MG M^t ^S^ssJaPV c . '*•. ARCHIV FÜR NATURGESCHICHTE GEGRÜNDET VON A. F. A. WIE GM ANN, FORTGESETZT VON W. F. ERICHSON. IN VERBINDUNG MIT PROF. DR- LE UCK ART IN LEIPZIG HERAUSGEGEBEN Dr. F. K. TROSCBEL, PROFESSOR AN DER FR1EDRICH-WIEHEEMS-UNIVERSITÄT ZU BONN. SIEBEN UNI) DREISSIGSTER JAHRGANG. Zweiter Band. Berlin, N i c o 1 a i s c h e V c r 1 a g s b u c h h a n d l u n g. (A. Effert und L. Lindtner.) 1871. Inhalt des zweiten Bandes. Seite Bericht über die Leistungen iu der Naturgeschichte der Vögel während des Jahres 1870. Von Dr. G. Hartlaub in Bremen 1 Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Säuge- thiere während des Jahres 1870. Von Troschel . 45 Bericht über die Leistungen in der Herpetologie während des Jahres 1870. Von Troschel 70 Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie während des Jahres 1870. Von Troschel 87 Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Mol- lusken während des Jahres 1870. Von Troschel . 113 Cephalopoda . . . . . . 131 Heteropoda 132 Gasteropoda . . . . . . 132 Pteropoda 152 Lamellibranchiata . . . . . 152 Brachiopoda 157 Tunicata ... ... . . 159 Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der In- sekten während des Jahres 1870. Von Dr. Friedrich Brauer in Wien 161 Orthoptera . . ,"- 185 Neuroptera . 192 Coleoptera 194 Hymenoptera ....... 228 Lepidoptera 237 Aphaniptera ........ 272 Hemiptera , 272 IV Inhalt. Seite Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Myriopoden, Arachniden und Crustaceen während der Jahre 1869—1870. Von Dr. A. Gerstaecker . . 281 Myriopoda ........ 283 Arachnoidea . 290 Crustacea 310 Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen in der Natur- geschichte der niederen Thiere während der Jahre 1870 und 1871. Von Dr. Rud. Leuckart in Leipzig . 367 Vermes . • . 374 Annelides v . . . . 378 Piatodes 437 Ciliati 468 Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Vögel während des Jahres 1870. Von Dr. G. Hartlaub in Bremen. Die erfreulichste allseitigste Thätigkeit auf dem Ge- biete der ornithoiogischen Litteratur bildet den Grund und Boden, auf welchem sich dieser unser 24ster Jah- resbericht zu bewegen hat, und es ist merkwürdig genug, dass die gewaltige kriegerische Bewegung des Jahres 1870 ihre Rückwirkung auf unsere specieile Disciplin der Naturwissenschaften nur dadurch bekundet, dass fran- zösische Namen von der Liste schriftstellerisch thätiger Contribuenten fast ganz ausgeschlossen sind. Von Wer- ken allgemeineren Inhalts zählen wir A. Brehm's „Ge- fangene Vögel" zu den wichtigsten ; denn es behandelt ein sehr modernes und sehr populäres Thema erschöpfen- der und befriedigender, als je zuvor geschehen war. Milne Edwards' grossartige Untersuchungen über fossile Vögel nehmen ihren Fortgang und verdienen nach wie vor unsere ganze Bewunderung. Mit besonderer Genugthuung begrüssten wir das Erscheinen des „General- Index" zu den ersten 15 Jahrgängen von Cabanis' Journal für Ornithologie. Endlich ! Das weite Gebiet der Lokalfaunen wurde in solchem Grade bereichert, dass es schwer wird, hier auf die hervorragende Bedeutung ein- zelner Beiträge hinzuweisen. Namentlich gilt das für Archiv für Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. A 2 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Europa. Hinsichtlich Chinas behaupten einen gewissen Vorrang die Arbeiten des unermüdlich thätigen Swinhoe. Auch Allan Hume's „Rough Notes on Indian Oology and Ornithologie" sind von eminentem Interesse. We- nige Gebiete unseres Erdballs erscheinen ornithologischer Erforschung gegenüber so bevorzugt als das nordöstliche Afrika. Das leicht erreichbare Egypten bleibt ein Lieb- lingsfeld für Gewehr und Notizbuch englischer Vogel- freunde. Und von Abyssinien kann man seit Blanf ord's und Jesse's Publicationen wohl mit Grund behaupten, dass hier kaum noch Erhebliches zu thun übrig bleibt, dass dieses reiche und merkwürdige Land zoologisch min- destens ebenso vollständig durchforscht ist, als die Ver- einigten Staaten Nordamerika^. Gern erkennen wir auch schon hier die Verdienste Sha rp e's um die Ornithologie Afrika's und insbesondere auch Madagascars an. — Fern sei der Tag, wo dieser Bericht, bei den Fortschritten unseres Wissens von den Vögeln Amerika's angelangt, nicht der Namen Sc la ter's undSalvin's in erster Linie zu gedenken hätte. Ein fast neues und in seiner Bedeu- tung für geographische Zoologie wichtiges Gebiet ist Alaschka, durch Bann ister kürzlich in grösserem Um- fange ornithologisch ausgebeutet. Die Gallopagos-Inseln, zuerst durch Darwin vor 36 Jahren als den sogenann- ten Schöpfungscentren zugehörig erkannt und durch un- vergleichliche Schilderung verewigt, sind von neuem der Schauplatz eifriger ornithologischer Studien geworden, die nur dazu gedient haben, ;diesem Archipel das ihm längst gewidmete Interesse noch bedeutungsvoller zu sichern. Der litterarische Austausch zwischen Bull er und Fi n seh hat wesentlich dazu beigetragen, uns die Vögel Neuseelands bekannter zu machen und zahlreiche dunkle Punkte in der Naturgeschichte derselben aufzu- heilen. Auch die Lücken, welche die Inselcomplexe des stillen Meeres hinsichtlich unserer Bekanntschaft mit ihrer Thierweit darboten, füllen sich die eine nach der andern. Wir konnten im Verein mit unserem Freunde Finsch einen ersten etwas vollständigen Bericht über die Vogel- welt der Tonga-Gruppe publiciren. der Vögel während des Jahres 1870. 3 Die beiden wichtigsten Organe für ornithologische Mittheilungen, A. Newton's „Ibis" und Ca bani s' „Jour- nal für Ornithologie6 hatten regelmässigen Fortgang. Für Bronn's „Klassen und Ordnungen des Thier- reichs , wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild" bearbeitete Dr. Emil Selenka die erste und zweite Lieferung der Vögel : Einleitung und Anatomie mit 4 Tafeln. (Bd. 6. Abth. 4). Es scheint diese Arbeit alles Lob zu verdienen. Der Verfasser verräth eine tüchtige Litteraturkenntniss und scheint seiner Aufgabe gewachsen zu sein. General-Index zum „Journal für Ornithologie." In- haltsverzeichniss der ersten 15 Jahrgänge (1853 — 67) ent- haltend das systematische Verzeichniss aller lateinischen Familien-, Genus- und Artennamen, so wie Autoren- und Sachregister nebst Verzeichniss der Abbildungen in alpha- betischer Ordnung. In Verbindung mit A. Reichenow und Max Helm, herausgegeben von J. C ab an is. 1 Vol. 8. 211 S. Wenn auch spät erscheinend, doch in hohem Grade willkommen und für die Besitzer des Werkes geradezu unentbehrlich. In Wallace's interessantem Buche „Contribution to the theory of Natural Selection, a series of essays." London 8. 384 S. findet sich natürlich auch viel Orni- thologisches, namentlich im 3ten, 6ten und 7ten Essay. Das Kapitel von „mimicry" kannte man bereits. Newton macht auf allerlei Irrthümliches im Einzelnen aufmerk- sam und es scheint in der That, dass Wallace seinen Theorien zu Liebe manchmal zu weit geht und dass die von ihm angezogenen Beispiele keineswegs immer stich- haltige sind. „Reptiles and Birds." A populär account of thcir various Orders, with a description of the habits and eco- nomy of the most interesting, by Louis Figuier. II- lustrated with 307 woodcuts. London 1870. Unter viel Anecdotischem in dieser kleinen Schrift hat nur ein Theil auf genügende Zuverlässigkeit Anspruch. Von G. R. Gray's „Handlist of Genera and Species of Birds etc." erschien part II. 278 S. Schliesst sich 4 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte streng dem ersten Theile an und theilt dessen Vorzüge wie dessen Mängel. Als neu werden namhaft gemacht : Piezor Irina flavimentum aus Nordwestamerika und Psi- lorhinus cyanogenys von unbekannter Herkunft. Statius Müller wird durch dick und dünn behauptet und selbst das französische Wort moineau als Speciesname für eine Coliuspasser-Art beibehalten. Wir können und werden uns diesem Verfahren nie anschliessen. Selys Longchamp „Notes on varions Birds ob- served in Italian Museums in 1866. a Ibis Octob. p. 449. Zwei Nestor productus in Italien. Synoecus Lodoisiae sei nur Coturnix communis. Columba turricola ßp. exi- stire gar nicht oder sei zufällige Varietät von C. livia gekreuzt mit zahmen Tauben u. s. w. P. Bleeker's „Naamlist der Vogelen in het Mu- seum van het Koningl. Zool. Botan. Genootschap t's Gra- venhage." Verslag van het K. Z. B. Genootsch. Acclimat. 1869. p. 77—103. Berthelot Sabin „Les Oiseaux migrateurs." Bul- let. Soc. d'Acclim. 1869. p. 660—75. A. E. Brehm: „Gefangene Vögel. u Ein Hand- und Lesebuch für Liebhaber und Pfleger einheimischer und fremdländischer Vögel. In Verbindung mit Bodi- nus, Bolle, Gabanis, Gronau, Finsch, Girtanner, v. Homeyer, A. und K. Müller, Schlegel, Stoi- ker und andern bewährten Vogelwirthen des In- und Auslandes. Bis jetzt drei Lieferungen in gr. 8. Der allgemeine Theil dieses auf einen grösseren Umfang be- rechneten Werkes behandelt in besonderen Abschnitten: Liebhaber und Vögel, Gebauer, Vogelstube und Flugge- bauer, Ameisenpuppen und Mehlwürmer, Vogelfutter, Wartung, Eingewöhnung und Zähmung, Erziehung, Un- terricht, Empfang und Versand, Vogelzucht, Krankheiten und Krankenpflege, Vogelhandel und Vogelhändler. — Dann beginnt der specielle Theil des Textes mit den Pa- pageien. Plan und Bearbeitung dieses Buches verdienen unbedingtes Lob. Die zahlreichen Freunde vonßrehm's „Illustrirtem Thierleben" werden ihren Lieblingsautor auf jeder Seite des neuen Werkes wiederfinden. Die Art der Vögel während des Jahres 1870. 5 und Weise, in welcher Brehm sein Thema meisterlich behandelt, ist zugleich eine absolut originelle und sichert dem Werke einen dauernden Rang und Werth. Dr. K. Russ „Jahresbericht aus meiner Vogelstube* Cabanis Journal f. Ornith. Januar, p. 25. Ganz instructiv. Foudia madagascariensis und Euplectes melanogaster wur- den zum Brüten gebracht. Carl Baron Drachenfels: „Ueber Zuchtver- suche fremdländischer Vögel. " Gab. Journ. f. Grnith. Heft 2. p. 145. Z. B. über Lophortyx californica. E. Baldamus: „Ueber die Zucht einiger ausländi- schen Vögel." Berl. Zeitschr. für Acclimatis. 1870. p. 43» Papageien und Weberfinken. P. L. Martin: „Die Praxis der Naturgeschichte." 3 Th. Weimar 1869. Taxidermie, Präpariren und Sammeln auf Reisen. Ausstopfen u.s. w. Gute ziemlich erschö- pfende Arbeit. Näheres darüber bei Cabanis, Journ. für Ornith. p. 381. A. Milne Edwards: „Recherches anatomiques et palaeontologiques pour servir a. l'histoire des oiseaux fos- siles de la France" erschienen die Lieferungen 26 — 30- Unter den abgebildeten Arten ist Aphanapteryx Brookii. Tetrao scoticus lebte also früher auch in Frankreich. Das vortreffliche Werk bricht zunächst mit den Gallinaceen ab. Die Ardeidae und Rallidae kommen zum Schluss. A. Milne Edwards: „Oiseaux fossiles" in der zweiten Ausgabe des Dictionm.univ. d'Hist. natur. Vol. IX. p. 671 — 719. u Unbedingt das Beste bis jetzt über diesen Gegenstand Veröffentlichte. A. Milne Edwards: „Observations on the Orni- thological Fauna of the Bourbonnais during the Middle Tertiary Period." Ann. and Mag. of N. H. p. 451. (Nach den Compt. rend. 1870. p. 557.) Psittaeus, Trogon, Col- localia, Gypogeranus, Marabou ! Psittaeus Verreauxi ist der einzige geologische Papagei. H. G. Seeley: „Index to the fossil remains of Aves Ornithosauria and Reptilia etc. in the Woodwardian Mu- seum of the University of Cambridge" 8. 145 ö. 6 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte M. Jobert: „Ueber die Nasaldrüsen der Vögel. u Compt. rend. Nr. 15. 69. (Ann. Mag. N. H. p. 70.) H. Magnus: „Untersuchungen über den Bau des knöchernen Vogelkopfs." Zeitseh. für wissensch. Zoolo- gie. Separatabdruck. 108 S. Mit 6 lithograph. Tafeln. W. Nathusius: „Ueber die Structur der Moa-Ei- schalen aus Neuseeland und die Bedeutung der Eischa- lenstücke für Systematik. u Zeitschr. für wissensch. Zool. XX. p. 106— 130. Taf. 12 und XXL p. 330. t. XXV, XXVI. Dinornis steht Rhea am nächsten. Die Bedeutung der Eischalenstructur für Systematik ist, wie das auch schon aus den Untersuchungen des jüngeren Blasius erhellt, eine sehr geringe. Reichenow: „Ueber die Bedeutung der Eiermaasse" in Cab. Journ. für Ornith. F. W. Hutton: „On the mechanic principle in- volved in the sailing flight of the Albatross." Philos. Ma- gaz. 1869. p. 130. E. J. Marey. „Memoire sur le vol des insectes et des oiseaux. Ann. des Sc nat. XIII. p. 49. Id. Sur le mecanisme du vol des Oiseaux. Compt. rend.LXX. p.1255. Europa. Von A. Fritsch: „Naturgeschichte der Vögel Europa's" erschienen wieder mehrere Lieferungen. Die späteren Abbildungen haben uns noch besser gefallen als die anfänglichen und das ganze Werk wird seinen Rang unter den ersten auf diesem Felde behaupten. Gould's Luxuswerk: „The Birds of Great Britain" wird regelmässig fortgesetzt. Es erschienen pt. XVII und XVIII. Ever. F. Im Thurn: „The Birds of Marlborough" beeing a contribution to the Ornithology of the district. 1 vol. 12. 116 S. Ganz gute Arbeit eines Studenten. H. Stevenson: „The Birds of Norfolk" with re- marks on their habits, migration and lokal distribution. 2 vol. Mit colorirtem Titelkupfer von Wolf, Otis tarda der Vögel während des Jahres 1870. 7 darstellend, und lithographirten landschaftlichen Ansich- ten der Breydon muds und Thetford Warren. R. Gray and Th. Anderson. „The Birds ofAyr- shire and Wigtownshire" 1 vol. 8. Glasgow 1869. Eine gute physiographische Einleitung schildert die Lokalitäten der beiden Grafschaften. Es scheinen über 196 Arten vorzukommen. (Aus den Proc. Nat. Hist. Soc. Glasg. I. p. 269—324.) C. Sundevall's Werk über die Vögel Schwedens sieht leider noch immer seiner Vollendung entgegen. Dies gilt hauptsächlich vom Text, der noch sehr zurück ist. Die Kupfertafeln scheinen vollzählig zu sein. Emil Holmgren: „Scandinaviens Foglar" in Handbok i Zoologi. II deelen. 8. S 435— 930, mit 6 Ku- pfertafeln. Die in diesen beiden Theilen enthaltenen Ordnungen sind : Accipitres , Columbae, Gallinae und Grallae. Es wird z. B. berichtet über Versuche Tetrao scoticus zu acclimatisiren. Cabanis' „Journal für Ornithologie" bringt eine sehr erwünschte Uebersetzung von Malmgren's „Orni- thologiska notiser," in welcher Näheres über Calamodyta schoenobaenus, Lusciniopsis fluviatilis, Falco vespertinus und über die Gänse Finlands und der scandinavischen Halbinsel. S. 281 u. 287. C. A. Westerlund: „Ueber die geographische Verbreitung der Vögel in Schweden und Norwegen," übersetzt aus dem Schwedischen von C. v. Willem oes- Suhm. Peterm. Geogr. Mittheil. p. 373. Verbreitet sich in sehr instructiver Weise über die Veränderlichkeit der Vogelfauna unter dem Einflüsse von Umgestaltung des Bodens, Temperaturverhältnissen u. s. w. Man beobachtete ein Vordringen von Norden nach Süden und ein solches von Osten nach Westen. Dann folgen Abschnitte über die horizontale Verbreitung der Vögel, über den Einfluss des Klima's, über die verticale Verbreitung derselben in den Hochgebirgen Skandinaviens, über die Verbreitung der Vögel nach den physicalischen Verhältnissen. W. Mewes: „Bidrag tili Sveriges Ornithologi, 8 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Berättelse om en resa tili Oland och Skane." Ofvers. Kongl. Vetensk. Acad. Förh. 1868. p. 251—93. H. Goebel schreibt über die während 1867 bis 69 im Uman'schen Kreise (Gouv. Kiew) beobachteten Vögel in Cab. Journ. für Ornith. p. 177. Die Lokalitäten wer- den ausführlich geschildert, die Steppenregion, grosse Rohrwälder n. s. w. Besondere Beachtung rindet die Fort- pflanzung. Eier und Nester werden beschrieben. Alauda alpestris erscheint als regelmässiger Wintergast scharen- weise an der Landstrasse. H. Goebel schildert ferner einen ornithologischen Ausflug nach der Djepermündung und der Beresan-Insel daselbst. Cab. Journ. für Ornith. p. 141. Ziemlich mager. Auf Beresan brüten Larus argentatus, Carbo cormoranus und graculus. Die Vogelwelt der Kinburnhalbinsel wird geschildert ; Fort- pflanzung von Coracias garrula und Merops apiaster. Als Erdhöhlen- bewohner der Lehmwände und Schluchten des Djeperufer werden namhaft gemacht: Cypselus apus, Cotyle riparia, Sturnus, Monedula. Coracias, Merops, Saxicola oenanthe und cachinnans, Tinnunculus alauderius und vespertinus, Upupa epops, Vulpanser tadorna. J. v. Fischer: „Die Vögel des St. Petersburger Gouvernements.* Zool. Gart. 1870. p. 344. Von Sabanäeffs Materialien für eine Fauna des Gouvernements Jaroslaw" ist eine Fortsetzung erschie- nen. Bull. Soc. Imp. Mose. XLI. (1868) p. 202-243. p. 383 — 405. Behandelt den Charakter der Fauna nach den verschiedenen Jahreszeiten, die residirenden und die nomadischen Arten, Zunahme und Abnahme einzelner Ar- ten, die Ursachen davon, Ausrottung der Wälder u. s. w. ; tabellarische Uebersichten der Vögel nach ihren Lieblings- gebieten. G. Gillett: „On the Birds of Nowaja Zembla" in Ibis p. 303. Von den 28 namhaft gemachten Arten wur- den viele nur gesehen. Nyctea nivea ist sehr gemein ; Plectrophanes nivalis; von Hirundo rustica wurde ein Pärchen beobachtet. N. Kuwert: Ornithologische Notizen aus Ostpreus- sen" in Cab. Journ. für Ornithol. p. 203. A. v. Homeyer bringt umfangreiche Berichtigun- der Vögel während des Jahres 1870. 9 gen zu H. Borggreve's Vogelfauna Norddeutschlands. Caban. Journ. für Ornith. p. 214. Dergleichen Berichti- gungen und Zusätze konnten nicht ausbleiben und wer- den nur dazu dienen, den Werth und die Brauchbarkeit einer an sich sehr guten und verdienstlichen Arbeit zu erhöhen. H. Schacht: „Ein Jahr der Beobachtung des Vo- gellebens im Teutoburger Walde/ Zool. Gart. 1869. p. 247 — 51. Von nur lokalem Interesse. H. Schacht: „Die Baukünstler unserer Vögel" ibid. p. 40— 48, 80—84, 97—102. Die Nester der ersten Brüten sind immer die besten. Die Kunst des Nestbaus ist angeboren. F. H. Snell: „Parallele zwischen der Vogelfauna des Taunus und der Wetterau." Zool. Gart. 1869. p. 321—28. A. Schwab: „Vogelfauna von Mistek (Mähren) und dessen weiterer Umgebung." Zählt 227 Arten auf. Auch Beschreibungen. V. v. Tcbusi: „Bemerkungen über verschiedene Vögel Oesterreichs" in Oab. Journ. für Ornith. p. 257. Behandelt unter Anderen Strix uralensis, Cotyle rupestris, Phyllopncuste raontana Br., Fringilla linaria, Charadrius morinellus, Cinclus aquaticus. E. Baldam us : „Ornithologisches aus meinen Reise- tagebüchern" beobachtet im Oberengadin. Cab. Journ. für Ornith. p. 94. Sehr amüsant geschrieben. Näheres über Tichodroma, Phyllopncuste Bonelli (Fortpflanzung), Nucifraga, Pyrrhocorax alpinus, Turdus torquatus, Hi- rundo rupestris, Parus alpestris! Sodann Kukuksge- schichten mit Anthus. Catalog der Brutvögel des Engadin. Dr. C. Stölker: „Bibliographia Ornitbologica Hel- vetica, Brochüre." Abdruck aus? S. 90— 119. Sehr voll- ständige chronologische Zusammenstellung des vorhande- nen Materials. C. Stölker: „Ornithologische Beobachtungen" in Cab. Journ. für Ornith. p. 84. lieber Oedicnemus crepi- tans, Milvus regalis, Fulica atra, Cairina moschata, Miss- geburten, Albinismus und Melanismus, Loxia orycivora in der Gefangenschaft u. s. w. 10 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Eugenio Bettoni: „Storia naturale degli uccelli che nidificano in Lombardia etc." fascic. X — XXII. Paolo ßonizzi: „Catalogo degli uccelli del Mode- nese." Modena 1868. 8. N. V. Ninni: „Catalogo degli uccelli del Veneto" in Fauna, Flora e Gea del Veneto e del Trentino. Ve- neria 1867. 8. Pietro Doederlein: „Avifauna del Modenese e della Sicilia ossia Catalogo ragionato e comparativo dellc varie specie di uccelli che si rinvengono in permanenza o di passagio nelle provincie di Modena, di Reggio e nella Sicilia" ' Giorn. Sc nat. ed. Econ. Inst. Tecn. Pa- lermo 1869. p. 137—195. Es sollen 250 modenesische und 300 Arten für Sicilien aufgeführt werden, aber die Arbeit ist noch nicht vollendet. H. J. Elwes et T. E. Bu ckley: „A list of Birds of Turkey." Ibis p. 59. Sorgfältige Berücksichtigung der bis jetzt vorhandenen Quellen. Sehr ergiebiges Gebiet. Ueberall Massen von Raubvögeln. Die Ebenen Macedo- niens sehr vögelreich. Interessante Auskunft über Cor- vus collaris Drumrn., Garrulus stridens P]hrb. bei Con- stantinopel, Emberiza pusilla als seltner Wintergast, am Bosporus ; Acredula tephronota wurde nicht gefunden. Im Ganzen 318 Arten. Ch. W r ig ht bringt noch einen Appendix zu sei- ner Arbeit über die Vögel Malta's und Gozzo's. Ibis p. 488. Emberiza nivalis ! Francis H. Brown: „Somc observations on the Fauna of Madeira." Boston Soc. of Nat. Hist. 1868. p. 205. Soll nur das bekannte Verzeichniss Vernon Harcourt's wiederholen. Berthelot Sabin: „Les Oiseaux migrateurs" in Bullet. Soc. d'Acclim. 1869. p. 660—675. Afrika. R. ß. Sharp e setzt seine Mittheilungen über die Vögel des Fantee-Gebietes fort. Ibis p. 56. Nectarinia fantensis ist unsere N. phaeothorax, Cassinia rubicunda und C. Fin- der Vögel während des Jahres 1870. 11 sehn n. sp. abgeb. auf pl. 2. Pytelia hypogrammica n. sp. soll von afra verschieden sein. Astur macrourus abgeb. auf pl. 3. Illadopsis gularis n. sp. von Elmina, Drymoeca Swanzii n. sp. p. 476. Voltafluss; Dr. braehyptera ebend. pl. XIV. fig. 1 ; Pytelia Sohlegeln n. sp. pl. XIV. fig. 2 u. 3, Chaetura Üsheri n. sp. Cap Coast; Syrnium nu- chale n. sp. Ob verschieden von Woodfordi? Sharp e macht sich um die Ornithologie Afrika's sehr verdient; ein etwas reichlicheres Maass von Critik wäre ihm indes- sen zu wünschen. R. B. Sharpe: „Critical remarks on v. fleug 1 in's Ornithologie N.-O.- Afrikas." Ibis p. 421. Viel Wichti- ges und Beachtenswerthes. R. B. Sharpe: „On the Birds of Angola" in Pro- ceed. Zool. Soc. p. 142 und 563. Von grossem Interesse. Vergl. über Passer diffusus und Vidua principalis. Keule- man's Angaben über das Vorkommen von Gypohierax angolensis auf den Capverden (Gaivota auf St. Vincent, Falcao auf Santiago), wo er zu den gemeinsten Arten zähle, gehen positiv auf einen andern Vogel. Keule- man berichtet über Coturnix histrionica ; Phyllopneuste trochilus von Quanza; Hirundo angolensis abgeb. pl. 43; Numenius madagascariensis. Glareola pratincola bei Am- briz u. s. w. R. B. Sharpe: „Contributions to the Ornithology of Madagascar." Proceed. Zool. Soc. p. 384. Der wich- tigste unter den neueren Beiträgen. Tylas Edouardi ist = Turdus Goudoti Var. Brisson's Luscinia madagascariensis wird die Gattung Oxylabes. Abbild, von Kopf, Füssen, Flügel. Pbedina madagascariensis, Ceblepyris major n. sp. (? Ref.) Calicalicus, Ellisia; Mystacornis Crossleyi n. sp. pl. 29 (= Berrieria Cn. Grandid. Rev. Zool. p. 50) ist eine ganz neue Form ! Ausführlich überPhillepittajala, Brachypteracias leptosomus, Atelornis pittoides. Crossley sammelte im Norden der Insel, in der Provinz Vohima, nörd- lich von Antananarivo nach Nossi Vola, südöstlich vom See Alout. Eine neue Art ist noch Corethrura insularis, beschr. auf S. 400. Barboza du Bocage: „Aves das possessoes Por- tuguezas d'Africa occidental que existem no Museu de Lisboa." Quarta lista. (Exstr. do Jörn. Sc. math. etc. Nr. VIII. Lisboa 1870). Wichtig. 12 Hartlaub: Bericht üb. d. L<;ist. in d. Naturgeschichte Vergl. über Buteo auguralis. p. 4. Von Benguala. Beschrei- bung verschiedener Kleider; Oriolus Andersoni n. sp., Petrocincla brevipes von Caconda, Muscicapa cinereola von Biballa, Cossypha barbaia von Caconda, Telephonus Anchietao n. sp., Pholidauges Bocagei, Francolinus Hartlaubii n. sp. p. 18 Huilla; Centropus rao- nachus von Huilla, positiv verschieden von superciliaris ; Falco Di- ckinsoni von Caconda: ebendaher Lanius collurio und Merops api- aster; Curruca hortensis von Huilla; Pratincola rubicola von Ca- conda. Im Ganzen 135 Arten. Von Heu glin's Werk über die Ornithologie Nord- östafrika's erschienen die 12te und 13te Lieferung mit Abbidungen von Foudia haematocephala, Galerida mo- desta, Atticora griseopyga, Schizorbis personata, Tricho- lais clegans und Eremomela griseoflava. Lamprocolius amethystinus wird eingezogen als L. auratus orientalis p. 516. „Hyphant. gambiensis Briss." geht nicht. W. T. ßlanford: „Observations on the Geology and Zoology of Abyssinia/Vmade during the progress of the British Expedition to that country," 1 vol. 8. Birds p. 285 — 493. Zählt zu den besten Arbeiten, deren dieser Jahresbericht zu gedenken hat. Es werden 293 Arten behandelt. Hübsche Beobachtungen über Lebensweise; synonymisch-critische Notizen über verschiedene Arten; Verbreitung, namentlich verticale. Bubo cinerascens ganz verschieden von maculosus. Indicator stehe den Barbots und Colins näher als den Kukuken, das sternum sei zu vergleichen; Centropus superciliosus sei keineswegs av. jun. von monachus! Lebensweise von Colius; Tockus Hemprichii sei = limbatus, keineswegs aber nasutus; Hirundo aethiopica n. sp. ab- geb. pl. 2, S. 343; Eremomela griseoflava abgeb. pl. 3, fig. 1 ; Phyl- loscopus abyssinicus n. sp. ib. fig. 2; Ruticilla fuscicaudata pl. 4 (= Saxicola scotozerca Heugl.); Pratincola semitorquata Heugl. ab- geb. pl. 5. $ cf 5 Pholidauges leucogaster wird seltsamer und höchst irrthümlicher Weise als congenerisch mit der indischen Grandala betrachtet; Amydrus Blythi sei eine sehr gute Art; Wichtiges über Certilauda desertorum, ob = bifasciata?, Alauda praetermissa n. sp. pl. 6; Crithagra flavivertex, Bl. abgeb. pl. 7, Lamprocolius abyssi- nicus sei = chalybeus, und variire enorm in Grösse; L. aeneus und purpuropterus seien bestimmt verschiedene Arten; über Gymnoris canicapilla. BJ. auf S. 412. Sei nicht = dentata Sund. ; Lebensweise von Numida ptilorhyncha; Pelecanus rufescens sei doch schwerlich gleichartig mit philippensis. der Vögel während des Jahres 1870. 13 O. Fi nsch: „On a collection of Birds from North- Eastern Abyssinia and the ßogos Country." With notes by the collector William Jesse, Zoologist to the Abys- sinien Expedition. Transact. of the Zool. Soc. London, p. 197. Es handelt diese ausgezeichnete Arbeit von 221 Arten. Eine Karte mit Angabe der Sammelstationen und Routen ist beigefügt. Gute Abbildungen von Caprimul- gus inornatus, Lantus fallax n. sp., der schliesslich mit L. lahtora zusammenfallen dürfte, Coraphites melananchea und Larus Hemprichii; Jesse*s Reisebericht. Er sam- melte 750 Exemplare. Jede einzelne Art erfährt ausführ- liche Besprechung. Finsch lernte Blanford's Werk etwas zu spät kennen und berichtet darüber in einem Ap- pendix. Eine grössere Form von Nectarinia Yardinei vom Senafluss dürfte vielleicht besser als JV. osiris zu unterscheiden sein. Als neu wird beschrieben Aiaemon Jessei auf S. 273. Salvadori: „Rivista critica del catalogo descrittivo di una collezione di uccelli da Orazio Antinori nell' in- terno dell Africa centrale etc." (Estratt. Atti Acad. Sc. di Torino 1870. p. 719—746) mit Abbildungen von Ere- momela canescens (= Tricholais elegans Heugl.) und Nectarinia azic. auf t. 1, und von Drymoeca troglodytes und Dr. Antinorii auf t. 2. Unser Buch über die Vögel Ostafrica's scheint gelegentlich unvollständig verstanden zu sein. Buteo augur und augmalis werden endgültig und ausführlich als von einander verschieden dargestellt; Merops frenatus sei keine gute Art (Ist's doch : Ref.); aus- führlich über Rhinopomastes aterrimus; Hoplopterus spe- ciosus Ant. sei = Vanellus albiceps Gould. Sehr wichtige Arbeit, die von gründlichem Studium zeugt. L. Taczanowski: „Uebersicht der Vögel die in Algerien, Provinz Constantine, von Ende Nov. 1865 bis Ende April 1867 gesammelt und beobachtet wurden. Ein Reisebericht leitet diese sehr erwünschte Mittheilung ein. Es werden 210 Arten behandelt. Von seltneren treffen wir Picus Vaillantii. Rhamphocorys clot- bey. Calandrella Reboudia, Ammomanes isabellina, Galerida areni- cola und macrorhyncha, Certhilauda bilopha und desertorum, Ruti- 14 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte cilla Moussieri, Drymoeca Saharae, Crateropus fulvus, Telephonua cucullatus, Lanius algeriensis, Fringillaria striolata, Leptophila sp. ! Porzana raarginalis Hartl, : Cab. Journ. f. Orn. p. 33. v. II engl in: bringt Noten zu dieser Arbeit über die Vögel Algeriens. Cab. Journ. für Ornith. p. 383. Claude W. Wyatt: „Notes on the Birds of the Sinai Peniusula." Ibis p. 1. Sehr anziehend geschrieben. Ergänzt Tristam. Landschaftliche Schilderung. Viel Hübsches über die Lebensweise der beobachteten Arten. Sylvia Doriae ist bei Tor gemein. Amydrus Tristrami häufig bei Wadi Feiran. Seltnere Saxicolae und Lerchen. J. Ch. Melliss: „Note on the Birds of the Island of St. Helena. Ibis p. 97. Viel introducirte Arten. Als einheimisch und daselbst brütend werden genannt Estrelda astrild, Euplectes madagascariensis und Crithagra butyracea, beide »common field birds«, Geopelia tranquilla »abundant over all the island«, Charadrius pecuarius, Phaeton aethereus und Gygis Candida, beide sehr geinein. Padda orycivora wurde introducirt und ist jetzt gemein auf den niedrigen Felseninseln der Nordküste.. Asien. Von Gould's „Birds of Asia" erschien pt. XXII mit schönen Abbildungen von Alcedo grandis, Sturnus purpurascens, Scops pennatus, Athene Brodiei, Syrnium ocellatum, Phodilus badius, Crossoptilon auritum, Poly- plectron bicalcaratum, Euspiza melanocephala, E. lutcola, Emberiza cinerea, Megalaema Franclini, Vivia innominata, Sasia ochracea, Sasia abnormis, Khimator malacoptilus. Allan Huine: „My Scrapbook or Rough notes on Indian Ornithology and Oology" part I. Raptores. 8. Calcutta. 237 S. Ausführlich über 40 Arten. Eine höchst werthvolle Arbeit, die in bescheidener Weise ein reiches gründliches Wissen verräth und des Neuen überraschend Viel bringt. Sehr genaue Beschreibungen. Alles auf die Fortpflanzung Bezügliche mit Vorliebe behandelt. Godwin-Austen: „A list of Birds obtained in the Khasi and North Cachar Hill's." Journ. Asiat. Soc. of Beng. 1870. p. 91. Der Verfasser wurde vorzugsweise der Vögel während des Jahres 1870. 15 durch Jerdon's Werk geleitet und angeregt. Ueber manche der seltneren Arten ausführlicher; andere wer- den nur namhaft gemacht. Gute Bemerkungen über die Lebensweise. Die North - Cachar-Hills gränzen an die indochinesischen Länder. Die Burrail ränge ist zoologisch so gut wie unbekannt. Eine kleinere Rasse von Hirundo rustica brütet in Giebeln der hohen Dächer der Naga-Häuser in Asala; Cypselus tectorum n. sp. Jerd. (Journ. As. Soc. Beng. 1870, p. 61) ist ebendaselbst gemein. Psari- somus Dalhousiae ist häufig im Quellgebiete des Thiriflusses, wo man zwanzig und mehr beisammen sieht ; eine der vier beschriebenen Buceros-Arten könnte neu sein : Sitta formosa bei Asala ; Upupa epops von der Burail-Kette ; das Männchen von Cyornis magnirostris hier zuerst beschrieben, ebenso das Männchen von Brachypteryx hyperythra; Pomatorhinus MacClellandi ist eine neue Art Jerdon's, ebenso Trochalopteron Austeni; Allotrius oenobarbus beschrieben; Lebensweise von Cissa sinensis; neue Carpophaga, die der insignis nahe steht. W. T. Blanford: „List of Birds obtained in the Jrawaddy Valley around Ava, Thayet Myo and ßassein." Ibis p. 462. Kurze Angaben der Lokalitäten. 113 Arten. Allan Hume: „Additional observations regarding some species of Birds noticed by Mr. W. T. Blanford in his Ornith. Notes from S.-W. and Central - India." Journ. As. Soc. of Beng. Vol. XXXIX. p. 113. Salpornis spilonotus, Hirundo fluvicola und Cyornis Tickelliae seien nicht so überaus selten. Vergl. über Otocampsa fuscicaudata, Emberiza, Huttoni, Pterocles fasciatus (»crepuscular habits«), Alcippe poiocephala u. s. w. H. J. E 1 w e s berichtet in einem Briefe an den Her- ausgeber des Ibis über die Vögel der 3 — 8000' hohen Cardamumbills bei Travancore. Die meisten Arten der Neilgherries wiederholen sich hier. Von Buceros bicor- nis werden Flüge von 20 — 30 Stück beobachtet. Car- pophaga insignis ist gemein. -Palaeornis columboides. Ibis p. 526. Allan Hume berichtet brieflich» über Ornithologi- sches aus Agra. Ibis p. 136. Das Nest und die Eier von Cisticola schoenicola in Indien werden beschrieben ; Eier von Eumyias melanops ; Munia similaris Stol. sei juv. von M. undulata; Corvus tibetanus sei nur corax; Beschrei- 16 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte bung von Phylloscopus neglectus, von Nütava hucotis n. sp. und von Prinia humüis n. sp. Dann noch über das Brüten von Himantopus eandidns in Indien. E. Blyth: „Notes relating chiefiy to the Birds of India." Ibis p. 157. Sehr reichhaltig. War gleichzeitig mit J. H. Gurney in der Leidner Sammlung. Accipiter niscides und virgatus sollen getrennt bleiben. Cyornis simplex n. sp. (ob = Niltava leucotis Hume's?). Viel cri- tische und synonymische Auseinandersetzung. Allan Hume: „Stray Notes on the Ornithology of India." Ibis p. 181 und 399. Fortsetzung. Jer donia agricolensis n. gen. et n. sp. Ausführliche Beschreibung. Zu Phyliopneuste gehörig. Dann über- Emberiza strio- lata Licht. Beavan: „Additional notes on various Indian Birds." Ibis p. 324. Wichtig. Viel und Ausführliches über die Lebensweise mancher Arten. Vergleiche über Turdulus Wardi S. 324. Dr. F. Stolitzka: „A contribution to Malayan Ornithology" J. A. S. Beng. 1870. pt. 2. p. 277. Berichtet sehr interessant über 300 in der Provinz Wellesley ge- sammelte Vögel. 95 Arten. R. B. Sharp e: „On a collection of Birds from China and Japan." Ann. and Mag. N. H. p. 157. Kurze Noten des Sammlers. 25 Arten, darunter fünf europäi- sche, nämlich ßotaurus stellaris, Mergus serrator, Anas marila, Circus cyaneus und C. aeruginosus. WTie wir R. Swinhoe die erste Kunde von der Ornithologie Formosa's verdanken, so auch ganz neuer- lich die erste Nachricht über die Vögel der Insel Hainan. Ibis p. 77, 230 und 342. Orographische Einleitung. Die Berge bis 7000' hoch. Cocos und Pinus dicht neben ein- ander. Spilornis Ruthe^fordi p. 85, Cypselus tinus p. 90, Microptemm Holroydi n. sp. p. 95; Megdlaema faber n. sp. pl. 4, fig. 1. Der ein- zige Papagei der Insel ist Palaeornis javanica. Dicaeum minullum n. sp. p. 240; Volvocivora saturata n. sp. p. 242; Pericrocotus fra- terculus n. sp. p. 244; Buclianya innexa n. sp. p. 242; Garrulax monachus n. sp. p. 248; Pomatorhinus nigrostellatus n. sp. p. 250 ; der Vögel während des Jahres 1870. 17 Hypsipetes perniger n. sp. p. 258, pl. IX. fig. 2; Hemixos castano- notus n. sp. ib. fig. 1 ; Criniger pallidus n. sp. p. 252 ; Ixos hainanus n. sp.; PhyUornis lazulina n. sp.; Herpornis tyrannulus n. sp.; Eu> labes sinensis und E. hainanus n. sp. ; Omotreron Douvilli n. sp. Das Hill fowl der Insel ist Gallus ferrugineus. Die Ornithologie Hainan's erinnert zumeist an die Tenasserim's, etwas weniger an die Südchina's; auch an die Formosa's. So z.B. kommt Psaropholus ardens vor. Abbildung der Schnäbel von Corvus corone und C. sinensis. R. Swinhoe: „Zoological Notes of a journey from Canton to Peking and Kalgai." Proced. Zool. Soc. p. 427. Sehr reichhaltig. Ibis propinqua n. sp., religiosa zunächst stehend; Suthora webbiana beliebter Käfigvogel zu Kämpfen; Cygnus Davidi n. sp. Scheint C. coscoroba zu ähneln; Passer ouratensis n. sp., Parus ouratensis, und Mecistura ouratensis, beide neu, von Allashan; Ca- lamoherpe concinens, Cypselus pekinensis, Loxia albiventris von Pe- king; vergl. über Sitta villosa Verr. , über Tchitrea Incei; Picus poliopsis n. sp. ; Arundinax Flemmingi n. sp. Nordchina; Emberiza Tristrami n. sp. ebendaher ; Carpodacus mongolicus n. sp. ; Athene plumipes n. sp. von Slato; Regulus cristatus von Nordchina; eben- daher Nucifraga caryocatactes und Picus martius. R. Swinhoe: „List of Birds collected by M. C. Collingwood during a cruise in the China and Japan Seas." Proceed. Z. S. p. 600. Nennt 33 Arten, die mit wenig Ausnahmen auf See erlangt wurden. A. David: „Journal d'un voyage en Mongolie fait en 1866." Nouv. Arch du Mus. Bullet. III. p. 18—96. Mit Karten. Sehr vollständiger Catalog der Vögel um Pe- king, 295 Arten aufzählend, aber der Mehrzahl nach ohne wissenschaftliche Namen. Auch der neue Schwan wird erwähnt. Zahlreiche Bemerkungen über Vögel, welche der Autor auf seinen Reisen von Peking nach verschie- denen Punkten der Mongolei antraf, z. B. auf einer rein wissenschaftlichen Tour nach der Wourato-Gegend. Von grossem Interesse und sehr einer selbstständigenVeröffent- lichung werth. E. v. Homeyer: „Fortsetzung über die Vögel Ost- sibiriens." Caban. Journ. für Ornith. p. 16 — 64, 161 — 176 und 421—439. Zählt 321 Arten auf. Archiv f. Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. B 18 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Dybowsky bringt Nachträgliches zu seinen Vögeln Dauriens. Cab. Journ. für Ornith. p. 305. Motacilla paradoxa Schrenk's sei eine sehr gute Art; der von ihm beobachtete Numenius sei nicht arquata sondern australis, die Limosa sei melanuroides, der Caprimulgus sei jotaka, der Cypselus apus var. leucopygos Pall. sei australis Gould; von Leucosticte Gi- glioli würden zahlreiche Exemplare am Onon erlegt; Grus Monti- gnesia aus dem Amurlande; vergl. über Scolopax heterocerca Cab. p. 311; über Tringa crassirostris Schleg. ; Uragus sanguinolentus Bp. gute bisher nur als japanisch bekannte Art. Amato Amati: „Della Nuova Guinea" in Real Instit. Lombard, etc. 1869. p. 784—800. Auf S. 798 eine kurze Notiz über die Vögel. H. Schlegel veröffentlicht in zwei neuen Theilen seiner „Observations zoologiques" (Nr. III und IV) sehr zahlreiche und werthvolle Mittheilungen über eine grosse Menge interessanter von v. Rosenberg, Hoedtund anderen niederländischen Reisenden auf den Inselgruppen Arou, Key, Ceram Laut, Geelvink u. s. w. gesammelten neuen und unvollständig bekannten Arten. Man vergleiche z. B. über die 3 Baza des indischen Archipels, über Psittacula melanogenia, über drei nahe verwandte Nasiterna, über die Maasse von Eclectus personatus, cyanicollis, die Lorius, zahlreiche lokale Abweichungen von Trichoglossus haematotus, über Cacatna und Microglossum, über Tangsiptera, über die Centropus und die Tauben jener entlegenen Gebiete, über Casuarius bicarun- culatus, über Sterna Douglasii u. s. w. Als neu wurden beschrieben: Noctua Hoedtii von Mysol, Nasiterna geelvirikiana. Loriculus catae- nene von Sanghir und L. aurantiifrons von Mysol, Trichoglossus Bo- senbergii von der Insel Soek (Schoutengruppe), Tangsiptera Schle- gelii von Soek, und T. Carolinae von Mefoor, Nectarinea Duyvinbo- dei von Sanghir, Monarcha JBrehmii von Soek, Pitta Rosenbergii ebendaher, Aplonis magnus von Soek, Ptilopus Miquelii von den Inseln Meosnoum, und Tobie, Ptilopus speciosus von Mefoor, Ptilo- pus Muschenbroekii Rosb. von Mefoor, Meosnoum und Soek, Leptop- tila Hoedtii von der im Norden von dem östlichen Theile Timors gelegenen Insel Wetter. (Nederl. Tiydschr. voor de Dierk. Vol. III.) Australien uiiil Oceanien. S.Diggles: „The Ornithology of Australia." Pt. 21. G. R. Gray: „Descriptions of new species of Birds der Vögel während des Jahres 1870. 19 from the Salomon- and Bank - groups of Islands." Ann. and Mag. N. H. p. 327. Wichtige Ergänzung von Sek- tor's Arbeit (Proc. Z. S. 1869. p. 118). Neue Arten sind: Accipiter älbogularis von St. Christoval, Philemon Sclateri ebendaher, specifisch verschieden von vulturinus Hombr. Jacq., Ptilopus sdlomonensis von St Christoval, Carpophaga Brenchleyi, Megapodius Brenchleyi, beide ebendaher. Dann über Guncuma leucogaster von St. Ysabei und Coccato-Island, Häliastur leucosternon von Golf-Island, Collocalia hypoleuca ebendaher, Hai- cyon albicilla von St. Christoval, Eclectus Linnaei und Eclectus in- termedius von St. Ysabei. D. E. Gräfe, der bekannte für Herrn Caesar Godeffroy in Hamburg auf verchiedenen Inselgrup- pen der Südsee seit Jahren thätige Gelehrte , hat seine Beobachtungen über die Lebensweise und Verbreitung der Tonga-Vögel in einer sehr anziehend geschriebenen Ar- beit zusammengestellt, die wir in Cab. Journ. für Ornith. veröffentlicht haben. Unsere Bekannschaft mit der Or- nis der oceanischen Inselgruppen scheint noch keineswegs eine erschöpfende zusein. So erwähnt Gräfe einer men- nigrothen Chrysoena, die er im Käfig sab. T. H. Potts veröffentlicht neue und höchst einge- hende Beobachtungen über die Vögel Neuseelands. Trans- act. and Proc. N. Zeal. Inst. 1869. p. 40. Nach einer ausführlichen physicalisch-geographischen Einlei- tung erhalten wir Aufschlug über die Fortpflanzung von Halcyon vagans, Acanthisitta chloris, Petroica macrocephala, Podiceps Hec- tori (nicht haltbar!), Rhipidura flabellifera, Botaurus poecilopterus, Anthornis melanura, Mohoua ochrocephala, Sphenoeacus punctatus, Zosterops lateralis, Prosthemadera novae Zelandiae und Gerygone assimilis. Kleine originelle Abbildungen dienen zur Erläuterung. O. Finsch: „Ueber die Vögel Neuseelands" in Cab. Journ. für Ornith. p. 241. Der Verfasser behandelt in seiner bekannten gründlichen und ausführlichen Manier das reiche ihm durch Sammlungen Dr. J. Haast's zur Verfügung gestellte Material zu einer fast erschöpfenden Arbeit über die Vögel Neuseelands. Dabei erfahren ver- schiedene der neulich von Bull er aufgestellten neuen Arten die nöthige kritische Abfertigung. W. Buller: „Remarks on some disputed species of 20 Hart 1 au b: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte New-Zealand Birds." Ibis p. 455. Zur Abwehr gegen Finsch, Platycercus alpinus sei dennoch als gute Art zu betrachten. Auch Nestor occidentalis wird nicht gänz- lich aufgegeben. Gerygone assimilis könnte sich wirk- lich als gute Art herausstellen. Podiceps Hectori wird geopfert. W. Buller: „Notes on the Ornithology of New- Zealand." Transact. and Proc. N. Zeal. Instit, Vol. IL p. 385. In ausführlich-eingehender Weise wird auch hier eine Rcchtfertignng für gewisse von Fi n seh angezwei- felte neue Arten versucht. Platycercus alpinus, Nestor occidentalis und Gerygone assimilis will Buller durch- aus als gute Species anerkannt wissen. Er wolle dage- gen Turnagra Hectori, Anas gracilis und Podiceps He- ctori als nach seiner eigenen Erkenntniss unhaltbar auf- geben. F. W. Hutton: „Notes on some of the Birds inha- biting the province of Auckland, New-Zealand." Ibis p. 392. Giebt unter Anderem ein Verzeichniss der 32 introducir- ten Arten. F. W. Hutton: „Notes on the Birds ofLittle Ba- rier-Island. u Transact. Proc. N. Zeal. Inst. I. p. 162 und Notes on the Birds of Great Barier-Island ib. p. 160. Auf dieser Insel wurden in 2 Monaten 52 Arten erlangt, auf jener in 4 Tagen 23 Arten. E. S. Hill: „Lord Howe's Island." Sydney 1870- Brochüre. Es wurden 14 Vögelarten gesammelt. Die „Woodhen" ist Oeydromus sylvestris. Porphyrio albus sei dem Aussterben nahe. Amerika. W. H. Dale et H. M. Bannister: „List of the Birds ofAlasca, with biographical notes." With descrip- tions of new species by Prof. Spencer F. Baird (Exstr. from the Transact. Chicago Acad. of Sc. 1869. p. 267—327). Von hervorragender Wichtigkeit. Kurze Angabe der Lokalitäten, wo gesammelt wurde. Diese sind das Gebiet des Yukon und gewisser Confluenten desselben, z. B. des der Vögel während des Jahres 1870. 21 Nulato-River, dann die Inseln St. Michael und Kadiak. Viel Neues von Eiern und Nestern. Ueber seltnere Arten etwas ausführlicher, so über Lampro- netta Fischeri p. 299 (Fortpflanzung), gemein auf St. Michael, über Soniateria v nigrum p. 300, die gemein genannt wird auf St. Michael, so wie zwischen den Mündungen des Mackenzie und Coppermine. Dann über Diomedea nigripes, die Mormonarten, Turdus naevius, Leucosticte griseonucha, Corvus carnivorus, Lagopus albus, Anser canagicus. Budytes flava wurde auf St. Michael erlangt. Bairds Aufsatz behandelt Scops Kennicoti, Budytes flava pl. 30. fig. 1, PhyUopnenste Kennicoti n. sp. -pl. 30. flg. 2. Troglodytes alascensis, n. sp. pl. 30. fig. 3, Pyrrhula coccinea Sei. pl. 29. flg. 2, Leucosticte griseonucha pl. 28. fig. 2. Leucosticte littoralis n. sp. ib. fig. 1, Me- lospiza insignis B. n. sp. tab. 29. fig. 2, Spermophila badiiventris B. n. sp. tab. 28. fig. 3 von Nicaragua; abgebildet sind noch Limosa uropygialis tab. 32, Sterna aleutica n. sp. tab. 31. fig. 1, Graculus bicristatus tab. 33, Puffinus tenuirostris* tab. 34. fig. 2, Fulmarus Rodgersi Cass. tab. 34. fig. 1 und Simorhynchus Cassinii Coues auf tab. 31. fig. 2. J. A. Allen: „Notes on some of rarer ßirds of Massachusetts.0 Salem 1869. (Amer. Natur. III. p. 505 — 519, 568—585, 631—648. Dr. W. H. Gregg: „Catalogue of the Birds of the Chemung-Country, N. Y. Elmira 1870. A. M. Ross: „Catalogue of Canadian Birds, Insects and Squirrels collected in the vicinity of Toronto. u Sp. F. Baird: „On additions to the Bird-Fauna of North-America made by the Scientific Corps of the Russo- American Telegraph Exped." Transact. Chic. Ac. Sc. I. p. 311 — 335. Es handelt sich um die schon erwähnten neuen Arten von Alaska. Zu diesen kommen drei, die zuerst als amerikanisch aufgeführt werden. T. M. Brewer: „Sea' Side Ornithology" in Amer. Natur. III. p. 223. Ueber die Vögel Neuenglands. J. G. Cooper: „Some recent additions to the Fauna of California." Proceed. Calif. Acad. Sc. IV. p. 3— 13. Noten über nahezu 50 später bekannt gewordene califor- nische Vögel. J. G. Cooper: „The Fauna of Montana Territory.* Amer. Natur. IL p. 596—600 und III. p. 31—35, 73—84. Behandelt 110 Arten. 22 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte J. D. Whitney: „Geological Survey of Califor- nian Ornithology." Vol. I. Land-birds. Edited by S. F. Baird from the MS. and notes of J. G. Cooper 592 S. Scheint von grösster Bedeutung. Vortreffliche Holz- schnitte der Köpfe und der generischen Charaktere. Wei- teres im nächsten Berichte. J. G. Cooper: „The Naturalist in California" ib. p. 182 — 189, 470—481. Ueber Vögel der Ebenen von Los Angeles, des Cajon-Passes, der Wüste und des Colo- radothals. J. Mathew Jones: „On some of the rarer Birds of Nova Scotia. Proc. and Transact. Nov. Scot. Instit. N. Sc. II. p. 70— 73. Nur Wasservögel. G. M. Jones: „The Breeding habits of .Birds." Amer. Natur. III. p. 48, 49. H. Reeks: „Notes on the Zoology of Neufund- land." Zoolog. Soc. Ser. p. 1609 u. s. w. Gute eigene Beobachtungen. 212 Arten. Elliott Coues: „Sea Side Homes." Amer. Natur. III. p. 337—349. Betrifft hauptsächlich die Fortpflanzung gewisser Charadriaden und Lariden. H. B. B u t eher: „List of Birds coilected at La- redo, Texas." Proceed. Acad. Sc. Philad. 1868. p. 148. Nur Namen. Neunzig Arten. O. Fi nach: „Ueber eine Vögelsammlung aus Novo- westmexico." Abhandl. des Naturw. Vereins zu Bremen 1870. p. 321. Gesammelt wurde in der Umgegend von Mazatlan, um Guadalaxara und auf Tres Marias. Eine sehr reichhaltige Einleitung bekundet z. B. die Litteratur kenntniss des Verfassers in glänzender Weise. Unter den 44 behandelten Arten erfahren die interessanteren eingehende Besprechung, so Trogon ambiguus und citreolus, Icteria longicaudata, Cyanocorax Beecheyi, Calocitta Colliei und C. elegans n. sp., Icterus Greysoni Cass., Pheucticus chrysopeplus, der in sehr verschiedenen Kleidern beschrieben wird, die Otocorys-Arten, die in raonographisch-erschöpfenderWeise abgehandelt werden, Psittacula cyanopogon, Picus lucasanus, Sterna galericulata. Alfredo Duges: „Catalogo de Animales. Ver- tebrades en La republica Mexicana." Naturaleza, Vol. I. p. 139. Nur Namen. 223 Arten. der Vögel während des Jahres 1870. 23 Manuel M. Villada: „Avcs del Valle de Mexico." Naturaleza p. 94, 146. Bis jetzt nur Allgemeines. Pc L. Sclater et O. Salvin: „On some recent additions to the Avifauna of Mexico." Proceed. Zool. Soc. p. 550. Vergl. über Turdus flavirostris Sw., Geo- thlypis melanops Band, Thryothorus pleurosticttis Sei. Cyanospiza Leclancheri von San Juan del Rio und Ma- crococcyx erythropygius Less. Ebendaher. 0. Finsch: „On a collection of Birds from the Islands of Trinidad. u Proceed. Z. Soc. p. 551. Wichtig und jedes Lob verdienend. Behandelt 115 Arten in com- petentester Weise. Die einzige der Insel eigenthümliche Art scheint Psittacula cingulata zu sein. Als bisher noch nicht für Trinidad verzeichnet werden ge- nannt: Heleodytes minor, Myiozetetes inornatus, Sturnella hippo- crepis, Pseudoleistes melanopterus. Icterus vulgaris, Cardinalis phoe- niceus, Sycalis brasiliensis, Rhamphastos erythrorhynchus , Ptero- glossus aracari und Brotogeris tuipara. P. L. Sclater et O. Salvinv: „On Birds collected by Mr. Whitely on the coast of Honduras." Proceed. Zool. Soc. p. 835. Das Material bilden 520 Exemplare aus der Umgebung von Puerto Cabello, Julian, Medina und St. Pedro. 135 Arten. A. Ernst: „Apuntos para la fauna Ornithoiogica de Venezuela/ Vargasia 1870. p. 195. Uebersetz. von Sclater und Salvin in Aufsätzen in den Proc. Z. S. P. L. Sclater et 0. Salvin: „On Venezuelan Birds cö'llected by Mr. Goering." Proceed. Zool. Soc. p. 779. Viertes Verzeichniss. Die sehr interessante Loka- lität lieferte reiche Ausbeute. Um Merida wurden 106 Arten gesammelt, davon 9 neue. Seltnere Arten werden durch kritische Bemerkungen erläutert. Als neu werden beschrieben Setophaga albifrons, Diglossa gloriosa, Chlorospingus Goeringi, Buarremon meridanus, Grallaria griseonucha, Ochthoeca superciliosa, 0. nigrita, Conurus rhodoeephalus , Uro- chroma dilectissima. O. Salvin; „On some collections of Birds from Veragua." Proceed. Zool. Soc. p. 175. Sehr reichhaltig. 216 Arten. Eine Einleitung giebt die gewonnenen Re- 24 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte sultate in ihren Hauptpunkten. Von den 432 bis jetzt bekannten Arten dieses Gebiets scheinen 29 Veragua eigentümlich anzugehören, 179 sind zugleich südameri- kanisch, 238 kommen auch in Panama vor, 317 zugleich in Costarica, 210 auch in Guatemala und Mexiko, 60 sind auch nordamerikanisch. Als neu werden beschrieben: Thryothorus semiradius, Taclvy- phonus nitidissimus, Empidonax atriceps, Chiromachaeris aurantiaca, Anthrostomus saturatus, Chaetura fumosa , Lophomis adordbüis, Selasphorus torridus, Selasphorus ardens, Chloronerpes simplex und Chloronerpes clirysauchen. 0. Salvin: „Additional notes of Lawrence's List of Costarica Biids." Ibis p. 107. Man kennt von Costa- rica bereits 520 Arten. Capito Hartlaubii ist das Weib- chen von C. ßourcieri. v. Pelzeln's vortreffliches Werk: „Zur Ornitholo- gie Brasiliens" ist bis zu einer dritten Abtheilung fort- gesetzt (Wien 1870). 390 S. Eine kolorirte Karte illu- strirt die Subregionen, die columbische, amazonische, süd- brasilische und chilenische. Geographische Verbreitung, Fundorte. Sehr zahlreiche Noten, die zum Theil, von grösster Wichtigkeit für unsere Kenntniss der Arten. Neue und wenig bekannte Arten werden beschrieben. Dann auf S. 344 Betrachtungen über die ornithologische Fauna Brasiliens, mit vergleichender Uebersicht derVögel vom Rio -Madeira, Ober- Amazonas, Rio-Negro, Rio- Branco und Unter- Amazonas. J. Reinhardt: „Bidrag til Kundskab om Fugle- faunen i Brasiliens Campos. u Kopenh. (Separatabdruck aus Videnskabel. Meddelels. fra den naturh. Forening i Kjöbenh. 1870.) 124 S. Leider in dänischer Sprache. Physiographische Einleitung. Zählt 195 Arten auf. Bio- graphische Notizen, namentlich auch über die Fort- pflanzung. Ausführlicher über Dicholophus cristatus, Vanellus cajennensis, Scolopax brasiliensis. Porphyrie» parvus, Rhea americana, Oypturus parvirostris, Columba rutina, Sarcorhamphus papa, Cymindis cajen- nensis, Spizaetos ornatus, Syrnium suinda , Conurus xanthopterus, Rhamphastos toco, Crotophaga ani, Phaetornis Pretrei, Petasophora serrirostris Heliothrix auriculatus, Chaetura biscutata Natt., Bucco der Vögel während des Jahres 1870. 25 chacura etc. Eine zweite Abtheilung dieser bedeutenden Arbeit um- fasst auf 267Seiten 198 Arten. Zwei neue Arten werden abgebil- det, Elaenia Lundii auf t. VIII. fig. 1 und Myiopatis siiperciliaris Lund ib. fig. 2. Ludwig Holtz: n Beschreibung südamerikanischer Vogeleier" in Cab. Journ. für Ornith. p. 1. Nach von Chr. Sternberg gesammelten Exemplaren. Sehr fleis- sige und deutliche Beschreibungen von 44 Arten. W. H.Hudson veröffentlicht in den Proceech Zool. Soc. of London von Zeit zu Zeit Briefe über die Ornitho- logie von Buenos Ayres, die gute Aufschlüsse über ver- schiedene Arten bringen, so auf S. 799 über Otus bra- chyotus, Ibis falcinellus, Larus cirrhocephalus , Mycte- ria u. s. w., und auf S. 332 und 545 über Taeniöptera va- riegata, irupero und variegata. Wandern. Dann noch über Molothrus bonariensis, über das Nest von Milvulus violentus u. s. w\ Dr. Cunningham; „A third list of Birds collected during the survey of the strait of Magellan." Ibis p. 499. Von 33 Arten wird die genaue Angabe des Fundortes mitgetheilt. Ein Anhang berichtet über die gesammelten Nester und Eier. Ausführlicher über Graculus caruncu- latus, Chloephaga magellanica und Nectris amaurosoma. Philippi et Landbeck: „Catalogo de Las Aves Chilenas existentes en el Museo Nacional de Santiago. 8. P. L. Sclater et 0- Salvin. „Characters of new species of Birds collected by Dr. Habel in the Galopa- gos-Island." Proceed. Z. S. p. 322. Im Ganzen 37 Ar- ten von fünf Inseln, Indefatigable-Island, Bindloes-Island, Abington-Island, Island uncertain, in nicht weniger als 460 Exemplaren. Als neu werden beschrieben Certhi- dea fusca, Camarhynchus variegatus, Cam. Habelii, Cam. prosthemelas, Cactornis Abingdonii, Cact. pallida, Nycti- corax pauper. Jeder Beitrag zur Ornithologie dieser zoologisch so überaus merkwürdigen Inselgruppe ist von grösstem Interesse. Eine ausführlichere Mittheilung wird für die Transactions der Zool. Gesellschaft vorbereitet. 26 Hart la üb: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Accipitres. Zu dem Besten über die Raubvögel Indien's zählt Allan Hume's erster Baud seiner »Rough Notes on Indian Oruithology.« A. Alleon et J. Vi an bringen Zusätze zu den »Migrations des Oiseaux de Proie sur le Bosphore« etc. Rev. et Mag. Zool. 1870. p. 81, 129 et 161. Vulturidae. lieber die vier indischen Gyps-Arten vergl. A. Hu nie 1. c. p. 14. DenVultur fulvus Indiens will er als himalajensis specifisch getrennt wissen. Eine etwas kleinere den Ebenen ange- hörige Form unterscheidet er unter dem Namen Gyps fulvescens, die könne mit irgend einer afrikanischen identisch sein. Ausführ- liche Beschreibungen und Messungen. Eier. Falconidae. »A new Classification of North-American Falco- nidae with descriptions of 3 new species, by R. Ridgway.« Pro- ceed. Acad. Philad. p. 138. Sehr forgfältige Charakterisirung der Gattungen. Als neu werden unterschieden Hypotriorchis Bichard- soni (= H. aesalon Sw. et Rieh. F. B. A. IL pl. 25), der von co- lumbarius bestimmt verschieden sei, ferner H. leueophrys Ridgw. (= sparverioides Lawr.) von. St. Domingo, und dann Onychotes Gruben Ridgw. 1. c. p. 149 von Californien? UeberButeo auguralis vergl. Barb. du Bocage Av. Possess. Portug. 4ta lista p. 4. Drei Kleider beschrieben. Ueber Falco Dickinsoni ebend. p. 5. Ueber Aquila imperialis vergl. H u m e 1. c. p. 142. Sehr wichtig. Tristram schreibt über Aquila naevioides Indiens. Proceed. Z. S. p. 4. Gleicht genau afrikanischen Exemplaren. Ueber den angeblichen Gypohierax arigolensis der Capverden vergl. Keulemans. Proceed. Z. S. p. 146. J. H. Gurney: Ueber die Verschiedenheit von Hieracidea novae Zelandiae und H. brunnea. Ibis p. 534. Ausführlich. Eben- daselbst erklärt er Circus Gouldi und C. assimilis für gleichartig. Astur atricapillus wurde in Irland getödtet. J. H. Gurney und J. Murie: »Ueber Aquila Barthelemyi.« Proceed. p. 81. Sei jedenfalls nur chrysaetos. Neue Arten: Falco atrieeps Hume 1. c. p. 58. Stehe peregri- nator zunächst. Ausführliche Beschreibung, Fortpflanzung. — Acci- piter melaschistos Hume 1. c. p. 128. Irrthümlich bis jetzt mit ni- sus für gleichartig erachtet , aber constant grösser und" oben viel dunkler. — A. albogularis Gray Ann. et Mag. N. H. p. 327. St. Cri- stoval. — Spilornis Rutherfordi Swinh 1. c. Hainan. Abbild. Falco islandicus Elliott. B. N. Am. pt. XIII. — Astur macrourns Tem. Ibis pl. 3. der Vögel während des Jahres 1870. 27 Strigidae. Gurney und Sharp e erklären Bubo ascalaphus bei Fi nsch et Jesse B. of Abyss. für Dilloni. Ibis p. 538. W. Brewster veröffentlicht neue reraarks über die Gleich- artigkeit von Scops asio und Sc. naevia. Americ. Natur. III. p. 334. Neue Arten: Ephialtes Jerdoni Waiden Ann. and Mag. N. H. p. 417. Eine E. Lempigi ähnliche Form von den westlichen Ghats Indiens. — Ephialtes Hambroeckii Swinh. Ann. and Mag. N. H. p. 153. Formosa. — Syrnium nuchale Sharpe Fantee. Ibis. Steht S. Wood- fordi nahe. — Athene plumipes Swinh. Proceed. Z. Soc. Nordchina. — Ephialtes glabripes Swinh. ib. Südchina und Formosa. — Noctua Hoedtii Schleg. Obs. Zool. IV. Mysol. Abbild. Strix Kennikoti in Chicag. Transact. Acad. Soc. pl. XXVI. — Strix flammeola, Elliott B. of N. Am. pt. XIII. - Scops pennatus Gould B. of As. pt. XXII. — Syrnium ocellatum, ib. — FJwdilus badius, ib. — Athene Brodiei, ibid. Psittaci. Ueber Trichoglossus Massenae der Banks-Gruppe vergl. Ann. Mag. N. H. p. 330. Ueber die Papageien des indischen Archipel und der Papua- länder findet sich die reichhaltigste Auskunft bei Schlegel Observ. Zool. III und IV. Ueber Platycercus alpinus und Nestor occidentalis Neuseelands vergl. Bull er und Finsch 11. cc. Neue Arten: Conurus rhodocephalus Sclat. Salv. Proceed. Z. S. p. 787. Merida. — Urochroma dilectissima. Id. ib. Merida. Steht Hueti zunächst. — Nasiterna pygmaea stirps geelvinkiana Schleg. Obs. Zool. IV. — Loriculus catamene Schleg. 1. c. — Loriculus au- rantiifrons. Id. ib. von Mysol. — Trichoglossus Rosenbergii. Id. ib. Insel Soek (Schoutengr.). Picariae. Picidae. Nach Elliott wären Picus lucasanus und Picus scalaris vielleicht gleichartig. Birds of N. Am. Introd. p. 7. Abbild, von Kopf und Fuss. Noten über Colaptes auratus und Picus pubescens giebt A. Fowler Amer. Natur. III. p. 422. Ueber die Spechte von Buenos Ayres vergl. W. H. Hudson Proceed. Z. S. p. 158. Daselbst sehr ausführlich und interessant über den Carpintero. Picus scindianus ist nach Hu me gemein überall westlich vom Sutledge, bei Attock, Peschawer u. s. w. Ibis p. 529. 28 Hartlaub: Bericht üb, d. Leist. in d. Naturgeschichte Neue Arten : Melanerpes pulcher Sei. Proceed. Z. S. p. 330. Bogota. Aehnelt Mel. chrysauchen n. sp. Salv. von Veragua. — Chlo- ronerpes simplex Salv. Proceed. p. 212. Veragua. — Micropternus Holroydi Swinh. Ib. p. 95. Hainan. — Picus poliopsis Swinh. Proc. Z. S. Nordchina. — Picumnus aurifrons Natt. v. Pelz. Vög. Brasil, p. 334.— Picumnus Borbae Pelz. ib. p. 334. — Picumnus leueogaster Natt. Ibid. p 335. — Picummis fuscus Natt. ib. Abbild. Vivia innominata Gould B. of As. pt. XXII. — Sasia ochracea ib. — Sasia abnormis ib. TrogOllidae. In Part II der zweiten Auflage von J. Gould's Monographie der Trogoniden sind schön abgebildet: Pharomachrus pavoninus, Prionoteles temnurus, Trogon elegans, surueua, aurantius und viridis, Troctes Massenae, Harpactes Hogdsoni, H. ardens, H. Kasumba, H. Reimoardtii, H. Mackloti und H. oreskios. Neu : Trogon chionurus Sclat. Salv. Proceed. Z. S. p. 843. Pa- nama. War früher für viridis gehalten. Ueber Trogon ambiguus und Tr. citreolus in Nordwestmexiko vergl. 0. Finsch Abh. Nuturw. Vereins zu Brem. Bd. I. Capitonidae. G. und G. Marshall über Megalaema Humei n. sp. Ibis p. 536. Borneo. Steht M. mystacophanos zunächst. — Megalaema inornata Waiden Ann. Mag. N. H. p. 219. Malabar. Bei M. canieeps. — Megalaema] Marshallorum Swinh. Ann. Mag. N. H. p. 348. Unter diesem Namen soll die grosse Himalajarasse von M. grandis China's unterschieden werden. — M. faber Sw. Ib. p. 96. Hainan. G. H. T. Marshall und G. F. L. Marshall: »A Monograph of the Capitonidae or Scansorial Barbets« Lond. 4. Von diesem schönen Luxuswerk enthält Part I die wohlgelungenen Abbildungen von Megalaema virens, M. versicolor, M. Henrici, Calorhamphus La- thami, Tricholaema hirsuta, Trachyphonus margaritatus, Capito ma- culicoronatus, C. aurovirens; und Pt. II: Pogonorhynchus dubius, Tetragonops Franzii, Xylobucco Duchaillui, Trachyphonus caffer, Capito Bourcieri, Megalaema lineata, M. Hodgsoni, M. flavifrons; Pt. III: Megalaema ceylonica, M. canieeps, M. nuchalis, M. faber Sw.. M. australis, Xantholaema rubricapilla, Stictolaema Anchietae, Po- gonorhynchus leueoeephalus ; Pt. IV: Megalaema viridis, M. asiatica, M. Oorti, M. phaeostriata, Trachyphonus Goffini, Tr. purpuratus, Tr. squamieeps und Barbatula leueotis. G. H. T. Marshall et G. F. L. Marshall: »Notes on the Classification of the Capitonidae.« Proceed. Z. Soc. p. 117. Drei Subfamilien: Pogonorhynchinae, Megalaeminae und Capitoninae. Ab- bild, der Köpfe. Ueber die neue Gattung Stictolaema. Dieselben über Megalaema Humei n. sp. Ibis p. 536. Von Borneo. Steht mystacophanos zunächst. der Vögel während des Jahres 1870. 29 Abbild. Megalaema Franclini Gould, Birds of As. pt. XXII. Alcedinidäe. Sharpe's schönes monographisches Werk er- fährt rasche Fortführung. Pt. VIII giebt die Abbidungen von Pe- largopsis amauroptera, P. leucocephala, P. Gouldi Sh. (Philippinen) P. burmanica Sh. (Andamanen, Burmah, Tenasserim) , Ceyx flore- siana Sh., Ceyx Sharpei Salvad. von Borneo, Dacelo cervina und D. occidentalis Gould ; Pt. IX : Pelargopsis melanorhyncha, Alcedo euryzona, A. bengalensis, Halcyon coromanda, H. gularis, H. ery- throgastra, H. lazuli und Tanysiptera hydrocharis. Und pt. X und XI: Alcedo moluccensis, A. asiatica, Alcyone azurea. Ceryle ameri- cana, Ceyx Dilwynni, Halcyon smyrnensis, H. diops, H. Mackleyi, H. nigro-cyanea, H. concreta, H. pyrrhopygia, H. sordida, H. cinna- momina, Monachalcyon monachus, Tanysiptera Margarethae, Dacelo gigas; pt. XII: Pelargopis gurial, Ceryle stellata, Alcyone dieme- nensis, Halcyon semicaerulea, H. chloris, H. Forsteni, H. sancta, Todirhamphus recurvirostris, Tanysiptera acis und T. doris. Sharpe: Ueber die Gattung Pelargopsis Glog. Proceed. Z. S. p. 61. 8 Arten. Geographisch-tabellarische Uebersicht. Neue Arten : Pelargopsis burmanica Sh. 1. e. p. 67. — Pel. Gouldi Sh. Luzon. ib. — Pel. Fraseri Sh. Java, Malacca (capensis L.) — Pel. floresiana Sh. ib. — Tanysiptera Ellioti Sh. Proceed. p. 630. Woher? — Tanysipt. Schlegelii v. Rosenb. Insel Soek (Schoutengr.) — Tanysipt. Carolinae Schleg. Ins. Mefoor. Beide ausführlich be- schrieben in Observ. Zool. IV. Sharpe nimmt 11 Tanysiptera-Arten an, wozu die beiden neuen Schlegel's kommen würden. Man vergleiche darüber übri- gens vor Allem Schlegel an verschiedenen Stellen der Observ. Zool. Abbild. Alcedo grandis Gould, Birds of As. pt. XXII. Bucerotidae. Ueber Buceros nipalensis, B. plicatus, Bs. galeri- tus und eine wahrscheinlich neue Aceros-Art lese man bei G. Au- sten Journ. Asiat. Soc. Beng. 1870. p. 96. Sehr interessant. Neue Art: Buceros subcylindricus Sh. Proceed. p. 608. pl. 39. Westafrika. Upupidae. Das Vorkommen von Upupa epops auf Spitzbergen constatirt Rob. Collett. Ibis p. 539. Musophagidae. Schizorhis personata abgeb. beiHeugl. Ornith. N.-O.-Afrika's pl. 25. Cuculidae. Sclater: »Note on the systematic position of Indictor.« Ibis p. 176. Nach Blyth sind diese Vögel mehr Spechte als Kukuke. Nach anatomischen Details des sternum und cranium wird man eine eigene Familie Indicatorinae zu bilden haben. Diese finde ihren Platz bei den Capitoniden. Blanford scheint diese Ansichten über Indicator zu theilen. 30 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte P. L. Sclater: »Further note on the genus Coccyzus.« Pro- ceed. Z. S. p. 165. Behandelt die acht bekannten Arten mit mono- graphischer Ausführlichkeit. A. Hume: »Ueber Indicator xanthonotus.« Ibis p. 529. Nach Exemplaren von Peschawur. Neue Art: Cuculus Michieanus Swin. Ann. and Mag. N. H. p. 153. Szechuen. Vergl. Schlegel über die Centropus der entlegenen indischen und papuanischen Inseln. Observ. Zool. III. Caprimulgidae. Neue Art: Anthrostomus saturatus Salv. Pro- ceed. Z. S. p. 203. Veragua. A. Goering berichtet über einige neue von ihm entdeckte Höhlen mit Steatornis. Journal »Vargasia« Nr. 5. Höhlen von Gran Cueva und von Cueva Pequena. Hirundinidae. M. A. Pouchet: »On the transformation of the nests of Hirundo urbica.« Ann. and Mag. N. H. p. 306. Vor 40 Jahren seien die Nester dieses Vogels ganz anders gewesen, als er sie heutzutage finde. Beide Formen werden dann genau beschrie- ben. Die Aenderung sei aber zugleich eine Verbesserung. In den alten Gebäuden Rouens waren noch viele Nester nach dem alten Plane gemacht, in den neueren Strassen der Stadt waren sie dage- gen sämmtlich nach der neuen Mode ! — Dies Alles beruht auf einem Irrthum, indem Pouchet die Nester von Hirundo und Cyp- selus verwechselt. J. B. Noulet: »Nos deux Hirondelles et leurs nids.« Compt. rend. LXXI. p. 78. R. B. Sharp e et E. Dresser: »On some new or little known points in the economy of .Hirundo rustica.« Proceed. Z. S. p. 244. Alle sogenannten H. cahirica's Europa's seien nur rustica im Früh- lingskleide. Die Färbungsverschiedenheiten nach Alter und Jahres- zeit allerdings sehr merkwürdig. R. B. Sharp.e: »On the Hirundinidae of the Ethiopian re- gion.« Proceed. Z. S. p. 286. Fleissige kritische Arbeit über 38 Arten. Tabellarische Uebersicht der geographischen Verbreitung. Vollständige Beschreibungen. Synonymie. A. Fowler: »Note on Hirundo horreorum« in Amer. Natur. III. p. 8—13. Dann »Note on the habits of Hirundo riparia in Massachusetts« ibid. p. 116-119. Neue Art: Hirundo aethiopica Blanf. 1. c. Abbild. Hirundo griseopyga bei Heugl. Ornith. N.-O.-Afr. t. 7. Cypselidae. P. L. Sclater: »Ueber Chaetura brachycerca und Chaetura cinereicauda Cass, « Proceed. Z. S. p. 329. Erstere ist = poliura Temm., letztere = poliura Sclat. der Vögel während des Jahres 1870. 31 Neue Arteu: Chaetura fumosa Salv. Proc. Z. S. p. 204. Vera- gua. — Ch. Usheri Sh. 1. c. Cap Coast. — Cypselus tectorum Jerd. Journ. As. Soc. Beng. 1870. p. 94. Darüber vergl. noch A. Hume im Ibis p. 532. — C. pekinensis Swinh. 1. c. — C. tinus Swinh. 1. c. — Cypselus pallidusE. Shelley. Ibis Aegypten. Die bisher für apus angesprochene Art. TrocMIidae. J. Gould: »lieber von W. Buckley in Ecua- dor gesammelte Colibri's.« Proceed. Z. S. p. 803. Von dreissig Ar- ten werden zwei als neu beschrieben: Thalurania hypochlora und Chaetocercus bombus. Viele der Arten des benachbarten Quito feh- len, andere kennt man zugleich von Venezuela, Veragua und Co- starica. Andere neue Arten sind Ghrysölampis chlorolaema Gould Ann. and Mag. N. H. p. 346. Neugranada? — Eustephanus Leiboldti Gould ib. p. 406. Insel Mas a Fuera, Juan Fernandez — LopJiornis adora- Ulis Salv. Sclat. Proceed. Z. S. p. 207. Veragua. — Selasphorus tor- ridus Salv. 1. c. p. 208. Veragua. — Sei. ardens. Id. ib. Passeres. Pittidae. »Remarks on some lately described Pittae with a Sy- nopsis of the family as now known, by D. G. Elliott.« Ibis p. 407. Kennt' 32 Arten. Sehr hübsche Arbeit. Subgenera. Detaillirter wer- den geprüft Pitta megarhyncha. oreas, bancana, sanghirana, simil- lima, strenua, Krefti, Bertae und Digglesii. Abgebildet: Pitta me- garhyncha pl. 12, P. oreas und bancana pl. 13: P. nympha bleibt dubiös. P. sanghirana Schleg. sei = atricapilla und P. sordidaMüll. Neu : Pitta Eosenbergii Schleg. Observ. Zool. IV. Insel Soek. Formicarüdae. Neue Arten: Clytoctantes Alixii Elliott. n. gen, Proceed. Z. S. p. 242. pl. XX. Rio-Napo J und $. Sehr merkwürdige Form. — Grallaria griseonucha Sei. Salv. Proc. p. 786- Merida. — Ochthoeca superciliosa. Id. p. 786. Merida. — Ochthoeca nigrita. Id. ib. Dendrocolaptidae. Neu : Philidor consobrinus Sclat. Salv. Pro- ceed. Z. S. p. 328. Neugranada. — Synallaxis Wyatti. Id. ib. p. 840. Neugran ada. Meliphagidae. Neue Arten: Glyciphila flavotincta Gray, Ann. and Mag. N. H. p. 331. Erromanga. — Zoster ops subroseus Swinh. Proceed. Z. S. p. 132. Yangtzefluss. — Phyllornis lazulina Swinh. Ibis. Hainan. — Philemon Sclateri Gr. Ann. and Mag. N. H. St. Cristoval. Nectarlniadae. V i s c o u n t W a 1 d e n : » On the Sun-birds of the Indian and Australian region.« Ibis p. 18. Behandelt mit einge- 32 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte hender Critik und Gründlichkeit 40 Arten. Geographische Verbrei- tung. Die angenommenen Gattungen sind Arachnechthra, Aetho- pyga, Chalcostetha, Nectarophila und Anthreptes. Keine Beschrei- bungen. Abgebildet sind Aethopyga Cbristinae Swinh. von Hainan und Nectarophila Grayi Wall, von Menado. Aethopyga Dabrii lebt auf den Hügeln über Tatsien-leon an der Ostgränze der chinesichen Provinz Sechuen. Anderson sam- melte diese Art in Yunan. wo sie dieselbe Lokalität mit Thaumalea Amherstiae, Ithaginys Geoffroyi und Lophophorus Lhuysii bewohnt. Neue Art: Bicaeum minullum Swinh. 1. c. Hainan. Abbild. Nectarinia azic. Salvad. Riv. crit. t. 1. Gotingidae. Neue Art ; Chiromachaeris aurantiaca Salv. Proc Z. S. p. 200. Veragua. Timaliidae. Neue Arten: Homochlamys luscinia n. gen. et n. sp. Salvad. China? Philippinen? Atti Acad. Torin. V. p. 511. Steht Malecopteron zunächst. — Pomatorhinus Maclellandii Jerd. Journ. As. Soc. Beng. 1870. p. 104. Burrail-Range. Assam. — Pomat. nigrostellatus Swinh. 1. c. Hainan. Salvadori erhebt Drymoeca pekinensis Swinh. zur Gattung Bhopophila. Atti etc. V. p. 276. Ueber Trochalopteron Austeni undTr. ruficapillum vgl. Godw. Austen. Journ. As. Soc. Beng. 1870. p. 104. Oriolidae. R. B. Sharpe: »On the Oriolidae of the Ethiopian region.« Ibis p. 213. Sind O. galbula, 0. auratus, 0. notatus Pet. abgeb. pl. 7. fig. 2, 0. monachus, 0. crassirostris, 0. larvatus mit der Var. Rolleti (= personatus Heugl. = brachyrhynchus Schleg.) 0. brachyrhynchus Swains. abgeb. pl. 8. fig. 1 (= Baruffi Bp. und intermedius Temm. und 0. nigripennis pl. 7. fig. 1.) Neu : Oriolus Anderson! Barb. 4ta lista p. 10. Angola. Tyrannidae. Neue Arten: Knipolegus cinereus Sclat. Proc. Z. S. p. 58. Rio Paraguay. — Empidonax atriceps Salv. ib. p. 198. Ve- ragua. — E. Lundii Reinh. Bidr. Fugl. Brasil, tab. VIII. fig. 1 — Myopiatis superciliaris Lund, ib. fig. 2. Brasilien. — Elaenia gigas Sclat. Salv. Proc. p. 831. c. fig. cap. Ecuador. — E. fallax. Id. ib. c. fig. cap. Jamaica. — E. pudica. Id. ib. c. fig. cap. Columbien, Venezuela, Merida. — Tyranniscus leucogony% Sei. Salv. Proceed. p. 841. pl. 53. fig. 1 Columbien. — T. improbus. Id. ib. fig. 3. Anden von Venezuela und Columbien. — T. griseieeps. Id. ib. p. 841. Ecua- dor, Pallatanga, Venezuela. — Tyrannus cinereieeps Sei. pl. 53. fig. 2. Sclat er schreibt über die 16 Elaenia-Arten seiner Sammlung und über die 9 Tyranniscus in derselben. Proc. Z. S. Dicruridae. Neue Arten: Buchanga leucogenis Waiden Ann. and Mag. N. H. p. 219. Malacca, Cambodja, China, Japan. — B. der Vögel während des Jahres 1870. 33 Mouhoti Wald. 1. c. Cambodja. — B. WaUacei. Id. ib. Lombeck. — B. innexa Swinh. 1. c. Hainan. Lanüdae. Neue Arten: Telephonus Anchietae Barb. 4talistaetc. p. 12. Pungo Andongo. — Laniarius Monteiri Sharpe Proceed. Z. S. p. 148. pl. 13. fig. 1. Angola. — Lantus Waldeni Swinh. Proeeed. p. 131. pl. 11. Yangtzee. Notes on Lanius excubitor and its allies by G, E. Dresser and R. B. Sharpe. Proceed. Z. S. p. 590. Mit L. lahtora vereinigt werden L. elegans Swains. (!j, L. pallens Cass., L. Aucheri Bp., L. dealbatus. Lan. hemileucurus und fallax ! Fleissige, manches Un- richtige ;in der Synonymie aufhellende Arbeit. Die geographische Verbreitung von L. lahtora würde demnach eine colossale zu nennen sein. L. hemileucurus halten wir indessen vorläufig für eine gute Art. Lanius collaris brütet in Südafrika. Gurney, Verr. Ibis p.538. A. Fowler: »On the habits of Lanius ludovicianus.e Amer. Natur. II. p. 659 und H. S. Gedney ib./III. p. 159. Layard: «On the Tschagra of Levaillant.« Ibis Oct. p. 463. Dies sei Telephonus longirostris Sw. Campephagidae. Neue Arten: Lalage banksiana Gray Ann. and Mag. N. H. p. 330. Vanua-levu. — Irena turcosa Waiden. Java. (Die echte I. puella ist in Ceylon und den westlichen Ghats; eine dritte Art ist malayensis Moore.) — Campephaga Andersoni Sharpe Proceed. p. 69. pl. 4. Damara. Wird zweifelsohne nur das Weibchen von pectoralis sein. — Clytorhynchus pacliycephaloides Elliott, Proc. p. 242. pl XIX. Höchst merkwürdige neue P'orm von Neucaledo- nien, — Volvocivora saturata Sw. 1. c. Hainan. — Ceblepyris major Sh. Proceed. Z. S. Madagascar. — Pericrocotus fraterculns Swinh. Ibis. Hainan. Muscicapidae. Neue Arten: Glaucomyias sordida Waiden, Ann. and Mag. N. H. p. 218. Ceylon. — Bhipidura spilodera Gray, Ann. p. 330. Vanua-levu. — Seisura nana Gould, Ann. and Mag. p. 224. Nordaustralien. Wie volitans, aber viel kleiner. — Pseudobias War di Sharpe, Ibis p. 498. pl. XV. Madagascar. — Mystacornis Crossleyi Sh. Proceed. Z. S. pl. 29. Madagascar. — Cassinia Finschii Sh. 1. c. Fautee. — Niltava leucotis Hurae 1. c. Indien. — Herpor- nis tyrannulus Swinh. Ibis. p. 347. Hainan,. Auf Vanua-levu auch Myiagra melanura, Gray 1. c. Nach Blanford wären Erythrosterna parva und E. leucura unzweifelhaft verschiedene Arten, wie schon Blyth annimmt. Letz- tere ist auf Bengalen beschränkt. Im westlichen und nordwestli- chen Indien herrscht M. parva vor. Vergl. darüber auch Hume im Journ. Asiat. Soc. Beng. 1870. p 116. Blanford constatirt, dass die Weibchen von Cyornis Tickel- liae immer das Farbenkleid des Männchens tragen. Ibis p. 533. Archiv f. Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. C 34 Hart la üb: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Abbild. Myiolestes Heinei in Cab. Journ. f. Ornith. Mniotiltidae. Neue Arten: Setophaga albifrons Sclat. Salv. Proc. Z. S. p. 784. Merida. — Diglossa gloriosa. Id. ib. p. 784. Pa- ramo de la Calatta, nördlich von Merida. Abb. pl. 46. fig. 1. Ueber Helmintophaga peregrina schrieben G. A. Boardman Amer. Natur. III. p. 222. und H. A. Purdie ib. p. 331. H. A. Purdie ebendas. über Helmintophaga chrysoptera S. 497. Turdidae. Neu : Turdus Verreauxi Barboz. 4ta lista etc. p. 9. Angola. — Geocichla Layardi Wald. Ann. and Mag. N. H. p. 416. Steht citrina zunächst, — jlxos Andersoni Swinh. ib. p. 175. China und Yunnan. — Brachypus urostictus Salvad. Atti Ac. Sc. Nat. Tor. V. p. 509. Philippinen. — Illadopsis gularis'ßh. 1. c. Fantee. — Garrulax monachus Sw. 1. c. Hainan. — Hypsipetes pemiger Sw. 1. c Hainan. — Hemixos castanonotus Sw. ib. pl. IX. fig, 1. Hainan. — Criniger pallidus Sw. ib. Hainan. — Cr. hainanus Sw. ib. Cabanis schreibt über eine dem afrikanischen Turdus pelios sehr ähnliche Drossel vom Amur, der dieser Name eigentlich zu- komme, während der afrikanische Vogel T. icteroryhnchus heissen möge. Journ. für Ornith. p. 238. P. L. Sclater: »Ueber Turdus flavirostris Swains. von St. Juan del Rio.« Proc. Z. S. p. 550. C. J. Maynard: »Ueber Turdus nanua Audub.« im Americ. Natur. II. p. 663. Saxicolidae. Neue Arten: Saxicola Finschi Heugl. Vögel N.-O.-AfrikaVp. 310. Sibirien. Wäre nach Tristram einstmit S. liba- notica. Ibis. — S. albomarginata Salvad. Atti Ac. Sc. nat. Torin. p. 507. Tunesische Sahara. — S. Brelimii Salvad. ib. Abyssinien. — Pratincola robusta Tristr. Ibis. p. 497. A. Hume: »Ueber die Gleichartigkeit von Saxicola capistrata Gould's mit S. picata.« Ibis p. 283. Anch Sax. montana gehört dazu. Ruticilla rufigularis Moore ist regelmässiger Winterbesucher im Peschawerthal. Attock. Das Wohngebiet dieser schönen Art war noch unbekannt. Abbild. Pratincola semitorquata bei Heugl. Orn. N.-O.-Afr. pl. 5. — Buticüla fuscicaudata Heugl. ibid. pl. 4. Sylviidae. Neue Arten: Prinia albogularis Waiden, Ann. and Mag. N. H. p. 219. Coorg. — Prinia humilis Hume, Ibis p. 144, 437. Indien. — Äccentor erythropygius Swinh. Proceed. Z, S. 124. pl. 9. Mongolei. (A. montanellus auch in China!) — Abrornis fulvifacies Swinh. ib. p. 132. Yangtzee. — Calamoherpe subflavescens Elliott, Proceed. Z. S. p. 243% Daurien. Soll C. fasciolata Gr. von^Batchian zunächst>te- hen! Auch C. fumigata von China ist eine verwandte" Art. — C. der Vögel während des Jahre» 1870. 35 concinens Sw. 1. c. Nord-China. — Phyllopneuste Kennicoti Baird Transact. Chicag. Acad. Sc. p. 313. pl. 30. fig. 2. — Phylloscopus dbyssinicus Blanf. 1. c. — Drymoeca Swanzii Sh. Ibis p. 476. Volta- fluss. — Dr. brachyptera Sh. 1. c. pl. XIV. fig. 1. — Arundinax Flem- mingii Swinh. Proc. Z. S. p. 440. Nord-China. — Eremomela griseo- flava Heugl. Orn. N.-O.-Afr. pl. 3. fig. 1. — Jerdonia agricolensis Hume im Ibis n. g. — Calliope Yeatmanni Hume lim Ibis p. 444. Nordwestindien. Wie Kamtschatkensis, aber viel kleiner. S. Cabanis: »Ueber zwei sibirische Fluevögel, Accentor altaicus und A. erythropygus n. sp. Journ. für Ornith. p. 456. Der letztere ist A. alpinus von Middendorf und Seh renk und wird mit A. erythropygius von Swinh oe zusammenfallen. Ueber Ei und Nest von Reguloides superciliosus in Indien vergl. Hume, Ibis p. 530. Chimbla jenseits Kotegurh. Lusciniola melanopogon in Centralindien. Tristr. Proceed. Z. S. p. 221. — Ders. über Sylv. locustella. Ibis p. 148. Ueber diese vergl. auch Fickert in Cab. Journ. für Orn. Malmgren: »Ueber das Vorkommen von Calamoherpe schoe- nobaenus und Lusciniopsis fluviatilis in Finnland.« Finsk. Vet. Sällsk. Förh. 1869. Nr. 1. Abbild. Stellula calliope bei El Hott B. of N. Amer. pt. XIII. — Drymoeca troglodytes Salvad. Riv. crit. t. 2. — D. Antinorii ib. fig. — Eremomela canescens Salvad. 1. c. t. 1. Motacillidae. Neu; Enicurus leueoschistus Swinh. Ann. and Mag. N. H. p. 154. Südchina. — Motacilla Francisi Swinh. ibid. p. 123. Szechuen. — M. felix Sw. ib. — M. frontata Sw. ib. p. 129. Amoy. — Budytanthus torquatus, A. David, Nouv. Arch. Mus. Bull. III. p. 33. Mongolei, Nordchina. Wohl Motacilla indica! R. Swinhoe: »On the pied Wagtails of China.« Proc. Z. S. p. 120. Eine Varietät von Mot. felix sei var. szechuensis. Abbild, der Köpfe von drei Arten. Ueber Budytes flava von Alaska vergl. Dali et Bannist Tr. Chicag. Ac. Sc. I. p. 277. Abbild, bei Baird 1. c. pl. XXXI. fig. 1. Troglodytidae. Neue Arten Ihryothorus semibadius Salv. Proceed. Z. S. p. 181. Veragua. — Troglodytes alascensis Baird, Tr. Chicag. Ac. N. Sc. I. p. 315. pl. XXX. fig. 3. St. Georgsinsel in der Behringssee. Und über seine Lebensweise Dali ib. p. 280. Kaum za unterscheidon von Tr. europaeus ! Thryothorus rufiventris Natt. und T. Galbraithi Lawr. sind zwei gute Arten. Sclat. Proc. Z. S. p. 328. M. S. Hill: »On the breeding habits of Troglodytes aedon.« Amerika Natur. III. p. 49. Certhidae. Abbild. Rhimator malacophilus Gould, B. of As. pt. XXII. 36 Hartlaub: Bericht üb. d. Lei st. in d. Naturgeschichte Sittidae. Neue Art: Sitta neglecta Waiden, Ann. and Mag. N. H. p. 218. Burma. Zuächst bei S. hitnalajensis. Paridae. Neu: Siva torqueola Swinh. Ann. and Mag. N. H. p. 174. Ting-chow Berge in China. — Parus pekinensis Swinh. Ibis p. 155. Ausführlich' beschrieben von Pere David. — Parus venu- stulus Swinh. Proc. Z. S. p. 133. Yangtzee. — Aegithalus consobri- nus. Id. ib. — Parus ouratensis Swinh. 1. c. Nordchina. — Med- stura ouratensis Swinh. 1. c. Tanagridae. Neue Arten: Euphorie ochrascensTelz. Vög. Bras. p. 328. — Tachyphonus Nattereri. Id. ib. — T. nitidissimus Salvad. Proceed. Z. S. p. 188. Veragua. — Nemosia Bourei Cab. Journ. für Ornith. p. 459. Brasilien, Parahibe do Sul. Congenerisch mit N. pi- leata, aber ohne Zweifel neu. — Buarremon Meridae Sclat. Salvad. Proc. Z. S. p. 785. — Chlorospingus Goeringi. Id. ib. pl. 46. fig. 2. Merida. E. Ridgway: »lieber die Pyranga- Arten.« Proc. Ac. Nat. Sc. Philad. 18 9. p. 129. Von 6 Arten, die näher behandelt werden, soll eine neu sein: Pyranga Cooperi -von Westmexiko. Scheint uns indessen kaum verschieden zu sein von P. aestiva. Buarremon schistaceus soll in Aberdeenshire erlegt worden sein. Proceed. N. H. Soc. Glasg. I. p. 207. Fringillidae. Neue Arten: Lobiospiza notäbilis Hartl. Fi n seh Proceed. Z. S. p. 817. pl. 49. av. jun. Upolu. — Pheucticus uropy- gialis Sei. Salv. ib. p. 840. Columbien. — Oryzoborus fringilloides Pelz. Orn. Brasil, p. 329. — Spermophüa superciliaris. Id. ib. p. 330. — Sp. caboclirilio Natt. Pelz. 1. c. p. 331. — Sp. melanops Natt. 1. c. — Sp. melano gaster Natt. ib. p. 332. — Haplospiza crassirostris Natt. ib. — Sycalis citrina Natt. ib. — Passer assimilis Waiden, Ann. and Mag. N. H. p. 218. Burma. — Passer ouratensis Swinh. 1. c. Nordchina. — Loxia albiventris. Id. ib. — Carpodacus mongolicus Swinh. ib. — Pytelia hypogrammica Sharpe, Ibis Fantee. — P. Schle- gelii Sh. 1. c. pl XV. fig. 2 u. 3. — Gyrinorhynchus flavomentum Gr. Handb. II. p. 107. N.-W.-Amerika. — Leucosticte littoralis Baird, Transact. Chicag. Acad. Sc. I. p. 318. pl. 28. fig. 1. Dali ib. p. 283. — L. campestris Baird in Whitn. Californ. Ornithol. I. p. 1G3. — Certhiola fusca Sclat. Proceed. p. 324. c. fig. cap. Gallopagos. — Camarhynchus variegatus. Id. ib. fig. cap. Abingdon- und Bindloes- Islands. — C. Habelii. Id. ib. — C. prostliemelas. Id. ib. Indefati- gable-Island. — Cactornis Abingdonii. Id. ib. Abingdon-Island. — C. pallida. Id. ib. Indefatigable-Island. — Junco annectens Baird in Whitn. Calif. Orn. I. p. 564. E. Coues: »On Variation in the genus Aegiothus Proc. Acad. Philad. 1869. p. 180. Sehr wichtige Arbeit. Darnach erscheinen A. canescens, exilipes, fuscescens nur als differenzirte Formen von der Vögel während der Jahres 1870. 37 linarius. Natürliche Gesetze haben stark eingewirkt. A. canescens wird z. B. »the most lokal and boreal demonstration of the genust genannt. Nach Angus wären Zonotrichia albicollis in Aberdeenshire geschossen. Proc N. H. Soc. Glasg. I. p. 209. pl. 3. Vergl. Sclater und Salvin: »Ueber Cyanospiza Leclan- cherii.« Proc. Z. S. p. 551. San Juan delRio. Nach D. G. Elliott wäre Cardinalis igneus nur virginianus. B. of Araeric. Introd. p. 6. Abbild. Spermophüa badiiventris bei Baird Chicag. Transact. Ac. Sc. pl. XXVIII. fig. 3. — Leucosticte griseonucha ib. fig. 2. Emberizidae. Neu : Emberiza elegantula Swinh Proceed. Z. S. p. 134. Yangtze. — E. Tristrami Sw. 1. c. Nordchina. Abbild. Emberiza cinerea Gould, B. of As. pt. XXII. — Eu- spiza melanocephala ibid. — Euspiza luteola ib. Alaudidae. Neu : Anthus angolensis Barb. 4ta lista etc. p. 9. Pungo Andongo. — Corydalla griseofuscescens Hume, Ibis p. 286. Nördl. Indien. — Alauda praetermissa Blanf. 1. c. Abyssinien. — Alaemon Jessei Finsch Tr. Zool. Soc. p. 273. Nach A. Hume wäre Anthus similis Jerd. keineswegs gleich- artig mit A. cinnamomeus Rüpp., wie Blyth annahm. Ibis p. 285. Alauda sibirica Gm. wurde bei Brighton geschossen. Proceed. Z. S. p. 52. Ebenso sollen dort angetroffen sein Emb. pusilla, E rustica und Pyrrhula erythrina. Ueber Alauda pispoletta Pall. in den Ebenen Indiens und zwar im Sirsadistrict. Vergl. A. Hume Ibis p. 531. Dr. Stolitzka's gleichnamiger Vogel sei wohl eine andere Art. Icteridae. Ueber Leistes erythrothorax Natt. vergl. v. Pelz. Orn. Brasil, p. 326. Notes on Cassicus erythronotus from the Spanish of D. Castro by 0. Fauvel. Bull. Soc. Linn. Norm. 1868. p. 155. E. Coues: »The Natural History of Quiscalus major. Ibis. Juli. Sehr gut. Ueber die Lebensweise von Molothrus pecoris vgl. T. M. Trippe Amer. Natur. III. p. 291 und H. S. Kedney ibid. p. 550. T. Ridgway schreibt sehr instruetiv über die kleinen Arten von Quiscalus in den Vereinigten Staaten. Proc. Ac. N. Sc. Philad. 1869. p. 133. W. H. Hudson bringt in seinen Briefen über die Ornitho- logie von Buenos Ayres allerlei Neues über Molothrus bonariensis. Proceed. Z. S. p. 671. Abbild. Eier von Mölobrus sericeus und badius in Cab. Journ. für Ornith. Stamidae. Neu: Acridotheres leueoeephalus Salvad. Atti Ac. 38 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Tor. V. p. 273 Cochinchina. — Lamprocolius acuticaudus Barb. 4ta lista p. 13. Huilla uud Caconda. - Euläbes hainanus Swinh. Ibis. Insel Haiuan. Eulabes andamanensis lebt auch auf der Nicobareninsel Ca- morta. Ball iu .lourn. As. Soc. Beug. 1870. Nach Hume brütet Sturnus uuicolor in hohlen Weidenbäu- men in Peshawur. Ibis p. 529. Bekanntlich auch in Cashmere. R. B. Sharpe: »Ueber ein Exemplar von Podoces Panderi in der Sammlung Lord Lilford«. Proceed. Z. S. p. 334. John Brazier: »Ueber Gracula Kreffti auf den Salomonin- seln.« Proceed. Z. S. p. 551. Abbild. Sturnus purpurascens Gould B. of As. pt. XXII. Corvidae. Vergl. W. H. Hudson: »Ueber die Lebensweise von Cyanocorax pileatus in Buenos Ayres.« Proc. p. 748. — Psüo- rhinus cyanogenys Gray Handl. Woher? — Calocitta elegans Finsch Abh. Naturw. Ver. Brem. p. 44. Nordwestmexiko. Neu: Corvus affinis Verr. Rev. Zool. p 194. Umballa (Ind.) — C. andamanensis. Id. ib. (olumbae. Colnmbidae. Neue Arten: Peristera cyanopis Natt. v. Pelz. Orn. Bras. p. 336. — Leptoptüa Beichenbachii v. Pelz. ib. p. 337. — L. chlor auchenia Salvad. Atti. Ac. Sc. Torin. V. p. 274. Uruguay. — Otidiphaps nobilis Gould, Ann. and Mag. N. H. p. 62. Sehr eigenthümliche neue Form von einer noch nicht näher ermittelten Lokalität der Papualänder. — Omotreron Douvillei Sw. 1. c. Nord- china. — Ptüopus sälomonensis Gr. Ann. and Mag. N. H. St. Chri- stoval. — Carpophaga Brenchleyi Gr. 1. c. St. Christoval. — Turtur Sharpei E. Shelley, Ibis. Aepypten. Unterschied von auritus. Ueber Funingus madagascariensis vergl. Aguerone in Bull. Soc. imp. d'Acclim. 1869. p. 361. Dididae. A. et E. Newton: »On the Osteology of Pezophaps solitaria in the island of Rodriguez.« Philosoph. Transact. 1869 p. 327—362. pl. XV— XXIV. Nach dem handschriftlichen Journal Pingre's lebte dieser Vogel möglicherweise noch um das Jahr 1761, Gallinae. Sclater et Salvin: »Synopsis of the Cracidae.« Proc. Zool. Soc. p. 504. Behandelt als zweifellos gute Arten 8 Crax, 1 Nothocrax (urumutum), 1 Pauxi, 2 Mitua (tuberosa und tomentosa), 1 Stegnolaema (Ortalida Montagui Bp.), 13 Penelope, 1 Penelopina, der Vögel während des Jahres 1870. 39 3 Pipile, 1 Aburria (carunculata), 2 Chamaepetes, 17 Ortalida und 1 Oreophasis. Neu: Ortalida ruficrissa Sclat. Salv. Proc. p. 538. St. Martha. Abbild. Ei von Opisthocomus cristatus. Cab. Journ. f. Orn. Phasianidae. Neue Arten: Phasianus Shaiuii Elliott, Proceed. Z. S. 403. Yarkand. — Phas. insignis Ell. 1. c. Steht mongolicus zunächst. — Phas. formosanus Elliott 1. c. — Phas. elegans Elliott Ann. and Mag. N. H. p. 312. Chines. Provinz Szechuen. Lebend in London. Zwischen Ph. versicolor und colchicus stehend. — Ph. Sladeni Swinh. Jünan. — Phas. decollatus Swinh. Proc. Z. S. p. 135. Oestlich Szechuen. — Crossoptilon caerulescens Miln. Edw. Compt. rend. LXX. p. 538. Von Pere David in See-Tshaan gesammelt. Dunkelschiefergrau. Auch Ann. and Mag. N. H. p. 308. — Lopho- phorus Sclateri Jerd. ilbis p. 147. Ober-Assam. Ungehäubt. Vergl. auch Proceed. p. 162. pl. XIV. — Ceriornis Blythii Jerd. Journ. As. Soc. Beng. 1870. p. 60 und Proceed. Z. S. p. 163. pl. XV. Oberassara. Jetzt fünf gute Arten. D. G. Elliott: »A monograph of the Phasianidae or family of Pheasants« Parti. Juni 1870. Mit 15 Tafeln. Abgeb. Polyple- ctron Germaini, Argus Gravi. Ceriornis Blythi, NumidaEdouardi etc. Elliott's Numida Verreauxi ist = N. Edöuardi nob. A. Waidman: »Der Fasan.« Zucht und Pflege, Fang und Jagd desselben. Für Jäger und Jagdliebhaber. Auf eine 22jährige Praxis begründet. 8. 18 S. Ratibor. Vergl. R. Swinhoe: »Ueber Phasianus Amherstiae, der nicht selten ist auf den Bergen um Ta-tsien-leon auf der Grenze zwischen Thibet und China.« Proceed. Zool. Soc. p. 111. Vergl. auch L. D. Carreau: »Faisan de Lady Amherst.« Bull. Soc. Acclim. ser. 2. VII. p. 502. F. W. Hutton: »On the Introduction of the Pheasant in the Province of Aukland.« Transact. et Proceed. N. S. Instit. 1869. II. p. 80. Abbild. Crossoptilon auritum Gould B. of As. pt. XXII. — Pölyplectron hicalcaratum ib. W. K. Parker: »On the Structure and Development of the skull of Gallus domesticus.« Philos. Transact. CLIX. p. 755—806. pl. LXXXI-LDXXVII. Tetraonidae. Neu: Francolinus Hartlaubii Barb. 4ta lista p. 18. Huilla. L. Martin: »Das Abändern der Luftröhre beim Auerhahn.t Zool. Gart. 1870. p. 24. J. D. Caton: »Ueber den Gefühls- und Geruchssinn bei Me- leagris gallopavo.« Americ. Natur. III. p. 28. A. Fowler: »On Ortyx virginiana« 1. c. p. 335. 40 Hartlaub: Bericht üb. d, Leist. in d. Naturgeschichte Ueber Coturnix histrionica vergl. Keulemanns. Proceed. Z. S. p. 384. Megapodldae. Neu: Megapodius Brenchleyi Gr. Ann. and Mag. N. H. St. Christoval. Grallae. Ralüdae. J. G. Cooper: »The Clapper-rail.« Amer. Natur. III. p. 600. Neu: Porzana manäarina Swinh. Ann. and Mag. N. H. p. 173, Canton-River. Steht zeylonica zunächst. — Corethrura insularis Sharpe Proc. Z. S. Madagascar. Bull er' s Rallus Featherstoni von Neuseeland ist Crex pra- tensis ! ! Scolopacidae. Neue Arten: Scolopax heterocerca Caban. Journ. für Ornith. p. 935. Baikalsee. 2 Eempl. Steht stenura nahe. — Ibis propinqua Sw. Proc. Z. S. Nordchina. Drei Exemplare von Terekia cinerea wurden bei Pisa erlegt. Salvad. Ibis. p. 154. Tringa Bairdii Coües fand Harting in Anderson's Sammlun- gen von Walvish-Bay! Ibi3 p. 151. Ueber Limosa uropygialis in Queensland vergl. Baird Trans. Chicag. Acad. Sc. p. 320. pl. XXXII. Ueber Scolopax Wilsoni vergl. W. Castlo, Amer. Natur. II. p. 663 und Boardman ib. p. 222. Brütet auf Bäumen. A. Newton beschreibt das Nestjunge von Anarhynchus fron- talis. Proceed. Z. S. p. 673. c. ng. cap. Der Schnabel schon deut- lich seitwärts gebogen. Interessante Nachrichten über Anarhynchus auch bei Potts in Transact. and Proceed. New-Zeal. Instit. II. p. 68. Charadriadae. Neu: Aegialites Hartingi Swinh. Proceed. Z. S. p. 136.. pl. XII. China. Harting: »Ueber Eudromias asiaticus Pall. und Eudr. vere- dus Gould.« Ibis p. 262 — 213. pl. 5 u. 6. Monographische Ausführ- lichkeit. — Ders. über Aegialites Geoffroyi und Aeg. mongolicus c. fig. opt. Ibis. p. 378, 384. R. Swinhoe schreibt über die Aegialites-Arten China's. Pro- ceed. Z. S. p. 136. Also über Aegialites mongulicus Pall, von wel- cher Art verschiedene Kleider nach Exemplaren von Hainan und Shanghei beschrieben werden, dann auch über Aeg. veredus, der in China seltener. Beschreibung des Sommerkleides. Ardeidae. J. H. Gurney hält die kleinen weissflügligen Rei- her Südafrika's (leucoptera Bodd. bei Layard) für verschieden von A. Grayi, Sykes Indiens. Dicholophus Burmeisteri ist jetzt lebend im Zoolog. Garten zu London. Proceed. Zool. Soc. p. 666. pl. 36. der Vögel während des Jahres 1870. 41 Populäres über den Botaurus Nordamerika^ bei W. E. Endi- kott in Amer. Natur. III. p. 169. Neu: Nycticorax pauper Sclat. Proceed. Z. S. p. 169. Indefa- tigable-Island (Galopagos). Layard: »Ueber Calherodius cucullatus vom Kleinmont-River in Südafrika « Ibis p. 443. Ciconiidae. Ueber die Fortpflanzung von Mycteria australis in Indien vergl. C. Hörne im Ibis p. 294. Tatltalidae. Ueber die Verschiedenheit von Ibis Bernieri Ma- dagascars und Ibis aethiopica vergl. Proceed. Z. S. p. 381. c. cap. Beide lebend im Zool. Garten zu London. Anseres. E. Coues: »On the Classification of Water-Birds.« Philadel- phia. Brochüre von 28 S. (Abdruck aus den Proceed. Ac. N. Sc. of Philad. Dec. 1869). Sehr gründliche und eingehende Betrachtungen. Sorgfältiges Studium der Gattungscharaktere. Die Ordnungen sind: Longipennes (Procellaridae undLaridae), Steganopodes (Suli- dae, Pelecanidae, Phalacrocoracidae, Plotidae, Tachypetidae, Phae- tontidae), Lamellirostr es (Anatidae) und Pygopodes (Sphenis- cidae, Alcidae, Colymbidae und Podicipidae), »Rhynchops is a tern.« Phoenicopteridae. W. Clark: »On the Habits of the Fla- mingo in the South of France.« Ibis p. 439. Sehr hübsch. Lokal. Camargue, Valcares, Tournelet aux Faraman. Nähr. Fortpfl. Neu Cygnus Davidi Swinh. Proceed. Z. S Nordchina. Anatidae. M. Bannister: »A sketch of the Classification of the American Anserinae. Proceed. Ac. N. Sc. Philad. p. 130. Adop- tirt die Gattungen Anser, Branta, Or essochen n. gen. (A. mela- nopterus), Chloetr ophus n. gen. (A. poliocephalus und rubidi- ceps), Chloephaga, Philacte n. gen. (A. canagicus) und Taenidia- stes Rchb. Es werden 18 Arten kurz charakterisirt. Bei Angabe des Vorkommens auch Irrthümer, so z.B. wenn es bei Anser hyper- boreus heisst: Westl. Indien. Wir bezweifeln auch das Vorkommen von Anser canagicus am caspischen Meer. Dann bei Chloephaga picta: Chili? Patagonien? — ! J. C. Eyton: »A Synopsis of the Anatidae or Duck tribe.« Wellington 1869. 8. 144 S. Scheint ein sehr , unglückliches Mach- werk zu sein. - G. A. Board man: »Ueber das Verschwinden von Campto- laemus labradoricus von einem Theil der Ostküste Nordamerika^ Amer. Natur. III. p. 383. G. A. Boardman: »The Labrador Duck.« Americ. Natur. III. p. 383. 42 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Co Oper: »Ueber Bastarde von Anas carolinensis und pene- lope in Californien.« Proceed. Calif. Acad. Sc. IV. p. 9. Baldamus: »Ueber eine Brutstelle von Branta rufina in Mit- teldeutschland. Caban. Journ. A. Newton und H. Reeks: »Ueber Somateria mollissima Amerika's, die viel mehr abweicht von der Eiderente Europa's als manche andere amerikanische Anatiden von ihren europäischen Ver- wandten. Ibis p. 309. Cygnus coscoroba lebend im zool. Garten zu London. Pro- ceed. Z. S. p. 666. Abbild. Chen caerulescens bei Elliott B. of N. Amer. pt. XIV und XV. — Somateria V-nigrum ibid. pt. XIV, XV. — Eniconetta Trowbridgei ib. pt. XI. — Anas peposaca Viei 11. Proceed. Z. S. pl. 37. fig. opt. — Dafila caudacuta ibid. pl. 38. F. W. Hutton; »Ueber Nyroca australis auf Neuseeland.« Transact. and Proc. N. Zeal. Instit. Vol. II. p. 78. Laridae. Abbild. Lestris catarractes bei Elliott B. of N. Amer. pt. XIV, XV. — Haliplana äiscolor ib. pt. XIII. Ueber Sterna aleutica von Kadiak schrieben B ai r d in Transact. Chicag. Ac. Sc. I. p. 321. pl. XXXI. fig. 1 und Dali 1. c. p. 307. Procellaridae. F. W. Hutton: »Ueber Aestrelata Gouldii (= Procellaria macroptera Gould, nee A. Smith) auf Neuseeland.« Transact. Proc. N. Zeal. Instit. II. p. 89. Selbstständige Art. Ueber Fulmarus Rodgersi auf St. George's Island vgl. Dali Transact. Chicag. Ac. Sc. I. p.303. und Baird ib. p. 323. pl. XXXIV. fig. 1. Nectris tenuirostris Temm. 1. c. fig. 2 und Dali S. 303. Ko- tzebue-Sund. Abbild. Pufßnus opisthomelas bei Elliott B. of N. Am. In- trod. p. 15. cap. — Thalassaeus glacialoides ibid. Pelecanidae. Neue Art: Pelecanus Sharpei Barb. Proceed. Z. S. p. 173. Angola und über den jungen Vogel dieser wie es scheint wirklich neuen Art 1. c. p. 409. Ueber Graculus bicristatus auf der St. Georgs-Insel vgl. Dali Transact. Chicag. Ac. Sc. p. 321. pl. XXXIII. Abbild. Graculus circinnatus Elliott B. of N. Amer. pt. XIV, XV. — Grac. perspieülatus ib. Colymbidae. Abbild. Podiceps affinis bei Elliott B. of N. Am. Introd. Kopf. H. Goebel: »Ueber Podiceps Widhalmi n. sp. vom schwarzen Meer.« Cab. Journ. f. Ornith. Ist nach v. Homeyer nur P. cri- status ad. Spheniscidae. Neue Art : JJasyrhamphus Herculis Finsch, Pro- ceed. Z. S. pl. 25. Steht Adeliae zunächst. Südsee. der Vögel während des Jahres 1870. 43 Alcidae. A. Newton: »On existing remains uf Alca impen- nis.» Ibis p. 256. Ergänzung früherer Arbeiten. Skelete, Bälge, Eier. Alca impennis wurde aus dem Brande Strassburgs unbeschä- digt gerettet. J. Orton: »The great Awk.« Amer. Natur. III. p. 5 39. Un- bedeutend. Nach Bryant wären Uria californica und U. troile gleich- artig. Elliott B. of N. Am. Introd. p. 16. lieber das Originalexemplar ven Simorhynchus Cassini vergL Dali und Baird Transact. Chicag. Ac. Sc. I. p. 309 und pl. XXXI. hg. 2. In der lutroduction von Eliiott's grossem Werk über die Vögel Nordamerikas befinden sich Abbildungen der Köpfe von Uria Craveri, Sagmatorhina Latharni, Phaleris camtschatica, Ceratorhina monocerata und Ceratorh. Sukleyi. Sagmatorhina Lathami hält Brandt bekanntlich für den jüngeren Vogel von Lunda cirrhata. Striithiones. Struthionidae. Ch Ri viere: »Deuxieme etude sur l'educa- tion des Autruches en Algerie.« Bull. Soc. Acclim. ser. 2. p. 566. F. Le Prestre: »Etude snr la reproduction et la domesti- cation de l'Emeu (Dromaius nov. Holl.).« Bullet. Soc. Acclim. ser. 2. VII. p. 104. Dinornithidae. Julius Haast: »Letter on the discovery of Cooking-pits and Kitchen-middens in Canterbury settlement, Midde- Island, New-Zealand.« Proceed. Z. S. p. 53. Das sehr interessante Schreiben ist an Owen gerichtet und mit Anmerkungen von die- sem versehen. Auf S. 116 folgt dazu noch ein Nachtrag von Sir George Grey, der ergänzende und zum Theil berichtigende Be- merkungen enthält. Haast entdeckte diese Cooking-pits und Kit- chen-middens nahe der Mündung des Rakaiaflusses der Mittelinsel, wo ein grosses Moa-Jäger-Lager gewesen zu sein scheint. Bei wei- tem die meisten der dort gefundenen Knochen gehörten Dinornis cusuarinus an; dem folgt D. didiformis und dann D. crassus. Nur wenige fanden sich darunter von D. elephantopus und von Palapte- ryx ingens. Die mittelgrossen Arten dieser Riesenvögel scheinen hauptsächlich gejagt und verspeist worden zu sein. Von Dinornis giganteus und D. robustus sind bis jetzt keine Knochen an solchen Stätten gefunden worden. Eine andere riesige Anhäufung und Kochstelle von Dinornisknochen war bekanntlich von Cormack an der Bai von Opito auf der Ostseite der Nordinsel entdeckt und zwar unter einer 3 Fuss mächtigen Schicht von Triebsand. Dage- gen überlagerte die von Haast entdeckte Knochenstätte nur eine 6—8 Zoll starke Decke von Humus. 44 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte ct. Aepyomithidae. Giuseppe Bianconi: »Osservazioni sul fernere e sulla tibia di Aepyorni, recenteraente scoperti dal Signor A. Graudidier« 4to Bologne 1870. (Auszug aus den Mera. dell' Acad. Sc. lust. Bologn. ser. II. tom. IX.) Mit Abbild, in natürl. Grösse auf t. 16 — 18. Bianconi hält an seiner Ansicht, dass Aepyornis ein Sarkorhamphus-artiger Geier gewesen, fest, Sehr ausführlich und im hohen Grade beachtenswert!!. M.Edwards und A. Grandidier: »Nouvelles Observa- tion sur les characteres zoologiques et les affinites naturelles de l'Ae- pyornis de Madagascar.« Ann. Sc. natur. 5me ser. XII. p. 167—196. pl. 6—16. Und daraus in den Compt. rend. LXIX. p. 801. Bildet eine von den Struthioniden gänzlich verschiedene Familie. Apterygidae. Apteryx Mantelli hat als selbstständige Art zu existiren aufgehört. Kein Zweifel mehr, dass dieser Vogel und A. australis nur eine Art ausmachen, die allerdings auffallende indivi- duelle Abweichungen in den Proportionen zeigt. Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Säugethiere während des Jahres 1870. Von Troschol. George R o 1 1 e s t o n : Forms of Animal Life being outlines of zoological Classification based upon ana- tomical investigation and illnstrated by descriptions of specimens and of figures. Oxford 1870. In längerer Ein- leitung werden die Äbtheilungen des Thierreichs bis auf Klassen und Unterklassen charakterisirt. Die Säugethiere zerfallen in Ornithodelphia (Monotremata), Didelphia (Marsupialia) und Monodelphia. Dann folgt eine Zerle- gung von Mus decumanus mit Tafel, Skelet von Mus de- cumanus und Beschreibung der Wirbel von Lepus cuni- culus. Das Buch hat den Zweck, Darstellungen von Thie- ren aus den verschiedenen Klassen vorzuführen. Gervais: Memoire sur les formes cerebrales pro- pres aux Carnivores vivants et fossiles, suivi de remar- ques sur la Classification de ces animaux. Nouvelles Ar- chives du Museum VI. p. 103—162 und Taf. 3—9. Es werden abgehandelt 1) Canidae, 2) Felidae et Hyaenidae, 3) Zibethkatzen, 4) Bären, 5) Subursus Blainv., 6) Muste- lidae, 7) Arctocyon. Verf. unterscheidet drei Haupttypen im Gehirn der Carnivoren, nämlich 1) Canidae, 2) Feli- dae, denen sich mehr oder weniger eng Cryptoproctes, Hyaena, Proteles und die zahlreichen Gattungen der Vi- Archiv f. Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. D 46 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte veroen und Mangusten anschliessen, 3) Urso-Mustelidae mit Subursus, Mustela, Lutra. — Arctocyon wird ausge- schlossen. Die Schluss-Abtheilung der „Studien über das cen- trale Nervensystem der Wirbelthiere von S t i e d a, Zeitschr. für wissensch. Zoologie 20. p. 273 — 456 mit 4 Tafeln ent- hält eine auf eigene Forschungen gegründete Beschrei- bung des centralen Nervensystems des Frosches und wei- tere Beiträge zur Kenntniss des Baues des Centralnerven- systems einiger Säuger (Kaninchen, Hund, Katze, Maul- wurf, Maus) — und einen allgemeinen Theil mit folgen- den Kapiteln : 1) die Methode der Untersuchung, 2) über die am Bau des centralen Nervensystems betheiligten Elemente, 3) über den Faserverlauf im Rückenmarke der Wirbelthiere, 4) Vergleich der Gehirne der verschie- denen Wirbelthicrklassen mit dem Gehirn des Menschen, 5) Vergleich der Hirnnerven mit Rückenmarksnerven. Dareste findet seinen, vor 18 Jahren gemachten, Ausspruch, dass die Windungen des Gehirns mit der Grösse der Thierspecies zunehmen, bestätigt. Er geht nun weiter, indem er behauptet, die Vervielfältigung der Windungen hänge von der Vermehrung des Volumens des Gehirns, also auch von der Grösse des Thieres ab. Comptes rendus 70, p. 193. Obersteiner: Ueber einige Lymphräume im Ge- hirne. Wiener Sitzungsber. 61, p. 57. Gulliver hat Untersuchungen über die Grösse der rothen Blutkörperchen von Moschus, Tragulus, Orycte- ropus, Aiiurus und einigen anderen Säugethieren ange- stellt. Proc. zool. soc. p. 92. Gulliver machte auf die systematische Wichtig- keit der Muskelscheide des Oesophagus aufmerksam. Bei den Wiederkäuern hat sie in ganzer Länge gestreifte Muskelfasern, ebenso bei den Nagethieren, Bären und andern, wogegen beim Menschen, den Affen, Katzen, Pferden dieselben kurz vor der Cardia aufhören. Die gestreiften Muskelfasern fehlen ganz in der Scheide des Oesophagus der Vögel und Reptilien (Sauropsida Huxl.), während ein Ueberzug dieser Fasern mehr oder weniger der Säugethiere während des Jahres 1870. 47 bei allen Säugethieren und Fischen vorhanden ist. An- derseits finden sich keine gestreiften Muskelfasern im Auge der Säugethiere und Fische, dagegen sind sie bei den Sauropsida immer vorhanden. Verf. hält es nun für wichtig, die Batrachier und Lepidosiren hierauf zu unter- suchen. Proc. zool. soc. p. 283. Die schon im vorj. Ber. p. 293 kurz erwähnte Ab- handlung über die Magenformen der Wirbelthiere von N u h n ist von Abbildungen begleitet im Archiv für Anat. und Physiol. 1870, p. 333 erschienen. Als Grundform des Wirbelthiermagens sieht Verf. eine längliche Erwei- terung des Nahrungsschlauches an, wie sie der frühesten Foetalperiode aller Wirbelthiere gemeinsam ist. Als Ein- flüsse, welche die Abänderungen bedingen, nennt Verf. die Grösse des Nahrungsbedürfnisses, die Verdaulichkeit der Nahrungsmittel und dasVoluinen derselben, Form und Grösse der Leibeshöhle, welche dem Magen zur Aufnahme dient, Einrichtungen, welche die Einwirkung des Magensaftes auf die Nahrungsmittel verstärken, und die Uebernahme von Verrichtungen seitens des Magens, die sonst anderen Organen übertragen zu sein pflegen. Schell machte Bemerkungen über Steine, Concre- mente und Haarballen, die im Verdauungskanale der Haussäugethiere vorkommen. Sitzungsber. der nieder- rhein. Ges. in Bonn 1870, p. 138. Friedlowsky beschrieb gelappte Gallenblasen von einer Katze und einem Macacus cynomolgus. Verh. zool.-bol. Ges. in Wien p. 1027, Taf. 15, Fig. 1, 2. Max Schmidt: Zoologische Klinik, Handbuch der vergleichenden Pathologie und pathologischen Anatomie der Säugethiere undVögel. Heft 1, Berlin 1870. Diebeiden ersten Bände dieses Buches sollen die Krankheiten der Säuge- thiere enthalten, welche nicht Haüsthiere sind. Die vor- liegende erste Abtheilung des ersten Bandes bringt die Krankheiten der Affen und der Fledermäuse ; für die zweite Abtheilung werden die Krankheiten der Raubthiere ver- heissen; ebenso für den zweiten Band erste Abtheilung die Krankheiten der Nagethiere, Beutelthiere, Zahnlücker, Einhufer und Dickhäuter, zweite Abtheilung die Krank- 48 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte heiten der Wiederkäuer, Flossenfüsser und Wale. Durch die Einleitung über zoologische Gärten und durch die Bemerkungen über die Lebensweise und Haltung der Affen hat das Buch auch ein zoologisches Interesse. Im Verfolg seiner früheren Mittheilung (vergl. vorj. Ber. p. 431) brachte Lenormont Comptes rendus 70, p. 163 eine Note über das Pferd als Hausthier zu den Zeiten des sogenannten ägyptischen Reiches. — Darauf folgt ib. p. 276 eine Erörterung über den Esel und das Pferd in den Antiquitäten der Arischen Völker von dem- selben Verfasser. — Derselbe schrieb ferner ib. 70, p. 413; Revue de Zoologie 22. p. 108 über die Domestica- tion einiger Antilopen-Arten zur Zeit des alten ägypti- schen Reiches. Er glaubt aus den Darstellungen auf den alten Gräbern der vierten und fünften Dynastie schliessen zu können, dass die alten Aegypter Antilope leucoryx, dorcas und ellipsoprymna domesticirt hätten. — Auch über die Thiere, welche die alten Aegypter zur Jagd und zum Kriege angewendet haben, hat Verf. Comptes rendus 1870 October und November Studien gemacht, wo dann vom Hunde und von den Katzen gehandelt wird. — Endlich ib. December über die Domesticirung des Schweines. G. v. Frauenfeld hielt einen Vortrag über „die ausgestorbenen und aussterbenden Thiere der jüngsten Erdperiode". Wien 1870. Er handelt namentlich vom Mammut und von der Steller'schen Seekuh. Von Martens hat im zool. Garten p. 250, 275 seine Erörterungen über Thiernamen fortgesetzt (vergl. vorj. Bericht p. 390). Häpke hat die volksthümlichen Thiernamen im nordwestlichen Deutschland zusammengestellt. Das Ver- zeichniss enthält 50 Säugethierarten. Auf die 12 Repti- lien und 44 Fische kommen wir unten nicht weiter zurück. Hahn verzeichnete einige Hottentottische Thier- namen, als Beitrag zur naturgeschichtlichen Nomenclatur. Den Namen häs für das Pferd leitet er von dem eng- lischen horse ab, woraus dann das Wort häb für das der Säugethiere während des Jahres 1870. 49 männliche Pferd entstanden sei. Zeitschr. für die ge- sammten Naturwissenschaften 1870, 1, p. 97. Neubert schilderte den Thiergarten des Caffetier Gustav Werner in Stuttgart. Zool. Garten p. 84. Der Report of the Council of the Zoological Society of London 1870 gibt wieder Zeugniss von dem Reich thurn und der vortrefflichen Verwaltung des dortigen zoolo- gischen Gartens. Die Praxis der Naturgeschichte. Ein vollständiges Lehrbuch über das Sammeln lebender und todter Natur- körper ; deren Beobachtung, Erhaltung und Pflege im freien und gefangenen Zustand ; Conservation, Präparation und Aufstellung in Sammlungen etc. Nach den neuesten Erfahrungen bearbeitet von P h. L. Martin. Zweiter Theil: Dermoplastik und Museologie, oder das Modelliren der Thiere und das Aufstellen und Erhalten von Natu- raliensammlungen. Die Abschnitte „Einige Lücken un- serer Naturalienkabinette" und „Präparation mikrosko- pischer Gegenstände" sind von G. Jäger, die Abschnitte „Praktische Zootomie oder Thierzergliederungskunst" und „Fang, Zucht und Präparation der niederen oder wirbel- losen Thiere für Sammlungen" von Bauer, der Ab- schnitt „Präparation der Mikrolepidopteren" von Steudel bearbeitet. — Ueber den Inhalt hier näher zu berichten ist nicht wohl thunlich. Das Buch enthält viele nützliche Erfahrungen und Winke, und ist daher recht zu empfehlen. Dass manche vorgeschlagene Einrichtungen und Methoden Geschmackssache sind, begreift sich leicht. In einem Vortrage über die ostatlantischen Insel- gruppen hat v. F ritsch p. 99 auch das Bekannte über die Landfauna zusammengetragen. Bericht über die Senckenbergische naturf. Ges. in Frankfurt a. M. 1870, p. 72. Europa. Jäckel hat" die Säugethiere der drei frän- kischen Kreise Bayerns zusammengestellt. Er machte nähere Angaben über die Fundorte und brachte Einiges über die Lebensweise bei. Es kommen dort vor 16 Chi- roptera, 7 Insectivora, 11 Carnivora, 16 Glires, 3 Rumi- nantia und 1 Pachyderm. Es wird constatirt, dass Mus 50 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte rattus erst seit dem Anfange dieses Jahrhunderts ver- drängt wurde, und seit 1828 als ausgerottet zu betrachten ist. Der letzte Biber wurde im Winter 1827 auf 28 ge- fangen. Neunter Bericht der Naturf. Ges. zu Bamberg 1870, p. 39-82. Bonizzi gab Annuario della soc. dei Naturalisti in Modena V, p. 113 — 143 ein Verzeichniss der lebenden und ausgestorbenen Säugethiere von Modena. Es enthält 5 Fledermäuse, 4 Insektenfresser, 12 Nagethicre mit Ein- schluss der gezähmten Cavia cobaia, 9 Raubtbierc mit dem Haushunde und dem ausgestorbenen Bären, 6 Wieder- käuer, 2 Einhufer, 3 Vielhufer, wovon Elephas und Rhi- noceros ausgestorben. Zusammen 41 Arten. Carrucci o stellte die Wirbelthiere zusammen, die in Sardinien leben. Catalogo metodico degli animali ri- portati dalle excursioni nelle provincie meridionali, in Sicilia e in Sardegna negli anni 1868 — 1869 dal Prof. Targioni-Tozzetti. Atti della Soc. Italiana di science na- turali XII. 1869. Danach leben in Sardinien 6 Ferae, 1 Phoca, 1 Delphinus, 1 Sus, 2 Equus, 6 Pecora, 10 Chi- roptera, 4 Insectivora, 5 Glires. Africa. In einer Abhandlung von Jouan, Notes sur les archipels des Comores et des Sechelles in den Me- moires de la societe des sc. nat. de Cherbourg XV. p. 100 wird erwähnt, dass die Säugethiere minder zahlreich und weniger verschiedenartig sind, als auf Madagaskar, und Verf. erklärt dies durch die Kleinheit der beiden Insel- gruppen. Es scheinen dort nur 13 Arten vorzukommen: 2 Prosimia, 1 Pteropus, 1 Felis, 3 Mus, 1 Bos, 1 Capra und 4 Cetaceen. Die Katze, die Mäuse, das Rind und die Ziege sind offenbar eingeführt und verwildert. Asien. Alphonse Milne-Edwards zeigt einige neue Säugethiere aus dem östlichen Thibet an : zwei Affen, drei Insektenfresser und ein Ursus. Die vollständigen Beschreibungen sind wohl noch zu erwarten ; die Namen sind unten genannt. Comptes rendus 70, p. 341; Annales des sc. nat. XIII. article 10; Revue de Zoologie 22, p. 106. In seinen zoologischen Bemerkungen auf einer Reise von Canton nach Peking und Ralgan, Proc. zool. soc. der Säugethiere während des Jahres 1870. 51 p. 427 spricht Swinhoe auch von dem zoologischen Mu- seum in Peking. Er fand daselbst von Säugethieren auf- gestellt: Leopardus chinensis, Cervus capreolus Var. py- gargus, einen langschwänzigen Capricornis, Antilope guttu- rosa, Lepus tolai, Gerboas von Scuen-hwafoo bezeichnet als Dipus jaculns, ein olivenbraunes Eichhörnchen be- zeichnet als Myoxus cinereus, einen Dachs sehr weiss um den Nacken, einen kleinen Arvicola, Mustela sibirica, M. foina und hellbraune Maulwurfsratte, Mus decumanus, M. minutus und einen Igel, einen Sperraolegus bezeichnet als ein Cricetus, einen kleinen kurzschwänzigen Fuchs, eine Art Wildkatze, und ein Paar Hörner von Elaphurus davidianus. Swinhoe lieferte Proc. zool. soc. p. 615 einen Ca- talog der Säugethiere von China, südlich vom Flusse Yantsze, und von der Insel Formosa. Er enthält 4 Qua- drumana (1 Hylobates, 2 Macacus, 1 Nycticebus), 18 Chi- roptera (1 Cynonycteris, 1 Megaderma, 2 Phyllorhina, 1 Miniopterus, 4 Vespertilio, wovon 2 neu, 5 Yesperugo, wovon 1 neu, 3 Scotophilus, 1 Dysopes), 4 Insectivora (2 Talpa, 2 Sorex, 1 Erinaceus), 21 Carnivora (1 Ursus, 1 Meles, 2 Helictis, 1 Martes, 1 Mustela, 2 Lutra, 5 Felis, 1 Viverra, 1 Viverricula, 1 Paguma, 1 Urva, 1 Nycte- reutes, 2 Yulpes, beide neu, 1 Otaria), 22 Rodentia (4 Sciu- rus, 1 Sciuropterus, 2 Pteromys, wovon 1 neu, 12 Mus, wovon drei neu, 1 Rhizomys, 1 Hystrix neu und 1 Le- pus), 2 Ungulata (2 Sus), 6 Ruminantia (1 Hydropotes, 1 Cervulus, 2 Cervus, 1 Capricornis, 1 Bos), 1 Edentata (1 Manis), 3 Cetacea (1 Delphinus, 1 ßalaenoptera, 1 Me- gaptera). Auch Peters machte über die Flederthiere der Sammlung, die ihm Swinhoe zugesandt hatte, eine Mit- theilung. Hier treffen sonst nur- den tropischen Gegen- den angehörige Arten mit europäischen, wie Vespertilio mystacinus und Yesperus serotinus zusammen. Sitzungs- ber. der Ges. naturf. Freunde zu Berlin 1870, p. 20. Swinhoe verzeichnete die Säugethiere der Insel Hainan in Proc. zool. soc. p. 224—239. Die 21 Arten sind; Hylobates pileatus Gray, Macacus erythraeus Schreb., 52 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Vesperugo abrainus Temm.; Viverra zibetha L., Viverri- cula malaccensis Gmel., eine nicht bestimmte Art Her- pestes, Felis macrocelis Temm., Helictis moschata Gray, Lutra chinensis Gray, Aonyx leptonyx Horsf., Ursus ti- betanus F. Cuv., Sorex myosurus Pall., Balaenoptera Swinhoii Gray, Sciurus castaneiventris Gray, Sc. M'Clel- landi Horsf., Mus decumanus Pall., M. badius Blytb, Hy- strix Hodgsoni Gray, Lepus haina?ius n. sp., Sus leuco- mystax Temm. und Manis. Dalmanni. Einige Thiere wer- den dann noch nach Chinesischen Nachrichten hinzugefügt. Australien. Hector verzeichnete die Knochen von Seehunden und Walfischen im Colonial-Museum in Wel- lington, Neu-Seeland, wozu J. E. Gray einige Bemer- kungen machte. Sie beziehen sich auf Stenorhynchus leptonyx und Otaria leonina, und von Cetaceen auf Ba- laena marginata, Globiocephalus macrorhynchus, Berar- dius Arnuxii, Lagenorhynchus clanculus. Anhänglich ein Auszug aus einem Aufsatze von K n o x über einen Rör- qual, in dem Gray Physalus antareticus von Neu-Seeland vermuthet. Annais nah hist. V. p. 220. Amerika. Als einen Beitrag zu der Mammalogie Mexicos beschrieb Villada in der Zeitschrift La- Natu- raleza 1870, p. 290 Procyon Hernandezii, Mustela frenata und Bassaris astuta. Duges machte Bemerkungen über die Fauna von Guanajuato in La Naturaleza 1870, p. 314. Von Haus- thieren zählt er auf: Felis catus, Canis domesticus, das Schwein, Pferd, Maulesel. Soll fortgesetzt werden. Orton sagt in „The Andes and the Amazon or across the Continent of South America. London 1870" p. 207 über die Fauna des Napo, dass wenige Säugethiere in der trockenen Jahreszeit vorkommen. Kein Faulthier und kein Armadillo Hess sich sehen. Dagegen ist in der Regenzeit die Wildniss eine Menagerie von Tigern und Tapiren, Pumas und Bären, während eine Schaar von Repti- lien, geführt von der gigantischen Boa, aus ihren Schlupf- winkeln hervorkriecht. Die blutgierigsten Raubthicre fin- den sich in den Gebirgen, und die giftigsten Schlangen plagen die Niederungen. Verf. fand ein Peccari, eine An- der Säugethiere während des Jahres 1870, 53 zahl nicht hoch fliegender Vögel, und fünf Reptilien am Napo, die mit solchen des pacifischen Abhanges identisch waren. Das Amazonengebiet ib. p. 309 ist arm an Landsäu- gethieren, die Arten sind klein. Ein Tapir, drei Hirsch- arten, drei grosse Katzen, ein Peccari, ein wilder Hund, Opossums, Ameisenbären, Armadillos, Faulthiere, Eich- hörnchen, Capybaras, Pakas, Agutis und Affen bilden die Säugethierfauna des äquatorialen Amerikas. Im Zool. Garten p. 34 findet sich eine Notiz von A. K log er aus der Wiener landwirthsch. Zeitung über einige Thiere am Rio de la Plata. Qnadruinana. Broca, L'ordre des primates, parallele anatomique de l'homme et des singes. Paris 1870. Verf. geht darauf aus zu zeigen, dass der Mensch keine besondere Ordnung unter den Saugethieren bilden müsse, sondern nur eine erste Familie unter den Primates. Zufolge des Studiums der Gliedmassen behauptet er, die gewöhnlichen Affen seien mehr Quadrupeden als Bipeden, wogegen die Anthropoiden mehr Bipeden als Quadrupeden seien. Die Wirbelsäule in ihren zahlreichen osteologischen Differenzen hängt von der Richtung ab, in der die Muskeln beim quadrupeden oder bipeden Gange wirken. Er findet den Charakter der Quadrupeden bei tlen Lemurinen und Cebinen, auch noch bei den meisten Pithecinen. Er beginnt bei Semnopithecus sich zu mildern, und schwindet bei den Anthropoi- den, die in dieser Rücksicht dem Menschen näher stehen als den übrigen Affen. Aehnliche Betrachtungen werden bei den übrigen Skelettheilen angestellt. In einem populären Vortrage »Menschen- und Affenschädel « (Sammlung gemeinverständlicher Vorträge Heft 96) erörtert Vircho w die Abstammung des Menschen von den Affen. Ohne sich gerade für diese Abstammung auszusprechen, hebt Verf. hervor, dass es dem Gefühl nicht widersprechen solle, da es eine höhere Befrie- digung gebe, zu denken der Mensch habe sich durch eigene Arbeit aus einem Zustande der Rohheit, Unwissenheit und Unfreiheit erho- ben, als sicji vorzustellen, dass er durch eigene Schuld aus einem Zustande'gottähnlicher Hoheit und Vollendung in Niedrigkeit, Schmutz und Sünde versunken sei. « Simiae. Trinchese beschrieb den Fötus eines Orang-Utang (Simia Satyrus), und bildete ihn auf drei Tafeln ab. Annali del Museo civico di storia naturale di Genova pubblicati per cura di Giacomo Doria. Die. 1870, p. 1. 54 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Issel beschrieb ib. p. 55, tav. 8 einen anthropomorphen Affen aus dem centralen Africa, aus dem Lande Niam-Niam, den das Mu- seum in Genua besitzt; es scheint eine neue Art Troglodytes zu sein. Verf. hält die Kenntniss der verschiedenen Troglodytes- und Gorilla-Arten für noch unzureichend, da sie nur auf dem Studium weniger in Gefangenschaft gehaltener Exemplare basirt, noch dazu unausgewachsener. Bischoff hatte Gelegenheit einen Hylobates leuciscus, frisch und wohlerhalten, anatomisch zu untersuchen. Er hat dabei vor- zugsweise den Muskeln seine Aufmerksamkeit gewidmet, vorzüglich aber in seiner Abhandlung »Beiträge zur Anatomie des Hylobates leuciscus und zu einer vergleicherden Anatomie der Muskeln der Affen und des Menschen« von denjenigen gesprochen, welche Ab- weichungen von der Muskulatur des Menschen oder anderer Affen darbieten. Er zieht daraus den Schluss, dass der Ausspruch Hux- ley's, »dass die anthropoiden Affen rücksichtlich dieses Verhaltens ihrer Muskeln dem Menschen näher ständen, als ihren niederen Stammverwandten« nicht richtig ist. Es folgen dann noch Angaben über die Eingeweide und das Gehirn, so wie eine tabellarische Ueber- sicht der Muskeln der Affen. Abhandl. der bayerischen Akad. der Wissensch. X. 3, p. 198. Sclater Hess Hylobates lar und hoolock Proc. zool. soc. p. 86 pl. V. abbilden. Semnopithecus Boxellana A. Milne-Edwards, Comptes rendus 70, p. 341, Annales des sc. nat. XIII. article 10. Semnopithecus* nigripes A. Milne-Eduarda, Bull, des Nouvelles Archives du Museum VI. p. 7, pl. 1 von Saigon. Mars ha 11 hat zwei Exemplare von Presbytes albigena unter- suchen können, und danach die Ueberzeugung gewonnen, dass dieser Affe weder in die Gattung Presbytes, wie Gray will, noch in die Gattung Semnopithecus, wohin ihn Reichenbach stellt, gehört, sondern ein echter Cercopithecus ist, den er also nun Cercopithecus albigena nennt. Archives Neerlandaises V. 1870. Friedlowsky beschrieb die missbildete Hand eines Macacus cynomolgus. Verh. zool.-bot. Ges. in Wien, p. 1017, Taf. 15, Fig. 3 — 5. Macacus Thibetanus A. Milne-Edwards, Comptes rendus 70, p. 341, Annales des' sc. nat. XIII. article 10 aus Thibet. Hamilton berichtigt, dass Macacus andamaniensis (vgl. vorj. Ber. p. 410) nicht auf den Andamanen lebt, sondern dorthin einge- führt ist. Proc. zool. soc. p. 220. Sclater Hess den Macacus leoninus, Proc. zool. soc. p. 664, pl. 35 abbilden. Das britische Museum erhielt nach Gray auch das Weibchen von Ateles Bartlettii Gray, bei welchem alle Theile, die beim Männ- chen hell gelb gefärbt sind, eine weisse Farbe haben. Annais nat, der Säugethiere während des Jahres 1870. 55 hist. VI. p. 428. — Sclater gibt ib. p. 472 an, dass A. Bartlettii Gray = Ateles variegatus WagD. sei. Das als Weibchen dieser Art von Gray angesprochene Exemplar ist jung und Slater ist nicht geneigt, eine besondere Art daraus zu machen, obgleich die Weib- chen von A. variegatus auch die gelbe Farbe der Männchen haben. Das Vaterland ist übrigens der obere Theil des Caura River, eines südlichen Nebenflusses des Orinoco. Prosimü. Propithecus Deckenii Peters, Berliner Monatsber. p. 421 von Madagaskar. Wurde vom Verf. früher in v. d. De- cken's Reisen als Propithecus diadema bestimmt. Gray unterschied eine mit Hapalemur griseus äusserlich sehr ähnliche Art als Hapalemur simus und bildete sie Proc. zool. soc. p. 828, pl. 52 ab, nebst Schädel in Holzschnitt. In einem Anhange ib. p. 831 hat er sich überzeugt, das Pollen und Van Dam in ihrer Faune de Madagaskar den H. simus als H. griseus abgebildet und beschrieben haben. Chirogalus Crossleyi Grandidier, Revue de Zoologie 22, p. 49, von Madagaskar. Volitantia. Ven Fitzinge r erschien eine kritische Durchsicht der Ord- nung der Flatterthiere (Chiroptera) in den Wiener Sitzungsber. Die Familie der Flughunde (Cynopteri) Bd. 60, p. 385 und p. 595 enthält 32 Arten Pteropus, 8 Xantharpyia, 9 Epomophorus, 1 Macroglossus, 10 Pachysoma, 1 Cynopterus, 1 Harpyia, 1 Cephalotes. — Die Fa- milie der Kammnasen (Rhinolophi) Bd. 60, p. 823 und Bd. 61, p. 123 mit 1 Coelops, 28 Phyllorhina, 2 Asellia, 1 Ariteus, 27 Rhinolophus, 1 Rhinonycteris, 5 Aquias. — Die Familie der Fledermäuse (Vesper- tiliones) endlich Bd. 61, p. 447, Bd. 61, p. 715, Bd. 62, p. 13 und Bd. 62, p. 211 zerfällt in drei Gruppen. A. Hasen schärtler (Nocti- liones) mit 1 Diclidurus, 10 Taphozous, 5 Saccolaimus, 4 Emballo- nura, 3 Urocryptus, 1 Mystacina, 1 Centronycteris, 2 Saccopteryx, 5 Mosia, 1 Phyllodia, 7 Chilonycteris, 1 Mormops, 1 Aello, 7 Nocti- lio. B. Grämler (Molossi) mit 1 Pteronotus, 2 Chiromeles, 34 Mo- lossus, 23 Nyctonomus. C. Fledermäuse (Vespertiliones) mit 2 Thy- roptera, 3 Exochurus, 4 Cnephaiophilus, 27 Vesperus, 12 Noctulinia. 