berlin erhalten, die in Grie- chenland und auf Cuba verpackt waren. Es wäre daher auch leicht, derartige Thiere hier einheimisch zu machen, wenn nicht unser unglückliches Winterklima es verhinderte. — Ein Exemplar unserer einheimischen Helix nemoralis lebte in mei- nem Zimmer unterhalb des Fensterbrettes anhängend, natür- lich ganz in ihr Haus zurückgezogen, von Pfingsten bis in den Herbst, ohne sich vom Flecke zu bewegen. Als ich ihr dann einige Tropfen Wasser gab, fing sie an, unverfallen und gesund umherzukriechen. Eine aufi"allende Erscheinung ist es, dass die Limnaeen und die übrigen im Wasser lebenden Lungenschnecken während des Winters gar nicht zu athmen scheinen, da sie doch im Sommer kaum 24 Stunden leben können, ohne Luft zu schöpfen. Im Winter werden sie oft durch Eis verhindert, an die Oberfläche des Wassers zu kom- men, aber selbst bei ofi'enem Wasser sieht man diese Thiere im Winter nie zum Vorschein kommen. Sie sitzen stumpf- sinnig an Steinen, Balken, Wasserpflanzen, festgesogen mit der Fusssohle, und bewegen sich nicht vom Fleck. Man hat ihnen deshalb eine Athmung mittelst Kiemen neben der durch Lungen zuschreiben wollen, es sind indess keine Kiemen vor- handen. Man muss diesen Zustand als eine Herabstimmung der ganzen Lebensthätigkeit, als einen wirklichen Winterschlaf ansehen. Fröschen, w^elche den Winter hindurch, unter Was- ser liegend, in der Erstarrung zubringen, wird man doch des- halb nicht Kiemen zuschreiben wollen! Anders ist das Verhalten bei den Ampullarien, denn sie sind nicht nur in Kisten, des Wassers völlig beraubt, leben- dig geblieben, sondern sie leben auch während der heissen Monate, wie ich bereits vorhin bemerkt habe, in dem hart gewordenen Schlamm der ausgetrockneten Flüsse eingeschlos- und über die Gattung Lanistes Montf. 199 seil. Diese Erscheinung hat natürlich die Aufmerksamkeit der Naturforscher auf sich gezogen, und es sind mehrere Erklä- rungen dafür gegeben worden, welche sich jedoch in der Weise widersprechen, dass nur die eine richtig sein kann. Deshayes stellt die Meinung auf, dass in einer über der Kiemenhöhle liegenden grossen Tasche, welche durch eine Verdoppelung der obern Wandung derselben entsteht, und zu der ein Loch über der Kieme fiihrt, stets Wasser vorhan- den sei, wenn das Thier im Wasser sich befinde, und dass diese Tasche mit Wasser erfüllt bleibe, wenn das Thier sich in sein Gehäuse zurückzieht, und dieses mittelst seines Dek- kels verschliesst. Dadurch meint er, sei eine hinreichende Menge Wasser vorhanden, um dem Athmungsgeschäfte wäh- rend der Zeit der Trockenheit zu genügen. Guilding sagt im dritten Bande des Zoological Journal bei Gelegenheit der Beschreibung mehrerer Mollusken von den Caraiben- Inseln über die Ampullarien Folgendes: Die Ampullarien bewegen sich langsam; um zu athmen kommen sie an die Oberfläche und halten den linken Flügel des Nak- kens in eine steife Röhre zusammen; während sie athmen, beugen sie die Fühler und ziehen den Kopf langsam zurück, indem sie mit der Spitze der Röhre Luft aufnehmen. D'Orbigny erzählt in seiner Voyage dans l'Amerique meridionale, dass er bei seiner Abreise von Buenos Ayres im Februar 1827 lebende Ampullarien in eine Kiste packte, um zu sehen, ob sie bei seiner Rückkehr noch am Leben sein würden. Er nahm auch einige mit auf die Reise. Die letz- teren lebten nur acht Monate; die zurückgelassenen lebten jedoch noch nach 13 Monaten in ihrer Kiste, und krochen umher, sobald sie in Wasser gesetzt wurden. Bei der Erklä- rung dieser Thatsache stimmt aber d'Orbigny weder mit Des- hayes, noch mit Guilding überein, sondern er hält die Am- pullarien einer doppelten Athmung für fähig, erstens durch Kiemen und zweitens durch Lungen. Deshalb setzt er auch die Gattung in die Abtheilung der Lungenschnecken neben Cyclostoma. Eine Anatomie einer mit Kalkdeckel versehenen Art, Am- pullaria celebensis Q. et G. findet sich in der Voyage de l'Astrolabe von Dumont d'Urville Zoologie III. p. 163 bear- 200 Troschel: Anatomie von AmpuUaria urceus beitet von Qiioy und Gaimard, worin ebenfalls gesagt wird, dass über der Kieinenhöhle eine Lungenhöhle vorhanden sei, welche theils neben der Kieme zum Athmen diene, theils zur Erleichterung der Ortsbewegung beitrage, indem dadurch die ziemlich plumpe Masse specifisch leichter werde. Diese entgegengesetzten Ansichten verschiedener so sehr anerkannter Naturforscher veranlassten mich zu dem Versuche, auf anatomischen Wege die Wahrheit in Betreff der Respira- tion dieser Thiere zu ermitteln. Es ergab sich, dass die d'Orbignysche und Quoysche Ansicht die richtige, dass das Thier wirklich einer doppelten Athmung fähig sei, und dass es daher gewiss zu den merkwürdigsten und interessantesten Mollusken gehöre. Bei dieser Gelegenheit kam ich denn auf mehrere interessante Punkte in der Organisation dieser Thiere, durch deren Bekanntmachung ich eine genauere Keuntniss derselben zu verbreiten glauhe, als man sie bisher besass. Ueber dem Fusse, welcher in Fig. 1 im contrahirten Zu- stande, wie er sich an dem benutzten W^eingeist- Exemplare zeigte, abgebildet ist, und welcher auf seiner hintern Ober- fläche den hornigen Deckel (g) trägt, liegt zunächst derjenige Theil des Thiers , welchen man gewöhnlich als Kopf bezeich- net. Dicht über dem Kopfe liegt querüber der Rand des Mantels, welcher zugleich dem Rande der Schale entspricht, und die breite Oeffnung zwischen Kopf und Mantel bildet den Eingang in die Kiemenhölile. In der Figur ist die Kiemen- höhle durch zwei Längsschnitte in der obern Wand geöffnet, um das Innere der Kiemenhöhle sehen zu lassen. Der Lap- pen, welcher in der Mitte durch die beiden Längsschnitte be- weglich wurde, ist in die Höhe geklappt; die zusammengehö- rigen Stellen des Randes sind mit den Buchstaben .r, x' und 1/ tj bezeichnet. Am Kopfe findet man ganz vorn in der Mitte eine flei- schige Masse a, in deren Mitte der Eingang in den Mund liegt. Nach beiden Seiten dehnt sich dieser Theil des Kopfes m eine spitze conische Verlängerung aus, deren Spitze gleich- sam abgesetzt und etwas beweglich zu sein scheint; manche Naturforscher sehen diese Spitzen als ein Fühlerpaar an; jede erhalt diren besondern Nerv aus dem oberen Ganglion des Schlundringes. - Hinter diesen liegen die eigentlichen Füh- und über die Gattung Lanistes Montf. 201 1er h, die ebenfalls ihre Nerven vom oberen Ganglion des Sehlundringcs ihrer Seite empfangen. Sie sind kegelförmig und spitz lind können sich nicht einstülpen, sondern nnr durch Contraction verkürzen. Am Grunde eines jeden hin- tern Fühlers findet sich ein rundlicher starker Höcker c, der unten mit dorn Fühler verschmolzen ist, und der das schwarze Auge trägt, welches von der Haut überzogen ist. Neben dem linken Fühler, nach aussen, liegt ein Fleiscli- lappen, dessen flache Rander nach oben umgefaltet sind, so dass sie sich fast berühren. Dies ist die Athemröhre im stark Contrahirten Zustande. Nach d'Orbigny ist dieselbe einer be- deutenden Ausdehnung fähig. Einigen wenigen südamerikani- schen Gattungen fehlt diese Athemröhre durchaus, und das hat d'Orbigny veranlasst die Gattung in zwei zu trennen; denen mit langer Athemröhre lässt er den Namen Ampullaria, die ohne Athemröhre nannte er zuerst Asolene, änderte aber später den Namen in Ampulloida um. Diese Athemröhre ist es,^ welcher Guilding das Geschäft zuschreibt, Luft einzu- nehmen. An der rechten Seite neben und hinter dem Fühler findet sich keine Athemröhre, sondern nur eine breite seichte Aus- bucht, welche als eine Andeutung zu einer Athemröhre be- trachtet werden muss. Guilding giebt an, durch diese rechte Athemröhre trete das Wasser in die Kiemenhöhle; ihr legt er auch die Function des Auswerfens der Excremente bei, was ohne Zweifel richtig ist, da gerade über ihr der After sich öffnet. An der rechten Seite des Thiers, oberhalb in der Kie- nienhöhle nahe dem vorderen Rande, springt ein muskulöser, dicker Lappen h vor, der mit seiner Spitze in das Innere der Kiemenhöhle ragt. Seine Ränder sind so umgefaltet, dass sie zwischen sich eine gekrümmte tiefe Rinne lassen ; in ihr liegt ein langer weisser Faden, der Penis. — Es sind die inne- ren Theile der Geschlechtsorgane wenig entwickelt, was mich auf die Vermuthung bringt, die Thiere seien in einer Jahres- zeit gesammelt, welche nicht für die Fortpflanzung bestimmt ist. Dadurch bleibt freilich eine Lücke in meinen Unter- suchungen. Vom Grunde des Penis aus zieht sich die Reihe der blatt- 202 Troschel: Anatomie von Ampullaria iirceus förmigen Kiemen quer über das ganze Thier im hintern Grunde der Kiemenhöhle hin. An der Decke der Kiemenhöhle, nahe der linken Seite des Thieres und über der linken Athemröhre gelegen, fidirt eine mit häutigem Wulst umgebene grosse Oefifnung in eine weite Hölilung, welche sich in der Kiemenhöhlendecke be- findet. Vor dieser Oeffnung liegt eine dicke muskulöse Klappe von fast viereckiger Gestalt, welche oflFenbar dazu dient, die Oeffnung zu verschliessen. Ihr freier Rand ist eigenthiindich gebildet; er ist mit vielen feinen Blättchen eingefasst, die ein kiemenartiges Ansehen geben. Nach oben und unten sind sie frei, in der Mitte sind sie verwachsen, so dass sich auf ihren Gipfeln gleichsam ein sie verbindender Faden hinzieht. Die zweite rudimentäre Kieme an der linken Seite des Thiers, von der Quoy und Gaimard am angeführten Orte sprechen, ist wohl ohne Zweifel nichts anderes, als diese Klappe, und die Verf. wurden wohl durch die blättrige Beschaffenheit des Randes bewogen, sie für eine Kieme zu halten. Die Höhle selbst, in welche dieser Eingang führt, ist flach aber fast so lang und so breit wie die Kiemenhöhle. Auf ihrer oberen und unteren Wandung verlaufen Gefässe wie in der Lungen- höhle der Limnaeen; sie ist Lungenhöhle. An zerbrochenen Stücken der Schale bemerkt man immer zwei Schichten von Kalkmassen, von denen die äussere un- mittelbar unter der Epidermis liegt; die innere berührt dann die Oberfläche des Tl.iers. Beide bestehen aus äusserst feinen Lamellen , welche nicht mit der Oberfläche der Schale paral- lel laufen, wie es bei vielen Muscheln, z. B. den Austern ge- funden wird, sondern senkrecht auf dieselbe stehen. Die La- mellen der beiden Schichten haben auch nicht untereinander dieselbe Richtung, denn die der äussern Schicht laufen paral- lel mit dem Aussenrande der Mündung, entsprechen also den sogenannten Anwachsstreifen; die der innern Schicht verlaufen gerade senkrecht auf den Aussenrand der Mündung, kreuzen sich also mit den Anwachsstreifen, und folgen der Längsrich- tung des Thiers. Aus der verschiedenen Lage der Lamellen in beiden Schichten glaube ich den Schluss ziehen zu können, dass die beiden Schichten von verschiedenen Häuten gebildet und über die Gattung Lanistes Montf. 203 werden. So viel mir bekannt ist, hat man eine ähnliclie Struktur noch bei keiner Schnecke beobaclitet. Das sehr entwickelte Nervensystem der Ampnllarien ist in Fig. 3 abgebildet. Ganz vorn an der IVJnndmasse liegt jederseits ein Knoten a, der nach vorn drei Nerven entsen- det. Der innerste derselben b bildet ein breites Band, wel- ches sich in den vordem Fühler verzweigt; der mittlere c geht in den hinteren Fühler, in welchem er vielfache Aeste an die innern Wände desselben abgiebt; der äussere cl geht ins Auge. Diese beiden Hauptganglien a sind ausserdem über der Mundmasse durch ein breites Band e verbunden. In einiger Entfernung hinter dem ersten Schlundringe liegt quer über der Mundmasse, etwa da, wo sich die Speicheldrüsen an den weiten Schlund legen, ein zweites Band, welches unter dem Schlünde mit Nerven in Verbindung steht, die wieder mit dem vordem Schlundringe Zusammenhang haben. Die beiden Knoten a stehen nach unten durch zwei grosse und viele kleine Fäden mit den unter dem Schlund ziemlich nahe aneinander liegenden grossen Ganglien in Ver- bindung, welche unter einander durch so viele Fäden zusam- menhängen , dass sie gleichsam durch eine Nervenhaut ver- wachsen sind. Von ihnen geht nach hinten jederseits ein Nervenfaden, der sich bald in den Muskeln verbirgt, aber deshalb ausserordentlich leicht und klar verfolgt werden kann, weil er in einer Höhlung zwischen den Muskeln sich hinzieht, welche sich mit dem Messer leicht der Länge nach aufschnei- den lässt, wodurch dann der ganze Nerv als ein starker weis- ser Faden sichtbar wird. Beide Fäden, der rechte wie der linke, gehen ziendich dicht unter der Muskelschicht, welche von unten her die Leibeshöhle begrenzt, nach hinten und ver- einigen sich später zu einem Ganglion i, welches in der Nähe des Herzens liegt. Beide Fäden entsenden Nerven zu den einzelnen Organen. Der linke schickt einen Nerv zu der Athemröhre bei k, einen / zu der Klappe, welche bestimmt ist die Lungenhöhle zu verschliessen und einige kleinere, die sich nicht weiter verfolgen lassen. Der rechts verlaufende Nervenfaden giebt nur kleine Nerven ab, die sich nicht ver- folgen lassen. Der von dem Ganglion i nach hinten abgehende 204 Troschel: Anatomie von AmpuUaria urceus Nerv theilt sich bald in zwei Aeste, die mit dem Herzen und den Kiemen in Verbindung zu stehen scheinen. Endlich ist noch eines grossen Nerven r Erwähnung zu thun, welcher aus dem untern rechten Ganglion des Schlund- ringes entspringt. Kurz vor seinem Ende gabelt er sich, der eine Zweig s geht an das Organ, in dessen Furche sich der Penis legt, der andere t geht an den Grund des Penis selbst. Schon aus dem vorhin Gesagten über die seltsame Le- bensweise dieser Thiere und die Eigenthiimlichkeit der dop- pelten Athmung geht hervor, dass die Organe der Circulation und Respiration eine besondere Aufmerksamkeit verdienen. Fig. 2 ist dazu bestimmt, die Lage der Organe zu veran- schaulichen, welche diese Functionen verrichten. An der lin- ken Seite des Thiers, dicht hinter und neben der Kiemenhöhle liegt über dem weiten Oesophagus der Herzbeutel. In ihm zeigt sich auf der Abbildung das Herz «, welches völlig frei liegt, so dass es nur an zwei Punkten befestigt ist, einmal durch einen schmalen, sehr kurzen Kanal an den Vorhof &, zweitens an seiner Spitze, wo es in die Arterie mündet. In den Verhof ergiessen sich zwei Hauptvenenstämme. Der eine c zieht sich fast um den ganzen Rand der Kiemenhöhle herum ; er ist ein sehr weites Gefäss, welches aus der obern und untern Wand der Lungenhöhle, die in der Abbildung durch einen zurückgeschlagenen Lappen h geöffnet ist, Gefässe empfängt. Innerhalb der Kiemenhöhle zieht sich unmittelbar unter diesem Gefäss c die Reihe der Kiemenblättchen hin, deren Adern alle in den Gefässstamm c münden. Es ist dies also die Kiemenvene. Die untere Wandung der Lungenhöhle ist mit weiten Ge- fässen durchzogen. Diese vereinigen sich von zwei Seiten her in einen Stamm f/, der sich dicht neben der Kiemenvene in den Vorhof mündet. Er ist die Lungenvene. Es ist dies ein gewiss seltenes Beispiel davon, dass bei einem Thier eine Kiemenvene und eine Lungenvene sich nebeneinander in den Vorhof münden. Die Adern, welche sich in die Lungenvene münden, stehen auch mit der Kiemenvene in unmittelbarem Zusammen- hange, so dass sich von der Lungenvene aus auch die Kie- meiivene mit Luft aufblasen lässt. und über die Gattung Lanistes Montf. 205 Aus der Vorkammer führf, wie bei allen Schnecken eine Spalte in die Herzkammer. Am Eintritt in die Herzkammer befinden sich zwei Klappen, welche in die Herzkammer hin- einragen. Diese Klappen weichen dem aus der Vorkammer in die Herzkammer tretenden Blut ans, umgekehrt aber wer- den sie d[irch das zuriickgepresste [>lut bei der Contraction der Herzkammer so aneinander gedrückt, dass sie den Rück- tritt des Blutes vollständig verhindern. Man kann nicht ein- mal von der Herzkammer aus Luft in die Vorkammer blasen. Beim Ausgange des Herzens in die Arterie findet sich eben- falls eine Klappe, welche den Rücktritt des Blutes verhindert. Das Herz steht durch einen äusserst kurzen Kanal mit einem weiten quervorliegenden Gefässe e, der Arterie in Ver- bindung. Die Arterie geht nach vorn in ein kugliges Organ f über, welches noch im Herzbeutel liegt. Es bildet eine Blase von ziemlich fester Beschaffenheit, deren innere Wand im Grunde glatt, nach oben mit grösseren und kleineren po- lygonalen niedrigen Wärzchen dicht besetzt ist. Die Deutung dieses Organs, das sich bei keiner anderen Schnecke wieder- findet, ist mir räthselhaft. Es möchte ein Reservoir für eben aus dem Herzen kommendes arterielles Blut sein. Nach vorn tritt wieder ein Gefäss aus, welches sich nicht weit verfolgen lässt. Nach hinten setzt sich die Arterie vom Herzen aus ebenfalls fort und schlägt sich um die Leber. Sie giebt an verschiedenen Punkten feine Arterien ab. Ich will hier gleich noch eines Organs erwähnen, welches mit der Circulation in sofern innigst zusammenhängt, als es innerhalb der Kiemenhöhle ganz nahe dem Herzen und neben der Kiemenvene so liegt, dass es unmittelbar aus ihr «ine Menge kleiner Gefässe empfängt, welche sich im Innern der Kiemenvene als eine Reihe von Löchern zeigen. In Fig. 4 ist die Kiemenvene durch einen Längsschnitt geöfi'net darge- stellt. Daneben liegt wie ein Polster das Organ, von dem eben die Rede ist, und von dessen Decke ein Theil durch einen Schnitt entfernt ist, um das Innere zu zeigen. In der Mitte verläuft ein Gang in der Längsrichtung des Organs, und um denselben herum liegen viele regelmässige Lamellen, welche mit ihren Rändern an die obere und untere Wand des Organs und an die Wände des mittleren Ganges fest- 206 Troschel: Anatomie von AmpuUaria urceus gewachsen sind. Dies Organ findet sich bei allen Schnecken, nur meist weniger deutlich wegen der Kleinheit des Thieres. Cuvier sieht dieses Organ als Schleimorgan an, weil Schleim aus ihm hervortritt, wenn man an dasselbe drückt. Neuer- lich hat man Harnsäure in demselben nachgewiesen, und das Organ muss daher als Niere angesprochen werden. Bei der Grösse der AmpuUaria ist es auch sehr leicht, den Ausfiih- rungsgang dieses Organs zu verfolgen, er zieht sich längs dem weiten Rectum hin und öffnet sich neben dem After. Es ist mir übrigens gar nicht unwahrscheinlich , dass das Or- gan, wie es Cuvier deutet, den Schleim absondere, mit wel- chem alle Schnecken in so reichem Maasse ihren Körper über- ziehen, um ihn schlüpfrig zu erhalten; dieser Schleim wäre dann dem Urin der höheren Thiere identisch, und es spräche sich darin eine schöne Oeconomie der Natur aus, welche hier selbst diejenigen Stoffe zum Nutzen des Organismus ver- wendet, welche bei den höheren Thieren als nutzlos entfernt werden. Bei den Planorben habe ich es häufig gesehen, wie sie eine grosse Menge rothen Schleims ausleeren, wenn man sie reizt, besonders wenn man sie in Weingeist legt, um sie zu tödten. Dieser Schleim fliesst in der Nähe des Afters aus, wie aus einer engen Oeffnung, also wahrscheinlich aus der Oeffnung des Ausführungsganges der Niere; man kann sagen: das Thier lässt vor Angst Urin beim Todeskampfe. Hinter dem äusseren Eingange in den Mund liegt die fleischige Mundmasse (la masse charnue Cuv.), welche die Kauwerkzeuge enthält. Fig. 5 stellt dieses Organ von oben durch einen Längsschnitt geöfi'net, dar. Vorn und oben liegt in derselben ein horniger Kiefer von beträchtlicher Grösse, der aus einem mittleren verdickten vorn abgerundeten, und zwei flachen seitlichen nach aussen und unten sich abwärts senkenden Theilen besteht, so dass das Ganze dadurch eine sattelförmige Gestalt erhält. Dieser Kiefer liegt ziemlich lose in der Mundmasse über dem vordem Theil der sogenannten Zunge, so dass man, nachdem die Mundmasse von oben durch einen Längsschnitt geöfi'net ist, den ganzen Kiefer mittelst einer Pincette leicht herausheben kann. Die Form des Kie- fers weicht völlig von dem meist vorhandenen Oberkiefer der und über die Gattung Lanistes Montf. 207 Lungenschnecken ab, und erinnert am meisten an den der Kreiselsclinecken (Trochoiden), wo bei diesen ein Kiefer vor- handen ist. Von den Paludinen und Valvaten entfernen sich die Ampullarien sehr durch den Besitz dieses Kiefers, denn bei ihnen finden sich nur zwei seitliche microscopische aus Schüppchen zusammengesetzte Kieferrudimente. Rang giebt in seinem Manuel de Malacologie an, die Ampullarien seien ganz kieferlos, was jedoch durch vorliegende Thatsache hin- reichend widerlegt wird. Freilich erfährt man nicht, auf wel- cher Species seine Behauptung sich gründet. Auch von Quoy und Gaymard 1. c. wird keines Kiefers Erwähnung gethan, so dass es wahrscheinlich ist, es finde in dieser Beziehung eine Verschiedenheit statt, was dann die Absonderung einer Gat- tung begründen würde. Unter diesem Kiefer liegt der vordere Theil der soge- nannten Zunge, einer Membran, welche bei allen Cephalopo- den, Pteropoden, Gasteropoden, kurz bei allen denjenigen Mollusken vorhanden ist, welche einen Kopf besitzen. Sie fehlt bei allen sogenannten Kopflosen, den Bivalven oder Muscheln, und bei den Tunikaten oder Mantelthieren. Sie ruht wie überall, wo sie vorhanden ist, auf zwei nebeneinan- der gelegenen durch Haut verbundenen und durch viele Mus- keln beweglichen Knorpelstücken von weisser Farbe, welche gemeinschaftlich eine umgekehrte Rinne bilden, und die ich Zungenknorpel nenne. Die Zunge ist bei den Ampullarien sehr gross und nähert sich in ihrer Gestalt und ihrer Bewaff- nung der der Paludinen , wogegen sie von der Zunge der Pulmonaten sehr abweicht. Auf ihrer Oberfläche ist sie mit plattenartigen Zähnen besetzt, welche in regelmässigen Quer- reihen und Längsreihen liegen. Die einzelnen Querreihen stimmen mit einander völlig überein, so dass die Kenntniss einer einzigen Querreihe genügt, um eine Vorstellung von der ganzen Zunge zu haben; man hat sich dann nur viele solche Querreihen hinter einander zu denken. Ich habe es für hinreichend gehalten, in Fig. 6 ein Stück dieser Zunge abbilden zu lassen, etwa das, welches man in der ersten Fi- gur frei liegen sieht, und welches aus fünf Querreihen von Platten besteht. Jede Querreihe besteht aus 7 Zahnplatten, so dass sich demnach 7 Lärigsreihen von Zahnplatten auf der 208 Trosrhel: Anatomie von Ampiillaria urceus Zunge bilden. Die mittelste von diesen 7 Zahnplatten (die Mittelplatte) ist die breiteste, sie liegt mit ihrem hintern Ende der Zungenmembran auf, und ist so umgebogen, dass ihr obe- rer freier Rand nach hinten gerichtet ist. Hier unterscheidet man, natürlich bei starker Vergrösserung, einen mittlem gros- sen und jederseits zwei kleinere Vorsprünge, welche sämmt- lich abgerundet sind, so dass man diesen Rand crenulirt nen- nen kann. Die zunächst dieser mittlem liegenden Platten, eine rechts, die andere links (die Zwischenplatten), sind schmaler, krümmen sich ebenfalls nach hinten, aber zugleich auch nach innen^ und haben auch an ihrem freien Rande drei abgerundete Vorsprünge, von denen der mittlere der grosseste, der äussere der kleinste ist. Die beiden äussersten Reihen jederseits (die Seitenplatten) werden schon stachelartig, haben eine stumpfe nach hinten gebogene Spitze und liegen nach innen gerichtet, so dass die äussere Seitenplatte die ihr be- nachbarte innere Seitenplatte grossentheils, und diese die ihr benachbarte Zwischenplatte zum Theil bedeckt. Hinter der Mundmasse, welche die eben besprochenen Kauwerkzeuge enthält, entspringt der weite Oesophagus, wel- cher vorn enger ist, und dann zwei Anschwellungen macht, bevor er in den Magen übergeht. Neben dem vordem ver- engerten Theile des Schlundes liegen die beiden Speicheldrü- sen, welche dicht hinter der Mundmasse in den Oesophagus einmünden ; längere Ausführungsgänge der Speicheldrüsen, wie sie oft bei den Schnecken vorkommen, sind hier nicht vor- handen. Der Magen hat eine kuglige Gestalt und besteht aus dünner aber fester Haut. Dicht neben dem Eintritt des Oeso- phagus in den Magen entspringt der Darm aus demselben, schlingt sich mit unregelmässigen Krümmungen durch die Le- ber und erweitert sich zum Rectum, welches die ganze Kie- menreihe begleitend sich neben dem Penis in den After öffnet. Die Leber ist überall so fest mit Magen und Darmkanal ver- wachsen, und giebt in beide so viele grosse und kleine Gal- lengänge ab, dass es sehr schwer hält, diese Organe deutlich von einander zu trennen. Nachdem ich so den anatomischen Theil der Natiu'ge- schichte der Ampullarien bis auf die Geschlechtsorgane abge- handelt habe, und dadurch eine hinreichend genaue Kenntuiss und über die Gattung Lanistes Montf. 209 von der Organisation des Thieres vorliegt, wende ich mich zu der Frage, welche Stellung wohl die AmpiiIIarien im Sy- stem einnehmen möchten. Cuvier hat als erstes Eintheilungsprincip in der Ord- nung der Gasteropoden die Beschaffenheit der Athemorgane benutzt, und danach muss man die Ampullarien als ein Ueber- gangsglied zwischen den Lungenschnecken und den Kammkie- mern betrachten; sie athmen ja durch Lungen und durch Kiemen. Jedenfalls stehen sie aber den Karamkiemern doch näher in der Organisation der übrigen Organe. Sie haben einen Deckel, sind getrennten Geschlechts, und ihre Mund- theile weichen ganz von dem Typus der Lungenschnecken ab, indem sie sich sehr dem der Paludinen nähern. Unter den Lungenschnecken giebt es auch eine Ueber- gangsform , nändich die Cyclostomen. Sie athmen zwar nur Luft, und gar nicht durch Kiemen, indessen sie haben auch einen Deckel, sind getrennten Geschlechts und ihre Mund- theile ähneln denen der Kammkiemer. Rang sonderte in seinem Manuel die Helicinen und Cy- clostomen von den Pulmonaten als besondere Ordnung Pul- mones-opercules Fer. ab, und d'Orbigny erkannte die nahe Verwandtschaft der Ampullarien zu den Cyclostomen, weshalb er auch die Ampullarien zu den Pulmonaten stellte. Nach meiner Ansicht muss ein System möglichst klar und von bestimmten Charakteren abhängig sein, so dass gar kein Zweifel bei der Bestimmung der Thiere übrig bleibt, ohne jedoch zu einem rein künstlichen System herabzusinken. Es muss daher das Bestreben der Naturforscher sein, den natür- lichen Gruppen ihre beständigen Charaktere abzulauschen. Diese Charaktere werden aber um so sicherer, je genauer man unterscheidet und je mehr man abtheilt. Natürlich immer mit Maass. Je mehr verschiedene Formen man vereinigt lässt, um so schwieriger wird ihre gemeinsame Charakteristik; das gilt von Ordnungen, Unterordnungen, Gruppen, Familien, bis hinab auf die Gattungen. Bis auf die Arten (Species) mag ich diesen Ausspruch nicht ausdehnen, weil er den sogenann- ten Speciesmachern zu sehr das Wort reden würde. Es ver- steht sich auch von selbst, dass überall, wo man eintheilt, Archiv f. Naturgeschichte. XI. Jahrg. 