an „ Do i oh f rad Kir jee 64 f 14 Er N zb fe RR u aa. 1 “ j, lu, rn ro Bi) H | Au Bo) ar erh I ” sh ARTE Ah “ Ü wa i ur [r HN IY R zur ARCHIV NATURGESCHICHTE, GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS UND F. HILGENDORF. HERAUSGEGEBEN VON Prof. Dr. W. WELTNER, CUSTOS AM KÖNIGL. ZO0LOG. MUSEUM ZU BERLIN. SIEBZIGSTER JAHRGANG. L. BAND. Berlin 1904. NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R. STRICKER. nl ano av at “sEDanEL Mi Dr a a de H mM kn, E st BU j u Bi 77, Yu j » I; "ale Da AN ar APR ” j 7 A } ur, ‚aT WW UEYSM am HI P) e "2 en i z ER Fi fr gu Iyr ’ I am 1 rue re Bet. u Alp NER P) di Inhalt des ersten Bandes. Richard Piersig. Beiträge zur Kenntnis der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. (Hierzu Tafel I-III). j J. Weise. Chrysomeliden und Cocecinelliden aus Afrika . Karl W. Verhoeff. Zur vergleichenden Morphologie und Sn is: Japygiden, zugleich 2. Aufsatz über den Thorax der Insekten. (Hier- ER. REEL a ED Be RN. ee a er EN APRIL SR Karl W. Verhoeff. Über Dermapteren. 5. Aufsatz: Zwei neue Gruppen Karl W. Verhoeff. Über Tracheaten-Beine. 6. Aufsatz: Hüften und Mund- beine der Chilopoden. (Hierzu Tafel VII— VIII) s J. Weise. Über bekannte und neue Chrysomeliden i Dr. Carl Graf Atiems. Neue palaearktische Myriopoden nebst Bailrisen zur Kenntnis einiger alten Arten. (Hierzu Tafel IX und X) . @. A. Boulenger. Übersicht der Unterordnungen und Familien der Teleosteer (Teleostean Fishes). Übersetzt von Dr. F. Hilgendorf ; Dr. Ludwig Cohn. Helminthologische Mitteilungen II. (Hierzu Tafel xD Alexander Heicke. Ein Beitrag zur Kenntnis der Weichteile der Madre- porarier. (Hierzu Tafel XII). a SEE Dr. von Linstow. Beobachtungen an nen und. en eis Tafel XIII) 2/42 Seite 115 123 157 479 197 229 253 297 NER ME aa I f IE 12 ER a Mu - 4, ed Pau ıy mann, ah d i RN Mia nehm X 1; 1 Es ih ar ö J PER AR J va kr. nahl VASEN AN DT 2 3 , EL #1 r N , f IN, An i + ’ ö ‘ N j t t =; I. j T - \ I { LIE f { rt \' R 7 \ | j RT LrTn . va 1 BL N I N N \ x \ ‘ 2 i T “ ’ l u \ fi Ar f a, {7 * ne I { Wi NY f) I j S m vB { er “ \ SR w ? r 21 Ä P j Y \ * AN L 1 ur y N ar } ut ’ ‘ Li f' ‘ « + s ” . . * Pi - # Beiträge zur Kenntnis der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. Von Richard Piersig. Hierzu Tafel I—Ill. Durch die Güte des Herrn Prof. Dr. Fr. Dahl wurde mir im Jahre 1897 aus der Sammlung des Königlichen Zoologischen Museums zu Berlin das Hydrachniden-Material zur Sichtung und Bearbeitung überlassen, das der genannte verdienstvolle Forscher während seines Aufenthaltes auf den Inseln des Bismarck-Archipels zu sammeln Gelegenheit fand. Da daselbst stehende Süßwässer wegen der starken Durchlässigkeit des Bodens zu den Seltenheiten gehören, kommen nur wenige Fundstellen in Betracht. Es waren durchweg kleinere Tümpel, in denen außer einer Alge und einer Binse Wasserpflanzen vollständig fehlten. Die verhältnismäßig reichste Ausbeute gewährten eine Wasserlache bei Matupi (gegen- über einem eingefallenen Raßel) und ein kleiner, flacher Teich am Abhange des Kombin (der Mutter) in einer Höhe von ca. 700 m. Unter dem Dahlschen Material erkannte ich 10 neue ‘Arten, von denen 9 der Gattung Arrhenurus Duges angehören, während die zehnte dem Genus Oxus P. Kram. zugewiesen werden muß. Außer- dem liegen noch zwei Arrhenurus-Nymphen vor, deren genauere Bestimmung auf große Schwierigkeiten stößt. Eine Anzahl der untersuchten Spezies (6) wurden von mir in einer, im Zoologischen Anzeiger No. 572, 1898 erschienenen vorläufigen Mitteilung kurz gekennzeichnet und benannt, wobei ich es für eine Dankespflicht hielt, dem Entdecker in Anerkennung seiner Verdienste eine der- selben zuzueignen. In gleicher Weise glaubte ich auch den Erforscher der Meeresmilben oder Halacariden, Herrn Dr. Lohmann in Kiel, ehren zu müssen. — Zweierlei ist es, was uns bei einer allgemeinen Betrachtung des Untersuchungsmaterials sofort auffallen Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1904. Bd.1. H.1. 1 9 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis muß: Das fast einseitige Auftreten der Gattung Arrhenurus Duges und die geradezu bizarre Ausgestaltung der äußeren Körperform, die man bei den meisten Vertretern des genannten Genus vorfindet. Solche gewaltige Ausstülpungen auf Rücken und Bauch, wie sie uns hier entgegentreten, sind noch bei keiner Süßwassermilbe be- obachtet worden, obgleich die exotischen Arten im allgemeinen die Neigung zeigen, von den einfachen typischen Formen mehr oder weniger abzuweichen. Ein Vergleich mit den von Dr. A. Voeltzkow auf Madagaskar und Nossi-B& gesammelten zahlreichen Vertretern der Gattung Arrhenurus, die von F. Koenike !) auf das eingehendste beschrieben und zeichnerisch dargestellt wurden, wird diese Be- hauptung voll und ganz bestätigen. Die Nymphen hingegen haben die einfach kugelige oder eiförmige Körpergestalt, wie sie uns bei den europäischen Arten auf der gleichen Entwickelungsstufe ent- gegentritt, durchweg festgehalten. Selbst bei völlig ausgewachsenen Exemplaren, die kurz vor der Verpuppung standen, konnten irgend welche Höcker und Vorsprünge nicht festgestellt werden. Auch die in wenigen Individuen erbeutete Oxus-Art zeigt keine Ab- weichungen vom typischen Bau. Sie gleicht in vielen Stücken dem von mir entdeckten Oxus tenuisetus, weshalb ich es für zweckent- sprechend hielt, beide Formen nebeneinander zu betrachten und auch zeichnerisch darzustellen. Der Umstand, daß nur zwei Gattungen in der von Dahl gesammelten Hydrachnidenausbeute ver- treten sind, erklärt sich vielleicht am ungezwungensten aus der Tatsache, daß die Durchforschung der einzelnen Gewässer sich auf wenige Tage im März beschränkte und eine jede Fundstelle nur einmal abgesucht werden konnte. Es ist anzunehmen, daß auch in jenen Gegenden nicht alle Arten und Gattungen zu gleicher Zeit auftreten, sondern daß die Zusammensetzung der Kleingetierwelt der Süßwässer"im Laufe des Jahres einem ähnlichen Wechsel unter- worfen ist wie anderwärts. Spätere Untersuchungen werden sicher dazu beitragen, die Zahl der Gattungen und Arten zu vermehren, wobei freilich zu berücksichtigen ist, daß die insulare Lage des Sammelgebietes ähnlich einschränkend wirkt, wie die eigenartigen Verhältnisse der Gebirge: Der geringere Formenreichtum wird aus- geglichen durch die reichere Individuenzahl der vorhandenen Spezies. Das verarbeitete Material geht wieder in den Besitz des Königlichen Zoologischen Museums zu Berlin zurück. ) F. Koenike: Hydrachniden-Fauna von Madagaskar und Nossi-Be. In: Abh. der Senckenbergischen naturf. Gesellsch, Bd. XXI, Heft 2. 1898. Pag. 297—435, Taf. XX—XXIX, Fig. 1—190. der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. 3 Fam. Hydrachnidae,. 1. Gatt. Arrhenurus Duges. 1. Arrhenurus dahli Piersig. Syn. 1898. Arrhenurus Dahli, Piersig in: Zool. Anz., v. XXl. No. 572 pag. 569/1901. Arrhenurus dahli, Piersig in: Das Tierreich, 15. Lief. (Hydrachnidae und Halacaridae) pag. 85. Nur wenige Männchen und Weibchen liegen der Beschreibung zu Grunde. Männchen. Größe. Die Körperlänge mißt einschließlich des 460—480 u langen Anhanges 800—830 u, die größte Körperbreite — Ein- lenkungsstelle des 3. Beinpaares — 400—415 # und die Höhe 350—355 u. Färbung. Der Körper hat eine grünlichgelbe oder blaß- bläulichgrüne Farbe; am Anhang bemerkt man lichtere Stellen; die Beine sind gelblichgrün. Gestalt. Der Stirnrand des im ersten Drittel kegelstumpf- förmig nach vorn verjüngten Rumpfes ist entweder geradlinig ab- gestutzt oder zeigt eine sehr flache, aber ziemlich breite Aus- buchtung. Eigentliche Stirnecken sind deshalb nicht vorhanden, sondern der Stirnrand geht in stumpfer Rundung in die zunächst geradlinig nach hinten divergierenden Seitenränder über, die etwa in der Höhe des dritten Hüftplattenpaares unter Bildung von Schulter- ecken eine schwach konvergierende Richtung einnehmen, um schließlich in breitem Bogen in den Hinterrand einzubiegen. Der Rücken ist über den Augen am höchsten; hier bildet er außerhalb des Rückenbogens jederseits eine Emporwölbung, die nach hinten zu allmählich abfällt. Am Hinterende des eingesunkenen dorsalen Mittelfeldes erhebt sich ein nach hinten steil abfallendes, stumpf kegelförmiges, mäßig hohes Höckerpaar, dessen ca. 46 bis 92 w voneinander abstehende, abgerundete Kuppen je eine rück- wärts gebogene Borste tragen. Allem Anscheine nach ist der sog. Rückenbogen hinten geschlossen und tritt nicht auf die Seitenflächen des Anhanges über. Das von ihm eingeschlossene länglich runde oder ovale Rückenschild wird von mehreren Drüsenöffnungen durch- brochen, doch treten meist nur einzelne Paare deutlich hervor (Taf. 1, Fig. 1). Dem Körperanhange nach gehört die vorliegende Art zu der Gruppe A. globator (0. F. Müll.). Derselbe ist an dem mäßig eingeschnürten Grunde etwa 148 u, in der Mitte 192 « und am verjüngten Ende 160—165 w breit. Auch in der Seitenlage zeigt der Körperanhang an der Basis eine schwache Einschnürung. Die Dicke nimmt nach dem distalen Ende zu. Auf der Oberseite, etwa senkrecht über der mittleren Anschwellung der Bauchseite des Anhangs, befinden sich zwei ziemlich dicht aneinander gerückte, 1* 4 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis nur durch eine flache mittlere Einsenkung getrennte, in der Basis verschmolzene, je eine Borste tragende, keilföürmig emporragende, stumpfe Höcker, die steil in die das hintere Anhangsdrittel ein- nehmende Endmulde abfallen. Letztere ist anscheinend vorn und lateral durch einen Randwulst abgegrenzt, der nach hinten zu an Höhe wesentlich abnimmt, weshalb das Anhangsende in der Seiten- ansicht von den eckig vorspringenden Erhebungen der Dorsalseite an steil dachförmig zugeschrägt ist und in einem keilförmigen Vor- sprung endigt, der durch die Abschrägung und die Bauchfläche gebildet wird. Die größte Dicke des Anhangs beträgt etwa 200 bis 205 u (Taf. 1, Fig. 2). Das freie Ende desselben kennzeichnet sich durch einen 64--66 w tiefen, bis zum Grunde fast gleich breit bleibenden, mittleren Einschnitt, der jederseits von einem winzigen Eckvorsprung begrenzt wird, in welchen der wellig abgerundete, nicht durch Seitenecken von den Seitenrändern deutlich abgesetzte Hinterrand ausläuft. Auf jeder Seite des Anhangsendes zählt man vier feine Borsten, die entweder an dem Seitenrande, auf dem er- höhten Muldenrande oder innerhalb der Anhangsmulde entspringen und z. T. neben Stigmen eingelenkt sind. Augen. Die Augen liegen seitlich hinter den beiden sich kreuzenden Stirnborsten etwas abgerückt vom Körperrande; ihr gegenseitiger Abstand beträgt 160—165 u. Capitulum und Maxillarpalpen. Das Capitulum besitzt die gewöhnliche Form. Ungefähr von Mittelgröße, wirft es in der Mitte des Vorderrandes einen in der Richtung der Medianlinie sich erstreckenden und mit einem hyalinen Häutchen überkleideten Spalt, der die halbe Länge der Ventralfläche des Capitulums bei weitem nicht erreicht. Auch die Mandibeln haben die typische Gestalt. Der Maxillarpalpus ist ohne spezifische Kennzeichen. Der stumpfkeilförmig vorspringende Antagonist des Krallen- gliedes trägt am Vorderende zwei Tasthärchen, von denen das der Beugeseite näher stehende einfach gekniet erscheint, während das andere, sehr undeutlich wahrnehmbar, in eine Gabel- spitze ausläuft. Auf der Innenfläche des Antagonisten entspringt, weiter zurückstehend, nahe der Beugeseite eine mittellange, gerade Degenborste, die seitwärts über den Rand des Gliedes hinausragt. Die Innenseite des zweiten Gliedes der Maxillarpalpen ist mit vier Borsten ausgerüstet, von denen drei, etwas abstehend vom Vorder- rande, der Beugeseite ziemlich nahe stehen; die vierte Borste sitzt unweit der Streckseite. Uber die Verteilung der Borsten an den anderen Palpengliedern gibt am besten die beigegebene Abbildung Auskunft (Taf. 1, Fig. 3). Hüftplatten. Die Epimeren erinnern im großen und ganzen an diejenigen von A. globator (0. F. Müll.). Ihre inneren Ränder sind aber nur undeutlich von dem benachbarten Bauchpanzer ab- gsegrenzt. In dieser Beziehung und durch die rundlichen Uneben- heiten der Oberfläche stimmen sie mit den Epimeren von A. stecki Koen. überein. Der Hinterrand der 4. Hüftplatte geht stumpfeckig der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. 5 in den hinter der Einlenkunssstelle des 4. Beines gelegenen Teil des Seitenrandes über (Taf. 1, Fig. 4). Beine. Die ersten drei Glieder des 4. Fußes nehmen gleich- mäßig an Länge zu. Das vierte und längste Segment mißt 184 u. Allem Anscheine nach ist der Sporn oder Fortsatz am distalen Beugeseitenende verkümmert. Das 5. Glied ist reichlich halb so lang wie das vorhergehende (96 «), während das Endglied noch nicht einmal diese Größe erreicht (80 «). Die geringfügigen Ab- weichungen im Borstenbesatz sämtlicher Extremitäten ersieht man in Figur 4 (Taf. 1). Geschlechtshof. Wie bei A. globator (O0. F. Müll.) und A. securiformis Piersig greifen die Genitalnapfplatten auf die Seiten- wandungen des Rumpfes über und bilden jederseits eine hinter den Hinterrandsecken hervortretende Wulst, die mit je einer feinen Borste besetzt ist. Die zahlreichen Genitalnäpfe haben eine nur winzige Größe (Taf. 1, Fig. 4). After. Die sog. Analöffnung befindet sich auf der Unterseite des Körperanhanges unweit des mittleren Einschnittes des Hinter- randes. Weibchen. Größe. Die Körperlänge beträgt bis 600 u, die größte Breite — am Hinterende der Genitalöffnung — 530 u. Gestalt. In der Bauch- und Rückenansicht bietet die Umriß- gestalt des Rumpfes ein ähnliches Bild wie bei den Weibchen von A. conıpactus Piersig, A. affinis Koen. und A. virens Neum., doch ist der Hinterrand durch vier eckig vorspringende Höcker in drei flachbogig ausgeschnittene Teile zerlegt. Auch der Seitenrand weist je drei Höcker auf, von denen jedoch nur der hinterste deutlich vorspringt. Der Vorderrand des Rumpfes ist quer abgestutzt. Zwischen den Augenhügeln, die man bei der dorsalen Ansicht des Tieres gut wahrnehmen kann, liegt eine flache Einbiegung. Vom Vorderrande des Körpers etwa 120 x abgerückt, umschließt das länglich runde Rückenschild drei Paar niedrige, stumpfhöckrige Er- hebungen; die beiden vorderen davon haben einen Abstand von 160 #, während das hintere etwas näher zusammengerückt ist und z. T. den Hinterrand der geschlossenen Rückenfurche überdeckt. Auf oder neben jedem Hügel entspringt je eine haarfeine, lange Borste (Taf. 1, Fig. 5). 2 Haut. Die scheinbar äußeren Öffnungen der Hautpanzerporen, welche nicht zu dicht angeordnet sind, haben wie bei dem Männchen einen ziemlich großen Durchmesser. Augen. Die schwarz pigmentierten, kaum mittelgroßen Augen (Taf. 1, Fig. 5) sind 160 w voneinander entfernt. Sie liegen hinter den schwachen Stirnborsten, merkbar abgerückt vom Seiten- rande des Körpers. Capitulum. Das Maxillarorgan ähnelt dem von A. globator P. 6 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis Maxillarpalpus. Bau und Ausstattung der Palpen ent- sprechen den bei dem Männchen vorgefundenen Verhältnissen. Hüftplatten. Das Epimeralgebiet ragt mit den keilförmig verlängerten Vorderecken der beiden ersten Plattenpaare mäßig über den Körperrand hinaus. Es bedeckt annähernd die vordere Bauch- hälfte. Zwischen den hinteren Plattengruppen befindet sich median ein ansehnlicher Zwischenraum. Die Abgrenzung der Hüftplatten des 1. und 2. Beines von dem benachbarten Bauchpanzer ist mehr oder weniger verwischt. Am Hinterrande der 4. Epimere bemerkt man eine wenig hervortretende, stumpfe Ecke (Taf. 1, Fig. 6). Beine. Die Gliedmaßen unterscheiden sich nur in ganz gering- fügiger Weise von denen anderer Arrhenurus-Weibchen. Außer ziemlich zahlreichen Desen- nnd Dornborsten treten auch Schwimm- haare in mäßiger Zahl auf. Geschlechtshof. Die fast halbkreisförmigen, abgeplatteten Lefzen bilden zusammen eine etwa 120 « lange und nur wenig breitere Scheibe; an ihren Vorder- und Hinterecken fehlen die kleinen dreieckigen Chitinplättchen nicht, doch sind dieselben oft nur schwer wahrnehmbar. Die Genitalplatten umfassen fast völlig die Lefzenscheibe; sie sind schief nach hinten und lateral gerichtet und verschmälern sich mäßig nach dem abgerundeten freieren Ende zu. In der Gestalt erinnern sie am meisten an die gleichen Ge- bilde von A. fimbriatus Koen. 9, doch sind sie merkbar länger aus- gezogen, ohne jedoch den seitlichen Hinterrand der Bauchfläche völlig zu erreichen. After. Die sogenannte Analöffnung liegt zwischen dem Hinter- rande des Geschlechtshofes und dem Körperende. Sie wird seitlich von zwei, je eine feine Borste tragenden, stumpfen Höckern be- gleitet, deren Spitzen am hintern Körperrande bei etwas schiefer Lage sichtbar werden. Fundort. Insel Neu-Pommern, 5. März 1897. Tümpel bei Matupi. 2. Arrhenurus laticodulus. Piersig. Syn. 1898. Arrhenurus l., Piersig in: Zool. Anz., Bd. XXI, No. 572, pag. 571./1901. Arrhenurus l., Piersig in: Das Tierreich Lief. 13 (Hydrachnidae und Halacaridae), pag. 110. Die nachstehende Beschreibung gilt dem Männchen, das mir nur in einem einzigen, noch nicht völlig ausgewachsenen Exemplare vorliegt. Die Art besitzt einen so eigenartig gestalteten Körper- anhang, daß sie unter den bis jetzt bekannten europäischen Arrhe- nurus-Formen keinen näheren Verwandten aufzuweisen hat. Von oben gesehen, scheint sie der Gruppe der Petiolurus anzugehören, doch war es mir nicht möglich, irgend ein Gebilde aufzufinden, das mit einem Petiolus verglichen werden könnte. der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. 7 Größe. Die Körperlänge beträgt einschließlich des Anhanges 1,36— 1,4 mm, die größte Breite — in der Gegend zwischen dem 5. Epimerenpaare und dem Genitalhofe — 0,93—0,94 mm und die Höhe — in der Mitte des Rumpfes — 0,82—0,85 mm. Färbung. Die Körperfarbe des abgetöteten und konservierten Exemplares ist bläulichgrün. Beine und Maxillarpalpen haben eine lichtere Färbung. Da nach der Erfahrung des Verfassers bläuliche oder grünliche Arrhenurus-Arten auch im Alkohol ihre Farbe fest- halten oder nur allmählich ausbleichen, so darf man annehmen, daß die hier vorliegende Form im lebenden Zustande ähnlich ge- färbt ist wie Arrh. globator (Müll.) oder Arrh. compactus Piersig. Gestalt. Der Rumpf ist sehr gedrungen gebaut. Am Vorder- rande treten die Augenwulste und Insertionsstellen der Stirnborsten derart vor, daß derselbe in drei flache Einbuchtungen zerfällt. Die Seitenränder sind von den Vorsprüngen des Vorderrandes durch eine geringe Einschnürung abgesetzt; sie verlaufen ähnlich wie bei Arrh. tetracyphus Piersig. Auch die sogenannten Hinterrandsecken tragen dieselbe breite Abrundung zur Schau wie bei der Vergleichs- art. Auf dem hochgewölbten Vorderrücken des Rumpfes erheben sich von dem sehr weit zurückstehenden Rückenbogen zwei durch eine tiefe Einbuchtung getrennte, ca. 480 w hohe, mit den Spitzen etwa 640 ıw voneinander abstehende, hornförmige Höcker. Nach hinten zu fällt der Rumpf rasch ab. Das von dem hinten offenen Rückenbogen eingeschlossene dorsale Mittelfeld trägt allem Anscheine nach eine abgerundete mittlere Erhebung und zwei niedrige Seiten- wülste. Der Körperanhang hat am stark eingeschnürten Grunde eine Breite von 640 ı«. Er ähnelt in der Bauch- oder Rücken- ansicht dem unentwickelten Männchen. Nach hinten an Breite merklich abnehmend, läuft er seitlich in kurze, abgestutzte Eck- fortsätze (Furkaläste) aus, die jedoch von dem schwach bogen- förmig vorspringenden Hinterrande des Anhangs überragt werden. Durch drei abgerundete Anschwellungen entstehen am 830 wu breiten Hinterrande des Anhangs vier flache Einbuchtungen (Fig. 7). Wie die Seitenansicht lehrt, fehlt dem 640 « hohen und etwa 400 w langen Anhange eine sogenannte Endmulde; man bemerkt vielmehr auf der Oberseite zwei, durch eine schmale, median verlaufende Rinne unvollständig getrennte, von vorn nach hinten ziehende Wülste, die am distalen Ende ihrer Rückenfläche die keilförmig schief nach oben und hinten weisenden Eckfortsätze tragen. Auch die Unterseite weist ein Paar flache Emporwölbungen auf. Taf. 1, Fig. 8 u. 10). Haut. Der Hautpanzer ist großporig, z. T. noch gitterförmig, weshalb angenommen werden muß, daß ein noch nicht völlig aus- gebildetes Individuum vorliegt. Es ist aus diesem Grunde nicht aus- geschlossen, daß die zeichnerischen Darbietungen mehr oder weniger erhebliche Abweichungen von der definitiven Gestalt eines vollent- wickelten Männchens aufweisen. Möglicherweise nehmen die Eck- fortsätze in ihrem Größenwachstum eine ähnliche Form an wie bei 8 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis Arrh. abbreviator Berlese. Die Rückenbogenfurche tritt mit ihren Enden auf die Seitenflächen des Anhangs über. Sie umschließt ein breites, kurzes Dorsalschild, das nach hinten ohne Grenzen in die Panzerung des Anhangs übergeht. Augen. Die beiden schwarzen und auffallend großen Augen- paare liegen weit auseinander; sie zeigen einen gegenseitigen Ab- stand von etwa 320—330 u. Mundteile. Das Maxillarorgan (Capitulum) ist bei dem unter- suchten Exemplare stark zurückgezogen und wird deshalb zur Hälfte von dem vorderen Epimeralschilde überdeckt. Es besitzt etwa mittlere Größe. Seine Gestalt weist keine auffälligen Ab- weichungen vom typischen Bau auf. Der mediane Einschnitt am Vorderrande der Ventralfläche (Maxillarplatte) reicht nicht ganz bis zur Mitte des Capitulums zurück. Die ihn überkleidende Membran zeigt ein ähnliches Gefüge wie bei Arrh. maximus Piersig. Palpen. Das zweite Glied des Maxillartasters ist am dicksten; auf seiner Innenseite bemerkt man vier kräftige Säbelborsten, von denen zwei etwa die Mitte des Vorderrandes einnehmen, während das andere Paar, weiter zurückstehend, schief hintereinander inseriert ist. Das dritte, merkbar schwächere Glied erreicht etwa die halbe Länge des vorhergehenden. Innen- wie Außenfläche trägt je eine dem distalen Vorderende der Streckseite stark genäherte Borste. Das vierte Glied übertrifit das zweite an Länge, doch ist es dünner als das dritte. Da die distale Ecke der Beugeseite, die häufig als Antagonist des beweglichen Krallengliedes bezeichnet wird, wenig vorspringt, verläuft es von hinten nach vorn in fast gleicher Dicke. Der Vorderrand des vierten Gliedes bildet mit dem Ende der Beuge- seite eine schwach ausgezogene Ecke. Zwischen dieser und der Einlenkungsstelle des Endkrallengliedes zählt man drei feine, an- scheinend ungebröchene Tastbörstchen, über deren Gestalt Genaueres nicht gesagt werden kann. Die Säbelborste am Grunde des Anta- gonisten ist schwach gebogen und ragt zur Hälfte über die Beuge- seite des Gliedes hinaus. Das krallenförmige Endglied erreicht annähernd die Länge des 3. Gliedes; seine Ausstattung ist die ge- wöhnliche (Taf. 1, Fig. 11). Hüftplatten. Das Epimeralgebiet steht etwas hinter dem Vorderrande des Rumpfes zurück; es nimmt reichlich zwei Drittel der Bauchfläche des Rumpfes ein. Zwischen den einzelnen Epime- rengruppen liegen ziemlich breite Zwischenräume, auch von dem Genitalhofe sind die Hüftplatten merkbar abgerückt. Die beiden vorderen verschmolzenen Hüftplattenpaare endigen nach vorn zu in keilförmig ausgezogene, stumpfe Ecken. Das vierte Plattenpaar, kaum anderthalb mal so breit wie das dritte, bildet am Hinterrande je eine stumpfe, wenig hervortretende Ecke. Seine laterale Aus- dehnung ist mehr als doppelt so groß wie seine Länge (Taf. 1, Fig. 8). Beine. Die Gliedmaßen sind von gewöhnlicher Länge; auch die Borstenausstattung zeigt nichts Auffälliges. Wie bei den meisten Arrhenurus-Arten ist die Doppelkralle des vierten Fußes merkbar « der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. 9 kleiner als diejenigen der übrigen Beinpaare. Dem nur wenig ver- ‚längerten vierten Gliede des Hinterfußes sitzt am distalen Ende der Beugeseite ein kurzer Fortsatz auf, der an seiner abgestumpften Spitze eine geringe Anzahl feiner Langborsten trägt. Die einzelnen Glieder des letzten Fußes verhalten sich hinsichtlich ihrer gegen- seitigen Länge wie: 10:14:15:18:14:15. (Taf. I, Fig. 13). Genitalhof. Das am Hinterrande der Bauchfläche des Rumpfes gelegene Geschlechtsfeld besitzt eine ca. 82—86 u lange Genitalöffnung mit schmalen Lefzen, die wiederum von den mit- einander verwachsenen Napfplatten völlig umschlossen werden. Letztere springen zu diesem Zwecke in der Medianlinie stark bogen- förmig vor und erlangen eine Breite von über 160 w, während sie sich nach außen hin schon in geringem Abstande von der Geschlechts- spalte stark verschmälern. Mit ihren Enden reichen sie weit an den Seitenflächen des Rumpfes empor. Ein völliges Umfassen des- selben konnte jedoch nicht festgestellt werden (Taf. T,. Bios Sl After. Die sog. Analöffnune befindet sich auf der Ventral- seite des Anhangs hinter einer mittleren Emporwölbung. Fundort. Insel Neu-Pommern. Tümpel auf dem Kombin. (Mutter). 6. März 1897. 3. Arrhenurus latipetiolatus. Piersig. Syn. 1895. Arrenurus latipetiolatus, Piersig in: Zool. Anz., v. XXI., No. 572, pag. 573./1901. Arrhenurus latipetiolatus, Piersig in: Das Tierreich, 13. Lief. (Hydrachnidae und Halacaridae) pag. 101. Die nachstehende Beschreibung gilt dem Männchen, das mir nur in einem einzigen, aber völlig "ausgewachsenen Exemplare vor- liest. Die Art gehört zur Gruppe der Petiolurus, in der sie in die Nähe von A. abbreviator Berl. zu stellen ist. Größe. Die Körperlänge beträgt einschließlich des Anhangs 1,12 mm, die größte Breite — hinter der Einlenkungsstelle des vierten Beinpaares — 960 uw und die Höhe — über der vierten Hüftplatte — 800 uw. Färbung. Die Körperfarbe ist wahrscheinlich ähnlich wie bei Arr. globator (Müll.) oder Arr. bruzelii Koen., doch läßt sich dieselbe nicht sicher feststellen, da das hier vorliegende Exemplar in der Aufbewahrungsflüssigkeit (Alkohol) stark entfärbt wurde. Gestalt. Der Rumpf des von oben angesehenen Tieres erinnert in seinem Umriß an das gleiche Geschlecht von Arr. virens (Arr. crassipetiolatus Koen.) Neuman. Hier wie dort verjüngt sich derselbe in seinem vordern Drittel ganz auffallend, sodaß der ein- gebuchtete Vorderrand nur eine Breite von etwa 240 u aufweist. Die Seitenränder der hintern zwei Drittel des Rumpfes sind nur wenig ausgebogen; sie gehen in flacher Rundung in den Hinterrand 10 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis über. Die Bauchseite ist flach, die stark erhöhte Rückenseite schwach gewölbt. Letztere trägt am hintern Abfall innerhalb des Rückenbogens zwei sehr niedrige, abgerundete, ca. 400 u vonein- ander abgerückte, je eine schief nach hinten gerichtete Haarborste aufweisende Erhebungen, die in der Seitenansicht des Körpers nur unbedeutend über die Höhenlinie des Rückens herausragen (Taf. I, . Fig. 14). Der Rückenbogen ist vom Stirnrand des Körpers etwa 288 u abgerückt. Er bleibt nach hinten zu offen, da seine Hinter- enden auf die Seitenflächen des Anhanges übertreten, wo sie all- mählich verschwinden (Taf. I, Fig. 15). Die größte Breite des Dorsalschildes liegst kurz vor den Rückenhöckern und beträgt ca. 592 u. Der kurze, gedrungene Körperanhang erinnert hin- sichtlich seiner Eckfortsätze am meisten an Arr. crenatus Koen. Auf seiner Oberseite sitzen zwei kleine, abgerundete Höcker, zwischen denen in der Mittellinie des Körpers ein ebenfalls rundlicher, niedriger Vorsprung zu liegen scheint. Unterhalb der obengenannten Anhangshöcker bemerkt man ein schmales, fast verkümmertes, nur zum Teil hyalines Häutchen, das wie bei Arrh. abbreviator Berl. nach hinten sich verschmälert, wobei der verkürzte, schwach ab- gerundete Hinterrand durch deutliche Seitenecken von den kon- vergierenden Seitenrändern abgesetzt ist. Der etwa 208 u lange und 160 „ breite, ganz eigenartig gebaute Petiolus läßt sich am besten von der Bauchseite des Tieres beobachten, da seine Einlenkungs- stelle mehr ventralwärts gelegen ist. An der Wurzel stielartig schmal, gewinnt er plötzlich durch zwei laterale, hautartig durch- scheinende Säume eine ungewöhnliche Breite, sodaß seine Gestalt unwillkürlich an einen Spatel erinnert, dessen gebogene Seiten- ränder ohne eigentliche Eckenbildung in den Hinterrand übergehen. Das freie Ende des Petiolus schließt deshalb fast halbkreisförmig ab (Taf. I, Fig. 16 u. 17). In der Seitenlage setzt sich der Petiolus aus einer gemeinsamen 80 w dicken Wurzel und zwei von ihr ausgehenden, dicht aufeinander gelagerten Lamellen zusammen, von denen die obere merklich kürzer und dünner erscheint als die untere. Nach dem freien Ende zu tritt eine Verjüngung, des Petiolus ein. Seine Ober- und Unterseite lassen an der Über- gangsstelle der Basis in die beiden Schichten eine schwache Knickung nach oben erkennen (Taf. I, Fig. 14). Die sogenannten Krummborsten ragen nicht über das Hinterende des Petiolus hinaus, auch sind sie nur mäßig gebogen. Wie bei den meisten Formen aus der Gruppe der Petiolurus trägt der innere Hinterrand des Anhanges jederseits zwei lange Borsten, von denen die eine einer ventralen Wölbung entspringt, während die andere mehr dorsal- wärts eingelenkt ist. Die Borsten der Eckfortsätze (Furkaläste) nehmen eine ähnliche Steliung ein wie bei Arrh. tetracyphus Piersig. Palpen. Die Maxillartaster sind ungemein gedrungen gebaut. Das Längenverhältnis der auf der Streckseite gemessenen Glieder wird durch die Zahlen: 12: 30:20:32:21 wiedergegeben. Auf der Innenseite des zweiten Gliedes treten zwei kräftige Säbelborsten der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. 11 auf, die in der Nähe des Vorderrandes eingelenkt sind, während eine dritte Borste dem distalen Ende der Beugeseite entspringt. Auch die an das Vorderende der Streckseite gerückte Borste ist kräftig entwickelt. Das vierte Glied besitzt am Vorderende an- nähernd dieselbe Dicke wie das zweite Glied. Seine Streckseite ist ähnlich wie bei Arrh. auritus Koen. und Arrh. frustrator Koen, am proximalen Ende stark umgebogen, sodaß eine Art Höcker entsteht. Am Vorderrande des genannten Gliedes sitzen zwei kräftige Tastborsten, deren Spitzen nach oben zu gebrochen erscheinen. Über die Größe und Gestalt der an der Basis des Antagonisten eingelenkten Säbelborste können keine näheren An- gaben gemacht werden, da dieselben anscheinend abgebrochen sind. Das Endglied läuft in eine scharfe Spitze aus. Über seine Ausrüstung ist nichts Besonderes zu bemerken (Taf. I, Fig. 18). Augen. Die beiden Augenpaare liegen dem vordern Seiten- rande näher als den sogenannten Stirnhöckern. Sie haben einen gegenseitigen Abstand von 285 u. Hüftplatten. Die Epimeren erinnern durch die merkbar aus- gezogenen Eckfortsätze des ersten und zweiten Paares an die- jenigen von Arrh. compactus Piersig oder Arrh. sinuator (Müll.). Die letzte Platte ist doppelt so breit als die dritte, Ihr Innenrand bildet mit dem Hinterrande eine deutliche Ecke. Auch der letztere trifft unter stumpfem Winkel mit dem hinteren Außenrand zusammen. Füße. Der letzte Fuß besitzt am distalen Ende der Beuge- seite des vierten Gliedes einen geraden, etwa 64 u langen Fortsatz oder Sporn, dessen abgestumpftes Ende fünf bis sechs schwimm- haarähnliche Borsten trägt. Das Längenverhältnis des 1. bis 6. Gliedes wird durch folgende Zahlen ausgedrückt: 9:14:17:19: 12:13. Die Borstenausstattung sämtlicher Glieder ist reich zu nennen (Taf. I, Fig. 19). Geschlechtshof. Das Geschlechtsfeld ist von dem Hinter- ende des Epimeralgebietes nur durch einen verhältnismäßig schmalen Zwischenraum geschieden. Die ziemlich große Genitalöffnung (88 «) wird von schmalen, sichelförmigen Lefzen seitlich begrenzt. Die Napfplatten sind quergestellt und reichen bis an die Seiten- flächen des Rumpfes. In ihrem Verlaufe nach außen nehmen sie nur wenig an Breite ab. In der Bauchansicht des Tieres erscheint der Hinterrand einer jeden Genitalplatte in zwei fast gleichlange, flache Bogenstücke zerlegt, während der Vorderrand ein kürzeres Innenstück und ein längeres, schwach wellenförmig gebogenes Außenstück erkennen läßt (Taf. I, Fig. 16). | After. Der sog. After (eigentlich die Ausmündungsstelle des Malpighischen Gefäßes) befindet sich auf der Unterseite des Körper- anhanges kurz vor der Insertionsstelle des Petiolus (Taf. I, Fig. 16). Fundort. Neu-Pommern. Tümpel auf dem Kombin (Mutter); d. 6. März 1897, 12 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis 4. Arrhenurus altipetiolatus. Piersig. Syn. 1898. Arrenurus a., Piersig in: Zool. Anz. Bd. XXI, No. 572, pag. 572./1901. Arrhenurus a., Piersig in: Das Tierreich, Lief. 13 (Hydrachnidae und Halacaridae) pag. 93. Auch von dieser Spezies liest nur ein einziges gut erhaltenes männliches Individuum vor. Da der Hautpanzer noch ziemlich großporig ist, so steht zu vermuten, daß die Ausstülpungen und Anhänge des völlig ausgewachsenen Tierchens möglicherweise kleine Abweichungen von den hier zeichnerisch dargestellten Formen aufweisen. Größe. Der Körper mißt in der Länge einschließlich des An- hanges, doch ohne Patiolus, 1,5 mm, in der Breite — in der Gegend der sog. Analöffnung — 850 «, in der Höhe 760 u. Färbung. Das durch die Konservierungsflüssigkeit gebleichte Männchen scheint im lebenden Zustande eine ähnliche Färbung besessen zu haben wie Arrh. globator‘ (Müll.) oder Arrh. maculator (Müll.). Gestalt. Die vorliegende Spezies gehört der Gruppe der Petiolurus an. Bei Bauchlage ähnelt der Körperumriß unserem europäischen Arrh. crassicaudatus P. Kram. g', doch ist der Rumpf nach vorn zu stärker verjüngt, die Augengegenden treten mehr hervor und die mittlere Einbuchtung des Stirnrandes gewinnt in- folgedessen an Tiefe. Da die Körperbreite bis fast zum Hinterende des Rumpfes stetig zunimmt, treten die sogenannten Hinterrands- ecken in voller Rundung deutlich hervor. Die Bauchseite ist flach, der stark erhöhte Rücken steigt zunächst von vorn nach hinten allmählich an, um schließlich im letzten Viertel in gleicher Weise nach dem Anhange hin abzufallen. An dieser Stelle erheben sich zwei nebeneinander gestellte, mächtige, hornförmige Höcker, deren etwa 510 # auseinander spreizende Spitzen schwach nach hinten umgebogen sind, sodaß der Abfall der Hörner nach der Anhangs- mulde sich annähernd senkrecht erweist (Taf. II, Fig. 31). Wie man bei der Stirnlage des Tieres feststellen kann, trägt jeder Rückenhöcker auf der Innenseite fast unmittelbar unter der Spitze eine medianwärts gerichtete, mittellange Haarborste (Taf. I, Fig. 22). Der kurze und gedrungene Körperanhang ist merkbar schmäler als das Hinterende des Rumpfes und infolgedessen von demselben deutlich abgesetzt. Seine Breite beträgt an der mäßig ein- geschnürten Wurzel etwa 648 „u, während die ziemlich kurzen, an die gleichen Gebilde von Arrh. cerassicaudatuts P. Kram. g' er- innernden Eckfortsätze (Furkaläste) an den abgerundeten Enden einen gegenseitigen Abstand von ca. 600 « besitzen. Der von den Eckfortsätzen begrenzte Hinterrand des Körperanhangs verläuft fast geradlinig. An der Grenze nach der sehr kurzen, dorsalen Anhangs- mulde hin erheben sich zwei kleine, rundliche, etwa 80 u voneinander der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. 13 abgerückte Höckerchen, von denen jedes ein schief nach hinten und außen gerichtetes Haar trägt. Unterhalb dieser schwer wahr- nehmbaren Erhebungen springt eine querverlaufende Hautfalte vor, die nach ihrer Form und Lage als ein hyalines Häutchen aufgefaßt werden kann. Die Seitenränder desselben konvergieren stark nach hinten und gehen unter der Bildung von abgerundeten Vorsprüngen (Taf. I, Fig. 23) in den ausgebuchteten Hinterrand über. Der Petiolus ist nur in der Bauch- und Seitenansicht gut wahrnehmbar, weil derselbe auf der Unterseite des Anhanges ca. 90 w vom Hinterrande des Genitalhofes entfernt, unmittelbar hinter dem sog. After entspringt. Seine Gestalt ist ziemlich kompliziert. Von unten gesehen, scheint derselbe aus einem nur an der Wurzel etwas ver- breiterten, sonst ziemlich gleich bleibenden Mittelstück zu bestehen, dessen abfallende Seitenwandungen sich lateral in je einen haut- artigen, feinhöckrigen oder porösen Saum fortsetzen, der nach dem freien, ausgekerbten und deshalb in zwei Spitzen auslaufenden distalen Ende hin allmählich verschwindet. Das ventrale Mittel- stück wird nach hinten zu von zwei zahnartigen, mehr dorsalwärts gelegenen Fortsätzen überragt. In der Tiefe der medianen End- kerbe bemerkt man ebenfalls einen kleinen Zapfen, während der Abstand zwischen dem distalen Ende des lateralen Hauptsaumes und der scheinbaren Basis der Endzähne durch je ein, in einen Seitenzahn auslaufendes, fein gerilltes, fast dreieckiges Gebilde aus- gefüllt wird, das der Oberseite des Petiolus noch mehr genähert ist als die zangenartigen Vorsprünge (Taf. I, Fig. 24). Von oben gesehen, erweist sich das Mittelstück des Petiolus als eine Rinne, in deren Tiefe gegen das freie Ende hin das oben erwähnte mediane Zäpfchen entspringt (Taf. I, Fig. 25). In der Seitenlage überrascht der Petiolus durch seine ungewöhnliche Höhe, die die größte Breite (112 «) ansehnlich übertrifft, während sie der Länge annähernd gleichkommt. Der Gestalt nach erscheint er als eine an der Wurzel 188 u hohe, etwa 180 u weit schief nach hinten und unten ragende, halbkreisförmige Scheibe, auf deren oberem Rande ein äußeres, höheres und ein inneres, kleineres, weiter nach hinten gerücktes Paar zahnartiger Fortsätze aufsitzt. Ein Vergleich mit der Abbildung des von oben oder unten gesehenen Petiolus macht sofort klar, daß diese konischen Vorsprünge identisch sind mit den scheinbar seitlich an das Ende des Mittelstücks angelagerten, in eine laterale Spitze auslaufenden, dreieckigen Platten und den nach hinten weisenden, gleichsam eine halb offene Zange darstellenden beiden Endzapfen. In halber Höhe durchzieht die Seitenwandungen des Petiolus eine chitinöse Schwiele, die wohl nichts anderes darstellt als der optische Ausdruck der Ansatzstelle des hyalinen Hautsaumes (Taf. I, Fig. 26). Die den Petiolus seitlich begrenzenden krummen Haargebilde scheinen zu fehlen. Dafür bemerkt man fast an gleicher Stelle je ein winziges schief nach innen und hinten gerichtetes Börstchen. Eine zweite, weit kräftigere und längere Borste nimmt ungefähr die Stelle ein, wo der Hinterrand des Anhangs zur Innenseite des Eck- 14 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis fortsatzes umzubiegen beginnt. Der Furkalast selbst trägt an- scheinend nur eine, der Außenseite der Spitze stark genäherte Borste; doch ist nicht ausgeschlossen,. daß das bei den Petiolurus- Arten gewöhnlich auftretende zweite Haargebilde während der Auf- bewahrung verloren ging. Haut. Der Hautpanzer zeigt ziemlich große Poren. Die Rücken- bogenfurche ist vom Stirnrande des Körpers stark abgerückt. Sie umschließt mit ihren Hinterenden die auf der hinteren Hälfte des Dorsaischildes sich erhebenden, gewaltigen Rückenhörner. Augen. Die beiden, im Durchmesser etwa 80 w großen, schwarzpigmentierten Augenpaare liegen ziemlich weit vonein- ander entfernt. Sie sind sowohl vom Stirnrande als auch von den vordern Seitenrändern merkbar abgerückt. Die antenniformen Haare (Stirnborsten) erreichen nur mittlere Länge und Stärke. Das eine Paar entspringt oberhalb der Doppelaugen, das andere etwa in gleicher Höhe mit der unteren Augenwand. Palpen. An den Maxillartastern fällt die ungemein kräftige Entwickelung des vorletzten Gliedes auf, das das zweite sowohl an Länge als auch an Dicke ganz wesentlich übertrifft. Der Gestalt nach erinnert es an das entsprechende Gebilde bei Arrh. latipetio- latus Piersig. Auch hier zeigt das proximale Ende desselben eine kräftige Umbiegung der Streckseite, sodaß dieselbe in der Seiten- ansicht buckelartig emporgewölbt erscheint. Weiter nach vorn trägt die Oberseite eine sattelartige Einbiegung zur Schau, die viel deutlicher und tiefer ist, als bei der eben angezogenen Vergleichs- art. Ähnliche Verhältnisse finden wir bei einer von Dr. Voeltzkow auf Madagaskar erbeuteten Form, die Koenike unter dem Namen Arrh. frustrator beschrieben hat. Die Tasthaare am Vorderrande des vierten Gliedes sind kräftig entwickelt. Während das der Ecke des Antagonisten stark genäherte einfach nach oben umgebogen erscheint, ist das obere deutlich gekniet und an der Biegungsstelle erheblich verdickt (Taf.I, Fig. 27 u. 28). Die Säbelborste an der Basis der distalen Beugeseitenecke (des Antagonisten) ragt nur wenig über den Rand des Gliedes hinaus. Sie ist einfach gebogen. Auf der Innenfläche des zweiten Palpengliedes, dessen Streckseite eine starke Umbiegung und eine weiter nach vorn gelegene seichte Einsattelung aufweist, fehlt die sonst regelmäßig auftretende mehr oder weniger reichliche Borstenausstattung. Ob dieselbe nur ver- loren gegangen ist, oder ob es sich um eine spezifische Eigen- tümlichkeit der vorliegenden Spezies handelt, konnte nicht festgestellt werden. Auf der Streckseite zählt man zwei, eine feine Fiederung aufweisende Haargebilde, von denen das eine nahe der Umbiegungs- stelle, das andere am distalen Ende inseriert ist. Auch das vordere Ende der fast geraden Beugeseite trägt eine kräftige Säbelborste, die anscheinend nicht gefiedert ist. Das dritte Palpenglied besitzt auf der Innen- und Außenseite je eine mittellange Fiederborste. der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. 15 Auf der zwischen der Einsattelung der Streckseite und dem distalen Ende des vierten Gliedes gelegenen flachen Emporwölbung erheben sich zwei feine Härchen. Das Krallenglied ist kräftig entwickelt und erreicht etwa die Länge des dritten Gliedes. Auf seiner Unter- seite entspringt eine starke Borste (Tafel I, Fig 27). Hüftplatten. Das Epimeralgebiet bedeckt annähernd zwei Drittel der Bauchfläche. Die beiden vordern Platten besitzen lang- ausgezogene Vorderecken. Was die hintern Epimerengruppen an- langt, so ähneln dieselben am meisten denjenigen von Arrh. macu- lator (Müll.)g' und Arrh. bruzelii Koen. Sie stimmen besonders mit diesen darin überein, daß der Hinterrand der vierten Epimere mit dem proximalen Seitenrand eine kräftig nach hinten vorspringende, fast rechtwinkelige Ecke bildet und daß der Innenrand der gleichen Platte mit dem Hinterrand fast spitzwinkelig zusammentrifft. Die Richtung der Naht zwischen der 3. und 4. Hüftplatte verläuft fast rechtwinkelig zur ventralen Medianlinie des Rumpfes (Taf. II, Fig. 29). Füße. Das vierte Glied des Hinterfußes besitzt an dem distalen Ende der Beugeseite einen ansehnlichen, etwa 112 u langen Fortsatz oder Sporn, auf dessen Spitze vier bis fünf schwimmhaarähnliche Borsten entspringen. Die Beborstung der Beine ist ziemlich reich- lich. Im großen und ganzen lassen sich keine großen, erwähnens- werten Abweichungen im Vergleich zu den bei den europäischen Arten obwaltenden Verhältnissen feststellen. Das gilt auch von der Länge der Gliedmaßen (Taf. II, Fig. 30). Geschlechtshof. Der äußere Genitalhof gleicht am meisten demjenigen von Arrh. latipetiolatus Piersig 9. Die ca. 50 u lange, von schmalen Lefzen seitlich begrenzte Genitalöffnung wird zwar von den Innenenden der Napfplatten umschlossen, doch ohne daß es zu einer Verbreiterung der letzteren kommt. In der Bauchansicht bemerkt man vielmehr, daß die schief nach außen und hinten ge- richteten Genitalplatten infolge einer Convexität des Hinterrandes zunächst in ihrem lateralen Verlaufe sich sichtlich verbreitern, dann aber eine einseitige Einschnürung erfahren, um schließlich zungen- förmig nach jenem Winkel sich hinzuziehen, der von der Ansatz- stelle des Körperanhanges und dem Hinterrande des Rumpfes ge- bildet wird. Das ganze Geschlechtsfeld gleicht fast einer Frucht von Acer platanoides, deren Flügel am Außensaume etwas über der Mitte eine Einkerbung erfahren haben. Die Außenenden der Genitalplatten reichen nur bis zur Hälfte an den Seitenflächen des Rumpfes empor (Taf. II, Fig. 29). After. Die sog. Analöffnung befindet sich auf dem Körper- anhange in der Mitte zwischen der Einlenkungsstelle des Petiolus und der Genitalöffnung (Taf. II, Fig. 29). Fundort. Tümpel bei Matupi auf Neu-Pommern. 5. März 1897. 16 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis 5. Arrhenurus bicornutus Piersig. Syn, 1898. Arrhenurus b., Piersig in: Zool. Anz., Bd. XXI, No. 572 pag. 570. 1901. Arrhenurus b., Piersig in: Das Tierreich, 13. Lief. (Hydrachnidae und Halacaridae), pag. 110. Zur Beschreibung dienen eine größere Anzahl Männchen und Weibchen, von denen freilich nur ein Teil vollkommen ausgewachsen und harthäutig ist. Männchen. Größe. Die Körperlänge des Männchens ohne die Eckfortsätze mißt 800-—820 u (einschließlich der Vorder- und Hinterrandshörner: 1,2—1,25 mm), die größte Breite — etwa in der Mitte des Rumpfes — ebenfalls S00—810 «, die größte Höhe — zwischen den Rücken- höckern — 720—740 u. Färbung. Die meisten Exemplare dieser Spezies sind durch die Konservierungsflüssigkeit stark ausgebleicht. An einzelnen mehr gehärteten, älteren Individuen konnte festgestellt werden, daß die natürliche Körperfarbe ähnlich wie bei Arrh. globator (Müll.) oder Arrh. maculator (Müll.) grünlichgelb bis bläulichgrün ist. Die Gliedmaßen besitzen gewöhnlich eine lichtere Färbung. Gestalt. Infolge der eigenartigen Körpergestalt ist es sehr schwierig, eine genaue Dorsal- oder Ventralansicht des Tierchens zu erhalten. Die dargebotenen Zeichnungen weichen deshalb auch mehr oder weniger von der Senkrechten ab, doch bieten sie die Stellungen, in welchen man am häufigsten das unter die Lupe oder das Mikroskop gelegte Untersuchungsobjekt beobachten kann. In Fig. 56 auf Tafel II erblicken wir das Tierchen schief von oben und hinten. Die gewaltigen Rückenhörner sind etwas nach vorn geneigt und erscheinen fälschlicherweise als Eckfortsätze des Vorderrandes. Der eigentliche Stirnrand liegt tiefer und erscheint in der Abbildung als schmaler Streifen, der jederseits der Mittellinie des Körpers zwei niedrige, abgerundete Höcker besitzt, von denen der innere in verschiedener Höhe die langen, aber dünnen antenniformen Borsten trägt, während der äußere der sichtbare Teil des Augenhügels ist. Die Doppelaugen selbst werden von den überhängenden Rücken- höckern vollständig verdeckt. Letztere erscheinen als kurze, nach dem breit abgestutzten freien Ende hin wenig verjüngte Vorsprünge, denen an der vorderen Ecke ein kurzer, undeutlich wahrnehmbarer, konischer Zapfen aufsitzt. An der Innenseite dieser Erhebung ent- springt ein nach außen gekrümmtes Haar. Der Seitenrand des Körpers wölbt sich in der Mitte bogenförmig vor. Dieser Umstand, verbunden mit der schiefen Richtung der Hörner des Vorderrückens bez. der Eckfortsätze des Hinterrandes, erweckt bei dem Beschauer den Eindruck, als ob außerdem noch eine vordere und hintere Einschnürung des Rumptes vorhanden wären. Der Seitenrand des der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. 17 Körpers zeigt demgemäß einen wellenförmigen Verlauf. Ein eigent- licher Anhang fehlt. Die sog. Eckfortsätze sitzen vielmehr dem Hinterende des Rumpfes auf. Sie sind im Anblicke von oben nicht länger als die Fortsätze des Vorderrückens. Am äußeren Ende ebenfalls abgestutzt, gewähren sie trotzdem ein anderes Bild als diese, da die äußere Ecke von einem keilförmigen, kräftigen Vor- sprung überdeckt wird. Der innere Rand des Eckfortsatzes zeigt infolgedessen eine winkelige Einkerbung. Der Außenrand des keil- förmigen Vorsprunges trägt ein langes, feines Haar. An der Stelle, wo der Hinterrand des Rumpfes in den des Eckfortsatzes übergeht, bemerkt man jederseits einen winzigen, warzenartigen Vorsprung, auf und neben dem ebenfalls je eine dünne, mittellange Borste ent- springt. Auch der Hinterrand des Körpers. sowie die innere Basis der Eckfortsätze und die Ausbauchungen der Seitenränder dienen als Insertionsstelle für einzelne, schwimmhaarähnliche Haargebilde. Der Rückenbogen ist ziemlich weit vom Stirnrande des Rumpfes abgerückt (160 «); seine Hinterenden greifen auf die Außenflächen der Eckfortsätze über. Das 640 u lange Rückenschild nimmt nach hinten zu stetig an Breite zu. Diese beträgt in der Gegend, wo die Rückenbogenfurche verschwindet, etwa 750—800 u. In der Seitenlage erscheint die Bauchfläche des Tierchens ziemlich flach, der Rücken ist ungewöhnlich stark erhöht. Etwa in der Mitte, doch außerhalb der Rückenbogenfurche, erheben sich auf ihm zwei 430—440 u hohe, fast senkrechte, am distalen Ende nach vorn zu dachförmig abgeschrägte, je in eine schwach nach hinten geneigte Spitze auslaufende Höcker, die unterhalb der durch die Abschrägung und den steilen Vorderrand gebildete, stumpfe Ecke mit je einer nach oben und hinten gekrümmten Borste bewehrt sind. Die Spitzen der beiden Rückenhörner spreizen an ihren distalen Enden etwa 900 u auseinander. Hinsichtlich der Dicke der dorsalen Höcker scheinen Schwankungen nicht ausgeschlossen zu sein, wie man an der Hand der beigegebenen Zeichnungen (Taf. II, Fig. 37 u. 38) er- sehen kann. Die Eckfortsätze des hinteren Körperendes erreichen annähernd eine Länge von 430—440 u. Sie sind am Grunde ca. 400 u dick, nehmen nach hinten zu allmählich an Stärke ab und laufen in eine der Oberseite näher gelegene, ziemlich scharfe Spitze aus, deren nach unten gekehrter Teil flach ausgebuchtet ist und mit der gekürzten Unterfläche des Anhangs einen stumpfen Winkel bildet. Augen. Die beiden schwarz pigmentierten Doppelaugen lassen sich von oben her nicht beobachten. Sowohl in der Bauchansicht als auch von vorn sind sie deutlich sichtbar. Ihr gegenseitiger Abstand beträgt ca. 288-295 u. Sie liegen auf ziemlich ansehnlichen Vor- sprüngen. Auch die vier paarig geordneten Mündungshöfe der in der medianen Einbuchtung gelegenen Hautdrüsen und die sie begleitenden Stirnborsten sitzen auf kleinen Höckerchen. Palpen. Die Länge der Glieder des Maxillartasters in ihrer Reihenfolge vom ersten bis zum letzten verhält sich wie 10:25: Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1904. Bd. T, H.1, 2 18 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis 13:26:12. Am dicksten ist das zweite Glied. Über seine Aus- stattung mit Borsten können keine genaueren Angaben gemacht werden. Wahrscheinlich ist dieselbe reichlicher, als man nach der beigegebenen Zeichnung (Taf. II, Fig. 39) annehmen dürfte. Das nur wenig längere vorletzte Glied behält von hinten nach vorn annähernd die gleiche Stärke bei. Der Antagonist springt spitz- winkelig nach vorn. Er besitzt eine kräftige, über den Beugeseiten- rand des Gliedes weit hinausragende, fast gerade Säbelborste. Die am Vorderrande eingelenkten Tasthaare sind wahrscheinlich einfach umgebogen. Am dritten Palpengliede bemerkt man drei gefiederte Säbelborsten, von denen je eine die Innen- und Außenfläche sowie das distale Ende der Streckseite einnimmt. Das Krallenglied ent- spricht dem typischen Baue. Es ist ungemein kräftig entwickelt und trägt auf seiner Unterseite eine schwach wellig gebogene Borste. Das Grundglied ist schwach. Hüftplatten. Das Epimeralgebiet, das wir in Fig. 40, Taf. II in etwas verkürzter Form wiedergegeben finden, lässt keine er- wähnenswerten Abweichungen von normalen Verhältnissen erkennen. Die vierte Hüftplatte übertrifft alle anderen an Ausdehnung. Ihr Hinterrand bildet zwar mit dem Innenrande eine deutliche Ecke, lateralwärts aber geht er in breiter Rundung in den hinteren Außen- rand über, ohne daß es zur Bildung eines nennenswerten Vorsprungs kommt. Die vorderen Ecken der ersten und zweiten Epimeren sind nur mäßig ausgezogen. Zwischen den einzelnen Plattengruppen liegen schmale Zwischenräume. Auch der Abstand von dem Genital- hofe ist nicht allzu groß. Füße. Die Gliedmaßen unterscheiden sich nur in ganz gering- fügiger Weise von denen des Arrh. integrator (Müll.) u. s. w. — Am vierten Gliede des Hinterfußes fehlt, wie bei der Vergleichsart, ein Fortsatz oder Sporn. Dafür ist dasselbe sowie das dritte und fünfte Glied reich mit Dornborsten und Schwimmhaaren versehen. Das Endglied trägt zwei Reihen Haargebilde, die an den freien Enden schwach keulig angeschwollen sind; auf der Streckseite findet sich eine größere Anzahl feiner Haare vor. Das dritte Bein kennzeichnet sich dadurch, daß es an dem distalen Beugeseitenende des vierten und fünften Gliedes je eine Borste aufweist, die in ein Kölbchen ausläuft. Auch sonst noch zeigen einige andere Borsten Neigung, sich gegen die Spitze hin zu verdicken. Um das Unter- suchungsmaterial zu schonen, wurde nur ein einziges Exemplar der vorliegenden Art zerlegt. Der Umstand aber, daß die eben er- wähnte Eigentümlichkeit in der Borstenausstattung des vor- und drittletzten Gliedes bei beiden dritten Füßen gleichmäßig auftritt, läßt die Vermutung aufkommen, daß es sich um eine regelmäßige Erscheinung handelt. Das Endglied ist dieht mit feinen, mittellangen Haaren besetzt (Taf. II, Fig. 41 u. 42). Geschlechtshof. Die 96 « lange, von schmalen Lefzen um- gebene Genitalöffnung wird von Genitalnapfplatten begrenzt, die, hart am Hinterrand des Körpers hinlaufend, mit ihren Enden hoch der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. 19 in dessen Seitenflächen hinanreichen. Im Anblicke von unten und vorn erscheinen sie sehr schmal; nur neben der Genitalöffnung tritt eine mäßige Verbreiterung derselben auf. After. Die sogenannte Analöffnung liegt ein Stück hinter dem Genitalhof. Sie ist schwer wahrnehmbar, weil sie auf dem steilen Abhange ausmündet, der am Hinterende des Rumpfes die Dorsalfläche mit der Ventralfläche verbindet. Weibchen. Größe. Die Körperlänge beträgt bis 1,lmm, die größte Breite — in der Mitte des Rumpfes, wenn man von der Spreizung der Rückenhöcker und Eckfortsätze absiehtt — 910—925 u und die Höhe — zwischen den Rückenhörnern — 915—-930 u. Gestalt. Das Weibchen ähnelt in der Form dem Männchen. Es ist mit denselben Ausstülpungen ausgestattet, sodaß man es leicht übersehen kann. Am Stirnrande des Körpers unterscheidet man ebenfalls vier wellige Vorsprünge, von denen das lateral ge- stellte Paar die Augen, das innere Paar die oberen und unteren antenniformen Borsten trägt. Die Rückenhöcker erscheinen in der gewöhnlichen Dorsalansicht — schief von oben und hinten — eben- falls als breitabgestutzte Vorderrands-Eckfortsätze, die je nach der Neigung des Rumpfes in ihrer Form kleine Abweichungen aufweisen (vergleiche hierzu Fig. 45 und Fig. 46 auf Tafel II). Im Gegensatze zu dem Verhalten des Männchens, nimmt das Weibchen viel häufiger eine Lage ein, daß man die Eckfortsätze am Hinterende des Rumpfes ihrer Gestalt nach gut beobachten kann. Sie gleichen annähernd denen der verbreitetsten Petiolurus-Arten. Kleine Schwankungen in der Lage des Tierchens beeinflussen auch hier die Form des Umrisses. Außer den oben beschriebenen äußeren Eckfortsätzen tritt am Hinterrande des Rumpfes noch ein inneres Paar auf, das freilich merkbar kleiner ist und keilförmig schief nach hinten und wenig nach außen weist (Taf. II, Fig. 47). Neigt sich der Körper bei Dorsalansicht ein wenig nach vorn über, so gewinnen diese inneren Hinterrandsvorsprünge einen Anblick, wie er in Fig. 46, Taf. II festgelegt wurde. Bei genauer horizontaler Lage des Unter- suchungsobjektes kennzeichnet sich die Gestalt des von unten ge- sehenen Körpers in der in Fig.47, Tafel II vorgeführten Weise. Der Rumpf nimmt nach hinten zu merkbar an Breite zu, Die äußeren Eckfortsätze des Hinterrandes spreizen mit ihren freien Spitzen etwa l mm, während der Körper hier eine Breite von beinahe 1,2mm gewinnt. Die Enden der innern Vorsprünge haben einen gegenseitigen Abstand von ca. 370 u. Sie sind von der Spitze des benachbarten Furkalastes etwa 288 u weit entfernt. Auf jedem Vorsprunge entspringt eine feine und lange Borste. Auch über der tiefen Einbuchtung zwischen innerem und äußerem Eckfortsatz und am innern Hinterrande des Rumpfes tritt je eine schwimmhaar- ähnliche Borste auf (Fig. 47, Taf. Il). Der vom Vorder- und Hinter- 9% 20 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis rande des Körpers stark abgerückte, allseitig geschlossene Rücken- bogen umschließt ein etwa 710—725 u langes, fast kreisrundes Dorsalschild, auf dem man jederseits drei Hautdrüsenöffnungen nebst den zugehörigen Borsten beobachten kann. In der Seiten- ansicht stimmt das Weibchen der Gestalt nach ebenfalls im all- gemeinen mit dem Männchen überein. Die Abstutzung der beiden Rückenhörner scheint weniger schräg zu verlaufen als bei diesem. Die Hinterrands - Eckfortsätze besitzen jedoch auf der Oberseite keine vordere Emporwölbung, sondern verlaufen fast geradlinig; auch sind sie vom Rücken des Rumpfes nicht abgesetzt. Auf der Unterseite der Eckfortsätze treten dieselben Ein- und Ausbiegungen auf wie beim Männchen. Kleinere Abweichungen in der Zeichnung erklären sich wohl aus der etwas schiefen, seitlichen Lage des Untersuchungsobjektes. Das Dorsalschild, sowie der ganze Mittel- rücken liegt zwischen den erhöhten Seitenrändern merkbar ein- gesenkt (Taf. II, Fig. 48). Augen. Die zwei Augenpaare stimmen in Bezug auf Größe, Färbung, Bauart und gegenseitigen Abstand mit denen des Männ- chens überein. Palpen. Der weibliche Maxillartaster gleicht fast in allen Einzelheiten dem männlichen. Kleine Abweichungen im Borsten- besatz sind nicht von Belang. Hüftplatten. Bei genauer horizontaler Lage gewährt das Weibchen eine Bauchansicht, wie sie in Figur 45, Taf. II wieder- gegeben ist. Die vordere Epimeralgruppe reicht ein wenig über den Stirnrand des Körpers hinaus. Sie ist von den beiden hintern Plattengruppen durch einen ziemlich breiten Abstand geschieden. Noch größer ist der mediane Zwischenraum zwischen den letzteren. Die ersten beiden Epimerenpaare haben nur mäßig verlängerte, keil- förmige Vorderrandsecken. Etwa doppelt so breit wie die dritte Hüftplatte, kennzeichnet sich die vierte durch den Besitz einer wenn auch nur schwach vorspringenden Hinterrandsecke. Beine. Die Füße sind von mittlerer Länge und ziemlich kräftig gebaut. Ihre Ausstattung und Bauart entspricht den für die Gattung geltenden typischen Verhältnissen. Geschlechtshof. Das äußere Genitalorgan liegt unmittelbar hinter den vierten Epimeren. Die abgeplatteten Lefzen bilden zu- sammen eine länglichrunde, 176 u lange und 160 u breite Scheibe, deren Außenrand von dem etwas verbreiterten Innenrande der seitlich gestellten Genitalnapfplatten fast vollständig umfaßt wird. - Letztere ziehen sich in fast gleicher Breite (175 w) ziemlich hoch an den Seitenflächen des Rumpfes empor, wo sie abgerundet endigen. Während der Vorderrand einer jeden Genitalplatte hinter der stumpfen Ecke der vierten Hüftplatte eine kräftige Einbuchtung aufweist, die von je einer Hautdrüsenöffnung nebst Borste ein- genommen wird, zeigt der Hinterrand einen schwach konvexen Verlauf, der nur im letzten Drittel durch eine unbedeutende Einkerbung der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. 21 unterbrochen wird (Taf. II, Fig. 47). Die zahlreichen Genitalnäpfe sind winzig klein und zum Teil verkümmert. After. Die sogenannte Analöffnung ist von der Genitalspalte ca. 250-260 u weit abgerückt. Sie ist infolgedessen der medianen Einbuchtung des Hinterrandes stark genähert. Seitlich wird sie durch zwei Hautporen (Mündungshöfe der Hautdrüsen) begrenzt, deren gegenseitiger Abstand etwa 285—290 u beträgt (Taf. II, Fig. 47). Fundort. Neu-Pommern. Tümpel bei Matupi. 5. März 1897, 6. Arrhenurus lohmanni Piersig. Syn. 1898. Arrhenurus Lohmanni, Piersig in: Zool. Anz., Bd. XXI, No. 572, pag. 572. 1901. Arrhenurus lohmanni, Piersig in: Das Tierreich, 13. Lief. (Hydrachnidae und Halacaridae), pag. 111. Die zu Ehren des Halacaridologen Dr. Lohmanni benannte Form steht dem Arrh. bicornutus Piersig sehr nahe, doch unterscheidet sie sich schon von diesem durch ihre bedeutendere Größe, sowie durch die Form der hinteren Eckfortsätze. Der Untersuchung liegen nur zwei männliche Exemplare zu Grunde, die jedoch allem An- scheine nach völlig ausgewachsene Tiere sind. Größe. Die Körperlänge beträgt in der Medianlinie 1,4 bis 1,5 mm, die größte Breite — am Hinterende, wenn man die stark seitwärtsspreizenden Hörner und Eckfortsätze nicht berücksichtigt — 755—170 u, die Höhe — zwischen den Rückenhörnern — 930 bis 960 u. Färbung. Auch bei dieser Art scheint die Körperfarbe des lebenden Tieres eine ähnliche zu sein wie bei Arrhenurus bruzelii Koen. oder Arrh. maculator (Müll). Die Beine und Palpen haben einen lichteren Anflug als der Rumpf, an denen einzelne Stellen eine recht gesättigte, fast schwärzliche Färbung aufweisen. Gestalt. Wie bei Arrh. bicornutus g' Piersig ist es ungemein schwierig, das in toto zu betrachtende Tierchen in eine genaue Rücken- oder Bauchlage zu bringen. Durch die ungewöhnlich großen Auswüchse und Höcker wird der Körper, sobald er auf einer Unterlage ruht, mehr oder weniger in eine schiefe Stellung gedrängt. Um vorübergehend eine exakte Dorsal- oder Ventralansicht zu ge- winnen, muß man das Beobachtungsobjekt in einer dicklichen Flüssigkeit (Glycerin ete.) frei schwebend betrachten, wobei man durch kleine Schwankungen des als Objektträger dienenden Uhr- gläschens den Körper schließlich in die gewünschte Lage zu bringen imstande ist. In Fig. 49, Taf. II erblickt man das Tier schief von oben und hinten. Die massigen Rückenhöcker erscheinen dann als breit abgestutzte, kurze schief nach außen und vorn gerichtete Eck- fortsätze, zwischen denen ein breitbogig ausgeschnittener Stirnrand liegt. An den fast rechtwinkeligen Ecken dieser scheinbaren Vorder- 22 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis hörner bemerkt man bei schärferem Zusehen je einen kleinen nach oben gerichteten konischen Vorsprung, während ein dritter, merkbar größerer, zahnartig über den annähernd geradlinigen Vorderrand hinausragt. Seine schwach schnabelartig gebogene Spitze weist nach der Seite und trägt am Vorderrande eine feine Haarborste. Nach hinten zu verbreitert sich der Rumpf und läuft in zwei, an der Basis etwa 480—500 « breite, ungemein gedrungene, ebenfalls schief lateral und nach hinten gerichtete Eckfortsätze aus, deren freie, ca. 320—328 u breiten Enden fast rechtwinkelig abgestutzt sind und in der Mitte einen zahnartig vorspringenden Fortsatz er- kennen lassen. An den abgerundeten Außen- und Innenecken der hintern Eckfortsätze entspringt je eine schwimmhaarähnliche, lange Borste. Der Hinterrand des Körpers ist nur flach ausgebuchtet und trägt eine Anzahl kürzerer Haare; zwei etwas längere sitzen am Innenrande der Eckfortsätze. Wie bei Arrh. bicornutus Piersig g' treten die hinteren Enden des vom Vorderrande des Rumpfes stark abgerückten Rückenbogens auf die Seitenflächen der hintern Eckfortsätze über. Das nicht abgeschlossene Rückenschild nimmt nach hinten zu ansehnlich an Breite zu. Auf der vorderen Hälfte stehen seitlich je zwei Poren. Bemerkenswert ist noch ein rund- liches Gebilde auf der Oberfläche der hintern Eckfortsätze. In der Seitenlage gewährt der Körper einen eigenartigen Anblick. Der ungewöhnlich stark erhöhte Rücken sendet zwei mächtige, am freien Ende nach vorn zu dachförmig abgeschrägte, je in eine schief nach hinten und oben zeigende Spitze auslaufende Hörner aus, die außer- halb des Rückenbogens stehen und mit ihrer Basis den größten Teil der Oberseite des Rumpfes einnehmen (Taf. II, Fig. 50). Im Anblicke schief von oben erscheinen sie merkbar verkürzt. Sie sind identisch mit den in Fig. 47, Taf.5 dargestellten Vorderrands-Vor- sprüngen. Die den Anhang bildenden Eckfortsätze sehen von der Seite sehr massig aus. Annähernd viereckig von Gestalt, sind sie auf der Oberseite etwa 600—620 u, auf der Unterseite etwa 360 bis 400 u lang. Der Hinterrand eines jeden Eckfortsatzes hat eine Höhe von ca. 400 u und zerfällt in drei bogig ausgeschnittene, ver- schieden tiefe Abschnitte, die durch zwei nach hinten gerichtete Vorsprünge voneinander geschieden sind. Die obere distale Ecke des Eckfortsatzes ist keilförmig ausgezogen (Taf.Il, Fig.50). Zwischen den vorgewölbten Augenhügeln liegt, wie bei der schon angezogenen Vergleichsart, ein kleines Rundhöckerpaar, auf dem in verschiedener Höhe die antenniformen Borsten eingelenkt sind. Uber die Be- borstung der übrigen Rumpfteile geben am schnellsten die bei- gefügten Zeichnungen Aufschluß, doch erheben die letzteren durch- aus nicht den Anspruch auf Genauigkeit, da es nicht ausgeschlossen erscheint, daß einzelne Haargebilde früher schon abgebrochen oder ausgefallen und deshalb in ihnen nicht mit wiedergegeben sind. Bei einem Exemplar wurde an dem einen Rückenhorne insofern eine Mißbildung beobachtet, als der hintere Abfall desselben einen ziemlich großen Höcker trug, der von der oberen Spitze des Horns der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. 23 durch eine tiefe Einbuchtung abgetrennt wurde. Die Bauchseite des Rumpfes ist flach. Palpen. Die einzelnen Glieder des Maxillartasters verhalten sich, auf der Streckseite gemessen, zueinander wie 10:29:14:30: 12. Auf der Innenseite des am dicksten zweiten Gliedes zählt man vier mittellange Borsten, die unweit des Vorderrandes unregelmäßig nebeneinander eingelenkt sind. Die merkbar längere Schwertborste kurz vor dem distalen Ende der Streckseite kennzeichnet sich durch eine deutliche, wenn auch feine Fiederung. Ein ähnliches Haar- gebilde findet sich auch fast an gleicher Stelle am dritten Palpen- segmente. Letzteres trägt außerdem noch auf dem Rücken eine feine Haarborste.e. Auch am vordern Ende der Streckseite des vierten Gliedes treten zwei schwimmhaarähnliche Borsten auf. Die Tasthaare am Vorderrande des Antagonisten scheinen ungebrochen nach vorn zu verlaufen. Das Krallenglied läuft in zwei dicht an- einander gelagerte Spitzen aus (Taf. Ill, Fig. 51). Hüftplatten. Die zwei vordern Plattenpaare besitzen scharf ausgezogene Vorderecken. Der Hinterrand der vierten Epimere bildet sowohl am hintern Ende des Innenrandes als auch an der Übergangsstelle in den hinter der Einlenkungsstelle des vierten Fußes gelegenen Teil des Außenrandes eine deutliche Ecke. Die einzelnen Epimerengruppen sind durch mäßige Abstände von ein- ander geschieden (Taf. III, Fig. 52). Füße. Die Gliedmaßen gleichen im großen und ganzen denen von Arrh. bicornutus Piersig J. Dem vierten Gliede des Hinter- fußes mangelt ein Fortsatz. Geschlechtshof. Das äußere Sexualorgan liegt am Hinter- rande des Körpers. Die Genitalspalte hat eine Länge von 112 w und wird von schmalen, sichelförmigen Lefzen seitlich eingefaßt. Sie liegt mitten in einer medianen Verbreiterung der miteinander verschmolzenen inneren Enden der etwa 765 w langen Genitalnapf- platten, deren Form man sich am schnellsten an der beigegebenen Abbildung (Taf. III, Fig. 53) verdeutlicht. Wie die Seitenansicht des Tieres lehrt, steigen dieselben ziemlich hoch an den Seitenflächen des Rumpfes empor. Der Hinterrand einer jeden Napfplatte ist mit einer Reihe feiner Härchen versehen. After. Die sog. Analöffnung liegt ein Stück hinter dem Ge- schlechtshofe. Sie ist schwer wahrnehmbar, da es selten gelingt, den Körper in eine für die Beobachtung günstige Lage zu bringen. Fundort. Bismarck-Archipel: Tümpel bei Matupi auf Neu- Pommern. 5. März 1897. 7. Arrhenurus quadricaudatus n. sp. Von der vorliegenden Form enthält die Sammlung ein einziges Exemplar. Nach der Stellung der Rückenhörner und dem all- gemeinen Bau der Maxillartaster ist es nicht ausgeschlossen, daß 24 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis dasselbe ein Weibchen von Arrh. altipetiolatus Piersig repräsentiert. Die Verschiedenheit der Fundstellen sowohl, als auch manche Ab- weichungen in der Ausrüstung der Palpen lassen vorläufig eine Identifizierung gewagt erscheinen. Es bleibt späteren Untersuchungen vorbehalten, uns darüber Gewißheit zu verschaffen. Größe. Die Körperlänge beträgt etwa 1,44 mm, die Breite — quer über der Mitte des Geschlechtsfeldes — annähernd ebensoviel und die Höhe — ohne Berücksichtigung der Rückenhörner — 1,09 mm. Färbung. Die Färbung des abgetöteten Tieres ist ein lichtes Gelblichgrün bis Bläulichgrün. Gestalt. Das vordere Drittel des Rumpfes verjüngt sich nach vorn zu so auffallend, daß der tief ausgebuchtete, von gerundeten Seitenecken begrenzte Stirnrand kaum eine Breite von 240 u besitzt. Der Seitenrand kennzeichnet sich in der Augengegend durch eine flache Einbiegung. Nach hinten zu nimmt der Körper nur mäßig an Breite zu. Eine eigenartige Gestalt zeigt das Hinterende, da es scheinbar in zwei äußere und zwei innere Eckfortsätze ausläuft (Taf. II, Fig. 32). Wie man sich in der Seitenlage des Tieres über- zeugen kann, besteht das äußere Paar aus zwei, mit den Spitzen fast 1,2 mm auseinanderspreizenden, hornförmig schief nach oben und hinten gerichteten Rückenhöckern, die, außerhalb des Rücken- bogens stehend, ungewöhnlich weit nach hinten gerückt sind und an ihren äußeren Enden je eine Borste tragen. Das innere Paar liegt merkbar tiefer und ist als das abdominale Ende des Körpers aufzufassen, der hier ausnahmsweise in eine Art Anhang ausläuft. Der zwischen den abgerundeten, wenig vorspringenden und etwa 450 « voneinander abstehenden Eckfortsätzen liegende Hinterrand weist nur eine geringe Einbuchtung auf. Jeder Vorsprung trägt zwei verschieden lange Borsten. Der Rücken des Rumpfes steigt allmählich vom Stirnrande bis kurz vor den Rückenhöckern empor, um von da an nach dem Hinterrande hin wesentlich schneller ab- zufallen. Die Rückenbogenfurche umschließt ein 736 u langes und 760 u breites, fast kreisrundes Rückenschild, das sich flach gewölbt über die Seitenränder des Rumpfes erhebt. Dem stark erhöhten Rücken steht eine ziemlich flache Bauchfläche gegenüber (Fig. 33, Taf. DO). Augen. Die beiden schwarzpigmentierten, mittelgroßen Doppel- augen sind von oben gut wahrnehmbar. Ihr gegenseitiger Abstand beträgt ca. 385 „. Sie sind scheinbar von den antenniformen Stirnborsten weiter abgerückt als von dem vordern Seitenrande des Körpers, Haut. Die meist rundlichen Porenmündungen des Hautpanzers haben eine mittlere Größe. Das Rückenschild steht von der medianen Einbuchtung des Stirnrandes etwa 336 « weit ab. Von den Mündungs- höfen der über den Körper verteilten Hautdrüsen treten auf dem Rücken besonders vier Paar deutlich hervor. Über ihre Stellung gibt Figur 32 auf Tafel II hinreichend Aufschluß. der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. 25 Palpen. Beim Maxillartaster fällt die sattelartige Ausrandung der Streckseite des vorletzten Gliedes auf (Taf. II, Figur 35). Die Säbelborste ist kräftig entwickelt und ragt merkbar über den Beuge- seitenrand des Antagonisten hinaus. Letzterer trägt zwei Tast- börstchen, von denen das untere mit seinem freien, verschmälerten Ende noch schärfer gegen die Wurzel des Krallengliedes gebrochen erscheint als das obere. Die Innenseite des zweiten Palpengliedes ist mit zwei Fiederborsten ausgestattet, die nebeneinander unweit des Vorderrandes stehen. Auch auf der Streckseite bemerkt man zwei gleiche Haargebilde. Das distale Ende der Beugeseite sendet wie bei Arrh. altipetiolatus Piersig eine Degenborste aus, an der eine Fiederung der Ränder nicht festgestellt werden konnte. Das dritte Palpenglied zeichnet sich ebenfalls durch den Besitz von je einer Fiederborste auf der Innen- und Außenfläche aus. Eine Borste am distalen Ende der Streckseite fehlt, doch ist es nicht aus- geschlossen, daß dieselbe nur verloren ging. Das Längenverhältnis der einzelnen Palpenglieder (auf der Streckseite gemessen) zuein- ander ist wie 12:24:21:33:12. Capitulum. Das an der Mundöffnung zugespitzte Maxillar- organ hat am buccalen Teile ein ähnliches hyalines Anhängsel wie die nur als Nymphe beschriebene Arrh. vigorans Koen.'!). Die büschelförmig auftretenden feinen Fransen sind leicht zu übersehen (Taf. 3, Fig. 33). Hüftplatten. Die Epimeren bieten wenig Anhalt zur Kenn- zeichnung der Art. Auch hier sind Vorderecken des ersten und zweiten Paares keilföürmig ausgezogen. Die vierte Hüftplatte hat die doppelte Breite der dritten; ihr Hinterrand springt fast garnicht winkelig vor. Der Abstand zwischen den einzelnen Plattengruppen ist wenig auffallend. Sämmtliche Epimeren sind fein- und dicht- honig: Ihre Um- und Abgrenzung tritt deutlich hervor (Fig. 34, af. II). Füße. Die Beine zeigen den typischen Bau. Auch ihre Borsten- ausstattung läßt keine nennenswerten Abweichungen erkennen. Geschlechthof. Die 256 u lange Genitalöffnung wird von zwei seitlich beweglichen, platten Lefzen geschlossen, die zusammen eine länglichrunde, etwa 184 u breite Scheibe bilden. Letztere wird von den ziemlich kurzen Genitalnapfplatten nur unvollkommen umfaßt. Nach außen hin nehmen die Napffelder an Breite ab. Am Hinterrande derselben tritt eine schwache Einkerbung auf (Fig. 34, Taf. II). Ihre distalen Enden reichen nicht allzuhoch an der Seiten- fläche des Rumpfes empor (Taf. II, Fig. 33). After. Die sog. Analöffnung liegt in geringer Entfernung von dem Genitalhofe. Fundort. Neu-Pommern (Bismarck-Archipel) Tümpel bei Matupi. !) F. Koenike. Hydrachniden - Fauna von Madagaskar und Nossi-B&, in Abh, Senckenb. naturf. Ges., v. XXI p.366 Taf. XXIX Fig. 188. — 1898. 26 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis 8. Arrhenurus matupitensis n. sp. Die Art liegt ebenfalls nur in einem einzigen weiblichen Exem- plare vor. Gewisse Ähnlichkeiten im Bau der Maxillartaster sowie der Rückenhöcker weisen auf Arrh. lohmanni Piersig hin. Möglicher- weise ist es das dieser Art zugehörige Weibchen. Größe Die Länge des Rumpfes beträgt von der mittleren Stirnrandeinbuchtung bis zur medianen Einkerbung des Hinterrandes 1,6 mm, die Breite — etwa in der Mitte des Körpers — 1,42 mm und die Höhe — ohne Berücksichtigung der Rückenhörner — etwa 950 — 980 u. Färbung. Die Körperfarbe ist grünlichgelb bis bläulichgrün; die Gliedmaßen zeigen eine hellere Färbung. Gestalt. Auch bei dieser Art besitzt der Stirnrand eine symmetrisch verlaufende, wellige Form. Sowohl die Augengegenden als auch die Einlenkungsstellen der Stirnborsten bilden rundliche Vorsprünge. In der Rückenansicht scheint der Rumpf hinten in vier Eckfortsätze auszulaufen, von denen das innere Paar merkbar weiter nach hinten weist als das äußere. Seine keilförmigen Spitzen sperren etwa 480 u weit auseinander. Während die Außenseite eines jeden inneren Eckfortsatzes schwach gewölbt oder fast gerad- linig verläuft, zeigt der Innenrand eine deutliche Einbuchtung, die sich bis zu einem ca. 96 u tiefen und am distalen Ende ca. 125 w offenen medianen Ausschnitte hinzieht. Der Abstand der weiter nach vorn gerückten äußeren Eckfortsätze, die, wie die Seitenansicht des Tieres lehrt, eigentlich schief nach hinten und oben gerichtete Hörner am hinteren Ende des Rückens darstellen, übertrifft noch die Körper- breite des Tieres (Fig. 55, Taf. II). Zwischen dem Stirnrande und dem Vorderende bemerkt man im Anblicke von oben jederseits einen breiten, am Außenrande quer abgestutzten Wulst, der in der Seiten- ansicht des Rumpfes uns als ein mächtiger Rückenhöcker entgegen- tritt, dessen Gestalt im großen und ganzen an das gleiche Gebilde von Arrh. lohmanni Piersig J' erinnert (Fig. 55, Taf. III). Aus breiter Basis sich von dem erhöhten Vorderrücken erhebend, ist er am Außenende dachförmig nach vorn abgeschrägt, sodaß sein Hinterrand mit dieser Abschrägung eine nach oben zeigende keilförmige Spitze bildet. Mitten auf dem etwas wellig verlaufenden Abfalle erhebt sich eine schwach gebogene Borste. Auch die äußeren und inneren Eckfortsätze tragen je zwei schwimmhaarähnliche Borsten. Dem allmählich nach hinten abfallenden Rücken steht eine ziemlich flache Bauchseite gegenüber. Auf den Rücken gelegt, gewährt das Tierchen einen Anblick, wie wir ihn in Figur 55, Tafel III wieder- gegeben finden. Von einer reinen Bauchansicht kann nicht die Rede sein, da die gewaltigen, massigen Hörner auf dem Vorder- rücken eine völlig horizontale Lage verhindern (Fig. 54, Taf. III). Haut. Der Hautpanzer ist großporig. Der geschlossene Rückenbogen beginnt zwischen den Hörnern des Vorderrückens. der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels. 27 Er umschließt ein etwa 865 u langes, fast kreisrundes, schwach ge- wölbtes Dorsalschild, auf dem man drei Paar Poren erblickt (Fig. 54, Taf. 11). Palpen. Der Maxillartaster gleicht in vielen Stücken dem- jenigen von Arrh. lohmanni Piersig JS. Wie bei diesem ist das zweite Glied am dicksten, doch trägt es auf der Innenseite nicht vier, sondern nur drei Degenborsten, die außerdem viel schwächer entwickelt sind als bei der Vergleichsform. Das dritte Glied ist nur halb so lang wie das zweite, während das nächstfolgende wieder dieselbe Länge erreicht, aber merkbar an Stärke abgenommen hat. Es behält bis zum Vorderende annähernd die gleiche Dicke bei. Die vordere Beugeseitenecke ist ziemlich scharf zugeschrägt. Am Vorderrande sitzen zwei nur undeutlich wahrnehmbare Tast- börstchen, die anscheinend ungebrochen nach vorn weisen. Die Säbelborste am Grunde des Antagonisten besitzt nur mäßige Länge. Über die Beborstung der einzelnen Palpenglieder gibt Figur 56 auf Tafel III Aufschluß. Möglicherweise sind einzelne Haare ausgefallen. Hüftplatten. Das feinporöse Plattengebiet, von dem Figur 57 auf Tafel III ein etwas verkürztes Bild gewährt, weist den für die Gattung typischen Bau auf. Die beiden vorderen Epimerenpaare haben keilförmig ausgezogene Vorderecken. Die vierte Hüftplatte entbehrt einer deutlichen Hinterrandsecke; sie ist seitlich stark aus- gezogen. Füße. Die mittelstarken Beine sind ziemlich reich mit Borsten und Schwimmhaaren ausgerüstet. Geschlechtshof. Die beiden abgeplatteten Lefzen bilden zu- sammen eine 144 u lange und 176 u breite Scheibe, die von den Ausläufern der Genitalnapfplatten vollständig umschlossen wird. Jede Genitalplatte besitzt einen konkaven Vorder- und einen kon- vexen Hinterrand. Ihr distales Ende steigt ziemlich hoch an der Seitenfläche des Rumpfes empor (Fig. 55 und Fig. 57, Taf. II. After. Die sog. Analöffnung befindet sich ein Stück hinter dem Geschlechtsfelde; sie ist schwer wahrnehmbar. Fundort. Bismarck -Archipel (Neu-Pommern) Matupi (Matupit); d. 5. März 1897. 9. Arrhenurus quadricornutus n. sp. Zur Beschreibung dient ein einziges, wohlausgebildetes Weib- chen, das durch seine zahlreichen Ausstülpungen eine Sonderstellung einnimmt. Größe. Die Körperlänge des Weibchens beträgt 1,36 mm, die größte Breite — quer über dem Genitalhofe — 1,31 mm und die größte Höhe — ohne die Rückenhörner — 1,09 mm. Färbung. Die Körperfarbe des lebenden Tieres scheint gelblich- grün bis bläulichgrün zu sein. Das konservierte Exemplar läßt diesen Schluß zu, weil es im Alkohol eine ähnliche Färbung fest- gehalten hat wie Arrh. maculator (Müll.) und Arrh. compactus Piersig. 28 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis Gestalt. Der Stirnrand trägt zwischen den zwei, 160 w von- einander abgerückten, auf gerundeten Vorsprüngen stehenden an- tenniformen Borstenpaaren eine mäßig tiefe Einbuchtung. Wie bei Arrh. lohmanni Piersig und Arrh. bicornutus Piersig sitzen die beiden mäßig voneinander abgerückten Doppelaugen auf besonderen Emporwölbungen, eine Erscheinung, die sich am deutlichsten bei Seitenansicht des Tieres offenbart. Vor dem Rückenbogen, der etwa 370 u weit vom Vorderende des Rumpfes abgerückt ist, erhebt sich ein mit den freien Spitzen ca. 865 u sich spreizendes, horn- förmiges Höckerpaar, das uns von oben gesehen, wie ein breiter, quer über dem Vorderrücken sich hinziehender Wulst erscheint. Das von der Rückenbogenfurche allseitig umschlossene Dorsalschild besitzt ebenfalls ein mächtiges, schief nach oben und hinten weisendes Hörnerpaar, dessen freie, je eine schwimmhaarähnliche Borste tragende Spitzen etwa 510 u voneinander entfernt sind. Die Basis dieser fast 500 u hohen Schildhöcker nimmt, wie man sich bei seit- licher Betrachtung des Tieres leicht überzeugen kann, die gesamte Oberfläche des Rückenpanzers ein. Während von vorn her die Wandungen derselben allmählich ansteigen, stürzen sie an der Rück- seite steil in die Tiefe und bilden sogar eine flache Aushöhlung, sodaß die Spitzen der Hörner merkbar nach hinten überhängen. In der Rückenansicht treten uns die Höcker des Rückenschildes als breit zungenförmig nach hinten gerichtete Zapfen entgegen, die mit ihren freien Enden zum Teil den fast geradlinigen Hinterrand der Rückenbogenfurche überdecken. Das hintere Körperende kenn- zeichnet sich durch den Besitz von drei Paar Vorsprüngen, von denen zwei mehr dorsalwärts gelagert sind, während das dritte Paar das ventrale Hinterleibsende einnimmt. Bei Bauch- oder Rückenlage des Tieres erweisen sich die zwei am weitesten lateral gerückten Fortsätze als die bedeutendsten (Fig. 59 und Fig. 51, Taf. III). Sie gleichen nach Stellung und Form den äußeren Eck- fortsätzen von Arrh. matupitensis Piersig; auch sind sie wie diese mit je einer langen, schwimmhaarartigen Borste ausgerüstet. Die weiter nach hinten gerückten, einander stärker genäherten inneren Vorsprünge stehen paarig übereinander und begrenzen seitlich den eigentlichen Hinterrand des Körpers. Das obere Paar erweckt in der Dorsal- und Ventralansicht fast den Eindruck eines kurzen, verkümmerten Rumpfanhanges, dessen Eckfortsätze die mediane Einbuchtung mit ihren stumpfen, ca. 500 u voneinander abgerückten Spitzen nur wenig überragen. Die beiden der Bauchseite genäherten Vorsprünge ragen noch weniger vor als die oben erwähnten oberen. Sie sind abgestutzt und erscheinen in der Bauchansicht durch eine mittlere Einbuchtung fast doppelkuppig. Auch von der Seite ge- sehen bieten sie einen flach ausgeschnittenen Hinterrand dar. Jeder dieser Fortsätze sendet eine lange, schwimmhaarähnliche Borste aus. Dem stark erhöhten Rücken liegt eine fast flache Bauchfläche gegen- über (Fig. 60, Taf. ID. der Hydrachniden-Fauna des Bismarck-Archipels, 29 Augen. Die beiden großen, schwarzpigmentierten Doppelaugen besitzen einen gegenseitigen Abstand von etwa 470u. Sie sind am besten von der Seite wahrzunehmen (Fig. 60, Taf. II). Palpen. Von den Palpengliedern ist das zweite am dicksten und das vierte am längsten. Auf der Innenfläche des zweiten Tastersegmentes bemerkt man drei bis vier Säbelborsten, von denen die der Beugeseite näher stehenden hart an den Vorderrand des Gliedes herangerückt sind. Das dritte Glied ist nur halb so lang wie das vorletzte. Dieses behält bis zum freien Ende fast die gleiche Dicke bei. Die distale Beugeseitenecke zeigt keine Ver- breiterung. Am Vorderrande treten anscheinend drei feine Tast- börstchen auf, an denen eine Knickung nicht festgestellt werden konnte. Die Säbelborste besitzt mittlere Länge und ist nur wenig gekrümmt. Das krallenförmige Endglied läuft in zwei ungleich starke Spitzen aus. Uber die Beborstung der einzelnen Maxillar- tasterglieder gibt die beigegebene Zeichnung genügend Auskunft. Einzelne Borsten, z. B. die Innenborste des dritten Segmentes scheinen zu fehlen, doch ist nicht ausgeschlossen, daß sie nur verloren ge- gangen sind (Fig. 62, Taf. II]). Hüftplatten. Das Epimeralgebiet bedeckt kaum die vordere Hälfte der Bauchseite. Alle drei Gruppen sind durch ziemlich breite Abstände voneinander geschieden. Die Vorderecken der beiden ersten Plattenpaare springen wenig vor. Wie Arrh. matu- pitensis Piersig entbehrt die lateral stark ausgezogene vierte Epimere einer deutlich hervortretenden Hinterrandsecke. Sämtliche Platten sind feinporös (Fig. 61, Taf. 6). Füße. Die Beine sind kräftig entwickelt. Besondere Ab- wechungen vom typischen Bau konnten nicht festgestellt werden. Die Ausstattung mit Borsten und Schwimmhaaren ist die gewöhnliche. Geschlechtshof. Mitten auf der Bauchfläche liegt die 160 u lange Genitalöffnung, deren Lefzen zusammen eine länglichrunde, abgeplattete Scheibe bilden (Querdurchmesser 145 u). Die Genital- napfplatten, die vor der Genitalöffnung durch eine mediane Brücke miteinander verbunden sind, ziehen sich zuerst schief nach hinten, um schließlich bogenförmig nach außen umzubiegen. Sie besitzen eine Breite von ca. 100 u. Mit ihren freien, abgerundeten Enden ragen sie beinahe bis zur Mitte der Seitenfläche des Rumpfes empor. Die Genital- näpfe kennzeichnen sich durch ihre winzige Größe (Fig. 61, Taf. III). After. Die sogenannte Analöffnung liegt am Hinterende der Bauchfläche. Ihre Lage konnte jedoch nicht genau festgestellt werden. Fundort. Bismarck-Archipel (Neu-Pommern). In einem Tümpel am Abhange des Kombien (Großmutter), 700m über dem Meere, am 5. März 1897. 10. Oxus dahli n. sp. Vorliegende Spezies liegt in einigen Exemplaren vor, die dem weiblichen Geschlechte angehören. Wie die beiden andern bis jetzt entdeckten exotischen Arten, O. stuhlmanni Koen. (Afrika) 30 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis und 0. ceylonicus Daday, weicht dieselbe in Bau und Ausrüstung nur wenig von den typischen europäischen Formen ab. Am meisten nähert sie sich dem O. tenuisetis Piersig, mit dem sie jedoch schon der wesentlich geringeren Größe wegen nicht identifiziert werden darf. Größe. Die Körperlänge beträgt etwa 1,28 mm, die größte Breite — quer über dem Geschlechtsfelde — 0,86 mm und die Höhe — am Hinterende des Epimeralgebietes — 0,88 mm. Gestalt. Bei Rücken- oder Bauchlage erscheint der Körper eiförmig (Taf. III, Fig. 61 u. 62). Die Rückenseite zeigt eine mäßige Wölbung, etwa wie bei O. tenuisetis Piersig oder O. longisetus Berlese. Der bis zum Genitalhof reichende vordere Teil der Bauch- seite ist ziemlich abgeplattet, von da ab biegt die ventrale Körper- fläche allmählich nach oben um, während der entsprechende Teil der Rückenseite in gleicher Weise nach unten zu abfällt, sodaß das hintere Körperende wie bei O. tenuisetis Piersig in breiter Rundung abschließt (Fig. 65, Taf. II). Färbung. Die Körperfarbe der konservierten Exemplare ist ein schmutziges Bräunlichgelb, das auf Rücken und Bauch durch einzelne dunklere Flecken verdrängt wird. Das durch die Körper- haut hindurchschimmernde Malpighische Gefäß (früher Rückendrüse oder auch Gabelstreifen genannt) besitzt einen weibßlich-gelblichen Schein. Die Umgebung der Hautdrüsenmündungen und der Muskel- ansatzstellen ist ebenfalls schwärzlich gefärbt. Die Epimeren, Beine und Palpen haben einen bläulichen oder bräunlichen Anflug. Haut. Die weiche Körperhaut weist eine mehr oder weniger grobe Liniierung ihrer Oberfläche auf. Panzerbildungen sind nicht vorhanden. Capitulum. Die etwa 148—160 u lange Maxillarplatte hat eine länglichrunde Gestalt. Uber die Größe und den Bau des Fort- satzes am Hinterende des Maxillarorganes vermag ich keine be- stimmten Angaben zu machen, da derselbe durch den stark chitini- sierten Epimeralpanzer verdeckt wird. Palpen. Die Maxillartaster sind sehr klein und wiederholen im großen und ganzen den Bau, den wir bei den bekannten euro- päischen Arten antreffen. Bemerkt sei, daß das nach vorn verjüngte, winzige Endglied in drei übereinander gelagerte Zähnchen oder Hornspitzen endigt. Es unterscheidet sich dadurch von dem ent- sprechenden Gebilde bei O. tenuisetis Piersig und 0. stuhlmanni Koen., das nur mit je zwei Endspitzchen ausgerüstet ist, während man bei O. ceylonicus deren gar vier zählt. Das Längenverhältnis des 1.—5. Gliedes (auf der Streckseite gemessen) ergibt folgende Zahlenreihe: 12:17,5:15:21:5,5. Die Maxillartaster haben einen minder reichen Haarbesatz als diejenigen von O. tenuisetis Piersig. Das Grundglied trägt wie bei den anderen Oxusarten eine kurze, kräftige, mäßig gekrümmte Dolchborste. Das nächste Glied besitzt auf gleicher Seite außer einem langen, schwimmhaarähnlichen Ge- bilde noch fünf Borsten, von denen die dem distalen Gliedende genäherten reichlich halb so lang sind wie das Glied selbst. Auch der Hydrachniden-Fauna des Bismarck- Archipels. 31 auf der Streckseite des dritten Segmentes machen sich einige Borsten von verschiedener Länge bemerkbar. Die eine davon sitzt zusammen mit einem kurzen Dorn am distalen Ende; sie ist fein wie ein Schwimmhaar und übertrifft das dritte Glied an Länge. Wie man sich an Figur 63 auf Tafel 1II überzeugen kann, zählt man an gleicher Stelle bei O. tenuisetis Piersig fünf Haargebilde, von denen vier sich durch ihre außerordentliche Länge auszeichnen. Das vierte Glied trägt auf der Beugeseite ein feines halblanges Haar, während die Streckseite mit einer Anzahl meist nach dem Vorderende ge- rückten Borsten von geringer Dicke und einem langen Haare aus- gestattet ist. Bei O. tenuisetis Piersig trifft man nur das letztere an. Das Endglied läßt sowohl auf der Ober- und Unterseite wie an den Seiten feine Börstchen wahrnehmen (Fig. 66, Taf. III). Hüftplatten. Das Epimeralgebiet (Fig. 64, Taf. III) bildet einen zusammenhängenden, kräftig chitinisierten Bauchpanzer, der nur im vordern Teile einzelne Nähte aufweist, die erkennen lassen, dab der Panzer aus einer Verschmelzung der Hüftplatten entstanden ist. Derselbe zeigt der Gestalt nach große Übereinstimmung mit dem- jenigen von OÖ. tenuisetis Piersig, doch erweist sich die mittlere Einbuchtung des Hinterrandes, die zum Teil den Geschlechtshof in sich aufnimmt, ein wenig tiefer als bei der Vergleichsart. Zu beiden Seiten der Genitalbucht geht der Hinterrand in breiter Rundung in die Seitenränder des Epimeralpanzers über. Wie O. stuhlmanni Koen., ©. longisetus Berlese und O. tenuisetus Piersig besitzt die vorliegende Art auf dem dem Maxillarorgane (Capitulum) benach- barten Hüftplattenfortsatze zwei lange, stark gekrümmte Borsten, die allem Anscheine nach durch besondere Feinheit sich auszeichnen. Auch die andern Fortsätze tragen ein oder zwei mittellange, schwimm- haarähnliche Borsten. Ferner gewahrt man jederseits hinter der Maxillarbucht an der proximalen Seite der dort seitlich auftretenden Naht, sowie auf der hinteren Hälfte des Bauchpanzers, dem Seiten- rande mehr genähert als der Medianlinie der Bauchfläche, je eine feine Pore mit einem feinen Haare. Auch an den Seitenflächen des Rumpfes, sowie am hinteren Körperende treten feine Haargebilde auf. An der zuletztgenannten Stelle sind sie von besonderer Länge (160 u—192 u), eine Erscheinung, die uns auch bei O. tenuisetis Piersig und O. longisetus Berl. entgegentritt. Füße. Die Gliedmaßen nehmen vom ersten bis vierten Paare an Länge zu. Das erste Bein mißt etwa 720 u, das zweite 868 u, das dritte 988 « und das vierte 1092 uw. Bei den beiden vorderen Fußpaaren übertrifft das vorletzte Glied das Endglied an Länge, bei dem 4. Paare tritt der umgekehrte Fall ein, während das dritte gleichlange fünfte und sechste Glieder besitzt. Dem Hinterfuß mangelt auch hier die Doppelkralle, statt deren ist außer einer sehr kurzen Dolchborste eine 128 » lange Endborste vorhanden, die im Gegensatze zu derjenigen von O. tenuisetis Piersig keine Fiederung erkennen läßt. Sie erreicht die reichliche Hälfte der Länge des sechsten Fußgliedes (130 u), während sie bei der Vergleichsart 32 Richard Piersig: Beiträge zur Kenntnis merkbar hinter der halben Länge des Endgliedes zurückbleibt (105 u). Neben den schon erwähnten Borsten, die das Ende des sechsten Beingliedes einnehmen, bemerkt man noch zwei kurze Dornborsten auf der Streckseite unweit der Spitze und drei dergleichen auf der distalen Hälfte der Beugeseite (Taf. III, Fig. 67). Die neue Form besitzt wie O. ovalis (Müll.) und andere Arten am 5. Gliede der drei letzten Beinpaare ein dünnes Büschel langer Schwimmhaare. Im übrigen sind die Glieder sämtlicher Füße, zumal an den distalen Enden mit mehr oder weniger langen und kräftigen Säbelborsten besetzt, deren Entwickelung jedoch hinter derjenigen bei den be- kannten europäischen unverkennbar zurücksteht. Die doppelte Fußkralle der drei ersten Beinpaare zeigt eine sichelförmige Krümmung. Ihr Haupthaken trägt allem Anscheine nach sowohl auf der konkaven als auch auf der konvexen Seite je einen feinen und schwachen Nebenzahn. Geschlechtshof. Das äußere Sexualorgan liegt nur teilweise (ein reichliches Drittel) in jener flachen, vom Hinterrande des Epi- meralgebietes gebildeten, medianen Einbuchtung. Es ist deutlich vom Bauchpanzer abgerückt. Die etwa 160 u lange Genitalöffnung wird seitlich von zwei beweglichen Chitinklappen überwölbt, die am Außenrande eingelenkt sind. Sowohl der Innen- als auch der Außenrand derselben weist eine Längsreihe feiner Härchen auf. Die die Geschlechtsspalte verschließenden Lefzen tragen je drei länglichrunde, hintereinander gestellte Genitalnäpfe, von denen der größte ca. 48 u lang und 10 « breit ist (Taf. III, Fig. 64). After. Die sogenannte Analöffnung liegt 160 w weit hinter dem Genitalhofe mitten auf der hintern Bauchfläche. Fundort. Bismarck -Archipel (Neu-Pommern): Tümpel bei Ma- tupi; den 5. März 1897. Erklärung der Abbildungen. Tafel I. Arrhenurus dahli Piersig. Fig. 1. Rückenansicht des d. Vergr. 50:1. Fig. 2. Seitenansicht des $. Vergr. 50:1. Fig. 3. Maxillartaster des &. Vergr. 265:1. Fig. 4. Bauchansicht des. Vergr. 50:1. Fig. 5. Rückenansicht des 9. Vergr. 52:1. Fig. 6. Bauchansicht desQ. Vergr. 52:1. Arrhenurus laticodulus Piersig. Fig. 7. Rückenansicht des &. Vergr. 30:1. Fig. 8. Bauchansicht des d. Vergr. 30:1. Fig. 9. Rückenansicht des Z' schief von hinten. Vergr. 30:1. der Hydrachniden-Fauna des Bismarek-Archipels. Arrhenurus laticodulus Piersig. Seitenansicht des &. Vergr. 32:1. Maxillartaster des 9. Vergr. 130:1. Stirnansicht des g. Vergr. 32:1. Hinterfuß des d. Vergr. 80:1. Arrhenurus latipetiolatus Piersig. Seitenansicht des d. Vergr. 36:1. Rückenansicht des &. Vergr. 36:1. Bauchansicht des g'. Vergr. 36:1. Körperanhang und Petiolus von unten gesehen. Vergr. 60:1. Maxillartaster des &. Vergr. 110:1. Hinterfuß des $. Vergr. 80:1. Arrhenurus coeluripes n.Sp. Rückenansicht der Nymphe. Vergr. 60:1. Bauchansicht der Nymphe. Vergr. 60:1. Arrhenurus altipetiolatus Piersig. Stirnansicht des Z. Vergr. 30:1. Dorsales Höckerpaar und hyalines Häutchen am Hinterrande des An- hanges ($). Vergr. 62:1. Petiolus, von unten gesehen. Vergr. 110:1. Petiolus, von oben gesehen. Vergr. 110:1. Petiolus, von der Seite gesehen. Vergr. 105:1, Maxillartaster des $. Vergr. 115:1. Gekniete Tastborste am Vorderrande des vierten Tastergliedes. Tafel II. Bauchansicht des g\. Vergr. 27:1. Hinterfuß des d. Vergr. 62:1. Seitenansicht des g'. Vergr. 27:1. Arrhenurus quadricaudatus n. Sp. Rückenansicht des Q. Vergr. 25:1. Seitenansicht des Q. Vergr. 25:1. Bauchansicht des 2. Vergr. 25:1. Maxillartaster des 9. Vergr. 115:1. Arrhenurus bicornutus Piersig. Rückenansicht des 9. Vergr. 35:1. Seitenansicht des g'. Vergr. 35:1. Seitenansicht des J. Vergr. 35:1. Maxillartaster des 9. Vergr. 160:1. Bauchansicht des ' (schief von vorn). Vergr. 35:1. Drittes männliches Bein. Vergr. 75:1. Viertes männliches Bein. Vergr. 75:1. Stirnansicht des J. Vergr. 35:1. Stirnansicht des & (etwas schief von oben). Vergr. 35:1. :h. f. Naturgesch. Jahrg. 1904. Bd.I. H, 1, 3 34 Richard Piersig. Fig. 45. Rückenansicht des 2. Vergr. 28:1. Fig. 46. Rückenansicht des Q (etwas schief von hinten). Vergr. 28:1. Fig. 47. Bauchansicht des 9. Vergr. 28:1. Fig. 48. Seitenansicht des 9. Vergr. 28:1. Arrhenurus lohmanni Piersig. Fig. 49. Rückenansicht des 1 (schief von oben und hinten). Vergr. 45:1. Fig. 50. Seitenansicht des J. Vergr. 45:1. Tafel III. Fig. 51. Maxillartaster des &. Vergr. 115:1. Fig. 52. Bauchansicht des & (schief von unten und vorn). Vergr. 45:1. Fig. 53. Hintere Hüftplattengruppen und Geschlechtsfeld des g. Vergr. 52:1. Arrhenurus matupitensis n. SP. Fig. 54. Rückenansicht des 2. Vergr. 25:1. Fig. 55. Seitenansicht des 9. Vergr. 25:1. Fig. 56. Maxillartaster des 2. Vergr. 130:1. Fig. 57. Bauchansicht des 2 (schief von oben und vorn). Vergr. 25:1. Arrhenurus lohmanni Piersig. Fig. 58. Stimansicht des J. Vergr. 45:1. Arrhenurus quadricornutus n. Sp. Fig. 59. Rückenansicht des 2. Vergr. 30:1. Fig. 60. Seitenansicht des 2. Vergr. 30:1. Fig. 61. Bauchansicht des 9. Vergr. 30:1. Fig. 62. Maxillartaster des 9. Vergr. 125:1. Oxus dahli n. sp. Fig. 63. Rückenansicht des 9. Vergr. 28:1. Fig. 64. Bauchansicht des Q. Vergr. 28:1. Fig. 65. Seitenansicht des 9. Vergr. 28:1. Fig. 66. Maxillartaster des Q. Vergr. 228:1. Fig. 67. Viertes Bein des 2. Vergr. 76:1. Oxus tenuisetis Piersig. Fig. 68. Maxillartaster der 2. Vergr. 250:1. Chrysomeliden und Coceinelliden aus Afrika. Beschrieben von JS‘ Weise. Herr Professor Dr. G. Hauser in Erlangen sandte mir die Tiere seiner Sammlung aus obigen Familien zur Durchsicht und es fanden sich darunter eine Anzahl interessanter Arten, die nach- folgend behandelt sind. Sie stammen zum größten Teile aus Britisch Öst-Afrika und wurden bei Mbungu, nicht weit nordwestlich von Mombassa, und von den Missionaren Säuberlich und Hofmann bei Ikuta und Kitui in Ukamba, ungefähr in der Mitte zwischen dem Kenia und Kilimandjaro, gefangen. Chrysomelidae. Diapromorpha Hauseri: Conico cylindrica, nigra, subtus dense argenteo-sericea, antennis articulis quingue primis, tibiis tarsisque testaceis, prothorace fulvo, nitidissimo, sublaevi, nigro-marginato, maculis quinque nigris, elytris stramineis, nitidis, postice sublaevibus, antice sat crebre subtiliter punctatis, singulo maculis binis ante medium fasciaque pone medium nigris. — Long. lO mm. Kitui. Kopf schwarz, dicht und fein punktiert und grau behaart, das Kopfschild kahl, Oberlippe vorn pechbraun, Taster und die ersten fünf Fühlerglieder rötlich gelbbraun, das vierte Fühlerglied schwach, die folgenden stark erweitert. Thorax nach vorn ziemlich stark und fast gradlinig verengt, lebhaft bräunlich rot, wie poliert glänzend, nur mit einigen deutlichen Punkten in dem Quereindrucke vor dem Schildchen, der Vorder- und Hinterrand schmal, der Seitenrand sehr fein schwarz gesäumt, drei Makeln am Hinterrande (die mittlere klein, strichförmig, die seitlichen groß, dreieckig), sowie eine kleine Quermakel jederseits neben der Mittellinie vor der Mitte schwarz. Schildehen schwarz, sparsam punktuliert. Fld. in den Schultern am breitesten, dahinter allmählich verengt, hinten mäßig breit gerundet- abgestutzt, hell bräunlich gelb, an der Spitze gelbbraun, glänzend, mäßig dicht punktiert, die Punkte vorn ziemlich fein, im letzten Drittel fast erloschen, über dem Seitenrande ein fast glatter, in der Nähe der Schulter breiter, dahinter schmaler Längsstreifen, der 3* 36 J. Weise: Chrysomeliden innen von einer ziemlich regelmäßigen Punktreihe begrenzt wird. Jede Decke hat vor der Mitte zwei schwarze Makeln, eine an der Basis, über den Schulterhöcker, länglich, die andere kleiner, ge- rundet, kaum in !/; der Länge, wenig näher der Schultermakel als der Naht; hinter der Mitte eine breite, schwarze Querbinde. Diese berührt den Aussen- und Nahtrand und scheint aus zwei großen Makeln zusammengesetzt, von denen die innere quer, die äußere schräg nach vorn und außen gerichtet ist. Außerdem läuft ein feiner Saum von !/,; der Länge an der Naht um den Hinterrand bis zur Mitte des Seitenrandes. Däs Pygidium, die Unterseite und Beine sind schwarz, sehr dicht silberweiß schimmernd behaart, die Schienen und Tarsen rötlich gelbbraun, Klauen schwarz. Dieses Tier, das etwas breiter und kürzer als haemorrhagica Gerst. gebaut ist, erinnert in der Färbung der Oberseite etwas an manche Peploptera-Arten. Diapromorpha trizonata Fairm., Ann. Fr. 1887. 348 ist zwar als 10°—1l mm lang angegeben, trotzdem halte ich für identisch damit D. tigrina Jac., Transact. 1901. 220, deren Länge nur 8—10 mm beträgt. Tituboea Hiüldebrandti Harold. Monatsber. Akad. Wiss. Berlin 1880. 267 (sub Melitonoma) liegt mir von Ikuta und Kitui vor. Sie ist mit Tit. confusa Gerst. äußerst nahe verwandt, durch- schnittlich kleiner als diese und durch die deutliche Punktierung des Kopfes (nur der Scheitel über dem bogenförmigen Quereindrucke der Stirn glatt), sowie an der schwarzen Makel in der Spitze jeder Fld. zu unterscheiden. Wenn in confusa die Spitze schwarz gefärbt ist, bildet diese dunkle Farbe nie eine Makel, sondern einen Saum. Die Überzeugung, daß beides gute Arten sind, trotzdem sie sich äusserlich nur durch untergeordnete Merkmale und schwierig unter- scheiden lassen, gewinnt man erst bei Ansicht des Penis. Bei confusa verengt sich derselbe hinter der Mitte ganz allmählich in eine schmale, leicht abgestutzte und etwas nach unten gebogene Spitze, bei Heöldebrandti ist er bis hinten hin breit und verengt sich dann in einem starken Bogen jederseits schnell in eine etwas ab- gesetzte kleine, grade und scharfe Spitze. Kopf, Unterseite und Beine sind schwarz, die Schienen in der Basalhälfte oder noch weiter rötlich gelbbraun. Beim J' ist Kopf und Thorax grösser als beim 2, und die Vorderbeine sind sehr verlängert... Vorderschienen leicht gebogen, ihr erstes Tarsenglied halb so lang als die Schiene. Aus diesem Grunde gehört die Art zu Tituboea« und nicht zu Melitonoma. In der Färbung der Fld. gibt es folgende Abänderungen: a. alle 6 Makeln jeder Fld. (1, 2, 2, 1) frei; b. Makel 4 und 5 zu einer Querbinde vereint; c. außerdem Makel 2 und 3 zu einer ähn- lichen Binde; d. die Spitzenmakel ist durch einen Saum an der Naht und am Seitenrande mit der hinteren Querbinde vereint. und Coceinelliden aus Afrika. 37 Melitonoma galla Gestro, Ann. Mus Civ. Gen. 1895. 435, wurde auch bei Ikuta in Mehrzahl gefangen; bei allen Stücken ist die große, schwarze Makel, die der Autor an der Basis des Halsschildes jederseits angibt, in 2 kleine, vor der Basis neben einander liegende Punkte aufgelöst, außerdem stehen 3 bis 4 ähnliche, zuweilen ver- loschene Punkte in einem großen Bogen davor. Cryptocephalus pygidialis: Testaceo-Havus, nitidus, mandibulis antennarumque articulis sex ultimis piceis, prothorace subpolito, maculis tribus oblongis parvis nigris, elytris striato-punctatis postice sublaevibus, singulo maculis quatuor parvis nigris (2,2), pygidio longitudinaliter sulcato. — Long. 6,5—7 mm. Ikuta. In die Nähe von Cr. cafer Suffr. zu stellen. Strohgelb mit einer blassen rotbräunlichen Beimischung, die nur hinter der Mitte der Fld. fehlt. Kopf fast glatt, Stirn eben, im oberen Teile eine ziemlich kurze, aber breite und tiefe Längsrinne; die Mandibeln und die 6 letzten Fühlerglieder pechschwarz. Halssch. fast glatt, oder nur scheinbar (unter starker Vergrößerung) punktirt, indem zahlreiche punktähnliche dunkle Fleckchen durchschimmern, 3 kleine, längliche Makeln schwarz. Letztere bilden eine Querreihe in der Mitte, die mtttelste ist sehr schmal oval, bei einem Exemplar zu- fällig strichförmig nach hinten bis in die Nähe der Basis verlängert, jederseits davon liegt fast in gleicher Entfernung von der Mittel- makel und dem Seitenrande eine kurze, strichförmige, leicht nach innen gebogene Längsmakel. Schildchen glatt, an der Basis und Spitze schwarz gesäumt. Fld. ziemlich parallel, mit regelmäßigen, ziemlich feinen Punktreihen, die vor der Spitze fast erlöschen. Jede Decke hat vier punktförmige Makeln und die äußere Hälfte der Epipleuren schwarz. Die erste Makel ist sehr klein, gerundet, und liest in der Mitte zwischen Naht und Schulterbeule, etwas näher der Basis als der Naht; Makel 2 ist länglich und befindet sich dicht hinter der Basis (ziemlich um die ganze Länge weiter vorgerückt als 1) auf dem Schulterhöcker; Makel 3 und 4 liegen unmittelbar hinter der Mitte in einer wenig nach vorn gebogenen Querreihe, und sind etwas breiter als lang, 3, zwischen der ersten und dritten Punktreihe, bildet einen schwachen Querbogen, 4, zwischen der sechsten und achten Punktreihe, ist ziemlich gerundet. Das Pygi- dium ist dicht runzelig punktiert und hat eine tiefe und breite, nach unten etwas verbreiterte Längsfurche in der Mitte. Es wäre denkbar, daß diese Furche dem mir unbekannten g fehlt, da sie zur Ein- lagerung des Penis dienen könnte. Der Vorderrand des Prosternum ist niedrig, an den Beinen sind nur die Klauen gebräunt. Cryptocephalus Hofmanni: Testaceo-rufus, ore, antennis (basi excepta) tarsisque fuscis aut piceis, prothorace in disco fortius lon- gitudinaliter strigoso, scutello nigro, elytris punctato-striatis, stra- mineis, sutura anguste vittaque submedia ante apicem cum sutura connexa nigris. — Long. 3,8 mm. Ikuta. 38 J. Weise: Chrysomeliden Gehört mit Cr. araticollis Chap., natalensis und sinwato-vittatus Jac. in eine Gruppe, die sich durch die auch beim 2 leicht ge- bogenen und innen erweiterten Vorderschienen, sowie die starke Längsstreifung des Halsschildes auszeichnet. Unterseite und Beine rötlich gelbbraun, Tarsen angedunkelt, Kopf und Halsschild lebhaft rostrot, der Mund und die Fühler vom fünften Gliede ab schwärzlich. Stirn unregelmäßig, ziemlich dicht punktiert, oben sehr schmal, mit einem nach unten allmählich ver- breiterten Längseindrucke mit feinen leistenförmigen Seitenrändern. Thorax mit einem weiten Quereindrucke vor der Basis, dicht und sehr stark längs gestrichelt, seidenartig glänzend, auf einem breiten Streifen am Seitenrande fast glatt. Schildchen gestreckt, schwarz, glatt. Fld. strohgelb, ein feiner Saum an der Naht, ein breiterer an der Basis und eine Längsbinde auf jeder Decke schwarz. Diese Binde nimmt den Raum zwischen dem vierten und achten Punkt- streifen ein und krümmt sich an der hinteren Außenecke, dem Hinter- rande ziemlich parallel nach innen bis an die Naht. Die Scheibe ist regelmäßig punktiert-gestreift, die Streifen vorn und vor der Spitze mäßig tief, dazwischen sehr flach. Die abgekürzte Punkt- reihe verschwindet erst hinter der Mitte. Das Pygidium ist bräun- lich gelb, ziemlich dicht, fein und etwas runzelig punktiert, die Ei- grube des 2 sehr groß und tief. Die hübsche Art widme ich dem Missionar Herrn Hofmann in Anerkennung seiner Verdienste um die Kenntnis der ostafrikanischen Insektenwelt. Öryptocephalus uhehensis: Niger, ore (mandibulis exceptis), an- tennis basi pedibusque rufo-testaceis, femoribus nigro-annulatis, fascia frontis, limbo sublaterali et apicali maculisque tribus prothoraeis flavis, elytris minus regulariter seriatim punctatis, rufo-flavis, fasciis binis communibus abbreviatis nigris, antica valde flexuosa, pygidio apice late testaceo-flavo limbato. — Long. 6 mm. Uhehe. Von dem ähnlichen Cr. 4-lunulatus Suffr. sofort durch die ziemlich starken und nicht regelmäßigen Punktreihen der Fld. zu unterscheiden. Kopf schwarz, Oberlippe, Kopfschild, Taster und die fünf ersten Fühlerglieder rötlich gelbbraun, eine ziemlich schmale Querbinde über der Fühlerwurzel weiblich gelb; oder die Stirn oben schwarz, unten rötlich gelbbraun, eine schwache Beule über jeder Fühlerwurzel schwarz. Halsschild fast glatt, schwarz, ein Saum am Vorder- und Seitenrande, ersterer in der Mitte strichförmig nach hinten verlängert und jederseits in leichtem Bogen erweitert, letzterer nahe der Mitte winkelig erweitert, sowie 3 Makeln in einer Quer- reihe weißlich gelb, eine in der Mitte, vor dem Schildchen, lang- gestreckt, die seitlichen kleiner, gerundet, vom Hinterrande entfernter. Der abgesetzte Rand am Seiten- und Vorderrande ist schwarz. Schildchen schwarz, glatt. Fld. fast parallel, hinter der Schulter etwas zusammengedrückt, in Reihen punktiert, deren Punkte nicht genau hinter einander stehen, auch zum Teil verdoppelt sind. Die Zwischenstreifen sind vorn glatt, hinter der Mitte sparsam gerunzelt und Coceinelliden aus Atrika. 39 und dicht, äußerst fein punktuliertt. Die Decken sind hell rötlich gelb, mit zwei schwarzen Querbinden, die außen bis zur letzten, etwas vertieften Punktreihe reichen. Die erste liegt vor der Mitte, ist mäßig breit, vorn jederseits in eine lange, schiefe Spitze ver- längert, außen winkelig gebogen und über den Schulterhöcker bis zur Basis ausgezogen; die zweite, hinter der Mitte, ist aus drei der Quere nach schmal verbundenen Makeln zusammengesetzt, eine ge- meinschaftlich, die andre seitwärts davon. Die Naht ist von der ersten Querbinde an bis zur Spitze schwarz gesäumt, die innere Kante der Epipleuren ist angedunkelt, das Pygidium hat einen breiten bräunlich gelben Spitzensaum. Brust und Bauch einfarbig schwarz. Coenobius Hauseri: Niger, nitidus, antennis piceis articulis quin- que primis pedibusque laete testaceis, prothorace laevi utrinque ad latera oblique impresso, basi dense crenulato, stria transversa punc- tata basali nulla, elytris obscure cyaneis, punctato-striatis, inter- stitiis convexiusculis, sublaevibus. — Long. 2 mm. Ikuta. Das spiegelglatte Halsschild besitzt nur eine starke Punktreihe im abgesetzten Seitenrande, einen mäßig tiefen Schrägeindruck über der Mitte desselben und einen dicht gezähnelten Hinterrand. Vor diesem fehlt der leistenförmige Rand, der den meisten übrigen Arten eigen ist, und auch die punktierte Querrinne davor. Der Mittel- lappen ist sehr kurz, stumpfwinkelig. Der unbedeckte Teil des Schildchens ist doppelt so lang als breit. Fld. schwärzlich korn- blumenblau, punktiert gestreift, die beiden äußeren Streifen tiefer als die inneren, von diesen der fünfte mit dem sechsten hinter der Mitte vereinigt. Pygidium ziemlich dicht runzelig-punktirt. Phaseus bicolor: Oblongus, testaceus, nitidus, antennis apicem versus infuscatis, capite prothoraceque sublaevibus, elytris pallidi- oribus subtiliter punctato-striatis, latera versus inordinatim punctu- latis, pectore abdomineque nigris. — Long. 3,6 mm. Ikuta. Oberseits ähnlich gefärbt als Ph. fulvus Lef., nämlich Kopf, Thorax und Schildchen blaß gelblich rot, die Fld. beinahe strohgelb, ähnlich auch die Beine, Taster und die ersten vier Fühlerglieder, während die folgenden Glieder, die eine Spur stärker sind als die vorhergehenden, leicht angedunkelt sind, das fünfte bis siebente Glied nur an der Spitze, die übrigen meist gänzlich. Prosternum, Mittel- und Hinterbrust nebst dem Bauche schwarz. Stirn und Halsschild fast glatt, Schildchen glatt, Fld. hinter der Schulterbeule nicht eingedrückt, innen mit 5 feinen Punktreihen, die vor der Mitte in schwachen Streifen stehen, außen ziemlich unregelmäßig und sehr fein punktiert. Die Brust ist nur äußerst fein und ver- loschen gewirkt, der Bauch ziemlich dicht, fein und etwas runzelig punktiert. Colasposoma blandum: Oblongo-ovatum, aeneum, labro anten- nisque ferrugineis, his articulis quinque ultimis pedibusque piceorufis, 40 J. Weise: Chrysomeliden femoribus aeneo-viridi-micantibus, capite prothoraceque confertissime subtiliter ruguloso-punctatis, subopacis, elytris sat crebre punctatis, pone medium juxta marginem lateralem et suturam punctato-striatis. — Long. 5—5,5 mm. Ikuta. Femina: elytris in disco exteriore rugoso-punctatis costa humerali apice abbreviata instructis. Kleiner, namentlich schlanker gebaut als swlcostatum Gerst., und von diesem außerdem leicht durch die äußerst dichte und sehr feine runzelige Punktierung des Kopfes und Halsschildes zu trennen. welche diese Körperteile fast matt erscheinen läßt. Bei subcostatum trägt jeder Punkt des Thorax ein äußerst kurzes, weißes Härchen, kaum länger als der Punkt selbst, in der vorliegenden Art ist der Kopf und das Halsschild wenigstens an den Seiten ziemlich dicht behaart, die Härchen sind anliegend, nicht besonders kurz, aber sehr zart, so daß sie nur bei stärkerer Vergrößerung zu bemerken sind. Das Schildchen ist kahl, in der vorderen Hälfte fein punktiert. Die Fld. sind verworren punktiert, aber hinter der Mitte, sowohl an der Naht, wie am Außenrande, mit drei Punktstreifen versehen, deren Zwischenstreifen etwas gewölbt sind. Beim 2 setzt sich der Eindruck, welcher die Schulterbeule innen begrenzt, etwas abgeflacht bis vor die Spitze fort und hebt dadurch nach außen eine schwache, niedrige Längsrippe empor, welche durch stärkere Punkte zerrissen ist. Der Raum darüber, ungefähr bis zur Mitte der Scheibe, ist quer gerunzelt. Hinter der Basis liest ein sehr schwacher Quer- eindruck. Die Vorderschenkel sind einfach, ohne Andeutung eines Zahnes, die Vorderbeine des g' wenig länger als beim 2, aber etwas stärker. Der Körper ist dunkel metallisch gefärbt, grünlich, alle Zwischenräume der Punkte kupferig gefleckt, diese Flecke jedoch so klein, daß dadurch kein wesentlicher Kupferschimmer' entsteht. Die 6 ersten Fühlerglieder sind (wie die Oberlippe) hell rostrot, die 5 erweiterten Endglieder dunkel, Beine sehr dunkel rotbraun, die Schenkel stark metallisch grün überzogen. Colasposoma tumidulum: Subeylindrieum, nigrum, minus dense subtilissimeque einereo-pubescens, antennis elongatis piceis, protho- race tumidulo, sat erebre subtiliter punctato, nitidulo, linea media longitudinali impresso, elytris fortiter punctatis et transversim rugosis. — Long. 6,5—7 mm. Nyassa. Diese Art steht sowohl dem C. inconstans Har., als auch dem melancholicum Jac. nahe, von ersterem weicht sie sicher durch die Behaarung der Oberseite und die einfachen Vorderschenkel, von letzterem durch lange Fühler, die verhältnismäßig feine, nicht runzelige Punktierung des Thorax und die starke Punktierung und Runzelung der Fld. ab. Einfarbig schwarz, nur die schlanken, bis hinter die Mitte der Fld. reichenden Fühler pechschwarz, die ersten 5 oder 6 Glieder an der äußersten Spitze rötlich. Kopf fast matt, dicht und sehr fein punktiert, mit tiefer Mittelrinne, der Scheitel fein längs gerunzelt. Halssch. kaum doppelt so breit wie lang, und Coceinelliden aus Afrika. 41 kissenartig gewölbt, mäßig dicht und fein punktiert, glänzender als die Fld., von einer breiten, aber wenig tiefen Längslinie halbiert. Schildehen mit Ausnahme der Ränder punktiert und wenig dicht sehr fein und kurz weißlich behaart, wie die übrigen Teile der Oberseite. ‚Fld. an der Basis schwach heraustretend, dann fast parallel, kräftig punktiert. Die Punkte stehen in unregelmäßigen Querfurchen, welche durch ziemlich lange, feine, leistenförmige Streifen getrennt werden. Es liegt mir nur das J'’ vor; bei ihm sind die Beine sehr kräftig, die Tarsen, besonders das erste Glied der Vordertarsen erweitert. Colasp. curvipes Jac. ist eine häufige, nördlich bis Abyssinien verbreitete Art von sehr variierender Färbung. Durch H. Prof. Hauser erhielt ich auch oberseits einfarbig schwarzblaue Stücke von Ikuta. Euryope Säuberlichi: Nigra, labro, fronte, prothorace elytrisque dilute ferrugineis, his subtilissime alutaceis, subtiliter punctatis, opacis. — Long. 8,5—9,5 mm. Ikuta. Luitpoldkette. Kleiner, kürzer gebaut als Batesi Jac., oberseits viel blasser gefärbt und die Flgd. matt, ohne deutlichen Quereindruck, daher an der Basis nicht beulenförmig, sondern mit den hinteren Teilen in einer Flucht gewölbt. Kopf und Halsschild sind äußerst zart gewirkt, glänzend, rostrot, ersterer am Seitenrande unterhalb der Augen schwarz, ebenso die Fühler, Mandibeln und Taster. Stirn gewölbt, mäßig dicht, fein punktuliert, das Kopfschild zuweilen vertieft, gewöhnlich nicht merklich abgesetzt, aber die obere Spitze desselben fast immer durch ein Grübchen bezeichnet. Thorax quer- über gewölbt, doppelt so breit als lang, oder noch breiter, die Seiten fast gradlinig, nach vorn allmählich schwach divergierend, Vorderecken spitzwinkelig und wenig nach außen tretend, die Ober- fläche fein punktuliert, mit einem Quereindrucke dicht hinter der Mitte jederseits, der schwächer ist wie bei den meisten anderen Arten. Schildchen schwarz, glänzend, vorn punktuliert. Fld. etwas heller und mehr gelblich rot gefärbt wie der Thorax, matt, fein und sehr seicht punktiert, die Schulterbeule etwas glänzender, hinter ihr zuweilen die Andeutung einer kurzen Längsleiste. Unterseite, mit Ausnahme der Seitenstücke der Vorderbrust und der Epipleuren, tief schwarz, äußerst fein und kurz grau behaart, fein, dicht punktiert, ein Längsstreifen in der Mitte des letzten Bauchringes kahl und glatt. Diese Art erlaube ich mir, dem Missionar Herrn Säuberlich zu widmen, der sich große Verdienste um die Erforschung des Insektenlebens in Britisch Ostafrika erworben hat. Amblynetes gen. nov. Corpus oblongo-ovatum, convexum, aterrimum, supra opacum, subtus parum nitidulum. Antennae dimidio corporis longiores, erassiusculis, articulo secundo et tertio tenuibus, ıllo brevi. Pro- thorax parum transversus, subeylindicus, lateribus leviter rotundatis et marginatis. Pedes sat validi, femoribus dentatis, tibiis quatuor 43 J. Weise: Chrysomeliden postieis emarginatis. Episternum prothoracis margine antico-interno elevato et a margine prosterni evidenter separato. Neben Syagrus gehörig und ungefähr von der Größe des S. calcaratus F. aber breiter als dieser gebaut, schwarz, durch eine äußerst dichte und feine Runzelung matt, auf der Unterseite, namentlich die Mitte der Brust und die Schenkel, etwas glänzender. Die Fühler reichen über die Mitte der Fld. hinaus und sind kräftiger wie in Syagrus gebaut, Glied 1 dick, kaum um die Hälfte länger als breit, 2 kurz, 3 fast doppelt so lang als 2 und wie dieses dünn, die folgenden Glieder etwas zusammengedrückt, wenigstens so breit als das erste Glied, jedes einzelne nach dor Spitze hin etwas erweitert, 4 bis 7 unter sich von gleicher Länge, 8 bis 10 eine Spur kürzer und dünner als die vorhergehenden, das Endglied wieder etwas länger, zugespitzt. Die drei ersten Glieder sind glänzend, die übrigen matt. Die Flügeld. haben außer der ab- gekürzten Reihe am Schildchen noch je 12 regelmäßige feine Punkt- reihen, in denen die Punkte sehr dicht hinter einander stehen. Die Beine sind ähnlich wie in Syagrus, die Schienen aber an der Spitze etwas dicker. Amblynetes morio: Aterrimus, creberrime subtilissimeque rugu- losus, opacus, antennis articulis tribus primis fulvis, clypeo crebre fronteque minus crebre punctatis, prothorace subtiliter varioloso- punctato, elytris striato-punctatis. — Long. 6,5—7 mm. Ikuta. Kopfschild groß, eben, quer, viereckig, dicht, etwas runzelig punktiert, oben kaum abgesetzt, die Stirn leicht gewölbt, sparsamer punktiert, mit verloschener Mittelrinne, neben dem oberen Augen- rande ein schwacher Eindruck. Augen ziemlich tief ausgerandet. Halsschild fein blatternarbig punktiert, Schildchen fast ohne Punkte. Die Fld. haben eine kleine, hohe Schulterbeule und hinter dieser keinen merklichen Eindruck. Die Klauen sind gespalten, ihr innerer Teil kürzer als der äußere. Ceralces occidentalis: Oblongo-ovatus, convexus, fulvus, nitidus, antennis articulis ultimis nigris, prothorace elytrisque sat dense punctatis, his epipleuris eiliatis. — Long. 9—10 mm. Togo: Amedzowe, Diese Art kann leicht mit /’seudomela ferruginipes Ws. von der Guinea-Küste verwechselt werden, da sie ihr im Habitus, der Farbe und Skulptur außerordentlich gleicht, aber ihre Nahtkante ist kahl, nur die Epipleuren der Fld. sind bewimpert; zu Ceralces ferrugineus Gerst. wird sie von niemand gestellt werden, da das kleinere Halsschild, stärker heraustretende Schultern der Fld., mit höherer Schulterbeule einen abweichenden Körperumriß bedingen, die dichtere Punktierung der Oberseite und die rot gefärbten Beine weitere leicht wahrnehmbare Unterschiede abgeben; Cer. affınis Ws. endlich ist bedeutend kleiner und von mehr elliptischem Umrib. und Coceinelliden aus Afrika. 43 . Lang-eiförmig, hoch gewölbt, etwas cylindrisch, glänzend und gesättigt bräunlich rot oder fuchsrot, das fünfte und sechste Fühler- glied etwas dunkler als die vorhergehenden, das siebente pechbraun bis schwarz, die vier folgenden tief schwarz. Kopf zerstreut, bald sehr fein, bald stärker punktiert, Kopfschild sehr kurz und breit, von der Stirn durch einen leicht gebogenen Quereindruck deutlich abgesetzt, Taster bräunlich rot, Mandibeln dunkler. Thorax doppelt so breit als lang, von den Hinterecken bis vor die Mitte fast gleichbreit, davor leicht verschmälert, die Scheibe mäßig dicht punktiert, über dem Seitenrande etwas dichter und stärker. Schildchen fast glatt, dunkel durchscheinend umrandet. Fld. in den Schultern kräftig heraustretend, nach hinten etwas erweitert, hinter dem Schulter- höcker deutlich zusammengedrückt, ähnlich wie der Thorax, nur eine Spur flacher punktiert. Chrysomela L. Bisher sind aus Deutsch Ost-Afrika nur folgende Arten bekannt geworden: 1. Chrysom. metallica Deg. M&m. VII. 1778. 661 t. 49 fig. 12. — Long. 7,5—10,5 mm. Der brcolar F. ähnlich, oben dunkel metallisch grünlich, mit schwachem Kupfer- oder Messingschimmer, die 8 äußeren Punktreihen der Fld. zu vier unregelmäßigen Doppel- reihen geordnet, in denen die groben, dunkel kupferroten Punkte sehr weitläufig und unregelmäßig gestellt sind. Ostküste des Nyassa bis zum Südufer des Tanganyika häufig. 2. Chrysom. opulenta Reiche Voy. Abyss. III. 1850 p. 405. — Reichei Vogel 1871. — ponderosa Gerst. 1873. — sansibarica Harold 1880. — Long. ”7—11 mm. Eine äußerst veränderliche Art, welche sich nur langsam auszufärben scheint. Die frischen Stücke sind rotbraun, Kopf und Halsschild an den Rändern schwärzlich, Fühler, Taster und Beine schwarz, letztere auch metallisch dunkel grün. Später erhält die Oberseite einen lebhaft metallisch grünen, kupferigen oder kupferig-violetten Schimmer, die Unterseite verdunkelt sich bis schwarzgrün. Zuletzt ist der Körper in der Regel schwarzgrün, mit Messingschimmer, die Flügeld. lebhaft metallisch grün bis dunkel und gesättigt kupferrot, oder Kopf und Thorax gesättigt kupferrot, die Fld. grün, mit Kupferschimmer. Die Art ist an der verworrenen Punktierung der Fld. zu erkennen, welche aus sehr feinen und etwas stärkeren Punkten besteht, die unter einander gemischt sind und stellenweise auch gereiht sein können; die Punkte dicht über dem Seitenrande pflegen stets kleiner zu sein als die auf der äußeren Scheibe, alle Zwischen- räume sind eben. Diese Punktierung nimmt bei den Stücken aus den westlichen und südlichen Gebieten allmählich zu, bis die Fld. stark oder grob punktiert zu nennen sind, oft mit einigen unregel- mäßigen noch stärkeren Punktreihen und zum Teil leicht gewölbten Zwischenräumen der Punkte: var. obesa Vogel. In demselben Maße 44 J. Weise: Chrysomeliden wie auf den Flgd. nimmt häufig auch die Punktierung des Thorax an Stärke zu. Die zerstreuten feinen Punkte der Scheibe werden sehr kräftig und die Punkte neben dem Seitenrande grubenförmig. Die Hinterbrust verlängert sich weit zwischen die Mittelhüften, es bleibt aber davor ein wenig niedrigerer Querstreifen des Mesosternum sichtbar. Der Penis bildet eine mäßig gebogene, von oben etwas zusammengedrückte Röhre, welche ungefähr gleichbreit, oder dicht vor dem Beginn der Öffnung leicht eingeschnürt, hierauf allmählich im Bogen verengt und am Ende schmal abgerundet ist. Zuweilen sind die Seiten der Verengung sanft ausgeschweift und es entsteht dann am Ende eine schwach abgesetzte stumpfe Spitze die H. v. Harold nach ungenügender Beobachtung (Monatsber. Ak. Wiss. Berlin 1880. 269) nur der opulenta Reiche zuschrieb. Chrys. apicata Fairm., Ann. Fr. 1887. 358, halte ich nach der Beschreibung für eine noch unausgefärbte opulenta und crebre- punctata Fairm. 1.c. 359 für eine nicht sehr stark punktierte obesa. Das vorliegende Tier ist von Sennaar durch Britisch- und Deutsch- Ostafrika bis Natal verbreitet, die var. obesa liegt mir von Langen- burg am Nyassa, vom Quango (Mechow) und dem Kaplande vor. Eine hübsche Form von dieser, die var. cupreolineata, erhielt ich von H. Prof. Hauser mit der Angabe: Afr. or. Manov. Bei ihr sind die Fld. lebhaft metallisch grün, die Naht und 4 oder 5 Längs- binden auf jeder Decke kupferrot. Die grünen und roten Binden sind nicht so scharf von einander geschieden wie bei superba Thunb. 3. Ohrysomela mulsa: Breviter ovata, convexa, nigro-aenea, niti- dissima, elytris subtilissime hinc inde subseriatim punctatis, cupreis, aeneo-viridi-vittatis, pone humerum fortiter transversim impressis et evidenter punctatis, mesosterno occulto. — Long. 8—9 mm. Uhehe. Von ähnlichem Umrisse und ähnlich gefärbt wie die Var. cupreolineuta der vorigen Art, von dieser durch den tiefen Quer- eindruck der Fld. und das völlig verdeckte Mesosternum sofort zu unterscheiden. Dunkel metallisch grün, die Scheibe des Thorax und das Schildchen schwärzlich. Kopf fein und mäßig dicht punktiert, in den Zwischenräumen sehr dicht und äußerst fein punktuliert, Mund und Taster schwarz. Halsschild etwa dreimal so breit als lang, an den Seiten hinten parallel, vor der Mitte gerundet-verengt, die Scheibe gewölbt, fast glatt, oder verloschen punktuliert, die Seiten breit niedergedrückt und grob punktiert. Fld. an der Basis grad- linig heraustretend, aber wenig breiter als das Halssch., bis hinter die Mitte allmählich erweitert, dann in einem großen Bogen ge- meinschaftlich abgerundet, stark gewölbt, mäßig dicht und sehr fein, fast verloschen punktiert, die Punkte stellenweise gereiht und in der Nähe des tiefen Quereindruckes hinter der Schulterbeule größer und tiefer, deutlich sichtbar. Die Farbe ist ein etwas violettes Kupferrot, welches von 4 bis 5 metallisch grünen, jedoch wenig scharf begrenzten, und nicht immer der ganzen Länge nach und Coceinelliden aus Afrika. 45 vorhandenen Längsbinden durchsetzt wird. Die Hinterbrust ist in eine bis an das Prosternum reichende, zwischen den Mittelhüften etwas zusammengedrückte Platte verlängert, die das Prosternum vollkommen verdeckt. 4. Chrysom. 12-stillata Ws. Archiv. f. Nat. 1898. I. 2. 207. — L. 7-11 mm. Die bauchig erweiterten Fld., welche unregelmäßig punktiert, metallisch bläulich grün gefärbt und mit je 6 gelben, großen, gerundeten Makeln, 2, 1, 2, 1, versehen sind, machen diese Art aus Usambara leicht kenntlich. 5. Chrysom. Clarki Baly, Transact. 1864. 227. — Long. 5,5— 9,5 mm. Lebhaft bräunlich rot bis pechbraun, Mund, Fühler und Beine schwarz, Fld. violett angelaufen, regelmäßig gereiht-punktiert, jede mit 4 gelben Tropfen, 2 an der Naht, 2 am Seitenrande, letztere weiter nach hinten gerückt als die inneren. Mesosternum sichtbar. Penis schlank, hinter der Basis etwas gebogen, an der Öffnung allmählich verengt, dann in eine breite, zuletzt abgerundete Spitze vorgezogen. — Britisch- und Deutsch-Ostafrika (hier namentlich in Usambara häufig), Mozambique, Natal. Völlig ausgefärbt ist das Tier tief schwarz, die Fld. gesättigt metallisch grünlich-blau, blau oder violett, mit den normalen gelben Tropfen. 6. Chrysom. confiuens Gerst. 1855. — Long. 7—9,5 mm. In Körperform und Färbung der Fld. an die sicilianische melanostigma erinnernd, viel weniger gewölbt als die vorhergehenden Arten, hell rostrot, das Halssch. mit 4 bis 8 schwarzen Flecken, die Fld., mit Ausnahme der Seiten, grünlich, bläulich, oder violett-schwarz, regel- mäßig und fein gereiht-punktiert, oder mäßig stark punktiert-gestreift, einzelne Punkte der Reihen häufig grösser als die übrigen. Penis mäßig gebogen, von gleicher Breite, am Ende in eine dreieckige Spitze verschmälert, auf der Unterseite mit einer Mittelrinne. — Von Abyssinien bis Natal verbreitet. Trotzdem Ancey seine Chr. dilacerata, Naturaliste Octob. 1881 p. 485, als 11 mm lang und 7 mm breit angiebt, kann sie nach der Beschreibung nur mit der vorliegenden Art identisch sein. Die dunkele Färbung der Fld. ist aus Punkten oder Makeln zusammen geflossen, welche bei der Stammform, der Var. nigro- signota Clark, Ann. Mag. 1864. 116, adspergata Vogel, Nunqu. ot. 1871. 114, über die Decken unregelmäßig verteilt sind, anfangs ganz frei stehen und einen der größeren Punkte umgeben, später meist zu unregelmäßigen Querbinden zusammenfließen und endlich den größten Teil der Scheibe überziehen. Der übrig bleibende rote Saum am Seiten- und Hinterrande (seltener auch an der Basis) ist innen sehr unregelmäßig begrenzt und gewöhnlich noch mit einigen dunklen Flecken versehen. 46 J. Weise: Chrysomeliden 7. Chrysom. Simonsi Baly, Ent. Monthl. Mag. 1878. 204. Nyassa. Ob von der vorigen verschieden? 8. Chrysom. superba Thunb. Mus. Natural. Acad. Upsaliense IV. 1787. p. 44 not. 10; löimbolata Reiche 1850, salisburiensis Jac. 1901, ist, wie schon Jacoby nachgewiesen, trotz der großen Ahnlichkeit sicher von americana L. verschieden, da ihr Penis nach der Öffnung hin allmählich, neben derselben stärker erweitert und unterseits in einen großen, spitzen Zahn jederseits ausgezogen, sodann unter einem scharfen Winkel gradlinig verengt ist. In der Ruhe ragt der Ductus ejac. stets bis zur Pennisspitze vor. Die 8 äußeren Punkt- reihen der Fld. sind einander paarig genähert; wenn ihre schmalen Zwischenstreifen stahlblau, violett-rot, kupferrot bis messinggelb, die breiten Zwischenstreifen schön metallisch grün gefärbt sind, liegt die Var. interversa Fairm., Ann. Belg. 1894. 3941) vor, während in superba-limbolata umgekehrt die schmalen Zwischenstreifen eine grüne bis messinggelbe, die breiten eine kupferig-rote bis stahlblaue Farbe haben. — Von Nubien bis Mozambique und Mashonaland verbreitet. Sehr auffällig ist eine Form aus Abyssinien (Neumann), die Var. rubripennis, bei der die Fld. einfarbig gesättigt und dunkel kupferrot oder bräunlich rot werden, metallisch blau überflogen, die übrigen Körperteile sind grün oder blau bis violett. Bei dieser Form erscheinen die Fld. in der Regel fast glatt, die Punkte der Reihen sind zuletzt so fein, seicht und verloschen geworden, daß sie nur noch unter starker Vergrößerung sichtbar sind; es bleiben aber deutliche Spuren der Reihen in dem Eindrucke hinter der Schulterbeule übrig. Luperus alutaceus: Niger, sat nitidus, antennis piceis basi, mandibulis, palpis pedibusque testaceis, capite prothoraceque sub- laevibus, elytris parum viridi-vel coeruleo-micantibus, subtilissime alutaceis. — Long. 3,5 mm. Ikuta. Kopf schwarz, glatt, die Stirn über den schwach umgrenzten Höckerchen äußerst fein gewirkt. Fühler kurz, pechschwarz, die 4 bis 5 ersten Glieder rötlich gelbbraun, an der Spitze mehr oder weniger angedunkelt, Glied 3 etwas länger als 2, aber kürzer als 4. Halssch. und Schildehen schwarz, etwas glänzender als Kopf und Fld., ersteres kaum um die Hälfte breiter als lang, fast glatt, mit einem verloschenen Grübchen jederseits, ein Stück über dem Seiten- rande, die Seiten schwach gerundet, vorn wenig, nach hinten all- mählich und etwas stärker convergierend. Fld. schwach gewölbt, nach hinten leicht erweitert, bläulich- oder grünlich schwarz, dicht und zart gewirkt, etwas seidenartig glänzend. Nur unter stärkerer Vergrößerung bemerkt man einige sehr flache Punkte nahe der Naht vor der Mitte. Unterseite schwarz, Beine rötlich gelbbraun, ‘) In der Beschreibung ist statt 4e, 5e et 7e bande elytrale zu lesen 3e, De et 7e, und Coceinelliden aus Afrika. 47 Metatarsus kurz, nur so lang als die folgenden beiden Glieder zu- sammen. Luperus apicalis m., Archiv f. Nat. 1902. I. 2. 150, ändere ich wegen der gleichnamigen syrischen Art von Demaison, Ann. Fr. 1891, Bull. 144, in stigmaticus. Luperus tabidus: Flavo-testaceus, nitidus antennis articulis quatuor ultimis leviter infuscatis, prothorace transverso convexo, sublaevi, lateribus subrotundato, elytris stramineis, sat crebre sub- tiliter punctulatis. — Long. 3—3,5 mm. Ikuta. Dem Z. lividus Joann. am nächsten verwandt und ähnlich, durch die Fühler, welche dicker und bedeutend kürzer sind, sehr abweichend. Blaßgelb, Kopf, Thorax und Unterseite nebst Beinen und Fühlern etwas rötlicher, glänzend. Kopf glatt, mit tief um- grenzten Stirnhöckerchen, Fühler wenig hinter die Schultern reichend, die letzten vier Glieder gebräunt, Glied 3 etwas länger als 2 und wenig kürzer als 4, von den folgenden jedes ungefähr so lang wie 4. Halsschild kaum um die Hälfte breiter als lang, gewölbt, fast glatt, an den Seiten schwach gerundet und nach vorn wenig, nach hinten länger und etwas mehr verengt, die Hinterecken stumpfwinkelig, scharf. Fld. breiter als das Halssch., nach hinten unbedeutend er- weitert, mäßig gewölbt, ziemlich dicht, aber sehr zart punktiert. Metatarsus kurz, kaum so lang als die beiden folgenden Tarsen- glieder zusammen!). 1) Eine nicht ganz so hell gefärbte, sehr schlanke Art, wurde von meinem Sohne Paul zahlreich bei Kwai in Usambara gesammelt: Luperus fasciculus: Elongatus, sordide testaceus, supra nitidissimus, antennis gracilibus apice tarsisque obscurioribus, elytris subtiliter punctulatis, parce pilosis, sutura, scutello, pectore abdomineque fuseis. — Long. 3—3,5 mm. Mas: segmento ultimo ventrali apice eirro recurvato instructo. Noch schlanker als nigritarsis Joann., verschossen gelbbraun, stark glänzend. die Fühler nach der Spitze hin nebst den Tarsen rotbraun, Schildehen, Naht der Fld., Mittel- und Hinterbrust, sowie der Bauch schwärzlich, nur die Spitze des letzteren, mehr oder weniger weit gelbbraun. Kopf normal gebaut, Fühler schlank, beim 2 die Mitte der Fld. erreichend, beim & länger, Glied 2 klein, gestreckt, um die Hälfte länger als breit, 3 doppelt so lang als 2, jedes der folgenden Glieder etwa so lang als 3. Thorax klein, um die Hälfte breiter als lang, bald hinter den Vorderecken am breitesten, sodann nach hinten schwach und fast geradlinig verengt, auf der Scheibe ohne Eindrücke, kaum bemerkbar punktuliert. Fld. ziemlich parallel, hinter der Schulter leicht zusammengedrückt, mäßig gewölbt, verloschen und sehr fein punktuliert, die Pünktchen nahe der Naht noch am deutlichsten und tiefsten. Die Naht ist sehr fein, oft kaum be- merkbar dunkel gesäumt. Metatarsus so lang als die beiden folgenden Glieder zusammen. Beim & ist der letzte Bauchring vergrößert, in der Mitte, wie auch auf dem vorhergehenden Ringe dichter und länger als an den Seiten, abstehend behaart, außerdem nahe dem Hinterrande mit einem Büschel dicht an einander liegender Haare besetzt, welches einem nach vorn gekrümmten Dorne ähnlich sieht, 48 J. Weise: Chrysomeliden Asbecesta breviuscula 2: Ovalis, flava, fronte, scutello antennis- que testaceis, his medio leviter infuscatis, elytris viridi-aeneis, auri- chalceo-micantibus, subtiliter alutaceis et dense punctatis, pone humeros longitudinaliter impressis. — Long. 4 mm. Kilimandjaro: Moschi. Kürzer gebaut, die Fld. nach hinten mehr erweitert als in den übrigen Arten mit metallischen Fld., und die Fühler schlanker. Hell und lebhaft bräunlich gelb, die Stirn über den Höckerchen, das Schildchen und die Fühler etwas rötlicher. Letztere bis zur Mitte der Fld. reichend, Glied 1 gestreckt, schwach keulenförmig, 2 fast von derselben Breite, kurz, kugelig, 3 dünn, doppelt so lang als 2, 4 ähnlich, nur etwas länger, 5 wenig kürzer und stärker als 4, 6 wenig kürzer und stärker als 5, die folgenden beiden unter sich gleich, jedes so stark als 6, aber eine Spur kürzer, Glied 9 etwas kürzer und dünner als 8, 10 von derselben Länge wie das vorher- gehende Glied, doch etwas schlanker, das Endglied gestreckt, etwa so lang als das sechste. Glied 5 bis 8 sind leicht angedunkelt. Thorax doppelt so breit als lang, nahe der Mitte am breitesten, von hier nach hinten deutlich, nach vorn unbedeutend verengt, sehr fein gewirkt, einzeln und sehr verloschen punktuliert, mit breiter, aber nicht tiefer Querfurche. Fld. dunkel metallisch grün, ohne blaue Beimischung, aber mit Messingschimmer, dicht punktiert, über dem normalen Längseindrucke am Seitenrande noch mit einem ähn- lichen hinter der Schulterbeule vor der Mitte. Asbecesta marginata Jac., Proceed. 1899. 359. t. 21. fig. 5, die von Mashonaland beschrieben wurde, verbreitet sich in Ostafrika nördlich bis über den Aequator; sie wurde noch bei Kitui in Britisch Ostafrika gefangen. Apophylia hebes : Testacea, dense brevissimeque cinereo-pubescens, femoribus macula infuscata signatis, supra creberrime ruguloso- punctata, subopaca, macula frontali, maculis tribus prothoracis scu- telloque atris, elytris aeneo-viridibus, prothorace fortiter trarsverso utrinque vix impresso. — Long. 7—9 mm. Ikuta. Mas.: metasterno ventreque fuscis, illo bacillis duobus oblique retrorsum ductis armato, femoribus posticis inflatis, tibiis posticis sat crassis, metatarso valde dilatato, unguiculi apice leviter bifidi, segmento ultimo ventrali apice profunde angulatim emarginato, fovea impresso. Femina: femoribus posticis parum dilatatis, unguiculis appen- diculatis. Verschossen gelbbraun, die Spitze der einzelnen Fühlerglieder eine Spur dunkler, die Hinterbrust und der Bauch öfter, namentlich beim g' angedunkelt, ebenso eine meist unbestimmte Makel der Schenkel. Die Stirn, mit Ausnahme der Seiten, drei Makeln des Halsschildes und das Schildchen schwarz, Flügeld. metallisch grün, matt. Die ganze Oberseite ist äußerst dicht runzelig punktiert, die und Coceinelliden aus Afrika. 49 Punkte sind auf den Flügeld. schärfer eingestochen und tiefer wie auf den übrigen Teilen. Das Halsschild ist kurz, wenigstens doppelt so breit als lang, bald hinter den Vorderecken am breitesten und nach hinten wenig verengt, auf der Scheibe jederseits mit einem flachen, breiten Schrägeindrucke und einer flachen Längsfurche in der Mitte. Beim g' verlängert sich die Hinterbrust in zwei lange abgerundete Stäbchen, welche dicht aneinander liegen und nur an der Spitze divergieren; sie sind schräg nach hinten und unten ge- richtet. Die Hinterschenkel sind stark-, die Hinterschienen mäßig verdickt, das erste Tarsenglied der Hinterbeine sehr verbreitert, breit-oval; Klauen an der äußersten Spitze gespalten, beim 2 da- gegen mit einem zahnförmigen Anhängsel am Grunde. Es ist mir bis jetzt nur noch eine ähnliche Art, die Ap. saliens m. aus Abessynien, bekannt, die sich durch das nach hinten stärker verengte Halsschild und tiefere Schrägeindrücke desselben leicht unterscheidet. Bei ihr sind die beiden Fortsätze der Hinterbrust weit getrennt, von oben zusammengedrückt und nach hinten gerichtet. Luperodes impressus: Oblongus, convexiusculus, flavo-testaceus, antennis ab articulo quinto, tibiis posticis apicem versus tarsisque postieis infuscatis, pectore nigro, prothorace flavo, obsolete punctu- lato, elytris testaceo-rufis, crebre punctulatis. — Long. 3,5—4 mm. Ikuta. Mas: elytris sulco lato et profundo longitudinali extus calloso- terminato ante medium juxta suturam instructo. Blaß rötlich gelbbraun, das Halssch. gelb, Fld. bräunlich rot, an der Spitze gelblich, Mittel- und Hinterbrust schwarz, die Hinter- schienen nach der Spitze hin, die Hintertarsen und die Fühler vom fünften Gliede ab angedunkelt, zuweilen ist an den vier Hinterbeinen die Basalhälfte der Schenkel und die Spitzenhälfte der Schienen nebst den Tarsen schwärzlich. Kopf, Thorax und Schildchen fast glatt, Fld. ziemlich dicht, aber sehr fein und verloschen punktiert. Fühler schlank, bis hinter die Mitte der Fld, reichend, Glied 3 um die Hälfte länger als 2, 4 ziemlich um die Hälfte länger als 3, die folgenden ziemlich von gleicher Länger, jedes so lang als 4; der Metatarsus ist länger als die drei folgenden Glieder zusammen. Die Fld. des g' haben einen breiten und tiefen Längseindruck an der Naht, welcher von der Basis bis ungefähr !/, der Länge reicht, hinten leicht erweitert und grubenförmig vertieft und an den Seiten, sowie hinten wulstartig begrenzt ist. Die Nahtkante und das Schildchen liegen hoch. Außerdem ist beim g' der letzte Bauch- ring vom Hinterrande aus jederseits tief eingeschnitten, wodurch ein länglich viereckiger Mittelzipfel entsteht, der von den Seiten aus nach der Mitte hin abfällt. Es herrscht in dieser Gruppe der Galerucinen noch immer eine gewisse Willkür, welche durch die Annahme hervorgerufen ist, daß die Länge des dritten und vierten Fühlergliedes im Verhältnisse zum zweiten uns generische Unterschiede an die Hand gäbe; dem Arch. f. Naturgesch, Jahrg. 1904. Bd.I. H.1. 4 50 J. Weise: Chrysomeliden ist jedoch nicht so, sondern das dritte Fühlerglied nimmt innerhalb der Gattung Monolepta so allmählich an Länge zu, dab ein gene- rischer Schnitt unmöglich zu machen ist. Wir haben uns hier lediglich nach der Beschaffenheit der vorderen Hüftpfannen zu richten. Sind dieselben völlig geschlossen, d. h. erreicht die innere Spitze von den Seitenstücken der Vorderbrust den Prosternalfortsatz, so liegt die Gattung Monolepta vor, gleichgiltig, ob das dritte Fühler- glied der betreffenden Art so lang, oder länger als das zweite ist, andernfalls, wenn die erwähnte Spitze das Prosternum nicht erreicht, die Gattung ZLuperode. Hierzu gehört auch Cnecodes Motsch., während Candezea Chap. der Gattung Monolepta einzuverleiben ist. Diese Gattungen bieten folgendes Bild: 1. Monolepta Er. Wiegm. Arch. 1843. I. 265. Candezea Chap. Ann. Mus. Civ. Genov. 1879. 24. 2. Luperodes Motsch. Etud. ent. VOL. 1858. 102. Unecodes Motsch. 1. c. 100. Iphidea Baly Ent. Monthly mag. II. 1865. 127. In Zukunft werden nun die hierhergehörigen Tiere nach der Einrichtung der Hüftpfannen zu sondern sein, eine sehr undankbare Arbeit, die nach meinen Erfahrungen durch die seitherige unvoll- kommene und deshalb zu Mißverständnissen führende Einteilung erschwert wird. Letztere beruht auf den grundlegenden Arbeiten von Lacordaire und Chapuis, nach denen es, wie oben erwähnt, zwei Formen der Hüftpfannen geben soll, offene oder geschlossene. Beide Begriffe sind in der Folge von den Autoren, darunter von Chapuis selbst, nicht streng genug auseinander gehalten worden, sonst hätten sie bemerken müssen, daß es eine Mittelform giebt, bei welcher zwar die Seitenstücke der Vorderbrust hinter den Hüften nicht das Prosternum erreichen, letzteres aber doch durch eine viel tiefer liegende Verlängerung mit der unteren Fläche der Seiten- stücke verbunden ist, oder umgekehrt, eine untere Verlängerung der Seitenstücke mit dem Prosternum in Verbindung tritt. Diese Art der Hüftpfannen, die z. B. in der Familie der Coccinelliden aus- nahmslos, in den übrigen Familien häufig auftritt (auch in der hier besprochenen Gattung Luperodes), wurde von den Arbeitern ver- schieden, bald als offene, bald als geschlossene bezeichnet; derartige Fehler werden sich vermeiden lassen, wenn wir drei Formen der vorderen Hüftpfannen unterscheiden, nämlich: a) die geschlossene (acetabula antica ocelusa), bei der sich die Seitenstücke der Vorderbrust gleichmäßig hinter den Hüften nach innen verlängern und mit dem Prosternal- fortsatze verbinden; b) die halbgeschlossene (acetab. ant. semiocelusa), bei welcher die Seitenstücke hinter den Hüften nicht das Prosternum erreichen, dieses jedoch tiefer unten mit den Seitenstücken verbunden ist; und und Coceinelliden aus Afrika. 51 c) die offene (acetab. ant. aperta), bei der der Prosternalfortsatz völlig frei und von den Seitenstücken, deren innerer Teil ebenfalls frei bleibt, weit getrennt ist. Monolepta lineata Karsch, Berl. Zeitschr. 1882, 400, von Chin- choxo ist ein Luperodes, dem indischen sutwralis Motsch. 1858, 100, sehr ähnlich, über ganz Mittelafrika, von der Ost- bis zur Westküste verbreitet, und in der Zeichnung der Fld. variabel. Beim schlanken und kleinen g' ist in der Regel das 8. bis 10., beim 2 gewöhnlich nur das 9. bis 10. Fühlerglied gelb oder weißlich gefärbt. Ich halte Mon. escclamationis Jac. Proceed. 1900. 258. t. 20 fig. 9, für nicht verschieden. Monolepta famularis: Oblongo-ovalis, convexa, rufo-testacea, ventre flavescente, prothorace sat crebre evidenter punctulato, elytris nigris, dense subtiliter punctatis. — Long. 5,5 mm. Togo: Amedzowe. Etwas größer als M. apicalis Sahlb. (die auch in D. Ostafrika weit verbreitet ist), der Thorax nnd die Flügeld. stärker punktiert. Kopf rötlich gelbbraun, die Stirn einzeln punktuliert, Fühler schlank, fast die Spitze der Fld. erreichend, Glied 3 fast doppelt so lang als 2, 4 länger als 3, Glied 11 fehlt den mir vorliegenden Stücken. Thorax ziemlich dicht und sehr fein punktuliert, die Punkte aber verhältnismäßig tief eingestochen, über dem fast glatten Streifen am Außenrande dichter gestellt als in der Mitte der Scheibe. Hals- schild und Schildchen sind rötlich gelbbraun, Fld. einfarbig schwarz, dicht und fein punktiert. Unterseite und Beine rötlich gelbbraun, der Bauch heller, bräunlich gelb. Metatarsus sehr lang, länger als die drei folgenden Glieder zusammen. Diacantha bimaculata Bert. Mem. Ac. Bologna 2. Ser. VIII. 1868. 195. t. 1. £. 5—7, gehört nicht in die genannte Gattung, sondern zu Agelastica. Nisotra corpulenta: Breviter-elliptica, convexa, obscure ferru- gineo-rufa, nitida, pedibus dilutioribus, prothorace apice utrinque impresso-sulcato, elytris subtiliter subgeminatim striato-punctatis, nigris, apice obsolete rufo-limbatis. — Long. 4mm. Mbungu. Eine sehr breit gebaute Art und an den schwarzen, glänzenden Fld. leicht kenntlich, deren Spitze verloschen rotbraun gesäumt ist. Kopf und Halssch. gesättigt bräunlich rot, glänzend, mäßig dicht und sehr ‚fein punktuliert. Die letzten 5 oder 6 Fühlerglieder schwärzlich. Thorax jederseits zu einem schwach gebogenen, sehr tiefen Längseindrucke abfallend, welcher genau in der Richtung der Stirnfurchen liegt, den Vorderrand unterbricht und außen fast senk- recht ansteigt. Auf diesem Außenrande liegt eine Längsreihe von kräftigen Punkten, ebenso befinden sich am Hinterrande jederseits vom Schildchen eine Anzahl stärkerer Punkte, die zwei unregelmäbige Querreihen bilden. Fld. nahe der Mitte am breitesten, ziemlich 4* 59 J. Weise: Chrysomeliden hoch gewölbt, fein punktiert. Die Punkte bilden 16 bis 18 Längs- reihen, von denen die 12 inneren bis hinter die Mitte deutlich zu unterscheiden, nicht ganz regelmäßig, sondern vielfach durch daneben tretende Punkte gestört, und einander paarweise schwach genähert sind. Hinter der Mitte werden diese Reihen sehr verworren, ähn- lich wie die äußeren Reihen. Über dem Rande bleibt ein mäßig breiter und etwas gewölbter Streifen von Punkten frei, der durch die letzte, stärker vertiefte Punktreihe ziemlich scharf begrenzt wird. Unterseite dunkel rostrot, mit helleren Beinen. Blepharida seripta: Subtus ferruginea, femorum apice in dorso, tibüs tarsisque nigricantibus, capite ferrugineo, nigro-bimaculato, antennis articulis septem ultimis nigricantibus, scutello ferrugineo, prothorace elytrisque stramineis, nigro-irroratis, his subtiliter gemi- natim striato-punctatis. — Long. 7,5—8 mm. Ikuta. Im Körperumriß den meisten übrigen Arten gleichend, aber die Punktierung der Fld. sehr fein urd die 8 inneren Reihen derselben, sowie die abgekürzte Reihe ziemlich regelmäßig verdoppelt, nur die 9. und 10. Punktreihe einfach, stärker als die übrigen, vertieft und durch einen gewölbten Zwischenstreifen getrennt. Beim J' ist diese Punktierung meist etwas regelmäßiger als beim $, und es können bei ihm alle 8 Doppelreihen durch leicht erhabene, feine Zwischen- streifen getrennt sein, oder nur die geraden Doppelreihen von der nächstfolgenden ungeraden. Die neunte Punktreihe des @ ist auch oft stellenweise, namentlich vor der Mitte, verdoppelt. Kopf rostrot, dicht punktiert und fein behaart, die beiden Längsfurchen der Stirn flach oder nur mäßig tief, das Kopfschild und eine Längsmakel zwischen den Augen schwarz. Die Fühler vom fünften Gliede an schwarz, die Basis oder die Spitze einiger Glieder rötlich. Thorax mehr als doppelt so breit wie lang, mit ziemlich parallelen, vor der Mitte etwas convergierenden Seiten, blaß strohgelb, sehr unregel- mäßig punktiert und schwarz gezeichnet. Vom Vorderrande jeder- seits über dem Auge zieht sich ein sehr flacher, schmaler, unregel- mäßig einreihig punktierter Längseindruck nicht ganz bis zur Mitte, hier teilt er sich in zwei Äste, der eine läuft geradlinig nach außen bis an den Rand, der andere schräg nach innen und hinten auf die Mitte des Schildchens zu, erreicht aber lange nicht den Hinterrand. Diese Linien sind schwarz gefärbt, außerdem eine Mittellinie, die gewöhnlich vor der Mitte unterbrochen ist, stets von einer schwarzen Querlinie vor der Basis durchsetzt und vorn öfter mit einer kurzen Längsmakel jederseits T-förmig verbunden ist. Die Basalstriche sind kurz, aber ziemlich tief, schwarz, der Raum an ihrem Vorder- ende ist stark punktiert und teilweise schwarz oder pechbraun ge- färbt, auch die Kante des Hinterrandes zwischen den Basalstrichen schwarz. Schildchen rostrot, glatt. Die Fld. haben sehr zahlreiche kleine schwarze Flecke, die zu vier Querbinden zusammen treten, von denen jede aus zwei unregelmäßigen und mehr oder weniger oft und weit unterbrochenen Querlinien besteht, oder aus Punkten und Coceinelliden aus Afrika. 53 unregelmäßig zusammengesetzt ist. Die erste Querbinde liegt an der Basis, die zweite dicht vor, die dritte dicht hinter der Mitte, die vierte vor der Spitze. In dieser selbst befinden sich außerdem noch einige kleine schwarze Flecke. Die Epipleuren haben einige rotbraune Makeln. Eriotica perforata: g'‘ Subelongata, parum convexa, sordide testaceo-flava, antennis (basi excepta) labro tarsisque infuscatis, pectore abdomineque nigris, ano testaceo, elytris dense subtillissi- meque subochraceo-pubescentibus, crebre punctatis, seriebus octo fortiter punctatis lineis quatuor vix elevatis includentibus instructis, apice testaceis, tumidulis, perforatis. — Long. 3,8—4,5 mm. Ikuta, Luitpoldkette. Var. a. Pedibus posticis, scutelloque infuscatis. Etwas schmaler gebaut und kleiner als Er. fuscipennis Har., die Fld. heller gefärbt, viel feiner und kürzer gelblich behaart und total abweichend punktiert. Bei fuscipennis sind die Fld. grau- schwarz, in ganz regelmäßigen feinen Streifen punktiert, die gleichen Abstand von einander haben, die ebenen Zwischenstreifen sind äußerst fein und dicht gekörnelt, an der Spitze bleibt ein dreieckiger, wenig aufgetriebener, blaßgelblicher Raum frei von Punkten. In der vorliegenden Art sind die Fld. sehr blaß und verschossen gelb, die Spitze rötlich gelb, jede Decke mit 8 Punktreihen, die einander paarig genähert sind und vier schmale, eine Spur gewölbte, fast glatte Längsstreifen einschließen. Ein ähnlicher Streifen, außen von einer Reihe begrenzt, liegt auch an der Naht. Die breiten Zwischen- streifen sind dicht, unregelmäßig punktiert, die Punkte etwas kleiner als in den Reihen. Die Spitze jeder Decke ist fast glatt, blasen- förmig aufgetrieben und mit einem kreisrunden Loche versehen, dessen Rand dicht aufstehend behaart ist. Kopf klein, fast glatt, hell bräunlich gelb, der obere Teil der Stirn etwas rötlicher, Stirnhöckerchen lang dreieckig, durch eine ziemlich tiefe Mittelrinne geschieden, oben durch eine winkelige Linie, außen weniger deutlich begrenzt. Oberlippe schwärzlich, Taster angedunkelt, Augen groß, gewölbt, ziemlich grob facettiert. Fühler halb so lang als der Körper, die ersten drei Glieder hell bräunlich gelb, das vierte Glied etwas dunkler, rötlich-gelbbraun, die folgenden schwärzlich; Glied 1 lang keulenförmig, 2 und 3 kurz, zusammen wenig länger als 1, 2 eine Spur dicker als 3, 4 so lang als 1, 5 und die folgenden ungefähr von gleicher Länge, jedes einzelne wenig kürzer als Glied 4. Thorax viereckig, wenig breiter als lang, die Seiten sehr schwach gerundet und hinter der Mitte leicht con- vergierend, die Scheibe fast glatt, wenig gewölbt, hinter der Basis jederseits mit einem verloschenen Quereindrucke, dicht vor dem Basalrande mit einer Querrinne, die sich seitwärts allmählich dem Hinterrande nähert und die Hinterecken nicht erreicht. Schildchen mäßig groß, hinten gerundet-abgestutzt. Fld. in den Schultern geradlinig heraustretend und breiter als der Thorax, bis zu ?/, der 54 J. Weise: Chrysomeliden Länge wenig verbreitert, dann verengt und an der Spitze einzeln abgerundet, oben schwach gewölbt, bräunlich gelb, ziemlich matt. Unterseits ist der Bauch und wenigstens die Hinterbrust, seltener auch die Mittelbrust schwarz, der After rotbraun, Tarsen angedunkelt, zuweilen auch die Hinterbeine mehr oder weniger schwärzlich. Der Penis ist wie bei den meisten Haticinen sehr einfach ge- baut, er bildet eine leicht gebogene, flach gedrückte Röhre, mit sehr langer Öffnung; neben dieser verengt er sich allmählich, zuletzt etwas stärker, in eine mäßig scharfe Spitze. Phygasia acutangula: Oblonga, convexiuscula, flava, prothorace punctulato, elytris saturate ferrugineis, crebre punctulatis, sericeo micantibus, apice subacutis. — Long. 4—4,5 mm. Mbungu. Auf den ersten Anblick mit Phyg. marginata Jac. übereinstimmend, jedoch in folgenden Punkten durchaus verschieden: der Thorax ist deutlich punktuliert, seine Querfurche tiefer, an den Seiten sehr tief begrenzt; die Seiten des Halsschildes bilden einen gleichmäßigen Bogen und haben einen sehr schmal abgesetzten, innen von einer regelmäßigen stärkeren Punktreihe begrenzten Rand, welcher in den Vorderecken nicht erweitert ist. Dieser Rand ist bei marginata fast dreimal so breit, innen durch keine Punktreihe begrenzt, außen winkelig gebogen und in den Vorderecken erweitert und nach außen gedrückt. Die Fld. sind dunkler rotbraun gefärbt und weniger glänzend wie in marginata, am Ende leicht aufgetrieben, glänzend, und in eine gemeinschaftliche kurze und stumpfe Spitze ausgezogen. Der Körper ist, mit Ausnahme der Fld., einförmig blaß gelb. Jamesonia evanescens: Oblonga, convexiuscula, laete rufotestacea, antennis (basi excepta) nigris, prothorace subtiliter punctulato, elytris crebre punctulatis, infuscatis, aeneo-micantibus, disco parum rufes- centibus. — Long. 3 mm. Ikuta. Der Körper ist lebhaft rötlich gelbbraun, das fünfte, oft auch noch das sechste Fühlerglied angedunkelt, die folgenden schwarz, Tarsen leicht gebräunt, Fld. mit einem metallisch grünen Schimmer überzogen, an der Naht und den übrigen Rändern dunkel gesäumt, nach innen allmählich in ein verloschenes Rotbraun übergehend. Stirnhöckerchen schmal dreieckig, oben tief und scharf begrenzt, die Stirn darüber etwas gewölbt, äußerst zart punktuliert. Halssch. kaum um die Hälfte breiter als lang, nach vorn verengt und leicht zusammengedrückt, ziemlich dicht und etwas stärker als die Stirn punktuliert. Schildchen glatt. Fld. an der Basis etwas breiter als der Thorax, dann ziemlich parallel, nur mäßig gewölbt, doppelt so stark als das Halssch., dicht punktuliert. Das zweite und dritte Glied der Fühler kurz, das vierte so lang wie die beiden vorigen zusammen und unbedeutend länger als eins der folgenden Glieder. und Coceinelliden aus Afrika. 55 Longitarsus fulviceps Chap. Ikuta. . Die Art ist geflügelt und an den tiefen Stirnlinien, die von der Spitze des Nasenkieles gradlinig bis an den Innenrand jedes Auges laufen, leicht zu erkennen. Die Stirnhöcker sind nicht rund, wie bei dem kleineren L. kwaiensis Ws., sondern sehr lang und schmal, Der Kopf ist gesättigt rötlich gelbbraun, der Thorax etwas blasser, unter starker Vergrößerung kaum sichtbar punktuliert, Fld. stroh- gelb, sehr fein punktuliert, die Naht oft etwas gebräunt. Vorder- brust und Beine bräunlich gelb, Mittel- und Hinterbrust, der Bauch, die dicken Hinterschenkel und das Schildchen tief schwarz, Fühler rötlich gelbbraun, vom fünften Gliede ab etwas gebräunt, Oberlippe und Taster schwach angedunkelt. Chirida breviuscula: Rotundato-ovata, convexa, nigra, antennis, pedibus margineque ventrali testaceis, fronte alutacea, nitidula, pro- thorace elytrisque dilute flavescentibus, illo plaga magna basali sutriangulari nigra, maculis duabus flavis notata, elytris subtiliter striato-punctatis, vitta suturali vittague disci, postice abbreviatis, nigris. — Long. 5 mm. Ikuta. Mit Ohir. semivittata und Aubei Boh. äußerst nahe verwandt, aber kürzer gebaut als das 3 beider Arten und an dem Baue der Stirn wohl sicher verschieden. In den genannten Arten convergieren die Stirnlinien, die das große Kopfschild begrenzen, fast gleichmäßig bis zur Fühlerwurzel und vereinigen sich hier unter einem spitzen Winkel, in der vorliegenden Art dagegen unter einem mäßig breiten Bogen, das Kopfschild selbst ist etwas mehr gewölbt wie in semi- vittata, aber bedeutend weniger als in Aubei, auch stärker gewirkt und matter als bei dieser. Im Allgemeinen erinnert die Körperform und die Punktierung der Oberseite an Aubei, die schwarze Zeichnung derselben an semivittata. Auf dem Thorax ist ein großer, dreieckiger, vorn spitz bis an die durchscheinende Fühlerbasis ausgezogener Fleck schwarz, welcher eine mäßig große, dreieckige, gelbe Basal- makel jederseits des Schildchens einschließt; die Scheibe der Fld. ist im Leben hell smaragd-grün, eine Nahtbinde, die genau den Raum bis zur ersten, hinter der Mitte furchenartig vertieften Punkt- reihe einnimmt, sowie eine Längsbinde zwischen der vierten und siebenten Punktreihe schwarz. Der Nahtsaum ist vor der Spitze, die Binde noch weiter vorn abgekürzt. Letztere biegt am Ende etwas nach innen und ist jedenfalls zuweilen quer mit dem Naht- saume verbunden, denn bei einem Exemplare ist diese Stelle durch eine Erweiterung des Nahtsaumes angedeutet. Mit Auber verglichen müssen die Fld. in den Schultern breiter, hinter der Mitte weniger verengt und am Ende breit abgerundet genannt werden. Cassida sparsuta: Subovata, convexiuscula, flavo-testacea, an- tennis articulis quatuor ultimis nigris, prothorace transversim sub- elliptico, elytris striato-punctatis, margine suturali in apice, macula 56 J. Weise: Chrysomeliden elongata pone medium protecti punctisque novem nigris. — Long. 8 mm. Ikuta. Im Körperumrisse und der Färbung an lurida Boh. erinnernd, aber nur schwach gewölbt, namentlich hinter der Mitte der Fld. niedriger als in Aspidomorpha mutabilis Klug. Die Fld. haben ein ziemlich breites, glattes, schräg abfallendes Seitendach, welches in ?/, Länge eine strichförmige, etwas schräge, schwarze Quermakel besitzt, auch die Nahtkante an der Spitze ist schwarz. Die Scheibe hat 10 fast regelmäßige kräftige Punktreihen und neue punktförmige schwarze Makeln, eine auf der Schulterbeule, die zweite nach außen davon und näher der Basis, in der vorderen Innenecke des Seiten- daches, die dritte in der neunten Punktreihe hinter dem Schulter- höcker. Hierauf folgen 3 Makeln in einer etwas gebogenen Quer- reihe vor der Mitte, Makel 4 neben der Naht, in dem ersten Zwischen- streifen, 5, etwas weiter vorgerückt, im vierten Zwischenstreifen, und 6in der achten Punktreihe Die beiden folgenden Makeln liegen in der Mitte in einer geraden Querreihe: 7 im dritten, 8 im achten Zwischenstreifen, Makel 9 endlich, im zweiten Zwischen- streifen in 3/, Länge, liegt mit der Dachmakel in gerader Quer- reihe. Das Kopfschild ist dreieckig, fällt nach innen ab und hat eine hochgerandete Spitze, die durch eine Mittelrinne geteilt ist. Die Tarsen sind oberseits gebräunt, die Klauen lang, einfach. Hypocassida fluvescens: Oblongo-subtriangularis, dilute flavo- testacea, subopaca, antennis articulis quatuor ultimis infuscatis, pro- thorace postice punctato-ruguloso, elytris crebre punctatis, basi re- tusis, in gibbum brevem, obtusum transversim elevatis. — Long. 7,5 mm. Ikuta., Die Art ist an der blaß bräunlich gelben Farbe des Körpers zu erkennen, an dem nur die vier letzten Fühlerglieder schwärzlich sind. Der Thorax ist 2!/; mal so breit als lang, vorn in mäßigem Bogen abgerundet, hinten fast geradlinig, oder sehr schwach ge- bogen, mit abgerundeten Ecken, der verdickte Teil der Scheibe dicht gerunzelt und punktiert, der vordere, tiefere Teil nebst dem Dache durchscheinend punktiert, letzteres verloschen und sparsam gerunzelt. Fld. in den Schultern wenig breiter als der Thorax, dahinter allmählich verengt, zuletzt gemeinschaftlich abgerundet, sehr dicht punktiert, an der Basis‘zu einer gebogenen Querkante aufsteigend, die in der Mitte in einen gemeinschaftlichen stumpfen Höcker erhöht ist. Hinter diesem liegt auf jeder Decke in der Nähe der Naht eine feine Längsleiste, die kaum die Mitte erreicht. Das Seitendach ist quer gerunzelt und von der Scheibe durch zwei Punkt- reihen geschieden, von denen die innere mäßig stark, die äußere grob punktiert und von starken Querrunzeln dnrchsetzt ist. Epi- pleuren einfarbig bräunlich gelb. | Diese Species ist in meiner Übersicht, Archiv f. Naturg. 1903 1. 2 p. 225, nach’ den Ziffern: 2,3, 6, 7, 11 vor Zyp. soror W8. einzureihen. und Coceinelliden aus Afrıka. 57 Hypocassida gibbosa Gestro (sub Patrisma) von Arussi Galla ver- breitet sich südlich bis West-Usambara, wo sie bei Hohenfriedeberg (Dr. J. Schulz) gesammelt wurde. Sie ist an der Färbung der Unterseite (Brust schwarz, Bauch und Beine lebhaft rötlich gelb- braun) leicht zu erkennen. Die ersten sechs Fühlerglieder sind völlig, das 7. und 8. zuweilen mehr oder weniger weit hell gefärbt. Aspidomorpha togoensis: Elliptica, minus convexa, dilute testacea, prothorace laevi, elytris obsoletius striato-punctatis, pone scutellum breviter distinete gibbosis, protecto minus confertim reticulato. — Long. 8mm. Togo: Amedzowe. Mit Asp. mutata Boh. am nächsten verwandt, aber von dieser sicher durch folgende Punkte verschieden: die Fühler sind einfarbig blaß gelbbraun, ebenso die Fld., der Körper ist bedeutend schlanker gebaut, das Halsschild schmaler, die Fld. treten an der Basis etwas, jedoch viel weniger über dasselbe hinaus, erweitern sich dann sanft bis zur Mitte und verengen sich dahinter stärker, während in mutatu diese Verschmälerung bald hinter der Schulterecke beginnt; das Seitendach endlich hat viel größere, glasartig durchscheinende Punkte und ist daher mit einem weitläufigeren dunklen Adernetze versehen, welches die Punkte trennt. Die Fld. sind sehr verloschen in Reihen punktuliert, aber die letzte Reihe, an der Grenze der Scheibe, ist weniger dicht und stärker punktiert, in der Nähe der Mitte nicht unterbrochen und bis an die Naht sehr deutlich. Laccoptera (Orphnoda) usambarica Ws. wurde auch bei Ikuta gefangen. Cocceinellidae. Epilachna Hauseri: Subelliptica, sat convexa, ferruginea, densius subtilissimeque cinereo-pubescens, subopaca, pectore, abdomine et pedibus nigris, prosterni lateribus, ore, antennisque testaceis, his articulo primo clavaque nigris, palpis articulo ultimo nigro, prothorace elytrisque creberrime punctulatis, his limbo angusto marginali postice abbreviato maculisque parvis duodecim in singulo nigris, 2, 2, 2, 2, 2, 1, 1 collocatis. — Long. ” mm. Kilimandjaro: Moschi. Der elliptische, nur mäßig gewölbte Körper, sowie die Zahl und Anordnung der schwarzen Flecke auf den Fld. zeichnen die vorliegende Art vor allen bis jetzt bekannten afrikanischen Ver- wandten aus. Der Kopf hat zuweilen einen verloschenen schwärz- lichen Fleck jederseits, über der Fühlerwurzel am Auge, auch auf dem Thorax sind bisweilen 4 dunklere Makeln schwach angedeutet, zwei in der Mitte, kommaförmig, nach hinten convergierend, neben der Mittellinie, und eine jederseits davon, nahe der Basis. Schildchen schwarz. Die Fld. haben einen mäßig breiten, abgeflachten Seiten- rand, der nur bis hinter die Mitte reicht und außen schwarz gesäumt ist, außerdem je 12 kleine, schwarze Makeln, zwei an der Basis, 58 J. Weise: Chrysomeliden davon eine neben dem Schildchen, die andre an der Außenseite der kleinen, aber ziemlich hohen Schulterbeule, zwei in etwa !/, Länge neben der Naht, dann zwei, wenig dahinter, über dem Seitenrande, in etwa !/; Länge, zwei in der Mitte, neben der Naht, zwei dicht vor ?/, Länge über dem Seitenrande, hierauf folgt eine, wenig da- hinter an der Naht, endlich die letzte vor der Spitze, von dieser und der Naht weiter entfernt als vom Hinterrande. Die zehn vorderen Makeln stehen paarweise in geraden Querreihen neben und hinter einander, die Makeln 1, 6, 8 und 11 sind etwas größer als die übrigen, alle sind gerundet, bald leicht quer, bald etwas läng- lich, Makell, 3, 7, 11 liegen in einer geraden Reihe längs der Naht, 6 und 10 berühren den Seitenrand. Es macht mir ein besonderes Vergnügen, diese ausgezeichnete Art Herrn Professor Dr. G. Hauser in Erlangen zu widmen. Eprlachna fulvosignata Reiche tritt noch am Kilimandjaro auf, wo sie bei Moschi (Dr. Kohlschütter) gefangen wurde. Auch aus der Sammlung von H. Prof. Hauser lag mir ein Exemplar von Moschi vor. Die Art ist mit polymorpha Gerst. außerordentlich nahe ver- wandt, aber durch schwarze Unterseite und Beine zu trennen, Dieser Unterschied dürfte sich jedoch später als nicht stichhaltig herausstellen. Solanophila triquetra: Subtriangularis, atra, densius brevissime- que cinereo-pubescens, prothorace fortiter transverso, crebre pun- cetulato, elytris apicem versus sensim angustatis, subtiliter punctatis et creberrime punctulatis, callo humerali fere nullo, singulo elytro maculis quatuor, 2, 2, rufis, ochraceo-pubescentibus, aut antice aut postice nigro-marginatis, lineis abdominalibus arcuatis, integris. — Long. 7,5 mm. Nyassa. Mit S. maga Ws. nahe verwandt, aber durch die Körperform total abweichend, die Fld. weniger gewölbt, in den beiden letzten Dritteln bedeutend schmaler, fast gleichmäßig und allmählich nach . der Spitze verengt, die roten Makeln größer, anders geformt und abweichend schwarz gerandet. Der Vorderrand des Kopfschildes, die größere, vordere Hälfte der Oberlippe, die Taster (ausgenommen das letzte Glied der Maxillar- taster) und die Fühler rötlich gelbbraun, das erste Glied der letzteren und die Keule schwärzlich. Die vier roten Makeln jeder Fld. sind ähnlich wie in S. maga angeordnet, aber größer, etwas länger als breit, die beiden ersten liegen nicht ganz um die Hälfte ihres Längs- durchmessers von der Basis entfernt und besitzen am Hinterrande einen dunklen Saum, der durch seine schwarze Behaarung von der daneben liegenden, grau behaarten Fläche absticht; Makel 1 ist breit oval, wenig schräg gestellt, nahe der Naht; 2, etwas größer als und Coceinelliden aus Afrika. 59 eine der übrigen, gerundet-viereckig, liegt unmittelbar über dem abgesetzten Seitenrande und bleibt von 1 fast doppelt so weit ent- fernt, als diese von der Naht. Makel 3 ist eiförmig, nach hinten verengt, weiter vorgerückt als die vierte, welche kurz elliptisch ist und wenig über dem abgesetzten Seitenrande hinter der Mitte liegt. Beide sind vorn schwarz gerandet. Die Epipleuren sind vor der Mitte auf dem vertieften inneren Teile rötlich gelbbraun gefärbt. Die Bauchlinien bilden einen Bogen, der fast bis zum letzten Drittel des ersten Segmentes reicht und außen weniger scharf ausgeprägt als innen ist. Solanophila labyrinthica: Breviter ovalis, fere subtriangularis, convexa, dense brevissimeque cinereo-pubescens, subtus nigra, pro- sterno, ore antennisque testaceis, tibiis apice extremo tarsisque rufes- centibus, capite prothoraceque creberrime punctulato ferrugineis, hoc lateribus flavescente, scutello nigro, elytris flavo-rufis (cupreis), nigro-cireumeinctis, limbo suturali trifariam dilatato, macula parva discoidali pone medium maculisque tribus magnis angulatis margi- nalibus nigris. — Long. ”mm. Kilimandjaro: Moschi. Die Fld. sind hinter der Schulter am breitesten, dann in sehr schwachem Bogen nach hinten stark verengt, sehr dicht punktuliert, mit flachen, sehr verloschenen größeren Punkten, im Leben kupferig rot, ausgetrocknet hell gelblich rot, am Vorderrande, an der Naht und dem Seitenrande schwarz gesäumt. Der Nahtsaum ist mäßig breit, hinter dem Schildchen und hinter der Mitte makelförmig, dicht vor der Mitte stärker erweitert und hier in Gestalt einer Querbinde, welche mehr als das innere Drittel jeder Decke einnimmt und am Hinterrande jederseits von der Naht bogenförmig aus- gerandet ist. An der hinteren Außenecke dieser Querbinde liegt eine kleine schwarze Makel, während drei große schwarze Makeln mit dem Seitensaume verbunden sind. Die erste von diesen nimmt etwas mehr als die äußere Hälfte vom ersten Viertel jeder Fld. ein, ihr Innenrand ist einmal, ihr Hinterrand zweimal bogenförmig ausgerandet, sie schließt einen kleinen, gerundeten, roten Fleck unterhalb der Schulterbeule ein. Die zweite Makel liegt in der Mitte und bildet ein mit dem Seitensaume verbundenes Quadrat; die dritte nimmt die Spitze ein, bedeckt an der Naht das letzte Viertel und hat einen ziemlich geradlinigen Vorder- und Seitenrand und eine scharfe, rechtwinkelige vordere Außenecke. In ihrer Mitte liegt eine kleine, runde, rote Makel, die etwas größer ist als die in der Humeralmakel. Der größere Teil jeder Fld. wird von der schwarzen Nebenfarbe bedeckt, während die rote Grundfarbe auf eine Figur beschränkt ist, die auf der linken Decke etwa mit einem dicken C verglichen werden könnte, an dessen Außenrande vier Makeln hängen: eine nach vorn gerichtet und nahe an die Basis und das Schildchen reichend, die folgenden beiden nach außen, die vierte schräg nach hinten und innen zur Naht gerichtet. In diesem 60 J. Weise: Chrysomeliden C liest nahe an dem Ursprunge der dritten Makel ein kleiner schwarzer Fleck. Die schwarzen Fpipleuren haben an der Basis einen kurzen, gelblichen Wisch; die Seiten der Brust und das Ab- domen sind äußerst fein und dicht punktiert, matt, die Bauchlinien bilden einen Bogen in der vorderen Hälfte des ersten Segmentes. Solanophila nigricollis: Ovalıs, convexa, dense subtilissimeque cinereo-pubescens, nigra, capite, scutello elytrisque dilute ferrugineis, his sat crebre punctatis et creberrime punctulatis, linea brevi hu- merali limbo scutellari maculisque sex nigris, 3, 2, 1 ordinatis, ma- cula quarta postice arcuata. — Long. 5,5—6,2 mm. Kilimandjaro: Moschi, Dieses Tier ist vielleicht nur eine Lokalform von Sol. soluta, sie ähnelt, auch in der Anordnung der schwarzen Makeln auf den Fld., deren Var. elementaria, ist aber kleiner, merklich schlanker, oberseits dünner grau behaart, mit stärkerer Punktierung der Fld., deren schwarze Makeln wenig hervorstechen, da sie nicht dunkel behaart sind wie bei elementaria, sondern grau, wie die übrigen hellen Stellen der Decken. Halssch. dicht punktuliert, nahe dem Seitenrande dicht punktiert, schwarz, ein feiner, verloschener Saum in den Vorderecken rötlich. Fld. sehr dicht punktuliert und ziem- lich dicht, deutlich und kräftig punktiert, hell rostrot, eine strich- förmige Makel an der Basis über den Schulterhöcker, ein mäßig breiter Saum am Schildchen und sechs Makeln schwarz, grau be- haart. Die Makeln 1 bis 3 bilden eine gerade Querreihe unmittelbar vor !/, der Länge, 1 ist gerundet, meist breiter als lang und liegt an der Naht, die von hier bis zum Schildchen schwarz gesäumt ist. Oft bildet Makel 1 mit der entsprechenden Makel der andern Fld. einen großen gemeinschaftlichen Querfleck. Makel 2 ist rund oder quer, von verschiedener Größe, 3 liegt am Seitenrande, welcher rot-, oder bis zur Makel 5 schwarz gesäumt ist, 4 steht hinter der Mitte, nahe der Naht, und ist vorn abgerundet, hinten bogenförmig aus- geschnitten; 5 ist die größte von allen doppelt so lang als breit halboval, besinnt vor der Mitte und endet hinter derselben; sie ist aus der Vereinigung der Makeln 4 und 6 der elementaria entstanden. Makel 6 liest in der Spitze und besteht aus zwei Bogen, von denen der eine quer zur Naht, der andere nach rückwärts zum Hinter- rande läuft. Bei einem sehr frischen Exemplare sind alle Kniee, die Vorder- schienen und ein kleiner, unbestimmter Fleck auf dem Thorax vor dem Schildchen rötlich gefärbt. Aulis annexa Muls. Spec. 933. Ich bin im Zweifel, ob ein Tier aus Britisch Ostafrika, von Mbungu und Ikuta, das ich H. Prof. Hauser anfangs als neu be- zeichnet hatte, hierher gerechnet werden darf. Das Vorkommen und Coceinelliden aus Afrika. 61 scheint ja dagegen zu sprechen, aber da der Autor als Heimat seiner Art Cafrerie, Afrique meridionale und Senegal nennt, muß sie eine weite Verbreitung haben und könnte sich sehr wohl an der Ostküste bis in die nördlichen Gegenden des Afrikanischen Drei- eckes ausbreiten. Außerdem sind die vorliegenden Stücke die ersten, auf die ich Mulsant’s ‘Beschreibung aus wirklicher Überzeugung anwenden kann; was mir früher als Aulis annexa vorkam, gehört sicher nicht dazu. Es treten nämlich im bezeichneten Gebiete mehrere Arten auf, deren Fld. fast übereinstimmend mit anneva gezeichnet sind; sie wurden unter diesem Namen verschickt und in die Sammlungen aufgenommen, obwohl sie in der Punktierung der Oberseite und der Haarfarbe des Thorax von einander abweichen '!). Sehr wichtig scheint mir Mulsants Angabe, daß die weißliche Be- haarung des Thorax der annexa im mittleren Teile weder den Vorder- noch den Hinterrand erreicht, sondern dort einen Streifen frei läßt, der mit schwärzlichen Härchen besetzt ist, so daß an beiden Rändern eine Art dunkler Querbinde entsteht. Genau so ist die Art von Mbungu. Sie ist auf Thorax und Fld. etwas weitläufiger punktiert !) Durch Herrn Gorham erhielt ich eine Art aus Mashonaland vom Lesapi River, die Ann. Mag. 1901. 407 als annexa Muls. angeführt wird; es ist Aulis Gorhami: Nigra, dense cinereo pubescens, opaca, antennis rufo-testa- ceis, tarsis ferrugineis, prothorace crebre punctulato, vitta media postice dilatata nigro-pubescente, elytris nigris, nigro-pubescentibus, singulo maculis magnis quatuor rufis (1, 1, 1, 1), einereo-pubescentibus. — Long. 5 mm. Die Art ist an der Längsbinde des Halsschildes zu erkennen, welche aus schwarzen Härchen gebildet wird, vorn nicht ganz den Raum vom Innenrande eines Auges zum andern einnimmt, dann in gleicher Breite bis zur Mitte läuft und sich dahinter alimählich erweitert. Die Thoraxscheibe ist eine gleichmäßig gewölbte Fläche, die überall gleichmäßig dicht punktuliers ist. Auf den Fld. sind die bräunlich roten, grau behaarten Makeln durch die Verbindung der ur- sprünglichen schwarzen Make!n unter einander entstanden; Makel 1 und 3 sind gerundet und liegen dicht neben der Naht, 1 nahe der Basis, rund, 3zum größten Teile hinter der Mitte, etwas länger als breit; Makel 2 bildet einen Seitensaum von der Schulterecke bis hinter die Mitte und ist in der Mitte nach innen in Form einer quadratischen Makel erweitert, 4 ist quer, wenig schief nach vorn und innen gerichtet, liegt am Seitenrande in der Spitze und ist von der Naht nur durch einen feinen Saum getrennt, der sich in der Spitze selbst etwas er- weitert. Eine zweite, sehr ähnliche Art gab mir H. Dr. Hom von Semmio, im Lande der Niams-Niams, in einem defeeten Exemplare. Sie ist durch eine ver- hältnismäßig starke Punktierung der Fld. und sehr große Bauchlinien aus- gezeichnet, die sich bis in die Nähe des Hinterrandes vom ersten Segmente ausdehnen. 63 J. Weise, als die in der Anmerkung beschriebene (rorkami und ihr Halssch. hat jederseits zwei weite Schrägeindrücke, einen vom Ausschnitte des Vorderrandes nach hinten gerichteten und einen von den Hinter- ecken nach innen ziehenden. Durch dieselben wird der Raum über den Vorderecken deutlich wulstartig emporgehoben. Bei einzelnen Exemplaren sind zahlreiche kleinere Stellen des Thorax völlig glatt. Zur vergleichenden Morphologie und Systematik der Japygiden, zugleich 23, Aufsatz über den Thorax der Insekten. Von Kari W. Verhoeff (Berlin). (Aus dem Berliner zoologischen Museum). Hierzu Tafel IV—VI. Inhalt. I. Vergleichende Morphologie. . Vorbemerkungen, Rumpfmuskulatur (im Allgemeinen), . Abdominalsegmente. . Hauptabschnitte des Abdomens, . Ursegmente des Hinterleibs, Haupt- und Ursegmente des Thorax, . Rumpfmuskulatur der Haupt- und Ursegmente, . Segmenthomologie, . Historische Bemerkungen, . Zur Kenntnis der Kopfteile. a) Die Mandibeln, b) die Maxillen, das Tentorium und der Hypopharynx, c) die Unterlippe und die Backen, d) Bemerkungen über frühere Beobachtungen an den Mund- teilen der Japygiden. Spowmnunmpwmm jan U. Systematik. 1. Die Adolescentes, 2. Bestimmungsschlüssel der Japygiden-Gattungen. 3. Heterojapyx novaezeelandiae Verh. 4. Japyx africanus Ka. (Verh.) 5. J. chilensis Verh, 64 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden . dolinensis Verh. n. sp. . Braueri Verh. n. sp. . Grassi Verh. n. sp. . graecus Verh. n. sp. . corcyraeus Verh. n. sp. 11. J. solifugus Hal. 12. Neue Merkmale, 13. Schlüssel als Hülfe zur Bestimmung der mir genauer bekannten Japyx-Arten. ee ET I. Vergleichende Morphologie. l. Vorbemerkungen. Die Vorringe, welche bei zahlreichen Chilopoden und zwar hauptsächlich den Zpimorpha vorkommen, sind bisher wenig studiert worden. Nach der herrschenden bisherigen Anschauung, der ich selbst bis vor Kurzem ebenfalls mich angeschlossen hatte, sollte es sich um Ausgestaltungen, oder Abschnürungen der Segmente handeln. In einem Aufsatze „über die Interkalarsegmente der Chilopoden, mit Berücksichtigung der Zwischensegmente der Insekten,“ Archiv für Naturgeschichte 1903 habe ich auseinandergesetzt, weshalb die genannte Anschauung unrichtig ist und dab wir es vielmehr mit echten Segmenten zu thun haben, welche als Interkalarsegmente mit den Hauptsegmenten zusammen Doppelsegmente bilden. Diesen Aufsatz muß ich hier als bekannt voraussetzen und kann nur kurz angeben, daß die Interkalarsegmente bei den Chilopoden mit 15 Beinpaaren meist rückgebildet worden sind. Bei der Um- wandelung von chilopodenartigen Formen zu Hexapoden mußte eine Körperconcentration eintreten. Ich habe darauf hingewiesen, daß zur Erreichung dieser Concentration eine Segmentzu- sammendrängung in der Weise erfolgte, daß nicht etwa hinten eine Anzahl beintragender Segmente wegfiel, sondern daß die Mehrzahl der ursprünglich beintragenden Segmente zu sekundären Doppelsegmenten sich vereinte und dabei je ein Segment sein Beinpaar verlor, das andere es behielt, im 'Thoraxbezirk dauernd, während im Abdominai- bezirk die Beine dieser Segmente, welche dieselben behielten, den- noch bald verschiedenartigen Umbildungen oder allmähligen Rück- bildungen anheimfielen. Dieser Vorgang muß ein ähnlicher aber doch wieder etwas anderer gewesen sein als derjenige, welchen uns die heteronom entwickelten Laufbeinsegmente der Anamorpha und Scutigeriden vorführen. Ueber die Bedeutung des Endbein- segmentes der Chilopoden und des ihm homologen Cerkussegmentes der Zexapoden, sowie die hinter denselben gelegenen Opisthomeren findet man das Nähere in den Nova Acta, Halle 1903 in meinem Morphologie und Systematik der Japygiden. 65 Aufsatze über „die Endsegmente des Körpers der Chilopoden, Derma- pteren und Japygiden und zur Systematik von Japyx.“ Die bisher als einfach angesehenen Segmente des Thorax und die Mehrzahl der Abdominalsegmente sind nach meiner genannten Auffassung ursprünglich Doppelsegmente. Wir werden im Folgenden sehen, daß die Japygiden dies in überraschender Weise bestätigen. Ich sagte aber es sind sekundäre Doppelsegmente, indem die Interkalarsegmente schon bei manchen Chzilopoden erloschen. Wir werden aber finden, daß Japyx eine Hexapoden-Gruppe ist, bei welcher sich sogar von einigen Interkalarsegmenten ganz deutliche Ueberreste erhalten haben. (Dasselbe erweise ich demnächst für Embia). Daß die Japygiden nicht in allen Organisationsverhältnissen die ursprünglichsten bei Z/levapoden vorkommenden Fälle darstellen, habe ich hinsichtlich des Zangensegmentes (Cyclomer) und der Opisthomeren schon im genannten Aufsatze über die „Endsegmente“ ausgeführt. Auch am Kopfe werden wir einige Merkmale kennen lernen, welche abgeleiteter Natur sind. Im Übrigen aber bietet uns diese Gruppe der Jupygiden eine solche Menge ursprünglicher und z.T. sehr auffallend ursprünglicher Charaktere dar, daß sie bei Untersuchungen über die Ableitung der Insekten als vor- treffliche Handhabe dienen kann und unter den lebenden Zexupoden- Gruppen jedenfalls eine der ursprünglichsten ist. 2. Rumpfmuskulatur (im Allgemeinen). Bei den Untersuchungen über Tracheaten-Beine habe ich auf die wichtige Unterscheidung von direkten Muskeln und Brücken- muskeln hingewiesen. [Musculi directi und M. transmissi.]| Im an- geführten Aufsatze über die Interkalarsegmente (Archiv f. Nat. 1903) zeigte ich, daß wir bei den longitudinalen Rumpfmuskeln eine ähnliche, wichtige Unterscheidung zu machen haben, kann aber hier auf die dortigen Bemerkungen verweisen. Abb. 11 von Japys afri- canus lehrt, daß am Abdomen Brückenmuskeln x, welche zwei Hauptsegmente verbinden, mehrfach vorkommen. Der Muskel x y verbindet sogar drei Hauptsegmente (5.—7.) mit einander. A.a.0. wies ich auf die Scolopendriden hin, bei welchen es etwas Ge- wöhnliches ist, daß Segmente durch longitudinale, teilweise über einander oder nebeneinander weggreifende Brücken- muskeln vorne und hinten begrenzt werden. Man kann dies kurz als entgegengesetzte (opponirte) Muskeltransmission bezeichen. Solches ist auch bei Japyx mehrfach zu beobachten. In Abb.5 sehen wir z.B. von vorne die Brückenmuskeln yy bis an die Linie x«« ziehen, die Brückenmuskeln x x dagegen von hinten bis an die Linie ##. Zwischen den Linien « und £ wird also ein querer Bezirk, der sich auch sonst als selbständiges Sklerit darstellt, durch opponierte Muskeltransmission abgegrenzt, indem an ihm sowohl vorne als hinten segmentale Muskeln enden. Im genannten Arch, £. Naturgesch. Jahrg. 1904. Bd. 1. H.1. 5 66 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden Aufsatze über die Interkalarsegmente habe ich gezeigt, daß Segmente auf zweierlei Weise durch Muskulatur bestimmt werden können, einmal durch direkte Longitudinalmuskeln und dann durch die eben geschilderte entgegensetzte Muskeltransmission. Die letztere Charakterisierung wird aber gerade da besonders wichtig, wo die Ursegmente schon sehr klein geworden sind und wegen ihrer Schmalheit für direkte Muskeln ungeeignet werden, da dieselben schließlich zu kurz und wirkungsschwach werden würden. Es sei aber hier schon auf Embia hingewiesen, wo der Steno- thorax noch so groß ist, daß sich in ihm sogar eigene direkte und zwar ventrale Longitudinalmuskeln in starker Ausbildung erhalten haben!!). Am Rumpfe der Japygiden kommen zehn zwischen bekannten Hauptsegmenten liegende Ursegmente vor, von denen drei dem Thorax und sieben dem Abdomen angehören. In meiner Arbeit „Beiträge zur vergleichenden Morphologie des Thorax der Insekten mit Berücksichtigung der Chilopoden* Nova Acta 1902 habe ich bereits eine kurze Beschreibung des Thorax von Japyx gegeben und auf das besondere zwischen Kopf und Thorax befind- liche Mikrothoraxsegment (Metacephalsegment) hingewiesen, auch sagte ich bereits, daß die vierten ungewöhnlichen Stigmen zwischen Meso- und Metathorax bestimmt darauf hinweisen, daß wir es auch dort „mit Ueberbleibseln eines sonst untergegangenen Thorakal- segmentes zu thun haben.“ Diese Verhältnisse konnten aber nur auf Grund einer breiteren Basis vollkoınmen geklärt werden, wie ich sie durch Klarstellung der Interkalarsegmente der Chilopoden, genauere Untersuchung aller Ursegmente der Insekten und aus- giebige Benutzung der Muskulatur gewonnen habe, wobei dann die Feststellung der Doppelsegmente, denen nur ein Ganglienpaar zukommt, sowohl bei den primären als auch sekundären Doppel- segmenten, Schwierigkeiten nach dieser Richtung beseitigt. 3. Abdominalsegmente, An den abdominalen Hauptsegmenten von Japyx haben wir ein Tergit, Sternit und Pleuren zu unterscheiden, wobei zunächst das 1.—7. Abdominalsegment ins Auge gefaßt werden sollen (Abb. 1 und 2). Die Tergite und Sternite sind breiter als lang und vor jedem derselben findet sich eine durch eine sehr deutliche Naht ab- gesetzte quere Bandplatte iv und id und zwischen ihnen in den Seiten ebenfalls eine gut abgesetzte Pleure. Am Hinterrande der Sternite findet sich jederseits ein kurzer Stylus, der in einem Ge- lenkgrübchen sitzt, auf welches eine nach Alter und Art verschieden starke Chitinleiste zieht, welche eine Richtung von innen vorn nach hinten außen verfolgt. Diese Styli können durch einen einfachen oder geteilten Muskel (msty Abb. 3) bewegt werden. Die großen !) Näheres hierüber an anderer Stelle. Morphologie und Systematik der Japygiden. 67 Sternite sind vergleichend - morphologisch keine solchen sondern Coxosterna, was ich in N. 687 des zoologischen Anzeigers und anderwärts ausgeführt habe. (Zur vergleichenden Morphologie der Coxalorgane und Genitalanhänge der Tracheaten, 1902.) An den Tergiten tritt der Vorderrand jederseits mit einem Lappen etwas vor, wodurch bewirkt wird, dab die Tergite der Ursegmente stärker verdrängt sind als die Sternite. Hinten zieht über die Vorderrand- lappen eine an die mittlere Vorderrandnaht « sich anschließende Leistek, welche außen etwas nach hinten abbiegt. Die Sternite und Tergite der Ursegmente sind bei gewöhnlicher Haltung der Japy& von außen nur teilweise sichtbar, teilweise werden sie durch die Hinterranddupliklaturen des nächst vorhergehenden Segmentes, welche dachziegelartig nach hinten vorspringen, verdeckt. In den weichen Seitenhäuten findet man jederseits drei, mit Tastborsten besetzte Pleuralsklerite, eine große, eine mittlere und eine kleine Pleure. Die große und kleine Pleure pl und pl! liegen im Bereich des Hauptsegmentes, die mittelgroße (ipl Abb. 1 und 2) im Bereiche des Ur-Zwischensegmentes. Die große längliche Pleure liegt unter dem Stigma, welches sich etwas oberhalb des Hinterendes der großen Pleure befindet, zwischen ihr und dem Tergit. Die kleine Pleure liegt etwas unter den beiden andern und nimmt zugleich eine mittlere Lage ein. Die Hinterecken der großen Tergite sind abgerundet, am 7. Abdominalsegment aber springen sie in nach den Arten verschiedenen Ecken oder Zipfeln vor (Abb. 2 z). | Das 8. Abdominalsegment besitzt, wenigstens bei manchen Arten, z. B. graecus Verh. (Abb. 7) jederseits eine große selbständige Pleure, welche von dem Tergit durch eine Naht, (na) von dem Coxosternum durch eine sehr schmale Haut getrennt ist. Ihre vordere Verdickungs- leiste ist oben von den Vorderlappen des Tergit scharf getrennt, indem ein längliches Zäpfchen derselben ein undeutliches Gelenk mit ihr bilde. Ueber das 9.—10. pleurenlose Abdominalsegment habe ich Einiges bereits in dem Aufsatze „über die Endsegmente der Chilopoden“ u.s. w. mitgeteilt und verweise im Übrigen auf den weiter unten folgenden systematischen Teil. 4. Hauptabschnitte des Abdomens. Das 8.—10. Abdominalsegment entbehren vorlagernder Ur- segmente vollständig und ebenso fehlen ihnen, im Gegensatze zu den sieben ersten, Stigmen und Styli. Auch besitzen sie nicht der- artige Pleuren wie sie jenen zukommen. Man kann daher unter- scheiden: 1.—7. Abdominalsegment und 1.—7. abdomi- nales Ursegment, jedes Paar mit ein Paar Stigmen, die Coxosterna mit ein Paar Styli und jedes Paar mit drei Paar Pleuriten. Proabdomen Hr 68 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden 8.—9. Abdominalsegment, keine Ursegmente, keine Stigmen, keine Styli, nur das vordere Medialabdomen ; ein Paar Pleuren, welche nicht frei in der Pleurenhaut liegen, sondern eng an den Nachbarteilen. 10. Abdominalsegment, (Cyclomer), ohne Ur- | segment, ohne Stigmen und Styli, und ohne erkennbare Pleuren, aber mit starken Cercus- anhängen. Postabdomen | 5. Ursegmente des Hinterleibs. Das 1. Abdominalsegment sowohl wie sein vorhergehendes Ur- segment sind bereits dadurch besonders ausgezeichnet, daß sie ver- schiedene Eigentümlichkeiten aufweisen, welche dem 2.—7. Paare abgehen. Das Coxosternum des 1. Abdominalsegmentes besitzt be- kanntlich am Hinterrande mindestens zwei ausstülpbare Coxal- säcke, welche durch einen Muskel mcoa Abb. 11 wieder eingezogen werden können. Der das aus- und einstülpbare Säckchen um- gebende Rand ist in nach den Arten verschiedener Weise mit Drüsen- haaren wimperartig beborstet. Zwischen den beiden Coxalsäcken findet sich noch ein besonderer etwas vortretender mittlerer Teil, der — wie ich hier schon bemerken will, für. Artunterscheidung sehr wichtige Handhaben gibt — und eine gewisse Selbständigkeit ebenfalls zum Ausdruck bringt, indem er jederseits durch einen feinen Muskel angezogen werden kann (Abb, 11 mm). Diesen mittleren Teil be- trachte ich als den Ausdruck eines Sternit, das seine Selbständigkeit im Coxosternum noch nicht vollkommen aufgegeben hat, sondern zwischen den coxalen Seitenteilen die Mitte des Hinterrandes ein- nimmt. (Vergl. auch Abb. 9, 18 und 19.) Recht deutlich und klar wurden diese Teile des 1. abdominalen Coxosternums von Erich Haase dargestellt für Japyx gigas in Abb. 19 seiner vortrefflichen Untersuchung über „Die Abdominalanhänge der Insekten mit Be- rücksichtigung der Myriopoden* 1889. Er hat für diese Art am 1. Coxosternum drei und am 2. Coxosternum ein Paar von Coxal- säcken angegeben, dazu die entsprechenden Retraktormuskeln. Deutlicher als an den folgenden Abdominalsegmenten ist das dem 1. vorlagernde Ursegment, welches ich als Promedialsegment bezeichne. Sein Sternit (Abb. 14 iv) ist nicht nur kräftiger als die der andern abdominalen Ursegmente sondern auch reichlicher mit Tastborsten und Porenkanälen versehen, Merkmale, welche wie ich schon wiederholt in früheren Arbeiten betont habe, für die Fest- stellung bestimmter Sklerite sehr wichtig sind. Besonders auffallend sind aber zwei besondere, quere, dreieckige Platten icao!, welche in der Mitte nicht zusammenhängen, sondern durch eine breite Strecke getrennt sind. Sie erinnern uns sofort auffallend an die entsprechenden zweiteiligen Sternite der Interkalarsegmente der Chilopoden. Bei der Besprechung des Thorax komme ich darauf Morphologie und Systematik der Japygiden. 69 zurück. Auch das Tergit des Promedialsegmentes ist größer als die Tergite der den sechs folgenden Abdominalsegmenten vor- gelagerten Ursegmente und trägt bisweilen sogar kräftige Lang- borsten, zwei in der Mitte z. B. bei Japyx dolinensis n. sp. (Abb. 8). Die Stigmen am 1. Abdominalsegment liegen kurz vor dem Hinter- ende in der oben geschilderten Weise also wie an den andern 6 Abdominalsegmenten. Das Medial- und Promedialsegment nehmen wie die weitere Erörterung zeigen wird eine gewisse Mittelstellung ein zwischen den Haupt- und Ursegmenten des Thorax einerseits und des Ab- domens andererseits. 6. Haupt- und Ursegmente des Thorax. Die Erörterung der abdominalen Ursegmente wird uns das Verständnis des Thorax wesentlich erleichtern. Am Thoraxrücken (Abb. 10)treffen wir drei große Tergite der drei gewöhnlichen Segmente, welche stufenartig von hinten nach vorne kleiner werden. Auf den ersten Blick aber schon sieht man, dass das Meso- und Metanotum einander viel ähnlicher sind als dem Pronotum, was sich u. A. in den seitlichen Kantenleisten bemerkbar macht ka, welche an Meta- und Mesonotum von hinten nach vorn divergirend verlaufen, während am Pronotum (Abb. 16) solche Kanten ganz vorne angetroffen werden, wo sie bis zur mittleren Berührung convergieren. Kanten- leisten wie an Meso- und Metanotum können auch an den vorderen Abdominaltergiten auftreten, sind aber stets viel schwächer als jene. Zwischen den drei großen Rückenplatten finden sich zwei kleinere und etwas tiefer liegende, das Stenonotum vor dem Mesonotum und das Cryptonotum vor dem Metanotum. Das isolierte Steno- notum von Japy& africanus zeigt Abb. 12, beide Teile für J. corcy- raeus n. sp. Abb. 20 und 21. Der Hinterrand dieser Rückenschilder ist leicht gebogen, der Vorderrand springt in der Mitte etwa drei- eckig vor und in diesem Vorsprung endet nach vorn eine mediane Mittelleiste (mk Abb. 12). Viel auffallender aber als diese ist eine durch diese halbierte Querleiste qk Abb. 12 und 20, welche außen etwas vorspringt und verdickt ist und dann in starkem Bogen nach hinten um die Hinterecke greift. Diese Querleisten teilen sowohl Stenonotum als auch Cryptonotum \n zwei Teile ein, ein großes vorderes Feld t Abb.21 und ein kleines hinteres r. Tastborsten und Porenkanäle sind in dem vorderen Felde viel reichlicher als in dem hinteren vertreten, in Letzterem befindet sich überhaupt nur außen eine Börstchengruppe. Der genannte Gegensatz zwischen Pronotum einerseits und Meso- und Metanotum andererseits wird verstärkt dadurch, daß vor dem Pronotum sich ein Gebilde befindet, welches dem Steno- und Cryptonotum höchst unähnlich ist. Dieses Mikronotum (Abb. 16 id) ist recht schmal und bildet einen dicken Zapfen, welcher vorne ziemlich spitz, hinten aber abgerundet ist. Die vordere Spitze greift in einen Spalt am Hinterkopf, die hintere 70 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden Abrundung in ein kugeliges Gelenk am Vorderrande des Pronotum g. Hierdurch werden zwischen Kopf und Pronotum zwei Gelenke eingeschaltet. Seitlich von den genannten Zapfen findet sich ein kleines Plattenstück mit mehreren Tastborsten. In der Richtung der Medianleiste des Pronotum findet sich oben am Hinterkopf eben- falls eine Leiste. Von dieser gehen an der dorsalen Kopfpatte Seitenleisten (sk Abb. 12) ab, welche einen Hinterhauptbezirk ab- grenzen, der als Tergit des hintersten Maxillarsegmentes bezeichnet werden kann. Besonders sei noch betont, daß vor Steno- und Cry- ptonotum sich eine deutliche Zwischenhaut befindet und eine schmale auch zwischen dem Vorderrande von Meso- und Metanotum einer- seits und dem schmalen hinteren Felder von Steno- und Crypto- notum andererseits. An der Bauchfläche des Thorax fallen zunächst die großen Kantengabeln (costae furcillatae) auf, über welche ich bereits 1902 in meiner Arbeit über den „Thorax der Insekten“ (Nova Acta S. 104—107) einige Mitteilungen gemacht habe. Meine dortige Unterscheidung von Stiel, Armen und deren Endgelenken will ich noch etwas erweitern. Der Stiel ist nämlich nicht einheitlicher Natur, sondern setzt sich aus zwei Abschnitten zusammen. Der Bau des Stieles führt zu dem Schlusse, daß seine beiden Abschnitte bei Embryonen aus getrennten Anlagen secundär verwachsen. Der vordere Teil des Stieles, welcher mit den Hauptsterniten verwachsen ist, ist nämlich, wie eine mittlere Naht (Abb. 15—14) erkennen läßt, eine Verwachsung der hinteren Armstücke, während der hintere Teil, der nur mit seinem Vorderende angewachsen ist, gegen den vorderen sich vollkommen abgesetzt zeigt und hier zwei kleine Nebenzipfelchen erkennen läßt. Ich bezeichne den Stiel als Pedieulus und unterscheide also an ihm V orderstiel (pars anterior) und Hinterstiel (pars posterior. Die Anwachsungsstelle des Hinterstieles pdp findet sich am Hinterrande von Pro-, Meso- und Metanotum. Daß das Ende der Stielarme einen Gelenkhöcker bildet, &g Abb.20 um welchen sich die Hüften drehen und daß da- neben sich noch ein feines Anhangstäbchen findet, habe ich bereits früher angegeben. Den Vorderrand der großen Sternite Pro-, Meso- und Metasternum erreichen die Kantengabeln also nicht, sondern bleiben mit ihren Vorderenden noch ein gutes Stück hinter demselben zurück. An das Gelenkhöckerende der Kantengabeln grenzen natür- lich die Hüftgeruben (G Abb. 20), um welche vorne ein großer Lappen vpx der großen Sternite greift. Am Meta- und Mesosternum sind diese Lappen vollkommen mit dem übrigen Sternit verbunden, am Prosternum durch eine Nahtlinie davon abgesetzt (x Abb. 15). Hier nehmen diese Lappen also den Charakter von wirklichen, ab- geschnürten Vorplatten an. Das über die doppelte Natur des Kanten- gabelstieles Gesagte ist auch für das Verständnis eines Gebildes von Wichtigkeit, welches ich bereits 1902 als kleine verkümmerte Kantengabel des Mikrothorax beschrieben habe, indem nämlich gerade hierdurch meine Erklärung über allen Zweifel klargestellt Morphologie und Systematik der Japygiden. 71 wird. Das Mikrosternum und auch seine Kantengabel zeigen eine nach den Arten verschiedene Gestalt (vergl. Abb. 15 und 17), aber immer lassen sich die vorne divergierenden, hinten convergierenden Leisten im Mikrosternum-Gebiet genau feststellen, bei Japyx corey- raeus n.sp. (Abb. 15) beobachten wir sogar dieselbe V-förmige Ge- stalt, welche die typischen Kantengabeln zeigen. Erinnern wir uns nun, daß dem Mikrothorax beinartige Anhänge fehlen und zwar verloren gegangen sind, in Folge dessen die Kantengabel doch einer Verkümmerung anheimfallen mußte, so ist ihre Gestalt vollkommen verständlich, weit verständlicher aber wird sie noch werden durch die weiterhin zu erörternden Muskeln, die uns zeigen, weshalb diese Teile erhalten blieben, der Stiel aber größtenteils verkümmerte. Die Arme sind nämlich noch für aktive Längsmuskeln von großem Werte, während der Stiel, welcher ausschließlich für Beinmuskeln bestimmt ist, zwecklos wurde. Die pars anterior des Pediculus fehlt daher vollkommen und die kurze hintere Verwachsungsstelle der Arme bezeichnet als abgerundeter Buckel den Hinterrand des Mikrosternum, die pars posterior dagegen ist noch ziemlich gut er- halten (pdp Abb. 15 und 17). Sie ist aber mit dem Prosternum verwachsen und unterstützt dessen gelenkige Vorderrandbewegung gegen das Mikrosternum. Da auch an die pars posterior keine andern als solche Muskeln gehen, welche für die Beine von Be- deutung sind, hier an der Leiste pdp Abb. 15 aber überhaupt keine Muskeln auftreten und Beinmuskeln auch nicht auftreten können, so hatte es auch keinen Wert mehr, daß diese pars posterior nur mit dem Vorderende an der Grenze von Pro- und Mikrothorax be- festigt wurde und im Übrigen nach oben bewegbar blieb, sondern sie konnte die niedergedrückte Lage dauernd einhalten, dadurch vollkommen mit dem Prosternum verwachsen und in der Halsgegend als Stütze dienen. Diese rück- und umgebildete Kantengabel des Mikrosternum bietet also gar nichts Unverständliches, sondern ist nach meiner Auffassung vollkommen erklärlich. (Vergleiche weiterhin die Muskulatur.) Das Mikrosternum ist nach vorne und hinten sehr scharf durch Zwischenhäute abgesetzt und besitzt immer einen Besatz von Tastborsten, meist auch einige Langborsten, zwei Paare derselben z.B. bei corcyraeus und dolinensis Verh. wie die Abb. 15 und 17 zeigen. Ganz anders und vom Mikrosternum außerordentlich abweichend sind die ventralen Teile vor dem Meso- und Metathorax. Diese beiden Bezirke sind untereinander aber sehr ähnlich. Vor dem Mesosternum (Abb. 20) treffen wir zwei quere, bandartige Sternite, von denen das vordere etwas größer und ein wenig breiter ist als das hintere. Vor dem vorderen Sternit gibt es auch noch zwei durch die Mitte breit getrennte Sklerite ica v!. Letztere sind nur mit wenigen kleinen Borsten besetzt, während den beiden band- artigen Sterniten außer kleineren Borsten eine Reihe quer gerichteter kräftiger Langborsten zukommen. Alle diese Sklerite sind ferner durch Zwischenhäute scharf abgegrenzt. Die Platten vor dem 12 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden Metasternum stimmen im Wesentlichen mit den eben geschilderten vor dem Mesosternum überein. Vergleichen wir jetzt Bauch- und Rücken- fläche, so ist leicht ersichtlich, daß den vorderen großen Zwischen- sterniten iv (Abb. 20 und 21) die großen Zwischentergite id ent- sprechen, den hinteren Zwischensterniten icav aber die schmalen dorsalen Streifen icad hinter den Querleisten gk. Hier liegen also den Skleriten nach zwei Segmente, vor, während sich für die zwei- teiligen Bauchplatten icav! keine entsprechenden dorsalen vorfinden, dagegen haben wir diesen zweiteiligen Bauchskleriten homodyname Gebilde oben beim Promedialsegment besprochen. In den Pleuralgebieten des Thorax finden wir natürlich Verhältnisse, welche wegen der Beine von denen des Abdomens wesentlich abweichen. Am Mikrothorax beobachtete ich zwei Pleural- stücke jederseits, das eine über dem andern gelegen (Abb. 15 ipl und ipl!). An den dem Meso- und Metathorax vorgelagerten Ur- segmenten dagegen konnte ich jederseits nur eine Pleure feststellen, ipl Abb. 20, welche übrigens kräftiger ist als jene des Mikrothorax. Die Pleuren des Pro-, Meso- und Metathorax sind ziemlich gleich gebildet und verhältlich schwächlicher als die des Proabdomens. Es findet sich oben eine zarte, nur mit wenigen Börstchen besetzte Pleure pl, welche mit einem Zipfel plf nach hinten und unten greift und das sichelförmige, der Länge nach fein beborstete Stück, welches außen und teilweise auch vorn die Hüfte umgibt, wieder seinerseits umfaßt. Innen und hinten von dem sichelförmigen Stück liegt noch ein anderes sehr schwaches y, welches ich aker bei Heterojapyx novaezeelandiae (vergl. Abb. 7 Taf. XIII meiner Thorax-Arbeit 1902) stärker entwickelt fand. Seiner Lage und Gestalt nach halte ich das sichelförmige Pleurenstück für einen Trochantinus, das Stück pl für eine Anopleure. ipl deutete ich 1902 für eine Katopleure. Das muß berichtigt werden, da dieses Pleurenstück unbedingt den Ur- segmenten angehört, die Katopleuren dagegen den Hauptsegmenten. Die Katopleuren fehlen bei den Japygiden also entweder, oder sind mit der Anopleure verwachsen, wofür man die Einschnürung der- selben in Anspruch nehmen könnte. Der wichtigste Unterschied zwischen den Pleuren der Japygiden und denen vieler anderer In- sekten besteht aber, wie ich schon 1902 hervorhob, darin, daß die Hüften nicht mit den Pleuren sondern den Kantengabeln in Gelenkverbindung stehen. An den Hüften beobachtet man übrigens deutliche Hakenleisten kg, welche an diejenigen erinnern, welche ich von Lithobius und andern Chilopoden bekannt machte. (Beiträge zur Kenntnis paläarktischer Myriopoden, XVI. Aufsatz, 1901 Nova Acta, Halle.) Die drei gewöhnlichen Stigmenpaare liegen oberhalb der Anopleuren pl, etwas vor dem Ende derselben, zwischen ihnen und dem Tergit, also genau an derselben Stelle wie die abdomi- nalen (Abb. 1 und 2). Hiernach ist es klar, daß die großen ab- dominalen Pleuren entweder Anopleuren sind oder Anokatopleure zusammen. Das kleine Pleurenstück pl! entspricht offenbar dem Trochantinus. (Kurz hinweisen will ich schon hier auf die Thorakal- Morphologie und Systematik der Japygiden. 73 pleurite von Embia, welche an den beintragenden sowohl als auch an den beinlosen Thoraxsegmenten zu mehreren auftreten). Nachdem ich abermals die (mindestens primär) streng gesetz- mäßige Lage der Stigmen feststellen konnte, würden wir, ohne meine Erklärung der Ursegmente, dem vierten thorakalen Stigma (Abb. 21) als einem völlig unerklärlichen Rätsel gegenüber- stehen. Folgen wir dagegen meiner Erklärung der sekundären Doppelsegmente, wonach vor den thorakalen und sieben ersten ab- dominalen Hauptsegmenten Ursegmente mit ihren Beinen ver- schwanden, in ihren Stammteilen aber erhalten blieben, so erklären sich diese Stigmen als ausnahmsweise einmal erhalten gebliebene Ursegmentstigmen von selbst. Sie haben auch die Lage inne, welche sie dieser Vorstellung zufolge haben müssen, nämlich am Hinter- rande des Cryptothorax. Allerdings sind. sie insofern etwas ver- schoben, als sie sich neben dem Sternit (Cry iv) befinden und nicht neben dem Tergit, die weiche Verbindungshaut stellte aber einer solchen Verschiebung kein Hindernis in den Weg. Das Vorkommen von zwei Tergiten und zwei Sterniten vor Meso- und Metathorax erklärt sich nach meiner Darlegung ebenfalls ohne alle Schwierigkeit. Denn wenn die Intersegmente wirklich sekundär verkleinerte Hauptsegmente sein sollen, dann konnte es ja auch vorkommen, daß die Interkalarsegmente dieser Hauptsegmente sich in einigen Fällen erhielten, eher aber noch diejenigen der typisch gebliebenen Hauptsegmente. Somit ergiebt sich der aus den Skleriten icav und icad bestehende Ring als Interkalarsegment von Meso- und Metathorax, die getrennten Platten icav! aber als Sternite eines Interkalarsegmentes von Stenothorax oder Cryptothorax, deren zugehörige Tergite bereits erloschen. Die Pleuren ipl sind entweder als steno- und cryptothorakale ein wenig nach hinten ver- schoben oder Verwachsungsprodukte von Pleuren dieser Segmente mit solchen der nachfolgenden interkalaren. Vor dem Prothorax und Mikrothorax ist von Spuren etwaiger Interkalarsegmente nichts zu sehen, entsprechend dem Umstande, auf welchen ich in meinem Aufsatze über die Interkalarsegmente hinwies, daß vor dem Kiefer- fuß- und ersten beintragenden Segmente der Chilopoden keine typischen Interkalarsesmente vorkommen. Mikro- und Prothorax können aber nur diesen beiden Segmenten entsprechen. 7. Rumpfmuskulatur der Haupt- und Ursegmente. Vollkommen beweiskräftig und doppelt wichtig werden die Grenzen der erörterten Ursegmente erst dann, wenn sie mit den Grenzen segmentaler Längsmuskeln zusammentreffen. Um dies zu untersuchen will ich die Rumpfmuskulatur der Japygiden einer all- gemeinen Erörterung unterziehen, namentlich in Bezug auf die segmental abgegrenzten Muskeln, während die Pleuren- und dorso- ventralen Muskeln hier weniger in Betracht kommen und auch nur hier und da angedeutet sind. Über die allgemeinen Grundlagen 74 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden zur richtigen Auffassung der Muskulatur sprach ich bereits eingangs und in dem Aufsatz über die Interkalarsegmente. Wir wollen jetzt zuerst die Muskeln des 1.