33 Vesperugo. Die Arbeit von C. Kt) c h scheint Verf. nicht zu kennen. Koch hielt einen Vortrag über die einheimischen Fledermäuse. Bericht über die Senckenbergische naturf. Ges. in Frankfurt a. M. 1870, p. 48—65. Phyllorhina Swirihoi Peters, Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde zu Berlin 1870, p. 20 von Amoy in China. Im zoologischen Garten zu London hat ein Weibchen von 56 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Cynonycteris collaris ein Junges geboren. Sclater bildete Proc. zool. soc. p. 127 Mutter und Kind in Holzschnitt ab. Peters gab Berliner Monatsber. p. 900 eine monographische Uebersicht der Chiropterengattungen Nycteris und Atalapha. Die Arten der Gattung Nycteris werden in folgende Uebersicht gebracht : a. Ohren so lang oder kaum länger als der Kopf, obere Schneide- zähne dreilappig. N. hispida Schreb., villosa Ptrs. b. Ohren auffal- lend länger als der Kopf, obere Schneidezähne zweispitzig, ct. Der zweite untere Praemolarzahu sehr klein und ganz nach innen ge- drängt. N. thebaica Geofifr., angolensis n. sp. von Cocanda, Biballa und Rio Coroca. ß. Der zweite untere Praemolarzahn klein und in der Zahnreihe zwischen dem ersten und dem ersten Molarzahn zu- sammengedrückt, mehr entwickelt an der inneren als an der äusseren Seite der Zahnreihe. N. capensis Smith, damarensis n. sp. aus Ot- jimbingue, fuliginosa Ptrs. y. Der zweite untere Backzahn wohl ent- wickelt. N. grandis Ptrs., javanica Geoffr. — Die Gattung Atalapha Raf. zerfällt in: a. Atalapha s. str., Schenkelflughaut ganz oder 3 2 2.3 bis auf den hintersten Rand behaart; Backzähne " ' . A. o . JL — i . o novaeboracensis Erxl-, Pfeifferi Gundl., Frantzii n. sp. von Costa- rica, varia Pöppig, Grayi Tomes, cinerea Beaur., pallescens n. sp. von Venezuela, b. Basypterus. Die Rückseite der Schenkelflughaut ist nur bis zur Mitte oder etwas über zwei Drittel behaart; Back- 3 1 13 zahne — —x ^-^ . a. Nur das letzte Drittel der Schenkelflughaut unbehaart. A. intermedia Allen, egregia n. sp. von Sta Catharina in Brasilien, ß. Die Behaarung der Schenkelflughaut reicht nur bis zur Mitte. A. Ega Gerv., caudata Tomes. Peters berichtete über die Flederthier-Gattung Diclidurus. Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde 1870 Januar. Nyctinomus unicölor Grandidier, Revue de Zoologie 22, p. 49 aus Madagaskar. Vesperugo pulveratus Peters, Proc. zool. soc. p. 618 von Amoy. Vespertilio fombriatus und laniger Peters, Proc. zool. soc. p. 617 von Amoy. — V. sylvicola Grandidier, Revue de Zoologie 22, p. 49 aus Madagaskar. Koch beobachtete einen Albino von Vespertilio mystacinus mit hellrauchgrauem Körperhaar, rein weissen Flughäuten, dessen Augen völlig geschlossen waren. Zool. Garten p. 368. Ernst fand am oberen Theil des Flusses Catuche, etwa 6000' ü. M. Vespertilio lucifugus. Proc. zool. soc. p. 2. Insectivora. In einer Fortsetzung der Untersuchungen über das Gebiss der Spitzmäuse (Sorex Cuv.), vgl. Ber. über d. J. 1868, p. 9, hat Ed. der Säugethiere während des Jahres 1870. 57 Brandt das Zahnsystem von Sorex vulgaris L. und pygmaeus Laxm. näher beschrieben. Es besteht bei beiden aus 8 oberen Scheide- zähnen, von denen 2 als vordere und 6 als seitliche zu bezeichnen sind, und zwei unteren Schneidezähnen, einem Eckzahne jederseits oben und unten, zwei Lückenzähnen und acht Backzähne oben, zwei Lückenzähnen und sechs Backzähnen unten. Es zeigte sich, dass es gar keine Uebereinstimmung zwischen der Anzahl der Incisivial- öffnungen und der Anzahl der Schneidezähne gibt. Daraus, dass die Zähne der jungen Spitzmäuse von denjenigen der Erwachsenen fast gar nicht differiren, zieht er den Schluss, dass die Spitzmäuse mit einem bleibenden Gebisse geboren werden. Bulletin de Moscou 1870, No. 3, p. 1. Peters beschrieb zwölf neue Spitzmäuse in den Berliner Monatsber. p. 584, nämlich Crocidura retusa von Ceylon, foetida von Borneo, Doriae von Borneo, monticola von Java, microtis von Hong- kong, gracüipes aus Africa vom Kilimandscharo, Pachyura Walde- marii aus Bengalen, ceylanica von Ceylon, media von Ceylon, suma- trana von Sumatra, fuscipes von Singapore und luzoniensis von Luzon. Anuro sorex n. gen. A. Mime-Edwards, Comptes rendus 70, p. 341, Annales des sc. nat. XIII. article 10. Verwandt den Spitz- mäusen, aber mit so kurzem Schwänze, dass er unter den Haaren verborgen ist, und mit schuppigen Füssen; oben 12 und unten 12 Zähne. Die Art ist noch nicht mit Namen versehen und stammt aus dem östlichen Thibet. Nectogale n. gen. A. Milne-Edwards, Comptes rendus 70, p. 341, Annales des sc. nat. XIII. article 10 hat Schwimmhäute an den Hinterfüssen, einen langen zusammengedrückten Schwanz wie Myogale, aber die Schnauze ist kurz, und die Zähne, 16 oben und 12 unten, ähneln denen von Sorex. N. elegans aus Thibet. Oryzoryctes n. gen. Grandidier, Revue de Zoologie 22, ß 1 R ^ 1 ß p. 50. „','»' o * ,' „ • Naslöcher am Ende der rüsselförmigen 6.1.3.0.1.O Schnauze; Augen sehr klein; Ohren rund, mittel; plantigrad; vorn vier Zehen mit drei sehr kräftigen Krallen, hinten 5 Zehen. O. hova aus Madagaskar. Lee untersuchte das Auge des Maulwurfs, und verglich na- mentlich das Auge des erwachsenen Thieres mit dem Fötus. In letzterem ist das Auge kuglig, und von verhältnissmässiger Grösse zu dem Kopfe des Thieres, die Cornea ist durchsichtig, die Sclero- tica vollkommen deutlich und von dichtem weissen Gewebe, die Iris sichtbar durch die Cornea mit einer klaren Pupillar-Oeffnung. Der optische Nerv erscheint als ein aufrechter Augenstiel, er tritt durch die Schädelbasis. So ist also der Maulwurf bei seiner Geburt mit recht vollkommenen Sehorganen begabt, während er im erwachsenen Zustande in Folge gewisser Veränderungen der Schädelbasis des 58. Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Gesichtes beraubt ist. Proc. Koyal Soc. April 1870; Annais nat. hist. VI. p. 98. Thieme theilte mit, dass die jungen Maulwürfe anfangs nackt und kreideweiss sind, später silberweiss behaart werden, welche Farbe allmählich in grau und schmutzig schwarz übergeht. Die sammetschwarze Färbung soll erst im dritten Jahre eintreten. Cor- respondenzblatt des naturf. Vereins zu Riga X*VIII. p. 165. Talpa longirostris A. Milne-Edwards, Comptes rendus 70, p. 341, Annales des sc. nat. XIII. article 10 aus Thibet. Carnivora. Ursina. Flow er hatte Gelegenheit die Weichtheile des Ae- lurus fulgens anatomisch zu untersuchen. Er fand, dass diese Gat- tung in allen wesentlichen Punkten mit den bärenartigen Thieren übereinstimmt, wohin die Gruppen Ursidae, Procyonidae und Muste- lidae gehören. Bei der Erörterung über die nähere Verwandtschaft giebt Verf. zu, dass die Backenzähne sich in die Familie Procyonidae fügen, andere Charaktere an der Schädelbasis mit den Ursidae über- einstimmen, und lässt die Frage noch offen, ob Aelurus mit den sonst amerikanischen Gattungen in eine Familie Procyonidae gesetzt werden, oder eine eigene Familie bilden solle. Er hofft namentlich, dass die genauere Kenntniss der Gattung Ailuropoda von Einfluss auf die endliche Feststellung sein werde. Proc. zool. soc. p. 752. Bartlett schilderte die Lebensweise desselben Thieres, wel- ches in elendem Zustande in London ankam. Es frass besonders gern Beeren und Früchte. Er Hess das Haar und die Wolle mikros- kopisch untersuchen, was mehr Aehnlichkeit mit Ursus piscator als mit Cercoleptes caudivolvulus ergab. Proc. zool. soc. $.769. Ailuropoda n. gen., A. Milne-Edwards, Comptes rendus 70, p. 342, Annales des sc. nat. XIII. article 10. Gleicht an Gestalt einem Bären, aber die osteologischen Charaktere und das Zahn- system unterscheiden das Thier und nähern es den Pandas und Ra- tons. A. melanoleucus aus Thibet. Eine nachträgliche Notiz über die Lebensweise des Wasch- bären gab Brüh in im Zool. Garten p. 65. Mustelina. Es ist Grün gelungen, zwei ganz junge Fisch- ottern gross zu ziehen. Er schildert ihre Lebensweise. Zool. Garten p. 69. Viverrina. J. E. Gray beschreibt ein unter dem Namen Fa- lanaka von Madagaskar eingesendetes Thier, das er für Eupleres Goudotii Doyere hält. Er gibt ihm seine Stelle im System in der Familie Rhinogalidae, Tribus Crossarchina. Annais nat. hist. VI. p. 424. — Gray bildet Proc. zool. soc. p. 824, pl. 51 ein erwachse- nes Exemplar ab, und beschreibt Schädel und Gebiss desselben, der Säugethiere während des Jahres 1870. 59 fi 1 fi 1 fi * , '„*.,*„ • Wegen der sehr schlanken Nase und der geringen O . 1 . O . 1 . O Grösse der Eckzähne sieht er nun die Gattung Eupleres als den Typus einer besonderen Tribus der Rhinogalidae an, die er Eup lerina nennt. Canina. Sclater unterschied einen im zoologischen Garten zu London lebenden Schakal als neue Art, Canis lateralis, ausge- zeichnet durch einen schwarzen und weissen Streifen längs den Seiten und einen sehr langen schwarzen Schwanz mit weissem Ende. Er stammt vom Fluss Vernand Vas, südlich vom Gaboon. Proc. zool. soc. p. 279 pl. 23. Sclater erfuhr von Mr. Byng, dass Canis antarcticus auf den Falkland-Inseln fast ausgerottet sei, da seine Räubereien an Schafen seine Verfolgung nothwendig gemacht hätten. Proc. zool. soc. p. 797. Jillson theilte mit, dass die Prärie-Hunde kein Wasser trinken. The American Naturalist 1870, p. 376. Vulpes Jioole von Formosa und lineiventer von Amoy Swinhoe Proc. zool. soc. p. 631. Pagenstecher berichtete über den Leichenbefund einer im zoologischen Garten zu Hamburg gestorbenen Jagdhyäne, Lycaon pictus. Verf. spricht seine Ansicht über die Bedeutung der Lap- penbildung der Lunge und über die Verschiedenheit der Gefäss- ursprünge der aus dem Herzen hervorgehenden Hauptgefässe aus, und vergleicht dann das Skelet mit denen mehrerer Arten von Hyaena und Canis, woraus sich ergibt, dass sich Lycaon den Hunden vor- trefflich einreiht, während Hyaena abweicht. Auch die Muskulatur wird beschrieben. Zool. Garten p. 197 und 238. Feiina. Berg hat beobachtet, wie eine Katze, der die Jungen genommen waren, ihre mütterliche Zuneigung einer jungen Maus zugewandt und dieselbe gesäugt habe. Correspondenzblatt des Naturf. Vereins zu Riga 18, p. 165. Sclater ermittelte die Identität von Felis Warwickii Gray mit Felis Geoffroii d'Orb. Gerv. Proc. zool. soc. p. 796. Piiinipedia. Phocidae. Murie beschrieb die Art der Bewegung und einige Punkte der Anatomie von Phoca groenlandica, und bildete die Thiere in verschiedenen Stellungen ab. Proc. zool. soc. p. 605, pl. 32. Im zoologischen Garten zu London sind drei ganz junge Exemplare von Cystophora cristata lebend angekommen, deren Kopf- blase noch sehr schwach entwickelt ist. Proc. zool. soc p. 381. Otaridae. Von Allen erschien im Bulletin of the Museum of comparative zoology at Harvard College, Cambridge, Mass. eine Ab- handlung über die Ohrrobben (Otariadae) mit ausführlicher Beschrei- 60 T rösche 1: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte bung der Nord-pacifischen Arten mit drei Tafeln. Verf. berücksich- tigt zunächst die neueren Beiträge zur Naturgeschichte der Otarien, handelt dann von der Verwandtschaft, den unterscheidenden Cha- rakteren und der Synonymie der Familie, gibt dann eine Uebersicht der Gattungen und Arten, und beschreibt endlich die Otarien des nördlichen Stillen Oceans. Er unterscheidet zwei Subfamilien: 1. Tr ichop h ocinae ohne Unterpelz, Körper gross und robust ; Ohren kurz und breit ; Backzähne f oder f. 1. Gatt. : Otaria Gill. Gaumen- beine meist bis zu den Pterygoidalfortsätzen reichend, mit fast ge- radem Hinterrande, Backzähne f. 0. jubata an den südamerika- nischen Küsten. 2. Gatt.: Eumetopias Gill. Gaumenbeine viel we- niger nach hinten reichend als bei Otaria, Backzähne f. E. Stellen Peters von Californien bis zum südlichen Kamtschatka. 3. Gatt. : Za- lophus Gill. Hinterrand der Gaumenbeine tief concav, Backzähne f. Z. Gillespii Gill im Norden des Stillen Oceans von Californien und Südjapan nordwärts, und Z. lobatus Peters, Australien. 2. Oulo- phocinae. Mit dickem Unterpelz ; Körper kleiner, schlanker, Ohren und Zehenlappen der Hinterfüsse viel länger als bei den Tricho- phocinae ; Backzähne f. 4. Gatt. : Callorhinus Gray. Gesichtstheil des Schädels breit und stark vorspringend. C. ursinus Gray von Ca- lifornien und Südkamtschatka nordwärts. 5. Gatt. : Arctocephälus F. Cuv. Gesichtstheil des Schädels kürzer. A. falklandicus Gray von Chili südwärts bis zu den antarctischen Inseln. A. cinereus Gray von Süd-Australien und Neu-Seeland südwärts. A. antarcticus Gray an den Südküsten Afrikas. Vielleicht sind die beiden letzten Arten zu falklandicus zu ziehen, in welchem Fall sich ihre Verbreitung über alle südlichen Meere erstrecken würde. Daran schliesst sich eine Schilderung der Lebensweise von Callorhinus ursinus von Bryant mit einer Beschreibung der Insel- gruppe PribylofF. Maack schilderte die eigenthümlichen Verhältnisse des Vor- kommens und die Schwierigkeit des Erlegens der Ohrrobben (Otaria leonina F. Cuv. und falklandica Shaw) an der Ostküste Südamerikas. Er hat sich überzeugt, dass nur diese beiden Arten dort vorkommen. Zool. Garten p. 1. ^ Trichechidae. M u r i e las eine Abhandlung über die Anatomie des Walross, Trichechus rosmarus. Proc. zool. soc. p. 549, die in den Transactions dieser Gesellschaft vollständig veröffentlicht werden soll. Vorläufig wird a. a. 0. mitgetheilt, dass obgleich die Gattun- gen Trichechus, Otaria und Phoca mancherlei Verschiedenheiten in Form, Gang und Beinbewegung zeigen, sie doch in Betreff der Mus- kulatur im Ganzen übereinstimmen. Im Besitze eines Coraco-bra- chialis, eines Flexor brevis manus, eines Pronator quadratus, eines Opponens pollicis und eines Palmaris brevis unterscheidet sich das Walross von Otaria und Phoca. Obgleich die Ohrmuschel fehlt, sind der Säugethiere während des Jahres 1870. 61 die Ohrmuskeln doch beträchtlich gross. Ein äusserer Anconeus ist vorhanden wie bei Otaria; und wie bei ihr und Phoca ist eine doppelte Reihe von Extensorea manus vorhanden. Rodentia. Hyrtl fand bei allen Nagethieren, von denen er 20 Gattungen untersuchte, eine Spiralklappe in der Pfortader. Sie durchläuft in der Regel die ganze Länge des Pfortaderstammes und hat lx/a bis 7 Windungen. Die Verschiedenheiten der Klappe bei den einzelnen Familien wird angegeben und von Lepus cuniculus, Arctomys mar- mota, Spalax typhlus, Dasyprocta croconata und Capromys Tournieri abgebildet. Wiener Sitzungsber. 61, p. 27. Bruhin berichtete Zool. Garten p. 267 über das Vorkommen einiger Nagethiere in New-Cöln bei Milwankee, Wisconsin. Er nennt Mus decumanus und musculus, Arctomys monax, Spermophilus Hoodii, Sciurus hudsonius und cinereus, Tamias striata, Sciurus niger und Pteromys volucella. Sciuromorpha. Ira Sayles schilderte die Lebensweise von Sciurus striatus. The American Naturalist 1870, p. 249. Pteromys pectoralis Swinhoe, Proc. zool. soc. p. 634 von For- mosa, mit weisser Brust und weissen Bauchstreifen. Tenney besitzt ein vollkommen weisses Exemplar von Arcto- mys monax. The American Naturalist 1870, p. 252. Myomorpha. Nach Friedel sind bei Oderberg vor einiger Zeit wohlerhaltene Biber-Bauten aufgefunden worden, welche darauf schliessen lassen, dass diese Thiere noch vor wenigen Jahrzehnten dort gelebt haben müssen. Zool. Garten p. 387. Newton legte ein Exemplar von Cricetus nigricans Brand aus Bulgarien vor, und gab eine Abbildung davon. Proc. zool. soc. p. 331. Cara beschrieb vier Arten der Gattung Mus, nämlich M. mus- culus L., decumanus Pallas, tectorum Savi und rattus L., Memoria sopra i quattro topi casalingo, decumano, tellaiuolo e ratto. Ca- gliari 1870. Brochüre von 15 Seiten. Referent erhielt von Hrn. Gustav Post ein Rattenskelet, welches in einem Hause bei dessen Abbruch in Lippstadt an einem Orte gefunden war. der keinen Zugang hatte. Somit ist nicht zu zweifeln, dass es so alt wie das Haus war, nämlich 230 Jahr. Es stimmte mit den neueren Skeletten von Mus rattus vollkommen überein. Sitzungsber. der. niederrheinischen Ges. in Bonn 1870, p. 160. Parker erzählt, dass Albinos von Ratten in Cleaveland sehr gemein geworden sind. The American Naturalist 1870, p. 376. Taschenberg theilte mit, dass in einem mit Watte ver- Archiv f. Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. E 62 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte sehenen Kästchen geborene Hausmäuse weissscheckig gewesen seien. Zeitschr. für die ges. Naturwiss. 1870, 1, p. 251. Wilke beobachtete zwei singende Mäuse, die er einfing und längere Zeit in Gefangenschaft hielt. Neunter Bericht der naturf. Ges. zu Bamberg 1870, p. 83. Swinhoe beschrieb Proc. zool. soc. p. 636 drei neue Arten der Gattung Mus, nämlich Mus canna und Mus losea von Formosa und Mus ningpoensis von Ningpo. Nesomys n. gen. Peters, Sitzungsber. d. Ges. naturf. Freunde 1870, p. 54. Oberlippe mit einer nackten Längsfurche, aber nicht gespalten, sonst wie Mus; Schädel ohne Supraorbitalleisten, Schneide- 3 g zahne glatt, länger als breit, Backzähne - — -, ähnlich Hesperomys. JV. rufus von Madagaskar. Hystricüomorpha. Hystrix suberistata Swinhoe, Proc. zool. soc. p. 638 von Hainan, kommt aber nicht in Formosa vor. Peters hat zur Kenntniss der Gattung Pectinator Beiträge geliefert, die in den Transactions of the Zool. soc. publicirt werden sollen. In einer vorläufigen Mittheilung in den Proc. zool. soc. p. 673 stellt er folgende Resultate seiner Untersuchungen auf : 1) Pec- tinator unterscheidet sich von Ctenodaetylus nicht allein durch die grössere Zahl der Zähne und den längeren Schwanz, sondern auch in dem verschiedenen Bau der Ohren und des Schädels. 2) Die Ctenodactyli (Ctenodaetylus und Pectinator) können nicht mit den Dipodes vereinigt werden, ihre Verwandtschaft mit letzteren ist nicht grösser als mit den Chinchillae, Octodontes und Echinomyes. 3) Sie zeigen in fast allen Theilen ihres Baues ihre nahe Beziehung zu den letztgenannten Gruppen und weichen von ihnen nur in sehr wenigen Punkten ab (Form des Hyoidbeines, der Sacral- und Schwanzwirbel, Entwicklung der Leiste des Humerus und Femur), in denen sie je- doch keine Neigung gegen die Dipodina zeigen, sonderu eher einige Verwandtschaft mit den Murina. 4) .Sie bilden eine besondere Gruppe der Hystricidae, im Sinne von Waterhouse, welche in einigen Punkten mehr mit den Chinchillae, in anderen mit den Octodontes ver- wandt ist. 5) Petromys ist nicht mit den Ctenodactyli zu vereini- gen, sondern mit den Octodontes. — Vergl. auch Berliner Monats- ber. p. 207. Ernst erhielt in Caracas ein männliches Exemplar von Echi- mys cristatus Desm., dessen Maasse er angab. Proc. zool. soc. p. 2. Reibisch wies bei Cavia cobaya und bei Hydrochoerus capy- bara Schwanzwirbel und Schlüsselbein nach. Letzteres ist zwar verkürzt, erreicht aber doch, wenn auch nur mit Hülfe einer Flechse, des Sternum. Sitzungsber. der Ges. Isis in Dresden 1870, p. 80. Lagomorpha. Himstedt schrieb im Archiv für Anat. und der Säugethiere während des Jahres 1870. 63 Physiol. 1870, p. 437 über einige Besonderheiten der Schädelknochen von Lepus und über das knöcherne Gehörorgan desselben Genus. Lepus hainanus Swinhoe, Proc. zool. soc. p. 233, pl. 18, von der Insel Hainan, nebst Abbildung des Schädels in Holzschnitt. Edentata. Vermilinguia. C h a t i n fand bei Myrmecophaga tamandua ein drittes • Paar Submaxillardrüsen mit eigenen Ausführungsgängen. Comptes rendus 69, p. 1017: Annais nat. hist. V. p. 152. Derselbe beschrieb die Speicheldrüsen dieses Thieres aus- führlich. Annales des sc. nat. XIII, article 9. Sclater liess den Orycteropus aethiopicus in Holzschnitt ab- bilden. Proc. zool. soc. p. 669. Hultungula. ProbOSCidea. F. Schlegel machte eine Bemerkung über den Elephas sumatranus, der 20 Rippen hat, während der indische nur 19, der afrikanische 21 besitzt. Zool. Garten p. 333. Brandt sagte »einige Worte über die Haardecke des Mam- muth in Bezug auf gefällige schriftliche Mittheilungen des Herrn Professors 0. Fr aas über die im Stuttgarter Naturalienkabinett auf- bewahrten Haut- und Haarreste des fraglichen Thieres. Bull, de St. Petersbourg VII, August 1870. Anisodactyla. White machte eine briefliche Mittheilung über den Tapirus Roulini, der in den Central-Cordilleren, beim Vulkan von Purace, vorkommt. Proc. zool. soc. p. 51. Gill unterscheidet den Tapir von Guatemala als eigene Art lllasmognathiis Dowii, verschieden von El. Bairdii von Panama Silliman Amer. Journ. of sc. and arts 50, p. 141. Setigera. Rodriguez beschrieb eine cyclopische Monstrosität des Schweins, die auch in Holzschnitt abgebildet ist. La Natura- leza, Periodico cientifico de la Sociedad mexicana de Historia na- tural 1870, p. 268. Lucae hat im 7. Bande der Senckenbergischen naturforschen- den Gesellschaft eine Abhandlung über^ den Schädel des Masken- schweins (Sus pliciceps Gray) un<^ den Einfluss der Muskeln auf dessen Form veröffentlicht. Er vergleicht zunächst die Form Ver- hältnisse des jungen mit dem alten Schädel, wobei sich ergibt, dass der Gesichtstheil viel mehr wächst als der Schädeltheil. Dann be- spricht er die Muskeln, welche durch ihre Thätigkeit Einfluss auf die Umänderung der Knochen ausüben. Gray äusserte sich über die Arten von Phacochoerus. Na- mentlich hält er das im vorigen Jahre von Sclater abgebildete 64 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Thier nicht für Ph. Äeliani Rüpp., sondern für eine eigene Art, die er P. Sclateri nennt. Annais nat. hist. VI. p. 189. — Ib. p. 263 geräth er darüber wieder in Zweifel. — Sclater erwidert ib. p. 404, dass das in Rede stehende Thier dennoch das Weibchen von Pha- cochoerus Aeliani sei. Ruininautia. Sclater theilt, Proc. zool. soc. p. 119, die Familie Cervidae in acht Gattungen. Subfam. I.: Cerviviae. Cornua decidua, dentes canini parvi aut nulli. a. Rhinarium pilosum. a. Cornua in atroque sexu, Gatt. Bangifer. ß. Cornua tantum maris, Gatt. Alces. b. Rhi- narium nudum. a. Cornua palmata, Gatt. Dama. ß. Cornua non palmata. * Cauda praesens, Gatt. Cervus. ** Cauda extus nulla, Gatt. Capreohis. Subfam. II. : Cervalinae. Cornua decidua, dentes canini maris exserti, Gatt. Cervulus. Subfam. III.: Moschinae- Cornua nulla, dentes canini maris exserti. a. Apparatu moschifero nullo, Gatt. Hydropotes. b. Apparatu maris moschifero, Gatt. Moschus — Schliesslich giebt er die Arten der Familie auf 40 an, nämlich 23 ans der alten und 17 aus der neuen Welt. Von J. F. Brandt erschien in den Memoiren der Petersburger Akademie XVI. No. 5 eine Abhandlung über das Elen »Beiträge zur Naturgeschichte des Elens in Bezug auf seine morphologischen und paläontologischen Verhältnisse, so wie seine geographische Ver- breitung nebst Bemerkungen über die miocäne Flora- und Insekten- fauna des Hochnordens.« Mit drei Tafeln. Schon im Bull, de St. Petersbourg 15. p. 254 hatte der Verf. hierüber einen kurzen Bericht erstattet. Das Resultat seiner Untersuchungen war, dass nicht nur das europäische and amerikanische Elen der Art nach identisch sind, sondern dass auch die bisher entdeckten fossilen Reste zur Aufstellung einer eigenen Art keine Veranlassung geben. Er hielt es daher für zweckmässig seinen Untersuchungen Abschnitte über die frühere und gegenwärtige Verbreitung des Elen, ferner über sein allmähliches Verschwinden in mehreren einzelnen Ländern und seine muthmasslich in den höhern Norden zu versetzende Urheimath, hinzuzufügen, denen sich ein besonderer Abschnitt über die Kennt- niss, welche die alten Griechen und Römer von ihm besasseu, nebst einem anderen anreiht, worin er nachweist, dass das Elen in der Familie der Hirsche eine so eigentümliche, selbstständigc Art und Untergattung bilde, dass sein Ursprung nicht wohl durch natürliche Züchtung sich erklären lasse. Auf den drei Tafeln sind die Haupt- formen der Geweihe dargestellt. Sclater hat Transactions zoological Society VII. p. 333 einen Beitrag zur Kenntniss der Hirsche geliefert, indem er neun seltnere Arten des Londoner zoologischen Gartens nach dem Leben abbilden der Säugethiere während des Jahres 1870. 65 Hess und Mittheilungen über sie machte. Es sind folgende Arten: Cervus davidianus Edw., C. maral 0. Ogilby, C. caschmeerianus Fal- coner, C. mantchuricus Sclater, C. taevanus Sclater, C. sika Teram., C. Duvaucelli Cuv., C. eldi und C. Swinhoii Sclater. Sclater beschrieb einen neuen Hirsch Cervus Alfredi von der Malayischen Halbinsel. Proc. zool. soc. p. 381, pl. 28. Hays ist der Meinung, dass Spiesser von Cervus virginianiis nur im zweiten Lebensjahre vorkommen, nie bei alten Hirschen. Dagegen behauptet Adirondack einen alten Hirsch mit Spiess- Geweihen geschossen zu haben. The American Naturalist 1870, p. 188. Murie beschrieb die Missbildung eines Geweihes von Cervus eldi. Proc. zool. soc. p. 611. Auch Tobias hat die Eckzähne beim männlichen Reh gefun- den. Zool. Garten p. 233. N Hydropotes n. gen. Swinhoe. Proc. zool. soc. p. 89, pl. VI u. VII. Gestalt des Schädels sehr ähnlich mit Moschus, Thränen- gruben klein, ganz auf das Thränenbein beschränkt, die Kiefer neh- men keinen Antheil an ihrer Bildung; Supraorbitalloch in einer Grube, die sich mehr nach hinten als nach vorn erstreckt, wie bei Cervulus, keine Verlängerung der Stirnbeine. Obere Eckzähne sind Fangzähne wie bei Moschus, aber weniger entwickelt, beim Weibchen ganz klein. Haar rauh und steif. H. inermis aus China. Alp h. Mil ne -Edwards fand die Placenta von Tragulus Meminna, welche Art Gray zu einer eigenen Gattung Meminna er- hob, ganz ähnlich wie bei Tragulus Stanleyanus gebildet. Annales des sc. nat. XIII. article 6. Murie hat die Anatomie des Gabelbocks, Antilocapra ameri- cana, der eine so merkwürdige Mittelstufe zwischen den Hirschen und Hohlhörnern einnimmt, erörtert. Er bezeichnet das Thier als eine Giraffenhufige, Schafhaarige, Hirschköpfige, Ziegendrüsige An- tilope. Er erkennt sie als eine eigene Familie darstellend an, ist jedoch der Meinung, dass sie nicht lange in dieser Sonderstellung bleiben werde, da die aberranten Geschöpfe nur Brücken sind, deren jenseitiges Ende uns von unserem, jetzt beschränkten Gesichtspunkte aus vorläufig noch neblig erscheint. Diese Darstellung der anato- mischen Verhältnisse ist ein wichtiger Beitrag zur Kenntniss dieses Thieres. Proc. zool. soc. p. 334. Murie lieferte, Proc. zool. soc. p. 451-503, eine anatomische Beschreibung der Saiga-Antilope, Saiga tartarica, als eine Ergänzung dessen, was Pallas vor fast hundert Jahren darüber veröffentlicht hat. Das Resultat der Untersuchung der verschiedenen Organe in Verwendung für die Systematik fasst Verf. so zusammen : sie ist nicht, ganz eine Antilope, obgleich in mancher Beziehung eine Verwandt- schaft mit dem Genus Gazella angezeigt ist ; mit den Schafen ist sie 66 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte in einigen Charakteren näher verwandt, obgleich sie in keine Gat- tung der Schafe passt. So wird denn die Gattung Saiga Gray als Zwischenstufe zwischen Antilopen und Schafen anerkannt, und aus- führlich charakterisirt. Giebel beschrieb den Guevi, Antilope Maxwelli, und vergleicht ihn mit der verwandten A. pygmaea. Zeitschr. f. d. ges. Natur- wissenschaften 1870. 1, p. 43. Schaafhausen hat eine monströse neugeborene Ziege, die ihm aus Remagen zugeschickt war, beobachtet. Der Kopf mit hoher Stirn und vorgestreckter Zunge gab ihr ein menschenähnliches An- sehen. Sitzungsber. der niederrhein. Ges. in Bonn 1870, p. 19. Nataiitia. J. E. Gray machte eine Note über die geographische Verbrei- tung der Cetaceen in Annais nat. hist. VI. p. 387. Er unterscheidet drei grosse Sectionen: 1) die Arten der nördlichen und gemässigten Meere, worin in der Aufzählung der Arten die 46 des Atlantischen Oceans, den 26 des Stillen Meeres gegenüber gestellt werden. 2) Die Arten der tropischen Moere, 24 atlantische und 19 pacilische. 3) Die südlichen Arten, 20 australische, 26 südamerikanische und 23 afrika- nische Arten. Eine Aufzählung der Cetaceen mit ihren Tischgenossen (Com- mensalen) und ihren Parasiten von Van Beneden Bulletins de Belgique 29. p. 347, darf hier nur beiläufig erwähnt werden. Sireniä. Cunningham berichtet, dass ein Manatus ameri- canus in Rio lebend in Gefangenschaft gehalten wurde. Er liebte die Gesellschaft eines weissen Schwans, war sehr zahm und frass Grasbüschel aus der Hand. Proc. zool. soc. p. 798. Kr au ss lieferte im Archiv für Anat. und Physiol. 1870, p. 525 Beiträge zur Osteologie von Halicore. Er konnte 18 Schädel zur Vergleichung benutzen. Sie leben gesellig zu 2 — 10 Stück beisam- men, sind ziemlich häufig an der nubischen Küste und weiden an den unterseeischen Wiesen, die aus Phanerogamen bestehen. Sie sind sehr scheu, kommen etwa alle 10 Minuten an die Oberfläche um Athem zu holen. Die Begattung geschieht im Winter; die Trag- zeit ist ein Jahr. Die Jungen werden ein Jahr gesäugt und wäh- rend des Säugens von der Mutter mit dem Arm festgehalten. Schädel und Gebiss werden genau beschrieben. Endlich konnte Verf. 7 Skelete vergleichen. Cetacea. Gray gab, Proc. zool. soc. p. 772, nach weiterem" Material eine neue P^intheilnng der Delphinoidea, I. Brustflossen verlängert, sichelförmig, spitz; Hand länger als die Armknochen; Finger sehr ungleich, der zweite und dritte länger als die übrigen drei. A. Brustflossen an den Seiten des Körpers; der zweite und der Säugethiere während des Jahres 1870. 67 dritte Finger mit 6 oder 8 Phalangen: Kopf spitzig. Iniadae und Delphinidae mit den Gattungen Steno, Sotalia, Delphinus, Cly- menia, Delphinapterus, Tursio, Eutropia, Orcaella, Electra, Leuco- pleurus, Lagenorhynchus, Feresa. Pseudorca, Pbocaena, Aeantho- delphis und Neomeris. B. Brustflossen weit unten an den Seiten des Körpers, schmal und lang; zweiter und dritter Finger sehr lang mit 9 oder 10 Phalangen; Kopf geschwollen, fast kuglig. Glo- biocephalidae mit den Gattungen Grampus, Globiocephalus, Sphae- rocephalus. II. Brustflossen kurz, breit, am Ende rund oder abgestutzt, Hand kürzer als die Armknochen; der zweite Finger am längsten, die übrigen allmählich kürzer, der zweite mit 6 oder 8 Phalangen. Orcadae, mit den Gatt. Orca, Ophesia; Belagidae, Beluga, Mo- nodon ; Pontoporiidae, Pontoporia. J. E. Gray sagt, dass an der Englischen Küste zwei Arten von Orca existiren. Die kleinere hat einen breiten Schnabel, fast in ganzer Länge gleich breit, Orca latirostris; die andere Art hat einen langen Schnabel, der sich nach vorn verschmälert und spitz endigt, Orca stenorhynchus. Annais nat. hist. V. p. 148. Gray hat die Schädel der Gattung Orca im britischen Mu- seum verglichen, und danach folgende Eintheilung gegeben : I. Orca. Schnauze von dem Einschnitt vor der Augenhöhle so lang, wie von da bis zu den Condylen; Breite am Einschnitt 3/5 der Länge der Schnauze. Occipital-Ende des Schädels schwach concav ; Condylen massig gross ; Unterkiefer an den Seiten breit, vorn sehr dick und solid. A. Schnauze verschmälert und vorn schmal, Ende schmal (Gladiator), 0. stenorhyncha (Orca gladiator Gray) in der Nordsee. B. Schnauze spateiförmig, Seiten der Hinterhälfte fast parallel, an der Vorderhälfte gebogen und convergirend, Ende abgerundet, in der Mitte etwas breiter als am Ausschnitt (Orca), Ö. capensis Gray am Cap, 0. latirostris (Delphinus Orca Cuv.) in der Nordsee, 0. ma- gellanica Burm. in Patagonien. — II. Ophysia. Schnauze vom Ein- schnitt vor der Augenhöhle so lang, wie von da bis zu den Con- dylen, Breite am Einschnitt 2/3 der Länge der Schnauze. Zwischen- kiefer sehr schmal, vorn schwach erweitert; Hirnhöhle breit; Occiput tief, concav; Unterkiefer an den Seiten sehr breit; vorn sehr dick und solid. 0. pacifica im nördlich pacifischen Ocean. — III. Fe- resa. Schnauze vom Einschnitt vor der Augenhöhle etwas kürzer als von da zum Condylus, deprimirt, oben flach, allmählich vorn verschmälert; Breite am Einschnitt 2/3 der Schnauzenlänge; Unter- kiefer schlank, vorn schmal und dünn. 0. intermedia Gray, Fundort unbekannt. — Von diesen Arten war 0. pacifica früher mit capensis confundirt. Proc. zool. soc. p, 70. Anderson erlangte ein Exemplar des Irawady Delphins von Rhamoo, 600 Meilen vom Meere. Es gehörte zur Gattung Glo- 68 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte biocephalus, ist aber von G. indicus Blyth verschieden. Proc. zool. soc. p. 220. Hisinger sah mehrere Exemplare von Delphinapterus leucas im Finnischeu Meerbusen. Öfversigt af Finska Vetens-Soc. För- handlingar XII. p. 136. Peters hält zwei riesige Zähne des Unterkiefers für einer neuen Art Pagiodon grandis angehörig. Er fügt nachschriftlich hinzu, dass Flow er sie dem Cachalot zuschreibe. Sitzungsber. Ges. na- turf. Freunde 1870, p. 14. Van Beneden machte Bemerkungen über die Osteographie der Cetaceen. Er resultirt 1) die Spaltung der ersten Rippe ist ein abnormer Zustand, 2) es gibt zwei wahre Wallfische im Norden des atlantischen Oceans und an den Küsten Grönlands, den grön- ländischen Wallfisch und den Nordkaper. 3) Diese beiden Arten haben jede ihre Stationen zu bestimmten Zeiten und besuchen nicht dieselben Gewässer, die Südgrenzen der einen sind die Nord- grenzen der andern. 4) Es ist dieselbe Art, welche die Küsten Europas im Winter und die Küsten Amerikas im Sommer besucht. Bulletins de Tacad. de Belgique 30, p. 380. Gray schrieb kritische Bemerkungen über die von Van Be- neden und Gervais in der Osteographie des Cetaces beschriebe- nen Wallfische. Annais nat. hist. VI. p. 193 — 204. Wir müssen auf die Abhandlung selbst verweisen. Gray gibt an, dass Poescopia Novae Zelandiae und Balaena marginata auch an der Westküste von Australien vorkommen. An- nais nat. hist. V. p. 450. Krefft gab Proc. zool. soc. p. 426 einige Maasse von einem Wallfisch-Skelet, das er für Dioplodon sechellensis hält. Es ist 14 Fuss 8 Zoll lang, und wurde bei Lord Howe's Insel gefangen. — Gray bildete dasselbe nach einer von Krefft erhaltenen Photographie Annais nat. hist. VI. p- 343 in Holzschnitt ab. Flow er macht zu seinen vorjährigen Bemerkungen über Physalus antiquorum (vgl. vorj. Ber. p. 439) einen Zusatz in Bezug auf das Skelett. Proc. zool. soc. p. 330. Burmeister berichtete brieflich über einen männlichen Wall- fisch von 60 Fuss Länge, der bei Buenos-Ayres gestrandet war, und den er für Physalus patachonicus hält. Annais nat. hist. VI. p. 112. Haast gab Annais nat. hist. VI. p. 348 eine vorläufige Notiz über einen Wallfisch aus der Familie der Ziphoiden, der am 16. No- vember 1868 bei Neuseeland strandete, und den er für Berardius Arnuxii ansprach. Van Beneden berichtet über das Skelet eines Balaenoptera musculus, der in der Scheide im Mai 1869 gefangen wurde. Er erklärt bei dieser Gelegenheit die Spaltung der ersten Rippe für eine Ano- der Säugethiere während des Jahres 1870. 69 malie, so dass die Gattungen Sibbaldius und Hunterius unterdrückt werden müssten. Bulletins de l'acad. de ßelgique 30, p. 320. Perrin zerlegte ein junges Weibchen von Balaenoptera ro- strata, welches im April 1870 zu Weymouth gefangen war, und machte über die Anatomie desselben Bemerkungen. Proc. zool. soc. p. 805—817. Gray gründete aufBalaena marginata eine eigene Gattung Neo- balaena.äie er unter Abbildung des Schädels mit folgender Diagnose versah: Schädel etwas deprimirt; Hirnhöhle fast so lang wie die Schnauze, deprimirt, seitlich sehr ausgedehnt, mit einem sehr tiefen Ein- schnitt jederseits über den Condylen des Unterkiefers und mit einer dreieckigen Scheitelplatte. Die Nase so breit wie die Basis der erwei- terten Hirnhöhle, vorn zu einer feinen Spitze verschmälert und schwach abwärts gekrümmt. Unterkiefer blattartig, comprimirt, hoch; der obere Rand dünn, und im grössten Theil der Länge einwärts gebogen, vorn aufrecht; Unterrand vorn eingebogen, übrigens ein- fach. Annais nat. bist. VI. p. 154. Marsupialia. Giebel wies an einigen jungen Beutel thierschädeln nach, dass das Quadratbein im os tympanicum zu suchen sei. Zeitschr. für die ges. Naturwiss. 1870, 1, p. 92. Gray berichtigt, Annais nat, hist. VI. p. 495. die Synonymie von Myoictis Wallacei Gray = Phascogale Wallacei Schlegel und Phascogalea Thorbeckiana Schlegel. Sclater hält ein im Zoologischen Garten in London lebendes Känguruh für neu, und nennt es Macropus erubescens. Es kommt aus der Nachbarschaft des Sees Hope, 200 Meilen im Innern von Port Augusta, Südaustralien. Proc. zool. soc. p. 126, pl. X. Derselbe erklärt ebenda p. 127 Macropus major und melanops für verschiedene Arten. Macalister schrieb über die Myologie von Phascolomys Wombat und Sarcophilus ursinus. Annais nat. hist. V. p. 153—173. Bericht über die Leistungen in der Herpetologie während des Jahres 1870. Von Troschel. Von Leydig erschien schon 1868 im 34. Bande der Verhandlungen der kais. Leopoldinischen Akademie eine grössere Abhandlung : „Ueber Organe eines sechsten Sin- nes, zugleich als Beitrag zur Kenntniss des feineren Baues der Haut bei Amphibien und Reptilien*. Dieselbe ist leider von mir in dem letzten Berichte nicht berücksichtigt worden, weil mir der sie enthaltende Band zufällig erst jetzt zu Gesicht gekommen ist; ich hole das Versäumte daher hier nach. Nachdem Verf. zunächst an das erinnert hat, was er selbst und Andere über die sogenannten Schleimkanäle der Fische veröffentlicht haben, namentlich über das System des Seitenkanals, über die Gallertröhren, welche nur den Rochen, Haien und Chimären zugleich mit dem System des Seitenkanals zukommen, über die Schleimsäcke vom Körper des Acipenser, Petromyzon und Myxine, über die Gallertbläschen des Zitterrochen und über die becherförmigen Organe, wobei er die Vermuthnng ausspricht, dass die von Leuckart als Nebenaugen ge- deuteten glänzenden Punkte von Chauliodus den becherför- migen Organen durchaus verwandte Gebilde seien, — wendet er sich im zweiten Abschnitt zur Kenntniss des feineren Baues der Haut der Amphibien, und handelt dort unter anderem Histologischen von Epithelzellen eigener Troschel: Ber!*üb. d. Leist. in d. Herpetologie währ. d. J. 1870. 71 Art beim Laubfrosch unter den Haftballen, und vom Pig- ment, den Papillen und Kalkablagerung in der Leder- haut, so wie von den Hautdrüsen und gallertartigen For- men der Lederhaut. — Im dritten Abschnitt beschreibt dann Verf. bei den Larven von Salamandern und unge- schwänzten Batrachiern Organe, die längs dem Schwänze und Kopfe angebracht sind, und zu denen Aeste des Nervus lateralis gehen. Er deutet sie als dem Seitenka- nalsystem der Fische entsprechend, und erkennt sie auch bei erwachsenen Thiercn wieder. Es sind bei den Larven Hügel der Oberhaut, oben mit Oeffnung, innen mit einem zelligen Körper, dessen Elemente eine Art Schleimfaden hervortreten lassen. Verf. sieht die Hautdrüsen des Kopfes und der Seitenlinien als Umbildungen jener Organe an. Er glaubt auch, dass die Stirndrüse der Frösche in die Gruppe dieser drüsigen Bildungen gehöre. Er wirft die Frage auf, ob nicht das Sekret dieser Drüsen dem Nessel- saft niederer Thierc zu vergleichen wäre? — Der vierte Abschnitt ist überschrieben : zum feineren Bau der Haut der Reptilien. Die Untersuchungen beziehen sich auf die Histologie der Schuppen der Eidechsen, die als zum Theil lufthohl, pneumatisch, erkannt sind, jedoch in an- derem Sinne, als esBlanchard auffasste, namentlich hat diese Pneumaticität mit der Athmung nichts zu thun. — Im fünften x\bschnitt beschreibt Verf. neue Organe in der Haut bei Ophidiern und Sauriern. Es sind Organe, die auf der Oberfläche des Körpers, besonders an dem Kopfe und am häufigsten an den Lippen von Coronella austriaca, Anguis fragilis und Lacerta crocea beobachtet wurden. Verf. überzeugte sich, dass dies keine Drüsen sind, sondern möchte ihnen die Bedeutung von Sinnes- organen zusprechen. — Auch die im sechsten Abschnitt untersuchten Kopfgruben, Kopflöcher oder Backengruben der Giftschlangen, Crotalus und Trigonocephalus, ist Verf. geneigt für Sinnesorgane zu erklären. Nachdem er näm- lich im Anfange an einige den Schleimkanälen der Wir- belthiere entsprechende Bildungen bei Wirbellosen erin- nert hat, sagt er in einem Schlusswort, dass aus dem morphologischen Befund so viel erhellt, dass die Organe 72 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Herpetologie im Wesentlichen nervöse Endapparate, oder mit andern Worten Sinnesorgane vorstellen. Dieser sechste Sinn mag hauptsächlich für den Aufenthalt im Wasser berech- net sein, scheine sich jedoch in andere Thiergruppen hineinzuziehen, die nicht Wasserbewohner sind, und ne- benbei auch eine secretorische Thätigkeit stattzufinden. Das Räthselhafte darin mag wohl genügen der Klage gegenüber, dass die Zoologen nicht schon längst in den Handbüchern die Ansicht des Verf. über ein sechstes Sinnesorgan adoptirt haben. Als Fortsetzung seiner Fauna von Luxemburg be- handlte De la Fontaine in Publications de ('Institut de Luxembourg XL p. 49 — 91 die Reptilien dieses Landes. Es werden 3 Lacerta, 1 Anguis (die noch zu den Schlan- gen gezählt wird), 2 Vipera, 3 Coluber (natrix, viridiflavus und laevis), 2 Rana, 1 Hyla, 4 Rufo, 1 Bombinator, 2 Sa- lamandra und 4 Triton (carnifex, cinetus, punetatus und palmatus) unterschieden. Das Vorkommen von Emys ist nicht constatirt. Nach dem Berichte von Glaser im Zool. Garten p. 157 sind um Worms am Rhein Schlangen selten; die Kreuzotter und die Ringelnatter kommen aber vor. Blind- schleichen kommen auch nicht gewöhnlich vor. Lacerta viridis, mnralis und agilis sind sehr verbreitet. Rufo vi- ridis, calamita und cinereus sind häufig; das Vorkommen von Pelobates fuscus wird bezweifelt. Fr i edel fand bei Oderberg in der Mark Branden- burg von Amphibien : Lacerta viridis, Coronella laevis, die er für die Mark ganz neu hält, und Emys europaea. Zool. Garten p. 387. Holle sammelte die Reptilien der Umgegend von Annaberg. Daselbst finden sich keine Schildkröten, von Eidechsen Anguis fragilis und Lacerta montana Waglv selten Lacerta viridis, von Schlangen Tropidonotus na- trix und Pelias berus sehr häufig, Coronella laevis selten, von Batrachiern Rana temporaria, Hyla arborea, Pelobates fuscus, Rufo cinereus und 4 Arten Triton. Zweiter Jah- resbericht des Annaberg-Buchholzer Vereins für Natur- kunde 1870, p. 98. während des Jahres 187Ö. 73 Von Amphibien leben nach Carruccio, Atti della Soc. Ital. di sc. nat. XII. 1869, in Sardinien 3 Schild- kröten, 7 Eidechsen, 7 Schlangen und 5 Batrachier. De Betta schrieb über die Reptilien und Amphi- bien Griechenlands nebst Bemerkungen über die geogra- phische Verbreitung der Arten, Atti dell' Istituto Ve- neto XIII. p. 876—963. In dieser Abhandlung werden 5 Schildkröten, 14 Eidechsen, 18 Schlangen und 8 Ba- trachier abgehandelt. Bei den einzelnen Arten ist die Synonymic angegeben, nebst Bemerkungen über geogra- phische Verbreitung u. s. w. Peters gab einen Beitrag zur Kenntniss der her- petologischen Fauna von Südafrica. Das Material hatte H. Meyer in Ha n tarn gesammelt, 16 Eidechsen und 8 Schlangen; dazu 2 Batrachier aus dem Käuferland e. Da- runter eine neue Gattung und Art aus der Geckonenfa- milie. Berliner Monatsber. p. 110. Von Reptilien kommen nach Jouan auf den Co- moren und Sechellen nur 7 Arten vor: 3 Seeschildkröten, Platydactylus ocellatus, Crocodilus vulgaris, ein Chamae- leon und Lycodon aulicum. Mem. Soc. de Cherbourgh XV. p. 105. Blantord schrieb Bemerkungen über einige Rep- tilien und Amphibien von Ccnfral-Indien. Journal Asiatic Soc. of Bengal 39, p. 335. Verf. erklärt sich gegen die von Günther (vergl. Bei*, über d. J. 1864, p. 59) ange- gebene Eintheiiung Indiens in herpetologische Provinzen, und theilt die Indische Halbinsel mit Ceylon, von Bilud- schistan bis zu einer Linie vom Kopfe des Busens von Bengalen nach Norden gezogen, alles südlich vomHima- laya Gelegene umfassend, aber mit Ausschluss des Ge- birges selbst, in folgende Hauptabtheilungen : 1) diePun- jab-Provinz, welche ausser Punjab selbst noch Sind, die wüste Gegend östlich vom Indus, Cutsch und wahrschein- lich das westliche Rahpootana umfasst. Die Fauna hat mit geringen Ausnahmen den Wüstencharakter. 2) Die eigentlich indische Provinz, welche ganz Indien östlich von Delhi und Katthiawar bis nach dem Rajmahal-Ge- birge, und die ganze Halbinsel südlich vom Ganges mit 74 Trosehel: Bericht üb. d. Leist. in d. Herpetologie Ausnahme der Westküste und wahrscheinlich einiger zerstreuten Berge im südlichen Indien einschliesst; hierzu gehört auch das nördliche Ceylon. Diese Provinz zerfällt in vier Unterprovinzen: a. die Gangetische, oder Hin- dostan, b. Deccan, c. Bengalen, d. Madras, wozu auch Nordceylon gehört. 3. Die östlich bengalische Provinz, die vielleicht zu den Indo-Chinesischen Gegenden gezählt werden sollte; Malayische Formen herrschen vor; Cal- cutta liegt gerade am Rande, Assam und Cochar, ausser unseren Grenzen, gehören dahin. 4. Die Malabarische Provinz mit Süd-Ceylon. Sie hat die reichste Fauna von allen; sie umfasst die Westküste nördlich bis Bombay und die Bergkette, welche parallel der Küste läuft vom Cap Comorin bis zum Tapteefluss. Verf. beschreibt im Ganzen 34 Arten, nämlich 3 Schildkröten, 17 Eidechsen, 10 Schlangen und 4 Batrachier. Stoliczka erhielt von Moulinein, Provinz Tenasse- rim, drei Batrachier, nämlich Oxyglossus laevis Gthr., lima Tschudi, und einen neuen Ixalus, die er beschrieb. Proc. Asiat. Soc. 1870, p. 272. Stoliczka verzeichnete eine Reihe von indischen und malayischen Amphibien und Reptilien, die längs der Burmesischen und Malayischen Küste, in Penang und Sin- gapore, und zum Theil auf den Nicobaren und Andama- nen gesammelt worden sind, nebsteinigen wenigen Arten von Java und vom Himalaya. Unter den aufgezählten 12 Batrachiern sind drei neue Arten, von denen eine ein neues Genus bildet, unter den 23 Eidechsen sind 4 neue Arten, unter den 48 Schlangen 4 neue Arten ent- halten. Nur eine Schildkröte ist genannt. Proc. Asiatic Soc. of Bengal 1870 April, p. 103 und p. 159; abgedruckt in Annais nat. hist. VI. p. 105. Die ausgeführte Abhand- lung findet sich in Journal of the Asiatic Soc. of Bengal Vol. 39, Part II. 1870, p. 159 mit drei Tafeln. Swinhoe zählt 23 Amphibien auf, die er in ver- schiedenen Gegenden Chinas gesammelt hat. Es sind 2 Schildkröten, 1 Krocodil, 6 Eidechsen, 10 Schlangen, von denen Trimeresurus mucrosquamatus pl. 31 abgebildet ist, und 4 Batrachier. Proc. zool. soc. p. 409. während des Jahres 1870. 75 Das Verzeichniss der Reptilien und Bafraehier von der Insel Hainan in China, welches Swinhoe Proc. zool. soc. p. 239 zusammengestellt hat, enthält 6 Eidechsen, 3 Schlangen und 3 Batrachier. Allen gab nebst Bemerkungen über Reptilien und Batrachier von Massachusetts ein Verzeichniss derselben aus der Nähe von New-Bedford, welches 6 Schildkröten, I Eidechse, 6 Schlangen, 8 ungeschwänzte und 4 ge- schwänzte Batrachier enthält. Proc. Boston Soc. XIII. p. 260. Vier verschiedene Sammlungen, von Pebas durch John Hauxwell, aus Brasilien durch Agassiz, von Turk's Island, Westindien durch Ebell und von St. Eustatia durch van Rijgersma gaben Cope Veranlassung zu einem achten Beitrage zu der Herpetologie des tropischen Amerika. In demselben werden einige neue Arten und eine neue Gattung beschrieben. Proc. American Phil. Soc. XL p. 553. Derselbe verzeichnete in 2. and 3. annual reports of the trustees of the Peabody academy of science for the ycars 1869 and 1870, p. 80 die Batrachier und Repti- lien, welche Mc Niel in Nicaragua gesammelt hatte, näm- lich 1 Crocodil, 13 Eidechsen, 18 Schlangen, 2 Schild- kröten und 3 Batrachier. — Ebenso ib. p. 82 die Repti- lien und Batrachier, gesammelt von Maynard in Florida, II Arten, worunter ein Plistodon und ein Manculus neu. Die Reptilienfauna des Amazonenstroms, wie sie Orton in „The Andes and the Amazon. London 1870" p. 296 schildert, besitzt zahlreiche Batrachier, Wasser- schlangen (Heliops) und Anacondas. Die Alligatoren schwärmen im Sommer in dem Fluss, in der Regenzeit ziehen sie sich in die inneren Seen und die überschwemmten Wäl- der zurück. Bei niedrigem Wasser rinden sie sich ober- halb des Einflusses des Curaray ; um Obidos, wo manche Seen in den schönen Monaten austrocknen, bohren sie sich in den Schlamm und schlafen bis zur Regenzeit. Es gibt im Amazon 3 bis 4 Arten. Die Schildkröten werden als das wichtigste Produkt bezeichnet. Unter den Land- reptilien erregen zahlreiche Eidechsen die Aufmerksamkeit 76 T rose hei: Bericht üb. d. Leist. in d. Herpetologie des Reisenden, sowie Frösche und Kröten. Die Schlangen weniger zahlreich, als man sich einbildet, die Mehrzahl ist harmlos. (heloiiiic Theobald machte, Proc. zool. soc. p. 674, kritische Bemer- kungen über Gray's Aufsatz über Schildkröten (vorj. Ber. p. 450). Giebel macht auf die grosse Veränderlichkeit von Testudo geo- metrica, an der Zeichnung sowohl wie in den Formverhältnissen, auf- merksam, wozu ihm eine Sammlung von 39 Exemplaren die Veran- lassung gab. Zeitschr. für die ges. Naturwiss. 1870, 1, p. 542. Testudo (Gopher) chilensis Gray Annais nat. hist. VI. p. 190 von Chili. — Vergl. dazu eine Note desselben Verf. ib. p. 428. — Sclater giebt ib. p. 470 über diese Schildkröte weitere Auskunft. Sie ist schon von mehreren Autoren erwähnt, aber falsch bestimmt gewesen, und sie stammt nicht aus Chile, sondern wahrscheinlich von Buenos-Ayres; er ändert daher den Namen in Testudo argentina. Vergl. auch Proc. zool. soc. p. 667. — Gray bildet ib. p. 706, pl. 40 die Testudo chilensis ab, hält sie für identisch mit T. sulcata d'Or- bigny und Burmeister, und beschreibt sie von Neuem ; sie ist ver- schieden von der afrikanischen T. sulcata. Ebenda pl. 41 bildete Gray die Testudo elephantopus Harl. ab. In einem Aufsatze »zur Anatomie der Elephanten-Schildkröte (Testudo elephantina)«, Abhandl. der böhmischen Gesellsch. der Wissensch. IV. 1870, erörterte Fritsch einige Punkte der Anatomie dieses Thieres nach einem Exemplare von 155 Pfund. Es handelt sich um das lymphatische System, über eine Gelenkscheibe des Mus- culus temporalis, die Insertionsweise des Musculus protrahens penis, die Struktur der Haut an den Volarflächen der oberen Extremitäten und das Tuberculum palatinum. Auf Homopus Burnesi Blyth (Testudo Horsfieldi Gray) grün- dete Gray Proc. zool. soc. p. 658 eine Gattung Testudinella. Gray beschrieb Pangschura sylhetensis Jerdon und P. ventri- cosa, und bildete dieselben in Holzschnitt ab. Proc. zool. soc. p. 708. Da sich Gray überzeugt hat, dasa er in seinem früheren Auf- satze (vergl. vorj. Ber. p. 480) die Arten der Gattung Peltastes nicht gut charakterisirt hat, gab er Proc. zool. soc. p. 653 eine Synopsis derselben, a. Dorsal- und Ventral-Schilder mit hellen und dunklen Strahlen, kein Nackenschild, Indien, P. stellatus ; b. Dorsalschilder mit hellen und dunklen Strahlen, Ventralschilder nicht strahlig, kein Nackenschild. Indien, P. platynotus abgebildet auf pl. 33; c. Dorsal- schilder hell und dunkel strahlig, Nackenschild deutlich, Afrika, P. geometricus, tentorius, Verreauxii, semiserratus; d. Dorsalschilder hornfarbig, schwarz variirt, Nackenschild deutlich, P. elongatus, während des Jahres 1870. 77 marginatus, Leithii, graecus; e. Rückenschilder hornfarbig, kein Nackenschild, Afrika, P. sulcatus. Gray betrachtet, Proc. zool. soc. p. 711, die Gattung Der- matemys als eine eigene Familie. Es sind Wasserschildkröten mit breiten Schwimmhäuten an den Füssen, die wie Platysternon an der Sternocostal-Nath additionale Platten besitzen. Es werden zwei Genera unterschieden: 1) Dermatemys, Scheitel flach; Vertebral- schilder länglich, das erste das kürzeste ; Gularplatten getrennt oder vereinigt, dahin D. Mawii Gray und Salvinii Gray. 2) Chlor emys Scheitel convex ; Dorsalschilder breiter als lang ; Gularplatten ver- einigt. Dahin D. abnormis Cope, die auf Taf. 42 abgebildet ist. Gray theilte die Familie Peltocephalidae in zwei Tribus: I. Peltocephalina, Kopf hoch, fast comprimirt, Scheitelbein bedeckt ganz den Schläfenmuskel; Nase vorstehend, oben gerundet, ohne Längsfurche. Gatt. Peltocephalus. II. Podocnemina, Kopf flach, Schläfenbein bedeckt den oberen Theil des Schläfenmuskels, einen breiten runden Einschnitt in dem Schädel lassend, zwischen dem Ende des Oberkiefers und dem Tympanicum; Nase flach, mit einer tiefen Längsfurche. Gatt. Chelonemys, Podocnemis und Bartlettia, von der die neue Art JB. Pitipii aus den Seen des oberen Amazon mit Abbildung des Schädels beschrieben ist. Proc. zool. soc. p. 718. Bhinoclemmys mexicana Gray, Proc. zool. soc. p. 659, aus Mexiko. Gray hält, ib. p. 722, die Färbung des Kopfes für einen guten Charakter zur Unterscheidung der Arten der Gattung Rhinoclemmys. Er beschreibt daher die Köpfe von Rh. melanosterna, scabra, mexi- cana und annulata mit Abbildung in Holzschnitt. Gray hat ein junges Exemplar von Chelodina.expansa, Proc. zool. soc. p. 659. pl. 34, abgebildet. Platemys tuberosa Peters, Berliner Monatsber. p. 311 mit 2 Tafeln, aus Britisch- Guiana, war vom Ref. in Schomburgk's Reisen in Britisch-Guiana fälschlich als PI. Hilarii bestimmt. Gray Hess Cyclanosteus senegalensis, Proc. zool. soc. p. 717, pl. 43, abbilden. Vautherin hat das Circulations-System von Gymnopus spi- nifer beschrieben und bildlich dargestellt. Auch dem Genito-Urinär- Apparat ist eine Darstellung gewidmet. Annales des sc. nat. XIII. article 7. Saurii. Crocodililli. Peters über den Ductus pneumaticus des Unter- kiefers bei den Crocodilen. Berliner Monatsber. p. 15. Wyman berichtet über einen noch jetzt in Florida lebenden Krokodil, den er für Crocodilus acutus hält. Silliman Amer. Journ. 49, p. 105. Archiv f. Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. F 78 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Herpetologie Gray wurde durch ein neues 4 Fuss langes Exemplar der Halcrosia nigra vom Bonny-River in Westafrika in seiner Ansicht bestärkt, dass es identisch mit Adansons »Krocodile noir du Niger« sei. Annais nat. hist. VI. p. 427. RhynchocephaÜ. Peters will Sphenodon punctatus Gray als eine aberrante Gattung der Agamae ansehen. Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde 1870, p. 54. Chamaeleontes. Mivart hat die Myologie von Chamaeleon Parsonii ausführlich beschrieben. Proc. zool. soc. p. 850 — 890. Mit vielen Holzschnitten. Stoliczka beschrieb Proc. Asiatic Soc. of Bengal January 1870 eine Varietät von Chamaeleo vulgaris. Monitores. Peter s las eine Abhandlung über die afrikanischen Warneidechsen, Monitores, und ihre geographische Verbreitung. Er unterscheidet sechs afrikanische Arten von Monitor. Berliner Mo- natsber. p. 106. Varanus (Hydrosaurus) mustelinus, Preudhomme de Borre, Bulletin de l'Acad. de Belgique 29, p. 122. Lacertae. Milde lieferte einen Beitrag zur Kenntniss der Zootoca vivipara Wagl., die nebst Lacerta agilis in Schlesien vor- kommt. Verh. zool. -bot. Ges. in Wien p. 1033. Bigail beobachtete eine zweiköpfige Eidechse lebend. Beide Köpfe frassen gleichzeitig; war der eine Kopf gesättigt, dann nahm der andere keine Nahrung mehr. Cosmos. revue encycl. hebd. des progres des sciences 1869; zool. Garten p. 196. Gymnops nov. subgen. von Ophiops Blanford Journal Asiat. Soc. of Bengal 39, p. 351. Naris inter dua scuta inflata, uno supe- riori, altero inferiori posita, scuto tertio posteriori ad narem fere attingente ; palpebrae nullae. G. micrölepis pl. 15, fig. 1—5 von Korba in Bilaspur. Iguanini. Doryphorus castor Cope, Proc. Amer. Philos. Soc. XL p. 556 aus Ecuador. Anölis brevirostris von Haiti, cynocephalus von Cayenne und Wüliamsi von Bahia Alph. Milne-Edwards, Bulletin des Nouvelles Archives du Museum VI. p. 10. Agamae. Günther unterschied von Calotes Maria Gray, mit der sie bisher verwechselt war, eine neue Art Calotes Jerdonii von dem Khasy-Gebirge. Proc. zool. soc. p. 778, pl. 45. Geckones. Sanders beschrieb, Proc. zool. soc- p. 413, die Myologie von Plalydactylus japonicus. Hemidactyhis gracüis und marmoratus Blanford, Journ. Asiat. Soc. of Bengal 39, p. 362, pl. 16, rig. 4—5 und 1—3, aus Ostindien. — H. muricens Peters, Berliner Monatsber. p. 641, aus Guinea. — IL Bouvieri Alph. Milne-Edwards, Bull, des Nouvelles Archives du Museum VI. p. 17 von den Cap Verdischen Inseln. während des Jahres 1870. 79 Phelsuma grandis Gray, Annais nat. hist. VI. p. 191, von Ma- Cyrtodactylus affinis Stoliczka, Proc. Asiat. Soc. Bengal p. 105, Annais nat. hist. VI. p. 107, von Penang; Journ. Asiat. Soc. p. 167, pl. X. fig. 1. Chondrodactylus n. gen. Peters, Berliner Monatsber. p. 110, differt a Stenodactylo unguium defeetu, pholidosi notaei heterogenea. Ch. angnlifer, Taf. I. Fig. 1, aus dem Calviniadistrikt. SciüCi. PHstodon onoerepis Cope, Reports Peabody Academy p. 82, aus Florida. Mabouya Jerdoniana Stoliczka, Proc. Asiat. Soc. p. 105, Annais nat. hist. VI. p. 107, von Penang; Journ. Asiat, soc. p. 172, pl. X. fig. 4. Biopa Uneolata Stoliczka, Proc. Asiat. Soc. Bengal p. 105, Annais nat. hist. VI. p. 107, von Martaban; Journ. Asiat. Soc. p. 175, pl. X. fig. 2. Tropidolepisma striolatum Peters, Berliner Monatsber. p. 642, aus Nordost-Australien. Tiliqua rugifera Stoliczka, Proc. Asiat. Soc. Bengal p. 105, Annais nat. hist. VI. p. 107, von den Nicobaren; Journ. Asiat. Soc. p. 170, pl. X. fig. 3. Euprepes innotatus Blanford, Journ. Asiat. Soc. 39, p. 354, pl. 16, fig. 9, aus dem Pem Ganga-Thal. — E. (Tiliqua) septemlineatus Blanford, ib. p. 360, pl. 16, fig. 7, 8, ebendaher. Tretioscincus laevicaudus Cope, Proc. Amer. Philos. Soc. XI. p. 557 und Reports Peapody Acad. 1869 and 70, p. 80, aus Nica- ragua. Cercosaura (Urosaura) glabella nov. subgen. Peters, Berliner Monatsber. p. 641, Taf. I, Fig. 1, von Sta. Catharina in Brasilien. Die Knochen und Muskeln der Extremitäten bei den schlan- genähnlichen Sauriern, vergleichend -anatomische Abhandlung von Max Fürbringer. Leipzig 1870, 4°. Mit 7 Tafeln. In der Ein- leitung gibt Verf. eine systematische Uebersicht der zahlreichen Chalcidier und Scincoiden mit verkümmerten Extremitäten und lang- streckiger Körpergestalt. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von den Ptychopleuren und Scincoiden mit wohlentwickelten Extremitäten; auch der Brustschulter- und Beckengürtel sind trotz aller scheinbaren Verschiedenheiten nach demselben Bauplane ge- bildet, so dass sich sämmtliche Knochen und Muskeln der schlangen- ähnlichen Saurier nach denen der vollkommenen Saurier deuten, und mit ihnen vergleichen lassen. Der erste Theil enthält die be- schreibende Anatomie der Knochen und Muskeln des Brustschulter- gürtels mit den vorderen Extremitäten; der zweite Theil enthält die vergleichende Anatomie derselben Organe; der dritte Theil ent- 80 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Herpetologie hält die Zusammenstellung der Ergebnisse. Selbstredend ist ein weiteres Eingehen auf das Einzelne hier nicht möglich. Serpentes. Von Lenz' bekanntem 1832 erschienenen Buch »Schlangen- kunde« ist eine zweite Auflage unter dem Titel »Schlangen und Schlangenfeinde « Gotha 1870 erschienen. Kirkland hatte zwei zweiköpfige Exemplare von Regina le- beris B. und G. Eines derselben lebte einige Wochen in der Ge- fangenschaft von Fliegen, die es mit dem einen Mund ergriff, der andere Mund schien immer passiv zu sein. The American Naturalist 1870, p. 375. Kirsch meint, die Natter, Tropidonotus natrix, sei die einzige einheimische Art, die Frösche verzehrt. Sitzungsber. der Ges. Isis in Dresden 1870, p. 159. , W. v. Nath usius schrieb, Zeitschr. für wiss. Zoologie XXI. p. 109, Taf. VII, über die Schale des Ringelnattereies and die Ei- schnüre der Schlangen. Bernhard Meyer untersuchte die Arten der Gattung Callo- phis im britischen Museum, und konnte die Angabe Reinhardts (vergl. vorj. Ber. p. 463) bestätigen, dass die grossen Giftdrüsen nur bei den früher bezeichneten Arten C. intestinalis und bivirgatus und deren Varietäten vorkommen, allen übrigen Arten fehlen. Sie kom- men also nur den Arten des Malayischeu Archipels zu, während die Arten in Centralindien und der Malayischen Halbinsel sie nicht besitzen. Verf. regt die Frage an, ob hierin vielleicht eine generische Differenz angedeutet sein möchte. Proc. zool. zool. soc. p. 368. Kirsch beobachtete, dass eine erst seit wenigen Minuten dem Eie entkrochene Viper, Pelias berus, durch ihren Biss eine Maus tödtete. Sitzungsber. der Ges. Isis in Dresden 1870, p. 159. Otto machte Mittheilungen über die Schädlichkeit von Bo- throps lanceolatus in Martinique. Sitzungsber. d. Ges. Isis in Dres- den 1870, p. 81. Die Zahl der neu aufgestellten Gattungen und Arten ist dies- mal nur massig ausgefallen : Ilomalochilus chrysogaster Cope, Proc. Amer. Phil. Soc. p. 557, von Turk's Insel. Enulius n. gen. Cope, Proc. Amer. Philos. Soc. p. 558; Re- ports Peabody Acad. for 1869, 70, p. 79. Gaumen. Pterygoid und vorderer Theil der Oberkiefer zahnlos; ein langer stark gefurchter Zahn hinten am Oberkiefer ; Internasalschilder vorhanden, Schnauzen- schild vorstehend, deprimirt; zwei deutliche Nasalia, ein Loreale, kein Praeoculare, zwei Postocularia; Schuppen glatt, mit einem Grub- während des Jahres 1870. 81 chen an der Spitze; Analschild und Subcaudalia doppelt. E. mu- rinus aus Nicaragua. Abldbes Nicobar iensis Stoliczka, Proc. Asiat. Soc. p. 106; An- nais nat. bist. VI. p. 107 von den Nicobaren; Journ. Asiat. Soc. p. 184, pl. XI. fig. 1. Cantoria Dayana Stoliczka, Proc. Asiat. Soc. Bengal p. 107. Annais nat. hist. VI. p. 108 von Araherst; Journ. Asiat. Soc. p. 208, pl. XI. fig. 5. Scaphiophis n, gen. Peters, Berliner Monatsber. p. 644. Oberkieferzähne sämmtüch sehr klein, mehr horizontal nach innen gewandt; Gaumen- und Pteroidalzahnreihen nach hinten convergirend, hier doppelt so weit von den Oberkieferzähnen als vorn entfernt. Habitus von Rhamphiophis. Rostrale sehr entwickelt, oben convex, unten concav, mit vorspringendem scharfen, schneidenden Rande. Obere Kopfschilder in gewöhnlicher Zahl. Nasenlöcher zwischen zwei Nasalia und dem Internasale gelegen. Frenalia, Ante- und Postorbitalia vorhanden. Pupille rund. Schuppen glatt, Anale und Subcaudalia getheilt. Repräsentirt unter den Isodonten eine Gattung, welche sich durch die Pholidosis den diacrantheren Zamenis, Lyto- rhynchus und den giftigen Causus und Heterophis anschliesst. Sc. albopunctatus, Taf. I, Fig. 4, aus Guinea. Geophis annulatus Peters, Berliner Monatsber. p. 643, Taf. I, Fig. 2, wahrscheinlich aus Südamerika. Uriechis (Metapophis) lineatus n. subgen. Peters, Berliner Mo- natsber p. 643, Taf. I, Fig. 3, aus Guinea. Das Subgenus ist durch Vereinigung der Praefrontalia ausgezeichnet. Hoplocephälus frenatiif Peters, Berliner Monatsber. p. 646, aus Nordost- Australien. Trimeresurus mutabilis von den Andamanen und Nicobaren, und convictus von Penang Stoliczka, Proc. Asiat. Soc. Bengal p. 107; Annais nat. hist. VI. p. 108; Journ. Asiat. Soc. p. 219, pl. XII, fig. 5 und fig. 1. Batrachii. Stieda beschrieb, Zeitschr. für wiss. Zoologie XX. p. 274 — 318, das centrale Nervensystem des Frosches. Klein, Beiträge zur Kenntniss der Nerven des Froschlarven- schwanzes. Wiener Sitzungsber. 61, p. 907. Die feinen Nerven lösen sich zu einem dem Epithel anliegenden dichten Netzwerk blasser Fäden auf. F. E. Schulze beschrieb die Geschmacksorgane der Frosch- larven in M. Schultze's Archiv für mikrosk. Anatomie VI. p. 407, wobei er namentlich die Larven von Pelobates fuscus benutzt hat. Hanidae. Fatio unterscheidet drei europäische braune Frösche. 82 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Herpetologie nämlich Rana temporaria L., R. oxyrhinus Steenstr. und R. agilis Thomas. Notice historique et descriptive sur trois especes de Gre- nouilles rousses observees en Europe. Mem. Soc. de Physique et d'Hist. nat. de Geneve. Rana longirostris Peters, Berliner Monatsber. p. 646, Taf. I, Fig. 5, aus Guinea. Nach Phillips wird der Ochsenfrosch in Philadelphia ge- gessen. Musical and Personal Recollections 1864, p. 122, daraus Annais nat. bist. VI. p. 272. Cystignathidae. Cystignathas diplolistris Peters, Berliner Mo- natsber. p. 648, Taf. II, Fig. 2, aus Ceara, Nordbrasilien. Entomoglossus n. gen. Peters, Berliner Monatsber. p. 647. Zähne in den Oberkiefern und am Gaumen. Zunge hinten ausge- schnitten. Tubae Eustachii, Trommelhöhle und Membrana tympani so wie das Manubrium sterni wohl entwickelt. Querfortsätze des Sakralwirbels cylindrisch. Keine Parotiden oder Seitendrüsen. Finger und Zehen zugespitzt frei. Hat im Habitus am meisten Aehnlichkeit mit Cyclorhamphus, unterscheidet sich aber von diesem und Cysti- gnathus durch die ziemlich tief ausgeschnittene Zunge. E. pustulatus, Taf. II, Fig. 1, aus Ceara im nördlichen Brasilien. Brachycephalidae. Nannophryne n. gen. Brachycephali- narum Günther, Proc. zool. soc. p. 401. Gleicht einer jungen Kröte ; keine Zähne, Zunge elliptisch, hinten ganz ; kein Tympanum oder Cavum tympani; Fortsätze des Sakralwirbels erweitert; ein Paar Parotiden jederseits, ausser anderen kleineren an Körper und Beinen zerstreuten Drüsen ; Hinterzehen mit schwachen Schwimmhäuten ; ein stumpfer Höcker an der Basis der ersten Zehe. N. variegata pl. 30, fig. 1, 2. Ebenda ist Litorea aurea (Hyla aurea Auct.) abgebildet. Rhinodermatidae. Ans onia n. gen. Stoliczka, Proc. Asiat. Soc. Bengal p. 103, Annais nat. hist. VI. p. 106, aus der Familie Rhinodermatidae. Körper schlank, Beine lang und dünn, Finger frei, Zehen mit halben Schwimmhäuten, Scheiben kaum angeschwollen. Schnauze kurz, Canthus rostralis scharf, keine Zähne, Zunge ganz, oval, länglich. A. Penangensis von Penang. Pelopedatidae. Hylorana nicolariensis Stoliczka, Proc. Asiat. Soc. Bengal p. 103, Annais nat. hist. VI. p. 106, von den Nicobaren. Ixalus cinerascens Stoliczka, Proc. Asiat, soc. of Bengal 1870, p. 275, von Moulmein. Günther trägt, Proc. zool. soc. p. 150, nach, dass Megali- xalus infrarufus (vergl. Ber. über 1868, p. 36) von Mähe, einer der Seychellen, stammt. Polypedates Hascheanus Stoliczka, Proc. Asiat. Soc. Bengal p. 103, Annais nat. hist. VI. p. 106 von Penang. Arthroleptis Wahlbergii Smith und Hyperolius tuberilinguis während des Jahres 1870. 83 Simdevall sind von Peters Berliner Monatsber. p. 115, Taf. I. Fig. 2, 3 abgebildet. — A. dispar Peters, Berliner Monatsber. p. 649, Taf. II, Fig. 3 von Ilha do Principe. Verf. erklärt Heteroglossa africana Hallo w. ebenfalls zu Arthroleptis gehörig, welche Gattung von Hy- perolius höchstens als Untergattung zu trennen sei. Hylodidae. Phyllobates verruculatus Peters, Berliner Monatsber. p. 650, aus Mexiko. Hylodes Henselii und rugulosus Peters, Berliner Monatsber. p. 648, aus Brasilien. Hylidae. Hypsiboas hypselops Cope, Proc. Amer. Philos. Soc. XI. p. 554, aus Ecuador — H. lanciformis Cope, ib. p. 556, ebendaher. Cophomantidae. Cophomantis nov. gen. Peters, Berliner Monatsber. p. 650. Finger und Zehen mit wohlentwickelten Haft- scheiben und Schwimmhäuten, wie Hyla. Keine Kieferzähne, aber Zähne am Gaumen. Kein Trommelfell und keine Tubae Eustachii. Zunge herzförmig; Sternum mit Manubrium ; Querfortsätze des Sa- kralwirbels verbreitert. Keine Parotiden. C. punctülata Taf. IL Fig. 4 von Sta. Catharina in Brasilien. (Diese Gattung scheint die von Günther, Batrachia salientia p. IX, angedeutete Lücke auszu- füllen und muss wohl eine eigene Familie bilden). Caudati. Mivarthat das Axenskelet der Urodeien einer ver- gleichenden Untersuchung unterzogen. Proc. zool. soc. p. 260 — 278. Die Abhandlung ist durch Holzschnitte erläutert. Levschin: Ueber das Lymph- und Blutgefässsystem des Darmkanals von Salamandra maculata. Wiener Sitzungsber. p. 67. Strauch hat »eine Revision der Salamandriden-Gattungen nebst Beschreibung einiger neuen oder weniger bekannten Arten dieser Familien im 16. Bande der Memoiren der Petersburger Aka- demie veröffentlicht. Diese Arbeit schliesst sich den früheren gründ- lichen Untersuchungen des Verf. würdig an. Nach einer kritischen Besprechung der verschiedenen Classificationen der Urodeien unter- scheidet derselbe die Gruppen Salamandrida und Ichthyoida durch die Charaktere der Augenlieder und Gaumenzähne. Bei ersteren sind die Augen mit Augenliedern versehen: die Gaumenzähne in schmale Streifen geordnet nehmen den hintern Rand des Gaumen- beines ein ; athmen ausschliesslich durch Lungen, besitzen jederseits einen knöchernen Kiemenbogen, leben an feuchten Orten und nur zu bestimmten Zeiten im Wasser. Die letzteren haben keine Augen- lieder, die Gaumenzähne bilden schmale Streifen am Vorderrande der Gaumenbeine oder bedecken als bürstenförmige Haufen die ganze Oberfläche der Gaumenplatten; athmen durch Lungen und Kiemen und besitzen zwei oder vier Kiemenbogen ; leben ausschliesslich im Wasser. — Die Salamandriden zerfallen in 2 Tribus und 19 Gattun- gen nach folgendem Schema: I. Tribus Mecodonta. Gaumenzähne am Innenrande zweier 84 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Herpetologie nach hinten gerichteten, divergirenden Fortsätze des Gaumenbeines, bilden zwei nach hinten divergirende gerade oder geschweifte Längs- reihen. A. Fünf Zehen der Hinterfüsse. 1. Zunge mit der Unter- seite festgewachsen, a. Die beiden Reihen der Gaumenzähne ge- schweift. Gatt. Salamandra Laur. 2 Arten, b. Die beiden Reihen der Gaumenzähne gerade, «. beginnen weit vor den inneren Nasen- öffnungen. Gatt. Pleurodeles Michah. 1 Art. ß. beginnen hinter den inneren Nasenöffnungen. * Zunge rudimentär, knopfförmig. Gatt. Bradybates Tschudi. 1 Art. ** Zunge wohl entwickelt, an den Seiten frei. Gatt. Triton Laur. 16 Arten, wovon T. Kerelinii, Taf. 1, Fig. 1, ans Persien und longipes> Taf. 1, Fig. 2, aus Persien, neu. 2. Zunge pilzförmig, Gatt. Ghioglossa Barboza du Bocage. 2 Arten. B. Vier Zehen an den Hinterfüssen. Gatt. Salamandrina Fitz. 1 Art. II. Tribus Le chriodonta. Gaumenzälme am Hinterrande oder längs dem Hinterrande der Gaumenbeine, bilden bald der Quere nach gestellte, bald nach hinten convergirende schräge Reihen. A. Das Os sphenoidale glatt, ohne Zähne. 1. Die Gau- menzähne bilden zwei sehr schräge gestellte, nach hinten unter spitzem Winkel convergirende Reihen, a. Hinterfüsse mit 5 Ze- hen. Gatt. Ellipsoglossa Dum. Bibr. 2 Arten, b. Hinterfüsse mit 4 Zehen. Gatt. Isodactylium n. gen. mit 2 neuen Arten, J. SchrencJcii, Taf. 2, Fig. 1, aus Ostsibirien und J. Wosnessens- Icyi, Taf. 2, Fig. 2, aus Kamtschatka. 2. Die Gaumenzähne fast vollkommen der Quere nach gerichtet oder convergiren nach hinten unter sehr stumpfem Winkel, a. sie stossen in der Mittellinie des Gaumens zusammen und bilden cc. eine zweimal gebogene Querreihe. Gatt. Onychodactylns Tschudi, 1 Art. ß. eine grade mit der Con- vexität nach vorn gerichtete Reihe. Gatt. Amblystoma Tschudi, 20 Arten, b. sie sind in der Mittellinie des Gaumens durch einen beträchtlichen Zwischenraum getrennt, sie bilden a. 2 kurze Bogen. Gatt. Banodon Kessler, 1 Art. ß. 2 lange Bogen. Gatt. Dicampto- don n. gen., 1 Art. Triton ensatus Eschsch. B. Das Os sphenoidale be- sitzt besondere zahntragende Knochen- oder Knorpelplatten. 1. Zunge mit dem mittleren Längsstreifen ihrer Unterseite festgewaehsen. a. Hinterfüsse mit 5 Zehen. «. Kieferzähne sehr klein. '"' Anwachs- streifen der Zunge reicht fast hte an ihren Hinterrand. Gatt. Ple- thodon Tschudi, 5 Arten, wovon P. flavipunctaUis aus Californien, neu. ** Anwachsstreifen der Zunge reicht nur bis zu ihrer Mitte. Gatt. Desmognathus Baird, 4 Arten, ß. Kieferzähne auffallend gross und flach gedrückt. Gatt. Anaides Baird, 1 Art. b. Hinterfüsse mit 4 Zehen. Gatt. Hemidactyliiim Tschudi, 2 Arten. 2. Zunge auf einem centralen Stiele, pilzförmig, a. Mit ihrem vorderen Zipfel an den Kinnwinkel befestigt. Gatt. Heredia Girard, 1 Art. b. Rund herum frei. «. Hinterfüsse mit 5 Zehen. Gatt. Spelerpes Raf., während des Jahres 1870. 85 18 Arten, ß. Hinterfüsse mit 4 Zehen. Gatt. BatracJwseps Bonap., 2 Arten. — Den Schluss der Abhandlung bildet ein Ueberblick über die geographische Verbreitung der Salamandriden. Sie sind auf die nördliche Hemisphäre beschränkt, wo sie in vier Bezirken vorkommen: im circummediterranen Bezirk 19 Arten, im asiatischen Bezirk 9 Arten, im pacifischen Bezirk 25 Arten und im atlantischen Bezirk 32 Arten. Manculus remifer Cope, Reports Peabody Academy p. 84, aus Florida. Dybowski lieferte einen Beitrag zur Kenntniss der Wasser- molche Sibiriens. Verhandl. zool.-bot. Gesellsch. in Wien XX. p. 237 —242. Er stellte eine Gattung Salamandrella auf: Gaumen- zähne auf einer V-förmigen wulstigen Erhabenheit, in einer einfachen Reihe geordnet; Vorder- und Hinterbeine vierzebig; Schwanz an der Basis cylindrisch, seitlich zusammengedrückt ; Parotiden deutlich ; Zunge ganzrandig, aufgewachsen. S. Keyserlingii vom südwestlichen Winkel Baikal's auf morastigen Uferwiesen und aus Taurien, auf Taf, VII abgebildet. Zum Vergleich wird auch Ranodon sibiricus Kessler und Ranodon Kessleri Ballion charakterisirt. — In einer Nachschrift zu seiner Revision der Salamandriden p. 110 erklärt Strauch diese Salamandrella Keyserlingii für identisch mit seinem Isodactylium Schrenckii ; dem erstem Namen wird wohl die Priorität zukommen. Es gelang A. Dumeril in der Menagerie der Reptilien zu Paris durch ein weisses Männchen eine ganz weisse Rasse von Axe- lotls zu erziehen. Zwei von diesen weissen Thieren haben sich be- reits in Amblystoma umgewandelt. Verf. bemerkt ferner: dass nur junge Exemplare sich umwandeln, wenn es nicht bis zum Ende des ersten Jahres geschehen ist, dann bleiben sie Larven. Umgewan- delte Individuen pflanzen sich nicht fort, obgleich Weibchen und Männchen mit Geschlechtsorganen versehen sind; die Eier sind je- doch nicht so ausgebildet, wie wenn sie bald abgelegt werdensollen, und die Spermatozoiden entbehren der eigenthümlichen gefalteten Membran. So bleibt das aus dem Axelotl entstandene Amblystoma ein wissenschaftliches Räthsel. Comptes rendus 70, p. 782. Joly hat ib. p. 873 die Beobachtung bekannt gemacht, dass sich auch beim Axelotl der Embryo im Ei um seine Axe dreht. Aus dem Ei genommen, zeigte der Embryo unter dem Mikroskop sehr deutlich Wimpern an der Oberfläche seines Körpers und deren Schwingungen. Tegetmeier besass fünf Exemplare von Siredon mexicanus, von denen eins die Metamorphose eingegangen war. Proc. zool. soc. p. 160. Abbildung in Holzschnitt. Ehrenberg erinnerte wieder an seinen, seit 10V2 Jahren lebend erhaltenen Proteus anguinus, der immer dunkler geworden 86 Troschel: Ber. üb. d. Leist. in d. Herpetologie währ. d. J. 1870. und dessen Lungenrespiration vorherrschend geworden ist. Sitzungs- ber. Gesellsch. naturforschender Freunde zu Berlin 1870, p. 9. Mettenheimer hat mehrere Exemplare von Proteus an- guineus über zwei Jahre in reinem Brunnenwasser lebend erhal- ten, ohne dass sie die geringste Nahrung erhielten. Zool. Garten p. 365. Bericht über die Fortschritte in der Ichthyologie während des Jahres 1870. Von T r o s c h e 1. Mit dem achten Bande, welcher 1870 erschien, hat G ü nther's Catalogue of the Fishes in the British Museum seinen Abschluss gefunden. Das Werk, mit soviel Fleiss und Gründlichkeit, nach so reichem Material und in so schneller Aufeinanderfolge gearbeitet, ist unzweifelhaft das Hauptwerk für die Ichthyologie geworden, und für Jeden, der Fische bestimmen oder sich mit Ichthyologie beschäftigen will, unentbehrlich. In der Vorrede schätzt Verf. die Zahl der gegenwärtig bekannten Fischarten auf etwa 9000 ; die Sammlung des Britischen Museums enthält 5177 Arten in 29275 Exemplaren. In diesem Werke sind fast 800 neue Arten aufgestellt, und viele neue Genera. Der vorliegende letzte Band behandelt die Familien der Gymnotidae, Symbranchidae, Muraenidae, Pegasidae und die Gruppen der Lophobranchii, Plecto- gnathi, Dipnoi, Ganoidei, Chondropterygii, Cyclostomata und Leptocardii, auf die wir im Einzelnen unten noch wieder zurückkommen. Von Bleeker's „Atlas ichthyologique des Indes orientales Neerlandaises" brachte das Jahr 1870 die 22. und 23. Lieferung. In ihnen beschäftigt sich der Text mit den Pleuronecten; die 22. Lieferung enthält 12 Tafeln Percoiden und die 23. Lieferung 12 Tafeln mit Clupeiden. 88 Troschel: Bericht üb. d. Fortschritte in d. Ichthyologie Die Memoires de la soe. des sc. nat. de Strasbourg VI, 2 hat p. 129 eine planche A geliefert, welche die Fi- guren zu einem 1868 erschienen Aufsatze vonBaudelot über die ersten Wirbel der Cyprinen etc. enthält. Vergl. den Ber. üb. d. J. 1868, p. 40. Gegenbau r hat seine Untersuchungen über das Skelet der Gliedmassen der Wirbelthiere fortgesetzt, und sich namentlich mit den Hintergliedmassen der Selachier beschäftigt. Dies Flossenskelct wird aus einer Grundform abgeleitet, die durch eine Anzahl aneinander gefügter Knorpclstücke, Stamm des Flossenskelets, gebildet ist, an welchem lateral eine grössere Zahl von schwächeren Knorpelstiicken als Strahlen aufgerichtet ist. Die hypo- thetische Skeletform wird als Archipterygium bezeichnet. Dasselbe wird als Grundform des Gliedmassenskelets der Wirbelthiere überhaupt betrachtet und bietet zwei grosse Reihen von Differenzirungen dar, deren eine bei den Fischen^ die andere bei den höheren Wirbelthieren ihre Verbreitung hat. Die bedeutendsten Modifikationen wer- den schliesslich in folgende Uebersicht zusammengestellt: 1. P olyactinote Form. Archipterygium mit inconstanter Radienzahl. 1. Stamm und Radienglieder ungleichartig difterenzirt, a. unverändert, Dip?ioi, b. verändert, a. durch Concrescenz von Radien, Chimaera (hint. Extrem.), ß. und aufgelöst durch Ablösung und Verbindung von Radien mit dem Gliedmassengürtel Chimaera (vord. Extr.), Se- lachier, mit peripherischer Reduction Ganoiden, Teleostier. 2. Stamm- und RadiengHeder gleichartig differenzirt, Ich- thyosaurus. IL Tetractinote Form. Archipterygium mit Constanter Radienzahl. Transversale Differenzirung in einzelne constante Abschnitte. 1. Hexamere Grund- form des Carpus und Tarsus, Plesiosaterus. 2. Decamere Grundform des Carpus und Tarsus, Amphibien, Reptilien, Vögel, Säugethiere. Jenaische Zeitschr. IV, p. 397—447. Daran schliesst sich eine Abhandlung über die Mo- difikationen des Skelets der Hinterglied massen bei den Männchen der Selachier und Chimären von demselben Verfasser. Ib. p. 448-456. Beiträge zur Vergleichenden Neurologie der Wirbel- während des Jahres 1870. 89 tbiere von N. v. M i k lu c h o- M acl ay. Leipzig 1870. 1. Das Gehirn der Selachier. 2. Das Mittelhirn der Ga- noiden und Teleosticr. Baudelot machte Studien über das Gehirn der Fische in den Memoires de la soc. des sc. nat. de Stras- bourg VI. 2, p. 51—128 mit einer Tafel. Verf. findet für die Abtheiluugen der Knochenfische, der Störe, der Selachier und der Cyclostomen solche Differenzen, dass er das Gehirn für geeignet hält, die grossen Abtheilungen in der Klasse der Fische zu charakterisiren ; wenig brauch- bar ist jedoch das Gehirn zur Unterscheidung der Familien. Ciacco hat in sechs Sätzen das Resultat seiner Untersuchungen über die Endverbreitung der Nerven im electrischen Organ von Torpedo (Torpedo Narke Risso) zusammengestellt. Archiyio per la zoologia II. p. 5. Felix Fee hat das seitliche System des pneumo- gastrischen Nerven der Fische einer eingehenden Unter- suchung unterworfen. Memoires de la soc. des sc. nat. de Strasbourg VI. 2, p. 129—201 mit 4 Tafeln. Verf. beschreibt zunächst das Seitensystem von Leuciscus ru- tilus, bei dem der Seitenkanal unter dem Interstitium liegt, von Esox lucius, wo er in gleicher Höhe mit dem Interstitium liegt, und von Perca fluviatilis, wo er höher liegt als das Interstitium ; vergleicht dann die Modifika- tionen der Nerven dieses Seitensystems des Pneumo ga- stricus in der Reihe der Fische. In dem Schlussabschnitt folgt dann eine Vergleichung des Seitensystems im Gan- zen bei den Fischen, bei den Amphibien und bei den höheren Wirbelthieren, wo bei den Säugethieren und beim Menschen in dem Ramus auricularis Arnoldi eine Spur des Seitensystems gefunden wird. Was die physio- logische Bedeutung angeht, so spricht Verf. dem Nervus lateralis einen Einfluss auf die Schleimabsonderung ab ; eine Sinneswahrnehmung ist er geneigt den Körperchen des Seitenkanals zuzugestehen, ihre eigentliche Rolle bleibt jedoch noch sehr zweifelhaft ; er spricht sich ferner dafür aus, dass der Einfluss des Seitennerves auf die Athmung gar nicht unwahrscheinlich sei. Auf die Bewegung hat der Seitennerv keinen Einfluss. 90 Troschel: Bericht üb. d. Fortschritte in d. Ichthyologie F. E. Schulze hat in M. Schultz e's Archiv für mikroskopische Anatomie VI. p. 80 erneute Untersuchun- gen über die Sinnesorgane der Seitenlinie bei Fischen und Amphibien angestellt. Er erklärt die Seitenorgane der Amphibienlarven, die in Lage und feinerem anato- mischen Bau mit denen der Fische wesentlich überein- stimmen, auch für dasselbe Organensystem, das er gleich- falls für einen besonderen Sinnesapparat hält. Weit schwieriger ist die Ermittelung ihrer speziellen Sinnes- funetion. Verf. spricht sich gegen die Ansicht Le yd ig's aus (vergl. oben p. 72), der eine ganze Reihe anderer Hautgebilde als Organe eines sechsten Sinnes deutet. Er erkennt auch sie als Sinnesorgane an, glaubt aber sie nicht für demselben Sinne dienend annehmen zu dürfen. Die Seitenorgane deutet er schliesslich als einen speziell für den Wasseraufenthalt eingerichteten Sinnesapparat, geeignet zur Wahrnehmung von Massenbewegungen des Wassers gegen den Fischkörper oder dieses gegen die umgebende Flüssigkeit, so wie von groben durch das Wasser fortgeleiteten Stosswellcn mit längerer Schwin- gungsdauer, als sie den das Gehörorgan afficirenden Wellen zukommt. Er meint, das Tili er werde bei jeder Lage- veränderung, welche es selbst ausführt, über die Art und Grösse dieser Bewegung genau unterrichtet; ebenso werde die Nähe eines festen Körpers oder der Wasseroberfläche, so wie die Wassertiefe, durch den zunehmenden Wider- stand des Wassers bei allen Bewegungen erkannt werden. Ferner werde jegliches Vorbeifliessen von Wasser an dem ruhenden Thiere, sowie die Richtung desselben per- cipirt werden. Besonders wichtig aber muss es sein, wenn auch wellenförmig sich fortpflanzende, stossartige Bewegungen auf grössere Entfernung hin zur Wahrneh- mung gelangen, wenn z. B. ein Fisch von den Bewegun- gen eines anderen, von deren Richtung, quantitativen und qualitativen Eigenthümlichkeit Kunde erhält. Langer: Ueber Lymphgefässe des Darmes einiger Süsswasserfische. Wiener Sitzungsber. 62, p. 161. Legonis untersuchte die Fische auf das von Weber entdeckte Pancreas. Er fand es bei allen Fischen, aber während des Jahres 1870. 91 es kann zerstreut sein, und die Plagiostonien haben es ähnlich den übrigen Wirbelthicren. Unter den Knochen- fischen kommen drei Formen vor: 1) ein zerstreutes Pan- creas, drüsige Kügelchen zerstreut durch die Häute des Peritoneums (Barbe, Lump, Sardine, Sandsmelt, Schmerle) ; 2) ein diffuses Pancreas, es ist lamellös, gleicht dem des Kaninchen, aber bildet ein drüsiges Gewebe von viel grösserer Festigkeit; es ist verbreitet durch die Zwischen- räume zwischen den Eingeweiden, zuweilen in solchem Grade (Caranx), dass diese in einer pancreatischen Masse eingebettet sind (Conger, Trigla, Spams, Stichling); 3) ein massives Pancreas, wie bei den höheren Vertebraten (Silu- rus, Hecht, Aal). Comptes rendös 70, p. 1098; Annais nat. hist. V. p. 453. Grehant stellte Untersuchungen über die Athmung der Fische an. Recherches physiologiqucs sur la respi- ration des poissons. These pour le doctorat Paris 1870 und Robin, Journal de l'anatomie 1870, p. 213—221. Ein Fisch, welcher mehrere Stunden in einer abgeschlosse- nen Wassermasse lebt, athmet immer mehr Kohlensäure aus, als er Sauerstoff absorbirt, oft das doppelte. Zuweilen findet eine geringe Absorption von Stickstoff statt, zu- weilen eine geringe Ausscheidung dieses Gases. Die Weg- nahme der Schwimmblase ändert nichts in dem Verhält- niss der Ausathmung der Kohlensäure und der Absorption des Sauerstoffes ; der Fisch absorbirt und exhalirt aber keinen Stickstoff. Salbey hat Untersuchungen über den Bau und das Wachsthum der Schuppen angestellt. Die Epidermis der Fische ist nicht hornig erhärtet, sondern bleibt weich, nimmt Wasser auf, und bildet den Schleim, der die Oberfläche überzieht. Das Corinna enthält zahlreiche Taschen, in deren jeder eine Schuppe gelagert ist. Verf. verwirft die Ansicht von Agassiz, dass die concentrischen Streifen der Ctenoid- und Cycloidschuppen die Ränder der die Schuppen zusammensetzenden Lagen seien; viel- mehr entständen die Streifen durch unregelmässige Lei- sten, welche alle der oberflächlichen Lage angehören. Die tiefere Lage besteht aus Schichten von zwei Substan- 92 Tr ose hei: Bericht üb. d. Fortschritte in d. Ichthyologie zen. Die dicksten Lamellen sind farblos und glänzend, die dünneren gelblich und nur schwach durchscheinend; erstere sind kalkig, letztere eine Art Cement ohne Kalk- salze. Da die Kalklamellen im Allgemeinen bei alten Individuen dicker sind, als bei jungen, so ist wahrschein- lich, dass sie durch eine allmähliche Incrustation der Ce- mentlagen wachsen. Archiv für Anatomie, Physiologie und wissensch. Medicin 1868, p. 729 ; Annais nat. bist. V. p. 67. Atkins erstattete einen dritten Bericht über die Fischereien des Staates Maine im Jahre 1869. Augusta 1870. Seine Aufmerksamkeit war besonders auf die An- lage von Fischwegen und die Einführung und die Ver- breitung des Grystes nigricans Agass. und des Scoodic .Salinen gerichtet. Grystes fasciatus ist abgebildet. — Der vierte Bericht von Atkins über das Jahr 1870, ebenfalls Augusta 1870 erschienen, bezieht sich auf Fisch- wege und dergl. in verschiedenen Flüssen. In dem Report of the commissioners of fisheries for the year ending January 1, 1870, Boston 1870, erstattet von Lyman, Fi cid und Brackett ist zuerst von den Fischwegen die Rede, dann von der Fischcultur, die Le- bensweise und den Fang von Alosa tyrannus, Alosa prae- stabilis, Osmerus viridescens, Salmo Salar n. s. w. — In einem Anhange ist das embryonale Herz unter dem Ende der Wirbelsäule von Salmo salar abgebildet, so wie die vier Embryonen von einer unbestimmten Salmen-Art, von Salmo toma, Alosa praestabilis und Perca flavescens, und endlich ein reifes Ei von Osmerus viridescens, um die grosse Micropyle zu zeigen. — Ein anderer Anhang ist überschrieben Legislation for 1869. — Im letzten Ab- schnitt handelt es sich um die Grenzen der künstlichen Fischzucht und die mögliche Erschöpfung der See- fischereien. Es wird die Meinung ausgesprochen, dass weder die Menge noch die Art der Fischerei die Wan- derfische der hohen See vermindern könne, wie den He- ring (Clupea elongata), die Makrele (Scomber vcrnalis), den Menhaden (Alose menhaden), den Cod (Morrhua ame- ricana) u. s. w. ; dass dagegen die localen und Grundfische, während des Jahres 1870. 93 welche gewissen begrenzten Küstengebieten eigentümlich sind, durch ungeeignete Fischerei wohl stark vermindert oder ganz vernichtet werden können, wie Tautoga ame- ricai^a, Ctenolabrus caeruleus, Platessa plana, Labrax li- nearis, Spams argyrops ct. Was ungeeignete Fischerei sei, werde zu erörtern sein. In der Zeitschrift des landw. Vereins für Rhein- preussen 1870, p. 43 wird über den Betrieb der innerhalb des Vereins bestehenden beiden Anstalten für künstliche Fischbrut Bericht erstattet. Abbott beschrieb in The American Naturalist 1870 p. 385 als Schlamm liebende Fische: Melanura limi, En- neacanthus guttatus, die in Holzschnitt abgebildet sind, Moxostoma oblongum, Hylomyzon nigricans, Amiurus De- kayi, Anguilla tenuirostris und Andere. Bei Worms beobachtete Glaser bei schwülem Wetter und hohem Wasserstande mehrmals ein allgemeines Ster- ben der Fische. Er schrieb es auf die schwüle elec- trische Luft. Zool. Garten p. 158. Europa. Malm beschrieb drei für die scandinavische Fauna neue Fische (Trigla cuculus, Pelamys sarda und Gobius microps) nebst einem Beitrage zur näheren Kennt- niss von Trigla Gurnardus. Ofversigt kongl. Vetensk. Akad. Förhandlingar 1870, p. 825. Aus Haeckel's Vortrag „das Leben in den grössten Meerestiefen" in Virchow's Sammlung gemeinverständ- licher wissenschaftlicher Vorträge Heft 110 mag hier her- vorgehoben werden, dass an der norwegischen Küste in einer Tiefe von 1500 bis 2000 Fuss noch verschiedene Fische leben, so: Molva vulgaris und abyssorum, Bros- mius brosme, Sebastes norvegicus, Scymnus microcepha- lus, Platessa borealis, Hippoglossus pinguis und maximus. In dem salzigen See zwischen Halle und Eisleben fand v. Martens Gasterosteus pungitius ; ferner kommt dort der Aal, Barsch, Kaulbarsch, Karpfen, Schleihe, Rothfeder, Plötze, Döbel und Weissfisch (Squalius leu- ciscus), Gründling und Hecht vor. In der Salza lebt Co- bitis taenia. Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde 1870, p. 59. Die Fischfauna Sardiniens enthält nach einem von Archiv f. Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. G 94 T r o s c h el : Bericht üb. d. Fortschritte in d. Ichthyologie Carruccio in Atti della Soc. Ital. di sc. nat. XII. 1869 zusammengestellten Verzeichnisse 135 Arten. Ninni zählte die Fische der Lagunen und des Golfes von Venedig auf. Annuario della soc. dei Natu- ralisti in Modena V. p. 63—88. Die 258 Arten sind in eine Tabelle gebracht, deren erste Spalte die fortlaufende Nummer, die zweite den wissenschaftlichen Namen, die dritte den in Venedig gewöhnlichen Namen enthält, die vierte die Angabe, ob die Art nur im Meere oder auch in der Lagune vorkommt, die fünfte gibt die Jahreszeit an, in der die Art gefunden wird, die sechste ob sie als Speise benutzt wird, die siebente bezieht sich auf die Häufigkeit des Vorkommens. Afrika. Steindach n er hat seinen Beitrag „zur Fischfauna des Senegal in den Wiener Sitzungsberichten fortgesetzt (vergl. vorj. Ber. p. 486). Die zweite Abthei- lung, Bd. 60, p. 669, bringt 4 Gobiidae, 5 Mugilidae, 1 Gerres, 4 Chromides, 1 Labyrinthier, 3 Pleuronectidae, 9 Siluridae. — Die Schlussabtheilung, Bd. 61, p. 533, fügt hinzu noch 3 Siluridae, 12 Characidae, 5 Morniyri- dae, 1 Gymnarchus, 3 Scomberesocidae, 2 Cyprinodon- tidae, 3 Cyprinidae, 1 Osteoglossiden, 5 Clupeidae, 2 Te- trodontidae, 1 Batistes, 7 Elasmobranchi und 2 Ganoiden. Im Ganzen beschreibt er also 95 Arten, wovon jedoch 50 der Brackwasserregion des Senegal angehören, so dass nur 45 Arten für den Strom charakteristisch sind. 24 Arten echter Süsswasserfische kommen auch im Nile vor, und der bei weitem grösste Theil der dem Nile cigenthüm- lichcn Fische ist durch ähnliche Formen im Senegal ver- treten. Verf. schlicsst daraus, dass in vergangenen Zeiten zum Mindesten Nil und Senegal, höchst wahrscheinlich auch Gambia und Niger von einem gemeinschaftlichen centralen Wasserbecken, von dem jetzt nur noch einige grosse Binnenseen übrig geblieben sind, gespeist wurden. Klunzinger hat eine Synopsis der Fische des Rothen Meeres bearbeitet, und im ersten Theile, Verhandl. der zool.-bot. Ges. in Wien p. 669—834, die Familien Percoidei, Ambassoidei, Berycoidei, Theraponoidei, Sciae- noidei, Mulloidei, Sparoidei (mit den Anhangsfamilien während des Jahres 1870. 95 Apharoidei, Caesionoidei, Maenoidei), Chaetodontoidei, (mit den Anhangsfamilien Psettoidei und Pimelopteroidei), Cir- rhitoidei, Cataphracti, Uranoscopoidei, Polynemoidci, Sphy- raenoidei, Mngiloidei abgehandelt. Es war des Verf. Hauptziel die Gattungen und Arten schärfer zu charak- terisiren, was ihm auch durch Anwendung von früher wenig beachteten Merkmalen gelungen zu sein scheint. Abbildungen werden für später in Aussicht gestellt. Die neuen Gattungen und Arten sind unten namhaft gemacht. Jouan verzeichnete 26 Arten Fische von den Ge- wässern der Comoren und Sechellen, erkennt aber selbst an, dass diese Zahl weit von der Vollständigkeit der ich- thyologischen Fauna dieser Gegenden entfernt ist. Mem. Soc. de Cherbourg XV. p. 105. Asien. Francis Day gab, Proc. zool. soc. p. 677 —705, ein Verzeichniss der Fische der Andamanen-Inseln. Diese Felseninseln sind von Korallenriffen umgeben, und das Wasser ist ungemein klar. Hierauf schiebt Verf. die lebhafte Färbung der hier lebenden Fische. Silu- roiden sind selten, da sie schlammige Gewässer vorziehen. Im Inlande sind grosse natürliche Teiche unbekannt, da- her gibt es wenige Süsswasserfische. Die Zahl der auf- gezählten Arten beträgt 255, nämlich 34 Percidae, 12 Pri- stipomatidae, 2 Sciaenidae, 4 Sparidae, 1 Polynemidae, 6 Mullidae, 1 Nandidae, 1 Atherinidae, 5 Mugilidae, 3 Tra- chinidae, 1 Cirrhitidae, 1 Scorpaenidae, 3 Cottidae, 1 Be- rieidae, c 9 Squamipennes, 7 Teuthidae, 4 Acronuridae, 23 Carangidae, 4 Scombridae, 20 Gobiiclae, 1 Ophiocepha- lidae, 6 Blenniidae, 1 Sphyraenidae, 2 Trichiuridae, 1 Fi- stularidae; — 18 Pomacentridae, 14 Labridae, 4 Gerri- dae ; — 4 Pleuronectidae, — 5 Siluridae, 1 Scopelidae, 4Scombresocidae, 1 Cyprinodontidae, 12 Clupeidae, 15 Mu- raenidae; 4 Lophobranchii ; 12 Plectognathi ; 8 Plagiosto- mata. Die neuen Arten sind unten namhaft gemacht. Day machte ferner Bemerkungen über einige Fische von der Westküste Indiens, theils einige neue Arten be- schreibend (s. unten), theils die Synonymie berichtigend. Proc. zool. soc. p. 369. Day gab wieder einen kleinen Beitrag zur Fisch- 96 Troschel: Bericht üb. d. Fortschritte in d. Ichthyologie fauna von Burma (vergl. vorj. Ber. p. 488), indem er vier neue Arten und Barbus (Puntius) puntio beschrieb. Proc. zool. soc. p. 99. St e in dachner berichtete über eine Sammlung von Fischen aus Singapore eingesendet von v. Ran sonnet. Wiener Sitzungsber. 60, p. 557. Sie bestand aus 64 Arten unter denen einige neue. Steindachner und Kner beschrieben einige Pleu- ronectiden, Salmoniden, Gadoiden und Blenniiden aus der Decastris-Bay und von Yiti-Levu. Wiener Sitzungsber. 61, p. 421-446. Amerika. In dem Whetstone Bach, der sich in den Connecticut River ergiesst, leben nach Frost folgende Fische : Salmo fontinalis Mitch., Rhinichthys atronasus Ag., Boleosoma Olmstedii Ag., Semotilus argenteus Putn., Plargyrus Americanus Putn. und Holomyzon nigricans Ag. Die drei letzteren wurden vom Verf. dort vor 20 Jahren eingesetzt. The American Naturalist 1870, p. 252. Putnam fügte der Fauna von Essex County zwei Fische hinzu, Echeneis albicauda Mitch. und Pleuronectes maculatus Mitch. Bulletin of the Essex Institute 2, p. 111. — Derselbe zeigte, ib. p. 171, einen Hemiramphus, der wahrscheinlich aus Westindien stammte, dem Golfstrom folgte, bis er sich der Küste von Massachusetts näherte, in den North-River eintrat und diesen verfolgte bis zu dem Millpond bei Danversport, wo er dann wegen des süssen Wassers gestorben und ans Ufer geworfen sei. Cope machte Bemerkungen über einige Fische die von Powell bei Newport gesammelt waren, und die neu für die amerikanische Fauna sind. Darunter einige neue Arten. Proc. Philadelphia p. 118. Cope hat in den Gewässern von fünf hydrographi- schen Becken, Cumberland, Tennessee, Cotawba, Yadkin und Neuse das Material zu einer Synopsis der Süsswasser- fische Nordcarolina's gesammelt. Er verzeichnet 29 Acan- thopterygier und 53 Malacopterygier. Mehrere neue Arten, die unten namhaft gemacht sind. Proceed. Amer. philos. soc. held at Philadelphia for promoting useful knowledge XI. p. 448. während des Jahres 1870. 97 Orton schildert in „The Andes and the Amazon, London 1870, p. 295 den Fischreichthum des Amazonen- stroms. Der grösste Fisch ist Sudis gigas, der von Peru bis Para vorkommt, und eine Hauptnahrung bildet, die harte rauhe Zunge wird als Reibeisen gebraucht. Im Ganzen sollen die Fische des Amazon einen marinen Charakter haben. In einem Beitrage zur Ichthyologie des Maranon beschrieb Cope, Proc. Amer. Philos. Soc. XI. p. 559, einige neue Arten aus den Familien Characinidae, Siluridac und Chromididae. G i 1 1 stellte aus einer Sammlung vom Maranon oder Ober-Amazon und Napo-River eine Reihe neuer Fische auf, die den Familien der Characinen und Welse ange- hören. Proceed. Philadelphia p. 92. Acanthopteri. Percoidei. Günther gibt an, dass Lates calcarifer auch in Australien in der Mündung des Fitzroy River vorkommt. Proc. zool. soc. p. 824. Centropristes subligarius Cope, Proc. Philadelphia p. 120, von der Südküste bei Pensacöla. Serranus glaucus und Homfrayi Day, Proc. zool. soc. p. 678, von den Andamanen. Pseudoserranus n. gen. Klunzinger, Verh. zool. -bot. Ges. in Wien p. 687. Vorderkopf nackt, ausser den gewöhnlichen Hunds- zähnen noch einer oder mehrere an den Seiten des Unterkiefers, sonst wie Serranus. Dahin Serranus louti, cabrilla, scriba. Mesoprion multidens Day, Proc. zool. soc. p. 680, von den Andamanen. — N.rosaceus Poey, Annais Lyceum New- York IX. p. 317, von Cuba. Ocyurus lutjanoides Poey, Annais Lyceum New -York IX. p. 319, von Cuba. Genyoroge grammica Day, Proc. " zool. soc. p. 679 von den Andamanen. Parapriacanthus n. gen. Steindachner, Wiener Sitzungsber. 61, p. 623. Sieben Kiemenstrahlen, Körper massig gestreckt; Zähne in den Kiefern, am Vomer und auf den Gaumenbeinen sehr fein, spitz; sämmtliche Kopfknochen ungezähnt; nur eine Dorsale mit schwachen Stacheln in geringer Zahl; Schuppen festsitzend, stark gezähnelt. P. Bansonneti von Nangasaki. 98 Troschel: Bericht üb. d. Fortschritte in d. Ichthyologie Ambassis Thomassi Day, Proc. zool. soc. p. 369 von Calicut und Mangalore. Lepomis purpurescens Nordcarolina und peltastes Michigan Cope, Proc. Ämer. Phil. Soc. XI. p. 454. Etheostomidae. Cope beschrieb eine Anzahl neuer Arten Etheostomiden aus Tennessee und Nord-Carolina. On some Etheo- stomine perch from Tennessee and North-Carolina. Proc. Amer. Phil. Soc. held at Philadelphia for promoting useful knowledge XI, p. 261. Die neuen Arten sind: Etheostoma nevisense Nord-Carolina, Poecilichthys vitreiis Nord-Carolina, sanguifluus Tennessee, camurus Tennessee, vidneratus Nord-Carolina, rußlineatus Nord-Carolina, Bo- leosoma maculaticeps Nord-Carolina, aesopus. Berycidae. Holocentrum platyrrhinum Klunzinger, Verh. zool. -bot. Ges. in Wien p. 725 aus dem Rothen Meere, bildet eine besondere Unterabtheilung in der Gattung wegen der schildartig flachen Stirn. — U. Andamanense Day, Proc. zool. soc. p. 186 von Port Blair. Sphyraenidae. Spliyraena genie Klunzinger, Verh. zool. -bot. Ges. in Wien p. 823, aus dem Rothen Meere. Cataphracti. Poey tauft seinen Peristedion imberbe in Peri- stedion micronemus um, da er sehr kleine Tantakel in den Mund- winkeln besitzt. Annais Lyceum New- York IX. p. 321. Scorpaena tristis Klunzinger, Verhandl. zool. -bot. Ges. in Wien p. 802, aus dem Rothen Meere. Centridermichthys japonicus Steindachner, Wiener Sitzungsber. 61, p. 625, Taf. I. Fig. 3, von Nagasaki. Pristipomätidae. Diagramma sordidum und timbrinum Klun- zinger, Verh. zool. -bot. Ges. in Wien p. 735, aus dem Rothen Meere. Trachinidae. Psendochromis Bansonneti Steindachner, Wiener Sitzungsber. 60, p. 562 von Singapore. Sparoidei. Lethrinus xantliochilus Klunzinger, Verh. zool.'-bot. Ges. in Wien p. 753 aus dem Rothen Meere. Pagrus megdlommatus Klunzinger, Verh. zool. -bot. Ges. in Wien p. 762, aus dem Rothen Meere. — P chmensis Steindachner, Wiener Sitzungsber. 61, p. 625 aus China; vielleicht nur Alters- varietät von P. unicolor. Klunzinger theilt die Gattung Dentex Verh. zool. -bot. Ges. in Wien p. 762 in drei Untergattungen. Die vorderen Hundszähne sind stark, hakig, und dann die Stirn nackt Dentex (D. vulgaris), oder beschuppt Polysteganus Klz. (P. coeruleopunctatus und D. nufar); oder die vorderen Hundszähne sind sind schlank Gymnocrantus Klz. (D. rivulatus). Dentex (Synagris) notatus Day, Proc. zool. soc. p. 684 von den Andamanen. während des Jahres 1870. 99 Gerres singaporensis Steindachner, Wiener Sitzungsb. 60. p. 568. von Singapore. Mulloidei. Upeneus atrocingülatus Kner, Wiener Sitzungsber. 61, p. 443, von Savay. Mulloides ruber Klunzinger Verh. zool.-bot. Ges. in Wien p. 743, aus dem Rothen Meere. — M. pinnivitattus Steindachner, Wiener Sitzungsber. 61, p, 624, von Nagasaki. Squamipennes. Day beschreibt einen kleinen Fisch von Ma- dras als Tholichthys osseus. hält jedoch diese Günther'sche Gattung für den Jugendzustand von Chaetodon oder Holacanthus. Proc. zool. soc; p. 687, Anmerk. Labyrinthici. Sennoner machte Mittheilungen über die Le- bensweise und Verbreitung des Gurami, Osphromenus olfax Com. Derselbe baut ein Nest. Zool. Garten p. 295. Ophiocephalidae. Ophiocephalus aurolineatus Day, Proc. zool. soc. p. 99, von Moulmein. Mugiloidei. Mugil Dumerilii Steindachner, Wiener Sitzungsber. 60, p. 959, aus dem Senegal. Gonostoma brevidens Kner, Wiener Sitzungsber. 61, \). 443, aus dem atlantischen Ocean. Myxus superficialis und trimaculatus Klunzinger, Verh. zool.- bot. Ges. in Wien p. 831, aus dem Rothen Meere. Atherinidae. Atherina cylindrica Klunzinger, Verh. zool.-bot. Ges. in Wien p. 834, aus dem Rothen Meere. Scomberoidei. Scomber Beani Day, Proc. zool. soc. p. 690, von den Andamanen. Van Beneden fand bei Untersuchung des Magens von Eche- neis, dass sie Fische fressen, also nicht auf Kosten der Haifische leben, an die sie sich heften, sondern sich nur anhängen um schneller zu schwimmen. Sie sind also eben so wenig Parasiten wie ein Reiter von dem Pferde, auf dem er sitzt. Sie sind Tischgenossen. Bul- letins de l'acad. de#Belgique XXX. p. 181. Aehnliches gilt von Naucrates ductor. Cubiceps indicus Day, Proc. zool. soc. p. 690, Anmerk., von Madras. Aus Chirostoma sicculum bildet Cope, Proc. Amer. Phil. Soc. XI. p. 455, eine neue Gattung Labidesthes, Zwischenkiefer vorn in einen dachförmigen Schnabel verlängert, etwas vorstreckbar, hinten bis zu der Augenlinie reichend; seine Zähne in mehreren Reihen ; Unterkiefer von Länge der Schnauze ; keine Gaumenzähne. Durch den Entenschnabel von Chirostoma verschieden. Carangldae. Garanx compressus Day, Proc. zool. soc. p. 689, von den Andamanen. Vomer curtus Cope, Proc. Philadelphia p. 119, von Newport. Labroidei. Wright beschrieb die Struktur der Zähne von Labrus 100 Troschel: Bericht üb. d. Fortschritte in d. Ichthyologie maculatus in Natural history transactions of Northumberland and Durham III. p. 373. Sowohl die der Kiefer wie die der Schlund- knochen bestehen aus Zahnsubstanz, die an der Spitze eine Kuppe von Schmelz trägt und seitlich von einer dünnen Schmelzlage um- geben ist. Die der Kiefer sind länger und spitzer, die der Schlund- knochen niedrig und abgerundet. Sie werden, da ihre Nahrung aus Mollusken und Crustaceen besteht, schnell abgenutzt und bald durch neue Zähne ersetzt. Öberg erhielt Acantholabrus Couchi C. V. von der Norwe- gischen Küste, wodurch die Skandinavische Fischfauna um diese Art vermehrt wird. Ofversigt kongl. vetensk. Akad. Förhandlingar 1870, p. 391. Labrichthys bicolor Day, Proc. zool. soc. p. 696, von den An- damanen. Epibulus striatus Day, Proc. zool. soc. p. 697, von den An- damanen. Platyglossus Bansonneti und Dayi Steindachner, Wiener Sitzungsber. 60, p. 567, von Singapore. Ghromides. Acara flavilabris Cope, Proc. Amer. Philos. Soc. XI. p. 570, von Pebas, Ecuador. Crenicichla cyanonotus und lucius Cope, Proc. Amer. Philos. Soc. XI. p. 569, aus Ecuador. Haplopteri. Gobioidei. Gobius omatus, Andamanensis und StoliczJcae Day, Proc. zool. soc. p. 691, von den Andamanen. — G. Bucchichi Stein- dachner, Wiener Sitzungsber. 61, p. 627, Taf. II. Fig. 4, von Lesina. Euctenogobius Andamanensis Day, Proc. zool. soc. p. 693, von den Andamanen. Rhinogobius contrarius Poey, Annais Lyceum New-York IX. p. 322, früher als Chonophorus beschrieben, xjm Cuba. Apocryptes Cantoris Day, Proc. zool. soc. p. 693, von den An- damanen. Eleotris Lebretonis Taf. I. Fig. 3, 4, senegalensis Taf. IL Fig. 1. 2, daganensis Taf. III. Fig. 3—5, die beiden letzteren dem Subgenus Culius angehörig, Steindachner, Wiener Sitzungsber. 60, p. 947, aus dem Senegal. Gobiesocidae. Gobiesox strumosus Cope, Proc. Philadelphia p. 121, von Südcarolina. Blennioidei. L u n e 1 hat an demselben Orte wie Blanchard den Blennius alpestris Blanch. gefangen, und findet ihn specifisch übereinstimmend mit dem gewöhnlichen europäischen Blennius ca- gneta Cuv.-Val., Revue de Zoologie 1870, p. 3, pl. 1. Pediculati. Balrachus reticulatus Steindachner. Wiener Sitzungs- während des Jahres 1870. 101 ber. 60, p. 564, von Singapore. Vielleicht nur Varietät von B. grun- niens Bl. f Atiacanthiiii. Gadoidei. Ueber Lota compressa im Connecticut River, vergl. Frost in The American Naturalist 1870, p. 251. Stichaeopsis n. gen. Kner, Wiener Sitzungsber. 61, p. 441. Leib massig gestreckt, stark comprimirt, schuppenlos; Kopf zuge- spitzt, kurz, Kiefer gleich lang mit Binden feiner Spitzzähne ; Gaumen zahnlos ; alle Strahlen der Dorsale stachelähnlich, nur die vordersten zunächst der Spitze biegsam, die übrigen steif; Dorsale, Anale und Caudale vereinigt; Ventralen regelmässig gebildet, nahe aneinander liegend, doch nicht vereinigt, jugulär; Pectorale lang, zugespitzt; Caudale kurz ; Seitenlinien schwach entwickelt, unvollständig. St. nana aus der Decastris-Bay. Pleuronectae. Die Pleuronectes in Bleeker's Atlas ichthyo- logique des Indes orientales Lief. 22 und 23 zerfallen in zwei Fa- milien: 1) Pleuronectoidei und Soleoidei, die den beiden Günther 'sehen Hauptabtheilungen der Pleuronectenfamilie entsprechen. Zu den Pleuronectoidei gehören als indische Formen 1 Psettodes, 6 Pseudorhombus, 4 Platophrys, 6 Arnoglossus; zu den Soleoiden 3 Solea, 1 Pegusa, 1 Synaptura, 6 Brachirus, 5 Achirus, 2 Achi- roides, 3 Paraplagusia, 24 Cynoglossus. Pleuronectes pinnifasciatus Kner, Wiener Sitzungsber. 61, p. 422, aus der Decastris-Bay. Ebenda werden PI. stellatus Pall. und asper Pall. beschrieben. — PI. scutifer Steindachner, ib. p. 628, Taf. II, von Tschifoo. Psettodes Bennettii Steindachner, ib. '60, p. 976, aus dem Se- negal. Vielleicht identisch mit Ps. Belcheri Benn. Solea nigrostriolata Steindachner und Kner, ib. 61. p. 427, von Viti-Levu. Scomberesoces. Putnam hat Euleptorhamphus longirostris an der Küste von Massachusetts entdeckt; er erkennt die Gattung an, ist aber geneigt anzunehmen, dass die beschriebenen Species alle identisch seien. Proc. Boston Soc. XIII. p. 236. Phvsostoiiii. Siluroidei. Hypoptopoma bilobatum, Doras pectinifrons, Bu- nocephalus aleuropsis, Pseudorhamdia piscatrix, Rhamdia cyanostigma sind Arten der Welsfamilie von Cope Proc. Amer. Philos. Soc. XI, p. 566, sämmtlich von Pebas, Ecuador. 102 T rösche 1: Bericht üb. d. Fortschritte in d. Ichthyologie Gill beschrieb folgende Welse aus dem Maranon als neu: Rhamdia dorsalis, Sorubimichthys Ortoni, Sciades marmoratus, Ce- topsis ventralis, Centromoclilus Steindachneri. Arius Andamanensis Day, Proc. zool.^soc. p. 699, von den Andamanen. Amiurus mispüliensis aus dem Delaware, lophius aus dem Potomac River, niveiventris aus dem Neuse River Cope, Proc. Amer. Phil. Soe. XI. p. 486. Cyprinoidei. Phacopharynx n. gen. Cope, Proc. Amer. Phil. Soc. XI. p. 467. Verwandt mit Ptychostomus Ag., Schlund- zähne mit wenigen Zähnen, nur 7 an der vorderen Hälfte des Kno- chens, cylindrisch, mit breiter abgestutzter Reibfläche; sie spielen gegen ein breites halbmondförmiges chitinartiges Schild an dem hin- teren Dach der Schlundhöhle ; drei Abtheilungen der Schwimmblase. PI. carinatus aus Indiana. Ptychostomus papillosus Nordcarolina, velatus Pennsylvania, pi- diensis Yadkin River, coregonus Catawba und Yatkin Rivers, albus Yadkin River, robustus Yadkin River, lacJirymalis Nordcarolina, cras- silabris Neuse River, breviceps Yonghiogheny im Ohio-Becken, conus Yadkin River Cope, ib. p. 470. Carpiodes difformis Indiana, cutisanserinus Pennsylvania, selene Michigan, Grayi unbekannten Fundortes, nummifer Indiana Cope, Proc. Amer. Phil. Soc. XI. p. 480. Peters erkennt aus einer Reihe von Exemplaren, dass die Karpfenrasse, Lederkarpfen, die Bloch Cyprinus nudus genannt hat, nicht alte Spiegelkarpfen seien, sondern von Anfang an keine Schuppen haben. Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde 1870, p. 77. Pouchet: Ueber die Monstrositäten des Cyprinus auratus. Comptes rendus 70, p. 1157; Revue de Zoologie 22, p. 209. Glaser fand, dass die Karausche ein sehr zähes Leben hat. Zool. Garten p. 160. Cirrhina macrops Steindachner, Wiener Sitzungsber. 61, p. 336, aus Madras. Labeo Neüli Day, Proc. zool. soc. p. 99, von Burma. — L. nigrescens Day, ib. p. 371, von Mangalore. — L. Sloliczkae Stein- dachner, Wiener Sitzungsberichte 61, p. 634, von Moulmein. Playfair erhielt den Discognathus lamta aus der Nachbar- schaft von Aden. Proc. zool. soc. p. 85. Barbus (Barbodes) Stevensonii Day, Proc. zool. soc. p. 100 von Burma. — B. (Barbodes) Jerdoni und pulchellus Day, ib. p. 372, erstere von Mangalore, letztere aus den Strömen des Inlandes. — B. albanicus Steindachner, Wiener Sitzungsber. 61, p. 630, Taf. III. Fig. 1, von Scutari. — B. mitUimaculatus Steindachner, ib. p. 633, Taf. III. Fig. 2, vom Cap. — Derselbe erklärt B. Sclateri Günther während des Jahres 1870. 103 für identisch mit seinem B. Bocagei, und beschreibt B. lateristriga Bleeker. Ceratichthys labrosus und hypsinotus Cope, Proc. Amer. phil. Soc. XI. p. 458, aus Nordcarolina. Hybognathus osmerinus Cope, Proc. Amer. Phil. Soc. XI. p. 466, von New-Yersey. Rasbora trilineata Steindaclmer, Wiener Sitzungsber. 61, p. 637, Taf. III. Fig. 3, aus dem Johore. Semiplotus modestus Day, Proc. zool. soc. p. 101. Schaaffhaus en legte einen missgebildeten Leuciscus rutilus mit menschenähnlichem Gesicht vor, der in der Erft bei Münster- eifel gefangen war. Sitzungsber. der niederrheinischen Ges. in Bonn 1870, p. 18. Hybopsis niveus, chlor ocephalus, chiliticus Cope, Proc. Amer. phil. soc. XI. p. 460, aus Nordcarolina. Hemitrema n. gen. Cope, Proc. Amer. phil. Soc. XI. p. 462, Zähne 5—4 mit Kaufläche, Nahrungskanal kurz mit den gewöhn- lichen zwei Windungen ; Seitenlinie halb fehlend und im Allgemeinen unvollständig; erster knochiger Dorsalstrahl angewachsen, Zwischen- kiefer vorstreckbar. Von Hybopsis durch . die Zähne und die un- vollständige Seitenlinie verschieden. H. vittata aus Tennessee. Photogenis pyrrhomelas Cope, Proc. Amer. phil. soc. XI. p. 463, aus Nordcarolina. Älburnellus altipinnis und matutinus Cope, Proc. Amer. Phil. Soc. XI. p. 464, aus Nordcarolina. Nach Noll scheint der Bitterling, Rhodeus amarus, auch noch im Herbste zu laichen. Zool. Garten p. 131. — Derselbe constatirte durch die Zucht, dass die in Flussmuscheln vorkommenden Fischeier wirklich dem Bitterling, Rhodeus amarus, angehören. Ib. p. 237. Bar Mus senegalensis Steindachner. Wiener Sitzungsber. 61, p. 564, Taf, V, Fig. 2, aus dem Senegal. — Steindachner be- schreibt, ib. p. 635, einen Barilius, den er fraglich zu B. dualis Jerdon stellt. Bücke r schilderte lebendig den Brachsenfang in den deutsch- russischen Ostseeproviuzen. Mittheilungen der geographischen Ge- sellsch. in Wien XII. p. 272. Chela johorensis Steindachner, Wiener Sitzungsber. 61, p. 638, aus dem Johore-Flusse. Noll fand Cobitis fossilis in getrocknetem Schlamme einge- hüllt in ausgetrockneten Gräben noch lebendig, was auf ihre grosse Lebenszähigkeit schliessen lässt. Zool. Garten p. 162. Nemacheilus sinuatus Day, Proc. zool. soc. p. 371, von Wynaad. Day erkannte seinen Platacanthus agrensis (vergl. Ber. 1865, p. 211) für der Gattung Lepidocephalichthys angehörig. Für die 104 T rose hei: Bericht üb. d. Fortschritte in d. Ichthyologie später beschriebene Art Platacanthus maculatus (vergl. Ber. 1867, p. 98) bildet er nun die neue Gatt. Jerdonia. Körper langstreckig: 8 Bartfäden, ein Paar an der Schnauze, zwei Paare an den Ober- kiefern und ein Paar am Unterkiefer; ein freier zweispitziger Sub- orbitaldorn; Dorsale lang (30 Strahlen); innerer Pectoralstrahl knöchern; Anfang der Anale ein wenig hinter dem Ende der Dor- sale. Proc. zool. soc. p. 700, Anmerk. Cyprinodontes. Fundulus nisorius Cope, Proc. Amer. Phil. Soc. XI. p. 456, von Gaboon, Westafrica. Haplochüus megdlops Cope, Proc. Amer. Phil. Soc. XI. p. 457, aus Nordcarolina. — H. senegalensis Steindachner, Wiener Sitzungs- ber. 62, p. 559, aus dem Senegal. Gharacini. Aus der Characinenfamilie stellte Cope, Proc. Amer. Philos. Soc. XI. p. 559, folgende neuen Arten und Gattungen auf: Tetragonopterus orientalis und Stube von Para, Hauxwellianus und pectinatus von Pebas in Ecuador; Hemigrammus robustulus von Pebas, Myletes lippincottianus von Para, Stephaprion erythrops n. gen., von Pebas, Holotaxis melanostomus n. gen., von Pebas, Plec- thodectes erythrurus n. gen., von Pebas, Aphyocharax filigerus von Pebas, Boeboides bieomis von Pebas, Anacyrtus tectifer von Pebas, Cynopotamus gulo von Pebas, Odontostilbe fugüiva n. gen. von Pebas. Die Charaktere der neuen Gattungen sind: Stephaprion. Dorsale kurz, Anale lang, Zwischenkiefer- zähne comprimirt, lappig, in zwei Reihen ; keine Oberkieferzähne ; Unterkieferzähne lappig, ohne konische Zähne dahinter; kein Dorn- kiel am Bauche, Kiemenspalten gross. Von Mylesinus durch den Mangel der Bauchsäge unterschieden. Holotaxis. Keine Fettflosse, Anfang der Dorsale hinter dem der Ventralen; alle Zähne am Zwischenkiefer, Oberkiefer und Unterkiefer einfach conisch, an Zwischen- und Unterkiefer in zwei Reihen, Suborbitalknochen sehr gross, Kiemenspalte gross, Schuppen ohne Seitenlinie. Ist Pyrrhulina mit Kieferzähnen. Plethodectes. Fettflosse vorhanden, Dorsale kurz, über den Ventralen, Anale kurz, Seitenlinie an der unteren Schuppenreihe, Bauch nicht comprimirt, Kiemenspalte weit; Zähne am Oberkiefer, Zwischenkiefer und Unterkiefer, am Oberkiefer in einer Reihe, ein- fach conisch, am Zwischenkiefer in zwei Reihen, die der äussern einfach conisch, die der inner n dreispitzig, am Unterkiefer drei- spitzig in der äusseren Reihe, und dahinter in der Mitte zwei ein- fach conische. Verwandt mit Piabucina. Odontostilbe. Breit spateiförmige und gekerbte Zähne in einfacher Reihe am Zwischenkiefer und Unterkiefer, Anale lang, Seitenlinie reicht bis zur Schwanzflosse. Verwandt mit Chirodon. Gill beschrieb, Proc. Philadelphia p. 92, als neu aus dem während des Jahres 1870. 105 Maranon: Tetragonopterus Orionii, Astyanax Carolinae, Raeboides Myersii, Hydrölycus Copei, Pygocentrus altus. Steindachner beschrieb aus dem Senegal als neue Arten: Alestes Wytsi, Taf. II. Fig. 1, Alestes (Brachyalestes) senegalensis, Taf. II. Fig. 2 und Distichodus Martini, Taf. III. Fig. 2. Wiener Sitzungsber. 62, p. 542. Salmones. Murie machte zusätzliche Bemerkungen in Be- ziehung auf das unregelmässige Wachsthum der Salmen. Er führt im Anschluss an frühere Ausführungen (vergl. Bericht üb. d. J. 1868, p. 54) den Nachweis, dass obgleich in der Regel der Salm nothwendig eine Zeit seines Lebens im Seewasser zubringen muss, Umstände dies zeitweise oder ganz und gar verhindern können, und dass eine sehr merkbare Hemmung des Wachsthums die Folge des Zurück- haltens in einem begrenzten Wassergebiet ist. Danach werden offen- bar viele bisher angenommenen Species einer Modifikation bedürfen. Proc. zool. soc. p. 30—50. Morton Allport gab eine kurze Geschichte der Einführung des Salm (Salmo salar) und anderer Salmoniden in die Gewässer von Tasmania. Proc. zool. soc. p. 14—30, und nachträgliche Be- merkungen dazu, ib. p. 750. Salmo fariopsis Kner, Wiener Sitzungsber. 61, p. 437, aus der Decastris-Bay. Steindachner hält den Salmo Scouleri Richards., Oncorhyn- chus Scouleri Gthr., für identisch mit Salmo proteus Pallas und nennt ihn Oncorhynchus proteus, Wiener Sitzungsber. 61, p. 431. Osmerus spectrum und Abbottii Cope, Proc. Amer. Phil. Soc. XI. p. 490, aus Maine. — 0. dentex Steindachner und Kner, Wiener Sitzungsber. 61, p. 429, aus der Decastris-Bay. Warnimont lieferte, Publications de l'Institut de Luxem- bourg XI. p. 1—48, eine eingehende Monographie der Aesche, Thy- mallus vexillifer, in welcher ausser der Beschreibung die Nahrung, Laichverhältnisse, Sitten, Fang und Verbreitung Berücksichtigung finden. Salanx chinensis Osb. ist von Steindachner, Wiener Sitzungs- ber. 61, p. 629, beschrieben und Taf. V. Fig. 1 abgebildet. Die Exem- plare stammen von Shangai. HaplOChitonidae. Günther fand (Proc. zool. soc. p. 150) bei Untersuchung von Spiritusexemplaren die Stellung seiner Gattung Prototroctes neben der Gattung Haplochiton ganz gerechtfertigt, obgleich die Gegenwart von Pseudobranchien nicht mehr als Fa- miliencharakter beibehalten werden kann. Eine, neue Art Pr. oxy- rhynchus von Neuseeland wird hinzugefügt. Mormyri. Mormyrus senegalensis, Taf. IV. Fig, 1 und Mor- myrus Lhusi, Taf. V. Fig. 1 Steindachner, Wiener Sitzungsber. 62, p. 551, aus dem Senegal. Gymnotidae. Die Familie Gymnotidae enthält bei Günther, 106 Troschel: Bericht üb. d. Fortschritte in d. Ichthyologie Catalogue VIII. p. 2, fünf Gattungen: Sternarchus zerfällt in zwei Abtheilungen, Sternarchus mit comprimirter Schnauze von massi- ger Länge, 5 Arten und Bhampho sterna rchus mit in eine lange Röhre verlängerter Schnauze, 3 Arten, wovon St. macrostoma vom Oberen Amazon, neu ; Rhamphichtbys zerfällt gleichfalls in zwei Subgenera, Bhamphi chthys mit röhrenförmiger Schnauze, After unter oder vor den Augen, Afterflosse an der Kehle beginnend, 3 Arten, und Brachyramphichthys mit nicht röhrenförmiger Schnauze, After hinter den Augen, Afterflosse unter den Brustflossen begin- nend, 3 Arten ; Sternopygus, 4 Arten, wovon St. axillaris von Para , neu; Carapus mit 1 Art und Gymnotus mit 1 Art. Symbranchidae. Günther theilt, Catalogue p. 12, die Fa- milie Symbranchidae in drei Gruppen: Amphipnoina, After in der hinteren Hälfte der Länge, Schultergürtel nicht am Schädel aufgehängt, Gatt. Amphipnous, 1 Art; Symbrancliina, After in der hinteren Hälfte der Länge, Schultergürtel am Schädel aufge- hängt, Gatt. Monopterus, 1 A., Symbranchus, 3 A.; Chilobran- cliina, After in der vorderen Hälfte der Länge, Gatt. Chilobran- chus, 1 A. Muraenidae. In dieser Familie unterscheidet Günther,' Cata- logue p. 19, zwei Subfamilien Platyschistae mit weiten Kiemen- öffnungen in den Pharynx, und Engyschistae mit engen Kiemen- öffnungen in den Pharynx. — Die erstere Platyschistae wird dann weiter in 9 Gruppen getheilt, nach folgendem Schema : I. Schwanz sehr lang, After dicht an der Wurzel der Brustflossen, Nasenlöcher jeder Seite nahe bei einander in einer Grube vor dem Auge, Ne- michthyina, Gatt. Nemichthys, 1 Art. II. Schwanz länger oder nicht viel kürzer als der Rumpf, Herz dicht hinter den Kiemen. A. Schwanz sehr lang, Muskelsystem sehr schwach entwickelt, Knochen sehr dünn, Magen sehr ausdehnbar, Kiemenöffnungen getrennt, Sa c- cobranchina, Gatt. Saccopharynx, 1 A. B. Kiemenöffnungen ven- tral zu einer Längsspalte vereinigt, Muskel- und Knochensystem wohl entwickelt, Magen sehr ausdehnbar, Synaphobranchina, Gatt. Synaphobranchus, 1 A. C. Muskel- und Knochensystem wohl entwickelt, Kiemenöffnungen durch einen Zwischenraum getrennt. a. Naslöcher oben oder seitlich, Zunge frei, Schwanzende von einer Flosse umgeben. «. Brustflossen vorhanden, Anguillina, Gatt. Anguilla, 23 A., davon neu A. fidjiensis von den Fidjiinseln, aneitensis von Aneiteum; Conger, 4 A., C. macrops von den Ba- hamainseln und Madera, neu; Congromuraena, 6 A., 0. melissii von St. Helena, neu; Uroconger, 1 A. ß. Keine Brustflossen, He- terocongrina, Gatt. Heteroconger, 2 A., wovon H. longissimus von Lanzarote, neu. b. Naslöcher oben oder seitlich, Zunge nicht frei, Schwanzende von einer Flosse umgeben, Mur aenosccina mit den Gatt. Muraenesox, 4 A., Nettastoma 1 A., Saurenchelys während des Jahres 1870. 107 1 A., Oxyconger, 1 A., Hopkmnis, 1 A., Neoconger, 1 A. c. Nas- löcher labial, Zunge nicht frei, Schwanzende von einer Flosse um- geben, Myrina mit der Gatt. Myrus, 2 A., Myrophis, 1 A., Pa- ramyrus n. gen., Naslöcher am Rande der Oberlippe, die verti- calen und Brustflossen wohl entwickelt, Dorsale hinter der Kiemen- öffnung beginnend, Zähne in den Kiefern zweireihig, 2 A.; Chi- lorhinus, 1 A., Muraenichthys, 7 A., wovon M. moorii, neu; d. Nas- löcher labial, Zunge nicht frei, Schwänzende frei. Ophichthyina, Gatt. Liuranus, 1 A. und Ophichthys, 78 A., wovon neu 0. ad- spersus von China, calamus aus Australien, Playfairii von Zanzibar, pacifici von Chile und Peru, dromicus von Westafrika, quincun- ciatus, timorensis (lumbricoides Bleek.), tenuis, kirhii von Ostafrika. III. Schwanz kürzer als der Rumpf, Herz weit hinter den Kiemen, Ptyobrancliina, Gatt. Moringua mit 6 A. — Die zweite Subfamilie Engyschistae wird nicht weiter in Unterabtheiluugen ge- bracht, und enthält die Gatt. Myroconger n. gen., schlippenlos, Brust- und senkrechte Flossen wohl entwickelt, M. compressus von St. Helena, neu, Muraena, 76 A., wovon M. Dowii von Panama, sanctae Helenae von St. Helena, callorhyncha aus Australien und euptera von Raoul-lnsel, neu, Gymnomuraena, 6 A., wovon G. Ben- nettii von Mauritius, neu, Enchelycore, 1 A. Muraena nigra Day, Proc. zool. soc. p. 702, von den Andamanen. Gymnoihorax obscuratus Poey, Annais Lyceum New-York IX. p. 320, von Cuba. — G. (Limamuraena) argus Steindachner, Wiener Sitzungsber. 61, p. 639, Taf. 4, von der Westküste von Mexiko. Van Beneden ist geneigt das Vorkommen des Apterichthys oculatus in den grossen Kiemensäcken von Lophius piscatorius für einen Fall von Commensalismus zu halten. Bulletins de Belgique 29, p. 179. Leptocephalidae. Als einen Anhang zu der Familie Murae- nidae handelt Günther, Catalogue p. 136, die Familie Lepto- cephalidae ab. Er ist völlig von Gill's Ansicht überzeugt, dass Leptocephalus der Jugendzustand von Conger vulgaris, und Hyo- prorus von Nettastoma sei, und er betrachtet Stomasiunculus als Jugendzustand von Stomias, Esunculus wahrscheinlich als Jugend- znstand von Alepocephalus. Dass Tilurus ein aalartiger Fisch sei, ist ihm nicht wahrscheinlich, die Gegenwart von Pseudobranchien und die Weite der Kiemenspalten lässt vermuthen, dass es ein Acan- thopterygier oder ein Anacanthine sei. Verf. entscheidet die Frage nicht, ob die Leptocephaliden ein normales Stadium in der Ent- wicklung der Conger bilden, oder ob sie in der Entwicklung ge- hemmte Individuen sind, scheint aber zu der letzteren Auffassung zu neigen. Die Arten der Gattungen Leptocephalus, Hyoprorus, Tilurus, Stomiasunculus, Esunculus und Porobronchus werden dann charakterisirt. 108 Troschel: Bericht üb. d. Fortschritte in d. Ichthyologie Plectoguathi. Gymnodontes. Diese Familie besteht bei Günther, Catalogue p. 269, aus 3 Gruppen: 1) Triodontina mit der Gatt. Triodon, 1 Art, 2) Tetrodontina mit der Gatt. Xenopterus, 2 A., Tetrodon, 59 A., die in neun Subgenera Hemi coniatus Gthr., Tetraodon Bleek., Gastrophysus Müll., Cheilichthys Müll., Liosaccus Gthr., Crayracion Bleek., Chelonodon Müll., Monotretus Bibr., Arothron Müll, und Anosmius Ptrs. getheilt wird, neu T. formosus aus Süd- amerika, cutaneus von St. Helena, punctatissimus von Panama, cau- dofasciatus ?, Sanctae Helenae von St. Helena, Diodon, 4 A., Chilo- mycterus, 9 A., Ch. affinis, neu, Dicotylichthys, 1 A., Atopomyeterus, 1 A., Trichodiodon, 1 A., Tri chocyclus n. gen. Kiefer ohne mittlere Naht, Körper mit langen haarähnlichen Borsten, keine Na- sententakel, T. erinaceus. 3) Molina mit der Gatt. Orthagoriscus, die in die Subgenera Orthagoriscus mit rauher Haut, 2 A und Ran- zonia mit getäfelter Haut, 1 A. zerfällt. Tetraodon trichocephalus Cope, Proc. Philadelphia p. 120, von Newport, Rhode Island. Cantho gaster lobatus Steindachner, Wiener Sitzungsber. 