1. Bd. j[4 210 Troschol Aiiatomit! von Ampullaria urceus wirkliclu! wahrnehmbare Verscliiedeiiheiteii, die nicht in lieber- gangen mit einander verschmelzen, vorhanden sein müssen. Die Gattung- Cyclostoma mit ihren Verwandten stört die Sicherheit des Begriffs der Pulmonaten, die Ampullarien stö- ren wegen ihrer Lungen die Trennung der Kammkiemer von den Pulmonaten ^). Deshalb scheint es mir nicht nur zweck- mässig, sondern in der Natur begründet, und daher nothwen- dig, die Cyclostomen und Ampullarien herauszunehmen und zu einer eigenen Unterordnung zwischen Pulmonaten und Pe- ctinibranchien zu vereinigen, und dieselbe, um nicht immer- fort neue Namen zu erfinden, mit der Ferussacschen Benen- nung zu bezeichnen : Pulmonata operculata. Alle athmen Luft in besonderen Lungenhöhlen, alle liaben ein gewundenes Gehäuse und einen Deckel, ihre Mundtheile sind nach dem Typus der Kammkiemer gebildet. Hierher gehören folgende Familien: 1. Cyclo stomidae. Sie leben auf dem Lande, athmen nur Luft, sind getrenn- ten Geschlechts und besitzen zwei Tentakeln, an deren äus- serem Grunde sich die Augen befinden. Dahin die Gattungen Cyclostoma Lam. , Steganotoma T r o s c h. , Pupma V i g n. , Helicina Lam. 2. Ampullaceridae. Sie leben im Wasser, athmen nur Luft, sind Zwitter, be- sitzen keine Tentakeln, die Augen sind nicht gestielt. Dahin nur die Gattung Ämpullacera Quoy. Diese Fa- milie sehe ich nur als muthmasslich hierher gehörig an. Die Zwitternatur scheint sie aus dieser Ordnung zu entfernen, der Deckel stellt sie hierher. Ueber die Mundtheile findet sich bei Quoy und Gaimard keine Angabe. ') Die Gattung Onchidium athmet auch durch Kiemen und durch Lungen, gehört aber leider nicht hierher. Ihre Mundtheile weisen diesen Thieren ihre Stellung unter den Pulmonaten an, sie sind Zwit- ter und haben keine Schale, daher auch keinen Deckel. Die Gefässe in der Lungenhöhle ähneln sehr denen der Landschnecken. Sie müs- sen daher eine eigene Familie in der Nähe von Limax bilden. und über die Gattung Lanistes Montf. 211 3. Ampullariaclae. Sie leben im Wasser, atliiiien durch Kiemen und durch Lungen, sind getrennten Geschlechts und besitzen vier Ten- takeln, die Augen befinden sich am äusseren Grunde der hin- tern Tentakeln. Guilding stellte in einem Aufsatze über die Mollusken der Caraiben -Inseln (Zoological Journal im dritten Bande p. 436) eine Familie Ampullariadae auf, in welcher er die Gattung Paludina mit der Lamarckschen Gattung Ampullaria vereinigt, liier trennt er jedoch die Ampullarien in drei Gat- tungen, Pachy Stoma mit verdicktem Mundrande und kalkigem Deckel, Ampullana mit einfachem, dünnen Mundrande und hornigem Deckel und Ceratodes mit einfachem Mundrande und hornigem Deckel, und mit scheibenförmiger Schale. Zur letz- tern gehört nur Planorbis cornu arietis Lam. Die ebenfalls fast scheibenförmige Ampullaria effusa bildet einen solchen Uebergang, dass man nicht recht einsieht, warum Guilding dieselbe nicht ebenfalls in die Gattung Ceratodes bringt. Ob eine Trennung in diese drei Gattungen wirklich in der Natur begründet ist, muss eine anatomische Untersuchung der Thiere ergeben. Die verschiedene Beschaffenheit des Deckels lässt eine Abweichung in anderen Organen vermuthen, jedoch scheint mir dieser Punkt allein für generische Trennung nicht hinreichend, da auch zwischen sogenannten kalkigem Deckel und hornigem Deckel keine feste Grenze gestellt werden kann. In der Gattung Paludina hat man auch beiderlei Deckel, selbst bei unseren einheimischen. Paludina vivipara besitzt einen hornigen, impura einen kalkigen Deckel. Freilich hat man auch hier zwei Gattungen unterschieden. Die mit hornigem Deckel (die eigentlichen Paludinen) haben den Penis in dem rechten Fühler, der deshalb bei den männlichen Exemplaren verdickt ist, und sie gebären lebendige Junge. Bei denen mit kalkigem Deckel, für welche Gray den Namen Bithynia vorgeschlagen hat, tritt der Penis aus einer Oeffnung am Grunde des rechten Fühlers hervor, so dass also auch bei den männlichen Exemplaren beide Fühler schlank und faden- förmig sind; sie legen Eier. Bei ihnen vermisse ich auch die seitlichen Kieferrudimente der eigentlichen Paludinen. Wenn- gleich diese beiden Abtheilungen der Paludinen in allen übri- 14* 212 Tr ose hei. Anatomie von Ampullaria iirreus gen Punkten übereinstimmen ^ so scheinen doch wohl diese Abweichungen eine Trennung in zwei Gattungen zu recht- fertigen. Leider fehlt mir das Material, um die Abtheilungen Guil- dings anatomisch zu prüfen. Da Rang den Ampullarien den Kiefer abspricht, und da bei der Anatomie von Quoy, der eine Art mit kalkigem Deckel benutzte, ebenfalls von keinem Kiefer gesprochen wird, so ist es mir wahrscheinlich, dass den Pachystomen Guilding's der Kiefer fehlt; dann würden die eigentlichen Ampullarien den eigentlichen Paludinen ent- sprechen, und die Pachystomen den Bithynien. Hierzu tritt noch eine Verschiedenheit in der Lage der Kiemen bei der Amp. celebensis Quoy. Diese verläuft nämlich mehr in der Längsrichtung des Thiers und liegt an der rechten Seite der Lungenhöhle. Es fragt sich nur, ob darin alle Arten mit Kalkdeckel übereinstimmen. Die Zunge scheint keine wesent- lichen Verschiedenheiten darzubieten. d'Orbigny unterscheidet in seiner Voyage dans TAme- rique meridionale zwei Untergattungen nach dem Vorhanden- sein oder Fehlen eines langen Sipho an der linken Seite des Thiers. Die meisten Arten haben einen solchen Sipho , nur wenigen fehlt derselbe. Ersteren lässt d'Orbigny den Namen Ampullaria, letztere nennt er Ampulloidea. Es wäre sehr hübsch, wenn diese Abtheilungen den von Guilding angegebe- nen entsprächen, das thun sie aber nicht, denn alle d'Orbig- nyschen Arten gehören zu den Ampullarien mit hornigem Deckel und nicht verdicktem Mundrande. Denis de Mo nt fort gab bekanntlich fast jeder Art einen eigenen Gattungsnamen und hat daher die Ehre, dass bei den Spaltungen der Gattungen, wie sie in neuerer Zeit in Folge gründlicherer Untersuchungen so oft nothwendig werden, seine Namen, die meist halb vergessen sind, wieder hervorgesucht werden, und neue Geltung erlangen. Derselbe hat auch eine Art der Gattung Ampullaria abgetrennt und ihr den Namen Lanistes beigelegt. Es ist dies die Ampullaria carinata, welche im Nil lebt. Indem ich nun die Gattungen Ampullaria Lam. Guild. , Ampulloidea d'Orb. , Pachystoma Guild., Gerat ödes Guild. auf sich beruhen lasse, da ich wegen fehlenden Materials mir ' und über die Gattung Lanistes Montf. 213 kein Urtheil darüber erlaube, will ich nur näher auf die Gat- tung Liwistes Montf. eingehen. Unter den Materialien, welche durch Peters von Mozam- bique eingesendet wurden, befindet sich eine neue links ge- wundene Ampullarie {Lanistes ovivm Peters) in Weingeist, deren anatomische Untersuchung des Herrn Peters allerdings eine generische Verschiedenheit des Thieres von Ampullaria nachweist. Es zeigt sich zwar eine grosse Uebereinstinimung in der ganzen Organisation, Lunge und Kiemen sind vorhan- den, und nach demselben Typus gebildet, indessen hat die Kiemenreihe eine andere Lage. Anstatt wie bei Ampullaria im Grunde der Kiemenhöhle quer zu verlaufen, zieht sie sich in der Mitte der obern Wand der Kiemenhöhle von vorn nach hinten. Der Eingang in die Lungenhöhle liegt links, wie bei Ampullaria, obgleich man bei dem Linksgewundensein der Schale denselben rechts vermuthen sollte. Der Kiefer besteht aus zwei Platten, welche lose neben einander liegen, so dass das verbindende Mittelstiick, wie wir es oben von Ampullaria urceus kennen gelernt haben, fehlt. Die Zunge besteht aus 7 Längsreihen von Zahnplatten, deren mittlere und die Zwischenplatten crenulirt sind, obgleich etwas anders als bei Ampullaria, jede der vier Seitenplatten endet aber in zwei Spitzen, von denen die innere kleiner ist, als die äussere. Diese Angaben mögen hier geniigen, um die Nothwendigkeit generischer Trennung zu erweisen. Diese neue Peters'sche Art ist links gewunden und hat einen hornigen Deckel, und die ebenfalls links gewundene Ampullaria gui?iaica Lam. wird durch ihre weniger ausge- zogene Spira der Ampullaria carinata Lam. (Lanistes carinata Montf.) sehr ähnlich, so dass offenbar diese drei Arten zu einer Gattung gehören müssen. Ihr gebührt natürlich der Name Lanistes , und ich glaube dahin alle links gewundenen Ampullarien ziehen zu müssen, so dass sich die Gattung La- nistes zu Ampullaria verhält, wie Physa zu Limnaeus. Bei dieser Vergleichung drängt sich die Analogie von Ceratodes und Planorbis auf, und wenn man das Spiel weiter treiben wollte, könnte man vielleicht auch Ampulloidea mit Amphipe- plea und Pachystoma mit Chilina parallel stellen. 214 Troschcl: Anatomie von Ampullaria urceus Zur Gattung Laiiistes gehören folgende Arten: 1. Lanistes carinata Montf. Ampullaria carinata Lani. Desh. Toni. V^lll. p, 536 cum Syn. Labilstes carinata Montf. Conchyl. II. Diese Art ist allgemein bekannt. Sie zeichnet sich durch drei Kiele aus; einer verläuft dicht um den weiten und tiefen Nabel, der zweite auf der Mitte der Windungen, verschwindet aber auf der letzten fast ganz, der dritte ist nur auf den Windungen der Spira bemerklich und verläuft nahe der Nath. Diese Art hat von allen die am wenigsten ausgezogene Spira, und den weitesten Nabel; ihr Querdurchmesser übertrifft daher bei weitem ihren Längsdurchmesser. Vaterland: Aegypten, im Nil. 2. La}iistes nilotica Nob. Ampullaria nilotica Swainson Zool. JH. See. ser. Vol. I. pl. 38. f. 2. Sie steht der vorigen zunächst, wegen des offenen, jedoch etwas engeren Nabels, dessen Rand stumpf gekielt sein soll; ausserdem ist kein Kiel angegeben. Der Querdurchmesser übertrifft den Längsdurchmesser nach der Abbildung nicht be- deutend. Die Mündung bildet an der Basis einen vorgezoge- nen Winkel und nimmt reichlich drei Viertel der Länge der Schale ein. Sie ist einfarbig olivengrün. Die Abbildung stimmt gar nicht mit der folgenden L. guinaica überein, mit welcher Swainson eine Uebereinstimmung für möglich hält. Vaterland:^ Nil. 3. Lanistes guinaica Nob. Ampullaria guinaica Lam. Desh. Tom VIII. p. 535 cum Syn. Von dieser seltenen Art befindet sich ein Exemplar mit Deckel in der reichen Sammlung des Herrn Thiermann , der es mir gütigst zur Benutzung anvertraute. Sie hat keine Spur von Kiel; ihr Nabel ist etwas enger als bei der vorigen Art, wenngleich er immer noch weit genannt werden kann, und die Spira ist mehr ausgezogen, so dass die Mündung zwei Drittel der Länge der Schale einnimmt. Der Längsdurchmes- und über die Gattung Lanistes Montf. 215 ser der Scliale erreicht beinahe den Querdurchmesser. Die Mündung ist an der Basis breit gerundet. Die bei Laniarck citirte Abbildung von Chemnit-z ist keineswegs schlecht, so dass es keinem Zweifel unterliegt, dass wir es hier mit der- selben Art zu thini haben, welche Chemnitz benutzte. Die Zahl der vorhandenen \\indungen ist vier, die Spitze ist de- collirt, kann jedoch höchstens eine oder zwei Windungen mehr gehabt haben. Der Deckel ist wie bei den übrigen Ar- ten genau von Gestalt der Mündung, birnformig geschweift, mit concentrischeii Ansatzstreifen , deren Centrum nahe der Spindel liegt. Er ist dünn horiifarbig, durchsichtig. Die Farbe ist grünlich, mit einer breiten undeutlichen braunen Binde auf der Mitte der Windungen. Mit bewaffne- tem Auge bemerkt man, dass die ganze Schale mit kleinen erliabenen Pünktchen besäet ist. Grösse: 1^ Zoll. Vaterland: Nach CJiemnitz und Lamarck Guinea. 4. Lanistes suhcarinata Nob. Ampullaria suhcarinata Swaiiison Zool. Jll. See. ser. I. pl. 38. f. 1. Sie scheint von den übrigen verschieden wegen ihrer kugligen Gestalt, weniger geschweiften an der Basis gerunde- ten Mündung, die mehr als drei Viertel der Länge der Schale einnimmt, einen engereu faltigen Nabel, und mehrere schmale braune Linien auf der Mitte der Windungen, Ich habe sie nicht gesehen. Vaterland: Congo. 5. Lanistes ovum Peters nov. sp. Diese Art hat eine viel mehr ausgezogene Spira, so dass ihr Querdurchmesser nur -f des Längsdurchmessers beträgt, und die Gestalt eiförmig wird. Der Nabel ist enger als bei voriger Art, jedoch immer noch offen. Uebrigens ist die Schale ganz ohne Kiel, bis auf die Anwachsstreifen glatt und glänzend , enthält vier Windungen und hat wie guinaica eine decollirte Spitze. Deckel etwas schmaler als bei guinaica. Die Farbe ist olivengrün ohne Binden. Grösse: Ij] Zoll. Vaterland : Mozambique. Durch Hrn. Dr. Peters gesammelt. 216 Tiüsclu'l: Anatoinif von Ampullaria iirceus otr. ti. La /it st es intot tu Nob. Ampullaria intorta Lam. Dcsh. VIII. j). 541. Die Gestalt der Sclialc, wie sie in der Ency(^loj)ädie ab- gebildet ist, älinelt sehr der vorigen Art, doch scheint sie verschieden wegen der deutlichen Hindon und der bedeuten- deren Kleinheit, sie ist nur 9 Linien gross bei derselben An- zahl von Windungen. Ich keime die Art nicht aus eigener Ansicht. Ihr Vaterland ist unbekannt. Sie wird aber wohl wie alle übrigen Arten afrikanisci» sein. 7. L anist es puriuirca Nob. Ampullaria purpurea Jonas Wiegm. Arcliiv. 1839. p. 342. Tab. X. Fig. J. Bulimus tristis Jay Catalogue ct. New -York. 1839. pl. VII. Fig. 1. p. 121. Sie hat die am weitesten ausgezogene Spira, so dass sich die Breite zur Länge verhält wie 2 : 3. Die Gestalt wird allerdings einem Hulimus äluilich. Der Nabel wird sehr un- bedeutend und beschränkt sich auf einen engen Schlitz. INIcist sind vier Windungen vorhanden, die andern sind decollirt, an einem Exemplar sind jedoch deutlich noch sechs Windun- gen sichtbar. Auch sie ist ganz ohne Kiel. Der Deckel ist verhältnissmässig noch schmaler als bei L. ovum. Die Farbe ist braun , im Innern der Mündung zieht sie sich ins Purpurfarbige. Grösse: Sie ist über zwei Zoll lang. Vaterland: Madagascar. Jay giebt Zanzibar an. Die Angabe, dass sie von Neuholland stannne , beruht nach brief- licher Mittheilung des Herrn Dr. Jonas in Hamburg auf einem Irrthum. Das zoologische IMuseum zu IJerlin besitzt zwei Exemj)lare. Das eine ist von Herrn Tile, das an«lere mit Deckel von Herrn Dr. Jonas freundlichst überl.i^'-cn. 217 lieber die riiiiwiekhiii^' der CiJeliör\verlizeiii»'e der iMolluslieii. Von Dr. II. V V V y '). (Hierzu Taf. IX. Fig. 1-10.). In v'wwiu friilicrcn Jahrgang dieser Zeitschrift '^) veröfVent lichte Trof. von Siebold eine Reihe von Beobachtungen über ein eiiijenlhiiniliehes Organ der IMolInsken, welches er als Ge- h(ir\verk/.eiig deutete. Seine Untersu«'huugen erstrecken sich über eine bedeutende Anzahl dieser Thiere , nehmen jedoch nur Rücksicht auf das Verhältniss, welches sich im erwach- senen /ustaiule darbietet, mit Ausnahme einer Angabe, welche wir p. 158 vorfinden: ,,Bei den Embryonen dieses Lynniaeus (stagnalis), welche ziendich ausgebildet waren, aber ihre Kihül- len noch nicht verlassen hatten, sah ich die Otolithen deutlich in den (iehörkapseln oscilliren, es waren ihrer jedoch nur 10 bis 20 in den einzelnen Kapseln vorhanden, woraus her- vorgeht, dass die Anzahl der Otolithen mit dem Alter der Gastcropoden zunimmt." Schon früher hatte es Pouchet ^) ebenf:\lls bei Embryonen von Lynniaeus gesehen und eiiu'ge vereinzelte Angaben mitgetheilt. IJei Limax sah van Heneden^) wahrscheinlich etwas Aehnliches. Ich hatte nun die (telegenheit, im verflossenen Sommer auf dem j)hysiologischen Institute zu (Jötlingen eine Reihe von Untersuchungen über die Embryologie unserer IMolIusken anzustellen. Hierbei gelang es mir, die Entwickelung jenes merkwürdigen Organes zu verfolgen. ') Doi- K. Sozietät der NVisscnsehaft zu (iöttinpcn vorfiologt von K. Wagner am 27. Januar ltil5 und im Auszug abgedruckt in den gelehrten Anzeigen No. 30. -) Siebenter Jahrgang, Ister Band, p. 148. •') Annales des seienees naturelles. Tom X. (1838). ') Etudes embryogeniqucs. Bruxelics> 1841. 218 Dr. H. Frey: Da icli meine Untersuchungen vorzugsweise an dem Ge- nus Lymnaeus und zwar hauptsächlich, als dem Repräsentan- ten derselben, an Lymn. stagnalis angestellt habe, so will ich zuerst dasjenige mittheilen, was ich bei diesem Thiere gefun- den habe, um alsdann dasjenige folgen zu lassen, was mir Beobachtungen an anderen Gasteropoden und Bivalven, wie Physa, Helix, Limax und Cyclas, ergeben haben. Die Zeitbestimmung derjenigen Phase der Entwicklung, wo sich jene Organe zu bilden anfangen, lässt sich durchaus nicht, wie bei der Evolution der warmblütigen Thiere nach Tagen oder Wochen bestimmen. Sie wird vielmehr im höch- sten Grade von den äusseren Temperaturverhältnissen bedingt, in der Art, dass das Thier zu seiner Ausbildung in deji war- men Sommermonaten oft nur die Hälfte der Zeit nöthig hat, deren es in den kühleren Monaten des Vorfrühlings bedarf! Ich darf mich hierbei wohl auf einen Jeden berufen, der einige hierher bezügliche Untersuchungen angestellt hat; ich brauche ferner nur an die Angaben von Stiebel 0, Carus ^), Dumor- tier «) und Anderen erinnern. Man muss daher zur Bestim- mung jener Periode sich einer andern Auskunft bedienen, nämlich sich an Dasjenige halten, was das Thier in seinen verschiedenen Entwickelungsstufen Charakteristisches darbietet. Bekanntlich hören nach einiger Zeit die merkwürdigen Rotationsbewegungen des Embryo der Mollusken auf, um mehr selbstständigen Platz zu machen, wo sich alsdann das Thier an der Wand der Eihaut kriechend hin und her bewegt. Dann bemerkt man an ihm Folgendes: In seiner Form nähert es sich schon dem erwachsenen Thiere, nur sind alle Körper- theile weniger scharf ausgesprochen und von einander abge- gränzt. Man unterscheidet ohne Mühe den Kopftheil, den Fuss und dann noch eine grosse runde Masse, welche später vom Gehäuse umschlossen wird und jetzt neben dem deutlich pulsirenden Herzen hauptsächlich die Leber in ihrer ersten ina«;.^ löltlsil"''' ""'• ""' ' """ ' - '"''' '"'^^^" ^'^■' wei^S' T W Ts^"""" Lebensbedingungen der kalt- und ') Dumortier. Annalcs des Sciences natur. Tom. VIII. lieber die Entwickelung der Gehörwerkzeuge der Mollusken. 219 Anlage •) enthält. Am Kopftheil sieht man die Fühler als zwei rundliche Hervorragungen, darunter die grossen, durch ihr Pigment sehr deutlichen Augen. Zwischen beiden Augen fällt augenblicklich die Zunge auf, sehr kenntlich durch ihre eigenthümlich geformte Epithelialbildung. Dicht an der Basis der Zunge, etwas nach hinten und aussen liegen nun die hier in Betracht kommenden Gehörbläschen, häufig von einer zwei- ten Contour umgeben, welche vielleicht Ausdruck der Dicke der sie umkleidenden Membran ist. Doch scheint gerade in dieser frühesten Periode häufig jene zweite Contour zu man geln. (Fig. 10). In einzelnen seltenen Fällen gelingt es nun das Bläschen noch in dem Zustande anzutrefi'en, dass es ausser seinem wasserhellen Inhalte noch nichts weiter wahrnehmen lässt. Seine Grösse beträgt alsdann -^ — ^L einer Pariser Linie. (Fig. 1). Zu dieser Zeit lässt sich sonderbarerweise von einer Anlage des Ganglienrings noch durchaus nichts entdecken, so dass es scheint, als ob sich hier die beiden Sinnesorgane, Auge und Ohr vor den Centraltheilen des Nervensystems ent- wickelten, während sie bei Wirbelthieren Ausstülpungen des Gehirns ausmachen. Dann wird bei andern Exemplaren in dem hellen Inhalt des Bläschens ein kleines Körperchen wahrgenommen, an Grösse und Form ganz ähnlich den Otolithen des erwach- senen Thieres (Fig. 2) und dieselbe merkwürdige oscillirende Bewegung zeigend. Beim Zusatz von Essigsäure hielt sie noch einige Augenblicke an und erlosch dann für immer; beim Sprengen der Kapsel stand der Otolith augenblicklich still, alles Verhältnisse vollkommen denjenigen gleich, welche wir beim erwachsenen Thiere vorfinden und wozu Siebold's Aufsatz zu vergleichen ist. In dieser Zeit hat das Organ grosse Aehnlichkeit mit dem gleichen der Cephalopoden. •) Ich erlaube mir hierbei die Bemerkung, dass ich über die Entstehung dieses Organes, über seine Histogenese, sowie über die des ganzen Embryonalkörpers der Mollusken und über die ersten Zellenbildungen des Dotters (die sogenannten Embryonalzellen) später ein Weiteres mitzutheilen gedenke, und will hier nur einstweilen er- wähnen, dass sich die Köllikerschen Angaben über endogene Zellen- bildung für die Gasteropoden nicht zu bestätigen scheinen. 220 ^r H. Frey: In anderen Fällen zeigen sich statt des einen Gehörstei- nes deren mehrere in dem Bläschen, so zwei oder drei (Fig. 3 und 4) und mehr (Fig. 4 — 8). IVlit dem Fortschreiten der Entwickelung des Thieres nimmt ihre Zahl zu und erreicht bald ein Dutzend und darüber. Die Grösse der Otolithen beträgt j~ bis -^-q einer Linie. Hierbei ^ind einige Punkte ins Auge zu fassen, nämlich: 1) Findet die Vermehrung der Otolithen nicht in gleichem Verhältniss mit dem Wachsthum des Körpers statt, wie man deutlich bemerkt, wenn man sich an die Grösse des Körpers und die ziemlich regelmässig wachsende Zunge hält. Oft ist diese in ihrer Bildung weit vorgeschritten und der Gehörsteine sind wenige, oft umgekehrt. 2) Lassen sich in der Anzahl der Steine alle Zwischen- stufen bis etwa zu 20 genau nachweisen. Ist die Menge eine noch bedeutendere geworden, so sind exacte Zählungen nicht mehr wohl möglich. 3) Tritt der merkwürdige Umstand ein, dass die Zahl der Otolithen auf beiden Seiten des Körpers gar nicht selten eine ungleiche ist, so dass ich z B. links deren nur einen, rechts dagegen zwei sah (Fig. 10). Ja ich habe diese Verschieden- heit selbst in einem hohen Grade gefunden, so dass einmal in der Blase der einen Seite 9, in der der anderen 19 Oto- lithen, lebhaft oscillirend, vorhanden waren. Diese Differen- zen sind allzu bedeutend, um sie einem Beobachtungsfehler zuzuschreiben. 4) Sind, was auch schon von Siebold bemerkte, die Oto- lithen nicht alle gleich gross. Ihre Grösse schwankt, wie oben bemerkt, einmal zwischen ~-q und g^J^ Linie. Dann aber kommen einzelne noch bei weitem kleinere vor, bis herab zu ganz kleinen Körnchen, welche yöVö" ^"^ vveniger mes- sen, immer aber dieselbe auffallende Bewegung zeigen. Diese kleinsten Otolithen kommen zu allen Zeiten neben den grös- seren vor und durch ihre Vergrösserung scheinen sich die letzteren zu bilden. Die grösseren gewähren bisweilen einen Anblick, als ob sie aus 2 oder 4 kleineren zusammengesetzt oder im Begriff wären, in diese zu zerfallen, was ebenfalls von Siebold schon beobachtet hat. Ich möchte nach Allem diesem schliessen, dass die Bil- üeber die Entwickelung der Gehörwerkzeiige der Mollusken. 221 dnng der Otolitlien wohl auf einem Heraiiskrjstallisiren aus dem flüssigen Inhalt des Gehörbläschens beruhe, woraus sich dann die unter 1 und 3 bemerkten , scheinbaren Anomalien der Entwickelung erklären liessen. Kurze Zeit, nachdem der Lymnaeus die Eihaut verlassen, untersucht, zeigen die Gehörblasen gegen 20 Otolithen (Fig. 9), deren Grösse dieselbe geblieben, während das Bläschen ^^"' erreicht hat. Diese Vermehrung der Anzahl der Otolithen mit der Ver- grösserung der Blase nimmt mit dem weiteren Heranwachsen gleichmässig zu. Bei Thieren, welche im verflossenen Herbst das Ei verlassen hatten, fand ich im Januar die Zahl der Ge- hörsteinchen zwischen 40 und 50, und die Grösse der Blase um ein Bedeutendes vermehrt, obwohl immer noch eine grosse Difi'erenz mit den 1 — 200 Otolithen und der jö — tV" gros- sen Blase des erwachsenen Lymn. stagn. verglichen, existirt. Soweit meine Beobachtungen an Lymnaeen. Dasselbe habe ich bei einer nicht unbedeutenden Anzahl von Embryo- nen der Physa und bei einigen der Paludina (P. impura) ge- sehen, nur dass hier Grössenverschiedenheiten nothwendig existiren müssen. Die Landschnecken zeigen das nämliche Verhältniss und man kann es nirgends schöner als bei Embryonen von Helix oder Limax wahrnehmen. Ueber letztere findet sich wie oben erwähnt, bei van Beneden eine vereinzelte Angabe. Bei den Bivalven kommt bekanntlich in einer ähnlichen Blase nur ein einziger, aber viel grösserer runder Otolith vor, welcher fast die ganze Kapsel ausfüllt und die nämliche Bewegung zeigt. So lässt es sich am leichtesten an Cyclas wahrnehmen. Ich fand im verflossenen August einige dieser Thiere (Cycl. Cornea), welche in den Kiemen Embryonen mit schon vollkommen ausgebildeter Schaale enthielten. Nach Wegnahme derselben zeigten sich unter dem Microscop die Gehörorgane vollkommen entwickelt, jede Blase einen lebhaft bewegten Otolithen eng umschliessend, ganz wie beim ausge- bildeten Thiere, nur alles um die Hälfte kleiner. 222 l^*"- H. Frey: lieber d. Entwickl. d. Gehörwerkz. d Mollusken. Erklärung . elegmis et cirratum R.?) Intest. Taenia undulata R. Intest. — Serpefitulus Schrank. Intest. 238. Corvus Corone. Filaria attenuata R. Abdomen. Spiroptera Anthuris R. {Dispharagus Anthuris Dujard.) Tunic. ventric. Taenia undulata R. Intest. 239. Corvus frugilegus. Filaria attenuata R. Abdomen. Trichosoma resectum Dujard. Intest. Spiroptera Anthuris R. {Dispharagus Anthuris Dujard.) Tunic. ventric. Ascaris. Intest. Monostoma prismaticum Zeder. Abdomen. Amphistoma Sphaerula R. {Holostom. Sphaerula Duj.) Intest. (Bellingham). Distoma ovatum R. Bursa Fabricii. Taenia stylosa R. Intest. (Dujardin). 240. Corvus glandarius. Filaria attenuata R. Abdomen. Trichosoma resectum Dujard. Intest. Spiroptera Anthuris R. {Dispharagus Anthuris Dujard.) Tunic. ventric. Ascaris. Intest. Echinorhynchus compressusF R, Intest. Distoma arcuatum Dujard. Intest. 254 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, Di Stoma caudale R. Int. rect. Taenia stylosa R. Intest. — Serpentulus Schrank. Intest. — tmdulata R. Intest. (Dujardin). 