—7, Abdominal- segmentes ins Auge fassen und zwar die Rückseite, weil diese, namentlich am Thorax einfachere Verhältnisse bietet als die Bauch- seite. Gleich der erste Blick zeigt uns etwas Überraschendes, nämlich das Durchziehen der großen, geraden Longitudinalmuskeln (ml? Abb. 6) und auch der kaum minder kräftigen schrägen (ml°) vom Vorderrande der großen Tergite zum Vorderrande des nächst folgenden Tergites, wobei also die geschilderten Zwischentergite id vollkommen überbrückt werden. Hieraus allein folgt schon die völlige Unhaltbarkeit einer Ansicht, welche die Zwischentergite als Vorplatten der Haupttergite ansehen will. Wären es nämlich solche, dann müßten die hauptsächlichsten Längsmuskeln doch gerade die Grenzlinie überbrücken, an welche sie sich tatsächlich ansetzen. Nach diesen Muskeln allein könnten die Zwischentergite höchstens als Nachplatten aufgefaßt werden. Wir können aber außer den eben genannten Longitudinal- muskeln noch eine zweite, höher, also dem Hautskelett enger an- liegende Schicht von Längsmuskeln beobachten, welche ebenfalls aus einem gerade verlaufenden und einem schräg verlaufenden Paare besteht, ersteres mehr in der Mitte gelegen w!, letzteres von vorne innen nach hinten außen ziehend z!. Diese Muskeln setzen sich hinten aber nicht an den Vorderrand der Haupttergite, sondern obwohl sie von diesem (w!) oder etwas hinter ihm (z!) ausgehen, an den Vorderrand der Zwischentergite. Teilweise anders verhalten sich die Coxosterna der Bauchfläche. Wir finden auch hier gerade w und schräge Längsmuskeln z (Abb. 5), [aber dieselben sind noch mehr nach der Mediane schräg verschoben] welche aus dem Gebiet der Coxosterna kommend hinten sich an den Vorderrand der Zwischen- sternite befestigen. Außerdem geht auch noch ein Muskelpaar ms schräg vom äußeren Hintergebiet der Coxosterna an den Vorderrand der Zwischensternite und kreuzt sich dabei mit den Muskeln z. Recht abweichend aber, freilich im Prinzip übereinstimmend, verhält sich jene Brückenmuskulatur, welche wie wir sahen an den Tergiten in zwei großen Paaren auftritt. An den Coxosterna beobachtete ich solcher nur ein Paar, nämlich ein gerade verlaufendes longitu- dinales (y Abb. 5) und dieses ist bedeutend schwächer als das ent- sprechende dorsale (ml?). Dieses Muskelpaar y beginnt also auch vorne knapp am Vorderrande des Coxosternums, überbrückt das Zwischensternit und heftet sich von vorne an den Vorderrand des nächstfolgenden Coxosternums. Es findet sich an den Coxosterna nun aber ein Paar besonders kräftiger Longitudinalmuskeln xx, die wir an den meisten Tergiten nicht beobachten, die aber von besonderem Interesse sind. Diese Longitudinalmuskeln sind vorne am Vorderrande der Zwischensegmente befestigt, nahezu in der Fortsetzung der Muskeln w und laufen nach hinten über Zwischen- sternit, Coxosternum und abermals Zwischensternit hinweg, um eine Morphologie und Systematik der Japygiden. 75 Strecke hinter dem Vorderrande des zweitnächsten Coxosternums in schräger Abstufung zu enden. (Vergl. auch die Muskeln xx in Abb. 11.) Die geschilderten Muskeln der Coxosterna und der Ur- Zwischensternite liefern uns somit ein vollkommen klares Beispiel für die oben erklärte opponierte Muskeltransmission, welche bei Seolopendriden in gleicher Weise Haupt- und Interkalarsegmente charakterisiert. Hier werden die Zwischensternite in ganz gleicher Weise als Teile eines eigenen Segmentes charak- terisiert, indem sie von vorne durch die longitudinalen Brücken- muskeln yy, von hinten durch die longitudinalen Brückenmuskeln xx überfaßt werden, wobei die Ansatzstellen dieser Muskeln mit den Grenzlinien der Zwischensegmente zusammenfallen. Aber auch die übrige longitudinale Muskulatur weist uns zwingend auf die Segmentnatur der Zwischenringe, indem einmal sich Muskeln vom vorhergehenden Hauptsegment an den Vorderrand und dann andere desselben an den Hinterrand der Zwischensklerite heften und das gilt sowohl für Bauch- als auch Rückenfläche. Am 8.—10. Abdominalsegment dagegen ließen sich auch aus der Muskulatur keine Anhaltspunkte für vorgelagerte Ursegmente finden, indem sich die longitudinalen Muskeln alle beim Vorder- rande dieser Segmente anheften. Am Thoraxrücken (Abb. 10) finden wir Muskelverhältnisse, welche denen des Abdomenrückens ziemlich ähnlich sind. Die breiten starken Longitudinalmuskeln ml? und die schmäleren w! verlaufen ganz wie dort, nämlich beide am Vorderrande der Haupt- tergite beginnend, wobei die ersteren die Zwischentergite über- brückend sich an deren Hinterrand befestigen (oder genauer gesagt an der geschilderten Querkante qk Abb. 20 und 21), die letzteren an deren Vorderrand (w! Abb. 12). Die schrägen großen Longitu- dinalmuskeln welche ich vom Abdomen beschrieb, sind mir am Thorax nicht vorgekommen, vielmehr sind hier die direkten Schräg- muskeln ss! stark vertreten, viel stärker als am Abdomen. Die schrägen Muskeln ms, welche hinten und außen von den Thorax- tergiten an den Vorderrand der Zwischentergite ziehen, fand ich am Abdomen nur ventral. Die Seitenkanten ka haben für die Schräg- und Longitudinalmuskeln keine Bedeutung. Die Bauchseite des Thorax (Abb. 11, 20 und 21) bietet, in Folge der Kantengabeln und Beine natürlich die eigenartigsten Ver- hältnisse dar, deren Verständnis durch die vorhergegangenen Unter- suchungen aber wesentlich gefördert wird. Wir erkennen aus Abb. 11, daß die Muskeln des Pedieulus an die Hüfte ziehen und daß jedem Abschnitt desselben ein besonderes Muskelpaar zukommt, dem Vorderstiel die Muskeln mc', dem Hinterstiel die Muskeln mc. An das Ende des Hinterstieles geht aber noch ein anderes Muskel- paar mp, die Haltmuskeln des Stieles, welche von seinem Ende zu den Hinterecken der großen Sternite ziehen. Durch ihren Zug und Gegenzug halten sie den frei ins Körperinnere vorragenden Hinterstiel in der richtigen medianen Lage. Hinten an den Armen 76 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden ist ein Muskel befestigt (md Abb. 20 und 21), welcher von hier nach hinten über das Sternit weg und die Platten hinter den Hinter- ecken desselben, an die Grenze zieht zwischen diesen Interkalar- stücken und den Sterniten des Steno- und Cryptothorax. In ent- gegengesetzter Richtung verläuft ein Muskelpaar ml!, welches ziem- lich weit innen sich an der Vorderseite der Arme der Kantengabel befestigt und schräg nach vorne zieht über die vordere Sternitpartie und die beiden Zwischensternite hinweg bis zu der Stelle, an welcher von vorne her der eben erörterte Muskel md befestigt ist. Diese beiden Muskelpaare charakterisieren also als segmentale Grenzen aufs Schärfste die Zwischenhaut zwischen Mesosternum und den Interkalarstücken icav! einerseits und Cryptosternum andererseits und ebenso zwischen Prosternum und den dahinterliegenden Inter- kalarstücken einerseits und Stenosternum andererseits. Verstärkt wird dieser Eindruck durch ein drittes Muskelpaar ml Abb. 11, welches vorne an dieselben Grenzlinien geht, nur weiter nach innen zu, hinten aber nicht an den Armen befestigt ist, sondern ein wenig über dieselben hinauszieht. Andere seitliche Muskeln verlaufen noch von den Hinterlappen des Meso- und Metasternums und durch die folgenden Ursegmente hindurch an das nächste Hauptsternit (md!). Da wir an der Bauchfläche des Thorax nirgends typische Longi- tudinalmuskeln antreffen, so müssen dieselben eine Verlagerung um so mehr erlitten haben, als die Kantengabeln eine solche geradezu erzwingen mußten. Ich erinnere an das oben Gesagte über die Verwachsung der Kantengabeln aus zwei verschiedenen Abschnitten, nämlich Arme und Vorderstiel einerseits und Hinterstiel andererseits. Betrachten wir jetzt die an den vorderen abdominalen Coxosterna vorkommenden, in der Mediane bisweilen etwas getrennten Kanten (ke Abb. 5) am Vorderrande derselben, so liegt der Gedanke nahe, dab diese Querkanten ke den Armen der Kantengabeln homo- dynam sind. Der Einfluß der Hüften der Laufbeine hat diese Kantengabel-Arme weiter vom Vorderrande abgezogen und nach hinten eingeknickt. Damit folgten die an und in der Nähe der Kanten befestigten Muskeln nach. Somit ergeben sich die geschilderten Muskeln md ml und ml! (Abb. 11 und 20) als modifizierte Longitudinalmuskeln, ml! als die zur ehemaligen Vorder- randleiste ziehenden Längsmuskeln von Steno- und Crypto- sternum, md als Längsmuskeln der Hauptsternite, denen die Muskeln mp der Hinterstiele als veränderte Schrägmuskeln oder Hinterrandmuskeln der Hauptsternite beizustellen sind; die Muskeln ml aber haben ihren Charakter als stenomesothorakale und cerypto- metathorakale Brückenmuskeln beibehalten. Während die großen longitudinalen Rückenmuskeln ml? den Steno- und Cryptothorax zum vorhergehenden Hauptsegment ziehen, ist bei den longitudi- nalen Bauchmuskeln ml das Gegenteil der Fall, d.h. sie ziehen diese Ursegmente zum nachfolgenden Hauptsegment. Das zeigt aber, da beide Brückenmuskeln sind, im Verein mit allen den andern geschilderten die Grenzen der Zwischenringe als Ansatzstellen Morphologie und Systematik der Japygiden. 47T benutzenden Muskeln, daß Steno- und Cryptothorax weder dem vorhergehenden noch dem nachfolgenden Hauptsegment angehören können, sondern selbständige Ursegmente sind, vorne und hinten segmental durch bestimmte Muskeln begrenzt. Der Mikrothorax weicht, wie wir oben sahen, schon in seinen Skleriten beträchtlich ab von Steno- und Uryptothorax, ebenso von den abdominalen Ursegmenten. Auch hinsichtlich seiner Muskeln nimmt er eine eigentümliche Stellung ein. Eine direkte Muskel- verbindung zwischen Mikro- und Prothorax habe ich nicht beobachtet, dagegen ziehen zwei Paar kräftige Muskeln ventral vom Mikro- thorax aus an den Hinterkopf. Das eine Muskelpaar (m! Abb. 17) geht seitwärts von der Mitte des Mikrosternum aus, das andere m von den Armen der kleinen Kantengabel. Diese letzteren Muskel sind sehr wahrscheinlich den Muskeln ml! des Steno- und Crypto- sternum homodynam. Ein Paar langer Brückenmuskeln m® verbindet die prosternalen Arme der Kantengabel mit dem Hinterkopf, wo sie sich im Grunde der dreieckigen Einbuchtungen anheften. Aus dem Gesagten folgt, daß die Muskeln des Mikrothorax diesen mehr dem Kopfe als dem Prothorax verbinden. Da nun die Skelett- stücke zeigen, dab er zum Kopfe segmental unmöglich gehören kann und das kleine eben wegen seiner Kleinheit muskellose Tergit sowohl mit Kopf als auch Pronotum eine Gelenkverbindung bildet, da ferner eine kleine aber unverkennbare Kantengabel vorhanden ist, so kann er eben weder zum Kopf noch zum Prothorax gehören, sondern stellt ein eigenes Nackensegment vor. Daß übrigens am Mikronotum mehrere Muskelpaare vorkommen können, habe ich für Blattodeen bereits 1902 in meiner Arbeit über den „Thorax der Insekten“ erwiesen. Der Mikrothorax ist das vorderste und in den meisten Fällen deutlichste oder jedenfalls eigenartigste der zwischen den großen Segmenten liegenden kleineren Ur- segmente, was seiner physiologischen Rolle als Nacken- segment entspricht. Der Mikrothorax hat sich auch unter den Insekten am meisten erhalten und kann, wie bei den Blattodeen, sehr gut entwickelt sein, wenn die andern Ursegmente ganz oder fast ganz erloschen sind. Bei den „Japygiden können wir vier Gruppen von Ur- segmenten unterscheiden, deren Eigentümlichkeiten, Unterschiede und Übereinstimmung im Vorigen zur Genüge geschildert worden sind: I. Der Mikrothorax, II. Steno- und Cryptothorax, Il. Promedialsegment, IV. Die sechs dem 2.—7. Abdominalsegmente vor- gelagerten Ursegmente. Dadurch dab die kleinen, beinlosen Ursegmente sich mit großen Hauptsegmenten paarweise zu Doppelsegmenten anordneten und Verhältnisse entstanden, welche sekundär denen der primären 75 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden Chilopoden-Doppelsegmente recht ähnlich wurden, waren auch die besonderen Ganglien dieser Ursegmente längst überflüssig geworden, es genügte ein Ganglienpaar für ein solches Doppelsegment. Auf diese Weise entrückten die Ursegmente der Aufmerksamkeit vieler Forscher, namentlich wenn dieselben ihre Hauptaufmerksamkeit auf die Ganglien richteten. Der Gedanke, daß Dinge die beim Keim- streif (nach den bisherigen Angaben) einheitlich angelegt wurden, auch eine Zweiheit darstellen könnten, wurde bisher nicht ins Auge sefabt. Nach dem Gesagten gilt die Doppelsegmentnatur aber für die Mehrzahl der scheinbar einfachen Rumpfsegmente. Ob der in mehrfacher Hinsicht eigenartige Mikrothorax sein ursprüngliches Ganglienpaar in den Prothorax, oder wie ich in N. 685 des zoo- logischen Anzeigers darzulegen versuchte, in das Unterschlund- ganglion eingeschmolzen hat, müssen weitere Untersuchungen über die Nerven entscheiden. Daß die Stigmen der Japygiden sämtlich in aus- gesprochen deutlicher Weise und in schönstem Einklang mit den Vorkommnissen bei CÖhilopoden, hinten an den Hauptsegmenten liegen, ist im Vorigen zur Genüge besprochen worden. Wir haben also vier thorakale und sieben abdominale Stigmenpaare zu unterscheiden. In meinem Aufsatz über „die Endsegmente des Körpers der Chilopoden, Dermapteren und Japygiden und zur Systematik von Japyx“ Nova Acta 1903 habe ich eine Segmenthomologie zwischen niederen Hexapoden einerseits und Chilopoda-Anamorpha anderer- seits, bei Annahme von nur drei thorakalen Ursegmenten, gegeben. Diese Homologie ist auch für Formen, welche wie z. B. die Ambüden drei thorakale Ursegmente haben, aber keine abdominale, vollkommen zutreffend. Nachdem ich aber, zunächst für die Japygiden, noch sieben abdominale Ursegmente nachweisen konnte, erhebt sich die Frage, wie wir in solchen Fällen die Segmenthomologie gestalten können. Da stellt sich denn die höchst auffallende Thatsache heraus, daß, während wir bei nur drei Ursegmenten (thorakalen) auf die Anamorpha verwiesen werden, die Auffindung von zehn Ursegmenten uns beim Vergleiche auf die Scolopendriden führt, was nach dem was ich a.a.O. über Endbein- und Cerkussegment-Homologie mitgeteilt habe, als ein neuer Beleg für die Richtigkeit dieser An- schauung gelten kann: 8. Segmenthomologie, Scolopendriden Japygiden (21 und 23 Beinpaare) Kopf = Kopf Kieferfußsegment = Y Mikrothorax 3. 10. IL 12. 13. 14. 15. 16. Mr 18. 19. 20. 2 B) 4 5. 6 7 8 9 Morphologie und Scolopendriden (21 und 23 Beinpaare) S.1 beintragendes Segment i beintragendes S. 2». 1. De A: RR n mm m m m u BeREreegeeeeekzalaelzizieErmealeieieieiilgeeleläiee !) 1.S. = Interkalarsegment. >) Nach H. J. Kolbes Andeutungen käme bei einigen Insekten ein 8. ab- dominales Ursegment vor, was jedenfalls genauerer Untersuchung bedarf. Systematik der Japygiden. 79 Yo Japygiden Prothorax ventrale Vorplatten Stenothorax schmaler Interkalarring Mesothorax ventrale Vorplatten Oryptothorax schmaler Interkalarring Metathorax ventrale Vorplatten Promedialsegment (1.a. U.) + ee 2. aber Ursegment Haupt-Abd. N eemeibe U. . Haupt-A. ‚ abdom. U. N ps, Se Te Is Hasen, 5. Inden. U. 5. a 6. Arie; U 6. Haupt-A. 7. abdom. U. 2 mer [8. abdom. U.?]e) s0 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden Scolopendriden Japygiden (21 und 23 Beinpaare) 23. beintr. S. (Endbeine!) Opisthomeren 10. Haupt-A. (Cerci). Rudimenten bei Larven. 21. beintr. S. = 8. Haupt.-A. 1.'S, = er 22. beintr. 8. = 9. Haupt-A. Y = Kantengabeln. o = Stigmen. Die Fachgenossen werden hiermit aufgefordert wenn möglich eine bessere und richtigere Segmenthomologie zu geben und zugleich eine bessere Erklärung aller jener ursegmentalen Gebilde, welche ich im Vorigen von den Japygtiden beschrieben und erklärt habe. Jeder Fortschritt auf diesem Gebiet ist mit Freuden zu begrüßen, es dürfen aber nicht lediglich negierende Scheinerklärungen sein, wie sie Silvestri und Börner brachten. Ausdrücklich sei noch bemerkt, daß alle jene Teile welche ich nach der vorstehenden Segmentübersicht als Reste von Interkalarsegmenten (im Sinne der Chilopoden) auffasse, durch Longitudinalmuskeln nicht mehr zum Ausdruck kommen, sondern lediglich als Skelettplatten. Es liegt aber auf der Hand, daß solche Gebilde, welche an den meisten Rumpfabschnitten ganz verschwunden sind, mit abnehmender Größe schließlich ungeeignet werden als Träger besonderer Muskeln zu fungieren. In einer andern Arbeit werde ich aber zeigen, daß bei Embia auch an interkalaren Platten Longitudinalmuskelgrenzen vor- kommen. Nach dem Gesagten kennen wir bisher keine besonderen Ganglien der Ursegmente. Aber für Stigmenpaare kennen wir auch nur das eine Beispiel des Cryptothorax der Japygiden. Wäre uns dieses äußerst wichtige historische Dokument nicht erhalten geblieben, so würde meiner Ursegment-Theorie eine bedeutsame Stütze abgehen.!) So gut aber hier ausnahmsweise ein Stigmenpaar erhalten blieb, kann auch mal bei irgend einer Form ein Ganglienpaar gefunden werden, vielleicht embryologisch. Dies ist um so eher möglich, als doch nur sehr wenige Insekten bisher genügend embryologisch untersucht worden sind. Eine fast stets zu wenig beachtete Schattenseite in der Verwertung embry- ologischer Tatsachen liegt eben in dieser geringen Breite des Ver- gleichsbodens. Was der Embryologie die klar sich entwickelnden Anfangsstadien an Vorteil bringen, wird in der vergleichenden Morphologie der selbständigen Formen (Larven und Entwickeiten) reichlich aufgewogen durch die weit größere Zahl der Vergleichs- formen, die größere Deutlichkeit der Einzelorgane und damit selbst- verständlich die meist geringeren technischen Schwierigkeiten. Letztere sind für die reine logische Wissenschaft ohne alle !) Es sei aber schon hier darauf hingewiesen, daß die drei thorakalen Stigmenpaare von Embia dem Steno-, Orypto- und Metathora.c angehören! Morphologie und Systematik der Japygiden. 8, Bedeutung, was zu betonen nicht überflüssig ist, wenn man Neigungen beobachtet, irgend welche Befundedeshalb höher odergeringer schätzen zu wollen, weil die technischen Schwierigkeiten etwas mehr oder weniger groß sind. Die Muskulatur z. B. ist nicht deshalb wichtiger als die Sklerite, weil sie durchschnittlich etwas schwieriger zu be- obachten ist (sie ist überhaupt nicht wichtiger als die Sklerite), sondern ihre Bedeutung liegt darin, daß wir durch sie zweierlei Systeme von Vergleichsobjekten erhalten, Muskulatur und Sklerite oder überhaupt Hautskelett und daß durch die Wechsel- beziehung beider, die eine außerordentlich innige ist, der Wert jedes der beiden Systeme für die vergleichende Morphologie u. A. erhöht wird, vor Allem dann, wenn Sklerit- grenzen und Muskelgrenzen zusammenfallen oder beide einen gleich- lautenden segmentalen Ausdruck liefern. Am Rumpfe der niederen Insekten nahm man bisher meist drei thorakale, zehn große und ein oder zwei kleine abdominale Segmente an, also im Ganzen höchstens 15 Rumpfsegmente. Die Chslopoden dagegen besitzen mindestens 19 Rumpfsegmente, nämlich das Kieferfußsegment, 15 beintragende Segmente und drei Opisthomeren. Man hätte also doch erwarten können, daß man Spuren weiterer Segmente bei Yewapoden etwa hinten am Körper finden würde! Es ist aber [wenn wir absehen von dem Meta- pygidium als drittem Opisthomeren-Stück], nichts Derartiges bekannt geworden. Auch ist vorauszusehen, daß man in alle Ewigkeit nichts Derartiges finden wird, namentlich im Hinblick auf die konstanten vier Endsegmente. Man würde bei Beibehaltung der bisherigen Beurteilungsschemata auf ein weiteres Eindringen in die Kenntnis der Abstammung der Insekten verzichten müssen. Betreten wir dagegen den von mir verfolgten Weg der Ursegmente, so werden wir in der Kenntnis der Beziehungen der Insekten und Hundert- füßler und der Ableitung der Ersteren von chilopodenartigen Formen erheblich weiter kommen. Daß auch zahlreichen anderen Insekten Ur-Zwischensegmente zukommen, habe ich bereits 1902 angegeben, weitere Arbeiten in dieser Richtung werden in Zukunft zahlreiche weitere Aufklärungen bringen!). !) Zu den Scheingründen, mit denen Börner in N. 695 des zoloogischen Anzeigers den Mikrothorax u.A. zu bekämpfen suchte, habe ich bereits in dem Aufsatz über die Interkalarsegmente der Chilopoden, Archiv für Natur- geschichte 1903 Stellung genommen. Hier komme ich insbesondere noch auf Japyc zurück. Die beiden Abbildungen Börners könnten, vorausgesetzt daß sie noch verbessert würden, als Orientierungsabbildungen gewiß hingenommen werden. Wie man aber mit solehen Abbildungen allein etwas Besseres als wie bestand liefern will, ist unerfindlich, Ich habe schon wiederholt betont, daß zur richtigen Auffassung von Skleriten die Untersuchung von deren mikroskopischer Be- schaffenheit unerläßlich ist, also die Feststellung der Chitinisierung und Ab- grenzung gegen Zwischenhäute nicht nur, sondern auch die Untersuchung von " Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1904. Bd. I, H.1. 6 32 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden 9. Historische Bemerkungen. B. Grassi hat in verschiedenen Aufsätzen wertvolle Mitteilungen über./apygiden veröffentlicht, unter denen ich besonders seineMemorial und VII der „I Progenitori dei Miriapodi e degli Insetti* Roma 1885 und 88 erwähne. Die Muskulatur des Rumpfes ist nur hinsichtlich des Thorax etwas genauer, wo er z.B. die verschiedenen an die Kantengabeln ziehenden Muskeln ziemlich richtig angegeben hat, er zeichnet jedoch einen von der Stielmitte ausgehenden sehr langen Muskel, der nach ihm den Cryptothorax überbrücken würde, was nicht richtig ist. Es handelt sich vielmehr um zwei Muskelpaare, deren segmentale Trennung an der crypto-mesothorakalen Grenze Tastborsten und Porenkanälen, ev. auch Hautdrüsen. Namentlich die Tastborsten und Porenkanäle, welche den Zwischenhäuten der Segmente fehlen, sind von großer Wichtigkeit, weshalb ich sie auf meinen Tafeln anbei auch überall wo es notwendig war, möglichst genau anzugeben bestrebt war. Börner zeichnet einfach schematische Umrißlinien, was übrigens durch seinen ganzen Artikel durchgeht und Ungenauigkeiten sowohl wie Unrichtigkeiten zur Folge hat. So ist bei Japyc sowohl hinter dem Pro- als auch Meso- und Metasternum das Interkalarplattenpaar übersehen worden, die Lage der „sti!“ d.h. Prothorax- stigmen ist falsch angegeben, die Pleuren des Mikrothorax sind nicht zu erkennen, die Gabel des Mikrothorax ist unklar, die Pronotumleisten fehlen, die sehr gut ausgeprägten Trochantine erscheinen als Hautfalten, zwischen Mikrosternum und Prosternum ist ein abgesetzter Knoten gezeichnet, der nicht existiert und die Stylus-Leisten „endl*“ laufen neben statt auf die Styli. Diese Stylusleisten sind mit den vorderen Kantengabelstielen als „endl“ gleichbezeichnet, ohne daß hier- für die Spur eines Beweises erbracht wäre. Ein Mikronotum so scharf begrenzt und so groß wie es Börner zeichnet, dürfte bei bekannten Japygiden kaum vorkommen. Das Stenonotum mit „vn?“ bezeichnet, ist annähernd richtig, doch fehlen die Querleisten, obwohl dieselben sehr deutlich sind und auch 1902 Nova Acta in meiner vorläufigen Mitteilung schon beschrieben wurden. Füge ich nun noch hinzu, daß uns Börner über die Muskulatur von Japyx keine einzige positive Mitteilung gemacht hat, trotzdem ich die Be- deutung derselben mehrfach betonte und teilweise auch bereits nachwies (an anderen Insekten) und trotzdem B. Grassi 1888 in Memoria VII seiner Pro- genitori u. s. w. dieselbe schon ziemlich eingehend erörterte und abbildete, so ergibt sich, daß Börner unsere Kenntnisse um Nichts gefördert hat, abgesehen höchstens von den Vorplatten der Hauptsternite des Thorax (in meinem Sinne) daher auch nichts Namhaftes gegen den Mikrothorax von Japyxc anzuführen im Stande gewesen ist. Die wenig sorgfältigen Untersuchungen dieses Autors, welche auf vergleichend-morphologischem Gebiete auch in andern Arbeiten bemerklich sind, haben mich in letzter Zeit leider mehrfach zu Erörterungen gezwungen, die ich unbedingt vermieden hätte, wenn derselbe nicht noch oben- drein Töne angeschlagen hätte, die sehr leicht zu unrichtigen Vorstellungen über die Bedeutung der Untersuchungen desselben führen könnten. Daß die Sklerite „est‘‘ Börners von mir an den drei thorakalen Haupt- segmenten im Vorigen in ähnlicher Weise erklärt wurden wie in seinem Artikel Morphologie und Systematik der Japygiden. 83 er übersehen hat. Diese Muskeln kommen überhaupt nicht von den Stielen sondern von dem Gebiet weiter außen und vorne. Die Kantengabel des Mikrothorax hat er Memoria VII Abb. 17 durch ein kleines punktiertes Y deutlich angegeben, aber offenbar nicht weiter beachtet, er gibt überhaupt keine näheren Notizen über den Mikrothorax. Ganz schön und klar gezeichnet hat er die Crypto- thoraxstigmen und ihre Tracheenverbindung mit dem übrigen Tracheensystem, doch ist die genauere Stigmenlage auch bei ihm nicht ersichtlich. Grassi war auch überzeugt (vergl. seine S. 59) von der „affinita degli japyx e delle campodee coi miriapodi e piü specialmente coi chilopodi.“ betone ich, zumal es ein Punkt ist, in welchem ich ihm beistimmen kann, doch dürfte meine Begründung eine vollständigere sein, da ich die Muskulatur da- bei verwertet habe. Bei Börner kommen nun aber drei sternale Vorplatten hinter einander vor! (,‚cest“ und „vstb“ und „vsta“) Wenn ich ihm soeben hin- sichtlich der von ihm mit „vst“ bezeichneten Vorplatten im Sinne von Haupt- sternit-Vorderteilen beistimmte, so muß das in sofern eingeschränkt werden, als er auf S.292 des Zool. Anz. diese „Teilstücke des Prosternums“ „Mikro- sternum‘ nennt, im Widerspruche mit meinen Mitteilungen, da aus meiner Thorax-Arbeit 1902 sich leicht ergibt, daß ich dieselbe nicht nur nicht als Mikrosternum bezeichnete sondern ausdrücklich als Vorplatten betont habe. (Vergl. dort Taf. VIII Abb.2 Vp und V Mi\). Wenn Jemand das was er kritisieren will, nicht einmal richtig wiederfinden kann, hat er kein Recht zur Kritik! Börners Bezeichnungsweise ist auch nicht gleichmässig, da er das, was er 8. 292 fälschlich „Mikrosternum“ nennt, in der Erklärung der Abbildungen mit „Meron‘ bezeichnet, was zwar richtiger ist, aber auch nicht statthaft, weil diese Bezeichnung längst von Walton für Hüftgebiete verwandt worden ist. In der Erklärung nennt er das Sklerit- „vst,“ „Mikrothorax“, es sollte heißen Mikrosternum. Hinsichtlich der Japyx-Pleuren schreibt Börner Folgendes: „Die von V. für Japyx sp. beschriebenen Pleuren konnte ich bei J. solöfugus Hal. nicht finden. Dort beobachtete ich nur 1 echte zarte Pleure im Meso- und 2 solche im Metathorax, von denen man die vordere vielleicht auch zum Mesothorax rechnen kann. Eine weitere Pleure im Sinne Verhoeffs liegt (er meint das von mir als Trochantin bezeichnete Stück) auf der Vorderseite außerhalb der Beinhüften, mit diesen ein lockeres, äußeres Gelenk bildend. Dies Skelettstück entspricht genau der weiter unten beschriebenen seitlichen Teilplatte des Merosternum von Collaria (Scolopendriden)“. Das Letztere hat er nirgends bewiesen, er zog seine ganze Merosternum-Hypothese in N.2 der Sitz. Ber. d. Ges. nat. Fr. Berlin 1903 zurück und erklärte diese Teile der Subcoxa Heymons für gleichwertig. Da ich über die Letztere bereits in meinem Aufsatz über die Mundteile der Okilopoden mich geäußert habe, bedarf es hier keiner weiteren Erklärungen. Börners angeführte Äußerungen zeigen, daß er von den thora- kalen Pleuren mehrere übersehen hat, mithin über die genauere Lage der Stigmen auch nicht genügend unterrichtet sein konnte; über die abdominalen Pleuren schwieg er. Ausdrücklich sei nochmals betont, daß seine Stigmentheorie nach welcher die Stigmen ursprünglich vorne an den Segmenten liegen sollen, trotz alles „bekanntlich“ unhaltbar ist, Die Stigmen kommen erst dadurch sekundär 6* 84 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden In der ‘schon oben erwähnten Arbeit E. Haases über die Ab- dominalanhänge der Insekten 1889 findet sich auf Tafel I die sehr hübsche Abb.3, welche eine Übersicht des Tracheensystems gibt und die hinten an den Segmenten befindlichen Stigmenpaare klar erkennen läßt. Nur das Stigmenpaar des Cryptothorax ist zu weit nach hinten angegeben. Das Promedialsegment ist durch eine Linie schwach angedeutet, was aber natürlich noch kein Beweis ist, daß er hier ein besonderes Segment vermutet hat. Ähnliche punktierte Linien zeichnete Grassi, woraus aber auch nichts Bestimmtes zu schließen ist, weil er sie teilweise ganz fortläßt, teilweise aber auch vor dem 8. Haupt-Abdominalsegment zeichnet, wo doch kein Ur- segment vorhanden ist. bei höheren Formen der Insekten an die Vorderränder der Segmente, daß sie von dem Hintergebiet eines Segmentes oder aus dem intersegmentalen Bezirk zwischen zweien in das Vordergebiet des nächstfolgenden einrücken. Ueber Japy& teilt uns Börner ferner Folgendes mit: „Die Rücken platten“ . ‚der ersten Abdominalsegmente weisen je 1 kleinere Vorplatte auf.“ In Wirklichkeit kommen wie wir gesehen haben vor sieben Abdominalsegmenten Tergite von Ursegmenten vor, nicht vor den ersten. „Die Vorplatte des Pronotums übernimmt den dorsalen Angelpunkt zwischen dem Kopf und dem Prothorax.“ Bei mehreren Arten wenigstens bildet dieses Mikronotum nicht einen, sondern zwei Angeipunkte, einen vorne, den andern hinten. Es ist unrichtig, daß „eine mediane Chitinleiste, welche vorn das Aussehen einer Naht annimmt, von der hinteren Partie des Kopfes durch das Mikronotum bis über das Pronotum hinaus nach hinten zu verfolgen ist,“ da das heterogene, einen dieken Knoten führende, kleine Mikronotum die betr. Leisten von Kopf und Pronotum vollkommen trennt. „Vor dem Prosternum liegt eine kleine Vor- platte, je 2 solche, als schmale Bänder vor dem Meso- und Metasternum.“ Dab die von mir als Vorplatten im Vorigen bezeichneten Teile wirklich solche sind, habe ich bewiesen durch die Muskulaturverhältnisse, das Fehlen von Zwischen- häuten und den Umstand, daß diese Teile wirklich nur mehr oder weniger, an Meso- und Metasternum bei manchen Arten auch gar nicht abgesetzt sind. Die von Börner aber als „Vorplatten‘“ bezeichneten Teile sind solche, also sekundäre Abschnürungen, thatsächlieh nicht und es ist für eine solche Idee auch keine einzige begründende Thatsache von ihm beigebracht worden. „V erhoeffsagt, daß die Gabeln mit der auf die Sterna folgenden Bauchplatte verwachsen seien.“ Wieder eine unrichtige Citierung! In meiner Thorax-Arbeit steht auf S. 105: „Der Stiel der Kantengabel ist in der Vorderhälfte teils mit dem Hauptteil des Sternites, teils mit der Nachplatte verwachsen“ und auf S.104: „Die Sternite sind ausgezeichnet durch vorne gabelige Yförmige, endo- skelettale Leisten, die mit ihnen verwachsen sind.“ Mithin eine von Börner’s Angabe völlig verschiedene!! Aus meinem Citat ergibt sich, daß ich den Vorder- stiel mit dem früher von mir als Nachplatte bezeichneten Stück als auch ver- wachsen angegeben habe, was natürlich nur in einem Punkte geschehen konnte. Richtig ist das allerdings nicht, da ganz genau betrachtet, der Hinterstiel bereits etwas vor dem Ursternit beginnt. Börner hat aber über Vorder- und Hinter- stiel überhaupt nichts geschrieben. „Wir sehen, die von V. betonte Gabel des Morphologie und Systematik der Japygiden. 85 Japyx und Campodea haben schon lange in den Schriften über die Ableitung und Phylogenie der Insekten eine große Rolle ge- spielt. Ich will nur eine Stelle aus Grabers bekanntem Handbuch „die Insekten“ I. Teil, München 1877, S. 66 anführen: „daß die bisher aufgestellten Hypothesen über die Kerfabstammung nicht richtig sind, glauben wir dem Leser wohl in Kürze beweisen zu können. Zuerst die Campodea-Hypothese. Sie behauptet nicht bloß, daß ein Campodea-artiges Tier die Stammform aller Insekten sei, sie behauptet auch, daß die Campodea von den Tausendfüßlern abstamme. Erstere Behauptung widerlegt sich einfach damit, daß nur gewisse Kerfgruppen und nicht einmal alle kauenden eine Campodea-Larve haben. Man hilft sich aber mit der Ausrede, daß Mikrosternums, die aber keine Gabel ist, sondern nur eine stabförmige, fest mit dem Prosternum verwachsene entoskelettale Verdickung, welche einmal der Insertion einiger Muskelbündel, dann aber auch wohl als ventraler Angelpunkt zwischen der Vorplatte des Prosternums und diesem selbst dient. Es gebört also die Gabel des Mikrosternums morphologisch nicht zu diesem sondern zum Prosternum. Die vorderen Gabeläste, die V. abbildet, existieren nicht als solche; sondern beruhen lediglich auf einer Faltenbildung zwischen der Vorplatte und den vorderen Teilstücken des Prosternums, sie sind nicht entoskelettaler Natur.“ Man sieht hieraus, daß Börner die wirkliche mikrothorakale Gabel, wie ich sie anbei in Abb. 15cfu und 17 darstellte [und die ich bei allen daraufhin unter- suchten Japygiden beobachten konnte] gar nicht erkannt hat. Daß sie thatsächlich aus endoskelettalen Leisten besteht, ist nicht schwer zu beobachten und erklärt sich auch aus dem von ihr ausgehenden, oben beschriebenen kräftigen Muskelpaar, das Börner offenbar ebenfalls entgangen ist. Die „stabförmige Verdickung“ welche er meint, in meiner Abb.15 mit pdp bezeichnet, habe ich oben besprochen und gezeigt, daß sie einem Stielteil der typischen Kantengabeln entspricht. Muskeln sah ich nicht an ihn herantreten, daneben fanden sich nur Fettzellen. Daß ein „ventraler Angelpunkt“ besteht, ist richtig, er ist aber doch lediglich einer der vielen Belege für meine Auffassung des Mikrothorax. Daß ieh die im Vorigen als Steno- und Cryptosternum erwiesenen Teile 1902 als „Nachplatten“ bezeichnet habe „ohne einen Beweis dafür zu erbringen“ ist richtig, aber auch durchaus berechtigt, da es mir zunächst nur auf den Mikro- thorax ankam und die übrigen Teile einer weiteren erklärenden Untersuchung vorbehalten blieben, wie sie im Vorigen gegeben wurde. Ich gab also eine deskriptive Bezeichnung. solange mir meine Untersuchungen eine erklärende Bezeichnung noch nicht gestatteten. Jedermann wird aber erstaunt sein zu sehen, daß Börner sozusagen in einem Atem jene Bezeichnung von mir be- mängelt und dann selbst es ebenso macht mit noch zahlreicheren „Vorplatten“, die keine Vorplatten sind. Überhaupt sollte man annehmen, daß Jemand, der so reichlich kritisieren kann, nun auch selber etwas Positives schaffen würde! Schließlich heißt es „die vorderen seitlichen Teilstücke des Prosternums inter- pretiert V. als Vorplatten des Prosternums, eine Behauptung, deren Unrichtigkeit bei einem selbst oberflächlichen Blick auf die Ventralseite des Thorax irgend eines Jıpy.x sofort einleuchtet. Hiermit ist auch die letzte Hilfe für V. ver- oren“ u. s, w. dann wird geschlossen mit dem „Vorhandensein von nur 3 Thorakal- 86 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden bei den andern diese Urlarvenform durch Anpassung verloren ging. Aber kann nicht die Campodea-Larve vieler Insekten selbst eine solche Anpassung sein? Ist doch die Campodea weiter Nichts als eine blinde 6 beinige Larve mit zwei Ruderborsten. Und wo finden wir die letztere nicht überall? Ist aber die Campodea von den Tausendfüßlern abzuleiten? — Man begründet dies vornehmlich durch folgende zwei Tatsachen. Einmal durch die, daß manche Springschwänze z. B. Japyx außer den 6 ordentlichen Beinen noch eine Anzahl Griffel- oder Stummelfüße tragen. Dies sollen gleichsam die verkümmerten Myriopoden-Anhänge hinter der Brust sein. Aber haben denn die Schmetterlings- und Blattwespenraupen, die hoffent- lich Niemand für verkappte Campodeen halten wird, nicht gleichfalls Afterfüße, und sind dies etwa Verkümmerungen? Mehr gibt man aber noch auf den Umstand, daß gewisse Myriopoden, z.B. Julus mit nur drei Beinpaaren, d. h. also als Hexapoden zur Welt kommen und die andern Füße erst später und zwar nach und nach mit der gleichzeitigen Einschaltung neuer Stammringe erwerben. Aber ist dies nicht ein Widerspruch, die Campodeen auf der einen Seite als in Bezug auf ihre Hinterleibsbeine verkümmerte Vielfüßler zu erklären und sie auf der andern Seite von 6 beinigen Myrioden- Urformen oder vielleicht gar Larven abzuleiten, bei denen aus einer unbekannten Ursache die Kompletierung des Stammes und seiner Anhänge unterblieb? Aber speziell von welchen Myriopoden soll die Campodea sich abgezweigt haben? Die sogenannten Doppel- füßler (Julus etc.) können es nicht sein, denn hier münden die Ge- segimenten deren jedes ein vorm abgeschnürtes Intersegment besitzt.“ Den logischen Widerspruch, einmal die Ursegmente zu bekämpfen und dann selbst von Intersegmenten zu sprechen habe ich schon betont. Wer ferner danach suchen würde, eine vergleichend-morphologische Aufklärung über diese mysteri- ösen Börner’schen Intersegmente in seinem Artikel zu finden, der sucht ver- geblich. Börner unterscheidet „Meron“ und Vorplatten als etwas Verschiedenes. Dies ist an und für sich natürlich richtig aber nicht recht verständlich, wenn man, wie er es selbst macht, die „Intersegmente“ als „Abschnürungen“ erklärt, denn sein „Meron‘“ soll sich doch von seiner „Vorplatte“ die ein Teil eines Inter- segmentes ist, dadurch unterscheiden, daß Ersteres abgeschnürt ist, Letztere nicht! Mithin ein Widerspruch! — Bei den „Vorplatten“ kommt es natürlich nicht auf diesen Namen as, sondern auf das, was derselbe bedeutet. Ich verstehe unter den Vorplatten Sklerite, welche zwischen den Sterniten der Haupt- segmente und denen der Urzwischensegmente liegen, wobei es schwer zu ent- scheiden ist, ob dieselben auch wenn sie sich von den Hauptsterniten absetzen, primär oder sekundär (als Interkalarsternite) diesen angehören. Durch einen Vergleich des Japygiden-Thorax mit dem der Embiiden (worüber ich in Kurzem nähere Mitteilungen mache) wird mancher Punkt noch wesentlich klarer hervor- treten. — Kritik ohne Aufbau gleicht nicht dem fruchtbaren Ackerland, sondern der Wüste. Morphologie und Systematik der Japygiden. 87 schlechtsorgane an der Brust aus, was bei Springschwänzen ganz unerhört ist. F. Brauer nennt aber die Lithobius-Larve als den Ausgangs- punkt. Den Zithobius? Sind denn nicht bei diesen Tieren die Vorder- und Mittelbrustbeine der Mundarmatur beigezogen und kann man dies noch eine ungezwungene Erklärung nennen, wenn man die Beine der Insekten z. T. aus den Kiefern der Viel- füßler entstehen läßt! Und kommen denn die vielfachen übrigen Organisations-Differenzen zwischen den vermeintlichen Urkerfen und den Myriopoden z. B. im Bau der Geschlechtsorgane, in der Ver- teilung der Stigmen u. s. w. gar nicht in Betracht? Wenn wir schon überhaupt nicht beweisen können, daß die Urkerfe 6füßige Tiere waren, müssen sie dann gerade umgewandelte Myriopoden sein und müssen die Urkerfe gerade in der heutigen Gliedertierwelt aufgesucht werden?“ Graber spricht dann weiter über Gegenbaurs direkte Ab- leitung der Insekten von Ringelwürmern und die anderer Forscher von der Zo&a der Urustaceen, Ansichten die hier kein Interesse für uns haben. In dem Vierteljahrhundert, was nach den angeführten An- schauungen Grabers verging, hat sich in unserer Wissenschaft Vieles geändert, weshalb ich dem Leser die Kritik überlassen kann. Ein Teil dieser Anschauungen ist aber noch bis jetzt herrschend geblieben. Friedrich Brauer war mit der Hervorhebung der Lithobius-Larve in sofern vollkommen auf dem richtigen Wege als er die Bedeutung der Chilopoden für die Ab- leitung der Insekten erkannte. Er machte aber auf der Ver- folgung der richtigen Spur Halt, weil sich unlösbare Widersprüche schon in der Segmenthomologisierung zu erheben schienen, freilich waren es nur scheinbare, die aber bei den derzeitigen Kenntnissen d.h, bei dem Unbekanntsein mit dem Mikrothorax und den andern Urzwischensegmenten sowie der Nichtbeachtung der Interkalar- segmente der Chilopoden, alle Versuche nach dieser Richtung scheitern lassen mußten. Auf F. Brauers „Betrachtungen über die Verwandlung der Insekten im Sinne der Deszendenz-Theorie“ in den Verhandl. d. zool. botan. Ges. in Wien, TeilI 1869 und Teil II 1878, welche mindestens in historischer Hinsicht ein dauerndes Interesse beanspruchen dürfen, sei hier verwiesen. Im II. Teil sagt er in Bezug auf Paul Meyers phylogenetische Untersuchungen sehr schön: „Ich glaube, daß wir uns vorläufig beide damit be- gnügen können, einen Weg zur Kenntnis (der Phylogenie der In- sekten) angebahnt zu haben, der eben nicht so weit vom Ziele abzugehen scheint, da bei genauer Betrachtung die von uns erreichten Ziele nicht weit von einander getrennt sind.“ Es ist das die Sprache eines — nebenbei bemerkt außerordentlich hochverdienten — Forschers von Scharfblick und großem Wissen zugleich, der das ruhige Be- wußtsein hat und haben darf nur die Wahrheit gesucht zu haben. 88 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden Im I. Teile sagt F. Brauer a.a. O. S.151 weiter: „Wenn es behauptet wird, ich hätte die Campodea als noch übergebliebenen Rest der Urkerfe hingestellt, so ist das nicht richtig, denn ich habe nur von einer Campodea-Form oder von einem Campodea-Stadium gesprochen. Ebenso habe ich erwähnt, daß die Insekten aus der Verwandtschaft der Campodea den Anforderungen entsprechen, welche Häckel an die Urkerfe stellt. Dem entsprechend sagt auch P. Meyer: „So ist es wohl kaum fraglich, daß eine der Machilis nahestehende Form in Beziehung zu dem Protentomon steht.“ Auf S. 164 und 165 haben die oben angeführten Anschauungen Grabers mit Recht ein vernichtendes Urteil erfahren und sei hier nur Folgendes angeführt: „Nach Graber soll Campodea nichts weiter als eine blinde sechsbeinige Larve sein. Eine solche Unkenntnis berührt in diesem sonst sehr lehrreichen Buche sehr unheimlich.“ Wenn er dann ‚meint, „Japys und Campodea* könnten „vielleicht ganz gute Myriopoden werden,“ so ist das zu weit gegangen. Die Campodea-Theorie Brauers ist aber im Allgemeinen ein sehr wertvoller Gedanke gewesen, dessen stets gedacht werden muß, wenn es sich um eine Darstellung unserer Kenntnisse über die Ab- stammung der Insekten handelt. Der Gedanke, die Insekten auf Myriopoden zurückzuführen, er- hielt durch H. J. Kolbes Betrachtungen über die „Complementär- segmente“ eine neue weitere Förderung, (vergl. seine Einführung in die Kenntnis der Insekten,) worüber ich bereits an anderer Stelle mich aussprach. * * * . Haliday welcher 1864 in den Transactions of the Linnean Society of London die merkwürdige Gattung Japyx zuerst bekannt machte, hat von den Ursegmenten gar nichts gesehen, da er auf seiner Tafel keine Spur davon zeichnet und im Text den großen, gewöhnlichen Prothorax sogar schon „minimus“ nennt, was doch selbst im Verhältnis zu Lepismiden nicht recht zutrifft. Die Kanten- gabeln hat er beobachtet, zeichnet aber in seiner Abb. M vorne zwei an dieselben sich anschließende Linien, welche nicht existieren. 1867 lieferte F. Meinert in den Annals and Magazine of Natural History, London, S. 361—378 einen weit besseren Aufsatz als Haliday besonders hinsichtlich der Mundteile wertvoll. Die „Spiracula* gibt er auf „dena“ an. Er zuerst hat auch ursegmentale Teile des Thorax beobachtet, ohne freilich deren Bedeutung zu würdigen. Er schreibt auf S. 370: „The three thorax-rings are well separated by double fold; and as some of these are chitinized both on the dorsal and the ventral surface, we observe in the prothorax a prae- sternum and poststernum, in the mesothorax a praetergum as well as praesternum and poststernum, and in the metathorax both prae- tergum and praesternum.“ Die 7 Paar Styli hat er ebenfalls deut- lich beschrieben. Von den abdominalen Ursegmenten ist ihm nur Morphologie und Systematik der Japygiden. 89 das vorderste aufgefallen, das er als „small protruding wart“ angibt. Er schreibt vom Abdomen: „The ventral and dorsal shield of all these seven rings cover almost the whole of their upper and under sur- face, whilst the sides only in part are covered by small pleural plates.“ 1868 wurden unsere Kenntnisse von Japyx vermehrt durch einen Aufsatz von A. Humbert in der Revue de Zoologie auf S. 345—354, dazu eine Tafel. Die meisten Arbeiten Humberts tragen den Stempel der Sorgfalt und das gilt auch für diese, welche mir im vorigen Jahre noch unbekannt geblieben war. Die Abb. 6 läßt zum ersten Male und zwar in vortrefflicher Deutlichkeit das zapfenförmige Mikronotum erkennen!), obwohl allerdings weder die Selbständigkeit noch die beiden vorne von mir beschriebenen Gelenke zu erkennen sind. Der aufmerksame Beobachter muß aber immerhin auf das Vorhandensein eines Gelenkes nach dieser Ab- bildung schließen. Auch Steno- und Cryptonotum hat Humbert zum ersten Male abgebildet, freilich nur ganz schematisch. Uber Kantengabeln und abdominale Ursegmente dagegen finden wir nichts, was am Abdomen so aussehen könnte, (Abb. 7) sind Zwischenhäute. Auch er spricht von „Spiracula dena.“ Er weist (8. 347) darauf hin, daß Haliday die von unten sichtbar werdenden „deux pieces“ des 9. Abdominalsegmentes gehalten habe für „une portion reflöchie de l’arceau superieur, tandis que M. Meinert les interprete comme la lame ventrale du segment, fendue sur le milieu. Or je me suis convaincu, sur une espece tres voisine du .J. solifugus et de beau- coup plus grande taille que lui, que ces deux pieces visibles en dessous se continuent bien avec la lame dorsale, sans qu'il y ait de trace de suture intermediaire. Nous pouvons donc les regarder comme des prolongements de l’arceau dorsal.“ In meinem Aufsatze „über die Endsegmente der Chiloyoden, Dermupteren und Japygiden“ u.s. w. habe ich bereits gezeigt, daß das wirkliche Sternit des 9. Abdominalsegmentes schr klein ist und versteckt liegt, wie dort Abb. 8a und hier anbei Abb. 22 zeigt. Also hatten alle drei obigen Forscher (Haliday, Meinert und Humbert) das Richtige nicht ge- troffen. Außerdem kann ich zwar insofern Humbert beistimmen, als die bewußten „deux pieces“ (vergl. meine Abb. 4 und 7ct, plx) auch bei den von mir untersuchten Japygiden mit dem Tergit des 9. Segmentes vollkommen und breit verwachsen sind, aber nicht hinsichtlich des Fehlens jeder „trace de suture,“ denn die Leisten l (Abb. 4) des Coxitteiles sind bei x stets deutlich von dem weiter außen befindlichen Bezirk abgesetzt: Bei .J. Saussurei Humb. springen übrigens die „deux pieces“ mit auffallend langen Zapfen nach innen vor. F. Brauer beschrieb 1869 seinen Japyx gigas. Darin kommt auch einmal der Ausdruck „Zwischensegment“ vor, ein Zeichen, daß ihm die betr. Gebilde, welche Humbert angab, auch nicht !) Dieses Merkmal ist also 1868 besser dargestellt als 1903 von Börner!! Bei Börner sieht es so auch, als wäre der Japyx-Kopf im Nacken festgewachsen. 90 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden ganz unbekannt waren. Daß er sie trotzdem nicht weiter verfolgt hat, zeigen die obigen Ausführungen. Grassi (1885) ist also der Entdecker des 4. thorakalen Stigmen- paares gewesen, wobei noch betont zu werden verdient, daß er auf TafelI (Atti dell’ Accademia Gioenia di Scienze Naturali in Catania) auch deutlich die Tracheen der Mittel- und Hinterbeine angegeben und zwar aus dem Gebiete des 2. und 4. thorakalen Stigmenpaares, was ein wichtiger Beleg ist für die von mir oben gegebene Erklärung der segmentalen Zugehörigkeit der Thorax- stigmen'). Vollkommen entspricht dem auch die Darstellung der Beintracheen von Campodea, welche Palmen 1877 m der „Mor- phologie des Tracheensystems“ gab, wonach die drei gewöhnlichen Stigmenpaare des Thorax die drei Beinpaare versorgen, was doch sehr dafür spricht, daß sie den drei großen Thoraxsegmenten an- gehören. Meinert hatte dies auch ganz richtig betont, um so un- verständlicher ist es, daß Palmen das nicht bestätigen will. Er betont eine Stigmenlage vorne an den Segmenten, was sich aber daraus erklärt, daß diese kleinen Formen die Sicherheit der Beob- achtung schwieriger gestalten und weniger überzeugend als bei Japygiden, umsomehr als das Tracheensystem der Campoderiden schon stark reduziert ist. Erich Haase (Abdominalanhänge der Insekten, 1889) hat be- sonders die Coxalsäcke und ihre Drüsenhaare einer eingehenden Untersuchung unterzogen, auch die Styli in sehr klarer Weise besprochen, er berichtist die von Brauer behauptete Mehrgliedrigkeit derselben. Die Ursegmente hat auch er nicht näher berücksichtigt. Aus neuerer Zeit sei hier nur noch Silvestri erwähnt, dessen Japygiden-Aufsätze aber an Sorgfalt hinter denen von Meinert, Humbert, Grassi und Haase entschieden zurückstehen, wie schon die teilweise ungenauen Zeichnungen erkennen lassen. Unbedingt wertvoll ist aber seine Schrift „Materali per lo studio dei Tisanuri“ 1901 im Bulletino della societ& entom. ital. durch die Mitteilungen über „Projapy&“ In meinem erwähnten Aufsatz über die End- segmente u. s. w. habe ich es sehr wahrscheinlich gemacht, daß diese Tiere junge Entwicklungsformen von Japyx sind. Aus seiner Fig. 2 kann man nur soviel sehen, daß am Thorax (3) und vor dem 1. Abdominalsegment Ursegmente vorkommen, welche mindestens so deutlich sind wie bei den typischen Japyx, sonst aber schweigt sich Silvestri über dieselben aus?). 1) Die Angaben Börners über die Stigmenwanderschaft von Japyx im N. 695 des zoologischen Anzeigers: „Vorwärtsverschiebung um je 1 oder etwas mehr als ein ganzes Segment“ enthehren jeder positiven Grundlage. 2) V. Willem sagt 1899 in seinen „Recherches sur les Collemboles et les Thysanoures“ auf S.74 von Japy«: „Onze paires de stigmates, dont la premiere se trouve dans le prothorax, Ja deuxieme dans le mesothorax, les troisi@me et quatrieme dans le metatborax, les sept suivantes chacune dans un anneau abdominal.“ Das ist von der mangelnden Aufklärung über das 3. Stigmenpaar abgesehen, vollkommen zutreffend. Morphologie und Systematik der Japygiden. 9] 10. Zur Kenntniß der Kopfteile. Die Mundteile der Japygiden (und auch Campodeiden) weichen schon auf den ersten Blick beträchtlich ab von denen der Insekten mit typischen kauenden Mundteilen. Insbesondere scheinen bei oberflächlicher Betrachtung die Taster zu fehlen, während die Maxillen ganz auffallend tief liegen, was Veranlassung gab zur Bezeichnung Endotropha. Eine Reihe von Forschern haben sich mehr oder weniger eingehend mit den Mundteilen der Japygiden beschäftigt und trotzdem sind einige wesentliche Teile derselben unklar geblieben. a) Die Mandibeln. Die Mandibeln sind durch ihre auffallend gestreckte Gestalt ausgezeichnet und durch einen beinahe spitzen, hinteren Zapfen, dessen Ende in die Nähe der aus Abb. 16 ersichtlichen an der Kopf- platte befindlichen Querleiste sk vor dem Hinterkopfgebiete reicht. Zwischen den Mandibeln sind in der Mitte starke Muskeln aus- gespannt, welche in der Mediane durch eine Blattsehne verbunden werden. Eine hübsche Übersicht der die Mandibeln bedienenden Muskulatur bietet uns die Fig. 1 in Meinerts angeführter Arbeit (Annals and Magazine of Natural History 1867), worauf hiermit verwiesen sei. b) Die Maxillen, das Tentorium und der Hypopharynax. Die weit nach hinten gerichteten „endotrophen“ Maxillen sind mit dem Hypopharynx verwachsen. Dieser ist ein in der Mediane tief eingeschnittenes Gebilde, welches jederseits aus zwei häutigen Blasen besteht, (Abb. 23 Hy) welche zum Teil eine zierliche warzige Struktur aufweisen und überdies reichlich und dicht mit feinen Häutungshaaren besetzt sind. Die inneren Blasen sind die größeren und heftet sich an sie im Innern ein Retraktormuskel mr, woraus schon hervorgeht, daß sie in nicht geringem Maße vorgebläht werden können und wieder zurückgezogen. Als innere Stütze dient den Hypopharynx-Blasen eine Leiste, (£ Abb. 23), welche bei & an die großen endoskelettalen, den Kopf von vorne nach hinten durch- ziehenden Tentorium-Balken (tent) angewachsen ist. An die Hypopharynx-Bälkchen £ und die kleineren Außenblasen sind, aller- dings bei deutlicher Absetzung, die Maxillen angewachsen. Dieselben bestehen aus fünf Hauptteilen, dem Stamm, der Angel (cardo) dem Taster, der Außenlade coae und der Innenlade coai (Abb.27). Daß wir in den Mundteilen umgewandelte, ur- sprünglich andersartige Segmentanhänge zu sehen haben, ist schon von manchen Forschern ausgesprochen worden, aber das „Wie“ der Umwandlung bedarf noch sehr vieler Aufklärung. Am klarsten hat sich m. E. bisher R. Heymons ausgesprochen, welcher in seinen schönen „entwickelungsgeschichtlichen Untersuchungen an Lepisma saccharina“ Leipzig 1897 auf 8.621 sagt: „Bei Lepisma zeigt es 99 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden sich mit großer Deutlichkeit, daß der Palpus maxillaris resp. labialis den distalen Gliedern eines Extremitätenstammes, also etwa dem eines Thoraxbeines homolog ist. Das Basalstück einer Maxille, von dem der Palpus ausgeht, hat man dagegen dem Coxalabschnitt eines Beines gleich zu setzen. An diesem basalen oder koxalen Teil er- heben sich später als Auswüchse die Lobi interni und externi.* Die Letzteren sind nach H. „als Coxalfortsätze aufzufassen, die an den vordersten Rumpfbeinen entstanden sind und das Geschäft der Aufnahme oder Zerkleinerung der Nahrung unterstützen sollten.“ 1901 habe ich in meinen „Beiträgen zur Kenntnis paläarktischer Myriopoden XVI. Aufsatz: Zur vergleich. Morphologie, Systematik und Geographie der Chilopoden“ Halle, Nova Acta im 1. Teil „über die Gliederung der Chilopoden-Beine, der Mundteile und der Kopf- kapsel“ gezeigt, daß und wie wir die Mundgliedmaßen auf Laufbeine zurückführen können und daher die ersteren geradezu als Mund- füße bezeichnet. Auf S. 399 schrieb ich: „Die Spaltfuß-Deuteleien, welche man dem Arthropoden-Schema zu Liebe um jeden Preis auch bei den Antennata einführen wollte, werden die Chilopoden in Zukunft hoffentlich verschonen und dann ist zu erwarten, daß auch die Hexapoden nicht mehr damit beglückt werden, da Zurück- führungen auf das einfache Laufbeinpaar, trotz aller „Laden“ und „Lappen“ näher liegen als auf Gebilde, die bei den wirklichen Uhrlopoden und FHexapoden gar nicht vorkommen.“ Im Stamm der Japygiden-Maxillen haben wir also die Hüften vor uns. Dieselben sind von sehr eigentümlicher, gestreckter Gestalt und bestehen aus einem äußerlichen vorderen und einem mehr innerlichen hinteren Abschnitt. An Letzterem bemerkt man eine Längsleiste (# Abb. 23) und vom Hinterrande dieser abgehend eine Nebenleiste « und eine andere kleinere nach hinten. Da wo diese drei Leisten zusammenlaufen befindet sich innen ein Höckerchen und eine Grube, welche mit dem Außenende der Angelcar ein Gelenk bilden. Der längliche Vorderabschnitt co! der Hüfte trägt auf seinem Ende einen kurzen zweigliedrigen Taster, dessen kürzeres erstes Glied fast nackt, dessen zweites aber kräftig beborstet ist. Vor dem Ende von co! fällt am Rande ein Borstenpaar p auf und innen daneben in einer geraden Reihe mehrere kleine Börstchen. Eine Naht, oder Gliedgrenze ist an dieser Stelle nicht vorhanden, ich vermute aber aus Gründen, welche ich voraussichtlich in einer andern Arbeit bespreche, daß hier eine Gliedgrenze verschwunden ist, Nur ein einziger Tastermuskel m? dient zur Bewegung der beiden Glieder, er setzt sich, aus dem Vorderabschnitt der Hüfte stammend, an die äußere Basis des grundwärtigen der beiden Glieder. Innen vom Taster bemerkt man die beiden Laden, welche als An- hänge der Hüfte nicht nur durch Lage und Gestalt, sondern und zwar am deutlichsten auch durch ihre Muskeln sich zu erkennen geben. Die innere Lade (Abb. 27) wird durch zwei Muskeln bewegt, einen m!, welcher fast quer herüber in den Vorderabschnitt der Fi nn Morphologie und Systematik der Japygiden. 95 Hüfte zieht und einen andern m (Abb. 26), welcher an der ge- schilderten Leiste « des Hinterabschnitts sich ausbreitet. Die äußere Lade (Abb. 27 coa e) scheint nur durch einen, übrigens recht langen Muskel bedient zu werden, aber bei näherer Betrachtung findet man, daß derselbe vor dem Ende sich in zwei Aste teilt (m® Abb. 25 und 27). Dieser Muskel kommt vom Endrande des Hinterabschnitts der Hüften. Die innere Lade ist durch ein sehr schwaches Gelenk (Abb. 26 xx) gegen die Hüfte abgesetzt. Sie stellt eine dunkelfarbige starke, am Ende ziemlich spitze, fast mondsichelartige Kralle vor, auf deren Basis innen fünf glasige, am Innenrande gezähnte Kämme sitzen (Abb. 24 und 26). Total anders erscheint die äußere Lade, indem sie einen nament- lich am Außenrande beborsteten Zapfen darstellt, dessen schmäleres Ende (Abb. 25) namentlich innen abgesetzt ist und hier (d) eine Verdickung zeigt. Dieser Endabschnitt ist bei den meisten Japygiden mit Sinnesstäbchen besetzt und zwar einigen kurzen und einer Anzahl längeren p. An diese Sinnesstäbchen ziehen Nervenfasern nf. Neben dem Zapfen breitet sich eine zarte Lamelle r aus, deren Gestalt bei manchen Arten Verschiedenheiten von der in Abb. 25 dargestellten aufweist. Wir sahen oben, daß Heymons die Laden als „Coxalfortsätze* oder „Auswüchse“ der Hüfte betrachtet und das ist ja auch zweifel- los richtig. Aber diese Gebilde sind doch noch mehr als das, denn sie sind keine beliebigen, muskellosen Hüftfortsätze, sondern ganz besonders durch die geschilderten Muskeln charakterisierte, glied- artige Auswüchse, also Coxalanhänge höheren Wertes. Indem ich mich nach einer Erklärung derselben umsah, handelte es sich darum, ähnliche Gebilde an Rumpfsesmenten verwandter Formen aufzufinden. Solche bieten uns aber die abdominalen Coxalsäcke der Thysanuren in ausgezeichneter Weise. Man vergleiche z.B, in meinem Aufsatze „zur vergl. Morphologie der Coxalorgane und Genitalanhänge der Tracheaten“ Zool. Anzeiger N. 687 Abb. 2 oder E. Haases Abb. 19 in seiner zitierten Arbeit über die Abdominal- anhänge. Styli, Coxalsäcke und andere durch Muskeln be- wegliche Hüftanhänge habe ich zusammenfassend als Coxalorgane bezeichnet. Dementsprechend nenne ich auch die beiden „Laden“ Coxalorgane (coai coae), einen Zusammenhang mit anderen Erscheinungen begründend, während mit „Laden“ gar nichts gesagt ist. Die Cardo ist ein schmaler Balken, der wie schon gesagt ein Gelenk mit der Maxillarhüfte bildet. Diese schmale leicht gebogene Cardo besitzt im Gegensatze zu vielen andern Insekten keine Tast- borsten, entsprechend dem Umstande, daß sie mit den Maxillen ge- meinsam so weit ins Innere gerückt ist. Auf die vergleichend-morphologische Natur der Cardo einzugehen ist hier nicht der Ort. Die schon erwähnten,’langen Tentorium- Balken dienen mehreren Muskeln zum Ansatz (m?) welche quer 94 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden herüber zur Maxillenhüfte ziehen und sich an deren Leiste 8 be- festigen. Andere weiter hinten von den Tentorium-Balken ab- gehende Muskeln befestigen sich an der Cardo und zwar zwei (m) an deren Vorderrand, einer an deren Außengebiet hinten m5. Innen gehen von den Tentorium-Balken lange Muskeln ab mpth, welche zum Prothorax ziehen. Ein auffallender äußerer Fortsatz des Ten- torıum (Abb. 34 ob) heftet sich hinten an die Cardo und vermehrt die feste Verbindung beider Teile und damit auch die stützende Basis der Maxillen. c) Die Unterlippe und die Backen. Die Unterlippe ist der bisher am mangelhaftesten bekannte Teil der Mundgliedmaßen. Sie stellt scheinbar eine einzige große Platte dar, welche R. v. Stummer Traunfels in seinen „vergl. Unter- suchungen über die Mundwerkzeuge der T’hysanuren und Collembolen“ Sitz. d. kais. Akad. d. Wiss. Wien 1891 S.3 nicht mit Unrecht dem Gnathochilarium der Chzlopoden äußerlich ähnlich findet. Zwischen der dorsalen Kopfplatte und den ventralen Unterlippenteilen breiten sich längliche Backen aus (B Abb. 28 und 33), welche jedenfalls als Pleuren aufzufassen sind. Ob sie aber einem, zweien oder allen drei Kiefersegmenten angehören, ist vorläufig nicht zu entscheiden. Oben sowohl als unten sind sie durch Nähte und z. T. auch Zwischen- haut deutlich genug begrenzt. Die eigentliche Unterlippe besteht aus einem einheitlichen hinteren Teil der durchaus den Eindruck einer Bauchplatte macht und mehreren getrennten, also paarigen vorderen. Diese vorderen Teile sind je nach den Arten von der Bauchplatte vollständig oder nur innen durch eine Naht getrennt, Es sind ihrer drei Paar innere und ein Paar äußere. Die drei inneren Paare liegen hinter einander und zwar ist das vorderste stets sehr deutlich und selbständig abgesetzt, während die beiden andern bei manchen Formen (z. B. Japyx graecus Verh. Abb, 28) nur durch eine kurze Naht y unvollständig gegen einander abgesetzt sind, bei manchen dagegen (z. B. Japyx dolinensis Verh.) recht deut- lich als verschiedene Gebilde zu erkennen sind. Außen sitzt auf dem hintersten der drei paarigen hinter‘ einander befindlichen Teile ein beborsteter Zapfen (sty), der nicht in einer Ebene mit den andern Gebilden liegt, sondern ganz nach unten absteht. Weiter außen von den geschilderten drei paarigen Teilen und zwischen ihnen und den Pleuren befindet sich jederseits ein außen abgerundetes, im Ganzen annähernd dreieckiges Stück pal, welches die weiter hinten gelegene Bauchplatte nicht oder höchstens in einem Punkte berührt. Diese Bauchplatte springt bei J. dolinensis mit dreieckigem Zipfel vorne vor und besitzt jederseits an den Vorderecken auch noch ein unvollständig abgesetztes Vorplättchen (pl Abb. 33). Die Untersuchung der Muskulatur wird uns auch hier wieder das Ver- ständnis der geschilderten Teile erleichtern. Der hinterste der drei inneren paarigen, hinter einander gelegenen Teile gibt sich alsbald Morphologie und Systematik der Japygiden. 95 als besonders wichtig zu erkennen, indem einmal auf ihm außen der beborstete Zapfen steht und dann auch vier Muskeln von ihm ausstrahlen, einer msty an den Grund jenes Zapfens, ein anderer schräger me an das äußere dreieckige Stück, ein dritter direkter mitten an den Grund des vorne sich anschließenden Teiles coai und ein vierter indirekter Brückenmuskel m der dieses Stück durchsetzt an den inneren Grund des vordersten Teils. Es kann nach dem Gesagten keinem Zweifel mehr unterliegen, daß das Ge- bilde, von welchem die vier Muskeln ausstrahlen die Hüfte der Unterlippenbeine vorstellt (co Abb. 33) und außen in ty- pischer Weise einen nach unten gerichteten Stylus trägt. Hiermit sind aber zum ersten Male Kopfstyli nachgewiesen. An die Hüfte schließen sich nun weiter endwärts d.h. vorne an zwei beborstete Coxalorgane innen, die sich etwas gegen einander verschoben haben und einen eingliedrigen Taster pal als Telo- podit außen. An der Grenze zwischen dem äußeren Coxalorgan coae und dem Telopodit pal heftet sich noch ein bei seiner Kontraktion jeden- falls auf beide Gebilde zurückziehend wirkender Muskel mv an, der aus dem Seitengebiet der Bauchplatte herkommt. Die Bauchplatte springt am Hinterrande mit einem mittleren Lappen vor, wodurch zwei dreieckige Einbuchtungen entstehen, in denen sich Muskeln befinden m?, welche aus dem Prosternum kommen (Vergl. Abb. 17). Hinter dem Mittellappen liegt bei manchen Arten noch ein kleines gegen ihn bewegliches Stäbchent, welches die Verbindung mit dem Mikrosternum unterstützt. Kräftige dorsoventrale Muskeln heften sich vor den Hinterrandeinbuchtungen an die Bauchplatte (mdv Abb. 28). Daß diese ein echtes Sternit und zwar das Sternit der Unterlippenfüße ist, ergibt sich einmal schon aus Gestalt und Lage, dann zeigen es aber auch die von demselben ausgehenden Muskeln mv, welche Sternit und Telopodit verbinden. Da dies jedoch Brückenmuskeln sind, will ich hier zur Ergänzung schon einfügen, daß z.B. bei Machilis, Embia und Periplaneta von dieser Bauchplatte, welche dort als Mentum oder Mentum und Submentum bekannt ist, kräftige direkte Muskeln an den Grund der Hüften der Unterlippenbeine ziehen, also typische sternocoxale Muskeln vorstellen, wie wir sie aus den Thoraxhaupt- segmenten kennen. (In einer andern Arbeit komme ich auf diese Dinge zurück.) Innerhalb der oben erwähnten Backen oder Pleuren liegen hinter einander drei Drüsen, von denen die beiden vorderen einen parenchymartigen Bau zeigen, während die hinterste einen langen, aufgeknäulten Schlauch darstellt (Abb. 28 spd). Derselbe liegt ganz oder doch mindestens größtenteils im Bereich des Kopfes und zwar oberhalb des hintersten Abschnittes der geschilderten Backen, der durch eine abgekürzte Naht f abgesetzt ist. Nur in Grassis Memoria I Taf. II Abb. 21 und Memoria VII Abb. 32 fand ich diese hintersten Drüsen als „ghiand. salivari“ schematisch angegeben. Ich 96 Kar] W. Verhoeff: Zur vergleichenden fand dieselben viel stärker geknäuelt und mehr nach hinten und außen liegend, in der angegebenen Weise. Über die Ausmündung ist bei Grassi nichts zu sehen. Nach Oudemans münden die Speicheldrüsen von Machilis (Bijdrage tot de kennis der Thysanura en Collembola, Amsterdam 1887) wie seine Abb. 21 erkennen läßt, oben am Grunde des Labiums. Die vorn geschilderten äußeren Coxalorgane der Unterlippe von Japygiden sind hauptsächlich unten beborstet, oben nur am End- rande (Abb. 29) während vor demselben ein mehr häutiges Gebiet liest. Dieses obere häutige Gebiet zeigt einen Spalt und neben demselben einen nach Arten verschiedenen Lappen. Bei graecus (Abb. 29) ist der Lappen fein gezähnelt und steht mehr nach außen, bei dolinensis ragt er innen mit einem dreieckigen Zipfel vor (Abb. 33), der schon von unten zu sehen ist. Weiter nach hinten schließt sich eine Haut an, welche anfangs (H Abb. 28) trichterartig breit ist, sich dann aber verengt und die Breite der geschilderten Drüse annimmt. Diese schlauchartigen Speicheldrüsen münden also in einem trichterartigen Sack oben am äußeren Coxalorgan der Unter- lippe. Die beiden vorderen, parenchymartigen Drüsen sind über- haupt unbekannt geblieben, aber Grassi hat eine derselben in dem Querschnitt der Abb. 1 Taf. III seiner Memoria I 1885 unverkennbar, wenn auch wenig zutreffend gezeichnet und nach Abb. 25 zu urteilen, als „tessuto connetivo* betrachte. In Abb.22 der Taf. IV kann auf die vorderste Drüse das mit „or lin.?“ bezeichnete Gebilde be- zogen werden, welches er „tessuto connettivo speciale“ nennt. Diese beiden parenchymatischen Drüsen sind aber als solche unverkennbar. Sie bestehen aus unregelmäßig polygonalen Zellen, welche in Form eines an Blattparenchym der Pflanzen erinnernden Gewebes zwei große Klumpen bilden deren hinterer etwas größer ist als der vordere. Sehr deutlich sind die Zellkerne (Abb. 30). Betrachtet man diese Drüsenklumpen von oben, so fällt bei geeigneter Prä- paration sehr bald ein mittleres Gebiet auf, in welchem sehr feine Fädchen nach allen Richtungen auseinanderstrahlen. Ich nenne danach diese beiden Drüsen Strahlendrüsen (Abb. 28 dr und dr). Die hintere Strahlendrüse wird vorne innen und hinten von einer mondsichelähnlichen Pigmentmasse umfaßt, welche bei manchen Japyx schon mit unbewaffnetem Auge zu erkennen ist, wenn man den Kopf des Tieres von unten betrachtet. In Abb. 28 sind außer der Strahlung nur wenige Zellen angegeben. Nach dem was wir über den Bau ähnlicher Drüsen wissen, stellen die feinen Fäden der Strahlung winzige Röhrchen vor, aus denen das Drüsensekret in einen Sammelraum gelangt. Da das mir zur Verfügung stehende Material nicht übergroß ist und mich die histiologischen Einzelheiten wenig interessieren, so überlasse ich deren Untersuchung Interessenten, denen frische Objekte zur Verfügung stehen, woran sich die Details ja leicht beobachten lassen, nachdem einmal die Drüsen im All- gemeinen festgestellt sind. Wichtig ist aber die Frage nach der Ausmündung. Die vorderen Strahlendrüsen münden, soweit ich sehen Morphologie und Systematik der Japygiden. 97 konnte, in einer Spaltrinne (drx Abb. 31) zwischen dem Telopodit und äußeren Coxalorgan, die hinteren vermutlich in der Rinne zwischen Pleuren und Sternit, doch habe ich darüber nichts Sicheres feststellen können. d) Bemerkungen über frühere Beobachtungen an den Mundteilen der Japygiden. Über ältere, gar zu ungenaue Beobachtungen gehe ich hinweg. Meinerts Arbeit von 1867 erwähnte Ich bereits weiter vorne. Er ist der Einzige, der in seiner Abb. 2 auch an den Maxillen mehrere Muskeln zuerst richtig gestellt hat, so den des Telopodit g und den langen Muskel, welcher Tentorium und Prothorax verbindet. Andere sind aber ungenau und von den Muskeln der Maxillencoxalorgane gibt er nur den quer verlaufenden an. Grassi hat in den genannten Memorien 1885 und 1888 Tento- rium und Maxillencardines, wie überhaupt die wichtigsten Bestand- teile der Maxillen ziemlich richtig angegeben, doch ist die Gestalt der Hüfte ebenso unklar wie der genauere Zusammenhang dieser mit den andern Teilen. Über die Muskeln der Mundteile erfahren wir fast nichts und die Beschaffenheit der Unterlippe (vergl. z. B. seine Abb. 7 Taf. II Mem.I) ist durchaus unklar. 1891 kam R. v. Stummer-Traunfels a. a. O. weiter als Grassi, indem z.B. an der Unterlippe der Fig. 1 seiner Taf. II die Elemente teilweise klarer hervortreten, aber immer noch nicht vollständig. Recht hübsch und überhaupt (wenn man von den Muskeln absieht) erschöpfend ist seine Behandlung des Hypopharynx und Tentorium. Letzteres nennt er nicht unzweckmäßig „Stützstücke.“ Sehr schön klar zeigen seine Abb. 10 und 11 die Seitenfortsätze des Tentorium und ihre Verbindung mit der Maxillencardo.. Bei weitem am un- klarsten bleibt noch die Unterlippe, welche er mit „Unterlippe?* und statt dessen „untere Mundplatte“ bezeichnet. Er will auf Grund der Mundteile die Japygeden und Campodeiden mit den Collembolen als Entognathen den Lepismiden und Machiliden als Ectognathen gegenüberstellen. In den Mundteilen stehen ja die Endotrophen den Collembolen zweifellos viel näher als den Zetotrophen. Aber die große Menge anderweitiger Organisationsverhältnisse, in denen sich Ecto- und Endotropha entschieden näher stehen als Endotropha und Collembola, lassen es allein richtig erscheinen, alle drei Gruppen als selbständige Ordnungen zu behandeln, wobei dann die Endotropha eine gewisse Mittelstellung einnehmen zwischen den beiden andern Ordnungen, R. v. Stummer-T. hat die Maxillen der Japygiden bei seiner Auffassung zerrissen, indem er nur die Krallen- und Basalteile als Maxillen erklärte. Er sagt auf S. 10: „Es müßte die unpaare Aus- stülpung an der Unterlippe, die man als Hypopharynx bezeichnet (Claus) sich von ihrem Ausgangspunkte abgelöst haben und mit dem Außenladen der Maxille in festen Verband getreten sein, Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1904. Bd.I. H.1 7 98 Karl W. Verhveff: Zur vergleichenden während dieser mit seinem Taster sich bis auf eine zarte Verbindungs- membran vom Stipes abgelöst hätte; ein sehr unwahrscheinlicher Vorgang.“ In Wirklichkeit zeigen die verbindenden Muskeln, daß dieses „Unwahrscheinliche“ wie wir oben sahen das allein Richtige ist. St.-T. erwähnt auf S.9 auch „zwei wasserhelle, vorstülpbare Bläschen oder Papillen, die am oberen Rande der Unterlippe von Japy& zu bemerken sind.“ Mich bestärkt diese Außerung in der Auffassung des Muskels mx meiner Abb. 28 als eines Rückziehers des erweiterten Endteiles des Speicheldrüsenganges. Auf die „untere Mundplatte* v. Stummers brauche ich nicht weiter einzugehen. H. J. Hansen hat 1893 in seinen Untersuchungen „zur Mor- phologie der Gliedmaßen und Mundteile bei Orustaceen und Insekten“ auf S.208 des Zoolog. Anzeigers auch Japyx behandelt und speziell unter N.39. Abgesehen davon, daß ich mir von Vergleichen zwischen Tierklassen die wie Crustacen und Hexapoden in keinem direkten phylogenetischen Zusammenhang stehen, keinen rechten Erfolg versprechen kann, [da es in der Regel zur Vermengung von Analogie und Homologie führt] steht Hansen ungefähr auf dem Boden der Anschauungen von Stummer-Traunfels, d.h. er hat den Maxillenbegriff ebenfalls unnatürlich gespalten wie jener Autor, findet daher selbst die „Maxillulen in ihren Basalteilen ziemlich abnorm gebaut.“ Hansens Untersuchungen sind gewiß für die Crustaceen sehr wertvoll, für die Insekten zu kurz und ungenau. V. Willem bespricht a.a. 0. 1899 S.84 „la bouche de Japyx solifugus“. Schon seine Abbildungen zeigen, dab er unsern damaligen Kenntnissen nichts Wesentliches hinzugefügt hat. Seine Abb, 4 auf Taf. XVI kann nur als Habituszeichnung dienen. Er findet die „dessins du memoire de Grassi peu explicites,* gibt aber selbst nichts Explizierteres. Seine Behauptung „les segments principaux et les segments basilaires des deux moities du labium sont soudes“ ist irrtümlich, er hat die einzelnen Elemente der Unterlippe über- haupt nicht alle gesehen. Die Styli hat er wie alle andern Autoren für Palpen angesehen. Stummers Arbeit und damit seine An- schauungen berührt er überhaupt nicht. Meine obigen Mitteilungen dürften gezeigt haben, daß die Mundteile der Japygrden, wenigstens in der Unterlippe, von denen der Oollembolen doch nicht unerheblich verschieden sind. Auf Folsoms schöne und ausführliche Unter- suchungen über Collembolen-Mundteile sei hier nur kurz hingewiesen. Zum Vergleiche mit den Strahlendrüsen der Japygiden er- innere ich an den Abschnitt der Arbeit V. Willems auf S. 85 über die „glandes salivaires et c&phaliques des Collemboles.“ Silvestri 1901 beschreibt in seinen „Materiali per lo studio dei Tisanuri* Bull. soc. entom. ital. die Mundteile des „Projapyx stylifer Cook.“ Abb.5 zeigt nur „tre appendici* an den inneren Coxalorganen der Maxillen, nach meiner Auffassung ein Larven- charakter. Von der Unterlippe gab er eine bessere Darstellung als die früheren Autoren, doch ist auch diese (selbst von Muskeln und Drüsen abgesehen) nicht ganz klar und vollständig. Er beschreibt Morphologie und Systematik der Japygiden. 99 „un mento ben distinto, due grandi lobi interni laminari oceupanti tutta la parte superiore del labro..* Ob die inneren Coxalorgane diesen „Projapyx“ fehlen, oder von Silvestri nicht gesehen wurden. kann ich nicht entscheiden. Die Hüften der Unterlippe beschreibt er als „palpigero trasversalmente trapezoidale.“ Börner schreibt auf S. 3 einer Arbeit über die „A,terygoten- Fauna von Bremen und den Nachbardistrikten* Bremen 1901: R.v. Stummer-Traunfels „hält mit Grassi die Collembolen für rückgebildete Thysanuren der Gruppe der Entotrophi, eine Ansicht die wohl sämtliche Forscher heutzutage vertreten dürften. Keines- wegs aber ist es, m. E. zu rechtfertigen, die Collembolen mit diesen als Entognathi den Eetognathi gegenüber zu vereinen“... . „der Bau der Mundwerkzeuge u.a. offenbart uns nur die phylogenetische Abstammung der Collembolen von den Entotrophi.“ Teilweise bin ich nach dem Obigen ja hiermit in Übereinstimmung, doch ist an eine direkte Ableitung der Collembolen von den Endotropha in keinem Falle zu denken, das zeigt einmal die schon genannte Ab- weichung der Mundteile der Endotropha namentlich hinsichtlich des Labiums und dann die Unmöglichkeit, die Hinterleiber der Collembolen (selbst bei den weitesten Konzessionen) auf diejenigen der Campodeiden oder Japygiden zurückzuführen. Man muß viel- mehr beide Ordnungen von Prothysanuren ableiten. * + II. Systematik. 1. Die Adolescentes. In meinem Aufsatze Nova Acta 1903 „über die Endsegmente des Körpers der Chilopoden, Dermapteren und Japygiden“ habe ich bereits einige allgemeine Mitteilungen zur Systematik der Japygiden gemacht, worauf verwiesen sei. In dieser Arbeit konnte ich auf den Objekten fußen, welche ich selbst auf mehreren Reisen erbeutet habe, namentlich in Österreich-Ungarn, Griechenland und Italien. Obwohl auch diese Formen nach Individuen und Arten nicht zahl- reich sind, da ja Japygöden in den meisten Gegenden, selbst der Mittelmeerländer, nicht so leicht aufzufinden sind und meist nur vereinzelt angetroffen werden, ist es doch immerhin mehr als das was bisher im Berliner zoologischen Museum aus dieser Gruppe vorhanden war. Die von mir gesammelten Objekte sind jetzt in den Besitz des Berliner Museums übergegangen. Abgesehen von der Klärung über die „/Projapygiden“ glaube ich einen Fortschritt in der Systematik durch die Erkenntnis ge- wonnen zu haben, daß Japy& solifugus im bisherigen Sinne keine besondere Art vorstellt, sondern Entwickelungsformen mehrerer, vielleicht einer großen Anzahl von Arten und daß in Ober- und Mittelitalien insbesondere „solöfugus“ die älteren Larven von 7* 100 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden „major“ vorstellt. Demgemäß muß der Name major fortfallen und solifugus im erweiterten und verbesserten Sinne genommen werden. Die Zangen geschlechtsreifer Japygiden sind nämlich aus- gezeichnet entweder durch unregelmäßige Bezahnung, (an jeder einzelnen Zange von vorne nach hinten), oder durch auffallende Asymmetrie, unter Anderm auch durch zwei Zähnchenreihen an einer der beiden Zangen (Abb. 42) oder durch besonders reiche Beborstung, übrigens auch durch besonders starke Chitinisierung und Pigmentierung. Die Zangen der solifugus-Unreifen dagegen, welche ich Ado- lescentes nennen will, haben alle diese Eigenschaften nicht, besitzen vielmehr innen gleichartig fein gezähnte Zangen und in der Mitte oder vor derselben an jeder Zange einen dreieckigen spitzen und vorragenden größeren Zahn, den ich den Adolescens-Zahn nenne. Wie gesagt sind diese Adolescens-Zangen symmetrisch, nur die Stellung der genannten großen Zähne ist mehr oder weniger asym- metrisch, an einer Zange etwas mehr vorne gelegen als an der andern. Silvestri hat a.a. O. in Abb. 17 die Adolescens-Zangen von solifugus annähernd richtig abgebildet. Derartige „solifugus“ findet man als kleinere zartere Induviduen aber nicht nur neben major, sondern auch neben africanus (vergl. Abb. 3 in meinem Auf- satze über die Endsegmente) und ich selbst habe sie gesammelt neben corcyraeus auf Korfu, neben dolinensis in der Herzegowina und neben graecus im Peloponnes. Wir würden also, wenn wir diese als eine besondere Art annehmen wollten, solche „solöfugus“ allerdings auffallend weit verbreitet finden und gleichzeitig, was noch viel wunderlicher wäre, keine Entwickelungsformen von allen diesen Arten kennen! Thatsächlich sind eben diese „solöfugus“ die für eine ganze Reihe von Arten gleichen oder doch wenig- stens äußerst ähnlichen Larven. Durch die Aufklärung des genannten Irrtums ergibt sich, daß auch die angeblich so weite Verbreitung von „solfugus“ irrtümlich ist. Ob nun diese Larven aus verschiedenen Ländern, welche ver- schiedenen Arten angehören, sicher unterscheidbar sind, muß ich vorläufig dahin gestellt sein lassen, zumal die Unterschiede, welche ich beobachtete, zu unbedeutend sind, um sichere Verwendung finden zu können. Bei Arten, welche einander ferner stehen, werden sich gewiß auch Larvenunterschiede feststellen lassen, ich hoffe, zumal wenn zahlreichere Stücke zum Vergleiche vorhanden sind, auf diesen Punkt später einmal zurückkommen zu können. Auf unreife Stücke aufgestellt sind offenbar die Arten Japyx indicus Oudemans und Japyas platensis Silvestri. Der Hinterrand des Öoxosternums des 1. Haupt-Abdominal- segmentes bietet Merkmale, welche zur Artunterscheidung sehr brauchbar sind. Wir finden hier jederseits ein ausstülpbares Coxal- organ und einen zierlichen Wimperbesatz an seinem Rande. Bei Japys graecus (Abb. 18) finden sich zwischen den großen Coxal- organen weiter innen noch zwei kleine cc, die auch eine Wimper- an ae Morphologie und Systematik der Japygiden. 101 gruppe besitzen. Zwischen diesen Nebenwimpergruppen in der Mitte steht ein Läppchen (d Abb. 19), welches eine Anzahl sehr kurzer Tastborsten trägt. E. Haase giebt a. a. O. Abb. 19 für J. gigas Brauer ebenfalls Nebenwimpergruppen an. Dieselben stoßen aber hart an die Wimperreihe der großen Coxalorgane, während sie bei J. graecus geringer an Wimperzahl sind und weit von den Letzteren getrennt. Auch hat E. Haase die Hauptcoxalorgane an der Ansatzstelle des großen Retraktors vollkommen eingeschnürt gezeichnet, was ich an den mir vorliegenden Arten nicht beobachtet habe. Den Mittellappen hat auch E. Haase ganz deutlich und in engstem Anschluß an die Coxalsäcke angegeben. 2. Bestimmungsschlüssel der Japygiden-Gattungen: A. Unterlippe ohne Styli, Coxosternum des 1., 2. und 3. Abdominal- segmentes hinten mit Coxalsäcken (der Thorax soll nur 2 Stigmenpaare besitzen). 1. Gatt. Parajapyx Silvestri (P. Isabellae Grassi). B. Unterlippe mit Styli, Coxosternum des 3. Abdominalsegmentes hinten ohne Coxalsäcke. Thorax mit vier Stigmenpaaren . C C. Hinterränder des 7. und 8. Tergites des Abdomen nach hinten als Zipfel oder Spitzen vorragend. Endlappen der äußeren Coxalorgane der Maxillen mit einer Anzahl von Sinnesstiften besetzt. Coxosternum des ersten Abdominalsegmentes mit Coxalsäcken, die am Rande einen Wimperbesatz führen. Rücken des Thorax und Abdomen mit mehr oder weniger zahl- reichen, langen Tastborten. Ungulum'!) zwischen den Krallen unten höchstens mit einem vorspringenden Höckerchen. Stigmen des 7. Abdominalsegmentes nicht auffallend grob. 2. Gatt. Japyx (Hal.) s. str. a) Coxosternum des 2. Abdominalsegmentes ohne Coxalsäcke, des 1. mit solchen deren Wimpersäume innen einen be- trächtlichen Teil des Hinterrandes frei lassen. 2a Untergatt. Japyx& mihi (hierhin solöfugus, africanus, dolinensis, Braueri, graecus, corcyraeus u. A.) b) Coxosternum des 2. Abdominalsegmentes mit einem Paar von Coxalsäcken, des 1. mit zwei (bis drei) Paaren, deren Wimpersäume gegen die Mediane hin den ganzen Hinter- rand außer dem Mittelläppchen einnehmen. 2b Untergatt. Megajapyz mihi (hierhin gigas Brauer) D. Hinterränder des 7. und 8. Tergites des Abdomen an den Hinterecken völlig abgerundet. Endlappen der äußeren 1) Vergl. meine Arbeit „Tracheaten-Beine, 4. und 5. Aufsatz“ Noya Acta d. kais. Akademie deutscher Naturforscher, Halle 1903, 102 Karl W. Verlioeff: Zur vergleichenden Coxalorgane der Maxillen völlig ohne Sinnesstifte. Coxo- sternum des ersten (und auch der übrigen) Abdominalsegmente ohne deutliche Coxalsäcke, jedenfalls ganz ohne Wimperbesatz. Rücken des Thorax und Abdomen ohne längere Tastborsten, fast nackt. Ungulum zwischen den Krallen unten mit zwei vorspringenden Höckerchen. Stigmen des 7. Abdominal- segmentes sehr länglich und auffallend groß, fast so lang wie die Styli. 3. Gatt. Heterojapyx Verh. n.g. (hierhin novaezeelandiae Verh. Anmerkung: Daß ich die „Projapygiden-Gattungen Silvestris „Projapyx“ und „Anajapyx“ für Jugendformen halte, habe ich be- reits ausgeführt. 3. Heterojapyz novaezeelandiae Verh. [= Japyx novaezeelandiae Verh. 1903 a. a.O. über die End- segmente u. Ss. w. — Japy& sp. in meiner Arbeit „über den Thorax der Insekten“ Nova Acta, Halle 1902.] Von den Zapfen oder Spitzen des Ungulum, welche zwischen den Krallen stehen, befindet sich eine (die gewöhnliche) oben, von den beiden unteren ist eine etwas kürzer und stumpfer als die andere. Der Hinterrand des 1. abdominalen Coxosternums läßt zwar keine deutlichen Coxalsäcke und keine Wimpersäume erkennen, be- sitzt aber dennoch eine einfache Borstenreihe, stärker als an den folgenden Bauchplatten. 4. Japya africanus Ka. Verh, ch. em. Coxosternum des 1. Abdominalsegmentes jederseits mit einem ziemlich breiten Coxalorgan, dessen Wimpersaum sehr zahlreiche Wimpern enthält. Nebenwimpergruppen und Mittelläppchen fehlen, Ungulum zwischen den Krallen oben mit vorstehendem spitzen Zähnchen, unten ohne solches. 5. Japy& chilensis Verh. Auch bei dieser Art sind die Außenladen der Maxillen mit einer Anzahl von Sinnesstiften besetzt. Uber das 1. Coxosternum gibt das einzige vorliegende defekte Stück keine Auskunft, auch verschiedene andere Punkte vermochte ich bei dieser Art deshalb nicht zu entscheiden. 6. Japyx dolinensis n.sp. Lg. des Körpers 14 mm, der Zangen 1 /,—2 mm. 91 1 n ) 7) 12 [s ) ” n 1 Il N? / ) n „ 10 ) n ) 1 ’4 n 1 3 ) n n 8 la n n n /4 n Morphologie und Systematik der Japygiden. 103 Beborstung am Rücken zerstreut aber lang, Bauch viel reich- licher beborstet, namentlich am Abdomen. Pronotum hinter den Schrägleisten mit jederseits 4 Tastborsten. Cyklomer unten vorne mit 6+6 langen Borsten in 2 Reihen, oben zwischen den oberen Längskanten nur mit 2+2 großen Tastborsten. Hinterrand mit querem, schwach vortretendem Lappen. Antennen mit 31 +32 oder 32-+32 Gliedern, die mit zweierlei Borsten besetzt sind, zerstreuten sehr langen und dichter stehenden kurzen, welche letzteren aber erst vom 6.—7. Gliede auffallender werden. Am 5. und 6. Gliede steht unten ein feines, wenig auf- fallendes Hörhaar. Die Läppchen an den Mündungen der Speicheldrüsen sind drei- eckig, spitz und ragen nach innen vor. Innere Coxalorgane der Unterlippe stark abgesetzt (Abb. 33). Ungulum der Beine nur oben zwischen den Krallen mit vor- stehendem spitzen Zapfen, nicht unten. Mikrosternum (Abb. 17) hinten mit zitzenförmigem Zapfen gegen das Prosternum gerichtet. in der Mitte mit 2-1-2 längeren Tastborsten. Tergit des Crypto- und Stenothorax und des Promedialsegmentes mit je 2 großen Tast- borsten im Mittelgebiet, Crypto- und Stenosternit mit 5+5 (6+6), Sternit des Promedialsegmentes mit 4--4 großen Tastborsten. Coxalorgane des 1.abdominalen Coxosternum mit breiten Wimper- rändern, welche zahlreiche, dicht und unregelmäßig mehrreihig stehende Wimpern enthalten. Jedes Wimpergebiet ist noch etwas breiter als der mittlere wimperlose Teil des Hinterrandes. Letzterer ist jederseits deutlich abgesetzt, dicht ziemlich lang beborstet, aber ohne Nebenwimpern oder Porenläppchen. Hinterecken des 6., 7. und 8. Abdominaltergites mit nach hinten ragenden Vorsprüngen (Abb. 43), der des 7. stumpf und schwach gebogen. Zangen (Abb. 35) zerstreut lang beborstet, rechte Zange vor der Mitte mit stumpfem Innenzahn, davor mit 2 stumpfen Höckern, dahinter nur schwach gekerbt. Linke Zange mit zwei scharfen Rändern, der obere vor der Mitte stumpfwinkelig eingebuchtet, vor der Bucht mit zwei, hinter ihr mit einem Höckerchen, der untere Rand besitzt vor der Mitte 5—6 Knötchen, in der Mitte eine vor- ragende stumpfe Ecke, dahinter ist der nach innen geschwungene Rand glatt. Adolescens: Lg. des Körpers 5!/;, mm ohne Zangen. 27-27 Antennenglieder an denen die Verschiedenartigkeit der Tastborsten noch nicht auffällt. 1. Coxosternum jederseits mit Coxalorgan, dessen Sack (ähnlich Abb. 37) durch den Retraktor in zwei Teile abgesetzt erscheint, während am Rande nur wenige große Wimpern stehen, die Tastborsten sehr ähnlich erscheinen. Mittleres Randgebiet ohne Auszeichnung. 2.Coxosternum einfach. Zangen symmetrisch, auch hinsichtlich der großen Zähne, übrigens nach außen gesperrt. 6. Tergit ohne Fortsätze, 7. und 8. wie bei graecus. Vorkommen: Zwei schöne Stücke erbeutete ich in einer Höhlendoline der Schuma, in der Südherzegowina unter tief in 104 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden Humus gebetteten Kalkblöcken. Außerdem fand ich ein Stück in einem Fichenbuschwald bei Konjsko, unweit der montenegrinischen Grenze, ein viertes in Radobolja bei Mostar und einen Adolescens bei Jablanica in der nordwestlichen Herzegowina (28. IV.). 7. Japyx Braueri n.sp. Körper 10 mm Ig., die Zangen 1 mm. Eine mit dolinensis sehr nahe verwandte Form, deren Unter- schiede von jener anzugeben genügen kann: Zapfen des Mikrosternum etwas kürzer. Antennen 30 gliedrig. Die Wimpergebiete des 1. Coxosternum sind sehr breit, merklich breiter als das Mittelgebiet zwischen ihnen. Dieses Mittelgebiet ist deutlich abgesetzt, nur mit 1—2 Reihen mittellanger Tastborsten versehen, hinten mit vorragendem Läppchen, das einige Poren mit kurzen Börstchen trägt und ein gelbliches, mit sehr feinen Wärzchen besetztes Feld. 6.—8. Abdominaltergit mit Fortsätzen, die aber (Abb. 44) an dem 7. und 8. wesentlich schwächer sind als bei dol- nensis. Zangen (Abb. 39—40) und Cyklomer wie bei jenem. Daß dieses Stück geschlechtsreif ist, beweisen die Eiröhren deren eine Abb. 41 vorführt. Vorkommen: Nicht weit vom westlichen Ufer des Neusiedler- sees fand ich ein 2 unter einem Steine. Diese Form ist zweifellos dieselbe, wie jene, welche F. Brauer als solifugus von Wien ver- zeichnet hat und über welche er in seiner Beschreibung des J. gigas (1869, Wien, Verh. der zool. botan. Ges.) sagt: „Wurde von mir schon vor 15 Jahren bei Wien in der Erde um Föhren (Pinus austriaca) auf- gefunden.“ Daß F. Brauer diese Art für solifugus hielt, erklärt sich wahrscheinlich daraus, daß ihm die bis noch vor Kurzem nicht richtig aufgefaßten Adolescentes vorlagen. Auch sind manche feinere Unterscheidungsmerkmale der Japyx-Arten bisher nicht beachtet worden. 8. Japyx Grassii n.Sp. Lg. des Körpers ohne Zangen 8'/; mm, der Zangen 3/,mm, Antennen mit 41+41 Gliedern, das 4.—6. Glied unten mit einem sehr feinen in großem Porus stehenden Hörhaare. Das 3. Glied an entsprechender Stelle mit einem nur etwas kleineren Porus, der keine Borste führt. Fühler im ersten Drittel auffallend dicker als im 2. und 3. Behaarung von zweierlei Art, zerstreute, sehr lange Tastborsten und dicht stehende kürzere, letztere erst vom 6.—7. Gliede anfangend. Sternit der Unterlippe (Mentum) vorn abgerundet dreieckig zwischen die Hüften ragend. Innere Coxalorgane der Unterlippe deutlich abgesetzt. Mikrosternum hinten mit deutlichem, aber kurzem Zapfen vorragend. Beborstung des Rumpfes der von dob- nensis sehr ähnlich, also lang, aber oben zerstreut, unten dichter. Morphologie und Systematik der Japygiden. 105 1. Coxosternum des Abdomens mit 2 breiten Coxalorganen, deren Wimperränder so breit sind wie der mittlere Raum zwischen ihnen. Die Wimperränder bestehen aus einer Reihe sehr langer Wimpern, zwischen denen andere äußerst kurze stehen. Das Mittelfeld besitzt nur eine Reihe längerer Tastborsten und da- hinter ein Läppchen mit wenigen sehr kleine Börstchen führenden Poren. [Bei dolinensis und Braueri sind die Wimpern kürzer und stehen viel gedrängter, sodaß man nicht von einer Reihe sprechen kann, vielmehr von mehreren unregelmäßigen, wobei kurze, mittel- lange und lange Wimpern zu unterscheiden sind.] Hinterecken des 6. Tergit nur mit schwachen stumpfen Zipfeln vortretend, das 7. Tergit mit breiten, dreieckigen Lappen nach hinten ragend, deren Ende eine schmale Spitze bildet. Das 8. Tergit mit den Hinterecken deutlich aber nicht stark vorragend. Dorsaler Hinterrand des Cy- klomer mit schwachem Lappen in der Mitte. Beide Zangen (Abb. 45) innen mit deutlichen abgerundeten Zähnchen, die linke am Grunde mit 2 Reihen über einander (in der Abb. ist die untere Reihe etwas abgerückt gezeichnet), mit einem großen dreieckigen Zahn in der Mitte und 2Zähnchen hinter der Mitte, welche etwas größer sind als die kleinen. Auch an der rechten Zange befinden sich drei größere Zähne, aber weiter grundwärts gelegen, daher der mittlere der rechten beinahe dem ersten der linken gegenübersteht. Sonst ist auch diese Form mit dolinensis ziemlich nahe ver- wandt und stimmt mit ihr in vielen Punkten überein. Vorkommen: Das einzige vorliegende Stück (anscheinend ein g‘) sammelte ich 17. IV. in einem unweit Trebinje liegenden Eichen- wald in der südherzegowinischen Peträa. Ich widme es B. Grassi, dem wir die meisten bisherigen Mitteilungen über Japygiden ver- danken. 9. Japyx graecus n. Sp. Körper bis 22mm I1g., die Zangen bis 2 mm. Rücken und Bauch deutlich und ziemlich dicht beborstet aber der Rücken ohne die langen und kräftigen Tastborsten der Arten dolinensis, Braueri und (rrassü. Die Seiten des Abdomens aber sind etwas mehr behaart. Im Gegensatze zum übrigen Rumpfe ist die Beborstung am Cyklomer und den Zangen reichlich und lang, auch das 7. und 8. Abdominalsegment sind seitlich und unten stärker behaart als die vorhergehenden. Antennen etwa 7 mm Ig., ziemlich gleichmäßig, dicht und lang behaart, 59+58, oder 58+58 gliedrig, in der Grundhälfte dick, gegen das Ende allmählig peitschenartig verdünnt. 3. Glied unten vor dem Endrande mit einer auffallend kräftigen und sehr langen Tastborste. 4.—6. Glied wieder mit feinem Hörhaar unten, das in ziemlich weitem aber zwischen den Tastborsten wenig auffallenden Porus steht. Ein ähnlicher Porus, wieder ohne Haar, steht auf dem 3. Glied an einer Stelle, die mit jenen drei Poren ungefähr in 106 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden einer Linie liegt. Mandibeln mit 5 scharfen, deutlich abgesetzten Spitzen. ni (Mundteile vergl. sonst in Abb. 23—31.) Die inneren Coxal- organe des Labiums sind weniger deutlich abgesetzt als bei den 3 vorigen Arten. Das Mikrosternum ragt hinten wieder zapfenartig vor, ist aber nach vorne stärker verbreitert als bei dolinensis (fast so wie bei coreyraeus Abb. 15). In der Mitte trägt das Mikrosternum eine Querreihe von 6-+6 größeren Tastborsten. (Bei dolinensis und Verwandten sind nur 2+2 oder 3+3 Tastborsten am Mikrosternum quergestellt, wie Abb. 17 zeigt.) Sternite des Stenothorax und Cryptothorax mit viel zahlreicheren Borsten als bei der dolinensis- Gruppe, am (vorderen) Sternit des Stenothorax stehen jederseits über 20 Tastborsten in 2 unregelmäßigen Reihen, am hinteren (interkalaren) Sternit gibt es etwa 15+15 Tastborsten in regelmäßiger Reihe, (Vergl. dagegen Abb. 20 von coreyraeus.) Pronotum reichlich und mäßig lang beborstet, ober ohne die großen Borsten der dolinensis- Gruppe. Ebenso sind Steno- und Cryptonotum statt mit 2 großen mit zahlreichen mittellangen Borsten besetzt. Auch die Behaarung der Beine ist reichlich, Ungulum zwischen den Krallen nur oben mit Spitzhöcker. Coxosternum des 1. Abdominalsegmentes mit 2+ 2 Coxalsäcken, einem großen äußeren und einem viel kleineren inneren Paar. Das äußere Paar besitzt einen Wimpersaum, der (Abb. 18 coa) aus zahl- reichen, mäßig langen, dicht und unregelmäßig mehrreihigen Wimpern besteht. Das innere Paar weist nur eine kleine Gruppe von etwa 20 Wimpern auf (Abb. 18 und 19 c), welche von den äußeren Coxal- organen ein beträchtliches Stück entfernt stehen. Zwischen diesen Nebenwimpergruppen steht ein deutliches Mittelläppchen d, welches über ein Dutzend mit feinen Börstchen bewehrter Poren trägt. Vor den Auszeichnungen am Hinterrande ist das 1. Coxo- sternum ziemlich lang und dicht beborstet, in der Vorderhälfte länger aber zerstreuter. Das Sternit des Promedialsegmentes besitzt 2 un- regelmäßige Reihen mittellanger Tastborsten. Hinterecken des 6. Abdominaltergites mit kurzen nach hinten gerichteten Spitzen, des 7. mit breiten dreieckigen Lappen, die in einen ziemlich langen, spitz endenden Zipfel ausgezogen sind, des 8. mit kurzen aber deutlichen Vorragungen. Stigmen des 7. A.- Segmentes größer als des 6. aber nicht auffallend groß und nicht in die Länge gezogen. Cyklomer zwischen den oberen Seitenleisten, namentlich seit- lich innen von denselben mit zahlreichen kräftigen Tastborsten, am Hinterrande mit ziemlich starkem Mittellappen. Die Zangen (Abb.42) sind ebenfalls reich und lang beborstet und die linke besitzt wieder zwei Zähnchenkanten. Adolescentes die höchst wahrscheinlich hierhin gehören und „solifugus“-Zangen besitzen, sind 5—6 mm lg. und haben 28 gliedrige Antennen, an denen die Hörhaare noch nicht erkennbar sind. Die Beborstung ist noch spärlicher, sowohl an den Fühlern als am Morphologie und Systematik der Japygiden. 107 übrigen Körper. Auch hier sind am 1. Coxosternum die Wimpern nur einreihig und die kleineren inneren Coxalorgane fehlen noch ebenso wie das Mittelläppchen. Die Hinterecken des 6. Abdominal- tergit sind noch völlig zugerundet, die des 7. und 8. haben Vor- sprünge, die des 7. sind aber ganz bedeutend schwächer als bei den Erwachsenen, nämlich nur so groß als bei diesen die Fortsätze des 6. Die Zangen stehen etwas weiter nach außen und sind voll- kommen symmetrisch. Vorkommen: Die schöne stattliche Art erbeutete ich bei Nauplia und in den Ruinen der Cyklopenburg Tiryns unter Steinen, 3 Adolescentes bei Lampiri. O.F. Cook hat aus Attika in den Proc. Ent, Soc. Washington 1899 S. 222—26 u. A. einen Japyw athenarum und von Kreta einen J. creticus beschrieben, aber vollkommen ungenügend, da nichts weiter als die Zangen erörtert werden und selbst diese nicht ein- mal vollständig, die Namen sind daher einzuziehen. 10. J. coreyraeus n. Sp. Körper ohne Zangen 17—18 mm I1g., Zangen nur I mm. Antennen 38—40gliedrig, gegen das Ende nur allmählig ver- dickt, in der Grundhälfte daher nicht auffallend geschwollen. Be- borstung reichlich und auf zweierlei Art, kurze und lange Tastborsten, die langen Tastborsten stehen aber am 1.—7. Gliede spärlich zer- streut, auch die kurzen sind hier spärlich. Hörhaare unten am 4.—6. Gliede in großem Porus, auf dem 3. Gliede fehlt der Porus. Innere Coxalorgane des Labiums namentlich nach hinten wenig abgesetzt. Mikrosternum mit breit dreieckiger Hinterhälfte, daher nach hinten verhältlich wenig vorspringend, in der Mitte querüber nur mit 2-+2 großen Tastborsten. (Abb. 15.) Mikronotum nur vorne mit dem Kopf artikulierend, hinten nicht gelenkig mit dem Pronotum verbunden, sondern angewachsen, die mittere Verdickung schmal. Seitenleisten des Pronotum verkümmert. Borsten desselben spärlich aber lang. Thorax unten zerstreut aber ziemlich lang be- borstet, Borsten des Steno- und ÜUryptosternum wie bei dolinensis. Sternit des Promedialsegmentes nur mit einer Borstenreihe. Be- borstung des 1. Coxosternum wie bei graecus, aber spärlicher. Die inneren kleinen Coxalorgane fehlen, ebenso das Mittelläppchen. Die äußeren haben einen breiten Wimpersaum, dessen Wimpern ziemlich lang sind aber nur mäßig dicht stehen. Hinterecken des 6. Abdominaltergit vollkommen abgerundet, des 7. mit breiten, dreieckigen, nach hinten gerichteten Lappen, welche in eine ziemlich lange und dünne Spitze ausgezogen sind. Hinten am 8. Tergit finden sich kurze dreieckige Fortsätze. Uyklomer teils kurz, teils lang beborstet, die oberen Seitenleisten fehlen voll- ständig. Oben jederseits findet sich eine Anzahl langer Tastborsten. Der Lappen der Hinterrandmitte ist verhältlich groß, ragt deutlich vor und ist seitwärts abgerundet. Die Zangen (Abb. 38) sind weit 108 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden gedrungener als bei den vorher erörterten Arten und haben, von dem hakig eingebogenen Ende abgesehen, einen fast geraden Innen- rand, der etwas unregelmäßig grob höckerig gezähnt ist. Die Zangen sind fast vollkommen symmetrisch, stark chitinisiert und mit z. T. langen Borsten namentlich außen besetzt. Adolescens von 6'/,mm Lg. besitzt wieder symmetrische „solifugus“ -Zähne und 28 gliedrige Antennen, deren Beborstung schwächer ist als bei den Erwachsenen, auch fehlen die Hörhaare. Das 1. Coxosternum besitzt an den Coxalsäcken bereits einen zier- lichen Wimperbesatz, in einer bis zwei Reihen angeordnet. Hinter- ecken des 6.—8. Tergit wie bei den Erwachsenen, doch sind am 7. und 8. die Fortsätze schwächer, namentlich fehlen am 7. die lang ausgezogenen Fortsätze. Vorkommen: Die Art sammelte ich im Frühjahr auf Korfu Ri Kastrades in dicht mit Gestrüpp verwachsenen Gebüschen unter teinen. 11. J. solifugus Haliday, Verh. char. em. [= J. major Grassi var.] [= J. major Grassi, Silvestri sp.] Silvestri, welcher in seinen schon erwähnten „Materiali* 1901 und anderwärts hinsichtlich der Artcharakterisierungen nichts grund- sätzlich Neues gebracht hat und überhaupt nur ganz ungenaue Artbeschreibungen liefert (Gliederzahl der Antennen, gröbste Be- borstungsverhältnisse, und Zangenbeschreibung, Tergitfortsätze und Größe), hat den major Grassi zu einer selbständigen Art machen wollen, was aber nicht statthaft ist, da eben der bisherige „solifugus“ sich auf Entwickelungsformen bezieht. Silvestris Abb. 33 der Zangen ist ziemlich gut und stimmt überein mit den Zangen der Tiere, welche ich in Buschwäldchen bei Mailand gesammelt habe. Als besonders charakteristisch für diesen echten solifugus kann also die starke Asymmetrie der Zangen gelten und die tiefe Einbuchtung in der Hinterhälfte der rechten Zange. Über die von mir in Oberitalien gesammelten Stücke bemerke ich noch Folgendes: Antennen 36-gliedrig, gegen das Ende allmählig dünner werdend, mit zweierlei Beborstung, aber nicht besonders dicht beborstet. 4.—6. Glied unten mit Hörhaar, 3. mit einfachem Porus. Mikro- sternum mit 2-+2 großen Tastborsten, hinten mit gegen die Basis breit dreieckigem Fortsatzteil. Beborstung des Thorax ungefähr wie bei dolinensis, namentlich kommen auch am Tergit von Steno- thorax, Cryptothorax und Promedialsegment außer den kleinen Borsten je zwei große, in der Mitte stehende Borsten vor, Die Wimpern der Coxalorgane des 1. Coxosternum sind ziemlich lang und unregel- mäßig zweireihig angeordnet. Wimpernebengruppen und Mittel- läppchen fehlen. Die Beborstung des 1. Coxosternum ist spärlich, meist größere Zerstreute, vor dem Hinterrande kleinere, etwas Morphologie und Systematik der Japygiden. 109 dichter stehend, aber auch diese im Verhältniss zu andern Arten spärlich und nur in 1-2 Reihen angeordnet. Hinterecken des 6. Abdominaltergit abgerundet, des 7. mit drei- eckigen Fortsatzlappen, welche in eine scharfe und durch eine Naht gelenkig vom Grunde abgesetzte Spitze ausgezogen sind. 8. Tergit an den Hinterecken mit kurzen Fortsätzen. Stigmen des 7. Ab- dominalsegmentes rundlich. Cyklomer mit deutlichen oberen Seiten- kanten und zwischen denselben dorsal mit nur 2-+2 langen Tast- borsten. Hinterrandmittelläppchen wenig vorragend. Einen Adolescens mit 28 Antennengliedern fand ich bei Salö am Gardasee. Die Wimpern am 1.Coxosternum sind jederseits einreihig und weniger zahlreich, die oberen Seitenleisten am Cy- klomer fehlen noch. 7. und 8. Tergit mit Hintereckenfortsätzen, die des 7. sind aber noch kurz und stumpf und entbehren der auf- gesetzten Spitze. 12. Neue Merkmale, Im Vorigen habe ich eine ganze Reihe systematisch neuer Merk- male verwandt und glaube dadurch eine systematisch vertiefte Untersuchungsbasis gewonnen zu haben. Ich hebe hier noch folgende Merkmale als beachtenswert und oben von mir mehr oder weniger benutzt hervor: 1. verschiedene Beborstung und Gestalt der Antennen, Vor- kommen von Hörhaaren, 2. Gestalt und Beborstung des Mikrosternum, 3. kleine Unterschiede an den Mundteilen, 4. Beborstung von Stenothorax, Uryptothorax und Promedial- segment, 5. Vorkommen von inneren Coxalorganen und einem Mittel- läppchen am 1. Coxosternum, 6. Größe, Menge und Stellung der Wimpern sowohl wie der Tastborsten des 1. Coxosternum, 7. Form der Hinterecken des 6. und 8. Abdominaltergites (nicht nur des bisher allein verwandten 7.). 8. Vorkommen oder Fehlen von Längsleisten am Cyklomer und Verteilung der Borsten auf demselben. 9. Ausbildung des dorsalen Mittelläppchens am Hinterrande des Cyklomer, 10. Fortsätze des Ungulum zwischen den Krallen. Auf die Zangen besonders hinzuweisen ist nicht notwendig, nachdem dieselben bisher in ganz überwiegender Weise benutzt wurden. Die Zahl der Fühlerglieder ist ein wichtiges Merkmal, das aber erst dadurch ins rechte Licht gesetzt worden ist, dab durch Feststellung der Adolescentes die Gefahr solche als reife Stücke und neue Arten zu beschreiben, bedeutend vermindert ist. 110 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden 13. Schlüssel als Hülfe zur Bestimmung der mir genauer Qeub bekannten Japyx-Arten (Untergatt. Japyx m.): A. Antennen bei Erwachsenen mit mehr als 53 Gliedern C B. C. Das 6. Abdominaltergit mit völlig abgerundeten Hinterecken. Antennen weniger als 50 Glieder E Zwichen den oberen Seitenkanten des Cyklomer stehen dorsal nur wenige Tastborsten. Linke Zange in der Grundhälfte mit starkem Zahn. Antennen 53-gliedrig J. chilensis Verh. . Das 6. Abdominaltergit besitzt deutliche Fortsätze an den Hinterecken. Zwischen den oberen Seitenkanten des Cyklomer stehen dorsal zahlreiche, z. T. recht lange Tastborsten. Linke Zange in der Grundhälfte ohne besonders starken Zahn. An- tennen 58—59 gliedrig. J. graecus Verh. . Hinterecken des 6. Abdominaltergit völlig abgerundet G . Diese Hinterecken mit Vorsprüngen L . Zangen sehr gedrungen und symmetrisch, ohne größere Zähne. Obere Seitenkanten des Cyklomer fehlen. Mikrosternum mit 2+2 großen Tastborsten. Antennen 38 — 40 gliedrig. J. corcyraeus Verh. . Zangen nicht auffallend gedrungen und im Übrigen asym- I: metrisch . Mikrosternum mit 2+2 großen Tastborsten. An den Hinter- ecken des 7. Abdominaltergit sind spitze Fortsätze durch eine Naht von den übrigen Lappen abgesetzt. Stenosternum und Cryptosternum mit 5+5 und 4-+4 Tastborsten. Antennen 34—36 gliedrig. J. solifugus Hal. [= major Gra.] . Mikrosternum mit 4+ 4 großen Tastborsten. Steno- und Crypto- sternum mit etwa 9+9 und 10+10 Tastborsten. Hinterecken des 7. Abdominaltergit mit spitzen, aber sonst nicht abgesetzten Fortsätzen. Antennen 40—48 gliedrig. J. africanus Ka. [Verh.] . Coxalorgane des 1. Haupt-Abdominalsegmentes mit einer Reihe recht langer Wimpern, dazwischen nur sehr kleine. Zangen in der Hinterhälfte innen deutlich gezahnt. Antennen 41 gliedrig. J. Grassii Verh. . Coxalorgane des 1. Haupt-Abdominalsegmentes mit zahlreichen, unregelmäßig mehrreihigen Wimpern von verschiedener Länge, auch mittellange. Zangen in der Hinterhälfte innen nicht ge- zahnt. Antennen 30—32 gliedrig. . Das 7. und 8. Abdominaltergit mit kräftigen Fortsätzen. 1. Coxo- sternum des Abdomens vor dem mittleren Teile des Hinter- randes dicht und ziemlich lang beborstet, ein Porenläppchen fehlt. Antennen 31—32 gliedrig. .J. dolinensis Verh. . Das 7.und 8. Abdominaltergit mit schwachen Fortsätzen. 1.C0xo- sternum des Abdomens vor dem mittleren Teile des Hinter- randes nur mit 1—2 Reihen ziemlich langer Borsten, ein Mittel- Morphologie und Systematik der Japygiden. Trt läppchen mit einigen Poren ist vorhanden, hinten ein gelb- liches Feld mit sehr feinen Wärzchen. Antennen 30 gliedrig. J. Braueri Verh. Ausdrücklich sei betont, daß diese Übersicht nur ein Hülfs- mittel zur Bestimmung sein kann; aber unmöglich ist eine sorg- fältige Determinierung, ohne genaue weitere Vergleiche, mit Be- nutzung der Diagnosen. Berlin, 28. August 1903. Erklärung der Abbildungen. Taf.l. Abb.1 und 2 Japyx graecus Verh. n. sp. 1. Das 3. Abdominalsegment, halb, auseinandergeklappt, 2. das 7. Abdominalsegment, ebenso. Abb.3 und 4 Heterojapyx novaezeelandiae Verh. 3. Coxosternum des 7. Abdominalsegmentes, rechts daneben die vor demselben befindliche und von ihm abgetrennte Bauchplatte des Ursegmentes. 4. Tergit des 9. Abdominalsegmentes, ohne seine in natura nach unten umgebogenen, damit verwachsenen und nur schwach abgesetzten Pleurocoxite, unten ein zugehöriges Pleurocoxit, das bei xy von dem Tergitstück abgerissen ist. Abb.5 und 6 Japyx africanus Ka. (Verh.). 5. Bauchplatte (Coxosternum) des 5. Abdominalsegmentes und die des vorangehenden Ursegmentes, in natürlichem Zusammenhang, davor der Hinterrand der 4. abdominalen Bauchplatte. 6. Tergite des 5. und 6. Abdominalsegmentes, nebst Muskulatur und zwei Ursegmenttergiten. Abb.?7 Japyx graecus Verh. Hälfte des 8. Abdominalsegmentes von unten ge- sehen, dahinter ein Pleurocoxit des 9, Segmentes. Abb.8 Japyx dolinensis Verh. Tergit des 1. Abdominalsegmentes und des Pro- medialsegmentes prm D. Abb.9 Japyx coreyraeus Verh. Hinterhälfte des Coxosternums des 1. Abdominal- segmentes. Abb. 10—14 Japyx africanus Ka. (Verh.). 10. Tergite des Thorax und der vordersten Abdominalsegmente, rechts ist die Lage der Stigmen angedeutet (4 thorakale und 2 abdominale). 11. ein jüngeres Individuum, von unten gesehen, die 3 letzten Ab- dominalsegmente sind fortgelassen. Man sieht die hauptsächlichsten ventralen Muskeln. « Mikrothorax, 8 Stenothorax, y Cryptothorax. 112 Karl W. Verhoeff: Zur vergleichenden 12. ein isoliertes Stenonotum, am Vorderrande zwei Longitudinalmuskel, 13. Cryptosternum, Stigmen des Oryptothorax und anstoßende Inter- kalarsegmentsternite. 14. Stemit des Promedialsegmentes und anstoßende Teile. Tafel II. Ahb.15 Japyx corcyraeus Verh. Mikrosternum und Nachbarteile, HK Hinter- kopfgebiet. Abb. 16 und 17 Japyx dolinensis Verh. 16. Pronotum, Mikronotum und Hinterkopf, von oben gesehen. 17. Mikrosternum nebst Muskeln und angrenzenden Teilen. Abb. 18 und 19 Japy.c graecus Verh. 18. Hälfte der Hinterrandpartie des 1. Abdominalsegmentcoxosternums ccd, mediane Läppchen, 19. die medianen Läppchen stärker vergrößert, bei a einige der ge- wöhnlichen Tastborsten des Sternit. Abb. 20 und 21 Japyx corcyraeus Verh. n. sp. 20. Stenothorax und Mesothorax, auseinandergebreitet, 21. Cryptothoray und Metathorax auseinandergebreitet, diese Abbildung bildet nach unten die Fortsetzung zur vorigen. Abb. 22 Heterojapyx novaezeelandiae Verh. &. Sternit des 9. Abdominalsegmentes mit Genitalpapillen A und den End- abschnitten der Geschlechtswege, aa sehr kurzer ductus ejaculatorius, vess vesicae seminales, bc Stück des vas deferens. Abb. 23—27 Japyz graecus Verh. n. sp. 23. eine Maxille nebst anstoßenden Teilen des Tentorium und Hypo- pharynx. Die Maxillenkämme sind verdeckt. 24. zwei Maxillenkämme stark vergröß. (Leitz Oc.1, Obj. 6), 25. eine Innenlade der Maxillen, Vergröß. ebenso, r zartes, fein ge- zähntes Nebenblatt. 26. ein Vordermaxilienstamm mit Innenlade und Kämmen. 27. ein Unterkiefer ohne Kämme und ohne Stammgrundhälfte. Tafel II. Abb. 28—31 Japyx graecus Verh. n.sp. 28. Die Unterlippe von unten gesehen, Die Beborstung ist nur auf einer Seite angegeben, auf dem Backenstück B überhaupt fort- gelassen. ri ist eine Pigmentsichel, welche den inneren Teil der hinteren Strahlendrüse drI umgibt. A häutiger Trichter, in welchen der Kanal spdg der Speicheldrüse einmündet. V Sternit, auf welchem vorne die Unterlippenfüße aufsitzen, deren Telopodit (Taster) pal eingliedrig ist. mdv dorsoventraler Muskel. dr vordere Strahlen- drüse, spd. eingerollte Speicheldrüse. Links ist nur diese Drüse, rechts nur ihr Ausfuhrweg angegeben. .. WREBTT% Morphologie und Systematik der Japygiden. 113 29. Endhälfte eines äußeren Coxalorganes der Unterlippenfüße, von oben gesehen. L Lappen an der Speicheldrüsenmündung. 30. Partie aus einer Strahlendrüse, a deren Zellen, b Strahlen. 31. Äußeres Coxalorgan und Telopoditlappen, drx Mündungsspalt der vorderen Strahlendrüse. Abb. 32 Heterojapyx novaezeelandiae Verh. Außenlade einer Maxille. Abb.33 Japyx dolinensis Verh. n. sp. Hälfte der Endgebiete der Unterlippe, von unten gesehen. Bezeichnung wie bei Abb. 28. Abb. 34 Japyx chilensis Verh. Verbindung zwischen Maxillencardo und Peeein (die Muskeln sind durch Maceration entfernt). Abb. 35 J. dolinensis Verh. n. sp. Cyclomer und Zangen, von oben gesehen. Abb. 36 J. solifugus Hal. (‚„major‘‘ Grassi) ebenso. Abb.37 J. solifugus Hal. Adolescens, Stück des 1. abdominalen Coxosternums. Abb. 38 J. corcyraeus Verh. n. sp. Zangen von oben gesehen. Abb.39 J. Braueri Verh. n. sp. ebenso. Abb. 40 Derselbe, die Grundhälfte der linken Zangen, von unten ges. Abb.41 Eine Eiröhre desselben Tieres. Abb. 42 J. graecus Verh. n.sp. Zangen von oben gesehen, Abb. 43 J. dolinensis Verh. n.sp. Hinterecken des 6. 7. und 8. Abdominaltergites. Abb.44 J. Braueri Verh. ebenso. Abb. 45 J. Grassü Verh. n. sp. Zangenbezahnung. Allgemein gelten folgende Abkürzungen: cost = Coxosternum, D = Tergite der Hauptsegmente, iv = Sternite id = Tergite der Urzwischensegmente, ipl = Pleurite coa == Coxalorgane, pl = Pleurenstücke, co... = Hüfte, st = Stigmen, pal = Telopodit (Palpus), sty = Stylus, dr = Drüsen, spd = Speicheldrüsen, car = Cardo, mk, ka, qk = Leisten, vp und vpx = Vorplatten der Hauptsternite, icao — Interkalare Sternite, icad — Interkalare Tergite, Tt = Trochantin, Hk = Hinterkopf, Pr == Prothorax, Cry = Cryptothorax, Mes = Mesothorax, Sten = Stenothorax, Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1904. Bd.I. H.1. 8 114 Karl W. Verhoeff. Met == Metathorax, cfu = costa furecillata, Kantengabel, pd a = pedi :ulus anterior, Vordorstiel, pd p = pediculus posterior, Hinterstiel, Hk = Maxillenhaken, et 00x18, m, m! u.s.w. = Muskeln, ml = Longitudinalmuskeln, mh == Hinterrandmuskehn, ms = Seitenmuskeln, mcoa —= Coxalorganmuskeln, dvm = dorsoventrale Muskeln, w (Taf. VI) = Grundbügel der Zangen, 0oG = obere nord } age der Zangen. Über Dermapteren. 5. Aufsatz: Zwei neue Gruppen. Von Karl W. Verhoeff (Berlin). (Aus dem Berliner zoologischen Museum). 1. Fam. Allostethidae n. fam. (Eudermaptera-Diandria). Augen nicht auffallend vortretend, Hinterkopf nicht aus- geschnitten, Scheitel ohne vertiefte Rinne. Antennen etwa 24 gliedrig, das 4. und 5. Glied kugelig. 1. Antennenglied nicht bis zum Hinter- rande der Augen reichend, sondern nur etwa bis zur Mitte derselben. Pronotum mit seiner Hinterrandduplikatur weit über den Grund der Elytren greifend. Elytren mit Nahtrand und deutlicher Stachelrippe. Flügel meist mit Schuppe vorragend, wenn nicht, sind doch immer Flügelstummel vorhanden. Metanotum mit Rinne und Doppelbürste. Pseudonotum höchstens halb so lang wie das Metanotum, manchmal fehlend. 1. Abdominaltergit vollkommen durch die Elytren verdeckt. Beine kräftig, die Schenkel ohne Kanten, 1. und 3. Tarsenglied lang, einander fast gleich, 2. Glied sehr viel kleiner, unten mit einem länglichen Fortsatz. Pygidium und Supraanalplatte beim S' annähernd gleich lang und ziemlich breit, beim 2 ist das Pygidium etwas größer, immer aber ist es trapezisch und zwar vorne am breitesten. Subgenital- platte hinten bei 9 und 2 abgerundet. Hinterleib bei J' und 2 deutlich keulenförmig. 10. Abdominaltergit groß und quer recht- eckig. Zangen bei und 2 am Grunde von einander abstehend, am Ende mehr oder weniger gekreuzt, beim ? symmetrisch, beim J' etwas unsymmetrisch. Besonders charakteristisch sind die Bruststernite: Prosternum etwas vor der Mitte am breitesten, vorne dreieckig (wie bei Pyragra), der dreieckige Lappen ist aber durch eine Kante gegen das übrige Sternum abgesetzt. Hinten ist das Prosternum so stark verschmälert, daß die Vorderbeinhüften nur durch einen schmalen, zusammengedrückten Fortsatz getrennt sind. Derselbe ist vorne durch eine vertiefte Linie gegen das übrige Sternum abgesetzt und greift hinten noch etwas dachziegelartig 8% 116 Karl W. Verhoeff: über das Mesosternum weg. Mesosternum hinten mit einem großen, abgerundet dreieckigen Fortsatz dachziegelartig über das Metasternum greifend. Letzteres ist hinten stumpf- winkelig eingebuchtet. Skutellum bei den Ungeflügelten deutlich sichtbar, bei den Ge- flügelten nicht oder kaum sichtbar. Die Copulationsorgane sind außerordentlich lang gestreckt, die Endglieder der Parameren annähernd so lang wie die Grundglieder, innen ungezahnt. Zwei Praeputialsäcke, zwei Virgae und zwei Vasa deferentia. Die Virgae sind annähernd wurstförmig und bleiben weit hinter dem Praeputialsackende (Penisöffnung) zurück. Hierhin gehört als typische Gattung: Allosthetus n.g. (= Psalis Serville e. p.). Körper glatt und glänzend, nicht mit Stiften besetzt, statt dessen aber mit zerstreuten langen Borsten, die namentlich am Hinter- rande des 2.—7. Abdominaltergites stehen und dort zugleich mit runzelartigen kleinen Fältchen auftreten, von denen die Rücken- höhe aber frei bleibt. Elytren ohne lange Borsten, außen in der Mitte und hinten mit Anlage einer Kante. Rücken des Abdomens deutlich punktiert, sein 10. Tergit in der Mitte mit Längsfurche, übrigens zwischen den Punkten mit unregelmäßigen, streifenartigen, unpunktierten Längsfeldern, hinten lederig runzelig. Das Berliner Museum besitzt von dieser merkwürdigen Gruppe vier Arten, von denen drei in der Sammlung als „/salis indica Burm.“ bei einander steckten, während die 4. von v. Martens aus Kepa- hiang mitgebrachte als „var. femoribus unicolor“ bezeichnet war. Von den drei ersteren sind neuerdings eine Anzahl Stücke von Fruhstorfer gesammelt worden, darunter auch ein Männchen. Alle 4Arten sind schwarz bis braunschwarz und 23—24 mm lg. Die Zangen von 2 und J' 51),—6mm. Die Zangen der 22 dieser Arten sind unter einander sehr ähnlich, nämlich stark nieder- gedrückt, unten völlig flach und oben etwas gewölbt, die haken- artigen Spitzen etwas gekreuzt. Im Ganzen sind diese Zangen gegen das Ende allmählich und gleichmäßig verschmälert, säbelartig nach innen gebogen, in der Grundhälfte innen stumpf gezähnelt und vor der Mitte mit einem oder auch 2 stumpfen kleinen Mittelzähnchen. Die vier Arten unterscheiden sich folgendermaßen: A. Flügel so verkümmert, daß keine Flügelschuppe mehr vorragt, die Flügelreste sind kleine Lappen, kaum halb so groß wie die Elytren. Elytren gelbbraun, nur ein dreieckiges, basales Stück schwärzlich. Skutellum als ein ziemlich großes Dreieck deutlich sicht- bar. Elytren außen in der Hinterhälfte nur mit Spur einer Kanten- anlage. Hinterhälfte des Pronotum jederseits ohne Eindruck. Meta- sternum braunschwarz, Antennen 24-gliedrig. 19'von „JavaHoffmanns- egg“, 1‘ 32 von „Lombok, Sagit 2000° April 1896 Fruhstorfer.* Über Dermapteren. 11% Allosthetus loml;okianıs n. Sp. B. Flügel deutlich ausgebildet, die Flügelschuppen mehr oder weniger weit vorragend. Elytren dnnkelbraun bis braunschwarz C. C. Flügelschuppen klein, gelblich nur wenig vorragend. Elytren braunschwarz, nur etwas länger als das Pronotum, außen in der Mitte und der Hinterhälfte mit Kantenanlage. Pronotum in der Hinterhälfte jederseits mit einem deutlichen, etwas schrägen Eindruck. Metasternum gelblich. Enddrittel der Schenkel und Schienen weißgelb. 12 von Java durch Hagenbach, 22 von „Java oceident. Pengalangan 4000‘ 1893 Fruhstorfer.“ Allosthetus setiger n. Sp. D. Flügelschuppen groß, weit vorragend. Elytren bedeutend länger als das Pronotum und dieses ohne Eindrücke hinten E. E. Schenkel und Schienen schwarz, Elytren doppelt so lang als das Pronotum, außen mit deutlich erhobenem Längskäntchen. Flügelschuppe außen braun und innen gelbbraun, Metasternum dunkelbraun. Sowohl Hagenbach als Fruhstorfer sammelten die Art auf Java. Allosthetus indicus (Burm.) (= Psalis indica Burm.). “F. Enddrittel der Schenkel und Schienen gelblich. Elytren 1!/; mal so lang als das Pronotum, außen mit Anlage zu einem Käntchen. Flügelschuppe und Metasternum gelbbraun. 22 von „Kepahiang v. Martens.“ Allostethus Martensi n. sp. Von A. Martensi haben wir über indicus und setiger zu lombo- kianus eine fortlaufende Reihe der Flügel- und Elytren- Verkürzung und können die obigen Formen vielleicht auch als Unterarten einer Art zusammengefaßt werden, was weitere Unter- suchungen zeigen müssen. Die Gattung Psalis wird in Zukunft hoffentlich nicht mehr mit vorliegender Gruppe vermengt. Die echten Psalis erscheinen bisher als eine süd- und mittel-amerikanische Gattung. Hinsichtlich des S von Allosthetus lombokianus mihi bemerke ich noch Folgendes: Die Zangen sind denen des 2 in Größe, Gestalt und Stellung sehr ähnlich, nur ist die rechte am Ende spitzer und merklich stärker eingekrümmt. . Die Kopulationsorgane sind sehr langgestreckt. Die Grund- glieder der Parameren sind ziemlich gleich breit, am Grunde innen verwachsen und bilden dann eine zarte, gemeinsame Zunge, die nur etwa ?/, so lang ist wie die Grundglieder selbst und keine Seitenstäbe aufweist. Die Paramerenendglieder sind im Enddrittel 118 Karl W. Verhoeff: verschmälert und laufen spitz aus. Von den Penes ist der nach hinten geklappte am Ende stark abgestutzt und von etwas kräftigerer Wandung als der nach vorne geklappte und am Ende faltig-häutige. Die Ductus ejaculatorii sind recht zart und nur eine kurze Strecke vor dem Eintritt in den Praeputialsack ist die Intima dicker. Die Praeputialsäcke sind auch sehr langgestreckt; in dem nach hinten gerichteten Penis ist der Praeputialsack besonders lang und liest zur Hälfte vor dem Paramerengelenk, in dem nach vorne gerichteten Penis befindet sich der Praeputialsack ganz im Penis, also bei Zurückklappung desselben hinter dem Paramerengelenk. Dieser Verschiedenheit entspricht auch die Lage der Virgae. Dieselben bleiben immer vom Penisende entfernt, liegen aber auf der rechten Seite im Penis, auf der linken Seite im Paramengrundglied, um bequem in der Ruhe neben einander Platz zu haben. Die Virgae sind Übergänge von der typischen, rohrförmigen Virga zur flaschenförmigen, indem sie eine wurstartige Gestalt haben, übrigens ein verschmälertes Ende mit feiner Öffnung. In der Wand der Praeputialsäcke gibt es neben zahlreichen feinen Spitzchen eine längliche Verdickungsplatte, deren Ende ungefähr so weit reicht wie das Virgaende. Die Parameren sind, namentlich an den End- gliedern, von zahlreichen Porenkanälen durchsetzt. Am Penis gibt es deren nur wenige. Die Allosthetidae sind eine bisher ganz verkannte Gruppe, denn von den neuen Arten abgesehen, ist eine derselben ein als „Psalis indica Burm.“ schon lange bekanntes Thier. Es fragt sich nun, welche verwandtschaftliche Stellung nehmen die Allosthetidae innerhalb der Hudermaptera-Diandria ein? Die eigentümliche Beschaffenheit des Prosternum nähert sie unter allen Dermapteren nur den (Gonolabiden. Mit diesen stimmen sie, außer den doppelten inneren Kopulationsorganen, aber auch in dem Mangel der Drüsenfalten und dem entschieden keuligen Ab- domen überein. Da nun auch die Virgae stark an die flaschen- artigen Gebilde der (ronolabiden erinnern, die Unterschiede in der Beschaffenheit der Flügel und Elytren, d.h. Vorhandensein oder Fehlen bezw. Verkümmern derselben, keine sehr belangvolleu sind, sondern in den verschiedensten Insekten-Gruppen unabhängig von einander vorkommen, so ist an der nahen Verwandtschaft der Go- nolabiden und Allosthetiden nicht mehr zu zweifeln. Dagegen sind viel geringere Beziehungen zu Psalis zu ver- zeichnen und es zeugt nicht von großem Blick für verwandtschaft- liche Verhältnisse wenn man einen Allosthetiden einfach in diese Gattung hineinstellte, deren echte Angehörige doch schon ein recht abweichend gestaltetes Abdomen besitzen. Inzwischen habe ich nun gefunden, dab Psalis auch keine Labiduride ist, sondern ganz un- streitig den Anisolabis sehr nahe steht, was sogar in der eigen- tümlichen Struktur des 10. Abdominaltergit zum Ausdruck kommt, besonders aber in den höchst merkwürdigen Kopulationsorganen. Über Dermapteren. 119 Hierdurch wird zugleich zum 1. Male ein naher phylogenetischer Zusammenhang aufgedeckt zwischen einer ganz ungeflügelten Gruppe, ohne typische Elytren und einer solchen mit wohlausgebildeten Elytren. Wir können dieselben also als Unterfamilien einer Familie zusammenfassen. Diplatyiden, Pygidieraniden und Isolabiden stehen, auch abgesehen von der Sternit-Bildung, den Allosthetiden fern, von den Labiduriden sind sie ebenfalls genügend getrennt. So bleiben, nächst den Gonolabiden, die Anisolabiden (einschließlich Psalis) noch die nächsten Verwandten der Allosthetiden, die mit jenen auch im 10, Abdominaltergit große Ähnlichkeit haben. 2. Fam. Isolabidae Verh. Sitz.-Ber. d. Ges. nat. Freunde, Berlin 1902. Parisolabinae n. subfam. Als ich die Familie der /solabiden bekannt machte, fußte ich auf 3 afrikanischen Gattungen. Inzwischen fand sich im Berliner zoologischen Museum eine andere neue Gattung aus Neuseeland, welche zwar mit den afrikanischen /solabiden am nächsten verwandt ist, aber dennoch eine zweite, besondere Unterfamilie dieser Famile darstellt, die ich im Folgenden zunächst durch eine Gegenüberstellung charakterisieren will. Außerdem gehört zu den /solabiden sehr wahrscheinlich teilweise die Gatt. Brachylabis Dohrn, von deren 5 Arten mir aber keine in Natur bekannt ist und welche auch mehr oder weniger mangelhaft beschrieben sind. Eine anscheinend gute Abbildung von Drachylabis bifoveolata Bol. findet sich in den Ann. de la soc. entom. de France 1897, Taf. 10, aber die Diagnose ist dürftig. Soweit ich urteilen kann, gehören die 5 Brachylabis zu verschiedenen Gattungen und gerade die typische Brachylabis chilensis Blanch. ist mir in ihrer Natur als Isolabide höchst fraglich. Dagegen scheint mir B. bifoveolata ent- schieden eine /solabide zu sein und zwar der Vertreter einer neuen Gattung, die eine gewisse Mittelstellung zwischen den afrikanischen und neuseeländischen /solabiden einnehmen dürfte. Unterfamilie /solabinae mihi Stirn so matt wie der übrige Kopf, mit 2 gebogenen Linien, die hinten mit einem Grübchen enden. Augen groß, höchstens um ?/, ihres Durchmessers vom Hinterhaupte entfernt. 3. und 4. Abdominalsegment mit Drüsenfalten. 2. Tarsenglied min- destens 3/, des 3. ‚falten. Unterfamilie Parisolabinae mihi Stirn sehr glänzend und vom übrigen Kopf abstechend, ohne Linien aber mit 2Grübchen. Augen nur mäßig groß, um mehr als ihren ganzen Durchmesser vom Hinterhaupte entfernt. Abdomen ganz ohne Drüsen- 2. Tarsenglied halb so lang wie das 3. 120 Zangen des J' nahe aneinander stehend, 10. Abdominaltergit am Hinterrande jederseits der Mitte dreieckig vortretend. Zungenstäbe der Parameren gut ausgebildet, ebenso wie die Pa- merenzunge selbst recht lang, viel länger als die Grundglieder der Parameren. Von den Praeputial- säcken ist einer nach vorne der andere nach hinten gerichtet. Die Virgae ragen nicht aus den Prae- putialsäcken und haben am Grunde Karl W. Verhoeff: Zangen des g' deutlich aus ein- ander gerückt, 10. Abdominaltergit am Hinterrande abgestutzt. Zungenstäbe nicht deutlich ent- wickelt, dieParamerenzunge selbst kaum länger als die Grundglieder der Parameren. Die Praeputial- säcke sind beide nach vorne ge- richtet, die Virgae ragen aus ihrem Ende hervor und haben am Grunde eine blasenartige Er- weiterung mit starker spiraliger Wandverdickung. keine blasenartige Erweiterung. Durch Vereinigung der hier gegenübergestellten Charaktere erhält man den neuen etwas erweiterten Begriff der Familie der Isolabiden. Parisolabris n.g. Abdomen tonnenartig, d.h.in der Mitte er- wetiert, beim g' stärker als beim 2. Zangen im Querschnitt fast rund, beim g' und 2 symmetrisch, beim 2 dicht zusammenstehend und hinten stark gekreuzt, beim g' weit auseinander und mit den Enden nur ein wenig: übereinandergreifend, d. b. schwach gekreuzt. Pygidium des J' ohne besondere Auszeichnung, nach vorne (oben) trapezisch erweitert, Supraanalplatte bedeutend kleiner als das Py- gidium und viel zarter. 10. Abdominaltergit bei d' und 2 nach hinten stark verschmälert und kaum größer als das vorhergehende. Kopf so breit wie das Pronotum. Antennen 15-gliedrig, das 1. Glied bis etwa zur Mitte der Augen reichend, 3.Gl. doppelt so lang als breit, 4. und 5. Gl. kugelig. Pronotum in der Mitte jederseits beulenartig eingedrückt. Mesonotumseiten abgerundet, Metanotum hinten eingebuchtet. 1. Abdominaltergit deutlich ausgebildet, in der Metanotumbucht gelegen. P. novaezeelandiae n.sp. 101/;—11!/, mm lg. Zangen 2'/, bis 21/, mm. Körper dicht und fein behaart, besonders am Abdomen. Rumpf braun, Mundteile, Oberlippe, Vorderhälfte des Kopfschildes, Beine, Bruststernite und Fühlergrund graugelb, am Thorax ist auch die Mitte der Tergite und ein rundlicher Fleck in der Pronotum-Vorder- hälfte jederseits gelblich. Thorakaltergite runzelig punktiert. Ab- dominaltergite auch beim J' seitlich ohne besondere Auszeichnung, 10. Tergit in der Mitte am Hinterrande bei Jg’ und 2 etwas nieder- gedrückt. Zangen in beiden Geschlechtern zerstreut aber ziemlich stark beborstet, Subgenitalplatte hinten abgerundet. Die Kopulationsorgane haben kleine, längliche Parameren- endglieder, die weit auseinander stehen und noch nicht halb so lang sind wie die auch viel breiteren Grundglieder. Die Zunge ist etwa so lang wie die Grundglieder und von zarter Beschaffenheit. Die Über Dermapteren. 121 Penes sind größtenteils schwach-häutiger Beschaffenheit, nur ein Teil ihrer Wandung ist festerer Natur und erscheint als. eine längliche Ausstülpung, auf deren Ende eine Anzahl spitzer Wärz- chen sitzen. Die Praeputialsäcke sind größtenteils von hyaliner Wandung, doch findet sich in der Grundhälfte eine Gruppe sehr kleiner und in der Endhälfte eine Gruppe größerer spitzer Wärzchen. Der Ductus ejaculatorius ist gröbtenteils Iyalin, eine kurze Strecke vor dem Eintritt in den Praeputialsack aber wird er starkwandiger. Die Virga beginnt mit einer länglichrunden Blase, die dicke spiralige Wandungszüge aufweist, während weiterhin die eigentliche Virga, welche leicht gekrümmt ist, eine sehr feine quere Struktur von Verdickungsstrichen besitzt. Um das dickwandige Endstück des Ductus ejaculatoriuss und an der Anwachsungsstelle der Virga- Grundblase befindet sich ein längliches, gebogenes Plättchen. Die beiden Virgae ragen verschieden weit aus den Praeputialsäcken hervor. Vorkommen: Untersucht habe ich 1 g\, 1 junges J' und 5 9, welche aus Neuseeland stammen (Gekauft von der „Linnäa“.) Das junge J' zeigte alle Hauptteile des Kopulationsapparates schon so ausgebildet wie das reife, nur etwas kleiner und vor Allem viel zartwandiger. Zum Verständnis der Morphologie verweise ich auf meine folgenden Arbeiten: Über Dermapteren 1. Aufsatz in N. 665 des zoologischen Anzeigers 1902, S. 181— 208. 2. Aufsatz in N.1 der Sitz. Ber. d. Ges. naturforschender Fr. Berlin 1902, S. 7—18, No. 4, S. 87-89. 3. Aufsatz in den . ‚Beiträgen zur vergleichenden Morphologie des Thorax der Insekten“ Nova Acta, Halle 1902, S. 8$2—100, dazu Tafeln. 4. Aufsatz, enthalten in der Arbeit „über die Endsegmente des Körpers der Chilopoden, Dermapteren und Japygiden und zur Systematik von Japyx.“ Nova Acta, Halle 1903 Bd. LXXXI N.5, 8. 259— 297, dazu 2 Tafeln. In späteren Aufsätzen werde ich auf die beiden hier be- handelten Gruppen zurückkommen und auch erläuternde Abbildungen bringen. Berlin, 12. XII. 03. r DER ET a BETT Er ee) EEE Kurt B4 eat "PURE TER Br; RE) ah NET BO HER AUF LEE Br ER RE Don URLS RR Bee Aen.akhinet Pe TE NR N no. Fe np. AR Ban ala Aura ET SPAIRE CIE. en RE 17, FOREN NH EL DER Tr j « RE at a A TEE u i0 1 200 Be .. 2 , > k 5 nu i wwx wu 5 F, > a‘ 2 rl i a aan Neo r nl r 1: ir Fr ra, Aue un ” ch a Au h - PIE“ Pi Er Ki ; x A ’ her run N f ur i Kıstr a j 1 a! 43 Is Ye 1 f Ale! ; ’ 4 ‚ d. £ q j ax Fe { T { L v Ei "A . f 77) Dr Pe Kt, Irası Ta ae k y er N IDEE i Be Den CET 3 HT RA Ra: © | v ’* % u. R \ i Ne FEN Y " “ 77 4 Ar Pa Über Tracheaten-Beine. 6. Aufsatz: Hüften und Mundbeine der Chilopoden. Von Kari W. Verhoeff (Berlin). (Aus dem Berliner zoologischen Museum). Hierzu Tafel VII-VIN. Inhalt. I. Hüftteile und Sternitmuskeln. II. Die Kieferfüße. III. Die hinteren Mundfüße. IV. Die vorderen Mundfüße. V. Anmerkungen (Litteraturrückblick). VI. Erklärung der Abbildungen. I. Hüftteile und Sternitmuskeln. In mehreren Aufsätzen „über Tracheaten-Beine“, unter denen ich hier besonders den 4. und 5. anführe, (Akademie deutscher Naturforscher, Halle 1903 Nova Acta), habe ich die Verhältnisse der Gliederung und Muskulatur der Beine auseinandergesetzt und insbesondere das Beständige und geradezu Gesetzmäßige innerhalb dieser Eigenschaften der Laufbeine festzulegen gesucht. Hierdurch erst wird eine Basis gewonnen, die uns ermöglicht auch solche echte und gegliederte, ventrale Segmentanhänge zu erklären, d. h. auf die Verhältnisse gewöhnlicher Laufbeine zurückzuführen, welche in Folge gänzlich veränderter Funktion auch andere Gestalt und Gliederung angenommen haben. Wir haben durch die vergleichende Morphologie der Laufbeine bestimmte scharfe Begriffe gewonnen und diese Begriffe wenden wir an auf andere, im Prinzip gleiche, durch ihre andere Rolle im Leben des Organismus aber ver- schiedene Gebilde desselben. Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1904. Bd. TI. H.2. 8 124 Karl W. Verhoeff: Scharfe logische Begriffe, das ist etwas was ich fortgesetzt betone in einer Zeit, wo mancher Forscher es vergessen zu haben scheint, dab Beschreibungen und Untersuchungen, sei sie auch noch so eingehend und sorgfältig, keinen rechten Wert haben, wenn sie sich nicht zu ganz bestimmten Begriffen verdichten. Ein großer Vorzug der Systematik liegt in den bestimmten Begriffen, welche durch die Diagnosen gegeben sind. Versuche, den Wert der Diagnosen durch Typenbetonung herabzusetzen, kann ich daher auch nicht billigen. Ein Nachteil der Systematik liegt aber nicht selten unzweifelhaft darin, daß der Diagnosenbegriff sich auf schlechte morphologische Begriffe mehr eder weniger aufbaut, was dann auch häufig unrichtige phylogenetische Vorstellungen zur Folge hat. Die notwendig enge Zusammenarbeit von Systematir und vergleichender Morphologie, welche ich oft betont habe, wird in dem Maße wie sie selbst zunimmt, auch die schlechten morphologischen Begriffe in den Diagnosen-Sammelbegriffen verdrängen. Im Reiche der Kerbtiere spielen die Beine eine so große Rolle, daß eine Förderung der vergleichenden Morphologie derselben um so wichtiger ist, wenn man erwägt, daß auch die Erklärung der Mundteile und Abdominalanhänge dadurch eine bedeutsame Unter- stützung erhält. Im Folgenden sollen nun die Mundteile der Chilopoden und zwar die Kieferfüße und Mundfüße auf Grund der durch die vergleichende Morphologie der Laufbeine gewonnenen Ergebnisse, von Neuem geprüft und erklärt werden. Ehe ich aber hierauf eingehe, ergänze ich meine Untersuchungen der gewöhnlichen Laufbeine durch eine Feststellung der typischen ventralen Rumpf- muskeln, welche Coxa und Telopodit bedienen und eine kurze Erörterung der Haupt- und Nebenteile der Chilopoden-Hüften. Hüftteile. Bekanntlich sind die Hüften der Anamorpha (und Noto- stigmophora) einheitlicher gebildet und schärfer abgesetzt als die- jenigen der Epimorpha. (Vergl. Abb.1 und 3 mit 2). Es herrschen im Bau der Chslopoden-Hüften überhaupt beträchtliche Verschieden- heiten. Diese gelten auch für gewisse Nebenteile derselben, welche mit dem Hüfthauptstück bald enger bald loser verbunden sind. Die Hüften sind bei den Epimorpha mehr oder weniger deutlich drei- teilig (vierteilig), indem das Hauptstück co 2 Abb. 3, welches selbst wieder in zwei Abschnitte zerfällt, von zwei mehr oder weniger dreickigen, oft aufgeblähten Nebenstücken umgeben wird, einem vorderen co und einem hinteren co 1, die manchmal, namentlich bei (eophiliden, stark von Fettkörperzellen erfüllt sind. Bei den Anamorpha fehlt das hintere Nebenstück, kann aber durch eine feine Naht an der Hüfte angedeutet sein, während das vordere sich vorne an die Haupthüfte anlegt, (co Abb. 2) übrigens in meiner Arbeit über den „Thorax der Insekten mit Berücksichtigung der Chilopoden“ (Nova Acta 1902) als Trochantin beschrieben worden Über Tracheaten-Beine. 125 ist, (vergl. daselbst Taf.IX Abb. 1-3). Ich verweise auch auf meine Besprechung der Chilopoden-Hüften im XVI. Aufsatz meiner „Beiträge z. Kenntn. paläarkt. Myriop.“ Nova Acta 1901 S. 379 u. 8. w. Bei den Epimorpha nenne ich das Hauptstück der Hüften Eucoxa, das vordere Nebenstück Procoxa, das hintere Metacoxa, Pro- und Metacoxa zusammen Hypocoxa. Die Hypocoxal- teile der (reophiliden sind nur wenig beweglich. Bei den Scolo- pendriden aber, welche teilweise von den Anamorpha zu den Geophiliden überleiten, ist nur die Procoxa wenig beweglich, während die Metacoxa bei manchen Formen z. B. Scolopendra (wahrscheinlich aber bei allen Scolopendriden mehr oder weniger) die Bewegungen der Eucoxa zum großen Teil mitmacht und dadurch überhaupt mehr Hüftcharakter zeigt als die Procoxa. Namentlich bei der Exkursion der Beine in der Richtung von vorne nach hinten wird dieMetacoxastark mitbewegt, während die Procoxa mehr den Charakter eines vorderen Widerlagerkissens besitzt. In ihrer Mitte führt die Procoxa der Scolojendriden oft eine feine Naht und darin stimmt sie mit dem von mir als Trochantin beschriebenen Gebilde der Lithobien ebenso genau überein als in der Lage, (vergl, a.a.O. Taf. IX Abb. 1 und 2 die Quernaht von Tt.). Der Lithobius- Trochantin ist also eineProcoxaimSinnederEpimorpha, während die eigentlichen Hüften der Anamorpha, Eucoxa und Meta- coxa der Epimorpha zusammen entsprechen. An den Hüften f Eucoxa lmit Hüflleiste oder Hüftstab] der Anamorpha x Meta- Ar den Fiifton zwei Teile vereint: coxa . der Epimorpha Syn- Beid.Anamorpha - 2 9 a Hypocoxa drei getrennte coxa. a Beile pendriden mehr rocoxa pleuraler Natur Man sieht aus diesen Verhältnissen, daß die hypocoxalen Teile eine nach den Gruppen sehr verschiedene Aus- bildung haben und daß mit Rücksicht auf sie den Pleuren- bildungen gegenüber keine ganz scharfe Hüft-Definition zu geben ist, während die Hüfte im engeren Sinne und namentlich auch in Hinsicht auf die Muskulatur, Gelenk- knöpfe und Leisten ein sehr deutlich umschriebener Be- griff ist. Die Metacoxa ist als eine Ausgestaltung der einheitlicheren Anamorphen-Hüfte bei den Scolopendriden ersichtlich und bei den Geophiliden als von ganz procoxa-ähnlicher Bildung geworden vorzustellen, (vergl. anbei Abb. 1 und 3), wenn wir die Zithobiüden als ursprünglicher ansehen wollen, während umgekehrt deren Hüften konzentriert zu nennen sind, wenn wir die Epimorphen-Hüftteile als Ausgangspunkt wählen wollen. Letzteres halte ich für das Richtige. Die Vorhüftplatte der Anamorpha können wir Procoxa g* 126 Karl W. Verhoeff: nennen mit Rücksicht auf die Epimorpha, Trochantin mit Rücksicht auf die Insekten. Was ich a. a. O. für Zithobius als Coxopleure beschrieben habe, ist ebenfalls ein Gebilde, welches nach den Gruppen bald mehr coxal, bald mehr pleural erscheint: Bei Zithobius ist dieses Stück mehr coxal, bei Scolopendra liegt es der Procoxa nahe an, ist aber mehr pleural, bei (reophiliden ist es ganz entschieden pleural und kann auch in zwei getrennte Sklerite zerfallen, entsprechend den überhaupt skleritreichen Pleuralbezirken dieser Gruppe. (Vgl. auch Latzels Myriopodenwerk 1880). Bei den Hexapoden sind die Hüften noch einheitlicher ge- worden und von den Teilen Trochantin (Procoxa) und Coxo- pleure dadurch schärfer abgesetzt, daß meist ein Gelenk zu Stande kommt, an welchem jeder der beiden Teile mit einem Gelenkknopf beteiligt ist, worüber ich in meiner Arbeit über den „Thorax der Insekten“ 1902 Näheres mitgeteilt habe. Mögen die Coxopleuren also auch bei einem Teil der Chzlopoden coxal sein, bei den Insekten sind sie pleural geblieben, übereinstimmend mit den Verhältnissen der Epimorpha. Die Insekten stimmen also in den Hüften hinsichtlich der Metacoxaeinschmelzung mit den Anamorpha, hinsichtlich der pleuralen und selbst- ständigen Natur der Coxopleuren mit den Epimorpha überein. Für die typischen Laufbeine der Opisthogoneata diene fol- gende Übersicht: Procoxa | Eucoxa | Metacoxa | Coxopleure Scolopendridae |pleural, kein Ge-|] Eucoxa | Metacoxa | pleural, ohne Gelenk . DB Zr . lenk mit der| yeichliche gemeinsame | mit der Eucoxa Eucoxa Bewegung Geophilidae. . |ccxopleural, kein] Eucoxa | Metacoxa |pleural, ohne Gelenk Gelenk mit der| geringere gemeinsame | mit der Eucoxa Eucoxa Bewegung Anamorpha . . |Procoxa = Tro- Hüfte (Coxa) coxal, mit der üb- chantin, pleural, | einheitlich, aber schief | rigen Hüfte ver- kein Gelenk mit abgeschnitten wachsen der Coxa | Mehrzahl der |Trochantin, Ge- Hüfte (Coxa) pleural, mit der niederen lenk mit der| einheitlich, eylindrisch | Hüfte ein Gelenk Hexapoda Coxza | bildend Pleurocoxa der Anamorphen Ve nm nn nn Syncoxa der Geophiliden (Wahrscheinlich ist die Subeoxa Heymons= Coxopleure- Trochantin). (Hypocoxa mihi=Procoxa + Metacoxa). Über Tracheaten-Beine. 127 Sternit und Hüftmuskeln. Bei Lithobius (Abb. 2) ziehen an den Hüftgrund mehrere kräftige direkte Muskeln vom Sternit aus, ein vorderer dm, welcher sich teilweise mit dem der andern Seite überkreuzt, erstreckt sich am Sternitvorderrande, zwei mittlere dm 1, dm 2 gehen von der Mitte der Bauchplatte aus und dem Gebiet hinter der Mitte, wobei der kurze hintere sehr schräg gestellt ist, während der vordere in der Mitte des Sternit an seinen Nachbarn der andern Seite stößt. Ein hinterer direkter Muskel dm 3 erstreckt sich am Sternithinterrande in ähnlicher Weise wie dm am Vorderrande. In der Hinterhälfte der Sternite finden sich auch Rumpfbrücken- muskel, welche zum Teil in der Mitte an einanderstoßen (bm), zum Teil sich tiberkreuzen (bm 1). Sie durchsetzen die Hüften und heften sich, zur Bewegung des Telopodit, hinten an den Grund des Trochanter. Von den direkten Coxalmuskeln cm ist in Abb. 2 nur einer angegeben. Die ventralen, großen Longitudinalmuskeln lm, Im 1 erstrecken sich hauptsächlich über den vorderen Hälften der Sternite und befestigen sich dann vor dem Hinterrande der- selben mit ihrem Vorderende Schmale Quermuskeln qm finden sich vorne und hinten über den Sterniten. Cryptops (Abb. 3) läßt von den meisten Bauchplatten eine quere, bogenförmige Verdickungsleiste Lq erkennen, welche ungefähr die Mitte einnimmt, bei x in der Mediane kaum unterbrochen ist und hinten einem direkten, zum Coxagrunde ziehenden Muskel als Ansatzkante dient (dm 2). Von einer andern schwachen Verdickung, welche in der Mediane vor der Querleiste sich erstreckt x und senkrecht auf ihr steht, geht ein anderer direkter Muskel zum Hüftgrunde (dm 1). Ein dritter, schräger Muskel geht vorne an die Hüfte und kreuzt sich mit seinem Nachbarn über dem Vorderteil des Sternit, welches am Vorderrande durch zwei feine Einschnitte in drei Lappen abgesetzt ist, einem breiten mittleren o und zwei viel kleinere a. Alle diese direkten Muskeln bedienen die Eucoxa. Ein anderer, oberflächlich gelegener, feiner Muskel b zieht aber auch an die Procoxa, während ich zur Metacoxa einen ent- sprechenden nicht bemerkte. Zwei lange schräge Rumpfbrücken- muskeln bedienen wieder das Telopodit, beide überkreuzen sich mit ihrem Gegenüber, der vordere bm in der Vorderhälfte, der hintere bm 1 in der Hinterhälfte des Sternit sich erstreckend. Sehr kräftige ventrale Longitudinalmuskeln sind auch hier hauptsächlich über der Vorderhälfte der Bauchplatte ausgespannt, indem sie nach hinten nur bis zur Querleiste reichen Im 1, oder etwas über dieselbe hinaus Im. Nach vorne überbrücken die Longitudinalmuskeln die Interkalar- sternite (Praesternite) po, (wie ich schon früher hervorgehoben habe')) und befestigen sich an oder vor dem Vorderrande derselben, nahe dem Hinterrande der Sternite. 128 Karl W. Verhoeff: (reophilus (Abb. 1) hat, harmonierend mit seinen eigenartigen Hüften, nur schwache direkte Sternitmuskeln dm, deren Fasern sich an die Furchenleiste zwischen Sternit und Hypocoxa befestigen, aber an den verschiedenen Segmenten des langgestreckten Rumpfes verschieden entwickelt, stark oder schwach oder vielleicht manchmal auch gar nicht. An den inneren Grund der Eucoxa sah ich keine Sternitmuskeln ziehen, in dieser selbst aber die bekannten direkten Coxalmuskeln. Die beiden Rumpfbrückenmuskeln ziehen wieder (ähnlich Oryptops) ans Telopodit, der vordere bm vorne an den Trochantergrund, aus dem Gebiet der vorderen Sternithälfte, der hintere bm! hinten an den Trochantergrund aus dem Gebiet hinter der Sternitmitte, beide in der Nähe der Mediane sich ausbreitend. Ein dritter Brückenmuskel bm?® kommt aus der Gegend der Zwischenhaut, wo Sternithinterecke und Metacoxa an einander- stossen. Die breiten, starken Longitudinalmuskeln Im greifen wieder über die Interkalarsternite po weg, wie bei Uryptops und beschränken sich in ihrer Ausdehnung auf die Sternitvorderhälften, Das Gesagte genügt, um durch diese Beispiele darzulegen, daß bei den Chilopoden an der Bauchfläche der Laufbein- segmente zwei Segmente direkter Muskeln in der Quer- richtung hinter einander liegen, von denen das innere dem Bereich des Sternit, das äußere dem Bereich der Coxa an- gehört (dm und cm) und daß ferner stets Brückenmuskeln vorhanden sind bm, welche durch das Gebiet von Sternit uud Coxa zugleich ziehend, also neben jenen beiden Seg- menten direkter Muskeln sich erstreckend, am Grunde des Telopodit sich befestigen. II. Die Kieferfüße. Im XVI. Aufsatz meiner „Beiträge zur Kenntnis pal. Myriopoden“ Halle 1901, habe ich gezeigt, daß die große Trageplatte der Kiefer- füße aller Chilopoden, mit Ausnahme der Scutigeriden, nicht ver- wachsene Hüften vorstellt sondern ein Coxosternum. Dort habe ich meine Untersuchungen am Hautskelett vorgenommen. Im Fol- senden sollen meine Befunde vervollständigt und an der Hand der Muskulatur von Neuem geprüft werden und zugleich die Gliederung der Kiefer- und Mundfüße in Homologie gebracht werden mit der Gliederung normaler Laufbeine. Wir werden sehen, daß keine der bisherigen Anschauungen in der Gliederhomologie vollkommen das Richtige traf. Scutigera: Das Sternit der Kieferfüße habe ich a. a. O. bereits genügend besprochen. In Abb. 9 ist anbei auf Taf.2 bei V das !) Archiv für Naturgeschichte 1903, Bd. I H. 3, „über die Interkalar- segmente der Chilopoden, mit Berücksichtigurg der Zwischensegmente der Insekten.“ Über Tracheaten-Beine. 1239 zwischen den Hüften eingedrängte Sternit zu erkennen. Neben dem mit einigen Tastborsten besetzten Höcker gehen schräge Längs- muskeln ab, welche die Verbindung mit dem 2. Mundfußsegment herstellen. Weiter nach hinten bemerkt man ein Paar direkter Muskeln dm, welche von der Sternit-Längsleiste zum Hinterrande des oberen Coxallappens ziehen. Innerhalb dieses Coxallappens breitet sich ein starker direkter Muskel cm aus, welcher innen an den Grund des Telopodit zieht. Ein entsprechender Muskel cm! lagert auf der unteren Coxalwand. Ein kleiner Coxalmuskel cm? verbindet den Rand des oberen Coxallappens mit dem äußeren Telopoditgrund. Drei Rumpfbrückenmuskeln gehen von den Sternit- leisten aus, ein unterer bm als Telopoditflexor, zwei obere bm' und bm? als Telopoditextensoren. Das Telopodit der Kieferfüße von Scutigera ist in sofern be- sonders interessant, als seine vier deutlichen Glieder die unter allen Chilopoden geringsten Größenverschiedenheiten aufweisen, was namentlich für die beiden mittleren Glieder fe und ti zu beachten ist. Daß das letzte Glied eine Vereinigung eines Gliedes mit der Klaue vorstellt, zeigte ich schon a. a.0., man erkennt auch in Abb. 9 die Sehne s, welche mehr als die Hälfte des letzten Gliedes durchzieht und sich da anheftet, wo sich eine undeutliche Quer- naht befindet. Die drei grundwärtigen Telopoditglieder enthalten Krallenmuskeln, das letzte aber nicht, wir können also, in An- wendung meines Beinmuskeln-Homologiegesetzes und nachdem ich bereits früher Trochanterreste beschrieben habe, die drei Glieder mit den Krallenmuskeln unschwer als Praefemur, Femur und Tibia erkennen, das letzte, muskellose Glied aber als Tarsungulum, d.h. Vereinigung von Tarsus und Ungulum. (Vergl. in den Nova Acta, Halle 1903 den 5. Aufsatz über Tracheaten-Beine). Das Praefemur allein besitzt einen seitlichen direkten Muskel. Der Krallenmuskel des Praefemur ist in zwei Bündel zerteilt, von denen das größere km? den eigentlichen praefemoralen Krallenmuskel vorstellt, das andere km’? mit seiner stark basalen Wendung auf den eingeschmolzenen Trochanter bezogen werden kann. In die Coxa sah ich keine Krallenmuskeln verlaufen. Ein grundwärtiger Brückenmuskel bm® durchzieht Coxa und Praefemur, entspringt am unteren Coxal- lappen und wirkt als Flexor des Femur. Ein endwärtiger Brückenmuskel bm?® durchzieht in typischer Weise Praefemur und Femur und wirkt als Flexor. Ungewöhnlich ist ein Brücken- muskel bm*, indem derselbe ebenfalls am unteren Coxallappen befestigt ist, aber außer der Coxa und Praefemur auch noch das Femur durchzieht, mithin als Flexor Tibiae wirkt, übrigens recht schmal ist. Scolopendridae: Bei Uryptops (Abb. 12) springt das Coxosternum am Vorderrande mit zwei abgerundeten Lappen ££ vor, es läßt wie bei allen Epimorphen, weder ein selbständiges Sternit an sich oder neben sich erkennen, noch irgend eine Mittelnaht, noch eine auf ihm stehende Verkittungswand, wie man sie nach der Theorie Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1504. Bd.I. H.2. 9) 130 Karl W. Verhoeff: der „coxae coalitae* erwarten sollte. Dagegen finden wir Muskulatur- verhältnisse, die so sehr den oben geschilderten der gewöhnlichen Rumpfsegmente entsprechen, daß jeder weitere Zweifel, daß wir es wirklich mit Coxosterniten zu thun haben, ausgeschlossen ist. Ueber dem Coxosternum befinden sich bekanntlich bei den Epi- morpha zwei, stets in der Mitte weit von einander getrennte, mehr oder weniger dreieckige, große Platten(-copl), welche oben eine Strecke hinter dem Vorderrande des Coxosternums und auch ein Stück hinter den Vorderrandlappen # beginnend, sich schräg nach hinten zu immer mehr erheben, daher mit dem Coxosternum zu- sammen ungefähr die Gestalt eines Keiles abgeben und eine auf der Coxosternalebene aufgesetzte, schräge oder schiefe Fläche (Abb. 22). Diese dreieckigen Platten sind nach hinten zu mit einem bald kleineren, bald größeren Stück endoskelettal ins Körperinnere versenkt (vergl. im XVI. Aufsatze Tafel XVI). Außen beginnen sie erst weiter hin als innen, weil das Coxosternum nach außen zu mehr oder weniger schräg gegen die Telopodite verläuft. Zwischen dem Coxosternum und den dreieckigen Platten ist eine kräftige Muskulatur entwickelt, welche sich ohne Weiteres als die an die Hüften ziehende direkte Muskulatur des Sternit ergiebt. Da nämlich die untere große Platte einheitlich ist, die beiden oberen aber schon durch ihre Trennung auf Hüften hinweisen und da ferner nicht alle drei Teile zu den Hüften ge- hören können, Muskeln auch innerhalb der Hüften allein weder existieren noch auch einen Sinn haben, so muß die untere große Platte, mindestens in ihren inneren Bezirken Sternit sein. Diese direkten Muskeln breiten sich besonders in einem jeder- seits der Mediane gelegenen Längsband aus und sind vorne (dm, dm 1) ganz auseinander gerückt, während sie sich hinten (dm 2) mehr und mehr kreuzen. Alle diese vom Coxosternum ausgehenden direkten Muskeln befestigen sich am Innenrande der dreieckigen Platten und ziehen diese nach unten, indem dieselben als elastische Federn schräg aufgesetzt sind. Über das innere und hintere Gebiet des Coxosternums erstreckt sich ferner ein breiter Muskel bm, welcher sich innen an den Grund des Telopodit heftet und, da er den coxalen Bezirk durchsetzt, leicht als Rumpfbrückenmuskel zu erkennen ist. Von den drei- eckigen Platten gehen ebenfalls Muskeln an das Telopodit und zwar ein längerer cm 2 als Flexor vom inneren und hinteren Teil dieser Platten, ein kürzerer cm 1 als Levator mehr vom Grunde und gegen die Mitte aus. Ein Extensor cm breitet sich im hinteren Teile der dreieckigen Platte aus und heftet sich außen an den Telopoditgrund. Diese drei Muskeln sind als direkte Coxalmuskeln nicht zu ver- kennen, nachdem ich die zwischen den Platten und dem Coxo- sternum ausgebreiteten Sternitmuskeln besprochen habe. Mithin begegnen uns auch hier zwei Segmente direkter Muskeln (dm und cm) und durch das Gebiet beider hindurchziehende Über Tracheaten-Beine. 131 Rumpfbrückenmuskeln bm, also entsprechend den von den ge- wöhnlichen Rumpfsegmenten geschilderten Verhältnissen. Das Ungewöhnliche besteht hauptsächlich darin, daß durch die starke Entwickelung der dreieckigen Platten die beiden Muskel- segmente nicht genau morphologisch hinter einander liegen, sondern nach innen geknickt, vergleichend morphologisch liegen sie aber hinter einander. Das Coxosternum hat also zum größeren Teile Sternitcharakter (wie ich es auch im XVI. Aufsatze und in Bronns Klassen und Ordnungen, 63.—65.Lief. dargelegt habe). Die Grenze zwischen Sternitteil und Hüftteil kann mithin, da der untere Gelenkknopf zwischen Coxa und Telopodit eine coxale Stelle bezeichnet, hinter ihm aber häufig Chitinlinien liegen, mit vollem Rechte in diesen gesucht werden, da andere Grenzlinien nicht vor- handen sind, die im XVI. Aufsatze von mir geschilderte Drehung der Kieferfüße nach vorne aber eine Zusammendrängung einer Gelenkknopfleiste der Hüfte und Seitenkante des Sternit zur Folge haben mußte. Die geschilderten Coxalmuskeln cm aber lehren mit derselben Deutlichkeit, daß die dreieckigen Platten die Hüfthaupt- teile vorstellen, weshalb ich sie auch als Coxalplatten bezeichne (copl). Auf die Praesternitteile kommen wir weiterhin zurück. Die Telopodite der Kieferfüße der Epimorpha weichen beträchtlich von den geschilderten der Scutigera ab, was nicht nur in der Gliederung sondern in noch höherem Maße in der Muskulatur zum Ausdruck kommt. Die Zahl der Telopoditglieder ist allerdings die gleiche und deshalb können wir auch, trotz der bedeutenden Verkleinerung der beiden mittleren Glieder, diese als Femur und Tibia ansprechen. Bedeutend anders verhalten sich bei den Epimorpha die Krallenmuskeln, denn dieselben fehlen einerseits im Femur und Tibia, entsprechend der Kleinheit dieser Glieder, andererseits gehen sie mit einem mächtigen Bündel in die Coxa und breiten sich sowohl an der ÜÖoxalplatte (km 33) aus, als auch am oberen Außenstück der Hüfte km 3. Die Übereinstimmung mit Scutigera liest in den prae- femoralen Krallenmuskeln km 2. Die übrige Muskulatur ist gering, was z. T. mit der Lage der Giftdrüse in Zusammenhang steht, welche einen großen Teil des Praefemur einnimmt. Ich beobachtete einen direkten Muskel dm 4 seitlich oben im Praefemur und einen kurzen Brückenmuskel bm 2 am Ende des Praefemur, welcher sich seitlich am Tibiagrunde anheftet. Das Tarsungulum ist wieder in seine zwei Teile abgesetzt und die Sehne befestigt sich bei dieser Ab- setzungsstelle. Bei anderen Scolopendriden herrschen ähnliche Muskulatur- verhältnisse, doch kann ich feststellen, daß bei Heterostoma (Abb. 18) [und nach Meinert auch bei Scolopendra] ein starker Krallen- muskel km 4 auch auf dem Coxosternum ausgebreitet ist. Die Hüfte ist m zwei Abschnitte zerlegt, einen unteren kleinen (cot Abb. 17), welcher das Hüftstück vorstellt, welches den Außenteil des Coxosternums bildet und einen oberen großen. 9* 132 Karl W. Verhoeff: Dieser obere große Hüftabschnitt liegt hinter dem oberen Üoxo- telopodit-Gelenkknopf (g Abb. 16) und zerfällt durch diesen und eine feine Leiste, welche sich bisweilen an ihn anschließt in zwei Teile, ein oberes Nebenstück cot 1 und die Hüftplatte copl. Die Vorderrandteile des Coxo- Coxosternums (8) sind bei nicht wenigen Scolopendriden nicht nur durch zahnartige Vorsprünge ausgezeichnet, sondern auch, z. B. bei Scolopendra subspinipes (Abb. 19 y) und Heterostoma sulcidens (Abb. 17 y) durch eine, besonders bei Älete- rostoma sehr auffällige Nahtfurche, welche die beiden, hohlkörper- artigen, bezahnten Vorderrandstücke £8, scharf und vollkommen vom Coxosternum trennt. (Ein mehr häutiges Stück, d Abb. 19 und 20, bildet ein elastisches Widerlager für starke Innenbewegung des Telopodit).. Auch diese Nahtfurchen zeigen an, daß es mit der Deutung der coxalen und coxosternalen Teile als „coxae coa- litae“ doch eine sehr bedenkliche Sache ist. Erinnern wir uns der Tatsache, daß bei den Epimorpha allgemein an den gewöhnlichen Rumpfsegmenten Interkalarsternite (Praesternite) den Bauch- platten der Laufbeinsegmente vorgelagert sind, so müssen wir uns nach solchen auch beim Kieferfußsegment um so mehr umsehen, als dasselbe eine Größenzunahme darstellt gegenüber gewöhnlichen Laufbeinsegmenten. Da nun diese Interkalarsternite meistenteils paarig auftreten, das Coxosternum aber ungewöhnlich nach vorne vorgedrängt ist, so liegt die Annahme auf der Hand, daß die Vorderrandteile, welche Hüfthauptteile und Coxosternum trennen und verbinden, die dem Kieferfußsegmente vorgelagerten Interkalarsternite sind. Die Nähte yy deuten jedenfalls an, daß sie nicht zum Sternit gehören. Aber auch vom Hüfthauptteil sind sie nach oben hin abgesetzt, wenn nicht durch eine so scharfe Furchen- naht wie unten, so doch durch eine schräge Kante k bei Heterostoma (Abb. 16) und Runzeln (x Abb. 20) bei Scolopendra subspinipes. In andern Fällen sind die interkalaren Teile sowohl schwach ab- gesetzt als auch überhaupt schwach entwickelt, nicht selten auch ganz ungezahnt, wie z. B. bei Otocryptops rubiginosa. Der Federapparat, welchen die schräg aufgesetzten Coxalplatten mit dem Coxosternum bilden, brachte naturgemäß häufig eine Ein- schmelzung der Interkalarsternite (Praesternite) mit sich, da ihre Selbständigkeit dem elastisch selbsttätigen Zurückschnellen der Coxalplatten nach oben, nicht förderlich sein konnte. Die sehr starken Sternitmuskeln, welche bei Scolopendra die Hüftplatten herabziehen, sind in Abb. 21 in einer Ansicht von innen her dar- gestellt. (Schema in Abb. 22). In dem angeführten Aufsatze über die Interkalarsegmente habe ich betont, daß bei den Chilopoden vor dem Kieferfuß- und ersten Laufbeinsegment kein Interkalarsegment vorhanden sei. . Dies muß jedenfalls eingeschränkt werden: Es ist allerdings kein Fall bekannt, daß vor diesen beiden Segmenten interkalare Tergite auftreten, trotzdem ist anzunehmen, daß Interkalarsegmente auch hier vor- handen waren, aber in Folge der kolossalen Entwickelung des Über Tracheaten-Beine. 133 Kieferfußsegmentes, bis auf die besprochenen Überbleibsel unterdrückt wurden.!) Die Geophiliden verhalten sich wieder den Scolopendriden sehr ähnlich, weshalb ich mich hier in mehreren Punkten kurz fassen kann. Die Gliederung der Telopodite ist nicht nur im Allgemeinen, sondern auch in sofern der der Scolopendriden ähnlich, als die beiden Zwischenglieder fe und ti bei vielen Formen außen von der Oberfläche verdrängt werden, sodaß Praefemur und Tarsungulum in unmittelbare Berührung kommen und ein Gelenk mit einander bilden. In solchen Fällen nehmen die beiden Zwischenglieder immer mehr den Charakter von inneren Zwischenschienen an, bis schließlich Fälle eintreten, wie der, welchen ich von Geophilus linearis, asiaeminoris Verh. beschrieb?), wo das eine der beiden Zwischenglieder kaum noch zu erkennen ist. (Anbei vergl. man die Abb. 12, 13 und 14). Bei den Geophiliden sind sowohl die Coxalplatten sehr groß als auch die endoskelettalen Teile dieser und des Coxosternums in manchen Gattungen besonders kräftig ent- wickelt. Dem entspricht auch die starke Muskulatur, welche vom Coxosternum an die inneren und hinteren Ränder der Coxalplatten abgeht. Namentlich diese hinteren direkten Muskeln sind gut ausgeprägt. Bei Geophilus beobachtete ich außer den einer Seite angehörenden Muskeln dm 2 noch zwei Paar sich kreuzender ckm und ckm 1, ferner sah ich auch weiter nach außen zwischen der Mitte der Coxalplatten und der Coxosternum-Muskel- fasern dx ausgespannt. Coxalmuskeln, Rumpfbrückenmuskeln, Telopoditmuskeln und Krallenmuskeln treten in sehr ähnlicher Weise auf wie bei den geschilderten Scolopendriden, vergl. Abb. 13 und 14. Die Praesternite sind im Allgemeinen bei Geophiliden schwach ausgebildet, zumal ja auch wenig Zahnbildungen an dem Vorderrande vorkommen, doch lassen sie sich als schmale Gebilde bisweilen durch feine Furchen abgesetzt erkennen (Abb. 13 £8), oder auch durch den Mangel einer eckigen bis rundlichen, zelligen Struktur (zs Abb. 15), welche die Nachbargebiete des Coxosternums aus- zeichnet. Über die Trochanterkerbe, welche sich wahrscheinlich bei allen Epimorphen vorfindet, sprach ich bereits im XVI. Aufsatz a. a. O. 1901, (vergl. auch Abb. 14 und 19, 20 trk.). Das „Klauen“-Glied der (reophiliden-Kieferfüße erscheint im Verhältnis zu andern Chilopoden einheitlicher gebildet, auch habe ich bereits früher darauf hingewiesen, daß hier die Krallensehne auffallend nahe am 1) Neuerdings konnte ich bei weiterem Studium des Insekten- und namentlich Dermapteren-Thorax feststellen, daß sowohl vor dem Mikrothorax ein Interkalarring entwickelt sein kann (dessen Sternit bei Dermapteren sogar nur selten fehlt), als auch vor dem Prothorax, hier wenigstens pleuroventral. 2) Archiv f. Naturgesch. 1898, VI. Aufsatz meiner Beitr. z. Kenntnis Paläarkt. Myriopoden, Abb. 16. 134 Karl W. Verhveff: Grunde sitzt. Manche Formen, wie auch Geophilus carpophagus (Abb. 13 und 14) können daher zur Annahme führen, daß das „Klauenglied“ wirklich ein solches sei. Dem widersprechen aber zwei Umstände, einmal das Vorkommen einer Anzahl Tastborsten auf dem grundwärtigen Stück und ferner das Verhalten anderer Formen, wie z.B. Pachymerium ferrugineum, wo die Sehne weiter endwärts liegt und auch die Pigmentierung des Gliedes eine zwei- fache ist, die Endhälfte sehr dunkel, die Grundhälfte hell, sodaß auch hier bei (reophiliden ein Tarsungulum vorliegt. (Vergl. meine Fig. 1 in N. 677, 21. Juli 1902, Zoolog. Anzeiger). Bei den Lithobiiden (Abb. 10 und 11) begegnen wir Verhält- nissen, die teilweise eine Mittelstellung einnehmen zwischen Seutigera einerseits und den Epimorpha andererseits, so in den mäßig großen Zwischengliedern Femur und Tibia und in dem Vor- kommen eines schmalen Krallenmuskels km 1 innerhalb des Femur, aber auch in dem Vorhandensein eines grundwärtigen Brücken- muskels bm 3, welcher Coxa und Praefemur durchzieht, während der lange Brückenmuskel bm 4 von Scutigera bei Lithobius fehlt, übereinstimmend mit den Epimorpha. Im Fehlen von Praesternal- gebilden weicht Zithobius von den Epimorpha ab, während es dagegen im Besitze eines Coxosternums und eines Üoxalplatten- paares sich in gewichtiger Weise den Epimorphen nähert. Die stärksten Krallenmuskeln erfüllen das Praefemur (km 2 Abb. 11) und ein Nebenbündel km 22 läßt sich wieder auf den Trochanter beziehen. Außer dem schon genannten femoralen Krallenmuskel giebt es dann noch einen schmalen km*, welcher bis zum Hinterrand des Coxosternums zieht und zwar in den sternalen Bezirk desselben, während ich an der Üoxa keinen bemerkt habe. Die direkten Muskeln des Coxosternums sind schwächer ausgebildet als bei den Epimorphen, aber gleichwohl ganz deutlich. Ein innerer direkter Sternitmuskel dm geht unmittelbar neben der Mediannaht aus, ein hinterer dm 1 zieht vom inneren Hinterrand- gebiet des Coxosternum neben der Mittelnaht zum hinteren Ende e der Coxalplatte, ein anderer, ebenfalls hinterer dm 2 kreuzt sich mit seinem Nachbarn und greift also über die Mediannaht hinweg. . Diese Mediannaht selbst ist eine sekundäre Erscheinung und ent- spricht einerseits dem Umstande, daß die Muskeln dm in der Mediane viel näher zusammensitzen als bei den Epimorpha, über- haupt nur durch die Mediannaht getrennt werden, andererseits der physiologischen Rücksicht, eine gewisse Bewegung der Kieferfüße (mit Einschluß der Coxosternalhälften) gegen einander zu ermög- lichen. Mediane Zerteilungen von Sterniten sind durchaus nichts Neues und namentlich bei Insekten genug bekannt. Neben der Mediannaht, z. T. auch noch am Hinterrande des Coxosternums, breiten sich die Fasern eines sehr kräftigen beugenden Brücken- muskels bm aus, während ein anderer Extensor-Brückenmuskel bm 1 dadurch interessant ist, daß er am Hinterrande des Coxosternums sich eine beträchtliche Strecke weit mit seinem Gegenüber kreuzt. Über Tracheaten-Beine. 135 Starke von den Coxalplatten ausgehende Flexoren (cm Abb. 10) liegen im vorderen sowohl als hinteren Gebiet derselben, während ein schmälerer Muskel cm 2, von der Außenkante der Coxalplatten ausgehend, als Extensor des Telopodit wirkt. Im Übrigen be- merkte ich im Telopodit weder direkte noch Brückenmuskeln. Das Coxosternum und. die Hüftplatten schließen sich also in der Hauptsache an die Verhältnisse bei den Epimorpha an, doch fehlen erkennbare Praesternalabschnitte.e Die vorderen bei den Anamorpha meist bezahnten Teile des Verbindungs- gebietes zwischen Hüftabschnitten und Coxosternalplatte, können also als Coxosternalkante und ihre Zähne als Coxo- sternalzähne bezeichnet werden, wobei zu betonen ist, daß in diesen Vorderrandgebieten keine Muskeln anzutreffen sind. Wir haben also die äußerlich so ähnlichen Stachel- oder Zahn- bildungen vorne an den Grundteilen der Kieferfüße als verschiedener Natur erkannt und zwar als Coxalstachel bei den Scutigeriden, Coxosternalzähne bei den Anamorpha, Praesternalzähne bei den Epimorpha. + * + Das Sternit des Kieferfußsegmentes ist also nur bei Scutigera selbständig geblieben und hier recht klein, bei allen übrigen Chilopoden ist es groß und breit und mit einem Teil der Hüften zu einem Coxosternum ver- schmolzen. In diesem Hauptpunkt ist mithin meine neue Erklärung, welche ich im XVI. Aufsatz a, a. O. gab und auch in „Bronns Klassen und Ordnungen des Tierreichs“ aufnahm, durch die vergleichende Morphologie der Muskeln vollkommen bestätigt worden. Die große untere Platte des Kieferfußsegmentes der Chilopoden (excl. Scutigera) ist also tatsächlich kein Ver- wachsungsprodukt der Hüften, sondern ein echtes Sternit, seitwärts verwachsen mit Hüftstücken und zwar nicht mit den größeren, sondern den kleineren Teilen der Hüften. Eine Annäherung an die alte Anschauung der „Coxae coalitae“ enthält meine jetzige Darlegung gegenüber der von 1901 nur in sofern, als ich bei den oberen, versteckter liegenden Teilen, die überhaupt von den Forschern meist weniger berücksichtigt wurden, nicht nur den äußeren Teil als ein Hüftstück betrachte, sondern die ganzen oben von mir als Coxalplatten bezeichneten Teile, indem sie die Träger der charakteristischen Coxalmuskeln sind. Die Praesternite aber erstrecken sich bei den Zipimorpha über das vordere, in seinem Innern keine Muskeln, an der Kante aber häufig Zähne enthaltende Gebiet, welches vor Coxosternum und Coxal- platten liegt und beide verbindet, während sie bei den Lithobien überhaupt fehlen. Bei diesen läßt sich zwischen Coxosternum und 136 Karl W. Verhoeff: Coxal-Hauptteilen entweder überhaupt keine scharfe Grenze fest- setzen oder dieselbe wird durch die Randkante vorn am Coxo- sternum gebildet. Die früheren Anschauungen über die Basalteile der Kieferfüße sind hauptsächlich zweierlei Art gewesen: Nach der einen Anschauung — und das war die gewöhnliche — handelte es sich um verwachsene Hüften, während das Sternit (mit Ausnahme von Scutigera) in Wegfall gekommen sein sollte, Die andere Anschauung, — welche F. Meinert namentlich in seiner Arbeit „Caput Scolopendrae‘“‘ Kopenhagen 1883 vertreten hat — behauptet, daß die Grundplatte das Sternit und die, paarigen oberen Platten Prosterna seien, das Grundglied des Telopodit aber die Hüfte. Durch den letzteren Irrtum hat Meinert seiner Ansicht Abbruch gethan und diejenigen Forscher, welche das einsahen, übersahen das Gute und Richtige in seiner Theorie. Wenn er also auch die Hüften total verkannte, so ist er hinsichtlich des Sternites der Wahrheit doch näher gekommen als die Vertreter der „coxae coalitae*-Theorie. Seine eingehende Muskeluntersuchung aber wurde unfruchtbar durch den Mangel vergleichend-morphologischer Gesichts- punkte. Nachdem ich jetzt die Muskulatur in gebührender Weise heran- gezogen habe und gezeigt, daß die Wahrheit teilweise zwischen jenen beiden Theorien liegt, ist auch das Verhältnis der Kieferfüße zu den gewöhnlichen Laufbeinen festgestellt worden. Wenn auch Seutigera hinsichtlich der Kieferfüße unter dem Chilopoden die niedrigste Stellung einnimmt, so zeigt doch auch der Gegensatz im Verhalten der Sternite, nämlich Ver- kleinerung aber Selbständigbleiben des Sternit bei den Notostigmophora einerseits, kräftige Entwickelung des Sternit aber u mit Hüftteilen bei den Pleurostigmoj;hora andererseits, daß die phylogenetische Trennung dieser, beiden Hauptzweige der Chilopoden früh erfolgte und daß, in Überein- stimmung mit den Gegensätzen in einer Reihe anderer Merkmale, meine oberste Einteilung der Chilopoden zu Recht besteht. In der Gliederung der Kieferfuß-Telopodite macht sich also ein immer stärkeres Zurückdrängen der beiden Zwischen- glieder, Femur und Tibia bemerkbar, deren Muskeln und namentlich auch Krallenmuskeln, im Zusammenhange da- mit nach und nach verschwinden, während die prae- femoralen Krallenmuskeln bei allen Chilopoden gut ent- wickelt sind. Die rückschreitende phylogenetische Entwickelung von Femur und Tibia bei den Kieferfüßen steht im schärfsten Gegensatze zu den entsprechenden Verhältnissen der Laufbeine, aber hier wie dort entspricht diese Entwickelung den verschieden- artigen Funktionen, die ja so bekannt sind, daß es keiner weiteren Auseinandersetzung bedarf. Auch hinsichtlich der Krallenmuskeln der Kieferfüße stehen Notostigmophora und Pleurostigmophora im Gegensatze, indem bei Uber Tracheaten-Beine. 137 Ersteren die Krallenmuskeln von Femur und Tibia gut ausgebildet sind, grundwärts über das Telopodit aber keine Krallenmuskeln hinausgehen, während bei den Letzteren in der Tibia keine Krallen- muskeln mehr auftreten, wohl aber an Coxa oder Sternit oder einem von beiden. Diese aus Öoxa oder Sternit kommendenKrallen- muskeln der Pleurostigmophora -—— welche zuerst Meinert für Scolopendra nachwies — sind ein Punkt, in welchem sich die Kiefer- füße von den Laufbeinen (soweit bekannt) überhaupt unterscheiden, doch ist anzunehmen, daß die Urbeine ebenfalls solche Rumpf- krallenmuskeln besessen haben, die Kieferfüße hierin also ein sehr ursprüngliches Merkmal bewahrt haben würden. Grundwärtige Brückenmuskeln bm? und endwärtige bm? ent- sprechen den betr. Muskeln gewöhnlicher Laufbeine. Die Deutung der Kieferfußglieder nach den Muskeln entspricht also der durch mein Muskelhomologiegesetz zusammengefabten Erklärung der Gliedernng und Muskulatur der Laufbeine, soweit überhaupt entsprechende Muskeln vorkommen. Das endwärtige der beiden Zwischenglieder kann mithin schon deshalb kein Tarsus- glied sein, weil es bei Scutigera einen deutlichen Klauenmuskel enthält und weil außerdem sonst das Praefemur (der Laufbeine) entweder fehlen würde, (was ganz unverständlich wäre) oder im Grundgliede des Telopodit enthalten sein müßte, sodaß dieses dann ein Praefemorofemur sein müßte. Dem widerspricht aber schon das Verhalten der Brückenmuskel bm’, welche aus der Coxa kommen, während sie das als endwärtige Brückenmuskeln nicht dürften, auch müßte dann der Brückenmuskel bm* an den Tarsus gehen, was ebenfalls bei Laufbeinen nicht vorkommt, bei denen an den Tarsus nur Kniebrückenmuskeln abgehen. Die bisherige Tarsus- deutung war also unrichtig, d.h. der Tarsus ist ganz im Tarsungulum enthalten. III. Die hinteren Mundfüße. Von den Kieferfüßen weichen die hinteren Mundfüße außer- ordentlich stark ab, nicht nur in der Größe und Gestalt, sondern auch in wichtigen Grundzügen ihres Baues. Einmal ist von einer Entwickelungsrichtung zur Verkleinernng oder gar Verkümmerung der Glieder Femur und Tibia nichts zu merken, sodann ist die Kralle entweder ganz selbständig entwickelt, oder sie fehlt, während wir es bei den Kieferfüßen immer mit einem Tarsungulum zu tun haben. Ein wichtiger und bisher ganz verkannter oder doch un- beachteter Unterschied liegt in dem Verhältnis von Sternit und Hüften, indem die bei den Kieferfüßen niemals fehlende, direkte Sternitmuskulatur bei den hinteren Mundfüßen vollkommen in Wegfall kam. Zwar ist auch bei den hinteren Mundfüßen das Sternit, so weit es überhaupt erweislich blieb, mit den Hüften zu einem Coxosternum verwachsen, (vergl. z. B. anbei 138 Karl W. Verhoeff: Abb. 5a, von Lithobius) aber diese Verwachsung ist eben eine wesentlich andere: Im Coxosternum der Kieferfüße überwiegt entschieden das Sternit und es ist nur mit kleineren Teilen der Hüften verwachsen, während bei den hinteren Mund- füßen die Hüften einheitlicher Natur sind und das Sternit nur eine ventrale Verbindungsplatte zwischen den Hüften darstellt, welche von sehr verschiedener Größe ist, bei Scutigera noch durch seitliche Leisten deutlich, bei Zithobius (Abb.5) nur noch sehr schwach abgesetzt, während in den meisten Fällen diese sternale Verbindungsplatte gar nicht mehr markirt ist, aber trotz- dem entweder deutlich vorhanden, wie bei (reophilus (Abb. 7a), Pachymerium, ÜChaetechelyne, Dignathodon und andern Geophiliden, oder schwach angedeutet wie bei Aömantarium, Orga (Abb. 8) und Uryptops (Abb. 6) oder ganz rudimentär z.B. bei Scolopendra. Alle diese Fälle haben aber das Gemeinsame, daß das Sternit mit den Hüften fest und unbeweglich verbunden ist, sodaß wir eigentlich auch schon bei Scutigera von einem Coxosternum sprechen können, während bei den Kieferfüßen im Gegenteil der Sternit- bezirk gegen die coxalen Hauptteile immer reichlich verschiebbar ist. Diesem Gegensatz der hinteren Mundfüße und Kieferfüße ent- spricht natürlich das geschilderte Fehlen oder Vorhandensein der direkten sternocoxalen Muskeln. Bei Geophiliden kommen übrigens am Sternalbezirk der hinteren Mundfüße bisweilen eine Anzahl einzelliger Hautdrüsen vor, wie sie auf den gewöhnlichen Sterniten dieser Familie so häufig sind, z.B. bei Chaetechelyne vesuviana Newp. Wenn der sternale Bezirk auch meist nicht mehr abgesetzt ist, so macht er sich doch häufig durch eine Breiten- erstreckung bemerkbar (Abb.7), wie sie nicht vorhanden sein würde, wenn es sich hier nur um verwachsene Hüften handelte. In der Regel verläuft der Vorderrand des Coxosternum der hinteren Mundfüße mit hohler Buchtung, in andern Fällen ist die Mitte fast gerade und quer abgesetzt, nur bei Bothriogaster affinis Szel. sah ich den sternalen Bezirk auch durch einen vortretenden mittleren Lappen am Vorderrande zum Ausdruck kommen. Die Hüften sind an der ventralen Seite stärker ausgedehnt (y Abb. 6) als an der dorsalen x. Die Hüftmuskeln kommen von den basalen Rändern, zwei Extensoren des Telopodit kommen vom ventralen (cm!) und dorsalen Hüftrande (cm?), ein Flexor cm eben- falls vom dorsalen, manchmal ein anderer Flexor auch vom ventralen. Ein auffallend nach innen ausgedehnter Muskel m, welcher eben- falls als Flexor wirkt, kommt bald mehr bald weniger deutlich, aus dem Bereiche des sternalen Bezirks (Abb. 5 u. 6). Ich halte ihn für einen Rumpfbrückenmuskel, der diesen Charakter dadurch eingebüßt hat, daß das Sternit mit den Hüften fest verwuchs. Besonders deutlich ist seine Eigenart ebenfalls bei Bothriogaster erhalten, wo er, mit seinem Gegenüber in der Mediane hart zusammenstoßend, inmitten des sternalen, vorne vorragenden Bezirkes liegt. Im Vergleich mit den Kieferfüßen ist auch zu be- Über Tracheaten-Beine. 139 achten, daß die Coxotelopodit-Gelenkknöpfe der hinteren Mundfüße viel weiter nach innen zu liegen, zumal sich bei ihnen die Extensor- muskeln ganz außen von diesen Knöpfen ausbreiten. Die Telopodite sind wieder ein auffallendes Beispiel für das was ich mehrfach über den großen Gegensatz zwischen Noto- stigmophora und Pleurostigmophora angegeben habe. Die hinteren Mundfüße von Seutigera entbehren nämlich sowohl der Krallen als der Krallenmuskeln, während den übrigen Chrlopoden beides zu- kommt, wenn auch bisweilen in schwacher Entwickelung, aber trotzdem sind sie im Allgemeinen bei dieser Gattung am ursprüng- lichsten geblieben, weshalb sie auch wieder als Ausgangspunkt dienen müssen. Ihre Telopodite bieten den denkbar schönsten Übergang von Laufbeinen zu Mundfüßen, indem sie, von den Krallen abgesehen, eine typische ursprüngliche Uhslopoden- Beingliederung aufweisen, nämlich zunächst einen kleinen muskellosen Trochanter (Abb. 4) und darauf folgend vier deutliche große Glieder, die sich ohne Weiteres als Praefemur, Femur, Tibia und Tarsus erkennen lassen. Der Trochanter besitzt an seinem Endrande bei x sogar noch den für gewöhn- liche Laufbeine von Scutigera charakteristischen, die Abbrechstelle bezeichnenden, dunkeln Verdickungsring, auch konnte ich tatsächlich feststellen, daß diese Mundfübe noch leicht an dieser Stelle abbrechen, obwohl das natürlich. von keiner Bedeutung mehr ist. Die Telopoditmuskulatur entspricht, soweit sie eben erhalten blieb, durchaus der der gewöhnlichen Lauf- beine, (vergl. meinen 4. Aufsatz über Tracheaten-Beine, Nova Acta 1903). Wir haben zwei grundwärtige Brückenmuskeln bm und bm!, welche die beiden auf den Trochanter folgenden Glieder durch- ziehen und am dritten, der Tibia als Flexoren wirken. Ferner beobachtete ich drei direkte Muskeln, zwei im Praefemur dm, dm! und einen im Femur. Die Tibia enthält keinen direkten Muskel und ist durch das Erlöschen der Kralle sekundär überhaupt muskel- los geworden. Die Telopodite der hinteren Mundfüße aller übrigen Chalopoden weichen von denen der Scutigera nicht nur durch das völlige Fehlen des Trochanter und den Besitz von Krallen und Krallenmuskeln ab, sondern auch durch das Verhalten des Praefemur. Während dasselbe nämlich bei Scutzgera nach obiger Schilderung (Abb. 4 prf) sich als ein durchaus typisches, wohl ausgeprägtes Beinglied darstellt, ist es bei den andern Chzlopoden nirgends typisch entwickelt und entweder nur durch eine Kerbe angedeutet y (Abb. 5 bei Zithobius), welche ich Praefemurkerbe nenne, oder durch eine Naht (y Abb. 6 bei Gryptops), welche aber nicht ganz voll- ständig ist. Einen direkten Muskel habe ich für dieses Glied bei den Pleurostigmophora nicht beobachtet, doch hat ihn F. Meinert (Caput Scolopendrae) für Scolopendra subspinipes angegeben, wo er 140 Karl W. Verhoeff: aber auch klein zu sein scheint und keine typische Gliedgrenze vorliegt, (vergl. Meinerts Taf. II Abb.5 b. 10). Alle diese Verhältnisse zeigen klar, daß es sich bei den hinteren Mundfüßen um ein Praefemorofemur sekundärer Natur handelt. Bei den Anamorpha und Scolopendriden (Abb. 5 u. 6) weist auch die äußere Gestalt noch auf diesen Verschmelzungs- prozeß hin, indem das Praefemorofemur länglich und gebogen ist, während es innerhalb der (Geophrliden (Abb. 7 und 8) immer gedrungener wird. Hinsichtlich der Krallenmuskeln zeigen die Telopodite der hinteren Mundfüße bei den Pleurostigmophora ebenfalls Verhältnisse, welche sich (weit mehr als bei den Kieferfüßen) an die typischen Laufbeine anschließen. Bei allen Gruppen beobachtete ich stets zwei Krallenmuskeln, einen femoralen km! nnd einen tibialen km, also entsprechend dem Typus der Insektenbeine. Dieses zweite Telopoditglied ist als letztes krallenmuskelführendes scharf genug charakterisiert. Bei Orya schien es mir, daß noch ein schwacher Krallenmuskel (« Abb. 8) aus der Coxa kommt. Für Scolopendra gab auch Meinert zwei Krallenmukeln in einer mit meinen Befunden übereinstimmenden Weise an. Ein langer, schmaler Brückenmuskel (bm? Abb. 5 und 6) kommt aus der Hüfte, durchzieht das Praefemorofemur und bedient als Flexor die Tibia. Ich fand ihn bei /ithobius und Uryptops, nicht aber bei den Geo- philiden. (An den Kieferfüßen entspricht ihm der Muskel bm* von Scutigera Abb. 9). Bei allen untersuchten Plewrostigmophora konnte ich den Kniebrückenmuskel bm? feststellen. Meinert hat ihn bei Scolopendra beobachtet und giebt sogar zwei dicht neben ein- ander an. Direkte, meist kräftige Muskeln dm? und dm? finden sich ebenfalls allgemein, entweder als Flexoren oder als seitliche Muskeln entwickelt. Der Muskel bmx (Abb.5) des Praefemoro- femur von Lithobius ist offenbar ein grundwärtiger Brückenmuskel, welcher durch Einschmelzung des Praefemur zu einem direkten wurde. Der Tarsus ist allgemein ungegliedert und muskellos. Die Gelenke zwischen Coxa und Telopodit haben ihre deutlichen beiden Knöpfe stets oben und unten. Deutliche Praesternite habe ich auch bei den Epimorpha nicht feststellen können. IV. Die vorderen Mundfüße. Sowohl in physiologischer als auch morphologischer Hinsicht weichen die vorderen Mundfüße (nebst ihrem Sternit) von den hinteren nicht weniger ab als diese von den Kieferfüßen. Bei Lithobius (Abb. 23) finden wir ein Coxosternum, welches durch einen tiefen medianen Einschnitt fast in zwei Hälften geteilt ist, doch hängen dieselben bei x auf kurzer Strecke noch zusammen. _ N Über Tracheaten-Beine, 141 Die Sternitteile sind vollkommen mit den Hüften verwachsen. Trotzdem treffen wir noch deutliche Muskeln zwischen beiden an, was damit zusammenhängt, daß die vorderen Mundfüße stark bei dem Aussaugen und Ausdrücken der Nahrungsteilchen mitwirken. Daher müssen sie gegeneinandergepreßt werden, was zugleich ein Heraufbiegen der äußeren Teile mit sich bringt. Trotz der genannten Verwachsung werden äußere und innere Teile des Coxo- sternum, in Folge ihrer Elastizität, in der Weise gegen einander verschoben, wie die Hälften eines Bogens durch Verkürzung seiner Sehne. Diese Muskeln sind ein direkter Rumpfmuskel dm, welcher innen vom Sternit nach außen in den Hüftteil zieht und ein Rumpf- brückenmuskel bm, welcher ebenfalls von innen aus dem Sternit (vor dem vorigen) nach außen verläuft und zwar innen an den Telopoditgrund. Außen im Hüftteil bemerken wir die Hüftmuskeln in bekannter Lage, einen Flexor cm und zwei Extensoren cm!. Zwischen Coxosternum und Telopodit sind keine deutlichen Gelenk- knöpfe mehr ausgebildet, nur ist die Innenecke ein wenig verdickt. Das Telopodit, bekanntlich aus zwei deutlich von einander ab- gesetzten Gliedern bestehend, enthält nur zwei aus dem Coxal- abschnitt kommende Brückenmuskeln, von denen der eine sich innen als Flexor bme an das Endglied heftet, während der andere mehr in der Mitte verläuft bme' und noch etwas über das Gelenk der beiden Telopoditglieder wegstreicht. Die Sternithäften springen in starke Coxosternallappen, Vorderlappen vor pl, welche ohne Grenze in das übrige Sternit übergehen. Bei Larven, z. B. Pullus mit 10 Beinpaaren, fand ich die Sternithälften und auch die Vorderlappen stärker zusammengedrängt, bei erwachsenen 2. (Polybothrus) fasciatus dagegen stehen die Lappen weiter auseinander, womit die stärkere Verwachsung als das ursprüngliche angewiesen wird. Scolopendra stimmt in den meisten Punkten überein mit dem eben von Zithobius Gesagten, doch ‚findet sich zwischen Hüften und Sternithälften eine noch ziemlich scharfe Grenze, gebildet nicht nur durch eine basale, tiefe Bucht (b. Abb. 24), sondern auch eine neben dieser sich erstreckende, einschneidende, fast vollständige Nahtlinie. Die inneren Ränder der am Ende löffelartig ausgehöhlten Vorderlappen greifen über einander. Bei Scolopendra bemerkte ich drei direkte Sternitmuskeln, von denen einer dm? weiter nach außen in die Hüfte greift, die beiden andern dm und dm! aber nur bis in die Gegend der inneren Grenze des Hüftteils. Von dieser Stelle bis zur entsprechenden der andern Seite verläuft ein querer Muskel qm, welcher den queren Sternitmuskeln qm gewöhnlicher Rumpf- bauchplatten entspricht, (vergl. Abb. 2 und 3); auch dieser dient dem queren Zusammenpressen der vorderen Mundfüße. Zwei bis drei Coxalmuskeln, zwei Telopoditbrückenmuskeln verlaufen wie bei Liüthobius. Im grundwärtigen der beiden Telopoditglieder kommt aber noch ein breiter direkter Muskel vor (dm 3). 142 Karl W. Verhoeff: Unter den Geophiliden finden wir eine immer weiter gehende Verkümmerung der Telopodite. Manche Formen lassen noch zwei deutlich getrennte Glieder und entsprechende Muskeln erkennen. Bei andern Arten, z. B. (eophilus carpophagus (Abb. 25) ist die Gliedgrenze schon undeutlicher geworden und es kommt nur noch der innere Brückenmuskel vor. Noch andere Formen, wie Chde- techelyne vesuviana (Abb. 26) lassen das Telopodit überhaupt als sehr kurz und ganz ausgesprochen eingliedrig erkennen, Hier hat sich der äußere der beiden Telopoditbrückenmuskel erhalten bme!, Das Üoxosternum zeigt recht verschiedene Ausbildungsweisen, ein- mal eine mehr oder weniger vollständige Zweiteilung (Abb. 26 von Öhaetechelyne) und dann wieder Fälle einer mehr einheitlichen Gestalt (Abb. 25 von Geophilus), wobei die Vorderlappen manchmal scharf vom übrigen Sternit abgesetzt sind, sodaß sie dann auch als Praesternite bezeichnet werden könnten. Longitudinalmuskeln kommen in der Mitte des Sternalgebietes und auch seitwärts vor (lm, Im'), wie derartige Muskeln ja von den hinteren Mundfüßen und Kiefer- füßen bekannt sind. Von Coxalmuskeln habe ich bei Geophiliden meist nur äußere beobachtet (Abb. 25 und 26), bei Orya auch innere. Direkte Sternitmuskeln dm fand ich bei den meisten hierauf untersuchten Gattungen. Scutigera weicht von allen andern Gattungen wieder auffällig ab durch die namentlich von E. Haase trefflich erörterten Maxillar- organe, auf welche ich nicht einzugehen brauche. Nur die an die Basis derselben sich anheftenden, beiden Muskeln sind hier von Interesse. Dieselben dienen als Retraktoren für das mittelst seiner glasigen, zarten Haut ausstülpbare Organ, sind aber ver- gleichend-morphologisch dieselben Muskeln, welche ich in Abb. 23 für Lithobius als Sternitmuskeln bm und dm beschrieben habe. Der Muskel bm ist aber bei Scutigera viel stärker und erfüllt den größten Teil des Gliedes I, indem er nach außen sich stark ver- breiternd, sich strahlenartig spreizt. Dieser Muskel erscheint daher in der Flächenansicht als ein beinahe gleichseitiges Dreieck. Der direkte Muskel dm zieht quer nach außen durch die Hüfte und ist bei Scutigera viel schmäler als bm. Das grundwärtige Telopodit- glied ist überhaupt verhältlich groß, größer als das endwärtige, an welches, trotz der nur innen scharfen Abgrenzung, dennoch ein starker Telopoditbrückenmuskel zieht. Coxalmuskeln treten in typischer Weise auf. Das mit feiner Mittelnaht versehene Sternit ist seitlich, ähnlich Scolopendra, durch eine scharfe Naht abgegrenzt, - die sogar noch etwas deutlicher ist als dort, aber nicht ganz voll- ständig. Am Telopoditendglied kommt innen eine abgekürzte Naht vor, welche auch bei einigen Pleurostigmophora bemerkt werden kann und eine Urkunde ist, der Entstehung dieses Gliedes aus ursprünglich zwei getrennten. Kleine Vorderlappen am Sternit fehlen auch Scutigera nicht und sind wieder löffelartig ausgehöhlt. Über Tracheaten-Beine. 143 Longitudinalmuskeln gehen in bekannter Weise an den Sternitgrund, Pleuralmuskeln an die Hüften. Die Ausbildung eines Coxosternums der vorderen Mundfüße gilt also allgemein für alle Chilopoden, wobei dasselbe von den Vorderlappen abgesehen, bald einheitlicher Natur ist, bald außen oder innen in der Mediane, oder an beiden Stellen, mehr oder weniger abgesetzt oder eingeschnürt. Meistens kommen zwei Telopoditglieder vor. Früher (XVI. Aufsatz S. 392) habe ich dieselben als Femur und Tibiotarsale gedeutet. Jetzt, wo ich gezeigt habe, daß diejenige Gliederhomologie der Beine der Insekten und Ckilopoden, welche man bisher annahm, unhaltbar ist und daß namentlich die Muskulatur zur richtigen Glieder- charakterisierung unentbehrlich ist, sind daraus ganz andere und zwar viel gründlichere Begriffe der Beinglieder gewonnen worden Aber gerade diese zeigen, daß die Telopodite der vorderen Mundfüße bereits so stark umgewandelt sind, daß eine absolut sichere Deutung der beiden Glieder I und II (Abb. 23 —26) nicht mehr möglich ist. Wir können lediglich dann, wenn wir die hinteren Mundfüße als Ausgangs- und Vergleichsobjekt benutzen wollen, es als wahrscheinlich bezeichnen, daß das Glied I ein Praefemorofemur und II ein Tibiotarsale sei, indem wir die Muskeln bme und bme' mit dem Muskel bm? (Abb. 5 und 6) der hinteren Mundfüße vergleichen können und daher auch die Annahme des Gliedes I als Trochanter ausgeschlossen und die als Praefemur unwahrscheinlich ist. Diese Deutung würde sich also, wenn wir von der Anderung der Grundlage absehen, mit meiner früheren decken. * *+ * Vordere und hintere Mundfüße sowohl als auch die Kieferfüße stimmen allgemein darin überein, daß das Sternit mit den Hüften zur Bildung eines Öoxosternums mehr oder weniger verwächst, wobei an den Kieferfüßen und fast immer auch vorderen Mundfüßen die direkte sternitcoxale Muskulatur erhalten bleibt, nicht aber an den hinteren Mundfüßen. Nur an den Kieferfüßen von Scutigera bleibt das Sternit einiger- maßen selbständig und an den hinteren Mundfüßen wird es bei einigen Formen rudimentär. (Scolopendra). Einige der wichtigsten Gegensätze der beiden Hauptgruppen der Chilopoden in Hinsicht auf die Mundteile, sowie die sehr ver- schiedenartige Ausbildung der Kieferfüße, vorderen und hinteren Mundfüße, möge die folgende Zusammenstellung veranschaulichen: 144 Karl W. Verhoeff: Pleurostigmophora. Notostigmophora. Hüften zerteilt, Coxosternum unten Hüften und Sternit einheitlich. und Coxalplatten darüber. Coxalplatten und Telopodite deutliich gegen das Coxosternum beweglich. Sternitbezirk grob. Sternit schwach. Sternitcoxale Muskulatur deutlich entwickelt. Troehanter niemals selbständig, in dem stets sehr starken Praefemur enthalten. Telopodit mit mehr oder weniger Femur und Tibia stark entwickelt, verkleinertem Femur und Tibia. Tibia beide mit deutlichem Krallenmuskel. stets ohne, Femur selten mit Krallen- Kralle des Tarsungulum deutlich be- muskel. Kralle des Tarsungulum ab- grenzt. Kieferfüße. nn 1 Ns mn En U Praefemorofemur verwachsen, was durch selbständig. Naht oder Kerbe angezeigt wird. gesetzt. Sterniteoxale Muskulatur fehlt, das Sternit bildet nur eine gegen die 5 einheitlichen Hüften nicht verschiebbare, mehr oder weniger deutliche Ver- 5 |indungsbrücke zwischen den Hüften. Ce E Krallen und Krallenmuskeln (in Krallen u. Krallenmuskeln fehlen. = Femur und Tibia) vorhanden. © Trochanter fehlend. Trochanter vorhanden und ganz ® selbständig. i- Praefemur und Femur zu einem Praefemur ebenfalls vollkommen = Maxillarorgane fehlen. Maxillarorgane vorhanden. Coxosternum allgemein vorhanden; der sternale Teil in der Mitte oft Ju ıE oder weniger eingeschnitten. Hüften einheitlich. Der Sternalteil bildet eine Verbindungsbrücke. Trotzdem sind meist sternitcoxale Muskeln aus- gebildet. Telopodit stark verkümmert, aus höchstens zwei echten Gliedern be- stehend. Niemals Krallen. Vord. Mundfüße. V. Anmerkungen (Litteraturrückblick). Auf Grund vorliegender Untersuchungen kann ich hinsichtlich des Hypopharynx der Öhxlopoden nur wörtlich das wiederholen, was auf S. 397 in meinem XVI. Aufsatze über paläarktische Myrio- poden steht: (Nova Acta 1901) „Für unhaltbar muß ich die Hypopharynx-Theorie von Heymons bezeichnen!) wonach dieses Gebilde die verwachsenen Sternite der drei Kiefersegmente vorstellen soll. Wir haben im Vorigen gesehen, daß die Bauchplatten der Mundfüße ein ganz 1) Die Segmentierung des Insektenkörpers, Berlin 1895, S. 24. ir u Über Tracheaten-Beine. 145 anderes Schicksal haben und gewissermaßen an diesen Füßen selbst teilnehmen.“ Heymons sprach die genannte Ansicht allerdings für Insekten aus, aber es ist sehr unwahrscheinlich, daß dieselben hierin so auffallend von den Chilopoden abweichen sollten. Neuerdings hat Heymons selbst!) ausdrücklich für Scolopendra angegeben, daß deren „Hypopharynx nur aus dem Sternit des Mandibelsegmentes hervorgeht.“ In N. 662 des zoologischen Anzeigers nahm ich zur Frage der Sternite der Mund- und Kieferfüße und Heymons Mit- teilungen a. a. O. bereits Stellung. Jetzt will ich dem noch hinzu- fügen, daß das was Heymons in seiner Textfigur IX mit „stern“ bezeichnete, offenbar nur ein Stück Zwischenhaut ist, Dagegen stimmt vollkommen mit meinen Beobachtungen die abgekürzte Naht, welche er seitwärts an den mit „coxl“ bezeichneten Teilen angiebt. Natürlich sind die sogenannten „Coxalfortsätze* in Wirklichkeit die Sternithälften, wie die Muskulatur, (welche Heymons nicht berück- sichtigte) entscheidend beweist. Solche „Coxalfortsätze* kennen wir ja auch überhaupt nicht von typischen ÜÖhrlopoden-Beinen, sodaß sie hier etwas Ungewöhnliches vorstellen würden. Vollkommen übereinstimmend sind Heymons und meine Beobachtungen über das Coxosternum der hinteren Mundfüße, nur ist zu bemerken, daß gerade hier die von ihm allein berücksichtigte Gattung Scolopendra nicht geeignet ist ein klares Bild zu schaffen, denn gerade bei ihr ist der betr. sternale Anteil sehr klein geworden, weshalb ich ihn oben auch als rudimentär bezeichnete Nicht recht klar ist dagegen das was Heymons auf S.52 über die „Sternocoxalplatte“ der Kieferfüße schreibt. Jedenfalls hat er das Sternit ganz verkannt. Das Stück „str“ seiner Abb. XI ist der unzweifelhafte Anteil der Zwischenhaut, welche hier, der eigen- tümlichen Verbindung des Coxosternums der Kieferfüße mit den hinteren Mundfüßen entsprechend, einen fast halbkreisförmigen Ver- lauf und Querschnitt zeigt. Heymons ist nicht auf alle Skelett- teile eingegangen, geschweige denn die Muskeln. Er setzt „die Zahnplatten der Kieferfüße den Coxalfortsätzen der vorderen Maxillen homodynam“. Das ist aber nicht ganz zutreffend, denn die Fortsätze der vorderen Maxillen sind ausschließlich sternaler (oder praesternaler) Natur, während die „Zahnplatten“ verschiedenen Charakters sind, je nach den Gruppen. Bei Lithobius sind sie wie ich oben zeigte als ein Mischungs- und Grenzgebiet von Coxo- sternum und Coxalplatten anzusehen, während sie bei manchen Scolopendriden ausgesprochen interkalare (praesternale) Natur haben. Die Glieder der Mund- und Kieferfüße hat Heymons mit Zahlen versehen aber nicht erklärt, richtig erkannt hat er das Verwachsen- sein der Kieferfußklauen aus zwei Gliedern ungefähr gleichzeitig und unabhängig von mir. !) Entwickelungsgeschichte der Scolopender, Stuttgart 1901, S. 50. Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1904. Bd. I. H. 2. 10 146 Karl-W, Verhoeff: F. Meinert (Caput Scolopendrae) gab uns zum ersten Male eine genaue Einsicht in die Kopf- und Mundteile-Muskulatur der Chilopoden. Seine sorgfältigen Beschreibungen haben wie es scheint nicht die gebührende Beachtung gefunden. Und doch hatte er das Sternit der vorderen Mundfüße schon richtig aufgefaßt; unrichtig allerdings die Hüftteille.. Von den Mundteilmuskeln bei Scolopendra habe ich die meisten bestätigen können und auch im Einzelnen oben Einiges angeführt. Wenn auch der Mangel des vergleichend morphologischen Gesichtspunktes bei Meinert schwer in die Wagschale fällt, so würden doch seine Mitteilungen vor manchen früheren Irrtümern bewahrt haben, wenn nicht die ver- gleichende Morphologie der Muskeln bei den Gliedertieren bisher meist so sträflich vernachlässigt wäre. (Geschehen im engsten Zusammenhange mit allen jenen bekannten Folgeerscheinungen der einseitigen Mikrotom-Periode der Zoologie!) In seiner Arbeit „Neues über paläarktische Myriopoden“ Zoolog. Jahrbücher 1899 machte C. Attems einige Mitteilungen „über die Kieferfüße der Chilopoden“, worauf ich jetzt zum 2. Male kurz zurückkomme. Attems war der erste, welcher meine neuen Mundteil-Erklärungen bekämpfte. Er berief sich u. A. auf die damals bereits „so gut“ bekannten einschlägigen Verhältnisse. Ich bin überzeugt, daß er mir jetzt beistimmt, wenn ich die genügende Klärung der Tatsachen bereits 1901 bezweifelte und es für not- wendig hielt vielmehr diese Klärung erst durch weitere Unter- suchungen anzubahnen. Ebenso steht es nunmehr fest, daß die Hüftfrage eine weit schwierigere ist als sie es nach dem Schema der „zwei Halbringe* Latzels zu sein schien. Attems irrte sich jedenfalls mit seiner Annahme, daß „die Verhältnisse“ der Mundteile „bei allen COhilopoden fast ganz die gleichen“ seien. Ebenso wenig zutreffend ist es, daß an den Hüften der Kieferfüße „mit geringen Ausnahmen die Verwachsungsnähte erhalten“ ge- blieben sein sollen, denn tatsächlich ist das Coxosternum der Epi- morpha in seinem Sternalteil in der Mitte durchgehends einheitlich. Nie und nirgends hat Jemand bei den Pleurostigmophora etwas von einer Verwachsung der im Vorigen als Coxal- platten bezeichneten Teile gesehen. Diese Teile bleiben stets weit und vollkommen von einander getrennt. Das Einheitliche des Sternalgebietes und das Getrenntsein der Coxalplatten sind grundverschiedene und in beiden Fällen ganz ursprüngliche Dinge, welche bisher fälschlich gleichartig angesehen wurden.!) *+ * * ') In N. 695 des zoolog. Anzeigers hat Börner auf $S. 306-313 etwas über Chilopoden-Mundteile geschrieben, was ich trotz der vielen Unrichtigkeiten nicht übergehen kann. Die Mängel der Börnerschen vergleichenden Bein- Über Tracheaten-Beine, 147 Über die Nebengebilde der Hüfte habe ich bereits oben ge- sprochen und habe jetzt auch mit einigen Worten auf die Pleuren einzugehen. Heymons stellte in seiner Arbeit „Beiträge zur Morphologie und Entwickelungsgeschichte der Rhynchoten“ Nova Acta 1899 den Begriff der Subcoxa auf. Er spricht auf S. 95 auch über Blattiden was mir im vorigen Jahre entging, da es in einer Rhynchoten-Arbeit nicht zu erwarten war. Es heißt dort: „Auch bei den Blattiden finden sich vor dem Hüftgliede des Beines zwei kleine Skelettstücke vor, die durch Furchen wieder in mehrere Unterabteilungen zerlegt werden und welche man bisher als Episternum und Epimerum bezeichnet hat. An diesen Skelett- stücken entspringt ein Teil der in die Hüfte eintretenden Muskulatur Untersuchungen habe ich bereits in früheren Aufsätzen dargelegt. Unrichtige Grundlagen und daher auch unrichtiger Aufbau! Während er bei den Lauf- beinen aber die Muskulatur wenn auch nicht richtig verwehrtete, so doch wenigstens etwas berücksichtigt hat, kümmerte er sich bei den Mundfüßen überhaupt nicht um dieselbe. Daher entfielen für ihn die ungemein wichtigen Hülfsmittel, welche er bei gründlichen Studium hätte erlangen könuen. Auch hätte er wie er selbst schreibt „schwerwiegende Fehler leicht vermeiden können, wenn er die Arbeiten seiner Vorgänger genügend gewürdigt hätte“. Es ist über- flüssig alle Fehler Börners zu besprechen, da sich dieselben aus vorstehender Arbeit ohnehin ergeben, nur wenige Punkte seien erwähnt. Als Sternit der Kieferfüße ist ein Stückchen Zwischenhaut angesprochen. Der Begriff des Tarsus derselben wird zerrissen und nur zur Hälfte zum Tarsungulum gezogen, zur andern Hälfte auf das endwärtige Zwischenglied bezogen. In Folge der Verkennung des Praefemur ist an den Kieferfüßen ein Trochanterofemur konstruiert. Als COrustaceen-Reminiscenz kommt wieder ein „Coxopodit‘“ vor. Daß ein Prosternum „gar nicht existiert“ ist unrichtig, namentlich für die angewandte Gattung Scolvpendra. Die beiden Maxillenpaare sollen „in gleichem Typus allen Chilopoden“ zukommen („abgesehen vom Maxillarorgan der Scute- geriden‘‘), während wir oben sahen, daß z. B. die hinteren Mundfüße von Scutigera ganz beträchtlich von denen der andern Chilvpoden abweichen und daß auch sonst sehr namhafte Differenzen in verschiedenen Teilen vorliegen. Börner führt für die Sternocoxen der Mundteile die vorne besprochenen An- schaunngen Heymons an, deren nur teilweise Richtigkeit er dadurch weiter entstellt, dab er behauptet „den Schwund des Sternums allmählich“ haben „verfolgen zu können“, was unbewiesen und tatsächlich unrichtig ist. Er kon- struiert in diesem Punkte überhaupt zwischen meinen und Heymons Angaben einen Gegensatz, wie er in diesem Maße nicht besteht. Im Gegensatz zu Heymons und mir erklärt er, daß bei Scolopendra an den hinteren Mundfüßen „ein Sternum völlig unterdrückt“ sei. Die Börner'sche Methode der Deutung der Glieder der Mund- und Kieferfüße ist, wenigstens an den Telopoditen, einfach das alte Verfahren der Abzählung von grund- nach endwärts, ohne tiefere Kriterien. Daher gibt er sowohl bei den Mund- als auch den Kiefer- füßen das auf die Gelenke zwischen Coxa und Telopodit folgende größere Glied gleichmäßig als Trochanterofemur an, während wir oben sahen, daß zwischen 10* 148 Karl W. Verhoeff: und es kann im Hinblick hierauf wie auch besonders in Rücksicht auf die übereinstimmende Lage kein Zweifel sein, dab die be- treffenden Teile der Blattiden den Subcoxalplatten der Rhynchoten homolog sind.“ Weiter heißt es dann: „Unentschieden muß ich freilich die Frage noch lassen, ob es zulässig ist, die Subcoxal- platten oder die ihnen entpsrechenden Teile anderer Insekten nun wirklich für die Reste ehemaliger eigentlicher Beinglieder zu halten, die nachträglich in den Thorax eingeschmolzen sind.* — Die genaueren vergleichend-morphologischen Untersuchungen über die Gliederung und Muskulatur der Tracheaten- nnd namentlich Opisthogoneaten-Beine haben inzwischen gezeigt, dab die Teile, welche Heymons Subcoxalplatten nennt, nicht zu den Beinen gezählt werden können. Ferner habe ich oben ausgefürt, daß die Hüften, in Folge des nach den Gruppen verschiedenen Verhaltens ihrer Nebenteile, nicht immer scharf von den Pleuralgebilden zu trennen sind, wenigstens wenn man die Nebenteile der Hüften genau mitberücksichtigt. In meiner Arbeit „über den Thorax der Insekten“ Nova Acta 1902 habe ich nun darauf hingewiesen, daß die Pleural- skelerite vieler Hexapoden (und namentlich der meisten behandelten niederen Gruppen) sich von den ihnen entsprechenden Teilen bei Chzlo- poden dadurch auffallend unterscheiden, daß zwei von ihnen mit der Hüfte ein Gelenk bilden und daß sie auch in der Pleurenhaut eine größere Ausdehnung erhalten haben. Ferner zeigte ich, dab hintern Mundfüßen und Kieferfüßen in dieser Hinsicht ein großer Unterschied besteht. In einem gewissen Sinne richtig ist das was Börner über die Kiefer- fuß-Scheinklauen der Geophiliden sagt, indem dieselben im Prinzip allerdings mit denen der übrigen Chilopoden übereinstimmen. Er unterließ es aber auf die Abb. 1 von Pachymerium in meinem Artikel N. 677 des zoolog. Anzeigers hin- zuweisen, woraus die Zweiteiligkeit dieser Scheinklaue deutlich ersichtlich ist, jedenfalls viel deutlicher als die Abbildungen Latzels in seinem bekannten Werke, auf welche B. mit Unrecht hinweist, denn sie lassen (bei Geophiliden!) nirgends Entsprechendes deutlich erkennen. Zum Beweise der Geophiliden- Scheinklaueu gehören übrigens mehr Belege als Börner sie verwandt hat, denn es bestehen hinsichtlich der abgekürzten Naht sowohl wie der Insertionsstelle der Krallensehne nicht unbedeutende Verschiedenheiten, sodaß das Urteil, wenn man nur wenige Formen betrachtet, nach der Wahl derselben verschieden aus- fallen kann. Es gibt Formen, z. B. Bothriogaster affinis (vergl. Abb. 21 im XVI. Aufsatz meiner „Beiträge“ u.s. w. Nova Acta 1901), welche kein deut- liches Grundstück erkennen lassen und die Sehne vollkommen am Grunde. Dennoch kann man Übergänge finden zu-andern Geophiliden, bei denen die Sehne etwas weiter endwärts vorgerückt liegt und eine abgekürzte Naht das Grundglied anzeigt. Wie gesagt ist aber eine solche Beweisführung überhaupt unvollständig, denn die Verschiedenheit in der Pigmentierung und namentlich der mehr oder weniger reichliche Besatz mit Tastborsten sind ebenso wichtige Charaktere, welche den Basalteil der Geophiliden-Scheinklauen als eigenartig und nicht zur echten Klaue gehörig kennzeichnen, welche Börner Über Tracheaten-Beine. 149 eine richtige Würdigung und Begriffsbestimmung der Pleurenteile nicht möglich ist, ohne genaue Berücksichtigung der endoskelettalen Leisten und Spangen. Einen durchaus brauchbaren Begriff hat Heymons a.a.0. auf S. 24 in den Paratergiten aufgestellt und sagt, „daß im Thorax Tergite und Paratergite nicht (von einander) abge- gliedert sind, sondern daß eine Grenze zwischen ihnen lediglich durch den scharfen Seitenrand des Körpers hergestellt wird.“ Dies ist jedenfalls als das ursprüngliche Verhältnis zu betrachten, da die drei großen Thorakalsegmente allein Laufbeine behalten haben. Solche Paratergite kommen auch bei zahlreichen Chilopoden vor und man kann sie besonders deutlich bei Scolopendriden ver- folgen. Eine Verwechselung der Paratergite mit Pleural- platten, d. h. Skeleriten welche zwischen den Rücken- platten einerseits und Bauchplatten nebst Hüften anderer- seits liegen, ist bei den meisten Chilopoden nicht gut möglich. Da nun Heymons Subcoxalplatten zwischen seinen Paratergiten und den Hüften liegen, so ist nicht einzusehen, weshalb sie nicht, dem Gebrauch bei Chrlopoden und Hexapoden entsprechend, ruhig weiterhin als Pleural-Sklerite bezeichnet werden sollen, wie das z.B. auch von H.J. Kolbe in seinem Buche „Einführung in die aber weder erwähnt noch abgebildet hat. (Vergl. Abb. 1 meines Artikels in N. 677 des zoolog. Anzeigers). Ein Gegensatz zwischen den Scheinklauen der Geophiliden und andern Ohilopoden besteht nun jedenfalls doch, allerdings nur ein morphologischer, nicht vergleichend-morphologischer. Die Hauptsache bleibt aber schließlich, daß Börner die Scheinklauen überhaupt nicht als Tar- sungulum erkannt hat sondern, in Folge seines unrichtigen Tarsusbegriffes, für eine Vereinigung eines „Tarsus 2“ mit seinem unhaltbaren ‚„Praetarsus“ erklärt hat. Es ist ferner merkwürdig, daß er auf der einen Seite statt den von Heymons und mir angebahnten Fortschritt in der Erkennung der Kiefer- fußklauen als Scheinklauen anzuerkennen, gegen eine doch immerhin neben- sächliche Ausnahme in einem polemischem Aufsatze schreibt, während er selbst auf der andern Seite die Scheinklauen der ganzen Käferlarven (excl. Adephaga) übersieht! Die Börnerschen Ausführungen enthalten also, von dem eben erörterten wenigstens teilweise richtigen Punkte abgesehen, nichts was einen Fortschritt darstellte oder was nicht von andern Autoren bereits früher ebenso richtig, z.T. aber wesentlich richtiger schon längst veröffentlicht worden ist. Die Ausfälle gegen mein 1. Chilopoden-Heft in Bronns Klassen und Ordnungen, welche sich hauptsächlich an die Chilopoden-Mundteile hefteten, fallen damit in sich selbst zusammen. Dasselbe gilt natürlich für die Laufbeine, nur mit dem Unterschiede, daß ich die neuen Feststellungen über dieselben in das Bronn- Heft noch nicht aufnehmen konnte. Trotzdem behauptete Börner fälschlich, (S. 306 und 314) daß ich dort über dieselben etwas veröffentlicht hätte! 