61, p. 640, Taf. 5, Fig. 3, von der Westküste Mexiko's. Sclerodermi. In dieser Familie nimmt Günther, Catalogue p. 207, drei Gruppen an: 1) Triacanthina mit den Gatt.: Tria- canthodes, 1 Art, Hollardia, 1 A., Triacanthus, 3A., 2) Balistina mit den Gatt.: Balistes, 26 A., Monacanthus, 41 A., neu M. oculatus, Südaustralien, Gunnii, Vandiemensland, convexirostris, Tasmania und Neu-Seeland, multiradiatus, Südaustralien, trachylepis, Australien, Anacanthus, 1 A. 3) Ostrac io ntina mit der Gatt. Ostracion, die in 2 Subgenera Ostracion mit 17 A. und Aracana mit 5 A. zerfällt. Balistes Powellii Cope, Proc. Philadelphia p. 120, von New- port, Rhode Island. Lophobranckii. Günther entfernt, Catalogue VIII. p. 146, die Gattung Pe- gasus von den Lophobranchiern, weil sie blättrige Kiemen hat wie die übrigen Fische. Er hat lange Anstand genommen, sie zu den Physostomen zu stellen, weil sie in einigen Charakteren gewissen Acanthopterygiern gleichen, namentlich den Cataphracten. Die Struktur der Pectoralen und Ventralen ist den Acanthopterygiern ähnlicher als den Physostomen ; die Dorsale ist einfach und weich, aber in dieser Beziehung gleicht sie Aspidophoroides; die fibröse Beschaffenheit ihrer Wirbel ist wie bei Amphisile und anderen Fischen mit knöcherner Hautbedeckung. Da jedoch ihr Kiemendeckel- Apparat unvollständiger ist als bei irgend einem Acanthopterygier, so lässt während des Jahres 1870. 109 er sie vorläufig bei den Physostomen. Die Familie Pegasidae be- steht aus der einzigen Gattung Pegasus mit 4 Arten. Die Lophobranchier, nach Abzug von Pegasus, theilt Günther, Catalogue p. 150, nach dem Vorgange von Kaup in zwei Familien, Solenostomidae und Syngnathidae, und bezeichnet die ersteren als die Stachelflosser unter den Lophobranchiern. Zu ihnen gehört nur die Gattung Solenostoma mit 3 Arten. — Die Familie Syngna- thidae zerfällt wieder in zwei Gruppen: 1) Syngnathina mit den Gattungen Siphonostoma Kaup, 2 Arten, Syngnathus, 44 A., wovon S. louisianae von New-Orleans, alternans Seychellen, semifasciatus (= semistriatus Kaup.), algeriensis von Algier, modestus, neue He- briden ?, ceylonensis Ceylon, Zanzibar, Ichthyocampus, 4 Arten, J. Scolaris, Australien und fdum Neu-Seeland, neu, Nannocampus n. gen., ohne Brustflossen mit rudimentärer Schwanzflosse, kurzer . dem After entgegengesetzter Dorsale. Männchen mit Eiertasche am Schwanz, die durch die erweiterten Unterränder gebildet wird, N. subosseus von Frejcinets Harbour, Urocampus n- gen., Pectorale und Caudale entwickelt, Dorsale ganz auf dem Schwanz, weit hinter dem After, U. nanus aus der Manscherei, Doryichthys, 20 Arten, D. sculptus von den Fidschi-Inseln, neu, Coelonotus, 3 A., C. bio- cellatus aus Ostindien, neu, Stigmatophora, 2 A., Nerophis, 7 A., Protocampus n. gen., eine breite Hautfalte (Fettflosse) längs dem Rücken vor und hinter der Dorsale, eine ähnliche Falte längs des Bauches, keine Brustflossen, Caudale sehr klein, 1 Art. — 2) Hip- pocampina mit den Gatt. Gastrotokeus, 1 A., Solenognathus, 2 A., S. spinosissimus von Tasmania, neu, Phyllopteryx, 3 A., Acentro- nura, 1 A., Hippocampus, 18 A., H. angustus von Freycinet's Har- bour und erinaceus, neu. Im Nachtrage zum 8. Bande seines Catalogue p. 516 fügt Günther eine neue Art, Acentronura tentacülata aus dem Rothen Meere hinzu. Von Aug. Dumeril erschien in Mem. de la Soc. sc. nat. de Cherbourg XV. p. 137 — 168 eine Arbeit über die Lophobranchier. Nach einer längeren allgemeinen Einleitung, in welcher die anato- misch-physiologischen Verhältnisse mit Benutzung der Literatur be- sprochen werden, gibt Verf. folgende Uebersicht der Classification: 1. Ordnung. Hypostomidae Latr. Farn. Pegasidae mit den Gatt. Pegasus und Parapegasus. 2. Ordnung. Prost omidae Latr. Farn. Solenostomidae mit der Gatt. Solenostomus, und Farn. Syn- gnathidae, in der vier Subfamilien unterschieden werden, a. Hip- pocampini, Brustflossen, keine Schwanzflosse, Greifschwanz; Gatt. Hippocampus, Phyllopteryx, Haliichthys, Acentronura, Solenognathus, Gastrolokeus. b. Syngnathini, Brustflossen, Schwanzflosse, kein Greifschwanz, Eiertasche unter dem Schwänze; Gatt. Halicampus, Trachyrhamphus, Ichthyocampus, Coelonotus, Syngnathus, Siphono- Archiv f. Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. H 110 Troschel: Bericht üb. d. Fortschritte in d. Ichthyologie stomus, Leptoichthys, Leptonotns, Stigmatophora, Atelurus. c. Dory- rhamphini wie vorige, aber die Eiertasche unter dem Rumpfe; Gatt! Doryrhamphus, Belonichthys, Choeroichthys, Microphis, Hemithylacus. d. Nerophini. Keine Brustflossen, meist keine Schwanzflosse, keine Eiertasche; Gatt. Nerophis, Entelurus, Hymenolomus. Ganoidei. Dumeril stellte in den Annales de la Soc. Linneenne de Maine-et-Loire XII die verschiedenen Ansichten über die Stellung der Gattungen Lepidosiren und Protopterus zusammen. Er findet durch die Vergleichung der Charaktere der Ganoiden und der Dipnoi sehr auffallende Aehnlichkeiten zwischen beiden Gruppen, aber auch sehr bemerkenswerthe Verschiedenheiten. Die Umbildung der Schwimmblase zu wahren Lungen und die damit zusammenhängenden Eigenthümlichkeiten der Circulation, der Bau des Herzens und des Bulbus arteriosus, der des Schädels, die Lage der Naslöcher, die Bildung der paarigen Flossen, die eigenthümliche Bewaffnung der Kiefer, welche an die Chimaeren erinnert, bilden Charaktere, die den Dipnoi eigenthümlich sind und ihre Stellung in der Klasse der Fische, wie man sie ihnen gewöhnlich, gibt, rechtfertigen. Derselbe schrieb ferner ib. über die Schwimmblase der Ganoiden und der Dipnoi. Verf. bespricht die Beschaffenheit der Schwimmblasen der Störe, der Spatularien, Lepidosteus, Polypterus, Amia und endlich die der Dipnoi. Die wichtigste ichthyologische Entdeckung der neueren Zeit ist wohl unzweifelhaft ein Thier aus Queensland in Australien, welches Krefft, Proc. zool. soc. p. 221, als ein mit Lepidosiren verwandtes »Amphibium« beschrieb und wegen der Uebereinstimmung des Ge- bisses der Gattung Ceratodus als C. Forsten einverleibte. Nicht allein wegen des Auffindens einer lebenden Art des bisher nur aus der Jura- und Trias-Periode bekannten Genus Ceratodus ist diese Entdeckung merkwürdig, sondern dieser Fisch hat auch unerwartete Aufschlüsse über das natürliche System der Fische gegeben, wie sich aus Günther's Arbeiten aus dem Jahre 1871 ergibt, die wir wegen ihres hohen Interesses in unserem Archive in der Ueber- setzung mittheilen. Auch Sclater legte, Proc. zool. soc. p. 747, ein Exemplar von Ceratodus Forsten vor. In seinem Catalogue p. 321 hält Günther noch die Sub- classis Dipnoi mit der einzigen Familie Sirenoidei und den beiden Gattungen Protopterus und Lepidosiren mit je einer Art aufrecht, weil er damals noch keine genauere Keuntniss der Gattung Cera- todus hatte. Sie ist nach seinen späteren Bekanntmachungen mit den Ganoiden zu vereinigen. Die Ganoiden zerfallen, ebenda p. 324, in Holostei mit den während des Jahres 1870. 111 Familien Amiidae (Gatt. Amia, 1 A.), Polypteridae (Gatt. Polypterus, 1 A. mit 8 bis 18 Rückenflossen und Calamoichtbys, 1 A.), Lepi- dosteidae (Gatt. Lepidosteus, 3 A.), und in Chondrostei mit den Familien Acipenseridae (Gatt. Acipenser, 19 A., neu, A. liopeltis aus dem Mississippi und Scaphirhynchus, 1 A.) und Polyodontidae (Gatt. Polyodon, 2 A.). Selachii. Für die Elasmobranchii Bonap. wählt Günther, Catalogue p. 348, den Namen Chondropterygii. Sie zerfallen in zwei Ord- nungen Holocephala und Plagiostomata, Die ersteren bestehen aus der Familie Chimaeridae mit den Gatt. Chimaera, 3 Arten und Callo- rhynchus, 1 A. — Die Plagiostomen werden in die Unterordnungen Selachoidei xm&Batoidei zerlegt. Die Selachoidei enthalten 8 Familien: Carchariidae (Gatt. Carcharias, 35 A, neu C. Playfairii von Zanzibar, Hemigaleus, 2 A., Loxodon, 1 A., Galeocerdo, 3 A., Thalassorhinus, 2 A., Galeus, 2 A., Zygaena, 5 A., Triaenodon, 1 A., Leptocarcharias, 1 A., Triaeis, 2 A., Mustelus, 5 A., neu M. antarc- ticus aus dem südlichen paoifischen Ocean), Lamnidae (Gatt. Lamna, 3 A., Carcharodou, 1 A., Odontaspis, 2 A., Alopecias, 1 A., Selache, 1 A. und provisorisch Pseudotriacis, 1 A.), Rhinodontidae (Gatt. Rhinodon, 1 A.), Notidanidae (Gatt. Notidanus, 4 A.), Scylliidae (Gatt. Scyllium, 11 A., Pristiurus, 1 A., Ginglyinostoma, 4 A., Ste- gostoma, 1 A., Parascyllium, 1 A., Chiloscyllium, 4 A., Crossorhinus, 3 A.), Cestraciontidae (Gatt. Cestracion, 4 Ä., neu C. galeatus aus Australien), Spinacidae (Gatt. Centrina, 1 A., Acanthias, 3 A., Cen- trophorus, 8 A., Spinax, 2 A., Centroscyllium, 1 A., Scymnus, 1 A., Laemargus, 2 A., Euprotomicrus, 1 A., Echinorhinus, 1 A., Isistius, 1 A.), Rhinidae (Gatt. Rhina, 1 A.), Pristiophoridae (Gatt. Pristio- phorus, 4 A., neu P. nudipinnis Südaustralien und P. Owenii). — Die Batoiden enthalten 6 Familien : Pristidae (Gatt. Pristis, 5 A.), Rhinobatidae (Gatt. Rhynchobatus, 2 A., Rhinobatus 12 A., Trygo- norhina, 1 A.), Torpediuidae (Gatt. Torpedo, 6 A., neu T. Smithii aus Südafrika, Narcine. 4 A., Hypnos, 1 A., Discopyge, 1 A., Astrape, 2 A., Temera, 1 A.), Rajidae (Gatt. Raja, 25 A., Psammob atis n. gen., Pectoraleu vor der Schnauze zusammenfliessend, jede Ven- trale tief eingeschnitten, Ps. rudis von der Südküste Südamerika^, Sympterygia, 1 A., Platyrhina, 2 A.), Trygonidae (Gatt. Urogymnus, 1 A., Ellipesurus, 1 A., Trygon, 24 A., neu T. punctata Ostindien, margarita Westafrica, rudis Old Calabar, Taeniura, 6 A., Urolophus, 5 A., Pteroplatea, 6 A-), Myliobatidae (Gatt. Myliobatis, 7 A., Aeto- batis. 1 A., Rhinoptera, 7 A., neu Rh. poliodon), Dicerobatis, 5 A., Ceratoptera, 2 A.). Günther fügt Catalogue VIII. p. 518 eine neue Art Rhino- batus spinosus von Mexiko hinzu. Cortese beobachtete eine Anomalie bei Zygaena malleus, 112 Troschel: Ber. üb. d. Fortschr . in d. Ichthyologie währ. d. J. 1870. wo der Nervus opticus an beiden Seiten des Körpers vom Gehirn getrennt war. Atti del R. Istituto Veneto XIII. p. 160. * Die von P a n c e r i entdeckten Praebranchialanhänge von Ce- phaloptera giorna hat Dumeril auch bei Cephaloptera Kuhlii ge- funden. Comptes rendus 70, p. 491; Annais nat. hist. V. p. 385; Revue de Zoologie 22, p. 109. Cyclostomi. Die Gattungen in der Familie Petromyzontidae sind bei Gün- ther, Catalogue p. 499: Petromyzon, 5 Arten, Ichthyomyzon, 4 A., Mordacia, 1 A., Geotria, 2 A. Gulliver hat die Blutkügelchen, die Flossenstrahlen, das Auge und die Geschlechtsorgane von Petromyzon untersucht. Proc. zool. soc. p. 844. Die Familie Myxinidae wird von Günther, Catalogue p. 510, mit den beiden Gattungen Myxine, 3 A., neu M. affinis, und Bdel- lostoma, 2 A., abgehandelt. Leptocardii. Die von Gray und Sund ev all aufgestellten Arten von Bran- chiostoma sieht Günther, Catalogue p. 513, alle als zu Br. lanceo- latum gehörig an, so dass die Familie der Leptocardii, die er mit dem Owen'schen Namen Cirrostomi bezeichnet, nur eine einzige Art enthält. Reichert sprach in der Ges. naturf. Freunde 1870, p. 23 über Brachiostoma lubricum, das er in Neapel untersucht hatte, und erläuterte den Bau desselben. Vergl. auch Archiv für Anat. und Physiol. 1870, p. 755. Moreau theilte mit, dass das Skelet von Amphioxus lanceo- latus höher entwickelt ist, als man bisher geglaubt hat. Die Chorda dorsalis besteht aus einer ziemlich festen fibrösen Hülle und einem innern Theil aus gestreiftem Bindegewebe. Die Hülle ist nicht überall gleich dick und der innere Theil bildet nicht einen regelmässigen Cylinder, sondern hat Einschnürungen, was die Anlage von Wirbeln andeutet. Am Rücken entspringen von den Seiten der Chorda zwei Lamellen, die sich vereinigen und den Dornfortsätzen entsprechen ; ebenso bilden zwei untere Lamellen die Hämapophyse. Die Rücken- flosse wird von eigenthümlichen Stücken getragen, die von J. Müller als Flossenstrahlen, von Quatrefages als Dornfortsätze angesehen wurden. Das Rückenmark hat Spuren einer vorderen und hinteren Furche, und einen Centralkanal, es hat einen den übrigen Wirbel- thieren analogen Bau. Comptes rendus 70, p. 1006. Revue de Zoo- logie 22, p. 182. In einer späteren Mittheilung, Comptes rendus 70, p. 1189, Revue de Zoologie 22, p. 238, handelt Moreau über die Schädel- region des Amphioxus. Er erklärt es für zu weit gegangen, wenn man diesem Fisch einen Schädel und ein Gehirn ganz abspricht. Beriebt über die Leistungen in der Naturgeschichte der Mollusken nährend des Jahres 1870. Von Troschel. Der im Jahr 1870 beendigte 17. Band von Reeve's Conchologia iconica, or Illustrations of the shells of Mol- luscous animals enthält die Gattungen Anodon mit 154 Arten auf 37 Tafeln, Tellina mit 345 Arten auf 58 Tafeln, Atys mit 30 Arten auf 5 Tafeln, Hyria mit 13 Arten auf 5 Ta- feln, Castalia mit 13 Arten auf 3 Tafeln, Aplysia mit 48 Arten auf 10 Tafeln, Pleurobranchus mit 8 Arten auf 1 Tafel, Cucullaea mit 3 Arten auf 1 Tafel, Scutus (Par- mophorus Lam.) mit 5 Arten auf 2 Tafeln, Tugalia mit 7 Arten auf 1 Tafel. Die schönen Abbildungen sind, wie in den frühern Bänden, das Werthvolle des Werkes. Die Synonymie ist dürftig. Von G. B. Sowerby Thesaurus Conchyliorum or figures and descriptions of recent shells erschienen 1870 die Parts 26, 27, 28 mit einer Monographie von Cypraea, und 29 mit dem Anfange einer Monographie von Oliva, 14 Tafeln ohne Text. Näheres über Cypraea s. unten. Crosse fällte ein scharfes, aber nicht ungerechtfer- tigtes Urtheil über die beiden in England erschienenen Prachtwerke der Conchyliologie, nämlich Reeve's Concho- logia Iconica und Sowerby's Thesaurus. So löblich auch die Abbildungen sein mögen, so wenig befriedigend ist freilich der Text, in dem willkürlich gute Arten unter - drückt werden, die nicht englische Literatur oft unber 114 ifroschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte rücksichtigt bleibt, die Diagnosen ungenügend sind, die Vaterlandsangabe mehrfach irrthümlich, das Latein fehler- haft ist. Journal de Conchyl. p. 251. Von Pfeif fer's Novitates conchologicae, Abbildung und Beschreibung neuer Conchylien hat im Jahre 1870 mit der 1. Lieferung eine neue Folge begonnen. Die Tafeln sind schwarz, die Seitenzahlen beginnen von Neuem, dagegen die Nummern der Arten sowie der Tafeln laufen im Anschiuss an die früher erschienenen Hefte fort. Die Diagnosen sind wie früher lateinisch, die Beschreibungen deutsch und französisch. Vorliegende Lieferung bringt folgende Arten: Achatina Dohrniana Pfr., Dammarensis Pfr., Bulimus Dammarensis Pfr., Limicolaria nilotica Pfr., Sennaariensis Shuttl. Var., flammea Müll. Var. festiva und Helix Damahoyi Pfr. — Ferner noch die Abbildungen von Helix Hainanensis Adams und H. leucophthalma Pfr., für die jedoch der Text noch fehlt. Die 16. Lieferung von Dunker's Novitates concho- iogicae schliesst durch Beifügung von Titel und Index die Reihe der Lieferungen ab. Ob diese Lieferungen fortgesetzt werden, ist aus dem Vorliegenden nicht ersicht- lich. Der Text dieser Schlusslieferung bringt drei neue Arten von Area, und einige Berichtigungen und Zusätze. Küste r's neue Ausgabe des Systematischen Con- chylien-Cabinets von Martini und Chemnitz ist mit der 197. — 201. Lieferung fortgesetzt worden. Sie ent- halten die Gattung Donax von der 17. bis 60. Art, Schluss, Iphigenia, Venus von 29—78, Murex 126—132, Schluss, Ranella 1 — 11, Teilina 1 — 18. Als neu sind nur zwei Donax-Arten beschrieben. Owsjannikow machte in Bull, de St. Petersbourg 15, p. 623 eine vorläufige Anzeige von seinen histolo- gischen Studien über das Nervensystem der Mollusken. Er untersuchte vorzüglich das obere Schlundganglion. Flemming hat histologische Untersuchungen über Sinnesepithelien der Mollusken angestellt. M. S c h u 1 1 z e's Archiv f. mikrosk. Anatomie VI. p. 439. Er beschreibt den Bau und Nervenapparat der Landschneckenfühler, die Sinneszellen in der Körperhaut der Landpulmonaten der Mollusken während des Jahres 1870. 115 und die Nerven im Mantel von Mytilus edulis und ihr Verhältniss zum Epithel. Er hält die Haarzellen für ge- eignet Gefühls- und Temperatureindrücke wahrzunehmen. Die Fühler der Landschnecken sind nach der Ansicht des Verf. für eine andere als die Gefühlsfunction be- stimmt, da sie anatomisch anders gebaut sind und durch einen viel stärkeren Nerven versorgt werden, als die Fühler der Wasserschnecken, und da dessen Fasern in andere Sinneszellen als die Haarzellen endigen; erscheint nicht gegen die Deutung zu sein, dass dies Geruchsorgane seien. Bei den Wasserschnecken spricht er sich jedoch gegen den Sitz des Geruchsorgans an den Fühlern aus. Siegert untersuchte das ihm von Wilsdorf über- gebene Schneckenblut von Helix pomatia. Dasselbe wurde nach Einleitung von C02 gelblich, nach Einleitung von O dagegen wieder bläulich. Kupfer hat sich vor dem Löthrohr, wie auch auf nassem Wege ganz deutlich nach- weisen lassen. Darüber regt Verf. selbst den Zweifel an, ob das Kupfer etwa von dem bei der Untersuchung benutzten Messingbrenner herrühren könne. Dritter Be- richt der naturw. Ges. zu Chemnitz p. 90. Heynemann stellte in einem Vortrage Bemer- kungen über die Veränderlichkeit der Molluskenschalen zusammen. Er führt zahlreiche Beispiele von Ursachen der Veränderungen an, und es blickt überall die Ansicht durch, dass er so die Entstehung der Arten erklären möchte. Bericht über die Senckenbergische naturf. Ges. in Frankfurt a. M. 1870, p. 113—140. M a c a 1 i s t e r stellte eine mathematische Betrach- tung über das Wachsthum der scheibenförmigen und thurmförmigen Mollusken an. Wir verzichten auf eine Darlegung seiner Resultate, weil dazu eine Uebersetzung des Auszuges seiner Arbeit, wie er Proc. Royal Soc. June 1870 ; Annais nat. bist. VI. p. 260 gegeben ist, nöthig sein würde. Benoit und Aradas, von denen der letztere die Originalexemplare der von Maravigna beschriebenen neuen Arten besitzt, konnten durch Vergleichung diese Arten bestimmen. Atti ,della Soc. Italiana di scienze naturali 116 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte XI [. fasc. 3, 1869. Das Ergebniss ist, dass Anatina ra- diata und Ruggeri = Neaera costellata sind; Cerithium Brogniarti = C. Hymerensis Calcara hat die Priorität; Plcurotoma Bivonae = PI. attenuatuin Mont.; PL Bivo- niana = multilineata Dech. ; PL Kieneri = PL rufa Mont; PJ. Valenciennesii = PL Payraudeauti Desb. ; PL Petiti = Mangelia secalina PbiL; Fusus Blainvillei = Murex erinaceus L. juv. ; Pyrula Santangeli und Borbonica = Comlliophila brevis Blainv. ; Nassa Tinei = Buccinum Gussoni Calcara bat viel Aehnliebkeit mit Buccinum cor- niculum Olivi; Mitra Santangeli = M. zonata Marriat; Mitra Cordieri — M. ebenus ; Buccinum Lefebrui = La- cbesis areolata Tiberi ; Conus Grossi = C. mediterraneus Brug. Mörch gab, Malak. BL p. 99, eine Uebersicbt der von Lorenz Spengler beschriebenen Conchylien. Er zählt sie auf, wie sie in den einzelnen Schriften beschrie- ben sind. Manzoni sprach, Journ. de Conchyl. p. 294, von den Mollusken, welche auf Echinodermen parasitisch leben. Er erinnert an Mülle r's Entoconcha mirabilis, am Sem- pera Entoconcha Mülleri, die er bei den Holothurien seiner Reise nach den Philippinen beschrieb, und erklärt auch die Stylifer und Eillima für Parasiten, die ihre Nah- rung von den Echinodermen nehmen. Er spricht endlich auch von einem kleinen Lamellibranchier mit innerer Schale, der auf der Plaut einer Synapta lebt. Heyne mann macht darauf aufmerksam, dass man aus den Schnecken in den Anschwemmungen der FMisse nicht auf die dort lebende Fauna schliessen dürfe, dass auch au3 den Ablagerungen der Flüsse früherer Zeit kein richtiges Bild in Bezug auf häufiges oder seltenes Vorkommen einer Art zu entnehmen sei. Nachrichts- blatt d. malak. Ges. p. 147. S e i b e r t gab Anleitung zur Zucht von Landschnecken in Aquarien. Nachrichtsblatt deutsch. Malak. Ges. p. 72. — Ebenso zum Sammeln kleiner Mollusken. Ib. p. 96. Europa. Heynemann giebt, Nachrichtsbl. d. d. malak. Ges. p. 160, ein vorläufiges Verzeichniss der Nackt- der Mollusken während des Jahres 1870. 117 Schnecken Europa's und verwandter Gebiete, sammt Sy- nonymie. v. Martcns macht auf die Ost- und Westgrenze einiger europäischen Landschnecken aufmerksam, und namentlich dass die Ostgrenze von Cyclostoma elegans fast mit der Westgrenze von Helix bidens zusammenfällt. Nachrichtsbl. d. d. malak. Ges. p. 157. Gwyn Jeffreys hat bei Dröbak das Schlepp- netz ausgeworfen und gab danach ein Verzeicbniss der Norwegischen Mollusken. Es enthält 3 Brachiopoden, 62 Conchifera, 5 Solenoconchia, 92 Gasteropoda und 1 Pte- ropoden. Von Scissurella crispata wird das Thier be- schrieben, eine Rissoa ist neu. Annais nat. hist. V. p. 438. Elberling hat in seinen Untersuchungen über einige dänische Kalktuffbildungen auch ein Verzeichniss der darin vorkommenden Conchylien gegeben, es sind 51 Arten, sämmtiich Land- und Süsswasser-Conchylien. Vidensk. Meddelelser fra Naturhistorisk Forening i Kjö- benhavn for Aaret 1870. p. 237. Gwyn Jeffreys fügte der Britischen Fauna eine neue Art Zonites glaber hinzu und beschrieb das Thier. Annais nat. hist. V. p. 385. — Derselbe bezeichnet auch Helix personata als Einwohner von Irland. Ib. VI. p. 423. Noulet, Mollusques des environs d'Ax (Ariege), Toulouse 1869. Diese kleine Schrift enthält 25 Arten, als Beitrag zur maiakologischen Geographie der Pyrenäen. Von D üb r ue iTs Catalogue des Mollusques tcrrestres et fluviatiles de l'Herault erschien Montpellier 1869 eine zweite Ausgabe. Eine neue Art, Hydrobia Paladilhi, wird beschrieb en, die drei Arten der Gattung Moitessieria von Bonrguignat hält Verf. für eine Art der Gattung Acme und die Gattung Bugesia betrachtet er für jugend- liche fast embryonäre Schalen, die in die Gattung Pyr- gula gehören. v. Märten s hat im Nachrichtsblatt der deutschen malakozool. Ges. die Zusammenstellung der Literatur der Mollusken Deutschlands fortgesetzt (vergl. vorj. Ber. p. 519). Dieser Jahrgang enthält die mitteldeutschen Bergländer und Norddeutschland. Eine sehr dankens- 118 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte werthe Zusammenstellung, die der weiteren Erforschung der deutschen Molluskenfauna vortrefflich zu Gute kommen wird. Systematisches Verzeichniss der in Deutschland le- benden Binnen-Mollusken, zusammengestellt von Kreg- linger. Wiesbaden 1870. Bei den einzelnen Arten sind die Synonyme und die Fundorte angegeben. Im Ganzen kommen hiernach in Deutschland 347 Arten vor. Das ganze Gebiet wird in 7 Regionen getheilt: 1) Deutsche Alpenländer und deren Vorlande mit 308, 2) Südwest- deutsche Bergländer mit 145, 3) Westdeutsche Bergländer mit 150, 4) Ostdeutsche Bergländer mit 148, 5) Nordwest- deutsche Bergländer mit 133, 6) Adriatische Meeresküste mit 9, und 7) Norddeutsche Ebene mit 140 Arten. E. v. Märten s sprach über die Verbreitungsgrenzen einiger nur in einem Theil von Deutschland vorkommenden Landschnecken : Helix bidens, Cyclostoma elegans, Helix cartusiana, Azeca Menkeana, Pupa umbilicata. Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde zu Berlin 1870, p. 57. Friedel fand Hyalina subterranea Bourg. an der Kieler Bucht, und an der Flensburger Föhrde, Limnaeus glaber bei Hamburg, bei Kiel und Wandsbeck, auch im Palmenhause zu Schöneberg bei Berlin, Limnaeus silesiacus bei Potsdam. Nachrichtsbl. d. deutsch. Malak. Ges. p. 97. M ö b i u s : Ueber Austern- und Miesmuschelzucht und die Hebung derselben an den norddeutschen Küsten. Be- richt an Sr. Exe. den Herrn Minister für die landwirt- schaftlichen Angelegenheiten. Berlin 1870. Friedel brachte einen Nachtrag zur Kunde der Weichthiere Schleswig-Holsteins. Malak. Bl. p. 36. Vergl. vorj. Ber. p, 526. Verf. hat seine malakologischen Streif- züge auf die Gebiete von Hamburg, Lübeck, die dänischen Inseln Fünen und Seeland, und die schwedische Provinz Schonen ausgedehnt, weil er sie zur Wrürdigung von Nord- albingien mit in den Kreis seiner Betrachtung ziehen zu müssen glaubte. Er bespricht dann von 1) Holstein, a. die Umgegend von Hamburg, b. Lübeck, Travemünde und die Neustädter Bucht, c. Kiel und Umgegend, wo er in der Kieler Bucht 16 Schnecken und 22 Muscheln sammelte, d. Ostholstein; 2) von Schleswig a. Knoop und der Mollusken während des Jahres 1870. 119 Eiderkanal, b. Glücksburg und die Flensburger Fohrde, c. Husum-Tondern, d. Föhr, Sylt und die Halligen, 3) die Westsee, wovon dasVerzeichniss der Arten bis auf 106 Num- mern fortgesetzt wird, 4) Neuwerk, 5) endlich folgt ein Abschnitt über die schleswig'schen Austern. W es sei zählte 60 Arten als zur Fauna von Ham- burg gehörig auf. Nachrichtsblatt d. deutsch. Malak. Ges. p. 74. — Dazu ib. p. 123 eine Ergänzung von Streb el. Lehmann verzeichnete kurz die Mollusken Pom- merns, als Vorläufer einer ausführlichen Bearbeitung. Er nennt 5 Arion, 5 Limax, 1 Vitrina, 3 Succinea, 7 Zonites, 1 Zonitoides (nitidus Müll.), 20 Helix, 1 Sira, 3 Bulimus, 10 Pupa, 7 Clausilia, 1 Carychium, 9 Limnaeus, 1 Am- phipeplea, 2 Physa, 14 Planorbis, 2 Ancylus, 2 Paludina, 2 Bythinia, 1 Hydrobia, 4 Valvata, 1 Neritina, 1 Litto- rina, 5 Cyclas, 3 Pisidium, 1 Tellina, 2 Mya, 1 Cardium, 3 Unio, 4 Anodonta, 1 Mytilus, 1 Tichogonia. Fr i edel machte Beobachtungen über Weichthiere der Mark Brandenburg im Nachrichtsbl. d. d. Malak. Ges. p. 176 bekannt. Hyalina Draparnaldii Beck, hält auch er für durch die Cultur eingeschleppt. Helix obvia und nemoralis fand er im nassen Augustmonat massenhaft an den Marmorbildsäulen bei Potsdam. Endlich wird über die Diluvial-Conchylien in dem oberen Diluvial-Sandmergei und dem ihn deckenden Diluviallehm bei. Potsdam be- richtet. Fr i edel fand im Sande der Oder bei Oderberg Cyclas solida Norm., und auf der Höhe im Moose Pupa frumentum, die für das nördliche Deutschland ganz neu sein soll. Zool. Garten p. 387. E. v. Martens fand an den Salzseen zwischen Halle und Eisleben ausser noch lebenden Süsswasserschnecken auch die Schalen von Hydrobia acuta, die für das Brack- wasser der Meeresküsten charakteristisch ist, und hält es daher für wahrscheinlich, dass auch diese Schnecke dort noch lebt. Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde zu Berlin 1870, p. 59. Dufft „zur Fauna von Rudolstadt", gibt eine Reihe von ihm dort gefundener Conchylien an: 29 Helix, 3 Bu- 120 T-roschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte liinus, 5 Pupa, 7 Clausilia, 3 Succinea, 2 Vitrina, 2 Cio- nella, 1 Carychiura, 8 Limnaeus, 10 Planorbis, 4 Valvata, 2 Physa, 1 Neritina, 2 Paludina, 2 Ancylus, 2 Cyclas, 3 Pisidium, 6 Anodonta, 5 Unio. Nachrichtsbl. d. d. Malak. Ges. p. 108. Der erste Bericht des Vereins für Naturkunde zu Fulda, 1870, enthält p. 1— 30 ein systematisches Verzeich- niss der in der nächsten Umgebung Fulda's vorkommenden Land- und Süsswasser-Conchylien von Oscar Speyer. Das Terrain hat bisher nur 76 Arten geliefert, eine ge- ringe Zahl, die Verf. durch Bodenconfiguration und die klimatische Beschaffenheit erklärt findet. Es sind 3 Arion, 2 Limax, 2 Vitrina, 5 Helicella, 15 Helix, 1 Sira, 4 Bu- limus, 1 Aceca, 5 Pupa, 5 Clausilia, 2 Succinea, 1 Cary- chium, 2 Physa, 8 Limnaea, 7 Planorbis, 2 Ancylus, 1 Bi- thinia, 1 Pisidium, 3 Cyclas, 3 Unio, 3 Anodonta. Rohrmann beschreibt eine Excursion ins Riesen- gebirge, die hauptsächlich in conchyliologischem Interesse ausgeführt wurde. Nachrichtsbl. d. d. malak. Ges. p. 172. Reinhardt lieferte einen Beitrag zur Mollusken- fauna des Zobten in Schlesien. Er verzeichnet von dort 50 Arten: 2 Arion, 3 Limax, 1 Vitrina, 7 Hyalina, 16 He- lix, 1 Cionella, 1 Buliminus, 4 Pupa, 1 Balea, 9 Clau- silia, 1 Carychium, 1 Pupula, 1 Limnaeus, 1 Cyclas, 1 Pi- sidium. Verf. vergleicht dann die Molluskenfauna des Zobten mit der Landskrone bei Görlitz. Von den 42 von der Landskrone bekannten Arten sind ihr 31 mit dem Zobten gemeinsam. Der Zobten wird als einer der am weitesten nach Norden vorgeschobenen Grenzpunkte einer alpin-karpatischen Molluskenfauna bezeichnet. Nachrichtsbl. d. d. Malak. Ges. p. 185. Ickrath sammelte 54 Arten Mollusken bei Darm- stadt, die er Nachrichtsbl. deutsch. Malak. Ges. p. 38 ver- zeichnete. Noll schildert die Fauna eines Wassertümpels am Maine bei Sachsenhausen ; es kommen daselbst viele Mu- scheln und Schnecken vor. Zool. Garten p. 165. Walser gab einen Beitrag zur Molluskenfauna Bayerns, indem er die an verschiedenen Orten gesammelten der Mollusken während des Jahres 1870. 121 Mollusken verzeichnete. Nachricbtsbl. d. deutsch, malak. Ges. p. 93. Hidalgo hat ein Werk über die Mollusken Spa- niens begonnen: „Moluscos marinos de Espana, Portugal y las Baleares. Madrid et Paris 1870. Beschreibungen und Abbildungen so wie die ganze Anlage des Buches werden gelobt. Ich kenne es bisher nur aus einer An- zeige von Crosse im Journ. de Conenyl. p. 260. Wein kau ff lieferte in Bullet. Malac. Ital. III. p. 14, 33, 74, 128 einen Nachtrag zu seinen Conchylien des Mittelmeers, der theils Berichtigungen, theils Hinzu- fügungen enthält. Ed. v. Martens gab als Supplement zum dritten Bande des Bullettino malacologico Italiano „Note biblio- grafiche riguardi i Molluschi terrestri e fluviatili dell' Italia" mit einer Einleitung von Gentiluomo. Eine, wie es scheint, sehr vollständige Zusammenstellung der Lite- ratur. Gwyn Jeffreys stellte, Annais nat. hist. VI. p. 65, nach dem Schleppnetz-Fange von Spratt 1845 und 46 und von Na res 1868 und 69 ein Verzeichniss mittelmee- rischer Mollusken zusammen, die aus dem Marmora-Meer, von Euboea, Hydra, Malta, Sicilien erhalten wurden. Verf. bezeichnet als das nicht am wenigsten interessante Re- sultat die Entdeckung mancher Arten im lebenden Zu- stande, die für ausgestorben gehalten waren. Er wird in seiner bereits früher ausgesprochenen Ansicht befestigt, dass wahrscheinlich alle Mollusken der jüngeren Tertiär- periode noch in dem einen oder anderen der Europäischen Meere leben. Das Verzeichniss enthält 9 Brachiopoden, 105 Conchiferen, 8 Solenoconchia, 184 Gasteropoden, 9 Pte- ropoden. Nachdem Wood ib. p. 423 Astarte excurens und A. modesta, die Jeffreys für identisch hielt, für sogar generisch verschieden erklärt hatte, gab Jeffreys ib. p. 457 einen Nachtrag, in welchem er einige Irrthümer berichtigt. Gentiluomo notirte die Tiefgrundforschungen des Mittelmeeres. Bullettino malac. Ital. III. p. 100. 122 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Küster verzeichnete im 9. Bericht der naturf. Ges. zu Bamberg p. 86 — 101 die Binnenmollusken von Triest, Istrien, Dalmatien und Montenegro. Er beginnt mit dem zweiten Artikel, und hält den ersten noch zurück, der die Gattungen Vitrina, Zonites, Helix und Succinea ent- hält, da es sich um einige Zusätze handelt. Der vorlie- gende Artikel enthält 13 Bulimus, 8 Achatina, wovon A. (Caecilianella) veneta Charp. und Gredleri n. sp. abge- bildet sind, und 27 Pupa. De Betta stellte die Mollusken der Provinz Ve- nedig zusammen: Malacologia Veneta, ossia Catalogo si- nottico ed analitico dei molluschi terrestri e fluviatili vi- venti nelle provincie venete. Atti del reale Istituto Ve- neto. XV. p. 1396—1531. Diese Fauna enthält 214 Arten in 34 Gattungen, nämlich 1 Arion, 6 Limax, 4 Vitrina, 4 Succinea, 11 Zonites, 45 Helix, 1 Rumina, 6 Bulimus, 1 Zua, 1 Glandina, 3 Cionella, 22 Clausilia, 1 Balea, 15 Pupa, 5 Vertigo, 2 Carychium, 2 Auricula, 9 Planorbis, 1 Seg- mentina, 2 Physa, 9 Limnaea, 3 Ancylus, 4 Acicula, 1 Cy- clostomus, 4 Pomatias, 12 Bythinia, 3 Paludina, 1 Pyrgula, 3 Valvata, 5 Neritina, 9 Anodonta, 8 Unio, 4 Pisiditim, 4 Sphaerium. Bei den einzelnen Arten sind die Varie- täten und die Fundorte angegeben, und als Anhang zu vielen Arten Bemerkungen in Form für Noten. I molluschi terrestri e fluviatili della provincia Ve- ronese, a complemento della Malacologia di L. Menegazzi, per Edoardo De Betta. Verona 1870. Von Mene- gazzi's 123 Arten erkennt Verf. nur 116 an, fügt diesen aber 37 hinzu, so dass die ganze Zahl sich auf 153 beläuft. Als zweiter Band der Biblioteca malacologica erschien in Pisa 1870: Ipsa Chereghinii Conchylia owero Contri- buzione pella Malacologia adriatica desunta dal Mano- scritto Descrizione de' Crostacei, de testacei, e de' pesci che abitano le Lagune e Golfo Veneto, rappresentati in figure, a chiaro-scuro ed a colori dall' Abate Stefano Chiereghini vcn. Clodiense illustrata da Spiridion Brusina. Dieser Band enthält einen Auszug aus dem aus 12 Bänden beiste- henden Werke Chereghinis, soweit es die Conchylien betrifft. Angehängt ist ein tabellarisches Verzeichniss der Mollusken während des Jahres 1870. 123 der in dem Werke enthaltenen Arten nach ihrer modernen Nomenclatur und ihrer geographischen Verbreitung im Adriatischen Meere. Dasselbe enthält 104 Muscheln, 144 Schnecken, 1 Cephalopoden, zusammen 249 Arten. Issel verzeichnete 34 Land- und Süsswasser-Schnek- ken, welche Bei lu cci in Umbrien gesammelt hatte : 1 Zo- nites, 17 Helix, 4 Bulimus, 1 Caecilianella, 1 Ferussacia, 4 Clausilia, 2 Pupa, 1 Cyclostoma, 1 ßythinia, 1 Limnaea, 1 Planorbis. Bullettino malac. Ital. III. p. 113. Derselbe verzeichnete ferner ib. p. 167 von Tabiano im Parmesa- nischen gesammelt 31 Arten: 5 Zonites, 13 Helix, 3 Bu- limus, 2 Ferussacia; 1 Caecilianella, 1 Clausilia, 2 Pupa, 2 Vertigo, 1 Carychium, 1 Cyclostoma. — Desgleichen 15 Arten, von Trinchese gesammelt bei Lecce, einem Orte bei Salento. Ib. p. 168. Gentiluomo verzeichnete 24 Landschnecken aus der Umgebung von Rom. Es sind 2 Zonites, 18 Helix, 2 Bulimus und 2 Clausilia. Bullet. Malac. Ital. III. p. 37. Manzoni berichtet über seine Schleppnetz- Versuche bei Sinigaglia. Er fand in dem schlammigen Grunde bei völligem Fehlen von Vegetabilien ausschliesslich zoophage Mollusken. Bullet. Malac. Ital. III. p. 11. All er y de Mon ter o sato, Testacei nuovi dei mari di Sicilia. Palermo 1869. Diese kleine Schrift ist mir nur aus einer Anzeige im Journal de Conchyl. p. 373 be- kannt, worin über einige neue Arten eine Kritik geübt wird. Diese sind Ciugula maculata, concinna; Alvania sub- areolata ; Aclis lineolata ; Odostomia turriculata, elegans (= 0. neglecta Tiberi); Lamellaria spirolineata; Lacuna raediterranea (zweifelhaft in welche Gattung zu bringen); Pyrula panormitana (scheint eine junge Purpura); Margi- nella occulta. Seguenza bezeichnete sechzehn Species der nor- dischen Meere, die sich in den quaternären Schichten Siciliens finden, und verbreitet sich über deren alte geo- graphische Verbreitung. Bullettino malac. Ital. III. p. 65 und 118. Aradas hat in Atti della Soc. Ital. di scienze na- tural! XII. Heft III eine Conchologia etnea bearbeitet, 124 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Der erste Abschnitt behandelt die marinen und extra- marinen Mollusken, der zweite die fossilen. Im Ganzen werden 163 Gattungen aufgezählt, 69 Muscheln, 92 Schnek- ken, 1 Pteropode und 1 Cephalopode. Jachno schrieb ein systematisches Verzeichniss der Fluss- und Land-Conchylien Galiziens in Yerb. zool.-bot. Gesellsch. in Wien XX. p. 45 — 58. Nach einer allge- meinen geognostischen Skizze einiger wichtigeren Loka- litäten werden 139 Arten in 29 Gattungen mit Angabe der Fundorte aufgezählt, nämlich 1 Daudebardia, 2 Arion, 4 Limax, 3 Vitrina, 3 Succinea, 9 Hyalina, 31 Helix,' 4 Bu- limus, 2 Cionella, 11 Pupa, 22 Clausilia, 1 Carychium, 5 Limnaea, 2 Physa, 11 Planorbis, 2 Ancylus, 1 Acme, 3 Valvata, 2 Paludina, 2 Bythinia, 2 Lithoglyphus, 3 Hy- drobia, 2 Melanopsis, 1 Neritina, 3 Cyclas, 2 Pisidium, 3 Unio, 1 Anodonta, 1 Tichogonia. Ueber ein Verzeichniss der banchfüssigen Weich- thiere, welche sich in der Umgebung von Moskau auf- halten, von Nadjesehin, Mitth. der k. Ges. für Natur- kunde, Anthropologie und Ethnographie in Moskau 1868, welches seiner Zeit in unseren Berichten nicht erwähnt wurde, berichtetv. Martens in Nachrichtsbl. d. d. Malnk. Ges. p. 181. Afrika. Fischer hat ein neues Verzeichniss der marinen Mollusken der Busen von Suez und Akabah im Journal de Conchyliologie 18, p. 161 zusammengestellt. Es enthält 45 Schnecken und 27 Muscheln, zusammen 72 Arten. Die neueren Ablagerungen der bitteren Seen bestehen aus einer grossen Menge von Schalen, die im Busen von Suez leben, woraus hervorgeht, dass das Becken dieser Seen in direkter Verbindung mit dem Rothen Meere gestanden hat. Die Fauna der Busen von Suez und Akabah ist durchaus verschieden von der des Mitttel- meers, was auf eine Scheidung beider Meere bis zur mio- cänen Epoche schliessen lässt. Cardium edule kommt in den neueren Ablagerungen von Suez vor, woraus Verf. schliesst, dass es bis zum Rothen Meere gekommen sei, sich jedoch darin nicht habe aeclimatisiren können. Dass Nassa gibbosula in beiden Meeren vorkommt, möchte der Mollusken während des Jahres 1870. 125 Verf. dadurch erklären, dass beide Varietäten von der miocänen Form abstammen, woraus sich .eine Verbindung beider Meere in der miocänen Epoche ergeben würde. Zwei neue Arten werden beschrieben. Arthur Adams berichtete über einige von M' An- drew im Golf von Suez gesammelte Gasteropoden aus den Familien Rissoidae, Litiopidae, Pyramidellidac und Styliferidae und beschreibt eine Zahl neuer Arten. An- nais nat. bist. VI. p. 121. Einen Bericht nebst vollständigem Verzeichniss über die im Golf von Suez mit dem Schleppnetz erlangten Conchylien gab M'Andrew ib. p. 428. Die ganze Zahl der Mollusken, mit Ausnahme der Nudibranchier beläuft sich auf 818, von denen 619 bestimmt oder beschrieben sind, die übrigen 199 sind noch unbestimmt. Von den bestimmten sind etwa 355 noch nicht als Bewohner des Rothen Meeres bezeichnet gewesen. Das Verzeichniss enthält 2 Pteropoden, 473 Gasteropoden und 216 Conehi- feren. Nach einer Sendung des Dr. Schweinfurth aus dem Gebiete des Gazellenflusses und seiner südlichen Zu- flüsse Djur und Rek . konnte v. Martens, Malak. ßl. p. 32, zwölf Arten als Beitrag zur Fauna des oberen Nilgebietes verzeichnen, nämlich 5 Achatina, 1 Bithynia, 1 Ampullaria, 2 Lanistes, 1 neue Planorbis, 1 Spatha und 1 Unio. Blanford's ^Observations on the geology and zoo- logy of Abyssinia, London 1870" enthalten auch einiges Conchyliologische. Auf der Halbinsel Aden kommen zwei Landschnecken vor, Bulimus labrosus Müll, und Pupa insularis Ehrb. Nahe der Südküste Arabiens wurden 9 pelagische Mollusken, in der Annesley-Bai 128 Arten, in Abyssinien 10 Süsswasser-Mollusken und 16 Landmol- lusken gesammelt. Einige vielleicht neue Arten sind nicht benannt. — E. v. Martens stellte die von Blan- ford verzeichneten Abyssinischen Arten mit den aus anderen Quellen von dorther bekannten Arten verglei- chend zusammen. Malak. Bl. p. 81. Eine zoologische Excursion auf ein Korallriff des Archiv f. Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. J 126 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Rothen Meeres von Klunzinger. Verhandl. zool.-bot. Gesellsch. in Wien XX. p. 389. Verf. schildert das Vor- kommen zahlreicher Thiere, unter ihnen auch viele Muschel- gattungen. Geoffrey Nevill erklärt, Journal Asiat. Soc. of Bengal 39, Part 2, p. 403, die Thatsache, dass die Zahl der bisher von der Insel Bourbon beschriebenen Land- schnecken gegen die Nachbarinsel Mauritius sehr zurück- steht, durch die Schwierigkeiten, welche dem Sammler in den Bergdistrikten entgegentreten, wegen der Höhe und Ab- schüssigkeit, und zweitens weil der grösste Theil der Insel, welcher in Cultur ist, der tiefen wohl bewaldeten Schluchten und kleinen Hügel entbehrt, die plötzlich aus dem Flach- lande sich erheben und die der gegenwärtigen Scenerie von Mauritius ein so charakteristisches Ansehen geben, und den Naturforscher befähigen, wenigstens eine Spur der ursprünglichen Fauna zu erforschen. Verf. zweifelt nicht, dass im Innern von Bourbon, das kaum je von einem Naturforscher besucht ist, von den Abhängen und Plateaus der fast unerforschten hohen Gebirge, in deren unzugänglichen Theilen Abkömmlinge der alten Maroons noch in völlig wildem Zustande leben sollen, manche neue Art oder Gattung gefunden werden möchte. Das Ver- zeichniss der von Bourbon bisher beschriebenen Sehnecken enthält 41 Arten, nämlich 9 Helix, 8 Nanina, 1 Steno- gyra, 1 Bulimus, 1 Ennea, 7 Gibbus, 3 Vertigo, 1 Tor- natellina, 1 Succinea, 2 Achatina, 1 Hyalimax, 2 Cyclo- stoma, 4 Omphalotropis. Vier neue Arten sind aufge- stellt, s. unten. Asien. Conchologia Indica, being illustrations of tho Land and Freshwater Shells of British Jndia. Editcd By Sy Ivan u's Hanley and William Theo bald. Part L 4., 20 plates, coloured. London 1870. Ist mir nicht zu Händen gekommen. Der Text ist ohne Beschreibungen, aber enthält die vollständige Synonymie und die Fundorte. E. v. Martens hat durch S äng e r vier Conchylien aus Samarkand erhalten, die ersten aus jener Gegend Mittelasiens bekannt gewordenen. Eine Parmacella, Fleli- carion Sogdianus n. sp., Helix (Xerophila Krynickii) und der Mollusken während des Jahres 1870. 127 Cyrena fluminalis. Sitznngsbcr. Ges. naturforschender Freunde zu Berlin 1870, p. 56. Deshayes beschrieb einige Land- und Süsswasser- Conchylien aus Moupin, Süd-Thibet, die durch den Abbe Armand David gesammelt waren. Bull, des Nouvelles Archives du Museum VI. p. 19. S to 1 i c zk a untersuchte, Proc. Asiat. Soc. of Bengal Jan. 1870, einen sogenannten Küchenhaufen, Kjökken- mödding, zu Hope Town bei der Insel Chatam. Er ent- hielt ausser zahlreichen Knochen von Sus Andamanensis als die häufigsten Schnecken: Trochns niloticus, Ptero- cera chiragra und lambis, Turbo (Senectus) articulatus, Murex adustus und anguliferus, Nerita albicilla, polita, georgina und exuvia, woraus sich schliessen lässt, dass diese Arten vorzugsweise den Bewohnern zur Nahrung gedient haben. Besonders zahlreich waren die Neriten. Weniger häufig als diese Schnecken wraren Muscheln, wie Spondylus aurantius, Area scapha und fasciata, Tri- daena gigas und squamosa, Capsa deflorata, Paphia gln- brata ct. Von Landschnecken fanden sich zahlreich Cy- clophorus foliaceus und Spiraxis Haughtoni. Theobald stellte eine Anzahl neuer Landschnecken aus den Shan Staaten und Pegu auf. Journ. Asiat. Soc. of Bengal 39 p. 395. Henry Adams beschrieb 10 neue Arten Land- und Süsswasser-Mollusken, gesammelt von Swinhoe in China und Formosa. Proc. zool. soc. p. 377. Arthur Adams zählte die ihm aus dem Japa- nischen Meere bekannt gewordenen Schnecken aus den Familien Tritoniidae, Buccinidae, Fasciolariidac, Volutidae, Cassididac, Doliidae und Sycotypidae auf. Es sind 88 Arten. Die darunter befindlichen neuen Arten sind unten nam- haft gemacht. Lisch kc beschrieb, Malakozool. Bl. p. 23, zehn neue Meeresconchylien von Japan. In Semper's Reisen im Archipel der Philippinen ist der zweite Theil den wissenschaftlichen Resultaten gewidmet. Das erste Heft des zweiten Bandes, Wies- baden 1870, der von R. Bcrgh, dem bekannten Kenner 128 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte der Nacktkiemer bearbeitet ist, bringt die Aeolidier und ist von 8 Kupfertafcln begleitet. Nach dem Vorwort soll diese Arbeit 5 — 6 Hefte ausmachen. Das zweite wird die Phyllobranchiden behandeln, das dritte die Placobran- chiden und Elysiiden, das folgende die Phyllirhoiden, Pleurophyllididen, Phyllidien u. s. w. Der dritte Band desselben Werkes, von dem ebenfalls 1870 das erste Heft erschienen ist, wird die Landmollusken behandeln. Das erste Heft enthält die Familie der Zonitiden. Australien. Harper Pease machte Bemerkungen über einige Landschnecken Polynesiens, nebst Beschrei- bung neuer Arten. Journ. de Conchyl. p. 393. Ausser neuen Arten werden Varietäten von Trochomorpha, Par- tula und Carelia beschrieben. Mousson lieferte nach Sendungen von Graeffe einen Beitragzur Malakologischen Fauna der Fidschi-Inseln, bezüglich der Land- und Süsswasser-Mollusken. Diese Sammlungen enthielten 110 Arten, von denen die einen zu den grossen Familien gehören, die im Osten die zahl- losen Archipele des Stillen Oceans bevölkern, die andern bilden gleichsam die Vorposten der Faunen von Neu-Ca- ledonien und den Neuen Hebriden, die dritten sind den Fidschi-Inseln eigenthümlich. — Unter den aufgezählten 116 Arten sind nach Gattungen 9 Nanina, 4 Zonites, 3 Pa- tula, 6 Trochomorpha, 5 Placostylus, 1 Partula, 2 Steno- gyra, 2 Pupa (Vertigo), 2 Tornatellina, 2 Physa, 2 Auri- cula (Cassidula), 2 Pythia, 3 Melampus, 1 Cyclophorus, 8 Diplommatina, 10 Realia, 1 Hydrocena, G Truncatella, 7 Helicina, 17 Melania, 1 Ampullacera, 14 Neritina, 6 Na- vicclla, 2 Cyrena. Dazu kommen dann noch 10 Arten, die in der GraehVschen Sammlung nicht enthalten waren. Die neuen Arten s. unten. Nebst der Abbildung mehrerer bereits im vorigen Jahre aufgestellten Arten, beschrieben Souverbie und Montrouzier wieder einige neue Arten von Neu-Cale- donien. Journ. de Conchyl. 18, p. 71. Ebenso p. 422. Auch von Crosse, Marie und Gassies wurden wieder neue Arten von Neu-Caledonien aufgestellt. Ib. p. 136 und p. 238. Ferner ebenso von Crosse ib. p. 403. der Mollusken während des Jahres 1870. 129 Es handelt sich hier theils um die ausführlichen Beschrei- bungen und Abbildungen bereits vorher vom Verf. auf- gestellter Arten, theils um Beschreibung von Varietäten älterer Arten. Harper Peasc: Bemerkungen über die Arten von Melania und Limnaea, welche die Sandwichinseln bewoh- nen, nebst Beschreibung neuer Arten. Es sind 7 Arten Limnaeus, wovon drei neu, und 5 Melania, wovon zwei neu. Amer. Jon in. of Conchology VI. p. 4. Amerika. Cooper hat, Amer. Journ. of Conchology VI. p. 42, über die Mollusken von der Monterey-Bay in Californicn geschrieben. Nach einer topographisch-hydro- graphischen Vorbemerkung und einer Aufzählung der früheren dort veranstalteten Sammlungen folgt ein Ver- zeichniss von 247 Arten, wovon 197 bei Monterey und 50 bei Santa Cruz gesammelt wurden. — Zusätze und Verbesserungen dazu s. ib. p. 321. Vcrill beschrieb einige neue Conchylien aus dem Meerbusen von Californien. Silliman Amer. Journ. 49, p. 217. Proc. California Academy IV. Part 2, 1870, enthält drei Conchyliologische Aufsätze: Carl ton on the shells of Antioch. Cal. and vicinity, Carlton, Shells of Truckee River and vicinity, Cooper, The West Coast Freshwater Univalves. Ist mir noch nicht zu Gesicht gekommen. C u rr i c r gab ein Verzeichniss der schnlentragenden Mollusken von Michigan, namentlich von Kent und Um- gegend in den Schichten des Kent Scientific Institute 1868. Es enthält 171 Arten. Whiteaves: „Lower Canadian Land and Fresh- water Mollusca und Lower Canadian Marine Mollusca" in Canadian Naturalist enthält Nachträge zu früher ver- öffentlichten Verzeichnissen. John Wolf verzeichnete die Conchylien von Fulton County, Illinois. Es sind 7 Succinea, 1 Macrocyclus, 3 Hyalina, 1 Conulus, 1 Strobila, 2 Anguispira, 2 Patula, 1 Ilelicodiscus, 1 Pseudohyalina, 1 Vallonia, 1 Ulostoma, 4 Mesodon, 2 Stenotrema, 3 Leucochila, 3 Pupilla, 4 Ver- tigo, 1 Carychium, 8 Lymnaea, 3 Physa, 2 llclisoma, 130 Troschel: Bericht, üb. d. Lcist. in d. Naturgeschichte 1 Menetus, 2 Gyraulus, 1 Planorbula, 1 Ancylus, 1 Val- vata, 3 Melantho, 3 Vivipara, 1 Somatogyrus, 4 Amni- cola, 1 Bythinclla, 2 Pomatiopsis, 2 Pleuroccra, 2 Gonio- basis, 6 Sphaerium, 2 Pisidium, 43 Unio, 5 Margaritana, 7 Anodonta. Amer. Journ. of Conchology VI. p. 27. Von Gould's Report on the Invcrtebrata of Massa- chusetts erschien eine zweite Ausgabe, bearbeitet von W. G. Binney, Boston 1870, die durch ihre schöne Aus- stattung sich auszeichnet. Die allermeisten Arten sind hübsch und leicht erkennbar in Holzschnitt abgebildet und 12 Tafeln geben Darstellungen von Nacktkiemcrn, Ascidien und Cephalopoden. Diese zweite Ausgabe enthält, nach Weglassung der Radialen, Crustaceen ct. nur die Mollusken. Die Fauna enthält nach diesem Buche 29 Tunicaten, 136 Muscheln, 3 Brachiopoden, 15 Tecti- branchier, 30 Nacktkiemer, 127 Prosobranchier, 87 Pul- monaten, 5 Pteropoden und 6 Cephalopoden, zusammen 438 Arten. In einer kurzen Anzeige, Silliman Amer. Journ. 49, p. 423, wird das Buch nicht eben sehr ge- rühmt. Dali hat, Proc. Boston Soc. XIII. p. 240, die Mol- lusken von Massachusetts, wie sie in der neuen Aus- gabe von Gould's Invertebrata of Massachusetts be- schrieben sind, mit Angabe clor dortigen Seitenzahlen verzeichnet. Der Hauptzweck dabei war, nach Benutzung der neueren Untersuchungen dieselben in eine naturge- niässe Classification zu bringen. Das Schema des Systems ist folgendes: I. C ep hat opo da. Nur die Subordnung Decapoda ist vertreten. IL Gas ter opo da. 1. Subklasse Dioeoa. Ordn. Toxoglossn, Rhachiglossa, Taenioglossa, Pteno- glossa. 2. Subklasse Exocephala. Ordn. Rhipidoglossa, Docoglossa, Polyplacophora, Cirrobranchiata. 3. Subklasse Hermapltrodita. Ordn. Pulmonata, Tectibranchiata (da- hin auch die Pyramidellidae), Nudibranchiata. 4. Sub- klasse Pteropoda. Ordn. Thecosomata, Gymnosomata. III. Acephala. Ordn. Dimyaria (mit den Gruppen Pholadacea, Solenacea, Myacca, Vcneracca, Corbiculacca, Cardiacea,Lucinacca, Carditacea, Najades, Arcacea), Hetero- der Mollusken während des Jahres 1870. 131 myaria (Gruppe Mytilacea), Monomyaria (Gruppe Ostracea. IV. Tunic ata. Ordn. Nectascidia, Ohtonascidia. V. Bra- chiopoda. Ordn. Ancylobrachia, Helictobrachia. Unter der Ueberschrift „The Molluske of our cel- lars" bildete Binney Hyalina cellaria, Limax maximus, Limax flavus und Arion fuscus in Holzschnitt ab; ebenso das Gebiss von Limax flavus. The American Naturalist 1870, p. 166. Sander so n Smith und Temple Prime berich- teten, Annais Lyccum New- York IX. p. 377, über die Mollusken von Long-Island. Unter den 182 Arten sind 70 Muscheln, 1 Nacktkiemer, 61 Prosobranchier, 7 Tecti- branchicr, 40 Pneumobranchier, 3 Cephalopoden; dazu noch etwa 20 Tunicaten. Wenige Arten sind neu auf- gestellt und in Holzschnitt abgebildet. Pfeiffer war wieder durch eine Sendung von Gundlach in den Stand gesetzt einen neuen Beitrag zu der Molluskenfauna von Cuba zu liefern. Es werden darin vier neue Arten und Chondropoma laetum Gutierrez beschrieben. Maiakozool. Bl. p. 89. Von Schramm's Catalogues de coquilles et des Crustaces de la Guadeloupe envoyes a l'Exposition univer- selle de 1867 ct. ist eine zweite Auflage erschienen. Hydalgo stellte einen Catalog der Landconchylien zusammen, welche die Naturforscher der spanischen wissen- schaftlichen Commission an verschiedenen Punkten Süd- amerikas gesammelt haben. Er besteht aus 201 Arten, die sich auf folgende Gattungen vertheilen : Simpulopsis, 2 Succinea, 1 Omalonyx, 40 Helix, 7 Streptaxis, 120 Bu- limus, 4 Orthalicus, 2 Tornatellina, 1 Glandina, 3 Pupa, 1 Megaspira, 2 Clausilia, 6 Cyclotus, 5 Cyclophorus, 1 Bour- ciera, 4 Helicina. Alle diese Arten sind bereits an an- deren Orten beschrieben. Journ* de Conchyl. 18, p. 27. Henry Adams gab ein Verzeichniss von Land- und Süsswasser-Mollusken, die von Bar tlett im östlichen Peru gesammelt waren. Darunter einige neue Arten. Proc. zool. soc. p. 374. Cephalopoda. Hyatt hält einen Cephalopoden, den er zu Manchester aus 132 T rösche 1: Bericht üb. d. Leisi. in d. Natargescbichie dem Magen eines Brassen (hake) erhielt, für Rossia palpebrosa Owen. Annual reports of the Peabody Academy for 1869 and 1870 p. 79. Heteropoda, Rattray: Ueber die Anatomie, Physiologie und Verbreitung der Firoliden in Transaetions of the Liimean, Society of London XVIII. 2, p. 255, mit zwei Tafeln. Die Beobachtungen wurden an einer Firoloides und an einer Firola angestellt. Die Körperhülle besteht aus dem durchsichtigen Mantel und einer inneren halbopaken Muskelschicht. Im Mantel nimmt Verf. ein Wassergefässsystem an, und vergleicht dieses mit der Schwimmblase der Fische, als geeignet das speeifische Gewicht des Thieres zu ändern. Dann wird das Nervensy- stem mit den Sinnesorganen und die übrigen Organsysteme dargestellt. Im paeifischen Ocean, wo die Beobachtungen angestellt wurden, zeigten sich die Heteropoden nur selten, während 170 Tagen nur acht- mal in grosser Menge, obgleich das Fangnetz beständig im Gange war. Die häufigsten waren Firola und Firoloides. Verf. gibt den Heteropoden eine weite Verbreitung, lässt es aber zweifelhaft, ob sie freiwillig sich durch den Ocean bewegen, oder ob sie unwill- kürlich durch die Strömungen weithin getrieben werden. Grosse Tiefen scheinen sie nicht zu erreichen. Gasteropoda. Lacaze-Duthiers stellte morphologische Betrachtungen über die Gasteropoden an. Er unterscheidet am Körper vier Theile: Kopf, Fuss, Eingeweidemasse und Mantel. Er erkannte diese Theile von ihrem Beginne bei dem Embryo von Ancylus. Von ihnen aus- gehend lassen sich die verschiedenen Formen des Gasteropoden-Typus erklären. Als Criterium zur Bestimmung der homologen Theile benutzt Verf. das Nervensystem. Vier Gruppen von Ganglien cha- rakterisiren die Mollusken im Allgemeinen und die Gasteropoden im Besondern; diese sind die stoniato-gastrische, die cere- boide, die pedale und eine zwischen beiden letzteren liegende unsymmetrische, die eigentlich branchio- cardio- pallio-genitale heissen müsste, die aber kurz die mittlere oder untere genannt wird. Sie charakterisirt die Gasteropoden und versieht ausser dem Kopf, Nacken, Fuss und Eingeweiden alle Organe mit Nerven. Jede Falte oder häutige Theil des Gasteropoden-Körpers, der Nerven von dem un- symmetrischen Centrum empfängt, ist entweder der Mantel oder ein Zu- behör des Mantels. Die beiden grossen Lappen jederseits am Rücken von Aplysia sind also beispielsweise nicht der Mantel, da sie ihre Nerven vom Fussganglion bekommen, sondern der Fuss selbst, und dienen zum Schwimmen ; bei Limax ist der Mantel wenig entwickelt, der der Mollusken während des Jahres 1870. 133 Theil, welcher längs dein unteren Theil des Körpers ausgezogen ist, und die Eingeweide enthält, ist der Fuss, denn er empfängt seine Nerven vom vorderen oder Fussganglion. Bei Testacella zeigen die Nerven, dass der Mantel auf den Theil beschränkt ist, den die Schale bedeckt. Comptes rendus Dec. 1869. Annais nat. hist. VI. p. 383. Lacaze-Duthiers hat in einer zweiten Abhandlung der Studien über die Morphologie der Mollusken die Asymmetrie der Gasteropoden in Betracht gezogen. Das untere Nervencentrum, aus einer unpaarigen Zahl von Ganglien, meist 5, gebildet, ist immer unsymmetrisch. Verf. unterscheidet drei Fälle: 1) der aus den 5 Ganglien gebildete Bogen ist so kurz, dass er sich an das vordere Centrum anlegt (Pulmonaten), 2) die mittleren Ganglien des Bogens entfernen sich vom Kopfe und kommen in das untere Drittel der rechten Körperseite (Aplysia, Bulla), 3) die Verlängerung des Bogens ist noch grösser und die Abweichung nach rechts wird durch eine Drehung nach links gebracht (Pectinibranchier und Cyclostoma). Comptes rendus 70, p. 43. Kobelt hielt einen Vortrag über das Gebiss der Weichthiere und seine Bedeutung für die systematische PCintheilung. Bericht über die Senckenbergische naturf. Ges. in Frankfurt a. M. 1870, p. 65—72. Kobelt erörterte seine Methode zur Aufbewahrung von Zunge und Kiefer der Schnecken. Nachrichtsbl. deutsch, malak. Ges. p. 58. Binney und Bland beschrieben das Gebiss von Glandina rosea; Limax maximus; Helix tumida, aspera, acuta, muscarum, or- biculata, microdonta, septemvolva, Townsendiana, varians, loricata, infleeta, redemita, tidelis, Hemphilli, Cooperi, stenotrema, tudiculata; Bulimus multicolor, Hanleyi, magnificus, odontostomus; Bulimulus sufflatus, Marielmus ; Achatina virginea, fasciata ; Örthalicus zebra, undatus; Succinea effusa; Megalomastoma bituberculatum ; Helicina orbiculata. Amer. Journ. of Conchology VI. p. 202 mit Taf. I und Holzschnitten. Binney und Bland haben, Annais Lyceum New-York IX, 1870, p. 281, die Rndula folgender Arten nach Photographien abgebildet: Succinea Nuttalliana Lea, Bulimulus pallidior Sow., Helix tumida Pfr., Zonites laevigata Pfr.. Veronicella floridana Binn., Limax flavus L.. Melampus bidentatus Say, Helicina oeculta Say> Pompholyx effusa Lea, Planorbis trivolvis Say, und^Tulotoma magnifica Conr. Ueber die Absonderung von Schwefelsäure bei manchen Schnek- ken vergleiche auch Silliman American Journ. 49. p. 420. Taenioglossa. Cyclotacea. Cyclotus taivanus Adams, Proc. zool. soc. p. 378, pl. 27, fig. 11, von Formosa. 134 T rose hei: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Aperostoma Bartletti Adams, Proc. zool. soc. p. 375, pl. 27, fig*. 1. aus dem östlichen Peru. Pterocyclos hainanensis II. Adams, Proc. zool. soc. p. 8, pl. I fig. 16, von Hainan. Älycaeus bifröns, cucullatus und Feddenianus Theobald, Journ. Asiat. Soc. of Bengal 39, p. 396, pl. 18, fig. 1—4, aus den Shan-Staaten. — A. globosus H. Adams, Proc. zool. soc. p. 794, von Borneo. Tryon erklärt Cyclophorus foliaceus Reeve und Benson für verschieden von C. foliaceus Chemnitz, aber identisch mit C. Leai Tryon. Amer. Journ. of Conchology VI. p. 25. Jerdonia Phayrei Theobald, Journ. Asiat. Soc. of Bengal 39, p. 396, aus den Shan-Staaten. Diplommatina Sahviniana, pupaeformis, affinis, aus den Shan- Staaten und scalaroidea, pl. 18, fig. 5, aus Burma Theobald, Journ. Asiat. Soc. of Bengal 39, p. 398. — D. Wisemani und Brazieri Cox, Proc. zool. soc. p. 84, von den Salomonsinseln. — D. pomatiae- formis, subregularis, Godeffroyana, aseendens, tuberosa, quadrata, fuscula Mousson, Journ. de Conchyl. 18, p. 180, pl. 8, fig. 2 — 9, von den Fidschi-Inseln. Diplommatina Martensi Adams lebt nach John Brazier auf den Fidschi-Inseln, Palaina Coxi auf der Norfolk-Insel. Journ. de Conchyl. 18. p. 84. Hargravesia n. gen. H. Adams, Proc. zool. soc. p. 794. Testa ovata, polita, callo nitido obdueto; apertura circulari; peri- stoma simplex, subincrassatum, margine dextro juxta insertionem canaliculato. Unterscheidet sich von Pupina durch die Abwesenheit des Kanales am Columellarrande. H. polita pl. 48, fig. 22, von den Salomons-Inseln. Registoma Brazieri Crosse, Journ. de Conchyl. p. 250, von den Neuen Hebriden. Cyclostomacea. Gtjclostoma Brazieri Cox, Proc. zool. soc. p. 85, von den Schifferinseln. — C. Vieillardi Gassies, Journ. de Conchyl. 18, p. 144, von Neu-Caledonien. Mecdia ingens. costulata, circiimlineata. subaoluta, longula Mousson, Journ. de Conchyl. 18, p. 189, pl. 7, fig. 10 — 12, von den Fidschi-Inseln. Caledoniella Montrouzieri und Lambertia Montrouzieri Sou- verbie sind Journ. de Conchyl. 18, p. 71, pl. 9, fig. 4, 5 abgebildet. Hydrocena brevissima Mousson, Journ. de Conchyl. 18, p. 194, von den Fidschi-Inseln. W. Blanford kommt nochmals auf die Gattungen Georissa, Acmella, Tricula und Cyathopoma zurück. Georissa sarrita, frustillum, pyxis, Rawesiana und ilex erkennt er als zu Hydrocena gehörig an. Acmella (Cycl. tersum) bringt er zu den Rissoiden; diese Gattung sei verwandt mit Tricula, aber sei der Typus eines eigenen Genus. der Mollusken während des Jahres 1870. 135 Es ist dem Verf. wahrscheinlich, dass Cyclostoma milium ein Cya- thopoma sei. Annais nat. hist. VI. p. 368. TrUÜCatellacea. Truncatella Arcasiana Crosse ist Jouru. de Conchyl. 18, p. 107, pl. 7, pg. 13 abgebildet. — Tr. turricula, funi- culus Mousson, ib. p. 196, von den Fidschi-Inseln. Sordelli hat, Atti della Soc. Ital. di sc. nat. XIII, 1, die Gattung Acme anatomisch untersucht. Der Deckel ist spiral mit drei schnell zunehmenden Windungen. Ueber die Stellung im System unterscheidet sich Verf. noch nicht definitiv, neigt aber für die Fa- milie Aciculidae. Ampullariacea. v. Martens: Ueber eine Farben-Abnormität an Lanistes ovum. Nachrichtsbl. d. d. malak. Ges. p. 125. Valvatacea. Valvata Coronadoi Bourguignat, Revue de Zoo- logie 22, p. 169, pl. 17, fig. 5—8, aus Spanien. Phaneta n. gen. H. Adams, Proc. zool. soc. p. 793. Testa imperforata, trochiformis ; spira aufractibus paucis, ultimo carinato, basi, depresso; apertura ampla, rotundata, antice subsinuata, intus margaritacea; columella revoluta, acuta; peristoma simplex, rectum. Verf. stellt diese Süsswasserschnecke vorläufig in die Familie Val- vatidae. Ph. Everetti von Borneo, pl. 48, fig. 20. Potamophila. Binney weist aufs Unzweideutigste nach, dass Vipipara lineata Valenciennes keine amerikanische Schnecke ist, son- dern aus Indien stammt und identisch ist mit Paludina bengalensis. Annais Lyceum New-York IX. p. 295. Bithynia robusta H. Adams, Proc. zool. soc. p. 8, pl. I. Fig. 13, von Hainan. Lithoglyphus Martabanensis Theobald, Journ. Asiat. Soc. of Bengal 39, p. 402, pl. 18, fig. 9, aus der Provinz Martaban. In Amer. Journ. of Conchology VI. p. 271 erschien ein Ver- zeichniss der lebenden Arten der Familie Melanidae von Brot. Es enthält 313 Melania Lam. (in 13 Subgenera, nämlich 6 Melanella Swains., 2 Acrostoma Brot, 45 Pachychilus Lea, 8 Sulcospira Trosch., 8 Nigritella Brot, 21 Melanoides Olivier, 98 Melania Adams, 60 Stria- tella Brot, 20 Tarebia Adams, 4 Sermyla Adams, 10 Tiaropsis Brot, 11 Tiara Adams, 19 Plotia Adams), 14 Doryssa Adams, 9 Vibex, 15 Pirena (4 Faunus Montf. und 9 Mehänatria Bowd.), 31 Hemisinus Swains. 3 Clea Adams, 4 Canidia Adams, 32 Melanopsis Fer., 32 Pa- ludomus Swains. (3 Tanalia Gray, 10 Philopotamis Layard, 18 Pa- ludomus Layard, 1 Stomatodon Benson. — In einem Anhange sind 34 seit 1867 publicirte Arten hinzugefügt. — Ueberall ist die Syno- nymie und das Vaterland angegeben. Melania Tcouaiensis und contigua Pease, Amer. Journ. of Con- chology VI. p. 7, pl. 3, fig. 6, von den Sandwichinseln. — M. yili- 13K Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte catilis, ovalana, snbexusta, turritelloides Mousson, Journ. de Conchyl. 18, p. 204, von den Fidschi-Inseln. Melanoides Swinhoei II. Adaras, Proc. zool. soc. p. 8, pl. I. fig. 12, von Hainan. Melanieila brevicüla Adams, Proc. zool. soc. p. 379. pl. 27, ng. 12, aus China. Pachycheüus Jansoni II. Adams, Proc. zool. soc. p. 795, aus Nicaragua. Melanopsis curta, zonites, robusta, fusca, fusiformis, Souver- bieana Gassies, Journ. de Conchyl. 18, p. 146, von Neu-Caledonien. Littoriliacea. Nach einer Bemerkung in The American Na- turalist 1870, p. 250, verbreitet sich Littorina littorea L. an den Amerikanischen Küsten und verspricht ein Nahrungsmittel der ärmeren Klassen zu werden, wie in England. Heia n. gen. Jeffreys, Annais nat. hist. VI, p. 76. Schale wie Lacuna, mit einem ähnlichen Deckel, aber ohne Epidermis. Apex abgestutzt oder verflacht, statt des Nabels nur eine schmale Ritze ; die Tentakeln sind gewimpert wie bei Trochus und Rissoa. Ge- gründet auf Lacuna tenella Jeffr. Bissoa turgida Jeffreys. Annais nat. hist. V. p. 445 von Drö- bak in Norwegen. — B. gracilis Adams, ib. VI. p. 122, von Suez. — B. Stimpsoni Smith, Annais Lyceum New-York IX. p. 393, von Long-Island. Bissoina Lamberti Souverbie, Journ. de Conchyl. p. 425, pl. 14, iig. 6, von Neu-Caledonien. Cingula Schlosser iana Brusina Bullet, malac. Ital. III. p. 9. Ceratia pyrgala Adams, Annais nat. hist. VI. p. 121, von Suez. Microstelma concinna Adams, Annais nat. hist. VI. p. 121, von Suez. Cor en a n. gen. Adams, Annais nat. hist. VI. p. 122: Testa elato-turbinata, rimata. spira apice obtusa; apertnra circulari, peri- tremate continuo ; labio callo tenui expanso obtecto, et postice tu- berculo acuto instrueto; labro margine duplicato, extus valde re- flexo. G. tuberculifera von Suez. Hyala nitida, concinna, pumila Adams, Annais nat. hist. VI. p. 123, von Suez. Brusina lieferte in Verh. zool. -bot. Ges. in Wien p. 925 eine Monographie der Gattungen Emmericia und Fossarulus. Die Gat- tung Emmericia n. gen. operculo corneo, ovato, paucispirato, nu- cleo exeuntrico; testa parva, conoidea, rimata, laevigata, nitida, spira elevata, apertura patula, peristomatc subcontinuo, labro interne ad- nato externo crassiusculo, sinuato, lato, reflexo ist auf Paludina pa- tula Brum. gegründet, und enthält eine zweite neue Art E. canali- culata aus Dalmatien. — Die Gattung Fossarulus Ncumayr testa parva, subglobosa, rimata, transverse-carinata, apertura late ovata, der Mollusken während des Jahres 1870. 137 superne et ad basin effusa, peristomate continuo, incrassato, dupli- cato besteht aus F. Stachei Ncumayr und F. tricarinatus n. sp. aus Dalmatien. Beide neue Arten stammen aus dem Süsswassermergel. Verf. bildet aas diesen beiden Gattungen eine eigene Unterfamilie in der Familie der Rissoiden, die er Emmericiinae nennt. Fossarina Petterdi Brazier, Journ. de Conchyl. p. 303, aus Tasmanien. Turritellacea. Turritella excavata pl. 21, fig. 3 und puncticu- lata Sowerby, Proc. zool. soc. p. 252, von Südafrika. Protoma n. gen. Baird, Proc. zool. soc. p. 59, Testa turrita; apertura ovalis, labro inferiore acute inciso ; operculum circulare, corneum, multispirale. P. Knocken von Whydah an der Westküste Afrika's. Verf. stellt sie in die Familie Turritellidae, und macht Bemerkungen über den Defrance1schen Namen Proto, der schon zuerst bei den Crustaceen vergeben ist. Der Einschnitt an der Basis gibt der Schale das Ansehen von Terebra. Pyramidellacea. Syrnöla liicida Adams, Annais nat. hist. VI. p. 125. von Suez. Orina n. gen. Adams, Annais nat. hist. VI. p. 126, Testa vi- trea, conico-turrita, umbilicata; aufractibus planis, simplicibus : aper- tura subquadrata, plica parietali unica transversa instructa. 0. pin- guicula von Suez. Styloptygjna nivea Adams, Annais nat. hist. VI. p. 126, von Suez. Turbonilla speciosa H. Adams (vergl. vorj. Ber. p. 554) ist, Proc. zool. soc. p. 793, in T. Macandreae umgetauft. Odostomia nitens Jeffreys, Annais nat. hist. VI. p. 79, aus dem Aegeischen Meere. Agatha vitrea Adams, Annais nat. hist. VI. p. 127, von Suez. Mormula Macandreae Adams, Annais nat; hist. VI. p. 127, von Suez. Styliferidae. Scalenostoma Beshayesii Adams, Annais nat. hist. VI. p. 128, von Suez. Cerithiacea. Crosse gibt, Journ. de Conchyl. p. 452, die vorläufige Nachricht, dass Stoliczka die Entdeckung gemacht habe, Cerithidea obtusa besitze keine Spur von Kiemen, sondern eine Lunge. Der nähere Nachweis ist" zu erwarten. Nach einigen allgemeinen Bemerkungen über die Gattung Triphoris Desh. beschreibt Harper Pease, Proc. zool. soc. p. 773, folgende neue Arten, Tr. similis, minimus, pallidus, sidcosus, gra- cilis und perfectus von der Insel Kauai, punctatus und costatus von der Insel Annaa, robustus von der Insel Makaimo, cylindricus von der Insel Apaiang, granosus von Tahiti, tuberciüatus, oryza, pustulosus und maculatus von Kauai, brunneus von Apaiang. 188 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Triplioris Benoitiana Aradas, Atti della Soc. Ital. di sc. nat. XII. Heft III, von Aci-Trezza, Diala succineta Adams, Annals nat. hist. VI. p. 124, von Suez. Styliferina callosa Adams. Annals nat. hist. VI. p. 124, von Suez. Caecacea. Coecum Cooperi Smith, Annals Lyceum New- York. IX. p. 393, von Long Island. / Capuloidea. Conrad erkannte, Amer. Journ. of Conchology VI. p. 71, seinen Capulus Shreevei (vergl. vorj. Ber. p. 555) als einen Zahn von Pholas costata. Ämathina trigona Sowerby, Proc. zool. soc. p. 251, von Tongatabu. Xenophorea. Xenophora robusta Verrill, Amer. Journ. 49, p. 226, von Californien. — X. (Phorus) australis Souverbie, Journ. de Conchyl. p. 423, pl. 14, fig. 4, von Noumea. Alata. Strombus mirabüis Sowerby, Proc. zool. soc. p. 257, pl. 21, fig. 4, von Ceylon. Amphiperasidae. Gill erörtert die Verwandtschaft der Fa- milie Amphiperasidae. erkennt die Verschiedenheit von den Cy- praeidae, und die Annäherung an die Pediculariaceen an. Amer. Journ. of Conchology VI. p. 183. Cypraeacea. Sowerby adöptirt in der Monographie von Cypraea im Thesaurus Conchyliorum Lief. 26 — 28 folgende Anord- nung: A. Cypraea. Die Spindel endigt in einen Lappen und Falte. a. Dorsale Ränder ohne Grübchen ; 1) mehr oder weniger cylin- drisch, z. B. Argus, lurida, felina, stolida, Spec. 1 — 31; 2) mehr o.der weniger eiförmig, mit erweiterten Seiten und flacher Basis ; z. B. achatina, leucodon, mappa, moneta, mus Spec. 32 — 52; 3) wie vorige aber mit vertical vorgezogenen Enden, z. B. stercoraria, Scottii, Spec. 53 — 57, 4) eiförmig oder birnförmig. z. B. tigris, sub- viridis, lynx, xanthodon, pallida, Saulia, pyriformis, onyx, angustata, Spec. 58—105; 5) Südafrikanische Arten mit weiter an der linken Seite nicht gerandeter Mündung, z. B. algoensis, fuscodentata, similis, capensis, Spec. 106—111. — b. Dorsale Ränder mit Grübchen, z.B. cribraria, Lamarckii, erosa, gangreuosa, helvola, Spec. 112 — 135. — c. Gerippt oder höckerig, oder deren Verwandte, z. B. Adamsoni, staphylaea, pustulata, cicercula, Childreni, nucleus, Spec. 136 — 145. B. Trivia. Spindel ohne deutlichen Lappen oder Falte; dor- sale Rippen von einer mittleren Linie ausstrahlend, a. Mündung schmal, Aussenlippe breit, z. B. radialis, pediculus, australis. oryza, sanguinea, europaea, Spec. 146 — 184. b. Mündung weit. Aussenlippe schmal, z. B. oniscus, rosea, Spec. 184 — 188. Tritoniidae. Triton Loebbeckei Lischke, Malak. Bl. p. 23, von Japan. Simpulum Urostoma, papillosum, nodoliratum, tringak, Adams, Annals nat. hist, V. p. 419, von Japan. der Mollusken während des Jahres 1870. 139 Cabestana dorsuata A. Adams, Annais nat. hist. V. p. 420, von Japan. Epidromus reticosus A. Adams, Annais nat. hist. V. p. 420, von Japan. Toxoglossa. Conoidea. Ein Catalog der Gattung Conus im Museum der zoologischen Gesellschaft in Amsterdam von Oltmans, der 230 Arten enthält, ist 1869 von der Gesellschaft Natura artis magistra publi- cirt worden. Conus laterculatus, submarginatus, planiliratus, suffusus von Neu Caledonien, mitraeformis Var. pupaeformis von Mauritius, tur- ritus von Südafrika, floridensis von Florida, tegulatus von China. tenuisidcatus, corrugatus, Sowerbyi Var. subaequalis von China, semi- sulcatus, gemmidatus von China, rarimaculatas von China Sowerby, Proc. zool. soc. p. 255, sämmtlich auf Taf. 22 abgebildet. — C. Goöki und Bossiteri Brazier, Proc. zool. soc. p. 109, Journ. de Con- chyl. p. 300, von Bolany Bay. — C. Julii Lienard, Journ. de Con- chyl. p. 304, von Mauritius. Terebracea. Terebra tenuiseulpta Sowerby, Proc. zool. soc. p. 252, von China. Pleurotomacea. Pleurotoma latifasciata von Hongkong, later- culata von China, albicarinata von Manzanilla, Sowerby, Proc. zool. soc. p. 253. Pleurotoma dentatum Sow. ist, Journ. de Conchyl. p. 431, pl. 14, fig. 5, abgebildet. Clavatula tumida von Südafrika und gracilior Sowerby, Proc. zool. soc. p. 253. Defrancia secta Sowerby, Proc. zool. soc. p. 254, von China. Mangelia clavata Sowerby, Proc. zool. soc. p. 254, von China. Cancellariacea. Cancettaria Rougeyroni und Lamberti Sou- verbie, Journ. de Conchyl. p. 427, pl. 14, fig. 1, 2, von Neu-Caledonien. Rhachiglossa. Volutacea. Voluta (Aulica) Wisemani Brazier, Proc. zool. soc. p. 108, von Nordaustralien. Aulica Rückeri lebt bei den Salomons-Inseln, Volutella Tisso- tiana in Nord-Australien und Alcithoe Thatcheri stammt von einem Riff Bampton in der Nähe der Nordküste von Neu-Caledonien, so berichtet Brazier, Journ. de Conchyl. 18. p. 85. Voluta Hamillei Crosse ist, Journ. de Conchyl. 18, p. 97, pl. 1, fig. 5 und pl. 2, fig. 1, abgebildet. Enaeta Pedersenii Verril, Silliman Amer. Journ. 49, p. 226, von Californien. Marginellacea. Redfield machte, Amer. Journ. of Concho- logy VI. p. 2, einige Bemerkungen über die Familie Marginellidae 140 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte die sich auf die von älteren Schriftstellern beschriebenen Arten be- ziehen. Er gibt dann an, dass gegenwärtig 208 lebende Arten Mar- ginella bekannt sind, nämlich 55 aus dem Caraibenmeere, 5 aus dem Mittelmeer, 34 Westafrikanische, 14 Südafrikanische, 41 indo- pacifische, 14 Australische, 10 von Panama und Peru und 35 unbe- kannten Vaterlandes; dazu ferner 20 Arten Erato. Von Redfield erschien dann ib. p. 215 der Catalog der be- kannten Arten der Familie Marginellidae, der 20 Erato und 211 Mar- ginella enthält, wozu noch 2 fossile Erato, 49 fossile Marginella und 3 fossile Volvaria kommen. Derselbe berichtigt ib. p. 172 die Synonymie von Marginella guttata Dillw., phrygia Sow., maculosa Riener und calculus Redf. Marginella obtusa Sowerby, Proc. zool. soc. p. 254, ohne Fund- ortsangabe. — M. Angasi Brazier, Journ. de Conchyl. p. 304, von Port Jackson. Mitracea. Mitra mediomaculata Sowerby, Proc. zool. soc. p. 255, von Mauritius. — M. intersculpta von Mauritius, intersculpta von Mauritius, praetexta, corbicula von Mauritius, interstriata von China, dimidiata^ umbonata Sowerby ib. p. 258. — M. (Cancilla) An- toniae H. Adams, ib. p. 788, pl. 48, fig. 1, aus dem Rothen Meere. Fusacea. Fusus rubro-lineatus Sowerby, Proc. zool. soc. p. 252, von Südafrika. — F. ventricosus H. Adams, ib. p. 110, vom Cap. BllCCinacea. Volutharpa Fischeriana A. Adams, Annais nat. hist. V. p. 422, von Süd-Japan. Metula trifasciata Sowerby, Proc. zool. soc. p. 254, von Bengalen. Turbinellacea. Turbinella Noumeensis Crosse, Journ. de Con- chyl. 18, p. 247, von Neu-Caledonien. Turbinella scabra Souv. ist Journ. de Conchyl. p. 430. pl. 14, fig. 3 abgebildet. Nassacea. E. v. Härtens unterscheidet von Nassa reticulata vier Varietäten: cancellata vom südlichen Norwegen, vulgata von der holländischen Küste, limicola von den venetianischen Lagunen, nitida von Venedig, aus dem Asowschen Meere und von der Krim. Malak. Bl. p. 86. Zeuxis clandestina A. Adams, Annais nat. hist. V. p. 426. von Japan. Gyllene gibba A. Adams, Annais nat. hist. V. p. 427, von Japan. — C. rubro-lineata Sowerby, Proc. zool. soc. p. 251, unbe- kannten Fundortes. Eburna perforata Sowerby. Proc. zool. soc. p. 252, pl. 21, fig. 2, ohne Angabe des Vaterlandes. Muricea. Murex Pazi Crosse ist, Journ. de Conchyl. 18, p. 99, pl. 1, fig. 4, abgebildet. — M. erythraeus Fischer, ib. p. 167, von Suez. der Mollusken während des Jahres 1870. 141 Typhis duplicatus Sowerby, Proc. zool. soc. p. 251, pl. 21, fig. 21, von China. Trophon Fetter di Brazier Ms., Journ. de Conchyl. p. 303, aus dem nördlichen Tasmanien. Taranis n. genus Jeffreys, Annais nat. hist. V. p. 447. Ge- gründet auf Trophon Mörchi Malm. = Bela demersa Tiberi hat keinen Deckel, der Kanal ist sehr kurz, und die Sculptur ist eigen- thümlich. Purpuracea. Purpura porphyroleuca Crosse, Journ. de Con- chyl. p. 302 von Taiti. Bapa balbiformis Sowerby, Proc. zool. soc. p. 252, von Ton- gatabu. Leptoconchns Bohillardi Lienard, Journ. de Conchyl. p. 305, von Mauritius. Ptenoglossa. Scalariacea. Scaliola caledonica Crosse, Journ. de Conchyl. p. 299, von Noumea. Solariacea. Architea n. gen. Costa Annuario del Museo zoologico d. R. Univ. di Napoli V. 1869. Testa turbinata, parum elevata, infra late et profunde umbilicata; apertura rotundata, peri- stomate continuo, simplici. Operculum corneum, pellucidum, Spi- rale, extus piano, levi, intus spira ad centrum parum prominula. A. catenulata. Verf. verweist die Gattung in die Nähe von Solarium. Janthinacea. Becluzia Hargravesi Cox, Proc. zool. soc. p. 172, pl. 18, fig- 8, aus Neu-Süd-Wales. Rhipidoglossa. Helicinacea. üyane n. gen. Adams, Proc. zool. soc. p. 376, Testa imperforata, helicinaeformis, depresso-globosa, nitida; colu- mella truncata; apertura sublunaris ; peristorna simplex, rectum. Unterscheidet sich von Ceres und Proserpina durch die abgestutzte Spindel, die Palatal- und Parietal-Lamellen fehlen. G. Blandiana, pl. 27, fig. 2, aus dem östlichen Peru. Helieina mangoensis Sowerby, Proc. zool. soc. p. 250, von den Fidji-Inseln. — H. tectifonnis, interna und Semperi Mousson, Journ. de Conchyl. 18, p. 201, pl. 8, fig. 6, 8, von den Fidschi-Inseln. — H. gallina, mediana Gassies, Journ. de Conchyl. 18, p. 145, von Neu-Caledonien. — H. Mariei (ist pl. 13 abgebildet), porphyrostoma, laeta, Mouensis, benigna Crosse, ib. p. 244, von Neu-Caledonien. — H. Brazieri Pease, ib. p. 397 von der Insel Niue in Polynesien. Neritacea. Neritina frondosa Garretti, deltoidea Mousson, Journ. de Conchyl. 18, p. 221, von den Fidschi-Inseln. — N. morosa, Pauluceiana, Lenormandi Gassies, ib p. 149, von Neu-Caledonien. Navicella Schmeltsiana Mousson, Journal de Conchyl. 18, p. 227, von den Fidschi-Inseln. — N. excelsa Gassies, ib- p. 150, von Neu- Caledonien, Trochoidea. Roeters van Lennep besitzt die Delphinula Archiv f. Naturg. XXX VII. Jahrg. 2.15d. K 142 Trnsehel: Bericht üb. d Leist. in d. Naturgeschichte Arion Meuschen und nimmt die Priorität des Namens in Anspruch. Die Art ist neuerlich als D. sphaerula Kiener bekannt, und ist von Vosmaer als Lunares Apollo erwähnt worden. Journ. de Conchyl. p. 380. Elenchus dilatatus Sowerby. Proc. zool. soc. p. 251, von Neu- seeland. Solar i ella undata Sowerhy, Proc. zool. soc. p. 251, von Südafrika. Stomatellacea. Stomatella crassa Montrouzier. Journ. de Con- chyl. 18, p. 74, pl. 9, fig. 6. aus Neu-Caledonien. Microtina Heckelia/na Crosse. Journ. de Conchyl. 18, p. 138, von Neu-Caledonien. Haliotidae. Haliotis sUpertexta Lischke, Mal. Bl. p. 24, von Japan. Fissurellacea. Nesta n. gen. Adams. Proc. zool. soc. p. 5. Testa oblongo-ovali, superne convexa, apice terminali, subincurvo, extus decussata. sulco dorsali in fissuram desinente; apertura mar- gine crenulato. Bildet eine Zwischenstufe von Zeidora und Emar- ginula. O. Candida aus dem Rothen Meere. Docoglossa. Acmaeacea. Acmaea concinna Lischke, Malak. Bl. p. 25, von Japan. Zum Vergleiche wird eine neue Diagnose von A. Schrencki Lischke gegeben. GhitOüidae. Issel fand bei Genua sechs Arten Chiton, näm- lich Ch. siculus Gray., Polii Phil., Rissoi Payr-, variegatus Phhil , Cajetanus Poli und fascicularis L. und schrieb über deren Verschie- denheit. Bullet. Malac. Ital. III. p. 1. tav. I. Cirrobranchiata. Dentalinm gracile Jeffreys, Annais nat. hist. VI. p. 74. aus dem Mittelmeer. Pulmonata. Helicea. Stoliczka berichtigt, Proc. Asiat, soc. of Bengal 1870 March., die Synonymie einiger von Tryon. Arner. Journ. of Conchology V. p. 109, beschriebenen Arten. So ist Rhysota Cham- bertinii = Helix Haughtoni Bens., Ampelita Bigsbyi = Helix tro- chalia Bens., Orobia andamanensis = Helix exul Theobald, Opeas Pealei — Spiraxis Haughtoni Bens., Cyclostoma Leai = Cyclophorus foliaceus Chemn.. Helicina nieobarica — Helicina scrupula Bens. Helicacea. Helix salaziensis Nevill. Journ. Asiat. Soc. of Bengal 39, p. 405, von Isle de Bourbon. — H. (Plectotropis) Chri- stinae und mariella. pl. 27, fig. 4 und 5, aus China, H. (Acmta) brevispira und nora, pl. 27, fig. 5 und 6, aus China, H. (Camena) Constantiae, pl. 27, fig. 8, aus China, H. (Satmma) dlbida, pl. 27. fig. 9, von Formosa Adams, Proc. zool. soc. p. 377. — H. (Gorilla) damarensis Adams, Proc. zool. soc. p. 379, pl. 27, fig. 14, von Da- maraland in Südwest-Afrika. — H. (Camoena) Hainanensis H. Adams, ib. p. 8, pl. I. Fig. 15, von Hainan. — H. allecta Schifferinseln, wan- ganensis Salomoninseln, Quintalae Norfolkinsel, hdva. ardua und vannae-lavae Neue Hebriden, sororia und Sansitus Fidschiinseln, e.cagitam Norfolkinsel. tutnillac Schifferinseln, anteluta Neue Hebri- der Mollusken während des Jahres 1870. 143 den, patescens und depsta Norfolkinsel, retardata Neue Hebriden Cox, Proc. zool. soc. p. 81. — H. Bainbirdi von Port Denison, That- cheri Rockhampton, Novaegeorg iensis Salomon-Inseln, Macgregor i Neu-Irland, Chancei Salomons-Inseln, convicta Westaustralien Cox, Proc. zool. soc. p. 170, pl. 16, fig. 1 — 6. — H. (Charopa) Curagoae, Bicei, rotella, Onslowi, neglecta. ammonitoides, dispar, H. (Hyalina) Nelsonensis, H. (Videna) Kingi und H. (Hemiplecta Fordet Brazier, ib. p. 659, sänimtlich aus Tasmania. — H. (Galaxias) Meadei (H. Edwardsi Cox) von der Nordküste Australiens und IL (Patida) stel- lata (Helix similis Cox) sind von Brazier neu benannt, weil die Cox'- schen Namen bereits vergeben waren. — H. Hillei Gundlach, Malak. Bl. p. 90, von Cuba. H. leucophthalma Pfeiffer, ib. p. 93, von Celebes ? — H. gentüsiana und Goidardiana Crosse, Journ. de Conchyl. 18. p. 136, vonNeu-Caledonien, abgebildet ib. p. 403, pl. 13. -- H. Abax Marie, ib. p. 139 und p. 420, pl. 13, fig. 6, von Neu-Caledonien. — H. subcoacta, Melitae, Beplanchesi Gassies, ib. p. 140, von Neu-Cale- donien. — H. vincentina, subsidialis. ostiolum, Noumeensis, minutida Crosse, ib. p. 238, von Neu-Caledonien. Die beiden ersteren Arten, sowie H. Perroquiniana sind ib. p. 406. pl. 13 abgebildet. — H. me- tula und biocheana Crosse, ib. p. 248. von den Salomonsinseln. — H. Schlaeroiriclm, pl. 14, fig. 1—4, aus Kabylien, Simoniana von Toulouse, MartoreUi, pl. 15, fig. 12 — 16, von Barcelona, tenietensis, pl. 15, fig. 7 — 11, aus Algerien Bourguignat, Revue de Zoologie 22, p. 21. — H. Laurenti Bourguignat. ib. p. 95, pl. 14, fig. 5 — 7, aus Spanien. — H. Henoniana Bourguignat, ib. p. 166, pl. 15, fig. 4 — 6, aus Kabylien. — H. Montserralensis, semipicta und Zapateri Hi- dalgo, Journ. de Conchyl. p. 298, aus Spanien. — H. enstrophes von den Salomonsinseln, ptyclwphora von Nebraska, und rhynchaena von Jamaica Brown, ib. p. 391. — H. Rupelli, arbusticola, Davidd. pli- catilis, inopinata, thibetica, Alphonsi, subechinata, Bianconii, Mou- _2)mmnaDeshayes,Bull. desnouv. Archiv. du;Mus. VI. p. 19. aus Moupin. Helix pilosa kommt an der Donau bei Dillingen vor, wie Clessin angibt. Nachrichtsbl. der deutsch, malak. Ges. p. 25. Vergl. ib. p. 44 eine Notiz von Sandberge r. v. Märten s legt dar, dass Helix foetens Stud. wohl am rich- tigsten H. ichthyomma Held zu nennen sei. Nachrichtsbl. d. d. malak. Ges. p. 197. Nach einem alten Manuscript von Rafinesque hat Temple Prime dessen Mesodon leucodon und labiatum in Holzschnitt ab- gebildet. Krstere ist synonym von Helix thyroides und letztere von Helix palliata. Annais Lyceurn New-York IX. 1870, p. 294. Helix Ouveana Souverbie ist, Journ. de Conchyl. 18, p. 82, pl. 9, fig. 1, abgebildet. — Ebenso H. ancylochila. abrochroa, Cyrene und Cymodoce Crosse, ib. p. 101, pl. 2. Patula subdaedalea, inermis, adposita Mousson, Journ. de Conchyl, 18, p. 117, pl. 7, iig. 6—8, von den Fidschi -Inseln. 144 Trosehel: Bericht üb. d. Lei st. in d. Naturgeschichte Bulimus sanchristovalensis Cox, Proc. zool. soc. p. 172. pl. 16, fig. 7, von den Salomons-Inseln. — B. dammarensis Pfeiffer, Malak. Bl. p. 93, aus Daminara im westlichen Afrika. JB. Goroensis Souverbie, Journ. de Conchyl. 18, p. 76. Daselbst sind B. Submariei, Annibal und Boulariensis Souv. ausführlicher beschrieben, erstere beiden auch pl. 9. fig. 2 und 3 abgebildet. — B. Pancheri Crosse, ib. p. 137, von Neu-Caledonien, abgebildet ib. p. 411, pl. 13, fig. 7. B. buccalis. Ouensis, pinicola, Theobaldianus Gassies, ib. p. 141, von Neu-Caledonien. — B. Souvillei, Alexander, pseudocaledonicus Crosse, ib. p. 242, von Neu-Caledonien. — B. Kantavuensis Crosse, ib. p. 250, von den Fidschi-Inseln. — B. Kulmliolt zianus Crosse, ib. p. 301, von Montevideo. — B. Davidi, Baudoni, Moupiniensis, macrocerami- fnrmis Deshayes, Bull, des nouv. archives du Museum VI. p. 23, aus Moupin. Bulimus Corydon und Aristaeus Crosse sind, Journ. de Con- chyl. pl. 6, fig. 5, 6, abgebildet. Marie gab Kenntniss von den Auricula-förmigen Bulimus Neu-Caledoniens. Er beschreibt die Thiere von 9 Arten, stellt da- nach die allgemeinen Charaktere dieser Gruppe fest, giebt die Fund- orte der einzelnen Arten an, erörtert die Ursachen des Polymor- phismus, namentlich ob dieselben in der Kreuzung liegen möchten, ohne zu einem bestimmten Resultate zu kommen. Sie lieben den Schatten und nähren sich von Kräutern. Sie bilden ein wichtiges Nahrungsmittel der Eingeborenen. Journal de Conchyl. p. 381. Achatina Dohrniana und Dammarensis Pfeiffer. Malak. Bl. p. 29, aus Westafrika. Carelia variabilis Pease, Journ de Conchyl. p. 402, von Kauai. Orthalicea. Bulimulus damaremis und pygmaeus H. Adams, p. 9, pl. I. fig. 17, 18, von Damaraland. Heynemanii spricht von einer Varietät von Buliminus fascio- latu-s Oliv, von Cypern. Nachrichtsbl. d. d. malak. Ges. p. 126. Sandberge r glaubt, dass Bulimus detritus bei Weilburg in Nassau am Aussterben sei. — Nachrichtsbl. d. d. malak. Ges. p. 183. Harper Pease giebt Journ. de Conchyl. 18. p. 87, an, dass alle Arten Helicteres von der Insel Kauai (Sandwichinseln) in die Gattungen Leptachatina Gould und Amastra Pfeiffer gehören, von ersterer fand er 15 Arten, von letzterer 5 Arten. Davon sind neu : Leptachatina turyidula, costidosa. laevis, balteata, tenebrosa, externa, lucida, antiqua; Amastra sphaerica, rugulosa. Ueber die Lebensweise von Cionella acicula vergl. Clessin in Nachrichtsbl. deutsch, malak. Gesellsch. p. 26. Tornatellina columellaris Mousson, Journ. de Conchyl. 18. 1». 129, von den Fidschi-Inseln. — T. Nonmeensis Crosse, ib. p. 244. von Neu-Caledonien. Sordelli untersuchte, Atti della Soc. di sc. nat. XIII. 1. p. 40, Caecilianella acicula. Der Kiefer soll Aehnlichkeit mit Pupa der Mollusken während des Jahres 1870. 145 und Clausilia haben, die Zähne der Zunge, 29 bis 31 in einer Quer- reihe, sind dreispitzig. Caecilianella veneta Charp. in sched. = acicula Betta und C. Gredleri Küster n. sp. Neunter Bericht der naturf. Ges. zu Bamberg p. 93. von Trient und von Triest. Steno gyra (OpeasJ terebralis Tbeobald, Journ. Asiat. Soc. of Bengal 39, p. 401, aus den Shan-Staaten. — St. (Opeas) novemgyraia Mousson, Journ. de Conchyl. 18, p. 126, von der Insel Oneata. Fid- schi-Inseln. Bumina (Subulina) teres H. Adams, Proc. zool. soc. p. 8, pl. I. Fig. 14, von Hainan. Crosse und Fischer haben ihre Studien über den Kiefer und die Zungenbewaffnung der Cylindrellidae fortgesetzt. Journ. de Conchyl. 18, p. 1. Sie erkannten, dass die alte Gattung Cylin- drella nach dem Gebiss in zwei grosse Abtheilungen zerfällt: 1) die Gattungen Eucalodium, Berendtia und Holospira haben einen mehr oder weniger soliden Kiefer und eine breite Zungenmembran mit horizontalen Reihen von Zahnplatten, sie sind also Heliciden. 2) Die wahren Cylindrellen haben einen äusserst zarten Kiefer mit Längs- linien, die nach vorn in der Mittellinie convergiren, und eine schma- lere Radula mit Zähnen im Quincunx. Unter diesen, die zur Fa- milie Cylindrellidae vereinigt werden, unterscheiden die Verf. vor- läufig fünf Gruppen : Cylindrella s. str., Ca 11 o nia Crosse Fischer Thaumasia Albers, Lia Albers und Macro ceramns Guild. Cylindrella Clerchi Arango und C. geminata Pfeiffer, Malak. Bl. p. 91, von Cuba. Clausilia Eggeri Frauenfeld, Verhandl. zool. -bot. Ges. in Wien XX. p. 664, vom Helenaberge bei Treibach. — Cl. (Phaedusa) Ben- soni Adams, Proc. zool. soc. p. 378, pl. 27, fig. 10, aus China. — Cl. thibetana, serrata, gibbosula Deshayes, Bull, des nouv. Archives du Museum VI. p. 25, aus Südthibet. Ennea (Gonospira) ringens Adams. Proc. zool. soc. p. 379, pl. 27. fig. 15, von Sierra Leone. Pupa fartoidea und Salwiniana Theobald, Journ. Asiat. Soc. of Bengal 39, p. 400, aus den Shan-Staaten. — P tenuilabris Gund- lach, Malak. Bl. p. 91, von Cuba. — P. Moreleti Brown, Journ. de Conchyl^ p. 393, von Labuan. Pupa gubernatoria Crosse ist Journ. de Conchyl. 18, p. 105, pl. 2, fig. 4, abgebildet. Vertigo (Pagodella) incerta Nevill, Journ. Asiat. Soc. of Bengal 39, p. 413, von Isle de Bourbon. Vitrinea. Vitrina venusta aus dem Arakan-Gebirge und Ataranensis aus der Provinz Martaban Theobald. Journ. Asiat. Soc. of Bengal 39, p. 400. Nanina (Sesara) Ataranensis Theobald, Journ. Asiat. Soc. of Bengal 39. p. 401, pl. 18, fig. 7, vom Ataran-Fluss, Provinz Marta- 14G T rose fiel: Bericht Üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte bau. — N. Cordemoyi Nevill. ib. p. 408, von Isle de Bourbon. — N. emplicata Nevill. ib. p. 407, von Mauritius. — JV. fragillima, nodulata und exerescens Mousson, Journ. de Conchyl. 18, p. 112, pl. 7, fig. 3 — 5, von den Fidschi-Inseln. Helicarion Sogdianus v. Martens, Sitzungsber. Ges. naturl". Freunde zu Berlin 1870, p. 56, von Samarkand. Von Semper's Reisen im Archipel der Philippinen Band 3 wird die Familie der Zonitiden folgendermassen charakterisirt : »Geschlechtsöfthung dicht unter oder etwas hinter dem augentragen- den Fühler ; eine Schwanzdrüse am Fussende ; ein Fusssaum ; ein glatter niemals gerippter (oxygnather) Kiefer ; die seitlichen Zungen- zähne bald pfriemenförmig, bald mit zweispitziger Schneide«. Die Familie wird in zwei ^ Unterfamilien gespalten: I. Ceratophora mit längsgetheilter Fusssohle und Hörn über der Schwanzdrüse, dahin die Gattungen 1) Temientia Humb., T. philippinensis von den Philippinen, 2) Parmarion Fisch., wozu als muthmasslich auch Ma- riella Gray und Parmella Adams gezogen werden, Mariella araya- lensis von Luzon, 3) JbJuplecta n. gen. Am Manteirande sind nur die Mantellappen vorhanden, der linke ist in zwei getrennte Läpp- chen zerfallen; über der Schwanzdrüse ein kurzes Hörn. Schale ganz äusserlich, oben gerippt oder gestreift, unten glatt. An den Geschlechtstheilen eine cylindrischc weibliche xVnhangsdrüse mit knorpeliger Spitze ; am Samenleiter ein Blindsack, in welchem sich Kalkconcretionen bilden und ein Flagellum mit 2 Arten von Ceylon subopaca und Layardi Pfr., aus dem Subgenus Orobia, 4) Macro- chlamys Bens., M. crebristriatus und Henrici Philippinen, 5) Den- droiimax Dohrn, 6) Helicarion Fer., H. helicoides Luzon, iueertus Cebu, tigrinus Isbon, bicarinatus Luzon, bisligensis Mindanao ; 7) E u- rypas n. gen. Die Schale liegt, wie bei Parmarion und Tennentia ganz auf dem breiten Fussrücken, welcher sich nicht wie bei Helicarion in einer Kante erhebt, sondern jederseits einen saumartigen in ein- zelne Lappen ausgezogenen Rand hat : die beiden Schalenlappen sehr wechselnd an Grösse, der linke Nackenlappen in zwei Läppchen ge- theilt, Ueber der Schwanzdrüse ein kurzes Hörn. Geschlechtstheile übereinstimmend mit denen der Helicarion-Arten, aber ohne die Reizpapillen der philippinischen Arten; die Concretionen im Kalk- sack des Samenleiters sehr klein. Schale mit undeutlich gekielten glatten Windungen, Nabel sehr eng, wie bei allen Helicarion-Arten. Dahin E. cascus Gould und similis n. sp., von den Fidji-Inseln. 8) Rotula Albers. 9) Martensia n. gen. Am Mantelrande fehlt der rechte Schalenlappen, der linke Nackenlappen ist in 2 Läppchen zerfallen: eine weibliche Anhangsdrüse fehlt; am Samenleiter ein Kalksack, am Penis zwei Blindsäcke (Flagellum) und eine acinöse Drüse; Schale conisch, genabelt, mit gekielten, oben sculptirten, unten glatten Windungen. Dahin M. mossambicensis Pfr. 10) Mi- croeystis Beck. M. palaensis von den Palau-Inseln, glaberrima und der Mollusken während des Jahres 1870. 147 lactea von Luzon, Wüsoni, margaritacea und Straminen von den Palau-Inseln. 11) Macroceras. Am Mantelrande lappige Ver- längerungen; Windungen der Schale zahlreich und eng; Geschlcehts- theile ganz einfach, ohne jegliche Anhangsdrüsen ; Zähne glattrandig, stumpfschneidig. Dahin M. spectabilis Pfr. — II. Aceratophora. Ohne eigentliches die Schwanzdrüse überragendes Hörn und mit un- geteilter Fusssohle. Dahin die Gattungen: 12) Ariophanta Desm.. 13) Xesta Albers, X. mindanaensis von Mindanao. 14) Rhysota Albers, Rh. Antonii von Luzon, globosa von Mindanao, striatula von Luzon. 15) Zonites Monf. Auf der ersten Tafel sind die Thiere von 15 Ar- ten abgebildet, auf der zweiten Tafel die Schalen der neuen Arten, auf der dritten, vierten und fünften die Geschlechtstheile, auf der sechsten und siebenten die Zungenzähne. Zonites plicostriatus Mousson, Journ. de Conchyl. 18, p. 116, von Viti-Levu. — Z. Tuxtlensis Crosse et Fischer, ib. p. 237, aus Mexiko. — Z. tehnantepecensis Crosse et Fischer, ib. p. 297, aus Mexiko. — Z. septentrionalis, pl. 16, fig. 4—6, aus dem nördlichen Frankreich, Farinesianns, pl. 16, fig. 1 — 3, aus P'rankreich, Navarri- cus, pl. 16, fig. 10 — 12, aus den Pyrenäen Bourguignat, Revue de zoologie 22, p. 17. — Z. catoleius, pl. 15, fig. 1—3, aus Aegypten, Durandoianus, pl. 16, fig. 13 — 16, aus Algerien, pictonicus pl. 16. fig. 7 — 9, aus Frankreich, Courqiiini, pl. 16, fig. 17 — 22, von Barce- lona, Jaccetanicus pl. 16, fig. 23—28, ebendaher, Bourguignat, ib. p. 87. Macrochlamys Cutteri H. Adams, Proc. zool. soc. p. 794, pl. 48. fig. 21, von Borneo. Pithys rotellina, imperforata, Atiensis, paucicostata, Roraton- gensis, celsa, analogica, vereeunda sind neue Arten von Pease von verschiedenen Inseln Polynesiens. Journal de Conchyl. p. 393. Trochomorpha aecurata Mousson, Journ. de Conchyl. 18, p. 120, pl. 7, fig. 2, von Viti-Levu. Hyalina Draparnaldii Beck, ist nach C 1 e s s i n bei Augsburg heimisch. Nachrichtsbl. d. d. malak. Ges. p. 105. Succinea. Succinea elongata Pease, Journ. de Conchyl. 18, p. 96, von der Insel Cauai, Sandwichinseln. — S. Paulucciae Gassies, ib. p. 140, von Neu-Caledonien. Succinea oblonga kommt nach Kobelt sowohl an trockenen wie an nassen Stellen vor. Nachrichtsbl. d. d. malak. Ges. p. 182. Catinella rubida Pease, Journ. de Conchyl. 18, p. 97, von Cauai, Sandwichinseln (die Gattung Catinella mache ich nicht aus- findig, und stelle sie mit Zweifel hierher. Ref.). Testacellea. Cl essin schrieb einen Beitrag »zur Kennt- niss der Gattung Helicophanta. « Nachrichtsblatt d. deutsch, malak. Ges. p. 67. Daudebardia nubigena und atlantica Bourguignat, Revue de Zoologie XXII. p. 14, pl. 17, fig. 9—16, aus Algerien. Crosse stellt wiederholt in Abrede (vergl. vorj. Ber. p. 571), 148 Tröschel: Bericht üb. d. Leist. in d Naturgeschichte dass Rhytida inaequalis aus Australien komme, sie stamme viel- mehr aus Neu-Caledonien. Nachrichtsbl. deutsch, malak. Ges. p. 5. v. Martens bestätigt dies ib. p. 26. Vergl. ferner Sem per, ib. p. 41, und Verkrüzen, p. 80, welcher letztere Crosse Unrecht gibt, indem die Art von Lord Howes-Insel stamme, die näher an Austra- lien als Neu-Caledonien liegt. — Semper zeigte, dass auch Rhy- tida Strangei eine Testacellide sei. Ib. p. 102. Tryon glaubt, dass Strebelia (Physella) Berendtii fälschlich für eine Süsswasserschnecke gehalten sei, sie gehöre vielmehr in die Nähe von Glandina. Amer. Journ. of Conchology VL p. 181. Limacea. Belloni bildete, Bullettino malac. Ital. III. p. 161, tav. III. IV, sieben Varietäten von Limax Dacampi ab, nämlich mit rothem Kiel Var. trilineolata, monolineolata und fusca, mit gelbem Kiel Sordellii, elegans und atrata. mit weissem Kiel Amaliae. Limax Guatemalensis Crosse et Fischer, Journ. de Conchyl. p. 297, aus Guatemala. Bergh beschrieb die Anatomie von Triboniophorus Schüttei Keferst., Philomycus carolinensis Bosc. und Ph. austraUs Bgh., in Verhaudl. zool.-bot. Ges. in Wien p. 842, Taf. 11—13. Letztere Art stammt von Oahu. Athoracophorus modestus Crosse et Fischer, Journ. de Con- chyl. 18. p. 238, aus Neu-Caledonien. Auriculacea. Melampus avenaceus Mousson, Journ. de Conchyl. 18, p. 134, von den Fidschi-Inseln. Scarabus maurulus und Crosseanus Gassies, Journ. de Conchyl. 18, p. 143, von Neu-Caledonien. Aaricula intus carinata Mousson, Journ. de Conchyl. 18, p. 132, pl. 7, fig. 9, von Viti-Levu. Limnaeacea. Dali hat, Annais Lyceum New-York IX. p. 333. seine frühere Angabe, dass Pompholix vier Augen besässe, zurück- genommen und über die Anatomie von P. Var. solida einige ana- tomische Bemerkungen gemacht. Hieran schliesst sich dann eine systematische Anordnung der Gruppe Limnacea, die wir nach ihren Hauptzügen hier mittheilen: 1. Farn. L imnaeidae. Luft athmend, meist fluviatil; Fuss hinten abgerundet; Mund mit einer queren Mundplatte und meist mit zwei seitlichen accessorischen Platten ; Radula breit mit einer unscheinbaren einfachen Mittelplatte und zahlreichen fast gleichför- migen Seitenzähnen mit umgekrempten mehr oder weniger gezähnten Spitzen, nach aussen die Zähnelungen zahlreicher und die Platten schmaler. 1. Subfam. Limnaeinae. Seitenkiefer vorhanden, Mittel- platte einfach zugespitzt, die seitlichen mit zahlreichen Zähnchen; Tentakel flach, Genitalien rechts. Gatt. Limnaea Lara, mit den Un- tergatt. Radix, Bulimnaea, Limnophysa, Acella, Pleurolimnaea. Lim- naea. Amphipeplea Nils., Evinna Adams, Strebelia Crosse et Fischer, der Mollusken während des Jahres 1870. 149 2. Subfarn. Planorbinae. Seitenkiefer vorhanden, Tentakel faden- förmig, Fuss kurz, Genitalien links. Gatt. Planorbis Guett. mit den Untergatt. Taphius Ad., Helisoma Swains., Planorbis Guett., PJanor- bella Hald., Adula Ad., Menetus Ad., Gyraulus Agass.. Bathyom- phalus Agass., Anisus Fitz., Segmentina Fiem. mit den Untergatt. Planorbula und Segmentina. 3. Subfam. Camptocerinae. Kiefer?, Schale linksgewunden, Fuss kurz, Tentakel cylindrisch, stumpf, Mantel nicht um die Sehale geschlagen, Zähne ?. Gatt. Camptoceras Bens. 4. Subfam. Pompholyinae. Kiefer herzförmig, Seitenkiefer fehlen, Genitalien links, Schale rechtsgewunden, deprimirt mit we- nigen Windungen. Gatt. Pomplwlyx Lea. Choanomphalus Gerstf., Garinifex Binney mit dem Subgen. Vorticifex. 2. Farn. Ancylidae. Seitenkiefer vorhanden, Zahnplatten wie bei Limnaea, Schale napfförmig ; zwättrig, aber nicht gleichzei- tiger gegenseitiger Begattung fähig wie die Limnaeen (bekanntlich ist dies bei den Limnaeen auch nicht der Fall!). Gatt. Acroloxas Beck., Ancylus Geoffr., Brondelia Bourg., Valenciennius Rouss. 3. Farn. Physidae. Fuss hinten spitz, Kiefer wenn vorhanden ohne Seitenkiefer, Seitenzahnplatten abwechselnd mit kammartigen und einfachen Spitzen, Basis der Mittelplatte breit, zweitheilig. Spitze mit einigen Zähnchen. 1. Subfam. Physinae. Genitalien links. Gatt. Physa Drap, mit den Untergatt. Physa, Physella, Costa- lella, Isidora, Ameria, Physodon, Macrophysa Meek., Bulinus Adans., Physopsis Krauss. 4. Farn. Ghilini dae. Tentakel flach, Mantel mit einem rhom- bischen Lappen die Kiemenöffnung schliessend, Schale rechtsgewun- den. Spindel gefaltet, Genitalien rechts, Seitenplatten gleichmässig kammförmig mit verlängerten Basen vor der Insertion der Spitzen, keine accessorischen einfachen Zahnpiatten, keine Kiefer, Mitteiplatte wie bei Physa. Gatt. Chilina Gray mit den Untergatt. Chili na und Pseudochilina. Physa gibberula Mousson, Journ. de Conchyl. 18, p. 130 vou den Fidschi-Inseln. — Ph. capillata Gassies, ib. p. 306, von Greta. Planorbis sudanicus v. Martens, Malak. Bl. p. 35, vom oberen Nil. — PI Fouqueti Gassies, Journ. de Conchyl. 18, p. 146, von Neu-Caledonien. — PL Mabilli Bourguignat, Revue de Zoologie 22. p. 28, pl. 17, fig. 1—3, aus dem Departement de l'Oise. — PI thi- betanus Deshayes, Bull, des nouv. Archives du Museum VI. p. 27, aus Moupin. Reinhardt hat Planorbis riparius auch in der Mark Bran- denburg bei Potsdam gesammelt, Nachrichtsbl. deutsch, malak. Ges. p. 6. — Ebenso PI. acies Mühlf... dessen Synonymie er berichtigt. Ib. p. 21. Ich zweifle nicht, dass er meinen PI. vorticulus richtig hierhergezogen hat. Exemplare besitze ich davon nicht mehr. James Lewis macht darauf aufmerksam, dass die Tempe- ratur, massige oder reichliche Nahrung, Zugänglichkeit zur Atmo- 150 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d Naturgeschichte Sphäre. Wasserströmungen grossen Einfluss auf das Wachsthain der Liinnaeen ausüben, und er hält daher L. elodes; catascopium und andere Arten für nicht speciiisch verschieden, zumal er die Eier von L. catascopium in einem seichten Strom, wo sie günstige Be- dingungen fanden, sich zu L. elodes entwickeln sah. Araer. Journ. of Conchology VI. p. 85. Limnaea turgidula, compact® und ambigua Pease, Amor. Journ. of Conchology VI. p. 5, pl. 3, fig. 3 — 5, von den Saudwich - inseln. — L. Martorelli Bourguignat, Revue de Zoologie 22, p. 167, pl. 17, fig. 17 — 19, aus Catalonien. — L. Davklii Deshayes, Bull, des douv. Archives du Museum VI. p. 26, aus Südthibet. Kobelt äussert sich über Limnaea rosea als Varietät, sowie überhaupt über die Ausbildung correspondirender Varietäten bei verschiedenen Arten. Nacbrichtsbl. d. d. malak. Ges. p. 127. Gundlachia Stimpsoniana Smith, Aunals Lyceum New-York IX. p. 399. von Long Island. Das Septum wird in der ersten Hälfte des Jahres gebildet, denn nach dem Juni findet man nur vollständig entwickelte Exemplare. Notobranchiata. In einem Bericht über »Collingwood's Rambles of a Naturalist on tlie shores and waters of the China Sea. London 1868« in Journal of travel and natural history I. p. 363 sind p. 367 einige Nudibranchier in Holzschnitt abgebildet, ohne dass auf ihre Bestimmung und Be- schreibung näher eingegangen wäre. Doridoa. Fischer hat, Journ. de Conchyl. p. 289, die Cuvier'- schen Originalexemplare seiner Doris- Arten untersucht. D. tuber- culata Cuv. ist identisch mit D. tuberculata Aid. Haue; D. stellata, pilosa und laevis sind alle von D. pilosa Müll, nicht zu trennen; D. tomentosa ist eine eigene Art, aber verschieden von D. tomentosa Phil. Doris bifida Verrill, Amer. Journ. of sc. and arts 50, p. 406, von Eastport, Maine. — I). grisea Stimpson Ms. bei Gould Inverte- brata of Massachusetts p. 232, pl. 20, fig. 292, 295. Tritoniadae. Dendronotus robustus Verrill, Amer. Journ. of sc. and arts 50, p. 405, von Grand Menan. Aeolidiae. In dem ersten Hefte des zweiten Bandes des zweiten Theils von Semper's Reisen im Archipel der Philippinen werden von Bergh beschrieben und abgebildet Cratena bylgia von den Philippinen, longibursa von den Pelew-Inseln, lugubris von den Phi- lippinen, Caecinella luctuosa von den Philippinen nov. gen., Rhi- nophoria vagina instrueta, frons latus, tentacula frontalia; papillae dorsales utrinque uniscriatae, et postice ad radicem caudae insuper appendices claviformes nodiferae ; tubus analis latero-dorsalis ; poda- rium angustum, antice rotundatum ; bursae cnidophorae nullae. Man- dibulae non desunt ; lingua sat longa, dentibus uniseriatis ; dentes breviores, grosse denticulati ; Flabellina Semperi von den Philippinen. Alle diese neuen Arten sind ausführlich, auch anatomisch, beschrieben. der Mollusken während des Jahres 1870. 151 Auf den Tafeln dieses Heftes sind ausserdem noch abgebildet Bor- nella spec., Fhyllobranchus prasinus n. sp., Cyerce elegans und nigra; ohne jedoch schon im Texte berücksichtigt zu sein. Aeolis vermiferus Smith, Annais Lyceum New-York IX. p. 391, von Long Island. — Ae. pilata Gould, lnvertebrata of Massachusetts p. 243, pl. 19, fig. 270, 277, 279, 281. Calliopaea fuscata Gould, lnvertebrata of Massachusetts p. 250, pl. 16, fig. 218— 221. Embletonia fuscata und remigata Gould, lnvertebrata of Massa- chusetts p. 251, pl. 16, lig. 229—232 und fig. 214—217. Trinchese stellte in der Familie der Eolidier eine neue Gattung Beccaria auf. Corpus elongatum, subcompressum, postice attenuatum; caput distinetum utrinque in lobum planum extensum ; podarium latum, angulis anterioribus acutis, paullulurn produetis; branchiae numerosae, foliaceae, seriebus minus distinetis ad latera dorsi dispositae; rhinophoria longa, foliacea, convoluta; foramina generationis (et ani ?) ad dextrum latus; maxillae nullae; radula dentibus validis non denticulatis praedita. B. tricolor aus dem Hafen von Genua. Annali del Museo di Genova Dec. 1870, p. 47, tav. 4—7. Elysiadae. Actaeon exilis Jeffreys, Anuals nat. hist. VI. p. 85, aus dem Mittelmeer. Aplysiacea. Fischer hat die Copula von Aplysia beobachtet, welche gegenseitig, aber nicht gleichzeitig erfolgt; er sah aber zu- weilen auch mehrere in solchem Zusammenhange, dass eines oder einige Individuen gleichzeitig dem einen als Männchen, dem andern als Weibchen dienten, ganz wie es von den Limnaeen bekannt ist. Ein nahe verwandtes Thier, das Verf. vorläufig Dolabrifera Lafonti nennt, begattet sich dagegen gegenseitig und gleichzeitig. Er be- schreibt dann das Ablegen der Eier. Alle Aplysien sind phytophag, sie nähren sich von Zosteren und Algen. Annales des sciences nat. 13, no. 2, article 3. Aplysia melanopus Couch, Proc. zool. soc. p. 173, von der Küste von Cornwall. Dolabrifera Brazieri Sowerby, Proc. zool. soc. p. 250, von Bo- tany Bay. Monopleurobranchiata. Pleurobranchidae. Von Moquin-Tandon erhielten wir in den Annales des sc. nat XIV. Article 5 eine Monographie der Um- brella mediterranea von 135 Seiten mit 8 Tafein. Die Arbeit zer- fällt in 5 Abschnitte. Der erste enthält die historische Uebersicht der bereits vorhandenen Arbeiten; der zweite die genaue Beschrei- bung der Art und eine Schilderung der Lebensweise ; die drei letzten sind der Anatomie gewidmet. Gadinüdae. Dali sammelte Materialien zu einer Monographie der Gadiniidae. Amer. Journ. of Conchology VI. p. 8. Verf. erklärt 152 Tro sehet: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte sie für wahre Lungenschnecken, deren Anatomie Verwandtschaft mit den Auriculidae und deren Gebiss Beziehungen mit dieser Fa- milie, mehr noch mit den Siphonariadae hat. Die Gattung Gadinia hat 8 Arten, wovon eine neu, die Gattung Deslongchampsia 3 Arten. Von G. reticulata Sow. ist die Anatomie gegeben und auf pl. 2 ab- gebildet. — Eine neue Art Gadinia carinata ist pl. 4, fig. 12. 13 abgebildet; sie stammt von Aspinwall, Centralamerika. Cooper tadelt es, dass Dali seine Untersuchungen aus- schliesslich an einer Art gemacht hat, die dem Subgenus Rowellia angehört, und daraus geschlossen, dass alle früheren Forscher sich geirrt hätten. Ib. p. 319 (1871). Siphonariacea. Dali theilte die Gattung Siphonaria in zwei Subgenera: 1. Siphonaria, Schale solid. Apex central oder sub- central, mit strahligen Rippen; die inneren Seitenzähne haben eine breite, schiefe am Ende ausgerandete Schneide, die äusseren Seiten- zähne sind breit und dreizähnig. der Mittelzahn ist dünn, mit einer rautenförmigen Schneide; Kiefer einfach und gebogen. Dahin S- gigas, sipho, alternata Say. 2. Liriola, Schale dünn, hornig, glatt oder mit feinen Strahlen ; Apex marginal oder submarginal ; Mittel" zahn massig mit einfacher spitzer Schneide, die inneren Seitenzähnc lang, schmal und mit zweispitziger Schneide, die äusseren Seitenzähnc breit und dreizähnig; Kiefer einfach und gebogen. Dahin S. ther- sites, lateralis, redemiculum, Macgillivrayi, Lessoni, tristensis, lineo- lata ct. Von tristensis ist die Anatomie gegeben. Die Gattung Anisomyon Meek gehört ebenfalls hierher. Amer. Journ. of Concho- logy VI. p. 30 mit pl. 4 und 5. Hypobranchiata. Phyllidiidae. Doridella n. gen. Verrill, Amer. Journ. sc. and arts 50, p. 408. Körper mit einem weiten, glatten Mantel be- deckt, oval, convex ; Rückententakeln retractil, ohne Scheiden ; Kopf vorragend, die seitlichen Winkel vorn verlängert, wie kurze Mund- palpen oder Tentakel; Fuss breit, herzförmig; Kiemen hinten in der Furche zwischen Mantel undf Fuss. D. obscura von New-Haven. Verf. hält die Gattung für verwandt mit Phyllidia und Freyeria. Pteropoda. Im 5. Bande des Annuario del Museo Zoologico della R. Uni- versita di Napoli, 1869 berichtet Costa, dass zuweilen Clionopsis Krohnii, Spirialis recurvirostra und Hyalaea inflexa im Golf von Neapel vorkommen. Ebenso wurden Creseis acicula und conica gesammelt. Lamcllibranchiata. lieber das Klettern der Muscheln von Lock wo od. The American Naturalist 1870, p. 331—336. Pectiniformia. Ostreacea. Möbius: Ueber Austern und Miesmuschelzucht und Hebung derselben an den norddeutschen Küsten. Berlin 1870. der Mollusken während des Jahres 1870. 153 Es wird geschildert 1) die künstliche Austernzucht in Frankreich, 2) künstliche Austernzucht in England, 3) die alte Austernkultur in England, 4) Austernreservoirs in Ostende, 5) über die Austern- zucht im Allgemeinen und ihre Anwendbarkeit an unsern Küsten. Die bisherigen Versuche haben ein wenig günstiges Resultat geliefert, und wenn auch Verf. die Hoffnung nicht ganz aufgiebt, findet er die Schwierigkeiten der künstlichen Austernzucht doch noch so gross, dass das Problem noch nicht annähernd gelöst ist, an den deutschen Küsten die Austern so zu vermehren, dass sie eine billige Volks- nahrung lieferten. — Etwas mehr Hoffnung auf Gelingen scheint die Miesmuschelzucht zu bieten. Noll stellte, Zool. Garten p. 230. die bisherigen Resultate der Austernzucht nach Möbius kurz zusammen. Ebenso ib. p. 285 über die Miesmuschelzucht. Ueber den Eiufluss des Frostes auf die Austernbänke bei der Insel Sylt berichtete Möbius. Zool. Garten p. 133. Ostrea Paulucciae Crosse ist Journ. de Conchyl. 18, p. 108, pl. 2, fig. 5 abgebildet. Pectinea. Pecten quadriliratus Lischke, Mal. Bl. p. 29. von Japan. Radula tennis und B. (Limatula) pusitta H. Adams. Proc. zool. soc. p. 793, pl. 48. hg. 18, 19. aus dem Rothen Meere. Limaea pectinata H. Adams, ib. p. 7, pl. I. fig. 11. ebendaher. Arcacea. Limopsis concinna H. Adams, Proc. zool. soc. p. 7, pl. I. Fig. 10, von den Canarischen Inseln. Axinaea (Pectuncuhis) arahica H. Adams, Proc. zool. soc. p. 792, aus dem Rothen Meere. Nuculidae. Nucula inconspicua H. Adams, Proc. zool. soc. p. 793. aus dem Rothen Meere.- Leda acuminata Jeffreys. Annais nat. hist. VI. p. 69, aus dem Mittelmeer und vom westlichen Irland; war bisher nur fossil be- kannt, — L. irradiata Sowerby, Proc. zool. soc. p. 250, von China. Solenella subaequalis Sowerby, ib. pl. 21, fig. 5, von Rio Janeiro. Luciniformia Trigoniacea. Verticordia granulata Seguenza, bisher nur als fossil bekannt, wurde von Jeffreys als im Aegeischen Meere le- bend bezeichnet. Annais nat. hist. VI% p. 73. Najades. Noll hielt einen Vortrag über unsere Flussmuscheln (Najaden), ihre Entwickelung und ihre Beziehungen zur übrigen Thierwelt. Bericht über die Senckenbergische naturf. Ges. in Frank- furt a. M. 1870, p. 33—44. In Beziehung auf die Frage »ob die Unionen Lichtempfindung besitzen (vergl. vorj. Ber. p. 577), bemerkt Sharswood, Silliman Amer. Journ. 49, p. 422, dass Haldeman bereits 1843 und 1850 von Augen der Unionen gesprochen hat. Isaac Lea hat von seiner Synopsis of the fämily Uniouidae 154 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte eine vervollständigte vierte Ausgabe herausgegeben, und dieselbe seinem Freunde Isaac Hays gewidmet. Er hat diese Ausgabe ver- bessert und vermehrt durch Hinzufügung von Tabellen über die geographische Verbreitung und durch den Fundort aller Species. Verf. hat zwei Genera angenommen: Margaron und Platiris. Die Gattung Margaron zerfällt in 9 Subgenera, nämlich 1) Triquetra mit 3 südamerikanischen Arten und 1 Asiatischen Art. 2) Prisodon mit 3 südamerikanischen Arten, 3) Unio mit 10 europäischen, 144 asia- tischen, 24 afrikanischen. 488 nordamerikanischen, 78 süd- und cen- tralamerikanischen. 14 neuholländischen Arten und 8 Arten unbe- kannten Fundortes, 4) Margariiana mit 1 europäischen, 28 nord- amerikanischen, 3 afrikanischen, 1 südamerikanischen Art, 5) Plagio- don mit 1 südamerikanischen Art, 6) Monocondylaea mit 1 euro- päischen, 15 asiatischen, 12 südamerikanischen Arten, 7) Dipsas mit 2 asiatischen Arten. 8) Auodonta mit 1 europäischen, 12 asiatischen, 6 afrikanischen, 86 nordamerikanischen, 51 südamerikanischen, 1 neu- holländischen Arten, und 1 Art unbekannten Vaterlandes, 9) Columba mit 2 südamerikanischen Arten, 10) Byssanodonta mit einer süd- amerikanischen Art. — Die Gattung Platiris hat drei Subgenera, nämlich 1) Iridina mit 4 afrikanischen Arten und 1 Art unbekannten Vorkommens, 2) Spatha mit 9 afrikanischen Arten, 3) Mycetopus mit 5 südamerikanischen Arten und 1 neuholländischen Art. An- gehängt ist eine alphabetisch nach den Verfassern geordnete Liste der benutzten Schriften über die Unioniden, und eine Bibliographie, chronologisch geordnet. Lloyd glaubt die specifische Differenz der Anodonta anatina von A. cygnea dadurch nachweisen zu können, dass bei ersterer die Kiemenöffnung viel grösser und mit zahlreicheren und zarteren Ten- takeln gefranzt ist. Seine Beobachtungen bestätigten ferner, dass gewöhnlich das Wasser durch die Kiemenöffnung ein- und durch die Afteröffnung austritt. Nur wenn die Kiemenöffnung von Schlamm bedeckt ist, wird auch durch die Afteröffnung Wasser eingezogen, dann durch die Kiemenöffnung ausgetrieben, und so die letztere vom Schlamm befreit. Annais nat. bist. V. p. G5. Monocondylaea (Plagiodon) semisulcata Adams, Proc. zool. soc. p. 376, pl. 27, fig. 3, aus dem östlichen Peru. Mytilacea. Mytüus Pharaonis Fischer, Journ. de Conchyl. 18, p. 178, von Suez. Perna fulgida H. Adams, Proc. zool. soc. p. 7. pl. 1, fig. 9, aus dem Rothen Meere. Allery di Monte rosato will Dacrydium vitreum (Modiola vitrea Müll.) bei Palermo gefunden haben. Bullet. Make. Ital. III. p. 43. Crenella (Modiolaria) viridula, Cr. compta, gibba EL Adams, Proc. zool. soc. p. 792. aus dem Rothen Meere. Caramagna will das Bohren von Lithodomus lithophagus der Mollusken während des Jahres 1870. 155 beobachtet haben. Er hörte ein Geräusch in dem Felsen, wie wenn ein Steinhauer mit dem Hammer auf den Meissel schlägt, und be- obachtete, wie das Thier sich auf den Grund seiner Hohle herab- fallen Hess. Er glaubt sich daher überzeugt, dass die Zerstörung des Steins mechanisch durch die Schale bewerkstelligt würde. Bullet. Malac. Ital. III. p. 46. Tichogonia Chemnitzii ist von Cl essin auch in der oberen Donau gefunden. Nachrichtsbl. d. deutsch, malak. Ces. p. 6. Dreissena Swmhoei Adams. Proc. zool. soc. p. 379, pl. 27. fig. 13, aus China. Astartacea. Crassatella subquadrata von Südafrika, foveolata von China, crebrilirata von Südafrika Sowerby, Proc. zool. soc. p. 249. Ungulinidae. Mijsia tumida H. Adams, Proc. zool. soc. p. 791. pl. 48, fig. 16, aus dem Rothen Meere. Lucin acea. Luc Ina Fieldingi, concinna, elegans und L. (Gy- clas) Macandreae H. Adams, Proc. zool. soc. p. 791, pl. 48, fig. 13 — 15, aus dem Rothen Meere. Loripes edentuloides Verrill. Silliman Amer. Journ. 49, p. 226, von Californien. — L. decussata H. Adams, Proc. zool. soc. p. 7. pl. I. fig. 8, aus dem Rothen Meere. — L. picta H. Adams, ib. p. 792, aus dem Rothen Meere. Veneriformia. Chamacea. Chama ambigua, Dunlceri, semipurpurata und re- troversa Lischke, Malak. Bl. p. 27. von Japan. Cardiacea. Gwyn Jeffreys bestätigte durch eine grosse Reihe von Exemplaren, dass Kellia abyssicola Forbes, Venus miliaris Phil, und Kelliella abyssicola. Sars Jugendzustände von Isocardia cor. L. sind. Annais nat. hist. V. p. 441. Cycladea. Sphaerium hispanicum Bourguignat, Revue de Zoo- logie 22, p. 170, pl. 17, fig. 20, 21, von Madrid. Temple Prime stellt Annais Lyceum New- York IX. p. 298, mehrere neue Corbicula auf: C. ammiralis und gübernatoria von Cambodia, Delessertiana aus Kleinasien und Egypten, imperialis von Pondichery, amazonica vom Amazonenfluss, baronialis aus Austra- lien, consularis von Malacca, episcopalis von Cambodia. Veneracea. Coralliophaga striolata H, Adams, Proc. zool. soc. p. 791, pl. 48, fig. 12. aus dem Rothen Meere. Tapes ducalis Römer, Malakozool. Bl. p. 9. von China. Hemitapes Dohrni Römer, Malakozool. Bl. p. 10, von den Philippinen. Dali gründete, Proc. Boston Soc. XIII. p. 256, eine neue Gattung Liocyma. Schale dreieckig oder länglich eiförmig, klein, dünn, glatt, mit concentrischen Wellen und feinen radialen Linien; mit polirter Epidermis; Mantelbucht klein, gerundet dreieckig; drei Schlosszähne in jeder Schale, der mittlere der grösste, am Ober- rande gefurcht; Lunula schwach, keine Areola, Ligament unter der 150 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte äusseren Fläche eingesetzt. Siphonen gleich, kurz, mit zahlreichen cylindrischen Papillen um die Oeffnungen, keine Klappe in den Rohren, beide bis zur Spitze verwachsen. Innere Kieme lang, äussere kurz. Vier Mundlappen; die oberen schlank, sehmal, spitz, glatt, die unteren dicker, rechts gewunden mit zwei Windungen. Dahin Venus fluctuosa Gould und eine neue Art L. Beckii von Massachusetts. Dosinia Corciüum von China, nuculoides aus dem Indischen Ocean, caesicia ohne Vaterlandsangabe, cyclas von Brasilien, physema von Japan, areolata von Australien Römer Malakozool. Bl. p. 1. Tivela elegans Verrill, Silliman Amer. Journ. 49, p. 220, aus ('abformen. Chione tumens Verrill, Silliman Amer. Journ. 49, p.222, aus Californien. — Ch. pulcliella H. Adams, Proc. zool. soc. p. 7, pl. I Fig. 7, aus dem Rothen Meere. Venus isocardia Verrill, Silliman Amer. Journ. 49, p. 221, aus Californien. Tellinacea. Römer stellt die Frage über die Identität einiger Chemnitz'schen Arten von Tellina mit später beschriebenen. So möchte er wissen ob T. inflata Chemn. = T. hippopoidea Jonas, T. tenuis ovalis Chemn. = T. Cumana Costa, Tellinula fragilissima Chemn. = T. fabula Gmel.. T. nivea Chemn. = T. planata L., und was T. complanata pellucida sein möchte. Soletellina Boeddingliausi Lischke, Malak. Bl. p. 26, von Japan. Tellina (Tellinella) virgulata H. Adams, Proc. zool. soc. p. 0, pl. I. fig. 3, aus dem Rothen Meere, ist später ib. p. 793 in T. ery- thraeensis umgetauft. — T. (Per onaeo derma) simplex, T. (Peronaea) pura, scitula, erythraeensis, triradiatz, lactea, T. (Arcopagia) Isseli, Savignyi IL Adams, ib. p. 789, pl. 48, fig. 5—11, aus dem Rothen Meere. — T. (Peronaea) Conradi Tryon, Amer. Journ. of Conchol. VI. p. 24, pl. 1. fig. 5, ohne Vaterlandsangabe. Strigilla producta Tryon, Amer. Journ. of Conchology VI. p. 24, pl. 1, fig. 4, von Jamaica. Macoma subrosea Conrad, Amer. Journ. of Conchology VI. p. 71, pl. 1, fig. 3, Raretan Bay, Delaware Bay. Tellidora pusilla H. Adams. Proc. zool. soc. p. 6, pl. I. Fig. 4, aus dem Rothen Meere. Lucinopsis (Lojonltairia) elegans H. Adams, Proc. zool. soc. j). (). pl. I. fig. 5, aus dem Rothen Meere. Bonax (Serrula) pictus Tryon, Amer. Journ. of Conchology VI. p. £3, pl. 1, fig. 1, ohne Vaterlandsangabe. — D. süiqua und lepidus Römer in Küster's Conchylien-Cabinet, Taf. 9, fig. 15—17 und Taf. 17, Fig. 7 — 9, unbekannten Vaterlandes. Semele Junonia Verrill, Silliman Amer. Journ. 49, p. 217, aus Californien. — S. Macandreae IL Adams, Proc. zool. soc. p. 0, pl. I Fig'. 0, aus dem Rothen Meere. der Mollusken während des Jahres 1870. 157 Pholadiformia. Anatinidae. Neaera (Cardiomya) pulchella H. Adaras, Proc. zool. soc. p. 789, pl. 48, Fig. 4. Eucharis angulata H. Adams, Proc. zool. soc. p. 789, pl. 48, fig. 3, aus dem Rothen Meere. Corbulidae. Corbula sulculosa H. Adams, Proc. zool. soc. p. 6, pl. I. fig. 2, aus dem Rothen Meere. — G. erythraeensis H. Adams, ib. p. 789, pl. 48, fig. 2, aus dem Rothen Meere. Saxicavidae. Brady gibt an, dass Panopana norvegica bei Ryhope ein wenig unter dem Ebbestande des Wassers gefunden wurde. Nat. hist. Transactions of Northumberland and Durham III. p. 380. Solenacea. Macha Wilsonii Tryon, Amer. Journal of Concho- logy VI. p. 23, pl. 1, fig. 2, aus China. GastfOChaenidae. LacazeDuthiers fand die Organisation von Aspergillum javaneum ganz übereinstimmend mit einem voll- kommen symmetrischen Lamellibranchier, der auch seine Jungen im Mantel beherbergt, wie die Auster, Teredo und einige andere Arten. Comptes rendus 70, p. 268. Pholadidae. Teredo chlorotica Gould, Invertebrata of Massa- chusetts p. 33. Verf. behält sich vor, falls der Mangel von Quer- theilungen eine generische Abtrennung erfordern sollte, die neue Gattung Lyrodus zu nennen. Brachiopoda. Morse untersuchte die Jugendzustände von Terebratulina septentrionalis Couth. und sieht in ihnen eine nahe Beziehung zu den Polyzoen. American Naturalist Sept. 1869; Silliman Amer. Journ. 49, p. 103. Morse entfernt später die Brachiopoden von den Mollusken und stellt sie zu den Würmern, als eine Gruppe in der Nähe der tubicolen Annulaten. Zu dem Nachweis hierfür bezieht er sich auf die meisten Organensysteme. In der Schale, sowohl in der Struktur, wie in der Lage der Schalklappen als einer ventralen und einer dor- salen, findet er eine Aehnlichkeit mit den Articulaten. Die Borsten am Mantelrande bei den Brachiopoden fehlen den Mollusken ganz, kommen aber den Würmern zu. Das Lophophor der Brachiopoden wird einer ähnlichen Bildung bei den Tubicola verglichen. In Be- treff der Athmungsorgane beruft er sich auf Burmeister, der die der Balaniden mit denen von Lingula verglich, auch in den Generations- organen wird ein Vergleich herbeigezogen. Besonderes Gewicht legt er auf die trompetenförmig geöffneten Oviducte, die den Mollusken ganz fremd sind. Aus der freilich noch wenig bekannten Embryo- logie wird auf den aus vier Segmenten bestehenden Embryo von Thecidium Bezug genommen, und ein hoher Werth auf die frei be- weglichen Borsten des Embryo von Discina gelegt, sowie der Ver- Archiv f. Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. L 158 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte gleich des ersten Jugendzustandes der Brachiopoden mit den Po- lyzoen angeführt, die Leuckart auch zu den Würmern rechnet. Namentlich wird Verf. in seiner Ansicht bestärkt durch die Beob- achtung der Jungen von Lingula pyramidata, deren Stiel in einer Röhre von Sand steckt, die rothes Blut haben u. s. w. Ref. muss gestehen, dass alle diese Gründe ihm. noch nicht beweisend erschei- nen. Proc. Boston Soc. Silliman Amer. Journ. 50, p. 100; Annais nat. hist. VI. p. 267 ; The American Naturalist 1870 p. 314. Dali erörtert bei einer Revision der Terebratuliden und Lin- guliden in Amer. Journ. of Conchology VI. p. 88 die Frage über die Stellung der Brachiopoden im System, indem er die einzelnen Organensysteme mit den Mollusken und Articulaten vergleicht. Er kommt zu dem Schluss, dass der Eindruck nicht abzuweisen sei, Morse habe, indem er übereilt die Brachiopoden und die Polyzoa zu den Annulaten stellte, die Frage mit Trugschlüssen beurtheilt, und es sei nicht gewagt, vorauszusagen, dass sie in der Zukunft wie in der Vergangenheit ungestört unter den Molluskoiden in nächster Verwandtschaft mit den Tunicaten verbleiben werden. Es folgt dann eine Synopsis der Familien und Gattungen und demnächst eine Aufzählung der Species mit Charakteren der Gattungen, Syno- nymen und zahlreichen Holzschnitten. Als neue Arten sind in obiger Abhandlung beschrieben : Wald- heimia Raphaelis pl. 7, fig. a — d, von Japan, Laqueus n. subg. suffusus, pl. 7, fig. g, h, s, von Japan, Glottidea n. gen. albida, pl. 8, fig.' 1—6, von Californien. — Um einen Einblick in die Classi- fication des Verf. zu verstatten, sei hier kurz bemerkt, dass die Fa- milie Terebratulidae zerfällt in 1) Terebratulinae mit den Gatt. Terebratula (Subg. Terebratula, Centronella, Epithyris, Pygope), Rensselaeria, Terebratulina, Waldheimia (Subg. Cryptonella, Wald- heimia, Meganteris). 2) Stringocephalinae mit der Gatt. Strin- gocephalus. 3) Magasinae mit den Qatt. Terebratella (Subg. Tri- gonosemus, Lyra, Terebratella, Laqueus, Kingena, Israenia), Meger- lea, Magas (Subg. Magas, Magasella). 4) Kraussininae mit den Gatt. Kraussina, Bouchardia. 5) Platidiinae mit der Gatt. Pla- tidia. 6) Megathyrinae mit der Gatt. Megathyris (Subg. Mega- thyris, Cistella). 7) Theci diinae mit der Gatt. Thecidium. — Die Familie Lingulidae zerfällt in 1) Lingulinae mit den Gatt. Lin- gula, Glottidea, Lingulella, Trimerella, Gotlandia, Lingulepis. 