241. CorvusMonedula. Filaria atteniiata R. Abdomen. Trichosoma resectum Dujardin. Intest. Ecldnorhynchus compressus R. Intest. — teres Westrumb (20.). Intest. Distoma cirratmn R. Intest, crass. Taenia. Intest. 242. Corvus Pica. Filaria atte^mata R. Abdomen. Trichosoma. Intest. Spiroptera Anthuris R. (^Dispharagus Anthuris Dujard.) Tnnic. ventric. Syngamus trachealis Siebold (19.). Trachea. Ascai'is. Intest. Echinorhynchus. Intest. Distoma ovatum R. Bursa Fabricii. — cirratum R. Intest, crass. Taenia Serpentulus Schrank. Intest. 243. Corvus Pyrrho corax. Filaria attenuata R. Abdomen. Spiroptera Anthuris R. {Dispharagus Anthur. Dujard.) Tunic. ventric. Distoma caudale R. Intest. 244. CoraciasGarrula. Filaria coronata R. Sub cute. Spiroptera Anthuris R. {Dispharagus Anthur. Dujard.) Tunic. ventric. Echinorhynchus gracilis R. Intest. — ricinoides R. Mesenter. (Westrumb.) Taenia. Intest. 245. Oriolus Galbula. Spiroptera Anthuris R. {Dispharagus Anthur. Dujard.) Tunic. ventric. Echinorhy7ichus sigmoideus Westrumb. Intest. Taenia Serpentulus Sclirank. Intest. bei welchen Entozoen gefundefn worden sind. 255 246. Oriolus cristatus. Echinorhynchus. Intest. Taenia longiceps R. Intest. 247. Accentormodularis. Trichosoma rigidulum Dujard. Intest. Calodium lo7igifilum Dujard. Intest. Distoma Spatula Dujard. Intest. 248. Anthusaquaticus. Distoma maculosum R. Intest. (Dujardin). 249. Anthus arboreus. Echinorhynchus. Intest. 250. Anthus campestris. Taenia 'platycephala R. Intest. 251. Anthus pratensis. Calodium ornatum Dujard. Intest. Taenia attenuata Dujard. Intest. 252. Anthus trivialis. Ascaris. Intest. Echinorhynchus, Intest. Taenia platycephala R. Intest. 253. Alaudaarvensis. Filaria unguiculata R. Abdomen. Trichosoma. Int. crass. Echinorhynchus micracanthus R. Intest. Taeiiia platycephala R. Intest. 254. Alauda cristata. Taenia platycephala R. Intest. 255. Cinclus aquaticus. Spiroptera. Tunic. ventric. 256. Sturnus vulgaris. Filaria. Thorax. Pulmones. Syngamus trachealis Siebold. Trachea. Ascaris crenata Zeder. Intest. Echinorhynchtis transversus R. Intest. Taenia farciminalis Batsch. Intest. 257. Turdus albicollis. Echinorhynchus inscriptus Westrumb. Intest. 258. Turdus arundinaceus. Ascaris ensicaudata Zeder. Intost. 256 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, 259. Tu r «Jus cyaneus. FiUiria, Intest. Mus. Vienn. Trichosoma inßexmn R. Intest. Echinorhynchus transversus R. Intest. 260. Turdusflavipes. Echinorhynchus inscjiptus Westr. Intest. 261. Turdus galactotus. Echinorhynchus transversus R. Intest. 262. Turdus iliacus. Ascaris ensicaudata Zeder. Intest. Distoma mesostomum R. Int. rect. Taenia angulata R. Intest. 263. Turdus leucurus. Echinorhynchus transversus R. Intest. 264. Turdus Merula. Trichosoma exile Dujard. Intest. Ascaris ensicaudata Zeder. Intest. Evhinorkynchus transversus R. Intest. — Pyri/ormis Bremser. Intest. Distoma attenuatum Dujard. Vesic. fellea. Taenia angulata R. Intest. 265. Turdus musicus. Ascaris ensicaudata Zeder. Intest. Distoma migrans Dujard. (parasit. ?) Intest. Taenia angulata R. Intest. 266. Turdus pilaris. Filaria. Abdomen. Ascaris ensicaudata Zeder. Intest. Taenia angulata R. Intest, ten. 267. Turdus saxatilis. Ascaris ensicaudata Zeder. Intest. Echinorhynchus transversus R. Intest. Distoma. Intest. Taenia angulata R. Intest. 268. Turdus torquatus. Ascaris ensicaudata Zeder. Intest. Taenia angulata R. Intest. 269. Turdus viscivorus. Filaria. Abdomen. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 257 Trichosoma. Intest. Ascaris ensicaudata Zeder. Intest. Taenia angulata R. Intest. 270. Turdi species brasilienses. EcJdnorhjnchus transversus R. Intest. Taenia pyramidata R. Intest. — ? Intest. Duh. Nematoideum. Intest. 271. Tanagra Tatoa. Arnphistoma, Bursa Fabricii. 272. Tanagrae spec. brasiliens. Sjnroptera denudata R. Intest. Echinorhynchus. Intest. 273. Emberiza Citrinella. Echinorhynchus sigmoideus Westrumb. Intest. Taenia. Intest. 274. Emberiza hortulana. Ascaris, Intest. Taenia. Intest. 275. Emberiza melano cephala. Taenia platycephala R. Intest. 276. Emberiza Q 11 elea. Taenia. Intest. 277. Emberiza brasil. Echinorhynchus. Intest. 278. Fringilla canaria. Monostoma Faha Bremser. {Monost. hijugum Miescher (21.) Tubercul. cutis. (Miescher). 279. Fringilla cannabina. Taenia. Intest. 280. Fringilla carduelis. Filaria, Coxa. 281. Fringilla Chloris. Distoma. Intest. 282. Fringilla Coccothraustes. Echinorhynchus micracanthus R. Intest. Distoma. Intest. Taenia. Intest. Archiv f. Naturgeschichte. XI. Jahrg. 1. ßd. 17 258 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, 283. Fringilla coelebs. Trichosoma angustum Dujard. Intest. Thominx manica Dujard. Intest. Echinorhynchus rmcracanthus R. Intest. IHstoma elegans R. Intest. Taenia. Intest. 284. Fringilla domestica. Spiroptera nasuta R. {Dispharagus nasuttis Dujard.) Ventric. Monostoma Faha Bremser. {Monost. hijugum Miescher). Tii- berc. cutis. (Miescher). Distoma elegans R. Intest. — Filum Dujard. Intest. — maculosum R. Intest. (Mus. Vienn.). Taenia. Intest. 285. Fringilla Linaria. Distoma. Intest. Taenia. Intest. 286. Fringilla montana. Distoma elegans R. Intest. Taenia. Intest. 287. Fringilla montifringilla. Taenia. Intest. 288. Fringilla Pyrrhula. Distoma. Intest. 289. Fringilla Spinus. Monostoma Faha Bremser. (^Monost. hijugum Miescher). Tu- berc. cutis. (Miescher). Taenia. Intest. 290. Fringillae spec. hispan. Filaria affinis R. Abdomen. 291. Loxia curvirostra. Taenia. Intest. 292. Muscicapa atricapilla. Distoma clathratum Deslongchamps (22.) {Dist. attenuatum var. Dujard.) Vesic. fellea. Taenia quadiata R. Intest. 293. Muscicapa audax. Taenia campanulata R. Intest. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 259 294. Muscicapa collaris. , Echinorhynchus dimorphocephalus Westrumb. Intest. Taetda quadrata R. Intest. 295. Muscicapa grisola. Taenia quadrata R. Intest. 296. Muscicapa olivaris. Echinorhynchus dimorphocephalus Westr. Intest. 297. Muscicapa brasiJ. Filaria, Abdomen. Taenia campanulata R. Intest. 298. Motacilla alba. Distoma. Intest. 299. Motacilla flava. Distoma macrostomum R. Intest. Taenia platycephala R. Intest. 300. Motacilla sulphurea (boarula). Monostoma /«^«Bremser. (^Monost. bijugum Miescher). Tu- bercul. cutis. (Fischer). 301. Saxicola Oenanthe. Filaria. Thorax. Echinorhynchus micracanthus R. Intest. 302. Saxicola Rubetra. Dispharagus tenuis Dujard. Tunic. ventric. ^Echinorhynchus fasciatus Westr. Intest. 303. Saxicola Rubicola. Echinorhynchus fasciatus Westr. Inte.st. 304. Saxicola stapazina. Filaria dbhreviata R. Circa oculuni. Echinorhynchus transversus R. Intest. Taenia platycephala R. Intest. 305. Sylvia atricapilla. Echinorhynchus areolatus R. Intest. — fasciatus Westr, Intest. 306. Sylvia cinerea. Distoma macrostomum R. Intest. Taenia platycephala R. Intest. — purpurata Dujard. Intest. 307. Sylvia Curruca. Taenia platycephala R. Intest. 17* 2ßO Gurlt: Verzeichniss der Thiere, 308. Sylvia cyanea. Amp/dstoma. Intest. Taenia. Intest. 309. Sylvia flu viatiirs. Distoma macrostomum R. Intest. 310. Sylvia hortensis. Tctenia platycephala R. Intest. 311. Sylvia Luscinia. Thominx tridens Dujard. Intest. Echinorhynchus faseiatus Westr. Intest. — transversus R. Intest. (Dujardin)„ Monostoma ventricosum R. Abdomen. Distoma macrostomum R. Intest. Taenia platycephala R. Intest. 312. Sylvia nisoria. Echinorhynchus mieracanthus R. Intest» Distoma macrostomum R. Intest. Taenia platycephala R. Intest. 313. Sylvia Philomela. Filaria. Circa coli um et aures. EcMnorltynchus faseiatus Westrumb. Intest, Distoma. Intest. 314. Sylvia Phoenieurus. Spiroptera. Dujard. Proveniric. Echinorhynchus faseiatus Westr. Intest. Monostoma crenulatum R. Intest. Taenia platycephala R. Intest. 315. Sylvia provincialis. Taenia. Intest. 316. Sylvia rubecula. Filaria. Abdomen. Thorax. Dispharagus Sabula Dujard. Tunic. oesophagi. Echinorhynchus transversus R. Intest. (Bellingham). — faseiatus Westr. Intest. Taenia platycephala R. Intest. 317. Sylvia sibilatrix. Monostoma Faba Brems. {Monost. bijugum Miescher). Tuberc, crurum. (Bremser). bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 261 318. Sylvia Trocliilus. Echinorhijnclius fasciatus Westr. Intest. Monostoma Faha Brems. Tuberc. cruruui. (Creplin). 319. Sylvia Troglodytes. Echinorhynchus decipiens Dujard. Intest, crass. Taenia exigua Dujard. Intest. 320. Sylviae spec. italica. Echinorhynchus micracanthus R. Intest. 321. Sylviae spec. brasil. Distoma deßectens R. Intest. Taenia. Intest. 322. Parus ater. Taenia nasuta R. Intest. 323. Parus caeruleus. Distoma. Intest. Taenia 7iasuta R. Intest. 324. Parus caudatus. Distoma maculosum R. Intest. (Dujariiin). 325. Parus cristatus. Taenia nasuta R. Intest. 326. Parus major. Echinorhynchus, Intest. Monostoma Faha Brems. Tuberc. crurum. Distoma. Intest. Taenia nasuta R. Intest. 327. Parus palustris. Distoma. Intest. Taenia nasuta R. Intest. 328. Parus penduliu US. Distoma. Intest. 329. Cypselus Apus. Trichosoma Curvicauda Dujard. Intest. Syngamus trachealis Siebold. Trachea. Echinorhynchus. Intest. Distoma maculosum R. Int. rect. Taenia cyathiformis Froelich. Intest. 330. Cypselus Melba. Taenia cyathiformis Froelich. Intest. jO|jg2 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, 331. Hirundo riparia. Filaria ohtusa R. Cavum ab dorn. Spiroptera atte?iuata R. {Dispharagus attenuatus Diijard.) Tu- iiic. ventriciili. Distoma maculosum R. Intest. Taenia cyathiformis Froelich. Intest. 332. Hirundo rupestris (montana). Taenia cyathiformis Froelich. Intest. 333. Hirundo rustica. Filaria ohtusa R. Cavum abdom. Trichosoma. Intest. Spiroptera attenuata R. {Disphar. atten. Dujard.) Tunicae ventric. Echinorhynchus. Intest. Distoma maculosum R. Intest. Taenia cyathiformis Froelich. Intest. 334. Hirundo urbica. Filaria ohtusa R. Cavum abdom. Spiroptera attenuata R. (^Disphar. atten, Dujard.). Tunicae ventric. Distoma maculosum R. Intest, rect. Taenia cyathiformis Froelich. Intest. 335. Hirundinis spec. brasil. Taenia cyathiformis Froelich. Intest. 336. Caprimulgus Bacaurau. Ascaris forcipata R. Intest. 337. Caprimulgus europaeus. Trichosoma, Intest. Eucamptus ohtusus Dujard. Tela cellul. oesoph. Strongyliis capitellatus R. Intest, ten. Ascaris reßeoca Nitzsch. Intest. Distoma maculosum R. Intest. Taenia megacantha R. Intest. 338. Caprimulgus ruficollis. Ascaris suhulata R. Intest. 339. Caprimulgus Uru tau. Ascaris forcipata R. Intest. Taenia megacantha R. Intest. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 263 340. Capriniulgi spec. brasil. Ascaris forcipata R. Intest. Taenia megacanfJta R. Intest. 4. Ciallliiaceae. 341. Columba domestica. Calodium tenue Dujard. Int. crass. Ascaris maculosa R. Int. ten. Taenia crassula R. Intest. 342. C o I u ra b a I i v i a. Taenia sphenocephala R. Intest. 343. Columba risoria, Ascaris maculosa R. Intest. 344. Columba Turtur. Taenia sphenocephala R. Intest. 345. TetraoBonasia. Filaria. Oculi. (Nordmann). Ascaris vesicularis Froelich. Intest, crass. Taenia, Intest. 346. Tetrao Lagopus. Ascaris compar Schrank. Intest, crass. 347. Tetrao Tetrix. Trichosoma longicolle R. Intest. 348. Tetrao Urogallus. Trichosoma longicolle R. Int. coec. Ascaris vesicularis Froelich. Intest, crass. Taenia. Intest. 349. Tetrao Uru. . Ascaris strongylina R. Intest. 350. Perdix cinerea. Trichosoma longicolle R. Intest. Syngamus trachealis Siebold. Trachea. Ascaris vesicularis Froelich. Intest. Distoma lineare R. Trachea. Taenia Linea Goeze. Intest. 351. Perdix saxatilis. Taenia Linea Goeze. Intest. 352. Coturnix dactylisonans. Ascaris vesicularis Froelich. Intest. 264 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, Distoma fuscatum K. Intest. Tae/nia Linea Goeze. Intest. 353. Crypturus? Trichosoma. Intest. Ascaris sfrongylina R. Intest. 354. Phasianus colchicus. Trichosoma lo77gicolle R. Intest. Ascaris vesicularis Froelich. Int. crass. Distoma lineare R. Trachea. Taenia. Intest. 355 Phasianus Gallus. Trichosoma longicolle R. Intest. Sijngamus trachealis Siebold. Trachea, Ascaris vesicularis Froelich. Intest. — inßexa Zeder. Int. ten.. — gihhosa R. Intest. Monostoma verrucosum R. Intest. (Siebold). Distoma lineare R. Trachea. Int. crass. Taenia in/undihiliformis Goeze. Intest. — Malleus Goeze. Intest. — exilis? Dujardin. Intest. 356. Phasianus nycthemerus. Ascaris vesicularis Froelich. Intest. 357. Phasianus pictus. Ascaris vesicularis Froelich. Int. crass. 358. Numida Meleagris. Ascaris vesicularis Froelich. Intest. 359. Meleagris Gallopavo. Ascaris Perspicillum R. Intest. 360. Pavo cristatus. Ascaris vesicularis Froelich. Intest. 361. Otis houbara. EchinorhyncJms. Miescher (23.) 362. Otis tarda. fStrongylus. Abdomen. Ascaris vesicularis Froelich. Intest, Echinorhi/nchus. Intest. Distoma cuneatum R. Intest. Taenia infundihuliformis Goeze. Intest. — villosa Bloch. Intest. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 265 363. Otis Tetrax. Spiroptera laticaudata R. {Dispharagus laticaudat. Dujardin). Tunic. ventric. 364. Struthio Camelus. Taenia. Intest. 5. Orallae s. Orallatores. 365. Ph oenicopterus ruber. Taenia lamelliger a Owen. Intest. 366. Platalea Ajaia. EchinorhyncJms mutabilis R. {E. sfriatus Goeze?) Intest. Distoma gründe R. Intest. Taenia Capito R. Intest. 367. Platalea leucorodia. Taenia Capito R. Intest. (Dujardin). 368. Ardea alba. Echinorhy7ichus. Intest. Bursa Fabricii. Ämphistoma longicolle R. {Holost. longic, Dujard.) Intest. 369. Ardea caerulea. Taenia aurita R. Intest. Dub. Cestoideum. Sub pelle. 370. Ardea cinerea. Filaria. Muse. Sub pelle. Äscaris Seipeiitulus R. Intest. Echinorhynchus striatus Goeze. Intest. Monostoma Cornu R. Intest. Ämphistoma Cornu Nitzsch. {Holostomum Corwin Nitzsch.) \\\i. Distoma compla7iatum R. Oesophagus. Bothriocephalus nodosus R. {ßckistocephalus dimorphus Crepl.) Intest. Taenia Unguicula Braun. Intest. 371. Ardea comata. Filaria. Sub pelle. Ascaris microcephala R. Cavum abdomiu. Distoma echinatum Zeder. Intest. 372. Ardea Egretta. EcJmiorhijnchus mutahilis R. {E. striatus Goeze?) Intest. Ämphistoma Cornu Nitzsch. {Holostomum Cornu Nitzsch.) In- test. (Mus. Vienn.). 266 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, Ligula sparsa R. Intest. Taenia unilateralis R. Intest. 373. Ardea Garzetta. Amphistoma Cornu Nitzsch. {Holostomum Cornu Nitzsch.) Int. 374. Ardea minuta. Echinorhynchus spiralis R. Intest. Distoma spatulatitm R. (^Holostomum spatulat. Dujard.) Intest. 375. Ardea Nycticorax. Ascaris microcephala R. Intest. Echinorhynchus mutahilis R. {E. striatus Goeze?) Intest. Monostoma Cornu R. Intest. Distoma excavatum R. {Holostomum excavat. Nitzsch.) Intest. Ligula sparsa R. Intest. Taenia Unguicula Braun. Intest. 376. Ardea purpurea. Ascaris. Intest. Echinorhynchus macrourus Westr. Intest. (Bremser). Distoma heterostomtim R. Oesophagus. Taenia Unguicula Braun. Intest. 377. Ardea scapularis. Ascaris Serpentulus R. Intest. 378. Ardea stellaris. Strongylus. {Dispharagus hrevicaudatus Duj.) Tunic. ventric. Amphistoma longicolle R. {Holostomum longicolle Duj.) Intest. Distoma {?ferox R.) Intest. 379. Ardea virescens. Echinorhynchus mutahilis R. {Ech. striatus Goeze?) Intest. Taenia unilateralis R. Intest, 380. Ardea species brasiJienses. Filaria. Abdomen. Ascaris Serpentulus R. Intest. Echinorhynchus mutahilis R. {Ech. striatus Goeze?) Intest. Distoma marginatum R. Fauces. Taenia aurita R. Intest. 381. Grus cinerea. Trichosoma ohtusiusculum R. Tunic. ventric. Ascaris Serpentulus R. Intest, (Creplin). Echinorhynchus. Intest. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 267 Mofiostoma mutabile Zeder. (^Monostoimim microstomum Cre- plin). Abdomen. (Creplin). Distoma eckinatum Zeder. Intest. 382. Ciconia alba. Filaria, Sub pelle. Ascaris. Intest. Echinorhynchus macrourus Westr. Intest. (Dujardin). Amphistoma Cornu R. {Holostomum Cornu Nitzscli.) Intest. (Mus. Vienn.). Distoma excavatum R. {Holostomum excav. Nitzsch.) Intest. — ferox R. Intest. — hians R. Oesophagus. (Gurlt). Ligula sparsa R. Intest. Taenia Unguicula Braun. Intest. — multi/ormis Creplin. Intest. 383. Ciconia nigra. Filaria labiata Creplin. Abdomen. Spiroptera alata R. Tunic. ventric. Intest, 8yngamus trachealis Siebold. Trachea. Ascaris, Ventriculus. Distoma hians R. Oesophagus. — ferox R. Intest. Bothrlocephalus nodosus R. (ßchistocephahis dimorphus Crepl.) Intest. (Schilling). 384. Palamedea cornuta. Amphistoma Hirudo Diesing. Int. coec. (Natterer). 385. Tantalus falcinellus. Spiroptera, Tunic. ventriculi. Distoma hilohum R. Intest. Taenia microcephala R. Intest. 386. Limosa aegocephala. Taenia, Intest. 387. Limosa rufa (Scolopax lapponica). Taenia, Intest. 388. S colopax Gallinago. Monostoma attenuatum R. Int. coec. Amphistoma erraticiim R. (Holostomum erratic, t)uj.) Intest. Distoma militare R. Intest, coec. 268 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, Taenia. Intest. — varidbilis R. Intest. 389. Scolopax Gallinula. Spiroptera, Oesophagus. Distoma nanum R. Intest, crass. — müitare R. Int. crass. Taenia Filum Goeze. Intest. — interrupta R. Intest. — vaiiabilis R. (Dujardin). 390. Scolopax Rusticola. Amphistoma erraticmn R. {Holostom. e/ratic, Dujard.) Intest. Taenia Filum R. Intest. — interrupta R. Intest. (Creplin). — paradoxa R. Intest. 391. Scolopax Totanus? Taenia Silicnla Schrank. Intest. 392. Scolopacis spec. brasil. Taenia. Intest. 393. Numenius Arquata. Distoma militare R. Int. crass. Taenia sphaerophora R. Intest. 394. Numenius Phaeopus. Taenia Nymphaea Schrank. Intest. 395. Numenius Subarquata. Tae7iia variabilis R. Intest. 396. Totanus Calidris? Distotna. Intest. Taenia variahilis R. Intest. 397. Totanus fuscus. Spiroptera ohvelata Creplin. Oesophagus. Taenia, Intest. 398. Totanus glottis. Taenia. Intest. 399. Totanus stagnatilis. Taenia. Intest. 400. Tringa alpina (variabilis). Filaria. Sub pelle. Spiroptera aculeata Creplin. Ventric. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 269 Distoma leptosomum Creplin. Intest. Taenid amphitricha R. Intest. 401. Tringa Glareola. Taenia variabilis R. Intest. 402. Tringa helvetica. Spiroptera bicuspis R. (J^ispharagus hicuspis Dujard.) Tunicae ventric. Distoma. Intest. Taenia variabilis R. Intest. 403. Tringa hypoleuca. Taenia variabilis R. Intest. 404. Tringa interpres. Taenia. Intest. 405. Tringa O ehr opus. Taenia Filum Goeze. Intest. 406. Tringa pugnax. Trichosoma contortum Creplin. Oesophagus. Taenia Filum Goeze. Intest. — brachycephala Creplin. Intest. 407. Tringae spec. brasil. Taenia vaginata R. Intest. 408. Vanellus cristatus. Filaria truncato-caudata Deslongcharaps. Abdomen. Trichosoma contortum Creplin. Oesophagus. — protractum Dujard. Intest. Spiroptera. Tunicae ventric. Äscaris semiteres Zeder. Intest. Echinorkynchus Lancea Westrumb. Intest. Monostoma lineare R. Intest. — Thorax. Amphistoma erraticum R. {Holostom. erratic. Dujard.) Intest. (Creplin). Distoma cinctum R. Intest. Taenia variabilis R. Intest. 409. Charadrius cantianus. Taenia laevigata R. Intest. .410. Charadrius collaris. Taenia. Intest. 270 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, 411. Charadriu s Hiaticula. Ascaris heteroura? Creplin. Jntest. (Belliiigliani). Echinorhynchus inßatus Creplin. Intest. (Laurer). Taenia laevigata R. Intestr 412. Charadrius minor (fluviatilis). Filaria. Sub pelle narium. Trichowma. Tunicae ventric. Taenia laevigata R. Intest. 413. Charadrius Morin eil US. Ascaris heteroura Creplin. Intest. EchinorhyncJius Lancea Westrumb. Intest. 414. Charadrius pluvialis. Ascaris heteroura Creplin. Intest. Echifiorhynchus macracanthus Bremser. Intest. Amphistoma cornutum R. (^Holostom. cornutum Duj.) Int. ten. Taenia laevigata R. Intest. 415. Oedicnemus crepitans. Ascaris heteroura Creplin. Intest. Echinorhynchus Lancea Westrumb. Intest. Taenia coronata Creplin. Intest. 416. Himantopus melanopterus s. rufipes. Trichosoma. Tunicae ventric. Spiroptera revoluta R. Tunicae ventric. Ascaris heteroura Creplin. Intest. Monostoma. Intest. Taenia vaginata R. Intest. 417. Himantopus Wilsonii. Amphistoma lunatum Diesing. Int. coec. (Natterer). 418. Recurv irostra Avocetta. Trichosoma contortum Creplin. Oesophagus. Bothriocephalus nodosus R. {ßchistocephalus dimorphus Crepl.) Intest. (Schilling). Taenia polymorpha R. Intest. 419. HaematopusOstralegus. Echinorhynchus inßatus Creplin. Intest. — sphaerocephalus Bremser. Intest. Monostoma petasatum Deslongchamps. Int. coec. Distoma hrevicolle Creplin. Intest, ten. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 271 420. Glareola austriaca. Ascaris. Intest, coec. Distoma micrococcum R. Intest. Taenia longirostris R. Intest, ten. 421. Fulica atra (et fusca). Spiroptera. Tunicae ventric. Eckinorhynchus filicollts R.l . ^ , . , 7 ^ . j ^ j (Fc/im. pol^?no?p/ius üremser). Ini. Monostoma mutahüe Zeder. Abdomen. (Creplin). — verrucosum Zeder. Int. coec. (Siebold). Distoma Arenula Creplin. Intest. — ovatum R. Bursa Fabricii. Taenia inflata R. Intest. 422. Fulica chlor opus. Eckinorhynchus versicolor R. {Echin, polymorphus Bremser). Abdomen. Monostoma verrucosum Zeder. Int. coec. (Bellingham). — mutabile Zeder. Abdomen. Distoma uncinatum Zeder. Intest, crass. Ligula sparsa R. Intest. 423. Fulica fuliginosa. Eckinorhynchus polymorphus Bremser. Intest. 424. Rallus aquaticus. Monostoma mutabile Zeder. Cellae infra ocul. (Siebold). — verrucosum Zeder. Int. coec. (Siebold). Distoma holostomum R. Intest. 425. Rallus Porzana (Gallinula porz.). Monostoma verrucosum Zeder. Int. coec. (Siebold). Distoma militare R. Intest, rect. 426. Rallus nigricans. Echinorhynchus reticulatus Westrumb. Intest. (Natterer). 427. Ralli spec. brasil. Spiroptera. Tunicae ventriculi. 428. Cr ex pratensis. Ascaris. Intest. Taenia paradoxa R. Intest. (Dujardin). 272 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, e. ^atatores s. Paliiiipedes. 429. Sterna cantiaca. Echinorhynchus linearis Westrumb. Intest. Amphistoma pileatum R. {Holostonmm pileatum Dujard.) Int. Distoma denticulatum R. Intest. — cochleariforme R. Intest. 430. Sterna fissipes (nigra). Spiroptera elongata R. Tunicae ventric. Ascaris, Hydatides intestinorum. Distoma denticulatum R. Intest. — cochleariforme R. Intest. Ldgula sparsa R. Intest. Taenia inversa R. Intest. — oligotoma Nitzsch. Intest. Both'iocephalus nodosus R. {ßchistoceph. dimorph. Crepl.). In- test. (Schilling). 431. Sterna Hirundo. Spiroptera. Oesophagus. Amphistoma pileatum R. {Holostomum pileatum Dujard.) Int. Distoma denticulatum R. Intest. Bothriocephalus nodosus R. {Schistocephalus dimorphus Crepl.). Intest. — fissiceps Creplin. Intest. Taenia. Intest. 432. Sterna Leuc opareia.- Filaria. Abdomen. 433. Sterna macroura. Bothriocephalus nodosus R. {Schistocephalus dimorphus Crepl.). Intest. (Schilling), 434. Sterna minuta. Echinorhynchus mutabilis R. {Ech. striatus Goeze?) Intest. Distoma cochleariforme R. Intest. 435. Sternae spec. brasiliens. Distoma canaliculatum R. Intest. — cochleariforme R. Intest. Taenia. Intest. 436. Colymbus arcticus et Immer. Strongylus tuhifex Nitzsch. Oesophagus. Amphistoma erratictim R. {Holostomum errat, Dujard.) Intest. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 273 Ligula sparsa R. Intest. Bothriocephcdus nodosus R. {ßchistocephcdus dimorphus Crepl.) Intest. — 7nacrocephalus R. Intest. Taenia capitellata R. Intest. 437. Colymbus auritus. Äscaris praelonga Dujard. Intest. Ligula interrupta R. Intest. Taenia capillaris R. Intest. 438. Colymbus balticus. Amphistoma erraticum R. (^Holostomum errat. Dujard.) Intest. (Creplin). Bothriocephalus nodosus R. (Schistocephalus dimorphus Crepl.) Intest. (Creplin). — macrocephalus R. Intest. 439. Colymbus cornutus. Ascaris. Intest. Taenia. Intest. 440. Colymbus cristatus. Filaria suhulata Deslongchamps. Abdomen. Strongylus tuhifex Nitzsch. Oesophagus. Ascaris. Intest. Distoma gihhosum (parasitice) R. Ventriculus. — spinulosum R. Intest. Ligula sparsa R. Intest. Bothriocephalus nodosus R. {Schistocephalus dimorphus Crepl.) Intest. Taenia. Intest. 441. Colymbus minor. Strongylus tuhifex Nitzsch. Oesophagus. Ascaris. Intest. Distoma echinatum Zeder. Intest, Taenia macrorhyncha R. Intest. — multistriata R. Intest. 442. Colymbus septemtrionalis (rufogularis). Spiroptera crassicauda Crepl. Tunicae ventrie. Strongylus tuhifex Nitzsch. Oesophagus. Ascaris variegata R. Oesophagus. Amphistoma erraticum R. {Holost. erratic. Dujard.) Intest. Archiv f. Naturgeschichte. XI. Jahrg. 1. IJtl. 18 274 Giirlt: Verzeicbniss der Thiere, Holostomum plati/cephalum, Crepl. Bursa Fabricii. (Schilling). Distoma s'pinulosum R. Intest. concavum Creplin. Intest, rectum. Ligula sparsa R. Intest. Bothriocephalus macrocephalus R. Intest. — ditremus Creplin. Intest. — nodosus R. {Schistoceph. dimorphus Creplin). Intest. 443. Colymbus subcristatus. Echinorhynchus Hystrix Brems. Intest. (Bellingham). Ligula sparsa R. Intest. Bothriocephalus nodosus R. {ßchistoc. dimorph. Crepl.) Intest. Taenia lanceolata Goeze. Intest. — capillaris R. Intest. 444. Colymbi spec. brasil. Ascaris. Intest. 445. Larus Atricilla. Ämphistoma longicolle R. {Holostomum longicolle Dujard.) Int. Bothriocephalus cylindraceus R. Intest. 446. Larus canus. Ligula alternans R. Intest. Bothriocephalus ditremus Creplin. Intest. Taenia. Intest. 447. Larus capistratus. Bothriocephalus nodosus R. {ßchistoc. dimorph, Crepl.) Intest. 448. Larus cinerarius. Ascaris. Intest. Monostoma macrostomum R. Intest. Distoma spinulosum R. Intest. Taenia porosa R. Intest. 449. Larus fuscus. Ämphistoma longicolle R. {Holost. longic. Dujard.) Intest. Distoma lucipetum R. Membrana nictitans. Taenia porosa R. Intest. 450. Larus glaucus et argentatus. Spiroptera obvelata Creplin. Oesophagus. Ämphistoma longicolle R. {Holost. longicolle Dujardin). Intest. (Bellingham). Distoma spathaceum R. Intest. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 275 Distoma lucipetum R. Membrana nictitans, Ligula alternans R. Intest. Bothriocephalus cylindraceus R. Intest. 