150 Karl W. Verhoeff: Kenntnis der Insekten“ treffend geschah, wo er die „Seiten oder Pleuren“ charakterisiert als die Teile welche „von dem Rücken- schilde und dem Brustschild (besser Bauchschild) gut getrennt sind“ (auf S. 239 und ähnlich S. 310); allerdings hätten Pleuren- sklerite und Pleurenhaut scharf unterschieden werden müssen. Ebenso war ich vollkommen im Rechte, wenn ich in meiner Arbeit über den Thorax 1902 die Ausdrücke Ano- Kato- und Coxo- pleure brauchte, indem ich nicht nur durch den Namen Coxo- pleure die nahe Beziehung dieses Pleurenstückes zur Coxa aus- drückte, sondern auch durch den Nachweis desselben bei Zithobius auf das bei den Anamorpha noch nähere Verhältnis und auf die große Verschiedenheit hinwies, welche zwischen den homologen Pleurenstücken verschiedener Gruppen besteht. Ob nun Heymons Subcoxalplatte bei Rhynchoten den Pleural- stücken der Blattodeen homolog ist, lasse ich dahingestellt sein, das müßte jedenfalls erst durch genauere Untersuchung bewiesen werden. Das eine aber kann ich mit Bestimmtheit behaupten, daß der oben von mir aufgestellte Begriff der Hypocoxa sich nicht mit der Subcoxa deckt, denn zur Hypocoxa gehört die Meta- coxa, welche aber bei den meisten Chzlopoden in mehr oder weniger engem Zusammenhang mit der Eucoxa steht. Die Metacoxa ist in der Coxa der Anamorpha enthalten und kann daher auch bei den Insekten als längst in die Coxa eingeschmolzen betrachtet werden, während Heymons Subcoxa extracoxal ist. Es ist möglich, daß die Subcoxa meinen cocoxalen Pleuren entspricht, (also Coxopleure + Trochantin) doch vermag ich das nicht zu entscheiden, da eine nähere Untersuchung der Rhynchoten-Brust erforderlich wäre, was außerhalb meines Themas liegt. Ebenso muß ich die Parasternite, welche Heymons bei Ahynchoten aufgestellt hat, vorläufig auf sich beruhen lassen. So brauchbar der Paratergit-Begriff ist, so wenig brauchbar sind die „Parasternite* für niedere Aexapoden, da es sich bei diesen um ausgesprochene Coxosterna handelt.!) In N. 692 des zoolog. Anzeigers schrieb Enderlein auf S. 428: „Verhoeff gebraucht für die einzelnen Teile die von ihm neu ein- geführten Namen Coxopleure, Anopleure und Katopleure, trotzdem Heymons schon 1899 nachgewiesen hatte, daß die von Verhoeff (vergleich. Untersuchungen über die Abdominalsegmente der weib- lichen Hemiptera u.s. w. Bonn 1893) als Pleuren aufgefaßten Skelettstücke, Teile der Paratergite und Parasternite darstellen. Die Subcoxa (Trochantin) von Heymons und Hansen als Beinglied erklärt faßte Börner als Schnürstück des Sternums auf („Mero- sternum“), erkannte?) aber selbst diesen Irrtum.“ Das vorher !) Vergl. auch meinen Aufsatz in N. 687 des zoolog. Anzeigers über Coxal- organe und Genitalanhänge der Tracheaten. 2) Näher auf die „‚Merosternum“-Hypothese und die sich daran anschließenden in N. 695 des Zool. Anzeigers ausgeführten Irrtümer einzugehen, ist daher unnötig. Über Tracheaten-Beine. 151 Gesagte kann zwar schon zur Beleuchtung dieser Bemerkungen dienen, doch muß dem hinzugefügt werden, daß meine Hinter- leibsuntersuchungen an Rhynchoten 1893 von einer wesentlich andern Grundlage ausgingen als die über den Thorax der niederen Insekten 1902, daher doch auch noch nicht feststeht, ob diese abdominalen Ahynchoten-Pleuren den 1902 behandelten thorakalen, die zudem ganz anderen Gruppen angehören, entsprechen. Diese Untersuchungen über den Thorax sollen ja erst die Grundlage liefern, von welcher ausgehend wir andere, vorläufig noch unklare, weil abgeleitetere Fälle beurteilen wollen. Man kann keineswegs, von Untersuchungen an einer derivaten Aexapoden-Ordnung wie es die Rhynchoten sind, ohne Weiteres Schlüsse machen auf andere Untersuchungen an primitiven Gruppen! Wenn überhaupt, so können doch nur umgekehrt von den niederen Gruppen der Chilopoden, Thysanuren, Dermapteren, Blattoden, Embüden her Schlüsse auf die höheren gemacht werden! Übrigens liegt es auf der Hand, daß Enderlein hier einen sachlich unrichtigen Vergleich anstellte, indem die Para- tergite und Parasternite (nach Heymons eigenen Mitteilungen!) mit den von mir als Coxopleure u. s. w. bezeichneten Skleriten gar nichts zu tun haben, sondern diese Coxopleuren u. s. w. entsprechen (wie die oben zitierte Außerung von Heymons über Blattiden zeigt) teilweise wenigstens seinen Subcoxalplatten!! Die abdominalen Paratergite und „Parasternite“* welche Enderlein in seiner Abb. 3 von Eimbia Solieri zeichnete!) entsprechen nicht der Wirklichkeit sondern sind, wahrscheinlich bei Oberflächenbeleuchtung nach zufälligen Runzeln gezeichnet. Ich habe selbst ebenfalls Embia Solieri-Weibchen untersucht, welche an dem 4.—8. Abdominalsegment jederseits zwei längliche, lang beborstete Pleurite über einander liegend besitzen, ganz dem von Kolbe in seinem Buche erörterten Schema abdominaler Insekten-Pleuren entsprechend. Im Bereiche der oberen liegt ganz vorne das Stigma, welches jedenfalls dafür spricht, daß es sich bei Embia um echte abdominale Pleuren handelt. Der oberen Pleurenstücke gibt es übrigens zwei, ein großes vorderes und ein kleines hinteres. Am 1., 2. und 3. Abdominalsegment sind die unteren Pleuren undeutlich oder fehlen. Am 9. A. S. sind die Pleuren verdrängt, ebenso am 10. Was Enderlein hier als 11. Parasternit und als Hälfte eines 11. Tergit angegeben hat, ist das einen etwas schiefen tellerartigen Ring darstellende, auch bei andern Insekten oftmals verkannte Coxit der Cerci, daher auch nicht die Cerci (wie er angiebt), sondern ihre Telopodite zweigliedrig sind. Erwachsene Embia und ältere Larven besitzen also nicht 11 sondern nur zehn Abddominalsegmente. Die (obere) Pleure des 1. Abdo- !) Es sieht aus als wenn 4—6 Sklerite zwischen den Bauch- und Rücken- platten lägen! 152 Karl W. Verhoeff: minalsegmentes liegt homostisch mit der sehr deutlichen Anopleure des Metathorax. (Näheres über Embia in einer andern Arbeit).!) VI. Erklärung der Abbildungen. Allgemein gelten folgende Abkürzungen. U = Ungulum, prffe = Praefemorofemur, ta, 2 == Tarsıs, costz —= Coxosternalzähne, ti -—."Tıbia, V = Sternit (Ventralplatte), fe. 2 = Femur po == interkal.Vorplatte (Praesternit) prf = Praefemur, Im == Longitudinalmuskeln, tr = Trochanter, bm = Brückenmuskeln, co = Coxa, dm = direkte Muskeln, cost = Coxosternum, em == Coxalmuskeln, copl = Coxalplatte, km = Krallenmuskeln, Tafel VD. Abb. 1. Geophilus carpophagus Leach. Ein Sternit nebst angrenzenden Teilen und Muskulatur. plm, plmp Pleurenmuskel, co? Eucoxa, co und co! Nebenteile der Hüfte. L sSeitenleiste und Furche. sim schräge Längsmuskel. !) In zwei neueren Arbeiten haben C. Attems (Synopsis der Geophiliden, Jena Zoolog. Jahrbücher 1903, 148 pg. mit 5 Tafeln) und K.Kräpelin (Revision der Scolopendriden, Hamburg 1903, Mitteil. a. d. naturhist. Museum) meine 1901 in den Nova Acta d. Halle'schen Akad. d. Naturforscher gegebene neue Darlegung der ventralen großen Platte des Kieferfußsegmentes als Coxosternum angenommen und dadurch bestätigt. Kräpelin schreibt auf S.18: „Die aus der Ver- schmelzung ihrer (der Raubbeine) Hüftglieder mit einem medianen Sternum hervorgegangene Sternocoxalplatte“ u.s.w. — Vorliegende Arbeit hat gezeigt, daß es nur Teile der Hüften sind, welche mit dem Sternit verwachsen. Auch aus diesem Grunde ist der Terminus Coxosternum, welcher den Hauptnach- druck auf Sternum legt, richtiger. Auf S.19 u. a.a. O. gebraucht Kräpelin die Bezeichnung „Patella“ für diejenigen Beinglieder, welche ich in den Nova Acta 1903 als Femora erwiesen habe, d.h. als Glieder welche den Schenkeln der Hexapoden homolog sind. Da nun die Chilopoden nicht mit den Spinnen- tieren sondern mit den Insekten in näherem verwandtschaftlichen Zusammen- hange stehen, so ist die Bezeichnung „Patella“ für die CAilopoden nicht statthaft, bisher auch bei Myriopoden m. W. nicht gebräuchlich gewesen. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. 14. 15. 20. Über Tracheaten-Beine. 153 Litholius forficatus L. Viertes und fünftes Sternit und anschließende rechte Hüften, co!? eigentliche Hüfte, co Nebenteil derselben. qm, qm! quere Muskeln. Cryptops hortensis Leach. Ein Rumpfsegmentsternit mit anschließenden Teilen. Lq quere Leiste, in der Mitte bei x ein wenig unterbrochen. co? Eucoxa, co co! Nebenteile der Hüfte mit Fettkörper erfüllt. v Vorder- h Hinterrand. Sceutigera coleoptrata L. ein hinterer Mundfuß,. Lithobius forficatus L. ein hinterer Mundfuß, a Sternalstück. Cryptops hortensis Leach, ein hinterer Mundfuß, a Rudiment eines Sternalstückes. Geophilus carpophagus Leach, hinterer Mundfuß und Sternalteil a. dr. Mündung der Speicheldreise (Coxaldrüse). Orya barbarica Gerv. ebenso. Seutigera coleoptrata L. Kieferfuß nebst Sternit, von oben gesehen, sim schräge Längsmuskeln, s Krallensehne. Lithobius calcaratus Mein. Kieferfuß und Coxosternum von oben gesehen. . Lithobius forficatus L. dasselbe von unten gesehen. Cryptops hortensis Leach, dasselbe von oben gesehen, e hinteres, endo- skelettales Ende der Coxalplatte, #3 Praesternalteile. dr Kanal der dunkel gehaltenen Giftdrüse. Geophilus carpophagus Leach, ein Kieferfuß und Coxosternum, von oben gesehen. Tafel VII. ebenso, von unten gesehen. ebenso, Vorderrandpartie des Coxosternums von unten gesehen, das Gebiet «« ist abgesetzt und entbehrt der zelligen Struktur. . Heterostoma sulcidens Newp., ein Kieferfuß und Stück des Coxosternums von oben gesehen, £$ gezähnte Praesternalteile, g oberes Coxotelopodit- gelenk, H Verbindungshaut, cot teilweise vorstehendes coxales Stück des Coxosternums. derselbe, diese Teile von unten gesehen (sehr ähnlich ist anch Cormo- cephalus aurantiipes Newp.) yy Nähte, welche die Praesternalteile von Coxosternum 8$ trennen. derselbe. Ansicht auf ein Coxosteruum von außen und endwärts, nachdem das Telopodit herausgehoben. y Trennungsnaht, gg! Gelenk- knöpfe, s Sehne des Krallenmuskels km 3. Scolopendra subspinipes Leach. Stück des Coxosternums, eine Prae- sternalplatte 8 und angrenzende Partie des Pıaefemur mit Trochanter- kerbe trk und zäher Gelenkhant d, von unten gesehen. x mittlere Abreißlinie. ’ deutliche Naht. dasselbe, von oben gesehen, dm direkter Muskel zwischen Coxosternum und Coxa. x Linie in welcher das Coxosternum in der Mitte gewaltsam auseinander gerissen wurde. 154 Karl W. Verhoeff: Abb. 21. dieselbe, Ansicht von innen auf eine der Hälften eines Coxosternums, welches mit einem Sagittalschnitt zerteilt wurde. Hierbei ist die sehr kräftige Muskulatur zwischen Coxalplatte und Coxosternum besonders deutlich. tra Kieferfußtracheen. m Längsmuskel. Abb. 22. Schema der direkten Muskeln sch, welche die Coxalplatten copl herabziehen. 3 Abb. 23. Lithobius forficatus (L). Ein vorderer Mundfuß nebst Coxosternum. x Verwachsungsstelle der Sternithälften, pl Vorderlappen des Sternit. I und II die beiden Telopoditglieder. Abb. 24. Scolopendra dalmatica C. K. jung, ebenso; k der dorsale Hüftrand, b Bucht und Nahtfurche an der Grenzstelle zwischen Hüfte und Sternit. Abb. 25. Geophilus carpophagus Leach ebenso, « $ glasige Anhangszipfel. cost einheitliches Coxosternum Abb. 26 Chaetechelyne vesuviana Newp. dasselbe. I + II ist das einzige, verwachsene Telopoditglied. Nachschrift. Vorläufige Mitteilung über die Verwechselung der beiden Maxillenpaare bei Insekten. Das Studium der Mundteile der Chilopoden hat mich auch auf die Untersuchung der Mundteile der Insekten geführt und zwar zunächst auf die beißenden Mundteile der primitiver organisierten Ordnungen. Hierbei ergab sich eine Erkenntnis hinsichtlich des Verhältnisses der beiden Maxillenpaare (Maxillen und Labium), welche der bisher herrschenden Ansicht vollkommen entgegengesetzt ist. Bisher hielt man die Unterkiefer für die vorderen und die Unter- lippe für die hinteren Maxillen, ein Satz, welcher zu den an- scheinend bestbegründeten und allgemein anerkannten der Insekten- morphologie gehört. Nach meinen Untersuchungen stellen die Unterkiefer, welche ich von jetzt ab Maxillopoden nenne, die hinteren und die Unterlippe, welche ich als Labiopoden bezeichne, die vorderen Maxillen dar. In einer andern Arbeit werde ich dies genauer erörtern, jetzt mögen als vorläufige Mitteilung die folgenden Zeilen dienen: In zwei Aufsätzen!) habe ich bereits auseinandergesetzt, daß und warum das Mentum als Sternit der Labropoden zu gelten hat. Jetzt füge ich hinzu, daß das Submentum (in meinem Sinne!) das Sternit des Maxillopodensegmentes ist und ein ') Zur vergleichenden Morphologie und Systematik der Japygiden, Archiv f. Nat. 1904 und zur vergleich. Morphol. und Systematik der Embiiden, Nova Acta d. kais. Akad. d. Nat. Halle 1904. AR Pirım Uber Tracheaten-Beine. 155 selbständiges Sklerit, welches, frei beweglich, zwischen dem Mentum und dem Mikrothoraxsternit liegt oder dem inter- kalaren Sternit, welches dem Mikrosternum vorgelagert ist. So bei allen Dermapteren. Ferner liegt hinter den Hinterecken das Sub- mentum bei den Dermapteren jederseits ein kleines Sklerit, welches ich Postmentalstück nenne und welches das Submentum mit den Leisten des Hinterhauptloches verbindet. Mit den unteren Enden dieser Hinterhauptleisten ist der hintere Teil des Tentorium ver- wachsen. An dessen Seiten artikulieren aber zugleich die Basalzapfen der Cardines der Maxillopoden. Das Tentorium ist in der Kopfmitte bei Dermapteren und andern niederen Insekten mit einer Quer- und Längsnaht versehen. Diese Nähte und die Verwachsungsstellen des Tentorium mit der Kopfkapsel zeigen an, daß es durch Verwachsung von zwei Paaren endoskelettaler Teile entstanden ist. Nach Lage und Funktion können diese zwei Paar Tentorium-Abschnitte als die mit einander verschmolzenen Furkulae (untere „Apo- demen“) des Mandibelsegmentes und Maxillopodenseg- mentes gelten. Die Furkulae des Thorax, welche bei manchen niederen Insekten, z. B. Embiiden in primärer Weise vollkommen getrennt sind, verwachsen ja ebenfalls mehr oder weniger bei ab- geleiteteren Gruppen (Üoleoptera). Die Furkulae des Labiopodensegmentes sind bisher un- bekannt geblieben. Sie sind aber bei Dermapteren deutlich aus- gebildet und befinden sich oberhalb der Labiopodenhüften, durch diese etwas versteckt gelegen. Sie sind im Verhältnis zu den Tentoriumhälften klein und schwach und verdanken ihre Selbst- ständigkeit dem Umstande, daß die Labiopoden nebst Mentum bei den Dermapteren und T’hysanuren u. A. überhaupt der Kopfkapsel gegenüber sehr lose geblieben sind. Die Hinterhälfte des Tentorium zeigt ihre segmentale Zugehörigkeit zu den Mawillopoden auch darin, daß sie durch starke Muskeln mit den Hüften derselben verbunden ist, ebenso mit deren Cardines. Das hinterste Tentorium-Gebiet, — namentlich auch die Verwachsungsstellen mit den Hinterhauptleisten einerseits und die Gelenke zwischen Tentorium und Cardines andererseits — liegt genau über dem Submentum. Die Verwachsungsstellen des Tentorium-Hintergebietes mit der Kopfkapsel haben also ihren Ursprung aus dem Bezirk neben dem Sub- mentum genommen. Der segmentale Zusammenhang zwischen Tentorium- Hinterhälfte (Furkulae), Submentum, Cardines und Ma- xillen ist mithin ein unverkennbar deutlicher. Die Kürze des Submentum und der Mangel besonderer Longi- tudinalmuskeln desselben ist die Folge einerseits einer starken Verwachsung und tiefen Einrückens der beiliegenden Furkulae ins Kopfinnere, andererseits der starken und 156 Karl W. Verhoeft. durch Vermittelung der Cardines ermöglichten Herüber- neigung der Maxillopoden nach vorne, unten an die Backen. Da nun das Mentum vor dem Submentum liegt, die Labio- podenfurkulae vor der Basis der Tentoriumhinterhälfte und die Basis der Labiopodenhüften vor der der Maxillopodenhüften und da die Lage der Wurzeln der Segmentgliedmaßen darüber ent- scheiden muß, welcher Teil der vordere oder hintere ist, so kann es keinem Zweifel unterliegen, daß, (zunächst bei den Dermapteren) sich die Teile des Labiopodensegmentes vor denen des Maxillopoden- segmentes befinden, d.h. daß das Labium das vordere Maxillen- paar vorstellt. Bei abgeleiteteren Insekten verschwindet das echte Submentum mehr und mehr und die Erkennung der ursprünglichen Sachlage wird immer schwieriger, wenn man nicht ursprüngliche Gruppen zu Rate zieht. Wäre die bisherige Anschauung richtig, dann müsste doch vor dem Labium irgend etwas darauf hinweisen, daß dasselbe nach vorne Anschluß an das Maxillopodensegment erhalte. Davon habe ich jedoch nicht das Geringste nachweisen können! Vielmehr schließt sich nach vorne an das Labium der Hypopharynx an, der wenigstens teilweise ein umgewandeltes Mandibularsternit vor- stellt, d.h. vor dem Labialsegment kommt vorne gleich das mandibulare. Schliesslich will ich nicht unterlassen darauf hinzuweisen, daß diese neue Anschauung über die primitiven, beißenden Mundteile der Insekten einen sehr wichtigen Einklang bietet beim Vergleich der Mundteile der Chilopoden und Hexapoden, an Stelle eines bisher fühlbaren Widerspruches: Während nämlich die Telopodite der hinteren Mundfüße (hinteren Maxillen) der Chilopoden in ihrer stärkeren Gliederung viel beinartiger sind als die der vorderen Mundfüße, sollte nach der bisherigen Anschauung bei den Insekten gerade das Um- gekehrte der Fall sein, nämlich die stärker gegliederten Unter- kiefer sollten die vorderen Maxillen sein! ! Nach meiner Darlegung wird dieser Widerspruch auf- gehoben und es zeigt sich, daß die reichlicher gegliederten Unterkiefer auch bei den Insekten die hinteren Maxillen vorstellen, welche den hinteren Mundfüßen der Chzlopoden homolog sind. Nähere Mitteilungen nebst Tafeln bringt eine weitere Arbeit. Über bekannte und neue Chrysomeliden. Von J. Weise. Bradylema transvaalensis Jac. Ann. Belg. 1893. 264. Der einzige Unterschied, den ich aus der Beschreibung dieser Art und der von Brad. robusta Lac. Mon. 312, herausfinden kann, besteht darin, daß Lacordaire bei seiner Art einen ziemlich großen schwarzen Fleck jederseits auf den ersten vier Bauchringen angibt, welcher der transvaalensis fehlt. Auf letztere möchte ich zwei g' beziehen, die Herrn Dr. Schulz aus Usambara von Hohenfriedeberg zugingen, obwohl bei ihnen nicht- die Knie, sondern nur die Schienenbasis und die Tarsen schwarz sind, ähnlich wie in robusta Lac. Diese J' haben dicke Hinterschenkel und an diesen einen ziemlich starken, mäßig zugespitzten Zahn, der etwas kleiner wie der von ruwsticella m. ist, die Hinterschienen sind ein Stück von der Basis entfernt unterseits schnell im Bogen erweitert, sodann nach der Spitze hin fast gleichbreit, mit einigen unregelmäßigen höckerartigen Zähnchen besetzt. Lema bipunctata Baly, Ann. Nat, Hist. 1865. 157, ist in Skulptur und Farbe sehr veränderlich. Das Halssch. ist bald glatt, nur auf einem Raume über den Vorderecken und auf der Mittellinie (hier in drei unregelmäßigen Reihen) punktiert, bald dicht und kräftig, ja runzelig punktiert, etwas feiner in dem Längsstreifen jederseits neben den mittleren 3 Punktreihen. Nach solchem Stücke ist punctatipennis Clark 1866, Cat. Phyt. App. 52 beschrieben worden. Die Fühler sind einfarbig pechschwarz, oder tief schwarz, mit gelbem Basalgliede, endlich rostrot, das Basalglied, oder einige der ersten Glieder heller, gelblich; die Beine können einfarbig rötlich gelbbraun sein, oder nur das erste und zweite Tarsenglied nebst den Klauen angedunkelt, oder die Spitze der Schienen und alle Tarsen schwarz, endlich die Beine einfarbig pechschwarz. Baly hat eine Mittelform beschrieben. Bei derselben ist die Oberseite hell bräunlich gelb, die Seiten des Thorax mehr oder weniger, ein Nahtsaum der Fld., ein hinten abgekürzter Seitensaum und eine punktförmige Makel, die in einem Grübchen nahe der Naht in '/, Länge steht, schwarz, mit grünem Metallschimmer. Diese Makel vergrössert sich allmählich so weit, daß nur noch ein 158 J. Weise: Über bekannte gelber Fleck an der Basis jeder Fld. übrig bleibt: Var. öeterica Ws., Archiv f. Nat. 1901 I. 2. 160. Bei einer anderen, ebenfalls auffälligen Abänderung, der Var. flavipennis, sind die Fld. einfarbig bräunlich gelb oder strohgelb, alle übrigen Körperteile pechschwarz. Das Tier ist von Britisch Ostafrika bis Natal und Transvaal verbreitet. Crioceris fasciata: Fulva, nitidissima, elytris subtiliter striato- punctatis, nigris, leviter cyaneo indutis, fascia media apiceque testaceis. — Long. 8—8,5 mm. Africa or. germ. (Staudinger). Hell rostrot, stark glänzend, Fühler mäßig stark, normal gebaut, die Schultern erreichend. Stirnfurche tief, verhältnismäßig weit von den Augen entfernt, nach oben allmählich verbreitert, hinter den Augen sehr breit und tief, mit scharfen Rändern. Thorax etwas länger als breit, nach der Mitte hin leicht verengt, gleichmäßig und schwach querüber gewölbt, ohne Querfurche vor der Basis und ohne Eindrücke, mit einer Längsreihe von feinen Punkten in der Mitte und einigen stärkeren Punkten seitlich davon vor der Mitte. Schildchen lang, glatt. Fld. doppelt so breit als das Halssch., hinter der Basis quer eingedrückt, mit regelmäßigen feinen Punkt- reihen, in denen die Punkte nicht dicht stehen; die Punkte der 5 ersten Reihen sind vor der Mitte kräftiger als auf den übrigen Teilen. Die Fld. sind schwarz, undeutlich blau schimmernd, mit 2 bräunlich gelben, gemeinschaftlichen Querbinden, die erste derselben, in der Mitte, ist mäßig breit, nahe der Naht leicht erweitert, die zweite nimmt die Spitze ein, bedeckt an der Naht ungefähr das letzte Sechstel und verschmälert sich nach dem Seiten- rande hin, an dem sie etwas vorgezogen ist. Lema laticollis Jac. ist nicht nach dem Autor (Ann. Belg. 1893. 271) ein bloßes Synonym, sondern eine Varietät von (riocerss nigropunctata Lac., mit ungeflecktem Halssch. Die Art, die auch in Natal vorkommt, sieht auf den ersten Anblick wie eine Ürzoc. 12-punctata F. aus, hat aber einen schlankeren Thorax, welcher auf dem Längsstreifen in der Mitte zwei Punktreihen trägt. 5. Damia tilialis: Subtus nigra, femorum apice, tibiis tarsisque flavo-testaceis, antennis nigris, articulis quatuor primis testaceis, capite prothoraceque testaceo-rufis, nitidis, illo saepe macula verticis nigra, thorace subtiliter punctulato, scutello nigro vel testaceo, elytris subopaeis, fulvis, crebre punctatis, singulo maculis duabus trans- versis limboque apicali nigris. — Long. 5—5,5 mm. Britisch und Deutsch Ostafrika. Mas.: clipeo profunde subquadratim emarginato, pectore, ab- domineque interdum testaceis, hoc apice infuscato. Femina: clipeo triangulariter emarginato. Das Tier habe ich früher fraglich als emarginata Lac. bezeichnet, halte es aber, nachdem ich Stücke der letzteren aus Natal erhalten, für spezifisch verschieden; denn der Körper ist etwas kürzer gebaut, hinten breiter abgerundet, der Thorax stets glänzend, sehr fein, aber deutlich punktuliert, die Fld. sind viel stärker, dichter, etwas und netie Chrysomeliden. 159 runzelig punktirt, der obere Teil der Schenkel, nebst den Schienen und Tarsen einfarbig gelbbraun, der Ausschnitt des Kopfsch. beim ' ist nach oben stärker verengt und weniger viereckig, und die beiden breiten Spitzen, die den Ausschnitt begrenzen, sind vorne nicht ab- gestutzt, mit scharfer, stumpfwinkeliger Innenecke, sondern ab- gerundet, auch bedeutend schmaler. Zuweilen ist die Unterseite des 3‘ rötlich gelbbraun, nur die beiden letzten Bauchringe und das Pygidium schwärzlich. Aetheomorpha coerulea Jac., Proceed. 1898. 221. t. 22 f.8 = Gynandrophthalma ochropus Harold 1880. 268. Die Tarsen sind auch bei den Stücken von Taita und Ukamba (Harold), sowie von Hohenfriedeberg in West-Usambara geschwärzt, aber die drei ersten Fühlerglieder aller Exemplare dunkel rostrot, während Jacoby das erste Glied seiner Art als schwarz angibt. Cryptocephalus erythromelas Suffr. liegt mir von Hohenfriede- berg in Usambara (Dr. J. Schulz) und von Mrogoro vor. Der vordere Nahtfleck der Fld. ist bei diesen Stücken kurz, fast breiter als lang, die Farbe der Unterseite und Beine sehr variabel. Cryptocephalus centralis: Niger, antennis tibiisque basi testaceis, prothorace subpolito, testaceo, maculis duabus nigris, elytris strami- neis, punctato-striatis, macula elongata communi alteraque parva humerali nigris. — Long. 4,5—5 mm. Natal: Durban (P. Reineck). Gehört neben africanus (unicinctus) Jac. Transact. 1895. 168, von dem er sofort durch die hellen Seiten des Thorax und den semeinschaftlichen schwarzen Nahtfleck der Fld. zu unterscheiden ist. Kopf schwarz, glänzend, das Kopfschild und ein Fleck unter dem Auge gelb, Stirn schmal, fein punktiert, Fühler schlank, schwarz, die ersten ö Glieder rötlich gelbbraun, das erste Glied (oder noch die folgenden) oberseits schwärzlich, Glied 2 sehr kurz, 3 so lang als 4 und wenigstens doppelt so lang als 2. Thorax fast halbkugelig, kaum sichtbar punktiert, stark glänzend, hell bräunlich gelb, alle Ränder fein schwarz gesäumt, der Saum des Hinterrandes neben den Ecken etwas verbreitert. Auf der Scheibe befinden sich 2 große, ovale, schwarze Flecke, welche die Basis berühren, aber vom Vorderrande ungefähr so weit wie unter sich getrennt sind. Die trennende Mittellinie ist etwas breiter als das Schildchen, vorn und hinten erweitert, und besitzt oft einen dunkel- braunen Längsstrich vor dem Schildchen. Dieses ist halb-oval, hinten kaum abgestutzt, tief schwarz, glänzend, einzeln punktuliert. Fld. nach hinten wenig: verengt, regelmäßig punktiert-gestreift, mit einzeln punktulierten, kaum gewölbten Zwischenstreifen, stroh- gelb, der Seitenrand hinter der Mitte, der Hinterrand, die Naht und Basis fein schwarz gesäumt, ein Fleck auf der Schulter, länger als breit, und eine große, gemeinschaftliche Makel schwarz. Letztere beginnt ein Stück hinter dem Schildchen, endet etwa eben so weit von der Spitze entfernt und wird außen von der 4. oder 5. Punkt- reihe begrenzt. Unterseite schwarz, ein Streifen am Außenrande der Vorderbrust, die Mitte derselben, sowie der mittlere Teil des 160 J. Weise: Uber bekannte ersten Bauchringes rötlich gelb, die Schienen an der Basis dunkler, rötlich-gelbbraun, Prosternum hinten in zwei Spitzen endigend, vorn sehr hoch ansteigend. Beim g' hat der letzte Bauchring einen weiten Längseindruck in der Mitte. Klauen einfach. Es liegt mir eine Reihe von Exemplaren in beiden Ge- schlechtern vor. Cryptocephalus Reinecki: Subtus niger, plus minusve flavo- variegatus, femorum basi extremo margineque inferiore flavis, capite nigro, clipeo vittaque oculari albidis, prothorace elytrisque flavis, nitidis, illo maculis duabus magnis basalibus scutelloque nigris, elytris striato-punctatis, macula communi pone medium maculisque tribus in singulo nigris, unguiculis appendiculatis. — Long. 5— 5,3 mm. Natal: Durban. Kopf in der Mitte fast glatt, nahe den Augen punktiert, schwarz, eine bindenförmige Quermakel des Kopfschildes und eine Längsbinde am inneren Augenrande weiß. Fühler schwarz, Glied 2 bis 4 wenigstens unterseits rotbraun. Halssch. fast halbkugelig, äußerst fein punktiert, hell bräunlich gelb, eine große, vorn etwas verengte und breit abgerundete Makel jederseits schwarz. Diese Makeln sind ziemlich weit getrennt, innen fast parallel, außen nach hinten verbreitert, und reichen von der Basis bis weit vor die Mitte oder bis ziemlich nahe an den Vorderrand. Beim J' ist außerdem zuweilen noch ein schwarzer Punkt in der Mitte über dem Seitenrande vorhanden. Fld. in regelmäßigen Reihen punktiert, gesättigt strohgelb, zusammen mit sieben großen, schwarzen Makeln: eine gemeinschaftlich, gerundet, so lang als breit, hinter Mitte, und drei auf jeder Decke, länger als breit. Die erste liegt dicht hinter der Basis, auf und hinter der Schulterbeule, ist länglich viereckig und hat abgerundete Ecken; die zweite, dicht an der Naht, beginnt weiter hinten als die erste und ist ziemlich elliptisch; die dritte, hinter der Mitte über dem Aussenrande, ist kürzer und etwas breiter als die beiden vorigen. Sie liegt mit der entsprechenden Makel der andern Decke und der gemeinschaftlichen in einer etwas nach hinten gebogenen Querreihe. Die Unterseite ist schwarz, die Mitte der Brust und die beiden ersten Bauchringe, beim 2 breiter als beim g' gelb gefärbt. Pygidium schwarz, dicht punktiert, mit einer mäßig breiten, glatten Mittellinie, deren Ende beim 2 gelb ist. Beine schwarz, die Hüften und ein Saum am unteren Rande aller Schenkel weißlich gelb. Klauen mit einem ziemlich großen, rotbraunen, zahnförmigen Anhängsel an der Basis. Beim J' ist das erste Tarsenglied der vier vorderen Beine stark erweitert, der letzte Bauchring mit einer großen flachen Grube. Die Art widme ich Herrn Paul Reineck in Berlin, welcher dieselbe bei Durban in Anzahl gefangen hat. Cryptocephalus Moseri: Stramineus, ore, antennis (basi excepta) tarsisque nigris, prothorace, subtilissime punctato, punctis wen adumbratis maculis sex magnis (2,4), obsoletis gerentibus, elytris und neue Chrysomeliden. 161 punctato-striatis, punctis striarum nigricantibus. — Long. 4,8—5 mm. Usambara occidentalis: Neu Bethel (August 1903). Kopf strohgelb, ein Fleck um die Fühlerwurzel bräunlich, eine kleine Längsmakel unterhalb des Scheitels, die Oberlippe, Taster und Fühler schwarz, letztere mit vier bis fünf mehr oder weniger gelbbraunen Basalgliedern. Die Stirn ist an den Seiten fein, etwas runzelig und gebräunt-punktiert, in der Mitte fast glatt. Thorax breit, stark gewölbt, nach vorn verengt, mit schwach gebogenen Seiten, nicht sehr dicht, fein punktiert. Jeder Punkt ist auf 6 Räumen in einer dunkel durchscheinenden kleinen kreisförmigen Makel eingestochen, dadurch werden sechs große, dunkle Makeln gebildet, zwei vor der Mitte, vier am Hinterrande. Diese Makeln nehmen die Scheibe mit Ausnahme der Ränder ein und werden durch ziemlich schmale helle Zwischenstreifen getrennt. Letztere bestehen aus drei Längsstreifen, die durch einen Querstreifen in der der Mitte verbunden werden. Fld. regelmäßig punktiert gestreift, mit ziemlich ebenen, glatten Zwischenstreifen, von denen der zweite und vierte oft etwas breiter als die übrigen sind. Die Punkte der Streifen sind schwarz, an einigen Stellen auch die Streifen selbst. Hierdurch entstehen mehrere, aus schwarzen Strichen gebildete, schwache Makeln: eine, dicht hinter der Basis, gemeinschaftlich, aus dem abgekürzten und den 5 ersten Streifen gebildet, eine ähnliche, viel kleinere Makel liegt an der Naht hinter der Mitte und besteht aus einem kurzen, dunklen Stück der drei ersten Streifen; sodann zieht sich eine Schrägmakel, aus Teilen der Streifen 5 bis 9 gebildet, vom Seitenrande hinter der Schulter nach innen und hinten, bis neben die zweite gemeinschaftliche Makel; von dieser gradlinig nach außen befindet sich endlich noch eine kleine Makel üher dem Seitenrande. Die Unterseite ist bräunlich gelb, einzelne Stellen, namentlich die Nähte der Bruststücke sind mehr rotbraun, die Tarsen schwärzlich; Klauen lang, einfach. s Diese ganz eigenartig gezeichnete Art (die Zeichnung läßt sich entfernt mit der von astracanicus Suffr. vergleichen) widme ich Herrn Hauptmann Moser, der sie in Usambara sammeln ließ und mir freundlichst zur Beschreibung mitteilte. Dioryctus laetus: Breviter ovalis, convexus, subtus testaceus, supra lateritius, nitidus, fronte crebre punctulato, prothorace sat dense obsolete punctato, basi crenulato et anguste nigro-limbato, elytris evidenter striato-punctatis, punctis obscure cinctis, sutura margineque basali infuscatis, marginibus pro-et mesosterni modice elevatis. — Long. 4,2 mm. China. Bedeutend größer, höher gewölbt und etwas länglicher als D. Hauseri Ws., unterseits gelbbraun, oberseits lebhaft ziegelrot, glänzend, ein feiner Saum an der Basis des Halssch. schwarz, die Basis der Fld. und die Naht sehr schmal dunkel gesäumt. Kopf dicht und sehr fein punktiert, das Kopfschild und der Scheitel spar- samer. Das Halssch. mäßig dicht mit kleinen, äußerst flachen Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1904. Bd. I, H.1. 11 162 J. Weise: Über bekannte Punkten besetzt, die Basis auch an dem spitzen, dreieckigen Mittel- zipfel dicht gekerbt. Schildchen nicht bemerkbar. Fld. mit regel- mäßigen Punktreihen, die Punkte der inneren Reihen von einem breiteren, dunkel durchscheinenden Ringe umgeben, als die der äußeren. Die letzte Punktreihe, wie gewöhnlich, vorn über dem Seitenlappen abgekürzt. Prosternum groß, doppelt so breit als lang, vorn verbreitert, mit scharfen, aber nur mäßig und überall ziemlich gleich hohen Seitenleisten, die sich vorn im Bogen nach außen zum Vorderrande der Episternen wenden. Mesosternum eben so breit, aber viel kürzer als das Prosternum, mit parallelen Seitenleisten. Die Eigrube des vorliegenden 2 ist groß und tief, etwas breiter als lang, vorn tiefer als hinten, sie nimmt ungefähr das mittlere Drittel des letzten Bauchringes ein. Ein Stück aus der früheren Sammlung von Bau mit der all- gemeinen Angabe. „China“ und unter dem Namen Sphaeroderma spec. erhalten. Corynodes plagiatus: Oblongo-ovalis, subtus niger, supra fulvus, subtilissime punctatus, elytrorum dorso maxima parte nigro. — Long. 9,5 mm. Nyassa (Staudinger). Oberseite, Seiten der Vorderbrust, eine längliche Makel jederseits auf der Hinterbrust und die Seitenstücke derselben in der vorderen Hälfte gelblich rotbraun, die übrigen Teile der Unterseite, nebst den Beinen schwarz, der Bauch leicht bläulich oder grünlich metallisch angehaucht, die Unterseite der Schenkel verloschen rot- braun. Der größere Teil der Fld. ist glänzend und rein schwarz, so daß von der roten Grundfarbe nur ungefähr das letzte Drittel und ein ziemlich breiter, nahe der Schulter erweiterter Seitensaum bedeckt bleibt; auch die Naht ist verloschen rötlich gesäumt. Stirn nicht dicht, das Kopfschild dichter und stärker punktiert, letzteres oben durch eine Quergrube abgesetzt, Oberlippe und Mandibeln pechschwarz. Fühler schwarz, metallisch grün angelaufen, das zweite Glied ganz, die Unterseite des ersten, sowie die verdickte Spitze des dritten bis sechsten Glindes rotbraun. Halssch. wenig länger als breit, cylindrisch, nach vorn sehr sanft, vor der Mitte etwas mehr verengt, zerstreut und äußerst fein punktirt, fast glatt, in einem schmalen, leichten Längseindrucke vor dem Schildchen und in einem viel größeren, flachen Eindrucke jederseits ein Stück über dem Seitenrande mit größeren Punkten besetzt. Schildehen rotbraun, Fld. viel breiter als das Halssch., kürzer gebaut wie bei den übrigen afrikanischen Arten, fein punktiert, mit ziemlich starker Schulterbeule Klauen in der Mitte kurz und spitz gezähnt. Phaulosis n. g. Chrysomelinorum. Corpus ovale, convexum, apterum. Acetabula antica occlusa; mentum parvum, metasternum breve. Elytra apice anguste rotundata, punctis in seriebus duodecim dispositis, epipleuris latis, apicem vix attingentibus. Diese Gattung gehört neben 7Timarcha, und die mir davon vor- liegende Art könnte nach ihrem Habitus als Chrysomela beschrieben und neue Chrysomeliden. 163 worden sein, ich finde jedoch in der Literatur nur eine mir unbe- kannte und vielleicht ähnliche Art, die Chr. pulla Swartz. Von Chrysomela unterscheidet sich die Gattung auf den ersten Blick durch kahle Epipleuren und die Punktierung der Fld., auf denen sich, ausser einer kurzen Reihe am Schildchen, noch 12 Punktreihen befinden, von denen die vierte und fünfte bald hinter der Mitte abgekürzt und verbunden, die zwölfte ebenfalls hinter der Mitte ab- gekürzt ist, nachdem sie sich hinten allmählich der elften genähert hatte. Außerdem liegt eine 13. Reihe, ziemlich weit von der zwölften durch einen etwas gewölbten Zwischenstreif getrennt, in dem Eindrucke, der die sehr feine Seitenrandleiste absetzt. Die Fühler sind ungefähr halb so lang als der Körper, schlank, Glied 1 dick, 2 sehr kurz, 3 schlank, ziemlich so lang als das erste, die folgenden drei Glieder ähnlich dem dritten, unter sich etwa gleich lang, jedes eine Spur kürzer als 3, die letzten fünf Glieder breiter als die vorhergehenden. Mesosternum kürzer als das Prosternum, dieses verlängert sich hinter den Hüften bis an die Seitenstücke und schließt so die vorderen Gelenkhöhlen. Erster Bauchring groß, die folgendeu drei Ringe kurz, unter sich ungefähr gleich lang, der letzte wieder länger, dreieckig. Schienen einfach. Geschlechts- auszeichnung wenig bemerkbar, das erste Tarsenglied an den vier Vorderbeinen des J' eine Spur größer als beim 2. Phaulosis aeneipennis: Ferrugineo-rufa, elytris fusco-aeneis, striato-punctatis. — Long. 4—5 mm. Cap. b. spei. Der Körper ist ziegelrot, unterseits meist etwas dunkler, bräunlich rot, Taster und Fühler mehr rötlich gelbbraun, Fld. wenig lebhaft und tief metallisch schwärzlich-grün, mehr oder weniger dunkel rötlich durchschimmernd. Halssch. fast doppelt so breit als lang, nahe der Mitte am breitesten, von hier aus nach hinten schwach, nach vorn stärker gerundet-verengt, ohne Eckporen und Borsten; die Scheibe fast gleichmäßig querüber gewölbt, ungleich- mäßig und nicht besonders dicht, an den Seiten dichter und stark punktiert. Schildchen dreieckig rot, zart gewirkt. Fld. in den Schultern kaum breiter als die Basis des Halssch., dahinter zuerst sanft erweitert, dann ziemlich gleich breit, hinter der Mitte stark gerundet-verengt, am Ende schmal abgerundet; auf dem Rücken gewölbt, die erste und die zwölfte Punktreihe stehen einzeln, die übrigen sind einander paarig genähert. Die Zwischenstreifen sind eben, zart gewirkt und einzeln punktuliert, der dritte Zwischenstreif auf dem Abfalle zur Spitze leicht kielförmig gewölbt, und der Raum zwischen ihm und der Naht, der die beiden ersten Punktreihen enthält, vertieft. Horatopyga Reinecki: Picea, rufo-variegata, antennis pedibusque ferrugineis, thorace retrorsum augustato, in basi et in angulis anticis subcallosis fere laevi, elytris tuberculatis, juxta suturam biseriatim punctatis. — Long. 8,5—9,3 mm. Natal: Durban. Hell rotbraun bis pechbraun, Fühler, Beine, Seiten des Halssch. und die Höcker der Fld. stets heller, rötlich gelbbraun bis rostrot 11* 164 J. Weise: Über bekannte gefärbt, die Unterseite der Schenkel bei den dunkelsten Exemplaren pechbraun. Kopf sparsam und ziemlich fein, das Kopfschild stärker, dicht punktirt, letzteres oben scharf durch eine tiefe Linie begrenzt, welche drei stumpfe Winkel bildet. Von dem Scheitelpunkte jedes Winkels geht eine starke Rinne aus, eine längere, in der Mitte, bis zum Scheitel, und eine kürzere jederseits, schräg nach dem oberen Rande der Augen gerichtet. Thorax weit vor der Mitte am breitesten, nach hinten allmählich verengt, wenig gewölbt, stark, aber ungleichmäßig dicht, etwas runzelig-punktiert, vor der Mitte über dem Seitenrande mit einer deutlichen, großen Grube, in welcher die Punkte am stärksten sind. Diese Grube hebt den Raum über den Vorderecken, der nur sparsam punktiert, oder ganz glatt ist, wulstartig empor. Ebenso ist ein Querstreifen an der Basis ziemlich frei von Punkten. Die Fld. sind gerundet, länglich halbkugelig, auf einem Streifen neben der Naht geebnet und mit zwei Punkt- reihen besetzt, nach außen davon sehr uneben. Hier liegen auf ziemlich mattem Grunde zahlreiche, jedoch unregelmäßig verteilte, hohe glatte und glänzende Höcker, zwischen denen keine Punkt- reihen zu bemerken sind. Die Höcker am Außenrande und auf einem breiteren Längsstreifen auf der inneren Hälfte der Scheibe sind höher und größer als in dem Raume dazwischen. Diese Art, die von Herrn P. Reineck bei Durban mehrfach gesammelt wurde, steht der H. Mniszechi Vogel wohl am nächsten. Plagiodera subparallela: Oblongo-ovata, subparallela, minus convexa, ferruginea, nitida, antennis (basi excepta) fuscis, prothorace subtiliter elytrisque sat fortiter punctatis, his callo humerali et laterali distinetis. — Long. 5—5,5 mm. Kamerun: Victoria. Lebhaft und glänzend rostrot, die Fld. mit leichtem Messing- schimmer, die Fühler vom fünften Gliede ab schwärzlich. Halssch. an den Seiten fast parallel, oder nur unbedeutend verschmälert, erst nahe den Vorderecken verengt, auf der Scheibe ungleichmäßig, fein punktiert, an den Seiten etwas dichter und hier auch mit einigen größeren Punkten besetzt. Fld. breiter als das Halssch., an der Basis in schwachem Bogen heraustretend, dann parallel, weit hinter der Mitte verengt und hinten breit abgerundet, oben wenig gewölbt, dicht und kräftig punktiert. Die Punkte sind verworren, aber an der Naht sind die abgekürzte Reihe am Schildchen und die zwei nächsten Punktreihen bis nahe an die Spitze deutlich zu bemerken. Der Längswulst über dem Seitenrande ist innen scharf und sehr tief begrenzt und hat außen eine unregelmäßig verdoppelte Punktreihe. Melasoma spinata Karsch. Der Autor hat die Art nach dem Fortsatze des Prosternum benannt, der an dem typischen Stücke besonders in die Augen fällt, da der Vorderkörper etwas aufgebogen ist. Ich wüßte nicht, wodurch sich das Tier specifisch von livida Stäl trennen ließe, die von Sierra Leone bis zum Congo verbreitet ist. Auch zu M. discoödalis und unicolor Jac. sind erst noch durch- ee u WERTE N und neue Chrysomeliden. 165 greifende Unterschiede von liveda anzugeben, wenn sie als Arten fortbestehen sollen. Prosmidia amoena: Nigra, antennis basi, capite, thorace, scutello, parte basali elytrorum coeruleorum anoque pallide fulvis. — Long. 8,5 —9,5 mm. Rhodesia (Böttcher). Mas.: prothorace ante basin utringue profunde transversim impresso, elytris basi tuberculo subconico. Unterseite nebst Fühlern und Beinen schwarz, die Seiten der Brust und des Bauches oft leicht metallisch grün oder blau an- gelaufen, der letzte Bauchring nebst dem Pygidium bräunlich-gelb, die beiden ersten Fühlerglieder, Kopf, Thorax, Schildchen und das erste Drittel der Fld. hell und lebhaft rötlich gelbbraun, der übrige Teil der Fld. gesättigt dunkelblau. Diese blaue Färbung wird vorn gradlinig begrenzt, ist aber an der Naht plötzlich winkelig vor- gezogen. Halssch. fast glatt, nur auf einem größeren Raume über den Vorderecken punktiert, hinter der Mitte jederseits mit einer rundlichen Grube, beim g' außerdem noch mit einer sehr tiefen Quergrube jederseits vor dem Basalrande. Durch diese Grube wird die scharfe, etwas nach vorn überhängende und in der Mitte leicht unterbrochene Kante des Basalrandes emporgehoben. Schildchen des g' vorn breit, nach hinten stark verschmälert, an den Seiten senkrecht abfallend. Fld. gewirkt, sehr dicht und etwas runzelig punktiert, wenig glänzend, beim g' auf jeder Decke mit einer Grube neben dem Schildchen, die hinten in einen kleinen Höcker an der Naht, außen in einen großen, konischen Höcker hinter dem Vorder- rande ansteigt. Von Prosmidia suahelorum erhielt ich durch H. Dr. Staudinger aus dem Innern von Deutsch-Östafrika eine bemerkenswerte Ab- änderung, die Var. intima, welche vor der Mitte jeder Fld. zwei kleine, schwarze, oft bläulich schimmernde Flecke besitzt, von denen der eine am Seitenrande, der andre weiter nach innen liegt. Außerdem hat diese Abänderung anfangs nur noch eine ziemlich schmale, gemeinschaftliche schwarze oder schwarzblaue Querbinde in der Mitte der Fld., oder noch eine ähnlich gefärbte Makel nahe dem Hinterrande. Später verbreitert sich die Binde, verlängert sich an der Naht und am Seitenrande nach hinten, umsäumt auch die Spitze und schließt dann, wie bei der Stammform, eine große runde, oder schief ovale Makel von der hell gelben Grundfarbe ein. Prosmidia magna: Nigra, supra pallide fulva, nitida elytris sub- tilissime punctatis. — Long. 12--13 mm. Africa or. german. (Stau- dinger). Mas.: Ventre testaceo; prothorace basi ante scutellum tuberculis binis rotundis, elytris basi tuberculo elongato. Größer als die übrigen Arten und durch die Geschlechts- auszeichnung und Farbe sofort zu erkennen. In letzterer ähnelt sie der oberseits einfarbig bräunlich rotgelben Form aequalis von Passeti All., aber das 2 hat ein gleichfarbiges, nicht schwarzes Schildchen. 166 J. Weise: Über bekannte Kopf bräunlich rotgelb, die Spitzenhälfte der Mandibeln, die Taster und Fühler pechschwarz bis schwarz, das letzte Glied der Maxillartaster (beim J'), sowie die ersten zwei oder drei Fühler- glieder mehr oder weniger weit rötlich gelbbraun; Stirn glatt. Halssch. und die übrigen Teile der Oberseite bräulich rotgelb, ersteres vor der Mitte jederseits mit einzelnen Pünktchen, sonst glatt, beim 2 einfach, beim Jg‘ mit zwei dicht neben einander liegenden Beulen vor dem Schildchen. Dieses ist in beiden Geschlechtern übereinstimmend gebaut, einfach, glatt. Fld. äußerst zart ge- wirkt, glänzend, sehr fein und mäßig dicht punktiert, am Hinter- rande leicht ausgerandet-abgestutzt, beim g' mit einer kurzen Längs- beule zwischen Schildechen und Schulterhöcker, die durch einen Eindruck an der Innenseite etwas rippenförmig erscheint. Unter- seite und Beine schwarz, das letzte Segment (2?) oder der ganze Bauch rötlich gelbbraun (3'). Der Hinterleib schwillt beim trächtigen 2 außerordentlich an, so daß die Seiten nnd die letzten drei Rückenringe bloß liegen. Galerucella funesta Jac., Not. Leyd. Mus. 1887. 236, vom Congo, die der Autor nur fraglich in diese Gattung stellte, ist eine typische Art, etwas größer, aber ähnlich gebaut als die europäische sagittariae Gyllh., mit der auch die Halsschildbildung am nächsten überein- stimmt. Diucantha bimaculata Bertolini erhielt ich von Durban (Natal) durch Herrn P. Reineck. Geöffnete vordere Hüftpfannen, lange, wenigstens bis zum hinteren Außenwinkel der Fld. reichende Epi- pleuren, Schienen, die auf dem Rücken neben der Längsleiste kahl, an der Spitze mit einem Enddorn versehen sind, und am Grunde gezähnte Klauen bringen das Tier in die Gattung Agelastica Redtb. Buphonella elongata Jac., Transact. 1903. 37 = murina Gerst. 1871. Gerstäcker hat diese Art seinerzeit zu Apophylia gestellt, womit sie gar keine Ähnlichkeit hat, und dieser grobe Fehler, den Jacoby nicht vermuten konnte, trägt die Schuld an der nochmaligen Beschreibung. Oides straminea: Breviter ovalis, convexa, sordide straminea, nitida, antennis (articulis 4 primis exceptis), tibiis apice tarsisque nigris, elytris crebre subtiliter punctatis. Long. 7” mm. Kamerun: Victoria. Körperform der O. ferruginea F., aber die Seiten des Halssch. viel weniger gerundet und die Fld. kräftiger punktiert. Sehr ver- schlossen und blaß strohgelb, glänzend, die schlanken Fühler vom fünften Gliede ab, die Spitzenhälfte der Schienen und die Tarsen schwarz. Halssch. sehr kurz, fast dreimal so breit als lang, die Seiten sehr wenig gerundet, daher fast gradlinig, jedoch schwach nach vorn convergierend, die Scheibe mäßig querüber gewölbt, äußerst fein gewirkt und verloschen punktuliert. Schildchen lang dreieckig, glatt. Fld. dicht, ziemlich fein, aber deutlich und tief punktiert, das obere Ende der sehr tief liegenden Epipleuren ober- seits durch einen verloschenen Längseindruck angegeben, über dem, und neue Chrysomeliden. 167 hinter der großen Schulterbeule, eine Grube liegt; der darunter liegende breite abgesetzte Seitenrand etwas durchscheinend. Es ist dies die bis jetzt bekannte kleinste afrikanische Art, ihre Größe variiert in einer Reihe von Exemplaren nur unmerklich. O. minor Ws., Archiv f. Nat. 1902. I. 2. 138 ist 8—11 mm Jang, viel schlanker gebaut und von rostroter Farbe. Jacoby hat letztere ebenfalls, Stettiner Z. 1903. 311 (Ende October) beschrieben. In derselben Arbeit dürften folgende Punkte zu berichtigen sein: Diacantha Conradti Jac. 1. c. 312 = Kolbei Ws. D. Z. 1903. 47 (Februar). Hallirhotius marginatus Jac. 316 = Exosoma (Malacosoma) flavomarginatum Jac. Proceed. 1882. 58. Mesotoma viridipennis Jac. 328 = Therpis smaragdina Ws. D. Z. 1900. 456. Platyxantha sublaevipennis Jac. 328 muß geprüft werden, ob sie sich wirklich von Duvivieria apieitarsıs Ws. D. Z. 1903. 323 (August) unterscheidet. Plantyxantha Clavareaui Jac. 333 = Aenidea Hauseri Ws. Archiv f. Nat. 1903. I. 2. 210 (15. Mai). Phyllobroticella simplieipennis Jac. 334 = straminea Ws. D. 2. 1903. 333. Bei Eurydemus marginatus Jac. 1. c. 303 fehlt die Angabe, daß diese Art unter demselben Namen bereits von Jacoby, Proceed. 1900. 232 von Boma, Congo beschrieben worden ist. Außerdem möchte ich noch bemerken, daß Vitruvia glabripennis Jac., Arkif for Zool. I. 1903 p. 232 t. 10 f.8 = Cneorane unicolor Jac., Novitates 1894. 528 ist. Die Art heißt also Vitruvia unicolor Jac. Jacobya viridis: g' Subelongata, obscure coeruleo-viridi-aenea, antennis, tibiis tarsisque piceo-rufis, prothorace sublaevi, fovea magna profunde excavato, elytris alutaceis, obsoletissime punctulatis, sericeo-micantibus. — Long. 5,5 mm. Niger-Benue (Staudinger). Die erste westafrikanische Art dieser Gattung und von den vier übrigen, im östlichen Afrika lebenden, durch die dunkel metallisch bläulich grüne Farbe des Körpers sofort zu unterscheiden. Die Fühler, Schienen und Tarsen sind sehr dunkel und nicht lebhaft pechbraun; erstere fast so lang als der Körper, Glied 2 sehr klein, die übrigen lang, Glied 3 bis 8 etwas dünner als Glied 1, aber dicker als die drei Endglieder, Glied 5 bis 8 leicht bogen- förmig. Kopf und Halssch. äußerst zart, nur unter starker Ver- größerung deutlich gewirkt, ziemlich glänzend, fast glatt, die Fld. deutlicher gewirkt, seidenartig glänzend, mit äußerst feinen und flachen, ganz verloschenen Pünktchen. Die Scheibe des Halssch. wird zum größten Teile von der tiefen Quergrube eingenommen, welche etwa doppelt so breit als lang und in der Querlinie der Mitte am tiefsten ist. Ihr Vorderrand bildet fünf schwache Bogen, von denen die drei mittleren jederseits von einer mäßig scharfen, nach innen vorspringenden und nach unten leistenförmig ab- fallenden Ecke begrenzt und von dem letzten Bogen jederseits 168 J. Weise: Über bekannte getrennt werden. Der Hinterrand ist in der Mitte in einem größeren Bogen ausgerandet, der jederseits in einen kurzen und flachen Bogen übergeht. In der Mitte der Grube befindet sich ein schwärzlicher, matter, ziemlich hoher Höcker, welcher an seinem fast senkrecht ab- fallenden Hinterrande eine Mittelrinne besitzt; vorn fällt er zu einer dreieckigen, beiderseits etwas aufgebogenen glänzenden Platte ab. Das erste Tarsenglied ist an den Vorderbeinen stark, an den Mittel- beinen unbedeutend erweitert, vom letzten Bauchsegmente wird durch die zwei normalen Einschnitte vom Hinterrande aus ein fast quadratischer Mittelzipfel abgetrennt, dessen Seiten- und Hinterrand aufgebogen ist. Megalognatha usambarica: JS‘ Nigra, subtus sat dense griseo- pubescens, abdomine ferrugineo, medio fortiter creberrimeque punctato, prothorace sublaevi, bifossulato, elytris testaceis, crebre sat ‘subtiliter punctatis. — Long. 9—10 mm. Usambara: Hohen- friedeberg (Dr. J. Schulz). Kopf schwarz, glänzend, glatt, der Vorderrand des Kopfschildes und der Oberlippe gelbbraun. Fühler bis hinter die Mitte der Fld. reichend, Glied 2 kurz, 3 mindestens doppelt so lang, 4 und 5 ähnlich dem dritten, alle drei schlank, an der Spitze wenig ver- dickt, die folgenden Glieder so lang, aber breiter als Glied 3, nach der Spitze hin allmählich verbreitert, lang dreieckig, das Endglied länger, cylindrisch, in der Mitte leicht eingeschnürt, am Ende zu- gespitzt. Glied 6 ist an der Spitze in eine nach unten gerichtete stumpfe Ecke erweitert, 7 in eine viel längere und breitere, etwas nach außen gedrehte Ecke, 8 ist bis zur Mitte ziemlich gleichbreit, dann plötzlich winkelig erweitert und bis zur Spitze wieder von gleicher Breite; die Erweiterung der Spitzenhälfte ist zusammen- gedrückt, leistenförmig. Das Halssch. ist wenig breiter als lang, viereckig, nahe der Spitze verengt, mit mäßig scharfen, etwas heraustretenden Vorderecken, oben nur schwach gewölbt, undeutlich punktuliert, fast glatt, glänzend schwarz, nahe dem Hinter- und Vorderrande ein sanfter Quereindruck, hinter der Mitte jederseits eine große, gerundete, tiefe Grube. Schildehen schwarz, punktuliert und behaart. Fld. gelbbraun, sehr dicht und ziemlich fein punktiert. Unterseite und Beine schwarz, dicht grau behaart, der Bauch hell rostrot, die Mitte der ersten Ringe abgeflacht und sehr dicht und kräftig punktiert, der letzte Bauchring mit glatter Mittellinie. Das mir unbekannte 2 wird auf dem Halssch. deutlich punktiert sein. Megalognatha simplex: g' Nigra, subtus sat dense brevissimeque griseo-pubescens, abdomine testaceo, prothorace subopaco, alutaceo, postice punctato, ante medium tuberculis binis minutis instructo, elytris testaceis, subsericeo-micantibus, crebre subtiliter punctatis. — Long. 6—6,5 mm. Africa mer., Pondo (Hintz). Der vorigen im Habitus und der Farbe ähnlich, aber kaum halb so groß, die Oberseite, namentlich das Halssch. matt, mit ab- weichender Skulptur, die Fühlerbildung außerdem völlig verschieden. Kopf schwarz, die Stirn gewirkt und punktiert, die Beulen und das und neue Chrysomeliden. 169 Kopfschild glatt, mäßig glänzend, der Vorderrand des Kopfschildes und der Oberlippe, sowie das Endglied der Taster gelblich braun. Fühler fast so lang als der Körper, das zweite Glied sehr kurz, die folgenden drei schlank, unter sich gleich, jedes so lang als Glied 1 und an der Spitze verdickt. Die folgenden Glieder sind stärker, jedes wenig kürzer als das dritte Glied, das neunte und zehnte jedoch deutlich kürzer, das elfte fast cylindrisch. Glied 6 ist in der oberen Hälfte allmählich, Glied 7 von der Basis ab und bedeutend stärker erweitert, Glied 8 hat parellele Seiten. Halssch. schwarz, äußerst dicht und fein gewirkt, matt, ziemlich so lang als breit, von der Basis bis weit vor die Mitte leicht erweitert, dann merklich verengt, in der Mitte der Scheibe flach gedrückt, nahe an den Seiten abfallend, der flache und der seitlich abfallende Teil durch eine verloschene, stärker glänzende Längskante getrennt. Hinter dem Vorderrande liest neben der Mittellinie jederzeits ein Eindruck, welcher je eine sehr kleine, glatte Beule empor hebt. Der Raum vor diesen Eindrücken ist kaum, der dahinter liegende Teil deutlich und dicht punktiert. Schildchen schwarz, punktiert und behaart, an der Spitze gelblich gesäumt. Fld. gelbbraun, ge- wirkt, sehr dicht und fein punktiert, seidenartig oder fettig glänzend. Unterseite und Bein schwarz, dicht und sehr fein grau behaart, der Bauch gelbbraun, gleichmäßig, nicht dicht, fein punktiert. Megalognatha apicalis: Nigra, ventre elytrorumque apice testaceis, prothorace pone apicem profunde transversim impresso, parte apicali cristam elevatam angulatam formante, elytris crebre subrugulose- punctatis. — Long. 6 mm. Mozambique (Staudinger). Mas: Antennis articulis 6 - 8 angulato-dilatis subtus subtesta- ceis, prothorace sat nitido, punctato. Femina: Antennis subfiliformibus omnino nigris, prothorace in disco rugoso-punctato, subopaco. Es ist möglich, daß das vorliegende Tier zu M. rwjiventris Baly gehört, was sich erst herausstellen wird, wenn die J' der letzt- genannten Art aufgefunden sind. Leicht kenntlich an der Färbung der Oberseite. Letztere ist schwarz, ein Fleck in der Spitze der Fld., vorn gerundet und etwas verwaschen begrenzt, bräunlich gelb, ähnlich gefärbt wie der Bauch, beim g' sind auch die zahnförmigen Erweiterungen an der Unterseite des 6. bis 8. Fühlergliedes gelblich. Der Vorderrand des Thorax, welcher zu einer leicht muldenförmigen, hohen, winkeligen und nach hinten überhängenden Querleiste an- steigt, ist glatt, der tiefe Querdruck dahinter ist außen abgekürzt und hoch und scharf begrenzt, beim J' fast glatt, beim 9, ähnlich wie die Scheibe dahinter, dicht grob-runzelig punktiert. Die Scheibe des g' ist ziemlich glänzend, punktiert, auch die Fld. des J' sind etwas kräftiger punktiert als die des ? und weniger matt. Beim g' ist das sechste Fühlerglied unten, nach der Spitze hin, stark erweitert, länglich-dreieckig, die untere Spitze scharf, das siebente ist nach unten, ebenso in einen dreieckigen Vorsprung nach 170 J. Weise: Über bekannte außen erweitert, Glied 8 endlich ist in der Spitzenhälfte verbreitert, so daß es einen Haken bildet. Phyllotreta ruficeps: Elongata, nigra, antennis (apice excepta), tibiis tarsisque testaceis, capite ferrugineo-rufo, prothorace elytrisque coeruleo-vel viridi-nigris, subopacis, illo creberrime punctulato, his crebre subtiliter punctatis, punctis geminatim subseriatis, lineis non- nullis longitudinalibus subconvexis. — Long. 3 mm. Mombo (März 1899. Paul Weise). Von derselben schlanken Gestalt als unsere nodicornis und procera, auch im Bau der Stirn mit ihnen übereinstimmend, aber größer, die Fld. dicht in unregelmäßigen Doppelreihen punktiert, wie bei vielen anderen afrikanischen Arten. Schlank, schwarz, die ersten 6 Fühlerglieder und die Basal- hälfte des siebenten rötlich gelbbraun, ebenso die Beine mit Aus- nahme eines Teiles der Unterseite und Spitze an den vier Vorder- schenkeln und der Innenseite der Hinterschenkel; Kopf dunkler, bräunlich rot, die Stirn äußerst dicht und fein gewirkt, fast matt, neben jedem Auge mit einigen feinen Punkten. Halssch. wenig mehr als um die Hälfte breiter als lang, nach vorn leicht verengt, sehr dicht und fein punktiert, ziemlich matt, nebst den Fld. schwarz, mit bläulicher oder grünlicher Beimischung. Die Fld. sind etwas stärker als der Thorax in unregelmäßigen Reihen punktiert, die durch 8 bis 9 sehr schmale, wenig gewölbte und nur unter stärkerer Vergrößerung deutliche Längsstreifen getrennt werden. Phyllotreta costulata: Elongata, rufo-testacea, antennis apice leviter infuscatis scutello, pectore, abdomine pedibusque postiecis nigris, elytris obscure aeneis, nitidulis, crebre subtiliter punctatis, punctis geminatim seriatis, lineis longitudinalibus, interioribus leviter convexis, exterioribus carinatis instructis. — Long. 3,3 mm. Kwai (Paul Weise). Auffällig schlank gebaut, in der Mitte fast parallel, vorn und hinten gleichmäßig verengt, rötlich gelbbraun. Fühler schlank, die letzten vier oder fünf Glieder mehr gebräunt; Stirn ohne deutliche Punkte. Halssch. um die Hälfte breiter als lang, nach vorn all- mählich schwach verengt, an der vorderen Borstenpore, die ein Stück hinter den Vorderecken liegt, schwach nach außen tretend, der Hinterrand neben dem Schildchen jederseits deutlich aus- gebuchtet, die Scheibe wenig gewölbt, nur an den Seiten vor der Mitte stärker abfallend, ziemlich dicht, verloschen punktuliert. Schildchen glatt, schwarz. Fld. sehr dunkel metallisch grün, oder bläulich grün, fettig glänzend, dicht in ziemlich regelmäßigen Doppelreihen punktiert, die durch schmale, wenig erhabene Längs- streifen geschieden sind. Die sechste und siebente Doppelreihe, hinter der Schulterbeule, ist unregelmäßig, beide vereinigen sich hinter der Schulter und vor der Spitze, sind nicht durch einen Längsstreifen getrennt, aber außen von einem schmalen, hohen und scharfen, leistenförmigen Streifen begrenzt. Diese beiden Längs- leisten jeder Decke sind sehr deutlich, neben der äußeren liegt eine she Me ie und neue Chrysomeliden. Di dritte, jedoch schwächere Leiste, die unter der Schulterbeule beginnt und die achte und neunte doppelte Punktreihe trennt. Unterseits ist die Vorderbrust nebst den vier Vorderbeinen rötlich gelbbraun, die übrigen Teile sind schwarz. Diese Art muß der Phyllotr. unicostata Jac., Proceed. 1900. 244, von Port Alfred sehr nahe stehen, scheint sich jedoch durch den sehr schlanken Körperbau, bedeutendere Größe, schwarze Hinter- beine und die größere Zahl der Längsrippen auf jeder Decke spezifisch zu unterscheiden. Hispa aurichalcea. Oblonga, nigra, supra aurichalcea, protho- race latitudine longiore, deplanato, crebre subtiliter ruguloso- punctato et densius ochraceo-pubescente, sulco medio longitudinali, antice abbreviato, laevi, lateribus 5-spinosis, spinis 4 anterioribus longis stipite communi cruciatim dispositis, elytris griseo-pubes- centibus, dense punctato-striatis, longius nigro-spinosis, tarsorum articulo quarto tertio haud longiore. — Long. 7—7,3 mm. Afr. or. In monte Pongwe (Useguha) capta. Mit H. Bennigseni Ws. am nächsten verwandt, aber durch das längere, dicht behaarte Halssch., aufstehend grau behaarte Fld. und deren viel längere und stärkere Dornen bedeutend abweichend. Fühler schwarz, die ersten 6 Glieder längsrunzelig punktiert und sparsam grau behaart, die folgenden dicht gelblich grau behaart, Glied 3 etwa so lang als 1, dieses an der Spitze abgerundet. Thorax länger als breit, flach gedrückt, am Hinterrande mit einem ver- tieften Querstreifen, der zu dem niedrigen, außen etwas verdickten Antebasalrande aufsteigt. Vor diesem liegt eine breite, mäbig tiefe, glatte Längsfurche, die bis vor die Mitte reicht, und jederseits davon ein breiter, dicht und fein runzelig punktierter Längsstreifen, welcher sehr dicht gelblich behaart ist. Die vier vorderen Seiten- randdornen sind kräftig, lang, sparsam behaart und stehen kreuz- weise auf einem kurzen, dicken, gemeinschaftlichen Stiele, dicht hinter diesem, aber bedeutend tiefer, steht der fünfte, kürzere und freie Dorn. Die Fld. sind sehr fein, wenig dicht, aufstehend grau behaart, regelmäßig, dicht und ziemlich stark punktiert-gestreift, und mit langen, dieken, schwarzen Dornen besetzt. Diese Dornen sind etwa doppelt so lang wie in Bennigseni, aber weitläufiger gestellt, die Seitenranddornen sind im letzten Viertel kürzer als davor, während die drei letzten bei der Bennigseni gerade um- gekehrt, länger und stärker als die vorhergehenden sind. Callispa unicolor: Nigra, nitida, prothorace parce punctato, utrinque sulco longitudinali profundo, crebrius punctato impresso, elytris striato-punctatis, seriebus intermediis fortiter punctatis et rugulosis. — Long. 4,8 mm. Rhodesia (Böttcher). Kleiner und glänzender als natalensıs Baly, durch die Thorax- bildung und Punktierung der Fld. sehr ausgezeichnet. Tief schwarz, glänzend, die Fühler überall von gleicher Stärke, die ersten sechs Glieder schwach gerieft, mäßig glänzend, die folgenden behaart, ziemlich matt. Halssch. mit einer breiten, graden, dicht und stark 172 J. Weise: Über bekannte punktierten, tiefen Längsfurche jederseits; der Raum nach außen von dieser ist sparsam grob punktiert, die Mitte der Scheibe ist vor dem Schildchen stark eingedrückt und einzeln punktiert, davor bildet sie eine fast quadratische erhabene Fläche, die eine feine Mittelrinne und jederseits davon eine, stellenweise verdoppelte grobe Punktreihe besitzt. Schildchen glatt, nebst der nächsten Umgebung nach hinten ansteigend. Fld. gereiht punktiert, die beiden inneren Punktreihen fein, die äußeren grob und tief, unregelmäßig von langen Querrunzeln durchsetzt; die dritte und vierte (ganze) Punkt- reihe an der Basis, sowie ein Stück dahinter grubenförmig vertieft. Durch zwei kleinere Gruben läuft weiter dahinter die fünfte bis siebente Punktreihe. Unterseite glänzend schwarz, die Brust einzeln punktiert, der Bauch glatt. Asphalesia tuta: Sublongo-quadrata, convexa, subtus rufo- testacea, antennis apice fuscis, pedibus nigro-annulatis, supra piceo- brunnea, nitida, protecto explanato albido-fnestrato, prothoracis disco nigro, alutaceo, subopaco elytris tuberculatis, tuberculis binis in singulo maximis. — Long. 7” mm. Usambara. Halssch. mehr als doppelt so breit wie lang, einem sehr flachen, querliegenden Ovale, ähnlich, die Scheibe gewölbt, äußerst dicht und fein gewirkt, schwarz, matt, der leistenförmig aufgebogene Mittelzipfel der Basis gelb, das Seitendach breit, mit aufgebogenem Rande, im letzten Viertel jederseits pechbraun, mit rötlich durch- schimmernden Adern, vorn ein großer, weißlicher Fensterfleck, etwa dreimal so breit als lang und beiderseits concav begrenzt. Schildchen bräunlich gelb, uneben, fast glatt. Fld. wenig länger als breit, an der Basis in leichtem Bogen ausgeschnitten, in den etwas vor- gezogenen und abgerundeten Schulterecken breiter als das Halssch., dahinter parallel, am Ende breit abgerundet, an der Naht selbst leicht ausgeschnitten, mit zahnförmig ausgezogener Nahtkante. Die Scheibe gewölbt, punktiert-gestreift, die Punktstreifen aber durch zahlreiche, kleine Querhöcker unterbrochen; außerdem besitzt jede Decke eine hohe Schulterbeule und zwei noch höhere und dickere Beulen, die erste hinter der Basis zwischen Schulter und Schildchen, die andre dicht hinter der Mitte, nahe der Naht. Die vordere Beule besitzt zwei Längsleisten, die hintere drei. Von letzteren ist die Mittelleiste ganz, während die seitlichen kurz und mehr höckerförmig sind. Die Grundfarbe der Scheibe ist düster gelbbraun, erscheint durch die zahlreichen pechschwarzen Höcker dunkelbraun, die Rückseite der großen Höcker ist rötlich. Das Seitendach ist breit, mit aufgebogener Außenkante, auf dasselbe tritt von der Scheibe aus ein breiter pechbrauner Ast an der Basis, ein ähnlicher hinter der Mitte und ein schmalerer an der Spitze, so daß auf jeder Decke zwei weißliche, etwas dunkler durchscheinend geaderte Fensterflecke übrig bleiben, einer in der Mitte, fast doppelt so lang als breit, und ein kleinerer, nahe der Spitze. Der größere hat eine weitläufige Reihe schwarzer Punkte neben dem Rande. Die Unter- seite ist nebst den Fühlern und Beinen rötlich gelbbraun, die vier und neue Chrysomeliden, 173 Endglieder der ersteren angedunkelt, ein ringförmiger Streifen um die Mitte der Schenkel und Schienen schwarz; das Seitendach ist ähnlich gefärbt wie oben. Das Prosternum ist in der Mitte des Vorderrandes etwas abgeflacht, steigt nach den Seiten hin allmählich höher auf und besitzt nahe der Mitte jedes Auges einen tiefen, winkeligen Ausschnitt, in den sich die Fühler einlegen. Das einzige Exemplar wurde mir von Herrn Dr. J. Schulz in Magdeburg überlassen. Odontionycha sublesta: Ovalis, convexa, testaceo-flava, supra dilute viridis (testacea), minus nitida, prothorace ruguloso-punctato, angulis rotundatis, elytris crebre substriato-punctatis, protecto oblique deflexo ruguloso-punctato. — Long. 4,5 mm. Usambara. Mit Od. litigiosa Boh. am nächsten verwandt, Halssch. und Fld. stärker punktiert, letztere nicht dreieckig, sondern oval; Od. neglecia Ws. ist breiter gebaut und glänzender, auf dem Thorax sparsam punktuliert. Oval, hinten etwas schmaler als vorn, das Halssch. dicht runzelig punktiert, außen etwas stärker als innen. Fld. in den winkeligen, an der Spitze abgerundeten Schulterecken leicht vorgezogen und kaum breiter als das Halssch., dahinter allmählich und sehr schwach erweitert, hinter der Mitte wenig stärker verengt, am Ende schmal abgerundet, im Basaldreiecke ansteigend, sodann nach hinten und nach außen fast gleichmäßig abfallend, dicht gereiht-punktiert. Die inneren Reihen werden durch einige leichte Querrunzeln, die mit dem zweiten, stellenweise schwach gewölbten Zwischenstreifen in Verbindung stehen, gestört, die vorletzte und namentlich die letzte Reihe bestehen aus groben Punkten. Das Seitendach fällt mit der Scheibe ziemlich in einer Flucht ab, ist dicht runzelig punktiert und hinter der Mitte etwas verengt. Die Klauen haben einen großen Basalzahn. Diese Art wurde bei Hohenfriedeberg gesammelt und ich erhielt sie ebenfalls durch Herrn Dr. J. Schulz. Cassida corpulenta: Breviter ovata, convexiuscula, supra testaceo-flava, nitidula, subtus testacea, antennis articulis ultimis fuseis, prothorace alutaceo, parce punctulato, elytris crebre subtiliter punctatis, protecto lato, oblique deflexo, ruguloso-punctato. — Long. 9—- 10,5 mm. Kamerun. Die mir bekannte größte Art der Gattung!) im Körperbau einer Aspidomorpha ähnlich, das d' sehr breit eiförmig, das 2 wenig gestreckter, mäßig gewölbt, unten rötlich gelbbraun, oben blab bräunlich gelb, die Scheibe des Halssch zuweilen helllederbraun. Die ganze Oberseite ist äußerst dicht und zart gewirkt, wenig glänzend, namentlich das @. Kopfschild sehr kurz, jederseits leicht beulen- förmig, Fühler verhältnismäßig dünn, die 5 letzten, etwas verdickten Glieder dunkler als die vorhergehenden, die drei Endglieder 1) Wagener hat allerdings eine Cassida reticulata von Buenos Aires be- schrieben, die 18 mm lang ist, doch ist nicht ausgemacht, ob sie wirklich in diese Gattung gehört. 174 J. Weise: Über bekannte schwärzlich. Halssch. doppelt so breit’ wie lang, vorn in einem schwachen Bogen abgerundet (dicht an den Ecken stärker), zerstreut und sehr fein punktuliert. Fld. an der Basis in schwachem Bogen ausgeschnitten, in den Schultern etwas mehr vorgezogen und kaum breiter als das Halssch., mit verrundeten Ecken, dahinter erweitert, von der Mitte ab verengt und hinten in mäßig breitem Bogen ab- gerundet, die Scheibe gewölbt, vorn mit dem Thorax in einer Flucht ansteigend, das Basaldreieck sehr deutlich, kurz, nicht vertieft, noch etwas stärker als die übrige Scheibe und, wie diese, dicht verworren punktiert, eine dichte Punktreihe neben der schmalen Nahtkante, sowie 2 bis 3 Reihen hinter der verloschenen Schulterbeule in der Regel bemerkbar. Das Seitendach fällt fast gleichmäßig mit der Scheibe ab, ist stärker als diese und runzelig punktiert, vorn breit, nur etwas schmaler als die Scheibe, hinter der Mitte verengt. Im Vorderrande der Vorderbrust ist jederseits ein bogenförmiger Aus- schnitt zur Einlagerung der Fühler, die Klauen sind einfach. Es liegt mir nur 1 g' vom Kamerungebirge (Schröder) und 1 2 von Buea vor. Coptocycla Championi: Subtriangularis, convexa, subtus nigra, capite, antennis basi, tibiis (plus minusve), tarsis limboque laterali abdominis testaceis, supra testaceo-flava, protecto hyalino, vitta curvata picea ornato. — Long. 6,5 mm. Costa Rica: San Jose (Schild-Burgdorf). Kopf und die ersten 6 Fühlerglieder blaß rötlich gelbbraun, Glied 5 und 6 etwas angedunkelt, die fünf Endglieder, die merklich dicker als die vorhergehenden sind, schwarz. Halssch. mehr als doppelt so breit wie lang, quer ellyptisch, mit mäßig breit ab- gerundeten Ecken, glatt und glänzend, wie die Fld. blaß rötlich gelbbraun, das ganze Seitendach hell gefärbt, glasartig durch- scheinend. Schildchen groß, hinten schnell und sehr scharf zu- gespitzt. Fld. an der Basis in mäßigem Bogen ausgeschnitten, in den vorgezogenen, rechtwinkelig-abgerundeten Schulterecken viel breiter als das Halssch., dahinter leicht verbreitert, so daß die größte Breite etwa in !/, der Länge liegt, dann allmählich verengt und in der Spitze schmal abgerundet, der Umriß daher annähernd dreieckig. Die Oberseite ziemlich stark gewölbt, im Basaldreieck kräftig ansteigend, sodann nach hinten in schwachem Bogen ab- fallend, gleichmäßig fein gereiht-punktiert, der Vorderrand und die Naht angedunkelt. Auf dem ziemlich breiten Seitendache liegt eine schwärzliche Längsbinde. Dieselbe beginnt an der Basis vor der Schulterbeule zieht dann gradlinig nach außen bis an den Rand des Daches und an diesem entlang, nicht ganz bis zur Mitte. Hier wendet sie sich nach innen und läuft am Innenrande des Daches und am Außenrande der Scheibe fort bis in die Nahtecke. Unterseite und Beine sind schwarz, ein Fleck an der Seite jedes Bauchringes und der After rötlich gelbbraun. Dieselbe Farbe haben die Ober- seite der Vorderschenkel, die Vorderschienen, die Spitze der übrigen Schienen und alle Tarsen. und neue Chrysomeliden. 1 Die Art ist am besten neben Diana Boh. zu stellen; ich widme sie Herrn G. ©. Champion in London, welcher die mittelamerikanischen Cassidinen vorzüglich bearbeitet hat. Zu seinem Bande der Biol. Centrali americana erlaube ich mir folgende Bemerkungen: p- 201. irazuensis ist nicht Taf. IX sondern XI fig. 4. p. 216. Coptocycla evanescens Champ. gehört zu Charidotella. p- 224: Die Cteuochira No.4 hat Boheman nicht lugubris, sondern, Mon. 3. 478, lugubrina, außerdem in demselben Bande p. 317 noch eine Coptocycla lugubrina benannt. Die Citate beider Arten sind im Cataloge von Harold p. 3664 u. 3671 verwechselt worden. Im Index zu Band 3 p. 540 ist allerdings die (ten. lugubrina als lugubris angegeben, aber nicht von Boheman, denn derselbe nennt diese Art in Band 4 p. 477 wiederum lugubrina, p.227. Otenochira sagulata Boh.4.481 kann von plöcata Boh. 3. 493 nicht spezifisch verschieden sein, denn bei einem meiner Exemplare von Costa Rica: Turrialba (Schild-Burgdorf) ist das Schildchen gelb wie in plöcata, die schwarze Farbe der Fld. dagegen hinten ab- gekürzt, wie in sagulata. Die Punktierung der Fld., aus der Boheman noch einen weiteren Unterschied ableitete, ist variabel, manchmal stehen die Punkte in den Reihen hinter der Mitte dicht, manchmal weitläufig. Coptocycla ludicra Boh. 3. 374 ist nach den Typen, die sich auf dem hiesigen Museum befinden, vom Autor falsch beschrieben worden. In der Diagnose sind die drei letzten Fühlerglieder (in der Beschreibung sogar vier) als schwarz bezeichnet, es sind aber nur die beiden letzten schwarz, und die Spitze des drittletzten meist angedunkelt. Auf der Unterseite soll das Prosternum und die beiden folgenden Bruststücke gänzlich, der Bauch in der Mitte pechschwarz sein, in Wirklichkeit ist die Unterseite einfarbig blaß bräunlich gelb. Die Art ist 6-7 mm lang. Ich erhielt sie von Rio Grande do sul (Staudinger), darunter auch Stücke, bei denen die rote Basalmakel des Halssch. vorn nicht schwarz gesäumt ist. Coptocycla suturalis: Subrotunda, valde convexa, flavo-testacea, pectore nigro, antennis articulis ultimis superne infuscatis, prothorace sublaevi, limbo basali antice tridentato nigro, scutello nigro, elytris parce seriatim punctatis, limbo tenui suturali, medio et apice dilatato, striolaqua brevi ante humerum nigris. — Long. 7—8,3 mm. Brasilia, Iquitos (Staudinger). Hell bräunlich gelb, das breite Seitendach heller, glasartig durchscheinend und von einem ziemlich dichten, aber feinen Ader- netze durchzogen, die Brust, mit Ausnahme der Seitenstücke, schwarz, die Hinterbrust ohne die Ränder, oft dunkel rostrot, die letzten zwei bis vier Glieder der Fühler oberseits angedunkelt. Das Halssch. bildet ein querliegendes Oval, mit schmalen, abgerundeten Ecken, und ist auf der Scheibe äußerst zart gewirkt und unregel- mäßig und nicht dicht verloschen punktuliert. An der Basis befindet sich ein mehr oder weniger breiter schwarzer Saum, von dem drei kurze Striche nach vorn auslaufen. Der mittelste Strich gabelt 176 J. Weise: Über bekannte sich bei den vorliegenden Exemplaren und scheint sich bei dunkleren Stücken jederseits mit dem Seitenstriche zu einer halbovalen Quer- linie verbinden zu können. Fld. stark gewölbt, gereiht, und in den Reihen weitläufig punktiert, die Punkte sind in der Nähe der Basis und Naht, sowie hinter der Mitte fein und verloschen, auf dem übrigen Teile deutlich, ziemlich stark, tief, oft im Innern angedunkelt oder schwärzlich. Die letzte Reihe besteht aus besonders starken, dunklen Punkten. Die Basis der Fld. ist in tiefem Bogen aus- gerandet, und die Schultern sind stark, bis zur Mittellinie des Halssch. vorgezogen, vor der kleinen Schulterbeule liegt ein kräftiger Eindruck an der Basis, in dem ein kurzer, schwarzer Schrägstrich liegt. Die Naht ist fein schwarz gesäumt, der Saum erweitert sich in der Mitte jederseits dreieckig und dicht vor dem Ende der Scheibe nochmals ähnlich, aber schwächer. In der vorderen Erweiterung liegen einige kleine, punktförmige gelbliche Flecke. Otenochira aberrata: Subrotundata, convexa, testaceo-flava, nitida, antennis articulo ultimo apice nigro, supra (protecto albido-hyalino excepto) rubra, annulo magno nigro, maculam sat magnam ovatam cingente, ornata, elytris inaequaliter striato-punctatis. — Long. 5-6 mm. Costa Rica: Turrialba (Schild-Burgdorf). Die Unterseite ist blaß rötlich gelo, die Fühler sind hell rost- rot, die Endhälfte des letzten Gliedes schwarz. Die Mitte der Ober- seite wird von einem hellgelben, ziemlich breit-ovalen Flecke ein- genommen. Derselbe beginnt am Vorderrande des Schildchens und endet ungefähr in der Mitte der Fld., außen wird er zuerst von einem schwarzen, sodann von einem roten Ringe umgeben. Der innere, schwarze Ring hat überall ungefähr dieselbe Breite, der rote Ring ist hinter der Mitte allmählich verbreitert, er reicht vorn genau bis an den Außenrand der Scheibe des Halssch. und der Fld., nur am Ende, wo er auf jeder Decke von einer schrägen Linie begrenzt ist, läßt er einen Streifen von gelber Farbe frei. Das Halssch. ist glatt, jederseits mit einem tiefen Eindrucke an der Basis, vor dem Schildchen. Die Fld. sind ungleichmäßig in Reihen punktiert, die ersten vier Reihen haben weitläufig gestellte und ver- schieden große und tiefe Punkte, die folgenden vier Reihen sind im ersten und letzten Viertel ähnlich, in der Mitte dagegen dichter und gleichmäßiger punktiert, die neunte Reihe ist fein, die zehnte sehr grob punktiert. Charidotis divisa: Subrotundata, convexa, nitida, subtus testaceo- flava, antennis articulo ultimo apice infuscato, prothorace laevi, flavo, basi scutellogue miniatis, elytris evidenter striato-punctatis, dorso antico miniatis, postico nigris, medio fascia communi flava, sub- elevata, vix punctata. — Long. 4,3 mm. Peru: Vilcanota. Mit tricolor Guer. nahe verwandt, aber durch die gelbe Relief- binde der Fld., die fast glatt ist, sicher verschieden. Unterseite blaß bräunlich gelb, die Spitze des letzten Fühlergliedes schwärzlich. Halssch., von der Seite betrachtet, lang elliptisch, der vordere Bogen jedoch größer als der hintere, das Dach breit, glasartig durch- und neue Chrysomeliden. 177 scheinend mit wenigen feinen Adern, die Scheibe gelb, eine kurze Quermakel an der Basis, nebst dem Schildehen und der vorderen Hälfte der Fld. mennigrot, ähnlich wie guter Siegellack, die hintere Hälfte der Fld. ist zum größten Teile schwarz, beide Farben werden durch eine reliefartig erhabene, grade, gemeinschaftliche gelbe Querbinde getrennt. Diese Binde erweitert sich an der Naht plötzlich, nach vorn fast bis zum Schildcehen, nach hinten in eine kürzere strichförmige Verlängerung auf dem ersten Zwischenstreifen; sie wird nur außen durch 2 oder 3 Punkte der siebenten Reihe durchsetzt, sonst ist sie völlig glatt. Der Raum unterhalb der Schulterbeule und der letzte Zwischenstreif jeder Decke sind gelb gefärbt, außerdem noch ein größerer, vorn gerundet-begrenzter Raum in der Spitze. Das Seitendach ist breit, nahe der Spitze stark verengt, von einem dichteren Adernetze durchzogen, als das des Thorax. Charidotis Drakei: Subrotunda, convexa, nitida, subtus ferru- ginea, antennis pedibusque testaceis, supra nigra, protecto flavo- testaceo, subhyalino, reticulato, elytris sat fortiter striato-punctatis, macula communi rotunda cuprea.. — Long. 3,5 mm. Paraguay (Dr. Drake). Wenig länger als breit, gewölbt, Halssch. und Fld. in einer Flucht abgerundet; oben tief schwarz, glänzend, des Seitendach hell bräunlich gelb, eine gemeinschaftliche Makel vor der Mitte der Fld. kupferrot. Diese Makel ist rund, etwas breiter als lang und um- schließt vorn die äußerste Spitze des schwarzen Schildchens, welche durch eine Querrinne von dem vorderen, großen Teile abgesetzt ist. Das Halssch. ist fast glatt, nur hinter der Mitte auf der Scheibe einzeln sehr fein punktiert, die beiden Basaleindrücke vor dem Schildchen sehr tief. Fld. regelmäßig und stark gereiht- punktiert, die Punkte in den Reihen ziemlich dicht gestellt, die äußerste Reihe mit grubenförmigen Pnnkten, die Schulterbeule verhältnismäßig groß und hoch, das Seitendach nur mäßig breit, an der Spitze sehr schmal. Charidotis redimita: Subhemisphaerica, testaceo-flava, protho- race laevi, plaga transversa, brevi, antice rotundata, nigra, elytris crebre, profunde et fortiter striato-punctatis, parce transversim rugulosis, annulo sat magno sanguineo. — Long. 5 mm. Bolivia: San Antonio (Staudinger). In der Färbung der Oberseite an Coptocycla consentanea Boh. erinnernd, jedoch kürzer und breiter gebaut als diese, der dunkle Ring der Oberseite und die von ihm eingeschlossene helle Makel viel mehr gerundet. Fast halbkugelig, nur nicht ganz so stark gewölbt, blab bräunlich gelb, ein Ring der Oberseite auf dem Halssch. schwarz, auf dem Schildchen und den Fld. blutrot gefärbt. Der hintere Bogen dieses Ringes liegt der Mitte der Fld. näher als der Spitze und der dahinter frei gelassene Raum der Scheibe ist viel heller als das Seitendach und die eingeschlossene Makel, gelblich Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1904, Bad.1I, H.1. 12 178 J. Weise. weiß gefärbt. Halssch. einem querliegenden Ovale ähnlich, dessen hinterer Bogen viel flacher als der vordere ist, die Scheibe mäßig gewölbt, fast glatt, das Seitendach, vorn schmal, hinten breit, ist durchscheinend und von wenigen Adern durchzogen. Fld. sehr dicht, tief und stark in Reihen punktiert, von denen die drei ersten hinter der Mitte in vertieften Streifen stehen. Die Punkte in der Mitte der Scheibe sind durch einige schmale, ziemlich flache, aber lange Querrunzeln getrennt, wodurch namentlich die Punkte auf der eingeschlossenen hellen Makel weniger regelmäßig gereiht erscheinen als die etwas kleineren Punkte auf dem dunklen Ringe. Die Fühler sind einfarbig bräunlich gelb, ihr zweites und drittes Glied kurz. a — Neue palaearktische Myriopoden nebst Beiträgen zur Kenntnis einiger alten Arten. Von Dr. Carl Graf Attems. (Mit Tafel IX und X). 1. Lithobius pusillus nov. subsp. denticulata. Farbe: die vorderen 2 Drittel des Kopfschildes und die Basis der Antennen dunkel kastanienbraun, das hintere Drittel des Kopf- schildes, 1. Zwischenschild, Kieferfüsse und Rest der Antennen hell- gelb; Rücken bis inel. 14. Segment kastanienbraun, Endbeinsegment und Rest gelb; Bauch vom 1—12. Segment schmutzig gelb, 13. und 14. Segment dunkelbraun, 15. Segment hellgelb; Beine gelb. Länge ohne Endbeine 8 mm. 10 Ocellen in 3 Horizontalreihen, (oben) 4. 4. 2 (unten); in der obersten Reihe die grössten, in der untersten die kleinsten Ocellen. 36 Antennenglieder, 2 + 2 Kieferfusshüftzühne. Rückenschilde glatt und nur spärlich mit mikroskopisch kleinen Härchen besetzt. 1.—8. Rückenschild hinten abgerundet; 3. 4. 10. 14. u. 15. Schild hinten sehr weit eingebuchtet. 9. Rückenschild ohne Zähne; die Seiten sind gegenüber der Mitte etwas verkürzt und das Hintereck scharfwinkelig. 11. und 13. Schild mit deutlichen. etwas stumpfen Zähnen. Hüftporen rund, 2.3.3.3. Endbeinhüften ohne Seitendorn, Endkralle mit sehr kleiner a ee 12. Beine 81453. 0 i paares 573 9 1 Endbeine beim g' ohne Auszeichnung. Nebenkralle. Bedornung der Endbeine 2 mit 2+ 2 kräftigen, spitzen Genitalsporen, die inneren etwas kleiner als die äusseren. Kralle dreilappig. Fundort: Castelnuovo, Dalmatien. (Holdhaus coll.). Von Ragusa liegen nur 1g' und 32 vor, die auch zu dieser subspecies gehören, jedoch schwächere Zähne an den Hinterecken des 11. und 13. Schildes haben, so daß sie einen Übergang zu pusillus calcivagus Verh. bilden. 12* 180 Dr. Carl Graf Attems: Neue palaearktische Myriopoden Die 3 subspecies von pusillus lassen sich folgendermaßen unter- scheiden: 1. a) Kopf in der vorderen Hälfte heller als in der hinteren; Rückenschilde ohne Spur von Zähnchen. Endbeine mit Nebenkralle pusillus f. gen. b) Kopf vorn auffallend dunkler als der helle Hinterkopf 2. 2. a) 11. und 13. Rückenschild mit schwachen bis sehr deutlichen Eckzähnchen; Endbeine mit kleiner Nebenkralle subsp. denticulata mihi. b) 11. und 13. Rückenschild ohne Zähne, Endbeine ohne Neben- kralle subsp. caleivaga Verh. 2. Schendyla mediterranea Silv. nov. subsp. dalmatieca. (Tafel IX, fie. 2, 3). Farbe blassgelb, Kopf mit Ausnahme der ebenfalls lichten Antennen bräunlichgelb. Länge 10 mm, Breite 0,5 mm. g' mit 37, 2 mit 39 Beinpaaren. Kopfschild länger als breit; Vorderrand winklig, Hinterrand gerade, Seiten gewölbt. Antennenglieder mit je 2 Borstenquirlen, Endglied gross, länger als die übrigen, eiförmig. Kieferfüsse geschlossen den Stirnrand bei weitem nicht er- reichend; Vorderrand der Hüften mit einer kleinen Einkerbung; 2., 3. und 4. Glied innen ohne Zahnhöcker; Krallenglied mit einem relativ grossen spitzen Basalzähnchen. Kralle innen glatt; die ganzen Kieferfüsse weitschichtig beborstet (fig. 3). Klaue der 2. Maxille schwach, ungekämmt. Praebasalschild nach Auskochen des Thieres in Kalilauge als schmaler beiderseits zugespitzter Streif sichtbar. Basalschild nicht sehr gross, mit nach vorn convergierenden Seitenrändern. Hauptschilde des Rückens mit 2 Querreihen von Borsten und zwischen diesen Querreihen noch 2 Borsten nebeneinander; Zwischen- schilde mit einer Borstenquerreihe. Bauchschilde bedeutend länger als breit, mit 4 etwas unregel- mässigen Längsreihen von Borsten auf der Fläche. Hinterrand des 1.—10. Bauchschildes winklig ausgezogen, am Vorderrand eine ent- sprechende Grube; die Zwischenschilde sind durch diesen Vorsprung getheilt, vom 11. Segment an dagegen ungetheilt. 2.—9. Bauch- schild mit einem kleinen schmalen Porenfeld, das nach vorn in 2 Aste ausläuft, also im Ganzen beiläufig y-förmig ist. Endbeinsegment (fig. 2): Rückenschild gross, hinten verschfnälert und fast geradlinig. Bauchschild gross, rhombisch, Hinterrand seicht ausgebuchtet, hintere Hälfte reich beborstet. Hüfte der End- beine mit 2 unter dem Bauchschild versteckten grossen Poren, und reichlich beborstet. 1.—6. Glied der Endbeine verdickt, beim g' stärker als beim 2, Endglied dünn, aber so lang wie das vor- angehende, ohne Kralle. Beim g' sind auch die auf die Hüfte folgenden Glieder unten stark beborstet. nebst Beiträgen zur Kenntnis einiger alten Arten. 181 Fundort: Castelnuovo, Dalmatien. (Holdhaus coll.). Unterscheidet sich von der Stammform 1) durch die Form des Bauchporenfeldes, hier y-förmig, dort oval, 2) Zahl der Beinpaare hier 37—39, dort 51—55 (Silvestri gibt 52—55, 50-53 an!!), 3) Das letzte Glied der Endbeine scheint hier grösser zu sein. Erwähnen möchte ich, dass Silvestri die Endbeine 6 gliedrig zeichnet (Trochanter vergessen) und nichts über das Basalzähnchen der Kieferfüsse sagt. 3. Scolioplanes acuminatus var. mierodon mihi. (Tafel IX, fig. 1). Unterscheidet sich von der f. gen. durch sehr geringe Grösse des Basalzahnes der Kieferfüsse (fig. 1). g' mit 37 und 39, @ mit 39 und 41 Beinpaaren. Länge des grössten Exemplares 20 mm. Fundort: Bjelasnica (Bosnien). 4. Polydesmus complanatus intermedius n. subsp. (Tafel IX, fig. 4, 5). Die Auffindung einer Zwischenform zwischen complanatus L. und ilyricus Verh. macht es notwendig, diese 3 Formen zu einer Species zu vereinigen. Illyricus unterscheidet sich bekanntlich von complanatus dadurch, dab der Nebenast der Copulationsfüsse nahe dem Ende eine Anschwellung hat und der Hauptast kürzer ist, so- wie durch die breiteren aufwärts gebogenen vorderen Kiele. /nter- medius vereinigt nun Charaktere beider Formen complanatus und illyrieus. Die Kiele sind wie bei :llyricus, deutlich wenn auch nicht sehr stark aufgebogen, so daß der Rücken hohl ist; Seitenränder deutlich gezähnt; sie sind merklich breiter und dünnrandiger als bei complanatus. Sculptur der Metazoniten flach; die erste Felder- reihe überhaupt nicht sichtbar. Halsschild ganz wie bei dlyricus. Hauptast der Copulationsfüsse mit langer, schlanker, gerader und am Ende leicht hakig gekrümmter Spitze; der Nebenast trägt vor der Krümmung einen kurzen breiten Zahn; nach der Krümmung hat die lange schlanke am Ende hakige Spitze keinen Zahn oder Anschwellung (fig. 4, 5). Fundort: Franzenshöhe auf der Stilfserjochstraße. Die 3 subspecies lassen sich also folgendermaßen unterscheiden: A. Nebenast der Copulationsfüsse nach der Biegung ohne An- schwellung; Hauptast mit langer, schlanker Spitze; Spaltung zwischen Haupt- und Nebenast etwas tiefer herabreichend als bei .llyrieus: a) Rücken des g' vorn ganz flach, Kiele dickrandiger un schmäler subsp. complanatus f. gen. 182 Dr. Carl Graf Attems: Neue palaearktische Myriopoden b) Rücken des g' vorn hohl; Kiele wie bei illyricus, dünner und breiter subsp. intermedius n. subsp. B. Nebenast der Cop.-Füsse nach der Biegung mit einer lappigen Anschwellung; Hauptast mit kurzer, daumenartiger Spitze subsp. ıllyricus Verh. Genus Heterolatzelia Verhoeff. Fagina nov. subg. Von Heterolatzelia ist bisher eine Art (nivale) mit 2 Subspecies bekannt, aus Bosnien-Hercegovina. Auf dem Ivan in Bosnien fand ich eine neue Art, welche zwar in deutlicher Weise die nahe Ver- wandtschaft zu H. nivale zeigt, aber doch einige Unterschiede hat, welche mich veranlassen, die Gattung Heterolatzelia in 2 Unter- gattungen zu zerlegen: 1. Rumpf mit 30 Segmenten. Hintere Gonopoden eingliedrig und diese beiderseitigen Hälften in der Mediane verwachsen Subg. Aleterolatzelia mihr. 2. Rumpf mit 28 Segmenten. Hintere Gonopoden zweigliedrig und in der Mediane deutlich getrennt Subg. Fagina mihi. Die vorderen Copulationsfüße sind in beiden Untergattungen nach demselben Typus gebaut, soweit ich dies nach den Figuren Verhoeffs beurtheilen kann, nur sind die Enden der Gonocoxide und Femoroide bei Fagina einfacher, ohne Stacheln und Spitzen. 5. Heterolatzelia (Fagina nov. subg.) silvatica n. sp. (Tafel IX, fig. 6—12). Farbe: Rücken dunkel erdbraun; in der Höhe der Borsten- warzen ein breiter hellgelber Längsstreif jederseits in der ganzen Körperlänge; die Seiten unterhalb desselben wieder dunkelbraun, auf dem Bauch dunkelbraun und gelb marmoriert. Ahnelt sehr den kleinen Ceratosomen. Länge der größten Weibchen 8 mm, g' etwas kleiner, Breite 0,9 mm. Erwachsene mit 28 Rumpfsegmenten. Kopf fein behaart; 21 schwarze Ocellen in einem Dreieck. Oberfläche des Körpers sehr fein gekörnt; Metazoniten mit deutlichen, vorn und hinten abgerundeten Seitenbeulen (fig. 10); auf denselben seitlich 2 Borstenwarzen hintereinander, die 3. Borste weiter medial, neben der vorderen seitlichen; die Borsten dünn und weiss. d: 1. und 2. Beinpaar mit Stiftenbürste auf der Sohle der Endglieder; 3.—7. Beinpaar mässig verdickt und auf der polster- artig hervorgewölbten Sohle des Endgliedes mit Papillen; auf dem Schenkel des 7. Beinpaares, nahe der Basis, steht ein kleiner Kegel. Hüften des 5.—7. Beinpaares kugelig hervorgewölbt und fein be- dornt; sonst haben diese vorderen Beinpaare keine Besonderheiten. 8. Beinpaar mit Hüftsäcken, das 9. Paar ohne solche; Hüften beider innen kugelig aufgetrieben und fein bestachelt. nebst Beiträgen zur Kenntnis einiger alten Arten, 183 Ventralrand des 6. Ringes mit einem nach vorn gerichteten Haken. Copulationsfüsse: Vorderes Paar (fig. 6, 7, 8, 9). Man unter- scheidet eine kleine Ventralplatte die aus einem kräftig chitinisierten kahnförmigen Mittelteil (Vm) und mehr membranösen Seitenteilen (Vl) besteht; letztere stehen in Verbindung mit den distalen Enden der grossen kräftigen Tracheentaschen (Tr. T.); die verschiedenen Fortsätze der Tracheentaschen (a, b, d) sind aus der Zeichnung (fig. 8, 9) zu ersehen; an den medialwärts gerichteten Fortsatz a setzt sich ein kurzer Querbalken (J) an. Mit a und J steht auf der Oral- seite die mehr plattige und membranöse Partie (Cp) des Gonocoxides in Verbindung. Die Hüften, obwohl verwachsen, lassen noch deutlich die Trennungslinie erkennen; sie bilden auf der Oralseite eine breite, kielförmige Vorragung (fig. 7 Cp), die seitlich membranös wird und mit den Tracheentaschen in Verbindung steht; das Ende der grossen und breiten Endplatten der Gonocoxide ist beiläufig vogelkopfartig; im Innern sieht man eine Rinne. Die Femoroide (F) sind peitschenförmig verdünnt und gebogen, mit rundlich verdickter Basis und sitzen an der Verbindungsstelle von Ventralplatte und Tracheentaschen, nicht auf den Hüften (fig. 6, 7). Hinteres Paar (fig. 11). Die Ventralplatte ist gut ausgebildet; durch eine runde Mittelbucht getrennt erheben sich die Sockel für die Reste der Extremitäten; letztere sind zweigliedrig; das Basal- glied (s) ist viel grösser und stärker chitinisiert und trägt eine kräftige Borde am distalen Inneneck; das zweite Glied (t) ist mehr membranös mit mehreren kleinen Borsten (fig. 12). Fundort: Bosnien, Ivan, auf dem Kamme des Berges im Buchen- wald, und im Fichtenwald zwischen Bjelanica und Igman. Hylopachyiulus nov. subg. Mittelblattfortsatz der hinteren Copulationsfüsse deutlich vor- handen, Vorderblätter der ganzen Länge nach ungefähr gleich breit bleibend. Saftlöcher knapp hinter der Quernaht gelegen. Ocellen fehlen vollständig. Scheitelborsten vorhanden. Metazoniten ganz ungefurcht. Schwänzchen lang, gerade, spitz. Backen des g' nach unten nicht lappig ausgezogen, Tarsen ohne Polster. 6. Pachyiulus (Hylopachyiulus nov. subg.) pygmaeus n. sp. (Tafel IX, fie. 23, 24). Farbe bräunlichgelb bis licht erdbraun; Vorder- und Hinter- ende heller, die Saftdrüsen als dunkle Flecken durchscheinend. Länge 8—9 mm, Breite 0,5 mm. g' mit 43 Rumpfsegmenten. 184 Dr. Carl Graf Attems: Neue palaearktische Myriopoden. Ocellen fehlen vollständig. Scheitelborsten vorhanden. Die Ringe sind an der Quernaht zwar nicht stark, aber doch deutlich eingeschnürt. Pro- und Metazoniten mit feinen polygonalen Nadelrissen, im Übrigen glänzend. Rücken der Metazoniten glatt, ungefurcht; auch in den Seiten keine deutlichen Längsstreifen. Die ziemlich grossen Saftlöcher liegen knapp hinter der geraden Quer- naht, dieselbe von hinten her berührend. Hinterrand der Metazoniten mit feinen zugespitzten, weißen, starr abstehenden mäßig dicht gestellten Cilien besetzt. Schwänzchen sehr lang und spitz, gerade oder ganz unmerklich nach unten gebogen, Analschuppe ohne Vorsprung; die Klappen mit einzelnen langen Borsten, ähnlich denen des Rückens. g': 1. Beinpaar ein typisches Hakenpaar. Alle Beinpaare vor dem Copulationsring ohne Tarsalpolster. Copulationsfüsse: vorderes Paar (fig. 24): mässig lang und schmal, in ihrer ganzen Länge ziemlich gleich breit; in der basalen Hälfte stehen innen und aussen je ein lappiger Vorsprung, von denen der mediale distal spitzzackig endet, der laterale abgerundet. Auf der Aboralseite steht vor dem breit abgestumpften Ende ein kleiner schräger Lappen wie bei Megaiulus. Hinteres Paar (fig. 23): Der Mittelblattabschnitt (m) ist bis zur Hälfte des ganzen Hinter- blattes von diesem abgespalten in Gestalt eines sehr schlanken Spießes. Das secundäre Hinterblatt ist sehr einfach gestaltet; am medialen Rande, endwärts, befindet sich eine gross gefranste nach außen geklappte hyaline Lamelle. Fundort: Banjaluka (Bosnien), Buschwald in hügeliger Gegend. 7. Brachyiulus (Chromatoiulus) lietor n. sp. (Taf. IX, fig. 13—16). Farbe sehr dunkelbraun ins Rotbraune spielend, Analsegment, besonders die Klappen, heller braun als der Körper, Vorderteil des Kopfes und Beine braungelb. Länge ca. 25mm. Breite 1,4 mm. 52 Segmente. Scheitelborsten vorhanden; Ocellen so flach, dab sie einzeln nicht zählbar sind. Halsschild seitlich breit abgerundet mit einigen kurzen Furchen. Prozoniten glänzend, unter dem Mikroskop bemerkt man seichte, kurze Längsstriche. Metazoniten seicht und mäßig dicht gefurcht, die Furchen sehr regelmäßig, Hinterrand mit wenigen, sehr kurzen und feinen Haaren. Saftlöcher überall knapp hinter der geraden Quernaht gelegen. Analsegment, besonders die Klappen gut behaart; Schwänzchen lang, gerade, spitz; Schuppe mit einer kleinen, etwas vorstehenden Spitze. | ' g: Backen unten mit breitem, rundlappigen Fortsatz. nebst Beiträgen zur Kenntnis einiger alten Arten. 185 Häkchen des 1. Beinpaares von normaler Form. Hüften des 2. Beinpaares ohne Besonderheiten; vom 2. Beinpaar an große Tarsalpolster. Copulationsfüße, vorderes Paar (Fig. 15): an der Basis breit, bis zur Mitte nur wenig verschmälert, dann rasch zu einem ein- wärts gekrümmten, beilartigen Endteil verschmälert; die beider- seitigen Endstücke divergieren ziemlich stark. Flagellum von nor- maler Länge, dünn auslaufend. - Die hinteren Copulationsfüße sind bis etwa zur Hälfte herab in 2 große Platten gespalten; die orale, dem Mittelblatt entsprechend, ist eine mehrfach eingedrückte Lamelle mit einigen Zähnen an den Rändern (m). Das eigentliche Hinterblatt, auf dem die Samenrinne verläuft, ist eine breite, dünnhäutige recht einfach gestaltete Platte, deren Endrand nur einige Lappen aufweist. (Hs. fig. 13. 14. 16). Fundort: Kusch bunar, Ostrumelien (Dr. Rebel coll.). 8. Brachyiulus (Mierobrachyiulus) varibolinus n. sp. (Tafel IX, fig. 21, 22). In Größe und Farbe von littoralis nicht zu unterscheiden. In der Rückenmitte ein schmaler schwarzbrauner Streif, zu beiden Seiten desselben breite gelbe Längsbänder, die Höhe der Saftlöcher breit schwarzbraun. Die Seiten unterhalb hellbraun marmoriert, Kopf und Halsschild hell bräunlichgelb mit dunkler Marmorierung. Breite 0,85 mm. 35 Rumpfsegmente. 2 große Scheitelborsten vorhanden; Ocellen deutlich convex. Die Ringe an der Quernaht relativ stark eingeschnürt; die kleinen Saftlöcher knapp hinter der Naht. Prozoniten mit feiner, polygonaler Felderung. Furchung der Metazoniten kräftig, etwas weitschichtig. Hinterrand der Metazoniten mit abstehenden Borsten. Das ganze Analsegment weitschichtig und lang beborstet. Schwänzchen kurz, gerade, stumpf aber deutlich etwas vorragend; 2 Analschuppe bildet eine fast ebenso grosse abgestumpfte gerade itze. i g': Backen nach unten nur sehr wenig, flach vorragend. Haken des 1. Beinpaares groß und kräftig, mit relativ langer Endspitze. Vom 2. an alle Beine mit großen Tarsalpolstern. Copulationsfüße, vorderes Paar: An der Basis am breitesten, endwärts allmählich sich verschmälernd; das Ende durch eine schräge helle Zone im Chitin abgesetzt; der Innenrand in den basalen 2 Dritteln kantig vorspringend (fig. 22). Hinteres Paar (fig. 21): das Mittelblatt (m) hält die Mitte zwischen littoralös, wo es ein schlanker, fingerförmiger Haken und den anderen Arten, wo es eine breite meist geriefte Platte ist. Es ist hier eine etwas abstehende, an der Basis mäßig breite, endwärts sich verschmälernde und hier breit abgeschnittene Platte, mit einigen 186 Dr. Carl Graf Attems: Neue palaearktische Myriopoden Riefen. Ha überragt Hs merklich, als breiter, stumpfer Haken mit einigen Fältelungen. Hs besitzt ausser dem weichhäutigen Polster einen kurzen, stumpfen Zapfen. Fundort: Chani Panetsu bei Variboli (1 J"). 9. Julus (Leptoiulus) vagabundus Latzel. Diese Art scheint recht variabel zu sein, besonders in Bezug auf die Gestalt der Hinterblätter. Ich unterscheide bisher 3 Formen. 1. Subspecies typica. Innenlappen des Vorderblattes gross (fig. 42). Velum des Hinterblattes einfach, ohne Nebenspitzen. Schutzblatt außen zahnartig eingebogen. Endspitzen (a und b) des Hinterblattes breit und mehr- zackig, besonders die vorderen (fig. 30, 42). Fundorte: Graz; Annenheim (Kärnten). 2. Subspecies marburgensis. Innenlappen des Vorderblattes groß wie bei d. F\ typica. Velum mit Nebenspitzen. Fundort: Marburg (Steiermark). 3. Subspecies croaticus n. subsp. (Tafel I, fig. 25—29. Tafel II, fig. 41). Farbe: dunkelbraun, Bauch und Beine braungelb, Vorderhälfte des Kopfes kastanienbraun. g' Breite 1,5 mm. Beine vor und hinter dem Copulationsring ohne Tarsalpolster. Hüfte des 2. Beinpaares mit schwach nach außen gerichtetem, mittelgroßen Fortsatz, ohne Drüsenfortsatz (fig. 25). Während diese Subspecies äußerlich von der Stammform nicht zu unterschieden ist, zeigen die Copulationsfüsse erhebliche Unter- schiede: Die Vorderblätter sind schlanker mit weniger ausgesprochener schuppiger Struktur. Der Innenlappen ist sehr klein, nur durch einen Absatz des Innenrandes gebildet (fig. 26, 41). Die Mittel- blätter sind schlanker (fig. 29, 45). Das Velum (Ve) ist in mehrere Spitzen zerteilt. Die Endfortsätze des Hinterblattes sind schlanker und spitzer. Das Außeneck des Schutzblattes (Au) ist schwach eingeschlagen aber nicht in einen zahnartigen Lappen ausgezogen. Fundorte: Sleme, Berg bei Agram (Croatien). Pragser Wild- see (Tirol). 10. Julus (Leptoiulus) Deubeli Verh. nov. subsp. korongisius mihi. (Tafel IX, fig. 17, 18, 20). Grundfarbe rotbraun, beim @ etwas heller als beim 9. Rücken mehr oder weniger verdunkelt. Saftdrüsen als schwarze Flecken durchscheinend, auf der Rückenmitte eine sehr feine schwarze Längslinie. nebst Beiträgen zur Kenntnis einiger alten Arten. 187 Länge 2 22 mn, J' etwas kleiner. Breite 9' 1,2 mm, 2 1,7 mm. g' mit 44 und 45 Segmenten. Ocellen deutlich convex. Halsschild seitlich breit abgerundet, mit einigen kurzen Strichen, Prozoniten glatt, mit mikroskopischer polygonaler Felderung. Metazoniten seicht, weitschichtig und etwas unregelmässig ge- furcht; Hinterrand mit kleinen Härchen besetzt. Quernaht gerade; die Saftlöcher klein und um ca. das Doppelte ihres Durchmessers hinter der Naht. Schwänzchen ziemlich kurz, aber doch etwas länger als bei Deubeli, gerade, spitz; Klappen ziemlich reichlich, fein und lang behaart. Schuppe ohne vorragende Spitze. Die Ringe sind an der Quernaht etwas eingeschnürt, wie bei Deubeln. d. 1. Beinpaar mit runden Häkchen. Hüfte des 2. Beinpaares völlig ohne Fortsätze. Große Tarsal- polster vorhanden. Vordere Copulationsfüße (fig. 20) ziemlich lang, recht spitz; Innenrand ganz gerade, ohne Zahn, am Ende Schuppen- struktur. Flagellum von normaler Länge, dünn. Mittelblatt kürzer als das Vorderblatt; auf der Medialseite springt ein am Rande gezackter Lappen vor; deutliche Schuppen- struktur. Hinterblatt: Schutzblatt (Sch) klein; innen als breiter runder Lappen vorragend, außen schwach entwickelt, vom Rinnenblatt nur wenig getrennt. Innenstachel (Ist) vorhanden, lang und dünn. Das Velum (Ve) ist stark gekrümmt, an der Basis breit, mehrspitzig. Der Endrand des Rinnenblattes ist fein gestrichelt; zwischen diesem gestrichelten Lappen und dem Schutzblatt erhebt sich ein schlanker Zipfel (a), dem Schutzblattfortsatz Verhoeff’s bei czliatus entsprechend. Die Verbindung der Ränder von Rinnenblatt und Schutzblatt sieht man aus der Abbildung (fig. 17, 18). Fundort: Korongis, Rodnaergebirge, Siebenbürgen, aus Gras- büschen gesiebt. (Deubel coll.). Diese Subspecies unterscheidet sich von der Stammform außer durch die Farbe durch die Gestalt der Hinterblätter. An Stelle des knopfförmigen, fein behaarten Zapfens am Endrande (Tafel I, fig. 19 K) findet sich hier eine flache, fein geriefte Lamelle (fig. 17, 181); das Velum hat mehr die normale Form, es ist wohl in mehrere Spitzen zertheilt aber keine so breite, ringsum gefranste Lamelle wie bei Deubeli. 11. Julus (Leptoiulus) montivagus Latzel. (Tafel IX, fig. 3133). Über die noch nicht genau bekannten Copulationsfüsse bemerke ich folgendes: Vorderblätter kurz und breit, am Ende stumpf abgerundet, völlig ohne Innenzahn (fig. 32). 188 Dr. Carl Graf Attems: Neue palaearktische Myriopoden Mittelblatt (fig. 31) ebenfalls kurz und breit, mit deutlicher Schuppenstruktur. Das Hinterblatt gleicht sehr dem von vagabundus (fig. 33). Der Fortsatz a läuft in 2 schlanke, fast gleichlange Spitzen aus, b ist ein schlanker Spieß, d ragt relativ stark vor, c und e sind ähnlich geformte, kräftige, daumenartige, schräg nach innen vorragende Zapfen. Das Velum ist ein großer Haken mit mehreren Spitzen auf der Hohlseite. Der Innenstachel ist lang und dünn. Die von mir untersuchten und abgebildeten Tiere stammen von Baden (Nieder-Österreich). J. (Leptoiulus) montivagus Ltzl. var. elucens Latzel. (Tafel X, fig. 34—35). Die Copulationsfüsse gleichen sonst ganz denen der Hauptform, nur die eine der Spitzen von a ist kürzer, e ist etwas kleiner und das Velum hat eine kleine Spitze auf der Krümmungsseite. Meine Exemplare sind von Kloster Weißenstein, Südtirol. 12. Julus (Leptoiulus) oribates Latzel. (Tafel X, fig. 47—49). Syn.: 1884 Julus fallax var. oribates Latzel Myr. d. öst.-ung. Mon. II p. 321 Tfl. XII fig. 148. Schwarz. d' mit 46 Segmenten. Halsschild seitlich breit abgerundet, ohne Furchen. Prozoniten mit sehr feiner Felderung, erst unter dem Mikroskop sichtbar, Furchung der Metazoniten seicht; Hinterrand beborstet. Saftlöcher um fast das Doppelte des eigenen Durchmessers hinter der Quernaht. Analsegment reichlich beborstet, Schwänzchen gerade, kräftig; Schuppe mit winziger, etwas abstehender Spitze, Häkchen des 1. Beinpaares abgerundet. Hüften des 2. Beinpaares (fig. 47) lang und schlank, der innere Fortsatz breit und im rechten Winkel nach außen gebogen; Drüsen- fortsatz gut entwickelt. Tarsalpolster fehlen. Vordere Copulationsfüße (fig. 49) ziemlich breit, nur wenig länger als die Mittelblätter, mit einem kleinen Innenzahn, am Ende mit schwacher, schuppiger Structur. Flagellum lang und dünn. Mittelblatt nicht lang, gerade, mit schuppiger Structur. Hinterblatt (fig. 48). Innenstachel kurz und kräftig. Schutzblatt innen in einen langen, relativ schlanken abgerundeten Lappen aus- gezogen, Ausseneck zackig und eingebogen. Rinnenblatt mit zwei schlanken Fortsätzen, von denen der eine (a) mehr caudal und medial gelegene eine vorspringende, im distalen Teile schwach ge- zackte Kante trägt; er ist schwach gebogen. Der andere Fortsatz nebst Beiträgen zur Kenntnis einiger alten Arten, 189 (b) ist etwa kürzer, gerade, spießartig, nahe seiner Basis auf der Oralseite sitzt das kräftige durch einige Kerben in mehrere Spitzen zerteilte Velum. Medial vom Velum der kleine Zacken e. Vorstehende Beschreibung ist nach den im Wiener Hofmuseum befindlichen Originalexemplaren Latzels verfaßt. Eine genauere Fundortangabe fehlt leider. Latzel gibt in seinem Werke an: Hohe Berge Kärntens, Tirols, Oberösterreichs, Hohe Tatra. Femoriferus n. subg. . Diese neue Untergattung von Jul«s hält die Mitte zwischen den subgenera Leptoiulus und Microiulus, und ist besonders charakterisiert durch den Femurrest an den vorderen Copulationsfüßen, ein sehr selten vorkommendes Merkmal in der Familie der Juliden. Scheitelborsten vorhanden. Streifung der Metazoniten seicht; Saftlöcher von der Quernaht nach hinten entfernt. Schwänzchen lang, spitz, gerade. Backen des d' nicht vorstehend. 1. Beinpaar des J' mit kurzen, kräftigen Haken. Vorderer Copulationsfuß mit einem zapfenförmigen Schenkelrest lateral vom Innenlappen, nahe der Basis. Flagellum lang und dünn. Hinterblatt mit kräftigem Hüftstück, aber ohne Schutzblatt und Velum. Hüften des 2. Beinpaares ohne Besonderheiten, Fortsatz, Drüsen etc.; große Tarsalpolster vorhanden. Heimat: Dalmatien. 13. Julus (Femoriferus n. subg.) fimbriatus n. sp. Tafel X, fig. 43—46. Farbe: Prozoniten auf dem Rücken bis unterhalb der Saft- löcher schwarzbraun, Metazoniten dunkelbraun und rotbraun mar- morirt und gefleckt, der Rücken daher quergebändert aussehend. Die Seiten unterhalb der Saftlöcher heller rotbraun mit schwacher dunkler Marmorirung, ebenso der Kopf und das Hinterende. Basal- hälfte der Beine gelblich, Endhälfte rauchbraun. Länge 35 mm, Breite 15 mm. Körper schlank, 2 nur wenig größer als das J', 64 Rumpfsegmente. Öcellen zahlreich einzeln deutlich unterscheidbar. Scheitelborsten vorhanden. Halsschild seitlich ungefurcht. Furchung der Metazoniten ziemlich eng und sehr seicht; diese Furchen setzen sich auch ein kleines Stück auf die Prozoniten fort, die im übrigen glatt sind. Die kleinen Saftlöcher sind um das Doppelte des eigenen Durchmessers von der Quernaht entfernt. Hinterrand der Metazoniten fein geperlt und mit abstehenden feinen Cilien dicht besetzt. 190 Dr. Carl Graf Attems: Neue palaearktische Myriopoden Schwänzchen lang, ganz gerade und spitz; Schuppe mit kleiner, vortretender Spitze; die ganzen Klappen reichlich mit langen, äußerst feinen Haaren besetzt. d. Backen unten nicht vortretend. a m des 1. Beinpaares typisch, kurz, kräftig, wenig eckig (fig. 43). Hüften des 2. Beinpaares ganz ohne Fortsätze oder dgl. Vom 2. Beinpaar an große gestrichelte Tarsalpolster. Ränder des Copulationsringes mit einem rechteckigen vor- springenden Lappen in der hinteren Hälfte. Copulationsfüße: Vorderes Paar (fig. 44) von mittlerer Länge und Breite, bis kurz vor dem Ende nicht verschmälert, das Ende schräg von außen nach innen abgestutzt und breit abgerundet, die schuppige Struktur des Endes kaum merklich. Der Innenrand bildet in der basalen Hälfte eine lateral gerichtete Duplicatur und läuft in einen schlanken Innenlappen (J) aus. Lateral von diesem Innen- lappen steht ein kurzer, schlanker Kegel (S) ein rudimentäres Schenkelglied. Flagellum lang, dünn auslaufend. Mittelblatt (Fig. 44) sichtlich kürzer als das Vorderblatt, ziemlich breit, der Innenrand im Enddrittel treppenartig abgesetzt, das Ende mit deutlich schuppiger Structur. Von dem kräftig entwickelten, sehr einfach gestalteten Hüft- stück (c) erhebt sich das eigentliche Hinterblatt. Ein Schutzblatt nach Art von Leptoiulus ist hier nicht entwickelt, ein Ansatz dazu liegt wohl in dem mit K bezeichneten Lappen; in der basalen Hälfte oder etwas darüber, bis zu dem Lappen ist das Hinterblatt ziemlich breit, dann verschmälert es sich zu einem Üylinder, der an seiner oralen Seite einen lateral gewandten Lappen (L) und am Ende einen großen hyalinen gefranzten auch lateral gerichteten Lappen (0) trägt. An der Basis befindet sich ein schlanker Stachel (St.) (fig. 45, 46). Fundort: Ragusa, Dalmatien. (Holdhaus coll.). 14. Julus (Microiulus) Rebeli n. sp. (Tafel X, fig. 36—40). Farbe rotbraun mit feiner dunkelbrauner Marmorirung, die wenig auffällt. Die Saftdrüsen als runde, schwarze Flecken durchscheinend, Kopf, Antennen, Beine und Hinterende ebenso dunkelbraun. Breite 0,8 mm. 50 Rumpfsegmente. Ocellen deutlich convex; Scheitelborsten vorhanden. Halsschild quer elliptisch, die Seiten symmetrisch abgerundet. Die Ringe an der Quernaht nur ganz unmerklich eingeschnürt. Prozoniten mit sehr feiner Struktur, nur unter dem Mikroskop sichtbar, dichtgedrängte unregelmäßig feine Querstriche, welche eine Art Felderung hervorbringen. Metazoniten mit weitschichtigen, unregelmäßigen, sehr feinen Kritzeln aber ohne die Längsfurchen- nebst Beiträgen zur Kenntnis einiger alten Arten. 191 Saftlöcher weit hinter der Naht, um das Doppelte ihres Durch- messers entfernt. Hinterrand der Metazoniten mit großen, ab- stehenden Borsten. Hinterende reichlich beborstet; Schwänzchen lang, gerade, spitz, Analschuppe mit kleiner abstehender Spitze. g: Backen unten mit einer nur ganz schwachen Vorwölbung. Häkchen des 1. Beinpaares typisch mit etwas winkeligem Knie, vom 2. Beinpaar an große Tarsalpolster. Copulationsfüße (Vorderblatt (Fig. 36, 37) ziemlich kurz und recht breit, gegen das Ende zu etwas verschmälert und abgerundet. Sehr auffallend ist eine ovale Oeffnung mit unregelmäßig gezackten Rändern beiläufig in der Mitte des Blattes. Auf der Aboralseite springt lateral von diesem Fenster eine abgerundete Falte (F) vor mit schwach schuppiger Struktur. Ein großes Nebenblatt fehlt auch dieser Art; der Querwulst an der Basis auf der Aboralseite geht lateral in einen kleinen Zacken (L) und medial in einen allmählich verstreichenden Wulst (m) aus. Flagellum lang und dünn aus- laufend. Mittelblatt (fig. 38) sehr charakteristisch, schlank, basal etwas gekrümmt und mit einem, mit zahlreichen basal gerichteten Zähnchen besetzten Kolben endigend, Hinteres Paar (fig. 39): ziemlich lang und schlank; die Basen verschmelzen in der gewöhnlichen Weise zu der dünnhäutigen Mulde; der aborale Rand ist verdickt (bei p.) und trägt 2 Borsten. Bei- läufig in der Mitte teilt sich das Hinterblatt in 2 Aste; der eine mehr oral gelegene (Hb) hat am Ende einen großen, auswärts ge- wendeten Haken; der andere hinter dem ersten gelegene (Ha) endigt in mehrere kleine Spitzen (fig. 40). Fundort: Kusch bunar, Ostrumelien (Dr. Rebel coll.). 15. Cylindroiulus Brölemanni mihi. (Tafel X, fig. 56-58). Syn.: 1892 Julus luridus var. B. Brölemann, Contr. faune myr. mediterr. U. — Ann. Soc. Linn. Lyon p. 39 Tsrl.no. 11, 1894 Julus italicus Verhoeff{. Beitr. Diplop. fauna Tirols. — Verh. zool. bot. Ges. Wien. XLIV. p. 29 ENSEL Go; T, 1896 Julus (Oylindroiulus) italicus Verhoeff. -— Arch. Nat. p. 231. 1901 Cylindroiulus tirolensis Verhoeff. — Beitr. z. K. pal. Myr. XVII. Diplop. a. d. Mittelmeergebiet. — Arch. Nat. p. 100. Die Beschreibungen und Abbildungen dieser Art sind keine ganz zureichenden, weswegen ich hier nach Exemplaren des Wiener Hofmuseums die Diagnose vervollständige. 193 Dr. Carl Graf Attems: Neue palaearktische Myriopoden Bezüglich der Nomenklatur ist folgendes zu bemerken: Die Identität des mir vorliegenden Exemplares mit denen Brölemannns und Verhoeffs geht wohl aus einem Vergleich der betreffenden Abbildungen hervor. Verhoeff glaubte seine Tiere zuerst mit dem italicus Latzel-Berlese identificieren zu müssen, erkannte dann aber (1901) daß beide verschieden sind und gibt seinen Tieren daher den Namen törolensis, ohne zu beachten, daß er selbst den Namen tirolensis bereits an eine andere, allerdings recht mangelhaft be- schriebene Art in der oben citirten Schrift (Dipl. Tirols 1894) ver- geben hatte. Von der Brölemann’schen Beschreibung nimmt Verhoeff nirgends Notiz. Die Neubenennung dieser Form ist unter diesen Umständen notwendig. Farbe: Auf dem Rücken sind die Prozoniten schwarzbraun, die Metazoniten hell scherbengelb; in den Seiten sind die Prozoniten auf schwarzbraunem Grunde scherbengelb marmorirt oder gefleckt, der Farbenunterschied gegenüber den Metazoniten daher nicht mehr so grob. Vorder- und Hinterende nicht heller als der übrige Körper. Kopf gelbbraun und dunkelbraun marmorirt, zwischen den Augen eine dunkle Querbinde; Halsschild an den Rändern dunkelbraun, die übrige Fläche gelbbraun und dunkelbraun marmorirt. Spitze des Schwänzchens gelb, Analklappen licht braun, Fübe und Antennen gelbbraun. Breite 2,3 mm. 46 Segmente. Halsschild seitlich abgerundet. Prozoniten mit dichtgedrängten kurzen, kräftigen Länssstrichen. Metazoniten eng und seicht gefurcht. Die Saftlöcher liegen auf den vorderen und mittleren Segmenten vor der Quernaht, rücken auf den hinteren in dieselbe und liegen auf den letzten 4 beintragenden Segmenten hinter ihr. Schwänzchen kurz, gerade, Spitze abgestumpft; Schuppe spitz- bogenförmig, Klappe mit einigen Borsten. Backen des g' mit breiten runden Lappen. Große Tarsalpolster vorhanden. -Copulationsfüße: vordere (fig. 56) für einen Oylindroiulus ziemlich schlank; an der Basis außen eine runde Einkerbung (bei m); medial davon ein runder, kräftiger lateral gerichteter Zapfen, der eine feste Verbindung mit dem Mittelblatt herstellt. Am Ende ist das Vorderblatt ganz unmerklich verbreitert und außen flacher abgerundet als innen. Der mediale Rand bildet in den basalen 2 Dritteln eine vorspringende Leiste. Mittelblatt (fig. 56) um ein gutes Stück kürzer als das Vorder- blatt, schmal am Ende etwas kolbig verdickt und mit schuppiger Struktur. Hintere Copulationsfüße (p. 57) ganz vom Typus von fwlvsceps. Von der kräftigen Hüftplatte (ce) erhebt sich das eigentliche Hinter- blatt, an dem vor Allem der große Arm (a) auffällt; seine distale Kante ist kräftig gezackt und das Ende mit kleinen, stumpfen Kegelchen besetzt; die gezackte Kante geht in einen schlanken nebst Beiträgen zur Kenntnis einiger alten Arten. 193 Zahn (b) über; außen befindet sich eine große abgerundete Platte (e); die Samenrinne endet bei 1; unterhalb ihres Endes springt ein schlanker Zapfen vor. (fie. 58). Die von mir untersuchten Exemplare stammen von Trafoi. Franzenshöhe. Sonst bekannt von: Ponte Selva, Fopolo, Morbegno, Ambria, Chiese in Valmalenco, Pizzo tre Signori, Passo San Marco, Val Viola in der Lombardei. (Brölemann) Finstermünz, Sulden, Riva (Verhoeff). Graubündten, Rhein, (Rothenbühler). 16. Cylindroiulus zinalensis Rothenb. nov. subsp. arulensis. (Tafel X; fig. 50—52). Farbe zwischen gelbweiß und dunkel erdbraun, je nach den Individuen. Die dunkleren Exemplare sind hell und dunkel mar- morirt. Auf der Stirn keine ausgesprochene dunkle Querbinde zwischen den schwarzen Augen. Körperdicke bei 9' 0,9 mm. 2 1,3 mm. g' mit 46—48 Rumpf- segmenten, 3 Segmente vor dem Analsegment fußlos. Ocellen in Querreihen von 3. 4. 4. 5. 5. von vorn nach hinten gezählt. Scheitelfurche deutlich, Grübchen und Borsten fehlen. Kopf glatt, unbehaart. Prozoniten ganz glatt. Metazoniten ziemlich weitschichtig, regel- mäßig und mäßig derb gefurcht. Saftlöcher knapp hinter der Naht. Weder in der Quernaht noch zwischen den Doppelringen ist der Körper eingeschnürt. Keine Behaarung sichtbar. Schwänzchen ziemlich lang, ganz gerade, mäßig zugespitzt, am Ende mit einigen zarten Härchen, ebenso sind die Ränder der Anal- klappen behaart Schuppe ohne vorstehende Spitze. d': Backenlappen ziemlich klein, breit abgerundet. Häkchen des 1. Beinpaares etwas winkelig. 2. Beinpaar mit sehr schwachen Tarsalpolstern, 3.—7. Paar mit deutlichen, die Beine hinter dem Copulationsring wieder mit sehr schwachen Tarsalpolstern auf den 2 vorletzten Gliedern. Die Copulationsfüße (fig. 50, 51) unterscheiden sich von denen der f. gen. in folgendem: 1. Die Ecke (a) des Hinterblattes ist hier abgerundet, dort bildet sie ein spitzes Eck. 2. In der Bucht zwischen diesem Eck und dem aufragenden Zacken (h) stehen hier 3 Borsten, dort nur einer. (fig. 52). Flagellum typisch, lang, dünn, ohne Widerhäkchen. Mittelblatt einfach, ohne Nebenlappen, am Ende schuppig. Sehr schön- ist die Prostatadrüse zu sehen; sie bildet vor der Einmündung in die Samen- blase eine kleine Anschwellung. Fundort: Partenen und Weg nach Montikel bei Bludenz in Vorarlberg. Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 19014. Bd. I. H.2. 13 194 Dr. Carl Graf Attems: Neue palaearktische Myriopoden. 17. Cylindroiulus pollicaris n. sp. (Tafel X, fig. 53—55). Farbe gelbbraun, die Metazoniten dorsal dunkelbraun marmorirt. Körperdicke 9 1 mm. 2 1,2 mm. d' mit 45 Rumpfsegmenten. Ocellen sehr fach, kaum unterscheidbar. Scheitelborsten fehlen. Prozoniten glatt, unter dem Mikroskop sehr seicht längs ge- strichelt. Furchung der Metazoniten seicht und ziemlich weit- schichtig. Saftlöcher knapp hinter der Naht, letztere auch vor ihnen ganz gerade. Analsegment ohne Schwänzchen. Alle Beine des 9’ ohne Tarsalpolster. Copulationsfüßbe (fig. 53, 54): Vorder- und Mittelblatt ziemlich kurz und breit, das Mittelblatt etwas kürzer als das Vorderblatt, einfach, ohne Nebenlappen; beide übrigens ohne Besonderheiten. Hinterblätter: Hüftstücke (c) breit, abgerundet; das eigentliche Hinterblatt sehr einfach gestaltet, ohne seitlichen Haken; am Ende in einen S-förmig gekrümmten Zipfel auslaufend, darunter fein geriefelt und gestrichelt. (fig. 55). Fundort: In einem Palmenhaus in Lübeck. Fig. Fig. Fig. nebst Beiträgen zur Kenntnis einiger alten Arten. Tafelerklärung. Tafel IX. .1. Scolioplanes acuminatus micerodon n. subsp. Ein Kieferfub. 3.2, 3. Schendyla mediterranea dalmatica n. subsp. 2. Hinterende, Ventralseite. 3. Kopf, Ventralseite. », 4, 5. Polydesmus complanatus intermedius n. subsp. Copulationsfuß. .6—12. Heterolatzelia (Fagina) silvalica n. sp. 6. Vorderes Paar der Copulationsfüße, Aboralseite. 7. Dieselben von der Oralseite. 8. Basalteil eines vorderen Copulationsfußes, Oralseite. 9. Dasselbe von der Aboralseite. 10. 9. Segment. 11. Hinteres Paar des Copulationsfüße. 12. Ende eines hinteren Copulationsfußes, stärker vergrößert. 13—16. Brachyiulus lictor n. sp. 13. und 14. Hinterblatt von innen und außen. 15. Vorderblatt, Aboralseite. 16. Ende des Samenrinnenabschnittes (Hs) des Hinterblattes. 17, 18, 20. Julus (Leptoiulus) Deubeli korongisius n. subsp. 17. Copulationsfüße von innen. 18. Copulationsfüße von außen. 20. Vorderblätter. 19. Julus (Leptoiulus) Deubeli Verh. Ende des Hinterblattes. . 21, 22. Brachyiulus (Microbrach.) Varibolinus n. sp. 21. Hinterblatt, 22. Vorderblatt. .23, 24. Pachyiulus (Hylopachyiulus) pygmaeus n. sp. 23. Hinterblatt. 24, Vorderblatt. 25. Hüfte des 2. Beinpaares des &. 26. Innenzahn des Vorderblattes. Profil. 27. Ende des Hinterblattes. 28. Ein ganzes Hinterblatt von vorn. 29. Mittel- und Vorderblätter. Fig. 30. Julus vagabundus typicus Verh. Fig Hinterblatt. .31—33. Julus montivagus Latzel (Baden). 31. Mit elblatt. 32. Vorderblatt. 33. Hinterblatt. 25- 29. Julus vagabundus croaticus n. subsp. (Pragser Wildsee). 13* 195 196 Dr. Carl Graf Attems: Neue palaearktische Myriopoden Tafel X. Fig. 34, 35. Julus montivagus var. elucens Latzel (Kloster Weißenstein, Südtirol) 34. Hinterblatt von der Medialseite. 35. Dasselbe von der Lateralseite. Fig. 36—40. Jwus (Microiulus) Rebeli n. sp. 36. Vorderblatt von vorn. 37. Vorderblatt von hinten. 38. Mittelblatt und Vorderblatt. 39. Hinterblatt. 40. Ast Ha des Hinterblattes stärker vergrößert. Fig. 41. Julus vagabundus croaticus (Sleme, Croatien). Fig. 42. Julus vagabundus typicus (Graz). Fig. 43—46. Julus (Femoriferus) fimbriatus n. sp. 43. 1. Beinpaar des &. 44. Die 2 Vorderblätter und ein Mittelblatt. 45 und 46. Hinterblatt von vorn und von hinten. Fig. 47—49. Julus oribates Latzel (Latzels Original-Exemplar). 47. 2. Beinpaar des &. 48. Hinterblatt. 49. Die eine Hälfte der Copulationsfüße von innen. Fig. 50—52. COylindroiulus zinalensis arulensis nov. subsp. 50. Copulationsfüße von auben. 51. Copulationsfüße von innen. 52. Ende des Hinterblattes von außen. Fig. 53—55. Cylindroiulus pollicaris n. sp. 53. Copulationsfüße von außen. 54. Dieselben von innen (beide nach Maceration in Kalilauge). 55. Ende des Hinterblattes, stärker vergrößert. Fig. 56-58. Cylindroiulus Brölemanni mihi. 56. Vorder- und Mittelblatt. 57. Hinterblatt von außen. 58. Ende des Hinterblattes, von innen, stärker vergrößert. Übersicht der Unterordnungen und Familien der Teleosteer (Teleostean Fishes). Von G. A. Boulenger, F.R. S.!) Übersetzt von Dr. F. Hilgendorf. Mehrere Jahre lang habe ich versucht, die Klassifikation der Teleosteer zu verbessern, hauptsächlich durch das Studium ihrer Skelette, von welchen eine große Reihe im Britischen Museum präpariert worden ist, und Dr. A. Smith Woodward hat vor kurzem seine Ansichten über das Arrangement der fossilen Typen dieser Ordnung veröffentlicht. Die Zeit ist gekommen, die so er- langten Wissensfortschritte zu sammeln. Die hier gebotene Über- sicht war zwei Jahre vorher für den Fisch-Band der „Cambridge- Naturgeschichte“ vorbereitet, aber zufolge von Umständen, auf die ich keinen Einfluß habe, hat sich die Veröffentlichung in jenem Werk weiter hinausgeschoben. Mehrere wichtige Veränderungen meines ursprünglichen Schemas sind während des Verlaufes dieser Zeit gemacht worden, zufolge des Studiums, das in Amerika durch die Doktoren Gill, Jordan und Starks, und bei uns durch meinen jungen Kollegen Mr. C. Tate Regan fortgeführt wurde, dessen Verbesserungen für viele Punkte ich dankbar anerkenne. Ich habe es kaum nötig zu sagen, daß ich dieses neue Arrangement von einer sehr ausgedehnten und äußerst schwierigen Gruppe als ein nur vorläufiges betrachte; sie schließt fast 12 000 Arten ein und ich bin mir dessen ganz bewußt, daß nicht wenige Gruppen weiter nichts als Kartenhäuser sind, welche durch zukünftige Forschungen wahrscheinlich werden umgeworfen werden. Aber es war mein Ziel, in phylogenetischer Anordnung aufzubauen, und so glaube ich in der Tat, daß mein Versuch als eine beträchtliche Verbesserung der früheren Systeme befunden werden, und als Grundlage für die Kritik dienen wird. Das hier vorgeschlagene Arrangement wurde in dem Zoologischen Record für 1902, welcher soeben erschienen ist, benutzt. !) Übers. aus: Annals and Magazine of Natural History (7. Ser.) XII], No.75, Seite 161—190, 198 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen Die genaue Abgrenzung der Ordnung der Teleostei, gegenüber den Ganoidei Holostei ist eine Aufgabe von einiger Schwierigkeit. Der wichtigste Charakter scheint das Vorhandensein eines ver- knöcherten Supraoceipitale zu sein. Überreste von ursprünglichen Charakteren, wie die Ganoid- Schuppen, Fulkren, Rudimente eines Sphenialknochens, eine Spiral- klappe der Eingeweide, ein multivalvularer Bulbus arteriosus, werden noch bei einigen niederen Teleosteern gefunden, aber nicht mehr in jener Combination, welche die vorhergehende Ordnung charaktersiert. Allerdings bildet Albula unter allen Teleosteern eine Ausnahme, da hier zwei Querreihen Ventile an dem Bulbus arteriosus sich finden, statt einer; kein Ganoide hat indeß weniger als drei. Die Ordnung der Teleosteer, so definiert, wird in 13 Unterordnungen eingetheilt; deren wahrscheinliche Beziehungen sind in dem folgenden Diagramm ausgedrückt. XI. Opistomi. XIII. Plectognathi. XII. Pedieulati. | | | | IX. Anacanthini. X. Acanthopterygii. VIII. Percesoces. | | | | VII. Catosteomi. V. Haplomi, VI. Heteromi. N N | me Apodes. | — III. Symbranchii. I. Malacopterygii. II. Ostariophysi. | | Teleostei. Ganoidei Holostei, In der Klassifikation von Günther, welche bei uns seit den letzten fünfunddreißig Jahren allgemein angewandt wird, wurden die Teleosteer in sechs Hauptgruppen eingeteilt, welchen man den Rang einer Ordnung gab: 1. Acanthopterygi; 2. Acanthopterygii Pharyngognathi; 3. Anacanthini; 4. Physostomi; 5. Lophobranchii; 6. Plectognathi. Gruppe 1 entspricht den Unterordnungen VI (partim), VII (part.), VIII (part.), X, XI und XII der vorliegenden Klassifikation; Gruppe 2 der Unterordnung X (part.); Gruppe 3 den Unterordnungen IX und X (part.); Gruppe 4 den Unterordnungen I, II, III, IV, V, VI (part) und VIII (part.); Gruppe 5 der Unter- ordnung VII (part.), und Gruppe 6 der Unterordnung XII. Vollständigere Definitionen der Familien, nebst einer Angabe der in jeder von ihnen enthaltenen Hauptgenera, werden in dem nächstens erscheinenden siebenten Band der „Cambridge Natural History“ gegeben werden. Unterordnung I. MALACOPTERYGII. Schwimmblase, wenn vorhanden, steht mit dem Verdauungs- tractus durch einen Gang in Zusammenhang. Operkel gut ent- wickelt. Der Schultergürtel am Schädel suspendiert; Mesocoracoid- und Familien der Teleosteer (Teeleostean Fishes). 199 bogen vorhanden. Flossen ohne Stacheln, Bauchflossen bauchständig, wenn vorhanden. Die vorderen Wirbel deutlich gesondert ohne Weber’sche Knöchelchen. Diese Unterordnung, welche den Isospondyli und Scyphophori von Cope und teilweise den Isospondyli von A. S. Woodward entspricht, umfaßt die generalisiertesten der Teleosteer, und ist eng verbunden mit den Ganoidei holostei durch die fossilen Formen, welche die Grundlage bilden für die Familien-Serien. Die physo- stome Beschaffenheit der Schwimmblase, die Verbindung des Schulter- gürtels mit dem Schädel, die Gegenwart eines Mesocoracoidbogens, die nach hinten gerückte Einlenkung der vielstrahligen Bauchflossen, die normale Beschaffenheit der Vorderwirbel, das Fehlen wahrer Stacheln an den Flossen, und die Trennung des Supraoceipital- knochens von den Frontalknochen durch die Scheitelbeine sind primitive Charactere, welche in einigen Familien nur dieser Unter- ordnung combiniert vorkommen. Der Mesocoracoidbogen wird bei- behalten von den Östariophysi, welche durch die bemerkenswert modificierte Beschaffenheit der Vorderwirbel verschieden sind, aber er verschwindet bei allen anderen Teleosteern, welche nach und nach eine vorgerückte Lage der Bauchflossen und eine Verminderung in der Zahl von deren Strahlen erhalten, Stacheln entwickeln an den vertikalen Flossen, und die Verbindung der Schwimmblase nach aussen verlieren. Die Malacopterygiü können in einundzwanzig Familien eingetheilt werden: I. Flossen mit Fulkren eingefaßt, oder Schuppen mit Ganoin überzogen; Notochord gewöhnlich durch die Wirbel ununterbrochen sich fortsetzend (Ubergangs-Formen zwischen Ganoiden und Teleosteern). Wirbelcentra nur als ringförmige Teile entwickelt; Flossen mit Fulkren; Schuppen rhombisch, verbunden durch Zapfen und Ausschnitt NEL te Wirbelcentra nur ringförmige Teile; Flossen mit Fulkren; Schupppen cycloid us Net he ee Wirbelcentra vollständig oder -mit kleiner Perforation; 1. Pholidophoridae. 2. Archaeomaenidae}. Flossen mit Fulkren; Schuppen eycloid . . . . 3. Oligopleuridae 7. Wirbelcentra beinahe vollständig, aber mit Perforation; keine Fulkren; Schuppen cycoid . . . . ... 4. Leptolepididae Y. II. Flossen ohne Fulkren; Schuppen ohne Ganoin; Wirbeleentra gewöhnlich vollständig. A. Das Supra oceipitale von den Frontalia durch die Parietalia getrennt. 1. Bauchflossen mit 10 bis 16 Strahlen. Ein Intergularknochen; Parasphenoid schmal . . . . . 5. Elopidae. rt Dieses Zeichen bedeutet, dass die Familie nur durch fossile Formen vertreten wird, 200 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen Kein Intergularknochen; Parasphenoid sehr breit . . . 6. Albulidae. 2. Bauchflossen mit nicht mehr als 7 Strahlen. a) Supratemporale sehr groß, „plate-like“, be- deckt den größeren Teil des Parietale. Praemaxillare einzeln, sein Hinterrand frei vom Maxillare; Symplecticum tehlt; Schädelbasis einfach . . . . 7. Mormyridae Praemaxillare paarig, sein Hinterrand fest an das Maxillare angefügt; Symplecticum vorhanden; Schädelbasis Uappelt’’ .ARuly a nl EN b) Sreteinnoreik klein; Maxillare fest ver- bunden mit dem Hinterende des Praemaxillare. Praemaxillare paarig; eine grosse Höhlung auf jeder Seite des Schädels, zwischen dem Postfrontale und dem Squamosum; Basis eranii doppelt; Subopereulum fehlt; Rippen festsitzend . . . . . . 9. Notopteridae. Praemaxillare paarig; Basis eranii einfach; Be reduziert; en an Parapophysen eingelenkt . . 10. Osteoglossidae. Praemaxillare einfach; Basis eranii einfach; Suboperculum und Interoperceulum fehlen; Rippen an Parapophysen eingelenkt . . .. . En pen e pen oe 2 JH, FR c) Supratemporale klein: Maxillare beweglich; Rippen festsitzend; Bauchflossen unter den Brustflossen u 0.00 un u a TIGEN DOREEN SIEHE B. Supraoceipitale in Contakt mit den Frontalien. 1. Interopereulum riesig; Symplecticum fehlt; Basis eranii einfach... Js dis un... Pracikolzere 2. Interopereulum normal; Symplectieum vorhanden; Basis cranii doppelt. a) Zähne in Vertiefungen; Maxillare dem Prae- maxillare fest verbunden. Sympleeticum freiliegend, eingefügt in einen Einschnitt des Quadratums . . . 14. Saurodontidae Y. Sympleeticum zwischen dem Quadrat ec Sen bulare verborgen. . . ren ie =, 18... Chiroceniikae b) Zähne nicht in Höhlungen, Postelavieula auf der Aussenseite der Clavicula; keine Fettflosse auf dem Rücken . . . . 16. Olupeidae. Postclavieula auf der Innenseite der net eine , Fett- flosse auf dem Rücken . . . . 17. Salmonidae. Postelavieula fehlt; keine Fettflosse auf De Rücken . . 18. Alepocephalidae. 3. Interopereulum normal; die Basis cranii einfach. Maxillare gross, gezähnt; die praecaudalen Wirbel ohne wohl ausgeprägte Parapophysen, Schuppen cycloid + Dieses Zeichen bedeutet, daß die Familie nur durch fossile Formen vertreten wird. und Familien der Teleosteer (Teleostean Fishes). 201 oder fehlend; Fettflosse des Rückens fehlend oder gorlianden Hvar ale Maul klein, zahnlos; Wirbel mit kräftigen Parapophysen; Kopt und Körper mit dornigen Schuppen bedeckt 20. Gonorhynchidae. Maul klein, zahnlos; kein Sympleeticum; Kopf und Körper nackt...) len TOR ls TER AO NS Oromeritdae. 19. Stomiatidae. Unterordnung Il. OSTARIOPHYSI. Schwimmblase, wenn gut entwickelt, steht mit dem Verdauungs- traktus durch einen Gang in Zusammenhang. Der Schultergürtel am Schädel suspendiert; Mesokorakoidbogen vorhanden. Flossen ohne Stacheln, oder Rücken- und Brustflosse mit nur einem Stachel, der sich bildet durch Verschmelzung der Segmente eines Glied-Strahles.. Die vier vorderen Wirbel stark modifiziert, oft durch Verknöcherung vereinigt und eine Reihe kleiner Knochen aufweisend (Webersche Knöchelchen), welche die Schwimmblase mit dem Ohr verbinden. Dies ist eine der natürlichsten Gruppen der Klasse Pisces, ob- gleich ihre Glieder in ihrer äußeren Erscheinung so verschieden- artig sind, daß sie in den Systemen der älteren Autoren sehr weit von einander getrennt wurden. Sagemehl!) verdankt man die erste Zusammenfassung der Characinen, der Karpfen, der Welse, und der Gymnotiden, unter dem obigen Namen, deren Beziehungen zu einander bis zu einem gewissen Grade von Cope geklärt wurden. Aber erst als die Homologie der Ossicula auditus (zuerst von E.H. Weber im Jahre 1820 beschrieben) durch die ganze Gruppe hindurch von Sagemehl. bewiesen worden war, erschien die, hier eingeschlagene Anordnung streng gerechtfertigt, da eine solche Über- einstimmung der Struktur eines so complizierten und spezialisierten Apparats nur das Resultat einer gemeinsamen Abstammung der Familien, welche im Besitz desselben sind, sein kann. Es sind un- abänderlich die vier Vorderwirbel welche an dem Gerüst des Weberschen Apparates teilhaben. Der erste Wirbel ist sehr reduziert; sein oberer Bogen fehlt und wird ersetzt durch die Knöchelchen, welche als Olaustrum und Scaphium?) bezeichnet werden. Das erstere ist vielleicht nichts weiter als der modifizierte obere Wirbelbogen, welcher den Raum zwischen dem Exoceipitale und dem Neuralbogen des zweiten Wirbels ausfüllt; der Hauptteil des Apparates der T’ripus, veränderlich in seiner Form, gehört zu dem dritten Wirbel, als dessen modifizierte Rippe er betrachtet wird; ein fasriges Ligament reicht von dem Vorderrand oder dem Tripus bis zum Scaphium, und in dieses Ligament ist das vierte Stück ») Morphol. Jahrb. X. 1885, p. 22. 2) Ueber die Nomenklatur dieser Knöchelchen cf. Bridge and Haddon, Proe. Roy. Soc., XLVI 1889, p. 310. 202 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen hineingefügt, das /ntercalarium. Die verschiedenen Formen dieser Unterordnung zeigen auch eine vollständige Übereinstimmung bei den Rückennerven, welche durch diese Knöchelchen hindurchgehen, Die Parietalknochen trennen entweder die Frontalia von dem Supra- occipitale oder sind mit dem letzteren verschmolzen. Diese Unterordnung wird in sechs Familien geteilt. Die Cha- raciniden sind am generalisiertesten, und die anderen werden wahr- scheinlich von ihnen hergeleitet in der durch das folgende Diagram ausgedrückten Weise: Loricariidae. Aspredinidae. | | a Oyprinidae. Stluridae. Gymnotidae. | | | Characinidae. I. Das Parietale getrennt von dem Supraoceipitale; Symplecticum vorhanden; Rippen meist sitzend, alle oder die grössere Zahl der Praecaudalwirbel ohne Parapophysen. Mund nicht vorstreckbar, gewöhnlich bezahnt; Schlund- knochen normal; Leib beschuppt; die Fettflosse des Rückens oft vorhanden . . . 2. 2.2.2.2..2...1. Oharacinidae. Mund nicht vorstreckbar, gewöhnlich bezahnt; Schlund- knochen normal; Leib aalförmig, nackt oder be- schuppt; After unter dem Kopf oder an der Kehle 2. Gymnotidae. Mund gewöhnlich mehr oder weniger vorstreckbar, zahnlos; untere Schlundknochen gross, sichelförmig; Leib nackt oder schuppig; keine Fettflosse am Rücken 3. Cyprinidae. II. Parietalia gewöhnlich mit dem Supraoceipitale verschmolzen; Symplectieum fehlt; Leib nackend oder mit knöchernen Schildern; Mund gewöhnlich bezabnt, mit Barteln; Fettflosse des Rückens oft vorhanden. Rippen befestigt an starken Parapophysen; Operculum gutsentwickelt u... sl. ann aan. 2% 74, »Bilurddae. Rippen festsitzend ; Parapophysen fehlen; Opereulum mehr oder weniger entwickelt; Mund unterständig . . 5. Loricarüidae. Rippen sitzend; starke Parapophysen an den Wirbeln; Opereulum fehlt... 0.1.0. „00. wwnunid. Aspredinidae: Unterordnung II. SYMBRANCHII. Aalförmige Fische ohne paarige Flossen, mit freiem, oder vom Schädel suspendiertem Schultergürtel und getrennten Vorderwirbeln ohne Webersche Knöchelchen. Kiemenöffnungen in eine einzige, ventrale Öffnung zusammenfliessend. Die Schwimmblase fehlt. Der Bau des Schädels conform dem der typischen Malakopterygier. Das Praemaxillare und Maxillare sind beide gut entwickelt, das und Familien der Teleosteer (Teeleostean Fishes). 203 letztere liegt hinter dem ersteren, und bildet nur einen kleinen Teil des Mundrandes; das Symplecticum ist vorhanden; die Parietal- knochen bilden eine lange sagittale Naht und trennen die Frontalia von dem Supraoceipitale. Die Wirbel sind sehr zahlreich, die Prae- caudalia tragen sehr starke Parapophysen, an denen kurze schlanke Rippen befestigt sind. Die Haut ist nackt (Symbranchidae) oder mit kleinen Schuppen (Amphipnoidae) bedeckt, und die vertikalen Flossen sind rudimentär, zu bloßen Hautfalten zurückgebildet. Wie die Apoden, stammen diese Fische zweifellos von einem niedrigen Typus mit abdominalen Bauchflossen ab, aber weder von den Malacopterygii noch von den Haplomi haben wir bis heute Daten, aus denen wir Schlüsse ziehen könnten. Nur zwei Familien: Das Posttemporale gut entwickelt, gabelförmig, am Schädel befestipb ae a ee ie 1. Symbranchidae. Das Posttemporale fehlt, der Schultergürtel frei vom Schädel re a ern neigt a AMMREHNOLARE. Unterordnung IV. APODES. Schwimmblase, wenn vorhanden, steht mit dem Verdauungs- tractus durch einen Gang im Zusammenhang. Praemaxillaria fehlen; die Maxillaria, wenn vorhanden, werden in der Mittellinie durch die zusammengewachsenen Ethmoid- und Vomerknochen getrennt. Der Schultergürtel, wenn vorhanden, nicht mit dem Schädel ver- bunden und von ihm entfernt; Mesocoracoidbogen fehlt. Flossen ohne Stacheln, die Bauchflossen fehlen. Die Vorderwirbel deutlich _ getrennt, ohne Webersche Knöchelchen. Die Apodes, oder Aale sind verlängerte, schlangenförmige Fische mit nackter Haut oder mit winzigen in die Haut versenkten Schuppen; die Operkularknochen klein und vollständig unter der Haut verborgen, enge, schmale oder winzige Kiemenöffnungen; die vertikalen Flossen, wenn vorhanden, fließen hinten zusammen oder sind durch die vorstehende Spitze des Schwanzes getrennt. Der Pterygo-Palatine-Bogen ist oft reduziert oder fehlt, und es ist kein deutliches Symplecticum da. Das Supraoceipitale ist klein, von den Frontalien durch die Parietalien getrennt, welche in der Mittellinie zusammentreffen. Die Wirbel sind sehr zahlreich (bis zu 225) und die Praecaudalia tragen starke Parapophysen, an die kurze, schlanke Rippen befestigt sein können; Epineuralia sind zuweilen vorhanden. Die fünf Familien in welche diese Unterordnung eingeteilt wird, zeigt bemerkenswerte Grade der Vereinfachung in der Form des Schädels, durch Reduktion oder Verlust entweder der Maxillar- oder der Pterygopalatinbögen. 204 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen Fünf Familien: Maxillaria vorhanden, in der Mittellinie durch den Ethmo- Vomer getrennt; Palato-Pterygoid vorhanden, ver- bunden mit dem Hyomandibulare und Quadratum; Kiemenspalten getrennt, geöffnet gegen den Schlund durch weite Schlitze; Zunge vorhanden; After weit vom Kopf entfernt . . . . 1. Anguillidae. Verschieden von der vorhergehenden Fon as ie 1 des Afters, welcher dicht, an oder nicht weit ent- fernt von den Kiemenöffnungen, stars. . 2. Nemichthyidae. Maxillaria in der Mittellinie wenig getrennt, ihr Ende durch Ligamentsehne an den Kiefer stark befestigt; Pterygo - Palatine- Bogen fehlt, Kiemenöffnungen äußerlich in nur einen Bauchschlitz zusammen- lahfend’ 22.0 = . 3. Synaphobranchidae. Maxillaria in der Mittellinie” Hear ee a ver- längert; Mund sehr groß; Pterygo- Palatinbogen fehlt; Hyowandibularbogen schlank, und beweglich an den Schädel gegliedert; Kiemenbögen weit hinter dem Schädel . . . . . 4. Saccopharyngidae. Maxillaria fehlen, ersetzt durch de Palspiieryonie ar Mund durch das letztere und den Ethmo-Vomer umrandet; das Palato-Pterygoid getrennt vom Hyomandibularbogen; Kiemenöffuungen zum Pha- rynx kleine Schlitze; keine Zunge . . . . . .. 5. Muraenidae. Unterordnung V. HAPLOMI. Schwimmblase, wenn vorhanden, steht mit dem Verdauungs- traktus durch einen Gang in Zusammenhang. Operkeln gut ent- wickelt. Schultergürtel vom Schädel suspendiert; kein Mesocoracoid- bogen. Flossen gewöhnlich ohne, selten mit einigen Stacheln; Bauchflossen bauchständig, wenn vorhanden. Vorderwirbel gesondert, ohne Webersche Knöchelchen. Das Fehlen des Mesocoracoidbogen unterscheidet die Haplomi von den Malacopterygii, mit denen sie von verschiedenen Autoren vereinigt wurden. Sie führen hinüber zu den Percesoces durch die Cyprinodonten, und zu den niedern Acanthopterygiern (wie durch die Beryciden) durch die Scopeliden, Stephanoberyciden und Percopsiden, wie es augenscheinlich gemacht wird durch den Bau des Mundes und die nach vorn gerichtete Stellung der Bauchflossen, welche, indessen niemals am Brustgürtel befestigt sind (die vorgerückte Stelle der Bauchfl. kommt nur bei einigen der Genera vor). Die meisten Formen, die hier eingeschlossen sind, leben entweder im Süßwasser oder in der Tiefsee. und Familien der Teleosteer (Teleostean Fishes). 205 Vierzehn Familien: I. Parietalia trennen die Frontalia von dem Supraoceipitale, das Posttemporale einfach; Praecaudalwirbel mit autogenen Parapophysen. Rand des Oberkiefers durch Praemaxillare u. Maxillaria gebildet; Schädelbasis einfach; keine Fettflosse . 1. Galawüidae. Rand des Oberkiefers nur durch die Praemaxillaria gebildet; Schädelbasis doppelt; Fettflosse vorhanden . . . 2. Haplochitonidae, II. Frontalia in Berührung mit dem Supraoceipitale. A. Praecaudalwirbel obne Parapophysen. 1. Rand des Oberkiefers gebildet durch die Praemaxillaria und Maxillaria. Leib ohne oder mit winzigen Schuppen; gewöhnlich wit Schilderreihen. Fettflosse des Rückens gewöhnlich vorhanden . . . . 3. Enchodontidae }. Leib beschuppt: das Eemperale. a Be Fett- flosse; Bauchflossen mit 6 bis 11 Strahlen . . . . 4. Esocidae. Leib beschuppt ; das Posttemporale unvollständig ossifiziert; Brustflosse ohne Pterygialia (Handwurzelknochen); keine Fettflosse des Rückens; Bauchflossen mit nur 3Strahlens20; .;. .. .. 5. Dallidae. 2. Maxillaria ren vom a a) Fettflosse gewöhnlich vorhanden; Bauchflosse mit 7 bis 10 Strahlen, Das Posttemporale gabelförmig; Rückenflosse aus Glieder- Strahlen gebildet . . . 6. Scopelidae. Das Posttemporale einfach ; en ar ne aus schlanken, nicht gegliederten, einfachen oder bifiden Strahlen gebildet. . . . 7. Alepidosauridae. b) Keine Fettflosse; Kopf “E Maul nn groß, Bezahnung schwach; Leib nackt; Bauch- flossen, wenn vorhanden, mit 5 Strahlen. . 8. Cetomimidae. B. Die Praecaudalwirbel mit gut entwickelten Parapophysen; Maxillaria vom Mundrand ausgeschlossen. 1. Rücken und Afterflossen ohne Stacheln; Schuppen eycloid, oder mit aufrechten Stacheln; keine Fettflosse. Maul nicht vorstreckbar; Bauchflossen weit vorn, mit 7 ba 1, Stablenig u ana re in Ohirobhrieidaer. Maul nicht vorstreckbar; Bauchflossen entfernt von den Brustflossen; mit 9Strablen. . . . . 10. Kneriidae. Maul vorstreckbar; Bauchflossen, wenn a: 5 bis 7 Stacheln EEE Te . . 11. Cyprinodontidae. Maul kaum vorstreckbar; Ben rer Er fehlerd; After dicht bei den Kiemen . . . . 12. Amblyopsidae. Maul aan vorstreckbar; Bauchflossen mit 5 oder 6Strablen . . . . . 13. Stephanoberycidae. 2. Rücken und Afterflossen. mit Aasan Stacheln; Schuppen etenoid; eine Fettflosse; Bauchflossen mit SStrahlenie gun en ce 2. 14. Percopsidae. 206 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen Unterordnung VI. HETEROMI. Schwimmblase ohne offenen Gang. Operkel gut entwickelt; Parietalknochen trennen die Frontalia von dem Supraoceipitale. Schultergürtel suspendiert von dem Supraocecipitale oder dem Epio- ticum, das Posttemporale klein und einfach, oder durch Ligament ersetzt; kein Mesocoracoid. Bauchflossen bauchständig, wenn vor- handen. Die Halosauridae und Notacanthidae sind Tiefseefische von un- klarer Verwandtschaft. In der bauchständigen Stellung der viel- strahligen Bauchflossen und im Fehlen des Mesocoracoidbogens stimmen sie mit dem Haplomi überein; aber wenn, wie die Unter- suchungen Günthers') uns annehmen lassen, wirklich kein offener Zusammenhang zwischen der Schwimmblase und dem Verdauungs- traktus besteht, würden sie von dieser physostomen Unterordnung entfernt werden müssen. Die beiden Familien haben viele Charaktere gemeinsam, so die Befestigung und den Bau des Schultergürtels, welcher keine Postelavicula hat, die Lage der Brustflossen hoch oben an den Seiten, die starke Parapophysis angesetzt sehr tief abwärts auf der Mitte der Wirbel, die Größe der Parietalia, welche in einer sagittalen Naht zusammentreffen und die Frontalia von dem Supraoccipitale trennen. Die kürzliche Entdeckung einer dritten Familie, der Lipogenyidae, welche so im Bau der Rückenflosse genau zwischen den beiden andern liegt, hat die Entfernung ver- kleinert zwischen den Lyomeri (Halosauridae) und Heteromi (Nota- canthidae) von Gill, für welche beide ich die Vereinigung in eine Unterordnung unter dem letzteren Namen vorschlage. Diese Fische stammen zweifellos von Formen her, bei welchen eine getrennte Caudalflosse existierte; einen derartigen Typus muß es bei den Dercetidae gegeben haben, von A. S.Woodward beschrieben, welcher vorläufig hierher gestellt werden kann. Es gibt eine fünfte Familie, welche in diese Unterordnung ge- stellt werden kann, die Fierasferidae, deren Bau von Emery aus- zeichnet beschrieben und dargestellt worden ist. Bis jetzt gruppiert 1) Vaillant war zu einer abweichenden Anschauung geneigt, aber mit ziemlichem Mißtrauen, weil er nicht im Stande war, wirklich einen offnen Gang nachzuweisen. Ich glaube, daß Günther in diesem Punkt das Richtige traf, ebenso wie in seiner Schilderung der Suspension des Schultergürtels bei Nota- canthus, was ich habe bestätigen können. Außerdem hat Mr. W.S. Rowntree, der viel Erfahrung in diesen Sachen besitzt, auf meinen Wunsch in freundlicher Weise ein wohl erhaltenes Exemplar der Halosauropsis machrochir geprüft und mich belehrt, daß „die Schwimmblase geht vorn in ein spitz zulaufendes Band aus, welches in ein fadenförmiges Ligament endet, das am Magen u. an seinem hinteren Ende am Magen und dann an der Mittel-Rückenlinie befestigt ist, nicht aber am Oesophagus; keine Spur eines offnen Zusammenhanges konnte gefunden werden.“ und Familien der Teleosteer (Teleostean Fishes). 207 zu den oder in die Nähe der Ophidiidae unterscheiden sie sich weit von ihnen, ebenso wie von allen andern Acanthopterygiern, im Bau des Schädels, in der Trennung des Supraoccipitale von den Frontalien durch die Parietalia, welche eine lange Mittelnaht bilden. Das ist eine Anordnung, welche nur bei Fischen mit bauchständigen Ventralflossen bemerkt worden ist; und obgleich das totale Fehlen dieser Flossen bei dem Ferasfer uns ein wichtiges Unterscheidungszeichen entzieht, beim Abwägen seiner Verwandtschaften, bin ich geneigt, diese Familie als Sproß eines bauchständigen Typus zu betrachten. Der Bau des Schultergürtels hat viel gemeinsam mit dem der Halo- sauren, und ungeachtet der Deutung, welche den Knochen an der Oberseite des Schädels in dem letztgenannten Typus gegeben wurde, kann dasselbe im Allgemeinen vom Schädel gesagt werden. Wie von Emery nachgewiesen, ist die ganz vorgerückte Lage des Afters bei den Fierasferidae geradezu auf die merkwürdige Lebensweise dieser Fische zu beziehen, und die analoge Beschaffenheit, die in verschiedenen Familien erworben wurde, so bei den Gym- narchiden, Nemichthyiden, Amblyopsiden und Aphredoderiden, zeigt, dab dies von verhältnismäßig wenig Wichtigkeit ist. Fünf Familien: Die gewöhnlichen Schuppen klein oder fehlend, aber zwei oder mehrere fortlaufende Reihen von vergrößerten Schildern auf jeder Seite; Maul groß, Praemaxillaria anscheinend den größeren Teil des oberen Mund- randes, der bezahnt ist, bildend; Opercularapparat vollständig; Rückenflosse mehr oder weniger aus- gedehnt, ohne Stacheln; Afterflosse kurz; die Cau- dalis getrennt; Bauchflossen mit nicht weniger als TioderSnnmanenz zer 0, FETT AUFL Doreetidae }. Leib bedeckt mit cycloid Schuppen, der Schwanz in eine Spitze auslaufend, ohne Caudalflosse; Kopf mit Schuppen; Mund mäßig, umrandet von den Prae- maxillaria und den Maxillaria, beide bezahnt; Sub- orbitalia groß; Praeoperculum rudimentär,; Rücken- flosse kurz, ohne Stacheln; Bauchflossen von 9 oder 10 weichen Strahlen gebildet; Afterflosse sehr lang, ohne Stacheln, sich bis zum Ende des Schwanzes erstrecken Mae u EDEL TTNIN Halösauridae. Ähnlich den Vorhergehenden, aber mit einem zahnlosen, rundlichen, unterständigen Mund, und die kurze Rücken- und die lange Afterflosse gebildet teils aus Stacheln und teils aus weichen Strahlen ; Bauch- flossen mit 3 Stacheln und 7 weichen Strahlen . . 3. Lipogenyidae. Leib mit cycloiden Schuppen bedeckt, der Schwanz in eine Spitze auslaufend, ohne Caudalflosse; Kopf mit Schuppen; Mund klein, unterständig, nur von den Praemaxillaria umrandet; Kiefer bezahnt; keine 208 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen Suborbitalia; Praeoperculum klein; das Posttempo- rale durch Ligament ersetzt; Rückenflosse von einer Reihe kurzer, nicht verbundener Stacheln gebildet; Afterflosse sehr lang; teils von Stacheln und teils von weichen Strahlen gebildet; Bauchflossen mit 1 bis 5 Stacheln und 7 bis 10 weichen Strahlen. . . . 4. Notacanthidae. Leib äußerst dünn, nackt; keine Caudalflosse; Mund klein, unterständig, umrandet durch die Praemaxillaria; Kiefer bezahnt; keine Suborbitalia; Praeoperculum gut entwickelt, Rücken- und Afterflosse sehr lang, von weichen Strahlen gebildet; Bauchflossen fehlen; After unmittelbar hinter der Kiemenöffnung . . 5. Fierasferidae. Unterordnung VI. CATOSTEOMI. Schwimmblase, wenn vorhanden, ohne offenen Gang. Parietalia, wenn vorhanden, durch das Supraoccipitale getrennt. Schulter- gürtel am Schädel suspendiert; kein Mesocoracoidbogen; Coracoid gewöhnlich sehr gros, oder nach hinten ausgezogen. Bauchflossen, wenn vorhanden, bauchständig, oder das Becken an den Coracoid- knochen befestigt. Der Mundrand wird durch die Praemaxillaria gebildet, oder durch die Praemaxillaria und einen kleinen Teil der Maxillaria., Schwimmblase vorhanden, ausgenommen bei den Solenostomidae und und Pegasidae. Den Hindeutungen Kner’s, Steindachner’s und Cope’s logisch bis zum Schlusse folgend, hat A. Ss. Woodward die Lopho- branchier Cuvier’s mit den Hemibranchiern Cope’s vereinigt, ein Verfahren, das ganz gerechtfertigt erscheint, und hat weitere Unter- stützung durch die neuen Forschungen von Swinnerton!') erhalten, welcher vorschlug, die beiden Gruppen unter dem neuen Namen Thoracostei zu vereinigen. Der Bau der Lophobranchier (Soleno- stomidae und Syngnathidae). zeigt, daß diese Fische nur äuberst specialisierte Formen der Gruppe sind, von der die Stichlinge den bekannten Typus bilden, und der Charakter der „tufted“ (büschel- förmigen) Kiemen allein ist sicher nicht von hinreichender Wichtigkeit, um die Beibehaltung der Lophobranchii als eines gleichbedeutenden Teils der angenommenen Unterordnung in der vorhandenen Klassi- fikation zu rechtfertigen. Nebenbei gibt es, wie neuerdings durch A. Huot?) bewiesen, keinen wesentlichen Unterschied; nur von einem des Grades, zwischen der sogenannten „tufted gill“ und dem nor- malen Typus; jeder „Tuft* (Büschel) entspricht einer Kiemenlamelle, und in einem gewissen Stadium der Entwickelung ist die Anordnung der Kiemenlamelle dieselbe, bei einem Syngnathus und bei einem t) Quart. Journ. Mier. Sci. XLV., 1902, p. 503. 2) Ann. Sei. Nat. (8) XIV., 1902, p. 197. und Familien der Teleosteer (Teleostean Fishes). 209 gewöhnlichen Teleosteer. Ich habe neuerdings zu zeigen!) versucht, daß die Lamprididae mit den Hemibranchii verwandt sind, obgleich hinreichend verschieden, um die Aufstellung einer Abteilung, Sele- nichthyes geheissen, zu erlauben?). Die Verwandtschaft der Lamprididae ist sehr zweifelhaft. Lampris wurde gewöhnlich zu den Acanthopterygiern gestellt, eine Ansicht, welche noch von Gill aufrecht erhalten wird?). Ich stimme nun mit dieser hohen Autorität darin überein, daß ich den Knochen, den ich für einen „Infraclavicla“ hielt, für ein stark entwickeltes Coracoid halte und den von mir als das Coracoid betrachteten Knochen als ein Pterygial bezeichne. Aber es ist von Starks auch gezeigt worden, daß etwas Infraclavicle-Ähnliches selbst bei den Stichlingen nicht existiert, der sobenannte Knochen ist nur ein Teil des Coracoids; und da bei den meisten Stichlingen die Becken- knochen das Coracoid erreichen, bleibt die Ähnlichkeit zwischen diesen und Lampris bestehen. Wie ich vorher nachgewiesen habe, sind das Fehlen der Stacheln in den Flossen und die Lage der Bauch- flossen, zusammen mit der großen Strahlenzahl in den letzteren, die nur bei den niederen Teleosteern gefunden wird, Charaktere, welche die Entfernung der Lampris von den Acanthopterygiern nötig machen, und ich kann keinen besseren Platz für sie finden, als nahe bei den Gastrosteidae. Die ganze Frage des Arrangements der Physoclisten mit bauch- ständigen Ventralen (Catosteomi und Percesoces) hat, fühle ich, eine Revision nötig, und es dürfte ratsam sein, diese Gruppe in eine größere Zahl von Unterordnungen zu zerlegen; in diesem Falle würden die Selenichthyes für sich stehen; die Hemibranchii und Lophobranchii würden unter dem ersteren Namen vereinigt werden, wie Woodward vorschlug, oder unter dem der Thoracostei (Swin- nerton) oder Phthinobranchii (Hay). Elf Familien: I. Praeoperculum und Sympleeticum deutlich; Kiemen- apparat vollständig entwickelt, Kiemen kammförmig; Mund endständig, zahnlos; das Posttemporale gablig, frei; Beckenknochen mit dem Schulterbogen ver- bunden, vertikale Flossen mit 15 bis 17 Strahlen; Rippen lang, seßhaft; Flossen ohne Stacheln (SELENICHTHYES) . . . .. 2.2.2020... 1. Lamprididae. !) Ann. & Mag. Nat. Hist. (7) X., 1902, p. 147. 2) E.C. Starks hat in einer wichtigen Schrift (P. U.S. Nat. Mus. XXV, 1902, p. 619) gezeigt, daß die sogenannte „Infraelavieula“ der Stichlinge und Verwandten nicht als ein selbständiges Element existiert. Die Definition der Catosteomi, wie ich sie ursprünglich aufgestellt hatte, wurde entsprechend modifiziert. 3) Proc. U. S. Nat. Mus. XXVI, 1903, p. 915. Arch, f. Naturgesch. Jahrg. 1904. Bd.I. H.2. 14 210 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen II. Praeopereulum und Symplecticum deutlich, letzteres sehr verlängert; Kiemenapparat mehr oder weniger reduziert, Kiemen kammförmig; Posttemporale ein- fach, unbeweglich; Mund endständig,. (HEMI- BRANCHI). A. Mund bezahnt. 1. Becken dicht an, oder mit dem Schultergürtel verbunden; stachlige Rückenflosse durch isolierte Stacheln vertreten. Schnauze kegel- oder aber etwas röhrenförmig. Bauch- flossen mit 1 Stachel und ein oder zwei weichen Strahlen; Rippen schlank, frei; die Vorderwirbel nicht vergrößert . 4 Schnauze röhrenförmig; Eee ner 1 Stachel 2 vier weichen Strahlen; Rippen flach, mit den seit- lichen Knochenschildern verschmolzen: die Vorder- wirbel nicht vergrößert “ Schnauze röhrenförmig; Rippen schlank, frei. erster Wirbel vergrößert 2. Becken nicht mit dem hnlkorhasen verbunden; Bauchflossen ohne Stachel; mit 5 bis 6 Strahlen; Schnauze röhrenförmig; erster Wirbel sehr ver- längert, gebildet durch die Verschmelzung mehrerer Knochen. Isolierte Rückenstacheln; Leib beschuppt Keine Rückenstacheln; Leib nackt B. Mund zahnlos; Schnauze röhrenförmig; zwei kurze Rückenflossen, die erste mit einigen wenigen Stacheln; Bauchflossen mit 3 bis 5 Strahlen; die Vorderwirbel sind verlängert. Leib mit Knochenschildern und kleinen, rauhen Schuppen bedeckt Leib vollständig mit Kronen gehanzert, le mit dem Innenskelet verschmolzen sind III. Praeoperculum fehlt; Symplecticum sehr verlängert; Kiemenapparat mehr oder weniger reduziert. Kiemenlamellen in Zahl reduziert und vergrößert, runde Lappen bildend; das Posttemporale einfach, unbeweglich am Schädel befestigt; Mund zahnlos, am Ende einer röhrenförmigen Schnauze, Leib mit Knochenplatten bedeckt. (LOPHOBRANCHII.) Zwei Rückenflossen; Bauchflossen vorhanden, mit 7 Strahlen; Kiemenöffnungen weit; Exoskeleton von großen sternförmigen Platten gebildet . © Eine einzige Rückenflosse; keine Bauchflossen; ee öffnungen sehr klein; Exoskeleton in Form von Ringen & 2. Gastrosteidae. 3. Aulorhynchidae. . 4. Protosyngnathidaey. 5. Aulostomatidae. 6. Fistulariidae. 7. Centriscidae. 8. Amphisilidae. 9. Solenostomidae. . 10. Syngnathidae. und Familien der Teleosteer (Teleostean Fishes). 91 IV. Praeopereulum und Sympleeticum fehlen; Kiemen kammförmig; Mund unterständig, zahnlos; Leib ganz mit Knochenplatten bedeckt; Bauchflossen mit 2 oder 3 Strahlen. (HYPOSTOMIDES.) . . . . 11. Pegasidae. Unterordnung VIII. PERCESOCES. Schwimmblase, wenn vorhanden, ohne offnen Gang. Die Pa- rietalia durch das Supraoccipitale getrennt. Schultergürtel am Schädel suspendiert; kein Mesocoracoidbogen. Bauchflossen, wenn vorhanden, bauchständig, oder wenigstens mit den Beckenknochen nicht fest dem Clavieularbogen verbunden. Diese Gruppe vereinigt die Haplomi mit den Acanthopterygii, indem die Scombresocidae einigermaßen mit den Cyprinodontidae!) verwandt sind, während die Anabatidae deutliche Affinität mit den Osphromenidae in der folgenden Unterordnung zeigen. Andere Familien, früher zu den Scombriformen Acanthopterygiern gezogen, werden hierher gestellt, in der Annahme, daß die lockere Befestigung der Beckenknochen an die Schlüsselbeine ein primitiver Charakter ist und nicht eine Folge der Entartung, wie sie in einigen Fällen bei den Acantho- pterygiern vorkommt. Obgleich diese Unterordnung vielleicht nur als eine künstliche Vereinigung erscheint, muß man die sehr weite Divergenz bedenken, welche zwischen der ersten und der letzten Familie besteht; und daß doch wie auch immer ungleichartig die Glieder beim ersten Blicke erscheinen mögen, eine stufenweise Folge hergestellt werden kann, welche die meisten abweichenden Formen verbindet. Zwölf Familien: I. Bauchflossen, wenn vorbanden, weit hinter den Brust- flossen eingefügt; keine Stacheln an den Flossen. Rippen am äußersten Ende der sehr entwickelten Para- phophysen befestigt; untere Pharyngealknochen vollständig vereinigt; Brustflossen sehr weit oben eingolemke N te, Rippen meist sessil; untere Pharyngealknochen gesondert; Brustflossen näher an der Bauch- als an der Rücken- Bun 2 ee a WER nn 0.0 ZMIDRUNE. 1. Scombresocidae, 1) Swinnerton (Quart. Journ. Mier. Sci. XLV, 1902, p.554) hat nach- gewiesen, daß der Schädel der Scombresoces zu dem Typus gehört, welchen er als „Acrarteten Typus“ bezeichnet (e.g. [? i. e.] in welchem die Befestigung des Palatinknorpels oder seiner Derivate auf die Praeethmoidhörner beschränkt ist), während die andern vom ihm untersuchten Percesoces, ebenso wie die Oy- prinodonten, Disartet sind (die Befestigung befindet sich an den Parethmoid- und Praeethmoid-Hörnern); aber der Charakter ist bei einigen ausgewachsenen Cyprinodonten so undeutlich ausgeprägt, daß ich etwas Mißtrauen empfinde, wenn ich von diesem Charakter für systematische Zwecke in dem gegenwärtigen Zustand unsrer Wissenschaft Gebrauch mache. 14* 212 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen II. Bauchflossen, wenn vorhanden, mehr oder weniger nahe an die Brustflossen gerückt. A. Zwei wohl entwickelte Rückenflossen, die vordere klein, und wenigstens teilweis aus Stacheln gebildet. 1. Rippen an starken Parapophysen befestigt. Die Beckenknochen frei oder mit den Schlüsselbeinen durch Ligament verbunden; Brustflossen sehr weit oben eingesetzt . . . . 3. Atherinidae. Die Beckenknochen an der Pklavint Ser Brustflossen sehr weit oben eingesetzt; Zähne sehr schwach oder fehlend . . . . . 4. Mugilidae. Die Beckenknochen an den Bares dere Brustflossen näher der Bauch- als der Rückenlinie, mit abgesonderten unteren Strahlen. . . . 5. Polynemidae. Die Beckenknochen mit den Schlüsselbeinen durch nn verbunden; Brustflossen näher der Bauch- als der Rückenlinie; Bezahnung kräftig, cardiförmig; Schuppen winzig oder fehlend. . . . 6. Chiasmodontidae. 2. Vordere Rippen sessil; die Becken kucchen nicht mit dem Schulterblattbogen verbunden; Brust- flossen näher der Bauch- als der Rückenlinie . 7. Sphyraenidae. B. Stachlige Rückenflosse, wenn vorhanden, mit den weichen verbunden. 1. Vordere Wirbel ohne Parapophysen; Schuppen, am Kopfe, wenn vorhanden, klein. Oesophagus mit Seitensäcken, welche innen mit Papillen besetzt sind; stachlige Rückenflosse lang; Schuppen rhomboid, in schrägen Querreihen; die Becken- knochen frei . . . 8. Tetragonuridae. Oesophagus mit Seitensäcken, wen: en oa inneren Papillen besetzt sind; stachlige Rückenflosse, wenn getrennt, kürzer als die weiche Rückenflosse; Schuppen mäßig oder klein, cycloid, oft ausfallend 9. Stromateidae. Keine Säcke im ÖOesophagus; Flossen ohne Stacheln; Schuppen sehr klein oder fehlend . . . . 10. lIcosteidae. 2. Alle oder alle ausg. die beiden derwirbel mit Parapophysen; Schuppen am Kopf groß: eine suprabranchiale Höhlung. Kleine Stacheln an den Flossen . . . 11. Ophiocephalidae. Starke Stacheln an den Rücken-, After- and Bauchtlossen 12. Anabantidae. Unterordnung IX. ANACANTHINI. Schwimmblase ohne offnen Gang. Parietalia durch das Supra- occipitale getrennt; Prooticum und Exoceipitale durch das vergrößerte Opisthoticum getrennt. Schultergürtel am Schädel suspendiert; kein Mesocoracoidbogen. Bauchflossen unter oder vor den Brustflossen, und Familien der Teleosteer (Teleostean Fishes). 213 die Beckenknochen hinter der Schlüsselbeinsymphysis und nur lose an ihr durch Ligament befestigt. Flossen ohne Stacheln; Caudalis, wenn vorhanden, ohne aus- gebreitetes Hypurale, vollständig symmetrisch und getragen durch die Neural- und Haemalstacheln der Hinterwirbel und durch basale Knochen, denen ähnlich, die die Rücken- und Afterstrahlen tragen. Dieser Schwanzflossen-Typus muß, wie ich nachgewiesen habe!), als sekundär betrachtet werden, da die Gadidae zweifellos von Fischen ähnlich den Macruridae, abstammen, bei denen die Homo- cercalflosse verloren gegangen ist. Das Schulterblattloch oder die Fenestra liegt fast immer zwischen dem Schulterblatt- und dem Coracoidknochen, wie bei den Trachinidae und mehreren verwandten Familien, aber nicht im Coracoid, wie bei den andern Acantho- pterygiern. Die ersten beiden Wirbel haben keine Epipleuralia. Herr C. Tate Regan?), welcher kürzlich eine gute Definition der Anacanthini gegeben hat, teilt sie in drei Familien, welche hier angenommen werden: Bauchflossen unter den Brustflossen, mit 7 bis 12 Strahlen; keine Coudalgosae a: EFT 22 "Moeruridae. Bauchflossen jugular, mit 1 bis 9 Strahlen; Caudalflosse mehr oder weniger deutlich (diphycercal oder iso- Coral) Fi ee nee er Du Gradidne. Bauchflossen kehlständig, mit 5 Strahlen; keine Caudal- flosse; Pectoralpterygialia in vergrösserter Zahl (10); Schuppen wie bei den Anguillidae . . . „. . . 3. Muraenolepididae. Unterordnung X. ACANTHOPTERYGH. Schwimmblase gewöhnlich ohne offnen Gang. Operkel wohl entwickelt; Supraoccipitale in Berührung mit den Frontalia. Schulter- bogen am Schädel befestigt; kein Mesocoracoid. Ventralflossen brust- oder kehlständig, das Becken mehr oder weniger fest dem “ Schulterbogen angefügt. Kiemenspalte gewöhnlich weit; wenn klein, vor oder über der Basis der Brustflosse. Der Charakter, von dem diese Subordnung (die umfangreichste der ganzen Klasse) ihren Namen empfing, nämlich die Anwesenheit von nicht gegliederten, mehr oder weniger stechenden Strahlen in der Rücken- und Analflosse, ist keinesfalls allgemein gültig, Ausnahmen von der Regel finden sich zahlreich. Das Maul wird gewöhnlich von den Prämaxillaren begrenzt unter Ausschluß der Maxillaren, und wenn diese ausnahmsweise auf den Rand des Maules rücken sollten, so bleiben sie immer ohne Zahnbewaffnung. Die Bauchflossen sind zuweilen in einiger Entfernung hinter der Basis der Brustflossen (Haplodactylidae, Platycephalidae); in diesem 1) Ann. & Mag. Nat. Hist. (7) X. 1902, p. 295. 2) Op. cit. XL, 1903, p. 460. 214 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen Falle ist dies lediglich der Verlängerung der Beckenknochen zu- zuschreiben, welche dem Schulterbogen fest angefügt sind. Die Unterordnung wird in 9 Abteilungen zerlegt, die hier in etwas will- kürlicher Reihenfolge angeordnet sind, weil die natürlichen Ver- wandtschaftsbeziehungen sich mit einer einfachen linearen Auf- einanderfolge nicht in Einklang bringen lassen. I. Keine Suborbitalstütze, oder ein Fortsatz, der vom Suborbitale zum Prae- operculum reicht; die Basis eranii bei den symmetrischen Formen doppelt. Der primäre Schultergürtel zusammengesetzt von einer durchbohrten Scapula und einem Coracoid; von den vier oder fünf Pterygialia oder Basalia der Brustflosse finden sich nur einer oder zwei in Berührung mit dem Coracoid; Bauchflosse brustständig. Strahlen der Schwanzflosse an deren Basis nicht stark gespalten; Hypurale gewöhnlich mit einem Basal- dorn oder einem knopfförmigen Fortsatz jederseits; die Epipleuralia meist befestigt an den Parapophysen oder an den Rippen; Dorsalflosse meist mit starken Stacheln; Schwanzstiel selten sehr zusammen- BORCHNEEL. ee, 82. = . I. Perciformes. Strahlen der Schwanzflosse an der Basis stärk oekpalten, umgreifen einen beträchtlichen Teil des Hypurale, welches stets einen Basaldorn besitzt; Epipleuralia gewöhnlich auf den Centren oder auf den Para- pophysen, selten auf den Rippen inseriert; Dorsal- stacheln schwach oder abgerückt; Schwanzstiel stark eingeschnürt; Schuppen meist sehr klein oder fellen a... > . Il. Scombriformes. Strahlen der Sehmanzdoske nieht Re an dor Basis Be spalten, kein Hypuralstachel und Bauchflossen mit einem Stachel und sechs bis acht Weichstrahlen oder aber der Schädel unsymmetrisch . . . . . III. Zeorhombi. II. Keine Suborbitalbrücke; Basis cranii doppelt; Scapula fehlt, die Flügelbeine am Coracoid befestigt; Bauchflosse brustständig . IV. Kurtiformes. III. Keine Knochenbrücke für das Suborbitale; Basis eranii einfach; Scapula und Coracoid mehr oder weniger reduziert, zuweilen nur spurweis da; Pterygoidea groß, nur eins oder zwei in Berührung mit dem Coracoid; Bauchflossen thoraeisch . . . . 2... V. Gobiiformes. IV. Keine Knochenbrücke am Suborbitale ; Basis cranii einfach; eine perforierte Scapula; drei Pterygialia in Berührung mit dem Coracoid; Bauchflossen thoraeisch; eine Saugscheibe mit Querlamellen auf der Oberseite des Kopfes han! : . .... VI. Discocephali. V. Eine Konrhenkrickb, a dh zweite Bakossele auf der Wange mehr oder weniger sich rückwärts verlängert oder sich mit dem Praeopereulum verbindet; Bauchflossen brustständig. . . » » . VII. Scleroparei. VI. Keine Knochenbrücke; Bauchflossen gewöhnlich kehl- oder kinnständig, oder, wenn brustständig, der Bau des Brustbogens abweichend von dem bei den fünf ersten Divisions dieser Synopsis, und Familien der Teleosteer (Teleostean Fishes). 215 Brustflosse mit vertikaler oder subvertikaler Basis; After- flosse gewöhnlich verlängert, selten klein. . . . VIII. Jugulares. Brustflosse mit horizontaler oder subhorizontaler Basis; Körper sehr stark komprimiert; Rückenflosse nur mit einfachen Strahlen, Afterflosse fehlt oder klein IX. Taeniosomi. Divisio I. PERCIFORMES. Keine Knochenstütze zum Operculum. Basis cranii doppelt. Stachelteil der Dorsalis meist wohl entwickelt. Keines der Epi- pleuralia in der Praecaudalgegend an die Wirbelcentra angeheftet. Schulterbogen mit Coracoid und Scapula wohl entwickelt, das Cora- coid von einem Foramen oder Fenster durchbrochen; Handwurzel- knochen länger als breit mehr oder weniger sanduhrförmig, 4 oder 5 an der Zahl, von denen ein oder zwei mit dem Coracoid in Be- rührung stehen. Bauchflossen brustständig. Diese große, meist aus marinen Formen bestehende Gruppe besitzt Vertreter in allen Teilen der Erde, ausgenommen die arktische und antarktische Region, und war schon wohl vertreten durch zahl- reiche Beryciden und einige Serraniden und Scorpididen in der oberen Kreide. Die Einteilung in Familien, welche streng definier- bar sind, bietet beträchtliche Schwierigkeit, und die Notwendigkeit sie in einer Reihe anzuordnen zwingen öfter zum Aufgeben des natürlichen engen Anschlusses. So ist es sehr wahrscheinlich, daß .die Scorpididen, welche selber zusammen mit den Serranidae von den Berycidae stammen, zu den Carangidae in der Divisio Scombri- formes hinüberleiten, während ein fast geschlossener Übergang zwischen den Acanthuridae dieser Divisio und den Balistidae unter den Plectognathen verfolgt werden kann. Sechsunddreißig Familien: I. Kiemen vier, ein Schlitz hinter der vierten. A. Zwei Nasenlöcher auf jeder Seite. 1. Bauchflosse mit 1 Stachel und 6 bis 13 weichen Straklene ges Ai, nuasie Here rt Beryötdee: 2. Bauchflossen mit nicht mehr als 5 weichen Strahlen a) Untere Schlundknochen nicht völlig vereinigt, wenigstens eine Mittelnaht aufweisend. «) Kiemenhäute frei vom Isthmus, * Bauchflossen nur wenig, wenn überhaupt hinter der Brustflosse. f Dritter Wirbel ohne Processus transversi oder mit sessilen Rippen. O Eine mehr oder weniger entwickelte Subocularplatte, oder innere Lamina der Suborbitalia zur Unterstützung des Augapfels, die zuweilen lediglich auf einen Fortsatz des zweiten Suborbitale reduziert ist. $ Rippen an die Processus transversi inseriert, wo diese entwickelt sind. 216 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen Körper mit sehr großen Knochenschuppen bedeckt; Bauch- flossen mit einem sehr starken Stachel und 2 oder 3 sehr kurzen Weichstrahlen . . . . 2. Monocentridae. Rückenflosse sehr kurz, mit wenigen en an- gewachsenen Stacheln; Afterflosse sehr ang . . 3. Pempheridae. Stachlige Rückenflosse gewöhnlich wohl entwickelt, weiche Rückenflosse gewöhnlich nicht mehr entwickelt als die Afterflosse; Gaumen gewöhnlich bezahnt . . 11. Serranidae. Rücken- und Afterflosse verlängert und zu meist von ge- gliederten Weichstrahlen gebildet, die Stacheln schwach und wenige . . . 20.20. 12. Pseudochromididae. Rücken- und Afterflosse sehr Verlängen, Hab deutliche Stacheln; Körper bandförmig . . . 13. Cepolidae. Zähne in den Kiefern zu einem Schnabel verschmolzen . 14. Hoplognathidae. Weiche Rücken- und Afterflosse sehr verlängert; eine getrennte stachlige Rückenflosse . . . . 215. Sillaginidae. Weiche Rückenflosse viel länger als die Afterflosse, eine getrennte stachlige Rückenflosse . . 16. Sciaenidae. SS Rippen meist sitzend hinter a Parapophysen; Körper hoch; ein mäßig großer und vorstreckbarer Mund. Supratemporale gegabelt, vom Schädel getrennt . . . . 25. Scorpididae. Supratemporale mit dem Schädel vollständig rer Mund sehr vorstreckbar . . . 2 2.2.26. Caproidae. OO Keine Suboknlarnlakte)! $ Rippen meist sessil, hinter den Parapophysen; Anal- stacheln 3 bis 14. Zähne konisch; Gaumen bezahnt; Mund leicht hervor- Kreekher . 4. Centrarchidae. Zähne meibelförmig ; Floen! dicht De 5. Cyphosidae. Zähne konisch; Gaumen zahnlos \ 6. Lobotidae. Maxillare sehr schlank, Mund sehr orskreaklern 7. Toxotidae. Kein Entopterygoid; Mund sehr vorstreckbar . 8. Nandidae. $$ Rippen eingelenkt an den Querfortsätzen wenn solche entwickelt; nicht mehr als 3 Analstacheln. Mund nicht oder schwach vorstreckbar; Gaumen bezahnt, stachlige Rückenflosse gewöhnlich länger als die weiche: Afterflosse mit 1 oder 2 Stacheln . . . 9. Percidae. Mund mäßig vorstreckbar; Gaumen bezahnt; stachlige Rückenflosse nicht länger als die Na After- flosse mit 2 oder 3 Stacheln . . . . . 10. Acropomatidae. Maul sehr protractil, Praemaxillare mit einem nich oe gerichteten lateralen Fortsatz; Gaumen zahnlos . 17. Gerridae. Maul mäßig protractil; Gaumen ae Analis länger als die weiche Dorsalis; Körper beschuppt . . . 18. Lactariidae. Maul mäßig protractil; Gaumen zahnlos; Analis viel länger als die weiche Dorsalis; Körper nackt . . 19. Trichodontidae. fr Processus transversi auf dem dritten Wirbel entwickelt und die Rippe tragend; Gaumen gewöhnlich zahnlos. und Familien der Teleosteer (Teleostean Fishes). 217 Keine Suboeularplatte; Zähne klein . . » 2. ...2.2.. 22. Pristipomatidae. Eine Suboeularplatte; Zähne entweder die vordern meissel- förmig, oder die seitlichen als Molaren entwickelt 23. Sparidae. Eine Subocularplatte; Zähne sehr klein oder fehlend; ein Paar Barteln an der Kehle. . . . ua nr, 24. Mullidae, ** Ventralflossen ziemlich RT hinter der Basis der Pectoralis; untere Pectoralstrahlen unverzweigt, oft verdickt, keine Sub- opereularplatte Analis fast so lang als die weiche dorsalis. . . . . . 20. Latrüdae. Analis viel kürzer als die weiche Dorsalis. . . . . . 21. Haplodactylidae. #) Kiemenhäute am Isthmus befestigt. * Schuppen wohl entwickelt; Wirbel 24 oder mehr. Eine Suboeularlamelle; Mund klein, Gaumen zahnlos . . 27. Chaetodontidae. Keine Subocularlamelle;, Mund klein; Gaumen zahnlos . 28. Drepanidae. Subocularlamelle mehr oder weniger entwickelt, ein super- branchiales Respirationsorgan . . 22020. .831. Osphromenidae. ** Schuppen winzig; Mund klein. Wirbel 22 oder 23. Posttemporale nicht deutlich gegabelt; Wirbel mit en Querfortsätzen; Bauchflossen mit 1 Stachel und 2 bis 5 weichen Strahlen. . . . 2.29. Acanthuridae. Posttemporale gegabelt, Wirbel ohne Gnerforisitze: Bauch- flossen mit 2 Stacheln und 3 weichen Strahlen da- zwischen. . . 2... 80. Teuthididae. b) Untere Shinndknochen vollständig i in einem Knochen verschmolzen, ohne mediane Naht . . . . 22... 832. Embiotocidae. B. Ein einzelnes Nasenloch auf jeder Seite: untere Schlundknochen mehr oder weniger vollständig vereinigt, aber mit persistenter Naht; keine Sub- okularplatte; Gaumen zahnlos . . . . nn... 833. Cichlidae. II. Kiemen drei und ein halb; untere Schlundknochen vollständig zu einem Knochen verwachsen, ohne Mediannaht; Gaumen zahnlos.’ Ein einzelnes Nasenloch auf jeder Seite; Zähne konisch oder meißelförmig; eine Subokularplatte . . . . 34. Pomacentridae. Zwei Nasenlöcher auf jeder Seite; vordere Zähne ge- wöhnlich stark und Raubzahn ähnlich; Zähne auf den Schlundknochen konisch oder höckerig; keine Subokularplatte . . . . . 35. Labridae. Zwei Nasenlöcher auf jeder Seite; Würderzäfme mehr Ailer weniger zu einem Schnabel verwachsen; Zähne auf den Schlundknochen flach pflasterförmig; keine Sub- okularplatte, ads sets, von BrNtaridne: Division II. Scombriformes. Keine Knochenstütze für das Praeoperculum. Stachlige Rücken- flosse, wenn deutlich, aus kurzen oder schwachen, schlanken Stacheln gebildet. Epipleuralia gewöhnlich am Zentrum befestigt, wenn die Rippen sessil sind, oder an den Parapophysen der Wirbel, selten 218 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen an den Rippen. Schultergürtel dem der Perciformen ähnlich, aber Pterygialia zuweilen mehr verkürzt. Bauchflossen brustständig. Caudalflosse, wenn gut entwickelt, mit sehr zahlreichen Strahlen, am Grunde tief gegabelt. Obgleich durch natürliche Bande verbunden, bietet die Reihe der Familien, welche sich um die Makrelen reihen, so viele Ver- änderungen im Bau, daß es fast unmöglich ist Diagnosen aufzustellen, die alle ihre Glieder von den Perciformen unterscheiden ließe, mit denen sie fest verbunden sind, und von welchen sie schwerlich ge- trennt zu werden verdienen. Sogar, nachdem man viele Genera, welche mit ihnen durch meine Vorgänger vereinigt wurden, aus- geschieden hat, und welche man jetzt unter verschiedene Gruppen des Systems zerstreut findet, kann keine bessere Definition der Scombriformen gegeben werden, als daß die Makrelen als Normal- formen zu gelten haben, um welche mehr oder weniger abweichende Typen sich gruppieren, doch nicht so abweichende Typen, daß sie sich zu diesen allbekannten Formen durch eine Zahl von dazwischen- liegenden Stufen zurückverfolgen ließen. Was die äußere Form betrifft, so kann festgestellt werden, daß die Rücken und After- stacheln, wenn vorhanden, schwach und schlank, oder, wenn kräftig, kurz und abgerückt sind; der Schwanzstiel ist zusammengeschnürt und die Schwanzflosse, wenn gut entwickelt, ist gewöhnlich tief ausgeschnitten, und mit den gegabelten Basen der sehr zahlreichen Strahlen viel länger als bei den meisten Perciformen, indem sie wenigstens einen beträchtlichen Teil der ausgebreiteten Uralknochen umfaßt, ein Charakter, durch welchen die Chaetodontidae, Acan- thuridae, und mehrere ausgestorbene Typen, die mit den Carangidae zusammengestellt wurden, nicht sofort ausgeschlossen sind. Alle sind marin und viele sind pelagisch und sehr weit verbreitet. Keine praetertiären Glieder dieser Abteilung, wie sie hier definiert, sind bis jetzt gefunden worden. Neun Familien: I. Praemaxillaria mehr oder weniger vorstreckbar, nicht schnabelähnlich; Schuppen klein oder fehlend, zuweilen mit vergrößerten seitlichen Schildern; stach- lige Rückenflosse kurz oder durch eine Reihe isolierter Stacheln ersetzt; Afterflosse gewöhnlich mit 1 oder 2 vom Ende der Flosse gesonderten Stacheln. Die Praecaudalwirbel mit Querfortsätzen, hinter welchen die Rippen befestigt sind. . . . » » 2.2... ... 2 Carangidae. Die Praecaudalwirbel ohne gut entwickelte Parapophysen; Rippen und Epipleuralia dicht zusammen in den Centris eingesetzt -. - » = - = 20.0. 0.0... Ru Bhachiceniridae. II. Praemaxillaria nicht vorstreckbar; Schuppen gewöhnlich klein oder fehlend; Leib mehr oder weniger verlängert; Rückenflosse verlängert, einfach oder geteilt, ohne freie Stacheln; keine freien Afterstacheln. Se u nn und Familien der Teleosteer (Teleostean Fishes). 219 A. Pseudobranchien vorhanden. Die Wirbel ohne Querfortsätze; weiche Rückenflosse länger als die stachlige; Brustflossen oben an den Seiten. . SB SUErTHRRERIRL.. NO), FEREER ORLIEBESLIE ] Die Wirbel ohne Querfortsätze; weiche Rickenflosse kürzer als die stachlige, wenn die letztere deutlich 3. Scombridae. ist; Brustflosse tief unten an den Seiten . . . . 4. Trichiuridae. Die Wirbel ohne Querfortsätze; Schnauze speerförmig vorgezogen . 5. Histiophoridae. Die Wirbel mit Querfortsätzen, welche die Rippen tragen; Schnauze zu einem Schwert ausgezogen; keine Bauchflossen 22 Ser e Yelpen is 2a092 Die Wirbel ohne Querfortsätze; Kiemenmembran am Isthmus befestigt; Rücken- und Afterflossen von ungegliederten, weitstehenden Strahlen gebildet: Bezahnung sehr schwach. . . » 2 2.2.2.2... 7. Liwvaridae. B. Pseudobranchien fehlend; keine gut entwickelten Querfortsätze an den Praecaudalwirbeln, die Rippen und Epipleuren dicht zusammen an den Centren eingesetzt; Schnauze kurz und sehr hoch. 8. Coryphaenidae. 6. Xiphüdae. III. Praemaxillaria nicht vorstreckbar, oder, wenn etwas vorstreckbar, Schuppen groß; Rücken- und Afterflosse verlängert, ohne deutlichen Stachelteil; die meisten der Praecaudalwirbel mit starken Haemapophysen, an welchen die Rippen befestigt ind . . » -» = = = 2.0.0... 9. Bramidae. Abteilung II. ZEORHOMBI. Abweichend geformte, stark zusammengedrückte Perciformen, mit sehr kurzer Praecaudalregion, modifiziert nach der Richtung der Plattfische hin, in unsymmetrischen Formen kulminierend, und charakterisiert durch die Kombination einer wachsenden Zahl (7 bis 9) von Bauchstrahlen mit dem Fehlen des Hypuralstachels (wodurch die Berycidae ausgeschlossen werden), oder durch Asymmetrie des Schädels in den Formen bei welchen der Stachel der Bauchflosse verloren gegangen ist. Unter den symmetrischen Formen stimmen die noch existierenden Zeidae mit den Berycidae überein darin, daß sie mehr als fünf weiche Strahlen an den Bauchflossen haben, und sie leiten sich wahrscheinlich, zusammen mit den eocänen Amphistiidae, von einer gemeinsamen ancestralen Gruppe ab, die noch in den Kreide-Ab- lagerungen entdeckt werden muß. Diese Zeidae haben viel mit den Pleuronectidae gemeinsam!) und würden als ein Teil der Familie, aus welcher die letzteren herstammen, betrachtet werden können, wenn sie nicht die letzte halbe Kieme verloren hätten. Amphistium ist wahrscheinlich den Pleuronectidae näher verwandt, welche direkt 1) Cf. Thilo, Zool, Anz. 1902, p. 305. 220 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen von der Familie hergeleitet werden dürfte, von welcher es (Amph.) bis jetzt der einzige bekannte Vertreter ist!). Diese Abteilung umfaßt nur drei Familien: Eine stachlige Rückenflosse; Afterstacheln von dem weichen Teil losgelöst; ein Bauchstachel; 3'/, Kiemen, 3 Spalten zwischen ihnen. . . . .. EA: IZeidße. Wenige Rücken- und Afterstacheln, zusammenhängend mit den weichen Strahlen; ein Bauchstachel. . . 2. Amphistüdae }. Keine Stacheln; Schädel vorn gedreht, mit den beiden Augenhöhlen auf einer Seite; 4 Kiemen, ein Spalt hinter der vierten‘, 2 Tan, 2.8. Pleuromeridse Abteilung IV. KURTIFORMIS. Keine Knochenstütze für das Praeoperculum. Rückenstacheln schwach, wenig. Schulterblatt fehlt, das Coracoid trägt vier kleine Pterygialia. Bauchflossen brustständig. Eine einzige Familie, Kurtidae. Abteilung V. GOBIIFORMIS. Keine Knochenstütze für das Praeopereulum. Schädelbasis ein- fach. Stachlige Rückenflosse, wenn vorhanden, aus wenigen, bieg- samen Strahlen gebildet. Keiner der Epipleuralknochen am Wirbel- centrum in der Praecaudal Region befestigt. Schulterblatt und Coracoid mehr oder weniger reduziert, oder sogar verkümmert; Flügelbeine groß, 4 oder 5 an der Zahl, zusammen eine dünne Platte bildend, welche in Berührung mit, oder wenig vom Schlüssel- bein getrennt ist; ein oder zwei von den Flügelbeinen in Berührung mit dem Coracoid. Bauchflossen brustständig. Die Gobiidae, welche allein diese Abteilung bilden, stehen nicht weit von den Perciformen, und mögen sich aus einem Typus, nicht sehr verschieden von den Percidae, entwickelt haben. Abteilung VI. DISCOCEPHALI. Sehr abweichende Acanthopterygier, deren vordere Rückenflosse auf den Kopf vorgeschoben und zu einer ovalen Saugscheibe mit quer- verlaufenden Platten; der Schädel ist sehr fach und mit einfacher Schädelbasis. Die Bruststrahlen sind an dem kleinen, durchbohrten Schulterblatt und an vier sanduhrförmigen Pterygialia eingelenkt, !) Cf. Boulenger, Ann. & Mag. Nat. Hist. (7) X 1902, p. 295. und Familien der Teleosteer (Teleostean Fisher). 221 von denen drei mit dem Coracoid in Berührung sind. Bauchflossen brustständig. Eine einzige Familie, Echeneididae. Ungeachtet einer oberflächlichen äußerlichen Ahnlichkeit mit der Gattung Elacate, ist Echineis, wie zuerst von Gill bemerkt, sicher nicht mit jener Gattung, noch mit andern Scombriformen verwandt. Sie stammen wahrscheinlich von Perciformen ab, aber es ist unmöglich anzugeben, von welcher Familie. Abteilung VI. SCLEROPAREI. Zweites Suborbitale mehr oder weniger gegen das Praeoper- culum vorgezogen oder mit ihm verwachsen („suborbital stay“)'). Bauchflossen brustständig. Die Acanthopterygier mit Panzeraugen „Joues cuirassees“ von Cuvier, bilden nach Ausschließung der Stichlinge, eine vollkommen natürliche Abteilung, augenscheinlich von den Serranidae hergeleitet, mit denen die generalisierteren Formen viel gemeinsam haben. Von der barschähnlichen Gattung Sebastes kann eine fortlaufende Reihe bis zu den Triglidae verfolgt werden, hauptsächlich durch Formen, wie Apistus, Minous und Choridactylus, bei welchen ein oder mehrere von den unteren Pektoralstrahlen vom Ende der Flosse gesondert sind. Durch die Comephoridae werden die Scorpaenidae mit den Cottidae verbunden, während die letzteren unmerklich mit den noch mehr abweichenden Cyclopteridae verschmelzen. Diese Schluß- folgerungen, welche schon durch einen bloßen Vergleich der äußeren Charaktere einleuchtend genug sind, werden durch eine Untersuchung der Skelette verstärkt. Der Übergang zwischen den hier als Familien angenommenen verschiedenen Gruppen ist so vollständig, daß kein ernstlicher Einwand gegen ihre Vereinigung in eine große Familie mit einer Anzahl kleinerer Abteilungen erhoben werden könnte. Der Charakter, nach welchen die Scleroparei benannt sind, ist mannigfachen Modifikationen unterworfen. Das zweite Suborbitale (das dritte, wenn das Praeorbitale als das erste gezählt wird) kann lediglich vergrößert und über die Backe bis zum Praeoperculum verlängert sein (Sebastes, Anhoplopoma), oder fest an das letztere angelenkt, (Scorpaena, Platycephalus), oder einen Teil der äußeren Kopfbewaffnung bilden. (Trigla, Dactylopterus).. Der Bau der Brustflossenbasis scheint wichtige Charaktere für die Abgrenzung der Familien zu liefern, wie Gill zuerst betonte. 1) Dieser Charakter erleidet eine Ausnahme, die bei dem Comephorus zu finden ist, einer verkümmerten Form, sonst ganz verwandt mit Cottocomephorus bei welchem das Skelett für unsere Abteilung typisch ist. 222 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen Elf Familien: I. Kopf nicht vollständig gepanzert. A. Bauchflossen nicht weit getrennt; keines der Pterygialia in Berührung mit dem Schlüsselbein. Zwei Nasenlöcher an jeder Seite; Schädelbasis doppelt; Kiemenmembranen frei vom Isthmus . . . . . 1. Scorpaenidae. Ein einziges Nasenloch auf jeder Seite; Schädelbasis doppelt; Kiemenmembranen frei vom Isthmus . . 2. Hexagrammidae. Zwei Nasenlöcher an jeder Seite; Schädelbasis einfach; Kiemenmembranen frei oder schwach am Isthmus befestigt . . - 2 A Ela a ae 8. (COIERDETAEREREN Zwei Nasenlöcher an jeder ER Schädelbasis einfach; Kiemenöffnung schmal, über der Basis der Brust- flossen . . . ı j > 2020.20. 4. Rhamphocottidae. B. Bauchflossen, wenn ee A weit getrennt; eins oder mehrere der Pterygialia in Berührung mit dem Schlüsselbein. Bauchflossen deutlich; Kiemenöffnungen weit. . . . . 5. Cottidae. Bauchflossen in eine Saugscheibe vereinigt; Kiemenöffnung schmal, über der Brustflossenbasis . . . . . . 6. Cyclopteridae. C. Bauchflossen weit getrennt; keins der Pterygialia mit dem Schlüsselbein in Berührung. Bauchflossen hinter der Basis der Brustflossen; Praecaudal- wirbel ohne Querfortsätze . . . . 7. Platycephalidae. Bauchflossen ein wenig vor der Basis der lerne die Praecaudalwirbel mit Querfortsätzen . . . . 8. Hoplichthyidae. II. Kopf vollständig gepanzert. Bauchflossen schwach getrennt; keine Brustanhängsel; Pterygialia kurz und breit . . . . 9. Agonidae. Bauchflossen weit getrennt; die 2 oder 3 en Slrahlen der Brustflosse als Fühler abgetrennt; a kürz, und“breit. „0, © . 10. Triglidae. Bauchflossen schwach getrennt; Brustflosse in zwei Teile geteilt; Pterygialia verlängert. . . . . . „'. 11. Dactylopteridae. Abteilung VIH. JUGULARES. Keine Knochenstütze für das Praeoperculum. Bauchflossen kehl- oder kinnständig. Kiemenöffnungen vor der Brustflosse, deren Basis senkrecht oder fast senkrecht ist. In einer neuerdings veröffentlichten Notiz!) habe ich auf die Gruppe der Fische mit geschlossener Blase hingewiesen, für die ich 2) Ann.& Mag. Nat. Hist. (7) VIII 1901, p. 261. und Familien der Teleosteer (Teleostean Fishes). 223 vorschlage den alten Namen Jugulares wieder aufzufrischen, indem ich nachweise, daß einige Formen, die vorher als Trachinidae zu- sammen gruppiert waren, mit den Gadidae übereinstimmen, nicht nur in der jugularen Lage der Bauchflossen, sondern auch in dem Verhalten des Schulterblatts und des Coracoids. Herr Regan!) konnte uns seitdem zeigen, daß die Gadidae und Macruridae gewisse Charaktere gemeinsam haben, durch welche sie nicht nur von den andern Jugulares, sondern auch von den Acan- thopterygiern getrennt werden können, und, wie oben erwähnt (p. 176), kann die Müllersche Unterordnung Anacanthini beibehalten werden, nachdem man die Pleuronectidae ausgeschlossen. Daß die Bleniidae den ZLycodes und Verwandten nahe stehen, ist lange zugestanden worden, und Autoren, welche sie in verschiedene Abteilungen ihrer Systeme verteilt haben, mußten die Schwierigkeit anerkennen, gewisse Genera der einen Familie eher, als der andern zuzuweisen. Die Tatsache, daß Zycodes und viele früher mit den Ophidiidae vereinigte Formen, mit den Macruridae und Gadidae in der diphycercalen Wirbelsäule und im Fehlen der Stacheln an den Flossen über- einstimmen, ist nur, scheint mir, das Resultat der Degradation; sie bilden wahrscheinlich die Endgruppe einer Reihe, in der die Wirbel- säule ursprünglich homocercal, und Flossenstacheln vorhanden waren, wie es bei den meisten Blenniidae und Trachinidae und ihrer näheren Verwandten der Fall ist. Bei allen diesen Familien kann angenommen werden, daß sie sich in mehreren Reihen entwickelt haben, oft in Parallellinien, aus einer mit den Beryceidae eng ver- wandten Gruppe; die Ahnlichkeit, welche ihre Endformen den Anacanthini gegenüber haben, ist wahrscheinlich, wie durch Regan erkannt, der Convergenz zuzuschreiben, nicht irgend einer nahen genetischen Verwandtschaft. Fünfzehn Familien: I. Brustflossenstrahlen am Schulterblatt und an einer Reihe Pterygialia befestigt, von welchen nur eins oder zwei mit dem Schulterblatt in Berührung sind; Bauchflossen kehlständig, mit 1 Stachel und 4 oder 5 weichen Strahlen; vordere Dorsalstrahlen gewöhnlich stachlig oder nicht gegliedert, oft eine gesonderte Flosse bildend. A. Epipleuralia vorhanden. 1. Zweites Suborbitale nach innen vorgezogen, um den Augapfel zu unterstützen. Bauchflossen dicht zusammen; Schuppen sehr schmal, eycloid, schräge Bänder bildend . . . . . . . 1. Trachinidae. Bauchflossen weit getrennt . . . . 2 2. 2.2.2.2..2.2 Percophüdae. 1) Op. eit. XI. 1903, p. 459. 224 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen 2. Kein Subocularvorsprung. Bauchflossen weit getrennt; zwei Nasenlöcher auf jeder Seite . Ban VERA ADLER TB ee 3. Leptoscopidae, Bauchflossen weit getrennt; ein einziges Nubortloch auf Jedersseua, 2. are rl 4. Nototheniidae. Bauchflossen dieht zusammen; Schuppen Si ieh) schräge Bänder bildend; Kopf teilweise mit Knochen- platten bedeckt. mo, le N 152) Uranostlpiane: B. Keine Epipleuralia. Das Posttemporale gablig, an den Schädel angegliedert, weiche Rücken- und Afterflosse sehr verlängert . 6. Trichonotidae. Posttemporale eng an den Schädel angewachsen; weiche Rücken- und Afterflosse kurz (mit nur 7 bis 10 Strahlen) . . . ; 7. Callionymidae. Posttemporale einfach, dem Schädel et Rücken- und Afterflosse kurz; ein Bauchsaugnapf 8. Gobiesocidae. II. Alle Brustflossenstrahlen an den Pterygialia befestigt, von denen zwei oder drei mit dem Schulterblatt in Berührung sind; Bauchflossen, wenn vor- handen, kehl- oder kinnständig, von 1 bis 4 Strahlen gebildet. A. Bauchflossen kehlständig oder fehlend. Posttemporale deutlich gegabelt; die Praecaudalwirbel mit Querfortsätzen; einige oder alle Dorsalstrahlen stachlig oder nicht gegliedert; Caudalflosse ge- wöhnlich deutlich . . . . . 9. Blenniidae. Posttemporale klein und mit dem Schädel iiken: die Praecaudalwirbel ohne gut entwickelte Querfort- sätze; eine sehr kurze stachlige Rückenflosse; Caudalllosse deutlich . -. . 2 2 2.2.2.2... 10. Batrachidae. Posttemporale deutlich gegabelt; die Praecaudalwirbel mit Hämalbögen; alle Dorsalstrahlen stachlig; Caudalflosse deutlich . „9... 2.000705, 011. "Pholididae: Posttemporale deutlich gegabelt; die Praecaudalwirbel mit Querfortsätzen; alle Dorsalstrahlen gegliedert, oder einige wenige der hinteren stachlig; keine deutliche Caudalflosse . . . . 12. Zoarcidae. Posttemporale gegabelt, mit dem Schädel ak die Praecaudalwirbel mit Querfortsätzen; keine ; Stacheln; keine deutliche Caudalflosse . . . . . 13. Congrogadidae. B. Bauchflossen kinnständig (unmittelbar hinter dem Kinn); keine Stacheln. 14. Ophidividae. III. Pectoralstrahlen an eine ungeteilte knorpelige Platte, welche die Ptery- gialia vertritt, befestigt; Bauchflossen kehlständig, zu einem, aus zwei zusammengewachsenen Strahlen gebildeten Filament reduziert; Flossen ohne Stachelmtet. . %: ... 10. NER ERFAHRENE und Familien der Teleosteer (Teleostean Fishes). 225 Abteilung IX. TAENIOSOMI. Außerordentlich zusammengedrückte, mehr oder weniger ver- längerte, oft bandähnliche Fische von zweifelhafter Verwandtschaft, wahrscheinlich mit den früheren Acanthopterygiern verwandt; die Bauchflossen, wenn gut entwickelt, können 7 bis 9 Strahlen enthalten. Die Rückenflosse erstreckt sich vom Kopf bis zum Ende des Schwanzes, ihre Strahlen einfach (trennbar in seitliche Hälften), der vordere oft verlängert; Afterflosse sehr kurz oder fehlend. Brustflosse mit horizontaler, oder beinah horizontaler Basis, die Strahlen vom Schulterblatt und drei kurzen Pterygialia getragen, alle drei, oder wenigstens zwei von ihnen stehen mit dem Üoracoidknochen in Verbindung. Rippen klein und schlank, oder fehlend. Posttemporale einfach und fest mit dem Schädel verbunden. Schuppen winzig oder nicht vorhanden. Tiefsee- oder pelagische Fische vom Atlantischen Ocean, und Mittell. Meer und vom Stillen Ocean; Exemplare sind selten in Sammlungen vorhanden und ihre Lebensweise ist noch sehr un- vollkommen bekannt, obgleich festgestellt ist, daß große Ver- änderungen in der Form während des Wachsens stattfinden. Nur zwei Familien: Mund sehr vorstreckbar; Bauchflossen mehr oder weniger entwickelt, mit 6 bis 9 Strahlen, oder zu einem einzigen langen Strahl zurückgebildet; keine After- flosse; After fast in der Mitte des Körpers; Caudal- strahlen, wenn vorhanden, in zwei Zipfel geteilt, der obere zuweilen sehr verlängert und aufwärts Berichte ie ee 2 . Nars va 2 Zrachypteridae. Mund mäßig vorstreckbar; Bauchflossen sehr klein, wenn deutlich, mit 4 oder 5 Strahlen; die Leibeshöhle erstreckt sich beinah durch den ganzen sehr ver- längerten Körper, der After sehr weit hinten und hinter ihm eine kurze Analflosse; Caudalflosse klein, nieht beten 2.0.0, 0.009,77. 7.02. Lophotidae. Unterordnung XI. OPISTHOMI. Schwimmblase ohne offnen Gang. Opereulum gut entwickelt, unter der Haut verborgen; das Supraoceipitale in Berührung mit den Frontalia, die Parietalia von einander trennend. Schultergürtel an der Wirbelsäule suspendiert, weit hinter dem Schädel; kein Mesocoracoid. Senkrechte Flossen mit Stacheln. Bauchflossen nicht vorhanden. Arch. f. Naturgesch, Jahrg. 1904. Bd.I. H, 2. 15 226 G. A. Boulenger: Übersicht der Unterordnungen Diese Abteilung steht in derselben Beziehung zu den Acantho- pterygiern wie die Apoden zu den Malacopterygiern. Die einzige Familie, Mastacembelidae, welche im Süßwasser Südasiens und in Afrika lebt, stammt möglicherweise von den Blenniidae ab. Unterordnung XII. PEDICULATI. Schwimmblase ohne offenen Gang. Operculum groß, unter der Haut verborgen; das Supraoccipitale in Berührung mit den Frontalia, die Parietalia von einander trennend. Schultergürtel am Schädel suspendiert; kein Mesocoracoid. Keine Rippen, keine Epipleuralia. Bauchflossen kehlständig. Kiemenöffnung zu einem Loch reduziert, welches sich in oder nahe der Achsel, mehr oder weniger hinter der Basis der Brustflossen befindet. Körper nackt, mit Stacheln oder Knochentuberkeln bedeckt. Eine kleine natürliche Gruppe, mit den Acanthopterygü Jugulares durch die Batrachidae verbunden, bei welchen die verlängerten Ptery- gialia der Brustflosse eine Art des armartigen Gebildes („pseudo- brachium“) schon andeuten, welches mehr oder weniger charakte- ristisch für diese sehr abweichenden Fische ist. Wie bei den Ba- trachidae, ist dasPosttemporale flach und mit dem Schädel verwachsen, und die Suprascapula ist sehr verlängert. Die Pterygialia, zwei oder drei an derZahl, sind von dem kleinen Schulterblatt und Coracoid durch ein breites Ligament getrennt, während die armähnlichen Brustflossen mehr oder weniger knieförmig gebogen und weit zurück hinter dem Schädel eingesetzt sind. Der Kopf ist groß, die Schädelbasis ein- fach. Die Kiemen sind reduziert zu 2, 2!/,, oder 3. Die stachlige hückenflosse, wenn vorhanden, besteht aus einigen wenigen Strahlen, welche in am Kopf eingesetzte Fühler umgewandelt sein können. Fünf Familien: I. Kiemenöffnung in oder hinter der unteren Achsel der Brustflosse; Mund groß, endständig oder aufwärts gerichtet. Brustflosse kaum knieförmig gebogen; Bauchflossen vor- Banden 2..0%,..1.). 10. sonen, RE en. va OR Brustflosse kaum knieförmig gebogen; Bauchflossen fehlend 2. Ceratüidae. Brustflosse stark knieförmig gebogen; Bauchfiossen vor- 2 ander .= 2.2 2.0 ee Ae II. Kiemenöffnung hinter der unteren Achsel der Brustflosse; Mund unterständig; Bauchflossen fehlend . . » 2 2 2 2 222... 4 Gigantactinidae. III. Kiemenöffnung über der Achsel der Brustflosse; Mund eher klein, sub- terminal oder unterständig; Brustflosse stark knieförmig gebogen; Bauch- flossen vorhanden; stachlige Rückenflosse fehlend, oder zu einem kleinen Fühler in einer Höhlung unter der Schnauze reduziert . 5. Malthidae. und Familien der Teleosteer (Teeleostean Fishes), 2237 Unterordnung XIII. PLECTOGNATHI. Schwimmblase ohne offnen Gang. Öpercularia mehr oder weniger reduziert; das Supraoceipitale in Berührung mit den Frontalia, die Parietalia von einander trennend; Maxillaria und Praemaxillaria oft fest verbunden. Schultergürtel am Schädel suspendiert; kein Mesocoracoid. Keine Rippen. Bauchflossen brustständig und, wenn vorhanden, sehr reduziert; die Beckenknochen, wenn vorhanden, mehr oder weniger vollständig mit einander verknöchert. Kiemen- öffnung sehr reduziert. Körper mehr oder weniger mit knöchernen Schuppen, Knochenschildern, oder Stacheln bedeckt, oder nackt. Eine sehr abweichende Gruppe, mit den Acanthopterygii durch die Acanthuridae eng verbunden, wie vor langer Zeit von Dareste nachgewiesen!). Das Skelett ist oft schwach ossifiziert und die Wirbel an Zahl sehr reduziert, aber die Kiefer, obgleich kurz, sind sehr stark, gewöhnlich mit großen Schneidezähnen, welche zu einem Schnabel zusammenwachsen können; das Posttemporale ist kurz und einfach, durch eine Naht mit dem Squamosum verbunden. Diese Fische sind gewöhnlich in drei Abteilungen angeordnet worden: Sclerodermi, Östracodermi und Gymnodontes; aber Regan?), dessen Einteilung hier befolgt wird, hat gezeigt, daß die letzteren einen Typus mit einschließen (Triodon), welcher, trotz seiner schnabelförmigen Zähne, näher mit den Sclerodermi verwandt ist, während die Ostracodermi viel mehr mit den letzteren gemeinsam haben, als mit den Gymno- donten. Es scheint darum am besten, nur zwei Abteilungen gelten zu lassen, die erste mit vier, die zweite mit drei Familien: I. SCLERODERMI. Supraclavicula senkrecht; Schultergürtel von Barsch-Typus; alle Wirbel mit einem einzigen Neuralstachel. A. Körper mit harten oder stachligen Schuppen bedeckt; Epipleuralia vor- handen; Becken vorhanden. Zähne getrennt; stachlige Rückenflosse vorhanden; Bauch- flossen gepaart; Becken unbeweglich . . . . . 1. Triacanthidae. Ein Schnabel; stachlige Rücken- und Bauchflossen feblend; Becken beweglich IR ER apa. DE Zähne getrennt; stachlige Rückenflosse vorhanden; Bauch- flossen fehlend oder durch einen einzigen kurzen 2. Triodontidae. Stachel vertreten; Becken beweglich . . . . . 3. Balistidae. B. Körper von einem Rückenschild umgeben; keine Epipleuralia; stachlige Rückenflosse, Becken und Bauchflossen fehlen . . 4. Ostraciontidae. II. GYMNODONTES. Supraclavieula schräg oder beinahe horizontal; die unteren drei Pterygialia vergrößert und unbeweglich mit dem Caraco- 1) Ann. Sei. Nat., Zool. (3) XIV. 1850, p.105, and ©. R. Ac. Sci, LXXIV, 1872, p. 1527. 2) P.Z.S. 1902, p. 284. 15* 228 G. A. Boulenger. scapularknorpel; die vordern Wirbel mit zweigespaltenen abweichenden Neuralstacheln; Becken fehlt. Schnabel mit einer Mittelnaht; Interopereulum nicht mit dem Suboperculum verbunden; drei Kiemen; Caudal- flosse vorhanden; Körper aufblähbar . . . . 5. Tetrodontidae. Schnabel ohne Mittelnaht; Interoperculum hinter Subopereulum befestigt; drei Kiemen; Caudalflosse vorhanden; Körper aufblähbar. . . . . 6. Diodontidae. Schnabel ohne Mittelnaht. Interopereulum hinter Fe Suboperceulum befestigt; vier Kiemen; Caudalflosse fehlend, der Körper nicht aufblähbar, hinten ab- gestumpft, mit der Rücken- ‚und Afterflosse zu- saımmenlaufend;...! ul) “Ilas, sn l@ih) ne ul a7. Malie: ee ee Helminthologische Mitteilungen Il. Von Dr. Ludwig Cohn-Greifswald. Hierzu Tafel XI. Von den Trematodenspezies, die Mehlis seiner Zeit aufgestellt hat, war bisher ein großer Teil ungenügend oder gar nicht beschrieben. Sein Monostomum flavum hat Mehlis!) selbst recht eingehend be- sprochen, und Stossich?) gab von der Art eine ausreichende Ab- bildung nebst einer Ergänzung der ersten Beschreibung, zugleich: die Spezies zum Typus eines neuen Genus 7'yphlocoelum erhebend, während Brandes?) sie noch zu seinem Genus Öyclocoelum gestellt hatte. Einen Kardinalpunkt im Bau des Trematoden hatten aber bisher die Autoren alle übersehen, und gerade er ist für die syste- matische Stellung desselben von Bedeutung. Mon. alveatum Mehlis glaubte Mühling) wiedergefunden zu haben. Er konnte aber die von ihm gefundenen und beschriebenen Monostomen nicht mit Sicher- heit mit der Mehlis’schen Art identifizieren, weil einerseits von dieser keine Beschreibung vorlag, andrerseits die Originalexemplare in der Göttinger Sammlung eingetrocknet und unbrauchbar waren. Gestützt darauf, daß die kleinen Monostomen ebenfalls in Entendärmen lebten und „mit einiger Phantasie die Körpergestalt der einer Wanne ver- gleichbar ist“, gab er seiner Species den von Mehlis aufgestellten Namen, der nach dem Verlust der Originale ein aussichtsloses nomen nudum zu sein schien. Ich konnte nun feststellen, daß Mühlings Art mit der ursprünglichen nicht identisch ist. In der hiesigen Sammlung fanden sich Originialexemplare der meisten Mehlis’schen Arten vor, darunter auch in großer Zahl Mon. alveatum. Mehlis stand mit Creplin, wie sich aus der z. T. erhaltenen Korrespondenz er- gibt, in regem Austausch der gegenseitigen Sammlungen. Die Auten- 1) Mehlis, E.,, Anzeige von Creplin’s Novae observationes de Entozois. Isis. 1831. p. 171—74. 2) Stossich, M., I] Monostomum Mutabile-Zeder e le sue forme affine. Triest 1902. p. 30—32. 3) Brandes, G., Revision der Monostomiden. Centralbl. f. Bacter. Bd. XII, 1892. p. 504—11. 4) Mühling, Die Helminthenfauna der Wirbeltiere Ostpreußens. Arch. f. Naturg. 1898. Bd. I. p. 31 und 101-102 Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1904. Bd.I. H.3. 15 230 Dr. Ludwig Cohn: zität der hier aufbewahrten Originale ist zweifellos. Erstens tragen die betreffenden Sammlungsgläser den Vermerk „donum Mehlisii“, zweitens sind die betreffenden Spezies in einer mir vorliegenden hand- schriftlichen Liste, welche Mehlis seiner Sendung beifügte, vermerkt und mit einer kurzen, aber sehr kennzeichnenden Diagnose versehen. Die von Mühling beschriebene Art wird daher einen neuen Namen erhalten müssen; ich schlage hierfür Mon. ulveiforme vor. (Den Gattungsnamen Monostomum behalte ich hier bei, da mir auch, ebenso wie Loos!), die Zugehörigkeit zum Genus Notocotyle sehr zweifelhaft erscheint, dies Genus auch bei näherer Untersuchung not- wendig einer Aufteilung unterworfen werden muß), Nomina nuda waren weiterhin bisher Mon. holostomoides, Mon, pingue und Mon. nephriticum, alle drei von Mehlis aufgestellt. Über diese liegt nur eine Bemerkung von Brandes (]. c.) vor, daß es „gute Arten“ seien. Die Untersuchung der Originale ergab nun das überraschende Resultat, daß nur Mon. alveatum und Mon. nephriticum wirklich Mo- nostomiden sind, während die andern, einschließlich des 7'yphlo- coelum flavum, mit einem kleinen Bauchsaugnapfe versehen sind, der am Totalpräparat allerdings zum Teil garnicht, zum Teil nicht ohne weiteres zu sehen ist. An die Beschreibung der genannten Arten füge ich zum Schluß noch die einer Creplin’schen Art, aus dem hiesigen Museum, die bisher auch nur Katalogname war. Typhloceoelum flavum (Mehlis). (Fig. 1.) Die Literaturangaben über diese Art finden sich bei Stossich (l. ce.) p. 30. Auch seiner Beschreibung kann ich mich ohne weiteres anschließen, sodaß ich sie nur durch das Resultat meiner eigenen Untersuchung zu erweitern brauche. Ich fand zwei Gläser mit Exemplaren vor, — eins mit Originalen von Mehlis (aus der Trachea von Anas /usca), das andere von Creplin (aus der Trachea und den Bronchen von Anas marila). Sagittalschnitte ergaben nun, daß die Art bisher irrtümlich zu den eigentlichen Monostomiden gerechnet wurde. Etwas hinter der Grenze des ersten Drittels der Totallänge zeigten die Schnitte einen äußerst kleinen, aber wohl ausgebildeten Bauchsaugnapf von 0,17 mm Tiefe, aber nur 0,031 mm lichter Öffnung. Da er (Fig. 1) etwa kolbenförmig ist und nur mit dem verschmälerten Stiele der feinen Offnung aufsitzt, so ist er am Totalpräparat bei schwächerer Vergrößerung eben über- haupt nicht zu bemerken, zumal hinter seiner dünnen Wandung dichte Eimassen im Uterus liegen. Bei starker Vergrößerung kann man aber immerhin den schmalen Eingangsspalt sehen, — vorausgesetzt, !) Loos, A., Weitere Beiträge zur Kenntnis der Trematodenfauna Ägyptens. -ool. Jahrb- Abthl. f. System. 