2) Obo- linae mit den Gatt. Obolus, Obolella (Subg. Kutorgina, Monobolina) und Spondylobus. Cooper bleibt bei seiner Angabe, gegen Dail's Zweifel, dass Waldheimia pulvinata im arctischen Meere vorkomme. Ib. p. 320. Seguenza prüfte die von Costa publicirten lebenden und tertiären Brachiopoden. Die 12 lebenden Arten berichtigt er dahin, dass Terebratula truncata = Megerlia truncata, Orthis detruncata der Mollusken während des Jahres 1870. 159 = Argiope decollata, Orthis pera = Argiope cuneata, Orthis nea- politana = Argiope neapolitana, Orthis bifida = Argiope neapoli- tana, Orthis lunifera = Megerlia monstruosa, Terebratula monstruosa = Megerlia monstruosa, Crania personata = Crania turbinata der neueren Arten sei. Bullettino malac. Ital. III. p. 145. Fischer bezeichnet als neu für die Fauna der oceanischen Küste Frankreichs folgende Brachiopoden : Argiope decollata Chemn., cistellula Wood, Capsula Jeffr., Megerlia truncata L., Terebratulina caput-serpentis L , so wie Waldheimia cranium Müll, und anomala Müll. Demnach unterscheidet sich die Fauna der Brachiopoden der französischen Küste nicht von der der Brachiopoden der englischen Küste; sie hat Megerlia truncata vor derselben voraus, aber Rhyn- chonella psittacea von Shetland fehlt ihr. Journal de Conchyl. p. 377. Timicata. Kupffer: Die Stammverwandtschaft zwischen Ascidien und Wirbelthieren, nach Untersuchungen über die Entwicklung .der Ascidia canina. M. Schultze's Archiv für mikr. Anatomie VI. p. 115. Verf. hat diese Art, von der A. corrugata Müll, das junge Thier ist, aus der Kieler Bucht erhalten, wo es eine Länge von 5 Zoll erlangt. Er schildert die Entwicklung im Ei, die ausgeschlüpfte Larve, und die Umbildung zur Ascidie sehr eingehend, und schliesst sich der Kowalewsky'schen Anschauung an, dass ein Anschluss der Vertebraten an die einfachen Ascidien sowohl nach der Genese, als nach den Lageverhältnissen der Hauptorgansysteme für darge- than gelte. Ganin machte, Zeitschr. für wiss. Zoologie XX. p. 512, vor- läufige Mittheilung über die Thatsachen, welche er aus der Ent- wicklungsgeschichte der As*cidien gewonnen hatte. Er führt sie in 18 Sätzen auf. Er bekennt sich schliesslich zu der zuerst von Ko- walewsky ausgesprochenen Vermuthung über die Verwandtschaft der Ascidien im Larvenzustande mit den Wirbelthieren, denn er sagt : das embryonale Nervensystem der Ascidien ist nach seiner Entwick- lung, seiner Form, seiner Structur und seinen topographischen Ver- hältnissen zu embryonalen Anfängen anderer Organe dem embryo- nalen Nervensysteme der Wirbelthiere ähnlicher, als dem embryo- nalen und definitiven Nervensysteme aller anderen Thiere. D öni tz sprach sich gegen die von Kowalewsky und Kupffer be- hauptete Verwandtschaft zwischen Ascidien und Wirbelthieren aus. Sitzungsber. Gesellsch. naturforschender Freunde zu Berlin 1870, p. 47 ; Archiv für Anat. und Physiol. 1870, p. 761. Lacaze-Duthiers fand, dass Molgula tubulosa in ihrer Entwickelung wesentlich von den übrigen Ascidien abweicht. Die aus dem Ei schlüpfende Larve ist nicht kaulpaddenförmig, sondern contractu mit langsamen amöbenartigen Bewegungen. Fast unmittel- 160 T r o s c h e 1 : Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgesch. der Mollusken. bar nach dem Ausschlüpfen zeigen die jungen Molgula in ihrem kugligen Körper Zonen von verschiedener Farbe. Die äussere der- selben bringt fünf Fortsätze hervor, die gleichsam unter den Augen des Beobachters hervorschiessen. Mittels ihrer heftet sich der Embryo an die umgebenden Körper, und sie sind offenbar analog den unzähligen Filamenten am Mantel der Erwachsenen, deren Enden Sandkörner fassen und so die charakteristische Bedeckung des Thieres bilden. Comptes rendus 70, p. 1154; Annais nat. hist. VI. p. 109 ; Revue de Zoologie 22, p. 206. Hancock machte ib. p. 353 darauf aufmerksam, dass Van Beneden die kaulpaddenartigen Larven von Ascidia ampulloides beschrieben hat, die zur Gattung Molgula gehört, und dass er selbst bei einer neuen Art, Molgula complanata, die Larven kaulpaddenartig fand. Die Molgula tubulosa von Lacaze-Duthiers hält er für identisch mit M. arenosa Forbes und Hanley, und bildet aus ihr eine eigene Gattung Eugyra, so dass sich die Lacaze-Duthiers'schen Beob- achtungen auf diese Gattung beziehen. — Verf. beschreibt dann folgende neue Arten und Gattungen: Ascidia plana von Hastings, Alderi von Herrn, rubro-tineta von Guernsey, rubiciMda von der Insel Mull, robusta von Herrn, mollis von Irland, crassa von Jersey, inomata von Hastings, producta von Minch, elongata von Seaham Harbour, affinis aus dem Roach River, Essex, Normani von Strang- ford Lough, Cor eil a n. gen. mit lederartigem Körper, Kiemen- öffnung 81appig, Afteröffnung 61appig, beide mit kleinen Ocellen, Mantel hellfarbig mit einigen strahligen Muskeln, Tentacularfäden linear, unverzweigt ct. Dahin Ascidia parallelogramma und C. lar- vaeformis von Connemara, ovata von der Insel Mull; Ciona fascicu- laris von Connemora, Molgula simplex von Plymouth, inconspicua von Guernsey, complanata von Gernsey, Eugyra n. gen. Körper kuglig, nicht angeheftet mit einem Ueberzuge von feinem Sande, Kiemenöffnung 61appig, Afteröffnung 41appig, an schwachen Röhren, Tentacularfäden verästelt ct. mit Molgula arenosa Forb. Hanley und E. globosa. Ueber die früheste Bildung der Botryllus-Slöcke schrieb Krohn in diesem Archiv 1869, p. 327 mit einer Tafel. Wie man oft das nächst liegende übersieht, so ist leider im vorj. Berichte diese Hin- weisung ausgelassen worden. Moss: Ueber die Anatomie der Gattung Appendicularia, nebst der Beschreibung einer neuen Form. Letztere gehört in die Gruppe der kurzleibigen Arten. Auf der zugehörigen Tafel sind Appen- dicularia fuscata, acrocerca, die gewöhnliche kurzleibige und die neue Form abgebildet. Ein Name ist der neuen Form nicht beigelegt. Transactions of the Linnean Society of London XXVII. p. 299. Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Insekten während des Jahres 1870. Von Dr. Friedrich Brauer in Wien. Von A. S. Packard's jr. „Guide to the Study of Insects and a Treatise on those injurious and beneficial to erops etc. with 11 plates and 650 woodeuts, Salem, London" ist 1870 eine 2te Ausgabe erfolgt. Der Verf. fasst unter dem Namen Insekten die gesammten Tracheaten zusammen und hat durch sein schönes Werk das Studium dieser Thiere wesentlich erleichtert. Der allgemeine Theil, welcher mit den Betrachtungen über die Verwandtschaften der Insekten, übrigen Arthropoden und Würmer beginnt, behandelt weiter die Embryologie, Morphologie, Anatomie, Physiologie, Systematik und Literatur auf 106 Seiten ; die Hymenopteren nehmen 122, die Lepi- dopteren 129, die Dipteren 62, die Coleopteren 94, die Hemipteren incl. Physopoden und Mallophagen 41, die Orthopteren s. str. 22, die Neuropteren incl. Pseudoneuroptera und Poduriden 48, die Arach- niden und Myriopoden 54 Seiten ein. Wenn wir auch das vom Verf. angenommene System nicht für annehmbar halten und namentlich die Vereinigung der Libellu- linen und Neuropteren gerade nach den neuesten Untersuchungen unhaltbar ist, so müssen wir doch die klare Darstellung der Charak- tere und Biologie der Insekten und die vielen gesammelten neuen Entdeckungen aus der zerstreuten Literatur als sehr empfehlend Archiv f. Nalurg. XXXVII. Jahrg. 2.1$d. M 162 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte für dieses "Werk zum Studium hervorheben. Die Abbildungen können mit wenigen Ausnahmen als sehr gelungen bezeichnet wer- den, sind theils Copien aus bekannten Arbeiten, theils aber auch Originale« Pettigrew beansprucht, Compt. rendus T. LXX. p. 875, die Priorität seiner Beobachtungen (Proe. Royal. Inst. 18G7) über den Fing der Insekten gogen Marey. Letzterer findet dieses zulässig 1. c. p. 1093. Ein sehr zeitgemässer Versuch, die Benennung der Flügeladern bei allen Insekten in Ucbereinstimmung zu bringen ist von H. Hagen gemacht worden. (Stett. Ent. Z. 1870, p. 316, Taf. III.) Der Verf. unterscheidet 2 Haupt ädern, die vordere, mediana, und hintere, submediana, aus ersterer entspringen vorne ein Zweig, die subcosta, hinten ein Zweig, gewöhnlich als Sector bezeichnet, aus der submediana ebenso vorne ein Zweig und hinteu ein Zweig, letzterer die Postcosta. Im Ganzen sind also 6 Längsadern vor- handen von denen einzelne z. B. subcosta und postcosta oft fehlen. Ueberdiess 3 Hauptqueradern, von denen wohl die zwischen mediana und submediana respective deren Zweigen die wichtigste ist. Inte- ressant sind die Ansichten des Verf. über die Flügeldecken, welche der Schuppe der Termiten und nicht einem ganzen Flügel analog betrachtet werden. Dies gilt für Coleopteren und Forficulinen, wäh- rend die Orthoptera genuina wahre Flügel und keine Elytren be- sitzen. — So sehr wir auch den Ansichten des Verf. beipflichten, wie nothwendig es ist die Benennungen des Flügelgeäders zu ver- einfachen und auf ein einfaches Verhältniss zurückzuführen, so müssen wir doch gestehen, dass der Nachweis, welche Adern in zwei Flügeln einander gleichwerthig sind, oft mit grossen Schwierigkeiten ver- bunden ist, da mitunter genau dieselbe Figur von einer anderen Ader wiederholt wird, während durch Aneinanderlagerung von Längs- adern ganze Felder im Flügel verschwinden und ebenso die oft wichtigen Queradern zwischen denselben. So ist z. B. die gewöhn- liche Querader bei Cecidomyia fehlend, und nicht die dafür ange- nommene (siehe Schiner Diptera Taf. II, Fig. 6 w), letztere ist die 4. Längsader, die mit der 3. verschmilzt. Ebenso verhält es sich bei Phora, ähnlich endlich bei Homopteren deren Spitzenrandzellen mit Ausnahme der vordersten sämmtlich durch die Gabelung der submediana Hagens entstehen, die am Ende bis fast zum Vorderrand aufsteigt und mit der mediana fast verschmilzt. Einen Anhaltspunkt gewährt in solchen Fällen ein Vergleich des Hinterflügels (man ver- gleiche Cicada) oder das Studium der naheverwandten Gattungen, durch welches oft der verwickeltste Adernverlauf auf sein Schema der Insekten während d. Jahres 1870. 163 zurückzuführen ist. Dass oft Hagen's vorderer Zweig der subme- diana gerade aus der mediana hervorgeht, durch Verwachsung am Grunde, sieht man bei Mantispa, wie wird man da ohne Vergleich mit den verwandten Chrysopen-Flügeln ins Klare kommen ? Wir be- haupten, dass eine morphologische Richtigstellung der Flügelader- namen eine der schwierigsten Aufgaben ist und die herrschende Ver- wirrung bei den einzelnen Autoren in ein und derselben Ordnung ein klarer Beweis dafür ist. — Ich schliesse daher meine Bemer- kungen mit der Ansicht, dass Hagen's Bezeichnungen nur für so- genanntes normales Flügelgeäder sich sichtbar richtig erweisen z. B. für Fig. 1, 2 und 3 seiner Zeichnung, nicht aber für abnormes Geäder, für welches der sichtbare Ursprung einer Ader keinen Schluss auf die morphologische Bezeichnung erlaubt z. B. in Fig. 4 und 5 der Zeichnung, in welchen ich alle mit b bezeichneten Endzellen aus Aesten der submediana hervorgegangen erkläre und deren rich- tige Deutung nur durch Vergleich verwandter Formen für möglich halte, wie ich es oben andeutete. In Fig. 5 entspringt die subme- diana aus der mediana, letztere bleibt ohne hinteren Ast und ist am Ende mit den Aesten der submediana verwachsen. Man ver- gleiche den Hinterflügel einer Cicade mit Fig. 5. John L nb bock bat unter dem Titel: Notes on the Thysanui a P. IV, Trans. Linn. Soc. London V. XXVII, p. 277 ff. Taf. 45, 46, nebst der Beschreibung einiger theils für England theils ganz neuer Formen eine ausführ- liche Beschreibung der Muskulatur des Abdomens dieser Thiere gegeben und schliesslich die systematische Stellung besprochen, sowie eine synoptische Tabelle für die Gat- tungen entworfen. Ein besonderes Capitel ist der Re- produktion verstümmelter Organe gewidmet. In letzterer Hinsicht ist zu beachten, dass die Zahl der Glieder z. B. der Fühler nach starker Verletzung nicht mit der vollen Glieder- zahl ersetzt wrei»den, dass aber das Endglied grösser wird als im normalen Zustande. In Betreff der Anatomie gibt der Verf. eine kritische Uebersicht des Bekannten im Vergleich mit seinen, Unter- suchungen und bespricht den Darmkanal, dessen Malpighische Ge- fässe L. leugnet. In Betreff der Respirationsorgane widerlegt er Nicolet's Ansicht über die Lage der Stigmen bei allen Podurellen und citirt seine ebenda V. XXIII. p. 429 angeführten Beobachtungen, nach welchen bei Smynthurus nur 2 Stigmen am Kopfe an der Unter- seite liegen oder bei Tomocerus plumbeus und Orchesella fastuosa, wo diese 2 Stigmen unten am Thorax dicht am 1. Beinpaare liegen. — In Betreff der Springgabel ist das Ueberwiegen der Beugemuskel hervorgehoben, wodurch der Verf. zu beweisen sucht, dass der Sprung 164 Brauer: Bericht üb. d. Leist, in d. Naturgeschichte und die Streckung der Gabel nicht durch Muskelaktion direkt be- werkstelligt wird, sondern durch die Elasticität der Gabel mit der sie nach aufgehobener Contraction gegen den Boden schnellt. In systematischer Hinsicht betrachtet der Verf. die Thysanuren als be- sonderen, von den andern Insekten und vielleicht auch von den Le- pismiden zu trennenden Zweig, gleich den Myriopoden und schlägt dafür deu Namen Collembola vor. — Die Gattungstabelle siehe b. d. Familie. H. J. Slack: Die Schuppen der Lepidoptera: Re- searches of Dr. Pigott. Student and Intellect. Observer n. S. 1, p. 49 u. pl. Dem Ref. nicht bekannt. Scudder und Burgess besprechen die Asymme- trie der Anhänge des Abdomens der Hexapoden beson- ders bei der Lepidopteren-Gattung Nisoniades. Proceed. of tbe Boston Soc. N. H. XIII, p. 282 ff. pl. V. Graber hat, Sitzb. der k.-k. Akademie d. Wis- senschft. zu Wien math. nat. Classe 1. Abth. Bd. 61. Hft. IV. p. 597 ff. Taf. einen Vergleich der äusseren weiblichen Geschlechtsorgane der Locustiden und Acridier vor- genommen und die homologen Thcile näher bezeichnet. Der Verf. studirte vorzüglich den Wachsthumsprozess dieser Organe in der nachembryonalen Entwicklung. In der Bezeichnung der Theile hält sich derselbe an die von Lacaze Duthiers angewendeten Ausdrücke, wodurch das Verständniss eben nicht gefördert wird, be- sonders wenn er einfach von T-R-Stücken spricht. Die Ausfälle, welche sich der Verf. gegen Fischer erlaubt, beruhen einfach auf einer ungenauen Durchsicht des Werkes dieses Verfassers, da sie vollständig unbegründet sind. E. Verson: Beiträge zur Anatomie des Bombyx Yama-Mai. 1. Mitth. Sitzb. d. k.-k. Akademie d. Wrissen- sch. math. nat. Classe zu Wien. 1. Abth. Bd. 61, Hft. V, p. 913 ff. Der Verf. beschreibt den Verdauungskanal und dessen Drüsen in anatomisch und histologischer Hinsicht. In Betreff der Häute des Magens beobachtete der Verf. Abzweigungen von Muskelfasern des Muskelschlauches, welche auf die strukturlose Haut übertreten, durch welche Epithel- und Muskelschlauch getrennt sind und gleich- sam eine Muskelschichte bilden, analog der muscularis der mucosa der Insekten während d. Jahr« s 1870. 165 der Wirbelthiere. Die Malpighischen Gefässe münden jederseits in eine Blase, in welcher die oxal- und harnsauren Krystalle, die nach einer früheren Beobachtung des Verf. in Vacuolen der Drüsenzellen der Renalgefässe abgesetzt werden (siehe Beiträge zur Schlaffsucht der Seidenraupe österr. Seidenbauzeitung No. 4, 5) sich sammeln können, Auf p. 921 beschreibt derselbe eigenthümliche Bänder, welche von den Renalgefässen kommen und zahlreiche Kerne zeigen, aussen von einer strukturlosen Haut umhüllt sind und innen Faser- züge enthalten. Die Bänder sollen nun Geflechte bilden, welche von denen der sympathischen Nervenzweige nicht zu unterscheiden sind. Der Verf. blieb aber über die Natur dieses Plexus im Zweifel, da einige Zweige direkt in Muskelfasern des Darmes überzugehen scheinen. — Die Eientwicklung beginnt wenige Tage nach dem Legen und im December ist der Embryo schon bewegungsfähig. Ludwig Thanhoffer: Die Malpighischen Gefässe oder die galle- und harnabsondernden Organe der Insek- ten, Verh. d. XIII. Versammig. (1868) ungarischer Natur- forscher und Aerzte in Erlau 1869, p. 284—293, mit 2 Tafeln. Soviel wir aus der Uebersetzung, welche uns G. Horwath freund- lichst besorgte, entnehmen, sind die Hauptresultate des Verf. fol- gende: 1) Es giebt zwei Arten von Malpighischen Gefässen bei den Insekten; 2) die eine Art mündet in den Magen, die andere in den Mastdarm ; 3) die ersteren sezerniren Galle ; 4) die letzteren Harn ; 5) diese Gefässe komrauniziren nicht miteinander, sondern enden am freien Ende blind. Untersucht wurden Lucanus cervus, Dytiscus marginalis, Acherontia atropos, Liparis morio, Gryllotalpa, Bombyx Salicis, Hydrophilus, Musca domestica. — (Wir haben bei unseren Untersuchungen einen solchen Unterschied in der Ansatzstelle nicht beobachtet und meinen, dass hier andere am Analende gelegene Drüsenschläuche mit in die Frage einbezogen wurden. Ref.) C. A. Young untersuchte, Journ. of the Soc. of Arts; Pro- ceed. Ent. Soc. London 1870, p. XVII, das Spectrum des Lichtes der Lampyris und fand, dass es kontinuirlich, ohne Linien sei, sich von etwas ober der Fraunhofer Linie C in Scharlach, bis auf F in blau ausdehne, also gerade über jene Strahlen, welche mächtiger auf den Sehnerven einwirken und kaum eine Wärme enthalten. Ganz verschieden hiervon ist das künstliche Licht, z. B. Gas. A. Targioni Tozzetti gibt eine mit Abbildungen versehene sehr detailirte Beschreibung des Leuchtorgans der Luciola italica. Bullt. Soc. Entom. Ital. II, p. 177 ff. Taf. I u. II. 166 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Roland Tri ine a gibt, Journ. Linn. Soc. London V. X. p. 503, die Beschreibung der als Astraptor Illumi- nator bekannten Larve — siehe d. Bericht für 1869 — von Buenos- Ayrcs, welche von der ebenda p. 42 beschrie- benen etwas abweicht und vermuthlich zu Pyrophorus noc- tilucus gehören dürfte. Packard jr. fand bei Periplaneta americana, wie dies A. Dohrn für Gryllotalpa nachwies, besondere auf ein Sinnesorgan zu deutende Bildungen in den xAnal- anhängen und will dieselben als Tast- oder Geruchsorgan deuten. Derselbe fand ebenso an den weiblichen Anhän- gen von Chrysopila ? ornata Say cigenthöinliche am Grunde mit bläschenartigen Zellen verbundene Haare, welche derselbe für ein Geruchsorgan hält. Americ. Naturalist IV. Dec. 1870. F. Rudow hat (Siehe Orthoptera) Beobachtungen über das Ton- und Gehörorgan der Locustinen und Acri- dier angestellt und beschreibt ersteres in der von Lan- dois angegebenen Weise, dagegen tritt er in Betreff des Gehörorgans den Ansichten v. Siebold's entgegen und verlegt das Gehörorgan in die Fühler, da selbe stets nach der Richtung gehalten werden, von welcher der Schall herkommt, auch wenn das Gehörorgan Siebold's zerstört oder verklebt wurde. Bei Entfernung der Fühler näherten sich die Weibchen aber nicht mehr dem Orte, an welchem das Männchen zirpte. — Eine anatomische Begründung wird für die Ansicht nicht beigebracht. Balbiani setzt die Arbeiten über die Fortpflanzung der Aphiden mit der genauen Beschreibung der Geni- talien des oviparen Weibchen und der Entwicklung der Eier fort. Ann. d. Scienc. naturell. 5. S. T. XIV. Articl. 2 u. 9. Taf. 18, 19. Im ersten Abschnitte dieser Arbeit giebt der Verf. eine um- fassende Beschreibung des anatomischen und histologischen Baues der inneren und äusseren Geschlechtstheile des oviparen Weibchens. Aus der Beschreibung entnehmen wir Folgendes. Die Zahl der bü- schelförmig dem Eileiter aufsitzenden Eierröhren ist verschieden, doch nie grösser als 7 und nie geringer als 4, meist 5—6. — An der Infekten während d. Jahres 1870. 167 jeder Eierröhre unterscheidet man, wie dies bereits von früheren, Siebold, Claus, Leuckart u. a. angegeben wird, zwei Abthei- lungen, eine vordere und eine hintere, erstere ist nach dem Verf. das Keimfach, letztere das Eifach. Letzteres schliesst entweder nur ein Ei ein oder zwei oder mehrere je nach der Art. In Betreff des histologischen Baues weichen die Eierröhren der Aphiden von denen aller andern Insekten dadurch ab, dass ihnen die äussere Haut fehlt und sie nur aus der Tunica propria bestehen, erstere reicht nur bis zum Ende des Eileiters. Das Receptaculum seminis beschreibt der Verf. verschieden von den vorher genannten Autoren als läng- liche in der Mitte zurückgebogene Tasche, welche mit breitem Grunde der vorderen Partie der Scheide aufsitzt und nur an dieser Stelle finden sich Muskelfasern wodurch eine Schliessung desselben, aber kein Entleeren des Inhalts möglich ist. — In Betreff der Anhangs- drüsen spricht der Verf. die Ansicht aus, dass dieselben das um- hüllende Sekret für die Eier absondern, wodurch dieselben an Pflanzen fixirt werden. Das Sekret erklärt derselbe nach dessen chemischen Ver- halten für Fibrom. Dass, wie Leuckart angibt, das die Eier ein- hüllende Sekret im Eierstock selbst gebildet werde, hält der Verf. für unrichtig. — Die Vulva öffnet sich zwischen dem 8ten und 9ten Segment und das ganze Abdomen zeigt 10 Ringe. — Bei Drepauo- siphum platanoides bilden die letzten Ringe eine rohrförmige Ver- längerung ähnlich der Legeröhre der Dipteren. Der zweite Abschnitt, welcher die Bildung der Eier im Ova- rium und deren Weiterentwicklung zum Gegenstande hat, ist noch unvollendet und wird erst im nächsten Hefte abgeschlossen. In Be- treff der Bildung der Eier weicht die Ansicht des Verf. wesentlich von den früheren Untersuchern ab. Leuckart's Dotterbildungs- zellen und Dotterfach verwirft derselbe und erklärt die dort vor- findlichen, nach ihm aus einer Primordialzelle durch Knospung hervorgegangenen radiär um die Mutterzelle sitzenden Zellen als (5vula, welche jedoch mit Ausnahme von wenigen, gegen das Eifach nach hinten zu liegenden, durch ihren verschiedenen Kern kennt- lichen Knospen abortiv sind und durch Fettmetamorphose schwinden, während diese sich zu wahren Eiern heranbilden und allmählich in das Eifach hinausrücken. — Der Verf. schliesst sich in dieser Hin- sicht den Ansichten II. May er's an. Das weiter entwickelte Ei zeigt nun etwas hinter der Mitte das Keimbläschen und ausserdem am hinteren Ende ein zweites helles Bläschen, dessen Entstehung fol- gendermassen erklärt wird. Während das Ovulum aus dem Keimfach an seinen Stiel gegen das Eifach vordringt entsteht vom hinteren Ende des letzteren, ebenfalls durch Knospung von einer Epithelial- zelle eine gegenständige Zelle (»cellule antipode«) und dringt in den Dotter des Ovulum am hinteren Pole ein, wodurch das Ovulum auch 168 Brauer: Bericht üb. d. Leist in d. Naturgeschichte an diesem Ende durch einen Stiel fixirt ist. Inwiefern der vom Verf. gemachte Vergleich mit den vesicules antipodes der Botaniker zulässig ist, wollen wir nicht weiter untersuchen, doch dürfte es sich um zwei nicht weiter vergleichbare Vorgänge handeln. — Wir kommen im nächsten Berichte auf diese Arbeit wieder zurück. Einen wichtigen Beitrag" zur Kenntniss der Embryo- logie der Insekten lieferte 0. Biitschli durch seine Stu- dien über die Entwicklung der Biene in Siebold und Köllik. Zeitschrft. f. wisscnschaftl. Zoologie (T. 20, p. 519 ff. Taf. 24-27). - Dem Verf. ist leider eine Arbeit üb. d. Entwicklung der Ameisen von Ganin, welche wir im vorigen Berichte besprochen haben, nicht bekannt ge- wesen und wurden daher die Vorgänge in den Eiern von zwei so nahe stehenden Insekten keiner Vergleichung unterzogen. Obschon der Verf. in Betreff des sogenann- ten Amnion und dessen Beziehung zum Keime dieselbe Ansicht ausspricht wie Ganin, so schildert er doch die Entstehung dieser Haut sowie die des Keimstreifens auf so verschiedene, mehr mit Z add ach's Ansichten überein- kommende Weise, dass wir wohl eher an eine verschie- dene Deutung derselben Bilder als an so differente Vor- gänge in den Eiern der genannten Insekten glauben möchten. Die Mikropyle liegt bei dem Bienen-Ei am vorderen Pole (bei Formica nach Ganin am hinteren Pole). Als erstes Zeichen der Entwicklung tritt auf der Oberfläche des Dotters ein feinkörniges unbeträchtliches Keimhautblastem auf und der Dotter zieht sich von den Polen zurück. Das Blastoderm verdickt sich bis zu 0,028 — 0.036 Mm. Polzellen fand der Verf. nie. Es beginnt dann die Bil- dung des Keimstreifens durch Auseinanderweichen des Blastoderms an der Rückenseite — coneaven Eiseite — , wodurch der Dotter dort wieder vortritt, ebenso, bemerkt der Verf., wie Zaddach für Phryganiden und Claparede für Spinnen angibt, verschieden aber von der dem Ref. vorliegenden Angabe Ganin's für Formica, bei welcher der Embryo vom Keimhügel am oberen Pole seinen Ursprung nehmen soll und das Blastoderm zum Amnion wird. Der Keimhügel entsteht aber nicht vom Blastoderm, sondern unabhängig und wächst zum Keimstreif'en aus. Bütschli bezeichnet den von ihm beob- achteten Keimstreifen als mehr provisorischen, und nachdem dieser Vor- gang abgelaufen entsteht erst die vom Verf. als Amnion bezeichnete Falte, welche sich nach Zusammenziehung des Eiinhaltes am vorderen Pole in Form eines Hügels vom Blastoderm abhebt, der gegen den Rücken der Insekten während d. Jahres 1870. 169 des Eies in zwei Firsten verläuft. Offenbar ist damit der Vorgang identisch, welchen Ganin als Abheben der Blastodermzellen vom Keimhügel beschreibt, wodurch auch sein Amnion entsteht. Bütsch- li's Amnion ist also ein Theil von Ganin's Amnion. Ein weiterer Fortschritt der Entwicklung zeigt sich mm an der Bauchseite des Keimstreifs in Form von zwei symmetrisch verlaufenden, in der Mitte einen herzförmigen Raum umschliessenden scharfen Linien, die der Verf. auf eine Schichtenbildung im Keimstreifen zurückführt, wonach der zwischen den Linien i. e. Falten liegende Theil einschichtig, der seitliche zweischichtig wird. Eine Aehnlichkeit findet derselbe in Weismann's Faltenblatt. Das von Mecznikoff bei Simulia beschriebene Deckblatt wird bei der Biene vermisst. — Das Amnion wächst nun nach hinten und umhüllt zuletzt den ganzen Dotter, die Amnionzellen platten sich ab und weichen auseinander. — Die oben erwähnte einschichtige mittlere Partie des Keimstreifens lässt sich als innere Zellschichte unter die äussere verfolgen. Nun beginnt die Anlage der Keimwülste und erste Andeutung der Segmente, später verschwinden auch die oben erwähnten Faltenlinien an der Bauchseite bis auf eine kleine Spalte, nach deren Schwund der ganze Keimstreifen doppelschichtig ist. Der Verf. zählt für diese Zeit 17 Segmente. Das Amnion betheiligt sich nicht an der Schliessung des Rückens, hat überhaupt nichts mit dem Embryo zu thun, hebt sich allmählich von demselben ab und wird zuletzt von demselben zer- rissen. Der Verf. schildert weiter die Entwicklung der Segmentanhänge und der Tracheen. Wir entnehmen aus dieser Beoachtung, dass die Fühler und auch die Brust und Bauchfüsse sich im Embryo angelegt finden und dann eine Rückbildung erleiden, so dass sie bei der Larve nicht mehr deut- lieh sind oder fehlen. Es wird auch einer dem Verf. räthselhaft geblie- benen Anlage von scheinbar inneren Antennen gedacht. Die erste Stig- menplatte entsteht auf der Höhe des 2ten Rumpfsegments, die letzte auf der des 11. Segments. Ganz ähnlich entwickelt sich am hinteren Rande der 2tenMaxille eine Spalte, wächst schlauchartig nach hinten und wird zur Spinndrüse der Larve. Während dieser Vorgänge bildet sich die Anlage des Mundes, Oesophagus und des Afters, der Dotter zieht sich von beiden Enden zurück und nimmt die Gestalt des Mitteldarmes an. Die Wand des letzteren wird durch einen ähnlichen Prozess gebildet wie das Keimhautblastem. Die Malpighischen Gefässe entstehen an der After- einstülpung in Form von Taschen wie die Stigmen und schliessen ein Lumen ein, sind also nicht solide. Weitere Vorgänge betreffen die rasche histologische Differenzirung. Die Schliessung des Rückens erfolgt durch ein zartes Häutchen, welches von der schon deutlich entwickelten Hautschicht an den Rändern des Embryo auswächst. Fernere Abschnitte behandeln die Ausbildung des Kopfes und seiner Theile, der Haut und der von ihr abstammenden Organe (Tracheen. Spinndrüsen, Maipighische Gefässe). Erstere entstehen aus den HO Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Stigmentaschen, welche durch Auswachsen zusammentreffen und so theils Längs-, theils Queräste bilden. An den Aesten, welche sich zu den Thorakalknoten begeben, entwickeln sich bei der Larve die Beine der Imago (Irnaginalscheiben Weismann's). Weismann und Leuckart lassen die Tracheen nicht durch Einstülpung, son- dern aus einer Zellenmasse entstehen (für Musca und Melophagus). — Letzteres hält der Verf. für einen Irrthum. — Schliesslich ver- gleicht derselbe die 11 Paare Einstülpungen der 11 ersten Rumpf- segmente mit den Segmeutalorganen der Anneliden. Weitere Kapitel behandeln den Darm, das Nervensystem, die Muskulatur und das Rückengefäss sowie in wenigen Worten die Genitalien. Am Schlüsse erwähnt der Verf. noch, dass sich die Eier von Vespa crabro in ihrer Entwicklung mit der Biene gleich verhalten und fügt als nachträg- liche Bemerkung noch bei, dass er sich der von Weis mann und Bessel ausgesprochenen Ansicht über die Keimhaut des Bienen- eies nicht anschliessen kann. Aus der Aehnlichkeit der Vorgänge im Bienenei und in dem der Phryganiden und Museiden erweisen sich die Hymen opteren genügend als Ectoblasten und es blieben von Dohrn's Endoblasten nur Thrips, Hemiptera und Odonata. 0. Tb. v. Siebold bat auf's Neue die Kenntniss der Parthenogenesis bei Insekten durch seine Beobach- tung der Polistes gallica L. Yar. diadema Latr. wesent- lich erweitert. — S i e b o 1 d und K ö 1 1 i k e r s Zeitschrft. f. wiss. Zool. T. XX. p. 236. Der Verf. wählte diese Wespe, veranlasst durch Leuckart's Beobachtungen, nach welchen jungfräuliche Arbeiterinnen der Wespen und Hummeln sich mit dem Legen entwicklungsfähiger Eier beschäftigen , wegen ihres freien leicht zu kontrolliren- den Nestes. Zur genaueren Beobachtung wurden die Nester von Polistes auf Brettehen befestigt, wodurch ein zeitweises Abnehmen ermöglicht war. Der Verf. fand nun, dass ein überwintertes im Vorjahre befruchtetes Weibchen im Frühlinge stets einen neuen Bau beginnt und die Zellen mit befruchteten Eiern belegt. Die aus den Eiern hervorgehenden kleineren Weibchen (fälschlich Arbeiter früher bezeichnet) unterstützen das ersterc Weibchen im Bauen, Eierlegen und Auffüttern der Larven, deren Futter in Insekten-Larven be- steht. Die später auskriechenden Wespen sind grösser, aber erst Ende Juni erscheinen männliche Polistes rasch hinter einander. Der Verf. vermuthete hierdurch, dass nicht alle diese Thiere von dem überwinterten Weibchen herstabnnen, sondern die Männchen von filiern der jungfräulichen kleineren Wespen durch Parthenogenesis entstanden seieu. — Um sich von der Richtigkeit dieser Vermuthung zu überzeugen, fing der Verf. von den neu angelegten Nestern das Überwinterte befruchtete Weibchen weg und untersuchte es. Das der Insekten während d. Jahres 1870. 171 Receptaculum enthielt bewegliche Samenfäden. Ferner nahm er aus den Zellen die Eier und Larven fort. Das hierzu abgenommene Nest wurde wieder mit den darauf befindlichen jungfräulichen Weib- chen an seine Stelle gebracht. Nach einigen Tagen zeigten sich in einigen früher leer gefundenen Zellen Eier, die sich später zu Larven entwickelten, verpuppten und sämmtlich zu Männchen wurden. Es entstehen daher bei Polistes gallica die männlichen Individuen durch Parthenogenesis aus unbefruchteten Eiern. C. A. Do hm berichtet — Stett. Ent. Z. 1870 p. 225 ff. — über die bei der Naturforscherversanimlung zu Inns- bruck gehaltenen Entoinologischen Vorträge v. Siebold's (siehe weiter unten) und A. Dohrn jr. — Die Mitthei- lung des ersteren über Paedogenesis der Strepsipteren ist bereits im vorigen Berichte (p. 22) besprochen wor- den, ebenso wurde Dohrn's Vortrag p. 11 erwähnt. Da die von demselben dort versprochenen Untersuchungen nicht weiter erschienen sind, so müssen wir uns vor- läufig exspectativ verhalten. — Ueber Paedogenesis der Strepsipteren siehe auch d. Zeitschrift, f. wissenschaftl. Zoologie T. XX. p. 243. G. Kraatz theilt die bereits erwähnten Beobach- tungen v. Siebold's über Parthenogenesis bei Polistes und Paedogenesis der Strepsipteren im 14. Jahrgang 1870 der Berliner entomol. Zeit. p. 47 mit. P. Maassen beobachtete, Stett. Ent. Z. 1870, p. 62, an Orgyia Ericae einen Fall von Parthenogenesis. Einen neuen sehr merkwürdigen Fall von unge- schlechtlicher Fortpflanzung bei Insekten hat Ose. v. Grimm bekannt gemacht: Die ungeschlechtliche Fort- pflanzung einer Chironomus- Art und deren Entwick- lung aus dem unbefruchteten Ei. Mit 3 Tafeln. Mem. de l'Acad. Imp. des Scienc. d. St. Petersbourg. 7. Ser. T. XV. No. 8. Der Verf. fand im Frühlinge in seinem Aquarium Eier einer Chironomus-Art, welche von der schwimmenden Nymphe dieser Art gelegt wurden, sich zu den bekannten Larven der Gattung entwik- kelten und später zu Nymphen verwandelten, welche indess nach Ablegen ihrer Eier meist zu Grunde gingen (1. Fall) und nur selten sich zur Imago ausbildeten. Erst im Herbste lieferten die Nymphen regelmässig die Imago, welche befruchtet wird, deren Eier indess (2. Fall) kurz vor der Verwandlung in der Puppe schon entwick- 172 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte lungsfähig sind — Der Verf. vergleicht den ersten dieser Fälle mit der von Wagner und nachher v. A. bei Cecidomyien beobachteten, von v. Baer als Paedogenesis bezeichneten Fortpfla^izungsart, ob- schon derselbe in mancher Hinsicht wesentlich davon abweicht und namentlich durch den zweiten Fall einen Uebergang zur Partheno- genesis der Cocciden u. s. w. darstellt. Jedenfalls wäre aber eine wiederholte Beobachtung wünschenswerth. Die von der Puppe gebildeten Eier entwickeln sich in einem Eierstocke, liegen aber mit erlangter Reife unregelmässig in der Körperhöhle und werden durch 2 Oeffnungen am vorletzten Bauchgliede entleert. Im Wasser zeigen sie sich in einer glashellen Masse eingebettet zu 2,5 Mm. langen Strängen verbunden au Gegenständen befestigt. — Weitere Kapitel behandeln die Entwicklung des Eierstockes und der Eier, die wie bei den übrigen Insekten erfolgt und zuletzt entwickeln sich die Eier der Nymphen genau so wie die der Imago zur Larve. Der Verf. vergleicht nun seine Beobachtung in dieser Richtung mit den Untersuchungen Weismann's, Kupffer's u. A., will insbe- sonders eine Theilung des Keimbläschens im unbefruchteten Ei be- obachtet haben und behauptet, dass auch im befruchteten Ei die Keimkerne von dem Keimbläschen produzirt würden und dieses durch die Befruchtung nicht vernichtet werde. Ebenso hält er die Blastodermbildung für identisch mit der Furchung. II. Weyenbergh veröffentlicht einige Beobach- tungen über Parthenogenese bei Lcpidopteren. Arcb. Neerlandaise. T. V. p. 258. Dem Ref. nicht zugekommen. In der entomologiscben Gesellschaft in London sucht ein Major Munn die Partbenogenesis bei der Biene in Zweifel zu ziehen und äussert auch über die Nahrungs- aufnahme der Bienen-Larven so sonderbare Ansichten, dass wir nicht näher auf dieselben eingehen wollen. Proceed. Ent. Soc. London 1870, p. XXV-XXVIII. A. Müller, Stainton und Butler besprechen den Dimorphismus gewisser Sehmetterlings-Larven z. B. Argynnis Adippe und Niobe, welche als Imago nicht zu trennen sind, Sphinx Atropos ohne die gewöhnlichen weissen Zeichnungen. Nach Cap. Lang ist die Imago von Callerebia Scan da in Sumpfgegenden dicht behaart, in trockenen Gegenden aber nicht, ebenso ändert Gno- phos pullata die Farbe nach der Bodenbeschaffenheit von weiss in schwarz. — Nach Pascoe ist Apion Germari, der Insekten während d. Jahres 1870. > 173 wenn er in Mcrcurialis perennis lebt, normal gebil- det, dagegen in Merc. tomentosus heteromorph. — Die Raupe von Mamestra persicariae kommt in 3 — 4 Farben- Varietäten vor. — Proceed. Ent. Soc. London 1870, p. XV. Preudhomme de Borre gibt Nachträge zur Notiz über die Dytiscus- Weibchen mit glatten Flügeldecken. (Siehe d. vorig. Bericht.) Ann. Soc. Entomol. Belgique XIII. 13 ff. u. XXIV. Roland Trimen: On some remarkable Mimetic Analogies among African Butterflies, Trans. Linn. Soc. London V. XXVI. p. 497 ff. T. 42, 43. Der Verf. bespricht die bei den afrikanischen Arten der Rho- paloceren beobachteten Fälle von Mirnicry und entwirft eine Tabelle, aus welcher ersichtlich ist, welche Formen der Danaiden, Nympha- liden und Papilioniden und welche der Acraeiden, Nymphaliden, Euryteliden und Papilioniden sich imitiren. — 11 vorzügliahe Fälle werden ausführlicher besprochen. — Derselbe hebt nach einer allgemeinen Schilderung der systematischen Stellung der Pa- pilioniden, welche er für näher verwandt mit den Heteroceren hält als die anderen Rhopaloceren mit rudimentären Vorderbeinen, hervor, dass die nachäffenden Papilioniden sowohl die Imitatoren der Danaiden als die der Acraeiden .häufig nur Weibchen seien, während bei Dia- dema und Nymphaliden beide Geschlechter Imitatoren sind. — Auf den Tafeln sind abgebildet : I. Papüio Meriones Feld. $ Madagask. verwandt mit Merope Cram. vom Cap ; Acraea Aganice Hew. zu Bd.VIundVII von Gemminger p. 110 und Aenderungen von Gattungen- und Arten-Namen für p. 1633 — 2176, von Gemminger Col. Heft. VI, p. 119 enthalten. VeYgl. ferner Bullt. Soc. Nat. Moscou XLII, p. 210 Ballion's Bemerkungen im vorig. Berichte. E. Allard: Revision du genre Sphenophorus Berl. Ent. Z. Beiheft p. 207. Beschreibung von 7 europ. Arten, wovon 2 n. sind, E. Allard: Revision des Curcuiionidcs Byrsopsides, Berlin. Ent. Zeit. XIV, 1870, Beiheft T. 1, p. 185—206. Eine Bearbeitung der Gattg. Rhytirhinus (23 Arten) und Go- nops (8 Arten, 2 neu). F. Ancey beschreibt, L'Aboille VII, p. 84, neue Gattg. und Arten der Lathridiiden, 2 Lampyris uud macht Bemerkungen über Agrilus 6-guttatus. L. Bedel beschreibt, L'Abeillc VII, p. 91 ff., einen neuen Stenus und 1 neues Callidium aus Frankreich. Chaudoir: Essai monogr. sur 1c genre Abacetus Dcj. Bullt. Moscou XLII, p. 355 ff. Enthält auch eine n. A. Chlaeminus Mots. und eine n. G. nebst 40 n. Arten. Derselbe: Monographie des Graphipterides, ebenda XLIII, p. 284 ff. Desbrochers des Loges: Monographie des Mag- dalinus d'Europe et des pays circnm-mediterr. L'A beule VII, 1870, p. lff. und 33 ff." 23 Arten, 5 n. — Ein Nachtrag zur Monogr. d. Rhinomace- riden p. 60 ff. der Insekten während d. Jahres 1870. 195 Derselbe: Descript. de Coleopt. nouvcaux d'Eu- rope etc. ebenda p. 97 ff. Beschreib, v. 37 Art., 16 n., die übrigen wurden Petit, nou- vell. 1869 beschrieben. Haag-Rutenberg: Beiträge zur Familie der Te- nebrioniden, 1 Stk. Coleopt. Hefte VI, p. 84 ff. 13 Arten Himatismus, 6 vorerst beschrieben. v. Harold beschreibt 2 n. Arten Euparia. Coleopt. Hefte. VI, p. 19. v. Heyden gibt I.e. p. 177 eine Revision der euro- päischen Arten d. G. Hymenoplia. Der Verf. unterscheidet 8 Arten, wovon 3 neu sind. 2 Arten Blanchard's waren nicht zu deuten. Kraatz: Ueber den Gattungsnamen Trachys. Co- leopt. Hefte. VI, p.Slff. Derselbe: Ueber Capnisa Karelini Fald. aus Man- gyschlak. Horae Soc. Ent. Ross, VII, p. 407. Derselbe: Ueber eine neue russische Clythra-Art. Ebenda VIII, p. 29 ff. Marseul: Descriptions d'especes nouvelles d'Histe- rides. Ann. Soc. Entom. ßelgique XIII, p. 54 ff. Enthält d. Beschreib, von 3 neuen Gattg\, 81 n. und vielen, bekannten Arten eine synoptische Tabelle der Paroraalus-Arten und einen Anhang zu dem Verzeichnisse der Arten, welches d. Verf. 1862 in d. Ann. Soc. Ent. Franc, veröffentlicht hat. S. A. Marseul: Monographie der Mylabriden Eu- ropas und der angrenzenden Länder, L'Abeille VII, p. 1 ff., p. 57 ff., p. 89 ff. Von den 137 Arten, welche dem Verf, bekannt wurden und wovon 28 neu sind, wurden bis jetzt 97 beschrieben. Motschoulsky berichtet über Lucaniden, Bullt. Soc. Nat. Moscou XLIII, p. 18 ff., und über Tentyriden und andere Heteromeren ebenda p.^ 379 ff. Tab. II— IV. E. Perris beschreibt, L'Abeille VII, p. 3—37, 3 neue Gattungen und 30 neue europ. Arten nebst ver- schiedenen Larven. T. Piccioli beschreibt einen neuen Glyptomerus und Anophthalmus aus Italien. Bullt. Soc. Ent. Ital. II, p. 306 ff. 190 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Ragusa Enrico beschreibt neue Sicilianische Arten. Bullt. Entom. Ital. II, pj 315 ff. F. d. Saulcy: Diagnosi di alcune specie nuove di Coleotteri Ipogei e descrizione di ima nuova specie di Reicheia. Bullt. Soc. Ent. Ital. II, p. 164, tab. 1, fig. 3, 3a. Schau fu ss hat unter dem Titel Nimquam otiosus Lief. I verschiedene neue Arten mit zum Theil sehr son- derbaren Diagnosen beschrieben. Die Arten gehören in die Gattg. Pleoco-ma. Phosphaenopterus (n. G.), Hoplonyx und Dorcadion. Thom son beschreibt in seinen Opusculis entomolog. fasc. II, 9, p. 124 und fasc. III, 18, p. 322 und 1. c. 19, p.341, für Schweden neue Arten, — Fase. III, 18, p. 322, enthält 8 neue Arten. v. Hey den gibt, Bericht, d. Senkenberg. Gesell. 1869 — 70, p. 44 ff., eine Zusammenstellung der blinden Höhlenkäfer mit Bemerkungen über die Lebensweise. F. Piccioli gibt eine Uebersicht der italienischen Höhlenkäfer. Bullt. Soc. Ital. II, p. 301 ff. H. W. ßates setzt die im Jahre 1869 der Trans. Entom. Soc. London begonnene Beschreibung der Insekten- Fauna des Amazonenstroms mit der weiteren Folge der Cerambyciden 1. c. 1870, p. 243 und 391 fort. Die Ge- sammtzahl der Colcoptera longicornia besteht aus 221 Gat- tungen und 679 Arten, wovon 16 G. mit 26 Art. Prioniden, 104 G. mit 288 Art. Cerambyciden und 101 G. mit 365 A. Lamiiden sind. Flaminio Baudi a Selvc: Coleopterorum messis in Insula Cypro et Asia minore ab Eugenio Truqui con- gregatae recensitio etc. P. III. Ein Verzeichniss der gesammelten Arten und Beschreibungen vieler neuen Arten mit kritischen Bemerkungen. P. Bargagli: Escursioni Entomologiche sulla Mon- tagna di Cetonn, Bull. Soc. Entom. Ital. II, p. 169 ff. Ein Verzeichniss der vorzüglichen Arten und Beschreib, eines neuen' Adelops. Derselbe: Mater, p. la Fauna Entom. dcll' Isola di Sardegna ebenda p. 262 ff. Ein Verzeichniss der Coleopteren. Siehe Carabiden. der Insekten während d. Jahres 1870. 107 G. Bcrtoloni: Descriz. di Coleopt. nov. Mosarn- bicesi. Mein. Acacl. Bologna (2) VIII, p. 191 ff., tav. 1. ö n. Art. Gallerucciden und synonymische Bemerkungen. Ran- zania splendens — Rhamphorrhina petersiana Kl. — (Lamellic.) A. Chevrolat gibt, Ann. d. 1. Soc. Entom. de France 4. S. T. X, p. 66 die Fortsetzung seiner Notizen, synonymischen Bemerkungen und Artbeschreibungen der Coleopteren Cuba's. Dascyllidae und Malacoderma. — (Siehe Cyphonidac und Malacod.) G. Dieck: Eine entomologische Wintercampagne in Spanien, Berlin. Entomol. Z. 1870, p. 145 ff. Enthält viele Bemerkungen über den Aufenthalt seltener Käfer. Die neuen Arten werden in v. Heyden's Reise nach dem südlichen Spanien beschrieben. Enthält ferner die Mittheilung, dass in Scarites und Pimelien häufig Fadenwürmer gefunden werden. Am Schlüsse wird ein neuer Anophthalmus beschrieben. L. Fairmaire gibt die 7te Folge (6te 1868) der Coleopteres de ßarbarie. Ann. Soc. Entom. Franc. 4. S. T. X, p. 370. Enthält Beschreibungen neuer Arten aus den Gattungen Oplw- nus 1, Feronia 1, Dyschirius 1, Apteranillus 1, Acliertium 1, Tar. phius 1, Mycetaea 1, Thorictiis i, Elmis 1, Psamodius 1, Aegialia 1, Hybalus 1. Bhizotrogus 4, Phyllopertha 1, Cebrio 5, Erodius 1, Ar- throäeis 1, Tentyria 1, 3Ecipsa 1, Pimelia 1, Sepidiuml, Tagenia 1, Crypticiis 2, Melambius 2, Phyllax 2, Opatrum 1. Heliotaurus 2, Älosimufl, Brachyderes 3, Caülostrophus 1, Thylaeltes 3, Süones 1, Cathormiocerus 1, Tychius 3, Conisonia 2, Phytaecial, Hyperaspis 1, — und die Beschreibung von 2 neuen Gattungen. — Siehe Tene- brionidae. A. Fauvcl: Faune Gallo Rhenana, Coleopteres T. 1, 2. Livr. Caen 1869. — Ist uns nur aus der Anzeige be- kannt geworden. Ref. E. Frey-Gessner gibt, Mitth. Schweiz. Eni. G. III, p. 211, einen Sammelbericht aus den Hochalpen d. Schweiz. Derselbe bespricht den Aufenthalt von Leistus montanus Steph. ebenda p. 215. V. Gr edler i Zweite Nachlese zu den Käfern von Tirol, Coleopt. Hefte VI, p. 1—18. Forts, von C. H. III. Enthält 2 n. Arten. 198 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Harold kritisirt Tasc henberg's „ Neue Käfer aus Colombien" (siehe diese). Coleopt. Hefte VI, p. 130. Andrew Murray hat einen umfangreichen Auf- satz über die geographischen Beziehungen der vorzüg- lichsten Coleopteren-Faunen in den Proceed. of th. Linn. Soc. XI, No. 49, p. 89 veröffentlicht. Der Verf. als Anhänger der Darwinschen Lehre leitet alle Coleopterenformen auf 3 Hauptstämme und diese wieder auf einen Stamm zurück, aus welchen durch Isolirung u. s. w. die zahlreichen Gattungen entstanden sein sollen. Diese Hauptstämme sind 1) der Indo-Afrikanische, 2) der Brasilianische und 3) der »Microtypalc- Stamm (so genannt weil darin keine grossen Formen erscheinen z. B. in der englischen Fauna (?)). Der Indo-Afrikanische Stamm bewohnt Afrika südlich von der Sahara, Indien, China südlich vom Himalaya, den Malayischen Archipel und die Inselgruppe um Neuguinea. Er ist weniger mit fremden Elementen gemischt als der 2. Stamm. Der Brasilianische Faunenstamm bewohnt Süd- und Central- Amerika öst- lich von den Anden und nördlich vom La Plata-Strom. Er mischt sich in Nordamerika mit dessen Fauna und nimmt einen Theil des Microtypal-Stammes in sich auf. Der Letztere verbreitet sich über Europa, Asien nördlich vom Himalaya, den östlichen Theil von Nord- amerika — in soweit er nicht mit dem Brasilianischen gemischt ist, — Nordwestamerika, Californien, einen Theil von Mexiko, Peru, Chili, die Argentinische Republik südlich von Tucuman, Patagonien, Neuseeland und Australien. Letztere Verbreitung ist auf die An- sicht Heer's über die Verwandtschaft der Eocenflora Europas mit der jetzigen Australiens basirt und auf einstigen Verbindungen der nördlichen und südlichen Continente in der Gegend des Stillen Oceans und des Atlantischen. Die Abhandlung enthält Tabellen I. über die gegenwärtige Verbreitung von 113 Coleopteren-, 6 Ortho- pteren-, 10 Neuropteren-, 16 Hymenopteren-, 2 Lepidopteren-, 18 Di- pteren-, 30 Hemipteren-, 12 Homopteren, 3 Arachniden-, 1 Crusta- ceen- und 2 Polypen-Gattungen, welche als Miocen beobachtet wor- den sind; II. die geographische Verbreitung von 111 Coleopteren- gattungen des mittleren und östlichen Polynesien; III. die Verwandt- schaften der Coleopteren Neukaledoniens, in Verzeichnisse der nicht mikrotypischen Polynesier, sowie der Gattungen und Arten der Euro- päisch-Asiatischen und zugleich Nordwestamerikanischen aber nicht Nordostamerikanischen Fauna und der Gattungen Alt-Calabars in Beziehung zu jenen Brasiliens. A. Murray setzt die im 2ten Bande d. Ann. and Mag. of Nat. Hist. 4. S. p. 111 begonnene Aufzählung und Beschreibung der Coleopteren von Alt-Calabar a. d. der Insekten während d. Jahres 1870. 199 Westküste von Afrika im 5ten und 6ten Bde. derselben Zeitschrift mit den Longicorniern fort. (Siehe T. V, p. 430, T. VI, p. 44, 161, 407, 475 Taf.) E. Mulsant und C 1. Rey: Histoire naturell, d. coleopt. d. France (Piluliforraes) 8. (184 p. 2 pl.) Paris. Ist uns nicht zugekommen. Pettitt setzt die Aufzählung der Coleopteren von Ontario fort — bis Rhychophora. Canad. Entom. II, p. 53, 65, 84, 102, 117, 131, 151. Packard, ebenda p. 119, gibt ein Verzeichniss der Coleopteren der Caribou-Inseln, Labradors-Strasse und von Belle Isle mit Anzeige neuer Arten. Ballion verzeichnet die Coleopteren von Irkoutsk. Protocoll d. 47. Versamml. d. Soc. Imper. des amat. des scienc. nat. Moscou. Jan. 1870. p. 233. Piccioli Ferdinando: Catalogo sinonimico e to- pogr. de Coleotteri della Toscana forts., Bullt. Ent. Ital. II, p. 35—55, 244 ff. Enthält Metabletus — Zabrus. E. Reitter: Eine Excursion in die Tatra. Ein Verzeichniss der gesammelten Coleopteren nebst einem Nachtrag über die von Kiesen wetter ebendort gesam- melten Arten. — Verh. d. naturf. Ver. Brunn T. 8, p. 3, Heft I. Derselbe: Verzeichniss der Käfer von Mähren und Schlesien, ebenda p. 1—204, Hft. IL Enthält die Be- schreibung einer neuen Batrisus-Art. Ob in diesem Ver- zeichnisse noch andere neue Arten beschrieben sind, kann ich nicht angeben, da das Auffinden derselben vom Verf. dem Zufall überlassen wurde. Baron v. Rotten berg: Beiträge zur Coleopteren- Fauna von Sicilien, Berlin. Entom. Z. 1870, p. 11 ff. Ein Verzeichniss der während eines 6-monatlichen Aufenthaltes dort gesammelten Arten nebst Beschreibungen neuer Formen. John S ah 1 berg verzeichnet die im Sommer 1866 in S.-O.-Karelien gesammelten Coleopteren. Notiser us Sälskap. pro Fauna et Flora Fennica Förh. XI, 1870, p. 329. Enthält die Beschreibungen von 5 n. Arten. 200 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Derselbe gibt Beiträge zur Coleoptcrcn-Fauna Läpp lands ebenda XT, p. 387. Neue Arten. Derselbe beschreibt die Finnischen Arten der Gatt. Haemonia. 2 n. Arten. Ofv. Finn. Venteskap. Soc. XII, p. 64 ff. S. Solsky: Coleopteres de la Siberie Orientale. Horae Soc. Ent. Ross. VII, p. 334 ff. Der Verf. hebt die ausserordentliche Ausbreitung tropischer Formen gegen den Norden im Asiatischen Russland hervor und deren Zusammentreffen mit borealen. Ebenso finden sich japane- sische Typen und europäische Anklänge, deren spezifischer Werth sich nicht entscheiden lässt. Viele Arten werden aufgeführt, darunter 13 neue und eine neue Gatt. Eug. Schwarz: Die Hydroporen-Fauna Schlesiens. Jahrb. d. Schles. Gesell, f. Vaterl. Cultur XL VII, p. 190. Stierlin verzeichnet, Mitth. d. Schweiz. Ent. Ges. V. III, p. 159, die auf einer mit Bis choff-E hinger unternommenen Reise in die Hochgebirge Piemonts ge- sammelten Coleopteren. E. Suffrian: Verzeichniss der von Dr. Gundlach auf der Insel Cuba gesammelten Rüsselkäfer, in diesem Archiv, T. 36, p. 150 ff. Der Verf. gibt nicht nur eine Aufzählung der Arten, sondern macht zu den bekannten viele Bemerkungen und ergänzt deren Be- schreibungen. Viele neue oder nur mit Sammlungsnamen versehene Arten werden ausführlich charakterisirt. Bis zum Jahre 1870 sind die Familien der Bruchiden, Anthriben, Brenthiden, und der An- fang der eigentlichen Rüsselkäfer Attelabus-Cylas erschienen. (Siehe die Familien.) Taschenberg verzeichnet, Zeitschrft. f. ges. Nat. Wiss. Giebl T. 35, p. 177, die von G. Wallis in Co- lumbien und Ecuador gesammelten Käfer und beschreibt n. Arten in den Gattungen Sphenognatlms, Copris, Phanaeus, Pelidnota, Corynoscelis, Heterogomphas, Taphrosoma, Compsus, Po- lyderces, Sphenoplwrus, Psalidognathus, Pyrodes, Taeniotes, Erotylus und Mycotretus. C. Gr. Thoinson's Coleoptera Scandinaviae haben mit dem X. Band, Lund 1868, ihren Abschluss gefunden. Der letzte Band dieser verdienstvollen Arbeit enthält Nachträge zu den früheren Bänden und Beschreibungen der Insekten während d. Jahres 1870. 201 neuer Arten nebst einem Index für die im ganzen Werke enthaltenen Gattungen, Arten und deren Synonyme. E. Vogel giebt Beiträge zur Chrysomeliden-Fauna von Mittel- und Süd-Afrika, in Nu n quam otiosus. Siehe Schau fuss p. 65. Nach Wollaston, Zusätze zur Coleopteren-Fauna der Capverdischen Inseln, Ann. Mag. Nat. Hist. 4. S. V. V, p. 251, finden sich daselbst 281 Coleopteren-Arten, welche sich auf die Inseln derart vertheilen, dass S. An- tonio 115, S. Vicente 134, S. Nicoiao 27, S. Jago 129, Fogo 95, Brava 62 Arten besitzt. Wollaston setzt die Aufzählung der Coleopteren von St. Helena fort und beschreibt neue Arten der Farn. Anthribiden, Bruohiden, Halticiden, Cassididen, Cocci- nelliden, Melasomen, Mordelliden und Staphyliniden. Schliesslich wird ein Verzeichniss der dort vorkommenden Arten (50) gegeben. Ann. and Magaz. of Nat. Hist. 4. S. V. V, p. 18-37. J. L. Leconte gibt, Annais and Mag. Nat. Hist. 4. S. V. VI, p. 394 ff., synonymische Bemerkungen über amerikanische Coleopteren nach Durchsicht der Typen von Kirby im British Museum, vonNewman, Walker ebenda und jener der Pariser Sammlung. G. R. Crotch gibt, Trans. Entom. Soc. London 4 1870, p. 41 ff., eine chronologische Uebersicht der Coleop- teren-Gattungen, von 1735 mit Linnes Syst. Nat. begin- nend bis 1801 (Fabricius Syst. Eleuth.), welche eine sehr lehrreiche Einsicht in die Schwierigkeiten der Nomen- klatur gewährt. Derselbe setzt, ebenda p. 213 ff., diese Arbeit fort und berichtet über die von 1802 bis 1821 aufgestellten Gattungen (Voet — Dejean). Der Verf. beabsichtigt die Arbeit bis zum Beginne der Berichte (1836) durchzu- führen. v. Harold: Ueber Nomenklatur 1. Stk. Coleopt. Hefte VI, p. 37 ff. Enthält viele Berichtigungen. Kiesen wette r gibt, Coleopt. Hefte VI, p. 33, Be- merkungen über die Nomenklatur der Elateriden. 202 Brauer: Bericht üb. d. Leist. iu d. Naturgeschichte Ed. Öaunders: Catalog der Arten der Linne'schen Gattung Buprestis, nach den Unterabtheilungen von Esch- scholtz, bezogen auf ihre jetzige systematische Stellung, London 1870, p. 37. — Enthält auch ein Verzeichniss der Fabrici'schen Arten d. Gatt. Trachys. Ueber Coleopteren, welche den Obstbäumen u. a. in der Nach- barschaft v. Wellington schädlich sind, enthalten d. Trans. New-Zea- land Inst. I, p. 20 Notizen. Coleopteren, welche dem »Plum-Curculio« (Conotrachus nenu- phar) schädlich sein sollen sind im Amer. Ent. I, p. 34 abgebildet. A. Bellevoye: Beobachtung der an Wasserpflanzen lebenden Coleopteren (Haemonia). Bullt. Soc. Moselle 1870, p. 30, 2 pl. A. G-. Butler theilt (Ent, month. mag. VII, p. 59, eine Beobachtung Spaight's aus Indien mit, nach wel- cher grosse Käfer ans der Abtheilung der Lucaniden oder Longicornier (?) Zweige mit ihren Kiefern absägen und den Saft aus dem Holze aussaugen. A. Chapman gibt, Ent. month. mag. VII, p. 103 und 152, eine ausführliche Beschreibung der Lebensweise des Piatypus cylindrus Fab. in Eichenstämmen. Derselbe berichtet (Ent. month. mag. VI, p. 230), dass Aphodius porcus von der Larve des Geotrupes ster- corarius lebe. Glover Townend: The food and habits of Beetles, Report of the Commiss. of Agricult. for the year 1868 Washington p. 78— -117 mit Holzschnitten. Eine Beschreibung der Lebensweise der Larven für praktische Zwecke. Laboulbene veröffentlicht, Ann. Soc. Entom. France 4. S. T. X, p. 404, Goureau's Beobachtungen über die Larven \onElmis aeneus und Volhnari, mit Abbildungen derselben. Moncreaff zog Mecinus collaris aus Gallen auf Plantago ma- ritima und M. pyraster auf Plant, lanceolata, ferner Baridius lati- collis aus Wurzeln von Sisymbrium officinale. Ent. month. mag. VII, p. 81. J. C. Schi öd te setzt seine meisterhaften Arbeiten über die Verwandlung der Coleopteren mit den Bupres- tiden fort. Naturh. Tijdskrift VI, p. 352 ff. T. 1 u. 2. Beschrieben und zum Theil abgebildet sind: Larven von Eu- chroma columbicum Mann, Chrysobothris affinis F., Anthaxia can- der Insekten während d. Jahres 1870. 203 dens F., Agrilus biguttatus F., Trachys minuta L., Eurythyrea mi- cans F. und Ancylochira rustica. K M. Rupertsberger beschreibt die Verwandlung von Corym- bites cinctus Panz., in Schwämmen; Coeliodes fuliginosus Marsh, an Papaver somniferum an der Wurzel; Ceutorhynchus Bobertü Schh. auf Rhaphanus rhaphanistrum; Gymnetron UnariaeVanz. in Wurzel- gallen von Linar. vulg. ; Chrysomela varians Fbr. auf Hypericum perforatum. (Hier ist p. 841 die interessante Bemerkung gemacht, dass der Käfer nicht Eier lege, sondern lar- vipar sei, welcher Vorgang bei Coleopteren sehr selten ist. Ref.) (Siehe Diptera Muscidae calyptera.) Verh. d. k. k. zool.-bot. Gesell. T. 20, p 835 ff. Walsb zog, Amer. Entom. and Botanist II, p. 298, Chramerus icorae Lee, einen Magdalinus, verw. mit bar- bitus Say und Cis ? pumicatus Meli, aus Schwämmen auf Carya glabra. Garabidae. Cicindelidae. Preudho mme de Borre be- spricht die Classification und geographische Verbreitung der Cicin- deliden. Ann. Soc. Entomol. Belgique XIII, p. 139 ff. Carabici. H. W. Bates beschreibt, Ent. month. mag. VII, p. 32, als n. Gatt, und Art Gathaicus Swirihoei, länglich oval, Kopf und Halsschild dick, ersterer länger, Mandibeln erweitert, oben breit gefurcht, innen gezähnt, Kinn ohne Zahn. Elytren wie bei Damaster in der Skulptur. — Vaterl. Pekin. H. Burmeister berichtigt — Stett. Ent. Z. 1870, p. 125 — dass die von ihm — ebenda 1868, p. 228 — als Odontoscelis Des- marestii Guerin. Wat. aufgeführte Art, nicht diese, sondern eine neue sei, die er nun 0. Waterhousii sibi bezeichnet. — 0. Desma- restii Guer. sei aber synonym mit Darwinii Waterhouse. Guerin's Name habe als älter zu verbleiben. Chaudoir beschreibt in seiner Monographie der Graphipte- riden, Bullt. Moscou XLIII, p. 284 sq. als n. Arten: Piezia Mniszechi und Livmgstoni aus Afrika und 17 Graphipterus ebendh. Derselbe hat, Bullt. Moscou XLII, p. 355, die Arten der Gattung Abacetus bearbeitet und beschreibt viele Arten, welche bisher in anderen Gattungen untergebracht waren, als hieher gehörend. Neu sind Anlaco caelius n. Gatt., verwandt mit Caelostomus und Abacetus, Spitze der Zunge erweitert; n. A. liopleurus Carpenter Bay; — und 40 Abacetus-Arten versch. Vaterlandes. In der Gattung Chlaeminus Mots. werden als neu beschrieben: Ch.biplagiatus p. 402 Rangoon, 4-plagiatus Deccan und craciatus Bengalen. Dieck beschreibt eine Var. von Platyderus dilatatus als alge- siranus nach dem Fundorte, — Berl. Ent. Z. Beiheft p. 61 Note und ebenda p. 60 Platyderus Vuülefroyii aus Algesiras. 204 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Anophthalmus Orpheus Var. consorranus Dieck 1. c. p. 184 Note, eiue n. A. in einer Grotte bei Aspet (Haut Garonne). Gautier des Cottes beschreibt n. Arten in den Gattg. Ca- lathus 5 und Feronia 2. — Trapezunt, Spanien. Mitth. d. Schweiz. Ent. Gesell. V. III, p. 257. Derselbe gibt Bemerkungen über Tachys 4-siguata Dft. ebenda p. 264. Derselbe setzt seine Arbeit über die Gattung Feronia Latr. mit d. XI. Kecueil fort. Siehe ebenda V. III, p. 134, 1869. (Enthält die Gatt. Orthodomus mit 9 Arten.) v. Hey den verzeichnet die Fundorte der spanischen und por- tugiesischen Zabrus-Arten 1. c. Beiheft p. 56 und beschreibt ebenda als n. A. Dyschirius Mikrophthalmus N.-Portugal, Acupalpus vittatus Spanien, Pogonus atrocyaneus Cadix, Bembidium Paulinoi Coimbra. Tachypus splendidus N.-Spanien, Curtus Valencia. Aristus Haagii Heyden, Berl. Ent. Z. Beih. XIV, p. 59, Sierra Nevada. 1 n. A. G. Kraatz bespricht die mit Feronia cuprea verwandten Arten. Berlin. Entom. Z. 1870, p. 221. — (Wird im nächsten Be- richte besprochen werden.) Anophthalmus Bucht Piccioli, Bullt. S. Ent. Ital. II, p. 306, eine n. A., Apenninen. Cymindis Baudueri Perris, L'Abeille VII, p. 3, eine n. A. S.-Frankr. — Feronia (Orthomus ?) Pommeraui eine n. A., Algier, ebenda p. 4. Anillus corsicus Perris, L'Abeille VII, p. 5, Corsica, eine n. A. Nach Putzeys kommt Tachys Fockii Hüinm. bei Lüttich vor. Ann. Ent, Belgique XIII, c. v. p. XXX. J. Putzeys beschreibt, — Note sur le genre Perileptus Schaum, Stett. Ent. Z. 1870, p. 362, — 7 Arten dieser Gattung, wovon 2 neu sind: P. Stierlini und testaceus, beide aus Algier. Derselbe beschreibt (Trechorum oculatorum Monographie i. d. Stett. Ent. Zeit. p. 7 u. 145, 1870) 141 Arten dieser Gruppe, wo- von folgende 39 neu sind: T. integer Tanger, chloroticus Chili, qua- drieeps ebendah., paeificus, Baldensis Italien, saxicola Asturien, Schaufmsi Portug., eximius Steiermark, ruficollis Chili, mexicanus, eyelopterus Chili, gravidus (= latipennis Motsch.), depressicollis Chili, Dejeani Siebenbg., elongatulus Caucasus, hololissus Chili, suturalis Asturien, longobardus Lombardei, regularis Steiermark, cardioderus Siebenbürg., canadensis Canada, binotatus Apennin., laevissimus Chili» proximus ebendah., parvicollis ebendah., scapularis ebendah., axil- laris ebendah., Panamensis Panama, indicus O.-Ind., Syriacus Syrien, vicinus Armenien, Tigitanus Tanger, Arechavaletae Montevideo, fas- der Insekten während d. Jahres 1870. 205 ciger Chili, monolcus ebendan., Hceri (Tournier) Sentis, Diecki S.-Spanien, obscuricornis Chili, variicornis Bolivia. Feronia boreella Sahlberg 1. c. p, 403, eine n. A., Lappland. Beicheia Usslaubi Saulcy, Bullt. Ital. II, p. 165, eine n. A., Florenz. Pli. S. Sprague gibt Notizen über Nordamerika- nische Carabiden — Harpalus. — Canadian Eotomologist II, p. 44, 57, 96. Holzschnitt. v. Rottenberg beschreibt, 1. c. p. 16 ff., als neue Arten aus Sicilien: Stenoloplius piceus, Tachys apristoides, düatatus, Bembidium nobile. Oplionus rectangulus Thomson, Opusc. Ent. 1. c. p. 323, eine n. A., Schweden. Bembidium Jieterocerum von demselben, Scand. Col. X, p. 291. eine n. A. Schweden. C. A. Dohrn bespricht die Daten über das massenhafte Er- scheinen von Carabicinen in der argentinischen Republik im Herbste, welche Käfer durch den Westwind nach dem Regen hergeweht werden. — Stett. Ent. Z. 1870, p. 428. Dvticidae. Preudhomme de Borre beschreibt Haliplus striatus Shp. aus Belgien, Ann. Ent. Belgique XIII. c. r. p. XXIX. Ilybius aenescens und Haliplus transversus Thomson, Opusc. Ent. fasc. II, p. 124, n. Arten, Schweden. Kraatz macht Bemerkungen zu Hydroporus formosus im Ver- gleich mit H. lepidus und einigen a. A. 1. c. Beiheft p. 66. Hydroporus jueundus Perris, L'Abeille VII, p. 7, Eaux-Bonnes, eine n. A. Agabus venturii Bertolini, Bullt. Entom. Ital. II, p. 242, Tren- tino und Ag. Anbei Perris, L'Abeille VII, p. 6, Corsica, n. Arten. Graplioderes pieiventris Thomson, Scand. Coleopt. X, p. 351, eine n. A., $ = Dyt. verrueifer Sahlberg. Gaurodytes Thomsoni, angusticollis, boreellus Sahlberg, 1. c p. 408 ff., n. Arten, Lappland. Schwarz zählt (Jahrb. d. schles. Gesell. XL VII, p. 190) 46 schlesische Hydroporus-Arten auf und macht Bemerkungen zu Thoni- son's Arten. Palpicornia. Thomson sieht Laccobius minutus aut. als eine Mischart an und theilt dieselbe in 3 Arten: bipunetatus, minutus und alutaceus. Neue Arten sind ferner: Anacaena carinata, Helophorus aequdlis, pallidulus, brevicollis, strigifrons, planicollis, Scand. Col. X. Desbr. de Loges beschreibt neuerdings seinen Berosus cor- sicus, L'Abeille VII, p. 97. v. Hey den macht Bemerkungen über Limnebius sericatua Muls. und evanescens Kies., 1. c. Beiheft p. 71. — Hydrobius mo- renae v. Heyden, ebenda p. 67, eine n. A., Spanien. 206 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Kiesenwetter beschreibt als n. Arten ebendah. I.e. Beiheft p. 68, Laccobius leucaspis, intermittens, siibtilis. — Limnebius Gerhardti v. Heyden, 1. c. p. 70. eine n. A., Portugal. Hydrochus interruptus, grandicollis und Cyclonotum brevitarse v. Heyden, 1. c. p. 72 ff., n. Arten, Spanien. D. Sharp gibt, Ent. m. mag. VI, p. 253, eine durch Holz- schnitte erläuterte Charakteristik der Gatt. Hydrobius und ihrer Verwandten. Bei Anacaena Th. wird eine neue englische Art, A. variabilis, beschrieben. Derselbe stellt, Annais and Magaz. of Nat. Hist. London 1870, V. V, 4. S. p. 13, als neue Arten der atlantischen Inseln auf: Phühydrus maritimus Tb., Canar. L, politus Küst. Canar. und Ma- deira mit 3 Variet. ; WoUastoni n. A., Capverd. I. und hesperidum n. A., ebendah. T. V. Wo 11 as ton, Zusätze zur Coleopteren-Fauna der Cap- verdischen Inseln, Ann. Mag. of Nat. Hist. 4. S. V. V, p. 245, be- spricht die Philhydrus-Arten und findet, dass sein Ph. melanoce- phalus nicht die Art Olivier's sei, sondern in 2 Arten zerfalle: Ph. WoUastoni Sharp., ebenda p. 16, beschrieben und hfjpperidum Sharp., 1. c. p. 16. Ph. politus Küster findet sich nur auf d. Canaren und Madeira. Alle 3 Arten sind vergleichend beschrieben. Phühydrus Agrigentinus und Laccobius viridieeps v. Rotten- berg, n. Arten, Sicilien, 1. c. p. 22, 23. Staphylinidae. Stenus Barnevillei Bedel, eine n. A., Fontaine- bleau (= longitarsis Thoms. nach Fauvel, Abeille VII, p. 136. A. Fauvel macht synonymische Bemerkungen über 10 Sta- phylinen L' Abeille VII, p. 136. Oxypoda Gobanzi Gredler, Coleopt. Hefte VI, p. 4, Tyrol. Piochardia Heyden, Berl. Ent. Z. Beiheft p. 75, T. II, f. 1, eine n. Gatt., verwandt mit Homaeusa, vorletztes Glied der palp. maxill. schlanker, n. A. lepismiformis Serra Estrella. Koltze fand Bledius agricultor Heer bei Hamburg in Gängen im Ufersande. Stett. Ent. Z. 1870, p. 144. Ctenomastax Kraatz, Berl. Ent. Z. XIV; Beih. p. 84, n. G. zwischen Sunius und Evaesthetus. n. A. C, Kiesenivetteri Sevilla cf. B. Ent. Z. 1865, p. 369. Compsochüus macellus Kraatz, ebenda p. 85, eine n. A., ebendah. Kiesenwetter beschreibt, Berl. Ent. Z. Beih. p. 77, als n. A.: Calodera glabrata, Spanien. E. Mulsant und Cl. Rey beschreiben folgende Arten, Ann. d. 1. Soc. Linneenne de Lyon 1870, p. 153 ff. : Gyrophacna diversa Lyon, punetulata ebendah., despeeta S.-Frankr., brevicomis ebendah., der Insekten während d. Jahres 1870. 207 Myllaena rubescens Pyreneen, valida S.-Frankr., Phytosus semilunaris Cette, Diglossa sinuaticollis Küste am Canal la Manche, crassa Pro- vence, Tachyusa objecta a. d. Saone, Aleochara fuliginosa Calais; Oligota subsericans Saone, Biest ota n. G. (Aleocharidae) Mesos- ternum mit kurzer kaum bis zur Mitte der Mittelhüften verlängerter Mittelplatte, breit gestutzt an der Spitze. Art: Mayeti Cette. Lesteva corsica Perris, L'Abeille VII, p. 8, n. A. Corsika. Glyptomerus etruscus Piccioli, Bullt. Ent. Ital. II, p. 310, eine n. A. Ital. (? = G. cavicola Var. apenninus Baudi.) v. Rottenberg beschreibt, 1. c. p. 24 f., als neue Sicilianische Arten : Atemeies siculus, Myrmedonia mustela, pulla, Callicerus cla- vatus, Quedius caelebs, myagrus, Philonthus mimulus, Lathrobium erythrurum, Sunius aemulus, humeralis, Oedichirus Oedipus, Bledius atramentarius, infam, Bryaxis rufida. Rye gibt Bemerkungen zu P and eile's Monographie der fiurop. Tachyporiden. (Siehe d. vorig. Ber.) Ent. month. Mag. VI, p. 209. Homalota Sharpi, Stenus oscillator, Trogophloeus spinicollis Rye, Ent. month. mag. VII, p. 6 ff., n. Arten, England. Stenus fasciculatus, Ityocaralaticollis (Thoms.), Stahlberg, I.e. p. 341 und 345, n. Arten, Karelia. Stenus bilineatus, ripaecola, Calodera Lapponica, Atlieta nivi- cola (Thomson), Tachyporus centrimaculatus, Lordithon Maldini, Arpedium brunnescens, Antlwbium granulipenne, Omdlium lagopinum Sahlberg, 1. c. p. 403 ff., n. Arten, Lappland. D. Sharp stellt, Ent. month. mag. V. VI, p. 279, als n. eng- lische Formen auf: Actocharis n. Gatt. verw. m. Silusa, vorletztes Kiefertasterglied oval, gross, Kaustück gezähnt, lang, Zunge ge- spalten, Lippentaster 2-gliedrig, n. Art.: Beadingii. — Ocalea la- tipennis, Aleochara fungifora, Oxypoda longipes, Placusa denticu- lata, Oligota ruficornis n. Arten. Leptusa tricolorS criba, Berl. E. Z. Beih. p. 75, n. A. Spanien Derselbe beschreibt ebenda als n. Arten: Oxypoda tenuicomis, determinata, Conosoma cavicola, Mycetoporus Heydenii, spelaeus, An- cylophorus pulcher, Quedius robustus, Xantholinus translucidus, Othius piceus, Lithocharis spelaea, Stenus subeylindricus. Aleochara anthomyiae Sprague, Amer. Entomologist and bot. II, p. 370, Boston U. S. A., soll parasitisch bei Anthomyia brassicae B. leben. Cf. p. 370 ebend. Thomson beschreibt als neu: Microglotta longicornis, Scand. Col. X, p. 317; Atheta ischnocera, Opusc. Ent. p. 133; A. glabdla, ebend. p. 134; A. arenicola, Scand. Col. p. 321; Lyprocorrhe nidorum- 1. c. p. 319 ; Mycetoporus aequalis, 1. c. p. 323 ; Heterothops nidicola, 208 Brauer: Bericht üb.d. Leist. in d. Naturgeschichte Opusc. Ent. fasc. IT, p. 127; Stenus glabellus. 1. c. p. 127; St. sub- glaber fasc. III, 1. c. p. 329. Pselaphidae. Batrisus Schwabii und Euplectus Richten E. Reitter, Berl. Entöm. Z. 1870, p 21G, T. I, f. 7a u. b, 2 n. Arten, Deutschland. Bythinus glabratus Rye, Ent. m. mag-. VII, p. 33, eine n. A., England. Saulcy beschreibt, Berl. Ent. Z. Beiheft 1. c, folgende neue Formen aus Spanien: Decatocerus n. Gatt., Fühler 10-gliedrig, n. A. alhambrae; Ctenistes andalusicus, Pselaphus Piochardi, Hey- denii, algesiranus, Dieckii, Faronus hispanus, Trichonyx brevipennis, Tychus armatus, T. miles, Bythinus ibericus, lusitanicus, nasicornis, troglocerus, peninsidaris. J. 0. Westwood beschreibt, Trans. Entom. Soc. London 1870, p. 125, folgende neue Gattungen und Arten: Goniastes, n. Gatt., Fühler 5-gliedrig, gekniet, Art: sulcifrons Amazon. -St., Rhytus n. Gatt., Taster fast obsolet, Art: vestitus Brasil.; Curculionellus n. Gatt., Kopf schnabelartig vorgezogen, Arten: glabricollis N.-Gui- nea, angulicöllis Cap-York, dorcianus N. -Guinea; Sathytes n. Gatt., Art: punctiger Borneo ; Pselaphodes n. Gatt, verwandt mit Cur- culionellus, Körper oben behaart, Art: vülosus Borneo; Sintectes n. Gatt., Taster dornig, Art: carinatus Australasia ; Bryaxis coro- natus n. A., Brasil., auritulus ebendah.; Phal epsus n. G. mit Pselaphoiden-Tastern, Art: subglobosus Arnazon.-Str.: Ryxabis n. Gatt., Art: anthicoides, Singapur. Paussidae. R. Trimen fand Paussus Burmeisteri Westw. in der Capstadt auf Protea mellifera und Pentaplatarthrus paussoides in Nestern von Ameisen unter Steinen. — Proceedings. Ent. Soc. London 1870, p. III. Histerini. Mars e ul beschreibt, Ann. Entom. Belgique XIII, fol- gende n. Formen: Di malus n. Gatt. verw. m. Phylloma Er., Art: D. platanwdes, Cayenne: Operclipygus (!) n. Gatt. verw. m. Platysoma und Cylistix, A.: 0. sulcistrius, Amazon.-Str.; Mecistostethus verw. m. Homalopygus, A. : M. pilifer ebendah., Phylloma marag- noni vi. monodon, ebendah.; Hölolepta vulpes, Mexiko, pygolissa, Pa- nama; Lioderma cimex, Brasil.; L. funebris Chili; Trypanaeus 4 Sp., S.-Amer. ; Apobletes 3 Sp., Malacca, S.-Am. ; Platysoma 9 Sp., Java, Ceylon, Austral. ; Pachycraerus Burmeisteri Bras.; 'Phelister 7 Sp., S.-Am., Cap; Homalodes lineiger, Amaz., ? Psiloscelis Castelnaudii , Ceylon. Contipus platanus Buen.-Ayres; Hister 6 Sp., Afrika, Süd- arner., Epierus 5 Sp., S.-Am., Austral.; Carcinops 3 Sp., S.-Am., Afrika, S.-Frankr. ; Paromalus 11 Sp., S.-Am., Austral., N.-Caledon. ; Notodoma bullatum Siam u. a, 0.; Phylloscelis arechavaletae, Monte- video; Saprinus 13 Sp. ; Teretrius intrusus O.-Ind., melburnius Vic- der Insekten währond d. Jahres 1870. 209 toria; Homalopygus longipes, Amaz.; Plegaderus monachus Süd.- Am,; Acritus haedülus Austral. C. A. Dohrn vertheidigt abermals die Schreibart Tryponaens gegen Marseul's Trypanaeus. Stett. Ent. Z. 1870, p. 334. Silphidae. Adelops sarteanensis Bargagli, Bull. Ent. It. II, p. 175, eine n. A. Mont.-Cetona. Di eck stellt, Berl. E. Z. Beih. p. 93, als n. Gatt, auf: Spe- laeochlamys, zwischen Drimeotus und Adelops stehend. Art: S. Ehler si. Alicante. Hydnobius andalusieus Dieck, ebend. p. 102, eine n. A.. Al- gesiras. Catops andalusieus. vandalitiae v. Heyden, Berl. E Z. Beih. p. 95, n. Arten, Spanien. Liodes Raff'rayi Heyden, 1. c, eine n. A., Spanier, Ungarn. Catops ruf us, Choleva angusticollis, gracilis, graeca, costatula, Catopomorphus bicolor Kraatz, Berl. E. Z. Beih., n. Arten d. Mittelm. Fauna. Scydmaenus ventricosus^ v. Rottenberg, I.e. p. 38, n. A., Sicilien. Catopomorphus myrmecobius v. Rottenberg, 1 c. p. 39, n. A., Sicilien. Rye macht Bemerkungen über Necrophorus microeephalus Thoms., Ent. month. mag. V. VI, p. 182. Anisotoma similata Rye, Ent. month. mg. VII, p. 8, eine n. A., England. Catops brunneicornis Sahlberg, 1. c. p. 428, eine n. A., Lapp- land. Phalacridae. OUbrus castaneus Baudi d. Selve, 1. c. p. 48, n. Art. Perris hält, l'Abeille VII, p. 35, die von F. Low in Blüthen von Podospermura gefundenen wurmförmigen Larven für die von Chironomus (?) und nicht für die von Olibrus und ergänzt, Ann. Soc. Ent. France 4. S. IX, p. 464, die Beobachtungen Heeger's und Labo ulbene's. Nitidulariae. Meligethes ventralis, Cybocepludus metallicus, C- inet. Var. seminulum, Cryptarcha bifasciata, Bhizophagus punetiven- tris, Baudi d. Selve, 1. c, neue Arten. G redler beschreibt, Coleopt. Heft-VI, p. 7. eine Var. d. Meli- gethes lumbaris Stm. als marginata. Xenostrongylus truncatus Kiesenwetter, 1. c, eine n. A. Anda- lusien. Perris beobachtete, l'Abeille VII, p. 36, die Larven von Bra- chypterus linariae in Blüthen von Linaria striata, die von B. cine- reus in denen der Linaria supina und bezweifelt die Lebensweise des B. gravidus in den Capseln. Archiv für Naturg. XXXVII. Jahrg. 2 Bd. P 210 Brauer: Bericht üb. d. Leist, in d. Naturgeschichte Edmund Reitter: Revision der europäischen Meli- gethes-Arten, Verli. d. naturf. Vereines in Brunn, T. 9; 1870, p. 39, Taf. Der Verf. welchem ein reiches Material von vielen Coleoptero- logen zugesendet wurde und der die Mühe nicht scheute sich die Typen früherer Bearbeiter dieser Coleopteren zu verschaffen, be- handelt zuerst die von ihm aufgefundenen Merkmale für die Gattungen und Arten — Skulptur der Oberseite und Beschaffenheit des Vorder- randes der Stirne, ob winklig, schmal oder breit bogig ausgerandet oder gerade — nach welchen sich auch die Genera der Nitidularien gruppiren lassen. In Betreff der Lebensweise sind dem Verf. die Beobachtungen Heeger's über die Verwandlung unbekannt ge- blieben. Nach einer Erklärung der Terminologie folgt, die Analyse der Gattung und der Arten. Erstere wird in 3 Untergattungen getheilt — Klauen ohne Zahn am Grunde: Meligethes; Klauen mit einem grossen Basalzahn ; a. Vorderrand der Stirne gerade : Odonto- gethes; b. Vorderrand der Stirne halbkreisförmig ausgeschnitten: Acanthogethes. — Die Gattung Meligethes s. str. zerfällt in 3 Ab- theilungen, welche zusammen 17 Gruppen mit 93 Arten, darunter 25 neue enthalten; Odontogethes enthält nur M. hebes Er.; Acan- thogethes ist für brevis Strm. und Verwandte errichtet und enthält 5 Arten. Auf den 6 beigegebenen Tafeln sind die Körperumrisse, die Vorderschiene und der Stirnrand gezeichnet. ColydÜ. Cyprogenia denticulata n. Gatt. u. A., Baudi d. Selve 1. c. p. 54, Cypern. Tarphius Kiesenwetteri, Botlwideres interstitialis v. Heyden, 1. c. p. 105 ff., n. Arten, Spanien. Nach Pas co e ist Hiketes thoracicus King. (Trans. Ent. Soc. New-S. -Wales lezt. Bnd. ?) synonym mit Nepharis alata Castelnau (Revue Zool. 1869). Proceed. Eut. Soc. London, p. V- — 1870. Monotoma i-dentata und pardllela Thomson, Opusc. Ent. III, p. 333, n. A.. Schweden. Gillman fand, Americ. Entom. and botanist II, p. 240, die Larven von Colydium bohrend in Buchenholz und nach Riley soll der Frass ähnlich dem des Thomicus materiarius Fitch sein, dessen Feind jenes sein soll. Othismoptery x carinatus Sahlberg, Notis. ur Sallsk. Faun. Flor. Fennica förh. XI, 1870, Taf. I, f. 8, eine n. Gatt. u. A., N.- Russland. Cucujini, Aeraphilus carpetanus Heyden, Berl. Ent. Z. Beih. p. 108, eine n. A., Sierra Guadarrama. Gryptophagidae. Atomaria Mentalis, Epistemm ventrosus, Ato- mar ia clavicomis Baudi d. Selve, 1. c. n. Arten. Typhaea umbrata Baudi d. Selve, 1. <-.. n. A der Insekten während d. Jahres 1870. 211 Merophysia foveolata, minor, Holoparm ecus Saulcyi, Baud d. Selve, 1. c, n. Arten. Thorictus dispar Baudi d. Selve, 1. c, n. A. Bethe bestätigt (Stett. Ent. Z. 1870, p. 328) das Vorkommen von Lathridius nodifer Westw. in Deutschland. Corticaria latipennis (Thoms. in litt.) Sahlberg, 1. c. p. 359, eine n. A., n. Russland. Henoticus Thomson, 1. e. p. 67, eine n. Gatt. verw. mit Cryptophagus, Type: H. serratus Gyll. Atomaria puncticollis von demselben, eine n. A., Schweden, 1. c. p. 69. Bevelieria Perris, Abeille VII, p. 12, eine n. Gatt. verw. m. Dasycerus, Art: spectabilis n., Corsica. Ent ö xylo n Ancey, Abeille VII, p. 84, eine n. Gatt. verw. mit Mycetaea, Art: E. Abeillei, ^t. Baume. Langelandia exigua und incostata Perris, 1. c. p. 11, n. Arten, Corsica. Conithassa brevicollis, fungicola und Lathridius tremulae Thomson, n. Arten, Schweden. Perris beobachtete, Nouv. et faits div. p. IX, einen Bom- bus inontanus, an dessen Fühler sich ein Antherophagus nigricornis festhielt, wahrscheinlich um sich in dessen Nest eintragen zu lassen. — Ref. zog Cryptoph. dentatus aus dem Neste von Vespa vulgaris. Siehe auch Seidlitz ebend. p. LXII. Dermestini. Megatoma rufovittata Abeille de Petrin, Bullt. Soc. Ent. Fr. 1870, p. XLVI, eine n. Av Sainte-Baume. Anthrenus nocivus Mulsant et Godart, Ann. Soc. Linneenne Lyon 1870, p. 240, eine n. A., Algier. Byrrhü. Syncalypta syriaca. Limnichus murinus Baudi d. Selve, 1. c, n. A. Morychus Piochardi v. Heyden, 1. c. p. 109, eine n. A., Sierra Nevada. Parnidae. Elmis Perezi v. Heyden, 1. c. p. 1 10, eine n. A., Spanien. Heterocerussenescens Kiesen wetter, 1. c. p. 112, eine n. A., Spanien. Lamellicomia. H. W. Bat es stellt, Trans. Ent. Soc. London 1870, p. 173, als neue Formen aus Südamerika auf: Oruscatus n. Gatt, verwandt mitPhanaeus, Hinterbeine ohne Tarsalklauen : Arten: Davus Erich. (Phanaeus ol.) und opalescens n. Sp. ; Gromphas ama- zonicus, Deltochilum tessellatum, calcaratum, barbipes, aspericolle, femo- rale, fuscocupreum, granulatum, sextuberculatum. lathisculumn. Arten. Aphodius turbatus. Euparia cypria, Geotrupes matutinalis, Bhizotrogus procerus. Aplidia pruinosa, Ancylonycha nitens, Pen- todon dispar Baudi d. Selve, 1. c, n. Arten. Euparia cypria Baudi d. Selve, (vide supra) ist nach Kraatz, ebenda p. 90, gleich Coptochirus singularis Harold. 221 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Cetonia Raffrayi Desbrochers des Loges, Berl. Ent. Z. Beih. p. 119, eine Var. von C. oblonga Gory. Rhizotrogus alicantanus Dieck, Berlin. Ent. Z. Beih. p. 118, eine n. A., Aücante. Ancylonycha rugipennis Schaufuss, Nunqu. otios. p. 31, eine n. A.. Mexiko. Ancylonycha nitidula, Anisoplia pallidiventris, Adoretus squa- mosus, (= Ancylonycha p. 108) nitidulus Gautier des Cottes, Petit Nouvell. 15. Juli 1870, Russland. Harold beschreibt als n. Arten: Aphodius Perezi, Diecki, Spanien, Berl. Ent. Z. Beih. p. 113 ff. ; Euparia Friedenreichi, atte- nuata Brasil. Coleopt. Heft. VI, p. 27. Psammodius laevistriatus Perris, L'Abeille VII, p. 13, n. A., Sardinien. Pleocoma staff und hirticollis Schaufuss, Nunqu. otios. p. 50, n. Arten, Californien. v. Hey den beschreibt als n. Arten, Berlin. Z. Beih. p. 180ff., aus Spanien: Hoplia Ramburi, Hymenoplia lata, angusta, estrellana, Amphimallus cantabricus. Neophoedimus Auzouxii Lucas, Bullt. Soc. Ent. Fr. 1870, p. LXXX, eine n. Gatt, und A. der Cetoniden, verwandt mit Myc- teristes und Phaedimus. Stirnfortsatz länger als bei ersterem und zweihörnig. Se-Tchuen. E. Mulsant und Cl. Rey beschreiben, Ann. d. 1. Soc. Linne- enne de Lyon 1870, p. 200 ff., als neue Formen: Hexalus n. Gatt, aus d. Gruppe der Aphodien, Art: simplicicollis Loudun, Aphodius frater Reiche, Batoum; A. politus Reiche, Syrien; orophüus Reiche. Caucasus; stercorarius Reiche, Mesopotam. ; ephippiger Reiche, Ara- bien; nitens Reiche, Algier; Solieri M. und R., S.-Frankr. ; badius Dej., Spanien; A. signifer Reiche, Syrien ; cinereus (cinerascens Germ.) Sicilien; syriacus Reiche. F. J. Sidn. Parry hat eine Revision seines Cataloges der Lucaniden, welcher in den Trans. Ent. Soc. London 3. Ser.. V. II, p. 1 erschien, in denselben Abhandlungen 1870, p. 53, unternommen, bespricht die seither beschriebenen und beschreibt einige neue Ar- ten und Gattungen. Die Synonymie wird durch Vergleich mit Gemminger's und Harold's Catalog richtig gestellt und schliess- lich ein neues Verzeichniss der Gattungen (59) und Arten (357) dieser Familie gegeben. Die neuen Gattungen und Arten sind : Chiasognathus impubis Chile; Metopodontus torresensis, Torres-Str.; Swanzianus West-Afr. ; Prosopocoilus mysticus Malacca, Wallacii $, Eurytrachelus Candezii, Java, Sclerostomus tristis, Chili, margini- pennis. Chili, elongatus, Chili, opacus, V.-Diem.-Land; ferner 5 nicht beschriebene aber benannte Arten dieser Gattung; Cardanus cribra- tus, Philipp.; Ceratognathus abdominalis Moreton-Bay ; Pseudolu- canus n. Gatt, für Dorcus Mazama Leconte; Metadorcus für der Insekten während d. Jahres 1870. 213 Leptinopterns rotnndatus Parr.; Pseudo dorcus für Dorc. hydro- philoides, Lissapterus für Lissotes Howittanus. Die Lucaniden werden in 9 Familien getheilt, Chiasognathidae, Lucanidae, Odonto- labidae, Cladognathidae, Dorcidae, Figulidae, Sinodendridae, Aesa- lidae und Syndesidae. Die neuen und einige seltnere Arten sind abgebildet. Taf. I— III. Rhizotrogus sassariensis. Triodonta Raymondi Perris, L'Abeille VII, p. 15, n. A., Sardinien. Macrodorcas opacus Waterhouse, eine n. A., Japan. — Ent. m. mag. VI, p. 207. Schreiber gibt, Berlin. Entom. Z. 1870. p. 1, Taf. I, fig. 1 — 5, eine ausführliche Beschreibung der Lebensweise des Käfers und der Larve von Anthypna abdominalis Fbr. bei Görz. Die Käfer und zwar nur die J schwärmen in sonnenhellen Vormittagsstunden, die $ stecken in seichten Erdlöchern vergraben und werden zur Begattung von den J ausgegraben. Die Larven leben an Flussufern in Gängen unter der Erde und sind vom August bis November stets in derselben Grösse zu finden und ganz erwachsen. Die Ver- puppung erfolgt im April. Sphenognatlius Wallisn Taschenberg, 1. c. p. 178, eine n. A.. Ecuador. Lucas zeigt in der Entom. Gesell, zu Paris zwei Nymphen von Megalosoma Actaeon L. aus Cayenne vor. Die des <-f ist 8 Centim. lang und 45 Millimeter breit. Bullt. 1870, p. XLI. Im Bullt. Soc. Ent. Ital. II. p. 288 wird der Schaden, welchen Anomala vitis bewirkt, besprochen. Euryomia melancholica G. u. P. wird als schädlich den Birn- baumblüthen erklärt. Amer. Entom. 1, p. 32, f. 23. Buprestidae. Agrilus sulcaticeps Abeille de Perrin, Ann. Soc. Entom. France 4. S.. T. X, p. 79, eine n. A., Frankr. Acmaeodera confluens (Truqui), rufocincta, quadrifaria, pla- cida, despecta; Baudi di Selve, 1. c, n. Arten. Sphenoptera minutissima Desbrochers de Loges. Berl. Ent. Z. Beih. p. 119, eine n. A.. Spanien. Melanophila Legrandi E. Mulsant et Pellet, Ann. d. 1. Soc. Linneenne de Lyon 1870. p. 229, eine n. A., Algier. Im Americ. Entom. II, p. 146 wird die Lebensweise von Chry- sobothris femorata F. auf Aepfeln, und Agrilus ruficollis F. auf Rubus beschrieben, p. 133, f. Ancey beschreibt die Lebensweise von Agrilus sexguttatus Hbst. Perris fand, Abeille VII, p. 34, die Larve von Trachys pu- mila minirend in Blättern von Mentha rotundifolia und pulegium. 214 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Eacnemidae. Drapetes ßavipes, Throscus similis Baudi d. Selve, 1. c, n. Arten. Nach Bethe, Stett. Ent. Z. 1870, p. 327, ist Throscus elate- roides Redtenbacher — Th. carnifrons Bonvoul. und Th. elateroides Heer. Bonv. ist nicht = brevicollis Bonv. sondern eine eigene Art. Für Deutschland zählt der Verf. 6 Arten auf. Bethe bespricht, Stett. Ent. Z. 1870, p. 111, das Vorkommen von Throscus exul. Bonv. bei Stettin und gibt dessen Beschreibung. Elateridae. Neue Arten beschreiben: v. Hey den, Berl. Ent. Zeit. Beih. p. 119, Melanotus picticornis. Spanien; Des b rochers des Log es, I.e., Athous aeneithorax, Hannover, conicicollis Franz. - Alpen, pallidipennis, Hoch-Alpen, grandini, Beziers ; florentinus, Flo- renz, quadricollis, Isere: Agriotes infuscatus, Mingrel. Cebrionidae. Neue Arten sind: Cebrio tarifensis, parvicollis, malaccensis Dieck, 1. c. Berl. Ent. Z. Beih.. C. Bruleriei v. Heyden. ebenda p. 122, Span. ; Cebrio sardous und varicolor. Perris, l'Abeille VII, p. 16 ff., Sardinien. Cyphonidae. Chevrolat beschreibt I.e. neue Arten von Cuba aus den Gattgn. Elodes 2, Scirtes 5, Ptilodactyla 6. Malacoderma. Telephorus cornix Abeille de Perrin, Ann. d. 1. Soc. Entom. France 4. S.. T. X, p. 81, eine n. A., Frankr. Chevrolat beschreibt 1. c. aus Cuba 12 Arten der Gattg. Calopteron, wovon 4 neu sind. Crotch erläutert die Unterschiede von Dasytes oculatus Kies., plumbeus Müll, und plumbeo niger Goeze. Proceed. Ent. Soc. Lon- don 1870, p. XVIII. Nach Koltze — Stett, Ent. Z. 1870, p. 144 — lebt Troglops cor niger auf blühenden Linden. Phosphaenopterus Schaufuss, Nunq. otios. p. 60, eine n. Gatt., Art: Metzneri n., Portugal. Danacaea Kiesenwetteri und lusüanica v. Heyden, Berlin. Ent. Z. Beih. p. 127, n. A., Span. Lampyris insignis, Libanon, L. cägerica, Blidah. Ancey, l'Abeile VII, p. 86 ff., n. Arten. Telephorus Piccioli Ilagusa, Bull. Soc Ent. Ital. II, p. 316, n. A., Palermo. Cantharis Paulinoi. Henicopus Heydenii v. Kiesen wett er, Berl. Ent. Z. Beih. p. 125 ff., n. Arten, Spanien. Malthodcs vinceus Gr edler. Coleopt. Hefte VI, p. 10, eine n. A„ Tirol. Dasytes rugipennis Thomson, Opusc. Ent. fasc. II, p. 139, eine n. A., Schweden. Haplocnemus rufomarginatus Perris, .fiT. Koziorowiczi Des- broch. de Loges, P Abeille VII, p. 18 u. 122. n. A., Tenes, Corsika der Insekten während d. Jahres 1870. 215 Podabrus obscuripes Sahlberg, 1. c. p. 435, 1 n. A., Lappland. Cantharis angularis Sahlberg, 1. c. p. 363, n. Russland. — (Wohl hierher gehörig.) Lucas theilt mit, Bullt. Soc. Entom. France 1870, p. LVil, dass die Larven der Gattung Malacogaster Bass. dieselbe Lebens- weise wie die von Drilus in Schnecken führen und auch das $ analog dem von Drilus gebaut sei. Die Art wird Bassii genannt und findet sich in Algier. Im Americ. Entomologist II, p. 19 f. ist die Lebensweise von Photinus pyralis L. beschrieben. Gleridae. Lichtenstein beobachtete Trichodes lencopsideus parasitisch bei Ceratina callosa und cyanea. Petit. Nouv. 27, p. 108. Xylophaga. Ptinus Auberti Abeille de Perrin, Ann. d. 1. Soc. Entom. France 4. S. T. X, p. 82, eine n. Ä., Frankr. Anobium carpetanum, Eurostus minimus v. Heyden, Berl. Ent. Z. Beih. p. 128 ff., n. Arten, Spanien. Cis microgonus und puncticollis Thomson. 1. c. p. 46. und Opusc. Ent. II, p. 136, n. Arten. Schweden. Ernobius microtomus Sahlberg, 1. c. p. 431, eine n. A., Lappland. Dunning bespricht das Vorkommen von Larven des Anobium paniceum in Cayenne-Pfeffer. Proc. Ent. S. London 1870, p. XXXIII. Melasoma. F. Bat es stellt, Ent. monthl. mag. VI. p. 268 ff'.. als n. Formen auf: Exerestus n. G. Innerer Lappen der Maxillen ohne Haken, Backen sehr lang, Epistom wie bei Zophobas, n. A.: Ex. Jansonii, PI. II. f. 1, Nicaragua; Hip almus n. Gatt. verw. mit Zophobas. letztes Lippentasterglied kurz beilförmig, Augen kleiner; für Zoph. costatus Guer. — Nantes aeneus Nicaragua, N. ovatus, Columbia, N. elegans, Patr. ?, N. eximius, Nicaragua, n. Artn. ; Tarpela n. Gatt. verw. m. vorig.. Mesosternum vorne breit ausge- höhlt. Arten: T. Broionii, Nicaragua, und oblong opunctata, Mexiko. — El o mos da n Gatt. verw. m. Hegemona. Schenkel keulenförmig, lang, Flügel dünn. Art.: El. Beltii, PI II, f. 3, £, Nicaragua. Thalpobia verwandt mit Tentyria aber von elliptischer Form, Art: laevipennis; Philhammus verw. mit Anemia, der Vor- derrand des Kopfes kaum buchtig, Augen oben nicht sichtbar. Art: sericans Fairmaire. 1. c. p. 385 und 3$2, n. Gattgn. und Arten, Marocco. Francis P. Pascoe beschreibt. Ann. Mag. Nat. Hist. 4. S., V. V, p. 94 ff., als n. Gattgn. u. A. aus Queensland : Scymena am- phibia, Byrsax saccharatus, My ehestes n. Gatt, verwandt mit Or- copagia; Antennae clavatae, 10 artic , clava biarticul. ; tibiae anticae subfusiformes ; elytra ovata, metasternum breviusculum, Art: ligna- rius, in Schwämmen. Isostira n. Gatt, der Opatrinen: Clypeus 216 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte apice integer; labrum transversum, haud sinuatum. Palpi maxill. securiformes. Prothorax elytris arcte aptatus. Epipleurae elytrorum postice deiicientes. Art: crenata; Omolipus cyaneus; Pterohelaeus arca/nus, asellus : Helaeus Mastersii, Saragus floccosus, patelliformis, incisus, asperipes, confirmatus. Adelium geminatum, Licinoma elata, JJinoria coelioides, Seirotrana Mastersii, nosodermoides, Amarygmus tyrrhenus, maurulus, variolaris, Euryper a n. Gatt. d. Amaryg- minen : Caput ad oculos retractum ; oculi supra haud approximati, tarsi subtus pilosi. Art: cuprea. Derselbe gibt ebenda, p. 95, eine Tabelle für die Gattungen (12) der Trachyscelinen. Suffrian charakterisirt aufs Neue die von Er ich so n irr- thüinlich (in diesen Berichten 1838, p. 27) vereinigten Arten : Penthe pimelia Fabr. (= funerea Newm.) und P. obliquata Fab. ~ Stett. Ent. Z. 1870, p. 295. Tentyria Heydeni Haag, Berl. Ent. Z. Beih. p. 130, n. A., Aveiro. Derselbe beschreibt 6 n. Arten der Gatt. Himatismus nebst 7 bekannten. Coleopt. Hefte VI, p. 84 ff. Amblycyphus n. Gatt. verw. m. Centrioptera, Art : asperatus und Threnus n. Gatt. verw. m. Cerenopus, Art: niger Motschoulsky. Bullt. Moscou XLIII, p. 401 ff. Pycnomorpha n. Gatt., Art: cali- fornica Mots. und Scotera gibbosa Esch., Dej. C.. Psilomera n. Gatt. verw. m. Pelecyphorus, Art: angülatus Lee. Motschoulsky I.e. p. 398 — 400. — Asida Diecläi und Anceyi Allard, Petit Nouv. 1, 1870. Syrien. Vieta alger iana, Algier und Sepidium Reichet Allard, Petit Nouv. 1. 1870, n. Art., Tunis. Crypticus zophosioides v. Heydeii, I.e. Beih. p. 131; eine n. A.. Spanien. Hopatrum Grenieri Perris, l'Abeille VII. p. 19, eine n. A., Corsica. Kraatz beschreibt 7 neue Arten der Gatt. Helops, Berl. Ent. Z. Beih. p. 132 ff., aus Spanien. Hoplonyx micans, latus und angusticollis Schaufuss, n. Arten. Natal. Nunq. o. 1. 62. Nephodes modestus Kraatz, 1. c, eine n. A.. Arragon. homira hispanica und estrellana Kiesenwetter, n. Arten, 1. c. p. 144, Spanien. Nach Waterhouse, Ent. m. mag. VI, p. 284, sind Platesthes silphoides s. uud Praocis depressa Guer. nicht synonym, wie L a- cordaire angibt. Efstere Art ist 5V2 Lin. lang, 28/* L. breit, letztere 51 4 L. lang, 3 L. breit. der Insekten während d. Jahres 1870. 217 Wo Hast on beschreibt, Ann. Mag. Nat. Hist. 4. S. V. V, p. 249, als n. A. von d. Capverdischen Inseln: Tenebrio Paivae und beweist, dass Scaurus variolosus s. nicht synonym mit punctatus ist, wie Crotch meinte. Zophobas concolor Wollaston, 1. c. eine n. A., St. Helena. Lucas beschreibt, Bullt. Soc. Ent. Fr. 1870, p. LXXXII, die Larve von Opatrum sabulosum, welche in der Erde und unter Steinen lebt und der von Tenebrio ähnlich ist. Blackmore berichtet über eine Pimelia scabrosa mit dop- peltem r. Fühler. Proceed. Ent. Soc. London 1870. p. XXIX. Salpingidae. Abeille de Perrin beschreibt Sälpingus ex- Hanguis s. als n. A. Petit. Nouv. No. 11, 1869 und l'Abeille VII, p. 89. Melandryadae. Alg. Chap man beschreibt. Ent. month. mag. VI, p. 259, die Larve von Abdera bifasciata und deren Lebensweise unter fauler Eichenrinde, conf. Trans. Woolhope Naturalist Field Club, 1870, p. 161. Pyrochroidae. Xylophilus brevicornis Perris, L'Abeille VII, p. 20, eine n. A., Sos, Lot-et-Gar. Scraptia nigriceps, Tomoderus Piochardii v. Heyden. Berl. Ent. Z. Beih. p. 145 ff., n. Arten, Spanien. Notoxus impexus. Anthicus Bruckii Kiesenwetter, 1. c. p. 146 ff., n. Arten. Anthicus constricticollis Desbr. des Loges, L'Abeille VII, p. 124, eine n. A.. Algier. Mordellina. Mordellistena rectangula Thomson, Scand. Co- leopt. X, p. 134, n. A., Schweden. Mordella Mellisiana, Wollaston. 1. c. eine n. A., St. Helena. Rhipiphoridae. Ueber die Lebensweise des Rhipiphorus para- doxus und seiner Larve in Wespennestern hat sich abermals (siehe d. vorigen Bericht p. 88) in England ein lebhafter Streit entspon- nen. Smith und Chapman vertheidigen die ven Stone auf- gestellten Ansichten (s. 1. c), während Murray, obschon Vieles gegen früher zugebend, theils unhaltbare, theils auf unvollständige Beobachtungen gegründete Ansichten vorbringt. Indess hat dieser Streit zur fast vollständigen Enthüllung der Lebensweise der Larve geführt. Die vollständigste Beobachtung hierüber hat Chapmann gemacht. Wir entnehmen derselben Folgendes : Die weiblichen Rhi- piphori legen ihre Eier nicht in die Wespennester, sondern wahr- scheinlich ausserhalb, die junge Larve ist einer jungen Meloe-Larve nicht unähnlich, 5 Mm. lang, hat einen Raupen-Kopf mit 3-glie- drigen breit getrennten Fühlern und Ocellen, die Beine sind wie bei Melöen Larven, der Tarsus ist 3-gliedrig, die Glieder blattartig mit 2 — 3 Klauen und einer Haftscheibe nach Art eines Fliegenrüssels. Jeder Ring trägt eine rückwärts gekrümmte Seitenborste und der 218 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte letzte eine doppelte nach Art jener der Beine gebildete Haftscheibe. Diese junge Larve begibt sich wahrscheinlich selbstständig in eine Zelle zu einer Wespenlarve und bohrt sich in diese am Rücken zwischen 2ten und 3ten Ring ein, bevor die Wespenlarve ihre Zelle versponnen hat. Man sieht die eingebohrte Larve später zwischen 3te und 4ten Ring durchschimmern. Die Rhipipborus-Larve saugt nun an ihrem Wohnthiere, ihr Leib füllt sich, die Zwischenhaut der durch Hornplatten markirten Segmente dehnt sich sehr aus. Hier- auf durchbricht die Larve abermals die Haut ihres Wirthes am 4ten Ring und häutet sich zugleich, um eine madenförmige Larve mit Stummelbeinen zu werden. In dieser Form heftet sie sich am 4ten Ringe fest und liegt nun an der concaven Seite des Wirthes. — In dieser Form wurde die Larve von Murray beschrieben. — Hat die Larve 6 Mm. Länge erreicht, so häutet sie sich ein 2tes Mal. die Haut spaltet sich am Rücken und bleibt zwischen Rhipi- phorus- und Wespenlarve haften. Erstere saugt nun ihren Wirth vollständig aus und verpuppt sich in der Zelle. Der Käfer erscheint beiläufig 2 Tage später als die Wespen derselben Zellenreihe. Der ganze Verlauf dauert 12 — 14 Tage. — Es besteht also bei der Larve eine grosse Aehnlichkeit in der Gestaltveränderung mit Meloe-Larven, bedingt durch parasitische Lebensweise. Ein wesentlicher Unter- schied findet sich aber in dem Mangel der tonnenförmigen Larva oppressa. Die Meloe-Larve nimmt im letzten Häutungsstadium keine Nahrung mehr zu sich, sondern bleibt in der Haut des vor- hergehenden eingeschlossen. Da sich aber eine solche Tonnenform nicht bei allen Meloe-Arten — wie ich mich an Meloe erythrocnemis überzeugt habe — findet, wohl aber bei Sitaris und Zonitis, so dürfte die Verwandlung nicht so sehr verschieden von der der anderen Familie angesehen werden. — Nach Murray sind die in den Wespenzellen gefundenen vorgeblichen Rhipiphorus-Eier nur solche von Wespen und das Ei des Käfer ist weit hleiner. Die Ansicht dieses Beobachters, dass der Käfer das Nest nicht verlasse und sein Ei darin ablege, können wir schon darum nicht zulassen, weil der Käfer in südlicheren Gegenden oft auf Blumen gefangen wird und weil die Wespen ihr früheres Nest im nächsten Jahre nicht benutzen. Annais and Magazin of Nat. Hist. Vol. V: Murray p. 83, p. 278, Chapman p. 191, Smith p. 198, 365; Vol. VI: Murray p. 204. 326, Taf. XIV; Chapman p. 314, T*f. XVI. Vesicantia. Eng. Duges gibt die Beschreibung mexikanischer Meloiden, Naturaleza 1. c, und stellt als neu auf: Tetraonyx fe- moralis, rufus, cantliaris, fasciolata, quadrinervata, variabilis. cu- praeola, punctum (Dey rolle Cat.), Stigmata, cinerea, ocellata, punctuata, nigra, nigerrima, rufipedis, ocreaceipennis, divirgata, erythrothorax, Zonitis rubra. — Sämmtliche Arten sind nebst einigen charakte- ristischen Körpertheilen kenntlich abgebildet. der Insekten während d. Jahres 1870. 219 Sitaris nitidicollis Abeille de Perrin, Ann. Soc. Entom. France 4. S.. T. X, p. 84. eine n. A.. Frankr. Zonitis Haroldi v. Heyden, Berl. E. Z. Beih. p. 150. eine n. A-, Madrid; Sitaris tenuicornis Schaufuss, Nunq. ot. p. 47, eine n. A., Cairo. Finkh: Ueber das Vorkommen der Canthariden in Württem- berg. Württemb. Jahreshefte Bd. 26. p. 364. BrucMdae. Urodon spinicollis Perris, P Abeille VII, p. 32. eine n. A., Tenes. Suffrian beschreibt. 1. c, als neue Arten ausCuba: Bruchus Uvens. xanthopus, relictus M. Ber.. tricolor M. Ber.; quadratus, pan- therinus, Spermopliagus taeniatus, pygidialis Chev. Wollaston stellt, 1. c. als n. Arten auf: Bruchus rufobrun- neus, advena, St. Helena. Den Schaden, welchen Bruchus obsoletus Say verursacht, be- spricht der Anieric. Entom. II, p. 118 u. 125. Ebenda wird die Lebensgeschichte von B. granarius Payk. besprochen, p. 126, f. 85. Curculionina. Allard stellt als neu auf, Petit. Nouvell. : Si- tones hispanicus. Brachyderes quercus Bellier d. 1. Chavignerie, Bullt. Soc. En- tom. France 1870, p. XXVI. eine n. A., Basses Alpes. H. Bris out de Barneville gibt. Ann. d. 1. Soc. Entom. de France 4. S., T. X. p. 31 u. 287, eine Monographie der euro- päischen und algerischen Arten der Gattung Baridias. Nach einer Charakteristik der Gatt, folgt ein kurzer Bericht über die bis jetzt bekannten Larven und eine analytische Tabelle zur Bestimmung der Arten. Unter den hierauf ausführlich beschriebenen 48 Arten sind 8 neu : crinipes Sarepta. sidcipennis Frankfurt a. M., dälma- tinus Dalmat., Polen; limbatus Sarepta, tenuirostris Algier, vicinus Syrien, alboguttatus Biskra, setiferus Sicilien. Algier, älbomaculatus Madrid, nivedis Algier, fallax Deutschi.. Frankr., Spanien; andalu- sicus Cordova. Schliesslich werden noch die Beschreibungen von 7 dem Verf. in Natura nicht bekannten Arten beigegeben. Ceutorhynchus distinetus Ch. Brisout PAbeille VII, p. 42. eine n. A., Pyreneen. Desbrochersdes Loges beschreibt in der Monographie d. Gatt. Magdalinus 23 A., darunter 5 neue: Heydeni Frankf. a. M.. u. a. 0. : caeruleipennis Oesterr.. striatulus Deutschi. ; mixtus Bayern; turcicus Constantinopel. PAbeille VII, p. 21 ff. Derselbe beschreibt, Mitth. d. Schweiz. Entom. Ges. V. III. p. 179 ff., n. Arten der Gatt. Apion 28, Anthonomus 1, Lixus 1, Larinus 1, Pissodes 1, Erirhinus 1, Sitones 2, Cionus 1 aus ver- schiedenen Gegenden Europas, N.-Afrika und Asien. 220 Brauer: Bericht üb. d. L-ist. in d. Naturgeschichte Rhynchites caligatus Haliday, Ann. d. 1. Soc. Liuneenne de Lyon 1870, p. 228. eine n. A.. bei Luca. J. Jenner Weir bespricht den Schaden, welchen Calandra oryzae verursacht. Westwood beschreibt die Larve von Cal. gra- naria, welche sich von den andern Curculioniden-Larven durch 2 zurückgebogene Ilaken am Körperende unterscheidet. — Proceed. Ent. Soc. London 1870, p. XVI. Anoplus setulosus Kirsch, eine n. A., Troppau Berlin. Entom. Z 1870, p. 217. Derselbe gibt ebenda p. 216 synonymische Berichtigungen mehrerer Rhynchites -Arten, (multipunctatus Bach., megacephalus Schh. und longirostris Bch.). Otiorhynchus tenuicornis, aus S. -Steiermark, Alpen, und Ot. egregius aus den ostgalizischen Karpathen, 2 n. Arten, L. Miller, Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. T. 20. p. 219. F. Pascoe, Contributions towards a knowledge of the Cur- culionidae P. I, Proceed. Journ. Linn. Soc. p. 434 ff., pl. XVII— XIX, bespricht die Verwirrung, welche in dieser Familie durch Ver- mengung von Analogien und Affinitäten besteht und den Werth der Gattungen. Der Verf. stellt neue Gattgn. und Arten auf und beschreibt dieselben nach Lacordaire's Anordnung, ohne dessen Gruppen anzunehmen. L.'s Tribus werden als Unterfamilien be- handelt und dieselben, (82) in 7 Categorien zusammengestellt. Derselbe gibt, Trans. Ent. Soc. London 1870. p. 181 ff., die Beschreibung von neuen Gattungen und Arten dieser Familie aus Australien. Br achyderinae: Eutinophaea n. Gatt., ver- wandt mit Foucartia Duv., zwischen Mund und Augen eine gerade quere Grube, Art: nana; Evas n. Gatt., von Prosayleus durch den zylindrischen Prothorax verschieden. Arten: crassirostris. argentei- ventris, acuminata. Eremninae: Pephricus n. Gatt., mit einer Klaue an den Füssen. Art: echimys. — Leptopinae: Leptops reduc- tus, ferus, subfasciatus; B aryopadus n. Gatt., Tarsen unten be- wimpert; Art: corrugatus (PI. V, 5); Chao dius n. Gatt., Vorder- hüften nicht zusammenstossend. Tarsen mit einer Klaue; Art: ni- grescens; — Cylindrorhininae : Peripagis n. Gatt., verw. mit Per- perus, Kopfgruben deutlich; Art: rufipes; — Molytinae: Psaldus n. Gatt., Kopfgruben vorne neben den Augen endend, sonst ver- wandt mitLiosoma; Art: liosomoides ; — Hyperinae: Prophaesia n. Gatt., verw. mit Hypera. das Mesosternum vorne vorgezogen: Arten: albilatera. cretata ; — Hylobiinae: Alphitopis n. Gatt.. Kopf allmählich in den Rüssel übergehend: Art: nivea; Lexithia n. Gatt., Funiculus sechsgliedrig, Form ähnlich Acalyptus rufipennis ; Art : rufipennis ; Orthorhinus meleagris ; — Erirhininae : Desiantha n. Gatt., verw. mit Aoplocnemis Schön., Klauenglied so lang als der Insekten während d. Jahres 1870. 221 die 3 vorhergehenden Glieder; Art: caudata; E mplesis n. Gatt., verw. mit Cryptoplus Er., 4tes Tarsenglied kurz, stark, Klauen ge- spreizt; Allen: scolopax, lineigera, simplex. — E rytenna n. Gatt., verw. mit Erirhinus, Intercoxalfortsatz abgestutzt, Schenkel unbe- wehrt; Arten: consputa, dispersa; Meriphns umbrinus, gnttatus; Orpha n. Gatt., Kopfgruben unter dem Rüssel zusammenneigend; flacher als Meriphus. Art: flavicornis ; Myossita melanocephdla, cirrifera (PI. V, 4); — Amalactinae : Tranes monopticus, internatus; Ixamine n. Gatt., Habitus von Erirhinen, Art: atomaria VP1. V, 3); Brexius n. Gatt., Vorderhüften heraustretend; Arten: murinus, angiisticollis. diversipes ; Aphela phalerioides, algarum; — Belinae : Belus vetustus : — Eurhynchinae : Eurhynchus scapularis ; — Antho- nominae; Diapelmus ventralis, Erichsoni; — Cryptorhynchinae: De- cilaus n. Gatt., verw. mit Tragopus, Oberfläche regulär convex, schuppig; Art: squamosus ; Exithius n. Gatt., verw. mit Chaetec- tetorus, aber der Prothorax verschieden, Augen grobkörnig; Art: capucinus (PI. V, 2); Bepharus n. Gatt., verw. mit Sympiezoscelus Waterh.. aber das Mesosternum am Ende in eine Platte erweitert; Art: ellipticus ; Ampagia n. Gatt., verw. mit d. vorigen, die Platte aber nicht gewölbt, breit; Art: erinacea (PI. V, 1). Derselbe beschreibt ebenda p 209 noch nachträglich fol- gende Australische Arten : Leptopinae: Cherrus vestitus ; Zygopinae: Mecopus tipularius ; Alcidinae: Aleides heilipoides. Derselbe gibt, ebenda p. 445 ff., eine weitere Folge von Be- schreibungen neuer Gattgn. und Artn. Australischer Curculioniden aus folgenden Abtheilungen: Leptopinae: Polyphrades 7 Arten; Zymaus n. Gatt, von Leptops durch die verwachsenen Klauen verschieden. Art: binodosus; — Amycterinae: Dialeptopus n. Gatt. f. Amycterus collaris Boh. und 3 n. Artn.: ferreus, maci- lentus, monachus ; Melanegis n. Gatt., verw. mit Euomus, Elytren oben flach, Tarsen unten tomentos: Art: stygius; Tetralophus in- canus, excursus, elevatus; Amorphorhinus polyacanthus ; — Rhypa- rosominae: Dysostines 4 Arten; Molytinae: Opsittis n. Gatt., verw. m. Plinthus Germ., Art: atomaria; — Diabathrari inae: Atelicus guttatus, atrophus ; — Cryptorhynchinae: Euthebus n. Gatt., verw. m. Melanterius Er. Art: troglodytes; Mecistocerus Mastersi; Imaliodes u. Gatt., verw. hi. Tragopus, Art.: subfascia- tus, terreus; Elaeagna n. Gatt., verw. mit vorig. Art: squami- bunda; Paleticus n. Gatt., verw. mit Poropterus, Prothorax diffe- rent, 5 Arten, Type: laticollis; Onidistus n. Gatt., Schenkel ge- zahnt, keulenf. Arten: nodipennis, araneus, odiosus; Petosiris n. Gatt., verw. mit vorig., Schenkel linear, Art: subereus; Methi- drysis n. Gatt., verw. mit Onidistus; Art: afflieta; Niconotus n. Gatt., ähnlich d. Colydiiden. Art: tarphioides ; Chaetectetorus 222 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte 3 Arten: Ephrycus, verw. m. vorig., Augen granulirt. Art: obli- quus ; Metacym ia n. Gatt., verw. m. vorig., Art: marmorea ; Acho- pera n. Gatt., verw. m. d. vor., Klauenglied lang; Arten: lachry- mosa, maculata, uniformis, Chimades n. Gatt., verw. m. Tychreus, Art: lanosus; Menios n. Gatt., verw. mit Chaetectorus, Art: inter- natus; Tychreus n. Gatt., verw. m. vorig., Art: camelus; Tititacia n. Gatt., verw. mit vorig., Art: ostracion; Anilaus n. G., verw, m. vorig, und Chaetectorus, Art: sordidus; Tyrtaeosus n. Gatt., 5 Arten. Typej microthorax; CryptorhyncMis stigmaticus; Oeme- thylus n. Gatt., verw. m. vorig., Art: lumbaris ; Phlaeoglymma n. Gatt., verw. mit Entelas, Art : alternans. Derselbe — Revision der Gattung Catasarcus, Trans. Ent. Soc. London 1870, p. 13, — beschreibt die bis jetzt bekannten nebst 34 neuen Arten und entwirft eine Tabelle zur Bestimmung der- selben. Die Mehrzahl der Arten findet sich in Westaustralien, aus andern Theilen sind nur C. transversalis (Südaustral.), memnonius (Victoria), ovinus und concretus (Queensland) bekannt. Die neuen Arten sind folgende: I. C. suturalis, opimus, griseus, longicornis, effloratus, vinosus, pollinosus, ceratus, foveatus, macidatus, memno- nius, ovinus. — IL Araneus, bellicosits, echidna. albuminosus, inter- medius, carbo, albisparsus, marginispinis, capito, ochraceus, cicatri- cosus, brevicollis, nüidulus, humerosus, funereus, ericius, scordalus; III. tribulus, trapa, furfuraceus, lepidus, concretus. — Die Sect. I hat ungedornte Elytren, die II. vier Dorsal- und zwei Posthumeral- Dornen, die III. ausser den Humeral-Dornen noch mehr als vier Dorsal-Dornen. Perris beschreibt, l'Abeille VII, p. 21, als n. Trachyphloeus maculatus, Sardinien ; Cleonus Baymondi, 1. c. p. 22, ebendah. ; Hy- peromorphus n. Gatt., ähnlich Hypera-Arten, verw. m. Hylobius, n. A. JH. asperatus, Bastia, Bagous costulatus, p, 23, Corsica; Apion Bevelieri, ebendah.; Tychius deliciosus, p. 20, Sardinien; Alaocyba n. Gatt., verw. mit Raymondia, Rüssel viel kürzer; n. A. carinu- lata. Sardinien; Baymondia longicollis, Corsica und B. sardoa. Sardinien, n, Arten. Troglorhynchus Camaldulensis v. Rottenberg, 1. c. p. 40, n. A.. Neapel, unter trockenem Laub. Rye meint, Ent. month. mg. VI, p. 229, dass Ceutorhyuchns distinctus Bris. (L'Abbeille VII, p. 42) nur eine Varietät mit ß-glie- drigem funiculus von C. marginatus sei. Suffrian beschreibt, 1. c, als neue Arten aus Cuba: Ulo- cerus bicaudatus. Belophorus simplicicollis Chevr., Trachelizus tenuis. linearis, simplex. Stereodermus exilis Moritz. Suffrian stellt, 1. c, als n. Art. aus Cuba auf: Notioxenus pallipes, Toxonotus trituberculatas. Eugonns dermestoides, Tropi- der Insekten während d. Jahres 1870. 223 deres modestus Mus. Ber., obsoletus M. B., gracüicornis, angulatm M. B., variolosus, sex-verrucatus, fuscipennis, parvulus, sordidulus. griseus, laetus, confusus. Suffrian stellt, 1. c, als neue Art. aus Cuba auf: Attelabus pulcheüus Dij., A. foveipennis, Rhynchites trifasciatus, Apion nigro- sparsum Chevr.. Ap. macula-alba. Thomson beschreibt, Scand. col. X. 1. c, als n. Arten: Si- tones punctiger, Polydrosus binotatus, p. 340, Bagous muticus, p. 184, B. longitarsis, dilatatus, p. 342, Anthonomus bituberculatus, p. 212; Ceathorhynchus Stenbergi, p. 344, C. Mölleri. p. 347 ; Bhyncolus ni- tidipennis, p. 348. Anoplus depilis und Bagous angustulus Thomson, Opusc. Ent. fasc. 2, p. 139, u. Art., Schweden. Acalyptus fuscipes Thomson, ebenda p. 337, fasc. III. Wollaston beschreibt, 1. c, als n. A. u. Gatt.: Notioxenus dimidiatus, alutaceus, Homoeodera n. Gatt., verwandt mit Notio- xenus, die Fühler von den Augen entfernt sitzend, Prothorax ohne Basallinie, Arten: rotundipennis. aliitaceicollis, pygmaea. Als neue Arten werden beschrieben im Beih. z. Berlin. Entom. Z. I. c. : Cneorlünus cordubensis Kirsch, 1. c. p. 173, Strophosomus, 5 Arten, Seidlitz, p. 153 ff. ; Sitones Brucki Allard, p. 156, Polydrosus, 3 Sp., Desbr. des Loges, p. 157; Otiorhynchus planophthalmus v. Hey- den, p. 151; Gronops seminiger Allard, p. 205, Elsass; Mecinus alter- nans Kirsch, p. 173; Apion parens Desbroch. des Loges, p. 161; Tychius bellus Kirsch, p. 174; Gymnetron Heydenii und griseihirtus Desbroch, des Loges, p. 158 ff. ; Ceuthorhynchus Biecki Ch. Brisout, p. 159; Splienophorus pumilus Allard. p. 210, Algier. Als schädlich und in biologischer Beziehung werden besprochen: Sitones lineatus und flavescens, Entomologist 79, p.'117. Lixus mucronatus, Larven in Stämmen von Sium latifolium, Perris l'Abeille VII. p. 36, Lixus paraplecticus in Stengeln von Oenanthe phellandrium, Bellevoye, Nouv. faits div. No. 8, p. XXIX. Perris fand Gymnetron antirrhini in Verbascum i. sp. phlo- moides lebend. L'Abeille VII, p. 36, ebenso lebt Cleopus uncinatus Dnf. ebend. Ueber Conotrachelus nenuphar sprechen Saund er s im Canad. Entom. IL p. 137 und Riley, Amer. Ent. II, p. 130, fig. Nach Perris, l'Abeille VII, p. 37, lebt die Larve von Ceutorhynchus ly- copi in Wurzeln von Mentha sylvestris, ebenso wie von Lycopus europaeus. Den Schaden von Ceuthorhynchus contractus bespricht Cordeaux Entomologist 76, p. 60. Eine Galle, welche Madarus vitis auf den »Grapc vine« er- zeugt, wird abgebildet im Amer. Ent. II, p. 104 ff. als »Vitis vulnusc. Eine n. A., Madarus ampelopsidos Riley lebt in den Blatt- stielen des »Virginian creeper«, p. 105. 224 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Perris beschreibt die Larve von Cossonus linearis aus der Canadischen Pappel. l'Abeille VII, p. 34. — Dieselbe gleicht der von Frauenfeld früher beschriebenen des Coss. ferrugineus. Verb. z.-bot.- Ges. Wien. Bostrichidae. Crypturgus hispidulus Thomson, Opusc. Ent. fasc. III, p. 338, eine n. A. Schweden. Longicornia Callidium spinicorne, Monohammus nitidior, Cor- todera montieola Abeille de Perrin, Ann. Soc. Entom. France 4. S. T. X, p. 85 ff., neue Arten, Frankr. H. W. Bates stellt, 1. c. p. 243, als neue Formen vom Amaz.- Str. auf: Oeminae; Oeme picticornis, Achrysoninae: Achryson nanum, pictum, hirsutulum; Torneu tinae: Coccoderus amazonicus Cerambycinae: Hammaticherus glabricollis, macrus, Criodion tor- ticolle. rhinoceros] Sphallenum n. Gatt., verw. mit Criodion aber zylindrischer, Arten: puncticolle, femorale, tuberosum. (In d. Note werden Hammaticherus castaneus von Bras. und Criodion hirsutum n. A., Bahia. charakterisirt.) Butherium n. Gatt, für Criodon ery- thropus Lucas; Xestianigropicea, brecipennis, glabripennis, oehrotaenia ; Melathemman. Gatt., verw. mit d. vorig. Gatt., Fühler fadenförmig; n. Art: polita; Hesperophaninae: Anoplomerus gracilis. brachy- pus; Opades vittipennis. Chlorida fasciata; Eburiinae: Eburia longicollis, costulata, unieolor (Eb. maculicornis Bras., Bogersi, Santa Fe) ; Eburodacrys cacica Dej. Cat., Cayenne, Eb. longipilis, hirsutula, rufispinis areif era Santa Fe, (raripila Cayenne); Sphaeriinae: Nyssicus quadrinus, Sphaerion callidioides, ducale, Peribaeum ebe- ninum} lissonotum. (Nephalius fragilis Rio- Jan. ) ; Ap o sphaerion n. Gatt., ausgezeichnet durch den langen zylindrischen ungedornten glatten Thorax; Art: longicolle; Pantonyssus n. Gatt., verw. m. Nephalius, die Mittel- und Hinterschenkel linear; Art: Drichsoni White und nigriceps Rio; Mallocera amazonica, Appula nigripes; Piezocerinae: Haruspex lineolatus, maculicornis, ornatus, pu- sillus (simplicior Rio) ; Hemüissa sulcicollis, H. cornuta; Ibidiinae: Hexoplon flaveolum, Gnomidolon rubricolor, eganum, picipes, hume- rale, melanosomum, dubium; Oetoplon n. Arten; Ibidion 8 Arten; Compsa histrionica; Heterachthes 7 Arten; Cycnidolon binodosum, Phormeium albinum; Aphatum n. Gatt., verw. mit den vorigen, Thorax vorne breiter ohne Einziehung. Art: rufulum White ; Obrii- n a e : Obrium cordieolle, Araeotis fragilis , Lepturinae: Ophistomis 7 Arten; Euryptera atripennis; Molorchinae: Stenoptrellus n. Gatt., verw. m. Stenopterus, Fühler borstenförmig von Körper- länge ; Art : culicinus ; Necydalopsinae: Sthelenus braconinus Rhinotraginae: Oxylymma telephorina ; Agaone colon, maltki- 7ioides, ruficollis; Ommata aurata, smaragdina; Odontocera 8 Arten; Isthmiade iclmeumoniformls ; Tomopterus obliquus; Epimelitta n. Gatt., von der vorig. Gatt, durch den behaarten Körper und die der Insekten während d. Jahres 1870. 225 klaffenden Elytren verschieden. Arten: Ep. meliponica, rufiventris; Achmutes lycoides ;Callichromatinae: Callichroma 4 Arten, p. 391 ; Comp socer inae: Orthoschema 6 Arten (2ausBras.); Clytinae: Cyllene amazonica; Neoclytus tapajos ; Mecometopus 5 Arten; Tillo- morphinae: Epropetes n. Gatt, für Ozodes latifasciata White; Cleomeninae: Eupempelus n. Gatt., verw. mit Listroptera, Elytren linear; plötzlich gestutzt; Art: olivaceus; Dihammophora nitidicollis, pusilla ; Rhopalophorinae: Cosmisoma, 6 Arten ; Lissozodes n. Gatt., von Ozodes durch den zylindrischen Thorax versch. und durch die Färbung ; für L. basalis White ; Ozodes 4 Ar- ten; Heteropsiuae: Mallosoma rubricolle; Chrysoprasis 24 Arten, einige aus anderen Gegenden; Ancylocerinae: Ancylocera seti- cornis; Callopisma ruficollis ; Platyarthrinae: Phimosian. Gatt., verw. mit Platyarthron, aber die Kopfform anders und die Man- dibeln viel stärker: Art: ebenina; Tropidosomatinae: Tropi- dosoma penniferum ; Ctenodes isabellina ; Sternacanthinae: Ster- nacanihus 6-macidatus, Allstoni; Ceragenia spinipennis ; Athetesis n. Gatt., Körper länger als bei Paristemia, Schildchen breit; Art: prölixa; IPteroplatus simulans; Stenaspidinae: Eriphus xantho- derus; Trachyderinae: Trachyderes 5 Arten; Lissonotinae: Lissonotus fallax, ephippiatus , simplex, (princeps Bolivia); Mega- d e r i n a e : Megaderus latifasciatus Nicaragua ; Disteniinae: JDiste- nia 6 Arten; Cometes laetificus, scapularis, coeruleus. — Als Nach- trag zu den Ibidiinen wird noch p. 442 1. c. Hexoplon praeter missum als n. A. beschrieben. Tragocephala Anselli Bat es, Dunning 1. c. p. 531, eine n. A.. S.-W.-Afrika. Chevrolat beschreibt, Bullt. Soc.Ent. France 1870,p. LXXXIV ff., einige bekannte Arten, neue Varietäten und zwei neue Arten der Gatt. Dorcadion : Stableaui aus d. Pyreneen und drusum aus Syrien. Dohrn erinnert abermals daran, dass für Grammoptera praeusta F. der um 4 Jahre ältere Name ustulata Schaller eintreten müsse. Stett. Ent. Z. 1870, p. 357. Agapanthia insular is (Reiche) und Dorcadion obesum n. Arten, Gautier des Cottes, Mitth. d. Schweiz. Entomol. Ges. V. III, p. 263, Europa. Clytus Sternii Kraatz. Berl. Ent. Z. 1870, p. 219, Taf. III. f. 1. eine n. deutsche Art. Murray beschreibt 1. c. als n. Gattgn. und Arten: Litopus glabricollis, Litomecus n. Gatt., verwandt mit Promecus für Pr. splendidus Chevr., Phrosyne n. Gatt. (Pascoe in litt.), von Euporus durch die die Körperlänge nicht erreichenden, an der Spitze ver- dickten Fühler verschieden, für Eup. brevicornis Fabr.; Xystrocera marginipennis, Pascoei; Trachelophanes n. Gatt., von Hespero- Archiv für Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. Q 226 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte phanes durch den zylindrischen Thorax verschieden, für H. puberulus Chevr.; Aphoplistua n. Gatt, verwandt mit Asenium, Tarsen unten dicht bürstenhaarig ; für Oemona pilosellus Chevr.; Phryneta luctuosa : Phrystola n. Gatt, für Phryneta caeca Chevr. ; Pachystola ligata. — Alt-Calabar. Bhopalopus varini Bedel, l'Abeille VII, p. 94, eine n. A., Paris. Leptura globicollis Desbroch. des Loges, 1. c. p. 127, eine n. A., Türkei. Dorcadion Brannani Schaufuss, Nunq. otios. p. 64, eine n. A.. Portugal. Phytaecia rufiventris Gautier de Cottes, Petit. Nouv. 15, Juli 1870, p. 104, eine n. A. S.-Russland. Jacobini beschreibt die Lebensweise von Saperda tenuis, ? Hippopsis gracilis Cr. »Corrispondenza scientifica Rom.« cf. Bull. Ent. Ital. II, p. 288. Chrysomelidae. Luperus Diniensis, Timarcha Bruleriei Bei Her d. 1. Chavignerie, Bullt. Soc. Entom. France 1870, p. XXVII, neue Arten, Basses-Alpes. Bertoloni beschreibt, Mem. Acad. Bologna 2. S., VIII, p. 192, t. 1, f. 1, als n. Arten Galleruca T-nigrum, Aulacophora Peter si, Diacantha (verg. Name) bimaculata, Mozambique. H. Burmeister macht, Stett. Entom. Z. 1870, p. 273, An- merkungen zu Boheman's Monographia Cassididarum und berich- tigt besonders einige unrichtige Angaben über Fundorte. Als neue Arten des La Plata-Gebietes beschreibt derselbe: Mesomphalia in- durata Tucumana, Poecilaspis tessellata ebendah., Chelymorpha poly- spilota Montevideo, Oh. piperata ebendah., Physonota unicolor Men- doza. Coptocycla graminis Tucumana. C. A. Dohrn bemerkt nach Hope, Stett. Ent. Z. 1870, p. 357, dass Chrysomela Sparshalli Curtis früher von Petagna beschrieben und variolosa benannt wurde, daher ihr letzterer Name zu bleiben hat. Th. Kirsch erwähnt, Berlin. Ent. Z. 1870, p. 218, das von Thomson für Lina tremolae F. und longicollis Suffr. aufgestellte Unterscheidungsmerkmal. Lefevre charakterisirt, Bullt. Soc. Ent. Fr. 1870, p. XLI1, Ldbidostomis bigemina Suffr. und L. macuMpennis, eine n. A., aus Amasia. Orestia Pommereaui Perris, 1. c. p. 33, eine n. A., Tenes. Aphthona Heydeni Allard, Berlin. E. Z. Beih. p. 172, Ronda, und Apht. brunnipes Allard, Petit. Nouv. p. 50, n. Arten, Sevilla. Laperus biraghii Ragusa, Ball. Entom. Ital. II. p. 314, eine n. A., Palermo. Donacia viridula Sahlberg, 1. c. p. 438, eine n. A. Lappland. v. Heyden beschreibt als neue Cryptocephaliden, I.e. p. 166, der Insekten während d. Jahres 1870. 227 Cryptocephalus asturiensis, poeciloceras, Spanien; Desb rochers des Loges, ebenda p. 169, Stylosomus bituberculatus aus Andalusien. Neue Chrysomeliden s. str. beschreiben noch: v. Hey den, 1. c. : Chrysomela cantdbrica und rufofemorata Sautaralbas: Des- brochers des Loges: Gonioctena grandini, l'Abeille VII, p. 132. Amelie-des-bains ; Vogel: Horatopyga mniszechii. Schaufussii, Stälii, Cap, S.-Afr., Nunq. Otios. p. 65 ff. Haemonia rugipennis und H. incisa Sahlberg, Ofv. Fin. Soc. XII, p. 65, n. Arten, Finnland. Lema gallaeciana v. Hey den, Berl. Ent. Z. Beih. p. 164, eine n. A., Santiago di Compost. Galyptorhina andalusica v. Hey den, 1. c. p. 165, eine n. A., Ronda. Desbrochers des Loges beschreibt als n. : Titubaea al- gerica, T. 13-punctata, Algier, Clythra dissimilithorax, Kl.-Asien, Ghilotoma Baffrayi, Corsica, l'Abeille VII, p. 128 ff. Von Eumolpiden wird beschrieben: Pachnephorus robustus Desbr. des Loges, 1. c. p. 132, Sarepta. F. Moore bespricht drei Cocons von Sagra aus Bombay, welche zusammen in einer Anschwellung des Stammes von Cocculus macrocarpus lagen. Proc. Ent. Soc. Rom an es berichtet. EntomoL 78, p. 98, von einer Massener- scheinung von Gelleruca sp. ? an der Küste von Moray im Mai 1870. Den Schaden, welchen Diabrotica vittata verursacht, bespricht Zelle r. Amer. Ent. et Bot. II, p. 239. Riley beschreibt die früheren Stände von Haltica chalybea 111., 1. c. p. 204. Perris fand die Larve von Dibolia paludina minirend in Blättern von Mentha rotundifolia. Derselbe fand die Larve von Prasocuris beceabungae an Blättern von Sium latifolium und nicht im Stengel wie die von phellandrii. L'Abeille VII, p. 35. — Cf. Bellevoye Nouv. faits. div. p. XXI. Endomychidae. Mycetina interrupta Gredler, Coleopt. Hefte VI, p. 17, eine Var. von cruciata Schall., Tirol. Goccinellina. CoccinellaGhilianii, Ccdvia eburnea Beliier d. 1. Chavignerie. Bullt. Soc. Entom. France 1870, p. XXVII— VIII, n. Arten, Basses Alpes. — Siehe hierzu die Bemerkungen von A beule de Perrin ebenda p. XLVI. E. Mulsant und Godart beschreiben, Ann. d. 1. Soc. Linneenne d. Lyon 1870, p. 222 ff.. Pharus bardus ? aus Algier und Scymnus bicinctus ebendah. Scymnus conjunctus Wollaston, Ann. Mag. Nat. Hist. 4. S. V. V, p. 248, eine n. A., Ins. St. Vicente a Dom. 228 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Hymenoptera. V. v. Aichinger hat als Beitrag zur Kenntniss der Hynienopteren-Fauna Tirols ein Verzeichniss der dort aufgefundenen Tenthrediniden, Uroceriden, Sphe- giden, Crabroniden und Heterogynen veröffentlicht und einige neue Arten beschrieben. Zeitschrift des Ferdi- nandeum zu Innsbruck 3. Folge 1870. Bassett: Gallen auf Rubus. Canad. Entomologist K, p. 98-100. Enthält die Beschreibung zweier neuen Diastrophus-Arten. F. Chevrier beschreibt neue Arten aus den Gat- tungen Chrysis 1, Hedyclirum 1, Pemphredon \, Cemonus 1, Psen 1, Hopliaus 2, Leucopsis 1 aus der Gegend des Genfer See's. Mitth. d. Schweiz. Ent. Ges. V. III, p. 265. Giraud rechtfertigt sich über die frühere Ver- öffentlichung seiner Beobachtungen der Parasiten und Gallen von Limoniastrum gegen Guenee. Siehe Lepi- doptera und den vorig. Bericht. — Ann. d. 1. Soc. Ent. d. France 4. S. T. X; p. 367. G. Mayr: Formicidae novogranadenses (Sitzb. d. k. k. Akad. d. Wiss. z. Wien Bd. LXI, 1870). C. Rondani beschreibt 3 Arten Hymenopteren, welche der Landwirthschaft nützlich sind. Arch. p. Zool. (2) II, p. 10 ff., pl. 1. 2 n. Arten, Chalcidier. H. d. Saussure: Vespidae Americanae novae non- nullae. Revue et Mag. Guerin. 1870, p. 55, 103, 140. — Siehe d. Faniil. F. Smith giebt Notizen über verschiedene Apiden, Formiciden, Fossores und Vespiden und deren Parasiten. Entomolg. Annual 1871, p. 55 ff. C. G. Thomson: Forsok tili grupp. af Sveriges Apiarier, Opusc. Ent. 1, p. 3 ff. Ein Conspectus der Gattgn. der schwedischen Anthophilen, 27, mit Holzschnitten für das Flügelgeäder. Derselbe beschreibt, ebenda I, 3, p. 41, 6 schwedische Arten der Gatt. Coelioxys; — ebenda 1, 5, p. 75, die schwedischen Ves- parien (6 Gattgen. und 3G Arten wovon 8 neu sind) ; ebenda II, 6, p. 90— 100, die Arten d. Gattgn. Epeolus, Nomada und Sphecodes; der Insekten während d. Jahres 1870. 229 ebenda II, 7, p. 101, die Gattg. Chrysis, 6 Gattgn. und 28 Arten. 2 neue; ebenda II, 10, p. 140, 39 schwedische Arten der Gatt. An- drena, wovon 5 n. sind; ebenda II, 11, p. 156 die Craboniden, 5 Gattgn., 46 Arten, darunter 4 neue; ebenda II, 13, p- 202, die Fossores; ebenda II, 14, p. 251, Bombus und Apathus mit 26 Ar- ten; ebenda II, 15. p. 261, 21 Gattgn. mit 122 Arten Tenthrediniden, davon 10 neu; ebenda III, 16. p. 305, 35 Arten Hylaeus, Halictus, Colletes und Rhophites. B. Walsh: On the Group Eurytomides of Chalci- didae etc. Amer. Entom. and Botan. II, p. 297, 329, 367, f. 1-10. Diese nach dem Tode des Verf. erschienene Schrift wurde von Riley veröffentlicht und die Beschreibung von Antigaster durch die Beobachtung des $ von demselben vervollständigt. In der Arbeit werden 1 neue Gatteng und 14 n. Arten beschrieben und zahlreiche Beobachtungen über Cynipiden und den Dimorphismus derselben mitgetheilt. Derselbe behandelt den in Nematus ventricosus parasiti- renden Hemiteles. Canad. Entomol. II, p. 9. Enthält die Beschrei- bung einer n. A. W. Coupe r bespricht, Canad. Entomlog. II, p. 49, die Lebensweise von Vespa maculata und germanica. Derselbe behandelt die Lebensweise einer Foenus- Art und beschreibt eine n. A. Ebenda p. 110. Ritsema bespricht, Tijdschft. voor Entomol. 2. S. 13. Jahrg. Verslag p. 182 ff., die Lebensweise von Mega- chile argentata F., Trypoxyion. Snellen von Vollenhoven beschreibt die ver- schiedenen Verwandlungsarten der Schlupfwespen-Larven. Ebenda p. 187. Apiariae. Prosopis Gerstaecken Hensel, eine muthmasslich n. A., in trockenen Rubus-Stengeln lebend. Berlin. Entom. Z. 1870. p. 185. Derselbe vermuthet, ebenda p. 190, dass P. annularis Sm. das $ von Prosop. dilatata Kirb. sei. J. Kriechbaumer stellt, Verh. d. k. k. zool.