451. Larus marinus. Ecldnorhynchus gloUcollis Crepl. Intest. (Schilling), Distoma Lingua Crepl. Intest. 452. Larus maximus. Spiroptera obvelata Crepl in. Oesophag. Holostomum variegatum Crepl. Intest. (Schilling). Distoma Lingua Crepl. Intest. 453. Larus medius. Spii'optera obvelata Creplin. Ventriculus. 454. Larus minutus. Filaria. Sub pelle colli. Taenia porosa R. Intest. 455. Larus naevius. Distoma spinulosum R. Intest. 456. Larus ridibundus. Amphistoma longicolle R. (Jlolost. longicolle Dujard.) Intest, Ligula alternans R. Intest. Taenia porosa R. Intest. 457. Larus tridactylus. Ligula alternans R. Intest. Bothriocephalus dendriticus Nitzsch. Intest. 458. Lari spec. brasil. Echinorhynchus sphaerocephalus Bremser. Intest. 459. Lestris parasitica. Ligula alternans R. Intest. 460. Procellaria Anglorum. Spiroptera. Ventric. (Bellingham). 461. Halieus Aquilus. Ascaris spicuUgera R. Oesophag. Ventriculus, Distoma cochleariforme R. Intest. Taenia, Intest. 462. Halieus Carbo. Trichosoma. Intest. 8tron%ylus tuhifex Nitzsch. Oesophag. Ascaris spicuUgera R. Oesoph. Ventric. Echinorhynchus Hystrix Bremser. Intest. 18* 276 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, Distoma trilohum R. Int^t. — echinatum Zeder. Intest. — radiatum Dujardin. Intest. Ldgula interrupta R. Intest. Taenia scolecina R. Intest. 463. Halieus cristatus. Ascaris spicuUgera R. Oesoph. Ventric. Echinorhynchus Hijürix Bremser. Intest. (Bellingham). 464. Halieus pygmaeus. Strongylus tubifex Nitzsch. Oesophagus. Ascaris spicuUgera R. Oesophag. Ventric. Distoma echinatum Zeder. Intest. Ligula interrupta R. Intest. 465. Haliei spec. brasil. Ascaris spicuUgera R. Oesophag. Ventric. 466. Pelecanus Onocrotalus. Ascaris spicuUgera R. Oesophag. Ventric. 467. Sula alba. Distoma pkmicoUe R. Intest. 468. Anas acuta. Ascaris infexa Zeder. Intest. Taenia sinuosa R Intest. — triUneata Batsch. Intest. — megalops Nitzsch. Intest. 469. Anas Boschas domestica. Filaria. Thorax. Ascaris inflexa Zeder. Intest. — crassa Deslongchamps. Intest. Strongylus tubifex Nitzsch. Oesophagus. Hystrichis tricolor Dujard. Tunicae proventriculi. Echinorhynchus versicolor R. {^Ech. polymorphus Brems.) Intest. Monostoma verrucosum Zeder. {Notocotylus triseriaUs Diesing). Intest. Distoma ovatum R. Bursa Fabricii. — Uneare R. Intest, crass. Trachea. — echinatum Zeder. Intest. Ligula sparsa R. Intest. Taenia infundihuliformis Goeze. Intest. — Malleus Goeze. Intest. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 277 Taenia sintiosa R. Intest. — Coronula Dujard. Intest. — megalops Nitzsch. Intest. 470. Anas Boschas fera. Ascaris inßexa Zeder. Intest. — crassa Deslongch. Intest. Hystrichis tricolor Dujard. Tunicae proventriculi. Echinorhynchus ülicollis R. ),„. , ,x, ^r.. • / R / \^^'^' polymorphus Brenas.) Intest. Monostoma verrucosum Zeder. (JSotocotylus trisericdis Diesing). Intest. Amphistoma erraticum R. {Holostom. erraticum Dujard.) Int. (Creplin). Distoma oxycephalum R. Intest. — echinatum Zeder. Intest. Ligula sparsa R. Intest. Taenia sinuosa R. Intest. — Malleus Goeze. Intest. — iriliTieata Batsch. Intest. — gracilis R. Intest. — rhomhoidea Dujard. Intest. 471. Anascanadensis. Ascaris dispar Schrank. Intest. Taenia laevis Bloch. Intest. 472. AnasClahgula. Spiroptera crassicauda Crepl. Tunic. ventric. (Rosenthal). Echinorhynchus polymorphus Brems. Intest. Amphistoma erraticum R. {Holostom. erratic. Dujard.) Intest. (Creplin). Taenia laevis Bloch. Intest. 473. Anas clypeata. Echinorhynchus polymorphus Bremser. Intest. (Bellingham). Monostoma attenuatum R. Intest, coec. , — verrucosum Zeder. {Notocotylus triserialis Diesing). Intest. (Bellingham) Distoma ovatum R. Bursa Fabricii. — oxycephalum R. Intest. — echinatum Zeder, Intest. Taenia laevis Bloch. Intest. 278 Gurlt: Verzeichniss der Thicre, , Taenia trilineata Batsch. Intest. 474. Anas Crecca. Strongylus tuhifex Nitzsch. Oesophagus. Echinorhynchus polymorphus Brems. Intest. Taenia laevis Bloch. Intest. 475. Anas ferina. M.onostoma verrucosum Zeder. Intest, coeca. Distoma echinatum Zeder. Intest. Taenia lanceolata Goeze. Intest. 476. Anas fuligula. Äscaris. Intest. Echinorhynchus filicollis R.l,^, , , _, xTi^i. ^ . , x> \{Ech. polymorphus Brems.) Intest. — versicolor R.J r j r Monostmna flavum Mehlis. Trachea. Oesophag. Distoma Glohulus Intest. 477. Anas fusca. Echinorhynchus versicolor R. {Ech. polymorphus Bremser). In- test, crass. Monostoma flavum Mehlis. Trachea. Oesophag. Distoma. Intest. Taenia sinuosa R. Intest. 478. Anas glacialis. Trichosoma brevicolle R. Int. coec. (Mehlis). Spiroptera crassicauda Crepl. Tunicae ventric. Monostoma verrucosum Zeder. Intest, coeca. Amphistoma erraticum R. {Holostom. erratic* Dujard.) Intest. Abdomen. Bothriocephalus nodosus R. (^ Schistoceph. dimorphus Creplin). Intest. (Schilling). 479. Anas Hör nschuchii. Distoma concavum Creplin. Intest, ten. et coec. 480. Anas Ipecutiri. Amphistoma lunaUim Diesing. Intest, coec. (Natterer). 481. Anas leucocephala. Taenia laevis Bloch. Intest. 482. Anas Marila. Echinorhynchus polymorphus Brems. Intest. Monostoma flavum Mehlis. Trachea. Oesophag. Amphistoma erraticum R. {HÖlost, erratic. Duj.) Int. (Creplin). bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 279 Distorna oxyurwn Creplin. Intest. 483. Anas Melanotiis. Ampldstoma lunatum Dies. Int. coec. (Natterer). 484. Anas mollissima. Ecldnorhijnchus filicoUis R. {Ech. polymorphus Bremser). Int. Monostoma flavum Melius. Trachea. Oesophag. Amphistoma erraticum R. {Holostom. erratic. Dujard.) Intest. (Creplin). 485. Anas moschata. Ascaris iiißexa Zeder. Intest. — crassa Deslongchamps. Intest. Taenia lanceolata Goeze. Intest. (Dujardin). — Malleus Goeze. Intest. (Dujardin). 486. Anas Nyraca. Echlnorhynchus polymorphus Brems. Intest. Distorna echinatum Zeder. Intest. Taenia lanceolata Goeze. Intest. 487. Anas Penelope. Echinorkynchus pobjmorphus Brems. Intest. (Mus. Vienn.) Monostoma verrucosum Zeder. Int. coec. Distorna echinatum Zeder. Intest. Taenia gracilis R. Intest. — Malleus Goeze. Intest. 488. AnasQuerquedula. Trichosoma brevicolle R. Intest, eoeea. Monostoma verrucosum Zeder. Int. coec. et rectum. Amphistoma. Intest. Taenia Malleus Goeze. Intest. — trilineata Batsch. Intest. 489. Anas rufina. Echinorhynchus polymorphus Brems. Intest. 490. Anas sponsa. Echinorhynchus filicoUis R. {Ech. pohjmorph. Bremser). Intest Distoma delicatulum R. Vesicula fellea. 491. Anas strepera. Strongylus nodularis R. Intest. (Mus. Vienn.). Distoma echinatum Zeder. Intest. 492. Anas Tadorna. Hystrichis tricolor? Dujard. Tuberc. oesophago (Bellingham). 280 - Gurlt: Verzeichniss der Thiere, Monostoma verrucosum Zeder. Intest. (Creplin). AmpJdstoma isostomum R. {Holostom. isost. Dujard.) Intest. — erraticum R. (^Ifolost. erratic, Dujardin). Intest. (Creplin). Taenia. Intest. 493. Anatis spec. brasil. Taenia sinuosa R. Intest. 494. Ans er albifrons. Monostoma verrucosum Zeder. Intest. (Natterer). 495. Anser cinereus. Trichosoma hrevicolle R. Intest, coec. Spiroptera uncinata R. Tubercula oesophagi. Strongylus nodularis R. Oesophagus. Ventriculus. Ascaris dispar Schrank. Intest, coec. Echinorhynchus versicolor R. {Eck. pohjmorpJi, Brems.) Intest. Monostoma verrucosum Zeder. Int. coec. et rectum. — mutaUle Zeder. Cella infraorbitalis (Siebold). Distoma lineare R. Nares. — echinatum Zeder. Intest. Taenia lanceolata Goeze. Intest. — sinuosa R. Intest. — infundihuliformis Goeze. Intest. — Setigera Froelich. Intest. — fasciata R. Intest. — Malleus Goeze. Intest. 496. Anser cygnoides. Taenia laevis Bloch. Intest. - 497. Anser leucopsis. Monostoma verrucosum Zeder. Intest, crass. (Creplin). 498. Anser Segetum. Strongylus nodularis R. hitest. Monostoma verrucosum. Zeder. Intest, coec. 499. Cygnus Be wickii. Monostoma verrucosum Zeder. Int. coec. (Natterer). 500. Cygnus musicus. Filaria. Abdomen. Intest. Echinorhynchus polymorphus Brems. Intest. Monostoma verrucosum Zeder. Int. coec. (Creplin). bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 281 Jmphistoma erraticum R. {Holostomum erratic, Duj.)- Intest. (Creplin). Taenia aequabilis R. Intest. 501. CygnusOlor. Echinorhynchus striatus Goeze. Intest. polymorphus Brems. Intest. (Bellingham). Taenia aequabilis R. Intest. 502. Mergus albellus (et minutus). Strongylus tubifex Nitzsch. Oesophag. Echinorkißichus hacillaris Zeder. Intest. ■ Monostoma flavum Mehlis. Bronchi. Cella infraorbital. (Siebold). Amphistoma gracile R. {Holost. gradle Diijard.) Intest. — erraticum R. {Holost. errat. Duj.) Int. (Creplin). Distoma. Intest. Ligula interrupta R. Intest. JBothriocephalus nodosus R. {Schistocephalus dimorphus Crepl.). Intest. Taenia tenuirostris R. Intest. 503. Mergus Merganser (et Castor). Strongylus tubifex Nitzsch. Oesophagus. Ascaris. Intest. Echinorhynchus Hystrix Bremser. Intest. (Drummond). Amphistoma gracile R. {Holost. gracile Dujard.) Intest. Ligula interrupta R. Intest. Bothriocephalus nodosus R. {Schistoc. dimorph. Crepl.) Intest. Taenia Malleus Goeze. Intest. — tenuirostris R. Intest. Duh. Cestoideum. Oesoph. 504. Mergus Serrator. Trichosoma bvevicolle R. Int. coec. (Mehlis). Spiroptera crassicauda Creplin. Tunicae ventric. (Rosenthal). Strongylus tubifex Nitzsch. Oesoph. Ascaris. Intest. Echinorhynchus Hystrix Brems. Intest. (Bellingham). Ligula interrupta R. Intest. Bothriocephalus nodosus R. {Schistoc. dimorph. Crepl.) Intest. — ditremus Creplin. Intest. Taenia tenuirostris R. Intest. 282 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, 505. Alca Torda et Pica. Ampkistoma erraticum R. {Holost. erratic, Dujardin). Intest. (Creplin). Bothriocephalus iiodosus R. {Schistoc. dimorph, Crepl.) Intest. (Creplin). Taenia armillaris R. Intest. — Infest. 506. Uria Grylle. Trichosoma contortum Crepl. Tunicae oesophagi. 507. Uria Troile. Bothriocephalus nodosus R. {Schistocephalus dimorphus Crepl.) Intest. III, AMPHIBIA. 1. eiieloiiii. 508. Chelonia Mydas. Ascaris leptura R. Intest. — sulcata R. Intest. Monostoma trigonocephalum R. Ventric. Intest. Distoma cymbiforme R. Vesica urinaria. — gelatinosum R. Intest. — irroratum R. Ventriculus. Teirarhynchus macrobothrius R. Tunicae ventriculi. 509. Emys europaea (orbicularis). Spiroptera contorta R. Ventric. Tubercula ventric. Cucullanus microcephalus Dujard. Intest. Distoma. Intest. Pohjstoma ocellatum R. Fauces. 510. Testudo graeca. Ascaris dactyluris R. {Atractis Dujard.) Intest, crass. — holoptera R. Intest. 511. Testudo in dica. Ascaris sulcata R. Intest. 512. Testudo tabulata. Ascaris gulosa R. Intest, crass. — sulcata R. Intest. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 283 513. Chelys fimbriata. Ämyhistoma gründe Diesing. Intest. (Natterer). 514. Phrynops Ge offro an iis Wagler. Amphistoma grande Dies. Int. crass. (Natterer). 515. Phrynops Schöpfii Fitz. Amphistoma grande Dies. Intest. (Natterer). 516. Peltocephalus Dumerilianus Fitz. Amphistoma grande Dies. Int. crass. (Natterer), 517. Podocnemis expansa Wagl. A7icyracanthus pinnatifidus Dies. Int. tenue. (Natterer). Amphistoma grande Dies. Ventric. Int. crass. (Natterer). 518. Podocnemis Tracaxa Wagl. Ancyracanthus pinnatifidus Dies. Int. 4en. (Natterer). Amphistoma grande Dies. Ventric. (Natterer). 519. Rhinemys gibba Wagl. Amphistoma grande Dies. Int. rect. (Natterer). 520. Rhinemys nasuta Wagl. Amphistoma grande Dies. Int. crass. (Natterer). ;?. Saiii*ii. 521. Crocodilus acutus. Pentastoma oxycephalum Dies. {Peniast. prohoscideum {Croco- dili Scleropis'] R.) Pulmones. 522. Alligator Lucius. Ascaris tenuicollis R. Ventriculus. 523. Alligator Sclerops. Distoma pyxidatum Brems. Intest. Pe7itastoma oxycephalam Dies. (Pe?it. prohoscideum R.) Pulmon. — subtriquetrum Dies. Ventric. 524. Monitor (Podinema) Teguixin. Physaloptera retusa R. {Spiroptera retusa Dujard.) Intest. Strongylus galeatus R. {ßclerostoma galeatum Dujard.) Intest. Ascaris spinicauda Olfers. Intest. Pentastoma prohoscideum R. Abdomen. (Natterer). — gracile Dies. Hydatid. pulmon., ventric. Abdomen. 525. Lacerta agilis. Strongylus auricularis Zeder. Intest. Distoma mentulatum R. Intest. Duh, Nematoideum. Ventric. Intest. 284 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, 526. Lacertacaeriilescens. Distoma. Intest. 527. Lacerta ery t hronotus. Strongylus auricularis Zeder. Intest. (Mus. Vienn.). 528. Lacerta maculata. Distoma mentulatum R. Intest. 529. Lacerta niargaritacea. Physaloptera abhreviata R. {Spiropt. abbrev, Diijard.) Ventric. Intest. Ascaris extenuata R. Intest, rectum. 530. Lacerta muralis. Strongylus auricularis Zeder. Intest. (Dujardin). Oxyuris spinicauda Dujard. Intest. Dub. Cestoideum. Tubercula hepatis. 531. Lacerta (Cordylus) orbicularis. Taenia. Intest. 532. Lacerta viridis. Strongylus auricularis Zeder. Intest. Ascaris fallax R. Ventric. Intest. Distoma arrectum Dujard. Intest. Dub, Cestoideum. Tubercula hepatis. * 533. Lacertae spec. hispanica. Taenia tuberculata R. Intest. 534. Iguana tuberculata. Ascaris megatyphlon R. {0%olaimus megatyphl. Duj.) Int. coec. 535. Platydactylus (Gecko) fascicularis. Oxyuris brevicaudata Dujard. Intest. Ascaris echinata R. Intest. Taenia dispar Goeze. Intest. 536*. Stellionis spec. brasil. Physaloptera retusa R. {Spiroptera retusa Dujard.) Intest. 537. Scinci spec. brasil. Ascaris spinicauda Olfers. Palpebrae. 538. Pseudopus serpentinus (Lac. apus). Trichocephalus echinatus R. (^Sclerotrichum echin. Dujardin). Ventriculus. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 285 3. Opiildil« 539. Anguis fragilis. Strongylus auricularis Zeder. Intest. — dispar Dujard. Intest. Angiostoma entomelas Dujard. Intest. Ascaris nigrovenosa Zeder. Puluiones. — Irevicaudata Zeder. Int. crass. Distoma crassicolle R. Intest. (Dujardin). , 540. Amphisbaena alba. Taenia. Intest. 541. Amphisbaena flavescens. Pentastoma furcocercum Dies. Puhnones. (Natterer). 542. Amphisboenae spec. brasil. Ascaris unguiculata R. Intest. Distoma Monas R. Intest. 543. Boa canina. Dub. Nematoideum. Intest. 544. BoaConstrictor. Pentastoma proloscideum R. Pulmon. (Natterer). 545. Boa Scytale (Eunectes Scytale Wagl.). Pentastoma proloscideum R. Pulmon es. (Natterer). — gracile Dies. Hydat. ventric. mesenterii. (Natterer). Solenophorus megalocephalus Creplin. (17^.) {Bothridium me- galoc. Blainvilie). Intest. 546. Boa, spec. incert. Ascaris Filaria Dujard. Tumor ventriculi. (Perrottet). 547. Python bivittatus. Ascaris anoura Dujard. Intest. Solenophorus megalocephalus Creplin. (17^.) (^Bothridium me- galoceph, Blainv.) Intest. 548. Python Tigris. Pentastoma 7noniliforme Dies. Pulmon. (Natterer). Solenophorus megalocephalus Creplin. {Bothrid. megaf. Blainv.) Intest. 549. Python, spec. nova. Solenophorus megalocephalus Creplin. {Bothrid. megaloc. Blainv.) Intest. 550. Coluber atrovirens. Echinorhynchus cinctus R. Mesenterium. 286 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, 551. Coluber austriacus. Filaria. Oesophagus. Distoma. Intest. 552. Coluber Lichtensteinii. Pentastoma für cocer cum Dies. Abdomen. (Natterer). 553. Coluber maculatus. Echinorhynchus megacephalus Westrunib. Mesenter. (Natterer). 554. Coluber muroruni. Distoma. Intest. 555. Coluber Natrix. Ascaris hrevicaudata R. {HeteraJcis hrevicaudata Duj.) Intest. Distoma Naja R. Pulmones. — mentulatum R. Intest. — Assiila Dujard. Intest. — sig9iatum Dujard. Oesophagus. Dub. Nematoidea. Abdom. Intest. 556. Colub er olivaceus. Strongylus. Ventriculus. Echinorhynchus oligacanthoides R. Tunicae intestin. 557. Coluber quadrilinea tus. Ascaris cephaloptera R. Ventric. Intest. Echinorhynchus oligacanthus R. Tunic. intest. 558. Coluber tesselatus. Strongylus denudatus R. Pulmones. Distoma. Intest. 559. Colubri spec. brasil. Strongylus costatus R. Intest. Ascaris mascula R. Intest. — auriculata R. Intest. Echinorhynchus oligacanthoides R. Tunic. intest. Taenia racemosa R. Intest. — Intest. Duh, Nematoideum. Intest. 560. Colubri spec. caroliniana. Filaria. Intest. Distoma. Fauces. 561. Colubri spec. nova. Pentastoma gracile Dies. Hydatid. ventriculi. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 987 662. Vipera Ammodytes. Ascaris. Intest. 563. Vipera Berus. Distoma crystallinum R. Hydatid. cordis. 564. V ipera Redii. Strongylus. Intest. Ascaris cephaloptera R. Intest. Echinorhynchus cinctus R. Per i ton. 565. Elaps, spec. nov. Pentastoma gracile Dies. Capsulae periton. (Natterer). 566. Spilotes pullatus. Pentastoma prohoscideum R. Thorax. (Natt.). 567. Spilotes, nov. spec. Pentastoma furcocercum Dies. Mesenter. (N.) 568. Ophis Merremii. Pentastoma prohoscideum R. Trachea. (N.) 569. Bothrops Jararaca. Pentastoma prohoscideum R. Pulmon. Abdomen. (N.) — gracile Dies. Hydat. intest. (N.) 570. Pseuderys, n. spec. Pentastoma gracile Dies. Hydat. periton. (N.) 571. Tropidonotus, n. spec. Pentastoma gracile Dies. Mesenter. (N.) 572. Crotalus Durissus. Trichosoma. Intest. Pentastoma prohoscideum R. Pulm. Abdomen. 573. Crotalus horridus. Pentastoma prohoscideum R. Pulm. Abdom. (Natterer), 574. Hydrus caspius. Cucullanus. Intest. 4. BatracHii. 575. Proteus anguinus. Ascaris leptocephala R. Ventric. Duh. Nematoideum. Intest. Hydat. perit. 576. Triton abdominalis. Ascaris. Dujard. Hydat. periton. 577. Triton cristatus (lacustris). Strongylus auricularis Zeder. Intest. 288 Giirlt: Verzeichniss der Thicro, Echinorhynchus Anthnris Diijard. Intest. — Haeruca R. Intest. (Creplin). 578. Triton taen latus (punctatus?). Trichosoma. Dujard. Intest. Ascaris leptocephala R. Ventric. Hedruris androphora Nitzsch. Ventric. Echinorhynchus Anthuris Dujard. Intest. — Haeruca R. Intest. Amphistoma unguiculatum R. {Diplodiscus ungiiiculatus Dies.) Intest. 579. Salamandra atra. Strongylus auricularis Zeder. Intest. Ascaris hrevicaudata Zeder. {Heterakis brevic, Dujard.) Intest, Echinorhynchus falcatus Froelich. Intest. Distoma crassicolle R. Int. crass. Taenia dispar Goeze. Intest. 580. Salamandra maculata. Ascaris hrevicaudata Zeder. {Heterakis hrevic. Dujardin). In- test, rect. Distoma crassicolle R. Intest. — endolobium Dujard. Intest. Taenia dispar Goeze. Intest. 581. Bufo cruciatus. Ascaris leptocephala R. Hydatid. lienis. 582. Bufo fuscus. Strongxjlus auricularis Zeder. Intest. Ascaris nigrovenosa Zeder. Pulmones. — hrevicaudata Zeder. Int. rect. Taenia dispar Goeze. Intest. 583. Bufo igneus. Strongylus auricularis Zerier. Intest. Ascaris nigrovenosa Zeder. Pulmones. — leptocephala R. Intest. — hrevicaudata Zeder. Int. crass. Hedruris androphora Nitzsch. Ventric. Echinorhynchus Haeruca R. Intest. Monostoma ellipticum R. Pulmones. Amphistoma suhclavatum R. {Diplodiscus suhclav. Diesing). Int, rect. Vesica urin. bei wolchen Entozoen gefunden Morden sind. 289 JHstoma cygnoiihs Zeder. Vesica iirinar. — crystalliimm R. Hydat. niesent. 584. Bufo viridis ( variabil is). 8tro7igylus auricularis Zeder. Intest. Ascaris' nigrovenosa Zeder. Pulniones. — hrevicaudata Zeder. Hydat. oesoph. Echinorhynchus Haeruca R. Intest. (Creplin). Distoma crystalli?iu?n R. Hydat. niesent. — clavigermn R. Intest. Poly Stoma iiitegerrinimn R. Vesica iirinar. Taenia dispar Goeze. Intest. 585. Bufo vulgaris (cinereus). Strongylus auricularis Zeder. Intest. Ascaris nigrovenosa Zeder. Pulniones. — hrevicaudata Zeder. Int. crass. Echinorhynchus Haeruca R. Intest. Monostoma ellipticum R. Pulmones. Amphistoma suhclavatum R. {Diplodiscus suhclavatus Diesing). Int. crass. Distoma clavigermn R, Intest. Taenia dispar Goeze. Intest. 586. Leptodactylus Sibilatrix Fitzinger. Amphistoma suhclavatum R. {Diplodiscus suhclavatus Diesing). Int. crass. (Natterer). 587. Rana cornuta. Ascaris foecunda R. Intest. 588. Rana esculenta. Filaria ruhella R. Hydat. periton. — Sub pelle. Oxyuris ornata Dujard. Intest. Strongylus auricularis Zeder. Intest. Ascaris nigrovenosa Zeder. Pulmones — acuminata Schrank. {Heterakis aciwi. Dujard.) Intest. — Oculi (Nordmann). Echinorhynchus Haeruca R. Intest. Amphistoma urnigerum R. {Holostonu urniger. Dujard.) Intest, rect. Hydatid. — suhclavatum R. {Diplodiscus suhclavat. Diesing). Int. crass. Archiv f. Naturgeschichte. XI. Jahrg. 1. Bd. /i{\ 290 Gurlt. Verzeichniss der Tiiiorc, Distoma cygnoides Zeder. Vesica uriiiar. — variegatum R. Piiltiiones. — crystallinum R. Vesica fellea. Ilydat. perit. — endolohium Dujard. Intest. — clavigerum. R. Intest. (Dujardin). Diplostomum rhachiaeum Henle. Canalis spinalis. Poly Stoma integet^rimum R. Vesica nrinar. 589. Rana temporaria. Filaria ruhella R. Hydatid. periton. Oxyuris ornata Dujard. Intest. Strongylus auricularis Zeder. Intest. Ascaris nigrovenosa Zeder. Pulmones. — acuminata Schrank. {Heterakis acum. Dujard.) Intest. — hrevicaudata R. {Heterakis hrevic. Dujard.) Intest. (Dujardin. Bellingham). Echinorhynchus Haeruca R. Intest. Amphistoma subclavattim R. {^DiiUodiscus subclavatus Diesing), Intest, crass. Distoma crystallinum R. Vesica feil. Hydat. perit, — clavigerum R. Intest. — cylindraceum Zeder. Pulmones. — endolohium Dujard. Intest. — crassicolle R. Intest. (Dujardin). — retusum Dujard. Intest, tenue. — migrans l^ Dujard. Intest. Diplostomum rhachiaeum Henle. Canalis spin. Polystoma integerrimum R. Vesica urinaria. Dub. Nematoideum. Dujard. Cystid. pulmon. et intestin. 590. Rana musica brasil. Strongylus subauricularis R. Intest. Distoma Linguatula R. Intest. Duh. Nematoideum. Intest. 591. Ranae spec. brasil. Distoma Ldnguatula R. Intest. — repandum R. Intest. Duh. Nematoideum. Intest. 592. Pipa verrucosa. Mmiostoma sulcatum R. Intest.. Duh. Nematoideum. Hydat. niosent. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 291 593. Plyla arborea. 8trongijlus amncularis Zeder. Intest. Ascaris acuminata Sclirank. {Heterakis iicumin. Duj.) Intest. Amphistoma subclavatum R. {Diplodiscus subclavat. Diesing). Intest, crass. Distoma clavigermn R. Intest. — Vesica urinaria. Taenia dispar Goeze. Intest. 594. Hylae spec. brasil. Ascaris foecunda R. Intest, crass. IV, PISCES. a. Citondropterygii. 1. Cyclostoiiit. 595. Fetromyzon branchialis. Ligula simplicissima R. Abdomen, %* Plagiostoinl. 596. Torpedo marmorata et Galvanii. Ascaris. Ventriculus. Distoma appendiculatum R. Ventriculus. Scolex polymorphus R. Intest. Bothriocephalus auriculatus R. Intest. — coronatus R. Intest. 597. Torpedo vulgaris et unimacula ta. Bothriocephalus punctatus (parasit.) R. Ventric. — coronatus R. Intest. 598. Torpedo (persica). Duh. iCestoideum?). 599. Raja Aquila. Dub. JSematoideum. Ventric. 600. Raja Batis. Spiroptera. Ventric. Intest. (Bellingham). Ascaris rotwidata R. Ventric. Intest. (Bellingham). — Intest. (Bellingham). Leptodera. Dujard. Intest. 19* 292 Gurlt: Verzoirluiiss der Thiore, Bothriocephalus coronatus R. Intest. — corollotus R. {Rhynchohofhius roroll, niijar«il.) Int. crass. 601. Raja clavata. Spiroptera. Tunicae ventric. (Dujardin). Proleptus acutus Diijard. Intest, crass. Ascaris succisa R, Intest. Distoma appendiculatum R. Corpus extern. Bothriocephalus corollatus R. {Rhyncliohothrius coroll, Dnjard.) Int. crass. (Dujardin). — atiriculatus R. Intest. (Dnjard.) — coronatus R. Intest. (Dnjard.) — uncinatus R. Intest. (Dnjard.) 602. Raja fullonica. Duh. Nematoideum. Ventriculus. 603. Raja Miraletus. Ascaris succisa R. Intest. Scolex polymorphus R. Intest.' 604. R a j a O x y r h y n c h n s. Tetrarhynchus scolecinus ^. Pinnae pectorales. 605. Raja Pastinaca. Ascaris. Intest. Bothriocephalus tumidulus R. Intest. — coronatus R. Intest. 606. Raja Rnb US. Bothriocephalus coronatus R. Intest. — corollatus R. {Rhynchohothrius corollat. \)\\- jard.) Intest. 607. Squalus Acanthias. Scolex polymorphus R. Intest. Bothriocephalus paleaceus R. {Rhynchohothrius paleac. Dujard.) Intest, crass. 608. Squalus Catulus (Scyllium Catulus). Proleptus obtusus Dujard. Intest. Distoma megastomum R. Ventric. (Kuhn). Polystoma appendiculatum Kuhn. (25.) Branchiae. Duh. Nematoideum. Intest. 609. Squalu s Centrina. Tetrarhynchus srolecinus R. Musculi. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 293 610. S q iial US Galeus. Üactiitis Squali Dujard. {Cucullanus Squali Mus. VieniL) Int. Ascaris rotundata R. Veutric. Intest. Distoma megastomum R. Ventric. Bothriocephalus auriculatus R. Intest, crass. — verticiUatus R. Intest, crass. — uncinatus R. Intest, crass. — coroUatus R. {Rhi/nchobothnus corollat. Duj.) Intest. (Dujardin). 611. Squal US glaucus. Ascaris rotundata R. Ventric. Bothriocephalus auriculatus R. Int. crass. (Dujardin). 612. Squalus griseus. Distoma veliporum Crepl. Intest. (Otto). Duh. Cestoideum? Hepar. 613. Squalus Mustelus. Dub. Cestoideum?- Hepar. 614. Squalus Spinax. Bothriocephalus coroUatus R. {Rhynchohothrius corolL Dujard.) Intest, crass. 615. Squalus Squatina. Bothriocephalus auriculatus R. Int. crass. (Dujardin). — coronatus R. Intest. — coroUatus R. {Rhynchob. coroll. Dujard.) In- test, crass. 616. Squalus stellaris. Tetrarhy7ichus megacephalus R. (JBothrioceph. claviger Leuck.) Abdomen. — scolecinus R. Musculi. Bothriocephalus coronatus R. Intest. 617. Squali spec. incertae. Ascaris. Intest. Tetrarhynchus grossus R. ? — Hepar. Ventriculus. Dub. Cestoideum r Cor. 3. Cletiterobraiftclii. 618. (Jhiinaera monstrosa. Oclobothrium leptogaster Leuck. Branchiae (Rapp.) 294 Gm lt. Verzeichniss der Thiere, 619. Accipenser Helops. Ascaris, Intest, rectum. 620. Accipenser Huso. Cucullanus. Intest. Ecldnorhynchus tei^eticolhs R. {Echin. Proteus Westrumb. ) Intest. — plagicep/ialus Westr. Intest. 621. Accipenser microcephalus. Ophiostoma sphaerocephalum R. {Dacnitis sphaerocephala Duj.) Intest. 622. Accipenser oxyrhynchus. Bothrimonus, Duvernoy (26.) Intest. (Lesueur). 623. Accipenser Ruthenus. Echinoi'hynchus plagicephalus Westr. Intest. 624. Accipenser stellatiis. Polystorna armatum Dujard. ^Diplohothrium armat. Leiick.) Branchiae. (Kollar. Leiick.). 