1899. Bd. XII. Heft 5-6. Helminthologische Mitteilungen II. 231 daß man von seinem Vorhandensein weiß und über seine Lage orientiert ist. Am ehesten findet man ihn noch, wenn man be- rücksichtigt, daß die Bauchfläche, welche ja in ihrer ganzen Aus- dehnung mit feinen, unregelmäßigen Gruben bedeckt ist, auf einem kleinen Areal im Umkreise des Bauchsaugnapfes glatt erscheint, und nun zuerst diese kleine, glatte Fläche aufsucht. Trotz seiner Kleinheit, die insbesondere bei einem so großen, und zudem in glattwandigen Körperhöhlen lebenden Parasiten jede funktionelle Bedeutung illu- sorisch erscheinen läßt, ist der Saugnapf aber doch nicht rückgebildet, was die Struktur anbelangt. Wir haben es also in T'yphloc. flavum mit einem sonderbaren Trematoden zu tun, dessen systematische Stellung nicht leicht zu bestimmen ist. Einerseits ist er mit dem Genus Üyclocoelum augen- scheinlich nahe verwandt; Stossich gab ja dieser unverkennbaren Tatsache dadurch Ausdruck, daß er sein Genus 7’yphlocoelum der von ihm aufgestellten Subfamilie Oyelocoelinae einordnete. Andrer- seits aber kann man ihn wegen seines Bauchsaugnapfes eigentlich überhaupt nicht zu den Monostomen rechnen. Wohin aber denn eigentlich? Daß die Kleinheit des Bauchsaugnapfes eine Folge des Nichtgebrauches ist, der seinerseits auf den Aufenthalt in glatt- wandigen Innenräumen zurückgeführt werden muß, — darüber kann meines Erachtens kein Zweifel bestehen. Dann würde also T'yphl. flavum von Arten mit wohlausgebildetem und der Größe des Tieres entsprechend proportioniertem Bauchsaugnapfe abstammen. Es wäre also ein Fasciolide, der zugleich mit den Oyclocoelinen aufs Nächste verwandt ist. Die ganze weitgehende Übereinstimmung im ana- tomischen Bau bis auf die speziellsten, für die Subfamilie charak- teristischen Merkmale kann man doch unmöglich einfach als Kon- vergenzerscheinung zwischen Monostomiden und Fascioliden abtun. Andrerseits wissen wir, das den Monostomen, wenigstens zum Teil, ein Mundsaugnapf nicht primär fehlt, da Cycl. mutabile und andere noch ein Rudiment desselben besitzen. Das Verschwinden des Mundsaugnapfes ließe sich auch hier durch die geschützte Wohn- stelle erklären, die das Festsaugen entbehrlich macht; sehen wir doch z. B. auch unter den Cestodariern bei Amphilina, die geschützt lebt, kein Haftorgan ausgebildet. Daß der tiefer innen gelegene Schluck- apparat ein Pharynx und nicht etwa ein Mundsaugnapf ist, beweist die Lage des Gehirnkommissur vor demselben, — also an der für die Fascioliden typischen Stelle zwischen Pharynx und Mundsaugnapf. Da bei der überwiegenden Mehrzahl der Monostomiden keine Spur eines Mundsaugnapfes vorhanden ist, so muß man annehmen, daß Cycl. mutabile sich erst weniger weit von einem fasciolidenartigen Vorfahren entfernt hat; es stammt jedenfalls von einer Art mit Mundsaugnapf ab, die den Fascioliden dadurch näher stand, als es heute bei CÜyel. mutabile der Fall ist. Stellen wir nun das Vorgehende über Cyel. mutabile und T’ypkl. flavum zusammen, so kommen wir zu dem Folgenden: beide leben in geschützten Räumen, wo die Festheftung teils überflüssig, teils Arch. f. Naturgesch, Jahrg. 1904. Bd.I, H.3. 15* 2332 Dr. Ludwig Cohn: wegen der Glätte der Wandung illusorisch war, — beide weisen rudimentäre oder schwach entwickelte Haftorgane auf, wenn auch der Rückbildungsprozeß hier und dort an verschiedenen Stellen eingesetzt hat; Cycl. mutabile hat noch einen Rest des Mundsaugnapfes, aber keine Spur des Bauchsaugnapfes, Typhl. flavum weist gerade das umgekehrte Verhalten auf. Im inneren Bau stehen sich dabei beide ebenso nahe, wie in der äußeren Form. Da liegt die An- nahme eines genetischen Zusammenhanges nahe. Ich halte beide für Nachkommen eines Fascioliden oder doch sehr nahe verwandter Fascioliden. Hierdurch wird aber die scharfe systematische Scheidung, welche sich sonst zwischen Fascioliden und Monostomiden aufrecht erhalten ließ, meines Erachtens weniger prägnant. Wenn auch kein Material vorliegt, um die — übrigens wenig wahrscheinliche — Annahme zu stützen, die Monostomiden stammten überhaupt von Fascioliden ab, so tritt doch das Genus Öyelocoelum mit seinem nächsten, zur gleichen Subfamilie gehörigen Verwandten in eine Sonderstellung, welche die Mitte zwischen beiden einnimmt. Es ist mir sogar fraglich, ob man nicht die Oyclocoelinae, trotz ihres Monostomidentypus, besser überhaupt von den Monostomen abtrennt und als degenerierte Glieder den Fascioliden anordnet, wie es für T’ypAl. flavum geschehen muß. Wir werden ja in den nächst beschriebenen Arten sehen, daß ein Schwinden des Bauchsaugnapfes bis auf kleine funktionsunfähige Reste bei geschütztem Wohnort nicht auf T'yphl. lavum beschränkt ist, sodaß die betreffenden Tiere erst nach geeigneten Schnitten als Fascioliden erkannt werden können. Für das Genus T'yphloecoelum Stossich, das zugleich bis auf weiteres aus der Subfamilie der Oyelocoelina ausscheidet, ist mit- hin die von Stossich gegebene Diagnose umzuändern, damit das neue richtige Merkmal darin Aufnahme findet. Die Genusdiagnose lautet also: Genus T'yphlocoelum: Fascioliden mit überaus kleinem Bauchsaugnapf an der Grenze des ersten Körperdrittels, ohne Mundsaugnapf. Am Hinterende vereinigte Darmschenkel mit medianwärts ge- richteten einfachen und gespaltenen Divertikeln. Hoden stark lobos in der Darmkurve gelegen. Ovarium einfach, kugelig, neben dem vorderen Hoden. Dotterstöcke seitlich, aus zahl- reichen Acini bestehend. Typische Art: T’yphl. lavum (Mehlis). Renicola pinguis (Creplin) n. gen. (Fig. 2 u. 3.) 1843. Monostomum pingue Mehl. Creplin, F.C.H. Arch. f. Naturg. Bd. 1. Helminthologische Mitteilungen 11. 233 1892. Monostomum pingue Mehl. Brandes, G. Revision der Monostomiden. Centralbl. f. Bacter. Bd. XII. p. 504—11. 1879—93. Monostomum pingue Mehl. Braun, M. Bronn’s Klassen n. Ordn. d. Tierreichs. Vermes. Bd. IV. Ia. p. 915. Während Brandes diese Art noch zu den Monostomen rechnet, zeigen meine Fig. 2 und 3 deutlich, daß wir hier eine echte Fas- ciolide vor uns haben. Fig. 2 giebt nach einer Rekonstruktion einer Schnittserie die Konfiguration der Organe bis auf den Uterus wieder; eine Totalzeichnung nach einem einfach aufgehellten Exemplar da- neben zu setzen hielt ich für überflüssig, da der dichtgefüllte Uterus mit seinen eng aneinander liegenden Windungen den ganzen mittleren Teil vollkommen verdeckt, sodaß man bis auf den äusseren Teil der Dötterstöcke nichts von den inneren Organen sieht. Selbst der Pharynx verschwindet unter einer Uterusschlinge. Die charak- teristische Gesamtform hingegen kommt auch in der Rekonstruktion zum Ausdruck. Als Original liegt mir (donum Mehlisii) ein Teil einer Niere von Podiceps cristatus vor, die überaus stark infiziert ist. Die Parasiten sitzen in den Nierenkanälchen, und zwar stets zu zweien beisammen in einer Auftreibung, die bei 2 mm Länge ca. 1 mm breit ist. Um den Sitz der Schmarotzer herum ist das Nierengewebe noch gut erhalten; die Zahl der Fasciolidenpärchen ist aber so groß, daß das gesunde Gewebe eigentlich nur noch ein Füllsel zwischen den Auf- treibungen bildet, und die ganze Niere ein traubiges Aussehen hat. Die einzelnen Auftreibungen, welche eine dünne bindegewebige Wandung haben, stehen durch einen engen Gang mit dem Nieren- becken noch in offener Verbindung. In dem Register, das Mehlis seiner Sendung an Creplin beilegte, finde ich folgende Diagnose zu dem aufgestellten Species- namen: „corporis mollis, depressi, obovati, antrorsum obtusissimi, retrorsum acuminati, dorso convexo, ventro planiusculo, acetabulo oris magno, ore subsupero.“ Dazu bemerkte Mehlis noch: „Die Verzweigungen der Harnleiter waren — wie ein beigelegter Teil derselben zeigt — durch die ganze Niere mit diesen Tieren wie ausgestopft.“ Renicola pinguis ist 1,5 mm lang und hat seine größte Breite im vorderen Körperdrittel mit 0,85 mm. Das Hinterende setzt sich scharf ab und spitzt sich beträchtlich zu. Der dorsoventrale Durch- messer des Vorderkörpers beträgt 0,35 mm, was bei der Menge der in reifem Zustande tief dunkelbraunen Eier die erfolgreiche Unter- suchung am Totalpräparate unmöglich macht. In der Erweiterung des Harnkanals liest das Tier mit eingeklapptem Hinterende. Am breit abgerundeten Vorderende befindet sich der runde, 0,21 mm messende Mundsaugnapf, dem sich der kleine Pharynx von nur 0,057 mm Länge direkt anschließt. Die Mundöffnung liegt, wie es schon Mehlis angiebt, subterminal ventral. Wie weiter aus Fig. 2 ersichtlich ist, führt dann ein kurzer Oesophagus in die sehr breiten, 234 Dr. Ludwig Cohn: aber kurzen Darmschenkel, welche nur wenig über die Mitte der Ge- samtlänge nach hinten reichen. Zwischen den Darmschenkeln, aber dorsalwärts verschoben, ziehen die mächtig entwickelten Ex- kretionskanäle, deren Breite den Darmschenkeln nicht nachsteht. Beim Eintritt in das verschmälerte Hinterende vereinigen sich die beiden Gefäße zur Exkretionsblase, die allmählich sich verengernd, an der hintersten Spitze endet. Vorne kreuzen die Exkretionsgefäße dorsal die Darmschenkel und ziehen bis zum Mundsaugnapf hinauf, wo sie sich plötzlich verengern und eine dorsal vom Pharynx ver- laufende Commissur bilden. Fig. 3 zeigt, daß die Wassergefäße stellenweise dicht Wand an Wand mit dem Darm grenzen können, doch wechselt dies mit dem Füllungszustande. Wenig hinter der Mitte der Körperlänge liegt ein kleiner Bauch- saugnapf, den sowohl Mehlis, als auch Brandes übersehn haben. Teils seiner Kleinheit wegen (0,073 mm), teils weil er dichten, dunkeln Eimassen aufliegt, die an dieser Stelle hinter dem Genital- porus einen fast schwarzen Fleck bilden, der auch am ganzen Tiere deutlich hervortritt, ist der Bauchsaugnapf am Totalpräparat absolut unsichtbar. Direkt hinter ihm liegt der hintere Hoden, diesem vorn und seitlich angelagert der zweite. Eine kleine Vesicula seminalis findet sich noch weiter nach vorne, gleich hinter dem flachen Genital- atrium. Ein Kopulationsorgan fehlt. Das Ovarium liegt seitlich und der Ventralfläche an. Der Ovidukt verläuft medianwärts zu der kleinen, runden und in der Mittellinie liegenden Schalendrüse. Die Dotterstöcke, deren kompakte Masse keine deutliche Trennung in einzelne Teile, sondern nur 4 oder 5 wenig scharfe Einkerbungen am Rande zeigt, bestehen aus großen Follikeln und nehmen etwa das mittlere Körperdrittel ein, jederseits wenig über die hinteren Enden der Darmschenkel hinausragend. Die Dottergänge gehen dicht an der dorsalen Fläche ab (Fig. 3), umgehen dorsal die Darmschenkel und verlaufen dann ventralwärts in einer schmalen Parenchymleiste, welche in das weite Lumen der Wassergefäße hineinspringt, sodaß auf Schnitten die Dottergänge oftmals mitten durch das Wassergefäß zu ziehen scheinen. An ihrer Vereinigungsstelle bilden sie ein kleines Dotterreservoir, von welchem der unpaare Dottergang abgeht. Die Uterusschlingen füllen den ganzen übrigen Raum in den beiden vorderen Körperdritteln aus. An der helleren Farbe der jüngeren Eier im Gegeusatz zu der fortschreitenden Bräunung im Verlauf der weiteren Entwickelung kann man den Verlauf des Uterus im Allgemeinen feststellen, wenn sich auch die einzelnen Windungen dicht an einander legen und über einander hinweggehen. Der Uterus steigt von der Schalendrüse, nach rechts abliegend, zuerst auf der rechten Seite, auf welcher das Ovarium liegt, in mehreren Windungen nach vorne. Zum Teil den Pharynx deckend, geht der Uterus dann auf die linke Seite über und wendet sich hier in querlaufenden Win- dungen nach hinten. Nachdem er zuletzt eine Schleife links von der Exkretionsblase bis weit in den schmalen Endteil hineingesendet Helminthologische Mitteilungen II. 235 hat, wendet sich der Uterus, die Vereinigungsstelle beider Wasser- gefäße kreuzend, wieder nach rechts, verläuft auch hier erst in einer langen Schleife längs der Exkretionsblase, um dann wieder nach vorn zu steigen und sich wenig hinter dem Bauchsaugnapfe der Mittellinie zuzuwenden. Hier im Mittelfelde bilden dann die Schlingen, welche nunmehr ganze tiefbraune Eier enthalten, ein un- entwirrbares Konvolut von Schlingen, das die hier liegenden Organe am Totalpräparat vollkommen verdeckt und am Tiere als knopfförmige Verdickung hervortritt. Die Mündung des Uterus findet sich dicht neben der männlichen im Genitalatrium. Die kleinen Eier messen 0,042 : 0,019 mm. Auch hier liegt also ein Fall vor, wo ein Fasciolide im Begriffe ist, sein ventrales Saugorgan infolge Nichtgebrauches zu verlieren, da er rein mechanisch an seinem Wohnorte ebenso sicher festgelegt ist, wie etwa die Brandesia turgida der Frösche. Die Diagnose für das neu aufgestellte Genus lautet: Renicola n. gen. Fascioliden mit breitem Vorderkörper und verschmälerten Hinterkörper. Bauchsaugnapf rückge- bildet. Darmschenkel breit, wenig hinter den Bauchsaugnapf reichend. Dotterstöcke seitlich im mittleren Körperdrittel, Ovarium rechts gelegen. Hoden etwa median vor einander. Genitalporus vor dem Bauchsaugnapf. Kopulationsorgan fehlt. Paarweises Vorkommen. Typische Art: Ren. pinguis (Creplin). Was den Autornamen anbelangt, so sehe ich mich genötigt, an Stelle von Mehlis, dem die Art bisher zugeschrieben wurde, Creplin zu setzen. Wenn auch der Name und die erste handschriftliche Diagnose von Mehlis stammen, sodaß sich Creplin veranlaßt sah, den Namen Jenes als Autornamen daneben zu setzen, so ist die Art doch von Creplin zuerst publiziert, was für die Feststellung des Autornamens allein maßgebend sein kann. Taphrogonymus holostomoides (Creplin). 1843. Monostomum pingue Mehlis. Creplin, F.C.H. Arch. f. Naturg. Bd. 1. 1892. Monostomum pingue Mehlis. Brandes, G. Revision der Monostomiden. Centralbl. f. Bact. Bd.. XII. p. 504—11. 1879—93. Monostomum pingue Mehlis. Braun, M. Bronn’s Klassen n. Ordn. d. Tierreichs. Vermes. Bd. IV. Ia. p. 915. Auf den ersten Blick glaubt man ein Hemistomum vor sich zu haben; nähere Untersuchung am Totalpräparat läßt das Tier aber als \ionostomum erscheinen, für das es bisher auch gehalten wurde. Erst auf Schnitten erkennt man es in seiner Natur als Fascioliden wieder. Mehlis’ Diagnose in dem oben zitierten Register lautet: „Corporis depressi parte anteriore discreta, ovata, supra convexa, 236 Dr. Ludwig Cohn: infra concava, posteriori longiori et angustiori, lanceolata, acetabulo oris magno. — Porus genitalis ante marginem partis anterioris posticum.* Die Totallänge beträgt 3,45 mm, die des vorderen flachen Teils 1,17 mm. Die Breite ist vorn 0,48 mm, an der breitesten Stelle des hinteren Körperabschnittes 0,64 mm. Das Material stammt aus dem Enddarm von Podiceps cristatus. Am Vorderende öffnet sich subterminal ein großer, querovaler Mundsaugnapf von 0,531 mm Durchmesser, an den sich ein kleiner Pharynx von 0,19 mm, durch ein kurzes praepharyngeales Rohr vom Saugnapf geschieden, anschließt. Der tönnchenförmige Pharynx liegt schief dorsoventral geneigt. Ein kurzer Oesophagus von wenig über Pharynxlänge führt in die Darmschenkel, welche mit kräftig mus- kulösen Wandungen versehen sind und bis an das äußerste Hinterende des Tieres ziehen; hier biegen die Enden etwas medianwärts um, ohne sich aber zu berühren. An der Grenze des flachen vorderen und des dicken hinteren Körperteiles findet sich median (ventral) ein großes Genitalatrium, in Form eines tiefen, von zwei Falten überragten Raumes; in dieses Genitalatrium ist der Bauchsaugnapf hineingezogen. Der kleine Saugnapf ist kreisförmig mit Durchmesser von 0,11 mm, während sein Tiefendurchmesser nur 0,08 mm beträgt. Er nimmt die vordere Ecke im Grunde des Genitalatriums ein. Neben ihm liegt eine kuglige Vesicula seminalis von 0,1 mm Durchmesser dem Grunde des Atriums dicht an und hinten mündet dann der Uterus. Es ist begreiflich, daß bei solcher Configuration der Saugnapf am Totalpräparate übersehen werden konnte. Die Genitalorgane liegen alle in der hinteren, dickeren Hälfte des Tieres, die Drüsen etwa in der Mitte der Gesamtlänge. Schief hinter einander liegen die beiden großen runden Hoden von 0,52:0,37 mm, die eine wenig ausgeprägte Buchtung der Ränder aufweisen. Nach der Vereinigung der kurzen Vasa efferentia schwillt das Vas deferens unmittelbar zu einer sehr großen, gewundenen Vesicula seminalis an, die dorsal und zum Teil seitwärts um das Ovarium herumzieht, das vor dem vorderen Hoden liegt. Durch einen verengten ductus ejaculatorius steht die Vesicula mit der bereits erwähnten sekundären, kleinen Vesicula am Genitalatrium in Ver- bindung. Das Ovarium, 0,18 mm im Durchmesser und annähernd rund, ist von dem vorderen Hoden um seine eigene Länge entfernt. Der Ovidukt geht nach hinten zu ab, da die Schalendrüse zwischen Ovarium und Hoden liegt. Receptaculum seminis und Laurer’scher Kanal scheinen zu fehlen, — leider konnte ich nicht alles mit er- wünschter Genauigkeit feststellen, da das Material spärlich ist, und ich nur ein lädiertes Exemplar schneiden konnte. Die Dotterstöcke reichen jederseits von der Grenze des letzten Viertels bis vor den vorderen Hoden. Die Dottergänge gehen auf der Höhe des vorderen Hodenrandes ab. Der Uterus zieht von der Schalendrüse erst nach hinten, und füllt in sehr zahlreichen, mehr oder weniger quer ver- Helminthologische Mitteilungen I. 237 laufenden, unregelmäßigen Windungen den ganzen hinteren Körper- teil. Der aufsteigende Ast zieht erst zwischen beiden Hoden, dann zwischen dem vorderen Hoden und dem Ovarium durch und erreicht mit einem nur schwach geschlängelten, sehr verengten und mus- kulösen Endabschnitte die hintere Ecke des Genitalatriums, wo er ausmündet. Eucotyle nephritica (Creplin). (Fig. 4.) 1843. Monostomum nephriticum Mehlis. Creplin, F. C.H. Arch. f. Nat. B. 1. 1892. Monostomum nephriticum Mehlis. Brandes, Cent. f. Bacter. Bd. XII p. 504—11. 1873—93. Monostomum nephriticum Mehlis. Braun, M. Bronn’s Classen u. Ordn. d. Tierr. Vermes. Bd.IV, Ia p.915. Diese vierte, von Mehlis eigentlich entdeckte und benannte, doch von Creplin (ebenso wie die vorhergehende) zuerst publizierte Art ist endlich ein echtes Monostomum, insofern sie keine Spur eines Bauchsaugnapfes aufweist. Doch hat sie neben dem Pharynx einen gut ausgebildeten Mundsaugnapf, was ich in dem Genus- namen zum Ausdruck gebracht habe. Die von Mehlis geschenkten Exemplare in der hiesigen Sammlung sind in der Niere von Üo- Iymbus arcticus, in den Nierengängen, gesammelt. Im Gegensatz zu dem erstbeschriebenen Nierenparasiten ist diese Art ganz flach-blattförmig und durchscheinend. 3,5 m lang und 0,7 mm breit, hat sie vor der Darmgabelung einen dorsalen und ventralen Querwulst, sodaß ein dreieckiger, etwas dickerer Kopfzapfen abgesetzt wird. der aber, wegen des überhaupt geringen dorsalventralen Durchmessers des Parasiten, schwächer hervortritt, als etwa bei ( Pleurogonius) trigonocephalus (Rud.). Der runde Mundsaugnapf von 0,24mm schließt unmittelbar an den kleinen Pharynx (0,09 mm) an, auf welchen ein Oesophagus von 0,35 mm Länge folgt. Die Darmschenkel, breiter als der Oesophagus, sind am äußeren Rande geradlinig, medial dagegen kräftig gebuchtet, ohne daß man aber von eigentlichen Divertikeln sprechen könnte. Sie reichen bis nahe an das Hinterende. (Fig. 4.) Schon Mehlis bemerkte (nach seinem bereits zitierten Register) die charakteristische Eigenart im Bau des Genitalapparates: „Lage der Hoden ganz eigentümlich, an der Außenseite der Darmschenkel, zwischen diesen und den Ovarien“, — (soll Dotterstöcke heißen). Außerhalb der Darmschenkel liegen die Hoden bei einer ganzen Reihe von Monostomiden-Genera, doch biegen dann immer nur die Enden der Darmschenkel medialwärts zwischen die Hoden, während andrerseits dann die Dotterstöcke stets erst vor den Hoden beginnen. Bei Eucotyle nephritica hingegen liegen die Hoden noch vor der Mitte der Körperlänge und mitten in der Dotterstocksreihe. Die Vasa efferentia gehen von dem vorderen, etwas zugespitzten Ende 238 Dr. Ludwig Cohn: der 0,53 mm langen und 0,13 mm breiten Hoden ab; die letzteren liegen schief von dorsal und vorn nach hinten und ventral gerichtet. Die Vasa efferentia umgehen den Darm dorsal, vereinigen sich nahe der Medianlinie und münden mit sehr kurzem, unpaarem Gange in eine große Vesicula seminalis. Ein Cirrhus fehlt. Der Genitalporus liegt etwas seitlich von der Mittellinie ca. 0,25 mm hinter der Darm- gabelung. Auf derselben Seite wie der Genitalporus, dicht hinter demselben und ganz zur Seite gedrückt, liegt das Ovarium, direkt hinter ihm die kleine, runde Schalendrüse, hinter dieser ein kleines Dotter- reservoir, d.h. eine Erweiterung an der Vereinigungsstelle beider Dottergänge. Die Dotterstöcke sind nicht stark entwickelt; sie be- stehen aus zahlreichen kleinen Follikeln und reichen von der Höhe der Darmgabelung bis etwa an die Grenze des letzten Körperdrittels, Durch die Hoden werden sie etwa halbiert. Vom Uterus kann man den aufsteigenden und den absteigenden Ast (der letztere verläuft dorsal) deutlich verfolgen. Die Schlingen reichen noch etwas über die Enden der Darmschenkel hinaus; vorn reicht eine Schleife noch vor den Genitalporus bis dicht an die Darmgabelung heran. Die Eier sind zahlreich und sehr klein, ca. 0,27 :0,14 mm. Diagnose der Gattung: Eucotylen. gen. Monostomiden mit konischem, abgesetztem Kopfstück, flach und lang gestreckt. Gut ausgebildeter Mundsaugnapf; die Darmschenkel reichen bis ans Hinter- ende. Die Hoden liegen vor der Mitte der Körperlänge jederseits außerhalb der Darmschenkel, zwischen diesen und den Dotterstöcken. Ovarium submedial. Genitalporus hinter der Darmgabelung, Kopulationsorgan fehlt. Typische Art; Eucotyle nephritica (Creplin). Pronopharynx nematoides n. gen. n. sp. (Fig. 5.) Von diesem Monostomiden fand ich ein ganzes Exemplar sowie den vorderen Teil eines zweiten in der Creplin’schen Sammlung mit dem Etikett: „ex intestinis Aquilae albicillae, e coll. cel. Otto.“ In der Litteratur finde ich den Catalognamen Creplin’s nirgends zitiert. Da an dem 5,2 mm langen, 0,29 mm breiten und drehrunden Tiere am Totalpräparate die inneren Organe nicht alle zu sehen waren, so habe ich das lädierte Exemplar in eine Schnittserie zerlegt. Die Mundöffnung ist terminal und rund. Sie führt in einen tiefen, tonnenförmigen Vorraum, in welchen der dahinterliegende Pharynx mit einem Ringwulste vorspringt. Am Totalpräparate war der Bau dieses Vorderendes nicht klar zu erkennen, an dem ge- schnittenen Exemplar war es leider stark gekrümmt, so daß ich mir nach dem Präparat auch kein klares Bild kombinieren konnte. Helminthologische Mitteilungen Il. 239 Die Wandung des Vorraums ist stark muskulös, sein Hinterrand durch Längsmuskeln mit dem vordersten Mundrande verbunden, sodaß jedenfalls der Boden des Vorraums protrahiert werden kann; sodann würde der Ringwulst am Pharynxeingange an die freie Mundöffnung herantreten. Hierdurch wäre eine recht intensive an- saugende Funktion des Vorraumes möglich, obgleich die Wandung desselben mit dem typischen Bau eines Mundsaugnapfes keine Ahn- lichkeit hat; das Ansaugen käme ja auch auf ganz untypische Art zustande. Der langgestreckte Pharynx legt sich, wenn ganz retrahiert, in eine S-förmige Krümmung. Der Oesophagus ist sehr kurz. Die ungeraden Darmschenkel reichen bis an das Hinterende, sind aber in der ganzen hinteren Körperhälfte von den Dotterstöcken völlig eingehüllt, sodaß man sie nur stellenweise zu Gesicht bekommt. Beide Hoden liegen median, dorsal und in der vorderen Körper- hälfte hinter einander. Bei jedem derselben setzt sich an das schmale, langgestreckte Mittelstück jederseits ein gelappter und viel dickerer Flügel an, sodaß die Hoden den median ziehenden Uterus von der dorsalen Seite wie mit einer Rinne umfassen. Vor dem vorderen Hoden liegt eine stark gewundene Vesicula seminalis. Der Genitalporus sitzt median der Darmgabelung auf. Ein Begattungs- organ fehlt. Das Ovarium liegt hinter dem hinteren Hoden auf der rechten Seite und mißt 0,12 mm. Da nun aber die Schalendrüse sehr ent- fernt von ihm im Zwischenraum zwischen den beiden Hoden liegt, so erreicht der Ovidukt eine ungewöhnliche Länge und verläuft als 0,355 mm langer Gang vom Eierstock dorsal am hinteren Hoden vorbei. Die Dotterstöcke nehmen als kompakte Masse, in welcher man die Zusammensetzung aus zwei Dotterstockfeldern nicht mehr sehen kann, das ganze hintere Körperdrittel ein, wo sie den Darm, wie gesagt, völlig umhüllen. Nach vorn zu reichen sie dann als seitlich gelegene Follikelstreifen bis zum Vorderende des hinteren Hodens hinauf. Die Dottergänge vereinigen sich dicht vor der Schalendrüse zu einem kleinen Dotterreservoir. Der Uterus zieht von der Schalen- drüse zuerst nach hinten als gleich anfangs recht weiter Gang, der sich späterhin aber noch mehr ausdehnt. Seine dicht an einander gedrängten, aber in der Querrichtung nur sehr kurzen Schlingen reichen bis hinter die Körpermitte hinaus. Der aufsteigende Ast zieht dann dorsal von Schalendrüse und Dotterreservoir, doch ventral von den Hoden in der Mittellinie als gerader Gang nach vorn und mündet, die Schlingen der vesicula dorsal passierend, hinter dem männlichen Porus aus. Die Eier sind sehr wenig zahlreich und relativ sehr groß, 0,08: 0,041 mm, Die Genusdiagnose wäre: Pronopharynx n. gen. Langgestreckte, drehrunde Monostomiden mit vorstülp- 240 Dr. Ludwig Cohn: barem Pharynx. Die gelappten, zweiflügeligen Hoden hinter einander in der vorderen Körperhälfte, Ovarium hinter, Schalendrüse zwischen ihnen. Oesophagus kurz, Darm- schenkel bis aus Hinterende reichend. Eier groß. Typische Art: Pronoph. nematoides mihi. Opisthodiseus diplodiscoides n. gen. n. sp. (Fig. 6-8.) Unter einer Anzahl von Gläsern, die mit Diplodiscus subelavatus bezeichnet waren, fand ich in der hiesigen Sammlung eines (Glas XIV 14. A.), dessen Inhalt mir durch die bedeutende Größe der Helminthen auffiel. Die Trematoden sind von Creplin in Wolgast aus dem Rektum einer Rana esculenta gesammelt. Die genauere Untersuchung ergab denn auch, daß es sich um eine ganz ab- weichende Art handelt, die mit Dipl. subelavatus nicht einmal in demselben Genus verbleiben kann. Opisth. diplodiscordes hat ganz die gleiche Gestalt, wie Dipl. subelavatus, ist aber schon äußerlich, abgesehen von seiner be- deutenden Größe, dadurch kenntlich, daß an ihm keine Spur der für jenen so charakteristischen, dunkel hervortretenden und an den Seiten des Saugnapfes zu Flecken erweiterten Exkretionskanälen zu sehen ist. Das größte Exemplar ist 2,65 mm lang, in der Mitte 1,17” mm, am Hinterende 1,47 mm breit. Der vorgestülpte Teil des Mundsaugnapfes ist 0,37 mm breit. Im Querschnitt ist der Körper drehrund, in der Längsachse ventral etwas konkav gekrümmt. Der Mundsaugnapf ist von bedeutender Größe, 0,9 mm lang, und hat hinten die beiden auch für Dipl. subelavatus charakteristischen Taschen. ‘ Der Oesophagus geht vor der Ansatzstelle dieser Taschen ventral ab und umkreist dann den Saugnapf, sodaß die Stelle der Darmgabelung dorsal vom Saugnapf zu liegen kommt. Dabei ist der Oesophagus fast in seiner ganzen Länge von senkrecht zu seiner Wandung stehenden großen, birnförmigen einzelligen Drüsen begleitet, welche ohne sichtliche Ordnung, die Wandung mit dem dünnen Ausläufer durchsetzend, ins Innere des Oesophagus münden. Diese Wandung des Oesophagus ist sehr dick und weist unter einem äußeren Mantel von Längsmuskeln, die zu derben Bündeln vereinigt sind, eine kräftige Ringmuskulatur auf. Das Lumen ist von einer dicken Cuticula ausgekleidet, welche in Form von Leisten in das Lumen einspringt. Ganz asymmetrisch ist der Darm gebaut. Während der eine Darmschenkel in fast geradem Verlaufe und nur wenig dorsoventral gewölbt bis an das Körperende zieht, sodaß er die Ecke des End- saugnapfes erreicht, ist der andere Schenkel stark gekrümmt (bei allen untersuchten Exemplaren), reicht weniger weit nach hinten (etwa bis auf die Höhe des Ovariums) und biegt mit seinem End- abschnitte vom Seitenrande in starker Knickung nach der Mittellinie Helminthologische Mitteilungen II. 241 zu ab. Die Darmwandung ist ungemein dick, sodaß ihr Durchmesser größer ist, als der des freien Lumens. Während aber die Dicke der Oesophaguswand auf die. starke Entwickelung der Muskulatur zurückzuführen war, ist hier nur eine dünne äußere Hülle vorhanden, der aber innen eine mächtige Schicht sehr hoher, cylindrischer Zellen aufsitzt. Diese Zellen sind 0,031 mm hoch, ihr großer Kern liegt der Zellbasis genähert. Nach dem Darmlumen zu ist das freie Ende der Zellen mit langen fadenförmigen Fortsätzen von 0,052 mm Länge besetzt, die wohl als Flimmerhaare aufzufassen sind. Die Körpermuskulatur ist nicht stark, das Parenchym auffallend großblasig.. Vom Nervensystem konnte ich an dem alten Material nur die Gehirnganglien sehn. Das Wassergefäßsystem, das am Hinterende dorsal ausmündet (Fig. 7) ist ähnlich wie bei Dipl. sub- clavatus gebaut, enthält aber nicht die für diesen so charakteristischen schwarzen Konkretionen. Daß dieses nicht etwa auf Extraktion beruht, beweisen die zahlreichen ebenso lange in Alkohol liegenden Exemplare von Dipl. subelavatus in demselben Glase, in denen sie vollkommen erhalten sind. Der Endsaugnapf ist tief ausgebuchtet und hat in der Mitte einen weit, bis über den Rand des Endsaugnapfes, vorstreckbaren Zapfen, der an seinem breit abgeplatteten Ende eine Einsenkung besitzt und sich selbständig festzusaugen vermag. Fig. 8 zeigt einen Sagittalschnitt durch den Endsaugnapf und die Anordnung der Muskulatur desselben. Während an der ganzen Innenfläche Ring- fasern vorhanden sind, die nur nach dem Saugnapf- und dem Mittel- zapfen-Rande schwächer werden, weist die Außenfläche fast nur an ihrem freien Teil Ringfasern auf, welche nach dem Saugnapfrand zu allmählich abnehmen. Im centralen Zapfen dienen die mittleren Radiärfasern zur Vertiefung des Lumens und werden wohl hierbei von den nur schwachen meridionalen Fasern unterstützt. Ein Hauptunterschied gegenüber dem Dipl. subelavatus besteht darin, daß die Hoden selbst in ganz ausgewachsenen, reifen und mit Eiern gefüllten Exemplaren stets in der Zweizahl vorhanden sind. Sie liegen auch so weit auseinander, daß an ein sekundäres Verschmelzen garnicht zu denken ist. Im Gegensatz zu jener Art liegen die Hoden nicht vor dem Ovarium, sondern etwa auf gleicher Höhe -mit demselben, reichen sogar weiter nach hinten, als jenes. Sie messen 0,29:0,24mm und sind mit der längeren Achse quer gestellt. Der Genitalporus liegt ganz vorn auf der ventralen Fläche paramedial, etwa auf einer Höhe mit der Abgangsstelle des Oeso- phagus vom Mundsaugnapfe. Der Cirrhusbeutel ist lang und schmal (0.3: 0,075 mm); seine Wandung ist wenig muskulös. Das große ovale Ovarium von 0,26:0,24 mm liegt im letzten Drittel der Körperlänge median. Seinem hinteren Ende liegt seitlich die runde, kompakte Schalendrüse an. Receptaculum seminis und Laurer’scher Kanal waren nicht nachzuweisen. Die Dotterstöcke liegen seitlich und reichen meist verschieden weit. Sie ziehen vom Hinterende bis nahe an die Saugnapftaschen oder auch noch etwas Arch. f. Naturgesch. Jahrg, 1904. Bd. I. H. 3, 16 242 Dr. Ludwig Cohn: weiter nach vorn, an diesen vorbei, und bestehen aus weniger zahl- reichen, großen Follikeln. Der Uterus bildet sehr dichte, unregel- mäßige Schlingen im Mittelfelde. Die sehr großen Eier, deren Zahl nur gering ist, messen 0,13: 0,07 mm. Die nahe Verwandtschaft dieser Art mit dem Dipl. subclavatus ist zweifellos, doch gehen andrerseits die Unterschiede zu weit, als daß sich beide Arten einfach in demselben Genus zusammenstellen ließen; es würde dadurch eine allzu große Incongruenz im Vergleich zu dem systematischen Maßstabe entstehen, den die Autoren heute bei der Einteilung der andern Familien der Trematoden anlegen. Ich stelle daher für die Art das neue Genus ÖOpisthodiscus auf. Andrerseits liegen die zahlreichen Übereinstimmungen in der äußeren Form und im inneren Bau für die beiden Genera Diplodiscus und Opisthodiscus so klar, daß man sie mit Sicherheit als Glieder der- selben Subfamilie betrachten kann, welche dann den Namen Diplo- discinae nach dem älteren Genus führen könnte. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch auf einen Trematoden aus Herpetodryas fuscus nochmals eingehen, den ich unter dem Namen Amphistomum dolichocotyle beschrieben habe!). Ich sprach damals die Vermutung aus, daß er, obgleich mit Dipl. subelavatus nahe verwandt, doch wohl Vertreter eines neuen Genus sein müsse. Da er nun sicher ebenfalls zu der Subfamilie Diplodiscinae gehört, will ich ihn gleich unter Benennung des neuen Genus als Catadiscus dolichocotyle mit einreihen («@r« — nach unten hin). Die unter- scheidenden Diagnosen der drei Genera und der Subfamilie würden alsdann wie folgt zu formulieren sein: Familie: Amphistomidae Mont. 1888. Subfamilie: Diplodiscinae Cohn. 1904. Amphistomiden von gedrungener, konischer Form und rundem Querschnitt. Mundsaugnapf gut ausgebildet, mit zwei retrodorsalen Taschen. Ein großer Endsaugnapf, über welchem dorsal der Exkretionsporus liegt. Mundöffnung terminal, Darmschenkel bis zum Endsaugnapf reichend, relativ sehr breit. Leben im Enddarm von Amphibien und Reptilien. 1. Genus: Diplodiscus Dies. Der runde Endsaugnapf ist nach hinten gerichtet, mit zentraler Exkavation. 2 Hoden, die bei alten Exemplaren verschmelzen. Genitalporus ziem- lich nahe der Mundöffnung. Oesophagus lang und gerade verlaufend, ein Pharynx an der Darmgabelung. Exkretions- kanäle mit den typischen dunklen Konkrementen. Typische Art: Dipl. subelavatus (Goeze). 1) Cohn, L. Zur Kenntnis einiger Trematoden. Centralbl. f. Bakter. Bd. XXXIV 1903, N.1 p. 37—39. Helminthologische Mitteilungen 1I. 243 2. Genus: Opisthodiscus Cohn. Der runde Endsaugnapf ist nach hinten gerichtet, mit centralem vorragendem Zapfen. Dauernd 2 Hoden. Genitalporus nahe an der Mundöffnung. Oesophagus kurz, um den Mundsaugnapf herum gebogen. Kein Pharynx. Die mächtig entwickelten Saugnapftaschen reichen bis zu !/, der Gesammtlänge. Darm asymmetrisch. Ex- kretionskanäle ohne dunkele Konkretion. Typische Art: Opisthod. diplodiscoides Cohn. 3. Genus: Catadiscus Cohn. Der langovale Endsaugnapf liegt subterminal-ventral und ist durch eine Einschnürung in 2 Teile geteilt. Ein Hoden. Genitalporus wenig vor der Körpermitte medial, dicht hinter der Darmgabelung. Oeso- phagus lang, gerade verlaufend; ein Pharynx an der Darm- gabelung. Exkretionskanäle mit typischen Konkretionen. Typische Art: Catad. dolichocotyle (Cohn). Hymenolepis (Drepanidotaenia) elandestina (Creplin). (Fig. 9—12.) Krabbe!) führt 1. c. p. 68 die Taenia clandestina als neue Spezies auf, und bemerkt: „I Creplins Samling findes Baendelorme opbevarede, som han i Greifswald (Juni) havde fundet i Tarmene hos Haematopus ostrealegus og betegnet met navnet T. clandestina.“ Seine Diagnose der Art war aber ungenügend, sodaß ich seiner Zeit?) die Spezies nur unter die species incertae des Genus Dre- panidotaenia stellen konnte. Da mir nun die Originale Creplins zur Verfügung stehen, nehme ich die Gelegenheit wahr, durch eine Beschreibung, so eingehend sie der wenig günstige Erhaltungs- zustand zuläßt, die Spezies unter die sicheren Arten des Subgenus zu versetzen. Die aus dem Darm von Haematopus ostrealegus stammenden Cestoden (Glas XXVI EEg der hiesigen Sammlung) messen bis zu 35 mm an ganzen Stücken; Krabbe hat 70 mm gemessen, — es sind aber eben auch abgerissene Hinterenden im Glase. Die Längen- angaben für Vogelcestoden sind ja aber auch nie genau zu nehmen, da sie infolge geringerer oder stärkerer Kontraktion um das Doppelte und Dreifache schwanken können. Es hat eigentlich nur Wert, ganz kurze (unter 1 cm), kurze (unter 10 cm) und lange zu unter- scheiden, außer wenn die Gesamtlänge auf eine ganz geringe Zahl ') Krabbe, H. Bidrag til Kundskab om fuglenes Baendelorme. Copen- hagen 1869. ?) Cohn, L. Zur Anatomie und Systematik der Vogelcestoden. Nova Acta Abh. d. Kaiserl. Leop. Karol. Akad. Bd. LXXIX N.3, 1901 p. 93. 16* 244 Dr. Ludwig Cohn: von Proglottiden beschränkt ist. Der Scolex (Fig. 12) ist keulen- förmig, wenig vom Üollum abgesetzt, 0,338: 0,26 mm groß. Die Saugnäpfe messen 0,78:0,065 mm. Das Rostellum, das, wie auch Krabbe angiebt, überall eingezogen ist, trägt 10 Haken von der in Fig. 9 angegebenen Form, die mit Krabbe’s Abbildung gut über- einstimmt. Die Haken bilden somit einen Uebergang von den lang- gestielten zu den kurzgestielten-gabelförmigen, welche als Kennzeichen des Genus Dieranotaenia gelten sollten. Die Länge der Haken messe ich mit 0,04mm; Krabbe giebt 0,047 mm an, doch ist ja die Messung eingezogener Haken nicht leicht, sodaß kleine Differenzen entstehen können. Das Rostellum muß weit vorstreckbar sein, da der Rostellarsack 0,234 mm lang ist, und würde somit die für die Drepanidotaenien typische langgestielte, dünnstielige Form haben. Das angegliederte Vorderende der Kette ist 1,59 mm lang bei 0,11 mm Breite, doch sind die ersten Glieder nur schwach gekennzeichnet;_ bei aller Unzuverlässigkeit solcher Messungen (wegen der Kon- traktilität gerade dieses Teiles) kann man den ungegliederten Teil als lang (im Verhältnis zum Scolex) bezeichnen. Die Kette nimmt sehr langsam von 0,11 mm bis zu 0,5 mm an Breite zu, doch bleiben auch die letzten Glieder sehr kurz, im Maximum 0,08 mm lang; doch enthalten auch diese noch keine Oncosphaeren, sodaß sich ganz reife Glieder vielleicht doch noch etwas strecken mögen. Die für das Genus Hymenolipes charakteristischen drei Hoden (Fig. 10) liegen ganz dorsal und dem Hinterrande der Proglottis stark genähert in einer Linie, und zwar meistens der eine poral von dem etwa medianen Dotterstock, die beiden andern auf der entgegengesetzten Seite!). Es finden sich aber auch Glieder, die !) In seiner Arbeit „Contribution & l’etude de la faune helminthologique de l’Oural“, Revue Suisse de Zool. Bd.11. 1903, spricht W.Clerg p.308 den Gedanken aus, das Subgenus Drepanidotaenia müsse weiter aufgeteilt werden, da es eine Reihe oft zu weit von einander abweichender Arten enthalte. Auch ich habe schon früher (l. c. p. 18 und 89) aus der Vielgestaltigkeit der hierzu gehörigen Arten diesen Schluß gezogen. Hiermit also, und ebenso auch mit Clerg’s Vorschlag, als Criterium für diese Untereinteilung die Lagerungs- verhältnisse der Hoden zu benutzen, bin ich vollständig einverstanden. Da nun Drepanidotaenia selbst nur noch eine Untergattung ist, so schlägt Clerg als nächstuntere Stufe die Aufstellung dreier „Typen“ vor, die er als Typus D.liguloides, Typus D. lanceolata und Typus D. aequabilis charakterisiert. Die Typen 2 und 3 leuchten ohne weiteres ein; gegen 1 könnten sich aber viel Einwände geltend machen. Die typische Art ist nicht glücklich gewählt, das Charakteristische in der Hodenlagerung dieser Gruppe nicht eigentlich ge- troffen. Clerg schreibt über diesen ersten Typus: „Il est caracteristigue pour les especes & proglottis relativement longs, ce qui permet & un des testicules de se Joger en avant de l’autre. Chez les especes de ce type, on voit un testicule loge dans la moitie du proglottis oü se trouve la poche du eirrhe; les deux autres testieules se trouvent dans la moiti& opposee au pore genital. La plupart Helminthologische Mitteilungen II. 245 dadurch unregelmäßig sind, daß die Hodenlagerung umgekehrt ist und zwei der Hoden poral liegen; ähnliche Unregelmäßigkeiten der Hodenlagerung habe ich bei Drep. brachycephala (]. c. p. 20) erwähnt. Der Cirrhusbeutel ist sehr langgestreckt. Wenn ganz schlaff (mit eingezogenem Cirrhus), reicht er bis an die Mittellinie der Proglottis; bei Ausstülpung des Cirrhus verkürzt er sich bis zu über ein Drittel. Er ist immer gewunden, in jüngeren Proglottiden stärker, als in Gliedern mit voll entwickelten Genitaldrüsen; während er etwa in der Mitte des Gliedrandes mündet, nähert sich sein Hinterende dem Vorderrande der Proglottis. Die Genitalporen liegen streng ein- seitig. Bezüglich der weiblichen Genitaldrüsen kann ich nur die grobe Topographie angeben; die Kommunikationsgänge waren an dem alten Material nicht mehr zu verfolgen. Das Ovarium ist hantelförmig, mit relativ nur schwach verdickten Flügeln; hinter ihm liegt der rundliche Dotterstock. Vor der poralen Hälfte des Ovariums findet sich in voll funktionsfähigen Gliedern (Fig. 11) ein des Drepanidotaenia connus se rapprochent plus ou moins de se type.“ Das dürfte nicht ganz stimmen. Für die Mehrzahl der Drepanidotaenia sind gerade nicht die „especes & proglottis relativement longs“, sondern die kurzgliedrigen typisch. Ich hob (l. c.) bereits hervor, daß die erwähnte Verlagerung des einen Hodens vor den andern auf der distalen Seite (vom Genitalporus aus gerechnet) nur eine Folge der im Verhältnis zur Proglottidenbreite größeren Länge ist; bei zunehmender, überwiegender Breite sehen wir den dort vorn liegenden Hoden erst nur schief vor, dann endlich in einer Ebene neben dem andern distalen Hoden liegen; diese Lagerungsverhältnisse sind eben nur eine Folge der Platz- frage. Und gerade diese gradlinige Lagerung ist bei der Mehrzahl vertreten, da die Mehrzahl kurzgliedrig ist. Warum also einen so extremen Fall, wie Drep. liguloides, zum Typus nehmen? — man muß dann die häufigere geradlinige Lagerung als „plus ou moins rapproche“ diesem Typus subsummieren, was doch schwer fällt, wenn wir z. B. Drep. clandestina zum Vergleich heranziehen. Der charakteristische Punkt, der diese Untergruppe bestimmt, ist vielmehr in den Worten ausgesprochen, daß ein Hoden auf der Cirrhusseite, die beiden andern auf der entgegengesetzten liegen. Dadurch wäre Typus 1 scharf von Typus 2 geschieden, während für Typus 3 die von Clerg angeführten, hauptsächtlich dem weiblichen Apparat entnommenen Merkmale zur Unterscheidung genügen, abgesehen davon, daß hier die Hoden kongruent liegen, der eine gerade median. Die drei Typen würden dann so zu charakterisieren sein: 1. Hoden inkongruent, einer proximal, zwei distal. Weibliche Drüsen wenig in die Breite entwickelt, mehr-weniger median. 2. Alle drei Hoden auf einer Seite, während die weiblichen Drüsen auf der anderen Seite liegen. 3. Hoden kongruent, einer median. Weibliche Drüsen stark in die Breite entwickelt. Bei dieser Einteilung ließen sich nun alle Spezies ohne Zwang einordnen, 246 Dr. Ludwig Cohn: großes Receptaculum seminis, welches das Ovarium aus seiner in jüngeren Gliedern eingehaltenen Querlage auf dieser Seite schief nach hinten drückt. Die Vagina ist sehr eng und mündet dicht vor dem Cirrhus. Ich habe weder reife Eier, noch eine Uterus- anlage gesehen. Auch Krabbe schreibt: „der fandtes ingen Aeg.*“ Die Reife scheint also nur sehr langsam in der Kette vorzuschreiten, was auch damit übereinstimmen würde, daß auch die Genitalanlagen nur sehr langsam in der Entwickelung sind, nachdem sie sich bereits sehr früh in den erst kaum scharf abgegrenzten Proglottiden gezeigt haben. Der Cestode wird also bei voller Reife wohl noch eine viel bedeutendere Länge haben. Die Längsmuskulatur besteht aus zwei Ringen nicht sehr zahl- reicher Faserbündel; die Transversalmuskulatur scheint nur schwach entwickelt zu sein. Taenia multiformis Creplin. (Fig. 13—16.) Diesen Cestoden habe ich in der zitierten Arbeit als species incerta zum Genus Anomotaenia gerechnet; ich finde nunmehr bei der Untersuchung der Originale, daß er nicht dahin gehört. Die Schuld an dem Irrtum trägt allerdings Krabbe und zum Teil auch Creplin selbst; besonders der erstere hat hier eine Konfusion an- gerichtet. Creplin hat die von ihm gesammelten Exemplare unter- sucht, nachdem sie bereits einige Zeit in Alkohol gelegen hatten. Er fand keine Haken mehr an den Scolices, sagt aber in bezug auf die Genitalporen!): Foramina genitalia indistineta quidem, sed vage alterna et in marginum lateralium anteriore dimidio sita esse .vi- dentur.“ Als Totallänge gibt er für den aus Ciconia alba stammenden Cestoden (Glas XXVI da A) 10 Zoll 3,5 Linien an. Krabbe untersuchte nun einen Cestoden aus dem Storch, den er aus der Berliner Tierärztlichen Hochschule erhielt, maß 100 mm, stellte aber unregelmäßig alternierende Genitalporen fest und identi- fizierte ihn daher (wohl durch die Gleichheit des Wirtes beeinflußt) mit der 7. multiformis Cr.?2).. Er fand auch Haken, und zwar in zwei Hakenkränzen, woraufhin ich den Cestoden damals einzuordnen suchte. Es erweist sich nun, daß Krabbe sich geirrt hat. Haken habe ich zwar an Creplin’s Originalen natürlich auch nicht finden können: ich konnte mich aber einerseits überzeugen, daß das Rostellum absolut demjenigen der einreihigen Vogelcestoden ent- spricht, zweitens und hauptsächlich mit Sicherheit feststellen, daß Creplins’s Art gar nicht vage alternans ist, sondern einseitig ge- ') Creplin, F.C.H. Novae Obseryationes de Entozois. Berlin 1829 p. 102, ?) Krabbe, l.c. p. 15, Helminthologische Mitteilungen II. 247 richtete Genitalporen hat. T. multiformis Cr. ist also 1. nicht identisch mit der von Krabbe untersuchten Art, 2. daher auch keine Anomotaenie. Auf ihre vermutliche Stellung im System komme ich noch weiter unten zurück. In Fig. 13 gebe ich eine Abbildung des leider hakenlosen Scolex. Es ist für mich ganz zweifellos, daß dieses schlanke, für die Dre- panidotaenien u. a. typische Rostellum nur einen Hakenkranz ge- tragen hat, wenn sich auch über die (jedenfalls nur kleine) Zahl der Haken keine Vermutung mit einiger Begründung aussprechen läßt. Der Scolex ist 0,2mm breit und 0,23 mm lang; das vor- gestreckte Rostellum mißt im ganzen 0,27 mm, wobei es im Hals- teil 0,046, am Bulbus 0,078 mm breit ist. Vom Collum der Kette ist der Scolex sehr scharf durch eine Abschnürung abgesetzt, was ebenfalls ein Drepanidotaenien-Merkmal ist. Das Collum ist bei 0,2 mm Breite 1,8 mm lang, kann sich aber auch, wie bei Drep. ‚Alicollis u. a. auch überaus lang bis zur haarartigen Feinheit strecken. Die ersten Glieder sind sehr kurz; auch die reifsten bleiben viel kürzer, als sie breit sind; das Verhältnis geht nicht unter 1:10 hinunter. Mein längstes intaktes Exemplar ist 220 mm lang, doch hat es noch nicht die reifsten, bis zu 2mm breiten Glieder, die sich als Bruchstücke anderer Ketten im Glase finden, sodaß reife Indi- viduen wohl bis 300 mm messen. Die Genitalanlagen erscheinen früh und entwickeln sich sehr langsam. Die Muskulatur weist den weiter differenzierten Typus der Längsmuskel-Anordnung auf, indem einem äußeren Ringe zahlreicher Muskelbündel ein auf vier dorsale und vier ventrale Stränge kon- zentrierter innerer Ring entspricht. Die größeren Wassergefäße sind recht weit nach innen verlagert und am Hinterende jeder Pro- glottis durch eine Querkommissur verbunden. Die engeren Gefäße (die dorsalen) sind wohl in jungen Proglottiden aufzufinden, nicht mehr aber in reiferen. Ich möchte das aber nur auf den Kontraktions- zustand der direkt in Alkohol geworfenen Cestoden zurückführen. Etwas eigenartig ist der Genitalapparat gebaut. Der männliche bietet nichts Besonderes. Es sind drei große, runde Hoden vor- handen, die ganz dorsal, einer poral, die beiden andern antiporal liegen, nnd so dem Hinterrande genähert sind, daß sie in den, die nächste Proglottis manchettenförmig überragenden Teil hineintreten (Fig. 14). Der Cirrhusbeutel ist sehr lang und dünn und reicht bis an die Mittellinie des Gliedes. Ich fand ihn nur stellenweise und wenig vorgestülpt. Der Genitalporus liegt in der Mitte des Gliedrandes auf der rechten Seite auf einer konischen kleinen Erhöhung des Gliedrandes. Von den weiblichen Drüsen fällt das Ovarium durch seine scharf ausgesprochene Assymmetrie auf. Während auf der poralen Seite nur ein Lappen vorhanden ist, der auch nur schmal und langgestreckt ist, besteht der antiporale Teil aus zwei großen, mehr runden Lappen. Hinter der Ovarialbrücke liegt der ebenfalls unregelmäßig gebaute 248 Dr. Ludwig Cohn: Dotterstock; er besteht bald aus drei resp. vier unregelmäßig an- geordneten Lappen, bald zeigt er deutlich bilaterale Symmetrie und ist zweiflügelig. Er liegt mehr ventral, als das Ovarıum und auch ventraler, als das mächtige Receptaculum seminis, das vor demOvarium liegt, dorsal noch stellenweise hinter dasselbe tritt. Fig. 14 zeigt, daß es sich in ein sehr weites, gewundenes Ansatzstück fortsetzt, das sich erst auf kurzer Strecke vor dem Genitalporus zur Vagina ver- schmälert. Diese mündet ventral vom Cirrhus aus. Der Uterus legt sich vor dem Ovarium als querstehender Kanal an, treibt dann aber nach der dorsalen Seite zu zwei Aste, die einer- seits zwischen die beiden antiporalen Hoden, andrerseits den poralen Hoden und das Receptaculum treten. Zugleich wächst er außen um den äußeren antiporalen Hoden herum. Im Resultat entsteht ein mittlerer Stamm mit zwei nicht ganz geschlossenen seitlichen Ringen, welche je einen Hoden umgeben, wie ich es nach Schnitten auf Fig. 16 schematisch darzustellen versuchte. Das Ganze liegt aber nicht in einer Ebene, sondern die beiden Ringe greifen, wie gesagt, nach der dorsalen Seite über. Wenn auch in den Hauptsachen der innere Bau dieser Art sie als zu den Drepanidotänien gehörig kennzeichnet (indem ich einer- seits eine nur geringe Zahl von Haken supponire, andrerseits der eigenartigen Form des Uterus keine weitgehende systematische Be- deutung zuschriebe), so habe ich es doch bei der unbestimmten Be- zeichnung als 7. multiformis belassen, da zur sicheren Einreihung doch erst die Hakenzahl bekannt sein müßte. Unter die species incertae des Genus möchte ich sie aber auch so schon rechnen. Das larvale Hinterende von Ligula. Es war bisher zweifelhaft, ob Ligula beim Übergange aus dem sogenannten Larvenzustand in die geschlechtsreife Form einen Teil ihres Hinterendes als nur larvale Bildung abwirft, oder ob sie un- verkürzt in die geschlechtsreife Form übergeht. In der Litteratur liegt hierüber nur die Beobachtung von Moniez vor!), die für ein Abstossen des Hinterendes spricht. Nach Moniez findet man ge- legentlich Zigulae, die am Hinterende einen scharf gegen den übrigen Körper abgesetzten kleinen Anhang tragen, der in der Regel nur sehr kurz, gelegentlich aber auch bis zu einem Centimeter lang ist. Braun?), bemerkt zu dieser Angabe: „Leider geht aus dieser Mit- teilung nicht hervor, ob Moniez diesen Anhang nur bei noch nicht geschlechtsreifen Ligulae beobachtet hat oder nicht; da andere Autoren !) Moniez, R, M&moire sur les Cestodes. I. Trav. de l’Inst. Zool. Lille. T. III fasc. 2 Lille 1771. ?, Braun, M., Bronn’s Klassen u.Ordn. d. Tierreichs. Vermes Bd. Ib. p. 1380, Helminthologische Mitteilungen 11. 249 nichts derartiges erwähnen, so kann man einstweilen diese Angabe vernachlässigen. Bei der Durchsicht einer recht reichen Sammlung sowohl von Larvenformen, als auch von geschlechtsreifen Exemplaren (meist von Creplin und Schilling, doch auch nach ihnen aufgestellt) fand ich nun bei einigen Exemplaren den von Moniez erwähnten Schwanz- anhang wieder, und zwar war er stets nur bei Larvenformen aus Fischen, niemals bei geschlechtsreifen Individuen aus Vögeln zu finden. Nur ein kleiner Prozentsatz besaß den Anhang, doch war für seine Erhaltung nicht etwa die Größe der Zigula entscheidend, da der Schwanzanhang sowohl bei ganz kleinen, nur wenige Zenti- meter langen, wie auch bei großen, bis 70 cm langen Exemplaren sich vorfand. Dies, glaube ich, erklärt sich auch auf einfachste Weise. Ligula erreicht bekanntlich in Fischen je nach der Größe des Wirtstieres eine sehr verschiedene Maximallänge, und ein 25 cm langes Exemplar aus Carassius kann seiner maximalen Größe und dem in dem Fische überhaupt erreichbaren Endstadium näher sein, als ein 70 «m langes aus Leuciscus rutilus. Soll doch Ligula als Larve sogar 2,30 Meter lang werden können!), — dazu würde schon ein sehr großer Fisch als Wirt gehören. Das in Fischen erreichbare Endstadium ist nun aber, wie bekannt, gar kein eigentliches Larven- stadium mehr, da die Genitalorgane im ersten Wirte bereits weit in der Entwickelung fortschreiten können, — die Zigula geht also im Fische schon über das eigentliche Larvenstadium, das man den Cysticercus gleich setzen könnte, hinaus. Während sie auf diesem früheren Stadium einen larvalen Anhang besitzt, verliert sie ihn auf der Stufe, auf welcher sie sich über die Larve hinaus entwickelt. Daher werden ausgewachsene Zigulae in Fischen auch keinen Anhang mehr haben, daher wird er bei geschlechtsreifen oder reifenden Exemplaren aus Vögeln niemals nachzuweisen sein; denn nur die Ligula wird im warmblütigen Wirte zur Geschlechtsreife gelangen können, die in ihn auf genügender Reifestufe — also bereits nach Abwurf des Larvenanhanges — geraten ist. Dafür spricht auch, daß man in demselben Vogel Ligulae findet, von denen die eine Eier produziert, die andere nicht. Hier könnte die zu große Jugend der Zigula den Grund abgeben, wenn man nicht eine zweite, kurz vor der Sektion stattgefundene Infektion in Betracht ziehen will. Der Anhang präsentiert sich in wechselnder Form und Länge. Vielfach fand ich ıhn zerfasert und in Zerfall begriffen; es läßt sich aber nicht sagen, ob das der normale Abstoßungsmodus ist, oder ob nur der von Creplin verwendete schwache Alkohol mazerierend gewirkt hat. Ich glaube eher, daß er in toto, ohne vorhergehenden Zerfall abgestoßen wird. Die Länge der von mir gesehenen Anhänge beträgt 3—7 mm. Von dem übrigen Körper ist der Anhang durch mehrere dicht -bei einander liegende kräftige Einschnürungen ab- 1) Hofer, B,, Handbuch der Fischkrankheiten. München 1904. p. 268. 250 Dr. Ludwig Cohn: gesetzt. Indem diese ganz durchschneiden, geht wohl der Abwurf vor sich; hierauf zeigt sich der blosgelegte Stumpf stark gerunzelt und kontrahiert und nimmt erst später wieder die normale Form an. Der Anhang ist flacher, als das bleibende Hinterende und endet mit abgerundeter Spitze. Meist wird er (in Spiritus) winkelig nach der Fläche zu abgebogen getragen. Wie Schnitte zeigen, unter- scheidet er sich histologisch kaum von dem übrigen Körper. Körper- muskulatur und Wassergefäßsystem gehen ununterbrochen in ihn über. Zu bemerken wäre nur ein geringerer Reichtum an Kalk- körperchen im Parenchym des Anhanges. Eine Exkretionsblase ist am Ende des Anhanges nicht vorhanden. In einem Falle, wo der Anhang zweifellos in seiner ganzen Länge erhalten war, finde ich auf Schnitten am äußersten Ende eine seichte Einbuchtung, welche mit Wassergefäßen des äußeren Netzes in Ver- bindung steht. Auf einer andern Serie fehlt aber die Einbuchtung, welche wohl nur Kontraktionserscheinung war, und einige Gefäße münden hier gesondert aus. Da es auch im ersten Falle nur eine weit offene Bucht war, kann man von einer Sammelblase nicht sprechen. Das Wassergefäßsystem mündet vielmehr auch hinten durch Foramina secundaria, wenn man den Ausdruck auch hier, wo kein eigentlicher Hauptporus vorhanden ist, gebrauchen will. Genitalanlagen treten auch im Schwanzanhange auf, bleiben aber hier auf sehr früher Entwickelungsstufe stehen. Während sie im Endabschnitte des bleibenden Körpers bereits so vorgeschritten sind, daß auch die Anlagen der Ausführungsgänge bereits deutlich hervortreten, zeigen sie sich im Anhange nur als undeutlich be- srenzte Kernanhäufungen, die sich stärker färben, als das umgebende Parenchym. Von Interesse ist das Verhalten der Hauptlängsnerven im Hinterende des bleibenden Körpers sowie im Schwanzanhange. Der Nervenstrang geht beiderseits ununterbrochen aus dem Körper in den Anhang über und verläuft geradeaus bis an das Ende der letzteren. Hier biegt er aber aus seiner bisherigen Lage heraus, tritt, sich allmählich verjüngend, durch die äußeren Schichten der Körpermuskulatur, und löst sich dann nach kurzem, dem Rande parallelem Verlauf im Außenfelde in einzelne feine Fasern auf, welche an die Subeuticularschicht heranzutreten scheinen. Und genau das gleiche Verhalten finde ich auch am bleibenden Hinter- ende, dicht vor der Grenze des Schwanzanhanges. Hier geht vom Längsnerven unter spitzem Winkel ein Ast ab, der nach dem Außen- felde abbiegt. Anfangs hat er etwa dieselbe Dicke, wie der weiter n den Schwanzanhang fortziehende Teil der Nerven, sodaß eigent- lich eine Gabelung der Hauptnerven eingetreten ist. Der nach außen ziehende Teil verhält sich dann genau ebenso, wie ich es für die andere Hälfte des Nerven soeben am Ende des Anhanges be- schrieben habe, Helminthologische Mitteilungen II. 251 Dieses Hinausbiegen des Längsnerven ins Außenfeld erinnert sehr an das bekannte Verhalten bei Schistocephalus, wo der Haupt- längsnerv, nachdem er den Winkel des letzten Gliedes erreicht hat, aus der Mittellinie herausbiegt und sich zwischen den Längsmuskeln (oder doch auch erst draußen im Außenfelde?) verlieren soll. Da liegt für mich die Vermutung nahe, daß bei den beiden verwandten Arten das gleiche Verhalten des Hauptlängsnerven auch auf die gleiche Entstehungsweise zurückdeutet, daß also auch Schistocephalus auf einem frühen, noch nicht aufgefundenen oder erkannten Stadium einen Schwanzanhang larvalen Charakters besitzt, der abgeworfen wird. Mit der Bestätigung der alten Angabe, daß ein solcher Vor- gang bei Zigula vorliegt, wird ja sein Vorkommen bei Schästo- cephalus ohnehin durchaus wahrscheinlich. Greifswald, den 24.,Mai 1904. 252 Dr. Ludwig Cohn, Tafelerklärung. Allgemeine Bezeichnungen: = Darm. Ph. = Pharynx. Dst. = Dotterstock. Sch. = Schalendrüse, Exp. = Exkretionsporus. U. = Uterus, Gp. = Genitalporus. Vag. = Vagina. H. = Hoden. Vd.= Vas deferens,. Ms. = Mundsaugnapf. Weg. = Wassergefäß. Ov. = Ovarium. Fig.1. Medianer (etwas schiefer) Sagittalschnitt durch Typhlocoelum flavum (Mehl.). Bs. = Bauchsaugnapf. De. = hintere Darmkommissur. Fig.2. Schematische Rekonstruktion von Renicola pinguis (Crepl.) nach Weg- lassung des Uterus. Bs. = Bauchsaugnapf. Vs. = Vesieula seminalis. Fig.3. Zwei Querschnitte durch Renicula pinguis (Crep!.). a) auf der Höhe des Bauchsaugnapfes, b) vor demselben. Bs. = Bauchsaugnapf. Dg. = Dottergang. Fig. 4. Eucotyle nephritica (Crepl.) nach einem Totalpraeparat. Crb. = Cirrhusbeutel. Fig.5. Pronopharync nematoides n. sp. nach einem Totalpräparat. Drs. = Dotterreservoir. Fig. 6—8. Opisthodiscus diplodiscoides n. sp. Fig. 6. nach einem Totalpräparate. Fig. 7. Querschuitt auf der Höhe des Exkretionsporus (Wgm ı Es = Endsaugnapf. Fig.8. Sagittalschnitt durch die hintere Körperhälfte. Es. — Endsaugnapf. Fig. 9-12. Hymenolepis (Drepanidotaenia) clandestina (Crep|.). Fig. 9. Zwei Haken. Fig. 10. Geschlechtsreife Proglottiden. Fig. 11. Eine Proglottis mit gefülltem Receptaculum (Rs). Fig. 12. Scolex. Fig. 13—16. Taenia multiformis Crepl. Fig. 13. Scolex. Fig. 14. Zwei geschlechtsreife Proglottiden. Fig. 15. Proglottis mit zur Vesieula erweitertem Vas deferens Fig. 16. Schematische Rekonstruktion des Uterus. Ein Beitrag zur Kenntnis der Weichteile der Madreporarier von Alfred Heicke. Hierzu Tafel XII, Einleitung. Die Zahl der Korallenwerke ist innerhalb der letzten Jahre in höherem Maße durch wertvolle Studien vermehrt worden. Die ge- samten Resultate bis in den letzten Zeitabschnitt hinein sind dann vor allem in dem großartigen Sammelwerke „Trait& de zoologie concrete“* von Yves Delage u. Edgard Herouard (4) in grund- legender und leicht zu überblickender Weise im zweiten Bande zu- sammengestellt worden. Was all diese Untersuchungen des Näheren betrifft, so be- schäftigen sie sich meistenteils mit den Gruppen der Alecyonaria und Actinien, während das weite und wichtige Gebiet der Madre- porarier, wenigstens soweit die weichen Gewebe in Betracht kommen, nur recht wenig Berücksichtigung gefunden hat. Ich gebe am Schlusse dieser Arbeit außer anderen Schriften ein ausführlicheres Verzeichnis der Korallenliteratur von denjenigen Autoren, welche in ihren Arbeiten das Hauptgewicht auf das Studium der Weich- teile der Madreporarier gelegt haben. Der Grund, weswegen gerade die Madreporarier so wenig studiert worden sind, ist allerdings sehr leicht begreiflich; er ist in der für Untersuchungen der weichen Gewebe höchst störenden Anwesenheit der ausgedehnten Kalkmassen zu suchen, die den Polypenkörpern resp. Kolonieen die Stütze verleihen. Es ist mir gelungen, bei den von mir untersuchten Anthozoen die sich bietenden Schwierigkeiten zu überwinden und genauere Einzelheiten in dem Aufbau der betreffenden Madreporarier zu erkennen. Mit Hülfe der allmählich reichlicher vor uns liegenden Resultate wird man besser imstande sein, die wirklichen Beziehungen der hoch- differenzierten Madreporarier zu den übrigen Gruppen der Antho- zoen aufzudecken. Die folgenden Auseinandersetzungen machen denn auch nicht den Anspruch darauf, als ein in sich abgeschlossenes Ganzes zu gelten, sondern sollen vom vorher erwähnten Standpunkte aus mit dazu beitragen, die Klarheit über die Organisation der Weichteile der Madreporarier zu erhöhen. 254 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis Das Material für meine Untersuchungen erhielt ich von Herrn Dr. Walter Volz. Die Spezies, zur Fauna von Singapore ge- hörend, sind daselbst an der Küste der Insel Pulu Brani gesammelt worden. Für die Überlassung der Korallen möchte ich an dieser Stelle Herrn Dr. Volz meinen Dank sagen. Besonderen Dank aber bin ich meinem hochverehrten Lehrer Herrn Prof. Dr. Th. Studer schuldig, auf dessen Anregung hin die Arbeit im zoologischen Institut zu Bern hergestellt worden ist. Herr Prof. Studer stand mir stets in freundlichster Weise mit seinen wertvollen Ratschlägen zur Seite und war mir ferner bei der Auswahl der einschlägigen Literatur zum grossen Teile behülf- lich, so dass mir daraus eine wesentliche Erleichterung betreffs der Orientierung in dem ausgedehnten Gebiete der Madreporarier erwuchs. Die Exemplare sind in ca 4°/, Formalinlösung aufbewahrt worden und zeigten eine vorzügliche Konservierung der verschiedenen Gewebe; hierzu will ich nicht unerwähnt lassen, daß es mir gelang, durch möglichst vorsichtige Behandlung der Weichteile von der Entkalkung bis zur Montierung der Präparate, zu erreichen, dab sie äußerst wenig bei diesen weitschweifigen Manipulationen an- gegriffen wurden. Methode der Entkalkung: Die wichtigste Frage zur Herstellung eines guten, zum mikroskopischen Studium geeigneten Objektes ist in unserem Falle die der Entfernung der großen Mengen anwesenden Kalkes. Die Methoden, welche angegeben werden, bestehen sämtlich in der Anwendung der ver- schiedensten Säuren, denen ebenso viele Vorteile als Nachteile zugeschrieben werden. Wir finden z. B. in von Heiders Abhandlung über die Gattung Oladocora (14) einige Notizen über Entkalkungen. Von Heider selbst benutzte unter anderem Citronensäure, mit welcher er gute Erfolge erzielte, und zwar wie er meint, deswegen, weil sie wahrscheinlich gleich allen Pflanzensäuren nicht so verändernd auf die histologischen Elemente der Weichteile einwirke wie die Mineralsäuren; auf die Konzentration der Citronensäure komme es nicht so genau an, nur sei es nötig, die Lösung, welche die zu entkalkenden Korallen- stücke enthielte, in immerwährender Bewegung zu halten. Dies muß nämlich aus dem Grunde geschehen, weil sonst die betreffenden Korallenstücke sehr bald mit einer Lage von schwer löslichem eitronensauren Kalke überzogen werden, welche die weitere Entkalkung außerordentlich verlangsamt. Von Heider hat außerdem noch eine Kombination von Salzsäure und Chlornatriumlösung, wie sie öfter zur Entkalkung von Knochen benützt wird, häufig versucht und damit ebenfalls nur geringe Veränderungen in histologischer Beziehung wahrgenommen. Dagegen bemerkt er über die Anwendung der Salz- oder Salpetersäure, daß sie an den zarten Gewebsschichten des Polypenkörpers sehr stark bemerkliche Störungen hervorriefen. Ich selbst habe nun den Versuch mit einer mäßig stark konzentrierten Lösung von Citronensäure gemacht und die Vorsichtsmaßregeln dabei beobachtet welche von Heider vorschreibt; außerdem habe ich zur Entkalkung die Salpetersäure benützt. In welchem Grade der Konzentration die letztere und wie lange Zeit ich die Korallenstücke der Wirkung der Säure aussetzte, werde ich weiter unten anführen. Ich möchte hier nur erst erwähnen, daß durch die der Weichteile der Madreporarier. 255 Behandlung mit Citronensäure, welche doch immerhin etwas umständlicher ist, nicht mehr und nicht weniger histologische Einzelheiten an den einzelnen Ge- websschichten von mir erkannt werden konnten als an den anderen mit Mineral- säure entkalkten Korallenobjekten. Die Resultate, die ich mit der Salpeter- säure-Entkalkung erzielte, müssen als sehr gute bezeichnet werden, Bei An- wendung dieser Süure jedoch scheint mir gerade der Grad der Konzentration von nicht unwesentlicher Bedeutung zu sein. Ich stellte mir drei verschiedene Lösungen her: eine von 7°/,, 10°, uud ferner 14°/,. Die für die Untersuchung gewählten Korallenstücke waren '/,—1l ccm groß. In der schwächsten Lösung war nach dreimal 24stündigem Einwirken der Säure die vollständige Entfernung des Kalkes noch nicht erreicht. _Bedeutend bessere Dienste leistete dagegen die stärkere Lösung von 10°/,; die Reaktion zwischen Säure und kohlensaurem Kalk ging hier von Anfang an intensiver vor sich, und die letzten Spuren der Kalkmasse waren bereits nach Verlauf von 48 Stunden vollkommen aus den Objekten gewichen, und es lagen infolge der Einwirkung der Flüssigkeit, was ja nicht zu vermeiden ist, nur sehr geringe Teilchen von abgefallenen Geweben auf dem Boden der Gefässe. Endlich ist von der 14°/, Salpetersäure zu sagen, daß sie zwar noch viel energischere Wirkung auf die Kalkmassen hervorrief, und die gewünschte Entkalkung bereits nach ungefähr 30 Stunden erreicht war, daß diese Lösung jedoch wegen der allzu heftigen Einwirkung, welche das ganze Objekt in fortwährende Erschütterung brachte, die sehr empfindlichen weichen Gewebe zu kräftig angriff, als daß man ein vollauf befriedigendes Resultat in Bezug auf die anatomisch-histologischen Einzelheiten erwarten durfte. Man konnte auch bereits aus der Menge zerstörter resp. durch die heftige Reaktion abgerissenen Gewebes, welches in der Flüssigkeit herumschwamm, auf die nach- teilige Wirkung schließen. Erwähnt sein mag noch, daß die Flüssigkeit alle 24 Stunden gewechselt wurde. Nach meinen Beobachtungen also muß ich ohne weiteres der mäßig kon- zentrierten Lösung von 10°/, Salpetersäure den Vorzug geben, wenigstens nach den Erfahrungen, die ich an meinen sämtlichen Praparaten gemacht habe, da ich in keinem Falle den schädlichen Einflüssen dieser Flüssigkeit auf die weichen Gewebsschichten begegnet bin, welche von Heider bei der Anwendung von Mineralsäuren wahrgenommen hat. An dieser Stelle soll noch eine Methode von G. von Koch besonders berücksichtigt werden, welche dieser eingehende Korallenforscher selbst zuerst bei seinen Untersuchungen in Anwendung brachte und der er sehr gute Eigenschaften zuschreibt. Die günstige Seite dieser Methode liegt darin, daß man Schliffe des Kelches samt den Weichteilen anzu- fertigen imstande ist. Eine eingehende Beschreibung und Erläuterung dieses Verfahrens findet sich im Zool. Anzeiger V.1. 1878 p.36. Was den Wert einer solchen Art des Studiums der Polypen anbelangt, so kann man sich einerseits der bestehenden Tatsache nicht erwehren, daß die Eingriffe, welche bei dieser nicht sehr einfachen und eine große Geduld erfordernden Behandlung die ver- schiedenen Weichteile durchmachen müssen, so sehr bedeutende sind, daß in den anatomischen Verhältnissen des Tierkörpers die mannigfachsten Veränderungen verursacht werden; andererseits soll hervorgehoben werden, daß in den Fällen, in welchen es sich um bloße Übersichtspräparate handelt, die mit dieser Methode erzielten Resultate in jeder Beziehung als ausreichende erachtet werden können. Über die weitere Herstellung der Präparate möchte ich nur noch sagen, 256 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis daß sie sowohl zum Studieren der feinen histologischen Einzelheiten als auch zur Erlangung einer allgemeineren Übersicht in gewöhnlicher Weise mit Paraffin als Einbettungsmasse angefertigt wurden; ich führe dies besonders aus dem Grunde an, weil von Heider in der oben angegebenen AbhandInng bemerkt, daß bei der Entfernung der Paraffinmassen aus den Schnitten die einzelnen Teile der Gewebe sofort durcheinander schwimmen, da infolge der Bauart des Polypenkörpers der Zusammenhang der verschiedenen Partieen ein sehr loser ist. Von Heider bediente sich infolgedessen, um Längs- und Querschnitte durch den ganzen Polypen anfertigen zu können, der Flemming'schen Seife und orientierte sich auf diese Weise über die allgemeinen Lagerungsverhältnisse des Korallenkörpers. (Näheres siehe in betreff. Abh. p. 646.) Auch in diesem Falle hatte ich nicht nötig,’ den umständlicheren Weg zu beschreiten, da ich nach der Entfernung des Paraffins niemals wesentliche Ver- schiebungen oder Unklarheiten in den Lagerungsverhältnissen der Weichteile beobachtet habe. Nach der Entkalkung der Korallenstücke und ihrer Entwässerung in Alkohol wurden die einzelnen Schnitte auf eine halbe Stunde in eine Hämalaun- lösung gebracht und dann noch für einige Minuten in einer 1°/, alkoholischen Eosinlösung nachgefärbt. Wenden wir uns nun dem eigentlichen Teile meiner Unter- suchungen zu. Bevor ich mit der Beschreibung der Korallen be- ginne, ist es vielleicht von einiger Wichtigkeit, einen systematischen für die Orientierung der Madreporarier notwendigen Punkt zu er- ledigen. Es handelt sich für uns um die Einteilung der zweiten großen Abteilung der Anthozoen, nämlich der Actinanthida. Ich will jedoch an dieser Stelle nicht mit der Aufzählung verschiedener Systeme ermüden und verweise daher auf die ausführlichen Dar- legungen in dem Werke von Yves Delage u. Edgard Herouard, welche eine geschichtliche Übersicht der bisher bestehenden Ein- teiluingen der Madreporarier geben. Da die im obigen Werke im Texte gegebene Einteilung auf natürlicher Grundlage beruht, so glaube ich mich zu der Annahme berechtigt, dab dieses System als vollständig zweckmäßig angesehen werden kann; so gebe ich ge im F olgenden in großen Strichen die Einteilung 'nach Delage Herouard an. Die Hauptordnung der Actinanthida wird in Beh Unterordnungen eingeteilt: 1. Hexactinidae, Scheidewände paarig; ohne Kalkskelett. 2. Höxacorallidae, wie die vorhergehenden, aber mit Kalkskelett. 3. Zoanthidae, mit nur zwei Wachstumszonen symmetrisch in den beiden Zwischenfächern zu Seiten des ventralen Richtungsfaches, während bei den vorhergehenden Unterordnungen das Wachstum in sämtlichen Zwischenfächern vor sich geht. 4. Cerianthidae, Scheidewände unpaarig; nur eine mediane, dorsale Wachstumszone. 5. Anthipathidae, Scheidewände wie die vorigen; Wachstums- zonen in der 4-Zahl und zwar zwei symmetrische latero-ventrale und zwei latero-dorsale; Skelett entsprechend den Gorgoniden. der Weichteile der Madreporarier. 357 6. Tetracorallidae, ebenfalls vier Wachstumszonen symmetrisch verteilt. Symmetrie der Polypen tetraradiär. Kalkskelett vorhanden; sämtlich fossil. Die Hexacorallidae oder Madreporarier, auf welche es in meiner Arbeit allein ankommt, werden bei Delage u. Herouard in drei Stämme eingeteilt: 1. Madreporaria aporosa, mit kompaktem Skelett, 2. Madreporaria Fungina. Am Skelett ist bei ihnen die Mauer im centralen Teile kompakt, sonst wie bei den Madreporaria perforata, welche den 3. Stamm der Flexacorallidae ausmachen und welche ein vollkommen poröses Skelett nach Art eines Schwammgerüstes besitzen. Bei den Madreporaria aporosa unterscheiden dann Delage u. Hörouard vor allem zwei wichtige Erscheinungsformen, die ich in ihrer kurzen Charakteristik mit ihren Worten anführen will: „A. Astraeines inermes, chez lesquelles les septes ont le bord libre entier; B. Astraeines armöes, chez lesquelles le bord libre des septes, de certains au moins sinon de tous, est denticule“. Aus dem Gebiete der letzten Formen sind es wieder die „formes confluentes“, die hier besonders interessieren. Zu ihnen gehört außer zahlreichen anderen Gattungen Diploria; ihr sehr nahestehend ist nun die Gattung Mueandrina, von der eine Unter- gattung Coeloria heißt. In diese letztere hinein gehört die von mir später beschriebene Spezies Coeloria sinensis. Bei den Madreporaria perforata unterscheiden Delage u. H&- rouard die beiden Hauptformen als A. Formes simples, B. Formes coloniales. Letztere zerfallen in eine Reihe von Familien, von denen ich besonders die der Poritidae hervorhebe; zu dieser Gruppe gehört die von mir untersuchte Rhodaraea layrenaet. Da ich zunächst mit der Beschreibung von Rhodaraea lagrenaet beginnen werde, so seien hier zur besseren Vorstellung dieser Form in kurzen Zügen die wichtigsten Merkmale der Skelettbildung angegeben. Das Skelett ist zunächst vollständig porös mit Einbegriff der Septen; — bei dieser Gelegenheit möchte ich gleich betonen, dab ich im Folgenden zum Unterschied von Septen die weichen Scheide- wände als Mesenterien bezeichnen werde — das Ganze ist auf eine Art von Gitterwerk beschränkt, das aus miteinander verschmolzenen Trabekeln gebildet wird. Die Kelche — auch hier sei erwähnt, daß ich in Anlehnung an Delage u. Herouard’s Nomenklatur den Ausdruck *calice“ (Kelch) für die Bezeichnung des Kalkkörpers und “polype“ (Polyp) für die des Weichkörpers benützen werde. Die Kelche sind ohne eine Zwischensubstanz von Cönenchym, sie sind direkt durch ihre wohl entwickelten Mauern untereinander vereinigt, d. h. die Mauern der benachbarten Kelche sind zu einer Arch, £. Naturgesch. Jahrg, 1904. Bd. I. H.3. 17, 258 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis gemeinsamen Wand verschmolzen. Aus dieser Verschmelzung geht eine polygonale Form der Kelche hervor, die im allgemeinen klein und flach sind. Kelchwände sind außerordentlich porös. Innerhalb der Kelche zählt man gewöhnlich zwölf Septen, welche nur wenig entwickelt, in ganz besonderem Maße von Poren durchsetzt sind, resp. gerade wie die Mauern auf ein Drahtgitter sich beschränken. Von der Basis der Kelche erhebt sich ein Kreis von 5 oder 6 Pali zwischen dem freien Rande der Septen und einer kleinen Columella im Zentrum des Kelches. In dem Kelche sind ferner Dissepimente vorhanden, und auch Tabulae werden angetroffen. Das Vorkommen der Gattung erstreckt sich auf den Indischen Ozean, Australien, die Philippinen, Die Gattung spielt auch eine beträchtliche Rolle bei der Bildung der Korallenriffe.. Diese in kurzen Zügen gegebene Charakterisierung stimmt vollkommen überein mit den Resultaten, welche Maria Ogilvie (27) in ihren ausführlichen „microscop. and system. study of madrep. corals“ niedergelegt hat. Nachdem ich so die Stellung von Rhodaraea im System der Madreporarier auseinandergesetzt habe, komme ich nun zur Er- örterung der Koralle selbst. Rhodaraea lagrenaei. Die Kolonie hat eine stark aufgewölbte, in kopfartige Hervor- ragungen zerfallende Gestalt. Ihre Höhe beträgt ungefähr 12 cm, die Breite 5cm. Die Hauptoberfläche ist im Ganzen glatt und sitzt auf einem ziemlich dicken, unregelmässig geformten Stiele auf, der sich von der oberen Partie der Kolonie deutlich abgrenzt. Die Hügel, welche im oberen Teile vom Stiele ausgehen, zeichnen sich durch verschiedene, bald mehr rundliche, bald mehr längliche Formen aus. Da es sich an dem Stiele durchweg um ausgestorbene Kalkmassen handelt, während die lebenden Individuen nur in den oberen Partieen sich befinden, so kann man daraus den sicheren Schluß ziehen, daß die gesamte Kolonie durch Höhenwachstum allmählich weiter wächst. Die einzelnen Kelche, welche nach der allgemeinen Charakterisierung mit den benachbarten Mauern ver- schmolzen sind, begrenzen am oberen Rande schöne reguläre Viel- ecke und zwar zum größten Teile pentagonale, während man da- zwischen in kleiner Anzahl deutlich hexagonale antrifft. Die hexa- gonale Beschaffenheit ist namentlich da gut an meinem Exemplar zu erkennen, wo die Polypen vollständig sich in die Kelche zurück- gezogen haben, nämlich an der Grenze zwischen Stiel und der großen Oberfläche, d. h. also, da der Stiel nur noch ausgestorbene Kalkmassen aufweist, am Rande der lebenden Masse überhaupt. Nach der Gattungsdiagnose müssen wir die pentagonale Form als die primäre Anordnung der Kelche bezeichnen; man könnte ja die hexagonale als zufällige Verzerrung ansehen; jene so regelmäßigen Hexaeder aber können schlecht so gedeutet werden. Ich glaube in diesem Falle annehmen zu können, daß eine möglichst große Aus- nützung der Oberfläche beabsichtigt ist, da man so oft im Tier- der Weichteile der Madreporarier. 259 reiche, wo eine günstige Oberflächenvergrößerung erzielt werden soll, die Form des Hexaeders in Anwendung gebracht findet. Die lebende Masse der Kolonie erstreckt sich noch an den Seitenwänden entlang ungefähr 3 cm bis zu den Stellen, an welchen der erwähnte Stiel seinen Anfang nimmt. Der flüchtige Beschauer eines solchen Korallenstockes würde wahrscheinlich in den ein- zelnen Individuen, die sich aus der Oberfläche erheben, lang aus- gedehnte, sich tief bis in das Innere erstreckende Tiere vermuten. Machen wir jedoch einen Längsschnitt durch solch eine Kolonie, so ergibt sich folgendes Bild: Die lebende Masse ist im Verhältnis zu dem Umfange der großen Kolonie nur äußerst gering; sie bildet eine richtige Kruste oder Rinde, die jedoch nicht in gleichmäßiger Dicke über die im Laufe des Wachstums ausgeschiedenen Kalk- massen hinwegzieht, sondern auf dem Durchschnitte eine sichel- förmige Gestalt annimmt, indem sie an ihrer breitesten Stelle, die dem Gipfel der Kolonie entspricht, ungefähr 12—13 mm hoch ist und nach den Seiten zu allmählich an Ausdehnung einbüßt. Dieses Schmälerwerden des Überzuges der lebenden Masse geschieht nicht so sehr auf Kosten der Polypen selbst als der unterhalb der Po- lypen gut entwickelten Schicht der Ernährungskanäle, welche sich zwischen den zu einem Kalkgerüst vereinigten zahllosen Bälkchen verzweigen. Die Grenzen zwischen den verschiedenen Zonen, in welche die ganze Kolonie in ihrem Aufbau zerfällt, können auf dem Durch- schnitte durch den Korallenstock mit bloßem Auge sehr deutlich unterschieden werden infolge der verschiedenen Färbungen, welche jedem der auseinander zu haltenden Abschnitte zukommen. Darnach haben wir zu oberst die durch eine schöne grüne Farbe ausgezeichnete Schicht der eigentlichen Polypen; dieselben haben fast an allen Punkten der Kolonie eine gleiche Länge von 4mm. Von ihnen ziemlich stark abgegrenzt als eine hellgrüne bis gelblich gefärbte Zone stoßen wir auf die bereits erwähnte Masse der Ernährungskanäle, welche an verschiedenen Stellen eine verschiedene Dicke aufweist, wodurch auch der sichelförmige Bogen der lebenden Kolonie auf dem Durchnitte markiert ist; die Dicke der Schicht der Kanäle be- trägt in der Gegend des Gipfels des Stockes !/; cm und verflacht sich allmählich mehr und mehr zu einem schmalen Streifen nach den Rändern der Kolonie hin. Endlich von dieser Schicht nach der Tiefe zu, den ganzen übrigen Umfang der Kolonie ausmachend, breitet sich das bedeutend entwickelte Lager der mit der Zeit des Wachstums entstandenen abgestorbenen Kalksubstanzen aus, welches sofort mit unbewaffnetem Auge an der im Gegensatze zu den beiden vorherigen Abschnitten fast ein reines Weiß darbietenden Farbe zu erkennen ist. Die Ablagerungen haben die Ursache zur Bildung dessen abgegeben, was wir an der Koralle den Stiel nennen; der Stiel ist also nicht gleich zu Anfang der Entstehung der jungen Kolonie dagewesen, sondern hat sich infolge des Höhenwachstumes und der damit verbundenen steten Ausscheidung von Kalkmengen entwickelt. Yıas 260 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis Anatomie der Weichteile der Kolonie, Die Polypen zeichnen sich trotz des langen Aufenthaltes in der For- malinlösung noch durch eine lebhafte grüne Farbe aus; sie sind in eine ziemlich erhebliche Cönosarkmasse eingebettet, welche sich dann als das Exosark auf die Polypen fortsetzt, die äußereKörperwand derselben bildend; die grüne Färbung des Cönosarks hat mehr einen Stich ins Dunkle. Das Ganze macht so den Eindruck eines Rasens. Die Ver- teilung der einzelnen Polypen gestaltet sich in der Weise, dab sie am dichtesten auf der Höhe der Kolonieoberfläche stehen, so dab auf einen Blick von oben überhaupt das Zwischengewebe des Cöno- sarks nicht wahrznehmen ist; je mehr man die Fläche nach außen hin verfolgt, um so größer werden die Abstände zwischen den Po- lypen untereinander, um dann schließlich an der Peripherie der Kolonie die größten Lücken zwischen sich zu fassen; zu bemerken ist noch, daß die Polypen, welche die äußeren Teile der Kolonie- fläche einnehmen, etwas kleiner im Bau erscheinen als die dichter stehenden in der Mitte. Die Polypen besitzen eine regelmäßig cylindrische Gestalt. Unter der Lupe betrachtet, sieht man in der Richtung der Längsachse auf der Leibeswand der Polypen 24 parallele Rinnen entlang ziehen; es sind dies die Furchen, welche im Innern des Körpers den Ansatz- punkten der 24 Mesenterien entsprechen. In Verbindung mit der Körperwand steht die Mundscheibe; dieselbe überdeckt den Polypen nicht als eine gleichmäßig ebene Platte, sondern es erhebt sich von ihrem Zentrum eine kleine Erhöhung, welche man durch die Lupe deutlich wahrnehmen kann, und die am besten mit dem Namen eines Hypostoms zu bezeichnen ist. Es handelt sich um häufiger beobachtete Bildungen, wie sie z. B. auch Fowler (9) bei der Spezies Seriatopora subulata beobachtet hat. Auf dem Hypostom liegt die schlitzförmige Mundöffnung, die in das nach der Tiefe sich erstreckende Stomodäum führt. Auf der Mundscheibe erheben sich 24 Tentakel in derselben grünen Farbe, wie sie die Polypen selbst besitzen. Da die Tentakel sämtlicher Polypen ausgestülpt sind, was sonst an konservierten Exemplaren eine große Seltenheit ist, wenn nicht gar ausgeschlossen erscheint, so legt diese auffallende Er- scheinung die Vermutung sehr nahe, daß die Tentakel überhaupt nicht einziehbar sind; zu diesem Verhalten, würde auch die starre Beschaffenheit der Tentakel in ihrem Außeren gut passen. Die Tentakel sind nicht solide, sondern erweisen sich als hohle Schläuche; eine Offnung der Schläuche an der Spitze der Tentakel, wie man sie bei den meisten Korallen antrifft, fehlt. Die Vermutung, dab die Tentakel bei unserer Koralle nicht in den Polypenkörper zurück- gezogen werden können, gewinnt vor allem durch ihr Verhalten an stark kontrahierten Polypen an Wahrscheinlichkeit. Die Tentakel sind in solchen Fällen niemals irgendwie eingestülpt, sondern werden in ausgestrecktem Zustande mit der Mundscheibe beim Zusammen- der Weichteile der Madreporarier. 2361 ziehen der Polypen in die Tiefe gezogen; man sieht dann gewöhn- lich nur die Spitzen der Tentakel an der Oberfläche hervorragen. Ahnliche Verhältnisse finden wir z.B. bei Moseley (25) angeführt, und zwar schreibt er über Leptopenus discus „the tentacles are pro- bably absolutely non-retractile.“ Was die Gestalt der einzelnen Tentakel anbetriftt, so stellen sie rundliche kegelartige Gebilde dar, die mit einer breiteren Basis von der Mundscheibe entspringen und am Ende eine gut abgegrenzte knopfförmige Anschwellung tragen; letztere ist auch leicht an der helleren grünen Farbe zu erkennen. Die Knopfform ist eine häufigere Erscheinung bei den Madreporariern, von Moseley und Fowler oft gefunden worden. Uber dem Knopfe der Tentakel sieht man mit schwacher Vergrößerung bereits noch einen differenzierten Teil. Bei starker Vergrößerung betrachtet, zeigen sie einen das Licht schwach brechenden Saum, der gleich einer Kappe aufsitzt; die Be- deutung dieses Endgebildes werden wir später im histologischen Teile noch näher erfahren. Gehen wir jetzt nochmals auf den Habitus der Tentakel zurück, so finden wir bei einigermaßen genauerem Hinsehen, daß die Ten- takel eines Polypen nicht alle in der Größe übereinstimmen. Die sechs Tentakel der ersten Ordnung stehen den anderen an Länge nach, haben dafür aber einen wesentlich größeren Querdurchmesser; die Tentakel des zweiten Entwicklungskreises, schmäler als die vorigen, zeichnen sich durch ihre besondere Länge aus, und endlich der dritte Cyklus setzt sich aus Tentakeln zusammen, welche an Umfang ungefähr denen der zweiten Ordnung gleichgestellt werden können, an Länge eine Mittelstellung zwischen den beiden anderen Kreisen einnehmen. Im Allgemeinen machen sich die Größenverhältnisse der Ten- takel der Anthozoen in der Weise, wie sie nachfolgendes Schema, dem Werke von Delage u. Herouard entnommen, angibt. Sie schreiben: „Was die Zahl und die Größe der Tentakel anbetrifft, so ist darüber zu bemerken, daß die erstere um so weniger feststeht und die letztere um so unbeständiger ist, je größer die Zahl der Cyklen überhaupt ist. Gewöhnlich sind die Tentakel, welche immer höheren Kreisen angehören, kürzer als die der vorhergehenden Ordnung. Die Größenverhältnisse in den verschiedenen Tentakel- kreisen gestalten sich jedoch nicht immer in diesem Maßstabe. Fol- gende Einteilung kann man aufstellen, um die verschiedenen Mög- lichkeiten zu zeigen, welche in Bezug auf die Länge der Tentakel bei den Anthozoen vorkommen: 1. Tentakel: isacmiens, sämtlich gleich in der Länge; 2. Tentakel: endacmiens, diejenigen der inneren Cyklen länger; 3. Tentakel: m&sacmiens, die mittleren Cyklen länger, 4. Tentakel: &sacmiens, die der äußeren Cyklen länger.“ Wenden wir diese Aufzeichnung auf Rhodaraea an, so müssen wir diese Species in die Gruppe einreihen, in welcher man die unter No. 3 bezeichneten Tentakel antrifft. 262 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis Betreffs der Anordnung der Tentakel soll erst das normale Ver- halten kurz angegeben werden, da ich noch auf eine Abweichung an meiner Koralle zu sprechen kommen werde. Das Wachstum der Tentakel steht in innigem Zusammenhange mit dem der Polypen- körper; so kommt eine Entwicklung in verschiedenen Kreisen zu- stande. Der erste Entwicklungscyklus ist in unmittelbarer Nähe um die Mundöffnung immer in der Zahl von sechs aufgestellt. Die Ten- takel des zweiten Cyklus, welche die Zwischenräume zwischen den sechs Tentakeln der zweiten Ordnung ausfüllen, stehen in einigem Abstande nach dem Rande der Mundscheibe zu, so einen größeren Kreis bildend. Der dritte Entwicklungskreis, in meinem Falle zu- gleich der letzte, besteht aus 12 Tentakeln, da er nach dem Prinzip des zweiten Cyklus wiederum die Zwischenräume der vorhergehenden Tentakel einnimmt; dieser Kreis befindet sich am weitesten nach außen in nächster Umgebung des Randes der Mundscheibe Die Tentakel bilden im Vergleiche zum inneren Bau die Ausstülpungen ebenso vieler Binnen- und Zwischenfächer; oder vom Skelett aus- gegangen würde über jedem Septum ein Tentakel stehen. Soweit über die Aufstellung im Typus. Abweichungen sind öfter beob- achtet worden. Studer (30) führt in seiner Arbeit „Beitrag zur Fauna der Steinkorallen von Singapore“ folgendes an. Es handelt sich dort um den Charakter der Anordnung der Tentakel bei der Unterordnug der Fungiacea; Dana stellte sie zuerst als eigene Gruppe auf, unter anderen Merkmalen die meist zerstreut stehenden Tentakel er- wähnend; Studer findet, daß wenigstens für Fungia dies nicht be- stätigt werden kann, da die Tentakel in deutlichen Kreisen geordnet auf der Mundscheibe ständen, und sagt dann weiter: „Die neuen Tentakel entstehen nach Bildung eines Septalcyklus regelmäßig auf der neu gebildeten Kammer; teilt sich die Kammer wieder durch Bildung eines neuen Septums, so rückt das Septum soweit vor, dab es noch unter die Basis des Tentakels kommt und dieser dann auf dem nächst-jüngeren Septum reitet.“ Moseley ferner beschreibt einen Fall von ungewöhnlicher Tentakelstellung in dem Werke „On the deep-sea corals.“ Der in Frage kommende Befund ist bei Stephanophyllia formosissima ge- macht worden. Die Anordnung ist folgendermaßen: Es können Tentakel von fünf verschiedenen Ordnungen unterschieden werden, welche symmetrisch in gleichmäßigen Zwischenräumen vom Zentrum der Mundscheibe aus aufgestellt sind. Dem Mund am nächsten, ungefähr im zweiten Drittel der Strecke von dem Zentrum der Mundscheibe bis zum Rande der Koralle hin, ist ein Kreis von sechs Tentakeln über den primären Septen gelegen. Auf diese sechs Tentakel erster Ordnung folgt eine Zone von gleichfalls sechs Ten- takeln, welche die vorhergehenden etwas an Größe übertreffen und von ihnen in kleinerer Entfernung näher dem Rande der Koralle zu aufgestellt sind; diese Tentakel sind in der Achse der Septen zweiter Ordnung gelegen, Nach diesem zweiten Tentakelkreise kommt einer der Weichteile der Madreporarier. 263 aus zwölf kleinen Tentakeln bestehend; diese aber stehen nicht, wie es in normaler Weise zu erwarten wäre, über den Septen dritter Ordnung, sondern befinden sich in naher Umgebung der Tentakel zweiter Ordnung, immer je einer zu beiden Seiten derselben, aller- dings wiederum um eine kleinere Strecke dem Rande der Mund- scheibe näher gerückt. Außerdem sind zwischen jedem Septum erster und zweiter Ordnung noch drei Tentakel verteilt, welche zugleich an Umfang die kleinsten sind. Im Ganzen zählt Moseley bei jener Koralle sechzig Tentakel; daß die Tentakel der verschiedenen Zonen sich durch verschiedene Färbung auszeichnen, entbehrt für uns der Bedeutung. Ähnliche Merkmale wie die geschilderten hat Moseley auch bei dem Tiefsee-Genus der Actinien Corallöimorphus gefunden; ausführlich darüber ist in Delage u. Herouard geschrieben. Wahrscheinlich würde man außer den hier angeführten Fällen noch manche andere Abweichungen vom eigentlichen Typus bei näherer Untersuchung dieses Punktes wahrnehmen. Überhaupt können die meisten Einzelheiten im Bau der Weichteile aus dem Grunde noch nicht genügend gewürdigt werden, weil man in Ermangelung einer ausreichenden Kenntnis bei den Madreporariern zumeist darauf angewiesen ist, von der Morphologie der Skeletteile erst in sekun- därer Linie auf die Verteilung der weichen Gewebe Schlüsse zu ziehen; der richtige Weg hingegen, sich ein maßgebendes Bild vom Aufbau der Koralle zu geben, liegt entgegengesetzt, da ja gerade die Kalkmassen von den primären Weichteilen erst sekundär aus- geschieden werden. Auch betreffs der Anordnung der Tentakel sind obige Worte von gewisser Wichtigkeit, da man bei solcher Berücksichtigung eine bessere Parallele zwischen Tentakeln und innerem Bau der Polypen ziehen kann. Bei Rhodaraca stellt sich die Anordnung der Tentakel folgender- maßen dar. Der erste Cyclus der gesamten 24 Tentakel besteht wie gewöhnlich bei den Anthozoen aus sechs Tentakeln in einiger Entfernung um die Mundscheibe herum. Auf diesen Kreis folgt unmittelbar am Rande der Mundscheibe eine Zone, die aus den übrigen 18 Tentakeln zweiter und dritter Ordnung zusammengesetzt ist; wenigstens bei den meisten Polypen habe ich es so gesehen; bei einigen kann allerdings noch ein Unterschied wahrgenommen werden, da die sechs Tentakel zweiter Ordnung etwas vor den anderen zwölf nach dem Zentrum der Mundplatte zu aufgestellt sind. Im Verhältnis zu dem inneren Aufbau des Korallenkörpers haben sämtliche Tentakel jedoch das Gemeinsame, daß nur die sechs primären Tentakel sowie diejenigen sechs zweiter Ordnung sich als Ausstülpungen der Radialkammern erweisen; die zwölf Tentakel der dritten Ordnung jedoch sind derartig aufgestellt, daß je zwei von ihnen dicht zu jeder Seite der Achse zu stehen kommen, welche man sich durch die Mundöffnung und die ältesten Tentakel gezogen denkt; (Taf. Fig. 1.) darnach bilden sie keine Fortsetzungen der Kammern, sondern entsprechen vielmehr den Scheidewänden der 264 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis ersten Ordnung, auf welchen sie gewissermaßen reiten. Eine größere Ahnlichkeit weist diese Art der Aufstellung mit der von Moseley bei Stephanophyllia formosissima beobachteten auf, wenn man bei ihr ebenfalls das Verhältnis der Tentakel zu den Mesenterien be- rücksichtigen wollte, nur mit dem Unterschiede, daß dort die Ten- takel der dritten Ordnung ungefähr über den Mesenterien des zweiten Entwickelungscyklus’ stehen. Zur Erklärung der besonderen Lage der zwölf Tentakel der dritten Ordnung bei unserer Species muß man zu der Annahme kommen, daß es sich um ein Wegrücken der Tentakel handelt; die Ursache kann vielleicht in dem Raum- mangel gesucht werden, den die letzten Tentakel bei ihrer Ent- wicklung vorfinden und welcher sie zwingt, sich zwischen die sechs Tentakel vorhergehender Ordnung einzupressen, da die letzteren be- reits dicht am Rande der Mundscheibe stehen. Beim Kapitel über die Tentakel komme ich nun zu einem andern erwähnenswerten Punkte, welchen ich in der Literatur nicht angeführt gefunden habe. An einzelnen Tentakeln von Polypen, in der gesamten Kolonie waren es drei solcher Tentakel, beobachtete ich kleine knollenartige Auswüchse, ziemlich nahe an dem Ende der Tentakel. Die Gebilde zeigten dieselben knopfartigen Aufsätze, wie ich sie bei der Be- schreibung der Gestalt der Tentakel geschildert habe; auch besaßen sie dieselbe hellgrüne Färbung, welche allen andern Tentakelenden zukommt. (Fig. 2.) Als ich nun nach mehreren solcher ungewöhn- lichen Erscheinungen an den Tentakeln suchen wollte, stieß ich auf zwei Polypen, deren Mundscheiben anstatt der üblichen 24 Tentakel noch einen überzähligen trugen. Infolge dieses Zufalles war ich leicht imstande, die Bedeutung der Auswüchse festzustellen; ein innerer Zusammenhang mit dem überzähligen 25. Tentakel war sicher. Einschalten möchte ich hier noch, daß die Tentakelauswüchse nur an den die Peripherie der Mundscheibe einnehmenden Tentakeln vor- kamen, und daß die überzähligen Tentakel ebenfalls dem äußersten Cyelus angehörten. Meine Vermutung, daß es sich bei diesen Erscheinungen um sehr vereinzelte Vermehrung der Tentakel durch laterale Knospung handelt, wurde durch die mikroskopische Untersuchung der be- treffenden Polypen bestätigt. Die angefertigten Längsschnitte der in Frage kommenden Tentakel ergaben das typische Bild, wie man es von der Knospung irgend eines niederen Lebewesens hinreichend kennt. (Fig. 3.) Wir haben den Übergang der drei Gewebsschichten und des Tentakellumens auf das Neugebilde, und die Knospe nimmt allmählich die Form des ausgewachsenen Tentakels an. Daß wir es nicht mit der Erscheinung von Nebententakeln zu tun haben, wie sie bei dem Beginn eines neuen Wachstumstadiums der Polypen aufzutreten pflegen, geht zur Genüge aus der Tatsache hervor, daß die von mir untersuchte Species überhaupt nicht über das Stadium von 24 Tentakeln und 24 Scheidewänden hinauswächst. Eine vollkommen für sich isolierte Vermehrung stellt der Vorgang der Weichteile der Madreporarier. 265 auch insofern dar, als der innere Aufbau der Polypen, an welchen jene Knospen oder 25 Tentakel festgestellt wurden, in keiner Weise in Bezug auf die Anzahl der Mesenterien oder Kammern beeinflußt worden ist. Gehen wir nun auf den Bau der Tentakel in histologischer Beziehung ein. Es sind vor allem die drei Gewebsschichten als Ektoderm, Mesoderm und Entoderm von einander zu trennen. Das aus ceylindrischen Zellen bestehende Epithel der Oberfläche der Ten- takel überkleidet dieselben nicht in gleichmäßiger Ausdehnung von der Spitze bis zur Basis, sondern hat seine geringste Aus- dehnung im oberen Teile des Tentakels, während es nach der Basis zu allmählich an Dicke zunimmt. Auf den besondern Charakter des Ectoderms werde ich unten eingehender zurückzukommen haben. Das Mesoderm durchzieht den Tentakel als ein gleichmäßig breites Band, das an keinem Punkte irgend welche Struktur er- kennen läßt und einer einfachen Stützlamelle gleichzustellen ist. Was endlich die innerste Zellenschicht des Entoderms anbelangt, so habe ich eine typische Epithellage, wie sie dieser Schicht eigent- lich eigen ist, nicht gesehen. Es waren hier überall dichte Lagen von zahlreichen mehr rundlichen Zellen eingebettet, mit deutlich wahrnehmbaren Kernen in ihrem Innern, so daß oft genug die Tentakellumina von derartigen Zellen erfüllt waren. Auf das äußere Epithel der Tentakel folgt eine Schicht von Längsmuskelfasern, die auf dem Rande der bindegewebigen Stütz- substanz aufliegen und nur aus einer einfachen Lage bestehen. Die schwache Ausbildung der Längsmuskulatur ist auf die Eigentüm- lichkeit der Tentakel zurückzuführen, daß sie nicht einziehbare Gebilde sind. Eine zweite zirculäre Muskelfaserschicht, wie sie in den meisten Fällen zwischen der Stützlamelle und den Entoderm- zellen ausgebildet ist, habe ich nicht auffinden können; auch dieser gänzliche Mangel von innerer Muskulatur ist ohne Zweifel mit der Nicht-Einziehbarkeit der Tentakel in Zusammenhang zu bringen. Bevor ich die Beschaffenheit des Eetoderms näher ins Auge fasse, will ich noch bemerken, daß ich, da die untersuchten Korallen in Bezug auf die histologische Zusammensetzung der Gewebe zum größten Teile mit dem Aufbau der Actinien übereinstimmen, darauf verzichten kann, alle bekannten Einzelheiten anzugeben; ich ver- weise daher vor allem auf Hertwig’s „Actinien“ der Challenger- expedition (16), auf Gebrüder Hertwig’s umfangreiche Unter- suchungen der Actinien (17), auf die fünf Abhandlungen von Fowler „on the anatomy of the Madreporaria* (7”—11); andere Arbeiten sind am Schlusse dieser Schrift aufgezählt. Die Nematoblasten zwischen den Ectodermzellen sind mehr oder weniger spindelförmig; der Nesselfaden im Innern ist kaum zu er- kennen. Konzentriert haben sich die Nematoblasten in größerem Maße an der Spitze der Tentakel und zwar als jene kuppelförmigen Aufsätze, von denen ich bei der makroskopischen Beschreibung der Tentakel bereits gesprochen habe. Zwischen den sehr langen Cylinder- 266 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis zellen der Tentakelspitze liegen die dunkel gefärbten Nesselzellen eingebettet. Man trifft solche mit Nesselzellen gespickten Stellen an den Spitzen der Tentakel ab und zu an. Öfter beobachtet sind dieselben von Fowler; z. B. bei Seriatopora (9) beschreibt Fowler, daß die Tentakel an ihrem Ende mit einer von der übrigen Partie des Tentakels stark abgegrenzten Anschwellung versehen seien, in denen eine ganz bedeutende Menge von Nematocysten angehäuft sei; er bezeichnet diesen differenzierten Abschnitt als eine einzelne Batterie von Nematocysten; in ähnlicher Weise ist dies ferner der Fall bei Poeillopora brevicornis, Cladocora und noch einigen anderen Korallen. Eine ziemlich auffallende Erscheinung an dem Ectoderm_ ist der große Reichtum an Kernen und zwar an der Spitze der Ten- takel, wo die zahlreichen Nesselkapseln vorhanden sind. Eine Er- wähnung dieses Vorkommnisses findet sich bei von Heider (14). Er gibt zu, daß diese Anhäufung von Kernen zum Teil auf Kontraktion der Gewebe zurückzuführen sei, andererseits neigt er zur Annahme, daß diese als selbstständige Kerne aufzufassen seien, welche die Grundlage für Zellen zum Ersatze verloren gegangener Ectoderm- elemente abgäben. Zum Schlusse dieses Kapitels über die Beschreibung der Ten- takel komme ich nun zu der wichtigsten und interessantesten Eigentümlichkeit, durch welche die histologische Zusammensetzung zu einer von allen anderen Korallen stark abweichenden gestempelt wird und welche geeignet ist, ein specifisches Charakteristikum für die von mir untersuchte Rhodaraea abzugeben. Beim ersten Blick auf einen Querschnitt eines Tentakels durch das Mikroskop bei schwacher Vergrößerung fallen uns sogleich 5--8 ziemlich gleichmäßige Anschwellungen auf (Fig. 4); sie be- ginnen ungefähr im ersten Drittel des Tentakels von oben gerechnet; die Rekonstruktion an der Hand der Serienschnitte läßt erkennen, daß die genannten Anschwellungen rasch an Dicke zunehmen und dann in etwas seichterem Bogen nach abwärts verlaufend bald in das Niveau des gewöhnlichen Epithels der Tentakel wieder über- gehen. Ist also solchergestalt an jeder Anschwellung ein kurzer Schenkel nach dem Ende der Tentakel zu von einem etwas längeren nach der Basis ziehenden zu unterscheiden, so ist es dennoch be- rechtigt, die Gebilde als knopfförmige zu bezeichnen; ich hebe diesen Umstand aus dem Grunde mit Absicht hervor, weil Fowler in seinen Studien bei einigen Madreporariern wie Flabellum, Stephano- trochus und Lophohelia, Erscheinungen an den Tentakeln beschreibt, welche in ihrer äußeren Gestalt mit den von mir geschilderten eine so unverkennbare Ähnlichkeit aufweisen, daß man beide zweifellos identifizieren würde, wenn nicht der histologische Bau den völlig anderen Charakter der Anschwellungen bei Rhodaraea ergeben würde. Fowler spricht bei der Beschreibung jener knopfförmigen Differenzierungen des Ectoderms von Bildungen, die vollständig übereinstimmen mit den Batterieen von Nematocysten. der Weichteile der Madreporarier. 267 Als ich zum ersten Male die bewußten Auschwellungen auf dem Querschnitte beobachtete, war ich denn auch der Meinung, dab sie mit den bekannten von Fowler gesehenen gleichzustellen wären; bei näherer Betrachtung aber und einer Vergleichung mit den Batterieen fiel doch deutlich auf, daß bei aller Übereinstimmung in der Form die charakteristischen Nesselzellen vollkommen fehlten. Vielmehr entdeckte ich die interessante Tatsache, daß es sich bei diesen Gebilden um Anhäufungen von Sinneszellen handelte, indem ich an verschiedenen Epithelzellen kleine verhältnismäßig dicke Fortsätze wahrnehmen konnte, welche frei in das äußere Medium hineinragten; die letzteren waren schwer zu erkennen, weil das Licht von ihnen nur wenig gebrochen wurde, dann aber waren sie in den meisten Fällen garnicht mehr erhalten, denn die ursprüngliche Konservierung des Materiales war nicht für so feine histologische Untersuchungen bestimmt. Was ich an den mit Hämalaun und Eosin behandelten Prä- paraten herausfinden konnte, war außer diesen Zellfortsätzen nur noch, daß die Sinneszellen durch ihre besondere Länge ohne große Schwierigkeit unterschieden werden konnten. Eine weitere Be- schaffenheit in der Anordnung dieser Sinneskörper war die, daß sie wie bei vielen höheren Tieren schalenförmig nach Art einer Zwiebel zusammengestellt waren. Es war mir klar, daß diese Gebilde speziell für die Aufnahme von Sinneseindrücken, die von der äußeren Umgebung auf die Polypen einwirkten, bestimmt waren; also mußte unbedingt ein Zusammen- hang der Sinneszellen mit Nervenfasern resp. Nervenzellen bestehen; diese an den Schnitten zu erkennen, war die Hämalaun-Eosinfärbung nicht die geeignete. Bevor ich jedoch in der weiteren Besprechung dieser merk- würdigen Bildungen fortschreite, ist es vielleicht nicht unangebracht, in Kürze das Wichtigste anzuführen, was bisher aus den Forschungen über die Punkte bekannt ist, bei denen die Aufnahme der Sinnes- eindrücke in Frage kommen, soweit sie bei meinen Untersuchungen von Nutzen sein können. Uber die Madreporarier läßt uns die Literatur derartig in Bezug auf dieses Gebiet im Stiche, daß wir auf die Angaben, welche sich auf die Anthozoen ohne zusammen- hängendes Skelett erstrecken, angewiesen sind, obwohl auch hier nicht in dem wünschenswerten Umfange gearbeitet worden ist, wie es von Rechtswegen auf diesem so interessanten Gebiete hätte ge- schehen sollen. Ich kann mich daher in dieser Sache nur auf die Auslassungen von Delage u. Hörouard und vor allem auf die gründlichen, äußerst wertvollen Untersuchungen der Gebrüder Hertwig in ihrem Werke über „die Actinien mit besonderer Be- rücksichtigung des Nervensystems“ stützen. Außerdem kann auch die Abhandlung von Krukenberg über „die nervösen Leitungs- bahnen in den Polypen der Alcyoniden“ (23) bei der Betrachtung des Nervensystems in Anspruch genommen werden. 268 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis Bei Delage u. Hörouard finden wir in dem Kapitel, welches über die Struktur der Octanthiden handelt, hervorgehoben, daß die stärkste Ausbildung des ectodermalen Nervenlagers an den Tentakeln und der Mundscheibe anzutreffen ist; die Beschaffenheit des Nerven- lagers ist die gewöhnliche, indem wir Nervenfasern als Ver- längerungen von spezifischen Sinneszellen und die zwischen den Fasern eingeschalteten Ganglienzellen zu unterscheiden haben, welche ihrerseits wiederum Ausläufer zu den Muskelfasern hinsenden. Ahnlich heißt es in der Beschreibung der nervösen Elemente bei den Hexactiniden; das Ectoderm ist besonders ausgezeichnet durch die Anwesenheit von Sinneszellen, die zwischen den gewöhnlichen Wimperzellen zerstreut liegen, mit dieser in ihrer Gestalt eine große Ahnlichkeit zeigen, aber an Stelle der Cilien je eine stärkere Sinnes- borste tragen. Die Sinneszellen haben eine oder mehrere sehr deutlich ausgeprägte Verlängerungen. Unterhalb der Sinneszellen kommt ein Nervenlager, welches in den meisten Fällen von bi-, tri- und multipolaren Ganglienzellen gebildet wird; eingelagert sind diese Ganglienzellen in ein reiches Netzwerk sehr feiner Fibrillen, welche sich mit den nervösen Verlängerungen der erwähnten Ganglien- zellen in Verbindung setzen. Bemerkenswert ist auch in dieser umfangreichen Gruppe der Korallen die Fülle der Sinneszellen und Nervenzellen in der Mundscheibe, ferner der große Reichtum der nervösen Elemente in den Tentakeln, besonders gegen das Ende derselben, welches von allen Körperregionen des Polypen im aus- gedehntesten Maßstabe mit den Nervenelementen besetzt ist. An keiner Stelle bei Delage u. H&rouard jedoch finden wir die Erwähnung irgend welcher eine bestimmte Gestalt besitzender Differenzierungen von Sinneszellen, wie ich sie bei meiner Species beobachtet habe, Krukenberg ist auf Grund seiner eingehenden physiologischen Experimente, die er besonders an verschiedenen Species von Xenia ausgeführt hat, zu sicheren Resultaten in Bezug auf die Verteilung der Nervenbahnen in dem Polypen dieser Korallen gekommen. Es ist festgestellt worden, daß durch sämtliche Teile des Polypen- körpers leitende Nervenfaserstränge ziehen; bei den Versuchen zeigt sich, daß das Gebiet der Tentakel besondere gangliöse Apparate aufweisen müsse, da bei Einwirkung von äußeren Reizen eine starke Reaktion an den Tentakeln sich bemerkbar macht. So ergab sich denn die Tatsache, daß allerdings in den Tentakeln eine besonders starke Anhäufung von Sinneszellen zwischen dem gewöhnlichen Epithel vorhanden ist, ohne daß jedoch bestimmte Gebilde, denen die Funktion der Aufnahme äußerer Reize zukäme, gefunden werden konnten. Ziehen wir schließlich die Resultate zusammen, die sich aus den exakten histologischen Studien der Gebrüder Hertwig ergeben, so müssen wir folgende Hauptsätze im wesentlichen hervorheben: „Die Sinneszellen finden sich im Ektoderm der Mundscheibe und der Tentakel überall ziemlich gleichmäßig vor; nur an der Spitze der Weichteile der Madreporarier. 269 der Tentakel mögen sie vielleicht in größerer Anzahl vorhanden sein. Einen vollständigen Einblick in ihre Verteilung zu gewinnen, war nicht möglich, da man bei Durchmusterung des Ektoderms von der Fläche seine einzelnen Elemente nicht von einander zu unter- scheiden vermochte“. Die Form der Sinneszellen wird als äußerst fein und fadenförmig bezeichnet. Eine erhebliche Verschiedenheit ist zwischen den Stützzellen und Sinneszellen vorhanden, indem letztere anstatt der zahlreichen Flimmern nur ein einziges Haar be- sitzen, „hier und da wurden auch deren zwei beobachtet“. Über die feinen detaillierteren Beschaffenheiten der Sinneszellen, die an dieser Stelle weniger in Frage kommen, kann ich auf die dies- bezüglichen Untersuchungen der Gebrüder Hertwig (17) hinweisen, denen es gelungen ist, durch ausgezeichnete Ausführung von Isolationsmethoden den ganz genauen Aufbau solcher Sinneszellen zu studieren. Was die Art und Weise der Verteilung und Gestalt der Ganglienzellen anbetrifft, so soll kurz aus den Ergebnissen der ge- nannten Forscher angeführt werden, daß es sich um ziemlich an- sehnliche, entweder halbkuglige oder mehr spindelförmige Proto- plasmakörper mit einem rundlichen Kern versehen handelt; sie liegen mehr in der Tiefe des Ektoderms und stehen vermittels Aus- läufer mit einem Lager von Nervenfasern in Verbindung. Wir haben bipolare Ganglienzellen, die aber im Allgemeinen seltener beobachtet werden, ferner tripolare Ganglienzellen, welche sich häufiger in allen verschiedenen Größen finden, und endlich multipolare Ganglienzellen, die nach Gebrüder Hertwig im Durch- schnitt an Zahl zu überwiegen scheinen. Es ist mit ziemlicher Sicherheit festgestellt worden, daß diese Ganglienzellen ursprünglich weit höher im Epithel gelegen haben, wo sie als Sinneszellen funktionierten; erst nachträglich wurden sie mit der anderen Funktion betraut, nachdem sie mit Veränderung ihrer Form in die Tiefe ge- rückt sind, wie ein gleicher Vorgang sich an den Epithelmuskel- zellen vollzogen hat. Sehen wir schließlich noch, welche Resultate in der Arbeit über die Actinien in Bezug auf die Anwesenheit von Sinnesorganen erzielt wurden, so heißt es dort: „Überall im Actinienkörper stimmen die Sinneszellen in ihren äußeren Merkmalen überein, nirgends haben sie sich, wie es bei den Medusen allgemein der Fall ist, zu specifischen Sinnesorganen, sei es zu Hörorganen oder zu primi- tiven Augen oder zu besonderen Tastapparaten weiter entwickelt“. Infolge des zu Tage tretenden geringen Differenzierungsgrades, heißt es dann, haben die Sinneszellen fast überall eine gleichmäßige Verbreitung. Wenn ich nun nach dem Gesagten über die wichtigsten Tat- sachen bezüglich der Anwesenheit des Nervensystems in Verbindung mit den Sinneszellen mit der Beschreibsng der von mir beobachteten Sinnesgebilde fortfahre, so habe ich gleich zu bemerken, daß ich für eine bessere Erkennung der histologischen Struktur einige 270 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis Schnitte von 0,005 mm Dicke in heißer Lösung von !/,%/, Methylen- blau eine Minute lang färbte. Die so erhaltenen Präparate ergaben ein recht klares Bild. Deutlich zu verfolgen waren in mehreren Schnitten feinere Ausläufer der länglichen, etwas gekrümmten Sinneszellen; die Ausläufer standen mit zahlreicheren, in der Tiefe des Ektoderms liegenden Zellen in Verbindung, welche sich durch ihre charakteristische Gestalt mit Sicherheit als Ganglienzellen er- wiesen (Fig.5). Auch der körnige Inhalt, der in den Ganglien- zellen gewöhnlich beobachtet wird, konnte bei einigen der Zellen festgestellt werden. Das Hauptmerkmal, das vor allem den Charakter der Ganglienzellen ausmacht, sind feine Fortsätze, die von den Zellen ausgingen und bis in die Tiefe des Ektoderms hinein sich erstreckten; eine klare Verfolgung dieser Fasern auf weite Strecken war mir allerdings nicht möglich, jedoch kann mit aller Bestimmtheit angenommen werden, daß sie zu den an der Basis des Ektoderms auf der mesodermalen Stützlamelle liegenden Muskelfasern gehen, von denen bereits zu Anfang dieses Kapitels die Rede war. Die Anforderungen, welche wir bei Sinnesapparaten der niederen Tiere an den Zusammenhang zwischen Sinneszelle, Nervenzelle und Nervenfaser und Muskel stellen, sind in dem beschriebenen Falle also in amsreichendstem Maße vorhanden, und es kann kein Zweifel mehr darüber bestehen, daß wir in den in Frage kommenden Differenzierungen der Sinneszellen an den Tentakeln primitive Sinnesorgane zu erblicken haben. Ihre Funktion würde einfach darin bestehen, das Individuum über seine Umgebung in dem dichten Medium zu orientieren, damit es bei evtl. Gefahr sich mög- lichst schnell durch Zurückziehen in die Kelche in Sicherheit bringen kann; die Sinnesorgane sind in die Gruppe der Tast- apparate einzureihen. Auf eine eingehende Besprechung der übrigen Körperteile der Koralle einzugehen, würde zu sehr ermüden, da hier kaum etwas Abweichendes vom allgemein Bekannten vorhanden ist. Zur Orien- tierung diene Folgendes: Das Mesoderm innerhalb der Leibeswand der Polypen hat den Tentakeln gegenüber an Dicke zugenommen, ist jedoch trotzdem über den Wert einer einfachen Stützlamelle nicht hinausgekommen, da keinerlei Struktur wahrzunehmen ist. Der innere Circulärmuskel, welcher, wie wir gesehen haben, den Tentakeln vollständig fehlt, ist in der Leibeswand zur Entwickelung gelangt. Dem Ektoderm der Leibeswand kommt die bei allen Actinanthiden beobachtete wesentliche Anhäufung von Drüsenelementen zu. Die Drüsenzellen erscheinen mehr oder weniger homogen, besitzen eine ziemliche Länge im Verhältnis zu den übrigen Zellen des Ektoderms und nehmen an Breite nach der Peripherie zu; diese Zellen unterschieden sich wesentlich von anderen Drüsenzellen mit körnigem Inhalte; letztere Art der Drüsenzellen findet sich besonders im Entoderm und ferner in größerer Menge in den Drüsennesselzellenstreifen der der Weichteile der Madreporarier. 971 Mesenterien. Beide Formen von Drüsenelementen sind genau von Gebrüder Hertwig in der Actinienarbeit beschrieben worden. Das Stomodäum zieht sich, wie ich an der Hand der Serien- schnitte feststellen konnte, nur eine kurze Strecke in das Innere des Magenraumes hinein. Am dorsalen und ventralen Rande des Stomodäums sind Siphonoglyphen vorhanden; im typischen Bau bei den Actinanthiden erkennen wis sie als zwei stark ausgeprägte, beständig geöffnete Furchen, welche bis zum unteren Ende des Stomodäums reichen. In histologischer Beziehung sind die sehr entwickelten Cilien der Ektodermzellen besonders bemerkenswert, welche beim lebenden Individuum in lebhafter Bewegung sich be- finden; ferner ist das Fehlen von muskulösen Elementen hervor- zuheben. Die Siphonoglyphen bei Rhodaraea waren nur wenig vom übrigen Teile des Stomodäums abgegrenzt; teilweise muß die flache Gestalt der Siphonoglyphen auch auf die Kontraktion der Individuen bei der Abtötung mit Formol zurückgeführt werden. Daß eine schwache Ausbilduug der Siphonoglyphen auch auf die lebende Koralle zutrifft, ist aus dem Umstande zu schließen, daß das Epithel derselben sich fast garnicht von dem des eigentlichen Stomodäums unterscheiden ließ. Die histologische Beschaffenheit des Stomodäums selbst zeigt den normalen Charakter. Die Mesenterien endlich, welche, die paarige Anordnung be- sitzend, den Innenraum in bekannter Weise in Binnenfächer und Zwischenfächer einteilen, kommen bei allen Polypen in der Zahl von 24 vor, entsprechend der der Tentakel (Fig. 4). Betreffs der Verteilung der Mesenterien, von denen zwei Richtungspaare vor- handen sind, ist zu sagen, daß die Binnenfächer den Zwischen- fächern beinahe an Größe gleichkommen. Ferner soll nicht un- erwähnt bleiben, daß auf allen Querschnitten, an denen ich diese Verhältnisse untersuchte, die sechs Paare von Mesenterien erster Ordnung ungefähr doppelt so groß erschienen wie die übrigen sechs Paare; andererseits jedoch geben die Mesenterien zweiter Ordnung an Tiefenausdehnung den Hauptmesenterien nur wenig nach. Die Mesenterialfilamente besitzen auf den Querschnitten eine einfache, mehr oder weniger halbkreisförmige Gestalt, wodurch es schon grob anatomisch nicht sehr wohl möglich ist, die drei Wülste oder Streifen, welche im Typus unterschieden werden, den mittleren Drüsennesselstreifen und zu jeder Seite einen Flimmerstreifen von- einander zu trennen; vielmehr nimmt bei allen 24 Mesenterien der Drüsennesselstreifen den größten Teil des Filamentes ein, während die seitlichen Streifen von geringer Ausdehnung sind. Entsprechend der geringen Entwicklung der Flimmerstreifen hat sich auch der freie Rand der Stützlamelle nur wenig in die gewöhn- lich vorhandene T-Form gespalten; der Rand der Stützlamelle ist zwar vorn verbreitert, schickt aber nur sehr kurze Vorsprünge nach rechts und links in die Flimmerstreifen hinein. Von den Flimmern der seitlichen Streifen war an den konservierten Präparaten nichts 979; Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis mehr zu sehen. Dagegen kann ich die Bestandteile des mittleren Wulstes erstens als ziemlich kurze etwas birnförmige Drüsenzellen beschreiben, deren körniger Inhalt dunkel gefärbt erschien, zweitens als ebenso kurze spindelförmige Nesselzellen, die das Licht nur wenig brachen und im Innern eine Andeutung des Nesselfadens erkennen ließen. Während dieTransversalmuskeln der Mesenterien äußerst schwach entwickelt waren, so daß sie an vielen Schnitten fast ganz ge- schwunden zu sein schienen, hatten die Longitudinalmuskeln eine relativ gute Ausbildung erlangt. Da das Mesoderm, welches in der ganzen Länge dieser Muskeln zur bekannten Fahne sich umgestaltet hat, in sehr feine vielfach verästelte Ausläufer zerklüftet war, so bekamen die Längsmuskeln infolge der ausgedehnten Oberflächen- vergrößerung Gelegenheit, wesentlich an Entfaltung zu gewinnen; die einzelnen Muskelfasern selbst markierten sich auf den Quer- schnitten nur als kleine Punkte. Etwas länger verweilen möchte ich bei der Beschreibung der Geschlechtsprodukte. Die Geschlechtszellen haben sich durch- weg an sämtlichen 24 Mesenterien ausgebildet. Ferner finden sie sich ausnahmsweise, wie man es wohl nur in seltenen Fällen antreffen wird, sehr tief gegen das Ende der Mesenterien vor, wo sie dann in größerer Menge konzentriert sind. Die Geschlechts- produkte liegen dann nach innen von dem Faserverlaufe der lon- gitudinalen Muskeln. Da an den Stellen, wo die Geschlechtszellen liegen, fast stets die Muskeln fehlen, d.h. sich also bis unmittelbar zu Beginn der Geschlechtsprodukte erstrecken, letztere aber wie er- wähnt sehr tief liegen, so erklärt sich auch daraus die beträchtliche Länge der Longitudinalmuskeln. Das histologische Bild, welches in Bezug auf die weiblichen Geschlechtsorgane sich einem darbietet, stimmt mit den ausführlichen Darlegungen der Gebrüder Hertwig überein. Die Eier, meist von großem Umfange, treiben die betreffenden Mesenterien an ihrer Ober- fläche bedeutend hervor. Das wie immer exzentrisch liegende Keim- bläschen besitzt im Innern einen großen Keimfleck, der selbst wieder mehrere kleine Kernkörperchen erkennen läßt. Die Eier liegen in der Stützlamelle der Mesenterien und lassen infolge ihrer starken Entwicklung von dem angrenzenden Mesoderm nur sehr dünne Streifen übrig; so liegen denn die Eizellen wie in Taschen in der Stützsubstanz eingebettet. Außer diesen weiblichen Geschlechtsorganen fand ich in den Mesenterien, in allerdings nur wenigen Fällen, größere Ballen, etwas länger als breit; sie lagen in gleichem Niveau mit den Eizellen. Der granulierte Inhalt der Ballen und das Fehlen eines Kernes machte diese Gebilde zu ebensolchen, wie sie von Heider (15) be- schreibt und abgebildet hat. Die Vermutung von Heiders, dab es sich um Spermaballen handelt, vermag ich in Ermangelung eines umfangreichen Materials ebenfalls nicht in Gewißheit umzuwandeln. Was mich aber veranlaßt, die Species Arhoduraeau dennoch als Zwitter der Weichteile der Madreporarier. 273 anzusprechen, ist Folgendes: Wollten wir nämlich in den Präparaten, und es ist deren Anzahl eine ganz beträchtliche, die beschriebenen Ballen nicht als Hodenfollikel ansehen, so wäre es doch als eine äußerst unwahrscheinliche Tatsache hinzunehmen, daß unter so vielen Präparaten aus den verschiedensten Teilen der Kolonie nicht eines mit männlichen Geschlechtszellen versehen sein sollte; andererseits aber wüßte ich nicht, welche Bedeutung diesen von den weiblichen Geschlechtszellen stark abweichenden, aber mit ihnen in gleichem Niveau liegenden Gebilden zukommen könnte. Aus diesen Gründen stehe ich nicht an, die von mir untersuchte Koralle für ein Zwitter zu erklären. Unter den Madreporariern hat Fowler (9) bei Pocillopora brevicornis das nämliche Verhalten von männlichen und weiblichen Geschlechtsprodukten festgestellt. Ich gelange nun zu einem Punkte, welcher eine besondere Be- sprechung verdient; ich habe in den die Madreporarier behandelnden Werken keine Notiz vorgefunden, welche mir nähere Anhaltspunkte für das im Folgenden zu schildernde Verhalten geben könnte. Es betrifft dies das Lager der Ernährungskanäle, dem bereits zu Anfang der Arbeit Erwähnung getan wurde. Wir haben gesehen, dab die Gattung Rhodarueas durch das Fehlen eines Cönenchyms sich auszeichnet; entsprechend ist auch von eigentlichen Cönenchymkanälen keine Rede, nachdem die Prä- parate entkalkt sind. Das umfangreiche System von Kanälen, was sich unterhalb der Polypen erstreckt und in der lebenden Kolonie von dem typischen Balkenwerk der Trabekel gestützt wird, ist nur durch das fortgesetzte Wachstum der Kolonie zur Entwicklung ge- langt. Daß diese Kanäle nicht einfach als gewöhnliche Entoderm- kanäle betrachtet werden dürfen, lehrt auf den ersten Blick die Be- grenzung der Kanäle; dieselbe setzt sich aus mehreren Schichten von Zellen zusammen. Um das Lumen liegen zunächst in einfacher Lage mehr oder weniger große Entodermzellen; zwischen ihnen, nicht allzu häufig, beobachtet man in kleinen Gruppen konzentriert intensiv gefärbte Drüsenzellen, deren körniger Inhalt den Elementen eine traubenförmige Beschaffenheit verleiht; es sind ganz ähnliche Drüsenzellen, wie sie in dem Entoderm der Polypen selbst vor- kommen. Nach außen von dieser Zellenbekleidung haben wir eine Schicht ziemlich kurzer Zellen; ihre Gestalt ist nicht in allen Höhen des Lagers der Ernährungskanäle dieselbe, sondern je tiefer man das Lager verfolgt, um so abgeplatteter werden die Zellen, um schließlich ganz und gar zu verschwinden. In geringer Entfernung von der Basis der Polypen erkennt man ferner sehr deutlich zwischen den beiden beschriebenen Zellenschichten der Kanäle längere Stücke des Mesoderms (Fig. 7). Durch dieses Auftreten von Mesoderm kann mit vollständiger Gewißheit behauptet werden, daß die äußere Lage der Zellen ectodermaler Herkunft ist und nur im Laufe des Wachstums allmählich die charakteristische Gestalt der Ectodermzellen der Polypen eingebüßt hat. Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1904, Bd. 1. H.3. 18 274 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis Die Ernährungskanäle laufen nun nicht regellos nach allen Richtungen durch die Kolonie, sondern weisen eine bestimmtere Anordnung auf. Da gerade in der Gegend der Nährkanäle die Schnitte in tadellosem Zustande infolge der eingreifenden Behandlung nicht sich darboten, so bedurfte es immer einer Kombination aus mehreren Schnitten, um ein klares Bild von der Sache zu erhalten. Unmittelbar unterhalb der Polypen, d. h. also an den Stellen, die noch kurz zuvor die eigentlichen Polypen eingenommen hatten, gehen die Kanäle mehr oder weniger radiär; sie zeigen darin eine gewisse Ahnlichkeit mit dem Verlaufe der Radialfächer der Individuen; die Vermutung, daß durch das Vorrücken der Polypen diese Verteilung der Kanäle herrührt, wird bestätigt dadurch, daß in einer ganzen Anzahl solcher Kanäle große Reste von Mesenterialfilamenten sich befinden; infolge des Höhenwachstumes der Polypen waren von jeder Kammer Kanäle zurückgeblieben. Schon nach kurzem Verlaufe geben die Kanäle jene Anordnung auf, sie nehmen durch mannig- faltige Vereinigung an Zahl zu und werden auch in ihrem Umfange mehr und mehr eingeengt. Außer diesen Längskanälen bestehen in kurzen Abständen voneinander Lagen reichlicher Transversalkanäle, die allerdings bald schräger nach aufwärts oder abwärts das Ganze kreuzen. Überhaupt ist es in den tiefen Lagen der Kanäle nicht mehr möglich, eine den oberen Partieen parallele Anordnung zu erkennen. Schließlich erstrecken sich noch Ausläufer der oberen Kanäle in die Basalpartieen der Polypen selbst hinein. Versucht man hiernach sich eine plastische Vorstellung von dem Kanalnetz zu machen und berücksichtigt man das histologische Ver- halten der einzelnen Kanäle, so müssen wir uns unwillkürlich an die Bildung des Cönenchyms bei den Alcyonarien erinnern; eine genauere Vergleichung ergibt das Resultat, daß eine Analogie im ganzen Aufbau des Kanalsystems zwischen Rhodaraea« und den Alcyonarien nicht zu verkennen ist. Wollen wir kurz einmal die Entwicklung des Kanalsystems bei den Alcyonarien uns vor, Augen führen, um an der Hand dieser Vorgänge die angedeutete Ahnlich- keit besser klar zu legen, so eignet sich zu diesem Behufe in ganz vorzüglicher Weise die interessante Abhandlung „Versuch eines Systems der Alcyonaria* von Studer (28). Wir sehen, wie dieser gründliche Kenner der Alcyonarien auf natürlicher Grundlage das System aufbaut, indem er sich zum größten Teile an die verschiedenen Entwickelungsstufen der die Kolonie verbindenden Kanäle hält. Den Ausgangspunkt in dieser Beziehung bilden einfache Stolonen be- sitzende Formen, welche durch Knospung auf diesen Stolonen neue Polypen erzeugen. Wir kommen dann zu Formen, bei denen die Polypen auf Basalausbreitungen aufsitzen, verbunden durch Entoderm- röhren, welche durch diese Basalausbreitungen ziehen; hier haben wir es bereits mit einem Cönenchym zu tun. Diese Cönenchymmasse wird immer dicker, um eine bessere Verbindung der Individuen der Kolonie herzustellen. Bei anderen Formen können wir ein Aus- wachsen der Polypen zu langen Röhren konstatieren, und es ent- der Weichteile der Madreporarier. 375 wickeln sich aus einem reichlichen Cönenchym in verschiedener Höhe neue Polypen; kommt es dann ferner zwecks besseren Haltes in den lang ausgezogenen Verdauungshöhlen zur Bildung einer hornigen oder kalkigen Achse, so werden aus den seitlichen Mesenterialfächern der langen Röhrenpolypen vegetative Längskanäle der Kolonie. Es zeigt diese Entstehung der Längskanäle speziell eine Ahnlichkeit mit den Verhältnissen bei Rhodaraea. Wir erhalten schließlich durch immer größere Differenzierung in Bezug auf das Kanalsystem ein aus zahllosen Röhren zusammengesetztes Oönenchym. Zwischen den Röhren entstehen noch einige Schichten von transversalen Kanälen, welche eine vollständige Kommunikation in dem Kanallager herstellen. Die Anderungen und Abweichungen, die wir bei der in Frage kommenden Steinkoralle beobachten, sind aus verschiedenen Gründen, seien sie biologischer oder morphologischer Natur, hervorgegangen; immerhin müssen wir eine Analogie im Baue feststellen. Natürlich ist man nicht dazu berechtigt, auf Grund einer solchen vereinzelten Beobachtung vergleichende entwicklungsgeschichtliche Schlüsse zu ziehen, da Studien nach dieser Richtung hin nicht vorhanden sind. Es möge daher genügen, an dieser Stelle einen Hinweis auf diesen für die Entwicklungsgeschichte wichtigen Punkt gegeben zu haben. Erst weitere Untersuchungen werden eventuell geeignet sein, positive verwendbare Resultate zu Tage zu fördern. Untenstehendes Schema von dem Kanalsystem möge zum besseren Verständnis des Gesagten beitragen, vor allem die Beziehung der Mesenterien m resp. Radiär- fächer zu den abgehenden Längskanälen k veranschaulichen. ZINN Kr > Fe] — > le X In dem folgenden Kapitel sollen nun noch die Ergebnisse Platz finden, welche sich bei meinen näheren Untersuchungen in Bezug auf die ungeschlechtliche Vermehrung von Rhodaraea ergaben. Eine makroskopische Betrachtung der Oberfläche des Korallen- stockes zeigt die hauptsächliche Art und Weise der ungeschlecht- lichen Fortpflanzung; hauptsächlich sage ich, da weiter unten ein besonders abweichender Fall ungeschlechtlicher Fortpflanzung ge- schildert werden soll. An den Randpartieen der Polypen tragenden Fläche der Kolonie, wo die einzelnen Individuen in relativ größeren Abständen vonein- ander sich erheben, bemerkt man zwischen den Polypen zerstreut 18* 276 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis an einigen Stellen kleine Hervorragungen auf dem Cönosarküberzuge; wir haben in diesen Gebilden Knospen vor uns, welche durch Sprossung aus dem Cönosarke entstanden sind; diese Art der Knospung ist eine bei den Korallen weit verbreitete Form ungeschlechtlicher Vermehrung. Die kleinen Polypen haben eine Größe von durch- schnittlich '/, mm und stechen von dem Cönosarkgewebe und auch den übrigen Individuen durch eine bedeutend hellere Nüance der grünen Farbe ab; einige der Knospen sind in der Entwicklung bereits bedeutend weiter vorgeschritten, ihre Färbung beginnt all- mählich das dunkle Grün der ausgewachsenen Polypen anzunehmen. Außer an den Randbezirken aber, welche für gewöhnlich als charakte- ristisch bei der erwähnten Fortpflanzung gelten, da das Wachstums- gebiet der Kolonie sich auf die äußeren Partieen beschränken soll, fand ich bei eingehender Inaugenscheinnahme der Kolonie die näm- lichen Knospen in der Gegend des Gipfels der Oberfläche. Infolge der sehr dicht stehenden Polypen ist man nicht imstande, ohne weiteres die Knospen wahrzunehmen; erst bei Auseinanderdrängen der Polypen hier und da entdeckt man die sprossenden Gebilde. Einen Einfluß auf die Gestaltung der Kolonieoberfläche scheint eine derartige Verteilung der Knospen nicht zu haben; die fast gleich- mäßig gewölbte Fläche, die für gewöhnlich durch die ausschließliche Entstehung der Sprossung an den Rändern der Kolonie bedingt wird, ist durch das ausgedehntere Auftreten der sprossenden Individuen in ihrer Form nicht gestört worden. Die jungen Knospen besaßen noch keine eigentlichen Tentakel; dafür hatten sie, was bei Lupenvergrößerung deutlich zu erkennen war, sechs Hervorwölbungen, welche sich als einfache Fortsetzungen . des inneren Hohlraumes darstellten. Dagegen trugen ältere Knospen sechs Tentakel erster Ordnung und schon einen zweiten Kreis von ferneren sechs Tentakeln; diese Knospen hatten stets im Innern 24 Mesenterien entwickelt, welche den vollkommen ausgewachsenen Polypen während der ganzen Dauer ihres Bestehens zukommen. Im Ganzen konnte ich nur zwei Zwischenstadien feststellen, in welchen die Mundscheibe von sechs ausgebildeten Tentakeln besetzt war. Was den anatomischen Bau der Knospen anbelangt, so werden wir denselben noch näher kennen lernen. Gelegentlich der eingehenden Bearbeitung des umfangreichen Korallenmaterials, welches während der Reise der Yacht l’Hirondelle des Fürsten _von Monaco gesammelt wurde, hatte Studer bei einer Aleyonarie einen Fall von Teilung festgestellt. Welche Bewandtnis es mit dieser Entdeckung innerhalb der Gruppe der Alcyonarien hatte, entnehmen wir einem Artikel von Studer in „Bulletin de la Societ6 Zoologique“ (29). Es heißt dort folgendermaßen: „Les derniers travaux sur la propagation asexuelle des Alcyonaires semblent dömontrer que cette derniere se fait par un simple bourgeonnement indirect; les nouveaux individus ne prendraient naissance que sur des stolons ou sur le systeme vasculaire du coonenchyme d’un polypier. v. Koch avait formul& ce fait dans une these ainsi concue: der Weichteile der Madreporarier. 277 La propagation asexuelle des Alcyonaires ne se fait jamais par fissiparite, ni par un bourgeonnement direct, mais toutours d’une maniere indirecte par des stolons ou des formations homologues & ces derniers. J’ötais arrive de mon cöt& & ce m&me rösultat & la suite de nombreuses observations. 'L’examen de la riche collection d’Aleyonaires recueillis par S. A. S. le Prince Albert de Monaco, pendant les campagnes de son yacht l’Hirondelle, est pourtant venu me montrer que l’axiome nulla regula sine exceptione, est &galement vrai pour les Alcyonaires. En effet, j’ai pus observer un cas de fissiparit@ chez un Aleyonaire dragu& au fond du canal entre Pico et Fayal, dans l’archipel des Acores.“ Es handelt sich hier um eine zur Familie der Alcyonidae ge- hörigen Koralle, nämlich um Schizophytum echinatum. Eine aus- führlichere Betrachtung nebst vorzüglichen Abbildungen ist diesem Falle in den Resultats des campagnes sc. s. yacht par Albert I, Prince de Monaco, gewidmet (32). Für diese von Studer gemachte seltene Beobachtung in der Gruppe der Aleyonarien habe ich nun einen parallelen Vorgang betreffs der Madreporarier feststellen können, und zwar wie folgt: Bei den Madreporariern beobachtet man ein Zustandekommen der Kolonieen durch Knospung oder durch Teilung. Die bisherigen Er- fahrungen in diesem Punkte lehrten, daß gewöhnlich verschiedene Arten und Gattungen sich besonders auszeichneten, indem einzelne Gattungen bestehen, die sich nur durch Teilung fortpflanzen, andere, welche sich auf dem Wege der Knospung vermehren. Eine ein- gehende Behandlung dieser Dinge finden wir in Studer’s Arbeit über Knospung und Teilung bei den Madreporariern (30). Das Prinzip der Verteilung von besonderen Gattungen und Arten je nach der Art der ungeschlechtlichen Fortpflanzung ist schon bei Milne Edwards (5) vertreten. Eine Ausnahme von der oben erwähnten Regel hat Studer am Skelett von C'yphastraea ocellina (Dana) beobachtet (34). Es findet dort eine Vermehrung durch intracalycinale Knospung statt. An den Stellen jedoch, wo infolge intensiven Wachstums der Kolonie die Kelchwan- dungen sich berühren, wird die Vermehrung durch eine intracalycinale Knospung unmöglich, und man sieht anstatt dessen einfache Längs- teilung. Die Ursache dieser Erscheinung sucht Studer in den starken Druckverhältnissen, welche an den durch intensives Wachstum aus- gezeichneten Stellen herrschen. Für Rhodaraea stand es bis dahin fest, daß sie sich vermöge der Knospung (siehe Anfang dieses Kapitels) ungeschlechtlich fort- pflanzt; allerdings kommen nur Untersuchungen des Skelettes in Betracht. In zwei Fällen hatte ich Gelegenheit, Abweichungen der be- kannten Tatsachen zu beobachten, Bei alledem kam mir günstig zu statten, daß die Polypen in vollkommen ausgestrecktem Zustande sich befanden. So fiel mir denn gelegentlich genauerer Durchsicht 278 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis der Kolonie ein Polyp durch seine eigentümliche Lage, durch welche er von den anderen Individuen abstach, besonders auf. Der ausgestreckte Polyp, zum Rande des Stockes gehörend, hatte zum Teil eine ausgesprochen schräge Lage eingenommen, d. h. die eine Leibeswand bildete einen spitzen Winkel mit der Oberfläche der Kolonie, sie schien außergewöhnlich gedehnt, während die andere Seite in normaler Weise mehr oder weniger senkrecht in die Höhe stieg. Ferner sah man auf dem mehr horizontalen Teile der Leibes- wand der Länge nach eine Art von Falte sich abheben. Die obere Partie des Polypen so gut zu erkennen, daß ich genauere Angaben über den Zusammenhang der Faltenbildung mit Mundscheibe und Tentakel machen könnte, war mir leider nicht möglich; infolge der ungünstigen Lage am Rande der Kolonie hatte dieser Abschnitt bei der Aufbewahrung im Glasgefäße gelitten. Aber abgesehen von diesem Umstande überzeugte mich eine mikroskopische Unter- suchung des äußerlich so gebauten Polypen, daß ich eine ganz merkwürdige Erscheinung der ungeschlechtlichen Vermehrung vor mir hatte. Auf einem Querschnitte im unteren Teile des Polypen zeigt sich zunächst die makroskopisch beschriebene Falte als eine Fortsetzung der Leibeswand (Fig. 8). An der Stelle, wo die Falte vom eigentlichen Umfange des Individuums sich abhebt, tritt in sehr deutlicher Weise von jeder Seite des Körpers eine Scheidewand nach innen und zwar derartig, daß beide eine gemeinsame Wand zu bilden scheinen, welche die Falte vom eigentlichen Polypen scharf abgrenzt. In diesem abgeteilten Abschnitt hinein erstrecken sich einige Kanäle, die als feinere Ausläufer vom Ernährungskanal- system bis in die Basis der Polypen hinziehen, wie schon oben an- geführt worden ist. Die wahre Bedeutung der Faltenbildung lehrt ein Schnitt, der weiter nach oben hin durch den Polypen geführt worden ist; unmittelbar hinter der von den zwei gegenüberstehenden Mesenterien gebildeten Wand hat auf einer Seite des Polypen die Leibeswand begonnen sich einzuschnüren, so daß also der voll- kommene Zusammenhang der Falte mit dem Polypen allmählich schon ein lockerer geworden ist (Fig.9). Hier kann man nun ganz klar sehen, daß es durch eine langsame Abschnürung zur Bildung eines neuen Individuums kommen wird. Aus der Einschnürung geht hervor, daß außer den zusammengetretenen Mesenterien auch die Leibeswandschichten selbst zur Bildung der Körperwand des neuen Tieres beitragen; merkwürdig an dem Vorgange dieser Ab- schnürung ist, daß sie nur auf einer Seite vor sich geht. Daß diese Einseitigkeit nicht als ein bloßer Zufall ausgelegt werden kann, muß mit Sicherheit aus dem zweiten Falle geschlossen werden, welchen ich sogleich anzuführen habe. Die Abschnürung der Kanäle im unteren Teile des Polypen hat vielleicht in ihrer Be- deutung eine Ähnlichkeit mit dem Zusammenfließen der Kanäle, die bei der allerersten Bildung einer Knospe durch Sprossung eine große Rolle spielen. Wenden wir uns dem nächsten Falle zu, so haben wir hier der Weichteile der Madreporarier. 379 ein beträchtlich weiter vorgerücktes Stadium in der Entwicklung vor uns. Makroskopisch bot die Erscheinung folgenden Anblick dar: Während die jungen Individuen, welche durch Sprossung aus dem Cömosarke der Kolonie hervorgehen, am Rande in relativ großen Abständen von den anderen Polypen stehen, bemerkte ich in der Randgegend der Kolonieoberfläche an einer Stelle, daß ein junger Polyp auffallend dicht an einem ausgewachsenen Individuum stand. Beide Polypen waren von einander getrennt bis auf die Basis, wo es den Eindruck machte, als hätte eine Trennung zwischen beiden noch nicht ganz und gar stattgefunden. Ich beschloß auch, von diesen beiden Polypen gemeinsam Querschnitte anzufertigen. Ich beschreibe wiederum zwei Schnitte. Wie ich vermutete, so stand der junge Polyp mit dem großen an der Basis noch durch eine sehr kurze Brücke, gebildet von den drei Schichten des Körpers, in Verbindung; diese Verbindungsbrücke aber liegt nicht in der Mitte zwischen den Polypen, sondern ganz am Rande auf einer Seite und ließ somit klar erkennen, daß auch hier eine ein- seitige allmähliche Loslösung des jungen Individuums stattgefunden hat in entsprechender Weise, wie es in dem vorigen Falle fest- gestellt werden konnte (Fig. 10). Die Trennung war, wie gesagt, in den oberen Partieen eine vollkommene. |Das Innere dieses jungen Polypen hatte nun schon einen bedeutenden Teil der Entwickelung durchgemacht. Auf dem ersten tiefer geführten Schnitte sieht man acht Mesenterien nach dem Zentrum zu ausstrahlen und mit Me- senterialfilamenten endigen. Der andere Schnitt hatte das bereits gut entwickelte Stomodäum mit getroffen, so dab der Ansatz der acht Mesenterien am Stomodäum zu Tage trat (Fig. 11). Außer diesen acht Mesenterien jedoch waren noch drei weitere in der Ent- wicklung begriffen, was auf der Figur deutlich zum Ausdruck kommt. Es liegt hierin eine sofort auffallende frappante Ahnlich- keit mit dem Wachstum der Actinien resp. Madreporarier, welche auf dem Wege der geschlechtlichen Fortpflanzung beobachtet worden ist, wo ebenfalls die Entwicklung ein achtstrahliges Stadium durch- macht und dann in ganz ähnlichem Maße die Mesenterien 9—12 in die Erscheinung treten. Auffallend in den Präparaten ist, daß die neuen Mesenterien nicht zuerst an der Basis der Körperhöhle entstehen, wie bei den Actinien, sondern im oberen Teile der Körper- wand; dieser Befund hat sich auch gelegentlich der Untersuchung von Astroides durch von Heider (15) ergeben, und scheint somit ein großer Unterschied im Auftreten der Mesenterien von den übrigen Korallen zu bestehen. Die Entwicklung der ersten sechs bis acht Mesenterien nach dem Typus der durch geschlechtliche Vermehrung fortgepflanzten Polypen konnte ich ferner an zahlreichen Schnitten, die ich von Knospen durch Sprossung entstanden anfertigte, mit Sicherheit fest- legen (Fig. 12). Die Bilder, welche sich einem bieten, ähneln so sehr denen nach Befruchtung sich bildenden Polypen, daß eine Unterscheidung kaum möglich ist. Ich will an dieser Stelle nicht I80 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis näher auf die verschiedenen Verhältnisse eingehen, welche an jungen, auf geschlechtlichem Wege erzeugten Korallen verfolgt worden sind, namentlich in Bezug auf die Nacheinanderfolge der ersten zwölf Mesenterien während der Entwicklung. Erstens herrschen in der Beziehung viel Meinungsverschiedenheiten, zweitens fehlt es mir an genügendem Materiale, so daß ich auf Grund meiner verhältnismäßig geringen Zahl beobachteter Fälle keine bestimmten Schlüsse zu ziehen vermochte. Dazu kommt, daß entsprechende Beobachtungen an jungen Knospen überhaupt noch nicht angegeben wurden. Ich verweise daher auf die ausführlichen Abhandlungen von Gebrüder Hertwig (17), Boveri (3), Faurot (6), Goette (12), Haddon (13), Kovalewsky (22), Lacaze Duthiers (24), Mc Murrich (26), Wilson (33). Hier soll nur festgestellt werden, daß in der Ent- wicklung zwischen beiden Arten der Polypen eine ausge- sprochene Analogie vorhanden ist. Um nun wieder die Beschreibung der eigenartigen Vermehrung, von welcher oben die Rede war, fortzusetzen, sei zunächst angeführt, daß der junge Polyp sechs Tentakel auf der Mundscheibe entwickelt hatte. Hier wie überhaupt bei allen in der Entwicklung begriffenen Individuen war noch keine bedeutende Differenzierung der Zellen in den einzelnen Körperschichten eingetreten; außerordentlich stark ausgebildet war nur in vielen Fällen das Flimmerepithel innerhalb des Stomodäums, während z. B. noch keine merkliche Differenzierung im Siphonoglyph sich zeigte. Von Nesselzellen und Drüsenelementen war nur wenig vorhanden, und ebenso stand es mit der Ent- wicklung der Längsmuskulatur, welche auf den Mesenterien durch eine geringe Anzahl von Punkten im Querschnitte sich markierten, ohne daß von einer Faltenbildung der Stützlamelle die Rede sein konnte. Quere Muskelfasern waren noch garnicht zur Ausbildung gelangt. Fragen wir uns nun, wie jener Fall von ungeschlechtlicher Vermehrung in die bekannten Formen einzureihen ist, so können wir von vornherein die verschiedenen Arten der Knospung voll- kommen ausschalten, denn die ganze Erscheinung ist keineswegs als eine Wucherung aufzufassen, welche an einer bestimmten Stelle des Polypen entsteht. Der Vorgang ist nicht identisch dem einer Knospung, was man sofort erkennt, wenn man die Definition über Knospung von Milne Edwards u. Haime (5) in Betracht zieht, die noch heute die maßgebende ist. Nach diesen Forschern stellt die Knospung eine überreichliche Beschleunigung des Wachstums an einer bestimmten Stelle dar, so daß zunächst eine warzenförmige Hervorragung entsteht, welche sämtliche drei Körperschichten des Polypen enthält. Die Wucherung bildet sich zu einem Polypen aus, ohne daß die Teile des Muttertieres in irgend einer Weise in Mitleidenschaft gezogen werden. Vergleichen wir dieses Ergebnis mit dem von mir untersuchten Falle, so haben wir in dem Haupt- punkt eine Abweichung zu konstatieren, nämlich in Bezug auf die der Weichteile der Madreporarier. 281 Beteiligung des Mutterindividuums an der Neubildung. Die oben auseinandergesetzte Verschiebung der beiden Mesenterien zu einer gemeinsamen Wand, ferner die Einbeziehung derselben in das neue Individuum resp. der Verlust des Stammindividuums, welches wieder ergänzt werden muß, geben uns Aufschluß über die wahre Natur des in Frage kommenden Prozesses. Endlich fand auch die Abschnürung nicht an einer Stelle, sondern der ganzen Länge nach statt. Die ganze Erscheinung muß dem- gemäß als ein Teilungsvorgang betrachtet werden. Wir finden eine ausführliche Beschreibung der verschiedenen Vorgänge der un- geschlechtlichen Vermehrung in Studer’sAbhandlung über Knospung und Teilung bei den Madreporariern (30). Es wird dort auch ein- gehender die Entstehung von seitlichen Knospen auseinandergesetzt; am besten ließ sich die Art und Weise der Neubildung bei Lophohelia prolifera verfolgen (siehe auch 31). Das Resultat ergibt, daß wir es im Anfange mit Knospen zu tun haben, die ihren Ursprung vom Kelchrande nehmen und welche erst allmählich infolge des Höhen- wachstums des Mutterkelches lateral werden. Entsprechende Vorgänge müssen, wie Studer nachgewiesen hat, auch auf eine größere Anzahl anderer Madreporarier übertragen werden. Ein bemerkenswerter Umstand, der im Verlaufe der Ent- wicklung solcher Knospen eine bedeutsame Rolle spielt, ist das Ver- halten zweier Septen des Mutterkelches; dieselben treten nämlich zur Bildung einer Scheidewand zusammen, welche hauptsächlich zur Wand des neuen Kelches bestimmt ist. Da nun nach dem Verhalten des Skeletts bei diesen Vorgängen angenommen wird, daß Teile des Muttertieres in den Körper des neugebildeten Tieres übergehen, so kommt Studer zu dem Schlusse, daß es sich in den vorliegenden Fällen überhaupt nicht um eine Knospung handelt, sondern daß der ganze Vorgang als partielle Teilung bezeichnet werden mub. Vergleiche ich die von Studer gemachten Angaben mit meiner Untersuchung, so scheint es mir von maßgebender Bedeutung zu sein, daß jenes Zusammentreten der Septen in meinem Falle dem der Mesenterien parallel zu stellen ist; wir haben somit auch hier eine Neubildung vor uns, die durch die Abschnürung eines Teiles des Muttertieres gekennzeichnet ist. Ob hier zu Beginn der Neu- bildung ein engerer Zusammenhang mit dem Rande des Kelches in dem von Studer nachgewiesenen Sinne vorhanden gewesen ist, kann nicht mehr gesagt werden; ich kann mir jedenfalls den Vor- gang bei meinem Exemplare so denken, daß von vornherein eine seitliche Differenzierung zustande gekommen ist, da die Ansatzlinien des zukünftigen Polypen schon in dem früheren Stadium, in welchem sich die Neubildung mir darstellte, einen beträchtlichen Teil der Leibeswandlänge des Mutterindividuums umfaßte. Abgesehen von diesem Punkte kommt es mir vor allem darauf an, festzustellen, daß der von mir beobachtete Fall von ungeschlechtlicher Vermehrung bei Rhodaraea eine Art von Teilung ist, welche ich mit den Worten Studer’s ebenfalls als eine partielle Teilung bezeichnen muß. Eine 282 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis bestimmte Ursache dieser partiellen Teilungsvorgänge vermag ich nicht anzugeben; die von Studer gegebene Erklärung für C'yphastraea ocellina (Dana) kann auf Rhodaraea aus dem Grunde nicht angewendet werden, weil die Polypen gerade am Rande der Kolonie, wo ich die Ab- weichungen beobachtete, in größeren Abständen verteilt waren. Coeloria sinensis. Für eine Orientierung dieser Form sei mir gestattet, vor der Besprechung der Spezies eine kurze Übersicht über die Morphologie des Skelettes zu geben. Die Kelche sind vollständig miteinander verschmolzen und bilden Täler, an welchen eine Unterscheidung der einzelnen Kelche nicht mehr möglich ist; die Täler werden vonein- ander durch Hügel getrennt; letztere entstehen durch die Ver- schmelzung der gemeinsamen Kelchwände; genau gesagt nicht durch die der Wände selbst, sondern vermittels der hier sehr gut ent- wickelten Rippen; die Tiefe der Täler ist eine ziemlich beträchtliche und schwankt um 5 mm herum. Bemerkenswert ist ferner das Vor- handensein von gut ausgeprägten Columellen, welche in dem Grunde der Täler sämtlich zu einer langen Lamelle verschmolzen sind. Die Septen, an ihren freien Rändern gezähnt, sind entsprechend dem charakteristischen Aufbau der mäandrinischen Formen nicht mehr für die einzelnen Kelche zu sondern, sie bilden vielmehr zwei parallele Reihen, indem die Septen zueinander gleichfalls parallel gestellt sind und dem Zentrum der Täler zustreben. Diese Stellung ist die Folge der äußerst schnell eintretenden Teilungsvorgänge, wobei es zu keinem Abschlusse der einzelnen Kelche kommen kann; von einer Anordnung zu radiären Gruppen ist also keine Rede. Infolgedessen ist man nicht imstande, am Skelette die Zahl der Individuen anzu- geben. Dies ist nur möglich, wie ich hier gleich vorausschicken will, mit Hülfe der Weichteile; denn jeder Polyp hat eine besondere Mundöffnung und ein besonderes System von Tentakeln. Bei der Untersuchung dieser Koralle sollte es sich nicht so sehr darum handeln, neue Momente in Hinsicht auf die histologische Beschaffenheit der verschiedenen Gewebe zu entdecken, als vielmehr darum, die Anatomie, namentlich das Verhalten der Mesenterien zu den Kalkteilen festzustellen, da noch nirgends nähere Angaben über diesen Punkt gemacht worden sind. Allerdings muß zugegeben werden, daß gerade die mäandrinischen Anthozoenformen größere Schwierigkeiten bezüglich der Herstellung brauchbarer Präparate von den Weichteilen bieten; nach Entfernung der ausgedehnten Kalkmassen verlieren die zarten weichen Gewebe zu einem großen Teile den Halt, welchen ihnen die Skelettteile in der Kolonie bieten, und es ist daher nur auf dem Wege möglich, mit Sicherheit ein klares Bild vom inneren Bau zu gewinnen, dab man viele Präparate durch Kombination zusammenfaßt, um so zu einem Resultate zu gelangen. Dazu kommt, daß die Weichteile in besonderem Maße eine Kontraktion eingegangen sind, was die ein- zelnen Bilder nicht unerheblich komplizierter gestaltet. der Weichteile der Madreporarier. 283 Besonders hervorheben möchte ich, daß ich Ungenauigkeiten nicht in diese Beschreibung übertragen habe, sondern nur solche Resultate im Folgenden niederlegen werde, welche ich mit absoluter Gewißheit aus den zahlreichen Schnittpräparaten gewinnen konnte. . Bei einem oberflächlichen Blicke auf die Kolonie samt dem Überzuge der Weichteile fallen zunächst die mehr oder weniger ge- wundenen Täler durch ihre verschiedene Länge und Unterbrechung von Querbalken auf. Ferner stehen die Septen, welche natürlich infolge der stark in die Tiefe gerückten Mundscheiben der Polypen um einen ganz bedeutenden Teil ihrer Eigenlänge über den Boden der Täler hinausragen, nicht so gleichmäßig parallel nebeneinander, sondern sie springen an vielen Stellen mit ihren freien Rändern weiter vor; dieses Vorspringen macht sich zwar nicht symmetrisch zu beiden Seiten der Täler, sondern ist nur hier und da vorhanden, un- regelmäßig verteilt; es zeigen jedoch solche Stellen, daß die Teilungs- vorgänge verschieden an Vollkommenheit sind. Immer da, wo die mehr in das Zentrum hineinragenden Septen sich befinden, haben wir den Ausdruck einer etwas stärker vor sich gegangenen Neigung zur Abschnürung anzunehmen; festzuhalten ist bei diesen Erschei- nungen, daß das Verhalten der Septen ein sekundäres ist, da die Mesenterien und wahrscheinlich auch die in unserem Falle ver- einigten Leibeswände die primäre Veranlassung zu den Vermehrungen der unvollkommenen Teilung abgeben. Was die mäandrinischen durch quere Scheidewände unter- brochenen Täler anbelangt, so muß man annehmen, daß die Teilungen nach einer Periode dann und wann zu einem vorübergehenden Ab- schluß gelangen; dadurch hat der Polyp, welcher den Schluß eines Tales herbeiführt, die Eigenschaft, daß eine Anzahl seiner Septen und Mesenterien sich radiär aufgestellt hat; dasselbe zeigt sich dann auch bei den Individuen, die zu einer Fortsetzung eines neuen Tales Anlaß geben; somit stehen in jedem Tale zwei Polypen, bei denen es nicht zu einem vollkommenen Aufgeben der radiären Stellung der Mesenterien gekommen ist; findet eine solche Periode der Ver- mehrung sehr bald ihren Abschluß, so resultieren daher kleine kurze Täler, die man als Kammern bezeichnen kann; diese sind speziell günstig für die mikroskopische Untersuchung, da sie eine bessere Übersicht über die Individuen gewähren. Die verschiedenen Mundöffnungen, welche besonders an ent- kalkten Stücken infolge des besser durchfallenden Lichtes deutlich gesehen werden, geben natürlich ebenso viele Individuen an; die Tentakel sind an meinem Exemplare vollständig eingezogen, so dab ich über das Außere derselben keine weiteren Angaben zu machen imstande bin. Die Mundscheiben, den Boden der Täler darstellend, ziehen, abgesehen von den Mundöffnungen, ohne irgend welche Unterbrechung als ein zusammenhängender Überzug dahin. Zu be- merken ist, daß die Oberfläche dieses Überzuges nicht überall eben ist, sondern daß man hier stärker ausgeprägt, dort weniger deutlich, quer über die Fläche leistenartige Erhebungen hinweglaufen sieht; 284 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis es geben diese Erhöhungen die Linien an, wo die einzelnen Mund- scheiben aneinander stoßen und können so mit dazu beitragen, die Grenzen der einzelnen Polypen zu bestimmen. An den Stellen, wo es zur Bildung jener Erhöhungen gekommen ist, ist es möglich, den Umfang der einzelnen Individuen anzugeben. Der Durchmesser der Mundscheiben, gleichzeitig also auch der der Polypen, beträgt in der Richtung parallel den Tälern ungefähr 4mm durchschnitt- lich; die gleiche Länge entfällt auf die dazu senkrecht gestellten Durchmesser. Was die Gestalt und Richtung der Mundöffnungen anbetrifft, so haben die Öffnungen eine normale länglich ovale Form und messen in der Längsachse im Allgemeinen !/; mm. Die Öffnungen sind nun derartig gelegen, daß ihre Längsachse mit der Richtung der Täler übereinstimmt; diese Stellung gibt gleichzeitig die Rich- tung an, in welcher die Vermehrung der Individuen stattfindet. Sehen wir näher zu, so fallen uns bei der Betrachtung durch die Lupe die Mundöffnungen derjenigen Polypen besonders auf, welche zu Anfang eines Tales sich befinden und zwar immer dann, wenn an diesem Punkte das neue Tal in einer mehr senkrechten Lage abgeht. Man sieht hier nämlich, daß die Mundöffnungen mit ihrem Längsmesser senkrecht zur Richtung des Tales liegen (Fig. 13). Diese Abweichung bedeutet nichts Zufälliges, sondern steht in direktem Zusammenhange mit dem Wachstum der Kolonieoberfläche, indem die bestimmte Stellung des Polypen die bestimmte Teilungsrichtung angibt. Wir können bei den Anfangspolypen solcher Täler, deren Richtung parallel ist, keine besondere Stellung der Mundöffnungen feststellen. Sehen wir uns nach der Entkalkung an einem größeren Stücke der Koralle die Polypen von unten an (Fig. 14), so ist sogleich die Tatsache festzustellen, daß auch hier die Individuen keine Trennung eingegangen sind; wir haben ein vollkommen zusammen- hängendes Gewebe vor uns. Fragen wir uns nun, was für Gewebe es ist, welches den ganzen Abschnitt unterhalb der Mundscheiben überzieht, so lehrt die mikroskopische Untersuchung, daß diese Ge- webe aus den Zellenschichten bestehen, welche bei der lebenden Koralle die Skelettmassen bedecken, wie es gewöhnlich bei den Madreporariern der Fall ist. Von Wichtigkeit ist hier nur, daß bei Coeloria unterhalb der Mundscheiben eine eigentliche Leibeswand zu existieren aufgehört hat. Das, was wir nach dem Zusammenhang aus den drei Körperschichten Leibeswand nennen, befindet sich bei Coeloria nur im Gebiete der Täler nebst den Hügeln, eben jene Folge der in die Tiefe gerückten Polypen, welche wir bereits oben berücksichtigt haben. Die erwähnten Gewebe aber, von denen ich sprach, vertreten bei unserer Spezies unterhalb der Mundscheiben die Leibeswand, und so kommt es, daß, wie ich hier gleich hervor- heben möchte, die Mesenterien, anstatt von einer Leibeswand, von diesen Geweben ihren Ursprung nehmen (Fig. 16). Nebenstehendes Schema soll die Lage der Polypen in der der Weichteile der Madreporarier. 285 Kolonie verständlich machen. Die Zeichnung stellt einen senkrecht zur Richtung der Täler geführten Vertikalschnitt dar; es sind zwei Täler getroffen. | Bei s die in die Tiefe gerückten Mundscheiben. Die Mesen- terien sind mit m bezeichnet; / Gewebsschicht, welche sich nach der histologischen Zusammensetzung als die ursprüngliche Leibes- wand erweist; w Gewebe, welche bei der lebenden Koralle das Skelett überziehen, in unserem Falle gleichzeitig zum Ursprunge der Mesenterien dienen. Die Linie «0 gibt die Richtung des Schnittes an, den wir in Fig. 15 wiedergegeben haben; die Buchstaben m, /, w entsprechen den gleichen Buchstaben in Fig. 15. Die Linie «’b‘ gibt die Richtung desjenigen Schnittes an, den wir in Fig. 16 abgebildet haben; auch hier vergleiche man die Buchstaben « und m mit den gleichen im Schema. k deutet im Schema das Kalkgerüst an. ppm, / 7 U, c °S 2 4 eher, In die Spalten, welche man in der Figur 14 sieht, haben vor der Entkalkung der Koralle die Septen hineingeragt. Jedenfalls zeigt bereits das makroskopische Bild der Polypen von der unteren Fläche, daß auch die Mesenterien im Verlaufe der Teilungsprozesse keine Abschnürung der Polypen voneinander bewirkt haben. Wir kommen nun zu der Besprechung des inneren Baues der Koralle.. Zunächst soll die Partie oberhalb der Mundscheiben in Betracht gezogen werden. Ein horizontaler Querschnitt durch die Hügelregion der Polypen, die einem Tale angehören, bietet das Bild, welches in Figur 15 wiedergegeben ist. Zu jeder Seite des Tales wird je ein durch die Hügel gemein- sam ziehender Raum getroffen; da beide gleichen Bau besitzen, so kann ich mich bei der Beschreibung auf den Raum einer Seite be- schränken. Die Begrenzung des Raumes geschieht einerseits durch die Leibeswand, welche als gemeinsamer Überzug die Seiten der Hügel bekleidet, andererseits durch die einfachen Zellenschichten, welche die Mauer überdecken; letztere Grenze ist jedoch keine kontinuier- liche. Stellen wir uns ein maceriertes Stück der Kolonie vor, so 286 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis gehen von der Mauer die Septen nach innen. Diese werden in derselben Weise wie die Mauer selbst von Weichteilen im lebenden Zustande überzogen; nach der Entfernung der Septen durch die Entkalkung rufen dann die den eheinaligen Septen aufliegenden Gewebe im Querschnitte die Einbuchtungen hervor, welche die be- schriebene Grenze zu unterbrechen scheinen. In fast regelmäßigen Abständen ziehen parallel quer durch den Raum gewissermaßen Balken, deren Gestalt und histologische Zu- sammensetzung in allen Teilen übereinstimmen; sie beginnen von der- jenigen Wand, die wir als Bekleidung der Mauer kennen gelernt haben, setzen sich nach geradem Verlaufe an die Leibeswand an und liegen so abwechselnd zwischen den Einbuchtungen, deren Anwesenheit wir mit den vor der Entkalkung vorhanden gewesenen Septen in Zusammen- hang bringen konnten. Die Balken bestehen aus einem relativ be- deutenden Streifen von Mesoderm als einer strukturlosen Stütz- lamelle; zu beiden Seiten der Stützsubstanz erstrecken sich mehr oder weniger längliche Zellen in lockerem Gefüge, so daß sie einen schwammigen Eindruck hervorrufen; nach dem Aussehen und ihrer Lage sind diese Zellen als Entodermzellen zu bezeichnen. Hervor- zuheben ist noch das vollständige Fehlen von Muskulatur. Ver- folgen wir die Gebilde weiter nach der Tiefe zu, so nehmen wir in Bezug auf den Bau gar keinen Unterschied wahr; wir überzeugen uns aber bei fernerer Durchsicht einer solchen Serie von Schnitten davon, daß der geschilderte Raum unmittelbar in den gemeinsamen Hohlraum der eigentlichen Polypen übergeht und gleichzeitig davon, daß jene Scheidewände nichts anderes darstellen als die direkten Fortsetzungen der Mesenterien, welche im üblichen Sinne die Kammerung der Verdauungsräume veranlassen. Die außergewöhnliche Größe der Mesenterien, die ja Hand in Hand geht mit der Größe der Septen, ist sehr leicht aus der Tat- sache zu erklären, daß bei den mäandrischen Formen, wie schon erwähnt, die Mundscheiben und Tentakel sowie die Schlundrohre in erheblichem Maße in die Tiefe gerückt sind, während die Mesen- terien und Leibeswände diese Lageveränderung nicht mitmachten. Allerdings sehen wir eine deutliche Verschiedenheit in dem ana- tomisch-histologischen Aufbau der Partieen der Mesenterien, welche über und unter den Mundscheiben sich erstrecken. Es iehlt den oberen Teilen die Differenzierung der Stützlamelle zu der Muskel- fahne und ferner, was schon festgestellt worden ist, die Anwesen- heit von Quer- und Längsmuskulatur. Es ist offenbar, daß wir es hier mit einer Verkümmerung dieser Dinge zu tun haben, indem die oberhalb der Mundscheiben gelegenen Scheidewände nicht mehr die Funktion auszuüben brauchen, die ihnen innerhalb der Polypenkörper zukommt. Infolge besagten Baues läßt sich natürlich eine paarige Anordnung in den oberen Abschnitten der Mesenterien nicht mehr wahrnehmen. Betrachten wir nun die innere Gestaltung der Partie, welche zu den eigentlichen Polypen gehörig gelten darf. Im Anschluß an der Weichteile der Madreporarier. 287 das Vorhergehende wird es passend sein, zunächst die Scheidewände einer eingehenderen Besprechung zu unterziehen. An der Hand der zahlreichen Präparate habe ich in dieser Beziehung folgendes feststellen können. Eine vollkommene Abgrenzung der einzelnen Individuen voneinander gestattet die Anordnung der Mesenterien nicht; entsprechend den Septen zeichnen sich auch jene durch ihre mehr oder weniger parallele Stellung aus. Ab und zu nur beob- achtet man, daß zwei gegenüberstehende Scheidewände auf sehr kleine Entfernung sich nach der Mitte zu nähern, d. h. daß hier die unvollkommene Teilung der Polypen einen höheren Grad der Neigung zur Abschnürung zeigt. Erstens geben uns solche Stellen die Grenzen zwischen zwei Individuen an, zweitens aber sehen wir zugleich, daß die Mesenterien bei den Teilungserscheinungen eine bestimmte Rolle spielen und zwar in ähnlicher Weise, wie Studer gelegentlich seiner eingehenden Studien der ungeschlechtlichen Ver- mehrung der Madreporarier an den Skeletten geschildert hat (30a). Am günstigsten für eine Bestimmung der Begrenzung der einzelnen Polypen und dann vor allem, was ja bei dieser Frage von be- sonderer Wichtigkeit ist, für eine Berechnung der Zahl der Mesen- terien sind solche Polypen, die am Anfang eines Tales stehen, bei denen man also mit Sicherheit wenigstens die Grenze einer Seite anzugeben vermag. Als weitere Stütze bei dieser Berechnung müssen die Schlundrohre dienen, indem man allgemein die Mitte zwischen zwei derselben für die in Frage kommende Bestimmung ausnutzen kann. Örientiert man sich an der Hand der angeführten Hilfsmittel, so kommt man bei den verschiedenen Auszählungen zu verschiedenen Resultaten. Die Tatsache des Vorhandenseins einer ungleichen Zahl von Mesenterien hat z. B. Fowler bei der ana- tomischen Untersuchung von Turbinaria und Lophohelia (9) fest- gestellt. Bei Turbinaria schwankt die Zahl der Mesenterienpaare bei verschiedenen Polypen zwischen 17 und 22; dieses Verhalten hat dort allerdings gleichzeitig noch eine Asymmetrie der einzelnen Individuen zur Folge, da auf diese Weise die Mesenterien auf der rechten und linken Seite der Richtungsachse nicht übereinstimmen. Ferner ist ein noch mehr an Coeloria erinnerndes Verhalten bei Heteropsammia multilobata der Fall, ebenfalls von Fowler (11) gefunden. Die Zahl der Mesenterien schwankt zwischen 17 und 30 Paaren; in dieser Spezies kommt Vermehrung durch Teilung vor, derart, dab oft 2—3 Individuen als kleine Koloniebildung an- getroffen werden; wir werden weiter unten den Zusammenhang der Vermehrung mit der Unbeständigkeit der Zahl der Mesenterien be- sprechen. Gilt für Coeloria die Inkonstanz der Zahl, so entsteht daraus aber keine Asymmetrie, sondern es wird nur das Zahlenverhältnis des Multiplum von sechs teilweise aufgehoben. Wir können den Grund der Abweichung bei Coeloria mit Sicherheit angeben und zwar werden wir ihn ausschließlich in der Art und Weise der Ver- 988 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis mehrung der Polypen anzunehmen haben. Wir müssen zunächst in Erwägung ziehen, daß die jeweilige Teilung nicht immer gleich- wertige Stücke aus einem Individuum hervorgehen läßt, wie das ja bei so vielen Madreporariern schon beobachtet worden ist, ferner, dab infolge der äußerst schnell eintretenden Weitervermehrung die unvollständig zustande gekommenen neuen Polypen keine Zeit dazu finden, die Zahl ihrer Mesenterien zu ergänzen. Ich kann hier ein- schalten, daß wegen dieser schnellen und sehr unvollkommenen Vermehrung die Mesenterien jegliche radiäre Anordnung verlieren, dergestalt, daß zwischen den einzelnen Schlundrohren mehrere Paare von Mesenterien erster Ordnung, welche sonst an das Stomodäum sich ansetzen, mit ihren Rändern frei im Zentrum endigen (Fig. 16). Was nun die Zahl der Mesenterien anbelangt, so handelt sichs um Schwankungen zwischen 20 und 32. Eine Asymmetrie hat dieser Vorgang nicht zur Folge, da die Vermehrung stets durch zwei gegenüberliegende Mesenterien veranlaßt wird, und auf jeder Seite des Tales immer eine gleiche Summe von Mesenterien be- stehen bleibt. Eine andere Eigentümlichkeit in Bezug auf die Anordnung der Mesenterien ist das Fehlen von Richtungsmesenterien. Auch ein solches Verhalten ist in einzelnen Fällen von Madreporariern be- richtet worden. Fowler schreibt über Lophohelia prolifera: „Es gibt keine Richtungsmesenterien an den entgegengesetzten Enden der Längs- achse des Stomodäums. Die Ursache dieser Erscheinung kann nicht gedeutet werden, da man sonst nichts Abnormem im Polypen begegnet, was mit jenem Verhalten in Verbindung gebracht werden könnte. Da auch die spezielle Funktion der Richtungsmesenterien noch nicht erklärt ist, so ist die Bedeutung der Variation nicht schätzbar“. Das Fehlen der Richtungsmesenterien bei AHeieropsammia multi- lobata ist, so erwähnt Fowler, möglicherweise mit der dieser Koralle zukommenden Vermehrung durch Teilung in Verbindung zu bringen. Bourne (2) fand die Abwesenheit von Richtungsmesenterien bei Mussa, fügte aber keine nähere Begründung hinzu. Derselbe Autor hat ferner noch bei Kuphyllia die gleiche Beobachtung ge- macht. Er führt dort an: „There are no directive mesenteries. This fact may either be a primitive condition or may be connected with fissiparity, for it is impossible to conceive how two polyps can be devided by fissiparity from one with directives and yet the arrangement of directives be carried over into the daughter polyps“. Vergleichen wir nun die angeführten Fälle mit der von mir untersuchten Spezies, so stimmen alle darin überein, daß die un- geschlechliche Vermehrung durch Teilung stattfindet, teilweise auch darin, daß sie sich durch die Unregelmäßigkeit in der Anzahl der vorhandenen Mesenterien auszeichnen. Jedenfalls kann ich bei Coeloria mit größter Wahrscheinlichkeit die Ursache des Fehlens der Weichteile der Madreporarier. 289 der Richtungsmesenterien auf die eigentümliche Weise der Ver- mehrung durch die beschriebene Teilung zurückführen; von einer primitiven Beschaffenheit ist hier wohl keineswegs die Rede, viel- mehr ist hier der vollständige Mangel einer radiären Stellung der Mesenterien zu berücksichtigen. Die unvollkommene Teilung, welche senkrecht zur Längsachse des Stomodäums stattfindet, ruft somit eine Verschmelzung der zahlreichen Individuen eines Tales gerade in den Abschnitten hervor, innerhalb derer wir die Gegenwart der Richtungsmesenterien zu erwarten hätten. Von der Histologie der Mesenterien möchte ich noch erwähnen, daß die Ausdehnung der Längsmuskulatur sich wesentlich unter- scheidet von der, welche wir bei Rhodaraea angetroffen haben. Dort haben wir eine fein verästelte mehr baumförmige Gestaltung der Mesodermlamelle zu der Muskelfahne, hier dagegen ist die Stützlamelle nur in ganz einfache dickere Lappen geschlitzt, was also eine bedeutend geringere Vergrößerung der Oberfläche bedeutet, denn diese Vergrösserung ist ja der alleinige Zweck der Mesoderm- faltungen. Bei /hodaraea fanden wir eine viel größere Anzahl von Muskelfibrillen sich über das Mesoderm ausdehnen. Bemerkenswert bei Coeloria hingegen ist, daß die geringere Anzahl der Muskel- fasern nicht unwesentlich durch die größere Dicke der Muskelfasern ausgeglichen wird; aus den Punkten im Querschnitte bei Rhodaraea sind hier längliche stäbchenartige Gebilde geworden. Was die transversale Muskulatur anbelangt, so überziehen die Muskelfasern das Mesoderm nicht streng in horizontaler Richtung, sondern sie haben einen schrägen Verlauf angenommen, und zwar erstrecken sie sich von oben und außen nach unten und central. Ferner zeichnet sich das Mesenterialfilament bei Coeloria durch seine bedeutendere Länge aus; das Ende der Stützlamelle sendet zwei ziemlich lange Fortsetzungen in Form eines T aus, so daß die Flimmerstreifen dadurch eine stärkere Entwicklung erlangt haben. Von histologischen Einzelheiten, die sich dem normalen Typus der Actinien in jeder Beziehung anschließen, brauche ich hier nur die Gestalt der Nematocysten mit einigen Worten zu beschreiben. Ihre Anwesenheit konzentriert sich, wie bei den Antlıozoen ge- wöhnlich, vor allem an den Tentakeln und an der Mundscheibe. So dicht auch die Tentakel mit den Nematocysten gespickt sind, zu einer Bildung von „Batterieen“ ist es nicht gekommen. Die Form der Nesselzellen ist zum Unterschiede von den kurzen und spindel- förmigen Gebilden bei Rhodaraea in unserem Falle sehr lang und schmal. Innerhalb der Kapsel sieht man stets sehr deutlich den spiralig aufgerollten Nesselfaden und an den Stellen, wo durch den Schnitt gerade einige Kapseln getroffen worden sind, so dab die Fäden aus ihrer Umhüllung hervorragen, hat man das Bild einer kleinen Sprungfeder. Eine besondere Besprechung verdient noch das Verhalten der Tentakel bei der Kontraktion derselben. Die kurzen Tentakel stülpen sich während der Zusammenziehung vollkommen nach innen Arch, f. Naturgesch. Jahrg. 1904. Bd.I. H.3. 19 290 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis ein, gerade wie wir es beim Einziehen von Schneckenfühlern beob- achten können. Eine Einstülpung der Tentakel auf derartige Weise kennen wir bisher nur von sehr wenigen Anthozoen, so unter den Aleyonarien von Sympodium, Corallium und Heliopora. Innerhalb der Abteilung der Maäreporarier hat eine solche Methode der Tentakeleinstülpung Fowler bei der Spezies Seriatopora sıbulata (9) beschrieben. Es heißt dort: „There is, I believe, no instance yet recorded of the occurrence among Madreporaria of the method of tentacular retraction which distinguishes Seriatopora, namely that of introversion, the tentacles being invaginated in such wise that the battery is still pointed upwards. Probably owing to the mi- nuteness of the polyp, no special muscular apparatus for effecting this retraction could be detected“. Fowler gibt, um dieses Verhalten besser zu zeigen, zwei Zeichnungen. Allerdings können bezüglich dieses Punktes sehr leicht Irrtümer vorkommen, welche einer besonderen Beachtung wert sind; ich werde an der Hand von Heider’s „Korallenstudien“ (15) im Fol- genden davon sprechen und verweise gleichzeitig auf die betreffenden Zeichnungen im gleichen Werke. Es erscheinen auf den Schnitten in den Kammern zwischen den Mesenterien die Querschnitte von breitgedrückten oder rund- lichen Schläuchen, deren Wandung vollständig die Zusammensetzung der Tentakel zeigt, wie wenn dieselben nach einwärts gestülpt wären, d.h. man findet als innerste Zellenlage Ektoderm mit einer großen Menge charakteristischer Nesselkapseln, auf dieses folgt Längsmuskulatur, nach außen von der Mesodermlamelle Ring- muskulatur; welche von einem Entodermlager bedeckt ist. Von Heider beschreibt nun weiter: „Ich habe einen entkalkten Polypen von seiner Basis aus in eine Anzahl von Querschnitten zerlegt, und nachdem ich in einer Höhe angelangt war, in welcher die an- gegebenen rundlichen Querschnitte innerhalb der Mesenterialtaschen sichtbar wurden, aus dem oberen Reste des Polypen Frontalschnitte, welche also senkrecht auf die Ebene des letzten Querschnittes ge- führt wurden, angefertigt. Man findet dann, daß die Tentakel zwar stark verkürzt, aber alle noch nach auswärts von der Mund- platte gerichtet sind; wohl aber macht die letztere bedeutende Ein- buchtungen gegen die Kelchhöhle. Diese Einbuchtungen der Mund- platte sind es nun ausschließlich, welche meines Erachtens auf Querschnitten innerhalb der Mesenterialtaschen getroffen werden, und ich erkläre mir jene Faltungen mit der Wirkung einerseits der Muskelwülste, welche längs der Mesenterien schief von unten und außen nach oben und innen zur Tentakelbasis ziehen, anderer- seits der Kreis- und Längsmuskelfasern der Mundplatte selbst“. Von Heider sagt dann noch, die Entscheidung, ob wir es hier tatsächlich mit Tentakelquerschnitten zu tun haben, wäre wichtig, da ja die Annahme, dab bei Kontraktion des gesamten Polypen die Tentakel in die unter ihnen liegenden Taschen eingestülpt der Weichteile der Madreporarier. 291 werden, wohl denkbar sei, wenn für diese Arbeit eine eigene Vor- riehtung, etwa ein musculus retractor, der die Tentakelspitze mit dem Körperinnern verbände, gefunden würde. Ich habe die Beobachtungen von Heider’s wiedergegeben, weil ich an vielen Präparaten der von mir untersuchten Spezies mit jenen vollständig übereinstimmende Bilder erhalten habe, die tatsächlich bei mehr oberflächlichem Hinsehen den Eindruck von in sich eingestülpten Tentakeln hervorrufen. Dies wollte ich voraus- schicken, um von vornherein dem vorzubeugen, als hätte ich beim Studium der Querschnitte in Betreff des Verhaltens der Tentakel obige Bildungen in der angedeuteten Weise verwechselt. Außer den beschriebenen Einbuchtungen der Mundscheiben sah ich nämlich im Innern der Binnen- resp. Zwischenfächer geschlossene Kreise, welche nach innen ein Ektoderm mit charakteristischen vorher schon erklärten Nematocysten zeigten und nach außen die übrigen typischen Schichten der Tentakel als Mesoderm und an der Peripherie als Entoderm; hätten diese Gebilde vielleicht noch nicht dazu genügt, um den Beweis zu bringen, daß ich in der Tat handschuhfingerartig eingezogene Tentakel vor mir hatte, so wurde meine Annahme in unumstöbliche Sicherheit umgewandelt, als ich in einigen Fällen mehr nach der Tiefe zu folgende Zusammen- setzung und Anordnung der drei die Tentakel auszeichnenden Ge- webeschichten wahrnehmen konnte. Es sind zwei ineinander ge- schaltete Kreise (Fig. 17), die sich gegenseitig derartig verhalten, daß an dem äußeren Kreise das Ektoderm, die typischen Zell- elemente enthaltend, auf der Innenseite sich befindet, während das Entoderm auf dem Mesoderm nach außen angeordnet ist; an dem innerhalb des großen Kreises gelegenenen kleinen konnte ich ein umgekehrtes Verhalten der Zellenlagen feststellen, indem das Ekto- derm außen, das Entoderm innen lag. Diese Querschnitte können garnicht anders ausgelegt werden, als daß sie ein Stadium dar- stellen, in welchem die nach Art von Schneckenfühlern eingestülpten Tentakel im Begriffe sind, sich eben wieder auszustrecken. Was bei dieser Erscheinung die Anwesenheit einer besonderen Verrichtung oder Muskulatur anbetrifft, wie sie von Heider zur Erklärung dieser Methode der Kontraktion verlangt, so glaube ich einen sehr einfachen Grund dafür angeben zu können. Ich bin der Meinung, daß die Längsmuskulatur der Tentakel und die mit ihr in direktem Zusammienhange stehende Längsmuskulatur der Mesen- terien, ein Verhalten, welches bereits seit geraumer Zeit nachgewiesen worden ist, vermöge der gleichzeitig eintretenden Kontraktion imstande sind, eine Wirkung auf die Tentakel auszuüben, wie sie von Fowler bei Seriaiopora und von mir bei Coeloria beobachtet worden ist. Zum Schlusse der Beschreibung sei noch einiges über fremde Bestandteile bemerkt, welche im Entoderm fast durch den ganzen Körper der Polypen hindurch angehäuft sind, nämlich über die gelben Zellen. In besonders großen Mengen fand ich sie im Be- reiche der Mundscheiben. Die Zellen sind kuglig und alle nahezu 19* 292 Alfred Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis von gleicher Größe; ihr Inhalt ist mit zahlreichen mehr oder weniger kleinen Körnern versehen, die etwa gelblich-grün gefärbt sind. Außerdem besitzen sie einen Kern, der durch die Färbung mit dem Hämalaun deutlich hervortritt. Uber die Bedeutung der auffällig von der Umgebung abstechenden Bildungen war man lange Zeit im Unklaren. Es mag hier daher daran erinnert werden, dab Gebrüder Hertwig in ihrem großen Actinienwerke (17) den sehr wahrscheinlichen Nachweis zu liefern versucht haben, wonach die gelben Zellen, namentlich auch wegen ihrer außerordentlich großen Ahnlichkeit mit den gelben Zellen der Radiolarien, als niederste einzellige Algen zu betrachten sind, welche parasitisch im Körper der Anthozoen leben. Zusammenfassung. Folgendes sind die wichtigsten Resultate, welche ich bei meinen Untersuchungen festzustellen imstande gewesen bin: Rhodaraea lagrenaei. Die Polypen zeigen in ihrem Aufbau den Typus der Actinien. In Betreff der Histologie des Ektoderms ist abweichend von allen bisherigen Beobachtungen das Vorhandensein von Sinnes- knospen an den Tentakeln hervorzuheben, deren Funktion die von Tastapparaten ist. Im Innern der einzelnen Polypen finden sich in den Mesen- terien zugleich männliche und weibliche Geschlechtszellen. Das System der Ernährungskanäle zeigt in seiner Bildung eine deutliche Analogie mit den Alcyonarien und zwar speziell mit den höher differenzierten Gattungen der Gruppe der Alcyonacea. Die Entwicklung der ungeschlechtlich erzeugten jungen Indi- viduen weist große Ahnlichkeit mit derjenigen auf, weiche man von den aus den befruchteten Eiern hervorgegangenen Polypen kennt. Außer der ungeschlechtlichen Vermehrung durch Knospung auf der Basalausbreitung der Kolonie kommt in seltenen Fällen auch Fortpflanzung durch partielle Teilung vor. Coeloria sinensis. Die Mesenterien der Polypen setzen sich infolge der in die Tiefe gerückten Polypenkörper oberhalb derselben unter gleichzeitigem Verluste der Längsmuskulatur fort. Die Stellung der Mesenterien stimmt, soweit das Schwinden der radiären Anordnung in Betracht kommt, mit der der Septen überein. Die Polypen zeichnen sich besonders durch das Fehlen der Richtungsmesenterien aus. Die Zahl der Mesenterien ist keine einheitlich feststehende, was mit den ungleichmäßigen Teilungsvorgängen in Zusammenhang steht; dadurch besteht auch keine Beziehung zu dem üblichen Multiplum von sechs. Die Kontraktion der Tentakel findet nach Art der Einstülpung yon Schneckenfühlern statt. 1. 18. .— Korallenstudien, i in: Z. wiss. Zool. V.44, p. 507535, tab. 30, 3] BR: der Weichteile der Madreporarier. 293 Literaturverzeichnis. . Bernhard, Henry M. Catalogue of the Madreporarian Corals in the British Museum (Natural History) V.1-4 . 1903 . Bourne, G.C. On the anatomy of Mussa and Euphyllia and on the morphology of the Madreporarian skeleton, in: Quart. Journ. microse. Sc. (new ser.) V.28, p.21—-51, tab. 3—4 1887 . Boveri, Th. Über die Entwickelung und Verwandtschafts- beziehungen der Aktinien, in: Zeit. wiss. Zool. V.49, p. 461 —502, tab. 21—23 . .. 371830 Delage, Y. et E. Herouard. 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Schema, um die Art und Weise der Aufstellung der Tentakel zu zeigen. I Tentakel erster Ordnung, II Tentakel zweiter Ordnung, III Tentakel dritter Ordnung. Knospender Tentakel (Lupenvergrößerung). Knospender Tentakel (Mikroskop. Vergrößerung). a Anhäufung von Nematocysten zur sog. Nesselbatterie. Querschnitt durch einen Tentakel. s Sinnesknospen. Einzelne Sinnesknospe bei starker Vergrößerung, g Ganglienzellen. Querschnitt durch einen Polypen, r Richtungsmesenterien. Schnitt durch ein Ernährungsgefäß. e Entoderm, ect Ectoderm, m Mesodermstück, f Rest des ehemaligen Mesenterialfilamentes. Querschnitt durch einen durch partielle Teilung entstehenden neuen Polypen an der Basis des Individuums. m Mesenterien des Muttertieres, welche direkt an der Neubildung beteiligt sind. % Ernährungskanäle Querschnitt durch ebendenselben Polypen wie in voriger Figur, aber im oberen Abschnitte des Tieres, um den Grad der Abschnürung zu zeigen. Querschnitt durch einen jungen Polypen, ebenfalls durch partielle Teilung entstanden. Der Schnitt ist an der Basis geführt worden; man sieht den letzten Zusammenhang mit dem Mutterindividuum, ferner 8 Mesenterien entwickelt. Schnitt durch denselben Polypen wie vorher im Bereiche des Stomo- däums. Man sieht außer den 8 erwähnten Mesenterien 3 weitere in der Entwickelung begriffen. Schnitt durch eine auf dem Wege der Sprossung entstandene Knospe (Sstrahliges Stadium). Coeloria. Ein entkalktes Stück der Kolonie von oben gesehen. Am Anfang des Tales diejenige Mundöffnung m, welche durch ihre abweichende Stellung die Richtung eines neuen Tales bestimmt. Entkalktes Stück von der unteren Fläche gesehen; es zeigt, daß die Weichteile kappenartig auf den Kalkmassen aufsitzen. w Wand, welche im Lebenden die eingefügten Kalkmassen überzieht, vertritt hier gleichzeitig die Stelle der Leibeswand, von der nach innen die Mesenterien ihren Ursprung nehmen. s Spalten, in welche vor der Entkalkung die Septen hineinragten. 296 Fig. 15. Fig. 16. Fig. 17. Alfred Heicke. Horizontaler Querschnitt durch die Hügelregion der Polypen, welche einem Tale angehören, d. h. es handelt sich um den oberhalb der Mundscheiben gelegenen Abschnitt der Individuen. 2 gemeinsame Leibeswand, w Weichteile, welche vor der Entkalkung die Mauer und Septen überzogen, letztere waren in die mit X bezeichneten Räume eingelagert. m Mesenterien, welche in diesem Abschnitte der Muskel- fahnen und Muskulatur entbehren. Die Pfeile weisen auf den Raum hin, den man als das gemeinsame Tal bezeichnet. Querschnitt durch die Partie der eigentlichen Polypen in der Höhe der Stomodaea. s Stomodaeum, m Mesenterien, w Weichteile wie in Fig. 15. Querschnitt durch einen handschuhfingerförmig eingestülpten Tentakel. ect Ectoderm, m Mesoderin, e Entoderm, s Spitze des Tentakels, die gerade im Begriff ist, sich wieder auszustülpen. En _ Beobachtungen an Nematoden und Cestoden. Von Dr. von Linstow in Göttingen. Hierzu Tafel XII. Cystoopsis Acipenseris Wagn. Fig. 1—6. Herr Dr. A. Skorikow in St. Petersburg hatte die grosse Freundlichkeit, mir ein Exemplar von Acipenser ruthenus zu schicken, das von Cystopsis Acipenseris, diesem merkwürdigen, bisher nur in Russland aufgefundenen Nematoden bewohnt war. Es war ein Fisch von 24 cm Länge, der rechts und links von der Bauchlinie in zwei parallelen Längslinien angeordnete Knöt- chen von Erbsengrösse zeigte: die rechte Linie bestand aus 9, die linke aus 10 Knötchen, die vorn 2, hinten 1!/, cm von ein- ander entfernt standen; außerdem sah man nach innen von der Reihe rechts noch 3, von der links noch 1 Knötchen; alle standen zwischen der Basis der Brust- und der der Bauchflossen zwischen den Knochenschildern. Der Fisch hat ein bauchständiges Maul und wird seine Nah- rung auf dem Grunde des Wassers liegend suchen; Nematoden- larven, welche im Schlamm des Wassers leben, können sich dann leicht in die weichsten Stellen der Bauchhaut einbohren. Zykoff vermutet den Zwischenwirt in der Larve von Simulia reptans, weil diese die Hauptnahrung des Fisches bildet. Unsere Kenntnis über den Bau des Nematoden verdanken wir dem Entdecker desselben, N. P. Wagner!), die aber un- vollkommen ist. !) Arbeiten des 1. Kongresses russischer Naturforscher in St. Petersburg, Sitzungsprotokoll d. zoolog. Sekt. 31. Dezemb. 1867, pag. 6—7 (russisch). Entwicklungsgesch. d. 'Tierreichs, 2. Aufl., Bd, I, 1887, pag. 429 -- 430, fig. 362 (russisch). 298 Dr. von Linstow: Beobachtungen Spaltet man die Haut über den Knötchen mit einem Kreuz- schnitt, so kann man mit der Pincette den Parasiten herausheben und man blickt dann in eine 3—4 mm große, kugelförmige Höhlung, die von dem kugelförmigen Weibchen und dem winzig kleinen, wurstförmigen Männchen ausgefüllt war; in jeder Oyste wohnt nur ein Weibchen und mit ihm meistens ein Männchen, selten keins oder zwei. Die Cuticula ist fein quergeringelt; bei beiden Geschlechtern ist die Mundöffnung trichterförmig, in der Scheitelgegend eingefaßt von einem niedrigen Ringwall; dicht dahinter legt sich ein Nerven- ring (fig. 2, n) um den Ösophagus; dieser setzt sich nach hinten in einen sackförmigen Magen fort (fig. 1, d), welcher bei Weibchen in dem kugelförmigen Körperteil liegt; der Osophagus wird von einem gleichmäßigen Rohr gebildet, das außen mit einer Plasma- masse umgeben ist (fig. 4, ö). Unter der zarten, dünnen Cuticula liegt eine ebenso feine Muskelschicht (fig. 4 u. 5, m), die nirgends durch Längsfelder unterbrochen wird. Der Magen- oder Darmsack ist dickwandig und trägt an der Innenseite einen Epithelbelag (fig. 5, d); ein Anus fehlt. Im Halsteil verläuft dorsal und ventral ein Strang, der von eirunden, bis 0,039 mm langen und 0,029 mm breiten, gekernten Zellen gebildet wird und nicht weit nach hinten verfolgt werden kann. Das Männchen ist wurstförmig, vorn und hinten abgerundet (fig. 1) und 2,1 mm lang und 0,24 mm breit. Der Ösophagus hat einen Durchmesser von 0,068 mm; der Nervenring liegt 0,034 mm vom Kopfende; der Ösophagus reicht bis 45°/,, der Darmsack bis 69%/, der Körperlänge vom Kopfende. Der ganze Körper mit Ausnahme eines kleinen Abschnitts vorn ist von Windungen des Hodens erfüllt, von denen man auf Querschnitten meistens 4 trifft (fig. 4 u.5, h); er bildet ein langes Rohr, das einen dicken Epithel- belag trägt und etwa !/, der Körperbreite einnimmt; hinten endigt der Hoden mit einem Rohr, das 0,016 mm weit heraussieht und 0,010 mm breit ist; es ist nicht als Cirrus oder Spiculum, sondern als Penis zu bezeichnen. Das 3—4 mm große, kugelförmige Weibchen hat einen schlanken, nematodenförmigen Halsteil, welcher 1,94 mm lang und dünner als das Männchen ist, denn es hat einen Durchmesser von nur 0,10 mm; die Cuticula dieses Halsteils zeigt in Abständen von 0,0039 mm Ringe sehr feiner, stark lichtbrechender Kügelchen; der Ösophagus ist 0,031 mm breit; 0,1 mm vom Kopfende mündet die Vagina (fig. 2, v); in dem dünnen Halsteil verlaufen also Osophagus und Vagina; ersterer erweitert sich in dem kugelförmigen Körper- teil zu dem Darmsack, letztere setzt sich daselbst in Uterus und Ovarium fort, die in Schlingen den größten Teil des Raumes erfüllen. Die Eier erinnern an die von Trichosoma und Trichocephalus (fig. 6); sie sind aber gestreckter, 0,065 mm lang und 0,021 mm breit; die Schale ist an den Polen verdickt und offen, die Öffnung an Nematoden und Cestoden. 299 ist durch einen Pfropf geschlossen und der Embryo im Innern hat die gewöhnliche Nematodenform. Der äußeren Form nach ähnliche Nematoden - Genera sind Tropidocerca und Simondsia; bei beiden trägt aber das kugel- förmige Weibchen außer dem schlanken Hals- auch einen solchen Schwanzteil, welcher letztere bei Cystoopsis fehlt; bei beiden ersteren Gattungen hat das Männchen die gewöhnliche Nematoden- bildung mit 2 Spicula und Tropidocerca gehört zu den Secernentes, Cystoopsis aber wegen der fehlenden Längsfelder zu den Pleuro- myariern; damit stimmt auch die Ähnlichkeit der Eier mit denen der Pleuromyarier Trichosoma und Trichocephalus. Cystoopsis Acipenseris kommt nur unter der Haut von Aci- penser ruthenus vor, nach Skorikow besonders bei 15—16 cm langen Jährlingen, bei denen man durchschnittlich 10, selten 25 —35 Knötchen findet; vermutlich können die Larven sich in die zartere Haut der jungen Tiere leichter einbohren. Die gesamte Literatur über diesen Parasiten, die außer Waener’s kurzen Angaben faunistische Angaben enthält, findet sich bei Skorikow!). Spiroptera abdominalis n. sp. Fig. 7. Herr Dr. A. Völtzkow hatte die Güte, mir diese Art zu senden, die er in der Leibeshöhle an den Därmen von Otis melano- gaster in Madagaskar gefunden hatte. Es sind zwei Weibchen vorhanden, welche 34 und 68 mm lang und 0,97 und 1,74 mm breit sind. Am abgerundeten Kopf- ende (fig. 7) sieht man jederseits in den Submedianlinien eine Papille mit kegelförmiger Spitze; die dorsal und ventral von zwei breiten seitlichen Flügeln der Cuticula stehen, die hinten schmal auslaufen und in der Mitte 1/,—!/, des Körperdurchmessers breit sind; bei dem kleinen Exemplar ließen sie sich 4,3 mm nach hinten verfolgen; der Ösophagus nimmt !,;, der Gesamtlänge ein, das kegelförmig verjüngte Schwanzende Y/,;; die unreifen Eier mit dünner Schale sind 0,052 mm lang und 0,031 mm breit; reif haben sie eine außerordentlich dicke, aus konzentrisch geschichteten Lagen bestehende Schale und messen dann 0,070 und 0,049 mm; sie enthalten den fertig entwickelten Embryo. Filaria eaelum n. sp. Fig. 8. aus dem Peritoneum von Cephalobus sylvaticultor Afz. in Kamerun. Die Gelegenheit zur Untersuchung verdanke ich der Güte des Herrn Professor Lönnberg in Stockholm. !) Zur Parasitologie der Acipenseriden, St. Petersburg, 1903, pag. 13 —14, 1 tab, 300 Dr. von Linstow: Beobachtungen Der Körper ist vorn abgerundet, neben der Mundöffnung stehen 2 Zähne, die meißelförmig und im seitlichen Bilde vorn concav ab- gegrenzt sind, während sie von der dorsalen oder ventralen Fläche gesehen abgerundet erscheinen (fig. 8); hinten ist der Körper stark verdünnt und am Ende abgerundet; der Osophagus nimmt !/,, der ganzen Länge ein, ein Anus fehlt. Das Männchen hat eine Länge von 61—65 mm und eine Breite von 0,48 mm; der Körper ist hinten vor dem Schwanzende einmal kreisförmig eingerollt; das sehr kurze Schwanzende mißt '/gs; der ganzen Tierlänge; die beiden sehr kleinen, gleichen, schwach ge- bogenen Cirren sind 0,13 mm lang; präanal stehen 2 parallele, gradlinige, sehr lange Papillenreihen, die aus etwa 156 Papillen bestehen; sie reichen 6,7 mm von der Kloakenöffnung nach vorn und am Anfang stehen die Papillen am engsten; postanale Pa- pillen finden sich jederseits 4. Das Weibchen ist 100—110 mm lang und 0,83 mm breit; die Vulva mündet 0,4 mm vom Kopfende, Eier waren noch nicht entwickelt. Filarien mit 2 meißelförmigen Zähnen am Kopfende sind schon mehrfach in Cervinen und Antilopen gefunden, so Filaria terebra Dies. in Cervus capreolus, Europa, Filaria cornuta v. Linst. in Antilope sp., Kamerun, Filaria bidentata Molin in Cervus nambi, Brasilien, Filaria bicoronata v. Linst. in Adenota sp., Südafrika. Filaria Quiscali n. sp. Aus dem Gehirn unter der Pia mater von Quiscalus versicolor Vieillot, von Herrn Shipley in Cambridge geschickt. Es sind nur Bruchstücke von Weibchen, daher ich die Art nicht definitiv benenne; ein Kopfende fehlt, das Schwanzende ist abgerundet; die Breite beträgt 0,21 mm; der Körper ist ungemein zart; die Cuticula ist ungeringelt; die Eier sind 0,029 mm lang und 0,021 mm breit. In und am Gehirn lebende Filarien sind höchst selten; ich kenne nur Filaria helicina Molin, die in Florida am Gehirn von Plotus anhinga gefunden ist. Oxyuris tubereulata n. sp. Fig. 9. Aus dem Dickdarm von Trachysaurus rugosus Gray in Australien, von Herrn Professor Lönnberg in Stockholm gesandt. Die Cuticula ist quergeringelt; die Mundöffnung ist von 3 kleinen Lippen umgeben; der sehr lange Osophagus, der beim Männchen !/, beim Weibchen !/;5s der ganzen Länge einnimmt, ist dünn und an Nematoden und Cestoden. 301 eylindrisch und endigt mit einem kegelförmigen Bulbus; der Nerven- ring umgiebt ihn bei ?/, seiner Länge vom Kopfende; der Porus excretorius ist weit nach hinten gerückt; er mündet hinter dem - Ösophagus-Bulbus und von vorn wie von hinten münden je 2 Gefäße hinein. Das Männchen wird 1,89 mm lang und 0,22 mm breit, das Schwanzende mißt 1/!4; es ist pfriemenförmig (fig. 9) und trägt im vorderen Drittel 2 prominente Papillen; vor der Kloakenöffnung steht ein ventral gerichteter Fortsatz mit jederseits 2 Papillen, davor eine breite, vorn zugespitzte, hinten abgerundete Outicular- auftreibung; der gerade Cirrus ist 0,1 mm lang. Das 3,20 mm lange und 0,31 mm breite Weibchen hat ein fein zugespitztes Schwanzende von !/, Körperlänge; die Vulva liegt hinter der Mitte und teilt den Körper im Verhältnis von 5:3; die Vagina verläuft eine kleine Strecke nach vorn; dann biegt sie nach hinten und teilt sich in 2 Uteri; die Eier sind O0,ll mm lang und 0,062 mm breit. Gnathostoma Shipleyi Stossich. Herr Professor Stossich macht mich darauf aufmerksam, dab die von mir!) unter dem Namen Rictularia (Gnathostoma) paradoxa beschriebene Art mit seiner genannten Species identisch sein dürfte, was ohne Zweifel richtig ist. Tetradenos tiara v. Linst. In den Spolia zeylanica beschrieb ich?) einen Nematoden aus Varanus bengalensis und Varanus salvator, den ich Ctenocephalus tiara nannte. Herr Professor Stiles in Washington hatte die Güte, mir mitzuteilen, daß Kolenati im Jahre 1857 den Namen Üteno- cephalus einem Dipteron gegeben hatte, daher ich meine Be- zeichnung in Tetradenos ändere. Bei der Beschreibung der Tänien wurden in früheren Zeiten die inneren Geschlechtsorgane wenig oder garnicht berücksichtigt; jetzt ist das Genus Taenia in eine große Menge neuer Genera ge- spalten, bei deren Aufstellung vorwiegend der innere Bau in Frage kommt; eine kleine Anzahl der hierauf noch nicht untersuchten Arten besitze ich in meiner Sammlung und habe ich sie in die entsprechenden neuen Gattungen eingeordnet. Uber das Prinzip der Gattungscharaktere herrschen noch sehr verschiedene Meinungen; !) Annuaire du Musee zool. de l’Acad. Imp. des se. St. Petersbourg t. VIII, 1904, pag. 8—9, tab. XVIIT fig. 5. ?) Spolia zeylanica vol I, Colombo 1904, pag. 12—13, tab. II, fig. 23—27. 302 Dr. von Linstow: Beobachtungen sicher ist es verkehrt, in dem Fehlen oder Vorhandensein der Haken am Scolex, ob eine oder zwei Reihen da sind, in der Zahl, Grösse und Form derselben Gattungsunterschiede zu sehen; Taenia sollum und Taenia saginata haben eine so auffallende Überein- stimmung im anatomischen Bau, daß sie sicher demselben Genus zugezählt werden müssen, und doch hat die eine Art einen doppelten Hakenkranz, die andere keinen. Hymenolepis decipiens Dies. Fig. 10—11. Aus Molossus? perotis Neuw., Brasilien. Länge bis 50 mm, Breite vorn 0,35, hinten 0,70 mm, Contour sägeförmig; die erste, 1,58 mm lange Strecke der Kette läßt keine Gliederung erkennen; die ersten deutlichen Glieder sind 0,58 mm breit und 0,Ilmm lang, die letzten 0,70 mm breit und 0,20 mm lang; alle sind also viel breiter als lang. Der Scolex ist 0,37 mm breit und gegen den Anfang der Kette nicht verdickt und abgesetzt; die Saugnäpfe messen 0,088 mm; das Rostellum ist rundlich und wenig vorragend, seine Muskelscheide ist 0,20 mm lang; man findet einen einfachen Kranz von 44-46 Haken, die 0,023 mm messen (fig. 11). Die Cuticula ist dick, die Muskeln sind schwach ent- wickelt, eine Schicht Längsmuskeln grenzt die Rinden- von der Markschicht ab. 2 große Hauptlängsgefäße verlaufen im 15. und 85. Hundertstel des Querschnitts; weit nach außen von ihnen ziehen die Hauptlängsnerven; Kalkkörperchen fehlen ganz. Die Geschlechts- öffnungen stehen einseitig und randständig in der Mitte des Glied- randes. Der kolbenförmige Cirrusbeutel nimmt fast !/, des Quer- durchmessers ein und liegt vorn und dorsal in der Proglottide; 3 Hoden liegen mehr hinten in einer Querreihe; sie sind 0,078 —0,091 mm lang und 0,060 mm breit. Die Vagina läuft ventral und hinter dem Cirrusbeutel und erweitert sich innen zu cinem Receptaculum seminis, welches bis zur Mittellinie reicht. Der Dotterstock liegt ventral in der Mittellinie; die Zellen sind unfärbbar, während ihr Kern sich intensiv färbt: sie messen 0,0034 mm; die 0,031 mm große Schalendrüse ist kugelförmig und wird vom Dotter- stock umgeben. Der Keimstock besteht aus 2 kolbenförmigen Körperchen, die im 2. und 3. Viertel des Querdurchmessers liegen, die großen granulierten Keimzellen messen 0,013 mm. Die Eier haben eine membranöse Hülle und sind 0,039 mm groß; die ellip- tische Oncosphaere ist 0,034 mm lang und 0,029 mm breit und die 6 großen, derben Haken derselben messen 0,016 mm. Hymenolepis acuta Rud. Fig. 12. Aus Vesperugo noctula, Vesperugo serotina und Vespertilio lasiopterus. EL WEN N ER an Nematoden und Cestoden. 303 Länge bis 64mm, Breite vorn 0,40; schon 1,58 mm hinter dem Scolex beginnt die Gliederung; die ersten Proglottiden sind 0,41mm breit und 0,053 mm lang, die hintersten erreichen eine Breite von 1,58 mm und eine Länge von 0,19mm, alle sind also viel breiter als lang; reife Glieder haben eine Länge von 0,099 mm. Die Körpercontouren sind sägeförmig. Der Scolex ist nur wenig breiter als der Anfang der Kette; er hat einen Durchmesser von 0,44 mm, das pilzförmige, 0,18 mm lange Rostellum ist von einem 0,26 mm nach hinten reichenden Muskelsack umgeben; die 38—42 Haken bilden einen einfachen Kranz und sind 0,039 mm lang (fig. 12); die Saugnäpfe messen 0,12 mm. Die Geschlechtsöffnungen stehen fast randständig und einseitig an der Grenze des ersten Drittels des Proglottidenrandes, aber nicht genau am Rande, sondern ventral 0,078 mm vom Rande entfernt; der Cirrus ist kurz und kegelförmig. Der innere Bau gleicht fast dem von Hymenolepis decipiens, nur reicht das Receptaculum seminis nicht bis zum 50., sondern nur bis zum 45. Hundertstel des Querdurchmessers. Die kugelförmigen Eier haben eine membranöse Hülle und messen 0,052; die Onco- sphaere ist 0,031 mm lang und 0,026 mm breit. Hymenolepis scalaris Duj. Fig. 13—14. Aus Crocidura aranea; die Larve, Stapylocystis biliarius Villot, lebt in Glomeris limbata. Länge 30,4 mm, Breite vorn 0,53; der ungegliederte sog. Hals ist 1,6 mm lang; die vordersten Proglottiden sind 0,044mm lang und 0,53 mm breit, die letzten 0,39 und 1,58 mm; alle sind dem- nach viel breiter als lang. Die beiden Hauptlängsgefäße verlaufen dem Rande der Glieder nahe, etwa 14—17 Hundertstel des Quer- durchmessers von ihm entfernt. Der Scolex ist 0,48 mm breit, die kleinen Saugnäpfe messen 0,091 mm; am Rostellum stehen 13 Haken in einem Kreise, deren Länge 0,026 mm beträgt (fie. 14). Wenn neuerdings behauptet wird, die Zahl der Haken der Vogeltänien sei stets eine gerade, so halte ich das für unrichtie. Krabbe, der mit besonderer Sorgfalt diese Haken untersucht hat, gibt in einer grossen Zahl der Fälle ungerade Zahlen an, wie solche auch bei sehr zahlreichen Säugetiertänien gefunden sind; in diesem Falle konnte kein Haken verloren sein, da die Reihe voll- ständig und das Rostellum eingestülpt war. Der Hakenast ist länger als der Hebelast. Die Geschlechtsöffnungen stehen randständig und einseitig in der Mitte des Gliederrandes. Der Cirrus ist 0,0052 mm breit, dünn nnd zart und wird 0,013 mm lang vorgestreckt. Der Cirrusbeutel liegt ganz vorne im Gliede und nimmt !/„—!/, des Querdurchmessers ein; die 3 Hoden finden sich in einer Querreihe und nehmen 55/ ,o des Querdurchmessers ein; jeder ist 0,150 mm lang und 0,088 mm 504 Dr. von Linstow: Beobachtungen breit und der mittlere liegt etwas vor den beiden anderen. Der Keimstock besteht aus zwei gestreckten, kolbenförmigen Körpern, die am Hinterrande des Gliedes in der Mitte liegen und etwa den- selben Raum einnehmen wie die Reihe der Hoden; zwischen ihnen sieht man den eiförmigen Dotterstock, der 15/,., des Querdurch- messers ausfüllt; das Receptaculum seminis erreicht fast die Mittel- linie; der Uterus erfüllt die Glieder völlig; die ovalen Eier haben 3 Hüllen; die äußere ist 0,070 mm lang und 0,039 mm breit, die Oncosphaere 0,038 und 0,023; die innerste Schale trägt an den Polen kleine Verdickungen und erscheint eitronenförmig. Hymenolepis bacillaris Goeze. Fig. 15 —16. Aus Talpa europaea. Diesing und Dujardin identifizieren mit Unrecht Taenia filamentosa Goeze aus Talpa europaea mit dieser Art, welche un- regelmäßig abwechselnde Geschlechtsöffnungen und quadratische reife Proglottiden hat. Der Körper von Hymenolepis bacillaris ist vorn sehr dünn und etwa 12 mal schmaler als hinten. Die Länge beträgt 150 mm; die Proglottiden sind ganz vorn 0,044mm lang und 0,19 mm breit, die geschlechtsreifen haben eine Länge von 0,l3 mm und eine Breite von 1,50 mm, während die letzten 0,15 mm lang und 1,82 mm breit werden. Zwei große Hauptlängsgefäße verlaufen im 14. und 86. Hunderstel des Querdurchmessers und nicht weit nach außen von ihnen ziehen die Hauptlängsnerven. Auf Querschnitten sieht man 2 der Öuticula parallele Kreise von Längsmuskeln; der äußere besteht aus dicht stehenden, kleineren, der innere aus entfernter von einander verlaufenden, größeren Gruppen von Muskelfasern ; ‚“alkkörperchen fehlen. Der Scolex ist etwas breiter als der Pro- glottidenkörper; am Rostellum stehen in einem Kreise 36 Haken von 0,020 mm Länge (fig. 16); Haken- und Hebelast sind ungefähr gleich lang und verlaufen parallel. Die einseitigen Geschlechts- öffnungen stehen im vorderen Drittel oder Viertel des Gliedrandes fast randständig, ventral, 0,03mm vom Rande entfernt. Der ge- streckt elliptische Cirrusbeutel nimmt !/,—'/, des Querdurchmessers ein; die 3 Hoden sind !/, des Querdurchmessers groß und liegen dorsal vom Receptaculum seminis, der eine am inneren Ende des letzteren, die beiden anderen dem entgegengesetzten Flügel des Keimstocks gegenüber; sie bilden eine bogige Querlinie. Die Va- gina verläuft ventral vom Cirrusbeutel und erweitert sich zu einem großen, kolbenförmigen Receptaculum seminis, das !!/,, des Quer- durchmessers einnimmt. Zwischen den beiden Gefäßen liegt ventral der große, zweiflügelige Keimstock, dessen Zellen 0,0095 mm messen, während die des ebenfalls ventral gelagerten, unregelmäßig ge- lappten, kleinen Dotterstocks 0,0052 mm groß sind. Die Eier sind an Nematoden und Cestoden. 305 dreischalig; die äußere und innere Hülle sind ovoid, die letztere ist an den Polen etwas vorgezogen, die mittlere ist unregelmäßig gestaltet; alle drei sind dünn und membranös; die äußere ist 0,071 —0,081 mm lang und 0,058 mm breit, die innere 0,052 und 0,024 mm. Drepanidotaenia pachycephala v. Linst. Fig. 1720. Aus Anas histrionica. Körper sehr fein und zart, 17mm lang, Breite ganz vorn 0,0883 mm, die Proglottidenbildung beginnt 0,355 mm vom Kopfende; die ersten Glieder sind 0,018 mm lang und 0,11 mm breit, die letzten 0,088 und 0,36 mm, alle Glieder sind also kürzer als breit; die Contouren sind sägeförmig; rechts und links ziehen je 2 Gefäße durch die Kette, ein größeres mehr nach innen und ventral ver- laufend, 24—29 Hundertstel des Querdurchmessers vom Rande ent- fernt; eine breite Schicht von Subecuticularzellen wird innen von einer Lage von Längsmuskeln begrenzt; Kalkkörperchen sind nicht vorhanden. Der kegelförmige Scolex ist mit Einschluß des Ro- stellum 0,28 mm lang und an der Basis 0,20 mm breit; die Saug- näpfe messen 0,13. Das Rostellum trägt 10 schlanke Haken (fig. 20) von 0,044 mm Länge; der Wurzelast ist lang, der Hakenast nimmt ı/, der ganzen Länge ein und der Hebelast ist rudimentär. Die Geschlechtsöffnungen stehen einseitig, randständig, ganz vorn am Gliedrande. Mit dem Beginn der zweiten Körperhälfte treten die auffallend langen Cirren hervor; sie sind bedornt, kolbenförmig (fig. 18) und haben bei einer Gliedbreite von 0,31 mm eine Länge von 0,18 mm, sie geben, mit unbewaffnetem Auge betrachtet, der hinteren Körperhälfte ein zottiges Ansehen. Der Cirrusbeutel ist groß und spindelförmig und reicht bis zur Mittellinie der Glieder; er wird umgeben von einer Parenchymschicht, die außen und innen dünn ausläuft, dann folgt eine feine Ringmuskellage und hierauf! eine mächtige Schicht radiär gestellter, nach der Mittelachse zu- sammenstrahlender keilförmiger Längsmuskeln, deren man an jedem Cirrusbeutel 45—48 zählt (fig. 19); 3 kugelrunde Hoden liegen eng an einander und sind 0,031 mm groß. Die dünnwandige Vagina hat geknickte Contouren und verläuft ventral vom Cirrusbeutel; sie erweitert sich zu einem birnförmigen Receptaculum seminis, das etwas weiter nach innen reicht als der Cirrusbeutel. Der hantel- förmige Keimstock liegt ventral und nimmt !/,—!/, des Querdurch- messers ein, an seiner ventralen Seite der viel kleinere, ovale Dotterstock; Eier waren noch nicht entwickelt. Aploparaksis Fringillarum Rud. Fig. 21-22. Aus Parus major und Fringilla montifringilla, früher in Parus coeruleus, P. caudatus, P. cristatus, P. palustris, P. ater, P. bi- Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1904. Bd. I. H.3. 