FOR THE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY ARCHIV FÜR 5, 0 (o ä NATURGESCHICHTE GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F.ERICHSON, F. H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND E. STRAND. EINUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1915. Abteilung A. 1. Heft. HERAUSQEQEBEN YON EMBRIK STRAND (BEBLIN). ^11 \ NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R. STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. ! ^ «s. i -t-, O^r^yuOi ”)-S’ Seite Kernewitz. Spermiogenese bei Lepidopteren mit besonderer Berück- sichtigung der Chromosomen. (Mit 14 Textfiguren und 3 Tafeln) 1 Kröber. Die afrikanischen Arten der Gattung Conops 35 Kröber. Die kleineren Gattungen der Conopiden . 68 Strand. Zur Kenntnis von Erebia ligea L. und euryale Esp. (Mit 1 Taf.) 90 Pesta. Die Penaeidea des Wiener naturhistorischen Hofmuseums. (Mit 8 Textfigiuen. ) 99 Oudemans. Notizen über Acari. XXII. Reihe (Parasitidae). (Mit 170 Textfiguren.) 122 Spermiogenese bei Lepidopteren mit besonderer Berücksichtigungder Chromosomen. Von Bruno Kernewitz.^ Aus dem Zool. Institut der Universität Berlin. Einleitung. Die Entwickelung der Samenfäden von vSchmetterlingen ist in den letzten drei Jahrzehnten Gegenstand zahlreicher und eingehender Untersuchungen gewesen, durch die der histologische Bau der verschiedenen Entwickelungsstadien bis in die feinsten Einzelheiten festgestellt wurde. Doch blieben es immer nur wenige Arten oder Gruppen, die teils wegen ihres häufigen Auftretens, teils wegen ihrer wirtschaft- lichen Bedeutung oder wegen ihrer Größe das besondere Interesse für sich in Anspruch nahmen. Dazu erstreckte sich die Unter- suchung meist nur auf einzelne Gesichtspunkte oder Stadien. Es fehlt bisher eine Darstellung, die auf breiterer Grundlage diese einzelnen Gesichtspunkte in einer zusammenfassenden Betrachtung vereinigt. Diese Lücke auszufüllen, bemüht sich die vorliegende Arbeit, indem sie aber auch vor allem die noch unbeantwortet gebliebenen Fragen zu klären und zu lösen sucht. So glaubt Verfasser vor allem die Bedeutung des viel umstrittenen Mitochondrienkörpers wie auch die Verbreitung und Bedeutung der ,,apyrenen“ Spermien festgestellt zu haben. Da sich ferner in den letzten Jahren die Spermio- und Oogenese in beträchtlichem Maße zu einem Studium der Chromatinverhältnisse zugespitzt hat, sodaß manche der letzten Arbeiten über dieses Thema die beiden erstgenannten Gesichtspunkte fast ganz vernachlässigt haben, wird auch auf diese brennendste und wichtigste Frage besonders ausführlich eingegangen werden. Bevor ich nun in medias res gehe, sei es mir vergönnt, Herrn Geiheimrat F. E. Schulze für die freundliche Überlassung eines Arbeitsplatzes sowie mannigfache wertvolle Anregung und Unter- stützung meinen aufrichtigsten Dank abzustatten. Auch danke ich Herrn Professor Dr. P. Deegener und Herrn Dr. P. Schulze für die häufige Unterstützung, die sie mir vor allem bei der Be- schaffung des Materials zuteil werden ließen. Ferner gebührt mein Dank Herrn Abteilungsvorsteher Professor Dr. Schänder, der mir während der Ferien die vorzüglichen technischen Ein- richtungen der Abteilung für Pflanzenkrankheiten des Kaiser Wilhelm-Instituts zu Bromberg in liebenswürdiger Weise ' zur Verfügung stellte. Archiv fOr Natui^Mchiebte 1915. A.1. 1 1. Heit 2 Bruno Kerne witz. Material und Methoden. Dank der in Deutschland und Österreich-Ungarn in hoher Blüte stehenden Schmetterlingszucht war es mir möglich, eine ganze Reihe neuer Arten aus zum Teil neuen Familien den unter suchten hinzuzufügen, und zwar erstrecken sich meine Unter- suchungen auf folgende Familien und Arten: Familie der Papilioniden: Papilio podalirius L. Thais polyxena Schiff. Familie der Pieriden: Pieris brassicae L. Aporia crataegi L. Gonepieryx rhamni L. Familie der Nymphaliden: Vanessa io L. Polygonia-c-alhum L. Familie der Sphingiden: Sphinx Ijgustri L. Sphinx pinastri L. Deilephila euphorhiae L. Chaerocampa elpenor L. Smerinthus populi L. Smerinthus ocellatus L. Dilina tiliae L. Familie der Notodontiden: Phalera hucephala L. Dicranura vinula L. Familie der Lasiocampiden : Cosmotriche potatoria L. Dendrolimus pini L. Malacosoma castrense L. Familie der Saturniden: Saturnia pavonia L. Antherea pernyi Guer. Familie der Lymantriiden: Lymantria monacha L. Lymantria dispar L. Lymantria japonica Mötsch. Stilpnotia salicis L. Familie der Noctuiden: Cucullia argentea Hufn. Dianthoecia capsincola 'Hb. Leucania impur a Hb. Agr Otis spec. Agrotis triangiilum Hufn. Familie der Arctiiden; Arctia ca ja L. Arctia hebe L. Hipocrita jacobaea L. Spilosoma mendicum CI. Familie der Endromiiden: Endromis versicolor L. Familie der Geometriden: Ourapteryx sambucaria L. Familie der Anthrocerid en: Anthrocera trifolii Esp. Unterordnung der Microlepi- dopteren: Ephestia kuehniella Zell. Stenoptilia pneumonanthes Schleich. Es war zunächst mein Bestreben, die Zeitkomponente während des gesamten Larvenstadiums mehr als es bisher geschehen ist, zu berücksichtigen. Jedoch mußte ich bald darauf verzichten, da der Sommer 1913 durch seine Witterungsverhältnisse die Ent- wickelung der Freilandraupen stark beeinträchtigte, so daß die dazu nötigen größeren Mengen von Zuchtmaterial schwer zu erlangen waren. Ich überzeugte mich auch bald, daß das Alter der Raupen im allgemeinen keinen unbedingt zuverlässigen Rück- schluß auf das Entwickelungsstadium erlaubt, da durch Unregel- mäßigkeiten in der Nahrungsaufnahme der Gang der Entwickelung beträchtlich geändert werden kann. Besonders trifft dies für die künstlich überwinterten Raupen zu, die sich häufig schwer an die veränderte Nahrung gewöhnen. Einen Maßstab von größerer Spermiogenese bei Lepidopteren. 