625. Accipenser Stiirio. Cucullanus. Intest. Ophiostoma sphaerocephalum R. {Dacnitis sphaerocephala Duj.) Int. crass, Ecldnorhynchus tereticollis R. {Ech, Proteus Westr.) Intest. — Intest. Monostoma foliaceum R. Abdomen. Üisfojna appendiculatum R. Ventric. — hispidum Abilgard. Intest. ^^- dimidiatmn Creplin. Oesoph. Ventric. Tristoma elongatum Nitzsch. Branchiae. b. Ostaca7ithi. 4. liopliobrancltii. 626. Hippocampus brev irostris. Ascaris. Intest. IHstoma tumidulum R. Intest. Triaenophorus nodulosus R. Intest. 627. Syngnathus Acus. Scolex polyinorphus R. Intest. bei weichen Entozoen gefunden worden sind 295 628. Sy ngnatlnis pelagiciis. Üistoma labiatum R. Hepar. Duh. Nematoiihum. Mesenterium. 5. Plectog'iiatlii s. Teleolifaiiclili. 629. Ortliragoriscus Mola. Ascaris. Intest. Monostoma {filicolle?) R. Musculi. Distoma contortum R. Brauch iae. — 7iigroßavum R. Ventric. Intest. Tristoma coccineum Cuvier. Branchiae. Bothriocephalus microcephalus R. Branchiae, Ventricul. Intest. Anthocephalus elongatus R. Hepar, Mesenter. 630. Diodon? Tristoma macidatum R. Corpus externuin. 6. Jflalacopterygii. a. Apodes. 631. M uraena Anguilla. CucuUanus elegans Zeder. Intest. Ascaris lahiata R. Intest. Liorhynchus denticulatus R. Ventriculus. Echinorhynchus globulosus R. Intest. — angustatus R. Intest. (Bellingham). — tereticollis R. {Eclu Proteus Westr.) Intest. Distoma polymorphum R. Intest. — appendiculatum R. Intest. (Creplin). — angulatum Dujard. Intest. Bothriocephalus claviceps R. Intest. Taenia macrocephala Creplin. Intest. Duh. Trematodum (P) Intest. 632. Muraena Cassini (myroides). CucuUanus foveolatus R. Intest. Mo7iostoma Crucihulum R. Intest. Bothriocephalus claviceps R. Intest. 633. Muraena Conger. Filaria Piscium Dujard. {Filaria Piscium et F. capsularia R.) Cystid. peritonei. Dacnitis Maus Duj. {CucuUanus foveolatus [partim] R.) Int. 296 G II r 1 1 : Vorzeichniss der Thierc, Ascaris lahiata R. Intest. — ecaudata Dujard. Peritoneum. Stelmius praecinctus Dujard. Intest. Echinorhynchus Jeus R. Intest. (Bellinghain). Monostoma Crucibulum R. Intest. Distoma rufo-viride R. Ventriculus. 634. Muraena Helena. Cucullcmus foveolatus R. Peritoneum. Distoma grandiporum R. {Distoma rufo-viride R.) VentricuL Duh. ? Peritoneum. 635. Muraena Myrus. Ascaris lahiata R. Intest. 636. Muraena serpens. Duh. ? Tuberc. periton. 637. Muraenae spec. brasiL Distoma tuhulatum R. Intest. 638. Synb ranchus laticaudis. Filaria cystica R. Abdom. Hydatid. 639. Ammodytes Cieerelus, Tetrarhynchus graeilis R. Intest. 640. Ophidium barbatunu Ascaris. Mesenterium. Distoma appendiculatum R. Intest. Scolex polymorphus R. Intest. 641. Ophidium imberbe. Ascaris. Mesenterium. Distoma shiuatum R. Intest. 642. Ophidium Vassalli. Distoma appendiculatum R. Intest. b. Malacopterygii jugulares. 643. Gadus Aeglefinus. Filaria Piscium Dujard. {Filaria Piscium et F. capsularia R.) Periton. — crassiuscula Nordmann (27.) Oculi. Ascaris clavata R. Ventriculus. Echinorhynchus Acus R. Intest. Distoma simplex R. Intest. Duh. P Hydat. nervorum et cerebri. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 297 644. Gadus barbatus. Filaria Piscium R. Abdomen. Jscaris clavata R. Ventriculus. Echi7iorhynchus Acus R. Intest. — Pumilio R. Intest. (Westrnmb.) Distoma scahrwn Zeder. Ventricnhis. Bothriocephalus rugosus R. Appendices pyloricae (Dujardin). 645. Ga dus Brosme. Filaria Piscium R. Hydat., Sub pelle. 646. Gadus Callarias. Filaria Piscium R. Abdornen. Cucullanus foveolatus R. Intest. Echinorhynchus Acus R. Intest. — tereticollis R. {Eck. Proteus Westr.) Intest. Distoma appendiculatum R. Intest. (Creplin). Bothriocephalus. Intest. 647. Gadns Carbonarius. Echinorhynchus Acus R. Intest. (Bellingham). 648. Gadus Chalcogramm US. Dub. Hepar., Ventric, Appeud. pyloricae. 649. Gadus islandicus. Filaria Piscium R. Abdomen. 650. Gadus Lota. Cucullanus elegans Zeder. Intest. Ascaris tenuissima Zeder. Intest. — mucronata Schrank. Ventriculus. Echinorhynchus tereticollis R. "J — nodulosus R. l {Ech. Proteus Westr.) Intest. — ovatus R. j — angustatus R. Intest. — glohulosus R. Intest. (Creplin). Distoma appendiculatum R. Intest. (Creplin). Distomum rosaceum Nordmann. {Dist. tereticolle? R.) Ventric. Bothriocephalus rugosus R. Appendic. pyloricae. 651. Gadusluscüs. Ecldnorhynchus Acus R. Intest. 652. Gadus mediterraneus. Echinorhynchus Pumilio R. Intest. (Westrumb). Distoma fulvimi R. Intest. 298 Gurlt: Verzeichniss der Tluere, 653. Gadiis Merlangus. Filurki Piscium R. Abdomen. Ascaris capsularia R. Tunic. hepatis. (Bellingham). EchinorInjncJius Äcus R. Intest. — tereticollis R. {Ech. Proteus Westr.) Intest. IHstoma Pristis Deslongch. Intest. Octohothrium Mer langt Nordm. {Octostoma Mer langt Kulm.) Branchiae. (Kuhn.) Bothriocephalus rugosus R. Appendic. pyloricae. (Dujardin). 654. Gadus Merluccius. Filaria Piscmm R. Periton. Trichosoma gracile Bellingli. Intest. Ascaris capsularia R. Periton. (Bellingham). Echinorhynchus Acus R. Intest. — Puinilio R. Intest. (Westrumb). Scolex polymorplms R. Intest. Bothriocephalus crassiceps R. Intest. — rugostis R. (Appendic. pyloricae. (Dujardin). 655. Gadus minutus. Ascaris. Peritoneum. Bothriocephalus punctatus R. Intest. 656. Gadus Mo Iva. Filaria Piscium R. Tuberc. ventric. Echinorhynchus Acus R. Intest. Distoma fulvum R. Intest. furcatum Brems. Intest. — scahrum Zeder. Intest. Octolothrium palmatum Leuck. Branchiae. (Rapp.) 657. Gadus Morhua. Filaria Piscium R. Periton. Cucullanus foveolatus R. Intest. Strongylus. Intest. (Dujardin). Echinorhynchus Acus R. Intest. (Bellingham). Bothriocephalus. Intest. Duh. Hydat. cerebri et nervorum. 658. Gadus Mustela. Bothriocephalus rugosus R. Append. pyloricae. 659. Gadus Pollachius. Filaria Pisciu/in R. Periton. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 299 Echinorliynchus Jeus R. Intest. (Beliingham). Bothriocephalus rugosus R. Append. pyloricae. (Dujardin). 660. Gadiis virens. Echinorhynchus Jeus R. Intest. Dub. Hydatid. cerebri. 661. Gadiis Wachnia. Eehinorhijnehus. Intest. 662. Pleuronectes Boscii. Bothriocephalus punctatus R. Ventric. Dub, Nematoideum. Periton. 663. Pleuronectes Flesus. Jscaris coUaris R. Intest. CueuUanus heteroehrous R. {Daenitis esuriens Dujard.) Intest. Echinorhynchus angustatus R. Intest. _ teretieollis R. {Eck. Proteus Westr.) Intest. Distoma Atomon R. Ventriculus. 664. Pleuronectes Hippoglossus. Asenris collaris R. Intest. (Beliingham). 665. Pleuronectes latus. CueuUanus heteroehrous R. {Dacnitis esuriens Dujard.) Intest. ^^^. Pleuronectes Limanda. Echinorhynchus Proteus Westrumb. Intest. 667. Pleuronectes Linguatula. Ascaris. Peritoneum. Echinorhynchus propinquus Dujard. {Eck. globulosus [partim] R.) Intest. Distoma appendiculatum R. Ventric. Scolex polymorphus R. Intest. 668. Pleuronectes mancus. Filariafusca R. Abdomen. Ascaris collaris R. Peritoneum. Distoma areolatum R. Intest. 669. Pleuronectes maximus. Filaria Piseium R. Abdomen. CueuUanus alatus R. Intest. Ascaris collaris R. Intest. Echinorhynchus nodulosus R. {Eeh. Proteus Westr.) Intest (Gurlt). Distoma appendiculatum R. Intest. 300 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, Distoma Hystrix Dujard. Cystid. oris et brauch. Scolex pohjmorphus R. Mesenter. Tetrarhynchus Hngualis Cuvier. Cystides oris. (Diijardiii). Bothriocephalus punctatus R. Ventric. Intest. 670. PJeuronectes Passer. Cuculla7ius minutus R. Intest. Echinorhynchus angustatus R. Intest. (Mus. Vienn.) Distoma appendiculatuni R. Intest. 671. PleuronectesPegosa. Tetrarliyndius tenuicollis R. Ventric. Bothriocephalus punctatus R. Intest. 672. PI eiironectes Platessa. Heligmus longicirrus Dujard. Intest. Cucullanus. Intest. Echinorliynchus. Intest. Distoma areolatum R. Intest. — Hystrix Dujard. Cyst. oris et branchiarum. Scolex polymorphus R. Intest. 673. Pleuronectes Platessoides. Filaria Piscium R. Abdom. Musculi. Echinorhynchus. Ventric. 674. Pleuronectes Solea. Cucullanus heterochrous R. {Dacnitis esuriens Dujard.) Intest. (Dujardin). Ascaris. Intest. Echinorhynchus angustatus R. Intest. — urniger Dujard. Intest. Distoma microstomum R. Intest. — appendiculatum R. Intest. — Soleae Dujard. Intest. Bothriocephalus punctatus R. Intest. Duh. Cestoideum. Intest. 675. Pleuronectis spec. italica (Sanchetto). Bothriocephalus punctatus R. Intest. 676. Lepadogaster Gouani. Scolex polymorphus R. Intest. 677. Cyclopterus Lumpus. Ascaris succisa R. Intest. (Beliinghani). Echinorhynchus gibhosus R. Mesenter, ' bei welrhon Entozoeii gefiiiulon woiflou siiui ijOJ Distoma reßexum Crepliii. Intest. Scolcx polytnorphus R. Intest. 678. Cyclopterus rufiis. Ascaris capsularia R. Intest. (Bellinghani). c. Malacopterygii abdominales. 679. Cobitis Barbatiila. Ascaris dentata Zeder. Intest. (Bellingham). ^ — Peritoneum. (Bellingham). Echi?iorhy?ichus clavaeceps Zeder. Intest. Caryophyllaeus mutahilis R. Intest. Bothrioceplialus. Intest. 680. Cobitis fossilis. Distoma ti^ansversale R. Intest. 681. Cobitis Taenia. Echinorhynchus clavaeceps Zeder. Intest. Distoma transversale R. Intest. Caryophyllaeus nmtabilis R. Intest. JJgula simplicissima R. Abdomen. 682. Silurus Glanis. Cucullanus truncatus R. Intest. Prionoderma ascaroides R. Ventric. Ascaris. Intest. Echinorhynchus angustatus R. Intest. tereticollis R. {Ech. Proteus Westrb.) Intest. Distoma torulosum R. Intest. Taenia osculata Goeze. Intest. Ligula simplicissima R. Abdomen. Dub. Nematoideum. Ventric. 683. Silnrus megacep halus. Amphistoma oxycephalum Dies. Intest. (Natterer). 684. Silurns Palmito. Amphistoma megacotyle Dies. Intest. (Natterer). 685. Siluri spec. brasil. Anthocephalus elongatus R. Tnnicae intest. 686. Cataphractus Corome Natterer. Amphistoma ferrum equinum Dies. Int. (Natterer). 687. Cataphractus Murica Natt. Amphistoma ci/lindricum Dies. Intest. (Natterer). OQ2 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, Amphistoma ferrum equinum Dies. Intest. (Natterer). 688. Cataphractiis Vacu Natt. Amphistoma Cor?m Dies. Intest. (Natterer). 689. Cataphracti n. spec. Aspidocotylus mutahilis Dies. Intest. (Natterer). 690. Salmo Albula. Ascaris. Tuberc. ventric. et branchiar. 691. Salmo alpinns. Distoma seriale R. Ren es. — laureatum Zeder. Intest. Bothriocephalus infundibuliformis R. Intest. Taenia longicollis R. Intest. Hepar. 692. Salmo arcticiis. Filaria Piscium R. Ventric. Perit. 693. Salmo auratns. Amphistoma oxycephalurn Dies. Intest. (Natterer). 694. Salmo Carpio. Bothriocephalus. Intest. 695. Salmo (Osmerus) Eperlanus. Echinorhtjnchus. Abdomen. Intest. Monostoma gracile R. Abdoni. Taenia longicollis R. Intest. — Abdomen. Dub. Nematoideum. Ab dorn. 696. Salmo Eriox. Distoma hyalinum R. Intest. Bothriocephalus. Intest. 697. Salmo Fario. Cucullanus globosus R. (JJacnitis glohosa Dujard.) Intest. Spiroptera Cystidicola R, (^Dispharagus Cystid. Dujard.) Vesica natatoria. Ascaris obtusocaudata Zeder. Ventric. Intest. Echinorhynchus fusiformis Zeder. Intest* — Proteus Westrb. Intest. — angustatus R. Intest. (Bellingham). — globulosus R. Intest. (Creplin). Distoma laureatum Zeder. Intest. — tereticolle R. Ventric. Octobothrium sagütatum Leuck. ßranchiae. bei welchen Entozoen gefunden worden sind 3();^, Triaenophorus noduloms R. Hepar. Append. pylor. Taenia longicollis R. Hepar. 698. Salmo Hucho. Echinorhynchus clavaeceps Zeder. Intest. Proteus Westrb. Intest. Disioma tereticolle R. Ventric. Triaenophorus iiodulosus R. Hepar. Bothriocephalus prohoscideus R. Append. pylor. 699. Salmo Lavaretns (C or r egonii s oxy- rhynchus). Echinorhjnchus Proteus Westr. Intest. Octohothrium hirudinaceum Bartels. Branchiae. Taenia longicolUs R Intest. Duh. Abdomen. 700. Salmo (Oorregonus) Maraonula. ' Monostoma. Cyst. ventriculi. Taenia longicolUs R. Intest. 701. Salmo Omul. Ascaris. Ventric. Taenia. Ventric. Append. pyloricae. 702. Salmo Pacu. Amphistoma oxycephalum Dies. Intest. (Natterer). — attenuatum Dies. Intest. (Natterer). 703. Salm o Paciipeba. Amphistoma oxyceplialum Dies. Intest. (Natterer). 704. Salmo Salar. Ascaris Qapsularia R. Intest. Abdomen. Echinorhynchus fusiformis Zeder. Intest. — pachysomus Creplin. Intest. — Proteus Westrb. Intest. Distoma varicum Zeder. Intest. — appendiculatum R. Intest. Tetrarhynchus appendiculatus R. Hepar. Muscnli. Bothriocephalus prohoscideus R. Append. pylor. — solidus R. {Schistocephalus dimorphus Crepl.) Intest. 705. Salmo Salvelinus. Echinorhynchus Proteus Westrb. Intest. Ligula simplicissima R. Abdomen. 304 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, Bothriocephalus infundihulifoi^mis R. Intest. 706. Salnio (Osinerus) Saurus. Ascaris. Peritoii. Distoina appendiculatum R. Ventric. 707. Salmo Spirincluis. Duh, Vesica iiatator. 708. Salmo T li y m a 1 1 u s. Echinorhynchus Jusiformis Zeder, Intest. — Proteus Westrb. Intest. Distoma varicum Zeder. Ventric. — laureatum Zeder. Intest. Triaenophorus nodulosus R. Hepar. Append. pylor. Taenia longicollis R. Intest. 709. Salmo Thymallus latus. Spiroptera Cystidicola R. { Disjiharagus Ci/stidicola Dw^SixAm). Vesica natat. Oesophagus. 710. Salmo Trutta. Cucullanus globosus R. {Dacnitis glohosa Dujardin). Append. pylor. Intest. Ascaris ohtusoccmdata Zeder. Ventric. Intest. Echinorhyndius fusiformis Zeder. Intest. — ovatus Zeder. {Eck, Proteus Westr.) Mesenter. Distoma laureatum Zeder. Intest.. — tereticolle R. Ventric. Ligula nodosa R. Abdomen. Triaenophorus nodulosus R. Perit. App. pylor. Taenia longicollis R. Intest. 711. Salmo (Corregonus) Wartmanni. Ligula simjdicissima R. Abdomen. Taenia longicollis R. Intest. 711^^. Esox Belone. Ascaris Acus Bloch. Abdomen. Echinorhynchus angustatus R. Intest — Pristis R. Intest. Heteracanthus pedatus et sagittatus Dies. {Axine Abilgard.) Branchiae. Distoma gihbosum R. Ventric. Scolex polymorphus R. Intest. Bothriocephalus Belones Dujard. Intest. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 395 Taenia. Intest. 711*^. Esox L ucius. Cucullanus elegans Zeder. Intest. Ascaris Jeus Bloch. Intest. — adiposa Schrank. Abdomen. Echinorhynchus angustatus R. Intest. — ovatus Zeder. {Eck. Proteus Westrb.) Intest. Distoma Folium Olfers. Vesica urinaria. — tereticolle R. Ventric. — appendiculatum R. Ventric. (Creplin). — Campanula Dujard. Intest, Diplostomum clavatum Nordm. Oculi. (Dujardin). Triaenophorus nodulosus R. Int. Hydat. liepat. Dub. Cestoid. Ventric. 712. Argentina Sphyraena. Ascaris. Abdomen. Echinorhynchus. Abdomen. Tetrar hynchus. Abdomen. Dub. Nematoideum. Abdomen. 713. Sudis Gigas. Cheiracanthus gracilis Dies. Intest. (Natterer). Lecanocephalus spinulosus Dies. Ventric. (Natterer). 714. Clupea Alosa. Ascaris adunca R. Ventric. Intest. Echinorhynchus subulatus Zeder. Intest. Distoma ventricosum R. Intest. — appendiculatum R. Ventric. Octobothrium lanceolatum Leuck. Branchiae. Bothriocephalus fragilis R. Append. pyloricae. 715. Clupea (Engraulis) Encrasicholus. Ascaris gracilescens R. Periton. intestinor. Scolex polymorphus R. Intest. 716. Clupea Harengus. Filaria Capsularia {Fil. Piscium) R. Periton. Ascaris. Periton. Distoma ocreatum R. Intest. — appetidiculattmi'R. Ventric. (Creplin)! 717. Clupea Sprattus. Ascaris gracilescens R. Periton. intestinor. Archiv f. Naturgeschichte. XI. Jahrg. 1, Bd, 20 306 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, 718. Clupeae n. spec. italica. Scolex polymorphus R. Intest. 719. Cyprinus Albiirnus. Echinorhynchus clavaeceps Zeder. Intest. Caryophyllaeus mutabilis R. Intest. Ligula simplicissima R. Abdomen. 720. Cyp rinus amarus. (Caryophyllaeus mutabilis R. Intest. 721. Cyprinus Aspius. Filaria ovata Zeder. Abdomen. Hepar. Cucullanus elegans Zeder. Intest. Abdom. Duh. Nematoideum, Periton. 722. Cyprinus auratus. Echinorhynchus clavaeceps Zeder. Intest. 723. Cyprinus balerus. Diplo%oon paradoxum Nordm. Branchiae. (Creplin). 724. Cyprinus Barbus. Ascaris dentata Zeder. Ventric. Intest. Echinorhynchus clavaeceps Zeder. Intest. — globulosus R. Intest. (Creplin). — angustatus R. Intest. (Dujardin). — nodulosus Sehr. {^Ech. Proteus Westrb.) Intest. Monostoma cochleariforme R. Intest. Distoma punctum Zeder. Intest, rect. — nodulosum Zeder. Intest. (Dujardin). Caryophyllaeus mutabilis R. Intest. Bothriocephalns Rectangulum R. Intest. 725. Cyprinus Blicca. Holostomum Cuticola Nordm. Oculi. Sub cute. Caryophyllaeus mutabilis R, Ventric. Ligula simplicissima R. Abdomen. 726. Cyprinus Brama. Echinorhynchus clavaeceps Zeder. Intest. — globulosus R. Intest. (Creplin). — Clavula Dujard. Intest. — nodulosus Sehr. {Ech. Proteus Westrb.) Intest. Monostoma praemorsum Nordmann. Branchiae. Holostomum Cuticola Nordm. Oculi. Sub cute. Distoma globiporum R. Intest. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 3Q7 Diplo%oon paradoxmn Nordm. Branchiae. Caryophyllaeus mutabilis R. Intest. Ligula simplicissima R. Abdomen. 727. Cyprinus Carassiiis. Echinorhynchus. Intest. Caryophijllaeus mutahilis R. Intest. Ligula simplicissima R. Abdomen. 728. Cyprinus Carpio. Dorylaimus stagnalis (parasit.) Dujard. Intest. Echinorhynchus clavaeceps Zeder. Intest. Holostomum Cuticola Nordm. Oculi. Sub cute. Distoma glohiporum R. Intest. Diplozoon paradoxum Nordm. Branchiae. (Dujardin). Diporpa. Dujard. Branchiae. Caryophyllaeus mutabilis R. Intest. Ligula simplicissima R. Abdomen. 729. Cyprinus cultratus. Ascaris cuneiformis Zeder. Intest. 730. Cyprinus Dobula. Echinorhynchus nodulosus Schrank. {Ech, Proteus Westrumb). Intest. — globulosus R. Intest. (Creplin). Aspidogaster Umacoides Dies. Intest. Caryophyllaeus mutabilis R. Intest. 731. Cyprinus ery throphthalmus. Trichosoma tomentosum Dujard. Intest. Dispharagus denudatus Dujard. Intest. Ascaris. Intest. Echinorhynchus clavaeceps Zeder. Intest. — angustatus R. Intest. (Bellingh.) — nodulosus Sehr. {Ech, Proteus Westrb.) Intest. Holostomum Cuticola Nordm. Oculi. Sub cute. Distoma glohiporum R. Intest. Diporpa. Dujard. Branchiae. Caryophyllaeus mutabilis R. Intest. Ligula simplicissima R. Abdomen. 732. Cyprinus Gibelio. Filaria sanguinea R, Cutis pinnae caudalis. Caryophyllaeus mutabilis R. Intest 20* 308 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, Ligula simplicissima R. Abdom. 733. Cyprinus Gobio. Filaria ovata Zeder. Abdomen. Ascaris cuneiformis Zeder. Intest. (Bellingh.) Echinorhynchus clavaeceps Zeder. Intest. — angustatus R. Intest. (Bellingh.) — nodulosus Schrank. {Ech, Proteus Westrb.) Int. Caryophyllaeus mutabilis R. Intest. Ligula simplicissima R. Abdomen. 734. Cyprinus Idbarus. Echifiorhynchus Proteus Westrb. Intest. 735. Cyprinus Idus. Trichosoma tomentosum Dujard. Intest. Ascaris cuneiformis Zeder. Intest. Echinorhynchus nodulosus Schrank. {Ech, Proteus Westrb.) Int. MonoStoma. Intest. Holostomum Cuticola Nordm. Oculi. Sub oute. Aspidogaster limacoides Dies. Intest. Diplozoon paradoxum Nordm, Branchiae. (Dujardin). Taenia. Intest. 736. Cyprinus Jeses. Trichosoma tomentosum? Dujard. Int. (Creplin). Echinorhynchus globulosus R. Intest. (Creplin). — nodulosus Schrank. {Ech, Proteus Westrb.) Int. Distoma inflexum R. Intest. Diplo%oon paradoxum Nordm. Branchiae. (Creplin). Caryophyllaeus mutabilis R. Intest. Taenia torulosa Batsch. Intest. 737. Cyprinus Leuciscus. Caryophyllaeus mutabilis R. Intest. Ligula simplicissima R. Abdomen. Taenia torulosa Batsch. Intest. 738. Cyprinus Nasus. Echinorhynchus clavaeceps Zeder. Intest. Distoma globiporum R. Intest. Diplo%oon paradoxum Nordm. Branchiae. (Kollar.) Caryophyllaeus mutabilis R. Intest. 739. Cyprinus Orfus. Taenia torulosa Batsch. Intest. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 309 740. C yprinus Phoxiiius. Filaria ovata Zeder. Abdomen. Echinorhynchus clavaeceps Zeder. Intest. — nodulosus Schrk. {Eck. Proteus Westrb.) Int. Caryophyllaeus mutalilis R. Intest. Bothriocephalus gr anularis R. Intest. 741. Cyprinus rutilus. Filaria ovata Zeder. Abdom. (Mus. Vienn.) Echinorhynchus tuberosus Zeder. Mesent. — clavaeceps Zeder. Intest. — Proteus Westrb. Intest. — glohulosus R. Intest (Creplin). Holostomum Cuticola Nordm. Ociili. Sub. cute. Diplo%oon paradoxum Nordm. Branch. (Creplin). Caryophyllaeus mutabilis R. Intest. Ligula simplicissima R. Abdomen. Duh, Nematoid. Abdom. 742. Cyprinus Tinea. (Jucullanus. Intest. Echinorhynchus clavaeceps Zeder. Intest. — glohulosus R. Int. (Creplin.) — nodulosus Schrk. {Eck, Proteus Westrb.) Int. Distoma globiporum R. Intest. — jjerlatum Nordm. Intest. Caryophyllaeus mutalilis R. Intest. Ligula simplicissima R. Intest. Gryporhynchus pusillus Nordm. Intest. 743. Cyprinus Vimba. Echinorhynchtis glohulosus R. Int. (Creplin.) — nodulosus Schrk. {Ech. Proteus Westrb.) Int. Diplozoon paradoxum Nordm. Brancli. (Creplin.) 744. Cyprini spec. Barbo affiuis. Ligula simplicissima R. Abdom. 745. Pisces haud determinati. Distoma hinode Zeder. Intest. — distichum Zeder. Intest. 310 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, 9. Acautlioiiteryi^ii. 746. Trichiurus lepturus. Anthocephalus interruptus R. 747. Lepidopus argyreus. Dibothriorhynchus Lepidopteri Blainville. Intest, 748. Lepidopus Peronii. Tetrarhynchus grossus R. Muse. (Otto.) 749. Cepola riibescens. Distorna filiforme R. Intest. Scolex polymorphus R. Intest. Bothriocephalus. Intest. Dub. Nematoideum. Peritc^n. 750. Blennius corniitus. Distojna diver gens R. Intest. 751. Blennius Gattorugine. Dist07na diver gens R. Intest. 752. Blennius ocellaris. Scolex polymorphus R. Intest. 753. Blennius Phycis. Filaria glohiceps R. Ovaria. Ascaris. Periton. Cucullanus foveolatus R. Mesenter. 754. Blennius raninus. Ecldnorhynchus tereticollis R. {Eck. Proteus Westrb.) Intest. 755. Blennius tentacu latus. Distoma divergens R. Intest. 756. Blennius viviparus. Ascaris acuta R. Intest. Perit. Branchiae. Echinorhynchus tereticollis R. {Ech, Proteus Westrb.) Intest. Distoma Granulum R. Intest. — divergens R. Intest. 757. Anarrhichas Lupus. Distoma iricisum R. Ventriculus. — Intest. 758. Gobius Aphya. Echinorhynchus glohulosus R. (^Ech. propinquus Duj.) Intest. 759. Gobius Jozo. Ascaris. Intest. Echinorhynchus glohulosus R. {Ech. propinquus Duj.) Intest, bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 311 Scolex polymorphus R. Intest. 760. Gobiusminutus. Scolex polymorphus R. Intest. 761. Gobius niger. Echinorhynchus globulosus R. (^Ech. propinquus Duj.) Intest. Scolex polymorphus R. Intest. 762. Lophius piscatorius. Filaria Piscium R. Periton. Ascaris rigida R. Intest. Echinorhynchus Pumüio R. Intest. — Intest. Distoma gracilescens R. Intest. Scolex polymorphus R. Intest. Tetrarhynchus tenuicollis R. Periton. Bothriocephalus. Intest. 763. Cottus Gobio. Echinorhynchus angustatus R. Intest. — tereticollis R. (^Ech. Proteus Westrb.) Intest. — Intest. Scolex polymorphus R. Intest. Triaenophorus nodulosus R. Intest. 764. Cottus S corpius. Ascaris angulata R. Mesent. Echinorhynchus Acus R. Intest. — tereticollis R.i — sphaericus Distoma divergens R. Intest. — Granulum R. Intest. — appendiculatum R. Int. (Creplin.) Bothriocephalus punctatus R. Intest. — solidus R. (ßchistoceph. dimorphus Crepl.) Int. 765. Scorpaena massiliensis. Dub. {Acanthoceph. ?) Intest. 766. Scorpaena Porciis. Scolex polymorphus R. Intest. 767. Scorpaena Scrofa. Ascaris. Intest. Echinorhynchus propinquus Dujard. Intest. Distoma. Intest. R 'i '[ {Ech. Proteus Westrb.) Intest. 312 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, Bothriocephalus migustatus R. Inte:st. 768. Trigl a adriatica. Echinorhynchus simplex R. Intest. — Intest. Distoma appendiculatum R. Intest. Bothriocephalus punctatus R. Intest. Duh. Nematoideum. Periton. 769. Trigia Cuculus. Distoma. Intest. 770. Trigia fasciata. Anthocephalus macrourus R. Abdomen. 771. Trigia Gnrnardus. Filaria Piscium R. Abdomen. Mchinorhynchus simplex R. Intest. Distoma soleae/orme R. Ventric. Tetrarhynchus lingualis Cuvier. Lingua. (Creplin.) 772. Trigia Hirundo. Distoma appendiculatum R. Ventric. Tristoma tuhiporum Dies. (28.) Branchiae. (Kollar.) Duh. Nematoideum. Periton. 773. Trigia Lyra. Ascaris. Periton. 774. Triglae spec. brasil. Anthocephalus. Abdomen. 775. Gasterosteiis aculeatus. Ascaris. Intest. Echinorhynchus angustatus R. Intest. Monostoma caryophyllinum R. Intest. Distoma appendiculatum R. Ventric. Triaenophorus nodulosus R. Hydat. hepatis. Bothriocephalus solidus R. {Schistoceph. dimorphus Creplin.) Abdomen. Taenia filicollis R. Intest. Duh. Abdomen. 776. Gaster Ostens laevis. Echinorhynchus clavaeceps Zeder. Intest. Taenia amhigua Dujard. Intest. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 313 777. Gaste rosteus pungitius. Botliriocephalus solidus R. {Schisioceph. dimorphus Crepl.) Ab- domen. (Creplin.) Triaenophorus nodulosus R. Intest. (Creplin.) 778. SparusAlcedo. Anthocephalus Granulum R. Periton. Düb. Nematoid. Periton. 779. Sparus Aurata. Filaria. Ovaria. Distoma pallens R. Intest. 780. Sparus Boops. Ascaris. Periton. Distoma Ascidia R. Intest. Scolex polymorphus R. Intest. 781. Sparus Dentex. Echinorhjnchus glohulosus R. {Ech. propinquus Dujard.) Intest. Distoma carnosum R. Intest. fuscescens R. Intest. Dub. Tuberc. 782. Sparus erythrinus. Distoma, Intest. 783. Sparus Maena. Cucullanus. Intest. Ascaris, Intest. 784. Sparus Melanurus. Dub. Periton. 785. Sparus Mormyrus. Dub. Periton. 786. Sparus Pagrus. Distoma Ascidia R. Intest. 787. Sparus (Brania) Raji. Echinorhynchus vasculoms R. Abdom. Intest. Monostoma filicolle R. Processus spinosi. Scolex polymorphus R. Intest. Gymnorhynchus reptans R. Musculi. Tetrarkynchus discophorus R. Brauch. Tunicae ventriculi. Anthocephalus gracilis R. Periton. 788. Sparus Salpa. Monostoma orbiculare R. Intest. 314 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, Monostoma capitellatum R. Intest. Distoma fr actum R. Intest. 789. Spar US Scaris. Ascaris. Intest. Distoma, Intest. 790. Spari nov. spec. ital. Scolex polymorphus R. Intest. 791. Spari n. spec. ital. Ascaris, Periton. 792. Spari spec. brasil. Anthocephalus macrourus R. Hydat. perit. 793. Labrus Cynaedus. Ascaris, Periton. Distoma pulchellum R. Intest. 794. Labrus Julis. Ascaris, Intest. (Mus. Vienn.) 795. Labrus luscus. Ascaris. Periton. Distoma Genu R. Intest. Scolex polymorphus R. Intest. Periton. 