-bot. Gesell. Wien T. 20, p. 157, als neue Arten auf: Bombus xanthopus, Corsica; B. haematurus, Armenien: Psithyrus lugubris $, mit 5 Varietäten, Süd-Europa. Schenck: Ueber einige schwierige Arten Andrena, Stett. Ent. Z. 1870, p. 407. bespricht Andrena combinata. Lewinella, Afzeliella (jetzt dubitata s.) und consobrina Schk., ferner Andrena Gwynana K., 230 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte aestiva Sm. und bicolor N., 3tens Andrena praecox Scop., varians Rossi und fucata Sm., 4tens A. Trimmerana und apicata Sm. Derselbe gibt, Stett. Ent. Z. 1870, p. 104, Bemerkungen zu einigen im vorigen Jahrgange von Gerstaecker besprochenen Arten der Gattungen Phileremus. Biastes, Ammobates, Epeoloides, Coelioxys, Ceratina, Bombus und Osmia. Die für Epeolus punctatus Panz. von Radoszkowsky aufgestellte Gattung Ammabatoides veranlasst den Verf. seine gleichnamige Gattung für bicolor Pz. einzuziehen. Kawall bemerkt, Stett. Ent. Zeit. 1870, p. 110, dass er in seinem Bienengarten an dem ziemlich dicken Stamme eines Prunus padus zwischen 2 Aesten eine Anlage von fünf Bienenwaben mit vielen Bienen beobachtete, deren mittlere c. zehn Zoll lang war und führt mehrere ähnliche Fälle von freien Stöcken an. Vespariae. Mäklin: Om parthenog. hos Polister gallica. Öfvers. Finn. Soc. Förh. XII, p. 112 fi. Bespricht v. Siebold's Ar- beit. Siehe auch Breyer: Ann. Soc. Entom. Belgique XIII, p. XII. c. r. T. Algernon Chapman beschreibt. Ent. M. mag. VI, p. 214, die Paarung von Odynerus spinipes. bei welcher das Männchen mit den dreizähnigen Schenkeln die Flügel des Weibchens gefangen hält, indem die Schienen knapp an die Schenkel angezogen werden und die Zähne zwischen die Flügeladern am Grunde eingreifen. H. de Saussure beschreibt folgende neue Arten aus Amerika, Guerin Revue et Mag. 2. S. T. 22, p. 55. 105, 140; Symmorpfais de- bilis $, Wdlshianus, N.-Am. ; Äncistrocerus Clarazianus, Argent. R. ; conspicuus, Mexiko ; Hypodynerus Tapiensis, Quito: Pachodynerus argentinus, La Platae (!), zonatus, Cayenne; Califomicus, Odynerus eordovae, Mexiko; scutellaris, Californ.; bidens, Florida; arvensis, N.- Am.; annectens, N.-Am.; formosus, Mexico ; spectabilis, Cuba; turpis N.-Am.; cluniculus, Mexico; inölestus, N.-Am. ; pratensis, N.-Am.; Ste- nodynerus collega, ebendah. ; xanthianus, Californ.; Kennicottianus, N.-Am. ; propinquus, Mexico ; texensis, Texas; fasciculatus, Cuba ; blan- dus, Calif., Nortonianus, N.-Am.; Inca, Peru; Coyotus, Mexico; Zen- dalus, Mexico; nahuns, olmecus, Mexico; Epipona dilectus N.-Am.; Pterochilus aztecus, mexicanus, Mexico; Alastoroides mexicanus ebendah. Orabronina. Lucas beschreibt, Bullt. Soc. Ent. France 1870, XCI, auf welche Art Philanthus apivorus seine Beute einträgt, be- kanntlich die Apis mellifica. E. L. Taschenberg: Die Larridae und Bembecidae des zoologischen Museums der Universität zu Halle. Zeitschft. f. ges. Nat.-Wiss. Giebl. Bd. 36, p. 1 ff. Der Verf. beschreibt n. A. in den Gattungen Larrada Sm.. der Insekten während d. Jahres 1870. 231 Morphota Sm., Tachytes Pz., Astata Ltr., Miscophus Jur., Dinetus Jur., Pison, Spin., Bembex F. und Monedula Ltr. Crabro (Ectemnius) dives H.-Sch. Var. nov., Crabro (Thyreopus) rhaeticus Kriechbaumer und Aichinger und Tachytes rufipes Aichin- ger, 1. c. p. 329, n. Arten, Tyrol. Heterogyna. Smic romyrme Thomson, Opusc. Entomol. p. 208, eine n Gatt., Basalader d. Vfl. die Postcosta vor dem Pterostigma erreichend, Spitze der Mandibeln 2-zähnig. Art: S. rufipes Latr. Nach Smith, Entomolg. Ann. 1871, p. 57, lebt die Larve von Tiphia femorata F. parasitisch in Larven der Gattung Aphodius. Formicariae. C. Emery: Studi Mirmecologici, Bullt. Ent. Ital. II, p. 193 ff., tav. 2f. Enthält Berichte über das Vorkommen und Beschreibungen einer n. Gatt, und 5 neuen Arten. — Leptanilla n. Gatt., verw. m. Typhlopona, Petiolus zweigliedrig, n. Art: Bevelierii Emery, 1. c. Tav. II, f. 2 u. 7, Corsica. A. Forel macht, Mitth. d. Schweiz. Ent. Ges. V. III, p. 306, die interessante Mittheilung, dass Polyergus rufescens keinen Stachel besitzt, sondern nur Giftdrüsen wie sie bei Formica und Lasius vor- kommen. Die Eintheilung der Formiciden erleidet dadurch keine Aenderung aber vielmehr eine natürlichere Begrenzung, indem obige Gattung zu den Formiciden gerechnet wird. Formicidae : kein Stachel, 1 Knoten am Stiel; Poneridae: ein Stachel, 1 Knoten; Myrmicidae: ein Stachel, 2 Knoten. Derselbe beschreibt, ebenda p. 308, das Männchen von Cremastogaster sordidula Nyl. und ergänzt und verbessert Mayr's Beschreibung des Arbeiters. — Schliesslich werden Abweichungen in d«r Zahl der Taster- und Fühlerglieder angeführt. Derselbe beschreibt, Mitth. d. Schweiz. Entom. Gesell. V. III, No. 4, seinen Apparat, worin er Ameisenkolonien beobachtet. Der- selbe besteht aus zwei mit Weissblech und Kitt aufeinander ge- schlossenen Giastafeln, zwischen denen Sand und Sägespäne eingelegt sind und einer damit verbundenen Lüftungskammer aus feinem Draht- gitter, welche mit einer Thüre zur Fütterung versehen ist. G. Mayr gibt, Verh. d. k. k. zool.-bot. Gesell. T. 20, p. 939 ff., zahlreiche Beiträge zur Kenntniss der Formiciden-Gattungen und Arten, sowie der einzeluen Formen der Colonien. — Wir heben aus dieser umfangreichen Arbeit nur" folgendes hervor: Tabellen für die asiatischen und australischen Colobopsis-Arten {J, $, <£): für die Arbeiter der Prenolepis-Arten; für die Hypoclinea-Arten ; für die Arbeiter der Gnamptogenys- Arten, die Arbeiter der Pogo- nomyrmex-Arten, der Tetramorium-Arten, der australischen und amerikanischen Pheidole-Arten, der amerikanischen Cremastogaster- Arten und die der Solenopsis-Arten. — Als neu werden beschrieben : Gamponotus Novae- Hollandiae. C. York; vicinus, M.-Amerik ; Colo- 232 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte bopsis angustata, Fidji-L; carinata, Ovalau; nigrifrons. Tonga; Po- lyrhachis australis, O.-Austrl. ; indica, Pondichery ; quadricuspis, N.-S.- Wales; Prenolepis parvula, N.-York; Polyergus lucidus, Connectic. ; Hypoclinea plagiata, Illinois ; Liometopum apiculatum, Mexiko; Ano- chetus Graeffei, Upolu; Platythyrea inconspicua, Ceylon; pruinosa, Mexiko; Ectatomma muticum, Bras. ; Gnamptogenys concentrica, Mexiko ; G. regularis, ebendah ; lineata, Amazon. ; Lobopelta chinensis, China; Kitteli. Sikkim: mexicana, Mexiko; Cylindromyr mex n. Gatt, der Coleopt.-Gattung Colydium ähnlich, verw. mit Amblyopone, n. A. : G. striatus. Surinam; Myrmecia anriventris, N.-Holl. ; Chelio- myrmex n. Gatt., verbindet die Poneriden und Doryliden, n. A.: Nortoni, Mexiko; Eciton californicwn, S. -Franc. ; Tetramorium pa- cificum, Tongatabu; tonganum, ebendah.; lanuginosum, Java; PUei- dole sexspinosa, Ellice-Ins. ; umbonata, Tonga-L; oceanica, Tonga- tabu; inermis, Mexiko; fdllax. Cuba: impressa, Bras.: BilimeM, Mexiko; utsus, ebendah.; californica, S. -Franc. ; striaticeps, Mexico; 'picea, ebendah. ; bicarinata, Illinois ; Cremastogaster opaca, Mexico ; coarctata. Calif.; laeviuscula, Texas; clara, ebendah.; Sumichrasti, Mexiko; formosa, corvina, atra, Mexiko; minutissima, Texas. G. Mayr beschreibt, 1. c, aus Neugranada als neu Campo- notus 13 Arten, Prenolepis nodifera, Brachymyrmex tristis, Hypo- clinea lammata, lamellosa, iniqua, pilifera, Belonopelta n. Gatt., verwandt mit Ponera contracta Latr., am Clypeus ein nadelartig nach vorne gerichteter Dorn. Art.: attenuata, Pachycondyla moesta, aenescens; Ectatomma confine; Pheidole biconstricta, punctatissima, laeviventris, incisa; Cremastogaster distans, sulcata, brevispinosa, torosa, nigropilosa; Solenopsis rugiceps, laeviceps; Pseudomyrma excisa, excavata, pallens, sericea, elongata; Cataulacus coriarius, carbonarius, rudis, Bhopalothrix n. Gatt., verwandt mit Strumi- genys, Fühler siebengliedrig. Thorax höher. Art: ciliata, Mexiko. — Rhopal. Bolani. n. A., $, Surinam, p. 415 Note.. Auf p. 373 gibt der Verf. eine analytische Tabelle zur Be- stimmung der aus Neugranada bekannten Camponotus-Arbeiter. Norton: Description of Mexican Ants noticed in the Americ Naturalist April 1868. Comm. Essex. Instit. VI, p. 1—10. Enthält d. Beschreibung von 17 Ameisen, wovon 13 n. sind. Smith beschreibt Tetramorium Kollari Mayr aus England und spricht sich gegen Roger in Betreff der Stellung derselben bei M. reticulata s. und Guineensis F. aus. Entomol. Annual 1871, p. 60. Townsend gibt Abbildungen und Beschreibung der Lebens- weise der »Cuttingant aus Texas, Atta ferens Say«. Amer. Entom. and botan. II, p. 324. Ichneumonidae. T. A. Marshall: Ichneumonidum Britanni- corum Catalogus. London 1870. Enthält zahlreiche Berichtigungen der Insekten während d. Jahres 1870. 233 zu Desvignes's Brit. Mus. Cat. und fügt c. 280 für England neue Arten und einige n. Gatten, hinzu. Eine sehr umfangreiche Arbeit über die Arten der Gattung Ichneumon Gr. mit linealen oder lineal-elliptischen Luftlöchern des Hinterrückens hat Tasc henberg veröffentlicht. Zeitschrft. f. ges. Naturwiss. Giebl. Bd. 36. p. 209. 369 und 449. - Derselbe stellt sich zur Aufgabe, auf Grundlage Gr avenhorst's mit Rücksicht auf die Berichtigungen Wesmael's die Arten festzustellen. Der erste Abschnitt enthält eine synoptische Tabelle der 12 behandelten Genera: Chasmodes, Exephanes, Ichneumon, Amblyteles, Catadelphus, Acolobus, Hepiopelmus, Anisobas, Listrodomus, Probolus, Eurylabus und Platylabus, dann in jeder Gattung eine Tabelle für die Arten. Der 2te und 3te Abschnitt enthalten kurze Diagnosen und Bemer- kungen zu den Arten. — Neu sind: Exephanes propinquus, Halle; Ichneumon trimaculatus, Halle: Amblyteles hermaphroditus ? Tene- riffa, ein <-f und ein Zwitter. C. Tschek: Beiträge zur Kenntniss der österreichischen Cry- ptoiden, Verh. d. k. k. zool.-bot. Gesell. T. 20, p. 109. Der Verf. gibt eine genaue Charakteristik der Arten, meist in beiden Geschlechtern und beschreibt viele neue Arten, wovon eine aus Rhodus, die andern sämmtlich aus Oesterreich stammen. In der Einleitung erklärt derselbe einige terminologische Ausdrücke. — Die Arten sind folgendermassen gruppirt: A. Humeral-Querader im Vorderfl. vor oder in der Mündung der Grundader entspringend, a. Humeral-Querader im Hintern, unter der Mitte gebrochen, aa. Luft- löcher des Metathorax spaltförmig oder deutlich elliptisch; «. Fuss- glieder der 2 vordem Paare beim $ erweitert mit steifen Borsten, 3tes nicht viel länger als das 4te, fast dreieckig: Cryptus obscurus Grav., ; gradarius n. sp., $; curmpes n. sp., $. -Meso- stenus furax n. A, ^; Listro gnatus n. Gatt., Mandibeln des <-f gegen die Spitze sehr verschmälert, beim £ unten vom Grunde bis zur Mitie bogig erweitert, dann ausgerandet, Wangen mit einer Leiste, darunter etwas (ie Soc. Imp. amateurs Scienc. nature Moscou 1870. Dem Verf. nicht zugekommen. der fnsekten wahrend d. Jahres 1670. 275 J. Scott: Uebcr englische Hemipterä, Homoptera. Ent. month. mag. VII. p. 22 u. 67, Familie Dclphaeidae, j3. 118 u. 146. Revision der Familie Cixiiclae. Siehe die Familien. C. G. Thomson behandelt folgende Gattungen der schwedi- schen Fauna. Die Gattung Gorisa, 24 Arten, 6 neu, Opuse. Ent. 1.2. p. 26 ff, ; die Gattung Jassus 1. c. p. 44, 72 Arten in 12 Sectionen; Lygaeus 1. e. 12, p. 180 ff. , 57 Arten in 24 Gruppen; Pediopsis Burm. 1. c. III. 17. p. 316 ft'., 11 Arten, 3 neu. Corisiae. — Scutati. Braehynema trigattata Fieber Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien. T. 20, p. 263 eine u. A , Andalusien. J. He II ins beobachtete, Ent. month. mag. VII. 53, die schon von De Geer beschriebene Pflege der Jungen bei Acanthouoina dubia. Corimelaena fulvinervis John Scott, Stctt. Ent. Z. 1870. p. 98 eine n. A., Spanien. Strachia placens, amoenula Walker Zooig. 2340; n. A., Sinai. Coreodes. Chorosoina punetipes Fieber Verh. d. k. k. zool.- bot. Ges. in Wien T. 20. p. 257 eine n. A., Mecklenburg. Lygaeodes. Stethotropis incana, Conostethns griseus Douglas und Scott, n. Arten. 1. c. Fieber beschreibt als neue Gattungen und Arien in d. Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien T. 20. p. 244 Taf. V u. VI Piezo- scelis, verwandt mitPterotmetus, Art anteimata Sign. (Pterutmctus); Stethotropis , verw. mit Stygnus, Art: incana Scott, Dougl. ; Thaumastopus n. Art: flavipes. Sarepia ; Cymophyes, verw. mit Artheneis, Art: ochrolenea n. G. u. A. Griechenland; Perideris, verwandt mit Allodapus, Art: marginata Griechenland: Zyg imus, verw. mit Lygus, Art; nigrieeps Fall.; Plag iorhamm a, verw. mit Aetorhinus, Art: suturalis H.-Schff. ; Platycranus, verw. mit üyp- sitylus, n. Art: Erperi, Dalmatien; Myrmecophyes, verw. mit La- bops, n. Art: Oschannini, Russland Riazan; Liops. verw. mit (Jrio- coris, n. x\rt: punctieollis, Spanien; Stenoparia, verw. mit Onco- tylus, n. Alt: Putoni, Spanien. Notochilus limbatus eine n. A. Frankreich ebenda p. 257. Stygnus eimbricus Gredler 1. c. p.,84, eine n. A., Tirol. Lygaeus Saundersi Mulsant und Key Ann. Soc. Linneenne de Lyon 1870. p. 225. eine n. A. Malaga. Dieselben beschreiben ebenda p. 231 ff Orsillus longirostris, Provence, 0 depressus, Süd-Frankreich, O planus, Marseille. Nysius gracilis John Scott. Stctt. Eutom. Zeil. 1870. p. 98, eine n. A., Martigny. Stygnus pilosulns., Megalonotus sabulicola, Pentrechus •puneti« 276 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte ceps, Drymus liamulatus, Scolopostethus melanocertis Thomson Opnsc. Ent. II. p. 180 ff., n. Arten, Schweden. Lygaeus trichopterus von demselben I.e. III. p. 339b. pl. 1- n. Art, ebenda. Lygaeus leueospilus, Rhyparochromus semidolens. Micropus discolor, Cymiis cinebicornis Walker Zoolog, p. 2378 ff., n. A. 1. c. Capsini. Fieber beschreibt als n. Arten, Verh. d. k. k. zool.- bot. Ges. in Wien T. 20. p. 258 ff. : Conometopus prasinus, Süd-Russ- land ; Calocoris Hedenborgi var. a. ß, Bosporus; Cal. Beckeri, Sa- repta ; C. collaris, Griechenland ; C. Lethierryi, Frankreich ; Phytoco- ris Nowickyi, Galizien; Halticus puncticollis, Montenegro; Agatha- stes alutacea, Spanien; Macrotylus lutescens, Spanien. Lygus Putoni, Marseille und Orthotylas pallidus, St. Tropez, M eyer-Dür, Mitth. Schweiz. Ent. Ges. V. 111. p. 207 ff., zwei neue Arten. Psallus Crotchi John Scott, Stett. Ent. Z. 1870. p. 99, eine n. Art Spanien. Agalliastes Absinthii John Scott, Stett. Entom. Z. 1870. p. 100. eine n. A. bei Martigüy. Lopus satyriscus von demselben 1. c. p. 101, eine neue Art, Spanien. Membranacei. Phymata conspicua und Feredayi John Scott, Stett. Ent. Z. 1870. p. 102, zwei neue Arten, Neuseeland. Reduvini. Nabis argentinus, verwandt mit N. ferus L. und brevis Schz. und Nah. elongatus, verw. mit N. ferus L., Meyer- Dür, Mitth. Schweiz. Ent. Ges. III. p. 178, zwei n. Arten, Argent. Republik. Aphleps n. G., verwandt mit Pirates, F.X.Fischer, Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien T. 20. p.243 mit d. n. A. dimidiata, Griechenland. Nabis boops, N. hariolus Schiödte Nat. Tidskrft. VI. p. 200, n. Arten, Dänemark. Nabis siticus, diseifer, Harpactor signieeps, Coranus arenaceus Walker Zooig. 1. c. Sinai. Notonectici. Douglas u. Scott beschreiben 1. c. fünf neue Arten der Gattung Corixa aus England. Corisa salina, C. castanea, C. prominula Thomson Üp. Ent. I. p. 26 ff., n. Arten, Schweden. Notonecta nanula Walker Zooig. 2381, eine n. A. Shoobra. Gicadina. Cicada tamarisci Walker Zooig., p. 2403, eine n. A. Vady Ferran. Flllgorina. J. Scott giebt 1. c. eine Revision der Familie Delphacidae und entwirft eine Bestimmungstabelle für die (53) Ar- ten der hieher gehörenden Genera, mit Anwendung der von Fie- ber und Flor hervorgehobenen Merkmale, welche besonders in den der Insekten während d. Jahres 1870. 277 männlichen Genitalien gelegen sind. Schliesslich werden die neu- aufgestcllten Arten der Gattung Liburnia (9) beschrieben. Derselbe behandelt 1. c. auf dieselbe Weise die Gattungen Oixius und Oliarus der Fam. Gixiidae. Enthält die Beschreibung einer von Fieber benannten noch unbeschriebenen Art: C. brachy- cranus aus England. (Beide Arbeiten weiden fortgesetzt.) C. Stäl giebt, Stett. Ent Z. 1870. p. 255 u. 282, eine Synopsis der amerikanischen Fulgoriden-Gattungen. Nach einer eingehenden Besprechung der für die Gattungen eharakteristischen Merkmale folgt eine lateinische Tabelle zur Bestimmung derselben. Der Verf. nimmt folgende Genera an: Odontoptera Garen., Laternaria L., Phrictus Spin., Enchophora Spin., Artacia Stäl, Chüobia Stäl; (für Dichoptera sinaragdina Wlk.), Enhydria Wlk. (= Ulubra Stäl), Rho- nichia Stäl, Copidocephala Stäl, Compsoptera Stäl, Episcius Guer., Aracynthus Stäl, Phenax Germ., Japettis Stäl, Hypaepa Stäl, Mene- nia (?). Pterodictya Burm., Atalanta Stäl, Lystra Fbr, Poiocera Lap., Arnantia Stäl, Acraephia Stäl, Acmonia Stäl, Aliphera Stäl, Crepu- sia Stäl, Demitia Stäl, Aburia Stäl, Poblicia Stäl, Poecilostola Stäl (bei Dipteren vergebener Name), Coptopola Stäl, Amycle Stäl, Tomi- niwsStäl, Cyrpoptas Stäl, 'Curetia Stäl, Galyptoproctus Spin., J'eli- dnopepla Stäl, Learcha Stäl, Scaralis Stäl, Oeagra Stäl, Alphina Stäl. Seiner früheren Gewohnheit treu bleibend giebt der Verfasser weder an, welche dieser Genera neu sind, noch welche Arten als Typen dazu gehören. Delphax dorsalis, Poeciloptera indicatrix^N-d\kev Zoolog*, p. 2403. neue Arten, Cairo, Sinai. Cicadellina. Jassus porrectus, oricluilceus. productusy Fediopsis brevicauda, planiscuta, planicollis Thomson: Opusc. Ent. I und III, neue Arten, Schweden. Jassus lineoh'fer, Bythoscopus despectus Walker Zooig. p. 2494, neue Arten, Cairo. Aphidina. J. Hardy bespricht, P. Berw. Nat. Club. VI. 1870. p. 142, die Verwüstungen durch Blattläuse in Neu-England. Ilitsema giebt einige Notizen über die als Periphylla te- studo beschriebene Form der Aphis aceris- Tijdschrift voor Entomol. 2. 3 13. Jahrg. Verslag p. 181. Ritzern», De l'Or gine et du developpeme t du Periphyllus testudo Acad. Scienc. Amsterdam 1870. Jan. 1871. Siehe Bullet. Soc. Ent. Fr. 1870. p. LXXI. Dallas giebt eine Ueberselzung von Ritsema's Beobach- tung über das Verhältuiss des Periphyllus testudo V. d. Iloeven zu Aphis aceris. Mededeeling. Kon. Akad. Wetenschapp. 2. Ueeks. Deel IV. — Annal. and Mag. of Nat. Hist. 4. T. VI. p. 93. 278 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte A. Targioni -Tozze tti veröffentlicht eine Ueber- sieht dessen, was über Phylloxera vastatrix bis jetzt be- kannt wurde. Bullet, Soc. Ital. II. p. 68 ff. Siehe den Bericht für 1869. Coccina. S i g n o r e t beschreibt 1. c. p. 6 die Gattungen My- tilaspis, Leucaspis, Aonidia und ihre Arten, ferner mehrere Arten, deren Stellung nach den Beschreibungen nicht zu ermitteln ist. Als neu werden aufgeführt: Mytilaspis ßcus, Targioni a nigra n. G. u. A., auf Cineraria maritima, verwandt mit Aonidia. — Die 7te Abtheilung behandelt die Lecaniden und zwar die ersten Tribus Lecaniodiaspites mit den Gattungen Pollinia T. T. mit harter, ku- geliger Schale ohne fransenartigen Saum; Asterolecanium Targ. T. Schale flach oder convex, hart, mit fransenartigem Saum und am Rücken mit rohrartigen Fortsätzen; Planchonia n. G. Schale filzig, vollständig sackförmig, Insekt ohne Fühler. Art: G. fimbria- tus Fonscol ; Lecanodiaspis T. T. Schale komplet sackförmig ge- schlossen, Fühler vorhanden. Mallopbaga. F. Rudow hat sehr interessante Beobachtun- gen über die Lebensweise und den Bau der Mallophagen als Fort- setzung seiner früheren Arbeiten (siehe d. vorg. Bericht) veröffent- licht. Zeitschrift f. ges. Naturw. Giebl. T. 35. p. 272 ff. — Der Verfasser geht vorerst die Literatur des Gegenstandes durch, be- spricht dann die systematische Stellung der Pelzfresser, welche nach seiner Untersuchung nicht saugen, sondern, wie die Reste im Darme beweisen, kauen, daher zu den Orthopteren gerechnet werden müs- sen, ferner geht er auf die Lebensweise und Entwickelung, den äusseren und inneren Bau über und giebt eine ausführliche Beschrei- bung der Mundtheile der einzelnen Gattungen. Was den inneren Bau betrifft, so hat Verfasser die Untersuchungen Wedl's über das Rückengefäss von Menopon pallidum in d. Sitzungtb. d. k. k. Acad. d.Wiss. zu Wien, T. 17. p. 173. math.-nat. Cl. übersehen. 'In Betreff der systematischen Stellung der Mallophagen dürfte mit Rücksicht auf deren Entwickelung, welche von den Orthopteren im Sinne Olivier's ganz verschieden ist, die Ansicht des Verf.'s nicht im vollen Sinne anzunehmen und noch weitere Studien an Psociden , Termiten u. a. Orthopteren zu machen sein, wenn es auch wahrscheinlich ist, dass die Mallophagen nicht so schlechtweg zu den Rhynchoten ge- stellt werden können. Nach den Mundtheilen scheiden sich die Gat- tungen in drei Gruppen: Maxillartaster 5-gliedrig, klein, Labialta- ster 3-glicdrig, lineal: Philopterus; Maxillartaster 8-glicdrig, Lip- pentaster 2- oder 3-gliedrig: Trichodectes; Maxillartaster gross. 5-gliedrig, kolbig, Lippentaster klein, 4-gliedrig. Die beiden erste- ren werden als Philopteridae vereinigt und durch die Lage des Mundes in der Mitte des Kopfes und die fadenförmigen Antennen der Insekten während des Jahres 1870. 279 von der letzteren, Liotheidae mit der Mundöffnung am Vorderrande des Kopfes und keulenförmigen kleinen meist verborgenen Antennen unterschieden. Derselbe beschreibt ebenda Bd. 36. p. 121, 25 neue Arten der Gattung Lipeurus und eine neue Gattung dieser Familie, Me- topettron, Mundtheile weiter nach vorn gerückt als bei Lipeurus, Hinterleib breiter; Arten: L. brevis Burm. auf Diomedea exulans, punetatum neu, auf Cygnus musicus ; laeve auf Diomedea aus der Hüdsee, Ornithobius rostratus eine n. Art auf Chenalopex aegypticus. In der Familie Philopteridae, ebenda Bd. 35. p. 449 (nicht im Inhalte!) werden folgende neue Formen beschrieben: Docophorus 24, Nirmus 18 n. Arten; Oncophorus n. G. Fühler bei J und $ ver- schieden, beim <£ das 2te Glied nach aussen verlängert, die fol- genden auf seiner Mitte tragend, Fühler des $ einfach fadenförmig. Art : One. Sclüllingii auf Procellaria mollis aus der Südsee. Die Gat- tung Goniocotes Burm. enthält 10 neue Arten. Die neuen Arten sind folgende: Docophorus serenus, auf einer Loxia aus Japan: D. Eos, auf Caeatua Eos, Neuholland: D. calurus, auf Buteo calurus; I). longipes, auf Ardea Novae Hollandiae; D. nata- torum, auf Piatypus glacialis, Bernicla torquata, Chenalopex aegyp- ticus; D. microceras, auf Numenius linearis; D. coromandus, auf Coc- cyzus coromandus. Neu-Granada; J). javanicus, auf Buceros ruficol- lis, Corax aus Java, T). uj)palensis, auf Phaeton aethereus, Uppala in d. Südsee; D. senegalensis, auf Lamprocolius nitens. vom Senegal; D. triangularis, auf Aquila braehydaetylus ; D. hospes, auf Penelope nigra, gegen Denny's Behauptung auf Hühnern;*!), candidus, auf Buteo Ghisbrechtii ; D. flavopunetatus. auf Tribonyx ventralis, Neu- holland; D. dilatatus, auf Falco lagopus; D. bicolor, auf Procellaria glacialoides ; D. coloratus, auf Procellaria gigantea; D, orbikularis, auf Aquila fulva: D. maculatus, auf Cassicus Yuaracares, Staar aus Neu-Granada; D. rotundus, auf Numenius phaeopus; D. tonsus, auf einer unbestimmten Diomedea aus der Südsee; D. laticaudatus, auf Sterna canthiaea; D. acutus, auf Scythrops Novae Hollandiae; D bilineatus, auf Perdix rufa (2. Fall auf Hühnern). - Nirmus ocula- tus, auf Bubo virginianus; N. albidus, auf Lamprocolius nitens; N. griseus, auf Sterna caspia; N. longicollis, auf Sterna canthiaea; N. bipunetatus, auf Corvus scapulatus aus Abyssinien; iV. fasciatus, auf Falco islandicus; JV, crinitus, auf Phasianus pictus; N. capensis, auf Phalacrocorax capensis; IV. qiiadraticottis, auf Falco rufipes; N. sel- latus, auf Nycthemerus linearis; N. lipeuriformis, auf Scythrops Novae Hollandiae: Ar. nigricans, auf Balearica pavonina; N. tenuis, auf Caeatua Eos; N. depressus, auf Halieus brasiliensis; N. alcha- tae, auf Pterocles alchatae und Syrrhaptes paradoxa; N. crassieeps. auf Tinnamus rufeseens; N. Tinnami, auf Tinnanms bannaquira; JV". ansatus. auf demselben. — Goniocotes dentatus, auf Nvcthemerus 280 Brauer: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte ct. linearis; G. fissus, auf Telegallus Lathami; G. carpophagoe, auf Car- poph. perspicillata; G. irregularis, auf Buteo Ghisbrechtii ; G. dilata- tus, auf Tirmamus bannaquira; Goniodes longus, Gallus ignitus; G. bituberculatus, Tetrao medius; G. cupido, Tetr. cupido; G. mamilla- tus, Pelecanus ruficollis; G. bicolor, Penelope Marail, Cayenne; G. diversus, Penelope nigra; G, flaviceps, Perdix rufa; G. cornutus, Tribonyx ventralis; G. flavus, Phaps chalcoptera; G. eximius, Ore- pbasis Derbyanus. Packard beschreibt einige für diese Familie neue Arten. Americ. Naturalist 1870. p. 83 ff. : Docophorus buteonis (auf d. red. shouldered howk), D. hamatus (auf Plectrophanes nivalis): Nirmus thoracicus (auf Snow-bunting) ; Goniodes Burnettii (common fowl); Lipeurus corvi (crow); L. elongatus (auf ?); L. gracilis (?); Colpo cephalum lari (auf Larus marinus) Beriebt über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Myriopoden, Araehniden und Crustaceen während d. J. 1869—70. Von Dr. A. Gerstaecker. Die seit unserem Jahresbericht 1865 — 66 nicht er- wähnte Bearbeitung der Gliederthiere im fünften Bande von ßronn's „Classen und Ordnungen des Thierreichs" ist bis Ende des J. 1870 mit der 5. bis 13. Lieferung (8. 193—672. Taf. 9—19) fortgesetzt worden. Ref. be- handelt in denselben zunächst noch die Gliederthiere im Allgemeinen und zwar in Bezug auf ihre Entwickelungs- geschichte (reguläre Entwickelung, Monstrositäten, Zwit- terbildungen), ihre Classifikation, Lebensweise (Aufent- halt, Lebensdauer, Erscheinungszeit, Ueberwinterung, Wanderungen, Nahrung u. s. w.), ihr Verhältniss zur um- gebenden Natur (Stoffwechsel, Beziehungen zum Pflan- zen- und Thicrreich, Verhältniss zum Menschen), ihre räumliche und zeitliche Verbreitung (Artenzahl, geogra- phische Verbreitung und paläontologische Entwickelung) S. 193 — 295. Unter den vier die Gliederthiere ausma- chenden Classen wird mit derjenigen der Crustaceen be- gonnen, deren allgemeine Schilderung (S. 296 — 405) sich auf ihre Morphologie, Anatomie, Entwickelung, räumliche und zeitliche Verbreitung, so wie auf ihre systematische Eintheilung erstreckt. Von den einzelnen Crustaceen - Ordnungen sind bis jetzt diejenigen der Cirripedien (S. 406—589) abgeschlossen, der Copepoden begonnen. Archiv f. Naturg XXXVII Jahrg 2. Bd. T* 282 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist im' Gebiete F. Brauer hat in seinen „Betrachtungen über die Verwandlung der Insekten im Sinne der Descendenz- Theorie" (Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 1869. p. 299 ff.) auch mehrfach die verwandtschaftlichen Be- ziehungen der Myriopoden und Crnstaccen zu den Insek- ten und deren Larvenformen in Betracht gezogen. Girard's Etudes sur la chaleur libre degagee par ies animaux invertebres et speciaiement des Inaectes* (Paris 18G9. 4.) erstrecken sich nach einer Inhaltsanzeige G u e- rin's in Rev. et Magas. de Zool. 2. se>. XXII. 1870. p. 35 ff. auch auf Untersuchungen über die Körperwärme der Myriopoden und Arachniden, welche im fünften und sechsten Capitel des Werkes abgehandelt werden. A. Do hm hat unter dem Titel: „Untersuchungen über Bau und Entwickelung der Arthropoden, 1. Heft" (Leipzig, 1870. 8. 103 S. 9 Taf.) fünf Abhandlungen aus der Jenaischen Zeitschr. f. Mediz. u. Naturwiss. V. 1870. und aus der Zeitschr. f. wissensch. Zool. XX. 1870 zu einem Separatabdruck vereinigt. Im Ganzen sind in den beiden genannten Zeitschriften zehn solcher Abhandlun- gen erschienen, von denen eine die Entwickelung der Pycnogoniden, die übrigen den Körperbau und die Ent- wickelung verschiedener Crustaceen - Typen (Decapoden, Cumaccen, Isopoden, Cladoceren u. s. w. erläutern. In einem Vortrage P. J. van Beneden's „Le commensaiisme dans ie regne animal" (Bullet, de l'acad. de Belgique 2. ser. XVIII. 1869. p. 621—648) wird eine übersichtliche Zusammenstellung der bisjetzt als Einmie- ther bei anderen beobachteten Seethiere gegeben, unter welchen auch die als solche bekannt gewordenen Cru- staceen und Arachniden Erwähnung finden. Derselbe gab in seiner Abhandlung : „Les Cetaces, leurs commensaux et leurs parasites" (Bullet, de l'acad. de Belgique 2. ser. XXIX. 1870. p. 347—368) eine Zusam- menstellung derjenigen Walthiere, von welchen bisjetzt Parasiten bekannt geworden sind und zählt letztere bei den einzelnen Arten ihrer Wirthsthiere mit Bemerkungen über ihr Vorkommen, ihre Lebensweise u. s. w. auf. Aus- ser Eingeweidewürmern figuriren unter denselben beson- d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869—70. 283 ders Crustaceen (Isopoden, Copepoden und Cirripedien) und vereinzelte Arachniden. Nach der Aufzählung des Verf.'s sind bis jetzt von folgenden Walthieren Articulaten-Parasiten bekannt geworden: Balaena mystice- tus 1A. (Cyamus), Balaena Biscayensis 2 A. (1 Cyamus, 1 Coronula), Bai. australis 4 A. (1 Cyamus, 1 Coronula, 1 Tubicinella und Aca- ridina balaenarum, n. A.), Bai. Japonica 1 A. (Diadema), Megaptera boops 2 A. (1 Diadema, 1 Conchoderma), Meg. Lalandii 2 A. (1 Dia- dema, 1 Conchoderma), Meg. Novae Zelandiae 1 A. (Diadema), Meg. antarctica 1 A. (Diadema Californica, n. A.), Balaenoptera muscu- lus 1 A. (Pennclla), Physeter macrocephalus 2 A. (1 Conchoderma, 1 Ouiscus?), Hyperoodon rostratum 3 A. (1 Pennella, 1 Concho- derma, 1 Cyamus), Diploodon Europaeus 1 A. (Conchoderma), Del- phinus delphis 1 A. (Lernaeonema), Delphinus spec. 1 A. (Pennella), Globiceps melas 4 A. (1 Cirolana, 1 Cyamus, 1 Xenobalanus, 1 Con- choderma), Monodon monoceros 2 A. (Cyamus). G. Eisen och A. Stuxberg, ßidrag tili kännedo- mcn om Gotska Sandön (Öfvers. Vetensk. Akad. För- handl. 1868. p. 353 — 379) führen neben Insekten auch 7 Myriopoden und 18 Arachniden auf, letztere, mit Aus- nahme von Trombid ium liolosericum, sämmtlich den Ara- neinen angehörig und durchweg bekannt ; unter ersteren werden drei Arten als neu beschrieben. v. Porath, Redogörelse för en under sommaren 1868 utförd zoologisk resa tili Skäne och Blekinge (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1869. p. 631—653). Verf. giebt eine Aufzählung der von ihm an verschiedenen Lokali- täten gesammelten Myriopoden (39 Arten), Onisciden (12 A.) und Poduriden. Die besonders nach Koch und M ei n er t bestimmten Myriopoden werden der Mehrzahl nach mit ergänzenden Bemerkungen über ihre unterschei- denden Merkmale begleitet, eine Art als neu beschrieben. 1. Myriopoda. FL C. Wood, The Myriapoda of North -America (Transact. Amoric. philos. soc. , new ser. XIII. 1869. p. 137—248. pl. 1 — 3). Das in dieser umfangreichen fau- nistischen Abhandlung bearbeitete Material ist, so weit es neu war, vom Verf. bereits während d. J. 1863 — 64 durch vorläufige Diagnosen bekannt gemacht worden ; ihr ver- 284 Ger st a ecke r: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete spätetes Erscheinen hat seinen Grund in dem Umstände, dass das ursprüngliche Manuskript bei dem Brande der Smithson. Institut, zu Grunde gegangen ist und erst von Neuem hat hergestellt werden müssen. Die Arbeit hat ausschliesslich die Artenkenntniss der Nord- Amerikani- schen Myriopoden im Auge; in der Systematik hält sich Verf. an die Arbeiten von Newport und Brandt und behält auch die von diesen angewandte und bei ersterem nichts weniger als sachlich richtige Terminologie bei. Zur Kenntlichmachung der Arten dienen ausser den hier re- producirten früheren Diagnosen des Verf.'s drei theilweise colorirte Tafeln, welche neben den Abbildungen ganzer Thiere auch Darstellungen einzelner Körperabschnitte enthalten; ausserdem sind bei den Chilognathen die cha- rakteristischen Genitalsegmente und Copulationsorgane, bei den Chilopoden einzelne Körpersegmente und Beinpaare in Holzschnitten dargestellt. Nur eine Art wird nach- träglich als neu beschrieben ; die dem Verf. unbekannt gebliebenen Arten früherer Autoren (Newport, Koch u. A.) werden mit deren Diagnosen aufgeführt. Die Ge- sammtzahl der vom Verf. nach eigener Anschauung be- schriebenen Nord-Amerikanischen Arten beträgt 77; die- selben vertheilen sich auf die einzelnen Gattungen in folgender Weise: I. Chilopoda. 1) Schizotarsia: Cermatia 1 A. 2) Heterotarsia: Lithobiidae : Lithobius 3, Bothropolys 3 A. — Scolopendridae : Scolopendra 9, Cryptops 2, Opisthemega 2, Thea- tops 1, Scolopocryptops 4 [A. — Geophilidae: Mecistocephalus 3, Geophiius 4, Strigamia 14 A. (Strig. Walken n, A. Pennsylvanieu). II. Diplopoda: Polydesmidae : Polydesmus 17 A. — Julidae : Jiilus 16, Spirobolus 4 A. — Lysiopetalidac : Spirostreplion 2 A. — Polyzonidae: Octoglena 1 A. — Siphonophoridae : Brachycybe 1 A. Myriapoda nova Americana, auetoribus A. Hum- bert et H. de Saussure (Rev. et Magas. de Zool. 2. ser. XXI. 1869. p. 149—159 und XXII. 1870. p. 172—177). Diagnosen von zahlreichen (61) für neu angesehenen Ar- ten aus verschiedenen TheilenNord- und Süd-Amcrika's, sowohl den Chilopoden wie Chilognathen angehörig. Edw. Cope, Synopsis of the extinet Mammalia of d. Myriopoden, Arachniden u. Crusiaceen währ. d. J. 1869 — 70 285 the Cave formations in the United States, with observa- tions on some Myriapoda found in and near the sanie (Proeeed. Americ. philos. soc. for promot. usef. knowl. XL 1869—70. p. 171 ff.). Verf. macht auf p, 179—182 einige Nord- Amerikanische Myriopoden bekannt, welche thcils aus Höhlen, theils aus der benachbarten Bergregion stammen; auf zwei den Chilognathen angehörige Formen werden neue Gattungen begründet. Aus der Familie der Seolopendriden werden Opisthemega po- stica Wood und Scolopocryptops sexspinosa erwähnt und über er- stere Art bemerkt, dass sie im Leben mit ihren Hinterbeinen und den daran befindlichen Dornen die Finger des Sammlers zu er- greifen und zu verletzen suche. — Von Chilognathen werden auf- geführt: Spirostrephon lactarius Say , Pseudotrema, nov. gen. mit zwei Arten, Spirobolus 1 n. A., Cambala annulata Say, Julus 1 n. A., Polydesmus virginicus und corrugatus, und Andrognath us, nov. gen. mit 1 n. A. F. Meinert hat damit begonnen, die Myriopoden des Copenhagener Museums systematisch zu bearbeiten : Myriapoda Musaei Havniensis, Bidrag til Myriapodernes Morphologi og Systematik, ved Fr. Meinert. I. Geo- phili (Schiocdte'sNaturhist. Tidsskr. 3. Raek. VII. 1870. p. 1 — 128. tab.I— IV. — Separatabdruck: Kjöbenhavn 1871. 128 pag. c. tab. 4 aen.). Der bis jetzt vorliegende erste Theil dieser musterhaften Arbeit umfasst die Scolopen- driden-Familie Geophili. v. Porath (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1869. p. 636 ff) führt, als in Schweden bis jetzt aufgefunden, folgende Myriopoden auf, deren Merkmale er zugleich erörtert : Chilopoda: Lithobius forficatus Lin., hortensis Koch, coria- ceus K., dentatus K., melanocephalus K., venator K., macilentus K., curtipes K., crassipes K., calcaratus K., lubricus K., erythroeepha- lus K, und gracilisü.A. — Scolopendrella immaculata Newp., Geo- philus ferrugineus K., electricus Lin., longicornis Leach, proximus Koch , truncorum Mein., nemorensis Koch und Scnipaeus soda- lis Mein. Chilognatha: Glomeris limbata Ol., Polydesmus complana- tus Lin., Craspedosoma Rawlinsii Leach, Julus sabulosus Lin.. sjae- landicus Mein., silvarum Mein., punetatus Leach, fallax Mein., ter- restris Lin., Londinensis Leach, luscus Mein., pusillus Leach, foeti- 286 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch, Leist. im Gebiete dus Koch. Isobates semisulcatus Menge, Blaniulus guttulatus Fab., venustus Mein. , Polyxenus lagurus Lin. und Polyzonium germani- cum Brandt. Chilopoda. Schizotarsia. Sciltigera argentina als n. A. aus den La Plata- Staaten diagnosticirt von Humbert und de Saussure (Rev. et Magas. de Zool. 2. ser. XXII. 1870. p. 202. Scolopendrldae. Die Gattungs- und Artenkenntniss der schwie- rigen Gruppe der Geophiliden hat F. Me inert (Naturhist Tidsskr. 3. Raek. VII. 1870. p. 1—128. tab. 1—4) durch eine äusserst genaue Untersuchung und Bearbeitung des im Copenhagener Museum befind- lichen Materials in hervorragender Weise gefördert. Besonders belang- reich ist seine Arbeit für die Mittelmeerfauna, um deren Kenntniss sich Verf. durch eigene Sammlungen in Spanien, Nord-Afrika u. s.w. verdient gemacht hat; doch sind auch exotische Formen nicht un- berücksichtigt geblieben. Einleitungsweise erörtert Verf. noch einmal ausführlich die schon in einer früheren Arbeit von ihm aufgestell- ten Merkmale der Geophiliden und erwähnt in Betreff der Zahl der beintragenden Segmente, dass sie je nach den Arten zwischen 31 und 163, bei einer und derselben Art oft sehr beträchtlich (z. B. 41 bis 57 und 133 bis 163) schwanke , dass bei beiden Geschlechtern stets eine unpaare Zahl und zwar beim Männchen stets zwei weni- ger als beim Weibehen vorhanden, endlich, dass die Zahl derselben beim Ausschlüpfen aus dem Eie bereits ebenso gross wie beim er- wachsenen Thiere sei. Die Zahl der vom Verf. angenommenen Gat- tungen beträgt 11, von denen 6 hier zuerst aufgestellt werden: l) Orya, nov. gen., auf Geoph. barbaricus Gerv. (fuscatus Koch) begründet. 2) Orphnaeus , nov. gen., mit zwei neuen Arten: 0. lividus Nikobaren und Brasiliensis Rio- Janeiro. 3) Himantarium Mein. 9 A., darunter neu: Hirn, superbum und Hispanicwn Spanien, meäi- terraneum Bona, dimiäiatum Sevilla und Madera, graciU Italien, Gra- nada und Bona, ftlum Spanien und Bona. 4) Mesocanthus, nov. gen. mit In. A. : Mes. albus Tunis. 5) Dignathodon, nov. gen., auf Geoph. microcöphalus Luc. begründet. 6) Scotophilus, nov. gen. mit 3 n. A.: Scot. bicarinatus Italien, pulchellus Bona und II- lyricus Triest. 7) Chaetechelyne, nov. gen., auf Geoph. Vesuvia- nus Newp. (?) und eine neue Art: CJiaet. montana von Bozen be- gründet. 8) Scolioplanes Mein. 4 A. , neu: Scol. Sacolinensis. 9) Schendyla Mein. 2 A., neu: Sehend, eximia von Bona. 10) Geophilus 23 A., darunter 16 neu: Geoph. pusillus Tübingen und Bona, luridus Granada, Hispanicus Sevilla und Granada, barbarieus Bona, sublaevis Minas Genies, Tyrolensis Tyrol, frenum Bona, montanus Krain, alpi- nus Tyrol und Tübingen, arenarius Bona, latro Neu-Orleans, graci- lis Bona, spiniger Bona, pilosus Sacolin, mediterraneus und Bonensis d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869 — 70. 287 Bona. 11) Mecistocephalus Newp.. 4 A., davon neu: Mec. cephalo- tes Batavia. — Die vier beifolgenden Tafeln enthalten zahlreiche, stark vergrösserte Abbildungen von Fühlern, Mundtheilen, Kopf- und Analsegmenten, der Schleppbeine u. s. w. Humbert und de Saussure (Rev. etMagas. deZool. 2. ser. XXI. 1869. p. 156 ff.) diagnosticirten als n. A. : Lithobius Aztecus, Mystecus und Toltecus, Scolopendra Olmeca, Mysteca, Sumichrasti, Scolopocryptops Mexicana, Neiuportia Azteca, Geophilus Aztecus und Arthronomalus Toltecus, sämmtlich aus Mexico. — Ebenda XXII. 1870. p. 202 ff. : Branchiostoma celer Carolina, scabricauäa Rio-Janeiro, Cormocephdlus Brasiliensis, Scolopendra Californica, carinipes Neu- Granada (ist = Sc. platypus Brndt.!), Scolopocryptops Californica, Notiphilus MaximilianiMexico. — Chomatobi us, nov. geu. »Scu- tum cephalicum longius quam latius, subquadratum, antice obtusan- gulatum, antennae crassae, basi subcontiguae. Segmentum basilare postice haud eoarctatum. Corpus taeniatum, gracile, in medio pa- rum dilatatum, postice vix angustatum. Coxae anales crassae. Pe- dum paria plus quam 120.« Die Gattung ist auf Geoph. Mexicanus Sauss. und Chom. Brasilianus, n. A. begründet. Lithobius curtirostris und Geophilus pachymeropus n. A. aus Schweden, von Eisen undStuxberg (Ofvers. Vetensk. Akad. För- handl. 1868. p. 376 f.) beschrieben. Lithobius gracilis n. A. aus Schweden, von v. Porath (Ofvers Vetensk. Akad. Förhandl. 1869, p. 636 ff.) beschrieben. Chiloguatha. A. Stuxberg, Bidrag til Skandinaviens Myriopo- dologi. I. Sveriges Chilognather (Ofvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1870. p. 891—915). Verf. giebt in dieser Ar- beit eine Aufzählung und Beschreibung von 18 bis jetzt in Schweden aufgefundenen Chilognathen, welche sich auf 8 Gattungen vertheilen; der Artenbeschreibung ist eine ausführliche Synonymie beigefügt. Gatt. Julus 10 A. : J. foetidus, Londinensis, luscus, pusillus, sabulosus, sjaelandicus, silvarum, punctatus, fallax und terrestris. — Isobates semisulcatus , Blaniulus venustus und guttulatus, Poly- desmus complanatus, Craspedosoma Rawlinsii, Glomeris marginata, Polyxenus lagurus, Polyzonium germanicum. Cope, On some new and little known iMyriapoda from the Southern Alleghanies (Transact. Americ. entoiu. soc, May 1870. Annais of nat. bist. 4. ser. VI. 1870. p. 425 ff.). Neben der Beschreibung einer neuen Sipho- 288 Gerstaecker : Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete nophoriden- Gattung macht Verf. Mittheilung über das Vorkommen und die Lebensweise von Brachycybe Le Contci, Cambala annulata und Pseudotremia cavernarum. Julodea. A. Humbert et H. de Saussure, Description de divers Myriapodes du musee de Vienue. 1. ser. Familie des Polydes- mides (Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 1869- p. 669—692) gaben sehr eingehende Beschreibungen einer grösseren Anzahl theils weniger bekannter, theils neuer Arten der Polydesmiden - Gruppe, unter gleichzeitiger näherer Feststellung derjenigen Untergattungen, welchen sie angehören; die Zahl der letzteren wird durch einige neu errichtete abermals vermehrt. Polydesmus (Paradesmus) coarc- tatus Sauss. Borneo. (Oxydesmus) tricuspidatus Pet. (ist bereits früher von Lucas als Pol. Thomsonii beschrieben und abgebildet!), (Pacliyurus subgen. nov.) granosus n. A. Molukken, (Odontotarsus) fuscus Koch? Java, (Platyrhacus) annectens n. A. Molukken, insu- laris n. A. Molukken, Pfeifferae n. A. Batavia, (Oxyurus) Haastii n. A. Neu-Seeland, Gyprius n. A. Cypern, (Strongylosoma) Guerinii Gerv. Madera, Syriacus n. A. Syrien, Persicus n. A. Persien, Bataviae n. A. Java, Novarae n. A. Aukland, (Icoside smus, subgen. nov.) Hochstetteri n. A. Aukland, (Polydesmus) collaris Koch, Croatien. — Die näher begründeten Untergattungen sind: Paradesmus Sauss. (für Polyd. Beaumonti Guill.), Euryurus Koch (für Polyd. erythropygus Brndt.), Oxydesmus, subgen. nov. (für Polyd. flavomarginatus und tricuspidatus Pet.), Pacliyurus subgen. nov. (für Polyd. Klugii Brndt., margaritaceus und squamatus Koch), Stenonia Gray (mit den Gruppen Odontodesmus Sauss. und Platyrhacus Koch), Fontaria Gray, Rhachidomorpba Sauss. (für Polyd. tarascus Sauss.), Oxyurus Koch (= Leptodesmus Koch), Strongylosoma Brndt., Icosidesmus, sub- gen. nov., Polydesmus sens. strict., Odontotropis, subgen. nov. (für Polyd. Clarazianus Sauss.) und Rhachis Sauss. (für Polyd. viri- dis Sauss.). Dieselben beiden Verf. veröffentlichten (Rev. et Magas. de Zool. 2. ser. XXI. 1869. p. 149—156) Diagnosen von folgenden neuen Amerikanischen Arten : Sphaeriodesmus gracüis Mexikanische Cordil- leren. — Cyclo de smus, nov. gen. »Corpus subovale, valde elon- gatum (?), in globum compressum conglomerans, antice latius, apice subcompresso: segmentis duobus primis antice planatis, primo tra- pezino, fere capitis latitudine, tertio maximo, lobis lateralibus in- ferne productis: pygidio compresso-fornicato.« — Art: Cycl. Aztecus Mexikanische Cordilleren. — Polydesmus (Fontaria) simülimus, My- stecus, Acolhuus, Zendalus und Naliuus aus dem gemässigten Theile Mexiko's, (Oxyurus) Couloni Cuba, Sumichrasti Mexikanische Cordil- leren, Orizabae, intermedius ebendaher, (Odontodesmus, subgen. nov. »Corpus sat latum, plus minus convexum, carinis haud con- d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869—70. 289 tinuis, lamellaribus, latis, denticulatis, poris superis et marginali- bus. Segmentum praeanale conicum.a) Clarazianus Argen tin. Repu- blik, (Tropisoma) coccineus, (Rhachidomorpha) uncinatus und (Scy- tonotus) Wbodianus Mexikan. Cordilleren. — Craspedosoma Mexica- num und Spirobolus Ndhuus ebendaher. Spirob. heteropygus gemäs- sigtes Mexiko. — Parajulus, nov. gen. »Mandibularum £ arti- culus 2. valde tumidus, dilatatus. Labium $ lamina intermedia tri- gonali, minuta, £ magna, ovata, laminis antico-internis per illam coarctatis. Segmenti primi lobi laterales £ lati, rotundati vel sub- quadrati, $ angustati, subangulatim coarctati. Segmenta 2. et 3. apoda, 1. et 4. par unicum gerentia: pedes £ aroliis nullis. Primi pedum par <£ 5 articulatum, valde tumidum, articulo 4. inflato, 5. onychio ovato-dilatato arinato.« — Art. Par. Olmecus Mexikan. Cor- dilleren. — Platydesmus Mezicanus ebendaher. — (Ebenda XXII. 1870. p. 172 ff.) Polydesmus (Oxyurus) gracilipes Brasilien, Frauen- feldianus Neu-Granada, decölor, Nattereri und Zelebori Brasilien, Spirostreptus cluniculus, Caicarae, consobrinns, cinctus, strangulatus, cultratus, teres, laticaudatus, Nattereri, macrourus uud acutus Bra- silien, Paraensis Parä, crassicornis Neu-Granada. Woodii St. Louis, ignobilis Nord-Amerika und Californicus. Cope (Proceed. Americ. philos. soc. XL 1869—70. p. 179 ff.) schied in der Gruppe der Lysiopetaliden von Spirostrephon eine neue Gattung Pseudotremia nach der Anwesenheit von zwei Poren jederseits der Mittellinie der einzelnen Körperringe ab und beschrieb zwei derselben angehörige Nord - Amerikanische Arten als Pseud. cavernarum und Verdii. Fernere neue Arten sind: Spirobolus agi- lis und Jülus montanus Cope. Die Synonymie von Cambala annu- lata stellt er folgendermassen fest: Julus annulatus Say = Spirostre- phon lactarius Newp. (non Say). Eisen und Stuxberg (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1868. p. 378) machten Julus anceps als n. A. aus Schweden bekannt. Siphonizantia. Cope (Proceed. Americ. philos. soc. XL 1869 — 70. p. 182) machte eine neue Gattung Andrognathus bekannt, welche er, da sie die kauenden und saugenden Chilognathen durch ihre Charaktere gleichsam vermittelt, zu einer besonderen, zwischen beiden stehenden Familie Andrognathidae erheben will. Das La- bium stellt eine breite, leicht herzförmige Platte dar, die Mandi- beln sind äusserst klein, rudimentär, die Körpersegmente sind er- härtet, das Präanalsegment stellt einen ununterbrochenen Cylinder dar; an den Fühlern bilden das verschmolzene 6. und 7. Glied mit dem ihnen eng verbundenen fünften eine Keule. Körpersegmente zahlreich. — Art : Androgn. corticarius Virginia. Derselbe (Transact. Americ. entom. soc, May 1870. — An- nais of nat. bist. 4. ser. VI. 1870. p. 425 ff.) charakterisirte eine neue Archiv f. Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. U 290 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissenseh. Leist. im Gebiete Gattimg Petaserpes, mit Octoglena Wood zunächst verwandt: Körperringe 51 bis 53, ohne Seitenlamellen; Kopf bis zur Basis der Fühler unter dem schildförmigen Prothorax verborgen; zwei Ocel- lenhaufen ; Fühler gross, kräftig, sechsgliedrig, haarig. Segmente oberhalb abgeflacht, unterhalb leicht gewölbt. Bewegung langsam, ähnlich wie bei Polydesmus. — Art: Pet. rosalbus, Ost-Tenessee. Siplwnophora Mexicana als n. A. von Humbert und de Saus- sure (Rev. et Magas. de Zool. 2. ser. XXI. 1869. p. 156) diagno- sticirt. F. Meine rt, Polyzonium Germanicum : Tillaeg til »Danmarks Chilognather« (Naturhist. Tidsskr. 3. Raek. VI. p. 457 ff.) fügt die genannte Art als eine für die Dänische Chilognathen -Fauna neue Ent- deckung seiner früher gegebenen Aufzählung hinzu und giebt eine nochmalige eingehende Gattungs- und Art- Charakteristik. Verf. sieht die Mundtheile von Polyzonium entgegen Brandt nicht als eigent- lich saugende, sondern nur als eigenthümlich modificirte kauende an. Pauropoda. Packard (New or rare American Neuroptera, Thysanura und Myriapoda, Proceed. Boston soc. nat. bist. XIII. 1870. p. 409. — Americ. Natur. IV. Decbr. 1870) machte Pauropus Lubbocki als n. A. von Salem bekannt. 2. Arachnoidea. L. Koch, Beitrag zur Kenntniss der Arachniden- fauna Tyrol's (Zoologische Mittheilungen aus Tyrol, der 43. Versamml. deutsch. Natur f. gewidmet vorn Ferdinan- den ra zu Innsbruck. 1869. 58 pag. in 8. — Separatab- druck aus: Zeitschr. d. Ferdinand. 1869. p. 149—206). Verf. macht in dieser Abhandlung eine Reihe neu aufge- fundener Tyroler Arten aus den Ordnungen der Arthro- gastra und Araneina bekannt. Desselben Verf.'s „Beiträge zur Kenntniss der Arach- nidenfauna Galiziens", welche eine Aufzählung der von Nowicki in der Bukowina und im Tatra -Gebirge ge- sammelten Arten enthalten und im J. 1870 in einer Kra- kauer Gesellschafts-Schrift publicirt worden sind, liegen dem Ref. nicht zur Einsicht vor. Cambridge, Notes on some Spiders and Scorpions d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869—70. 291 from St. Helena, with descriptions of new species (Proc. zool. soc. of London 1869. p. 531—544. pl. 42). Verf. giebt eine Aufzählung von 2 Scorpionen und 20 Araneinen von St. Helena; unter letzteren beschreibt er neun Arten als neu. Derselbe, Notes on a collection of Arachnida made by J. K. Lord in the peninsula of Sinai and on the African borders of the Read Sea (Proceed. zoolog. soc. of London 1870. p. 818—823, pl. 50). Von den 23 verzeich- neten Arten gehören 4 den Arthrogastren, 19 den Ära neinen an; drei der letzteren werden als neu beschrieben. A. Menge, Ueber einen Skorpion und zwei Spin- nen im Bernstein (Schriften der naturf. Gessllschft in Danzig, Neue Folge II, 2. 1869. 9 pag.). Der hier vom Verf. aus dem Bernstein bekannt gemachte Skorpion, wel- chem er den Namen Tityus eogenus beilegt, ist augen- scheinlich dem lebenden und weit verbreiteten Scorpio Americus Lin. sehr nahe verwandt. Die beiden Aranei- nen gehören besonderen Gattungen an : Glostes, nov. gen. mit der Art: Gl. priscus, durch lange, gegliederte Spinn warzen ausgezeichnet, sieht Verf. als zwischen Clotho und Mygale stehend an. Die zweite: Gerdia, nov. gen. mit der Art: Gerd, myura zeigt den Vordertheil des Cephalothorax stark ansteigend und geringelte Spinnwarzen von der Länge des Hinter- leibes; sie unterscheidet sich von Hersilia durch zweigliedrige Tarsen. Arthrogastra. , H.Wood, On the Phalangia and Pedipalpi collected by Prof. Orton in Western South- America, with the description of new African species (Transact. Americ. philos. soc. XIII. 1869. p. 435— 442. pl. 24). Von elf beschrie- benen und abgebildeten Arten aus den Familien der Skor- pione, Phryniden und Phalangiidcn stammen zwei aus Süd-Afrika, die übrigen aus dem westlichen Süd-Amerika. Scorpiodea. Butlius Groutii Wood (Transact. Americ. philos. soc. XIII. 1869. p.442. pl. 24. fig. 4) n. A. aus dem Zulu-Lande. Tityus eogenusMcnge (Schrift, d. naturf. Gesellsch in Danzig II, 2. 1869. mit Abbildung in Holzschnitt) n. A. aus dem Bernstein PseudOSCOrpiones. H. Hagen, Synopsis Pseudoscorpionidum 292 Gerstaecke r: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete synonymica (Proceed. Boston soc. nat. bist. XIII. 1870. p. 263—272). Ein sehr dankenswerther, in alphabetischer Reihenfolge angelegter Literatur-Nachweis für die bis jetzt bekannt gemachten Bücherskor- pione, Gattungen sowohl wie Arten. Phrynidae. Phrynus gorgo als n. A. aus Peru, Phr. annula- tipes als n. A. aus dem Zulu-Lande, von H. Wood (Transact. Arne- ric. philos. soc. XIII. 1869. p. 440 f., pl. 24. fig. 1 u. 2) beschrieben und abgebildet. PhalangÜdae. L. Koch (Beitrag zur Arachn.-Fauna TyroPs p. 1 — 20) machte Leiöbunum bibrachiatum, humüe, gläbrum und (p. 56) imrpurissatum als n. A. aus Tyrol bekannt und begründete auf erstere nachträglich (p. 55) eine neue Gattung Li od es (unter den Coleopte- ren längst vergebener Name !), welche sich von Leiöbunum durch kür- zere Beine mit dickeren Schenkeln und Schienen, so wie durch die Bildung der Taster, deren Schenkelglied unten an der Basis einen kurzen , deren Patellenglied dagegen einen auffallend langen , stiel- förmigen Fortsatz zeigt, unterscheidet. Die (ebenda) nochmals aus- führlich beschriebene Art, fand sich in Menge am Grossglockner zwischen 6500 und 7500' Höhe. — Eine zweite neue Gattung H opli- tes, welche auf Acantholophus Helleri Auss. begründet wird, zeich- net sich durch gewölbtes, mit Längsreihen von Stacheln besetztes Abdomen, zwei vorstehende Lamellen über den Mandibeln, lange Stachel auf dem Augenhügel, frei hervortretende Mandibeln und deut- lich gezähnte Tasterklaue aus. Eine n. A. derselben ist: Hoplites argentatus Meran. — Cerastoma Tirolense und capricome, Opilio rhododendri n. A. — Gleichzeitig stellt Verf. eine analytische Ta- belle sämmtlicher Opilioniden-Gattungen (p. 2) , der Leiöbunum — (p. 3), Cerastoma — (p. 8 f.) und Opilio-Arten (p. 13 f.) zusammen, ebenso (p. 16 — 19) für die Arten der Gattungen Ischyropsalis, Ne- mastoma, Homalonotus, Egaenus, Platylophus und Acantholophus. In letztern Uebersichten nimmt Verf. neben den bereits bekannten auch einige neue Arten auf: Ischyropsalis manicata Siebenbürgen, Nemastoma Daciscum ebendaher, superbum Naxos, spinulosum und aurosum Griechenland, Homalonotus Bomanus Rom, Hispanus Spa- nien, Platylophus montanus Erzgebirge, Acantholophus obtusedenta- tus Modena und Andalusien. — Schliesslich werden für 14 Tyroler Arten neue Fundorte angegeben. Wood (Transact. Americ. philos. soc. XIII. 1869. p. 435 ff. pl. 24. fig. 3 — 10) machte folgende neue Arten und Gattungen aus dem westlichen Süd-Amerika (Ecuador, Peru) bekannt: Phalangium Ortoni, Gonyleptes praedo, injucundus, spinipalpus und multimacu- atus. — Ortonia, nov. gen., von Gonyleptes durch zahlreiche Tarsenglieder des zweiten Beinpaares und das nierenförmige End- glied der Mandibeln, welches mit seiner Mitte am vorhergehenden d. Myriopoden. Arachniden u. Grustaceen währ. d. J. 1869—70. 2 98 eingelenkt ist, unterschieden. (Diese Charaktere würden auf die Männchen der Gatt. Flirtea Koch = Cosmetus Perty pars passen!) — Zwei Arten: Ort. bilunata Ecuador und /erarNapo. — Octoph- thalmus, nov. gen., mit vier Ocellen jederseits vor dem Mittel- höcker; Endglied der Mandibeln mit seiner Basis an dem vorherge- henden eingefügt. — Art: Oct. marginatus. Araneina. Ph. Bertkau, Uefyer den Bau und die Funktion der Oberkiefer bei den Spinnen und ihre Verschieden- heit nach Familien und Gattungen (Archiv f. Naturgesch. XXXVI. 1870. p. 92— 125. Taf. 2). Verf. geht in seinen, sich auf eine grosse Anzahl von Einzelformen erstrecken- den Untersuchungen auf die Theile des äusseren Haut- skeletes der Kieferfühler (Basalglied, Fangklaue) und die sie charakterisirenden Merkmale (Furchung, Zahnung, glatte Basalfleck des ersteren), auf die an sie gehende Musku- latur, die im Innern befindliche Giftdrüse, auf die je nach Familien , Gattungen und Arten auftretenden Verschie- denheiten und schliesslich auf die Funktion der in Rede stehenden Gliedmassen ein. Abgesehen von vielen durch die Untersuchungen des Verf.'s zur Kenntniss gebrachten interessanten Einzelheiten, sind die von ihm erzielten Resultate auch von systematischer Bedeutung. Er weist das Fehlen des Basalfleckes am ersten Gliede als cha- rakteristich für die Theridiiden, Dysderiden und Attiden, sein Vorhandensein für die übrigen Familien mit seitlich einschlagbarer Fangklaue nach. Die Gattung Scytodes würde nach dem Bau der Kieferfühler von den Dysde- riden, Sparassus und Thanatus von den Thomisiden auszu- schliessen sein. Letztere beide Gattungen weist Verf. mit Recht den Lycosiden zu, mit welchen sie durch die Sägezähne der Fangklaue (den Thomisiden fehlend) über- einstimmen. T. Thoreil hat seiner „Recensio critica Aranearum Sueciae" ein anderes, noch umfangreicheres und für die Kenntniss der einheimischen Arachniden, nicht minder aber auch für die Systematik der Ordnung im Gänzen unge- mein wichtiges Werk unter dem Titel : On European Spi- 204 G ers ta ecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete ders. Part 1. Review of the European genera of Spiders, preceded by some observations on zoological nomenclature (Nov. Acta soeiet. scient. Upsaliensis 3. ser. VII, 1. 2. — Separatabdruck : Upsala 1869—70. 4. XXIV u. 242 pag.) folgen lassen, in welchem er zunächst eine umfassende, alphabetisch angeordnete Uebersicht der einschlägigen Literatur und sodann, nach ausführlicher kritischer Be- sprechung der neueren Werke von West ring, Black- wall und Simon, eine auf selbstständigen und sehr ein- gehenden Untersuchungen beruhende Feststellung der Gattungen liefert. Dieselben werden zu Familien und Subfamilien gruppirt, in analytischen Tabellen nach ihren wesentlichsten Merkmalen scharf unterschieden und be- sonders in Betreu" ihrer Nomenklatur und Synonymie sehr eingehend erörtert. Obwohl Verf. bei seiner Arbeit zu- nächst nur die Europäischen Gattungen in's Auge gefasst hat, berücksichtigt er doch nebenher, so weit sie für die Systematik von Wichtigkeit sind, auch zahlreiche exoti- sche; wie er denn überhaupt seine Aufgabe in sehr um- fassender Weise aufgefasst und gelöst hat und, so weit es sich um Verwerthung der einschlägigen Literatur han- delt, die ungethcilteste Anerkennung beanspruchen darf. Eine streng systematische Gliederung der A raneinen, welche vorläufig noch ein Desiderat ist und, wie allerdings zugegeben werden muss, mit den grössten Schwierig- keiten zu kämpfen hat, ist vom Verf. dem Titel seines Werkes nach nicht in Aussicht genommen worden, und wenn sie ihm so wenig, wie seinen Vorgängern geglückt ist, wird ihm also daraus kein Vorwurf gemacht werden können. Trotzdem nimmt er sie factisch gewissermassen durch die Eintheilung der Araneinen in „Unterordnun- gen", „Familien14 u. s. w. in Anspruch. Er erhebt näm- lich, was Latreille vielleicht am richtigsten als „Grup- pen", Koch später als „Familien" bezeichnet hat, jetzt zu „Unterordnungen", deren er sieben : Orbitelariae, Retite- lariae, Tubitelariae, Territelariae, Laterigradae, Citigradae und Saltigradae hinstellt, unter diese die 22 von ihm an- genommenen Familien vcrthcilend. So unwesentlich auch die für solche weitere und engere Gruppen angewendeten d. Myriopuden, Arachmden u. Crustaceen währ, d, J. 1869 70. 295 Bezeichnungen sein mögen, so würde es sich doch jeden- falls empfehlen, sie wenigstens innerhalb solcher Classen, welche, wie die Insekten, Crustaceen und Arachniden, in unmittelbarer Verwandtschaft mit einander stehen und daher zu einem Vergleich auffordern ; in annähernder Gleich mässigkeit anzuwenden. Unter den Insekten und Crustaceen verlangt man aber von einer „Unterordnung" ebensowohl wesentliche Organisationsverschiedenheiten, wie sie z. B. bei Libellen und Ephemeren den Orthopte- ris genuinis oder bei den Lernaeen den freilebenden Co- pepoden gegenüber existiren, wie zum Mindesten jeden Ausschluss eines Zweifels darüber, ob eine Gattung die- ser Unterordnung angehöre oder nicht. Ersteres wird nun Verf. für seine sogenannten Unterordnungen der A raneinen gewiss nicht in Anspruch nehmen wollen, wäh- rend er andererseits den Mangel irgend welcher scharfer Grenzen zwischen denselben wiederholt selbst zugesteht. Von den Gattungen Dictyna, Titanoeca u. s. w. sagt er (p. 71) sogar direkt, dass sie ebenso gut zu den Retitela- rien wie zu den Tubitelarien gestellt werden können, während er als zu letzteren gehörig solche Spinnen be- zeichnet, welche eben in keine der anderen „Unterord- nungen" hineinpassen. Die Gattung Catadysas Hentz stellt er gleichfalls (p. 161 u. 187) als ein Verbindungs- glied zwischen Lycosiden und den (noch am besten ab- gegrenzten) Theraphosiden hin und vermisst (p. 169) selbst zwischen Laterigraden nnd Tubitelarien scharfe Grenzen. Dasselbe hätte er auch von den Citigraden und den La- terigraden (in dem von ihm angenommenen Umfange) sagen können, da Olios (Heteropoda) und Selenops, wie Ref. seitdem nachgewiesen hat, überhaupt nicht laterigrad und mit Phoneutria viel näher als mit Thornisus verwandt sind. So lange die Ansichten der Autoren getheilt sind, ob man eine Gattung zu den Thomisiden oder zu den Epciriden zu steilen habe, wie das wegen Arcys bei Wal- ckenaer und Koch der Fall ist, muss Ref. vorläufig selbst noch die Feststellung von „Familien" vermissen und diese dürften wohl zunächst ein Postulat der Syste- matik sein, bevor von „Unterordnungen" geredet werden 296 Gerstaecker: Bericht üb. cl. wissensch Leist. im Gebiete kann. Als einigermassen gut begründete Familien könn- ten aber vorläufig höchstens die Saltigradae und Thera- phosidae angesprochen werden, während für die übrigen Araneinen eine befriedigende systematische Gliederung noch fehlt. Ein unbestimmtes Gefühl, wohin man eine Gattung zu stellen habe, ist von dem überzeugenden Nach- weis ihrer verwandtschaftlichen Beziehungen noch weit entfernt; ein solcher ist aber zur Zeit noch für ebenso viele Gattungen wie Gruppen zu führen. — Dass demnach die folgende, vom Verf. aufgestellte Eintheilung der Araneinen mit der Zeit noch wesenliche Veränderungen erfahren wird, kann keinem Zweifel unterliegen. Subordo I. Orbitelariac. Fam. 1. Epeiroidae. Subfam. Epeirinae. Gattungen: Argiope, Epeira, Cyrtophora, Singa, Cercidia Thor., Zilla, Meta, Tetragnatha. Subfam. Uloborinae. Gattungen: Uloborus, Hyptiotes. Subordo II. Retitelariae. Fam. 1. Theridioidae. Gattungen: Pachygnatha, Formicina, Episinus, Argyrodes, Tapinopa, Linyphia, Erigone, Walcke- naera, Nesticus Thor., Ero, Phyllonethis Thor., Dipoena Thor., Theridium, Steatoda, Lithyphantes Thor., Lathrodectus, Eu- ryopis, Asagena, Pholcomma Thor. Fam. 2. Scytodoidae. Subfam. Pholcinae. Gattungen: Pholcus, Spermophora. Subfam. Scytodinae. Gattungen: Scytodes, Loxosceles. Fam. 3. Enyoidae. Gattungen: Zodarium, Enyo. Subordo III. Tub itelari ae. Fam. 1. Urocteoidae. Gattungen: Uroctea, Oecobius. Fam. 2. Hersilio idae. Gattung: Hersiliola Thor. Fam. 3. Agalenoidae. Subfam. Amaurobiinae. Gattungen: Dictyna, Argenna Thor., Titaenoeca Thor., Amaurobius, Lethia. Subfam. Agaleninae. Gattungen : Cybaeus. Caelotes, Tegena- ria, Cryphoeca Thor., Hahnia, Agalena, Histopona Thor., Textrix, Hadites, Agroeca. Subfam. Argyronetinae. Gattung: Argyroneta. Fam. 4. Drassoidae. Gattungen: Zora, Apostenus, Trachelas, Liocranum, Anyphaena, Clubiona, Chiracanthium, Phrurolithus, Micaria, Drassus, Melanophora, Gnophosa, Thysa. Fam. 5. Dysderoidae. Gattungen: Segestria, Schoenobates, Ariadne, Dysdera, Harpactes, Oonops, Stalita. Fam. 6. Filis tatoidae. Gattung: Filistata. d.Myriopoden, Arachniden u, Crustaceen währ. d. J. 1869— 70 297 Subordo IV. Territelariae. Farn. 1. Theraphosidae. Gattungen: Atypus, Cyrtauchenius, Nemesia, Diplura, Trechona, Avicularia. Subordo V. Laterigradae. Farn. 1. Thomisoidae. Subfam. Philodrominae. Gattungen: Micrommata, Sparassus, Heteropoda, Selenops, ArtanesThor., Philodromus, Thanatus. Subfam. Thomisinae. Gattungen: Monoeses Thor., Thomisus. Misuraena, Dioea Thor., Xysticus, Coriarachne Thor. Subfam. Anetinae. Gattung: Anetes. Subordo VI. Citigradae. Fam. 1. Lycosoidae. Gattungen: Aulonia, Lycosa, Taren- tula, Trochosa, Pirata, Dolomedes, Ocyale, Ctenus. Fam. 2. Oxyopoidae. Gattungen: Peucetia Thor., Oxyopes. Subordo VII. Saltigradae. Fam. 1. Eresoidae. a) Eresinae: Eresua. b) Palpimaninae : Palpimanus. Fam. 2. Attoidae. Gattungen: Salticus, Leptorchestes Thor., Epiblemum, Heliophanus, Ballus, Marpissa, Menemerus, Den- dryphantes, Euophrys , Philaeus , Attus, Aelurops Thor.. Yllenus. A. Menge's „Preussische Spinnen" sind mit einer zweiten und dritten Abtheilung (p. 153—264. Taf. 29—49) im zweiten Bande der Schriften d. naturforsch. Gesellsch. in Danzig, 1. u. 2. Heft, 1868 — 69 fortgesetzt worden. Der vorliegende Abschnitt umfasst die Beschreibung von 92 Arten (Nr. 66 — 157), welche sämmtlich der Familie der Theridiiden angehören, und bringt damit die Tribus „Retiparae" zum Abschluss. Die Ausführung desselben im Einzelnen ist mit Einschluss der zahlreichen photoli- thographirten Abbildungen dieselbe, wie sie für den er- sten Theil angegeben worden ist. Die Zahl der vom Verf. bekannt gemachten neuen Arten ist gleich derjeni- gen der neu begründeten Gattungen eine sehr ansehnliche. Gatt. Steatoda 7 fernere Arten (St. undulata und punctulata neu), Neottiura , nov. gen. (auf Therid. bimaculatum begründet), 1 A , Theridium Walck. (auf Th. lineatum Gl. beschränkt) 1 A., Crustulina, nov. gen. (auf Therid. guttatum Wid. begründet), 1 A., Cer atina , nov. gen. (der Name schon von Latreille für eine allbekannte Bienengattung verwandt!), auf Therid. breve Wid. begründet, mit 4 A. (Gerat, rubella, rotunda und globosa neu), En- ryopis, nov. gen. (Euryope Dalm. Coleoptera!) 2 A. (Micryph. fla- vomaculatus Koch und tristis Hahn?), Pachydactylus, nov. gen. 298 Gerstaecker: Bericht üb d. wissenseh. Leist. im Gebiete 1 A. (Fach, pronus n. A.), Platyopis, nov. gen. (Platyope Fisch. Coleoptera!) fürTherid. sulcifrons Wid. (1 A.), Gonatium, nov. gen. für Therid. chelifcrum Wid. und Micryph. isabellinus Koch (2 A.), Gongylidium, nov. gen. 1 A. {Gong, nigricans, neu), Tmeticus, nov. gen. (fürTherid. dentatum Wid. und graminicola Sund, errichtet) 7 A. (Tmet. leptocaulis, foveolatus, cristatus, spinipalpus und liami- palpis neu), D icymbium, nov. gen. mit 2 n. A.: Die. clavipes und gracilipes. Erigone Sav. 2 A., Lophocarenum, nov. gen. (Typus: Therid. acuminatum Wid.) 11 A. (Loph. stramineum, bihamatum, parvulum. apiculatum, dicholophum. globiceps und crassipalpum neu), Lophomma, nov. gen. (Typen: Therid. bicorne und anticumWid.) 9 A. (Loph. stictocephalum, psiloeephalum. cristatum, flavidum und mitratum neu), Phalops , nov. gen. (Phalops Erichs. Coleoptera!) für Therid. cornutum Wid. und Erigone conica Westr. errichtet, mit 4 A. (Phal. furcillatus neu), Dicyphus, nov. gen. (Typus: Micryph. bicuspidatus Koch?) 3 A. (Die. tumidus und cilunculus neu), Ela- phidion, nov. gen. (Elaphidion allbekannte Cerambyeinen-Gattung Serville's!) mit 1 n. A.: Elaph. flagelliferum. — Corni cularia, nov. gen. (für Therid. monoecros Wid.) 1 A. — Microneta, nov. gen. (Typen: Micryph. ochropus und tessellatus Koch) 9 A. (Micr. scrobiculata, pusilla, gracilis, pygmaea und bifida neu). — Micryphan- tes 5 A. (Micr. lividus, hirsutus, tenuipalpus, crassipes und tener neu). — Leptothrioc, nov. gen. mit Id. A.: Lept. clavipes. — Dre- panodus, nov. gen. mit 1 n. A.: Drep. obscurus. — Pronopius, nov. gen. mit 1 n. A.: Fron, providus. — DictynaWalck. mit 5 A. (Dict. major, albopunetata und ammophila neu). — Lethia, nov. gen. mit 2 n. A.: Leth. varia und stigmatisata. — Hahnia Koch 3 A. — Asagena Sund- 1 A. — Eucharia Koch 4 A. (Euch, bima- culata neu). Ein von G. Canestrini und P. Pavesi unter dem Titel „Catalogo sistematico degli Araneidi Italiani4 im Archivio per Zoolog, nov. ser. II. 1870 herausgege- benes zweites Verzeichniss Italienischer Spinnen hat dem lief, bis jetzt nicht zur Einsicht vorgelegen. Cambridge, On some new genera and species of Araneidca (Proceed. zoolog. soc. of London 1870. p. 728 —747. pl. 44) machte eine Anzahl verschiedenen Gruppen angehöriger neuer Gattungen aus Ceylon, Brasilien, Süd Afrika u. s. w. bekannt. Stenochilus, nov. gen. (vergebener Name!) fraglich den Dras siden zuertheilt, in der Körperform ohne Auszeichnung, jedoch durch nur zwei Spinnwarzen charakterisirt. — Art : Sten. Hobsoni Bombay, pl. 44. fig. 1. — Cydippe, nov. gen. (vergebener Name!) aus der d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869 — 70. 209 Gruppe der Ageleniden. Vordertheil des Cephalothorax abgerundet, Augen in drei Querreihen: 2.2.4. Endglied der Tarsen mit drei Klauen. — Art: Cyd. ungwiculata PortNatal, pl. 44. fig. 2. — Sphe- co zone, nov. gen. aus der Theridiiden-Gruppe ; Augen weit vom Vorderrande des Cephalothorax entfernt, auf dessen stark anstei- gendem Theil gelegen. — Art: Sphec. rabescens Minas-Geraes, pl. 44. fig. 3. — Cephalobares, nov. gen., gleichfalls aus der Theridiiden- Gruppe; durch die kuglig gewölbte Vorderhälfte des Cephalothorax, welcher die Kieferfühler überragt, ausgezeichnet. Längsverhältniss der Beine 1,4, 2, 3: Abdomen cylindrisch, gegen die Spinnwarzen hin schräg nach vorn und unten abgestutzt. — Art: Ceph. globiceps Ceylon, pl. 44. fig. 6. — Moneta, nov. gen., derselben Gruppe angehörig, haupt- sächlich durch den rhombischen, hinten breiteren, am Ende jedoch zu einem schmalen Fortsatz verengten Hinterleib ausgezeichnet. — Art: Mon. spinigera Ceylon, pl. 44. fig, 5. — Chorizoopes, nov. gen. aus der Epeiridcn-Gruppc ; eine kurzbeinige, gedrungene Form mit stark gewölbtem und nach hinten jäh abfallendem Cephalothorax und hohem* vor der Spitze gehöckertem und gegen die Spinnwar- zen hin schräg abgestutztem Hinterleib; Längsverhältniss der Beine: 4, 1, 2, 3. — Art: Chor, frontalis Ceylon, fig. 6. — Oeta, nov. gen., gleichfalls aus der Epeiriden-Gruppe ; eine gestreckte, langbeinige Form mit drei stark hervortretenden Fortsätzen des vorderen Ce- phalothoraxrandes, von denen der breitere mittlere vier, die spitze- ren seitlichen je zwei Ocellen tragen; Verhältniss der Beine: 4, 1, 2, 3. — Art: Oet. spinosa Ceylon, fig. 7. — Bhion, nov. gen. (Gruppe?), eine wenig prägnante Form mit sechs fast gleich grossen Ocellen, die beiden anderen Paare der Länge, das hintere der Quere nach gestellt. (Verf. glaubt die Gattung als mit Tegenaria verwandt ansehen zu dürfen.) — Art: Rh. pallidum Ceylon, fig. 8. — lyhy- cus, nov. gen. (Thomisidae ?) Cephalothorax und Hinterleib oval, beide buckelig gewölbt; Ocellen in zwei gekrümmten Querreihen Tarsen mit drei Klauen. — Art:' Phyc. brevis Ceylon, fig. 9. — Aphantochilus, nov. gen., mit Myrmecia verwandt, aber von ge- drungenerer Form; Cephalothorax vorn beiderseits gedornt, in der Mitte des Rückens mit aufgerichtetem Stachel; Ocellen klein, un- gleich , in zwei Gruppen zu je vier vertheilt , auf der erhabensten Stelle des vorderen Abschnittes des Cephalothorax gelegen ; Beine mittellang: 4, 1, 2, 3. — Art: Aph. llogersii Minas-Geraes, fig. 10. Derselbe (ebenda 1870. p. 820 ff. pl. 50. fig. 1—3) beschrieb und bildete ab Argiope Lordii, Gastracantha lepida und Lycosa praelongipes als n. A. vom Rothen Meere. Derselbe (ebenda 1870. p. 101— 108. pl. VIII): Monograph of the genus Idiops, including descriptions of several species new to science. Verf. beschreibt aus der Mygaliden-Gattung Idiops Perty (= Acanthodon Guer.) folgende Arten : Idiops fuscus Perty (Sphaaus 300 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete idiops Walck.), Kochii n. A. Amazonien, sigittatus n. A. Swan-River, Petitii Guer. Brasilien, Syriacus n. A. Beirut. — In einer »Supple- mentary notice on the genus Idiops« (ebenda p. 152 — 157. pl. Vlll) werden ferner beschrieben: Idiops Meaäii n. A. Ostafrika, Black- walli n. A. Swan-River und Thorelli n. A. Süd- Afrika. Derselbe (Proceed. zoolog. soc. of London 1869. p. 531 ff. pl. 42) machte als n. A, von St. Helena bekannt: Clubiona dubia, Ariadnc Mellissii. Tetragnatha digna und indigna, Philodromus si- gnatus, Olios tridentiger, Lycosa ligata und inexorabilis, Salticus ni- grolimbatus, auf der beifolgenden Tafel in colorirten Abbildungen dargestellt. Derselbe, Descriptions and sketches of some new species of Araneidea with characters of a new genus (An- nais of nat. hist. 4. ser. III. 1869. p. 52—73. pl. IV— VI). Die vom Verf. hierin bekannt gemachten neuen exotischen Arten gehören der Gattung Storena Walck., ausserdem den Gruppen der Thomisiden und Salticiden an. Storena variegata, scintülans, Bradleyi, australiensis und macu- lata n. A. Australien. — Stephanopis, nov. gen. (Thomisidae). Körper und Beine durch zahlreiche Unebenheiten rauh und stumpf ; Augen im Kreise um einen schmalen , zapfenförmigen Vorsprung des Cephalothorax gelegen, die beiden äusseren der Vorderreihe sehr gross. — Fünf Australische Arten : Steph. altifrons , nigra, clavata, lata und camelina. — Lyssomanes tenuipes n. A. Ceylon. — Salticus coccinelloides n. A. Neu-Freiburg, bicurvatus und plataleoides n. A., von Ceylon (gehören beide nach Exemplaren des hiesigen Museums der Gattung Toxeus Koch an. Ref.) — Eresus bicolor n. A. Damara- Land, Eresus tibidlis n. A. Mysore. Sämmtliche beschriebene Arten sind auf den drei beifolgenden Tafeln theils in ganzer Figur, theils nach ihren charakteristischen Körpertheilen abgebildet. Derselbe, Descriptions of a new genus and six new species of Spiders (Journal of the Linnean socv Zoo- logy X. 1870. p. 264—275. pl. IX). Einige den Gruppen der Mygaliden, Theridiiden und Thomisiden angehörige neue exotische Formen. Eriodon (Missulena) formidabile, granulosum und crassum n. A. Australien. - Phoroncidia Thwaitesii n. A. Ceylon, durch die Bildung des Hinderleibes lebhaft an die Süd-Amerikanischen Acroso- nien erinnernd. — Thelaosoma, nov. gen. (Thomisidae). Cephalo- thorax quer, seitlich gerundet, nach hinten ansteigend, mit einem scharf abgesetzten, schmalen, die Augen tragenden Vorsprung ver- sehen; Abdomen gleichfalls quer, kuglig gewölbt, durch einen über den Hintertheil des Cephalothorax aufsteigenden, zweizipfligen Auf- d. Myriopoden, Aradmiden u. Crustaceen währ. d. J. 1869—70. 301 satz von sehr eigenthümlicher Form ; die beiden hinteren Beinpaare auffallend kürzer als die beiden anderen. — Zwei Australische Ar- ten: Thal dubium und distinctum. Abbildung sämmtlicher Arten auf pl. IX. Derselbe, Catalogue of a collection of Ceylon Araneidea latelv received frora Mr. J. Nietner, with descriptions of new species and characters of a new ge- nus. Part I. (Jonrn. of the Linnean soc., Zoology X. 1870. p. 373—397. pl. XI— XIII). Aufzählung und Beschrei- bung von 17 meist neuen Ceylonischen Arten aus den Gruppen der Mygaliden, Drassiden, Ageleniden, Theri- diiden und Epeiriden. Mygale radialis, Cheiracanthium incertum. Tegenaria torva. Pholcns Ceylonicus und distinctus, Argyrodes fissifrons, Tlieridion luteipes, annulipes, spiniventre und albomaculosum. — Dolicho- gnatha, nov. gen. (Theridiidae). Kieferfühler verlängert, vertikal; mittlere Ocellen der vorderen Reihe gross, getrennt, der hinteren sehr klein, diese aneinandergerückt. Hinterleib kuglig aufgetrieben, mit warzigen Hervorragungen. Erstes und zweites Beinpaar sehr viel länger als die folgenden, das dritte das kürzeste. — Art : Dol. Niet- neri- — Tetragnatha culta, argentata und Oeylonica n. A. — Von bereits bekannten Arten werden als Ceylonisch aufgeführt und er- örtert: Tegenaria civilis Walck., Theridion tepidariorum Koch und Tetragnatha decorata Blackw. Derselbe, Descriptions and sketches of two new species of Araneidea , with characters of a new genus (Journal of the Linnean soc, Zoology X. 1870. p. 398 — 405. pl. XIV). Die hier vom Verf. bekannt gemachte , merkwürdige neue Gattung Miagrammopes, welche er mit Mithras und Uloborus für verwandt ansieht, repräsentirt die bisher noch nicht beobachtete Zahl von vier Ocellen. Durch die Länge und Schmalheit des Kör- pers erinnert sie im Allgemeinen an Tetragnatha, hat aber kurze Kieferfühler, den Cephalothorax vorn etwas erweitert und bogig ab- gerundet, die vier Augen in weiter Entfernung vom Vorderrand in eine bogige Querreihe gestellt, die grösseren äusseren ganz seitlich ; das vorderste Beinpaar viel länger und kräftiger als die folgenden, gerade vorgestreckt , das zweite unter dem ersten eingelenkt, das sehr kurze dritte in weiter Entfernung von den beiden ersten, das vierte mit stark verlängertem zweitem Schienengliede. — Zwei Ar- ten von Ceylon: Miagr. Tliwaitesii und Ferdinandi. J. Blackwall, A list of Spiders captured by Prof. PercevalWright in the province of Lucca in Tuscany, 302 Ger stac cker : Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete in the summcr of 1863, with characters of such species as appear to be new or little known to Arachnologists (Journ. of the Linnean soc, Zoology X. p. 405—434. pl. XV — XVI). Ein Verzeichniss von 68 Italienischen Araneinen, von denen zahlreiche als neu beschrieben und zum Theil abgebildet werden. Bei Feststellung der letz teren jsind jedoch vom Verf. weder die Arbeit von Ca- nestrini und Pavesi über Italienische Spinnen, noch verschiedene neuere Publikationen von L. Koch, Si- mon u. A. über Südeuropäische im Allgemeinen berück- sichtigt worden. Die hier nochmals beschriebenen und neuen Arten sind fol- gende: Lycosa famelicaKoch mas, Hecaerge Wrightii, Sphasus Ita- licus Walck. mas, Salticus brevis, exilis, Hanaus, intentus und obnixus, Thomisus amoenus, exiguus, modestas und elegans, Drassus decorus, Veleda güva, Theridium concinnum, laevigatum, eonvexum, prominens und delicatum, Linyphia punctata und JEpeira amoena. Derselbe, Notes on a collection of Spiders made in Sicily in the spring ofl868 by Perc. Wright, wilh a list of the species and descriptions of some new species and of a new genus (Annais of nat. hist. 4. ser. V. 1870. p. 392 — 404. pl. VIII). Das hier gegebene Verzeichniss Sicilianischer Spinnen umfasst nur 27 Arten, von denen folgende als neu beschrieben werden : Lycosa albocincta, Salticus petilus, Tliomisus diversus, Philo- dromus lepidus, Theridion parvulum. — Ctenophor a, nov. gen. (Name längst von M eigen für eine Tipularien-Gattung vergeben!), eine mit Theridion nahe verwandte Spinnenform, welche sich durch die auffallende Länge der beiden vorderen Beinpaare und die starke Bedornung ihrer Schienen und Tarsen auszeichnet. Verf. will auf diese Gattung und Galena Koch eine besondere Familie »Ctenopho- ridae« (gleichfalls vergebener Name bei den Rippenquallen!) her- stellen. — Art: Cten. monticola. — Linyphia polita n. A. — Die neuen Arten sind auf pl. VIII abgebildet. Derselbe, Description of a new species of Epeira (Annais of nat. hist. 4. ser. IV. 1869. p. 398 f.) unterschied Epeira Mengii, von Men^e gekannt, aber als nicht specifisch verschieden von Epeira inclinata angesehen, als n. A. aus England. Giebel, Ueber einige Spinnen aus Illinois (Zeitschr. f. d. ge- sammt. Natur wiss. XXXIII. 1869. p. 248—253) beschrieb Attus auri- dens Bosc, Brendeli n. A., Epeira apoclisa Walck., annulipes n. A., JJolomedes striatus und convexus n. A. — Ferner: Agclenopsis, d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869—70. 303 tiov. gen. (»Agenelopsis« ist wohl Druckfehler!), mit Agelena nahe verwandt, aber durch die Stellung und das Grössenverhältniss der Augen abweichend; die zwei der vordersten Reihe gross, von einan- der doppelt so weit entfernt als die beiden kleinen der dritten Reihe ; die vier der mittleren unter sich und mit denen der dritten gleich gross, eine gerade Linie bildend. — Art: Agel. albipilis. Derselbe (ebenda p. 367 f.) machte Thomisus trigonus als n. A. aus der Umgegend von Halle bekannt. Derselbe (ebenda XXXIV. p. 298—307) gab eine abermalige Aufzählung von 23 Schweizerischen, am Vierwaldstätten-See von ihm gesammelten Araneinen, deren einige er näher erörtert und unter denen er folgende als neu aufstellt: Miranda carinata, Tlieridion cruciatum, Linyplüa pentophtlialmica und Lycosa atra. L. Koch (Beitr. z. Arachn.-Fauna Tyrols p. 20 ff.) machte als n. A. aus Tyrol bekannt: Epeira carbonaria und alpica, erstere von Ep. ceropegia, letztere von Ep. cucurbitina eingehend unterschie- den ; ferner : Erigone avicula, anguinea, aurita, paradoxa, impudica, infesta, columbina, subelevata, erecta, gulosa, egena, Hellen, remota und älpigena. E. Simon, Sur les Araneides de la famille des Enydes qui habitent l'Espagne et le Maroc (Rev. et Magas. de Zool. 2. ser. XXII. 1870. p. 51, 97 u. 142 ff.) beleuchtet die Gattungen Enyo und Lache- sis Sav., von denen er erstere mit Koch als generisch verschieden von Clotho Sav. ansieht, als einer besonderen Familie angehörig, welche in nächster Verwandtschaft mit den Drassiden, Theridiiden und besonders mit den Ageleniden steht und ausser den beiden genannten Gattungen eine dritte, auf Enyo amarinthina Luc. begrün- dete, mit Namen Miltia (nov. gen. p. 147) umfasst. Die vom Verf. aufgezählten und beschriebenen Arten dieser drei Gattungen sind: Lachesis reticulata n. A. aus der Sierra Guaderrama, d'Estrella und aus Asturien, Enyo Algirica Luc, fusca n. A. Escurial, stylifera n. A. Guaderrama und Portugal, affinis n. A. Süd-Spanien, isabellina n. A. aus der Sierra Morena, modesta n. A. Gibraltar, maculata n. A. Tanger und Miltia amaranthina Luc. von Oran. Lucas, Quelques remarques sur les articles additionnels ob- serves dans les palpes des Actinopus, les pattes des Hersilia, et de- scription d'une nouvelle espece d'Araneide appartenant ä cette der- niere coupe generique (Rev. et Magas. de Zool. 2. ser. XXI. 1869. p. 160—170. pl. 11). Verf. lässt sich noch einmal ausführlich über die schon früher von ihm und Westwood erörterten Homologien zwischen den Tastern und Beinen der Araneiden und besonders über das ausnahmsweise Auftreten von drei Gliedern am Fusstheile der Palpen bei Actinopus und der Gangbeine von Hersilia aus und macht (p. 167. pl. 11) Hersilia Vinsonii als n. A. von Madagaskar bekannt. 804 Gerstaecker : Bericht üb. d. wissenseh. Leist. im Gebiete Derselbe, Note sur une Araneide nouvelle de la famille des Saltieides, appartenant au genre Plexippus (ebenda 2. ser. XXI. 1869. p. 208 ff. pl. 11) gab Beschreibung- und Abbildung von Plexippus Montrouzieri n. A. von Neu-Caledonien. Die Art ist durch den schlanken Bau des Körpers und der Beine und besonders durch die sehr langen Kieferfühler ihn hohem Grade auffallend und offenbar als Typus einer besondern Gattung anzusehen. Derselbe, Quelques remarques sur les Araneides qui habi- tent le Calvados, particulierement les environs de Honfleur (Rev. et Magas. de Zool. 2. ser. XXII. 1870. p. 229, 249 u. 266 ff.) gab eine Aufzählung der bemerkenswerthesten von ihm im August und Sep- tember bei Honfleur beobachteten Araneinen, unter denen wegen ihres nördlichen Vorkommens besonders Segestria senoculata und florentina, Dysdera erythrina und Nephila fasciata bemerkenswert}! sind. In Bezug auf ihre Lebensweise, die Form und Anlage ihrer Gespinnste u. s. w. erörtert Verf. u.A.: Segestria senoculata, Dysdera Hombergi, Theridion guttatum, Amaurobius atropos, Agelena laby- rinthica und Tegeneria campestris. Derselbe (Bullet, soc. entom. de France 1869. p. 75) er- wähnt des Vorkommens der Algerischen Attus Bresnieri und Ly- cosa numida Luc, ebenso des Attus finitimus Sim. in der Umge- bung Rom's. Derselbe (ebenda 1869. p. 82) fand eine demnächst von ihm unter dem Namen Salticus myrmicaformis (sie!) zu beschreibende neue Art bei Biskra in den Gallen des Limoniastrum Guyonianum ; dieselbe ähnelt der Myrmica rufa Lin. Everett (Transact. entom. soc. of London, Proceed. p. 29) er- wähnt zweier auf Borneo lebender (Spinnen, welche, wenn sie auf der Oberseite von Baumblättern ausgestreckt sitzen, eine täuschende Aehnlichkeit mit Vogel- Excrementen zeigen. Brauer (Beitrag zur Biologie der Acroceriden, Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien 1869. p. 737 ff.) wies Astomella Lindenii Erichs, als Parasiten der Cteniza ariana Koch nach. (Nach- dem zuerst Ref. den Oncodes fumatus Er. aus einer nicht näher be- stimmten, abgestorbenen Araneine, sodann Menge den Oncodes marginatus Meig. aus Clubiona putris erzogen hat , scheint dies dritte Beispiel auf einen weit ausgedehnten Parasitismus der Acroce- riden-Larven im Körper von Spinnen hinzuweisen). Nie. Wagner hat in den »Arbeiten der ersten Sitzung Rus- sischer Naturforscher in Petersburg«, welche im J. 1868 in Russi- scher Sprache (4.) herausgegeben worden sind, eine von zwei Tafeln begleitete Abhandlung über Lycosa Latreillei Koch veröffentlicht, deren Inhalt den. Naturforschern^ Germanischer und Romanischer Abkunft vermuthlich unzugänglich bleiben wird (p. 249 — 262. Taf. I. u. II). d. Myriopoden, Arachniden u. Cruslaceen wälir. d. J. 1869—70. 305 Beobachtungen über die Begattung und das Eierlegen des Pholcus phalangioides Walck. hat P. Bonizzi (Annuario della soc. dei natural, in Modena III. p. 179—181. — Ins Englische übersetzt: On the reproduction of Pholcus phalangioides, Annais of nat. hist. 4. ser. IV. 1869. p. 296) mitgetheilt. Die Eier werden zu zwanzig in einem Klumpen, ohne umhüllenden Cocon abgesetzt und vom Weibchen auf seinem Gewebe gehütet. Die Jungen schlüpfen nach 17 bis 19 Tagen aus. Die Begattung, welche das Männchen einzu- gehen lange zögert, dauert V/2 Stunden; nach derselben zieht sich das Männchen schnell und weit vom Weibchen zurück. van Hasselt, Etudes sur le Pholcus opilionoides Schrank (Archiv. Neerland. d. scienc. nat. V. 1870. p. 340 — 356) besprach in ausführlicher und interessanter Weise das bis dahin nicht beobach tete Auftreten des Pholcus opilionoides (phalangioides Walck.) in den Niederlanden, welches im Jahr 1868 gleichzeitig von verschie- denen Arten und in mehr oder weniger zahlreichen Exemplaren stattfand. Bei den Fundorten der meisten Individuen (Kaufmanns- gewölbe, botanischer Garten, in der Nachbarschaft von aufgestapelten Zucker-Emballagen u. s. w.) liegt die Vermuthung eines Imports von ausserhalb nahe, wie dies auch von Westring betreffs der in Schweden aufgefundenen Exemplare ausgesprochen worden ist. Verf. bespricht die bisher nicht sicher begründeten Artrechte der Phol- cus-Arten, von welchen ihm Ph. rivulatus, elongatus und impressus einerseits , Ph. nemastomoides und opilionoides andererseits kaum verschieden zu sein scheinen. Letztere Art beschreibt er nach le- benden Individuen, über deren Benehmen in der Gefangenschaft er Mittheilungen macht. In zwei Fällen, wo ein Männchen den Ver- such machte, ein mit ihm zusammengesperrtes Weibchen zu begat- ten, missglückte derselbe und beide Individuen fielen dem Weibchen schliesslich zum Opfer. Auch über das Eiergelege giebt Verf. nähere und berichtigende Auskunft. F. Wright, On the Katipo, a poisonous Spider of New-Zealand (Transact. and Proceed. New-Zealand Institute II. 1869. p. 81—84.) — W.Bulle r, On the Katipo or venomous spider of New-Zealand (ebenda III. 1870. p. 29 f.) — L.Powell, On Latrodectus (Katipo), the poisonous spider of New-Zealand (ebenda III. 1870. p. 56—59. pl. 5), — Der zweite dieser drei Artikel ist Tdurch den ersten, der dritte durch die beiden vorhergehenden hervorgerufen und ergänzt sie ihrem Inhalt nach. Wright setzt besonders die Vergiftungs- oder wenigstens Erkrankungserscheinungen auseinander, welche in meh- reren Fällen nach dem Biss der am Erdboden, zwischen Grasbü- scheln lebenden »Katipo«, einer dem Verf. nicht näher und aus eigener Anschauung, sondern nur nach den Mittheilungen Anderer bekannten Spinne, zur Wahrnehmung gekommen sind. Buller Archiv für Natnrg. XXXVH. Jahrg. 2. Bd. V 306 Gerstaecker: Bericht üb. d wissenseil. Leist. im Gebiete fügt dem weitere Nachrichten über die Lebensweise und die giftigen Eigenschaften dieser Spinne, welche er als glänzend schwarz mit lebhaft orangerothem Rückenstreif beschreibt, hinzu. Powell endlich giebt von derselben eine Abbildung und ausführliche Be- schreibung, weist sie als der Theridiiden-Gattung Latrodectus an- gehörig nach und legt ihr den Namen Latrodectus Katipo bei. Acarina. E. Bessels, Note sur le developpement des Aca- rides. Extrait d'une lettre aP.J. vanBeneden (Bullet, de l'acad. de Belgique 2. ser. XXVII. 1869. p. 276 ff.). Die vom Verf. vor der Publikation der Clapared e'schen Arbeit über Acarinen angestellten Untersuchungen be- treffs der Anlage des Embryo bei Atax, Phytoptus, Sar- coptes , Tetranychus u. A. stimmen nach seiner Angabe mit den von Clapared e erzielten Resultaten in allem Wesentlichen überein, so dass er ihre Bekanntmachung unterlassen zu können glaubt. Er beschränkt sich auf einige hier brieflich an v. B e n e d e n gerichtete, ergän- zende resp. berichtigende Mittheilungen über den Gegen- stand. An den eben abgelegten Eiern von Atax ypsilo- phorus konnte er ebenso wenig wie Claparede das Keimbläschen wahrnehmen, dagegen die Bildung des Bla- stoderms beobachten. Dasselbe tritt nicht gleichzeitig an der ganzen Oberfläche des Eies auf; hat es sich rings um den Dotter ausgedehnt, so scheidet es die Larvenhaut (Deutovum Clap.) ab. — Dass Atax ypsilophorus sowohl in Unio wie .in Anodonta vorkommen kann, hat Verf. durch Zusammenbringen beider Muscheln in einem und demselben Behälter experimentell festgestellt. Letzteren Gegenstand behandelt Verf. ausserdem noch einge- hender in seinen »Bemerkungen über die in unseren Najaden schma- rotzenden Atax- Arten« (Jahresheft. Ver. Naturk. Württemberg XXV. 1869. p. 146—151). van Beneden (Bullet, de l'acad. de Belgique 2. ser. XXIX- 1870. p. 353) gab eine vorläufige Skizze im Holzschnitt von Acarus (Acaridina) balaenarum n. AI, in mehreren , Exemplaren auf einer Balaena australis zwischen Tubicinellen und Cyamus gefunden. F ii . rstenberg, die Krätzmilben der Hühner (Mit- thcil. aus d. naturwiss. Ver. v. Neu-Vorpommcin u. Rü- d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869 — 70. 307 gen IL 1870. p. 56—73. Taf. 1). Verf. liefert in dieser Abhandlung eine von stark vergrösserten Abbildungen begleitete, eingehende Beschreibung eines Sarcoptes, wel- cher besonders bei den Hühnern, gelegentlich aber auch bei anderen Vögeln (Papageien, Drosseln, Krähen) die Fusskrätze bildet und bereits durch Lanquetin und Robin als Sarcoptes mutans unterschieden worden ist. Ihre Anwesenheit in den inneren Epidermis -Schichten des Vogelfusses ruft eine sogenannte „Krätzenräude* hervor, ohne dass man stets in den Milbengängen der Kruste die Erzeuger nachzuweisen vermag. In einem neuerdings vom Verf. untersuchten Fall ist ihm dies jedoch gelungen; neben zahlreichen sechsbeinigen Larven fanden sich auch geschlechtsreife Männchen und Weib- chen, dagegen nirgends Eier. Letzteres hat seinen Grund darin, dass die Weibchen vivipar sind. In dem Körper trächtiger Individuen kann man bereits die sechsbeinigen Larven deutlich liegen sehen. Verf. begründet auf diese Milbe eine besondere Gattung Kne- midolcoptes, welche sich im weiblichen Geschlecht durch rundli- chen Körper, den vom Rumpfe abgesetzten Kopf, einen hinter dem- selben auf dem Rücken befindlichen grossen, länglichen Chitinhügel und sehr kurze, fünfgliedrige, einer Haftscheibe entbehrende Beine auszeichnet. Bei dem kleineren Männchen sind die sehr viel stär- ker entwickelten Beine mit einer langgestielten Haftscheibe verse- hen. Die Art beschreibt Verf. unter dem Namen Knemid. viviparus; doch wurde für den Fall der Identität dafür der ältere Knem. mu- tans Rob. einzutreten haben. F. Thomas, Ueber Phytoptus Duj. und eine grös- sere Anzahl neuer oder wenig gekannter Missbildungen, welche die Milbe an Pflanzen hervorbringt. Mit 1 Taf. (Programm d. Realschule zu Ohrdruf, März 1869.) Gotha 1869. 22 S. in 4. — Mit Zusätzen auch abgedruckt in: Zeit- schr. f. d. gesammt. Naturwiss. XXIII. 1869. p. 314— 366. — Den bei weitem grössten Theil der fleissigen und dan- kenswerthen Abhandlung des Verf.'s nimmt eine über- sichtliche Zusammenstellung und Charakteristik der De- formationen ein, welche von Phytoptus-Arten theils an Bäumen, theils an Krautpflanzen hervorgebracht werden. Dieselben sind unter 31 Nummern zusammengestellt und 308 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete umfassen neben bereits bekannten auch wiederholt solche, auf welche hier zum ersten Male aufmerksam gemacht wird, so wie solche , deren Ursprung durch Phytoptus bisher nicht festgestellt war. In einem zweiten auf die Milben selbst bezüglichen Abschnitt macht Verf. gewiss mit Recht geltend, dass die verschiedene Form der Miss- bildungen so wie ihr Vorkommen auf verschiedenen Pflan- zen höchstens einen Anhalt, jedenfalls aber keinen Be- weis für die Art- Verschiedenheit ihrer Erzeuger abgeben kann und weist auf die Schwierigkeit, dieselben zu un- terscheiden, hin. Neben der sehr geringen Grösse, wel- che bei eierlegenden Individuen nur zwischen 0,15 und 0,28 Mill. in der Länge schwankt, kommt dafür besonders der Mangel prägnanter Form - Unterschiede in Betracht ; doch verweist er, als möglicherweise für die Art-Un- terscheidung verwerthbar, einerseits auf die Querstreifung des Körpers, andererseits auf die Stellung der von seiner Oberfläche entspringenden Borsten. Letztere unterschei- det er in weichere („Borstenfäden*, zu 5 bis 7 Paaren) und in kürzere und stärkere („Stachelborsten"). — An den aus ihren Verstecken hervorgeholten und dem Licht ausgesetzten Exemplaren einiger Phytoptus - Arten hat Verf. eine nicht unbeträchtliche Fähigkeit, sich fortzu- bewegen, feststellen können. Ein grösseres Individuum machte bis 200 Schritte in der Minute und legte dabei 8,3 bis 4,9 Mill. zurück. Auch Westwood (Transact. entom. soc. of London 1870, Proceed. p. 30) erwähnt sehr kleiner, im ausgebildeten Zustande vierbeiniger und langgestreckter Pflanzenmilben und der durch sie hervorgerufenen Deformationen. Er will für dieselben eine beson- dere Abtheilung der Milben gründen und schlägt für die von ihm für neu gehaltene Gattung den Namen Acarellus vor. während er drei von ihm beobachtete Arten Acarellus pyri, ribis nigri und gal- larum nennt. — Müller (ebenda p. 31) vermuthet die Identität der Gattung mit Phytoptus Duj. Frauenfeld (Verhandl. d. zoolog.-bot. Gesellsch. in Wien 1869. p. 938 f.) bildete eine an Bromus erectus Lin. durch eine Phy- toptus-Art erzeugte Missbildung der A ehren ab. d. Myriopodeu, Arachniden u. Crustaceeti währ, d. J. 1869—70. 309 Pantopoda. A. Dohrn, Ucber Entwickelung und Bau der Pyc- nogoniden (Jenaische Zeitschr. f. Mediz. u. Naturwiss. V. 1870. p. 138— 156. Taf. 5 u. 6. — Untersuch, üb. Bau und Entwickelung d. Arthropoden p. 29—48. Taf. 4 u. 5). Die Untersuchungen des Verf.'s erstrecken sich auf die theils embryonale theils Larven-Entwickelung der drei Gattun- gen Pycnogonum, Achelia und Phoxichilidium. Von Pyc- nogonum litorale, dessen erstes Larvenstadium bereits von Kroyer treffend beschrieben und abgebildet worden ist, bildet Verf. das Ei im Stadium der totalen Klüftung seines Inhaltes und in zwei darauf folgenden der Embryo- Anlage ab. In drei sich bildenden Paaren von Wülsten, welche von vorn nach hinten an Grösse abnehmen, zeigen sich die ersten Anlagen der drei Extremitätenpaare, mit welchen die Larve das Ei veriässt; zwischen den beiden grossen vordersten erhebt sich später noch ein unpaarer Hügel, aus welchem sich der Mundkegel hervorbildet. — Die vom Verf. bekannt gemachte erste Larve der Achelia laevis zeichnet sich durch kräftigeres Scheerenbeinpaar und dadurch , dass das Basalglied desselben keine lange Geisscl, sondern einen starken Dorn trägt, aus; ferner durch je einen Dorn über dem Ursprung der beiden hin- teren Extremitätenpaare und durch dünneren Mundkegel. Ilfre bei den aufeinander folgenden Häutungen vorgehen- den Formveränderungen bestehen darin, dass sich zunächst das hintere Körperende streckt und zu jeder Seite sowohl wie hinten eine Ausstülpung erkennen lässt. Auf die erste seitliche Ausstülpung, sobald sie stärker geworden ist, folgt nach hinten eine zweite und später, nachdem sich diese zu zwei Beinpaaren entwickelt haben, noch eine dritte und vierte, um sich gleichfalls zu Beinen auszubil- den. Bei dem Vorhandensein von drei Beinpaaren hat bereits das vorderste, scheerentragende Extremitätenpaar der Jugendlarve seinen Dorn, die beiden folgenden ihre Endklauen abgeworfen; das dritte ist überdies in der Entwickelung zurückgegangen und reducirt sich bei der Anwesenheit von vier ausgebildeten Beinpaaren auf einen olö Gerstaecker: BeVielit ül>. d. wisaeusch. Leist. im Gebiete kurzen Chitin vor sprung. Doch entwickelt sich später beim Weibchen aus demselben das diesem eigenthümliche acccssorische ncungliedrigc Beinpaar, aus dem bis dahin zweigliedrigen vorhergehenden Extremitätenpaar (dem zweiten der Jugendlarve) der später achtgliedrige soge- nannte Taster. (Es ist also bei Achelia die Larvenent- wickelung ganz entsprechend wie bei Nymphon , von welcher Kroycr ausser der Jugendlarvc ein mit drei Gangbeinpaaren versehenes Entwickelungsstadium darge- stellt hat.) — Bei Phoxichilidiuni, dessen Weibchen nur wenige, aber verhältnissmässig grosse Eier frei an dem accessorischen Beinpaare tragen, geht die Embryonal-Ent- wickelung mit der Ausbildung einer Larvenhaut vor sich und mit der Anlage und Ausbildung des Embryo-Leibes findet auch diejenige von vier Extremitätenpaaren, deren erstes kurz, scheerenförmig, die folgenden langgestreckt und zusammengeschlagen sind, statt. Aus dieser Beob- achtung schliesst Verf., dass die von Cl aparede als erstes Entwickelungsstadium von Phoxichilidiuni chelife- rum angesprochene Pycnogonidcn- Larve nicht dieser Gattung angehöre. — Indem Verf. das erste Larvensta- dium der Pycnogonidcn als eine Nauplius-Form ansieht — die drei Extremitätenpaare allein können diese Ansicht doch wohl nicht begründen ! — glaubt er in ihnen die nächsten Verwandten der Crustaceen zu erkennen, ohne sie jedoch weder für solche noch für Arachniden zu halten. 3. Crustacca. G. O. ö a r s, Undersogelser over Christianiafjordens Dybvandsfauna anstillede paa cn i Sommeren 1868 fore- tagen zoologisk Reise (Nyt Magaz. f. Naturvidensk. XVI. 1869. p. 305—362. — Separatabdruck : Christiania 1869. 8. 59 pag.) macht umfassende Mittheilungen über die Tiefen- verbreituug der Meeres - Crustaceen des nördlichen Eu- ropa's auf Grund ausgedehnter eigener Untersuchungen. Die schon von Lovcn und M. Sars gemachte Erfah- rung, dass die in die Norwegische Küste tief einschnei- u. Myriopoden, Arachmden u. Crustaceen währ. d. J. 1869-70. 311 denden Fjorde oft eine sehr cigenthümlichc und von den benachbarten Küstentheilen wesentlich verschiedene Mee- resfauna besitzen, so wie, dass die in den bedeutendsten Tiefen dieser Fjorde vorkommenden Arten sich zugleich im hohen Norden, bei Grönland und Spitzbergen wieder- finden, hat den Verf. veranlasst, den Christiania-Fjord einerseits auf seine Tiefenverhältnisse, andererseits auf die demselben eigenen Crustaceen - Formen näher zu un- tersuchen. Das Resultat dieser Forschungen bestätigt die bereits vorliegenden Erfahrungen über den Faunen-Cha- rakter der bedeutendsten Tiefen in weiterer Ausdehnung, indem eine ganze Reihe solcher Arten, welche im Chri- stiania-Fjord 200 bis 230 Faden tief gefunden werden, zugleich bei den Lofoten und zwar hier in einer Tiefe von 300 Faden auftreten, andere, welche für jene Loka- lität noch nicht nachgewiesen sind, wenigstens einen hoch- nordischen Charakter an sich tragen. Verf. weist in über- zeugender Weise nach, dass derartige Formen als Ueber- reste aus der Eiszeit anzusehen seien, welche, da sie an ihren Fundorten nicht von den Meeresströmungen berührt werden, sich hier sehr wohl erhalten konnten. Finden sich doch im Christiania-Fjord, weicher sich erwiesener Maassen zur Eiszeit zwanzig Meilen weiter in das Land hineinerstreckt hat als gegenwärtig, schon in geringen Tiefen (20 bis 30 Faden, ganz nahe bei Christiania) noch jetzt verschiedene als Tiefenbewohner bekannte Gattun- gen und Arten, wie Diastylis , Leucon, Campylaspis und Macrocypris minna, vor. — Die vom Verf. im Christiania- Fjord mit besonderer Berücksichtigung ihrer Tiefenver- breitung beobachteten und erörterten Crustaceen gehören zu 13 den Decapoden, 15 den Schizopoden, 18 den Cu- inaceen, 12 den Isopoden und 7 den Ostracodcn an ; von den 11 darunter befindlichen neuen Arten 5 den Schizo- poden, 2 den Cumaceen, 1 den Isopoden und 3 den Ostra- coden. Sowohl diese wie einige bereits bekannte, aber einer erneueten Charakteristik bedürftige werden einge- hend beschrieben, andere zu neuen Gattungen erhoben. Als die den bedeutendsten Tiefen des Christiania-Fjords (200 — 230 Faden) eigenthünilichen Arten führt Verf. folgende auf: Pon- 312 Gerstaecker: Bericht üb. d. vvissensch. Leist. im Gebiet0. tophilus Norwegicus, Pandalus borealis, Pasiphae Norwegica, Ery- throps abyssorum (auch Lofoten , 300 Faden), Parerythrops obesa, Boreomysis arctica, Hemimysis abyssicola (auch Lofoten, 250 F.), Diastylis echinata (Lofoten, 300 F.), Diastylis serrata (Lofote.n, 300 F.), Leptostylis longimana , Leucon nasicus , acutirostris und pallidus (letzterer auch: Lofoten, 300 F.), Eudora marginata und hirsuta, Mun- nopsis typica, llyarachna longicornis, Macrostylis spinifera, Ischno- soma bispinosuin (auch Lofoten, 300 F.), Tanais tenuimanus, Philo- medes Lilljeborgi (auch Lofoten, 300 F.), Conchoecia borealis (Lo- foten, 250—300 F.). Gleichfalls noch ansehnliche Tiefen halten folgende Arten ein : Amblyopsis abbreviata 180 Faden (Lofoten 250 F.), Hippolyte polaris 100 F. (Lofoten 250 F.), Erythrops ser- rata 30 — 100 F., Diastylis bispinosa bis 100 F., Myside'is insignis 40 — 150 F., Apseudes anomalus 40—150 F. Verschiedene in sehr bedeutenden Meerestiefen auf- gefundene Crustaceen (Cumaceen, Amphipoden und Iso- poden) werden auch in Malmgren's Zusammenstellung der neuesten Tiefen-Untersuchungen: „lieber das Vorkom- men thierischen Lebens in grosser Meerestiefe" Ofvers. Finska Vetensk. Societ. Förhandl. XII. 1869. p. 7—16. — Zeitschr. f. wissensch. Zool. XX. p. 457 ff.) erwähnt. Des jetzt verstorbenen M. Sars' „Bidrag til Kunds- kab om Christianiafjordens Fauna II." (Nyt Magaz. for Naturvid. XVII. 1870. p. 113—218. Taf. 8—13) enthält in seinem ersten Theil (p. 113—160. Taf. 8— 10) gleichfalls einige Crustaceen und zwar solche, welche auf Anneliden schmarotzen. Hesse setzte seine „Observations sur les Crustaces rares ou nouveaux des cotes de France" in den Annal. d. scienc. nat. 5. se>. Zool. XL 1869. p. 275—308. pl. 1 und XIII. 1870. No. 4. 30 pag. pl. 1) mit dem 17. u. 18. Ab- schnitte fort. Verf. macht darin neue Copepoden - For- men, welche parasitisch auf Anneliden und in Ascidien leben, ausserdem einzelne Entwickelungsstadien einer Ler- naeide bekannt. Bei der Darstellung, welche er von der Metamorphose der Lernaeen-Larve giebt, ist Verf. in den Irrthum verfallen, eine Cirripedien-Larve als die spätere Entwicklungsstufe der Cyclops-ähnlichen Jugendform in Anspruch zu nehmen. Munter (Mitthcil. d. naturwiss. Ver. v. Neu-Vor- d Myriapoden, Arachniden ü. Crustaceen wähl*, d. J. 1869 — 70. 313 pommern und Rügen L p. 1 — 4) gab eine Uebersicht über die in Neu-Vorpommern und auf Rügen bis jetzt nachge- wiesenen Crustaceen. Es sind 4 Decapoden, 2 Schizopo- den, 8 Amphipoden, 13 Isopoden, 1 Trilobit, 22 Bran- chiopoden, 14 Copepoden und 1 Cirripede. Heiler, Zur näheren Kenntniss der in den süssen Gewässern des südlichen Europa vorkommenden Meeres- Crustaceen (Zeitschr. f. wissensch. Zool. XIX. 1869. p. 156 — 162. — On the marine forms of Crustacea, wbich inhabit the fresh water of Southern Europa. Annais of nat. hist. 4. ser. IV. 1869. p. 211 f.) besprach das Vorkommen von Palaemonetes varians Leach (lacustris Mart.), Thelphusa fluviatilis, Sphaeroma fossarum, Gammarus Veneria und Or- chestia cavimana. Ueber erstgenannte Art giebt er zu- gleich eingehende synonymische Erörterungen. F. Plateau, Recherch.es sur les Crustacea d'eau douce de Belgique. l.partie: Genres Gammarus, Lynceus et Cypris (Mem. cour. et d. sav. etrang. de l'acad. de Belgique XXXIV. 1870. 66 pag. 1 pl.). 2 et 3. parties : Genres Daphnia, Bosmina, Polyphemus, Cyclopsina, Can- thocamptus et Cyclops (ebenda XXXV. 1870. 89 pag. 3 pl.). — Invcstigation of the freshwater Crustacea of Belgium (Annais of nat. hist. 4. ser. III. 1869. p. 12 ff. und V. 1870 p. 367—372. — Hier im Auszug reproducirt.) Verf. führt von Gammariden 3, von Ostracoden 23, von Cladoceren 15 (6 Lynceus, 7 Daphnia, 1 Bosmina, 1 Po- lyphemus) und von Copepoden 3 Arten für Belgien auf; doch ist aus diesen niedrigen Zahlen offenbar weniger auf eine besondere Artenarmuth der Belgischen Fauna als auf eine unvollständige Erforschung derselben von Seiten des Verf.'s zu schliessen. Neben dieser giebt sich in seiner Arbeit auch eine sehr ungenügende Kenntniss der einschlägigen Literatur und selbst der wichtigsten auf den Gegenstand bezüglichen zu erkennen, wie sie denn z. B. betreffs der Lynceiden nicht über O. F. Mül- ler und Jurine hinausgeht, somit also Leydig, P. E. Müller, Seh öd l er, Sara u. A., im Bereich der frei- lebenden Copepoden selbst die classische Arbeit von Claus völlig i&norirt. Die Zen ker'sche Arbeit über yil Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Ostracoden hat Verf. nach seinem eigenen Geständniss erst während seiner Studien über diese Familie kennen ge- lernt, alles später darüber Publicirte überhaupt nicht be- rücksichtigt. Dass hiernach Vieles, was der Verf. über die Organisation der genannten Entomostraken- Formen ermittelt zu haben glaubt, sich keineswegs als neu her- ausstellen muss, liegt auf der Hand; ebensowenig macht aber in denjenigen Fällen, wo er die Angaben seiner Vorgänger und unter diesen z. B. Zenker's, Leydig's und Claus' zu reetificiren glaubt, seine Darstellung den Eindruck, als wäre ihr besonderes Vertrauen beizumessen. v. Martcns, Südbrasilianische Süss- und Brackwas- ser-Crustaceen nach den Sammlungen des Dr. Reinh. Hensel (Archiv für Naturgesch. XXXV, 1. p. 1-37. Taf. 1 u. 2). Verf. bespricht elf in Südbrasilien aufge- fundene, mit einer Ausnahme (Cymothoa) den Decapo- den angehörige Arten und beschreibt die darunter be- findlichen neuen ; gleichzeitig auch einige aus anderen Quellen stammende, aber gleichfalls Süd-Amerika an- gehörige. Rob. Cunningham, Notes on the (Reptiles, Am- phibia, Fishes, Mollusca and) Crustacea obtained during the voyage of H. M. S. Nassau in the years 1866 — 69. (Transact. Linn. soc. of London XXVII. p. 465 ff. pl. 59). Die vom Verf. (p. 491 — 501) aufgezählten Crustaceen, welche theils an den Küsten Chile's, Patagonien's und Brasiliens, theils bei den Cap Verdischcn Inseln gesam- melt worden sind, belaufen sich auf 87 Arten, von denen 56 den Decapoden, 4 den Stomatopodcn, 7 den Amphi- poden, 14 den Isopoden, 1 den Ostracoden und 5 den parasitischen Copepoden angehören. Den Namen sind kurze Angaben über Vorkommen, Häufigkeit u. s. w. bei- gefügt,- zwölf als neu angesehene Arten dürftig beschrie- ben und ziemlich mangelhaft abgebildet. J. B i a n c o n i , Spccimina zoologica Mosambicana, Fase. XVII. (Memor. dell' Accad. di Bologna 2. ser. IX. L869. p. 199 ff.) zählte u. A. auch einige von der Mosam- bik-Küste stammende Crustaceen auf und beschrieb einige darunter befindliche neue Arten, welche er auf zwei bei- d. BÜyriopoden, Ai-achnideii u. Crustaceen wiahr. d. J. 1869 — 70. 315 folgenden Tafeln abbildet. Dieselben gehören den Deca- poden und Isopoden an. A 1 p h. M i I n e Edwards, Description de quelques Oiustaces nouveaux provenant des voyages de M. Alfred Grandidicr a Zanzibar et äMadagascar (Nouv. Archiv d. mnsec d'hist. nat. IV. 1868. p. 69—91. pl. 19—21). Be- sehreibung und Abbildung von zehn neuen Arten aus den Ordnungen der Deeapoden und Laemodipodcn. Gleichzeitig giebt Verf. ein systematisches Namensver- zeichniss von 57 durch Grandidicr bei Sansibar und Madagascar gesammelten Grustaceen, welche mit Ausnahme einer Gaprella sämmtlieh den Deeapoden angehören. Ueber die erste Anlage des Eies bei Amphipoden und Gopepoden so wie über die der Embryobildung voran- gehenden Erscheinungen während der Entwickelung des- selben haben Ed. van Beneden und E. Bessels ebenso umfassende und sorgsame wie in ihren Resultaten bedeutungsvolle Untersuchungen angestellt, welche sich in einer mit musterhafter Klarheit geschriebenen und durch vortreffliche Abbildungen illustrirten , grösseren Abhandlung: Memoire sur la formation du Blastoderme dans les Amphipodes, les Lerneeus et les Copepodes (Memoir. cour. et d. sav.etrang.de l'acad. roy. de Belgi- que Tom. 34. 1870. — Separat: 59 pag. avec 5 pl. in 4.) niedergelegt finden. Objekte der Untersuchungen waren für die beiden Verff. von Amphipoden: Gammarus locusta und pulex , von parasitischen Gopepoden: Chondracan- thus (5 Arten), Anchorclla, Olavella, Congericola, Cali- gus, Eudactylina und Lernaea, von freilebenden : Cetochi- lus septemtrionalis und Arpacticus chelifer. Nach einer historischen Uebcrsicht über die^ den Gegenstand berüh- renden Untersuchungen früherer Forscher erörtern die beiden Verff. für jede der genannten Crustaceen-Grup- pen zuerst die Anlage und histologische Zusammensetzung des Eierstock-Eies, um hieran die Darstellung der nach erfolgter Befruchtung eintretenden Veränderungen und besonders der Anlage des Keimblattes anzuschliessen. In 316 Gerstaeeker: Bericht üb. & wissensch. Leist. im Gebiete crsterer Beziehung stellen sie fest, dass bei allen von ihnen untersuchten Typen das Ei in seinem frühesten Stadium einer umhüllenden Membran entbehre, sondern nur aus einem Keimbläschen mit einem oder mehreren Nuclcoli und dem Dotter bestehe; an letzterem unter- scheiden sie das Protoplasma und das — gewöhnlich aber mit Unrecht -- als Nahrungsdoiier bezeichnete „Deuto- plasraa." Erst in dem Momente, wo das Ei den Ovidukt passirt, umgiebt es sich mit einer Sekretionsmembran, welche keine Dotterhaut, sondern ein Chorion ist. Eine zweite, als Exochorion bezeichnete Hülle kann sich in der Bruttasche, wenn das Ei in einer solchen verbleibt, bilden. Bei Chondracanthus zeigt das Chorion eine wahre, zum Eintritt der Spermatozoon dienende Micropyle, wel- che dagegen bei den Amphipoden fehlt; der an dem Chorion dieser letzteren als Micropyle angesehene Appa- rat bildet sich erst nach stattgefundener Befruchtung. — Dass die Embryobildung nicht bei allen Crustaceen durch eine Dotterklüftung eingeleitet wird, war bereits seit län- gerer Zeit bekannt, nicht aber, dass in dieser Beziehung selbst die nächst verwandten Formen von einander ab- weichen. In hohem Grade überraschen muss es, dass nach den Untersuchungen der beiden Verff. dieser Vor- gang z. B. bei Gammarus pulex ganz fehlt, während er sich bei dem marinen Gamm. locusta fast ganz in dersel- ben Weise vollzieht, wie nach Ecker am Frosch-Ei. (Die Klüftung geht jedoch bei Gamm. locusta nach der Progression: 1, 2, 4, 8, 12, 16, 24, 32,40, 56, 64, 96, 104, 112 vor sich.) Abermals anders ist es bei Chondracan- thus; hier theilt sich von einem bestimmten Zeitpunkt ab jeder Dotterballen in vier Portionen. Diese Wandol- barkeit im Verhalten des Ei-Inhaltes zeigt, dass dasselbe von keiner durchgreifenden Bedeutung und am wenig- sten für eine natürliche (Klassifikation zu verwerthen ist, worin die beiden Verff. ganz mit F. Müller überein- stimmen. — Die Bildung der Keimhaut geht bei den in Rede stehenden Crustaceen-Larven nach einem dreifachen Typus vor sich: 1) bei den marinen Gammarus- Arten (G. locusta), bei Chondracanthus und den freilebenden Co- d. Myriopoden, Araohniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869—70. 317 pepoden besteht sie in einer nach der totalen Dotterklüf- tung eintretenden Scheidung des Protoplasma vom Deu- toplasma des Eies. Diese Scheidung geht in jedem ein- zelnen Ballen vor sich und die Kerne dieser werden zu den Kernen der Keimhautzellen. 2) Bei Anchorella, Cla- vella, Caligus und Verwandten, wo die Dotterklüftung fehlt, geht die Scheidung des Proto- vom Deutoplasma unmittelbar nach der Befruchtung vor sich ; einige aus der Theilung der Eizelle hervorgehende Zellen bilden sich vom Deutoplasma aus an einem bestimmten Punkt der Oberfläche, von welchem sich dann die Keimhaut über die ganze Oberfläche des Dotters ausbreitet. 3) Garn- marus pulex vermittelt gewissermassen die beiden vor- hergehenden Typen. Von dem letzterwähnten unterschei- det sich dieser dritte dadurch, dass seine aus dem Deu- toplasma hervorgehenden Zellen gleichzeitig an zahlrei- chen Punkten entstehen und dass sich mithin auch die Keimhaut fast gleichzeitig auf der ganzen Oberfläche des Eies bildet. Hierdurch nähert er sich wieder dem ersten Typus, von welchem er sich dagegen durch das Fehlen der Dotterklüftung entfernt. Alle drei haben das ge- mein, dass die Keimhautbildung einerseits auf Theilung und Vervielfältigung der Eizelle, andererseits auf Schei- dung des Proto- vom Deutoplasma beruht. In einer gleichzeitig publicirten zweiten, von der Brüsseler Akademie gekrönten, sehr umfangreichen Ab- handlung Ed. van Beneden's: „Recherches sur la com- position et la signification de l'oeuf, basees sur l'etude de son mode de formation et des premiers phenomenes embryonnaires" (Memoir. cour. et d. sav. etrang. de l'acad. de Belgique Tom. 34. 1870. — 283 pag. in 4. avec 12 pl.) wird auf p. 115 — 143. pl. 7 — 10 gleichfalls die erste An- lage des Eies bei den genannten^ Crustaceen-Formen, so wie ferner auch von Mysis sehr eingehend und zum Theil noch in umfassenderer Weise als in der erstgenannten Ab- handlung erörtert; da jedoch die Resultate der Unter- suchungen des Verf.'s mit den bereits angeführten der Hauptsache nach zusammenfallen, so wird es genügen, hier einfach auf die Arbeit zu verweisen. 318 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete In nahem Zusammenhang und in unmittelbarem An- schluss an die beiden erwähnten Abhandlungen stehen die umfassenden und auf eine Reihe typischer Formen sich erstreckenden Untersuchungen Ed. van Beneden's über die Embryobildung bei den Crustaceen: Recherches aar l'embryogenie des Crustaces. I. Observations sur le dcVeloppement de l'Asellus aquaticus (Bullet, de l'acad. d. scienc. de Belgique 2. ser. XXVIII. 1869. p. 54-83. pl. 1 et 2). — IL Developpement des Mysis (ebenda p. 232 —248. pl. 1). — III. Developpement de l'oeuf et de l'em- bryon des Saeculines, Sacculina carcini Thomps. (Bullet, de l'acad. d. scienc. de Belgique 2. ser. XXIX. 1870. p. 99— 110. pl. 1.) — IV. Developpement des genres An- chorella, Lerneopoda, Brachiella et Hessia (ebenda p. 223 — 251. pl. 1). — In der ersten dieser Abhandlungen, über die Embryobildung bei Asellus aquaticus, geht Verf. hauptsächlich auf eine Prüfung der neuesten, von D oh in und G. O. Sars über diesen Gegenstand gemachten An- gaben ein und weist dieselben in mehreren wesentlichen Punkten als irrig nach. Das Ei von Asellus ist bei sei- nem Austritt aus dem Ovarium nur von einer einzigen, als Chorion anzusehenden Membran umgeben ; eine zweite innere (Dotterhaut: Sars, innere Eihaut: Do hm) exi- stirt selbst zu der Zeit, wo das Männchen das Weibchen losgelassen hat, noch nicht. Was Dohrn als solche an- gesprochen hat, ist keine Ei-, sondern eine Embryohaut, welche erst im Verlauf der Entwickeln ng des Eies auftritt. Ebenso findet nach den Untersuchungen van Beneden's auch die Bildung der Keimhaut nicht in der von Dohrn angegebenen Weise auf Kosten eines Keimhautblastems und durch freie Zellenkernbihlung, sondern, in Ueberein- stimmung mit anderen Crustaceen durch oberflächliche Dotterklüftung statt. Aus der Darstellung, welche Verf. von der Entwickelung des Embryo selbst giebt, ist die erste Anlage der beiden „blattförmigen Anhänge," wel- che aus Zellenanhäufungcn an dem hinteren Theile der Kopflappen hervorgehen, hervorzuheben; ferner, dass die zuerst angelegten Gliedmaassen nicht, wie Dohrn an- giebt, die Mandibeln und Maxillen, sondern die beiden d. Myriopoden. Arachniden u. Crustacef-n währ. ä. J 1869—70. 319 Fiihlerpaare sind, so class also auch bei den Isopoden das erste Embryostadium der Nauplius-Form der Copepo- den, von Mysis u. s. w. entspricht. Gleichzeitig mit diesen beiden ersten Gliedmaassen- (Fühler-) Paaren bildet sich die erste, von van Beneden als „Nauplius-Haut" be- zeichnete Hülle des Embryo, welche mit der sogenann- ten Larvenhaut von Ligia homolog ist. In seinen Untersuchungen über die Embryonal-Ent- wickelung von Mysis hat van Beneden sein Augen- merk besonders auf diejenigen Punkte gerichtet, in Be- treff deren sich die Angaben seines Vaters, Rathke's, Huxley's, [Frey und Leuckart's und Claparede's entgegenstanden. Die hauptsächlichsten Resultate seiner Beobachtungen sind folgende: 1) die Keimhaut bildet sich in Folge einer partiellen Klüftung des Dotters. 2) Sie umgiebt in Form einer Zellenschicht die ganze Oberfläche des Eies, bevor irgend ein Organ sichtbar ist ; eine Zer- reissung der Keimhaut an der Rückenseite des Embryo findet nicht statt. 3) Die Theilung des Embryo in einen Kopf- und Schwanzlappen ist die Folge einer Sonderung in zwei Zellenschichten, welche mit dem Keimhügel der Hcmipteren, Orthopteren u. s. w\ verglichen werden kann. 4) Der Schwanzanhang von Mysis ist wie bei den Deca- poden unter den Bauch geschlagen. 5) Der Schwanz- lappen beginnt sich zu bilden, bevor eine Spur von Füh- ler-Gliedmaassen vorhanden ist. Diese erscheinen gleich- zeitig mit den Mandibeln in Form von Zellenanhäufun- gen. 6) Die Nauplius - Haut entwickelt sich gleichzeitig auf der ganzen Oberfläche des Embryo ; eine Blastoderm- Häutung geht der Mysis ab. 7) Zu beiden Seiten des Embryo bildet sich ein Organ, welches den „blattförmigen Anhängen" von Asellus morphologisch glcichwerthig ist. Für die Embryobildung bei Saccuiina bestätigt van Beneden zunächst die Angabc F. Müller's, wonach sich der Dotter zuerst in zwei, sodann in vier Theilc klüftet, fügt aber die Beobachtung hinzu, dass sich in jedem dieser Theile die Bildungs- und Ernährungselemente zu sondern beginnen. Erstere vervielfältigen sich durch Theilung und breiten sich allmählig rings um die vier 320 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Ballen des Ernäkrungsdotters zu einer gleickmässig dicken Zone, der Keiuihant ans. Später tritt eine Verdickung dieser Keimhaut einseitig, der späteren Bauchseite ent- sprechend, auf und es bildet sich ein Keimstreifen, wel- cker von Fr. Müller den Saceulinen und von Claus den Copepoden mit Unrecht abgesprockcn wird. Bevor an demselben eigentlicke Spuren von Gliedmaassen ker- vorsprossen, tkeilt sick der Keimstreifen durck eine quere Furche in eine kleine vordere und eine viermal grössere hintere Partie (übereinstimmend mit den Anneliden) ; letz- tere trägt später die drei Gliedmaassenpaare derNauplius- Form, erstere das Stirnauge. Die drei gleichzeitig ent- stellenden Gliedmaassenpaare erscheinen zuerst sämmtlich einfach ; mit der Spaltung der beiden hinteren macht sich zugleich die Bildung der Nauplius-Haut bemerkbar. In der vierten Abhandlung, über die Embryo Ent- wicklung der parasitischen Copepoden, beginnt Verf. mit der Anlage des Eies innerhalb der Ovarialschläuche, wto es einer umhüllenden Membran noch entbehrt; diese zeigt sick erst bei ihrem Austritt in die Eiersäckc und ist gleichfalls als Chorion in Anspruch zu nehmen. An den jüngsten in der Entwickelung begriffenen Eiern zeigen sick seitlich und 'in scharfer Abgrenzung von dem mit lichtbrechenden Kugeln gefüllten Dotter zwei grosse, kelle, getrennte Zellen, welcke sick im weiteren Verlauf durch Theilung mehren und je zahlreicher und kleiner sie werden, sich immer weiter um den Dotter herum aus- breiten , bis sie ihn schliesslich als gleichmässige und dünne Schicht rings umgeben. Sobald dies vollendet ist, sondert diese äussere Zellenschicht eine erste Haut, wel- che der Larvenhaut von Gammarus und der inneren Mem- bran am Ei von Asellus homolog ist, ab , so dass das Ei jetzt, mit Einschluss des sogenannten Exochorion, von drei Häuten umgeben ist. Am Blastoderm macht sich sodann eine Veränderung darin bemerkbar, dass sick seine Zellenlage einseitig verdickt und so den Keimstreifen bildet, an welchem alsbald auch die Anlagen der ersten Gliedmaassen (bei Lernaeopoda zu drei, bei Anchorella und Hessia nur zu zwei Paaren) hervorsprossen. Nack- d. Myriopoden. Arachniden u. Crnstaceen währ. d. J. 1869—70. 321 dem diese Gliedmaassen- Aulagen eine grössere Längs- ausdehnung erreicht haben, umgiebt sich der Embryo abermals mit einer neuen Haut, der sogenannten Nauplius- Hülle. Nach ihrer Ausbildung erfolgt die Bildung der Mundspalte in Form einer hinter dem zweiten Fühler- paar Hegenden Querfnrche; sodann theilt sich der all- mählig mehr in die Länge gestreckte Embryo durch eine von der Rückenseite her kommende Querfurche in zwei Partieen, deren vordere dem sogenannten Cephalothorax der höheren Crustaceen (Fühler, Mandibeln, Maxillen und Maxillarfüsse umfassend) entspricht. Die Ausbildung die- ser Gliedmaassen, welche Verf. näher erörtert, findet bei Lernaeopoda und Anchorella in Uebereinstimmung mit Achtheres (Claus) noch innerhalb der Eihülle statt, so dass nicht wie bei den freilebenden Copepodcn die Nau- plius- , sondern die Cyclops-Form aus dem Eie her- vorgeht. A. Dohrn entwickelte in einem Aufsatze: „DieUe berreste des Zoea-Stadiums in der ontogenetischen Ent- wickelung der verschiedenen Crustaceen-Familien" (Je- naische Zeitschr. f. Mediz. und Naturwiss. V. 1870. p. 471 — 491. — Untersuchungen über Bau und Entwickelung der Arthropoden No. VIII) seine Ideen von der „Ur- Zoea", welche nicht nur als ein charakteristisches Ent- wickelungsstadium der Decapoden — unter denen nur einzelne Formen dasselbe überspringen — anzusehen, sondern auch — in allerdings wesentlich modifieirter Erscheinung — für die übrigen Malacostraken und die Entomostraken zu supponiren sei. Um dieser Ansicht Geltung zu verschaffen, muss Verf. natürlich von der bisherigen Definition der Zoea absehen und legi, wofür der Grund eigentlich nicht recht einzusehen ist, haupt- sächlich ein Gewicht auf die verschiedenen Stacheln des Rückenschildes, fast ausschliesslich sogar, wie seine Dar- stellung erkennen lässt, auf den sogenannten Rücken- stachel. Da letzterer, bei der Decapoden-Zoea sonst sehr allgemein entwickelt, einzelnen Formen, wie Palinurus und den Cumaceen, fehlt, so steht nichts im Wege, eine an gleicher Stelle vorhandene Zellenanhäufung am Rücken Archiv für Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. "W 322 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leisfe. im Gebiete der Amphipoden- und Isopoden-Embryonen als Rudiment desselben anzusprechen. Aber auch manche Cladoceren besitzen am Rücken ein saugnapfartiges Gebilde; sollte es nicht gleichfalls als ein in der Ausbildung gehemmter Rückenstachel gedeutet werden können? Bei den Lar- venformen verschiedener parasitischer Copepoden (Ach- thercs) ist zwar der Haftapparat kein Saugnapf, hat auch nicht die Lage wie derjenige der Cladoceren; da er in- dessen überhaupt ein Haftapparat ist , weshalb sollte er nicht gleichfalls als Zoea-Rückenstachel anzusprechen sein? Sieht ja Verf. sogar den (nach Claus' Untersuchungen überhaupt nicht vorhandenen) Saugnapf des Cirripedien- Nauplius und mithin auch den sich aus ihm entwickeln- den Lepaden- Stiel, letzteren als einen colossal ausge- bildeten Zoea-Rückenstachel an. Linarsson, Diagnoses specierum novarum e classe Crustaceorum in depositis Cambrieis et Siluricis Vestro- gotiae Sueciae repertarum (Ofvers. Vetensk. Akad. För- handl. 