3 Zuverlässigkeit bietet die Länge der Raupe dar, obgleich auch hierin Fehlerquellen liegen können. Selbst die Häutungen zeigen individuelle Schwankungen, so dal3 sie kein exaktes Zeitmaß ab- geben. Eine nähere Beziehung zwischen Häutung und Entwicke- lungsstadium auch nur annähernd festzustellen, war mir wegen großer technischer Schwierigkeiten nicht möglich, eine solche erscheint mir aber auch ausgeschlossen, da es sich ergab, daß selbst der Eintritt der Verpuppung bei den einzelnen Arten mit verschiedenen Stadien der Spermienentwickelung zusammentrifft, wie weiter unten noch näher ausgeführt werden wird. So wurde denn als Ersatz für den Zeitfaktor die Länge der Raupe in einigen Fällen festgestellt, und zwar nur in einigen Fällen, weil es sich bald herausstellte, daß der enorme Zeitaufwand, den eine exakte Bearbeitung verschiedener Larvenstadien erfordert, durchaus nicht durch die daraus sich ergebenden Tatsachen ger rechtfertigt wird. Denn zunächst hat man bei kleinen und mittleren Raupen kein äußeres Unterscheidungsmerkmal des Geschlechts, so daß die vielen verarbeiteten $ Raupen einen außerordentlichen Zeitverlust bedingen. Das von Steche neuerdings, gefundene Unterscheidungsmerkmal, daß nämlich ,, bei den pflanzenfressenden Raupen die 5$ eine andere, auf einer verschiedenen Zersetzung des Chlorophylls beruhende Färbung der Hämolymphe aufweisen, als die versagt für diejenigen Raupen, deren Hämolymphe farblos ist, und versagte, auch bei anderen (z. B. Arctia caja), wenn sie im Winter mit chlorophyllarmem Kohl gefüttert werden mußten,- wobei das Blut bei beiden Geschlechtern blaßgelblich erschien. Erst bei älteren Raupen, bei denen ein Herauspräparieren der Hoden möglich war, bestand diese Schwierigkeit nicht mehr, ebensowenig bei solchen Raupen, deren stark pigmentierte Hodeii- hülle durch die farblose Epidermis hindurch sichtbar ist. Die Schwierigkeiten hätten ja überwunden werden müssen, wenn im Laufe der Larvenperiode an bestimmten Punkten neue Entwickelungsstadien eingetreten wären. Das ist aber nur insofern der Fall als schon beispielsweise bei einem 12 mm langen Arctia caja-Räupchen das Spiremstadium und schon vereinzelte weitere Wachstumsstadien ausgebildet sind und dann im ganzen Verlauf der Larvenperiode nur- Wachstumsstadien gebildet werden, bis dann erst gegen Ende der Larvenperiode die in jeder Hinsicht am meisten interessierenden* Reifeteilungen und Spermatiden- bildungen eintreten, neben denen auch noch die früheren Stadien meist in geschlossener Reihenfolge vorhanden sind. Aber auch noch im Hoden der jüngeren Puppe sind bei dieser Art vereinzelte Reifeteilungen anzutreffen. Jedoch darf diese Tatsache nicht ohne weiteres auf andere Arten übertragen werden, da, wie gesagt, eine allgemeingültige Beziehung zwischen Eintritt des Puppen- stadiums und etwa dem Eintritt der Reifeteilungen nicht nach- gewiesen werden konnte. So vermißte ich z. B. bei Sphinx ligustn imd Deilephila euphorbiae noch wenige Wochen nach der Ver- 1* 1. 4 Bruno Kernewitz; puppung fast vollständig das Vorhandensein von ersten Reife- teilungen und späteren Stadien, während ich bei spinnreifen Raupen von Ephestia kucJiniella, deren Lebenskreislauf sich in 60 — 70 Tagen vollzieht, nur noch ganz vereinzelte Reifeteilungen vorfand neben der Fülle ausgebildeter Spermienbündel. Dieses Fehlen einer Beziehung zwischen den genannten Faktoren gibt kaum einen neuen Aufschluß, erscheint vielmehr selbstverständlich; denn, da als Haupttendenz des Organismus die Erlangung der Geschlechtsreife zu betrachten ist, so werden die Etappen der somatischen Entwickelung, die Häutungen und die Verpuppung, die doch nur indirekten Zusammenhang mit der Haupttendenz haben, ohne Einfluß auf dieselbe bleiben. Je längere Zeit die Gesamtentwickelung z. B. der überwinternden Sphingiden in Anspruch nimmt, desto später werden die letzten Stadien ein- treten. Wenn aber, wie bei Ephestia kuchniella, die Gesamtent- wickelung sich verhältnismäßig sehr schnell vollzieht, werden die Keimzellen bedeutend früher in die letzten Stadien eintreten müssen, um noch die zur völligen Ausbildung nötige Zeit zur Ver- fügung zu haben. Die beiden hier angeführten Fälle stellen jedoch zwei Extreme dar, im allgemeinen sind bei Arten mit mittellanger Puppenruhe die Zeiten kurz vor der Verpuppung und bald nach der Verpuppung diejenigen, die für das Studium der Spermio- genese am meisten in Betracht kommen. Die angegebenen Längen beziehen sich auf die beim Kriechen gestreckte Raupe. Die Messung wurde so vorgenommen, daß auf der Unterlage in der Richtung des Kriechens ein Strich markiert wurde, und in dem Augenblick, wo die Raupe mit der Stirn den Strich erreicht hatte, die Stellung des hinteren Körperrandes durch einen anderen Strich fixiert wurde. Dadurch erreichte ich ein mittleres Längenmaß, das der Fehler entbehrt, die bei den verschiedenen Abtötungsmethoden infolge starker Zusammen- ziehung oder Streckung unterlaufen müßten. Als Fixierungsmittel wurde neben Carnoy's Gemisch und Sublimat-Eisessig besonders das starke Flemming’sche Gemisch sowie Zenkers Gemisch verwendet. Letzteres wurde mit besonderer Vorliebe gebraucht, da während der 2 — 4 Stunden langen Ein- wirkung auch die plasmatischen Strukturen gut konserviert wurden, und da es nach gutem Auswaschen auch die Anwendung von Ehrlich-Biondis Dreifarbengemisch zuläßt. Carnoy’s Gemisch lieferte mir die am wenigsten befriedigenden Resultate, vor allem wegen der Schrumpfung, die schon bei 2 IMinuten währender Ein- wirkung eintrat. Sublimat-Eisessig wurde für Ausstrichpräparate verwendet, wobei es wegen der leicht sich ablösenden Objekte auf ein schnell fixierendes Mittel ankommt. Die Einbettung geschah meist in Paraffin von der Schmelztemperatur 56®. Die angefertigten Schnitte waren 3 — 5 p dick. Zur Färbung verwendete ich fast ausschließlichEisenhämatoxylin nach Haidenhain und daneben Ehrlich-Biondis Dreifarbengemisch. Spermiogenese bei Lepidopteren. 5 Es folgt nun die Betrachtung des Entwickelungsverlaufs bei den einzelnen Arten, nach Familien geordnet, und zwar beginne ich ungewöhnlicherweise mit der Familie der Arctiiden, da mir vier Vertreter dieser Familie zur Verfügung standen und ich bei A. caja den Entwickelungsverlauf während des Larven- Stadiums in kürzeren Zwischenräumen als bei den anderen Arten verfolgen konnte. Spezieller Teil. Familie: Aretiidae. 