796. Labrus Melope. Distoma fasciatum R. Intest. 797. Labrus niloticus. Dub. Nematoideum. Ventriculus. 798. Labrus olivaceus. Ascaris, Intest. (Mus. Vienn.) 799. Labrus rupestris. Ascaris. Intest. (Mus. Vienn.) Distoma. Intest. 800. Labrus Tinea. Ascaris crassicauda R. Intest. Echinorhynchus. Intest. Distoma fasciatum R. Intest. 801. Xirich thys Novacula. Ascaris. Periton. 802. Sciaena Aquila. Echinorhynchus. Periton. Anthocephalus elongatus R, Periton. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 3|5 803. Sciaena nigra. Ascaris. Periton. (Mus. Vienn. 804. Sciaena Umbra. Ascaris. Periton. Echinorhynchus globulosus R. {Ech. propinquus Dujard.) Intest. Distoma tuharium R. Intest. Duh. Tuberc. periton. 805. Uranoscopus scaber. Filaria glohiceps R. Abdom. Genitalia. Ascaris. Periton. Distoma capitellalum R. Vesica fellea. — fallax R. Ventric. Scolex polijrnorphus R, Intest. 806. T rachin US Draco. Filaria Viscium R. Abdom. Ascaris constricta R. Tunicae intest. Echinorhynchus gibhosus R. Periton. 807. Trachinus lineatus. Ascaris constricta R. Tunicae intest. 808. Perca Asper (Aspro vulgaris). Distoma nodulosum Zeder. Intest. 809. Perca cernua (Acerina cernua). Cucullanus elegans Zeder. Intest, Echinorhy7ichus angustatus R. Intest. — tereticollis R. {Ech. Proteus Westrb.) Intest. Distoma nodulosum Zeder. Intest. — longicolle Crepl. Cyst. periton. Diplostomum volvens Nordm. Oculi. — clavatum Nordm. Oculi. Triaenophorus nodulosus R. Intest. (Crepl in.) Taenia oceUata R. Intest. 810. Perca cirrosa. Cucullanus ahbreviatus R. {Dacnitis abbreviata Dujard.) Intest. Distoma affine R. {Dist. appendiculatum? R.) Intest. Dub, Periton. 811. Perca fluviatilis. Oxyuris velocissima Nordmann. Oculi. Cucullanus elegans Zeder. Ventr. Append. pylor. Ascaris truncatula R, Intest. Hyd. hepatis. Musculi, 3j[g Gurltt Verzeichniss der Thiere, Echinorhi/nc/ms angustatus R. Intest. — tereticollis R. {Ech. Proteus Westrb.) Intest. Holostofnum Cuticola Nordm. Oculi. — hrevicaudatum Nordm. Oculi. Distoma nodulosum Zeder. Intest. — glohiporum R. Intest. — appendiculatum R. Ventric. (Creplin.) — annuligerum Nordm. Oculi. Diplostomum volvens Nordm. Oculi. — clavatum Nordm. Ocnli. Scolex polymorphus R. Intest. Ligula simplicissima R. Abdomen. Triaenophorus nodulosus R. Int. Hydat. hepat. Tcienia ocellata R. Intest. 812. Perca Labrax (Labrax Lupus). Distoma appendiculatum R. Ventric. (Dujard.) — Lahracis Dujard. Intest. Bothriocephalus Lahracis Dujard. Intest. 813. Perca Lucioperca (Luciop. Sandra). Cucullanus elegans Zeder. Ventric. App. pylor. Ascaris truncaiula R. Periton. Echinorhynchus angustatus R. Intest. — Proteus Westrb. Intest. Distoma tereticolle R. Ventric. — nodulosum Zeder. Intest. — truncatum Abilgaard. Ventric. Diplostomum volvens Nordm. Oculi. — clavatum Nordm. Oculi. Ligula simplicissima R. Intest. Triaenophorus nodulosus R. Intest. 814. Perca marina (Serranus Scriba). Distoma fasciatum R. Intest. — microsoma R. Intest. Duh. Periton. 815. Perca norvegica, Filaria Piscium R. Abdomen. Cucullanus. Intest. Taenia ocellata R. Intest. •^ octolohata R. Intest. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 317 816. Perca Zingel (Aspro Zingel). Cucullanus elegaiu Zeder. Intest. Distoma nodulosum Zeder. Intest. 817. Mullus rubescens. Ascaris. Intest. Distoma furcatum Bremser. Intest. 818. Mullus Surmuletus. Filaria extenuata Deslongchamps. Abdomen. Distoma furcatum. Brems. Intest. 819. Apogon rex Mullorum (Mullus im- berbis). Distoma aper tum R. Intest. Scolex polymorphus R. Intest. 820. Sphyraena Spet. Echinorhynchus globulosus R. {Eck. propinquus Dujard.) Intest. Duh. Nematoideum, Periton. 821. Zeus Aper. Distoma appendiculatum R. Intest. Duh. Nematoid. Periton. 822. Zeus Faber. Filaria Piscium R. Abdomen. Ascaris. Ventric. Echinorhynchus glohulosus R. {Ech. propinquus Dujard.) Intest. (Mus. Vienn.) Distoma caudiporum R. Intest. Scolex polymorphus R. Intest. Duh, Nematoid, Mesent. 823. Lampris guttatus. ^ Monostoma tetiuicolle R. Musculi. 824. Stromateus Fiatola. Ascaris. Periton, Distoma cristatum R. Ventric. Scolex polymorphus R. Intest. 825. Coryphaena Equiselis. Distoma tornatum R. Ventric. Tetrarhynchus macrobothrius R. Abdom. Hydat. periton. 826. Coryphaena Hippuris. Ophiostoma lepturum R. Intest. Echinorhynchus Frist is R. Intest. 31g Gurlt: Verzeichniss der Thiere, Distoma fm^catum Brems. Intest. — tornatum R. Ventric. — Branchiae. Intest. Tetrarhynchus macrohothrius R. Muse. Fauces. Branchiae. — discophorus R. Abdomen. Hepar. — megacephahis R. {Bothrioceph, claviger Leuck.) Hepar. Cyst. perit. 827. Caranx imperialis. Duh. Nematoid. Mesent. 828. Caranx trachurus. Distoma laticolle R. Intest. Anthocephalus Granulum R. Periton. Dub. Nematoid. Mesent. 829. Centronotus glaiicus. Monoitoma galeatum R. Intest. Anthocephalus elongatus R. Mesenter. Duh, Nematoid. Periton. 830. Xiphias Gladius. Ascaris incurva R. Tuberc. intest. Distoma dendriticum R. Intest. Tristoma coccineum Cuvier. Branchiae. — papillosum Dies. Branchiae. Tetrarhynchus attenuatus R. Branchiae. — megacephalus R. Branchiae. (Leuckart.) Bothriocephalus plicatus R. Intest, rect. 831. Scomber Colias. Cucullanus melanocephalus R. Intest. Echinorhynchtf^ Pristis R. Intest. Distoma excisum R. Ventric. Anthocephalus Granulum R. Hyd. periton. Dub. Nematoid. Perit. 832. Scomber Pelamis. Echinorhynchus Ter ehr a R. Ventric. Distoma clavatuin R. Ventric. Tetrarhynchus macrohothrius R. Musculi. Bothriocephalus bicolor Bartels. {Rhynchobothrium hicolor Du- jard.) Intest. 833. Scomber Roch ei. Cucullanus melanocephalus R. Intest. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 319 Anthocephalus gracilis R. Periton. 834. Scomber Sarda. Cucullanus melanocephalus R. Intest. Tetrarhynchus megabothrius R. Tunic. ventric. Duh. Nematoideum. Periton. 835. Scomber Scomber. Filaria Piscium R. Abdomen. Ascaris Pedum Deslongch. Intest. Echinorhynchus Pristis R. Intest. Monostoma Filum Dujard. Intest. Distoma excisum R. Ventric. — appendiculatum R. Ventric. (Dujardin.) Octobothrium Scombri Nordm. Branchiae. Dub. Nematoid. Periton. 836. Scomber Thynnus. Trichocephalus gibbosus R. Vesica fellea. Cucullanus melanocephalus R. Intest. Distoma clavatum R. Ventric. PolyStoma duplicatum R. Branchiae. Anthocephalus elo7igatus R. Hyd. hepat 837. Chaetodontis spec. brasil. Distoma incomtum R. Intest. 838. Mugil Cephalus. Echinorhynchus ugilis R. Intest. 839. Mugil Labeo. Echinorhynchus agilis R. Intest. — exacanthus Dujard. Intest. 840. Centriscus Scolopax. Ascaris, Periton. 841. Atherina Hepsetus. Ascaris. Periton. Echinorhynchus. Intest. Distoma baccigerum R. Intest. V. CRUSTACEA. 842. Plagusia depressa. Dub, Appendices ventriculi. 320 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, 843. Pagurus Bernhardus. Duh. Vesicula ovariorum. Peltogaster Paguri? Ratlike (29.) 844. Palinuriis quadricornis (Cancer Locusta). Dub. Vesicula ovariorum. 845. Astacus fluviatilis. Echinorhynchus miliarius Zenker. Intest. (Siebold.) Distoma isostomum R. Ductus biliferi (Otto. Baer). Ganglia (Carus). Ductus seminiferi (Creplin). — citrigerum Baer (30.) Cystid. musc. et tunic. ventric. 846. Gammarus Pulex. Echinorhynchus miliarius Zenker (31.) 847. Apus productus (Monoculus Apus). Filaria. Abdomen? VI. ARACHNIDA. 848. Drassus lucifugus. Filaria. (Mus. Vienn.) 849. Miranda cero pegia. Filaria. (Duval.) 850. Araneae species incerta. Filaria. (Latreille.) 851. Phalangium cornutum. Filaria. (Latreille.) 852. Phalangium Opilio. Filaria truncata R. Abdomen. (Baer.) VII. INSSCTA. 1, Coleoptera. 852*. Lucanus Capreolus. Ascaris. Intest. 852'^. Geotrupes nasicornis. Ascaris cuspidata R. Intest, crass. Filaria s. Gordius. (32.) 853. Cychrus rostratus. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 321 853* . Feroiiia melanaria Jll. 854. — metallica F. 855. Calathus cisteloides Jll. 856. — Stephensii. 857. Pelor blaptoides Crtz. 858. Carabus hortensis F. 859. — morbillosus. 860. — nemoralis. 861. — catenulatus. 862. — monilis. 863. — alternans Latr. 864. — violaceus F. 865. Carabi spec. incerta. 866. Procnistes coriaceus F. 867. Sphodrus leucophthalmus. 868. Poeciliiis cupreus. 869. Harpalus ruficornis Gyl. 870. — aznreus F. 871. — aeiieus. 872. — binotatns. 873. Pterostichus madidus F. 874. Acilius, spec. ine. 875. — sulcatus. 876. Colymbetes, spec. ine. 877. — ferrugineus. 878. Abax striola F. 879. Pristonychus terrieola Dj. 880. Silpha obscura L. 881. Buprestis, spec. ine. 8855. Blaps producta Dj. 883. — mortisaga F. 884. Cymindis humeralis F. 885. Brachycerus iindatus F. 886. Otiorhynchus ragusensis Dj. 887. Hylotrupes bajulus F. 888. Dytiscus marginalis L. 889. Meloe proscarabaeus L. 890. Melolonthae \ulgaris larva. 891. Galleruca Alni F. Archiv f. Naturgesch. XI. Jahrg. 1. Bd. 21 322 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, 892. Galleruca Tanaceti C. 9. Hyiiieiioptera. Filaria s. Gordius. 893. Tenthredinis larva. 894. Sphecodes gibbus Jll. 895. Formicae spec. ine. 896. Bombus terrestris. 897. — spec. ine. 3. Ortlioiitera. Filaria s. Gordius. 898. Forficula aurieularia L. 899. Blatta orientalis L. 900. Decticus verrucivorus L. 901. — pedestris F. 902. Locusta viridissima L. 903. — Hemitogia. 904. Bradyporus Laxmanni Pal. 905. Gryllus bordigalensis Lat. 906. — migratorius. 907. Barbitistes serrieauda F. 908. Ephippigera perforata Burm. 909. Calopterus italicus Burm. 910. Gomphocerus parallelus Charp. 911. — biguttulus Charp. 912. Oedipoda coeruleseens. 4. ]¥europtera. Filaria s. Gordius. 913. Phyganea grisea. ^14. Phryganeae larva. 5. Hemipteva* Filaria. 915. Ptyela spumaria. 916. Coccus spec. iucert. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 323 O. lieiiidoptera. Filaria. 917. Vaiiessae Aiitiopae larva. 918. — Polychlori larva. 919. — Urticae larva. 920. Vanessa Jo. 921« Lycaenae Quercus larva. 922. — Betulae larva. 923. Papilioiiis spec. incert. 924. Smerinthus Tiliae. 925. Sphingis Ligustri larva. 926. — ocellatae larva. 927. — Euphorbiae larva. 928. Sphinx Euphorbiae. 929 Notodontae Camelinae larva. 930. — ziczac larva. 931. Saturniae Pyri larva. 932. Liparis Monacha. 933. — dispar. 934. Liparidis disparis larva. 935.' — Salicis larva. 936. — Chrysorrhoeae larva. 937. Gastropacha Quercifolia. 938. Gastropachae Trifolii larva. 939. — Quercus larva. 940. Euprepiae Cajae larva. 941. Euprepia Jacobaeae. 942. Hepiolus Humuli. 943. Noctua Typica. 944. Catocala Fraxini. 945. Catocalae Nuptae larva. 946. Ennomos cratagata. 947. Platyptericis Falculae larva. 948. Tortrix pomonana. 949. Tortricis pomonanae larva. 950. Tineae Padellae larva. 951. Tinea Evonymella. 952. Elachista cygnipenella. 953. Erucarum spec. incert. 21* 524 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, 9. Diptcra. 954. Chironomus plumosus. 955. Cordylura pubera. VIII. MOIalaUSCA. 1. CepHalopoda« 956. Sepia officinalis. Tetrarhfjnchus macrohothrius R. Tunicae ventric. 957. Loligo vulgaris. Tetrarhynchus macrohothrius? R. Intest. (Martini.) 958. Octopus vulgaris. Scolex polymorphus R. Intest. Duh, Tuberc. ventric. 9, Oasteropoda. 959. Limax agrestis. Distoma, Dujard. Hepar. Intest. 960. Limax cinereus. Lepiodera ßexilis Dujard. Duct. deferens. Distoma. Dujard. Intest. 961. Limax rufus. Angiostoma Limacis Dujard. Intest. Distoma. Dujard. Hepar. Intest. 962. Succinea ampliibia. JLeuchochloridium paradoxum Carus (33.) 963. Hei ix aspersa. Distoma. Dujard. Hepar. 964. Helix putris. Duh. Tentacul. 965. Planorbis corneus. Cercariae spec. (Baer, Siebold, Steenstnip.) 9GQ. Lymnaeus palustris. Cercariae spec. (Baer, Siebold, Steenstrup.) Distoma Radula Dujard. Cyst. cavit. pulmon. — Dnj. Hepar. 967. Lymnaeus stagnalis. Cercariae spec. (Baer, Siebold, Steenstrup.) bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 325 968. Paludina vivipara. Distoma luteum Baer. Testic. Hepar. 3. Coiicliifera. 9Q^. Anodonta cygnea. Jspklogaste?' Conchicola Baer. Pericardiiim. Bucephalus polymorphus Baer. Viscera. 970. Anodonta ven tri cosa. Distoma duplicatum Baer. Cyst. renunj. 971. Unio littoralis. Aspidogaster Conchicola Baer. Pericard. IX, ANIVUI.ATA. 972. Lumbricus terra stris. Dicelis Filaria Dujardin. Testicul. Creplin: Nachträge zu Gurlt's Verzeichniss der Thiere, bei welchen Entozoen gefunden worden sind. ad. 1. Homo. ^Filaria Oculi humani Nordm. , Gescheidt. Lens cryst. (S. V. Nordmann, Mikrograph. Beitr., H. 1, S. 7. — V. Ammon, Zeitschr. f. d. Ophthalmol., Bd. 3, H. 3, 4. — Abb. in des Letztern Klin. Darst. der Krankh. des menschl. Auges). Ancylostoma {pessime scr. Jgchijlostoma) duode?iale Dubini, qui id rep. in Duod. ac Jejuno. "^ (S. Schmidt's Jahrb. d. in- u. ausl. Med., Bd. 41, H. 2, aus Omodei, Ann. univers. d. Med., Apr., 1843). Monostoma Lentis Gescheidt. Lens cryst. Nordmann detexit. (S. Nordm. a. a. O., H. 2, S. LX). Distoma Oculi humani Gesch., qui id detexit. Inter lentem cryst. ejusque capsulam. (S. Ammon a. a. O. (Zeitschr.) S. 434. — Abb. in dess. Klin. Darst.). 326 Crcplin: Nachträge zu Gurlt's Verzeichniss der Thiere, Trematodi (?) sp. Cavitas glenoid. genu carie correpti. Hanipeis. (S. Neue med.-chir. Z. , 1845, No. 22, S. 268—69, aus der Oesterr. med. Wochenschr., 1824, No. 27). ad 5. Cercopithecus Sabaeus. Cysticercus tenuicollis R. Periton. (Creplin). Acephalocystis. Hepar. Mus. zool. Gryph. ad. 6. Macacus Cyiiomolgus. Cysticercus. Hepar. Leuckarfc. (S. Leuck., Zool. Bruchst., lll , S. 3). 6^. Macacus Rhesus. Trichocephalus paliformis Rud. Int. er. (Creplin). ad. 7. Macacus ecaudatus. Echinorhynchus Spirula Olfers. Int. ten. (Creplin). Cysticercus teiiuicollis R. Mesent. (Creplin). 7^. S i m i a e m a g n a e p e r u v i a n a e. Filaria. Sub cute. Pöppig. (S. Froriep's Not. B. 33, N. 7). ad 21. Vespertilio Daubentonii. Trichosomum. Int. (Mehlis). Distomum Lima R. Int. (Idem.) ad. 23. Vespertilio Leisleri. Filariae sp. n. Abdom. (Mehlis). ad. 24. Vespertilio murinus. (Vesp. murinus L. ist, Nilsson zufolge, der Vesp, discolor der Neuerenjj Trichosomum. Int. (IMehlis). Ascaris. Int. \.„ . _, ,. , , _ ^ f (Rousseau.) Echinorhynchus. Int.J , (S. Isis, 1844, S. 409, aus Guerin, Mag. de Zool.). ad. 25. Vespertilio mystacinus. Distomum Lima R. Int.%(Mehlis.) ad. 26. Vespertilio Nattereri. Distomum Lima R. Int. (Mehlis.) — sp. d. n. Int. ten. (Idem.) ad. 28. Vespertilio Pipistrellus. Ophiostomum mucronatum R. Int. (Creplin.) ad 29. Vespertilio serotinus. Nematoideum dub. $ . Sub cute. Creplin. (S. Dies Archiv, 1844, Bd. 1,,S. 117). bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 327 29^ Vespertilio. Nematoideum. Sub ciite. (Redi.) 29 *^. R h i II o I o p h u s b i h a s t a t u s. Distomwn Lima R. Int. (Mehlis.) ad 33. Canis fa miliaris. Bothriocephalus latus Brems. (Siebold, erhielt in Ostpreussen einen Wurm dieser Art, welcher nach seiner Versicherung einem Spitzhund in Braunsberg abgegangen war.) (S. Dies Archiv, 1838, Bd. 2, S. 305). ad 37. Canis Vulp es. Distomum trigonocephalum R. Int. ten. (Creplin.) Taeniae sp, n. annata, Int. ten. (Mehlis.) ad 40. Felis concolor. Echinorhynchus. Int. (Olfers.) (In Rudolph i's Samml.). 49'^. Lutra Lutreola. Distomum trigonocephalum R. Int. (Otto.) ad 54. Mustela Putorius. Strongijli sp, n. Int. ten. (Mehlis.) Cysticercus cordatus Tschudi. Oment. (Leuckart). (S. Tschudi, Die Blasenw., S. 59, m. Abb.). ad 63. Talpa europaea. Trichosomum. Int. (Creplin.) Cysticerci sp. n. Tel. cellulos. (Mehlis.) ad 68. Sorex fodiens. Taenia saccifera Mehl. Int. ten. (Mehlis.) ad 73. Halmaturus giganteus. Filaria. In saccis ad genu. (Webster.) (S. Froriep's Not., Bd. 42, No. 21). ad 77. Myoxus Nitela. Nematoideum (^Ascaridi pusillae R. simile). Hydat. omenti. (Mehlis.) ad 82. Cricetus vulgaris. Ascaris tetraptera Nitzsch. Int. col. et rect. (Mehlis). ad 86. Mus Musculus. Acephalocystis. Hepar. (Creplin.) ad 92. Hypudaeus amphibius. Trichosomum. $ Ventric. (Retzius.) (S. Müll er' s Archiv, 1841, S. 419). 328 Creplin: Nachträge zn Gurlt's Verzeichniss der Thiere, Strongylus. (Siebold). (Burdach's Physiol. , 2te Ausg. , Bd. 2, S. 209). ad 93. Hypudaeus arvalis. Taeniae sp, duh, rostellata. Int. teil. (Melius). 93^*. Hypudaeus liercy iiicus. Strongyll sp. n. Int. ten. (Mehlis). Taenia omplmlodes Herni. Int. (Idein.) — sp, duh, Int. ten. (Ideni.) 95'\ Hypudaeus terrester, Trichocephalus nodosus R. $ Int. coec. (Mehlis). Taenia omphalodes Herrn. Int. (Idem.) Cysticercus fasciolaris R. Hepar. (Idem.) — longicollis R. Sacc. axill. (Idem.) Q&\ Dipus tetradactylus. Nematoidea duh, Cav. abdom. , ventric, , int. coec, inter pa- rietes ventric. (Otto). (Creplin, in diesem Archiv, 1844, Bd. 1, S. 116). ad ^9. Lepus brasiliensis. Cysticercus {elongatus Leuck. ?) (Natterer). (Leuckart, Zool. Bruchst., III, S. 3). ad 100. Lepus Cuniculus domesticus. Cysticercus elongatus Leuck. Periton. (Leuckart). (Leuckart a. a. O. S. 1). ad 101. Lepus Cuniculus ferus. Coenurus cerehralis R. Canal. medull. spin. (Rousseau). (Leb Ion d, Atlas zum Traite zoolog. et physiol. sur les Vers intest, de l'homme p. Bremser, trad. de TAUem. p. Grandler, revii et augm. de notes p. Blainville, p. 15). ad 109. Bradypus tridactylus. Nematoideum. Inter tun. ventric. (Otto). — {ßtrongylus leptocephalus R. $ ?). Int. ten. (Otto), (lieber beide Nem. s. Creplin a. a. O., S. 115). 112^^. Manis pentadactyla. Ascaris (.^). Ventric. (Whitefield). (Isis, 1832, S. 824, aus Jameson's Edinb. Journ. Vgl. Isis, 1845, S. 585. Anm.). bei Melchen Entozoen gefunden >vorden sind. 329 112^. Manis sp. „VentricuJus (formicis plenus) cum bursa verniiculis mille- iiis vivis repleta." Gouye. (S. Hist. de l'Acad. d. sciences, p. 39, nach SundevalJ, Koiigl. Vet.-Acad. Handl. för är 1842, p. 264), ad 114. Sus Scrofa. Distomum lanceolatum Mehl. Hepar. (Goeze.) (?) 114^. Phacochoerus africaiius. Nematoideum. Int. ten. (Otto.) (S. Creplin, a. a. O. , S. 117). ad 119. Equus Caballus. Vei^miculi Trichinae similes. Inter tun. int er. (Dick.) (S. Miiller's Arch., 1838, S. LXXIV, aus dem Edinb. med. and. surg. Journ.). Mo7iostomum {?) Sette?m Nu man. (S. Siebold in diesem Archiv, 1838, Bd. 2, S. 299). ad 125. Camelopardalis Giraffa. Trichocephalus. Int. ten. (Clot Bey). (S. Isis, 1839, S. 663, aus dem Bulletin scientif. de l'Acad. imp. de St. Petersb.). ad 126. Cervus Alces. Ampldstomum conicnm R. v. Baer. (In Rudolph i 's Samml.) Cysticercus. Idem. (In derselben Sammlung). ad 130. Cervus Dama. Strongylus micrurus Mehl. Bronch. (Mehlis). — muticiis Mehl. Int. (Idem). — filicollis R. Int. (Idem). ad 132. Cervus Elaph US. Strongylus müticus Mehl. (?) Int. coec. (Mehlis). 143^. Capra Hircus var. reversa.^ Ampldstomum conicum R. Rumen. (Creplin). ad 148. Bos Taurus domesticus. Distomum hepaticuin Abildg. repertum in saccis pulmonalibus Vitulorum a IMehlisio. Taenia expansa R. Int. 149^. Phoca cucullata. Filaria. Cor. (In Rudolph i's Samml.) ad 150. Phoca foetida. Ascaris osculata R. (In Mus. zool. Gryph.) 330 Creplini Nachträge zu Gurlt's Verzeichniss der Thiere, Echinorhynchus strumosus R. Int. (In Mus. zool. Grypli.) Distomum Conus Cr. Hep. (Creplin.) Bothriocephalus, Int. .(Schilling.) (S. Creplin, Obss, de Entoz,, p. 68). 151^ Phoca Grypus. Äscaris osculata R. Oesoph., Ventric. (Int.) (Creplin.) ad 156. Delphinus Delphis. Echinorhynchus pellucidus Leuck. Int. (S. Leuckart, Brev. animal. quorundam niaxima ex parte marin, descr. , p. 23, Fig. 6, a, b). ad 158. Delphinus Phocaena. Filaria inßexo - caudata Sieb. In cystidib. pulm. (Eschricht, Quekett, Siebold.) (S. Siebold in diesem Arch., 1842, Bd. 2, S. 348). Echinorhynchus. Int. (Mehlis.) Distomum philocholum Cr. Sp. n. Hepar. 158^ Delphinus. Filaria (F). Orbita. (Chamisso.) (S. Nordmann, Mikr. Beitr., H. 2, S. X.). Index generiim. Abax 878. Accentor 247. Accipenser 619 — 25. Acclius 874 — 75. Alauda 253 — 54. Alca 505. Alcedo 224 — 25. Alligator 522 — 23. Ammodytes 639. Amphisbaena 540 — 42. Anarrhichas 757. Anas 468 — 493. Anguis 539. Anodonta 969 — 70. Anser 494 — 98. Anthus 248 — 52. Antilope 137 — 42. Apogon 819. Apus 847. Aranea 850. Arctomys 81. Ardea 368 — 80. Argentina 712. Arvicola 92 — 95. Astacus 845. Ateles 11 — 12. Atherina 841. Balaena 155. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 331 Barbitistes 907. Blaps 882 — 83. Blatta 899. Blennius 750 — 56. Boa 543 — 46. Bos 146 — 48. p. 329. Botlirops 569. Brachycerus 885. Bradyporus 904. Bradypus 109. p. 328. Bucco 218. Biifo 581 — 85. Buprestis 881. Calathus 855. Callithrix 15. Camelopardalis 125. p. 329. Camelus 123 — 24. Canis 32 — 37. p. 327. Capra 143. p. 329. Caprimulgus 336 — 40. Carabus 858 — 65. Caranx 827 — 28. Castor 98. Cataphractus 686 — 89. Cathartes 159. Catocala 944 — 45. Catopterus 909. Cavia 107 — 108. Cebus 13 — 14. Centriscus 840. Centronotus 829. Cepola 749. Cercopithecus 2 — 5. p. 326. Certhia 230. Cervus 126 — 36. p. 329. Chaetodon 837. Charadrius 409 — 14. Chelonia 508. Clielys 513. Clümaera 618. Clüronomus 954. Chrysochloris 64. Ciconia 382 — 83. Cinclus 255. Clupea 714 — 17. Cobitis 679 — 81 Coccus 916. Coelogenys 106. Coluber 550 — 61. Columba 341—44. Colymbetes 876 — 77. Colymbus 436 — 44. Coracias 244. Cordylura 955. Cordylus 531. Corvus 235—43. Coryphaena 825 — 26. Cottus 763 — 64. Coturnix 352. Crex 428. Cricetus 82. p. 327. Crocodilus 521. Crotalus 572 — 73. Crotophaga 216 — 17. Crypturus 353. Cuculus 219 — 23. Cychrus 853. Cyclopterus 677 — 78. Cygnus 499 — 501. Cyraiiidis 884. Cynocephalus 8 — 10. Cyprinus 718 — 44. Cypselus 329 — 30. Dasyprocta 105. Dasypus 111—112. Decticus 900 — 901. 332 Gurlt: Verzeichniss der Thicre, Delphinus 156 — 58. p. 330. Dendrocolaptes 229. Dicotyles 115 — 116. Didelphis 70 — 72. Diodon 630. Dipiis 96. p. 328. Drassus 848. Dytisciis 888. Elachista 952. Elaps 565. Elephas 118. Emberiza 273 — 77. Emys 509. Ennomos 946. Ephippigera 908. Equus 119 — 122. p. 329. Erinaceus 62. Erucae 953. Esox 711^^ Euprepia 940. Falco 162 — 92. Felis 38 — 46. p. 327. Feronia 853*. Forficula 898. Formica 895. Fringilla 278 — 90. Fulica 421 — 23. Gadns 643 — 61. Galleruca 891 — 92. Gammarus 846. Gasteropocha 937—39. Gasterosteiis 775 — 77. Gecko 535. Georhychiis 97. Geotrupes 852'\ Glareola 420. Gobius 758 — 61. Gomphocerus 910 — 11. Grus 381. Gryllns 905 — 906. Giilo 58. Haematopus 419. Halieus 461—65. Halmaturus 73. p. 327, Hapale 16 — 18. Harpalus 869 — 72. Helix 963 — 64. Hepiolus 942. Himantopus 416 — 17. Hippocampus 626. Hirundo 331 — 35. Homo 1. p. 325. Hydrus 574. Hyla 593 — 94. Hylotrupes 887. Hypudaeus 92-95. p. 327-28. Hyrax 113. Hystrix 104. Igiiana 534. Jynx 215. Labrus 793—800. Lacerta 525 — 33. Lampris 823. Laniiis 231 — 34. Larus 445 — 58. Lemmus 91. Lemur 19. Lepadogaster 676. Lepidopiis 747 — 48. Leptodactyliis 586. Lepiis 99—103. p. 328. Lestris 459. Limax 959 — 61. Limosa 386 — 87. Liparis 932 — 36. Lociista 902 — 903. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 333 Loligo 957. Lophius 762. Loxia 291. Lucanns 852^. Lumbricus 972. Lntra 50. p. 327. Lycaena 921 — 22. Lymnaeus 966 — 61. Macacus 6 — 7. p. 326. Manatus 154. Manis p. 328—29. Meleagris 359. Meles 59. Meloe 889. Melolontha 890. Mergus 502 — 504. Merops 226. Miranda 849. Monitor 524. Motacilla 298 — 300. Mugil 838 — 39. Mullus 817—818. Muraena 631—37. Mus 83 — 90. p. 327. Muscicapa 292 — 97. Mustela 50—55. p. 327. Myogale 65. Myoxus 74—77. p. 327. Myrmecophaga 110. Nasua 48 — 49. Noctua 943. Notodonta 929 — 30. Numenius 393 — 95. Numida 358. Octopus 958. Oedicnenius 415. Oedipoda 912. Ophidium 640 — 42. Ophis 568. Oriolus 245 — 46. Orthragoriscus 629. Otis 361 — 63. Otiorrhyncluis 886. Ovis 144 — 45. Pagurus 843. Palamedea 384. Palinurus 844. Paludina 968. Papilio 923. Parus 322 — 28. Pavo 360. Pelecanus 466. Pelor 857. Peltocephalus 516. Perca 808 — 16. Perdix 350 — 51. Petromyzon 595. Phacochoerus p. 329. Phalangium 851 — 52. Phasianus 354 — 57. Phoca 149—53. p. 329—30. Phoenicopterus 365. Phryganea 913 — 14. Phrynops 514 — 15. Phyllostoma 31. Picus 208 — 14. Pipa 592. Pisces haud determin. 745. Plagusia 842. Planorbis 965. Platalea 366 — 67. Platydactylus 535. Platypterix 947. Pleuronectes 662 — 75. Po diu eil) a 524. Podocneiiiis 517 — 18. Poecilius 868. Pristonychus 879. 334 Gurlt: Verzeichniss der Thiere, Procellaria 460. Procrustes 866. Procyon 60 — 61. Proteus 575. Pseuderys 570. Pseudopus 538. Psittacus 203 — 207. Pterostichus 873. Ptyela 915. Python 547—49. Raja 599 — 606. Rallus 424—27. Raiia 587 — 91. Recurvirostra 418. Rhinemys 519 — 20. Rhinolophus 30. p. 327. Salamandra 579 — 80. Salmo 690 — 711» Saturnia 931. Saxicola 301 — 304. Sciaena 802 — 804. Scincus 537. Sciurus 78 — 79. Scolopax 388 — 92. Scomber 831 — 36. Scorpaena 765 — 67. Sepia 956. Silpha 880. Silurus 682 — 85. Simia peruv. p. 326. Sitta 228. Smerinthiis 924. Sorex 66 — 69. p. 327. Sparus 778 — 92. Spermophilus 80. Sphecodes 894. Sphinx 925 — 28. Sphodrus 867. Sphyraena 820. Spilotus 566 — 67. Squalus 607 — 17. Stellio 536. Sterna 429 — 35. Strix 193 — 202. Stromateus 824. Struthio 364. Sturnus 256. Succinea 962. Sudis 713. Sula 467. Sus 114. p. 329. Sylvia 305 — 21. Synbranchus 638. Syngnathus 627 — 28. Talpa 63. p. 327. Tanagra 271 — 72. Tantalus 385. Tapirus 117. Tenthredo 893. Testudo 510 — 12. Tetrao 345 — 49. Tinea 950 — 51. Torpedo 596—98. Tortrix 948 — 49. Totanus 396 — 99. Trachinus 806 — 807. Trichiurus 746. Trigla 768 — 74. Tringa 400 — 407. Triton '576—78. Tropidonotus 571. Turdus 257 — 70. Unio 971. Upupa 227. Uranoscopus 805. Uria 506 — 507. bei welchen Entozoen gefunden worden sind. 335 ürsus 56—57. Viverra 47. Vanellus 408. Vultur 160 — 61. Vanessa 917 — 20. Xiphias 830. Vespertilio 20 — 29, p. 326. Xirichthys 801. Vipera 562 — 64. Zeus 821 — 22. Literatur, welche in Rudolphi's Synopsis entozoorum noch nicht enthalten ist: 1. Owen, in Transact. of the zoolog. Society. 1835. I. 2. Mehlis, observat. de Distomate hepatico et lanceolato. 1825. 3. Blainville, Appendice au traite de yers intestin. de Bremser, 4. Die sing, in Annalen des Wiener Museums der Naturgeschichte. I. II. 1836. 