20 506 Dr. von Linstow: Beobachtungen armicus, Fringilla domestica, Fr. cannabina, Fr. coelebs, Fr. linaria, Fr. montana und Fr. spinus gefunden. Die Länge erreicht 25 mm; ganz vorn ist der Körper 0,079 mm breit, die Proglottidenbildung beginnt schon 0,355 mm hinter dem Sceolex; die ersten Glieder sind 0,022 mm lang und 0,13 mm breit, während die letzten eine Länge von 0,12 mm und eine Breite von 0,62 mm haben; alle sind also breiter als lang. Zwei große Haupt- längsgefäße verlaufen */,, des Querdurchmessers vom Rande ent- fernt; im Parenchym findet sich eine der Cuticula parallele Schicht von Längsmuskeln und nach innen von ihr eine zweite, die aus stärkeren Bündeln besteht; Kalkkörperchen sind nicht vorhanden. Der Scolex ist 0,21 mm breit und mit zurückgezogenem Rostellum ebenso lang; die Saugnäpfe messen 0,10 mm; am Rostellum stehen 10 Haken von 0,026 mm Länge; der Hakenast ist länger als der Hebelast und der lange Wurzelast ist am Hinterende nach innen gebogen (fig. 22). Die Geschlechtsöffnungen sind einseitig und rand- ständig und stehen etwas vor der Mitte des Gliedrandes. Der Cirrus ist fein bedornt, 0,026 mm lang vorgestreckt und 0,0065 mm breit; der Cirrusbeutel nimmt !8/,,, des Querdurchmessers ein. In jedem Gliede liegt ein sehr großer, aus zahlreichen, eng an einander gedrängten Follikeln bestehender Hoden, der mehr in der Glied- hälfte liegt, welche ohne Geschlechtsöffnungen ist; er nimmt mehr als die Hälfte, etwa 5/, des Querdurchmessers ein, der Keimstock 2/,; dieser besteht aus gesonderten Drüsenhaufen und faßt den Dotterstock zwischen sich; letzterer ist ein eiförmiger Körper von ?/.. Größe des Querdurchmessers des Gliedes. Das Receptaculum seminis reicht bis zur Mittellinie und liegt dem Vorderrande des Gliedes nahe. Die Eier haben eine dreifache Hülle; die beiden äußeren sind membranös und unregelmäßig geformt, die innere ist regelmäßig citronenförmig mit etwas ausgezogenen Polen; sie ist 0,057 mm lang und 0,034 mm breit; die Hakenzahl der Oncosphaere variiert; statt der gewöhnlichen 6 findet man auch 4, 5 und 7 Haken. Aploparaksis ist ein von Clerc!) aufgestellter Genusname für Tänien mit nur einem Hoden in jedem Gliede und einseitig mün- denden Geschlechtsorganen; der ursprüngliche Name Monorchis wurde in Aploparaksis geändert, weil ersterer in anderem Sinne für Trematoden gebraucht wird. Diorchis parviceps v. Linst. Fig. 2325. Aus Merger serrator. Länge bis 110 mm; der Körper ist vorn fadenförmig dünn und zeigt sehr verschiedene Contractionszustände, so daß in der dünnen ı) W.Clere. Contributions A P&tude de la faune helmithologique de l’Oural. Revue Suisse de zool, t. XI, Gen&ve 1903, pag. 237—368, tab 8—11. an Nematoden und Cestoden. 307 Kette stellenweise viel breitere, spindel- oder eiförmige Einlagerungen mit sehr kurzen Proglottiden vorkommen; die Gliederkette ist sehr dünn und der dorsoventrale Durchmesser verhält sich zum queren wie 1:10; der Hinterrand der Proglottiden überragt den Vorder- teil der folgenden so weit, dab er den vierten Teil des Längs- durchmessers der letzteren gleichkommt. Die Breite beträgt vorn 0,21 mm; die mittleren Glieder sind 2,16 mm breit und nur 0,16 mm lang; hinten nimmt die Breite wieder ab; diese Glieder mit Geschlechts- organen, aber noch ohne Eier, haben eine Breite von 1,37 mm bei einer Länge von 0,22 mm; überall sind demnach die Proglottiden viel breiter als lang. Ein größeres und ein kleineres Gefäß verläuft jederseits etwa !/, des Querdurchmessers vom Rande entfernt; Kalk- körperchen sind nicht vorhanden. Der Scolex ist winzig klein, 0,24 mm breit und 0,16mm lang; das Rostellum trägt 10 sehr kleine Haken (fig. 25) von 0,012 mm Länge; Haken- und Hebelast haben dieselbe Richtung und der Wurzelast ist rudimentär; hinter dem Scolex ist der Körper etwas verdickt. Die Geschlechtsöffnungen stehen randständig und einseitig im vorderen Drittel des Glied- randes. Die Cirren werden bis 0,1l mm weit vorgestreckt; sie sind am Ende kolbenförmig verdickt und hier 0,031 mm breit; sie sind bedornt und erscheinen bald vorgestülpt, bald handschuhfingerartig zurückgezogen. Der Cirrusbeutel liegt vorn im Gliede und nimmt !/, des Querdurchmessers ein; er zieht schräg nach innen und vorn und an seinem inneren Ende liegt eine Samenblase. Zwei ovale, 0,13 mm lange und 0,079 mm breite Hoden liegen nach innen von den Gefäßen nebeneinander in der den Geschlechtsöffnungen ab- gewandten Seite. Die Vagina verläuft geschlängelt hinter dem Cirrusbeutel schräg nach innen und vorn und ist im Innern bedornt; das sehr große, bis zur Mitte des Gliedes reichende Receptaculum seminis ist mit dem inneren Ende nach hinten gerichtet. Der Keim- stock besteht aus einer rosettenartig im Kreise gelagerten Drüsen- gruppe im mittleren Drittel des Gliedes dessen Hinterrande genähert, vom Vorderrande etwa um !/, des Längsdurchmessers entfernt; der Dotterstock findet sich in der Mitte dieser Drüsengruppe dem Hinter- rande des Gliedes genähert. Im Parenchym der Cuticula parallel verläuft eine Schicht verhältnismäßig dicker Längsmuskelbündel. Eier waren noch nicht ausgebildet. Das Genus Diorchis ist, wie Aploparaksis, von Clere aufgestellt. Bothrimonus pachycephalus n. sp. Fig. 26-29. Aus dem Darm von Acipenser stellatus. Von Herrn Skorikow in St. Petersburg geschickt und von diesem gesammelt. Länge bis 90 mm, Breite vorn 2,10, weiter hinten 2,56 mm, dem Ende zu wieder etwas verdünnt und am Hinterende abgerundet; der Körper zeigt keine äußere Gliederung; der kugelförmig verdickte 20* 308 Dr. von Linstow: Beobachtungen Scolex ist 1,15 mm lang; der dorsoventrale Durchmesser ist der größere und beträgt 1,38 mm, der quere 0,99 mm; am Scheitel be- merkt man einen dorsoventralen Spalt von rhombischer Form (Fig. 27); dieser führt in 2 viereckige, mit einander verbundene Höhlungen (Fig. 28), die weiter hinten durch eine Scheidewand in 2 Räume geteilt werden (Fig. 29), welche flächenständig sind. Im Parenchym verläuft in !/, des Dorsoventraldurchmessers vom Rande entfernt eine Lage Längsmuskeln und nach innen von diesen eine breite Schicht Ringmuskeln, welche die Rinden- von der Markschicht trennen. 14 Längsgefäße ziehen in der Rindenschicht zwischen den Längsmuskeln hin, davon je eins am rechten und linken Rande; ganz hinten im Körper aber dringen sie aus der Rinden- in die Marksubstanz, wo sie zunächst dicht an der Innenseite der Ring- muskeln verlaufen; bald sind sie auf 6 reduziert, von denen je 1 rechts und links am Seitenrande verläuft, während 2 dorsal und 2 ventral liegen, alle durch fast gleiche Abstände von den beiden benachbarten getrennt; 0,31 mm vom Schwanzende treten diese 6 Gefäße nach der Mittelachse zusammen, vereinigen sich zu einem Stamm und dieser mündet in der Mitte des runden Schwanzendes nach außen. Die Hauptlängsnervenstämme sind weit nach innen gerückt und liegen ?°/,.. des Querdurchmessers vom Rande entfernt. Die ovalen Kalkkörperchen sind 0,021 mm lang und 0,013 mm breit. Die Subeuticularzellenschicht ist stark entwickelt. Die Gruppen der Geschlechtsorgane liegen durchschnittlich 0,38, hinten 0,25 mm von einander entfernt; ihre Entwickelung steht hinten im Körper genau auf derselben Stufe wie vorn, wie man es ebenso bei Diplocotyle findet. Die Geschlechtsöffnungen liegen ventral in der Mittellinie, vorn der Cirrus und dahinter Vagina und Uterus mit gemeinschaft- lichem Sinus; die Cirrusmündung ist von der Fläche gesehen kreis- rund, die von Vaginus und Uterus länglich rund, der größere Durchmesser quergestellt. Der Cirrusbeutel, welcher bis zur Mitte des dorsoventralen Durchmessers reicht, ist birnförmig und wird von radiär gestellten, kolbenförmigen Drüsen umgeben; die Hoden liegen in 2 Querreihen rechts und links vom Keimstock in der Marksubstanz. Der Keimstock bildet eine zusammenhängende Masse, welche etwa das mittlere Drittel des Querdurchmessers in der Mark- substanz ausfüllt; die Dotterstöcke liegen in der Rindenschicht, lassen aber dorsal und ventral !/,—!/- des Querdurchmessers in in der Mittellinie frei; der Uterus liegt in der Mittellinie und nimmt etwa !/, des Querdurchmessers ein. An die dorsale Seite des Cirrusbeutels legt sich eine Samenblase. Das Genus Bothrimonus lebt in Acipenser; Bothrimonus Sturionis Duv.=Disymphtobothrium paradoxum Dies. in Acipenser oxyrhynchus in Nordamerika und Bothrimonus fallax Lühe aus Acipenser ruthenus sind die früher bekannten Arten. Von der letzteren Art haben Ba er an Nematoden und Cestoden. 309 wir noch keine Beschreibung; eine Notiz!) bespricht die Längs- gefäße, welche ganz anders angeordnet sind als bei unserer Art. Den Herren Dr. Dr. und Prof. Prof. Collin, Lönnberg, Shipley, Skorikow, Stiles, Stossich und Völtzkow, welche mich durch Zusendungen und Zuschriften erfreuten, sage ich an dieser Stelle nochmals meinen verbindlichsten Dank. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Erklärung der Abbildungen. 1-6. Cystopsis Acipenseris. 1. Männchen, d Darmsack; 2. dünnes Kopf- ende des Weibchens, n Nervenring, ö Ösophagus, v Vagina; 3. Schwanz- ende des Männchens, h Hoden, p Penis; 4 u. 5. Querschnitte des Männchens, e Cuticula, m Muskulatur, h Hoden, ö Ösophagus, d Darm- sack; 6. ein Ei. 7. Spiroptera abdominalis, Kopfende. 8. Filaria caelum, Kopfende. 9. Oxyuris tubereulata, männliches Schwanzende von links. In den folgenden Figuren bedeutet Im Längsmuskeln, rm Ring- muskeln. e Cirrusbeutel, h Hoden, r Receptaculum seminis, k Keim- stock, d Dotterstock. g Gefäss, n Nerv, s Samenblase. 10, 15, 17, 21, 24, 26 sind schematische (Querschnitte von Gliedern, welche die relative Grösse und Lage der Organe zeigen sollen, 13, 18, 23 ebensolche Längsschnitte, 11, 12, 14, 16, 20, 22, 25 Haken des Rostellum. 10—11. Hymenolepis decipiens. 12. Hymenolepis acuta. 13—14. Hymenolepis scalaris. 15—16. Hymenolepis bacillaris. 17—20. Drepanidotaenia pachycephala; 19 Querschnitt durch den Cirrus- beutel. 21—22. Aploparaksis Fringillarum. 23—25. Diorchis parviceps. 26-29. Bothrimonus pachycephalus; Fig. 27—29 Querschnitte durch den Scolex, 27 vorn, 28 in der Mitte, 29 hinten. ») M. Lühe, Centralbl. für Bakt., Parask. u. Infkr. 1. Abt. Bd. XXVI, Jena 1900, No. 6, p. 257—258. —— nn ni BROFFL ET. Ku elir Kriloe EH Be Kir REN N) a ah Er EZ? ” a ee BE „ Kr a Bunter ‚© a N urn 5 Ri en O. an Bo En e NEL ARE Y lead ra Kia RT ER. AN TO RE SL SE UT j | I NEN NR a0 iu N vr ‚pAls ” Ste. | IH “Tat! I TE, Er en AIEESEN AR“ Aalen AN & IK EN 1.6 f 104 ! ELTERN}; — ara! un u l Sed: Al | Kro ts Buchärukre, Berlin S,, N 7 x Ei I 1; Run = ie b net) EN MT 17 f 1 Kalnı } a) 3 RUN. ©) AR U Bi alt: DI TRURBRRRT SGN Ne nt ei] wi. BERRY or 2 d A ” ya l 1 a y i HE h F 2209 M gt N + ARCHIV NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS UND F. HILGENDORF. HERAUSGEGEBEN VON Prof. Dr. W. WELTNER, KUSTOS AM KÖNIGL. ZO0LOG. MUSEUM ZU BERLIN. SIEBZIGSTER JAHRGANG. II. BAND. 1. Heft. (Jahresberichte.) Berlin 1904. NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R. STRICKER, ti ı 1 ER FE ei " | Ai, * Ü N WTA EN \BHBAEK ZH e Hy ‚als .sE KUTE Glshstastıel) - PL Pens Inhaltsverzeicehniss. Seite I. Mammalia für 1903 von Dr. Curt Hennings. Berzeichnis der Veröffentlichungen . . .. 2.202 MNEINSCH ARE 1! Übersicht nach dem Stoff. Ethologisches, Färbung, Mißbildung, Bastardbildung. ....... 51 BEE su.vlapdiiere eg, cs amunes ana hr ar see nn nenne en REIST > 52 Kant- y. Hauteebildenr272.2.. 2 RR REM BRNSLEN N 55 Skelet. Allgemeines, Rumpf, Extremitäten... 2... 2.2.2... 56 SIE DE 3 Me Mare ec NE ER A A ee ae in TEE NEE 22. 27103 37 57 er an ah ep nenne anne vs RAR 59 IMoskeln+Sehnen? Gelenke... . 10, non ve sen en Ars PHl Ba HE ht Ln 60 BiERvensvatenn, 2a on sn ee de san Crane eigene ai nla Kane 3 AIR SR ELRc hd. u 63 EEITERORSANER PA age al ee we ee ee 12 Besrhrablonsprgane, |. yaıe. 20 DREI DE ORAL 74 Eebsyetem’u.Beibeshohle.. ..- „01. .n. 00 0:.0 02 ANANAS En RSBRERFE 75 ELEND KO ST IE EEE RER 1 12 78 ET ae ee ee ee ee ae ARE == sl Elm ur Geschlechtsprgane,. .. 12 sa no ae ua sa he vorne yo seine neh. 82 Mnbovenie (excl. OrLanogenip),. .. vu ..8 na ao lienee ne DE 87 Degeneration u. Regeneration. !. sonen 90 Ehylogenese u. Paläontologisches' . . . »»...: 2... 2.20.00. 91 Plnnmisthlk, 6 rear ee A RE oe He? rc 98 Systematik. Enimabes.e 4 wlan oe 100: KUngulatar nn... 114 VRLODIErU nee wen oe 100 | Cetacea u. Sirenia ... 117 Galeopitheeida. „2.2... 102 , Edentata u. Effodentia . 118 Inkecbivora 102 ’Marsupala a. 2... 118 CATTINOR N Re 104 | Monotremata. ... . » 119 BRodename 1m D 107 Hl. Aves für 1904 von C. E. Hellmayr. Allgemeines, Sammlungen und Museen, Geschichte, Reisen, Personalien, Hasidernmie, Nomenklaiuer u 20 21H aa ee en 1 Anatomie, Physiologie, Entwicklung . .... 2. 2.2.2.0 00% 8 aloe A ee ae le 12 Morphologie, Federn, Mauser, Färbung, Flug... . 2... 20... 13 Spielarten, Bastarde, Abnormitäten, Hahnenfedrigkeit . . . » »...- 15 IV Seite Diergebiete (Raunsturk) ... u a Eee ee ıbzf Avanderung, (Zus. en Sr ee 5 ee 84 Lebensweise (Lebensweise im Allgemeinen, Nahrung Nutzen u. Schaden, Gesang, Stimme, Brutgeschäft, Oologie) - . - . . - ».. „ 2 89 Jagd, Schutz, Einbürgerung, Pflege, Krankheiten, Parasiten ...... 100 Systematik Euer EEE 2 ee 104 Il. Reptilia und Amphibia für 1901 von Dr. Franz Werner. Reptilia. Litteratur. — Zoologische Gärten, Museen. — Nomenklaturfragen. — Anatomie, Skelett, Nervensystem u. Sinnesorgane, Blutgefäß- system, Genitalapparat, Regeneration. — Ethologischs ..... 1 Faunistik 12 We oe ee 0 1) Einzelne Abteilungen. Squamata (Lacertilia, Rhiptoglossa, Ophidia) . . . .»...... 23 Ornithosauria, san a RE NR ee 45 Dinosaniıay- .. cu.0s +0... 72 we Bade men a. 8 7. + VA 46 Eimydosauria ı. dse nase ko nenn Me Be he we en ee N SEE 47 Cheloniax.... +... 12.0 AR RI EEE e 1 48 Ichthyosauria.. ....u... #00 duo ne we ee 1 1 50 Theeodontter ... 12.2: u. 2.00 we ne ee >. - 5l Rhynchocephaha .. ... .. ve... 02 00 a0 0 u oe. U NS 5l Anomodonbia 3 wine He vo nen wei de ee ne han ve 10 52 Amphipbia. Phylogenie, Anatomie,. Regeneration .. . . .. 2... .. 7. 1. VREEER 52 Einzelne Abteilungen. Heaudata,. .. darenite sono 00 Marke mes He ken he, In, 00 Me 53 Caudats ie 20 were. 0 We m ee ehe rei re vo, ta ke 60 De 65 Apoda in fisener u nel «o vofnere Me NT 11 re 70 I. Mammalia für 1908. Von Dr. Curt Hennings, Privatdocent. Karlsruhe. (Inhaltsverzeichnis befindet sich am Schlusse des Berichtes.) I. Verzeichnis der Veröffentlichungen. — (Anonymus 1). Die letzten Biber in Deutschland. — Zwinger u. Feld 78. — (Anonymus 2). Der Biber an der Elbe. — 1. c. 1391. — (Anonymus 3). Schneehasenkreuzungen. — Jagdfreund 247. — (Anonymus 4). Hunde-Wölfe. — Waidwerk i. Wort u. Bild 7. — (Anonymus 5). Ranzende Iltisse? — Jagdfreund 38. — (Anonymus 6). Ein Rehkrüppel. — Zwinger u. Feld 78. — (Anonymus 7). Sechser-Gehörn einer Ricke mit Zwitterbildung. — Hubertus 239. — (Anonymus 8). A new egyptian Mammal from the Fayum. — Geol. Mag. (4) X. 529—31. 2 Tafeln. Abel, ©. (1). Die Ursache der Asymmetrie des Zahnwalschädels. — Sıtzungsber. Akad. Wien. OXI. 510—526. 1 Taf. — (2). Zwei neue Menschenaffen aus den Leithakalbildungen des Wiener Beckens. — Centralbl. Mineral. 1903. 176—182. Mit Ab- bildg. (Auch in: Sitzungsber. Akad. Wien CXI. 1171—1207). — (3). Die fossilen Sirenen des Wiener Beckens. — Verh. geol. Reichsanst. 1903. 72. Aecquisto, V. Particolarıtä dı struttura della membrana amniıotica della Cavia. — Monit. Zool. Ital. Anno XIV. 173—182. 5 Figg. Adachi, B. Hautpigment beim Menschen und bei den Affen. — Zeitschr. Morphol. Anthropol. Stuttgart VI. 1—131. 3 Taf. Adams, L. E. A contribution to our knowledge of the Mole (Talpa europaea) — Mem. Manchester Soc. XLVIII. 39 pgg. 1 Taf. Addario, €. Sull’ apparente membrana limitante della retina eiliare. — Monit. Zool. Ital. XIII, Suppl. 16—18. Adloff, P. (1). Zur Kenntnis des Zahnsystems von Ayrax. — Zeit- schr. Morph. Anthropol. Stuttg. V. 181—200. 2 Taf. Arch. f. Naturgesch. 70. Jahrg. 1904. Bd.II. H.1. (I.) 1 [5 I. Mammalia für 1903. — (2). Zur Frage nach der Entstehung der heutigen Säugetier- zahnformen. — 1. c. 357—82. 1 Taf. Aggazzotti, A. Su un reperto istologico della terminazione nervosa motrice. — Giorn. Accad. Med. Torino, Anno LXVI. 310. Akutsu, $. (1). Beiträge zur Kenntnis der Innervation der Samen- blase beim Meerschweinchen. — Arch. Gesammte Phys. LXXXXVI. 541—554. 1 Fig. — (2). Mikroskopische Untersuchungen der Sekretionsvorgänge in den Samenblasen. — 1. c. 555—71. 1 Taf. Albreeht, ©. Zur ältesten Geschichte des Hundes. — München 1903. Alessandri, 6. de. Sopra alcuni avanzi di Cervidi pliocenici del Piemonte. — Atti Accad. Sc. Torino XXXVIII. 845—858. 1 Taf. Alexander, G. Zur Entwickelungsgeschichte u. Anatomie des inneren Gehörorganes der Monotremen. — Centralbl. Phys. XVII. 495 —496. Alezais, H. (1). Les flechisseurs des doigts chez les Mammiferes. — C. R. Ass. Franc. Av. Sc. XXXI. Sess. 727—729. — (2). Le flechisseur perforant des doigts. — Journ. Anat. Phys. 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Mammals collected in New Mexico and Durango, with description of new species and subspecies. — 1. c. 587—612. — (6). A new Deer and a new Lynx from the State of Sinaloa, Mexico. — 1. c. 613—615. — (7). Note on Sciurus mollipilosus. — Proc. Biol. Soc. Washington XVI. 126. Almera, J. u. Bofill, A. Restos fosilos Cuaternarios de la Caverna de la Gracia (Barcelona). Mem. Acad. Barcelona (3). IV. 447—459. 2 Taf. I. Mammalia für 1903. 3 Ameghino, F. (1). L’äge des formations sedimentaires de Pata- gonie. — Ann. Soc. cient. Argentin. 231 pgg. | — (2). Los Diprotodontes del ordre de los Plagiaulacoideos y el origen de los Roedores y de los Polimastodontes. — Ann. Mus. Buenos Aires IX. 81—122. Ancel, P. Les follicules pluriovulaires et le d&terminisme du sexe. — (. R. Soc. Biol. Parıs T. LV. 1049—1050. Ancel, P. u. Bouin, M. (1). Histogenese de la glande interstitielle du testicule chez le Porc. (Note preliminaire). — C. R. Soc. Biol. Paris T. LV. 1680—1682. — (2). 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Le glandole duodenali o del Brunner. Studio anatomo- istologico. — Napoli, 127 pgg. 23 Figg. 8 Taf. Anthony, R. (1). Etudes experimentales sur la morphoge£nie des os. Modifications cräniennes consecutives a l’ablation d’un crotaphyte chez le chien. — Journ. Phys. Path. Gen. Paris. V. 245—258. 2 Figg. — (2). De l’action morphogenique des muscles crotaphytes sur le cräne et le cerveau des Carnassiers et des Primates. — C. R. Acad. Se. Paris COXXXVIl. 881—83. — (3). Introduction a l’etude experimentale de la morphogenie. Modifications cräniennes etc. — Bull. Soc. Anthrop. Paris. 119—145. 11 Figg. Augustin, .... Wann ranzt der Dachs? — Deutsche Jäger- zeitung. 824. Azpeitia, A. Restos de Mastodon en el ’cerro de la Plata junto al ensanche de Madrid. Bol. Soc. espan. Hist. nat. III. 79—82. Baker, E. €. S. The Gaur and the Gayal. — Journ. Bombay Soc. XV. 227—284. Figg. Banchi, A. Le variazioni delle aa. coronariae cordis e la morfologia dı questi vasi. — Lo Sperimentale Firenze. 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London für 1902. II. 320—323. 2 Figg. — (2). On the brain of Nasalis larvatus and some other Old world Primates. — ]. c. für 1903. I. Beecker, A. Vergleichende Stilistik der Nasenregion bei den Sau- riern, Vögeln und Säugetieren. — Morph. Jahrb. XXXI. 565—619. 3 Taf. Beevor, €. E. und Horsley, V. On the pallio-tectal or cortico-mesen- cephalie system of fibres. — Brain XXV. 436—443. 5 Taf. Benda, €. Die Mitochondria des Nierenepithels. — Verh. Anat. Ges. XVII. Vers. 123—127. Bensley, B. A. On the evolution of the australian Marsupialia; I. Mammalia für 1903. I) with remarks on the relationships of the Marsupials in general. — Transact. Linn. Soc. London (2) IX. 88—217 3 Taf. Bensley, R. R. (1). On the histology of the glands of Brunner. — Amer. Journ. Anat. II. Proc. 2—3. — (2). The Differentiation of the specific elements of the gastrie glands of the pig. — 1. c. 3—4. — (3). Concerning the glands of Brunner. — Anat. Anz. XXIII. 497—507. 3 Figg. — (4). The structure of the glands of Brunner. — Decenn. Publ. Chicago X. 279—326. 6 Taf. Berg, W. Zur Corrosionsanatomie des Schläfenbeins der Affen. — Zeitschr. Morph. Anthrop. Stuttg. V. 315—345. 3 Taf. Bergmiller, ... Zum Gehörnwechsel und -Aufbau beim Reh- bock. — Zwinger u. Feld. 460, 492. Bernard, #. WM. Studies in the Retina. Part 6. — The continuity of the nerves through the vertebrate retina. — Quart. Journ. Micr. Se. (2) XXXXVI. 303—362. 3 Taf. Bernard, L., Bigart, ... . u. Labbe, H. Sur la secretion de l&cıthine dans les capsules surrenales. — ©. R. Soc. Biol. Paris LV. 120—122. * Bernheimer, St. Die Gehirnbahnen der Augenbewegungen. — Arch. Ophthalm. LVli. 363—376. 1 Fig. 1 Taf. Bernstorff, Graf von. Über die Altersbestimmung des Rehwildes. — Deutsche Jäger-Ztg. XXXXI. 861. Bertelli, D. Il condotto mentale mediano. L’arteria sottolinguale. L’arteria sottomentale. — Arch. Ital. Anat. Embr. Firenze. II. 1—30. 2 Taf. Bethe, A. (1). Allgemeine Anatomie und Physiologie des Nerven- systems. — Leipzig. 487 pgg. 95 Figg. 2 Taf. — (2). Zur Frage von der autogenen Nervenregeneration. — Neur. Centralbl. XXI. Jhg. 60—62. Bianchi, S. Sullo sviluppo del osso parietale umano. — Arch. Ital. Anat. Embryol. Firenze. II. 94—96. 2 Fisg. Bianchini, B. Össervazioni anatomiche sulle arterie encephaliche corticali del cavallo e del Cane in rapporto a quelle degli altrı mammi- feri domestici. — Boll. Soc. Zool. Ital. Roma Anno XI. 21—25. Bielschowsky, M. Die Silberimprägnation der Neurofibrillen. — Neur. Centralbl. XXII. Jhg. 997”—1006. 5 Figg. Bienenfeld, B. Das anatomische Verhalten der Muscularis mucosae in Beziehung zu ihrer physiologischen Bedeutung. — Arch. Gesammt. Phys. LXXXXVIII 389—402. Bikeles, 6. u. Franke, M. (1). Zur Frage einer peripheren Ab- stammung sensibler Nervenfasern bei Säugethieren. — Neur. Centralbl. XXI. Jhg. 386—388. — (%). Die sensible und motorische Nervenlokalisation für die wichtigsten Nerven des plexus brachialis. — D. Zeit. Nervenheilk. XXI. 205—215. 1 Taf. Birke, ... Wann ranzt der Dachs? — Deutsche Jägerzeitung. XXXXI. 771. 6 I. Mammalia für 1903. Bizzozero, E. Sullo sviluppo dell’ epitelio dei dotti escretori delle ghiandole salivarı: Note preliminare. — Giorn. Acc. Med. Torino. Anno LXVI. 207—208. Blanchard, B. Experiences et observations sur la marmotte en hibernation. — €. R. Soc. Biol. LV. 734—41. und 1120—1126. Bloch, €. E. Anatomische Untersuchungen über den Magen- Darmkanal des Säuglings. — Jahrb. Kinderheilk. LVIII. 121—174. Bocage, 3. V. B. du. Contribution & la faune des Iles du Golfe de Guinee. Parts I—III. — Jorn. Sc. math. phys. et nat. Acad. real.Sc. Lisboa. (2) VII. 25—59. Bofill, A. Informe sobre el descubriemento de Mastodon angusti- dens en la mina de lignito de Estavar (Cordoba). — Bol. Acad. Bar- celona (3) II. 31—36. Bogomoletz, A. A. Beitrag zur Morphologie u. Microphysiologie. der Brunnerschen Drüsen. — Arch. Mier. Anat. LXI. 656—666. 1 Taf. Bolk, L. Entwicklungsvorgänge in der occipitalen Region des Primordialeraniums beim Menschen. — Petrus Camper, Jena. Deel II. 315—327. 1 Fig. 1 Taf. Bonhote, 3. L. (1). On three new races of Tragulus Kanchil Raffles, with remarks on the Genus. — Ann. Mag. Nat. Hist. (7) XI. 291—296. — (2). On a new species of Cat from China. — 1. c. 374—376. ..— (3). On a new Rat of the Mus rufescens group from Sıimla. — l. c. 473—474. — (4). On two new species of Cat from China. — 1. c. 474—476. — (5). On a new species of Helictis. — 1. c. (7) XII. 592. — (6). Report on the Mammals. — Fascic. Malay. Zool. I. 1—45. 4 Taf. — (%). A british example of the mouse-coloured Bat. — Zoologist (4) VII. 387. — (8). Exhibition of, and remarks upon, a photograph of Elephants showing considerable growth of hair, and note upon the Sanserit name of the Tiger. — Proc. Zool. Soc. London 1903. I. 192. Bonnet, R. 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VIII. 145—154. 4 Figg. Ulbrich, H. Eine seltene Beobachtung bei markhaltigen Nerven- fasern der Netzhaut. — Zeitschr. Augenheilk. IX. 599—601. 2 Figg. Vallee, H. Sur les lesions seniles des ganglions nerveux du Chien. — C.R. Soc. Paris LV. 127—128. Vanhöffen, E. Biologische Beobachtungen. — Veröffentl. Inst. Meereskunde I. 55—172. Vastarini-Cresi, 6. (1). Le anastomosi arterio-venose nell’ uomo e nei Mammiferi. Studio anatomo-istologieo. — Napoli 176 pgg. 6 Tat. — (2). Trophospongium e canalinı di Holmgren nelle cellule luteiniche dei Mammiferi. Nota preliminare. — Anat. Anz. XXIV. 203—204. Vaughan, V. €. On the appearance and significance of certains granules in the erythrocytes of Man. — Journ. Med. Research. Boston X. 342—266. 2 Taf. Veltheim-Lucklum, von. Die letzte Luchsjagd im Harze. — Weid- mann XXXIV. 209. Vialleton, L. (1). Lymphatiques valvules et ganglions lymphatiques. — Bibl. Anat. Paris. XII. 19—31. — (2). 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A propos de la segmentation generale du corps des Verte- bres. — l.c. 1052—1053. I. Mammalia für 1903. 4) Weber, A. und Buvignier, A. (1). La signification morphologique de l’&bauche pulmonaire chez les Vertebres. — C. R. Soc. Biol. Paris LV. 1396—1397. — (2). Les premieres phases du developpement de l’appareil pul- monaire chez Miniopterus Schreibersüi. Note preliminaire. — Bibl. Anat. Paris XII. 155—158. — (3). L’origine des ebauches pulmonaires chez quelques Vertebres superieurs. — 1. c. 249—291. 15 Figg. * Weber, 3. Mass- u. Gewichtssbetimmungen über die morpho- logische Asymmetrie der Extremitätenknochen artiodactyler Säuge- tiere. Eine osteologische Studie. — Bern 115 pgg. Weber, M. Über tertiäre Rhinocerotiden von der Insel Samos. — Bull. Soc. imp. Nat. Moscou 1903. 477—501. 3 Taf. Weidenreich, F. (I). Zur Milzfrage. Eine Antwort an Helly. — Anat. Anz. XXIII. 60—64. — (2). Das Schicksal der roten Blutkörperchen im normalen Organısmus. — l.c. XXIV. 186—192. Weigner, K. Experimenteller Beitrag zur Frage vom centralen Verlaufe des Nervus cochlearis bei Spermophilus citillus. — Arch. Mikr. Anat. LXII. 251—262. 5 Figg., auch in: *Bull. Internat. (Rozp. Ceske Ak. Praze) VII. Medicine. 65—74. Weinberg, R. Fossile Hirnformen. — Zeitschr. wiss. Zool. LXXIV. 491—500. 1 Taf. Weiss, @. Influence des variations de temperature et des actions mecaniques sur l’excitabilite et la conductibilite du nerf. — Journ. Phys. Path. Gen. Paris V. 31—46. 5 Figg. 1 Taf. Weissilog, W. Faserverlauf der Muskulatur des Magens vom Pferd, Schwein, Hund und Katze. — Arch. Wiss. prakt. Tierheilk. XXIX. 286—331. 18 Fige. Weski, ©. Beiträge zur Kenntnis des mikroskopischen Baues der nen Prostata. — Anat. Hefte 1. Abtlg. XXI. 61—96. 2 Figg. 1 Taf. Weysse, A. W. Perforation of a vein by an artery in the Cat. — Amer. Natural. XXXVII. 489—492. Whitehead, R. H. (1). The histogenesis of the adrenal in the Pig. — Amer. Journ. Anat. II. 349—360. 6 Figg. — (2). A study of the histogenesis of the Pig’s adrenal. — 1. c. Proc. 12. (vorläufige Mitteilung zu 1). Wiedersheim, R. Über ein abnormes Rattengebiss. — Anat. Anz. XXI. 569—573. 4 Figg. Wiener, H. und Münzer, E. Über das Zwischen- und Mittelhirn des Kaninchens und deren Beziehungen zu anderen Hirnteilen. — Verh. Ges. D. Naturf. Ärzte LXXIV. Vers. 2. Teil, 2. Hälfte, 346—351. Wilson, 3. T. und Hill, J. P. Primitive Knot and early gastrulation cavity co-existing with independent primitive streak in Ornitho- rhynchus. — Proc. Roy. Soc. London LXXI. 314-322. 2 Figg. Winekelmann, ..... Ranzzeit des Dachses. — Deutsche Jäger- zeitg. XXXXI. 770. Arch. f. Naturgesch. 70. Jahrg. 1904. Ba.II. H.1. (I) 4 50 l. Mammalia fir 1903. Windle, B. €. A. und Parsons, F. 6. The muscles of the Ungulata. Pt. II. — Proc. Zool. Soc. London 1903. II. 261—298. 2 Figg. Winge, H. Mammals observed on Amdrup’s journeys to East Greenland 1898—1900. — Meddelelser om Grönland, Kjöbenhavn. XXII. 62 pgg. Illustr. Wolff, A. 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Filaments axiles. ©. R. Ass. Anat. V. Sess. 72—77. 1 Fig. Zander,R. Ein Fall von echtem Hermaphroditismus beim Menschen. — Anat. Anz. XXIII. 27—28. 1 Fig. Zarniko, €. Über intraepitheliale Drüsen der Nasenschleimhaut. — Zeitschr. Ohrenheilk. XXXXV. 211—219. 7 Figg. Ziehen, Th. (1). Über den Bau des Gehirns bei den Halbaffen. und bei Galeopithecus. — Anat. Anz. XXII. 505—522. 7 Figg. — (2). Einiges über den Faserverlauf im Mittel- und Zwischenhirn von Tarsius spectrum. — Monatschr. Psychiatr. Neur. XIV. 54—61. 1 Fig. — (3). Der Faserverlauf des Gehirns von Galeopithecus volans. — l.c. 288—301. 6 Figg. Zietschmann, E. Beiträge zur Morphologie u. Histologie einiger Hautorgane der Cerviden. — Zeitschr. wiss. Zool. LXXIV. 1—63. 3 Taf. Zimmermann, A. Beiträge zur Anatomie der Huf- und Klauen- krone. — Zeitschr. Tiermed. VII. 425—453. 3 Taf. Zipkin, R. Beiträge zur Kenntnis der gröberen u. feineren Struktur- verhältnisse des Dünndarms von /nuus rhesus. — Anat. Hefte 1. Abtlg. XXIH. 113—186. 15 Figg. 2 Taf. Zuckerkandl, E. (1). Die Entwickelung der Schilddrüse und der HyEhNR bei der Ratte. — Anat. Hefte 1. Abtlg. XXI. 1—28. 4 Taf. — (2). Die Rindenbündel des Alveus bei Beutelthieren. — Anat. Anz. XXIII. 49—60. 3 Figg. — (3). Zur Morphologie des Affengehirns. (Zweiter Beitrag). — Zeitschr. Morph. Anthrop. Stuttgart VI. 255—321. 4 Figg. 2 Taf. I. Mammalia für 1903. 51 — (4). Zur Phylogenese des Balkens. — Centralbl. Phys. XV]. 589—592. — (5). Zur vergleichenden Anatomie des Hinterhauptlappens. — Arb. Neur. Inst. Wien. X. Heft 297—367. 27 Figg. II. Uebersicht nach dem Stoff. 1. Ethologisches. Färbung. Missbildung. Bastardbildung. Ethologisches. Dublin behandelt die Anpassung der Säugetiere an das Baumleben, Osburn diejenige an das Wasserleben, Shimer diejenige an eine grabende Lebensweise. — Candler gibt Ethologisches über den Hylobates hulock, Adams dsgl. über Talpa europaea. — Baker dsgl. über Bos (Bibos) gaurus und frontalis, Schiött dsgl. über Ovibos moschatus in der Gefangenschaft, Ferreira dsgl. über Manatus australis. — Rörig (1) berichtet, daß eine Sorex vulgaris in der Zeit vom 28. VIIL.—23. XI. 3733 Mehlwürmer, 4 Engerlinge, 3 Frösche u. eine weiße Maus verzehrte, also täglich 6,83 g frische Nahrung oder 2,28 g Trocken- substanz, d. h. 20 % des eigenen Lebendgewichtes, verbrauchte. — Wallinger be- schreibt, wie die Carnivora ihre Beute töten. — Madsen gibt Ethologisches über den Polarwolf, Canis albus Sabine, nebst einer Abbildung. — Diederich dsgl. über den deutschen Castor fiber, seine Burgen, Canäle, Schäden und Abschuß. — Ein Anonymus (1) berichtet über die letzten Castor fiber in Deutschland (Winter 1902/03 bei Wartenburg a. E. 8 Stück erlegt) und ein Anonymus (2) dsgl. über Castor fiber im Revier Lödderitz am Aken-Rosenburger Damm. — Blanchard beschreibt das Verhalten im Winter und den Winterschlaf bei Arctomys marmotta. — Nach Lisum vermehrten sich 10 im Jahre 1890 nach Argentinien versetzte Lepus europaeus derart, dass sie den dortigen Pampashasen unterdrückten und zur Plage wurden. — Elwes berichtet über Alces machlis in Norwegen. — Vanhoeffen gibt Ethologisches über die Cetacea des Atlantic und dsgl. Racovitza (1, 2) über die Cetacea der Antarktik, ihre Bewegungen, das Wasserausspritzen etc. — True Photographien von Balaenoptera physeter. — Jentink behandelt die Ethologie von Manis javanıca. Färbung. Nach Klunzinger entsteht Melanismus durch gleichmäßige Verbreitung des Melanins, durch Verbreitung dunkler Zeichnungen bez. Flecken, durch Verschwinden heller Stellen; Unterschiede zwischen totalem und partiellem Melanismus, ihr Vorkommen bei Cervidae, Sciurus, Canis und Ursus; Ursachen des Melanismus als innere (Constitution) und äußere (Licht, Temperatur, Nahrung, Feuchtigkeit); Zusammenhang zwischen Melanismus u. chromatischer Funktion, Entstehung des M. durch Naturzüchtung, sein Nutzen. — Thienemann beschreibt die große Farbvariabilität von Canis vulpes der kurischen Nehrung, unterscheidet rote, intensiv rote, graue oder dunkle, gelbe oder fahle Typen und gibt die Färbung an Kehle, Bauch, Läufen, Lunte, Nasenrücken an. — Bateson faßt unsere heutigen Kenntnisse über die Farbvererbung bei Mus musculus und rattus zusammen, Cuenot (1—3) gibt Versuche über die Farbvererbung bei schwarzen u. weißen, so- wie bei Kreuzungen von schwarzen, weißen und grauen Mus musculus. — Service beschreibt die Farbvariationen der Mammalia, Lydekker (9) den Saison-Farb- wechsel, und Hamilton das winterliche Weißwerden bei Mammalia (und Aves). 4%* 59 I. Mammalia für 1903. Mißbildungen. Prentiss untersuchte die Polydactylie bei Homo und den Haustieren: die überzähligen Finger gewöhnlich symmetrisch an den Extremitäten, aber meist reduziert oder modifiziert; Polydacetylie von mehr als 5 Fingern ist kein Rückschlag, da Vorfahren mit mehr als 5 Fingern nur in der Hypothese existieren; Polydactylie auf palingenetischer Grundlage nur bei Equus, Ruminantia und Sus; Classification der Polydactylie als: 1. teratologische (durch äußere Einflüsse), 2. neogenetische (durch innere Ursachen, im Keime ge- legen), 3. palingenetische (wenn Rudimente oder Spuren von Fingern sich in Finger umwandeln). — Auch *Ghisleni berichtet über die Polydactylie der Haus- tiere. — Wiedersheim schildert eine Mißbildung der beiden oberen und unteren Ineisivi von Mus. — (Geweihmißbildungen vergl. unter 2. Jagdtiere, über Lohoffs Befunde an einem Zahnteratom bei Equus vergl. unter 6. Zähne). Bastardbildung. Nach Iwanoff gelingt die künstliche Befruchtung bei zahlreichen Mammalia (vergl. unter 15) und nach einer solchen ist auch Bastardierung nicht erfolglos: sie gelang bei Mus musculus var. alba und Mus rattus var. alba. — Ein Anonymus (4) gibt Beschreibung und Abbildung junger Bastarde zwischen Canis familiaris $ und Canis lupus 9, sowie Mitteilungen über ihre Ranzzeit und Trächtigkeitsdauer. — Nach einem Anonymus (3) sind Blendlinge zwischen Lepus europaeus und Lepus timidus in Tirol und Kärnten häufig. — Rörig (2) gibt allgemeine Bemerkungen über die Bastardbildung bei den Mammalia, stellt die bisher bekannt gewordenen Fälle zusammen (bisher nur bei Marsupialia, Ungulata, Rodentia, Carnivora u. Primates) u. versucht „die etwa sich ergebenden Gesetzmäßigkeiten festzustellen‘. — Selater beschreibt einen Bastard von Equus burchelli x E. caballus aus der Menagerie der Zoolog. Gesellschaft in London. 2. Haus- und Jagdtiere. Haustiere. Prentiss und ebenso *Ghisleni untersucht die Poly- dactylie bei Ruminantia, Equus caballus und Sus scrofa (vergl. unter 1.). — Von Struska erscheint ein Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. — Studer berichtet über den deutschen Schäferhund und berührt dabei einige kynologische Fragen. — Keller behandelt die Abstammungsgeschichte unserer Hunderassen. — Sehmitt untersucht das postembryonale Wachstum des Schädels verschiedener Hunderassen. — Matthew gibt ein kritisches Referat einer Arbeit von Hatscher über die Abstammung der Hunderassen. — Ein Anonymus (4) gibt Abbildung und Beschreibung junger Bastarde von Canis familiaris $ und Canis lupus 9. — Weissilog untersucht den Faserverlauf der Magenmuskulatur von Equus, Sus, Canis und Felis catus. — Warringsholz berichtet histologisches über die quergestreifte Muskelfaser von Equus, Bos, Ovis und Sus, sowie über die Nebenscheibe und Mittelscheibe von Equus und Sus. — Munro berichtet über das prähistorische Equus caballus in Europa und die Wahrscheinlich- keit seiner Domestikation im Palaeolithieum. — Eustace desgl. über rudi- mentäre Hörner bei Equus caballus. — Kösters erbringt mit Hilfe von zwei von ihm konstruierten Instrumenten den Nachweis einer Erweiterung der Hornwand bei allen Hufformen in ihrer Trachtenpartie. — Duerst (1, 2) hält Ge- wicht, Größe und Form der Hörner für die Hauptfaktoren der charakteristischen Gestaltung des Schädels bei den Bovidae und Ovidae; die äußeren Faktoren, die auf Haare und Haut wirken, berühren auch das Skelet und so wird Rasse, Varietät I. Mammalia für 1903, 53 und Gattung bestimmt. — Nach Lydekker (8) ist es vom palaeontologischen Stand- punkt aus unwahrscheinlich, daß die Kastanien der Equidae rudimentäre Analoga der Afterzehen oder Afterklauen anderer Mammalia sind. — Pasini untersucht die Achselschweißdrüsen von Zquus caballus. — Zimmermann gibt Anatomisches über die Huf- und Klauenkrone der Ungulata; Lönnberg (2) dsgl. über die Viscera der Ruminantia. — Riederer untersucht den Bau der Papilla mammae von Bos " taurus. — Mankowski beschreibt den Bau des Milchganges in der Zitze von Bos taurus. — Holding berichtet über Schädel und Hörner der St. Kilda-Rasse von Ovis aries. — Reiser gibt vergleichend-anatomisches über die Skeletmuskulatur von Owis aries, Capra hircus, Cervus elaphus und Capreolus caprea. Jagd und Jagdtiere. Buxton bringt Jagdliches aus Afrika. — Tornier führt die überzähligen Gebilde am Vorderfuße von Cervidae auf Super- regeneration aus einer Wunde zurück, die durch krankhaften Amniondruck „ein- gesprengt‘ wurde; Regenerate stets größer angelegt als der zu ersetzende Teil ist. — Zietschmann untersucht die Haarbürsten an den Hinterbeinen, die Brunftfalte, die Kopffalte u.a. Hautgebilde bei Cervidae (vergl. unter 3.). — Ward gibt Messungen an Cervidae-Geweihen. — Matschie beschreibt Geweihe von Cervidae. — Brandt’s (2) Betrachtungen erstrecken sich auf endenlose Geweihe von Cervus und meist endenlose Gehörne von Capreolus, die wellenförmig oder spiralig ge- wunden sind (,„Korkziehergeweihe‘‘). — Botezat (2) beschreibt die Stufen in der Gestaltung der Geweihe b>i Cervus, geht auf die Hyperplasie ein, bespricht auch die regressive Geweihbildung sowie die Classification der Geweihe und macht schließlich Vorschläge zu ihrer Bezeichnung. — Seitz sucht zunächst zu beweisen, daß Cervus elaphus nicht so weit wandert, wie man bisher annahm, und bespricht dann das „Petschaft des Hirsches‘‘, Rosenstock und Rosenbildung, Fegen, Farbe des Geweihes, Leben des gefegten Geweihes, sowie die Beziehungen zwischen Geweihwechsel und Brunft. — Brandt (3) wendet sich gegen Seitz (s. o.). — Nach Hydeking (1) gehört das Geweih bei Cervus elaphus zum Hochzeitskleid des . männlichen Tieres, und dieses wird im ganzen Tierreich alljährlich abgelegt und neu gebildet. — von Nathusius u. a. behandeln die Frage nach der Entstehung der Plattkopfhirsche und das biologische Verhalten derselben zumal als Brunft- hirsch. — Me Elfrish macht Mitteilungen über den Cervus elaphus von North Uist. — Reiser gibt vergleichendes über die Skeletmuskulatur von Cervus elaphus und Capreolus caprea. — Hydeking (2) gibt die Differential-Diagnosen für (apreolus caprea (europäisches Reh) und C. pygargus (sibirisches Reh). — Nach v. Bern- storff läßt sich außer in den ersten Lebensjahren das Alter von Capreolus caprea nicht genau bestimmen, er schlägt vor, Marken mit besonderer Be- zeichnung des Jahres in der Setzzeit den jungen Kitzen im Gehör zu befestigen. — Auf Grund weiterer Studien gibt Brandt (1) Merkmale für die Altersbestimmung von Capreolus caprea: Der Bau der Molaren ist für die ersten 4 Jahrgänge cha- rakteristisch, für die höheren Jahrgänge läßt er nur auf ein Alter von 5—6 oder von 6—8 Jahren schließen. — Forstrat Nehring zieht zur Altersbestimmung von Capreolus caprea die Abnutzung der Zähne des Oberkiefers heran, gibt Abbildungen für das Alter von 10—15 Monaten und polemisiert gegen Brandt (1) (s. 0.). — Kropfi glaubt an die Möglichkeit einer Befruchtung von Capreolus caprea Q im Herbst neben jener im Sommer, und führt ein Beispiel für unzeitige Brunft an. — Bergmiller gibt eine geschickte Schilderung des Gehörnwechsels und -Aufbaues bei Oapreolus caprea. — Ein Anonymus (7) bildet ab und beschreibt ein Sechser- 54 I. Mammalia für 1903, gehörn eines Capreolus caprea 2 mit hermaphroditismus bilateralis glandolaris. — Friedel dsgl. ein als Spießbock bezeichnetes Capreolus caprea, das sich als 2 herausstellte. — Ein Anonymus (6) berichtet über ein ohne Läufe gesetztes und trotzdem in Freiheit großgewordenes Capreolus caprea. — Nach Fries verheilte eine unterhalb des Rosenstockes abgebrochene Stange bei einem Capreolus caprea derart, daß sie an der Haut hängend pendelte. — Nach Dick gehören die Ver- letzungen des Bastgehörns bei Capreolus caprea zu den häufigsten Ursachen der abnormen Bildungen. — Heinsberg beschreibt eine später verkalkte Blase, die sich in der Bastzeit im Gehörn eines Capreolus caprea gebildet hatte. — Raneillio sah gleichzeitig mit der Verletzung des rechten Hinterlaufes eine Kümmerung der linken Stange im Gehörn von Capreolus caprea auftreten. — Klunzinger be- richtet über Melanismus bei Cervus elaphus, Capreolus caprea, Dama vulgaris. — Goes schildert das Leben des Virginiahirsches in Nordamerika und seine Jagd, und unterscheidet 2 Varietäten; Brunftzeit Ende Oktober bis Ende November, Abwerfen Anfang Januar. — Finn (1) beschreibt abnorme Geweihbildungen bei Cervulus muntjac und (%) bei Cervus unicolor. — Grossvenor berichtet über Ran- gifer tarandus in Alaska. — Elwes bringt biologisches über Alces in Norwegen. Ein Anonymus (3) beobachtet in Tirol und Kärnten häufige Bastarde von Lepus europaeus ‘X Lepus timidus. — Nach Lisum vermehrten sich 10 im Jahre 1890 nach Argentinien versetzte Lepus europaeus derart, daß sie den dortigen Pampashasen verdrängten und zur Plage werden. — Diederich gibt biologisches sowie Mitteilungen über den Abschuß des deutschen Castor fiber, dsgl. ein Ano- nymus (1) über Castor fiber bei Wartenberg a. E. und ein Anonymus (2) über den- selben im Revier Lödderitz. — Greve berichtet über die gegenwärtige und frühere Verbreitung des Castor fiber in Rußland. — Nehring (8) beschreibt 2 im Hannover- schen 1851 u. 1859 erlegte Canis lupus; die Trächtigkeit dauert nicht 13 sondern nur 9 Wochen wie bei Canis familiaris. — Thienemann macht Mitteilung über die große Farbvariabilität von Canis vulpes auf der Kurischen Nehrung. — Madsen beschreibt und bildet ab den Polarwolf: Canis albus, speziell 2 von Sverdrup lebend mitgebrachte Exemplare. — Nehring (9) sieht an einer Felis catus ferus 2 den Sohlenfleck deutlich und konstatirt das Vorhandensein von nur 3 Paar Zitzen (opp. F. c. domesticus mit 4 Paar). — Nehring (6) beschreibt eingehend eine Felis catus ferus aus dem Donaudelta. — v. Veltheim gibt einen Abdruck aus einem alten Waidmannsbuche vom Jahre 1818 über die letzte Luchsjagd am Harz. — Nach Nehring (%) fehlt dem europäischen Lynx regelmäßig der vorderste Lückzahn des Oberkiefers. — Die Frage nach der Ranzzeit von Meles taxus beantworten: Augustin, Birke, Schmidt-Borstel, Schulz, Winkelmann und A. Müller mit ver- schiedenen Daten aus den Monaten Juli, August und November. — Nach Märker und nach Nehring (10) fällt die Ranzzeit von Meles taxus in den Spätsommer und Anfang Herbst, auch ev. schon in den Juli; das Ei macht ein Ruhestadium wie das von Capreolus durch. — Das ‚Werfen‘ bei Meles taxus beobachtet Mecklenbeck im Februar, Temme im April. — Nach einem Anonymus (5) ist die Ranzzeit bei Putorius putorius variabel, beobachtete Daten sind: Anfang Januar, Anfang Juli, 9. September, 9. August, 4. November. — Nach Frischauf ranzt der junge im Mai geworfene Lutra vulgaris im Januar-März des folgenden Jahres, der alte aber später im Jahr, selbst im Sommer und Herbst. Southwell (1) berichtet über die Robben- und Wal-Fischerei im Jahre 1902. EL IENT LIE I Mammalia für 1903. 55 3. Haut und Hautgebilde. Histologisches und Allgemeines. Von W. Krause’s Hand- buch des Menschen erschien die 3. Abteilung, in der auch das Integumentum commune behandelt wird. — Nach Burkard ist die Haut von Homo-Embryonen nicht spaltbar, solange das Corium nur aus runden Zellen und ungeordneten Fasern besteht; die Spaltbarkeit tritt erst auf, sobald durch das Überwiegen der Spannung in einer Richtung die Fasern parallel geworden sind. — Zimmermann gibt Ana- tomisches über die Huf- und Klauen-Krone der Ungulata. — Nach Adachi wird das Hautpigment bei den Primates im Epithel und im Corium selbständig gebildet, im letzteren 2 Arten von Pigmentzellen; die Chromatophoren keine Zellen, sondern Figuren aus intercellulären Pigmentkörnchen; unter den Simiae findet sich das Pigment bald in Epidermis und Corium (Satyrus, Hapale, Lemur), bald nur in der Epidermis (Hylobates, Ateles), bald nur im Corium (Cynocephalus, Macacus); eine Beziehung zur systematischen Stellung der betr. Species existirt nicht. — Zietschmann untersucht einige Hautorgane der Cervidae: die Brunftfalte, die außer in den bisher bekannten Fällen sich auch bei Cervus dama, azıs und Cervulus munljac findet; (histologisch ist ein Vergleich mit der Brunftfeige von Rupicapra und Capra nicht gerechtfertigt); die Kopffalten von Cervulus muntjac; schließlich ein eigentümliches Gebilde, bei Cervus elaphus, C. canadensis, C. axıs und Cariacus campestris zwischen Haut und Schwanzfascie gelegen, das nicht als Anhäufung von Schweißdrüsen zu betrachten, sondern höchstens mit der Steiß- und Carotis- drüse zu vergleichen ist. — Nach Lydekker (8) ist es vom palaeontologischen Standpunkt aus unwahrscheinlich, daß die Kastanien der Equidae rudimentäre Analoga der Afterzehen seien. Haare, Zietschmann beschreibt die Haare der „Haarbürsten‘“ bei Aan- gifer, Alces, Capreolus, Dama, Cervus elaphus und porcinus, und Axis. — Stöhr (1) schildert die Entwickelung des Wollhaares bei Homo, eonstatiert (%) Intercellular- brücken zwischen der inneren und äußeren Wurzelscheide, und modifiziert (3) in einigen Punkten seine ursprüngliche Ansicht von der Entwickelung der äußeren Glashaut. — *Kidd (1, 2) untersucht die Richtung der Haare bei Homo und den Mammalia. — Pinkus beschreibt für Homo Rudimente der Schuppe, die der Sehuppe der Proreptilienhaut homolog ist, sowie als Sinnesorgane zu deutende Haarscheiben, für welche sich vorübergehende Entwickelungsstufen bei Echidna constatieren lassen. — Thomas (24) beschreibt die Haarstellung bei Gazella mus- catensis, Lankaster (1) dasselbe von Okapia, Bonhote (8) dsgl. das Haar von Elephas indicus. — Castle untersucht die Vererbung und die Haarfolge des Angora - Felles. — sServiee arbeitet über die Farbenvariationen der Mammalia, Iydekker (9) über den Saison-Farbwechsel, und Hamilton (3) über das winterliche Weißwerden der Mammalia (und Aves). — Nach Kahn hat jedes Schwanzhaar von Spermophilus mehrere pilomotorische Muskelbündel, die von elastischen Fasern umsponnen sind und an beiden Enden elastische Sehnen haben. Nerven, Muskeln, Drüsen etc. (Über die pilomotorischen Muskelbündel am Schwanzhaar von S’permophilus s. o. Kahn). — Botezat (1) unter- sucht die Innervation der Schnauze von Talpa und beschreibt dieVater-Paeinischen Körperchen, die Endbäumchen, die Tastmenisken und einfachen Enden; die platten Zellen der Eimer’schen Organe sind Riff- oder Stachelzellen; gegen die Maurer’sche Hypothese von der Abstammung der Haare von Hautsinnesorganen ist nichts ein- 56 I. Mammalia für 1903. zuwenden. — Dogiel (%) untersucht die Nervenenden in der Haut der Finger- und Zehenkuppen und der Sohle von Homo mit Methylenblau u. gibt eine ausführliche Beschreibung aller Arten von Endapparaten. — Ruffini (1) beschreibt das Verhalten des Timoffejew’schen Fadenapparates in den Meisner’schen Körperchen der Haut von Homo. — Nach Talke sind die großen, ausschließlich im Unterhaut- bindegewebe gelegenen Drüsen der Achselhöhle von Homo zusammengesetzt tubulös, und zeigen im wesentlichen 2 Zellarten. — Pasini konstatiert an den Zellen der Achselschweißdrüsen von Equus einen ähnlichen Bürstenbesatz wie an den Epithelzellen der gewundenen Nierenkanäle. — Kösters beobachtet mit Hilfe zweier selbstkonstruierter Instrumente die Huferweiterung beim beschlagenen und unbeschlagenen Hufe von Equus. — Eustace berichtet über rudimentäre Hörner bei Eqwus. — Carlsson gibt einen Beitrag zur Anatomie der Marsupial- region der Didelphyidae und Dasyuridae: der Beutel bei D. marsupialis und oppossum als Tasche, bei philander und lanigera nur von Seitenfalten gebildet; Homologie des Brutbeutels von Zchidna mit dem Marsupium; der Beutelknochen ohne unmittelbare Beziehung zur Ausbildung des Beutels, seine Rückbildung bei Thylacinus und Notoryctes; Bau des sphineter marsupii. (Über die Milchleiste vergl. unter 14, über die Bauchmuskulatur unter 7.). 4. Skelett: Allgemeines. Rumpf. Extremitäten. Allgemeines. Robinson (2) gibt Betrachtungen über die Wirbeltheorie des Schädels u. schildert das Verhalten der Chorda bei Ovis, Sus, Mus und Homo. — Srdinko (1, 2) gibt histologische Details über die Zellen des hyalinen embryonalen Knorpels bei Homo und den Mammalia, gegen ihn wendet sich Studnicka (2, 3). — Sehaffer begründet seine Anschauung von der Existenz einer von den Knorpel- kapseln unterscheidbaren Grundsubstanz des Hyalinknorpels. — Fibich be- schreibt Knorpelzellen, die von einem mit steigendem Alkohol fixierten Sternum eines fünfmonatlichen Embryo von Homo stammten. — Nach Gebhardt bedingt die fibrilläre Struktur der Knochengrundsubstanz parallel oder quer zu den Fibrillen gerichtete Spaltbarkeit und Elastizität, die vielleicht die Richtung neu- gebildeter Fibrillen bestimmen. — Kenyeres und Hegyi geben Merkmale zur Unterscheidung des menschlichen und tierischen Knochengewebes. — Von Gilson’s Handbuch der descriptiven und vergleichenden Osteologie erschien der I. Band. — Von Sobotta’s Grundriß (3) und Atlas (4) der descriptiven Anatomie erschienen je die I. Abteilung, Knochen, Bänder, Gelenke und Muskeln umfassend. — Von Alezais’ (5) Anatomie der Cavia cobaya erschien der I. Band, Knochen, Gelenke und Muskeln enthaltend. — Salensky (1) gibt eine Osteologie\von Elephas primi- genius, indicus und Africanus. — BEastman beschreibt Cetaceenknochen (von Globiceps-sp.) aus dem roten Ton des tropischen Pacific. Rumpf. (Über das Verhalten der Chorda bei Ovis, Sus, Mus und Homo s. o. Robinson). Vram beschreibt einen Fall von Verwachsung des atlas mit dem occipitale bei Papio. — Nach Carlsson ist der Beutelknochen der Marsupialia dort, wo er klein und schwach ist, in Reduktion begriffen; Gründe dieser Rückbildung bei Thylacinus und Notoryctes. Extremitäten. Rabl (2) geht davon aus, daß diejenige Stellung der Vorderextremität primitiv ist, bei der Vorderarm und Oberarm einen nach hinten offenen Winkel bilden (Chelonia, Enaliosauria) und gibt Untersuchungen i. Mammalia für 1903. an über die Urform des Carpus und Tarsus. — Salensky (3) berichtet über die Ex- tremitäten von Elephas primigenius, africanus und indicus. — Er. Fischer leitet die Extremitäten von Hyrax von einer Urform mit 5 Fingern ab, da im embry- onalen Skelet der hinteren Extremität Spuren eines 1. und 5. Fingers nachzuweisen sind. — Nach Le Damany (1,2) ist eine Torsion des Humerus bei den meisten Tieren nur eine scheinbare, bei Homo und den Anthropoidei dagegen eine wirkliche und zwar im collum chirurgieum stattfindende; ebenso die Torsion des Femur. — Frassette (2) findet ein foramen scapulae nur bei Edentata, Primates und Homo sowie normalerweise anscheinend auch bei Megatherium fossile. — Kösters mißt mit Hilfe von 2 selbsterfundenen Instrumenten die Huferweiterung beim be- schlagenen und unbeschlagenen Zquus. — Perna untersucht das Os trigonum bei embryonalen und erwachsenen Homo. — Parsons (1) untersucht Epipubis und Hypoischium bei (Reptilien), Marsupialia, Rodentia, Ungulata und Homo und bringt einige Homologosierungen. — Lubsen hält für die primitivste Form des Hüftbeines nicht die von Homo, sondern die plattenförmige Gestalt mit einer medialen und einer lateralen Furche, wie sie noch am besten bei Lepus cuniculus ausgebildet ist. — Hasselwander beschreibt die Knochen des Fußes von Homo nach präparatorischer, mikroskopischer und röntgographischer Untersuchung von 277 Föten, Kinderleichen und lebenden Kindern. — Die Untersuchungen von Prentiss und *Ghisleni über Polydactylie bei Homo und den Haustieren s. unter 1. (Mißbildungen), die Untersuchungen von Tornier über die überzähligen Ge- bilde am Vorderfuße der Cervidae unter 2. (Jagdtiere). — Zimmermann gibt ana- tomisches über die Huf- und Klauenkrone der Ungulata. — *J. Weber Maß- und Gewichtsbestimmungen über die morphologische Asymmetrie der Extremitäten- knochen einiger Artiodactyla. 5. Schädel. (Vorbemerkung: Über Geweihbildung vergl. unter 2). Allgemeines. Nach Robinson (2) ist die Chorda bei Ovis und Sus im ganzen Cranialteil in der Inselplatte eingeschlossen, während sie bei Homo und Mus nur zum Teil in derselben liegt. — Nach €. Rabl (2) ist der Schädel der Mam- malia direkt von einem stegocrotaphen Typus abzuleiten; das Verhalten des Squamosum, Jugale, Quadratojugale und Quadratum bei den Urformen der Mammalia; spezielles über Ornithorhynchus und Echidna. — Frassetto (1) unter- sucht bei fötalen, kindlichen u. erwachsenen Homo, Primates und anderen Mam- malia das Verhalten 1. der überzähligen Nähte des Schädels und Gesichts, 2. der sekundären Fontanellen, 3. der Fontanellen- und Suturalknochen, 4. einige Be- sonderheiten, wie Varietäten des Jugale u. Ersatz der Nasalia durch das Maxillare superius. — Nach Schwalbe (1) finden bei vielen Mammalia und Homo verschiedene Teile der Gehirnoberfläche an der Außenfläche des Schädels als Ausbuchtungen oder Rinnen ihren Ausdruck; Unterscheidung von „Gehirnrelief‘‘, wenn es sich um größere Abschnitte, und von ‚„‚Windungsrelief‘‘, wenn es sich um die Windungen dabei handelt. — Hrdlieka untersucht das Vorkommen von Teilung des Parietale bei Homo und den Mammalia. — Bovero und Calamida untersuchen das Vor- kommen von Venenkanälen am Temporale, Squamosum und Petrosquamosum bei Homo und den Mammalia. — Fleischmann (1) bringt morphologische Grund- begriffe über das Kopfskelet der Amniota und spezielles über die Ethmoidalregion. — Broom (1) untersucht das Vorkommen des vorderen Vomer bei den Mammalıa 58 I. Mammalia für 1903 und gibt Homologisierungen mit ähnlichen Knochen der anderen Vertebrata. — Emery gibt Näheres über den von Parker bei den Placentalia und von ihm selbst bei Didelphys aurita beschriebenen Knorpel (cartilago articularis) der unabhängig vom Meckelschen Knorpel entsteht, und sieht in ihm das Homologon des Reptilier- Quadratums bei den Mammalia. — Chaine (5) gibt anatomisches über den Meckel- schen Knorpel der Mammalia. Spezielles. Selenka (2) (Walkhoff) hält gegen Virchow den Unter- kiefer von la Naulette für normal: das fehlende Kinn, die Kiefer- und Zahn- Prognathie, die allgemeine Größe der Zähne, der Lingualwulst, ete. weisen auf eine diluviale Normalform des Unterkiefers hin, die ihren Ursprung in einer anderen Funktion der Teile hatte. Die beiden Kiefer von Spy, die nach Form und Zahn- stellung genau beschrieben werden, beweisen gegenüber denen des heutigen Homo eine viel stärkere funktionelle Beanspruchung und damit ein gänzliches Abweichen von der heutigen Form, der Kiefer von Gayet zeigt Übergangsmerk- male zum heutigen Typus. Nach Besprechung anderer diluvialer Kiefer kommt Verf. zu dem Schluß, daß einzelne heutige tiefstehende Völker Anklänge an den diluvialen Typus aufweisen, und daß die Veränderungen dieser Kiefer mit pitheco- iden Eigenschaften zur heutigen Form allein durch den Gebrauch erklärbar sind. — Ledouble behandelt die Variationen der Schädelknochen bei Homo. — Nach Goerke ist die Gestalt des Schädels bei Homo und den Anthropo- morphae in der inneren und äußeren Struktur stark durch die Kaufunktion be- einflußt, die direkt die Entwickelung der Kiefer bedingt. — Anthony schließt aus der Durchschneidung des Temporalis bei Canis, daß durch ihn die sagittale Knochenleiste an seinem Ursprung bedingt ist, die so charakteristisch ist für Tiere mit vertikaler Mandibelbewegung; Einfluß der Kaumuskeln auf die Configuration des Schädels bei Homo, Lemuridae, Insectivora und Carnivora. — Nach Eugen Fischer sind die embryonalen Schädel von Macacus cymomolgus, Semnopithecus pruinosus und S. maurus noch menschenähnlicher als die der erwachsenen Affen. — Sehmidt untersucht das postembryonale Schädelwachstum bei den ver- schiedenen Canis - Rassen. — Camerano gibt Bemerkungen über (3) den Schädel von Thalassarctos maritimus und (4) den Schädel von Odobaenus rosmarus und O. obesus, Anderson (2) desgl. über den Schädel von Grampus griseus. — Duerst (1,2) hält auf Grund vergleichender Untersuchungen Gewicht, Größe und Form der Hörner für die Hauptfaktoren der charakteristischen Gestaltung des Schädels bei den Bovidae und Ovidae; die äußeren Einflüsse, die auf Haare und Haut wirken, berühren auch das Skelet, und so wird Rasse, Varietät und Gattung bestimmt. — Holding berichtet über Schädel und Hörner der St. Kilda-Rasse von Ovis aries. — Noack (2) beschreibt den Schädel von Capra mengesi. — Andrews sieht die hauptsächlichsten Veränderungen, welche das Skelet der Proboscidia vom Eocaen bis zur Gegenwart durchmachte, in einer Verkürzung des Schädels, Erweiterung der Praemaxilla, stärkeren Ausbildung der Diploe, Schwächerwerden des Jochbogens; das Verhalten der Zähne. — Gregory gibt Mitteilungen über die Bedeutung, welche der allmählichen Verkürzung des Proboscidia-Schädels zu- kommt. — Nach Abel kommt bei den eocaenen Odontoceti noch keine Asymmetrie des Schädels vor; sie beginnt im Oligocaen und wird deutlich bei Delphinus, Tursiops, Lagenorhynchus, Sotalia, stärker bei Platanista gangetica,; Anteil der einzelnen Schädelknochen an der Asymmetrie. — Schwalbe (2) berichtet über geteilte Scheitelbeine bei Homo und den Primates. — Bianchi fand bei 18 von I. Mammalia für 1903. 59 30 untersuchten Föten von Homo, daß die Parietalia 2 Ossifikationszentren besaßen, bei den übrigen war das eine Zentrum derart in die Länge gestreckt, daß es wohl ursprünglich aus 2 Zentren entstanden ist. — Anderson (1) gibt vergleichendes über den vorderen unteren Winkel des Parietale und (2) desgl. über die Praemaxilla bei den Primates. — Jacobi untersucht ver- gleichend die Kopfknochen (Frontale, Jugale, Lacrymale, Parietale, Ocei- pitale, Palatinum und Maxillare) sowie Augenhöhlen und Choanen bei Gorilla, Troglodytes und Satyrus. — Berg stellt an Corrosionspräparaten die Pneumati- sierung der Temporalia bei den Primates fest und macht Angaben über den Gehör- gang, die Bogengänge und die Deklination des Trommelfells. — Bolk findet mit van Wijhe’s Methylenblaufärbung bei einem Fötus von Homo am Oceciput eine von der einen Temporalregion zur anderen verlaufende Knorpelspange, deren Entwicklung verfolgt wird. — Cleland beschreibt ein bisher unbekanntes Element im Oceipetale der Pinnipedia, das Owen’s Paroceipitale der Teleostier entspricht. — Toldt (1) gibt eine morphologische und histologische Entwickelungsgeschichte des Jochbeins bei Homo vom Ende des zweiten Monats ab. — Nach Lachi besitzt die Crista petrosa von Homo 2 Fortsätze, den Proc. vaginalis primus (medial) und secundus (oder vagina processus styloidei) (lateral); das Ligament, das (bei Homo oft und auch bei anderen Mammalia) von der Meckelschen Grube zum ha- mulus pterygoideus zieht, dürfte zusammen mit dem Meckelschen Fortsatz Resten des I. Kiemenbogens entsprechen. — Staurenghi gibt eine vorläufige Mitteilung (1) über die Artikulation der processus petrosi bei Spermophilus eitillus und (2) über die processus postsphenoidei bei Sciurus vulgaris, Xerus erythropus und Arctomys marmota und berichtet ferner *(3) über das foramen dorsi sellae (dorsi ephippii) bei einigen Mammalia, sowie *(4) über die ossicula petro-postphenoidalia von Lepus cuniculus. — W. Turner untersucht die Tympanica und Petrosa von Physeter, Kogia und anderer Odontoceti. — Kikuehi berichtet über die Knochen- blasen am vorderen Ende der mittleren Muschel von Homo. — Über Lohoffs Befunde an einem Zahnteratom bei Equus vergl. unter 6. Zähne. 6. Zähne. Allgemeines. Leche gibt Ontogenetisches und Phylogenetisches über das Zahnsystem der Mammalia. — Tims basiert seine Theorie von der Entwickelung der Zähne auf dem Erscheinen von kleinen vorderen und hinteren Spitzen auf dem als Cingulum schon bei den Anomodontia bekannten Gebilde. — Adloff (2) be- spricht die von Cope u. Osborn aufgebaute Differenzierungstheorie sowie die von Kükenthal und Röse inaugurirte Conerescenztheorie, und gibt eigene Unter- suchungen, nach welchen auch die Incisivi gleich den Molaren und Praemolaren durch Verschmelzung entstanden sind. — Richter findet im Dentin verkalkter Zähne (von Homo) nach Vorbehandlung mit Formol und Färben mit Alaun- haematoxylin ein Netz von Interglobularsubstanz. — Smreker gibt technisches über die Untersuchung des Schmelzes, sieht deutlich die Grenzen der Schmelz- prismen und weist den Kitt zwischen ihnen nach. — Walkhoff (1, 2) deutet die Befunde Smreker’s in dem Sinne, daß die Corticalschicht der Schmelzprismen mehr organisches Gewebe als der Centralkörper hat und daß beide ein gleichartiges Gewebe darstellen, das nur durch die verschiedene Aufnahme der Kalksalze different ist. — Ebner (1) tritt gegen Walkhoff für die von Smreker behauptete 60 I Mammalia für 1903. Existenz eines Kittes zwischen den Schmelzprismen ein und führt Walkhoffs Angaben von Vorhandensein einer Central- und Corticalsubstanz auf falsch ge- deutete optische Erscheinungen zurück. — Nach Ebner (2) schreitet die Erhärtung des Schmelzes vom Zahnbein gegen die Oberfläche und von der Schneide nach abwärts fort; Verf. berichtet weiter über die Brechung und die verschiedene Verkalkung des Schmelzes. Spezielles. Jacoby macht am Schluß seiner Abhandlung über die Schädelknochen von Gorilla, Satyrus und T'roglodytes auch Angaben über das Ver- halten der Zähne. — Nach Nehring (7) fehlt dem europäischen Lynx regelmäßig der vorderste Lückzahn des Oberkiefers, sodaß hier nur 3 Molarzähne auftreten, nämlich 1 Lückzahn, 1 Reißzahn und 1 Kauzahn; im Unterkiefer finden sich jeder- seits 2 Lückzähne und hinter dem großen Reißzahn in den seltensten Fällen noch ein kleiner Kauzahn. — Drago berichtet über anomale Ineisivi bei Zepus und führt sie auf Verkürzung des Oberkiefers zurück. — Wiedersheim (2) schildert eine MiBß- bildung der 2 oberen und unteren Ineisivi von Mus. — Schlosser (1) gibt eine ver- gleichende Beschreibung der Zähne bei den rezenten Antilopinae. — Dechambre berichtet über einige Besonderheiten in der Dentition der Ovidae. — Bez. v. Bern- storff, Brandt (1), Forstrat Nehring : über die Zähne von Capreolus caprea s. unter 2. Jagdttiere. — Lydekker (4) berichtet über den Caninus von Güraffa camelo- pardalis. — Bradley (3) beschreibt je einen überzähligen letzten Molaren an 2 Unter- kiefern von Equus. — Adloff (1) macht Mitteilung über das Zahnsystem von Hyrax. — Andrews gibt eine phylogenetische Entwicklung des Zahnbaues bei den Probos- cidea. — Nach Abel ist die Zahl der Zähne bei polyodonten Odontoceti selten gleich. — Lohoff berichtet über ein Zahnteratom in den Kieferhöhlen eines 2!/,- jährigen Equus; der Tumor aus vielen Einzeltumoren zusammengesetzt und unvollkommen von einer Knochenschale, vielleicht der stark erweiterten Alveolar- wand des II. Molaren, umschlossen, die zahnartigen Gebilde histologisch auffällig mit normalen Zähnen übereinstimmend. %. Muskeln. Sehnen. Gelenke. Muskeln. Allgemeines. *DeBuck und De Moor berichten über den Muskelschwund. — Münch konstatiert eine Quer- oder Schrägstreifung der weißen Kerne der glatten Muskelzellen bei Felis, Lepus, Cavia, Mus (und Rana), die dadurch zustande ‘kommt, daß der normale ruhende Muskelkern eine in achromatische Substanz eingebettete chromatische Spirale ist. — Schiefferdecker teilt seine Methode mit zur Feststellung der Größe und Masse der Bestandteile (Kerne, Fasern, Sarcoplasma, Bindegewebe) der Muskeln und gibt einige vor- läufige Resultate. — *Marceau gibt eine vorläufige Mitteilung über den Bau der Herzmuskelfasern. — Nach Gilman sind die Kerne müder Muskelzellen geschrumpft, haben ein weniger regelmäßiges Aussehen und sind weniger dicht granuliert als die der ruhenden Zellen. — Lehmann untersucht den Haemoglobingehalt der Muskeln: es fehlt den glatten Muskeln, und ein quergestreifter Warmblütermuskel ist um so blutreicher, je häufiger und intensiver er beansprucht wird; die Muskeln junger Tiere durchweg ärmer an H. als die der erwachsenen. — Warringhelz gibt histo-, logisches über die quergestreifte Muskelfaser von Equus, Bos, Ovis und Sus, sowie Beobachtungen der Nebenscheibe und Mittelscheibe bei Equus und Sus. — Neumann bleibt gegen Herbst (vergl. 1901) bei seiner Anschauung, daß die Ent- I. Mammalia für 1903 61 wickelung der Muskeln unter dem Einflusse der Nervencentren und unter Ver- mittelung der aus diesen hervorwachsenden motorischen Nervenbahnen erfolgt. — Nach Lesshaft erklärt sich die Funktion eines jeden Muskels aus dem Verhält- nisse der Insertion zur Bewegungsachse, die von der Insertion unter einem rechten Winkel gekreuzt wird; Unterscheidung eines Typus der kräftigen Muskeln und eines Typus der gewandten Muskeln. — Zwingt man nach Demoor durch operative Sehnenverlagerung einen Muskel von Lepus oder Canis zu weniger ausgedehnten, aber kräftigeren Kontraktionen, so wird er infolge funktioneller Anpassung nicht nur kürzer, sondern seine Fasern orientieren sich zur Sehne in Fiederform. — Nach Triepel ist der „‚Querschnittsquotient‘‘, d.h. das Verhältnis zwischen dem Quer- schnitt des Muskels und seiner Sehne weder bei demselben Muskel verschiedener Individuen (Homo) noch bei verschiedenen Muskeln desselben Individuums gleich. — Huntington (1) unterscheidet bei den Mammalia zufällige, progressive und reversionale Muskelvariationen; letztere, die mannigfaltigsten und häufigsten, lassen wieder nach ihrer wahrscheinlich. phylogenetischen Bedeutung „archaische‘‘, „progonale‘“ und „atavale‘ unterscheiden. — Me Murrich gibt (1) eine Phylo- genese der langen Flexoren des Vorderarmes von einem primitiven Amphibium bis zu den Mammalia und Homo, und (2) eine vergleichende Anatomie der Palmar- muskeln bei Urodelen, Lacertiliern und Mammalia. Muskeln. Spezielles. Von Sobotta’s (3) Grundriß und (4) Atlas der descriptiven Anatomie von Homo erschien je die 1. Abtlg., welche auch die Myologie einfaßt. — Alezais (5) gibt eine anatomische Studie über Cavia cobaya, deren erster, erschienener Teil auch die Muskellehre enthält. — Parsons (2) macht Angaben über die Muskulatur von Choroepus castanotis. — Carlsson beschreibt bei den Didelphyidae und Dasyuridae den Sphineter marsupii, den Cremaster, den Obliquus abdominis externus, den Pyramidalis, den Pectineus und den Rectus abdominis. — Anthony (1,2,3) sucht experimentell, mittels Durch- schneidung, nachzuweisen, daß der M. temporalis und M. masseter von großem Einfluß auf die Konfiguration des Schädels und seiner einzelnen Knochen sind; Spezielles für Canis und die Carnivora im allgem., sowie für die Insectivora und Lemuroidea; mit vermindertem Gebrauch nehmen die Kaumuskeln an Stärke ab, sodaß alsdann das Gehirn mehr zunehmen kann. — Haack gibt vergleichend- anatomisches über die Muskulatur der Extremitäten und des Stammes für Felis, Lepus europaeus u. Oryetolagus cuniculus. — Windle u. Parsons berichten ver- gleichend-myologisches für die Ungulata. — *Orru gibt morphologische Beobach- tungen über die MM. spinales posteriores, Reiser dsgl. für die Skeletmuskulatur von Cervus elaphus, Capreolus caprea, Capra hircus und Ovis aries. — Favaro (1) behandelt die Entwickelung der dorsalen, lateralen und praevertebralen Muskeln der Amniota nach Untersuchungen an (Reptilia, Aves sowie) Ovis, Lepus, Cavia, Canis und Homo. — Huntington (1) behandelt als Beispiele für seine Anschauung von den Muskelvariationen (s. 0.) die Pectoralisgruppe der Primates; von den Zuständen bei Hapale und Nycticebus leiten die Verhältnisse bei C’ynocephalus zu denen von Homo u. den Anthropoiden über. — Huntington (2) bespricht die über- zähligen Muskeln in der Pectoralisgegend des Homo. — Saar gibt einen Beitrag zur vergleichenden Anatomie der Brustmuskeln und des Deltoideus: Untersuchungen ‚an Carnivora, Ungulata, Insectivora, Chiroptera, Primates. — Grönroos (1,2) be- spricht die M. biceps brachii und M. latissimo- condyloideus von H ylobates. — Gehry beschreibt 2 Varietäten des Achselbogens (Homo), die beweisen, daß der Achsel- 62 I Mammalia für 1903 bogen ein Rudiment des panniculus carnosus ist. — Pearl beschreibt 2 abnorme Muskeln von Felis: ungewöhnliche Insertion des Latissimus dorsi auf dem Pecto- Antibrachialis, und theilweise Verschmelzung des Cleidomastoideus u. Levator scapulae ventralis. — Nach Pardi gehören die Subcostales, die im allgemeinen den Mammalia fehlen, mit der Transversi costarum von Carnivora und Homo den Intercostales longi an und sind Überbleibsel mächtiger Muskeln der Urodelen, Ophidier und Saurier. — Bühler arbeitet über das Verhältnis des Semimembra- nosus zu den Adductoren bei Cavia, Felis, Macacus, Inuus und Cynocephalus und über die Phylogenese dieser Muskelgruppe. — Nach Alezais (3) braucht man am Vorderarm von Felis keine Flexores proprii anzunehmen, die anderen Tieren fehlen. — Alezais (2) beschreibt den Flexor digitorum profundus von Herpestes, Canis, Erinaceus, Lemur und Macacus. — Alezais (4) gibt eine vergleichende Mor- phologie des Flexor digitorum profundus und erklärt seine Vielgestaltigkeit in Ursprung, Form und Umfang aus funktioneller Anpassung: Gegenüberstellung von Tieren mit sehr beweglichen Fingern (Erinaceus, Sciurus, Arctomys, Dipus, Mus, Primates), solchen mit wenig beweglichen Fingern (Equus, Ovis, Lepus) und den zwischen beiden stehenden Carnivora (Herpestes, Canis, Felis). —Hierher auch Alezais (1). — Chaine (1) gibt vergleichend-myologisches über die Kehl- gegend der Mammalia und (%) spezielles über diese Gegend bei C’amelopardalis giraffa. — Möller und Fischer beschreiben die Wirkung der MM. crico-thyreoideus und thyreo-arytaenoideus internus. — Chaine (2, 3, 4, 6) gibt eine vergleichende Studie über den Digastrieus.: derselbe ist nicht aus 2 Muskeln verschmolzen (Gegenbaur), sondern durch Abspaltung von einem ursprünglich einheitlichen Muskel entstanden; Verhalten bei (Fischen, Reptilien, Vögeln und) Mammalia, wo er seine höchste Entwicklung zeigt und vom Geniohyoideus getrennt ist, während der Depressor nur noch als „M.mandibulo-auricularis“‘ oder „ligamentum accessorium articulationis temporo-maxillaris‘ existiert. — Baum und Kirsten untersuchen vergleichend-anatomisch die Ohrmuskeln der Mammalia, lassen eine Vereinfachung durch Reduktion mit der höheren Entwickelung parallel gehen und geben ausführliches für Homo, Primates, Prosimiae, Canidae, Felidae, Equidae, Suidae, Ruminantia. — Bovero beschreibt ausführlich den sog. Saugmuskel der Lippe (M. compresso labii, Klem; M. rectus labii, Aeby; M. labii proprius, Krause etc.), den er als M. cutaneo-mucosus labii bezeichnet, für Homo, Primates, Pro- simiae, Chiroptera, Insectivora, Carnivora, Rodentia, Artiodactyla, Perissodactyla; er ist abzuleiten von den Mm. quadrati labii, die ihrerseits von Platysma stammen. — Fürst beschreibt den Popliteus und seine Sehne bei den verschiedenen Verte- braten-Klassen und gibt genaueres für die Monotremata, Marsupialia und die höheren Mammalia; Angaben über das bei den Rodentia u. a. vorkommende Sesambein, von dem dann der Popliteus als Tibio-Sesamoideus entspringt; die Ursachen der Veränderung des Popliteus zu suchen hauptsachlich in der Reduktion der Fibula und in dem Winkel zwischen den Knochen des Ober- und Unterschenkel». — Bardeen (1) untersucht den Obliquus externus: bei den Rodentia (Cavia, Mus, Lepus) ist er schwach, zeigt neben der primären metameren Gliederung eine inkomplete dem Faserverlauf parallele sekundäre und die weißen Fasern verlaufen von einer Inscriptio zur anderen, während die Innervationszonen quer durch den Muskel in der Mitte jedes primären Ligamentes gehen ; umgekehrt ist das Verhalten bei Felis, Canis, Sus, Homo und wahrscheinlich bei allen Mammalia mit gut ent- wickelten Obliquus externus. — Nach Hoppe gehören alle Muskelbündel, die bei I. Mammalia für 1903 63 Homo den Urogenitalkanal und seine Drüsen vom Bulbus urethrae an bis zur Prostata umgeben, zum Sphineter urogenitalis. — Michaelis gibt eine ausführliche Beschreibung der gesammten Muskulatur von C’ynocephalus, Simia und Troglo- dytes. — Nach Gallois und Cade ist die Membrana interossea des Vorderarms von Homo ein intermusculäres Ligament. Gelenke. Sehnen. Nach Gebhardt bestehen die die spezifische Wider- standsfähigkeit erhöhenden Einrichtungen der Gelenkflächen 1. im Knorpelüber- zug, 2. in der verknöcherten Schicht zwischen Knorpel und lamellösen Knochen, und 3. in den in Form der Rundmaschenspongiosa aufgebauten Gelenkenden. — Von Sobotta’s (3) Grundriß und (4) Atlas der descriptiven Anatomie von Homo erschien je die 1. Abtlg., welche auch die Desmologie und Arthrologie enthält. — Von Alezais (5) erschien der 1. Band seiner Anatomie von Cavia cobaya, in welcher auch die Arthrologie behandelt ist. — Parsons (2) bespricht für C'horoepus castanotis die Hauptgelenke der Extremitäten. — Nach Demoor zeigen nach operativer Verlagerung der Sehnen eines Muskels auch die Knochen mit den zugehörigen Gelenkflächen entsprechende Veränderungen (vergl. oben). — Bei Gelegenheit seiner Untersuchungen über die Palmarmuskeln (s. oben) macht Me Murrich auch Angaben über die dazugehörenden Sehnen. 8. Nervensystem. Allgemeines. Von W. Krause’s Handbuch der Anatomie des Menschen behandelt die 3. Abtlg. auch die Neuroglia. — Hensen gibt eine Darstellung seiner Lehre, daß die nervösen Verbindungen nicht durch freies Auswachsen der Nerven im Embryo gebildet werden, sondern daß proximaler und distaler Endapparat in Zusammenhang bleiben. — Bethe (1) bringt eine ausführliche Darstellung der allgemeinen Anatomie und Physiologie des Nervenssytems innerhalb der gesammten 'Tierreihe. — Pighini beschreibt die früheste histogenetische Differenzierung von Nervenzelle und Nervenfaser. — Carrier gibt Untersuchungen mittels der Nissl’- schen Methode über die normale und pathologische Histologie der Nervenzelle. — terletti beschreibt die Neuronophagie und einige normale und pathologische Beziehungen zwischen nervösen und nicht-nervösen Elementen. — Laignel- Lavastine (1) beschreibt mehrkernige Nervenzellen im plexus solaris. — Aggazzotti gibt Histologisches über die motorische Nerven-Endung. — L. Marchand be- schreibt die binucleäre motorische Nervenzelle. — *Soukhanoff (1, 2) bringt Beiträge zur Histologie der Nervenzelle. — van Gehuchten (3, 4) arbeitet über die indirekte Waller’sche oder retrograde Degeneration. — Spuler berichtet über den Bau der Markscheide der Vertebraten-Nerven. — Ruftini (2) beschreibt eine neue Scheide (Subsidiärscheide) im Endtrakt der Sinnesnervenzellen von Homo. — Nissl versucht, die Argumente der Neuronenlehre im Sinne Waldeyers zu wider- legen und geht auf die Histologie des Nervensystems näher ein, speziell auf die Golgischen Netze und die markhaltigen Fasern. — Hepburn und Watersten (2) geben Histologisches über das Nervensystem von Phocaena communis. — Kron- thal (1, 2) verteidigt seine Auffassung der zentralen Ganglienzelle als eines ein- gewanderten Leucocyten oder als Produkt der Verschmelzung mehrerer; Polemik gegen Fragnito. — Menel kritisiert Kronthals Anschauungen. — Motta-Coco und Lombardo machen Angaben über die Struktur der Spinalganglienzellen von Lepus (und Rana), speziell über das feinfibrilläre Netz des Plasmas, dessen Maschen 64 I. Mammalia für 1903. fuchsinophile Körner enthalten. — Rossi (1,2) berichtet über die Goldreaktion und die feinere Struktur der Nervenzellen der medulla spinalis und der Spinal- ganglien bei Homo. — Luzzatto macht eine vorläufige Mitteilung über die Existenz und Entwickelung einer cyanophilen und einer erythrophilen Substanz in der Nervenzelle. — H. Fuchs (1) stellt durch vorsichtige Differenzierung der Eisen- haematoxylinfärbung sowohl in den Spinalganglien als auch im Vorderhorn von Sus, Cavia, Mus und Lepus Gruppen von Centralkörperpaaren dar; Histo- logie der letzteren sowie der Nisslschen Schollen und des feinen Faden- werkes in den Spinalganglienzellen. — Geier berichtet über Form und Ent- wickelung der Plasmafortsätze der Spinalganglienzellen. — Nach Donaggio (3) ziehen die Neurofibrillen durch die Ganglienzellen der Mammalia nicht glatt durch, sondern bilden wie bei den Wirbellosen ein endocelluläres Netz, das aber mit Golgi’s Endocellularapparat nichts zu tun hat. — Biel- schowsky stellt im Centralnervensystem der Mammalia, speziell von Homo und Canis, intracelluläre Fibrillen, Golgische Netze und Achsencylinder dar mit Hilfe einer besonderen Silberimprägnation. — Nach Weiss besteht der Achsen- eylinder außer einer im allgemeinen hyalinen Masse nicht aus isolierten Fibrillen, sondern aus einem Fibrillennetz. — Kodis b:richtet über das Vorkommen der Phylloden, der seitlichen Anhängsel an den feineren Dendriten gewisser Nerven- zellen, und unterscheidet 3 Arten: 1. Dorne, 2. spärlich verstreute gestielte Kügel- chen, 3. dicht sitzende gestielte Kügelehen. — Nach Chenzinski’s Untersuchungen an den Rückenmarkzellen von Homo, Lepus, Bos sind die Niss’schen Körper nur optische Querschnitte von Fasersireifen. — Nach Pewsner-Neufeld münden die intracellulären Saftkanälchen der zentralen Ganglienzellen von Mus, Cavia, und Bos in Lymphrinnen, die auf der Zelle als Mulden verlaufen: die Lücken u. Rinnen bilden mit den Saftkanälchen wohl die Anfänge des Lymphsystems des Rückenmarkes. — Misch schildert nach einer ausführlichen Literaturübersicht seine Befunde über die Binnennetze der spinalen Ganglienzellen nach Unter- suchungen an zahlreichen Vertebraten; von Mammalia zeigen das Netz Felis, Canis, Erinaceus, Cavia, Mus, Lepus, nicht aber Vespertilio. — Soukhanoff (2) arbeitet über das endocelluläre Golgi’sche Netz in den Nervenzellen im allgemeinen und speziell in den sympathischen Ganglienzellen. — ®bersteiner geht auf das Verhalten des hellen, dem Fett sehr nahe stehenden Pigments in den Nerven- zellen von Homo ein und bespricht seine Verbreitung genauer. — Marinesco be- schreibt bei Homo und Canis die Granulationen und färbbaren Körperchen der peripheren und centralen Ganglienzellen und sieht kaum wesentliche Unterschiede zwischen ihnen und Altmann’s Bioblasten, Held’s Neurosomen und Levi’s und Olmer’s Körnchen. — Chatin setzt seine Untersuchungen über die Myelocyten fort und findet sie als einen integrierenden Bestandteil des Bulbus olfactorius. — Ingbert berechnet bei Homo die Zahl der markhaltigen Fasern in den dorsalen Spinalnervenwurzeln: auf l qmm Nervenquerschnittsfläche c. 11900 Fasern, die Gesamtzahl ce. 307254; dünne Faserbündel zeigen meist auch dünne Fasern; enge Beziohung zwischen Querschnittsfläche und Faserzahl bei jeder Wurzel. — Nach Hatai gibt es bei Mus zweierlei Zellen in der Neuroglia, die einen, ectoder- malen, ähneln mehr den Nervenzellen, die anderen, mesodermalen, den Endothel- zellen der Blutcapillaren. — Held (2) nimmt Stellung gegen Weigert’s und Ran- vier’s Theorie von der Spezifität der Gliafasern, und unterscheidet bei Homo, Lepus, Mus, Cavia, Canis (außerdem bei Gallus und Hirudo) eine Substantia I. Mammalia für 1903, 65 neurogliae centralis, die in die ependymäre und subependymäre Glia zerfällt. — Nach Reich sind die Nervenkörperchen von Adamkiewiez nicht Mastzellen (Rosen- hain) sondern gehören dem Neurilemm an und umfassen die Nervenfasern mehr oder weniger; Untersuchungen an Homo, und Equus asinus. — Manouelian sowohl wie Vall6e konstatieren bei allen Canis in den Ganglien Läsionen durch einge- wanderte Phagocyten. Hirn und Rückenmark. Pfister macht Angaben über das Gewicht des Gehirns und der einzelnen Hirnteile bei Homo (Säugling und älteres Kind). — Spitzka giebt die Hirngewichte verschiedener Mammalia, speziell von Primates für beide Geschlechter an und stellt sie dem Körpergewicht gegenüber; von Macacus wurden auch frische Gehirne gewogen u. das Durchschnittsgewicht berechnet. — Lewandowski (2) gibt eine kurze vorläufige Mitteilung über die Anatomie des Hirnstammes. — Anthony (1,2, 3) berichtet auf Grund experimenteller Unter- suchungen über den Einfluß, den die Kaumuskeln auf (Schädel und) Gehirn haben: mit vermindertem Gebrauch nehmen die Kaumuskeln an Stärke ab und das Ge- hirn kann nunmehr zunehmen. — Smith (2) gibt eine Beschreibung des Gehirns einiger Insectivora, speziell von Macroscelides. — Draeseke (1) beschreibt das Ge- hirn vieler C'hiroptera: die allgemeine Form zeigt viele Verschiedenheiten, am einheitlichsten sind die Verhältnisse beiden Macrochiroptera ( Pteropus, O'ynonycteris Cynopterus, Epomophorus), bei den Mikrochiroptera stimmt die allgemeine Form wenig überein, verschieden ist auch die gegenseitige Lage von Großhirn, Klein- hirn und den Vierhügeln. — Kohlbrugge (2) beschreibt das Äußere des Gehirns von Pteropus edulis, und möchte es nicht dem der Prosimia (Ziehen), sondern dem der Sciurida am nächsten stellen. — Ziehen (1) macht Angaben über den gröberen Bau des Gehirns bei Tarsius, N yeticebus und Galeopithecus; Tarsius ähnelt in der Gesammtform keinem anderen Säuger, Nycticebus ähnelt im Kleinhirn Lemur und beide sind in dieser Beziehung viel primatenähnlicher als Tarsius. — Ziehen (2) berichtet weiter über den Faserverlauf im Mittel- und Zwischenhirn von Tarsius spectrum und (3) von Galeopithecus volans. — Beddard (2) macht Angaben über die Gehirnoberfläche von Nasalis, Colobus und C'ynopithecus und zieht daraus Schlüsse für die Systematik. — Goldstein gibt einen Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Gehirns von Homo nach Befunden an einem Embryo von 10,5 cm Länge. — Zuckerkandl (3) berichtet über die Morphologie des Gehirns bei den Primates; genaue Beschreibung der Windungen. — Zuckerkandl (5) untersucht vergleichend- anatomisch den Sulcus occipitalis anterior, oceipitalis externus, oceipitalis trans- versus und perpendicularis innerhalb der Mammalia. — Smith (1) gibt einen Bei- trag zur Morphologie des Gehirn des Mammalia, speziell der Lemuroidea, und be- handelt in einem Anhang auch das cerebellum. — Kohlbrugge (1) beschreibt die Variationen an den Großhirnfurchen der Primates mit besonderer Berücksichtigung der Affenspalte; untersucht wurden: Hylobates leuciscus, H. Mülleri, Semno- pithecus maurus, pruwinosus, nasicus, rubicundus, Macacus nemestrinus, ocreatus, niger, Cercocebus cynomolgus und cynosurus. — Smith (5) macht Angaben über das Gehirn, speziell die Furchen und Windungen, von @lobilemur, Propithecus und Lemur macaco, und kommt zum Schluß auf die Verwandtschaft von Tarsius zurück, der z. T. Lemuriden-Charakter trägt. — Nach Smith (9) ist es nicht richtig, als Affenspalte die Grenze des lobus oceipitalis zu bezeichnen, vielmehr ist der halbmondförmig das bei Homo keineswegs seltene Operculum oceipitale um- ziehende sulcus lunatus der Affenspalte direkt vergleichbar, wenn nicht sogar Arch. f. Naturgesch, 70. Jahrg. 1904. Bd. II. H.1. (I.) 5 .66 I. Mammalia für 1903. damit identisch. — Duekworth untersucht (im Anschluß an den vorigen) Hemisphären niederer Rassen von Homo und fand Operculum und sulcus lunatus verhältnismäßig oft gut ausgebildet. — Nach Smith (3) ist die Bezeichnung Gyrus hippocampi u. G. uncinatus am besten aufzugeben. — Smith (10) findet den Limbus postorbitalis am Hirn von Homo bei Egyptern äußerst häufig, und zwar links häufiger und ausgesprochener als rechts. — Smith (6) beschreibt die Hirn- form der Archaeoceti nach einem Ausguß des Schädels von Zeuglodon und den Steinkern eines vielleicht noch unbekannten Genus. — Fish beschreibt die Hirn- furchen von Rosmarus und vergleicht sie mit Ursus, Callorhinus, Zalophus, Mo- nachus und Phoca. — Lesem beschreibt den gröberen Bau des Vorderhirns von Macacus, das in allen wesentlichen Punkten dem von Homo gleicht: die Unterschiede sind nur graduell. — * Bernheimer berichtet über die Gehirn- bahnen der Augenbewegungen. — *Paniechi diskutiert den Sitz des psychischen Sehcentrums bei den Primates. — Weinberg gibt eine Beschreibung der Windungen u. Furchen des Hirns von Anchilophus nach einem Steinkern der Schädelhöhle: Be- ziehungen zu den Tragulidae. — Nach Kohlbrugge (3) zeigt das Großhirn von Tragulus javanicus alle Hauptfurchen des Elaphierhirns, während das Hirn von Cervulus muntjac gut mit dem von Lophotragus übereinstimmt; am Schluß An- gaben über das Hirn eines Embryo von Sus babirussa: Übereinstimmung mit den kleineren Elaphiern. — Quanjer berichtet über die Insula Reilii und ihre Be- ziehungen zu den Opercula bei Homo. — Nach Mall (2) sind die sogenannten transitorischen Furchen am embryonalen Hirn von Homo reine Kunstprodukte. (= Retzius und Hochstetter). — Nach Smith (11) gilt dies nicht nur für die transitorischen Furchen, sondern auch für die sog. fissura perpendicularis externa Bischoffs. — Sehiapp beschreibt den feineren Bau der funktionell verschiedenen Rindenbezirke von Pteropus, Equus, Felis, Canis, Macacus, Homo und gibt folgende 7 Schichten des allgemeinen Typus an: Tangentialfasern, äußere polymorphe Zellen, parapyknomorphe Pyramidenzellen, äußere pyknomorphe Pyramiden- zellen, Körnerzellen, innere pyknomorphe Pyramidenzellen, und innere poly- morphe Zellen. — Brodmann berichtet über die histologische Lokalisation der Großhirnrinde. — Von Ramon y Cajal’s Studien über die Hirnrinde von Homo erschien das 4. Heft: Die Riechrinde behandelnd. — Vogt berichtet über die anatomische Gliederung der Rinde. — 6Grünbaum und Sherrington geben Be- obachtungen über Physiologie der Hirnrinde bei den Anthropoidei. — Flechsig macht weitere Mitteilungen über die entwicklungsgeschichtlichen (myelo- genetischen) Felder in der Großhirnrinde von Homo. — Brückner berichtet über den Reichtum der Großhirnrinde von Homo an markhaltigen Nervenfasern. — Über Ingbert’s Berechnung der Zahl der markhaltigen Fasern in den dorsalen Spinalnervenwurzeln s. 0. — Campbell weist darauf hin, daß in der Hirnrinde von Homo und den Anthropoidei zwischen Funktion und feinerer Struktur eine direkte Correlation besteht, daß sich also die Rindenzentren auch histologisch abgrenzen lassen. — Nach J. Turner (1) gibt es in der Hirnrinde von Homo ein System von kleineren Ganglienzellen, die durch ihre Dendriten in organischem Zusammenhang stehen, mithin sind alle Zellen der Rinde in Verbindung. — Merzbacher (2) studiert die Funktion des Centralnervensystems von Vesperugo; mit der Exstirpation des Kleinhirns geht die Flugfähigkeit verloren; eine Reihe Analogien mit der Funktion des Vogelhirns. — Merzbacher (1,3) geht auf das Verhalten des Centralnervensystems von Ves- En I. Mammalia für 1903. 67 perugo im Winterschlaf und während des Erwachens daraus ein; letzteres ein allmähliches Fortschreiten medullärer und subcorticaler Funktionen zu corticalen. — Zuckerkandl (4) diskutiert die Frage, ob die Aplacentalia keinen Balken, sondern nur eine die Ammonshörner verbindende Commissura hippocampi haben; die Verhältnisse bei den Placentalia, speziell Homo und Chiroptera. — Nach Zuckerkandl (2) sind im Alveus von Perameles viele Palliumbündel deutlich. — Smith (8) polemisiert gegen Zuckerkandl (4,2) und findet weder bei Perameles noch bei anderen Marsupialia ein neopalliales Commissurenbündel, dagegen als Homologon des corpus callosum ein Bündel, das durch die capsula externa und die ventrale Commissur verläuft. — Dorello (1) beschreibt an Embryonen von Sus die Umgestaltungen im äußeren und inneren Randbogen und seiner Umgebung mit spezieller Berücksichtigung des corpus callosum. — Dorello (2) verfolgt die Entwickelung des Cingulums bei Embryonen von Sus. — Auch Redlich gibt einen Beitrag zur vergleichenden Anatomie des Cingulum, beschreibt eingehend Form und Größe bei verschiedenen Mammalia und kommt zu dem Schluß, daß das Cingulum ein complexes, Fasern verschiedener Richtung enthaltendes System ist, das in die centralen Olfactoriusbahnen eingeschaltet ist. — *v. Niesl-Mayendori berichtet über den Fasciculus longitudinalis inferior. — Probst (2?) kommt nach Degenerationsversuchen an Felis zu dem Resultat, daß Rindensehhügelfasern vom Thalamus zum Riechfelde und andere Fasern von diesem zum Ganglion habenulae, außerdem von letzterem Fasern in umgekehrter Richtung verlaufen; weiteres über die Fasern des Riechfeldes und des Cingulums, sowie über die Seh- nerven. — Probst (1) berichtet über die Leitungsbahnen des Großhirns, speziell anatomisches und physiologisches über den Sehhügel. — Rochon-Duvigneaud gibt eine Anatomie des Sehapparates und geht dabei auch auf die Sehzentren und den n. opticus ein. — J. Turner (2) gibt histologisches über den nucleus caudatus und den Thalamus opticus von Homo. — Stieda berichtet physiologisches über den Nucleus caudatus. — Beevor und Horsley berichten über ein Fasersystem von der Rinde zum Mittelhirn. — Nach Marburg entspricht der tractus peduncularis transversus der Mammalia, soweit er in der Retina entspringt, der basalen Opticus- wurzel der Amphibia, Reptilia und Aves; weiteres über ein Homologon des Ganglion ectomammillare. — Nach Wallenberg bildet bei Cavia der tractus peduncularis transversus eine basale Wurzel des tractus opticus; weiteres über den Verlauf seiner beiden Teile. — Nach Hatschek (2) endet bei Perameles der Pedunculus corporis mammillaris in einem runden Zellkerne, der wahrscheinlich das Guddensche Ganglion tegmenti profundum ist. — *Hatschek (4) berichtet weiter über einige Befunde am Hirnstamm der Mammalia. — Majano macht Angaben über den Verlauf des Oculomotorius im Mittelhirn. — Streeter beschreibt eingehend das Relief des Bodens des vierten Ventrikels von Homo mit Berücksichtigung der Beziehungen zu den darunter liegenden Teilen. — Hübschmann beschreibt an Schnitten den Bau des verlängerten Markes von Dasypus von der Pyramiden- kreuzung an bis zum Beginn der Brücke. — Vineenzi (1) konstatiert (gleich anderen Autoren) nach seinen Untersuchungen an Mus, Cavia, Lepus, Canis und Homo das Fehlen monopolarer Ganglienzellen im verlängerten Mark. — Weigner gibt einen Beitrag zur Kenntnis der Medulla oblongata und des centralen Verlaufs des Nervus cochlearis von Spermophilus. — van Gehuchten (2) untersucht die centrale (bulbo-mesencephale) Acusticusbahn. — Esehweiler macht gelegentlich seiner Untersuchung über die Entwicklung des schallleitenden Apparates bei Hr 68 I. Mammalia für 1903. Sus auch Angaben über das Ganglion otieum. — Donaggio (1) findet im ventralen Acusticuskern und im corpus trapezoides von Felis und Lepus außer den typischen multipolaren Zellen auch rundliche, im wesentlichen nur einen Fortsatz besitzende. — Nach Donaggio (2) sind bei Canis, Felis, Lepus und Cavia Heldt’s Acusticus- kelche im Corpus trapezoides nicht die wirklichen Faserenden. — Holmes verfolgt die Veränderungen, die im Centralnervensystem mit der Entwickelung der Cochlea in der Tierreihe allmählig auftreten. — Nach Kohnstamm ist der Nucleus inter- trigeminalis der einzige Ursprungskern spinaler Fasern im Bereich des vorderen Vierhügeldaches; weiteres über den tractus tecto-bulbaris und ein Analogon der Kleinhirnseitenstrangbahn. — Mellus beschreibt als neu bei Canis einen Nerven- kern lateral vom fasciculus solitarius uud ein anscheinendes Analogon desselben bei Homo. — Trieomi-Allegra (3) berichtet über das Verhalten der Vagusfasern in der Medulla oblongata von Felis, Lepus, Cavia, Mus und Homo; ein trigeminales Bündel weder für die motorischen noch für die sensiblen Wurzeln vorhanden. — Parhon, €. und Mme €. (1) arbeiten über die Lokalisation im Hypoglossuskern. — Nach Hatschek (1) liegt die Pyramidenbahn bei Pteropus ganz oder doch über- wiegend im Hinterstrang; weiteres über ihren Verlauf. — Nach Dräseke (2) ver- laufen bei den Macrochiroptera ( Pteropus) sowie bei den Microchiroptera (Vesperugo) die Pyramiden zum größten Teil in den Hintersträngen; außer der Kreuzung in den oberen Teilen der Oblongata besteht proximalwärts eine andere. — Diese letztere wird von Merzbacher und Spielmeyer auch für Vesperugo noctula konstatiert; weiteres über die Pyramidenbahn bei dieser Form. — Nach Ugoiotti gibt es bei Homo nicht 2 Pyramidenbündel, vielmehr wechselt das eine (Türksche) und seine Form je nach der Stelle des Markes. — Auch *Marie und Guillain (2) arbeiten über das Pyramidenbündel und (3) das Türk’sche Bündel. — Petren bestätigt die Angabe von Ziehen über das Vorkommen zerstreuter, aufsteigender Fasern im Gebiete der Pyramidenbahn bei Homo. — Wiener und Münzer bestätigen bei der Fest- stellung der Componenten des Pyramidenseitenstranges die Nissl’schen Angaben über die Thalamuskerne; am Aufbau des Pyramidenseitenstranges des Rücken- markes beteiligen sich je nach der Tierspezies endogene resp. myelogene, rubro- spinale und corticospinale Fasern in wechselndem Verhältnis; spezielles über Lepus, Canis, Primates und Homo. — Sträussler berichtet morphologisches über das normale und pathologische Rückenmark und die Pyramidenseitenstrangbahn von Homo. — Nach Lewandowski (1) endigt bei den Primates der Pyramidenseiten- strang wohl ausschließlich auf der Gegenseite, während die Ausbreitungszone be- schränkt ist auf den „‚Zwischenteil der grauen Substanz‘‘ zwischen Vorder- und Hinterhorn, ev. auf das Gebiet der Mittelzellen Waldeyers. — Nach Rothmann (1) » vermag die Marchi’sche, von Lewandowski (1) angewandte Methode allein nichts Definitives über die Endigungen der Pyramidenfasern auszusagen; die Bedeutung der aus der Pyramide zur gleichseitigen Pyramidenseitenstrangbahn ziehenden Fasern ist überschätzt worden. — Rothmann (3) berichtet über das Monakow’sche Bündel bei den Primates. — Sand gibt einen Beitrag zur Kenntnis der cortico- bulbären und corticopontinen Pyramidenfasern von Homo. — Pitzorno (3) macht Mitteilungen über die fibrae arciformes externae anteriores der Medulla oblongata von Homo. — van Londen berichtet über die Medulla oblongata von N yeticebus javantieus. — Nach Gantes (1) besteht bei Felis und Canis, wo das Lumen der drüsigen Portion der Hypophyse persistiert, das dem nervösen Abschnitt ange- lagerte Blatt aus einem geschichteten Cylinderepithel, das an Sinnesepithel er- I Mammalia für 1903. 69 innert und nach Gentes (2) zahlreiche Nervenenden enthält. — Der nervöse Teil zeigt nach Gentes (3) außer sehr zahlreichen Nervenfasern Ependym- u. Neuroglia- Zellen. — Launoy (2) konstatiert im drüsigen Theil der Hypophyse von Homo im embryonalen Zustand verharrende Reste eines Teils des Epithels der Rathkeschen Tasche. — Launoy und Mulon (1,2) untersuchten die Hypophyse eines schwangeren @ von Homo und konstatieren in den Drüsenschläuchen 2 Arten von eyanophilen Zellen, außerdem Launoy (1) 3 Typen siderophiler Zellen. — — Collina beschreibt aus den Maschen des fibrösen Stromas der Hypophyse von Homo 4 Zellarten. — Über die Hypophyse berichten ferner Erdheim normal- und patho- logisch-histologisches, sowie Genelli embryologisches und anatomisches. — Bradley (1) geht auf die Homologie der Furchen am Kleinhirn der Mammalia ein, verfolgt ihre Entwicklung bei Lepus und Sus, und findet die einfachsten Verhält- .. nisse bei Sorex und den kleineren Meicrochiroptera. — Smith (4) polemisiert in der Frage der Kleinhirnfurchen gegen Bradley (1). — Smith (%) beschreibt als einfachste Form des Kleinhirns das von Notoryctes, eine Form, die von allen Mammalia als frühes Stadium durchlaufen wird, und gibt (12) Morphologisches über das Klein- hirn von Homo. — De Sanetis untersucht die Markbildung im Kleinhirn von Homo und beschreibt den Zustand bei einem 6 Monate alten und einem reifen Fötus sowie bei einem 50 Tage alten Kinde; allgemeine Schlüsse über die commissuralen und halbzirkelförmigen Faserzüge. — Forli berichtet über die Markbildung im Lobus frontalis, und Flechsig über die myelogenetischen Felder in der Großhirnrinde von Homo. — Marie und Guillain (1) schließen aus Degenerationsbefunden, daß bei Homo viele Fasern des pedunculus cerebelli superior aus dem roten Kern ent- springen und sich zum nucleus dentatus der Gegenseite begeben. — Grünwald gibt eine graphische und tabellarische Darstellung des wechselnden Verhältnisses zwischen den 3 Kleinhirnarmen bei den Mammalia. — *Carueei (1) gibt eine ex- perimentelle Studie über das Kleinhirn. — Rawitz (1) beschreibt das Rückenmark von Phocaena und das Halsmark von Balaenoptera und gibt (2) einen literarischen Nachtrag zu seiner Arbeit über das Centralnervensystem der Ceiacea. — Auch Hepburn und Waterston (2) berichten über das Rückenmark von Phocaena. — Nach Staderini ist der Ventriculus terminalis in seiner ganzen Länge nur das Lumen des primitiven Rückenmarkkanals jenes Bezirkes (gegen Brugsch u. Unger). — D’Evant gibt Betrachtungen üb>r den Schluß der Rückenmarksrinne bei Homo. — Dräseke (3) findet bei Vesperugo an der Peripherie des Rückenmarkes einen Nervenkern als ev. Homologon der von Kölliker für Aves und Reptilia be- schriebenen oberflächlichen Nervenkerne; bei Pteropus ev. eine Vorstufe dieses Kernes. — Lapinski (1,2) diskutiert die für die Segmente der Extremitäten und die Muskelgruppen bestimmten Rückenmarkscentren bei Canis: das Rückenmark enthält nur Zellgruppen in verschiedenen Ebenen und die meisten von ihnen versorgen gleichzeitig mehrere Segmente der Extremität, auch haben die Beuger und Strecker der Extremitäten sowie die Adductoren des Oberschenkels keine scharf bestimmten Zentren. — *Brissaud u. Bauer experimentieren über motorische Lokalisationen im Rückenmark, über welche Frage auch *Parhon und Mme. Par- hon (2) berichten. — Bikeles und Franke (2) untersuchen die sensible und motorische Nervenlokalisation für die wichtigsten Nerven des Plexus brachialis von Homo. — van Gehuchten (4) untersucht den Ursprung der motorischen Nerven mittels der indirekten Wallerschen Degeneration. — Nageotte macht einige An- gaben über die endogenen Fasern der Hinterstränge von Homo und unterscheidet 70 I. Mammalia für 1903. dicke, zu Bündeln vereinigte, und feine, unregelmäßig über.alle Zonen verbreitete. — Dydynski berichtet über den Verlauf einiger Rückenmarksstränge. — Nach Braeunig (1) übt der Ausfall der psychomotorischen Bahnen bei Canis (und Rana) keinen wesentlichen Einfluß auf die Vorderhornzellen aus, während nach Durch- schneidung der sensiblen Rückenmarkswurzeln schon nach wenigen Tagen recht erhebliche Veränderungen auftreten. — Braeunig (2) weist nach, daß auch Ausfall der Refleximpulse in den motorischen Zellen Schädigungen hervorbringe. — Nach A. Fuchs lassen sich im Gegensatz zu den älteren Autoren an der Dura mater cerebralis viel mehr Schichten unterscheiden; ausführliche Beschreibung ihres feineren Baues sowie der Arachnoidalzotten, der Lacunen, Epithelien, Gefäße und corpora arenacea nebst topographischen Bemerkungen über den Sinus longi- tudinalis superior. — Favaro (4) gibt eine vorläufige Mitteilung über das Pulvinar pineale der Mammalia. Periphere Nerven und Sympathicus. Parsons (2) macht kurze Angaben über die peripheren Nerven von Choroepus castanotis. — Spuler berichtet über den Bau der Markscheide bei den Nerven der Vertebrata. — Bikeles und Franke (1) glauben nach Degenerationsversuchen an Cavia, Lepus, Felis und Canis die periphere Abstammung sensibler Nervenfasern in Abrede stellen zu müssen. — Bardeau (2) schildert den allgemeinen Wachstumsmodus und die Histiogenese der cerebrospinalen Nerven an Embryonen von Homo, Cavia und vor allem Sus, und unterscheidet 4 Hauptperioden. — Nach Kappers entsteht die Schwannsche Scheide bei Ovis aus der „‚perifaseiculären Scheide‘‘ um die jungen kernlosen Nervenfaserbündel; weiteres über die Myelinisation. — Halliburton und Mott lassen auf Grund von Regenerationsversuchen an Nerven von Felis die Neurilemmzellen wohl in Beziehung zur Entwicklung der neuen Nervenfasern stehen, den Achsenzylinder aber ausschließlich zentralen Ursprungs sein. — Bethe (2) wendet sich gegen Münzer, der eine autogene Nervenregeneration leugnet und läßt auch eine Regeneration sensibler Fasern nach Fortnahme der zugehörigen Spinalganglien möglich sein. — Münzer verwahrt sich dagegen, daß er behauptet habe, bei der Regeneration nähmen Fasern vom zentralen Stumpf den Weg in den peripheren. — Auch Langley und Anderson berichten über das Verhalten der Stümpfe .durchschnittener Nerven bei verhindertem Zusammenwachsen; Ex- perimente an neugeborenen Felis. — Nach Head und Ham persistiert bei Felis der vom Centrum und dem peripheren Endorgan getrennte, aber im Körper be- lassene sensible N. radialis nach Ablauf der Degeneration als ein Strang spindel- förmiger Zellen ohne Mark und Achsenzylinder. — Nach Merzbacher (4) verläuft die Degeneration der Nerven bei Vesperugo im Winterschlaf äußerst träge, während sie in dem künstlich durch Wärme wach gehaltenen Tier sich sehr prompt ab- spielt; weiteres über die Degenerationsprodukte. — Cushing kommt nach Be- obachtungen bei Exstirpation des Ganglion Gasseri bei Homo zu dem Schluß, daß im Trigeminus keine Geschmacksfasern zum Gehirn laufen. — *Carucei (2) berichtet über den Trigeminus: anatomisches und experimentelles. — Nach Vincenzi (2) kreuzen bei Mus einige Fasern des Hypoglossus die Mediane, gehen aber nicht zu dessen Kern, sondern verlaufen auf der andern Seite zusammen mit den Fasern des hinteren Längsbündels. — *Jagita gibt experimentelle Unter- suchungen über die Ursprünge des Nervus hypoglossus und seines absteigenden Astes. — Nach De Beule (1, 2) wird der Larynx vom Vagus und dem der Medulla oblongata entspringenden Teil des Accessorius innerviert: experimentelle Unter- ur Da I. Mammalia für 1903. 71 suchung an Lepus. — v. Schumacher berichtet über die Herznerven der Mammalia und von Homo. — Nach van Gehuchten (1) gehören die hemmenden Fasern des Herzens zum N. pneumogastrieus und nicht zum Spinalnerven. — Barpi und Fraenza berichten über den nervus depressor von Equus. — Levinsohn unter- sucht das Verhalten des ganglion cervicale supremum von Lepus, Canis und Ma- cacus nach Durchschneidung seiner prae- und postcellulären Fasern. — Kleist beschreibt die Veränderungen der Spinalganglienzellen nach Durchschneidung des Spinalnerven und der hinteren Wurzel bei Lepus; die 3 Formen der Veränderung des Tigroids. — Köster findet nach Durchtrennung der peripheren sensiblen Nerven unmittelbar nach dem Austritt aus dem Wirbelkanal Atrophie aller Zellen im zu- gehörigen Ganglion; Untersuchungen am Ischiadicus und Vagus von Felis, Canis, Lepus. — A. Sterzi berichtet nach eigenen Untersuchungen und nach der Literatur über die Anastomosen der ventralen Aeste des Plexus brachialis und findet, daß die ventralen Endäste zu einer gemeinsamen Gruppe von Nerven gehören, der die Innervation der Flexoren des Armes obliegen. — Gianelli (2) gibt anato- tomisches und vergleichend-anatomisches über den Plexus sacralis und seine Äste. — Motta Coco und Distefano finden in den Fasern der weißen Muskeln von Lepus (und Gallus) Nervenenden in Form von Büscheln oder Platten, die sich von den typischen der roten Muskeln unterscheiden. — (revatin (1) macht Angaben über die epithelialen Nervengeflechte in der Cornea der Mammalia und sieht in dem strudelartigen, bei Homo aus zweierlei Fasern bestehenden Geflecht ev. ein inneres epitheliales Geflecht. — Tricomi- Allegra (2) untersucht die Nerven in der Milchdrüse von Homo, Canis, Felis, Lepus, Cavia, Mus und findet keine freien Nervenenden sondern nur Endnetze. — Pusglisi- Allegra findet in der Tränendrüse von Bos und Sus außer den perivasculären Nervennetzen mit ihren Ganglien- zellen im interlobulären Bindegewebe echte sekretorische Nerven, die in den Lobuli einen Plexus bilden. — Nach Bogiel (3) kommen in der Pleura von Homo einge- kapselte und uneingekapselte Endapparate, in der Pleura von Canis und Felis nur uneingekapselte vor; außer sensiblen Nerven enthält die Pleura auch sympatische Fasern; in den Mm. intercostales finden sich andere Apparate, die den uneinge- kapselten der Pleura gleichen. — Corti (1) stellt mit Golgi’s Methode in der Milz- pulpa von Vespertilio ein diffuses Nervennetz dar. — Nach Ganfini (1) gibt es im Hoden und Ovarium von Canis außer den Nerven der Gefäße solche für das inter- stitielle Gewebe und im Ovar auch für das Drüsenepithel; Ganglienzellen fehlen. — Nach Akutsu (1) gelangen alle motorischen Nerven zu der Samenblase von Cavıa durch die Nervi hypogastriei, während die Samenstränge außerdem Fasern von Nervus spermaticus externus beziehen; weiteres über den Weg der Erregung vom Rückenmark her. — Pissemski gibt anatomisches über den plexus fundamentalis uteri bei 2 von Homo. — Laignel-Lavastine (2) berichtet über die Entwickelung des plexus solaris. — Herring findet nach Durchschneidung des Halssympathicus bei Felis Chromatolyse und atrophische Veränderungen in Seitenhornzellen der- selben Seite von der Ebene des VIII. Halsnerven bis zum VI. Brustnerven hin. — Nach Kahn verlassen die Nerven für die Pilomotoren des Schwanzes von Sperma- philus das Rückenmark durch die dritte und vierte vordere Lendenwurzel und verlaufen im ramus communicans zum fünften und sechsten Lendenganglion des Sympathicus. — Brückner und Mezinceseu finden weder in der Uteruswand noch in der Schleimhaut und den Gefäßen Ganglienzellen: Untersuchungen über das intrauterine Nervensystem von Homo. — Nach Kohn (1, 2) bilden die als Gewebe 712 I. Mammalia für 1903. sui generis zu betrachtenden chromaffinen oder besser parasympathischen Zellen bei den Vertebrata typische Organe, die Paraganglien oder chromaffinen Körper, die genetisch zum Sympathieus in enger Beziehung stehen; entwickelungsgeschicht- liches, anatomisches, physiologisches und pathologisches über diese Gebilde bei den Mammalia, speziell Homo und Lepus; hierher auch die „Carotisdrüse‘“ als „Paraganglion intercaroticum“. 9. Sinnesorgane. Allgemeines. Von W. Krause's Handbuch der Anatomie von Homo enthält die 3. Abteilung u. a. die Sinnesorgane. Hautsinnesorgane. Botezat (1) bestätigt im allgem. die Resultate von Huß (1897) über die Innervation der Schnauze von Talpa, gibt näheres über den Bau der Vater-Pacinischen Körperchen, der Endbäumchen, der Tastmenisken und freien Enden sowie der Eimerschen Organe. — Nach Cutore werden nicht alle sensiblen Fasern in der Wangenschleimhaut von Felis frei, sondern ein Teil ver- bindet sich entweder mit Tastkörperchen der Cutis oder durch ‚„Tastmenisken“ mit spezifischen Sinneszellen des Epithels. — Ruffini (1) beschreibt das Verhalten des Timoffejew’schen Fadenapparates in den Meissnerschen Körperchen der Haut von Homo und nimmt einen direkten Übergang des Fadenapparates in das centrale Nervenende des Körperchens an. — Dogiel (2%) gibt eine ausführliche Schilderung der Nervenendapparate in der Haut der Finger- u. Zehenkuppen und der Sohle von Homo und unterscheidet eingekapselte von uneingekapselten sowie nach der Endigung der Nerven in ihnen 7 verschiedene Formen von Endapparaten. — Auch Crevatin (1) beschreibt die sensorischen Nervenenden in der Haut der Finger- kuppen von Homo. — Sehwerkzeuge. *Schnaudigel gibt allgemeines über die Sehorgane der Vertebrata, — BRochow - Duvigneaud geben eine Anatomie des Ge- sichtssinnes-Apparates und behandeln die Retina, den Nervus opticus sowie die optischen Zentren. — Jacoby berichtet über das foramen lacrymale sowie die Augen höhlen von Gorilla, Troglodytes und Satyrus. — Nach Sionaker ist das Auge von Scalops in allen Teilen bedeutend weiter degeneriert als das von Talpa, sodaß es, falls überhaupt funktionsfähig, nur eine Unterscheidung von Hell und Dunkel ermöglichen dürfte. — Wolfrum gibt entwicklungsgeschichtliches über die Cornea von Ovis und Sus und läßt bei der Genese als ‚‚grobmechaniche Faktoren‘ den intra- ocularen Druck und den Druck der wachsenden und noch geschlossenen Lider wirken. — *Tartuferi berichtet über das elastische Hornhautgewebe und eine be- sondere Metallimprägnationsmethode. — Auch Colombo macht Mitteilung über das elastische Gewebe der Hornhaut. — (revatin (1) untersucht die epithelialen Nervengeflechte in der Cornea der Mammalia und von Homo, speziell das strudel- artige Geflecht. — Crevatin (2) beschreibt in der Conjunctiva von Homo außer den Krauseschen Endkolben, worin er eine primäre und eine sekundäre Endigung findet, mehrere sensible Endapparate. — Nach Hirsch ist die Lehre von der totalen Vascularisation der foetalen Cornea nicht haltbar. Injektionsversuche bei Em- bryonen von Sus, Lepus, Ovis und Homo. — Nach Lebram (2) entwickeln sich die Fasern der Bruchschen Membran aus den Zellen des äußeren Blattes der sekun- dären Augenblase, während der musculus dilatator pupillae ein aus Epithel sich entwickelnder glatter Muskel ist. — Cirineione (1, 2) berichtet über die Entwicklung Ei I. Mammalia für 1903. 73 des Glaskörpers bei den Vertebrata, die überall in der gleichen Weise erfolgt, und zwar in der Weise, daß der Raum, den der Glaskörper später einnimmt, vor- her schon durch ein granuläres und fibrilläres Produkt der Retina und Linse aus- gefüllt ist. — Nach Kölliker ist der Glaskörper im wesentlichen ektodermal, enthält aber bei den Mammalia während der Ontogenese auch mesodermale Ele- mente; weiteres über die Entwickelung des Glaskörpers. — Addario beschreibt die Formen, unter denen je nach der Conservierung, Schnittriehtung etc. die Be- grenzung der Pars ciliaris retinae sich darbieten kann und konstatiert das Fehlen einer membrana limitans in diesem Teile. — €. Rabl (1) wendet sich gegen Len- hossek wegen der Entwickelung des Glaskörpers aus der Linse, die bei allen Vertebrata mit Ausnahme der Mammalia in allen Stadien nach außen völlig scharf abgegrenzt ist; weiteres über die Entwickelung des Glaskörpers. — Auch *Len- hossek und Tornatola berichten über die Entwickelung und *Haemers über die Regeneration des Glaskörpers. — * Schmidt - Rimpler macht Angaben über die Farbe der macula lutea. — Bernard beschreibt für die Retina ein konti- nuirliches Fadensystem zwischen den Kernen der einzelnen Schichten und diesen selbst; in diesem „protomitomischen‘‘ Netz bilden die Kerne die Knoten. — Cavalie (1) stellt pericelluläre Netze der Ganglienzellen in der Retina von Lepus dar und unterscheidet 3 Typen von Netzen, die nur die Zellkörper, nie die Achsen- zylinder und Plasmafortsätze umgeben. — Nach Cavalie (3) existieren um die Ganglienzellen der Retina von Felis ähnliche, nur weniger deutliche pericelluläre Netze und auch die uni- und bipolaren-Zellen zeigen an ihrer Oberfläche ein feines Maschenwerk. — Ulbrich berichtet über markhaltige Fasern in der Retina. — Metzner gibt eine kurze Notiz über Beobachtungsn an den Ciliarkörpern und dem Strahlenbändehen. — Hesse berichtet allgemein über den Bau der Stäbchen und Zapfen in der Retina der Vertebrata. — Hatschek (3) beschreibt eine totale ein- seitige Opticusatrophie bei Delphinus und läßt das Opticusgebiet bei dieser Form überhaupt in Rückbildung begriffen sein. — Rebizzi konstatiert bei Rana im Chiasma ungekreuzte Fasern, direkte Commissurenfasern zwischen beide Retinae wurden aber nie, auch nicht bei Cavia, Lepus, Canis und Felis nachgewiesen. — Nach Hatschek (3) findet bei Delphinus eine totale Kreuzung der Sehnerven statt. — Virchow macht Angaben über den Lidapparat von Elephas: das Bindegewebe, die an glatten Muskelfasern reiche Sehne des Levator und Depressor, die sehr große Nickhaut, den Orbieularis, den Drüsenapparat der Conjunctiva, dessen palpebraler Teil am lateralen Rande des oberen Lides eine Art Tränendrüse enthält, und die Hardersche Drüse. — Halben berichtet über einige anatomische Befunde an den Tränenwegen von Homo. — Monesi (1, 2) gibt eine Morphologie der fötalen Tränen- wege bei Homo. — Puglisi-Allegra findet in der Tränendrüse von Bos und Sus im interlobulären Bindegewebe echte sekretorische Nerven. — Nach 6royer hängt die Ausbildung des bei allen Mammalia glatten M. orbitalis von der knöchernen . Begrenzung der Augenhöhle ab; der M. palpebralis hat bei allen Land- Mammalia glatte, bei Phoca und Delphinus quergestreifte Fasern. — Nach Koch ist das Epithel am dritten Augenlide von Lepus, Mus, Felis, Erinaceus und Ovis am Rande ein typisches geschichtetes Pflasterepithel, während die übrige Fläche von gemischtem Epithel überzogen wird, das stellenweise in Zylinderepithel übergeht. — Hoeg berichtet über optico-ciliare Venen. Hörwerkzeuge. Nach Berg ist der Gehörgang der Anthropoide: in zwei Abschnitte geschieden, bei den Oynopitheci ist er trichterförmig erweitert, 74 I. Mammalia für 1903. bei Gorilla verengt er sich; weiteres über den Gehörgang von Mycetes und Chry- sothrix, sowie die Deklination des Trommelfelles, den inneren Gehörgang und die Bogengänge der Anthropoidei. — Schmidt gibt anatomisches und entwicklungs- geschichtliches über die Gelenkverbindungen der Gehörknöchelchen bei Homo. — Baum und Kirsten untersuchen die Ohrmuskeln der Mammalia vergleichend- anatomisch und beschreiben die Verhältnisse für Homo, die Primates, Prosimiae, Rodentia, Carnivora, Perissodactyla, Artiodactyla; Unterscheidung von 2 Haupt- gruppen von Muskeln: solche, die vom Kopf zum Ohr gehen und dieses als ganzes bewegen, und solche, die sich nur an der Muschel inserieren und durch Bewegung einzelner Teile deren Gestalt verändern. — Shambough berichtet über die Ver- teilung der Blutgefässe im Labyrinth von Sus. — Alexander gibt eine vorläufige Mitteilung über die Anatomie und Entwicklung des inneren Gehörganges der Monotremata. — Held (1) macht Mitteilungen über das Cortische Organ und die übrigen Sinnesapparate des Labyrinths der Mammalia. — Reitmann berichtet über den Bau des Tubenknorpels bei Homo; ebenso auch *Rudloff. — Stefani gibt physiologisches über die Funktion, speziell die akustische und die orientierende des Labyrinths. — Eschweiler verfolgt die Entwickelung des schallleitenden Apparates bei Sws und berücksichtigt dabei besonders den M. tensor tympani; am Schluß Angaben über das Ganglion oticum, aus dem der tensor tympani seine Nerven bezieht. — Sato untersucht die Bogengänge des Labyrinths bei neu- geborenen und erwachsenen Homo. Riech- und Schmeckwerkzeuge. Jacoby berichtet über die Choanenöffnung und den Gaumen von Gorilla, Troglodytes und Satyrus. — Beecker untersucht vergleichend die Nasenregion der (Saurier, Aves und) Mammalia und findet, daß bei den letzteren der Nasenschlauch in Vorhof, Muschelzone und Cribrum zerfällt. — Zarniko berichtet über intraepitheliale Drüsen der Nasen- schleimhaut. — Stahr gibt Untersuchungen über Gestalt und Umfang der papilla foliata von Zepus, Cavia und Mus und behandelt vornehmlich die Furchenzahl dieser Papille, um festzustellen, ob eine kompensatorische Hypertrophie auf beiden Körperseiten vorkommt, eine Frage, die vorläufig nicht im positiven Sinn be- antwortet werden kann. — Musterle untersucht die papillae cicumvallatae der Zunge von Felis und Canis. 10. Respirationsorgane. Oppel (2) gibt ein z. T. kritisches Referat über den Atmungsapparat. — Nach6oeppert (1,2) paßten sich gleichzeitig mit der Ausbildung eines weichen muskulösen Gaumens die Epiglottis und die Plicae palato-pharyngeae einander an zum Schutz des Luftweges gegen das Eindringen der Nahrung; warum bei den Anthropoidei u. Homo der enge Anschluß des Larynx an die Choanen wieder auf- gegeben wurde, ist noch unaufgeklärt. — Fein bespricht die Verklebungen bei der Entwicklung des Kehlkopfes von Homo, ein Prozeß, der in der vierten Woche be- ginnt, in der elften endet, und manchmal zu vollständigem Verschluß führt. — Suckstorff gibt einen Beitrag zur Kenntnis des Kehlkopfes der Marsupialia. — Katzenstein berichtet über die elastischen Fasern im Kehlkopf von Homo. — Chaine (1, %) gibt allgemeine Betrachtungen über die Muskeln der Kehlgegend bei den Vertebrata und spezielles für Camelopardalis giraffa. — Möller und Fischer beschreiben die Wirkung des museulus cricothyreoideus und thyreo-arytaenoideus I. Mammalia ftir 1903. 75 internus. — De Beule (3) berichtet über die respiratorischen Bewegungen der Glottis bei Canis. — Nach De Beule (1, 2)’s experimentellen Untersuchungen an Lepus wird der Kehlkopf vom Vagus und dem von der :Medulla oblongata ent- springenden Teil des Accessorius innerviert; und zwar versorgt der letztere nur den Musculus thyreo-arytaenoideus lateralis. — Weber und Buvignier (1,2,3) be- schreiben die ersten Stadien der Lunge (einiger Aves und) von Miniopterus: paarige Anlage, schnelles Ablaufen der ersten Entwicklungsphasen, Verlagerung ventralwärts infolge einer Tachygenese. — Königstein findet an der Lunge von Delphinus jederseits an der plattgedrückten lateralen Partie eine Stelle, wo das Lungengewebe verdünnt ist und an einzelnen Punkten sogar ganz fehlt; den ver- dünnten Partien liegen Fettläppchen auf. — Ottolenghi berichtet über die elastischen Fasern in der Lunge von fötalen und neugeborenen Homo. 11. Gefäßsystem und Leibeshöhle. Allgemeinos. Herz. Gefässe. Hochstetter behandelt in Hert- wig’s Handbuch der Entwickelungslehre der Vertebrata die Entwickelung des Blutgefäßsystems. — Nach Schneider lösen sich die Erythrocyten der Mammalia in Essigsäure nicht vollständig auf, es existiren vielmehr in ihnen Teile, die gegen Essigsäure so resistent sind wie die Blutplättchen; diese letzteren sind wohl keine selbständigen Elemente, sondern Zellderivate. — Vaughan berichtet über Granula- bildungen in den Erythrocyten von Homo, Sacerdoti über eine in frischem Zustand an Erythrocyten vorgenommene Färbung mit Methylenblau. — Nach Jost sind die Blutkörperchen bei 4 mm langen Embryonen von Bos und Ovis sämtlich hae- moglobin- und kernhaltig; von blutbildenden Organen findet sich bis zu einer Embryogröße von ca. 6 cm. nur die Leber, nicht aber Milz und Knochenmark. — A. Wolff berichtet über die Bewegung der Lymphocyten. — dsgl. Jolly. — Meves fand wohl bei Salamandra, nicht aber bei Mammalia den Randreifen, sieht aber eine Färbung der Membran, die von zahlreichen Löchern oder Poren durchsetzt ist. — H. Fuchs kommt auf Grund seiner Untersuchungen über die Entstehung der Erythrocyten im Netz von Cavia zu dem Ergebnis, daß der Kern in der Blutzelle bleibt, dort rückgebildet wird und dann mit der Haemoglobinbildung zu tun hat; weiteres über die Entstehung, Membran und Form der Erythrocyten. — Nach Ruzicka bestehen bei (Rana), Cavia und Homo die membranlosen Erythrocyten aus einem vegetativen Teil, d. h. einem in die Grundsubstanz eingebetteten Netz, und einem funktionellen Teil, d. h. der Haemoglobinhülle. — Weidenreich (2) betrachtet die Erythrocyten als abgestorbene, degenerierte Zellen von sehr be- schränkter Existenzzeit; Vermutungen über ihre Zerstörung, Beobachtung über direkten Zerfall in granula; die Blutplättchen als abgeschnürte Teile der Erythro- eyten. — Me. Clure findet bei 101 Exemplaren von Didelphys marsupialis am Herzen weder Fossa ovalis, noch Anulus ovalis und Ductus arteriosus; weiteres morphologische über das Herz und die Pulmonalvenen. — Devez (1) berichtet über die Architektur des Herzens der Marsupialia. — Devez (2) beschreibt die rechte valvula auriculo-ventricularis des Herzens von Ornithorhynchus. — Nach Keith entstehen die Herzabschnitte bis zu einem gewissen Grade durch Septen- bildung, zum Teil aber auch am primitiven Herzschlauch als Blasen; anatomisch- physiologisches an Homo über die Klappen, über Systole und Diastole, über die Muskulatur an den Mündungen der venae cavae und pulmonales; die Entwickelung 76 I. Mammalia für 1903 des Herzens. — *Devez (3) gibt vergleichend-anatomisches über das Herz der Vertebrata mit spezieller Berücksichtigung der Monotremata und Marsupialia. — *y, Schumacher gibt eine eingehende Studie über die Herznerven der Mammalia und des Homo. — Banchi (4) beschreibt Variationen der arteriae coronariae cordis und ihre Morphologie. — Nach Sommer kommen bei Felis weder im Epithel des parietalen Pericardialblattes noch in dem der Pleura pericardiaca vielkernige Zellen vor (gegen Tonkoff 1899). — Baum und Thienel untersuchen histologisch die Arterien und Venen der Mammalia, speziell von Bos und Equus und stellen Unterschiede derselben Gefäße bei verschiedenen Tieren fest. — Parsons (2) macht kurze Angaben über einige Hauptgefäße von C'horoepus casta- notis. — Weysse beschreibt die Perforation einer Vene durch eine Arterie bei Felis. — Livini untersucht bei Homo Ursprung, Endäste, Länge, Kaliber, Verlauf und Lage sowie Seitenäste der Carotis externa; vergleichendes über dasselbe Gefäß bei den Rodentia, Perissodactyla, Insectivora, Carnivora, Primates; nicht nur nach Ordnungen sondern auch am selben Individuum können für jede Seite Differenzen bestehen. — Hopkins macht Mitteilungen über Variationen im Ursprung der Carotis interna von Equus. — Bertelli (2) gibt vergleichendes über die arteria sublingualis und arteria submaxillaris bei Perissodactyla, Carnivora, Insectivora, Primates, und beschreibt für Cercopithecus und Semnopithecus einen Endast der arteria sublingualis, der einen die Symphyse der Mandibel sagittal durchziehenden Kanal passiert. — Pitzorno (1) berichtet über Ursprungsvarietäten, Länge, Weite und Äste der Arteria subelavia und Arteria axillaris, sowie der A. mammaria interna, vertebralis cervieis und dorsi, intercostalis suprema, cervicalis profunda, ascendens und superficialis, transversa scapulae, thyreoidea inferior et media u. a.; spezielles über die Mammaria interna der Cetacea und Pinnipedia, die Cervicalis ascendens (fehlt den Perissodactyla, Artiodactyla, sowie Felis, Lepus, Putorius, Pelagius und Delphinus), dis subscapularis der Pinnipedia und Cetacea. — Nach E. Müller’s Untersuchungen an Embryonen, Föten und Erwachsenen von Homo geht die Arteria brachialis aus einer netzartigen Anlage hervor, die von Anfang an eine genaue Beziehung zu den Nerven hat; das gleiche gilt von ihren Ästen. — Rothmann (2) fand bei den Arthropoidei und den niederen Primates keine arteria communicans anterior, während sich die beiden arteriae cerebri anteriores vor dem Chiasma spitzwinklig treffen und als unpaarer Stamm nach vorn ziehen. — Auch Grünbaum und Sherringten arbeiten über die Versorgung des Gehirns der Anthropoidei mit arteriellem Blut. — Bianchini gibt anatomische Unter- suchungen über die arteriae encephalicae corticales bei Equus und Canis. — Sham- bough berichtet über die Verteilung der Blutgefässe im Ohrlabyrinth von Sus. — Pitzorno (2) stellt an Injektionspräparaten des Rückenmarkes von Homo, Felis, Mustela, Lepus und Ovis fest, daß auch in der Substantia gelatinosa Blutgefäße vorkommen, Verlauf und Verteilung der Gefäße im Rückenmark. — Tandler (1, 2) untersucht die Entstehung der Darmarterien an einem 5 mm langen Embryo von Homo: segmentaler Typus; Verschiebung von vorn nach hinten; bei 9mm Em- bryolänge erscheint zuerst die Meseraica inferior, bei 17 mm Embryolänge zeigt sich schon fast das definitive Verhalten. — Gerard und Castiaux teilen Unter- suchungen über die Arterien in der Niere der Mammalia mit, die sie unter An- wendung von Injektionen mit röntgographischer Untersuchung und Präparation ausführten (s. u.). — Buecura bestätigt durch mikroskopische Untersuchung die Annahme, daß die polsterartigen Erhebungen der Längsmuskulatur einen Ver- I. Mammalia für 1903, Tri ‚schluß der Nabelarterien bei Homo bedingen können; ähnliches auch im Uterus, in den Ovarien, der Vagina, dem Ligamentum rotundum, der Tube, dem Schwell- gewebe der Vulva und Clitoris und zwar noch nicht bei Föten und Neugeborenen. — Vastarini-Cresi (1) beschreibt ausführlich die größtenteils bekannten venös- arteriellen Anastomosen der Mammalia: sie fehlen am Ellbogen, am Herzen, an der Pia mater und Zentralnervensystem, ebenso in den Speicheldrüsen, Mesen- terium und Niere, sind dagegen besonders gut ausgebildet in der Nasenschleimhaut und Ohrmuschel von Lepus und Felis. — Nach Broman finden sich bei 5—16 mm langen Embryonen von Homo konstant Zweige des Ductus venosus Arantii, die später wieder zurückgebildet werden und in derselben Art auch bei Embryonen von Sus und Felis (sowie anderen Vertebraten) vorkommen. Lymphorgane Milz und Leibeshöhle. Pewsner-Neufeld glaubt in intracellulären Saftkanälchen der zentralen Ganglienzellen von Bos, Mus und Cavia die Anfänge des Lymphsystems des Rückenmarks sehen zu können (vergl. unter 8. Nervensystem). — Zipkin berichtet über den Zentralchylusraum der Darmzotten von /nuus und über die Chylusgefässe (vergl. unter 12. Verdauung- organe). — Vialleten (1, 2) unterscheidet bei den Mammalia (und Aves) 2 Arten von Lymphgefäßen: Lymphecapillare mit engem Lumen und ohne Klappen, und Lymph- gefäße von größerem Kaliber und mit Klappen; letztere, dazu bestimmt, die durch die Lymphdrüsen gesetzten Hindernisse zu paralysieren, sind unter den Mammalia am häufigsten bei Homo. — Nach Me Callum (1,2, 3) bildet das Endothel der Lymphgefäße von Canis eine ununterbrochene Membran, indem die Zellen einander direkt anliegen, ohne irgend eine Durchtrittsstelle zu zeigen; Injektions- versuche intra vitam; der Durchtritt von Farbkörnern durch die Wandung der Lymphgefäße ein reinmechanischer Prozeß. — Erdely und Asher untersuchen die Beziehung zwischen Bau und Funktion des Lymphapparates des Darmes bei Mus decumanus, unterscheiden in Zotte und Schleimhaut 4 verschiedene Arten von Lymphzellen, und konstatieren, daß jeder Ernährungsart ein typisches Verhalten des Lymphapparates in bezug auf Anzahl der Zellen und Häufigkeit der Zellarten entspricht. — Nach Held (2) wird bei Homo und Canis die Wand der Lymphgefäße in der Haut und Schleimhaut von elastischen Fasern umgeben, die sie begleiten oder radiär darauf orientiert sind. — Polano untersucht die Lymphbahnen im Ovarium von Homo und ihr Verhältnis zu den Blutgefäßen, die Lehre von den Perithelien; Untersuchung mittels Injektionen und Unterbindungen. — Nach Helly (2) ist das ganze Blutgefäßsystem der roten Lymphdrüsen von ihrem Lymph- gefäßsystem, einschließlich die Sinus, getrennt, während die Arterien und Venen direkt miteinander zusammenhängen und das Blutgefäßsystem mit den Sinus- räumen nicht in ständiger Verbindung steht; auch die Entwicklung spricht gegen die Spezifität der roten Lymphdrüsen. — Drzewina findet in den Lymphknoten von Didelphys lanigera viele Mastzellen, die sich durch Metachromasie und Affinität zu basischen Farbstoffen auszeichnen. — Weidenreich (1) und Helly (1) polemi- sieren gegeneinander bezüg!. ihrer Auffassung über die Milz. — Corti (1) stellt mit Golgi’s Methode in der Milzpulpa von Vespertilio ein diffuses Nervennetz dar: nur die Gefässe sind von einem Plexus umhüllt, während die Malpighi’schen Körperchen frei von eigenen Nerven sind. — Pinto untersucht die Entwickelung der Milz bei Lepus und Canis (u. a. Vertebrata): sie entsteht aus einer Differenzierung des Mesenchyms unter Beteiligung des Coelomepithels. — Nach Mall (1) zerfällt die Milz bei Canis in ca. 80 000 Lobuli, deren jedem eine Arterie in der Mitte, 78 J. Mammalia für 1903. Venenstämme und Trabekel in der Peripherie entsprechen; weiteres über die Histologie der Milz; keine geschlossene Capillare (gegen Weidenreich); die Blut- körperchen gelangen durch die Pulparäume auf ihrem Wege von der Arterie zur Vene. — Nach Janosik’s Injektionsversuchen an Canis und Mus existiert in der Milz ein geschlossenes Gefäßsystem. — Lehrell unterscheidet in der Milz von Homo und Troglodytes ein bindegewebiges Gerüst, das der Kapsel und den Trakekeln angehört und aus collagenem Bindegewebe mit zahlreichen elastischen Fasern und glatten Muskeln besteht. — Carlier und Evans geben eine chemische Studie über die sogen. Winterschlafdrüse von Erinaceus europaeus. — Völker (2) beschreibt die Entwickelung des Diaphragmas bei S’permophilus citillus. — * Anderson (3) gibt eine kurze Bemerkung über das Peritoneum von Meles taxus. 12. Verdauungsorgane. Allgemeines. Mundhöhle, Zunge, Speicheldrüsen. Oppel (1) gibt ein z. T. kritisches Referat über die auf den Verdauungsapparat bezüglichen Arbeiten. — Parsons (2) macht kurze Angaben über die Eingeweide von Choroepus castanotis. — Bradley (2) beschreibt die Abdominaleingeweide von Cercocebus fuliginosus und Lagothrix humboldti. — *Lönnberg gibt anatomische Details vornehmlich über die Eingeweide der Ruminantia. — Cutore untersucht die sensiblen Nervenendungen in der Wangenschleimhaut von Felis und sieht nicht alle Fasern frei enden, sondern einen Teil sich entweder mit Tastkörperchen der Cutis oder durch menisei tactiles mit spezifischen Sinneszellen des Epithels verbinden. — Illing berichtet über die Mandeln und das Gaumensegel von Sus. — Rawitz gibt einen Beitrag zur Kenntnis des feineren Baues der Zunge von Delphinus: an der Stelle der Geschmackspapillen liegende Gruben, Drüsenreichtum, Fehlen der Schmeckbecher, der Verhornungsproceß, histologisches. — Bizzozero gibt eine vorläufige Mitteilung über die Entwicklung des Epithels der Ausführungs- gänge der Speicheldrüsen. — Nach Flint’s (2) Untersuchungen über die Ent- wicklung der Glandula submaxillaris von Sus bestehen die Gänge zunächst aus einem Epithelstrang, der aber früh ein Lumen gewinnt; bei 8em Embryolänge erscheint die Lichtung der Alveolen, kurz vor der Geburt treten die ersten Becher- zellen auf; das Gefässsystem entwickelt sich pari passu mit den Gängen. — Flint (3) schildert unter Hinweis auf einige mechanische Momente die Bildung des Gerüstes der Glandula submaxillaris an Embryonen von Sus: Entwickelung des Gerüstes, der Kapsel und des Gangsystems; Bemerkungen über den gröberen Bau der ausgebildeten Parotis, Submaxillaris, Sublingualis und Infraorbitalis. — Nach S$Smirnow’s Untersuchungen über den feineren Bau der Submaxillaris beim erwachsenen Homo bildet das lockere Bindegewebe der Unterkiefergegend durch Verdichtung eine fibröse Kapsel um die Drüse, während das Gerüst der Drüse ein engmaschiges Netz aus collagenen und elastischen Fasern ist; Mitosen in den secretorischen Zellen bei Homo und Lepus. — Nach Gerhard treten bei Lepus nach Durchschneidung der Chorda tympani in den Zellen der Speichel- drüsen Veränderungen im Plasma ein, nicht aber in den Kernen, während nach Durchschneidung des Sympathicus das Umgekehrte statt hat. — Göppert (12) untersucht die Bedeutung der Zunge für den secundären Gaumen und den ductus naso-pharyngeus bei den Vertebrata: bei den Mammalia ist die Zunge durch Ausbildung eines muskulösen weichen Gaumens von den Diensten für die Luft- TI. Mammalia für 1903. . 79 passage entbunden und für andere Leistungen frei beweglich, während gleich- zeitig Epiglottis und Plicae palato-pharyngeae sich einander anpassten; unauf- geklärt ist, warum bei den Anthropoidei und Homo der enge Anschluss des larynx an die Choanen wieder aufgegeben wurde. Oesophagus, Magen, Darm. Lonsky beschreibt das Darmrohr (Oesophagus, Magen, Darm) von Hyrax beim erwachsenen Tier und bei einigen Embryonen: ein Vergleich mit anderen Mammalia führt zu dem Resultat, dass der Magen von H. entfernt dem der Ruminantia ähnelt, der Darm aber manche Beziehungen zu dem der Rodentia aufweist. — Bloch gibt anatomisches über den Magendarm des Säuglings von Homo. — Nach Weber (4) liegt die Grenze zwischen Vorder- und Mitteldarm bei erwachsenen Vertebrata zwischen Oeso- phagus und Magen, wofür sowohl die Entwicklungsgeschichte wie die Histologie sprechen. — Nach Glinski sind die Schaffer’schen oberen Cardia-Drüsen im Oesophagus von Homo besser als Labdrüsen der Speiseröhre zu bezeichnen; makroskopisches und mikroskopisches über diese Drüsen. — Gianelli sieht in eigentümlichen Drüsen des Magens bei Amphibia ein phylogenetisches Anfangs- stadium der Brunner’schen Drüsen der Mammalia. — Bensley (2%) verfolgt die Differenzierung der spezifischen Drüsen des Magens von Sus und sieht secretorische Tätigkeit bei einer Embryonallänge von 6 cm, Belegzellen bei einer solchen von 7,5 cm und Zymogenkörner erst bei 21 cm langen Föten auftreten. — Cattaneo berichtet über die Drüsenerypten und die Magenschleimhaut der Denticeti. — Corti (2) gibt einen Beitrag zur Kenntnis des Magens von Vesperugo und Vespertilio: allgemeine Morphologie und histologisches über die 4 Regionen (Fundus, Cardia, Pylorus und Propylorus). — Ross studiert die Anlage der Magendrüsen von Sus: das Epithel wächst mit dem Mesoderm darunter zu Leisten aus, an und zwischen denen die Drüsenanlagen liegen; das verwachsende Leistenepithel wird sekundär zur Ausbildung der Ausführgänge herangezogen. — Weissflog berichtet über den Faserverlauf der Magenmuskulatur von Zquus, Sus, Canis und Felis. — Nach Bienenfeld ist die muscularis mucosae im Magen und im oberen Teil des Dünn- darms stärker bei den Tieren, deren Darmkanal einer Gefährdung durch spitze Fremdkörper ausgesetzt ist, als bei denen, die sich von weicher Kost nähren: Untersuchungen an Lutra, Felis, Canis vulpes, Capra. — Dekhuyzen und Ver- maat finden im Magen von Lepus und Mus zwischen den Mündungen der Pylorus- drüsen und der Fundusdrüsen stumpfe „Magenzotten‘‘; ihre Histologie. — Mosse gibt einen Beitrag zur Biochemie des Magens von Mus, Cavia, Lepus, Felis, Canis, Homo; Reaktion der Fundus- und Pylorus-Drüsen; ihr Verhalten zu Farbstoffen. — Nach Delamare sind bei neugeborenen Cavia, Lepus und Homo die Falten und Zotten im Dünndarm relativ gleich stark wie bei Erwachsenen, während die Darmmuskulatur im Alter an Mächtigkeit abnimmt. — Fischl berichtet über das elastische Gewebe im Darm des Säuglings von Homo. — Zipkin gibt einen Beitrag zur Kenntnis der gröberen und feineren Struktur des Dünndarms von Inuus rhesus: die Zotten, die Lieberkühnschen Drüsen, die Blutgefässe und das Chylus- gefässsystem, die Becherzellen und die Paneth’schen Zellen. — Anile beschreibt die Brunnerschen Drüsen von Vespertilio, Mus, Cavia, Lepus, Talpa, Erinaceus, Sus, Canis, Felis, Homo; Sitz im allgemeinen im Duodenum, meist im submucösen Bindegewebe, gelegentlich in der Mucosa; Verschiedenartigkeit des Sekretes. — Van Loghem berichtet über Colon und Mesocolon der Primates. — Klein findet die Paneth’schen Zellen bei Didelphys nicht nur im Fundus der Lieber- 80 I. Mammalia für 1903. kühnschen Drüsen, sondern auch, mit Becher- und Cylinderzellen vermischt, an den Seiten der Zotten. — Nach Bensley (1, 4) besteht zwischen den Brunnerschen Drüsen u. den Drüsen des Pylorus bei Mammalia mit einfachem Magen (spez. Carnivora, Insectivora) grosse Aehnlichkeit, die aber mit der Spezialisierung des Magens immer mehr abnimmt. — Nach Bensley (3) sind die Brunnerschen Drüsen ven Lepus tubulo-acinöse Drüsen, die aus 2 Zellarten ohne Übergänge dazwischen bestehen; die Mündung der Brunnerschen Drüsen ist nicht immer unabhängig von der der Lieberkühnschen Drüsen. — Nach Bogomoletz sind die Brunnerschen Drüsen alveoläre Drüsen und bilden nicht die Fortsetzung der tubulösen Drüsen des Pylorus; 2 Typen von Drüsenlobuli, der eine in den Zellen Zymogen, der andere Schleim führend. — Reuter untersucht die Resorption am überlebenden Darm von Mus: Resorption von Fett und Eiweiss im Dünndarm abhängig von der Funktion der Epithelzellen; 2 Phasen der Resorption. — R. Monti sieht bei Arctomys jede Tätigkeit der Darmzotten während des Winterschlafs suspendiert, obwohl die Zellen normal erscheinen; Verhalten der Sollitärfollikel und der Lieberkühnschen Crypten im Winterschlaf. — A. u. R. Monti geben ein Resume ihrer Arbeit über die gastrischen Drüsen von Arctomys während des Winter- schlafs und im Sommer (vergl. 1902). — Nach Tartakowsky wird bei Lepus das Eisen fast im ganzen Darmkanal in Form einfacher, leicht nachweisbarer Ver- bindungen resorbiert und stets als complizierte organische Verbindungen, die nicht ohne Einäscherung konstatierbar sind, ausgeschieden. — Erdeley und Asher untersuchen die Beziehungen zwischen Bau und Funktion des Lymph- apparates des Darmes (vergl. Lymphorgane unter 11. Gefässsystem). — Tandler (1, 2) untersucht die Entstehung der Darmarterien an einem 5 mm langen Embryo von Homo (vergl. unter 11. Gefässsystem). — Fleischmann (2) findet bei den Mammalia keine äussere Cloakenspalte, eine Cloakenhöhle nur bei den kleinsten Embryonen; weiteres über Rathke’s „Trennungsfalten‘“, die Dammfurche und die Genitalrinne. — Fleischmann (3) modifiziert einige seiner Ansichten über den „Stilwert‘‘ einiger Teile der Afterregion (vergl. 1902), lässt den Kotafter der Mammalia eine „stilistisch“ neue Öffnung sein u.a.; auch Echidna folgt in der Bildung der Cloake ete. dem Typus des wahren Säugetieres und ist kein Übergang zu den Sauropsidae; der Urogenital-Analvorhof wird als Eetodäum oder Tremadaeum bezeichnet. — *v. d. Broek arbeitet über die Rectaldrüsen weiblicher Marsupalia. Leber und Pankreas. Weber (1, 2) behandelt nach ausführlicher Literaturbesprechung die Entstehung von Leber und Pancreas bei den Amniota unter spezieller Berücksichtigung der Entwicklungsphasen, die der eigentlichen Divertikalbildung voraufgehen; von Mammalia wird speziell Miniopterus be- handelt. — Nattan-Larrier findet in den Leberzellen von 60 Tage alten Föten von (avia und 4 Monate alten von Homo ein feines Netz, in dessen Maschen feinste Körnchen als Vorläufer der späteren Fettgranula bez. Fetttröpfchen, liegen. — Sehäfer verwahrt sich gegen den von Holmgren geäusserten Verdacht, daß seine Injektionsbilder der Leberzellen Kunstprodukte seien u. nicht intra- celluläre Kanälchen darstellen. — Hilton arbeitet über die Morphogenese und Histogenese der Leber von Sus scrofa domesticus. — Maurel (1—3) macht Angaben über die Beziehungen zwischen dem Gewicht der Leber und dem des Körpers sowie zwischen Lebergewicht und Körperoberfläche bei Cavia, Lepus, Erinaceus, Canis; das relative Lebergewicht stets abhängig von der Nahrung, aber bei I. Mammalia für 1903. sy jüngeren Individuen größer als bei älteren. — Jagie berichtet über die normale und pathologische Histologie der Gallencapillare, Cabibbe über die Struktur der Gallenblase und des Choledochus. — Völker (1) bleibt gegen Helly bei seiner Ansicht, daß bei Homo die Mündungen des Pancreas und der Leber nicht sofort in dem definitiven Verhältnis zu einander angelegt werden, sondern sich im Verlauf der embryonalen Entwicklung gegen einander verschieben. — Pearce verfolgt die Entwicklung der Langerhans’schen Inseln bei Embryonen von Homo und sieht sie durch Proliferation und Differenzierung von Zellen der primären Drüsenschläuche entstehen. — Flint (3) gibt eine gröbere Anatomie des Pancreas von Sus (vergl. unter 13. Drüsen. — Fichera berichtet über die Struktur- veränderungen des Pancreas und deren Beziehungen zu dem funktionellen Zustand bei normalen und entmilzten Canis. — Miller beschreibt 3 Fälle eines Pancreas-Reservoirs bei Felis catus domesticus. — Nach Gontier de la Roche er- weitern sich nach partieller Exstirpation des Pancreas von Cavia die Drüsen- schläuche und bilden sich zu indifferenten Röhren um, die teils Pseudo-acini, teils Inseln hervorknospen lassen; weiteres über die histologischen Veränderungen, — Nach Holmgren (2) enthalten die Langerhans’schen Zellen des Pancreas von Mus Netze mit teilweiser Kanalisierung (vergl. auch unter 13. Drüsen). 13. Drüsen. Über Hautdrüsen: vergl. Haut und Hautgebilde (3). Über Drüsen der Augenhöhle und Lider: vergl. Sinnesorgane (9). Über Lymphdrüsen: vergl. Gefäßsystem und Leibeshöhle (11). Über Drüsen des Verdauungsapparates (Zungendrüsen, Speicheldrüsen, Magen- und Darmdrüsen, Leber, Pancreas) vergl. Verdauungsorgane (12). Über Drüsen des Harn- und Geschlechtsapparates (Niere, Nebenniere, Genital- drüsen einschließlich Mammarorgane) vergl. Harn- und Geschlechtsorgane (14). Holmgren (2) bringt Mitteilungen über Trophospongien verschiedener Drüsen- zellen nach Untersuchungen an Erinaceus und Vespertilio sowie an Mus (Langer- hans’sche Inseln des Pancreas und Cylinderzellen der Epididymis). — Nach Braus gibt die Färbung der Deckleisten ein ausgezeichnetes Criterium dafür ab, um zu entscheiden, ob die Secretkanälchen in Drüsenpräparaten inter- oder intracellulär sind. — Vastarini-Cresi gibt eine vorläufige Mitteilung über das Trophospongium und die Holmgren’schen Kanäle in den Luteinzellen der Mammalia. — Flint (1) beschreibt das bindegewebige Gerüst der Thyreoidea von Homo, Canis und einem Affen (spec. ?), wie es sich an künstlich verdauten Organstücken darstellt: Blut- gefäße, perifollikuläre Membranen, interfollikuläres Bindegewebe, Drüsenkapsel und Sekretion. — Demoor und van Lint machen gelegentlich einer Mitteilung über das serum antithyreoideum und die Art seiner Wirkung Angaben über den feineren Bau der Thyreoidea von Canis. — Nach Kallius bestehen keine direkten Be- ziehungen zwischen dem tubereulum impar und der medianen Thyreoidanlage: ersteres ein alter wichtiger Bestandteil der Zunge, von der die Thyreoidlage, wenn sie als Hügel vorübergehend in die Mundhöhle ragt, als tuberculum thyreoideum wohl zu trennen ist. — Nach Barbera und Bicei nehmen bei langem Fasten Plasma und Kern der Thyreoidzellen von Canis und Lepus an Volumen ab unter gleich- zeitiger Verringerung der Intercellularsubstanz und Sistierung der Colloidpro- duktion. — Erdheim macht Mitteilungen über die normale und pathologische Arch. f. Naturgesch. 70. Jahrg. 1904. Bd. II. H.1. (I.) 6 82 I. Mammalia für 1903. Histologie der gland. Thyreoidea, parathyreoidea und Hypophysis. — * Jouty giebt anatomisches und experimentelles über die glandulae parathyreoideae. — Petersen untersuchte die Glandulae parathyreoideae von Homo: Vorkommen, Lage, Farbe, Gestalt und feinerer Bau: bei einem Vergleich der Zellen verschiedener Körperchen lassen sich 2 durch Zwisehenformen verbundene Zelltypen unter- scheiden. — Nach Zucekerkandl (1), der die Entwicklung von Thyreoidea und Thymus bei Mus decumanus studiert, ist die Anlage der Thyreoidea media ein mit dem Schlunddarm kommunizierendes Bläschen, das sich sehr bald zu einem kompakten Knötchen umbildet und abschnürt, während die Thymus von der dritten Schlundtasche stammt, welche sich als Ganzes vom Pharynx abschnürt. — Magni gibt eine vorläufige Mitteilung über die Histologie der Thymus bei einem sechsmonatlichen und einem reifen Fötus von Homo. — Auch *Marvi arbeitet über die Thymus. — Schambacher berichtet über die Persistenz von Drüsenkanälchen in der Thymus von Homo und konstatiert die Entstehung der Hassalschen Körperchen aus dem Epithel dieser Gänge. — Wallisch bestimmt bei Homo das annähernde Verhältnis des Gesamtvolumens der Hassalschen Körperchen in ver- schiedenen Stadien der Thymus zu dem Volumen des ursprünglichen Epithels: danach ist es unwahrscheinlich, daß diese Gebilde nur Reste des ursprünglichen Kiemenbogenepithels sind. — van den Broek berichtet über Rektaldrüsen weib- licher Marsuwpialia. — Nach Talke sind die großen, ausschließlich im Unterhaut- bindegewebe gelegenen Drüsen der Achselhöhle von Homo zusammengesetzt tubulös und lassen drei Grundformen mit mannigfachen Mischformen sowie im wesentlichen 2 Zellarten unterscheiden. 14. Harn- und Geschlechtswerkzeuge. Allgemeines. Harnwerkzeuge. Nach Benda ist die von R. Heidenhain entdeckte Stäbchenstruktur der Nierenepithelien eine vitale Struktur, die bei den Mammalia in den gewundenen Kanälen, den aufsteigenden Schenkeln der Henle’schen Schleifen, den Schaltstücken und wahrscheinlich im Anfang der geraden Kanälchen der Markstrahlen besteht. — Robinson (1) be- schreibt bei 3 Embryonen von Homo das Ende des Wolffschen Ganges und des Ureters mit den anliegenden Teilen der Kloake. — Keibel fand an den jüngsten Embryonen von Echidna bereits deutliche Urnierenfalten und die Trichter an den. Urnieren gut ausgebildet; weiteres über die Vorniere, die vom Cölomepithel stammende Nebenniere, die (paarige) Anlage des Geschlechtsgliedes, die Samen- röhre, die Cowperschen Drüsen und die Mündung der Ureteren. — Lonsky gibt für Hyrax eine Topographie der Nieren, der Nebennieren, der Ureteren, der Harn- blase, nebst einem Vergleich der Verhältnisse bei Erwachsenen und Embryonen. — Haueh untersucht mittels Corrosion und Rekonstruktion die Niere, unter- scheidet primäre und sekundäre Pyramiden, beschreibt eingehend die Formen des Pelvis, der Calyces und Fornices, berücksichtigt die histologische Entwickelung, die Veränderung der Nierenbeckenform, die Bildung von Pyramide und Mark- strahlen und macht Angaben über die Verschiebung der Niere während der post- embryonalen Entwickelung, die Rotation um ihre Achse und ihre fötale Ent- wickelung bei Homo, Bos, Sus. — Cavalie (2) berichtet über die Niere von Delphinus — Cornil untersucht das Epithel, das den Nierenglomerulus beim neugeborenen Homo bedeckt. — Castaigne und Rathery arbeiten über den Bürstenbesatz der I. Mammalia für 1903. 83° tubuli contorti in der Niere von Homo. — Modrakowsky ruft bei Lepus durch intra- venöse Injektion von Natrium nitrieum, Coffein ete. starke Diurese hervor, und untersucht dann die Nierenepithelien im Stadium der stärksten Sekretion; den Granula, nicht aber den Vakuolen kommt eine Bedeutung bei der Sekretion zu. — * Policard berichtet über die Entfernung körperfremder Farbstoffe durch die normale Niere. — Nach Sobieranski nimmt bei Salz- und Coffeindiurese das Harnstoffquantum zu, obwohl die Epithelien sich verschieden verhalten; die Heidenhainschen Stäbchen ‘der Nierenepithelien von Lepus sind Körnchenreihen, die durch Fäden verbunden sind. — Neuheuser beschreibt die verschiedene Lage und Länge der Niere an: 3—22 cm langen Embryonen von Sus; Bemerkungen über die Urniere. — Retterer (4) gibt eine Entwickelungsgeschichte und Homologisierung des Wolffschen und Müllerschen Ganges, des sinus urogenitalis und der aus letzterem hervorgehenden Teile des $ und 9 Geschlechtsapparates für den Embryo von Sus. — Gerard und Castiaux untersuchen die Arterien in der Niere der Mammalia: in der suprapyramidalen Nierenregion niemals vollständige Gefäßbogen; jede Art. pyramidalis ein Gebilde für sich; weiteres über die Lobulärarterien, die Aa. rectae, die Aa. peripyramidales, die Aa. renalis etc. Nebennieren. Nach Grynfellt führen die chromaffinen Zellen der Suprarenalkörper bez. Nebennieren der Vertebrata Körner, die mehrere cha- rakteristische Reaktionen zeigen und ein Produkt des Plasmas der chromaffinen Zeilen zu sein scheinen. — Diamare berichtet zunächst über die Natur des Fettes, des Pigmentes, und der übrigen metaplasmatischen Substanzen in der Rinde der Nebennieren von Cavia, Myoxzus, Mus und behandelt darauf die chromaffine Substanz des Markes, seine leichte Löslichkeit in Fixiergemischen und seine mikro- skopische Reaktion; das Mark ein epitheliales Gebilde, die Markzellen genetisch - in Beziehung zum Sympathicus. — Ciaceio (1) untersucht die Sekretkapillare der Nebennieren von Lepus, Cavia und Felis, und bringt die pericellulären Kanälchen sowie die intracellulären Kapillare zur Darstellung, deren Verhalten beschrieben wird. — €iaceio (2) untersucht vergleichend die Nebennieren der Vertebrata: Rinde und Mark anatomisch und funktionell ganz verschieden; die Rinde aus 3 Zonen bestehend, ihre Sekretion eine allgemeine und außerdem je eine für die 3 Zonen spezifische; das Mark mit zweierlei Sekret; die Rinde transformiert toxische Produkte, das Mark bildet für die Umsetzung im Tierkörper bedeutungsvolle Stoffe. — Auch * Marchesini giebt Beiträge zur Kenntnis der Nebennieren. — Vincent sieht in der Nebenniere der Mammalia 2 gut unterscheidbare Drüsen, Rinde und Mark, die anatomisch vereinigt, aber entwickelungsgeschicht- lich und physologisch getrennt sind; Homologisierung mit Organen der Aves, Rep- tilia, Amphibia, Teleostei und Elasmobranchia. — Souli& (1) gibt zuerst eine Kritik der bisherigen Theorien über die Nebenniere und beschreibt alsdann aus- führlich ihre Entwicklung bei Equus, Sus, Bos, Ovis, Lepus, Mus, Cavia, Canis, Felis, Talpa und Homo; weiteres über die parasympathischen Zellen, die mit Kohn als spezifische Zellen angesehen werden, und die accessorischen Nebennieren; die Nebennieren von hoher Bedeutung als Drüsen mit innerer Sekretion und als phylogenetisch sehr alte, nicht als rudimentär zu bezeichnende Organe. — Souli& (2) leitet bei Equus und Ovis das Mark der Nebennieren von Zellen des Plexus solaris ab, die er als parasympathische Zellen bezeichnet u. den chromophilen: Zellen Stillings entsprechen läßt. — Nach Whitehead entwickelt sich die Rinde der Neben- 6° 84 I. Mawmalia für 1903 nieren bei Sus schon an Embryonen von 8 mm Länge und zwar geht sie aus dem Cölomepithel hervor, während das Mark erst bei 30—35 mm Embryolänge er- scheint und ein Abkömmling des Sympathicus ist. — Roud bestätigt für Mus die Herkunft der Rinde der Nebenniere vom Cölomepithel, läßt die Markzellen nicht von außen kommen, sondern im Innern der Nebenniere auftreten und läßt Mark und Rinde von demselben Mutterboden entstanden sein. — Rawitz (3) gibt die Histologie der Nebenniere von Phocaena communis und behandelt im einzelnen ausführlich die Kapsel aus mehrblättrigem lockeren Bindegewebe, die Rinde, die bei den C'etacea keine Zonen unterscheiden läßt, die intermediäre Schicht, das Mark, die Ganglienzellen, Nervenfasern und Blutgefäße. — Holmgren (1) findet in den Zellen der Nebenniere von Erinaceus entweder dichtmaschige oder spärliche, spaltenähnliche Gebilde und identifiziert sie mit dem Golgischen Netz, das A. Pensa an Cavia und Felis darstellte; weiteres über die Sphären und Centro- somen. — Mulon (1) macht Angaben über das Pigment in den Nebennieren von Cavia: Unabhängigkeit vom Alter, seine Entstehung, seine Form und seine Selten- heit bezw. geringe Quantität bei Albinos. — Mulon (2) findet in der spongiösen Schicht der Nebenniere von Cavia die Karyokinese accessorisch, die direkte Teilung aber konstant; die Zona glomerulosa ein stratum germinativum. — Bernard, Bigart und Labb& finden in bestimmten Zellen der Rinde der Nebenniere von Homo „labiles“ Fett, das bei Cavia in den ‚‚Spongiocyten‘‘ eingelagert vorkommt. — Felieine infundiert Tusche in das noch pulsierende Herz von Mus, Lepus, und Cavia zur Untersuchung des Verhaltens der Blutgefäße zu den Zellen der Neben- niere, untersucht auch die Zellen von Erinaceus, Felis und Homo, und beschreibt die Zonen der Rinde und ihre Kapillare sowie die Lacunen des Markes. Geschlechtswerkzeuge. Allen untersucht bei Lepus und Mus die Entwickelung von Hoden und Ovarium, die geschlechtliche Differenzierung, die Zelldegeneration in Geschlechtsdrüse und Mesonephros, sowie die Entwickelung des Wolffschen und Müllerschen Ganges; ferner berichtet er über Ursprung und Entwickelung der Samenkanälchen und ihre Homologa im Ovarium, sowie über Ursprung, Entwickelung, Homologie und Beziehung des Rete, des Bindegewebes und der interstitiellen Zellen von Hoden und Ovarium. — Neuheuser erörtert Lage und Größe der Keimdrüsen bei Embryonen von Sus, die Umwandlung der Urniere zum Nebenhoden und die Schrumpfung der Urniere beim 9; im Vergleich zu den Reptilia besteht selbst bei Mammalia, deren Hoden die Leibeshöhle nie oder nur zeitweise verlassen, kein primärer Zustand; spezielles für Ornithorhynchus, Centetes, Manis; das Ligamentum inguinale bei Cavia und Zrinaceus. — Keibel berichtet über die paarige Anlage des Geschlechtsgliedes (Cloakenhöcker) bei jüngsten Embryonen von Echidna. — Lonsky gibt topographisches und histo- logisches über Hoden, Prostata, vesicula seminalis, die Cowperschen Drüsen, den Penis, die Ovarien, die Tuben, den Uterus und die Vagina bei erwachsenen und embryonalen Hyrax. — Nach Ganfini (1) gibt es im Hoden und Ovarium von Canis außer den Nerven der Gefäße solche für das interstitielle Gewebe und im Ovarium auch für das Drüsenepithel. — Akutsu (1) untersucht die Innervation der Samenblase von Cavia und beschreibt den Weg, den die Erregung vom Rücken- mark her nimmt. — Woodland führt die Verlagerung der Hoden bei den Mammalia zurück auf die Intensität der Lokomotion, mit der er auch den Verlust des Dotters beim Säugetier-Ei sowie die placentale Ernährung des Keims in Verbindung bringt. — Loisel findet bei den Mammalia auf den frühesten Stadien kein Fett im Keim- I. Mammalia für 1903, 8 epithel des Hodens, wohl aber ist es später im interstitiellen Gewebe sehr ent- wickelt, und zuweilen auch in den Keimzellen: Untersuchungen an Cavia, Canis, Felis. — Regaud polemisiert (1) gegen Loisel (s. vorstehend) und (2) beschreibt außer dem Fett eine dem Leeithin nahestehende, aber kein Fett vorstellende Substanz aus den Spermien von Mus. — Auch *Loeper und Esmonet untersuchen das Vorkommen von Fett im Hoden. — Branca (1) beschreibt eigentümliche Degenerationserscheinungen am Hoden von längere Zeit in Gefangenschaft ge- haltenen jungen und erwachsenen Lemur. — Nach Branca (5) besteht das gerade Samenkanälchen von Lemur aus einem kurzen Anfangsteil und einem geraden, direkt in die Epididymis übergehenden Endstück; Hodenatrophie erstreckt sich nicht auf die Samenwege. — Ancel und Bouin (1, %) sehen bei Embryonen von Sus die interstitiellen Hodenzellen sehr früh auftreten und Sekret liefern, während die Geschlechtsdrüse erst zwischen 6 Wochen und 2 Monaten nach der Geburt in das Stadium der Praespermatogenese gelangt. — Bouin und Ancel (1—4) kon- statieren das Vorkommen der interstitiellen Hodenzellen bei allen Mammalia und sehen in ihnen eine ‚‚interstitielle Drüse‘‘, die von. der Geschlechtsdrüse un- abhängig und völlig selbständig ist: sie liefert wohl Nährstoffe für die Geschlechts- drüse, reguliert den Geschlechtstrieb und bestimmt die sekundären Geschlechts- charaktere. — Ganfini (2) untersucht die interstitiellen Hodenzellen bei Tieren im Winterschlaf. — Richon und Jeandelize stellen experimentellfest, daß Kastration und Ovariotomie die äußeren Geschlechtsteile nicht zur Entwickelung kommen lassen und gelangen bez. der interstitiellen Hodenzellen zu den gleichen An- schauungen wie Bouin und Ancel. — Hahn gibt ein zusammenfassendes Referat über die anatomischen und physiologischen Folgeerscheinungen der Kastration. — Nach Regaud und Tournade verschwinden bei Mus nach Ligatur des Vas deferens alle Samenzellen in 2—3 Wochen, wobei nur ein Synceytium mit einigen Spermato- gonien übrigbleibt. — Löw prüft den chemotaktischen Einfluß verschiedener Agentien auf die Spermien von Mus, Lepus und Cavia, und kommt zu dem Schluß, daß der chemotaktische Einfluß des Uterusschleims die Spermien in den Uterus eindringen läßt. — Tourneux und Souli& finden bei Embryonen von Talpa ein an das Pronephros der Oviparen erinnerndes, aus 1—3 Bläschen bestehendes Gebilde und beschreiben ferner das Kanalsystem der Epididymis sowie Reste des Wolffschen Körpers (Paradidymis). — Akutsu (2) untersucht die Samenblasen erwachsener, junger Cavia und Mus in gereiztem und ungereiztem Zustand; Sekret schon bei den nur 18—20 Tage alten. Tieren. — Rauther (1) berichtet über die Nebenhoden, das Vas epididymidis, die Samenleiterblasen (nur bei Frugivoren!), die Harn- röhrendrüsen (Prostata-, Cowpersche und Urethraldrüsen), den Penis und die Analdrüsen (Kranz von Talg- und Knäueldrüsen) von Vesperugo pipistrellus, V.noctula, Plecotus auritus, Hipposideros tridens, Pteropus edulis und phacops. — Rauther (2) teilt die accessorischen Genitaldrüsen von Mus, Lepus, Cavia, Erinaceus und Talpa ein in 1. Drüsen, die vom Samenleiter ihren Ursprung nehmen, 2. Drüsen, die vom Urogenitalkanal ausgehen, 3. Drüsen, der äußeren Geschlechtswerkzeuge; weiteres über die Samenleiterblasen, die Cowperschen Drüsen, die Prostata und den Uterus masculinus. — Courant unterscheidet bei Lepus eine weiße und braune Präputialdrüse, hält sie für Lockdrüsen, gibt histo- logisches und berichtet über ihr Verhalten bei Kastration, Brunft und Reizung des N. pudendus. — Nach Weski ist die Prostata von Homo eine tubulo-alveoläre Drüse mit dauernder Sekretion und daneben geringer Ejakulation bei jeder ge- "86 I. Mammalia für 1903. schlechtlichen Erregung. — Fleischmann arbeitet (2) über die Kloakenspalte u. (3) die Afterregion: vergl. unter 13. Verdauungsorgane: Darm. — Schwarztrauber untersucht die Entwickelung von Cloake und Phallus (Genitalhöcker der Aut.) bei Ovis, berichtet über das Verhalten des Urodäums, des Rectums, des Phallus- zapfens, und zieht zum Vergleich Sws mit heran. — Nach Hogge gehören alle Muskelbündel, die bei Homo den Urogenitalkanal und seine Drüsen vom bulbus urethrae an bis zur Prostata umgeben, zum Sphincter urogenitalis. — *Bayer gibt eine Entwickelungsgeschichte des weiblichen Genitalapparates. — Mangia- galli arbeitet über die Beziehungen zwischen Menstruation und Befruchtung. — Johnstone gibt eine vorläufige Mitteilung darüber, daß die Anatomie des Uterus der Quadrupeden die Notwendigkeit der Menstruation bei den Bipeden involviert. — Polano untersucht die Lymphbahnen im Ovar von Homo: vergl. unter 11. Ge- fäßsystem. — Montuoro berichtet über die Zellen der Muskelsubstanz des Eier- stocks bei Embryonen und erwachsenen Tieren von Lepus; Verhalten des Fetts, und des Metaplasmas. — Rondino behandelt die Struktur des Centrosoms der Ovarialzellen bei den Mammalia und speziell seine Modifikationen infolge ex- perimenteller Intoxicationen. — F. Cohn untersucht die corpora lutea von Lepus 201/, Stunden bis 15 Tage nach dem Coitus und sieht in den Luteinzellen hyper- trophierte Granulosazellen. — Schenk und Austerlitz geben Untersuchungen über das elastische Gewebe der weiblichen Genitalorgane. — Henneberg berichtet über experimentell erzeugte Rückbildungsvorgänge am graviden Uterus der Mammalia. — Lönnberg (1) beschreibt die Geschlechtsorgane eines jungen Q von Ürypto- procta ferox, das er der großen Clitoris wegen für ein 5 angesehen hatte; im ganzen mehr Übereinstimmung mit den Felidae als mit den Viverridae. — Grosser unter- sucht den Verschluß des Genitalkanals bei Vesperugo noctula 2: zunächst Wucherung des submucösen Bindegewebes und gleichzeitige Verhornung der Cervix-Epithelzellen, die zu einem bis an die Vagina reichenden Strang werden; nach der Ovulation und Befruchtung im März-April wird der Strang mit seiner Bindegewebsschicht nach hinten dislociert, das Bindegewebe degeneriert und die ganze degenerirte Masse wird abgestoßen, während gleichzeitig die Epithelrege- neration einsetzt. — Retterer (5) teilt die Anhangsdrüsen des Q Apparates von Cavia ein in glandulae vulvo-vaginales, gl. urethrales und gl. anales, wozu noch die Drüsen des Praeputium clitoridis kommen. — Camerano (2) gibt eine Beschreibung des Weibchens und des Fötus von Delphinapterus leucas. — Kempe untersucht bei Mus das Epithel des Genitalstranges: das Verhalten des Müllerschen und Wolffschen Ganges, ersterer bei den Placentalia mit dem Oviduct der. Aplacentalia eng ver- wandt; Vergleich mit Ovis. — Nach F. Tourneux (2) ist bei T’alpa das Epithel im distalen Abschnitt der Vagina ein mehrschichtiges Pflasterepithel, in dem sich während der Gravidität Höhlen bilden. — Liebe fand bei 2 etwa 1 Jahr alten Sus Hermaphroditismus verus, in dem einen Fall mit Betonung der {, im anderen der ? Anlagen. — Simon beschreibt einen Fall von Hermaphroditismus verus bei Homo, wozu R. Zander eine vorläufige Mitteilung gab. — Halban berichtet über die Entstehung der Geschlechtscharaktere in einer Studie über den formativen Einfluß der Keimdrüse. — Orschansky arbeitet über die Vererbung im gesunden und krankhaften Zustand sowie über die Entstehung des Geschlechts bei Homo. — Adams berichtet über die Zahl der Mammae bei Talpa. — Nach Carlsson ist den Marsupialia mit den Placentalia die Anlage einer Milchleiste gemeinsam; die Verteilung der Milchdrüsen über Brust und Bauch das ursprüngliche; weiteres über I. Mammalia für 1903. 87 die Lage der Mammae und das Marsupium der Didelphyidae und Dasyuridae. — Frieomi- Allegra (1) untersucht die Milchdrüse von Cavia und Lepus; findet Zell- proliferation nur während der Gravidität und in geringerem Maße während der Laktation, nicht aber während der Ruhe, und berichtet eingehend über das Ver- halten der Zellen. — Mankowski beschreibt den Bau des Milchganges in der Zitze von Bos: der Strichkanal, gewöhnlich ohne freies Lumen, besteht aus bindege- webiger Grundsubstanz und dem Epithel; keine Drüsen. — Auch Riederer berichtet über den Bau der Papilla mammae bei Bos. — Nach Trieomi- Allegra (2) bilden in der Milchdrüse von Homo, Canis, Felis, Lepus, Cavia und Mus die eigentlichen Drüsennerven im interlobulären Bindegewebe einen Plexus von dem ein epilemmales und ein hypolemmales Netz stammen; keine freien Nervenenden; außer den se- kretorischen Nerven auch peri- und endocellulär im Gefäßendothel endigende Gefäßnerven. — Nach Lebram kommen die freien Talgdrüsen an den Labia minora von Homo erst nach der Geburt zur Anlage; außer ihnen zuweilen auch Schleim- drüsen, nie aber Haare vorhanden (gegen Henle). — *Pissemski berichtet über den Plexus fundamentalis uteri bei Homo u. den Mammalia. — Bruckner u.Mezin- ceseu untersuchen das intrauterine Nervensystem von Homo: Uteruswand, Schleimhaut und Gefäße ohne Ganglienzellen. Copulation. Brunft. Ranzzeit. Slade berichtet über die Art der Copulation bei Elephas indicus. — Kropff glaubt an die Möglichkeit einer Be- fruchtung von Capreolus caprea 9 im Herbst neben jener im Sommer und führt ein Beispiel für unzeitige Brunft an. — Die Frage nach der Ranzzeit von Meles taxus beantworten Augustin, Bicke, Schmidt-Borstel, Schulz, Winckelmann und A. Müller mit verschiedenen Daten aus den Monaten Juli, August und November. — Nach Märker und nach Nehring (10) fällt die Ranzzeit von Meles taxus in den Spät- sommer und Anfang Herbst, auch ev. schon in den Juli. — Nach einem Anonymus (3) ist die Ranzzeit bei Putorius putorius variabel, beobachtete Daten sind: Anfang Januar, Anfang Juli, 9. September, 9. August, 9. November. — Nach Frischauf ranzt der junge im Mai geworfene Lutra vulgaris im J anuar-März des folgenden Jahres, der alte aber später im Jahr, selbst im Sommer und Herbst. 15. Ontogenese (excl. Organogenese). Oogenese und Spermatogenese. Waldeyer berichtet in Hertwig’s Handbuch der Entwickelungslehre der Wirbeltiere über die Geschlechts- zellen. — Skrobansky (2) gibt eine ausführliche Studie über die Oogenese der Mammalia nach Untersuchungen speziell an Sus, aber auch an Mus, Lepus, Cavia, Erinaceus: die Keimdrüse besteht zunächst aus indifferenten Keimzellen (Primär- parenchym) und spärlichem Bindegewebe, welch letzteres sich aus der Kapsel des Woltfschen Ganges differenziert und das Primärparenchym in Rindenschicht und Markstränge teilt, weiteres über die Oogonien und ihre Vermehrung, die Um- formungen des Chromatins während des Wachstums der Oocyten, die speziellen Zellen des oberflächlichen Epithels der Keimdrüse, die indifferenten Zellen der Markstränge. — Skrobansky (2) fand in den jungen Oocyten von 2 Wochen alten Cavia je 1, selten 2 Dotterkerne und im Plasma schwarze, meist kugelige Körner (Peudochromosomen). — Limon fand in den Ovarialeiern von 5—8 Monate alten Lepus neben den Dotterkörpern Plasmakrystalloide, die zugleich mit dem Ei selbst an Größe zunehmen. — Ancel (1) sieht im Ovarium von Canis Follikel mit 88 I. Mammalia für 1903. 2—-5 Eiern; da bei Föten, die an einer Placenta inserirt sind, das Geschlecht immer das gleiche ist, so scheint letzteres erst nach der Befruchtung bestimmt zu werden. — Sehönfeld (1) gibt eine vorläufige Mitteilung über die Spermiogenese bei Bos. — Branca (2, 3) untersuchte die Hoden von in Gefangenschaft gehaltenen Lemur rufifrons: die Hodenkanälchen enthalten z. T. nur Sertolische Zellen, andere auch Spermatogonien (über die ausführlich berichtet wird), manche außerdem Spermato- eyten und ausnahmsweise Spermatiden, die degeneriert sind und außer Zusammen- hang mit dem Epithel stehen. —Branca (4) macht einige Angaben über die Struktur der von der Hodenatrophie unberührten Ausführwege des Spermas (Canaliculi recti, Epididymis) bei Lemur rufifrons. Histogenese. Von Sobotta’s Compendium der Histologie und mikro- skopischen Anatomie von Homo erschien (1) eine italienische und (2) eine fran- zösische Übersetzung. — F. Tourneux gibt einen Grundriß der Histologie von Homo. — Nemiloff berichtet über die Amitose bei den Riesenzellen aus dem Epithel der Harnblase von Mus (und der Iymphoiden Schicht der Leber der Amphibia) und konstatiert in größeren Kernen oft ein System von hellen Streifen mit dunklen Konturen. — Löwenthal studiert die Plasmazellen im subeutanen Bindegewebe, Mesenterium und Omentum majus von Mus rattus var. alba, sieht in ersterem oft Zellen mit aus Granula-Reihen zusammengesetzten Fortsätzen, berichtet über eigentümliche Fettzellen und konstatirt in manchen Zellen 2 Kerne, in anderen eine direkte Kernteilung mit teilweiser Veränderung des Chromatins. — Grönroos fand im Omentum erwachsener Felis Stellen, wo das Bindegewebe wenig oder gar keine Bindegewebszellen enthält. — Studnicka (1) gibt schematische Abbildungen ler Histogenese und des Baues des Epithel-, Knorpel- und Bindegewebes. — Renaut (1, 3) sieht im Omentum reifer Föten von Lepus und Felis zwischen den gewöhnlichen Bindegewebsbündeln ein aus äußerst feinen Fibrillen bestehendes Netz, das wahrscheinlich aus Elementarfibrillen besteht. — Nach Laguesse be- stehen die feinen Bindegewebshäutchen im Perimysium internum des Muskels von Equus aus dünnen Fasern, die durch ein Filzwerk feinster Fibrillen mit ein- ander verbunden sind; das lockere Bindegewebe ist ein in eine amorphe Grund- substanz eingelagertes Filzwerk. — Nach Renaut (2) ist diese Grundsubstanz auch in anderen Kategorien des Bindegewebes vorhanden: Untersuchungen an gedehntem subcutanen Bindegewebe von Lepus. — Nach Zachariades (1, 2) besteht eine Binde- gewebsfibrille aus dem Schwanz von Mus aus 3 Bestandteilen: einem axialen Faden, einer umhüllenden Membran und der zwischen beiden gelegenen collagenen Sub- stanz. — T. Ferrari berichtet über das elastische Gewebe und polemisiert gegen Raineri. — Taddei arbeitet über die elastischen Fasern in Narbengeweben und sucht damit auch etwas über Entstehung und Entwickelung der elastischen Faser überhaupt zu erfahren. — Acquisto fand in der bindegewebigen Lage des Amnios von Cavia elastische Fasern, die bei Homo, Bos, Sus, Canis, Felis und Lepus fehlen. — *Klemensiewiez arbeitet über Wanderzellen, Eiterzellen und freilebende, amöboide Zellen. Placenta. Nach Chapman (2) hat Dasypus sexcinctus eine indeciduate, discoidale Zonoplacenta, jedoch ist der Fötus nicht von ihr umgeben, sondern liegt ganz außerhalb. — Bonnet berichtet über Syncytien, Plasmodien und Sym- plasma in der Placenta der Mammalia und von Homo. — Beddard (1) gibt eine Abbildung und kurze Beschreibung der Placenta von Blephas indicus. — *Selenka (3) (Strahl) kommt bei Untersuchungen gravider Uteri von Simia satyrus, I. Mammalia für 1903, 89 Hylobates und Homo zu dem Ergebnis, daß alle 3 uteri während der Gravidität im allgemeinen den gleichen Entwicklungsgang gehen; im einzelnen ist während der ersten Hälfte der Gravidität die Entwickelung verschieden; die fötalen Teile der Placenta sind, abgesehen von der Größe der Chorionzotten, im Prinzip übereinstimmeud gebaut, die Unterschiede bedingt durch Ver- schiedenheitsn im Bau der Decidua basalis; weiteres über die Ernährung des Embryos und die Chorionzotten. — Hierher auch Strahl. — *v. d. Hoeven berichtet über die Placentation von Homo. — Hofbauer (1) untersucht die fettassimilierende Tätigkeit: Aufnahme von Syncytium, die Chorionzotte in vieler Beziehung ähnlich der Darmzotte, und (2) die Aufnahme von Eisen aus dem mütterlichen Blut an der Placenta von Homo. — Chipman untersucht die Placenta von Lepus cuniculus speziell auf das Vorkommen von Glycogen, Fett und Eisen. — Woodland bringt die placentale Er- nährung des Keims bei den Mammalia in Verbindung mit der Lokomotion. — Rejsek berichtet über die Entwickelung der Placenta bei Spermophilus citillus. — Nach Schönfeld (2) liegt der Hauptunterschied in der Placentation von Lepus und Canis darin, daß bei ersterem die Decidualzellen zu grunde gehen, bei letzterem dagegen im Plasmodium persistieren. — 3. Tourneux berichtet über das Proamnios von Lepus. Früheste Stadien und Tragzeit. In Hertwig’s Handbuch der Entwickelungslehre behandelt ©. Hertwig die Keimblätter und R. Hertwig Ei- reifung und Befruchtung. — *Minot gibt ein Compendium der Embryologie. — (Über das corpus luteum vergl. unter 16. Degeneration). — Woodland führt den Verlust des Dotters beim Ei der Mammalia auf die Lokomotion zurück. — *P. L. Ferrari berichtet über die Struktur der Membrana amniotica. — Weber (3) untersucht mit Hilfe graphischer Tabellen die örtliche Lage einiger Organe zu den Mesodermiten während des embryonalen Wachstums von Miniopterus: aus dem sichan den ersten Urwirbelanschließenden unsegmentierten Kopfmesoderm scheinen neue Urwirbel gebildet zu werden. — Weber (5) fand bei Miniopterus in frühen Stadien eine Segmentierung der Chordaanlage, die sich nicht immer in Unter- schieden des Dickendurchmessers, sondern auch oft blos in einer besondren Gruppierung der Zellen offenbart. — F. Marchand’s Beobachtungen an jungen Eiern von Homo bringen nichts wesentlich neues. — Marshall gibt ausführliches über die Geschlechtsperioden (oestrous eyclus) von Ovis: das Uterusepithel während der mit oder ohne Blutung verlaufenden Menstruation; die Geschlechts- periode von Ovis und die Menstruation der Primates physiologisch derselbe Vor- gang, nur die Intensität verschieden, Putorius furo und Canis zwischen beiden stehend; die Menstruation von Ovis eine Vorbereitung zur Geschlechtsperiode; die Eireifung abhängig von Nahrung und Jahreszeit. — Rejsek sieht das Ei von Spermophilus eitillus bereits abgefurcht und mit der Zona versehen in den Uterus gelangen; die Entstehung der ersten Verbindung zwischen beiden. — Nach v. d. Stricht ist der Pol des Eies von Vespertilio noctula, an dem die Richtungs- körperchen gebildet werden, der vegetative; Entstehung der Polarität. — Wilson und Hill beschreiben aus einem 10x 9'/,mm großen Ei von Ornithorhynchus kurz den Primitivknoten, der demjenigen der Reptilia ähnelt. — Schönfeld (2) berichtet ausführlich über die Fixation des Eies von Lepus und Canis im Üterus. — Nach Kossmann verwandelt sich das Uterusepithel bei Lepus noch vor der An- heftung des Eies in ein Syneytium, an dem das Ei durchVerklebung sich befestigt; 90 I. Mammalia für 1903. gegenüber der Plactenta, an der antimesometralen Uteruswand, geht das Epithel zu grunde; Verhalten des Chorions. — Kolster beschäftigt sich mit der Embryotrophe beim Vorhandensein einer Decidua capsularis nach Untersuchungen an Mus mus- eulus var. alba: wie bei den Indeciduata wird auch hier viel mütterliches Gewebe als Nahrung für den Embryo verwandt. — Nach Cuenot (4) stammen die von einem Chorion umgebenen Zwillinge von Tatusia novemeincta jedenfalls nur aus einem einzigen befruchteten Ei und es besteht kein Grund für die Behauptung, daß vom Vaterkein Einfluß auf die Bestimmungdes Geschlechts ausgeübt wird. — Selenka (1) (Keibel) beobachtete ein Furchungsstadium v. Macacus nemestrinus (4 nackte, gleich- große Furchungszellen; auch bei den Primates die Furchung wohl sicher noch im Eileiter), berichtet über die Differenzierung des Keimschildes und beschreibt Em- bryonen von Oercocebus cynomolgus, Semnopithecus cephalopterus, mitratus, maurus, Hylobates mülleri, agilis; die Embryonen von Primates und Homo gleichen sich in den ersten Schwangerschaftswochen ganz auffällig und unterscheiden sich von allen anderen Säugetieren durch viele cenogenetische Erscheinungen. — Nach Hiitsch- mann und Lindenthal dringt das Ei von Homo in die Uterusschleimhaut noch ohne Zotten ein; weiteres über den Trophoblast, die Deceidua und die Implantation. — F. Lewis beschreibt von einem 12mm langen Embryo von Sus nach Platten- modellen den gröberen Bau des Gehirns, einiger Hirnnerven, der Nase, der Schlund- bögen nebst Derivaten, des Darmkanals und seiner Anhänge, der Lunge, des Urogenitalapparates und Gefäßsystems. — Toldt (2) berichtet über die äußere Körperform zweier verschieden großer Embryonen von Macacus cynomolgus. — Lee gibt eine vorläufige Mitteilung über die ersten Entwickelungsstadien der Rodentia. — Camerano (2) beschreibt einen Fötus von Delphinapterus leucas. — Nach Iwanoff gelingt die künstliche Befruchtung bei (Vögeln und) Mammalia: Equus, Bos, Ovis, Lepus, Canis, Mus, und kann sogar einen größeren Prozentsatz von Schwängerungen ergeben als die natürliche; auch verdünntes Sperma ist wirksam ; selbst Bastardierung ist bei künstlicher Befruchtung möglich, so zwischen Mus musculus var. alba und Mus rattus var. alba. — Nach P. Cahn trägt Antilocapra cervicapra 6 Monate, Connochaetes taurinmus 9 Monate, Cobus unctuosus 9 Monate 1 Woche, Anoa depressicornis 9 Monate. — Nach Nehring (8) dauert die Trächtig- keit von Canis lupus nicht 13 sondern wie bei ©. familiaris nur 9 Wochen. — Das „Werfen“ bei Meles taxus beobachtet Temme im April, Mecklenbeck im Februar. — Nach Märker und nach Nehring (10) macht das Ei von Meles tazus ein Ruhe- stadium durch wie das von Capreolus. 16. Degeneration und Regeneration. F. Cohn beschäftigt sich mit der Histologie und Histogenese des Corpus luteum bei Lepus: die Luteinzellen entstehen aus hypertrophierten Epithelzellen der Mem- brana granulosa, die in das corp. lut. hineinwuchernden Bindegewebssprossen wandeln sich zu Capillaren, das interstitielle Ovarialgewebe, dem gleichfalls sekretorische Funktion zukommt, entsteht aus der gewucherten Theca atretischer Follikel. — Vastarini-Cresi (%) berichtet über das Trophospongium und die Holm- grenschen Kanäle in den Luteinzellen der Mammalia. — Nach Marshall verläuft die Bildung des corpus luteum bei Ovis ähnlich wie nach Sobotta bei Mus und Cavia: das Bindegewebe ist nur eine Bildung der beiden Thecae, die Leucocyten nehmen an der Entstehung des corp. lut. nicht teil; weiteres über die Atresie. — I. Mammalia für 1903. 91 Nach Sandes entsteht das Corpus luteum (verum) von Dasyurus viverrinus durch Invasion seiner Höhle von gefäßhaltigem Bindegewebe, das von der Theca ausgeht, und durch eine Hypertrophie der Zellen der Membrana granulosa. — Nach (ri- stalli besteht die perifollikuläre Zone eines reifen Corpus luteum von Homo aus einer Infiltration von jungen Zellen mit wenig Plasma und großem, oft mit Knospen versehenem Kern, aus diesen Zellen entstehen die Luteinzellen. — Retterer (1) hebt an einem Metatarsus von Cavia eine kleine Strecke der Epidermis von der Cutis ab, wiederholt dies an derselben Stelle mehrmals und sieht schließlich die Epidermis an dieser Stelle eine Schwiele bilden, oder aber es entstehen nach Retterer (3), wenn das Tier besonders gut ernährt wird, in der verdickten Mal- pighischen Schicht geschlossene Follikel. Wird in derselben Weise an der perineo- vaginalen Schleimhaut von Cavia experimentiert, so entsteht nach Retterer (2) an der betreffenden Stelle eine chronische Phlegmasie, die durch eine Überer- nährung, Hyperplasie und Hypertrophie des Epithels charakterisiert ist. Nach einer Incision in die Cornea von Cavia tritt nach Retterer (6) sofort eine Wucherung im Epithel auf, während die Substantia propria zuerst regressive Prozesse zeigt. Diese und die früheren Arbeiten Retterers zeigen, daß die Epithelzelle das pri- mordiale Element des Organismus ist, sie kann während ihres ganzen Lebens durch Teilungen Zellen liefern, die sich in Bindegewebe umwandeln. .— Taddei unter- sucht die elastischen Fasern im Narbengewebe. — Nach Ternier werden Regenerate stets größer angelegt, als der zu ersetzende Teil ist; überzählige Gebilde am Vorder- fuß von Cervidae werden auf Superregeneration aus einer Wunde zurückgeführt. — Nach Barbera und Bicei nahmen bei langem Fasten Plasma und Kern der Thyreoideazellen von Canis und Lepus an Volumen ab unter Verringerung der Intercellularsubstanz uud Sistierung der Colloid-Produktion. — Henneberg be- richtet über experimentell erzeugte Rückbildungsvorgänge am graviden Uterus der Mammalia. — Über Regeneration und Degeneration im Bereich des Nerven- systems; vergl. unter 8., im Bereich der Geschlechtsorgane: unter 14. und 15. 17. Phylogenese und Palaeontologisches. Allgemeines. Gaskell setzt seine Darstellung vom Ursprung der Vertebrata aus Arthropoden fort: Ableitung der Nierenkanälchen von den Nephri- dien der Anneliden (durch primitive Arthropoden), Ableitung der Drüsen ohne Ausführgang (Hypophysis, Thymus, Thyreoidea, Parathyreoidea, Tonsillen, Nebennieren u. verw.) von den Coxaldrüsen; aus den primitiven dorsalen Seg- menten der Leibeshöhle ging als ventrale Verlängerung das Nephrocoel hervor, das sich in die Pleuralfalten erstreckte und das Metacoel der Vertebrata bildete. — Nach Emery sind die Mammalia nicht von Tieren abzuleiten, deren Quadratum fest mit dem Schädel durch eine Naht vereinigt war, sondern von solchen, deren Mandibel beweglich mit dem Schädel in Verbindung stand. — Nach Rabl (2) ist der Schädel der Mammalia direkt von einem stegocrotaphen Typus abzuleiten; bei den Urformen der Mammalia verband sich das Squamosum direkt mit dem Jugale, während Quadratojugale und Quadratum in die Tiefe verdrängt wurden. — Eu. Fischer sieht im Affenschädel neue Gründe für die Ableitung des Schädels der Mammalia von dem der Reptilia, nicht der Amphibia. — Tims gibt eine Theorie von der Entwickelung der Zähne (‚‚eingulum-cusp-hypothesis“), die-für die Prae- molaren nur eine Differenzierung, für die Molaren eine Verschmelzung mit Diffe- BD) I. Mammalia für 1903. renzierung annimmt; es basiert diese Theorie auf dem Erscheinen von kleinen vorderen und hinteren Spitzen auf dem als Cingulum schon bei den Anomodontia bekannten Gebilde. — Adloff bespricht die Differenzierungs- (Cope, Osborn) und die Concrescenztheorie (Kükenthal, Röse) und gibt eigene Untersuchungen dafür, daß auch die Incisivi gleich den Molares und Praemolares durch Verschmelzung entstanden sind. — Leche gibt eine Phylogenese der Zähne bei den Mammalia. Fossile Faunen. Rußland: Pavlow (1—4) berichtet über Ungulata. Österreich: Abel (1,2) beschreibt Funde aus dem Wiener Becken. — Sehlosser (2,3) dsgl. aus der Böhmischen Braunkohlenformation. — Kriz berichtet über das mährische Quartär. Frankreich: Major beschreibt Carnivora aus dem Miocaen von La Grive St.-Alban. Großbritannien: PDawkins berichtet über das Pliocaen von Derby- shire, Seharff über die Mammalia der Höhlen von Kesh; Johnston gibt Ab- bildungen und Beschreibungen der britischen Mammalia vom Beginn des Pleisto- caens bis zur Jetztzeit. Spanien: Woodward beschreibt ein Pliocaenes Knochenlager von Concud. Egypten: Andrews (2) berichtet über eine Expedition nach dem Fayum, aus welchem auch ein Anonymus (8) eine Form beschreibt. — Stromer (f) gibt Mitteilungen über Reste aus dem mittleren Pliocaen des Natrontales und einige subfossile Formen. China: Sehlosser (1) arbeitet über die fossile Fauna. Nordamerika: Wortmann berichtet über Eocaene Primates der Collection Marsh, Douglass über Formen aus dem Montana-Territorium, 3. €. Mer- riam über Pliocaene und Quaternäre Canidae von Kalifornien, Sinelair über die Erforschung der Potter-Creek-Höhle in Kalifornien, Yates über prae- historische Funde in Kalifornien. Südamerika: Lydekker (6) untersucht die Abstammung der süd- amerikanischen Fauna, Nordenskjöld berichtet über fossile Mammalia des Tarija- tals (und zwar als ersten Beitrag über Mastodon andium), Roth und Tournouer (1,2) dsgl. aus Patagonien, Seott (1, 2) dsgl. aus Santa Cruz, Ameghino (1) über Fossilien in den sedimentären Formationen Patagoniens (N. B. Ameghinos Arbeit enthält zahlreiche n. g. und n. sp. als „nomina nuda‘‘ ohne Beschreibung, die in- folgedessen in der systematischen Übersicht nicht mit aufgenommen sind!). Pleistocaen: Frech und Geinitz b>richten über die Verbreitung der pleistocaenen Mammalia. Systematisches. Primates. Nach E. Fischer, der hauptsächlich Embryonen von Macacus cynomolgus, Semnopithecus pruinosus und S. maurus untersuchte, sind die embryonalen Affen- schädel noch menschenähnlicher als die der erwachsenen Affen; auch der Verlauf der Achse ist für die Modelle des Affenschädels fast wie für Hertwig’s Menschen- modell. 1. Mammalia für 1903. 93 Neopithecus n. nom. für Anthropodus Schlosser 1902, nec Lapouge 1894: Abel (2) pg. 176; hierzu Schlosser (4) pg- 512. Griphopithecus n. g. für G. suessi n. sp. aus dem Leithakalk Wiens: Abel (2) pg. 177. Dryopithecus darwini n. sp. aus dem Leithakalk Wiens: Abel (2) p. 179. Lemuroidea: das Gehirn behandelt, auch für fossile Formen: Smith (1) pg. 312. — Nordamerikanische Formen aus dem Eocaen behandelt: Wortman. Metachiromys n.g. für M. marshi n.sp. aus dem Eocaen Nordamerikas: Wort- man pg. 347. Megaladapis grandidieri n. sp. subfossile Knochen von Madagaskar; Standing, pg. 229. Palaeopropithecus mazximus und raybaudii n. spp. von Madagaskar; Standing, pg. 231. Chiroptera. Archaeopteropus n.g. für A. transiens n.sp. aus dem Miocaen von Monteviale: Meschinelli pg. 1329. Neeronycteris n. nom. für Necromantis Weithofer 1887 nec Necromantes Gistel 1841: Palmer pg. 873. Inseetivora. Talpa (?) platybrachys n.sp. aus dem Tertiär von Montana: Douglass pg. 171. Apternodus n. g. für A. mediaevus n. sp. aus dem Miocaen von Montana: Matthew (3) pg. 202. Micropternodus n. g. für M. borealis n. sp. ibid, Maithew (3) pg. 204. Ietops thomsoni n. sp. ibid. Matthew (3) pg. 207. Proterix n. g. für P. loomisi n. sp. aus dem ÖOligocaen von Dakota: Matthew (3) pg. 227. Carnivora. Felidae, Viverridae, Hywaenidae. Machaerodus crenatidens n. Sp, aus dem Pliocaen von Derbyshire Dawkins pg. 111, horribilis n. sp. aus dem Tertiär Chinas: Schlosser (1) pg: 37. Genetta plesictoides n. sp. aus dem Pleistocaen von Cypern: Bate (3) pg. 121. Progenetta certa n. nom. für P. incerta Deperet: Major pg. 534. Leptoplesictis n. g. für Herpestes filholi Gaillard: Major pg. 534. Hyaena crocuta spelaea: Dentition und Osteologie: Reynolds, gigantea n. sp. aus dem Tertiär von China: Sehlosser (1) pg. 35. Oynodictis paterculus n. sp. aus dem Miocaen von Montana: Matthew (3) pg- 209. Canidae. Canis familiaris: über Abstammung und Phylogenese berichten: Matthew (2), Keller, Studer, Albrecht. Vulpes sinensis n.sp. aus dem Tertiär Chinas: Schlosser (1) pg. 4. Daphaenus: Osteologisches gibt Hatscher pg. 65. Proamphicyon n.g. für P. nebrascensis n.sp. aus dem ÖOligocaen Nebraskas: Hatscher pg. 9. Protemnocyon n.g. für P. inflatus n. sp. ibid. Hatseher pg. 99. Hyaenognathus n.g. für H. pachyodon n.sp. aus dem Tertiär Kaliforniens: J. €. Merriam pg. 278. Porthocyon n. g. für P. dubius n. sp. ibid. J. €. Merriam pg. 283. 94 I. Mammalia für 1903. Mesocyon (?) drummondanus n. sp. aus dem Tertiär von Montana Douglass p. 164. Aelurodon (?) brachygnathus n. sp. ibid. Douglass pg. 173. Dinoceyon ossifragus n. sp. ibid. Douglass pg. 192. Mustelidae, Ursidae.. Putorius minor n. sp. aus dem Tertiär von Mon- tana: Douglass pg. 192. Meles taxipater n.sp. aus dem Tertiär von China: Sehlosser (1) pg. 28. Bunaelurus infelix n. sp. aus dem Miocaen von Montana: Matthew (3) pg. 210. Lutreola macrodon n. sp. Praehistorisch in Maine. D. W. Prentiss pg. 888. Trocharion n. g. für T. albanense n. sp. aus dem Miocaen von La Grive-St.-Alban: Major pg. 536. Trochichtis depereti und pusilla n. spp. ibid. Major pg. 537. Lutra brachygnathus n.sp. aus dem Tertiär Chinas: Schlosser (1) pg. 26. Ursus spelaeus in Italien: Flores (1) pg. 10. Pinnipedia. Phocidae: Fossile Reste in Italien: Ugolini pg. 88. Creodontia. Pterodon africanus n.sp. aus dem Eocaen Ägyptens: An- drews (2) pg. 341. Pachyaena sp. aus dem Eocaen von Vaurigard: Boule pg. 4. Rodentia. Ableitung von Multituberculata: Ameghino (2) p. 81. Sciurus vetustus n. sp. aus dem Miocaen von Montana: Matthew (3) pz. 213, arctomyoides n. sp. aus dem Tertiär von Montana: Douglass p. 181. Palaearctomys n. g. pg. 182 für P. montanus pg. 183 und P. macrorhinus pg. 184 n. spp. ibid. Douglass. Castor fiber fossil in Yorkshire: Speight pg. 108, Sheppard pg. 109; fossil in Ruß- land. Greve pg. 73 und 105. Ischyromys veterior n. sp. aus dem Miocaen von Montana: Matthew (3) pg. 211. Dipoides majori n. sp. aus dem Tertiär von China: Schlosser (1) p- 40. M ylagaulus (?) pristinus n. sp. pg. 187, proximus n. sp. pg. 189 aus dem Tertiär von Montana: Douglass. Hypogeomys australis n.sp. aus dem Pleistocaen (?) Madagaskars: Grandidier: pg- 13. Microtus intermedius im Themsegebiet: Hinten und White pg. 414. M ylagaulodon n. g. für M. angulatus n. sp. aus dem Tertiär von Oregon: Sinclair (2) pg- 143. Odontomysops n. g. für O. spiniferus n. sp., Promysops n. g. für P. acuminatus n. sp. pg. 84, Pr. primarius n. sp. pg. 85, Propolymastodon n. g. für P. caroli-ameg- hinoi n. sp. pg- 100, P. cardatus n. sp. pg. 105, aus dem Tertiär von Santa Cruz Patagonien: Ameghino (2). Palaeolagus brachyodon n. sp. aus dem Miocaen von Montana; Matthew (3) g. 217. Ungulata. Bovidae. Ovis mannhardi n. sp. aus dem Pleistocaen Österreichs: Toula pg. 51. Ibex sp. aus dem Tertiär Rußlands: Pavlow (2) pg. 200. Protetraceros n. g. für P. gaudryi n. sp. aus dem Tertiär von China: Sehlosser (1) pg. 136. I. Mammalia für 1903. 95 e Gazella altidens n. sp. pg. 131, palaeosinensis n. sp. pg. 132: aus dem Tertiär Chinas: Sehlosser (1). Helicotragus n. nom. für Helicophora Weithofer 1889, nec Gray 1848: Palmer pg. 879. Palaeoreas sinensis n. sp. aus dem Tertiär Chinas: Schlosser (1) pg. 140. Strepsiceros praecursor n.sp. pg. 148, annectans n.sp. pg- 150 aus dem Tertiär Chinas: Schlosser (1). Parabos elaphus n.g. für P. ameghinoi [ameghini] n. sp. aus dem Tertiär Chinas: Schlosser (1) pg. 152. Plesiaddax n. g. für P. depereti n. sp. aus dem Tertiär Chinas: Schlosser (1) pg. 146. Pseudobos |? = Criotherium pp.] n. g. für P. gracilidens n. sp. und P. intermedius n.sp. aus dem Tertiär Chinas: Schlosser (1) pg. 148. Cervidae. Cervidae des italienischen Pliocaen: Alessandri pg. 845. — Alci- cephalus [= Palaeotragus] sinensis n.sp. aus dem Tertiär Chinas: Sehlosser (1) pg. 106. Tragoceros spectabilis n. sp. p. 143, sylvaticus n. sp. p. 144, kokeni nu. sp. p. 145 aus dem Tertiär Chinas: Schlosser (1). Rangifer tarandus: fossil in Paris: Thieullen pg. 459. Alces machlis: im Themsetal: E. T. Newton pg. 80. Cervus (Coassus) entrerianus n.sp. aus dem Tertiär von Entre Rios: Roth pg. 156. Cervus plioiarandoides n. sp. aus dem Pliocaen Piemonts: Alessandri pg: 853. Cervavus n. g. pg. 116, für Palaeomeryx oweni Koken 1885, Ü. ruetimeyeri n. sp. pg. 119, speciosus n.sp. pg. 120 aus dem Tertiär Chinas: Schlosser (1). Palaeomeryx annectans n. sp. aus dem Tertiär von Böhmen: Schlosser (3) pg. 71. Gelocus laubei n.sp. aus dem Tertiär von Böhmen: Schlosser (3) pg. 81. Camelidae und Tragulidae. Paracamelus n.g. für P. gigas n. sp. aus dem Tertiär Chinas: Schlosser (1) pg. 9. Procamelus khersonensis n. sp. aus dem Tertiär von Cherson: Pavlow (3) pg. 118. Leptotragulus profectus n. sp. aus dem Miocaen von Montana: Matthew (3) pg. 224. Cotylopidae. Trigenicus n.g. für T. socialis n.sp. aus dem Tertiär von Montana: Duglass pg. 162. Oreodon macrorhinus n. sp. ibid. Douglass pg. 163. Leptomeryx transmontanus n. sp. ibid. Douglass pg. 167. Promerycochoerus minor n. sp. ibid. Douglass pg. 168. Proatrephes n.g. für P. paludicola n. sp. ibid. Douglass pg. 176. Merychyus smithi n. sp. ibid. Douglass pg. 179. Suidae. Sus stehlini n.sp. pg. 89, microdon n. sp. pg. 91, hyotheriodes n. sp. pg. 92 aus dem Tertiär Chinas: Schlosser (1). Platygonus texanus n. sp. aus dem Pliocaen von Texas: Gidley pg. 478, compressus: Bemerkungen: Wagner pg. 777. Hesperhys n. g. pg. 174, für H. vagrans n. sp. pg. 175 aus dem Tertiär von Mon- tana: Douglass. Stibarus montanus n. sp. aus dem Miocaen von Montana: Matihew (3) pg. 219. Entelodon Aymard 1846 hat Priorität vor Elotherium Pomel 1847, Bothriodon Aymard 1846 vor Ancodus Pomel (1847) und Hyopotamus Owen (1848). Bush pg. 97—98. Perissodactyla. Equidae Entwickelung: Matthew (}). 96 I. Mammalia für 1903. Equus caballus: abzuleiten von E.grevyi Ridgeway pg. 141; palaeontologisches und phylogenetisches: Lydekker (10) pg. 957; Domestikation im Palae- olithicum: Munro pg. 70. Protohippus aus Rußland: Pavlow pg. 173. Neohipparion n. g. für N. whitneyi n. sp. aus dem Miocän von Dakota: Gidley (1) pg. 467 (N.B. alle amerikanischen Hipparion werden demselben Genus subsumiert). Anchitherium zitteli n.sp. aus dem Tertiär Chinas: Schlosser (1) pg. 76. Anchilophus desmaresti: Gehirn zeigt Beziehungen zu den Tragulidae und kleinen schlichthirnigen Elaphiern: Weinberg pg. 491. Hyrachyus (?) priscus n.sp. aus dem Tertiär von Montana: Douglass pg. 156. Mesohippus latidens n.sp. ibid. Douglass pg. 161. Aphelops (?) ceratorhinus n. sp. ibid. Douglass p. 195. Rhinoceros spec. aus dem Pliocaen von Samos: M. Weber pg. 477; brancoi [Dranci] n.sp. aus dem Tertiär von China: Schlesser (1) p. 64; deutsche Tertiärformen: Schröder pg. 1; etruscus in Perugia: Bortolotti pg. 50; Molar von Pamplona: Miguel pg. 361. Ronzotherium reichenaui n.sp. aus dem Öligocaen von Alzey: Deninger pg. 93. Hyracoidea u. Condylarthra. Nach Erich Fischer zeigen bei Hyrax Carpus und Tarsus Beziehungen zu den Rodentia und fossilen Ungulata, demgemäß ist wohl die primitivere Form der Toxodontia oder Tillodontia die Stammform. Megalohyrax n.g. für M. eocaenus n. sp. aus dem Eocaen des Fayum (Ägypten): Andrews (2) pg. 340. Arsinoetherium zitteli: Abbildung: Anonymus (8) pg. 529; andrewsi n. sp. aus dem Eocaen des Fayum: Lankaster (2) pg. 529. Proboscidia. Nach Andrews (1) bestehen die hauptsächlichsten Ver- änderungen, die das Skelet vom Eocaen bis zur Gegenwart durchmachte, in einer Verkürzung des Schädels und Erweiterung der Praemaxillaria, stärkeren Aus- bildung der Diploe in einigen Schädelknochen, Schwächerwerden des Jochbogens und vornehmlich in einer Veränderung des Gebisses: Verlust von C. und der JI und J III, starke Ausbildung des oberen J V, immer mehr zunehmende Zusammen- setzung der M. vom brachyodonten, bilophodonten (quadritubercularen) M. des Moeritherium bis zum komplizierten Typus des Elephas. — Salensky (1, 3) leitet auf Grund seiner Untersuchungen über das Extremitäten-Skelet die Proboscidia von der Phenacodontidae ab: Proboscidia und Ungulata bilden divergente Reihen; die taxeopode Bildung des Carpus bei rezenten Elephas ist sekundär. — Mastodon lydekkeri n. sp. aus dem Tertiär Chinas: Schlosser (1) pg. 46; arver- nensis n.sp. aus dem Pliocaen von Derbyshire: Dawkins pg. 116; andium Dentition und Östeologie: Nordenskjöld, angustidens in Cordoba: Bofill pg: 31; angustidens und (?) longirostris in Rußland: Pavlow (4) pg. 121; sp. var. von Spanien: Azpeitia pg. 79. Elephas cypriotes n. sp. aus dem Pleistocaen Cyperns: Bate (2) pg. 500; nomadicus von der malayischen Halbinsel: Andrews (3) pg. 307; columbi in Washington: Sternberg pg. 511; primigenius: Reduktion der Phalangen des Pollex und Hallux und der letzten Phalangen am Il., IV., V. Finger, weshalb andere Elephantidae nicht von E. primigenius abstammen können: Salensky (1, 3); I. Mammalia für 1903. 97 primigenius und antiquus in Italien. Portis pg. 143; primigenius in Paris: ThieuHen pg. 459; in Süditalien: Flores (2); über ein eingefrorenes Exem- plar in Sibirien: Herz pg. 611. Incertae sedis. Roth gibt folgende n.g. und n.sp. aus Patagonia: Notamynus n.g. holdichi n. sp. pg. 133, dicksoni n. sp. pg. 135. Notorhinus n. g. haroldi n.sp., denticulatus n. sp. pg. 136. Megalophodon n. g. thompsoni n. sp. pg. !36, dilatatus n. sp. pg- 137. Blastoconus n. g. robertsoni n.sp. pg. 137 Grypholophodon n.g. moreni n.sp. pg. 139; tuberculosus n.sp., tmperfectus n. sp. pg. 140. Helicolophodon n. g. giganteus n. sp. pg. 141. Albertogaudrya n.g. robusta n. sp. pg. 141. Isolophodon n.g. singulosus n.sp., aplanatus n. sp. pg. 142. Monolophodon n.g. minutus n. sp. pg- 143. Lemudeus n.g. angustidens n. sp., proportionalis n. sp. pg- 144. Pehuenia n.g. insignis n. sp. pg. 144, magna n.sp. pg. 145. Heterolophodon n. g. ampliatus pg. 145. Trigonolophodon n. g. inflatus n.sp., elegans n.sp. pg. 146; modicus n. sp. pg. 147. Periphragnis n.g. cristatus n. sp. pg. 148. Calodontotherium n.g. palmeri n.sp. pg. 148, varietatum n. sp. pg. 149. Eurystephanodon n. g. cattanii n. sp. pg. 150, angusticephalus n.sp., crassatus n. sp. pg. 151. Archaeohyrax gracilis n. sp. pg. 152. Archaeotypotherium n.g. transitum n. sp. pg. 152. Lambdoconus n.g. elegans n. sp. pg. 153. Anisolambda n.g. nodulosa n. sp. pg. 153. Tachytypotherium n. nom. für Eutypotherium pg. 156. Cetacea und Sirenia. Nach Smith (6), der die Hirnform der Archaeoceti nach einem Ausguß des Schädels von Zeuglodon und dem Steinkern eines vielleicht noch unbekannten Genus beschreibt, weist die Hirnform der Archaeoceti trotz der beträchtlichen Unterschiede auf eine Verwandtschaft mit den Cetacea hin. — Nach Abel (1) kommt bei den älteren Odontoceti (Zeuglodon aus dem Eocaen) noch keine Asymmetrie am Schädel vor, diese tritt erst von Squalodon (im Oligocaen) ab auf und wird bei den rezenten deutlich. — Abel (3) berichtet über die fossilen Sirenta des Wiener Beckens. Cyrtodelphis sulcatus: Beschreibung des Schädels und der Zähne: Piaz pg. 187. Zeuglodon osiris aus dem Fayum: Stromer (2) pg. 59. Halitherium schinzi: Osteologie: Van Oort pg. 105. Edentata und Effodientia. Proeutatus robustus n.sp. aus dem Tertiär Patagoniens: Seott (2?) pg- 42. Mylodon von West-Patagonien: Cordovez pg. 1. Pareutatus n.g. für Eutatus distans Ameghino: ibid. Seott (2) pg- 68. Arch. f. Naturges:h. 70. Jahrg. 1994. Bd. IL D.1. (L) fi 98 I. Mammalia für 1903. Eueinepeltus complicatus n. sp. ibid. Brown pg. 453. Glyptotherium n.g. für @. teranum n.sp. aus dem Pleistocaen von Texas: 0 born pg. 491. Marsupialia, Multitubereulata und Incertae sedis. Ameghino (2) leitet die Diprotodontia von den Multituberculata ab. — Bensley gibt phylogenetisches (und Taxonomisches) über die Marsupialia mit spezieller Berücksichtigung der Australasiatischen Formen. Microlestes plieningeri n.sp. aus dem Rhaeticum Württembergs: Ameghino (2) pg- 165. Morenella n. nom. für Morenia Ameghino 1886 nec Gray 1870: Palmer pg. 873. Tyttoconus n. nom. für Microconodon Osborn 1866 nee Microconodus Traquair 1877: Palmer pg. 873. Plesiofelis n. g. schlosseri n. s?. p. 154, crefaceus n. sp. p. 155: fossil in Pata- gonien: Roth. Eutrochodon n.g. inceptus n. sp. ibid. Roth pg. 155. II. Faunistik. Polargebiete. Kolthofi gibt einen Beitrag zur Kenntnis der Mammalia (und Aves) des Nordpolargebiets. — Racovitza berichtet über die C’etacea der belgischen ant- arktischen Expedition. Europäisch-Sibirisehes Gebiet. Deutschland: Maischie (3): Die Säugetierwelt Deutschlands, einst und jetzt, in ihren Beziehungen zur Tierverbreitung. England: Clarke berichtet über das Vorkommen von Cetacea an der Küste von Yorkshire, Dale über die Säugetierwelt von Dorsetshire, Forrest über die Säugetiere des Caradocdistriktes, Johnston gibt Abbildungen und Beschreibungen der britischen Mammalia vom Beginn des Pleistocaens bis zur Jetztzeit. Savoyen: *Denarie berichtet über einige Mammalia, die im Aussterben begriffen sind. Italien: dCeeconi berichtet über die Vertebrata von Vallombrosa. Rußland: Tiessler: die Mammalia der russischen Ostseeprovinzen; *Satunin (2) Faunistisches aus dem Kaukasus; J. A. Allen (2) Beschreibung einer Sammlung N-O-Sibirischer Mammalia. Polen: Dybowski beginnt mit der Veröffentlichung von synoptischen Tabellen zur Bestimmung der polnischen Fauna. Cypern: Bate(4) berichtet über die Mammalia. Asien: €abrera (1): Beschreibung einer Sammlung persischer Mammalia; Satunin (1) Beschreibung neuer Rodentia aus C'entralasien; Noack (6) Beiträge zur Fauna der Mammalia des Tian-Schan. I. Mammalia für 1903. 99 Südasien. Indien: Dalgleish berichtet über die Mammalia von Darbhanga; Bonhote (6) dsgl. über die Mammalia der Malayischen Halbinsel. Andamanen und Nicobaren: Kloss (1): Bericht über die Mam- malva. Formosa: Davidson: Bericht über die Mammalia. Austro-malayasien: Matschie (1): die Chiroptera, Insectivora und Muridae der Semonschen Reise; Miller (1): Mammalia der Küste und kleinen Inseln im NW. von Sumatra; Kloss (2): Verzeichnis der Mammalia einiger Inseln (darunter einige nova als nomina nuda, die deshalb im IV. Kap. nicht aufgenommen wurden!) Afrika. Thomas und Trouessart: die Rodentia von Tunis. — Thomas (20): eine Samm- lung Mammalia vom Sudan und (27) dsgl. von der West-Sahara. — Lortet und Gaillard: Die mumifizierte Fauna des alten Ägyptens. — De Winton (2): Mammalia des Natrontals in Ägypten. — Forbes: Mammalia von Sokotra. — Bocage dsgl. der Inseln des Golfes von Guinea. Nordamerika. Mittler und Rehn: über die Land-Mammalia Nordamerikas. — J. A. Allen (4) über eine Sammlung Mammalia von Alaska und dem nördlichen Britisch Co- lumbia. — Winge dsgl. von Ostgrönland. — 3. A. Allen (5) dsgl. von Neu-Mexiko und Durango. — Butscher: dsgl. von Maine. — Elliot (1) dsgl. von Mexiko. — Elliot (4, 5) dsgl. von Kalifornien. Central- und Südamerika. Lydekker (6) berichtet über südamerikanische Mammalia und ihren Ursprung. — Thomas (14): über südamerikanische Primates, Chiroptera und Rodentia. — Thomas (23) über Mammalia von Matto Grosso. — Thomas (26) über desgl. von Westpanama. — Menegaux: eine Sammlung Mammalia von französisch-Guyana. — Bangs (4): die Mammalia von Honduras. — Festa: dsgl. von Ecuador. Australien. B. A. Bensley: über die australasiatischen Marsupialia. — Perkins: die Mam- malia von Hawaii. Primates. Hylobates agilis und syndactylus: Verbreitung auf Sumatra: Volz. Chiroptera. Die Chiroptera Polens: Dybowski (1). Rhinolophus hipposideros in Spanien: Medina pg. 319. M yotis myotis in Girton i. J. 1888 gefunden: Bonhote (7). Insectivora. Insectivora Polens: Dybowski (2). 100 I. Mammalia für 1908. Carnivora. F. leo in Griechenland: Felis tigris: rezente Einwanderung nach Indien: Stewart. A. B. Meyer. Pinnipedia. Der Robbenfang im Jahre 1902: Southwell (1). Phoca foetida: Reste in der arktischen Region: Camerano (1); groenlandica in Teignmouth: Jourdain. Rodentia. Castor fiber: Verbreitung in Rußland: Greve. Myoxus dryas: Verbreitung: Nehring (5). Mus rattus: Verbreitung in Italien: Tirabosehi; M. silvaticus wintoni in Suffolk gefunden: Southwell (2). Ungulata. Rangifer: Amerikanische Vertreter der Gattung: Grant (1); R.tarandus: Reste in der arktischen Region: Camerano (5). Alces machlis: in Norwegen: Elwes; amerikanische Formen: Grant (2). Cervus elaphus: in N. Uist: Me Elirish. Camelus dromedarius in Persien: Sarudnyi. Cetacea und Sirenia. Über den Walfang im Jahre 1902: Southwell (1); Cetacea im Atlantischen Ozean: Vanhoeffen; dsgl. in der Antarctic: Racovitza. Balaena: Wanderungen und Lokalrassen: Guldberg. Balaenoptera borealis im westlichen Nordatlantie: True (3). Physeter macrocephalus in der Schottlandsee und bei den Färöern: W. Turner. Delphinapterus leucas und Orca gladiator an der Küste von Yorkshire: Clarke. IV. Systematik. Allgemeines. Über die Benennung „Mammalia“ und die dadurch aus- gedrückte Idee: *Gill. I. Primates. Hautpigment: Adachi; Foramen scapulae: Frassetto (2); die Praemaxilla: Anderson (4); geteilte Scheitelbeine: Schwalbe (2); des Parietale: R.J. Anderson; das Temporale und der knöcherne Gehörgang: Berg; die Ohr- muskeln: Baum u. Kirsten; die Brustmuskeln und die Deltamuskeln: Saar; Variationen im Gebiet der Peetoralmuskulatur: Huntington; der compressor labii: Bovero; der flexor digitorum profundus: Alezais (1, 4); die Morpho- logie des Gehirns: Zuckerkandl (3,5); Hirngewichte: Spitzka; Sitz des psychischen Sehcentrums: Panichi; die Pyramidenfasern und der Pyra- midenseitenstrang: Rothmann (1); das Monakowsche Bündel: Roth- mann (3); der Pyramidenseitenstrang: Lewandowski (1), und desgl. Wiener und MWünzer; die aa. cerebri anteriores und die a. communicans I. Mammalia für 1903. 101 anterior: Rothmann (2); die carotis externa: Livini; Colon und Mesolon: van Loghen; die Menstruation der Primates im Vergleich mit den Geschlechtsperioden und der Bildung des corpus luteum bei Ovis: Marshall; anatomisch-morphologisches über einige Primates: *Chapman (1); das binde- gewebige Gerüst der thyreoidea und Parathyreoidea: Flint (1). Anthropoidei: Torsion von humerus und femur: Le Damany (1,2); das Fehlen einer durch das Gehirn bedingten Reliefbildung an der Schädel- Außenfläche: Schwalbe (1); Abhängigkeit der Schädelgestalt von der Kau- funktion: Goerke; das Os frontale und os nasale: W. Jacoby; Physiologisches über die Gehirnrinde: Grünbaum und Sherrington (1); Correlation zwischen Funktion und feinerer Struktur in der Hirnrinde: Campbell; die Arterien des Gehirns: Grünbaum und Sherrington (2); die Zunge und das Verhältnis des Larynx zu den Choanen: Göppert (1,2); Placenta: Strahl; gravide Uteri: Selenka (3) (Strahl). Gorilla beringeri n. sp. vom Mt. Kirunga: Matschie (5) pg. 257. Simia und Troglodytes: Muskulatur: Michaelis; T'r.: Histologie der Milz: Lehrell. Hylobates: die MM. biceps brachii und latissimo-condyloideus: @rönroos (1, ?%); H. hulock biologisches: Candler; H.leuciscus und H. Mülleri: Variationen an den Großhirnfurchen und spez. der Affenspalte: Kohlbrugge (1); H. Mülleri und A. agilis: Embryonen: Selenka (1). Symphalangus Klossii n. sp. Pugs Is., Sumatra: @. S. Miller (8) pg. 70. Presbytes rhinonis n.sp. pg. 64, batuanus n.sp. pg. 65: Malayisches Gebiet: @. 8. Miller (8). Simias n. g. pg. 66, für S. concolor n. sp. pg. 67 Pugi Is. Sumatra: 6. 8. Miller(8). Rhinopithecus brelichi n. sp. Centralchina: Thomas (18) pg. 224. Macacus: Das Ganglion cervicale supremum nach Durchschneidung seiner prae- oder posteellulären Fasern: Levinsohn; der M. semimembranosus: Bühler; der M. flexor digitorum profundus: Alezais (2); der feinere Bau der funktionell verschiedenen Rindenbezirke: Schlapp; Gewichte frischer Gehirne: Spitzka; gröberer Bau des Vorderhirns: Lesem. Macacus nemestrinus: erste Entwickelungsstadien: Selenka (1); M. cynomolgus: äußere Körperform zweier verschieden großer Embryonen: Toldt (?), em- bryonale Schädel: Eu. Fischer; M. nemestrinus, ocreatus und niger: Variationen der Großhirnfurchen und speziell der Affenspalte: Kohlbrugge (1); M. fuscus n.sp. von Sumatra: 6. 8. Miller (1) pg. 476; M. pugensis n. sp. pg. 61 und phaeura n. sp. pg. 63 Malayisches Gebiet. @. $. Miller (8). Lophocebus n. nom. für Semnocebus Gray 1870 nec Lesson 1840: Palmer p. 373. Cercocebus fuliginosus und Lagothrix humboldti: Baucheingeweide: Bradley (2); O. cynomolgus und cynosurus: Variationen der Großhirnfurchen und speziell die Affenspalte: Kohlbrugge (1); O©. cynomolgus: Selenka (1) Embryo. Papio: Verwachsung von atlas und occipitale: Vram. Cynocephalus: Muskulatur: Michaelis; M. semimembranosus: Bühler. Semnopithecus maurus, pruinosus, nasicus und rubicaudus: Variationen der Groß- hirnfurchen und spez. der Affenspalte: Kohlbrugge (1); embryonaler Schädel: Eu. Fischer; S.cephalopterus, mitratus und maurus Embryonen: Selenka (k); Endast der Art. sublingualis: Bertelli (2). Uynopitheeus, Nasalis und Colobus: Gehirnoberfläche: Beddard (2). Oercopithecus; Endast der Art. sublingualis; Bertelli (2). 