1. Arctia caja L. Die jüngste untersuchte Hodenanlage befand sich in einem Räupchen vom 1. Tage nach dem Schlüpfen. Der Hoden bildet noch einen länglichen Schlauch, der die Hüllenmembran darstellt und in dessen Plasmainhalt große Zellkerne mit einem Nukleolus und einigen Chromatinkörnern ziemlich unregelmäßig gelagert sind; jedoch lassen sich in dieser Unregelmäßigkeit 4 Zellgruppen unterscheiden, aus denen die 4 Follikel hervorgehen. Die beginnende Absonderung in Follikel erscheint durch Querreihen ganz kleiner Zellkerne eben erst angedeutet. Das nächstälteste Stadium bot ein 11 Tage altes Räupchen. Die Follikel, die im Sagittalschnitt mehr oder minder kreisrund ercsheinen, sind angefüllt mit einem äußeren Ring von ruhenden Spermiogomen, die neben 1 oder 2 bis 3 Nukleolen noch einige Chromatinkörnchen auf weisen. Im Innern scheinen größere Zellkerne zu liegen; bei näherer Betrachtung lassen sich jedoch diese größeren Kerne als mehr median durchgeschnitten deuten, indem das Messer sie als die am weitesten vorragenden Zellen einer Kugelkalotte in einem weiteren Querschnitt traf als die Rand- zellen (Fig. la). Zuweilen werden auch oberflächlich gelegene Teil- ungsfiguren angetroffen. Der Ring der Randzellen besteht aus 9 — 12 Zellen. Eine Differenzierung der Apikalzelle ist noch nicht wahr- zunehmen. [Bei dieser Gelegenheit sei zwischendurch bemerkt, daß, so- weit ein Leitz-Mikroskop benutzt wurde, die Tubuslänge stets 160 mm betrug, bei dem Mikroskop von Winkel eine solche von 150 mm. Sämtliche Zeichnungen wurden mit Abbe’s Zeichen- prisma stets etwa 2 mm unter Objekttischhöhe entworfen.] Erst das nächstälteste Räupchen, das zwar schon 84 Tage alt war, aber noch nicht die Länge Von ganz 7 mm erreicht hatte, Ib Fig. 1. a) Sagitalschnitt durch ein mitt- leres Hodenfollikel eines 11 Tage alten Räupchens von Arctia caja. b) ein solcher mehr oberflächlich geführter durch ein Außenfollikel desselben Räupchen. Vergr. 1; 700. 1, Heft 6 Bruno Kernewitz: was vielleicht damit zusammenhängt, daß es, sich zum Über- wintern anschickend, keine Nahrung zu sich nehmen wollte, weist die Nährzelle auf. Sie ist von einem umfangreichen Sarc umgeben und liegt innerhalb zweier konzentrischer Ringe von Spermio- gonien, an die sich dorsalwärts ein die beiden inneren Ringe nicht mehr voll umschließender Halbring von Spermiogonien angelagert hat. In den beiderseitigen Außenfollikeln nimmt jedoch die Apikal- zelle nicht die zentrale Lage ein, sondern eine mehr seitwärtige, den beiden Enden zugewandte. Bei der weiteren Entwickelung geht nun die konzentrische Anordnung auch in den inneren Follikeln verloren, indem die Neubildung von Spermiogonien nur noch von dem neuangelegten Halbringe aus durch fortwährende Teilung nach der Dorsalseite zu fortschreitet. Das nächstälteste Räupchen hatte eine Länge von 12 mm. Es hat bereits eine lebhafte Bildung von Spermiocysten eingesetzt. Aus dem Teilungsprodukt des Halbringes sind zunächst Zellenpaare entstanden, die eng aneinander gelagert geblieben sind, aus diesen dann Vierergruppen, die sich schon mit gemeinsamer Membran umgeben haben, und daraus haben sich dann die mehr- zelligen Spermiocysten aufgeteilt. Nach Beendigung dieser blastuia- artigen Gruppenbildung erfolgt in den Kernen der nunmehr Spermiocyten genannten Zellen die Ausbildung von Chromatin- schleifen, die wirr verschlungen an der dem Cystenmittelpunkt zugekehrten Region des Kerns zusammengedrängt gelagert sind, ein Zustand, der als Bukettstadium bezeichnet wird. Schon das Chromatin der kleineren Zellgruppen zeigt gegenüber den Sper- miogonien eine Zunahme der Färbbarkeit. Wie in anderen Fällen deutlicher zu verfolgen ist, geht augenscheinlich die Bildung der Chromatinschleifen in der Weise vor sich, daß unter Vermehrung des Chromatinbestandes die vorher ganz zerstreuten Chromatin- körnchen sich auf feinen Fäden in Reihen anordnen und in gewisser Weise verschmelzen, so daß Schleifen und breitere Fäden ent- stehen, die sich in der Nähe des Nukleolus zu einem bukettartigen Gebilde vereinigen. Welche Bewandtnis es dabei mit der ein- seitigen Lagerung hat, ist nicht ersichtlich. Der Eintritt dieser Veränderungen im Kern ist gleichzeitig der Beginn einer starken Größenzunahme des Kerns, der Beginn des Wachstumsstadiums. Es folgt dann eine allmähliche Lockerung des Knäuels und schließ- lich sieht man eine große Anzahl von meist einzeln erscheinenden kürzeren Chromatinfäden über den Kern verteilt, die zunächst eine nur mäßige Krümmung aufweisen, jedoch immer mehr sich bis zur Hakenform zusammenbiegen. Dieses ist das älteste hier vorhandene Entwickelungsstadium. Die Färbbarkeit hat sich bei den zur Hervorhebung des Knäuels von Chromatinschleifen stark differenzierten Präparaten • in diesen ältesten Kernen sehr verringert, so daß die in etwas älteren Hoden auftretenden Vor- gänge im Kern bei geeigneter schwächerer Differentiation und erst bei besonders geeigneten Arten behandelt werden können. Spermiogenese bei Lepidopteren. 7 In der nächstältesten untersuchten Raupe, die schon eine Größe von 22 mm erreicht hatte, findet man neben einer größeren Menge von Spiremstadien jüngere und ältere Wachstumsstadien, die durch die Größe der Cysten und die Lockerung der einzelnen Spermiocyten von einander gekennzeichnet sind. Ferner gewahrt man ein Abrücken des Kerns von der Basis der Zelle nach dem inneren Rande der Zelle zu. Auch die von Meves in diesem Stadium entdeckten 2 Paar fadenförmigen Plasmaauswüchse, die die Anlage des Schwanzfadens darstellen, sind zu bemerken. Eine 28 mm lange Raupe läßt in dem Plasma der Apikalzelle die von den Autoren unterschiedene lockerere Struktur der Rand- region erkennen. Auf die Spermiogonienregion folgt unmittelbar eine Zone junger Spermiocysten, meist Vierergruppen, deren Chro- matin sich von der Kernwand losgelöst hat und einen frei in der Mitte liegenden, den Nukleolus umgebenden* feinkörnigen Ballen bildet (Taf. Fig. Id). Dieselbe Erscheinung ist auch nicht selten in der Region des weitf ortgeschrittenen Wachstums zu bemerken. Diese sonderbare Verklumpung des Chromatins kann kaum anders als wie als Degenerationserscheinung gedeutet werden. Da sie in diesen älteren Hoden schon in den jüngsten Spermiocyten auftritt, ist anzunehmen, daß nunmehr die Neubildung von