1840. 5. Mehlis, in Oken's Isis. 1831. 6. Dujardin, histoire naturelle des Helminthes ou vers intesti- naux. Paris, 1845. 7. Nitzsch, in Ersch und Gruber's Encyclopädie. 8. Creplin, novae observat. de entozois. 1829. 9- — observat. de entozois. 1825. 10. Leuckart, zoologische Bruchstücke. Helminthologische Bei- träge. 11. Bellingham, magaz. of nat. history 1840. IV. 12. Ehrenberg, symbolae phjsicae. Art. Hyrax. 13. Cloquet, anatomie des vers intest. 1824. 14. v. Siebold, in Gurlt und Hertwig Magazin für die gesammte Thierheilkunde. VIII. 15. Diesing, in Medic. Jahrbücher des K. K. österr. Staats. 16. Creplin, in Nova Acta acad. C. C. Lign. XIV. 17. _ in Wiegmann's Archiv. 1842. 17i>. — in Aligem. Encyclopädie. XXXII. 18. Schnitze, in Hecker's Annalen für die gesammte Heilkunde. 1825. 19. V. Siebold, in Wiegmann's Archiv. 1835. 20. Westrumb, de helminth. acanthoceph. Hannover, 1821 21. Miescher, Beschreibung und Untersuchung des Monostoma bijugum. Basel, 1838. 22. Deslongchamps, in Encycl. methodique. (Artic. Vers.). 23. Miescher in Verhandl. der Schweiz. Naturforschenden Gesell- Schaft. 1841. 24. Henle, in Froriep's Notizen. B. 38. 25. Kuhn, in Annal. des Scienc. d'obs H. 1829. 336 Gurlt: Verzeichniss d. Thiere, b. w. Entoz. gef. word. sind. 26. Duvernoy, in Annal. des Sc. natiir. 1842. 27. Nordmann, micrographische Beiträge zur Naturgeschichte der M'irbellosen Thiere. I. 1832. 28. Diesing, in Nova Acta Acad. C. C. Leop. XVllI. 29. Rathke, in Neue Danziger Schrift. III. 30. V. Baer, in Nova Acta Acad. C. C. Leop. XIII. 31. Zenker, commentat. de Gammari pulicis histor. natur. 1832. 32. V. Siehold, in Entomolog. Zeitung. Stettin. 1842. 1843. 33. Carus, in Nova Act. Ac. C. C. L. XVII. NB. Von den hier citirten Schriften habe ich einige nicht nachsehen können, sie sind aus Dujardin (N. 6) entlehnt. 337 lieber den Crjptorhjnchiis Lapathi und seine Ver- wüshing des Erlenholzes. Von Prof. Schvvägrichen zu Leipzig. (Hierzu Taf. X). Unter den Waldbäumen von Norddeutschland galt die Erle lange Zeit für einen von denen, dessen Stämme am we- nigsten von Insekten beschädigt werden, denn ausser Se^^ia sphegiforrais (nicht spheciformis), einem eben nicht häufigen Abendschmetterling, ist kaum ein Insekt bekannt worden, des- sen Larven das lebende Erlenholz angreifen. Erst in neuern Zeiten im Jahr 1824 fand man in der Nähe von Liegnitz in der Sächsischen Ober- Lausitz (s. Allg. Forstzeitung 1825. N. 63): „einen halben oder dreiviertheil Zoll lange Larven, die im Erlenholz Schaden anrichteten und einem Rüsselkäfer anzugehören schienen". Diese Vermuthung bestätigte sich und ward auch erwähnt sowohl in Cotta's Werken über Forst- wissenschaft als auch bei der Versammlung der Deutschen Forst- und Landwirthe zu Dresden im Jahr 1843. Hier wurde es besprochen, dass seit 1832 die Larve von den Cryptorhyn- chus Lapathi Jll.( Curculio Lapathi L. ) im Erlenholze sich zeigte. Früherhin hatte sowohl Linne, als Paykull, Gyllenhal lind noch 1840 in der Fauna Lapponica Zetterstedt gesagt, das Thier lebe auf niedrigen Pflanzen, Weiden, Erlen. Die in Dresden gegebene Notiz wurde aber erst 1844 in den Protokollen jener Versammlung durch den Druck bekannt gemacht. Mittlerweile erhielt ich von einem ausgezeichneten Beob- achter und Freunde der Natur aus der Sächsischen Oberlau- sitz zugleich mit ausgesuchten Stammstücken, in denen noch Puppen und ein Paar völlig entwickelter Käfer waren, voll- Archiv f. Naturgesch. XI. Jahrg. i. Bd. 22 338 Schwägrichen: üeber den Cryptorhynchus Lapathi ständigere Nachrichten über das Leben des Thieres. Es fehlte jedoch wegen der vorgerückten Jahreszeit schon an Larven, und es gelang dem Herrn Einsender nur nach erneuerten Nachforschungen noch eine vollständige Larve und zwei an- dere Larven, die eben zur Puppe werden und ihre Larven- haut abstreifen wollten, aufzufinden. Die mit den Käfern mir mitgetheilten Beobachtungen sind folgende. „Die Larve dieses kleinen Rüsselkäfers verwüstet im Som- mer des jetzt laufenden Jahres (1844) die jungen Erlenhol- zungen in der Königl. Sachs. Oberlausitz. Folgende hierauf bezügliche Beobachtungen sind auf dem Rittergute Döbra mit Tradow bei Camenz gemacht worden : „Kleine weisse Maden, von der Länge eines halben Zol- les mit einem kastanienbraunen Kopfe, gewöhnlich 10, 15 bis 20 in einem Stamme, sitzen in der Mitte des Stammes im Holze, schroten das Holz zu Sägespänen, wühlen darin lange Gänge, verpuppen sich und aus ihnen kriecht dann ein klei- ner bräunlicher Käfer aus, der denn die Maden fortpflanzt. Auf stärkerem und älterem Holze zeigt sich die Made nur wenig und nur in den schwächeren Aesten. Die jungen Bäume von 1 bis 3 und 4 Zoll Stärke unten im Durchschnitt unter- liegen der Verwüstung fast durchgängig, so dass von dieser Stärke auf dem bedeutenden Reviere nicht der vierte Theii der Erlen verschont geblieben ist. Die Maden , die sich un- streitig aus den in die Rinde gelegten Eiern hineinbohren, fangen im Stamme ganz unten über der Erde an zu fressen und gehen dann im Stamme hinauf, welcher in dessen Folge abstirbt und abbricht, wenn er vom Winde bewegt wird." Aus der Betrachtung der Holzstücken und der Larven Hess sich noch ferner über die Lebensart des Thieres Einiges bemerken und vermuthen. Der Kanal, den eine solche Larve sich gräbt, ist etwas über drei Zoll lang. Meistentheils nagt die Larve erst in auf- steigender oder horizontaler Richtung auf der Rinde hin, bohrt dann durch dieselbe durch und arbeitet in schiefer Richtung durch den Splint, und endlich im Holze aufwärts, indem sie die losgetrennten Spähnchen hinter sich zusammengedrängt zurücklässt. Will sie sich verpuppen: so kehrt sie sich um, und seine Verwüstung des Erlenholzes. 339 dass der Kopf nach der Oeffnung des Kanales hin, also nach dem Erdboden zu gerichtet ist und verwandelt sich nach un- gefähr 14 Tagen in den Käfer. Dieser bleibt, auch ausge- wachsen, in dein Kanäle sitzen, wenn er nicht gestört wird. Wie lange er aber hier bleibe, und ob er den ganzen Winter hier zubringe, lässt sich schwer sagen : es wäre nicht unmög- lich, dass das Letztere geschähe, denn es überwintern viele Insekten, selbst Tagschmetterlinge, Hemerobien etc. und leben während der kalten Monate in Ruhe, selbst ohne Nahrung zu sich zu nehmen. Unsere Käfer selbst blieben ganz ruhig in ihrem Kanäle, obgleich die letzten Tage des August noch mildes Wetter eintrat und eben so verhielten sich die Käfer in Dobra, nur ein Paar, die zum Behufe des Zeichnen mehr bewegt worden waren, krochen eine kurze Zeit im Zimmer herum. Die Larve selbst ist ausgestreckt höchstens einen halben Zoll lang, hat einen länglich cylindrisclien , am Rücken ge- wölbten, am Bauche etwas platteren Körper, der überall mit kleinen, meist in die Quere gestellten Wülsten besetzt ist. Einzeln stehende kurze steife Haare sind ohne erkennbare Ordnung über den ganzen Körper und Kopf verstreut. Die Farbe ist gelblich weiss, der rundliche, glänzende Kopf gelb- lich braun; die Fresswerkzeuge erscheinen, wenn sie im Zu- stande der Ruhe zusammengedrückt liegen, schwarz; eine dünne mehr oder weniger deutliche schwärzliche Rückenlinio geht der Larve vom After bis über den vierten Bauchring hinauf. Die Bauchfüsse, so wie die Hakenfüsse fehlen; an deren letzteren Stelle sind Querwülste, nämlich an jedem der drei ersten Bauchringe eine mittlere längere, und neben dieser eine mehr halbrundliche auf jeder Seite; die letztern vertreten die Stelle der Füsse und tragen auf ihrer Mitte eine Borste. An der einen Larve waren auf der Bauchseite des ersten Rin- ges drei plattenartige dunklere Stellen, die den beiden andern Raupen fehlten, vielleicht geben sie ein Kennzeichen des männlichen oder weiblichen Geschlechtes ab. Die Fresswerkzeuge der Larven bestehen aus einer ova- len, an der Basis durchscheinenden, gelblichen, am vordem Theile schwarzbraun gefärbten Oberlippe; (labrum) zwei horn- artigen aber ausnehmend harten dreikantigen Kinnladen (man- 22* 340 Schwägrichen: Ueber den Cryptorhynchus Lapathi dibula); von vorn angesehen bildet sie ein Dreieck, die Schneide oder der innere Rand derselben ist gerade hernn- ter laufend und hat unterhalb der Mitte zwei vorstellende ab- gerundete Zähne ; der äussere Rand ist dick. Die Kinnbacken (maxilla) sind gelbbraun, keulförmig und gebogen; auch am äussern Rande verdickt, das obere Ende ist dunkler, geht in einen breitern Theil aus, an dem eine Reihe kurzer, durch- sichtiger, steifer Borsten steht, am äussern Rande sieht man eine oder ein Paar längere Borsten und oben einen noch un- entwickelten Taster (palpus oder Fressspitze), der aus einem cylindrischen, untern und einem obern ovalen Gliede besteht. Die Unterlippe (Labium inferius) ist hellbräunlichgelb, herz- förmig dreieckig, convex und trägt unter dem abgerundeten Ende zwei schwarze kegelförmige Taster (palpus, Lippen- taster). Unter der Spitze der Lippe sieht man einen dunkler braunen halbovalen Fleck. Die Zunge (ligula) liess sich nicht vollständig erkennen, schien aber dünn und spitzig zu sein. Es konnte nur an der einen Larve das Fresswerkzeug unter- sucht werden. Mit diesem Fresswerkzeug zerbeisst die Larve das Holz in kurze, dünne Spähne, die den Kanal locker aus- füllen, nachdem sie ausgesogen und zurückgeschoben worden sind, um der Larve zum Vorwärtskriechen Platz zu lassen. Sehr auffallend sind die Veränderungen, die an diesen Fresswerkzeugen vorgehen, während sich unter allmähligem Lockerwerden der Oberhaut die Puppengestalt vorbereitet und während der Vordertheil des Kopfes oder Gesichtes sich in einen langen Schnabel verwandelt, der nachher die Fresswerk- zeuge, nebst ihren Sehnen und Muskeln einschliesst. Der Schnabel, der fast zweimal so lang als der Kopf des Käfers im ausgebildeten Zustande ist, stellt einen kurzen, oben con- yexen, auf der Unterseite etwas flachen Cylinder dar. Diesen Schnabel sieht man an der Puppe schon ganz ausgebildet, so wie auch die Füsse und Flügelscheiden. Der hintere beweg- liche Theil des Puppenkörpers hat an den Leibringen feine, aber steife Dornen, in die sich vielleicht die Haare der Larve verwandelt haben. Sie sind so gestellt, dass sie, wie bei an- dern im Holz lebenden Puppen z. B. deren des Weidenboh- rers, Cossus, zu Stützen dienen, mit denen die Puppe sich und seine Verwüstung des Erlenholzes. 341 in ihrem Kanäle vorwärts schieben kann. Die Farbe der Puppe ist schmutzig gelb. Die Fresswerkzeuge des Käfers unterscheiden sich ganz ausserordentlich von denen der Larve, nur die Kinnladen bleiben sich ähnlich, nur verkleinert, schienen mir aber so wie auch alle andern Theile des Gebisses sehr klein. Die Kinnladen (mandibulae) sind dreikantig, ihre vordere Fläche dreieckig, der Innenrand zeigt zwei oder drei stumpfe Her- vorragungen, man könnte ihn tricrenatus nennen, und ist eben; die Substanz sehr hart und die Farbe schwarz. Die Kinnbacken (maxillae) sind länglich, von der Spitze bis fast zur Basis herunter mit vielen querliegenden, steifen Haaren oder Borsten bedeckt, licht gelblichbraun. Der Taster ragt etwas über die Kinnbacke hinaus, ist mehr cylindrisch als konisch und besteht aus vier Gliedern, die eben so lang als breit sind. Die Glieder tragen einzelne gerade stehende Bor- sten und haben an ihrer Basis eine dunklere braune, an der Spitze eine hellere Farbe. Die Unterlippe, so gut sie sich am trocknen Käfer erkennen liess, ist gleich breit, etwas dick längs ihrer Axe, mit zwei keglichen Tastern besetzt, an denen ebenfalls einzelne steife Haare bemerkt werden und gelblich- braun. Am Ende stehen zwei dreigliedrige Taster. In der Larve sah man nur an den Kinnbacken -Tastern eine Anlage von zwei Gliedern, einem unteren dickeren und einem oberen dünneren; an den Lippentastern nicht die min« deste Spur von Theilung oder Anlage zu Gliedern, da doch bei dem vollkommnen Insekt die Gliederung aller Taster voll- kommen deutlich und entschieden vorliegt. Der Käfer selbst ist oft beschrieben und sehr kenntlich an dem etwas gebogenen Rüssel, der den kleinen Kopf an Länge zweimal übertrifift, gebrochenen etwas keul form igen Fühlern, starken Beinen, davon nur am Männchen die vor- dersten einen Schenkeldorn tragen. Das Thier ist bald drei, bald x'ter Linien lang, länglich oval, convex, von gedrungener Statur, schwarz, am Körper mit einigen Zeichnungen, am Ende der Deckschilde durchaus hell gefärbt. Die Farbe an alten Exemplaren meiner Sammlung, licht grau, an den fri- schen eben ausgekrochenen aber ins pfirsichbluthrothe ziehend; diese Zeichnungen lassen sich abschaben und reiben sich von 342 Schwägrichen: Ueber den Cryptorhynchus Lapathi selbst theilweise ab, wenn das Thier lange leben bleibt. Ausserdem sieht man auf dem ganzen Rücken und den Flü- geldecken Reihen eingedrückter Punkte und hier und da, am dichtesten an dem hellgefärbten Ende der Flügeldecken kleine Büschel schwarzer Schüppchen, die dem blossen Auge wie Borsten erscheinen. Nachschrift. Nachdem ich meinen Aufsatz über Cry- ptorhynchus Lapathi an Herrn Professor Erichson gesandt hatte, benachrichtigte mich derselbe, wofür ich ihm verbindlichsten Dank sage, dass über dieses Thier schon im ersten Bande der Schriften der Londoner Linneischen Gesellschaft pag. 86. 1791 eine Nachricht sich befinde. Diese ist nicht nur mir, sondern wie es scheint, auch manchen andern Freunden der Entomologie entgangen. Der Verfasser jener Abhandlung, der als Entomolog und Zeichner anerkannte William Curtis bemerkte zu Anfang des Juni 1780 an einem, 2 Jahre vorher gepflanzten 6 Zoll im Durchmesser starken Stamm von Salix viminalis Haufen fei- ner Holzspähnchen, die von Bienen, Schmetterlingen und an- dern Insekten, welche durch einen dem gährenden Biere ähn- lichen Gerüche des Stammes angelockt herzuflogen, um die Feuchtigkeit der Spähnchen einzusaugen, besucht wurden und hier und da Larven der Silpha grisea L. enthielten, und fand bei näherer Untersuchung, dass dieses Holzmehl aus auf- und iiiedersteigenden Kanälen im Holze des Stammes kam, in wel- chen Larven von Cryptorhynchus Lapathi lebten, die er wenig vergrössert und unzergliedert, dennoch aber kenntlich abbildete. Um den Käfer abzuhalten , dass er seine Eier nicht an einem Baumstamm anlegen könne, empfiehlt Herr Curtis ein Stück Segeltuch, das mit einer klebrigen harzigen Substanz bestrichen ist, um den Stamm zu schlagen, Matten um den- selben zu binden oder auch in der Zeit, da die Käfer aus- kriechen, den Stamm mit Steinkohlentheer zu bestreichen. In wiefern diese Mittel hülfreich und auch im Grossen anwend- bar sein mögen, muss die Erfahrung lehren. Da die Käfer, wie wir oben gesehen haben, am untern Theil des Stammes ihre Eier anlegen, so würde man eben so verfahren können, wie bei dem Anbinden oder Anstreichen von Theerringen, die man im Spätherbst an Obstbäumen an- und seine Verwüstung des Erlenholzes. 343 bringt, um die ungefliigelten Weibchen von Geometra brumata, defoliaria u. a. aufzufangen. Nur miisste zu diesem Behufe die Zeit der Erscheinung der Käfer noch genauer bestimmt werden, welche bei den genannten Schmetterlingen durch die meist mehrere Tage vor den Weibchen auskriechenden und herumflatternden Männchen angezeigt wird. Erklärung der Tafel X. Fig. 1. Ein Stück von dem untern Theil eines jungen Erlenstam- mes von der Rindenseite; Fig. 2. 3. dasselbe Stammstück gespalten und von ^er innern Seite angesehen. Bei a Fig. 1 ist neben einer angenagten Querlinie in der Oberhaut die Stelle, wo eine Larve ein- gebohrt und von unten nach oben fortgearbeitet, in Fig. 3 bei a durchgebrochen und bis c fortgefressen, dann aber sich umgekehrt und zur Puppe verwandelt hat; bei d Fig. 1 die Stelle, wo eine an- dere Larve die Epidermis zerstört, durch das Loch b Fig. 2 hervor- gearbeitet und unter dem Kanal einer dritten Larve Fig. 2 c ihren eigenen Kanal angelegt hat, der nicht ganz geöffnet ist, dessen Rich- tung aber schwarze Spalten bezeichnen. Fig. 4. Die am Besten er- haltene Larve, 5. eine noch weiter veränderte Larve, die letzte von der Bauchseite, an der die Kopfschaale sich löste und an der man die braunen Stellen am ersten Bauchringe sieht. Fig. 6. Eine Puppe vom Rücken, 7. eine andere von der Bauchseite. Fig. 8. Die Stirn mit Oberlippe und Kinnladen der Larve. 9. Dieselbe etwas vorge- neigt und von den Kinnladen getrennt, so wie die folgenden Figuren bis 13 zwanzig mal vergrössert. Fig. 10. Eine Maxille mit der Un- terlippe aufrecht gestellt und von vorn gesehen. Fig. 11. Eine Ma- xille von der innern, 12. eine andere von der äussern Seite etwas stärker vergrössert. Fig. 13. Das obere Ende einer Maxille mit der Anlage zum Palpus a 40 mal vergrössert. 344 Philippi: Beschreibung einiger neuer Echinodermen Beschreibung einiger neuer Echinodermen nebst kritischen Bemerkungen über einige weniger be- kannte Arten. Von Dr. Philippi. (Hierzu Tafel XL) 1. Spatangus {Tripylus) excavatus Ph. (Fig. 1). Sp. testa cordata, suborbiculari, basi plana; ambu- lacris paribus profundissime excavatis, oblongo-lineari- bus, anticis divaricatis; siilco a vertice ad os decurrente pa- rum profundo; semita *) ambulacra una cum regione ani in- cludente; poris genitalibus tribus, non symmetricis. Long. 19'"; lat. 18"', alt. 11"'. Habitat ad extremitatem aiistralem Americae. Die grösste Breite erreicht diese Art ein klein wenig vor der Mitte, nach hinten ist sie etwas verschmälert, am hin- tern Ende abgestutzt, vorn schwach ausgerandet, im Ganzen nähert sich aber der Umfang der Kreisgestalt bedeutend. Die Basis ist sehr flach, und bildet mit den Seiten eine zwar abgerundete und stumpfe aber doch deutliche Kante; sonst zeigt sie nichts Auffallendes. Der Mund befindet sich zwi- schen dem dritten und vierten Theil der Länge. Der Wirbel liegt fast genau in der Mitte. Von vorn bis zu demselben steigt das Gehäuse gleichmässig gewölbt aufwärts; unmittelbar hinter ihm erhebt es sich ein klein wenig, senkt sich darauf unbedeutend bis zum After, und fällt dann senkrecht ab. Die Furche, welche vom Wirbel bis zum Munde verläuft, ist nur *) Nach der Analogie von Ambulacrum* mögen so die glatteren, mit mikroskopisch kleinen Höckerchen besetzten, auffallenden Be- grenzungen besonderer Felder heissen. nebst kritischen Bemerk, über einige weniger bekannte Arten. 345 schwach vertieft, etwa wie Sp. cor angiiinum, und hat jeder- seits eine Reihe dicht gedrängter Porenpaare, welche, wie gewöhnlich, weit kleiner sind als die Poren der paarigen Am- bulakra, und sich nach unten zu in eine Reihe einfacher Po- ren verwandeln, die sich zum Munde fortsetzt. Die vordem paarigen Ambulakra gehen unter einem sehr stumpfen Winkel aus einander; sie sind 7^"' lang, etwas über 2'" breit, und haben die bedeutende Tiefe von 3'", die hintern sind 5.}'" lang, 2"' breit, 2~" tief. In der Tiefe werden sie sogar noch etwas breiter. Diese tiefen Aushöhlungen lassen im Centrum einen breiten Zwischenraum zwischen sich, und es reichen die Po- renpaare der Ambulakra mit einem spitzen Winkel über die Aushöhlung noch eine Strecke in diesen Raum hinein. Ein einziges Feld umschliesst sämmtliche Ambulakra und zugleich die Aftergegend, und reicht unterhalb des Afters beinahe bis zur Bauchseite. Eine sehr auffallende, meist aus fünf, stellen- weise jedoch auch aus neun mikroskopischen Wärzchen be- stehende semita trennt dieses Feld von dem übrigen Theil des Gehäuses. Eine zweite semita fängt, von der ersten aus- gehend, unmittelbar hinter den vordem paarigen Ambulakren an, verläuft mit einem tief einspringenden Winkel bis zum Ende der hintern Ambulakra und verbindet diese letztern mit einander. Sehr auffallend sind die Genitalporen : es sind deren nur drei vorhanden, von unverhältnissmässiger Grösse, und durchaus unsymmetrisch gestellt. Einer liegt nämlich auf der rechten Seite zwischen dem vordem und hintern paarigen Ambulakrum, und zwei liegen auf der linken Seite vor dem vordem Ambulakrum. Die poröse Platte zwischen ihnen ist sehr auffallend. — Die Farbe ist weisslich. 2. Spatangus {Tripylus) cavernosus Ph. (Fig. 2). Sp. testa cordato-ovata, basi convexa; ambulacris pari- bus profundissime excavatis, ovato- oblong is, anticis diva- ricatis, sulco a vertice ad os decurrente profundiore; semita ambulacra una cum ano includente nulla; poris genitalibus tribus, non symmetricis. Long. 12'"; lat. 11'"; alt. 8"'. Habitat ad extremitatem australem Americae. Der Sp. cavernosus ist der vorhergehenden Art sehr ähnlich , so dass ich ihn anfangs auch damit zusammengewor- fen hatte, bei einer aufmerksamen Betrachtung unterscheidet 346 Philip pi: Beschreibung einiger neuer Echinodermen er sich .jedoch leicht durcli folgende Merkmale: der Umfang ist weniger kreisförmig, mehr sechseckig, die grösste Breite liegt in der Mitte, nicht davor. Die Basis ist gewölbt, die Seiten wohl gerundet, ohne alle Kante, und der Theil vom After bis zu den Wirbeln stärker gewölbt und höher. Die vordere Furche ist breiter und tiefer; die Ambulakra sind breiter, namentlich die vordem, diese sind 4^"' lang, 2'" breit, 2'" tief; die hintern sind 3^'" lang, 1^'" breit, If" tief. Die semita, welche bei der vorigen Art von den vordem Ambu- lakren anfangend horizontal nach hinten verläuft, sich dann senkt und die Aftergegend umfasst, fehlt hier gänzlich, und es ist nur diejenige vorhanden, welche unmittelbar die Ambu- lakra mit einander verbindet. Die Höcker für die Stacheln stehen sehr viel weitläuftiger, und sind nicht nur relativ, son- dern auch absolut, weit grösser als bei der vorigen Art, was besonders auf der obern Seite auffallend ist. Die Stacheln, welche am obern Rande der paarigen Ambulakra stehen, wa- ren noch erhalten, und sind 1^"' lang, schwach gekrümmt, an der Spitze etwas zusammengedrückt. — Die Genitalporen sind noch grösser, sonst genau wie bei der vorigen Art. Die Farbe ist ebenfalls weiss. In jedem der hintern Ambulakra versteckt fand ich einen jungen Echiniden, der sehr sonderbar ist. Er ist 1^'" lang, 1-^-'" breit, |-"' hoch, eiförmig, etwas flach gedrückt. Der Mund liegt auf der Unterseite im Drittel der Länge und ist kreisförmig. Eine vordere Furche ist kaum angedeutet. Der After liegt oben im hintern Drittheil, und wird von einer mit Schuppen bedeckten weichen Haut umgeben. Genitalporen kann ich nicht erkennen, auch sind oben keine Ambulakra deutlich, wohl aber unten, wo, ganz wie bei Spatangus, fünf vom Munde ausstrahlen; das längste derselben, das hinterste, hat jederseits neun Poren, die zum Theil doppelt sind. Die Anzahl der Höcker ist sehr gering, und beträgt etwa sechs in der Meridianreihe, doch liegen zahl- reiche kleinere in der Wirbelgegend. Die einzelnen Höcker sind im Verhältniss sehr gross, von einem deutlichen flachen Ring umgeben, und in der Mitte mit einem Grübchen ver- sehen , genau wie bei Spatangus. - Auch die Stacheln , welche unverhältnissmässig — f '" — lang und schwach gebogen sind, stimmen genau mit denen von Sp. cavernosus überein. — Sind nebst kritischen Bemerk, über einige weniger bekannte Arten. 347 dies Junge des Sp. cavernosus? und erleidet dieser eine Me- tamorphose? dies ist mir in hohem Grade wahrscheinlich. Möchte uns doch bald ein tüchtiger Beobachter, etwa Sars, eine Nachricht über die Entwickelung der Seeigel geben ! 3. Spatangus ( Tripi/lus) australis Ph. (Fig. 3). Sp. testa ovato-cordata, basi convexiuscula, lateribus ro- tundata; sulco antico parum profunde; ambulacris paribus parum profundatis, oblongis, anticis divaricatis ; semita lata ambulacra cingen(e antice producta; poris genitalibus tribus, non synnnetricis. Long. 9^'"; lat. 9"'; alt. 6"i'". Habitat extremitatem australem Americae. Diese Art hat ganz genau den Umriss und die Gestalt von Sp. cavernosus, dieselbe vordere Furche, dieselbe semita, nur ist diese weiter nach vorn vorgezogen, allein die Ambu- lakra sind sehr schwach vertieft, wie bei Micraster Ag. Die Genitalporen sind bei dem einen Exemplar nicht grösser als sie gewöhnlich bei Spatangus sind, bei einem zweiten wohl ein wenig grösser, jedoch lange nicht so unverhältnissmässig, wie bei Sp. cavernosus und excavatus. Diese drei Arten zeichnen sich gemeinschaftlich durch die ungewöhnliche Dreizahl der Genitalporen und deren unsymmetrische Stellung aus, welche wohl mit Sicherheit auf das Vorhandensein von nur drei Eierstöcken schliessen lässt. Dieses von einem physiologisch sehr wich- tigen Organ hergenommene Kennzeichen reicht unstreitig hin, die Aufstellung einer besondern L^nterabtheilung von Spatan- gus zu rechtfertigen, welche ichTripylus nenne, von T^ü(i, XQia drei und nhXri das Thor. Den Sp. australis würde man sonst wohl unbedenklich zu Micraster k^, rechnen können, wenn man das wichtige Kennzeichen der Genitalporen unbe- rücksichtigt lassen wollte ; die beiden andern Arten wüsste ich aber nicht wohl in eine der Agassiz'schen Unterabtheilun- gen von Spatangus unterzubringen. 4. Spatangus {Brissus) pulvinatus Ph. Sp. testa cinerea, ovata, antice canali parum profundo sulcata; vertice centrali; ambulacris quatuor paribus parum profundatis; semitis ventralibus latissimis postice adscen- dentibus et cum area ambulacrali conjunctis. Long. 32'": lat. 28'", alt. 19"'. 