102 I. Mammalia für 1903. Inuus: M. semimembranosus: Bühler; J.rhesus: gröbere und feinere Struktur des Dünndarms: Zipkin. Cebus imitator n. sp. Chiriqui: Thomas (5) pg. 376. Alouatta aequatorialis n. sp. Ecuador: Festa pg. 3. Neocothurus n. nom. für Cothurus Palmer 1899 (= Brachyurus Trouessart, nec Fischer) nee Champion 1891: Palmer pg. 873. Callicebus n. nom. für Callithrix Geoffroy, nec Erxleben: Thomas (14) pg. 457. Hapale flaviceps n. sp. Brasilien: Thomas (12) pg. 240. Callithrix Erxleben (nee Geoffroy) tritt an Stelle von Hapale Illiger: Thomas (14) pg. 457. Lemwuroidei. Einfluß der Kaumuskulatur auf Schädel und Gehirn: Anthony (1,2, 3); Ohrmuskulatur: Baum und Kirsten; M. compressor labii: Bovero; Morphologie des Gehirns: Smith (1). Lemur: Histologie des Hodens und sein Verhalten bei längere Zeit gefangen ge- haltenen Tieren: Branca (1—5); der M. flexor digitorum profundus: Alezais (2). — L. macaco: Furchen und Windungen des Gehirns: Smith (5). Tarsius: Fasern und Windungen des Gehirns: Smith (5); Fasern des Mittel- und Zwischenhirns: Ziehen (2); Bau des Gehirns: Ziehen (1). Nycticebus: Bau des Gehirns: Ziehen (1); der Medulla oblongata: London. Globilemur und Propithecus: Fasern und Furchen des Gehirns: Smith (5). II. Chiroptera. Die Brustmuskeln und Deltamuskel: Saar; M. compressor labii: Bovero; das Ge- hirn: Draesicke (1); der Balken des Gehirns: Zuckerkandl (4); die Furchen des Kleinhirns: Bradley (1) und Smith (4). Pteropus: Das Äußere des Gehirns: Kohlbrugge (2); der Verlauf der Pyramiden- bahn: Hatschek (1) und Draesicke (2); der feinere Bau der funktionell ver- schiedenen Rindenbezirke: Schlapp; ein besonderer Nervenkern an der Peri- pherie des Rückenmarkes: Draesecke (3); Genital- und Afterdrüsen: Rau- ther (1); — Pt. giganteus Brünnich 1782 tritt an Stelle von Pt. medius Tem- minck 1827: 6. S. Miller (8); Pt. geminosum n.sp. Mergui: 6. 8. Miller (8) pg- 1. Rhinolophus malayanus n.sp. Malakka: Bonhote (6) pg. 15. Hipposiderus semoni n.sp. Australien: Matschie (1) pg. 774; H.tridens: After- und accessorische Genitaldrüsen: Rauther (1). N ycteris arge n. sp. Kamerun: Thomas (1%) pg. 633. Myotis milleri n. sp. Kalifornien: Elliot (3) pg. 172; orinomus n. sp. San Pedro Martir: Elliot (5) p. 228; californicus durangae n. subsp. Durango: J. A. Allen (5) pg- 612. Rhogoessa io n. sp. Venezuela pg. 382, velilla n. sp. Ecuador: pg. 383. Thomas (6). Chilonatalus tumidifrons n. sp. Bahamas: Miller (3) p- 119. Miniopterus: erste Stadien der Lunge: Weber und Buvignier (1, 2, 3); Entstehung von Leber und Pancreas Weber (1,2); Segmentation der Chorda: Weber (10); örtliche Beziehungen einiger Organe zu den Mesodermiten während des embryonalen Wachstums: Weber (3). — M. inflatus n. sp. Kamerun: Tho- mas (1%) pg. 634. I. Mammalia für 1903. 103 Vesperugo: Funktion des Zentralnervensystems und Verhalten im Winterschlaf: Merzbacher (1-3); Degeneration der Nerven im Winterschlaf: Merzbacher (4); die Pyramiden des Gehirns: Merzbacher und Spielmeyer, und Draesecke (?); ein besonderer Nervenkern an der Peripherie des Rückenmarkes: Draeseeke (3); Magen: Corti (2); Verschluß des Genitalkanals beim ?: Grosser; das Ei: v. d. Stricht. Vesperugo und Plecotus. Genitalapparat (Nebenhode, wie epididymidis, Harn- röhrendrüsen, Prostatadrüsen ete.) und Afterdrüsen: Rauther (1). Vespertilio: Fehlen der Binnennetze der spinalen Ganglienzellen: Misch; Nerven- netz in der Milzpulpa: Corti (1); Magen: Corti (2); Brunnersche Drüsen des Darms: Anile; Trophospongien verschiedener Drüsenzellen: Holmgren (2). Nyctinomus fulminans n. sp. Madagaskar pg. 501, cisturus n. sp. Mangala pg. 502, demonstrator n. sp. ibid. pg. 504: Thomas (16); thersites n.sp. Kamerun: Thomas (17) pg. 634. Diclidurus virgo n. sp. Costa Rica: Thomas (5) pg. 377. Rhinopoma cystops n. sp. Egypten: pg. 496, sumatrae n.sp. Sumatra pg. 497, muscatellum n. sp. Muskat pg. 498 Thomas (10.) Anthorhina picata n.sp. Bahia: Thomas (14) pg. 457. Lonchophylla n.g. pg. 458, für L. mordax n.sp. Bahia pg. 459 Thomas (14). Hylonycteris n. g. pg. 286, für H. underwoodi n. sp. Costa Rica pg. 287: Thomas (2). Choeronycteris godmanni n.sp. Guatemala Thomas (2) pg. 288. Diphylla centralis n. sp. Chiriqui: Thomas (5) pg. 378. III. Galeopitheeida. Galeopithecus: Bau des Gehirns: Ziehen (1, 3). — @. pumilus n. sp. pg. 46, aoris n. sp. pg. 47, gracilis n. sp. pg. 49, natunae n. sp. pg. 50, saturatus n. sp. pg. 51, tuancus n. sp. pg. 53, Malayisches Gebiet: Miiler (8). IV. Insectivora. M. compressor labii: Bovero; Brustmuskeln und M. deltoideus: Saar; Einfluß der Kaumuskulatur auf die Form von Schädel und Hirn: Anthony (1,2, 3); Bau des Gehirns: Smith (2); die Art. carotis externa: Civini; Endast der Ärt. sublingualis: Bertelli (2); Drüsen des Darms: R. R. Bensley (1). Tupaja castanea n. sp. pg. 54, pulonis n. sp. pg. 56, tephrura n. sp. pg. 57, chryso- gaster n. sp. p. 58, cervicalis n.sp. pg. 59: Malayisches Gebiet: Miller (8). Petrodomus venustus n.sp. Nyassaland: Thomas (15) pg. 340. Erinaceus europaeus: M. flexor digitorum profundus: Alezais (1,2, 4); Histologie des dritten Augenlids: Koch; Chemisches über die Winterschlafdrüse: Car- lier und Evans; Brunnersche Drüsen des Darms: Anile; Beziehung von Lebergewicht zu Körpergewicht und Körperoberfläche: Maurel (13); Trophospongien verschiedener Drüsenzellen: Holmgren (2); accessorische Genitaldrüsen: Rauther (2); Blutgefäße in den Nebennieren nach Injektions- versuchen: Felieine; Binnennetze der spinalen Ganglienzellen: Misch; Histologie der Nebennieren: Holmgren (1); das ligamentum inguinale: Neu- heuser; ÖOogenese: Skrobansky (1,2%). — E. orientalis n. sp. von Wladiwo- stok; Allen (2) pg- 179, 104 I. Mammalia für 1903. Nannospalax n. nom. für Microspalax Nehring 1898 nec Trouessart 1885: Palmer pg- 873. Sorex: Entwickelung und Homologie der Furchen des Kleinhirns: Bradley(1) und Smith (4); S. vulgaris: Nahrungsverbrauch: Rörig (I). — $. buzxtoni n. sp. N.O.-Sibirien: Allen (2) pg. 181, oreinus n. sp. Kalifornien Elliot (3) pg. 172. Crocidura russula cypria n. subsp. Cypern Bate (4) pg. 344; Cr. doriana gwineensis n. subsp. Spanisch Guinea Cabrera (4) pg. 22. Macroscelides: Gehirn: Smith (2). Talpa europaea: Biologisches: Adams; Brunnersche Drüsen des Darms: Anile; Entwickelung der Nebennieren: Soulie (1); accessorische Genitaldrüsen: Rauther (2); Histologie der Vagina: Tourneux (2); Embryo (ein Gebilde, das an das Pronephros der Oviparen erinnert; Canalsystem der Epididymis): Tourneux und Soulie; Zahl der Mammae: Adams; Innervation der Schnauze: Botezat (1). Über Talpa romana und andere Formen europäischer Talpa: Camerano (6). Scalops: Bau des Auges: Slonaker. Centetes: Topographie des Hodens: Neuheuser. V. Carnivora. Wie die ©. ihre Beute töten: Wallinger; Mm. subcostales und transversi costarum: Pardi; Ohrmuskulatur: Baum und Kirsten; M. compressor labii: Bovero; Brustmuskulatur und M. deltoideus: Saar; Einfluß der Kaumuskulatur auf die Form von Schädel und Hirn: Anthony (1,2,3); Drüsen des Darms: R. R. Bensley (1); Art. carotis externa: Livini; Endast der art. sublingualis: Bertelli (2). Felidae Viverrida ER: | yaenidae. Felis domesticus: Anatomie aller Organsysteme: Davison; Histologie der Muskeln: Münch; Muskulatur der Extremitäten und des Rumpfes: Haack; M. obliquus externus: Bar- deen (1); M.flexor digitorum profundus; - Alezais (1, 4); M. semimembra- nosus: Bühler; Vorderarm-Muskulatur: Alezais (3); 2 abnorme Muskeln: Pearl; Histologie des dritten Augenlids: R. Koch; pericelluläre Netze der Ganglienzellen in der Retina: Cavali&e (1—3); das Fehlen direkter Commissuren zwischen beiden Retinae: Rebizzi; die Papillae circumvallatae: Musterle; Neurilemmzellen und Achsencylinder: Hilliburton und Mott; Histologie der Hypophyse: Gentes (1—3); Binnennetze der spinalen Ganglienzellen: Misch; feinerer Bau der funktionell verschiedenen Rindenbezirke: Schlapp; Histo- logie des corpus trapezoides, des ventralen Acusticuskerns und der Held’schen Acusticuskelche: Donaggio (1—2); Faserverlauf im Gehirn: Probst (2); Verhalten der Ganglien nach Durchtrennung der peripheren sensiblen Nerven: Köster; die periphere Abstammung sensibler Nerven: Bikeles und Franke (1); Veränderungen in den Seitenhornzellen nach Durchschneidung des Hals- sympathicus: Herring; Degeneration des N. radialis nach Abtrennung vom Zentrum und von dem peripheren Endorgan: Head und Ham; Verhalten von Nervenstümpfen: Langley und Anderson; Verhalten der Vagusfasern in der Medulla oblongata: TriconisAllegra (3); Nerven-Ende in der Pleura: Dogiel (3); sensible Nervenenden in der Wangenschleimhaut: Cutore; die Blutgefäße in der Substantia gelatinosa des Rückenmarks: Pitzorneo (2); I. Mammalia für 1903. 105 das Epithel des parietalen Pericardialblattes und der Pleura: Sommer; das Arteriensystem: Pitzorno (1); Perforation einer Vene durch eine Arterie: Weysse; die venös-arteriellen Anastomosen in Nasenschleimhaut, Ohr- muschel etc.: Vastarini-Cresi (1); später wieder zurückgebildete Zweige des ductus venosus aurantii: Broman; Muskulatur des Magens: Weissflog; die muscularis mucosae des Magens: Bienenfeld; Biochemie des Magens: Mosse; die Brunnerschen Drüsen des Darms: Anile; drei Fälle eines Pankreas- Reservoir: W. 8. Miller; Bau der Nebennieren: Ciaceio (1,2%); Entwickelung der Nebennieren: Soulie (1); Histologie der Nebennieren: Holmgren (1); Blutgefäße der Nebennieren: Felieine; Nerven der Milchdrüse: Trieomi- Allegra (2); Fett im Hoden: Loisel; das Fibrillennetz im Omentum reifer Föten: Renaut (1, 4,5); das Bindegewebe im Omentum erwachsener Tiere: Grönroos (3). Felis catus: Beschreibung: Nehring (6, 9); ricketti n. sp. pg. 374, ingrami n. sp. pg. 474, villosa n. sp. pg. 475: China: Bonhote (4); glaucula n. sp. Mexiko pg- 235, pardinoides oncilla n. subsp. Costariea: p. 237, pard. andina n. subsp. Ecuador pg. 238, salinarum n.sp. Cordoba: pg. 237 Thomas (12); aztecus brown? n. subsp. Arizona: €. H. Merriam (2); tigris im Sanskrit: Ramanan und Bonhote (8). Eucervaria n. nom. für Cervaria Gray 1867 nee Walker 1866: Palmer pg. 873. Lynx lynxz: Beschreibung der „letzten‘‘ Luchsjagd: v. Veltheim; Fehlen des vordersten Lückzahns im Oberkiefer: Nehring (7); ruffus escuinapae n. subsp. Mexiko: 3. A. Allen (6) pg. 614. Hemigale minor n. sp. Sumatra 6. 8. Miller (8) pg. 43. Paradozus lignicolor n. sp. Sumatra 6. 8. Miller (8) pg. 44; minor n. sp. Malakka: Bonhote (6) pg. 9. Cryptoprocta ferox: Genitalorgane eines jungen 9: Lönnberg (1). Herpestes: M. flexor digitorum profundus: Alezais (1, 2%, 4); Herpesies hosei n. sp. Borneo: Jentink (2) pg. 226; ruddi n. sp. Namaqualand: Thomas (15) pg. 466; albicauda almodovari Abbildung: Cabrera (4). Canidae. (anis familiaris: Phylogenese und Rassenbildung: Keller, Studer, Albrecht, Matthew (2); Wachstum des Schädels verschiedener Rassen: Schmitt; Praevertebrale, dorsale und laterale Rumpfmuskulatur: Favaro (1); M. obliquus externus: Bardeen (I); M.flexor digitorum profundus: Ale- zais (1,2, 4); Veränderungen in Muskel, Knochen und Gelenk nach opera- - tiver Sehnenverlagerung: Demoor; das Fehlen monopolarer Ganglien- zellen im verlängerten Mark: Vincenzi (1); intercelluläre Fibrillen, Golgische Netze und Achsencylinder im Centralnervensystem: Bielschowski; Granu- lationen und färbbare Körperchen der Ganglienzellen: Marinesco; Binnen- netze der spinalen Ganglienzellen: Misch; Gliafasern: Held (2); der feinere Bau der funktionell verschiedenen Rindenbezirke: Schlapp; die Heldschen Akustikuskelche im Corpus trapezoides: Donaggio (2); Verhalten der Ganglien nach Durchtrennung der peripheren sensiblen Nerven: Köster; Verhalten des ganglion cervicale supremum nach Durchschneidung seiner prae- oder postcellulären Fasern: Levinsohn; die für die Segmente der Extremitäten und die Muskelgruppen bestimmten Rückenmarkszentren; Lapinski (1, 2); Veränderungen in den Vorderhornzellen nach Durchschneidung der sen- 106 I. Mammalia für 1903. siblen Rückenmarkswurzeln: Braeunig (2); Einfluß der psychomotorischen Bahnen auf die Vorderhornzellen: Braeunig (1); der Pyramidenseitenstrang: Wiener und Münzer; ein neuer Nervenkern lateral vom fasciculus solitarius: Mellus; Histologie der Hypophyse: Gentes (1, 2, 3); periphere Abstammung sensibler Nerven: Bikeles und Franke (1); die Nervenenden in der Pleura: Dogiel (3); Alterserscheinungen an den Ganglien: Manouelian, und Vallee; das Fehlen direkter Commissuren zwischen beiden Retinae: Rebizzi; Ana- tomie der papillae circumvallatae: Musterle; Mechanismus der respiratorischen Stimmritzenbewegung: De Beule (3); die artt. encephalicae corticales: Bianchini; das Endothel der Lymphgefäße: Mac Callum (1, 2%, 3); die elastischen Fasern in der Wand der Lymphgefäße: Held (?); Entwickelung der Milz: Pinto; Histologie der Milz: Mall (1); Zirkulation in der Milz: Ja- nosik; Muskulatur des Magens: Weissflog; Biochemie des Magens: Mosse; die Brunnerschen Drüsen des Darms: Anile; Strukturveränderungen des Pancreas: Fichera; die Beziehungen zwischen Lebergewicht und ‚Körpergewicht bez. Körperoberfläche: Maurel (1, 2, 3); das binde- gewebige Gerüst, die Thyreoidea und Parathyreoidea: Flint (1); feinerer Bau der Thyreoidea: Demoor und van Lint; Verhalten der Thyreoid- zellen nach Fasten: Barbera und Biceci; Entwickelung der Nebennieren: Soulie (4); der chemotaktische Einfluß verschiedener Agentien auf die Spermien: Löw; Innervation von Hoden und Ovarien: Ganfini (1); Fett im Hoden: Loisel; Nerven der Milchdrüse: Tricomi-Allegra (2); Fixation des Eies: Schönfeld (2); mehreiige Follikel im Ovarium: Ancel (1); die Geschlechtsperiode im Vergleich zu Ovis und den Primates: Marshall; künst- liche Befruchtung und Bastardbildung: Iwanoff. Canis familiaris $ = CO. lupus 2: Beschreibung, Abbildung, Ranzzeit, Trächtig- keitsdauer: Anonymus (4). Canis albus: Biologie, Abbildung: Madsen; lupus: Beschreibung und Trächtig- keitsdauer: Nehring (8); anthus sudanicus n. subsp. Kordofan: Thomas (20) pg. 295; clepticus n. sp. San Pedro Martir: Elliot (5) pg. 225; thous (= caneri- vorus) angulensis n.sp. Brasilien: Thomas (14) pg. 460; impavidus n. sp. Durangg: 3. A. Allen (5) pg. 609; amblyodon n.sp. pg. 157; maullinicus n. sp. trichodactylus n. sp. pg. 158, albigula n.sp., torquatus n. sp. pg- 159: sämtlich aus Chile: Philippi; sladeni n.sp. Matto Grosso: Thomas (%3) pg. 235. Urocyon cinereoargenteus borealis n. subsp. New Hampshire: pg. 74, catalinae n. sp. pg. 74, clementae n. sp., litloralis sanctacruzae n. subsp. Santa Barbara- Inseln: pg. 75 €. H. Merriam (2). Vulpes vulpes: Melanismen: Kiunzinger; Färbungsvarietäten: Thienemann; Musecularis des Magens: Bienenfeld; anadryensis n. sp. Ostsibirien: 3. A. Allen (2) pg. 107; arsipus n. sp. Kalifornien: Elliot (%) pg. 256. Mustelvidae. Galietis andina n.sp. Peru: Thomas (15) pg. 462; canaster Exemplar aus Mexiko: Bangs (3) pg. 101. Mustela: Blutgefäße in der substantia gelatinosa des Rückenmarkes: Pitzorno (2); M. americana kenaiensis n.subsp. Alaska: Elliot (?) pg. 151. Putorius: Arteriensystem: Pitzorno (1); P. putorius: Ranzzeit: Anonymaus (5); P. furo: Geschlechtsperiode im Vergleich zu den Primates, zu Ovis, und Canis; I. Mammalia für 1903 107 Marshall; P. pygmaeus n. sp. Nordostsibirien: 3. A. Allen (2) pg. 176; mi- crotis n. sp. Britisch-Kolumbia: J. A. Allen (4) p. 563; streatori leptus n. sub- sp. Kolorado: €. H. Merriam (2) pg. 76; vison melampeplus n. subsp. Alaska: Elliot (3) pg. 170. Meles taxus: Ranzzeit: Ad. Müller, Augustin, Schmidt-Borstel, Birke, Schulz, Winckelmann, Nehring (10), Märker; Peritoneum: Anderson (3); Ver- halten des Eies; Nehring (10), Wärker; Tragzeit: Cocks; ‚‚Werfen‘: Temme, Mecklenbeck. Gulo luteus n. sp. Mt. Whitney: Elliet (%) pg. 260. Spilogale arıizonae martirensis n. subsp. Kalifornien: Elliot (3) pg. 170. Conepatus hunti n.sp. Peru: Thomas (14) pg. 461. Lutra vulgaris: Muscularis mucosae des Magens: Bienenfeld; Ranzzeit: Frischauf; L. matschiei n.sp. Spanisch Guinea: Cabrera (2) pg. 182 und (4) pe. 30. Helictis pierrei n. sp. Cochinchina: Bonhote (5) pg. 592. Procyonidae und Ursidae. Bassariscus sumichrasti n. subsp. Chiriqui: Thomas (5) pg. 379; albipes n. sp. Mexiko: Elliot (%) pg- 258. Ursus arctos: Melanismen: Klunzinger; Hirnfurchen: Fish; U. maritimus: Todes- ursache eines Londoner Exemplars: Salaman; Schädel: Camerano (3); U. altifrontalis n.sp. Washington: p. 234, machetes n.sp. Mexiko: pg. 235: Elliot (6); hylodromus n. sp. Nordwestterritorien: Elliot (%) pg. 257; U. arctos, tibetanus, japanicus, rexi etc. Asiens: Noack (5). Pinnipedia. Robbenfischerei im Jahre 1902: Southwell (1); Os occipitale: Cleland; Arteriensystem: Pitzorno (1); Odobaenus, Zalophus und Monachus: Hirnfurchen: Fish. Odobaenus rosmarus und obesus: Schädel: Camerano (4). Phoca: Hirnfurchen: Fish; M. palpebralis: Groyer. VI. Rodentia. Homologie der Ossa pelvis mit solchen der Reptilia und Marsupialia: Parsons (1); Ohrmuskulatur: Baum und Kirsten; M. compressor labii: Bovere; Brust- muskeln und M. deltoideus: Saar; M. popliteus und das Sesambein, von dem derselbe als M. tibio-sesamoideus entspringt: Fürst; Art. carotis externa: Livini; die ersten Entwickelungsstadien: Lee. Sciuridae. Sciurus vulgaris: Melanismen: Klunzinger; M. flexor digitorum profundus: Alezais (1, 4); Processus postsphenoidei: Staurenghi (2). — Sc. castus n. sp. Paraguay: Thomas (8) pg. 488; roberti n.sp. Pernambuco: Thomas (14) pg. 463; Sec. (Mierosciurus) boquetensis n.sp. Panama: Nelson pg- 121; mansalensis n. sp., bancarus n. sp. pg. 451, saturatus n. sp. pg- 453, pretiosus n. sp. pg. 454, ibericolor n. sp. pg. 455, erebus n. sp. pg. 456; sämtlich von N. W. Sumatra: Miller (1); fremonti Iychnuchus n. subsp. Neu Mexiko: Stone und Rehn pg. 18; robinsoni n. sp. Malakka: Bonhote (6) pg. 24; bili- mitatus n. Sp. Ppg. 8, pemangilensis n.sp. pg. 9, aoris n.sp. pg. 10, penin- sularis n. sp. pg. 10, pannovianus n. sp. pg. 11, istericus n. sp. pg. 12, atratus n. sp. pg. 13, piniensis n. sp. pg. 14, balae n. sp. pg. 14, pumilus n. sp. pg- 15, lancavensis n. sp. pg. 16, adangensis n. sp. pg. 17, sullivanus n. sp. pg. 17, domelicus n.sp. pg. 18, bentincanus n.sp. pg. 19, matthaeus n. sp. pg. 19, lucas n. sp. pg. 20, casensis n. sp. pg. 20, altinsularis n. sp. pg. 21, rubeculus 108 I. Mammalia für 1903. n. sp. pg. 22: sämtlich vom Malayischen Gebiet: Miller (8); decemlineatus n.sp. Siam: Miller (5) pg. 147; douglasi orarius Bangs eine gute subsp.: Bangs (2) pg. 99; mollipilosus und Verwandte: Bemerkungen: J. A. Allen (%) pg- 126. Xerus erythropus: processus postsphenoidei: Staurengbi (2). Batufa insignis n. sp. pg. 4; conspieua n. sp. pg. 5, balae n. sp. pg. 6, masae n. sp. pg. 7, piniensis n. sp. pg. 8: sämtlich vom Malayischen Gebiet: Miller (8); femoralis n.sp. pg. 447; nigrescens n.sp. pg. 448, laenata n.sp. pg. 449: sämtlich von N.-W.-Sumatra: Miller (1). Tamias townsendi littoralis n. subsp. Oregon: Elliot pg. 154. Eutamias canicaudus n. sp. Washington: Merriam (2) pg. 77; durangae n. sp. Du- rango: 3. A. Allen (5) pg. 594. Funambulus rostratus n. sp. pg. 24, peninsulae n. sp. pg. 25, beide Malayisches sebiet: Miller (8); insignis jaloransis n. subsp. Malakka: Bonhote (6) pg. 25. Spermophilus eitillus: Muskelbündel der Schwanzhaare und ihre Nerven: Kahn; Artikulation der processus petrosi: Staurenghi (1); Entwickelung, des Dia- phragma: Völker (2); die Medulla oblongata und der zentrale Verlauf des N. cochlearis: Weigner; Ei und Placenta: Rejsek. — Sp. pallidicauda n. sp. Gobi-Altai: Satunin (1) pg. 551. Citellus grammurus utah n. subsp. von Utah: Merriam (2%) pg. 77; adocetus n. sp. Mexiko: Merriam (3) pg. 79; plesius ablusus u. sp. pg. 25, nebulicola n. sp. pg- 26, beide Alaska: Osgood; buzxtoni n. sp. Ostsibirien pg. 137, stejnegeri n. sp. pg. 142, beide von Kamtschatka: J. A. Allen (2); sionei n. sp. Alaska: 3. A. Allen (4) pg. 537; grammurus rupestris n. subsp. Durango: 3. A. Allen (5) pg- 595; vinnulus n. sp. pg. 241, chlorus n. sp. pg. 242, cremonomus. u. Sp. pg- 243, beide aus Kalifornien: Elliot (7). Aretomys marmotta: Processus postsphenoidei: Staurenghi (2); M. flexor digi- torum profundus: Alezais (1, 4); Verhalten während des Winters und Winter- schlaf: Blanchard; Tätigkeit der Drüsen des Verdauungstraktus im Sommer und während des Winterschlafs: R. Monti und: A. und R. Monti; Biologisches: Girtanner. Seruropterus buechneri n. sp. Gansu: Satunin (I) pg. 549; moereus n. sp. Sumatra: Miller (8) pg. 26: Petaurista batuana n. sp. Sumatra: Miller (8) pg. 27. Gliridae und Castoridae. Myoxus: Rinde und Mark der Nebennieren: Diamare. — Myoxus dryas geteilt in: M. d. intermedius (Steiermark, Tirol), M.d. Wingei (Griechenland) und M.d. pietus (Kleinasien, Palästina ete.): Nehring (1,5); über den M.d. intermedius Nehrings: Sedlaczek. — M. glıs orienlalis n. subsp. Kleinasien: Nehring (2) p. 187. Eliomys gymmesicus n. sp. Minorka pg. 494, lerotinus tunetae n. subsp. Tunis pg. 495 Thomas (9). Castor fiber: in Rußland: Greve, in Deutschland: Anenymus (1, 2) und Diederich. Muridae. Maus: Farbenvererbung: Bateson; Verhalten von Chorda und Basalplatte: Rebinson (2); Mißbildung der Ineisivi: Wiedersheim (2); Histo- logie der Muskeln: Münch; M. obliquus externus: Bardeen (1); M. flexor digitorum profundus: Alezais (1, 4); die Gliafasern: Held (2); die zwei Zell- arten der Neuroglia: Hatai; Bau der Spinalganglien: H. Fuchs; Binnennetze I. Mammalia für 1903. 109 der spinalen Ganglienzellen: Misch; das Fehlen monopolarer Ganglienzellen im verlängerten Mark: Vincenzi (1); Verhalten der Vagusfasern im ver- längerten Mark: Trieomi-Allegra (3); die Hypoglossusfasern: Vineenzi (2); Histologie des dritten Augenlids: R. Koch; Bau der papilla foliata: Stahr; Saftkanälchen der centralen Ganglienzellen: Pewsner-Neufeld; Zirkulation in der Milz: Janosik; „Magenzotten‘‘ Dekhuyzen und Vermaat; Biochemie des Magens: Mosse; Resorption am überlebenden Darm: Reuter; die Brunnerschen Drüsen: Anile; Trophospongien verschiedener Drüsenzellen: Holmgren (2); Entwickelung der Nebennieren: Soulie (1); Rinde und Mark der Nebennieren: Diamare; Herkunft von Rinde und Mark der Nebennieren: Roud; die Blutgefässe in den Nebennieren, Felieine; Fett und eine dem Leecithin nahestehende Substanz im Hoden: Regaud (2); die Samenblasen: Akutsu (2); Verschwinden der Samenzellen nach Ligatur des Vas deferens: Regaud und Tournade; chemotaktischer Einfluß verschiedener Agentien auf die Spermien: Löw; Epithel des Genitalstranges: Kempe; die accessorischen Genitaldrüsen: Rauther (2); die Nerven der Milchdrüse: Trieomi-Allegra (2); Amitose bei den Riesenzellen aus dem Epithel der Harnblase: Nemiloff; histologischer Bau der Bindegewebsfibrille aus dem Schwanz: Zachariades (1, 2); Oogenese: Skrobansky (1, 2). Mus vicerex n. sp. Simla: Bonhote (3) pg. 473; jalorensis n. sp. pg. 29, grisei- venler annandali n. subsp. pg. 30 beide von Malakka: Bonhote (6); simalurensis n. sp. pg. 458, domitor n. sp. pg. 461, catellifer n. sp. pg. 464; von N. W. Su- matra: 6. 8. Miller (1); siridens n. sp. pg. 28, maithaeus n. sp. pg. 29, stri- dulus n. sp. pg. 29, lucas n. sp. pg. 30, soccatus n. sp. pg. 30, masae n. sp. pg: 32, balae n. sp. pg. 33, lugens n. sp. pg. 33, julianus n. sp. pg. 34, gilbi- venter n. Sp. Pg- 35, luteolus n. sp. pg. 36, umbridorsum n. sp. pg. 37, bentin- canus n. Sp. Pg- 38, casensis n. Sp. pg. 38, domelicus n. sp. pg. 39, pugensis n. sp. pg. 39: sämtlich vom Malayischen Gebiet: @. S. Miller (8); gigas n. sp. pg. 561, gansuensis n. sp. pg. 562, turkestanicus n. sp. pg. 588: Zentralasien: Satunin (1); mystacinus smyrnensis n. subsp. Smyrna: Thomas (11) pg. 188; hypoxanthus bacchante n.sp. Britisch-Ostafrika: pg. 342 und hyp. unyori n. subsp. Unyoro: pg. 343: Thomas (13); decumanus: Beziehungen zwischen Bau und Funktion des Lymphappates des Darmes: Erdely u. Asher; Ent- wickelung der Thyreoidea und der Thymus: Zuckerkandl (1); rattus var. alba: Plasmazellen im subeutanen Bindegewebe des Mesenterium und Omen- tum: Löwenthal; rattus var. alba ‘X musculus var. alba: durch künstliche Be- fruchtung erzeugte Bastardsbildung: Iwanoffi; musculus: Farbvererbung: Cuenot (1I—3); Embryotrophe: Kolster. Gerbillus kozlovi n. sp. pg. 553, tamaricinus satschouensis n. subsp. pg. 555, turfanensis n. sp. pg. 557; opimus nigrescens n. subsp. p. 560: sämtlich von Zentralasien: Satunin (1); agag n.sp. von Kordofan: Thomas ae) pg. 296; latastei n. sp. Tunis: Thomas und Trouessart pg. 172. Meriones blackleri n. sp. Smyrna: Thomas (11) pg. 189. Dipodillus henleyi n.sp. Esypten: De Winton (2) pg. 284. Pachyuromys duprasi natronensis n.subsp. Egypten: De Winten (2) pg. 285. Hyomys n. g. für H. meeki n. sp. Neuguinea: Thomas (22) pg. 199. Anisomys n.g. pg. 199 für A. imitator n.sp. Neuguinea pg. 200: Thomas (22). Nesocia argyropus n. sp. Persien: Cabrera (1) pg. 118. 110 I. Mammalia für 1903, Acomys nesiotes u. sp. Cypern: Bate (1) p. 565; Mitschell pg. 260. Arvicanthis dunni n.sp. Kodofan: Thomas (20) pg- 297. Leggada tenella n. sp. Blauer Nil: Thomas (20) pg. 298. Lenothrix n.g. für L. canus n.sp. Sumatra: G. S. Miller (11) pg. 466. Moschomys n. nom. für Megalomys Trt. 1881 nee Megamys Laurillard 1848: Trouessart pg. 386, type: Mus pilorides. Kannabateomys amblyonyx pallidior n.subsp. Paraguay: Thomas (8) pg- 489. Chiropodomys niadis n.p. Sumatra: G. S. Miller (8) pg- 40. Dendromys messorius n.sp. Kamerun p. 340, insignis n. sp. Britisch-Ostafrika pg- 341: Thomas (13). Fiber occipitalis n. sp. Oregon: Elliot (3) pg. 162. Neotoma navus n. sp. pg. 17 und goldmani n. sp. pg. 48: beide Mexiko: Merriam (1); distincta n. sp. Mexiko: Bangs (1) p. 89; bella felipensis n. subsp. Kalifornien: Elliot (5) pg. 217; fuscipes mohavensis n. subsp. pg. 246 und desertorum grandis n. subsp. pg. 247: beide Kalifornien: Elliot (s); intermedia durangae n. subsp. Mexiko: 3. A. Allen (5) pg. 602. Nelsonia goldmani n. sp. Mexiko: Merriam (3) pg. 80. Teonoma cinerea acraia n. subsp. Kalifornian: Elliot (7) p. 247. Teanopus n. g. für T. phenax n. sp. Sonora: Merriam (3) pg. 81. Cricetus vulgaris babylonius n. subsp. Bagdad: Nehring (4) p. 360. Cricetulus phaeus griseiventer n. subsp. pg. 566, dichrootis n. sp. pg. 567, robo- rovskii n. sp. pg. 571: sämtlich Zentralasien: Satunin (1). Urocricetus n.g. für U. kamensis n. sp. Tibet Satunin (1) p. 574. Oxymycterus quaestor n. sp. Brasilien Thomas (1) p. 227, delator n. sp. Paraguay Thomas (8) pg. 489; microtis n.sp. Patagonien: J. A. Allen (3) pg. 189. Peromyscus leucurus gadovii n. subsp. pg. 484, beatae n. sp. pg. 485, cecilii n. sp. pg. 486, sämmtlich Mexiko: Thomas (7); perimekurus n. sp. Oregon pg. 156, hemionotus n. sp. pg. 157, gaurus n.sp. pg. 157, homochroa n. sp. pg. 158, oresterus n. sp. pg. 159: sämtlich Kalifornien, catalinae n. sp. Catalina-Insel: pg- 160: Elliot (3); petraius n. sp. pg. 242, parasiticus n. sp. pg. 242: beide Kalifornien, metallicola n. sp. pg. 245: Mexiko: Elliot (%); paulus n. sp. pg. 598, texanus flaccidus n. subsp. pg. 599 beide Mexiko: J. A. Allen (5). Oryzomys sublineatus n. sp. Brasilien: Thomas (12) pg. 240. Onychomys macrotis n.sp. Kalifornien: Elliot (3) pg. 155; pulcher n. sp. Kali- fornien: Elliot (%) pg. 245; ruidosae n.sp. Neumexiko: Stone und Rehn pg- 22. Sigmodon puna n.sp. Ekuador J. A. Allen (1) pg. 99; baileyi n.sp. Mexiko: J. A. Allen (5) pg. 601; hispidus fervidus n.subsp. Honduras: Bangs (4) p- 158. Reithrodon cuniculoides obscurus n. subsp. pg. 190, hatscheri n. sp. pg. 191: beide Patagonien: J. A. Aiien (3). Euneomys petersoni n. sp. Patagonien: J. A. Allen (3) pg. 192. Rhitrodontomys albescens n.sp. Nebraska: Cary pg. 53; megalotis sestinensis n. subsp. Mexiko: J. A. Allen (5) pg. 602; peninsulae n.sp. Kalifornien: Elliot (3) pg. 164; catalinae n. sp. Kalifornien: Elliot (7) pg- 246. Akodon suffosus n. sp. pg. 241, (C'helomys n. subsp.) vestitus n. sp. pg. 242, beide Patagonien: Thomas (12). I. Mammalia für 1903. 111 Nectomys syquamipes mattensis n.subsp. Matto Grosso: Thomas (23) pg. 238. Rhipidomys roberti n. sp. Matto Grosso: Thomas (23) pg. 237. Neacomys spinosus amoenus n. subsp. Matto Grosso: Thomas (23) pg. 239. Eosaccomys n. nom. für Saccostomus Peters 1846 nec Fitzinger 1843: Palmer pg- 873. Microtus (Pitymys) thomasi n.subsp. Montenegro, pg. 306, hartingi n. subsp. Thessalien: pg. 307: Hamilton (2), californicus hyperuthrus n. subsp. Kali- fornien: Elliot (3) pg. 161, nanschanicus n. sp. pg. 575, limnophilus flavi- ventris n. subsp. pg. 577, tsaidamensis n. sp. pg. 579, kaznakowi n. sp. pg. 581: sämtlich Zentralasien. Satunin (1). Evotomys (Craseomys) latastei n. nom. für Arvicola rufocanus kamtschaticus La- taste 1884 nec Arv. kamtschaticus Polyakoff 1881: J. A. Allen (2) pg. 145; jockelsoni n. sp. Kolyma J. A. Allen (2) pg. 148; scomerensis n. sp. Wales: Ha- milton (4) pg- 316. Synaptomys andersons n. sp. pg. 554 und chapmani n. sp. pg-. 155, beide Britisch- Columbia: 3. A. Allen (4). Lemmus obensis chrysogaster n. subsp. Sibirien: J. A. Allen (2) pg- 153. Dipodidae und Spalacidae: M.flexor digitorum profundus: Alezais (1, 4). Sminthus tianschanicus n. sp. Tianschan: Salensky (2) pg. 17. Cardiocranius n. g. (pg. 582) für ©. paradoxus n. sp. Nanschan pg. 584 Satunin (1). Jaculus gordoni n. sp. Kordofan: Thomas (20) pg. 299. Alactaga williamsi laticeps n. subsp. Kleinasien: Nehring (3) pg. 357. Spalax dolbrogeae n.sp. Rumänien pg. 161, berytensis n.sp. Syrien pg. 162: 6. S. Miller (6). Fornarina n.g. für Heterocephalus phillipsi: Thomas (25) pg. 336. Heterocephalus ansorgei n.sp. Somaliland: Thomas (25) pg. 336. Geomyidae und Heteromyidae. Platygeomys tylorhius angustirostris n. subsp. Mexiko: Merriam (3) pg. 81. Thomomys helleri n. sp. Oregon: Elliot (3) pg. 165; aphrastus n. sp. Kalifornien: Elliot (5) p- 219. Perognathus heller n. sp. pg. 166; baileyi rudinoris n. subsp. pg. 167, femoralis mesopolius n. subsp. pg. 168, kuckus n. sp. pg. 169: sämtlich von Kalifornien: Elliot (3); mesembrinus n. sp. pg. 251, elibatus n. sp. pg. 252, pericalles n. sp. pg- 252, von Kalifornien und hispidus mazimus n. subsp. pg. 253 von Okla- homa: Elliot (7). Heteromys (Liomys) paralius n. sp. Mexiko: Elliot (6) pg. 233. Perodipus obscurus n. sp. Durango: J. A. Allen (5) pg. 603. Dipodomys deserti helleri n.subsp. von Kalifornien und merriami arenivagus n. subsp. von Mexiko, beide p. 249, merriami mortivallis n. subsp. Kalifornien pg. 250 Elliot (7). Octodontidae. Octodontomys n.nom. für Neoctodon Thomas 1902 nec Bedel 1892: Palmer pg. 873. Thrichomys forsteri n. sp. Paraguay: Thomas (1) pg. 227. Proechi[no]mys vacillator n. sp. Britisch-Guiana: Thomas (8) pg. 490. Otenomys azarae n. sp. Buenos Aires: Thomas (1) p. 228 und (12) pg. 243; robustus n. sp. pg-. 185, sericeus n.sp. pg. 187 und colburni n. sp. pg. 188: sämtlich von Patagonien: J. A. Allen (3). 112 I. Mammalia tür 1903. Hystricidae und Eretihizontidae. Atherura zygomatica n. sp. Johore: G. S. Miller (8) pg. 42. Trichys macrotis n. sp. Sumatra: 6. 8. Miller (1) pg. 469. Coendou laenatus n. sp. Chiriqui: Thomas (5) pg. 381; centralis n. sp. Matto Grosso: Thomas (23) pg. 240. Echinoprocta Gray, für Synetheres rufescens: Cabrera (3) pg. 158. Erethizon epizanthus nigrescens n. ubsp. Britisch Columbia: 93. A. Allen (4) pg- 558. Dasyproctidae und Oaviidae. Dasyprocta lucifer n.sp. Orinoco: pg. 491, lucifer cayennae n. subsp. Cayenne pg. 492: Thomas (8). M yoprocta n. g. für Dasyprocta acouchy (Linn.): Thomas (14) pg. 464. Cavia cobaya: Allgemeine Anatomie (Östeologie, Arthrologie, Myologie): Ale- zais (5); Histologie der Muskeln: Münch; die praevertebrale, dorsale und laterale Rumpfmuskulatur: Favaro (1); M. obliquus externus: Bardeen (1); M. semimembranosus: Bühler; allgemeiner Wachstumsmodus und Histo- genese der cerebro-spinalen Nerven: Bardeen (2); Verhalten der Vagus- fasern in der Medulla oblongata: Trieomi-Allegra (3); die Heldschen Acusticuskelche im corpus trapezoides: Donaggio (2); der tractus pedun- eularis transversus: Wallenberg; die Gliafasern: Held (2); das Fehlen mono- polarer Ganglienzellen im verlängerten Mark: Vincenzi (1); Bau der Spinal- ganglien: H. Fuchs (1); Binnennetze der spinalen Ganglienzellen: Misch; periphere Abstammung sensibler Nerven: Bikeles und Franke (1); das Fehlen direkter Commissuren zwischen beiden Retinae: Rebizzi; die papilla foliata: Stahr; die Erythrocyten: Ruzicka, ihre Entstehung im Netz: H. Fuchs (2); Saftkanälchen der zentralen Ganglienzellen: Pewsner-Neufeld; Biochemie des Magens: Mosse; Falten und Zotten des Dünndarms bei Neugeborenen: Delamare; die Brunnerschen Drüsen: Anile; Histologie der Leberzellen bei Föten: Nattan-Larrier; Beziehungen zwischen Lebergewicht und Körper- gewicht sowie Körperoberfläche: Maurel (1—3); histologische Veränderungen im Pankreas nach partieller Exstirpation: Gontier de la Roche; die Zellen der Nebennieren: Holmgren (1); Bau der Nebennieren: Ciaceio (1,2); Rinde and Mark der Nebennieren: Diamare; Entwickelung der Nebennieren: Souli& (1); Pigment (1), Lecithin (2) und Kernteilung (3) in den Neben- nieren: Mulon; Fett in den Nebennieren: Bernard, Bigart und Labbe; Blut- gefäße in den Nebennieren: Felieine; Entwickelung und Homologisierung des Wolffschen und Müllerschen Ganges sowie des sinus urogenitalis: Retterer (4); das ligamentum inguinale: Neuheuser; Innervation der Sammel- blase und der Samenstränge: Akutsu (1); Fett im Hoden: Loisel; die Samen- blasen: Akutsu (2); die Nerven der Milchdrüse: Trieomi-Allegra (2); acces- sorische Genitaldrüsen: Rauther (2); Anhangsdrüsen des ? Genitalapparates: Retterer (5); die Milchdrüse: Triecomi- Allegra (1); Oogenese: Skrobansky (1); Oocyten: Skrobansky (2); elastische Fasern in der bindegewebigen Lage des Amnions: Aequisto; Regenerationsexperimente: an Epidermis und Cutis eines Metatarsus (1, 3), an der perineo-vaginalen Schleimhaut (2) und an der Cornea (6): Retterer. Leporidae und Ochotonidae. Lepus cuniculus: die ossicula petro- postsphenoidalia: Staurenghi (4); der primitive Bau des Ilium: Lubsen; anomale Incisivi: BDrago; Veränderungen im Muskel, in I. Mammalia für 1903. 113 den Gelenken und Knochen nach operativer Sehnenverlagerung: De- moor; Muskulatur von Rumpf und Extremitäten: Haack; Allgemeine Histologie der Muskeln: Münch; die praevertebrale, dorsale und laterale Muskulatur: Favaro (I); M. obliquus externus: Bardeen (1); M. flexor digitorum profundus: Alezais (1,4); Bau der Spinalganglien: H. Fuchs (1) und Motta Coco und Lombardo; Binnennetze der Spinalganglienzellen: Misch; Veränderungen der Spinalganglienzellen nach Durchschneidung der Spinalnerven und der hinteren Wurzel: Kleist; das Fehlen monopolarer Ganglienzellen im verlängerten Mark: Vincenzi (1); die Gliafasern: Held (2); die Heldschen Acusticuskelche im corpus trapezoides: Donaggio (2); eigen- tümliche Zellen im Acusticuskern und corpus trapezoides: Donaggio (1); der Pyramidenseitenstrang: Wiener und Münzer; Verhalten der Vagus- fasern in der Medulla oblongata: Trieomi- Allegra (3); die Furchen des Cere- bellum: Smith (4); und Bradley (1); die Nisslschen Körper in den Rücken- markszellen: Chenzinski; das ganglion cervicale supremum nach Durch- schneidung seiner prae- oder postcellulären Fasern: Levinsohn; Verhalten der Ganglien nach Durchtrennung der peripheren sensiblen Nerven: Köster; die Nervenenden in den Fasern der weißen Muskeln: Motta Coco und Di- steiano; die periphere Abstammung sensibler Nerven: Bikeles und Franke (1); der Paraganglien oder chromaffinen Körper: Kohn (1, 2, 3); das Fehlen direkter Commissuren zwischen beiden Retinae: Rebizzi; Vascularisation der Cornea: €. Hirsch; percelluläre Netze der Ganglienzellen in der Retina: Cavalie (1, 3); Histologie des dritten Augenlids: R. Koch; die papilla foliata: Stahr; Inmnervation des Larynx: De Beule (1,2); Blutgefäße in der sub- stantia gelatinosa des Rückenmarkes: Pitzerno (2); Arteriensystem: Pitzorno (1); die venös-arteriellen Anastomosen: Vastarini-Cresi (1); Ent- wickelung der Milz: Pinto; Biochemie des Magens: Mosse; Magenzotten: Dekhuyzen und Vermaat; Falten und Zotten des Dünndarms bei Neu- geborenen: Delamare; die Brunnerschen Drüsen: Bensly (3) und Anile; Resorption und Ausscheidung von Eisen: Tartakowsky; Veränderung en in den Speicheldrüsenzellen nach Durchschneidung der Chorda tympani und des Sympathicus: Gerhardt; Bau der gl. submaxillaris: Smirnow; Be- ziehungen zwischen Lebergewicht und Körpergewicht sowie Körperober- fläche: Maurel (I—3); die Thyreoidzellen nach Fasten: Barbera und Biceei; Entwickelung der Nebennieren: Soulie (1); Bau der Nebennieren: Ciaceio (1,2); Blutgefäße in den Nebennieren: Felieine; die Heidenhainschen Stäbchen der Nierenepithelien: Sobieranski; die Nierenepithelien, durch Coffein, Natrium nitrium etc. zur stärksten Sekretion gebracht: Modra- kowski; accessorische Genitaldrüsen: Rauther (1); der chemotaktische Einfluß verschiedener Agentien auf die Spermien: Löw; die weißen und braunen Praeputialdrüsen: Courant; die Milchdrüse: Trieomi- Allegra (1); Nerven der Milchdrüse: Tricomi-Allegra (2); Histologie und Histogenese des corpus luteum: Fr. Cohn; die Zellen der Marksubstanz im Ovarium: Montuoro; Entwickelung des Ovariums und Hodens, des Wolffschen und Müllerschen Ganges, die geschlechtliche Differenzierung, Zelldegeneration in Geschlechtsdrüse und Mesonophros: B. M. Allen; Oogenese: Serobansky (2);- Uterusepithel, Chorion und Eianheftung: Kossmann; Fixation des Eies: Schönfeld (2); Plasmakrystalloide in den Ovarialeiern: Liman; Glycogen, Arch. f. Naturgesch, 70. Jahrg. 1904. Bd. 11. H.1. (I.) 3 114 I. Mammalia für 1903. Fett und Eisen in der Placenta: Chipman; Fibrillennetz im Omentum reifer Föten: Renaut (1,3); das subcutane Bindegewebe: Renaut (2); künstliche Befruchtung und Bastardbildung: Iwanoff. Lepus europaeus: Muskulatur von Rumpf und Extremitäten: Haack; Vermehrung in Argentinien: Lisum; Lep. eur. X Lep. timidus (Schneehasenbastarde): Anonymus (3). — L.creticus n.sp. Kreta: pg. 126 und L. cyprius n. sp. Cypern: pg. 127: Hamilton (1); harterti n.sp. Sahara: Thomas (27) pg- 301; capensis centralis n. subsp. Capland: Thomas (15) pg. 344; gichiganus n. sp. Sibirien: J. A. Allen (2) p. 155; texianus micropus n. subsp. pg. 605, gaillardi baityi n. subsp. pg. 607, arizonae major n. subsp. pg. 608; durangae n. sp. p. 609: sämtlich Mexiko: J. A. Allen (5); parnassius n.sp. Griechenland: 6. S. Miller (4) pg. 145; laticinctus n. sp. pg. 254, 1. rufipes n. subsp. pg. 254, l. perplicatus n. subsp. pg. 255: Kalifornien: Elliot (7). Sylvilagus minensis chapadae n.subsp. Matto Grosso: Thomas (23), pg- 241. Ochotona kolymensis n. sp. Kolyma: 3. A. Allen (2) pg. 154. VIE. Ungulata. Allgemeine Anatomie: Struska; Körpermuskulatur: Windle und Parsons; Homo- logie der ossa pelvis mit entsprechenden Knochen der Marsupialia, Rodentia und Reptilia; Brustmuskeln und M. Deltoideus: Saar; die Huf- und Klauen- krone: Zimmermann Artiodactyla: Maß- und Gewichtsbestimmungen über die morphologische Asymmetrie der Extremitätenknochen: J. Weber; Ohrmuskeln: Baum und Kirsten; M. compressor labii: Bovero; Arteriensystem: Pitzorno (1). Ruminantia: Polydaktylie: Prentiss; feinere Visceral-Anatomie: *Lönn- berg (2). Bovidae, Ovidae, Antilopidae: Morphogenie des Schädels: Du- erst (1,2); Abbildung und Beschreibung der Zähne rezenter Antilopen: Schlosser (1). Bos taurus: Histologie der gestreiften Muskelfaser: Warringholz; die Niss!’schen Körper in den Rückenmarkzellen: Chenzinski; Saftkanälchen der zentralen Ganglienzellen: Pewsner-Neufeld; Nerven der Tränendrüse: Puglisi- Allegra; Histologie des Gefäßsystems: Baum und Thienel, die Blutkörperchen und die Leber als Blutbildner bei Embryonen: Jost; fötale Entwickelung der Niere: Hauch; Entwickelung der Nebennieren: Soulie (1); Bau des Milch- ganges in der Zitze: Mankowski; Bau der papilla mammae: Riederer; Spermio- genese: Schönfeld (1); künstliche Befruchtung: Iwanoif; — DB. (Bibos) gaurus und frontalis: Biologisches: Baker; B. gaurus readei n. subsp. Birma: Lydekker (5) pg. 266. Anoa depressicornis: Anatomie und Verwandtschaftsverhältnis: Lönnberg (2); 9 Monate Tragzeit: P. Cahn. Cobus unctuosus: 9 Monat 1 Woche Tragzeit: P. Cahn. Connochoetes taurinus: 9 Wonate Tragzeit: P. Cahn. Ovibos moschatus: in der Gefangenschaft: Schiött. Ovis aries: Verhalten der Chorda und Basalplatte: Robinson (2); Schädel und Hörner der Rasse von St. Kilda: Holding; Dentition: Dechambre; Histo- logie der gestreiften Muskelfaser: Warringholz; Skeletmuskulatur: Reiser; I. Mammalia für 1903, 115 praevertebrale, dersale u. laterale Rumpfmuskulatur: Favaro (1); M. flexor digitorum profundus: Alezais (1, 4); die Schwannsche Scheide und die Myelinisation: Kappers; Vaskularisation der Cornea: €. Hirsch; Ent- wickelung der Cornea: Wolfrum; Histologie des dritten Augenlids: R. Koch; Blutgefäße in der substantia gelatinosa des Rückenmarkes: Pitzorno (2); die Blutkörperchen und die Leber als Blutbildner bei Embryonen: Jost; der Wolffsche und Müllersche Gang: Kempe; Entwickelung von Kloake und Phallus: Schwarztrauber; Entwickelung der Nebennieren: Soulie (1); Ab- leitung des Markes der Nebennieren von Zellen des plexus solaris: Soulie (2); Geschlechtsperioden, Bildung des corpus luteum und Eireifung: Marshall; künstliche Befruchtung: Iwanoff; — Ovis vignei arkal: Abbildung des Schädels: Lydekker (%); cervina cremnobates n.subsp. Mexiko: Elliot (%) pg. 239. Capra hircus: die hinter den Hörnern gelegene Hautverdickung nicht vergleichbar der Brunftfalte der Cerviden: Zietschmann; Skeletmuskulatur: Reiser; die Muskularis mucosae des Magens: Bienenfeld; capra mengesi: Schädel: Noak (2) pg. 377; sibirica hagenbecki n. subsp. vom Kobdo-Altai pg. 384, sib. typica vom Katunja-Altai, s. altaica vom Irtisch-Altai, s. fasciata vom Bia-Altai und s. /ydekkeri vom Tianschan: pg. 390: Noack (3); s. affinis n. subsp. vom Tianschan: Noack (6) pg. 690. Cephalophus brookei n. sp. Fanti: Thomas (4) pg. 290; ignifer n. sp. Britisch-Ost- afrika: Thomas (19) pg. 226. Neotragus batesi n. sp. Kamerun: De Winton (1) pg. 192. Gazella granti robertsi n. subsp. Deutsch-Ostafrika: Thomas (21) pg. 121; albo- notata n.sp. vom Weißen Nil: Rothschild (2) pg. 480; muscatensis: Haare: Thomas (24) pg. 317. Antilope bezoarctica: feinere Anatomie und Verwandtschaftsbeziehungen: Lönn- berg (2). Rupicapra rupicapra: die Brunftfeige nicht zu vergleichen mit der Brunftfalte der Cerviden: Zietschmann. Antilocapra cervicapra: 6 Monate Tragzeit: P. Calın. Giraffidae: Giraffa camelopardalis: Muskeln der Kehlgegend: Chaine (7); die Canini: Lydekker (4); c.congoensis n.subsp. von Katanga (Kongo) Lydekker (2) pg. S3; c. angolensis n. subsp. Angola, c. rothschildi n. subsp. Britisch-Ostafrika: Lydekker (3) pg. 122. Okapia: das Exemplar des italienischen Museums: Carueeio pg. 1; Haare: Lan- caster (1) pg. 337; Okapi und Set-Typhon: Gaillard. ÖCervidae ete. Haarbürsten (Faserbürsten, Laufbürsten), Brunftfalte, Kopf- falte und ein steißdrüsenartiges Gebilde: Zietschmann; Geweihe: Matschie (4) und Ward; überzählige Gebilde am Vorderfuß: Tornier. Cervus elaphus Melanismen: Klunzinger; endenlose Geweihe: Brandt (2); die Stufen in der Gestaltung der Geweihe: Botezat (2); Wanderungen, „Pet- schaft“, Rosenstock und Rosenbildung, Fegen, Beziehungen zwischen Ge- weihwechsel und Brunft: Seitz und Brandt (3); Geweih als Hochzeitskleid: Hydeking (1); Plattkopfhirsch: v. Nathusius; der Hirsch von North Uist: Me Elirish; Skeletmuskulatur: Reiser; — C. vulgaris (= elaphus) campestris n. subsp. p. 154 und ©. v. montanus n. subsp. p. 155: beide von den Karpathen: Botezat (%). — unicolor:; abnormes Geweih:. Finn (2) pg. 135. $% 116 I: Mammalia für 1903. Capreolus caprea: Melanismen: Klunzinger; Skeletmuskulatur: Reiser; enden- lose Gehörne: Brandt (2); Altersbestimmung: v. Bernstorff, Brandt (1); Nehring (Forstrat); Dezemberbrunft: Kropff; Gehörnwechsel und Aufbau: Bergmiller; gehörnte Ricke: Anonymus (%) und Friedel; ein Junges ohne Läufe: Anenymus (6); Verletzungen am Gehörn: Fries, Dick und Heinsberg; Kümmerung der linken Stange nach Verletzung des rechten Hinterlaufs: Raneillio. — C.caprea und pygargus: Differentialdiagnose: Hydeking (2). Dama vulgaris: Melanismen: Klunzinger. Rangifer: amerikanische Vertreter der Gattung: Grant (1); R.tarandus in Alaska: Grosvenor. Alces: Amerikanische Formen: Grant (2); Biologisches aus Norwegen: Elwes. Odocoileus: nomenklatorisches: Elliot (4) pg. 180; battyi n. sp. Mexiko: 3. A. Allen (5) pg. 591; sinaloae n. sp. Mexiko: 3. A. Allen (6) p. 613. Cervulus muntjac: Abnormes Geweih: Finn (1); Großhirnfurchen: Kohlbrugge (3). Tragulus und Lophotragus: Großhirnfurchen: Kohlbrugge (3). Tragulus lutescens n. sp. pg. 32, flavicollis n. sp. pg. 33, formosus n. sp. pg. 34, focalaninus n.sp. pg. 35, virgicollis n.sp. pg. 37, natunae n.sp. Pg- 38, rubirufus n. sp. pg-. 39, rubeus n. sp. pg. 40, ravulus n. sp. pg. 41, lancavensis n. sp. pg. 41, lampensis n. sp. pg. 42: 6. 8. Miller (2); amoenus n. sp. pg- 439, jugularis n. sp. pg. 440, brevipes n. sp. pg. 443, russeus n.sp. pg. 444: 6. 8. Miller (1); batuanus n. sp. pg. 2, russulus n. sp. pg. 3: sämtliche vom Malayischen Gebiet: @. 8. Miller (8); kanchil pierrei n. subsp. von Cochin- china, k. hosei n. subsp. von Sawarak: pg. 293, k. everetti n. subsp. Insel Natuna pg. 295: Bonhote (1). Camelidae: Camelus und Lama: Differentialdiagnose: Lesbre; Camelus bactrianus und dromedarius: Differentialdiagnose: Lesbre; C. bactriamus: Anatomie: Leshre; C. dromedarius in Persien: Sarudnyi. Non-Ruminantia. Sus scrofa: Polydactylie: Prentiss; Verhalten von Chorda und Basalplatte: Robinson (2%); Histologie der gestreiften Muskel- faser: Warringholz: M. obliquus externus: Bardeen (1); die Umgestaltungen im äußeren und inneren Randbogen und die Entwickelung des cingulum beidem Embryo: Dorello (1,2); allgemeiner Wachstumsmodus und Histogenese der cerebrospinalen Nerven bei dem Embryo: Bardeen (2); Bau der Spinal- ganglien: H. Fuchs; die Furchen des Kleinhirns: Bradley (1) und Smith (4); Nerven der Tränendrüse: Puglisi-Allegra; Entwickelung der Cornea: Wolf- rum; Vaskularisation der Cornea: €. Hirsch; Entwickelung des schall- leitenden Apparates: Eschweiler; Verteilung der Blutgefäße im Ohrlaby- rinth: Shambough; später wieder zurückgebildete Zweige des ductus venosus Aurantii: Browman; Differenzierung der spezifischen Zellen des Magens: R. R. Bensley (2); Anlage der Magendrüsen: Ross; Muskulatur des Magens: Weissflog; Mandeln und Gaumensegel: Iling; die Brunnerschen Drüsen des Darms: Anile; Morphogenese und Histogenese der Leber: Hilton; gröbere Anatomie von Pankreas, Parotis, submaxillaris, Sublingualis und Infra- orbitalis: Flint (3); Entwickelung der Gl. submaxillaris und ihres Gefäß- systems: Flint (2); Urniere, Niere und Keimdrüsen bei Embryonen und Föten: Neuheuser; fötale Entwicklung der Niere: Hauch; Entwicklung von Cloake und Phallus: Schwarztrauber; Entwickelung von Hoden, Ovarium, I. Mammalia für 1903. #1? des Wolffschen und Müllerschen Ganges, geschlechtliche Differenzierung, Zelldegeneration in Geschlechtsdrüse und Mesonephros: B. M. Allen; Ent- wickelung des Hodens: Ancel und Bouin (1,2); Hermaphroditismus verus an zwei ungefähr einjährigen Tieren: Liebe; Entwickelung der Nebennieren: Soulie (1); Entwickelung der Rinde der Nebennieren: Whitehead (1, 2); Oogenese: Skrobansky (2); Beschreibung eines 12mm langen Embryos: Lewis. — Sus babirussa: Hirn des Embryo: Kohlbrugge (3). Perissodactyla: M. compressor labii: Bovero; Ohrmuskeln: Baum und Kirsten; Endast der art. sublingualis: Bertelli (2); Arteriensystem: Pitzerno (1); A. carotis externa: Livini. Eqwidae: die „Kastanien“: Lydekker (8). Equus caballus: Polydactylie: Prentiss; rudimentäre Hörner: Eustaece; ein Zahnteratom in der Kieferhöble: Loheif; Huf: Kösters; Schweiß- drüsen: Pasini; überzählige Molaren: Bradley (3); das bindegewebige Häutchen im Muskel: Laguesse; Histologie der gestreiften Muskel- faser: Warringholz; M. flexor digitorum profundus: Alezais (1, 4); der feinere Bau der funktionell verschiedenen Rindenbezirke im Gehirn: Schlapp; N. depressor: Barpi und Fraenza; die Muskulatur des Magens: Weissflog; Histologie der Arterien und Venen: Baum und Thienel; die art. encephalicae corticales: Bianchini; Variationen im Ursprung der art. carotis interna: Hopkins; Entwickelung der Nebennieren: Soulie (1); Ableitung des Markes der Nebennieren von Zellen des plexus solaris: Soulie (2); künstliche Befruchtung: Iwanoff, — E.asinus: die Nervenkörperchen von Adam- kiewiez: Reich; E. burchelli X caballus Hybride, Beschreibung und Ab- bildung: P. LE. Selater (2) pg. 1; przewalskü: Verwandtschaftsverhältnisse: Ewart; eine Rasse von caballus: Noack (1) pg. 369; quagga: Färbung: Pocock (1) pg. 356; hagenbecki n.sp. Kobdo: Matschie (2) pg. 583; boehmt: Bemerkung: Noack (4) p. 76; burchelli Abbildung: Pocock (2) pg. 196. Tapirella n. nom. für Elasmognathus Gill 1865 nec Fieber 1844; Palmer pg. 873. Rhinoceros simus: Photographie: Newton pg. 222, Horn: P. L. Selater (1) pg. 194. Hyracoidea. Hyrax: Bau der Extremitäten und Beziehungen zur Urform der Säugetier-Extremität: Er. Fischer; Dentition: Adloff (I): Oesophagus, Magen, Darm, Nieren, Nebennieren, Hoden und Ovarium bei Erwachsenen und bei Embryonen: Lonsky. Proboscidia. Elephas: Schädel: Gregory; Osteologie: Salensky (1); Extremitäten: Salensky (3); Lidapparat: Virchow; E.maximus (= indicus) Art der Copulation: Slade; Abbildung und Beschreibung der Placenta: Beddard (1); Haare: Bonhote (8). VIII. Cetacea und Sirenia. Cetacea: Knochen aus dem roten Thon des tropischen Pacific: Eastmann; Centralnervensystem: Rawitz (2); Biologische Beobachtungen: Van- höffen und Racovitza (1, 2); Arteriensystem: Pitzorno (1); der Walfang im Jahre 1902: Southweil (1). Mystacoceti. Balaena: Wanderungen und Lokalrassen: Guldberg. Balaenoptera borealis: im westlichen Nord-Atlantik: True (3); Hals- und Rücken- mark: Rawitz (1,2); B. physeter: Photographien: True (4). 118 I. Mammalia für 1903. Odontoceti: Schädel: Abel(1); Knochen der Ohrengegend: W. Turner; Drüsenerypten der Magenschleimhaut: Cattaneo; Verbreitung in den italienischen Meeren: Damiani. Tursiops truncatus (Montagu) der eigentliche Name von T. tursio auct.: True (1) pg- 213; fergusoni n. sp. von Travancore: Ferguson pg. 38 und Lydekker (11) pg- 41. Delphinus: Revision der chilenischen species Philippi’s: True (5) pg. 133; M. palpe- bralis: Groyer; eine totale einseitige Opticusatrophie: Hatschek (3); der feinere Bau der Zunge: Rawitz (4); Arteriensystem: Pitzorno (1); verdünnte Stelle im Lungengewebe: Königstein; Niere: Cavalie (2). Prodelphinus atienuatus von Hawaii, Abbildung: True (2); P. euphrosyne bei Elba: Damiani. Delphinapterus leucas: Beschreibung eines 2? und eines Fötus: Camerano (2); an der Küste von Yorkshire: Clarke. Orca gladiator an der Küste von Yorkshire: Clarke. Pseudorka crassidens von Travancore: Ferguson pg. 38 und Lydekker (11) pg. 40. Grampus griseus: Schädel: Anderson (2). Globiceps (?) Knochen aus dem roten Thon des tropischen Pacific: Eastman. Phocaena communis: Nerven-Histologisches: Hepburn und Watersten; Rücken- und Halsmark: Rawitz (1,2); Histologie der Nebennieren: Rawitz (3). Physeter macrocephalus: faunistisches: W. Turner pg. 423. Sirenia. Beziehungen zu den Proboscidia: Andrews (1). Manatus ausiralis: Biologisches: Ferreira, IX. Edentata und Eiffodientia. Edentata: foramen scapulae: Frassetto (2). Dasypodidae von Santa Cruz: Seott (2) pg. 1. Dasypwus: Bau des verlängerten Markes: Hübschmann; Placenta: Chap- man (2). Tatusia novemeincta: Zwillingsbildung: Cuenot (4). Effodientia: Manis: Topographie des Hodens: Neuheuser; M. javanıca: Biologisches: Jentink (1). X. Marsupialia. Anatomie der Marsupialregion: Carlsson; Homologie der Beckenknöchen mit solchen der höheren Mammalia und Reptilia: Parsons (1); M. popliteus: Fürst; der Hirnbalken: Zuekerkandl (4) und Smith (8); Kehlkopf: Suck- storif; Herz: Devez (1,3); Rectaldrüsen der 9 2: Brock; Entwickelung, Verbreitung und Taxonomie der australischen Formen: B. A. Bensley. Dendrodorcopsis n. g. für D. woodwardi n. sp. Australien: Rothschild (1) pg. 414. Choroepus castanotis: Anatomie: Parsons (2). Sarcophilus satanicus n. nom. für S. ursinus (Harris) nec Didelphys ursina Shaw: Thomas (3) pg. 289. Dasyurus viverrinus: corpus luteum: Sandes. Perameles: Alveus des Gehirns: Zuekerkandl (2); pedunculus corporis mammillaris Hatschek (2); Hirnbalken: Smith (8). I. Mammalia für 1903. 119 P. ornata n.sp. Neuguinea: Thomas (22) p. 201. Notorhyctes: Cerebellum: Smith (7). Didelphys: Panethsche Zellen des Darms: Klein; D. auritus: ein eigentümlicher Knorpel, der Beziehungen zur Mandibel erhält: Emery; D.lanigera: Mast- zellen in den Lymphknoten: Drzewina; D. marsupialis: Herz: Me. Clure. Caluromys trimitatis venezuelae n. subsp.: Venezuela: Thomas (8) pg. 493. Marmosa constantiae n. sp. Matto Grosso: Thomas (%3) p. 243. XI. Monotremata. Schädel: Rabl (2); M. popliteus: Fürst; Anatomie und Entwickelung des inneren Gehörganges: Alexander; Herz: Devez (3). Ornithorhynchus: die rechte valvula auriculo-ventrieularis cordis: Devez (2); Topographie des Hodens: Newheuser; Ei: Wilson und Hill. Echidna: die Haare bezw. Stacheln: Pinkus; Kloakenspalte und Afterregion: Fleischmann (3); Urniere, Vorniere, Nebenniere, Anlage des Geschlechts- gliedes: Keibel. 120 I. Mammalia für 1903. Inhaltsverzeichnis. Seite I. Verzeichnis der Veröffentlichungen . . . ... 2.2.2.0». ARE II. Übersicht nach dem total H m) SA REISE 5l 1. Ethologisches. Färbung. Mißbildung. Bastardbildung ... 5l 2‘ Haus- und Jagdtiere, 71.0. 0: 20 Pr 52 3. Haut und. Hautgebilder E77, 0... W092 er 55 4. Skelet. Allgemeines. Rumpf. Extremitäten ........ 56 5: Schädel: ... . ... NWROEUEN SEN eK ne Ve 57 br. Zahne 9: MN N BE le Yale ne 59 7. Muskeln. "Sehnen. "Gelenke, 27". 7... .% 2 Ae 60 8: "Nervensyalemlet Mumie U, 2 00 w06" Düse 63 9. "Sinnesorgane U. a0 ee ut Ne Die 72 10; Bespiralionsorgane \ ar aM, = 8... 00 5 6 Se 74 11. Gefäßsystem und! Leibeshöhle . «=». 20% KoslfEsrsgeue 75 12: Verdauungsorgane!.. u. „in... da karnaı a1 ed re 78 13... Drüsen. uralte et ee sl 14.. Harn- und: Gesehlechtsorgane . Yoaası =. 0%» arley e 82 15. Ontogenese (exel. Organogenese) . “. : .... » nz nl nn 87 16. Degeneration und Regeneration... .: 2:2... n en 90 17. Phylogenese und Palaeontologischs . .... 2... ... 9 11%.) Baunistik ı % 0.0. nenas hr zu 0 ie Kl a nee ee 98 IV. Systematik... . 2 1. 0 ne en nee ne nee 100 h (Primsteseen. mau ne ie et 5 ee 100 2; Ghiraptera4 "ar en See 102 3x Geleopnitheeida at ua a: Renee ee Ne 103 AOTRSECHIVOTR: : 2 ala a wem ee re 103 BHCaHTHIVOLA. N A ei ee 1 ee ce 104 6.: Rodentia ta sy, Fra ni Sets Fe Keule 107 1: Ungulatau tn 3 2 23032 2, ee are Ver al 114 8. Cetacea.und Sirenia „cu. 0 a ine m le Ve 117 9, Edentata und Eifodientia, = 2 la... a 0uete e 118 10. Marsupialia . sam wesen 2) ei 7 elrelie Rue 118 11."Monotremata , . eu 2 ee nei ee 119 II. Aves für 1904. Von C. E. Hellmayr. (Inhaltsverzeichnis siehe am Schlusse.) I. Allgemeines, Sammlungen und Museen, Geschichte, Reisen, Personalien, Taxidermie, Nomenklatur. Lieut. Boyd Alexander’s Expedition to Upper Nigeria; Ibis (8) IV p. 309—310. 3. A. Allen. The Case of Megalestris vs. Catharacta; Auk XXI p. 345— 348. — Verf. weist im Gegensatz zu Poche (siehe p. 5) nach, daß Catarractes nicht für die Raubmöwen, sondern für ©. chrysocome, einen Pinguin, anzuwenden ist. Australian Ornithologist’s Union. Hobart Congress; The Emu III Part 3 (Jan. 1904) p. 141—167. — Bericht über die Jahres- versammlung und die sich daran schließenden Ausflüge. Birds in the Curtis Museum, Alton, Hants. ; Ibis (8) IV p. 169—170. Birds of the National Antaretie Expedition; Ibis (8) IV p. 671. Birds of the Scotch Antaretie Expedition; Ibis (8) IV p. 670. 3. S. Budgett, Obituary; Ibis (8) IV p. 311. S. A. Buturlin. The Correct Name of the Pacific Dunlin; Auk XXI p. 50—53. — Siehe p. 45. The Chalkley Collection at Winchester College; Ibis (8) IV p. 170. R. Deane. Unpublished Letters of John James Audubon and Spencer F. Baird; Auk XXI p. 255—259. Derselbe. Extracts from an unpublished Journal of John James Audubon; Auk XXI p. 334—338. — Auszüge aus Audubon’s Tagebuch von der Zeit zwischen 12. Oct. 1820 und 30. Dec. 1821. W.L. Distant. Biological Suggestions. Rivers as Factors in Animal Distribution. Part I. — Restrietive Action; Zool. (4) VIII p. 121—133; Part II. Distributive Action; 1. c. p. 180—189. W. 6. Doggett, Obituary; Ibis (8) IV p. 312. F. D. Drewitt. [On an autograph letter of John Latham]; Bull. B. 0. C. XIV p.4l. Arch. f. Naturgesch. 70. Jahrg. 1904. Bd.II. H.1. (II.) 1 II. Aves für 1904. |) Derselbe. [Onan Illustrated M. S. Catalosue of British Birds’ Eggs by William Jones, drawn from specimens in his own collection in 1799]; 1.c. p. 41. A. Dubois. Synopsis Avium. Nouveau Manuel d’ornithologie. Bruxelles 1904. fasc. XVI and XVII p. 1171—1339. — Schluß des verdienstlichen Werkes, den alphabetischen Index der Arten und „Varietäten“ enthaltend. 3. Dwight. The Exaltation of the Subspecies; Auk XXI p. 64—66. — Wendet sich gegen die übertriebene Namengebung. €. Frhr. von Erlanger. Todesanzeige; Ornith. Monber. XII p. 172. 3. Fannin. Obituary; Auk XXI p. 510. A. K. Fisher. In Memoriam: Thomas Me Ilwraith. Born 25. De- zember 1824. — died 31. January, 1903; Auk XXI p. 1—7 tab. 1. — Nachruf und Würdigung der Verdienste des canadischen Orni- thologen. Mit Porträt. L. S. Foster. Obituary; Auk XXI p. 312. H. Grote. Über die Oologie in Conrad Geßner’s „Vogelbuch‘ aus dem Jahre 1581; Zeitschr. Ool. XIV p. 4—8. R. Hall’s Expedition to the Lena; Ibis (8) IV p. 168—169. E. Hamilton. Obituary; Ibis (8) IV p. 172. E. Hartert. Antikritik (Über die Auffassung des Begriffes Sub- spezies, u. a. m.); Journ. f. Ornith. LII p. 555—563. — Wendet sich gegen Reichenows Definirung der ‚Conspecies“ und weist auf „das. Unzweckmäßige der Nomenklatur der binominalistischen‘‘ Schule hin. Endlich begründet Verf. nochmals seinen Standpunkt in der Frage und bespricht die westpaläarktischen Tannenheher unter Hinweis auf die Variabilität der von Reichenow herangezogenen Kennzeichen. Derselbe. Some Anticritieisms; Ibis (8) IV p. 542—551. — Berichtigt Angaben Dresser’s und Bingham’s, und erörtert sodann die Wichtigkeit des Studiums der geographischen Verbreitung, und die Vorteile der trinären Nomenklatur. Derselbe. Einige nomenklatorische Betrachtungen; Zool. Anz. XXVIII (Oct. 1904) p. 154—158. — Wendet sich gegen die Annahme des Moehring’schen (vgl. Poche p. 5—6) Werkes, und der von Gadebusch herausgegebenen Übersetzung von Hasselquist’s Reise nach Palästina. Hart’s Museum, Christehureh; Ibis (8) IV p. 170—171; 1. e. p. 480 —481. - €. E. Hellmayr. Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Vögel während des Jahres 1895; Arch. f. Naturg. Jahrg. 1896, Bd. II, Heft I (publ. Dez. 1904) p. 1—84. 0. Herman. Vom Blick des Vogels; Aquila XI, 1904, p. 360—366. — Bespricht an der Hand verschiedener Beispiele die Sehweite des Vogelauges. J. Hoffmann. Nachruf von W. Wurm; Orn. Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 446—448. 3. Hoopes. Obituary; Auk XXI p. 311—312. II. Aves für 1904. 3 * A. Jacobi. Tiergeographie. Leipzig (Sammlung Göschen No. 218). 1904. 12°. pg. 152 mit 2 Karten. — Gemeinverständliche Darstellung des heutigen Standes der Tiergeographie. ©. Kleinschmidt. Ein Streit um Namen?; Orn. Monber. XII p. 42—46. — Weist nach, daß sich die Diagnose von Motacilla luseinia Linn. auf den Sprosser, die von M. titys auf Ruticilla phoenicura Q bezieht. A. Lameere. L’evolution des Ornements Sexuels; Bull. Acad. Roy. Belgique 1904 p. 1327—1364. — Verf. wendet sich gegen das von Darwin vertretene Prinzip der geschlechtlichen Zuchtwahl und er- läutert seine Ansicht an der Hand von Beispielen aus Insekten- und Vogelwelt. Es gibt für ihn nur natürliche Zuchtwahl. Die secundären Geschlechtscharaktere seien auf das Prinzip der Nützlichkeit zurück- zuführen, gleichviel ob sie nun als Schutzmittel dienten, Vorteile im Kampfe mit Feinden gewährten oder die Leidenschaft das ? an- zufachen bestimmt seien. E. Lampe. Katalog der Vogelsammlung des Naturhistorischen Museums zu Wiesbaden. I. Teil (Picariae und Psittaci); Jahrb. Nassau. Ver. Naturk. 57. Jahrg. 1904, p. 193—275. — Systematische Auf- zählung der Arten. Die Picariae sind durch 642 Exemplare (176 Gatt., 341 Arten), die Papageien durch 167 Stück (56 Gattungen, 104 Arten) vertreten. L. Lanzi. L’Jynx torquilla e il Mimetismo protettivo; Avicula vYIII p. 128—129. F. Leney. Some additions to the Norwich Castle-Museum in 1903; Trans. Norf. Norw. Soc. VII Part V (1904) p. 722—725. P. Leverkühn. Notice biographique sur le comte Amed&e Alleon; Ornis XII No. 4. (Oct. 1904) p. 573—581. — Biographische Skizze mit Schriftenübersicht und Porträt. Derselbe. Biographisches über die drei Naumanns und Biblio- graphisches über ihre Werke nebst den Vorreden zur zweiten Auflage der Naturgeschichte der Vögel Deutschlands. Mit 8 nur für diesen Sonderabdruck hergestellten Tafeln. (Sep. aus Naumanns Natur- geschichte der Vögel Mitteleuropas, Band I). Gera-Untermhaus, 1904. dopp. 8°. pg. 1—88 tab. I-VIII. — Die Arbeit zerfällt in folgende Abschnitte: 1. Die Vorreden zur zweiten Auflage, 2. Beiträge zur Lebensgeschichte der Naumanns. a) Johann Andreas N. b) J. Friedrich nebst einigen Briefen desselben, c) Carl Andreas, d) Gottfried Leberecht und andere Mitglieder der Familie Naumann. 3. Zur Bibliographie des Naumann’schen Hauptwerkes. 4. Tabelle der in der ersten Auflage dargestellten Vogelarten nebst Deutungen. Auf den Tafeln sind Photo- graphien von J. A., J. F. und K. A. Naumann, das Naumann-Denkmal in Köthen, Facsimilia der Titelblätter der älteren Naumann’schen Werke etc. dargestellt. F. Lindner. Ornithologisches Vademekum. Taschenkalender und Notizbuch für ornithologische Exkursionen. Neudamm 1904. kl. 8°. pg. 286. — Enthält Vorwort, Gebrauchsanweisung, Kalender, Auszug aus dem Reichsgesetz für Vogelschutz, Vogelzugkalender, tabellarischen 1%* 4 II. Aves für 1904. Brutkalender für Deutschland und die angrenzenden Gebiete, Vogel- schutzkalender, Literaturverzeichnis und Index. R. B. Lodge. Pictures of Bird Life. On Woodland, Meadow, Mountain and Marsh. With numerous colour and half-tone illu- strations from photographs from life by the author. Second edition. London 1904. 4°. pg. 376. — In zwölf Kapiteln schildert Verf. in an- sprechender Weise Szenen aus dem Vogelleben in Dänemark, Lincoln- shire, in den Farne Inseln, „Norfolk Broads“, in den holländischen Sümpfen, in Derbyshire, in Spanien etc. etc. Drei Kapitel sind An- weisungen zum Photographieren der Vögel in der Natur gewidmet. Prächtige Illustrationen schmücken den Band. F. €. v. Mährenthal. Entwurf von Regeln der zoologischen Nomen- klatur. Als Grundlage für eine Neubearbeitung der internationalen Regeln der internationalen Nomenklatur-Commission; Zoolog. Annal. I, 1904, p. 89—138. R. €. Me Gregor. An early Notice of Philippine Birds; Condor VI p- 159—161. — Über ein Reisewerk aus dem Ende des siebzehnten Jahrhunderts. K. Moebius. Die Formen, Farben und Bewegungen der Vögel ästhetisch betrachtet; Sitzber. Preuss. Akad. Wissensch. Berlin VIII, 1904, (physik. math. C1.), p. 270—281. — Verf. unterzieht die Formen, Farben und Bewegungen der Vögel einer eingehenden Betrachtung von ästhetischen Gesichtspunkten aus. Durch die Eindrücke, die wir aus der Beobachtung der Vögel von deren Körperbau sowie von ihren Körperformen bekommen, bildet sich im Menschen das Idealbild eines schönen Vogels, mit dem wir dann die uns begegnenden Vögel vergleichen und nach der wir sie ästhetisch beurteilen. Asthetisch angenehm wirkt ein Vogel nur dann, wenn seine einzelnen Teile zu einer Einheit harmonisch verschmelzen. Die Harmonie wird gestört, wenn einzelne Teile besonders auffallen. Sehr lange Hälse, große Schnäbel, sehr lange Beine etc. werden deshalb unschön wirken, ebenso übermäßige Verkleinerung einzelner Körperteile ete. Ebenso wirken jene Farben am schönsten, die ineinander übergehen. Grell abstechende Farben stören die Harmonie des Gesamtbildes. In gleicher Weise wirken gleichmäßiger Gang, ruhiger Flug mit langsamen Flügelschlägen, gleichmäßiges Schwimmen schöner als stoßweise, unruhige oder schwankende Fortbewegung. [Nach Orn. Monb. XII p. 87]. E. Neale. Obituary; Sclater, Bull. B. ©. ©. XV p. 17—18. M. 3. Nicoll. Ornithological Journal of a Voyage round the World in.the „Valhalla“ (November 1902 to August 1903); Ibis (8) IV p. 32 —67 tab. I. — Nach kurzem Besuche von Madeira, und S. Vincent, Kap Verden, wandte sich das Schiff nach „St. Paul’s Rocks“, eine Gruppe von Felseneilanden mitten im atlantischen Ocean unter dem Äquator. Hier wurden 4 sp. erbeutet. Die nächste Station war Fernando Noronha, wo 6 sp. gesammelt wurden. In Bahia und auf der nahen Insel Itaparica erbeutete Verf. Exemplare von 33sp. Aus Punta Arenas sind. 7 sp., von der patagonischen Küste zwischen Punta Arenas und dem Golf von Penas 19 sp., aus der Bai von Valparaiso 10 sp. II. Aves für 1904. 5 aufgeführt. Auf der Pitcairn Insel sammelte Verf. eine Serie von Tatare vaughani. Die verschiedenen Kleider (alt und jung) sind be- schrieben und abgebildet (tab. I). Auf Tahiti wurden 3 sp., auf Upolu 12 sp., auf Suva, Fiji Inseln, 9 sp. gesammelt. Derselbe. Öbservations in Natural History made during the voyage round the world of theR. Y. 8. „Valhalla“, 1902—3; Zool. (4) VIII. p. 401-416. — Der Reisebericht enthält viele eingestreute, ornithologische Beobachtungen. H. €. Oberholser. Phyllopseustes versus Phylloscopus; Auk XXI p. 390. Ornithologische Gesellschaft in Bayern; Orn. Jahrb. XV p. 119 —120. Ornithologist's Union for South Afriea; Ibis (8) IV p. 478—480. F. Poche. Einige notwendige Änderungen in der ornithologischen Nomenklatur; Orn. Monber. XII p. 22—27. — Neben einer Reihe Korrekturen schlägt Verf. für Chlorura Sel. (nec Reichb.) den neuen Namen Reichenowia (type: R. hyperythra), für Muscicapa grisola sibirica die neue Bezeichnung M. g. neumannıi vor. Derselbe. Kritische Bemerkungen über die bisher so genannten. Arten Tanysiptera dea (L.) and Urogalba paradisea (L.); Orn. Monber. XI. p. 57. — Der Eisvogel ist als Tanysiptera nais Gray, der Ja- camar als Urogalba dea aufzuführen. Derselbe. Zur Synonymie der Accipitres und der Bucerotidae, nebst Bemerkungen über die Methodik des Eliminationsverfahrens überhaupt; Orn. Monber. XII p. 89—93. — Verf. weist nach, daß nach der angeführten Methode entweder Gypagus papa oder Falco harpyja als Typus der Gattung Vultur übrig bleibt. Ferner führt er aus, daß Buceros an die Stelle von Dichoceros, Tragopan (!) an die von Buceros zu treten habe. Derselbe. Zur Nomenklatur der Raubmöwen, nebst einigen allgemein nomenklatorischen Bemerkungen; Orn. Monb. XII. p. 189 —195. — Verf. ist der Ansicht, daß Buphagus Moehr. an Stelle von Megalestris, and Catarracta an Stelle von Stercorarius zu setzen sel. Daran knüpft er einige allgemeine nomenklatorische Betrachtungen. Derselbe. Über die Zulässigkeit der von Lesson in seiner (sic) ‚„‚Traite d’Ornithologie‘“ eingeführten Namen; Journ. f. Ornith. LII p. 296—301. — Verf. tritt für die Verwerfung der wissenschaftlichen Namen Lessons in genanntem Werke ein, da der Autor die binäre Nomenklatur nicht durchgehend zur Anwendung brachte. Derselbe. Einige Ergänzungen und Berichtigungen zu Sherborn’s „Index Animalıium“; Zool. Anz. XXVII (März 1904) p. 394—3%. Derselbe. Über die nomenklatorische Berücksichtigung und Behandlung von im Jahre 1758 erschienenen zoologischen Werken, in denen die Grundsätze der binären Nomenklatur befolst sind; 1. ce. p. 401404. Derselbe. Ein bisher nicht berücksichtigtes zoologisches Werk aus dem Jahre 1758, in dem die Grundsätze der binären Nomenklatur 6 II. Aves für 1904. befolgt sind; Zool. Anz. XXVII, 1904, p. 495—510. — Über die holländische Übersetzung des Moehring’schen Werkes: Avium Genera, durch Nozeman und Vosmaer. Die Berücksichtigung dieses Buches würde zu einer völligen Revolution in der Nomenklatur führen. Auf p. 502 Hellmayria nom. nov. für Pyrrhocorax Vieill. [typus H. pyrrho- corax (L.)]. Proceedings at the Annual General Meeting of the British ®rni- thologist’s Union 1904; Ibis (8) IV p. 457—459. — Bericht über die Jahresversammlung. Gustav Radde f. Ein Lebensbild von R. Blasius; Journ. f. Ornith. LI, p. 1-49, mit Schwarzbild. — Schildert den Lebensgang, die Reisen und die wissenschaftliche Tätigkeit des berühmten Forschers. Darin eingeflochten sind zahlreiche gemeinsame Erlebnisse und Aus- züge aus Briefen an den Biographen und dessen Vater. Am Schlusse Verzeichnis der Publikationen des Verstorbenen. Mit Porträt. A. Reichenow. Zur Rettung zweier alteingebürgerten Namen; Orn. Monber. XII p. 1—3. — Verf. sucht nachzuweisen, daß Linne’s Motacilla luscinia auf die Nachtigall, und M. titys L. auf den Haus- rotschwanz sich beziehe. Wir vermögen der Auslegung nicht bei- zustimmen. Derselbe. [Über Conspecies und Subspecies]; Journ. f. Orn. LII p. 309—312. — Verf. spricht über die verschiedene Auffassung der ‚„‚Subspecies“ bei den Ornithologen der älteren und neuen Schule und erörtert dies an der Hand der Nucifraga- und Garrulus-Formen. Der vom Verf. befürworteten Trennung von drei westpaläarktischen Tannenheherformen vermag Ref. nach Untersuchung eines sehr umfang- reichen Materials nicht beizustimmen. Derselbe. Zur Berichtigung; Journ. f. Orn. LII p. 563—564. — Polemik gegen Hartert’s Artikel (siehe oben p. 2). Derselbe. Übersicht der auf der deutschen Tiefsee-Expedition gesammelten Vögel: in Wissenschaftl. Ergebnisse d. deutschen Tiefsee- Exped. Bd. VII. Lief. 5, 1904, p. 343—358 tab. XXIII u. XXIV. — In der vorliegenden Zusammenstellung sind 71 sp. aufgeführt, bei jeder Art Liste der Exemplare und der Fundorte. Neu beschrieben: Buchanga stigmatops phaedra, Padang (Sumatra), und Corvus splendens maledivicus, von den südl. Malediven. Abgebildet sind: Charadrius rufocinetus, Homolopelia pieturata und H. chuni. 0. Reiser’s Reise nach Brasilien; Orn. Monber. XII. p. 49—22. Derselbe. [Notes on his trip to North-eastern Brazil]; Ibis (8) IV p. 471—473. Report on the British Museum for 1903—4; Ibis (8) IV p. 667—669. J. H. Riley. Note on the Generic Names Bellona, Orthorhynchus, Chrysolampis and Eulampis; Auk XXI p. 485—486. — Mierolyssa nom.nov. für Bellona Muls. & Verr. (nec Reichb.), type Trochilus exilis. Bemerkungen über die drei anderen Gattungsnamen. Derselbe. On the proper Name of the Tody of Jamaica; l. c. p. 486. — Todus todus statt T. viridis. :II. Aves für 1904. 7 T. Salvadori. The Linnean Motacilla stapazına identified_and restored to use; Ibis (8) IV p. 75—78. — Verf. weist nach, daß die Beschreibung von M. stapazina Linn. sich auf die westliche Form des Öhrensteinschmätzers bezieht, während der westlichen Form der schwarzkehligen Art der Name S. oceidentalis Salvad. zukommt. Ausführliche Synonymie beider Arten am Schlusse des Artikels. Derselbe. Note on Tanysıptera dea; Ibis (8) IV p. 551—554. — Verf. sucht auszuführen, daß der Name Alcedo dea L. 1766 für die als Tanysiptera dea bekannte Eisvogelart aus Neu-Guinea beibehalten werden könne, und weist nach, daß T. hydrocharis spezifisch ver- schieden ist. The Sarawak Museum; Ibis (8) IV p. 674. P. Alex. Schaifer. Pfarrer P. Blasius Hanf als Ornithologe. Dar- gestellt vorzüglich auf Grund der Schriften desselben. St. Lambrecht. 1904. 8°. pg. IX + 384, mit Porträt und 5 Ansichten. — Das Buch zerfällt in sechs Abschnitte: 1. Nachruf an den Forscher; 2. Die Vögel des Furtteiches und seiner Umgebung; 3. Ergänzungen und Nach- träge; 4. P. Blasius Hanf als Omithologe; 5. Die vorzüglichsten Ehrungen und Dankschreiben; 6. Die ersten Frühjahrs- und letzten Herbstbeobachtungen der Zugvögel in Mariahof 1840 bis zum Früh- jahre 1903 (ergänzt). Schlußbemerkungen und Register. An den Arbeiten von B. Hanf wurde nichts geändert, nur die heute gültige Nomenklatur und einige notwendige Bemerkungen unter dem Strich beigefügt. Die Zugsbeobachtungen, die mit dem Jahre 1840 beginnen, sind von dem Herausgeber bis 1903 ergänzt. Beigegeben sind dem Buche ein Porträt des verstorbenen Forschers, und Ansichten des Stiftes St. Lambrecht, von Zeutschach, Mariahof, dem Furtteiche, sowie eine Photographie, darstellend die Enthüllung des Hanf-Monu- ments und die daran Teilnehmenden. 3. Schenk. Kukukmimikry; Aquila XI, 1904, p. 369—374. — Verf. glaubt auf Grund der Färbung des Kukuks und gestützt auf eine einmalige Beobachtung, wo ein Kukuk beim Überfliegen eines freien Feldes nach Falkenart zu rütteln versuchte und ein turmfalkenähnliches Geschrei ausstieß, auf eine doppelte Mimiery mit Turmfalk und Sperber schließen zu dürfen. Die Schlußfolgerungen, „daß der Kukuk seiner Raubvogelähnlichkeit (sich) bewußt ist, die Eigenschaften derselben kennt und sich auf Grund dieser Eigenschaften bewußt schützt“ dürften indessen wenig Anhänger finden. W. Schuster. Entwicklung oder Nicht-Entwickelung? (Replik auf die Ausführungen O. Kleinschmidt’s); Journ. f. Orn. LII p. 431 —443. — Polemik gegen Kleinschmidt’s Aufsatz über die behauptete Veränderung der Artgewohnheiten der Brandenten (vgl. Bericht 1903 p- 284). P.L. Selater. [Address on the ornithological events of the 13. Session of the British Ormithologist’s Club]; Bull. B. ©. C. XV p. 1-5. — Überblick der wichtigsten, ornithologischen Erscheinungen des Jahres 1904. 8 II. Aves für 1904. Derselbe. On the Birds of Sibthorp’s Fauna Graeca’;, Ibis (8) IV p. 222—227. — Vgl. p. 29. E. P. Sealy. Obituary; The Emu III. Part IV. (April 1904) p. 247 — 248. R. B. Sharpe. [Account of his voyage on the turbine yacht „Emerald‘“]; Bull. B. ©. C. XIV p. 63—65. — Bericht über eine Reise nach Westindien. Derselbe. Avesin: Zoological Record. vol. XL, 1903. Printed for the Zoological Society of London. 8°. pg. 72 (publ. August 1904). E. Sheppard. Obituary; Auk XXI p. 407. R. W. Shufeldt. An Arrangement of the Families and Higher Groups of Birds; Amer. Natural. XXXVIII, 1904, p. 833—857, figs. 1—6. — Verf. unterscheidet bloss zwei Ordnungen: Saururae und Ornithurae. Letztere zerfallen in 39 ‚„‚Supersuborders“ (die den Ord nungen anderer Autoren entsprechen), diese wiederum in 62 „Sub- orders“, 17 „Superfamilies“ und 176 Familien. Neue Gesichtspunkte für die Classification werden nicht vorgebracht. Percy Sladen Memorial Fund; Ibis (8) IV. p. 484. 3. M. Southwick. Obituary; Auk XXI. p. 511. 6. Thienemann. Naumann und Heine. Ornithologische Erinnerungs- blätter; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 317—322. — Persönliche Erinnerungen an die beiden heimgegangenen Ornithologen. 6. Trumbull. Obituary; Auk XXI p. 310-311. Twenty First Congress of the American Ornithologist’s Union; Auk XXI p. 74-78. U. S. National Museum; Ibis (8) IV p. 481—482. W. M. Wheeler. The Öbligations of the Student of Animal Be- havior; Auk$XXI p. 251—255. Worthington Society for the Investigation of Bird Life; Auk XXI p- 511—512. P. Wytsman. Genera Avıum. With Contributions by Messrs. P. L. Sclater, R. Bowdler Sharpe, W. R. Ogilvie-Grant, E. Hartert, C. E. Hellmayr, T. Salvadori etc. First part. Passeres. Fam. Eury- laemidae by E. Hartert. Brüssel 1904. gr.4°. pg. 1-8, with coloured plate. — Vgl. p. 116. Th. Zell. Ist das Thier unvernünftig? Neue Einblicke in die die Tierseele.. Stuttgart (Verlag des Kosmos). 1904. 8°. pg. VII + 198. — Verf. tritt der noch vielfach vorhandenen Annahme, daß das Tier unvernünftig sei und handle, in gemeinverständlicher Form entgegen und belegt alles durch Beispiele. Auch die Vogelwelt findet vielfach Berücksichtigung, so z. B. wird das von Manchen angenommene Vermögen der Vögel zu wittern, durch Beispiele entkräftet. II. Anatomie, Physiologie, Entwicklung. E. Balducei. Osservazıonı sullo sterno dell’ Athene chiaradiae (Gigl.); Archivio Zoologico, Napoli, I, 1904, p. 375—380. — Verf. untersuchte ein Skelett dieser merkwürdigen Aberration und weist II. Aves für 1904. 9 auf einige kleine Differenzen zwischen den Brustbeinen von A. chiaradıae and A. noctua hin. Verf. neigt zur Ansicht Gigliol’s, daß es sich um eine im Werden begriffene Species handle. F. E. Beddard. A Note upon the Tongue and Windpipe of the American Vultures, with Remarks on the Interrelations of the Genera Sarcorhamphus, Gypagus und Cathartes; Proc. Zool. Soc. Lond. 1903 vol. II. pt. II (Apr. 1904) p. 386—392. — Beschreibt die eigenartige Zunge bei den Arten der drei Gattungen, und schließt daran Be- merkungen über deren Verwandtschaft auf Grund von Schädel- charakteren. E. Botezat. Geschmacksorgane und andere nervöse Endapparate im Schnabel der Vögel; Biol. Centralbl. XXIV, No. 21:22, 1904, p. 722 — 736. — Geschmacksorgane waren bisher bei Vögeln nicht bekannt, ja Merkel hat deren Vorkommen sogar verneint. Verf. fand nun in der weichen Haut der hinteren Zungenpartien auf der Oberseite, dem Rande und der Unterseite der beiden hinteren Zungenflügel, ferner um den Schlund und im weichen Gaumen Geschmacksknospen. Diese treten in zweierlei Form auf: solche, die den bei den übrigen Wirbel- tieren vorkommenden Endknospen gleichen und denen der Reptilien am ähnlichsten sind, ferner Endknospen, die als spezifisch für die Vögel anzusehen sind. Es sind nicht solide Gebilde, sondern die sie zusammensetzenden Elemente werden in der Achse des Organs dilatiert oder durchbrochen durch den Durchtritt des Ausmündungs- ganges der kleinen und auch großen Schleimdrüsen, die in sehr großer Menge vorkommen. [Ref. nach Orm. Monb. XIII p. 12.] *H. Braitmaier. Beitrag zur Physiologie und Histologie der Ver- dauungsorgane bei Vögeln. Tübingen 1904. gr. 8°. pg. 40, 1 Tafel. 6. Brunelli. Sulle cause che hanno determinato la riduzione della laringe superiore e lo sviluppo della siringe negli uccelli; Avicula VIII p. 1—6. — Verf. diskutiert an der Hand der Literatur die Ursachen, welche die Reduktion des oberen Kehlkopfes und die starke Entwick- lung des Syrinx bei den Vögeln herbeigeführt haben. Am Schluß Schriftenverzeichnis. A. Carruceie. Sovra il Cigno pi raro in Italia (Cygnus bewicki Yarr.) preso a S. Rossore (Pisa) a donato da S. M. il Re. al Museo Zoologico. Note zoologicho ed anatomiche; Boll. Soc. Zool. Ital. Roma XII, 1903, p. 134—150. — Verf. bespricht zunächst das Vor- kommen der Art in Italien und beschreibt sodann eingehend die Anatomie eines in der Provinz Pisa erlegten Exemplares. * E. Cords. Beiträge zur Lehre vom Kopfnervensystem der Vögel; Anat. Hefte Bd. 26, 1904, p. 49—100, mit 4 Tafeln. * 3. Chaine. Nouvelles recherches sur la musculature le la langue des oiseaux; C. R. Soc. Biol. Paris t. 57, 1904, p. 110—111. *Derselbe. Remarques sur la museulature de la langue des oiseaux; ©. R. Soc. Biol. Paris t. 56, 1904, p. 991—992. A. S. Dogiel. Über die Nervenendigungen in den Grandry’schen und Herbst’schen Körperchen im Zusammenhange mit der Frage der Neuronentheorie; Anat. Anzeig. XXV, 1904, p. 558—574, figg. 10. 10 II. Aves für 1904. *P. Ferret und A. Weber. Une monstruosite rare des embryons d’oiseau (l’ourenterie). Note preliminaire; C. R. Ass. Anat. Sess. 6, 1904, p. 33—41. Dieselben. Anomalies de l’aire vasculaire de l’embryon de poulet obtenues experimentalement; Arch. Zool. exper. (4) II., 1904, p. LVII—LX. W. R. Ogilvie Grant. [On the extraordinary structure of the trachea in Phonygama purpureo-violacea]; Bull. B. O. C. XIV p. 40. —41. — Beschreibung der eigentümlich gestalteten Trachea beim & ad. der genannten Art, und Bemerkungen über diesen Charakter bei verwandten Formen. E. Hille. Über die Vorderextremität von Eudyptes chrysocome und deren Entwicklung; Jenaische Zeitschr. Naturw. XXXVIII, 1904, p. 725—770, tab. XXIV—XXV. — Verf. untersuchte das von der deutschen Tiefseeexpedition mitgebrachte Material an Embryonen. Die Entwicklung der Vorderextremitäten gleicht im früh-embryonalen Zustande dem eines flugbegabten Vogels, besonders am Carpus und Metacarpus fand Verf. eine vollkommene Homologie mit den Fingern. Die Umbildung des Flügels zu einem Ruder erfolgt erst in späten Embryonalstadien, da sämtliche Knochen der Extremität ihre rundliche Form lange beibehalten. Es kann demnach kein Zweifel bestehen, daß ihre Rudergestalt, nicht wie Menzbier annimmt, ererbt, sondern durch Anpassung sekundär erworben wurde, und daß die Pinguine daher von flugfähigen Vorfahren abstammen müssen. Sie können also durchaus nicht als Übergangsstufe der Reptilien zu den Vögeln be- trachtet werden, wie dies Owen getan hat. Nach Ansicht des Verf.’s gehören sie zu den Carinaten und sollten ihnen nicht als besondere Classe gegenübergestellt werden. * M. F. D’Hollander. Recherches sur l’Oogenese et sur la structure et la signification du noyau vitellin de Balbiani chez les oiseaux; Arch. d’Anat. microse. VII, 1. Heft p. 117—180, avec 3 planches. — [Ref. vgl. Zool. Centralbl. XII, 1905, p. 60—61]. *Derselbe. Les „Pseudochromosomes“ dans les Oogenies et les Oocytes des oiseaux; Bibliogr. anat. tom. XIII, 1904, p. — (Sep. p- 1—-7), avec quatre figures dans le texte. [Ref. vgl. Zool. Centralbl. XII, 1905, p. 61]. * F. B. Lillie. Experimental Studies on the Development of Organs in the Embryo of the Fowl (Gallus domesticus); Biol. Bull. VII, 1904, p. 33—54, with 10 figg. G. Loisel. Contributions & l’&tude des seeretions chimiques des glandes genitales (suite). Les pigments elabores par le testicule du poulet; C. R. Soc. Biol. Paris t. 56, 1904, p. 404—406. Derselbe. Sur l’origine et la double signification des cellules interstitielles du testicule; 1. c. p. 448—451. R. Martin. Die vergleichende Osteologie der Columbiformes unter besonderer Berücksichtigung von Didunculus strigirostris. Ein Beitrag zur Stammesgeschichte der Tauben; Zool. Jahrb. Abt. f£. Syst., Geogr. u. Biol. XX, Heft 3 (Mai 1904) p. 167—352, mit Tafel nr ee II. Aves für 1904. 11 11—12, und 96 Abbildungen im Text. — An die kurze Einleitung schließt sich der spezielle Teil (p. 174—328), worin Verf. in eingehender Weise die einzelnen Skeletteile der Tauben und dessen Abänderungen bei den verschiedenen Formen der Gruppe beschreibt: Schädel, Wirbel- säule und Rippen, Brustgürtel, Becken, Extremitäten. In einem weiteren Abschnitte (p. 333—347) bespricht Verf. zuerst die bisherigen Classificationsversuche und erörtert sodann die Systematik der Tauben auf Grund der gewonnenen osteologischen Merkmale. Die Gattungen Didus und Pezophaps, beide als Familien unterschieden, werden den übrigen Tauben als Unterordnung Didi gegenübergestellt. Die rezenten Tauben sind in fünf Familien gesondert: 1. Columbidae mit den Unter- familien: Columbinae und Caloenadinae; 2. Peristeridae mit den Unterfamilien: Peristerinae, Phabinae u. Ptilopodinae; 3. Treronidae; 4. Carpophagidae, mit den Unterfam.: Carpophaginae, Gourinae, Ötidiphabinae; 5. Diduneulidae.. Die Anordnung weicht also nicht unerheblich von Salvadori’s System ab. Am Schlusse ist ein mut- maßlicher Stammbaum der Columbiformes gegeben, sowie mehrere Tabellen, welche Maße einiger Skeletteile (Coracoid, Scapula und Sternum) enthalten. Zahlreiche Abbildungen im Text. Skeletteile von Didunculus strigirostris abgebildet. P. €. Mitchell. On the Occasional Transformation of Meckel’s Diverticulum in Birds into a Gland; Proc. Zool. Soc. Lond. 1903. vol. II pt. II (Apr. 1904) p. 352—354. — Beschreibung des Organs bei Scolopax rusticula. Mit Textfigur. *M. Pitzorno. Ricerche di morfologia comparata sopra le arterie succlavia ed ascellare (II. —Uccelli); Atti Soc. Toscana Sc. Nat. Mem. vol. 20, 1904, p. 224—242, figg. 2. W. P. Pyeraft. On the Nesting of Fraser’s Touracou, Turacus macrorhynchus; Avic. Mag. (n.s.) III p. 55—63 cum tab. — Verf. beschreibt eingehend die Pterylose u. Structur der Dunenfedern und vergleicht den Nestvogel von Turacus mit denen der Kukuke und des Hoatzin. Auf der Tafel ist der Flügel abgebildet. Derselbe. A Contribution towards our knowledge of the Morphology of the Owls. — Part II. ÖOsteology; Trans. Linn. Soc. Lond. (2. ser. Zoology) vol. IX, Part 1., Juli 1903, p. 1—46 tab. 1, II. — Verf. beschreibt eingehend die einzelnen Skeletteile der Eulen: Schädel der alten Vögel und des Nestlings, Wirbelsäule, Rippen, Brust- gürtel und Sternum, Beckengürtel, Hinter- und Vorderextremitäten. Daran schließen sich Betrachtungen über generische und spezifische Charaktere, und die Zusammenfassung der gewonnenen Resultate. Dann gibt Verf. einen Schlüssel zur Bestimmung des Schädels, der Wirbel, des Sternums und des Brustgürtels der untersuchten Eulen- gattungen. Am Schlusse Literaturverzeichnis und Erklärung der Tafeln, auf denen die Schädel diverser Arten abgebildet sind. X. Raspail. Developpement asymetrique d’un crane de Poulet; Bull. Soc. zool. France XXIX p. 60—63. — Mit zwei Textfiguren. * 6. Rossi. Ricerche sulla meccanica dell’ apparato digerente del pollo. Le funzioni motrici dello stomaco. Dati anatomici e metodo 12 II. Aves für 1904. di ricerca; Rendic. Accad. Lincei (5) vol. 13. Sem. 2, 1904, p. 356—363, mit 7 Fig. Derselbe. [Mit gleichem Titel. Le funzioni motrici dello stomaco; 1. c. p. 402—406, mit 3 Fig. Derselbe. [Mit gleichem Titel]. La meccanica della masti- cazıone gastrica; l.c. p. 473—478, mit 6 Fig. *P, Schüpbach. Beiträge zur Anatomie und Physiologie der Ganglienzellen im Zentralnervensystem der Taube; Zentralbl. Physiol. XVII, 1904, p. 750—754. G. Smith. The Middle Ear and Columella of Birds; Quart. Journ. micr. Sc. (n. s.) 48., 1904, p. 11—22, with 7 figg. G. Swenander. Untersuchungen über den Vorderdarm einiger Vögel aus dem Sudan; Results of the Swedish Zoological Expedition to Egypt and the White Nile, 1901. Part I. No.7. Upsala 1904. 13 pg., 2 Tafeln. — Verf. berichtet über die Structur der Verdauungsorgane einiger Vögel aus dem Sudan. 18 sp. sind besprochen. Auf den beiden Tafeln sind Abbildungen des Verdauungstractus von Pseudotantalus ibis, Leptoptilus crumenifer, einiger Ibis-Arten etc. gegeben. F. Ulrich. Zur Kenntnis der Luftsäcke bei Diomedea exulans and Diodemea fuliginosa; Wissensch. Ergebn. deutsch. Tiefsee-Exped. Valdivia Bd. 7, Lief. 4, 1904, p. 319—342, mit 4 Tafeln. A. Wallenberg. Neue Untersuchungen über den Hirnstamm der Taube. 2. Sekundäre, sensible Bahnen ım Hirnstamme der Taube; Anat. Anz. XXIV, 1904, p. 357—369, mit 11 Fig. W. Wurm. Die stammesgeschichtliche Bedeutung der Auerhahn- taubheit; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 35—40. — Verf. erörtert die Taubheit des Auerhahns während der unter dem Namen ‚‚Schleifen“ oder „Wetzen‘ bekannten Strophe seines Balzgesanges. Er glaubt in gewissen Eigentümlichkeiten: Vorhandensein einer Schwellfalte und eines Unterkieferfortsatzes, die den äußeren Gehörgang des Vogels zeitweise verschließen, und Auftreten des Farbstoffes ‚Tetromery- thrin“ Zeichen phylogenetischer Entwicklung der Waldhühner aus wasserbewohnenden Reptilien zu erblicken. A. Zaitschek. Zur Physiologie des Muskelmagens der körner- fressenden Vögel; Arch. ges. Phys. Bd. 104, 1904, p. 608—611. — Steinchen im Magen. Il. Paläontologie. €. W. Andrews. On the Pelvis and Hindlimb of Mullerornis betsilei M.-Edw. & Grand.; with a Note on the Occurrence of a Ratite Bird in the Upper Eocene Beds of the Fayum, Egypt; Proc. Zool. Soc. Lond. 1904 vol. I pt. I p. 163—171 tab. V. — Beschreibung und Abbildung von Knochenresten des M. betsilei nach von Forsyth-Major gesammelten Stücken. Eremopezus eocaenus nov. gen. et sp. ist nach dem Endteil des Tibio-tarsal-Knochens als neu beschrieben. F. A. Lucas. A Skeleton of Hesperornis; Smithson. Misc. Coll. vol. 45, 1904, p. 95 tab. 1. II. Aves für 1904. 13 *S. Woodward. A Guide to the Fossil Mammals and Birds in the Department of Geology and Palaeontology in the British Museum, (Natural History), Cromwell Road, London, S. W. With 6 plates and 88 text-figures. Eight edition. London 1904. IV. Morphologie, Federn, Mauser, Färbung, Flug. 6. E. H. Barrett-Hamilton. [On Flight-sounds in some Birds]; Ibis (8) IV p. 474—475. * W. Biedermann. Die Schillerfarben bei Insekten und Vögeln; Denkschr. med.-naturw. Gesellsch. Jena 1904, gr. 4°, p.—. [Sep. 86 pg. mit 16 Abbildungen]. 3. L. Bonhote. On Coloration in Mammals and Birds; Journ. Linn. Soc., Zool., XXIX p. 185—187. — Verf. führt aus, daß die Entwicklung der Farbe zusammenhängt mit „activity of nutrition“ und ‚„vigour‘“, welch letztere wiederum abhängig ist von Temperatur, Nahrung und geschlechtlicher Activität. Beispiele zur Erklärung lebhafter Farben und blasser Töne sind angeführt. Die Centren, von denen das Ausbleichen seinen Ausgang nimmt, bezeichnet Verf. als „Poecilomeren“. A. 6. Butler. On the Development of the Adult Colouring in the Yellow-billed Cardinal (Paroaria capitata) from S. America; Proc. Zool. Soc. Lond. 1903 vol. II pt. II (Apr. 1904) p. 350—351. — Verf. glaubt beobachtet zu haben, daß das Alterskleid durch Farbenver- änderung (ohne Mauser) erworben werde, und hält P. cervicalis für identisch mit P. capitata. F. W. Frohawk. [On the sexual difference in the form of the wings in the Lapwing (Vanellus vanellus]; Bull. B. ©. C. XIV p. 62. Derselbe. On Sexual Variation in the Wing of the Lapwing (Vanellus vulgaris); Ibis (8) IV p. 446—451. — Verf. weist darauf hin, daß zwischen $ und 2 des Kiıebitzes Unterschiede in der Struktur bestehen. Das 2 habe bedeutend längeren Schnabel als das $, aber viel kürzere Haubenfedern als dieses. Außerdem zeigt das Verhältnis der Primärschwingen bei den beiden Geschlechtern Unterschiede, die durch Abbildungen der Flügel und schematische Zeichnungen der Anordnung der einzelnen Schwingen im Texte erläutert sind. E. Lönnberg. The Homologies of the different pieces ofthecompound Rhamphotheca of Birds; Arkıv for Zoologi, utgifvet af K. Svenska Vetenskapakademien I, 1904, p. 479—512. — Verf. untersuchte den Schnabel von Vertretern der wichtigsten Vogelfamilien, um fest- zustellen, ob die ursprünglichen Teilstücke der Rhamphotheca noch zu erkennen und wieweit sie den die Kiefer der Reptilien bekleidenden Hornschildern homolog seien und fand, daß sie bei den meisten Vögeln in der Anlage wohl vorhanden sind, aber eine mehr oder minder voll- kommene Verschmelzung in größere Tafeln erleiden. Es kommen hierbei folgende bei den Reptilien stets deutlich gesonderte Schilder in Betracht: am Oberkiefer das Rostrale, die Labialia, Nasalia und Internasalia, am Unterkiefer das Mentale, die Infralabialia und Sub- 14 II. Aves für 1904. mandibularia. Rostrale und Mentale sind bei den niederen Vögeln stets deutlich zu erkennen, jenem entspricht die häufig zu einem Haken ausgebildete Hornbekleidung der Spitze des Oberkiefers, diesem die ebenfalls meist deutlich gesonderte Bedeckung der Spitze des Unter- kiefers. Die Seitenbedeckungen des Ober- und Unterkiefers sind auf Labialıa und Infralabialia zurückzuführen, dıe hier zu einer oder zwei langen Platten verschmolzen sind, neben denen am Unterkiefer zu- weilen (z. B. bei den Tubinares) den Submandibularia entsprechende Platten zu unterscheiden sind. Dem Inter- und Frontonasale entspricht bei den Tubinares die Hornbedeckung der Firste, der Culminarplatte bei den Casuaren die Horndecke des Helmes. Bei den Raubvögeln bilden Rostrale und Mentale allein die Hornbekleidung der Kiefer, während Internasale, Nasale, Labıalia, Infralabialia und Submandi- bularıa in der Wachshaut vereinigt erscheinen. Bei den Spechten läßt die Nasenleiste des ÖOberkiefers die Anlage von Rostrale und Labialia erkennen. Bei den Sperlingsvögeln erscheint die Rhampho- theca fast homogen. Das Rostrale scheint die Hornbekleidung des Oberkiefers, das Mentale die des Unterkiefers zu bilden. Mit 13 Ab- bildungen im Texte. (Teilweise nach Orn. Monber. XIII p. 12—13, und Ibis (8) IV p. 652—653). E. Mascha. Über die Schwungfedern; Zeitschr. wissensch. Zool. LXXVII, 1904, p. 606—651 tab. 29—41, mit 9 Textfiguren. — Zweck der Arbeit ist eine eingehende Darstellung der morphologischen Ver- hältnisse der Schwungfedern. Verf. führt eine neue Nomenklatur der Federteile ein, weil die alte nicht der Entwicklung entspräche. Die Hauptergebnisse sind folgende: In der Marksubstanz der ‚sekun- dären Kiele‘‘ (Äste) sind die Zellen unregelmäßig mehrschichtig oder regelmäßig einschichtig gelagert. Die ventrale Hornlamelle ist ein konstantes Merkmal der sekundären Kiele. Die Ursprungsstellen der ‚„tertiären Fasern“ (Strahlen) sind sehr kompliziert gebaut. Sie bestehen aus einem Gesims, von dem sich kurze Leisten erheben, die kulissenartig hintereinander stehen und zwischen denen die Anfangs- teile der Strahlen liegen. Die Zähne der äußeren Federfahnen der drei äußeren Handschwingen der Eulen sind nichts anderes als eigen- artig differenzierte sekundäre Kiele. Die „Hakenfasern“ (ciliae) ent- springen stets von der der Spitze der Federn zugekehrten Seite der sekundären Kiele. Es sind konkave Bänder, die aus einer einfachen Reihe hintereinander liegender Zellen mit Fortsätzen bestehen, die proximal Lappen und Haken, distal paarige Wimpern sind. Die Zahl der Haken variiert von 2 zu 8, ist aber innerhalb der einzelnen Vogelarten constant. Sehr abweichende Formen der Hakenfasern finden sich bei den Striges und Caprimulgi. Die Entfernung der Hakenfasern beträgt bei allen Vogelklassen von 20 zu 30 u. Die dorsalen Zahn- fortsätze an der Umbiegungsstelle der Bogenfasern sind wahrscheinlich als Arretierungsvorrichtungen aufzufassen. Die Entfernungen der Bogenfasern schwanken bloß zwischen 30 und 40 «. Die Zähne an den Außenfahnen der drei äußeren Handschwingen bei den Striges und Caprimulgi, ferner der von den stark verlängerten Endteilen der Il. Aves für 1904. 15 Hakenfasern auf der Oberfläche der Federn gebildete Flaum sind dem geräuschlosen Fluge dieser Vögel dienende Anpassungserscheinungen. [Nach Zool. Centralbl. XII p. 821—822]. W.P. Pycraft. [On the peculiar modifications of the wings of Cosmetornis vexillarius and Macrodipteryx macrodipterus]; Bull. BOB. C. XV p. 22. W. Schuster. Die Entstehung und Gestaltung des normalen und anormalen Kreuzschnabels; Orn. Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 480—490. — Mit vier Textbildern. Derselbe. Naturwunder und Schulexegese. Über das Ver- mögen des Vogels, sich in hohen Luftregionen aufzuhalten; Zool. Garten XLV p. 73—80. — Verf. wendet sich dagegen, die Ergebnisse der Versuche mit der Luftpumpe zur Beurteilung der Höhe des Vogel- fluges heranzuziehen; und weist auf Angaben in der Literatur hin, denen zufolge Vögel sich zu recht bedeutenden Höhen erheben können. G. Swenander. Über die Mauser der Lummen und Alken; Kgl. Norske Vidensk. Selsk. Skrift. Trondhjem, 1903, No.3, p. 1—6. — Verf. wendet sich gegen die Angaben Gätkes, daß die Veränderung der Kleider bei Lummen und Alken durch Farbenwechsel ohne Mauser er- folge, und daß bei Alle alle die weißen Federn durch ‚Umfärbung‘““ sich in schwarze veränderten. Verf. weist auf Grund umfangreichen Materials von Uria grylle, U. troile, U. ringvia und Alca torda nach, daß die Umwandlung stets nur durch Mauser geschehe. *E. W. Young. Observations on the Flight of Birds and the Mecanics of Flight; Transact. South Afr. Phil. Soc. XIV, 1904, p. 419 —423, with 7 figg. V. Spielarten, Bastarde, Abnormitäten, Hahnenfedrigkeit. F. H. Allen. A Sanderling with Hind-toes; Auk XXI p. 79. F. E. Blaauw. [On two colour varieties of the Chaffinch (Fringilla coelebs)]; Ibis (8) IV p. 305—306.) F. L. Blathwayt. ‚„Xanthochroism“ in the Greenfinch (Ligurinus chloris); Zool. (4) VIII p. 32. B. S. Bowdish. An abnormal Bill of Melanerpes portoricensis; Auk XXI p. 53—55 tab. XI. S. Brogi. [Über Farbenvarietäten italienischer Vögel]; Avicula VIII p. 29—30, 57, 120. L. Bureau. Sur trois Perdrix grises, varıete albine; Bull. Soc. Sci. nat. Ouest France, Nantes, XIV, 1904, p. VI. — Perdix perdix. A. @. Butler. Notes on Melanısm and Albinism in Birds; Avic. Mag. (n.s.) II p. 242—245. E. A. Butler. Curious Variety of the Robin (Erithacus rubecula); Zool. (4) VIII p. 456. — Partieller Albino beschrieben. D. F. Principe Chigi beschreibt einen Bastard von Carduelis carduelis x Chloris chloris; Boll. Soc. Zool. Ital. Roma XIII, 1904, p- 60—61. 16 II. Aves für 1904. W. 0. Emerson. Melanısm ın Buteo borealiıs calurus; Condor VL.p,.110, A. Fritze. Bastard von Birkhuhn und Fasan; Jahrbuch des Pro- vinzial-Museums zu Hannover 1904, 4°, pg.2, tab. VII [nach drei photogr. Aufnahmen]. — Beschreibung des interessanten Stückes, und Mitteilungen über andere in der Literatur verzeichnete Exemplare [vgl. dazu Leverkühn, Orn. Monb. XIII p. 68—69]. 3. Gengler. Abnorm gefärbter männlicher Goldammer; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p.32 tab. II fig. 1. — Beschreibung und Ab- bildung einer abnorm gefärbten Emberiza citrinella. Derselbe. Abnorm gefärbte weibliche Amsel; Merula merula (L.); 1. ce. p. 32—33 tab. II, fig. 2. — Partieller Albinismus, beschrieben und abgebildet. A. Günther. [Remarks on some hybrids between Reeves’ Pheasant (Phasianus reevesi) $ and the Silver Pheasant (Gennaeus nycthemerus) 9]; Proc. Zool. Soc. Lond. 1904. vol. I. pt. II (Aug. 1904) p. 371. V. Hornung. Melanısmus bei einem Haussperling; Zool. Garten XLV p. 258—259. €. J. Hunt. How an Abnormal Growth of Bill was caused; Auk XXI p. 384. — Colaptes auratus. H. Johansen. Vollständiger Albino von Hypolais salicaria Pall.; Orn. Monber. XII p. 101. ©. Koepert. Farbenvarietät von Turdus merula; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 262 tab. VII. — Eine semmelfarbige Varietät beschrieben und abgebildet. E. Lönnberg. On two Specimens of „‚Riporre‘ with known Paren- tage; Proc. Zool. Soc. Lond. 1904. vol. I. Part II (Aug. 1904) p. 411 —415 tab. XXVI. — Beschreibung und Abbildung zweier Bastarde von Lyrurus tetrix @ x Lagopus lagopus $. Beide wurden bei Rasvik im Regierungsbezirk Norrbotten in Nord Schweden erlest. Verf. knüpft daran Bemerkungen über andere von ihm untersuchte Exemplare der „‚Riporre“. 0. Natorp. Abnorm gefärbte Weindrossel; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p.30—31 tab. I. — Beschreibung und Abbildung eines Melanismus von Turdus iliacus aus der Trebnitzer Gegend, Schlesien. T. H. Newman. On some Turtle Dove Hybrids and their Fertility; Avie. Mag. (n. s.) II p. 191—198 with two plates. — Beschreibt einige Turteltaubenbastarde und ergeht sich über die Frage der Fruchtbarkeit solcher Hybride. E. Ninni. 'Sopra un caso di scorolamento nel piumaggio di Mareca penelope, Selb.; Avicula VIII p. 167—168. — Beschreibung eines albinistischen Exemplars. €. Piechi. Anomalie nel colorito del Piumaggio osservate in 85 in- dividui della mia Collezione Omitologica Italiana e breve cenno sull’ Eterocrosi; Avicula VIII p. 12—16, 47—52. — Fortsetzung und Schluß der Arbeit (vgl. Bericht 1903 p. 219). Über Farbenvarietäten bei Arten der Familien Fringillidae, Sturnidae, Corvidae, Limicolae, II. Aves für 1904. 17 Rallidae, Gruidae, Anatidae, Phalacrocoracidae und Laridae. Im Ganzen sind in beiden Abhandlungen 85 Exemplare beschrieben, die sich auf 41 Species verteilen. Siehe auch p. 42. W. Ratthey. Abnorm gefärbte Schwalben; Orn. Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 495—496. — Hirundo rustica. €. B. Rickett exhibits a specimen of Paradoxornis guttaticollis with abnormally developed mandibles; Bull. B. ©. ©. XV p. 30. W. Rothschild. [On some Hybrid Pheasants]; Bull. B. ©. €. XIV p. 37—38. Derselbe. [Exhibition of Hybrid Pheasants]; Bull. B. ©. C. XIV p. 58. — Aufzählung von 32 Hybriden. R. Snouckaert van Schauburg. Eichelheher mit gebändertem Schwanz; Orn. Monb. XII p. 98—99. P. A. Taverner. Another Abnormal Bill; Auk XXI p. 279. — Schnabeldeformität bei Corvus americanus. Mit Textbild. 3. S. Tulloch. Albino Sea Eagle in Yell, Shetland; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 245. VI. Tiergebiete (Faunistik). Paläarktisches Gebiet. E. Bade. Die mitteleuropäischen Vögel. Ihre Naturgeschichte, Lebensweise und ihre Jagd. Mit 1 Tafel in Farbendruck, 4 Schwarz- drucktafeln, 31 Tafeln in Photographiedruck, fast ausschließlich nach Aufnahmen lebender Vögel, und 144 Textabbildungen photographischer Aufnahmen der Nester und Eier sowie Zeichnungen von Vogelteilen. I. Band. Berlin 1904. 8°. pg. 192. — Ein populäres Handbuch der mitteleuropäischen Vögel. Der vorliegende Band behandelt die Drosseln, Sylviidae, Troglodytidae, Meisen, Baumläufer, Bachstelzen, Pieper und Finken. In der Einleitung Allgemeines über die Morphologie und Anatomie des Vogels. V. Bianchi. Note preliminaire sur les formes pal&arctiques orientales du genre Alauda Linn. ; Ann. Mus. Zool. St. Petersbg. IX, 1904, p. XXII —XXXI. [Russisch]. — Verf. unterscheidet A. a. arvensis, A. a. blaki- stoni, A.j. japonica, A.j. coelivox, A.j. inopinata n. subsp. (Tibet), A. g. gulgula und A. g. guttata. Am Schlusse der Arbeit Bestimmungs- schlüssel. Derselbe. Note sur les formes du genre Dendrocoptes; Ann. Mus. zool. St. Petersbg. IX, 1904, p. 1—4. — Übersicht der geogra- graphischen Rassen von Dendrocoptes medius. Neu: D. m. caucasicus, Kaukasus. Derselbe. Key to the Palaearctic Species of Larks of the Genus Otocorys; Ibis (8) IV p. 370—372. '— Bestimmungsschlüssel für die (12) paläarktischen Formen der Alpenlerchen. Neu: O. brandti montana, ‚Gebirge des nördlichen Teiles von Zentralasien“; O.b. przewalskii, Zaidam; O.elwesi khamensis, Gebirgsland Kham in S. ©. Tibet. Arch. f. Naturgosch. 70. Jahrg. 1904. Bd. II. H.1. (II.) 18 II. Aves für 1904. S. A. Buturlin. Über neue Formen der echten Stare; Orn. Jahrb. XV, p.205—213. — Neu beschrieben: Sturnus vulgaris jitkowi, Östrußland; S. poltoratzkyı satunini, Nordkaukasus; S. zaidamensis, Zaidam; S. dzungaricus, Dzungarei; S. purpurascens dresseri, N. O.- Persien und Turkestan; S. p. johanseni, Ost-Turkestan; S. tauricus, Krim; S. t. harterti, Turkestan (Merw bis Ferghana); S. porphyronotus loudoni, Ost-Turkestan. Am Schlusse Bestimmungsschlüssel für alte Vögel aller Formen der Gattung Sturnus. Derselbe. On the Geographical Distribution of the true Pheasants (Genus Phasianus sensu stricto); Ibis (8) IV, p. 377—414, — Verf. unterscheidet 35 Formen, die er, obwohl sie sich alle geographisch vertreten, bald binär, bald ternär benennt, je nach der Menge des unter- suchten Materials und je nach Vorkommen oder Fehlen von ‚‚inter- gradition“. Er gibt zunächst eine übersichtliche Bestimmungstabelle für die alten Männchen, welche für die Determinierung der verschiedenen Formen eine sehr brauchbare Hilfe bietet. Bei den einzelnen Arten, deren Übersicht den größten Teil der Arbeit einnimmt, ist die geo- graphische Verbreitung eingehend diskutiert, meist sind auch die Be- ziehungen zu den geographisch benachbarten Formen kurz erörtert. Neu: Phasianus colchieus lorenzi, Transkaukasien; P. principalis bogdanowi (nom. nov. für P. p. komarowi); P. p. zarudnyi, Mittellauf des Amu Darja; P.chrysomelas bianchii, Oxus-Tal; P. alpherakyi, Zentral-Mandschurei; P.a. ussuriensis, Ussuri; P. holdereri kiang- suensis, Ost-China; P. h. gmelini, Süd-China. H. E. Dresser. On some rare or unfigured Eggs of Palaearctie Birds; Ibis (8) IV, p. 106—112, tab. III. — Beschreibung und Abbildung der Eier von Hodgsonius phoenicuroides, Carpodacus severtzovi, Erythrospiza sanguinea, Bucanetes obsoletus, Emberiza luteola, E. spodocephala, E. cinerea, E.stewarti, E. stracheyi und Muscicapula supereiliaris (letztere nicht abgebildet). Derselbe. On some rare and unfigured Eggs of Palaearetic Birds; Ibis (8) IV, p. 280—283, tab. VII. — Beschreibung und Ab- bildung der Eier von Chimarrhornis leucocephalus, Pyenonotus leucotis, Hypsipetes amaurotis, Falco altaicus und Phasianus scintillans. Derselbe. On some rare or unfigured Eggs of Palaearctic Birds; Ibis (8) IV, p. 485—489, tab. X. — Beschreibung und Abbildung der Eier von Lusciniola aödon, Motacilla maderaspatensis, Oriolus kundoo, OÖ. indicus, Cyanoptila cyanomelaena, Lanius vittatus, Terpsiphone paradiısi, T. princeps und Pericrocotus cinereus. A. Ehmeke. Beschreibung einiger neuer Lerchenarten aus den Museen von Sarajevo und Budapest; Ann. Mus. Hung. II, p. 296 — 301. — Neu: Alauda intercedens, Attika; A. balcanica, Bosnien; A. major, Serbien; A. minuta, Korfu; A. schach, Ostpersien; A. belud- shistana, Persisch Beludschistan; A. cypriaca und A. insularis, Cypern; A.sordida, Rügen und Ungarn; A. subtilis, Montenegro; A. trans- caspica, Transkaspien. II. Aves für 1904. 19 E. Hartert. Die Vögel der paläarktischen Fauna. Systematische Übersicht der in Europa, Nord-Asien und der Mittelmeerregion vor- kommenden Vögel. Heft II. p. 113—240, mit 22 Abbildungen. Berlin, Juni 1904. — Das zweite Heft dieses wichtigen Werkes behandelt den restlichen Teil der Fringillidae, und einige Lerchengattungen, nämlich: Rhamphocorys, Melanocorypha, Calandrella, Ammomanes, und Ga- lerida. Anordnung und Behandlung des Stoffes wie im ersten Hefte (vgl. Bericht 1903, p. 220). Neu beschrieben sind: Loxia curvirostra hispana, Spanien; L.c.anglica, England, L.e. scotica, Schottland; Montifringilla brandti walteri, Szetschwan; Passer domestica biblicus, Syrien; Passer italiae senckenbergianus, N. O. Afrıka; Passer mon- tana taivanensis, Formosa; P.rutilans debilis, Kaschmir; Emberiza cia par, Transkaspien; E. schoeniclus pallidior, Turkestan; E. s. oth- marı, Bulgarien; E. pyrrhuloides reiseri, Thessalien; E. p. central- asiae, Ost-Turkestan; Melanocorypha calandra psammochroa, Trans- kaspien; Calandrella minor polatzeki, Lanzarote; Galerida cristata caroli, Natron-Tal, Unter-Egypten; G.c. cinnamomina, Berg Carmel in Nord-Palästina; G.c. tardınata, Südarabien; G. theklae erlangeri, Tanger, Nord-Marokko. Derselbe. Miscellanea Ornithologica. Critical, Nomenclatorial, and other Notes, mostly on Palaearctic Birds. I; Nov. Zool. XI, Sept. 1904, p. 456—460. — Erläuternde Bemerkungen zum Handbuch der paläarkt. Vögel des Verf.’s. Übersicht der Formen von Carpodacus thura; über die Namen Haematospiza indica (vs. H. sipahi) und Carpo- dacus synoicus. Bemerkungen über die Synonymie einiger Passer-Arten, so über die Namen P. rufipectus, P. pallasi, P. ploceisoma, P. ruppeli, P. confucius etc. und über Linota pygmaea. Über die Formen von Loxia und Passer simplex. €. R. Hennicke. Die Fänge der Raubvögel. XXIX.; Orn. Monats- schr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 44, tab. IV. — Kennzeichnung und Ab- bildung des Fanges von Falco gyrfalco islandus. Derselbe. Die Fänge der Raubvögel. XXX, XXXLJ; l.c. p. 463—464, tab. IX, — Kennzeichen und Abbildung der Fänge von Circus macrurus und C. pygargus. F. €. R. Jourdain. The Dartford Warbler (Melizophilus undatus Bodd.) and its allies; Trans. North Staffordshire Field Club XXXVIII, 1904, p. 78—84, tab. I. — Darstellung der Verbreitung von Melizo- philus undatus, M. sardus und M. deserticola nach den Angaben in der Litteratur. Auf der beigegebenen Karte ist die Verbreitungsarea der drei Arten ersichtlich gemacht. ©. Kleinschmidt. Über die geographische Verbreitung und den Zug des rotsternigen Blaukehlehens; Journ. f. Orn. LII, p. 302—306. — Neu: Erithacus gaetkei, von Helgoland. Betrachtungen über die geo- graphische Variation, Verbreitung und den Zug der Blaukehlchen. E. Lönnberg. Ein Beitrag zur Kenntnis der geographischen Variation des Birkwildes (Tetrao [Lyrurus] tetrix L.]. Eine vorläufige Mitteilung; Orn. Monber. XII, p. 105—109. — Verf. erörtert zunächst die Unterschiede zwischen T. t. tetrix aus Schweden und T. t. juni- ok [] 20 II Aves für 1904, perorum Brm. aus Deutschland, kennzeichnet sodann eine dunkle Lokalvarietät aus Dalarne, Schweden, als [T. t.] pinetorum, und eine neue Subspezies aus der Mongolei, südlich von der Stadt Urga, als [T. t.] mongolicus. V. Ritter von Tsehusi zu Schmidhoffen. Über palaearktische Formen. VI.; Om. Jahrb. XV, p. 93—108. — Verf. erörtert zunächst die individuelle und geographische Variation des Eisvogels, kennzeichnet die südliche Form Alcedo ispida spatzi, und beschreibt A. i. sibirica aus West-Sibirien. Ferner neu beschrieben: Garrulus glandarius koenigi, N. W. Tunesien; Pisorhina scops erlangeri, Tunis; P.s. graeca, Fest- land von Griechenland; P.s. tuneti, Nord-Tunis; P.s. cycladum, Insel Naxos; Caccabis rufa maderensis, Madeira. Pisorhina scops eypria ist ausführlich beschrieben. Derselbe. Über paläarktische Formen, VII; Orn. Jahrb. XV, p. 121—124. — Neu: Corvus cornix valachus, Cuculus canorus rumeni- cus, Rumänien; Apus melba tuneti, Tunis. Derselbe. Über paläarktische Formen. VIII; Orn. Jahrb. XV, p. 227—230. — Neu: Columba palumbus maderensis, Madeira; Panurus biarmicus occidentalis, Italien; Falco vespertinus obscurus, Tomsk, W. Sibirien. Bemerkungen über Sturnus vulgaris nobilior und Apus apus kollibayı. Deutschland. R. Berge. ÖOrnithologische Vorkommnisse aus dem westlichen Sachsen; 32. Jahresbericht Ver. Naturk. Zwickau 1902 (publ. 1904) p. — (Sep. p. 1—6). — Nachträge zu des Verf.’s Arbeiten über das- selbe Gebiet. 19 sp. sind besprochen. Turdus alpestris ist Brutvogel in den Fichtenwaldungen über 1000 m Höhe am Fichtel- und Keil- berg, neu für Sachsen. Circaetus gallicus bei Schöneck, Phalaropus lobatus im Okt. 1903 bei Zwickau erlegt (erstes Belegsexemplar für Sachsen). Biologisches über einige Corviden. Derselbe. [Phalaropus lobatus L. in Sachsen]; Orn. Monber. XII. p. 61. Derselbe. Die Ringamsel im Erzgebirge; Orn. Monber. XII, p. 160—162. — Das Brutgebiet von Turdus alpestris im Erzgebirge geht bis auf 1000 m Seehöhe herab und scheint auf Keil- und Fichtel- berg beschränkt zu sein. Auf den benachbarten Bergketten (Spitzberg, Wirbelstein, Eisenberg) fehlt sie. *Derselbe. Ornithologische Spaziergänge im Erzgebirge; Wissenschaftl. Beilage der Leipziger Ztg., 16. Jan. 1904, p. 23—28. *Derselbe. Seltene Vögel; Wissenschaftliche Beilage der Leip- ziger Zeitung No. 125, 10. Okt. 1904. — Phalaropus lobatus im Okt. 1903 bei Zwickau (neu für Sachsen) erlegt, Circaetus gallicus im Aug. 1903 bei Schöneck im Vogtlande erbeutet. Albinismus von Anas boschas. L. Frhr. von Besserer. Numenius arcuatus L. als Brutvogel in Bayern; Orn. Jahrb. XV, p. 108—113. — Verf. gibt einen Überblick II. Aves für 1904. 21 über das Vorkommen des großen Brachvogels in Bayern, wo er keines- wegs selten und „sporadisch“ auftritt. R. Blasius, siehe p. 84 unter Cap. VIII. ©. Boerner. [Otis tetrax in Anhalt erlegt]; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 313—314. H. Bünger. [Seidenschwänze bei Berlin]; Orn. Monber. XII, p. 61. E. Christoleit, Über ein Vorkommen des Schelladlers (Aquila maculata) in Ostpreußen; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 309— 311. — Verf. will ein Expl. am Frischen Haff ‚beobachtet‘ haben. G. Clodius. Ornithologischer Bericht über Mecklenburg für die Jahre 1900—1903; Archiv Ver. Freunde Naturgesch. Mecklenbg. 58. Jahr. I. Abth., 1904, p. 43—63. — Aufzeichnungen über Vorkommen einer Reihe von Arten der Mecklenburg’schen Ornis. Verf. wurde von einer Reihe anderer Ornithologen durch Einsendung von Beob- achtungen unterstützt. 89 sp. sind aufgeführt, die mitgeteilten Daten zeichnen sich durch Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit aus. F. Dietrich. Eine ornithologische Pfingstreise nach Jordsand und Ellenbogen; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 53—60, tab. V, VI. — Ornithologisches von den Nordfriesischen Inseln, besonders von Sylt, vornehmlich das Brutgeschäft einiger Arten betreffend. Ab- bildungen der Nester der Eiderente, Sturmmöve und Kaspischen See- schwalbe. Derselbe. Die schleswig-holsteinischen Knicks u. ihre Bedeutung für die Vogelwelt; Zweiter Bericht des Ornith.-Oolog. Ver. Hamburg, 1902—1903 (publ. 1904) p. 78—97. — Knicks nennt man in Schleswig- Holstein die aus Buschwerk bestehenden Hecken, welche die einzelnen Felder begrenzen. Verf. charakterisiert die Knicks nach ihren Haupt- bestandteilen, die sich vorwiegend aus Brombeere, Hasel, Eiche, Weide, Weißdorn und Erle zusammensetzen. Verf. fand 37 sp. brütend, wovon 10 % als Hochbusch-, 26 als Mittelbusch-, 24 als Gestrüpp-, 9 als Baum- und 29%, als Erdnister bezeichnet sind. Frick. [Die Zwergtrappe (Otis tetrax) Brutvogel bei Magdeburg]; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 313. €. G. Friderich. Naturgeschichte der deutschen Vögel, einschließlich der sämtlichen Vogelarten Europas. V. gänzlich umgearbeitete, sehr vermehrte und verbesserte Auflage, bearbeitet von Alexander Bau. Stuttgart 1904—1905. Lex. 8°. 2 Teile: pg. 60 + 859, mit 410 naturtreuen Farbendruckbildern auf 52 Tafeln, mehreren Text- bildern, 1 Tafel mit Darstellungen der Raubvogelflugbilder und 2 Tafeln zur Erläuterung des Vogelfanges. [Lief. I—22 erschienen im Jahre 1904, Lief. 23 und 24 Anfangs 1905]. — Herr Bau hat bei der Neubearbeitung des Buches den Fortschritten der Vogelkunde seit dem Erscheinen der 4. Auflage in weitestgehendem Maße Rechnung getragen. Eine wichtige Erweiterung besteht ferner darin, daß nebst den in Deutschland vorkommenden Arten auch eine Anzahl ihrer Vertreter in Nordafrika und dem paläarktischen Asien aufgenommen wurde. Im Ganzen sind 1012 Formen (gegen 522 Arten in der vierten Auflage) behandelt. Jede derselben ist kurz charakterisiert, die Ver- 23 Il Aves für 1904. breitung in- und außerhalb Deutschlands geschildert, woran sich Mitteilungen über Vorkommen, Lebensweise, Nist- und Brutverhältnisse, Eier, Aufzucht der Jungen etc. schließen. Neu aufgenommen sind die Abschnitte: Die geistigen Fähigkeiten; Abstammung der Vögel; Systematische Anordnung und wissenschaftliche Benennung; Nutzen und Schaden; Vogelschutz; Ornithologische und oologische Samm- lungen. Besondere Beachtung verdienen die Kapitel über Vogelschutz und über Nutzen u. Schaden der Vögel, Fragen, die der Verf. haupt- sächlich von entomologischem Standpunkte aus beleuchtet. Verf. weist an mehreren Beispielen u. a. nach, daß die verheerenden Raupen- plagen wohl nie durch Vögel, wohl aber durch verschiedene Insekten und Pilzarten zum Stillstand gebracht werden, und betont, daß wohl kein Vogel ausschließlich von einer Insektenart lebe, sondern meist schädliche und nützliche Insekten verzehre, u. s. w. L. Geisenheyner. Der Zwergtrappe (Otis tetrax L.) an der Nahe; Zool. Garten XLV p. 340—342. — Ein $ juv. wurde im September 1904 in der Rüdesheimer Gemarkung auf dem rechten Nahe-Ufer, in der flachen Gegend südlich vom Rochusberge erlegt. Notizen über den Kropfinhalt. 3. Gengler. Ciconia ciconia (L.) als Brutvogel in Bayern. Ein Beitrag zur einstigen und jetzigen Verbreitung des Storches in Deutschland ; Verhandl. Ornith. Gesellsch. Bayern IV, 1904, p. 47—81. — Eine umfassende, sorgfältige Studie über die Verbreitung des Storches im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken. Unter Zugrunde- legung eigener und fremder Beobachtungen, und nach Aufzeichnungen in der Literatur etc. bespricht Verf. eingehend das jetzige und frühere Vorkommen der Art als Brutvogel in den 16 Bezirksämtern des Gebietes. Am Schlusse tabellarische Übersicht der besetzten und verlassenen Horste. Derselbe. Ein Beitrag zur Naturgeschichte der Haubenlerche, Galerida cristata (L.); Verhandl. Ornith. Gesellsch. Bayern IV, 1904, p. 96—101. — Mitteilungen über Variation, Vorkommen und Lebens- weise der Haubenlerche in der Umgegend von Erlangen, Mittelfranken. Derselbe. Fremdlinge aus der Vogelwelt in Bayern; Abhandl. Naturhist. Gesellsch. Nürnberg XV, Heft II, 1904, p. 137—167. — Schildert das Vorkommen einer Anzahl für Bayern seltener Vogel- arten. Zunächst bespricht Verf. 16 sp., die ein- oder mehrmals im Lande gebrütet haben, darunter Passer petronius, Emberiza cia, E. cirlus, E. hortulana, Turdus iliacus, Monticola saxatilis, Biblis rupestris, Merops apiaster, Syrnium uralense u. Tinnunculus naumanni. Im zweiten Teile der Arbeit (p. 150—165) gibt Verf. eingehende Mit- teilungen über die Besiedelung Bayerns durch Serinus serinus, Galerida cristata und Turdus pilaris. Die Verbreitung der Arten in den einzelnen Regierungsbezirken ist des Längeren erörtert. Zum Schlusse bespricht Verf. das Vorkommen von Corvus cornix und Mergus merganser in Bayern. Derselbe. Die Nebelkrähe (Corvus cornix L.) als Brutvogel II. Aves für 1904. 933 Bayerns; 1.c. XV, Heft I, 1903, p. 55—63. — Kritische Daten nach der Literatur, eigenen und fremden Beobachtungen. Derselbe. Die Ornis von Erlangen und Umgebung aus der vorhandenen Literatur und nach eigenen Beobachtungen zusammen- gestellt; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 69—78, 120—125, 144 — 152, 161—200, 223—233, 329—333. — Verf. charakterisiert zunächst das Gebiet (auf einer Karte im Texte, p. 70, dargestellt) in topo- graphischer, geologischer und floristischer Hinsicht. 120 sp. sind als Brutvögel, 89 sp. als Zug-, Strichvögel oder Wintergäste festgestellt. Bei den einzelnen Arten Angaben über die lokale Verbreitung sowie biologische, namentlich oologische Notizen (letztere nach der im Zool. Institut von Erlanger aufbewahrten Eiersammlung des Prof. Rosenhauer); bei selteneren Arten genaue Nachweise des Vorkommens und des Verbleibs der erlegten Exemplare. Beachtenswert sind von Brutvögeln Tinnunculus naumanni, Corvus cornix, Picus viridicanus, Lanius senator, Locustella naevia, Emberiza cırlus ete.. Ruticilla tithys wird mit Bezug auf die cairei-Frage ausführlich behandelt. Aus der Reihe der seltenen Erscheinungen seien erwähnt: Glaucidium passerinum, Dendrocopus minor, Muscicapa collaris, Numenius tenui- rostris, Fuligula rufina, Recurvirostra avocetta, Larus minutus, L. melanocephalus etc. H. Frhr. Geyr von Schweppenburg. Locustella luscinioides (Savi) ein Brutvogel der Rheinprovinz; Orn. Monber. XII p. 145—147. — Verf. traf den Nachtigallrohrsänger im Juni 1904 im Pittges-Bruch, Kreis Geldern, nicht selten an. Dadurch ist die Art zum erstenmale für Deutschland, nachgewiesen. Aufenthaltsort, Benehmen und Gesang sind kurz geschildert. E. Godelmann. Ornithologischer Bericht der Stadt Braunschweig vom Winter 1903/04; Zeitschr. Ool. XIV p. 22—26. H. Grote. Thalassidroma pelagica L. in der Mark; Orn. Monb. XII p. 169. — Bei Eberswalde. M. B. Hagendefeldt. Der Mornell-Regenpfeifer (Charadrius mori- nellus L.) auf Sylt; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 157—158. F. Helm. Ornithologische Beobachtungen; Journ. f. Orn. LII p. 411—431. — Ormnithologisches aus dem Königreiche Sachsen, 27 Arten betreffend. Notizen über Vorkommen, Zug etc. und biologische Aufzeichnungen. W. Hennemann. Beobachtungen über die Würger (Laniidae) im Sauerlande aus den letzten drei Jahren; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 272—274. — Der rotrückige Würger ist sehr häufig, L. excubitor ist hin und wieder Brutvogel. L. senator wurde einmal (7.5. 01) beobachtet. Derselbe. Der Storch (Ciconia eiconia [L.]) am Schwarzwalde und in den Nordvogesen; ]. c. p. 302—304. Derselbe. OÖmithologische Beobachtungen im Sauerlande im Jahre 1903; 1. ec. p. 369—376. F. Henriei. [Seidenschwänze in Posen]; Orn. Monber. XII p. 61. 24 II. Aves für 1904. E. Hesse. Beobachtungen in den Gundorfer Sümpfen bei Leipzig; Orn. Monber. XII p. 137—141. — Kurze Schilderung des Beobachtungs- gebietes. 31 sp. sind aufgeführt, davon 16 Durchzügler, die übrigen Brutvögel. Über das „Meckern“ der Bekassine. A. Ibarth. [Ornithologisches aus Danzig]; Orn. Monber. XII . 18. ’ €. Kayser. Ornithologisches aus der Umgebung von Ratibor in Oberschlesien, insbesondere aus den Jahren 1900 und 1901; Orn. Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 466—473. — Aufzählung von 73 sp. mit kurzen Notizen über Häufigkeit und Vorkommen. Killermann. Drosseln um Regensburg; Verhandl. Ornith. Ge- sellsch. Bayern IV, 1904, p. 93—95. — Beobachtungen über Vor- kommen, Zu- und Abnahme von 4 Arten. Frhr. R. von König-Warthausen. Nordische Wintergäste; Jahres- heft. Ver. vaterl. Naturk. Württemb. 1904 p. 2837—297. — Verf. behandelt das Erscheinen der Seidenschwänze im vergangenen Winter in Württem- berg, bespricht sein Auftreten in früheren Jahren und knüpft daran einige Bemerkungen über sein Vorkommen in Baden und Bayern. Kurze Angaben über Verbreitung und Nistplätze schließen die Skizze ab. F. Koske. Ormithologischer Jahresbericht über Pommern für 1903; Zeitschr. Ornith. u. prakt. Geflügelz. Stettin 1904, p. 75—83, 117—124, 141—148, 159—163, 173—177. — Chronologisch geordnete Beobachtungen mit vielen meteorologischen und phänologischen Daten, namentlich für die Gebiete um Stralsund, Greifswald, Anklam, Usedom und Wollin, und Altdamm. Urinator areticus hat auf dem Darss gebrütet. Mit Ausnahme der Quistorp’schen Daten nur deutsche Bezeichnungen der Vogelarten. H. Krohn. Die Brutvögel Hamburgs; Zweiter Bericht des Ornith. Oolog. Ver. Hamburg 1902—1903 (publ. 1904) p. 7—77. — Verf. zählt 110 Arten auf, die in der Umgebung von Hamburg brüten. Bei den einzelnen Arten Angaben über die Gebiete, wo sie nisten, ferner Daten über die Brutzeit. Neststand sowie Maße der Eier (z. T. verglichen mit denen aus anderen Gegenden). Eine Reihe von Arten, die in der norddeutschen Tiefebene regelmäßig brüten, fehlen dem Gebiete gänzlich. Derselbe. Notizen zur Ornis der Lüneburger Heide; XVI. Jahresber. naturw. Ver. Fürstent. Lüneburg, No. 16, 1904, p. 11—43. — Schilderung der topographischen und physikalischen Verhältnisse des Gebietes, Verzeichnis der Literatur, und Aufzählung der beobach- teten Vogelarten (90 sp.) mit kurzen Notizen über Häufigkeit, Vor- kommen ete. Derselbe. Der Kranich im Schleswig-Holstein und an den Grenzen dieser Provinz; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 260 — 261. — Übersicht der einstigen und gegenwärtigen Brutplätze des Kranichs, die auf einem Kärtchen eingezeichnet sind. 0. Leege. Über das Brutgeschäft der Vögel auf den ostfriesischen Inseln, im Jahre 1903; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 105—116, 131—144. — Vgl. p. 97. II Aves für 1904. 25 Derselbe. Zug und Nahrung von Dendrocopus maior (L.) auf den ostfriesischen Inseln; Orn. Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p- 255—257. — Vgl. p. 91. Derselbe. Aus meinem ornithologischen Tagebuche von 1902; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 291—300. — Zug-, Brut- und andere ornithologische Notizen von Juist. ©. Lindner. [Über Vorkommen von Parus salicarius bei Griesen, Bayern]; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 81—82. F. Lindner. Zum letztwintrigen Erscheinen des Seidenschwanzes; Orn. Monber. XII p. 96—97. — Notizen aus dem Nordharz. Derselbe. [Neue Arten der Ornis des Fallsteingebietes]; Orn. Monb. XII p. 169. — Notizen über 5 Arten. Derselbe. Im Brutgebiete der schwarzschwänzigen Limose und des schwarzen Storches; Orn. Jahrb. XV p. 11—24. — Schilderung einer Maiexcurison in das Lewitz-Gebiet in Mecklenburg. Mitteilungen über die Biologie des großen Brachvogels, der Uferschnepfe und des schwarzen Storches. Derselbe. Zweiter Nachtrag zur Ornis des Fallsteingebietes, umfassend die Zeit vom 1. Juni 1901 bis zum 18. August 1904; Monats- schrift Ver. Vogelw. XXIX p. 376—395, 422—439. — Zum erstenmale für das Gebiet nachgewiesen werden: Loxia pityopsittacus, Tringa temmincki, Passerina nivalıs, Budytes flavus borealis, Charadrius hiaticula, Merops apiaster, Tadorna tadorna und Recurvirostra avocetta. Die einzelnen Nachweise sind genau angegeben. Zwei bisher unsichere Arten: Charadrius-dubius und Pratincola rubicola wurden mit Sicherheit festgestellt. Dagegen sind zwei andere: Colaeus monedula und Colym- bus ceristatus aus dem Gebiete verschwunden. Daran schließen sich Ankunftsdaten für einige Zugvögel, und genauere Mitteilungen über eine Reihe von Arten, die bereits in einer früheren Abhandlung des Verf.’s aufgeführt waren. Am Schlusse der sorgfältigen Arbeit Liste aller nunmehr für das Fallsteingebiet nachgewiesenen (227) Arten mit Angabe der Art des Vorkommens. ©. Natorp. Nordische Wintergäste; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 257—260. — Ormithologisches aus Roschkowitz in Schlesien. E. Oertel. Das Dachauer Moos; Zool. Garten XLV p. 178—183, 207—212. — Schilderung der topographischen Verhältnisse und der Vogelwelt des Dachauer Mooses bei München. P. Plathe. Zur Verbreitung und Naturgeschichte der Schellente (Nyroca clangula L.); Orn. Monber. XII p. 158—160. — Über Brüten in Pommern und Biologisches. V. Priebisch. Ornithologische Beobachtungen aus dem Garten des Allgemeinen Krankenhauses zu Hamburg-St.Georg; Zweiter Bericht Ornith. Ool. Ver. Hamburg 1902—1903 (publ. 1904) p. 98. — Notizen über 5 Arten. 0. le Roi. Die Verbreitung von Emberiza cia L. in der Rhein- provinz; Orn. Monber. XII. p. 153—158. — Verf. bespricht zunächst die Angaben in der Literatur und schildert sodann die Verbreitung der seltenen Ammer nach eigenen Forschungen. Er traf sie häufig 26 II. Aves für 1904. am linken Rheinufer zwischen Bacharach und Rhens, der nördlichste Punkt seines Vorkommens dürfte Königswinter (unterhalb von Remagen) sein. Auch am rechten Rheinufer sowie im Mosel- und Ahr- tale u. s. w. wurde der Vogel angetroffen. Notizen über Lebensweise, Brutgeschäft, Eier etc. sind beigefügt. H. Schacht. Zwei neue Brutvögel für Lippe; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 409—410. — Dryocopus martius und Ciconia ciconia, beide als Brutvögel. L. Schuster. Das Teichhuhn (Gallinula chloropus); Zeitschr. Ormnith. u. prakt. Geflügelz. Stettin, 1904, p. 125—130. — Biologisches aus der Umgebung von Lich, Westabhang des Vogelsberges. Derselbe. Neue Mitteilungen über das Dachauer Moos; Zool. Garten XLV p. 308—315. — Enthält auch ornithologische Be- obachtungen. W. Schuster. Seltene Vögel in Hessen (Mainzer Becken und be- nachbartes Gebiet); Jahrb. Nassau. Ver. Naturk. 57. Jahrg. 1904, p. 995—99. — Notizen über Vorkommen von 12 sp. Derselbe. Die Storchnester in Oberhessen (Ciconia alba); 1. c. p. 101—106, mit 1 Abbildung im Texte. — Auf dieser Karte ist die Lage der Storchnester eingetragen. Derselbe. Genaue Zahlenangaben für das Vordringen des Girlitzes in Deutschland; Zool. Garten XLV, p. 63—65. — Daten für Rheinland, Thüringen, Hessen, böhm.-sächs. Gebiet, böhm.-schles. Kreis und Norddeutschland, nach Literaturangaben. Derselbe. Ab- und Zunahme der Vögel, für verschiedene Teile Deutschlands tabellarisch festgestellt. Unter Mitwirkung von Wurm, Leege, Hocke, Berge, Weinland, Junghans und Fatio; Zool. Garten XLV, p. 369—375. Derselbe. Ornithologische Seltenheiten für das Rhein-Main- Gebiet; Orn. Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 79—80. Derselbe. Die Verbreitung des Girlitzes in Deutschland mit besonderer Berücksichtigung des im Laufe des 19. Jahrhunderts ok- kupierten Gebietes; Orn. Jahrb. XV, p. 36—43. — Bespricht auf Grund der Angaben in der Literatur das „Vordringen“ des Girlitzes ın Deutschland. Die mitgeteilten Daten sind lückenhaft, z. T. selbst fehlerhaft. *Stiefelhagen. Über die Ab- und Zunahme unserer einheimischen Vögel; Beilage zu No. 15 der Landwirtschaftl. Zeitschrift, Jahrgg. 1904, p. 277—280. — Verf. glaubt für einige Arten (z. B. Nachtigall, Singdrossel, Fliegenfänger, Schwalben, Wachtel, Kiebitz ete.) eine entschiednee Abnahme, für andere (z. B. Amsel, Laubsänger, Gras- mücken, Spechtmeisen, Meisen etc.) dagegen beträchtliche Zunahme der Individuenzahl konstatiert zu haben. [Ref. vgl. Zool. Centralbl. XII, 1905, p. 723— 724]. A. Szielasko. Am Horste der Uraleule (Syrnium uralense Pall.); Zeitschr. Oolog. XIV, p. 17—20. — Biologische Beobachtungen von einem Brutplatze in Ostpreußen. II. Aves für 1904. 97 ®. Taschenberg. Somateria mollissima (L.) im Binnenlande; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 499—500. — Verf. stellt die nach- gewiesenen Fälle des Vorkommens der Eiderente bei Halle zusammen und berichtigt eine Angabe bezüglich der Erlegung von 8. spectabilis. H. Thiele. Der schwarze Storch (Ciconia nigra) am Harze brütend; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 52—53. 3. Thienemann. Vogelwarte Rossitten. (Vorkommen von Buteo zımmermannae Ehmcke; Krähenversuch); Orn. Monber. XII, p. 165 —168. — Ein $ von Buteo zimmermannae wurde am 9. Mai 1904 bei Rossitten erlegt. Weiteres über den Krähenversuch. Derselbe. III. Jahresbericht (1903) der Vogelwarte Rossitten der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft; Journ. f. Ornith. LIT, p. 245—295. — Siehe p. 88. A. Voigt. Seltene Durchzügler aus der Umgebung Leipzigs; Orn. Monb. XII, p. 99—100. Österreich-Ungarn. T. Csörgey. Musterblätter aus Petenyi’s „Ornithologischen Frag- menten‘‘; Aquila XI, 1904, p. 385, tab. I—1V. — Prächtige Abbildungen von Cerchneis vespertinus, Pastor roseus, Panurus biarmieus und Hi- mantopus himantopus. E. Donner. Ornithologisches vom Weißensee; Orn. Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 285—291. — Der Weißensee liest 1000 m hoch in den Gailtaler Alpen und beherbergt ein sehr reiches Vogelleben. R. Eder. Zur Ornis von Mödling; Mittheil. Ver. Naturfr. Mödling 1904, No. 20, p..10—13. — Stellt die interessanteren Vorkommnisse der dortigen Vogelwelt zusammen. A. Fritsch. Notizen über die Vogelwelt der Elbeniederung bei Podie- brad in Böhmen; Orn. Jahrb. XV. p. 50—54. — Ornithologisches aus dem mittleren Böhmen. L. v. Führer. Einige Beobachtungen über den Seidenschwanz in Siebenbürgen; Orn. Jahrb. XV, p. 48—50. Derselbe. Ein Ausflug in das Negoi-Gebiet; Orn. Jahrb. XV, p. 596—62. — Ornithologische Aufzeichnungen aus den Fogaraser Alpen, einer Kette der transsylvanischen Karpathen, in Siebenbürgen. Schilderuug des Ausfluges und Notizen über die angetroffenen Vogel- arten. *F, €. Keller. Ornithologische Beobachtungen aus Winter und Frühjahr 1904; Carinthia, II. Jahrg. 94, 1904, p. 166—185. P. Kollibay. Die Vogelfauna der Bocche di Cattaro; Journ. f. Ornith. LII, p. 80—121, 457—506. — Im Anschluß an eine frühere Veröffentlichung über dasselbe Thema (siehe Bericht 1903, p. 227) gibt Verf. eine ausführliche Darstellung der Vogelfauna des südlichsten Teiles von Dalmatien, den er zweimal zu Sammelzwecken besuchte. In der Einleitung Literaturverzeichnis, und kurze Charakteristik der landschaftlichen Verhältnisse des Gebietes. Im speziellen Teile sind 223 sp. aufgeführt, die interessanteren Arten eingehend besprochen: 28 II. Aves für 1904. Systematisches, biologische Beobachtungen und sorgfältige Angaben über Nest und Eier. Die geographische Variation einiger Arten wird ein- gehend erörtert. Besonders wertvoll sind die Mitteilungen über Saxicola amphileuca, S. melanoleuca, Hypolais olivetorum, Acanthis cannabina mediterranea, und Apus apus kollibayı. Die dalmatinische Kohlmeise wird provisorisch als Parus maior sulfureus gesondert (p. 459). In zwei Punkten kann Ref. dem Verf. nicht beistimmen, nämlich die Hauben- lerchen Dalmatiens zu Galerida cristata senegalensis, und die dortigen Kleiber zu Sitta caesia caucasica zu stellen. Ebensowenig vermögen wir des Verf. Ansichten über Farbenveränderung ohne Mauser bei Cerchneis vespertina zu teilen. Astur brevipes wird zum erstenmale für Österreich festgestellt. *G. Kolombatovid. Contribuzioni alla Fauna dei Vertebrati della Dalmazia; Glasn. Hrv. Naravosl. Drustva XV, 1903, p.—. (Sep. 19 pg.). — Ergänzungen und Berichtigungen zu des Verf.’s früheren Veröffentlichungen über die Vogelwelt Dalmatiens. T. Kormös. Versuch einer Avifauna der Umgebung von Menes- Magyaräd in Ungarn; Orn. Jahrb. XV, p. 24-36. — Beobachtungen aus dem Bezirke{Vilagos des Komitats Arad. In der Einleitung schildert Verf. kurz die physikalischen Verhältnisse des Gebietes, und bespricht die charakteristischen Vertreter aus der Vogelwelt im Walde, Hügellande, und in der Ebene. Die systematische Liste führt 127 sp. auf, mit kurzen Notizen über Häufigkeit, Art des Vorkommens etc. W. Leonhardt. Verzeichnis der Vögel Schäßburgs nebst biologischen Skizzen. Abgeschlossen Ende XII, 1903; Verh. u. Mitth. Sıebenb. Ver. Naturw. Hermannstadt LIII, 1903, (publ. 1904) p. 1—80. — Eine topographische Skizze des Gebietes geht der Aufzählung der (137) fest- gestellten Arten voraus. Eingehende Beobachtungen über Lebensweise, Brüten und Zug einzelner Arten. *M. Marek. Ornithologisches aus Zengg; Glasn. Hrv. Naravosl. Drustva XVI, 1904, p. 76—104. — Beobachtungen aus dem Zeitraume 26. III. 02 — 25. VIII. 03., auch viele Zugdaten enthaltend. E. Rößler. Hrvatska Ornitoloska Centrala. III. Godiänji izvjestaj. (Kroatische Ornithologische Zentrale. III. Jahresbericht 1903); Soc. Scient. Croat. Zagreb. 1904, p. — (Sep. p. 1—163). — Vgl. p. 88. P.L. Sclater. [Remarks on Apus apus kollibayı und Accentor collaris reiseruls, Bull..B..O. €.XV,p. 13. 3. Talsky. Das Fürst Liechtenstein’sche Forst- und Jagdmuseum in Mähr.-Aussee; Orn. Jahrb. XV, p. 237—243. — Verf. bespricht eine Anzahl für Mähren seltener Vögel. V. von Tschusi zu Schmidhoffen. Ornithologische Kollektaneen aus Österreich-Ungarn und dem Okkupationsgebiete. XII (1903); Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 457—463. — Mitteilungen aus Jagdzeitschriften über Erlegung, bezw. Vorkommen seltener Vogelarten. Derselbe. Ornithologische Literatur Österreich-Ungarns und des Okkupationsgebietes 1902; Verhandl. zool.-bot. Gesellsch. Wien LIV, 1904, p. 487—507. — Zuerst gibt Verf. in alphabetischer Folge II. Aves für 1904. 29 die in deutscher Sprache erschienenen Veröffentlichungen, hierauf die ungarischen, czechischen, slovenischen und kroatischen Arbeiten. U. ©. €. Nisaötus fasciatus (Vieill.) in der ungarischen Fauna; Aquila XI, 1904, p. 367—368, mit Tafel. — Beschreibung und Ab- bildung eines an der Theißmündung erbeuteten Exemplares. Derselbe. Ampelis garrulus in Ungarn; Aqula XI, 1904, p-. 3831—382. Balkanländer. F. Braun. Ormnithologisches aus Konstantinopel; Orn. Monber. XI. p. 17—21. — Beobachtungen aus dem Herbst 1903, besonders über Finkenvögel. Derselbe. Ormnithologisches aus Konstantinopel; 1.c. XII, p. 79—81. Derselbe. Ormnithologisches aus Konstantinopel; l.c. p. 118 —122. Derselbe. Omithologisches aus Konstantinopel; 1.c. XI, p. 179—183. — Vornehmlich Notizen über den Herbstzug. R. v. Dombrowski. Mergus albellusL. und Clangula glaucion L. Brutvögel in Rumänien; Zeitschr. Ooologie XIII, No. 10 (Jan. 1904) p. 145—148. — Verf. fand die beiden Arten brütend (Nester mit Eiern und Jungen erbeutet) am Cabalsee unterhalb Cernavoda. ©. Reiser. Bericht über die ornithologischen Ergebnisse der Sammel- reisen in Serbien in den Jahren 1899 und 1900; Wissensch. Mitteil. aus Bosnien u. der Herzegowina, XVI, 1904, p. 125—152 [Ser- bisch!]. — Bericht über die ornithologischen Sammlungen der im Auf- trage des Sarajevoer Museum unternommenen Reisen. Die Arbeit ent- hält augenscheinlich eine Reihe von Notizen über interessantere und seltenere Arten der Ornis Serbiens, ist jedoch für westeuropäische Leser unverständlich. Derselbe. Über das Auftreten des Seidenschwanzes (Ampelis garrulus) in Bosnien im Januar und Februar 1904; Orn. Jahrb. XV, p. 145—148. Derselbe. Zur Kenntnis der Vogelwelt von Konstantinopel; Orn. Jahrb. XV. p. 153—156. — Ein Arzt, L. Riegler, veröffent- lichte im Jahre 1852 ein Buch über ‚Land und Leute‘ der Türkei, in dem auch ein naturhistorisch-anthropologischer Teil enthalten ist. Auf p. 121—124 ist ein Verzeichnis der (164) in der Umgebung von Konstantinopel vorkommenden Vogelarten gegeben. Reiser druckt diese Liste ab und fügt einige berichtigende Fußnoten hinzu. P. L. Selater. On the Birds of Sibthorp’s ‚‚Fauna Graeca‘ ; Ibis (8) IV, p. 222—227. — J. Sibthorp, der Verf. der bekannten „Flora Graeca“ besuchte in den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts Griechenland, einige der griechischen Inseln und Cypern. Ferdinand Bauer, der ıhn auf seinen Reisen begleitete, fertigte eine Reihe Zeichnungen an, die für ein Werk über die Fauna bestimmt waren. Diese Sammlung von Tafeln ist heute Eigentum des Botanischen Museums der Universität 30 II. Aves für 1904. Oxford. Verf. bespricht einige der interessanteren Arten, von denen Lanius nubicus, Merula torquata, Salicaria olivetorum und Monti- fringilla nivalis erwähnenswert sind. Großbritannien. €. H. Alston. Kingfisher on Loch Leven, Argylishire; Ann. Scott. N. H. 1904, p. 55. — Alcedo ispida. 0. V. Aplin. [On the occurrence of Emberiza pusilla near Rugby |; Ibis (8) IV, p. 307. Derselbe. Erroneous Record of the Eared-Grebe (Podicipes nigricollis) breeding in Middlesex; Zool. (4) VIII, p. 266—267. Derselbe. Notes on the Ornithology of Oxfordshire 1902; Zool. (4)VIII, p.361—372. — Ornithologische Notizen, nach den Monaten angeordnet. Derselbe. On the Breeding of the Black-necked Grebe (Podi- cipes nigricollis) in the British Islands; Zool. (4) VIII, p. 417—420. — Mehrere Paare brachten im Sommer 1904 ihre Brut auf. Lebensweise auf dem Brutplatze geschildert. Lokalität wird verschwiegen. Derselbe. Lapland Buntings in Norfolk; Zool. (4) VIII, p. 428 —429. — Calcarius lapponicus. €. F. Archibald. Spotted Crake in Furness; Zool. (4) VIII, p. 460. — Porzana maruetta. E. €. Arnold. Little Gull and Ortolan in Norfolk; Zool. (4) VIII, p. 389—390. — Larus minutus und Emberiza hortulana. W. B. Arundel. Ferruginous Duck in Yorkshire; Zool. (4) VII, p. 33. — Fuligula nyroca. W. Berry. On the Nesting of the Hawfinch in Fifeshire; Ann. Seott. N. H. 1904 p. 11—13. — Brüten von Coccothraustes cocco- thraustes festgestellt. W. Bickerton. A review of Hertfordshire Ornithology; Trans. Hertfordsh. N. H. Soc. XII Part 1 (Febr. 1904) p. 26—32. — Gibt einen Überblick über die ornithologische Erforschung der Grafschaft, und eine Zusammenstellung der selteneren Arten. Derselbe. Notes on Birds observed in Hertfordshire during the year 1902; 1. ec. p. 33—40. — Neu für die Grafschaft Pastor roseus und Scops giu. Notizen über Vorkommen von Athene noctua, Falco peregrinus und Mergus serrator. Daran schließen sich Bemerkungen über Vorkommen oder Brüten einiger Arten, und eine Übersicht der Zugsdaten der Zugvögel. Derselbe. Notes on Birds observed in Hertfordshire during the year 1903; Trans. Hertfordsh. N. H. Soc. XII Part 3 (Nov. 1904) p. 125—136. — Neu für die Grafschaft sind Ardea purpurea und Podicipes nigricollis. Daran schließen sich biologische und nidologische Notizen, sowie Angaben über die Ankunfts- und Abzugszeiten einiger Zugvögel, nebst Liste der Beobachter. €. H. Bisshopp. Sabine’s Gull on the Argylishire Coast; Ann. Scott, N. H. 1904 p. 57. — Xema sabinii. Fun II. Aves für 1904. 31 F. L. Blathwayt. Little Owl (Athene noctua) and Waxwing (Am- pelis garrulus) in Lincolnshire; Zool. (4) VIII p. 74—75. Derselbe. Notes on the Birds found on the coast of Somerset; Zool. (4) VIII p. 81—95. — Ornithologisches aus dem südlichen Teile von Wales am Bristol-Kanal. Derselbe. Shore-Birds at Burnham, Somerset; Zool. (4) VII p. 434—435. Derselbe. Great Crested Grebe in West Sutherland; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 127. — Podicipes cristatus. 3. L. Bonhote. Records the occurrence in Kent of Tringoides macularius; Bull. B. ©. C. XIV p. 84—85. W. R. Butterfield. [On the occurrence of Bulweria bulweri near St. Leonard’s-on-Sea, Sussex); Bull. B. ©. C. XIV p. 49—50. Derselbe. Occurrence of the Spotted Sandpiper in Kent, England; Auk XXI p. 485. — Totanus macularius. €. Campbell. Nesting of the Woodcock in Dalmeny Park; Ann. Scott. N. H. 1904. p. 190. 3. M. Campbell. Notes on the Natural History of the Bell Rock. With an Introduction by James Murdoch. Edinburgh. 1904. 8°. pg. XV + 112. — Beobachtungen über die Tierwelt von Bell Rock, an der Küste von Schottland. Leider entbehren die Daten über den Vogel-- zug der nötigen Präzision. C. 3. Carroll. [Exhibition of Specimens of Emberiza cia and E. pusilla, taken in England]; Bull. B. ©. C. XV. p. 28. Derselbe. The Little Bunting (Emberiza pusilla) in England; Zool. (4) VIII p. 312—313. — Ein $ wurde im Oktober 1902 nahe Rugby gefangen. Es ist das vierte in Großbritannien erlegte Exemplar. E. €. Chubb. Occurrence of the Bluethroat (Cyanecula suecica) near London; Zool. (4) VIII p. 262—263. W. E. Clarke. On the occurrence of the Little Bunting (Emberiza pusilla) in Orkney: an addition to the Scottish Avifauna; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 14—16. — Ein junger Vogel wurde am 15. Okt. auf dem Pentland Skerries Leuchtturm erlegt. Es ist ns dritte für Groß- brittannien nachgewiesene Exemplar. Derselbe. Glossy Ibis in Orkney; Ann. ot N. H. 1904 p. 127. — Plegadis falcinellus. Derselbe. On the Occurrence of the Short-toed Lark and the Lapland Bunting in the Outer Hebrides; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 206 — 207. — Verf. erlegte Calandrella brachydactyla und Calcarius lappo- nicus auf den Flannan-Inseln, vierzig Meilen nordöstlich von St. Kilda. A. H. Cocks. Birds of Oxfordshire or Buckinghamshire?; Zool. (4) VIII p. 34—36. — Bemerkungen zu Aplin’s Notes on Oxfordshire Ormithology (vgl. Bericht 1903 p. 229). €. Collier. The Birds of the Island of Raasay; Ibis (8) IV p. 490 —512. — Die Insel Raasay, eine der inneren Hebriden, liegt zwischen der N. OÖ. Küste von Skye und dem Festland von Ross. Sie ist gut be- waldet und nur wenig bewohnt, der höchste Punkt erreicht eine Höhe von 1456 Fuss. 140 Vogelarten sind bisher festgestellt, davon brüten 32 II. Aves für 1904. 89 sp. Die einzelnen Arten sind der Reihe nach besprochen: Häufigkeit, Vorkommen, Ab- und Zunahme, Brüten, Zugverhältnisse etc. werden kurz berührt. 6. B. Corbin. The Roller (Coracias garrulus) in Hants; Zool. (4) VIII p. 458—459. T. A. Coward and €. Oldham. Notes on the Birds of Anglesea; Zoolog. (4) VIII p. 7—29. — Verf. durchforschten das Küstengebiet zwischen Pentraeth und Carmel Head, und besuchten ferner Penmon, Puffin Insel, Malldreeth und Newborough. Nord Anglesea ist nach seinen topographischen und physikalischen Verhältnissen geschildert, woran sich die Darstellung der Vogelwelt schließt. T. A. Coward. The Kite in Cheshire; Zool. (4) VIII p. 314. — Milvus ictinus. Derselbe. Night-Heron in Lancashire; 1. c. p. 314-315. — Nycticorax griseus. G. Dalgliesh. Great Crested Grebe m Richmond Park; Zool. (4) VIH,p:4193: Derselbe. Long-eared Owl (Asio otus) at Esher; Zool. (4) VIII p. 265. Derselbe. Omithological Notes from Richmond and Neigh- bourhood; Zool. (4) VIII p. 389—390. A. WElirish. Rough-legged Buzzard in the Outer Hebrides; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 55. E. F. M. Elms. ÖOrnithological Notes. Observations and Notes on Birds in the Neighbourhood of New Romney and Littlestone-on- Sea, May 16.—20. 1902; Zool. (4) VIII p. 250—255. A. H. Evans. On the Birds of Cambridgeshire vgl. Marr and Shipley, p. 34. W. Evans. Waxwings in the Lothians; Ann. Scott. N. H. 1904 .54. ’ Derselbe. Rough-legged Buzzards in the Lothians, etc.; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 56—57. Derselbe. Black-tailed Godwit in the „Forth‘ area; l.c. p. 57. W. W. Flemyng. Bittern in the County Waterford; Zool. (4) VIII p. 144. — Botaurus stellaris. H. E. Forrest. Red-necked Phalarope in Shropshire and Merioneth; Zool. (4) VIII p. 461. H. S. Gladstone. Pied Flycatcher in Dumfriesshire; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 188. Derselbe. Woodcock and Snipe in Dumfriesshire; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 246—247. R. Godirey. Pomatorhine Skua in Ayrshire; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 192. — Stercorarius pomatorhinus. F. S. Graves. Great Grey Shrike (Lanius excubitor) in Cheshire; Zool. (4) VIII p. 31. Derselbe. Great Grey Shrike (Lanius excubitor) in Lanca- shire; Zool. (4) VIII p. 115. II. Aves für 1904. 33 T. Ground. Lapland Bunting at Warwick; Zool. (4) VIII p. 428. — Calcarius lapponicus. 3. H. Gurney. Ornithological Notes from Norfolk and the East Coast of England for 1903; Zool. (4) VIII p. 201—219 tab. II. — Verf. gibt zuerst einige kurze Mitteilungen über den Vogelzug an der Ostküste, bespricht sodann einige seltenere ornithologische Erschei- nungen und schließt mit der Wiedergabe der täglichen Aufzeichnungen. Der Zug findet besondere Berücksichtigung. Am Schlusse Notizen über das Brüten von Sterna fluviatilis und andere kleinere Mit- teilungen. Zwei Karten im Texte. Derselbe. On the Birds of the Pembrokeshire Islands; Trans. Norf. Norw. Nat. Soc. VII Part V (1904) p. 627”—634. — Beobachtungen über die Vögel der Inseln: Skomer, Ramsey, Grassholm und North Bishop. Di. rselbe und T. Southwell. Fauna and Flora of Norfolk. Addı- tions to Part XI, Birds (Fourth List); Trans. Norf. Norw. Nat. Soc. VII Part V (1904) p. 733—740. 6. H. Caton Haigh. Migration of Birds in North-east Lincolnshire in the Autumn of 1903; Zool. (4) VIII p. 291—300. — Notizen über den Herbstzug. 3. A. Harvie-Brown. Heron nesting in the Outer Hebrides; Ann. Seott. N. H. 1904 p. 57. — Ardea cinerea. Derselbe. Eiders in the North-west Highlands; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 189—1%. Derselbe. Woodeock and Snipe nesting in Central Scot- land; 1. c. p. 190—192. Derselbe. The breeding of Woodeocks in 1902 and 1904; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 245—246. Derselbe. Whimbrels in ,„Forth“; Ann. Scott. N. H. 1904 p- 247. Derselbe. [On the Osprey as a British Breeding Species]; Ibis (8) IV p. 664. 3. A. Harvie-Brown and H. A. Macpherson. A Fauna of the North- West Highlands and Skye. Edinburgh 1904. kl. 4° p. I-CIV und 1378. — Dieses Buch bildet einen Band des von J. A. Harvie-Brown herausgegebenen Werkes „A Vertebrate Fauna of Scotland“, und schließt sich, was Sorgfalt und Gründlichkeit anlangt, ebenbürtig den vorher- gehenden Bänden an. Auf die Einleitung folgen biographische Skizzen der beiden jüngst verstorbenen Forscher: T. E. Buckley und H. A. Macpherson. Daran schließen sich mehrere Kapitel, die die topo- graphischen und faunistischen Verhältnisse der einzelnen Regionen des Beobachtungsgebietes behandeln. Skye, die Ascrib Inseln, West Ross, Hand, Priest Insel, und die Westküste nebst den vorgelagerten Inseln sind kurz geschildert. Weitere Abschnitte behandeln das Klima und die Wirbeltierfauna der westlichen Hochländer im Allgemeinen. Den größten Teil des Buches (p. 49—361) nimmt die Darstellung der Vogelfauna ein. Bei jeder Art sind äußerst gewissenhafte und umfang- reiche Daten über ihr Vorkommen heute und ehemals gegeben. Be- Arch f, Naturgesch. 70. Jahrg. 1904. Bd.1I. H.1. (Il.) 3 34 II. Aves für 1904. sonders eingehend ist Pandion haliaetus behandelt. Eine Karte ist der musterhaften Arbeit beigegeben. T. Hepburn. The Birds of North Kent; Zool. (4) VIII p. 161—179. — Beschreibung des Beobachtungsgebietes und Schilderung der Vogel- welt. Zahlreiche biologische Notizen. H. E. Howard. Rithard’s Pipit (Anthus richardi) in Cornwall; Zool. (4) VIII p. 115. Derselbe. Greenland Faleon (Falco candicans) in Co. Done- gal; 1.e:"p. 119. 3. 6. Jefireys. Terns in Orkneys; Zool. (4) VIII p. 461. FT. €. R. Jourdain. Rough Notes on Derbyshire Ornithology, 1902—1903; Zool. (4) VIIL p. 103—107. — Ergänzungen und Nach- träge zu einer früheren Arbeit (s. Bericht 1902 p. 101). Im Ganzen sind nunmehr 234 sp. für die Grafschaft festgestellt. Derselbe. Little Gull (Larus minutus) on the Mersey; Zool. (4) VIII p. 193. F. €. L. Kay. Capercaillie in Argyll; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 189. R. Kearton. Our rarer British Breeding Birds, their Nests, Eggs and Summer Haunts. Cheaper edition, London 1904. 8°, pg. 166, with illustrations. N. B. Kinnear. Notes on some Birds observed in the Loch Arkaig Distriets, Western Inverness-shire; Ann. Scott. N. H. 1904, p. 150 — 154. — Notizen über 29 Arten. T. &. Laidlaw. Roller, Glossy Ibis, and Spotted Crake in Pert- shire; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 55. Derselbe. Report on the Movements and occurrence of Birds in Scotland during 1903; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 138—150, 207—217. — In der Einleitung Verzeichnis der Stationen und der Beobachter und Betrachtungen über den Frühjahrs- und Herbstzug im Allgemeinen. Der specielle Teil enthält Daten über den Zug von 115 sp. Zu bedauern ist das Fehlen von Material von der Ostküste Schottlands. S. Lewis. Buffon’s Skua (Stercorarius parasiticus) in Somerset; Zool. (4) VIII p. 461—462. HM. Mackay. Pird-Life in Jersey; Zool. (4) VIII p. 339—344, 378—382. — Liste der auf der Kanalinsel Jersey beobachteten Vogel- arten mit kurzen Bemerkungen über Häufigkeit, Vorkommen etc. Derselbe. The Dotterel in Jersey; 1: c. p. 349. — Endromias morinellus am 17. Aug. 1904 erlegt. D. Mackenzie. Long-tailed Titmouse in the Outer Hebrides; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 188. Derselbe. Great Spotted Woodpecker in the Outer Hebrides; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 188—189. 3. E. Marr and A. E. Shipley. Handbook to the Natural History of Cambridgeshire. Cambridge 1904. kl. 8°. pg. 260. — Der ornitho- losische Teil (25 Seiten) hat A. H. Evans zum Verfasser, der nach einizen einleitenden Bemerkungen Notizen über 14 sp. gibt, die in dem Gebiete selten sind oder überhaupt nicht mehr vorkommen. Locustella luseinioides verschwand seit 1849, Anser anser um 1773, in dieselbe II. Aves für 1904. 35 Kategorie gehören der Kampfläufer, die schwarzschwänzige Limose und die Trauerseeschwalbe. Otis tarda ist ein äußerst seltener Strich- vogel. Dagegen haben die beiden kleinen Sumpfhühnchen neuerdings in der Grafschaft gebrütet ete. Am Schlusse eine Liste der für das Gebiet festgestellten Arten. A. Me. L. Marshall. Late Stay of Waxwings in Inverness-shire; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 188. Derselbe. Gadwall in Moray Firth; Ann. Scott. N. H. 1904. p. 189. H. B. Marshall. Capercaillie in Peebles-shire; Ann. Scott. N.H. 1904. p. 244. — Tetrao urogallus. 3. Morley. Short-eared Owl breeding near Scarborough; Zool. (4) VIII, p. 385. — Asio accipitrinus. 6. €. Muirhead. Black Redstart in Moray; Ann. Scott. N.H. 1904. p. 55. — Ruticilla titys. T. H. Nelson. British Examples of the White-spotted Bluethroat (Cyanecula wolfi); Zool. (4) VIII. p.31. — Vorkommen bei Scar- borough. R. Newstead. Fire-crested Wren (Regulus ignicapillus) in Lancashire: a correction; Zool. (4) VIII, p. 3833—384. — Berichtigung der Angabe von J. Collins (vgl. Bericht 1903, p. 230). M. 3. Nicoll records the occurrence in Sussex of Cettia cetti and Motacilla borealis; Bull. B. ©. C. XIV, p. &. Derselbe. [On the occurrence in Sussex of Anthus campestris, Calcarius lapponicus and Limicola platyrhyncha]; Bull. B. ©. C. XV, 12 Derselbe. Records the occurrence in the south of England, of Daulias philomela and Anthus spipoletta; Bull. B. ©. C. XV, p. 20—21. — Der Sprosser ist das erste in England erlegte Exemplar, doch dürfte es sich in Anbetracht des Datums (22. Oktober) um ein aus der Ge- fangenschaft entflohenes Tier handeln. Derselbe. [On the occurrence of Anthus spipoletta in Sussex]; Bull. !B: 0.00. XV p. 27. Derselbe. The Tawny Pipit (Anthus campestris) as a Visitor to England; Zool. (4) VIII. p. 452—454. — Übersicht der bisher fest- ee Fälle des Vorkommens der Art in England, besonders in ussex. H. Noble. Rare Birds in Berkshire; Zool. (4) VIII, p: 116—117. — Notizen über 4 sp. Oceurrences of the Great Grey Shrike (Lanius exeubitor) [in Scot- land]; Ann. Scott N. H. 1904, p. 53. F. M. Ogilvie. [On an adult pair of Red-crested Pochards (Netta rufina) shot in Suffolk]; Bull. B. OÖ. C. XIV, p. 62. n €. Oldham. Hoopoe (Upupa epops) in Cheshire; Zool. (4) VIII, p- 429. 3. Paterson. The Ruby-crowned Wren in Lat. 53. 24. N., Long. 30. 15. W.; Ann. Scott. N. H. 1904, p. 55. — Regulus calendula fünf- hundert Meilen westlich von Irland gefangen. 3* 36 lI. Aves für 1904. 3. Paterson and J. Robertson. Gadwall in East Renfrewshire; Ann. Scott. N.H. 1904, p. 127. — Anas strepera. €. 3. Patten. Great Skua (Stercorarius catarrhactes) in the Irish Sea; Zool. (4) VIII, p. 75. A. H. Patterson. Natural History Notes from Yarmouth; Trans. Norf. Norw. Nat. Soc. VII, Part V (1904), p. 726—730. — Ornitho- logisches aus den Jahren 1903—1904. R. Patterson. Waxwings in North of Irland; Zool. (4) VIII, p. 31. W. P. Pyecraft. Killdeer Plover [Aegialitis vocifera] at Peterhead in 1867; Ann. Scott. N. H. 1904, p. 247. Derselbe. Records the occurrence of Aegialitis vocifera near Peterhead, N. B.; Ibis (8) IV, p. 669—670. P. Ralfe. Great Skua (Stercorarius catarrhactes) in the Isle of Man; Zool. (4) VIII, p. 33. H.W.Robinson. Lanner Falcon in Lancashire; Zool. (4) VIII, p.75. — Falco feldeggi. Derselbe. Eared Grebe near Lancaster; Zool. (4) VIII, p. 350. — Podicipes nigricollis. 3. H. Salter. Ormithological Notes from Mid-Wales; Zool. (4) VIII, p. 66— 71. — Aufzeichnungen aus der Gegend von Aberystwith aus den Jahren 1902 und 1903. Derselbe. An unrecorded Occurrence of the Scarlet Gros- beak; Zool. (4) VIII, p. 2238. — Pyrrhula erythrina in Wales erlest. Y. BE. Saxby. On the occeurrence of the Hawfinch and other Birds in Unst, Shetland; Ann. Scott. N.H. 1904, p. 154—157. Derselbe. Ornithological Notes from Shetland; Zool. (4) VIII p. 230—231. F W. Serle. White Wagtail at Peterhead; Ann. Scott. N. H. 1904, p. 126. — Motacilla alba. Derselbe. Little Auk at Duddingston Loch; Ann. Scott. N.H. 1904, p. 127. — Mergulus alle. D. Seth-Smith. Serins [Serinus serinus] at Dover; Zool. (4) VIII, p-. 457. @. Sim. Buffon’s Skua (Stercorarius parasiticus) at Aberdeen; Zool. (4) VIII, p. 266. Derselbe. Hawfinch (Coceothraustes vulgaris) in Aberdeen- shire; Zool. (4) VIII, p. 384. Derselbe. Grey Phalarope at Aberdeen; Zoolog. (4) VIII, p- 389. H. D. Simpson. Great Spotted Woodpecker in Roxburgshire; Ann. Scott. N.H. 1904, p. 126—127. Derselbe. Shoveler ın East Lothian; Zool. (4) VIII, p. 459. — Spatula clypeata. 3. Steele-Elliott. Cirl-Bunting in Worcestershire and Shropshire; Zool. (4) VIII, p. 457. — Emberiza cirlus. Ö. A. Swainson. The Stock-Doves in Breconshire; Zool. (4) VIII, p. 348. — Columba oenas. II. Aves für 1904. 37 €. B. Ticehurst. [On the oceurrence in Sussex of the Solitary Sand- piper (Totanus solitarius)]; Bull. B. ©. C. XV. p. 12. 3. Tomison. Sule Skerry, Orkney, and its Bird-Life; Ann. Scott. N.H. 1904, p. 16—26, 91—98. — In der Einleitung kurze Schilderung der Insel, die etwa 35 Meilen nordwestlich von Orkney gelegen ist. Verf. verbrachte hier sieben Jahre und stellte häufig ornithologische Beobachtungen an. Die Vögel sind in sechs Abschnitten: Stand- vögel; regelmäßige „summer visitors“; regelmäßige „autumn and winter visitors“; gelegentliche Besucher im Frühjahr und Sommer; gelegentliche Erscheinungen im Winter; und seltene Besucher be- sprochen. Derselbe. Occurrence of the Hawfinch at Skerryvore Light- house; Ann. Scott. N. H. 1904, p. 187—188. — Coccothraustes cocco- thraustes. 3. @. Tuck. Pomatorhine Skuas (Stercorarius pomatorhinus) in Suffolk; Zool. (4) VIII, p. 33—34. Derselbe. Notes from Hunstanton, Norfolk; Zool. (4) VIIT, p- 390. Derselbe. Waxwings in East Anglia; Zool. (4) VIII, p. 115. — Ampelis garrulus. Derselbe. Crossbill in West-Suffolk; 1. c. p. 191. C. ©. Tunnard. Hawfinch ın East Lothian; Ann. Scott. N. H. 1904, p. 126. — Coccothraustes coccothraustes. R. 3. Ussher. Birds met with in Shannon Valley; Irish Nat. XII, p. 101—106. *B. W. Wade. The Birds of Bempton-Cliffs; Transact. Hull. Sc. & Field Nat. Cl. III, 1903, p.—. — [Sep. 26 pg. mit 19 photogr. Abbildungen]. R. Warren. Snow-Geese (Chen hyperboreus) in Co. Mayo; Zool. (4) VIII, p. 32. Derselbe. White Wagtails [Motacılla alba] on Bartragh; Zool. (4) VIII, p. 227—228. Derselbe. ÖOrmnithological Notes from Killala Bay and the Moy Estuary; Zool. (4) VIII, p. 301-306. — ÖOrnithologisches aus Irland. 3. Whitaker. Kentish Plover (Aegialitis cantiana) at Rainworth; Zool. (4) VIII, p. 193. W. Wilson. Ornithological Notes from Aberdeen — February and March; Zool. (4) VIII, p. 146. W. H. Workman. Birds by an Irish Stream in Ireland; Avıc. Mag. (n. s.) II. p. 220— 223. W. €. Wright. Notes on Birds of the Narın District, Co. Donegal; Zool. (4) VIII. p. 373—377. Mit Textbild (Dunenjunges von Procellaria pelagica). Derselbe. Spotted Crake (Porzana maruetta) in Co. Antrim; Zool. (4) VIII, p. 431. Derselbe. The Red-throated Diver (Colymbus septentrionalis); l. e. p. 432—433. — Irland. 38 II. Aves für 1904. Frankreich. P. Bernard. Röapparition du Jaseur de Boh&me (Ampelis garrulus) dans le pays de Montbeliard; Ornis XII, No. 4 (Oct. 1904) p. 565—567. L. Bureau. Note sur la presence accidentelle de la Sterne £uli- gineuse, Sterna fuliginosa Gmel. sur les cötes de la Loire-Inferieure; Bull. Soc. sc. nat. Ouest France (2) IV, (Dec. 1904), p. 227—256, tab. IX, X. — Verf. knüpft an die Erlegung eines alten Vogels an der Küste der Normandie eine wertvolle Arbeit über Sterna fuliginosa. Auf die Charakteristik der verschiedenen Kleider läßt er einen gedrängten geschichtlichen Überblick folgen, bespricht kurz die Ver- breitung zur Brutzeit und erörtert sodann die einzelnen Fälle des Vor- kommens in Europa (zweimal in Frankreich, fünfmal in England, und je einmal in Deutschland und Italien). Daran schließen sich Mitteilungen über Lebensweise, Fortpflanzung etc. auf Grund der Angaben von Pen- rose, Andubon und anderer Beobachter. Den Schluß bilden einige Notizen über andere tropische Sterna-Arten, die sich in den europäischen Gewässern gezeigt haben. Auf Tafel IX ist das $ ad. von Sterna fuli- ginosa abgebildet. Taf. X stellt die Verbreitung in und außer der Brutzeit dar. F. de Chapel. En Camargue ä la recherche de nids de Flammants; Bull. Soc. Acelim. France, 1904, p. 207—212. — Siehe p. 9. A. H. Evans. Field-Notes on Birds from the Western Pyrenees; Ibis (8) IV, p. 452—456. — Ormithologische Beobachtungen aus der Gegend von Argeles-Gazost im Departement Hautes-Pyrenees. P. Fraisse. Une apparition de Jaseurs de Bohöme dans la sud- est de la France; Ornis XII, No, 4, (Oct. 1904) p. 568. Derselbe. Liste de quelques oiseaux etrangers & la region sud- est de la France qui y ont &t& observes en 1903; 1. ce. p. 582. *A, Preeigou. Ornithologie de la Haute-Vienne. Paris. 8°. pg. 72, avec figg. #. Raspail. Existe-t-il deux especes d’Effarvette?; Bull. Soc. zool. France XXIX, p. 65— 70. — Siehe p. 98. L. Ternier. Distribution geographique en France de la Becasse (Scolopax rusticola) d’apres l’enquöte territoriale ordonnee par le ministre de l’instruction publique en 1885 et 1886; Ormis XII, No. 3 (Mai 1904) p. 235—252. — Darstellung des Zuges und Brütens der Waldschnepfe in den einzelnen Departements von Frankreich. Mit zwei Karten ım Text. Derselbe. Note sur le Phalarope platyrhynche; Ornis XII, No.3 (Mai 1904) p. 256. — Phalaropus fulicarius bei Honfleur (Cal vados) erlegt. Schweiz. €. W. Benson. Some Notes on Swiss Birds observed ın June 1904; Zool. (4) VIII, p. 423—424. 6. W. Bradshaw. Notes or Swiss Birds; Zool. (4) VIII, p. 462. V. Fatio. Faune des Vertebres de la Suisse. Volume II. Histoire naturelle des Oiseaux. II &me Partie: Gyrateurs, Sareleurs, Echassiers, II. Aves für 1904. 33] Herodions, Lamellirostres, Totipalmes, Longipennes et Uropodes. Avec 1 planche en couleur, hors texte, 120 figures originales, dans le texte, 23 tableaux et un 2e appendice ä& la premiere partie. Genöve et Bäle. 1904. 8° pg. I-XXXVI, und p. 841—1743. — Schluß des sroßen Werkes. Der zweite ornithologische Band behandelt die Tauben, Hühnervögel, Limicolae, Trappen, Kraniche, Rallen, Flamingo, Reiher, Ibise, Anseriformes, Steganopodes, Sturmvögel, Möven und Taucher. In der Anordnung und Behandlung des Stoffes schließt sich der Band ebenbürtig dem früher erschienenen Teile (siehe Bericht 1899, p. 30) an. Am Schlusse Index, Inhaltsverzeichnis und Nachträge zum ersten Bande. H. Fischer-Sigwart. Das Storchnest auf dem Chordache in Zo- fingen im Jahre 1903. — Zofingen 1904. kl.8°. pg. 36. — Neunte Chronik des Storchnestes. Ferner Mitteilungen über die Art des Ab- zuges des Storches, und über einen gewaltigen Storchzug über den Golf von Suez. *Derselbe. Das Leben der Stadtschwalbe (Chelidon urbica). Aus einem Ms: Bestand und Biologie unserer Vogelwelt zu Anfang des 20. Jahrhunderts; Mitth. Aargausch. Naturf. Gesellsch. 1904, kl. 8°. p. — [Sep. 54 pg.]. — Eine biologisch-statistische Studie über die Mauerschwalbe in der Schweiz. Sie ist in der Schweiz ein häufiger Brutvogel, der noch vielfach an Felswänden nistet und im Ober-Engadin bei 1600 m mit der Hausschwalbe zusammen vorkommt. [Nach Orn. Jahrb. XVI, p. 77). A. Ghidini. Appunti ornitologici ticinesi per il 1903; Avicu’a VIII p. 52—54. — Ornithologisches aus dem Tessin. Holland. R. Snouckaert van Schauburg. Ornithologisches aus Holland (Mai 1902 bis April 1903); Orn. Monber. XII p. 41—42. — Notizen über 10 Arten, darunter Circus macrurus, wovon ein & jr. in Gelder- land gefangen wurde. Derselbe. Eine. Fahrt durch einen friesischen Sumpf; Orn. Jahrb. XV p. 230—237. — Ornithologisches aus den Eernewonder Sümpfen in Friesland. Fuligula ferina wurde als Brutvogel festgestellt. Am Schlusse Liste der beobachteten Arten. Derselbe. ÖOrnithologie van Nederland. Waarnemingen van 1 mei 1903 tot en met 30 April 1904; Tijds. Nederl. Dierk. Vereen. (2de Serie) VIII, Afl.3 (Dec. 1904) p. 240—258. — Notizen über 45 Arten, deren Vorkommen in Holland ungewöhnlich ist. Für die einzelnen Angaben sind äußerst sorgfältige Daten beigebracht. Er- wähnenswert sind Turdus pilaris, Buteo zimmermanni u. s. w. Spanien. €. A. Hamond. A short Trip to Spain, with Notes on Birds ob- served; Trans. Norf. Norw. Soc. VII Part. V (1904) p. 701—705, — Ornithologische Beobachtungen vom Guadalquivir, 40 II. Aves für 1904. Italien, Corsica. 6. Alessandrini. Sull’ apparizione dell’ Ampelis garrulus (Linn.) nella provincia di Roma; Boll. Soc. Zool. Ital. Roma XII, 1903, p. 151 —152. G. Altobelloe. La Chelidon urbica svernante in Italia; Avicula VIII p. 82—83. — Überwinterung der Stadtschwalbe in Italien. Derselbe. ILuiin Abruzzo. Note di escursioni ornitologiche; Avicula VIII p. 105—108. — Schilderung der Laubsänger-Arten der Abruzzen: Ph. sibilator, P. trochilus, P. bonelli und P. rufus. G. Angelin. La Marmaronetta angustirostris (Menetrier) in Puglia; Boll. Soc. Zool. Ital. Roma XII, 1903, p. 67. — Ein Qad. wurde bei Candelaro, in der Nähe von Foggia, am 20. Mai 1903 erlegt. Derselbe. Sull’ aumentata frequenza in Italia del Nibbio bruno (Milvus korschun Gm., M. migrans Bodd.); Boll. Soc. Zool. Ital. Roma XII, 1903, p. 153—158. — Behandelt die Zunahme des schwarzen Milans als Brutvogel in Italien, mit besonderer Berück- sichtigung der römischen Campagna. 6. Arrighi-Griffoli. Note ed Appunti di un cacciatore sui nostri uccelli migratori; Avicula VIII p. 6—12, 75—77, 98—102, 135—140, 148—150. — Fortsetzung der Arbeit (vgl. Bericht 1903 p. 238). Be- handelt die Schnepfen, Rallen, Kranich, Storch, Sichler und Flamingo. Lebensweise, Zug und Vorkommen in Italien eingehend dargestellt. E. Arrigoni Degli Oddi. Manuale di Ornitologia Italiana. Elenco deserittivo degli Uccelli Stazionari o di Passaggio finora osservati in Italia. Milano. 1904 (Manuali Hoepli). 8°. pg. 163 + VIII -+ 907, con 36 tavole e 407 incisioni nel testo da disegni originali. — Ein Hand- buch der Vögel Italiens. Im ersten Teile beschäftigt sich Verf. mit allgemeinen Fragen wie: die äußere Structur des Vogelkörpers, Färbung, Mauser, Pterylographie, Mimikrie,. Dimorphismus, Hybridismus, geographische Verbreitung, Zug und Wanderung, Gesang, Fort- pflanzung, und gibt im Anschlusse daran einen kurzen Überblick der bisherigen Classificationsversuche. Der zweite Abschnitt enthält die Darstellung der in Italien vorkommenden Vogelarten, 445 an der Zahl. Bei jeder Art kurze Synonymie u. Beschreibung der verschiedenen Kleider, woran sich genaue Angaben über Lebensweise und Vor- breitung im Allgemeinen und in Italien schließen. Die geographische Variation weit verbreiteter Arten ist in weitgehendem Maße berück- sichtigt und verleiht dem Buche einen besonderen Wert. Zahlreiche Figuren im Texte. L. Frhr. von Besserer. Frühjahrstage am Lago maggiore ; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 322—329. G. A. Boschetti. Appunti per lo studio della Avifauna Ligure; Avıcula VIII p. 151—154. — Der erste Teil der Arbeit (mit den Raub- vögeln beginnend) zählt 58 sp. mit kurzen Notizen auf. Derselbe. La ‚Nocciolaia“ in Liguria; Avicula VIII p. 161. — Nucifraga caryocatactes var. pachyrhyncha. |Bozzini|. Pteroclas (sic) alchata setarius; Avicula VIII p. 140. lI. Aves für 1904. 41 — In der zweiten Hälfte September 1904 wurde ein Exempl. bei Sussuolo, Modena, erlegt. A. Carruceio. Sovra il Cigno piü raro in Italia (Oygnus bewicki Yarr.) preso a $S. Rossore (Pisa) e donata da S. M. ıl Re al Museo Zoologieo. Note zoologiche ed anatomiche; Boll. Soc. Zool. Ital. Roma XII, 1903, p. 134—150. F. Cavazza. Notizie intorno a un Bubuleus ibis ucciso nella pro- vincia di Bologna; Avicula VIII p.55. — Ein Exemplar wurde am 5. November 1903 bei Molinella erlegt. Beschreibung und Maße. F. Prince. Chigi. Gli Uccelli del Lazio. Note al Manuale di Orni- tologia Italiana del C. Prof. Etton Arrigoni degli Oddi; Avicula VIII p. 121-126. — Ergänzungen und Zusätze zu Arrigoni’s Angaben über die Verbreitung einer Anzahl von Vogelarten in der Campagna. In der Einleitung tritt Verf. für das Studium der Subspecies ein. Derselbe. L’Astur palumbarius nell’Umbria; Avicula VIII, p. 140. Derselbe. S$ulla cattura del Dendrocopus lilfordi (Sharpe & Dresser) nella provincia di Roma; Boll. Soc. Zool. Ital. Roma XII, 1903, p. 68—69. — Das erste Exemplar (in der Provinz) wurde am 23. Oct. 1902 erlegt. Derselbe. Notizie Ornitologiche per la Provincia di Roma; Boll. Soc. Zool. Ital. Roma XIII, 1904, p. 58—64. — Über Brüten von Pernis apivorus in der Campagna und in Italien überhaupt; über einen Bastard von Carduelis carduelis x Chloris chloris; über Erlegung von Falco feldeggi und Sturnus unicolor in der Provinz von Rom. Derselbe. Passer hispaniolensis (Tem.), Passer italiae (Vieill.), Passer domesticus (L.) Osservazioni; Boll. Soc. Zool. Ital. Roma XIII, 1904, p. 127—146. — Im Anschlusse an Tschusi’s Studie (Bericht 1903 p. 221) erläutert Verf.an der Hand beträchtlicher Serien italienischer Sperlinge seine Ansicht, daß die drei ‚‚Arten‘“ spezifisch nicht trennbar sind, da sie durch alle möglichen Übergänge miteinander verbunden seien. Die Intergradation zwischen P. hispaniolensis und P. italiae weist der Verf. auf Grund von 26 Stücken seiner Sammlung eingehend nach. Er unterscheidet: 1. Passer d. domesticus (L.), 2. P. d. italiae (Vieill.) mit den Varietäten: a) arrigonii, Sardinien; b) maltae, Sizilien und Malta; ec) brutii, Calabrien; d) romae (var. nov.), Umgebung von Rom; e) italiae, Italien im Allgemeinen; f) subalpina (var. nov.), aus der subalpınen Region Norditaliens. Derselbe. Contributo allo Studio dell’ Avıfauna Romana; Boll. Soc. Zool. Ital. Roma XIII, 1904, p. 223—226. — Bemerkungen über seltenere Vogelarten der römischen Ornis. €. Fabani. Il Beccofrusone in Valtellina; Avicula VIII p. 57. — Ampelis garrulus. Derselbe. La Strix flammea L. in Valtellina; Avicula VIII p- 162. V. Gasparini. L’Ampelis garrulus nelle Marche; Avicula VIII .56. — Seidenschwanz in der Marchia. G. Gioli. Plectrophenax nivalis (in Toscana); Avicula VIII p. 162. 42 Il. Aves für 1904. E. Hartert. [On a new Dipper from Sardinia]; Bull. B. ©. C. XIV p. 5l. — Neu: Cinclus cinclus sardus, Sardinien. A. Lueifero. Cursorius gallicus; Avicula VIII p.57. — Zwei Expl. wurden bei Capocolonna in Italien erlegt. Derselbe. Brevi osservazioni su poche specie di uccelli seden- tarı o di passaggio in Calabria, enumerate dal sig. Conte Arrigoni degli Oddi nei suo Manuale di Ormnitologia Italiana; Avicula VIII p- RE Ergänzungen zu den Angaben Arrigoni’s über das Vor- kommen von 14 sp. in Calabrien. R. Magnelli. Hydroprogne caspia; Avicula VIII p. 162. — Ein 9 wurde am 12. Oct. 1904 im Tale von Sant’ Alberto (Comacchio) erlegt. T. Marinuzzi. Aedon luscinia (Linnaeus) ın Sıciliıa (Notizie); Avicula VIII p. 17—20. — Verbreitung der Nachtigall in Sicilien. 6. Martorelli. Il Beccofrusone (Ampelis garrulus Linn.); Avicula VIII p. 42—47. — Verf. bespricht das Auftreten des Seidenschwanzes in Italien seit 1873, wo der erste größere Zug erschien. E. Ninni. La Glareola pratincola Linn. nella provincia di Venezia; Avicula VIII p. 85—86. Derselbe. Sopra un Esemplare di Somateria spectabilis, L. 2 colta in laguna di Venezia; Avicula VIII p. 159—161. — Be- schreibung und Maße des Stückes. Es ist das dritte Exemplar für Italien. P. Pavesi. Esquisse d’une Faune Valdötaine; Atti Soc. Ital. Sci. Nat. e Mus. Civico di Stor. Nat. Milano vol. XLIII, fasc. 3°, foglı 83/,, Juni 1904, p. 191—260. — Das Valdötaine umfaßt das ehemalige Herzogtum Aosta. In der Einleitung schildert Verf. die landschaftlichen und faunistischen Verhältnisse, dann folgt das Verzeichnis der Literatur (pp: 199— 204). Auf p. 209—213 sind die in dem Gebiete bisher fest- gestellten Vogelarten, 45 sp., mit kurzen Notizen über Verbreitung und Häufigkeit aufgeführt. Ein wichtiger Beitrag zur Avifauna von Piemont. €. Picchi. Elenco degli Uccelli conservati nella sua collezione ornitologica italiana al 29 febbraio 1904 con notizie alla distribuzione e nidificazione in Italia; Ornis XII, No. 4 (Oct. 1904) p. 381—562. — Eingehender Katalog der Vogelsammlung der Verfasserin. 386 sp. sind aufgeführt, meist von ausführlichen Notizen über Vorkommen, geographische und individuelle Abänderung, etc. begleitet. Be- achtenswert sind die Ausführungen über Buteo buteo (p. 389—401), die Verbreitung der Aegithalus-Formen in Italien, der Sumpfmeisen (Parus palustris) u.s. w. Mehrere Bastarde und zahlreiche Farben- varietäten (z. B. bei Turdus musicus, Merula merula, Alauda arvensis etc.) sind beschrieben. Die Arbeit bildet einen wertvollen Beitrag zur Ornithologie der apenninischen Halbinsel. L. Raggi. Monografia dei Rampicanti italiani. Vade-mecum per una facile determinazione di qualunque specie di rampicanti stazio- naria o di passaggio in Italia; Avicula VIII p. 65—72, 108—113, 150—134. — Monographie der in Italien vorkommenden Arten der Familien Upupidae, Alcedinidae, Meropidae, Coraciidae, Cypselidae, II. Aves für 1904. 43 Caprimulgidae, Picidae und Cuculidae. Kennzeichen der Familien und Gattungen. Schlüssel der Arten nebst Angaben über ihr Vorkommen in Italien. A. F. Rao. Note omitologiche da servire per la compilazione di una Avifauna Catanese (continuazione); Avicula VIII p. 102—105, 155—159. — Fortsetzung der Arbeit (vgl. Bericht 1903 p. 240). Die beiden vorliegenden Teile behandeln den Rest der Eulen, die Kletter- vögel, Strisores, Schwalben, Fliegenfänger, Würger, Meisen, Specht- meisen, Baumläufer, Zaunkönige und Bachamseln. E. Ronna. I Paridı italianı; Avicula VIII p. 92—98. T. Salvadori. Notizie intorno al Beccofrusone in Piemonte; Avicula VIII p. 28—29. — Ampelis garrulus in Piemont. 6. Vallon. Note ornitologiche per la provincia del Friuli durante l’anno 1903; Avicula VIII p. 23—28. — Berichtet über seltenere Erscheinungen der Friauler Ornis im Jahre 1903. 6. 3. S. Whitaker. Nota sulla comparsa in Sicilia del Linota rufescens (Vieill.); Avicula VIII p. 56. Derselbe. Nota intorno la comparsa del Corvus corone Linn. nella Sicilia; 1. c. p. 56. Derselbe. Nota sulla comparsa in Sicilia della Glareola mela- noptera Nordmann; 1.c. p. 84—85. — Ein Expl. wurde bei Marsala erlegt. Derselbe. [On some uncommon Birds of Sieily]; Ibis (8) IV p. 477—478. €. Zatfagnini berichtet über seltenere Arten der Ornis von Florenz; Avicula VIII p. 161—162. — Notizen über Oedemia fusca, Cinclus cinclus melanogaster, Falco eleonorae, Calcarius lapponicus, Otocoris alpestris und Erismatura leucocephala. 6. Zodda. Contributo allo studio degli uccelli Sieiliani; Avicula VIII p. 72—75. — Fortsetzung der Abhandlung (vgl. Bericht 1903 p. 240). Behandelt sind die Gattungen: Calamodus, Lusciniola, Cettia, Cisticola, Motacilla, Budytes und Anthus. Dänemark, 'lsland, B. Gröndal. Über das bestrittene Vorkommen der Gavia arctica in Island; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 48—49. B. Hantzsch. spricht über die Vogelwelt Islands; Journ. f. Ornith. LII, p. 313—314. Derselbe. Acanthis linaria islandica subsp. nov.; Orn. Monber. XH, p. 32—34. — Die neue Form, Brutvogel auf Island, steht der A.1. linarıa am nächsten. ®. Helms. Nachtigall und Sprosser; Orn. Monber. XII. p. 58—60. — Vorkommen des Sprossers (Aödon luscinia) in Dänemark, wo die Nachtigall (A. megarhyncha) fehlt. Unterschiede zwischen den Ge- sängen beider Arten. H. Winge. Om Fugle fra Bronzealderen i Danmark; Vidensk. Meddel. naturhist. Foren. Kjobenhavn 1904. p. 313—318. — Im An- 44 1I. Aves für 1904. schlusse an eine frühere Veröffentlichung (vgl. Bericht 1903, p. 240) teilt Verf. einige weitere Knochenfunde aus der Bronzezeit mit. Sie gehören Corvus monedula u. ©. cornix (oder ©. frugilegus) an. Bisher übersehen war Corvus corax. Derselbe. Fuglene ved de Danske Fyr ı 1903. 21de Aars- beretning om danske Fugle; Vidensk. Medd. Naturh. Foren. i Kjoben- havn 1904, p. 319—390, mit 1 Karte. — Im Jahre 1903 wurden von 33 dänischen Leuchtfeuern 1138 Vögel in 67 Arten an das Museum in Kopenhagen eingeliefert. Alle sind zur Zugzeit in den Nachtstunden verunglückt. Das größte Kontingent an Opfern stellten Alauda ar- vensis, Sturnus vulgaris und Erithacus rubeculus. Im zweiten Teile der Arbeit gibt Verf. eine Zusammenstellung der interessanteren ornitho- logischen Vorkommnisse des Jahres. Von Ardea bubulcus wurde ein Exemplar im Winterkleid am 26. Okt. an der Nordküste des Limfjordes erlegt, die Art ist neu für Dänemark. Larus minutus hat im Lande gebrütet. Procellaria leucorrhoa wurde am 29. Dez. bei Vejrö, Phala- ropus hyperboreus am 16.Aug. bei Kopenhagen, P. fulicarıus am 6. Jan. bei Fornäs erlegt. Weitere seltene Erscheinungen sind Circus cineraceus, Locustella naevia, Ruticilla titys, Muscicapa parva etc. etc. Europäisches Rußland. H. E. Dresser. On the late Dr. Walter’s Ornithological Researches in the Taimyr Peninsula; Ibis (8) IV, p. 228—235. — Übersetzung einer im „Annuaire du Musde Zoologique de l’Acad. Imp. des Sciences de St. Petersbourg” erschienenen Arbeit. €. Greve. Die Straßenvögel in Moskau; Zool. Garten XLV, p. 250—257. H. Srote. Spekulationen über nordische Blaumeisenformen; Orn. Monber. XII. p. 175—177. — Betrachtungen über den Status von Parus pleskei. Verf. glaubt, daß bisher unter diesem Namen mehrere durch- aus verschiedene Arten, bez. Nebenarten zusammengefaßt worden sind. W. A. Lindholm. Der Girlitz (Serinus hortulanus) in Rußland; Zool. Garten XLV, p. 192—193. Th. Lorenz. Lagopus albus (L.) nov. subsp. maior; Orn. Monb. XII, p. 177—178. — Die neue Form bewohnt die Steppengebiete von Akmolinsk, Orenburg und Turgai. E. Nordling. Südlicher Brutplatz des (sic) Harelda hiemalis L. und des Phalaropus hyperboreus L.; Zeitschr. Ool. XIV, p. 69—71. — Verf. fand die zwei Arten auf einer Insel im finnischen Meerbusen brütend. Derselbe. En resa i ornitologiskt syfte till nagra utöar ı Finska viken sommaren 1902; Meddel. Soc. Fauna et Flora Fennica, Heft 30, 1904, p. 118—130. — Verf. schildert einen Ausflug nach der in der Mitte des finnischen Meerbusens gelegenen Insel Hogland im Mai und Juni 1902, und daran schließende Exkursionen nach Tytterskär und andere südlicher gelegene Eilande. Zahlreiche ornithologische II. Aves für 1904. 45 Beobachtungen. Bemerkenswert ist der Fund von Nest mit Eiern von Harelda hyemalis auf Klein-Tytterskär. B. @tto. Über Phylloscopus viridanus (Blyth) in den baltischen Provinzen Rußlands; Orn. Monber. XII, p. 73—78. — Verf. gelang es, diese Art im Sommer und Herbst 1903 im Nordwesten Esthlands und bei Dorpat, nördl. Livland festzustellen. Lebensweise und Gesang sind geschildert, und die Verbreitung im europäischen Rußland zusammen- gestellt. H. 3. Pearson. Three Summers among the Birds of Russian Lap- land. With History of Saint Triphon’s Monastery and appendices. London. 1904. kl. 4°. pg. XVI + 216. — In den drei ersten Kapiteln schildert Verf. seine drei Reisen (1899, 1901, 1903) nach Russisch- Lappland, wobei zahlreiche Beobachtungen über die Vogelwelt mit- geteilt werden. Auf p. 192—201 gibt Verf. in Tabellenform eine Liste der an den einzelnen Stationen beobachteten Vogelarten mit Angabe der Gewährsmänner. Mehrere Aufnahmen von Vogelnestern mit Eiern in situ sind dem Buche beigegeben. F. E. Stoll. Ornithologische Notizen; Sitzungs-Ber. Naturf. Ver. Riga 1904, p. 77—107. — Beobachtungen aus der Umgebung von Riga, von der Insel Runö und von der Küste Esthlands. 75 sp. sind behandelt. Bei vielen Arten biologische Mitteilungen sowie Angaben über lokales Vorkommen. Circaetus gallicus brütet nicht selten in Eichen- u. Kiefern- wäldern. Pandion haliaötus ist als Brutvogel selten, ebenso Carpo- dacus erythrinus und Turdus ıiliacus. Zufällige Erscheinungen sind: Circus macrurus, Athene noctua, Nyctala tengmalmi, Picoides tri- dactylus, Acanthis flavirostris, Loxia bifasciata etc. Einiges über Tetrao medius. W. Tiesler. Die Vogelwelt der russischen Ostseeprovinzen; Zool. Garten XLV, p. 89—95. — Vergleich der Vogelwelt der norddeutschen Tiefebene mit der der baltischen Gouvernements. Paläarktisches Asien. V. Bianchi. [On a new Bunting from Tibet]; Bull. B. ©. C. XIV, p- 80. — Neu: Emberiza koslowi vom oberen Mekong. S. A. Buturlin. The correct Name of the Pacifie Dunlin; Auk XXI, p. 50—53. — Verf. weist nach, daß Scolopax sakhalına Vieill. auf eine Abbildung in Krusenstern’s Atlas zur Reise um die Welt der Schiffe Nadeshda und Neva begründet, sich auf die westliche Form des Alpenstrandläufers beziehe, die somit Tringa alpina sakhalına (statt T. a. americana) zu nennen ist. Tringa variegata Tilesius 1814 ist präoccupiert durch T. variegata Gm. 1788. Derselbe. Mandschurischer Ringfasan, Phasianus karpowi sp. nov. But.; Orn. Monber. XII, p. 3—4. — Die neue Form stammt von Te-lin in der südlichen Mandschurei. Derselbe. Turgaisches Rebhuhn, Perdix arenicola n.sp.; Orn. Monber. XII, p. 148—149. — Die neue Art steht dem europäischen Rebhuhn am nächsten, und stammt aus dem südlichen Westsibirien. 46 Il. Aves für 1904. Derselbe. On the geographical Distribution of the true Phea- sants (Genus Phasianus sensu stricto); siehe p. 18. E. Hartert. [On a new Creeper from Cyprus]; Bull. B. ©. C. XIV, p. 50—51. — Neu: Certhia brachydactyla dorotheae, Cypern. Derselbe. On the Birds collected by Mr. Robert Hall, of Melbourne, on the Banks of the Lena River between Gigalowa and its Mouth. With an Introduction and Field-Notes by R. Hall; Ibis (8) IV, p. 415—446. — Eine kurze Einleitung (von E. Hartert) über die zoo- geographischen Beziehungen der Lena-fauna, und die Schilderung der Reise (von R. Hall) gehen dem systematischen Teile vorauf, in welch letzterem 82 sp. aufgeführt sind. Bei den einzelnen Arten „Field- Notes“ von Hall, und kritische Bemerkungen des Bearbeiters. Ein $ von Emberiza chrysophrys wurde bei Gigalowa erbeutet. Einige Ab- bildungen im Texte. H. Johansen. Wichtigere Ergebnisse während der Jahre 1900— 1903 im Gouvernement Tomsk ausgeführter ornithologischer Be- obachtungen; Orn. Jahrb. XV, p. 81—93. — Mitteilungen über das Vorkommen von 50 für das Gebiet ungewöhnlichen oder neuen Arten. Hervorzuheben sind Parus cinctus obtecetus, Pyrrhula cineracea, P. pyırhula kamtschatica, Asture andidissimus, Buteo zimmermannae, Ortygometra auricularis und Oidemia fusca stejnegeri. Derselbe. Vorläufiger Bericht über eine im Sommer 1902 in die Kulundinsche Steppe und die angrenzenden Teile des Ssemi- palatinsker Gebietes unternommene Reise; Orn. Jahrb. XV, p. 161 — 205. — Die Kulundinsche Steppe liegt im südwestlichen Teile des Tomsker Gouvernements, Kreis Barnaul. Verf. schildert die physi- kalischen Verhältnisse des Gebietes und die Flußreise, wobei zahl- reiche ornithologische Beobachtungen mitgeteilt werden. Daran schließt sich der Bericht über die ornithol. Forschungen an den einzelnen Stationen. Beachtenswert sind die Notizen über Scolopax gallinago raddei und der Nachweis des Brütens von Limosa novae-zealandiae. Th. Lorenz. Lagopus albus (L.) nov. subsp. maior; Orn. Monber. XI, p. 177—178. — Die neue Form stammt aus Orenburg und West- sibirien (Omsk, Turgai). H. Baron Louden. Über zwei neue paläarktische Formen; Orn. Jahrb. XV, p. 54—56. — Neu: Hirundo rustica sawitzkii, Transkaspien; Carine noctua caucasica, Westufer des Kaspi-Sees (Umgebung von Baku). 3. v. Madaräsz. Über eine wahrscheinlich neue Form der Nebel- krähe: Corone pallescens; Orn. Monber. XII. p. 28—29. — Die neue Form stammt aus Cyprus. Derselbe. Sıtta bifasciata n. sp.; Orn. Monber. XII, p. 183 — 184. — Nahe verwandt mit S. baicalensis. Hab. Krasnojarsk, West- sıbirien. Derselbe. Montifringilla margaritacea n. sp.; l.c. p. 196. — Hab. Altai-Gebirge, C.-Asien. Derselbe. Über neue Formen von Haleyon smyrnensis und II. Aves für 1904. 47 Alcedo ispida; Ann. Mus. Hung. II. p.’85—86. — U. a. ist Alcedo mar- gelanica aus Ferghana als neu beschrieben. Derselbe. Über die Vögel Cyperns; Ann. Mus. Hung. II, 1904, p. 499—561, tab. XV. — Eine zusammenfassende Darstellung der Vögel der Insel nach den Sammlungen Glaszner’s im Budapester Museum, teilweise nach den Beobachtungen von Lilford und Guillemard. 249 sp. sind aufgeführt mit Angaben über Vorkommen und Verbreitung auf der Insel, Zugzeiten etc. und Besprechung der im Ung. National- Museum aufbewahrten Exemplare. Eine Anzahl Arten werden neu für Cypern festgestellt. Verf. läßt nicht weniger als vier Arten Stare auf der Insel vorkommen! Scops cypriaca ist abgebildet. A. Nehring. Perdix barbata Verr. (P. daurica Pall.) aus der Kir- gisensteppe; Orn. Monber. XII, p. 142—143. — Kennzeichnung der Form im Vergleich zu deutschen Rebhühnern. €. Pogge. Vogelleben im nördlichen China. Vortrag, gehalten in der General-Versammlung des Deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt in Dresden am 19. März 1904; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 239—255. — Beobachtungen aus der Provinz Petschili und der Umgebung von Peking. N. Sarudny. Passer mesopotamicus spec. nov.; Orn. Jahrb. XV, p. 108. — Die neue Art stammt aus Arabistan und steht in der Mitte zwischen P. moabiticus und P. yatei. Derselbe. Über neue Arten und Formen; Orn. Jahrb. XV, p. 213—219. — Neu beschrieben: Ruticilla semenowi, Persien; Monti- fringilla alpicola groum-grzimaili, Gebirgsland Beischan; M. a. gaddı, Berge von Luristan in Persien; Emberiza (Hypocentor) semenowi, Arabistan; Sitta tschitscherini, Ispahan. Derselbe. Eine neue Grasmücke aus Persien; 1. c. p. 220—221. —Neu: Sylvia semenowi, nahe S. momus, aus Luristan. Derselbe. Beschreibung zweier neuen Formen aus Süd-West- Persien; Orn. Monber. XII., p. 164—165. — Neu: Acredula tephronota passekii und Accentor modularıs blanford:. N. Sarudny und H. Baron Louden. Über eine neue Saxicola aus Persien; Orn. Jahrb. XV, p. 219—220. — Neu: Saxicola gaddi, nahe S. amphileuca, aus Persien. Dieselben. Einige neue Subspezies aus Persien und dem transkaspischen Gebiet; 1. c. p. 221—227. — Neu: Melanocorypha ca- landra raddei, Persien; Calandrella minor seistanica, Seistan; C. m. minuta, Ispahan; Ammomanes deserti orientalis, S. W. Buchara; Cyanecula wolfi magna, Luristan, S. W. Persien; Caccabis chucar werae, S. W. Persien; Ammoperdix bonhami ter-meuleni, Arabistan; Dendro- copus minor morgani, S. W. Persien. 3. H. Stenhouse. The Birds of Nakl Island, on the Coast of Syria; Ibis (8) IV, v. 29—32. — Kurze Schilderung der Insel und Aufzählung von 8 sp. mit Notizen über Vorkommen, Nisten und Eier. P. Sushkin. [Remarks on the Birds of the Middle Kirghiz Steppe and of the Western Part of the Sayan Range]; Bull. B. O. C. XIV, p. 42—46. — Neu: Sylvia ceurruca halimodendri, Kirgisen-Steppe; 48 II. Aves für 1904. Cinelus einclus bianchii, Sayan-Gebirge; C. c. middendorffi, Zentral- Sayan-Kette; Phylloscopus tristis axillarıs, Yenisei; Regulus eristatus coatsi, Sayan-Gebirge; Poecile cincta sayana, Westl. Sayan-Kette; Re- miza yeniseensis, Yenisei; R. pendulina centralasiae, „Centralasien“; R. p. jaxartensis, Turkestan. Am Schlusse Bemerkungen über die Ver- breitung einer Anzahl von Vogelarten in dem beregten Gebiete. H. B. Tristram. [Letter on the Birds of Palestine]; Ibis (8) IV p. 164—166. — Berichtigung und Ergänzung zu $. Merrill’s Arbeit über dasselbe Thema (vgl. Bericht 1903 p. 243). Nordafrıka. 0. Kleinschmidt. Die wichtigsten Ergebnisse der zweiten algerischen Reise von RE. Flückiger; Orn. Mb. XII p. 196—198. — Neu: Galerida schlüteri, Böne; Erithacusalgeriensis, Lambese. Nestkleid von Erithacus moussieri beschrieben. Lanius badius bei Biskra erlegt. Notizen über Bastardierung von Passer domesticus und P. hispaniolensis. Derselbe. Einiges über Spatzen. I. Zwei neue „Arten“ ; Orn. Monber. XII p.7. — Neu: Passer flückigeri, Touggourt in Algerien; Passer ahasver, Marrakesch in Marocco. P. Kollibay. [Stercorarius parasiticus in Tunis]; Orn. Monber. XII p. 101. f A. Reichenow. [Über neue Formen aus Ägypten und Arabien]; Journ. f. Orn. LII p. 307. — Neu: Prinia gracilis deltae, Alexandrien; Ammomanes lusitana erythrochroa, Ambukol; Charadrius elegans, Tor in Arabien. G. Talamon. Notes sur les Oiseaux de la Tunisie; Ornis XII, No. 4 (Oct. 1904) p. 583—596. — Aufzählung von 169 sp. mit kurzen Notizen über Vorkommen. 3. I. S. Whitaker. [On the Skylarks of Tunisia]; Bull. B. O. C. XV p. 19-20. — Neu: Alauda arvensis harterti, Nord Tunis. Atlantische Inseln. A. Bau. Nest und Eier von Anthus bertheloti; Zeitschr. Oologie XIII, No. 10 (Jan. 1904) p. 148—150. — Beschreibung von Nest und Eiern. E. Hartert. [On some Birds from the Canary Islands]; Bull. B. O. C. XIV p.51. — Fringilla palmae für Hierro, Phylloseopus rufus fortunatus für Lanzarote festgestellt. P. Oramas. El Capirote (Sylvia atricapilla L.) de Canarias; Bol. Soc. espaü. Hist. nat. t. 4, 1904, p. 79—81. E. Schmitz. Über Nester und Gelege der Brillengrasmücke Madeira’s (Sylvia conspicillata bella Tsch.); Zeitschr. Ool. XIV p. 113 —116. Derselbe. Aus dem Vogelleben der Insel Porto Santo. Aus dem Tagebuche des Hrn. Adolpho de Noronha. IV. 1903; Orn. Jahrb. XV p. 124—145. — Ornithologische Aufzeichnungen in Tagebuchform II. Aves für 1904. 49 von der kleinen, bei Madeira gelegenen Insel Porto Santo. Biologisches und Zugsdaten. P. L. Sclater. [On the ornis of the Canary Islands]; Bull. B. O. C. XIV p. 81—82. R. von Thanner. Beobachtungen auf Tenerife; Nov. Zool. XI, Sept. 1904, p. 430—434. — Mitteilungen über Vorkommen und Lebens- weise einiger Kanarischer Vogelarten. Tropisches Afrika (Äthiopisches Gebiet). 3. V. Barboza du Bocage. Contribution & la Faune des quatre iles du Golfe de Guinee. IV. Ile de St. Thome&; Journ. Sci. Math. Phys. Nat. Lisböa (2) VII, No. 26, 1904, p. 65—96. — Fortsetzung der Arbeit (vgl. Bericht 1903 p. 246). Auf p. 72—90 die Liste der (64) bisher für die Insel S. Thom& nachgewiesenen Vogelarten. Die wichtigsten Sammlungen wurden von Weiß, Fea, Newton und Negreiros veranstaltet. Bei den einzelnen Arten gibt Verf. zunächst die bezügliche Synonymie, woran sich die Aufzählung der im Lissaboner Museum befindlichen Exemplare mit genauen Fundortsangaben, kritische Bemerkungen über verwandte Formen und in einigen Fällen die Beschreibung von Nest und Eiern schließen. A. €. Charrington. Notes on some Birds of the White Nile; Avic. Mag. (n.s.) II p. 315—318. S. R. Clarke. Field-notes on Birds obtained or observed at Bloem- fontein, OÖ. R. C., and at Ingogo, Natal, in 1901 and 1902; Ibis (8) IV p. 519—541. — Kurze Notizen über die Beobachtungspunkte gehen der systematischen Aufzählung voraus, die 176 sp. umfaßt. Bei den einzelnen Arten Bemerkungen über Häufigkeit, Art des Vorkommens u.s. w. 85 sp. wurden bei Bloemfontein, 46 bei Ingogo, 44 sp. an beiden Orten festgestellt. W. E, Clarke. [On two new Birds from Goush Island]; Bull. B. ©. €. XV p. 18—19. — Neu: Nesospiza goughensis und N. jessiae. €. Frhr. von Erlanger. Neue afrıkanische Arten; Orn. Monber. XII p.97—98. — Neu: Numida ptilorhyncha macroceras, Süd- schoanisches Seengebiet; N. p. neumanni, Ussoga, D. O. Afrika; Pternistes leucoscepus muhamed-ben-abdullah, Lorianebene; P. 1. holtermülleri, Abaya See; Turtur senegalensis aequatorialis, Gebirgs- route Harar-Adıs Abeba. Derselbe. Beiträge zur Vogelfauna Nordostafrikas mit be- sonderer Berücksichtigung der Zoogeographie; Journ. f. Ornith. LII p-. 157—244, tab. I—XIX, mit fünf Karten. — Der vorliegende erste Teil der umfangreichen Arbeit beschäftigt sich mit den Tag- und Nachtraubvögeln. Verf. beschränkte sich nicht auf das „Bestimmen“ der von ihm gesammelten Exemplare, sondern erörtert eingehend die verschiedenen Kleider, und bei weiter verbreiteten Arten die geographische Variation. Besonders ausführlich sind die Formen von Gyps fulvus, Pseudogyps africanus, Melierax canorus, Aquila rapax, Bubo maculosus u. s. w. behandelt. Neben den systematischen Arch £. Naturgesch. 70 Jahrg. 1904. Bd. II. H.1. (II.) 4 50 II. Aves für 1904. Ausführungen gibt Verf. meist sorgfältige Mitteilungen über Vor- kommen, Lebensweise, Fortpflanzung u. s. w. Neu beschrieben sind: Accipiter hilgerti, Arussigallaland; Accipiter minullus intermedius, Abela, Abyssinien; Hieraaetus fasciatus minor, Somaliland; Asio leucotis nigrovertex, Abyssinien. Abgebildet sind: Gyps f. fulvus, G. f. rüppelli, Pseudogyps a. africanus, P. a. schillingsi, P. a. fülle- bormni, P. a. zechi, Serpentarius s. serpentarius und 8. s. orientalis; die Formen von Melierax canorus, Accipiter hilgerti, A. m. minullus, A. m. intermedius und A. m. tropicalis, Hieraaetus spilogaster, H. fasciatus minor, Buteo anceps; die Köpfe von Milvus aegyptius, M. k. korschun, M. k. reichenowi, M.affinis; Falco e. eleonorae, F. c.schistaceus, F. concolor, Cerchneis tinnunculus arthuri, C. fieldi, Asio otus abyssi- nicus, Asio leucotis leucotis und A.1.nigrovertex. Auf den Karten sind die Reiseroute und die zoogeographischen Gebiete Nordostafrikas ersichtlich gemacht. W. R. Ogilvie-Grant. [On two new Birds from Fernando Po]; Bull. B. ©. ©. XIV p. 55—56. — Neu: Pholidornis bedfordi und Cyp- selus sladeniae. Derselbe. On the Birds collected during a recent Expedition through Somali-Land and Abyssinia to Lake Tsana. With Field-Notes by the Collector, Mr. E. Degen; Ibis (8) IV p. 250—280, tab. V, VI. — Ergebnisse einer Reise von Zeila nach Adis Abeba und zum Tsana See. In der Einleitung Schilderung des durchquerten Gebietes und Übersicht der Stationen nebst Angabe ihrer vertikalen Lage. Den Hauptteil der Arbeit nimmt die Aufzählung der gesammelten Arten ein. Meist sind außer dem Namen nur die Aufzeichnungen Degen’s über die Färbung der nackten Körperteile gegeben. In einzelnen Fällen Notizen des Bearbeiters. Erwähnenswert sind u. A. Asio abyssinicus und Bubo dilloni. Abgebildet sind die zwei neu entdeckten Arten Mirafra degeni und Melanobucco tsanae. E. Hartert. [On new African Birds]; Bull. B. O. C. XIV p. 72—74. — Neu: Parmoptila ansorgei, Smithornis capensis albigularis, Chloropeta natalensis major, Hirundo albigularis microptera, von Angola. B. Horsbrugh. Some Field Notes in South Africa; Avic. Mag. (n.s.) II p. 94—99. — Ormithologische Aufzeichnungen aus dem westlichen Transvaal: Gegend von Mafeking, Zeerust, Rustenburg, Kimberley ete. F. J. Jackson. [On new African Birds]; Bull. B. ©. C. XIV p. 74, 94. — Neu: Macronyx sharpei, Mau; Cyanomitra alinae, Ruwenzori. Derselbe. [On two new Birds from Uganda]; Bull. B. O. €. XV. p. 10—11. — Neu: Megabias aequatorialis, Uganda und Toro; Apalis ruwenzori, Ruwenzori. L. A. Jägerskiöld. Results of the Swedish Zoological Expedition to Egypt and the White Nile 1901. No. 3. Birds from the White Nile. Upsala 1904. Pt. I No. 14. p.1—18. — Der Bericht behandelt 129 sp., die während der schwedischen Expedition unter Leitung des Ver- fassers gesammelt wurden, und enthält einige interessante Nachweise für die Vogelfauna des weißen Nils. II. Aves für 1904. 51 3. v. Madaräsz. Zur Ornis Deutsch-Ostafrikas; Ann. Mus. Hung. II. p. 203—206. — Neu: Chaetops kilimensis, Moschi; Cisticola katonae, Boma-Gombe ; C.pietipennis, Moschi ; Chlorophoneusminiatus, Kiboscho; Laniarıus ambiguus, Kiboscho und Moschi; Protodiscus reichenowi, Moschi. Derselbe. An extraordinary discovery in Ormithology; Ann. Mus. Hung. II p. 400—402. — Neu: Charadriola (n. gen.) singularis vom Djippe See, Deutsch-Ostafrika. Mit drei Textbildern. Derselbe. Cisticola humilis n. sp.; Orn. Monber. XII p. 168. — Die neue Form, die der C. katonae nahe steht, stammt aus dem Lettema Gebirge, Ostafrika. Derselbe. Spiloptila reichenowi n.sp.; Orn. Monber. XII p. 179. — Die neue Art stammt aus dem Lettemagebirge in Deutsch Ostafrika. ©. Neumann. Drei neue Formen aus Südarabien; Orn. Monber. XI p.29—31. — Neu: Cinnyris habessinica hellmayri, Lahadsch; Arsya squamiceps yemensis, Wüste zwischen Scheich Othman und Lahadsch; Turtur roseogriseus arabicus, Lahadsch. Derselbe. Über einige Formen von Turtur vinaceus und T. roseogriseus; Orn. Monber. XII p.831—84. — Neu: T. vinaceus schoanus, Ginderabat, Schoa; T. v. erythreae, Erythrea. Weiteres über die Unterschiede von T. r. roseogriseus und T. r. arabicus. Derselbe. Über die afrikanischen gelbbäuchigen Zosterops- Formen; Orn. Monber. XII p. 109—118. — Verf. unterscheidet zwei Formenkreise: Z. senegalensis und Z. virens. Zu ersterem gehören: l. senegalensis, Westafrika; 2. tenella, Nord- u. Centralabyssinien; 3. superciliosa, oberer weißer Nil; 4. stuhlmannı, Zwischen- seengebiet; 5. flavilateralis, Deutsch- u. Brit. Ost-Afrika; 6. smithi, Somaliland; 7. jubaensis, südl. Somaliland; 8. anderssoni, S. W. Afrika u. Mashonaland; 9. stierlingi, Uhehe; 10. niassae, Nyassagebiet. Zur Z. virens Gruppe gehören: 1. stenocricota, Kamerungebirge u. Fernando Po; 2. scotti, Ruwenzori; 3. eurycricota, Kilima-Nscharo und Märu- Berg; 4. virens, Südafrika; 5. jacksoni, Berge im Westen des Massai- Salzgrabens; 6. kikuyensis, Berge im Osten des Massai Salzgrabens; 7. kaffensis, Kaffa; 8. schoana, Schoa. Bei den einzelnen Formen Kennzeichnung, Kritisches und Verbreitung. Derselbe. Neue afrikanische Vögel. (Vorläufige Diagnosen); Orn. Monber. XII p. 143—145. — Neu: Caprimulgus apatelius, Abaya See; Hirundo rothschildi, Kaffa; Psalidoprocne holomelaena massaica, Kikuyu; P. orientalis reichenowi, Loangoküste; P. o. oleaginea, Kaffa; P. nitens centralis, Ituri; Oriolus monachus permistus, Gofa. Derselbe. Fünfneue Vögel aus Nordost-Afrika; Orn. Monber. XII p. 162—164. — Neu: Zosterops omoensis, Omo-Gebiet; Ploceus melanoxanthus malensis, Maleland; Saxicola galtoni omoensis, Omo- Gebiet, mit Übersicht der geographischen Formen: Cisticola erythro- genys djamdjamensis, Djam Djam; C. blanfordi sobatensis, Akobo. Derselbe. Vögel aus Schoa und Süd-Athiopien; Journ. f. Ornith. LII p. 321—410. — Behandelt die Vogelausbeute, die Verf. 4x r Bw) 1I. Aves für 1904, auf seiner Reise von Adis-Abeba durch die Provinzen Mätscha, Kollu und Ginderabat zum blauen Nil und nach dem Sudan zusammen- brachte. In der Einleitung gibt Verf. eine Liste der Sammelstationen, die zum Teil auf dem Hochlande zwischen Hauasch und Blauem Nil, z. T. im Gebiet des Hauasch und der südäthiopischen Seen, in dem des O:no, an den Sobatquellen und am Weißen Nil liegen. Der systematische Teil betrifft die Arten der Wasser-, Strand- und Stelz- vögel, Rallen, Tauben, Hühnervögel, Tag- und Nachtraubvögel, Papageien, Kukuke, Bartvögel, Spechte, Coliidae und Trogons. Bei den einzelnen Arten Aufzählung der gesammelten Exemplare, Be- sprechung der geographischen Variation und Notizen über Vorkommen und Verbreitung. Hervorzuheben sind die Untersuchungen über die Formen von Lybius undatus und Numida ptilorhyncha, die als muster- gültig bezeichnet werden dürfen. Neu: Vinago waalia cinereiceps, Gelo; Francolinus castaneicollis gofanus, Gofa; Falco biarmicus abyssinicus, Schoa; Poicephalus flavifrons aurantiiceps, Gelo; Centropus grilli caeruleiceps, Gandjale See; Barbatula chrysocoma schoana, Schoa; Dendromus permistus angolensis, Angola; D. p. togoensis, Togo; Dendropicus guineensis zechi, Togo; Jyngipieus obsoletus heuglini, Krythraea; "Numida ptilorhyncha omoensis, Omo; N. p. toruensis, Torı. Häufig gibt Verf. kurze Übersichten der geographischen Formen weitverbreiteter Arten und macht berichtigende Angaben ihre Verbreitung betreffend. Derselbe. Über Crateropus; Journ. f. Orn. LII, p. 548-555. — Eine kritische, nach modernen Gesichtspunkten durchgeführte Revision der afrikanischen Arten. Verf. unterscheidet insgesamt 28 Formen, die er zehn Formenkreisen zuweist. Die einzelnen Gruppen sowie jede Form sind kurz gekennzeichnet, und ihre Verbreitung aus- einandergesetzt. Neu: C. plebeius emini, Uniamwesi; C. leucocephalus abyssinicus, Abyssinien; C. platycercus togoensis, Togo. Eine wichtige Arbeit, da ın ihr zum ersten Male versucht wird, die afrıkanischen Crateropus-Arten nach ihrer natürlichen Verwandtschaft einzuteilen. Derselbe. [Über die afrikanischen Rotflügelglanzstare]; Journ. £. Orn. LIl, p. 567—569. — Verf. anerkennt nur fünf Gattungen: A. Galeopsar. B. Ptilorhinus. ©. Amydrus. D. Poeoptera. E. Stilbopsar. Die zwei ersten und Poeoptera enthalten nur je eine Art, Stilbopsar zwei Arten, während das Gros in das Genus Amydrus fällt. Hierin unterscheidet Verf. acht Formenkreise mit insgesamt 18 Formen. Die einzelnen Formen sind mit Angabe ihrer Verbreitung aufgezählt. Bemerkungen über den Namen Pyrrhocheira caffra und über den Fund- ort des Typus von Onychognathus hartlaubi. I. €. Oberholser. Description of a new African Weaver Bird; Eu U. S. Nat. Mus. XXVII, 1904, p. 683. — Neu: Philetairus cabanisi enchorus, West-Somaliland. Derselbe. Description of two new Birds from Somaliland; ‚ Gananafluß; Polihierax semstitorquatus homopterus, Goulf. u II. Aves für 1904. 53 E. Gustalet. Catalogue des Oiseaux rapportös par la Mission Chari- Lac Tschad; Bull. Mus. Paris X, 1904, p. 431—436, 536—542. — Auf- zählung von 68 sp., aus den Gruppen der K! ettervögel und ihrer Ver- wandten, ferner Nectariniidae, Timeliidae, Pyenonotidae, Sylviidae und Museicapidae. Neu: Cinnyris decorsei, nahe C. osea(!). Beachtenswert sind die Nachweise von Elminia schwebischi (Fort Archambault) und Poicephalus flavifrons (Krebedje). A. Reichenow. Die Vögel Afrikas. Dritter Band. Erste Hälfte. Fünfter Halbband. Neudamm. 1904. p.1—416 (publ. Juli 1904), mit 4 Tafeln. — Fortsetzung des Werkes: umfaßt den Text der Weber- vögel, Finken, Motacilliden, Alaudiden und den größten Teil der Pyeno- notiden. Anordnung und Behandlung des Stoffes wie in den früheren Teilen. Neu beschrieben sind: Ploceus nigrimentum (nom. nov. für Hyphantornis reichenowi (non Fisch.) Boc.), Benguella; P. stuhl- manni var. uhehensis, Uhehe; Estrilda astrıld sousae, S. Thomas u. Prinzeninsel; Uraeginthus bengalus damarensis, Damaraland; Passer griseus georgicus, Damaraland; P.g. suahelicus, Deutschostafrika; Poliospiza tristriata var. benguellensis, Benguella; Spinus citrinelloides hypostictus, Ostafrika; S. c. frontalis, Victoria Nyansagebiet; Certhi- lauda semitorquata var. damarensis, Damaraland; C. albofascıata arenaria, Damaraland; Galerida cristata var. acgyptiaca, Ägypten (!!); Calandrella cinerea saturatior, Ostafrika und Angola; Criniger verreauxi ndussumensis, Ndussuma: Phyllastrephus indicator var. intermedia, Kamerun, Gabun ete.; P. capensis suahelicus, Ostafrika; Andropadus virens var. grisescens, Oberguinea. Abgebildet sind: Glaucidium castaneum, Pisorhina balia, Erythropygia hartlaubi, E. vulpina, Tarsiger orientalis, T. guttifer, Alethe poliothorax, Bradyp- terus castaneus, Andropadus montanus, Bleda poliocephala und Phylla- strephus chlorigula. Derselbe. Neue afrikanische Arten; Orn. Monber. XII, p. 27 —28. — Neu: Anthoscopus sylviella, Usafua: Erythropygia plebeia, Masindi; Turdinus pumilus, Kamerun; Apalis murina, Rovumagebiet; Cisticola sylvia, Ulegga; ©. cinnamomina, Uhehe. Derselbe. Neue Arten aus Ost-Afrıka; Orm. Monber. XII, p- 95. — Neu: Calamocichla schillingsi, Panganigebiet; Eıythropygia brunneiceps soror, Kleinaruscha; Turdus nyikae, Nyika-Hochland; Geocichla gurneyi otomitra, Kondeland. Derselbe. [Über neue afrikanische Vögel]; Journ. f. Ornith. LIl. p. 133—134. — Neu: Andropadus insularis somaliensis, Barawa; Zosterops toroensis, Uvamba; 7. niassae, Songea; Cinnyris inariquensis ovamboensis, Oebabmd! Bahuedena nom.nov. für Bathmo- cercus, Cinnyris affinis mechowi nom. nov. für C. a. angolensis Rchw. (nec Less.). €. Rothschild. [On some Birds from Egypt and the Soudan]; Bull. B. ©. €. XIV, p. 90—91. — Liste von 8 sp. T. Salvadori. Nuova species del genere Cryptolopha; Boll. Mus. Torino XIX, No. 464 (April 1904) p. 1. — Neu: Cryptolopha erythreae, nahe Ü. umbrovirens, Bogosland. 54 II. Aves für 1904. Derselbe. On the Melierax metabates of Heuglin; Ibis (8) IV, p. 248—250. — Über Melierax metabates vom Weißen Nil. Verf. hält diese Form für nicht verschieden von M. polyzonus, doch muß der Name aus nomenklatorischen Gründen beibehalten werden und an Stelle des letztgenannten treten. Derselbe. Description of a new Species of Dove of the Genus Haplopelia; Ibis (8) IV p. 367—369. — Neu: Haplopelia forbesi von unbekanntem Fundorte. Derselbe. [On the differences between Ammomanes assa- bensis and A. samharensis]; Ibis (8) IV, p. 473—474. R. B. Sharpe. [On three new African Birds]; Bull. B. O. C. XIV, p. 93—94. — Neu: Haplopelia seimundi, Fernando Po; H. jacksoni, Ruwenzori; Euprinodes leucogaster, Fernando Po. Derselbe. Ona Collection of Birds from the Distriet of Deel- fontein in Cape Colony. Part I; Ibis (8) IV, p. 1-29; Part II; 1.c. p. 313—367, tab.VII. — Delfontein liegt im Zentrum der Kapkolonie in der Nähe von De Aar. Die beiden vorliegenden Teile beschäftigen sich mit den Hühnervögeln, Tauben, Wasser-, Strand- und Stelz- vögeln, Tag- und Nachtraubvögeln, Strisores, Klettervögeln und den Passeres. Im ganzen 123 sp. Bei den einzelnen Arten Aufzählung der gesammelten Exemplare, ausführliche Angaben über Mauser, und aus der Feder der Sammler Notizen über Vorkommen und Lebensweise. Neu: Eremomela damarensis, Damaraland; Fringillaria media, Deel- fontein; Alaemon bradshawi, Orange River; A. damarensis, Damara- land; A. benguellensis, Benguela.. Über einige Arten und deren Ver- treter in anderen Teilen Afrikas gibt Verf. ausführliche Auseinander- setzungen, so über die Verbreitung und Unterschiede der mit Alaemon subeoronata und A.semitorquata verwandten Formen, von Antho- scopus minutus und A. smithi ete. Eingehende Mitteilungen über die Mauser und Kleider von Saxicola monticola und S. aequatorialis. Pentheres afer hält Verf. für verschieden von P. cinerascens. Abge- bildet sind Anthoscopus minutus und A. smithi. Derselbe. On further Collections of Birds from the Efulen District of Cameroon, West Africa. Part]; Ibis (8) IV, p. 88—106, tab. II. — In der Einleitung gibt der Sammler, G. L. Bates, einige kurze Notizen über die Lebensweise und Nahrung einer Anzahl von Arten, im speziellen Teile sind 48 sp. aus den Familien der Hühnerartigen, Tauben, Rallen, Strandvögel, Stelz- sowie Nacht- und Tagraubvögel aufgeführt. Bei den einzelnen Arten sind kurze Mitteilungen über die gesammelten Exemplare, Variation ete. gegeben. Neu: Haplopelia plumbescens. Abgebildet ist Pisorhina holerythra. Das Alterskleid von Lophotriorchis lucani beschrieben. Derselbe. On further Collections of Birds from the Efulen District of Cameroon, West Africa. Part IT; 1. e. p. 591—638, tab. XII. — Auf die Schilderung der landschaftlichen Verhältnisse des Distrikts folgt die Aufzählung der gesammelten Vögel, die 127 sp. umfasst: Columbidae, Rapaces, Picariae und Passeres. Anordnung und Behand- lung des Stoffes wie im vorigen Artikel. Neu: Dryotriorchis batesı, If. Aves für 1904. 55 Kamerun; Ortholophus finschi, Liberia; Centropus efulenensis, Efulen; Trochocereus reichenowi, Fanti; Eurillas efulenensis, Efulen; Pyeno- notus viridescentior, River Ja. Pıtta reichenowi wurde am River Ja erbeutet. Abgebildet: Scoptelus brunneiceps. W.L. Selater. Saldanha Bay and its Bird-Islands; Ibis (8) IV, p. 79—88. — Schilderung eines Ausflugs nach der Saldanha Bai und den nahen Inseln, und des Vogellebens daselbst. Am Schlusse Zusammen- stellung der Ausfuhr an Guano und Pinguineiern im Jahre 1902. 