Spermiocyten aufgehört hat und diese gehemmte Entwickelung, die wohl auf ein allmählich eingetretenes Versiegen des Nahrungszuflusses von der Apikalzelle her zurückzuführen ist, sich in dieser anomalen Chromatinverklumpung geltend macht. Vielleicht darf man diese Erscheinung auch als einen mißlungenen Versuch zur Bildung eines Bukettstadiums ansehen. In der älteren Wachstumszone erscheint sie dagegen als eine Zersplitterung des Spirems. Schließ- lich vermag ich die Möglichkeit nicht ganz von der Hand zu weisen, daß diese Bildung ein durch das Fixierungsmittel hervorgerufenes Artefakt darstellt. Jedenfalls tritt sie sowohl bei Flemming’ scher als auch bei Zenker’scher Fixation auf. Bei einer 30 mm langen Raupe finden wir dann schon zahl- reiche Reifeteilungen, auch junge Spermatiden sind schon vor- handen. Die weitere Umbildung der gekrümmten Chromatinfäden war nicht lückenlos zu verfolgen. Erst die Prophase der 1. Reife- teilung fand sich deutlich ausgeprägt (Taf. III, Fig. 18). Jedoch trage ich kein Bedenken, die bei anderen Arten beobachteten Vorgänge auf A. caja zu übertragen. Schon vor der Krümmung des Spirems kann man auch bei dieser Art eine Knotenbildung durch stärkere Anhäufung oder Kontraktion von Chromatin an einzelnen Stellen der Fäden wahrnehmen (Taf. I, Fig. la). Bei den hakenartigen Gebilden scheinen oft beide Schenkel je 2 Knoten gebildet zu haben, wie bei später zu besprechenden Arten sich deutlicher zeigt. Sodann werden auch hier beide Schenkel sich einander nähern, bis sie eine parallele Lage einnehmen. An der Umbiegungsstelle wird nur eine feine Verbindung erhalten bleiben 1 Heft 8 Bruno Kernewitz: und die freien Enden werden vielleicht eine solche herstellen, gleich- zeitig werden sich die beiden Schenkel stark kontrahieren. Jeden- falls sehen wir in der Prophase der 1. Reifeteilung über den Kern hin zerstreut eine größere Anzahl der sogenannten ,,Tetraden“, die nur selten zerrissen sind (Taf. III, Fig. 18). Ihre während der Prophase noch flachgedrückte Form wird augenscheinlich durch die Spindelfasern in eine länglichere Form gereckt, wie es Taf. I, Figur 5a zeigt. Die Kernspindeln und die Chromosomen der 2. Reifeteilung sind, wie in allen Fällen, bedeutend kleiner als die der 1. Reife- teilung. Während ferner in den Kernspindeln der 1. Reifeteilung fast stets eine ziemlich vollständige Durchschnürung der Chromo- somen beobachtet wird, ist diese bei denen der 2. Reifeteilung eben nur angedeutet. Die Zählung ergibt in beiden Reifeteilungen 31 Chromosomen. Es wurden 3 Äquatorialplatten der 2. Reife- * • • * * • • • 90% • • ^ ••• •;.Vv • • • Fig. 2. 3 Äquatorialplatteii der 2. Reifeteilimg von Arctia caja. Vergr. 1:2700. teilung möglichst genau gezeichnet (Fig. 2). Die Betrachtung ergibt, daß ein durch besondere Größe auffallendes Chromosom, wie es Seiler von Phvagmatohia juliginosa gezeichnet hat, nicht vorhanden ist. Ferner sieht man, daß eine Homologisierung be- stimmter Chromosomen in den verschiedenen Aquatorialplatten so gut wie unmöglich ist. Es schwankt die Zahl und Lage der kleinsten Chromosomen beträchtlich, auch die Gestalt eines ein- zelnen Chromosoms ist in der anderen Platte kaum wiederzufinden. Der aus der 2. Reifeteilung hervorgehende Kern der Spermatide zeigt das Chromatin an der Kernmembran haftend, während ein größerer Chromatinkörper, anscheinend der Nukleolus, frei suspen- diert ist. Von nun an wendet sich das Interesse hauptsächlich dem Mitochondrienkörper zu, der jedoch in einer gesonderten Dar- stellung behandelt werden soll, ferner zu den ,,apyrenen“ Spermien, denen ebenfalls ein besonderer Abschnitt eingeräumt werden wird. ,,Apyrene“ Spermien sind bei A. caja in geringerer Anzahl vor- handen. 2. Arctia hebe L. Eine 28 mm lange Raupe dieser im Vergleich zu A. caja etwas kleineren Bärenart zeigte Spermiogonien mit 1, 2 oder 3 Chromatin- körpern, die nur als Teile des Nukleolus erscheinen. Das Bukett- und Spiremstadium ist bis auf wenige Reste überwunden und die Spermiogenese bei Lepidopteren. 9 Spermiocyten des weiteren Wachstumsstadiums weisen ebenfalls 1 bis 3 Nukleolen auf. Wenn nur einer vorhanden ist, so kann man meist eine leichte Abschnürung in 2 oder 3 Teile wahrnehmen und ebenso weist bei Vorhandensein von 2 Kernkörpern der eine meist die annähernd doppelte Größe gegenüber dem anderen auf sowie ebenfalls die Tendenz zur Halbierung. Es gelang mir nicht, dieses verschiedene Verhalten als charakteristisch für bestimmte Spermi- ocyten festzustellen, daher muß es wohl als ein mehr oder minder unwichtiges angesehen werden. Bei A. caja trat in den von mir untersuchten Präparaten die Dreiteilung nicht so häufig auf als hier. Spermiocyten mit zusammengeballter Chromatinmasse konnten nicht beobachtet werden. Die Vorbereitung zur Tetraden- bildung geht in der oben geschilderten Weise vor sich. Die 1. Reife- teilung zeigt 30 — 33 Chromosomen. Als Normalzahl sehe ich 31 oder 32 an, da es nicht selten vorkommt, daß einzelne Chromosomen erst später in die Äquatorialebene hinein- oder früher aus ihr herausrücken und andererseits eine Vermehrung durch verfrühte 2. Teilung möglich ist, wie schon Doncaster (’ll) bei solchen seltenen Ausnahmefällen von Überzähligkeit eines Chromosoms vermutet. Textfigur 3 a zeigt eine Äquatorialplatte der 1. Reife- teilung mit 33 Chromosomen, Figur 3 b eine solche mit 32 Chro- mosomen. Es ist nicht festzustellen, welches von den 32 Chromo- somen das in der anderen Äquatorialplatte geteilte sein könnte. Die Chromosf)men zeigen auch nicht entfernt solche Größen- imterschiede wie sie Stevens und Seiler von insgesamt 3 Lepi- dopterenarten gezeichnet haben. Fig. 3. 2 Äquatorialplatten der 1. Reifeteilung von Arctia hebe, a) mit 33 Chromosomen, b) mit 32 Chromosomen. Vergr. 