1869. p. 191—196). — Om Vestergötlands Cambriska och Siluriska Aflagringar (Svenska Vetensk. Akad. Hand, ling. VIII, 2. 1869. — Separatabdruck : 89 pag. in gr. 4- rnit 2 Taf., Stockholm 1869). Verf. giebt nach einer geo- logischen Betrachtung der Cambrischen und Silurischen Schichten Westgothlands eine Uebersicht über die darin aufgefundenen Crustaceen, von denen 126 Arten den Tri- lobiten, 5 den Ostracoden angehören, so wie eine Be- schreibung und Abbildung der darunter befindlichen neuen. Letztere werden in der zuerst citirten Abhand- lung des Verf.'s durch vorläufige Diagnosen festgestellt. Meek and Worthen, Descriptions of new species and genera of Fossils from the Palaeozoic rocks of the Western States (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelph. 1870. p. 22 ff.). Unter den hier beschriebenen Fossilien be- finden sich (p. 52 — 56) auch einige neue Trilobiten und eine Dithyrocaris-Art. d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869—70. 323 Decapoda. Metschnikow: Ueber ein Larvenstadium von Eu~ phausia (Zeitschr. f. wissensch. Zool. XIX. 1869. p. 479— 481. Taf. 36). Verf. reiht hier der von F. Müller an Penaeus gemachten Entdeckung ein zweites Beispiel einer Nauplius - Jugendform bei Decapoden an. Eine von ihm bei Messina aufgefundene Dccapoden-Larve, welche nur zwei Paar ausgebildeter Schwimmbeine, von denen das hintere zweiästig ist, besitzt, alle folgenden dagegen nur als Querwulste (zu vier Paaren), so wie ein rudimentäres Postabdomen zeigt, spricht Verf. als der Euphausia Mülleri Claus angehörig an, glaubt übrigens von ihr, dass sie nicht die erste, aus dem Eic kommende Larvenform der- selben sei. Als noch früheres Entwickelungsstadium der- selben Art nimmt er eine an demselben Orte aufgefischte ovale Nauplius-Form mit drei freien Paaren von Extremi- täten (das zweite und dritte zweiästig) in Anspruch. A. Dohrn, Ueber den Bau und die Entwickelung der Cumaceen (Jenaische Zeitschr. f. Mediz. und Natur- wiss. V. 1870. p, 54—80. Taf. 2 u. 3. — Untersuchungen über Bau und Entwickelung der Arthropoden I. p. 1 — 28. Taf. 2 u. 3). Verf. hat seine Beobachtungen in Millport an der Westküste Schottlands, einem für den Fang von Cumaceen sehr ergiebigen Ort, und zwar an Cuma Rath- kii, trispinosa, plicata, Goodsiri und einigen nicht näher bestimmten Arten angestellt. Die Gattung Bodotria weist er als auf männliche Cuma-Individuen begründet nach. Zunächst behandelt er die Embryo-Entwickelung, sodann die Anatomie der geschlechtsreifen Individuen, über deren Lebensweise er zugleich interessante Mitthei- lungen macht. Den Embryo beschreibt Verf. in verschie- denen Entwickeiungsstadien, deren beide erste ihn eine grosse Uebereinstimmung mit den entsprechenden der Isopoden haben erkennen lassen. Wie bei diesen und den Amphipoden erscheint als eine der ersten Bildun- gen, welche auch die Anlage des Cuma Embryos beglei- ten, der dort als Micropyle gedeutete Apparat und bald darauf bildet sich nach Einsenkung einer Falte hinter 324 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete diesem Haftapparat der Rückenkeimhaut eine neue Um- hüllungshaut für den Embryo. Neben diesen die Ent- wickelung der Edriophathlmcn charakterisirenden Vorgän- gen ist auch die Anlage der Gliedmaassen des Cumaceen- Embryos eine sehr analoge. Sie treten gleichzeitig an der nach aussen gelegenen Bauchseite, deren Schwanztheil sich über den Rücken zurückschlägt, in Form von zwei Fühlern, drei Kiefer- und sieben Beinpaaren auf. Eine Ab- weichung von den Isopoden (Asellns) macht sich — schon bei ihrer ersten Anlage — nur darin bemerkbar, dass das auf das dritte Kiefer- (zweite Maxillen-) Paar fol- gende Extremitätenpaar gleich von vorn herein den Bein- Typus erkennen lässt. Im zweiten Entwickelungsstadium mit mehr ausgebildeter Segmentation des Körpers, dem Auswachsen der Leberanlage zur Schlauchform u. s. w. ist gleichfalls noch die Isopoden- Aehnlichkeit auffällig, während sie in dem darauffolgenden verloren geht. Mit dem Durchbrechen der dritten Haut von Seiten des Em- bryo streckt sich zunächst das bis dahin aufgekrümmte Postabdomen, um sich bald darauf unter den Bauch zu schlagen und dem Embryo das Ansehen desjenigen eines Decapoden zu verleihen. — Die auf die Organisation der Cumaceen bezüglichen Mittheilungen des Verf.'s erstrecken sich besonders auf die Bildung und Funktion des einzi- gen ihnen zukommenden, in einer seitlichen Aushöhlung des Ccphalothorax liegenden Kiemenpaares so wie auf das Verhalten der vom Herzen ausgehenden und zur Respi- ration in naher Beziehung stehenden Arterienstämme. Auch über die beiderseitigen Geschlechtsorgane liegen einige Angaben vor. Die beifolgenden Tafeln erläutern die Embryonal - Entwicklung und an den ausgebildeten Cumaceen besonders die Mundtheile, Fühler u. s. w. Derselbe, Zur Entwicklung der Panzerkrebse, Decapoda loricata (Zeitschr. f. wissensch. Zool. XX. 1870. p. 248— 271. Taf. 16. — Untersuchungen über Bau und Entwicklung der Arthropoden, No. 6). Verf. beschreibt die erste Anlage und die Entwicklung des Embryo von Scyllarus aretus und Palinurus vulgaris nach Beob- achtung an Eiern, welche er in Messina tragenden Krebs- d. Myriopoden, Arachniden u. Cruetaceßn währ. d. J. 1869—68. 325 weibcheu entnahm und durch Zufuhr eines Wasserstro- mes in Aquarien zur Entwickelung brachte. Die erste Anlage des Embryo, welche sich mich Bildung der Larven- haut zeigt, besteht in einer Einsenkung, welche nach oben und unten von einer grossen, stumpf dreieckigen Platte (Oberlippe und Hinterleibsspitze) begrenzt wird und zwi- schen diesen jederseits drei Querwülste, die ersten Anla- gen der beiden Fühlerpaare und der Mandibeln neben sich hat. Verf. glaubt darin das — mit Ausnahme von Penaeus ^und Euphausia) bei den Decapoden nicht zur freien Entwickelung gelangende — Nauplius- Stadium zu finden, auf dessen Herstellung, wie er sich ausdrückt, alle im Ei zuerst auftretenden Veränderungen abzielen« Diese Auffassung scheint jedoch nur eine speculative zu sein ; wenigstens geht aus der Darstellung nicht hervor, dass die folgenden Veränderungen zeitlich getrennte seien. Während sich auf der Kopfplatte jederseits zwei dicke »Scheiben, die Kopfscheiben anlegen, sondert die tiefer gehende mittlere Einsenkung die oberhalb liegende Schwanzplatte, aus welcher sich der spätere Brust- und Schwanztheil hervorbildet, von dem tieferen Theil der Keimscheibe (dem früheren Kopfstück) ab; ein Gleiches geschieht an der vorderen Hälfte mit der Oberlippe, unter welcher sich die beiden Theiie der Unterlippe anlegen. Es'erfolgt sodann die Anlage weiterer Gliedmaassenpaare, nämlich der beiden Maxillen und der ersten Maxillarfüsse am Kopftheü, des zweiten und dritten Maxillarfuss- und des ersten Beinpaares auf der Grenze von Kopf und Brust- stück. Die zwischen diesen und der quadratischen Schwanzplattc liegenden Extremitätenpaare sind erst als kleine Wulste angedeutet; ihre weitere Ausbildung er- folgt erst in einer späteren Periode. Bei weiterer Ent- wickelung der beiden Fühler-, der drei Kieferpaare und der ersten Maxillarfüsse zeigt sich an den fünf folgen- den Extremitätenpaaren im Gegensatz zu ihrer ersten An- lage darin eine wesentliche Veränderung, dass jetzt die drei hinteren zweiästig erscheinen, während an den bei- den vorderen (2. und 3. Maxillarfuss) sich die Spaltäste auf Stummel reducirt haben. Je mehr nun diese fünf Glied- 326 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissenseh. Leist. im Gebiete maassenpaare in die Länge wachsen, desto deutlicher tritt am Embryo, auch, was die einzelnen Abschnitte des Rumpfes betrifft, die formelle Aehnlichkcit mit Phyl- losoma zu Tage, welche Gattung Verf., im Widerspruch mit Claus, als die frei umherschwinimende Larvenform der Loricaten ansieht. Derselbe, Beiträge zur Kenntniss der Malacostra- ken und ihrer Larven (Zeitschr. f. wissensch. Zool. XX. p. 607-625. Taf. 30-32. — Untersuchungen über Bau und Entwickclung der Arthropoden, No. 10.) In der er- sten der unter obigem Titel zusammengestellten Ab- handlungen: „Ueber Amphion Reynaudi M. Edw." wi- derlegt Verf. die Annahme, dass die Gattung Amphion auf eine Decapoden-Larve gegründet sei. Ein von ihm untersuchtes Exemplar erwies sich als mit zwei Ovariai- schiäuchen, in weichen „piiasterförmig liegende Eizellen" deutlich zu erkennen waren, versehen und hatte überdies an den vier mittleren Beinpaaren kleine Kiemenlappen. Eine vom Verf. beschriebene und abgebildete Amphion- Larve von 7 Mm. Länge weicht von der ausgebildeten Form, mit welcher sie u. A. in der Bildung der Mund- theile ganz übereinstimmt, durch nur zwei Paar entwik- kelter, zweiästiger Cephalothorax-Beinpaare ab. — Wäh- rend die zweite Abhandlung der Beschreibung einer neuen Art der Gattung Lophogaster Sars gewidmet ist, liefert Verf. in der dritten (p. 617 ff.) „Bruchstücke aus der Entwickelungsgeschichte verschiedener Zoea-Formen (Portunus, Pandalus)." In diesen beschreibt er von dem Portunus-Embryo, dessen Gesammt- Anlage ihm eine grosse Uebereinstimmung mit demjenigen von Palinurus ergeben hat , die ersten Entwickeiungsstadien der Fühler und Mundtheile so wie die Entstehung des zuerst als Zellen- anhäufung sich zeigenden Rückenstachels. Des Vergleiches halber wird auch eine Abbildung der Embryo-Anlage von Pandalus Narval und von der aus dem Eie hervorgehen- den Larve dieser Art hinzugefügt. — Die vierte Abhand- lung endlich (p. 622 &.) ist der Beschreibung einer durch ihre bizarre Form sehr interessanten Decapoden-Larve, für welche Verf. den provisorischen Gattungsnamen Ela- d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869—70. 327 phocaris aufstellt, gewidmet. Dieselbe wurde im Hafen von Messina aufgefischt, ist 3 Mm. lang und durch zwei paarige, so wie einen hinteren unpaaren, mit langen und wiederholt verzweigten Seitenästen besetzten Dorn am Cephalothorax, welcher überdies in einen einfachen Stirn- stachel ausgezogen ist, gekennzeichnet. Das kurze, an der Spitze gegabelte Postabdomen läuft jeder sei ts gleich- falls in fünf gespreizte Strahlen aus. Herklots, Sur quelques monstruosites observees chez dos Crustaces (Archiv. Neerland V. 1870. p. 410 ff. pl. 11) gab Beschreibungen und Abbildungen von Mon- strositäten der Scheei enfinger bei Xantho punctulatus und Eriphia spinifrons, so wie des Tarsen-Endgliedes bei Li- thodes arctica. Bei letzterer Art ist eine Trifurkation, bei ersterer eine Dichotomie des betreffenden Gliedes zur Aus- bildung gelangt. Bei Eriphia ist zwischen den beiden nor- malen Scheerenfingern ein überzähliger und zugleich dop- pelt ausgebildeter vorhanden. W. Stimpson, Preliminary Report on the Cru- stacea dredged in the Gulf Stream in the straits of Flo- rida. Part. I. Brachyura (Bullet, of the Museum of com- par. Zool. at Cambridge II. 1870. p. 109—160). Verf. giebt eine systematische Aufzählung von 81 Arten Bra- chyuren, unter welchen besonders die Gruppe der Oxyr- rhynchen reich vertreten ist, mit Bekanntmachung zahl- reicher neuer Gattungen und Arten. Sidn. Smith, Descriptions of a new genus and two new specics of Scyllaridae and new species of Aethra from North-America (Silliman's Americ. Journ. f. science 2. ser. Vol. 48. 1869. p. 118—121. — Annais of nat. hist. 4. ser. IV. 1869. p. 228—231.) Derselbe, Abstract of a notice of the Crustacea collected by Prof. Hartt on the coast of Brazil in 1867 (Transact. Connecticut acad. II. — Silliman's Americ. Journ. 2. ,ser. Vol. 48. 1869. p. 388—391). Eine Aufzählung von 32 Decapoden verschiedener Familien, unter welchen vier als neu beschrieben werden. 328 Gerstaocker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Alph. Mi 1 ne Edwards, Observations sur la faune carcinologique des lies du Cap-Vert (Nouv. Archiv, d. raus, d'hist. »at, IV. 1868. p. 49 — 66. pl. 16 — 18). — De- scription de quelques especes nouvclles de Crustaces pro- venant du voyage de Mr. A. Bon vier aux iles du Cap- Vert (Revue et Magas. de Zool. 2. ser. XXL 1869. p. 350, 374 u. 409 ff.). Die vom Verf. beschriebenen und in er- sterer Abhandlung zum Theii abgebildeten Arten vom grü- nen Vorgebirge gehören den Familien der Brachyuren, Astacinen und Squillinen an. Brachyura. Watson, Note on the oecurrence of two species of Crustacea not hitherto observed in Scotland (Annais of nat. hist. 4. ser. V. 1870. p. 145 f.) erwähnt Gonoplax angulata nnd Pisa tetrao- don als neu aufgefundene Schottische Arten. Oxyrrhyncha. — Stirn pson (Bullet. Mus. of compar. Zoo- log, at Cambridge IL p. 109— 137J machte folgende neue Gattungen und Arten aus dem Golfstrom bei Florida bekannt: Pyromaia, nov. gen., von Microrhynchus Bell durch mehr verlängerten, birn- förmigen Cephalothorax , grösseres Rostrum und gewinkelten Aus- senlappen am Schenkelglied der äusseren Kieferfüsse, von Egeria Latr. (Leptopus Lam.) durch einfaches Rostrum unterschieden. — Art : Pyr. cuspidata, n. sp. 82 — 125 Faden tief. — Pisa antilocapra, praelonga , Pericera camptocera , eutlieca, septemspinosa . Tiarinia setirostris, Scyra umbonata, Mithrax pleuracanthus, acuticornis, Hol- deri , Mithraculiis ruber, Collodes trispinosus und nudus n. A. — Arachnopsis . nov. gen., von Collodes durch fadenförmig dünne Gangbeine und lange Augenstiele unterschieden. Art: Arachn. fili- pes. — Batrachonotus , nov. gen., von den übrigen Gattungen der Collodes-Gruppe u. A. durch den Mangel eines Enddornes am Basalgliede der Fühler, so wie durch die sehr kurzen hinteren Gang- beine unterschieden. — Art: Batracli. fragosus. — Euprognatha, nov. gen., gleichfalls der Collodes-Gruppe angehörig, von den übri- gen Gattungen durch den tief zwischen den Fühlern stehenden Mit- teldorn des dreispaltigen Rostrum, einen aufrechten Dorn der Or- bita und durch den eigentümlichen Umriss des Schenkelgliedes der äusseren Kieferfüsse, welches über den Ansatz des Tasters hinweg ausgezogen ist, unterschieden. — Art : Euprogn. rastellifera. — Ama- thia hystrix und modesta n. A. — Anomalop us (vergebener Name ! Coleoptera), nov. gen., eine besondere Gruppe der Majoiden bildend, ausgezeichnet durch den verlängerten, fast cylindrischen Cephalo- thorax und durch die Hinterbeine, welche länger als die des vorletzten Paares sind; hinterer Augendorn viel kleiner als bei den übrigen Eurypodiiden. — Art: Anom. furcillatas. — Podochela gracilipes, d. Myriopoden, Arachniden u. Crnstaceen währ. d. J. 1869 — 70. 329 n. sp. — Podonema , nov. gen., auf Podochela Riisei Stimps. und zwei n. A. : J?od. lamelligera und hypoglypha begründet. — Mocosoa, nov. gen., von Epialtus durch unbewegliche Augen, von Huenia durch das ungetheilte. stumpfe, unterhalb ausgehöhlte Rostrum un- terschieden. — Art: Moc. crebripunctata. — Lambrus Pourtalesii, fraterculus, agonus n. A. — Solen olambrus, nov. gen.. von Par- thenope und Lambrus durch nackten, polirtcn Cephalothorax, durch deutliche Abgrenzung der zuführenden Canäle und den Mangel eines Einschnittes am Schenkclgliede der äusseren Kieferfüsse zur Auf- nahme des Tasters unterschieden. — Zwei Arten: Solen, typicus und tenellus. — Mesorhoea, nov. gen., von Solenolambrus dadurch un- terschieden , dass die zuführenden Canäle bei der Mitte des Endo- stoms münden, welches hier einen dreieckigen Vorsprung hat. Au- gen klein, zurückziehbar, Basalglied der äusseren Fühler etwas kür- zer als das nächstfolgende. — Art: Mesorli. sexspinosa. — Crypto- podia concava, m A. Alph. Milne Edwards (Nouv. Archiv, d. mus. d'hist. nat. IV. 1868. p. 50 ff. pl. 16) machte Micropsia violacea als n. A. von Angola und Lambrus pulcliellus als n. A. vom grünen Vorgebirge bekannt. — Ebenda p. 73 ff. pl. 19 : Cyphoc ar cinus, nov. gen., von höchst eigenthüml icher Bildung des Cephalothorax, welcher in der Rückenansicht an Pisa erinnert, aber gestreckter ist und am vorderen Ende unter einem rechten Winkel steil abfällt, so dass die Stirn-, Augen- und Fühlergegend sehr tief unten zu liegen kommen. Orbitae klein und röhrenförmig, Pedunculi kurz und nicht einzieh- bar, Basalglied der äusseren Fühler breit, frei liegend, mit dem Sub- orbitallappen verschmolzen. — Art: Cyph. minutus Madagascar. — Pisa brevicornis n. A. ebendaher, acutifrons n. A. Sansibar. Derselbe (Rev. etMagas. de Zool. 2. ser. XXI. 1869. p. 350 ff.) beschrieb Parthenope Bouvieri, Acanthonyx brevifrons und Herbstia rubra als n. A. vom grünen Vorgebirge. — p. 374 f. Phycodes, nov. gen., mit birnförmigem, etwas aufgetriebenem Cephalothorax, zweispitzigem Rüssel, abgerundeten inneren Orbitalwinkeln, grossen, wenig scharf umschriebenen Augenhöhlen, sehr grossem Postorbital- dorn, langen Augenstielen, langem und gegen die Spitze hin allmäh- lich verbreitertem Basalgliede der Fühler, welches in zwei Dornen endigt. Viertes Glied der inneren Kieferfüsse mit sehr schrägem Hinterrande und starker Ausrandung an seinem vorderen Innenwin- kel. — Art : Pliyc. antennarius vom grünen Vorgebirge. Bianconi (Memor. accad. di Bologna IX. 1869. p. 205 f. tab. 1. fig. 1) machte Micippc pusilla als n. A. von Mosambik bekannt. Haie Str eets, Notice of some Crustacea of the genus Libinia, with descriptions of four new species (Proceed. acad. nat. scienc. Phi- ladelphia 1870. p. 104—107). Verf. beschreibt Libinia dubia M. Edw. 330 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete (distincta Guer.), canaliculata Say (emarginata Leach), affinis Rand., subspinosa n. A. Chile, rJwmboidea n. A. Ostindien, inflata n. A. (ob von der vorhergehenden verschieden ?) Westindien, Chionoecetes Chi- lensis n. A. Chile, Huenia bifurcata n. A. Neu-Seeland. Sidn. Smith (Amer. Journ. f. science. 2. ser. Vol. 48. 1869. p. 120. — Annais of nat. hist, 4. ser. IV. 1869. p. 228—231) machte Aethra scutata als n. A. von La Paz von der Westküste Nieder-Ca- liforniens bekannt. Cyclometopa. — Stimpson (Ballet. Mus. of compar. Zool. at Cambridge IL p. 138 ff.) charakterisirte als neue Gattungen und Arten: Carpop orus, nov. gen., von Euxanthus, mit welcher sie in der Bildung der äusseren Fühler übereinstimmt, durch die Schmalheit des Cephalothorax, von Xantho durch die Fühler, von Polycremnus durch das fünfringlige Postabdomen des Männchens, von Halimede und Medaeus durch den Mangel von Spalten und Zähnen am Rande der Orbita abweichend. — Art: Carp. papulosus. — Micropa- no pe, nov. gen., sehr nahe mit Panopeus verwandt, auch Pilumnus nicht unähnlich. — Art: M'tcrop. sculptipes. — Chloroclius dispar. Pilumnus floridanus, lacteus, Agassizii, nudifrons, granulimanus n. A. — Melybia, nov. gen.. mit Melia nahe verwandt, aber durch brei- tereu, seitlich dreizähnigen Cephalothorax, fest verwachsenes Basal- glied der äusseren Fühler, breitere äussere Kieferfüsse und gedör- nelte Beine abweichend. — Art: Mel. thalamita. — Bathynectus, nov. gen., von Portunus durch dornförmige und weit getrennte Sei- tenrandszähne des Cephalothorax, den Mangel eines Mittelzahnes an der Stirn, den weiten und nicht vom Basalglied der Fühler ausge- füllten Spalt der Orbita, sehr schlanke Gangbeine u. s. w, abwei- chend. — Arten: Bath. loncjispina und brevispina. — Acheloas spi- nicarpus und tumidulus, n. A. Alph. Milne Edwards (Nouv. Archiv, d. mus. d'hist. nat. IV. 1868. p. 54 ff. pl. 16—18) machte Goniosoma Mill&rii als n. A. vom Cap. St. Vincent, Xantho occidentalis, Xanthodes eripliioides und melanodactylus, Actaea margaritaria als n. A. vom grünen Vorge- birge bekannt. Derselbe begründete (ebenda IV. 1868. p. 80 ff. pl. 19) auf Galena Natalensis Krauss eine neue Gattung Eurycarcinus und beschrieb Püumnopeus maculatus als n. A. von Zanzibar. Derselbe (Rev. etMagas. de Zool. 2. ser. XXL 1869. p. 376 ff.) machte Xantho corrosns und Boiwieri, (p. 409 ff.) Xanthodes rufo- punctatus, Chlor odius (Leptodkis) convexus und Actumnus parvuliis als n. A. vom grünen Vorgebirge bekannt. Derselbe, Description de quelques Crustaces nouveaux de la famille des Portuuiens (Nouv. Archiv, d. mus. d'hist. nat. V. 1869. p. 145—158. pl. 6 u. 7) beschrieb und bildete ab : Thalamitoi- des quadridens und tridens n. A. Südwestküste Madagaskars, Gonio- d. Myriopoden, Araohniden u. Crustäeeen wahr. d. J. 1869—70. 331 soma acutum Japan, laeve Neu-Caledonien, DawaeUpolu, longifrons Upolu und Camptonyx rotundifrons Neu-Caledonien und Samoa. Derselbe, Description d'un uouveau genre de Crustace Can- cerien (Annal. soc. entoni. de France 4. ser. IX. 1869. p. 167 ff. pl. 8) machte eine neue Gattung B an areia bekannt, welche zunächst mit Actaea verwandt, sich von dieser durch die Bildung der Mundgegend unterscheidet; dieselbe zeigt vorn zwei tiefe, symmetrische, der Ausführungsöffnung der Kiemenhöhlen entsprechende Ausrandungen. — Art: Ban. armata von Neu-Caledonien. Catometopa. — Sidney Smith, Notes on American Cru- stacea, No. 1. Ocypodoidea (Transact. Connecticut acad. Vol II. April 1870) 64 pag. in 8. 4 pl. lith. ist dem Ref. nur aus einer Anzeige in Silliman's Americ. Journ. 2. ser. Vol. 49. 1870. p. 426 bekannt geworden. Hiernach enthält die Arbeit Beschreibungen von vielen neuen Arten und mehreren neuen Gattungen, nämlich: 9 Gelasimus, 1 Cardisoma, 1 Pseudotelphusa, Opisthocera, nov. gen. mit 1 A., Epilobocera 1 A., Glypto grap sus, nov. gen. 1 A., Sesarma 3 A., Prionoplax 1 A. , Euryplax 1 A. , Glyptoplax , nov. gen. 1 A., Pinnotheres 1 A., Ostracotheres 1 A. und Dissodactylus, nov. gen., einer besonderen, den Pinnotheriden verwandten Gruppe an- gehörend, mit 1 A. Derselbe (Transact. Connecticut acad. II. — Americ. Journ. f. science 2. ser. Vol. 48. 1869. p. 389) beschrieb Cryptograpsus ci- tripes als n. A. von Rio-Janeiro. Alph. Milne Edwards (Nouv. Archiv, d. mus. d'hist. nat. IV. 1868. p. 83 ff', pl. 20) machte eine mit Carcinoplax und Pseudo- rhombilus verwandte neue Gattung Libystes bekannt. Cephalotho- rax dick, ganzrandig; Basalglied der äusseren Fühler nicht die Stirn erreichend, Epistom breit, mit hervorspringender Leiste am Ausfüh- rungsgang der Kiemenhöhle. Aeussere Kiemenfüsse kurz und breit, mit aussen stark erweitertem drittem Gliede; Endklaue der Hinter- beine comprimirt und gewimpert. -— Art: Lib. nitidus von San- sibar. — Macrophthalmus Grandidieri und Telpltusa obesa n. A. ebendaher. Derselbe, Etudes zoologiques sur quelques Crustaces des iles Celebes provenant d'un envoi de Mr. Riedel (ebenda IV. 1869. p. 173 185. pl. 26 et 27) beschrieb und bildete ab als n. A. von Celebes: Metagrapsus Indiens und Pseudograpsus crassus. — Gna- tho grap sus, nov. gen., von Pseudograpsus durch stark verbreiter- tes Basalglied des Tasters an den äusseren Kieferfüssen unterschie- den. — Zwei Arten : Gnath. Biedeln und püipes. Derselbe, Revision du genre Telphuse (ebenda V. 1869. p. 161—187. pl. 8—11). Die Arbeit ist weniger eine Revision der Gattung Telphusa als eine Aufzählung von 36 Arten, unter welchen 332 G er staecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete einige als neu beschrieben werden; die ihm unbekannt gebliebenen führt Verf. mit den von den betreffenden Autoren gegebenen Cha- rakteristiken auf, wobei er die vom Ref. berichtigte Nomenklatur und Synonymie einiger Herbst'schen Arten wieder verwirrt. Als neu sind zu erwähnen : Telph, Lamauclii Bangkok, Siamensis Bangkok, crassa Cap York, cristata Vaterl. unbek., planata Bombay, longipes Pulo Condore, margaritaria Insel St. Thome und Africana Gabon. Derselbe, Note sur quelques nouvelles especes du genre Sesarma (Nouv. Archiv, d. raus, d'hist. nat. V. 1869. Bullet, p. 25 — 31) giebt Beschreibungen von 13 neuen Arten der Gattung: Ses. li- vidtim Neu Caledonien, guttatum Sansibar, angustifrons Sandwichs- Inseln, laeve Aru-Inseln. frontale Madagaskar, Germani Pulo Con- dore, Bocourti Bangkok, Aubryi Neu-Caledonien, Mülleri Desterro, elongatum Madagaskar, rotundifrous Upolu, dentifrons und vittosum ebendaher. Derselbe, Note sur le Catoptrus, nouveau genre appartenant ä la division des Crustaces brachyures catometopes (Annal. d. scienc. nat. 5. ser. Zool. XIII. 1870. Article 2). Die vom Verf. diagnosticirte neue Gattung Catoptrus ist habituell den Cyclometopen sehr ähn- lich, unterscheidet sich aber durch die wie bei Boscia gebildeten ausführenden Canäle ; der erweiterte Cephalothorax ist vorn stark gerundet, an den Rändern vielzähnig, die Stirn gerade, das Basal- glied der äusseren Fühler klein; die inneren Fühler sind gross und schlagen sich in deutlich abgegrenzte Gruben ein. Das dritte Glied der äusseren Kieferfüsse ist an seinem inneren Vorderwinkel stark abgestutzt. Beine lang und dünn. — Art: Catopt. nitidus von den Samoa-Inseln. Derselbe, Revision des genres Trichodactylus, Sylviocarci- nus et Dilocarcinus et descripdon de quelques especes nouvelles qui s'y rattachent (Annal. soc. entom. de France 4. ser. IX. 1869. p. 170—178). Verf. führt von den drei genannten Gattungen, wel- che er nochmals kurz charakterisirt, folgende Arten auf: Tricho- dactylus quadratus M. Edw. (punctatus Eyd. Soul. ==? fiuvtatilis Latr.), Cuninghami Sp. Bäte (Uca), crassus n. A. Bahia, dentatus M. Edw., Sylviocarcinus Devillei M. Edw., Peruvianus n. A. Guyallaya, lati- dens n. A. oberer Amazonenstrom, Dilocarcinus spinifer, emargina- tus, Castelnaui und pictus M. Edw., pardalinus Gerst. und armatus n. A. Rio-Janeiro. v. Härtens (Archiv f. Naturgesch. XXXV. 1. p. 1 ff. Taf. 1) machte Sylviocarcinus panoplus und Dilocarcinus multi dentatus als neue Brasilianische Süsswasser-Arten bekannt und besprach die Sy- nonymie von Trichodactylus quadratus Latr. {= punctatus Dana). Von Brackwasser-Arten werden Gelasimus vocator Hbst., Heiice gra- nulata Dana. Sesarma Tisonis M. Edw. und Uca una Latr. näher erörtert. d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869 — 70. 333 Stimpson (Bullet. Mus. compar. Zool. at Cambridge II. 1870. p. 151) machte eine neue Gattung Panoplax, habituell an Pano- peus erinnernd, bekannt, welche sich von Eucratopsis (Eucrate Dana) durch breiteren und mehr niedergedrückten Cephalothorax, herabge- bogene Stirn, mehr verlängerte Scheeren u. s. w. unterscheidet. — Art : Panopl. depressus aus der Florida-Strasse. Oxystomata. — Stimpson (Bullet. Mas. of compar. Zool. at Cambridge II. p. 152 ff.) charakterisirte als neue Gattungen und Arten aus dem Golf- Strom bei Florida: Acanthocarpus, nov. gen., von Calappa durch den Mangel seitlicher Ausbreitungen des Cephalothorax, von Mursia durch die fehlenden Seitendornen unter- schieden, von allen Calappiden überdies durch die bedeutende Ge- sichtsbreite. — Art: Acanth. Äleocandri. — Osachila, nov. gen., von Hepatus durch den fast ebenso langen wie breiten Cephalotho- rax und mehr hervortretende Stirn unterschieden. — Art: Osach. tuberosa. — Iliacantha, nov. gen., von Ilia durch drei Dornen am Hinterende des Cephalothorax, von Persephone, Myra u. s. w. durch die in vertikaler Richtung sich öffnenden Scheerenfinger un- terschieden. — Zwei Arten: Iliac. subglobosa und sparsa. — My- ropsis, nov- gen., von Myra durch kugligeren Körper, fünf hintere Dornen, den Mangel der Furchen in der Mittel- und Lebergegend den geraden Aussenrand der äusseren Kieferfüsse u. s. w. abweichend. — Art: Myr. quinquespinosa. — Callidactylus, nov. gen., von Myrodes und Myra durch leichte Unterschiede in der Form des Endgliedes der Beine abgetrennt. — Art : Callid. asper. — Lithadia cadaverosa, n. A. Porcellanidae. Porcellana Patagonica Cunningham (Transact. Linn. soc. of London XXVII. p. 495) n. A. Magellan-Strasse. F.Müller (Jenaische Zeitschr. f. Mediz. u. Naturwiss. V. 1870. p. 259) machte darauf aufmerksam, dass das letzte über den Rücken geschlagene kurze Beinpaar der Anomuren (Porcellana, Hippa, Pagurus) die Funktion von Putzfüssen habe. Die in der Röhre eines Chaetopterus lebende Porcellanide Polyonyx Creplini F. Müll, fegt mit denselben abwechselnd die Kiemenhöhle aus, seinen Rücken ab und (das Weibchen) zwischen den Eiern herum. Bei Hippa und Pa- gurus dienen diese mit mannigfaltig gestalteten Borsten besetzten Beine, welche keineswegs »verkümmerte«, sondern im Gegentheil sehr vollkommen ausgebildete Gliedmaassen sind, zum Reinigen der Kiemenhöhle. v. Martens, Bemerkungen überAeglea laevis Leach (Archiv f. Naturgesch. XXXV, 1. p. 14). Philippi (ebenda XXXVI, 1. p. 35 ff.) constatirt das regel- mässige und massenhafte Vorkommen der Temnocephala Chilensis Blanch. auf der in den Flüssen Chile's lebenden Aeglea. Der Pa- 334 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete rasit saugt sich sowohl am Rumpf wie an den Beinen, vor Allem unter dem Schwanz der Aeglea an. Loricata. Sidn. Smith, Descriptions of a new genus and two new species of Scyllaridae (Americ. Journ. f. science 2. ser. Vol. 48. 1869. p. 118 ff. — Annais of nat. hist. 4. ser. IV. 1869. p. 228—231). Die vom Verf. neu aufgestellte Gattung Eviba cus unterscheidet sich von Ibacus und Paribacus durch die ganzrandigen Seiten des Cephalothorax, die vorn geschlossenen Augenhöhlen und das leicht zweilappige Rostrum, welches breiter als lang ist. — Art : Evib. princeps von der Küste Nieder-Californiens. — Arctus Americanus n. A. Westküste Florida's. Panulirus echinatus Sidn. Smith (Amer. Journ. f. science 2. ser. Vol. 48. 18G9. p. 389) n. A. Pernambuco. Palimirus longipes Alph.Milne Edwards (Nouv. Archiv, d. mus. d'hist. nat. IV. 1868. p. 87. pl. 21) n. A. Sansibar. Astacini. Herrn. Hagen, Monograph of the North- American Astacidae (Illustrated Catalogue of the Museum of comparative Zoo- logy at Harvard College, No. III). Cambridge, 1870. lex. 8. 109 pag. 11 pl. — Nach einer kritischen Revision der den Gegenstand behan- delnden Literatur, in welcher Verf. mehrere von früheren Autoren beschriebene Arten nach Vergleich typischer Exemplare auf einan- der zurückführt, unterwirft er die bisher zur Artunterscheidung verwerteten Charaktere (Schnabel, Postabdomen, Scheeren, Sculptur, Behaarung) so wie Altersverschiedenheiten , zufällige Abweichun- gen u. s. w. einer eingehenden Besprechung, um sodann in einem eigenen Capitel die bei den Nord-Amerikanischen Flusskrebsen recht eigentümlichen Geschlechtsverhältnisse zu erläutern. Es giebt un- ter denselben sowohl Weibchen, welche die Tendenz, eine männliche Ausbildung einzugehen, erkennen lassen, als auch — und zwar in sehr viel gröserer Häufigkeit — Männchen, welche eine Hinneigung zur weiblichen Form bekunden. Letzteres ist so allgemein, dass nach Agassiz's, von Hagen bestätigter Entdeckung alle Ameri- kanischen Cambarus-Arten in zwei verschiedenen Formen auftreten, also dimorph sind, vielleicht auf Grund einer Sterilität der einen dieser Formen. Bei den einen, welche die männlichen Kennzeichen im äusseren Körperbau vollkommen ausgebildet zeigen und bei de- nen das als Ruthen fungirende erste Paar der Postabdominalbeine in allen einzelnen Theilen kräftiger und vollständiger entwickelt ist, finden sich nämlich umfangreichere Hoden und längere Vasa defe- rentia, während die anderen, bei denen die Skulptur des Körpers und die Form der Scheeren mehr den weiblichen Typus trägt, wel- che kleinere Haken an dem dritten Gliede des dritten (resp. auch des vierten) Beinpaares besitzen, mit der weniger vollkommenen Ausbildung der Ruthen auch kleinere Hoden und kürzere Vasa defe- d. Myriopoden, Aractmiden u. Crustaceen währ. d. J. 1869—70. 335 rentia vereinigen. Auffallend ist einerseits, dass diese beiden männ- lichen Formen wenigstens bei allen in grosser Individuenzahl vor- liegenden Cambarus-Arten fast gleich häufig neben einander existi- ren, andererseits, dass sie den Astacus-Arten ganz abzugehen schei- nen. Sowohl in Rücksicht auf diesen Unterschied als auch darauf, dass die Cambarus-Arten sich nicht nur habituell, sondern auch nach der Zahl der Kiemen, nach dem Mangel der gefalteten Membran an den Kiemen des vierten Beinpaares, der grösseren Länge der inneren Fühler, dem breiteren und flachen Epistom, der Form des Gehörorgans u. s. w. sicher erkennen lassen, nimmt Verf. zugleich die Gattung Cambarus als eine wohlbegründete an. — In dem spe- ziellen Theil seiner Arbeit charakterisirt Verf. 38 Nord-Amerikani- sche Arten, von welchen 32 auf Cambarus, 6 auf Astacus kommen. Die Gattung Cambarus wird in drei Gruppen zerlegt : a) Drittes und viertes Beinpaar bei den Männchen mit Haken : C. acutus Gir. Clarkii Gir., troglodytes LeC, Blandingii Harl., fallax, n. sp., Le Contei Hag. (Blandingii LeC), spiculifer LeC, versutus, n. sp., ma- niculatus LeC, penicillatus, LeC, Wiegmanni Er., pellucidus Tellk. — b) Nur das dritte Beinpaar bei den Männchen mit Haken; Rüssel verlängert, gezähnt, männliche Ruthen zweispitzig: lancifer, n. sp., affinis Say, virilis, n. sp., placidus, n. sp., juvenilis n. sp., propin- quus Gir., obscurus, n. sp., rusticus Gir., immunis, n. sp., extra- neus, n. sp. — c) Nur das dritte Beinpaar mit Haken ; Rüssel kurz, zahnlos; männliche Ruthen mit aufgebogener äusserer und kurzer innerer Zinke: C. Bartoni Fab., robustus Gir., obesus, n. sp., Ne- brascensis Gir., latimanus LeC, Mexicanus Er., Cubensis Er., ad- vena LeC., Carolinus Er. — Die sechs verzeichneten und beschrie- benen Astacus sind bereits bekannt. Am Schluss erörtert Verf. noch in ausführlicher Weise die geographische Verbreitung der Ar- ten. Die das schön ausgestattete Werk begleitenden Tafeln bringen Abbildungen von 6 Cambarus- und 2 Astacus-Arten in ganzer Figur, ferner die männlichen Ruthen der Cambarus-Arten in ihrer zweifa- chen Form, sodann die Fühlerschuppe, das Epistom u. s. w. sämmt- licher Arten zur Anschauung. v. Märten s (Archiv f. Naturgesch. XXXV, 1. p. 15 ff. Taf. 2) machte Astacus pilimanus und Brasiliensis als neue Südbrasiliani- sche Arten bekannt und besprach die -von de Haan, Erichson, Gray und Dana aufgestellten Eintheilungen der Flusskrebse in se- cundäre Gattungen , von denen er Engaeus Erichs, für schwach begründet und im Wesentlichen für zusammenfallend mit Astacoides ansieht. E. Cope, On three extinct Astaci from the fresh-water terri- tory of Idaho (Proceed. Americ. philos. soc. XI. 1869—70. p. 605— 607). Verf. macht drei ausgestorbene Nord - Amerikanische Asta- 33 G Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete cus-Arten aus den Süsswasser- Ablagerungen von Idaho unter dem Namen Ast. subgrimdiaUs, chenoderma und breviforceps bekannt. P. Carbonnier, L'Ecrcvisse: moeurs, reproduction, educa- tion, Paris 1869. (200 pag. in 12.). Nach einer Anzeige Guerin's in Rev. et Magas. de Zool. 1869. p. 362 behandelt dieses Werk den Flusskrebs in Bezug auf die Praxis und besonders auf die künst- liche Züchtimg. Es zerfällt in 17 Capitel, welche seine Aufenthalts- orte, die Begattung, das Graben der Erdgänge, das Ablegen und die Entwickelung der Eier, das Ausschlüpfen der Jungen, das Wachsthum, die Erneuerung verstümmelter Gliedmassen, seine Krankheiten u. s. w. zum Gegenstande haben. Auch der Fang, Trans- port, die Aufbewahrung, der Verkauf u. s.w. werden mit besonderer Rücksicht auf die Zucht- Anstalt des Marquis de Selve erörtert. Eine neueThalassiniden-Gattung Gebiopsis wurde von A lp h. Milne Edwards (Nouv. Archiv, d. mus. d'hist. nat. IV. 1868. p. 63 f. pl. 18) bekannt gemacht. Dieselbe unterscheidet sich von Gebia durch ausgebildete zweifingrige Scheeren am ersten Beinpaare, von Callianassa durch einfache Endklauen des zweiten Beinpaares. — Art: Geb. nitidus vom grünen Vorgebirge. Nach Murray (Proceed. zool. soc. of London 1869. p. 530) wird Callianassa Turnerana auf dem Markt von Old-Calabar als Speise verkauft. Caridae. Sidn. Smith (Transact. Connecticut acad. II. 1869. — Americ. Journ. f. science 2. ser. Vol. 48. 1869. p. 390) stellte eine neue Gattung Xiphopeneus auf, von Penaeus durch sehr langes und schlankes Rostrum, die kaum bemerkbaren Sulci gastro-hepatici des Cephalothorax, sehr kleine lamellenförmige Anhänge an der In- nenseite des Pedunculus der kleinen Fühler, sehr lauge und schlanke Geissein der grossen Fühler u. s. w. abweichend. — Art: Xiph. Harttii von Bahia. — Palaemon ensiculus n. A. Para. Hippolyte Grayi Cunningham (Transact. Linn. soc. of London XXVII. p. 496. pl. 59) n. A. von Port Otway. Bianconi (Memor. accad. di Bologna 2. ser. IX. 1869. p. 208 ff. tav. 1 u. 2) gab Beschreibung und Abbildung von Alpheus Edwardsii Sav. und Hippolyte Kraussii n. A. von Mosambik. v. Märten s (Archiv f. Naturgesch. XXXV, 1. p. 22 ff.) han- delte über Palaemon Jamaicensis Hbst., spinimanus M. Edw. (Oifersi Wiegm.), forceps M. Edw. (acanthurus Wiegm.) und beschrieb Pal. Appuni als n. A. aus Venezuela. Anhangsweise werden die 14 bis jetzt bekannten Westindischen und Süd-Amerikanischen Arten der Gattung mit zweidornigen Cephalothorax-Seiten in ihren Körpermaas- sen verglichen. Hel'ler (Zeitschr. f. wissensch. Zool. XIX. 1869. p. 157 ff.) d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaccen währ. d. J. 1869 — 70. 337 weist nach Vergleich von Original-Exemplaren die Synonymie von Palaemon lacustris Mart., Anchistia migratoria Hell., Palaemon an- tennarius M. Edw. und Palaemon varians Leach nach, Alle diese Benennungen beziehen sich auf einen und denselben, über Europa weit verbreiteten und dem Süsswasser eigenen Krebs. Die Art passt weder in die Gattung Palaemon, noch genau zu Anchistia Dana, mit welcher sie übrigens in dem Mangel des Mandibular-Tasters übereinstimmt. Verf. schlägt für dieselbe die neue Gattungsbenen- nung Palaemonetes (varians Leach) vor. G. 0. Sars (Undersogels. over Christianiafjord. Dybvandsfauna p. 17 ff.) lieferte eine ergänzende Charakteristik des Pontophilus Nor- vegicus M. Sars nach jugendlichen Exemplaren von 12 Mm. Länge. Cumacea. G. 0. Sars (ebenda p. 38 ff.) gründete aufDiastylis longimana Sars eine neue Gattung Leptostylis und beschrieb eine zweite Art derselben als Lept. vülosa; dieselbe stammt nebst Eudora hirsuta n. A. aus dem Christiania-Fjord. Von Leucon na- sicoides Lilljeb. giebt Verf. eine nochmalige Charakteristik. A. Dohrn (Jenaische Zeitschr. f. Mediz. und Naturwiss. V. 1870. p. 54 ff.) widersetzt sich der allgemein adoptirten Ansicht, dass die Cumaceen den Decapoden am meisten verwandt seien und will sie trotz des Cephalothorax und des unter ihm liegenden Kie- menpaares in nähere Beziehung zu den Amphipoden und Isopoden bringen. Er stützt sich dabei auf die Embryo -Anlage, auf die Schlauchform der Leber, auf die Bruttasche der Weibchen, auf die Form der Schwanzanhänge u. s. w. Nach seinen Beobachtungen ist die Gattung Bodotria Goods. auf die männlichen Individuen von Cuma, welche abweichend von den Weibchen gespaltene Postabdo- minalbeine besitzen, begründet. Ebenso erkennt er auch Alauna Goods. nicht als generisch verschieden von Cuma an. Cuma anomala hat Verf. mehrfach in copula angetroffen, bei welcher das Männchen mit den beiden grossen Beinen des sechsten und siebenten Segmentes das Weibchen festhält. Die Cumaceen leben auf dem Grunde des Meeres, die meisten nahe am Strande; am Tage liegen sie bewe- gungslos wenige Linien tief im Slick (Mudd), während wenigstens manche Arten (Cuma longipes) des Nachts auf der Oberfläche des Wassers umherschwimmen. Schizopoda. G. 0. Sars (Undersögelser over Christianiafjor- dens Dybvandsfauna p. 24 ff.) machte folgende neue Arten und Gat- tungen aus dem Christiania-Fjord bekannt: Erythrops (neuer Gattungsname für den bereits vergebenen : Nematopus) dbyssorum n. A., Parerythr ops , nov. gen., für Nematopus obesus Sars, Am- blyopsis , nov. gen. (der Name ist bereits für den blinden Fisch aus der Mammuth-Höhle vergeben!), von Erythrops u. A. durch ru- dimentäre Augen, von Pseudomma durch kräftige und mit einer Archiv f. Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. X 338 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissenssh. Leist. im Gebiete Endklaue versehene Beine unterschieden. Art : Anibl. abbreviata. — Boreomysis, nov. gen., auf Mysis arctica Kr. begründet. — My- sideis, nov. gen., durch kräftige, dicht behaarte Beine, deren drit- tes und viertes Glied erweitert sind und deren Endklaue borsten- förmig ist, so wie durch nur zwei Lappen an den Maxillen des er- sten Paares charakterisirt. — Art: Mys. insignis. — Leptomysis, nov. gen., auf Mysis gracilis Sars begründet. — Siriella Norvegica n. A. — Hemimysis, nov. gen., von Mysis sens. strict. durch den grossen, fast alle Segmente des Vorderkörpers bedeckenden Rücken- schild, lamellenartig erweitertes 3. und 4. Glied der Beine und vier- gliedrigen Tarsus unterschieden. — Art: Hemim. dbyssicdla. — Mysis neglecta n. A. und Mysis mixta Lilljeb. (? = latitans Kr.), letztere nochmals ausführlich charakterisirt. Derselbe lieferte in seinem »Carcinologiske Bidrag til Norges Fauna. I. Monographi over de ved Norges Kyster forekom- mende Mysider. Forste Hefte, med 5 lithogr. plancher (Christiania 1870. 4. 64pag.)« nach einer Eintheilung der Schizopoden in die drei Familien der Euphausidae, Lophogastridae und Mysidae zu- nächst eine umfassende Charakteristik der letzteren Familie in ihrer Gesammtheit und analysirt sodann die unterscheidenden Merkmale der zwölf sie zusammensetzenden Gattungen Erythrops, Leptomysis, Amblyops, Pseudomma, Boreomysis, Mysideis, Mysidopsis, Siriella, Parerythrops, Hemimysis, Mysis und Mysidella in einer Tabelle. Sodann folgt eine sehr eingehende, von zahlreichen, vorzüglichen Abbildungen begleitete Charakteristik der drei Gattungen Erythrops mit 5, Parerythrops mit 1 und Pseudomma mit 2 bereits früher vom Verf. benannten und provisorisch bekannt gemachten Arten. Bildlich dargestellt sind Erythrops Goesii J $, serrata $, microph- thalma $, pygmaea $, abyssorum $, Parerythrops obesa <-f $, Pseu- domma roseum <-f $ und affine $, zunächst in ganzer Figur stark vergrössert, in der Seiten- und Rückenansicht, sodann in ihren ein- zelnen Skelettheilen, unter welchen auch das an der Basis der Schwanzflosse liegende Gehörorgan eine besondere Berücksichtigung findet. Cunningham (Transact. Linn. soc. of London XXVII. p. 497) machte Macromysis Magellanica als n. A. aus der Maghellan-Strasse bekannt. Lophogaster ingens Dohrn (Zeitschr. f. wissensch. Zool. XX. 1870. p. 610 ff.) als n. A. von der Portugiesischen Küste beschrieben und abgebildet. Squillina. Gonodactylus Folinii Alph. Milne Edwards (Nouv. Archiv, d. mus. d'hist. nat. IV. 1868. p. 65 f. pl. 18) n. A. vom Cap St. Vincent. G. Clark (Proceed. zool. soc. of London 1869. p. 3) machte d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869— 70. 339 interessante Mittheilungen über die Lebensweise der Squilla styli- fera von Mauritius und ihrer Nachkommenschaft. Bei dem tragen- den Weibchen erstrecken sich die Eier über die ganze Länge des Körpers. Wenn sie zuerst austreten, bilden sie eine compakte Masse, welche das Weibchen zwischen den drei Kieferfusspaaren hält; nach- her dehnt sich diese immer weiter aus und stellt ein lockeres Ge- webe, welches an eine Wolldecke erinnert, dar. Innerhalb dieser losen Hülle hält das Weibchen zuvörderst auch die aus dem Ei ge- schlüpften Jungen zurück, um sie sodann frei zu lassen. Die eben ausgeschlüpften, sehr beweglichen Larven sind zuerst gelblichgrün, später grauscheckig. Die jungen Squillen bewohnen Sandlöcher nahe der niederen Wassermarke, die alten dagegen stets Corallenriffe in seichten Meeresstellen. Alte sowohl wie Junge haben stets zwei Eingänge zu ihren Höhlen und die ausgewachsenen verstopfen diese Oeffnungen stets mit feinem Seegras. Sie schwimmen nicht schnell und wo_das Wasser nicht tief genug ist; ihre grossen Raubarme sind beim Schwimmen die hauptsächlichsten Ruderorgane. Amphipoda. E. B e s se 1 s , Einige Worte über die Entwicklungs- geschichte und den morphologischen Werth des kugel- förmigen Organes der Amphipoden (Jenaische Zeitschr. f. Mediz. und Naturwiss. V. p. 91 — 101). Verf. beschreibt an den in der Entwicklung begriffenen Eiern der Am- phipoden die Bildung des Blastoderms und der sich von diesem abhebenden Larvenhaut (Dotterhaut La Valette's). An der einzigen Stelle, wo letztere mit ihrer Matrix im Zusammenhange bleibt, bildet sich das zuerst von Meiss- ner nachgewiesene, aber als Micropyl-Apparat gedeutete „kugelförmige Organ", indem sich die dort befindlichen Zellen durch Vermehrung theilen. Dasselbe ragt nach unten in den Dotter hinein, während es nach oben etwas abgeplattet hervorspringt. Gleichzeitig mit der ersten Anlage der Extremitäten des Embryo bildet sich im Cen- trum des kugelförmigen Organes durch Zerfall der inne- ren Zellen ein Canal, welcher sich mit einer Outicula auskleidet und durch letztere einen wulstigen Rand bei seiner Ausmündung erhält. Die Herstellung dieses Ca- nals ist jedoch nicht constant ; zuweilen löst sich die im Innern befindliche Zellmasse in eine granuläre Substanz 340 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete auf, in anderen Fällen scheidet jede einzelne Zelle eine dicke Membran ab, um später selbst nach Diffusion ihres Inhalts einzuschrumpfen. Kurz bevor der Embryo das Ei verlässt, obliterirt das ganze Organ; nur zuweilen ist es bei den ausgeschlüpften Jungen noch sichtbar. In Rück- sicht auf seine übereinstimmende Lage und Entwickelung mit dem Rückenstachel der Decapoden-Larven (Zoea), nimmt Verf. das kugelförmige Organ der Amphipoden als einen nicht zur Ausbildung gelangten Rückenstachel an und ist der Ansicht, dass von den Amphipoden sowohl das (durch die Larvenhaut repräseutirte) Nauplius- wie das Zoea-Stadium im Ei absolvirt werde. Axel Boeck, Crustacea amphipoda borealia et aretica (Yidensk. Selsk. Forhandl. Christiania for 1870. p. 83—280. — Separatabdruck : 200 pag. in 8.). Verf. kündigt diese umfangreiche systematische Arbeit als den Vorläufer eines grösseren Werkes über die nordischen Amphipoden, welches nächstens, mit 32 Kupfertafeln aus- gestattet, erscheinen soll, an. Dieselbe erstreckt sich auf sämmtiiehe Abtheilungen der Amphipoden, ist auf ein sehr umfangreiches Material aus den verschiedensten Thei- len Norwegens (Christiania, Christiansand, Nordland, Finn- marken, Mandal, Bergen u. s. w.) so wie aus Dänemark, Island, Grönland und Spitzbergen begründet und ist reich an neuen Arten sowohl wie an neu errichteten Gattungen. Die Anordnung und der Inhalt derselben sind folgende: Divis. I. Hyperidae. Farn. 1. Hyperidae. Gattungen: 1) Hyperia Latr. 2 A. 2) Metoecus Kr. 2 A. (neu: Met. äbyssorum). 3) Paratliemisto, nov. gen., auf Themisto compressa Goes begründet. 2 A. (Parathem. äbyssorum n. A.). 4) Themisto Guer. 2 A. (Them. bispinosa n. A.) Farn. 2. Trypha nidae , durch unausgebildete Mundtheile (Mandibeln ohne Taster, Maxillen verkümmert, Kieferfüsse mit ver- schmolzenen inneren und kurzen äusseren Laden versehen), drei- gliedrige obere und kleine untere Fühler , nicht scheerenförmige Beine u. s. w. charakterisirt. — Gattung: Tryphana (nov,. gen.) Mälmiit n. sp. Divis. II. Gammaridae. Farn. 1. Prostomatae Boeck. — Eine Gattung: Trischizo- stoma Esm., Boeck. mit 1 Art (Tr. Raschii Esm., Boeck). d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869— 70. 341 Farn. 2. Orchestidae. Gattungen: 1) Orchestia Leach 1 A. 2) Talitrus Latr. 1 A. 3) Hyale Rathke 1 A. Farn. 3. Gammaridae. Subfam. 1. Lysianassina: Gattungen: 1) Lysianassa Edw. 2 A. (Lys. plumosa, n. A.). 3) Ambasia , nov. gen. 1 A. (Amb. Danielsseni n. A.). 3) Ichnopus Costa 2 A. (lehn, minutus n. A.). 4) Socarnes, nov. gen. 1 A. (Anonyx Vahlii Kr.). 5) Callisoma Costa 2 A. 6) Hippomedon, nov. gen. 2 A. 7) Cyphocaris, nov. gen. 1 A. (Cyph. anonyx n. A.). 8) Eurytenes Lilljeb. 1 A. 9) Aristias, nov. gen. 1 A. (Anonyx tumidusKr.). 10) Anonyx Kr. 5 A. (Anon. Lilljeborgi, n. A. 11) Onisimus, nov. gen. (? Alibro- tus Edw.) 3 A. (Anonyx litoralis, plautus und Edwardsi Kr.). 12) Menig rat es, nov. gen, 1 A. (Anonyx obtusifrons Boeck = brachy- cerus Lilljeb. 13) Orcliomene, nov. gen. 5A. (Anonyx pinguis und serratus Boeck, minutus Kr., Lysianassa umbo Goes und Goesii n. A.). 14) Tryphosa, nov. gen. 4 A. (Anon. nanus Kr., nanoides Lilljeb., longipes Sp. Bäte und Horingii, n. A.). 15) Normania, nov. gen. 1 A. (Opis quadrimana Sp. Bäte). 16) Opis Kr. 1 A. 17) Acido- stoma Lilljeb. 1 A. Subfam. 2. P ontoporeinae. Gattungen: 1) Pontoporeia Kr. 3 A. 2) Priscilla , nov. gen. mit 1 Art: P. armata, n. A. 3) Argissa, nov. gen. mit: Arg. typica, n. A. 4) Bathyporeia Lindstr. 1 Art. Subfam. 3. Stegocephalinae. Gattungen: Stegocephalus Kr. 2 A. (Steg. Christianiensis, n. A.). 2) Andania, nov. gen. mit 2 n. A. : And. abyssi und Nordlandica. Subfam. 4. Amphilochinae. Gattungen: 1) Amphilo- chus Sp.Bate 4 A. (Amph. odontonyx, bispinosa und' tenuimanus n. A.). 2) Gitana, nov. gen. mit 2 n. A. : Grit. Sarsi und rostrata. 3) Astyra, nov. gen. mit: Ast. abyssi n. A. Subfam. 5. Phoxinae. Gattungen: 1) Phoxus Kr. 2 A. 2) Harpina, nov. gen. 2 A. (Phox. plumosus Kr. und crenulata n. A. 3) Sulcator Sp. Bäte 1 A. 4) Urothoe Dana 1 A. Subfam. 6. Sten othoinae. Gattungen: 1) Stenothoe Dana 2 A. 2) Metopa, nov. gen. 9 A. (Leucotboe clypeata und glacia- lis Kr,, Montagua Alderii Sp, Bäte, Bruzelii Goes, affxnis, longicornis, megacheir, longimana und nasuta n. A.}. 3) Cressa, nov. gen. mit: Cr. Schioedtei und minuta n. A. Subfam. 7. Syrrhoinae. Gattungen: Syrrhoe* Goes 2 A. (Syrrh. levis, n. A.). 2) Tiron Lilljeb. 3) Bruzelia, nov. gen. mit: Bruz. typica, n. A. Subfam. 8. Pard aliscinae. Gattungen: Pardalisca Kr. 3 A. (Pard. abyssi, n. A. 2) Haiice, nov. gen. mit: Hai. abyssi und grandicornis; n. A. 3) Nicippe Bruz. 1 A. 842 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Subfam. 9. Leucothoinae. Gattungen: 1) Lilljeborgia Sp. Bäte 2A. 2) Eusirus Kr. 2 A. 3) Leucothoe Leach 1 A. 4) Tri- tropis, nov. gen. (Amphithonotus Costa) 3 A. (Ontsc. aculeatusLe- pech., Hellen, n. A.). Subfam. 10. Oe dicerinae. Gattungen: 1) Oediceros Kr. 3 A. (Oed. borealis, n. A.). 2) Acanthostepheia, nov. gen. 1 A. (Amphithonotus Malmgreni Goes). 3) Monoculodes Stimps. 10 A. (Mon. Grubei, longicomis, Kroyeri, Paekardi, tenairostratus, tuber- culatus und borealis, n. A.). 4) Halimedon, nov. gen. 4A. (Oedi- ceros brevicalcar Goes, Molleri, Saussurei und longimanus, n. A. 5) Pontocrates, nov. gen. (Kroyeria Sp. Bäte) 2 A. 6) Aceros Boeck 1 A. 7) Halicreion, nov. gen. mit Hai. longicaudattis, n. A. 8) Oediceropsis Lilljeb. 1 A. 9) Paramphithoe Bruz. mit 6 A. (Pa- ramph. parva, n. A.). Subfam. 11. Iphimedinae. Gattungen: 1) Vertumnus White 3 A. 2) Iphimedia Rathke 1 A. 3) Odius Lilljeb. 1 A. 4) Laphy- stius Kr. 1 A. Subfam. 12. Epimerinae. Gattungen: 1) Acanthozone, nov. gen. 1 A. (Oniscus cuspidatus Lepech.). 2) Epimeria Costa 1 A. Subfam. 13. Dexamininae. Gattungen: 1) Dexamine Leach. 3 A. {Hex. Heibergi n. A.). *2) Lampra, nov. gen. (vergebener Name! Coleoptera) 1 A. (Atylus gibbosus Sp. Bäte). Subfam. 14. Atylinae. Gattungen: Atylus Leach 5 A. {Ab. Nordlandicus, n. A.). 2) Po nt ogeneia, nov. gen. 1 A. (Amphithoe inermis Kr.). 3) Halirages, nov. gen. 4 A. (Dexamine bispinosa Sp. Bäte, borealis, n, A. 4) Calliopius Lilljeb. 2 A. 5) Amphithopsis Boeck 4 A. (Amph. Malmgreni und longimana, n. A.). 6) Cleip- pides, nov. gen. 1 A. (Acanthonotus tricuspis Kr.). 7) Laothoes, nov. gen. mit Laoth. Meinerti, n. A. Subfam. 15. Gammarinae. Gattungen: 1) Gammarus Fab. 4 A. 2) Pallasia Sp. Bäte 1 A. 3) Maera Leach 3 A. 4) Melita Leach 3 A. 5) Blasmopus Costa 1 A. (Elasm. latipes n. A.). 6) Cheirocratus Norm. 2 A. 7) Gammaracanthus Sp. Bäte 1 A. 8) Ni- phargus Schioedte 1 A. 9) Amathilla Sp. Bäte 3 A. 10) Melphi- dippa, nov. gen. 3 A. (Gammarus spinosus Goes, longipes und bo- realis, n. A. Subfam. 16. Ampeliscinae. Gattungen: 1) Ampelisca Kr. 10 A. (Amp. assimilis, dubia und propingua, n. A. 2) Haploops Lilljeb. 3 A. (Hapl. sctosa, n. A.). 3) Byblis, nov. gen. 1 A. (Am- pelisca Gaimardi Kr.). Subfam. 17. Le ptocheirinae. Gattungen: 1) Leptocheirus Zadd. 1 A. 2) Goesia, nov. gen. 1 A. (Autonoe depressa Goes.) Subfam. 18. Photinae. Gattungen: 1) Photis Kr. 2 A. d. Myriopoden, Arachniden u.Ciustaceen währ. d.J. 1869 — 70. 343 (Pliot. Lüikeni, n. A.) 2) Microprotopus Norm. 1 A. 3) Xenoclea, nov. gen. mit: Xen. Batei n. A. Subfam. 19. Microdeutopinae. Gattungen: 1) Microdeu- topus Costa 2 A. 2) Aora Kr. 1 A. 3) Autonoe Bruz. 2 A. (Aut . plumosa, n. A.) 4) Protomedeia Kr. 2 A. (Prot, longimana, n. A.). 5) Gammaropsis Lilljeb. 1 A. 6) Podoceropsis Boeck 1 A. Subfam. 20. Amphithoinae. Gattungen: 1) Amphithoe Leach 2 A. 2) Sunamphithoe Sp. Bäte 2 A. (Sunamph. longicor- nis n. A.). Subfam. 21. Gattungen : 1) Podocerus Leach 4 A. (Podoc. me- gacheir, n. A.). 2) Janas sa, nov. gen. (Jassa Brtiz.) 1 A. 3) Ce- rapus Say 4 A. (Ger. longimanus n. A.). Subfam. 22. Chelurinae. Gattung: Chelura Phil. 1 A. Subfam. 23. Corophinae. Gattungen: 1) Corophium Latr. 3 A. 2) Siphonoecetus Kr. 2 A. (Siph. Colletti, n. A.). 3) Glauco- nome Kr. 3 A. (Glauc. Kroyeri und Steenstrupi, n. A. 4) Heia Boeck 1 A. Farn. 4. Dulichidae. Gattungen: 1) Dulichia Kr. 6 A. (Dul. Norälandiea, tuber culata und curticauda, n. A.). 2) Para dulichia, nov. gen. mit Paradal. typica, n. A. 3) Laetmatophilus Bruz. 2 A. (Laetm. spinosissimus, n. A.). 4) Xenodice, nov. gen. mit Xenod. Frauenfeldti, n. A. Farn. 5. Caprellidae. Subfam. 1. Caprellinae. Gattungen: 1) Proto Leach 2 A. 2) Cercops Kr. 1 A- 3) Aegina Kr. 4 A. 4) Aeginella Boeck 1 A. 5) Caprella Lam. 8 A. (Capr. longicomis und Loveni, n. A.). 6) Po- dalirius Kr. 1 A. Subfam. 2. Cyaminae (von Lütken bearbeitet). Gattun- gen: Platycyamus Lütk., nov. gen. 1 A. (Cyam. Thompsoni Gosse). 2) Cyamus Latr. 5 A. (Cyam. mysticeti, monodontis, boopis, nodosus und globicipitis Lütk., n. A. Im Uebrigen sind als neu aufgestellte Arten nur folgende zu erwähnen : Allorchestes Patagonicus und Atylus? Batei aus der Maghellan- Strasse, Iphimedia Normani von Elisabeth-Island, n. A. von Cun- ningham (Transact. Linn. soc. of London XXVII. p. 498. pl. 59). Caprella megacepliala Alph. Milne Edwards (Nouv. Archiv, d. mus. d'hist. uat. IV. 1868. p. 89. pl. 20) n. A. von Madagascar. Plateau (Recherch. s. 1. Crustac. d'eau douce de Belgique I. p. 9 ff.) erörterte die Charaktere und Artrechte von Gammarus pu- teanus Gerv., an welchem er Augen, jedoch des Pigments entbeh- rend, nachweist und für welchen er'Lichteindrücke experimentell feststellt. 344 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leisi. im Gebiete lsopotla. A. Dohrn, Zur Kenntniss vom Bau und der Ent- wicklung von Tanais (Jenaische Zeitsclir. f. Mediz. und Naturwiss. V. p. 293—305. Taf. XI u. XII. Untersu- chungen über Bau und Entwickelung der Arthropoden No. 7). Verf. beschreibt an Tanais vittatus den für die Gattung charakteristischen Panzerschild , die an seiner Innenwand befestigte schwingende Kiemenplatte so wie die bisher nicht genau erörterten Mundtheile, welche von dem am Grunde verwachsenen Maxillarfusspaare verdeckt werden; zwischen letzterem und der an ihrem hinteren Ende mit zwei langen, schwingenden Borsten versehenen ersten Maxille sitzt in Form eines kleinen blasen förmigen Anhanges eine rudimentäre zweite. — Die Embryoent- wickelung der Gattung erörtert Verf. nach mehreren auf einander folgenden Stadien, deren erstes bereits die Anlage der Gliedmaassen zeigte. Abweichend von Asellus und Cuma wachsen das Maxillarfusspaar und die Pereiopoden gegen den Rücken, nicht gegen den Bauch hin; mit Cuma übereinstimmend ist die frühe und isolirte, in das zweite Stadium fallende Anlage der letzten Pleopoden. Schon im ersten Stadium macht sich jederseits ein die Larven- haut mit seiner Aussenfläche berührender, scheibenförmi- ger Wulst bemerkbar, welcher in dem darauf folgenden sich zu einem höheren, oben abgeplatteten Kegel ausbil- det, um während des dritten eine noch ansehnlichere Längsentwickelung zu erreichen. Im vierten dagegen sind diese Gebilde , gleichzeitig mit der Anlage der Augen, verschwunden, so dass die Larvenhaut den Embryo jetzt durchaus frei umgiebt. Verf. erblickt in denselben die Homologa der blattförmigen Anhänge des Asellus- Embryo. Derselbe, Entwickelung und Organisation von Praniza (Anceus) maxillaris (Zeitschr. f. wissensch. Zool. XX. 1870. p. 55—80. Taf. 6—8. — Untersuch, über Bau und Entwickl. d. Arthropoden V. p. 65—90. Taf. 6—8). Verf. beginnt mit einer kurzen Schilderung des Eies und d. Myriopudcn, Arachiiideu u. Crustaceen währ. d. J. 1869—70. 345 der Embryo-Anlage von Praniza, um sodann in ausführ- licher Weise den äusseren und inneren Körperbau des Larvenstadiunis, so wie die Verwandlung desselben in die so auftauend von einander verschiedenen Geschlechts- formen zu erörtern. Das Ei ist nur von einem dünnen, strukturlosen Chorion umgeben; eine später auftretende zweite Haut hängt wenigstens gegen das spätere Kopf- ende hin mit Zellen zusammen. Bei der Embryo-Anlage tritt im Gegensatz zu Asellus (und Cuma) eine Rücken- falte überhaupt nicht auf; die Scheidung des Postabdomen vom Vorderrumpf findet erst spät statt. Die drei ersten Extremitätenpaare (Mandibeln und Maxillen) stimmen heim Anceus-Embryo mit denjenigen der übrigen Edrioph- thalmen überein, nur dass sich bei ersterer der Taster- theil allein zur Mandibel umformt; die Unterlippe fehlt. Von den sieben folgenden Paaren (Beinen) bleibt zuerst das vorderste im Wachsthum zurück, um sich zu Kiefer- füssen umzugestalten ; später schliesst sich auch das zweite dem Munde näher an. Hinter den diesen sieben Paaren entsprechenden Segmenten findet sich noch ein extremi- tätenloses, beim Embryo sehr deutliches, beim erwachse- nen Thiere dagegen sehr kleines Segment, von welchem dann beim Männchen der Penis entspringt. — Bei dem bereits mit saugenden Mundtheilen versehenen Jungen, dessen Körpersegmentirung und Gliedmassenpaare Verf. näher schildert, zeigt der Verdauungskanal eine grosse Aehnliehkeit mit demjenigen von Hemioniscus, besonders durch die als Leberorgane zu deutenden, in dem ersten erweiterten Körpersegment liegenden beiden sackförmigen Ausstülpungen des Magens ; ein Hinterdarm ist nicht nur vorhanden, sondern sogar von sehr complicirter Bildung und mit einem Visceral-Muskelnetz in Verbindung stehend. Das schlauchförmige Herz reicht von dem letzten erwei- terten Körpersegment bis zum vorletzten des Postabdomen und zeigt vier seitliche Spalten; nach vorn setzt es sich in eine unpaare Aorta und in zwei seitliche paarige Blut- gefässe fort, von denen erstere bis zwischen die Hemisphären des Gehirnes hindurch reicht. Von den in dem erweiterten Körpertheil dorsal gelegenen Ovarien hat Verf. die Aus- 346 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist im Gebiete mündung nicht ermitteln können, ebenso wenig, in wel- cher Weise die Befruchtung der Eier vor sich geht; nach dieser gleiten letztere in den Hohlraum zwischen Kör- perhaut und Matrix, welchen sie bauchwärts zuerst stark ausdehnen und schliesslich sogar zu Halbsegmenten spren- gen. Die Ausführungskanäle der sich nur als leichte Endanschwellungen darstellenden Hoden münden, indem sie sich nach hinten einander immer mehr nähern, in dem letzten Segment des Vorderkörpers durch den hier befindlichen Penis getrennt aus. — Die als Anceus (Männ- chen) und Praniza (Weibchen) bekannten Altersformen gehen aus dem gleichgebildeten Jugendstadium trotz ihrer diametralen Verschiedenheit durch eine einfache Häu- tung hervor. Dass mit derselben jedoch Neubildungen verbunden sind, scheint daraus hervorzugehen, dass, wäh- rend das Innere der beiden Mundtheilpaare von Anceus sich innerhalb der vorderen Kieferfüsse der Jugendform ausbildet, die beiden grossen Greifzangen mit ihrer Basis mitten im Kopf, mit ihrer Spitze im Innern der Ober- lippe jener letzteren liegen. Wenn dies auch nicht, wie Verf. annimmt, gegen ihre Deutung als Mandibeln in das Gewicht fallen kann, so dienen diese Organe dem Männ- chen doch nicht zur Nahrungsaufnahme , sondern zum Festhalten. Die Zuführung von (lediglich im Wasser suspendirter) Nahrung liegt vielmehr den inneren Mund- theilen von Anceus ob, welche, während sich die äusse- ren thürfiügelartig öffnen, einen Strudel erregen. An dem Kopf des Weibchens (Praniza), welcher bei der Häutung verkleinert wird, fehlen jene Greifzangen vollständig, während die äusseren und inneren Mundtheile gleichfalls vorhanden, wenngleich erstere von wesentlich verschie- dener Bildung sind. Derselbe, Zur Kenntniss des Baues von Paran- thura Costana (Zeitschr. f. wissensch. Zoolog. XX. 1870. p. 81—93. Taf. 9. — Untersuch, über Bau und Entwickl. d. Arthropod. I. p. 91—103. Taf. 9). Verf. charakterisiert von äusseren Körperthcilen der genannten Gattung und Art spezieller die beiden Fühlerpaare, die Mundtheile — von denen er das bei Spence Bäte als Unterlippe ge- d. Myriopoden,Arachniden u.Crustaceen währ. d. J. 1869 — 70. 347 deutete Organ als verwachsenes erstes Maxillenpaar in Anspruch nimmt — , die beiden Gruppen von Beinpaaren und die Bruttasche des Weibchens, zu deren Herstellung sich, ähnlich wie bei Praniza, die Körperhaut in zwei Blätter spaltet. Von inneren Organen werden der Darm- kanal mit zwei Drüsenpaaren und den Leberschläuchen, ferner das Nervensystem und der Circulationsapparat er- örtert. Der sich rhythmisch der Länge nach zusammen- ziehende Magen fungirt in Verbindung mit dem sich gleichfalls contrahirenden Oesophagus nach der Ansicht des Verf.'s als Saugpumpe. Das Herz besteht aus zwei Abschnitten, von denen der hintere oval und am Ende zugespitzt ist, im Postabdomen liegt und zwei Spaltöff- nungen zeigt ; eine gleiche Anzahl besitzt der vordere. Die Aorta, an deren Anfang sich eine doppelte Klappe findet, geht von der Mitte des vorletzten Vorderleibsrin- ges bis in den Kopf, und zwar nicht an der Rückenwand, sondern mehr in der Mitte des Körpers. Unter ihr liegt jederseits eine andere starke, dicht vor der Aorta ent- springende Arterie. Diese sowohl wie die Aorta und das Herz selbst geben Arterien einerseits für die Körperseg- mente, andererseits für die Beine ab; da sich diese Stämme auch ihrerseits wieder spalten und verästeln, so ist das Blutsystem von Paranthura als ein ausnahmsweise entwik- keltes anzusehen. Idotheidae. Edotia Magellanica Cunninghain (Transact. Linn. soc. of London XXVII. p. 499. pl. 59) n. A. aus der Maghellan- Strasse. Asellina. G. 0. Sars (Undersog. Christian. Fjord. Dybvands- fauna p. 45 ff.) beschrieb Apsendes anomalus als n. A. aus dem Chri- stiania-Fjord nach beiden Geschlechtern und der Jugendform des Weibchens. — Den früher von ihm gegebenen Gattungsnamen Meso- stenus ändert Verf. (p. 44) in Ilyarachna um. Oniscodea. F. Plateau, Materiaux pour la faune Beige: Cru- staces Isopodes terrestres. (Bullet, de l'acad. de Belgique 2. sei*. XXIX. 1870. p. 112—121). Verf. giebt eine Aufzählung von 10 bis jetzt in Belgien beobachteten Landasseln: 3 Armadillidium, 1 Onis- cus, 4 Porcellio, 1 Ligidium, 1 Philoscia (womit die dortige Fauna jedoch sicherlich bei weitem nicht erschöpft ist). v. Porath (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1869. p. 650 f.) 348 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete zählte als von ihm in Schweden aufgefundene Arten 1 Ligidium, 1 Itea, 1 Oniscus, 6 Porcellio und 3 Armadillium auf. G. Budde-Lund, Danmarks Isopode Landkrebsdyr (Natur- hist. Tidsskr. 3. Raek. VII. 1870. p. 217—245) gab eine systemati- sche Aufzählung und Beschreibung der in Dänemark einheimischen Laudassein, welche dadurch von Interesse ist, dass sie neben den in Mittel-Europa allgemein verbreiteten Gattungen und Arten auch einige seltener vorkommende enthält. Verf. nimmt nach einer ein- leitenden Charakteristik des äusseren Körperbaues der Familie zwei Tribus an: Ligiae mit den Gattungen Ligia (1 A.), Ligidium (1 A.), Trichoniscus (2 A. : Trich. pusillus Brandt = Itea riparia Koch = Itea laevis Zadd. und Trich. roseus Koch = Itea Mengii^ Zadd.) und Haplophthalmus (1 A. : Haph. elegans). — 2) Onisci mit den Gattungen Philoscia (1 A.), Oniscus (1 A.), Platyarthrus (1 A.: Plat. Hoffmannseggii Brandt = Itea crassicornis Koch = Typhloniscus Steini Schöbl), Porcellio (6 A.) und Armadillidium (4 A.). Im Gan- zen 18 Dänische Arten. Sphaeromidae. Cymodocea Darwinii Cunningham (Transact. Linn. soc. of London XXVII. p. 499. pl. 59) n. A. aus dem Feuer- lande. Cymothoidae. Derselbe (ebenda XXVII. p. 498 f. pl. 49) diagoosticirte Serolis convexa n. A. aus dem Feuerlande, Ceratothoa exoeoeti n. A. von den Cap Verdischen Inseln (auf Exocoetus voli- tans) und Nerocila FalMandica n. A. Cymothoe carinata Bianconi (Memor. dell' accad. di Bologna 2. ser. IX. 1869. p. 210. tav. 2) n. A. von Mosambik, Cymothoa Henseli v. Martens (Archiv f. Naturgesch. XXXV, 1. p. 33. Taf. 2) n. A. aus Süd-Brasilien, von den Kiemen eines Geopha- gus aus dem Süsswasser. Herklots, Deux nouveaux genres de Crustaces vivant en parasites sur des poissons (Archiv. Neerland. V. 1870. p. 120 ff. pl. 5). Die eine der vom Verf. beschriebenen Cymothoideu-Gattungen ist durch auffallende Grösse (85 Mm. lang) bemerkenswerth, sonst mit Anilocra Leach sehr nahe verwandt, wo nicht gar zusammenfallend. Verf. beschreibt sie, ohne die Gattungsunterschiede von jener näher zw präcisiren, umständlich als Epichthys (nov. gen.) giganteus, Vaterland und Wirthsthier unbekannt. — Die zweite mit Urozeuctes M. Edw. im Habitus und in allen wesentlichen Charakteren sehr übereinstimmend, wird unter dem Namen Ichthyoxenus (nov. gen.) JelUnghausii beschrieben und abgebildet. Dieselbe lebt para- sitisch in der Haut des Puntius (Barbodes) inaculatus Bleek. von Bandog und zwar in einer Tasche unterhalb oder hinter den Bauch- flosseu, in welche eine verhältnissmässig grosse Spaltöffnung hinein- führt. Bei einem Exemplare des Fisches fanden sich zwei solcher Taschen» deren jede ein Paar des Parasiten enthielt. d. Myriopoden. Arachniden u. Crüstaeeep währ. d. J. 1869 — 70. 349 Poecilopoda. Packard (Americ. Naturalist. IV., Febr. 1870) be- trachtet auf Grund der von ihm beobachteten Embryo- bildung von Limulus den vorderen Körperabschnitt dieser Gattung nicht, wie L a t r e i 1 1 e und M i 1 n e Edwards, als Kopf, sondern als Oeplialothorax, den hinteren als Abdomen (was gewiss zweifellos ist). Bevor innerhalb des Eies die Nauplius- Haut vom Embryo abgeworfen wird, sind beide Abschnitte von einander differenzirt; der vordere besteht aus sechs, der hintere aus neun Segmen- ten, deren letztes durch den langen Endstachei repräsen- tirt wird. Das erste Larvenstadium von Limulus will Verf. hiernach mit der Zoea der Decapoden parallelisiren. Trilobitae. Lin ar sso n (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1869. p. 191 — 196. — Svenska Vetensk. Akad. Handling. VIII, 2. 1869. 89 pag. in 4., c. tab. 2) machte als n. A. aus den Cambrischen und Silurisclien Schichten Westgothlands bekannt: Pliacops recurvus, Chirurus subu- latus und variolaris, Cybele aspera und Loveni, Dindymene ornata, Acidaspis furcata, Lichas validus, Remopleurides dubius, Triarthrus Angelini, Symphysurus socialis, Niobe obsoleta und insignis. Ogygia concentrica, Panderia megalophthalma, Trinucleus latilimbus, Agno- stus gibbus, fcdlax, parvifrons und Sidenbladhi, Trilobites aenigma (letzterer der Gattung nach zweifelhaft). Meek und Worthen (Proceed. acad. nat. scienc. Phila- delphia 1870. p. 52 ff.) beschrieben Pliülipsia tuberculata und (Grif- fithides) bufo, Asaphus (Isotelus) vigilans und Illaenus (Bumastus) Graftonensis als n. A. aus Nord-Amerika (West-Staaten). Meek (ebenda 1870. p. 62 ff.) machte Paradoxides ? Nevadcnsis (ob zu Ölen us oder Conocoryphe gehörend, lässt Verf. zweifelhaft) und Conocoryphe (Conocephalites) Kingii als neue untersilurische Ar- ten aus Nord-Amerika bekannt. Branchiopoda. A. Dohrn, Die Schalendrüse und die embryonale Entwickelung der Daphnien (Jenaische Zeitschr. f. Mediz. und Naturwiss. V. 1870. p. 270—299. Taf. 10. — Unter- suchungen über Bau und Entwickelung der Arthropoden 350 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete No. III. p. 49 — 64. Taf. I.) Bei seinen Untersuchungen über die Schalendrüse der Daphniden ist Verf. zu dem Resultat gekommen, dass dieselbe nicht, wie G. 0. Sars angiebt, mit einer „runzligen und wie es scheint porösen Stelle der Schale" in Verbindung stehe, sondern dass den Canälen derselben ein drüsiger Sack anhange, welcher durch einen sehr engen Canal in die untere Wandung der Drüsengänge einmünde. Die seiner Wandung nach innen anliegenden Zellen sind gleich dem Inhalt der Drüse grünlich gelb gefärbt; diese von ihnen secernirte Flüssigkeit ist auch dann in beiden vorhanden, wenn die verschiedenen Körpertheile der Daphnien keine im Bin- degewebe befindlichen grünen Fetttropfen erkennen las- sen. — Die Embryo -Entwickelung beschreibt Verf. in mehreren aufeinander folgenden Stadien. Nach Bildung der Keimhaut zeigt sich zuerst eine Einstülpung dersel- ben an ihrer verdickten Seite; es ist die von einer Ver- dickung (Oberlippe) begrenzte Mundöffnimg, zu deren beiden Seiten sich als erste Anlagen der Extremitäten drei Paar Wülste: Mandibeln, vordere und hintere (Ru- der-) Antennen zeigen. Der Mundöffnung entgegengesetzt bildet sich eine zweite Einbuchtung als erste Anlage der Afteröffnung, um den Embryo herum innerhalb des Cho- rions die Larvenhaut. Im zweiten Stadium (nach 17 Stun- den) treten hinter den drei bereits vorhandenen Extre- mitäten-Paaren die Anlagen der beiden Maxillen und der fünf Beinpaare zugleich mit einem gestreckten , mehr eiförmigen Umriss des Embryokörpers auf; das künftige Auge und die zweiklappige Schale zeigen sich in der ersten Andeutung. Das dritte Stadium ist durch das Auftreten der Leberschläuche , die weitere Ausbildung der Schale, die erste Anlage der Schalendrüse und des Haftorgans im Nacken charakterisirt, bis dann im vierten der Embryo nach Sprengung des Chorions und der Lar- venhaut in den Brutraum hineintritt und bereits eine selbststündige Ortsbewegung eingeht. L. Lund, Bidrag til Cladocerernes Morphologi og Systematik (Naturhist. Tidsskr. 3. Raek. VII, 1870. p. 129 — 174. tab. V — IX). In dieser mit zahlreichen und vor- d. Myriopoden. Arachniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869—70. 351 züglichen Abbildungen ausgestatteten Arbeit hat Verf. sich die Aufgabe gestellt, die Gliedmaassen der ein- heimischen Cladoceren (Fühler, Mundtheile und Beine) nach ihren Gattungs- und Artmerkmalen in eingehenderer Weise als es bisher geschehen ist, zu prüfen und fest- zustellen und die an ihnen hervortretenden , oft sehr auffallenden Unterschiede systematisch zu verwerthen. Verf. geht zuerst auf eine Betrachtung der Fühler und Mundtheile der Cladoceren im Allgemeinen- ein und theilt die Familie auf Grund der Bildung der Mandibeln, Maxillen und Beine in die drei Gruppen der Polyphe- miden, Daphniden und Sididen. Sodann behandelt er diese Gruppen im Einzelnen, von denen er die Daphni- den wieder in Daphnidae genuinae und Lynceidae son- dert, und erörtert die Bildung der verschiedenen Extre- mitäten bei den einzelnen Gattungen, dieselben auf Grund der Fühler und der einzelnen Beinpaare in analytischen Tabellen unterscheidend. Von Nie. Wagner ist in den „Arbeiten der ersten Sitzung Russischer Naturforscher in St. Petersburg* (1868. in 4., in Russischer Sprache herausgegeben) p. 218 — 237. Taf. I — IV über eine als Hyalosoma dux bezeichnete Art der Cladoceren-Gattung Leptodora gehandelt worden und zwar, so viel sich aus den im Kupferstich sehr schön ausgeführten Tafeln entnehmen lässt, besonders in ana- tomischer und histologischer Beziehung. Auf denselben sind Darstellungen der Körperhaut, des Darmkanals, des centralen Nervensystems, der Sinnesorgane, der Eier- stöcke u. s. w. gegeben ; auch ist die Entwickelung des Eies und der Embryo abgebildet. Phyllopoda. A. E. Verrill, Descriptions of some new Ame- rican Phyllopod Crustacea (Silliman's Americ. Journ. 2. ser. Vol. 48. 1869. p. 244—254. — Annals of nat. hist. 4. ser. IV. 1869. p. 331 — 341). Verf. behandelt in dieser Mittheilung die Gattungen Arteinia und Branchipus, erstere in Bezug auf ihre Lebensweise und ihr Vor- kommen im Salzwasser , letztere in Rücksicht auf die verschie- denen, nach seiner Ansicht darunter vereinigten Gattungstypen; aus beiden macht er neue Nordamerikanische Arten bekannt. Die Gat- tung Artemia ist einerseits im Mono-See (Californien) durch eine neue Art: Art. monica (p. 335 f.), andererseits auch im grossen und 352 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete kleinen Salzsee (Utah) nach der Mittheilung Silliman's und Eaton's repräsentirt. Ferner wurde eine neue Art: Art. gracilis (p. 334) in der Nähe von New-Haven entdeckt; dieselbe zeigte sich Anfang Augusts massenhaft in Kübeln mit sehr concentrirtem Salzwasser. In einem derselben, in welchem das Wasser ein milchiges Ansehn hatte, fand sie sich in solcher Menge, dass in einigen Minuten Hunderte von Individuen geschöpft werden konnten. Die Lachen, aus denen dies Wasser offenbar in die Kübel hineingeschöpft war, enthielten keine Artemien. Ausser letzteren fanden sich in den Kü- beln massenhaft Vibrinen, Monaden und Bacterien. — Verf. erkennt nicht nur die (von den meisten Autoren, u. A. von Grube bean- standete) Gattung Artemia als selbstständige an, sondern glaubt auch die Gattung Branchipus in mehrere auflösen zu müssen. Die Gat- tung Branchipus Schaeff. will er auf Arten wie Br. stagnalis und spinosus beschränken; vielleicht gehöre derselben auch Br. paludo- sus Müll. an. Unter dem Namen B ranchine et a (nov. subgen.) will er Branchip. ferox M. Edw. und zwei neue Arten : Brauch. Groenlandicus (p. 340) und Branch. areticus (p. 339. == Br. paludo- sus Pack.), letztere aus Labrador stammend, wegen des Mangels der Anhänge an den männlichen Greiffühlern, des schlankeren Körpers, der mehr verlängerten Kiemen anhänge, des langgestreckten Eier- sackes u. s. w. absondern ; doch betrachtet er sie nur als Typen einer besonderen Untergattung. Auf Branch. caffer Lov. begründet er eine neue Gattung Heterobranchipus (p. 337) wegen der eigen- thümlich gebildeten männlichen Greiffühler ; ebenso hält er die Gat- tung Chirocephalus Prev. (Chir. diaphanusPrev.) aufrecht. Als neue Art der Gattung Branchipus sens. strict. beschreibt er ausser den genannten: Brauch, vernalis (p. 338) von New-Haven, Salem und Cambridge. Als paläozoische Art aus den Weststaaten Nord - Amerika's wurde Dithyrocaris carbonarius vonMeek und Wort hen (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelph. 1870. p. 55 f.) bekannt gemacht. Clädocera. Plateau (Recherch. s. 1. Crust. d'eau douce de Belgique, 1. part. p. 9 ff.) machte nach eigenen Untersuchungen Mit- theilungen über den äusseren und inneren Körperbau der Lyncei- den, ohne jedoch von den Arbeiten Leydig's, P. E. Müller's u. s. w. Kenntniss zu haben. Als Belgische Arten der Gattung Lynceus (im älteren Sinne) führt er nur sechs auf: Lync. sphaericus Müll., stria- tus Jur., truncatus, trigonellus, lamellatus und quadrangularis Müll. Derselbe (ebenda 2. et 3. part. p. 1 — 31. pl. 1 et 2) führte als in Belgien einheimische Daphniden nur Daphnia pulex, magna, longispina, sima, macrocopus, quadrangula und mucronata, Bosmina longirostris und Polyphemus oculus auf. Seine Mittheilungen über den äusseren Körperbau der Daphnien sind zwar sehr ausführlich, d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ. ct. J. 1869—70. 353 aber in Rücksicht auf das darin befindliche Neue nicht besonders belangreich. Der Versuch, das Hautskelet der Wasserflöhe auf das- jenige der höheren Crustaceen zurückzuführen, kann geradezu als raisslungen bezeichnet werden und implicirt keineswegs, wie der Verf. sich selbst schmeicheln zu dürfen glaubt, den früheren Auf- fassungen gegenüber einen reellen Fortschritt. Die von ihm her- ausgezählten sechszehn Leibesringe sind nun einmal nicht vorhanden und daher auch nicht nachweisbar. Ostracodea. F. Müller, Bemerkungen über Cypridina (Jenai- sche Zeitschr. f. Mediz. und Naturwiss. V. 1870. p. 255—276. Taf. 8 und 9). Verf. hat seine den äusseren und inneren Körperbau der Gattung Cypridina betreffenden Untersuchungen an drei bei Desterro in der Nähe des Strandes gefangenen Arten: Cypridina Agassizii, ni- tidula und Grubii, letztere von den beiden anderen durch den Mangel der Kiemen unterschieden, angestellt. Der von Grube nachgewiesene unpaare griffeiförmige Anhang entspringt nach dem Verf. nicht am Grundgliede der Fühler, sondern in der Mittellinie, unter dem grossen Auge; vermuthlich ist er ein Sinnesorgan. Die in der Mitte der Körperlänge entspringenden geringelten (paarigen) Anhänge, welche ohne allen Grund als »pattes oviferesa bezeichnet worden sind , übrigens beiden Gesehlechtern in gleicher Weise zu- kommen, dienen bei ihrer ununterbrochenen Bewegung im Leben zum Reinigen der Kiemen, werden daher vom Verf. als Putzfüsse bezeich- net und als das umgewandelte letzte Beinpaar von Cypris und Cythere angesehen. Die Fühler der Männchen zeichnen sich vor denjenigen der Weibchen durch die Ausbildung zahlreicher, fast eine Quaste bildender Riechfäden aus, welche von einer am vierten Fühler- gliede entspringenden, auch dem Weibchen zukommenden Borste aus- gehen. An den Schwimmfüssen (äussere Fühler Grübe's) ist der Ne- benast von charakteristischer Bildung bei den Männchen; er er- scheint hier drei- (beim Weibchen nur zwei-) gliedrig und stellt durch Einachlagen des dritten gegen das zweite Glied einen Greif- fuss dar. Von den zwischen Schwimm- und Putzfüssen liegenden Gliedmaassenpaaren erörtert Verf. nur das erste , welches er als »Kinnbackenfüsse« bezeichnet, nach seinen bei den einzelnen Arten auftretenden Verschiedenheiten. Von äusseren Geschlechtsunter- schieden erwähnt Verf. ausser den Riechfäden und Greiffüssen der Männchen die geringere Grösse der letzteren (bei Cypr. Agassizii um 1/4 kleiner als das Weibchen), so wie ein je nach den Arten ver- schieden gestaltetes, bei Cypr. Agassizii doppelt zweiästiges Begat- tungsglied. Als »Kiemen« sieht Verf. sechs bei Cypr. Agassizii und nitidula von der Rückenseite des Abdomen entspringende wurstförmige Ausläufer an und glaubt, dass das grosse, von dem ersten Maxillen- paare entspringende, gewimperte Blatt die Zuführung frischen Was- sers besorgt. Ein Herz besitzen dieselben beiden Arten in Form eines Archiv für Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. Y 354 Gerstaecker: Beriebt üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete kurzen, nach hinten und oben vom Auge gelegenen Sackes; das Blut tritt in dasselbe von hinten und unten her ein und strömt nach vorn und oben durch eine Oeffnung aus. Auch in den Kie- men lässt sich ein Blutstrom wahrnehmen. — Den systematischen Rang der Ostracoden betreffend, so spricht Verf. dieselben im Ge- gensatz zum Ref. mit Zenker als eigene Ordnung an. in welcher die Cypridinen die höchste Entwicklungsstufe einnehmen. Den Schluss der Abhandlung bildet eine Parallele, welche mit besonde- rem Bezug auf die Anwesenheit, resp. den Mangel eines Herzens zwischen Ostracoden und Copepoden gezogen wird. Plateau (Recherch. s. 1. Crust. d'eau douce de Belgique 1. part. p. 31 ff.) theilte Untersuchungen über die beiderseitigen Geschlechts- apparate der Cypriden mit, über welche er in einigen Punkten zu anderen Resultaten als Zenker gekommen ist. Die männliche Schleimdrüse von Cyprois monacha besitzt nach ihm in gleicher Weise wie bei Cypria eine sackartige Verlängerung, welche jedoch nur temporär ist. Die Spermatophoren werden nach des Verf.'s Wahrnehmungen nicht im Vas deferens, sondern in der Schleim- drüse gebildet ; die Ausführungsgänge der weiblichen Receptacula seminis münden nicht direkt in den Ovidukt eiu. — Von den 23 in Belgien aufgefundenen und vom Verf. verzeichneten Arten gehören 18 zu Cypris, 4 zu Cypria und 1 zu Cyprois. Als neue. resp. neu benannte Arten sind zu erwähnen: Cypris Straussi (= puber Jur. non Müll.) und quadripartita. G. Brady, Contributions to the study of the Entomostraca. No. IV. Ostracoda from the River Scheldt and the Grecian Archi- pelago (Annais of nat. hist. 4. ser. III. 1869. p. 45—50. pl. 7 u. 8). Verf. verzeichnet diejenigen Ostracoden, welche in der Nähe von Antwerpen (22 Arten), in der Besika-Bay, 14 Faden tief (21 A.), in den Dardanellen, 17 Faden tief (10 A.), im Piräus (15 A.) und bei Creta (1 A.) aufgefunden worden sind. Die darunter befindlichen neuen beschreibt er nach der Form ihrer Schalen und giebt Abbildun- gen der letzteren; es sind folgende: Cythere porcellanea und fuscata, Cytherura flavescens Antwerpen, Cythere affinis, Loxoconcha tumida und angustata, Cytheride'is teres Besika - Bay, Cytheropteron acutum Dardanellen, Pontocypris obtusata (und Loxoconcha tumida) Piräus. Derselbe, Contributions to the study of the Entomostraca, No. V. Recent Ostracoda from the golf of St. Lawrence (Annais of nat. hist. 4. ser. VI. 1870. p, 450—454. pl. 19). Verf. zählt 29 aus der genannten Lokalität stammende, meist 10 bis 50 Faden tief ge- fischte Arten auf und beschreibt darunter als neu : Cythere Cana- densis und Daiusoni, Cytheride'is foveolata und nochmals: Cythere leioderma Norm. G. Brady and D. Robertson, The Ostracoda (and Fora- miuifera) of Tidal-Rivers (Annais of nat. hist. 4. ser. VI. 1870. p. 1 d. Myriopoden, Arachnid en u. Crustaceen währ. d. J. 1869 — 70, 355 — 33. pl. 4 — 10). Durch die Untersuchungen der beiden Verff. hat sich herausgestellt, dass die Flussmündungen der Ostküste Englands, so weit sie der Fluth und Ebbe unterworfen sind , eine ungemein reiche und dabei dem grösseren Theil nach eigenthümliche Ostra- coden-Fauna besitzen; die Zahl der darunter befindlichen marinen Formen ist verhältnissmässig gering, noch kleiner diejenige von Süss- wasser-Arten. Eine Anzahl neuer, in den Flussmündungen von Norfolk und Suffolk aufgefundener Formen findet sich gleichfalls am Ausfluss der Meuse und Scheide. — Nach einer näheren Schilderung der Terrainbeschaffenheit, welche die einzelnen, eine besonders reiche Ausbeute an Ostracoden darbietenden Lokalitäten der Ostküste Eng- lands auszeichnet, geben die beiden Verff. eine Charakteristik der als neu erkannten Arten und Gattungen, wvelche zugleich abgebildet wer- den: Cypris ventricosa, tumefacta, fretensis, Cypridopsis (?), Newtoni und öbesa. — Goniocypris, nov. gen. Schalen zusammengedrückt, fast gleich, dünn, von der Mitte gesehen dreieckig, ihr unterer Rand jederseits spitzwinklig ausgezogen, der obere in der Mitte einen scharfen Winkel bildend. — Art : Gon. mitra. — Argüloeeia (?) aurea, Candona caudida var., tumida, Kingsleü, diaphana und hya- lina. — Metacypris , nov. gen. Schalen massig dick, von der Seite gesehen rhomboidal eiförmig, von oben herzförmig, stark auf- geschwollen. — Art: Met. cordata. — Cythere ßdicula, Cytheridea inaequalis, Loxoconcha pusilla, Cytherura propinqua. — Pol y eke- le s, nov. gen. Schalen dünn, glatt, langgestreckt oval, von der Seite gesehen zusammengedrückt, die rechte breiter als die linke. — Thier : Gliedraaassen sehr knrz und gedrungen, vordere Fühler sechs-, hintere viergliedrig, Mandibeln einfach (ohne Taster?), erstes Beinpaar fast rudimentär., viergliedrig, zweites und drittes fünf- gliedrig, das dritte am längsten, an seinem Endgliede mit zwei starken, gekrümmten Klauen und einer kürzeren Borste bewehrt. — Art: Pol. Stevensonn. — Zwei der Abhandlung beigefügte Ta- bellen erörtern die Verbreitung der einzelnen Arten über die ver- schiedenen Flussmündungen der Ostküste Englands und der Hollän- dischen Küste. G. 0. Sars (Undersogels. Chistian. Fjord. Dybvandsfauna p. 51 ff.) handelte über Philomedes globosus Lilljeb. und beschrieb Aster ope Norvegica, Cythere Drammensis und propinqua als n. A. aus dem Norwegischen Meere. Rup. Jones and B. Ho 11, Notes on the palaeozoic bivalved Entomostraca No. IX. Some Silurian species (Annais of nat. hist. 4. ser. III. p. 211— 228. pl. 14 und 15). Die von den beiden Verff. durch Beschreibungen und Abbildungen bekannt gemachten neuen Gattungen und Arten stammen' meist aus der Gegend von Malvern. Cythere corbuloides und Grindrodiana , Bairdia Phüippsiana. — Thlipsura, nov. gen. Schalen im vorderen Dritttheil mit einer 356 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete variabelen Grube, hinten mit tieferem und permanentem Eindruck. — Drei Arten: TM. corpulenta, tuberosa und V-scripta. — Cythe- rellina, nov. gen., auf Beyrichia siliqua Jones begründet. — Aech~ mina, nov. gen. Schalen dick, mit geradem Schlossrand, beider- seits gerundet, am freien Rand bauchig, ihre Oberfläche zu einem Kegel mit breiter Basis und scharfer Spitze erhoben. — Zwei Ar- ten: Aecli. cuspidata und clavulus. — Beyrichia intermedia, Primi- tia lenticularis, bipunctata und eoccavata, Kirkbya fibula und Moorea silurica. Von der Gattung Cythere zählen die Verff. ausserdem 6 bereits bekannte Silurische Arten, von Primitia 23 obersilurische und 16 untersilurische, von Kirkbya 11 Arten nebst ihren Varietä- ten auf. Linarsson (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1869. p. 196. — Svenska Vetensk. Akad. Handl.VIII, 2. p. 84 ff.) machte als silu- rische Arten aus Westgothland Leperditia primordialis, Beyrichia costata und Primitia tenera bekannt. Copepoda. Plateau (Recherch. s. 1. Crust. d'eau douce de Bel- gique, 2. et 3. part. p. 31 ff. pl. 3) lieferte eine ziemlich ausgedehnte, aber vorwiegend nach den Angaben frühe- rer Untersucher compilirte Darstellung von dein Skelet- bau, der Organisation und Lebensweise der einheimischen Cyclopiden. Da ihm bei derselben das Hauptwerk über diese Thiere: Claus' Freilebende Copepoden unbekannt geblieben ist, glaubt er mit einigen auf selbstständiger Beobachtung beruhenden Angaben Neues zu liefern, wo ^ereits viel eingehendere Untersuchungen vorliegen. Ue- ber den Skeletbau bringt er trotz einiger von den frühe- ren abweichenden, aber durchaus subjektiven Anschauun- gen nichts thatsächlich Neues bei. Anders verhält es sich mit der inneren Organisation. Dass die Gattung Cyclops abweichend von Cyclopsina und Canthocamptus kein Herz haben sollte, kam ihm so unglaublich vor, dass er sich daran machte, dasselbe nachzuweisen; in der That will er nun auch ein solches von birnförmiger Gestalt nahe dem Hinterrand des Cephalothorax gesehen haben. Auch über einzelne Theile der beiderseitigen Geschlechts- organe glaubt er zu anderen Resultaten als Zenker und Claus gekommen zu sein. Brady, Description of an Entomostracan inhabiting a Coal- fl Myriopoden, Arachbiden u.Crusiaceen wahr. d. J. 1869 — 70. 357 mine (Quart. Journ. microsc. scienc. IX. 1869. p. 23 f. pl. 6) stellte Ccmthocamptus cryptorum als n. A., wie es scheint, allein auf Grund seines Vorkommens, auf. Ein Vergleich der in Wassertümpeln eines Kohlenwerkes zwischen Algen beobachteten Art mit C. staphyliuus wird nicht angestellt. R. Buch holz. Beiträge zur Kenntniss der innerhalb der Ascidien lebenden parasitischen Crustaceen des Mittelmeeres (Zeit- schr. f. wissensch. Zool. XIX. 1869. p. 99— 153. Taf. 5-11). Verf. hat während eines dreimonatlichen Frühlings-Aufenthaltes in Nea- pel die Ascidien auf ihre Insassen an Copepoden untersucht und ge- funden, dass nur Doropygus gibber und Ascidicola rosea Thor, dem Süden und Norden gemeinsame, alle übrigen Neapolitanischen dage- gen von den nordisehen verschiedene Arten sind. Nach einigen die Angaben der früheren Beobachter in allem Wesentlichen bestätigenden Bemerkungen über den äusseren Körperbau, den Verdauungskanal, die beiderseitigen Fortpflanzungsorgane und Entwicklungsvorgänge, beschreibt Verf. ausführlich folgende von ihm aufgefundene Formen, sämmtlich den Notodelphyiden angehörig: Notodelphys mediterranea, n. A., Doropygus pullus, n. A., Dor. gibber Thor., Botachus fusi- formis, n. A., Notopterophorus elongatus Costa (= elatus Costa = Veranyi Leuck.). — Goniodelphys, nov. gen., von Doropygus durch eigenthümlich dreikantige Körperform, welche durch Abfla- chung des Cephalothorax und der übrigen Vorderleibssegmente von der Kückenseite her hervorgebracht wird, unterschieden; das vierte freie Segment sehr gross, das Postabdomen überdachend, beim Weibchen, wo es als Matrix dient, besonders umfangreich. — Art: Goniod. trigonus. — Gunentophorus globularis Costa, Ascidicola rosea Thor. (= Coiliacola setigera Hesse) und Lichomolgus elonga- tus, n. A. — Die neuen Arten sind in zahlreichen, stark vergrös- serten und colorirten Abbildungen dargestellt. Hesse, Description d'un nouveau genre de Crustaces habi- tant les Ascidies et de quelques especes du meine groupe (Annal. d. scienc. nat. 5 ser. Zoolog. XI. 1869. p. 287 ff.). Die vom Verf. be- schriebene neue Gattung wird zuerst (p. 287) Aplopode , später (p. 289) dagegen Aplode genannt; sie ist mit Plantipodus, Adrane- sius und Biocryptus Hesse nahe verwandt und unterscheidet sich von diesen durch einfache, d.h. nicht gespaltene Beinpaare. — Art: Aplop. ruf us fem., Vf2 Mm. lang, in geselligen Ascidien. — Die neuen Arten sind folgende : Polychliniophilus similis fem. in Poly- clinium spec. , Cryptopodits angustus in einer zusammengesetzten Ascidie, Botryllophilus armatus in einem Botryllus, Botr. purpura- scens und brevis ebenso, Botachus macroone in Ascidia canina, Bot. fulvus ebenso, Adranesius elatus in einer Ascidie, Lygephilus mi- croceplialus ^ $ im Innern einer zusammengesetzten Ascidie, Lyg. roscus, Doropygus spherasipherus (! !) und globosipherus (! !) ebenso. 358 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissetisch. Leist. im Gebiete Derselbe (ebenda 5. ser. XI. 1869. p. 275 ff. pl. 1) machte eine neue Gattung Chelodiniformis (!!) bekannt, welche nach der Abbildung mit Selius Kr. und Nereicola Keferst. in nächster Ver- wandtschaft steht und besonders in dem Mangel der Körpergliedc- rung, dem Ansatz und der Form der Eiertrauben, der Vertheilung der stumrnelförmigen Gliedmaassen u s. w. übereinstimmt, dagegen in der Körperform abweicht. Letztere ist birnförmig, mit der Zu- spitzung gegen das Kopfende hin, bucklig gewölbt. Von den bauch- ständigen Fühlern ist das vordere Paar sechs-, das hintere (vom Verf. als pattes mächoires des ersten Paares bezeichnet) dreiglied- rig, der mit kleinen, aber deutlich ausgebildeten Kiefern versehene Mund offenbar zum Saugen eingerichtet. In ziemlich gleichen Ab- ständen folgen die drei Paar stummeiförmige, an der Spitze bebor- stete Spaltbeine, von denen das letzte etwas hinter der Mitte der Körperlänge entspringt. Die länglich eiförmigen Eiertrauben, etwas kleiner als der Körper selbst, entspringen von der Bauchfläche nahe dem hinteren Körperende; hinter denselben ein Paar gegliederter, fadenförmiger Anhänge. — Die Art: Chelon. typicus, nur im weib- lichen Geschlecht bekannt, ist 3 Mm. lang und lebt auf Arenicola piscatorum. Verf. ist der irrigen Ansicht, dass dies der erste von Anneliden bekannt gewordene Parasit aus der Copepoden-Gruppe sei. Mclntosh, On a Crustacean parasite of Nere'is eultrifera Grube (Quart. Journ. microsc. scienc. X. 1870. p. 39 f. pl. 5) machte einen von ihm nicht weiter benannten, auf Nere'is eultrifera gefunde- nen parasitischen Copepoden nach beiden Geschlechtern bekannt. Nach den beigefügten Abbildungen ist derselbe mit der Gattung Nereicola Keferst., welche dem Verf. unbekannt geblieben zu sein scheint, identisch. Von Wichtigkeit ist das gleichzeitige Auffinden des bisher unbekannten Männchens, dessen Abbildung leider so leicht skizzirt hingeworfen ist, dass die wesentlichen Merkmale des- selben nicht zu erkennen sind. Cl aparede, Note sur les Crustaces Copepodes parasites des Annelides et description du Sabelliphilus Sarsii (Annal. d. scienc. nat. 5. ser. Zool. XIII. 1870. No. 11. 18 pag. pl. 7). Verf. verzeich- net mit Rücksicht auf die von Hesse charakterisirte Gattung Che- lodiniformis, die von früheren Autoren (Sars. Kroyer, Kefer- stein) bekannt gemachten Crustaceen-Parasiten von Anneliden: Se- lius, Silenium, Terebellicola, Sabelliphilus, Chonephilus, Sabellache- res und Nereicola, deren Charakteristiken er hier nochmals abdrucken lässt und beschreibt sodann SabelliphÜas Sarsii als n. A. von Nea- pel, deren Weibchen parasitisch auf dem Körper von Spirographis Spallanzanii lebt. Verf. erörtert diese Art besonders eingehend in Bezug auf die Mundbildung, welche er durch stark vergrösserte Abbildungen erläutert und sieht die Gattung Sabelliphilus als sehr d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaccen wahr. d. 3. 1869 — 70. 359 nahe verwandt, vielleicht selbst als identisch mit Lichomolgus Thor. an. Auch von M. Sars (Nyt Magaz. f. Naturvidensk. XVII. 1870. p. 113—160. Taf. 8 -10) wurden neue, auf Anneliden schmarotzende Copepoden - Formen aus dem Christiania - Fjord bekannt gemacht: Süenium crassirostris (sie!) n. A. nach beiden Geschlechtern be- schrieben und abgebildet, Parasit von Polynoe impar. — Eurysi- lenium, nov. gen. (Fem.): »Corpus breve, latum, subtrapezoideum, haud segmentatum, antennis pedibusque destitutum. Acetabulum ventrale minutum, tubulosum. Sacculi duo ovigeri maximi, non extremitate sed paullo infra eam corpori afiixi.« (Mas): »Minutissi- mus, elongatus, distinete segmentatus, acetabulo satmagno tubuloso in ventre segmenti primi sito, extremitate corporis posteriore un- cinis duobus corneis, mobilibus, retro porrectis praedita, antennis pedibusque nullis.« — Art: Eurysil. truncatum, an Polynoe cirrata angeheftet. — Melinnacheres, nov. gen. (Fem.): »Corpus ob- longutn , ventricosum , distinete segmentatum, antennis pedibusque destitutum. Acetabulum minutum, breviter tubulosum, sub primo segmento (»capite«) situm. Sacculi duo ovigeri, tenues, cylindrici, longissimi, ovulis biserialibus.« (Mas): »Minutissimus, ovalis, ven- tricosus, segmentatus, antennis superioribus bene evolutis, articula- tis, setigeris, inferioribus parvis, tenuibus, uniarticulatis, aduncis, pari unico maxillipedum validorum , pedibus natatoriis nullis.« — Art: Melinit., ergasüokles parasitisch auf Melinna cristata. — Aus- serdem giebt Verf. eine nochmalige umfassende Gattungs- und Art- charakteristik des bereits im J. 1856 von ihm bekannt gemachten Anteacheres Duebenii nach beiden Geschlechtern (Abbildung auf Taf. 9 und 10) nebst Embryo und Nauplius-Stadium, indem er auf die Verwandtschaft der Gattung mit Philichthys xiphiae Steenstr. hinweist. R. Hart mann behandelte in seinen »Beiträge zur anatomi- schen Kenntniss der Schmarotzerkrebse« (Archiv f. Anat. u. Physiol. Jahrg. 1870. p. 116 u. 726 ff. Taf. 3—4 u. 17—18) in sehr eingehen- der Weise die Morphologie und Anatomie von Bomolochus belones Burm. (/ $ und Lernaeocera Barnimü n. A. ($ in der Haut von Labeo niluticus eingebohrt lebend). Einer von vorzüglichen Abbil- dungen begleiteten umfassenden Schilderung wird die Körperseg- mentirung, der Bau der Extremitäten, insbesondere der Mundtheile, ferner die Muskulatur, die Struktur der Chitinhülle, des Darmkanals (bei Lernaeocera) u, s. w. unterworfen. Von letzterer Gattung wer- den zugleich verschiedene Stadien der Embryo-Entwickelung dar- gestellt. Von Cunningham (Transact. Linn. soc. of London XXVII. p. 500. pl. 59) wurden Caligus Chlaenichthys, auf dem Patagoni&chen Chlaeuichthys esox lebend, und Sphyrion Kingi von einem Fisch 360 Gerstaecker: Bericht üb d. wissenseh. Leist. im Gebiete aus der Maghellan* Strasse als n. A. beschrieben und abgebildet. Ausserdem werden noch eine Lernaea, eine Lernaeocera und ein Chondracanthus von der Patagonischen Küste, ohne näher bestimmt zu sein, abgebildet. Perc. Wright, On a new species of the genus Pennella (Annais of nat. hist. 4. ser. V. 1870. p. 43—47. pl. 1). Die vom Verf. beschriebene und abgebildete Art Pennella orthagorisci misst (im weiblichen Geschlecht) von der Spitze des Kopfendes bis zur After- öffnung sieben Zoll ; dieselbe wurde im Körper von Orthagoriscus mola, seitlich an der Seitenflosse eingebohrt gefunden. Hesse , Description d'une nouvelle espeoe de Crustace para- site de l'ordre des Lerneidiens, de la famille des Lerneoceriens et du genre Lernee (Annal. d. scienc. nat. 5. ser. Zool. XIII. 1870. No. 4. 30 pag. 1 pl.). Verf. bringt zunächst Bemerkungen über den Körperbau seiner »Lernee du Gade-petit« (lateinisch als: LerneaGadni minutus bezeichnet!!) so wie über die »Physiologie« derselben bei, in letzterem Abschnitt seine gewiss wenig glaubwürdigen Ansichten über die Struktur und Funktion des Herzens darlegend. Mit den neueren deutschen Forschungen auf dem Gebiete der Oopepoden- Entwickelung völlig unbekannt , giebt er eine' in hohem Grade un- kritische Darstellung von der Lernaeen-Entwickelung. Ausser der aus dem Ei hervorgehenden Nauplius-Form beschreibt er drei, nach seiner Ansicht auf diese folgende Entwicklungsstufen, welche indes- sen nach den — freilich wenig zuverlässig erscheinenden — Abbil- dungen zu urtheilen , sämmtlich dem von Claus als frei umher- schwärmende Cyclops-Form bezeichneten Stadium entsprechen. Als weiteres (sechstes) Entwickelungsstadium bildet er dann sogar eine unzweifelhafte Cirripedien- (wahrscheinlich Lepadiden-) Larve ab, so sehr er auch selbst über die auffallende Formveränderung dem vorangehenden Stadium gegenüber erstaunt ist. Es ist kaum be- greiflich, wie eine Zeitschrift von der Bedeutung der Annales d. scienc. nat. so unreife und ihre Unzuverlässigkeit zur Schau tra- gende Beobachtungen in ihre Spalten aufnehmen kann. J. Steenstrup, Om Lesteira, Silenium og Pegesimallus, tre af Prof. Dr. H. Kroyer opstillede slaegter af Snyltekrebs (Overs. Kong. Danske Vidensk. Selskab. Förhandl. 1869. p. 179-201. Tav. II). Verf. führt in dieser Streitschrift unter wiederholter Abbildung verschiedener Individuen der drei genannten, von Kroyer aufge- stellten Gattungen den Nachweis, dass Lesteira (Lestes Kr. ant.) lumpi sich von Chondracanthus laevis, auf welchen von Cuvier die Gattung Sphyrion begründet wurde, durch kein wesentliches Merk- mal unterscheide und dass daher Lesteira Kr. als synonym zu Sphy- rion Cuv. zu ziehen sei. 2) Dass nach Kroyer's eigenem Einge- ständniss seine Gattung Silenium mit der früher beschriebenen Her- pyliobius Steenst.-Lütk. identisch, überdies aber nach verstümmel- d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ. d. J. 1869 — 70. 361 ten Exemplaren aufgestellt sei. Was Kroyer an den von Steen- strup beschriebenen und abgebildeten Herpyllobius-Exemplaren als ein abgerissenes Stück des Polynoe-Leibes bezeichne, sei ein inte- grirender Theil des Kopfstückes des Parasiten, welcher den Kroy ein- sehen Silenium-Exemplaren gefehlt habe. 3) Dass die zu den para- sitischen Copepoden gerechnete Gattung Pegesimallus Kr. nichts Anderes als ein abgerissenes Stück einer Amalgamiden-Colonie sei, also den Hydromcdusen angehöre; es wird dies durch Abbildung des entsprechenden Theiles der Physophora Edwardsii Kef. Ehl. neben der Copie des Kroyer'schen Pegesimallus spiralis ausser Zweifel gestellt. H. Kroyer, Bemaerkuinger til Stykket : »Om Lesteira, Sile- nium og Pegesimallus, tre af Prof. Kroyer opstillede slaegter af Snyltekrebs« afProf. J. Steenstrup (Naturh. Tidsskr. 3. Raek. VI. 1870. p. 379 — 384). Verf. erwidert auf S t e en s t r u p's Ausführungen, dass 1) die Charakteristik der Gattung Sphyrion Cuv. unrichtige Anga- ben enthalte, mithin ihr Name nicht für Lesteira in Anspruch genom- men werden könne. 2) Dass der von ihm schon vor langer Zeit gege- bene Name Silenium Polynoes beizubehalten sei, weil mit der Be- schreibung von Herpyllobius irreleitende Angaben und Abbildun- gen verbunden seien. 3) Dass, wenn er selbst Pegesimallus irrig als Copepoden angesprochen, auch Steenstrup mit der Beschreibung des Philichthys xiphiae als Annulaten gefehlt habe. Schioedte, Herpyllobius og Silenium (ebenda VI. p. 385— 398) constatirt in Betreff des zwischen Kroyer und St eenstr up be- stehenden Streites über den Kopftheil des genannten Parasiten, dass mit dem hornigen Saugnapf desselben die von Steenstrup und Lütken als Kopfstück angesehenen Tbeile zuweilen im festen Zu- sammenhang angetroffen werden, dass sie bei anderen Individuen jedoch auch vollständig fehlen. Die von einander abweichenden Angaben der beiderseitigen Untersucher beruhen also auf der ver- schiedenen Beschaffenheit der Individuen. (Die von Steenstrup und Lütken beschriebenen und abgebildeten Fortsätze erinnern augenscheinlich an diejenigen der »Wurzelkrebse« : Peltogaster und Verwandte. Ref.) Cirripedia. C. Claus, Die Cypris-ähnliche Larve (Puppe) der Cirripedien und ihre Verwandlung in das festsitzende Thier. Ein Beitrag zur Morphologie der Rankenfüssler. Mit 2Taf. Marburg und Leipzig 1869. 4. 16 pag. (Schrift d. Gesellsch. z. Beförd. d. gesammt. Naturwiss. zu Mar- burg, 5. Suppl.-Heft). Als Untersuchungsobjekte haben dem Verf. die Cypris-Stadien von Lepas fascicularis und 362 Ge rst a ecker : Bericht üb. d. wissensch. Lcist. im Gebiete pectinata, Conchoderma virgata und mehreren nicht näher bestimmten Arten gedient. Nachdem er an denselben die Form, Struktur und den Schliessmuskel-Apparat erörtert hat, wendet er zunächst und besonders seine Aufmerk- samkeit den Haftantennen zu, welche sich aus dem vor- deren Extremitätenpaar der Nauplius-Form entwickeln; von letzteren bemerkt er, dass weder die sogenannten Stirnhörner noch die fadenartigen Tastanhänge auf Glied- maassen gedeutet werden können. An dem Endgliede der Tastantennen weist Verf. einen constant vorhandenen, blass contonrirten Cutikularanhang von bedeutender Grösse, den Riechfäden der übrigen Crustaceen entsprechend, nach; die Zahl der Glieder überhaupt stellt er mit Burme ist er und Darwin auf vier fest und sieht die Haftscheibe als eine Erweiterung des kurzen dritten Gliedes in Uebereinstim- mung mit Darwin an. Die Cementdrüsen beschreibt er von Conchoderma virgata und einer anderen nicht näher bestimmten Larve, wo sie bei weitem stärker als bei Le- pas entwickelt sind. Ausser dem doppelten grossen und dem kleinen unpaaren Auge schildert Verf. schliesslich auch specieller die Mundtheile der Cypris-Larve, welche aus der grossen Oberlippe und drei Paaren einfacher Auswüchse bestehen, um sodann eine Zyrückführung des Cirripedien-Körpers auf denjenigen der Copepoden vorzunehmen. Er sieht die sechs Rankenfusspaarc, wel- che im Cypris-Stadium wahre Spaltbeine sind, als den fünf Copepoden-Beinpaaren und den Höckern des Geni- talringes entsprechend und den Cirripedien-Schwanz als das Analogon des Postabdomen der Copepoden an. Um über die Herstellung des sogenannten Lepaden- Stieles in's Klare zu kommen, ist die Beobachtung desjenigen Sta- diums von Wichtigkeit, während welches sich innerhalb der bereits angehefteten Cypris-Form das junge Cirriped ausbildet. Der Lepaden-Stiel ist weiter nichts als der sich verlängernde Kopftheil in Verbindung mit den ver- schmolzenen Basalstücken der Haftantennen, aber keines- wegs, wie Pagenstecher meint, der Auswuchs eines zwischen den Fühlern liegenden Scheitelhöckers, welchem eine „napiförmige Grube" überhaupt fehlt. In Betreff d. Myriopoden, Arachniden u. Crustaceen währ, d. J. 1869—70 . 363 der Anlage und des Waehsthums der Sehalenstücke weichen die Angaben des Verf.'s von denjenigen Pagen- stecher's nur darin ab, dass er den Nucleis ein Wachs- thum abspricht. A. Dohrn, Eine neue Nauplius-Form, Arehizoea gigas (Zeitsohr. f. wies. Zool. XX. 1870. p. 597—606. Taf. 28 u. 29. Untersuch, über Bau u. Entwickelung d. Ar- thropoden, No. 9). Verf. macht nach Weingeist-Exem- plaren eine durch Form und Grösse auffallende Crusta- ceen-Lai ve von der Chilenischen Küste bekannt, welche unzweifelhaft den Cirripedien angehört. Sie zeigt eine Länge von 4 bis 6 Mm. Der den Körper bedeckende Rückenschüd ist annährend kreisrund, im Profil gesehen regenschirmartig gewölbt, im Centrum zu einem senk- rechten Ötachel erhoben, jederseits vo'n dem ausgeschnit- tenen .Hinterrand gleichfalls in zwei lange Dornfortsätze auslaufend, vor und hinter den Stirnhörnen zahnförmig hervorspringend. Der etwas verdickte freie Rand ist in mehreren Reihen gedörnelt und zwar finden sich an den- selben zwischen den in grösserer Zahl vorhandenen spit- zen Dornen auch abgestutzte und mit einer Endoffnung versehene, in welche vielfach anastomosirende, zwischen den beiden Lamellen des Rückenschildes verlaufende Ca- näle ausmünden. Die nicht gedörnelten Stirnhörner zeigen in ihrem Innern die bei den Cirripcdien-Larven allgemein vorkommende Drüse. Das schwertförmige Abdomen („un- terer Stachel" des Verf.'s) ist dadurch bemerkenswert!), dass sich nahe seiner Basis sechs Paar lanzettliche Dorn- fortsätze (offenbar die erste Anlage der späteren Ran- kenfüsse, Ref.) eingelenkt finden. Die drei Beinpaare zeichnen sich durch sehr lange und zahlreiche, gefiederte Schwimmborsten aus ; an den beiden zweiästigen hinteren ist der innere basale Kaufortsatz bereits deutlich ent- wickelt. — Verf. glaubt in den zwischen den Lamellen des Rückenschildes verlaufenden Canälcn die erste An- lage des Ccmentapparat.es, in den mit der Drüse verse- henen Stirnhörnern die Vorläufer der Haftantennen zu erblicken; dass jedoch weder das Eine noch das Andere der Fall sein kann, ergeben die bereits vorliegenden Beob- 3(34 Geretaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete aehtungen über die Entwickelung verschiedener Ranken- füssler. Munter und Buchholz: Ueber Baianus improvi- sus Darw. , var. Gryphicus Munt., Beitrag zur eareinolo- schen Fauna Deutschlands (Mittheil. d. naturw. Ver. von Neu-Vorpommern und Rügen I. p. 1 — 40. Täf. 1 und 2). Der in der Nordsee vorkommende und zugleich über einen grossen Theil Nord- und Südamerika's verbreitete, durch sein Gedeihen im Brackwasser bemerkenswerthe Baianus improvisus Darw. ist von Munter im J: 1867 durch das Auffinden leerer Gehäuse, nachher auch leben- der Individuen als im Greifswalder Bodden einheimisch nachgewiesen worden. Er entwickelt sich in dem Brack- wasser des Ryek-Flusses besonders kräftig und bildet eine von Munter als Bai. Grypliicus ausführlich beschrie- bene Varietät. (Derselben Art gehört auch der bei Kö- nigsberg vorkommende, bei v. Siebold als Bai. pusillus aufgeführte Baianus an, während eine bei Colberg aufge- fundene Art Bai. crenatus Brug. zu sein scheint). — Die- sen Mittheilungen schliesst sich als zweiter Abschnitt eine von R. Buchholz verfasste Darstellung der Embryonal- Entwickelung der genannten Art an. Verf. beginnt mit der Schilderung des Eies innerhalb der Ovarien und zwar in verschiedenen Stadien der Ausbildung. Bei den in die Eiermäntel eingetretenen geht die Klüftung des Dotters in der Weise vor sich, dass zuerst durch eine Querfurche zwei fast gleich grosse Furchungskugeln her- gestellt werden und dass sich darauf nur die eine dieser successive weiter theilt, um sich zur Keimbaut auszubil- den. Die kleineren Furchungskugeln wachsen dabei ge- gen den anderen Pol des Eies zu, um die zweite unge- theilte allmählich ganz zu umhüllen. Erst nachdem diese Keimhaut ihre zellige Struktur verloren hat und ganz homogen geworden ist, klüftet sich auch die zweite,, jetzt centrale Furchungskugel (Dotter) zuerst in zwei, sodann in vier und allmählich immer zahlreichere Ballen, wobei das Ei zugleich seine Gestalt verändert, nämlich einen spitzeren und einen stumpferen Pol erkennen lässt. So- dann beginnen sich an der Keimhaut die ersten queren d. Myriopoden, Arachniden u. Orustaceeu währ. d. J. 1869 — 70. 365 Einkerbungen, den drei Segmenten des Embryokörpers entsprechend, auszubilden, bleiben aber, wie die Profil- ansicht lehrt, auf die Bauchfläche beschränkt ; den beiden zuerst entstehenden folgt später noch gegen den spitzen Eipol hin eine dritte Einkerbung. Gleichzeitig bildet sich dann auch in der Mittellinie der Bauchfläche eine Längsrinne, welche jedoch das vordere sowohl wie das hintere Ende unberührt lässt. Durch diese Rinne wird das hintere Ende des grossen vordersten Segmentes so wie die beiden kürzeren folgenden je in zwei Querwülste ge- theilt, welche die ersten Anlagen der späteren drei Ex- tremitätenpaare sind. Auch die weitere Entwickelung des Embryo nach seinen äusseren und inneren Theilen wird vom Verf. eingehend geschildert und durch Abbildungen erläutert; si^ umfasst je nach der Temperatur einen Zeit- raum von vier bis vierzehn Tagen. Ref. (in Bronn's Classen und Ordnungen des Thier- reiches V. p. 436 ff.) hat den Versuch gemacht, die von Darwin nicht in vergleichender Weise dargestellte Kör- persegmentirung der verschiedenen Cirripedien - Typen auf einen einheitlichen Gesichtspunkt zurückzuführen und weist für alle die Ausbildung eines (von Darwin in Abrede gestellten) Abdomen im Sinne der übrigen Cru- staceen nach, während er die vordere Grenze desselben gegen den Thorax hin fraglich lässt. Mehr Wahrschein- lichkeit habe es allerdings für sich, nur die den fünf hin- teren Cirrenpaaren (bei Lepaden und Balanen) entspre- chenden Segmente als dem Abdomen angehörig zu be- trachten. Ein Postabdomen sei überhaupt nicht, oder wenigstens nur ganz rudimentär entwickelt. — Mit haupt- sächlicher Berücksichtigung der Körpersegmentirung und dem Mangel, resp. der Entwickelung von Gliedmassen stellte Ref. (ebenda p. 530 ff.) folgende von Darwin ab- weichende, die aufsteigende Entwickelungsreihe darstel- lende Eintheilung der Cirripedien auf: A. Cirripedia abortiva. Subordo I. Keine Segmentirung des Hautskeletes, keine Gliedmaassen : Suctoria Lilljeb. Subordo II. Homonome Segmentirung des Haut« 360 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete ct. skeletes, keine (Abdominal-) Gliedmaassen : Apoda Darw. ISubordo III. Noch durchgängige, aber bereits he- teronomeSegmentirung des Hautskeletes; nur drei Paar Abdominal-Gliedmassen: Abdominalia Darw. ß. Cirripedia genuina. Subordo IV. Partielle, vollständig beteronome Seg- mentirung des Hautskeletes. a) Nur drei Paar Abdominal-Gliedmaassen: Al- cippe Hanc. b) Sechs Paar Abdominal-Gliedmaassen: Lepa- didae, Baianidae. Macdonald, On an apparently new genus of minute para- sitier Cirripeds, between Lepas and Dichelaspis (Proceed. zool. soc. of London 1869. p. 440—444. pl. 33—34). Die vom Verf. mit dem Namen Paradolepas Neptuni belegte Gattung und Art fand sich an den Kiemenblättern des Neptunus pelagicus in der Moreton-Bay. Die neue Gattung Paradolepas ist mit fünf einander genäherten, durchsichtigen, aber dabei erhärteten Schalenstücken versehen, die Carina nicht bis in den Winkel zwischen Scuta und Terga hinein- ragend. Mandibeln sechszähnig; die beiden Spaltäste des ersten Kiemenpaares fast gleich lang und breit. (In keinem Fall ist diese Gattung wesentlich von Dichelaspis verschieden. Ref.) — Von einem anderen gestielten Cirripedien, welcher an den Kiemen einer Bra- chyure aus dem Fiji-Archipel gefunden wurde, giebt Verf. Abbil- dungen der Mundtheile im Holzschnitt, Seeley, On Zoocapsa dolichoramphia, a sessile Cirripede from the Lias of Lyme Regis (Annals of nat. hist. 4. ser. V. 1870. p. 283 — 285). Verf. hat im Lias einen fossilen Cirripeden durch Auffinden eines Scutum und eines Tergum nachgewiesen. Ersteres gleicht sehr demjenigen von Scalpellum, letzteres erinnert an das- jenige gewisser Balaui, durch die Ausrandung seines Basalrandes aber zugleich an das Tergum von Elminius. Vielleicht bildet die mit obigem Namen belegte Gattung eine besondere Familie unter den Balaniden. M. Sars (Nyt Magaz. f. Naturvidensk. XVII. 1870. p. 153 ff. Taf. 10) gab eine nochmalige Gattungscharakteristik von SylonKroyer, welche er zu den Cirripedia suetoria und zwar zu den Peltoga- striden rechnet und von welcher er ausser Sylon hippolytes Kr. eine zweite neue Art: Sylon Pandali beschreibt. Dieselbe fand sich an der Bauchseite des Hinterleibes von Pandalus brevirostris angeheftet. Abbildung fig. 60 — 63. — Auch von Sylon hippolytes giebt Verf. wie- derholte genaue Abbildungen in verschiedenen Stellungen. Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen in der Naturgeschichte der niederen Thiere während der Jahre 1870 und 1871. Von Dr. Ituil. Leuckart, Professur der Zoologie und vergl. Anatomie in Leipzig. Unter den zur Erforschung der Tiefsee ausgerüste- ten Expeditionen sind es dieses Mal vornämlich die Eng- lischen, die unsere Kenntnisse über die Verbreitung und Vertheilung der thierischen Formen gefördert haben. Die Resultate dieser Expeditionen sind uns bis jetzt freilich nur durch vorläufige Mittheilungen bekannt geworden: preliminary report on the scientific exploration of the deep sea, conducted by Carpent e r, Jeffreys, Thom- son in den Proc. roy. Society Vol. XVIII. p. 897—492, Carpent er on the temperature and animal life of the deep sea, in den Procced. roy. Institution 1870. p. 63 — 82. Indem wir uns vorbehalten, nach der in Kürze bevorste- hendenVeröffentlichung des ausführlichen Berichtes auf die von unseren Verff. beobachteten zahlreichen neuen Formen (besonders Echinodermen und Schwämme) zurückzukom- men, beschränken wir uns hier £uf wenige Bemerkungen, die wir hauptsächlich der letzterwähnten Schrift entneh- men. Immer mehr und immer bestimmer hat sich durch die vorliegenden Untersuchungen herausgestellt, dass das animalische Leben — im Gegensätze bekanntlich zu dem pflanzlichen, das nur auf die oberen Schichten des Mee- res sich beschränkt — in der Tiefe unbegrenzt ist. Gleich- 368 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte zeitig aber hat sich ergeben, dass die specifischc Gestal- tung desselben in hohem Grade von der umgebenden Temperatur bestimmt wird. Besonders gilt dieses für die Crustaceen, Echinodernien, Spongien und Foramini- feren, während die Mollusken im kalten und warmen Wasser vielfach die gleichen sind. Globigerina-Schlamm und Glasschwämme sind ausschliesslich auf die warme Area beschränkt. In der kalten Area leben von besonders interessanten Formen Comatula Eschrichtii, zwerghafte Ex- emplare von Solaster papposus (2"), Asteracanthion viola- ceus und Cribella oculata, ein mit Rhizocrinus verwandter, aber generisch davon verschiedener Apiocrinus (2435 Faden tief). Aus der warmen Area ist ein diademaartiger Echinid mit Skeletplatten zu erwähnen, die durch breite weiche Häute mit einander verbunden sind und eine be- wegliche Kapsel bilden (446 — 550 Faden), sowie Pourtalesia miranda. Ebenso eine Spongie mit verästelter fester Ske- letachse, gleich einer Gorgoria, welche von Kieselnadeln ge- bildet wird, die mit denen des weichen Ueberzugs völlig übereinstimmen. Von hohem Interesse ist ferner der Nach- weis, dass die Foraminiferenfauna der Meerestiefe mit den Fossilien der Tertiärformation grosse Uebereinstimmung zeigt. Carpenter behauptet sogar, dass sich die letztere direkt in den Globigerinenschlamm fortsetzt, der allent- halben den Boden des Oceans bedeckt, wo die Temperatur nicht allzu tief gesunken ist. Unter den beobachteten neuen Foraminiferen erwähnen wir hier einen schönen Orbitolites von der Grösse eines Sixpence und eine Anzahl von Sand- gehäuse bauenden x\rten, die auf den Bau gewisser, spä- ter noch specieller zu vergleichender gigantischer Sandfo- raminiferen manches Licht werfen. Was die Ernährung der Tiefseethiere betrifft, so glaubt Verf. annehmen zu müs- sen, dass es die (nach Frankland's Untersuchungen) überall im Meereswasser aufgelösten organischen Substan- zen (diffused protoplasma) seien, welche denselben zur As- similation dienten. Natürlich, dass diese Substanzen bei Abwesenheit des Mundes von den Thieren nur durch eine Absorption aufgenommen werden. Da wir bis jetzt keinerlei Thiere kennen, die sich der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 369 im Freien auf diese Weise ernähren, so hat die Vermu- thung unseres Verf.'s einstweilen wohl nur die Bedeu- tung einer wenig wahrscheinlichen Hypothese. Eben so gut könnte man auch annehmen, das die betreffenden Geschöpfe die Fähigkeit besässen, ihren Leib nach Pflan- zenart direkt aus anorganischen Stoffen aufzubauen. Doch es ist mehr als fraglich, ob wir überhaupt durch den Mangel der Pflanzenwelt in der Meerestiefe gezwungen werden, ganz exceptionelle Verhältnisse für die thierischen Bewohner der Tiefsee zu vermuthen. Man braucht ja nur, wie das Ref. auch schon im letzten Jahresberichte gethan hat (S. 208 u. 374), das massenhafte Vorkommen ab- gestorbener und modernder organischer Substanz durch alle Schichten des Meeres hindurch zu berücksichtigen, um es begreiflich zu finden, dass auch die grossesten Tiefen von Lebeformen bewohnt werden können, deren Verwandte, so weit sie unserer Untersuchung und Beobach- tung zugänglich sind, überall von organischem Detritus sich ernähren. Zu ganz demselben Resultate kommt auch Möbius, der diese wichtige und interessante Frage zum Gegenstande einer besondern Erörterung (Zeitschrift für wissensch. Zool. Bd. XXI. S. 294—304) gemacht hat und dabei besonders auch die Bedingungen prüft, weJche die Verbreitung der betreffenden Abfälle über den Meeres- boden bestimmen. Nach Möbius besteht die Nahrung der Tiefseethiere hauptsächlich aus den Bruchstücken ab- gestorbener Vegetabilien, die der Oberfläche des Meeres entstammen und nach ihrer Ablösung dem Meeresschlamm sich beimischen, in diesem auch später noch durch Zu- sammenwirken einer ganzen Reihe verschiedener Kräfte ihre Fortbewegung nach den tieferen Regionen hin fort- setzen. Ueber die hauptsächlichsten zoologischen Resultate der unter der Leitung von Gwyn Jeffreys an der portu- giesischen Küste vorgenommenen Tiefgrundfischerei vgl. Carpenter in den Proceed. roy. Inst. Gr. Brit. 1871. No.54. p.256. Ebendas. veröffentlicht auch Nordenskiöld einen vorläufigen Bericht über die von Schwedischen Naturfor- Archiv für Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. Z 370 Le'uckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte schern unternommene arctische Entdeckungsreise. L. c. Vol. XVII. p. 91 u. 129. Malmgren's Mittbeilungen „über das Vorkommen thierischen Lebens in grosser Meerestiefe" (Ofvers. finska Vetensk. Societ. Förhandl. Helsingfors 1865. XII. p. 7 — 16, übers, in Zeitscbr. für wissenscb. Zool. Bd. XX. S. 457 — 465) sind wesentlich historischer Art und geben unter Hinweis auf die Bedeutung der Tiefgrundfischerei eine Zusammenstellung der zu diesem Zwecke ausgerü- steten Expeditionen bis zum Jahr 1869. Ueber die niedere Meeresfauna der Canarischen In- seln vergl. die Angaben von Greeff, Madeira und die canarischen Inseln in wissenschaftlicher, besonders zoolo- gischer Beziehung, Marburg 1872 (akadem. Programm) S, 30—33. Gould's Report on the Invertebrata of Massachu- setts. Boston 1870 ist Ref. nicht zu Gesicht gekommen. Smith und Verill berichten über die von ihnen im Obern See gefischten Wirbellosen (Siüiman's Journ. 1871. Vol. IL p. 448 — 454) und beschreiben dabei einige neue Würmer. Grube schildert in seineu „Mittheilungen über St. Malo und Roskoff und die dortige Meeres- besonders An- nelidenfauna" (Breslau 1870. 72 Seiten mit 2 Tafeln) die Erlebnisse und Ergebnisse einer im Herbste 1868 dorthin unternommenen zoologischen Reise. Ausser zahlreichen Beobachtungen über Vorkommen und Lebensweise der Meeresthiere, namentlich der von unserem Verf. bekannt- lich mit besonderer Vorliebe behandelten Chätopoden, und mancherlei systematischen Bemerkungen enthält das Büchlein zum Schlüsse noch die Beschreibungen einiger neuen und wenig bekannten niederen Thierformen, so wie ein Verzeichniss der in der Strandregion bei St. Malo und Roskoff gesammelten Evertebraten: 97 Chätopoden, 3 Ge- phyreen, 1 Hirudinee, 14 Turbellarien, 11 Echinodcrmen, 11 Coelenteraten und 3 Spongien. Bergh's Mittheilungen über das Thierleben im Kat- tegat und Skagerack (Acta Universit. Lundensis 1870. der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 371 37 Seiten) enthält eine Aufzählung von 5 Echinen, 3 Äste- nden, 3 Ophiuriden. Metzler liefert eine Abhandlung : „über die wirbel- losen Meeresthiere der ostfriesischen Küste, ein Beitrag zur Fauna der deutschen Nordsee", der um so erwünsch- ter kommt, als diese bis jetzt von den deutschen Zoologen über Gebühr vernachlässigt worden ist. Die grosse Menge der aufgezählten Arten zeigt zur Genüge, dass die weit verbreitete Ansicht von der Sterilität unserer Küsten keineswegs begründet ist. Die vorausgeschickte Schil- derung der Lokalverhältnisse bietet für die Beurtheilung der faunistischen Vorkommnisse mancherlei interessante Anhaltspunkte. Hannover 1870. 15 Seiten in Quarto, mit einem Nachtrage („zweiter Beitrag") ebendas. 1871. 