6. E. Shelley. [On a new Lark from the Sudan]; Bull. B. 0. C. XIV, p. 82—83. — Neu: Calendula dunni. 6. €. Shortridge. On a Collection of Birds from the Neighbourhood of Port St. Johns, in Pondoland. With a Preface and Notes by W. L. Selater; Ibis (8) IV, p. 175—208. — Pondoland ist der östlichste Distrikt der Kapkolonie und grenzt an Natal. Durch die vorliegende Sammlung sind sieben Arten zum erstenmale für die Kolonie festgestellt. 198 sp. sind aufgeführt mit Notizen über die Färbung der unbefiederten Körperteile, über Häufigkeit, Art des Vorkommens (ständig oder Zugvogel) und Aufenthalt. €. A. Sykes. [Bird-Life on the Upper Nile]; Ibis (8) IV, p. 166 —168. — Ormithologische Beobachtungen vom oberen Nil-Tale, be- sonders über das Betragen von Macrodipteryx longipennis. 6. Vallon. Catalogo ragionato delle specie di uccelli raccoltı dal prof. Achille Tellini nella Colonia Eritrea dall’ ottobre 1902 al marzo 1903; Attı R. Istit. Veneto di Seı., Lett. ed Arti LXIII. Parte seconda, 1903 — 1904, p. 105—152. — Aufzählung von 147 sp. mit Angabe des Fund- ortes und Datums der einzelnen Exemplare. Aufzeichnungen über die Färbung der unbefiederten Körperteile. S. A. White. The Birds of Zanzibar (East Africa); The Emu II. 3. (Jan. 1904). p. 192—194. Derselbe. Birds of the Lamu Archipelago (East Africa); The Emu III. 4. (April 1904) p. 238—241. Madagassisches Gebiet. B. €. Thomasset. Some Common Birds of the Seychelles; Avic. Mag. (N. S.) III. p. 73—75. Indisch-orientalisches Gebiet. E. €. Stuart-Baker. Occurrence of the Dwarf Goose (Anser ery- thropus) in Assam; Journ. Bombay N.H. Soc. XV. Part III (Febr. 1904) p. 524. Derselbe. The occurrence of rare Birds in India; Journ. Bom bay N. H. Soc. XV, Part. IV (June 1904) p. 718. R. M. Betham. Notes on Birds’ Nesting from Poona; Journ. Bom- bay N. H. Soc. XV, Part IV (Juni 1904) p. 709—712. W.T. Blanford. [Notes on Anthus maculatus]; Ibis (8) IV p. 662 > — Nicht Oates, sondern Jerdon beschrieb die Art zum ersten Tale. 2 ST Fon. . 56 II. Aves für 1904. 4 H. N. Coltart. The occurrence of the Malay Fish-Owl (Ketupa ja- vanensis) in Assam; Journ. Bombay N. H. Soc. XV, Part IV (June 1904) p. 719. G. de Coutouly. Observation ornithologique; Ornis XII, No. 4 (Oct. 1904) p. 563—564. — Berichtet über die Erlegung eines in Württemberg markierten Storches (Ciconia ciconia) in Rajputana. 3. Crerar. Occurrence of the Whooper Swan (Cygnus musicus) in Sind; Journ. Bombay N. H. Soc. XV, Part IV (June 1904) p. 716. 6. Dalgliesh. Notes on the Indian Anatidae; Zool. (4)VIII, p. 447 —451. — Notizen über Vorkommen, Lebensweise etc. indischer Enten. H. S. Fergusson. The Birds of Trovancore. With Notes on their Nidification by T. F. Bourdillon; Journ. Bombay N.H. Soc. XV, Part III (Febr. 1904), p. 455—474, with 1 plate; 1.c. Part IV (June 1904) p. 654—673. — Fortsetzung der Arbeit, behandelt die Sittidae, Dicruridae, Sylvidae, Laniidae, Oriolidae, Eulabetidae, Sturnidae, Muscicapidae, Turdidae, Ploceidae, Fringillidae, Hirundinidae, Mota- cillidae, Alaudidae, Nectariniidae, Dicaeidae, Pittidae, Klettervögel, Papageien, Macrochires, Nacht- und Tagraubvögel. Bei den einzelnen Arten Notizen über Vorkommen und bisweilen auch über das Brut- geschäft. Trochalopterum meridionale und Rhopocichla bourdilloni sind abgebildet. ®. Finsch und M. Bartels. Über eine neue Finkenart von Java; Journ. f. Ornith. LII p. 122—125, tab. A. — Beschreibung und Ab- bildung beider Geschlechter von Crithagra estherae Finschh Am Schlusse gibt Bartels einige Mitteilungen über ihre Lebensweise. €. E. €. Fischer. The Crested Hawk-Eagle (Spizaetus cirrhatus); Journ. Bomb. N. H. Soc.XV, Part IV (June 1904), p. 716— 717. — Vor- kommen bei Chatrapur. R. Foulkes. The Indian Edible-Nest Swiftlet (Collocalia fucıi- phaga) in the Pulney Hills; Journ. Bombay N. H. Soc. XV, Part IV (June 1904) p. 727. W.R. Ogilvie Grant. [On two new Birds from the Oriental region]; Bull. B. ©. C. XIV, p. 91—92. — Neu: Pterythius ricketti, von Süd- china, und Trochalopterum ramsayı, von Karennee. H. U. Harrington. The Nesting of Lanius collurioides and Artamus fuscus in Upper Burma; Journ. Bombay N. H. Soc. XV, Part III (Febr. 1904) p. 519. E. Hartert. [On new Birds from the Philippines]; Bull. B. O. C. XIV, p. 74, 79—80. — Neu: Pseudotharraleus unicolor, Dicaeum apo, D. bonga, Stoparola panayensis nigriloris. Derselbe. [On anew Species of Dicaeum from the Philippines]; Bull. B. ©. €. XV, p. 8. — Neu: Dicaeum nigrilore vom Berge Apo, südl. Mindanao. D. &. Hatehwell. Occurrence of the Ceylon White-eye (Zosterops ceylonensis) in the Nilgherries; Journ. Bombay N.H. Soc. XV, Part IV (Juni 1904) p. 726. R. H, Heath, Notes on the Nidification of the Indian Black- . j Be na. j II. Aves für 1904. 597 breasted Rain-quail (Coturnix coromandelica); Journ. Bombay N. H. Soc. XV, Part III (Febr. 1904) p. 518—519. R. Humphrys. A Ramble in Ceylon; Avic. Mag. (n. s.) II p. 124 — 128. — Omithologische Notizen aus Ceylon. Rao Khengarji. The Flamingo (Phoenicopterus roseus) breeding on the Rann of Cutch; Journ. Bombay N.H. Soc. XV, Pt. IV (Juni 1904) p. 706—707, with one plate. 3. €. Kershaw. List of the Birds of the Quangtung Coast, China; Ibis (8) IV p. 235—248. — Beobachtungen aus der Gegend von Hongkong und Macao. Liste von 168 sp. mit Notizen über Häufigkeit und Vor- kommen. A. Le Messurier. Game, Shore, and Water Birds of India. With additional references to their allied species in other Parts of the World. Fourth edition. London 1904. 8°. pg. XVI + 323, with 180 natural size illustrations from actual speeimens. — Ein Handbuch für die jagdbaren Wasser- und Strandvögel Indiens und ihre Verwandten in anderen Teilen der Erde. Im ersten Teile (p. 1—44) gibt Verf. einen gedrängten Überblick über geographische Verbreitung, Morphologie und andere allgemeine Fragen. Familien, Gattungen und Arten sind gekennzeichnet nebst kurzen Verbreitungsangaben. F. Lewis. Nidification of Gallinago stenura; Spolia Zeylanica. Issued by the Colombo Museum. Vol. I, pt. 3, 1903, p. 61—65. K. €. Macdonald. Occurrence of the White-throated Rock-Trush (Petrophila gularis) in Burma; Journ. Bombay N.H. Soc. XV, Part IV (Juni 1904) p. 727. 3. von Madaräsz. Über neue Formen von Haleyon smyrnensis und Alcedo ispida; Ann. Mus. Hung. II. p. 85—86. — Neu: Haleyon generosa, Ceylon; H. perpulchra, Singapore; Alcedo margelanica, Ferghana. Derselbe. Die Ceylon-Krähe; Orn. Monber. XII p. 195—196. — Neu: Corvus protegatus, nahe C. splendens. R. Me Gregor. Birds from Benguet Province, Luzon, and from the Islands of Lubang, Mindoro, Cuyo, and Cagayancillo; Bull. Philipp. Mus. No. 3 (Jan. 1904) p. 1—16. — Allgemeine Bemerkungen über die zoogeographische Zugehörigkeit der besuchten Inseln gehen dem speziellen Teile voraus. Dann folgen Beschreibungen bisher unbekannter Kleider von einigen Arten, wobei Pericrocotus novus (ex Ramsay nom. nud.) aus Benguet beschrieben ist. Am Schlusse Zusammenstellung neuer Fundorte für eine große Anzahl von Arten. Derselbe. The Birds of Calayan and Fuga, Babuyan Group; Bull. Philipp. Mus. No. 4 (May 1904) p. 1—34. tab. I—V. — Behandelt eine Vogelsammlung von über 1000 Stück von den Inseln Fuga und Calayan, im Norden von Luzon. Mehrere Arten von anderen Inseln sind gleichfalls kurz besprochen. 14 sp. sind neu für die Philippinen, 3 sp. für Luzon. Der Aufzählung der gesammelten Arten geht die Erörterung der zoogeographischen Beziehungen der beiden Inseln voraus. Neu beschrieben: Turnix worcesteri, Luzon; Macropygia phaca, Calayan; Otus euyensis, Cuyo; O. calayensis, Calayan; Eudy- 58 II. Aves für 1904. namis frater, Calayan; Zosterops flavissima, Cagayancillo; Hyloterpe fallax, Calayan. Derselbe. Zosterops flavissima Me Gregor, preoccupied; Proc. Biol. Soc. Wash. XVII (1904) p. 165. — Zosterops richmondi nom. nov. für Z. flavissima Me Gregor nec Hartert. EB. W. @ates. On some new Species of Silver-Pheasants from Burma; Ann. Mag. Nat. Hist. (7) XIV, 1904, p. 283—287. — Neu beschrieben sind: Gennaeus obscurus, Katha Distrikt; G. clıffordi, Myitkyina Distrikt, östlich vom Irrawaddi; G. assimilis (nach einem Q!), von den Ruby Mines. W. Osborn. The Himalayan Nuteracker (Nucifraga hemispila) and other Walnut-eating Birds; Journ. Bombay N. H. Soc. XV, Part IV (Juni 1904) p. 712—715. Derselbe. The Black und Yellow Grosbeak (Hesperiphona icterioides); Journ. Bombay N. H. Soc. XV, Part IV (Juni 1904) p. 716. B. B. Osmaston. Notes on the Breeding of certain Birds near Darjeeling; Journ. Bombay N. H. Soc. XV, Part III (Febr. 1904) p. 510—515. — Beschreibung der Eier von 15 Vogelarten. €. Rippen. [On new Birds from the Chin Hills, Burma]; Bull. B. O0. C. XIV p.83—84. — Neu: Aethopyga vietoriae, Urocichla oatesi, Trochalopterum holerythrops, Aegithaliscus sharpei, Stachyris binghami und Sitta victoriae. H. €. Robinson. [On a new Tree-Partridge from the Malay Pen- insula]; Bull. B. ©. €. XV p. 283—29. — Neu: Arboricola campbelli, nahe A. atrogularıs, vom Telöm Tale. W. Rothschild. [Prioniturus waterstradti n. sp.]; Bull. B. O. C. XIV p. 71—72. — Die neue Art stammt vom Berge Apo, Mindanao. H. Stevens. Occurrence of Horeites brunneifrons; Journ. Bombay N. H. Soe. XV, Part III (Febr. 1904) p. 530. — Vorkommen in Ober- Assam. S. L. Whymper. Birds’ Nesting in Garwhal; Journ. Bombay N. H. Soc. XV, Part III (Febr. 1904) p. 520—522. — Notizen über 10 Arten. N. F. Wilson. The Oceanic, or Andaman Teal (Nettium albigulare); Journ. Bombay N. H. Soc. XV, Part III (Febr. 1904) p. 525—526. Australisches Gebiet. €. A. Barnard. Coomooboolaroo (Q.) Notes; Emu IV, 2. (Oct. 1904) p. 67—68. F. L. Berney. North Queensland Notes on Some Migratory Birds (March, 1902— July, 1904); The Emu IV, Part 2. (Oct. 1904) p. 4347. — Zugsbeobachtungen aus Nordqueensland. W. A. Bryan. Wilson Snipe, Gallinago delicata (Ord) in the Hawaiian Islands; Condor VI p. 78. A. 3. Campbell. Remarks on certain Melithrepti; The Emu IV, 2. (Oct. 1904) p. 70—71. — Neu: Melithreptus carpentariana aus Nord- Queensland, verwandt mit M. laetior. II. Aves für 1904. 59 T. Carter. Birds oceurring in the Region of the North-West Cape. Part III; The Emu III, Part 3 (Jan. 1904) p. 171—177; Part IV; l.c. Part 4 (April 1904) p. 207—213. — Schluß der Arbeit (siehe Bericht 1903 p. 256), die Aufzählung der Papageien, Tauben, Hühnervögel, Großfußhühner, Wasser-, Strand- und Stelzvögel umfassend. Wie im ersten Teile der Abhandlung bei den einzelnen Arten kurze Notizen über Vorkommen, Häufigkeit und Fortpflanzung. E. Degen. Remarks on new Species of Australian Magpies, G. longirostris, Millisan, and G. dorsalis Campbell, with reflections on the Revision of the Genus Gymnorhinae, Hall; The Emu Ill, 4. (Apr. 1904) p. 201—207. — Bemerkungen über die individuelle Variation der Schnabelgröße und Färbung bei den einzelnen Formen. Für G. longirostris wird der neue Name G. albiceruralis ganz unnötigerweise eingeführt. 3. A. Fleteher. Bird Notes from Wilmot, Tasmanıa; The Emu IV, Part 1. (July 1904) p. 14—17. W. K. Fisher. On the Habits of the Laysan Albatross; Auk XXI p- 8-20 tab. II—VII. — Eingehende Schilderung der Lebensweise von Diomedea immutabilis. Auf den Tafeln prächtige photographische Aufnahmen. Derselbe. The Home Life of a Buccaneer; Condor VI p. 57 —61. — Biologische Beobachtungen an Fregata aquila auf der Insel Laysan. Mit mehreren Textbildern. 3. B. €. Ford. Survey Camp Notes, 1903; The Emu IV, 2. (Oct. 1904) p. 71—73. W. W. Froggatt. The Willie Wagtail; Agrie. Gaz. N. S. Wales XV, 1904, p. 20—23, with plate. — Rhipidura motacilloides. R. Hall. Description of 3 new Subspecies of Mirafra; The Emu II], Part 4. (April 1904) p. 231—232. — Mirafra horsfieldi pallida n. subsp. aus N. W. Australien. Derselbe. The Birds of a Garden in Melbourne; Ibis (8) IV p. 218—222. — Schildert die in den Gärten von Melbourne häufiger vorkommenden Vogelarten. E. Hartert. [On a new Zosterops from the Solomon Islands]; Bull. B. ©. ©. XIV p. 61. — Neu: Zosterops luteirostris, nahe Z. hypo- xantha, von der Gizo Insel. Derselbe. The Birds of the South-west Islands Wetter, Roma, Kisser, Letti and Moa; Nov. Zool. XI, March 1904, p. 174—221. — Verf. gibt zunächst einen kurzen, geschichtlichen Überblick über die zoologische Erschließung der Inselgruppe, und eine kurze Charakte- ristik der physikalischen Verhältnisse der fünf Inseln. Von Wetter kennen wir nunmehr 84 sp., von Letti 57, von Roma 60, von Moa 58 sp., und ebenso vermochte der Sammler, Kühn, auf Kisser einige bisher von dort nicht bekannte Arten festzustellen. Im Ganzen sind in vor- liegender Arbeit 140 sp. behandelt. Bei den einzelnen Arten Auf- zählung der gesammelten Exemplare und kritische Bemerkungen über Verbreitung und Beziehung zu verwandten Formen. Neu be- beschrieben: Ptilinopus eincta ottonis, Dammer (mit einer Übersicht 60 Il. Aves für 1904. in Schlüsselform für die Formengruppe); P. xanthogaster roseipileum, Roma; Pisorhina manadensis tempestatis, Wetter; Haleyon austra- lasia interposita, Moa (mit Übersicht der verwandten Formen); Haleyon enigma, Talaut (Revisionder Formen von HH. chloris); Cyornishyacinthina kühni, Wetter; Gerygone kisserensis sequens, Roma; Rhipidura rufiventris pallidiceps, Wetter; Pachycephala par, Roma; P. par compar, Letti; Cinnyris solaris exquisita, Wetter; Oriolus flavocinetus migrator, Letti; O. finschi, Wetter; Calornis kuehni, Roma. H. E. Hill. Notes from Guildford, W. A.; The Emu III. Part. 4. (April 1904) p. 226—229. — Notizen über Vorkommen und Häufigkeit einer Anzahl von Vogelarten. 6. A. Keartland. Ornithological Notes. — The Grass-Wrens; Viet. Natur. XX, No. 10 (Febr. 1904) p. 133—139. — Verf. unter- scheidet A. textilis, A. striatus, A. modesta, A. goyderi, A. housei, A. gigantura und A. macrourus, glaubt jedoch, daß die letztgenannte mit A. textilis zusammenfallen dürfte. Bei den einzelnen Arten Kenn- zeichnung derVögel, und Eier, wenn bekannt, ferner biologische Notizen. 3. F. Kilgour. A Trip to the Ord River (N.-W.-A.); The Emu IV, Part 2 (Oct. 1904) p. 37—43. — Reisebericht mit eingestreuten ornithologischen Beobachtungen. W.V. Legge. Some Rectifications in Tasmanıan Ornis; The Emu III. 3. (Jan. 1904) p. 179—181. — Bemerkungen über die Kenn- zeichen von Acanthiza ewingi; über Acanthiza magnirostris, Micropus pacificus und Climacteris scandens. D. Le Souef. Extinct Tasmanıan Emu; The Emu III, Part 4. (April 1904) p. 229—231. — Daten über den ausgestorbenen Emu von Tasmanien. F. M. Little. From a Tasmanıan Notebook; The Emu III, 4. (April 1904) p. 213—217. — Biologisches und Notizen über Vorkommen, Häufigkeit ete. Derselbe. Tasmania: ornithologically considered; Zool. (4) VIII p. 321—338. — Verf. schildert die Vogelwelt Tasmaniens und ihre Beziehungen zu der des australischen Continents. Am Schlusse Liste aller für die Insel nachgewiesenen Arten. 3. D. Maclaine. Clarke Island (Bass Strait) Notes; The Emu II. 3. (Jan. 1904) p. 191—192. Derselbe.. Clarke Island (Bass Strait) Notes; The Emu IV, Part 1. (July 1904) p. 21—22. Derselbe. The Birds of Wongan Hills, W.A.; Emu IV, Part 2. (Oct. 1904) p. 69— 10. 3. R. Mc Clymont. Notes on a few Birds, chiefly migratory and nomadic, observed in the Vicinity of Hobart; Zool. (4) VIII p. 307 —310. — Ornithologisches aus Tasmania. A. F. W. Me Haffie. [On birds observed at Mt. Buffalo]; Viet. Natur. XX, No. 11 (March 1904) p. 148—150. A. B. Meyer. Vögel von Südost-Celebes; Not. Leyden Mus. XXIV (July 1904) p. 232—235. — Aufzählung von 13 sp., wovon Zosterops consobrinorum als neu beschrieben ist. II. Aves für 1904. 61 A. W. Milligan. Observations on the Western Gymnorhinae; The Emu III. Part 3. (Jan. 1904) p. 177—179, tab. X. — Weitere Bemerkungen über Gymnorhina dorsalis. Abbildungen von 9 imm., Q ad., I ad. Derselbe. Notes on a Trip to the Wongan Hills, Western Australia, with a Description of a new Ptilotis. Part I; The Emu III, Part 4. (April 1904) p. 217—226. — Reisebericht und Aufzeichnungen über die beobachteten Vogelarten. Ptilotis novae-norciae ist als neu beschrieben. Derselbe. Notes on some Western Australian and allied Species; The Emu IV, Pt. 2 (Oct. 1904) p. 48—52. — Unterschiede von Pachycephala occidentalis und P. gutturalis, sowie zwischen Ptilotis carteri und P. lailavalensis. Bemerkungen über Rhipidura preissi und. R. albiscapa, Petroeca goodenovi und P. ramsayi; Acantho- chaera mellivora und A. lunulata; Malurus leucopterus und M. leuco- notus. Derselbe. Notes on a Trip to the Wongan Hills, Western Australia. Part II; The Emu IV, Part 1. (July 1904) p. 2—11. — Verf. bespricht das Brutgeschäft einiger Arten, die Verbreitung der be- obachteten charakteristischen Vertreter und schließt mit der Auf- zählung der gesammelten Vögel. Derselbe. Description of a new Kestrel from Western Australia; 1. c. p. 1—2. — Neu: Cerchneis unicolor, vom nordwestlichen Distrikt des Staates. M. 3. Niecoll. Ornithological Journal of a Voyage round the World in the „Valhalla““ (Nov. 1902 to Aug. 1903); Ibis (8) IV, p. 32—67. tab. I. — Auf p. 52—65 bespricht Verf. die auf Pitcairn, Tahiti, Upolu, Savu und der Thursday-Insel erbeuteten Vögel. Tatare vaughanı ist beschrieben und abgebildet (ad. et juv.). A. 3. North. Nests and Eggs of Birds found breeding in Australia and Tasmania. Austr. Museum Sydney, Special Catalogue, No. I. Part IV (July 1904) p. 203—366, tab. A 5—8, B5—7. — Schluß des ersten Bandes. Behandelt den Rest der Muscicapidae, ferner die Sylvudae, Turdidae und Timeliidae. Anordnung und Behandlung des Stoffes wie in den vorhergehenden Teilen (siehe Bericht 1903, p. 261). Neu beschrieben sind: Acanthiza albiventris, New South Wales (p. 276) und Calamanthus diemenensis, Tasmania (p.354). Nester und Eier der behandelten Arten sind z. T. auf den beigegebenen Tafeln abgebildet. Derselbe. The Superb Warbler of South-eastern Australia; Ibis (8) IV, p. 672. — Verf. schlägt den Namen Malurus australis für die in S. ©. Australien heimische Art vor, da nach seinen Ausführungen M. superbus Shaw synonym ist mit M. cyaneus von Tasmanien. Derselbe. Description of the Nest of the Guttated Bower- Bird, Chlamydodera guttata, Gould; Rec. Austr. Mus. V, No. 1 (Jan. 1904) p. 131—132, tab. XVI. Derselbe. Description of a new species of Pachycephala; Rec. Austr. Mus. V, No. 2 (Jan. 1904) p. 125—126. — P. howensis von 62 II. Aves für 1904. Lord Howe Insel. Ferner ist P. meridionalis aus Süd-Australien und West-Victoria provisorisch abgetrennt. Derselbe. Description of a new Species of Poephila; Rec. Austr. Mus. V, No. 4 (June 1904), p. 263—264. — Neu: Poephila neglecta, Queensland. P.nigrotecta Hart. wird auf P. atropygialis Casteln. & Rams. zurückgeführt. Derselbe. On Heterochrosis in Australian Psittaci; 1. c. p. 265 — 268. — Verf. bespricht mehrere Fälle von Xanthochroismus und Albinismus bei diversen australischen Papageien. Derselbe. Description of the Eggs of the White-quilled Rock- Pigeon, Petrophassa albipennis, Gould; 1. c. p. 269. Derselbe. On the Bower of the Bastern Bower Bird, Chlamy- dodera orientalis, Gould; 1.c. p. 270, tab. XXXIL. Derselbe. Ornithological Notes; 1. c. No. 5 (Dec. 1904), p. 337 — 338. — Notizen über Vögel von Australien und der Lord Howe Insel. W. Rothschild. [On new Species and Subspecies of Cassowary]; Bull. B. O. €. XIV p. 38—40. — Neu: Casuarıus uniappendiculatus mitratus, C. u. suffusus, C. casuarıus chimaera, C. dosgetti, C. jam- rachi und C. hagenbecki. Derselbe. [On a new gigantic Species of Centropus from the Solomon Islands]; Bull. B. ©. ©. XIV, p..59. — Neu: Centropus albi- diventris, von Gizo, bei Kulambangra. Derselbe. [Microgoura meeki nov. gen. et spec.]; Bull. B. O0. C. XIV, p. 77—18. Derselbe. [On two new Kingfishers from the Australian Region]; Bull. B. ©. C. XV, p. 5—7. — Neu: Haleyon bougainvillei, Bougain- ville, Solomons Archipel; H. owstoni, Asuncion, "nördl. Mariannen. Derselbe. [Remarks on a second specimen of Paryphephorus duivenbodei, and on Charmosyna atrata]; 1. c. p. Derselbe. [On a new Pitta]; Bull. B. 0. C. XV, p- 7—8. — Neu: Pitta anerythra pallida, Bougainville. Derselbe. [On a new Raven from the Solomon Islands]; Bull. B. ©. C. XV, p. 21. — Neu: Corvus meeki, von Bougainville. T. Salvadori. [Note on Eafa maculata]; Ibis (8) IV, p. 473. — Verf. ıst der Ansicht, daß diese Form in die Familie Dicaeidae gehöre. P. Schnee. Die Landfauna der Marschallinseln nebst einigen Be- merkungen zur Fauna der Insel Nauru; Zool. Jahrb., Abt. Syst., Geo- graph. u. Biol. XX, Heft 4 (Juni 1904) p. 387”—412. — Auf p. 389 —390 gibt Verf. eine Namenliste der auf der Inselgruppe bisher fest- gestellten Vogelarten. Früher soll Tatare rehsil.auf Jaluit gelebt haben. P. L. Sclater. [Remarks on some rare Australian Birds]; Bull. B. ©. C. XV, p. 8—10. — Vorzeigung von Il Arten. Im Anschlusse daran gibt Hartert einige kritische Bemerkungen über 8 sp. Pachy- cephala howensis identisch mit P. contempta. Derselbe. Ona rare Passerine Bird from New Guinea; Ibis (8) 1V, p. 373—375, tab. IX. — Beschreibung und Abbildung beider Geschlechter von Eulacestoma nigropectus Vis. nn ne ee II. Aves für 1904. 63 D. Seth-Smith. [Remarks on Munia flaviprymna]; Bull. B. ©. €. XV, p. 22—23. — Als Heimat der Art wird Nordwest Australien fest- gestellt. 3. H. Smedley. Finches in Northern Queensland; Emu IV, Part 2. (Oet. 1904) p. 68—69. — Notizen über 11 Species. R. A. Vivian. Some Bird-life in British Papua; Emu IV, 2 (Oct. 1904), p. 52—57. Neuseeländisches Gebiet. W. L. Buller. On a new Species of Owl from New Zealand; Ibis (8) IV p. 639. — Neu: Sceloglaux rufifacies, angeblich vom Wairarapa- Distriet, Süd-Insel Neu-Seelands. “ Derselbe. [On the Foster-parents of Urodynamis taitensis]; Ibis (8) IV, p. 661—662. R. Fulton. The Kohoperoa or Koekoea, Long-tailed Cuckoo (Uro- dynamis taitensis): an account of its Habits, Description of a Nest containing its (supposed) Egg, and a Suggestion as to how the Parasitic Habit in Birds has become established; Trans. New Zeal. Inst. XXXVI (Aug. 1904) p. 113—148. — Eine erschöpfende Darstellung der Lebens- weise und des Brutparasitismus von Urodynamis teitensis. Liste der (16) bisher als Pflegeeltern bekannten Vogelarten, alles Passeres. W.R. Ogilvie Grant. [Occurrence of Xema sabinei near Christ- church]; Bull. B. ©. C. XIV p. 69. Derselbe. [On the Species of Xenicus]; Bull. B. ©. C. XV p. 15—16. — Verf. weist nach, daß X.stokesi, von den Rimataka- Bergen im Wellington-Distrikt, Nord-Insel von Neu-Seeland, spezifisch verschieden ist von X. longipes, der auf der Südinsel lebt. Bemerkungen über Alters- und Jugendkleider von X.longipes und X. gilviventris. F. W. Hutton. Index Faunae Novae Zealandiae. London 1904. 8°. pg. VIII + 372. — In der Einleitung historischer Überblick der zoologischen Erforschung von Neu-Seeland, und Betrachtungen über Zusammensetzung und Abstammung seiner Tierwelt. Auf p. 27—39 ist eine Liste aller für die Region festgestellten Vögel gegeben. Derselbe. On the oceurrence of the Curlew Sandpiper (Ancylo- chilus sub-arquatus) in New Zealand; Trans. New Zeal. Inst. XXXVI (Aug. 1904) p. 155—156. F. W. Hutton and 3. Drammeond. The Animals of New Zealand. An Account of the Colony’s Air-Breathing Vertebrates. Revised and enlarged edition. London, Melbourne, Christchurch ete. 1905 (publ. 1904!). 8°. pg. 375. — Ein Handbuch für die luftatmenden Wirbeltiere Neu-Seelands. Auf p. 54-337 ist die Vogelfauna der Inselgruppe dargestellt. Die einzelnen Arten sind kurz gekennzeichnet (meist Ab- bildungen der Vögel und ihrer Nester im Texte), daran schließen sich nicht zu ausführliche, aber alles Wesentliche enthaltende Angaben über Verbreitung, Vorkommen, Zu- und Abnahme, Lebensweise, Brutgeschäft ete. Bei jeder Gattung Bestimmungsschlüssel für die 64 il. Aves für 1904. Arten. Am Schlusse folgen ein Kapitel, das allgemeine Betrachtungen über die Avifauna enthält, und ein Artikel von Potts über Stimme und Gesang der neuseeländischen Vogelarten. Nord- und Mittelamerika. €. €. Adams. The Migration Route of Kirtland’s Warbler; Bull. Michigan Orn. Cl. V, March 1904, p. 14—21. — Verf. betrachtet die Frühlingszugdaten von Dendroica kirtlandi und unterzieht Zug- richtung und Brutgebiet dieser Art einem Vergleich mit denen von Protonotaria citrea. Der Schlußteil der Arbeit enthält wenig positives Material, aber desto mehr Spekulationen. F. H. Allen. The Great Gray Owl near Boston; Auk XXI, p. 278. — Scotiaptex nebulosa. G M. Allen. The Birds of New Hampshire; Proc. Manchester Institute of Arts & Sciences, vol. IV, Part Il, 1902 (1903), p. 23—222 [publ. etwa Juni 1904). — Eine Übersicht der für das Gebiet nach- gewiesenen Arten, z. T. nach historischen Daten, z. T. nach des Verf.’s und seiner Freunde Beobachtungen. Verf. gibt zunächst einen Über- blick der Literatur, die mit J. Beiknan’s Liste ( (1792), 130 sp. enthaltend, beginnt. Eine vollständige Bibliographie ist auf D. 184204 gegeben. Die Erörterung der faunistischen Regionen von New Hampshire um- faßt achtzehn Seiten (p. 36—53) und zerfällt 1. in die Schilderung der topographischen Verhältnisse, und 2. in die Darstellung der „!ife-zones“ (1) Die „upper austral‘“, (2) die Übergangs-, (3) die Canadische, (4) die Hudsonische, (5) die „arctic- alpine“ Zone. Auf p. 54-61 bespricht Verf. die Zugverhältnisse, besonders das Erscheinen des Roten und des Weißbindenkreuzschnabels. Auf p. 62—186 folgt die Liste der (283) nachgewiesenen Vogelarten mit Notizen über Art des Vorkommens, Verbreitung im Staate, Zugzeiten etc. Bei seltenen Arten genaue Nachweise der einzelnen Fälle ihres Vorkommens. 3. A. Allen. Black-capped Petrel in New Hampshire; Auk XXI, p. 383, tab. XXII. — Ein Exemplar von Aestrelata haesitata wurde am 30. August 1893 bei Pittsfield gefangen. Es ıst auf der beigegebenen Tafel abgebildet. Aufzählung der bisherigen (10) Nachweise der Art für Nordamerika. A. Allison. The Birds of West Baton Rouge Parish, Louisiana; Auk XXI, p. 472—484. — Das Beobachtungsgebiet liegt am rechten Ufer des Mississippi etwa 80 Meilen nordwestlich von New Orleans. Verf. schildert kurz die topographischen und floristischen Verhältnisse. In der systematischen Liste sind 130 sp. aufgezählt mit kurzen Notizen über Vorkommen, Häufigkeit etc. E. Arnold. Another Nest of Kirtland’s Warbler; Auk XXI, p. 487 —488. — Verf. fand am 15. Juni 1904 in Oscoda County, N. Michigan, ein Nest mit vier Eiern von Dendroica kirtlandi. Nest, Eier und Ge- sang kurz beschrieben. 3. F. Arnow. Holboell’s Grebe and the White Pelican at St. Marys, Georgia; Auk XXI, p. 277. H. Aves für 1904. 65 Derselbe. Capture of Krider’s Hawk at St. Marys, Georgia; Auk XXI, p. 277—278. — Buteo borealis krideri. R. N. Baldwin. A Chewink in Winter at Aukland, Mass.; Auk XXJ, p. 282. — Pipilo erythrophthalmus. F. M. Bailey. Additional Notes on the Birds of the Upper Pecos; Auk XXI, p. 349—363. — Der Pecos-Fluß durchschneidet das Süd- ende der Rocky Mountains, zwischen dem trockenen Tale des Rio Grande im Westen, und dem Hochplateau des Felsengebirges im Osten. Verf. schildert zunächst die topographischen und faunistischen Verhältnisse des Gebietes, und läßt darauf die Liste der beobachteten Arten folgen, die mit Bemerkungen über Häufigkeit, vertikale Verbreitung etc. aufgeführt sind. Dieselbe. Scott Oriole, Gray Vireo and Phoebe in North eastern New Mexico; Auk XXI, p. 392—393. — lcterus parisorum, Vireo vieinior und Sayornis phoebe. Dieselbe. Additions to Mitchell’s List of the Summer Birds of San Miguel County, New Mexico; Auk XXI, p. 443—449. — Er- gänzungen zu einer Arbeit von W. J. Mitchell über denselben Gegen- stand. In der Einleitung Skizze der Reise, der landschaftlichen und faunistischen Verhältnisse. ° Die beobachteten Arten sind mit kurzen Notizen aufgeführt. W.L. Baily. Henslow’s Sparrow in Munroe County, Pa.; Auk XXI, p. 486. — Coturniculus henslown. *P, Bartsch. Notes on the Herons of the Distriet of Columbia; Smithson. Misc. Coll. XLV. p. 104—111 tab. XXXIHI—XXXVI. » — Schilderung von Lebensweise und Gewohnheiten der Reiher an den Ufern des Potamoc in Columbia. Neun Arten kommen in dem Gebiete vor, davon vier als Brutvögel. Am häufigsten ist Nyeticorax naevius. Photographien von Nestern, Eiern und Jungen der brüten den Arten beigegeben. €. W. Beebe. Breeding of Lawrence Warbler in New York City; Auk XXI p. 387—388. — Helminthophila lawrencei. Notizen über Vorkommen, Färbung, Lebensweise, Gesang und Brutgeschäft. Derselbe. Five Days among the Birds on Cobb Island; Eight Ann. Report New York Zool. Soc. 1903 (publ. April 1904) p. 161—180. — Bericht über einen Besuch der an der Küste von Virginia gelegenen Insel mit zahlreichen Notizen über Lebensweise und Brutgeschäft der beobachteten Vögel. Zahlreiche Abbildungen nach photographischen Aufnahmen des Verfassers. A. €. Bent. Nesting Habits of the Herodiones in Florida; Auk XXI p. 20—29 tab. IX—X. — Schildert das Brutgeschäft von Ajaja ajaja, Guara alba, Tantalus loculator und Plegadis autumnalis. Die Eier sind beschrieben. Auf den Tafeln Abbildung der Nester von Ajaja ajaja und Guara alba nach photographischen Aufnahmen. Derselbe. Nesting Habits of the Herodiones in Florida; Auk XXI p. 259—270 tab. XIX— XXI — Schilderung des Brut- geschäftes von Botaurus lentiginosus, Ardetta exilis, Ardea oceidentalis, A. herodias wardi, Herodias egretta, Egretta candidissima, Hydranassa Arch. f. Naturgesch. 70. Jahrg. 1904. BA. II. 1.1. (II) 5 66 II. Aves für 1904. tricolor ruficollis, Florida caerulea, Butorides virescens, Nyeticorax nycticorax naevius und Nyctanassa violacea.. Auf den Tafeln Ab- bildungen der Nester von Ardea occidentalis, ‚FL yerate tricolor rufi- collis und Florida caerulea. -W. H. Bergtold. White-winged Scoter in Colorado; Auk XXI p. 78. — Oedemia deglandı. *L.B. Bishop. The Eggs and Breeding-Habits ofsome comparatively little-known North-American Birds; Abstract of the Proc. of the Linn. Soc. New York, for the year ending March 10, 1903, and for the year ending March 8, 1904 publ. Dec. 1904 (8°) p. 48 ff. — Be- schreibung der Eier und Schilderung des Brutgeschäftes von Rallus crepitans scottii, R. c. waynei, Agelaius phoeniceus floridanus, A. p. fortis, Ammodramus nelsoni, A. maritimus macgillıvraii, Telmatodytes palustris marianae und Hylocichla almae. F. G. and M. €. Blake. A Winter Record for the Hermit Thrush (Hyloeichla guttata pallasii) in Eastern Massachusetts; Auk XXI . 283. a Dieselben. Unusual Record snear Boston, Mass.; Auk XXI p. 391—392. — Notizen über 11 Arten. *S.L. Boardman. The Naturalist of the Saint Croix. A Selection irom his correspondence and published writings, notices of friends and contemporaries with his List of the Birds of Maine and New Bruns- wick. Privately printed. 1903. 8°. pg. XV + 311, and 25 pll. — Enthält einige Angaben über die Familie Boardman, die Schilderung des Tales von S. Croix, ferner eine Skizze des Lebens und der Tätigkeit von L. S. Boardman, Fascimilia von Briefen Baird’s, Scelater’s und Dresser’s ete. Auf p. 300—316 ist Boardman’s Liste der Vögel von St. Croix abgedruckt. 274 sp. sind mit kurzen Nachweisen aufgeführt. [Vgl. Auk XXI p. 397— 398]. H. Bowdich. A List of Bermudian Birds seen during July and August, 1903. (Contrib. Bermuda biol. Stat. No. 3); Amer. Natur. XXXVII, 1904, p. 555—563. B. S. Bowdish. Mortality among Young Birds, due to excessive Rains; Auk XXI p. 284—286. €. W. Bownan. Nelson’s Sharp-tailed Sparrow in North Dakota; Auk XXI p. 385—386. — Ammodramus nelsoni. A. W. Brain. Holboell’s Grebe at Niagara Falls; Auk XXI p. 276 2. W. €. Braislin. Notes concerning certain Birds of Long Island, N. Y.; Auk XXI p. 287—289. — Notizen über 9 Arten. &. F. Breninger. San Clemente Island and ıts Birds; Auk XXI p. 218— 223. — San Clemente liegt etwa 50 Meilen südlich von S. Pedro, California, und ist eine der unter dem Namen Santa Barbara bekannten Inselgruppe. Verf. besuchte die Insel im Auftrage des Field Colombian Museum, und teilt nun biologische Beobachtungen über einige der ungewöhnlicheren Arten mit. A. Brooks. British Colombia Notes; Auk XXI p. 289—291. - - Notizen über 10 Arten. II. Aves für 1904. 67 €. E. Brown. The Evening Grosbeak at "Beverly, Mass.; Auk XXI p. 385. — Hesperiphona vespertina. H. Brown. The Elf Owl in California; Condor VI p. 45—47. — Über Verbreitung und Brüten von Micropallas whitneyi in Californien. Derselbe. Masked Bob-White (Colinus ridgwayi); Auk XXI p. 209—213. — Verf. schildert die ehemalige Verbreitung der jetzt so gut wie ganz ausgestorbenen Art in Arizona und Mexicanisch Sonora, die Geschichte ihrer Entdeckung und gibt einige Notizen über ihr Brutgeschäft. W. H. Brownson. Myrtle Warblers Wintering in Maine; Auk XXI p. 388—3%. * 1. Bruner, R. H. Walcott und M. H. Swenk. A Preliminary Review . of the Birds of Nebraska, with Synopses.. Omaha, Nebr. [1904] 8°. pg. 1—116 and an unpaged index of 5 leaves. — Auf die Einleitung, in der Zweck und Anlage der Arbeit erläutert sind, folgt ein Kapitel (von Bruner) über das Verhältnis der Vogelwelt zur Gartenkultur und Land- wirtschaft. 400 sp. sind für den Staat festgestellt, davon 200 als Brut- vögel. Den Hauptteil der Arbeit nimmt die Darstellung der Vogel- fauna ein, die in Form von Schlüsseln gegeben ist. [Vgl. Auk XXII p- 9—95]. EL. E. Burnett. Whip-poor-will (Antrostomus vociferus), a new Bird for Colorado; Auk XXI p. 278—279. 3. D. Carter. Summer Birds of Pocono Lake, Monroe County, Pennsylvania; Cassinia, Proc. Delaware Vall. Orn. Cl. No. 8, 1904, p. 29—35. F. M. Chapman. A new Grouse from California; Bull. Amer. Mus. XX, Apr. 1904, p. 159—162. — Neu: Dendragapus obscurus sierrae von El Dorado County. Derselbe. List of Birds collected in Alaska by the Andrew J. Stone Expedition of 1903; l.c. XX, Nov. 1904, p. 399—406. — Die Sammlung stammt von der Alaska und Kenai Halbinsel. 62 sp. sind aufgeführt mit kurzen Notizen über Mauser, Variation und Ge- schlechtsunterschiede. Kritisches über Dendroica coronata hooveri. Brachyrhampus brevirostris ist an Stelle von B. kittlitzi gebraucht. 3. L. Childs. Curlew Sandpiper in New Jersey; Auk XXI p. 485. — Erolia ferruginea bei Long Beach erlest. 3. H. Clark. Curved-Billed and Palmer’s Thrashers; Auk XXI p. 214—217 tab. XVIII. — Über Brutgeschäft, Nestbau und Eier von Harporhynchus curvirostris und H. c. palmeri. Nest und Eier der ersteren Form auf der beigegebenen Tafel abgebildet. * A. H. Clarke. The Birds of S. Vincent; West Ind. Bull. V, 1904, p. 5—9. W. W. Cooke. Distribution and Migration of North American Warblers; U. S. Dept. of Agriculture, Divis. Biol. Survey. Bulletin No. 18. Washington 1904. 8°. pg. 142. — Bearbeitung des seit vielen Jahren angesammelten Materials über Verbreitung und Zug der nord- amerikanischen Dendroica-Arten. Verf. erörtert zunächst (p. 8—14) die Zugstraßen der Vögel in Nordamerika, und bespricht sodann (p. 14—16) 5* 68 II. Aves für 1904. die einzelnen Dendroica-Arten mit Rücksicht auf die südlichste Grenze ihrer Winterwanderung. Die Arten der östl. Staaten sind in vier Kategorien angeordnet. 1. Arten, welche bis nach Südamerika ziehen, 20 sp.; 2. solche, die bis zum Isthmus von Panama wandern, 7 sp.; 3. solche, die bis nach Mexico und Centralamerika ziehen, aber niemals den Isthmus erreichen, 9 sp.; 4. endlich jene, die in den südl. Staaten der Union und auf den westindischen Inseln überwintern, 11 sp. Im syste- matischen Teile (p. 16—139) sind „59 sp. und 19 subsp.““ eingehend behandelt. Bei jeder Form ist zunächst das Brutgebiet angegeben, dann folgt die Darstellung ihrer Winterherberge und tabellarische Übersichten der Daten von Frühjahrs- und Herbstzug. Besonders ausführlich sind jene Arten des östlichen Nordamerikas abgehandelt, die, um ihre Winterquartiere zu gewinnen, das Meer überfliegen müssen. Die Südgrenze des Brutgebietes und die Nordgrenze der Winterherberge sind mit großer Genauigkeit festgestellt. Derselbe. The Effect of Altitude on Bird Migration; Auk XXI p. 338— 341. — Beobachtungen aus Asheville und Raleigh in Nord Carolina, U. S. America. Vgl]. p. 86. Derselbe. Some new Facts about the Migration of Birds; Yearbook U. 8. Dept. Agriculture for 1903, publ. 1904, p. 371—386. — Vgl. p. 85. E. 8. Currier. Summer Birds of the Leech Lake Region, Minnesota; Auk XXI p. 29—44. — Verf. besuchte das Gebiet im Frühlinge 1902 und 1903. Schilderung der durchforschten Region. Die systematische Liste umfaßt 117 sp. Notizen über Vorkommen, Häufigkeit und Brutgeschäft. F. S. Daggett. Annual Outing Meeting of the Southern Division, 1903; Condor VI p. 22—23. — Liste von 57 sp. aus Salisbury, Los Angeles Co., Californien. €. E. Dionne. The Evening Grosbeak near Quebec, Canada; Auk XXI p. 280. — Hesperiphona vespertina. W. Dutcher. The Pine Grosbeak on Long Island, N. Y.; Auk XXI p. 281. — Pinicola enucleator canadensis. 3. Dwight. Occurrence of the Knot (Tringa canutus) at San Diego, California; Auk XXI p. 78—79. BE. 4. Eaton. Spring Bird Migration of 1903; Auk XXI p. 341 345. — Beobachtungen aus den westlichen Districten des Staates New York. G. Eifrig. Birds of Allegany and Garrett Counties, Western Mary- land; Auk XXI p. 234—250. — Verf. schildert die topographischen und physikalischen Verhältnisse, sowie die zoogeographischen Be- ziehungen des Gebietes. Die festgestellten Arten sind mit kurzen Bemerkungen aufgeführt, und zwar 25 sp. Standvögel, 11 sp. unregel- mäßige Standvögel, 84 sp. „Summer Residents“, 135 sp. besuchen das Gebiet auf dem Zuge, 5 sp. verbringen daselbst den Winter, endlich sind 18 sp. als zufällige Erscheinungen erwähnt. W. ©. Emerson. The Farallone Islands revisited, 1887—1903; Condor VI p. 61—68. — Verf. schildert die Veränderungen in der Pen II. Aves für 1904. 69 Vogelwelt seit seinem ersten Besuche im Jahre 1887. Mit einer Karte und mehreren Textbildern. W. H. Fisher. The Pileated Woodpecker in Anne Arundel, County Md.; Auk XXI p. 278. — Ceophloeus pileatus. W. K. Fisher. Notes on the Birds of Hoopa Valley, California; Condor VI p. 50-51. L. A. Fuertes. The Evening Grosbeak in Central New York in April; Auk XXI p. 385. — Hesperiphona vespertina. L. Gano. The Bachman Sparrow (Peucoea aestivalis bachmanii) in the Vicinity of Cincinnati, Ohio; Auk XXI p. 82—83. M. F. Gilman. The Leconte Thrasher; Condor VI p. 95 —98. — Vorkommen, Lebensweise und Brutgeschäft geschildert. F. D. Godman. Biologia Centrali-Americana; or, contributions to the knowledge of the Fauna and Flora of Mexico and Central America. Aves. vol. III p. 425—510 tab. LXXVIIIL, LXXIX; vol.I p.I —XLIV, with titlepage; vol. II p. I—-IV, with titlepage; vol. III p. PAY. with titlepage; vol. IV p. I-VII, with titlepage. London 1904. — Schluß des Werkes. Der Text umfaßt die Tubinares, Crypturi und den Index. Einleitung und Titelblätter zu allen vier Bänden sind gleichfalls enthalten. Abgebildet: Nothocercus bonapartiı und Crypturus mexicanus. 3. Grinnell. The Ashy Kinglet; Condor VI p. 25. — Neu: Regulus calendula cineraceus, aus Los Angeles, Californien. Derselbe. Midwinter Birds at Palm Springs, California; Condor VI p. 40—45. — Der Beobachtungsort liegt im Riverside County, Californien, in einer Höhe von etwa 400 Fuß. Verf. schildert kurz die topographischen Verhältnisse des Gebietes und bespricht eine Reihe interessanter Vogelarten. 48 sp. sind aufgeführt. Derselbe. The Status of Melospiza Iincolni striata Brewster; Auk XXI p. 274—276. — Kennzeichen und Verbreitung. Derselbe. The Origin and Distribution of the Chestnut-backed Chickadee; Auk XXI p. 364—382. — Parus rufescens ist fast aus- schließlich beschränkt auf die feuchte Pacifische Küstenregion Nord- amerikas von Sitka in Alaska, bis unterhalb Monterey in Californien. Die Art bietet ein wunderbares Beispiel geographischer Variation, hervorgerufen durch Anpassung an veränderte klimatische Einflüsse und Lebensbedingungen. Am Schlusse der interessanten Betrachtungen gibt Verf. die Unterschiede, Verbreitung und Synonymie der drei Formen: P. r. rufescens, P. r. neglectus und P. r. barlowi. Zwei Karten ım Text. Derselbe. European Widgeon in Southern California; Auk XXI p. 383—384. — Mareca penelope. W. €. Hanna. Nevada Notes; Condor VI p. 47—48, 76T. — Notizen aus Humboldt County, zwischen Goldondk und Battle Mount. gelegen. A. H. Helme. The Western Meadowlark (Sturnella magna neglecta) in Southern Georgia; Auk XXI, p. 280, 70 II. Aves für 1904. Derselbe. The Pine Grosbeak on Long-Island, N. Y.; l.e p. 280—281. — Pinicola enucleator canadensis. Derselbe. The Ipswich Sparrow, Kirtland’s Warbler, and Sprague’s Pipit in Georgia; 1. c. p. 291. *3. Henderson. Additional List of Boulder County Birds, with Comments thereon; University of Colorado Studies, vol. II, No. 2, July 1904, p. 107—112. — Ergänzung zu einer früheren Abhandlung über denselben Gegenstand. 50 sp. sind aufgeführt. Die Gesamtzahl aller für das Gebiet bekannten Arten stellt sich dadurch auf 206 sp. Derselbe. The Bobolink in Colorado; Auk XXI p. 486. — Dolichonyx oryzivora. W. F. Henninger. Another Ohio Record for the Knot (Tringa ca- nutus); Auk XXI, p. 277. R. Hoffmann. A Guide to the Birds of New England and Eastern New York. Containing a Key for each Season and short Descriptions of over two hundred and fifty Species with particular Reference to their Appearance in the Field. With four full-page plates by Louis Agassız Fuertes and nearly one hundred cuts in the text. Boston and New York. 1904. 12°. pg. XIII + 357, pll. IV, cuts in text. — Ein reizendes Handbuch für Anfänger zum Bestimmen der gewöhnlichen nord- amerikanischen Vogelarten im Freien. Die Vögel sind kurz gekenn- zeichnet, ferner gedrängte, aber treffliche Angaben über Stimme, Be- tragen, Aufenthalt ete. mitgeteilt. La Rue K. Holmes. The Short-billed Marsh Wren (Cistothorus stellarıs) in Eastern Pennsylvania and New Jersey; Cassinia, Proc. Delaware Valley Orn. Cl. No. 8, 1904 p. 17—25. *W. T. Hornaday. The American Natural History. A Foundation of useful knowledge of the higher Animals of North America. Illustrated by 227 original drawings by Beard, Rungius, Sawyer, and others, 116 photographs, chiefly by Sanborn, Keller, and Underwood, and nu- merous charts and maps. New York. 1904. 8° pg. XV + 449, numerous full-page half-tones and text cuts, including maps and charts. [Vgl. Auk XXI, p. 394—395]. R. H. Howe, jr. A new Bob-white from the United States; Proc. Biol. Soc. Wash. XVII (1904) p. 168. — Neu: Colinus virginianus insulanus von Key West, Florida. Derselbe. The Ani in Florida; Auk XXI p. 79. — Croto- phaga anı. Derselbe. The Red-backed Sandpiper in Massachussetts in December; Auk XXI, p. 277. — Pelidna alpina pacifica. Derselbe. Killdeers at Allen’s Harbor, R. I; Auk XXI p. 485. — Oxyechus vociferus auf Rhodes Insel. €. 3. Hunt. Henslow’s Sparrow in Chester Co., Pa; Auk XXI, p. 386. — Ammodramus henslowii. 3. S. Hunter. An Ornithological Comparison of the Pajaro Valley in California with Sioux County ın Nebraska; Condor VI, p. 168—171. 3. W. Jacobs. Gleanings No. Ill. The Haunts of the Golden- winged Warbler (Helminthophila chrysoptera). With Notes onMigration, II. Aves für 1904. ai Nestbuilding, Song, Food, Young, Eggs ete. Illustrated. Waynesburs, Pa. 1904. 8°. pg. 30, with 5 halftone plates and a color chart. — Ein- gehende, biologische Schilderung. Lebensweise, Aufenthalt, Brutge- schäft, Eier, und Junge sind ausführlich beschrieben. Die Art brütet häufig in der Gegend von Waynesburg. H. ©. Jenkins. Record of the Monterey Hermit Thrush (Hylo- cichla guttata slevini); Condor VI p. 25. — San Mateo Co., Californien. W. S. Johnson. The Lark Sparrow in Oneida County, N. Y; Auk XXI p. 2831—282. — Chondestes grammacus. L. Jones. Additional Records of Ohio Birds; Ohio Natural., IV, 1904, p. 112—113. Derselbe. Nestling and Juvenile Plumages of Sterna hirundo and S. dougalli; Biol. Bull. VI, 1904, p. 318—319. D. S. Jordan. A Manual of the Vertebrate Animals of the Northern United States including the district north and east of the Ozark Mountains, south of the Laurentian Hills, north of the Southern Boun- dary of Virginia, and east of the Southern River. Ninth adıtion, newly revised and enlarged. Chicago. 1904. 8°. pg. VI-+ 397. — Auf p. 212 —313 ist ein kurzer Überblick der Vögel des beregten Gebietes ge- geben. Das Buch ist für den Gebrauch von Anfängern bestimmt. T. D. Keim. Summer Birds of Port Alleghany, Mc. Kean County, Pennsylvania; Cassinia, Proc. Delaware Vall. Orn. Cl. No. 8, 1904, p- 36—41. Le Roy King. Occurrence of the Ruff (Pavoncella pugnax) and other Birds in Rhode Island; Auk XXI p. 85. — Notizen über 6 sp. FT. W. Kobhe. Black-bellied Plover and Hudsonian Godwit on Long Island, N. Y.; Auk XXI p. 79. — Charadrius squatarola und Limosa haemastica. H#. H. Kopman. Bird Migration Phenomena in the Extreme Lower Mississippi Valley; Auk XXI p. 45—50. €. Littlejohn. The Capture of Totanus glareola in Alaska; Condor VI, p. 138. — Ein 2 wurde auf der Insel Sanak am 27. Mai 1894 erlegt. 3. Macoun. Catalogue of Canadıan Birds. Part 1Il. Sparrows, Swallows, Vireos, Warblers, Wrens, Titmice und Thrushes. Including the Order Passeres after the Icteridae. Ottawa. 1904. 8°. pg. I—IV, 417— 133, and (Index) pp. I-XXIIIl. — Schluß des Werkes (vgl. Bericht 1903 p. 269) den Rest der Singvögel enthaltend. Das nunmehr abgeschlossene Werk gibt eine ausgezeichnete, zusammenfassende Darstellung aller Vogelarten, die nördlich von den Vereinigten Staaten, also in Canada, Alaska und Grönland vorkommen. 3. Maillard. A few Records supplementary to Grinnell’s Check- list of California Birds; Condor VI, p. 14—16. — Notizen über 25 sp. M. F. Me Atce. An interesting Variation in Seiurus; Auk XXI p. 488—489. — Beschreibung eines Exemplars von Seiurus nove- boracensis notabilis mit weißen Flecken auf der Spitze der Steuer- federn. E. A. Mearns. Birds of Fort Custer, Montana; Condor VI, p. 20— 21. — Notizen über 36 sp. 72 II. Aves für 1904. L. H. Miller. The Birds of the John Day Region, Oregon; Condor VI, p. 100—106. — Der Schilderung des Beobachtungsgebietes folgt die Liste der Arten, die mit kurzen Anmerkungen aufgeführt sind. W. De W. Miller. Breeding of the Dickeissel in New Jersey; Auk XXI, p. 487. — Spiza americana. E. W. Nelson. Empidonax griseus Brewst. — E. canescens Salv. & Godm.; Auk XXI, p. 80. Derselbe. A Revision of the North American Mainland Species of Myiarchus; Proc. Biol. Soc. Wash. XVII, 1904, p. 21—50. — Die Arbeit behandelt alle auf dem Festlande von Nord- und Mittel- amerika nördlich des Isthmus von Panama vorkommenden Myiarchus- Arten. Verf. erörtert zuerst einige allgemeine Fragen und die Variabilität der Schwanzzeichnung, welch letztere "durch Abbildungen im Texte erläutert ist. Darauf folgt ein übersichtlicher Bestimmungs- schlüssel. Daran schließt sich die Darstellung der einzelnen Formen (p. 23—50). Bei jeder Art gibt Verf. die terra typica, Verbreitung, Kennzeichen, eine Beschreibung des frischen Gefieders, Maße und Notizen über Verwandtschaft, Variation ete. Folgende Arten sind unter- schieden: M. ferox panamensis, Panama bis Costa Rica; M. erinitus, östl. Nordamerika; M.c. residuus, Halbinsel von Florida; M. mexi- canus, Süd-Texas (Rio Grande-Tal) bis Honduras (Üeiba); M. m. ma- gister, W. Mexico (von Chihuahua bis Chiapas); M. cinerascens, Süd- Texas bis Zacatecas in Mexico; M.c. pertinax, Cap Region in Nieder- californien; M.nuttingi, Costa Rica bis Chiapas; M. n. inquietus, W. Mexiko (von Chihuahua bis Tehuantepec); M. brachyurus, Costa Rica bis Chiapas; M. yucatanensis, Yucatan und Cozumel Insel; M. lawrencei, Ost-Mexico; M. 1. nigricapillus, Süd-Guatemala bis Costa Rica; M.]. bangsı n. subsp., Panama; M.]. platyrhynchus, Cozumel, Yucatan, Campeche und Tabasco (Küstenregion); M. 1. querulus n. sub- sp., NSüd-Mexiko; M.l. olivascens, West-Mexiko; M.]. tresmariae n. subsp., Tres Marias Inseln; M.nigriceps, Panama ete. Derselbe. Descriptions of four new Birds from Mexico; Proc. Biol. Soc. Wash. XVII, p. 151—152. — Neu: Porzana goldmani, Lerma; Empidonax fulvifrons fusciceps, Arremonops superciliosus chiapensis von Chiapas; Telmatodytes palustris tolucensis, Lerma. 3. T. Nichols. Black-backed Three-toed Woodpecker and Evening Grosbeak at Wellfleet, Mass.; Auk XXI, p. 81—82. — Picoides arcticus und Hesperiphona vespertina. M. 3. Nicoll. [On new and interesting Birds from the West Indies]; Bull. B. ©. C. XIV, p. 94—96. — Bemerkungen über fünf Arten, da- runter zwei neue: Dendroeca crawfordi, Little Cayman, Vireo laurae, Grenada. Derselbe. On a Collection of Birds made during the Cruise of the „Valhalla“, R. Y. $., in the West Indies (1903—4); Ibis (8) IV, p. 555—591. tab. XI. — Die Sammlung stammt von den Inseln Bar- bados, Santa Lucia, S. Vincent, Martinique, Dominica, Montserrat, St. Kitts, Antigua, St. Croix, St. Thomas, Porto Rico, Jamaica, Grand Cayman u. Little Cayman. Da sich die Reisenden nur kurze Zeit en nd 0 ne mi II. Aves für 1904. 13 an den einzelnen Stationen aufhielten, wurden nirgends umfangreiche Sammlungen gemacht, nur auf Grand Cayman kam eine größere Anzahl Vogelbälge zusammen. Neu: Pitangus caymanensis, von Grand Cay- man. Bei den einzelnen Arten Bemerkungen über Häufigkeit, Vor- kommen etc., zuweilen auch kritische Notizen systematischer Natur. Beachtenswert sind die Ausführungen über Sula coryi, die von 9. pis- catrix nicht verschieden zu sein scheint. Abgebildet: Dendroeca craw- fordı und Vireo laurae. H. €. Oberholser. A Monograph of the Genus Dendroeincla Gray; Proc. Acad. N. Sei. Philad. 1904 (publ. June 1904) p. 447—463. — Vgl. p. 31. Derselbe. A Revision of the American Great Horned Owls; Proc. U. S. Mus. XXVII p. 177—192. — In der Einleitung Allgemeines über individuelle Variation und Bestimmungsschlüssel der amerika- kanischen Formen. Verf. unterscheidet: Asio magellanicus magellanicus, südl. Südamerika; A. m. nigrescens, Ecuador; A. m. mesembrinus n. subsp., Costa Rica; A.m. melancerusn. subsp., Guatemala u. Mexiko; A.m. mayensis, Yucatan; A.m. pallescens, W. Texas, N.O. Calı- fornien und N. Mexiko; A. m. pacificus, Californien, Arizona u. Oregon; A. m. elachistus, Niederealifornien; A. m. icelus n. subsp., Küste von Californien; A.m. lagophenus n. subsp., Inneres von Washington, Idaho, Brit. Columbia, Alaska; A. m. saturatus, Küste von Washington, Brit. Columbia u. Alaska; A. m. heterocnemis n. subsp., Labrador; A. m. virginianus, östl. Vereinigte Staaten u. Kanada; A. m. algistus n.subsp., N. W. Alaska; A.m. occidentalis, westl. Verein. Staaten; A. m. wapacuthu, nördl. Kanada. Bei den einzelnen Formen sind Synonymie, Kennzeichnung, Maße, Beschreibung, Notizen über Variation und genaue Angaben über die Verbreitung mitgeteilt. Derselbe. A Review of the Wrens of the Genus Troglodytes; Proc. U. 8. Mus. XXVII, 1904, p. 197—210, tab. V. — Verf. definiert zunächst die Grenzen der Gattung, aus der T. browni als Thryorchilus (nov. gen.) ausgeschieden wird, wogegen die westindischen, gewöhnlich zu Thyrothorus gestellten Vertreter hierin eingeschlossen sind. Verf. unterscheidet: T. solstitialis solstitialis, Bcuador u. Columbia; T. s. ma- crourus, Peru; T. s. frater, Bolivia; T. aurieularıs, Tucuman; T. ochra- ceus, Costa Rica u. Panama; T. rufociliatus, Guatemala u. Chiapas; T. b. brunneieollis, S. Mexico; T. b. cahooni, N. W. Mexico; T. monti- cola, Santa Marta, Colombia; T. a. aedon, N. O. Nordamerika; T.a. parkmanı, westl. Nordamerika; T.a. aztecus, innere Ver. Staaten; T. peninsularis, Yucatan. Die T. musculus-Gruppe umfaßt nach Oberholser 15 Formen, wovon T. m. acosmus, Zentral-Chile, T. m. ato- pus, Santa Marta und T. m. enochrous, Küstenregion von Peru, neu beschrieben sind. Daran schließen sich T. tanneri, T. beanı, T. meso- leucus, T. musicus, T. martinicensis, T. guadeloupensis, T. grenadensis, T. rufescens und T. rufulus. Auf Tafel V ist die Verbreitung der T. mus- culus-Formen dargestellt. 3 W. H. Osgood. A Biological Reconnaissance of the Base of the ‚.laska Peninsula; U. S.Dep. of Agrieulture, Divis. Biol. Survey, 74 II. Aves für 1904. North American Fauna No. 24. pg. 86, with seven plates. Washington, November 1904. — Der erste Teil der Arbeit enthält den Bericht über die Reise, die Schilderung der landschaftlichen und geologischen Verhältnisse des durchforschten Gebietes und Betrachtungen über die faunistischen Zonen desselben. Darauf folgt eine kurze Skizze der Tätigkeit von Mc Keay und Johnson, die einzigen Zoologen, die vor der Reise Osgood’s die Region besucht hatten. Im speziellen Teile gibt Verf. (p. 51—81) eine Übersicht der bisher für das Gebiet fest- gestellten Vogelarten, auf Grund seiner eigenen Sammlungen und der Ausbeute seiner Vorgänger. Bei den einzelnen Arten werden ein- gehende Daten über Vorkommen, Verbreitung, Lebensweise, Jagd etc. mitgeteilt; in einzelnen Fällen sind auch systematische Fragen diskutiert. Verf. hält Parus atricapıllus turneri für eine valide Form und setzt ihre Kennzeichen kurz auseinander. Auf fünf Tafeln sind Landschafts- bilder dargestellt, zwei Karten veranschaulichen die Reiseroute und die zoogeographischen Zonen des Gebietes. €. 3. Pennock. A Glimpse of Winter Bird Life in Delaware; Cassinia, Proc. Delaware Vall. Orn. Cl. No. 8, 1904, p. 42—45. Derselbe. Delaware Bird Notes; Auk XXI, p. 286. W. W. Price. Some Winter Birds of the High Sierras; Condor VI p. 70—74. — Notizen über 9 Arten. Mit drei Textbildern, Land- schaften darstellend. W. Raine. Discovery of the Eggs of Solitary Sandpiper; Ottawa Naturalist XVII, 1904, p. 135—138. — Beschreibung der bisher un- bekannten Eier von Totanus solitarius. Gleich ihrem altweltlichen Vertreter, T. ocrophus, nistet die Art in verlassenen Nestern anderer Vögel. Drei Gelege wurden bisher gefunden: eines am 16. Juni 1903 im Neste von Merula migratoria, das zweite am 24. Juni 1904 in dem von Bombyeilla cedrorum, und das dritte am 9. Juni 1904 ın dem von Quiscalus quiscula aeneus. M.S. Ray. A Fortnight on the Farallones; Auk XXI p. 425—442, tab. XXIII—XXVII. — Die Farallones liegen etwa 30 Meilen westlich von 8. Francisco und zerfallen in zwei Gruppen, deren südliche die größeren und wichtigeren Inseln umfaßt. Verf. schildert die land- schaftlichen und physikalischen Verhältnisse der Inseln in der Ein- leitung und bespricht sodann ausführlich die (14) Arten Brutvögel. Vorkommen, Lebensweise und Betragen sind anziehend geschildert. Auf den Tafeln sind Landschaften und Brutplätze einiger Seevögel (nach Photographien) dargestellt. €. A. Reed. North American Birds Eggs. Ilustrating the Eggs of nearly every Species of North American Birds. Rochester, New York. 1904. 8°. pg. IX + 356. — Ein kurzgefaßtes Handbuch der Eier der Vögel Nordamerikas. 768 (oder einige mehr) sp. sind aufgeführt. Bei jeder Art englischer und lateinischer Name, Übersicht der Ver- breitung und kurze Kennzeichnung des Brutgeschäftes und der Eier. Mit zahlreichen Abbildungen im Texte. *#. E. Richards and E. 6. Cummings. Baby Pathfinder to the Birds. Illustrated. A Pocket Guide to one Hundred and ten Land II. Aves für 1904. 75 Birds of New England, with blank pages for Notes. Boston. 1904. — 125 leaves, printed on one side. [Vgl. Auk XXI p. 395]. €. H. Richardson, jr. A List of Summer Birds of the Pinte Moun tains, Californica; Condor VI p. 134—137. R. Ridgway. Descriptions of seven new Species and Subspecies of Birds from Tropical America; Smithson. Mise. Coll. vol. 47 (August 1904) p. 112—113. — Neu: Myiadestes genibarbis cherriei, Haiti; Catharus fuscater sanctae-martae, Santa Marta; Cichlherminia coryi, Martinique (?); Cinclocerthia ruficauda tenebrosa, 8. Vincent; C. r. pavida, Kleine Antillen; Mimus gilvus guatemalensis, Guatemala; M. g. tolimensis, Tolima, Colombia. Derselbe. The Birds of North and Middle America, Part III. (Bulletin of the United States Nat. Museum No. 50). Washington. 1904. 8°. pg. XX + 801, with XIX plates. — Der dritte Band dieses großartigen Werkes behandelt die Motacillidae, Hirundinidae, Am- pelidae, Ptilogonatidae, Dulidae, Vireonidae, Laniidae, Corvidae, Paridae, Sittidae, Certhiidae, Troglodytidae, Cinclidae, Chamaeidae und Sylviidae. Anordnung und Behandlung der Materie wie in den beiden ersten Bänden. Neu beschrieben sind: Stelgidopteryx salvini, Guatemala (p. 62), Aphelocoma unicolor coelestis, Chiapas (p. 345) und Baeolophus atricristatus sennetti, Texas (p. 386). 3. H. Riley. Description of a new Myiarchus from Grenada and St. Vincent, West Indies; Smithson. Mise. Coll. vol. 47, pt. 2, Nov. 1904, p. 275—276. — Neu: Myiarchus oberi nugator, Grenada. Derselbe. Catalogue of a Collection of Birds from Barbuda and Antigua, British West Indies; l.c. p. 277”—291. — Behandelt eine Sammlung Selwyn Branch’s aus dem Jahre 1903. Nunmehr kennt man von Barbuda 59, von Antigua 61 Arten. In vorliegendem Artikel sind ;51 sp. aufgeführt, darunter eine neue: Dendroica subita, Barbuda. Cerchneis sparveria loquacula ist eine neue Form von Porto Rico, Coceyzus minor shelleyi ein neuer Name für ©. dominicae Shell. Kritische Bemerkungen über eine Reihe von Arten, so über Cerchneis sparveria carıbaearum (Beschreibung und Notizen über Variation), Columbigallina passerina trochila, Tyrannus dominicensis rostratus u.8.w. Übersicht der geographischen Formen von Coceyzus minor. R. B. Sharpe. [Remarks on Sula coryi]; Bull. B. ©. C. XIV p. 65 —69. — Beschreibung der verschiedenen Kleider, Bemerkungen über Variation und Mitteilungen über Lebensweise, Brutgeschäft etc. P. M. Silloway. Afıeld at Flathead; Condor VI p. 12—14. — Notizen vom Flathead See in Montana. Colymbus holboelli wurde in mehreren Paaren brütend angetroffen. Mit einer Textfigur. R. E. Snodgras. A List of Land Birds from Central and Southeastern Washington; Auk XXI p. 223—233. — Schilderung der topographischen und physikalischen Verhältnisse des Gebietes, und Aufzählung der gesammelten (58) Vogelarten mit Notizen über Vorkommen, Häufigkeit etc. 76 II. Aves für 1904. F. H. Snow. The Black-bellied Plover, Roadrunner, and Black- throated Green Warbler in Kansas; Auk XXI p. 85—86. — Charadrius squatarola, Geococcyx californianus and Dendroica virens. Derselbe. Two Additions to the Bird Fauna of Kansas; Auk XXI p. 284. — Stercorarius parasiticus und Loxia leucoptera. 6. W. H. Soelner. The Pileated Woodpecker in the District of Columbia; Auk XXI p. 79—80. — Ceophloeus pileatus. F. Stephens. Cactus Wrens; Condor VI p. 51—52. — Verf. unter- scheidet und kennzeichnet im Gegensatz zu H. S. Swarth: 1. Heleo- dytes brunneicapillus affınis, aus dem südl. Nieder-Californien, 2. H. b. bryanti, Central und nördl. Nieder-Californien, 3. H. b. couesi, California, Arızona, Neu Mexico ete. Ü.R. Stoekard. Nesting Habits of the Woodpeckers and the Vultures in Mississippi; Auk XXI p. 463—471. — Eingehende Mitteilungen über das Brutgeschäft von Ceöphloeus pileatus, Centurus carolinus, Colaptes auratus, Dryobates pubescens, Melanerpes erythrocephalus, Catharısta urubu und Cathartes aura. W. Stone. Report on the Spring Migration of 1904; Cassınia, Proc. Delaware Vall. Orn. Cl. No. 8, 1904, p. 46—61, with one figure. Derselbe. Henslow’sSparrowat Bethlehem, Pa.— A Correction; Auk XXI p. 386—387. — Ist Coturniculus bairdii und nicht Ammo- dramus henslowii. Derselbe. Ona Collection of Birds and Mammals from Mount Sanhedrin, California. With Field Notes by A. S. Bunnell; Proc. Acad. Philad. 1904 (Oct. 1904) p. 576—585. — Auf p. 580—585 Liste der Vögel. Exemplare von 56 sp. wurden erbeutet, außerdem 35 sp. be- obachtet. Bei den einzelnen Arten Notizen über Häufigkeit. B. H. Swales. The Evening Grosbeak in Presque Isle Co., Mich. ; Auk XXI p. 82. Derselbe. A few Southern Michigan Notes; Auk XXI p. 84 —85. — Notizen über 9 sp. H. S. Swarth. The Status of the Southern California Cactus Wren; Condor VI p. 17—19. — Verf. ist der Ansicht, daß Heleodytes brunneicapillus couesi, H. b. anthonyi und H. b. bryanti zusammen- fallen, und stützt seine Behauptung auf die große individuelle Variation in Serien aus Californien und Arizona. Derselbe. ÖOceurrence of the Scott Oriole (Icterus parisorum) in Los Angeles Co; Condor VI p. 25. Derselbe. Birds of the Huachuca Mountains, Arizona. Pacifie Coast Avifauna No. 4. Cooper Ornithological Club of California. Los Angeles, Ca. April 15, 1904. — gr. 8°. pg. 70. — Die Huachuca Berge, eine gut bewaldete Kette, erstreckt sich etwa 40 Meilen lang durch den südöstlichen Teil von Arizona, die Durchschnittshöhe beträgt 4500, der höchste Punkt 10,000 Fuss. Verf. unternahm drei Ausflüge in das Gebiet, und sammelte hauptsächlich an der Ostseite der Berg- kette. 195 sp. wurden erbeutet (in 2500 Bälgen) und sind in der vorlieg. Arbeit mit kurzen Bemerkungen aufgeführt. II. Aves für 1904. Ti 6. H. Thayer. The Raven in Southern New Hampshire, and other Notes; Auk XXI p. 491—49. J. E. Thayer. Holboell’s Grebe in Lancaster, Mass.; Auk XXI p. 383. — Colymbus holboelli. Thirteenth Supplement to the American ®rnithologist’s Union Check-List of North American Birds; Auk XXI p. 411—424. — Er- gänzungen und Berichtigungen zur Nomenklatur nordamerikanischer Vögel. E. Clyde Todd. The Mammal and Bird Fauna of Beaver County, Pennsylvania; Bausman’s History: of Beaver County, Pa., vol. II, 1904, p. 1195— 1202. — Beaver County gehört faunistisch zu Carolina, etwa 12 sp. des letzteren Staates sind häufig in dem Gebiete. Aut p. 1198—1202 Liste der nachgewiesenen Arten, 178 sp., mit kurzen Anmerkungen. Derselbe. The Birds of; Erie and Presque Isle, Erie/ County, Pennsylvania; Ann. Carnegie Mus. Il, 1904 (August) p. 481—596 tab. XVI—XIX. — Die Arbeit beruht auf Sammlungen des Verf ’s und den Angaben in der Literatur (besonders den Publikationen von Simpson und G. B. Sennett). In der Einleitung Schilderung der physi- kalischen Verhältnisse und des allgemeinen Charakters der Avifauna des Gebietes. 237 sp. sind für das Gebiet festgestellt und mit kurzen Notizen über Verbreitung ete. aufgeführt. Eine Karte und drei Tafeln, charakteristische Landschaften darstellend, sind beigegeben. €. W. Townsend. Extension of the Breeding Range of the Prairie Horned Lark (Otocoris alpestris praticola) to the Eastern Coast; Auk XXI p.3l. S. Trotter. Some Nova Scotia Birds; Auk XXI p. 55—64. — Biologisches. A. T. Wayne. Kiırtland’s Warbler (Dendroica kırtlandi) on the Coast of South Carolina; Auk XXI p. 3 —84. * 5. G. Wells. The Birds of Grenada; Grenada Handbook, 1904, p. 147—148. *Derselbe. The Birds of Carriacou; 1. c. p. 149—150. 3. &. Wheelock. Birds of California. An Introduction to more than three hundred common Birds of the State and adjacent Islands. With a supplementary List of rare Migrants, accidental visitors and hypothetical subspecies. Chicago. 1904. 8°. pg. XXVII + 578, with 10 half tone plates and 78 textfigures. — Ein populäres Hand- buch der Vögel Californiens, das zahlreiche, wertvolle biologische Beobachtungen enthält. ©. Widmann. Yosemite Valley Birds; Auk XXI p. 66—73. — Das Yosemite Tal ist ein Reservatorium für Vogelschutz. In dreieinhalb Tagen beobachtete Verf. daselbst 57 sp., von denen eine Liste, mit kurzen’ Bemerkungen, gegeben ist. Daran schließen sich Notizen über die in Wawona, und bei Mariposa Grove beobachteten Vögel. R. W. Williams. A Preliminary List of the Birds of Leon County, Florida; Auk XXI p. 449—462. — Skizze der topographischen and klimatischen Verhältnisse des Gebietes. Die systematische Liste 78 II. Aves für 1904. enthält die Namen von 156 sp., die mit kurzen Angaben über Art und Häufigkeit des Vorkommens etc. aufgeführt werden. 3. €. Wood. Another Nest of the Philadelphia Vireo; Auk XXI p. 282. — Beschreibung eines in Michigan gefundenen Nestes von Vireo philadelphicus. N. A. Wood. Discovery of the Breeding Area of Kirtland’s Warbler; Bull. Michigan Orn. Cl. V, March 1904, p. 3—13. — Verf. beschreibt seine Erfahrungen auf der Suche nach den Brutplätzen von Dendroica kirtlandi, die er endlich im nördlichen Michigan entdeckte. Lebens- weise, Aufenthalt, Gesang, Nest und Eier sind eingehend beschrieben. Abbildungen von Nest, Ei, der Standorte des Nestes und der biologischen Gruppe im Museum der Michigan Universität. Ww. W. Worthingten. Bird Notes from Shelter Island, Long Island, N. Y.; Auk XXI p. 287. €. 3. Young. The Philadelphia Vireo; Auk XXI p. 283. — Vireo philadelphicus. Südamerika. “. Angelini. Catalogo dei Trochili o Colibri recentemente donatı da 8. M. il Re V. E. III. al Museo Zoologico della R. Universitä di Roma e degli altrı quivi piü anticamente conservati premesse alcune consi- derazioni sulla loro elassıficazıone; Boll. Soc. Zool. Ital. XII, 1903, p- 125—133. — Aufzählung der Kolibris im Museum zu Rom: 145 sp. in 442 Exemplaren. Es wäre interessant zu erfahren, wo und von wem die vier Exemplare des Phaetornis nattereri gesammelt wurden, sofern es sich überhaupt um diese Art handelt. G. A. Baer. Note sur une collection d’oiseaux du Tucuman (Republique Argentine); Ornis XII, No. 3 (Mai 1904) p. 209—234. — Verf. gibt in der Einleitung einen kurzen Überblick der physikalischen Verhältnisse und der Vogelfauna des Beobachtungsgebietes. Lage und Charakter der einzelnen Fundorte sind kurz behandelt. Daran schließt sich die Liste der gesammelten (191) Arten, wovon 19 zum erstenmale für Tucuman nachgewiesen sind. U. a. wurde ein Exemplar von Fulica cornuta in 5000 m Höhe erbeutet. ®. Bangs. A Correction of Barrow’s Record of Coccygus pumilus from Concepcion del Uruguay; Proc. Biol. Soc. Wash. XVII (1904) p. 165—166. — Verf. weist nach, daß die drei von Barrows in Uruguay gesammelten Exemplare zu Ü. cinereus und nicht zu C. pumilus gehören. R. H. Beck. Bird Life among the Galapagos Islands; Condor VI p. 1—11l. — Biologische Beobachtungen über einige Vögel des Galapagos Archipels. Mit sechs Abbildungen (nach Photographien des Verfassers). A. de Winkelried Bertoni. Contribuciön para el Conocimiento de las aves del Paraguay; Anal. Cientific. Paraguayos, Asuncion, Ser. T, No. 3, 1904, p. 1—10. — Über für Paraguay neue oder ungewöhnliche Vogelarten: Merula albicollis, Euphonia chlorotica serrirostris, Dendro- eichla turdina, Grallaria ochroleuca, Gisella iheringi, Aceipiter miran- dollei, A. tinus, Leucopternis palliata, Leptoptila reichenbachi, und REN II. Aves für 1904. 79 Geotrygon violacea. Die meisten dieser Arten wurden bei Puerto Bertoni in Alto Parana gefunden. €. Bruch. Enumeraciön de una colecciön de Aves de las Provincias de Salta y Jujuy y deseripciön de un nuevo Tiränido; Revist. del Mus. de La Plata XI, 1904, p. 245—257. — Über eine Sammlung G. Gerlings aus Salta und Jujuy. 178 sp. sind aufgeführt, von denen 13 für die Provinzen angeblich zum erstenmale nachgewiesen sind. Neu: Musci- saxicola Morenoi, Jujuy (p. 14 des Separatabdrucks). E. A. Goeldi. A Story about the Giant Goatsucker of Brazil (Nyetibius jamaicensis); Ibis (8) IV p. 513—518. — Biologische Be obachtungen. Mit zwei Textzeichnungen. G. Hagmann. As Aves Brasilicas mencionadas e descriptas nas obras de Spix (1825), de Wied (1830—1833), Burmeister (1854) e Pelzeln (1874) na sua nomenclatura scientifica actual; Boll. Mus. Goeldi (Pa- raense) IV, No. 2/3 (Dec. 1904) p. 198—308.. — Liste der von den vier oben genannten Autoren aufgeführten Vogelarten nebst den vermuteten Equivalenten des „Catalogue of the Birds in the British Museum“. Völlig kritiklose Zusammenstellung. 3. B. Hatcher. Reports of the Princeton University Expeditions to Patagonia 1896—1899. Edited by W. D. Scott. Volume I: Narrative of the Expeditions. By J. B. Hatcher. Princeton. 1903. 4°. pg. 314 — Reisebericht über die Expedition nach Patagonien (vgl. Scott p. 81). Die Landung erfolgte bei Gallegos, nahe der Mündung des gleich- namigen Flusses, im südl. Patagonien, von wo aus ein großer Teil des Territoriums von Santa Cruz erforscht wurde. Zahlreiche ornitho- logische Beobachtungen sind ım Texte enthalten, so über die Arten der Gattung Polyborus (p. 57), Rhea darwini, Sarcorhamphus gryphus, eine Kolonie von Theristicus melanopis (p. 178). Die Lebensweise von Upucerthia dumetoria (p. 83) wird kurz geschildert u. s. w. €. E. Hellmayr. |On five new South American Birds]; Bull. B. O. C. XIV, p. 51—55. — Neu: Deconychura secunda, Napo, Ost-Ecuador; Dysithamnus aroyae, Marcapata, S.O. Peru; Thamnophilus para- guayensis, Rio Apa, N. Paraguay; Formicivora orenocensis, Orinoco; Serpophaga parambae, N. W. Ecuador. Derselbe. [On some rare South American Birds]; 1. c. p. 59 —61. — Unterschiede von Pipile pipile, P. cumanensis und P. nattereri. Kennzeichen von Copurus funebris. Derselbe. Beschreibung einer neuen Phlegopsis-Art aus Brasilien; Orn. Monber. XII, p. 53—55. — Neu: P. paraensis aus Parä. Übersicht der drei Formen: P. nigromaeulata, P. bowmani und P. para- ensis in Schlüsselform, mit Angabe der Verbreitung. !)Derselbe. [Referat über Berlepsch u. Hartert, On the Birds of the Orinoco Region]; Verhandl. zool. bot. Gesellsch. Wien, LIII, 1903, p. 244—247. — Auf p. 247 wird der Ibis vom Orinoco als Phi- mosus berlepschi n. sp. gesondert. !) Aus dem Bericht 1903 durch Versehen ausgelassen. s0 II. Aves für 1904. Derselbe. Über neue und wenig bekannte Fringilliden Bra- siliens, nebst Bemerkungen über notwendige Änderungen in der Nomen- klatur einiger Arten; Verhandl. Zool. Bot. Gesellsch. Wien LIV, Oct. 1904 p. 516—537. — Verf. weist zunächst die Identität von Sporophila moesta, Amaurospiza coerulatra, Haplospiza crassirostris und Amauro- spiza axillarıs nach, und erläutert die Kennzeichen der Geschlechter der Art, die als Amaurospiza moesta zu stehen hat. Der zweite Ab- schnitt beschäftigt sich mit seltenen Arten der Gattung Sporophila. Neu: S. saturata, S. Paulo; S. lorenzi, Cayenne (?); S. melanocephala ochrascens, Rio Paranä. Ausführliche Synonymie von $. bouvreuil, S. ruficollis, S. americana, S. m. melanocephala, S. m. ochrascens, S. collaris. Bemerkungen über und Charakterisierung von $. cinna- momea, S. melanogastra, S. melanops, S. ardesiaca, $. 1. leucoptera und $. 1. hypoleuca. Schlüssel für die $ 8 der mit 8. bouvreuil ver- wandten Arten. Drepanorhynchus schistaceus wird auf Sp. faleirostris, die beschrieben ist, zurückgeführt; S. plumbeiceps Salvad. ist das & ad. von 8. ruficollis. H. v. Ihering. The Biology of the Tyrannidae with respect to their Systematic Arrangement; Auk XXI p. 313—322. — Verf. untersucht die verwandtschaftlichen Beziehungen der wichtigsten Gattungen auf Grund ihrer Lebens- und Nistweise. Die Eier sind auffallend ein- förmig in Färbung und Zeichnung, bieten daher keine Handhabe zur Klassıfıkation. Sodann bespricht er die bisher unterschiedenen Unter- familien, die nach Verf.’s Ansicht z. T. unnatürliche Grenzen haben, und schlägt ein neues Arrangement vor. 1. Die Taeniopterinae bilden eine natürliche Gruppe, doch sind die Gattungen Sayornis, Sisopygis und Machetornis daraus zu entfernen. 2. Die Platyrhynchinae umfassen zwei biologisch durchaus verschiedene Gruppen: die Euscarthminae und die Serphophaginae. 3. Auch aus der Subf. Elaeneinae sind mehrere Gattungen, so Rhynchocyclus, Legatus, Myiozetetes, Conopias, Pitangus, Sirystes und Myiodynastes auszuscheiden. 4. Die Tyranninae bilden eine natürliche Gruppe, mit ihnen sind wahrscheinlich die Pitanginae zu vereinigen. 3. v. Madaräsz. Neue Vogelarten aus Venezuela; Ann. Mus. Hung. II. p. 115—116, tab. XII. — Neu: Thryothorus consobrinus, Strix stietica und Eupsychortyx horväthi, alle von Merida. Die früher (siehe Bericht 1903, p. 275) beschriebenen Elainea gularis und Dendre- xetastes berlepschi werden auf Mecocerculus setophagoides und Dendro- colaptes validus zurückgeführt. E. horväthi ist abgebildet. A. Menegaux. Catalogue des Oiseaux rapportes par M. Geay de la Guyane frangaise et du Conteste franco-bresilien; Bull. Mus. Paris X, 1904, p. 107—119, 174—186. — Aufzählung von 159 sp., wovon an- geblich 40 zum ersten Male für die Kolonie nachgewiesen sein sollen. Die Sammlungen stammen aus verschiedenen Teilen von Französisch Guyana und aus dem ornithologisch nahezu unbekannten „Haut-Car- sevenne“. Neu: Thamnophilus camopiensis. Von Todirostrum pietum wurde ein Weibchen. das zweite bekannte Exemplar, bei St. Jean-du- Maroni gesammelt. II. Aves für 1904. 81 M. 3. Nicoll. Ornithological Journal of a Voyage round the World in the „Valhalla“ (November 1902 to August 1903); Ibis (8) IV p. 32 —67. — Auf p. 37—52 bespricht Verf. die von ihm auf Fernando No- ronha, bei Bahia und auf der nahen Insel Itaparica, bei Punta Arenas und an der Patagonischen Küste, sowie in der Bai von Valparaiso ge- sammelten Vögel. H. ©. Oberholser. A Monograph of the Genus Dendrocincla Gray; Proc. Acad. N. Sci. Philad. 1904 (publ. June 1904) p. 447—463. — Dem systematischen Teil gehen allgemeine Betrachtungen über die Gattung, und ein Bestimmungsschlüssel der Formen voraus. Verf. unterscheidet: D. macrorhyncha, D. tyr. tyrannina, D. t. brunnea, D. longicauda, D. atrirostris [Syn. D. minor], D.a. anabatina, D.a. typhla n.subsp., Yucatan; D. fuliginosa, D. turdina, D. enalincia, n.sp., S. Paulo, Brazil; D. merula, D.o.olivacea, D. o. lafresnayi, D. o. phaeochroa; D. ridgwayi n.sp., Talamanca, Costa Rica; D. m. meruloides, D. m. aphanta n.subsp., Tobago; D. ruficeps, D.h. ho- mochroa und D.h. acedesta n. subsp., Chiriqui. Die einzelnen Formen kurz sind charakterisiert, ihre geographische Verbreitung und Variation erörtert, gelegentlich’sind auch kritische Bemerkungen über Synonymie etc. beigefügt. Eine wertvolle Arbeit, wenn auch in manchen Details hinsichtlich der südamerikanischen Arten nicht ganz fehlerlos. Derselbe. A Revision of the American Great Horned Owls; Proc. U. S. Mus. XXVII, p. 177—192. — Vgl. p. 73. Derselbe. A Review of the Wrens of the Genus Troglodytes; l. ec. p. 197—210, tab. V. — Vgl. p. 73. E. Oustalet, Description d’especes nouvelles d’oiseaux rapportes par M. G.-A. Baer du Tucuman (Republique Argentine); Bull. Mus. Parıs X, 1904, p. 43—45. — Neu: Buarremon Baeri, Upucerthia Baeri, Sıptornis Hilereti und S. Lilloi. Mecocerculus leucophrys wird für Tucuman festgestellt. R. Ridgway. Descriptions of seven new Species and Subspecies of Birds from Tropical America; Smithson. Misc. Coll. vol. 47, August 1904, p. 112—113. — Neben einer Anzahl neuer Formen aus Mittel- amerika sind die zwei folgenden beschrieben: Catharus fuscater sanctae- martae, Santa Marta, und Mimus gilvus tolimensis, Tolima, Colombia. W. Rothschild. [On a second specimen of Fulica cornuta]; Bull. B.0.C. XIV, p. 38. — Ein $ ad. wurde von Baer in der westlichen Kette der Aconqueja-Berge, nordwestlich von Tucuman, in einer Höhe von 5000 m. erlest. W. Earle Dodge Scott, associated with R. B. Sharpe, Ornitho- logy, Part I. Rheidae-Spheniscidae; Reports of the Princeton Univer- sity Expeditions to Patagonia 1896—1899, J. B. Hatcher in charge, edited by W. D. Scott. Princeton 1904. 4°. vol. II, pgg. 112. — Eine monographische Darstellung der Avifauna von Patagonien, begründet auf das Material des Princeton und British Museums. Der vorliegende erste Teil behandelt die Rheidae, Tinami, Columbae, Rallidae, Podiei- pedidae und Spheniscidae. Jede Art ist beschrieben, Synonymie, Ver- Arch. f. Naturgesch. 70. Jahrg. 1904. Bd. Il. H.1. (11.) 6 9) II. Aves für 1904. breitung und Lebensweise sind eingehend geschildert. Zahlreiche Textbilder. R. E. Snodgrass and E. Heller. Papers from the Hopkins-Stanford Galapagos Expedition, 1898—1899. — XVI. Birds; Proc. Wash. Acad. Sei. V, Jan. 1904, p. 231—372. — Eine äußerst sorgfältige, zusammen- fassende Darstellung der Avifauna des Galapagos-Archipels. Bei den einzelnen Arten, die in aufsteigender Folge behandelt werden, ist die Originalbeschreibung zitiert, ferner wird auf die Publikationen anderer den Gegenstand behandelnder Autoren hingewiesen. Daran schließen sich eingehende Angaben über die Verbreitung der Vögel auf den ver- schiedenen Inseln, und meist solche über Lebensweise und Brutgeschäft. Die Eier mehrerer Arten sind gekennzeichnet. Bei den dem Archipel eigentümlichen Vogelformen sind die unterscheidenden Charaktere (im Vergleich zu ihren Verwandten) und eingehende Maße mitgeteilt. Von größtem Interesse ist jener Teil der Arbeit, der sich mit den Finken beschäftigt. Verff. begreifen in der Gattung Geospiza die fünf Formen- gruppen: Geospiza, Cactornis, Camarhynchus, Platyspiza und Cacto- spiza. Die sechs Färbungsstadien, welche die Geospizaarten normaler- weise in ihrem Leben durchlaufen, sind kurz gekennzeichnet. Die Variation nach Alter und Geschlecht, in Bezug auf Gefieder- und Schnabelfärbung ist eingehend dargestellt, worauf detalliierte Maß- tabellen folgen. Bei einzelnen Arten, so z. B. bei G. fuliginosa parvula geben die Verf. umfangreiche Mitteilungen über Stimme, Nahrung, Lebensweise, Fortpflanzung u. s. w. Wichtig ist ferner die Monographie der Gattung Nesomimus. Die Arbeit bildet einen sehr wertvollen Bei- trag zu der Kenntnis der Avifauna des Galapagos-Archipels. BR. Vailentin. Notes on the Falkland Islands; Memoir. & Proceed. Manchester Litt. and Philos. Soc. vol.48, pt.3, No.23, 1904, p. 1—48. — Verf. besuchte zweimal die Falklandinseln und gibt in vorliegender Arbeit einige Notizen über die Inselgruppe. In dem Kapitel ‚„Aves“ sind 36 sp. mit kurzen Bemerkungen aufgeführt. Besondere Beachtung finden die vier Arten Pinguine. Abbildungen (nach Photographien) der Vogelkolonien. Am Schlusse eine (allerdings unvollständige) Literaturübersicht des Gebietes. Arktisches Gebiet. *S, 3. Bilkewiez, Materialien zur Erforschung der Säugetiere und Vögel von Nowaja-Semlja. Kasan 1904. 30 pg. miteiner Tafel [Russisch!] — Verf. sammelte im Sommer 1906 für das Zool. Museum in Kasan auf Nowaja-Semlja. 31 sp. sind aufgeführt und besprochen. Colymbus adamsi ist nicht seltener Brutvogel. Der ein-ige Standvogel ist Cepphus mandti. Cygnus bewicki brütet zahlreich, Somateria stelleri wurde häufig beobachtet.. Anser segetum var. (= A. carneirostris Buturl.) brütet häufig auf der Gänseinsel. Die Art ist eingehend beschrieben und auf der beigegebenen Tafel abgebildet. S. A. Buturlin. Vorläufiger kurzer Bericht über eine Fahrt nach der Insel Kolgujew im Sommer 1902; Berichte Kais. Russ. Geogr. Dim aa u = _ II. Aves für 1904. 83 Ges. 1903, vol. XXXIX, Heft 3, p. 223—248, mit 1 Karte [Russisch]. — Bericht über die Reise und die entfaltete, wissenschaftliche Tätig- keit. Totanus glareola neu für Kolgujew (p. 234), Calidris arenaria des- gleichen für Nowaja-Semlja (p. 246). ©. Helms. Fortsatte ornithologiske Meddelelser (1903) fra Grön- land; Vidensk. Meddel. naturhist. Foren. i Kjebenhavn 1904, p. 79 — 135, mit 3 Karten. — Die Arbeit gründet sich auf die Ausbeute der Amdrupschen Expedition nach Ostgrönland, sowie auf das Material im Kopenhagener Museum und in des Verf.’s Privatsammlung aus Ang- magsalik. Verf. schildert zunächst die physik., topograph. und flo- ristischen Verhältnisse des Gebietes, und gibt sodann die Liste der beobachteten Arten, welche mit genauen Angaben über Vorkommen, Wanderung, Brüten ete. aufgeführt werden. Von den für Angmagsalık festgestellten Vogelarten sind 24 sp. Brutvögel, 11 sp. brüten nördlich davon und berühren den Ort nur auf dem Zuge, 16 sp. sind als zufällige Gäste zu betrachten. Ein weiteres Kapitel behandelt das Jahr an der Ostküste mit seinen Erscheinungen aus der Vogelwelt, Witterungs- verhältnissen etc. Die ‚‚Übersicht der Vögel Ost-Grönlands“ zeigt uns, daß die Ostküste arm an Vögeln ist. Im Ganzen kennt man bisher 67 sp., der nördliche Teil ist reicher an Individuen und Arten (28 sp. gegen 23 sp. im südlichen Teile). Drei Arten: Anser brachyrhynchus, A.leucopis und Tringa alpina sind als Brutvögel auf die Ostküste Grönlands beschränkt. Am Schlusse Notizen über einige Vögel West- grönlands. H. Schalow. Die Vögel der Arktis in: Fauna Arctica. Eine Zu- sammenstellung der arktischen Tierformen, mit besonderer Berück- sichtigung des Spitzbergen-Gebietes auf Grund der Ergebnisse der Deutschen Expedition in das Nördliche Eismeer im Jahre 1898. Heraus- gegeben von F. Römer und F. Schaudinn. Band IV, Lieferung I, 1904, gr. 4°. p. 79—288. — Die Arbeit, welche das ganze nördliche Eismeer und dessen Inseln in ornithologischer Beziehung behandelt, gibt die erste zusammenfassende Übersicht über die arktische Vogelwelt. In der Einleitung werden (p. 81—96) allgemeine Fragen erörtert: Kenntnis des Gebietes, Abgrenzung einer arktischen Region, Verbreitung der Arten in dem Gebiete, Strich und Wanderung, Nahrung, Brutgeschäft, Einfluß des Klimas auf die Lebensweise etc. Dann (p. 96—110) folgt eine Übersicht der Literatur über die Vogelfauna des nördl. Eismeeres, die mit Martens’ Brochure von 1675 beginnt und 368 Nummern um- faßt. Am Schlusse dieser Zusammenstellung ein geographischer Index (p. 108-110). Daran schließt sich (p. 110—114) das Verzeichnis der für das Gebiet festgestellten Vogelarten. Den größten Teil des Werkes umfaßt die Darstellung der einzelnen Spezies (p. 114—271). 270 Formen sind behandelt, darunter 144 sp. Brutvögel. Bei jeder Form sind die betreffenden Literaturhinweise gegeben, wenn nötig, auch Be- schreibungen nach den vom Verf. untersuchten Exemplaren, woran sich umfassende Angaben über die geographische Verbreitung, und bisweilen kritische Notizen des Verf.’s schließen. Das Schlußkapitel enthält: ein Verzeichnis der arktischen Vögel mit Rücksicht auf die 6* 84 II. Aves für 1904. numerische Zusammensetzung in den einzelnen Ordnungen und Familien; eine Liste der als circumpolar betrachteten Arten (20); und eine Tabelle mit Angabe der Ausdehnung einzelner Arten nach Norden. Auf p. 274 — 284 eine Übersicht der auf den einzelnen Inseln des Eismeeres vor- kommenden Vögel, auf p. 2834—286 Erörterung einiger centraleuro- päischen, den menschlichen Wohnstätten folgenden Arten. Betrach- trachtungen über die Beziehungen der arktischen und antarktischen Vogelfauna (p. 286—288) schließen die wertvolle Arbeit. Antarktisches Gebiet. A. Reichenow. Über die Gegensätze zwischen der arktischen und antarktischen Fauna, die in dem Vogelleben beider Gebiete sehr scharf hervortreten; Sitzungsber. Gesellsch. naturf. Freunde Berlin 1904 No. 8, p. 171—172. — Verf. erörtert die Unterschiede der antarktischen Sterna macrura antistropha gegenüber der arktischen St. m. macrura. Derselbe. Neue Arten des Südpolargebiets; Orn. Monber. XI, p. 46—47. — Neu: Phalacrocorax vanhöffeni, Crozet-Insel; Anas drygalskii, Crozet-Insel; Chionis nasicornis, Heard-Insel; Sterna macrura antistropha, Küsten des antarktischen Kontinents; Sterna vittata georgiae, Südgeorgien. R. B. Sharpe. Report on the Birds obtained by the National Antarctie Expedition at the Island of South Trinidad; Ibis (8) IV p. 214—217. — Aufzählung von sechs Arten: Sula piscatrix, Fregata ariel, Oestrelata trinitatis, O. wilsoni, eine Entdeckung der Expedition und vom Verf. bereits früher gekennzeichnet, Daption capensis und Gygis alba. Außerdem Bemerkungen über Oestrelata arminjoniana. E. Wilson. The Birds of the Island of South Trinidad. From the Journal of Edward Wilson, M. B., Surgeon and Zoologist to the National Antarctie Expedition; Ibis (8) IV p. 208—213. — Ornithologische Beobachtungen auf Süd Trinidad, besonders über Sturmvögel. vo. Zug, Wanderung. L. Frhr. von Besserer. Herbstzugsbeobachtungen aus Steiermark; Verhandl. Ornith. Gesellsch. Bayern IV, 1904, p. 81—93. — Beob- achtungen aus dem Murtale. R. Blasius. Vogelleben an den Deutschen Leuchttürmen 1900, 1901, 1902 und 1905; Ornis XII, No.3 (Mai 1904) p. 257—380. — Beobachtungen liefen von 39 deutschen Leuchttürmen ein. Die Daten der einzelnen Arten sind nach den Stationen geordnet. Zahl der an- geflogenen Stücke, Windrichtung, Wetter und Stunde sind jedesmal genau verzeichnet. Zuweilen schließen sich hieran noch Bemerkungen allgemeiner Natur. F. Braun. Zugvögel und Florenwechsel. Eine faunistische Studie; Journ. f. Orn. LII p. 443—455. — Spekulationen über die mutmaßliche Entstehung des Vogelzuges. Verf. meint, „daß die Verhältnisse, wie II. Aves für 1904. 85 sie heute im Herbst und Winter in den Ländern der wärmeren, ge- mäßigten und subtropischen Zone der nördlichen Hemisphäre herrschen, uns Bilder zeigen, wie wir sie dort in weit entlegenen Zeiten im Sommer, in der Fortpflanzungszeit g sefunden hätten“. A. L. Butler. [|Snow-Buntings (Plectrophanes nivalis) on Migration in mid-Atlantie]; Ibis (8) IV p. 304-305. L. Buxbaum. Die Kraniche und ihre Zugstraßen; Zool. Garten XLV p. 259—260. Derselbe. Die Kranichzüge im unteren Maintal; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 301—302. W. E. Clarke. Studies in Bird-Migration. II. The Results of Observations made at the Kentish Knock Lightship in the Autumn of 1903; Ibis (8) IV p. 112—142 tab. IV. — Verf. verbrachte zur Beobachtung des Herbstzuges vier Wochen (17. Sept. bis 18. Oct.) auf dem Leuchtschiff Kentish Knock, das ın der Nordsee östlich von der Thames Mündung, nordöstlich von Margate liegt. Im ersten Teile schildert Verf. den Verlauf des Vogelzuges im Allgemeinen, wobei die einzelnen Züge nach Richtung, Stärke und Zusammens setzung eingehend behandelt werden. Clarke geht auf die Art ein, wie sich die verschiedenen Species dem Lichte nähern, und inwieweit Wind- und Witterungsverhältnisse den Zug beeinflussen. Daran schließen sich die Aufzeichnungen der einzelnen Beobachtungstage. Verf. wendet sich gegen die Ansicht, daß dieVögel, welche an den Laternen erscheinen, ihren Weg verloren haben und zus Mangel an anderer Direktion dem Lichte zuflögen. Fast ausschließlich Passerinen fliegen gegen das Licht an, während Watvögel, deren Stimmen Verf. ın den Nächten hörte, dies nie tun. Die Wanderungen vollziehen sich nach seinen Beobachtungen bei allen Arten dicht über dem Wasser hin, gleichsiltig wie das Wetter ist. Der zweite Abschnitt enthält die Aufzählung der (48) beobachteten Vogelarten mit Notizen über Häufigkeit und Zugs- erscheinungen. Die beigegebene Karte macht die Lage der Station ersichtlich. .W. W. Cooke. Some new Facts about the Migration of Birds; Yearbook U. S. Dept. Agriculture for 1903, publ. 1904, p. 371—386. — Die Arbeit zerfällt i in folgende Abschnitte: 1. Introdu etion, 2. Ur- sachen des Zuges, 3. Wie finden die Vögel ihren Weg?, 4. Unfälle auf der Wanderung, 5. Ausdehnung des Zuges, 6. Zu; &sstraßen, 14 Sind die Vögel durch langen Flug erschöpft? 8. Höhe des Zuges, 9. Be- ziehungen zwischen Zug und Temperatur, 10. Abänderung in der Ge- schwindiskeit des Zuges, IR „the Drei . Die einzelnen Kapitel enthalten eine ganze Menge interessanter Einzelheiten und beachtens- werter Hinweise. Besonders wertvoll sind die Ausführungen über Zug und Zugrichtung der nordamerikanischen Wanderer. Im Allgemeinen bilden weder Bergketten noch Flußläufe bevorzugte Zugstraßen, doch sind einige Straßen, welche die Zugvögel nach Südamerika führen, nicht zu leuenen. Die eine führt über Florida, die Bahama Inseln, Großen und Kleinen Antillen. Die Bewohner der westliche Ebenen und der Rocky Mountains gewinnen ihre Winterquartiere via Central- 86 I. Aves für 1904 amerika. Erwähnenswert ist die Darstellung (auf einer Karte) des Brutgebietes und der Wanderung des „Golden Plover“, u. s. w. Derselbe. Some new Facts about the Migration of Birds; Condor VI p. 115—126. — Abdruck der vorhergehenden Abhandlung. Derselbe. Distribution and Migration of North American Warblers. U. 8. Dept. of Agrieulture, Divis. Biol. Survey. Bulletin No. 18. Washington. 1904. 8°. pg. 142. — Vgl. p. 67. Derselbe. The Effect of Altitude on Bird Migration; Auk XXT p. 338—341. — Asheville in Nord Carolina, von Bergen um- schlossen, liegt 2000 Fuß über dem Meere. Genau östlich liegt Raleigh, etwa 300 Fuß hoch, mit viel milderem Klima. Verf. beobachtete den Vogelzug an diesen beiden Orten und stellte fest, daß im Früh- jahre 26 sp. Zugvögel in Raleigh um 3—6 Tage früher ankommen als in Asheville. Bei anderen Arten ist die Differenz zwischen den An- kunftszeiten noch größer, und beträgt bis zu 19 Tagen. 3. Dwight, jr. The Rapidity of the Wing-Beats of Birds; Auk XXI p. 286. E. H. Eaton. Spring Bird Migration of 1903; Auk XXI p. 341 — 345. — Beobachtungen aus dem westlichen Teile des Staates New York. 3. Gengler. Zugbeobachtungen in Regensburg von 1774—1834; Orn. Monber. XII p. 78—79. HM. Frhr. Geyr von Schweppenburg. Zur Starenfrage; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 360—365. — Beobachtungen über den Herbst- zug des Stares, welche die Angaben Helms bestätigen, daß die Jungen nicht sehr lange vor den Alten wegziehen. Derselbe. Kleine Notizen zum Vogelzuge 1903; Journ. f. Orn. LII p. 506—547. — Verf. gibt zunächst die in Tagebuchform angeordneten Daten betr. den Frühjahrszug, wendet sich kurz der ökonomischen Bedeutung des Kukuks und der Krähen zu, und fährt dann mit der Mitteilung der Daten über den Herbstzug fort. Die Wind- und Wetterverhältnisse der einzelnen Beobachtungstage sind sorgfältig registrirt. Daran schließen sich Tabellen für den Zug. von Corvus frugilegus und Buteo (Pernis, Astur), und den Schluß bilden Beobachtungen über verschiedene Erscheinungen des Vogelzuges. Eine lesenswerte Abhandlung! 3. H. Gurney. Ornithological Notes from Norfolk and the East Coast of England for 1903; Zool. (4) VIII p. 201—219 tab. VI — Zahlreiche Notizen über den Herbstzug der Vögel an der Ostküste Englands. Mit zwei Karten. *WY, Häcker. Föhn und Vogelzug; Verhandl. Deutsch. Zool. Gesellsch. 14. Jahresvers. Tübingen 1904, p. 202—212, mit 5 Fig. 6. H. Caton Haigh. Migration of Birds in North-east Lincolnshire in the Autumn of 1903; Zool. (4) VIII p. 291—300. — Notizen über den Herbstzug. 3. A. Harvie-Brown. Migration in 1903; Zool. (4) VIII p. 115—116. 3. Hegyfoky. Das Wetter zur Zeit des massenhaften Wegzuges - der Rauchschwalbe im Jahre 1898; Aquila XI, 1904, p. 250—256. TE u ee II. Aves für 1904. s7 — Im Anschlusse an Pungur’s Arbeit betrachtet Verf. die meteoro- logischen Verhältnisse während des Herbstzuges der Hirundo rustica. F. Helm. Weitere Beiträge zu der Gätke’schen Hypothese über den Zug der Vögel nach Alter und Geschlechts; Journ. f. Ornith. LII p. 50-69. — Auszüge aus der Literatur mit anknüpfenden theo- retischen Betrachtungen. W. Hennemann. Über die Ankunft und Abreise der Turmschwalben (Apus apus [L.]) ım mittleren Lennetal in den Jahren 1900 bis 1903 nebst einigen Notizen über das Ausfliegen einer im letzten Jahre in einem Starenkasten ausgekommenen Seglerbrut; Monatschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 304—306. HM. H. Kopman. Bird Migration Phenomena in the Extreme Lower Mississippi Valley; Auk XXI p. 45—50. T. 6. Laidlaw. Report on the Movements and occurrence of Birds in Scotland during 1903; Ann. Scott. N. H. 1904 p. 138—150, 207—217. — In der Einleitung Verzeichnis der Stationen und der Beobachter, und allgemeine Betrachtungen über den Vogelzug im Frühjahre und Herbst. Der spezielle Teil enthält Daten über den Zug von 115 sp. F. v. Lucanus. Die Höhe des Vogelzuges und seine Richtung zum Winde auf Grund aeronautischer Beobachtungen. Zwei Vorträge. Neudamm. 1904. 8°. pg. 24. — Verf. erörtert zunächst die Beob- achtungen über das Verhalten der Vögel, die gelegentlich freier Ballon- fahrten gemacht wurden, und schließt aus denselben, daß die Vögel zur Orientierung des Ausblickes auf die Erde bedürfen. Im zweiten Abschnitt (p. 13—24) beschäftigt sich Verf. mit der Höhe des Vogel- zuges und seiner Richtung zum Winde. Die Broschüre ist im Wesentlichen ein Abdruck des 1903 erschienenen Artikels über den- selben Gegenstand (vgl. Bericht 1903 p. 278). M. Marek. Ornithologisches aus Zengg; Glasn. Hrv. Naravosl. Drustva XVI, 1904, p. —. — [Sep. 29 pg.]. — Enthält u. A. zahlreiche Zugdaten aus Zengg im südl. Dalmatien. A. Müller. Entgegnung auf die Bemerkungen von H. Bank, Ringelheim, in Betreff der Abhandlung der Gebrüder A. und K. Müller „Über das Wesen des Vogelzuges“; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 158—161. M. 3. Nicoll. [On Bird-Migration in East Sussex during September]; Ibis (8) IV p. 475—476. 3. Pungur. Der Herbstzug der Rauchschwalbe 1898 in Ungarn. (Bericht der U. O. C.). Mit zwei Karten; Aquila XI, 1904, p. 1—249. — In ähnlicher Weise wie der Frühjahrszug durch G. v. Gaal bearbeitet wurde, gibt Verf. eine Darstellung des Herbstzuges auf Grund der Massenbeobachtung von Hirundo rustica im Jahre 1898. Nach einigen, einleitenden Kapiteln sind die Daten aus den einzelnen Zonen zusammen- gestellt, die sich daraus ergebenden Resultate in einer Tabelle ersichtlich gemacht. Den Schluß der Arbeit bilden Betrachtungen über einzelne Fragen (Massenwegzug, Sammeln etc.) und die Schluß- folgerungen. Mit zwei Karten. tete) II. Aves für 1904. &. de Rocequigny-Adanson. Note sur le Martinet noir (Cypselus apus); Ornis XII, No. 3, (Mai 1904) p. 253—255. — Daten über die Ankunft im Frühjahr bei Moulins aus zehn Jahren. E. Rössler. Hrvatska Ormnitoloska Centrala. III. Godinji izvjesta]. (Kroatische Ornithologische Centrale. III. Jahresbericht 1903); Soc. Scient. nat. Croat. Zagreb, 1904, p. — (Sep. p. 1—163). — Der dritte Jahresbericht weist wiederum eine Zunahme der Beobachtungs- stationen auf, nämlich 303 gegen 268 des Jahres 1902. Bearbeitungs- weise und Anordnung wie in früheren Jahren (vgl. Bericht 1902 p. 156). Die große Zahl der eingegangenen Beobachtungen ermöglichte eine genauere Darstellung des Zuges von Chelidon urbica, Columba pa- lumbus, Turtur turtur und Sturnus vulgaris nach Zonen. W. Stone. Report on the Spring Migration of 1904; Cassinia, Proc. Delaware Vall. Orn. Cl. No. 8, 1904, p. 46—61, with one figure. P. A. Taverne. A Discussion of the Origin of Migration; Auk XXI p. 322—333. — Theoretische Betrachtungen über den mut- maßlichen Ursprung des Vogelzuges, den Verf. in „a conscious seeking of food‘ zu finden glaubt. L. Ternier, cfr. p. 38. 6. Thienemann. Die Mauersegler in Magdeburg und Beobachtungen über ihren Abzug daselbst; Orn. Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 269 — 271. — Notizen zum Herbstzug. 3. Thienemann. Vogelwarte Rossitten (Krähenversuch betreffend); Orn. Monber. XII p. 31—32. Derselbe. Vogelwarte Rossitten. (Krähenversuch. Starker Vogelzug); Orn. Monber. XII p. 127—132. — Über die Ergebnisse des Krähenversuchs, die nichts Nennenswertes bieten, und Notizen über den Frühjahrszug 1904. Derselbe. Vogelwarte Rossitten. (Vorkommen von Buteo zimmermannae Ehmcke; Krähenversuch); Orn. Monb. XII p. 165 — 168. — Weiteres über den Krähenversuch. Derselbe. III. Jahresbericht (1903) der Vogelwarte Rossitten der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft; Journ. f. Orn. LII 295. — Im ersten Abschnitt gibt Verf. einen Bericht über die Tätigkeit der Vogelwarte im Allgemeinen. Der wissenschaftliche Teil enthält zunächst einen Überblick der Zugsbeobachtungen in chrono- logischer Folge, und Material zur Frage über die Beziehungen zwischen Vogelzug und Wetter auf der Nehrung. Daran schließen sich noch besondere Bemerkungen über den Krähenzug. Das nächste Kapitel (p. 272—280) betitelt sich: Ein Beitrag zu der Frage nach dem Zuge der Vögel nach Alter und Geschlecht, und beschäftigt sich mit neun Arten. Darauf folgt ein Bericht über das Auflassen gezeichneter Krähen (p. 281—286), das Verzeichnis der Vogelsammlung der Station (p. 237— 291) und die Liste der Publikationen des Leiters der Vogel- warte (p. 291—292). Den Schluß bilden die Satzungen der Station. 3. Trumbull. Notes on Land-Birds observed on the North Atlantic and Golf of St, Lawrence; Zool. (4) VIII, p. 134—141, — Verf. II. Aves für 1904. 89 spricht über Beobachtungen von Landvögeln, die er auf seinen Reisen zwischen England und Nordamerika auf hoher See antraf. W. H. Werkman. [Migration of Waxwings (Ampelis garrulus) in Ireland]; Ibis (8) IV p. 307—308. VIII. Lebensweise. a) Lebensweiseim Allgemeinen. Magaud d’Aubusson. L’Huitrier vulgaire (Haematopus ostralegus L.), ses moeurs et ses habitudes; Le Naturaliste XXVI, p. 9—11. Derselbe. Les Labbes d’Europe, leurs moeurs et leurs habi- tudes; Le Naturaliste XXVI, p. 33—55. H. Bolau. Die Lummen (Uria troille L.) bei Helgoland; Zool. Garten. XLV, p. 121—127. Derselbe. Einige Beobachtungen an Möven undanderen Vögeln auf See; Zool. Garten XLV, p. 378—387. — Biologisches. D. €. Campbell. The Dunlin in the Breeding Season; Irish Nat. XIII, p. 39—41. — Schilderung des Lebens von Tringa alpina am Brut- platze. P. Dahms. Eine Beobachtung aus dem Leben der Meisen; Sitz. Nat. Ges. Danzig, N. F. Bd. 11, p. 120—124. W. L. Finley. Two Oregon Warblers; Condor VI, p. 31—35. — Biologisches über Dendroica nigrescens und Geothlypis trichas arizela. Mit vier Textbildern. Derselbe. The Black-headed Grosbeak (Zamelodia melano- cephala); Condor VI, p. 145—148. — Biologisches. Mit Textbildern. W. K. Fisher. On the Habits of the Laysan Albatross; Auk XXI, p. 8-20, tab. II.— VII. — Eingehende Schilderung der Lebensweise von Diomedea immutabilis. Mit prächtigen Abbildungen nach photo- graphischen Aufnahmen. BE. A. Goeldi. A Story about the Giant Goatsucker of Brazil (Nyetibius jamaicensis); Ibis (8) IV, p. 513—518. — Biologische Be- obachtungen. Mit zwei Textzeichnungen. V. Hernung. Aus dem Leben der Rabenkrähe (Corvus corone L.); Zool. Garten XLV, p. 376—378. — Biologisches. €. Loos. Etwas vom Trommeln der Spechte; Mitth. österr. Reichsb. Vogelk. u. Vogels. Wien IV, 1904, p. 93—94. — Verbreitet sich über das Trommeln der Spechte und tritt zumal der im „Neuen Naumann“ IV, p. 257 vertretenen Anschauung entgegen, daß es nur in der Paarungs- zeit zu hören sei. €. Parrot. Vom Liebesspiel der Bakassine [sie]. (Gallinago gallı- nago L.); Orn. Monber. XII, p. 37—41. — Beobachtungen über den Balzflug und die Balzlaute der Bekassine. 3. W. Payne. A question of interest in the Life of the Cuckoo; Zool. (4). VIII, p. 74. — Verf. wirft die Frage auf, ob der junge Kukuk mit seinen Pflegeeltern die Wanderschaft nach dem Süden antrete. 90 II. Aves für 1904. L. Schuster. Kurze biologische Notizen über die Sippe der Cor- viden; Zool. Garten XLV, p. 118—121. Derselbe. Über das Fischen der Reiher; Zoolog. Garten XLV, p. 336— 340. — Verf. glaubt, daß der Reiher durch das beim Schreiten im Wasser entstehende Geräusch, das dem Aufschlagen eines Insektes oder dergl. täuschend ähnle, die Fische anlocke. W. Schuster. Die Uferschwalbe (Clivicola riparia); Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 116—120. — Biologisches. Derselbe. Beiträge zur Monographie der Turteltaube (Columba turtur L.); Zool. Garten XLV, p. 257—258. b) Nahrung, Nutzen und Schaden. E. Csiki. Positive Daten über die Nahrung unserer.Vögel; Aquila XI, p. 270—317. — Auf Grund von ziemlich umfangreichem Material wird der Mageninhalt folgender 14 Arten bestimmt: Lanius excubitor, L. minor, L. collurio, Oriolus galbula, Micropus apus, Clivicola riparia, Chelidonaria urbica, Hirundo rustica, Museicapa grisola, M. atricapilla, Cuculus canorus, Cerchneis vespertinus und ©. tinnunculus. Die Er- gebnisse der einzelnen Untersuchungen sind in Tabellenform zusammen- gestellt. Wie Verf. hervorhebt, bildet die vorliegende Arbeit nur Bei- träge zur Frage über Nutzen oder Schaden der behandelten Arten. T. Üsörgey. Vorläufiger Bericht über die Landesuntersuchung der Saatkrähe; Aquila XI, 1904, p. 353—359. — Im Anschluß an die Abhandlung von Soös teilt Verf. die Ergebnisse von Magenunter- suchungen, und der von ihm an Ort und Stelle ausgeführten Be- obachtungen über die Lebensweise der Saatkrähe mit. Auch Csörgey kommt zur Ansicht, daß sie eine große Bedeutung für die Landwirt- schaft habe, von Maiskulturen aber möglichst fern zu halten sei. *M. 3. Elrod. The Relation of Birds to Agrieulture; Second Ann. Rep. Montana State Board of Farmer’s Institutes (University of Mon- tana, Missoula, Mont. 1904) p. 173—190, with 8 pl. — [Vgl. Auk XXI, p. 509—510). *S, A. Forbes. Studies of the Food of Birds, Insects and Fishes made at the Illinois State Laboratory of Nat. History at Normal, Illinois. 2 ed. Champaign 1904. 8°. pg. 176. H. Geyr von Sehweppenburg. Gewölluntersuchungen; Monats- schr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 262—269. — Resultate der Untersuchung von 860 Gewöllen von Strix flammea (vorzugsweise aus Nagern be- stehend), von 110 Gewöllen von Glaucidium (!) noctua (größter Prozent- satz gleichfalls Reste von Nagern), 70 von Syrnium alcuo (haupt- sächlich Reste von Nagern) und 1250 Gewöllen von Asio otus (zu 95% aus Nagerresten bestehend). Am Schlusse der Arbeit erläutert Verf. die Unterschiede zwischen den Gewöllen der einzelnen Eulenarten. B. von Hauer. Lebensweise und landwirtschaftliche Bedeutung der Saatkrähe auf meinem Landgute bei Kisharta; Aquila XI, p. 318 — 327, Karte III. — Zweijährige Beobachtung einer nach Tausenden zählenden Kolonie der Saatkrähe auf dem Landgute des Verf.’s, wo u 1 nr II. Aves für 1904. 9] sowohl Feldbau als ausgedehnte Viehzucht betrieben wird. Neben positiven Daten, welche die Magenuntersuchungen der in den einzelnen Monaten erlegten Saatkrähen ‚ergaben, unterzog Verf. die Tätigkeit des Vogels während der verschiedenen Jahreszeiten einer eingehenden Beobachtung. Er gelangt zu dem Resultate, daß die Saatkrähe für die ungarische Tiefebene ein unbedingt nützlicher Vogel sei, der den weit- sehendsten Schutz von Seite des Menschen verdient. 0. Herman. Nahrung der Vögel; Aquila XI, 1904, p. 257—269. — Verf. skizziert das von der U.0.C. eingeschlagene Verfahren, ornitho- logische Kenntnisse unter den breiten Massen des Volkes zu verbreiten. Dies wurde durch Chernel’s Prachtwerk und Herman’s populäres Buch über Nutzen und Schaden der Vögel zu erreichen gesucht. Außer- dem stellte das Institut systematische Untersuchungen über die Nahrung einzelner Vogelarten an, um ihre Bedeutung für Land- und Forst- wirtschaft zu ermitteln. H. Johansen. Wovon nährt sich der Würgfalk (Falco sacer Gmel.)?; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 306—307. — Verf. fand im Magen von zwei in Westsibirien erlegten Stücken ausschließlich Reste von Spermophilus erythrogenys, einer im Gebiete weit verbreiteten Ziesel- maus. S. D. Judd. The Economic Value of the Bobwhite; Yearbook Depart. Agrie. for 1903 (publ. 1904) p. 193—204, tab. XVI. — Verf. behandelt die ökonomische Bedeutung von Colinus virginianus. Die Nahrungsuntersuchungen sind begründet auf Beobachtung im Freien und auf 801 Mägen, die Vögeln aus allen Jahreszeiten und den ver- schiedensten Teilen Nordamerikas entstammen. Am Schluße Ver- zeichnis der Früchte, Kornarten, Insekten ete., die der Art zur Nahrung dienen. Mit einer kolorierten Tafel. ©. Leege. Zug und Nahrung von Dendrocopus maior (L.) auf den ostfriesischen Inseln; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 255—257. — Im September wurde auf Juist ein auffallend starker Zug von großen Buntspechten beobachtet. Meist waren es junge Vögel. Die Nahrung bestand auf den holzlosen und baumarmen Inseln fast ausschließlich aus den Beeren des Seekreuzdorns (Hippophae rhamnoides). Im Magen einzelner Vögel wurden Ameisen gefunden. *K. Loos. Zur Beurteilung der Wertigkeit der im Vogelmagen ent- haltenen Stoffe im Hinblicke auf die wirtschaftliche Bedeutung der Vögel; Österr. Forst- u. Jagd-Ztg. 1904 p. — (Sep. 11 pg.). — Ref. siehe Orn. Jahrb. XV, p. 117. *Derselbe. Unsere rabenartigen Vögel in forstlicher und jagd- licher Beziehung; Öst. Forst- und Jagdzeitung 1904, No. 4, p. 5—10. — Die Untersuchungen des Verf.’s ergaben, daß die Krähen vom forst- lichen Standpunkte nur geringen Nutzen leisten, jagdlich aber schädlich sind, so daß einer zu großen Vermehrung durch Abschuß entgegen- getreten werden muß. Die Saatkrähe ist forstlich ziemlich indifferent; noch harmloser die Dohle, doch schädigt sie andere Höhlenbrüter durch Besitzergreifen ihrer. Nesthöhlen. "Eingehend beschäftigt sich Verf. mit dem Eichelheher, den er als den wirksamsten Vertilger der 92 II. Aves für 1904. Kieferspinnerraupen und der Nonne bezeichnet. Der wirtschaftliche Wert der Elster wird durch den Schaden, den sie durch ihre Räubereien verursacht, weit übertroffen. ©. Köpert. Zur Biologie der Amsel (Turdus merula); Orn. Monber. XII, p. 6. — Die Amsel als Fischräuber. W. F. Mc Atee. Warblers and Grapes; Auk XXI, p. 489—491. Schleh. Nutzen und Schaden der Krähen. Untersuchungen über die Nahrung der Krähen; Arbeiten der Deutschen Landwirtschaftlichen Gesellschaft, Heft 91. gr. 8°. Berlin (P. Parey) 1904. [ausg. Febr. 1904] p. 1—167. — Die umfangreiche Arbeit gründet sich auf die Unter- suchung von 487 Krähen-Magen und -Gewöllen, die in der Zeit vom 31. Januar 1897 bis zum 13. Juni 1898 zusammengebracht wurden. Verf. erläutert zuerst kurz die Methode der Untersuchung und gibt dann eine eingehende, tabellarische Übersicht des Materials. Bei jedem Objekte sind Krähenart, Ort des Abschusses, Tag der Erlegung und der Untersuchung sowie der Befund des Mageninhaltes (pflanzliche, tierische und mineralische Stoffe) genau verzeichnet. Hauptsächlich kamen Saat- und Rabenkrähen zur Untersuchung. Ein besonderes Kapitel enthält die Zusammenstellung der Befunde, und zwar be- handelt Verf. die pflanzlichen, tierischen (Wirbeltiere, Insekten, Spinnentiere, Tausendfüßler und Würmer; Muscheltiere) und mineralischen Einschlüsse getrennt der Reihe nach. Der vierte Ab- schnitt beschäftigt sich mit der Frage: ‚Sind die Krähen nützlich oder schädlich?“ Verf. bespricht zuerst einige den Gegenstand be- handelnde größere Arbeiten und gibt sodann einige Stimmen aus der Litteratur, Beobachtungen und briefliche Mitteilungen wieder. Weitere Abschnitte erörtern die Ernährung der Nestkrähen, und die Frage: „Wie stellt sich der Nutzen und Schaden der einzelnen Arten?“ Verf. faßt seine Untersuchungen in den Worten zusammen: „daß die Krähen im Ganzen mehr Nutzen als Schaden stiften, daß namentlich in der Brutzeit, wo ihnen am meisten nachgestellt wird, der Nutzen ganz erheblich überwiegt.“ Die sorgfältige Arbeit sei allen, die sich für das Thema interessieren, angelegentlich empfohlen. L. Soös. Die Nützlichkeit und Schädlichkeit der Saatkrähe (Corvus frugilegus L.) in der allgemeinen Auffassung; Aquila XI, p. 328 —352, mit Taf. IV. — Verf. stellt die Resultate zusammen, die eine Um- frage im Lande (Ungarn) über Nutzen und Schaden der Saatkrähe er- sab. Von 1672 versandten Fragebogen lieferten 922 brauchbare Be- richte, die, nach den einzelnen Comitaten geordnet, re;istrirt werden. Auf der beigegebenen Karte ist die Verbreitung der Saatkrähe in Ungarn nebst Angaben, ob für nützlich oder schädlich erklärt, dargestellt. c) Gesang, Stimme. K. Beriram. Zum Gesange des Waldschwirls (Phylloscopus sibi- lator Bechst.); Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 333—337. W. Gyngell. The Singing Haunts and Habits of some British Birds; Zool. (4) VIII, p. 445—446. a Te a De iu u ae a a Zur Ku Mn Se ee a a nn Il. Aves für 1904. 93 B. Hantzsch, Über die Stimmlaute von Gallinago gallinago (L.); Orn. Monber. XII, p. 173—175 [vgl. auch Parrot p. 89]. ©. Helms. Nachtigall und Sprosser; Orn. Monber. XII, p. 58—60. — Verf. erläutert den Unterschied im Gesange zwischen den beiden Arten. H. Oldys. The Rhytmical Song of the Wood Pewee; Auk XXI, p. 270—274. — Gesang durch Noten wiedergegeben. * W.E. Scott. The Inheritance of Song in Passerine Birds. Remarks and ÖObservations on the Song of hand-reared Bobolinks and Red- winged Blackbirds (Dolichonyx oryzivorus and Agelaius phoeniceus); Science N. 8. XIX, No. 473, Jan. 1904, p. 473. — [Vgl. Auk XXI . 400). a E. A. Swainson. Autumn Song of the Cirl-Bunting and Dipper; Zool. (4) VIII p.73. — Herbstgesang von Emberiza eirlus und Cinclus einclus britannicus. d) Brutgeschäft, Oologie. E. Arnold. Another Nest of Kirtland’s Warbler; Auk XXI p. 487 — 488. — Ein Nest mit vier Eiern wurde in Oscoda County, N. Michigan gefunden. Nest und Eier beschrieben. F. M. Bailey. Twelve Rock Wren Nests in New Mexico; Condor VI p. 68-70. — Über die Nistweise von Salpinctes obsoletus. ®. Bamberg. Oologisches und Ornithologisches aus Rußland, Sibirien, Transkaspien, Turkestan, Mongolei, Mandschurei; Zeitschr. Oologie XIII p. 166—170, 183—187; XIV p. 20—22, 37—41, 52—53, 75— 16. — Meist oologische Mitteilungen. Einige Angaben über Vor- kommen centralasiatischer Vogelarten scheinen nicht ganz einwands- frei zu sein. A. Bau. Die Eier von Larus audouini Payraudeau; Orn. Jahrb. XV p. 1—10 tab. I. — Verf. streift zuerst die wenigen Angaben, die bisher über Eier der Korallenschnabelmöve gemacht sind, und teilt Bonomi’s Beobachtungen über ihre Nistweise mit. Daran schließen sich Beschreibung einer Anzahl sogen. authentischer audouini- Eier, eine Maßtabelle der Eier von Larus argentatus cachin- nans und eine kurze Charakteristik der Eier von L. audouini. Auf der beigegebenen Tafel sind vier Eier (nach einer photographischen Aufnahme) dargestellt. Derselbe. Nest und Eier von Anthus bertheloti; Zeitschr, Oologie XIII No. 10 (Jan. 1904) p. 148—150. — Beschreibung von Nest und Eiern. A. €. Bent. Nesting Habits of the Herodiones in Florida; Auk XXI p. 20—29 tab. IX—X. — Schildert das Brutgeschäft von Ajaja ajaja, Guara alba, Tantalus loculator und Plegadis autumnalis. Be- schreibung der Eier. Auf den Tafeln Abbildungen der Nester in situ nach photographischen Aufnahmen. Derselbe. Nesting Habits of the Herodiones in Florida; Auk XXI p. 259—270 tab. XIX— XXI. — Schilderung des Brut- 94 lI. Aves für 1904. geschäftes von Botaurus lentiginosus, Ardetta exilis, Ardea oceidentalis, A. herodias wardi, Herodias egretta, Egretta candidissima, Hydra- nassa tricolor ruficollis, Florida caerulea, Butorides virescens, Nycti- corax nycticorax naevius und Nyctanassa violacea. Abbildungen (nach Photographien) der Nester von Ardea occidentalis, Hydra- nassa tricolor ruficollis und Florida caerulea. L. B. Bishop. The Eggs and Breeding-Habits of some compara- tively little-known North-American Birds; Abstract of the Proc. Linn. Soc. New York, publ. Dec. 1904, p. 48 ff. — Vgl. p. 66. 3. H. Bowles. Nesting of the Western Golden-crowned Kinglet in Western Washinston; Condor VI p. 163—165. — Brutgeschäft von Regulus satrapa olıvaceus. Mit Textbild. ©. Bryant. Peculiar Nesting-Site of the Bluebird in the Bermudas; Auk XXI p. 390—391. — Auffallender Nistplatz von Sialıa sialis. Derselbe. Dates of Nesting of Bermuda Birds; Auk XXI p- 391. K.and R. M. Buchanan. On the Measurements and Weights of the Eggs of the Commoner Charadriidae; Zool. (4) VIII p. 281—29%0. — Maße und Gewicht der Eier von: Aegialitis hiaticola, Charadrius pluvialis, Vanellus vulgaris, Haematopus ostralegus, Scolopax rusticola, Gallinago coelestis, Tringa alpına, Totanus hypoleucus, Totanus calidris und Numenius arquata. W. L. Buller. [On the Foster-parents of Urodynamis taitensis]; Ibis (8) IV p. 661—662. A. 3. Campbell. Another Decade in Australian Oology; The Emu III p. 168—171. — Bespricht kurz die Lücken, die in der Fortpflanzungs- geschichte der Vögel Australiens noch auszufüllen sind. Von 78—80 sp. sind Nest und Eier noch unbekannt. Derselbe. Description of the Eggs of two Tits (Acanthiza); The Emu III. 4. (April 1904) p. 237. — Eier von A. ewingi und A. robustirostris beschrieben. F. de Chapel. En Camargue & la recherche de nids de Flammants; Bull. Soc. Acclım. France 1904 p. 207—212. — Verf. besuchte das Rhöne-delta im Juni 1904, fand jedoch die zahlreichen Flamingo- Nester vom Sturme zerstört. Die Maße der gefundenen Nester im Vergleich zu denen der Vögel lassen vermuten, daß der brütende Vogel, wenn auf dem Neste sitzend, auf jeder Seite ein Bein hält. Mit Textfiguren. 3. H. Clark. Curved-Billed and Palmer’s Thrashers; Auk XXI p. 214—217 tab. XVIII. — Über Nestbau und Eier von Harporhynchus curvirostris und. H. c. palmeri. Auf der Tafel Nest und Ei ersterer Art abgebildet. F. S. Daggett. Unusual Nesting Site of the Cactus Wren; Condor VI p. 24. — Ungewöhnlicher Nistplatz von Heleodytes b. brunnei- capillus. S. A. Davies and J. Stares. [On the Nesting of Totanus fuscus]; Bull. B. O. €. XV. p. 25—26. II. Aves für 1904. 95 D. Dewar. The Colouration of Bird’s Eggs; Journ. Bombay Soc. N. H. XV, Part III (Febr. 1904) p. 447—454. Fr. Dietrich. Über die Färbung der Vogeleier; Zeitschr. Ool. XIV, p. 49—52, 71—74. H. E. Dresser. On some rare or unfigured Eggs of Palaearctie Birds; Ibis (8) IV. p. 106—112, tab. III. — Beschreibung und Ab- bildung der Eier von Hodgsonius phoenicuroides, Carpodacus se- vetzovi, Erythrospiza sanguinea, Bucanetes obsoletus, Emberiza luteola, E. spodocephala, E. einerea, E. stewarti, E. stracheyi und Muscicapula superciliaris (letztere nur beschrieben). Derselbe. On some rare and unfigured Eggs of Palaearctic Birds; Ibis (8) IV p. 280—283 tab. VII. — Beschreibung und Ab- bildung der Eier von Chimarrhornis leucocephalus, Pyenonotus leucotis, Hypsipetes amaurotis, Falco altaicus und Phasianus seintillans. Derselbe. On some rare or unfigured Eggs of Palaearctie Birds; Ibis (8) IV p. 485—489 tab. X. — Beschreibung und Abbildung der Eier von Lusciniola aödon, Motacilla madaraspatensis, Oriolus kundoo, ©. indicus, Cyanoptila cyanomelaena, Lanius vittatus, Terpsiphone paradisi, T. princeps und Pericrocotus cinereus. A. Ellison. Robin nesting in a Tree; Zool. (4) VIII p. 190—191. EB. F. W. Elms. Ormnithological Notes. Notes on the Nesting of the Moorhen (Gallinula chloropus) and the Little Grebe (Podicipes fluviatilis). River Isis, Bablockhythe, May 20th—24th 1902; Zool. (4) VIII p. 255—258. W. W. Fowler. The Marsh-Warbler (Acrocephalus palustris) in Oxfordshire: a new Position for the Nest; Zool. (4) VIII p. 346—347. W. L. Finley. The Lutescent Warbler (Helminthophila celata lutescens); Condor VI p. 131—133. — Notizen über das Brutgeschäft. Mit drei Textbildern. R. Fulton. The Kohoperoa or Koekoea, Long-tailed Cuckoo (Urodynamis taitensis): an account of its Habits, Description of a Nest containing its (supposed) Egg, and a Suggestion as to how the Parasitic Habit in Birds has become established; Trans. New Zeal. Inst. XXXVI (Aug. 1904) p. 113—148. — Eine ausführliche Ab- handlung über die Lebensgewohnheiten und den Brutparasitismus der Art. Liste der (16) bisher als Pflegeeltern bekannten Arten, alles Sperlingsvögel. Am Schlusse Betrachtungen über den vermutlichen Ursprung des Brutparasitismus bei den Cuculiden. 3. Gengler. Wiederum ein scheinbar brütender Kuckuck; Orn. Jahrb. XV p. 148-151. — Teilt eine Beobachtung mit, welche die von den Gebrüdern Müller propagierte Geschichte des selbstbrütenden Kukuks erklären könnte. U. Gerhardt. Über die Begattung der Zahnschnäbler; Zoolog. Garten XLV p. 16. — Schildert die Begattung bei Enten, Gänsen und Schwänen. H. Frhr. Geyr ven Schweppenburg. Asio otus (L.); Zeitschr. Ool. XIV p. 65—69. — Brutgeschäft. 96 ll. Aves für 1904. H. S. Gladstone. Note on the Decrease in the Weight of Eggs as Incubation advances; Ibis (8) IV p. 376. — Verf. beobachtete bei Eiern von Phasıanus, daß das Gewicht mit zunehmender Bebrütung abnimmt. H. Goebel. Über Schnepfeneier; Zeitschr. Ool. XIV p. 33—36, 54—57. — Gewichts- und Größenunterschiede der Eier einiger Scolo- pacidenarten. S. H. Geodwin. Pelicans Nesting at Utah Lake; Condor VI p. 126 — 129. — Besuch einer Pelikankolonie im Utah See. Mit Textbild. W. Gyngell. Late Breeding of the Martin (Chelidon urbica); Zool. (4) VIII p. 73. E. Hartert. [On the nests and eggs of Pratincola dacotiae und Parus montanus kleinschmidti]; Bull. B. ©. ©. XIV p. 79. A. Head. Nesting Habits of the Black-headed Grosbeak; Condor VI p. 35—37. F. Henrici. Über die Legekräftigkeit von Podiceps nigricollis (Brehm); Orn. Monber. XII p. 84. R. 3. Howard. Nesting of the Long-eared Owl (Asıo otus) on the Ground; Zool. (4) VIII p. 259—261 tab. II. H. v. ihering. The Biology of the Tyrannidae with Respect to their Systematic Arrangement; Auk XXI p. 313—322. — Enthält wertvolle Angaben über die Nistweise brasilianischer Arten. Vgl. p. 80. A. W. Johnsen. Notes on unusual Nesting Sites of the Pacifie Yellow-throat; Condor VI p. 129—131. — Abweichende Nistplätze von Geothlypis trichas arızela. F. €. R. Jourdain. Unusual Nesting-site of the Nuthatch in Dorset; Zool. (4) VIII p. 384. Derselbe. On the Nesting Habits of the Pied Wagtail (Mota- cilla lugubris Temm.); Zool. (4) VIII p. 421—422, 456—457. — Notizen über Brutgeschäft. 3. E. H. Kelso. Nesting of the Ringed Plover (Aegialitis hiaticola); Zool. (4) VIII p. 265—266. 3. Knudsen-Jeusen. Brütet der Eichelheher (Garrulus glandarius) zweimal jährlich?; Orn. Monber. XII p. 61. ®. Köpert. Zur Biologie der Amsel (Turdus merula); Orn. Monber. XII p. 6. — Über Nisten auf der Erde. G. Krause. Die Eier von Larus ridibundus L. im Lichte meiner Spezialsammlung; Orn. Monber. XII p. 122—127. — Verf. be- spricht die Variation der Färbung bei den Eiern der Lachmöve. Die verschiedenen Typen: Fuscoiden, Xanthoiden, Erythrocisten, Cyanisten, Viridisten, Emberiziden-Typ, Kappen-Typ, Anomalien und Spureier sind gekennzeichnet und erörtert. F. Lewis. Nidification of Gallinago stenura; Spolia Zeylanica. Issued by the Colombo Museum. Vol. I, pt. 3, 1903, p. 61—69. 3. A. Link. Der Europäische Kuckuck; Verhandl. Ornith. Gesellsch. Bayern IV, 1904, p. 123—178. — Aus dem nachgelassenen Manusecripte des Verf.’s, der sich die Erforschung der Biologie des Kuckucks zur II. Aves für 1904. 97 Aufgabe gemacht hatte. Die in vorliegendem Teile publizierten Kapiteln behandeln die Fragen: 1. wie der Kuckuck Nester aufsucht und sein Ei unterbringt, 2. Legezeit des Kuckucks und Zahl der Eier, 3. Zwei Kuckuckseier und mehr in einem Nest. Kuckucksei ohne Nest- eier und neben dem vollen Gelege, in verlassenen Nestern und an ungewöhnlichen Plätzen, 4. Anzahl der Nesteier neben dem Kuckucksei, 5. Verhalten des alten und des jungen Kuckucks gegenüber den Nest- eiern und Nestjungen. — Mutterliebe. 6. Junger Kuckuck neben Nestjungen. — Zwei Kuckucke im Neste. Ein wertvoller Beitrag zur Naturgeschichte unseres Kuckucks. ©. Leege. Über das Brutgeschäft der Vögel auf den ostfriesischen Inseln im Jahre 1903; Orn. Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 105 —116, 131—144. — Notizen über das Fortpflanzungsgeschäft von 36 sp. Besonders ausführlich ist das Offenbrüten der Brandenten (Tadorna tadorna) behandelt. Aus der Gegenüberstellung der Zahl der Brutpaare einiger Arten in den Jahren 1869 und 1903 geht hervor, daß der Vogelreichtum der ostfriesischen Inseln enorm zurückgegangen ist. €. Loos. Der Grünspecht und seine Nisthöhle in Medonost; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p.337—345. — Genaue Beob- achtungen an einer Grünspechthöhle. Beide Geschlechter teilten sich in die Fütterung der Jungen, doch war das Männchen fleißiger. Larven von Ameisen bildeten die zugetragene Nahrung. Derselbe. Eine Grünspechtbeobachtung; Orn. Jahrb. XV, p. 151—153. — Verf. stellte durch Beobachtung fest, daß sich auch das & am Brutgeschäft beteilist. E. Mazimann. Observations sur la nidification de quelques oiseaux; Ornis XII, No. 4 (Oct. 1904) p.569—570. — Über Nisten von Oriolus galbula und Aegithalus caudatus. A. 3. North. Nests and Eggs of Birds found breeding in Australia and Tasmania. Austr. Museum, Sydney, Special Catalogue, No. I, Part IV (July 1904) p. 203—366, tab. A5—8, B5—7. — Schluß des ersten Bandes. Behandelt den Rest der Muscicapidae, ferner die Syl- viidae, Turdidae und Timeliidae. Anordnung und Behandlung des Stoffes wie in den vorhergehenden Teilen (cfr. Bericht 1903, p. 261). Nester und Eier der behandelten Arten sind auf den beigegebenen Tafeln z. g. T. abgebildet. Derselbe. Description of the Nest of the. Guttated Bower- Bird, Chlamydodera guttata, Gould; Rec. Austr. Mus. V, No. 1, (Jan. 1904), p. 131—132, tab. XVI. Derselbe. Description of the Eggs of the White-quilled Rock Pigeon, Petrophassa albipennis Gould; Rec. Austr. Mus. V, No. 4 (June 1904) p. 269. Derselbe. On the Bower of the Eastern Bower-Bird, Chlamy- dodera orientalis Gould; 1. c. p. 270, tab. XXXII. B. B. Osmaston. Notes on the Breeding of certain Birds near Dar- jeeling; Journ. Bombay N. H. Soc. XV, Part III (Febr. 1904) p. 5)0 —515. — Beschreibung der Eier von 15 Spezies. Arch. f. Naturgesch, 70. Jahrg. 1904. Bd. II. H.1. (IL) 7 98 II. Aves für 1904. R. 3. Olsen. (Glaucidium passerinum L.); Orn. Monber. XII, p- 60. — Eiermaße. T. Parkin. [Remarks on two nests joined to one another and placed side by side]; Bull. B. ©. C. XIV, p. 55. H. 3. Pearson. [Exhibition of Eggs of Tringa minuta]; Bull. B. 0. C. XIV, p. 41. — Die Eier stammen von Nowaja Semlja, Dolgoi und Wai- gatsch. P. Plathe. Zur Verbreitung und Naturgeschichte der Schellente (Nyroca clangula L.); Orn. Monber. XII, p. 158—160. — Mitteilungen über das Brutgeschäft. F. W. Proctor and W.R. Saunders. [Exhibition of the Eggs of Tringa minuta]; Bull. B. ©. C. XIV, p. 41. — Eier aus Nowaja Sem]ja. W. Raine. Discovery of the Eggs of Solitary Sandpiper; Ottawa Natur. XVIII, 1904, p. 135—138. — Beschreibung der bisher unbe- kannten Eier von Totanus solitarius. Gleich unserem T. ochropus brütet die Art in verlassenen Nestern anderer Vögel. Je ein Gelege wurde im Neste von Merula migratoria (16. Juni 1903), Bombyeilla cedrorum (24. Juni 1904) und in dem von Quiscalus q. aeneus (9. Juni 1904) gefunden. Die Auffindung der drei Nester ist kurz geschildert. H. Raspail. Existe-t-il deux especes d’Effarvette?; Bull. Soc. zool. France XXIX, p. 65—70. — Verf. bespricht einen im Seinetale und früher in den Gärten des Quartier latın von Parıs nistenden Rohr- sänger, nahe Calamoherpe arundinacea, und deren Nistweise. Mit fünf Textfiguren, Nester darstellend. Derselbe. Duree de l’ıncubation chez le Verdier ordinaire; Bull. Soc. zool. France XXIX p. 187—188. — Ligurinus chloris. Derselbe. Duree de l’ıncubation et de l’education des jeunes dans le nid chez la Linotte vulgaire; 1. c. p. 198—201. — Cannabina linota. R. A. Reed. North American Birds Eggs. Illustrating the Eggs of nearly every Species of North American Birds. Rochester, New- York. 1904. 8°. pg. IX + 356. — Ein kurz gefaßtes Handbuch der Eier der Vögel Nordamerikas. 768 sp. (oder einige mehr) sind behandelt. Bei jeder Art englischer und lateinischer Name, Übersichtder Verbreitung und kurze Angaben über Brutgeschäft und Eier. Mit zahlreichen Ab- bildungen im Texte. E. Rey. Die Eier der Vögel Mitteleuropas. 21. — 25. Lieferung p. 313—376, tab. 107, 108, 120—123, 125—128, 84, 85, 86, 96, 99, 109, 110, 111, 114, 115—119. Gera-Untermhaus 1904. — Der Text umfaßt den Schluß der Fringillidae, ferner Bombycilla, die Pycenonotidae, Oriolidae, Sturnidae, Icteridae u. Corvidae. Abgebildet sind Eier einiger Sterna-Arten, die von Larus fuscus und L. glaucus, Sula bassana, Colymbus, Eudytes, Uria lomvia und U. rhingvia, Cepphus grylle, Alca torda und A.impennis (4 Eier), Meleagris mexicana, Bubo bubo, Elanus coeruleus, Lanius borealis, einer Anzahl von Fringillidae, Sylviidae u. s. w. 3. H. Riley. On the Evanescent Ground-tint of Woodcock’s Eggs; Auk XXI, p. 334. — Färbung der frischen Eier von Philohela minor. II. Aves für 1904. 99 H. Rössig. Ungewöhnlicher Nistort des Rotkehlchens; Monats- schr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 201. 3. H. Salter. On the Nesting Habits of the Common Buzzard; Zool. (4) VIII, p. 96—102. — Schilderung des Brutgeschäftes von Buteo buteo buteo. R. Saunders. [On Eggs of Falco vespertinus and Anthus pratensis]; Bull. B. 0. C. XIV, p. 42. E. Schmitz. Über Nester und Gelege der Brillengrasmücke Ma- deiras (Sylvia conspicillata bella Tsch.); Zeitschr. Ool. XIV, p. 113—116. L. Schuster. Die unregelmäßige Bebrütung der Eulengelege; Orn. Jahrb. XV, p. 43—48. — Daten über 6 Arten nach Angaben in der Literatur. Derselbe. Weiteres Belegmaterial zu: Über die unregelmäßige Bebrütung der Eulengelege; Orn. Jahrb. XV, p. 113—114. — Weitere Daten über vier Arten aus der Literatur. A. E. Schutze. Nesting Habits of the Caracara; Condor VI, p. 106 — 108. — Über das Brutgeschäft von Polyborus cheriway. Mit Textbild. €. S. Sharp. A set of abnormally large Eggs of the Golden Eagle; Condor VI, p. 165—168. — Mit Textbild. P. W. Smith, jr. Nesting Habits of the Rock Wren; Condor VI, p- 109—110. — Brutgeschäft von Salpinctes obsoletus. Steinkamp. Auffälliger Nistplatz; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 474. — Chloris chloris. €. R. Stockard. Nesting Habits of the Woodpeckers and the Vultures in Mississippi; Auk XXI, p. 4653—471. — Eingehende Mit- teilungen über das Brutgeschäft einiger nordamerikanischer Spechte und Geier: Ceophloeus pileatus, Centurus carolinus, Colaptes auratus, Dryobates pubescens, Melanerpes auratus erythrocephalus, Catharista urubu und Cathartes aura A. Szielasko. Untersucnungen über die Gestalt und die Bildung der Vogeleier. Inauguraldissertation der med. Fakultät zu Königs- berg ı. Pr. — Königsberg. 1904. 8°. pg. 29. — Verf. hat einen Apparat erfunden, um die Form des Eies, die Kurve, die der Umfang des Eies beschreibt, zu projizieren. Der Apparat ist beschrieben (cfr. Orn. Mon- ber. XII, p. 104.). Als Resultat seiner Untersuchungen gibt Verf. folgende Zusammenstellung: 1. Die Eikurve, d. h. der Durchschnitt durch den Längendurchmesser eines Eies, läßt sich mit ziemlicher Ge- nauigkeit durch eine Kurve vierten Grades ausdrücken, die von drei Constanten abhängt. 2. Diese Constanten lassen sich rechnerisch aus der abgezeichneten Eikurve ermitteln. Sie legen die Form des Eies fest und bilden in manchen Fällen ein brauchbares Hilfsmittel zur Unter- scheidung nahestehender Arten. 3. Die Form des Eies ist bedingt durch die Elastizitätsverhältnisse der Uteruswand. 4. Die Vogeleier haben eine für die Erhaltung der Art zweckmäßige Form. L. Ternier. Note sur la nidification de la Grive Draine; Ornis XII, No. 4, (Okt. 1904) p. 571—572. E. R. Warren. A Sandhill Crane’s Nest; Condor VI, p. 39—40 — Mit Textabbild. [IF 100 II. Aves für 1904. 3. Whitaker. Kestrel (Falco tinnunculus) laying in an artificial Nesting-box at Rainworth Lodge; Zool. (4) VIII, p. 192—19. 3. €. Wood. Another Nest of the Philadelphia Vireo; Auk XXI, p. 282. — Beschreibung eines in Michigan gefundenen Nestes von Vireo philadelphicus. N. A. Wood. Discovery of the Breeding Area of Kirtland’s Warbler; Bull. Michigan Orn. Cl. V, March 1904, p. 3—13. — Vgl. p- 78. | IX. Jagd, Schutz, Einbürgerung, Pflege, Krankheiten, Parasiten. R. Alderson. Nesting of the Rufous Dove, Leptoptila reichenbachi ; Avic. Mag. (n. s.) II. p. 270—275. — Gefangenleben geschildert. W. Baer. Über Naturschutz und Naturwissenschaft; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 214—220. H. Frhr. von Berlepsch. Akklimatisationsversuche mit Leiothrix lutea (Scop.); Abhandl. u. Bericht XLVIII, Ver. f. Naturkunde Kassel, 67. Jahr, 1902—1903, p. 270—284. — Mit drei Abbildungen im Text. Derselbe. Der gesamte Vogelschutz, seine Begründung und Ausführung. Neunte vermehrte und verbesserte Auflage. Halle a. S. 8°. 132 pg., 9 Tafeln, mit 44 Figuren. K. Berger. Die Verbreitung des Utilitaritäts-Prinzips im Vogel- schutz; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 448—457. A. E. L. Bertling. On the Nesting Habits of the Brush Turkey, Talegalla lathamı; Avic. Mag. (n. s.) II, p. 217—218. Derselbe. Onthe Hatching and Rearing of the Brush Turkeys at the Zoo; 1. c. p. 284—29X7. F. E. Blaauw. On the Breeding of some of the Waterfowl at Gooilust in the year 1903; Ibis (8) IV, p. 67—75. — Berichtet über erfolgreiche Züchtungen einiger Gänse und Schwäne-Arten in Gefangenschaft. Die Nest- und Jugendkleider von Cereopsis novae-hollandiae, Neochen sandvicensis, Chloöphaga magellanica, ©. dispar, ©. poliocephala, €. rubi- diceps, Chen hyperboreus, Cygnus buccinator und C. bewicki sind be- schrieben. 3. L. Bonhote. The European Goldfinch, Carduelis elegans; Avic. Mage. (n. s.) III, p. 21—23. — Gefangenleben. Derselbe. The Bahama Amazon Parrot, Chrysotis bahamensis; Avie. Mag. (n. s.) II, p. 239— 241, tab. — Über Freileben und Gefangen- schaft. Mit kolorierter Abbildung. L. v. Boxberger. Alte und neue Vogelschutzgesetzgebung; Monats- schr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 206—214. Derselbe. Das neue preußische Wildschongesetz in seinem Verhältnis zum Vogelschutz; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 399 —409. *H. Bröcker. Der Kanarienvogel, seine Behandlung, Pflege, Zucht und Krankheiten. Bearbeitet für den Laien. Zweite vermehrte und ver- besserte Auflage. Hamburg. 8°. 71 pe. II. Aves für 1904. 101 A. 6. Butler. More Attempts to breed the Tambourine Dove; Avic. Mage. (n. s.) II p. 100—101. Derselbe. Notes on the Nesting of the Red-headed or Dominian Cardinal, Paroaria larvata; Avic. Mag. (n. s.) II, p. 267—269. — Leben und Aufzucht im Käfig geschildert. Derselbe. The Orange-Billed Tanager, Saltator aurantiirostris; Avic. Mag. (n.s.) II. p.335—339. — Schilderung des Gefangenlebens. Mit Buntbild. L. Buxbaum. Ein Besuch in der Großherzoglichen Fasanerie zu Dornberg bei Groß-Gerau; Zoolog. Garten XLV p. 278—279. E. Christoleit. Liebescher und Berlepsch’scher Vogelschutz; Monats- schr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 8-24. — Verf. setzt auseinander, daß zwischenden beiden Richtungen ein beträchtlicher Unterschied bestehe. Während Liebe die Vögel aus ästhetischen Gründen geschützt wissen wollte, tritt bei Berlepsch das Utilitätsprinzip in den Vordergrund. W. Dutcher. Report of the A. O. U. Committee on the Protection of North American Birds for the year 1903; Auk XXI, p. 97—208, tab. XII—XVI. Dutton. Guilding’s Amazon Parrot; Avic. Mag. (n. s.) II. p. 121 — 124, mit tab. — Gefangenleben von Chrysotis guildingi. Abgebildet. €. D. Farrar. White-crested Thrushes; Avic. Mag. (n. s.) II. p. 297 —299. Derselbe. The Rearing of the Sandpiper; l.c. p. 321—324. W. R. Fasey. Nesting of the Yellow-rumped Parrakeet (Platy- cercus flaveolus); Avic. Mag. (n.s.) II. p. 353. F. Finn. The Summer or Carolina Duck, Aex sponsa; Avic. Mag. (n. s.) Il. p. 89-94, cumtab. — Schilderung des Gefangenlebens. Abgebildet. Derselbe. The Himalayan Goldfinch, Carduelis canıceps; Avic. Mag. (n. s.) III. p. 24—26 with plate. *E, H. Forbush. The Destruction of Birds by the Elements in 1903 — 04. Special Report; 51 st. Ann. Rep. Massachusetts State Board of Agriculture, p. 457—503. — [Vgl. Auk XXI, p. 507—509]. E. A. Goeldi. Against the Destruction of White Herons and Red Ibises on the Lower Amazon, especially on the Island of Marajö. Two Memorials presented in 1895 and 1896 to His Excelleney, the Governor of the State of Parä and the Legislature. Parä 1902. Translated from the Portuguese into English by W. H. Clifford. 1904. 8°. pg. 20. H. Grote. Russische Vogelliebhaberei; Orn. Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 220—223. A. Günther. On the Breeding in Captivity ofthe Red-backed Shrike; Avie. Mag. (n. s.) II. p. 339—346. — Berichtet über Zucht des Lanius collurio im Käfig. B. Hantzsch. Die gesetzlichen Vogelschutzbestimmungen und ihre Durchführung, insbesondere im Königreich Sachsen ;“Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 99—102. ©. Heinroth spricht über einige bemerkenswerte Ereignisse im Berliner Zoologischen Garten; Journ. f. Orn, LII, p. 134—135. 102 II. Aves für 1904. Johnston. The Nesting of Fraser’s Touracou, Turacus macro- rhynchus; Avic. Mag. (n. s.) III, p. 26—29. — Über Aufzucht in Ge- fangenschaft. 0. Koepert. Über die Ansiedelung von Nachtigallen (Erithacus luscinia [L.]); Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 102—105. P. Mahlich. Nutztaubenzucht. Leitfaden für Anfänger und er- fahrene Züchter. Berlin. 1904. 8°. 72 pg. mit 12 Figuren. H. Marten. Das Haus-Wassergeflügel, seine Zucht und Pflege zu Nutz- und Ausstellungsszwecken. Nach dem Englischen des Henry Digby bearbeitet. Leipzig. 8°. pg. IV + 112, mit 11 Figuren. E. 6. B. Meade-Waldo. Nesting Boxes for Wild Birds; Avic. Mas. (n. s.) II. p. 259—262 mit zwei Tafeln. A. Mueller. Die Wurmparasiten der Vögel; Verhandl. Ornitn. Gesellsch. Bayern IV, 1904, p. 119—122. — Bespricht einige der häufigeren Arten aus den verschiedenen Classen. F. Ohle. Die Straußenzucht in der Algerie; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 60—65. R. Phillipps. The Spotted Ground-Bird, Cinelosoma punctatum; Avic. Mag. (n. s.) II, p. 149—160, cum tab. — Eingehende Schilderung des Gefangenlebens. Derselbe. The White-throated Ground-Thrush, Geocichla cyanonotus; 1.c. p. 179—188, cum tab. — Eingehende Schilderung des Gefangenlebens. F. Graf von Pocei. Der Fasan und sein gefährlichster Feind, der Rotwurm; Verhandl. Ornith. Gesellsch. Bayern IV, 1904, p. 102—118, mit einer Tafel. — Verf. schildert die Lebensweise des Syngamus trachealis und die durch diesen Parasiten hervorgerufenen Krank- heitserscheinungen bei jungen Fasanen. Sodann wendet er sich zu den diversen Maßregeln, die man ergriffen hat, um den Wurm zu bekämpfen. Abbildung verschiedener Stadien des Syngamus auf der beigegebenen Tafel. G. €. Porter. The Breeding of the Red-faced Lovebird, Agapornis pullarıa; Avic. Mag. (n. s.) p. 350—332. W.H. St. Quintin. The Australian Brush-Turkey; Avic. Mag. (n. s.) II, p. 160—163. — Gefangenleben von Catheturus lathami. Derselbe. The Great Bustard; l.c. p. 188—191. Derselbe. Ravens Breeding in Captivity; l.c. p. 292—293. Derselbe. The Breeding of Pterocles exustus; Avic. Mag. (n. s.) III, p. 64—66. — Aufzucht in Gefangenschaft. W. Rothschild. [Remarks on the varieties of Pheasants acclimatized in the United States]; Bull. B. ©. ©. XIV, p. 36. K. Ruß. Handbuch für Vogelliebhaber, Züchter und Händler. Zweiter Band: Einheimische Stubenvögel. Vierte, gänzlich neu bear- beitete und vermehrte Auflage von Karl Neunzig. Mit über 150 Bildern im Text und 13 Tafeln in Farbendruck. Magdeburg. 1904. gr. 8°, pg. VIII + 480. — Eine Neuauflage von Ruß’ bekanntem Handbuche. Einer kurzen Charakteristik der Familien und Gattungen folgt die Be- schreibung der einzelnen Arten in beiden Geschlechtern und ver- ll. Aves für 1904, 103 schiedenen Kleidern, woran sich kurze Angaben über Verbreitung und Biologie und Ausführliches über Gefangenleben und Wartung an- schließen. Am Schlusse ein Kapitel über Vogelhaltung im Allgemeinen, und ein Absatz über Vogelschutz. F. Schlag. Der Dompfaff auf Grund 54 jähriger Erfahrung mög- lichst allseitig geschildert. V. Auflage. Magdeburg. 1904. 8%. 54 pg. — Im ersten Teile schildert Verf. das Freileben des Gimpels, der unrichtiger- weise als echter Standvogel charakterisiert wird. Den Hauptteil des Büchleins nimmt die Anleitung zur Behandlung in der Gefangenschaft ein. Besonderes Gewicht ist auf die Art und Weise der Abrichtung zum Nachpfeifen von Liedern gelegt. L. Schuster. Die Einwanderung der Singdrossel in die Städte; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX, p. 477—480. W. Schuster. Mehr Schutz den Seevögeln ; Monatsschr. Ver. Vogelw. . XXIX p. 25—30. — Tritt für die Schonung der Strand- und Seevögel ein. Derselbe. Die Vögel des Frankfurter Zoologischen Gartens; Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 351—360, 410—422. — 107 sp. sind aufgezählt mit kurzen (oft unzutreffenden) Bemerkungen über . Betragen, Stimme etec. „Seolopax“. A Book of the Snipe. Edinburgh and London 1904. 8°. pg. 200. — Schilderung der Lebensweise und der Jagd der Schnepfen in sieben Kapiteln: Einleitung, ‚„‚Snipe“, „Some Haunts of the Snipe“, „How to walk for and shoot Snipe“, „Bogtrotting“, „Dogs“, „Habits and Habitat of Snipe“. Mit zahlreichen Illustrationen im Text. W.E.D. Scott. An Account of some Experiments in Rearing Wild Finches by Foster-Parent Birds; Science XIX No. 483 (April 1904) p. 551—554; reprinted Avic. Mag. (n.s.) II, p. 354—360. [Vgl. Auk XXI, p. 399—400). J. Sergeant. Notes on Parrakeets; Avic. Mag. (n.s.) II, p. 198 —201. D. Seth-Smith. Foreign Birds at the December Bird-Show at the Crystal Palace; Avic. Mag. (n. s.) p. 102—104. Derselbe. The Martineta Tinamou Breeding in Captivity: Polyandry in Birds; 1. c. p. 104—106. Derselbe. The Pectoral or White-breasted Finch, Munia pec- toralis; 1. c. p. 130—132. Derselbe. Notes on the Habits in Captivity of the Brush Bron- zewing Pigeon, Phaps elegans; ]. c. p. 211—214, 263—266. — Gefangen- leben und Aufzucht im Käfig. Derselbe. Weber’s Lorrikeet, Psitteuteles weberi Büttikofer; Avic. Mag. (n.s.) II, p. 246—250. — Beschreibung der Art und Schilderung des Gefangenlebens. Derselbe. Nesting of the Scaly Dove, Scardafella squammosa; l. ec. p. 278—279. — Gefangenleben. Derselbe. On the Breeding in Captivity of the Tataupa Tina- mou (Crypturus tataupa); ]. c. p. 285—292, cum tab, | 104 II. Aves für 1904. Derselbe. Some Notes on the Painted Quails, Excalfactoria; Avic. Mag. (n. s.) II, p. 311—314. — Über Aufzucht in Gefangenschaft. Derselbe. Gray’s Bare-throated Francolin, Pternistes leuco- scepus; 1. c. p. 325—327. — Über Brüten in Gefangenschaft. Derselbe. Further Notes on the Tataupa Tinamou; 1. c. p. 362 —363. W.B. Tegetmaier. Pheasants, their Natural History and Practical Management. Fourth edition, enlarged. Illustrated from life by J. G. Millais, T. W. Wood, P. Smit, and F. W. Frohawk. London. 1904. gr. 8°. pg. XII + 255. — In dem Buche faßt Verf. seine langjährigen Erfahrungen über die Haltung, Pflege und Aufzucht der bisher in Eu- ropa importierten Fasanenarten zusammen. Im ersten Teile schildert Verf. die Morphologie, Lebensweise und Nahrung der Fasane im All- gemeinen, in einem weiteren Kapitel ihre Eingewöhnung in Groß- britannien und Nordamerika, und bespricht kurz die geographische Verbreitung der Arten der Gattung Phasianus. Zwei Abschnitte be- handeln die Pflege und Haltung der Fasane in Gehegen und im Hühner- hofe, ein besonderes Kapitel ist ihren Krankheiten und deren Heilung gewidmet. Den Hauptteil des Werkes nimmt die Schilderung der für die Aufzucht geeigneten Arten ein. Auf die Beschreibung der beiden Geschlechter folgen kurze Angaben über Verbreitung, Lebensweise und Wartung in Gefangenschaft. Zahlreiche Bunt- und Schwarz- druckbilder. Am Schlusse Anweisungen für den Transport und Be- merkungen über Fruchtbarkeit einiger Fasanenhybride. €. B. Ticehurst. [On necrosis of the lower part of the leg in Vanellus vanellus, caused by sheep-whool having become wound round the part affected); Bull. B. ©. C. XV, p. 12—13. H. Williams. The Nesting of the Yellow Sparrow, Passer luteus; Avic. Mag. (n. s.) III. p. 75—77. X. Systematik. Aepyornithidae. Mullerornis betsilei, Beschreibung und Abbildung von Knochenresten; Andrews, P. Z. S. Lond. 1904 vol. I. pt. I p. 163—168 tab.V. Ratitae. Casuarius casuarius chimaera n.subsp., Fundort unbekannt; Rothschild, Bull. B: 0. €’ XIV p. 39. ©. doggetti n. sp., von unbekanntem Fundort; idem, 1. c. p. 39. C. jamrachi n. sp., Fundort unbekannt; idem, ]. c. p. 40. C. hagenbecki n. sp., Fundort unbekannt; idem, 1. c. p. 40. C. uniappendiculatus mitratus n. subsp.; idem, Bull. B. ©. C. XIV p. 38. C. uniappendiculatus suffusus n. subsp., idem, 1. c. p. 39. Eremopezus (nov. gen.) eocaenus n. sp., Fayum, Ägypten; Andrews, P. Z. S. Lond, 1904 vol. I. pt. I, p. 168—171, II. Aves für 1904. 105 Crypturi. Crypturus mezicanus, abgebildet; Godman, Biol. Centr. Amerie., Aves, III tab. 79. C. tataupa, abgebildet; Seth-Smith, Avic. Mag. (n. s.) II. tab. zu p. 285. Eudromia vs. Calopezus; Poche, Orn. Monb. XII p. 23. Nothocercus bonapartii, abgebildet; Godman, Biol. Centr. Americ., Aves, III tab. 78. Tinamus salvini = juv. T. fuscipennis; Godman, Biol. Centr. Americ., Aves, III p- 450. Impennes. Catarractes, Notiz über den Namen; Allen, Auk XXI p. 345— 347. Aleidae. Brachyrhamphus brevirostris vs. B. kittlitzi; Chapman, Bull. Amer. Mus. XX. p- 399. Procellariidae. Bulweria bulweri, bei St. Leonard’s-on-Sea, Sussex; W. R. Butterfield, Bull. B.®:C! XTIV'p.50. Diomedea immutabilis, Biologie; W. K. Fisher, Auk XXI p. 8—209 tab. II—VII. Oestrelata feae und O. mollis, Notiz über; Salvadoeri, Ibis (8) IV p. 166. O. feae und O. mollis, Unterschiede; W. R. Butterfield, Bull. B. ©. C. XIV p. 50. Phoebetria fuliginosa and P. f. cornicoides, Unterschiede; Rothschild, Bull. B. O. C. XV p. 28. Sulidae. Sula coryi, Beschreibung der Kleider, Variation und Lebensweise; Sharpe, Bull. B. O0. C. XIV p. 65—69. S. coryi = 8. piscatrix; Nicoll, Ibis (8) IV p. 538—589. Phalacrocoraeidae., Phalacrocorax vanhöffenı n.sp., nahe P. albiventer, Crozet Insel; Reichenow, Orn. Monb. XII p. 46. Laridae und Sternidae. Buphagus vs. Megalestris; Poche, Orn. Mb. XII p. 190—191. Catarracta vs. Megalestris; Poche, Orn. Monb. XII p. 23. C. vs. Stercorariusg Poche, Orn. Monb. XII p. 191. Larus audowini, Eier beschrieben und abgebildet; Bau, Orn. Jahrb. XV p. 1—10 tab. I. L. ridibundus, Variation der Eier; Krause, Orn. Monber. XII p. 122—127. Sterna fuliginosa, Monographie; Bureau, Bull. Soc. sc. nat. Ouest France (2) IV, 1904, p. 227—256, tab. IX, X. St. macrura antisiropha, Kennzeichen; Reichenow, Sitzungsber. Gesellsch. naturf. Fr. Berlin 1904 p. 172. 106 II. Aves für 1904. St. macrura antistropha n. subsp., Küsten des antarktischen Kontinents: Reichenow, Orn. Monb. XII p. 47. ? St. vittata georgiae n. subsp., Südgeorgien; idem, 1. c. p. 47. Xema sabinei, bei Christchurch erlegt; Ogilvie Grant, Bull. B. O. C. XIV p. 63. Anatidae. Aex sponsa, abgebildet; Finn, Avic. Mag. (n.s.) II tab. zu p. 89. Anas drygalskiv n. sp., nahe A. eatoni, Crozet Insel; Reichenow, Orn. Monb. XII p- 47. A. undulata rüppelli und A. u. undulata, Kennzeichen und Verbreitung; Neu- mann, Journ. f. Orn. LII p. 327—328. Anser segetum var. (= Ä. carneirostris But.), abgebildet; Bilkewiez, Material. Erforsch. Nowaja Semlja, Kasan, 1904, tab. Cereopsis novae hollandiae, Nestkleid beschrieben; Blaauw, Ibis (8) IV p. 68. Chen hyperboreus, Nest- und Jugendkleid beschrieben; Blaauw, Ibis (8) IV p. 71 —12. Chloöphaga magellanica, O. dispar, C. poliocephala und Ü. rubidiceps, Dunenkleid beschrieben; Blaauw, Ibis (8) IV p. 69—71. Clangula glaucion, Brutvogel in Rumänien; Dombrowski, Zeitschr. Oologıe XIL p- 145—148. Cygnus bewickii jankowskii n. subsp., Ussuriland; Alpheraky, Priroda i Okhota (Natur und Sport), Sept. 1904, p. 10. ©. bewicki, Jugendkleid beschrieben; Blaauw, Ibis (8) IV p. 74. ©. buceinator, Nestkleid beschrieben; Blaauw, Ibis (8) IV p. 73—74. Fuligula ferina, Brutvogel in Friesland; Snouckaert van Schauburg, Orn. Jahrb. XV p. 234. Mergus albellus, Brutvogel in Rumänien; Dombrowski, Zeitschr. Oologie XIII p- 145—148. Neochen sandvicensis, Nest- und Jugendkleid beschrieben; Blaauw, Ibis (8) IV p- 68—69. Chionididae. Chionis nasicornis n. sp., nahe ©’. minor, Heard Insel; Reiehenow, Orn. Monber. XI p. 47. Charadriidae. A4egvalitis vocifera, bei Peterhead, Schottland erlest; Pyeraft, Ibis (8) IV p. 669 —670. Charadrius elegans n. sp., nahe O©. alexandrinus, Tor, Arabien; ' Reichenow, Journ. f. Ornith. LII p. 307. Ch. rufocinctus, abgebildet; Reichenow in: Wissensch. Erg. Tiefsee Exped. VII tab. XXIII. Gallinago stenura, Brutgeschäft; Lewis, Spolia Zeylanica I pt. 3 p. 61—65. Himantopus himantopus, abgebildet; €sörgey, Aquila XI tab. IV. Limosa novae-zealandiae, Brutvogel in Westsibirien; Johansen, Orn. Jahrh. XV p. 169. lıcroptera vs. Philohela; Poche, Orn. Monber. XII p. 23. II. Aves für 1904. 107 Numenius arcuatus, Verbreitung in Bayern; Besserer, Orn. Jahrb. XV p. 108 —113. Scolopax gallinago raddei, Bemerkungen über; Johansen, Orn. Jahrb. XV p. 203 — 204. Totanus glareola, in Alaska erlegt; €. Littlejohn, Condor VI p. 138. T. macularius, in Kent, England, erlegt; Butterfield, Auk XXI p. 485. T. solitarius, Beschreibung von Nest und Eiern; W. Raine, Ottawa Natural. XVIH p. 135—138. T. solitarius, in Sussex erlegt; Ticehurst, Bull. B. O. C. XV p. 12. Tringa alpina sakhalina vs. T. a. americana; Buturlin, Auk XXI p. 50—53 Tringoides macularius, in Kent erlegt; Bonhote, Bull. B. O. C. XIV p. 84. Vanellus vanellus, Geschlechtsdifferenz in der Flügelform; Frohawk, Bull. B. O0. C. XIV p. 62. V. vulgaris, Geschlechtsunterschiede; Frohawk, Ibis (8) IV p. 446—451. Otididae. Otis tetrax, Brutvogel bei Magdeburg; Friek, Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p- 313. O. tetrax, an der Nahe erlegt; Geisenheyner, Zool. Garten XLV p. 340—342; in Anhalt erlegt; Boerner, Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 313—314. Rallidae. Fulica cornuta, bei Tucuman erlegt; Rothschild, Bull. B. O. C. XIV p. 38; Baer, Ornis XII p. 232. Porphyrula vs. Porphyriola; Poche, Orn. Monb. XII p. 23. Porzana goldmani n.sp., nahe P. noveboracensis, Lerma, Mexico; Nelson, Proc. Biol. Soc. Wash. XVII p. 151. Rougetius rougeti, Verbreitung; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 334—335. Ciconiidae. 0. Finsch. Notiz über die Wollhalsstörche (Dissoura); Orn. Monber. XII p- 94. — Verf. weist nach, daß Dissoura mortoni Grant mit Melanopelargus epis- copus stormi Blas. zusammenfällt, und gibt eine Übersicht in Schlüsselform für die vier bekannten Arten, wobei D. neglecta aus Java, Sumbawa, Lombok, Celebes und Philippinen als neu beschrieben wird. Dissoura, Übersicht der Arten; Finsch, Orn. Monber. XII p. 94. D. neglecta n. sp., nahe D. episcopus, Java, Sumbawa, Lombok ete.; idem, 1. c. p- 94. D. mortoni = D. stormi; idem, 1. c. p. 94. Ibididae. Phimosus berlepschi n.sp., Orinoco; Hellmayr, Verhandl. Zool. Bot. Gesellsch LIII, 1903, p. 247. Turnicidae. Turnix whiteheadi, 2 beschrieben; Me Gregor, Bull. Philipp. Mus. No. 4. p. 7--8 tab. I fig. 2. T. worcesteri n. sp., Luzon; Me Gregor, 1. c. p. 8 tab. I fig. 1. 108 II. Aves für 1904. Tetraonidae. Dendragapus obscurus sierrae n. subsp., El Dorado Co., Californien; Chapman, Bull. Amer. Mus. XX p. 159. Lagopus lagopus $ X Lyrurus tetrix $, Beschreibung und Abbildung; Lönnberg, P. Z. S. 1904 I p. 411—415 tab. XXVI. L. albus maior n.subsp., Akmolinsk, Orenburg u. Turgai; Lorenz, Orn. Monb. XIl.p:177- Teirao tetrix, geographische Variation; Lönnberg, Orn. Monber. XII. p. 105—109. T. t. juniperorum, aus Deutschland, Kennzeichen; idem, ]. c. p. 106. T. t. pinetorum n. subsp., Dalarne, Schweden; idem, 1. c. p. 107. T. t. mongolicus n. subsp., Urga, Mongolei; id., I. c. p. 108. Phasianidae. V. Bianchi. Übersicht der Formen der Gattung Ithaginis Wagler. Übersetzt aus dem Russischen von Rich. Schmidt; Journ. f. Orn. LII p. 70—80. — Über- setzung des russischen Originales (vgl. Bericht 1903 p. 294). Unterschieden sind vier Formen: I. sinensis, I. s. michaelis (Nord Abhang des Nanschan), 7. s. berezowskii (Hochland des Blauen Flußgebietes), /. geoffroyi. Eingehende Synonymie, Verbreitung und Kennzeichen der vier Formen in Schlüsselform. W. Rothschild. [Remarks on the species of the genus Phasianus]; Bull. B. O0. C. XIV p. 36—38. — Bemerkungen über die in den Vereinigten Staaten ein- geführten Varietäten des Fasans; Aufzählung der bisher unterschiedenen Formen der Gattung Phastanus, und Notizen über einige Fasanen-Bastarde. Ammoperdix bonhami ter-meuleni n.subsp., Arabistan, Persien; Sarudny u. Loudeon, Orn. Jahrb. XV p. 226. Arboricola campbelli n.sp., nahe A. atrogularis, Telom Tal, Malakka Halbinsel; Robinson, Bull. B. O. C. XV p. 28. Arborophila vs. Arboricola; Poche, Orn. Monb. XII p. 24. Caccabis chucar werae, n. subsp., S. W. Persien; Sarudny u. Loudon, Orn. Jahrb. XV p. 225. C. rufa maderensis n. subsp., Madeira; Tschusi, Orn. Jahrb. XV p. 106. Colinus ridgwayi, Verbreitung; H. Brown, Auk XXI p. 209—213. ©. virginianus insulanus n. subsp., Key West, Florida; H. Howe, Proc. Biol. Soc. Wash. XVII (1904) p. 168. Ewpsychortyx horväthi n.sp., nahe E. cristatus, Merida; Madaräsz, Ann. Mus. Hung. II. p. 116, tab. XII. Francolinus castaneicollis bottegi und F. c. castaneicollis, Unterschiede und Ver- breitung; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 352—353. F. castaneicollis gofanus n. subsp., Gofa; Neumann, 1. c. p. 353. F. sephaena, Unterschiede der Formen; Neumann, Journ. f. Orn. LIl p. 356-358. Gennaeus assimilis n. sp., nahe @. rufipes, Ruby Mines, Burma; @ates, Ann. Mag. Nat. Hist. (7) XIV p. 286. @. cliffordi n. sp., Myitkyina Distrikt, östlich des Irrawaddi, Burma; @ates, Ann. Mag. Nat.“ Hist.' (7) XIV p. 284. @G. obscurus n. sp., nahe @. horsfieldi, Katha Distrikt, Burma; @ates, Ann. Mag. N. Hist. (7) XIV p. 283. II. Aves für 1904. 109 Numida ptilorhyncha, Verbreitung und Unterschiede der geographischen Formen; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 406—410. N. ptilorhyncha macroceras n.subsp., Südschoanisches Seengebiet; Erlanger, Orn. Monb. XII p. 97. N. p. neumanni n. subsp., Deutsch Ostafrika; idem, 1. c. p. 97. N. ptilorhyncha omoensis n. subsp., Omo; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 407. N. p. toruensis n. subsp., Toru; idem, 1. c. p. 410. Perdix arenicola n.sp., nahe P. perdix, Turgai Gebiet, Westsibirien; Buturlin, Orn. Monber. XII p. 148. Phasianus. Über die geographische Verbreitung der Arten, mit Bestimmungs- schlüssel; Buturlin, Ibis (8) IV p. 377—414. Ph. alpherakyi n. sp., Central Mandschurei; Buturlin, Ibis (8) IV p. 399. P. a. ussuriensis n. subsp., Ussuri; idem, 1. c. p. 403. P. chrysomelas bianchii n. subsp., Oxus Tal; Buturlin, Ibis (8) IV p. 393. P. colchicus lorenzi n. subsp., Transkaukasien; Buturlin, Ibis (8) IV p. 386. P. holdereri kiangsuensis n. subsp., Ost-China; Buturlin, Ibis (8) IV p. 407. P. h. gmelini n. subsp., Südchina; idem, 1. c. p. 408. P. karpowi n. sp., nahe P. torquatus pallasi, Te-lin, südl. Mandschurei; Buturlin, Orn. Monber. XII p. 3. P. prineipalis bogdanowi nom. nov. für P. p. komarowi; Buturlin, Ibis (8) IV p- 390. P. prineipalis zarudnyi n. subsp., Mittellauf des Amu Darja; idem, ]l. ce. p. 390. P. seintillans, Ei abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 281 tab. VII fig. 2. Pternistes leucoscepus muhamed-ben-abdullah n.subsp., Lorianebene; Erlanger, Orn. Monb. XII p. 97. P. I. holtermülleri n. subsp., Abayasee; idem, l.c. p. 98. Cracidae. Pipile pipile, P. cumanensis und P. nattereri, Unterschiede; Hellmayr, Bull. B. ©. C. XIV p. 59—60. Columbidae. R. Martin. Die vergleichende Osteologie der Columbiformes unter besonderer Berücksichtigung von Didunculus strigirostris. Ein Beitrag zur Stammesgeschichte der Tauben; Zool. Jahrb., Abth. f. Syst., Geogr. u. Biol. XX, Heft 3 (Mai 1904) p- 167—352, mit Tafel 11—12, und 96 Abbildungen im Text. — Vgl. p. 10. Columba palumbus maderensis n.subsp., Madeira; Tschusi, Orn. Jahrb. XV p: 227. Columbina vs. Columbula; Poche, Orn. Monb. XII p. 22. Haplopelia forbesi n. sp., von unbekanntem Fundort; Salvadori, Ibis (8) IV p. 368. H. jacksoni n.sp., nahe H. seimundi, Ruwenzori; Sharpe, Bull. B. OÖ. C. XIV p- 93. H. plumbescens n.sp., nahe H. principalis, Efulen, Kamerun; Sharpe, Ibis (8) IV p. 9. H. seimundi n.sp., nahe H. principalis, Fernando Po; Sharpe, Bull. B. O. €. XIV p. 9. 110 II. Aves für 1904. Homolopelia chuni und H. picturata, abgebildet; Reichenow in: Wiss. Erg. Tiefsec Exped. VII tab. XXIV. Macropygia phaea n. sp., nahe M.tenuirostris, Calayan; Me Gregor, Bull. Philipp. Mus. No. 4 p.9. Microgoura (n. gen.) meeki n.sp., Choiseul, Salomons Inseln; Rothsehild, Bull. B! ©. C.#IV’p:78: M. meeki, abgebildet; Nov. Zool. XI tab. XXI. Ptilinopus vs. Ptilopus; Poche, Orn. Monber. XII p. 22. P. cincta, Übersicht der Formen; Hartert, Nov. Zool. XI p. 178—179. P. cincta ottonis n. subsp., Dammer; Hartert, 1. c. p. 178. P. zanthogaster roseipileum n. subsp., Roma; Hartert, Nov. Zool. XI p. 179. Sphenurus vs. Sphenocercus; Poche, Orn. Monb. XII p. 22. Turtur roseogriseus arabicus n. subsp., Südarabien; Neumann, Orn. Monb. XII p. 31. T. r. roseogriseus und T. r. arabicus, Unterschiede; Neumann, Orn. Monber. XII p- 83-84. T. vinaceus erythreae n. subsp., Erythrea; idem, 1. ce. p. 82. T. vinaceus schoanus n. subsp., Ginderabat, Schoa; idem, 1. ce. p. 81. T. senegalensis aequatorialis n. subsp., Harar-Adis Abeba; Erlanger, Orn. Monb. XI p. 98. Vinago nudirostris, Kritisches und Übersicht der Formen; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 342— 344. V. waalia cinereiceps n. subsp., Gelo; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 341. Aceipitres. Accıpiter hilgerti n.sp., Arussigallaland; Erlanger, Journ. f. Ornith. LII p. 171 tab. VI. A. mirandollei, in Paraguay; ertoni, Anal. Cientif. Parag. ser. I No. 3 p. 6—7. A. minullus intermedius n. subsp., Abyssinien; Erlanger, Journ. f. Ornith. LII p. 173, tab. VIII, fig. inf. A. m. minullus, abgebildet; idem, 1. c. tab. VIII. A. m. tropicalis, abgebildet; idem, 1. c. tab. VII. A. rufiventris perspieillaris, Kennzeichen; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 361. Aquila rapax, geographische Variation; Erlanger, Journ. f. Ornith. LII p. 188—192. Astur brevipes, in Dalmatien; Kollibay, Journ. f. Ornith. LII p. 85. Buteo anceps und B. minor = B. desertorum; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 364 — 365. : B. anguralis = B. anceps; Erlanger, Journ. f. Orn. LII p. 195—197; abgebildet; idem, 1. c. tab. XI. B. buteo, Übersicht der geogr. Formen; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 365—366. B. buteo desertorum, Notizen über die Verbreitung; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 365. B. ferox, Übersicht der geogr. Formen; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 366—367. B. zimmermannae, bei Rossitten erlegt; Thienemann, Orn. Monb. XII p. 165. Cerchneis fieldi, abgebildet; Erlanger, Journ. f. Ornith. LII tab. XVII. C. sparveria loquacula n.subsp., Porto Rico; Riley, Smiths. Misc. Coll. vol. 47 p- 284. C. vespertinus, abgebildet; Csörgey, Aquila XI tab. 1 II. Aves für 1904. 111 ©. tinnunculus arthuri, abgebildet; Erlanger, Journ. f. Ornith. LII tab. XVI. ©. unicolor n.sp., nahe ©. cenchroides, N. W. Westaustralien; Milligan, Emu IV p. 2. Dryotriorchis batesi n. sp., nahe D. spectabilis, Efulen, Kamerun; Sharpe, Ibis (8) IV p. 601. Falco biarmicus abyssinicus n. subsp., Schoa; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 369; Übersicht der Unterschiede von F. biarmicus, F. erlangeri, F. tanypterus und F. abyssinicus; idem, 1. c. p. 371. F. altaicus, Ei abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 281 tab. VII fig. 7. F. concolor, abgebildet; Erlanger, Journ. Ornith. LII p. 217—219 tab. XV. F. eleonorae schistaceus und F. e. eleonorae, Kennzeichen, beide abgebildet; idem, Journ. f. Ornith. LII p. 215—217 tab. XIV. F. vespertinus obscurus n. subsp., Tomsk, W.-Sibirien; Tsehusi, Orn. Jahrb. XV p- 229. Gypaötus barbatus, geographische Variation; Erlanger, Journ. f. Orn. LII p. 201 —205. Gyps fulvus fulvus, abgebildet; Erlanger, Journ. f. Ornith. LII tab. I. G. fulvus rüppelli, abgebildet; idem, 1. c. tab. Il. G. fulvus und Verwandte, Variation nach Alter und Verbreitung; Erlanger, Journ. f. Ornith. LII p. 139—148. Hieraaetus fasciatus minor n.subsp., Somaliland; Erlanger, Journ. f. Orn. LII p. 185 tab. X. H. spilogaster, abgebildet; Erlanger, Journ. f. Orn. LII tab. IX. Leucopternis palliata, in Paraguay; Bertoni, Anal. Cientif. Parag. ser. I No. 3 p. 7—9. Lophotriorchis lucani, adult beschrieben; Sharpe, Ibis (8) IV p. 102. Melierax c. canorus, M. c. mechowi, M. c. poliopterus und M. c. metabaes, Kenn- zeichen, Verbreitung und Abbildung; Erlanger, Journ. Ornith. LII p. 161 —165 tab. V. Melierax c. metabates, Notiz über den Status; Salvadori, Ibis (8) IV p. 248—250. Milvus korschun affinis, abgebildet; Erlanger, Journ. f. Ornith. LII tab. XIII. M. aegyptius, M. k. korschun und M. k. reichenowi, abgebildet; Erlanger, Journ. Ornith. LII tab. XII. Polihierax semitorquatus homopterus n.subsp., West-Somaliland; ©berholser, Proc. U. S. Mus. XXVII p. 738. Pseudogys africanus, Kennzeichen der geographischen Formen; Erlanger, Journ. Örnith. LII p. 148—152, P. a. africanus, P. a. schillingsi, P. a. fülleborni, P. a. zechi, abgebildet; Erlanger, l. c. tab. II. Serpentarius serpentarius orientalis und 8. s. serpentarius, Kennzeichen und ab- gebildet; Erlanger, Journ. f. Ornith. LII p. 156—157, tab. IV. Vultur, Nomenklatorisches; Poche, Orn. Monber. XII p. 89—93. Striges. Osteologie; Pyeraft, Trans. Linn. Soc. Lond. (2 ser. Zool.) IX, 1, p, 1—46, tab. I, II. Vgl. p. 11. Aluco flammea, über die geographische Variation von; Rothsebild, Bull. B. O. C. XIV p. 87—90. 112 II. Aves für 1904. Asio abyssinicus, Vorkommen und Synonymie; Neumann, Journ. f. Orn. LII p- 374. Asio otus abyssinicus, Kennzeichen, Verbreitung und abgebildet; Erlanger, Journ. f. Ornith. LII p. 231—232 tab. XVIII. Asio leucotis nigrovertex n.subsp., Abyssinien; Erlanger, Journ. Ornith. LII p. 233 tab. XIX. 4A. leucotis leucotis, abgebildet; Erlanger, Journ. f. Orn. LII tab. XIX. A. magellanicus, Übersicht der geographischen Formen; ®berholser, Proc. U. $ Mus. XXVI p. 177—192. A. m. algistus n. subsp., S. Michael, Alaska; idem, 1. c. p. 190. A. m. heterocnemis n. subsp., Labrador; idem, 1. c. p. 187. A. m. icelus n. subsp., Küste von Californien; idem, 1. c. p. 185. A. m. lagophonus n. subsp., Washington; idem, 1. c. p. 185. A A. A S . m. melancerus n. subsp., Oaxaca, Mexico; idem, 1. ce. p. 180. m. mesembrinus n. subsp., Costa Rica; idem, 1. c. p. 179. thene chiaradiae, Sternum beschrieben; Baldueei, Archivio Zoolog. Napoli I, p: 375—380. Bubo capensis dilloni, Notiz über; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 372—373. B. dilloni, bei Jeffi Dunsa, Abyssinien erlegt; Grant, Ibis (8) IV p. 277. B. maculosus einerascens und B. m. milesi, Notizen über; Erlanger, Journ. f. Orn. LII p. 227—230. Carine noctua caucasica n. subsp., Westufer des Kaspi Sees (Baku); Louden, Orn. Jahrb. XV p. 56. Gisella iheringi, in Paraguay; Bertoni, Anal. Cientif. Parag. ser. I No.3 p.5 Glaueidium castaneum, abgebildet; Reichenow, Vög. Afr. III tab. Otus calayensis n.sp., Calayan, Philippinen; Me Greger, Bull. Philipp. Mus. No. 4 p. 18. O. cuyensis n. sp., Cuyo, Philippinen; Me Gregor, Bull. Philipp. Mus. No. 4 p. 17. Pisorhina balia, abgebildet; Reichenow, Vög. Afr. III tab. holerythra, abgebildet; Sharpe, Ibis (8) IV tab. II. manadensis tempestatis n. subsp., Wetter; Hartert, Nov. Zool. XI p. 190. scops cycladum n. subsp., Naxos; Tschusi, Orn. Jahrb. XV p. 104. s. cypria, beschrieben; idem, 1. ec. p. 105—106. s. erlangeri n. subsp., Tunesien (Schottgebiet); idem, 1. c. p. 101. s. graeca n. subsp., Griechenland; idem, 1. c. p. 102. s. tuneti n. subsp., N. W. Tunesien; idem, 1. c. p. 103. Sceloglaux rufifacies n. sp., nahe 8. albifacies, Wairarapa Distriet, Süd-Insel, Neu Seeland; Buller, Ibis (8) IV p. 639. Scops cypriaca, abgebildet; Madaräsz, Ann. Mus. Hung. II tab. XV. Strix stictica n. sp., nahe S. flammea, Merida, Venezuela; Madaräsz, Ann. Mus. Hung. Il p. 115. DIDINSDID Psittaei. Chrysotis bahamensis, abgebildet; Bonhote, Avic. Mag. (N. S.) 11 tab. zu p. 239. Ch. guildingi, abgebildet; Dutton, Avic. Mag. (N. S.) III tab. zu p. 121. Poicephalus flavifrons aurantiiceps n. subsp., Gelo; Neumann, Journ. f. Ornith. LII p. 376. II. Aves für 1904. 113 Prioniturus waterstradti n. sp., nahe P. discurus, Apo Gebirge, Mindanao; Roth- schild, Bull. B. ©. €. XIV p. 71. Probosciger vs. Microglossus; Poche, Orn. Monb. XII p. 23. Psittacus (Poicephalus) flavifrons, bei Krebedje erlegt; Oustalet, Bull. Mus. Paris X. p. 431. Touit vs. Urochroma; Poche, Orn. Monb. XII p. 24. Musophagidae. Turacus macrorhynchus, Nestling und Ei beschrieben; Seth-Smith, Bull. B. O. C. XV p. 13—14; Pyerait, 1. c. p. 14. T. macrorhynchus, Nestling beschrieben; Pyeraft, Avic. Mag. (N. S.) III p. 55 —63 with plate. Indicatoridae. Protodiscus reichenowi n.sp., nahe P. ellenbecki, Moschi, Kilima Ndscharo; Ma- daräsz, Ann. Mus. Hung. II p. 206. Cueulidae. Centropus albidiventris n.sp., nahe C. milo, Gizo, Solomon Inseln; Rothschild, Bull, B. 0.6. X1V..p.59. ©. efulenensis n. sp., Efulen, Kamerun; Sharpe, Ibis (8) IV p. 615. ©. grilli caeruleiceps n. subsp., Gandjule See; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 380. Cocceyzus cinereus, nicht ©. pumilus, in Uruguay; Bangs, Proc. Biol. Soc. Wash. XVI p. 165—166. C. minor, Übersicht der Formen; Riley; Smiths. Misc. Coll. vol. 47 p. 285—286. C. m. shelleyi nom. nov. für ©. dominicae Shell.; idem, 1. c. p. 285. Cuculus canorus rumenicus n. subsp., Rumänien; Tschusi, Orn. Jahrb. XV p. 121. Eudynamis frater n. sp., nahe E. mindanensis, Calayan; Me Gregor, Bull. Philipp. Mus. No.4 p. 21. Urodynamis taitensis, Biologie; Fulton, Trans. N. Z. Inst. XXXVI p. 113—148. Capitonidae. Barbatula chrysocoma, Übersicht der geogr. Formen; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 392. B. chrysocoma schoana n.subsp., Schoa; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 391. Lybius undatus, Kennzeichen und Verbreitung der geogr. Formen; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 387—390. L. tsanae = L. undatus juv., Kritisches; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 389 —3%. Melanobucco tsanae, abgebildet; Grant, Ibis (8) IV p. 273 tab. VI. Tricholaema radeliffei n. sp., nahe T.lachrymosa, Mulema, Uganda; Grant, Bull. B0.0XV »29 Pieidae. Dendrocopus lilfordi, bei Rom; Chigi, Boll. Soc. Zool. Ital. XII, 1903, p. 68—69. D. minor morgani n. subsp., S. W. Persien; Sarudny u. Loudon, Orn. Jahrb. XV P- 227. Arch. f. Naturgesch. 70, Jahrg. 1904. Bd. 1]. H.1. (11.) & 114 II. Aves für 1904. D. medius caucasicus n. subsp., Kaukasus; Bianchi, Ann. Mus. zool. St. Petersbg. IX, 1904, p. 4. D. neumanni, verschieden von D. nubicus; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 394 —39. D. permistus, Übersicht der geogr. Formen; Neumann, Journ. f. Orn. LII p- 392 —394. D. p. angolensis n. subsp., Angola; idem, 1. c. p. 393. D. p. togoensis n. subsp., Togo; idem, 1. c. p. 393. D. guineensis lepidus, Kennzeichen; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 399. D. g. zechi n. subsp., Togo; idem, 1. ce. p. 400. D. guineensis, Übersicht der Formen; idem, 1. c. p. 400—402. Jyngipicus obsoletus, Übersicht der geogr. Formen; Neumann, Journ. r. Orn. LII p. 402—403. J. o. heuglini n. subsp., Erythraea; idem, 1. c. p. 402. Jynx ruficollis vs. J. pectoralis; Hellmayr, Journ. f. Ornith. LII p. 307—3u8. Mesopicos goertae, Übersicht der geogr. Formen; Neumann, Journ. f. Orn. LII p- 396. Bucerotidae. Buceros vs. Dichoceros; Poche, Orn. Monber. X1I p. 9. Ortholophus cassini = O. albocristatus; Sharpe, Ibis (8) IV p. 610. O. finschi n. sp., nahe O. albocristatus, Liberia; Sharpe, Ibis (8) IV p. 610. Tragopan vs. Buceros; Poche, Orn. Monber. XII p. 9. Trogontidae. Hapaloderma aequatoriale = H. narina; Sharpe, Ibis (8) IV p. 613 Alcedinidae. Alcedo ispida, Varıation; Tschusi, Orn. Jahrb. XV p. 95—99. A. i. spatzi, Kennzeichen und Verbreitung; idem, 1. c. p. 96—97. A. i. sibirica n. subsp., West Sibirien; idem, 1. c. p. 99. A. margelanica n.sp., nahe A. ispida, Ferghana; Madaräsz, Ann. Mus. Hung. II. p. 86. Halcyon bougainvillei n.sp., Bougainville, Solomons Inseln; Rothschild, Bull. B.707 EC: XV p: 5: H. chloris, Übersicht der geogr. Formen; Hartert, Nov. Zool. XI p. 197—194. H. enigma n. sp., nahe H. chloris, Talaut; Hartert, Nov. Zool. XI p. 199. H. generosa n.sp., nahe H. saturatior und H. smyrnensis, Ceylon; Madaräsz, Ann. Mus. Hung. II p. 85. H. australasia interposita n. subsp., Moa; Hartert, Nov. Zool. XI p. 196. H. australasia, Übersicht der Formen; idem, 1. c. p. 197. H. owstoni n.sp., nahe H. chloris, Asuncion, nördl. Mariannen; Rothschild, Bull. B. 0. GC’ AV 28 IH. perpulchra n. sp., nahe H. smyrnensis. Singapore; Madaräsz, Ann. Mus. Hung. II p. 85. Tanysiptera dea, Notız über den Namen; Satvadori, Ibis (8) 1V p. 555—094. T. hydrocharis, spezifisch verschieden von 7. dea; Salvadori, Ibis (8) IV p. 554, T. nais vs. T. dea; Poche, Orn. Monber. XIT p. 57 II. Aves für 1004, 115 Meropidae. Merops superciliosus donaldsoni n. subsp., West Somaliland; @berholser, Proc. U. S. Mus. XXVI p. 737. Galbulidae. Urogalba dea vs. U. paradisea; Poche, Orn. Monber. XII p. 5’ . Todidae. Todus todus vs. T. viridis; Riley, Auk XXI p. 486 Upupidae. Scoptelus brunneiceps, abgebildet; Sharpe, Ibis (8) IV tab. XL Caprimulgidae. Caprimulgus apatelius n. sp., nahe Ü©. fossei, Abaya See; Neumann, Orn. Monber. XII p. 143. Cosmetornis vexillarius und Macrodipteryx macrodipterus, Flügelstruktur; Pyeraft, Bull. B. O. C. XV p. 22. Macrodipteryx longipennis, Biologisches; Sykes, Ibis (8) IV p. 167. Cypselidae. Apus, Notiz über den Namen; Poche, Orn. Monber. XII p. 24—25. Apus apus kollibayi, Notizen über; Tschusi, Orn. Jahrb. XV p. 229. A. apus kollibayi, in Dalmatien, Kritisches; Kollibay, Journ. f. Ormith. LII p- 492—495. A. melba tuneti n. subsp., Tunesien; Tschusi, Orn. Jahrb. XV p. 123. Cypselus batesi n. sp., Efulen, Kamerun; Sharpe, Bull. B. O. C. XIV p. 63. C. sladeniae n. sp., nahe (©. barbatus, Fernando Po; Grant, Bull. B. O. C. XIV p. 56. Oypsiurus vs. Tachornis; Poche, Orn. Monber. XII p. 25. Trochilidae. 6. Angelini. Catalogo dei Trochili o Colibri recentemente donati da S. M. il Re V.E. III al Museo Zoologico... di Roma... .; Boll. Soc. Zool. Ital. XII, 1903, p- 125—133. — Vgl. p. 78. J. H. Riley. Note on the Generic Names Bellona, Orthorhynchus, Chryso- lampis and Eulampis; Auk XXI p. 485—486.— Microlyssa nom. nov. für Bellona (type: Trochilus exilis Gm.). Microlyssa nom. nov. für Bellona, type Trochilus exilis Gm.; Riley, Auk XXI -p. 485. Formiecariidae. Dysithamnus aroyae n.sp., Marcapata, S. O. Peru; Hellmayr, Bull. B. O. C. XIV p. 52. Formicivora orenocensis n.sp., nahe F. tobagensis, Orinoco; Hellmayr, Bull. B. O. C. XIV p.54. Grallaria ochroleuca, in Paraguay; Bertoni, Anal. Cientif. Parag. ser. I No. 3 p. 5. g+ 116 II. Aves für 1904, Phlegopsis paraensis n. sp., nahe P. nigromaculata, Parä; Hellmayr, Orn. Monber. XTl»p.ı83: Thamnophilus Camopiensis n.sp., Camopi, Französisch Guyana; Menegaux, Bull. Mus. Paris X p. 175. T. paraguayensis n.sp., nahe T. caerulescens, N. Paraguay; Hellmayr, Bull. B. O0. C. XIV p.53. Dendrocolaptidae. Deconychura secunda n. sp., nahe D. typica, Napo, Ost Ecuador; Hellmayr, Bull. B2.0:.C0/XIy »:51. Dendrexetastes berlepschi = Dendrocolaptes validus; Madaräsz, Ann. Mus. Hung. II. p- 116. Dendrocincla, Monographie der Gattung; ®berholser, Proc. Acad. N. Sc. Philad. 1904 p. 447—463. D. tyrannina brunnea, verschieden von D. t. tyrannina; idem, l. c. p. 450—451. D. minor = D. atrirostris; idem, 1. ec. p. 451—452. D. anabatina typhla n.subsp., Yucatan; idem, l.c. p. 452. D. rufo-olivacea = D. fuliginosa; idem, 1. c. p. 453. D. enalincia n. sp., nahe D. turdina, S. Paulo, Brazil; idem, 1. c. p. 454. D. castanoptera = D. merula; idem, 1. c. p. 456. D. ridgwayi n.sp., nahe D. olivacea lafresnayei, Costa Rica; idem, l.c. p. 458. D. meruloides aphanta n. subsp., Tobago; idem, 1. c. p. 460. D. homochroa acedesta n. subsp., Chiriqui ; idem, 1. c. p. 462. Siptornis Hilereti n. sp., nahe S. pudibunda (!), Tucuman; @ustalet, Bull. Mus. Paris X p. 44. 3. Lilloi n. sp., nahe $. hudsoni, Tucuman; ®ustalet, Bull. Mus. Paris X p. 44. Upucerthia Baeri n.sp., nahe U. validirostris (!), Tucuman; @ustalet, Bull. Mus. Paris X p. 43 [= U. ruficauda (Mey.). — Ref.]. Eurylaemidae. E. Hartert. Fam. Eurylaemidae in: Genera Avium, edited by P. Wystman. lst Part. Brüssel 1904. gr. 4°. pg. 1—8, with 1 coloured plate. — Übersicht der Formen der Eurylaemidae. Verf. gibt zunächst eine allgemeine Charakteristik der morphologischen Merkmale, und kurze Mitteilungen über Lebensweise und Verbreitung. Darauf folgt eine Zusammenstellung der Unterschiede der beiden Subfamilien: Calyptomeninae und Eurylaeminae Daran schließt sich die Darstellung der einzelnen Gattungen. Bei jeder derselben Charakteristik, Verbreitung, Aufzählung und Schlüssel der Arten. Die Calyptomeninae bestehen aus einer einzigen Gattung: Calyptomena (mit drei Arten), die Eurylaeminae umfassen die Genera Corydon, Eurylaimus, Serilophus, Sarcophanops, Psari- somus und Cymbirhynchus. Neu: Psarisomus dalhousiae borneensis, vom Kina Balu. Auf der Tafel sind Serilophus lunatus rothschildi, ferner Köpfe sowie andere Körperteile von Vertretern einiger Gattungen abgebildet. Calyplomena viridis, Kopf abgebildet; Hartert, Gen. Av. Pt. I., tab. fig. 4. Corydon sumatranus, Kopf abgebildet; Hartert, Gen. Avium Pt. I. tab. fig. 1. Cymbirhynchus macrorhynchus, Kopf abgebildet; Hartert, Gen.Av. Part I tab. fig.2. Eurylaimus javanicus, Kopf abgebildet; Hartert, Gen. Av. Pt.I. tab. fig. 3. II. Aves für 1904. 17 Psarisomus dalhousiae, Schwanz abgebildet; Hartert, Gen. Av. Part I tab. fig. 7. Psarisomus dalhousiae borneensis n.subsp., Kina Balu, Borneo; Hartert, Genera Avium Part I. p.7. Sarcophanops steerei, abgebildet; Hartert, Gen. Av. Pt. I. tab. fig. 6. Serilophus lunatus rothschildi, abgebildet; Hartert, Genera Avium Part I. tab. fig. 5. Xenieidae. NXenicus stokesi, X. longipes und X. gülviventris, Unterschiede und Verbreitung; Ogilvie-Grant, Bull. B. O. C. XV p. 15—16. Pittidae. Pitta anerythra pallida n.subsp., Bougainville, Solomons Inseln; Rothschild Bull. B. 0: CERVp. 7. Pitta reichenowi, vom River Ja, Kamerun; Sharpe, Ibis (8) IV p. 621. Tyrannidae. H. v. Ihering. The Biology of the Tyrannidae with respect to their Systematie Arrangement; Auk XXI p. 313—322. — Vgl. p. 80. E. W. Nelson. A Revision of the North American Mainland species of Myi- archus; Proc. Biol. Soc. Wash. XVII, 1904, p. 21—50. — Vgl. p. 72. Copurus funebris, verschieden von C. colonus; Hellmayr, Bull. B. OÖ. C. XIV p. 61 [Jugendkleid! — Ref.]. Elainea gularis = Mecocerculus setophagoides; Madaräsz, Ann. Mus. Hung. I]. p- 116. Empidonax fulvifrons fusciceps n. subsp., Chiapas; Nelson, Proc. Biol. Soc. Wash. XVI p. 152. Empidonazx griseus Brewst. = E. canescens Salv. u. Godm.; Nelson, Auk XXI p- 80. Muscisaxicola Morenoi n.sp., Jujuy, Argentina; Bruch, Revist. Mus. La Plata XI p. — (Sep. p. 14). Myiarchus lawrencei bangsi n. subsp., Panama; Nelson, Proc. Biol. Soc. Wash. XVII p. 4. M. I. querulus n. subsp., Michoacan, Mexico; Nelson, 1. c. p. 47. M. 1. tresmariae n. subsp., Tres Marias Inseln; Nelson, 1. c. p. 49. M. nuttingi aus Arizona ist auf M. cinerascens, 9, zurückzuführen; Nelson, l.c. p. 35. M. oberi nugator n.subsp., Grenada; Riley, Smiths. Misc. Coll. vol. 47, pt. 2, p- 275. Pitangus caymanensis n. sp., nahe P. caudifasciatus, Grand Cayman; Nicoll, Ibis (8) IV p. 582. Serpophaga parambae n. sp., N. W. Ecuador; Hellmayr, Bull. B. O. C. XIV p. 54, Suiriri vs. Empidagra; Poche, Orn. Monb. XII p. 25. Todirostrum pictum, in Cayenne; Menegaux, Bull. Mus. Paris X p. 116, 118 II. Aves für 1904. Hirundinidae. Hirundo albigularis microptera n. subsp., Angola; Hartert, Bull. B. O. C. XIV p- 73. H. rothschildi n. sp., nahe H. lucida, Kaffa; Neumann, Orn. Monber. XII p. 143. H. rustica sawitzkii n.subsp., Transkaspien; Loudon, Orn. Jahrb. XV p. 54. Psalidoprocne holomelaena massaica n. subsp., Kikuyu; Neumann, Orn. Monber. XI p. 144. P. orientalis oleaginea n. subsp., Kaffa; idem, 1. c. p. 144. P. orientalis reichenowi n. subsp., Loangoküste; idem, 1. ce. p. 144. P. nitens centralis n. subsp., Ituri; idem, ]. c. p. 144. Stelgidopteryx salvini n.sp., nahe 8. serripennis, Guatemala; Ridgway, Birds North & Middle America III p. 62. Campophagidae. Pericrocotus cinereus, Ei abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 489 tab. X fig. 13, 15. P.novus n.sp. (ex W. Ramsay nom. nud.), Luzon; Me Gregor, Bull. Philipp. Mus. No. 2. p. 13. „Prionopidae“. Pitohwi dichrous monticola n. subsp., Brit. Neu Guinea; Rothschild, Bull. B. O. G XIV P.79. Laniidae. Chlorophoneus miniatus n.sp., nahe Ü. nigrifrons, Kiboscho, Kilima Ndscharo; Madaräsz, Ann. Mus. Hung. II p. 205. Eulacestoma nigropectus, abgebildet; Selater, Ibis (8) IV p. 373—375 tab. IX. Hyloterpe fallax n. sp., nahe H. philippinensis, Calayan; Me Gregor, Bull. Philipp. Mus. No. 4. p. 27 tab. V fig. 2. H. philippinensis und H. albiventris, abgebildet; idem, 1. c. tab.-V figs. 1, 3. Laniarius ambiguus n.sp., nahe L.aethiopicus, Kiboscho und Moschi; Madaräsz, Ann. Mus. Hung. II p. 205. Lanius badius, bei Biskra; Kleinschmidt, Orn. Monb. XII p. 197. L. vittatus, Ei abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 488 tab. X fig. 7, 8. Pachycephala howensis n. sp, nahe P. gutturalis, Lord Howe Insel; North, Rec. Austr. Mus. V p. 128. Pachycephala howensis = P. contempta; Hartert, Bull. B. O. C. XV p. 10. P. meridionalis n.sp., nahe P. occidentalis, Südaustralien und West Victoria; North, Rec. Austr. Mus. V p. 126. P..occidentalis, Kennzeichen; Milligan, Emu IV p. 48—50. P. par n. sp., Roma; Hartert, Nov. Zool. XI p. 211. P. par compar n. subsp., Letti; Hartert, Nov. Zool. XI p. 212. Pterythius ricketti n.sp., nahe P. aeralatus, Fohkien und Yunnan; 4rant, Bull. B.x0. ,0,, XIV.9.,92. Vireonidae. Vireo laurae n. sp., nahe V. calidris, Grenada; Nicoll, Bull. B. ©. C. XIV p. 9%. V. laurae, abgebildet; Nicoll, Ibis (8) IV p. 563—564 tab. XI fig. 2. II. Aves für 1904. 119 Dieruridae. Buchanga stigmatops phaedra n.subsp., Padang (Sumatra); Reichenow in: Wissensch. Erg. Tiefsee-Exped. VII p. 356. Corvidae Aphelocoma unicolor coelestis n. subsp., Chiapas; Ridgway, Birds North & Middle America III p. 345. Corvus cornix valachus n,subsp., Rumänien; Tschusi, Orn. Jahrb. XV p. 121. ©. meeki n.sp., nahe ©. woodfordi, Bougainville, Solomons-Inseln; Rothschild, Bull. B. O..CH XV np 21. ©. pallescens n. sp., nahe Ü. cornix, Cyprus; Madaräsz, Orn. Monber. XII p. 28. ©. protegatus n. sp., nahe ©. splendens, Ceylon; Madaräsz, Orn. Monber. XII p. 195. C. splendens maledivicus n.subsp., Malediven (Suadivainseln); Reichenow in: Wissensch. Erg. Tiefsee-Exped. VII p. 356. COyanocitta stelleri borealis, Kritisches; Chapman, Bull. Amer. Mus. XX p. 403. Garrulus glandarius koenigi n.subsp., N. W. Tunesien; Tschusi, Orn. Jahrb. XV p. 99. Gymnocorvus vs. @ymnocorax; Poche, Orn. Monb. XII p. 26. Gymnorhina albieruralis nom. nov. für G. longirostris Mill.; Degen, Emu III p. 207. G. dorsalis, abgebildet; Milligan, Emu III tab. X. Hellmayria nom. nov. für Pyrrhocorax Vieill. (nec Moehr.), type: P. pyrrhocorax L.; Poche, Zool. Anz. XXVII p. 502. Nucifraga caryocatactes, Kennzeichen der westlich-paläarktischen Formen; Reichenow, Journ. f. Orn. LII p. 312. Paradiseidae. Paryphephorus dwivenbodei, bei Foula, Brit. Neu Guinea erlegt; Rothschild, Bull. B. 0. C. XV p.7. Phonygama purpureo-violacea, Beschreibung der Trachea; @gilvie-Grant, Bull. B. ©. C. XIV p. 40—4l. Oriolidae. Oriolus finschi n. sp., nahe OÖ. viridifuscus, Wetter; Hartert, Nov. Zool. XI p. 219. O. flavocinctus migrator n. subsp., Letti; Hartert, Nov. Zool. XI p. 218. O. kundoo und O. indicus, Eier abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 486—487 tab. X fig. 14, 16—18. O. monachus permistus n. subsp., Gofa; Neumann, Orn. Monber. XII p. 145. Sturnidae. Amydrus, Übersicht der Formen; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 569. Amydrus, Pyrrhocheira, Onychognathus, Cinnamopterus, Bemerkungen über deren Beziehungen; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 567. A. nabouroup vs. Pyrrhocheira caffra; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 568. A. nabouroup benguellensis = Pyrrhocheira intensitincta; Sharpe, Ibis (8) IV p. 366. Calornis kuehni n.sp., nahe C. minor, Roma; Hartert, Nov. Zool, XI p. 220, 120 ‚U. Aves für 1904. Onychognathus hartlaubi, Typus nicht von Fernando Po, sondern wahrscheinlich vom Niger; Neumann, Journ. f. Orn. LII p. 568. Pastor roseus, abgebildet; Csörgey, Aquila XI tab. II. Sturnus, Bestimmungsschlüssel der Formen; Buturlin, Orn. Jahrb. XV p. 211 — 213. Sturnus vulgaris jitkowi n. subsp., Ost-Rußland; Buturlin, Orn. Jahrb. XV p. 206. St. poltoratzkyi salunini n.subsp., Nord-Kaukasus; Buturlin, Orn. Jahrb. XV p- 207. St. zaidamensis n. sp., Zaidam; Buturlin, Orn. Jahrb. XV p. 208. St. dzungaricus n. sp., Dzungarei; Buturlin, Orn. Jahrb. XV p. 208. S. purpurascens dresseri n. subsp., N. OÖ. Persien und West Turkestan; Buturlin, Orn. Jahrb. XV p. 209. S. p. johanseni n. subsp., Ost-Turkestan; idem, 1. c. p. 209. S. porphyronotus loudoni n. subsp., Ost-Turkestan; Buturlin, Orn. Jahrb. XV p. 211. S. lauricus n. sp., nahe S. purpurascens, Krim; Buturlin, Orn. Jahrb. XV p. 210. S. t. harterti n. subsp., Turkestan (Merw bis Ferghana); Buturlin, Orn. Jahrb. XV p. 210. } Ploceidae. Estrilda astrild sousae mov. subsp.,, S. Thomas und Prinzeninsel; Reichenow, Vög. Afr. III p. 182. Munia flaviprymna, als Heimat N. W. Australien festgestellt; Seth-Smith, Bull. B. O0. C. XV p. 2223. Philetairus cabanisi enchorus n. subsp., West Somaliland; Oberholser, Proc. U. S. Nat. Mus. XXVII p. 683. Ploceus melanoxanthus malensis n. subsp., Male Land; Neumann, Orn. Monb. XII p. 162. P. nigrimentum nom. nov. für Hyphantornis reichenowii Boc. (nec Fisch.), Ben- guella; Reichenow, Vög. Afr. III p. 39. P. stuhlmanni var. uhehensis nov. var., Uhehe; Reichenow, Vög. Afr. III p. 40. Poöphila neglecta n.sp., nahe P. atropygialis, Queensland; North, Rec. Austr. Mus. V p. 263. P. nigrotecta = P. atropygialis; North, 1. c. p. 264. Reichenowia nom. nov. für Chlorura Sel. (nec Rchb.), type R. hyperythra; Poche, Orn. Monb. XII p. 26. Uraeginthus bengalus damarensis n. subsp., Damaraland; Reichenow, Vög. Afr. III p. 209. Fringillidae und Tanagridae. !) Acanthis linaria islandica n. subsp., Island; Hantzsch, Orn. Monber. XII p. 32. Amaurospiza moesta, & 2 gekennzeichnet; Hellmayr, Verhandl. Zool. Bot. Gesellsch. LIV p. 516—518. A. awillaris, A. coerulatra und Haplospiza crassirostris identisch mit Sporophila moesta; Hellmayr, 1. c. p. 516. !) Wegen ihrer schwankenden Abgrenzung wurden diese beiden Familien hier aus Zweckmäßigkeitsgründen in einem Kapitel zusammengefaßt. II. Aves für 1904. 121 Arremonops superciliosus chiapensis n. subsp., Chiapas; Nelson, Proc. Biol. Soe. Wash. XVII p. 152. Buarremon Baeri n.sp., Tucuman; ®ustalet, Bull. Mus. Paris X p.43 (= Com- psospiza baeri (Oust.) — Fringillidae — Ref.). Bucanetes obsoletus, Ei abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 108 tab. III figs. 4, 6. Carduelis carduelis major und C. caniceps, abgebildet; Finn, Avic. Mag. (N. S.) III tab. zu p. 24. Carpodacus severtzovi, Ei abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 107 tab. III figs. 1, 3. C. synoicus vs. ©. sinaiticus; Hartert, Nov. Zool. XI p. 457. ©. thura, Übersicht der Formen; Hartert, Nov. Zool. XI p. 456. BY SI, Chlorura vs. Oreospiza; Peche, Orn. Monb. XII p. 25. - Crithagra estherae, $ 2 abgebildet und beschrieben; Finsch, Journ. f. Ornith. LII p. 122—125 tab. A. Drepanorhynchus schistaceus = Sporophila falcirostris; Hellmayr, Verhandl. Z. B. Gesellsch. Wien LIV p. 529—530. Emberiza cia, Verbreitung in der Rheinprovinz; ®. le Rei, Orn. Monber. XII p. 153—158. E. cia par n. subsp., Transkaspien; Hartert, Vög. pal. Fauna II p. 184. E. koslowi n. sp., Oberer Mekong, Tibet; Bianchi, Bull. B. ©. C. XIV p. 80. E. lutesla, E. spodocephala, E. cinerea, E. stewarti und E. stracheyi, Eier be- schrieben und abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV tab. III figs. 7—15. E. pusilla, bei Rugby erlegt; Aplin, Ibis (8) IV p. 307. E. pyrrhuloides reiseri n. subsp., Thessalien; Hartert, Vög. pal. Fauna II p. 199. E. pyrrhuloides centralasiae n. subsp., Ost-Turkestan; idem, l.c. p. 199. E. schoeniclus pallidior n. subsp., Turkestan; Hartert, Vög. pal. Fauna II p. 197. E. schoeniclus othmari n. subsp., Bulgarien; Hartert, 1. c. p. 198. E. (Hypocentor) semenowi n. sp., nahe E. cinerea, Berge von Arabistan in Persien; Sarudny, Orn. Jahrb. XV p. 217. Erythrospiza sanguinea, Ei beschrieben und abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 108 tab. III fig. 5. Fringilla palmae, auf Hierro festgestellt; Hartert, Bull. B. ©. C. XIV p. 51. Fringillaria media n.sp., Deelfontein, Cap Colonie; Sharpe, Ibis (8) IV p. 354. Haematospiza indica vs. H. sipahi; Hartert, Nov. Zool. XI p. 456—457. Linota pygmaea, Notiz über; Hartert, Nov. Zool. XI p. 459. Loxia curvirostra anglica n. subsp., England; Hartert, Vög. paläarkt. Fauna Il pad! L. curvirostra hispana n. subsp., Spanien; idem, ].c. p. 119. L. curvirostra scotica n. subsp., Schottland; idem, 1. c. p. 120. Melospiza lincolni striata, Kennzeichen und Verbreitung; @rinnell, Auk XXI p. 274— 276. Montifringilla alpicola groum-grzimaili n. subsp., Gebirgsland Beischan; Sarudny, Orn. Jahrb. XV p. 215. M. a. gaddi n. subsp., Luristan, Persien; idem, 1. c. p. 216. M. brandti walteri n. subsp., Szetschwan; Hartert, Vög. paläarkt. Fauna II p. 138. M. margaritacea n. sp., Altai; Madaräsz, Orn. Monb. XII p. 196. Nesospiza goughensis n. sp., Gough Insel; W. E. Clarke, Bull. B. ©. C. XV p. 18. N. jessiae a. sp., Gough Insel; idem, 1. c. p. 18. 122 II. Aves für 1904. Paroaria cervicalis = P. capitata; Butler, P. Z. S. Lond. 1903 vol. II pt. II p. 350 —351 [Irrtum! — Ref.]. Passer ahasver n.sp., nahe P. domesticus, Marrakesch, Marocco; Kleinschmidt, Orn. Monber. XII p. 7. P. flückigeri n. sp., nahe P. hispaniolensis, Touggourt, Algerien; idem, 1. c. p. 7. P. confueius = P. jagoensis; Hartert, Nov. Zool. XI p. 458—459. P. diffusus, geogr. Variation; Hartert, Nov. Zool. XI p. 458—459. P. pallasi = P. hispaniolensis; Hartert, Nov. Zool. XI. p. 458. P. ploceisoma = Philaeterus socius; Martert, Nov. Zool. XI p. 458 (Ploceidae). P. rufipectus = P. hispaniolensis; Hartert, Nov. Zool. XI p. 458. P. ruppeli = Plocepasser superciliosus; Hartert, Nov. Zool. XI p. 458. P. shelleyi = P. rufocinctus cordofanicus; Hartert, Nov. Zool. XI p. 459. P. domestica biblicus n. subsp., Syrien; Hartert, Vög. pal. Fauna II p. 149. P. italiae senckenbergianus n. subsp., N. O. Afrika; Hartert, Vög. pal. Fauna II p- 152. P. montana taivanensis n. subsp., Formosa; Hartert, Vög. pal. Fauna II p. 161. P. rutilans debilis n. subsp., Kaschmir; Hartert, Vög. pal. Fauna II p. 162. P. hispaniolensis, P. italiae und P. domesticus, Bemerkungen über Variation; Chigi, Boll. Soc. Zool. Ital. XIII p. 127—146. P. domesticus italiae var. Romae (nov. var.), Umgebung von Rom; idem, 1. c. p- 145. P. domesticus italiae var. subalpina (nov. var.), Nord-Italien; idem, l.c. p. 145. P. griseus georgicus n. subsp., Damaraland; Reichenow, Vög. Afr. III p. 231. P. griseus suahelicus n. subsp., Deutsch-Ost-Afrika; idem, 1. c. p. 231. P. mesopotamicus n. sp., nahe P. moabiticus und P. yatei, Arabistan; Zarudny, Orn. Jahrb. XV p. 108. Plectrophanes nivalis, Zug über den Atlantischen Ocean; Butler, Ibis (8) IV p- 304— 305. Poliospiza tristriata var. benguellensis n.subsp., Benguella; Reichenow, Vög. Afr. III p. 260. Saltator aurantiirostris, abgebildet; Butler, Avic. Mag. (N. S.) II tab. zu p. 335. Spinus eitrinelloides hypostictus n. subsp., Ostafrika; Reichenow, Vögel Afr. III p. 275. S. citrinelloides frontalis n. subsp., Gebiet des Vietoria Nyansa; Reichenow, Vögel Afr. III p. 275. Sporophila, Schlüssel der $. bouvre il-Gruppe; Hellmayr, Verhandl. Zool. Bot. Gesellsch. Wien LIV, p. 526—528. S. melanocephala melanocephala, Synonymie etc.; Hellmayr, 1. c. p. 533—534. S. melanocephala ochrascens n. subsp., Rio Paranä, Brazil; idem, l.c. p. 534. S. leucopsis und S8. polionota = 8. collaris, Synonymie; idem, 1. c. p. 534—536. S. leucoptera leucoptera und 8. I. hypoleuca, Unterschiede und Verbreitung; idem, l. c. p. 536—537. . bowvreuil vs. S. nigro-aurantia, Synonymie; Hellmayr, Verhandl. Z. B. Ge- sellsch. Wien LIV p. 519. . saturata n. sp., nahe S. bouvreuil, S. Paulo; idem, 1. ce. p. 520. cinnamomea, Kennzeichen; idem, 1. c. p. 521—522. . lorenzi n. sp., nahe S. palustris, Cayenne (?); idem, 1. c. p. 522. . ruficollis, Synonymie u. Kennzeichnung; idem, 1. c. p. 523—525. &n BER Il Aves für 1904. 123 S. plumbeiceps = & ad. S. ruficollis; idem, 1. c. p. 523. S. melanogastra, Kennzeichen; idem, 1. c. p. 525—526. S. melanops, Kennzeichen; idem, 1. c. p. 528. S. ardesiaca, Kennzeichen; idem, 1. c. p. 528. S. faleirostris, Synonymie und Kennzeichen; idem, 1. c. p. 529—531. S. americana vs. S. lineata, Synonymie; idem, 1. c. p. 531—532. Mniotiltidae. Dendroeca crawfordi n.sp., nahe D. vitellina, Little Cayman Insel; Nicoll, Bull. B. O. C. XIV p. 9. h . D. crawfordi, abgebildet; Nicoll, Ibis (8) IV p. 586—587 tab. XI fig. 1. D. coronata hooveri = D. c. coronata; Chapman, Bull. Amer. Mus. XX. p. 405. D. kirtlandi, Biologie und Fortpflanzung; Wood, Bull. Michigan Orn. Cl. V p. 3 —13; Zug; Adams, 1. c. p. 14—21. D. subita n.sp., nahe D. adelaidae, Barbuda; Riley, Smiths. Misc. Coll. vol. 47 p- 289. Seiurus noveboracensis notabilis, Varietät mit weißer Schwanzspitze; Me Atee, Auk XXI p. 482-—489. Motacillidae. Anthus maculatus, Note on the Name; Blanford, Ibis (8) IV p. 662—663. Charadriola (nov. gen.) singularis n.sp. (nahe Macronyx), Djippe See, Ost Afrika; Madaräsz, Ann. Mus. Hung. II p. 400. [= Tmethotylacus tenellus -(Cab.) — Ref.]. Macronyx sharpei n. sp., nahe M. croceus, Mau Plateau; Jackson, Bull. B. O. C. XIV p. 74. Motecilla borealis, in Sussex erlegt; Nicoll, Bull. B. O. C. XIV p. 84. M. madaraspatensis, Ei abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 486 tab. X fig. 3, =». Alaudidae. Alaemon benguellensis n.sp., nahe A. damarensis, Benguella; Sharpe, Ibis (8) IV p- 361. A. bradshawi n.sp., nahe A. semitorquata, Oranje River; Sharpe, Ibis (8) IV. p- 361. A. damarensis n. sp., nahe A. semitorquata, Damaraland; Sharpe, Ibis (8) IV p. 361. A. subcoronata (westl. Cap-Colonie) und A. semitorquata (Natal, Transvaal), Unterschiede; Sharpe, Ibis (8) IV p. 360. Alauda balcanica n. sp., Bosnien; Ehmceke, Ann. Mus. Hung. II p. 297 . beludshistana n. sp., Persisch Beludschistan; Ehmeke, ]. e. p. 299. . major n.sp., Serbien; Ehmcke, 1. c. p. 298. . minuta n. sp. Korfu; Ehmcke, 1. c. p. 298. schach n. sp., Ostpersien; Ehmcke, 1. c. p. 299. cypriaca n.Sp., Cypern; Ehmcke, 1. c. p. 300. . insularis n. sp., Cypern; Ehmcke, 1. c. p. 300. . sordida n. sp., Rügen und Ungarn; Ehmceke, 1. c. p. 300. . subtilis n. sp., Montenegro; Ehmcke, 1. c. p. 301. . transcaspica n.sp., Transkaspien; Ehmcke, 1. c. p. 301. Babbaphh ph 124 II. Aves für 1904, A. cinerascens nom. nov. für A. cinerea; Ehmeke, Journ. f. Ornith. LII p. 313. A. brachydactyla, auf den Flannan Inseln erlegt; H. Saunders, Bull. B. O. C. RV.pik A. arvensis harterti n. subsp., Nord Tunis; Whitaker, Bull. B. O. C. XV p. 20. A. japonica inopinata n. subsp., Ost Tibet; Bianchi, Ann. Mus. Zool. St.-Petersbg. IX p. XXXL A. intercedens n. sp., Attika, Griechenland; Ehmeke, Ann. Mus. Hung. II p. 296. Ammomanes assabensis und A. samharensis, Unterschiede; Salvadori, Ibis (8) IV p. 473—474. A. lusitana erythrochroa n.subsp., Ambukol (Dongola); Reichenow, Journ. f. Orn. LII p. 307. A. deserti orientalis n. subsp., S. W. Buchara; Sarudny u. Loudon, Orn. Jahrb. XV p- 224. Calandrella brachydactyla, auf den Flannan Inseln, Schottland; W. E. Clarke, Ann. Scott. N. H. 1904 p. 206. ©. cinerea saturatior n. subsp., Ostafrika und Angola (!); Reichenow, Vög. Afr. III p. 378. C. minor polatzeki n. subsp., Lanzarote, Kanaren; Hartert, Vög. pal. Fauna II p- 217. ©. minor seistanica n. subsp., Seistan; Sarudny u. Loudon, Orn. Jahrb. XV p. 222. C. m. minuta n. subsp., Ispahan; iidem, 1. c. p. 224. Calendula dunni n. sp., Sudan; Shelley, Bull. B. O. ©. XIV p. 82. Certhilauda albofasciala arenaria n.subsp., Damaraland; Reichenow, Vög. Afr. in p- 354. C. semitorquata var. damarensis n.subsp. Damaraland; Reichenow, Vög. Afr. III. p. 301. Dewetia nom. nov. für Botha Shell. (nec Bothus Rafin.); Buturlin, Auk XXI p. 80. Galerida cristata var. aegyptiaca n.subsp., Ägypten (!!); Reichenow, Vög. Afr. III p. 361. @G. cristata caroli n. subsp., Natron Tal in Unterägypten; Hartert, Vög. pal. Faun. II p. 234. G. cristata cinnamomina n. subsp., Berg Carmel in Nord Palästina; Hartert, 1. c. p- 235. @G. cristata tardinata n. subsp., Südarabien; Hartert, 1. c. p. 235. @. theklae erlangeri n. subsp., Tanger, Marokko; Hartert, 1. c. p. 237. G. schlüteri n. sp., nahe @. theklae, Böne, Algerien; Kleinschmidt, Orn. Monber. XII p. 196. Melanocorypha calandra psammochroa n.subsp., Turkestan; Hartert, Vög. pal. Fauna Il p. 210. M. calandra raddei n.subsp., S. W. Persien; Sarudny u. Loudon, Orn. Jahrb. XV p. 221. Mirafra degeni, abgebildet; Grant, Ibis (8) IV p. 261 tab. V. M. horsfieldi pallida n. subsp., Nordwest Australien; Hall, Emu III p. 232. Otocorys, Schlüssel der paläarktischen Formen; Bianchi, Ibis (8) IV p. 370—372. O. brandti montana n. subsp., Gebirge des nördlichen Centralasien; Bianchi, Ibis (8) IV p. 371. O. b. przewalskii n. subsp., Zaidam; idem, 1. c. p. 371. O. elwesi khamensis n. subsp., Kham, S. O. Tibet; idem, I. c. p. 372. lI. Aves für 1904. 125 Pyenonotidae. Andropadus insularis somaliensis n. subsp., Barawa; Reichenow, Journ. f. Orn. LII p. 133. A. montanus, abgebildet; Reichenow, Vög. Afr. III tab. A. virens var. grisescens n. var., Oberguinea; Reichenow, Vög. Afr. III p. 412. Bleda poliocephala, abgebildet; Reichenow, Vög. Afr. III tab. Criniger verreauxi ndussumensis n.subsp., Ndussuma; Reichenow, Vög. Afr. III p. 383. Eurillas efulenensis n. sp., nahe E. latirostris, Efulen, Kamerun; Sharpe, Ibis (8) "IV p. 636. Hypsipetes amaurotis, Ei abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 281 tab. VII figs. 6, 8. Phyllastrephus chlorigula, abgebildet; Reichenow, Vög. Afr. III tab. Ph. indicator var. intermedia nov. var., Kamerun, Gabun etc.; Reichenow, Vög. Afr. III p. 391. Ph. capensis suahelicus n. subsp., Ostafrika; Reichenow, Vög. Afr. III p. 405. Pycnonotus leucotis, Ei abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 281—282 tab. VII fig. 4, 5. P. viridescentior n. sp., nahe P. falkensteini, River Ja, Kamerun; Sharpe, Ibis (8) IV p. 638. Meliphagidae. Acanthochaera mellivora und A. lunulata, Unterschiede; Milligan, Emu IV p.5l. Eafa maculata, gehört in die Fam. Dicaeidae; Salvadori, Ibis (8) IV p. 473. Melithreptus brevirostris, abgebildet; The Emu III tab. XVI fig. 2. M. carpentariana n.sp., nahe M. laetior, Nord Queensland; Campbell, Emu IV P.. 71. Ptilotis carteri, abgebildet; The Emu III tab. XVI fig. 1. P. lailavalensis und P. carteri, Unterschiede; Milligan, Emu IV p.5l. Ptilotis novae-norciae n.sp., nahe P. leucotis, Wongan Berge, Westaustralien; Milligan, Emu III p. 226. Zosteropidae. 0. Neumann. Über die afrikanischen gelbbäuchigen Zosterops-Formen; Orn. Monber. XII p. 109—118. — Vgl. p. 51. Zosterops flavissima n.sp., nahe Z. aureiloris, Cagayancillo Insel, Philippinen; Me Gregor, Bull. Philipp. Mus. No. 4 p. 26. Z. luteirostris n.sp., nahe Z. hypoxantha, Gizo, Solomon Inseln; Hartert, Bull. B. 07C..XIV p.61. Z. niassae n.sp., nahe Z. stuhlmanni, Songea; Reichenow, Journ. f. Orn. LII p- 133. Z. omoensis n. sp., nahe Z. abyssinica und Z. poliogastra, Omogebiet; Neumann, Orn. Monber. XII p. 162. Z. richmondi nom. nov., für Z. flavissima Me Gregor (nec Hartert); Me Gregor, Proc. Biol. Soc. Wash. XVII p. 165. Z. consobrinorum n. sp., nahe Z. sarasinorum, Südost-Celebes; Meyer, Not. Leyden Mus. XXIV p. 234. Z. toroensis n. sp., nahe Z. stuhlmanni, Toro; Reichenow, Journ. f. Orn. LII p. 133. 126 II. Aves für 1904. Nectariniidae. Aethopyga victoriae n.sp., nahe A. horsfieldi, Chin Gebirge, Burma; Rippon, Bull. B. O. C. XIV p. 83. Cinnyris decorsei n. sp., nahe C. osea, Öentralafrika; Oustalet, Bull. Mus. Paris X p. 536. CO. solaris exquisita n. subsp., Wetter; Hartert, Nov. Zool. XI p. 214. C. habessinica hellmayri n. subsp., Lahadsch, Südarabien; Neumann, Orn. Monb. XII p. 29. ©. affinis mechowi nom. nov. für C. a. angolensis Rehw. (nec Less.); Reichenow, Journ. f. Ornith. LII p. 134. ö CO. mariquensis ovamboensis n. subsp., Ovamboland; Reichenow, Journ. f. Orn. LII p. 133. Cyanomitra alinae n. sp., nahe (©. verticalis, Ruwenzori; Jackson, Bull. B. O. C. XIV p. 9. Dicaeidae. Dicaeum apo n. sp., nahe D. luzoniense, Mindanao; Hartert, Bull. B. ©. C. XIV Pp-, 79. D. bonga n.sp., nahe D. apo, Samar; idem, 1. c. p. 80. D. nigrilore n. sp., Apo Berg, Mindanao; Hartert, Bull. B. O. C. XV p. 8. Eafa maculata, gehört in die Fam. Dicaeidae; Salvadori, Ibis (8) IV p. 473. Parmoptila ansorgei n. sp., nahe P. woodhousei, Angola; Hartert, Bull. B. O. u. XIV p. 72. Pholidornis bedfordi n. sp., nahe P. rushiae, Fernando Po; Grant, Bull. B. O. C. XIV p. 56. Certhiidae. Certhia brachydactyla dorotheae n. subsp., Cypern; Hartert, Bull. B. O. C. XIV p. 50. ©. f. familiaris, ©. f. britannica und C. brachydactyla, Unterschiede; Buttertield, Ibis (8) IV p. 306—307. Climacteris weiskei, Bemerkungen über; Selater, Bull. B. O. C. XV p. 10. Sittidae. Sitta bifasciata n.sp., nahe S. baicalensis, Krasnojarsk, W. Sibirien; Madaräsz, Orn. Mb. XII p. 183. S. tschitscherini n. sp., nahe 8. tephronota, Ispahan, Persien; Sarudny, Orn. Jahrb. XV p. 218. $. vietoriae n. sp., nahe S. montana, Chin-Berge in Burma; Rippon, Bull. B. O. C. XIV p. 84. Paridae. Acredula tephronota passekii n. subsp., S. W. Persien; Sarudny, Orn. Monb. XII p- 164. Aegithaliscus sharpei n.sp., nahe A. bonvaloti, Chin Berge in Burma; Rippon, Bull. B. O. C. XIV p. 84. Anthoscopus minutus und A. smithi, Kennzeichen, Verbreitung, und abgebildet; Sharpe, Ibis (8) IV p. 343—345 tab. VII. A. sylviella n. sp., Usefua; Reichenow, Orn. Monber. XII p. 21. II. Aves für 1904. +27 Baeolophus atricristatus sennetti n.subsp., Texas; Ridgway, Birds North & Middle America III p. 386. Panurus biarmicus, abgebildet; €Csörgey, Aquila XI tab. III. P. biarmicus occidentalis n. subsp., Italien; Tsehusi, Orn. Jahrb. XV p. 228. Parus atricapillus turneri, Kennzeichen; Osgood, North American Fauna No. 24 p- 80. P. coeruleus languidus nom. nov. für P. c. pallidus Grote (nec Brehm); Grote, Journ. f. Ormith. LII p. 307. P. maior sulfureus n. subsp., Dalmatien; Kollibay, Journ. f. Ornith. LII p. 459. P. montanus kleinschmidti, Ei beschrieben; Hartert, Bull. B. OÖ. C. XIV p. 79. P. pleskei, Betrachtungen über; Grote, Orn. Monb. XII p. 175—177. P. rufescens, geographische Variation, Verbreitng und Synonymie; Grinnell. Auk XXI p. 364—382. Pentheres afer und P. cinerascens, verschieden; Sharpe, Ibis (8) IV p. 343. Poecile cincta sayana n. subsp., Westl. Sayankette; Sushkin, Bull. B. O. C. XIV p- 44. Regulus calendula cineraceus n. subsp., Los Angeles, Californien; Grinnell, Condor VI p.25. £. cristatus coatsi n. subsp., Sayan Gebirge; Sushkin, Bull. B. O. C. XIV p. 44. Remiza pendulina jazartensis n. subsp., Turkestan, Sushkin, Bull. B. ©. C. XIV p- #5. R. p. centralasiae n. subsp., Centralasien; idem, l.c. p. 45. R. yeniseensis n. sp., Yenisei; Sushkin, Bull. B. OÖ. C. XIV p. 44. Troglodytidae. Heleodytes brunnicapillus, über die Formen von; Swartk, Condor VI p. 17—19; stephens, 1. c. p. 51—52. Nannorchilus nom. nov. für Hemiura; Ridgway, Proc. Biol. Soc. Wash. XVII (1904) p. 102. Telmatodytes palustris tolucensis n. subsp., Lerma, Mexico; Nelson, Proc. Biol. Soc. Wash. XVII p. 152. Thryorchilus nov. gen., type: Troglodytes browni; @berholser, Proc. U. S. Mu». XXVI p. 198. Thryothorus consobrinus n. sp., nahe T. genibarbis, Merida; Madaräsz, Ann. Mus, Hung. II p. 115 [= T. mystacalis Scl. — Ref.]. T, mesoleucus, T. musicus, T. martinicensis, T. quadeloupensis, T'. grenadensis und 7. rufescens, gehören in die Gattung Troglodytes; Oberho!ser, Proc. U. S. Mus. XXVII p. 197, 209—210. I'roglodytes, Revision der Gattung; Oberholser, Proc. U. S. Mus. XXVII p. 197 —210, tab. V. T. musculus acosmus n. subsp., Central Chile; idem, 1. c. p. 204. T. m. atopus n. subsp., Santa Marta; idem, 1. e. p. 207. T. m. enochrus n. subsp., Lima, W. Peru; idem, 1. ce. p. 207. Uroeichla oatesi n.sp., nahe U. reptata, Chin Gebirge in Burma; Rippen, Buri, B. 0.0. XIV p. 83: 128 II. Aves für 1904. Cinclidae. Cinclus cinclus bianchii n. subsp., Sayan Gebirge; Sushkin, Bull. B. O. C. XIV p- 43. CO. cinclus middendorffi n. subsp., Sayan Gebirge; Sushkin, Bull. B. O. C. XIV p- 43. ©. cinclus sardus n. subsp., Sardinien; Hartert, Bull. B. O. C. XIV p.5l. Mimidae. Mimus gilvus guatemalensis n. subsp., Guatemala; Ridgway, Smithson. Misc. Coll. v. 47 p. 113. M. g. tolimensis n. subsp., Tolima, Colombia; idem, 1. c. p. 113. Museicapidae. Bradyornis benguellensis, Notizen über dessen Kennzeichen; Sharpe, Ibis (8) IV p. 317. Chloropeta natalensis maior n. subsp., Angola; Hartert, Bull. B. O. C. XIV p. 73. Cryptolopha erythreae n.sp., nahe C. umbrovirens, Bogosland; Salvadori, Boll. Mus. Torino XIX No. 464 p. 1. O'yanoptila ceyanomelaena, Ei abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 487 tab. X fig. 5, 6. Cyornis hyacinthina kühni n. subsp., Wetter; Hartert, Nov. Zool. XI p. 204. Gerygone kisserensis sequens n.subsp., Roma; Hartert, Nov. Zool. XI p. 205. Hyliota flaviventris nom. nov. für H. flavigaster auct.; Sharpe, Ibis (8) IV p. 625. Megabias aequatorialis n.sp., nahe M. atrialaius, Uganda und Toro; Jackson, Bull. B. 0. CH XV ip. 1l. Muscicapa grisola neumanni nom. nov. für M. g. sibirica Neum. (nec Gm.); Poche, Orn. Monber. XII p. 26. Petroeca goodenovi und P. ramsayi, Unterschiede; Milligan, Emu IV p. 50. Rhipidura motacilloides, abgebildet; Froggatt, Agric. Gaz. N. S. Wales XV tab. zu p. 20—23. R. rufiventris pallidiceps n. subsp., Wetter; Hartert, Nov. Zool. XI p. 205. Smithornis capensis albigularis n. subsp., Angola; Hartert, Bull. B. O. C. XIV p. 73. Stoparola panayensis nigriloris n. subsp., Apo Gebirge, Mindanao; Hartert, Bull. B. O. C. XIV p. 80. Tarsiger guttifer und T. orientalis, abgebildet; Reichenow, Vög. Afr. III tab. Tehitrea melampyra vs. T. rufocinerea, Sharpe, Ibis (8) IV p. 631. Terpsiphone paradisi und T. princeps, Eier abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 488 —489 tab. X figs. 9—12. Trochocereus reichenowi n. sp., nahe T. nitens, Fanti; Sharpe, Ibis (8) IV p. 630. Sylviidae, Turdidae, Timeliidae. A. Bau. Nochmals Erithacus cairii (Gerbe); Orn. Monber. XII p. 4—6. — Weiteres über die graue Phase des Hausrötlings. V. Bianchi. Revision der Familie Accentoridae, Ord. Passeriformes; Ann. Mus. Zool. St. Petersbg. IX, 1904 p. 108—156. [Russisch !]). — Kritische Revision aller bisher beschriebenen Formen, die Verf. in vier Gattungen: Accentor (A. hima- II. Aves für 1904. 129 layanus, A. collaris und dessen Formen); Spermolegus (8. strophiatus, S. ocularis, S. fulvescens, S. montanellus und S. atrigularis); Prunella (P. rubeculoides, P. koz- lowi, P. rubida, P. modularis und Subspecies) und Aprunella nov. gen. (type A. immaculata) verteilt. Neu: Accentor collaris tibeianus, Tibet. Kennzeichen von Spermologus ocularis eingehend erörtert. Schlüssel und Artenübersicht schließen die Arbeit. ®. Kleinschmidt. Zum letztenmale Erithacus cairei (Gerbe); Orn. Monber. XII p. 55—56. ©. Natorp. Einige Beiträge zur Frage des Hausrotschwanzes ( Rutieilla tithys [L.]); Monatsschr. Ver. Vogelw. XXIX p. 65—-68. — Variation in der Färbung. Acanthiza albiventris n.sp., nahe A. pyrrhopygia, New South Wales; North, Nests and Eggs Austr. Birds I p. 276. 4A. ewingi, Kennzeichen; Legge, Emu IIT p. 179—180. Accentor collaris tibetanus n. subsp., Tibet; Bianchi, Ann. Mus. Zool. St. Petersbg. IX p. 18. A. modularis blanfordi n. subsp., Ispahan, S. W. Persien; Sarudny, Orn. Monb. XI p. 164. Alethe poliothorax, abgebildet; Reichenow, Vög. Afr. III tab. Allenia albiventris vs. A. montana; Riley, Smiths. Misc. Coll. vol. 47 p. 288. Apalis murina n. sp., nahe A. cinereus, Rovumagebiet; Reichenow, Orn. Monber. XII p. 28. A. ruwenzorii n. sp., nahe A. pulchra, Ruwenzori; Jackson, Bull. B.0.C. XV p. 11. Aprunella nov. gen., type: Accentor immaculatus; Bianchi, Ann. Mus. Zool. St. Petersbg. IX p. 154. Argya squamiceps yemensis n. subsp., Süd-Arabien; Neumann, Orn. Monb. XII p- 29; Notizen über Variation u. Nomenclatur der Verwandten; idem, ]. ce. p.30. Bathmedonia nom. nov. für Bathmocercus Rehw. (nee Fitz.); Reiehenow, Journ. f. Orn. LII p. 134. Bradypterus castaneus, abgebildet; Reichenow, Vög. Afr. III tab. Calamanthus diemenensis n.sp., nahe C. fuliginosus, Tasmania; North, Nests and Eggs Austr. Birds I p. 354. Calamoeichla schillingsi n. sp., nahe (©. plebeia, Panganigebiet; Reichenow, Orn. Monk. XII p. 9. Catharus fuscater sanctae-martae n.subsp., Santa Marta; Ridgway, Smithson. Misc. Coll. v. 47 p. 112. Cettia cetti, in Sussex erlegt; Nieoll, Bull. B. O. C. XIV p. 84. Chaetops kilimensis n. sp., Moschi, Kilima Ndscharo; Madaräsz, Ann. Mus. Hung. II p. 204. Chimarrhornis leucocephalus, Ei abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 281 tab. VII figs. 1, 3. Cichlherminia coryi n.sp., Martinique (?); Ridgway, Smithson. Misc. Coll. v. 47 P«. 112. Cinclocerthia ruficauda tenebrosa n. subsp., S. Vincent; Ridgway, Smithson. Misc. Coll. v. 47 p. 112. ©. v. pavida n. subsp., St. Christopher Kleine Antillen; idem, 1. c. p. 113. Oisticola blanfordi sobatensis n.subsp., Akobo; Neumann, Orn. Monber. XII p. 164. Arch. f. Naturgesch. 70, Jahrg. 1904. Bd. Il. H.1. (II) 9 130 II. Aves für 1904. Ö. cinnamomina n. sp., nahe (©. terrestris, Uhehe; Reichenow, Orn. Monber. XII p- 28. ©. erythrogenys djamdjamensis n.subsp., Djamdjam; Neumann, Orn. Monb. XII p. 163. ©. humilis n. sp., nahe (©. katonae, Lettema Gebirge; Madaräsz, Orn. Monb. XII p- 168. ©. katonae n. sp., nahe (©. cisticola, Boma-Gombe, Deutsch-Ost-Afrika; Madaräsz, Ann. Mus. Hung. II p. 204. ©. pietipennis n. sp., nahe (©. rufopileata, Moschi; Madaräsz, Ann. Mus. Hung. II. - p. 205. C. sylvia n.sp., nahe ©. rufopileata, Ulegga, Centralafrika; Reichenow, Orn. Monber. XII p. 28. Crateropus, Revision der afrikanischen Arten; Neumann, Journ. f. Orn. LII p- 548—555. ©. plebeius plebeius und C. p. cinereus, Kennzeichen und Verbreitung; Neumann, l. c. p. 548. ©. plebeius emini n. subsp., Uniamwesi; idem, 1. c. p. 549. ©. leucocephalus abyssinicus n. subsp., Abyssinien; idem, 1. c. p. 550. ©. platycercus togoensis n. subsp., Togo; idem, 1. c. p. 551. Cyanecula wolfi magna n.subsp., Luristan, S. W. Persien; Sarudny u. Loudon, Orn. Jahrb. XV p. 225. Daulias philomela, in Kent erlegt, erster Nachweis für England; Nicoll, Bull. B. 9. 0. XV p!20, Elminia schwebischi, bei Fort Archambault; @ustalet, Bull. Mus. Paris X p. 542. Eremomela damarensis n. sp., nahe E. flaviventris, Damaraland; Sharpe, Ibis (8) IV p. 339. Erithacus algeriensis n. sp., nahe E. phoenicurus und E. mesoleucus, Lambese, Algerien; Kleinschmidt, Orn. Monb. XII p. 197. E. gaetkei n.sp., nahe E. swecicus, Helgoland; Kleinsechmidt, Journ. f. Ornith. LII p. 302. Erythropygia brunneiceps soror n. subsp., Kleinaruscha; Reichenow, Orn. Monb. XII p. 9. E. hartlaubi, abgebildet; Reichenow, Vög. Afr. III tab. E. vulpina, abgebildet; idem, 1. c. E. plebeia n.sp., nahe E. paena, Masinde; Reichenow, Orn. Monber. XII p. 27. Euprinodes leucogaster n.sp., nahe A. (!) sharpei, Fernando Po; Sharpe, Bull. B. O. C. XIV p. 9. Geocichla cyanonotus, abgebildet; Philipps, Avic. Mag. (N.S.) II. tab. zu p. 179. Geocichla gurneyi otomitra n. subsp., Kondeland; Reichenow, Orn. Monber. XII p- 9. Hodgsonius phoenicuroides, Ei abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 106 tab. III fig. 2. H ypolais olivetorum, Notizen über; Kollibay, Journ. f. Ornith. LII p. 107—112. Locustella luscinioides, im Kreise Geldern, Rheinland, Brutvogel; Geyr von Schweppenburg, Orn. Monber. XII p. 145—147. Lusciniola aödon, Eier abgebildet; Dresser, Ibis (8) IV p. 485 tab. X fig. 1, 2. Malurus australis nom, nov, für M. superbus Shaw 1790 (nec 1789); North, Ibis(8) IV p. 672, II. Aves für 1904. 