1:2700. Wie auch Federley (’13) gegenüber anderen Autoren an 3 Pygaera-Arten beobachtet hat, befinden sich die Zellen einer Cyste durchaus nicht immer in dem gleichen Stadium. So zeigt die halbschematisierte Textfigur 4 die eine Hälfte der Zellen in der Prophase zur 1. Reifeteilung, während die andere Hälfte noch bei weitem nicht soweit vorgeschritten ist. Allerdings ist dies eine seltene Erscheinung. Der übrige Entwicklungsverlauf weicht von demjenigen bei A. caja nicht ab. Ein Vorhandensein von ,,ap}^- 1. tieft 10 Bruno Kerne witz: renen'' Spermien konnte auf diesem Entwickelungssta- dium mit Sicherheit noch nicht festgestellt werden. :3. Hipocrita jacobaea L. Der Hoden wurde einer jüngeren Puppe entnommen. Auf die Spermiogonienregion folgen nur in einzelnen Fällen Spermiocysten, deren Chro- matin zusammengeballt ist. p.g ^ Das sich anschließende Spire- permiocyste v. Arctia htze, deren Sper- mstadiuni nimmt noch einen miocyten sich in zweierlei Entwickelungs- beträchtlichen Raum des Fol- stadien befinden. Vergr. 1:680. likels ein und zeigt gute Fa- denbildungen. Es war hier be- sonders gut möglich die Tetradenbildung auf die bei A . ca]a beschrie- bene Weise herzuleiten. Die Kernspindeinder 1. Reifeteilung zeigen wieder die bis auf einen schmalen Zwischenraum genäherten bivalenten Chromosomenpaare. Die Äquatorialplatte zeigt 31 Chro- mosomen von nicht beträchtlichen Größenunterschieden. Die weitere Entwickelung ist dieselbe wie bei A. caja. Auch ,,apyrene“ Spermien sind vorhanden. 4. Spilosoma mendicum CI. Der einer jüngeren Puppe entnommene Hoden zeigt die Ent- wickelung bis zur 2. Reifeteilung und beginnenden Spermatiden- ausbildung. Gegenüber den anderen Arctiiden zeigt die Entwicke- lung keine nennensw^erte Besonderheit. Die Spermiocyten mit zusammengeballter Chromatinmasse fehlen zwar, treten aber vielleicht erst bei späterer Reife ein. Die Chrcmosomenzahl der beiden Reifeteilungen beträgt ebenfalls 31 (Taf. I, Fig. 2 u. Textfig. 5 a — b). Die Größenunterschiede sind fast noch geringer als in den bisher betrachteten Arten. Auch ist der Mitochondrien- körper deutlich in seiner Entwickelung zu verfolgen. Fig. 5. Spilosoina mendicum: CI. a). Aquatorialplatte d. 1 . Reife- teilung. Vergr. a u. b 1:2700. b) der 2. Reifeteilung. Familie: Papilionidae. 5. Papilio podalirius L. Es wurden nur Puppenstadien unter- sucht und zwar als jüngstes eine nur wenige Wochen alte Puppe, die Mitte September abgetötet wurde. Die Entwickelung ist noch nicht bis zum Eintritt der Reifeteilungen vorgeschritten. Spermiogenese bei Lepidopteren. 11 Die nächscälteste Puppe wurde Anfang März getötet. Die Spermiogonien enthalten als Nukleolus feinen oder mehrere Körper von ganz unregelmäßiger Gestalt, zum Teil eckig oder mit strah- ligen 'Ausläufern versehen, sodaß die Bezeichnung von Cook (’06) als ,, Netzknoten“ sehr anschaulich ist. Daneben befinden sich auf feinen Fäden gröbere und feinere Chromat inkörnchen verteilt. (Taf. I, Fig. 3.) Die Aufteilung der Spermiogonien in Vierergruppen ist noch gut zu verfolgen. Dagegen ist das Bukettstadium nicht mehr aufzufinden, statt dessen ist das außerordentlich ‘häufige Auftreten von Spermiocysten mit zusammengeballter Chromatin- masse auffallend. (Taf. 1, Fig. 6.) Die weiteren Stadien bis nach der vollendeten 2. Reifeteilung waren nur selten zu finden, so daß eine Zählung der reduzierten Chromosomen nicht mehr möglich war. Es wurde dafür versucht, die Zahl der Chromosomen einer Spermiogonienteilung zu bestimmen. Jedoch gelang bei der großen Zahl der kleinen, zum Teil sehr eng aneinander liegenden Gebilden nur eine ungefähre Feststellung von 54 — 5vS Chroiposomen. Erst die mehr oder minder reifen Spermatiden treten' wieder häufig auf, und zwar bemerkt man ein ungewöhnlich zahlreiches Vor- handensein von ,,apyrenen“. Spermienbündeln vom Typus mit locker zerstreuten, nicht in Teilstücke zersplitterten Ballen von Kernchromat in. Vielleicht liegt hier ein Zusammenhang zwischen den zahlreichen degenerierenden Spermiocyten und den häufigen ,,apyrenen“ Spermienbündeln vor. Die Vermutung, daß auch die. apyrenen Spermien Degenerationserscheinungen darstellen, erhält hier eine wesentliche Stütze. Ob Mangel an Nahrung oder das relativ seltene Vorkommen dieses Falters hierbei mitsprechen, kann bei den geringen Anhaltspunkten nicht entschieden werden. 6. Thais polyxena Schiff. Es wurde ein Hoden aus einer jüngeren Puppe untersucht. Er zeigt gegenüber der vorigen Art keine zusammengeballten Chromatinmassen, enthält aber auch nicht wenige ,,apyrene“ Spermien in gleichmäßigerer Verteilung. Sonst konnte ich keine abweichenden Merkmale feststellen. ? - Familie: Pieridae. 7. Aporia crataegi L. Der einer älteren Puppe entnommene Hoden zeigt die engen Follikel erfüllt mit ,,eupyrenen“ und zahlreichen ,, apyrenen“ • vV\ f 0^^0 ••••* # Fig. 6. Aporia crataegi 5 Äquatorialplatten der 2 Reife teilung. Winkel: 2 mm, , Apochr. u. Okular 18. Vergr., 1: 2700. L U«it 12 Bruno Kerne witz: Spjrmienbündeln. Es sini nur noch wenige Reifeteilungen an- zutreffen, die entsprechend cler Größe ihrer Äquatorialplatten als 2. Reifeteilungen gelten müssen, wenn man sie etwa mit denen von A. caja vergleicht. (Fig. 6.) Sie zeigen 25 Chromosomen und ver- anschaulichen wiederum die große V erschieienheit in der Lagerung der einzelnen Chromosomen zueinander. Zahlreicher finden sich noch die Tetradenbildungen. Die ganz überwiegende Anzahl der Spermiocysten befindet sich jedoch im Zustand des kontrahierten Chromatins. In Fällen, in denen diese Kontraktion nicht zu eng ist, erscheinen einzelne Chromosomen geradezu als verkümmerte Versuche der Zelle, Tetraden zu bilden. Sonst sind keine Abweichungen von dem gewöhnlichen Typus der Spermiogenese festzustellen. 8. Pieris brassicae L. Eine wenige Wochen alte Puppe zeigte noch keine Reife- teilungen. Ein Hoden, der einer älteren Puppe Ende März ent- nommen wurde, wies neben einer beträchtlichen Anzahl von ,,eupyrenen" Spermienbündeln nicht selten auch ,,apyrene" Spermienbündel auf. Und zwar ließ sich im großen und ganzen eine Sonderung in der Lage der beiden Spermienarten feststellen. Die ,,eupyrenen'‘ liegen in der Umgebung der Ausführungsgänge, während die ,,apyrenen" mehr die seitlichen und hinteren Räume der Follikel ausfüllen. Daraus geht hervor, daß die ,,apyrenen“ Spermien die später entwickelten darstellen, denn das Wachstum schreitet mit nur geringen Unregelmäßigkeiten in der Richtung nach dem Ausführungsgange fort. Daß Meves die ,,apyrenen“ Spermien bei Pieris nicht nach- weisen konnte, scheint sich daraus zu erklären, daß er zu junge Stadien untersucht hat, in denen diese noch nicht zur Ausbildung gelangt waren. In einem noch älteren Hoden fand ich dann eine ganz überwiegende Menge von ,,apyrenen‘‘ Bündeln. Da Reife- teilungen nicht mehr anzutreffen waren, konnte die Chromosomen- zahl nicht mehr festgestellt werden. In Übereinstimmung mit A- crataegi wurde in den älteren Cysten häufig das Chromatin als zusammengeballte Masse vor- gefunden. Sonstige Eigentümlichkeiten waren nicht nachzuweisen. 