15 S. in Octav. Die „Untersuchungen über die physikalischen Ver- hältnisse des westlichen Theiles der Ostsee" von H. A. Meyer (K\c\ 1871. Fol.) dürften hier ob ihrer Bedeu- tung für das Thierleben wohl gleichfalls eine rühmliche Erwähnung finden. Weit reicher übrigens als unsere deutsche Literatur ist die russische an Abhandlungen faunistischen Inhaltes, wie denn auch sonst unsere Fachgenossen jenseits der Weichsel seit einigen Jahren eine bewunderungswürdige Thätigkeit entwickeln. Leider sind ihre Arbeiten, weil russisch geschrieben, nur wenig zugänglich. Um so dank- barer bin ich für die Beihülfe meiner dortigen Freunde und Schüler, der Herren Ose hanin, Brandt, Sän- ger, Rajevskv, Wilkens, besonders aber des Herrn Ou lianin, die es mir möglich macht, diese Arbeiten, so weit sie wenigstens unserem Berichte zugehören, mit ziemlicher Ausführlichkeit hier zu berücksichtigen. Es ist zunächst und vorzugsweise das Schwarze Meer, auf das sich die faunistischen Untersuchungen der russi- schen Zoologen gerichtet haben. So veröffentlicht Oulianin „Materialien zur Fauna des Schwarzen Meeres" (Verhandl. der Moskauer Freunde der Natur 1871) mit einer Aufzählnng der in der Bucht von Sebastopol und anderswo von ihm beobachteten Thier- 872 Leuckart: Bericht üb d. Leist. in d. Naturgeschichte arten. Unter diesen finden sich 45 Chatopoden, 3 Sagitten, 2 Echinorhynchen, 4 Nematoden, 6 Cestoden , 3 Tre- matoden, 47 Turbellarien, 2 Echinodermen (1 Synapta, 1 Ophiura), 7 Hydroiden , 12 Medusen, 1 Lucernarie, 1 Ctenophore, 1 Actinie, 8 Schwämme, 4 Protozoen. Ebenso berichtet Bobrezky über die von ihm im Sommer 1869 an der Küste des Schwarzen Meeres aus- geführten zoologischen Untersuchungen (Schriften der na- turforschenden Gesellsch. zu Kiew 1870. I. S. 1 — 18), die vorzugsweise die Erforschung der Annelidenfauna zum Gegenstande hatten. Die Arbeit wird, so wie die später ausführlich veröffentlichten Beschreibungen der vom Verf. beobachteten Chätopoden (ebendas. S. 188—274. Tab. IX— XII, Materialien zur Fauna des Schwarzen Meeres), spä- ter noch nähere Berücksichtigung finden. Auch im Russichen Eismeere, an den Küsten von Nowaja Zembja und Norwegen stellt Ou lianin einige Versuche mit dem Schleppnetze an. Verhandl. der Mosk. Freunde der Natur Bd. VIII. S. 9—16. Fedschenko berichtet (ebendas. S. 135 — 189) über die Arbeiten der turkestanischen wissenschaftlichen Ex- pediton während der Jahre 1869 — 1870 und giebt dabei mancherlei Notizen über Würmer und andere niedere Thiere. Alenitzin veröffentlicht in den gleichfalls russisch geschriebenen Protokollen der Gesellschaft der Naturfor- scher in Kasan (1871. S, 75 — 80) die Resultate seiner Un- tersuchungen über die Fauna der stehenden Gewässer aus der Umgebung von Ekatherinenburg und Nijni Tagil. Er beobachtete gegen 120 Wirbellose , unter denen die von faulenden Pflanzenstoffen sich ernährenden Protozoen be- sonders reich vertreten sind. Die „Beschreibung neuer Arten wirbelloser Thiere aus der Umgebung von Nijni Tagil und Ekatherinenburg" desselben Verf.'s (ebendas. p. 95—98) handelt über Iufu- sorien und Mollusken. Grimm liefert in seinen „Beiträgen zur Fauna des Gouvernements von St. Petersburg* (Verhandl. der St. der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 373 Petersburger Gesellschaft der Naturforscher T. IL p. 84 — 111 mit 1 Tafel, russisch geschrieben) eine Uebersicht der von ihm aufgefundenen Helminthen mit näheren An- gaben über einzelne besonders interessante Arten. Die „Beiträge zur Entwickelungsgeschichte einiger niederen Thiere", die Metschnikoff in den Bullet. Acad. imper. St. Petersbourg T. XV. p. 502 — 509 veröffent- licht hat, enthalten eine Reihe vorläufiger Mittheilungen, über die wir bei den Würmern, Echinodermen, Coelente- raten an verschiedenen Stellen noch specieller zu berich- ten haben. Unter dem Titel: „Ueber die Naturgeschichte einiger Seethiere" berichtet derselbe Verf. in der Zeitschr. für wiss. Zool. Bd. XX. S. 131 — 145 ausführlich über Tornaria, Bd. XXI. S. 233—253 über Mitraria und Actinotrocha. Die „biologischen Beobachtungen über niedere Mee- resthiere" von v. Willemoes-Suhm (Zeitschr. f. wis- sensch. Zool. Bd. XXI. S. 380—396) betreffen fast sämmt- lich die Gruppe der Würmer. G e g enbau r's „Grundzüge der vergleichenden Ana- tomie", in denen die Organisationsverhältnisse der niede- ren Thiere bekanntlich einer eingehenden Darstellung un- terzogen sind, erschienen in zweiter, theilweise umgearbei- teter Auflage (Leipzig 1870. 872 Seiten). Ebenso die trefflichen „Grundzüge der Zoologie" von Claus (Marburg und Leipzig 1871—72), die trotz ansehnlicher Bereicherung des systematischen Inhaltes nach wie vor den Hauptschwerpunkt auf die Schilderung der höheren Gruppen legen. Einer ähnlichen Darstellung begegnen wir in dem Leerboek van de grondbeginselen der Dierkunde in hären gehcelen omvang door H a r t i n g? wenigstens der ersten Ab- theilung, welche die Zoologie enthält, während die zweite bis jetzt noch unvollständige Abtheilung der vergleichen- den Anatomie gewidmet ist. Die uns hier specieller in- teressirenden niederen Thiere sind in der dritten, fünf- ten, sechsten und siebenten Lieferung (Thiel, 1869 und 1870; mit zahlreichen Holzschnitten) behandelt und bis auf 874 Leuckart: Bericht üb. d. Leist.. in d. Naturgeschichte die Familien hinab ausführlich nach äusserem und innerem Bau beschrieben. Dass der Verf. den Inhalt unserer Wissenschaft vollständig beherrscht, braucht kaum aus- drücklich hervorgehoben zu werden. Unter den mehr populären Werken über niedere Thiere erwähnen wir als eine besonders klare und über- sichtliche Darstellung Klotz, Leben und Eigentüm- lichkeiten der niederen Thierwelt, Leipzig 1870. 382 Sei- ten mit vielen Holzschnitten. I. V e r iii c s. Gegenbaur rechnet, wie Häckel, die Tunicaten zu den Würmern. Er findet bei ihnen sehr nahe Bezie- hungen zu den Enteropncusten, „mit denen sie vielleicht zu vereinigen sind0. Auch sonst ist die Gruppirung und systematische Eintheilung der Würmer, die, zunächst aus den. Protozoen entstanden, nach der Ansicht unseres Verf. alle anderen Typen aus sich hervorgebildet haben, mehr- fach abweichend. Verf. unterscheidet darin zwei grosse Gruppen, ungegliederte und gegliederte, von denen die letztern freilich vielfach mit den erstem verknüpft sind, zum Theil die Gliederung auch nur im Hautmuskelschlauche zur Schau tragen. Die ungegliederten zerfallen in Plattwür- mer (mit Turbellarien, Trematoden, Cestoden), Rundwür- mer (Nematoden, Gordiaceen), Chätognathen und Bryo- zoen, während die gegliederten in Räderthiere, Entero- pneusten, Tunicaten, Gephyreen (vielleicht mit Einschluss der Akanthocephalen) , Onychophoren, Hirudineen und Anneliden (mit den Ordnungen Drilomorpha und Chae- topoda) getheilt sind. Grundzüge der vergl. Anatomie. S. 156 ff. Harting zerfällt (a. a. 0. S. 503 ff.) die Abtheilung der Würmer in die Gruppen der Hohl- und Vollwür- mer. Coelelmia und Plerelmia, die ihrem Umfange nach so ziemlich mit den Rund- und Plattwürmern zusammen- fallen, nur dass er den erstem nach den Nematoden und der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 375 Chätognathen (Pterhelmintes Hart.) noch die Ichthydinen als Gastrotrichae zugesellt. Die Onychophoren und £n- teropneusten (Entcrobranchia Hart.) werden als selbst- ständige Ordnungen zwischen die Gephyreen und Akan- thocephalen eingeschoben. Nach Giebel beruht die Annahme, dass die Cesto- den und Echinorhynchen den Würmern zugehörten, nur auf einer unrichtigen Auffassung der inneren Organisa- tion , deren wahre Natur die betreffenden Helminthen zwischen die Protozoen und Coelenteraten verweise (!). Zeitschrift f. die gesammte Naturwissensch. 1871. Bd. IV. 8. 384. Ed. van ßeneden macht eine Reihe von Mitthei- limgen über den Bau der weiblichen Geschlechtsorgane, so wie die Bildungsweise und Entwickelung der Eier bei den niederen Würmern (Rech, sur le composition et le signification de Poeuf. Bruxclles 1870. 283 Seiten in Quart mit XII Tafeln, aus dem Tom. XXXIV. der von der Bel- gischen Akad. veröffentlichten Mem. couron. et Mem. des sav. Strang.). Wir werden später noch bei mehrfacher Gelegenheit auf die Untersuchungen unseres Verf.'s zu- rückkommen und erwähnen hier nur so viel, dass der- selbe das Produkt der sog. Dotterstöcke, welches das pri- mitive Ei der niederen Würmer so häufig umgiebt, als wirklichen (körnigen) Dotter betrachtet und keineswegs, wie dies fast allgemein geschehen ist, dem Eiweiss paral- lelisirt wissen will. Der Grund des Eierstocks (germigene) enthält ein zusammenhängendes Protoplasma mit Kernen, die sich durch Theilung vermehren und schliesslich mit einem selbstständigen Protoplasmahofe umgeben, um in dieser Form dann das primitive Ei (cellule germinative) zu bilden. Kowalewsky handelt in einer ausgezeichneten Arbeit über die Entwickelungsgeschichte der Würmer und Arthropoden. Unter den erstem sind es allerdings fast ausschliesslich die Regenwürmer und Hirudineon. die von unserem Verf. untersucht wurden, aber trotz die- ser Beschränkung verdienen die vorliegenden Mittheilun- gen die grosseste Beachtung, zumal Verf. hier zum ersten 376 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Mal den Versucht macht, die Bildung der einzelnen Or- gane auf ihre ersten Anfänge zurückzuführen und die Schicksale ihrer elementaren ßestandtheile bis zu den Furchungskugeln hin zu verfolgen. Als das Hauptresultat der vorliegenden Untersuchungen dürfen wir den Nach- weis betrachten, dass sich der Körper der Würmer — um nur von diesen zu sprechen — ganz ebenso, wie der Leib der Wirbelthiere, aus Keimblättern aufbaut. Und diese Keimblätter zeigen nicht bloss durch ihre Dreizahl, sondern auch durch ihre Schicksale in beiden Gruppen eine so frappante Analogie, dass die Beziehungen der- selben dadurch noch inniger werden, als das früher der Fall zu sein schien. Wie bei den Wirbelthieren hat man bei den Würmern ein Hautblatt zu unterscheiden, das die Hautdecken und unter denselben auch das Nerven- system liefert, ein Muskelblatt, aus dem in der Regel gleichfalls, wie bei den Wirbelthieren, durch Spaltung (Bildung der Leibeshöhle) die Körpermuskulatur und die Darmfaserschicht hervorgeht, und ein Darmdrüsenblatt, das schliesslich sich in das Epithelium des Chylusmagens verwandelt. Embryologische Studien an Würmern und Arthropoden, Petersburg 1871. 70 Seiten in Quart, mit XII Tafeln. (Mem. Acad. imper. St. Petersbourg T.XVI. No. 12.) Van Beneden liefert in seinem Werke: les pois- sons des cotes de Belgique, leurs parasites et leur com- mensaux (1870. 100 Seiten in Quart, mit 8 Kupfertafeln, aus den Mem. Acad. roy. de Belgique T. XXXVIII) ein Verzeichniss der von ihm in den Fischen der Belgischen Küste beobachteten Helminthen, das um so werthvoller ist, als dabei zugleich die in dem Magen der Wirthe be- findlichen Nahrungsreste einer genauem Untersuchung und Bestimmung unterzogen sind. Die Zahl der untersuch- ten Fische beläuft sich auf 93 und bei ihnen allen — mit einziger Ausnahme von Atherina presbyter — wurden Eingeweidewürmer , und zum Theil sogar massenhaft, aufgefunden. Bald waren es ausgebildete, geschlechts- reife Formen (Nostosites v. B.), bald Jugendzustände, die der Einwanderung in den definitiven Wirth warteten der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871 377 (Xenosites v. B.), oder verirrte Individuen (Pianosites v. B.), die, auf einen ungünstigen Boden übertragen, nicht zur vollen Ausbildung gelangten. Unter den namhaft ge- raachten Parasiten finden sich zahlreiche Ineue Arten, die leider nicht näher beschrieben, auch nur theilweise abgebildet sind, so dass es nicht ganz leicht sein wird, sie wiederzuerkennen. Doch vielleicht, dass wir von un- serem Verf. oder seinem Sohne, der ja auch als Helmin- thologe in die Fussstapfen seines Vaters getreten ist, darüber später noch eingehendere Mittheilungen erhalten. Indem wir es uns vorbehalten, die neuen Arten bei den betreffenden Gruppen aufzuzählen, beschränken wir uns hier auf die Bemerkung, dass die Plagiostomen, von eini- gen eingekapselten Tetrarhynchen abgesehen, nur ausge- bildete Würmer, meist Bandwürmer, beherbergen, wäh- rend bei den Knochenfischen die Trematoden vorwalten und Xenositen mit einer einzigen Ausnahme überall ge- funden werden. An diese Arbeit schliesst sich eine zweite desselben Verfassers: les Cetacees, leurs commensaux et leurs pa- rasites (Bullet. Acad. roy. de Belgique 1870. T. XXIX. p. 347 — 368), aus der sich die eigenthümliche Thatsache crgiebt, dass diese Thiere — im Gegensatze zu den Öe- lachiern, deren Wurmfauna sich bekanntlich vorzugsweise aus Bothriocephalen zusammensetzt — nach den bishe- rigen Beobachtungen keinerlei ausgebildete Bandwür- mer beherbergen. Die Finnen, die bei gewissen Arten nicht selten vorkommen, gehören der Bothriocephalen- gruppe an und dürften voraussichtlich bei gewissen gros- sen Haifischen zu ihrer definitiven Entwicklung kom- men. Auch Trematoden sind bei den Cetaceen bisher nur in zweien Formen (aus Darm und Gallengängeu) bekannt geworden. Um so auffallender ist die Häufig- keit der Echinorhynchen, die noch dazu gewöhnlich in ungeheurer Menge neben einander gefunden werden. Auch Strongyliden , Ascariden und Filarien sind bei den Ce- taceen nicht eben selten. Grimm's vorläufige Mittheilung „zur Anatomie der Binnenwürmer" (Zeitschrift für wissensch. Zool. Bd. XXI. 378 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte S. 499—504) beziehen sich auf Monostomum foliaceus und )yathocephalus truncatus und werden unten bei den Tre- matoden und Cestoden weiter berücksichtigt werden. A n n e I i d e s. Chaetopodes. L Polychaeti. Der durch vorzeitigen Tod inzwischen uns entrissene Professor Cl aparede veröffentlicht (Ge- neve et Bale 1870) einen 178 Seiten starken Supplenient- band zu dem schon im letzten Berichte angezogenen ausgezeichneten Werke über die Neapolitanischen Chäto- poden (les annelides chetopodes du golfe de Naples, Sup- plement, aecompagne d. XIV plantes), der vornämlich dazu bestimmt ist, die dem Verf. während eines erneuerten Aufenthaltes an der Küste Neapels bekannt gewordenen formen zu beschreiben, frühere Angaben zu ergänzen resp. zu berichtigen und die Differenzen auszugleichen, die zwi- schen diesen und den Darstellungen von Ehlers in der fast gleichzeitig erschienenen zweiten Abtheilung der Borsten- würmer (J. B. 1868. 8. 235) obwalten. Die hier niederge- legten neuen Beobachtungen erstrecken sich fast auf alle schon früher von dem Verf. berücksichtigten Familien und bereichern unsere Kenntnisse mit einem wcrthvollen anatomisch -histologischen, wie systematisch - descriptiven Materiale. Ein besonderes Interesse beanspruchen die Mittheilungen über die Heteronereisformen und deren Beziehungen zu den Nereiden, die aus dem Journal de Geneve in das vorliegende Werk übergegangen sind und — abgesehen von den beigegebenen Abbildungen — nur in sofern eine Erweiterung erfahren haben, als Verf. auf eine ihm mitgetheilte Beobachtung Mecznikoff's hin geneigt ist, eine von diesem in San Remo aufgefundene (wahrscheinlich mit N. massiliensis Moq.-Tand. identische) hermaphroditische Form gleichfalls dem Entwickelungs- kreise der ohnehin so polymorphen N. Dumerilii zuzu- rechnen. Im Uebrigen dürfen wir wohl auf dasjenige verweisen, welches wir über die bezüglichen Beobachtun- gen des Verf.'s schon im letzten Berichte niedergelegt der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 379 haben. Aus der Familie der Aphroditeen (p. 7 — 22) be- schreibt Verf. als neu Polynoe Grubiana (von Grube einst für P. squaraata L. gehalten), P. retioulata, P. vas- culosa, P. laevigata, Acholoe (n. gen.) asterioola = Nereis squarnosa Delle Ch., Polynoe astericola Delle Ch., eine schöne Form mit c. 45 Paar Elytern, die zwischen den Ambulacraltentakelu von Asteropecten aurantiacus lebt. Pol. vasculosa besitzt — eine in der Farn, der Aphrodi- teen bekanntlich seltene Ausnahme — ein eigenes, wenn- gleich sehr einfaches Gefässsystcm, aus Rücken- und Bauchstamm bestehend, die dem Darme aufliegen und in den einzelnen Segmenten jederseits durch eine der weite- ren Verästelung entbehrende Schlinge in Verbindung ge- setzt werden. Das Blut ist farblos. Die Eiytren von Sigalion squamatum sind durch ihren Nervenreiehthum der Art ausgezeichnet, dass man daraus wohl auf eine be- trächtliche Empfindlichkeit zurückschliessen darf. Die in der Familie der Euniceen (p. 22— 36) von Ehlers hervorgehobenen Unterschiede der Kieferbewaffnung, auf die hin derselbe die Gruppen der Labidognathen und Prionognathen aufzustellen sich veranlasst sah, sind nach unserem Verf. durch mancherlei Zwischenformen ausge- glichen und für die Systematik kaum in der von Ehlers vorgeschlagenen Weise zu verwerthen, da nach denselben vielfach nahe verwandte Formen (wie z. B. Lumbricone- reis von Notocirrus und Drilonereis) von einander abge- trennt werden müssten. Viel natürlicher erscheint eine Eintheilung in Staurocephaliden, Euniciden, Lysaretidcn und Lumbriconereiden. Eunice siciliensis Ehl. hält Verf. für eine Coliectivart, in der man n. a. neben der eigent- lichen E. siciliensis Gr. (E. adriatica Schmarda), die sich im ausgebildeten Zustande schon durch eine ungewöhn- liche Verschiedenheit der vorderen und hinteren Körper- hälfte auszeichnet , als eigene neue Form die E. ein- zobranchia unterscheiden müsse , deren Kiemen vorn einfach, hinten aber gespalten sind. Ebenso glaubt Verf., dass unter der E. Harassii Auct. zwei verschiedene Arten (die echte E. Harassii Aud. Edw. und E. Clapa- redii Quatrf. — E. Harassii Q. u. Ehl.) versteckt seien. 380 Lcuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Bei E. vittata Delle Ch. (= E. limosa Ehl.) entdeckte Cl aparede an den kiemenlosen 40 — 50 hinteren Seg- menten jedcrseits ein kleines mit Pigment und Linse versehenes Auge. Lumbriconereis filum Cl. wird auf Grund der abweichenden Kiefer und Borstenbildung zum Typus eines besonderen Gen. Briloner eis Cl. erhoben. Die Kiefer der Lycoriden (p. 36 — 91) enthalten in ihrer sonst soliden vorderen Hälfte zwei dünne Canäle, die neben dem ersten Zahne sich nach Aussen Öffnen und als Giftkanäle gedeutet werden, obwohl Verf. vergebens nach einer Giftdrüse suchte und namentlich auch in der Pulpa der Kiefer kein deutliches Drüsengewebe erkennen konnte. Unter den einzelnen Arten findet besonders die Nereis Dumerilii Aud. Edw. (— N. peritonealis Cl.) mit ihren Heteronereisformen (H. fucicola Oerst., Nereilepas variabilis Oerst., H. Malmgreni Cl.) eine ausführliche und eingehende Berücksichtigung. Als neu wird weiter be- schrieben: Nereis (Lipephile) macropus, N. (Ceratonereis) Ehlersiana, N. (Ceratonereis) Kinbergiana, N. (Leptone- reisj glauca. Die N. perivisceralis Cl. erkennt Verf. jetzt als Jugendform von N. (Nereilepas) parallelogramma CL, die ihrerseits von Grube früher als N. pulsatoria be- schrieben wurde. In der Familie der Phyllodociden (p. 92 — 102) werden die schwimmenden Formen zu einer eigenen Gruppe (Lopadorhynchides) erhoben. Sie bilden den Uebergang zu den Alciopiden, die sich eigentlich nur durch die ausserordentliche Entwickelung ihrer Augen von denselben unterscheiden , und am besten vielleicht gleichfalls der Familie der Phyllodociden einverleibt werden. Die vom Verf. beschriebenen Arten sind sämmt- lich neu: Phyllodoce Fanceriana, eine prachtvolle, mit Ph. Paretti Blainv. verwandte und mit Ph. Rathkii Gr. vielleicht identische Art, Anaitis lineata, A. peremptoria, A. pusilla, Eulalia (Eiunida) guttata, E. (FterocirrusJ miorocephala, Hy dr o phan e s (n. ^Q-n.) Krohnii. Die letztere ist eine mit Lopadorhynehus verwandte Art, die sich jedoch durch die abweichende Bildung der zwei vor- deren Füsse und der aufsitzenden Borsten zur Genüge unterscheidet und auch wohl schwerlich, wie Grube für der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 381 einen dahin gehörenden (mit dem vorliegenden vielleicht identischen) Wurm einst vermuthete, die männliche Form von Lopadorhynehus darstellt. In dem Vorderleibe lie- gen vier grosse Drüsenschläuche, die mit stäbchenförmi- gen Secretkörperchen, wie sie bekanntlich auch bei an- deren Chätopoden vorkommen, gefüllt sind. Für die Al- ciopiden (p. 103 — 118) schlägt Verf. eine neue auf die Bildung namentlich des Kopfzapfens und Rüssels ba- sirte Eintheilung vor, in Folge deren er überhaupt nur vier Genera: Alciopa Aud. Edw., Aster ope n., Vanadis n. und Rhynchonerella Costa unterscheidet. Während die letztere durch die lange zwischen den Augen nach Aussen hervorragende Fortsetzung des Kopfzapfens zur Genüge ausgezeichnet ist, besitzt Alciopa einen unbewaffneten, Asterope aber einen mit kleinen Zähnchen besetzten Rüs- sel. Vanadis verbindet mit einem unbewaffneten Rüssel den Besitz eines fadenförmigen Anhanges am Ende der Schwimmfüsse. Beschrieben werden: Alciopa Cantrainii Delle Ch. ( = A. Reynaudii Kr. und Edwardsii Auct., A. Candida Kinbg.) , Asterope Candida Auct. (= Liocapa vertebralis Costa, Torrea vitrea Quatrf.) , Vanadis for- mosa n. Die von Hering (J. B. 1860. S. 225) beschrie- benen Geschlechtsauszeichnungen finden durch die Beob- achtungen des Verf/s ihre Bestätigung, während unsere Kenntnisse von der Organisation der Augen durch eine genaue Beschreibung der Stäbchen vervollständigt wer- den. An letzteren lässt sich nicht bloss eine äussere Hülle und ein Achsencylinder unterscheiden, sondern ausser dem langen Mittelstücke noch zwei kurze End- stücke, von denen das äussere pigmentirt ist und mit dem benachbarten Stücke die sog. Chorioidea bildet. Die Samenkörperchen von Vanadis formosa tragen ausser den Schwanzfäden noch einen kurzen äusserst contractilen stäbchenförmigen Anhang. Die Familie der Hesioniden (p. 118 — 120) wird durch eine bisher nur von Delle Chiaje gesehene und unter dem Namen Nereis flexuosa beschriebene sehr eigentümliche Form (Stephania fle- xuosa Cl.) bereichert, die in Gemeinschaft mit der oben erwähnten Acholoe astericola parasitisch in der Ambula- 382 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte cralrinne von Asteropecten lebt. Von Spioniden be- schreibt Verf. p. 121 — 124) Spio hombyx und Polydora ßava, beide neu. Die erstere liefert ein neues Beispiel jener eigenthümlichen Eihildung, die Verf. schon mehr- fach in der Familie der Spioniden beobachtet hat, durch eine Anzahl kranzförmig gestellter Bläschen, die je durch eine besondere Oeffnung der Dotterhaut ausmünden, aus- gezeichnet. Die Borstenfüsse des 5. — 11. Segmentes ent- halten in ihrer Basis je eine grosse Tasche mit einem Bündel langer und dünner Chitinhaare, die vom Verf. den Haarlocken von Polyodontes maxillosus verglichen werden. Die Steigborsten von Polydora flava entste- hen dureh Umwandlung des Bauchborstenbüschels. Ran- zania (nov. gen.) sagittaria , eine neue Chätopteride (p. 126 sq.), unterscheidet sich von den zunächst ver- wandten Gen. Telepsavus und Spiochaetopterus durch die fast vollständige Verkümmerung der grossen Tentakel- cirren. In Betreff der Terebellaceen (p. 128—132) betont Verf. von Neuem den gänzlichen Mangel von Blutgefäs- sen in den Tentakeln, auch bei den Arten des Costa'schen Gen. Pallonia, das von Terebella überhaupt nicht ver- schieden ist. Amphitrite incana n. schliesst sich zunächst an die nordische A. Johnstoni Malmgr. an. Ebenso Äm- phicteis curvipalea n. (p. 132), der erste mittelmeerische Repräsentant eines sonst bloss in den arctischen Gewäs- sern vertretenen Genus, an A. Gunneri. In der Familie der Serpulaceen (p. 135 — 164) glaubt Verf. jetzt statt der früher von ihm ausschliesslich angenommenen Gruppen der Sabelliden und Serpuliden noch als dritte die Gruppe der Eriographiden zulassen zu müssen, zumal diese sich durch die schleimige Beschaffenheit ihres Körpers, ihre ausseror- dentliche Contractilität und die ungewöhnliche Borsten- form von den verwandten Formen hinreichend unterschei- den. Auf die Anwesenheit der Intertentacularraembran darf man freilich keinen besonderen Nachdruck legen, da diese bei Amphiglene, die sich doch sonst nicht von den Eriogra- phiden trennen lässt, fehlt. Desto wichtiger aber ist es, dass die Kittdrüsen, die sich bei den Sabelliden jederseits an der Basis des ersten Borstenfusses öffnen, hier ganz der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 383 ebenso, wie bei den Serpuliden, in der Mittellinie des Rückens mit ihren Ausführungsgängen zusammenfliessen und au der Wurzel der Kiemen durch ein einziges Loch ausmünden. Von neuen Arten beschreibt Verf. Bran- chiomma vigilans, die unter dem Rückenfilze von Aphro- dite aculeata ihr Sandhaus baut und das Kopfende stets nach hinten richtet, Sabella brachycona, die ebensowohl durch die Kürze ihrer Kiemen , wie ihres Thorax sich auszeichnet, Loptochone (n. gen.) aesthetica. die nicht bloss an den Seiten der einzelnen Segmente je einen Augenfleck mit Krystallkörper trägt, sondern auch im ersten borstentragenden Segmente jederseits noch mit zwei oder drei Otolithenkapseln ausgestattet ist. Psygmobran- chus coecus von den Stacheln einer Cidaris, Salmacina aedijicatrix, Spirorbis laevis, die gleichfalls auf Cidarissta- cheln lebt und ihre Embryonen, wie andere verwandte Ar- ten, in der mit dem Leibesraume deutlich in Commu- nication stehenden Opercularhöhle aufzieht, Serrula Cra- ter (= S. infundibulum Delle Ch.), Eupomatus Trypanon, dessen Gehäuse gleichfalls auf den Stacheln der Cidaris ge- funden werden und wegen ihrer unregelmässigen Windung leicht auf einen Spirorbis bezogen werden können. Myxi- cola besitzt statt der sonst bei den Serpuliden vorkom- menden strickleiterförmigen Bauchkette einen einzigen medianen Strang. Dagegen aber zeigt das Gefässsystem die gewöhnliche Bildung, indem die Stelle des Rücken- gefässes von einem weiten, den Darm in sich einschlies- senden Sinus mit contractilen Wandungen vertreten ist. Zur Charakteristik der von unserem Verf. neu aufge- stellten oder doch wesentlich in ihrer Diagnose veränder- ten Genera noch die nachfolgende Zusammenstellung. Acholoe Cl. e tribu Polynoid. Corpus elongatum, postice vix attenuatum, segmentis numerosis.- Elytra permulta totum dor- sum obtegentia , in segmentis 2, 4, 5, 7, 9, 11 . . . etc. usque ad postremum corporis obvia ; segmenta elytris carentia cirro dorsuali, branchiaque T-formi praedita. Drilonereis Cl. e tribu Lumbriconer. Pedes uniremes, setis omnibus simplieibus, cirris dorsualibus ventralibusque desideratis. Labrum nullum. Hydrophanes Cl. e tribu. Lopadorhynch. Corpus breve, 384 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte segmentis minus numerosis. Antennae quatuor. Cirri tentaculares quatuor. Pedes parium duorum anteriorura conici, setis simplicibus incurvatis parum numerosis armati; caeteri pedes compressi, festucis permultis cultriferis flabelli instar expansis. Stephania Cl. e fam. Hesionid. Antennae tres; palpi duo biarticulati, cirri tentaculares 12 ; pedes dorsuales et ventrales dis- creti, setis fasciculi dorsualis linearibus, ventralis compositis, arti- culis modo brevibus, modo longioribus, apicibus curvatis. Maxillae desunt. Banzania Cl. e fam. Chaetopter. Lobus cephalicus mini- mus ; segmentum buccale in labium permagnum bilobn.m expansum, cirris tentacularibus obsoletis. Corpus e regionibus duabus con- 8tans, anteriore depressa, pedibus simplicibus compressis, flabello setarum unico ; posteriore pedibus compositis instructa, ramo dor- suali in nonnullis foliaceo , in caeteris cylindrico aut conico, setis simplicibus ; ramo ventrali duplice, uncinis permultis armato. Myxicola Koch (non Sars et Malmgr.) e tribu Eriographid. Corpus crassum muciparum, collare nullum; tori uncinique promi- nentes nulli; uncini in anteriore corporis parte desiderati, in po- steriore numerostssimi, brevissimi , seriem a dorso usque ad ven- trem (i. e. tarn supra quam infra fasciculum setarum capillarium) extensam componentes. Branchiae semiorbem utrimque formantes, partim aut fere totae cute connexae, pinnulis dorsualibus nullis, punctis ocularibus nullis. Tentacula duo minuta. Leptochone Cl. e tribu Eriographid. (Myxicola Sars). Corpus muciparum ; collare nullum ; tori uncinigeri prominentes nulli ; uncini in anteriore corporis parte parum numerosi, manubrio elongato, ro- strati, in posteriore numerosissimi, brevissimi, aviculares, uniseriales, tarn supra, quam infra fasciculum setarum capillarium obvii. Branchiae semiorbem utrimque formantes, ultra dimidiam earuin longitudinem membrana connexae, apice nudo, pinnulis dorsualibus punetisque ocularibus nullis. Antennae minutae duo semilunares. Salmacina Cl. (Char. emend.) Serpulidae membrana thora- cica instruetae, branchiis aequalibus, basi circulari, operculo desti- tutis. Segmentum thoracicum primum utrimque fasciculo setarum dorsualium sequentibus multo maiorum formaque distinetarum mu- nitum. Setae spathulatae vel pectinatae in abdomine desideratae. Tubi calcarei aggregati. Ueber die an Anneliden schmarotzenden Copepoden vergl. Claparede, Ann. des sc. nat. Zool. Tom. XIII. 18 Seiten PI. VII. Durch Bobrezky wird die Zahl der aus dem Schwarzen Meere bekannten Chätopoden (von 18) auf 45 der niederen Thiere während des J. 1870 u. 1871. 385 Arten vermehrt. Dieselben vertheilen sich über 35 Ge- schlechter und 17 Familien, so dass nur wenige Ge- schlechter durch eine grössere Anzahl von Species (Ne- reis durch 4, Eulalia durch 3, Polynoe und Spio durch 2) vertreten sind. Näher untersucht wurden übrigens einst- weilen nur 27 Arten, und von diesen sind 18 auch im Mittelländischen Meere zu Hause, so dass Verf. wenig geneigt ist, die Behauptung von Markus en, dass das Schwarze Meer in seinem faunistischen Ckarakter am nächsten mit dem Nordmeer verwandt sei, als richtig an- zuerkennen. Ebenso wenig theilt Verf. die (ältere) Angabe von Claparede, dass die Aphroditeen sämmtlich des Ge- fässsystemes entbehrten, und. zwar auf Grund von Unter- suchungen, die an Polynoe granulosa Rathke angestellt wurden und für diesen Wurm ein pulsirendes Rücken- gefäss nachwiesen , das in jedem Segmente einen bis in die Fusshöcker hinein zu verfolgenden paarigen Sei- tenzweig abgiebt. Das Blut ist farblos und ohne körper- liehe Elemente. An zweien Nereiden (N. Dumerilii und N. cyiindrata Ehl.) wurde die Umwandlung in die Hete- ronereisform (H. maculata n. und H. hipartüa n.) beob- achtet. Die Thiere starben nach Ablegung der Eier, ohne die ursprüngliche Bildung wieder anzunehmen. Ebenso berichtet YarL über die ungeschlechtliche Fortpflanzung zweier Syllisarten, von denen die eine S. nigrans n. in ihrer Geschlechtsform eine grosse Aehnlichkeit mit Syllis prolifera Kr. besitzt, auch insofern damit übereinstimmt, als die Theilung erst nach Ausscheidung der Geschlechts- produkte im hinteren Körperende stattfindet. Für Pae- dophylax sp. wurde die Thatsache constatirt, dass die Embryonen schon beim Ausschlüpfen der Mutter sehr ähnlich sind. Spio laevicornis Rathke ist im Stande die verloren gegangenen Enden (Kopf so gut, wie Schwanz) durch Neubildung zu regeneriren. Bericht über die zoo- logischen Forschungen an der Küste des Schwarzen Mee- res, in den russisch geschriebenen Schriften der naturf. Gesellsch. in Kiew 1870. I. p. 1—18. Eine specielle Darstellung finden die vom Verf. be- obachteten Chätopoden in den „Materialien zu einer Fauna Archiv f. Naturg. XXVII. Jahrg. 2. Bd. AA 386 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte des Schwarzen Meeres", die ebendas. (1870. p. 188—274. Tab. IX— XII) veröffentlicht sind und die Beschreibung von 43 verschiedenen Arten enthalten. Neben den äusseren Charakteren findet auch der anatomische Bau derselben vielfache Berücksichtigung. Von neuen Arten erwähnen wir: Pholoe ocellata, Bhynchobolus minutus (der Glycera tessellata Gr. und Rh. siphonostoma Cl. durch Bildung der Fussstummel verwandt), Syllis nigrans, S. velox, S. mix- toseiasa (mit Borsten, deren Form an den verschiedenen Körperstellen wechselt, vielleicht nur eine Lokalvarietät von S. gracilis Gr.), S. oligochaeta (von S.spongicolaGr. durch Körperfarbe und Borstenzahl verschieden), Paedophylax laevis (durch Form, Grösse und Lage der Tentakel von dem sonst sehr ähnlichen P. claviger Cl. abweichend), Microph- thalmus fragilis, M. simüis, Aricia capsulifera mit Gehör- kapseln in dem dritten borstentragenden Segmente, Spio decoratus, Terebellides camea, Polycirrus jubatus. Auf- fallend für die Fauna des Schwarzen Meeres ist die verhält- nissmässig grosse Menge der kleineren Chätopoden, beson- ders Syllideen, deren Verf. 8 Arten aufführt, ebenso viel, wie Capitibranchiaten daselbst vorkommen. MTntosh macht einige vorläufige Mittheilungen über die Chätopoden der Kanalinseln. Proceed. roy. Soc. Edinb. VII. p. 440. Ebenso giebt derselbe ein Verzeichniss der ander Küste Nordhumberlands und Durhams bisher aufgefunde- nen 49 Arten, nat. bist. Transact. Northumberland and Durham Vol. IV. P. 2, p. 118. Aus den Mittheilungen, die Ehlers über die von v. Heuglin gesammelten Chätopoden des nördlichen Eismeeres macht, heben wir zunächst hervor, dass Antinoe Sarsii Kbg. in zwei Varietäten zur Beobachtung kam, die durch scharf markirte bald grünlich graue , bald bräunliche Färbung der Art von einander abwichen, dass die im nördlichen Theile der Ostsee lebende baltische Varietät zwischen beiden vermittelte. Scione lobata Mlgr. besass in dem einen zur Untersuchung vorliegenden Ex- emplare rechter Seits am Ende des einen Tentakelfadens einen 3 Mm. grossen scheibenförmigen Deckel, der, ganz der niederen Thiere während der J. 1870 n. 1871. 387 wie der Serpulaceendeckel, zum Verschliessen diente und in seiner Mitte einen 2V2 Mm. langen fadenförmigen Auf- satz trug. Als neu wird neben einer Potamüla sp., die vielleicht nur eine P. neglecta Sars mit regenerirter oder verkümmerter Kieme ist, aufgeführt Euckone rubella mit auffallend kurzen Kiemen und stark hervortretender Fär- bung der Borsten. A. a. 0. Grube ist es gelungen, wie früher von der Nereis irrorata, so jetzt auch von zwei anderen Nereisarten, N. Marionii Aud. Edw. und N. Costae Gr. den Heteronereis- zustand zu entdecken. Von beiden Arten sind die He- teronereis -Exemplare sehr klein, noch nicht einen Zoll lang, obwohl die Länge der Nereisform 6—7 und resp. 4 Zoll beträgt. Bei der Heteronereisform von N. Ma- rionii zeigten die 26 letzten Ruderpaare wiederum die einfaehe Form der vordem 18, nur mit deutlichem oberen Fähnchen, ebenso nur mit Gräten und Sichelborsten. Be- richt der naturwiss. Section d. Schi. Gesellsch. für 1870. S. 58.. Kowalewsky giebt eine speciellere Darstellung der von ihm schon früher (J. B. 1866. S. 177) kurz ge- schilderten „Entwickelungsweise der Eier von Sternaspis" und erläutert dieselbe durch Abbildungen. Schriften d. naturforschenden Gesellschaft zu Kiew 1870. S. 287—290. Tab. XIII B. v. Willemoes-Suhm berichtet über die erste Ent- wickelung und die Larvenzustände von Eteone pusilla, Te- rebella zosterica, Terebellides Stroemii und Spirorbis nau- tiloides (Zeitschrift für Wissenschaft!. Zoologie Bd. XXI. S. 387—395 mit 3 Tafeln, über die Entwickelung einiger polychäten Anneliden). Neu ist die Angabe, dass der Darm stets früher mit dem After der Larven, als dem Munde in Verbindung steht. Bei Terebellides, deren Larve von Terebella beträchtlich abweicht, dafür aber desto mehr mit der von Chiton übereinstimmt, liefert derFur- chungsprocess vollkommen gleichartige Dotterelemente, so dass der Verdauungsapparat aus ganz denselben Zellen sich aufbaut, wie das Muskel- und Nervensystem. Eteone entwickelt sich wesentlich auf dieselbe Weise, wie Phyl 388 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte lodoce, wie denn auch Terebella zosterica nur in sofern von T. Meckelii abweicht, als sie in frühester Jugend am ganzen Leibe flimmert und dann später noch an dem mit vier Augenflecken versehenen Segment, so wie an den folgenden die Flimmerung beibehält. Terebellides setzt seinen Laich auf Seegras ab und hat im Schwärmzu- stande ausser den vier Augen noch eine Otolithenblase. Die gleich den Verwandten zwitterhafte Spirorbis nauti- loides trägt ihre Eier in der Kalkschale und schliesst sich hierdurch, wie durch die Art ihrer Entwickelung unmittel- bar an Sp. spirillum an. Im Anschluss an diese Mittheilungen beschreibt Verf. noch zwei Annelidenlarven unbekannter Herkunft, eine nordische Form, die wohl der Spionidengruppe an- gehören dürfte, und eine Art aus Spezzia, die Ref. unbe- denklich für eine eben ausgeschlüpfte Lycoris halten würde, wenn Verf. nicht bemerkte, dass die den drei Fusshöckerpaaren aufsitzenden Borsten „nicht den Ein- druck* von Annelidborsten machten". Dass sich Lycoris ohne eigentliche Metamorphose entwickelt und drei Paar Borstenfüsse, so wie einen mit zwei Klauen bewaffneten Pharynx mit aus dem Ei bringt, ist vom Ref. schon bei früherer Gelegenheit in diesen Berichten hervorgehoben. M e t s chnikof f's Untersuchungen über die Meta- morphose von Mitraria, über die wir nach einer vorläu- figen Mittheilung bereits früher (J. B. 1869. S. 255) be- richtet haben, linden in der Zeitschrift für wiss. Zoologie Bd. XXI. S. 233-244. Taf. XVIII eine ausführliche Dar- stellung. Wir fügen dem früheren Berichte die Bemer- kung hinzu, dass Verf. zwei Arten zur Beobachtung hatte, die eine — identisch mit Müller's Mitraria von Triest — mit glockenförmigem Leibe, die andere mit ge- lapptem starren Körperrande. Nur die letztere durchlief ihre volle Metamorphose und wurde nach Verlust der Flimmerränder und Larvenborsten zu einem Wurme, den Verf. mit grosser Wahrscheinlichkeit auf ein Glied der Clymcnidenfamile deutet. Beiläufig erwähnt Verf. noch eine andere eigenthümliche Chätopodenlarve von Messina, welche in Folge einer starken Einkrümmung kugelig aus- der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 389 sieht, so dass der Mund in der Nähe des Afters liest, und auf dem Rücken vier Bündel langer sichelförmiger und gezähnelter Borsten trägt. Unter dem Namen S accocirrus (n. gen.) papil- locercus beschreibt Bobrezky einen, in jugendlichen Exemplaren schon von M ec znik off gesehenen, eigen- thümlichen Wurm , der nach Habitus und Kopfbildung offenbar den Spioniden angehört, allein ohne Kiemen und muskulöse Fusshöcker ist und einfache nadeiförmige Bor- sten mit erweiterten Enden besitzt. Da der Wurm auch anatomisch in mehrfacher Beziehung sich auszeichnet, so betrachtet ihn Verf. als Repräsentanten einer eigenen Fa- milie, die in der Abtheilung der Borstenwürmer so niedrig stehe, dass sie nicht bloss Beziehungen zu Polygordius undBalanoglossus, sondern auch zu Priapulus, Sagitta und selbst den Turbellarien darbiete. Der Körper des Wur- mes besteht bei einer Länge von 25 Mm. — Meczni- kof f kannte bloss Exemplare von 3 Mm. — aus mehr als 80 Segmenten, die, mit Ausnahme des ersten, sämmt- lich mit Borstenbüscheln versehen sind. Der Kopf trägt zwei Augenflecke und die charakteristischen Tentakel der Spioniden, auch die bei den verwandten Thieren schon mehrfach beobachteten zwei Flimmergruben, während das hintere Leibesende in zwei Lappen ausläuft, die mit einer Reihe saugnapfartiger Muskelpolster, besetzt sind. Das Nervensystem , das unmittelbar unter den Haut- decken liegt, besteht, von dem Kopfganglion abgesehen, das fast den~ ganzen Kopfzapfen erfüllt, aus zwei Strängen, die ohne merkliche Anschwellungen und Queranastomo- sen in den Seitenhälften der Bauchfläche bis zum hinteren Körperende fortlaufen. Der Oesophagus, der eine musku- löse Beschaffenheit hat, lässt sich bis zum 12. Segment verfolgen. Das Gefässsystcm wurde nur unvollkommen erkannt, indem Verf. ausser dem Bauchstamme und des- sen Verästelungen nur noch in der vorderen Körperhälfte ein Rückengefäss auffand. Der Tentakelhohlraum ist mit einer besondern Flüssigkeit erfüllt. Er erweitert sich in den zwei ersten Segmenten zu einem Blindsack, der mit dem der anderen Seite im hinteren Theile des Kopf- 390 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte lappens durch einen Querkanal in Verbindung steht. Die Thiere sind getrennten Geschlechtes. Weibliche und männliche Organe sind paarig in den einzelnen Segmen- ten, mit Ausnahme der 12 vorderen, entwickelt. Sie ent- leeren ihren Inhalt in die Leibeshöhle, von wo derselbe dann durch modificirte Segmentalorgane nach Aussen ge- langt. Die weiblichen Leitungskanäle münden an der Bauchfläche und zeigen an ihrem inneren Ende eine blasenartige Erweiterung, in der nicht selten Samenfäden gesehen wurden. Aehnlich sind die männlichen Leitungs- apparate, nur dass hier die Enderweiterung als Samenblase fungirt und der Ausführungsgang in einen retractilen kleinen Penis von konischer Gestalt ausläuft. Auch sind die männlichen Oeffnungen mehr der Rückenfiäche zuge- wendet. Die Furchung der Eier geschieht ausserhalb des mütterlichen Körpers und ist nach 2 — 3 Stunden been- digt. Zwölf Stunden nach Ablegen der Eier sieht man den Embryo sich bewegen. Er besitzt ausser dem Flim- mergürtel vorn noch ein Büschel von Haaren und lässt im Innern bereits den Darmkanal erkennen. Später bildet sich auch am hinteren Pole ein Flimmerkranz. Vorn erscheinen die Augen und hinten sechs Paar einfacher Borsten. (Schriften der naturforschenden G eselisch, zu Kiew 1871. IL p. 211— 259. Tab. IV u. V. In russischer Sprache.) Nardo's „nota sull animale della Serpola filograna" enthält (Atti reali Inst. Veneto T. XVI.1860— 70. p. 1061 — 1064 T. V) kaum mehr, als eine kurze Zusammenstel- lung der (längst veralteten) Angaben von Renier und Berkeley mit einer ziemlich rohen Abbildung. Lespes veröffentlicht (Annal. des sc. natur. T. XV. Art. 14. 17 Seiten PL 4) „etude anatomique sur un chetop- tere". Die untersuchten Exemplare, die bei Marseille zwi- schen den Wurzeln grosser Algen leben, gehören einer neuen Art an, die sich vornehmlich durch ihre geringe Grösse (20— 25— 50 Mm.) und die beschränkte Zahl (meist 11) ihrer Hintcrleibssegmente auszeichnet und ein Gehäuse von 12 — 20 Ctm. besitzt, das an beiden Enden offen ist und aus beiden gelegentlich das Kopfende des Wurmes der niederen Thiere während der J..1870u. 1871 391 hervortreten lässt. Der äussere Bau wird eingehender geschildert, als der innere, doch bieten die Angaben des Verf.'s im Ganzen nur wenig Neues. Der Darm macht in den schuppenförmigen Auftreibungen des Mit- telkörpers eine schlingenförruige Erweiterung, zu deren Seiten die Geschlechtsorgane und bei dem Männchen auch die Segmentalorgane gelegen sind, während die Segmen- talorgane des Weibchens sich nur auf den Hinterkörper beschränken. Das obere Schlundganglienpaar ist von ge- ringer Grösse. Die Abwesenheit eines besondern Gefäss- systems ist schon von früher bekannt. Grube hat sich der dankenswerthen Arbeit unterzo- gen, die an Originalexemplaren so reiche Annelidensamm- lung des Pariser Pflanzengartens kritisch zu durchmustern und die daraus hervorgegangenen, vielfach unzureichen- den Arbeiten der französischen Zoologen einer besseren wissenschaftlichen Verwerthung zugänglich zu machen. Seit der Publikation des bekannten Annelidenwerkes von Quatrefages (J. B. 1866. S. 187) erschien eine solche Revision nothwendiger als je, und somit ist es denn auch begreiflich, dass es gerade die von Letzterem aufgestellten Arten und Gattungen sind, gegen welche Grube's Kri- tik sich wendet. Die Zahl der von unserem Verf. ein- zeln untersuchten Arten beläuft sich auf nahezu 100. Fast die Hälfte derselben liess sich auf andere meist früher schon beschriebene Species zurückführen. Und die übri- gen werden zum grossen Theü durch Vervollständigung und Verbesserung der vorliegenden Beschreibungen un- serer Kenntniss näher gerückt. Das letztere gilt nament- lich von Polynoe nuda, Eunice tentaculata Val., E. Bottae (mit JE. tiaeeida Gr. verwandt), E. Pelamidis, E. scombrinis, E. gigantea Cuv., E. Roussaei, E. haemasoma, E. peruviana, E. Gayi, Lycastis brevicornis Edw. et Aud., Nephthys Dussimieri, Petaloproctus terricola, Clymene lumbricoides (mit der nahe verwandten, vielleicht identischen Cl. zo- sterica), Johnstonia clymenoides, Terebella emmalina, Phe- nacia setosa, Heterophenacia gigantea, Sabella simplex, Arten, die mit wenigen Ausnahmen sämmtlich von Q u a t r e- fag e s herrühren. Eine schöne Pectinaria aus Neu-Calc- 392 Leuckart: Bericht üb. d. Leist, in d. Naturgeschichte donien gab Grube Veranlassung zur Aufstellung einer neuen Art: P. crassa. Unter den von Quatrefages charakterisirten neuen Gattungen erwies sich Blainvillia als identisch mit Nematonereis, Zygolobus mit Lumbri- conereis, Gymnosoma mit Myxicola. Portelia fällt mit Nephthys und Rhytocephalus mit Amphicteis zusammen. Das Gen. Plioceras muss eingehen, da die eine Art (P. crueiformis) = Halla parthenopeia und die zweite (P. multicirrata) eine Eunice, wahrscheinlich E. sanguinea ist. Ebenso das Gen. Uncinochaeta, das auf das abgerissene hintere Ende einer grossen Terebella hin aufgestellt ist. Aus den umfassenden und eingehenden Angaben über die von Quatrefages charakterisirten Arten heben wir noch folgendes hervor : Eunice torquata ist = Eunice fasciata Risso (von Grube früher als Eun. Harassii be- schrieben), E. australis = E. paueibranchis Gr., E. Rissoi == E. vittata Delle Ch. (E. rubrocineta Ehlers), E. hetero- chaeta = E. pennata Müll., E. ebranchiata === E. sicilien- sis Gr. (E . adriatica Schm., E. taenia Clap.). Lysidice torquata erwies sich als L. Ninetta Edw. et Aud. (L. Ma- hagoni Clap. und L. taenia Clap.), Lumbriconereis ma- culata als L. 4-striata Gr. Zwischen Euphrosyne foliosa Edw. et Aud. und E. ramosa Ehl. existirt kein Unter- schied. Nereis crassipes repräsentirt den Jugendzustand von N. Marionii , während N. bilineata, so wie die von Quatrefages gleichfalls aufgeführten N. fulva Bl., N. ventilabrum Delle Gh., N. viridis Johnst., N. Beaucoudrayi Edw. et Aud. sämmtlich mit N. eultrifera Gr. zusammen- fallen. Ebenso ist N. fucata Sav. = N. bilineata Johnst. Die Unterschiede von N. edenticulata und regia, die beide von Quatrefages neu aufgestellt worden, sind sehr zweifelhaft. N. Bowerbankii stimmt mit N. pelagica Müll., N. Dumerilii Edw. et Aud. mit N. zostcrica Oerst., N. pulsatoria Qf. mit N. zonata MIgr., N. Sarsii Rathke mit N. diversicolor Zool. dan., N. Yankeana Qf. mit N. vi- rens Sars, so wie N. heterochaeta Qf. wahrscheinlich mit Tylorhynchus sinensis Gr. Nephthys bononiensis Qf. ist von N. ciliata Müll, nicht zu unterscheiden und N. mar- garitacea Johnst. ist einerlei mit N. coeca, die Quatre- der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 393 fages unter dem Namen N. Oerstedii als besondere Art aufführt. Scoloplos elongatns Qf. wahrscheinlich = Sc. armiger Oerst. Terebella gigantea Qf. gleicht weniger der gleichnamigen Art von Montag uc, als der Ara- phitrite intermedia Mlgr., Terebella elongata fällt mit T. Johnstoni Mlgr. zusammen, T. pectoralis und T. prudens Cuv. mit T. conchilega Pall., T. abbreviata mit T. Daniell- senii Mgr., Heterophyzelia Bosci mit T. constrictor Mont., Idalia vermicularis mit Amphitrite cristata Müll., Sabella punctata, die auf blosse Jugendformen gegründet ist, mit S. volutacornis Mont. und Sab. longispina, wie S. elegans mit S. Spallanzanii Vir. zusammen, einer Art, der nach unserem Verf. wahrscheinlich auch Sab. Jose- phinae Risso als Varietät mit gleichmässig entwickelten Kiemen zugehört. Auch dürfte Sabella terebelloides, Kroyeri, arenilega mit Sab. vesiculosa Mont. identisch sein. Ebenso erwies sich Sab. penicillus Cuv. und S. lon- gibranchiata Qf. als S. pavonina Sav., während Sab. ver- ticillata früher schon als Branchiomma Dalyellii Köll., Da- sychone Argus Sars, Amphitrite bombyx Dal. und Sab. po- lyzonos Gr. beschrieben wurde. Sabella saxicola Quatrf. ist die alte Sab. reniformis Müll., mit der auch Sabella oculata Kr., S. oculifera Leidy, so wie wahrscheinlich noch S. adspersa Kr. übereinstimmt. Bemerkungen über Anneliden des Pariser Museums, Archiv für Naturgesch. 1870. Bd. I. S. 281— 352.' Ueber Lumbriconereis gigantea Qf. vergl. Grube, Mittheilungen über St. Malo u. s. w. S. 12. Anm. Ebenso über Eunice torquata Qf. und E. Harassii Aud. Edw. ebendas. S. 14. Anm. Lumbriconereis gigantea gehört übrigens einer späteren Notiz unseres Verf.'s zufolge (Jahresbr. der naturf. Section der Schles. Gesellsch. 1871. S. 30) zu den Prionognathen, unter denen sie zumeist an Arabella sich anschliesst, wegen Mangels von Rücken- cirren und Fühler aber ein eigenes Genus Macolivia bilden muss. Ebendaselbst (S. 19) handelt unser Verf. über die Gattung Lycastis, die er gleichzeitig mit zwei neuen Ar- ten aus Desterro, L. littoralis und L. ambiuma, bereichert. 394 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Die leteztere wurde von ihrem Entdecker Fr. Müller an- fangs als Repräsentant eines — nicht hinreichend moti- virten neuen Gen. Paranereis betrachtet. Nereis hircioola n. aus einer auf Mallorca gesammel- ten Hircinia, beschreibt Eisig, Zeitschr. für wissensch. Zoologie Bd. XX. S. 103—105 mit Abbild. Oenone vitrensis n. Grube, Verhandlungen der na- turhist. Sect. d. Schles. Gesellsch. 1871. S. 30. Chaetosyllis umbrinavi. Grube, Mittheilungen über St. Malo S. 36. Nephthys Macandrewi aus Corunna, N. impresso, aus Patagonien, N. lutea ebendah., Glymene grossa von der Maghellan- Strasse, Gl. insignis von unbekanntem Fund- ort, Siphonostoma antareticum aus Neu-Seeland, sämint- lich neu, bei Baird, descript. of some new species etc. in Proceed. Linn. Soc. Vol. XL 1871. p. 94 ff. Grube kommt (Bemerkungen über die Amphicte- neen und Amphareteen, Sitzungsbr. der naturwissensch. Sect. der Schles. Gesellsch. für 1870. S. 34—50) durch eine Prüfung der den Terebellaceen, Amphicteneen und Ampha- reteen zukommenden Charaktere zu der Ueberzeugung, dass diese Gruppen, wenn auch unter sich verschieden, doch keineswegs ohne nahen verwandtschaftlichen Zu- sammenhang sind und somit denn auch nicht als Fa- milien im Sinne der Serpulaceen, Maldanien, Pheru- seen u. s. w. betrachtet werden dürfen. Ebenso hat ihn eine Kritik der den beiden letzten Gruppen zugerechne- ten Gattungen zu einer von Malmgren und Kinberg mehrfach abweichende Auffassung gebracht. Zu der Gruppe der A mphictene en glaubt er Amphictene Sars, Ciste- nides Mgn. und Lagis Mgn. mit Pectinaria zusammenzie- hen zu müssen , so dass sich folgende Gruppirung er- giebt: A. Zwei Paar Kiemen, am 3. und 4. Segment, kammförmig, die Zähne des Kammes breite , ganzrandige, dicht an einander lie- gende Blättchen, am 1. und 2- Segment statt der Kiemen nur Cirren. Pectinaria Lam. Stirnrand gezackt, Nackenfalte gezackt und ganzrandig, 17 Paar Borstenbündel, die beiden letzten zuweilen mehr oder minder verkümmert, 13 Paar Flösschen, unter dem 4. der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 395 begiimend, das letzte zuweilen fehlend, Uncini mit mehreren grös- seren und unteren kleinen Zähnchen. a. Nackenfalte gezähnt (Amphictene Sars.) P. auricoma Müll., P. crassa Gr., catharinensis n. sp. b. Nackenfalte nicht gezähnelt. Mit 17 Borstenbüscheln und 13 P'lösschen, Röhre gerade, aus Sandkörnern (Pectinaria s. str. Mgn.) P. belgica Pall., P. neapolitana Cl. Mit 17 Borstenbüscheln, deren zwei hinterste sehr klein, oder nur 16 mit 12 Flösschen, Röhre leicht gekrümmt aus Sandkörnern (Cistenides Mgn.) P. granulata L., P. hyperborea Mgn., P. aegyptiaca Sars, P. capensis,Pall.,; P. (Lagis) Korenii Mgn., P. Malmgreni n. Triest, P. antipodum Schm. Petta Mgn. Stirnrand und Nackenfalte ganzrandig, 17 Paar Borstenbündel, 14 Paar Flösschen, unter dem 3. begin- nend. Uncini nur mit 2 grossen und 1 kleinen Zähnchen. P. pusilla Mgn. B. Drei Paar über den Rücken gekrümmter Kiemen, deren zerschlitzte Blättchen wie eine Reihe auseinanderstehender Büschel am Stamme sitzen. Scalis Gr. nur ungenügend bekannt. Stirn ganzrandig, Nacken- falte nicht ausgeprägt, an 18 Paar Borstenbüschel, Kiemen am 2., 3. und 4. Segment; Cirren nicht beobachtet. Sc. minax Gr. Die A rap hareteen enthalten eine grössere Mannich- faltigkeit, doch lässt sich der Inhalt der Gruppe augen- blicklich noch nicht vollkommen feststellen, da ausser den von Malragren aufgestellten Gattungen und Isoida Fr. Müll., die gleichfalls den Amphareteen zugehört, noch einige in Betracht zu kommen scheinen, denen wir bei Kinberg unter den Terebelleen begegnen. Es gilt das besonders von Oeopatra, Aryandes und Otanes, so wie von Odysseus, welcher wahrscheinlich nur auf fühlerlo- sen Exemplare von Sabellides hin aufgestellt wurde, wäh- rend Cyaxares und Dejoces sich an Polycirrus anschlies- sen und daher bei den Terebelleen verbleiben müssen. Aber auch hier glaubt Verf. vielfach zusammenziehen zu müssen, wie die folgende Uebersicht zeigt. A. Nackenpaleen vorhanden, vor den Kiemen gelegen. Kopflappen in drei Felder getheilt. Das Mundsegment deut- lich oder nicht deutlich zweiringelig, nackt, das zweite am Seiten- 396 Leuckart: Bericht üb. d. Lcist. in d. Naturgeschichte raud des Rückens mit Paleen bewaffnet, die folgenden 14—17 mit Haarborstenbündeln. Die Flösschen beginnen unter dem 4. oder dem 3. Borstenbündel und kommen dann allein noch am 12.— 17. Segmente vor. Die Kiemen jederseits 4, seltner 3, fadenförmig, sitzen auf dem 1. Segment mit Haarborstenbündeln : meist 2 oder mehr Aftercirren. Ampharete Mgn. Fühlercirren gefiedert, hinter den Nacken- paleen jederseits 14 Borstenbündel, die Flösschen unter dem 3. be- ginnend, 8 Kiemen. Aftercirren zahlreich: A. Grubei Mgn. Aftercirren zwei : A. Gosei Mgn., A. arctica Mgn., A. finn- marchica Sars. Ohne Aftercirren: A. gracilis Mgn., A. patagonica Kinbg. Amphicteis Gr. Fühlercirren glatt, 15—17 Paar Borstenbün- bündel, die Flösschen unter dem 4. beginnend, 8 Kiemen, 2 After- cirren oder keine. Mit 17 Paar Borstenbündeln (Amphicteis s. str. Mgn.) A. Gunneri Sars, A. Sundevalli Mgn., A. brevispinis Gr. Mit 16 Paar Borstenbündeln (Lysippe Mgn.) A. labiata Mgn., A. invalida Gr. Mit 15 Paar Borstenbündeln (Sosane Mgn.) A. sulcata Mgn. Aryandes Kinbg. (?) Von Amphicteis, wie es scheint, haupt- sächlich durch Sechszahl der Kiemen verschieden. B. Weder Paleen vor den Kiemen, noch einzelne Rücken- spinulä hinter denselben. Kopflappen, Mundsegment und 2. Segment wie bei der vori- gen Abtheilung, 2. und 3. Segment oder bloss zweites mit Kiemen; acht, selten sechs fadenförmige Kiemen, 14 — 17 Paar Borstenbü- schel, die Flösschen unter dem 4. beginnend, zwei Aftercirren oder keine. Sabellides M. Edw. Fühlercirren gefiedert, 8 Kiemen auf dem 3. Segment, 14 Paar Borstenbündel, 2 Aftercirren. S. octocirrata Sars, S. borealis Sars. Samytha Mgn. Fühlercirren glatt, 6 Kiemen (Samytha s. str. Mgn.) oder acht (Amage Mgn.) auf dem 2. und 3. Segment, 17 Paar Borstenbüschel (Samytha) oder 11 (Amage). keine Aftercirren. 3 Arten. Otanes Kinbg. (?). Fühlercirren glatt, 4 blattförmige Kiemen (in zwei Querreihen), Borstenbüdel bis zum Leibesende. 1 Art. C. Ohne Nackenpaleen, hinter den Kiemen jederseits eine wenig hervorragende Spicula. Kopflappen einfach, wenig ausgeprägt oder in drei Längs- der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 397 felder getheilt, Mundsegment nackt, das 2., 3. und 4. Segment tra- gen bloss Haarborstenbündel und ihre Seitenwand steigt in einen niedrigen Kamm auf, das 2. oder 2. und 3. tragen die Kiemen, das 3. jederseits eine Spicula hinter den Kiemen, das 5. eine quere Rük- kenfalte. Kiemen 8, auf keiner Querfalte sitzend, jederseits 4, durch keinen merklichen Zwischenraum getrennt, fadenförmig oder theils so, theils gefiedert; 17 oder 18 Paar Bündel Haarborsten, unter dem 4. beginnen die Flösschen. Die Segmente der hinteren Leibesab- theilung, welche bloss Flösschen tragen, viel zahlreicher, als die der vorderen, bis 50 und mehr, die hintersten an einer grossen Strecke ausserordentlich kurz. Keine Aftercirren. , Melinna Mgn. Jederseits vier Kiemen, alle glatt, faden- oder cirrenförmig, die innersten dicht an einander entspringend. 18 Paar Borstenbündcl. Kopflappen einfach. M. cristata Sars, M. palmata n. sp. St. Malo. Isoida Müll. Jederseits vier Kiemen , die äusseren cirrenför- mig, die inneren langgefiedert, 17 Paar Borstenbündel. Kopflappen einfach oder etwas dreitheilig. I. pulchella Müll. üeopatra Kbg. Nur 4 gefiederte Kiemen, 2 Uncini, 15 Bor- stenbündel. 1 Art. An diese Darstellung schliessen sich sodann einige Mittheilungen desselben Verf.'s (ebend.1871. S. 20 ff.) über eine Anzahl neuer Terebellen: T. strepsibranchis aus De- sterro, die mit T. Paulina Gr. zu denjenigen Formen ge- hört, deren Kiemen aus einer Quaste ungetheilter Fäden besteht (Neottis Mgr., allerdings mit Weglassung des auf Untersuchung eines verstümmelten Exemplares beruhenden Charakters : „fasciculi setarum per totum corpus obvii", T. annulifitis von den Viti- Inseln (Loimia im Sinne Malmgren's), T. stenotaenia aus Neuholland, in mancher Beziehung mit T. dasycomus verwandt, T. haematina aus Desterro, T. thyia von unbekannter Herkunft. Ebenso ist eine vom Verf. früher mit T. megalonema zusammen- gestellte Form von 8t. Paul zu einer eigenen neuen Art T. subcirrata erhoben worden, wogegen aber T. varie- gata Ehrbg. mit T. Medusa Sars und Heteroterebella san- guinea Clap. mit T. rosea Gr. zusammenfallen. Terebel- lides auricomus Fr. Müll, ist eine gute Art und durch die Anwesenheit von nur 17 Paar Borstenbündeln von T. Stroemii verschieden. 398 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Ebendas. handelt Verf. über Frotula piranga n., Ser- pula (Hydroides) dirhampha Mörch und Spirorbis brasi- liensis n., alle drei aus Desterro. Leidy macht neue Mittheilungen über den von ihm früher (J. B. 1859. S. 118) unter dem Namen Manayunkia spcciosa beschriebenen Süsswasserröhrenwurm, der zu- meist mit Fabricia verwandt zu sein scheint. Individuen von 2 Linien Länge werden gewöhnlich in Quertheilung gefunden, durch die sich die vordere aus fünf borsten- tragenden Ringen bestehende Körperhälfte gegen die hin- tere, die ebenfalls fünf Segmente zählt, absetzt. Der Kopf trägt ein Augenpaar und ist mit ungefähr 36 flim- mernden Tentakeln versehen, die von vier gleichfalls mit Augenflecken versehenen Lappen ausgehen. Schwanz- ringe fehlen. Das Blut ist grün. Die Entwickelung der Embryonen geschieht im Innern der von dem Wurm be- wohnten Röhre, die sie erst verlassen, wenn sie % Linie messen und an dem vordersten der zehn Segmente zehn Tentakel tragen. Proceed. Philad. Acad. 1870. Sept., Ann. and Mag. nat. bist. Vol. VII. p. 311. Sabella (Dasyckone) cingulata, Viti-Insel, mit 10 Paar Augen an jedem Kiemenfaden, S. samoeensis von Samoa, S. (Votamilla) cerasina von Lussin piccola mit 11 — 12 Kiemenfäden jederseits, deren untere Hälfte rechts und links eine Reihe punktförmiger Augen trägt, S. tenuicollis Adria, 8. scoparia von Uca mit hohem Basalblatt an den in der oberen Hälfte mit zwei Reihen einfacher Aeugel- chen versehenen Kiemen, neue Arten von G rube, ßer. der naturwiss. Section der Schles. Gesellsch. für 1870. S. 33. Vaillant veröffentlicht recherches sur la synonymie des espäces place'es par Lamarck dans les genres Verine- tus, Serpula et Vermilia. Nouv. arch. du musee d'hist. natur. T. VIII. 1871—72. Oligochaeti. Kowalewsky handelt in den oben erwähnten „embryologischen Studien* (S. 12 — 26. Tab. III — VII) über die Entwicklungsgeschichte von Euaxes und Lumbricus, zweien Oligochäten, die trotz ihrer nahen Verwandtschaft in den ersten Bildungsvorgängen in ähnlicher, ja noeh auffallenderer Weise von einander der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 399 abweichen, "wie das nach Rathke u. A. bei Nephelis und Cleprine der Fall ist. Die Unterschiede betreffen übri- gens bloss die erste Anlage des Körpers und seiner Keimblätter, während die Metamorphose derselben in den wesentlichsten Zügen übereinstimmt, und werden uns bis zu einem gewissen Grade verständlich, wenn wir be- rücksichtigen — was freilich von unserem Verf. nirgends in gebührender Weise betont, auch überhaupt bei em- bryologischen Untersuchungen viel zu wenig beachtet wird — dass die Grössenverhältnisse der Eier, an denen diese Processe ablaufen, sehr beträchtlich von einander abweichen. Das Ei! von Euaxes misst nicht weniger als 17&'"> während die Dotter von Lumbricus mit unbewaff- netem Auge kaum sichtbar sind. In beiden Fällen ge- schieht eine ungleichartige Furchung, für deren Ein- zelnheiten wir bei beiden Arten auf die Originalar- beit verweisen müssen. Nur das sei hier erwähnt, dass die vonRatzel in dieser Beziehung gemachten Angaben (J. B. 1869. S. 273) von unserem Verf. ganz ebenso, wie das auch vom Ref. geschehen war, auf Zersetzungs-Erschei- nungen zurückgeführt werden, die gerade bei Lumbricus wegen der Dicke des umgebenden Eiweisses und der dadurch bedingten Schwierigkeit einer regelrechten Be- fruchtung ungewöhnlich häufig sind. In Folge dieser Furchung entstehen nun sehr frühe zweierlei oder noch mehr von einander verschiedene Zellenarten, die als die erste Anlage der Keimblätter zu betrachten sind. Am einfachsten verhält sich in dieser Hinsicht Lumbricus, bei dem auch die Ungleichmässigkeit der Furchung am wenigsten auffallend ist. Bei diesen bilden die beiden Zellenarten die zwei einander gegenüberliegenden Seg- mente der Dotterkugel, die nach Ausbildung einer Fur- chungshöhle ihr ursprüngliches Aussehen freilich rasch verlieren, indem das eine Segment in das andere sich einsenkt, bis beide mit ihren Flächen dicht auf einander stossen. Die beiden so entstandenen Zellenlagen reprä- sentiren das Haut- und Darmdrüsenblatt des Embryo, während die Einstülpungsstelle sich später als Mundöff- nung zu erkennen giebt. Ganz anders bei Euaxes, deren 400 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Eier sich durch die Furchung in einen grösseren Haufen ansehnlicher dunkler Zellen verwandeln, dem an einer anfangs nur beschränkten Stelle schildartig eine Masse heller und kleiner Zellen aufliegt. In diesem Schilde lassen sich von vorn herein zwei einfach geschichtete Zel- lenlagen unterscheiden, eine äussere und eine innere, von denen die erstere das spätere Hautblatt, das andere aber das Muskelblatt darstellt Der Zellenhaufen , dem das Schild aufliegt, stellt dabei das Darmdrüsenblatt oder richtiger vielmehr, da er solide ist, den Darmdrüsenkern dar. Die Fläche, die das Schild trägt, ist die spätere Rückenfiäche des Wurmes. Anfangs, wie bemerkt, nur von geringer Ausdehnung, wird das Schild nun immer grösser. Es ist namentlich das Hautblatt, in dem die Zellenvegetation, die diese Vergrösserung bedingt, durch ihre Lebhaftigkeit sich auszeichnet. Das Muskelblatt hält damit nicht gleichen Schritt, und so kommt es denn, dass dasselbe in der Mitte der Länge nach einreisst und in Form zweier symmetrischer Randsäume fortan dem Haut- blatte anliegt. Diese beiden Säume bilden nun die bei- den Hälften des Primitivstreifens, die, anfangs, wie bei Clepsine, weit von einander getrennt, mit dem Rücken- schilde allmählich auf die Bauchfläche des Embryo hin- abrücken und in der Medianlinie schliesslich unter sich zusammenwachsen. Der Primitivstreifen von Lumbricus bildet sich in etwas anderer Weise, nicht durch das Zer- reissen einer ursprünglich zusammenhängenden Zellen- lage, sondern gleich von vorn herein in Form zweier Zellenreihen, die von zweien ursprünglich dem Darm- drüsenblatte angehörenden grossen Zellen ausgehen. Schon Ratzel hat diese Bildung beobachtet und die Zellen mit Recht den seit Rathke's Untersuchungen über die Ent- wickelung der Hirundineen bekannten Endzellen der Pri- mitivstreifen von Nephelis und Clepsine verglichen. Auch bei Euaxes finden sich zwei ähnliche, meist aber weniger ausgezeichnete Zellen, nur dass dieselben hier nicht als die Ausgangspunkte des Keimstreifens fungiren, sondern bloss zu der Verlängerung desselben beitragen. Der Mund von Euaxes entsteht natülich später, als bei Lum- der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 401 bricus, der bei der geringen Grösse seines Dottermateriales schon frühe der Nahrungszufuhr bedarf und durch mas- senhafte Aufnahme des umgebenden Ei weisses die nach- giebige Rückenwand eine Zeitlang zu einem fast dotter- sackartigen Buckel auftreibt. Er entsteht in Form einer Einsenkung, die am Vorderende des Primitivstreifens be- ginnt und schliesslich auch den Darmdrüsenkern im In- nern aushöhlt. Unterhalb der Mundöffnung trägt der Embryo beider Arten einen Besatz von Flimmerhaaren, der sich in der Mittellinie der Bauchfläche eine Strecke weit nach hinten fortsetzt. Dass die Bildung des Nervensy- stemes mit dem Primitivstreifen Nichts zu thun hat, son- dern von dem Hautblatt ausgeht, ist schon oben erwähnt worden. Wohl aber liefert der Primitivstreifen oder das durch die weitere Entwickelung desselben entstandene Muskelblatt die Muskulatur unserer Würmer, und zwar nicht bloss der Körpermuskeln, sondern auch des sog. Darmfaserblattes, das durch die Bildung der am Anfang natürlich nur spaltförmigen Leibeshöhle von der Muskel- wand des Körpers sich abtrennt. Die Bildung dieser Leibeshöhle geschieht übrigens nicht continuirlich in der ganzen Länge des Primitivstreifens, sondern in den ein- zelnen von vorn nach hinten auf einander folgenden Ur- segmenten, die sich natürlich schon frühe abgliedern. In jedem Ursegmente entsteht rechts und links eine Kammer, deren Seitenhälften später zuerst am Bauche, dann am Rücken zusammenschmelzen und in den durch die Dis- sepimente abgetrennten Kammern der Leibeshöhle auch bei dem ausgebildeten Wurme sich erhalten. Die Seg- mentalorgane, die diesen Kammern zukommen, nehmen durch zapfenförmige Auswüchse der die Leibesmuskula- tur liefernden Zellenschichte ihren Ursprung. Ebenso entstehen die sog. colossalen Nervenfasern, die durch Leydig und Cl aparede bekannt geworden sind, ab- weichend von den genuinen Nervenelementen aus dem Zellenmateriale des Muskelblattes. Verf. kann dieselben unter solchen Umständen auch nicht für Theile des Ner- vensystemes halten, sondern entscheidet sich dahin, dass Archiv für «JJaturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. BB 402 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte dieselben einen der Wi rb eltliier c hör da vergleichbaren selbstständigen Apparat bilden. Perrier handelt (Compt. rend. 1871. T. LXXIII. p. 277—280, Annais and Mag. nat. hist. Vol. VIII. p. 207 —210) über die Organisation der dem tropischen Genus Perichaeta zngehörenden Regenwürmer, die Verf. an einer aus Calcutta importirten Form zu untersuchen Ge- legenheit hatte. Besonders auffallend ist die Bildung des vorderen Darmkanales, der sowohl am Pharynx, wie am Oesophagus eine ganze Anzahl verschieden gebauter An- hangsdrüsen aufweist. Der Pharynx trägt deren zwei, eine vordere, die aus zwei aufgerollten Röhren besteht, und eine hintere von acinöser Beschaffenheit, während der Oesophagus deren sogar drei hat. Auch diese letz- teren besitzen einen bald tubulären, bald acinösen Bau. Das neunte bis vierzehnte Segment enthält je zwei ein- fache Gefässschlingen, die zwischen Rücken- und Bauch- stamm sich ausspannen und der Art entwickelt sind, dass die hintern, die auch deutlich contractu erscheinen, an Weite immer mehr zunehmen. Die Gefässverbindungen hinter dem Gürtel zeigen ein sehr viel complicirteres Verhalten, besonders jene, welche die Leibeswand ver- sorgen. Die Ausführungsgänge der vier Hoden stehen mit einer grossen gelappten Drüse, die hinter dem Gür- tel liegt, in Verbindung. Die Ovarien nehmen das drei- zehnte Segment ein und sind jederseits in Form einer einfach verästelten Drüse entwickelt, die im vierzehnten Segmente durch eine unpaare Oeffnung ausmündet. Drei Paar Samentaschen vervollständigen die Analogie mit den gemeinen Regenwürmern. Ray Lancaster berichtet über das massenhafte Vorkommen von Oligochäten im Schlamme der Themse und knüpft daran eine Reihe von Mittheilungen, beson- ders über den Bau der Borsten und der Geschlechtsor- gane. Die von Kessler bei Tubifex (Saenuris) umbel- lifer beschriebenen kammförmigen Borsten finden sich in geringerer Entwickelung auch bei Tubifex rivulorum, während die übrigen verwandten Formen, schon Limno- der niederen Thiere während der J.1870 u, 1871. 403 drilus, derselben entbehren. Der erstgenannte merkwürdige Wurm ist übrigens nicht auf Russland beschränkt. Er wurde von unserem Verf. auch in London beobachtet und anfangs für neu gehalten. Die Leibeshöhle der Oli- gochäten ist mit einer mehr oder weniger vollständigen Epithelbekleidung versehen, die continuirlich mit dem Zellenbelag des Darmes und der grossen Gefässe zusam- menhängt und die in der Perivisceralflüssigkeit schwim- menden Zellen liefert. Männliche und weibliche Organe von Tubifex sind häufig von einer sehr ungleichen Aus- bildung, so dass die einen vor den andern vorwalten, auch vielfach unregelmässig entwickelt, so dass z. B. die dem neunten Segmente zukommenden Theile (Recepta- culum und Hoden) abortiv erscheinen. Die von Ratze 1 als Zeichen eines Dimorphismus des Eierstocks beschrie- benen Erscheinungen (J. B. 1868. S. 275) glaubt Verf. gleichfalls auf derartige abnorme Zustände zurückführen zu müssen. Dass die Spermatophoren unserer Thiere von Clapared e für Opalinen (Pachydermon) gehalten wurden, ist nach einer anderen Mittheilung unseres Verf.'s schon im letzten J. B. hervorgehoben. Verf. liefert zur Wi- derlegung der früheren irrthümlichen Auffassung neue Be- lege und ist der Meinung, dass die als Samenblase be- schriebene Anhangsdrüse des männlichen Apparates den Kitt zur Verklebung der ursprünglich isolirten Sperma- tozoon liefere. Die Bildung der Spermatophoren soll übrigens erst in den Samentaschen vor sich gehen, in Organen, die bei Chaetogaster von allen Theilen des Geschlechtsapparates am spätesten sich bilden. Outline on some observations on the Organisation of oligochae- tous Annelids, Annal. and Mag. natur. bist. Vol. VII. p. 90—101. Ueber die Spermatophoren der Oligochäten und be- sonders die des Gen. Tubifex vergl. weiter die Beob- achtungen desselben Verf.'s in den Quarterl. Journ. rnicr. Sc. T. XIX. p. 180—187. pl. X. On the structure and origin of the spermatophors or sperm-ropes of two spe- cies of Tubifex by Ray Lancaster. Ebenso handelt Verf. in einer besondern Abhand- 404 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte hing (on some migrations of cells, ibid. T. XVIII. p. 265 — 269) über das Herkommen der in der Leibeshöhlenflüs- sigkeit der Oligochäten flottirenden Zellen. Ausser dem Epithelialüberzuge der Leibeswand und des Darmes sol- len auch die unentwickelt bleibenden Geschlechtsproducte und die Anhangsdrüsen des Genitalapparates (die letzte- ren durch Zerfall) diese Gebilde liefern. M'Intosh berücksichtigt in seiner Abhandlung „on some points in the structure of Tubifex" (Transact. roy. Soc. Edinb. Vol. XXVI. p. 253—269. PI. IX— X) vornehm- lich den Circulationsapparat und entwirft dabei von dem Verhalten der Blutgefässe ein Bild, das durch den Reich- thum und die Verbreitung der peripherischen Zweige die frühern Darstellungen weit hinter sich lässt. Die Ab- stammung der in der Leibeshöhle enthaltenen sog. Chy- luskörperchen von dem Zellenbelag des Darmkanales und Rückengefässes wird in Abrede gestellt ; Verf. ist ge- neigt, für dieselben eine unmittelbare Entstehung aus der perivisceralen Flüssigkeit anzunehmen. Ebenso schildert Per rier (Cpt. rend. 1870. T. LXX. p. 1226—28, Ann. and Mag. natur. hist. T. VI. p. 264) die Kreislaufsorgane von Dero obtusa, die namentlich dadurch von der Bildung der verwandten Formen abweichen, dass in der Mitte des Körpers eine Anzahl Schlingen aus dem contractilen^Rückenstamme hervorgehen, die auf demEnd- darm zu einem zierlichen Maschennetze zusammentre- ten. Im 6., 7. und 8. Segmente sind die Gefässschlin- gen zu Herzen entwickelt. Die ungeschlechtliche Fortpflanzung von Dero un- terscheidet sich nach den Beobachtungen desselben Verf.'s (Cpt. rend. 1. c. p. 1304, Annais and Mag. nat. hist. 1. c. p. 271) von dem analogen Vorgange der verwandten Formen dadurch, dass nie mehr als zwei Individuen ne- ben einander gefunden werden. Der Wurm zerfällt, so- bald er zur Ausscheidung seiner Geschlechtsproducte eine bestimmte Grösse erreicht hat, durch Quertheilung in zwei ziemlich gleich grosse Individuen, die sich nach ihrer Trennung zunächst durch Bildung neuer Glieder vor dem der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 405 Schwanzsegmente verlängern und dann abermals in der Mitte spalten. Hensen hebt hervor, dass die mit Excrementen er- füllten Bohrgänge der Regenwürmer rasch von den Wur- zeln der Pflanzen durchwachsen würden, der Regenwurm demnach zur Urbarmachung des Bodens beitrage. Ta- geblatt der Rostocker Naturforscherversammlung 1871. S.65. Eisen liefert in der Ofversigt kongl.Ventensk. Akad. Förhandl. 1870. Nr. 10. p. 953—971. Tab. XI— XVII einen mit hübschen Abbildungen ausgestatteten „Bidrag tili Skan- dinaviens Oligochaetfauna", der, so weit er bis jetzt vor- liegt, ausschliesslich dem Gen. Lumbricus gewidmet ist. Die aufgeführten und sorgfältig beschriebenen acht Arten sind bis auf eine (L. purpnreus mit nur 90 Segmenten) sämmtlich auch in Deutschland zu Hause, in Skandina- vien aber zum Theil (Lumbricus communis Hoffm., L. ri- parius Hoffm., L. tetraedrus Sav. =L. agilis Hoffm.) durch neue Varietäten vertreten. Baird beschreibt als neu: Megaloscolex antarctica aus Neuseeland, M. Santae Helenae, Lumbricus juliformis von unbekannter Herkunft, L. Guildingi von St. Vincent, S. rubro-fasciatus von St. Helena. Proceed. Linn. Soc. Vol. XL p. 96. Lumbricus lacustris, Saenuris abyssicolä, S. limicola, Chir odrillus (n. gen.) larviformis, Ch. abyssorum, Tu- bifex profundicola, neue Arten aus dem Obern-See bei Smith und Verrill, Sill. Journ. 1871. Vol. II. p. 243. Chir odrillus n. gen. Allied to Saenuris, but with six fan- shaped fascicles of setae upon each segment, two of which are ven- tral, two lateral and two sub -dorsal; setae in the ventral and late- ral fascicles four to nine, simple, acute, slender, curved like an S, those of the dorsal fascicles stouter and less curved, three to six in each fascicle. Intestine wide, somewhat moniliform. Anus termi- nal, large. Sänger handelt (Bullet. Soc. imper. Natural, de Moscou 1870. 1. p.221 — 236) in einer russisch geschriebenen Abhandlung über eine neue Oligochätenform, Pelorhyctes inquilina, die in den baltischen Mytiluscolonieen lebt und die Schalen der Muscheln anbohrt. Der Wurm hat ein 406 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte unbeständiges Clitellum und ist durch Anwesenheit von Höckern auf der Haut und eine abweichende ßorstenzahl von den nächst verwandten Formen (Clitellio und Tubifex Vanbenedeni) verschieden. Polygordii. Metznikoff beobachtete in Villa franca (Bullet, acad. imper. St. Petersbourg Tom. XV. p. 503 — 505) die Metamorphose zweier Polygordiusarten. Die eine derselben war mit der von Schneider bei Nizza aufgefundenen Art identisch. Sie besass neben dem Mastdarm jederseits eine feine Röhre mit zwei Endöff- nungen, die offenbar ein (provisorisches) Excretionsorgan darstellt, und entwickelt sich in sehr einfacher Weise durch Auswachsen des hintern Körpertheils. In manchen Stücken abweichend war die Metamorphose der zweiten Art. Schon bei der jüngsten Larve war das hintere Kör- perende mit dem After zapfenförmig nach Innen einge- stülpt. Anfangs nur kurz, wuchs nun dieser Za-pfen, und legte sich dabei in ringförmige Falten. Im Innern der Larven bildete sich somit eine ganze Reihe etagenartig neben einander liegender Ringfalten, in deren Achse der gerade Darmkanal hinlief. Die Larve ähnelt jetzt in mancher Hinsicht einer alten Actinotrocha mit Wurm- körper. Auch bei der Polygordiuslarve tritt der im Innern liegende Wurmkörper schliesslich nach Aussen, nur dass es hier der mit zwei Cirren besetzte Analza- pfen ist, der zuerst hervorkommt. Auf ihn folgen die ringförmigen Falten, welche sich allmählich aus einander legen und den definitiven Leib bilden, da der breite Wimperring nach dem Hervortreten in mehrere Stücke aus einander fällt. Der aus dieser Larve hervorgehende Polygordius zeichnet sich dadurch aus, dass er ausser den zwei Kopftentakeln auch zwei tentakelartige Cirren auf dem hinteren Körperende in der Nähe des Afters trägt. Neben den letztern befindet sieb noch eine Reihe warzenförmiger Erhebungen, wie bei Pol- lacteus, wäh- rend eine zweite vom Verf. an der Krimmküste beobach- tete Art (1,5 Cm.) in zwei Analspitzen ausläuft. Onychophori. S änger's Untersuchungen über „Peripatus capensis Gr. und P. Leuckartii", die wir nach der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 407 einer vorläufigen Mittheilung schon im letzten Jahresbe- richte anzogen , sind in den Verhandlungen der Mos- kauer Naturforscherversammlung, Abth. Zoologie S. 237 — 262. Tab. XII u. XIII inzwischen ausführlich veröffent- licht. Die neue Art, die aus Neu-Holland stammt, wird folgendermaassen beschrieben: Fünfzehn Paar Fussstum- mel, von denen das letzte Paar die Geschlechtsöffnung zwischen sich nimmt. Auf der Unterseite derFüsse drei Erhebungen, von denen die eine lang und bogenförmig ist, während die zwei andern kurz und gerade sind. Länge 21 Mm., grösste Breite 3,05 Mm. Enteropneusti. Die schon im letzten Berichte angezogenen Untersuchungen Metznikoffs, durch wel- che die Metamorphose der bis dahin für eine Echinoder- menlarve gehaltenen Tornaria in Balanoglossus oder einen nahe verwandten Wurm (mit flimmernden Kiemenlöchern) ausser Zweifel gesetzt sind, werden in der Zeitschrift für wissensch. Zool. Bd. XX. S. 131—144. Taf. XIII ausführ- lich mitgetheilt und durch Abbildungen erläutert. Von besonderem Interesse ist die Entdeckung eines kleinen nordischen Balanoglossus, B. Kupferi n., der in einer Tiefe von 12 — 16 Faden den Schlamm des Sundes bei Hellebeck bewohnt. Die grossesten Exemplare, die v.Willemocs-Suhm, dem wir diese Entdeckung verdan- ken, auffand, waren etwa 27 Mm. lang und 7 Mm. breit. Der Rüssel ist etwa so breit, wie hoch, der Körper zwei Mal so breit, der Hinterleib kurz und gedrungen. Von den neapolitanischen Arten unterscheidet sich die neue Form auch dadurch, dass die Leberdrüsen keine Ausstülpungen an der Oberfläche bilden und die Ringelung des Vorder- körpers nur wenig deutlich ist. Der Zusammenschmel- zungspunkt der Bogen des Kiemengestelles wie bei B. minutus. Nachrichten von der K. Gesellsch. der Wiss. zu Göttingeu 1870. Nr. 22, Zeitschrift für wiss. Zoologie Bd. XXI. S. 385. Mit Abbildungen. Gephyrea. Zur Ergänzung unseres früheren Berichtes über Metznikoffs Untersuchungen der Actiotrochaentwicke- 408 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte hing bemerken wir nach den jetzt (Zeitschrift für wis- senschaftl. Zoologie Bd. XXI. S. 244—251. Tab. XIX und XX) ausführlich vorliegenden Mittheilungeu zunächst, dass die an verschiedenen Stellen des Mittelmeeres und auch in Odessa beobachtete Form mit der vom Ref. gelegent- lich (J. ß. 1867. S. 239) erwähnten kleinen A. ornata iden- tich ist. Die jüngsten frei im Meere aufgefischten Exem- plare hatten die Form eines länglichen Würmchens, an dem ein oberer kappenförmiger Kopfschirm und ein in zwei Endlappen auslaufender Stumpf mit Darmtractus zu unterscheiden war. Durch Vermehrung der Endlappen und Auswachsen eines Analzapfens nimmt das Thier un- ter fortwährender Grössenzunahme erst später die cha- rakteristische Bildung einer Actinotrocha an, obwohl es von der bekannten A. brachiata durch seine plumpere Form und die geringere Zahl von Tentakeln verschieden bleibt. Die Bildung des bekannten inneren Schlauches, in welchen sowohl die Epithel- wie die Muskelschicht des Kör- pers übergeht, beginnt erst bei Larven mit sechs Armpaa- ren. Der Analzapfen rückt durch das Umstülpen des Schlauches in die Nähe des vorderen Kopfendes ; er wird zum Afterhöcker der Phoronis, deren Fühler schon früher an der Wurzel der Actinotrochatentakel, die mit dem Kopfschirm zu den Larvenorganen gehören, ihren Ur- sprung genommen haben und alsbald nach der Verwand- lung bereits die spätere Gruppirung zeigen. Die Unter- schiede des Wurmes von den übrigen Phoronisarten sind überhaupt nicht so auffallend, wie es die Larvenform er- warten lässt. Kowalewsky findet in den weiblichen Gerchlechts- organen der Bonellien zwischen dem sog. Trichter und der Ausführungsöffnung eigentümliche Schmarotzer von IV2 — 2 Mm., die durch Flimmerbesatz und Körperform den Planarien ähneln. Da die Bonellien immer nur weib- lichen Geschlechts sind, die Schmarotzer aber ausschliess- lich männliche Keimstoffe enthalten, so trägt Verf. kein Bedenken, dieselben als die Männchen der Bonellien in Anspruch zu nehmen. Sollte diese Annahme ihre Be- stätigung finden, dann würde die Lehre vom geschlecht- der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 409 liehen Dimorphismus jedenfalls um ein höchst interes- santes und eigenthümliches neues Beispiel bereichert sein. Das parasitische Vorkommen von männlichen Thieren in den weiblichen Leitungsapparaten ist übrigens nicht ohne Analogie, da ganz dasselbe schon früher von mir für Trichosomum crassicauda (J. B. 1867. S. 263) nachgewie- sen wurde. Der anatomische Bau des planarienartigen Schmarotzers ist übrigens nach den Angaben des Verf.'s sehr einfach, indem die inneren Organe nur durch einen die Leibeshöhle durchziehenden afterlosen Darm und einen vorn daneben hinziehenden Schlauch vertreten sind, der durch eine endständige Flimmeröffnung mit der Leibeshöhle communicirt und von da mit Sperma gefüllt wird. Das planarienartige Männchen von Bonellia viridis, in den russisch geschriebenen Schriften der na- turforschenden Gesellschaft zu Kiew. Vol. I. p. 101 — 109. Tab. V. Den Angaben Kowalewsky's über die Anatomie und Entwickelung von Thalassema (Protokolle der rus- sischen Naturforscherversammlung in Kiew, 1871) ent- nehmen wir die Thatsache, dass die Geschlechtsorgane dieses Thieres für Männchen und Weibchen übereinstim- mend aus drei Paar Blindschläuchen bestehen, die sich zur Seite des Bauchnervenstranges, die ersten neben den Haftborsten, nach Aussen öffnen. Die Respirations- organe sind zwei lange dünne Schläuche, die der Kloake anhängen und mit zahlreichen Wimpertrichtern besetzt sind, wie bei Bonellia. Die Entwickelung des Embryo ge- schieht im Wesentlichen nach dem sog.Loven'schen Typus, also in Uebereinstimmung mit den Bildungsvorgängen der Polychäten. AI. Brandt veröffentlicht (Mem. Acad. imper. St. Petersbourg 1870. T. XVI) „anatomisch-histologische Un- tersuchungen über den Sipunculus nudus", 46 S. in Quart mit 2 Tafeln, deren allgemeine Ergebnisse unser Interesse in Anspruch nehmen. Die Leibesflüssigkeit bietet manche histologische Anklänge an das Blut der Wirbelthiere, in- sofern sie rothe und farblose Blutkörperchen besitzt, die trotz einer beträchtlichen Variabilität in Form und Grösse 410 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte doch im Wesentlichen denselben Charakter haben. Ausser ihnen enthält dasselbe noch bindegewebige Blasen, die Geschlechtsprodukte und sog. „Töpfchen", die mit ihren Flimmerhaaren genau beschrieben werden, trotzdem aber den Verf. über ihre wahre Natur im Zweifel liesen. (Wir haben seitdem erfahren, dass diese Gebilde, obwohl sie massenhaft in der Leibeshöhle umhertreiben, ursprüng- lich befestigt sind und den pantoffelförmigen Organen anderer verwandter Würmer entsprechen.) Die Existenz eines speciell für die Erection der Tentakel bestimmten Gefässapparates wird vom Verf. bestätigt. Derselbe be- steht aus zwei Schläuchen und einem ringförmigen Sinus, der den Schlund umfasst und in die Tentakel hinein sich fortsetzt. Sein Inhalt ist der Leibesflüssigkeit vollkom- men gleich. Die beiden auf der Bauchfläche nach Aussen mündenden braunen Schläuche entbehren einer in die Leibeshöhle führenden innern Oeffnung und können bei unserer Art desshelb auch nicht zur Fortleitung und Ent- leerung der Geschlechtsstoffe dienen. Sie sind vielmehr als Excretionsorgane zu betrachten. An den Flimmerhaaren, die den Epithelzellen aufsitzen, beschreibt Verf. ganz ebenso wie an den Cilien der Töpfchen eine knopflormige End- anschwellung, allein es dürfte fraglich sein, ob diese Bildung den normalen Zustand repräsentirt und nicht erst durch die Behandlungsweise des Objects entstanden ist. Männliche und weibliche Zeugungsprodukte entste- hen in wesentlich gleicher Weise durch Vermehrung ur- sprünglich einzeln in der Leibeshöhle schwimmender Zellen, die sich von den farblosen Blutkörperchen kaum unterscheiden lassen. Die Samenkörperchen sind de- nen der Wirbeltbiere ähnlich und so contractu, dass die Schwänzchen durch mechanischen Reiz vollständig ein- gezogen werden können. Die Dotterhaut, die unter einer schon frühe sich ausbildenden Hülle (die irrthümli- cher Weise sonst wohl als Follikelhaut gedeutet wurde) abgesondert wird, ist von zahlreichen Porcnkanälchen durchsetzt. Samen und Ei finden sich für gewöhnlich in verschiedenen Individuen, doch beobachtete Verf. im An- fang seiner Untersuchungen zwei oder drei Exemplare, in der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 411 deren Leibeshöhle sowohl Eier als auch schwimmende Samenzellengruppen (schwimmende Hoden) neben einan- der vorkamen. Die inzwischen veröffentlichten Verhandlungen der Moskauer Naturforscherversammlung enthalten in ihrem 2. Bande Abth. Zoologie S. 207—236. Tab. IX— XI eine ausführliche Darstellung der Unterschungen Sacnger's über die Gephyreen der Ostsee, Halicryptus und Pria- pulus, deren Resultate wir, soweit sie Halicryptus betref- fen, nach einer vorläufigen Mittheilung schon im letzten Jahresberichte angezogen haben. Bei Priapulus konnte sich Verf. von der Existenz eines Endporus weder am Schwanzanhange, noch am Körper überzeugen. Die Mus- kulatur des Schwanzanhanges zeigt kräftige Längsfasern neben schwächeren Ringmuskeln, während die blasigen Anhänge mit einem zierlichen Muskelnetze ausgestattet sind. Die schon früher von Moebius gemachte Beob- achtung, dass der Priapulus der Kieler Bucht durch die Stärke seiner Zahnbewaffnung sich auszeichne, fand Verf. bestätigt und ganz in Uebereinstimmung mit den schon im vorigen Berichte hervorgehobenen Eigenthümlichkeiten des Kieler Halicryptus. Nach den Beobachtungen von Willemoes-Suhm (Zeitschr. für wissensch. Zool. Bd. XXI. S. 385) dürfte die Fortpflanzungszeit des Halicryptus in der Kieler Bucht gegen Ende April stattfinden. Damit stimmt auch die Thatsache, dass Verf. Mitte Juni einen jungen Hali- cryptus von 8 Mm. Länge auffand, der nur durch die in- differente Bildung seiner Genitalien von den ausgebildeten Formen verschieden war. Neben den Genitaldrüsen liegt ein Anhangsorgan, das aus sehr kleinen trauben- förmig angeordneten Bläschen besteht, welche durch einen sehr kurzen Ausführungsgang ihr Secret in die Genital- schläuche ergiessen. Die gleiche Anhangsdrüse kommt auch bei Priapulus vor, von dem gleichfalls schon Mitte Juni mehrere sehr kleine (6 Mm. lange) und ganz durch- sichtige Exemplare mit dem Schleppnetze aufgebracht wurden. Ehlers bestätigt das (schon von Kef er st ein ange- 412 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte merkte) Vorkommen des Halicryptus spinulosus im Spizber- genschen Meere, das um so interessanter ist, als der Wurm in der Nordsee zu fehlen scheint. Das eine zur Beobach- tung gekommene kleine Exemplar hielt in der Bildung der Schlundzähne die Mitte zwischen den von Sänger (J. B. 1869. S. 282) beschriebenen Varietäten. Sitzungsber. der physik.-med. Soc. zu Erlangen 1871. Sänger berichtet über die von Uli an in in dem Nordmecre gefischten Gephyreen. Verhandl. d. Gesellsch. der Freunde der Natur in Moskau T. VIII. S. 396. Morse erwähnt eines durchsichtigen Phascolosoma, das an der Amerikanischen Küste des Atlantischen Oceans in den Schalen von Dentalium lebt. Proceed. Bost. Soc. Vol. XIV. p. 61. Sipunculus norwegicus und Priapulus bicaudatus, zwei interessante neue Gephyreen, Daniellsen, Forhandl. skandinav. Naturforsk. Christiania 1868. p. 540. Beide Arten sollen in dem dritten Hefte der Fauna littor. Nor- wegiae ausführlich beschrieben werden. Aspidosiphon Jukesii aus einer Coralle vom Lee Sand- banks, Eohiurus farcimen n. von Punta Arenos, Baird, Proc. Linn. Soc. 1871. Vol. XL p. 47. Thalassema Baronii n. sp. Madeira, Greeff, Si- tzungsber. der Gesellschaft zur Beförderung d. ges. Na- turwiss. zu Marburg. 1872, Juli. Chaetognathi. Nach den Beobachtungen Kowalewsky's bildet der Dotter von Sagitta nach vollendeter Furchung eine dünnhäutige Blase, deren eines (hinteres) Segment nach Innen sich einstülpt, wie das bei zahlreichen andern nie- deren Meeresthieren beobachtet wird. Während nun aber diese Einstülpung sonst zu dem Darmkanal sich entwik- kelt, liefert sie bei Sagitta die Leibeshöhle, indem sich die Wandungen derselben (unter gleichzeitigem Schwunde der früheren Furchungshöhle) fest an die äussere Bla- senwand anlegen und schliesslich damit verwachsen. Auf diese Weise enthält die Leibes wand der jungen Sagitta der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 413 von Anfang an zwei Zellenlagen, von denen die eine, ganz nach Analogie des* sog. Hautblattes der Wirbel- thierembryonen, die äusseren Bedeckungen und das dem- selben ursprünglich dicht anliegende Nervensystem, die andere aber die Muskulatur mit der Peritonealbekleidung liefert. Der Darmkanal entsteht durch eine Faltung des Muskelblattes, die der Einstülpungsstelle gegenüber im vordem Pole des einstweilen noch birnförmigen Körpers vor sich geht und einen hohlen hinten einstweilen offenen Cylinder bildet, der in der Achse der Leibeshöhle her- abhängt. In der Mittellinie des Körpers ist dieser Cylin- der an der späteren Bauch- und Rückenfläche mit der Leibeswand verwachsen, so dass die Leibeshöhle, statt ihn allseitig zu umfassen, nur an den Seitenflächen des- selben hinzieht. Die Verwachsungsstelle rückt mit dem sich verlängernden Darm immer weiter nach abwärts, bis zum After, der allem Anschein nach aus der allmäh- lich ihre ursprüngliche Lage verändernden Einstülpungs- öffnung hervorgeht, und setzt sich später sogar noch über denselben hinaus bis in die Schwanzspitze fort. Dass daraus der (bekanntlich mediane) Mesenterialapparat unse- rer Thiere hervorgeht, braucht nach diesen Bemerkungen kaum noch besonders hervorgehoben zu werden. Die untere Schicht des Hautblattes, die das Nervensystem lie- fert, hat anfangs eine sehr beträchtliche Ausbreitung, zieht sich aber später immer mehr zusammen, bis auf den sog. Bauchsattel, der nichts Anderes, als den noch unvollkom- men entwickelten Bauchknoten der Sagitta darstellt. Zähne und Augen nehmen verhältnissmässig erst spät ihren Ur- sprung. Entwicklungsgeschiche der Sagitta, embryologi- sche Studien a. a. 0. S. 1—12. Tab. I u. IL Ulianin berichtet über eine an der Südküste der Krimm beobachtete neue Sagitta, für die er den Namen 8. pontica vorschlägt. Dieselbe ist der S. cephaloptera Busch nahe verwandt, aber durch die geringe Entwicke- lung der Hautduplicaturen am Halse, so wie durch abwei- chende Form der sog. Hörner und Haken verschieden. Die grossesten Exemplare maassen 8 Mm. Ueber die pe- lagische Fauna des Schwarzen Meeres a. a. 0. 414 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Auch Kent beschreibt eine neue Sagitta, S. tricu- spidata aus der Südsee, und macht einige Mittheilungen über deren Bau, besonders das Nervensystem. Annais and Mag. nat. hist. 1871. Vol. V. p. 268—272. Mit Holz- schnitt. Nematodes. Greeff berichtet (Sitzungsber. d. niederrhein. Ge- sellsch. für Natur- und Heilkunde in Bonn 1870. Mai) über die Resultate seiner Untersuchungen von frei leben- den Nematoden. Muskel- und Nervenapparat sind hoch entwickelt, im Allgemeinen weit mehr, als bei den para- sitischen Formen. Die Muskelzellen haben den coelomya- ren Typus, sind aber nicht selten vollkommen geschlos- sene Röhren und bei einigen grösseren marinen Arten deutlich quergestreift. Die vor und hinter dem Nerven- ringe reichlich angehäuften Nervenzellen scheinen fast immer unipolar, niemals aber mit mehr als zwei Ausläu- fern versehen zu sein. Ausser zahlreichen andern peri- pherischen Nerven geht ein mächtiger Strang nach hin- ten, an den sich bei Enoplus globicaudatus (?) eine bis zum After verlaufende regelmässige Kette von sehr grossen (Ganglien-?) Zellen anschliesst. Die Augen stehen mit dem Nervensystem in direkter Verbindung, sind aber nicht die einzigen specifischen Sinnesorgane. Nicht bloss, dass gewisse am Vordertheile des Körpers angebrachte Gebilde wahrscheinlich als Gehörorgane aufzufassen sind, auch die bei den freilebenden Arten so weit verbreiteten Borsten, Haare und Stacheln sind wegen ihrer Verbin- dung mit peripherischen Nerven als Sinnesorgane zu be- trachten. Die körnige Subcuticularschicht steht gleichfalls mit dem Nervensystem in innigster Beziehung und scheint an manchen Stellen nur eine directe Ausbreitung dessel- ben darzustellen. Bei einer in der Erde an Wurzelfasern lebenden Nematode fand Verf. verästelte und gefiederte Mundtentakel. Die grösseren marinen Arten besitzen zwei Hoden, die von entgegengesetzten Seiten kommen und mittelst eines gemeischaftlichen langen und stark muskulösen (gleichfalls coelomyaren) Ductus ejaculatorius der niederen Thiere während der J. 1870u. 1871. 415 ausmünden. Ob der Vorschlag des Verf.'s, die Seitenflächen der Nematoden als Rücken und Bauch zu deuten, eine beifällige Aufnahme finden wird, steht dahin. Die dafür angeführten Gründe, die dem bekannten Bewegungsme- chanismus der Nematoden entlehnt sind, dürften um so we- niger genügen, als unsere Würmer bei dieser Auffassung zu Geschöpfen werden, die bei gleichmässiger Entwicke- lung von Rücken und Bauch zwei dimorphe Seitenflächen besitzen — zu Thieren also, wie sie bislang noch nicht bekannt waren. Auch Marion macht die frei lebenden marinen Ne- matoden zum Gegenstand seiner Untersuchungen (Recher- ches zoologiques et anatomiques sur des nematoides non parasites, marins, Annal. des sc. natur. Zool. 1870. T. XIII. Art. No. 14. 100 Seiten, PI. 16—26, mit Nachtrag ebendas. T. XIV. p. 1—16. PL 20). Freilich sind es weniger die Verhältnisse des feineren Baues, überhaupt weniger die anatomischen Fragen, die unsern Verf. beschäftigen, als die systematisch-zoologischen Gesichtspunkte, aber bekanntlich ist auch nach dieser Richtung für unsere Thiere noch Vieles zu thun übrig geblieben. Die hübsche Arbeit von Eberth (J. B. 1863. S. 71), die uns zum ersten Male die Orga- nisation einer grösseren Anzahl dieser Würmer genauer vorführte, ist für die richtige Begrenzung der einzelnen Geschlechter und die Beurtheilung der verwandtschaftli- chen Beziehungen zwischen denselben ziemlich steril ge- blieben, und auch Bastian's Monographie (J. B. 1864. S. 237) dürfte trotz des zur Verarbeitung gekommenen umfangreichen Materiales und der in Menge neu aufge- stellten Geschlechter und Arten der späteren Forschung noch einen grossen Spielraum gelassen haben. Doch man mag den wissenschaftlichen Werth dieser Arbeiten beur- theilen, wie man will, sie müssen jedenfalls den Aus- gangspunkt der weiteren Versuche abgeben und einem Jeden bekannt sein, der über die betreffenden Thiere arbeitet. Unter solchen Umständen dürfen wir es gleich von vorn herein als einen grossen Mangel bezeichnen, dass dem Verf. der uns vorliegenden Arbeit die Existenz dieser beiden Monographien vollständig entgangen ist. 416 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Die Kenntniss der einschlägigen Litteratur ist freilich niemals eine besonders hervorragende Eigenschaft der fran- zösischen Zoologen gewesen — und heutigen Tages ist sie es noch weniger als je — allein so viel sollte man doch am Ende von einem Jeden verlangen, der mit seinen For- schungen in die Oeffentlichkeit tritt; dass er mit den wich- tigsten Schriften über die von ihm behandelten Gegen- stände vertraut ist. Seit dem regelmässigen Erscheinen der Jahresberichte dürfte das auch wirklich nicht allzu schwer sein. Aber es scheint, als wenn die Berichte für Viele (selbst im Inlande) gar nicht existirten. In dem angehängten Nachtrage hat Verf. freilich seine Unterlas- sungssünde Eberth gegenüber einigermaassen gut zu machen gesucht, allein begreiflicher Weise hat das auf den Gang seiner Untersuchungen und Darstellung kei- nerlei Rückwirkung ausüben können. Ebenso unvollstän- dig sind natürlich die Kenntnisse des Verf.'s über die übrigen neueren Leistungen auf dem Gebiete der Nema- todenanatomie: die Arbeiten Schneider's, Leuckart's, Bastian's, die über den Bau der parasitischen Rund- würmer so viele wichtige Aufschlüsse gegeben haben, sind ihm niemals zu Gesicht gekommen. Trotz alledem aber verdienen die Untersuchungen unseres Verf.'s volle Berücksichtigung. Er hat die ihm bekannt gewordenen 22 Enopliden der Marseiller Bucht mit Fleiss und Sorg- falt untersucht und auf Grund besonders der Mund- und Genitalbildung, also auf Charaktere hin, die auch bei den parasitischen Nematoden als wichtige Zeichen der natür- lichen Verwandtschaft betrachtet werden, in Genera ver- theilt, die, obwohl sie zum Theil mit Bastian'schen Gruppen zusammenfallen, ob der Präcision ihrer Diagnose sehr bald ihren Weg in unsere Systematik finden wer- den. Als oberstes Eintheilungsprincip benutzt Verf. die auch von Bastian schon stark betonten Unterschiede der Cuticularbildung. ' Er trennt die frei lebenden mari- nen Nematoden in solche mit glatter und geringelter Haut, und sieht in den letztern die nächsten Verwandten der sonderbaren aberranten Formen Chaetosoma und Rhab- dogaster. Bei den letztern soll auch statt des sonst vor- der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 417 kommenden Nervenringes um den Pharynx, an dessen unterem Ende eine Gruppe von vier durch eine ringför- mige Commissur verbundenen Ganglien gefunden wird. Der Muskelapparat mit den zugehörenden Zellen ist sehr unvollkommen erkannt. Ebenso das excretorische Ge- fässsystem, das Verf., um die Analogie mit den Tremato- den vollständig zu machen, überall durch die sog. Schwanz- drüse nach Aussen ausmünden lässt. Der wirkliche Po- rus excretorius soll nur auf gewisse Formen beschränkt sein und dann einem besondern, auf den Vorderleib be- schränkten Gefässapparate zur Ausmündung dienen. Auch insofern setzt Verf. diesen Vorderleib in einen Gegensatz zu dem übrigen Körper, als er behauptet, dass derselbe am hinteren Pharyngealende durch ein förmliches Dia- phragma begrenzt werde. Die Pharyngealwand selbst enthält bei zahlreichen Arten, besonders dem neuen Genus Thoracostoma, drei langgestreckte Drüsengänge, die jeder- seits mit kurzen Ausläufern versehen sind und in den Anfangstheil desChylusdarmes einmünden. Auch die Mund- höhle soll hier und da die Ausführungsgänge von förm- lichen, neben dem Pharynx gelegenen Speicheldrüsen aufnehmen. Dass die frei lebenden Nematoden mit Tast- borsten und nicht selten auch mit Augen versehen sind, ist schon seit längerer Zeit bekannt. Aber neu ist die Bemerkung, das einzelne Arten auch mit zwei kleinen Otolithenblasen ausgestattet sind, die mit einem Nerven- faden in Verbindung stehen. (Nachträglich sehe ich übri- gens, dass schon Bastian diese Gebilde kennt und als wahrscheinliche Gehörorgane betrachtet.) Die Darstellung, die Verf. von der Eibildung seiner Würmer giebt, ent- fernt sich insofern von der sonst üblichen Auffassung, als er behauptet, dass die Eier von Anfang an mit einer membranösen Hülle versehen seien, unter der dann erst nachträglich die Ablagerung des Dotters stattfände. Zur Charakteristik der von unserem Verf. neu aufgestellten Genera lassen wir in Nachstehendem die Diagnosen folgen. I. Nematoides a cuticule lisse. Gen. n. L asiomitus. ^Cavite buccale etroite, munie de deux pieces chitineuses greles, armature genitale male composee de deux Archiv f. Naturg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. QQ 418 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte spicules longs et minces, sans pieces accessoires. Corps allonge, enti- erement velu dans toute sa longeur. Tube oesophagien non protractile. Sp. n. L. exilis, L. Bierstedti. Hierher auch Enoplus rotundatus Eb. und Enchelidium tereticolle Ehl. Gen. n. Calyptronema. Cavite buccale portee par un tube oesophagien protractile et situee au milieu d'une sorte de coiffe membraneuse entourant d'ordinaire la region cephalique du ver, mais pouvant etre projectee plus ou moins en avant. Arraature genitale male composee de deux spicules longs et greles, sans pieces acces- soires, rappelant l'armature du genre Lasiomitus. Corps allonge. Sp. n. G. paradoxum. Gen. n. Amphistenus. Corps tres grele et tres aminci aux deux extremites. La tete obtue ou legerement arrondis. La lon- gueur de l'oesophage est relativement plus considerable que chez les autres genres. La cavite buccale est vaste: ses parois sont en- croütees de maniere que leur profil peut faire croire ä deux pieces chitineuses parietales. Ces parois peuvent en certains points faire sallie dans l'interieur du pharynx. II existe dans cette cavite deux pieces chitineuses distinctes appliquees contre les parois. Cettes pie- ces sont laterales et opposees. La tete porte des oils peu robustes en couronne double ou simple. II peut exister quelques autres poils tres-courts dans la premiere partie de la region oesophagienne. L'armature genitale male consiste en deux pieces peniales, longues greles, sans pieces assessoires. Ces animaux ont, ä la face dorsale, deux yeux tres petits sur l'oesophage et deux cellules auditives placees de chaque cote du tube digestive ä la base de la cavite buc- cale. Sp. n. A. agilis, A. Pauli. Enoplus tenuicollis Ehl. ist gleich- falls diesem Genus zuzurechnen. Gen. n. Stenolaimus. Tube oesophagien arrivant jusqu'ä l'extremite anterieure du corps et s'ouvrant ä l'exterieur sans se di- later beaucoup. Tete munie de papilles ou sans papilles. Des poils tres rapproches ä la region anterieure et plus espaces le long du corps. Armature genitale male composee de deux spicules longs et minces. L'extremite du chaque piece peniale est embrassee par une piece accessoire en gouttiere, dans laquelle eile glisse pendant l'acou- plement. Sp. n. St. lepturus, St. macrosoma. Gen. n. Hetero cephalus. Tete brusquement retrecie, di- stincte du reste du corps, tronquee en avant et entouree d'une cou- ronne de soies robustes, recourbees. Cavite buccale assez vaste, armee du pieces chitineuses en chevron. Queue du male un peu plus courte que celle de la femelle. Armature genitale male com- posee de deux spicules longs et greles, dont l'extremite inferieure, armee de dents nombreuses et fortes, est recouverte par une piece accessoire en forme de toit. A la region ventrale des individus der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 419 mäles au-dessus de l'anus un appareil de fixation tres remarquable et une serie de saillies en bouton portant un poil ä leur centre. Sp. n. H. laticollis. Auch Enoplus tuberculatus Eb. dürfte hieher ge- hören. Gen. n. Eury Stoma. Corps allonge, assez mince. Queue retrecie, un peu plus longue chez la femelle que chez le male. Tete tronquee en avant, cavite buccale tres vaste, armee de pieces chitineuses. Male muni d'une armature genitale composee de deux spicules courts et epais, en forme de faucille et d'une piece asses- soire inferieure, longue, non transversale, embrassant l'extremite de spicules. Deux ventouses ventrales d'une forme particuliere chez les individus mäles. Sp. n. E. spectabile, E. tenue. In die Nähe Enoplus ornatus Eb. Gen. n. Eno plo Stoma. Le corps a un aspect epais et court, meme chez les especes de petite taille. La queue est plus ou moins attenuee suivant les especes, mais la region anterieure du corps est toujours forte et robuste. La tete est herissee d'une couronne de soies tres epaisses et'recourbees; eile porte en avant un grand nom- bre de papilles disposees en cercle et au milieu desquelles s'ouvre l'orifice buccal. La cavite buccale est peu large, eile est armee de trois pieces chitineuses d'une forme tres extraordinaire, un peu dif- ferente suivant les especes. L'armature genitale male est composee de deux spicules courts et epais, ä bord interne dente, munis de muscles tres puissants. II existe de nombreusea pieces accessoires; deux inferieures, plus ou moins allongees, quelquefois soudees entre elles, et deux medianes. Une ventouse ä la face ventrale. Des yeux. Sp. n. En. hirtum, vielleicht mit Enoplus macrophthalmu3 und Ew. obtusocaudatus Eb. identisch. Eu. minus, Eu. brevieaudatum. Auch Enoplus striatus Eb. gehört hieher, wie denn überhaupt das arten- reiche Genus Enoplus im Sinne Bastians mit Enoplostoma Mar. zusammenfällt. Gen. n. Thoracostoma. Le corps tres allonge se termine sans attenuer beaucoup ni en avant ni en arriere. La queue est courte, plus chez le male que chez la femelle. La tete est brusquement tronquee en avant, generalement un peu retrecie par rapport ä la region oesophagienne. Une couronne de cils courts et robustes autour de l'ouverture buccale. La cavite de la bouche est assez vaste. Elle est munie de pieces rigides de forme variable. Outre cette arma- ture il existe dans la tete une capsule chitineuse tres remarquable autour de la cavite buccale. Cette capsule, composee de quatre valves soudees, rapelle l'organe analogue de certains Sclerostomiens et presente des Ornaments souvent tres elegants. Toujours des yeux. L'armature genitale male est composee de deux spicules epais, d'une forme un peu variable, et de deux pieces accessoires tres-etalees 420 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte spiculiformes. II n'existe point ä la face ventrale de veritable ven- touse, mais une serie de saillies en forme de bouton , agissant evi- demment comme organes fixateurs. Ein artenreiches Geschlecht, dem ausser den vom Verf. neu charakterisirten Formen Th. echi- nodon, Th. dorylaimus, Th. Montredonense, Th. zdlae und Th. seti- gerum, auch Eberts Enoplus coronatus und Bastians Lepto- somatum figuratum angehören. II. Nematoides ä cuticule striee. Gen. n. Rhabdotoderma. Les animaux de ce genre sont tres remarquables par les baguettes particulieres de la cuticule. Ces baguettes tranverses donnent ä cette enveloppe une structure toute particuliere, assez complexe, qui ne se retrouve pas dans les autres genres. L'armature buccale est tres compliquee. Elle se com- pose en avant de plusieures pieces, aux quelles succedent d'autres tiges longitudinales. L'armature genitale male presente un degre analogue de complication. II existe deux spicules munis en avant de deux pieces accessoires longitudinales et de deux autres pieces medianes. Sp. n. Rh. Mor statti. Gen. n. Nectic onema. La couche externe hyaline est per- semee de fines granulations plus opaques, tres apparentes sous un fort grossissement. Elle est fortement striee transversalement, de sorte que le bord apparait regulierement ondule. Entre ces stries principales, qui donnent ä l'animal ce faux aspect d'une division en anneaux successifs, Ton decouvre d'autres petites stries tres nom- breuses et tres fines plus difficiles ä reconnaitre. La tete obtuse en avant porte plusieures petites papilles au dessus de la couronne des cils. La cavite buccale est tres etroite et ne peut etre consideree que comme une faible dilatation du tube oesophagien. II n'existe point de rpieces chitineuses dans la bouche. L'armature genitale male se compose de deux spicules larges et de plusieures pieces ac- cessoires anterieures de forme differente. Sp. n. N. Primi. Das neue Genus dürfte mit Spira Bast, zusammenfallen. Gen. n. Acanthopharynx. Ce genre parait etre le plus nombreux en especes parmi les Nematoides stries. Les divers ani- maux qui s'y rapprochent presentent de tres grandes analogies entre eux, de nombreux caracteres communs tres importants. Ces vers tous de tres petite taille ont une tete regulierement arrondie en avant. Le tube oesophagien se termine par une piece chitineuse en forme de groupillon, plus on moins herissee de pointes, evidemmant ana- logue aux dards de Dorylaimus^ L'armature genitale male se com- pose de deux spicules courts et robustes en forme de faucille, mu- nis de deux pieces accessoires de tres petits taille. Das neue Gen. fällt mit Cyatholaimus Bast, zusammen und enthält ausserdem Eberth's Odontobius micans, 0. striatus und Enoplus gracilis. Unser Verf. der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 421 beschreibt als neu A. perarmata, A. oculata (= Enoplus gracilisEb.), A. striatopunctata und A. afßnis. Durch Archidiaconus Schmidt in Aschersleben erhalten wir in der Zeitschrift des Vereins für die Rüben- zuckerindustrie im Zollverein 1871. Jahrg. VIII. S. 1 — 20. Tab. I die ersten näheren Mittheilungen „über den von Schacht entdeckten Rübennematoden", der in immer weiteren Kreisen der Rübencultur nachtheilig sich er- weist und auch in zoologischer Hinsicht ein grösseres Interesse in Anspruch nimmt. Besonders auffallend er- scheint zunächst der Dimorphismus beider Geschlech- ter, der an Tetrameres erinnert und Verf. Veranlassung giebt, den Wurm als Heterodera (n. gen.) ßchachtii in das System einzuführen. Das trächtige Weibchen wird seiner Gestalt nach mit einer Citrone verglichen, nur dass die zapfenförmig vorspringenden Pole der einen Fläche (Rückenfläche, nicht, wie Verf. will, Bauchfläche) zuge- kehrt sind. Es erreicht die Grösse von 1 Mm. und darüber und ist in mehr oder minder beträchtlicher Anzahl mit dem stacheltragenden Vorderende an den Rübenwurzel- fasern mittlerer Dicke befestigt. Eine selbstständige Lo- comotion vermag dasselbe nicht auszuführen. Im Umkreis des Mundrandes beobachtet man nicht selten, besonders bei dem reifen Weibchen, eine ringförmig erhärtete zähe Substanz von gelblicher oder röthiicher Färbung (Kopf- futteral Schrn.), die vielleicht der Rübe entstammt, wäh- rend das Hinterende eine helle Blase trägt, die vornäm- lich zur Aufbewahrung der jungen Brut dient, obwohl sie bereits vor Austritt derselben vorhanden ist und bis- weilen auch ein männliches Thier oder dessen Residuen in sich einschliesst. Die Anwesenheit dieser Gebilde wird erklärlich, wenn man die Lage der Vulva berück- sichtigt, die nicht vorn an der mehr ebenen Körperfläche gefunden wird, wie Schmidt angiebt, sondern an der gegenüberliegenden stark gekrümmten Fläche, dicht vor dem fast endständigen After. Die Bildungs weise dieser Blase ist bisjetzt nicht festgestellt, doch giebt vielleicht der Umstand hier einigen Aufschluss, dass die Oberfläche des aufgetriebenen Leibes allseitig mit einer ziemlich festen 422 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Schleimlage (Cyste Schm.) bedeckt ist, die jedoch ziem- lich undurchsichtig ist und meist auch zahlreich anhän- gende Humustheilchen aufweist. Unser Verf. glaubt auch bei den männlichen Exemplaren zu gewissen Zeiten eine Cyste beobachtet zu haben ; was er aber also bezeichnet, ist bestimmt nur die abgestossene Hülle des vorherge- henden Entwickelungsstadiums, das beiden Geschlechtern in gleicher Weise zukommt und bei den Weibchen di- rect in den definitiven Zustand überzuführen scheint. Die Thiere sind in diesem Zustande von flasehenförmiger Ge- stalt, kurz und plump mit dünnem, nach der einen (dorsa- len) Fläche gekehrten Kopfzapfen und abgerundetem Hin- terende. Die Männchen, die einen sehr langen und schlan- ken Leib baben, sieht man nun Anfangs im Innern dieser Hülle verschlungen, wie die Embryonen in der Eischale, während sie später frei leben und ziemlich rasch beweg- lich sind. Sie tragen einen viel compiicirteren Mundappa- rat, als die W7eibchen — der Stachel soll nach unserem Verf. hohl sein — und besitzen zwei kurze symmetrisch gebaute Spiculae vor dem abgestumpften kurzen Schwanz- ende. Die Embryonen, die sich im Innern des mütter- lichen Körpers entwickeln, sind dagegen mit einem ziem- lich langen, zugespitzten Schwänze ausgestattet, tragen aber von Anfang an den späteren Mundstachel. (Ein Aus- zug der S c hmidt'schen Beobachtungen ist auch inGi- bel's Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaft. Bd. XXXVIII. S. 441 übergegangen.) Semmer fand unter den Schuppen eines flechten- artigen Ausschlages bei den Pferden zahlreiche Rund- würmer, die bis 0,1'" maassen und sich lebhaft bewegten. Das Blut war frei von Parasiten. O esterreich. Vierfeljahr- schr. für Veterinärkunde Bd. 36. S. 175. Die Mittheilungen, welche der jüngere van Bene- den über die Geschlechtsorgane und die Eibildung der Nematoden macht (rech, sur la composition et la signifi- cation de Foeuf p. 79—107. PI. VI) schliessen sich so voll- kommen an die von anderer Seite neuerlich veröffent- lichten Angaben an, dass wir nicht nöthig haben, speciel- ler auf dieselben einzugehen. Wir beschränken uns da- der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 423 her auf die Notiz, dass Cucullanus (und, wie Ref. hinfügen möchte, Ichthyonema globiceps, vielleicht auch Filar iame- dinensis) die einzigen Nematoden sind, deren Eier der Dotterkörner entbehren, welche sonst allgemein in dem un- teren Abschnitt des Ovariums dem Protoplasma des pri- mitiven Eies sich beimischen. Eine Micropyle konnte Verf. nirgends nachweisen, dagegen beschreibt er unter- halb des sog. Chorions noch eine besondere dünne Dot- terhaut, die bisweilen (z. B. Cucullanus) auch nur die ein- zige Eihülle abgebe. Auf seinen Reisen in der Turkestanischen Provinz hatte F ed schenko vielfach Gelegenheit, die Filaria me- dinensis zu beobachten, die daselbst an vielen Orten in ausserordentlicher Häufigkeit vorkommt und unter dem Localnamen „Risehtu" überall wohl bekannt ist. Die Re- sultate dieser Beobachtungen sind vom Verf. nach seiner Rückkehr in den Verhandlungen der Gesellschaft der Freunde der Natur zu Moskau T. VIII. p. 71—82 mit 1 Taf. in einer russisch geschriebenen Abhandlung „über den Bau und die Entwickelung der Filaria medinensis* niedergelegt, auch im Interesse der Eingebornen später in arabischer Sprache zu Taschkend veröffentlicht worden. Den interessantesten Theil der Abhandlung bilden un- streitig des Verf.'s Experimentalbeobachtungen über die Schicksale und die Entwicklungsgeschichte der jungen Embryonen, die um so wichtiger sind, als sie nicht bloss die noch heute vielfach verbreitete irrthümliche Annahme einer directen Einwanderung in den menschlichen Kör- per auf das Bestimmteste widerlegen, sondern zugleich auch die Mittel an die Hand geben, die Uebertragung des gefährlichen Parasiten zu vermeiden. Die Embryo- nen gelangen nämlich , wie Verf. nachweist, aus den Pfützen und Lachen zunächst in die Leibeshöhle der Cy- clopen, die in Unmasse die stehenden Gewässer Turke- stans (und zum Theil in denselben Arten, die auch bei uns heimisch sind) bewohnen, um binnen weniger Wochen hier eine Larvenform anzunehmen, die bis auf den Man- gel des Mundnapfes den vom Ref. aus demselben Zwischen- wirthe beschriebenen Larven von Cucullanus elegans 424 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte ähnlich sind. Für den Ref. ist diese Thatsache um so interessanter, als er aus der schon mehrfach von ihm betonten auffallenden Aehnlichkeit zwischen den Embryo- nen der Filaria medinensis und des Cucullanus bereits seit geraumer Zeit die sichere Ueberzeugung gewon- nen hatte, dass auch die ersterc in den Cyclopen einen Larvenzustand durchlebten, und erst mit diesen ihren Zwischenwirthen, und nicht ohne Weiteres durch das Trinkwasser oder gar direct von Aussen, in den Menschen einwanderten. Er hatte sogar Gelegenheit genommen, Herrn Fedschenko persönlich vor Antritt der Reise mit diesen seinen Ansichten bekannt zu machen, und ihn ausdrücklich aufgefordert, die Richtigkeit seiner Schluss- folgerungen durch das Experiment zu prüfen. Mit wel- chem Erfolge das geschehen ist, zeigt die Angabe, dass Verf. schon wenige Tage nach der Uebertragung leben- der Embryonen in das mit Cyclopen besetzte Wasser einzelne der letztern mit 5 — 6, ja selbst mit 12 Eindring- lingen im Innern beobachtete. Die Embryonen lagen in der Leibeshöhle, meist oberhalb des Darmes. Sie erlitten nur geringe , auf die Ausbildung des Darmkanales be- zügliche Veränderungen, bis sie, nach Verlauf von etwa zwei Wochen, sich häuteten, den langen Schwanz verlo- ren und ein sehr abweichendes Aussehen annahmen. Die neue Cuticula entbehrt der früher so scharf gezeichneten Ringelung, das Schwanzende ist von massiger Länge, ab- gestutzt und mit drei kleinen Spitzen versehen, der Oeso- phagus lang und dickwandig, der Magen mit grossen Zellen bekleidet und in deutlicher Communication mit Enddarm und After. In diesem Zustande wächst der Wurm, so dass er ungefähr vier Wochen nach der Einwanderung reichlich die Länge von 2 Mm. besitzt. Die weitere Me- tamorphose und namentlich die Umwandlung in die defi- nitive Filaria Hessen sich leider nicht verfolgen, da dem Verf. die Aufzucht der Larven im Hunde (die er nach mündlicher Benachrichtigung auch im freien Zustande niemals mit Filarien behaftet sah) nicht gelingen wollte. Die Angaben, die Verf. über den inneren Bau der Filarien macht, den er auf feinen Querschnitten studirte, gehen der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 425 weit mehr in's Detail, als die früheren Darstellungen von Carter und Bastian, sind aber, wie Ref. — und später auch Verf., der seine Untersuchungen während des verflossenen Winters im Laboratorium des Ref. wieder aufnahm — auf demselben Wege constatiren konnte, nicht überall ganz zutreffend. Sie beziehen sich vornämlich auf die Bildung des Darmkanales, der von dem gewöhn- lichen Verhalten der Nematoden vielfach abweicht und in der nächsterscheinenden Schlusslieferung des vom Ref. herausgegebenen Helminthenwerkes eine ausführ- liche Schilderung finden wird. Besonders auffallend ist das Verhalten des engen Oesophagealrohres, das statt in gewöhnlicher Weise mit dem Darmkanale in Verbindung zu stehen, an der Wand desselben hinzieht und durch Spaltung sich in zwei Canäle verwandelt, die Verf. als die Ausführungsgänge einer besonderen neben dem obern Darme gelegenen „Drüse" (die jedoch schwerlich diese Be- deutung hat) betrachtet. Daneben findet sich aber auch eine Communikation mit dem oberen Darmende (Magen Verf.), das durch einen mächtigen Muskelring gegen den darauf folgenden Abschnitt abgegrenzt ist. Die hintere Hälfte des Vorderdarmes ist mit einer strangartig zusammen- gedrehten Membran gefüllt und dadurch vollständig ver- schlossen, wie denn überhaupt der Darmapparat der aus- gebildeten Filaria kaum noch eine besondere functionelle Bedeutung besitzen dürfte. Eine Afteröffnung lässt sich, wie Verf. hervorhebt, nur noch bei kleinen Exemplaren nachweisen, während die GeschleehtsöfFoung beständig vermisst wird. Was Verf. für Seitenkanäle hält, sind zwei solide Stränge, die in den Lateralfeldern verlaufen. Ebenso reduciren sich die zwei Pori excretorii der Kopf- gegend auf zwei Lateralpapillen. Auch die Papillen des Mundrandes sind von unserem Verf. zum Theil für Oeff- nungen gehalten. In Betreff der Einzelnheiten verweise ich auf die oben erwähnte Darstellung. In dem späteren Aufsatze über die Parasiten des Turkestanischen Gouvernements fügt Fedschenko noch hinzu, dass er in seinen mit Filarienbrut inficirten Aqua- rien ziemlich oft Cyclopen gesehen habe, deren Beine 426 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte von den Embryonen umwickelt gewesen seien. Aus die- sen Beobachtungen, so wie dem Umstände, dass die ge- legentlich im Darmkanale ihrer Träger aufgefundenen Exemplare stets todt und halb verdauet gewesen seien, schliesst derselbe wohl mit Recht, dass die Embryonen durch die Bauchhaut der Cyclopen hindurch einwandern. Der Versuch, ausser den Cyclopen auch andere niedere Thiere (Insektenlarven, Rotiferen u. s. w.) zu inficiren, ge- lang niemals. Nach MitchelTs Mittheilungen findet sich der Dra- cunculus oder doch ein nahe verwandter Wurm auch in Süd-Carolina. Proceed. Acad. nat. sc. Philadelph. 1870. p. 11 (Verf. stellt weitere Mittheilungen über seine Beob- achtungen für das Amer. Journ. med. sc. in Aussicht.) Krabbe berichtet (Tidsskrift for Veterinairer 1870. T. XVIII) über einen Fall von Filaria immitis aus dem rech- ten Herzen eines an der Hundekrankeit verstorbenen Hun- des. Es waren 12 Würmer, 10 Weibchen von 27—30 Ctm., 2 Männchen von 13 — 16 Ctm. Die erstem enthielten Em- bryonen von 0,25 Mm., wie sie auch im Lungenblute nachgewiesen werden konnten. Der übrige Körper stand dem Beobachter nicht zur Verfügung. Eisig publicirt (Zeitschr. für wissenschaftl. Zoolo- gie Bd. XX. S. 99—102 mit Abbild.) die „Beschreibung einer Filaria aus Halmaturus", die in zwei, jedoch unrei- fen, weiblichen Exemplaren von 9 u. 10 Ctm. Länge vor- lag. Die Thiere hatten sich aus der Pulmonalarterie in den Herzbeutel durchgebohrt und dadurch eine tödtliche Pericarditis herbeigeführt. Das abgerundete Kopfende war mit zwei kranzförmig angeordneten Reihen von je 6 Papillen umgeben, während der Schwanz ziemlich spitz und leicht gekrümmt mit einer durchbohrten Endpapille endigte. Vulva 5 Mm. hinter dem Kopfende. Unter dem Namen Acanthocheilonema (n. gen.) draeuneuloides beschreibt Cobbold (Proceed. zool. Soc 1870. p. 10—14) einen VU~ 2ll<2." langen und dünnen Ne- matoden, der in nicht unbeträchtlicher Anzahl frei in der Leibeshöhle von Proteles cristatus gefunden wurde. Alle In- dividuen, so viele deren zur Untersuchung kamen, waren der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. *427 Weibchen, mit Eiern und Embryonen gefüllt, die im Wesentlichen bereits die Formverhältnisse ihrer Eltern hatten. Genitalöffnung, After und Mundöffnung liessen sich nicht nachweisen, wie denn auch der vordere Ab- schnitt des Darmkanales zu fehlen schien. Verf. glaubt, dass der Wurm parthenogenesire, und denkt sogar an die Möglichkeit einer Heterogenie, wie bei Asc. nigrovenosa, ohne dafür jedoch weitere Gründe beibringen zu können. Der neue Genusname knüpft an die Existenz dreier spitzer Lippen (spinous lips) an. Das Schwanzende ist kurz gestutzt. Aus der Darstellung, welche v. Wille moes-Su hm (Zeitschrift f. wissensch. Zool. Bd. XXI. S. 170—200) von Filaria oder Ichthyonema globiceps Bcned. aus Urano- scopus geliefert* hat, ersehen wir zu unserer Ueberraschung, dass dieses Thier, dessen Weibchen schon durch Körper- form und Grösse (200 Mm. lang, 1—2 Mm. dick) an Fila- ria medinensis erinnert, auch in anatomischer Beziehung mehrfach derselben sich anschliesst. Es gilt dies nicht bloss in Bezug auf den Mangel des Afters, sondern na- mentlich auch von dem weiblichen Generationsapparat, der, ganz wie bei Fil. medinensis, der Vulva entbehrt und einen Bruterfüllten einfachen Schlauch darstellt, welcher neben dem Darme hinzieht und an den Enden mit einem kurzen und dünnen, gewundenen Ovarium in Verbindung ist. Auch die Gestaltung der Embryonen zeigt eine grosse Aehnlichkeit mit Fil. medinensis, so dass man sich kaum der Vermuthung enthalten kann, es möchte die erste Le- benzeit unseres Wurmes gleichfalls in Cyclopen verbracht werden. Dem Verf. sind diese Beziehungen zu Fil. medi- nensis übrigens entgangen; er denkt, wie Schneider, an eine nähere Verwandtschaft mit Mermis, obwohl er dafür nicht mehr, als die Abwesenheit des Afters anzuführen im Stande ist. Die äussern Bedeckungen sind dünn, die Muskulatur ist schwach und ohne Querfasern, das Seiten- band breit und allem Anschein nach ohne Längsgefäss, wie denn Verf. überhaupt keine sichere Spur des Excretions- organes aufzufinden vermochte. Der Nervenring liegt in geringer Entfernung hinter dem Munde und wird aus 428 Leuckart: Bericht üb. d. Leist in d. Naturgeschichte vier Ganglien gebildet, von denen deutliche Nerven aus- gehen. Die Eier unterliegen einer Furchung, die sich dadurch von dem gewöhnlichen Verhalten unterscheidet, dass sie nur die nächste Umgebung des Keimbläschens betrifft. Samenkörperehen liessen sich übrigens in den weiblichen Thieren nicht nachweisen. Auch wurden die Männchen, die bekanntlich eine sehr geringe Grösse be- sitzen (6 Mm. lang, 0,1 Mm. breit), im Gegensatze zu den Weibchen aber äusserst beweglich sind, zumeist an Orten gefunden, die von der Fundstelle der Weibchen, den Ge- schlechtsdrüsen, räumlich entfernt waren, besonders im Darm und der Gallenblase. Der Penis besteht aus einem zweispitzigen Spiculum, das zwischen zwei kurzen Klap- pen am Hinterleibsende hervortritt. Das hintere Körper- ende des Weibchens ist, wie das Vorderende, einfach abgerundet. Die schon im letzten Berichte (S. 288) angezogenen Beobachtungen Balbiani's über die Eier und die Em- bryonalentwickelung von Eustrongylus gigas werden in dem Journal de l'anatomie et de la physiologie 1870. Nr. 2 (15 Seiten mit 1 Tafel) ausführlich mitgetheilt. Da die wesentlichsten Resultate der betreffenden Untersu- chungen schon früher hervorgehoben sind, beschränken wir uns darauf, die zum Schlüsse von unserem Verf. aus- gesprochene Vermuthung, als könnten die von Wuche- rer und mir bei der brasilianischen Hämaturie beobach- teten, mit dem Urin entleerten — nach neueren Unter- suchungen auch im Blute der Kranken lebenden — Nema- todenformen in den Entwickelungskreis des Eustrongylus gehören , als eine durchaus verfehlte zu bezeichnen. Grösse und Form der Würmer schliessen jede Möglich- keit einer Identificirung aus. Bollinger veröffentlicht eine pathologisch-anato- mische und klinische Untersuchung über „die Kolik der Pferde und das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien" (München 1870. 