131 Melizophilus undatus, M. sardus und M. deserticola, Verbreitung; Jourdain, Trans. Staffordshire Field Club XXXVII, p. 78—84 tab. I. Motacilla luscinia, Notiz über den Namen; Reichenow, Orn. Monber. XII p. 1—2. M. titys, Notiz über den Namen; idem, 1. c. p. 2—3. Myiadestes genibarbis cherriei n.subsp., Haiti; Ridgway, Smithson. Misc. Coll. v.47 p.112.. Phyllopseustes vs. Phylloscopus; @berholser, Auk XXI p. 390. Phylloscopus rufus fortunatus, auf Lanzarote; Hartert, Bull. B. O. C. XIV p. 51. Ph. tristis axillaris n. subsp., Yenisei; Sushkin, Bull. B. ©. C. XIV p. 44. P. viridanus, in Esthland und Livland; Otto, Orn. Monber. XII p. 73—78. Pratincola dacotiae, Nest und Ei beschrieben; Hartert, Bull. B. O. C. XIV p. 79. Prinia gracilis deltae n. subsp., Alexandria; Reichenow, Journ. f. Ornith. LII p- 307. Pseudotharraleus unicolor n.sp., nahe P. caudatus, Apo Gebirge, Mindanao; Hartert, Bull. B. ©. C. XIV p. 74. Rhopoecichla bourdilloni, abgebildet; Fergusson, Journ. Bombay, N. H. Soc. XV tab. (zu p. 456) fig. 2. Ruticilla semenowi n.sp., nahe R. phoenicurus, Persien; Sarudny, Orn. Jahrb. XV p. 213. S. albipileata = S. aequatorialis; Sharpe, Ibis (8) IV p. 334. Saxicola amphileuca und S. melanoleuca, Bemerkungen über; Kollibay, Journ. f. Orn. LII p. 93—100. S. galtoni, Übersicht der Formen; Neumann, Orn. Monber. XII p. 163. S. g. omoensis n. subsp., Omogebiet; idem, 1. c. p. 163. S. gaddi n. sp. nahe S. amphileuca, Persien; Sarudny und Loudon, Orn. Jahrb. XV p. 219. S. monticola = 8. anderssoni, Auseinandersetzungen über die verschiedenen Kleider; Sharpe, Ibis (8) IV p. 327—333. S. stapazina, Synonymie; Salvadori, Ibis (8) IV p. 75—78. S. occidentalis, Synonymie; Salvadori, Ibis (8) IV p. 75—78. S. tephronota, S. castor, 8. leucomelaena = S. monticola; Sharpe, Ibis (8) IV p. 333. Spermolegus ocularis, Kennzeichen; Bianchi, Ann. Mus. Zool. St. Petersbg. IX p. 131—133. Spiloptila reichenowi n.sp., Lettema Geb., Deutsch-Ost-Afrika; Madaräsz, Orn. Mb. XII p. 179. Stachyris binghami n.sp., nahe $. chrysaea, Chin Berge in Burma; Rippon, Bull. B. O0. C. XIV p. 84. Sylvia curruca halimodendri n. subsp., Kirgisensteppe; Sushkin, Bull. B. O. C. XIV p. 22. S. orphea jerdoni, in Dalmatien; Kollibay, Journ. f. Ornith. LII p. 115—116. S. semenowi n.sp., nahe $. momus, Luristan; Sarudny, Orn. Jahrb. XV p. 220. Tatare vaughani, alt und jung beschrieben und abgebildet; Nicoll, Ibis (8) IV p- 55 tab. I. Timalia vs. Timelia; Poche, Orn. Monb. XII p. 27. Trochalopterum holerythrops n. sp., nahe T. erythrolaema, Chin Gebirge in Burma; Rippon, Bull. B. O. C. XIV p. 83. T. meridionalis, abgebildet; Fergusson, Journ. Bombay N. H. Soc. XV tab. (zu p. 456) fig. 1. 9% 132 Il. Aves für 1904. T. ramsayi n.sp., nahe T. melanostigma, Karennee; Grant, Bull. B. OÖ. C. XIV p- 92. Turdinus pumilus n. sp., nahe T. fulvescens, Kamerun; Reichenow, Orn. Monber. XII p. 28. Turdus alpestris, Verbreitung im Erzgebirge; Berge, Orn. Monber. XII p. 160 —162. j T. nyikae n. sp., nahe T. abyssinicus, Nyika Hochland; Reichenow, Orn. Monber. XI p. 9. Inhaltsverzeichnis. Seite I. Allgemeines, Sammlungen und Museen, Geschichte, Reisen, Per- sonalien, Taxidermie, Nomenklatur. . .. ..... ER. 1 II. ‚Anatomie,, Physiologie, Entwicklung... .. ... 2 2. 0a 8 IL, P3läontolopie (wet 8. Ne ON ee 12 IV. Morphologie, Federn, Mauser, Färbung, Flug. ......... 13 V. Spielarten, Bastarde, Abnormitäten, Hahnenfedrigkeit. .... . 15 VE Diersebiete (Haunmstak) . . . . Sen .e a 2 ae onen 17 VL... Wanderung, Zug. vn ur Sy N un DENE 84 VIIL;, Tebenswere, Ei ze. sg alle ee ee 839 a) Lebensweise im Allgemeinen . .... 2.22 02... 39 b) Nahrung, Nutzen und Schaden. . . .. . 2. 2.2.8 90 2) Gesang, Stimme, „u una u u 92 d).Brutgeschaft, »Oplogie 4 an arena 2 u a a u 93 IX. Jagd, Schutz, Einbürgerung, Pflege, Krankheiten, Parasiten... 100 Systematik. = aueh du nee ee a ee 104 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Von Dr. Franz Werner in Wien. (Inhaltsverzeichniss am Schlusse des Berichts.) Reptilia. Auch die Arbeiten, welche Reptilien und Amphibien behandeln, sind hier referiert. Litteratur. Den Bericht über Wirbeltiere im ‚„Zoologischen Jahresbericht für 1901“, herausgegeben von der Zoologischen Station in Neapel, redigiert von Paul Mayer, Berlin, R. Friedländer & Sohn, 1902, 219 pgg. lieferten wie bisher M. von Davidoff, C. Emery und E. Schoebel. Bericht in Sharp’s Zoological Record für 1901, London 8, Bd. 37 des „‚Record of Zoological Litterature‘‘ (Reptilia and Batrachia, p. 1—35) erstattete ebenfalls wie in den früheren Jahren G. A. Boulenger. Siebenrock, F. Geschichte der Zoologie in Österreich von 1850 bis 1900. Amphibien und Reptilien. Festschrift zool.-bot. Ges. Wien 1901, pp. 444—462. Verf. gibt eine Übersicht derjenigen Forscher, die sich in den letzten 50 Jahren in Österreich auf herpetologischem Gebiete betätigt haben, gibt kurz den Inhalt ihrer wichtigsten Arbeiten an und schließt mit einem alphabetisch nach Autoren geordneten Verzeichnis dieser Ar- beiten, welches 230 Nummern umfaßt. Ein Bild des ausgezeichneten alten Herpetologen Jan ziert die sehr nützliche Zusammenstellung. Gadow, H, Amphibia and Reptiles. Cambridge Natural History. VIII, London, 1901, 8 vo. XIII u. 668 pp., figg. In diesem Werk sind nicht nur die rezenten, sondern auch die fossilen Reptilien behandelt, was seinen Wert, wenngleich gerade der paläontologische Teil nicht auf der Höhe des übrigen steht, sicherlich erhöht. Jedenfalls ist sein Inhalt ein reicher und es ist sowohl die Ana- tomie und Physiologie, als auch Biologie, Verbreitung und Systematik der Reptilien und Amphibien, in recht klarer und anschaulicher Weise dargestellt, so daß es dem Studierenden wohl in den meisten Fällen Arch, f. Naturgesch. 70, Jahrg. 1904. Bd. II. H.1, (III.) 1 2 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Aufschluß geben wird, umsomehr als eine große Zahl instruktiver Abbildungen im Text beigegeben sind. Die Habitusbilder sind meist recht gut, manche sogar in der Stellung und im Ausdruck vorzüglich erfaßt, manche freilich wieder recht nachlässig gezeichnet. Was das System anbelangt, so sind die vom Verf. vorgeschlagenen Änderungen für die Anuren ohne weiteres akzeptabel (Degradation verschiedener Familien zu Subfamilien: Amphignathodontinae + Hylinae = Hyldae; Hemiphractinae + Cystignathinae + Dendrophrgniscinae = Oysti- gnathidae,; Engystomatinae + Dyscophinae + Genyophryninae = Engystomatidae; Ceratobatrachinae + Raninae + Dendrobatinae = Ranidae), sogar die Vereinigung der Zublepharinae und Uroplatinae mit den @eckoninae als Geckonidae und deren Gleichstellung mit den übrigen Lacertilia und den Rhiptoglossa könnte man gerade noch ver- antworten. Die zahlreichen in den Text gedruckten Kärtchen der geographischen Verbreitung, sowie auch die größere farbige Karte, welche die Verteilung der wichtigsten Vegetations- und Bodenfor- mationen auf der Erde zeigt, sind eine wertvolle Ergänzung des Buches, welches trotz einiger Mängel doch seinen Platz in der herpetologischen Literatur behaupten wird. — Ausf. Ref. in Zool. Centralbl. VIII. 1901. p. 788. Zoologische Gärten. Werner, F. Noch einmal das Vivarium in Wien. Zool. Garten XLII, 1901, p. 15. Bericht über die letzten Jahre des Wiener Vivarıums und Ver- zeichnis der ausgestellten Reptilien und Batrachier. Schnee, —. Der zoologische Garten zu Perth (West-Australien). Zool. Garten XLII. 1901. p. 17—21. Von Reptilien waren vertreten C’rocodilus porosus, Varanus varius, Trachysaurus rugosus, Homopus areolatus und Morelia argus (Python spilotes) var. variegata („Carpet Snake“). Im Jahre 1900 wurden im Londoner zoologischen Garten zu Lon- don folgende Kriechtiere und Lurche zum ersten Male ausgestellt: COhrysemys reticulata Dend. und scripta elegans Wied., Malacoclemmys lesueuri Gray, Uyclemys trifasciata Bell, Testudo microphyes Gthr., Agama stellio L.(!), Tropidurus torquatus Wied., Sceloporus undulatus Daud., @errhonotus coeruleus Wgm., Ophisaurus ventralis L., Ameiva surinamensis Laur., Orocodilurus lacertinus Daud., Eumeces quinque- lineatus L., Lichanura trivirgata Cope, Tropidonotus ordinatus couchi Kenn. und ordinatus infernalis Boe., Coluber prasinus Blyth., Coronella gentilis B. Gir., Contia decemlineata D. B., Abastor eryihrogrammus Daud. und Psammophis schokari Frsk., von Batrachiern Rappia horstocki Schleg., Hyla andersoni Baird. und Spelerpes ruber Daud. (Rep. Couneil Zool. Soc. London for the Year 1900, London, Taylor & Francis 1901). Museen. Lampe, E. Catalog der Reptilien-Samm- lung (Schildkröten, Krokodile, Eidechsen und Chamaeleons) des Naturhistorischen Museums zu Wiesbaden. Mit Bemerkungen und Beschreibung einer neuen Eidechsenart versehen von W. A. Lind- holm, Jahrb. nassau. Ver. LIV, pp. 177—222, Taf. III. III. Reptilia und Amphibia für 1901. 3 In diesem nach dem Muster des Boettger’schen Katalogs der Reptiliensammlung des Senckenbergischen naturhistorischen Museums angeordneten Verzeichnisse finden wir 34 Arten von Schildkröten, 6 von Krokodilen, sowie 90 Eidechsen- und 4 Chamäleon-Arten ge- nannt, von denen COknosternum carinatum (abgeb.) und berenthianum, O'yclemys reticulata, Testudo oculifera (ebenso wie T. pardalis und angu- lata von Rietmond, Bezirk Gibeon, D. S. W. Afrika), Eublepharis hardwickii, Tympanoeryptis lineata und Typhlosaurus lineatus, sowie Anolis ortoni Cope, welche Art tatsächlich aus Surinam stammt, von Interesse sind. Verf. bezweifelt ganz mit Unrecht die europäischen Fundorte von Testudo ibera, die im Osten der Balkanhalbinsel die vor- herrschende und gemeine Landschildkrötenart ist. Eine n.sp. (s. Scincidae) wird beschrieben. Schenkel, E. Achter Nachtrag zum Katalog der herpetologischen Sammlung des Basler Museums. Verh. Ges. Basel XIII, pp. 142—199, figg. Dieser Nachtrags-Katalog gibt über das Wachstum der herpeto- logischen Sammlung Januar 1892 bis September 1900 Auskunft und verzeichnet einen Artenzuwachs von 172 Arten, darunter 29 Typen neuer Arten. Die Artenzahl beträgt 1660; die Zahl der (auf S. 144—145) verzeichneten Typen beträgt 14 für die Amphibien, 19 für die Schlangen und 13 für die Eidechsen, zusammen also 46. Von den verzeichneten Arten mögen außer den nn. spp. (s. Boidae, Colubridae, Lacertidae, Engystomatidae) noch erwähnt werden, weil von einer kurzen Be- schreibung begleitet: Rhacophorus colletti Blngr. und phyllopygus Wern., nigropalmatus Bingr., im Magen eines C'hlorophis hoplogaster wurde eine Cassina senegalensis, in Cylindrophis rufus ein halbverdauter Aal (Muraenesox) gefunden. Bemerkungen über Beschuppung oder Färbung bei Zamenis mucosus u. florulentus, Lytorhynchus diadema, Oligodon subgriseus, Hypsirhina punctata, Dipsadomorphus drapiezi, Leptodira ocellata, albofusca u. annulata, Erythrolamprus imperialis, Hydrophis frontalis, Pseudelaps harriettae, Denisonia coronoides, gouldi, Naia tri- pudians sumatrana u. samarensis, Mageninhalt von Doliophis intesti- nalis (Typhlops lineatus, Pseudorhabdium longiceps), Beschreibung von Elaps spixii, Mageninhalt von E. frontalis (Lepidosternum boulenger‘), Beschreibung von Amblycephalus malaccanus, Schuppenformel für Vipera renardi u. ursiniüi, Beschr. von Lachesis atrox; L. borneensis F. Müll. wird aufrecht erhalten. Beschr. von Ophiodes striatus, Centro- PyXx virdistriga (paulensis Bttgr. vielleicht andere Var. derselben Art?), Lepidosternum boulengeri, Lacerta galloti (in der Jugend insecti- vor, im Alter herbivor), Mabuia quinguecarinata, Lygosoma melano- stictum, Chaleides viridanus, Callagur pieta, Orlitia borneensis (vielleicht identisch mit Brookia basleyi Bartl.), Chelodina novae-guwineae, oblonga, Hydraspis geoffroyana, Platemys spixü. Werner, F. Neue Reptilien des Königsberger zoologischen Museums, Zool. Anz. pp. 297—301, figg. Nomenclaturfragen. Berg, €. Herpetological Notes. Comun. Mus. Buenos Aires I, pp. 289—291. 1* 4 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Diese Arbeit befaßt sich ausschließlich mit Nomenclaturfragen und bringt Neubenennungen verschiedener Reptilien. ‚‚Herpeto- logisch“ kann man sie eigentlich nicht nennen, sondern nur „nomen- clatorisch‘‘, denn Arbeiten dieser Art sind ausschließlich litterarischer, nicht naturwissenschaftlicher Art und können auch, wie die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, auch von Personen, die von der betreffenden Tiergruppe nur sehr flüchtige, auf eigener Anschauung gegründete Erfahrungen haben, ausgeführt werden. (Diese Bemerkungen gelten nur im allgemeinen, nicht aber auf Berg, der ja selbst Herpetologe war.) Anatomie. Skelett. Voeltzkow, A. u. Döderlein, L. Bei- träge zur Entwickelungsgeschichte der Reptilien. III. Zur Frage nach der Bildung der Bauchrippen. Abh. Senckenbg. Ges. XXVI. pp. 315 —326, fig., 2 Taf. Döderlein, L. Das Gastralskelett (Bauchrippen oder Parasternum) in phylogenetischer Beziehung. Abh. Senckenb. Ges. XXVI, pp. 329 —336, Taf. XXXI. Die Bauchrippen von Crocodilus sind denen von Sphenodon gleichwertig und entstehen im Unterhautbindegewebe segmental angeordnet; sie verknöchern direkt und treten mit dem M. rectus abdominis erst später in Verbindung. Die Bauchrippen sind vom Gastralskelett der Stegocephalen abzuleiten, welches bei den Reptilien im allgemeinen sich rückbildet, dagegen bei den Sauropterygiern und Cheloniern den Bauchpanzer liefert. Sixta, V. Vergleichend-osteologische Untersuchung über den Bau der Füße der Reptilien, Monotremen und Marsupialier. Mit kurzer Übersicht der neueren Litteratur betreffend die anatomischen Be- ziehungen zwischen den Reptilien, Monotremen und Mammaliern. Zool. Anz. XXIV, pp. 321—332. Verf. vergleicht die Gliedmaßen von Psammosaurus (Varanus griseus) und Sphenodon mit denen von Ornithorhynchus und Echidna, bringt die giftige Femoraldrüse des Schnabeltieres mit den Schenkel- drüsen der Eidechsen in Beziehung und gibt zum Schlusse eine Übersicht über die in 23 Punkten sich findenden morphologischen Beziehungen zwischen Reptilien, Monotremen und Mammalıa. Lucas, F. A. The Pelvic Girdle of Zeuglodon, Basilosaurus cetoides (Owen), with notes on other portions of the Skeleton. P. U. 8. Mus. XXIII, pp. 327”—331, Taf. V—-VI. Lafite-Dupont. Remarques sur la substance fondamentale de cartilage des os jeunes de Triton et de Crocodile. Trav. Stat. Zool. Arcachon. 1899. p. 43—48, Taf. Schichten des Epiphysenknorpels bei jungen Tritonen u. Krokodilen Rabl, €. Gedanken und Studien über den Ursprung der Extremi- täten. Zeitschrift Wiss. Zool. LXX, pp. 474—588, figg., Taf. XXII u. XXIH. Kingsley, 3. S The Ossicula Auditus. Tufts Coll. Stud. No. 6, 1900, pp. 203—274, Taf. III. Reptilia und Amphibia für 1901. 5 Nervensystem und Sinnesorgane. Peter, K. Der Einfluß der Entwickelungsbedingungen auf die Bildung des Zentral- nervensystems und der Sinnesorgane bei den verschiedenen Wirbeltier- klassen. Anat. Anz. XIX, pp. 177—198, figg. Abweichungen von der normalen Bildungsweise von Nerven- rohr, Riechgrube, Augenlinse und Gehörblase; entweder durch Bildung einer soliden Anlage welche ihr Lumen erst durch Dehiscenz erhält oder das Organ geht nur von einer inneren Ektodermlage aus, während die äußeren Schichte sich nicht daran beteiligt; Ursache entweder im Mangel an Raum im Ei oder Keim oder in der Notwendigkeit einer Schutzhülle, die durch die Deckschichte geliefert wird, gelegen. Jaquet, M. Anatomie comparee du systeme nerveux sympathique cervical dans la serie des Vertebres. Bull. Soc. Bucarest X, pp. 240 —302, figg. Krause, R. Die Entwickelung des Aquaeductus vestibuli s. Ductus endolymphaticus. Anat. Anz. XIX, pp. 49—59, figg. Bei den Untersuchungen über die Homologie des Ductus endo- lymphaticus wurde auch Siredon, Rana, Bufo, Tropidonotus, Pelias u. Anguis herangezogen. Kolster, R. Über Zentralgebilde in den Vorderhornzellen der Wirbeltiere. Anat. Hefte, 1. Abth. 16. Bd. p. 151—220, Taf. 12—15. Zentralgebilde in den Vorderhornzellen u.a. bei Rana, Tropidonotus, Anguis und Testudo, die als Sphären u. Zentralkörper betrachtet werden. De Waale, H. Recherches sur l’anatomie comparee de l’oeil des Vertebres. Internat. Monatsschr. Anat. Physiol. 11. Bd., p. 1—67, 2 Figg., Taf. 1—5. Über das Schicksal des Mesoderms der sekundären Augenblase u. a. auch bei Rana u. Lacerta. Kallius, BE. Beiträge zur Entwicklung der Zunge. I. Teil: Am- phibien und Reptilien. Anat. Hefte Arb. XVI, pp. 531—748, Taf. XLIV —XLVM. Referat über die sehr ausführliche Arbeit, in welcher von Am- phibien Salamandra, Triton, Alytes, Rana, Pelobates, Hyla und Bufo, von Reptilien Zacerta und Anguis untersucht wurden, im Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 187. Blutgefäss-System. Hochstetter, F. Über Varietäten der Aortenbogen, Aortenwurzeln und der von ihnen entspringenden Arterien bei Reptilien. Morphol. Jahrp. XXIX, pp. 415—438, Taf. XXIV. Verf. unterscheidet zwei Gruppen von solchen Abweichungen. In der einen persistieren normal obliterierende Gefäßstrecken oder gehen wenigsten spät zu Grunde. Im anderen Falle obliterieren Gefäße, die normalerweise wegsam bleiben und hinterlassen entweder gar keine Reste oder nur Bindegewebsstränge. Aus der ersten Gruppe werden folgende Fälle beschrieben: Erhaltung des Ductus Botalli auf einer oder beiden Seiten (Alligator, Schildkröten, Hydrosaurus, Platydactylus, 6 . IM. Reptilia und Amphibia für 1901. Schlangen); Erhaltung des linken 5. Aortenbogens (Coluber, Tropi- donotus), Persistieren eines oder beider Ductus carotici (wie Brandt den absteigenden Ast des Carotidenbogens nennt); Vorkommen eines Ligamentum caroticum links, rechts ein Bindegewebsstrang, aus der Obliteration des 3. Aortenbogens hervorgegangen (Alligator), Erhaltung von Abschnitten des Carotidensystems, z. B. Carotis communis dextra (Schlangen). Aus der zweiten Gruppe wären als Beispiele zu nennen: Obliteration des 3. Aortenbogens (Testudo); Obl. einer Strecke der linken dorsalen Aortenwurzel (Alligator) etc. Hofmann, M. Zur vergleichenden Anatomie der Gehirn- und Rückenmarksvenen der Vertebraten. Zeitschr. Morph. Anthrop. Stutt- gart. 3. Band, p. 239—299, 6 Figg., Taf. 16—20. Venen des Gehirns und Rückenmarks u. a. bei Rana u. Testudo. Grünberg, Carl. Beiträge zur vergleichenden Morphologie der Leucocyten. Arch. Path. Anat. 163. Bd. p. 303—342, Taf. 8. Vergleichende Morphologie der Leucocyten bei den Vertebraten. Es wurde von Amphibien Siredon, Triton, Rana temporäria, von Rep- tilien Lacerta muralis, Anguis und Tropidonotus untersucht. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 52. Genitalorgane. Stephan, P. De l’hermaphroditisme chez les Vertebres. Marseille, 1901, 4 to, 135 pp., 1 Taf. Neuhäuser, H. Beiträge zur Lehre vom Descensus der Keim- drüsen. 1. Teil. Die Beckendrehung der Säugetiere. Zeitschr. Morph. Anthrop. Stuttgart, 3. Bd. p. 221—238, 2 Figg. Taf. 15. Der Descensus der Keimdrüsen der Säugetiere steht im Zusammen- hang mit der Stellung der hinteren Gliedmaßen. Bei den Reptilien verläuft das Os ilium, vom Sacrum gesehen, ventral- und cranial-, bei den Säugetieren ventral- und caudalwärts; die Säugetierembryonen zeigen eine Beckenstellung, die der erwachsener Reptilien entspricht. Salvi, 6. Sopra le cavitä cefaliche dei rettili. Pr. Verb. Soc. Tos- cana XII, pp. 242—244. Regeneration. Tornier, 6. Neues über das natürliche Entstehen und experimentelle Erzeugen überzähliger und Zwillings- bildungen. Zool. Anz. XXIV. pp. 488—504, figg. Überzählige Bildungen entstehen in der Natur nur aus Wund- bezirken durch falsche Verwendung der Regenerativkraft des Organis- mus; die Wunden entstehen durch Verbiegung eines Organs oder des ganzen Organismus und zwar so, daß am Scheitel der convexen Zug- seite eine Wunde mit zwei einander zugekehrten Wundflächen auftritt. Verf. führt darauf zurück: die 2- und 3 zinkigen Gabelschwänze bei Lacertiliern, Verschiebungen in den Epiphysennähten als Ursache von Polymelie (Fibula-Diaphyse von Siredon, Femur von Pelobates) schließlich ganze überzählige schulterblatt- und beckenbürtige Glied- maßen z. B. bei Rana. Ethologisches. Grijs, P. de. Beobachtungen an Reptilien in der Gefangenschaft, Zool. Garten XLIII, pp. 33—46, 65—76, 97—109, III. Reptilia und Amphibia für 1901. 7 Verf. bringt abermals wertvolle Mitteilungen über die von ihm ge- pflegten Reptilien und zwar folgende: Ungalia maculata verzehrte nur Rana esculenta und Bufo variabilıs, die sie auffallenderweise durch Er- drosseln tödtete, war nur vor dem Tode bei Tage in Bewegung, badete gern und lange; Ausdehnungsfähigkeit der Kehle und des Halses enorm. Eteirodipsas colubrina fraß Frösche und Mäuse; auch Fleischstücke, die während des Verschlingens dieser Tiere in den Rachen geschoben wurden, wurden mitverschlungen und gut verdaut. Die Frösche wurden lebend verschlungen, Mäuse sehr schnell erdrosselt; Nahrungsaufnahme nur Anfangs, als das Tier noch sehr ausgehungert war, bei Tage, dann stets nachts; bei Tage ist die Schlange fast blind, bei Nacht sieht sie ausgezeichnet. Coronella doliata (Beschreibung der Färbung, Ent- stehung der Ringzeichnung) führt wie geiula eine nächtliche Lebens- weise; verzehrte Lacerten und deren Eier. Mäuse und kleine Schlangen wurden nicht gefressen; die Eidechsen wurden ihr frisch getödtet ver- abreicht. Ein junger Cerberus rhychops erwies sich als nächtliches Tier, hielt sich anfangs nur auf dem Lande auf; verzehrte ausschließlich Fische, die am Schwanze gepackt und bis zum Tode (ob durch Biß oder das erwärmte, sauerstoffarme Wasser? konnte Verf. nicht feststellen) festgehalten wurden. Die Fische wurden Kopf voran verzehrt; die Ausdehnungsfähigkeit des Halses ist nicht groß, so daß das Verschlingen hochrückiger Fische viel Schwierigkeiten bereitete; das Wassergefäß wurde leicht gefunden und oft benutzt. Bei Dryophis mycterigans be- richtet Verf. sehr ausführlich. über Nahrungsaufnahme, Häutung, Krankheit, Form der Pupille, Sehschärfe und geringere Inanspruch- nahme der Zunge (niemals, um ihre Beute zu erkennen). Große Aus- dehnbarkeit des Halses, Giftwirkung, relativ geringes Wärmebedürfnis, Mangel des Hautglanzes. Bei D. prasinus wird der Unterschied von mycterizans in der Färbung besprochen; Dryophis scheint für Mund- fäule sehr empfänglich zu sein. Tropidonotus natrix: Beschreibung eines jungen Albinos aus Nordschleswig. Leptophis mexicanus: Be- schreibung der Färbung; keine echte Baumschlange; reines Tagtier; lebhaft, schnell und gewandt; öffnete erschreckt, weit den Rachen, biß aber niemals zu; zischte niemals; Nahrung nur Eidechsen; verschlang in 8 Monaten deren 20, erbrach sie aber alle wieder, die folgenden wurden gut verdaut; häutete sich in 12 Monaten nur 3 mal. Sehschärfe groß; Wärmebedürfnis sehr groß. Contia aestiva konnte nicht zum Fressen ge- bracht werden; bei J. Berg fraß sie kleine Heuschrecken; keine Baum- schlange. Coluber guttatus fraß Mauereidechsen und Mäuse; Körperkraft bedeutend. Tropidonotus saurita verzehrte Frösche, Fische und rohes Fleisch; lebhaft, klettert gern; — Von Eidechsen beobachtete Verf. folgende: Liocephalus vittatus (Farbenwechsel, aufrichtbarer Rücken- kamm, Kampfstellung, Nahrung — nur Insekten u. Regenwürmer —, Häutung, Schwanzregeneration), /guana tuberculata (auch Angaben über Freileben in Venezuela; Farbwechselvermögen, Häutung, Nahrung — vorwiegend vegetabilisch, doch wurden zeitweise auch Eidechsen verzehrt — Krankheitserscheinungen u. s. w.); Physignathus lesueurt 8 UI. Reptilia und Amphibia für 1901. (Farbwechselvermögen, Vorliebe für Wasser, Unempfindlichkeit gegen niedrige Temperaturen, Bewegungsweise, Benutzung der Zunge als Tastorgan, Nahrungsaufnahme; verzehrt wurden mit Vorliebe Mehl- würmer und rohes Fleisch, aber auch Eidechsen, Schaben, Regen- würmer, nackte Raupen, Geradflügler und Schmetterlinge, dagegen keine hartschaligen Käfer, welche von Amphibolurus, Calotes versicolor und Agama bibroni mit Vorliebe verzehrt und vollständig zermalmt werden; vegetabilische Nahrung wurde nicht genommen. Häutung selten); Phelsuma laticaudum (Farbwechselvermögen; N ahrung an- fänglich Mehlwürmer, dann Fliegen und kleine Schaben; wird langsam beschlichen und im Sprung erhascht; Tagtier, gewandt im Springen, Unverträglichkeit der Männchen, wasser-, jedoch nicht sehr wärme- bedürftig); Calotes versicolor (in Gefangenschaft gut haltbar, gegen niedrige Temperaturen weniger empfindlich als Wüstenagamen, Männchen sehr unverträglich; Lebensweise ziemlich seßhaft; klettert vorzüglich; Nahrung rein animalisch; fraß Mauereidechsen, mit Vorliebe Anolis, ferner Mehlwürmer, Schaben, Cetonia-Larven, Käfer und Gerad- flügler; Furcht vor großen Schlangen, dagegen aggressives Vorgehen gegen kleine; Farbwechsel, Häutung). Werner, Franz. Etwas aus meinen Terrarien. Bl. f. Ag. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 44-46, 5557. Behandelt namentlich das friedliche Zusammenleben von Riesen- schlangen, Riesenskinken und Leguanen im Terrarium, die Nahrung von Ütenosaura acanthura und Iguana tuberculata (ersterer nimmt auch Fleisch an, letzterer aber nur Pflanzenstoffe), schnelle Regeneration des Schwanzes bei Ctenosaura sowie Paarungsversuche bei I/guana; ferner: Bemerkungen über Zyernia, Python Sebae und Boa oceidentalis Eteirodipsas colubrina tötet ihre Beute (Mäuse) durch Umschlingung; Bewegungsweise von Psammophis sibilans und verwandten Schlangen; Nahrung von Zamenis diadema und nummafer,;, Nahrung und Be- wegungsweise von @errhonotus coerulus, sowie Bemerkungen über Lygosoma quoyi, tenue u.a. Reptilien. Derselbe. Biriefliche Mitteilung. Zool. Garten XLII, pp. 315 u. 316. Mitteilungen über lange und auffällige Hungerperiode bei Python molurus, Häutung von Boa occidentalis ohne vorheriges Bad; Hinweis auf die Ausscheidung einer klebrigen und übelriechenden Flüssigkeit unter der abzustoßenden Hornschicht der Epidermis, die deren Lockerung und Ablösung vorbereitet (siehe auch J. Berg, p. 42); ferner Balg- geschwülste bei /guana tuberculata und deren Operation, über Nahrung der /guana in Gefangenschaft, schnelle Regeneration des Schwanzes bei Eidechsen, (Otenosaura, Chalcides ocellatus, Lygosoma quoyi, Lacerta ozycephala) und unabhängige Häutung des Regenerates. Derselbe. Über Akklimatisation von Reptilien und Amphibien in Mittel-Europa. Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XT. 1900 p. 246—249, 253 — 254. Über die Bedingungen, unter denen die Einbürgerung ausländischer Arten möglich und wissenschaftlich zulässig ist, sowie über die hierzu geeignetsten Arten. III. Reptilia und Ampbibia für 1901. 9 Faunistik. Europa. Boulenger, 6. A. Presidential Adress to the South Eastern Union of Scientific Societies. S. East. Natural. 1901, pp. 1—11. Eine Übersicht über den gegenwärtigen Stand unserer Kenntnis über die Reptilien- und Batrachierfauna Europas und über die wichtigsten Fragen in Bezug auf die Systematik. Dieser Vortrag ent- hält aber außerdem auch noch viele bemerkenswerte Auslassungen über Fragen von allgemeinerem zoologischen Interesse, worauf hier nur hingewiesen werden kann. Von Schreibers „Herpetologia Europaea“ ausgehend, derzufolge 1875 sechzehn geschwänzte und zwölf unge- schwänzte Batrachier, 35 Eidechsen, 24 Schlangen und 8 Schildkröten (darunter 3 marine) bekannt waren, wird dargetan, daß von diesen 95 Arten 9 gestrichen werden müssen, sei es, daß sie Synonyme waren oder irrigerweise der Fauna Europas zugerechnet wurden (wie Triton vittatus). Andererseits sind unter den Namen Triton platycephalus, Bombinator igneus, Rana temporaria, Vipera berus, V. ammodytes, Seps chaleides, Lacerta oxycephala und Emys caspica je zwei oder mehrere Arten inbegriffen, und diese zusammen mit den neuentdeckten bringen die Zahl der europäischen Arten auf 109 (18 geschwänzte, 20 unge- schwänzte Batrachier, 36 Eidechsen, 26 Schlangen, 9 Schildkröten). Weiteres wird auf die Lacerta- und Vipera-Frage gestreift, namentlich mit Hinsicht auf Artbildung und Artselbständigkeit, und speziell bei Vipera auf die interessante Erscheinung hingewiesen, daß die Bauch- und Schwanzschilderzahlen in einer gewissen Correlation stehen, so daß sie zusammen stets dieselbe oder wenig abweichende Zahl ergeben, so daß der längere Körper und kürzere Schwanz der Weibchen und das umgekehrte Verhältnis beim Männchen nicht durch Intercalation oder Excalation von Rumpfsegmenten, sondern durch die Wanderung der Beckenresion, wodurch Praecaudalwirbel in caudale sich umwandeln und umgekehrt, zu erklären ist. Weiterhin befaßt sich der Vortrag auch mit den neuen Forschungen über die Entwicklung der Batrachier, speziell Alytes, mit der Naturgeschichte der britischen Batrachier, namentlich den Wanderungen von Bufo calamıta, die an manchen Teilen des Landes, wo sie früher häufig war, verschwunden ist, während sie an anderen Orten neu auftaucht, mit der Verbreitung der kleinen Wassermolche (M. vulgaris u. palmata) in Großbritannien, der Hy- bridation bei Batrachiern, Erscheinung der Neotenie, der lungenlosen Salamander und schließlich mit dem Vorkommen des Wasserfrosches im südlichen England, für welche Art noch nicht feststeht, ob sie da- selbst einheimisch ist oder eingeführt wurde. Kraepelin, K. Die Fauna der Umgegend Hamburgs. — Das Natur- historische Museum. Hamburg, 1901, 8 vo. pp. 32—149. Das Gebiet von Hamburg wird von 6 Arten von Reptilien (3 Eidechsen, 3 Schlangen) und 13 oder 14 Amphibien bewohnt. Lacerta viridıs und Emys sind wahrscheinlich nicht einheimisch und die vorliegenden Angaben auf freigelassene oder der Gefangenschaft entkommene Exemplare zurückzuführen. Von den Amphibien ist Alytes obstetricans seit ihrer Auffindung durch J. G. Fischer vor 10 III. Reptilia und Amphibia für 1901. 35 Jahren nicht wieder gefunden worden ; ausserdem sind von den 4 Molchen M. alpestris u. palmata, von Froschlurchen, alle 3 Bufo, Bombinator und Pelobates aus dem Gebiete bemerkenswert. Tomes, R. F. Reptiles and Batrachians Victoria History of the County of Worcester 1, pp. 137 u. 138 (Westminster, 4 to, 1901). Macpherson, H. A. Reptiles and Batrachians. Victoria History of the County of Cumberland I, pp. 177 u. 178. (Westminster, 4 to, 1901). Southwell, T. Reptiles and Batrachians. Victoria History of the County of Norfolk I, pp. 217—219 (Westminster, 4 to, 1901). Kiritzeseu, ©. Enumeratia Reptilior sı Batracienclor din Romania. Publicatiunile Societatei din Romania. N. 1, pp. 10—14. Derselbe. Contributions a l’etude de la Faune herpetologique de Roumanie. Premiere Partie; Sauriens et Ophidiens. Bull. Soc. Bu- carest X, pp. 303—328. Niezabitowski, E. L. Przyczynek do fauny kregoweörw GAHBRE Sprawozd. Kom. Krajo. XXXV, pp. 102—128. Asien. Mehely, L. v. Reptilien und Amphibien. Dritte Asiatische Forschungsreise des Grafen Eugen Zichy. Zoologische Ergebnisse, pp. 43—68, Taf. VI u. VII. Die Zahl der Arten ist eine geringe, doch sind sie meist ausführlich beschrieben und die Arbeit daher z. T. von Wichtigkeit. Von Eidechsen wird Gecko japonicus D. B. von Peking, Agama caucasica Eichw. von Ichnjevi (Athene-Thal in Transcaucasien), Phrynocephalus frontalis Strauch (Wüste Gobi; abgeb. Taf. VI, fig. 3—8), Lacerta agilis L. var. exigua Eichw. (Saratow, Kasan in Rußland, Krasnojarsk und Minusinsk in Sıbirien; auf Taf. VII ist sehr instruktiv die Variabilität der Postnasal u. Frenal- und Frenoocularschilder bei dieser Eidechse in 13 Figuren zusammengestellt), ZL. vivipara Jacq. (Kasan; Baltım und Iskar in Sibirien); L. muralis Laur. var. depressa Cam. (Schion, Athene-Thal in Transcaucasien), Eremias Brenchleyi Gthr. (Kalgan- und Nankou- Paß, China); EZ. Przewalskii Strauch (Gobi) beschrieben, von Schlange nur Tropidonotus natrix L. von Kasan, Coluber dione Pall. von Peking und Ancistrodon intermedius Strauch aus der Mongolei genannt und nur diese ausführlicher beschrieben. Die Schildkröten sind in der Zichyschen Ausbeute nur durch ein Testudo iberia Pall. aus Miusiuoli ım Kaukasus vertreten; die Batrachier finden, durch Rana esculenta L. var. ridibunda Pall. aus Saratow und var. chinensis Osb. aus dem Pekinger Lotosteich, sowie Rana fusca Rös. aus Perm, R. arvalis Nilss. von verschiedenen Fundorten Rußlands und Sibiriens, sowie schließlich durch Bufo raddii Strauch von Nordchina u. B. viridis Laur. von Tiflis vertreten, eingehendere Behandlung, Rana temporaria var. asiatıca Bedr. wird wohl mit Recht mit R. arvalis identifiziert. Deriugin, K. Materialien für die Herpetologie von S. W. Trans- caspien und die Umgebung von Trapezunt. (Russisch.) Annuaire Mus. St. Petersb. VI, pp. 8$—111. IH. Reptilia und Amphibia für 1901. 11 Anderson, 3. A List of the Reptiles an Batrachians obtained by Mr. A. Blayney Percival in Southern Arabia. P.Z. 8.1901, II, pp. 137 —152, Taf. XIV—XV. Die Ausbeute Percivals enthält zahlreiche zum Teil höchst be. merkenswerte Arten und zwar mit Einschluß der neu beschriebenen (s. Geckonidae, Amphisbaenidae) 25 Reptilien und 3 Batrachier (Rana cyanophlyctis, Bufo andersonii und B. pentoni Anders.). Die Reptilien gehören zu folgenden Arten: (p. 137) Stenodactylus doriae Blanf. p. 138: Pristurus flavipunctatus Rüpp., erucifer Val., collarıs Steind. (Be- merkungen des Sammlers über die Lebensweise, der Schwanz ist bei dieser Art einrollbar); p. 139: Hemidactylus yerburyi Anders., Agama sinaita Heyden, Uromastiz (Aporoscelis) benti Anders. (Abgebild. Tf.XIV, Bemerk. d. Sammlers über die Lebensweise der Art, welche von den Beduinen gegessen wird); p. 140: Varanus griseus Daud. (lebt an- scheinend in Springmauslöchern); p. 143: Acanthodactylus camtoris Gthr., p. 144: A. boskianus Daud., Latastia longicaudata Reuß (von afrikanischen Exemplaren durch größere Zahl der Femoralporen, nämlich 16, verschieden; aus Asien vorher erst von Tor am Roten Meer bekannt; p.145: Latastia hardeggeri Stdehr. (= Eremias heterolepis Bttgr. — Philochortus neumanni Mtsch.), Eremias guttulata Licht., p. 146: Mabuia brevicollis Wiegm. (Färbung ausführlich beschrieben), p. 147: Scincus Hemprichiiı Wiegm., p. 148: Chalides ocellatus Forsk. (Bemerk. d. Sammlers), p. 149: Chamaelon calcarıfer Ptrs., Zamenis rhodorhachis Jan., p. 150: Tarbophis qguentheri Anders., Coelopeltis morlensis Reuß, p. 151: Psammophis schokari Forsk., Cerastes cor- nutus Hasselg.; die höchste und niedrigste Ventralenzahl wurde in S. Arabien gefunden (139, 164): Echis carınatus Schn. Bei den meisten Arten sind die morphologischen Charactere tabellarisch übersichtlich zusammengestellt. Stejneger, L. Diagnosis of eight new Batrachians and Reptiles from the Riu Kiu Archipelago, Japan. P. Biol. Soc. Washington XIV, pp. 189—191. Blanford, W. T. The Distribution of Vertebrate Animals ın India, Ceylon and Burma. Phil. Trans. CXCIV, pp. 335—436. Auszug P. R. Soc. LXVII, pp. 484—492 und J. Bombay Soc. XIII. p. 675. Verf. gibt eine tabellarische Übersicht der Verbreitung der Reptilien und Batrachiergattungen in den 19 Faunengebieten des Indischen Reiches (p. 378—384), welche selbst wieder in 5 Gruppen (Indo- gangetische Ebene, Indische Halbinsel, Ceylon, Himalaya, Burma etc.) zusammengefaßt werden, stellt dann die in jedem Gebiete vor- kommeneden Gattungen zusammen, macht auf einige in Bezug auf die Verbreitung besonders bemerkenswerte Gattungen aufmerksam (p. 420—421) und kommt endlich zu folgenden Schlüssen: Pandjab und Sind, mit Radsehputana und Baludschistan müssen von der Örientalischen Region abgetrennt und der mediterranen Subregion der Holarktischen Region zugerechnet werden; ebenso gehören die Himalayas oberhalb der Waldzone, sowie der Teil von Tibet, der politisch zu Indien gerechnet wird, der tibetanischen Subregion der 13 II. Reptilia und Amphibia für 1901. Holarktis an. Das Festlandgebiet der Orientalischen Subregion zerfällt in die eisgangetische (mit Ceylon), transgangetische (Waldzone des Himalayas, Assam, Burma, S. China, Tonkin, Siam) und malayische (Süd-Tenasserim) Subregion. Shelford, R. Report on the Sarawak Museum. Sarawak 1901, 8 vo, 3lpp. Derselbe. Notes from the Sarawak Museum. Straits Asiat. Soc. 1901, pp. 69—71. Derselbe. A List of the Reptiles of Borneo. J. Straits Asiat. Soc. 1901, pp. 43—68. Carruceio, A. Sovra un Crocodilus Schn., ed un Varanus dumerili Gray, donati da S. M. el Re umberto al Museo Zoologica della R. Uni- versita dı Roma. pp. 102—105. Boettger, ©. Willy Kükenthals Wissenschaftliche Reiseergebnisse. Die Reptilien und Batrachier. Abh. Senckenb. Ges. XXV, pp. 321 —402, Taf. XIV—XVI. Während unter dem in Java und Celebes gesammelten Material sich nichts von besonderem Interesse befindet, enthält die Ausbeute von Borneo u. a. zwei neue Frösche (s. Ranidae, Bufonidae). Der wichtigste Teil der Arbeit ist derjenige, welcher die Reptilien- und Batrachierfauna der drei Molukkeninseln Halmahera, Batjan und Ter- nate behandelt. welche aus 25 Arten von Eidechsen (darunter 13 Lygo- soma), 46 Schlangen (darunter 4 Seeschlangen,) einem Krokodil (©. po- rosus), drei Schildkröten (davon Chelone imbricata marin), sowie 8 Fröschen zusammengesetzt ist. Von den Reptilien sind die beiden Schlangengattungen Styporhynchus Ptrs. (vom Verf. von Tropidonotus neuerdings wieder abgetrennt) und Calamorhabdium, von den Batrachiern Phrynixalus und Oreophryne (vergl. dagegen Mehely, Engysto- matiden Neuguinea’s dies. Ber. p. 60) für die Molukken charakteristisch. Der Aufzählung und Beschreibung der einzelnen Arten geht eine Namenliste der bisher von den drei obengenannten Inseln bekannten Reptilien und Batrachier mit kritischen Bemerkungen über zweifelhafte Arten, eine Übersichtstabelle der geographischen Verbreitung, welche die Zugehörigkeit wenigstens der Fauna Halmaheras zur austral- malayischen Fauna (worauf schon die zahlreichen Lygosoma-Arten hinweisen) dartut. Die neuen Arten sind bereits alle im Zool. Anz. XVIII. 1895 beschrieben, jedoch in vorliegender Arbeit alle vom Verf. selbst auf drei Tafeln abgebildet. Laidlaw, F. F. On a Collection of Lizards from the Malay Peninsula, made by Members of the ‚Skeat Expedition“, 1899—1900. P. Z. 8. 1901, I, pp. 301—311. fig. Verf. nennt zuerst die einheimischen Namen der bekannten Ei- dechsen der malayischen Halbinsel, gibt dann eine Übersicht über die geographische Verbreitung der Eidechsen auf der Halbinsel, mit einer Kartenskizze, auf der die Fundorte eingetragen sind. Liolepis ist äußerst häufig auf dürren, sandigen Stellen der Ostküste, wo keine andere Eidechse beobachtet wurde. Auf bebautem Boden lebt Calotes cristatellus, überall da, wo Cocos- oder Bananenpflanzungen sich finden, II. Reptilia und Amphibia für 1901. 13 Varanus kommt sogar bis in die Städte; so wurde ein Exemplar von V. salvator vom Verf. an der Rückseite eines Hauses geschossen, als es an einem toten Schweine fraß. Auch Draco volans wurde in Culturland gefunden; im Norden wurde Gecko verticillatus, der auf der malayischen Halbinsel kein Hausgecko ist, mit Hemidactylus frenatus unter der Rinde von Bäumen angetroffen. Mabuia multifasciata ist am weitesten verbreitet und lebt ebenso im dichtesten Urwald wie in Städten. Die Waldbewohner haben im Gegensatz zu denen des Culturlandes eine beschränkte geographische Verbreitung. Über die Verbreitung der Draco-Arten läßt sich Verf. ausführlicher aus. Im allgemeinen steht die Halbinsel Borneo in seiner Fauna näher als den anderen Nachbar- ländern, wie aus der Verbreitung der übrigen Agamiden ersichtlich ist. Junge Draco sind selten, dagegen solche von Aphaniotis und Gonyo- cephalus borneensis häufiger als erwachsene. Aus der Liste der beobachteten Arten mögen die folgenden genannt werden: Gymnodactylus peguensis Blngr. (Beschreibung dieses schönen Geckos); Gonatodes kendalli (Gray), affinis (Stol.) (Bemerkungen über die Dimensionen). Hemidactylus garnoti D. B. (Kuala Aring; neu für die Halbinsel); @ecko stentor (Cant.) (Bemerkungen über die Laut- äußerungen); Draco formosus Blngr. (S von Penang; Dimensionen); Gonyocephalus borneensis (Schleg.); (Gunong Inas); Calotes eristatellus (Kuhl) (Dimensionen); C. versicolor Daud. (Verhalten des $ vor dem 9) Liolepis bellii (Gray) (Färbung im Leben; Lebensweise; lebt monogam; in einem ® 8 Eier mit lederartiger Schale; Nahrung in einem Ex. gefunden: Reste einer Spinne, Heuschrecken, Pflanzenreste); Varanus salvator Laur. (Lebensweise, Nahrung; soll auch Leichen ver- zehren; wurde auch beim Verzehren eines Aases seiner eigenen Art angetroffen; auch ein Flughörnchen [Sciuropterus], eine Schildkröte, Mistkäfer wurden als Nahrung nachgewiesen; das größte Exemplar war 6 Fuß 6 Zoll lang); V.nebulosus Gray ist weniger aquatisch. V. rudicollis Gray wurde nur auf Fuß des Gunong Inas gefunden und lebt nur im Wald. Tachydromus sexlineatus Daud., von Biserat ist neu für die Halbinsel; läuft über die Spitzen des Büffelgrases und der lange Schwanz verhindert sie daran, durch das Gras aus den Boden zu fallen; doch flüchtet sie verfolgt auf den Grund. Wird von den Malayen als Schlangen-Eidechse bezeichnet, dagegen Lygosoma chalcıides als Fuß- Schlange und für das Junge von Typhlops oder Cylindrophis gehalten. Neu 1 sp. [s. Scincidae]. Derselbe. List ofa collection of Snakes, Crocodiles and Chelo- nians from the Malay Peninsula, made by Members of the „Skeat Expedition“ 1899—1900. P. Z. S. 1901. II. p. 575—583, Taf. XXXV. Von den 48 Arten von Schlangen, welche von der Skeat-Expedition gesammelt wurden, seien nur die folgenden genannt: T’yphlops nigro- albus D. B. (Exemplare intermediär zwischen dieser Art und 7. muellerı Schleg.). Xenopeltis unicolor Reinw. (in einem Exemplar wurde ein Lycodon laovensıs ebenso lang wie dieses selbst gefunden); Acrochordus javanıcus Hornst. („Elephantenrüsselschlange‘‘ der Malayen); Zycodon laoensis Gthr., Zamenis korros Schleg. (frißt vorwiegend Frösche); 14 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Coluber taeniurus (Cope) (in einer Höhle bei Biserat gefunden, erwies sich bei hellem Licht als vollkommen blind [purblind]); ©. radiatus Schleg. (häufig in Häusern); Dendrophis pictus (Gmel.) (kann große Sprünge von Zweig zu Zweig ausführen, ein Ex. wurde bei einer solchen Gelegenheit in einem Schmetterlingsnetz gefangen), Calamaria pavima- culata D. B., Hypsirhina enhydris (Schneid.) wurde am Gunong Inas weit vom Fluß gefangen. Hypsirhina bocourti Jan geht in der heißen Jahreszeit aus den Sümpfen in tiefes Wasser. Dipsadomorphus dendro- philus (Boie); in einem Exemplar wurde eine andere Schlange, in einem anderen große Schnecken gefunden; rasselt in der Bewegung mit dem Schwanz auf dem Boden (wie u. a. auch Coronella getula, Spilotes pullatus u. sogar Coluber longissimus. — Ref.) Von den 8 Arten von Seeschlangen, von denen einige äußerst häufig sind und mit jedem Netzzug der Fischer heraufgebracht werden, erwies sich eine als neu (s. Colubridae proteroglyphae), ebenso wie auch eine Tropidonotus- Art noch unbeschrieben war (s. Colubridae aglyphae), während außer- dem noch Distira wrayi Blngr. u. jerdonii Gray gefangen wurde. Aus dem Rest der Schlangen sollen noch Callophis maculiceps Gthr., Ambly- cephalus moellendorffi Bttgr. (bisher südlich von Tenasserim noch nicht gefunden) genannt werden. Crocodilus palustris Less. ist selten auf der Halbinsel und geht nicht weiter östlich. Die 11 Schildkröten- arten sind Damonia subtrijuga, Bellia crassicollis, Cyclemys platynota, amboinensis, Geoemyda spinosa u. grandis, Testudo emys u. elongata, Chelone mydas, Trionyx subplanus u. cartilagineus. Derselbe. On the Frogs collected during the ‚„Skeat-Ex- pedition“ to the Malay Peninsula, 1899—1900. P. Z. S. 1900, pp. 883 —890, Taf. LVII. Neu für die Malayische Halbinsel sind von der Ausbeute der Ex- pedition die folgenden Batrachier; Rana signata (Borneo), R. lateralis (Burma), Bufo jerboa (Borneo), Microhyla inornata (Burma, Sumatra). Von diesen und den übrigen 25 Arten sind überall die genauen Fund- orte und z. T. die einheimischen Namen angeführt. Hervorgehoben mögen noch werden: Rana macrodactyla Gthr., plicatella Stol., Ha- scheana Stol., labialis Blngr., larutensis Blngr., lateralis Blngr. (Abbild.), glandulosa Blngr., Microhyla bedmori Blyth. Von R. larutensis ist die Larve beschrieben und abgebildet. Angaben über Färbung und Lebens- weise sind mehreren Arten beigegeben. Boettger, ©. Aufzählung einer Liste von Reptilien und Batrachiern aus Annam. Ber. Senckenb. Ges. 1901, pp. 45—53. Die gesammelten Arten stammen alle von Tourana und Phuc-Son. Außer zwei neuen Lygosoma-Arten (s. Seincidae) und, einer n. var. von Hyla chinensis (s. Hylidae) smd noch 9 Arten von Eidechsen, 14 Schlangen und 10 Batrachier verzeichnet; von diesen sind die meisten weitverbreitete Arten, sodaß von ihrer Aufzählung im Allgemeinen ab- gesehen werden kann. Nur ZLycodon laoensis, Simotes cyclurus, Ambly- cephalus moellendorffi, Mabwia macularia und Lygosoma bowringw, Rana macrodactyla und granulosa waren von größerem Interesse. In der Litteratur über Hinterindien (Siam) vermisse ich Flower. w u Ba III. Reptilia und Amphibia für 1901. 15 Mc Mahon, A. H. Notes on the Fauna of Dir and Swat. J. Asiat. Soc. Bengal (2) LXX, pp. 7—12. Die Beobachtungen über das Vorkommen von Reptilien beschränken sich auf die unmittelbare Umgebung von Malakand und das untere Swat-Tal zwischen Chokdara und Malakand. Hier waren sowohl Schlangen als Eidechsen zahlreich, erstere freilich nur wenigen Arten angehörig, worunter die Gattung Zamenis durch vier Arten vertreten (Z. diadema; sehr häufig, bis 6 Fuß lang; Kopf lebhaft rot bei den meisten Exemplaren; in einem getöteten Exemplare wurde eine große Ratte gefunden; Z. mucosus: häufig und sehr groß werdend; in Mardan und Malakand in einer schwarzen Varietät, die der Cobra sehr ähnlich ist und auch den Hals wie diese ausbreitet, daher sehr gefürchtet; Z. lada- censis sehr häufig; auch mit roter Rückenmittellinie = Z. rhodorhach:s; schließlich Z. ventrimaculatus). Nächst häufig ist Echis carinatus, die einzige Viperide des Gebietes. Naia tripudians ist nicht häufig und wurde nur in der schwarzen Varietät gefunden. Von Bungarus coeruleus wurde nur ein Exemplar, in Malakand selbst gefunden. Tropr- donotus piscator ist im Swat-Tal gemein; T. stolatus: Querbinden des Rückens in der Mitte lebhaft gelb gefärbt. Zycodon striatus; Gongy- lophis conicus, Contia angusticeps. (Diese bisher erst in einem Exemplare bekannte Art wurde in elf Exemplaren bei Malakand gefunden). Oli- godon griseus, Typhlops braminus, Glauconia blanfordii. Von Eidechsen wurden nur Varenus flavescens (sehr häufig, bis 3 Fuß lang), V. ben- galensıs, G'ymnodactylus scaber, Calotes versicolor und Eublepharis macularius beobachtet. Australien. Werner, F. Über Reptilien und Batrachier aus Ecuador und Neu-Guinea. Verh. Ges. Wien LI, pp. 593—614. figg., Taf. V. Aus Deutsch-Neuguinea sind 2 Schildkröten (Emydura Kreffti Gray und In. sp., s. Chelydidae), 35 Eidechsen (8 Geckoniden, 1 Pygo- podid, 4 Agamiden [nur @onyocephalus], 3 Varaniden, 21 Scinciden [darunter 18 Lygosoma], außerdem 18 Schlangen (1Typhlopide, n. sp., 6 Boiden, 11 Colubriden); schließlich 24 Batrachier (3 Raniden, 10 En- gystomatiden und 11 Hyliden, von diesen 1 n. sp.) bekannt gewesen. Sehr eingehend werden einige G@ymnodactylus aus der Verwandtschaft des @. lousiadensis de Vis beschrieben, ebenso auch Gehyra interstitialis Oudem., kürzer Tiligqua gigas Schn., Lygosoma minutum Meyer, sma- ragdinum Less., virens Ptrs., eyanurum Less., rufescens Shaw, muelleri Schleg., ferner Python amethystinus Schn., Engyrus carinatus Schn., Dipsadomorphus irregularis Merr., schließlich von Fröschen Rana novae-britanniae Wern., Cornufer corrugatus A. Dum. und Hyla impura Phs. u. Doria behandelt und von den australisch-papuasischen A ylella- Arten eine Bestimmungstabelle gegeben. Derselbe. Ergebnisse einer Reise nach dem Pacific (Schauins- land 1896—1897). Reptilien. Zool. Jahrb. Syst. XIV, pp. 380—387. 16 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Verf. nennt Hemidactylus garnoti D. B. von Molokai und Kauai (Hawaii), sowie von Laysan, @ehyra mutilata Wiegm. von Kauai und Maui (Hawaii), @. oceanica Less. von Upolu, Samoa, Lepidodactylus lugubris D. B. von Maui, Hoplodactylus maculatus Gray von Trio Island in der Cookstraße, French-Paß zwischen Durville-Island und der S. Insel von Neuseeland, sowie von Stephens-Island, ebenso H. pacificus Gray von Trio-Island, sowie Naulthinus elegans Gray von Akaroa (S. Insel von Neuseeland); ferner Lygosoma noctua Less. von Maui, L. cyanurum Less. von Molokai (mit melanotischer Var. n. schauinslandi), L. moco D.B. vom Ben Lommond-Berg, S. Insel Neuseelands und vom French- Paß; L. smithii Gray von Pitt-Island (Chatham-Inseln); Ablepharus boutoni Desj. var. poecilopleura Wiegm. von Molokai, Kauai und Lay- san, schließlich Enygrus australis Montrouz von Upolu, Samoa. Laysan beherbergt demnach nur zwei Eidechsenarten (Hemidactylus garnoti u. Ablepharus boutoni), die Hawaischen Inseln 7 Eidechsenarten (näm- lich außer den genannten noch Hemiphyllodactylus leucostictus, eine endemische Art). Samoa einen Gecko, 5 Lygosoma- Arten und 2 Schlangen, schließlich Neuseeland außer Sphenodon noch 12 Eidechsen, nämlich je 6 Geckoniden und Lygosoma-Arten, alle sind endemische Arten, während Samoa keine einzige eigentümliche Art besitzt. Garman, S. Some Reptiles and Batrachians from Australasia. Bull. Mus. Harvard XXXIX, pp. 1—14, Taf. Iu. II. Es wurden außer mehreren nn. spp. (s. Geckonidae, Pygopodidae, Sceincidae, Colubridae proteroglyphae) noch folgende Arten genannt und z. T. beschrieben: G@ymnodactylus pelagicus Gir. (Barrier Reefs u. Cooktown); Phyllurus cornutus Ogilby (lichenosus Gthr.), Gehyra oceanica Gray (!) von Fidjı u. Samoa, @. variegata Boul.(!) (Femoral- poren nur einseitig entwickelt, Hermaphrodit?); Lepidodactylus lugubris Fitz. (!) von Fidji und Samoa, Diporophora bilineata Gray und Chlamy- dosaurus Kingi Gray (Queensland), Brachylophus fasciatus Wagl. (!) von Levuka, I. Ovalau und Suva, VitiLevu, Fidji; (systematische Notizen, Farbenwechsel mit Auftreten von Querbinden, daher der Besitz derselben kein Merkmal des $). Lygosoma tenue Boul.(!) (Cooktown), L. noctua P.D.(!) (Upolu, Samoa); L. fuscum Boul.(!), Varietäten von Cooktown u. ‚Cairns beschrieben; L. cyanurum Boul.(!) (Taviuni-Insel, Fidji), L. samoense Boul.(!) von Viti Levu und Suva (systemat. Notizen), Ablepharus eximius Garm. (!) (Beschreibung von Exemplaren von Fidji u. Cooktown), Typhlops Wiedi Pet. (Cook- town; Beschreibung der Färbung); Enygrus Bibronii H. J. (Levuka); Dendrophis calligaster Gthr. (? wohl punctulatus! — Ref.), Cooktown; Platurus colubrinus Gir.(!) Fidji (systemat. Notizen);* Pseudelaps diadema Jan (!) Cooktown; Crocodilus johnsoni Krefft (Cooktown). Die Auffindung einer neuen Eidechse (Woodworthia) auf Neuseeland ist ebenso bemerkenswert als die Auffassung des Verf. über die Autor- namen hinter den Artnamen. Die Abbildungen sind sehr gut. III. Reptilia und Amphibia für 1901. #7 Afrika. Doumergue, F. Essai sur la Faune Erpetologique de l’Oranie, avec des tableaux analytiques et des notions pour la determination de tous les Reptiles et Batraciens du Maroc, de l’Algerie et de la Tunisie. Bull. Soc. Geogr. Archöol. Oran. XIX— XXI. Auch separat er- schienen, 1901, 8 vo, 404 pp., 27 Taf. Eine sehr gründliche, vorwiegend auf eigenen langjährigen Er- fahrungen des Verf.’s beruhende Arbeit, deren Stärke namentlich in der genauen Beschreibung der behandelten Arten und den ausführlichen Angaben über deren Lebensweise liegt. Die sieben Kapitel des Buches behandeln folgende Gegenstände: 1. Historische Einleitung; 2. Biblio- graphie; 3. Bemerkungen über Anatomie (nicht ganz korrekt), den Fang und die Konservierung (sehr gut; eingehend sind die Vergiftungen durch Schlangenbiß behandelt; als Gegenmittel wird das Calmettesche Serum empfohlen, dagegen der Alkohol, wohl mit Rücksicht auf die bei dem heißen Klima des Landes besonders große Gefährlichkeit des reichlichen Genusses, wie er sich nach Bißfällen durch Schlangengift als notwendig erweist, nicht erwähnt); 4. diehotomische Bestimmungs- tabellen für die sämtlichen Reptilien und Batrachier Nordwestafrikas; 5. Diagnosen aller Arten der Provinz Oran nebst Beschreibung einiger zweifelhafter Arten; 6. Bemerkungen über die geographische Ver- breitung sowie schließlich 7. über die Lebensweise der einzelnen Arten. Es werden mehrere neue Arten und Varietäten beschrieben (s. @eckonidae, Lacertidae, Scincidae, Colubridae). Außerdem wäre aus dem reichen In- halte folgendes hervorzuheben: Agama inermis Rss. wird für die west- algerische Sahara, Uromastix spinipes nach Olivier für Biskra ange- geben; Acanthodactylus Savignyi ist neu für ganz Algerien. Lygosoma chalcides, eine südostasiatische Art, hat sich in der Umgebung von Oran akklimatisiert. Anguis fragilis und Rhinechis scalarıs werden für Algerien neuerdings aufrechterhalten. Ref. möchte aber demgegenüber seine gelinden Zweifel an der Richtigkeit dieser Angaben nicht ver- hehlen. Von den 86 aus Nordwestafrika nunmehr bekannten Arten sind 5 das erste Mal hier aufgeführt; die Fauna von Oran zählt 58 Arten (9 davon im vorliegenden Werke neu für Oran). Einige algerische Arten, wie sStenodactylus »petrii, T'ropiocolotes tripolitanus, Eremias rubropunctata und Glauconia macrorhynchus sind dem Verf. offenbar nicht bekannt geworden, da er sie nicht erwähnt. Die Abbildungen sind z. T. etwas undeutlich, aber vollkommen für ihren Zweck aus- reichend. — Ref. in Zool. Centralbl. IX, 1902, p. 31. In einem Beitrag zur Fauna von Tripolis zählt U. Rizzardi p. 14 Chalcides ocellatus Forsk. und Acanthodactylus lineomaculatus D.B. aus der tripolitanischen Sahara und Discoglossus pietus Otth. von Misratah auf. — Bull. Soc. Entomolog. Ital. Bd. 28, 1896, p. 13—22. Tornier, G. Die Reptilien und Amphibien der deutschen Tiefsee- expedition 1898—99. Zool. Anz. XXIV, pp. 61—66. Das Reptilien- und Batrachiermaterial der Deutschen Tiefsee- Expedition ist naturgemäß nicht eben reich und von den gesammelten Arch. f. Naturgesch. 70. Jahrg. 1904. Bd. II. H. 1. (IIT.) 2 18 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Arten haben nur wenige dem Verf. Gelegenheit zu weiteren Ausführungen gegeben; so wird Herpetosaura occidentalis Peters von Kamerun genau beschrieben und zu Melanoseps gestellt, bei einer Calabaria reinhardtii Schleg. werden einige Abweichungen in der Beschuppung festgestellt, ebenso bei Gastropyxis smaragdina Schleg. Verwachsung der Prae- frontalia; von Dar-es-Salaam wird Typhlops mucroso Ptrs., von Mahe (Seychellen), Phelsuma lineata Gray (var. astriata n. ausf. beschrieben; Pachydactylus quadriocellatus Ptrs. gehört auch zu dieser Art), von Felicite (Seychellen) Testudo elephantina D. B. und von Praslin (Sey- chellen) Mabwia seychellensis D. B. genannt. Derselbe. Die Crocodile, Schildkröten und Eidechsen in Togo. Arch. Naturg. 1901, Beih. pp. 65—88. Aus Togo sind 3 Arten von Krokodilen (alle neu für das Gebiet), 7 von Schildkröten (darunter Dermochelys, Homopus nogueyi, Pelo- medusa galeata, Sternothaerus derbianus, Trionyx triungws und Üy- clanorbis senegalensis, neu für Togo), sowie 27 Arten von Eidechsen mit 3 Varietäten (davon 13 und die drei Varietäten neu f. Togo) bekannt. Von allen Arten sind Fundort und Sammler aller im Berliner Museum liegenden Stücke genau angegeben und bei vielen wertvolle syste- matische Angaben gemacht. Derartige kurze oder eingehende Be- merkungen finden sich bei Cinizys belliana Gray, Sternothaerus derbianus Gray, Cyclanorbis senegalensis D. B., Ptyodactylus hassel- quisti (Donnd.) der in Togo in einer n. var. (s. Geckonidae) auftritt, Hemidactylus fasciatus Gray, brookii Gray, muriceus Ptrs., Tarentola delalandir D. B. (beide neu f. Togo), Psilodactylus caudıeinctus A. Dum., Amphisbaena leucura D. B., Eremias nitida Gthr. (beide neu f. Togo), Gerrhosaurus maior A. Dum. in einer n. var. (s. Gerrhosauridae), neu für Togo, Mabuia macullabrıs Gray, perroteti D.B. (= raddoni Gray), quinquetaeniata Licht. u. varıa Ptrs. (neu f. T.), Lygosoma afrıcanum Gray und guineense Ptrs. (neu f. T.), L. simulans Vaill. (Cophoseincus simulans ist ein Lygosoma und verschieden von L. durum!), Chalcides thierryi Blngr. (in einer n. var. — s. Scincidae — auch neu £. T.). Derselbe. Die Crocodile, Schildkröten und Eidechsen in Kamerun. Zool. Jahrb. Syst. XV, p. 578—590, figg. In der vorliegenden wertvollen Arbeit sind 3 Krokodile, 10 Schild- kröten und 35 Eidechsen, im ganzen also 48 Arten für Kamerun an- geführt, von denen zwei Schildkröten- und 9 Eidechsenarten für die Kolonie neu sind, nämlich Thalassochelys caretta, Pelomedusa galeata, Stenodactylus elegans var. mauritanica, Hemidactylus muriceus, brooküi, richardsoni, Lygodactylus conradti und Poromera fordi, sowie drei nn. spp. (s. @eckonidae und Agamidae). Verf. hat auch die 6 in Kamerun vorkommenden Arten der schwierigen, in Afrika allein 35 Arten zählenden Gattung Hemidactylus revidiert und gefunden, daß A. intestinalis Wern. mit muriceus Ptrs. identisch ist, A. guineensis Wern. (nec Ptrs.) eine neue Art vorstellt und 7. guineensis Ptrs. mit brookiı Gray zusammen- fällt; ebenso ist Zygodactylus fischeri = conradti, L. thomensis Wern. (nec Ptrs.) eine neue Art; L. thomensis Ptrs. wird neu beschrieben; schließlich wird auch Agama micropholis Mtsch. mit A. atra Daud., > DEE IIl. Reptilia und Amphibia für 1901, 19 Lygosoma vigintiserierum Sjöst. mit L. reichenowi Ptrs. und L. gemmi- ventris mit L. africanum Gray identifizirt. "Boulenger, G. A. Mat£riaux pour la Faune du Congo. Batraciens et Reptiles nouveaux. Ann. Mus. Congo, Zool. (1) II, pp. 1—14, Taf.I Niekel, E. Die Kriechthiere Deutsch-Ostafrikas, mit besonderer Berücksichtigung der im Museum in Frankfurt a. ©. befindlichen Arten. Helios XVIII, pp. 65—73. Boulenger, 6. A. A List of the Batrachians and Reptiles obtained by Dr. Donaldson Smith in Somaliland in 1899. P. Z. S. 1901, I, pp. 47 —49, Taf. VII. Von den”genannten Arten sind zwei Hemidactylus (s. Geckonidae) neu; neu für das Somaliland ist auch noch Tropocolotes tripolitanus Peters (von Biji), der aber nicht nur von Tripolis, Tunis und Ägypten, sondern auch von Ostalgerien (Ferme Dufour, legs. König) bekannt ist. Die übrigen (Pristurus phillipsüi, Hemidactylus isolepis, Tarentola ephippiata, Agama vaillanti, hartmanni — nach Boulenger mit A. doriae Blngr. identisch, welcher Ansicht aber Ref. nicht beistimmen kann — A. phillipsü, Eremias brenneri, Mabwia varıa und Chalcides ocellatus von Eidechsen, Eryz thebaicus, Zamenis rhodorhachis, Psammo- phis biseriatus, Echis carinatus von Schlangen, schließlich Rana dela- landii) sınd bereits aus dem Gebiet bekannt. Dankler, M. Reptilien und Amphibien auf Madagaskar. Bl. £. Ag. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 76—77, 86—88. Mitteilungen nach brieflichen Aufzeichnungen eines Missionärs. Manche Arten lassen sich nach diesen Angaben ganz gut wiedererkennen, doch sind’ manche, augenscheinlich auf Grund der Aussage von Ein- geborenen gemachte Angaben stark übertrieben. Im Übrigen scheint aber der Missionär ein besserer Reptilienkenner gewesen zu sein, als der Verf. obiger Mitteilungen und seine Beobachtungen sind im All- gemeinen als nicht unrichtig zu bezeichnen. Nur die als Haustier gehaltene C'helone mydas möchte Ref. doch lieber auf einer der Riesen- landschildkröten des Mascarenen-Archipels beziehen. Moequard, F. Diagnoses d’especes nouvelles de Reptiles de Mada- gascar. Bull. Mus. Paris 1900, pp. 345—348. Derselbe. Note preliminaire sur une collection de Reptiles et de Batraciens recueillis par M. Alluaud dans le sud de Madagaskar. Op. eit. 1901, pp. 251—256. Amerika. Atkinson, D. A. The Reptiles of Alleghany County, Pennsylvania. Ann. Carnegie Mus. I, pp. 145—157. Ramsey, E.E. The Cold-Blooded Vertebrates of Winona Lake and Vieinity. P. Indiana Ac. 1900, pp. 218—224 (1901). In dem Gebiete des Winona-Sees, der im Kosciusko County, Indiana, gelegen ist, finden sich von Batrachiern: Necturus maculosus Raf., Bufo lentiginosus americanus (Lec.) Acris gryllus gryllus (Lec.) u. crepitans (Bd.), Hyla versicolor (Lec.), Rana pipiens (Kalm.), elamitans PA 20 III. Reptilia und Amphibia für 1901. (Latr.) (beide die häufigsten Frösche) catesbyana Shaw. Von Schlangen wurden 8 Arten erbeutet, nämlich Storeria dekayi (Holbr.), selten, Clonophis kirtlandi (Kenn.), Thamnophis sirtalis (parietalis [Say] und sirtalis L.); dies die häufigste Art, in einem Exemplar wurden 31 Em- bryonen gefunden; Regina leberis (L.); dritthäufigste Art; in einem Ex. zehn Embryonen gefunden; lebt an Bächen; Natrix sipedon (L.), häufig; in einem Ex. 26 Embryonen gefunden; liebt Sumpfboden; Bascanion constrictor (L.); Nahrung Frösche und Nattern (Thamnopkis); ein 42 Zoll langes Ex. verschlang eine Natter von 28 Zoll Länge. Eiablage Mitte Juni, Auskriechen der Jungen Mitte September. Notizen über Eiablage, Größe und Zahl (22) der Eier; diese sind so zäh, daß sie einen Druck von über 100 Pfund aushalten können, ohne zu platzen. Lampro- peltis doliatus triangulus (Boie) ist selten. Sistrurus catenatus (Raf.) steht in Bezug auf Häufigkeit in zweiter Linie. Das Weibchen wirft 7—13 Junge. Die Erwachsenen bewegen sich langsam, bei Tage, wenn nicht gestört, wenig u. sind inoffensiv. Von den 8 Schildkrötenarten sind Aspidonectes spinifer (Les.), Clemmys guttatus (Schn.), Emydoidea blandingi (Holbr.) und Terrapene caroline (L.) selten, aber auch die übrigen (Chelydra serpentina [L.], Aro- mochelys odoratus [Latr.], Graptemys geographicus [Les.] und Ohrysemys marginata [Ag.]) nicht sehr häufig. Günther, A. Biologia Centrali-Americana. Batrachia. pp. 237 —300, Taf. LXVII—LXXIV. Stejneger, L. On the Herpetology of Porto Rico. Tagebl. V. Int. Zool. Congr. N. 8, p. 28. Meerwarth, H. Die westindischen Reptilien und Batrachia des Naturhistorischen Museums in Hamburg. Mt. Mus. Hamburg XVIII, 2, pp. 141, Taf. Iu. II. Die Hamburger Sammlung enthält aus Westindien 15 Arten von Schlangen in 112 Exemplaren, 38 Eidechsen in 163 Exemplaren und 1 Art von Krokodilen (©. americanus) in 6 Exemplaren, sowie 6 Ba- trachier in 76 Exemplaren. Zwei Arten (s. /guanıdae, Oystignathidae) sowie zwei Varietäten (s. @eckonidae) sind in vorliegender Arbeit als neu beschrieben, andererseits wurde Epicrates striatus Fisch. zu E. an- gulifer Bibr. und Ameiva polops Cope zu A.taeniura Cope gezogen. Ansonsten sind die folgenden Arten mehr oder weniger eingehend be- handelt. Typhlops lumbricalis L. von S. Thomas, Haiti und Mona, E. angulifer Bibr. von Cuba (typieus), Haiti, S. Domingo u. St. Thomas (var. striata Fisch.), Epicrates fordii Gthr. var. monensis Zenneck von Mona (nur Zeichnungsvarietät, keine Art), Ungalia melanura Schleg. von Cuba, U. maculata Bibr. von S. Domingo, Boa imperator Daud. von St. Thomas; Uromacer catesbyi Schleg. u. oxyrhynchus D. B. (Haiti), Hypsirhynchus ferox Gthr. (Haiti), Dromicus sanctae - crucis Cope var. portoricensis R. u. L. von S. Domingo und Mona, antillensis Schleg. von St. Thomas, anomalus Ptrs. von Haiti, exiguus Cope von St. Tho- mas, Liophis andreae R.u. L. von Cuba, parvifrons Cope von Haiti, Cuba, S. Domingo; unter den Eidechsenarten befinden sich ein Gonatodes, (albogularıs D. B.), zwei Hemidactylus (mabowia Mor. u. brooki Gray 11I. Reptilia und Amphibia für 1901. v1 var. n.), vier Sphaerodactylus (argus Gosse, anthracinus Cope, macro- lepis Gthr., mit var. n., notatus Baird), Chamaeleolis, 14. Anolis, darunter ln. sp., zwei Liocephalus (schreibersii Gravh. und melanochlorus Cope), Metopocerus, Iguana tuberculata Laur., Cyclura, zwei Diploglossus (rugosus Cope und striatus Gray), fünf Ameiva (taeniura Cope, rüsiv R. u. L., alboguttata Blngr., vittipunctata Cope und chrysolaema Cope), schließlich zwei Amphisbaena (caeca Cuv. und jenestrata Cope und zwei Mabuia (agilıs Raddı und sloanii Daud.). Die Batrachier gehören zu Hylodes (lentus Cope und 1 n.sp.), Leptodactylus (albilabris Gthr.), Bufo (marinus L.) und Hyla (septentrionalis Tsch. und ovata Cope). Da die Beschreibungen sehr sorgfältig sind und ausführliche Tabellen die morphologischen Verschiedenheiten illustrieren, so ist die Arbeit als ein wertvoller Beitrag zur Herpetologie Westindiens zu bezeichnen. Stejneger, L.. An Annotated List of Batrachians and Reptiles colleeted in the vicinity of La Guaira, Venezuela, with Descriptions of two new Species of Snakes. Proc. U. S. Mus. XXIV, pp. 179 —192, figg. Die von Robinson und Lyon gesammelten Batrachier gehören zu 5 Arten. Von ihnen ist Phyllobates trinitatis Garm, von welchem das eine Exemplar mit 11 am Rücken anhängenden Kaulquappen ge- fangen wurde, beschrieben; bei den anderen finden sich Bemerkungen des Sammlers über das Vorkommen; Leptodactylus ocellatus baut in den Wasserpflanzen ein Nest, welches die Konsistenz von Eierschnee be- sitzt; die Nesthöhlung ist durchgehend und der Frosch sitzt in der Mitte im Wasser, so daß nur Nase und Augen am Grunde sichtbar sind. Von den 8 Eidechsen kann keine Art besonders Interesse beanspruchen ; bei @onatodes vittatus (Licht.) wird die Färbung beschrieben und ebenso nachgewiesen, daß der von Boulenger gebrauchte Name Uranis- codon für Agama superciliosa Kaup (Ophryoessa Fitz) und für Uranıs- codon der Gattungsname Plica zu verwenden sei; ebenso wird für Corallus Daud. der Name Boa L. und für Boa der Name Constrietor Laur. wieder eingeführt. Leptophis ahaetulla L. wird für L. locereus (Wied), Clelia Fitz. für die Oxyrhopus-Arten mit geteilten und Pseudo- boa Schneid. für diejenigen mit ungeteilten Subcaudalen wieder ein- geführt. Von ersteren ist Cl. doliata, von letzteren Ps. neuwiedi genannt und wie von fast allen behandelten Eidechsen und Schlangen der Kopf gut abgebildet (auch von Ol. doliata semicincta Cope von Costa Rica). Außer Corallus ruschenbergi, Leptognathus variegatus und den vorher genannten Arten sind noch zwei nn. spp. (s. Colubridae) zu nennen. Steindachner, F. Herpetologische Ergebnisse einer Reise nach Südamerika. Anz. Ak. Wiss. Wien 1901, pp. 194—196. Werner, F. Über Reptilien und Batrachier aus Ecuador u. Neu- Guinea (zitiert Seite 15). Vf. nennt u. beschreibt aus Ecuador z. T. ausführlich außer mehreren nn. spp. (s. /guanidae, Teiidae, Colubridae, Hylidae) Gonatodes caudv- scutatus Gthr., Anolis elegans u. lemniscatus Blngr., Drymobius dendrophis Gthr. var. brunnea, beschreibt neu Diaphorolepis Wagneri Wern.; kürzer sind Oxybelis brevirostris Cope, Elaps mipartitus D, B, und Blaps 22 III. Reptilia und Amphibia für 1901. narducci Jan behandelt. Von Batrachiern wird Atelopus ignescens Cornalia, longirostris Cope, Hyla appendiculata Blngr. beschrieben. Derselbe. Reptilien über Batrachier aus Peru und Bolivien. Abh. Mus. Dresden IX, No. 2, 14 pp., figg. Von den von Professor Paessler gesammelten Arten sind nicht weniger als zehn hier neu beschrieben, von denen nur eine später wieder eingezogen wurde. Sie gehören zu den @eckonidae, Iguanidae, Teiidae, Amphisbaenidae, Amblycephalidae, Dendrophryniscidae, Bufonidae, Caeciliidae. Von den übrigen mögen: die folgenden meist selteneren Arten, welche mehr oder weniger eingehend beschrieben sind, erwähnt werden: Phyllodactylus phacophorus (Tsch.) von Chan- chamayo, Peru, microphyllus Cope von der Insel San Cristobal bei Callao, Tropidurus bocourti Blngr. von Lima und Chanchamayo, T.peru- vianus Less. von Lima, Amancais u. Chonillos bei Lima, und von Chanchamayo; C’nemidophorus centropyx Stdchr. von Lima und Chan- chamayo, Callopistes flavipunctatus (D. B.) von Ihuana San Pedro; ferner @lauconia albifrons (Wagl.) von Chanchamayo, Lima und Bo- livien (mit n. var.), Corallus caninus (L.) von Chanchamayo, Boa im- perator Daud. von Bolivien, Drymobius boddaerti (Sentz.) von Lima und Ch. (fünf Varietäten), Xonodon colubrinus Gthr. (Bolivien), severus (L.), (Ch.), merremii (Wagl.) (Bolivien), Himantodes cenchoa (L.) von Ch., Leptodira albofusca (Lac.) von Ch., Lima und Bolivien, Oxyrhopus petolarius (L.) von Ch., bitorguatus (Gthr.) von Ch. und Bolivien, fitzingeri (Tsch.) von Ch. und Cajamarca, sowie Bolivien, cloelia (Daud.) von Bolivien, Tachymenis peruviana Wiegm. von Bolivien (mit var. n.), Philodryas olfersii (Licht.) von Ch. und Bol., elegans Tsch. von Lima, Ch. und Sta. Beatriz, Peru und Bol., psammophideus Gthr. von Bo- livien, Oxybelis acuminatus (Wied.) von Cajamarca, Elaps corallinus Wied. von Ch. und Lima, E. tschudii Jan. ebendaher, E. spixui (Wagl.) von Ch., E. maregravii Wied. von Ch. und Bolivien, Leptognathus catesbyi (Sentz.) von Ch., mikani (Schl.) von Lima, Lachesis bilineatus Wied. (n. var.) von Bolivien und pietus Tsch. von Ch. und Lima. Bei den Leptognathus-Arten erleichtert eine Bestimmungstabelle die Unterscheidung der Arten der Section IIB Boulengers. Boulenger, 6. A. Further Descriptions of new Reptiles collected by Mr. P. O. Simons in Peru and Bolivia. Ann. Nat. Hist. (7) VII. pp: 546—549. Fossile Faunen. Fritsch, A. Fauna der Gaskohle und der Kalksteine der Perm- formation Böhmens. IV, H. 3, Suppl., Prag 1901, 4 to. Amalitzky, V. Sur la decouverte, dans les depots permiens su- perieurs du nord de la Russie, d’une flore glossopterienne et des reptiles Pareiasaurus et Dieynodon; €. R. Ac. Sci. CXXXII, pp. 591—53. Fritel, P. A. H. Les Reptiles fossiles des environs de Paris, Na- turaliste XXIII, pp. 5—9, figg. II. Reptilia und Amphibia für 1901. 23 Hinton, M. A. €. The Peat and Forest Bed at Westbury-on-Severn, IV. Palaeontology. Appendix B. Vertebrata. P. Cotteswold Club XIV, . 42—45. nn Huene, F. v. Notizen aus dem Woodwardian Museum in Cam- bridge. Centralbl. Mineral. 1901, pp. 715—719, figg. Laube, 6. €. Synopsis der Wirbelthierfauna der Böhm. Braun- kohlenformation und Beschreibung neuer oder bisher unvollständig bekannter Arten. Prag, 1901, 4 to, 80 pp., figg., 8 Taf. Hatcher, J. B. Some New and Little Known Fossil Vertebrates. Ann. Carnegie Mus. I, pp. 128—144, Taf. I—IV. Lucas, F. A. Vertebrates from the Trias of Arızona. Science (2) XIV, p. 376. Woodward, A. S. On some Extinct Reptiles from Patagonia of the genera Miolania, Dinilysia and Genyodectes. P. Z. 8. 1901, I, pp- 169—184, Taf. XV—XX. Andrews, €. W. Preliminary Note on some recently discovered Extinct Vertebrates from Egypt. Part. II, Geol. Mag. (?) Dec. IV, VIII, pp. 436—444, figg. Einzelne Abteilungen. Squamata. Lacertilia. Francotte, ©. Contribution & l’etude de l’oeil parietal, de l’epi- physe ot de la paraphyse chez les Lacertiliens. M&m. Com. Acad. Belg. Tome 55, 1898, No. 3, 43 pg., Fig., 2 Taf. Anlage von Parietalauge und Epiphyse bei Lacerta und Anguis; die erstere entsteht am Zwischenhirndach als zuerst massive, dann hohle bläschenförmige Ausstülpung dicht vor der des Epiphysenstieles. Durch stärkeres Wachstum und früheren Beginn desselben beim vorderen Bläschen kommt die Mündung des hinteren an die hintere Wand des Parietalaugenbläschens zu liegen und erscheint dann als sekundäre Ausstülpung der Hinterwand desselben. Die sogenannten accessorischen Parietalaugen, wie sie von beiden Gattungen be- schrieben werden, sind vielleicht durch abnorme Epiphysenbildung zu erkennen. Schaefer, F. Über die Schenkelporen der Lacertilier. (Vorläufige Mitteilung). Zool. Anz. XXIV, pp. 308 u. 309. Die Schenkelporen bei Lacerta, Acanthodactylus und Sceloporws werden als Drüsen gedeutet und secernieren verhornte oder in Ver- hornung begriffene Zellen, nur bei Sceloporus eine den Talgdrüsensekret ähnliche Masse. Loyez, Marie. Sur les transformations de la vesicule germinative chez les Sauriens. C. R. Ac. Sc. Paris, Tome 133, p. 1025—1026. Reifung des Keimbläschens bei Platydactylus, Lacerta und Anguss. Die Nucleolen werden dabei umso kleiner, je größer die Chromosomen werden, doch werden sie als von diesen verschieden betrachtet, 24 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Müller, M. Die Reduktion des Brustschultergürtels der Saurier bis zum völligen Verluste desselben. Inaug.-Dissert. Leipzig, 1900, 8vo. 42 pp., 1 Taf. Göldi, E. A. u. Hagmann, 6. Die Eier von Tropidurus torquatus und Ameiva surinamensis. Zool. Jahrb. Syst. XIV, pp. 581—589. Es werden die richtigen Eier von Tropidurus torquatus beschrieben (die im Zool. Jahrb. X, Syst. 1897, p. 641 beschriebenen angeblichen Tropidurus-Eier gehören zu Hemidactylus mabuwia), ebenso die Eier von Ameiva surinamensis, und die Lebensweise dieser Art ausführlich behandelt. Von /guana tuberculata erwähnen die Verff. ein Weibchen, welches sich dem Ausgraben der von ihm in den Sand gelegten und vergrabenen Eier energisch widersetzte und sogar zum Angriff vor- ging. Zahl der Eier in einem Gelege 29—32; bei Ameiva 3—5, bei Tropi- durus wenigstens 4 Stück. Ref. in Zool. Centralbl. VIII. 1901, p. 846. Schnee, —. Biologische Notizen über Lygosoma ceyanurum Less., sowie Lepidodactylus lugubris D.u.B. Ein Beitrag zur Kenntnis der Südseefauna. Zeitschr. Naturw. LXXIV, pp. 273—283. Müller, Lorenz, Phyllodactylus europaeus Gene und Algiroides Fitzingeri Wiegm., zwei Zwerge der europäischen Reptilienfauna. Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 313—321, Taf. Eine sehr ausführliche Schilderung dieser beiden Arten, sowohl in Bezug auf Gestalt und Färbung, als auch Vorkommen, Lebensweise und Fortpflanzung. Die Abbildungen sehr gut. Herrick, €. L. u. H. N. u. Terry, J. Notes on a Collection of Lizards from New Mexico. Bull. Denison Univ. XI, 1899, pp. 117—148. Taf. XIV—XXIV. Geckonidae. Stemmler, J. Die Entwicklung der Anhänge am Zwischenhirn- dach beim Gecko (Gehyra oceanica und Hemidactylus mabouja). Ein Beitrag zur Kenntnis der Epiphyse, des Parietalorgans und der Para- physe. Inaug.-Dissert. Leipzig, 1900, 8 vo. 42 pp., 3 Taf. Entstehung von Epiphyse und Paraphyse bei Gehyra und Hemr- dactylus. Bei beiden Arten ist die ursprünglich bläschenförmige Epiphyse später in Stiel und Endkolben gesondert, beide Teile enthalten Pigment bei G., während es bei H. fehlt. Die nach der Ep. entstehende Par. treibt zahlreiche knospenähnliche Fortsätze und steigt bogenförmig aufwärts und nach hinten zur Epiphyse hin. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 154. Baldus, R. Die Intervertebralspalte v. Ebner’s und die Quer- teilung der Schwanzwirbel bei Hemidactylus mabuia Mer. Dissert. Leipzig, 19 pagg. 2 Figg. 2 Taf. Bei Hemidactylus mabuia entspricht die Zwischenwirbelspalte Ebners (die als Fortsetzung der Urwirbelhöhle im Sklerotom aufzu- fassen ist) der vorgebildeten Bruchstelle der Schwanzwirbel, weil hier die beiden Wirbelabschnitte nicht vollkommen verlötet sind. Verf. fand bei dieser Art nur einen Dornfortsatz an jedem. III. Reptilia und Amphibia für 1901. 25 Boulenger, 6. A. Description of a new Gecko from the Niger Delta. Ann. Nat. Hist. (7) VII, p. 204. Stenodactylus guttatus, Cuv., (= elegans Fitz.) var., n. hirouxii, Doumergue, Erp. Oranie, p. 96, Taf.V, fig. 7, Proc. Oran, Algier; St. elegans Fitz. var. mauri- tanica Guich. aus Kamerun angeführt von Tornier, Zool. Jahrb. Sept. XV. p. 665. Bunopus spatalurus, sp. n., Anderson, P. Z. S. 1901, II, p.137, Taf. XIV, fig. 1, S. Arabien. Gymnodactylus peguensis, Blgr. Bemerkungen von Laidlaw, P. Z. S. 1901, I, p. 304; @. lowisiadensis De Vis., und lorioe, Blgr. Bemerkungen von Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 604; @. olivii, sp. n., Garman, Bull. Mus. Harvard XXXIX, p- 1, Taf. I, fig. 1, Queensland. Phyllurus lichenosus, Gthr. = P. cornutus, Ogilby; Garman, Bull. Mus. Harvard XXXIX, p. 2. Gonatodes caudiscutatus, Gthr. Bemerkung von Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 593. Ptyodactylus hasselquisti, Donnd., var. n. togoensis, Tornier, Arch. Naturg. 1901, Beih. p. 68, Togoland, W. Afrika. Oedura mayeri, sp. n., Garman, Bull. Mus. Harvard XXXIX, p.3, Taf. II, fig. 2, Queensland. Phyllodactylus brevipes und bastardi, spp. nn., Moquard, Bull. Mus. Paris 1900, p. 346, Madagascar; P. baessleri und variegatus, spp. nn., Werner, Abh. Mus. Dresden IX, No.2, p.2, Peru; P. europaeus Gene beschr. u. abgeb. v. L. Müller, Bl. f£. Aq. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 312—318, Taf. 10. Hemidactylus muriceus Ptrs.. Bemerkung von Tornier, Arch. Naturg. 1901, Beih. p. 70; H.intestinalis Werm. = muriceus Ptrs.; H. guineensis Ptrs. = brookii Gray; H. richardsonii Gray, Bemerkungen von Tornier, Zool. Jahrb. Syst. XV. p- 666—670; H. steindachneri sp. n. id. ibid. p. 668 Taf. XXXV. fig. 2, Kamerun. H. brookii, Gray, var. n., haitianus Meerwarth, Mt. Mus. Hamburg XVIII, 2, p. 17, San Domingo; H. laevis und barodanus, spp. nn., Boulenger, P. Z. S. 1901, I, p. 48, Taf.VII, figg. 1 u. 2, Somaliland; FH. ansorgii, sp. n., Boulenger, Ann. Nat. Hist. (7) VII, p. 204, Nigeria; H. hecqui, sp. n., Boulenger, Ann. Mus. Congo, Zool. (1) II. p. 7, Taf. III, fig. 1, W. Küste des Tanganyika-Sees. Bunocnemis matschiei, sp. n., Tornier, Arch. Naturg. 1901, Beih. p. 71, Togo, W. Afrika. Gehyra interstitialis, OQudem. Bemerkung von Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 608. Lygodactylus thomensis Ptrs., neu beschrieben von Tornier, Zool. Jahrb. Syst. XV. p. 671; Z. conraui n. sp. id. ibid. p. 670, Taf. XXXV, Fig. 3, Kamerun. Lepidodactylus lugubris, D. u. Be Bemerkungen über die Lebensweise u. Fortpflanzung von Schnee, Zeitschr. Naturw. LXXIV, p. 278. Woodworthia, g.n., verwandt Hoplodactylus, Fitz für M. digitata, sp. n., Garman, Bull. Mus. Harvard XXXIX, p. 4, Taf. I, fig. 2, Neu-Seeland. Gecko japonicus, D. u. BB Bemerkung von Mehely, Zool. Ergebn. Ziehy Forschungsreise, p. 44, Taf. VI figg. 1 u. 2. Tarentola delalandi, D. u. B., angeführt von Togo von Tornier, Arch. Naturg. 1901, Beih. p.71; T. mauritanica, var. nn., saharae, p. 77, Taf. III, fig. 1, gracilis, p.77, atlantica, p. 78, Taf. III, fig. 2, und lissoides, p.79, Taf. IV, fig. 1, Doumergue, Erp. Oranie, Algier. 26 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Pachydactylus quadriocellatus, Ptrs. = Phelsuma lineatum, Gray, Tornier, Zool. Anz. XXIV, p. 64. Phelsuma laticauda, Bttgr. Über die Lebensweise in der Gefangenschaft: P. De Grys, Zool. Garten XLII, p. 105; P. androyense, sp. n., Mocgard, Bull. Mus. Paris 1901, p. 252, Madagascar; P. dubium Bttgr.; Bemerkung von Tornier, Zool. Jahrb. XV. p. 581. Sphaerodactylus notatus, Baird und macrolepis Gthr., abgebildet von Meer- warth, Mt. Mus. Hamburg XVIII, 2, Taf. I, figg. 6—8; H. macrolepis, var.n. monensis, id. ibid. p. 20, Mona. | Pygopodidae. Delma reticulata, sp. n., Garman, Bull. Mus. Harvard XXXIX, p. 5, Taf. II, fig. 1, Queensland. Agamidae. Tofohr, Otto. Die buntfarbige Schönechse (Calotes versicolor). Natur u. Haus X. p. 216—219. Leichte Verletzbarkeit der Schuppen; Haltung des Schwanzes beim Laufen und Klettern, Farbenwechsel, Nahrung (frißt Schaben, aber auch Lacertiden) u. a. Calotes versicolor Daud. Bemerkung über die Lebensweise von Laidlaw, P. Z. S. 1901, I, p. 308. Beobachtung in Gefangenschaft von P. de Grijs, Zool. Garten XLII, p. 107. Lachmann, H. Die Bartagame. Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 141—145, Taf. (Amphibolurus barbatus Cuv. in Gefangenschaft). Physignathus lesueuriü, D. u. B. Über die Lebensweise in Gefangenschaft: P. De Grijs, Zool. Garten XLII, p. 100. Phrynocephalus frontalis, Strauch, beschrieben u. abgebildet von Mehely, Zool. Ergn. Ziehy, Forschungsreise, p. 47, Taf. VI, figg. 3—8. Liolepis bellii, Gray. Bemerkung über ihre Lebensweise von Laidlaw, P. Z. S. 1901, I, p. 308. Tofohr, Otto. Der Hardun im Terrarium. Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XI. 1900 p. 5—8, Fig. Beschreibung von Agama stellio ın Gefangenschaft. In den Ver- breitungsangaben finden sich einige grobe Fehler; die Art kommt in Agypten in und auf den Pyramiden ebensowenig vor, wie in der europäischen Türkei oder in Griechenland mit Ausnahme der Cycladen. Agama micropholis Mtsch. = atra Daud. Tornier, Zool. Jahrb. Syst. XV- p- 673; A. mehelyi sp. n. id. ibid. p. 672, Kamerun. Steindachner, F. Über eine neue Uromastix-Art, U. simonyi. Ann. Ak. Wiss. 1899, pp. 143 u. 144. Uromastix (Aporoscelis) benti, And., abgebildet von Anderson, P. Z. S. 1901, II, Taf. XV; U.simonyi, sp. n., Steindachner, Anz. Ak.Wiss. 1899, p. 143, S. Arabien = U. benti, And., id. ibid. p. 162. ne III. Reptilia und Amphibia für 1901. 27 Iguanidae. Stejneger, L. On a New Species of Spiny-tailed Iguana from Utilla Island, Honduras. P. U. S. Mus. XXIII, pp. 467—468. Derselbe. Diagnosis of a new Species of Iguanoid Lizard from Green Cay, Bahama Islands. T. c. p. 471. Cockerell, T. D. A. A Horned Lizard at a high Altitude. Science (2) XIV, p. 111. Anolis irregularis, sp. n., Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 594, Ecuador; A,biauritus, sp. n., Meerwarth, Mt. Mus. Hamburg XVIII, 2, p. 23, Taf. I, figg. 3 —5, San Domingo. Hoplurus grandidieri, sp. n., Mocquard, Bull. Mus. Paris, 1900, p. 346, Mada- gascar. Tropidurus torquatus, Wied. Über die Eier: Göldi u. Hagmann, Zool. Jahrb. Syst. XIV, p. 581, fig.; T. theresiae sp. n., Steindachner, Anz. Ak. Wiss. 1901, p- 195, Lima, Peru. Stenocercus vartabılis, sp. n., Boulenger, Ann. Nat. Hist. (7) VII, p. 546, Bolivia. Liolaemus annectens, sp. n., Boulenger, t.c. p. 546, Peru. Liocephalus vittatus, Hallow. Über die Lebensweise in Gefangenschaft: «P. de Grijs, Zool. Garten XLII, p. 72; L. lineogularis, sp. n., Werner, Abh. Mus. Dresden IX, No.2, p.3, Peru; L. haenschi und angulifer spp. nn., Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 595, Ecuador; L. virescens, sp. n., Stejneger, P. U. S. Mus. XXIII, p. 471, Green Cay, Bahamas; L. rhodogaster u. scapularis, spp. nn., Boulenger, L. c. pp. 546 u. 547, Peru. Urocentrum meyeri, sp.n., Werner, Abh. Mus. Dresden IX, No.2, p.4, Peru. 2 Iguana tuberculata, Laur. Bemerkung über die Brutpflege: Göldi u. Hag- mann, Zool. Jahrb. Syst. XIV, p. 588. Beobachtung in Gefangenschaft von P. de Grijs, Zool. Garten XLII, p. 75 und Werner, t.c. p. 316. Otenosaura bakeri, sp. n., Stejneger, t.c. p. 467, Utilla Inseln, Honduras. Phrynosoma hernandesi, Gir., angeführt von einer Höhe über 10000 Fuß, in Neu Mexico, von T. D. A. Cockerell, Science (2) XIV, p. 111. Angwuidae. Macrogongylus, g. n., Werner, Zool. Anz. XXIV, p. 298, M. brauni, sp. n., id. ibid. p. 299, fig. Hab. — ? (= Diploglossus occiduus, Shaw nach Boulenger). Das Exemplar welches keine Zunge hatte, stammt angeblich aus Australien. Helodermatidae. Schnee, —. Einiges über das Freiheitsleben der mexikanischen Krustenechse. Natur u. Haus. X. p. 351. Soll in den unterirdischen Bauen der Springmäuse leben. Spring, J. A. Ein gefährlicher Saurier. Natur u. Haus X. p. 248 — 250. Verf. hat in Arızona Heloderma, das dort unter dem Namen ‚,es- cupion“ (Spucker) bekannt ist, häufig beobachtet und in Gefangen- schaft gehalten, auch aus den im August abgelegten Eiern, welche in 28 III. Reptilia und Amphibia für 1901. eine im Sande ausgescharrte kleine Höhlung abgelegt werden, von graugelber Färbung, °/,x!/, Zoll groß und gegen Anprall und Auf- schlag so widerstandsfähig wie Gummibälle sind, durch künstliche Wärme Junge ausgebrütet, deren Grundfarbe ein glänzendes Rosa war, das sich schnell entwickelnde Muster blauschwarz. Weitere Mitteilungen beziehen sich auf die Angst, welche Katzen, Hunde und andere Tiere (Klapperschlangen ausgenommen) vor dieser Eidechse haben, den miß- glückten Versuch, ein Exemplar zu ertränken, da’ es nach zwei Stunden, ohne Schaden genommen zu haben, wieder an die Wasseroberfläche gebracht wurde, die Fähigkeit, seinen Speichel auszuspucken, worauf sich sein Name bezieht u. a. m. Einige Angaben, wie die, daß weder Giftzähne noch Giftdrüsen vorkommen, der Vergleich der Bißwirkung, die stark übertrieben wird, mit der Hundswut u. a. sind freilich un- richtig. Varanidae. De Vis, €. W. A Further Trace of an Extinct Lizard. Ann. Queens- land Mus. 1900, No. 5, p. 6, Taf. III. Varanus dirus De Vis (foss.), Oberkiefer beschrieben und abgebildet von De Vis, Ann. Queensland Mus. 1900 No. 5, p. 6, Taf. III; V. dumerilüi Grayf Beschreibung eines 1,21 m langen Exemplares aus Sarawak von Caruccio, Boll. Soc. Zool. Ital. (2) I. p. 104; V. salvator u. nebulosus; Bemerkungen über die Lebensweise, von Laidlaw, P. Z. S. London 1901. I. p. 309. Teiidae. Oentropyx viridistriga, Blgr. Bemerkung von Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 184. Ameiva surinamensis, Laur. Bemerkung von Stejneger, P. U. S. Mus. XXIV, p. 183, figg. Über die Eier: @öldi u. Hagmann, Zool. Jahrb. Syst. XIV, p. 585, fig.; A. chrysolaema, Cope, Taf. I, fig. 14, risii, R. u. L., Taf. II, figg. 7, 9 und alboguttata Blgr., Taf.II, figg. 6, 8, abgebildet von Meerwarth, Mt. Mus. Hamburg XVII, 2. Cnemidophorus centropyx, Stdr. Bemerkung von Werner, Abh. Mus. Dresden IX, No. 2, p. 4. Prionodactylus ocellifer, sp. n., Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 549, Ecuador. Euspondylus simonsüi, sp. n., Boulenger, Ann. Nat. Hist. (7) VII, p. 549, Peru. Cophias peruanus, sp. n., Werner, Abh. Mus. Dresden IX, No. 2, p. 5, fig., Peru. Amphisbaenidae. Amphisbaena leucura, D. u. B. Bemerkung von Tornier, Arch. Naturg. 1901, Beih. p. 73; A. polygrammica, sp. n., Werner, Abh. Mus. Dresden IX, No. 2, p.5, fig., Peru. Lepidosternum boulengeri, Bttgr. Bemerkung von Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 185. ne Es Agamodon arabicus, sp. n., Anderson, P. Z. S. 1901, II, p. 140, Taf. XIV, fig. 2, S. Arabien. a u u ee ee ee har IH. Reptilia und Amphibia für 1901. 29 Lacertidae. Peter, K. Mitteilungen zur Entwicklungsgeschichte der Eidechse. II. Die Schlundspalten in ihrer Anlage, Ausbildung und Bedeutung. Arch. mikr. Anat. LVII, pp. 705—765, figg., Taf. XXXVIII—XL. III. Die Neuroporus-Verdickung und die Hypothese von der primären Monorhinie der amphirhinen Wirbeltiere. Op. cit. LVIII, pp. 640 —660. Taf. XXXI. Die Anlage der Schlundspalten bei Lacerta geht nur vom Ento- derm aus; es finden sich 6 Paare, von denen nur die drei ersten in großer Ausdehnung durchbrechen, während das 4. später und nicht im ganzen Bereich der inneren Ausbuchtung der; Schlußtasche durchbricht. Als Derivate werden genannt: Von der ersten Tasche Paukenhöhle und Tuba auditiva; von der zweiten der Haupteil der Thymus, zu der die erste nur wenig liefert; von der vierten ein später atrophierender Epithelkörper und 6 links ein Suprapericardialkörperchen. Die bei Embryonen von Lacerta am vorderen Neuroporus auftretende Ver- dickung des Hornblattes stellt keine mediane Riechplatte vor, sondern ist auf einen Stauungsvorgang beim schnellen Verschluß des Gehirns zurückzuführen; wie er ähnlich auch bei der Abschnürung der Linse und des Ohrbläschens zu bemerken ist. Völker, Beiträge zur Entwicklung des Pancreas bei den Amnioten. Arch. Mikr. Anat. 59. Bd. p. 62—93, 21 figg. Entwicklung des Pancreas u. a. bei Lacerta (agilıs u. muralis), wo es als einheitliche Ausstülpung der dorsalen Darmwand entsteht. Grieb, A. Contribuzione allo studio dell’ organe parietale del Po- darcis muralis. Monit. Zool. ital. XII, pp. 218—221. Verf. hat die Epiphysenregion von Podarcis (= Lacerta! — Ref.) untersucht und ist der Ansicht, daß bei allen Reptilien Epiphyse und Parietalorgan aus einer gemeinsamen Ausstülpung der verdickten oberen Zwischenhirnwand hervorgehen. Perroneito, A. Sulla terminazione dei Nervi nelle fibre muscoları striate. C.R. Ass. Anat. 3. Sess. p. 90—91, Arch. Ital. Biol. Tome 36, p. 245—254, 5 figg. Die ultraterminalen Fibrillen von Ruffini u. Apathy finden sich in allen Muskeln von Lacerta, aber nur in der Nähe der Muskelspindeln. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 161. Meyer, 3. A. Zerfallsvorgänge an Ovarialeiern von Lacerta agilıs. Anat. Hefte LVIII. 1901. p. 71—76, 4 Taf. Die bei unbefruchteten Wirbeltiereiern vorkommenden Teilungen sind nur Zerklüftungen, nicht wirkliche parthenogenetische Furchungen. Ref. in Zool. Centralbl. IX. p. 153. Klingelhöffer. Beitrag zur Kenntnis der Paarung von Lacerta agilıs. Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XI. 1900 p. 205—208. Genaue Beschreibung des Paarungsactes. Abbildungen auf p- 222—223. Coward, T. A. The Sand-Lizard in the North of England. Zoologist (4) V, pp. 355—357. 30 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Zang, W. Reptilienfang in Südtirol. Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 193—194, 205—206. Verbreitung und Lebensweise von Lacerta muralis und viridis in Südtirol. Tofohr, Otto. Die taurische Eidechse im Terrarium. Bl. f. Agq. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 304—306. Werner, F. Beschreibung einer bisher noch unbekannten Ei- dechse aus Kleinasien.: Lacerta anatolica.. Anz. Ak. Wiss. 1900, No. XXV, 3pp. Lacerta agilis, L. Über das Vorkommen im Norden von England: T. A. Co- ward, Zoologist (4), V, p. 355; L. agilis L., var. exigua, Eichw. Bemerkung von Mehely, Zool. Ergebn. Ziehy Forschungsreise, p. 51, Taf. VII; L. muralis, var. depressa, Cam. Bemerkungen, id. ibid. p. 54; L. depressa, Cam. = L. muralis, Laur., Derjugin, Annuaire Mus. St. Petersb. VI, p. 94; L. galloti, D. u. B. Be- merkung von Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 186; L. perspicillata, D. u. B., var. n. guichenoti, Doumergue, Erp. Oranie, p. 128, Taf. VIII, fig. 10, Prov. Oran, Algeria; L. taurica Pall. Lebensweise in Gefangenschaft beschr. von ©. Tofohr, Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 304—306.; L. anatolica sp. n., Werner, Anz. Ak. Wiss. 1900, No. XXV Köktsche Kissik, Kleinasien. Latastia hardeggeri, Std. Bemerkung von Anderson, P. Z. S. 1901, II, p- 145. Acanthodactylus pardalis, Licht., var.n. spinicauda, Doumergue, op. cit. p. 169, Taf. XI, fig. 6, Prov. Oran, Algier; A. savignyi, And., var. n. oramensis, id. ibid. p. 176, Taf. XII, figg. 1—3, Prov. Oran, Algier; A. vulgaris, D. u. Bi var. nn. tingitanus, p.187, Taf. XIV, figg. 5 u. 6, Marocco, mauritanicus, p. 189, Taf. XIV, figg.I—4, Oran, und Ksourensis, p. 193, Taf.XIV, fig. 7, Prov. Oran, id. ibid.; A. blanei, sp. n. id. ibid. p. 184, Taf. XIII, figg. 1—5, Tunis. Eremias brenchleyi, Gthr. Bemerkungen v. Mehely, op. eit. p. 56; E. nitida, Gthr.; über ein Exemplar von Togo: Tornier, Arch. Naturg. 1901, Beih. p. 73; E. quichenoti, sp. n., Doumergue, op. eit. p. 200, Taf. XV, fig.2, Algier (= E. guttulata, Licht.); E. bernouillii, sp. n., Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 187, fig., Palmyra. Gerrhosauridae. Gerrhosaurus major, A. Dum.; var.n. zechi, Tornier, Arch. Naturg. 1901, Beih. p. 74, fig., Togo, W. Afrika. Zonosaurus longicaudatus, sp. n., Mocquard, Bull. Mus. Paris 1900, p. 347, Madagascar (= Z. boettgeri Steind. nach Mocquard). Scincidae. Kohlbrugge, J. H. F. Die Entwicklung des Eies vom Primordial- stadium bis zur Befruchtung. Arch. mikr. Anat. LVIII, pp. 376—410, taf. XVI—XVIL. Die Untersuchung wurde an Mabuia multifasciata ausgeführt. Aufs. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 71 und Zool. Centralbl. IX. p. 150. a a ee III. Reptilia und Amphibia für 1901. 31 Werner, F. Der Apothekerskink, die Walzenechse und die Erz- schleichen (Chaleides-Arten) im Freileben und in der Gefangenschaft. Bl. f. Ag. u. Terr. Fr. XI. 1900 p. 74—78. Beschreibung der Lebensweise von Scincus officinalis, Chalcides ocellatus, tridactylus, lineatus, sepordes und boulengeri im Freien und im Terrarium nach eigenen Erfahrungen des Verf. ’s. Derselbe. Über die Lebensweise und die Lebensbedingungen einiger Eumeces-Arten, des Natterauges (Ablepharus panninicus), einiger Arten der Gattung Mabuia und Lygosoma und der Riesen- skinke Australiens. Ebenda p. 85—89. Behandelt namentlich außer den drei Humeces-Arten E. schneideri, algeriensis und quinquelineatus, sowie Ablepharus pannonicus, Mabuia vittata und quinquetaeniata, sowie Lygosoma taeniolatum, tenue und quoyi nach eigenen Beobachtungen. Die von der Redaktion beigegebenen Abbildungen sind beide falsch; der angebliche Eumeces algeriensis könnte ein Lygosoma taeniolatum, die Mabuia multifasciata aber einen Eumeces algeriensis vorstellen. Kammerer, Paul. Die Johannesechse. Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XI. 1900 p. 129—132. Beschreibung der Lebensweise von Ablepharus pannonicus im Freileben und Gefangenschaft; schlechte Abbildung. Boulenger, 6. A. Description of a new Lizard from the Gaboon. Ann. Nat. Hist. (7) VIII, p. 15. Mabuia maculilabris, Gray, perroteti, D. u. B. (wovon M. raddonit, Gray, als die Jugendform betrachtet wird), quinquetaeniata, Licht., und varia, Ptrs. Bemerkungen von Tornier, Arch. Naturg. 1901, Beih. pp. 831—86; M. brevicollis, Wgm. Bemerkung von Anderson, P. Z. S. 1901, II, p. 146; M. quinquecarinata, Werner, neubeschrieben von Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 189; M. beni- tensis sp. n., Boulenger, Ann. Nat. Hist. (7) VIII, p. 15, Gabun (= M. raddonii, Gray; vom Autor selbst eingezogen). Schnee, —. Zur Naturgeschichte Jaluits. Zool. Garten XLIl. 1901, p. 219. Lygosoma smaragdinum, Less. Bemerkung von Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 609; L. cyanurum, Less. Bemerkungen über die Lebensweise von Schnee, Zeitschr. Naturw. LXXIV, p. 273; vermag Sprünge auszuführen; Schnee, Zool. Garten XLII. 1901 p. 219; L. cyanurum, Less., var. n. schauinslandi, Werner, Zool. Jahrb. Syst. XIV, p.384, Molokai, Hawaische Inseln; L. melano- stictum, Blgr. Bemerkung von Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 190; L. si- mulans, Vaill. Bemerkung von Tornier, Arch. Naturg. 1901, Beih. p. 86; L., kuekenthali, Bttgr., p. 342, fig. 1, sorex, p. 343, fig. 2, mentovarium, p. 345, fig. 4 und brevipes, p. 346, fig. 3, beschrieben und abgebildet von Boettger, Abh. Senckenb. Ges. XXV, Taf.XIV; L. floweri, sp. n., Laidlaw, P. Z. S. 1901, I, p. 310, Gunong Inas, Malayische Halbinsel; L. aeratum und atromaculatum spp. nn. Garman, Bull. Mus. Harvard XXXIV, pp.7 u. 8 Queensland; L. (Hinulia) annamiticum, sp. n. Boettger, Ber. Senckenberg, Ges. 1901, p. 47, Annam; L. (Liolepisma) microcercum, sp. n. id. ibid. p. 49, Annam; L. (Liolepisma) pagen- ftecheri, sp. n., Lindholm, in Lampe, Jahrb. nassau. Ver. LIV, p. 214, Taf. III, 32 III. Reptilia und Amphibia für 1901. figg. 3—5, 8. Australien; L. vigintiserierum Sjöst. = reichenowi Ptrs.; L. gemmiventris Sjöst. = africanum Gray; Tornier, Zool. Jahrb. Syst. XV. p- 675. Ablepharus heteropus, p. 9, Queensland; virgatus, p. 10, Queensland, und heterurus, p. 11, Gilbert Inseln, spp. nn., Garman, Bull. Mus. Harvard XXXIX. Eumeces algeriensis, Ptrs., var. n. meridiönalis, Doumergue, Erp. Oranie, p.216, Taf. XVI, fig. 3, Prov. Oran und Marocco; E. kishinouyei, sp. n., Stejneger, P. Soc. Washington XIV, p. 190, Yayeyama Gruppe, Liu-Kiu-Inseln. Chalcides viridanus, Gravh. Bemerkung v. Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 192; C. ocellatus, L., var. n. parallelus, Doumergue, op. cit. p. 227, Taf. XVII, fig. 2, Oran, Algerien; C. bottegi, Blgr., var. n. ihierryi, Tornier, Arch. Naturg. 1901, Beih. p. 87, Togo, W. Afrika (gute Art. — Ref.). Grandidierina lineata, sp. n., Mocquard, Bull. Mus. Paris 1901, p. 252, Mada- gascar. Steindachner, F. Über eine von Herrn Professor ©. Simony während der südarabischen Expedition in Sokotra entdeckte neue Sepsina-Art. Anz. Ak. Wiss. Wien 1899, pp. 161 u. 162. Hakaria, subg. n. für Sepsina simonyi, sp. n., Steindachner, Anz. Ak. Wiss. 1899, p. 161, Sokotra (= Parachalcıdes socotranus, Blgr. nach Boulenger). Melanoseps, Blgr. Herpetosaura occidentalis, Ptrs. wird dieser Gattung zugerechnet von Tornier, Zool. Anz. XXIV, p. 61. Anelytropidae. Typhlosaurus lineatus, Blgr. Bemerkung von Lindholm in Lampe, Jahrb. nassau. Ver. LIV, p. 217. Rhiptoglossa. Boulenger, &. A. Description of two new Chameleons from Mount Ruwenzori, British East Africa. P. Z. S. 1901, II, pp. 135 u. 136, Taf. XI n..- III Chamoeleon grandidieri und fallax, spp. nn. Mocquard, Bull. Mus. Paris 1900, p- 345, Madagascar; ©. xenorhinus und johnstoni, spp. nn., Boulenger, P. Z. S. 1901, II, pp. 135 u. 136, Taf. XII u. XIII, Mt. Ruwenzori, Ost-Afrika. Brookesia dentata, sp. n., Mocequard, t.c. p. 345, Madagascar. Dolichosauria. Kornhuber, A. Opetiosaurus bucchichi. Eine neue fossile Eidechse aus der unteren Kreide von Lesina in Dalmatien. Abh. geol. Reichsanst. XVIII, No. 5, 24 pp., 3 Taf. Auszug in: Verh. geol. Reichsanst. 1901, pp. 147—153. Gorjanovic-Kramberger, K. Einige Bemerkungen zu Opetiosaurus bucchichi Kornhuber. Verh. geol. Reichsanst. 1901, pp. 271 u. 272. Opetiosaurus, g.n., Typus einer neuen Familie, Opetiosauridae, verwandt mit den Varaniden, jedoch mit Mosasauriden-Gebiß, für O. bucchich:, sp. n., Kornhuber, Verh. geol. Reichsanst. 1901, pp. 147—153, und Abh. geol. Reichsanst. XVII, No. 5, 24 pp., 3 Taf. Untere Kreide, Lesina, Dalmatien. Be- merkungen von Gorjanovic-Kramberger, Verh. geol. Reichsanst. 1901, p. 271. III. Reptilia und Amphibia für 1901. 33 Ophidia. Ballowitz, EE Ein Kapitel aus der Entwickelungsgeschichte der Schlangen. Die Schicksale des Urmundes der Kreuzotter und der Ringelnatter. Verh. Anat. Ges. 1901, pp. 80—88, 204 u. 205, figg. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 72, bezw. 73. Couvreur, E. Sur le pneumogastrique des Ophidiens, et en parti- culier du Boa constrietor. CR. Ass. Anat. 3. Sess. p. 212—216, 3 Figg. Bei den Schlangen (in erster Linie wurde Boa untersucht) finden sich zahlreiche Beziehungen, sogar Verschmelzungen zwischen dem Vagus und den benachbarten Kopfnerven, sowie mit dem Kopfabschnitt des Sympathicus. Im Plexus cardiacus ist der rechte Vagus bedeutend stärker entwickelt als der linke und beide sind eine Strecke weit ver- schmolzen. Dagegen ist im Intestinaltrakt wieder der linke stärker entwickelt und bildet allein den Intestinalplexus. Der Vagus ist bei den Schlangen im allgemeinen entsprechend*der Rückbildung des Sympathicus besonders stark entwickelt. Launoy, L. De l’action amylolytique des glandes salivaires chez les Ophidiens. Bull. Mus. Paris. 1901, pp. 122 u. 123. Lage des Kernes in den Zellen der Lippen- und Unterzungendrüsen bei Zamenis viridiflavus und Tropidonotus viperinus in den ver- schiedenen Stadien der Sekretbildung. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 52. Laguesse, E. Sur la structure du pancr&as chez quelques Ophidiens et particuliörement sur les ilots endocrines. Arch. anat., mier. IV, pp- 157—218, figg., taf. V. Bau des Pancreas bei Schlangen und seine Entwicklung bei Nasa, Tropidonotus und Vipera; die Langerhans’schen Inseln werden in erster Linie in Betracht gezogen. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p- 186. Leighton, 6. Sloughing in Serpents. Zoologist (4) V. pp. 301—304. Pellegrin, 3. Duree de la vie et perte de poids chez les Ophidiens en inanition. C. R. Soc. Biol. LIII, pp. 119 u. 120 (s. Ber. f. 1900, p. 23). Auch, B. u. Vaillant, Louis. Alteration du sang produits par les morsures des Serpents venimeux. C©. R. Soc. Biol. LIII. pp. 756—757. Marchi, 6. I Serpenti del Trentino. Trento, 1901, 8 vo, 96 pp., 20 Taf. Das Büchlein enthält nebst einer allgemeinen Einleitung in die Anatomie (hierzu Taf. I, XI, XVIII) und Lebensweise der Schlangen die Beschreibung und Abbildung der im Trentino vorkommenden Schlangenarten, nämlich Coronella austriaca (Taf. II u. XIX), (©. gi- rondica (Taf. III), Zlaphis Aesculapii (Taf. IV u. V), Zamensis viridi- flavus (Taf. VI) u. var. carbonar(i)a (Taf. VII), Tropidonotus natrix (Taf. VII), T. tessellatus (Taf. IX), Vipera berus (Taf. XII u. XIV) u. var. prester (Tar. XIII), V. aspis (Taf. XV, XVI, XX), V. ammodytes (Taf. XVII). Wenn auch Text und Abbildungen durchaus nicht frei von Irrtümern sind (s. z. B. stellt Taf. XVILI, Fig. 1—2 sicher keine junge Askulapnatter, sondern Zamenis gemonensis im Ei vor), so ent- Arch. f. Naturgesch. 70. Jahrg. 1904. Bd. IL. H.1. (IIL.) 3 34 III. Reptilia und !Amphibia für 1901. spricht das Werk doch seinem Zweck, zur Belehrung über die Schlangen des Landes beizutragen, vollkommen und auch die Tafeln sind zum Teil, wie z. B. die Äskulapnatter, Ringelnatter, Kreuzotter (XII) gar nicht übel ausgefallen. Ein Anhang befaßt sich mit der Wirkung und Be- handlung des Giftschlangenbisses, ein zweiter bringt Historisches über die Schlangen, was wohl besser als „‚Sagenhaftes““ zu übersetzen ist. Werner, F. Bemerkungen über einige seltenere Schlangen-Arten. Verh. Ges. Wien. LI, p. 634—639. Leighton, 6. The Life-History of British Serpents and their Local Distribution in the British Isles. Edinburgh und London, 1901, 8 vo, 363 pp., 46 figg. Andersson, L. G. Some new Species of Snakes from Cameron and South America, belonging to the Collections of the Royal Museum in Stockholm. Bih. Svenska Ak. XXVII, IV, No.5, 26 pp., 2 taf. Außer mehreren nn. spp. (s. Boidae, Colubridae) sind auch noch mehrere bereits bekannte Arten beschrieben, die in einer oder der andern Weise vom Typus abweichen, nämlich Urotheca lateristriga (Berth.), Contia aestiva (L.) mit 17 Schuppenreihen; Oxyrhopus cloehia (Daud.) von Uruguay mit nur 57 Subcaudalpaaren, (daher wird O. maculatus Blngr. als bloße Farbenvarietät dieser Art erklärt); Oxyrhopus coro- natus Schn. (nicht carinatus, wie irrtümlich gedruckt ist) mit 69—71 Subcaudalpaaren anstatt 80—87, Erythrolanyrus fissidens (Gthr.): Farbenvarietät aus Nicaragua, mit 157 Ventralen; Miodon gabonensis (A. Dum.) (damit identisch M. collaris Ptrs. und notatus Ptrs.). Wall, F. u. Evans, G.H. Burmese Snakes. Notes on Specimens in- cluding 45 Species of Ophidian Fauna collected in Burma from Ist. January to 30 th June, 1900, Journ. Bombay Soc. XIII, pp. 611—620. Die Verf. beschreiben namentlich solche Exemplare, welche von den Diagnosen Boulenger’s abweichen. Die einzelnen Arten sind: Ablabes porphyraceus var., Taoungyi, S. Shan Staaten (im Magen eines Ex. eine erwachsene Maus), Amblycephalus andersonii ebendaher, Bungarus coeruleus var. magnimaculata (Mongoa u. Moktila, Ober- Burma) u. semifascieta (Rangoon), Bungarus fasciatus (Rangoon und O. u. U. Burma), Callophis macclellandi (Pegu Thomas); ©. maeuliceps (Moulmein u. Rangoon), Cantoria violacea (Wakema, U. Burma), Cerberus rhynchus (Rangoon, Moulmein und Myaungmya, U. Burma, sehr ausführliche Angaben über das Freileben); Chrysopelea ornata (Rangoon, Thayetmyo, U. B., Taoungyi; Mageninhalt: Hemidactylus frenatus, Calotes versicolor; häufiger nach dem Regen); Coluber oxy- cephalus, Nyounylon, U. B. (Beschreibung des Fanges eines großen Ex.) Coluber radiatus (Rangoon, Prome, U. B., Myingyan, O.B. Taoungyi C'ylindrophis rufus (Bhamo, O. B.); Dendrophis pietus (Bassein, Pegu, Salween, Rangoon) (nicht bissig, sondern sehr furchtsam), Dipsas cyanea (nach einer abgestreiften Haut vom Kikine-See bei Rangoon bestimmt); D. hexagonotus (von Rangoon, Thayetmyo, Bassein U. B., Mandalay, Katha, OÖ. B.; Taoungyi); in einem Exemplar 6 Eier; D. multimaculata: Rangoon, Thayetmyo, Myaungmyo, U. B., Taoungyi); ein Ex. legte 7 Eier; Distira lapemidoides (Bassein, U. B.) und robusta III. Reptilia und Amphibia für 1901. 35 (Pegu), Dryophis mycterizans (in einem Exemplare wurden 3 an- scheinend reife Junge gefunden!); D. prasinus (Rangoon, Moulmein, Ye-U., (0. B.) (Taoungyi) (7 Eier in einem Ex.); Enhydrina vulakadyen (Myaungmya, Arrakan); Gerardia prevostiana (Rangoon-Fluß), Hipistes hydrinus (Moulmein), Homalopsıs buccatus (Bassein), H ypsirhina enhydris (Prome, Bassein, Thaton, Thayetmyo, U. B.), Lycodon aulius (Rangoon, Ye-U., Meiktila, Taoungyi); L.fasciatus (N. Chin Hills, S.Shan-Staaten); Naia bungarus (Minhla, ©. B. Port Blair; Andamanen); N. tripudians (Mageninhalt eines Exemplars 4 Mäuse); Psammodynastes pulwerulentus (ein Ex. enthielt 10 Eier; springende Bewegungen namentlich eines jungen Exemplars beobacht); Psammophis condanarus (Prome, U. B., Taoungyi) (Mageninhalt: Calotes versicolor); Python molurus (Minhla), Simotes cruentatus (Mandalay, Bhamo, O.B., Rangoon; nicht bissig), S. cyclurus (Rangoon, Salween; Taoungyi); S. theobaldı (Thayetmyo, U. B., Shwebo, Ye-U., O. B.), S. violaceus (Katha, U. B., Taoungyi; Varietäten beschrieben), Trimeresurus gramineus (Rangoon, Myaung- mya, U. B., Falam, N. Chin Hills; Taoungyi; in einem Ex. eine kleine Moschusratte), T. monticola (Taoungyi); Tropidonotus piscator (O.u.U.- Burma) (Mageninhalt: Frösche u. Kröten; Eier 24—61) T. stolatus (Rangoon, Thaton, U.B., Ye-U., ©. B., Taoungyi; Mageninhalt: Oxyglossus laevis u. a. Frösche; ein Käfer; Eier 4—8; Entwicklungs- dauer: 27. Juni bis 1. August; diese Schlange, welche von gutmütigem Naturell ist, wurde vor Eintritt der Regenzeit selten, dann häufig gefunden (s. Chrysopelea); T. subminiatus (U. u. OÖ. Burma, Taoungyi); Typhlops diardi (Rangoon, Mandaley, Taoungyi), Vipera russellii (Thayetmyo, Bassein, Rangoon, Taoungyi; Mageninhalt: Ratte) Xeno- peltis unicolor (Pegu, Rangoon); Zamenis korros (sehr wild); Z. mucosus (Rangoon u. Umgebung); ein Paar im Januar beisammen gefunden. Brown, A. E. A Review of the Genera and Species of American Snakes, North of Mexico. P. Ac. Philad. 1901, pp. 10—110. Verf. entwickelt zuerst seine Ansichten über den Wert der ver- schiedenen Art- und Unterartmerkmale bei den Schlangen und erweist sich in der folgenden mit Bestimmungsschlüsseln ausgestatteten Be- schreibung der nordamerikanischen Schlangen, die sehr brauchbar ist, als ein im Vergleich zu Cope und Stejneger (was die Nomenclatur an- belangt) gemäßigterer amerikanischer Systematiker; so nimmt er die Gattungsnamen Tropidonotus für Natrix, Helicops für Liodytes, an; dagegen behält er Seminatrix für S. pygaea, Diadophis und Ophibolus bei und darin kann man ihm nicht unrecht geben; die Einbeziehung von Coluber corais in die Gattung Spilotes scheint auf den ersten Blick be- denklich, läßt sich vielleicht aber auch rechtfertigen. Die Tabelle am Schlusse gibt eine gute Übersicht über die Schlangenfauna der Ver- einigten Staaten, die 44 Gattungen mit 102 Arten umfaßt. Durch die kurzgefaßten Diagnosen erscheint Brown’s Arbeit weit übersichtlicher als die langatmigen Beschreibungen in dem großen Werk Üopes. Eckel, E. €. The Snakes of New York State: An Annotated Check List. Amer. Natural. XXXV, pp. 151—155. (Bemerkungen von 8. Stejneger, t. c. p. 428). 3* 36 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Verf. nennt 25 Schlangen aus dem Staate New- York, die zu Carphophis, Diadophis, Heterodon, Liopeltis, Zamenis, Coluber, Pityophis, Osceola, Ophibolus, Natrix, Storeria, Eutaenia, Amcistrodon, Sistrurus und Crotalus gehören. Crotalus (horridus) soll im Orange und Rock- land County noch vorkommen, östlich vom Hudson im Staate aber möglicherweise bereits ausgerottet sein; Verf. weiß nur von zwei Exemplaren, die in der letzten Zeit (1878, 1887) getötet worden sind. Sie ist selten außerhalb des Hochlands, wogegen Ancistrodon gerade in ausgedehnten cambro-silurischen Tiefland nördlich davon häufig ist. Philippi, R. A. Über die Schlangen Chile’s. Arch. Naturg. LXVII, pp- 103—108. Verf. kennt 45 Schlangenarten von Chile, die er auf 14 Gattungen verteilt, von denen 8 ın vorliegender Arbeit charakterisiert werden und zwar ganz ungenügend. Ref. kann nur annehmen, daß der Verf. eine größere Sammlung von Schlangen in einem chilenischen Museum vorgefunden und diese alle für chilenisch gehalten oder daß er die geringsten Verschiedenheiten zur Aufstellung einer Gattung benutzt hat; sonst wäre die angegebene Zahl für die notorisch artenarme Schlangenfauna Chiles ganz und gar undenkbar. Von den hier genannten Gattungen könnte Stegonotus ein Herpetodryas und Leptaspes ein Leptophis sein; was die übrigen sein sollen, entzieht sich jeder Be- urteilung. Wir können nichts anderes tun, als diese Arbeit einfach ignorieren und dem darin ziemlich schlecht weggekommenen La- taste Recht geben. Typhlopidae. Lidth de Jeude, T. W. von. On a Typhlops new to Java. Notes Leyden Mus. XXIII, p. 32. Typhlops polygrammicus, Schleg. Über ein Exemplar von Java: van Lidth de Jeude, Notes Leyden Mus. XXIII, p. 32; T. decorsei, sp. n., Mocquard, Bull. Mus. Paris 1901, p. 255, Madagascar; T. erycinus, sp. n., Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 610, fig., Neu Guinea. Glauconiidae. Glauconia albifrons, Wagl., var. n. rubrolineata, Werner, Abh. Mus. Dresden IX, No. 2, p. 6, Peru; @. lepezi, sp. n., Boulenger, Ann. Mus. Congo Zoo). (1) II, p- 8, Taf. III, fig. 2, Zambi, Congo. Boidae. Nardoana, n.n. für Nardoa, Gray, 1842, nec 1840, €. Berg, Comun. Mus. Bueonos Aires I, p. 289. Gigantophis, g.n., verwandt Python, für G. garstini, sp. n. (foss.), Andrews, Geol. Mag. (2) Dec. IV, VIII, p. 438, fig. 1, Eocän, Egypten. Stejneger, L.. A new systematic name for the yellow Boa of Ja- maica. Proc. U. S. Nat. Mus. XIII pp. 469 u. 470. Portis, A. Il Palaeopython sardus Port., nuovo Pitonide del Mio- cene medio della Sardegna. Boll. Soc. geol. Ital. XX, pp. 247—253, figg. III. Reptilia und Amphibia für 1901. 37 Paloeopython sardus, sp. n. (foss.), Portis, Boll. Soc. geol. Ital. XX, p. 247 fig., Miocän, Sardinien. Ungalia maculata, Bibr. Über die Lebensweise in Gefangenschaft: P. de Grijs, Zool. Garten XLII, p. 33; U. semicincta, Ptrs. Bemerkung von Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 365; U. paucisquamis, sp. n., Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 154, Hab. ?; U. brasiliensis, sp. n., Anderson, Bih. Svenska Ak. XXVII, IV, N.5, p. 4, Taf. I, fig. 1, Brasilien. Epierates angulifer, Bibr. Bemerkung von Werner, Verh. Ges. Wien LI, p- 635; E. striatus, Fisch. = E. angulifer, Bibr. var., Meerwarth, Mt. Mus. Hamburg XVII, 2, p. 5; E. subflavus, sp. n., Stejneger, P. U. S. Mus. XXIII, p. 469, Jamaica. Corallus, Daud. Stejneger, op. cit. XXIV, p. 184; schlägt darin vor, den Namen Boa für diese Gattung und Constrictor für Boa zu gebrauchen; (. ruschenbergii Cope, Kopf abgebildet, id. ibid. p. 185, figg. Calabaria reinhardti, Schleg. Bemerkung von Tornier, Zool. Anz. XXIV, p. 63. Palaeophiidae. Moeriophis, g. n., verwandt Palaeophis, für M. schweinfurthi sp. n. (foss.), An- drews, Geol. Mag. (2) Dec. IV, VIII, p. 438, fig., Eocän, Egypten. Ilysividae. Anomochilus, n.n. für Anomalochilus, Jeude, nec Blanchard, €. Berg, Comm. Comm. Mus. Buenos Aires I, p. 289. Dinilysia, g. n., verwandt mit /lysia, für D. patagonica, sp. n. 'foss.), A. 8. Woodward, P. Z. S. 1901, I, p. 176, Taf. XX, roter Sandstein von Neuquen, Patagonien. Colubridae. Kammerer, Paul. Vier nordamerikanische Landnattern im Terrarium. Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 2—4, 17—19, 29—31. Dieser durch eine Anzahl von meist elenden Abbildungen illustrierte Aufsatz behandelt die Lebensweise und Ernährung von Zamenis constrictor L. und flagelliformis Laur., Coluber melanoleucus Daud. und Coronella getula L.; Erstere Schlange nahm verschiedene Eidechsen- arten, Blindschleichen, Glatt- und junge Aeskulapnattern, ausnahms- weise auch Mäuse und einmal einen Sperling an; Z. flagelliformis ernährte sich ausschließlich von Eidechsen; Verf. bemerkte bei den Zamenis-Arten, daß sich der von ihnen ergriffenen Beute eine Art Starrkrampf zu bemächtigen scheine und das es ganz den Eindruck mache, als ob ein Gift lähmend auf sie einwirke; er meint, daß die Zamenis gewissermaßen auch Anlage haben giftig zu werden, (im „Zool. Garten“ — s. p.45 — aber schiebt er diese Ansicht dem Ref. unter und erklärt sich damit nicht einverstanden! Was ist nun seine wirkliche Meinung?) Ooluber melanoleucus verzehrte Mäuse, junge Ratten und Sperlinge, auch junge Meerschweinchen und Kaninchen, die Kettennatter außer 38 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Eidechsen Vögel, Mäuse, Ratten, junge Meerschweinchen u. Kaninchen, sowie Schlangen; an allen vier Arten hat Verf. schwere Hautkrankheiten beobachtet. Aglyphae. Xenochrophis viperinus, sp. n., Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 155, Sumatra. Ballowitz, E. Die Gastrulation bei der Ringelnatter (Tropidonotus natrix Boie) bis zum Auftreten der Falterform der Embryonalanlage. Zeitschr. wiss. Zool. LXX, pp. 675— 1732, figg. Taf. XXIX—XXXII. Gerhardt, U. Die Keimblattbildung bei Tropidonotus natrix. Anat. Anz. XX pp. 241—261, figg. Drescher, —. Einige Beobachtungen über die Lebensfähigkeit der Ringelnatter (Tropidonotus natrix) im Ei. Natur u. Haus X. p. 219 —281. Unempfindlichkeit der Eier gegen starke und plötzliche Temperatur- schwankungen, schroffen Übergang von Nässe zu Trockenheit, un- mittelbare Nähe von verschimmelten und verfaulten Eiern, Ver- letzungen der Eischale; dagegen scheint Feuchtigkeit schädlich zu wirken. Rogers, 6. M. Food of Grass Snakes. Nature LXV, p. 31. Leighton, &. A Plague of Snakes. Zoologist (4) V, pp. 25—27. Wall, F. und Evans, 6. H. Occurrence of Tropidonotus himalayanus in Burma. Journ. Bombay Soc. XIII, p. 537. Tropidonotus natrix, L. Verzehrt nach €. M. Rogers, Säugetiere u. Vögel, Nature LXV, p.31. Über einen großen Fund von Eiern u. Jungen in einem Hause in Wales, Leighten, Zoologist (4) V, p. 25. Über ein albinotisches Exemplar: P. de 6rijs, Zool. Garten XLII, p. 66; T. himalayanus, Gthr., angeführt von Burma von F. Wall u. 6. H. Evans, J. Bombay Soc. XIII, p. 537; T. puncti- ventris, Bttgr., p. 353, fig. 6 und halmahericus, Bttgr., p. 354, fig. 5, beschrieben u. abgebildet von Boettger, Abh. Senckenberg. Ges. XXV, Taf. XV; T. nas sp. n. Laidlaw, P. Z. S. 1901, II. p. 576, Taf. XXXV fig. 3 Gunong Inas, Malay. Halbinsel. Helicops polylepis, Gthr. Bemerkungen v. Werner, Verh. Ges. Wien LI, p- 636. Idiophis, g. n., Mocquard, Bull. Mus. Paris 1901, p. 252; I. varllantı, sp. n., id. t.c. p. 253, Madagascar. Gonionotophis granti, Gthr. Bemerkung von Werner, Verh. Ges. Wien LI, p- 636. Pseudoboodon albopunctatus und brevicaudatus, spp. nn., Andersson, Bih. Svenska Ak. XXVII, IV, N. 5, pp. 6 u. 8, Taf. I, figg. 2—4, Kamerun (= Bothro- Iycus ater, Gthr. nach Boulenger, dagegen nach Sternield erstere Art zwar ein Bothrolycus, aber doch von ater verschieden). Simocephalus phyllopholis, sp. n., Werner, Zool. Anz. XXIV, p. 301, fig. Kamerun. Diaphorolepis wagneri, Werner, neubeschrieben v. Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 597. Lycodon albofuscus, D. u. B. Bemerkungen von Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 636, „ya a u III. Reptilia und Amphibia für 1901. 39 Dryocalamus davisonüi, Blanf. Bemerkung von Werner, t.c. p 367. Kammerer, Paul. Die Steignatter (Zamenis Dahlii, Fitzinger). Bl. f. Aqu. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 109—11, 128—129. Lebensweise in Gefangenschaft; ganz unkenntliche Abbildung. Verf. schreibt dieser Schlange ein gut entwickeltes Gehör zu (wäre nachzuuntersuchen), dagegen soll der Geruch, wie bei den meisten Schlangen (??) verkümmert sein. Zamenis rhodorhachis, Jan. Bemerkung von Andersen, P. Z. S. 1901, II, » p. 149; Z. constrictor, L. Bemerkung über die Lebensweise von E. E. Ramsey, P. Indien Ac. 1900, p. 223. Stejneger, L. Description of a New Species of Snake from Charion Island, West Coast of Mexico. P. U. S. Nat. Mus. pp. 715—717. Bascanion anthonyi, sp. n., Stejneger, P. U. S. Mus. XXVI p. 715, Clarion- Insel, Westküste von Mexico. Lytorhynchus diadema, D. u. B., var. n. hirouxii, Doumergue, Erp. Oranie, p- 269, Taf. XX, fig. 5, Prov. Oran, Algerien. Phrynonax lyoni, sp. n., Stejneger, P. U. S. Mus. XXIV, p. 185, fig., Vene- zuela. Chlorophis carinatus, sp. n., Andersson, Bih. Svenska Ak. XXVII, IV, N.5, p- 9, Kamerun. Thrasops splendens, sp. n., Andersson, t.c. p. 11, Taf. I, fig. 8, Kamerun (= Rhamnophis aethiops, Gthr.). Leptophis liocereus, Wied. Restitution des Artnamens L. ahaetulla vor- geschlagen und Kopf abgebildet von Stejneger, P. U. S. Mus. XXIV, p. 187, figg.; L. mexicanus, D. u. B. Über ihre Lebensweise in Gefangenschaft: P. de Grijs, XLII. p. 68; L. flagellum sp. n., Andersson, t.c. p-. 13, Taf. II, figg. 12 — 14, Brasilien. Dendrophis bifrenalis, Blgr. Bemerkung von Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 637. Brown, A.E. A new Species of Coluber from Western Texas. Proc. Acad. Philad. 1901 pp. 492—495, fig., Taf. XXIX. Tiesler, W. Die Schlangenbader Natter (Äskulapnatter). Natur u. Haus X. p. 265—266. Über das Vorkommen bei Schlangenbad; bei Schwalbach fehlt sie; Länge bis 147 cm gemessen; große Kletterfertigkeit; Nahrung vor- wiegend Mäuse oder Vögel; legt 5—9 Eier. Coluber guttatus, L. Über ihre Lebensweise in der Gefangenschaft: P. de Grijs, Zool. Garten XLII, p. 71; ©. oxycephalus, Boie. Über Farbenvariation: Shelford, J. Straits Asiat. Soc. 1901, p. 71; ©. subocularis, sp. n., A. E. Brown, P. Ac. Philad. 1901, p. 492, fig., Taf. XXIX, W. Texas. Aporophis lineatus, L. Über eine Farben-Varietät: Andersson, Bih. Svenska Ak. XXVII, IV, N.5, p.21; A. lineatus var.n. meridionalis, Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 160, Paraguay. Liophis atahuatpae, sp.n., Steindachner, Anz. Ak. Wien: 1901, p. 195, W. Ecuador (= Rhadinaea undulata, Wied, nach Boulenger). Urotheca lateristriga, Berth. Bemerkung von Andersson, Bih. Svenska Ak. XXVII, IV, No. 5, p. 22; U.coronata, sp. n., Steindachner, t. c. p. 196, W.Ecuador (= U. lateristriga, Berth. nach Boulenger). 40 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Ballowitz, E. Die Schlingnatter (Coronella austriaca) im Nord- deutschen Flachlande. Natur u. Haus X, p. 163—165. Nachweis des Vorkommens auf der Insel Usedom zwischen Zinno- witz und Peenemünde, ferner in Mecklenburg (Gr. Müritz b. Ribnitz; zwischen Leppin und Malkwitz), sowie bei Zoppot. Coronella doliata, L. Über ihre Lebensweise in Gefangenschaft: P, de Grijs, Zool. Garten XLII, p. 36. Wall, F. u. Evans, 6. H. Occurrence of Simotes spendidus in Burma, or a probable new species. Journ. Bombay Soc. XIIL, p. 537. Simotes splendidus, Gthr. (?). Über ein Exemplar aus Birma: F. Wall u. G. H. Evans, J. Bombay Soc. XIII p. 537. Prosymna bocagii, Blgr. abgebildet von Boulenger, Ann. Mus. Congo, Zool. (1) II, Taf. III, fig. 4. Arrhyton quenselii, sp. n., Andersson, Bih. Svenska Ak. XXVII, IV, No.5, p- 15, Taf. I, figg. 5—7, Hab. ? Contia aestiva, L. Bemerkung von Andersson, Bih. Svenska Ak. XXVIJ, IV, N. 5, p. 22; ©. nuchalis, sp. n., Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 162, fig., N. Amerika. Grayia fasciata, sp. n., Boulenger, Ann. Mus. Congo, Zool. (1) II, p. 9, Taf. III, fig. 3, S. W. des Tanganyika-Sees, = @. tholloni, Moq., id. t. c. p. 17. Tropidodipsas fasciata, Gthr. Bemerkung von Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 638; T. longicaudata, sp. n., Andersson, Bih. Svenska, Ak. XXVII, IV, No. 5, p. 17, Taf. II, figg. 9—11, Brasilien (= Lycognathus rhombeatus Ptrs.). Atractus torquatus, D. u. B., var. n. resplendens, Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 598, Ecuador. Shelford, R. On two new Snakes from Borneo. Ann. Nat. Hist. (7) VII, pp. 516 u. 517. Agrophis saravacensis, Sp. n., Shelford, Ann. Nat. Hist. (7) VIII, p. 516, Borneo. Idiopholis evereiti, sp. n., Shelford, t. c. p. 517, Borneo. Calamorhabdium kuekenthali, Bttgr., beschrieben und abgebildet von Boettger, Abh. Senckenb. Ges. XXV, p. 360, Taf. XV, fig. 7. Stilosoma extenuatum, Brown. Bemerkung von Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 638. Stylophis, n.n. für Stilosoma, A. C. Brown nec Solier, €. Berg, Commun. Mus. Buenos Aires, p. 290. Calamaria indragirica und mecheli, spp. nn., Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, pp. 164 u. 165, figg., Sumatra; ©. pfefferi, sp. n., Stejneger, P. Soc. Washington XIV, p. 191, Miyako-Shima, Liu-Kiu-Inseln; ©. bungaroides, sp. n., Werner, Zool. Anz. XXIV, p. 306. Hab. —? (nach neuerdings untersuchten Exemplaren des Naturalienkabinets in Stuttgart ist die Heimat Borneo). Howes, 6. B. Dasypeltis and the Egested Egg-Shell. Nature LXIII, pp. 326 u. 327. figg. Dasypeltis scabra, L. Über die ausgeworfenen Eischalen; Howes, Nature LXIII, p. 326, fig. III. Reptilia und Amphibia für 1901. 41 Opisthoglyphae. Cerberus rhynchops, Schn. Bemerkung über die Lebensweise von F. Wall u. 6. H. Evans, J. Bombay Soc. XIII, p. 162, Über die Lebensweise in Gefangen- schaft: P. de Grijs, Zool. Garten XLII p. 37. Dieurostus, n.n. für Eurostus, D. u. B. nec Dallas, €. Berg, Comun. Mus. Buenos Aires I, p. 290. Geodipsas mapanjensis, n.sp., Andersson, Bih. Svenska Ak. XXVII, IV, No. 5, p. 19, Taf. II, fig. 15, Kamerun (= Tropidonotus depressiceps Wern., die Art muß also @eodipsas depressiceps heißen). Langaha alluaudi, sp. n., Mocquard, Bull. Mus. Paris 1901, p. 253, Madagascar. Eteirodipsas colubrina, Schleg. Über die Lebensweise in Gefangenschaft: P. de Grijs, Zool. Garten XLII, p. 35. Stenophis arctifasciatus, D. u. B. Bemerkungen v. Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 638. Berg, 3. Briefliche Mittheilung. Zool. Garten XLII, p. 188. Verf. sah bei einer von einer Katzenschlange (Tarbophis fallax) in der Kreuzgegend gebissene Lacerta muralis in 5 Minuten den Tod ein- treten und zwar anscheinend schmerzlos, während eine vor längerer Zeit von derselben Schlange in den Kopf gebissene Eidechse unter Zuckungen verendete. Der Biß hatte im oben erwähnten Falle höchstens 2 Sekunden gedauert, die Bißstelle war auffallend naß. Lycognathus rhombeatus, Ptrs. Bemerkung v. Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 638 (hierher auch Tropidodipsas longicaudata Andersson). Himantodes elegans, Jan = H. cenchoa, L., Werner, Abh. Mus. Dresden RUN! 2, DIT. Leptodira nycthemera, sp. n., Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 598, Ecuador; L. duchesnii, sp. n., Boulenger, Ann. Mus. Congo, Zool. (1) II, p.10, Taf. IV, fig. 1, Ob. Congo. Oxyrhopus bitorquatus Gthr., und O. fitzingeri, Tsch. Bemerkungen von Werner, Abh. Mus. Dresden IX, N. 2, p. 8; O. carinatus, Schn. (richtig coronatus!) Bemerkung von Andersson, Bih. Svenska Ak. XXVII, IV, N. 5, p. 23; O. macu- latus, Blgr. = O. cloelia, Daud. id. t.c. p. 22; O. doliatus, D. u. B., semicinctus, Cope, und neuwiedii,, D. u. B. Bemerkungen und Abbildungen des Kopfes durch Stejneger, P. U. S. Mus. XXIV pp. 187—189, figg. Pseudoboa robinsoni, sp. n., Stejneger, 1. c. p. 190, figg., Venezuela. Paroxyrhopus, g. n. verwandt Oxyrhopus, Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p- 168; P. reticulatus, sp. n. id. ibid. p. 169, fig., Paraguay. Tachnemis peruviana, Wgm., var. n. dorsalis, Werner, Abh. Mus. Dresden 72, No.2, p.9, Peru. Philodryas ternetzi, sp. n., Schenkel, t.c. p. 170, fig., Paraguay. Mingaud, 6. Deux cas d’Ophiophagie. Bull. Soc. Nimes XXVIII pp. XXXI u. XXXIII. Coelopeltis monspessulana, Herm. Verzehrt nach Mingaud andere Schlangen, Bull. Soc. Nimes XXVIII, p. XXXL. Psammophis sibilans, L., var. n. tumbensis, Schenkel, t.c. p. 172, Tumbo Insel, W. Afrika. 43 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Berg, 3. Indische Dryophiden im Terrarium. Zool. Garten XLII, pp- 204—215, fig. Lebendige und eingehende Beschreibung der Lebensweise von Dryophris mycterizans ın Gefangenschaft. Behandelt sind: Färbung, Körperbeschaffenheit (hat keine umschlingende Kraft und kann keine kurzen Ringe und Karten bilden; Schwanz ohne Greiffähigkeit; das Klettern ist ein geschicktes Gleiten über Aste und durch das Gerank; Bewegungen auf dem Boden ungeschickt, mit großen, seitlichen Win- dungen); Form der Pupille (bei Nacht verengt, also Tagtiere, die bei Nacht schlafen); Trinken (Tropfen an Blättern; nur ausnahmsweise aus dem Wassergefäß, jedoch ohne das Laub zu verlassen; dasselbe auch beim Erjagen der Beute. Art und Weise des Angriffes; Wirkung des Bisses auf Eidechsen (Tod in kaum 20 Sekunden, wenn die Schlange frisch gehäutet war, also eine wenigstens 14 Tage hinter sich hatte); Kämpfe mit den Beutetieren; Nahrungsaufnahme und Defäcation (diese schon nach 24—36 Stunden); Häutungsakt (mit Tabelle); be- merkenswert ist der Hinweis auf die von der Schlange selbst vor der Häutung abgeschiedene Feuchtigkeit, die wie Ref. gleich hier her- vorheben will, auch bei vielen anderen Schlangen secerniert wird und eine wichtige Rolle bei der Häutung spielt. Dryophis mycterizans, L. und prasinus, L. Über ihre Lebensweise in Ge- fangenschaft: P. de Grijs, Zool. Garten, Zool. Garten XLII, pp. 39 u. 65. Oxybelis acuminatus, Wied. Kopf abgebildet von Stejneger, P. U. S. Mus. XXIV, p. 191, figg. Erythrolamprus fissidens, Gthr. Bemerkung von Andersson, Bih. Svenska Ak. XXVII, IV, N. 5, p. 23. Werner, Franz. Die Schmuckbaumschlange (Chrysopelea ornata). Natur u. Haus X. p. 225—227, Taf. Das beobachtete Exemplar erwies sich im Gegensatz zu Boulengers Angabe als sehr jähzornig und bissig; die Nahrung bestand aus Ei- dechsen, welche umschlungen und unter zuckenden Bewegungen des Kopfes, um die Giftzähne möglichst tief in den Körper eindringen zu lassen, sehr rasch, auch wenn der Tod noch nicht eingetreten war, ver- schlungen wurden. Wasserbedürfnis nicht bedeutend, Häutung auch ohne Bad tadellos, in Zwischenräumen von 45 Tagen. Bewegungen ähnlich Dryoph:s. Apostolepis assimilis, Reinh. Bemerkung von Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 639. Elapomorphus trilineatus, Blgr. Bemerkung von Werner, id. t.c. p. 639. Miodon collaris, Ptrs. und M. notatus, Ptrs.. = M. gabonensis, A. Dum., Andersson, Bih. Svenska Ak. XXVII, IV, N. 5, p. 23. Aparallactus ubangensis, Blgr., abgebildet von Boulenger, Ann. Mus. Congo, Zool. (1) II, Taf. IV, fig. 2; A. flavitorques, sp. n., id. ibid. pp. 11, Taf. IV, fig. 3, Kassai, Congo. III. Reptilia und Amphibia für 1901. 43 Proteroglyhpae. Distira orientalis, sp. n., Stejneger, P. Soc. Washington XIV, p. 191, Okinawa Shima, Liu-Kiu-Inseln; D. annandalei sp. n. Laidlaw, P. Z.S. 1901, II. p. 579, Taf. XXXV, Fig. 1—2, Patani, Malay. Halbinsel. Denisonia vagrans, sp.n., Garman, Bull. Mus. Harvard XXXIX, p.13, Dunk Insel, Queensland. Bethencourt, Ferreira, 3. Sobre a distribugäo das Cobras do genero ‚Naia‘ em Africa. J. Sci. Lisb. (2) VI, pp. 129—137. Bestimmungstabelle der afrikanischen Naia-Arten, Beschreibung der Färbung, Übersicht der geographischen Verbreitung mit besonderer Berücksichtigung der drei in den portugiesischen Kolonien vor- kommenden Arten N. melanoleuca Hell., anchietae Boc. und, nigricollis Rhdt., und Betrachtungen über die Eigentümlichkeiten dieser Schlangen, welche neben der großen Giftigkeit dazu beigetragen haben, daß sie nicht nur seit den ältesten Zeiten, bekannt sind und von anderen Schlangen unterschieden werden, sondern auch zum Teil Gegenstand besonderer Beachtung, sogar religiöser Verehrung geworden sind; hierher gehört die bekannte Tanzbewegung, das ebenso altbekannte Wunder des Moses, welches in der Möglichkeit besteht, die Schlange in eine Art Starrkrampf zu versetzen, die Fähigkeit aller Naias den Hals horizontal scheibenförmig auszubreiten, sowie weiterhin das Ausspeien des Speichels auf größere Distanzen gegen den Angreifer, das die Ur- sache des Namens ‚„Cobras cuspideiras‘“ ist. Der Speichel ruft heftige Entzündungen der Schleimhäute hervor, dagegen keinerlei Wirkung auf die äußere Haut. Bemerkt möge auch die Tatsache werden, daß im Gegensatz zu der großen Sterblichkeit nach Naia-Bissen in Indien Neger die Folgen des Bisses vielfach überstehen, sowie daß bei verschiedenen Negervölkern, wie bei den Namaqua, eine Schutzimpfung gegen den Naia-Biß im Gebrauche ist. Ref. ım Zool. Centralbl. VIII, 1901, p. 722. Naia, Laur. Über ihre Lebensweise in Gefangenschaft: Kammerer, Zool. Garten XLII, p. 176; N. tripudians sumatrana, F. Müll. Bemerkung von Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 175. Merremia, n.n. für Sepedon, Merr. nec Latr., €. Berg, Comun. Mus. Buenos Aires I, p. 291. Elaps tschudii, Jan. spixi, Wagl., und maregravii, Wied. Bemerkungen von Werner, Abh. Mus. Dresden IX, No. 2, p. 11; E. spixü, Wagl. Bemerkung von Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 176; E. steindachneri, sp. n., Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 599, Ecuador. Amblycephalidae. Amblycephalus malaccanus, Ptrs. Bemerkung von Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 177. Leptognathus, D. u. B. Dieser Name ist präoccupiert und durch Cochlio- phagus D. u. B. zu ersetzen; €. Berg, Comun. Mus. Buenos Aires I, p. 291. Über- 44 III. Reptilia und Amphibia für 1901. sıcht der Arten durch Werner, Abh. Mus. Dresden IX, N. 2, p. 11; L. variegata, D. u. B. Bemerkungen und Abbildung des Kopfes von Stejneger, P. U. S. Mus. XXIV, p. 192, figg.; L. boetigeri, sp. n., Werner, t.c. p. 11, Peru. Viperidae. Kammerer, P. Die Spitzkopfotter (Vipera ursinii Bonap.). Bl. f. Ag. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 97’—98, 111—112. Die von einer ganz greulich schlechten Abbildung (p. 110) der in Rede stehenden Art und zwei besseren Abbildungen des Kopfes aus- gestattete Aufsatz bringt eine Beschreibung der Spitzkopfotter, ihrer Verbreitung und ihres Vorkommens in Niederösterreich; ist ein Tagtier, lebt von Eidechsen und wird leicht zahm. Kammerer, P. Zur Biologie der Giftschlangen, mit besonderer Rücksicht auf ihr Gefangenleben. Zool. Garten XLII, pp. 139—147, 169—180. Verf. fand als Nahrung der Kreuzotter vorwiegend Zaun-, Berg- und Mauereidechsen, sowie braune Frösche, dagegen nur ausnahms- weise Mäuse, und bemerkte auch nichts von der Mordlust, die alle Viperiden warmblütigem Getier gegenüber an den Tag legen sollen, hält dies vielmehr mit Recht für individuelle Erscheinungen; die häufige Verweigerung der Nahrungsaufnahme führt er ebenfalls vollkommen richtig auf die von Seite der Fänger erlittenen Mißhandlungen zurück. Von ihm selbst gefangene Exemplare gingen regelmäßig ans Futter und wurden auch zahm und gutartig, legten auch eine der anderer Schlangen unserer Heimat gleiche Intelligenz zu Tage. Auch über Vrpera ursinit bringt Verf. bemerkenswerte Angaben; Nahrung Zauneidechsen, die ohne weiteres ergriffen und lebend verschlungen wurden; Mäuse wurden verschmäht; die Art wird ebenfalls zahm und gutmütig und erweist sich als echtes Tagtier (alle diese Angaben können vom Ref. vollinhaltlich bestätigt werden). Bei Vipera aspis fand Verf. einen weit- aus größeren Prozentsatz sich von Mäusen ernährend; Eidechsen wurden nur von einem einzigen jungen, Lurche von keinem Exemplar ange- nommen. Weitere Angaben über Vorkommen in Süd-Tirol, paarweises Zusammenleben; echtes Dämmerungstier. Von Vipera ammod,ytes wird ein Fall erwähnt, daß ein junges frisch gefangenes Exemplar in einem sehr kleinen, sehr primitiven Behälter (Einmacheglas) eine erwachsene Mauereidechse gefressen habe. Erwachsene Sandottern verzehren kleine Säugetiere, wie Mäuse, aber auch Vögel. Wirkung des Bisses auf eine Maus und auf den Verf. selbst. Auch bei dieser Art findet er den „Haß“ gegen Mäuse als individuelle Eigenschaft. Cerastes cornutus nennt er leicht haltbar, aber immer heimtückisch, was Ref. allerdings nicht finden kann, da sich gerade diese Art leicht zähmen läßt; C©. vipera nahm im Gegensatz zu voriger Art keine Mäuse, wohl aber Mauergeckos, Walzen- und Mauereidechsen an. Es schließen sich Beobachtungen an Naia haie, sowie an Tarbophis fallax u. Coelopeltis monspessulana an; bei Tarbophis beobachtete Verf. eine heftige Biß- wirkung, bei C'oelopeltis dagegen ab und zu gar keine. Verf. nimmt als III. Reptilia und Amphibia für 1901. 45 Ursache der Erschlaffung, welche bei Eidechsen auch dann eintritt, wenn sie von gewissen aglyphen Nattern ergriffen werden (namentlich Zamenis-Arten), die Wirkung des plötzlichen Schreckens an. Dieser Auffassung kann sich Ref. aber nach seinen Erfahrungen nicht an- schließen. (S. auch Kammerer p.37). Bird, M. €. H. Observations on the Viper (Pelias berus) in Nor- folk. Tr. Norfolk Soc. VII, pp. 243—245. Martin, H. Presentation d’un embryon de Vipera aspis, monstre anophthalme. Bull. Soc. zool. France XXVI, p. 76, figg. Abbildung eines augenlosen und (zum Vergleich) eines gleich- altrigen normalen Embryos. Derselbe. Evolution de la dent intermaxillaire chez l’embryon de la Vipera aspis. Journ. Anat. Phys. Paris 37. annee, p. 80—89, 9 figg. Verf. fand die Anlage eines Eizahnes beim Embryo von Vipera aspis, sie ist unpaar und ergibt einen Zahn, der mit dem Zwischenkiefer- knochen sich nicht verbindet; es existiert auch eine paarige epitheliale Zahnanlage des Zwischenkiefers, welche sich aber bald rückbildet. Vipera berus; L. Leighton’s „British Serpents‘ enthält viele Aufschlüsse über die Lebensweise und Verbreitung in Großbritanien: V. berus, L. Beobachtungen in Norfolk von M. €. H. Bird, Tr. Norfolk Soc. VII, p. 243; V. rubra, nn. für V. berus, var. chersea, L.: Leighton, op. ceit. p. 213. Cerastes cornutus, Forsk. var. n. mutila, Doumergue, Erp. Oranie, p. 319, Taf. XXIII, fig. 3, Algerien. : Atractaspis, Smith. Übersicht der Arten von Boulenger, Ann. Mus. Congo, Zool. (1) II, p. 12; A. heterochilus, p. 13, Taf. V, fig. 1, W. Küste des Tanganyika-Sees, katangae, p. 13, Taf. V, fig. 2 Katanga, und coarti, p. 14, Taf. V, fig.3, W. Küste des Tanganyika-Sees spp. nn., id. ibid. Müller, Lorenz. Kupferkopf und Wassermokassinschlange (Anci- strodon contortrix Linnaeus und Anc. piscivorus Lacepede). Natur u. Haus X, p. 12—16, Taf. Beschreibung der Färbung beider Arten nach dem Leben. Ver- halten in Gefangenschaft, Nahrung, Bißwirkung, Häutung (nur zwei- mal jährlich); ausgesprochene Nachttiere, fliehen direktes Sonnenlicht, lieben aber die Wärme sehr. Ancistrodon intermedius, Strauch. Bemerkung v. Mehely, Zool. Ergebn. Zichy Forschungsreise p. 58. Lachesis atrox, L. Bemerkung von Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 178; L. bilineatus, Wied. var. n. oligolepis Werner, Abh. Mus. Dresden IX, N.2, p. 13, Bolivia. Sistrurus catenatus, Raf. Bemerkung über die Lebensweise von E. E. Ramsey, P. Indiana Ac. 1900, p. 223. Ornithosauria. Über diese Gruppe liegen für dieses Jahr zwei Arbeiten vor, von denen die von Seeley eine Übersicht über den Bau und die Ver- breitung, sowie viele Abbildungen des Skelettes und Restaurationen der wichtigsten Formen bietet. Plieninger bringt allgemeine Be- 46 III. Reptilia und Amphibia für 1901. merkungen und schlägt eine Unterteilung in die Rhamphorhynchoidea mit der einzigen Familie Rhamphorhynchidae und Pterodactyloidea (mit den Familien Pterodactylidae und Ornithochiridae) vor. Seeley, H. 6. Dragons of the Air: An account of Extinct Flying Reptiles.. London, 1901, 8to. 239 pp., 80 figg. Plieninger, F. Beitrag zur Kenntniss der Flugsaurier. Palaeontogr. XLVIII, pp. 65—90, figg., Taf. IV. Ref. in Zool. Centralbl. IX. p. 262. Pterodactylus kochi, Wagl. Beschreibung und Abbildung eines Exemplars von Plieninger, t. c. p. 65, Taf. IV. Pteranodor, Marsh. Bemerkungen von Plieninger, t. c. p. 65, Taf. IV. Dinosauria. Nopesa, F. Synopsis und Abstammung der Dinosaurier. Földtani Közl. XXXI, pp. 247—279, Taf. 1. Verf. bringt die 114 Gattungen der Dinosaurier in vier Unter- ordnungen (T'heropoda mit den Familien Megalosauridae und Ooeluridae, jede mit 3 Unterfamilien; Sauropoda mit den Familien Atlantosauridae und Diplodocidae; Orthopoda mit den Familien Ornithopodidae — diese mit 6 Unterfamilien. — Stegosauridae u. Ceratopsidae) unter; die einzelnen Unterordnungen, Familien und Unterfamilien werden kurz charakteri- siert, den Gattungen ein ausführliches Litteraturverzeichnis beigegeben. In dem mit der Abstammung der Dinosaurier sich befassenden zweiten Teil der Arbeit wird ein Stammbaum sowohl für die Theropoden, als auch für die Dinosaurier im Allgemeinen gegeben. Lucas, F. A. A new Dinosaur, Stegosaurus marshi, from the Lower Cretaceous of South Dakota. P. U. S. Nat. Mus. XXIII pp. 591 u. 592, 2 Taf. Hatcher, 3. B. Diplodocus Marsh. Its Osteology, Taxonomy and Probable Habits, with a Restoration of the Skeleton. Mem. Carnegie Mus. I, pp. 1—63, Taf. I—-XII. Sauvage, H. E. Le Genre P£lorosaure. ©. R. Congr. Soc. Sav. 1901, pp. 157 u. 158. Riggs, E. S. The Fore Leg and Pectoral Girdle of Morosaurus, with a note on the genus Camorosaurus. Field Columbian Mus.; Geol. I, pp. 275—281, taf. XL—XLI. Huene, F. v. Der vermutliche Hautpanzer der Compsognathus longipes Wagn. N. Jahrb. Min. 1901, pp. 157—160, fig., Taf. VI. Riggs, E. S. The largest known Dinosaur. Science (2) XIII, pp. 549 u. 50. Hatcher, 3. B. On Jurassie Dinosaur Deposits near Canyon City, Colorado. Ann. Carnegie Mus. I. pp. 327—341, figg. Huene, F. v. Vorläufiger Bericht über die triassischen Dinosaurier des europäischen Continents. N. Jahrb. Mineral. 1901. II. pp. 89—104. figg. Taf. III u. IV. Osborn, H. F. u. Granger, W. Fore and Hind Limbs of Sauropoda from the Bone Cabin Quarry. Bull. Amer. Mus. XIV, pp. 199—208, figg. III. Reptilia und Amphibia für 1901. 47 Die Gliedmaßenreste gehören zu Diplodocus, Morosaurus und Brontosaurus. Stegosaurus marshi, sp. n., Lucas, P. U. S. Mus. XXIII, p. 591, 2 taf. Untere Kreide, Süd Dakota. Diplodocus, Marsh. Monographie der Gattung von J. B. Hatcher, Mem. Carnegie Mus. I, p.1, Taf. I—-XIll; D. carnegii, sp. n., id. ibid. p. 57, Kreide von Wyoming. Claosaurus annectens, Marsh. Über die Hautbedeckung: Hatcher, Ann. Carnegie Mus. I, p. 129, fig. Basilosaurus cetoides, Ow. Bemerkung über den Beckengürtel und andere Teile des Skeletes von Lucas, P. U. S. Mus. XXIII, p. 327, Taf. V—-VI. Morosaurus, Marsh. Über die Vordergliedmaße von M. grandis, Marsh, und M. robustus, Marsh, weitere Bemerkungen über die nahe verwandte Gattung Camarosaurus, Cope, E. 8. Riggs, Field Columbian Mus. Geol. I, p. 275, Taf. XL—XLII. Pelorosaurus, Mantell. Bemerkung von Sauvage, ©. R. Congr. Soc. Sav. 1901, p- 157. Genyodectes, g. n. verwandt mit Megalosaurus für @. serus, sp. n. A. S. Wood- ward, P. Z. S. 1901, II, p.179, Taf. XVIII u. XIX, Roter Sandstein, Canädon Grande, Patagonien. Compsognathus longipes, Wagn. Verfasser gibt eine Photographie des Original-Exemplares mit Bemerkungen über den vermutlichen Hautpanzer: F. v. Huene, N. Jahrb. Min. 1901, I, p. 157, Taf. VII. Emydosauria. Reese, A.M. Artifical Incubation of Alligator Eggs. Amer. Natural. XXXV, pp. 193—19. Verf. berichtet über zwei Versuche künstlicher Ausbrütung von Alligator-Eiern, wovon der erste mißlang, während beim zweiten, bei welchem die Embryonen schon weiter entwickelt waren und ein Brutkasten zur Verwendung gelangte, drei Junge auskrochen. Die quakenden Laute, welche die Jungen im Ei vor dem Auskriechen aus- stoßen, um die Mutter zum Öffnen des Nestes und zu ihrer Befreiung zu veranlassen, waren 15 Yards weit zu hören; die frisch ausgeschlüpten Jungen waren 20 cm lang. Voeltzkow, A. Beiträge zur Entwickelungsgeschichte der Rep- tilien. IV. Keimblätter, Dottersack und erste Anlage des Blutes und der Gefäße bei Crocodilus madagascariensis Grand. Abh. Senckenbg. Ges. XXVI. pp. 339—418, figg., 7 Taf. Im jüngsten Stadium ist eine zweiblätterige Keimscheibe mit Ur- mund, Urdarm und tiefer Rückenrinne vorhanden. Die Bildung des Mesoderms, welches sich wie bei Podocnemis vom Entoderm abspaltet, Bau und Entwicklung des Dottersacks und der Embryonalhüllen, Anlage des Blutes und der Gefäße sind sehr ausführlich behandelt. Eingehendes Referat in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 73. Reese, A. M. The Nasal Passages of the Florida allıgator. P. Ac. Philad. 1901, pp. 457—464, Taf. XXIV. 48 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Tandler, J. Über die Moschusdrüse bei Alligator lucius. Centralbl. Phys. 15. Bd. p. 219—221. Anatomie und Histologie der (mandibularen) Moschusdrüse am Alligator. Die Drüse scheint nach dem Typus der Talgdrüsen durch Zugrundegehen von Zellen, aber verbunden mit Verhornung, zu se- cernieren. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 98. Tomistoma africanum, sp. n. (foss.), Andrews, Geol. Mag. (2) Dec. IV, VIII, p. 443, Eocän von Egypten. Fox, W. J. The proper names of the Alpine Chough and of the Egyptian Crocodile. Science (2) XIII, p. 232. Stejneger, L. Crocodilian Nomenclature. Science (2) XIII, p. 394. Orocodilus niloticus, Laur. Über den richtigen wissenschaftlichen Namen: W. 3. Fox, Science (2) XIII, p. 232, und Stejneger, t. c. p. 394; C'. porosus, Schn. Bemerkung von Carrueeio, Boll. Soc. zool. Ital. (2) I, p. 102. Fraas, E. Die Meerkrokodile (Thalattosuchia n.g.) eine neue Sauriergruppe der Juraformation. Jahresh. Ver. Württemb. 1901, and Mt. Nat.-Kab. Stuttgart, No. 19, pp. 409—418, fig. Geosaurus suevicus, E. Fraas (foss.). Restauriert von E. Fraas, Jahresh. Ver. Württemb. 1901, und Mt. Nat.-Kab. Stuttgart, No. 19, p. 410, fig. Der Name Thalattosuchia wird vorgeschlagen für eine Gruppe von flossenschwänzigen Krokodile, welche die Gattungen Metriorhynchus, Geosaurus, und Dacosaurus umfaßt. E. Fraas, 11. cc. Chelonia. Voeltzkow, A. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Reptilien. II. Die Bildung der Keimblätter von Podocnemis madagascariensis Grand. Abh. Senckenb. Ges. XXVI, pp. 275—310, figg., 4 Taf. Der Embryonalschild ist im jüngsten beobachteten Stadium hinten herzförmig, mit Prostoma und Primitivknoten, Lage des Urmundes, Entstehung der Sichel; Verf. unterscheidet eine äußere (Primitivsichel), welche die Ausgangsform der Primitivplatte ist und mit der Kollerschen Sichel beim Hühnchen, der Willschen Primitivsichel bei Platydactylus und Okstudo identifiziert wird, während die innere der Mesodermsichel, S. des Primitivknotens und Kupfferschen Sichel entspricht. Die Chorda geht hinten aus der oberen Wand des Canalis neuro-entericus, vorn aus dem Entoderm hervor. Siebenrock, F. Eine neue Schildkröte aus Madagascar (nach Gerrard). Zool. Anz. XXV, pp. 6—8. Hay, ©. P. Description of a New Species of Baöna (B. hatcheri) from the Laramie Beds of Wyoming. Ocurr. Carnegie Mus. I, pp. 325 u. 326. Lambe, L. Notes on a Turtle from the Cretaceous Rocks of Alberta. Ottawa Natural XV, pp. 63—67, Taf. TIII—VI. Müller, Lorenz. Emyda granosa Schoepff, eine seltene Weich- schildkröte. Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 297—301, 326—328, 2 Figg. Ausführliche Beschreibung dieser Art und ihrer Lebensweise ın Gefangenschaft, gute Abbildungen. III, Reptilia und Ampbibia für 1901. 49 O'yclanorbis senegalensis, D. u. B. Bemerkungen von Tornier, Arch. Naturg. 1901, Beih. p. 68. Sternothaerus derbianus, Gray. Bemerkungen von Tornier, Arch. Naturg. 1901, Beih. pp. 65—88; $. steindachneri, sp. n., Siebenrock, Zool. Anz. XXV, p- 6, Madagascar (= gabonensis A. Dum. nach Siebenrock). Stereogenys, g.n., verwandt mit Podocnemis, für S. cromeri, sp. n. (foss.), Andrews, Geol. Mag. (2) Dec. IV, VIII, p. 442, fig. Eocän von Egypten. Pseudemydura, g. n. verwandt Emydura, Bp., für P. umbrina, sp. n., Sieben- rock, Anz. Ak. Wiss. 1901, No. XXII, Australien. Chelodina oblonga, Gray. Bemerkung von Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p- 198; C. siebenrocki, sp. n., Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 602, Taf.V, Neu Guinea. Miolania argentina, Amegh. (foss.), beschrieben u. abgebildet von A. 8. Woodward, P. Z. S. 1901, I, p. 170, Taf. XV— XVII. Baöna hatcheri, sp. n. (foss.), ©. P. Hay, Ann. Carnegie Mus. I, p. 325, Laramie Beds, Wyoming. Compsemys variolosa Cope (foss.), wird zu Adocus Cope gezogen und ein Bauchpanzer aus der Kreide des Red Deer River-Alberta beschrieben u. abgebildet von L. Mi. Lambe, Ottawa Natural. XV, p. 63, Taf. III—VI. Chelydra serpentina, jung, abgeb. von H. Geyer in Natur u. Haus X. p. 276. Cinosternum carinatum, Gray. Junges beschrieben und abgebildet von Lind- holm in Lampe, Jahrb. nassau. Ver. LIV, p. 183, Taf. III, figg. 1 u. 2; ©. berend- tianum Corse. Bemerkung von Lindholm, 1. c. p. 185. Limnochelone, g.n. verwandt Nicoria, Gray Werner, Zool. Anz. XXIV, p. 297; L. micrura, sp. n. id. ibid. p. 298, Mexico (= Dermatemys mawii Gray). Chrysemys reticulata, Daud. Bemerkung von Lindhoim in Lampe, t. c. p. 186. Orlitia borneensis, Gray ist wahrscheinlich das Junge von Brookia baileyt, Bartl. Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 194. Parker, G. H. Correlated Abnormalities in the Scutes and Bony Plates of the Carapace of the Sculptured Tortoise. Amer. Natural. XXXV, pp. 17—24, figg. Verf. beschreibt zwei abnorme Panzer von Chelopus insculptus Lee., von welchen bei dem einen die hinteren Vertebral- und Costal- schilder anomal sind, während die darunterliegenden Knochenplatten keineAbweichung erkennen lassen; außerdem finden wir die vorderen Marginalschilder rechts und zwar in Correlation mit den darunter- liegenden Knochenplatten in der Zahl verringert. Bei dem anderen Exemplar ist sowohl an den Knochenplatten als in den Hornschildern eine symmetrische Anomalie erkennbar; hier finden sich zwischen dem 8. Marginalschild jederseits und dem Pygalschild nur zwei anstatt drei Schilder und ebenso fehlt ein ganzes knöchernes Segment in der entsprechenden Region (Neural-, Costal- und Marginalplatte), womit auch eine Verkürzung des Panzers Hand in Hand geht. Verf. hält, trotzdem die abnormen Horn- und Knochenplattenpartien nicht über- einanderliegen, dafür, daß trotzdem eine Correlation zwischen beiden besteht und erklärt dies aus dem Umstande, daß die ectodermalen Hornplatten des Panzers vorn ebenso schnell, nach hinten aber schneller wachsen als die mesodermalen Knochenplatten, so daß eine in früher Arch, f. Naturgesch. 70. Jahrg. 1904. Bd. II. H.1. (UI.) 4 50 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Jugend einem Complex beider übereinanderliegender Platten gleich- zeitig widerfahrene Störung bei ersteren weiter hinten sichtbar wird als bei letzteren. Verf. schließt sich in der Annahme, daß bei den primitivsten Schildkröten über jede Knochenplatte eine Hornplatte gelegen sei, Götte und Gadow an. W. Rumann, Emys in den Alpen. Natur und Haus. X. p. 364. Berichtet über den Fund einer lebenden, kräftigen Zmys in Mitten- wald a. Isar. Bacnosanu, P. A. Cheloneenele dın Romanıa. Publicatiunile Societatei din Romania, No. 1, p. 9. Carruceio, A. Cenni illustrativi su alcuni Cheloni di Sarawak donati da S. M. il Re Umberto. Boll. Soc. Zool. Ital. (2) I. pp. 94—98. Cyclemys dhor, Gray. Bemerkung von Carruccio, Boll. Soc. zool. Ital. (2) I, p. 9. Geoemyda spinosa, Gray. Bemerkung von Carrueeio t.c. p. 97. Sordelli, F. Anomalia in una Testuggine (Cinixys belliana Gray) del Sudan orientale. Atti Mus. Milano XXXIX, pp. 111—114, figg. Cinixys belliana, Gray. Über eine abnormes Exemplar: Sordelli, Atti Mus. Milano XXXIX, p. 111, figg. Rothschild, W. On a new Land-Tortoise from the Galapagos Islands. Nov. Zool. VIII, p. 372. Testudo becki, sp. n., Rothschild, Nov. Zool. VIII, p. 372, Albemarle Insel, Galapagos-Archipel. Philippi, R. A. Die Seeschildkröten Chiles. Arch. f. Naturg. LXVII. pp. 109—114, figg. In der Arbeit werden von den Küsten Chile’s, wo bis vor etwa 20 Jahren niemals Schildkröten beobachtet wurden, fünf Arten be- schrieben, nämlich Sphagis coriacea, Sph. angustata n. sp. (p. 110, fig., Tocapılla, nahe der Mündung des Rio Loa), Thalassochelys tarapacana und controversa nn. spp. (p. 111, 113), C'helone lata n. sp. (p. 114). Thalassochelys libyca, sp. n., (foss.), Andrews, Geol. Mag. (2) Dec. IV, VIII, p. 441, Eocän, Egypten. Zeleny, Ch. The early development of the hypophysis in Chelonia. Biol. Bull. Boston, Vol. 2, p. 167—181, 9 Figg. Bei C'helonia nimmt das Mesoderm an der Bildung der Hypophyse keinen Anteil. Dollo, L. Sur l’origine de la Tortue Luth (Dermochelys coriacea). Bull. Soc. Bruxelles 1901, 26 pp. Psephophorus eocaenus, sp. n. (foss.), Andrews, t.c. p. 440, fg., Eocän, Egypten. Ichthyosauria. Bauer, F. Ichthyosaurus bambergensis, spec. nov. Beschreibung einer neuen Ichthyosaurusart aus dem oberen Lias von Geisfeld, nebst einigen vergleichend-anatomischen Bemerkungen über den Schulter- gürtel. Ber. Ges. Bamberg. XVIII, No. 3, 56 pp., figg., 2 Taf. Ichthyosaurus bambergensis, sp. n., Bauer, Ber. Ges. Bamberg XVIII, No. 3, figg., 2 Taf., Ober Lias von Geisfeld, Deutschland. III. Reptilia und Amphibia für 1901. Sr Thecodontia. Me Gregor, J. H. Characters and Relationships of the Belodont Reptiles. Science (2) XIII, p. 272. Die Belodontia werden als zwischen den Ichthyosauriern und den Rhynchocephalen stehend betrachtet. Rhynchocephalia. Gadow (s. Seite 1) nennt die ganze Gruppe Prosauri und teilt sie in die beiden Unterordnungen Protorosauri und Rhynchocephali. Mit den Microsauria zusammen bilden sie nach dem Verf. die Prosauria. Howes, 6. B. und Swinnerton, H. H. On the Development of the Skeleton of she Tuatara, Sphenodon punctatus; with Remarks on the Egg, on the Hatching, and on the Hatched Young. Tr. Zool. Soc. XVI, pp. 1—86, Taf. I-VI. (Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 106, 108, 110, 118.) Harrison, H. S. Hatteria punctata, its Dentition and its Incubation Period. Anat. Anz. XX, pp. 145—158, figg. (Ref. in Zool. Centralbl. IX. p. 807.) Derselbe. The Development and Succession of Teeth in Hatteria punctata. Quart. J. Micr. Sci. (2) XLIV, pp. 161—213. Taf. X—XIl. Im Gebiß von Hatteria wird die erste Dentition schon im Ei ab- geworfen; die Zähne des 2. und 3. bleiben nebeneinander bestehen und außerdem werden am Vorder- und Hinterende der Zahnreihen an den Kieferknochen weitere Zähne gebildet, die als 4. und 5. Dentition betrachtet werden. Sind die Zähne abgenutzt, so tritt der Kieferknochen frei zu Tage und seine Oberfläche wird hart und schmelzähnlich. Verf. meint, daß in Anbetracht des frühen Auftretens einer Eischwiele und einer Hautzeichnung des Embryos die Embryonalentwicklung ur- sprünglich nicht mehr als 4 Monate gedauert und erst in Anpassung an klimatische Veränderungen durch Überwintern des Embryos sich ausgedehnt habe. Virchow, H. Über die Netzhaut von Hatteria. $. B. Ges. naturf. Berlin 1901, pp. 42—62, and Arch. Physiol. 1901, pp. 355—363. Ausf. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 178 u. Zool. Centralbl. IX p. 95. Lubasch, W. Drei kritische Beiträge zur vergleichenden Anatomie des N. accessorius. Anat. Anz. 19. Bd. p. 461—478, Taf. IX. Der Accessorius entspringt bei Hatteria fast genau so wie bei den übrigen Sauropsiden. Naosaurus mirabilis, Fristch (foss.), Bemerkung und Abbildung von Fritsch, Faun. Gaskohle IV, p. 86, figg. Anomodontia. Broom, R. On the Structure and Affinities of Udenodon. P.Z. 8. 1901, II, pp. 162—19%0, figg., Taf. XVI—XVIlI. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 105. 4* 52 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Derselbe. On the Structure of the Palate in Dieynodon and its Allies. Tr. S. African Soc. XI, pp. 169—176, Taf. XXV. Derselbe. On Ictidosuchus primaevus. T. c. pp. 177—184. Taf. XXVI u. XXVI. Udenodon gracilis, sp. n. Broom, P. Z. S. 1901, II, p. 162, Taf. XVI—XVII, Untere Karrooschichten von Pearston, S. Afrika. Ictidosuchus, g.n., wahrscheinlich verwandt mit Theriodesmus, für I. pri- maevus, sp. n., Broom, t.c. p. 177, Taf. XXVI u. XXVII, Trias von Pearton, S. Afrika. Pariosaurus, Seeley. Über Reste einer neuen Art aus dem Perm von Nord- Rußland: V. Amalitzky, C. R. Ac. Sci CXXXIJ, p. 593. Amphibia. Semon, R. Über das Verwandtschaftsverhältniss der Dipnoer und Amphibien. Zool. Anz. XXIV, pp. 180—188. Verf. vertritt gegen Dollo die Auffassung, daß die Dipnoer den Amphibien näher stehen, als die Crossopterygier, gibt eine Übersicht der Hauptmerkmale, durch welche die Dipnoer im Gegensatz zu den übrigen Fischen sich den höheren Formen (besonders Amphibien) nähern und über die wichtigsten Spezialisationen der D. und kommt zu dem Schlusse, daß die Crossopterygier keinen einzigen Charakter aufweisen, durch welchen sich bei ihnen eine Entwicklung in der Richtung gegen die Amphibien und Tetrapoden überhaupt doku- mentierte (s. dagegen die Arbeit von Baur über Crossopt. u. Stego- cephalen, Ber. f. 1895 p. 376). Die Dipnoer und Amphibien können entweder beide aus demselben, wenn auch kurzen Stamm entsprossen sein oder beide Zweige für sich, wenn auch in allernächster Nähe aus einer gemeinsamen Wurzel, vermutlich einen Urselachier mit amphistylen Quadratum. Bruner, H. L. The Smooth Facial Muscles of Anura and Sala- mandrina, a Contribution to the Anatomy and Physiology of the Res- piratory Mechanism of the Amphibians.. Morphol. Jahrb. XXIX, pp: 317—364, Taf. XVII u. XVII. Bernard, H. W. Studies in the Retina: Rods and cones in the Frog and in some other Amphibia. Part II. Quart. J. Mier. Se. (2) XLIV, pp. 443—468, Taf. XXX—XXXlI Kapelkin, W. Zur Frage über die Entwicklung des axialen Skelets der Amphibien. Bull. Soc. Moscou 1900, pp. 433—448, Taf. V—-VI. Das Chordaepithel scheidet bei Anuren und Urodelen eine doppelte Membran ab, nämlich die Elastica externa und nach innen davon die faserige Scheide; um erstere herum wird von der skeletogenen Schicht bei den Urodelen eine Cutieula sceleti abgeschieden, innerhalb davon bildet sich der Intervertebralknorpel, während der Vertebralknorpel aus den Zellen des Chordaepithels hervorgeht. Das Steissbein der Anuren wird mit den unteren Bogen homologisirt. III. Reptilia und Amphibia für 1901. 53 Hinsberg, V. Die Entwicklung der Nasenhöhle bei Amphibien. Theil I u. II. Anuren und Urodelen. Arch. mikr. Anat. LVIII, pp. 411 —482, fig., Taf. XIX—XX1. Ausführliche Arbeit, die sich auf Untersuchungen an Rana, Amblystoma und Triton gründet und im Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901 p. 164 eingehend referiert ist. Barfurth, D. Ist die Regeneration vom Nervensystem abhängig? Verh. Anat. Ges. 15. Vers. p. 197—201. Versuche an Siredon und Larven von Rana fusca über die Frage ob die Regeneration vom Nervensystem abhängig ist. Es zeigte sich, daß in den ersten Stadien der Regeneration die Ausschaltung des Nervensystems keinen Einfluß auf den rechtzeitigen Eintritt der R. hat, wohl aber später. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 61. Fischel, A. Untersuchungen über vitale Färbung. Anat. Hefte 1. Abth. 16. Bd. p. 415—530, Taf. 38—43. Vitalfärbungen mit verschiedenen Farbstoffen an Larven von Rana temporaria, Siredon und Salamandra. Ausf. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 49. Einzelne Abteilungen. Ecaudata. Raftaele, F._ Össervazioni ed esperimentı su embrionı e iarve di anuri. Monit. Zool. ital. XII, pp. 221—222. Verf. durchschnitt Larven von Rana und Discoglossus hinter dem respiratorischen Teil des Darmes in zwei Stücke und fand, daß jedes Stück sich weiter entwickelte, daß aber keine Regeneration, sondern nur Vernarbung der Wundflächen eintrat. Im hinteren Teile wurden zwar Blutzellen und Gefäße angelegt, doch kam es nicht zur Ausbildung eines Kreislaufes. Derselbe. Dubbi sull’ esistenza del mesoderma gastrale. 2ee.p: 221. Verf. bezweifelt das Vorkommen eines echten gastralen Mesoderms bei Embryonen von Rana, Bufo u. Discoglossus; vom Entoderm ist das M. nur in der Blastoporusgegend nicht deutlich getrennt. Brandes, G. u. Schoenichen, W. Die Brutpflege der schwanzlosen Batrachier. Abh. Ges. Halle XXII, pp. 395—461, figg., Taf. II—IV. Zusammenfassung der Erscheinung der Brutpflege bei Anuren, wie eine solche allerdings schon mehrmals vorher in der Literatur (vgl. Ber. f. 1900, p. 38, 39) existiert. Untersucht wurden zwei Noto- trema-Arten, eine H ylodes- und eine Rappia-Art. Die Verf. unterscheiden eine Brutpflege zum Schutze gegen lebendige Feinde und gegen klı- matische Verhältnisse, namentlich gegen das Austrocknen der die Brut enthaltenden Wasseransammlungen. Der ersten Kategorie werden die genugsam bekannten Fälle von Brutpflege bei Ayla faber, Lepto- dactylus u. Paludicola, Phyllomedusa, Alytes, Pipa, der zweiten die bei Hylodes lineatus, Nototrema, Hyla goeldii, Hylodes martinicensis und 54 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Rana opistodon zugerechnet, obwohl diese Unterscheidung sich kaum in dieser Weise aufrecht erhalten lassen wird. Kammerer, P. Neue Erfahrungen in der Lurchpflege. Bl. f. Ag. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 216—217, 229—230, 247—248, 260 — 261, 268—270. Winke für die Pflege von Amphibien in Gefangenschaft; eine Heizung hält er auch bei tropischen Arten für überflüssig (?); ferner über Krankheiten gefangener Lurche, über die der Verf. eine ganz außergewöhnliche Erfahrung besitzt (s. auch p. 38), über Fütterung. Jacob, E. Beobachtungen am Terrarium. Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XI. 1900 p. 33—38; 48—52. Beobachtungen an Bombinator, Bufo viridis, Salamandra maculosa (Stimmäußerungen; Einfluß der Witterung; Paarungsspiele etc.) Werner, F. Beschreibung neuer Frösche aus Bolivia, Ostindien und Neu-Guinea. Zool. Anz. XXIV, 97—103. Spencer, B. Two New Species of Frogs from Victoria. P. Soc. Victoria (2) XIII, pp. 172—178. Ranidae. Gaupp, E.E A. Ecker’s und R. Wiedersheimers Anatomie des Frosches, auf Grund eigener Untersuchungen durchaus neu bearbeitet. Dritte Abteilung, erste Hälfte. Lehre von den Eingeweiden. Braun- schweig, 1901, 438 pp., figg. Kühn, A. Weiterer Beitrag zur Kenntnis des Nervenverlaufs in der Rückenhaut von Rana fusca. Arch. mikr. Anat. LVII, pp. 445 —479, figg. Bonne, €. Sur les gouttelettes de graisse a existence temporaire » des ganglions spinaux de la Grenouille. €. R. Soc. Biol. LIII, pp. 474 —476. Morat, J.P. Reserve adipeuse de nature hivernale dans les Ganglions spinaux de la Grenouille. C. R. Soc. Biol. LIII, pp. 473—474. Gelbfärbung der Spinalganglien bei Rana ist auf das Vorhanden- sein von Fetttröpfehen zurückzuführen, welche nach Bonne in der bindegewebigen Kapsel ihren Sitz haben dürften und nach dem Winter- schlaf verschwinden. Cole, F. 3. Some Variations in the Spinal oe of the Frog, with a Note on an abnormal Vertebral Column. P. Liverp. biol. Soc. XV, pp. 114—124, Taf. I u. II. Sfameni, Ant. Richerche anatomiche intorno all’ esistenza dı nervi ed al loro modo di terminare (ete.). Monit. Zool. Stat. Anno 12, p. 313 = 325: Tonkoff, W. Über die elastischen Fasern in der Froschhaut. Arch. mikr. Anat. LVII, pp. 95—101, Taf. VII. Kahn, R. H. Über die in den Sehnen der schiefen Bauchmuskeln bei Fröschen vorkommenden „Inscriptiones elasticae“. Arch. mikr. Anat. LVII, pp. 102—117, Taf, VIII, III. Reptilia und Amphibia für 1901. 55 Zachariadss, P. A. Sur les cretes et les cannelures des cellules con- jonetives. C. R. Soc. Biol. Paris, Tome 53, p. 492—494. Entstehung der rinnenartigen Aushöhlungen im Protoplasma der Sehnenzellen von Rana durch Eindringen der jungen Bindegewebs fibrille in das Zellplasma, von dem sie einen Teil zu ihrer Ausbildung verbraucht. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 54. Shore, T. W. On the Development of the Renal-portals and Fate of the Posterior Cardinal Veins in the Frog. J. Anat. Physiol. norm. path. (2) XV, XVII, pp. 20—46, figg. Entwicklung der Vena renalis advehens und V. cardinalis bei Rana, Vorkommen von zweierlei Typen des Pfortaderkreislaufsystems der Niere; auch Bemerkungen über die Entwicklung der Urniere und die Degeneration der Vorniere. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 204. Derselbe. Abnormal Veins in the Frog. Op. c. pp. 323—329, figg. ; Hoyer, H. Über die Continuität der contractilen Fibrillen in den Herzmuskelzellen. Bull. Acad. Cracovie p. 205—215, 3 Figg. Bei Rana wurden in der embryonalen Herzwand Muskelfibrillen gefunden, die sich über mehrere Kernterritorien hintereinander er- strecken. Gaupp, E. Über den Muskelmechanismus bei den Bewegungen der Froschzunge. Anat. Anz. XIX, pp. 385—3%, figg. Derselbe. Bemerkung, betreffend das Epithel auf den Papillen der Froschzunge. Op. eit. XX, pp. 269 u. 270. Hartog, M. Sur le möcanisme de la propulsion de la langue chez les Amphibiens anoures. C. R. Ac. Sci. OXXXII, pp. 588 u. 589. Derselbe. The Mechanism of the Protrusion of the Tongue of the Anura. — Vorläufige Mitteilung, vom Verf. aus voriger Arbeit mit kleinen Änderungen übersetzt. Gaule, J. Die Veränderungen des Froschorganismus (R. esculenta) während des Jahres. Arch. ges. Phys. LXXXVIH, pp. 473—537, figg. Gaule, Alice. Die geschlechtlichen Unterschiede in der Leber des Frosches. Arch. Ges. Physiol. LXXXIV, pp. 1-5, Taf. 1. Bei Rana ist das Gewicht der Leber im Vergleich zu dem des Körpers beim $ größer als beim 9, das absolute Gewicht ist aber beim @ größer, mit Ausnahme der Monate März bis Mai, wo das Ge- wicht der Ovarien auf Kosten der Lebersubstanz steigt. Spemann, H. Über Correlationen in der Entwickelung des Auges. Verh. Anat. Ges. 15. Vers. p. 61—79, 11 Figg. Bei Rana kann sich bei Ausschluß einer Linsenwucherung die primäre Augenblase in den Augenbecher umwandeln; die Bildung der Linse ist vom Contakt zwischen Epidermis und Augenbecher abhängig. er weitere experimentelle Nachweise s. Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 180. Barbadoro, L. Gli strati della retina nello sviluppo della rana. Anat. Anz. XIX, pp. 597—601, figg. (Ref. in Zool. Centralbl. IX. p. 715.) 56 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Über die Veränderungen der Retina bei Rana während der Ent- wickelung, in Bezug auf Zahl, Form und Anordnung der Zellkerne. Marage, —. Quelques remarques sur les otolithes de la Grenouille. C. R. Ac. Sci. OXXXIL, pp. 1072—1074, figg. Suchard, E. Observations nouvelles sur la structure de la valvule de Brücke et sur röle dans la respiration bucco-pharyngienne de la Grenonille. C.R. Soc. Biol. LIII, pp. 1179 u. 1180. Arnold, J. Über „Fettkörnchenzellen‘“; ein weiterer Beitrag zur „Granulalehre“. Arch. Path. Anat. 163. Bd. p. 1—20, Taf. 1. Über die Aufnahme fettartiger Substanzen, die in dem Rücken- lymphsack von Fröschen, besonders Rana fusca, eingeführt wurden, durch die ausgewanderten Zellen und Bildung von Fettkörnchenzellen. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 54. Johnson, R. H. Three Polymelous Frogs. Amer. Natural XXXV, pp. 25—31, figg. Verf. beschreibt und bildet sciagraphisch ab ein Exemplar von Rana palmipes, welches zwei überzählige Vorderbeine besitzt, welche aus der rechten, bezw. linken Scapularregion entspringen, eine R. hale- cina, bei welcher über dem linken Hinterbein ein überzähliges, fast normal gezeichnetes (beim vorigen Fall ist das linke, kleine über- zählige Vorderbein pigmentlos) Hinterbein von kaum geringerer Größe entspringt, schließlich eine weitere R. halecina, bei welcher ventral vom normalen rechten Vorderbein aus einem gemeinsamen Stamm zwei anscheinend normal gebaute und gefleckte Beine sich abzweigen. Eigenmann, €. H. u. Cox, U. 0. Some Cases of Saltatory Variation. Amer. Natural. XXXV, pp. 33—38, figg. Ein Exemplar von Rana pipiens zeigt eine Verdoppelung der rechten Vorderextremität; der überzählige Arm geht unter der Kehle nach links bis unterhalb des Auges; in der Mitte der Kehle ist er durch ein Band von Haut wie durch eine Schlinge festgehalten. Statt des ersten Fingers sind ihrer zwei vorhanden. Loisel, 6. Grenouille femelle presentant les caracteres sexuels secondaires du mäle. ©. R. Soc. Biol. LIII, pp. 204—206. Kathariner, L. Über die bedingte Unabhängigkeit der Entwicklung des polar differenzierten Eies von der Schwerkraft. Arch. Entwick.- mech. XII, pp. 597—609, fig. Bei der Entwicklung des Laiches der Rana fusca hat weder die Schwerkraft noch eine andere von außen her richtend einwirkende Kraft für die normale Entwicklung die Bedeutung einer gestaltenden Ursache oder notwendigen Bedingung. Laichballen welche in einem Gefäß mit Wasser, durch welches Luft geleitet wird, zur Entwicklung gebracht werden, entwickeln sich ganz normal, da der ‚‚Effect‘‘, den eine äußere richtende Kraft in einem Moment setzen will, durch eine in anderer Richtung wirkende Kraft im nächsten Moment wieder auf- gehoben wird. Godlewski, E. Die Einwirkung des Sauerstoffes auf die Entwicklung von Räna temporaria und Versuch der quantitativen Bestimmung II. Reptilia und Amphibia für 1901. 57 des Gaswechsels in den ersten Entwicklungsstadien. Arch. Entwick.- mech. XI, pp. 585—616, Taf. XXI u. XXII. Verlauf und Tempo der Entwicklung von Rana temporaria steht im innigen Zusammenhange mit der Sauerstoffanwesenheit; bei ver- mehrter Sauerstoffzufuhr verläuft die Entwicklung schon von der ersten Furche an rascher. Die Atmungsenergie nimmt mit dem Fort- schritte der Entwicklung zu. Rondeau-Luzeau (Mme.). Action des solutions isotoniques de chlorures et de sucre sur les oeufs de Rana fusca. C. R. Soc. Biol. LIII, pp. 433—435. Wirkung von 20 %Wigen Zucker- und 1% igen Kochsalzmengen auf befruchtete und unbefruchtete Eier von Rana fusca. Die Wirkung der Lösungen auf befruchtete Eier war nur nach langer Dauer wahr- zunehmen, bei den unbefruchteten trat Furchung schon nach zwei- stündiger Einwirkung auf, ging aber nicht tief (nicht einmal !/, des Eidurchmessers) und nur bis zum 4. Stadium. Die Zuckerlösungen wirken viel später als die Salzlösungen, letztere schon bei der Furchung, erstere erst beim Urmundverschluß. Henneguy, F. Essai de parthenogenese experimentale sur les oeufs de Grenouille. ©. R. Soc. Biol. LIII, pp. 351—353. „Parthenogenetische“ Furchung der vegetativen Eihälfte bei Rana temporaria durch Einwirkung verschiedener Substanzen. Bataillon, E. Sur l’evolution de la fonction respiratoire chez les oeufs d’Amphibiens. Arch. Entwickl.mech. XII, pp. 302—304. Findet die Resultate seiner und Godlewski’s Arbeiten über die Absorption des Sauerstoffs durch die sich entwickelnden Frosch- eier übereinstimmend. Die Schwankungen der Curve des Sauerstoff- verbrauchs sind an gewisse Entwicklungsstadien gebunden. Godlewski, EE Bemerkungen zu der Notiz E. Bataillon’s ‚Sur l’evolution de la fonction respiratoire chez les oeufs d’Amphibiens.““ Op. eit. XII, pp. 305 u. 306. Bataillon, E. La pression osmotique et les grands propl&me de la Biologie. Arch. Entwick.-mech. XI, pp. 149—184, Taf. V. Wirkung von isotorischen Lösungen auf Eier von Rana esculenta, die nach 24 Stunden die ersten beiden Furchen regelmäßig entwickelt zeigt, aber spätestens nach dem 4. Furchungsstadium zu Grunde gingen. Derselbe. Sur l’evolution des oeufs immatures de Rana fusca. C. R. Acad. Sc. Paris, Tome 132, p. 1134—1136. Verf. beobachtete, daß Exogastrulae bei der Entwicklung un- reifer Eier von Rana fusca auftraten; die Schwankungen im osmotischen Druck waren dieselben, wie bei Einwirkung von Lithiumlösungen auf reife Eier. Derselbe. Etudes experimentales sur l’evolution des Am- phibiens. Les degres de maturation de l’oeuf et la morphogenese. Arch. Entwicklmech. XII. pp. 610—655, figg. Wirkung von Zucker- und Kochsalzlösungen auf Eier, welche vor völliger Reife dem Uterus von. Rana temporaria entnommen und be- 58 III. Reptilia und Amphibia für 1901. fruchtet wurden; es entstanden teils normale Larven, teils bewegliche Monstrositäten, welche ‚‚aneidea terata”’ genannt werden und den Exogastrulae Herbsts entsprechen. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 49. Derselbe. Sur la valeur comparee de solutions salines on sucrees, en teratogenese experimentale. C. R. Acad. Sc. Paris, Tome 132, p. 852—854. Verf. sieht die teratogene Wirkung von Salzlösungen auf die Ent- wicklung der Eier von Rana temporaria in der durch sie erzeugten Plasmolyse. Das Maximum des Widerstandes gegen die Salzlösungen liegt bei 15°C. und entspricht nicht dem Optimum der Entwicklung. Ref. im Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 48. Müller, Lorenz. Ochsenfrosch (Rana catesbiana Shaw) und Aga (Bufo marinus Seba). Natur u. Haus X. p. 131—135, Taf. Beschreibung, Lebensweise in Gefangenschaft, Nahrung, Krank- heiten, Stimme, Häutung. Kammerer, P. Der Ochsenfrosch (Rana catesbyana Shaw = mugiens Merrem). Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 180—182, 189 —1%. 2 Figg. Sprenger, W. Der Springfrosch (Rana agilis). Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XI. 1900 p. 171—173. Beschreibung dieser Art und ihrer Lebensweise. Die beigegebene Abbildung ist wenig kenntlich. — 8. auch Wolterstorff, Über die Verbreitung des Springfrosches (Rana agilis) in Deutschland. (Naturwiss. Wochenschr. XV. No. 18, abgedruckt in Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XI. 1900 p. 157—162). „Frösche und Libellen“ u. ‚„Jagdlist des Wasserfrosches“. Natur u. Haus X, p. 21—22. Unter diesem Titel finden sich Angaben über die Art und Weise, wie Wasserfrösche unter dem Schutze ihrer mit der Pflanzendecke übereinstimmenden Färbung Libellen fangen, sei es, daß sich diese direkt auf die Schnauze des Frosches oder in Copula auf die Uferpflanzen setzen. Boulenger, 6. A. Description of a new Frog from British East Africa, Ann. Nat. Hist. (7) VIII. pp. 515 u. 516. Steineger, L. A new Species of Bullfrog from Florida on the Gulf Coast P. U. S. Nat. Mus. XXIII. pp. 211—215, fig. Wolterstorff, W. Über ein Exemplar von Rana meriani v. Meyer, im Senckenberg. Museum zu Frankfurt a. M. Ber. Senckenberg. Ges. 1901, pp. 39—44. Rana esculenta, L. Bemerkungen über die Varietäten: Wehely, Zool. Ergn. Zichy Forschungsreise, p. 59; R. temporaria, L. und arvalis, Nilss. Bemerkungen über russische und sibirische Exemplare, id. ibid. pp. 63 u. 64; R. temporaria, L. Über ein weibliches Exemplar mit Brunstschwielen: 6. Loisel, C. R. Soc. Biol. LIII, p. 204; R. granulosa, Anders. Bemerkung von Boettger, Ber. Senckenberg. Ges. 1901, 52; R. novae-britanniae, Wern. Bemerkung von Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 614; R. varians, Blgr., abgebildet von Boettger, Abh. Senckenb. Ges. III. Reptilia und Amphibia für 1901. 59 XXV, p. 366, Taf. XV, fig. 8; R. lateralis, Blgr., Bemerkung u. Abbildung von Laidlaw, P. Z. S. 1900, p. 886, Taf.LVII, figg. 1 u. 2; R.larutensis, Blgr. Kaul- quappe beschrieben und abgebildet; id. ibid. p.886, Taf. LVII, figg.3 u. 4; R. meriani, H. v. Mey. (foss.). Beschreibung u. Abbildung eines vollständigen Skelets Wolterstorff, Ber. Senckenberg. Ges. 1901, p.39, Taf. I; R. grylio, sp. n., Stej- neger, P. U. S. Mus. XXIV, p. 212, fig.; Florida und Golf-Küste, westlich bis zum Mississippi; R. narina und namiyei, spp. nn. id., P. Soc. Washington XIV, pp- 189 u. 190, Okinawa Shima, Liu-Kiu-Inseln; R. mocquardi, sp. n., Werner, Zool. Anz. XXIV, p. 98, Celebes; R. baramica, sp. n., Boettger, Abh. Senckenb. Ges. XXV, p. 391, Borneo (nach Boulenger vielleicht eine Var. von R. glandulosa, Blgr.); R.moeruensis, sp. n., Boulenger, Ann. Mus. Congo, Zool. (1) II, p. 2, Taf. I, fig. 2, Mweru-See; R. stenocephala, sp. n., Boulenger, Ann. Nat. Hist. (7) VIII, p- 515, Brit. Ost Afrika. Mantidactylus, Blgr. Rana pigra, sp. n., Mocquard, Bull. Mus. Paris 1900, p- 347, Madagascar, wird zu Mantidactylus gerechnet, op. cit. 1901, p. 255. Buergeria ijimae und ishikawae, spp. nn., Stejneger, P. Soc. Washington XIV, p. 190, Okinawa Shima, Liu-Kiu-Inseln. Hanitsch, R. Notes on the Flying Frog, Rhacophorus nigro- palmatus. J. Straits Asiat. Soc. 1900, pp. 96 u. 97. Rhacophorus nigropalmatus, Blgr. Bemerkungen von Hanitsch, J. Straits Asiat. Soc. 1900, p. 96; R. melanopleura, sp. n., Mocgard, Bull. Mus. Paris 1901, p- 254, Madagascar; R. acanthostomus, sp. n., Werner, Zool. Anz. XXIV, p. 98, Ceylon. Rappia rhodoscelis, undulata, granulata und oxyrhynchus, spp. nn., Boulenger, Ann. Mus. Congo Zool. (1) II, pp. 3—5, Taf. II, figg.I—4, Mweru-See und Lofoi, Katanga. Phyllobates trinitatis, Garm. Bemerkung von Stejneger, P. U. S. Mus. XXIV, p-179; abgebildet von Brandes und Schoenichen, Abh. Ges. Halle XXII, Taf. II, fig. 4. Boulenger, 6. A. Further Notes on Trichobatrachus and Gampso- steonyx. Proc. Zool. Soc. 1901, p. 709—710, Taf. XXXVII. Nur die Männchen von Trichobatrachus besitzen die haarartigen Papillen und zwar sind sie bei einem von 107 mm Länge, das an- scheinend zur Paarungszeit gefangen worden war, 5—7, bei einem andern von 100 mm Länge 12—15 mm lang (die längeren an den Körperseiten, die kürzeren auf den Hinterbacken); die krallenförmige Endphalanx der Zehen ist wie bei Gampsosteonyx vorhanden, durchbricht aber nicht immer die Haut. Beı @ampsosteonyx ist dies ebenfalls nicht immer der Fall, auffallend ist das Vorkommen eines runden Knöchelchen an der Dorsalseite der Endphalangen der Zehen und das Auftreten von Sesamknöchelchen unter den Gelenken der Metacarpalia und der Basal- phalangen aller vier Finger und zwischen der 1. u. 2. Phalange an den beiden Außenfingern; kleinere Sesambeine finden sich auch am Fuß in gleicher Lage; Sternum stark verkalkt, ohne eigentlichen knöchernen Stiel. Eier bei beiden Gattungen groß, bei einem 80 mm langen Weibchen von @. fanden sich 15 reife Eier rechts, 30 links, jedes 4 mm im Durch- 60 III. Reptilia und Amphibia für 1901. messer; ein brünstiges Männchen von 52 mm Länge besitzt eine innere Schallblase und an der Innenseite des inneren Metacarpalglieds eine schwarze, runde Hornschwiele. Dendrobatidae. Werner, F. Beschreibung neuer Dendrobatiden. Mit einer Revision dieser Batrachier-Familie. Verh. Ges. Wien LI. pp. 627—634. Es werden vier Gattungen unterschieden (Stumpffia mit 2, Dendro- bates mit 15, Mantella mit 7 und Cardioglossa mit (damals) einer Artund Bestimmungstabellen gegeben, ebenso außer 2 nn.spp. auch zwei Schmidtsche Typen neu charakterisiert. Mantella aurantiaca, sp. n., Moequard, Bull. Mus. Paris 1900, p. 318, Mada- gascar; M. attemsi, sp. n., Werner, t.c. p. 627, Madagascar. Dendrobates amoenus, sp. n., Werner, t.c. p. 627, Costa Rica. Engystomatidae. Mehely, L. v. Beiträge zur Kenntniss der Engystomatiden von Neu-Guinea. Termesz. Füzetek XXIV, pp. 216—271, Taf. IVI—XH. Ein sehr wichtiger Beitrag zur Kenntnis der Morphologie der Engystomatiden überhaupt; es werden folgende Arten behandelt: Mantophryne lateralis Blngr.; M. robusta Blngr. (bei welcher die Jungen außerhalb des Wassers ohne Metamorphose im Ei sich entwickeln) ge- hört zu einer von Mantophryne verschiedenen und Xenorhina näher stehenden neuen Gattung @nathophryne; unter dem Namen Phrynixalus montanus hat Böttger zwei verschiedene Formen beschrieben, von denen die eine den Namen beibehält, die andere als Gnathophryne boettgeri beschrieben wird; auch Xenorhina dubia gehört zu dieser Gattung. Chaonacantha Mehely ist identisch mit Xenorhina und X. mehelyi ist ebenso gleich X. rostrata Meh. Bei Xenorhina Ptrs. sind die inneren Enden der Gaumenbeine so stark verbreitert, daß sie beinahe allein den harten Gaumen bilden. Mantophryne, bei welcher ein innerer lamellen- artiger Fortsatz des Tympanıcums das Prooticum bedeckt, G@natho- phryne und Xenorhina stimmen darin überein, daß die Oberkiefer in der Mittellinie vor den Prämaxillaren aneinanderstoßen, weshalb sie als Symphignathinae den übrigen Engystomatiden, den Eleuthero- gnathinae entgegengestellt werden. Weiter werden beschrieben: Xenorhina oxycephala Schleg., ein neues Genus Metoporhina für M. ocellata n. sp., ferner wird für Phrynizalus oxyrhinus Blngr. ein n.g. Copiula aufgestellt. Phrynizalus biroi, eine ebenfalls neue Art, setzt die sehr großen, in einer dünnen Eihaut eingeschlossenen Eier in einer gelatinösen Hülle ins Wasser ab, wo sich die Jungen ohne Metamorphose und ohne Kiemen, bei gleichzeitigem Hervortreten der Vorder- und Hinterextremitäten in einer fruchtwasserähnlichen Flüssigkeit ent- wickeln. Die übrigen Arten sind dann noch Phr. montanus Bttgr., Sphenophryne biroi Meh., Oreophryne senckenbergiana Btter., cele- bensis F. Müll., Chaperina fusca Mosq. u. polysticta n.sp. Die drei > a Ed En 1 a Da nt 1 u 6 III. Reptilia und Amphibia für 1901. 61 letztgenannten Gattungen sind durch den Besitz einer echten Clavicula ausgezeichnet. — Verf. schließt daran Betrachtungen über die mut- maßliche ursprüngliche Form der Entwicklung bei den Batrachiern, als welche er die direkte in nahrungsdotterreichen Eiern, ohne Meta- morphose und ohne Kiemen verlaufende ansieht, das zur Vermutung führt, daß die jetzt lebenden Amphibien sich von Landtieren ableiten und erst sekundär Kiemen erworben haben. Ref. in Zool. Centralbl. VIII, 1901, p. 614. Atelopus longirostris, Cope var. n. marmorata, Werner, Verh. Ges. Wien LI, p- 600, Ecuador. Oreophryne, Bttgr.. Bemerkung über diese Gattung, welche O. sencken- bergiana, Bttgr. und Sphenophryne celebensis, F. Müll. umfaßt: Mehely, 1. c. p- 254; O. senckenbergiana, Bttgr. beschrieben und abgebildet von Boettger. Abh. Senckenb. Ges. XXV. p. 371, Taf. XVI, figg. 11. Phrynizalus, Bttgr. Bemerkungen von Mehely l.c. p. 245; P. montanus, Bttgr., beschrieben und abgebildet von Boettger, Abh. Senckenb. Ges. XXV, p-.368, Taf. XVI, fig. 9; P. biroi, sp. n., Mehely, Termesz. Füzet. XXIV, p. 247, Taf. XII, fig. 2, Neu-Guinea. Mantophryne, Blgr. Übersicht der Arten von Werner, Zool. Anz. XXIV. p. 102; M. microtis, sp. n., id. ibid., Deutsch-Neu-Guinea. Gnathophryne, g.n. für Montophryne robusta, Blgr., Mehely, l.c. p. 225: @. boettgeri, sp. n., id. ibid. p. 229, Halmaheira. Microhyla picta, sp. n., Schenkel, Verh. Ges. Basel XIII, p. 151, fig., Cochın- china?; M. okinavensis, sp. n., Stejneger, P. Soc. Washington XIV, p. 189, Oki- nawa Shima, Liu-Kiu-Inseln. Phaynomantis bifasciatus, Smith, abgebildet von Boulenger, Ann. Mus. Congo, Zool. (1) II, Taf.II, fig.6; P.affinis, sp. n., id. ibid. p. 6, Taf. II, fig. 5, Mweru-See. Xenorhina dubia, Bttgr., beschrieben und abgebildet von Boettger, t. c. p. 369, Taf. XV], fig. 10. Choanacantha mehelyi, Blgr. = C. rostrata, Meh., und gehört zu Xenorhina, Ptrs., Mehely, 1. c. p. 233. Chaperina fusca, Mocq., neubeschrieben und abgebildet von Mehely, 1. c. p- 257, Taf. XII, fig. 3; ©. polysticta, sp. n. id. ibid. p. 258, Taf. XII, fig. 4, Neu-Guinea. Dyscophidae. Dyscophus alluaudi, sp. n., Mocquard, Bull. Mus. Paris 1901, p. 254, Mada- gascar. Platyhyla verrucosa, sp. n., Moequard, t.c. p. 254, Madagascar. Cystignathidae. Telmatobius verrucosus, sp. n., Werner, Zool. Anz. XXIV, pp. 97—297, Bolivian. Chaco (bereits beschrieben in Zool. Anz. 1899, p. 182). Hiylodes lentus, Cope, abgebildet von Meerwarth, Mt. Mus. Hamburg XVIII, 2, taf. I, fig.12, Taf. II, figg. 1—3; H.monensis, sp. n., id. ibid. p. 39, Taf. II, figg. 4 62 III. Reptilia und Amphibia für 1901. u. 5, Mona; H. nubilus, sp. n., Günther, Biol. Centr.-Amer., Batr. p. 237, Taf. LXIX, fig. A., Costa Rica. Philoria, g.n., nahe Limnodynastes, für P. frosti, sp. n., Spencer, P. Soc. Victoria (2) XIII, p. 176, Victoria. Dendrophryniscidae. Batrachophrynus microphthalmus, sp.n. Werner, Abh. Mus. Dresden IX, N.2, p. 13, figg. Anden von Peru. Bufonidae. Adler, W. Die Entwickelung der äußeren Körperform und des Mesoderms bei Bufo vulgaris. Int. Monatsschr. Anat. XVIII, pp. 19 —42, Taf. III u. TV. Die Entwicklung läßt zwei Phasen unterscheiden, von welchen die erste bis zur Überdeckung der äußeren Kiemen als embryonale, die zweite bis zum Ende der Metamorphose als die larvale bezeichnet wird. Beschreibung der wesentlichen Merkmale beider, auch im Ver- gleich zu den entsprechenden von Rana esculenta und fusca. Von einer Entstehung des Mesoderms aus Coelomdivertikeln kann nach dem Verf. keine Rede sein; da schon in den Stadien des weiten Dotter- pfropfes und bei einer engen spaltförmigen Urdarmhöhle der größte Teil des mittleren Keimblattes schon vorhanden ist. Verf. meint, daß in der Masse der jüngeren Dotterzellen das Bildungsmaterial für die Organe aller drei Keimblätter stecke, deren Differenzierung zu verschiedenen Zeiten der Embryonalentwickelung eintritt. Fox, H. The Development of the Tympano-Eustachian Passage and Associated Structures in the Common Toad (Bufo lentiginosus). P. Ac. Philad. 1901, pp. 223—260, Taf. VI—-IX. Die anfangs (wenn noch keine Spur äußerer Kiemen zu sehen ist) solide hyomandibulare Visceralfalte, welche das Ectoderm um diese Zeit noch nicht erreicht, läßt später einem dorsalen u. ventralen Teil erkennen, von welchem der letztere zu Grunde geht, während der erstere zur Anlage der Tuba und Paukenhöhle wird. Im späteren Larvenstadium degeneriert die Anlage und verliert auch den Zusammenhang mit dem Pharynx; ungefähr zur Zeit des Durchbruches der Vorderextremitäten, findet die Neubildung aus den Resten dieser Anlage statt. Die Tuba, deren Lumen allmählich entsteht, verbindet sich schließlich mit einer Ausstülpung des Pharynx. Auch die Entstehung des Ringknorpels, des Steigbügels u.s.w. wird behandelt. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 166. Kink, Helen D. Experimental Studies on the Formations of the Embryo of Bufo lentiginosus. Arch. Entwick.-mech., XII, pp. 545—564, figg. Bau, Reifung und Befruchtung des Eies von Bufo lentiginosus. Das unreife Ovarialeı hat vier Hüllen, von denen die beiden äußeren IIT. Reptilia und Amphibia für 1901. 63 Teile des Ovarial- und Peritonealepithels sind und bei der Ablage ab- geworfen sind, während die beiden übrigen die Zona pellucida und die Dotterhaut vorstellen. Ausf. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel £. 1901, p- 69. Myers, B. D. The Chiasma of the Toad (Bufo lentiginosus) and of some other Vertebrates. Zeitschr. Morphol. III, pp. 183—207, figg., Taf. XII u. XII. Slonaker, J. R. Some Observations on the daily Habits of the Toad (Bufo lentiginosus). P. Indiana Ac. 1900, pp. 167—170 (1901). Conradi, A. F. Toads Killed by Squash-Bugs. Science (2) XIV, pp. 816 u. 817. Waite, F. €. Bufo agua in the Bahamas. Science (2) XIII, pp. 842 —843. B. agua in Gefangenschaft s. L. Müller p. 000. Bieler, Edmund. Der Winterschlaf und die säkulare Ausdauer der Kröten. Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XI. 1900 p. 255—257, 274—276, 282— 284, 293—295. Behandelt die bekannten Fälle, in denen man angeblich Kröten in Gestein eingeschlossen nach vielen Jahren lebend aufgefunden hatte und die die Unhaltbarkeit dieser Anschauungen widerlegenden Versuche von Bückland. Nectophryne exigua, sp. n., Boettger, Abh. Senckenberg. Ges. XXV, p. 394, N. Borneo (=? N. everetti, Blgr. nach Boulenger). Bufo jerboa, Blgr., angeführt von der malayischen Halbinsel von Laidlaw, P. Z. S. 1900, p. 889; B. raddii Strauch. Bemerkung von Mehely, Zool. Ergebn. Zichy Forschungsreise, p. 67; B. lentiginosus, Shaw. Beobachtungen über die Lebensweise von Slonaker, P. Indiana Ac. 1900, p. 167; B. marinus, L. Über seine Einführung auf den Bahamas-Inseln, F. 0. Waite, Science (2) XIII, p. 342; B. marmoreus, Wgm. (= B.lateralis Wern.) Taf. LXX. fig. A, oceipitalis Cam. Taf. LXIX. fig.C u. coniferus Cope Taf. LXIX, fig. B, abgebildet von Günther, Biol. Centr.-Amer., Batr.; B. limensis, sp. n., Werner, Abh. Mus. Dresden IX, N. 2, p. 14, Lima (= B. spinulosus, Wgm. nach Boulenger); B. lemairii, sp. n., Boulenger, Ann. Mus. Congo, Zool. (1) II, p. 1, Taf. I, fig. 1, Mweru-See. Hylıdae. Thon, — Über die Bionomie und Entwicklungsgeschichte von Hyla arborea. Tagebl. v. Int. Zool. Congr. No. 8, pp. 13 u. 14. Geyer, H. Einiges über Hyla versicolor. Natur u. Haus X, p. 188. Verf. hat keine giftige Wirkung der Hautabsonderungen dieses Frosches auf H.arboreas bemerkt, meint aber, daß unter Umständen das Hautsekret auch dieser letzteren Art auf andere Exemplare der- selben Art giftig wirkt. Als Nahrung nahm A. versicolor nur Regen- würmer. Stone, W. Occurrence of Hyla andersonii at Clementon, New Jersey. P. Ac. Philad. 1901, p. 342. 64 III Reptilia und Amphibia für 1901. Schupp, P. A. A Hyla pulchella Dum Bibr., e a funcgao chromatica. Revist. Mus. Paulista IV, 1900, pp. 320—327. Müller, Lorenz. Der australische Korallenfinger (Hyla coerulea). Bl. f£. Aq. u. Terr. Fr. XII. 1901. p. 71—75. Der mit einer trefflichen Abbildung ausgestattete Aufsatz be- handelt Färbung und Gestalt, Nahrung und Lebensweise in Gefangen- schaft. Eine Stimmäußerung wurde bisher mit Sicherheit noch nicht beobachtet. Zur Überwinterung der Laubfrösche. Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XI. 1900 p. 40. Methoden, Laubfrösche zu überwintern, von Dr. Hanau und Dr. Jacob angegeben. Hyla, Laur. Übersicht der Papuanischen Arten von Werner, Zool. Anz. XXIV, p. 100; H. andersonii, Baird. Über das Vorkommen in New Jersey, W. Stone, P. Ac. Philad. 1901, p. 342; H. pulchella, D. u. B. Über den Farben- wechsel, P,. A. Schupp, Rev. Mus. Paulista IV, 1900, p. 320; H. rueppelli, Bttgr., beschrieben u. abgebildet von Boettger, Abh. Senckenb. Ges. XXV, p.373, Taf. XV, fig. 12; H. copii, Blgr., Taf. LXX, fig.c, baudinii, Taf. LXXI, gabbüi, Cope, Taf.LXX, fig. B, uranochroa, Cope, Taf.LXX, fig. D, und leucopkyllata Beiris, Taf. LXXI, figg. C u. D., abgebildet von Günther, Biol. Centr. Amer., Batr. Hyla chinensis Gthr. var.n. simplex, Boettger, Ber. Senckenberg. Ges. 1901, p. 53, Annam; H.nana, p. 263, Taf. LXXIII, fig. A, Mexico (Name präoccupiert, wurde von Boulenger, Zool. Rec. p. 33 in H. smithii umgeändert), mocquardi, p. 268, Taf. LXXTIIL, fig.B, Guatemala oder Panama, taeniopus, p. 269, Taf. LXXII, fig. F, Mexico, pseudopuma, p. 274, Taf. LXXII, figg. A u. B, Costa Rica, und godmani, p. 275, Taf. LXXII, fig. E, spp. nn., Günther, op. cit.; ZH. maculata, sp. n., Spencer, P. Soc. Vietoria (2) XIII, p. 177, Victoria; A. jeudii und papu- ensis, spp. nn., Werner, Zool. Anz. XXIV, p. 99, Neu Guinea; H. pellucens, verrucigera und palicaria, spp. nn., Werner, Verh. Ges. Wien LI, pp. 600 u. 601, Ecuador. Hylella fleischmanni, Bttgr., abgebildet von Günther, op. cit. Taf.LXXIII, fig. D., H. picta, sp. n. id. ibid. p. 286, Taf.LXXIII, fig. C, Mexico; H. wolter- storffi, sp. n., Werner, Verh. Ges. Wien LI, p. 613, Neu Guinea. Nototrema oviferum Weinl. Junges abgebildet von Günther, op.cit. Taf.LXXIV, fig. A; N. pygmeum Bttgr., abgebildet von Brandes u. Schoenichen, Abh. Ges. Halle XXII, Taf. II, figg. 1 u. 2. Pternohyla fodiens, Blgr., abgebildet von Günther, op. cit. Taf. LXXIV, fig.B. Tripion spatulatus, Gthr., abgebildet von Günther, op. cit. Taf. LXXIV, fig.C. Wilson, H. V. Closure of Blastopore in the normally placed Frog- Egg. Anat. Anz. XX, pp. 123—128. Bei Schließung des Blastoporus am normalen Ei von C'horophilus verhält sich der Dotter gewissermaßen aktiv. Die ventrale Blasto- poruslippe überwächst den Dotter in derselben Weise wie die dorsale, doch hat, bevor sie erscheint, die dorsale schon einen Weg von 25° zurückgelegt und die Entfernung zwischen beiden beträgt nach dem Erscheinen der ventralen etwa 95°. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel £.r71901,4P.63: II. Reptilia und Amphibia für 1901. 65 Pelobatidae. Broman, 3. Notiz über das „Halsstück“ der Spermien von Pelo- bates fuscus, nebst kritischen Bemerkungen über die Nomenclatur der Spermienschwanzfäden. Anat. Anz. XX, pp. 347—351, figg. Die Spermien von Pelobates haben kein Mittelstück, so daß der Schwanz vom Kopf nur durch zwei hintereinanderliegende Körner getrennt ist, die sich von Centralkörpern ableiten; sie stehen demnach zwischen denen der Anuren, bei denen das Verbindungsstück nur teil- weise aus den Zentralkörpern gebildet werden und denen der Urodelen, bei denen es nur aus solchen besteht (bemerkenswert in Anbetracht des Umstandes, daß die Pelobaliden zu den primitivsten Anuren ge- hören). Schwanzfaden im Leben wie bei Rana einfach, aber in zwei Fäden (wie bei Bufo normal) zerlegbar. Tofohr, Otto. Die Zucht der Knoblauchkröte (Pelobates fuscus). Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XI. 1900 p. 231—233, 244—245. (Abbildg. von Larve u. Kröte). Megalophrys montana, Kuhl. Bemerkungen über die Kaulquappe, von Laidlaw, P. Z. S. 1900, p. 889. Discoglossidae. Picaglia, L. Aggiunti ai Vertebrati del Modenese. Atti Soc. Modena (4) III p. 94—100. Bombinator pachypus, Fitz. ist die einzige in den Apenninen von Modena vorkommende Bombinator-Art; Picaglia, Atti Soc. Modena (4) III, p. 100. Dactylethridae. Bles, E. 3. On the Breeding-Habits of Xenopus laevis Daud. P. Cambridge Soc. XI, pp. 220—222, fig. Xenopus laevis Daud. Über die Fortpflanzung. Biles, P. Cambridge Soc. XI, p. 220, fig. Caudata. Drüner, L. Studien zur Anatomie der Zungenbein-, Kiemenbogen- und Kehlkopfmuskeln der Urodelen. I. Teil. Zool. Jahrb. Anat. XV, pp: 435—622, Taf. XXV—XXXI. Wendelstadt, H. Über Knochenregeneration. Experimentelle Studie. Arch. Mikr. Anat. 57. Bd. p. 799—822, Taf. 43—45. Ausbleiben der Regeneration nach totaler Exstirpation der Vorder- armknochen oder auch nur eines derselben bei Urodelen; dagegen kann der Humerus bei Verletzung Vorderarm und Hand regenerieren, wenn auch die alte Hand erhalten blieb. Prowazek, S. Zur Regeneration des Schwanzes der urodelen Amphibien. Arb. Inst. Wien XIII, pp. 21—124, figg., Taf. III—V. Regeneration des Schwanzes bei Salamandra, Siredon und Triton alpestris. Ausf. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 60. Arch. f. Naturgesch, 70. Jahrg. 1904. Bd. II. H.1. (II.) 5 66 II. Reptilia unl Amphibia für 1901. Livini, F. Sviluppo di aleuni organi derivati dalla regioni branchiale negli anfıbi urodeli (Continuazione e fine). Monit. Zool. ital. XII, pp- 293—308, figg. Levi, 6. Osservazioni sullo sviluppo dei coni e bastoncini della retina degli Urodeli. Lo Sperimentale LIV, 1900. Auszug in Monit. Zool. ital. XII, p. 144. Wolff, 6. Entwickelungsphysiologische Studien. II. Weitere Mitteilungen zur Regeneration der Urodelenlinse. Arch. Entwick.-mech. XI, pp. 307—351, fig., fig. taf. VII u. VII. Salamandrınae. Jacob, E. Bemerkungen über Krankheiten der Schwanzlurche. Bl. f. Ag. u. Terr. Fr. XI. 1900 p. 13—16. Über Hautkrankheiten bei Triton marmoratus;,und Salamandra maculosa und deren Behandlung und Ursache. Gianelli, L. Sullo sviluppo del pancreas e delle ghiandole intra- parietali del tubo digestivo negli Anfibii urodeli (Gen. Triton). Monit. Zool. ital. XII, pp. 207—209. La Pegna. Le cellule nervose gigantı nella rigenerazione del midoll spinale caudale di Tritone. Ann. Nevrol. Napoli Anno 19, p. 486—494, Taf. Die Riesenganglienzellen im Rückenmark von Triton werden bei der Regeneration des Schwanzes neu gebildet. Herlitzka, A. Nouvelles recherches sur le d&veloppement des blastom£res isoles. Arch. Ital. Biol. Tome 35, p. 132—142. Aus Eiern von Molge cristata, welche nach dem Auftreten der ersten Furchung so in zwei ungleiche Stücke zerlegt werden, daß das animale in gleiche, das vegetative in ungleiche Teile zerfällt, entstehen zwar Junge, aber im Vergleich zu normalen kleinere Embryonen und zwar sind die dotterreichen Embryonen größer, die Anzahl der Somite absolut und im Vergleich zur Körperlänge vermehrt, der Kopf dagegen relativ kleiner als bei den dotterarmen Embryonen. Die Größe des Embryos und die Zahl seiner Somite und der organbildenden Zellen hängt also nur von der Quantität des Dotters ab. Nach der zweiten Furchung wurde ein Ei in zwei Teile zerlegt und zwar längs der zweiten Furche; jede Hälfte ergab einen Embryo; die erste nach der Trennung in jeder Hälfte auftretende Furche vertical und erst die zweite horizontal. Röthig, P. Über die Rückenrinne beim Ei des Triton taeniatus. Anat. Anz. XIX, pp. 561—567, figg. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 68. Spemann, H. Entwicklungsphysiologische Studien am Triton- Ei. Arch. Entwick.-mech. XII, pp. 224—264, figg., Taf. V. Ergebnisse von Schnürversuchen an befruchteten Eiern von Triton taeniatus und zwar längs der ersten Furche; die 1. Furchungs- III. Reptilia und Amphibia für 1901. 67 ebene entspricht meist der Querebenene. In drei Fällen gelang es, die Eier ganz durchzuschnüren; in zweien dieser Fälle entwickelte sich jede dieser Hälfte zu einem ganzen Embryo, im dritten nur die eine, auch bei Durchschnüren von Morulae und Gastrulae ergab sich ein gleiches Resultat. Braus, A. Rückenrinne und Rückennaht der Tritongastrula. Anat. Anz. 20. Bd. p. 238—240, 5 Figg. Abbildungen über Rückenrinne und Rückennaht der Gastrula von Triton alpestris (nicht taeniatus, wie im Ber. f. 1895, p. 371 an- gegeben) und Ratschläge zur leichteren Beobachtung des Er- scheinens und Verschwindens der Rückennaht. Bertaechini, P. Intorna all’ istogenesi del Triton cerist. Risposto alle osservazioni di Menes e Mac Gregor. Internat. Monatsschr. Anat. Physiol. 17. Bd. 1900, p. 408423, Taf. 14. Verf. leitet den Körper, der sich bei Triton dem Kern der Spermatide anlegt, bezw. in ihn eindringt, von dem Flemming’ schen Zwischen- körperchen ab. M. Wilhelm, Die Molche unserer Heimat. Bl. fi Ag. a Terz. )Er: XI. 1900 p. 146—149. Beschreibung der drei häufigsten Wassermolche Mitteleuropa’s. Tofohr, Otto. Tritonenzucht im Weißbierglase. Bl. f- Ag. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 104—106. Gerlach, &. Einiges über Triton alpestrıs. BF) Ag. u Terr. Er: XII. 1901 p. 77—18. Über Pflege, Fortpflanzung und Zucht dieses Molches. Zur Überwinterung des Triton taeniatus. Bl. fl Ag MuNere. Er. XI 1900: p. 41: Auffindung einer Anzahl von etwa 20 erwachsenen und doppelt so vielen jungen Teichmolchen in einem unter morschen, mäßig feuchten Holzpfahl etwa 50 cm unter der Erdoberfläche, am Lietzen-See in Charlottenburg, im Januar. Schumann, A. Der Rippenmolch (Pleurodeles Waltliı). Bl. b Agq. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 116—118. (HierzuauchK.Steinwehr, ebenda p. 141). Bringt einiges über das Gefangenleben dieses Molches, verall- gemeinert aber seine Beobachtungen etwas zu sehr, indem er die aquatische Lebensweise und das Durchtreten der Rippen durch die Haut bezweifelt. Molge marmorata Latr. abgeb. von H. Geyer in Natur u. Haus X p. 274. Forrest, H. E. Palmate Newt (Molge palmata) in Carnarvonshire. Zoologist (4) V, p. 225. Molge palmata, Schn. Angeführt von Carnarvonshire von H. E. Forrest, Zoologist (4) V, p. 225. Chiarugi, 6. La Segmentazione delle uova di Salamandrina perspicillata, (Continuazione e fine) Monit. zool. ital. XIL, p. 373—381. 5* 68 III. Reptilia und Amphibia für 1901. Carrueeio, A. Nuove indicazioni sull’ „habitat“ della Salamandrina perspicillata. Boll. Soc. zool. Ital. (2) I, pp. 92—94. Salamandrina perspicillata, Savi. Über sein Vorkommen in der Provinz Rom, zwischen Bassiano, und dem Monte Semprevisa, (Monti Lepini) in 900 m Höhe, Carruceio, Boll. Soc. zool. Ital. (2) I, p. 92. Mushoff, Hugo. Salamandrina perspicillata im Terrarium. Natur u. Haus, X. p. 195. Höhere Temperatur als 20-—22°R. ist verderblich ; Eiablage erfolgte auffallenderweise außerhalb des Wassers; gegen Wasser hegt dieser Salamander eine ausgeprägte Abneigung. Zur Zeit der Häutung verblaßt die Brillenzeichnung fast ganz, ist danach aber wieder schön orangegelb; die abgestreifte Haut findet als sich ringartig eng zusammengeschobenes Gebilde vor. Joseph, H. Über zwei Abnormitäten im Venensystem von Sala- mandra maculosa Laur. Anat. Anz. XX, pp. 283—293, figg. Vorkommen einer paarigen Vene anstatt der V. cava; die beiden Stämme verlassen rechts und links vom Lig. suspensorium die Leber und münden symmetrisch in den Sinus venosus; von ihnen ist die rechte eine Fortsetzung des Mittelstückes der V. cava, die linke besteht aus Zweigen, welche aus der Leber entspringen, ist also eine V. hepatica. In einem zweiten Falle war durch einen Defekt der vorderen Hohl- venenabschnitte, hervorgerufen durch Verwachsungen und Ver- lagerungen der Eingeweide, eine der Cardinalvenen mächtig entwickelt und ermöglichte den Abfluß des Blutes von den Eingeweiden zum Herzen. Ancel, P. Etude du developpement des glandes de la peau des Batraciens et en particulier de la Salamandre terrestre. Arch. Biol. XVII, pp. 257—289, Taf. VIII u. IX. Blanc, H. Sur le Developpement de l’epiphyse et de la paraphyse chez la Salamandra atra. C. R. Sess. Soe. Helv. Sc. Nat. 1900 p. 64 —66. Entwicklung von Epiphyse und Paraphyse bei Salamandra. Beide Organe sind anfangs von gleichem Bau, ersteres vom Zwischenhirn- dach und letztere zwischen Vorder- und Zwischenhirn entspringend. Die Epiphyse atrophiert aber, während die Paraphyse zu dem Plexus chorioideus in Beziehung tritt. Gurwitsch, A. Die Vorstufen der Flimmerzellen und ihre Be- ziehungen zu Schleimzellen. Anat. Anz. 19. Bd. p. 4448, 4 Figg. Der Stäbchenbesatz der Rachenzellen bei der Salamanderlarve ist eine Vorstufe von®Flimmerzellen, nicht von Schleimzellen. Ref. im Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 52. Broman, J. Über gesetzmäßige Bewegungs- und Wachstums- erscheinungen (Taxis- und Tropismenformen) der Spermatiden, ihrer Zentralkörper, Kerne und Idiozome. Arch. mikr. Anat. 59. Bd. p- 106—143, 59 Figg. Taf.f5. III. Reptilia und Amphibia für 1901. 69 Normales Vorkommen von Riesenspermatiden bei Salamandra infolge von atypischen Mitosen ohne Zellteilung. Jacob, E. Zur Fortpflanzungsgeschichte des Feuersalamanders. Bl. f. Ag. u. Terr. Fr. XI. 1900 p. 69—74. Über die Fortpflanzung von Salamander maculosa in Gefangenschaft Jacob, E. Zur Pathologie des Feuersalamander. Ebenda p. 59—62. Weitere Beobachtungen über Hautkrankheiten bei Salamandra. Provazek, (St... Die Salamanderlarve. Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XII. 1901, p. 131—132, 137—138. Namentlich über den Bau der Haut und die Färbung, Regeneration, Verwandlung, Fortpflanzung. Archaeotriton basalticus, H. v. Mey (foss.), Exemplar beschrieben und abgebildet von Laube, Syn. Wirbeltierf. Böhm. Braunkohle p. 52, Taf. VIII, fig. 4. Amblystomatinae. Osborn, H. L. On some points in the Anatomy of a Collection of Axolotls from Colorado and a Specimen from North Dakota. Amer. Natural. XXXV, pp. 887—905, figg. Beschreibung und Abbildung von Stredon-Larven aus einem See in Süd-Colorado und des bereits im Ber. £. 1900 p. 56 erwähnten Axolotls aus Kenmare, Nord-Dakota, der gleichfalls aus einem See stammt. Die Dimensionen der Exemplare von Colorado, Dakota, Amenia und St. Paul sind in Tabellenform zusammengestellt. Norris, H. W. The Ductus endolymphaticus in the Axolotl. Anat. Anz. XIX, p. 253. Kammerer, P. Die Querzahnmolche. Bl. f. Aq. u. Terr. Fr. XII. 1901 p. 166—167, 177—180 Fig. (Hierher auch H. Geyer, p. 230 —231, M. Bartels p. 262—263 u. G. Krebs p. 324—325). Behandelt die Lebensweise namentlich von Amblystoma tigrinum, sowie von A. punctatum, opacum, talpoideum in Gefangenschaft. Duges, A. Sobre un Amblystoma altamirani. Mem. Soc. Anat. Alzate XVI, pp. 31—34, Taf. 1. Amblystoma altamirani Duges. Bemerkung über ein weibliches Exemplar, Duges, Mem. Soc. Ant. Alzate XVI, p. 31, Taf. I. Plethodontinae. Montgomery, T. H. Peculiarities of the Terrestrial Larva of the Urodelous Batrachian, Plethodon cinereus. P. Ac. Philad., 1901, pp. 503—508, Taf. XXX. Von Plethodon cinereus, welcher vollkommen terrestrisch lebt, wurden im Juli fünf Eier unter einem Stein gefunden, das Muttertier lag um sie herumgerollt. Die Eier waren groß, mit gallertiger Hülle und enthielten Embryonen, welche sich durch große verästelte Kiemen, durch den Besitz deutlich entwickelter Gliedmaßen, von denen die 70 III. Reptilia und Amphibia für 1901. hinteren größer waren als die vorderen und daher, ım Gegensatz zu anderen Urodelen früher hervorgesproßt sein dürften, sowie durch eine große Dotterkugel auf der Ventralseite aus, die nicht als Dottersack, sondern als integrirender Bestandteil des Mitteldarmes sich erwies. Verf. geht auf ähnliche Erscheinungen bei / chthyophis und Amphruma ein und nimmt mit Recht an, daß derartige große Dottermassen bei Amphibienembryonen kein Merkmal der Verwandtschaft, sondern jedesmal selbständig als Anpassung an eine durchaus terrestrische Lebensweise entstanden seien. Außer dem vorerwähnten Fall kennt Verf. nur noch bei Autodas lugubris und die Eier mit Stielchen auf dem Land an Steinen befestigt sind, wo der Embryo ebenfalls große Kiemen und eine große Dotterkugel trägt, (Ritter u. Miller) terrestrische Ent- wicklung. Towle, E. W. On Muscle regeneration in the limbs of Plethodon. Biol. Bull. Boston Vol. 2, p. 289—299, 7 Figg. Regeneration der Muskeln der Vorderextremität von Plethodon cinereus In den durchschnittenen Muskelfasern vermehren sich die Kerne zuerst amitotisch. Ref. in Jahresb. Zool. Stat. Neapel f. 1901, p. 60. Eigenmann, €. H. Description of a New Cave Salamander, Spe- lerpes stejnegeri, from the Caves of Southwestern Missouri. Tr. Amer. Micr. Soc. XXIII, pp. 189—192, Taf. XXVII. (Ref. in Zool. Centralbl. IX. p. 544.) Spelerpes steijnegeri, sp. n., Eigenmann, Tr. Amer. Mier. Soc. XXIII, p. 189, Taf. XXVII, S. W. Missouri. Desmognathinae. Wilder, H. H. The Pharyngo-Oesophageal Lung of Desmognathus. Amer. Natural. XXXV, pp. 183—186, fig. Bei Desmognathus fungiert ein durch einen Capillarplexus reichlich mit Blut versorgter Teil des Vorderdarms als pharyngo-ösophageale Lunge. Im Pharynxabschnitt ist dieser Plexus unregelmäßig reticulär, im Ösophagus dagegen im wesentlichen aus Längsgefäßen gebildet, die den Schleimhautfalten parallel laufen. Mund bei der Atmung geschlossen. Apoda. Amphiumophis, g.n., für A. andicola, sp. n., Werner, Abh. Mus. Dresden IX, No. 2, p. 13, Anden von Peru. Stegocephala. Dolichosoma scutiferum und crenatum, spp. nn., Fritsch, Fauna Gaskohle IV, pp- 87 u. 88, Taf. CLXIII, figg. 1—5, Perm, Böhmen. Ophiderpeton persuadens und forte, spp. nn., Fritsch, t. c. pp- 88 u. 89, Taf. CLXIV, figg. 1—3, Perm, Böhmen. IH. Reptilia und Amphibia für 1901. 71 Nummulosaurus, g.n. für N. kolbii, sp. n., Fritsch, t.c. p. 89, Taf. CLXII, figg. 6—8, Perm, Böhmen. Piyonius distinctus, sp. n., Fritsch, t. c. p.90, Taf. CLXIV, Perm, Böhmen. Sclerocephalus ? credneri, Fritsch, t. c. p. 93, fig., Perm, Böhmen. Beasley, H. €. Notes on type Specimen of Cheirotherium hereulis (Egerton), P. Liverp. geol. Soc. XLII, p. 81, Taf. V. Chirotherium herculis, Egert. Original-Exemplare beschrieben und ab- gebildet von H. €. Beasley, P. Liverp. geol. Soc. XLII, p. 81, Taf. V. Saurichnites intermedius, perlatus, calcaratus, caudifer, comaeformis, incur- vatus nn. spp., Böhmisches Perm, Fritsch, Fauna d. Gaskohle IV. p. 96—97. 72 Reptilia. III. Reptilia und Amphibia für 1901. Inhaltsverzeichnis. Litteratur. — Zoologische Gärten, Museen. — Nomenklaturfragen. — Anatomie, Skelett, Nervensystem u. Sinnesorgane, Blutgefäß- system, Genitalapparat, Regeneration. — Ethologisches .. ... N 5:3 12 015) 0:0 Mer Re RE NET Me N Se io ©. Einzelne Abteilungen. Squamata (Lacertilia, Rhiptoglossa, Ophidia) . ». »» 2.2... ÜrRIROBAUrIR .. 2 0 We ee ea) Ve Ve Dinosauira. „0: me, a ale ee 2 ıe Herne reale re ee Emydosauria.. . «= ee Men 2 he Cheloni®. #4 an en ennde ARAN« #0nieas) sauer Ichthyosauria.. ©. (sgneue.» Velaleh sa ce“ Sale ee ThecodeBtia ....'. \lkera 0 me ta el Rhyaehocephala „2... „man... 000 Anomollonta =»). wm ls.alinte see ee Amphibia. Phylogenie, Anatomie, Regeneration ..... 2er. 0.. Einzelne Abteilungen. Beaudatar: lee ae Te TR rer sene. Sie rart (oMeake ER Caudataı .. 5. 0 nn ee oe ApDdBSS c 2 0 einen en ea), 000 006 ee Seite u EUR m Ne Archiv £. Naturgsesch. 1904 u on n—n Pr 2 [1; Ri LE ı Archiv f. Natursesch. 1904. PETE 2 B 2 w x = f Fi eo W EN En re rn ” * 3 Zu & = < . _ 2 = 1 ” Me n en] TE F - D rt Archiv f. Naturgesch. 1904. R # RPiersig, Hydrachniden des Bismarckarchipels. Archiv f. Natur gesch. 1904. Al Br Fon kan er RER E42 HverhosffndNat.ger ” en een BE VEREEE E REDe | | © = “an 2) [en (1) I) Verhoe Mi ya Kal aturgesch. 1904, HVerkaerf nd. Nat.g=2, 1 v 3 x E HE & ‚o [e) rÖ& P2 ch. 1904. es \rchiv f£. Naturg #7 Y Ze nn dm un) j I Rn KVerhoerf rd. Nat ‚ge2. ee 2) 38. Ar S. = &, Ber: id Ins 277 lopoden. LJThRomas,] RE Pa Ur Se BEE = EEE: | \ | a a | EN ee | | B / 2 rn 2 I I / Fa »: > Y ar — — N | A K.W. Verhoeff. Hüftenund Mundbeine der Chi d .Naz. gez. "Verhoeffr. n = 2 Br 5 a Si Archiv f.Naturgesch. 1904. ach => S o En = ttems:Ne chiv f. Naturgesch. 1904. C. Graf’ Attems: L.Cohr, del. L.Cohn: Heiminthologische ün. 333 2} C Ih JR ur Pre OTTAS kr FIRE ee ar i ERRENTE a" 3 no Eh 3 ee EN re Alnzene” je) Yan ru dan EN Bee Ar IIIPREHD BRReF LE N an {De Ne sun PR aa N) A N NN N ZT Archiv f.Naturges ch. 1904. 22 del, 2.Ma Heicke: Ein Beitrag zur Kenntnis der Weichteile der Madreporarier. A. DRRESDDRRETE, w Ay are > N a uw ar ARE EA f a . = Me rn ehe fe h En ER > - h Ic ha am % v. Linstow, Nematoden und Gestoden. ey t A ERLANGT li EN Rd N ©) u N 2 N All BL WHOI Library - Serials