9. Gonepteryx rhamni L. Der einem Falter entnomm3ne Hoden zeigte nun das Vor- handensein von ,,eupyrenen“ und zahlreichen ,,apyrenen“ Sper- mien. 10. Colias myrmidone Esp. Der Hoden wurde einer älteren Puppe entnommen. Er weist zahlreiche ,,apyrene“ Spermien auf. 2 durchgezählte Äquatorial- platten der 2. Reifeteilung zeigten 30 und 31 Chromosomen, doch dürfte dieser Unterschied nur eine Ausnahme sein und nicht auf einen bei dieser Art durchgängigen’ Zahlenunterschied hinweisen. Sonst konnte nichts Bemerkenswertes festgestellt werden. Spermiogenese bei Lepidopteren. - 1:3 Familie: Nymphalidae. 11. Polygonici-c-alhum L. Der Hoden entstammt einer älteren Puppe. Als bemerkenswert erscheint nur das häufige Auftreten von ,,apyrenen“ Spermien. Die allein noch vorhandenen 2. Reifeteilungen weisen 31 Chromo- somen von wenig verschiedener Größe auf. 12. Vanessa io L. In einer Serie von etwa 50 Schnitten eines älteren Puppen- stadiums wurden unter einer extrem zahlreichen Menge von ,,apyrenen“ Spermien nur sehr wenige ,,eupyrene“ Spermien gefunden. Die Spermiogonien zeigten sehr zersplitterte Nukleolen. Da diese Raupen längere Zeit gezüchtet wurden und nicht immer reichliche frische Nahrung erhalten konnten, trifft hier die Tatsache des Nahrungsmangels mit derjenigen des außerordentlich häufigen Auftretens der apyrenen Spermien gegenüber den verschwindend wenigen ,,eupyrenen“ Spermien zusammen. Familie: Sphingidae. 13. Deilephila euphorhiae L. Als jüngstes Stadium gelangte ein 10 mm langes Räupchen zur Untersuchung. Bemerkenswert ist die blastulaartige Aufspaltung der jüngsten Spermiogonien, eine Erscheinung, die bei A . caja nicht in voller Deutlichkeit zutage trat, jedoch hier wie auch bei Sphinx ligustri und den Embr^^onen von Samia cecropia u. a. besser zur Geltung kam. Die Tendenz der S Geschlechtszellen zu dieser blastula- artigen Aufspaltung, wie sie uns später in den Spermiocysten in so starkem Maße entgegentritt, kommt also auf diesem jungen Sta- dium zum ersten Male zum Vorschein. In dem Hoden eines 15 mm langen Räupchens hat sich von der kugeligen Spermiogoniengruppe eine zweite Spermiogonien- schicht proximalwärts abgeteilt, so daß nun der Follikel eine mehr ovale Gestalt anzunehmen beginnt. Die Apikalzelle ist schon mit einem beträchtlichen Plasmaleib umgeben. Ihre Bildung scheint durch Hineinwandern einer Spermiogonienzelle der ursprünglichen Blastula in deren Hohlraum geschehen zu sein. Jedenfalls stellt sie, wie schon La Valette St. Georges vermutete und ihm zu- stimmend Grünberg ('03) nachwies, eine Spermiogonie von veränderter Funktion dar. Die seltenen Fälle von scheinbarer amitotischer Teilung muß ich nach Grünberg ebenfalls für Aus- nahmeerscheinungen bei beginnender Funktionslosigkeit ansehen. Eine nur wenige Wochen alte Puppe zeigte, wie schon eingangs- bemerkt, nur sehr vereinzelte Reifeteilungen. Die Anzahl der Chromosomen betrug 28 oder 29. Bei einer Mitte Februar getöteten Puppe wurden noch sehr wenige ausgebildete Spermienbündel 1. Hfilt 14 Bruno Kernöwitz: neben einer großen Anzahl von Spermiocysten vorgefunden, es fehlten noch gänzlich die ,,apyrenen“ Bündel. Es ist also hier sehr leicht verständlich, daß Meves, der auch bei dieser Art ein Vor- handensein von ,,apyrenen“ Spermien nicht feststellen konnte, ein zu junges Stadium verwendet hat. Erst in noch älteren Puppen wurden beide Arten von Spermien, die ,,apyrenen“ allerdings in geringerer Anzahl festgestellt. Zusammengeballtes Chromatin wurde nicht beobachtet. Im übrigen bietet die Entwickelung keine wesentlichen Unterschiede. 14. Sphinx ligustri L. Von dieser zu unseren größten einheimischen Arten gehörigen Raupe untersuchte ich ältere Embryonalstadien. Diese zeigten besonders anschaulich die schon bei der vorigen Art gefundene blas tulaartige Anordnung der Spermiogonien in den jüngsten Follikeln. (Taf. 1, Fig. 9a u. b.) Auch noch nach dem Schlüpfen bleibt eine kernlose Plasmamasse erhalten. Die jüngste Puppe war ebenfalls nur wenige Wochen alt. Es wurde überhaupt kaum eine einzige Cyste mit Reifeteilungen vorgefunden, jedenfalls keine mit zählbaren Äquatorialplatten. Die nächstälteste Puppe wurde Mitte März getötet. Der Nukleolus der Spermiogonien ist wiederum häufig in 2 oder 3 Teile getrennt. Das Bukettstadium ist gut ausgeprägt. Im Spiremstadium ließ sich eine Längsspaltung der Fäden nicht wahrnehmen. .Deutlich tritt jedoch die Knotenbildung in den Fäden hervor, wie sie Taf. I, Figur 4 zeigt. Die Tatradenbildung verläuft wie sie oben be- schrieben wurde. Ein Ringstadium konnte ebensowenig fest^ gestellt werden wie rautenförmige Tetraden. Im Gegensa-tz- zu Meves konnte ich auch bei dieser Art ,,apyrene“- Spermien nach- weisen. Die Chromosomenzahl konnte nur annähernd auf 27 — 29 bestimmt werden. ^ 15. Smerinthus ocellatus L. Von dieser Schwärmerart wurde eine im Beginn der Verpuppung befindliche Raupe untersucht. Nach meinen an den beiden ersten Schwärmerarten gemachten Erfahrungen war ich erstaunt, in diesem Hoden schon häufigere Reifeteilungen vorzufinden. Die einzige, wenn auch etwas’ gezwungene Erklärung scheint mir darin zu liegen, daß nach Berge- Re bei diese Art bisweilen eine 2. Sommergeneration zü bilden imstande ist und daher in •V.V. • • •••# / • • • 7a 7b Fig. 7. Smermthus ocellatus. a) 1. Reifeteilung b) 2. Reifeteilung mit je 20 Chromo- somen. 1:2700. der 1. Generation die Geschlechts- produkte schneller reifen müssen als es sonst bei der langen Winter- ruhe nötig ist. Die Chromo- somenzahl beträgt 28 (Textfig.7). An einer älteren Puppe konnte Mitte März auch das Vorhanden- sein zahlreicher,, apyrener" Sper- mien festgestellt werden. Spermiogenese bei Lepidopteren. 