348 Philippi: Beschreibung einiger neuer Echinodernaen Habitat in M. Mediterraiieo ad Neapolin rarus. Die grösste Breite Jiegt ein wenig vor der Mitte, die grösste Hölie ganz hinten dicht vor dem After. Der Wirbel liegt genau in der Mitte der Länge; ein flacher Kanal, fast 3'" breit, läuft von demselben 7Aim Munde, und bewirkt, dass die vordere Extremität eine herzförmige Einbiegung erhält. Die vorderen paarigen Ambulakra divergiren ziemlich stark ; sie sind bis zum Genitalporus fast 9'" lang und 2^'" breit; die hinteren Ambulakra dagegen sind nur 6^'" lang und 2'" breit, beide sind nicht stärker vertieft als der vordere Kanal. Die vier Genitalporen stehen nahe bei einander, unmittelbar hinter ihnen ist eine kleine eiförmige, kissenartige Erhaben- heit, die poröse Platte, hinter welcher eine schmale Furche anfängt, die bis zum After verläuft und in ihrer hintern Hälfte besonders auffällt, indem sie der grösseren Stachelhöcker ent- behrt. Die Area ambulacralis, (welche die ambulacra ein- schliesst), ist sehr winklig und ragt fast bis zum vorderen Rande. Der After kann von oben gesehen werden, indem die Aftergegend von oben nach unten und aussen abfällt; sie ist an den Seiten durch eine ziemlich scharfe Kante begränzt, allein nicht in einer besondern area eingeschlossen. Dagegen ist eine breite, oben herzförmige area infraanalis vorhanden, welche bereits auf der untern Seite liegt, und jederseits drei Porenpaare hat. Der Mund liegt im vierten Theil der Länge. Die vordem paarigen Bauch-Ambulakra, welche von ihm aus- gehen, bilden fast eine continuirliche gerade Linie, die hin- tern liegen in einem auffallend breiten (5'") plattern Raum, welcher nur mit entfernten kleinen Höckerchen besetzt, scharf begränzt, hinten nur durch einen schmalen Zwischenraum von der area infraanalis getrennt ist, und sich schmaler werdend nach oben und dann nach vorn bis zu dem Ende der hintern Ambulakra begiebt. Auch die semitae, in welchen die vor- dem Bauchambulakra liegen, erstrecken sich nach oben, bis sie das Ambulakralfeld und die entsprechenden Ambulakra erreichen; die Poren finden sich aber nur auf der Bauchseite. Das Ventralfeld ist hinten nicht geschlossen, stark gewölbt, in der Mitte fast gekielt. Diese ausgezeichnete Art muss wohl in die Abtheilung Brissus gebracht werden, ungeachtet diese durch den Mangel nebst kritischen Bemerk, über einige weniger bekannte Arten. 349 der vorn Rücken nacli dem Mund verlaufenden Furche cha- rakterisirt wird, während eine solche Furche hier sehr deut- lich vorhanden ist. 5. Spatangus (Brissus) placenta Ph. Sp. testa cinerea, late-ovata, depressa, antice rotundata, postice latiore, dorso planiuscula, venire medio convexa, obsolete assulata, vertice ori opposito, ad \ longitudinis sito; ambulacris paribus parum profnndatis, anticis brevioribus; tuberculis niajoribus in area ambulacrali in ziczac dispositis. Long. 57'", lat. 50'"; alt. 25"'. Habitat in M. Mediterraneo ad Panormum rarus. Der Umriss ist breit eiförmig, hinten ein weniges abge- stutzt, vorn nicht im mindesten ausgeschnitten. Die grösste Breite findet im hintern Drittheil Statt; die Unterseite ist ge- wölbt, in der Mitte etwas gekielt, namentlich ist der Kiel im hintern Theil des Bauchfeldes sehr deutlich ; die Oberseite ist ziemlich flach, steigt jedoch bis kurz vor das Afterende all- mählig in die Höhe, und zeigt zwischen den beiden hinteren Ambulakren eine auffallende, riickenartige Erhöhung. Der Wirbel liegt genau über dem Mund, im vordem Drittheil der Höhe, in einer ziemlich auffallenden Vertiefung. Das vordere unpaare Ambulakrum besteht aus zwei Furchen, welche eine kaum 1^'" breite Erhöhung einfassen und sich verlieren, ehe sie das vordere Ende der Area ambulacralis erreichen. Die vordem paarigen Ambulakra sind 15'" lang, die hintern 21'" lang, beide sind schwach vertieft and etwa 3^'" breit; bei den vordem Ambulakren ist die vordere Reihe Doppelporen aus auffallend kleineren und mehr genäherten Poren zusammen- gesetzt, als die hintere Reihe; bei den hintern Ambulakren ist der Unterschied zwischen beiden Reihen weniger auffallend, und sind die Doppelporeu der innern Reihe etwas kleiner. Die poröse Platte ist breit eiförmig, und enthält in ihrem vordem Theil die vier Genitalporen. Das Afterfeld, beinahe kreisrund, ist oben nicht geschlossen und nur in der grössern untern Hälfte von einer schmalen semita begränzt. Das Infra- analfeld ist desto deutlicher, quer, breit herzförmig nach vorn spitz und hat jederseits vier Poren. Das Ventralfeld ist etwas schmaler als das Afterfeld. Die Bauchambulakra sind ganz im Gegensatz zu Sp. pulviscus sehr kurz, indessen findet 350 Philippi: Beschreibung einiger neuer Echinodermen man bei aufmerksamer Untersuchung an den Seiten einzelne entfernte Poren mitten zwischen den Höckern der Stacheln. Auffallend ist, dass, wie bei Spatangus im engern Sinn, im Ambulakralfeld grössere Höcker im Zickzack stehen. Diese sind besonders deutlich zwischen den vordem und hintern paarigen Ambulakren; im Raum zwischen den zwei vordem paarigen, und zwischen den zwei hintern paarigen Ambulakren sind die grössern Höcker nicht so regelmässig im Zickzack gestellt, auch etwas kleiner. — Die Farbe des Gehäuses ist ziemlich dunkel braungrau, auf der Bauchseite heller Wenn Herr P. Dujardin in der zweiten Ausgabe von Lamarck's hist. nat. des animaux sans vertebres vol. HJ. p. 324 angiebt, der Sp. ventricosus komme im Mittelmeer vor, so hat er wohl diese Art gemeint. Die Worte in Lamarck's Diagnose Sp. ovatus, inf latus schliessen aber unsere Art aus, auch ist der Brissus ventricosus Leske apud Klein p. 29 t. 2f). f. A., wenn anders die Abbildung im mindesten getreu ist, verschieden, indem sie hinten schmaler als vom ist, die Eierstocksöffnungen weit näher am vordem Ende liegen hat, etc. Die Figur von Rumph. Mus. t. XIV. f. 1 ist gar abwei- chend, nur 15'" breit, bei 35" Länge, nach hinten ebenfalls stark verschmälert. Lamarck citirt ausserdem Encycl. t. 158. f. 11 mit? Dieselbe Figur wird aber zu Sp. carinatus citirt (durch einen Druckfehler steht bei dieser Art t. 148). 6. Spatangus purpureus (Echinus) L. Herr F. Dujardin citirt als Synonyme zu dieser Art den Sp. meridionalis Risso Eur. merid. vol. V. p. 280 als variete, und den fossilen Sp. Desmaresti v. Münst. bei Goldf. Petref. p. 153. t. 47. f. 4 als identisch. Beides ist meiner Meinung nach irrig. Den Sp. purpureus besitze ich aus Norwegen durch die Güte von Sars; der Sp. meridionalis unterscheidet sich davon durch folgende Merkmale: 1) seine grösste Breite fällt in die Mitte, nicht in das vordere Drittheil; 2) die vor- dere Furche ist weit tiefer, 3) das Gehäuse ist in der Rich- tung vom Wirbel bis zum After dachförmig zusammengedrückt, fast gekielt; 4) die Ambulakra sind weit breiter, die Furchen, in denen die Porenpaare liegen, sind weit tiefer. 5) Die im Zickzack gestellten Höcker sind auffallend grösser, weit zahl- reicher, und von sehr viel tieferen Furchen eingefasst. Der nebst kritischen Bemerk, über einige Weniger bekannte Arten. 35 j[ Sp. Desmaresti hat mit dem nordischen Sp. piirpiireiis eine geringere Aehnlichkeit, als mit dem Sp. meridionalis, mit wel- chem er in der Gestalt, in der tieferen vorderen Furche, in der dachartigen Bildung des hinteren Theiles übereinstimmt, von dem er sicii aber auf den ersten Blick sehr auffallend durch die geringere Zahl und die sehr geringe Grösse der grösseren im Zickzack gestellten Höcker unterscheidet, die noch kleiner als bei Sp. purpureus sind. Der Sp. meridionalis kommt fossil bei Palermo vor, und muss ich seine vollkommene Identität mit der lebenden Art behaupten, trotz dem, dass Agassiz ausspricht: qu'il n'existe point d'identites entre les especes fossiles et les Vivantes, et que toutes celles que Ton admet encore de nos jours, re- posent sur des fausses determinations, eine Ansicht, der we- nige Naturforscher beitreten werden. 7. Spatangus (^Micraster) canaliferus. Bei dieser Art will ich nur bemerken, dass man die beste Figur dieser Art unter den Citaten der neuen Ausgabe von Lamarck vergeblich sucht, dies ist Gualt. tab. 109. f. C. D. „vulgatissimus, albidus". Die Fig. von Rumph. Mus. 1. 14. f. 2 hat den Wirbel in der Mitte der Länge, und ist entweder eine ganz andere Art, oder eine ganz fehlerhafte Figur, die nicht citirt werden darf. Wenn übrigens zwischen Micraster und Schizaster Ag. kein anderer Unterschied besteht, als dass bei Schizaster die Furchen, in denen die Poren der Ambulakra liegen, tiefer und schmaler sind als bei Micraster, so dürfte dies eine Trennung in zwei Sektionen oder gar Genera schwerlich rechtfertigen. Wenn wir aber Sp. cor anguinum und die Verwandten als typus von Micraster betrachten, so ergiebt sich der wesent- liche physiologische Unterschied, da'Ss Micraster vier Genital- poren besitzt, Schizaster aber nur zwei Genitalporen. Sp. canaliferus ist aber dann ein Schizaster und kein Micraster. 8. Cidaris affinis Ph. C. testa subglobosa, utrinque depressa, cum spinis rubra; tuberculis majoribus sulco profundo circumdatis et margine lato, multituberculato cinctis; spinis majoribus diametrum testae vix sesquies aequantibus, cylindrico-subulatis, 352 Philipp! : Beschreibung einiger neuer Echinodermen spinis per series 18 longitudinales dispositis asperrimis. Diain. testae 20"'; alt. 12|'"; long, spinariim 30'", crass. 1^'". Habitat in Mari Mediterraneo ad Neapolin haud rara. Es ist mir unbegreiflich, dass man nicht schon längst die C. affinis von der C. hystrix unterschieden hat, da sie sich auf den ersten Blick durch dunkler rothe Färbung und kür- zere, spitzere und rauhere Stacheln auszeichnet, und bei Nea- pel gar nicht so sehr selten ist. Ich zähle auf jeder Meri- dianreihe sieben grössere Tuberkeln; dieselben sind, wie bei C. papillosa und hystrix, von einer tiefen Furche umgeben, welche aber noch einen ly " breiten seitlichen Rand übrig lässt, auf welchem 3 bis 4 kleine Höcker in der Querlinie Platz haben. (Bei C. hystrix ist dieser Rand kaum 1'" breit und trägt nur 2 Höcker in der Querlinie; ebenso ist es bei C. papillata, während C. imperialis zwar einen breiten mit mehreren Höckern besetzten Rand hat, aber gänzlich der ver- tieften Furche um die grösseren Höcker ermangelt). Die Am- bulakra, schmal und wellenförmig wie gewöhnlich, tragen vier 'Längsreihen kleiner Höcker, und sind die Höcker der Aussen- reihe etwas grösser, als die der Innenreihe. Dieselbe Bildung ist bei C. hystrix und C. papillata, bei C. imperialis sind 6 Reihen, die Höcker der innersten Reihe sind aber erstaunlich klein. Die grössern Stacheln sind verhältnissmässig kurz, werden über dem Hals merklich dicker, und sind sehr rauh, indem kurze, nach vorn gerichtete, am Grunde durch keine Leiste verbundene Dornen in etwa 18 Längsreihen stehen. Sie verjüngen sich gegen die Spitze stärker als dies bei den verwandten Arten der Fall ist, und zeigen dann durch Zu- sammenfliessen der Stacheln Längslinien ; sie sind roth , ganz undeutlich geringelt. Die kleineren Stacheln, welche die Ba- sis der grösseren umgeben, und die Ambulakra einfassen, sind fast vollkommen linealisch, platt und abgestutzt, während sie bei C. hystrix mehr in eine Spitze auslaufen. Die Diagnosen, welche Lamarck von C. imperialis, C. hystrix etc. giebt, sind durchaus ungenügend, und ebenso seine Synonymie. Nach seiner Angabe kommt C. imperialis im Mittelmeer vor. Derselbe wird charakterisirt durch spinis majoribus cylindra- ceis subventricosis apice striatis, albo-annulatis; eine solche Art kenne ich nicht aus dem Mittelmeer. Nach T. Dujardin nebst kritischen Bemerk, über einige weniger bekannte Arten. 353 hat man mit diesem C. imperialis die Cidaris papilJata FJeming verwechselt, welche Leske tab. VII. %. B. und Encycl. meth. t. 136. f. 6. 7 abgebildet sei (siehe dessen Note zu C. impe- rialis Lamk. ed. 2. vol. III. p. 378). Aber gerade diese Figu- ren werden zu C. hystrix citirt! Also entweder steUen sie nicht die C. papillata vor, oder die C. papillata ist von La- marck mit C. hystrix und nicht mit C. imperialis ver- wechselt! Wer kann daraus klug werden! Im Allgemeinen sind die altern Figuren nicht ausreichend, um die Arten zu unterscheiden. Ich gebe hier die Diagnosen von C. papillata nach Norwegischen Exemplaren, von C. hystrix und von C. imperialis? unbekannten Fundortes, von dem ich keine Stacheln besitze. 9. Cidaris papillata Fleming. C. testa subglobosa, depressa; tuberculis majoribus suico profundo circumdatis et margine angusto, paucituber- culato cinctis; spinis majoribus diametrum testae fere bis aequantibus, crassiusculis cylindricis, vix apicem versus attenuatis, lineis elevatis 16 — 18 argute serratis asperis. Diam. testae 23'"; alt. 15i"'; long. spin. 43'"; crass. 2'". 10. Cidaris hystrix Lamk. C. testa subglobosa, utrinque depressa, pallide rubra; tu- berculis majoribus sulco profundo circumdatis, et margine angusto, paucituberculato cinctis; spinis majoribus dia- metrum testae bis aequantibus, gracilibus, cylindri- cis, apicem versus parum attenuatis; lineis elevatis circa 12 subserratis asperis. Diam. testae 17'"; alt. 12i'"; long, spinarum 34"'; crass. If". (Fast nur durch schlankere, we- niger rauhe Stacheln von C. papillata verschieden). 11. Cidaris imperialis Lamk.? C. testa subglobosa, utrinque depressa; tuberculis majo- ribus sulco profundo circumvallante nullo, margine lato multituberculato cinctis; tuberculis ambulacrorum pallide violaceorum sexserialibu s minimis; spinis majoribus... (ex Lamarckio cylindraceis , subventricosis (laevibus?) apice striatis, albo annulatis). Diam. testae 23'"; alt. 16'"; long, spinarum . . . Nach diesen Diagnosen lassen sich hoffentlich die vier erwähnten Arten unterscheiden. Archiv f. Naturgeschichte. XI. Jahrg. I.Bd. 2.3 354 Philippi: Beschreibung einiger neuer Echinodermen 12. Cidaris Diaderria tenuisjrina Ph. C. testa nigricante, orbiculari, utriiique valde depressa^ ambulacris serie diiplici tiiberculorum niunitis ; areis interam- bulacralibus serie duplici tuberculorum iiiajorum, serieque tuberculorum mediae magn itii dinis utriiique inter tubercula majora et ambulacra iiiiinitis; aculeis longis (diametriim testae aequantibus) articiilatis, striatis, verticillato- aculeatis; tessulis ad aperturam analem longespino- sis. Diam. 27'"; alt. 13^'"; long, spinarum 27'"; lat. earum Habitat in Mari MediteiTaneo ad Panormum rara. Ein Exemplar von Herrn Dr. Schultz in Palermo erhalten und in Spiritus aufbewahrt, welches jetzt im Königlichen Mu- seum zu Berlin befindlich ist, habe ich früher einmal unter- sucht, und darüber Folgendes notirt. Die Farbe der Haut ist schwarz. Die Ambulakra sind zwei Fünftel so breit wie die Interambulakralfelder, die Porenreihen, welche sie einfas- sen, wellenförmig und jede Welle oder jeder Zahn der Po- renreihe besteht aus drei bis vier Porenpaaren. In den Am- bulakren finden sich zwei Reihen grösserer Höcker, etwa 16 Höcker in jeder Reihe, um eine doppelte Reihe ganz kleiner Höcker in der Mittellinie. — Die Interambulakralfelder haben ebenfalls zwei Längsreihen grösserer Höcker, welche den Höckern der Ambulakra ganz gleich sind, aber nur 12 Höcker in jeder Reihe; ausserdem haben sie aber noch eine Reihe Höcker von mittlerer Grösse zwischen der Reihe grosser Höcker und den Ambulakren; in der Mitte jedes Ambulakral- feldes stehen endlich auch 2 Reihen Höcker, die aber kleiner sind. Die ganz kleinen Höcker sind im Umfang eines jedes Täfelchens. Die Stacheln sind weisslich und dunkel violett gegliedert, und die grössern haben etwa 24 — 30 erhabene Längslinien, welche langspitzig gesägt sind, so dass die Spitzen Quirle bilden. (Auf einer Zeichnung, w^elche ich davon ge- nommen habe, beträgt die Höhe der Quirle nicht die Hälfte ihrer Breite, ein Umstand, welchen ich für ein wichtiges dia- gnostisches Merkmal halte). 13. Cidaris {Diadema) longispina Ph. C. testa pallide isabellina, orbiculari, utrinque valde depressa, ambulacris serie duplici tuberculorum munitis; areis nebst kritischen Bemerk, über einige weniger bekannte Arten. 355 interambulacralibiis serie dujDÜci tuberculorum majonim, serie- que tuberculorum uiediae magnitudinis utrinque inter tu ber- eu la majora et anibulacra niuuitis; aculeis loiigissiiiiis, (diametruiii testae sesquies aequantibus) violaceo et albido ar- ticulatis, longitudinaliter striatis et verticillato-aculeatis, ver- ticillis fere aeque altis ac latis: assulis supreinis a cu- leis majoribiis destitutis. Diam. 27'"; alt. 13'"; long, niaxima aculeoruni 42'"; diam. i"'. Habitat in Mari Mediterraneo ad Panormum rarissima. Eiu prachtvolles, getrocknetes Exemplar verdanke ich Herrn Domenico Testa in Palermo. Leider kann ich es nicht mit dem so eben beschriebenen Exemplar vergleichen. Es fällt sogleich durch die helle Isabellfarbe des Gehäuses auf, die Stacheln sind gelblich und blass rothviolett gegliedert; ferner ist sehr auffallend , dass die obersten , d. h. dem After zunächst gelegenen, Täfelchen der Ambulakra anstatt der lan- gen Stacheln ganz kleine, kurze, höchstens f" lange, keulen- förmige, rothe Stacheln tragen, während das dritte Täfelchen gleich einen 24 oder 30'" langen Stachel trägt. Die Ambu- lakra haben erst etwas tiefer ihre langen Stacheln, die höher gelegenen Täfelchen, (deren ich wohl zwölf zähle, während ihnen nur drei in den Jnterambulakralfeldern entsprechen), zeigen auch etwa zwei solcher keulenförmiger Zw^ergstacheln, und sind im übrigen vollkommen unbewaffnet. Die Höcker, welche diese keulenförmigen Stacheln tragen, sind beinah noch kleiner als diejenigen, welche auf andern Täfelchen die klei- nen borstenförmigen Stacheln tragen, die mindestens 3 — 4'" lang 7.U sein pflegen. — Die Breite der Ambulakra im Ver- hältniss zu den luterambulakralfeldern ist dieselbe, wie bei C. longispina, die Zahl der grossen Dornen und Höcker beträgt in jeder Reihe der Ambulakra 14, in jeder Reihe des Inter- ambulakralfeldes 12. Die Stacheln haben etwa zwanzig erha- bene Längsreihen, und die Quirle, welche die Sägezähne der- selben bilden, sind fast so hoch wie breit. Zur Vergleichung möge hier die Beschreibung einer Cu- banischen Art folgen. 14. Cidaris {Diadem a) Antillaruni Ph. C. testa nigricante, orbiculari, utrinque valde depressa; ambulacris Serie duplici tuberculorum mediaie magnitudinis 23* 35G Pliilippi: Beschreibung einiger neuer Ecliinodermen munitis ; areis iuteranibulacralibus serie duplici tuberculorurn majorum, serieque tuberculorurn mediae inagiütudinis duplici iiiter tubercula niajora iriunitis; aculeis longissimis, dia- metrum testae sesquies aequantibus, albido et nigro articulatis, longitudinaliter striatis et verticillato-aculeatis, verticillis alti- tudine latitudinem di midi am vix aequantibus; assu- lis supremis -loiige spinosis. Diam. 15'"; alt. 6'"; long, maxima aculeorum 21'"; crassities eorum ~". Habitat ad Matanzas, insulae Cubae. Die Anzahl der Höcker in jeder Ambulakralreihe beträgt 16; dieselben sind nur von der Grösse der Höcker, welche in der zweiten innern Reihe der Interambulakralfelder stehen ; die grössern Höcker betragen in jeder Reihe der Ambulakra 12. Die Breite der Ambulakra beträgt kaum etwas über den dritten Theil der Interambulakralfelder. Von beiden Sicilischen Arten unterscheidet sich gegenwärtige Art durch die schmale- ren Ambulakra, und dadurch, dass auf den Interambulakralfel- dern die Reihen der Stachelhöcker mittlerer Grösse innen, zwischen den Reihen der grössern Höcker, nicht aussen zwischen der Reihe der grössern Höcker und den Am- bulakren stehen. (7. longispina unterscheidet sich ausserdem durch die blasse gelbliche Färbung , die stachellosen obersten Täfelchen und die hohen Quirle der Stacheln. C. Diadema Lamarck unterscheidet sich, wenn anders die Abbildung von Blainville Manuel d'Actinologie tab. XX. bis, irgend genau ist, durch noch schmalere Ambulakra, die den vierten Theil der Breite der Interambulakralfelder haben, und dadurch , dass die Ambulakralfelder zweimal drei Reihen gleich grosser Stachelhöcker haben, welche, wie bei Arbacia, dem' Ambulakralrande parallel laufen. 15. Ueber die Veränderlichkeit von EcJihiocyarnus pusillus. Agassiz unterscheidet in den Monographies d'Echinoder- mes vol. II. p. 128 sq. folgende Arten : E. jmsülus von Eng- land und Schottland; E. suffolciensis au? dem crag, E. angu- losus aus Irland, E. pyriformis von Grignon , E. altaviUe7isis fossil von Hauteville, E. obtusus fossil ebendaher, E. siculus fossil von Sicilien. Bei dem Versuch, meine Echinocyamus nach diesem Werke zu bestinmien , bin ich zu der Ueberzeu- nebst kritischen Bemerk, über einige weniger bekannte Arten. 357 giing golangf, dass die Anzahl der Arten zu sehr vervielfältigt ist, und in den meisten Fällen individuelle Verschiedenheiten für constante, specifische Charaktere gehalten sind. Ich be- sitze 6 lebende Echinocyanuis von Norwegen, 61 lebende von Neapel und Sicilien, 20 fossile von verschiedenen Punkten Siciliens, 1 von Vicenza, 2 von Tarent, 2 von Pozzuoli, 2 von Ischia, zusammen 94 Exemplare, ^velche ich alle zu einer Art rechne. In der Grösse variiren meine lebenden Sicilischen Exem- plare von 1~" bis zu 4^'", meine fossilen von 1'" bis 6'"; die lebenden Norwegischen Exemplare von 4^'" bis 6". Die Norwegischen Exemplare haben theils die Gestalt von E. py- riformis Ag. f. 19—^24, theils von siculus Ag. f. 33 — 36, indem nämlich die grösste Breite bald vor, bald hinter der Mitte liegt; bisweilen ist die Gestalt ausgezeichnet fünfeckig, und hinten tiefer ausgerandet, als bei irgend einer der Agas- sizschen Figuren, es ist nicht ein Exemplar dem andern voll- konunen gleich. Namentlich ist auch die Wölbung sehr veränderlich: das flachste Exemplar misst 6^'" in der Länge, 5V" in der Breite, nicht volle 2'" in der Höhe, das gewölbteste misst 5^"' in der Länge, 5'" in der Breite und doch 2\'" in der Höhe, die Verhältnisse sind also im ersten Fall 100 : 8S : 32 und im zweiten Fall 100 : 91 : 45. Nach den Grundsätzen, die Agassiz bei Aufstellung seiner Echino- cyamus- Arten befolgt hat, müsste man aus den sechs Norwe- gischen Exemplaren nicht weniger als sechs Arten machen. Noch grösser sind die Verschiedenheiten in der Gestalt, welche bei den Exemplaren aus dem Mittelmeer angetroffen werden. Im Allgemeinen finde ich (doch giebt es auch viele Ausnahmen), dass die jüngsten Exemplare fast vollkommen elliptisch sind, mit dem Vorrücken im Alter werden sie hinten breiter, also eiförmig, und zuletzt erscheinen sie meist so breit, birnförmig und beinahe fünfeckig, wie die Norwegischen Exemplare. Sehr auffallend sind auf den ersten Blick die eckigen Formen mit einspringenden Winkeln. Sie entstehen, indem sich in der Verlängerung der Ambulakren Einbiegungen zeigen, bald seichter, bald tiefer. Im letzteren Fall bekommt das Gehäuse eine sehr eigenthümliche Gestalt, 358 Philip pi: Beschreibung einiger neuer Echinodermen allein eine vollkoinmcne Reihe von Uebergängen verbietet diese auffallenden Fonnen abzutrennen. Was die Ambulakren anbetrifft, so zeigen alle meine Exemplare die grösste Uebereinstimniung , und bin ich auch iVicht im Stande in den von Agassiz abgebildeten vermeint- lichen Arten einen Unterschied in dieser Beziehung zu finden. Dasselbe gilt von der Lage des Afters. Agassiz legt einiges Gewicht auf die Grösse und Hervorragung der Höcker, welche die Stacheln tragen. Ich finde aber, dass dieses Kennzeichen deshalb ein höchst trügerisches ist, weil die Schale im Leben wie bei fossilen Exemplaren überaus leicht abgerieben wird, und alle Uebergänge zwischen höchst rauhen und höckerigen und ganz glatten Oberflächen vorkommen. Sehr erschwert wird das Urtheil über die Haltbarkeit der Agassizschen Arten dadurch, dass er nicht selten in der Be- schreibung ganz andere Unterschiede angiebt, als in der Dia- gnose. So sagt er z. B. in der Beschreibung von E. suffol- ciensis , er unterscheide sich vom E. pusillus „par sa forme plus deprimee et plus elargie, qui le rend a-peu-pres circu- laire" und dann: „les tnbercnles sont tres-developpes, sans cependant etre aussi gros que ceux de FE. pusillus. In der Diagnose dagegen hat Agassiz die Form (und das wohlweis- lich) wegfallen lassen, ertheilt dem E. pusillus einen discus inflatus, dem E. suffoiciensis einen discus depressus, und einen anum inter os et marginem posticum medium. Ware wirklich eine erhebliche Verschiedenheit in der Lage des Afters, so würde dieser Umstand die Trennung in zwei Arten rechtfer- tigen, nicht die grössere oder geringere Wölbung, die mehr kreisförmige oder mehr elliptische Gestalt, oder das grössere oder schwächere Hervorragen der Höcker. E. pusillus, der offenbar ein Junges, noch nicht ausgewachsenes Individuum ist, hat deshalb verhältnissmässig sehr grosse Höcker; s. di6 I^emerkung zu Spatangus cavernosus. — Von E. angulosus heisst es im Gegensatz zu E. pusillus (welcher einen discus inflatus haben soll) disco subinflato, petalis angustis apertis, wie aber die petala bei E. pusillus seien, ist nicht gesagt ! und . in der Abbildung ist kein Unterschied zu finden. Von E. an- gulosus unterscheidet sich aber E. pyriformis in nichts, als in der Gestalt, welche antice subacuta und postice dilatata ist, nebst kritischon Bemerk, über einige weniger bekannte Arten. 359 so wie durch eine testa orassiore. Ersterer Unterschied ist bei Echinocyanius von gar keiner Bedeutung, und der letztere, die dickere Schale, bei einem grösseren, fossilen Exemplar, verglichen mit einem kleinern lebenden, wohl ohne allen Wertli. So lange bis Agassiz keine bessern Unterscheidungsmerkmale angiebt, muss ich auch den E. pyriformis so gut wie den an- gulosus für einerlei mit dem pusillus halten. Dasselbe gilt von E. siculus. Der einzige Unterschied von pyriformis, der der in der Diagnose angegeben ist, ist folgender: E. siculus: petalis apertis rectis und E. pyriformis petalis angustis apertis. Es bedarf keines Beweises, dass dies eine sehr schlechte Dia- gnose ist, da sie gar keinen Unterschied angiebt, oder ist etwa rectus der Gegensatz von angustus? soll es heissen cur- vatis für angustis, oder dilatatis für rectis? E. altavillensis und E. obtusus scheinen allerdings verschiedene Arten zu sein. Dasselbe kann ich nicht von Echinoneus placenta Goldf. aus der Kreide sagen, nach Abbildung und Beschreibung kann ich keinen Unterschied zwischen ihm und zwischen der lebenden Art finden; vielleicht finden sich aber Verschiedenheiten bei sorgfältiger und vorurtheilsfreier Vergleichung von Exemplaren. In Beziehung auf die Veränderlichkeit der Gestalt bei den Seeigeln sei >>'''' R.A.rkihppidel: C.FScb?ud£ Utk Taf. vnr. / Ta/.M. A s. ö: r. /^ JFr&y äel. ^iltt/enscMeie /S4S. Ta/I. 1 1 t f\ i; 'tta^enachieie M^. lafxr. ^^^tS°o»»v r /J^^/ äJP/u^/Pl^a^£^y <^.FSüii/ac^/zU< ^^ ^^. j^Sb==^sS^-?^ ^ %- ß^% '^i...>Si. ^^^_^ ^St^r