264 Seiten in Octav mit zahlreichen Holz- schnitten), ein Werk, das über die Natur und die Ent- stehungsweise der so vielfach beobachteten Blutgeschwül- ste keinen längeren Zweifel zulässt und, von Neuem den der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 429 Beweis liefert, wie wichtig die Feststellung der helmin- thologisehen Thatsachen für das richtige Verständniss der pathologischen Processe ist. Mit überzeugenden Grün- den wird von unserem Verf. der Nachweis geliefert, dass die gefährlichen Erscheinungen der sog. Kolik bei den Pfer- den auf embolischen Vorgängen beruhen, die von dem wandständigen Thrombus der aneurysmatischen Darmar- terien ausgehen und somit in letzter Instanz auf das Scle- rostomum equinum zurückzuführen sind, das durch sein Einwandern und sein Wachsthum die einzige Ursache der pathologischen Veränderungen der betreffenden Ar- terien abgiebt. Ein jedes Aneurysma enthält (nach den vom Verf. beobachteten 60 Fällen) durschnittlich 9 Wür- mer, doch giebt es Fälle, in denen die Zahl derselben in einem einzigen Pferde über 100 (121) beträgt. Für die eigentliche Helminthologie hat unser Verf. übrigens durch seine Untersuchungen keine neuen Thatsachen beigebracht. Was er in dieser Beziehung mittheilt, schliesst sich genau an die Darstellungen an; die Ref. in seinem Parasiten- werke über die Lebensgeschichte und die Entwickelung des Sclerostomum equinum beigebracht hat. Als Sclerostoma pinguicola beschreibt Verrill einen mehrfach im Fette des Nord- Amerikanischen Schweines von ihm beobachteten Strongyliden mit symmetrisch ent- wickelter grosser Mundkapsel und völlig ausgebildeten Geschlechtsorganen. Silliman's Amer. Journ. 1871. Vol. I. p. 223 mit Holzschnitt. Spätere Beobachtungen von Fl et scher (ibid. p. 435) liefern den Nachweis, dass dieser Wurm in gewissen Districten Nord-Amerika' s ausserordentlich häufig ist und meist eingekapselt in der Nachbarschaft des Nierenbeckens oder im Nierenbecken selbst gefunden wird, so dass er vielfach mit dem Namen kidney - worm bezeichnet wird. Das Vorkommen sowohl im Fette, wie an andern Orten, in den Bronchien, der Lebervene und dem rechten Her- zen, darf als Ausnahme betrachtet werden. Auch die Eier werden häufig im Nierenbecken, so wie in den Wurmcysten, die neben dem weiblichen Wurme auch gewöhnlich das Männchen beherbergen, angetroffen. Die 430 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Kreuzlähme, die das Vorkommen der Würmer als ein ziemlich constantes Symptom begleitet, ist ihrem Ursprung nach noch nicht aufgeklärt. (Der betr. Wurm ist übrigens nicht neu, sondern mit Stephanurus dentatus Dies., der von Natter er in dem Chinesichen Schweine Brasiliens entdeckt, auch in Deutschland schon öfter im Fette an- getroffen worden, identisch.) Nach Cobbold (Natur e 1871. Oct.) findet sich Ste- phanurus auch in den Schweinen Australiens. Leisering berichtet über Wurmknoten von 1 Ctm. Durchmesser, die das submucöse Bindegewebe des Dünn- darmes eines Tigers in grosser Menge durchsetzten und den Tod des Trägers herbeiführten. Die Geschwülste enthielten je einen Strongylus tubaeformis. Jahresber. der Gesellsch. f. Natur- und Heilkunde in Dresden 1871. S. 34. Durch eine spätere und ausführlichere Mittheilung desselben Falles (Bericht über das Veterinärwesen im Königreich Sachsen für 1870. Dresd. S. 20—28) erfahren wir, dass die Knoten meist eine grössere Anzahl von Würmern (etwa 3—6), Männchen und Weibchen durch- einander, beherbergten. Dieselben lagen in einem System blutgefüllter Gänge und Canäle, in denen sich mit dem Mikroskop auch die Eier auf verschiedenen Entwicke- lungsstufen und selbst junge Würmchen nachweisen Hes- sen. Ueber die Beschaffenheit der letztern wird nur ange- geben, dass sie kaum grösser gewesen seien, als die noch von den Eihüllen umgebenen Embryonen. Vermuthlich waren dieselben zu einer Auswanderung bestimmt, bei der eine kleine im Centrum des Knotens gelegene Oeffnnng als Ausgangspunkt dienen dürfte. Die weiteren Schick- sale der Auswanderer blieben unbekannt , obwohl die Häufigkeit des betreffenden Leidens unter den grossen Katzen des Amsterdamer zoologischen Gartens vermuthen lässt, dass dieselben auf einem engen Territorium abspielen. Ehlers beobachtete, wie das auch Ref. gethan hatte (J. B. 1869. S. 289), die Embryonalentwickelung in den nach Aussen abgelegten Eiern des Syngamuä tra- chealis und stellte sodann auf experimentellem Wege fest, dass die Embryonen ohne Zwischcnwirth in ihren der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 431 Träger überwandern. Siebenzehn Tage nach der Fütte- rung waren die Weibchen schon mit reifen Eiern er- füllt, am zwölften Tage bereits in Copula. Sitzungsber. der physik.-med. Gesellsch. zu Erlangen. Dec. 1871. (Ref., der auch mit diesem Schmarotzer experimentirte, suchte den von ihm verinutheten Zwischenträger vergebens unter Fliegenmaden und ähnlich lebenden Insekten. Dagegen war er so glücklich, die erst vor Kurzem eingewanderten Thiere mit einem einfachen provisorischen Mundnapfe noch isolirt und geschlechtlich indifferent in der Trachea aufzufinden.) Zenker spricht sich gegen die „Rattentheorie" der Triehinose aus und erklärt die Verbreitung der Trichinen unter den Ratten für eine seeundäre Erscheinung. Archiv für klinische Medicin Bd. VIII. S. 368. Wenn man die Frage dahin präcisirt, ob die Schweine oder die Ratten für den Umtrieb und die Existenz der Trichinen die grössere Bedeutung haben, dann kann die Antwort nach Ansicht des Ref. kaum zweifelhaft sein. Nach den Zu- sammenstellungen des Verf.'s sind in Deutschland mehr als 8% Ratten mit Trichinen behaftet — wo fände sich bei uns ein nur annäherungsweise ähnliches Verhältniss unter den Schweinen ? Obwohl man nach den an Ascaris mystax angestell- ten Beobachtungen des Ref. mit ziemlicher Gewissheit vermuthen durfte, dass auch die Asc. lumbrieoides in noch embryonaler Form und Grösse in den Menschen einwan- dere, sind bisher nur wenige Jugendformen, keines un- ter 20 Mm. Länge, zur Untersuchung gekommen. Um so interessanter erscheint der Fund von achtzehn jugendli- chen Exemplaren, die von Heller aus dem mittleren Dünndarm eines Geisteskranken neben einander gesam- melt wurden und^von 2,75 — 13 Mm. maassen, aber sammt und sonders, wenn auch geschlechtlich noch unreif, schon die Mundbildung des ausgebildeten Thieres zeigten. Si- tzungsber. der physikal. -med. Gesellschaft zu Erlangen Juni 1872. Bütschli publicirt (Zeitschrift für wissensch. Zoo- logie Bd. XXI. S. 252—293. Tab. XXI u. XXII) „Unter- 432 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte suchungen über die beiden Nematoden der Periplaneta — Blatta — orientalis", Oxyuris Diesingii und Ox. blattae Hammersehm., die in der That beide dem Gen. Oxyuris zugehören und sich auch sonst als nahe verwandte Formen erweisen. Die letztere ist beträchtlich seltener, als die erstere, die fast bei jeder Schabe gefunden wird und ge- wöhnlich in allen Entwickelungszuständen vorkommt, von solchen, die erst vor Kurzem das Ei verlassen haben kön- nen, an bis zu reifen Weibchen und Männchen. Ebenso häufig sieht man frisch gelegte Eier, die mit dem Kothe nach Aussen abgehen und sich ausserhalb des Trägers darin entwickeln, so wie leere Eischalen mit abgespreng- tem Deckel, so dass die ganze Lebensgeschichte des Pa- rasiten um so leichter zu übersehen ist, als die Schab'en bekanntlich ihren eigenen Koth fressen. Die Männchen stehen, von den Genitalien natürlich abgesehen, in äus- serer Gestalt und anatomischer Bildung den Jugendfor- men vielfach näher, als die Weibchen, besonders bei O. blattae, bei der das Weibchen mit Eintritt der Geschlechts- reife am Vorderdarme einen ansehnlichen Blinddarm ent- wickelt, der bei den Männchen höchstens durch eine Er- hebung angedeutet ist. Von anatomischen Besonderhei- ten erwähnen wir das Vorkommen einer Ampulle hinter dem Porus exeretorius und einer Anzahl von etwa fünf plattenförmigen Scheiben, die in ziemlich regelmässigen Abständen hinter einander den Medianlinien aufsitzen und die queren Ausläufer der benachbarten Muskelzellen in sich aufnehmen. In den Wandungen des Pharynx und Pharyngealbulbus glaubt Verf. einen versteckten Zellenbau erkannt zu haben. Ebenso beschreibt er am Schlunddarme zahlreiche Ringmuskelfasern. Die männliche Schwanz- bildung zeigt bei beiden Arten mancherlei Abweichun- gen undEigenthümlichkeiten, die sich jedoch ohne Zwang auf die bei anderen Oxyuriden bekannten Verhältnisse zurückführen lassen. v. Willemoes-Suhm beschreibt das bisher noch unbekannte Männchen von Oxyuris brevicaudata und schildert die Embryonalentwickelung von Oxyuris spini- cauda aus Locuta muralis , die nur zwei Tage in An- der niederen Thiere während des J. 1870 u. 1871. 433 spruch nimmt. Der Versuch, die embryonenhaltigen Eier an Neuropterenlarven, Tubifex und Planorbis zu verfüt- tern, führte zu keinem Resultate, wohl aber wurden bei einer Mauereidechse , der 16 Tage vorher eine Portion solcher Eier beigebracht war, im Darm ausser einem alten Weibchen fünf junge und unreife, etwa 1 Mm. lange Würmer aufgefunden, die möglicher Weise von der In- fection herrührten. Zeitschrift für wiss. Zool. Bd. XXI. S. 180 — 190, zur Entwicklung der Oxyuriden. Perrier beschreibt eine neue grosse (20 — 25 Mm.) Art des interessanten Genus Hedruris, H. armata, die in der Mundhöhle von Emys picta lebt, und macht dabei einige Angaben über den inneren Bau derselben. Die Schwanzpapillen des Männchens werden (sicherlich mit Unrecht) als die hinteren Ausmündungsstellen des Excre- tionsorganes gedeutet. Das Weibchen enthält in seinem Schwanzende zwei Paar Drüsen die (bei H. androphora, wo sie gleichfalls vorhanden sind, als einfache Zellen er- scheinen, und) vom Verf. als Giftdrüsen in Anspruch ge- nommen wTerden. Ebenso soll der Pharynx vor dem Nervenringe durch zahlreiche paarweis angeordnete OefT- nungen mit zwei seitlich gelegenen Speicheldrüsen in Verbindung stehen. Cpt. rend. 1871. T. 72. p. 337—339, ausführlich Nouv. arch. du musee d'hist. nat. T. VIII mit 2 Tafeln. (Bei dieser Gelegenheit mag noch erwähnt sein, dass Hedruris androphora ihre Jugendzeit einge- kapselt in der Leibeshöhle von Asellus aquaticus verlebt und mit zunehmender Grösse hier auch allmählich ihre geschlechtliche Differenzirung eingeht.) Derselbe schildert (sur un appareil motenr des val- ves buccales des cucullans, Ann. des sc. natur. T. XV. Nr. 11. 8 Seiten mit Abbildungen) die paarigen Mund- organe von Cucullanus und legt dabei eine neue grosse Art aus Emys picta (C. Dumerilii) zu Grunde, bei der die Anhänge des Klappenapparates eine ungewöhnliche Entwickelung besitzen. Verf. unterscheidet an densel- ben ausser den drei Paar rückwärts gerichteten He- beln, von denen die zwei Seitenpaare mit deutlichen Muskeln in Verbindung stehen, noch einen elliptischen Archiv f. Natura XXVII. Jahrg. 2. Hd. DD 434 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte. Cbitinring, der die hinteren Enden der Mundklappe urn- fasst und bei einer bestimmten Stellung der Hebel der Art auf dieselben drückt, dass die beiden Klappen von einander weichen. Den Vergleich der Klappen mit dem Mundnapfe der Strongyliden weist Verf. als unnatürlich zurück; er möchte darin mehr die Analoga der Filaria- lippen sehen. Nach Zürn's Untersuchungen (Wochenschrift für Thierheilkunde und Viehzucht 1871. Nr. 9) gebiehrt Spi- roptera concinnata (= Onchocerca reticulata) lebendige Junge von 0,22 Mm. Länge und 0,088 Mm. Breite, viel- leicht, wie Ref. vermuthen möchte, dieselben Nematoden, die man als filarienartige Hämatozoen des Pferdes be- schrieben hat. Nach dem Absterben gehen diese häufi- gen Parasiten einen Verkalkungsprocess ein. Fr. Müller bemerkt gelegentlich (Bruchstücke zur Naturgesch. der ßopyriden, Jenaische Zeitschrift Bd. VI. 1870. S. 57), dass ein kleiner bei Desterro in Cerithium- schalen häufiger Einsiedlerkrebs sehr häufig von einem Fadenwurm bewohnt werde, der eine verhältnissmässig riesige Grösse habe und mit seinen Windungen durch die Wand des von ihm ausgedehnten Hinterleibes hin- durchschimmere. (Auch bei Carcinus maenas sind bekannt- lich solche grosse Nematoden gefunden,) Radkewitz findet in Enchy traeus vermicularis einige nicht näher bekannte Nematoden. A. a. 0. Ebenso beobachtete Ulian in einen noch unvollstän- dig entwickelten Nematoden in Sagitta pontica. Ueber die pelagische Fauna des Schwarzen Meeres, a. a. O. van Beneden erwähnt in seinem Werke über die Belgischen Fische und ihre Parasiten als neu: Ascaris ungulata aus Labrus maculatus, A. clupeae aus Clu- pea harengus, Ascarop sis (n. gen.) morrhuae aus Mor- rhua vulgaris (PI. III. flg. 11), einen kleinen Wurm mit ver- dünntem Kopfende, stark gerunzelter Cuticula und Eiern, deren einer Pol sich in ein Paar fadenförmiger Anhänge fortsetzt, Dacnitis gadorum ebendah., D. conger aus Con- ger vulgaris, Eustoma truncatum ausRaja clavata (PI. III. fig. 9). Eine vonM'Intosh bei Carcinus maenas als Zwi- der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 435 sehen wirth beobachtete Nematode wird im geschlechts- reifen Zustande als Coronilla robusta im Magen von Raja circularis aufgefunden. Gervais fand in den Lungen von Delphinus del- phis ein neues Trichosonum. Cpt. rend. T. 71. p. 780. Von Grimm werden 18 Arten Nematoden aus dem Gouvernement St. Petersburg aufgeführt, 12 Ascaris, 1 Ancyracanthus, 2 Agamoneina, 1 Leptodera, 1 Cucul- lanus, 1 Trichosoma. Beiträge zur Fauna des Gouver- nements St. Petersburg, in den Verhandl. des dortigen natu r forschenden Vereines T. IL p. 84. Acanthocephali. Schneider überzeugt sich auf experimentellem Wege (Sitzungsber. der oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde 1871. März 4 S.), dass die Enger- linge die Zwischenwirthe des Echinorhynchus gigas abge- ben. Die Schweine verstreuen die Eier derselben über den Boden , der von den Engerlingen durchwühlt wird. Die letztern inficiren sich mit den Eiern und liefern die daraus entwickelten Echinorhynchen später wieder an die Schweine ab. Die Metamorphose der Würmer ge- schieht in der Leibeshöhle der Engerlinge, in der die Embryonen schon wenige Tage nach der Einwanderung unter Verlust ihrer primitiven Form zur Reife kommen, während sie bei Ech. proteus bekanntlich eine längere Zeit hindurch beweglich bleiben. Ref. kennt die von Schneider beobachtete Entwickelungsweise auch von anderen Echinorhynchen, besonders von Ech. angustatus, dessen Embryonen Beweglichkeit und Form bereits ver- lieren, bevor sie die äussere Hülle des Darmes durch- setzt haben. Trotz dieser Verschiedenheit ist die Anlage und Entwickelung des späteren Echinorhynchus übrigens in beiden Fällen die gleiche. Die centrale Zellenmasse, die Schneider auch bei seinen Larven beobachtete und aus einer Schichtung des Embryonalkörpers herleitet, die- selben Zellenmasse also, die den späteren Echinorhyn- chus mit Ausschluss der Hautschicht liefert, ist auch hier 43ß Leuckart: Bericht üb. <1. Leist. in d. Naturgeschichte das Entwickelungproduct des von Anfang an im Embryo persistirenden centralen Körnerhaufens. Eigentümlich und abweichend von den mir bekannten Formen ist das Verhalten der in der Hautschicht der Larven auftreten- den grossen Kerne, die sich bei Echinorh. gigas im Kopfende, in der Halsgegend und dem Hinterleibe ziem- lich regelmässig zu einem Gürtel zusammengruppiren und hinten allmählich in lange Stränge auswachsen, welche jederseits die Laterallinie des Körpers begleiten und im erwachsenen Thiere nahezu die Länge des gesammten Leibes erreichen. Die sog. schwimmenden Ovarien sind nach den Beobachtungen unseres Verf.'s nicht frei in der Leibeshöhle enthalten , sondern in zwei dünnhäutigen Säcken, welche die Rücken- und Bauchhälfte des Thieres erfüllen und in der Längsachse, wo sie aufeinander stos- sen, einen Zellenstrang zwischen sich nehmen, der ge- wöhnlich als Ligament bezeichnet wird, seiner morpho- logischen Bedeutung nach aber einem Darme entsprechen dürfte (?). Den Gesammtbau der Echinorhynchen betreffend wird schliesslich von unserem Verf. noch die Vermuthung ausgesprochen, dass diese „gar keine einfachen Thiere seien, sondern Doppelthiere, und zwar in der Weise, dass der Rüsselapparat das eine, das sog. Geschlechtsorgan das andere Thier darstelle, während die Leibeshülle gemeinsam sei. Beide Thiere seien mundlos und jedes zu einem besondern Zwecke modificirt". Wir müssen es dem Verf. überlassen, diese Ansicht, „der die Entwickelungsge- schichte überaus günstig sei", in der in Aussicht gestell- ten ausführlichen Abhandlung speciellcr zu begründen. Sal ensky's Mittheilungen über die Organisation von Echinorhynchus angustatus (in den russischen Schriften der naturf. Gesellsch. zu Kiew Vol. J. 1870. p. 305—308. Tab. XIV) betreffen vornämlich den Bau des Rüssels mit Receptaculum und die Lemnisken, enthalten aber kaum Neues von Bedeutung. Grimm fand in der Umgebung von St. Peters- burg sieben Arten des Gen. Echinorhynchus, die aber sämmtlich schon bekannt sind. A. a. O. Echinorhynchus brcvicollis n. sp. aus Balaenoptcra der niederen Thiere wahrend der J. 1870 u. 1871. 437 Sibbaldii, Malm, Monogr. illustree du Balenoptere trouve sur la cöte occident. de Suede. Stockholm 1867. Ech. roscus n. sp. aus Labrus trimaculatus, erwähnt bei van ßcneden 1. c. p. 46. Kcnt fischt an der Portugiesischen Küste mit Ap- pendicularien einen fast zollgrossen Körper, den er für die Larve eines Echinorhynchus halt , obwohl derselbe damit nicht die geringste Aehnlichkeit hat, vielleicht eher als isolirtcr Saugmagen einer Siphonophore gedeutet werden könnte. Quarterly Journ. micr. sc. T. XIX. p. 270. PI. XIV. Fig. 7. 2. P 1 a t o d e s. Hirudiiiei. Die schon im letzten J. B. (S. 304) nach einer vor- läufigen Mittheilung kurz angezogenen Untersuchungen Vaillant's über die Anatomie von Pontobdella werden in den Annalcs des sc. nat. Zoolog. T. XIII. p. 1 — 71. PI. VIII u. IX unter dem Titel Contribution ä l'etude ana- tomique du genre Pontobdelle ausführlich veröffentlicht. Die Arbeit enthält mancherlei Neues, besonders über Darm, Gefässsystem und Geschlechtsorgane, würde aber bei besserer Kenntniss der Litteratur und grösserer Vertraut- heit mit den histologischen Fragen und Untersuchungs- methoden wohl noch befriedigendere Resultate geliefert haben. Dass der Verf. den Chylusmagen mit seinen An- hängen nur zur Sammlung des gesogenen Blutes dienen lässt, als eine Art Kropf betrachtet, ist schon früher er- wähnt worden. Die Verdauung soll in dem darauf fol- genden Darme geschehen, der bei Beginn sich in zwei stumpfe Taschen aussackt und zahlreiche kleine Drüs- chen in seiner Wandung aufweist. Das Gefässsystem, das eine färb- und körnerlose Flüssigkeit enthält, ist ver- hältnissmässig einfach angeordnet, zeigt aber trotz der Anwesenheit einer gekammerten Leibeshöhle ausser den Medianstämmen auch zwei Seitengefässe, die mit den er- sten freilich (von dem hinteren Ende abgesehen) nur 438 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte durch Capillaren zusammenhängen. Ueber die Function dieses Gefässsapparates ist Verf.übrigens im Unklaren. Da er auch in der Leibeshöhle eine Flüssigkeit aufgefunden hat, die nach Art des Blutes körperliche Elemente in sich enthält, ist er fast geneigt, darin einen excretorischen Apparat zu sehen. Die Vasa defcrentia sind ohne die sonst bei den Blutegeln vorhandenen Frostataknäuel, zeigen dafür aber ein Paar lange, vom Verf. als Samen- blasen gedeutete Anhangsschläuche. Ein Penis fehlt, ob- wohl beide Samenleiter vor ihrer medianen Ausmün- dung in eine birnförmige Blase anschwellen. Die Eier- stöcke erscheinen unter der Form zweier ansehnlicher Schläuche, die sich in die Oviducte fortsetzen und mit- telst einer birnförmigen unpaarigen Erweiterung ausmün- den, vorher aber jederseits ein hörn- oder keulenförmi- ges Anhangsorgan tragen, das nach der Darstellung unseres Verf.'s eine Anzahl dünner Gänge aufnimmt, de- ren weiteres Verhalten nur unvollkommen erforscht wurde. Verf. ist geneigt, diesen Apparat nach Analogie der übrigen Plattwürmer als Dotterstock in Anspruch zu nehmen. Aus den aphoristischen Mittheilungen, die Kowa- lewsky über die Entwickelung der Hirudineen, beson- ders Nephelis, macht, geht mit Bestimmtheit hervor, dass dieselbe in den wesentlichen Zügen mit der Entwicke- ln ngsgeschichte der Regenwürmer übereinstimmt. Auch bei den Hirudineen nimmt das Nervensystem aus dem Hautblatt seinen Ursprung, während der Keimstreif, resp. das daraus hervorgehende Muskelblatt, die Leibesmusku- latur und die Darmfaserschicht liefert. Die Spalte, wel- che diese beiden Muskelschichten trennt, verwandelt sich in die beiden Seitengefässe, die also auch vom embryo- logischen Standpunkt aus der Leibeshöhlc entsprechen. Die ersten Vorgänge der Furchung und Blastodermbil- dung betreffend, konnte Verf. die Angaben Rathke's (gegen Ratzel, J. B. 1869. S. 305) durchweg bestätigen. Embryologische Untersuchungen a. a. 0. S. 2, 3. Auch Metschnikoff berichtet nach Untersuchun- gen an Clepsinc über die Keimblätter und deren Meta- der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 439 morphose (Bullet. Acad. imp. St. Petersbourg T. XV. p. 505 und 506). Schon bei dem ersten Auftreten des Keimstreifens lassen sich drei Blätter unterscheiden, von denen aber die zwei untern um diese Zeit bloss auf die Keimstreifen beschränkt sind. Die Veränderungen der- selben beginnen erst nach der Verschmelzung der Keim- streifen und betreffen vornämlich wieder die beiden letz- teren. Während das äussere Blatt, das von Anfang an als ein dünnes Häutchen erscheint, zu der Epidermis wird, bildet das zweite sich in das centrale Nervensy- stem um. Gleichzeitig erleidet das untere dicke Blatt im obern Theil des Embryo eine Spaltung, in Folge de- ren sich eine Reihe von Höhlungen bildet, die durch Scheidewände von einander getrennt sind. Durch Fort- schreiten dieser Spaltung wird die Zahl der würfelför- migen Höhlen vergrössert. Man kann sehr leicht die Ueberzeugung gewinnen, dass das sich spaltende Blatt die äussere (vielleicht auch die innere) Wand des Mit- teldarmes, den sog. Fettkörper und die Segmentalorgane liefert. Der Vorderdarm entsteht aus einer Verdickung des obersten Blattes. Grube liefert (Archiv für Naturgesch. 1871. S. 87 — 121. Tab. III, IV) „Beschreibungen einiger Egelarten", die bis auf wenige, meist vom Verf. selbst schon früher charakterisirte Arten sämmtlich neu sind und mehrfach unser Interesse in Anspruch nehmen, zumal sie zum Theil aus Gegenden stammen (dem Baikalsee, Desterro), die bisher auf ihre Egelfauna kaum näher untersucht sind. Die beschriebenen Arten sind folgende: Hirudo quinque- lineata Blagoweschtschensk, H. elegans Gr. Neu-Holland, H. novemstriata Gr. ebendah., H, brevis Gr. Valdivia, H. (Oxyptychus Gr.) striatus Gr. Montevideo, Aulastomum gulo var. baicalensis, A. Kraussi Port Natal, A. wmbri- num Massachusets, A. oenops Missisippi. Cylicobdella lumbrieoides Desterro (eine fast regenwurmförmige sub- terrane Art ohne Augen und Kieferfalten), Nephelis 4-striata Gr. Nordamerika, Glepsine Budget Desterro (in Süss Wassergraben , wahrscheinlich aber auch identisch mit einer im Urwald auf Bäumen, in dem zwischen den 440 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Blättern der Bromeliacen sich ansammelnden Wasser leben- den Form), GL lineolaia ebendah., GL tuberculiferaS\\rma,mf Ol. octostriata Gr. Neu-Holland, Gl. carinata Baikalsee (mit gezackten reihenweis stehenden Rückenpapillen), OL mol- lissima ebendah., GL maculata Rathkc (nur ein Mal in zwei Exemplaren bei Königsberg gefunden), Piscicola conspersa Ungarn, P. torquata Baikalsce, P. multistriata ebendah. Das neu aufgestellte Gen. Cylicobdella hat als Geschlechts- charakter: Subtcrranea. corpus rotundato-depressum, clongatum, angustum , antrorsurn valde attenuatum, annulis pertectis ad 100, discus anterior haud dilatatus, posterior acetabuliforniis, anus rima transversa, satis magna, supra basin eius sita. Plicae maxillares crassiores nullae, pro iis plures teneriores, circulum componentes. Oculi haud distinguendi. Aperturae genitales inter 27raum et 28mum et inter 29mum et 30nium sitae. Ueber Pontobdella papütaia n. Australien siehe Grube, Jahresber. der naturhist. Sect. der Fehles. Ge- sellsch. f. vaterl Cultur 1871. S. 28. Verrili beschreibt in seinem 17. Beitrage zur Zoo- logie aus dem Museum von Yalc College (Silliman's Am. Journ. 1872. Vol. III. p. 126—139) gleichfalls eine Anzahl Süsswasseregel, sämmtlich aus Nord-Amerika: Cystobran- chus viridis n. auf Fundulus pisculentus, Ichthyobdella junduli ebendah., Clepsine parasitica Say, Gl. pieta h., GL modesta n., GL ornata n., CL papillifera n., GL pal- iida n., GL elegans n., Nephelis quadristriata Gr., N. la- teralis Say, N. marmorata Say, Nephelopsis (n. gen.) obscura n., Aulastomum lacustre Leidy, Semiscolex juve- nilis Kinbg., Hex ab de IIa (n. gen.) depressa n., Dcnio- cedes maculatus Kinbg., Macrobd eil a N(n. gen.) dc- cora Say. Das neue Geh. Nephelopsis, das die Eigenschaften von Ne- phelis, Trochcta und Aulastomum in eigenthümlicher Weise combi- nirt, wird folgendermaassen charakterisirt. Body broad and flat- tered behind the clitellus, rounded and tapering in front of it. Upper lip large, dilated, wrinkletl and radiately sulcated beneath ; Oesophagus with three broad folds as in Nephelis. Intestine simple, resembling that of Trocheta. Ocelli eight in the typical species. External male organ expanded at the end into a disk-like form with a raised margin and depressed centre, in which there is a four- der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 441 lobed orifice as in Trocheta. The internal male Organa resemble those of Aulastomum and Hirudo, the testicles being rather large rounded or pyri forme vesicles, appearently bat elevon on cach side. Hex ab de IIa n. gen. unterscheidet sich von Semiscolex durch die Bildung des Kopfes und Pharynx, so wie durch die Zehnzahl ihrer Augen. Body deprcssed posteriorly. Cephalic lobe prolon- gated, composed of four segments, with three longitudinal folds be- neath, followed by three transverse fleshy lobes or folds; below these the Oesophagus is furnished with six longitudinal plications. Ocelli ten; the fourth pair on the buccal segment, the fifth on the second segment behind the buccal. Anus dorsal, at the posterior end of the body. Acetabulum round, separated from the body by a deep constriction. Macrobdella erinnert an Aulastomum, Hirudo, Haemopis, unterscheidet sich von denselben aber folgeüdermaassen : Body strongly annulatecl, stout, broad, depressed throughout, tapering but little. Cephalic lobe large, rounded in front, composed of five seg- ments, its lower surface rugose with longitudinal sulcations and at the base having a transverse fold, which forms sockets for the pro- tection of the maxillae, when retracted. Maxillae three, stout and prominent, the outer edge denticulated, with about 50 to 60 teeths. Nine plications within the Oesophagus. Stomach voluminous, divided iuto several compartments, with very large and irregulär dilations or pouches on each side. Ocelli ten. Male orifice between the 26th. and 27th. segments, behind the mouth; vulva between the 31th. und 32th. Anal opening dorsal, in advance of the posterior sucker. Weiter gehören hieher: Nepheiis fervida und Ich- thyobdella punctata nn. sp. aus dem Oberen See, Smith and V er rill cbendas. Vol. IL p. 448. Ebenso handelt Leidy über Hirudo decora Say, den gewöhnlichen (medicinischen) Blutegel Nord Amerika's, und Aulastomum lacustris n. vorn Oberen See, eine Form, die nach ihrer Färbung leicht für eine Varietät des Eu- ropäischen Hirudo medicinalis gehalten werden könnte. Proceed. Acad. nat. bist. Philadelphia 1868. p. 229. Trematodes. Grimm erwähnt in seinen „Beiträgen zur Fauna des Gouvernements von St. Petersburg" (Verhandl. der Petersburger Gcsellsch. der Naturforscher T. II. p. 84 — 111) des Vorkommens von sechs Trematoden aus den 442 Leuckart: Bericht üb. d. Lcist. in d. Naturgeschichte Gen. Diplostomuni, Diplozoon, Gyrodactylus, Distomum (3sp.). Der anatomische Bau des Polystomum integerrimum wird von Stic da (Archiv für Anatomie und Physiologie 1870. S. 660—678. Tab. XV) zum Gegenstand einer eige- nen Abhandlung gemacht. Die Grundsubstanz des Kör- pers besteht aus einem einfach zelligen Bindegewebe, das auf der x\ussenfläche von einem einschichtigen Epi- thel bekleidet ist und im Innern von den gewöhnlich bei den Trematoden vorkommenden Muskeln durchzogen wird. Der Darmkanal verdankt seine Färbung einer einzigen Lage pigmentirter Epitelzellen. Ein exeretori- sches Gefässsystem ist vorhanden, obwohl sich dessen Mündungsstelle nicht sicher nachweisen Hess. Das Ner- vensystem ist ein am Schlundkopf gelegenes Querband. Die männlichen Organe bestehen aus einem an der Bauch- tläche gelegenen gelappten Hoden mit Vas deferens, und einem Penis , dessen Ausmündung durch einen Kranz kleiner Häkchen ausgezeichnet ist. Ebenso lässt sich am weiblichen Apparate ein unpaarer Keimstock, ein paariger Dotterstock, eine Schalendrüse und ein Vaginalkanal nachweisen, die der Art mit einander in Verbindung sind, dass der Ausführungsgang des Keimstockes und der gemeinschaftliche Dottergang sich zu einem die Schalen- drüse durchsetzenden Kanäle vereinigen, der dann den Vaginalkanal bildet. Die verhältnissmässig grossen Eier werden sofort nach ihrer Bildung aus dem Körper ent- fernt, so dass es zur Bildung eines utcrusartigen Eibe- hälters überhaupt nicht kommt. v. W i 1 1 e m o e s - S u h m berichtet (Nachrichten von der k. Geselisch. d. Wiss. zu Göttingen 1871. No. 7), dass es ihm gelungen sei, die Embryonen von Polysto- mum integerrimum in kleinen Aquarien zur völligen Ent- wickelung zu bringen. Sie sind mit Flimmerhaaren be- deckt und bestehen, wie die Mutter, aus Vorderleib und Saugscbeibe , aber die letztere ist noch ohne Saugnäpfe und das spätere Hakenpaar, dafür aber am Rande, wie bei Gyrodactvlus clegans, mit sechsaehn kleinen Häkchen besetzt, Am Vorderende stehen vier Augen, wie sie der niederen Thiere während der ,T. 1870 u. 1871. 443 auch noch bei jungen Polystonien der Harnblase vorkom- men ; ein Umstand, der es im hohen Grade wahrschein- lich macht, dass die Embryonen dircct in ihren späteren Wirth einwandern. Die Incubationszeit dauert 20 Tage. Der jüngere van Beneden handelt über die Bil düng und Entwickelung des Eies bei Amphistoma subcla- vatum, Distoma cygnoides, Polystoma integerrimum und Udonella caligorum. Alle diese Formen besitzen ausser dem eigentlichen Eierstocke, dem sog. Keimstocke (ger- migene), noch ein Paar Dotterstöcke (vitellogene), deren Epithclialproducte mitsammt der kleinen hellen Eizelle in eine feste Eischale eingeschlossen werden und zur Er- nährung des Embryo dienen, der aus dem zerklüfteten Ei sich hervorbildet. Die Dotterelemente erscheinen anfangs überall als Zellen, zerfallen aber während der Entwicke- lung des Embryo oder schon früher, bei Dist. cygnoides bereits vor der Ausscheidung, in einen feinkörnigen Brei. Die Schalenhaut von Amphistoma subclavatum besitzt an dem einen Pole, der hier anfangs excentrisch gelegenen Eizelle gegenüber , eine deutliche Micropyle , die von einer Verdickung der Eischale umgeben ist und oftmals mit einem ganzen Schöpfe von Samenfäden gesehen wurde. Das Keimbläschen persistirt und leitet durch seine Thei- lung die Bildung der Embryonalzellen ein, die nur aus dem primitiven Dotter hervorgehen. Die embryonale Flimmerbekleidung bildet sowohl bei Dist. cygnoides wie bei Amphist. subclavatum einen lose aufliegenden Mantel, unter dem man den übrigen Leib in deutlicher selbst- ständiger Contraction sieht. Recherches sur la composit. de l'oeuf 1870. p. 11—43. PL T— III. Das von dem älteren van Beneden beschriebene Nematobothrium filarina, das in Sciaena aquila lebt und aus den Cysten, in die es eingebettet ist, nur schwer sich hervorziehen läset, ist trotz aller Formähnlichkeit mit gewissen Nematoden ein echter Saugwurm. Seine Eier sind mit einem Deckel ausgestattet und enthalten einen Embryo, der, wenn auch durch Abwesenheit der Flimmerhaare ausgezeichnet, doch entschieden die Cha- raktere eines Trematodenembryo besitzt. Das vordere 444 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Körperende ist kragenartig abgesetzt und, wie bei den gleichfalls Üimnierloscn Embryonen von Dist. tcreticollc, mit einem kräftigen Ilakenapparate versehen, dessen ein- zelne Stücke eine sehr eigentümliche seitlich symmetri- sche Anordnung zur Schau tragen. Der übrige Leib ist mit Kalkkörpcrchen durchsetzt. On the embryonic form of Nemathobothrium fiiarina. By Edouard van Bene- den. Journ. microsc. sc. Vol. X. p. 137 — 144. PL VIII. v. W i 1 1 e m o e s - S u h m findet bei Planorbis margi- natus, den er in einem mit den Eiern des kleinen Lebcregcls mlieirten Aquarium hielt, in einzelnen Exemplaren die durch Wagen er (J. B. 1866. S. 277) bekannt gewor- denen Rodien der merkwürdigen Cercaria stylophora und sucht es wahrscheinlich zu machen, dass diese letztere in den Entwickelungskreis des Distomum lanceolatum ge- höre. Zeitschrift für wiss. Zoologie Bd. XXI. p. 175—179, zur Entwicklungsgeschichte des kleinen Leberegels. Ebenda macht (S. 179—181 mit Abbild.) unser Verf. einige Mittheilungen über den anatomischen Bau und die Embryonalentwickelung von Distomum megasto- mum, die bereits im Uterus vor sich geht. Der ausge- bildete, aber (bis auf einige wellenförmige Zusammen- ziehungen) noch bewegungslose Embryo ist blass und trägt an seinem vordere Ende einen „Stachelbesatz." Ref. ist übrigens fast geneigt, denselben nach der Zeich- nung für einen Besatz von Cilien zu halten, zumal diese auch bei den Embryonen von Dist. lanceolatum erst in späterer Zeit ihre Beweglichkeit gewinnen. Derselbe macht (Zeitschrift für wissensch. Zool. Bd. XXI. S. 382) auf ein Distomum aufmerksam, das nach Absolvirung des Cercarienzustandcs eine Zeitlang frei im Meere (Ostsee und Sund, von Mitte Juni an sehr häufig) lebt, sich mit dem Acetabulum an Wurmlarven und Cope- poden anhängt, dieselben ausfrisst und in der leeren Hülle zusammengerollt, nicht encystirt, umhertreibt. Wie Prof. Moebius vermuthet, gehört dasselbe zu Dist. oereatum der Häringe. Jedenfalls lässt die Bildung eines einzieh- baren Schwanzes, die während des Wachsthums im In- nern der Thierhülle gleichzeitig mit der Anlage der Gc- der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 445 schlechtsorgane erfolgt, keinen Zweifel, dass es den ap- pendiculaten Arten zugehört. Auch Ulianin berichtet, in der Bucht von Seba- stopol oftmals ein noch unentwickeltes frei schwimmen- des Distomum beobachtet zu haben, das sich mit seinem hinteren Saugnapfe häufig an Copepoden befestige. Seiner Organisation nach soll es dem im Schwarzen Meere bei Fischen weit verbreiteten Dist. ventricosum Rud. sehr ähnlich sein. Bemerkungen über die pelagische Fauna des Schwarzen Meeres, a. a. O. Stieda handelt (Archiv für Anat. u. Physiol. 1871. S. 31 — 40 mit Holzschnitt) „über den angeblichen inne- ren Zusammenhang der männlichen und weiblichen Or- gane bei den Trematoden" und liefert den Nachweis, dass das sog. dritte Yas deferens, das nach v. Siebold direct von dem einen Hoden zu der von mir als Scha- lendrüse gedeuteten Vesicula seminalis posterior hin- läuft, gar keinen Zusammenhang mit dem Hoden hat, sondern auf der Mittellinie des Rückens durch eine selbstständige Oeffnung ausmündet. Es ist der von Stieda schon früher bei Distomum hepaticum beschriebene Ka- nal (J. B. 1867. S. 279), der nach der damaligen Auffas- sung des Verf.'s dazu dienen sollte, die in übermässiger Menge abgesonderten Dotterballen nach Aussen abzulei- ten, jetzt aber auf die Analogie mit Bothriocephalus hin als die eigentliche Scheide der Trematoden in Anspruch genommen und nach seinem ersten Beobachter als Lau- rer 'scher Kanal bezeichnet wird. Blumenberg's Abhandlung „über den Bau des Amphistoma conicum" (Dorpat 1871. 39 Seiten in Quart mit einer lithographirten Tafel) betrifft einen Wurm, dessen Anatomie uns bereits vor geraumer Zeit durch Laurer's meisterhafte Untersuchung bekannt geworden ist. Begreiflich unter solchen Umständen, dass die Dar- stellung des Verf.'s vornämlich die Feststellung der hi- stologischen Verhältnisse zur Aufgabe hatte. Und diese Aufgabe ist in einer so vollständigen und eingehenden Weise gelöst, dass unsere Trematoden-Litteratur durch die vorliegende Arbeit in der That eine wichtige Berei- 440 Leuekart: Bericht ül>. d. Leist. in d. Naturgeschichte chcrung erfahren hat. In anatomischer Beziehung ist nur die Thatsache als neu hervorzuheben, dass das schon von Laurer gesehene sog. dritte Vas deferens, das nach der Meinung Siebold's eine directe Comniunication zwi- schen den männlichen und weiblichen Keimdrüsen herstel- len sollte, statt mit dem einen Hoden in Verbindung zu stehen, auf der Rückenfläche des hinteren Körpers nach Aussen führt, wie es in gleicher Weise auch schon von Stieda früher für das entsprechende Gebilde des Dist. hepaticum nachgewiesen wurde (J. B. 1867. S. 279). Da Verf. den Kanal gelegentlich mit Samenfäden gefüllt sah, nicht selten auch zwei Exemplare der Art auf einander befestigt fand, dass die ventrale Geschlechtsöffnung des einen der Rückenöffnung des anderen angenähert war, glaubt derselbe sich berechtigt, diesen sog. Laurer'schen Kanal als Scheide zu betrachten und dadurch eine Deu- tung in unsere Wissenschaft einzuführen, die alsbald auch in Stieda einen Vertreter gefunden hat. Die Angaben, die Verf. über den feineren Bau der einzel- nen Organe und Gewebe macht, stimmen im Grossen und Ganzen übrigens vollkommen mit der Darstellung über- ein, die der Ref. in dieser Beziehung von den Tremato- den überhaupt entworfen hat. Auffallend ist die mächtige Entwickelung und die Verbreitung der (vom Ref. auch schon bei Dist. hepaticum) beschriebenen einzelligen Haut- drüsen, deren Ausführungsgänge überall die äussere Kör- perhülle durchsetzen und im Umkreis der Körperöffnun- gen ganz besonders gehäuft sind, auch in den Saugnäpfen keineswegs fehlen. Aehniiche Drüsen finden sich im Umkreis des Oesophagus, wie am unteren Ende des Vas deferens, wo sie eine förmliche Prostata bilden, wie denn ja auch bekanntlich die Wand der sog. hinteren Samen- blase (Schalendrüse ;des Ref.) den gleichen Bau zeigt. Die vom Ref. gleichfalls als Drüsen beschriebenen zelli- gen Einlagerungen des Pharynx werden vom Verf. als colossale Ganglienzellen in Anspruch genommen, die mit ihren Ausläufern einzeln in die papillenförmigen Hervor- ragungen der Innenfläche hineindringen sollen. Aus dem die Genitalwand umgebenden Bindegewebe beschreibt der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 447 Verf. ganz ähnliche, aber kleinere Ganglienzellen, wie er solche denn auch in den Endanschwellungen des dem Oesophagus aufliegenden queren Markbandes auffand. Die daraus hervorkommenden Nervenstämme (deren Verf. sechs jederseits aufzählt, unter denen die hintersten, die sog. Seitennerven, die bei Weitem grössten sind), las- sen sich mit ihren Faserausläufern bis in die von dem subeuticularen Gewebe gebildeten Hautpapillen hinein verfolgen. Die letzten Endignngen der Nervenfasern zeigen eine kleine rundliche oder kolbenförmige Verdi- ckung. Das exeretorische System besteht aus der mit deutlicher Muskulatur versehenen Endblase und vier pe- ripherischen Stämmen, die sich paarweise im vorderen und hinteren Körper verbreiten und eine körnerhaltige Flüssigkeit führen. Flimmerhaare Hessen sich nur an wenigen Stellen in diesen Gefässen beobachten. Neu ist das Vorkommen derselben Gebilde auf den Epithelzellen des Darmes, wo bisher noch nirgends bei den Tremato- den derartige Apparate beobachtet wurden. Das Vor- kommen von Muskelfasern in der Wand des Darmkanales findet durch unsern Verf. seine Bestätigung. Das seit Zeder und Bremser nicht wieder auf- gefundene Distomum caudale Rud. gehört nach v. Wil- lemoes-Suhm (Zeitschrift für wissensch. Zool. Bd. XX. S. 97) zu denjenigen Formen, deren schwanzartig abge- setztes Hinterleibsende sich in den Vorderkörper hinein zurückzuziehen vermag. Der Cirrus mündet mit der Scheide zwischen Os und Acetabulum, nicht hinten, wie Rudolphi angiebt. Die untersuchten Exemplare stam- men aus dem Darme von Corvus alpinus. Distoma sinuatum (aus Ophidium barbatum) und D- fasciatum (aus Serranus scriba) besitzen Eier, deren Schale sich ganz ebenso wie bei Monostomum verrueosum aus dem Blinddarm der Ente in einen fadenförmigen langen Fortsatz auszieht, v. Will emoes - Suhm, Zeitschrift f. wiss. Zool. XXI. S. 181 u. 182. Bei Distomum capitellatum aus der Gallenblase von Uranoscopus scaber ist der eine Darmschenkel, wie bei D. eesticillus aus dem Darm von Lophius, um ein Viertel 448 Louckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte kürzer, als der andere. Dist. filiforme aus Cepola rubes- cens und D. sinuatum besitzen überhaupt nur einen ein- zigen Darmschenkel. v. W i 1 1 e m o e s - S u h m a. a. O. S. 182. In dem Darmkanal eines Alligators fand v. Wille- moes-Suhm (a. a. 0. S. 183 — 186 mit Abbild.) zwei neue Distomeen, die beide dureb die terminale Lage der Ge- schlechtsöffnungen, die runde Form und geringe Zabl der Eier, die Abwesenheit des Cirrus, so wie die sebwaebe Entwicklung des ßauchsaugnapfes unter sieb überein- stimmen, sonst aber sehr beträchtlich abweichen, indem die eine Art ein echtes Distomum ist (.D. psetidosto- mum n.) , während die andere sich durch den Besitz eines mit 19 Saugnäpfen der Länge nach besetzten un- paaren Haftlappens, der an die entsprechende Bildung der ectoparasitischen Gastrocotyle van Bened. et Hesse erinnert, als Repräsentanten eines neuen Genus Poly- cotyle (P. omaid) erweist. Das neue Genus trägt fol- gende Diagnose: Polycotyle v. Will.-S. Corporis pars anterior attenuata, incisura a parte posteriore secreta. Os sine acetabulis. Plectana un- cinis carentia, numerosa in lamella asymmetrica, corporis partem posteriorem longitudinaliter ornante. Ova subrotunda. Dem neuen Genus nahe verwandt ist allem Anschein nach das Olsson'sche Gen. Maeraspis, das vom Verf. freilich mit Aspidogaster zusammengestellt wird, nach dem Bau sei- ner — freilich nur unvollständig erkannten — Geschlechts- organe aber doch wohl den Distomeen zugehört. Verf. beschreibt M. elegans aus der Gallenblase der Chimaera monstrosa und giebt dem neuen Genus als Charakter : corpus elongatum; scutum ventrale longissimum, septis transversis plurimis et una serie loculorum intermediorum insigne. Os in apice colli. (Nova gencra parasit. 1. c. p. 3.) Ebendas. wird auch eine neues Tristomidengenus Microbothrium aufgestellt, das durch den Besitz eines kleinen hinteren Saugnapfes von den verwandten Arten auffallend abweicht (corpus planum, postice bothrio mi- nimo longitudinali lanecolato, inermi; crura intestini ra- ni.is extrorsum emittentia). Die Arten leben auf der der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 449 Rückenseite von Plagiostomen, M. apiculatum (2 — 5 Mm.) auf der von Acanthias vulgaris, M. (?) fragile 8 (Mm.) auf Raja batis. Was Grimm über die Anatomie des sog. Monosto- mum foliaceum des Störes mittheilt (Zeitschrift für wis- sensch. Zoologie Bd. XXL S. 499—502) stimmt in den wesentlichsten Zilien mit den älteren Angaben von Wa- gen er, ergänzt dieselben aber insofern, als der hintere Porus darnaah mit Bestimmtheit als männliche Oeffnung gedeutet werden darf. Bei jungen Exemplaren ohne Eier (6 Mm. lang) ragte aus dieser Oeffnung ein deut- licher Cirrus hervor, der später zu verschwinden scheint. Verf. nimmt unsern Wurm übrigens trotz der Abwesen- heit eines besondern Tractus als einen Trematoden in Anspruch, zumal auch die Embryonen, wie bei einigen Monostomumarten, zehn Haken tragen. (Nach Analogie der Trematoden darf man jetzt auch den zur Seite des Hinterleibsendes einmündenden zweiten weiblichen Ge- nitalgang als Scheide deuten.) Obwohl schon Wage- ner unser Thier unter dem Genusnamen Amphiline auf- führt, bringt Verf. dafür die Bezeichnung Aridmosio- mum in Vorschlag. Eine weitere Mittheilung über denselben Gegenstand findet sich in Grimm's russisch geschriebenen Beiträgen zur Fauna des Gouvernements von St. Petersburg a.a.O. S. 97—102. Mit Abbild. Gulliver beobachtete in der Schädelhöhle von Pe- tromyzon Planeri , zwischen Hirn und Knorpel , nicht selten zahlreiche kleine Platt würmer, die er als neu (?) betrachtet und als Neur onaia Lampretae bezeichnet. Quarterly Journ. micr. sc. Nov. 1872. (Die Würmer sollen den von Godsi r beschriebenen Parasiten an den Nerven des Stockfisches, N. Monroi Gull., verwandt sein. van Beneden erwähnt in seiner Abhandlung über die Fische der Belgischen Küste folgende neue Trema- toden: Octostoma heter ocotyle von den Kiemen der Clu- pea sprattus, Gaster ostomum vivae aus Trachinus draco, Gast, oiperae (PL III. Fig. 17) aus Trachinus vipera, Gast. Archiv für Natnrg. XXXVII. Jahrg. 2. Bd. EE 450 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte triglae (PL III. Fig. 15) aus Trigla hirundo, Gast. sp. in- nora. aus Cyclopterus lunipus, Echiiiostomum gadorum mit 24 Stacheln aus Merlangus carbonarius, Bistoma cestoi- des (PL IV. Fig. 9) von mehr als Zolllänge aus Raja batis, D. viviparum (PI. IV. Fig. 3) aus Mugil chelo mit Eiern, die bereits vor dem Ablegen einen flimmernden Embryo enthalten, D. obesum aus Cottus scorpio, D. aapidophori (PL IV. Fig. 16) aus Aspidophorus europaeus, D. labri ausLabrus maculatus, D.flavescens (PL V. Fig. 4) aus Go- bius minutus, D. callionymi (PL IV. Fig. 8) aus Callio- nymus dracunculus, D. rninimum aus Clupea sprattus, D. microphylla (PL IV. Fig. 2) und D. macrobothriwm (PL IV. Fig. 1) aus Osmerus eperlanus, D. roseum (PL IV. Fig. 10) aus Petromyzon Omalii. Beiläufig wird von unserem Verf. auch angeführt, dass sein Sohn Ed. v. ß. in der Nasen- höhle von Scymnodon ringens ein neues grosses Disto- mum (D. ringens) beobachtet habe. Zum Schlüsse erwähnen wir hier noch der von Gay auf dem chilesischen Flusskrebse (Aeglea) entdeckten Temnophila chilensis, die nach der von Philip pi neuer- lich veröffentlichten Beschreibung (Archiv für Naturwiss. 1870. I. S, 35—49. Tab. I) nur mit Unrecht von den frü- heren Zoologen den Hirudineen zugerechnet worden ist. Philippi selbst spricht sich freilich über die systema- tischen Beziehungen des Wurmes nicht näher aus ; er macht auch in der Deutung der von ihm beobachteten Organe mancherlei Missgriffe (indem er z. B. den Pha- rynx für den Magen, den Magen aber für die Leber er- klärt), allein immer ist es verdienstlich, das fast verges- sene Geschöpf wieder in die Erinnerung der Zoologen zurückgerufen zu haben. Nach Sem per, der den Pa- rasiten auf den Philippinen wiederfand, ist derselbe den Trematoden anzureihen, auf die auch der Besitz des Saug- napfes und die Abwesenheit von Flimmercilien hinweist. Sonst könnten allenfalls noch die Turbcllarien in Betracht kommen, zumal es von diesen Thieren auch Formen ohne Flimmerhaare giebt, wie ich ein solches Geschöpf hier in Leipzig beobachtete. Leidy beschreibt sogar para- der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 451 sitische Planaricn mit Endsaugnapf (Gen. Bdellura, J. B. Bd. XX. S. 346), die trotz der Abwesenheit der Tentakel jedenfalls der näheren Vergleichung mit Temnophila be- dürfen. Cestodes. Die Eier der Cestoden besitzen nach den Unter- suchungen des jüngeren van Beneden denselben Bau und dieselbe Entwickelungsweise, wie die der Tremato- den. Sie enthalten unter einer mehr oder minder festen äusseren Hülle eine kleine Eizelle (cellule germinative), die dem sog. Keimstocke (germigene) entstammt und von dem Secrete der sog. Dotterstöcke; das seine Zellennatur gewöhnlich schon vor der Entleerung verliert , umge- ben ist. Die Embryonalzellenbildung geht; wenigstens dem Anschein nach, durch Theilung der Eizelle vor sich. Nachdem die Vermehrung dieser Zellen bis zu einem bestimmten Grade fortgeschritten, hebt sich von dem Haufen eine peripherische Lage ab, und zwar ebensowohl bei den Tänien (T. bacillaris), wie bei den Bothriocepha- len. Aber während dieselbe bei den letztern zu dem Flimmermantel wird, geht sie bei den erstem allmählich zu Grunde, nachdem sich unter ihr noch eine bald ein- fache, bald auch mehrfache structurlose Hülle um den eigentlichen Embryonalkörper gebildet hat. Die letztere pflegt man unrichtiger Weise gewöhnlich als Schale zu bezeichnen, obwohl sie — nach der Analogie mit den Bothriocephalen und Trematoden — diesen Namen nicht verdient, vielmehr als Embryonaihülle zu bezeichnen ist. Rechereh. sur la composit. et la signification de l'oeuf p. 44—66. v. Willemoes - Suhm züchtet (Zeitschrift f. wis- sensch. Zool. Bd. XX. S. 94— 86). die Embryonen sowohl von Ligula, wie von Triaenophorus, die bereits nach 13, resp. 7 Tagen zum Ausschlüpfen kommen. Beide besitzen im Umkreis des hakentragenden Körpers einen Flimmer- besatz, der nach kurzer Schwärmzeit abgestreift wird. Der freigewordene Körper bewegt sich (Triaenophorus) kriechend, indem er amöbenartig einen Theil seiner Lei- besmasse vorstreckt. 452 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte van Beneden hebt in seinem Werke über die Fische der Belgischen Küste (p. 19) die interessante That- sache hervor, dass Raja clavata in der Jugend, so lange sie nur von Gammarinen und anderen kleinen Krebsen sich ernährt, ausschliesslich von Echinobothrien bewohnt ist, die auf den verschiedensten Entwickelungsstufen massen- haft mit diesen ihren Zwischenträgern aufgenommen wer- den. Dass Ligula ein genuiner Vogelparasit sei und nur in Vögeln zur Geschlechtsreife gelange, wird (p. 38) bezwei- felt ; es soll das Vorkommen derselben bei Warmblütern vielmehr zufällig sein. Ein bei Trigla gunardus massen- haft im Darme vorkommender Cestoscolex hat nicht selten ein gespaltenes Hinterleibsende mit je einer pulsirenden Blase (p. 31), so dass es den Anschein gewinnt, als wenn derselbe durch Längsspaltung sich vermehre. Die von M'Intosh in der Leibeshöhle und dem Hoden von Tubifex aufgefundenen (Transact. roy. Soc. Edinb. Vol. XXVI. p. 259, 265) cestodenartigen Larven ge- hören offenbar zu Caryophyllaeus. Vgl. J. B. 1868. S. 312. van Ben eden der Aeltere bestätigt das von seinem Sohne zuerst constatirte Vorkommen von eingekapselten Phyllobothrien bei den Delphinen, giebt davon eine Ab- bildung und hebt hervor, dass die Finnenkrankheit unter den betreffenden Cetaceen sehr häufig sei. Les cetac£s, leurs commensaux et leurs parasites 1. c. p. 360. Bottiche r in Dorpat fand in dem Dünndarm einer an Peritonitis (perforirendem Magengeschwür) verstor- benen Frau eine so grosse Menge von ßothriocephalen, dass deren Zahl auf nahezu hundert geschätzt werden konnte. Bis auf ein Exemplar, das einige Fuss maass und in den unteren Proglottiden schon entwickelte Geschlechts- organe zeigte, waren die Würmer sämmtlich noch klein, erst wonige Zoll lang, also erst vor Kurzem eingewandert. Fleisch und Fisch war von der in ärmlichen Verhält- nissen lebenden Person in den letzten Wochen nicht ge- gessen worden. Das Trinkwasser entnahm dieselbe dem benachbarten Flusse, in dem aber vergebens nach flim- mernden Embryonen gesucht wurde. Dass die letztern übrigens direct in den Bothriocephaius auswüchsen, hält der niederen Thiere während der J. 1 870 u. 1871. 453 Böttiger mit Ref. noch keineswegs für ausgemacht. (Sollte der Zwischenträger etwa; eine Naide sein ?) Sit- zungsprotocolle der Dorpatcr med. Gesellsch. Febr. 1871. Derselbe bestätigt bei Bothriocephalus latus die Anwesenheit eines complicirten Gefässapparates , doch soll dieses nur am lebenden Thier zu sehen sein, wTcnn es unbeweglich ist und erschlaffte Muskeln hat. Am Kopfe ein ziemlich feines Maschenwrerk, zeigt der Gefässapparat nach hinten jederseits drei Längsstämme, die unter sich vielfach zusammenhängen. Flimmerung im Innern wurde nicht beobachtet. Virchow's Archiv f. path. Anat. u. s. w. Bd. 47. S. 370. Die Eier von Taenia inflata aus dem Darm von Fu- lica atra besitzen nach v. Willemoes - Su h m (Zcitschr. für wissensch. Zool. Bd. XXI. S. 681. Anm.) eine langge- streckte äussere Eihaut von fast 3/4 Mm. L i n stow fand in dem Darme eines jungen Barsches neben einer Anzahl kleiner Crustaceen einen 0,14 Mm. langen Cysticercus mit acht lang gestreckten Haken, die auf Taenia gracilis der Enten und Säger hindeuteten. [Icber den Cysticercus taeniae gracilis, eine freie Cesto- denamme des Barsches, Schnitze's Archiv für mikroskop. Anat. 1871. S. 535— 537. Tab. XXI. (Die sog. innere Hüllmembran ist offenbar die von Kalkkörperchen durch- setzte Schwanzblase, in die der Kopf mit Haken und Rostellum — denn das ist doch wohl „die erste Anlage der Tänienproglottiden" — zurückgezogen ist. Dass unsere Kenntniss der cysticereoiden Zustände weiter reicht, als Verf. angiebt, beweist ausser den älteren Beob- achtungen von Stein u. a. unser Jahresber. von 1869. Seitdem ist mir noch ein hakentragender Cysticercus aus Geotrupes stercorarius und ein kakenloser aus' der Lei- beshöhlc von Lacerta vivipara bekannt geworden. Der letztere, der eine ziemlich ansehnliche Grösse und kräf- tige Saugnäpfe besitzt, gehört vielleicht zu T. omphalodes der Spitzmaus oder T. litterata des Fuchses.) Zürn stellte bei einem Schaafe und einem Ziegen- lamme einen Fütterungsversuch mit Taenia mediocanellata an, mit demselben negativen Erfolge, wie die früheren 454 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Experimentatoren. Wochenschrift für Thierheilkunde und Viehzucht. 1871. No. 13. Dagegen überzeugt sich Möbius (Zoolog. Garten 1871. Nr. 6 8. 168—170) vom Vorkommen der Finne der Taenia mediocanellata bei der Giraffe. Den Verhandlungen der Berl. Mcdicin. Gesellsch. aus den Jahren 1867 und 68 (Berlin 1871. S. 96) entnehmen wir die Notiz, dass Graefe über 100 Fälle von Cysti- cercus cellulosae im Auge beobachtet hat, eine Zahl, die um so schwerer wiegt, als die betreffenden xlugen mit wenigen Ausnahmen erblinden. Pagenstecher machte die seltene Beobachtung des Vorkommens von Echinococcus bei Macropus major (Ver- handl. des naturhist. Vereins zu Heidelberg V. Heft 5) und constatirte dessen Identität mit dem gewöhnlichen Ech. veterinorum durch einen Fütterungsversuch beim Hunde, in dessen Darme nach 36 Tagen die Taenia Echinococ- cus in noch unreifem Zustande nachgewiesen wurde. In den sterilen Blasen vermisste Verf. eine ausgebildete Pa- renehymschicht, so dass er geneigt ist, deren Anwesen- heit als eine Vorbedingung der Köpfchenbildung zu be- trachten. Die Bildung von Tochterblascn zwischen den Lagen der Cuticularschicht bringt Verf. damit in Zusam- menhang , dass seiner Beobachtung zu Folge zwischen diesen Schichten je eine dünne Lage feinkörnigen Paren- chyms gelegen sei. Bollinger beschreibt gelegentlich seiner Unter- suchungen über das Wurmaneurysma zwei Fälle von Echinococcus in den Arterienwänden des Pferdes. A. a. O. S. 141—144. Mequin, note sur le developpement des cestoides inermes chez les grandes anim. herbivor. dorn. (Iiobin's Journ. de Panat. et de la phys. Vol. VIII) ist mir bis jetzt noch nicht zu Gesicht gekommen. Zwei von Wi llem oes - Suhm in Anas boschas aufgefundene Exemplare von Taenia malleus entbehrten des von Creplin und Duj ardin an der Spitze des vor- dem Hammerendes aufgefundenen Kopfes, so dass der Verf. über die Natur dieses merkwürdigen Wurmes im der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 455 UnkLaren blieb. (Zeitschr. für wiss. Zool. Bd. XX. S. 97.) Ref. kennt eine Localität in der Nähe von Gotha, wo dieser Wurm fast bei jeder Ente vorkommt. Um den Kopf zu sehen, nmss man die Untersuchung aber unmit- telbar nach dem Tode des Trägers vornehmen, da der- selbe schon eine halbe Stunde später — im Sommer — abgefallen ist. Der Wurm repräsentirt übrigens keine Monstrosität, sondern eine durch Kopfform und Körper- bildung wohl charakterisirte selbstständige Art, die zu einer ziemlich beträchtlichen Grösse heranwächst. Murie beschreibt eine Taenia magna n. aus dem Indischen Rhinoceros (Proceed. zool. Soc. 1870. p. 608), wogegen aber Peters (ibid. 1871. Febr.) hervorhebt, dass dieselbe wahrscheinlich mit der von ihm schon frü- her J. B. 1856. S. 209) aufgestellten T. gigantea aus dem afrikanischen Rhinoceros zusammenfalle. Die Art gehört zu den lanzettförmigen Tänien mit dicht gedrängten kur- zen Gliedern, für die Verf. den Genusnamen Plagio- taen ia vorschlägt. Nach Gervais lebt in dem Zwerchfell des Delphi- nus delphis ein eingekapselter Bandwurm, der bis zu einem Meter Länge hat, trotzdem aber noch unreif ist. Man könnte den Parasiten nach seinem Aussehen leicht für eine Ligula halten, wenn er nicht den Kopf einer haken losen Taenie besässe. Verf. nennt denselben S t e- no taenia delpkmi und verspricht ihn später noch zum Gegenstand einer besonderen Darstellung zu machen. Olsson stellt in der Familie der Tetraphyllideen ein neues Genus Trilooularia auf (cestoideum bothriis quatuor sessilibus, inermibus ; singula bothria loculis ter- ms, in triangulum dispositis) und beschreibt daraus als neu : Tr. graoilis aus dem Magen und Darm von Acan- thias vulgaris. Nova genera pärasitantia 1. c. p. 5. Unter dem Namen Dibothrium duhium erwähnt E. van Beneden (rech, sur la comp, de l'oeuf p. 50) — ohne speciellere Beschreibung — eines auffallenden Band- wurmes aus dem Dünndarm von Motella quinquecirrata. Dibothrium cordweps n. aus dem Nord-Amerikani- schen Lachse Lei dy, Proceed. Philad. Soc. T. III. p. 306. 456 Lenckart, : Bericht üb. d Leist. in d. Naturgeschichte Die von Kessler zu einem eigenen Genus Cya- thocephalus erhobene Taenia (runcata Pall. soll nach Grimm (Zeitschrift für wissenscb. Zool. Bd. XXI. S. 502 - 504) eine Uebergangsform von den Bothriocephaliden zu den Trematoden repräsentiren, die nicht unpassend vielleicht als Mo n ob ot lir ium zu benennen sein dürfte. Das vordere Glied stellt eine Art Sangnapf dar, wie er bei Monostomum vorkommt, während die geschlechtlichen Glieder in ihrer Mitte je einen Cirrusbeutel enthalten, der auf der Gliedfläche sich öffnet und mit einer paarigen Beihe rundlicher Hodenbläschen in Zusammenhang steht. Unterhalb des männlichen Porus findet sich die weib- liche Genitalöffnung, die in einen Uterus führt, der in Folge des Ansammeins der Eier endlich fast das ganze Glied einnimmt. Der Keimstock besteht aus einem viel- fach gcschlängelten Canale, der eine förmliche Rhachis enthalten soll, und schliesslich mit dem gemeinschaftlichen Ausführungsgang der vielen länglichen oder runden Dot- terstöcke zusammenkommt. Grimm berichtet über 18 Gestodenarten (1 Gya- thocephalus, 4 Dibothrium, 1 Triaenophorus, 9 Taenia, 1 Ligula, 1 Schistocephalus, 1 Caryophyllaeus) , die im Bezirke des Petersburger Gouvernementes beobachtet wur- den. L. c. p. 102 ff. Auf die Beobachtungen über Gya- thocephalus, die auch in deutscher Sprache veröffentlicht sind, haben wir oben schon aufmerksam gemacht. Aus Turkestan erwähnt Fedsehenko des Vor- kommens der Taenia mediocanellata, T. Echinococcus (im Gysticercuszustand auch bei Pferden und Kamelen) und T. elliptica. A. a. O. Turbellarii. Ed. van Beneden handelt in seinem Werke sur la composition et la signification de l'oeuf p. 61 — 79. PI. IV u. V über die Geschlechtsverhältnisse und die Eibildung bei den Turbellarien, besonders bei Prostomum calcdo- nicum und Macrostomum Glaparedii n. Das erstere be- sitzt, wie bekanntlich überhaupt die grösste Mehrzahl der der niederen Thiere während der J. 1870 u. 187J". 457 Rhabdocoelen, getrennte Keim- und Dotterstöcke, gleich den Cestoden und Trematoden, aber die Prodncte dieser Organe lagern sich im Ei nicht einfach neben einander, wie bei den Verwandten, sondern durchdringen sich der Art, dass das Protoplasma der Eizellen von den frei ge- wordenen Dotterkörnern vollständig durchsetzt wird. Auch die Eier von Macrostomum besitzen einen gleichmässig grobkörnigen Dotter, aber die Dotterkörner derselben werden von keinem besonderen Dotterstockc bereitet, sondern in dem hinteren Ende des Eierstockes abgeschie- den, ganz ebenso, wie das auch bei den Dendrocoelcn der Fall ist, nur dass statt eines einzigen grösseren Eier- stockes hier eine beträchtliche Menge kleiner birnförmiger Ovarien vorkommt, in denen sich immer nur ein oder zwei Eier gleichzeitig neben einander entwickeln. Die Nc- mertinen verhalten sich nur darin abweichend, dass hier der gesammte Eiinhalt der Ovarien gleichmässig zur Aus- bildung kommt , während Prorhynclms in sofern eine Mittclform zwischen dem Verhalten der gewöhnliehen Rhabdocoelcn und Macrostomeen darstellt, als die Dotier- körner sich theils in das Plasma des primitiven Eies ab- lagern, theils auch, zunächst noch in besonderen Epithel- zellen eingeschlossen, dasselbe umhüllen. Die Absonde- rung dieser Zellen geschieht aber auch hier ohne beson- dere Dotterstockc, wie bei Macrostomum. Die erste Anlage des Eierstockes ist nach der Vermuthnng unse- res Verf.'s bei den Turbellarien immer nur eine einfache Zelle, deren Inhalt sich durch Vermehrung der Kerne und Klliftung des umgebenden Protoplasma, wTie es Verf. auch bei den Trematoden und Cestoden (Caryophyllaeus) beobachtete, in die primitive Eizelle umbilden würde. Unter dem Titel „die Turbellarien der Bucht von Sewastopol- hat U 1 i a n i n (Berichte des Vereins der Freunde der Naturwissenschaft zu Moskau 1870. 95 Seiten in Quart mit 7 Tafeln Abbildungen) in russischer Sprache eine Abhandlung veröffentlicht, die ebensowohl unsere speeifisch zoologischen, wie anatomischen und embryolo- gischen Kenntnisse besonders der kleineren sog. Rhabdo- coelcn beträchtlich erweitert. Was wir nach einer frühe- 458 Leuckarti Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte ren vorläufigen Mittheihing über die betreffenden Unter- suchungen des Verf.'s bereits im letzten J. B. (S. 329) bemerkt haben , bezog sich nur auf einzelne wenige Punkte, so dass wir heute demselben noch ein Mehreres hinzufügen müssen. Eines der wichtigsten Resultate der vorliegenden Untersuchungen ist der Nachweis, dass es unter den Turbellarien Formen giebt, die eines eigent- lichen Darmes entbehren und statt desselben ganz nach Art der Infusorien im Innern ein weiches Parenchym um- schliessen, in das die Nahrung durch den nur wenig dehn- baren Mund direct eintritt. Hieher von bekannten Arten besonders das Gen. Convoluta. Bei anderen höher orga- nisirten Planarien (gewissen Vortexarten) sieht man die Wände des Darmes gegen die umgebende Masse sich deutlich absetzen und selbstständig sich zusammenziehen, während in noch anderen sogar eine förmliche mit Flüs- sigkeit gefülle Leibeshöhle im Umkreis des Darmes ent- wickelt ist. Die Mehrzahl der Dendrocoelen und manche Rhabdocoelen (Vortex, Microstomum u. a.) zeigen in ihrem Darmkanale Flimmerung. Bei den Darmlosen (Acoela) scheint mit dem Darme auch zugleich das Nervensystem zu fehlen, während es sonst unschwer bei den Rhab- docoelen aufzufinden ist. Bei der neuen Gattung Pros- encephalus liegt das Centralganglion, wie bei vielen Nemertincnlarven, unmittelbar unter der Hautschicht. Tastorgane sind sehr allgemein vorhanden, und zwar nicht bloss unter der Form von Tasthaaren, die besonders bei den Rhabdocoelen am Vorderleibe stehen, sondern auch von Stäbchen, die gelegentlich nicht bloss in ansehnlicher Menge (Mesostomum), sondern auch in riesiger Grösse (Mes. sensitivum) vorkommen und bei Microstomum orna- tnm sogar in eignen Grübchen stehen. Die Prostomeen tragen am Vorderende ein besonderes (früher bekanntlich als Pharynx gedeutetes) Tastorgan, das in seiner einfach- sten Form als ein Muskelzapfen erscheint, sich aber bisweilen auch mit Tastpapillen besetzt und anderweitig complicirt. Auch den Rüssel der Ncmertinen möchte Verf. als entwickeltste Form diesen Tastorganen zurechnen. Bei vielen Rhabdocoelen sind auch die freien Ränder des der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 459 Pharynx mit Taststäbchen und Haaren besetzt (Vortex truncatus, Rusalka pontica u. a.). Nesselorgane wurden mit Hautdrüsen nur bei Schizoprora vencnosa beobachtet. Die männlichen Organe stehen bei zahlreichen Rhabdococ- len mit besondcni Anhangsdrüsen in Verbindung, obgleich die Anordnung und Entwickelung derselben auf das Manchfaltigste wechselt. Bei Schizoprora, Gyrator vit- tatus und gewissen Mesostomeen sind dieselben in die Wandungen der Begattungsorgane eingelagert, während sie bei Enterostomum capitatum mit den paarigen Samen- blasen vereinigt sind und nur durch ihre Ausführungs- gänge mit dem Begattungsorgane in Zusammenhang ste- hen. Andere Mesostomeen, auch Ludmila graciosa und Convoluta paradoxa, haben zwei oder noch mehr isolirte Anhangsdrüsen neben den übrigen männlichen Organen. Auch bei vielen Dendrocoelen finden sich derartige Gebilde, von mächtiger Entwickelung namentlich bei Prothiosto- mum, wo sie als stark muskulöse Blasen erscheinen, die in der Penisscheide gelegen sind und eine hellgelbe Flüs- sigkeit absondern. Schmidt hat diese accessorischen Drüsen irrthümlicher Weise als Nebensamenblasen ge- deutet. Bei Rogneda agilis beobachtete Verf. nicht selten in den Keimstöcken lebhaft bewegliche Samenfäden, was die Vermuthung bestätigt, dass die Eier vor ihrer Um- hüllung mit sog. Dotter befruchtet werden. Die Eier von Leptpplana tremellaris entstehen übrigens nicht im Innern des Uterus, sondern an den Enden besonderer dem Uterus anhängender Aeste, die nach der Ausbildung der Eier immer mehr sich verkürzen und schliesslich ganz verlo- ren gehen. Keferstein's sog. Samenbehälter ist nie- mals mit Sperma gefüllt und dürfte richtiger als eine Schleimdrüse gedeutet werden, deren Secret zur Umhül- lung der Eier dient, wie das z. B. auch bei Planaria vorkommt. Cercyra papulosa legt Eier, die je von einer hellgelben Kapsel umschlossen sind, und entwickelt sich ohne Metamorphose. Ebenso Planaria ulvae, während Prothiostomum clongatum, deren Kapseln je 4 — 11 Eier enthalten, von denen aber immer nur einige sich entwi- ckeln, die andern aber zur Nahrung dienen, sich in Be- 460 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte trcff der Metamorphose wie Leptoplana verhält. Die Be- gattung geschieht an der Oberfläche des Wassers, doch sinken die Thiere nach einiger Zsit auf den Boden, wo sie 10 — 15 Minuten in coitu verweilen. Die mit dem feinen Netze gefischten Larven von Enterostomum capitatum und Prosencephalns pulchcllus gleichen den ausgebilde- ten Eltern, so dass denselben keine Metamorphose zu- kommt. Eine gleichfalls häufig gefischte gelbe Larve mit langen Cilien und Otolithenblase wird auf Convoluta paradoxa bezogen. Ebenso vermuthet Verf. in Pseudo- stomum die Jugendform von Rusalka pontica — wohl mit Unrecht, da Ref. das Thierchen gesehlechtsreif sah. Die Larven von Polia aurita führen ohne provisorische Organe eine pelagische Lebensweise. Auch Borlasia vivipara hat eine directe Entwickelung, in deren Laufe sich zuerst die Hautschicht mit dem dicht darunter liegenden Gang- lion differenzirt, während Rüssel und Augenflecke später ihren Ursprung nehmen. Da die beobachteten Thiere sämmtlich Eier und Embryonen auf den verschiedensten Stadien der Entwickelang enthielten, nirgends aber männ- liche Organe und Zeugungsproclucte vorhanden waren, auch im isolirten Zustande viele Wochen lang fortwäh- rend Junge erzeugten, glaubt Verf. der betreffenden Art eine ungeschleehliche Fortpflanzung vindiciren zu dürfen. Die vom Verf. beobachteten und einzeln beschrie- benen , meist auch abgebildeten Arten belaufen sich auf 47 (34 Rhabdocoelen, 5 Dendrocoelen, 1 Microstomum, 7 Nemertincn), die folgendermassen zusammengestellt und charakterisirt sind : I. Acoela. Kein Darmkanal; die Nahrung gelangt durch die Mundöffnung direct in die den. Körper ausfüllende Parenchymmasse. After fehlt. Ebenso das Nervensystem. Die Geschlechtsorgane sind zwitterhaft. Keim- und Dotterstöcke nicht getrennt. Gen. n. Nadina (zumeist mit Proporus Schm. verwandt). Körper platt, vorn breit, nach hinten allmählich sich verjüngend. Die Mundöffnung eine Längsspalte au dem vorderen Theile der Bauchfläche. Vor dorn Munde ein Otolithenbläschcn und mehr oder weniger diffuse Augonflecke. Die männlichen Organe bestehen aus einem paarigen Hoden und einer Samenblasc, die dem Hintcrtheile der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 461 des Körpers angehört, während die gleichfalls paarigen Eierstöcke die Seitentheile einnehmen. Begattungsorgan fehlt. Sp. nn. N. pul- chella (mit schwarzen Augenflecken, und Stäbchen, die über den ganzen Körper regelmässig vertheilt sind, blassgelb) und N. sensi- tiva (mit rothen, scharf begrenzten Augenflecken, und Stäbchen, die vor dem Otolithenbläschen einen breiten Streifen bilden. Gen. ConvolutaOerst. Mundöffnung eine Querspalte an der vor- dem Bauchwand. Vor derselben ein Otolithenbläschen ohne Augen- flecke. Hoden vielfach durch den ganzen Leib verästelt, mit paarigen grossen Samenblasen und muskulösem Begattungorgane. Die paarigen Eierstöcke liegen vorn zu den Seiten der Otholithenblase. Zwei Geschlechtsöffnungen, von denen die hintere dem männlichen Ap- parate angehört. Meist grell gefärbte Arten: ausser C. paradoxa und C. Schultzii als neu: C. festiva (gross, dunkelviolett, mit schwar- zen Querstreifen hinter dem Otolithenbläschen). Gen. Schizoprora 0. Schm. Mundöffnung eine Längsspalte unweit des vorderern Körperendes. Körper cylindrisch , schmal, vorn und hinten gleichmässig abgerundet. Otolithenbläschen hinter der Mundöffnung. Augenflecken auf einer Linie mit demselben. Geschlechtsorgane im hinteren Körpertheile. Paarige Hoden und muskulöses Begattungsorgan; paarige Eierstöcke. Geschlechtsöff- nung am hinteren Körperende. Seh. venenosa Schm. II. Coelata. Ein mit besonderen Wandungen versehener ein- facher oder verzweigter Darmkanal. After vorhanden oder fehlend. A. Aprocta. Ohne After. a. Apharyngea. Mundöffnung führt direct in den Darm; welcher immer einfach ist. Hermaphroditische Organe ohne besondere Dotterstöcke. Gen. Macrostomum Oerst. Körper mehr oder weniger cylin- drisch, lang, am Vorderende abgerundet, hinten oft erweitert und lamellös. Mundöffnung eine ziemlich dehnbare Längsspalte am vor- deren Körperende. Vor der Mundöffnung ein Otolithenbläschen, Augenflecke oder ein Stäbchenhaufen. Zwei Geschlechtsöffnungen. Hoden und Eierstöcke paarig, die letztern seitlich im Körper, lang- gestreckt, Begattungsorgane im Hinterende. Sp. nn. M, lineare (vorn und hinten abgerundet, mit Hautau3wüchsen, die auf den hinteren Körper sich beschränken, aber nicht zum Anheften dienen, vor der Mundöffnung zwei längere einwärts gebogene Stäbchenstreifen), M. caudatum (hinten breit, abgeplattet und mit Saugwärzchen besetzt, vor dem Munde ein Otolithenbläschen). Gen. n. Vera. Mundöffnung eine Längsspalte. Körper oval, wenig contractu. Zwei kugelige Eierstöcke. Testikel länglich, im Hinterleibe. Begattungsorgau muskulös. Eine Geschlechtsöffnung. Männliche und weibliche Organe mit accessorischen Drüsen. Sp. n. 462 Leuckart: Bericht üb. d. Leist, in d. Naturgeschichte V. taurica (farblos mit Krystallkörpern in den zwei Augen und einem breiten Stäbchenstreifen vor dem Munde). b. Pharyngea. Ein einfacher oder verzweigter Darmkanal mit protractilem Pharynx. Hermaphroditisch (mit selte- nen Ausnahmen). a. Rhabdocoela s. str. mit einfachem Darmkanal. f Gyratricinea. Pharynx wenig protactil. Hoden paarig oder unpaarig, länglich sackförmig. Keimstöcke und Dotterstöcke getrennt. * Vorticinea. Ohne rüsselförmigen Tastzapfen am Vor- derende. Gen. Mesostomum Oerst. Mundöffnung in der Mitte des Kör- pers oder daneben. Die Wand des Pharynx, dessen Achse senkrecht auf die Körperachse gerichtet ist, mit Kammern im Innern. Darm mit einem vorderen und einem hinteren blinden Schenkel. Hieher M. striatum (mit birnförmigem Körper, mit Krystallkörper in den Augen und einem nach vorn erweiterten Stäbchenstreifen, grossen Testikeln, die bis an die Augen reichen, birnförmigem Keimstock und kleinen paarigen Dotterstöcken), M. ovoideum (elliptisch, mit Krystallkörper in den Augen, die am vorderen Körperende stehen, grossem Pharynx, grossen, fast bis zu den Augen reichenden Hoden, muskulösem Penis, unpaarigem Dotterstock und grossen sphärischen Keimstöcken vor den Testikeln), M. ellipticum (mit Augenflecken ohne Krystallkörper in der vorderen Körperhälfte und einem hin- ten gespaltenen Stäbchenstreifen, der mit seinen Schenkeln an der Aussenseite der Augen hinläuft , schmalen Hoden im Hinterkör- per und seitlichen Dotterstöcken), M. ensiferum (mit festem schwert- förmig gestalteten Begattungsorgane hinter der; ziemlich weit nach vorn gerückten Geschlechtsöffnung, unpaarem Dotter stock, krystall- losen Augen und einem nach hinten allmählich sich verengernden Stäbchen streifen in dem zugespitzten Vorderkörper), M. sensitivum (mit kleinen Augen und langen und starren Stäbchen am Vorderkör- per, die dicht gedrängt stehen und ziemlich weit aus dem Umrisse des Thieres hervorragen, kleinem Pharynx, auf den nach hinten die sphärischen Keimstöcke folgen, hakenförmigem Penis und weit nach hinten gerückter Geschlechtsöffnung), M. echinatum (mit Stäbchen am verjüngten Vorderende, die nach Aussen vorstehen und nach hinten gerichtet sind, ziemlich grossen bohnenförmigen Augenflecken, kleinem Pharynx und eben solchem Begattungsorgane) , sämmt- lich neu. Gen. n. Tamara. Mundöffnung unweit der Körpermitte, mit Pharynx, der der Kammerung im Innern entbehrt. Ein Hoden und Dotterstock, zwei Keimstöcke. Sp. n. T. elegantula (am vorderen, stark verjüngten Körperende Augenflccke ohne Krystallkörper, lange, der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 463 schlauchförmige Testikel , Geschlechtsöffnung unweit des hinteren Körperendes mit muskulösem Penis). Gen. Vortex Ehrbg. Mit cylindrischem, hinten verjüngten Körper ; Mund und Pharynx im Vorderende, Geschlechtsöffnung hin- ten. Ausser v. Benedeni Schm. als neu noch V. sagltta (mit stark verdünntem Vorderleibe und zugespitztem Hinterende, vier Augen, einem deutlichen kurzen Oesophagus zwischen Pharynx und Darm, unp aaren männlichen und weiblichen Organen and muskulösem Begat- tungsorgane) , V. funebris (durch schwarze Färbung und gelappten Gehirnknoten von V. Benedeni verschieden), V. omatus (mit dunkel- violetter Längsbinde auf dem 3 Mm. grossen Körper, blassgelbem Darm, Krystallkörpern in den zwei Augen, paarigen Keim- und Dot- terstöcken, muskulösem Penis). ** Proboscidea. Am Vorderende, ein mehr oder weniger vollkommen entwickelter rüsselartiger Tastzapfen. Gen. n. Orcus. Der Rüssel, der unweit des Vorderendes an der Bauchfläche liegt, ist ein einfacher muskulöser Flimmerlap- pen. Sp. n. 0. venenosus (mit äusserst contractilem Körper, dessen hinterer abgeplatteter Theil zur Anheftung dient, Krystallkörper in den zwei Augen, paarigen Hoden mit chitinigem Begattungsapparat, impaaren weiblichen Organen und einer besonderen Drüse, die mit muskulösem Ausführungsgang in Mitte des Leibes ausmündet). Gen. n. Leucon — ein bereits von Kröyer vergebener Na- men, für den Verf. die Bezeichnung Leuconoplana zu substitui- ren wünscht. Pharynx wie bei Mesostomum, davor aber ein Tastrüs- sel, der in Zapfenform eine vorn offene Höhle ausfüllt. Sp. n. L. ovata (mit Krystallkörper in den zwei Augen, paarigen Hoden und weiblichen Organen, muskulösem Begattungsorgane). Gen. n. Ludmila. Unterscheidet sich von Orcus durch den Besitz eines vollkommneren Tastrüssels, der sich in seine Höhle gänzlich zurückziehen kann. Sp. n. L. graciosa (mit Augenflecken und Geschlechtsorganen, die bis auf den Dotterstock paarig sind). Gen. Gyrator Ehb. (Prostomum Auct.). Der retractile Tast- rüssel ist mit Papillen besetzt. Pharynx wie bei Mesostomum. Sp. n. G. bivittatus (mit Augenflecken, von denen nach vorn zwei ver- wischte Pigmentstreifen abgehen, unpaaren Geschlechtsdrüsen und muskulösem Penis). Gen. n. Ro gneda. Die Spitze des Tastrüssels ist nach In- nen eingebogen, kann aber nach Aussen umgestülpt werden. Pha- rynx wie bei Mesostomum. Sp. nn. JR. minuta (ohne Tastwärzchen am Rüssel, Penis mit kräftiger Zange, unpaarer stark gelappter Dotterstock), B. agilis (mit Tastwärzchen an der eingestülpten Rüs- selspitze, vierlappigem Dotterstock). ff Monocelinea. Der sackförmige Pharynx kann ziemlich 464 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte weit nach Aussen hervorgestreckt werden. Der Hoden besteht aus zahlreichen kleinen Blasen, die durch den ganzen Körper zerstreut oder im Vordertheil zusammen- gehäuft sind. Gen. Enterostomum Clap. Mundöffnung in der hinteren Kör- perhälfte, Hoden vorn zusammengehäuft. Sp. n. E. capitatmn (dem Allostoma pallidum van Ben. ähnlich, mit zweigetheiltem Körper, vier Augenflecken , von denen die vorderen bohnenförmig, die hin- tern rund sind, zwei getrennten Geschlechtsöffnungen und muskulösem Begattungsorgane). Gen. n. Busalka. Mundöffnung vor dem Ganglion, mit stark dehnbarem und weit protactilem Pharynx ; Hoden im Vorderleibe. (Hieher vielleicht auch Pseudostomum C. Schm.) Sp. n. R. pontica (mit abgesetztem Kopf- und Schwanzanhang, vier Augenflecken, zwei Samenblasen im hinteren Körpertheüe, quer über den Leib hinzie- hendem Eierstock, weichem Penis). Gen." n. Prosencephalus. Ganglion am vorderen Körper- ende, dicht unter der Hautschicht. Mundöffnung in Mitte des Kör- pers, so dass der Pharynx nach hinten gerichtet ist. Hoden im Vorderleibe, seitlich vom Pharynx. Sp. n. Pros, pulchellus (mit zwei undeutlich begrenzten Augenflecken, unpaarer Samenblase, haken- förmigem Penis und langgestreckten Keim- und Dotterstöcken). Acmostoma Schmarda. Mundöffnung am Vorderende mit ko- nischem Pharynx. Hoden durch den Körper vertheilt; Genitalöff- nung unweit des hinteren Körperendes. Sp. n. A. rufodorsatum (mit breiter brauner Längsbinde auf dem Rücken, zwei Augenflecken, zu deren Seiten zwei sphärische Eierstöcke gelegen sind. Samen- blase im hinteren Körper, mit einem weichen muskulösen Penis im Zusammenhang). Gen. Monocelis Oerst. Vor der im hinteren Körpertheüe ge- legenen Mundöffnung ein cylindrischer langer Pharynx, Hoden durch den Leib zerstreut. Ausser M. agilis M. Schultze und M. uni- punetatus Oerst. noch M. caudatus (mit erweitertem Hinterende, das zum Anheften dient) und M. truncatus, von denen letzterer aber vielleicht nur unvollständig entwickelt ist. ß. Dendrocoela. Mit verzweigtem Darmkanale. f Monogonopora Stimps. Eine Geschlechtsöfinung. Gen. Cercyra 0. Schm. Zwei Augen; zwischen den zwei hin- teren Zweigen des Darmkanals eine Anastomose; Ovarien neben der Basis des Rüssels. Begattungsorgan mit einer harten und spitzen Bewaffnung. Sp. n. C. papulosa (von der sonst sehr ähnlichen Pla- naria dioica Clap. durch den Bau der Geschlechtstheile verschieden). Gen. Planaria 0. Fr. Müll, mit PI. ulvae Oerst-. der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 465 ff Digonopora Stimps. Zwei Geschlechtsöffnungen. Gen. Leptoplana Herapr. Ehrbg. Sp. L. tremellaris Oerst, Stylochoplana Stimps. Sp. St. maculata Quatref. Gen. Prothiostomum Quatref. Sp. Ph. elongatum Quatref. B. Proctucha. After vorhanden. Geschlechter mit seltenen Aus- nahmen getrennt. a. Arhyncha. Ohne Rüssel und eigentlichem Pharynx. Gen. Microstomum Oerst. Die mit stark muskulösen Rändern versehene Mundöffnung führt direct in den Darm, der mit einem nach vorn gerichteten blinden Anhange versehen ist. Zwei Flimmer- gruben. Sp. n. M. omatiim (mit zwei Vertiefungen am Vorderende, die dicht mit Stäbchen besetzt sind. Das Weibchen trägt am hin- teren Körperende sechs konische Auswüchse , während das Männ- chen deren eine grössere Anzahl aufweist). b. Rhynchocoela. Am Vorderende ein oftmals bewaffneter Rüs- sel, der sich in der Regel nach Aussen umstülpt. Gen. Nemertes Cuv. mit N. lactea Grube und N. geniculata Quatref. Gen. Cerebratulus Renieri. Sp. n. C. bivittatus (schmutzig grün , mit zwei weissen Längsstreifen , wenig contractu , lji Zoll lang). Gen. Polia delle Ch. Sp. n. P. aurita (lj2 Zoll lang, von blass orangegelber Farbe, auf dem Ganglion jederseits ein Otolithenbläs- chen mit 3 — 4 unbeweglichen Concretionen). Gen. Borlasia Oken. Sp. n. B. vivipara (hellgelb, VL2 Zoll lang, mit vier Augenfleken und etwas rückstehender Rüsselöffnung, lebendig gebährend), B. vermicularis Quatref. (?). Gen. Cephalothrix Oerst. Sp. n. C. armata (hellgelb mit grü- nem Rücken und bewaffnetem Rüssel, bis 250 Mm. lang). E. van Beneden veröffentlicht in dem Bullet. Acad. roy. Bruxelles.1870. T.XXX. p. 116—133 (1 Taf. Abbild.) eine dtude zoologique et anatomique du genre Macrosto- raum, in der er zwei neue Arten, M. viride und M. Cla- parediij von denen die erstere zumeist mit M. hystrix, die andere mit M. Schultzii verwandt ist, beschreibt, und auf Grund seiner eigenen Untersuchungen sowohl, wie auch der Angaben von Schultze und Cl aparede schliesslich den Vorschlag macht, das frühere Gen. Macro- stomum zum Repräsentanten einer eigenen kleinen Familie zu erheben und darin drei von einander verschiedene Ge- schlechter: Macrostomum, Omaloslomum n. und Mecy- Archiv f. Naturg. XXXVIT. Jahrg. 2. Bd. j?F 466 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte nostomum n. zu unterscheiden. Die Familiencharaktere sieht Verf. vornämlich in der Bildung der Geschlechts- organe, die bekanntlich eines besondern Dotterstockes (deutoplasmigene v. Ben.) entbehren, dafür aber zwei von einander getrennte Genitalöffnungen aufweisen. Die Mund- öffnung ist bekanntlich spaltförmig und mit einem mus- kulösen Bulbus ausgestattet, der in dem Vorderleibe liegt (Schizostomum, das früher gewöhnlich mit Macrostomum verbunden wurde, gehört zu den Mesostomeen, da der vordere sog. Bulbus von den Verdauungsorganen abge- trennt ist). Die Augen sind, wenn überhaupt vorhanden, ohne Linse. Das Gen. Macrostomum enthält Süsswas- serformen mit zwei Testikeln vor den gleichfalls paarigen Eierstöcken, während Omalostomum nur einen einzigen Eierstock besitzt, und der Hoden durch eine Anzahl von samenhaltigen Kapseln im Umkreis des Penis repräsen- tirt ist. Der letztere Charakter findet sich auch bei Me- cynostomum (M. auritum Seh.), nur dass die Eierstöcke hier wieder doppelt sind und ein Otolith anstatt der Au- gen vorkommt, Macrostomum viride unterscheidet sich von M. hystrix theils durch die fast vollständige Abwe- senheit von Stachelborsten, theils auch durch Umbildung des Hinterleibsendes zu einem saugnapfartigen Gebilde. Ebenso ist Om. Claparedii dem M. Schultzii gegenüber vornämlich durch die Lage des Bulbus weit vorn im Kör- perende, so wie eine abweichende Bildung der Hautan- hänge ausgezeichnet. Der Magen von M. viride besitzt zahlreiche Ausbuchtungen, deren Form und Anordnung jedoch bei den Bewegungen vielfach wechselt. Das exere- torische Gefässsystem wird durch zwei ansehnliche Seiten- stämme gebildet, deren Verästelungen sich deutlich ver- folgen Hessen, allein trotzdem wollte es nicht gelingen, die Ausmündungen nachzuweisen. Die Dotterkörner, die sich selbstständig im Unterende der Ovarien entwickeln, werden erst nachträglich von den noch hüllenlosen Eiern aufgenommen (une cellule protoplasmatique peut donc bien certainement manger une autre cellule ä la faire penetrer & son interieur). Nach Kowalcwsky besitzt Polycelis aurantiaca der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 467 delle Ch. an den Kreuzungsstellen der netzförmig ana- stomosirenden Darmröhren eine Anzahl verschliessbarer, flimmernder Oeffnungen, die je einem höckerförmigen Vorsprunge aufsitzen und mit den Spalträumen des Kör- perparenchyms communiciren. Notiz über den Bau des Darmkanales bei den dendrocoelen Planarien in den rus- sisch geschriebenen Schriften der Gesellschaft der Natur- forscher in Kiew Vol. I. 1870. S. 108—110 mit Abbild, auf Tab. VI. Grube beschreibt als neu: Leptoplana tuba von den Viti-Inseln, in der Zeichnung mit L. erythrotaenia und macrorbynchus Schmarda verwandt, so wie weiter Plana- ria hepatizon und F. 7iigrofasciata, die beiden letztern aus dem Baikalsee. Bei PI. hepatizon wie der ebenda- selbst lebenden PI. guttata Gerstf. »bildet der mittlere Stirnrand zuweilen einen deutlich umschriebenen Haft- napf. Jahresber. der naturforsch. Section der Schles. Ge- sellsch. für vaterl. Cultur 1871. S. 27. Haughton veröffentlicht die Skizzen zweier von Everett auf Borneo beobachteten Landplanarien, von denen die eine sich durch den Besitz eines halbmondförmig gestalteten Kopfendes als ein Bipalium (Sphyrocephalus Schmarda) zu erkennen giebt. Ann. and Mag. nat. history 1870. T. VI. p. 255 mit Holzschn. Ibid. p. 347. M'Intosh macht Mittheilungen über den Bau eini- ger Nemertinen (Ommatoplea spectabilis, Prosorhochmus Claparedii, Nemertes carcinophilus und Borlasia Elisabe- thae), aus denen wir zunächst hervorheben, dass bei Pro- sorhochmus die Entwickelung der Embryonen nicht in der Leibeshöhle, sondern in den erweiterten und später auch wohl zusammenfliessenden Eierstöcken vor sich geht. Auch bei Nemertes carcinophilus beobachtete Verf. die Entwickelung der nach dem Eierlegen noch an ihrer Bil- dungstätte zurückgebliebenen Eier. Borlasia Elisabethae besitzt rothe Blutkörperchen. Proceed. roy. Soc. Edinb. Vol. VII. p. 439. Nemertes maculosa, N. teres und Borlasia incompta nn. sp. aus dem Spitzbergischen Meere, Ehlers, Erlanger Sitzungsber. 1871. Juni. 468 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte 3. € i 1 i a t i. Rotiferi. Was Ed. van Beneden über den Eierstock und die Eibildung der Rotiferen mittheilt, ist im Wesentlichen eine Bestätigung des schon früher Bekannten. Auch die Zusammenstellung mit den Crustaceen ist bekanntlich schon mehrfach von anderer Seite versucht worden. Rechereh. sur la composition et le signiflcation de l'oeuf p. 107—115. Nach den Mittheilungen, dieSalensky in der Ver- sammlung russischer Zoologen zu Kiew (laut Protocoll, 1871) über die Entwickelung von Brachionus urceolaris macht , soll die Anlage der äussern Organe bei diesem Thiere, besonders des Räderapparates und Fusses, sehr viele Aehnlichkeit mit der Bildung des Segels und Fusses bei gewissen Schnecken (Calyptraea) haben. Wir gehen auf die Angaben des Verf.'s hier nicht näher ein, da seine Untersuchungen inzwischen auch in einer deutschen Zeitschrift (Zeitschr. für wissensch. Zoologie 1872) aus- führlich veröffentlicht sind. Ganin beschreibt bei den Rotiferen eine Fortpflan- zung durch innere Sprossung (Mittheilungen der War- schauer Universität 1871. Nr. 6. p. 63— 70, Russisch). Der Vorgang wurde bei Callidina parasitica beobachtet. Er geschieht während der Monate October und November, zu einer Zeit, in der die Ovarien nur im Rudiment vor- handen sind. Die Knospe, die sich aus der Matrix des Mutterthieres hervorbildet, umgiebt sich sehr bald mit einer structurlosen Membran, unter deren Schutze zunächst ein vollständiger Klüftungsprocess abläuft. In anderen Jahreszeiten entwickeln sich echte Eier. Bartsch handelt in den Würtembergei'j naturwiss. Jahresheften XXVI. S. 307—364 über die Räderthiere aus der Nachbarschaft Tübingens. Er giebt dabei eine Ue- bersicht üher den Bau und die Systematik dieser Thiere, die er am liebsten als eine selbstständige, zwischen den Arthropoden und Würmern stehende kleine Abtheilung der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 469 betrachten möchte. Je nach der Anwesenheit oder dem Man- gel von Darm (!) und After unterscheidet Verf. zwei Ord- nungen, Enterodela und Gasterodela, von denen letztere nur eine einzige Familie mit Gen. Ascomorpha (A. saltans n.) einschliesst, während die erstere deren sechs enthält (Flos- cularina, Hydatinaea, Longisetae n. — mit Distemma, Kat- tulus, Furcularia und Monocerca, einem neuen aus No- tommata tigris und N. longiseta Ehrbg. gebildeten Genus — Scaridina, Philodinaea, Loricata). Das Räderorgan von Floscularia wird als fünflappig beschrieben und trägt Ci- lien; die im entfalteten Zustande und beim Nahen eines lebendigen Thieres deutlich schwingen. Bei Hydatina senta beschreibt Verf. im Zusammenhang mit dem Hirne zwei gestielte Bläschen, die ungefähr sechs orangefar- bene Körnchen in sich einschliessen. Da diese gelegent- lich in Bewegung gesehen wurden, glaubt Verf. die be- treffenden Gebilde als Gehörbläschen deuten zu dürfen. Cubbit veröffentlicht „Observations on some points in the econorny of Stephanoceros" (Monthly micros. Journ. 1870. p. 240), die mir ebenso wenig wieHudson's Mittheilungen über Synchaeta mordax ebendas. p. 26 zu Gesicht gekommen sind. Baker über ein vielleicht mit Philodina aculeata identisches Räderthier. Quarterly Journ. micr. Sc. T. XIX. p. 210. Unter dem Namen Stropkosp haera (n. gen.) is- mailoviensis wird von Poggenpotl ein neues coloniales Räderthier aus den Teichen der nächsten Umgebung von Moscau beschrieben und abgebildet (Verhandl. der Kai- serl. Gesellschaft der Freunde der Natur in Moscau T. X. Lief. 1. p, 9 — 14. Tab. I). In seiner äusseren Erscheinung und Lebensweise steht das frei schwimmende Thier dem Conochilus volvox Ehrbg., nach seinem anatomischen Bau aber der Lacinularia socalis am nächsten. Albertia aciliata n. sp. lebt nach Radkewitz als Parasit in Enchytraeus vermicularis. Sie charakterisirt sich vornämlich durch den Mangel der Cilien am Kopf- ende, ist aber auch durch Form und Grösse von den bisher bekannten Arten abweichend. Mit ßerücksichti- 470 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte gung der neuen Form wird für das Gen. Albertia folgende Diagnose vorgeschlagen: Animal vermiforme, contractile, nudnm, mandibulatum, antice subtruncatum, cucullo fron- tali prominulo oreque ciliato vel aciliato expanso muni- tum, postice attenuatum, cauda brevi conica terminatum. Parasiten des Enchytraeus vermicularis a. a. O. Mit Abbild. Bryozoa. Morse beschreibt die Entwickelung von Terebra- tulina septentrionalis und findet darin so viele Beziehun- gen zu den Bryozoen, dass er die systematische Ver- wandtschaft dieser beiden Gruppen für zweifellos hält. Silliman's Amer. Journ. Arts and Sc T. 49. p. 103. (Eine ausführliche Darstellung dieser Entwickelung s. Mem. Bost. Soc. nat. hist. Vol. II. P, 1. p. 29—39. PI. I u. II, on the early stages of Terebratuiina septentrionalis.) Ein späterer Aufsatz (ibid. T. 50. p. 100—104) ist dazu bestimmt, die Notwendigkeit einer systematischen Vereinigung der Brachiopoden mit den Polyzoen resp. Würmern weiter zu begründen. The Brachiopoda, a di- vision of Annelida. Die schon im vorigen Jahresberichte nach einer vorläufigen Mittheilung erwähnten Untersuchungen von N i t s c h e über die Entwicklungsgeschichte einiger chilostomen Bryozoen und die Anatomie von Pedicel- lina echinala liegen jetzt ausführlich vor (Zeitschr. für wiss. Zool. XX. p. 1 — 36). In Bezug auf die Fortpflanzung wurden von ihm untersucht Bugula flabellata Thomps., B. plumosa Pall. und Bicellaria ciliata Lin. Bei letzterer Species enthält im Sommer und Herbst jedes junge Zooe- cium, sobald sein Polypid reif geworden, Samen und Eier. Die Eier entstehen aus metamorphosii ten Zellelementen der Leibeswand, die Spermatozoen aus einer körnigen Masse, die an dem hinteren Ende jedes Zooecium liegt. Die Eier lösen sich los, werden befruchtet und treten dann in die jedem Zooecium ansitzende Ovicelle über. Die Ovicelle selbst entsteht durch Knospung nach aussen am inneren Seitenrande der Mündungsarea je eines jungen der niederen Thierc während der J. 1870 u. 1871. 471 Zooccium und besteht anfänglich aus einer löffeiförmigen hohlen Auftreibung und einer zweiten, ihrer concaven Seite anliegenden hohlen Blase. Ersteres Gebilde wird zu der eigentlichen helmartigen Ovicelle, das andere zu der die Oeffnung der letzteren verschliessenden Deckel- blase. Der Raum zwischen beiden Gebilden ist der In- nenraum der Ovicelle, in den das befruchtete Ei über- tritt, sich furcht und zu einer bewimperten Larve ent- wickelt. Die Larven von Bicellaria ciliata sind abgeplattet pfirsich förmig. An dem einen Ende der Kerbe liegt der Mund, vor und über welchem ein Büschel langer lanzettförmiger Geissein ansitzt, die aber mit dem Schwim- men der Larve nichts zu thun haben; die Fortbewegung wird vielmehr lediglich durch den dichten Besatz kurzer Wimpern vermittelt, welche die Oberfläche des ganzen Körpers mit Ausnahme eines kurzen einziehbaren cylin- derartigen Fortsatzes bedecken. Bei den Larven von Bugula flabellata kommt noch eine Anzahl von rothen Pigmentflecken hinzu, welche mit einem lichtbrechenden Körper versehen sind und dadurch sich als Augen er- weisen. Auch die Larve von Scrupocellaria scruposa wurde einigemale beobachtet, dagegen die Weiterent- wickclung der Larven nur bei Bugula flabellata verfolgt. Nach einem kurzen Schwärmstadium setzen die Larven dieser Species sich fest, verlieren ihre Wimpern und ver- wandeln sich in ein Häufchen Bildungsmasse, umgeben von einer festen Membran. Dieses Gebilde streckt sich nun und verwandelt sich im Laufe von fünf Tagen zu dem primären Zooecium, in dessen Innerem das Polypid sich durch innere Knospung genau in derselben Weise anlegt, wie in einem beliebigen anderen am Stock durch Knospung entstandenen Zooecium. Was das interessante Genus Peclicellina betrifft, so glaubt Verf., dass dasselbe nicht ohne Weiteres mit den übrigen Bryozoen verglichen werden könne, sondern mit einigen verwandten Thierfor- men (Loxosoma und Urnatella) eine eigene Gruppe bilde, welche er mit dem Namen Entoprocta bezeichnet und fol- gendermassen diagnosticirt : „Mund und After liegen in- nerhalb des Tentakclkranzes, der vordere Theil der Lei- 472 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte beswand ist nicht einstülpbar , daher keine Tentakel- scheide vorhanden, die Tentakeln sind bilateral symme- trisch angeordnet, nicht zurückziehbar, sondern nach innen einrollbar". Die übrigen Bryozoen könnte man vielleicht dieser Gruppe als „Ectoprocta" gegenüberstellen. Auf die anatomischen und histologischen Details einzugehen, würde zu weit führen, dagegen sei nachträglich noch be- merkt, dass, wie das übrigens schon von 0 ul ia n i n beob- achtet wurde , auch ein deutliches zwischen Mund und After dicht unter der Leibeswand gelegenes Ganglion sich vorfindet, von dem eine Anzahl Nervenstämme aus- strahlen. In einem längeren Aufsatze (Beiträge zur Anatomie und Entwickelungsgcschichte der Seebryozoen. Zeitschr. für wiss. Zool. XXI. p. 137) vereinigt Claparede ver- schiedene Beobachtungen über Neapolitanische Bryozoen. Zunächst bespricht er das Verhältniss der verschiedenen Zooecien zu einander und die Bildung der Knospen. Er betont, dass man die so häufig vorkommenden polypidlo- sen Zooecien nicht als todt ansehen dürfe, sondern als solche, die nach Resorption des Polypides ein latentes Leben führten. Er schildert dann fürBugula, Scrupocel- laria und Vesicularia die Bildungsweisc der Knospen aus anfänglich noch des Polypides resp. des Nahrungskanales entbehrenden Wucherungen der Endocyste, deutet das von S m i t t in der Endocyste von Membranipora beschrie- bene Canalnetz als ein Netzwerk durch Ausläufer zu- sammenhängender Zellen, betrachtet die Endocyste sämmt- licher Meeresbryozocn als einem einschichtigen Epithel gleichwerthig und bespricht schliesslich die Entstehung des Polypides im Innern der Knospe aus einer Wucherung des Epithels. Für Verf. ist (mit Smitt) das Einzelthier des Bryozoenstockes das Zooecium, das bald mit, bald ohne Nahrungsschlauch existiren kann. Weiter theilt Verf. seine Beobachtungen über die Rückbildung des Nahrungs- schlauchcs und die Bedeutung der S mit t'schen Keim- kapseln mit. Nach einer eingehenden Erörterung und Kritisirung der bestehenden Ansichten spricht er sich dahin aus, dass diese Keimkapseln keineswegs durch den der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 473 Zerfall des Polypids entstünden, indem letzteres durch Verkleinerung resp. Resorption zn Grunde gehe und rück- wärts dabei genau dieselben Stadien durchlaufe, die es vorwärts bei seiner Bildung zurückgelegt habe. Es ist kaum nöthig zu bemerken, dass es die in alten Zooecien mit sog. Keimkapseln vorkommenden Neubildungen sind, welche unsern Verf. zu dieser eigenthümlichen Auffassung verleiteten. Die sog. Keimkapseln selbst werden als An- sammlungen eines Sekretes betrachtet, die sich mit einer feinen Membran umgeben. Mit vollem Recht spricht er ihnen jeden Antheil an cTem Fortpflanzungsgeschäfte ab. Weiter schildert Verf. die in den polypidlosen Zooecien auftretenden braunen und gelben Kugeln, die er als Ex- crete ansieht, so wie die Verdickung der kalkigen Ecto- cvste der älteren latent lebenden Zooecien von Scrnpo- cellaria, Vorgänge, die in den nicht mehr zur Nahrungs- aufnahme befähigten Zooecien nur dadurch möglich wer- den, dass die einzelnen Zooecien mit einander durch Po- ren verbunden sind. Eine andere Mittheilung betrifft das Colonialnervensystem der Seebryozoen , besonders von Vesicularia cuscuta, Scrupocellaria scruposa und Bugula avicularia. Bei Vesicularia findet Verf. ganz dieselben Verhältnisse, die früher schon F. Müller beschrieben hat, wie er sich denn auch der Müller'schen Deutung voll- kommen anschliesst. Für die Chilostomen dagegen leug- net er gegen Smitt das Vorhandensein eines Hauptner- venstammes, an dessen Stelle hier ein durch das ganze Zooecium sich erstreckender complicirter Plexus vor- handen sei, der sich kaum in Ganglien und Nerven tren- nen lasse. Obwohl Verf. kein Bedenken trägt, dieses Colo- nialnei'vcnsystem mit Müller für ein wirklich nervöses Gebilde zu erklären, wirft er doch die Frage auf, ob sich nicht vielleicht bei einigen Formen (z. B. Bugula avicella- ria) daneben noch eine ArtGefässsystem oder richtiger Röh- rensystem vorfinde. Weiter bespricht Verf. dann die Geschlechtsverhältnisse bei den Bryozoen und deren Ent- wickeln ng. Nach einer geschichtlichen Uebersicht der älteren und neueren Angaben über marine Bryozoen- larven wendet er sich speciell zu der Entwickelung von 474 Leuckart: Bericht üb. d Leist in d. Naturgeschichte Scrupocellaria scruposa und Bugula avicularia, wobei eru. a. auch sicher constatirt, dass die Eier innerhalb des Zooecium entstehen und erst später in die Oviccllen übertreten. Ei- furchung und Bildung der Larve wurden nicht beobachtet, dagegen der Uebergang von der letzteren in das primäre Zooecium (bei B. avicularia). Die Larve dieser Art gleicht im Allgemeinen den bereits bekannten Bugulalarven, ent- behrt aber der Augen. Nachdem sich dieselbe mittelst des Saugnapfes festgesetzt hat, verliert sie das Wimper- kleid. Die äusserste Zellschicht hebt sich von der inne- ren Bildungsmasse ab, sie secernirt eine Cuticula und nimmt durch Streckung allmählich die Form des primä- ren Zooecium an, in dem dann, ganz eben so wie in den jungen Knospen, das primäre Polypid seinen Ursprung nimmt. Zum Schluss beschreibt Verf. noch die höchst eigenthümliche Knospenbildung des auf Bugulastöcken häufig lebenden solitären Loxosoma Kefersteini. Dieses Thier treibt hohle Knospen an seiner Leibeswand, deren Innen räum mit der Leibeshöhle des Mutterthieres in offe- ner Verbindung steht. Sobald im Innern derselben die Anlage des Darmkanales erfolgt ist , bildet sich seitlich ein langer Fortsatz, der nach der schliesslich erfolgen- den Abtrennung zur Befestigung dient. Metschnikoff tritt abermals (Bullet, acad. im per. St. Petersbourg. T.XV. p. 506,507) der Annahme Sehn ei- d e r's entgegen, dass die Larven der Seebryozoen vor ihrem Uebergange in den definitiven Zustand einer vollständi- gen Histolysc unterlägen, und schildert zu dem Zwecke die Metamorphose eines Cyphonautesartigen Thieres — wohl der Jugendform einer mit Membranipora nahe ver- wandten Gattung — , bei dem die Tentakelscheide mit Inhalt und anhängendem Darme von der unverändert per- sistirenden Hautschicht aus gebildet werde, während die Eingeweide der Larve allerdings mitsammt den primiti- ven Muskeln zu Grunde gehen. Sehr abweichend von diesem Verhalten ist die Ent- wickeln ng der Alcyonellen, deren Eier sich nach der Darstellung desselben Verf. (ebendas.) in eine eigene nach innen vorspringende knospenarlige Verdickung der der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 475 mütterlichen Körperwand einsenken und davon wie von einer Decidua reflexa umfasst werden. Im Innern dieser Brutknospe verwandelt sich das Ei nach totaler Durchfurchung in einen Zellenhaufen, der unter bestän- diger Grössenzunahme eine Leibeshöhle bildet und sich in zwei Blätter spaltet, die dann ihrerseits beide an der Knos- pung des bekanntlich bei unserm Thier sich paarig ent- wickelnden Polypiden theilnehmen. Das obere Baltt dient dabei zur Bildung der Epidermis, des Tentakel- und Darm- epithels und höchst wahrscheinlich auch zur Erzeugung des bei den Embryonen sehr grossen Nervenganglions. Das untere Blatt bildet dagegen die Muskeln des ge- sammten Körpers, so wie das innere Epithel nebst Ge- nitalien. Reichert giebt in den Abhandlungen der Berl. Akademie eine eingehende Darstellung des Baues einer ctenostomen Bryozoe, des Zoobotryon pellucidus Ehren- berg = Serialaria Coutinhii Fr. Müller. Der erste na- turhistorische Theil enthält eine Darstellung des gröbe- ren Baues des interessanten Thieres, wobei namentlich die Architektonik des Stockes eine genaue Berücksich- tigung findet. Auf Grund der hier obwaltenden Ver- schiedenheiten unterscheidet Verf. unter den Bryozoen- stöcken solche, die bloss aus polypentragenden Brutkap- seln, und solche, die aus Brutkapseln und Stammgliedern bestehen (Brustkapsel- und Stammstöckc). Zu den letz- tern gehören vor allen die Stöcke der sog. Vesicularia- den. Den mikroskopisch - anatomischen Bau betreffend, ist Verf. zu der Ueberzeugung gekommen, dass man in den Endocysten, obwohl dieselben in der Jugend deutlich aus Zellen bestehen, bei den erwachsenen Thieren kei- nerlei Zellbestandthcile entdecken könne. Die Endocyste des erwachsenen Stammgliedes besteht vielmehr aus einer festweichen, pelluciden, zuweilen fein granulirten, homo- genen Substanz, die bei Zunahme an Dicke gelbliche Färbung zeigt, auch nicht selten von punktförmigen .Pig- mentkörnchen durchsetzt ist, im Uebrigen aber keinem gesonderte Zellkörper oder Zellenbestandtheile aufweist. An dieser Substanz treten gleichwohl theils constant, theils 476 L e u c k a r t : Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte nach Zeit und Ort wechselnde morphologische Eigen- thümliehkeiten hervor. Es sind namentlich fünf mikrosko- pische Gebilde oder Körper, die an ihr sichtbar sind oder doch sichtbar sein können, nämlich: 1) die verdickten Insertionsstellen für die Ausläufer des communalen Be- wegungsorganes , 2) vereinzelte oder in Gruppen ver- einigte Vacuolen, 3) Aggregate von sehr kleinen oder auch grösseren scheinbaren Kügelchen, wahrscheinlich Vacuolen im Stadium der Bildung oder des Yerschwin- dcns, 4) Conglomerate oder Kalkkügelchen, 5) Amy- loidkugeln. Als „communales Bewegungsorgan" bezeich- net Reichert dasjenige Gebilde, welches Fr. Müller als Colonialnervensystem %in Anspruch genommen hat. Er betrachtet es im Gegensatze zu Letzterm als ein netz- förmiges System hohler Röhren, welche man bald in ge- fülltem, bald in entleertem Zustande beobachten könne. Es bestehe aus der gleichen Substanz wie die Endocyste, nur kämen an ihm weder Amyloidkugeln noch Kalk- körper vor. Auch zeige dasselbe contractile Eigenschaften. Ebenso eigenthümlich sind die Angaben über den mi- kroskopisch-anatomischen Bau der „Bryozoen - Köpfe" (Zooecium -f Polypid). An der Brutkapsel (d. h. am Zooe- cium von Smitt) lässt die Endocyste denselben Bau er- kennen, den die Endocyste der Stammglieder hat; der Fu- niculus gehört in dieselbe Kategorie wie die Bestandteile des communalen Bewegungsorganes; die Retractoren des Polypids, einfache glashelle Fäden, werden nicht als Muskeln, sondern als Faserbildungen derselben Substanz aufgefasst, welche die Endocyste und das communale Bewe- gungsorgan bildet; die queren Spannbänder (Parietalmus- kelnFarre) dagegen sollen gar nicht muskulöser Natur sein, sondern aus einer mit der Ectocyste zusammenhän- genden inneren Stützlamclle bestehen , die von einer dünnen Schicht der vielerwähnten homogenen Substanz überzogen sei. In Bezug auf das „Bryozoid" (Polypid) wird nur erwähnt, dass dasselbe aus zwei Schichten, einer äusseren und einer inneren, bestehe, von denfcfc das letztere aus Epithelicn verschiedener Form zusammen- gesetzt werden. Die Muskulatur des Oesophagus , die der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 477 merkwürdige wabenartige Structur der Epithelauskleidung, der Bau des bei Zoobotryon vorkommenden typischen Kaumagens sind nicht erkannt worden. Dagegen wird, lediglich um den Bau des Polypids mit dem Schema eines Coelenteraten vergleichen zu können, eine Ver- bindung der Höhlungen der Tentakeln mit der Höhle des Schlundkopfes angenommen, ohne dass diese Annahme durch irgend eine Beobachtung gestützt wäre. Hiergegen dürfen wir wohl darauf hinweisen, dass nach All mann und Nitsche die Höhlung der Tentakeln bei den Süss- wasserbryozoen nicht mit dem Schlundkopf, sondern mit dem Ringkanal des Lophophors und durch diesen mit der Höhle des Zooecium communicirt. Ueberdies hat letzte- rer Forscher mir mitgetheilt, dass auch bei Zoobotryon pellucidus eine Communication von Tentakelhöhle und Schlundkopf, wie er sich auf das Bestimmteste zu über- zeugen Gelegenheit hatte, nicht existire. Es fällt somit einer der Gründe hinweg, die Reichert varanlassen, die Bryozoen mit E hrenberg als „doppelmündige Polypen" anzusehen und sie als Repräsentanten einer selbstständi- gen Abtheilung den Coelenteraten, und zwar den Antho- zoa zunächst, anzuschliessen. Die weiteren Gründe, wel- che Reichert für diese seine Ansicht aufstellt, beruhen auf der Vorstellung, die derselbe sich von der histologi- schen Beschaffenheit des Zoobotryon gemacht hat, einer Vorstellung, die freilich nur da möglich ist, wo man alle Untersuchungen an gehärteten Objecten als zu Täu- schungen führend verwirft, die neueren histologischen Methoden als Artefacte hervorrufend vernachlässigt, und die an einer, gerade wegen ihrer Durchsichtigkeit, höchst schwierig frisch zu untersuchenden Species ohne Rücksicht auf Entwickelungsgeschichte gemachten Be- obachtungen ohne weiteres verallgemeinert und auf alle Bryozoen ausdehnt. In den „Schlussbemerkungen" fasst Verfasser diese seine Ansicht dahin zusammen, dass, abgesehen von den Skelettheilen, z. B. der Ectocyste, bei dem Aufbau des Bryozoenstockes nur zwei „histo- logische Substanzen" verwendet seien, das Epithel und die schon vielfach erwähnte festweiche nicht in Zel- 478 Leuckart: Bericht üb. d. Leist in d. Naturgeschichte len oder Zellterritorien gesonderte Substanz, für welche jetzt der neue Namen der „protozootischen Substanz" in Vorschlag gebracht wird. Verf. weist daraufhin, dass diese Substanz nach seinen und seiner Schüler Unter- suchungen auch bei den Hydriden, Sertularien, Campanu- larien, Polythalamien, Amöben und Gregarinen vorkomme, und erklärt „dass durch diese Substanz die niedrigsten Thiere morphologisch und physiologisch charakterisirt sind". Er theilt demgemäss die Evertebraten in zwei Hauptabtheilungen , einmal die niedriger organisirten Thiere, bei denen Nervenelemente, Muskelfasern, Binde- gewebstheile u. s. w. nicht „nachgewiesen" — wohl aber häufig beschrieben und nur von Reichert gegen die meisten übrigen Forscher nicht anerkannt sind, und die Leistungen aller dieser Gewebe lediglich von der protozootischen Substanz verrichtet werden, der höchstens noch Epithel hinzutrete, und dann weiter in die höheren Evertebraten, bei denen alle die obengenannten histolo- gischen Elemente sich ebensogut, wie bei den Wirbelthie- ren vorfinden. Die frühere Reich er t'sche Theorie der „contractilen Substanz" ist bereits durch ausgezeichnete Arbeiten schwer erschüttert worden, die neue von der protozootischen Substanz wird wohl früher oder später ein gleiches Schicksal ereilen. Schliesslich erhalten wir noch eine Besprechung des Baues und der Leistung des Bryozoenstockes, in welcher die Allmann -Leuckar t'- sche Ansicht, nach der Polypid, Zooecium, statt ein In- dividuum zu bilden, zwei in einander geschachtelte In- dividuen darstellten, ohne Anführung der Priorität, wie- der aufgenommen wird. Das „Bryozoid" ist der Descen- dent der „Brutkapsel." Warum Verf. den ausgezeichne- ten alten Ausdruck Polypid mit Bryozoid vertauscht hat, ist bei seinen Ansichten von der Coelenteratennatur der Bryozoen schwer zu erklären. Dazu kommt, dass der ge- wöhnlich als Polypid bezeichnete Complex von Darmkanal, Tentakeln und Nervensystem allerdings einem „Polypen ähnlich" ist, dagegen einem Bryozoon durchaus nicht ähnlich erscheint, sondern vielmehr selbst ein Bryo- zoon darstellt. Ebenso darf mau über den Ausdruck „com- der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 479 munales Bewegungorgan" urtheilen. Ref. wenigstens ist keineswegs der Ueberzeugung, dass „auf diese Weise am passendsten die charakteristische Leistung des Gebil- des bezeichnet0 werde. Andrerseits ist übrigens die An- sicht des Verf.'s, dass wir es in diesem Gebilde nicht, wie Fr. Müller will, mit einem Nervenplexus zu thun ha- ben, wohl zu beachten. Derselbe nimmt an, dass es den Verkehr der einzelnen Glieder des Stockes untereinan- der, so wie besonders die Ernährung der Stammglieder vermittele, wobei er jedoch nicht leugnet, dass auch die sensibeln Erregungen dadurch von jedem Punkte des Stockes in beliebiger Richtung fortgepflanzt werden kön- nen. (Vergleichende anatomische Untersuchungen über Zoobrotryon pellucidus, aus den Abhandl. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1869. S. 232-238. Berl. 1870. 10G Seiten in Quart mit 6 Tafeln.) Zwei weitere Mittheilungen von Nitsche über die Anatomie und Entwickelungsgeschichte von Flustra mem- branacea und die Morphologie der Bryozoen finden wir in dem Vol. XXI der Zeitschr. f. wiss. Zoologie p. 416 ff. (in einer vorläufigen Mittheilung zum Theil auch in dem Journal of microscopical science New series XI. p. 155). Zunächst giebt Verf. eine genaue Darstellung des ausge- bildeten Thieres, von der wir hier nur so. viel bemerken wollen, dass durch sie die schon von Reichert und Claparede bei anderen Formen beobachteten Commu- nicationen zwischen den einzelnen Zooecien auch für Flu- stra nachgewiesen werden, dass ferner das Kalkgerüste des Zooecium als eine aus verschiedenen Stücken bestehende Einlagerung in das Innere der Cuticula beschrieben ist und schliesslich bemerkt wird, dass dieEndocyste auf der Ober- seite eines ausgewachsenen Zooecium aus einer feinen Mem- bran mit runden und ovalen Kernen und Kernkörperchcn bestehe, während sich auf der Unterseite noch besondere Züge spindelförmiger Fasern erkennen lassen. Von Roset- tenplatte zu Rosettenplatte verlaufen die sogenannten Sei- tenstränge. Was den histologischen Bau des Polypids betrifft, so ähnelt derselbe sehr dem bei den Phylacto- laemen bereits beschriebenen, nur fehlt die Ringmusku- 480 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte latur aussen am Oesophagus. Ein Nervencentrum wurde an der gewöhnlichen Stelle beobachtet. Die Muskeln sind Fasern einer contractilen Substanz mit deutlichem Sarcolemma und Kern. Das Gebilde, welches Smitt als Colonialnervensystem auffasst, hat Nitzsche wie- dergefunden, allein er kann sich nicht entschliessen, das- selbe als ein nervöses Organ anzusehen , sondern be- trachtet es, zumal es genetisch mit der Endoeyste zu- sammenhängt, als ein Aequivalent des Funiculus der Phy- lactolaemen. Daraufhin wird für dasselbe die Bezeich- nung „Funicularplatte" in Vorschlag gebracht. Weiter werden vom Verf. die Knospungsvorgänge genauer dar- gestellt. An die Beschreibung der primären Zooecien wird die Vermuthung angeknüpft, dass dieselben auch bei Flustra membranacea wie bei Membranipora pilosa, aus einer Cyphonantes-ähnlichen Larve hervorgehen. Sodann wird die Entstehung des ausgebildeten Stockes bespro- chen, und das Vorkommen von sterilen, keine Polypide producirenden aberranten Zooecienformen als (Keil- und Thurmzooecien) hervorgehoben. Was den Knospungs- process selbst betrifft, so erklärt sich Verf. nicht ganz einverstanden mit der Smitt' sehen Darstellung — wie Smitt neuerlich constatirt, freilich nur in Folge eines Missverständnisses. Er kennt keine Knospen, die von dem Gesammtrande des wachsenden Stockes ausgehen und erst nachträglich sich gliedern (Gesammtknospen Smitt), sondern blosse Endknospen, die den einzelnen Randzooe- cien zugehören, aber gemeinschaftlich in die Länge wach- sen und je eine Reihe neuer Segmente liefern (Gross- knospen Verf.). Die Leibeswand der jungen Knospe besteht aus einer inneren Spindelzellschicht mit anlie- genden Körnerhaufen , einer äusseren Cylinderepithel- schicht und einer von der letzteren secernirten Cuti- cula. Die Anlage des Polypids im Innern der Knospe entsteht zunächst als eine Wucherung der endoeysten Zellschicht in der Mitte der Hinterwand , die sich bald in eine äussere und innere Schicht spaltet. Von diesen bildet die äussere Schicht die Anlage der Ten- takelscheidc und das äussere Epithel des Darmtractus, der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 481 während die innere dagegen die Anlage der Epithelbe- kleidung der Tentakel und das drüsige Epithel des Darm- tractus aus sich hervorgehen lässt. Verfasser constatirt ferner, dass die Zooecien häufig ihre Polypide verlieren, sieht aber gegen Claparede mit Smitt die „braunen Körper" oder „Keimkapseln" von Smitt als die Reste der abgestorbenen Polypide an, die der Resorption ent- gangen sind und sich gewissermassen encystirt haben. Er kann sich auch nicht entschliessen, den „Keimkapseln" irgend eine Rolle bei der Neuentstehung eines Polypides im Innern des Zooecium zuzutheilen, zumal er in ihnen allerhand aus dem früheren Darmkanal herrührende Spei- sereste entdeckt hat, und lässt die jungen Polypide im Innern älterer Zooecien durch eine Knospung und Wu- cherung der Endocyste in genau derselben Weise, wie in der Knospe, entstehen. Die Ansichten, welche Verf. über die Morphologie der Bryozoen und zunächst der ectoprocten Bryozoen ausspricht, lassen sich kurz folgendermassen zusammen- fassen. Das Polypid ist nicht bloss ein Organ des Ein- zeithieres des Bryozoenstockes, sondern muss mit All- man, Lcuckart und Reichert als ein in ein anderes Individuum (das Zooecium) eingeschachteltes Individuum angesehen werden. Man kann daher an jedem Bryo- zoenstocke zweierlei Individuen unterscheiden: das Cystid (Zooecium) und das Polypid, von denen das letztere der Dcscendent des erstem ist. Die gewöhnlich vorkom- mende innige Verbindung von Polypid und Cystid, wel- che in zweiter Linie das Einzelindividuum des Stockes darstellt, wird als Polypocystid bezeichnet und (mit Ref., vergl. J. B. 1857. S. 143) einem Cysticercus mit Scolcx verglichen. Die Polypide sind sterile Nährthiere, die Cystide dienen dem Schutze der Colonie und besorgen den ganzen Umfang der Fortpflanzung, sowohl die ge- schlechtliche, wie die ungeschlechtliche. Die Cystide und Polypide treten aber wieder jedes in verschiedenen seeun- dären Modifikationen auf, so dass man folgende Cystidfor- men unterscheiden kann : 1) das einfache Zooecium, 2) das Coenoecium der Phylactolaemen als Complex mehrer ein- Archiv f. Naturg. XXVII. Jahrg. 2. Bd. GG 4Ö2 Leuckart: Bericht üb. d. L eist, in d. Naturgeschichte zelner , nicht scharf getrennter Zooecien ; 3) das Avicu- larium; 4) das Vibracularium; 5) das Ooecium der Chi- lostomen, d. h. Brutbehälter ; 6) das Ooecinm der Crisia- den, d. h. das Geschlechtsthier; 7) das Stamniglied der Vesiculariaden ; 8) den Wurzelfaden. Es können dagegen nur drei Modifikationen von Polypiden unterschieden wer- den : 1) das Polypid der ectoprocten Bryozoen; 2) der Fühlknopf der Avicularien einiger Chilostoinen; 3) das Polypid der entoprocten Bryozoen. Verf. sieht nämlich das Einzelthier besonders von Loxosama nicht als Ae- quivalent eines Polypocystids, sondern als ein einfaches selbstständig ohne Cystid bestehendes, mit Geschlechts- organen versehenes Polypid an. Ob bei Pedicellina etwa der Stiel als Cystid anzusehen sei, lässt Verf. unbestimmt. Das Ende der Arbeit bildet eine Kritik der Smitt'schen „Fettkörper" und der Re i chert'schen Theorie der protozootischen Substanz, in der Verf. sich gegen die Auffassung von Reichert verwahrt, als dürfe man seine (noch nicht einmal constatirten) Angaben über die histologische Beschaffenheit von Zoobotryon pellucidus Ehrenberg mit Ignorirnng aller früheren Angaben auf die ganze Reihe der Bryozoen ausdehnen und deren sy- stematische Stellung nach einem durchaus nicht durch- gehenden histologischen Kriterium bestimmen. Die oben erwähnte vorläufige Mittheilung unseres Verf.'s hat eine Entgegnung von Hincks hervorgeru- fen, in der dieser in Abrede stellt, dass die Keimkapseln auf die vonNitsche beschriebene Weise ihren Ursprung nehmen. Statt Residuum abgestorbener Polypide zu sein, nehmen dieselben durch Abschnürung aus dem hinteren Ende des Magenblindsackes ihren Ursprung, wie Verf. das an zahlreichen Formen beobachtet habe. Sie seien aller Wahrscheinlichkeit dazu bestimmt, nach Aussen entleert zu werden. Quarterly Journ. micr. Sc. T. XIX. p. 235 — 238. U artmann publicirt eine Reihe älterer Untersu- chungen über Halodactylus diaphanus Farrc und schliesst sich in allen Hauptpunkten den Ansichten Reichert's über die Bryozoenstructur an. Die denselben widerspre- chenden Beobachtungen von Nitsche werden ange- der niederen Thiere während der J. 1870 u. 1871. 483 zweifelt, wogegen die Theorie der „protozootischen Sub- stanz6 in ihrem ganzen Umfange vertheidigt wird. Ueber die Entwicklung hat Verf. keine neuen Daten beige- bracht, doch möchte er, da er selbst die bewimperten Larven seiner Art nicht gesehen, auf die Möglichkeit hinweisen, dass den früheren Angaben vielleicht eine Verwechselung mit bewimperten parasitischen Infusorien zu Grunde liege. Die bekannten „braunen Körper" in dem Innern der polypenlosen älteren Zooecien deutet er als Keimkörper, aber als solche, die weder aus einer re- gressiven Metamorphose von Polypiden hervorgegangen seien, noch auch die Anlagen neu entstehender Polypi- den darstellten, sondern Keime zu neu sich bildenden jungen Einzelneren abgeben. Die flaschenförmigen Körper, die Farre zwischen den Tentakeln sah, hat er nicht wiederfinden können. Für die Ausdrücke Brut- kapsel und Bryozoid tritt Verf. ein, „indem es sich hier" von Reichert's Seite „nicht um eine wesenlose Spiele- rei mit Namen, sondern um bestimmt fundirte und deut- lich formulirte Begriffe handelt". Dem gegenüber ist doch wohl anzuführen, dass die Analogie zwischen Zooe- cium und „Brutkapsel" der Campanularien keine so grosse ist, wie es Reichert hinstellt. Die Brutkapsel der Cam- panularien ist eine modificirte Form der hydroiden In- dividuen, welche durch innere Knospung eine Reihe von medusoiden Individuen erzeugt. Das Zooecium dagegen erscheint als eine Individuenform, welche nicht nur poly- pide Individuen knospt, sondern auch Eier und Samen producirt, also den ganzen Umfang der Fortpflanzung überhaupt besorgt. Leidy handelt (Proceed. Philadelphia Acad. 1870. Sept., Ann. and Mag. nat. hist Vol. VII. p. 308— 311) über die von ihm entdeckte und schon früher beschrie- bene Urnatella, die trotz ihres Aufenthaltes im Süsswas- ser zumeist denPedicellinen verwandt ist. Die Schilderung der Organisationsverhältnisse für eine spätere, dataillirte Darstellung sich vorbehaltend, beschreibt Verf. vorzugs- weise den Habitus und die allmählige Entwickelung der Colonie, so wie des Stammes, der sich mit der Zeit in 484 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte etc. eine Anzahl wunnförmiger Segmente gliedert, die sich nicht selten von einander lösen und so lange unverändert sich erhalten, dass die Vermuthung nahe liegt, es möch- ten dieselben nach Statoblastenart zur Entwickelung neuer Individuen Veranlassung geben. Die von Gwyn Jeffreys an der portugiesischen Küste vorgenommenen Tiefgrundfischereien ergaben man- che interessante Bryozoen, u. a. Cellepora abyssicola nc und eine von Busk auch von den Canarischen Inseln erhaltene neue Form Climacopora. Proceed. roy. Institut. 1871. Nr. 54. p. 258 u. 259. Druck von Carl (icorgi in IJoun. MBL WHOI LIBRARY ü)H IflPö N *T^V 3ä& 5*& ^^ ^ST -^*€? Safe* *35frS