15 16. Chaerocampa elpenor L. Es wurden mittlere Puppenstadien untersucht. In den Sper- miogonien zeigten sich die häufig geteilten Nukleolen mit Chro- matinkÖrperchen besetzt (Taf. I, Fig. Sau. b.) oder sie liegen im Kreuzungspunkt mehrerer Körnchenreihen, die von ihnen aus- zustrahlen scheinen. Im Bukettstadium (Taf. I, Fig. 8c u. d) liegt der Nukleolus meist in unmittelbarer Nähe der Chromatinschleifen. Eine Anlagerung von Chrom atinsubstanz ah bestimmte St eilen, des Nuk- leolus, wie sie Dedejer (’07) und Cook (’IO) im Wachstumsstadium einiger Arten beschrieben haben, und darauf das Vorhandensein eines Paares von Idiochromosomen begründet haben, ist nicht wahrzunehmen. Bei Anwendung von Ehrlich- Biondi’s Dreifarbengemisch .erweist sich der Nukleolus, der übrigens im jüngeren Wachstums- stadium nur als ein geschlossener Körper auf tritt, als acidophil, was nach C. Schneider auf den aktiven oder Funktionszustand hindeutet. Die weitere Entwickelung bietet nichts Bemerkenswertes. Die Reife- teilungen zeigen 29 Chromosomen von nicht ungewöhnlichen Größenunterschieden. (Textfig. 8.) Es sind auch ,,apyrene“ Spermien mit zersplitterter Chro- matinmasse vorhanden. 17. Dilina tiliae L. . Die mittleren Puppenstadien zeigten das bei den übrigen Schwärmern gefundene Bild. Die Chromosomenzahl beträgt 29, von denen sich nur in einem Falle das eine durch besondere Größe auszeichnete. Die ,,apyrenen“ Spermienbündel treten ziemlich häufig auf. Taf. I, Figur 7 zeigt die beginnende Anordnung der Chromosomen in der Äquatorialplatte der 1. Reifeteilung. 18. Sphinx pinastri L. Aus den Präparaten von älteren Puppen ließ sich an Bemerkens- wertem nur noch das Vorhandensein ziemlich zahlreicher ,,apy- rener" Spermienbündel feststellen. Familie: Notodontidae. Die Angehörigen dieser Familie: Phalera bucephala L. u. Dicranura vinuIa'L.wmden schon vonMeves für seine klassischen Untersuchungen der V-förmigen Centrosome, der ,,eupyrenen“ und ,,apyrenen‘" Spermien und des ,,Mitochondrienkörpers“ aus- gewählt. Ferner hat Federley(T3) die 3 Arten Pygaera curtula L., pigra Hufn. und anachoreta F. besonders auf die Chromosomen hin untersucht. Sämtliche genannte Arten weisen ,,apyrene“ Sper- mien auf. Neu hinzufügen kann ich nur die reduzierte Chromor Fig. 8. Chaerocampa el- penor. 1. Reife- teilung mit 29 Chromo somen . Vergr. 1:2700 1. Uttft 16 Bruno Kernewitz: sonienzahl von Dicranura vinida, die 21 betragt (Textfig. 9a) und die volle Chromosomenzahl aus einer Spermiogonie von Phalera bucephala, die sich allerdings nur mit Wahrscheinlichkeit auf 60 feststellen ließ (Textfig. 9 c). 9a 9b Fig. 9. V-** • *.* *v. '.V,* 9c a) Äquatorialplatte der 1. Reifeteilung, b) die Kenispindel derselben von Dicranura vimda, c) Äquatorialplatte einer Spermiogonienteilung von ' Phalera bucephala. Vergr. 1:2700. Familie: Lymantriidae. Bei folgenden 4 Arten; Lymaniria monacJia L., L. dispar L., L. japonica IMotsch. und Stüpnotia salicis L. konnte an Bemerkens- wertem nur das Vorhandensein zahlreicher ,,apyrener“ vSpermien nachgewiesen werden (Taf. II, Fig. 13, Taf. III, Fig. 20a — b). Familie: Lasiocampidae. 19- Dendrolimns pini L. Diese Art bot mir die zum V erständnis der Vorgänge im Kern am besten geeigneten Bilder dar. Zunächst wurden etwa halb- erwachsene Raupen untersucht, in denen noch keine Reifeteilungen zu finden waren. Die Spermiogonien zeigen die bekannten typischen Verhältnisse. Besonders deutlich und typisch ausgeprägt ist dann das Bukettstadium (Taf. II, Fig. 15a u. b). An der Innenwand der Spermiocyten liegt ein wirres Knäuel von stark gefärbten Chromatinschleifen, von denen jedoch einige in das Innere des Kerns hineinragen. Bei weiter fortgeschrittenen Spermiocyten (Taf. II, Fig. 15b) sieht man das Knäuel sich immer mehr lockern, so daß schließlich die Chromatinschleifen sich durch den ganzen Kern hin verteilen. In einem weiteren Stadium ist dann das Spirem in einzelne Fäden aufgelöst, die zum Teil flach gebogen, zum Teil schon schärfer gekrümmt sind (Taf. II, Fig. 15c). Die Färbbarkeit hat etwas nachgelassen. In noch reiferen Kernen (Taf. II, Fig. 15d) erscheinen die Fäden schon teilweise verkürzt und verdickt, indem vielfach in der Mitte und an den Enden knotenartige Verdickungen sich bemerkbar machen; vereinzelt findet man auch schon Gruppen von 4 aneinander gelegten Knoten. Dieses Stadium leitet zur Bildung der „Ringtetraden“ über. In Taf. II, Spermiogenese bei Lepidopteren. 17 Fig.loe, f) sind höchstens noch stark zusammengezogene Fäden vor- handen. Im übrigen bemerkt man Gruppen von je 2 kurzen parallelen Fadenteilen und als reifste Ausbildung dieselben zu Ringen zusammengeschlossen. Zuweilen verrät sich an der etwas rechteckigen Form und an stärker verdickten Enden die Herkunft dieser nur ein geringes Lumen einschließenden Ringe. Ihre Zahl kann häufig als nur wenig größer, in manchen Fällen jedoch als weitaus größer als die halbe reduzierte Chromosomenzahl ermittelt werden (Taf. II, Fig. 16a), letzteres dann, wenn mehr als die Hälfte des Spermiocytenkerns auf den betreffenden Schnitt gekommen ist. Die Kontraktion geht nun in nur wenigen Fällen soweit, daß eine Abschnürung der beiden Knotenpaare zu den früher kennen- gelernten Doppelchromosomen sich vollzieht. Meist bleibt vielmehr die Ringform in etwas gestreckter Gestalt bis zur Ausbildung der Ä quatorialplatte erhalten (Taf. II, Fig. 16b) und in der Metaphase lösen sich die seitlichen Verbindungen. Man bemerkt ferner, daß die Centrosomen auch schon als bivalente Körper vorhanden sind. Die unregelmäßige Lagerung der Te- traden in Taf. II, Fig. 16b veran- schaulicht, wie die Verschiedenheit der Chromosomenzahlen und -querschnitte zustande kommen kann. Die beiden Reifeteilungen entstammen einer spinnreifen Raupe und zeigen je 30 Chromosomen von geringen Größen- unterschieden (Textfig. 10a u. b). ,,Apyrene'‘ Spermien konnten auf diesem Entwickelungsstadium naturgemäß noch nicht fest- gestellt werden. • rt;!.» • •• • lOa lOb Fig. 10. Dendrolimus pini. a) Äquato- rialplatte der 1. Reifeteilung. b) Der 2. Reifeteüung. Vergr. 1:3000 20. Cosmoiriche potatoria L. Der Hoden wurde einer etwas weniger als 14 Tage alten Puppe entnommen. Die Follikel sind bis auf einen kleinen Rest von Spermiocyten mit Spermienbündeln erfüllt, von denen die apy- renen sehr in der Minderzahl Vorkommen. Die Anzahl der Chromo- somen der 1. Reifeteilung wurde, soweit es die wenig günstigen Bilder zuließen, auf 31 im Höchstfälle bestimmt. Sie zeichnen sich sämtlich durch besondere Größe aus. Der stärkere Chromatin- gehalt spricht sich auch in den dickeren und längeren Köpfen aus. Ein älterer Hoden wies eine größere Anzahl von ,,apyrenen'‘ Spermienbündeln auf. Die Ausbildung von typischen ,,Ring- tetraden" war kaum nachzuweisen. 21. Malacosoma castrense L. Die etwa 8 Tage alte Puppe zeigte noch eine große Anzahl von Cysten in der Prophase, die ebenso wie Dendrolimus pini durch deutlich ausgebildete Ringtetraden ausgezeichnet waren. Die Archiv Ihr Naturgeschiohte 1916. A. 1. 2 1. flett 18 Bruno Kernewitz: Chromosomenzahl der 1. Reifeteilung betrug 31 von nicht be- sonders starken Größenunterschieden. Die apyrenen Spermien treten noch seltener auf ; auch zusammengeballte Chromatinmassen sind in den Spermiocyten vorhanden. Familie; Endromididae. An einer älteren Puppe von Endromis versicolor L. war nur die Anwesenheit von ,, apyrenen“ Spermien in nicht unbeträcht- licher Anzahl gegenüber den ,,eupyrenen“ eiwähnenswert. Familie: Saturnidae. 22. Antherea pernyt Guer. Von dieser ostasiatischen Saturnide, die die größte mir zur Verfügung stehende Lepidopterenart war, wurden zunächst reifere Embryonen untersucht. Die in einer Reihe liegenden Follikel sind noch kreisrund und lassen die übliche blastulaartige Anordnung der Spermiogonien erkennen. Die sodann untersuchten älteren Puppen, deren Hoden sich als paarig erhalten, bieten das typische Schema des Entwickelungs- verlaufs. Es wurden nur noch wenige Spermiocysten mit Äquatorial- platten der 2. Reifeteilung ge- funden. Die Zählung ergab in einem Falle (Textfig. 11a) 34 Chromosomen, in einem anderen Falle (Textfig. 11b) nur 33, die höchsten aller bei Lepidopteren bisher festgestellten Zahlen. Von den 33 Chromosomen zeigte das eine Einschnürung in der Mitte, so daß die Zahl 33 die normale seip dürfte, da das 34. wahrschein- lich nur durcn Zersplitterung dieses betreffenden hervorgegangen ist. Alle Bemühungen, Material von passendem Alter zu erlangen, um einwandfrei die Normalzahl zu ermitteln, waren leider vergebens. Die Reifeteilungen der zu- künftigen ,, apyrenen“ Spermien zeigen häufig ein oder mehrere ,, nachhinkende“ Chromosomenpaare, jedoch von keiner unge- wöhnlichen Größe. Die ,, apyrenen“ Spermien sind sehr zahlreich vorhanden. Der Mitochondrienkörper (Taf. II, Fig. 12 a M.) ist auffallend klein, auch das Spitzenstück der ausgebildeten Spermien bleibt in seiner Länge gegenüber anderen Arten zurück. 23. Saturnia favonia L. Die Anfang September getötete Puppe hatte schon \dele ,,eupyrene“ wie ,,apyrene“ Spermienbündel ausgebildet. Daneben waren in den Spermiocyten noch Reifeteilungen anzutreffen. Die •V V' •• t lla 11b Fig. 11. Antherea 'pernyi. a) 2. Reifeteilung mit 34, b) mit 33 Chromosomen. Vergr. 1:2700. Spermiogenese bei Lepidopteren. 19 Zahl der Chromosomen in beiden Reifeteilungen beträgt 29 (Fig. 12). Stark ausgeprägte Größenunterschiede liegen nicht vor. Familie: Noetuidae. Es liegen bisher nur wenige und vereinzelte Bemerkungen vor von denen am meisten die von Meves interessiert, der bei Mamestra hrassicac keinen Dimorphismus der Spermien feststellen konnte. Es wurden unter- sucht : 24. Cucullia argeyitea Hufn. Der Hoden einer jüngeren Puppe enthielt noch keine Reifeteilungen, das Spiremstadium war deutlich aus- gebildet (Taf. II, Fig. 11). Ein älterer Hoden war mit einer außerordentlichen großen Zahl von Spermienbündeln dicht erfüllt, unter denen kein einziges ,,apyrenes“ mir Sicherheit festgestellt werden konnte, allenfalls nur Andeutungen von solchen. Dasselbe gilt \'on Dian- fhoecia capsincola Hb. Dagegen konnte ein Vorhandensein von ,,apyrenen‘' Spermien, wenn auch nur in sehr geringer Anzahl bei Agrotis triangulum Hufn. lind Agrotis praecox L. festgestellt werden. In den Spermiocyten von A, triangulum Hufn. traten die vonMe ves (’98) entdeckten faden- förmigen Centrosome besser als bei vielen anderen Arten hervor (Taf. II, Fig. 10). Die älteren Spermiocyten zeigten höchstens 2, niemals 3 Nukleolenteile. Die Reifeteilungen enthielten meist 29 Chromosomen. Bei Leucania impura Hb. wurden in den Reife- teilungen 31 Chromosomen gezählt. Familie: Geometridae. Aus dieser Familie hat Doncaster (’ll) Abraxas grossulariata besonders auf den Chromosomenbestand hin untersucht, wobei er in beiden Reifeteilungen 28 Chromosomen feststellte. Ich unter- suchte eine jüngere Puppe von Ourapteryx sambucaria L. Die Spermiogonien zeigten eine auffallende Gleichmäßigkeit in der Größe der Chromatinkörner. Es war nur 1 Nukleolus \on mehrfacher Zusammensetzung vorhanden. Bis auf die schon häufig angetroffene Verklumpung des Chrom atins boten die Sper- miocyten nichts Bemerkenswertes. Die 1. Reifeteilung zeigte 31 Chromosomen (Textfig. 13). Besonders gut zu verfolgen war die Umbildung des Spermatidenkernes in den Spermienkopf wie aus Taf. III, Fig. 21 a — b ersichtlich wird. Übereinstimmend mit A. grossulariata waren auch hier ,,apyrene'" Spermienbündel vorhanden. 12a 12b Fig. 12. Saturnia pavonia. Äquatorial- platte der a) 1. Reife teilung u. b) 2. Reifeteilung. Vergr. 1:2700. 2* 1. Heft 20 Bruno Kernewitz: Familie: Anthroceridae. Anthrocera trifolii Esp. Sämtliche untersuchten Hoden aus älteren Puppen zeigten nur noch das Vorhandensein beider Spermienarten. Unterordnung der Mircolepidoptera. Es wurden nur 2 Vertreter untersucht. 1. Efhestia kueliniella Zell. Wie schon oben erwähnt, boten die spinnreifen Räupchen nur noch sehr wenige Reifeteilungen dar. Die Zahl der Chromosomen betrug in beiden Reifeteilungen 29. Bemerkenswert erscheint die minimale Länge des Durchmessers der Äquatorial- C&somer Sie beträgt mit Vergr. 1:2700 etwa 2,7 p nur V3 bis 14 von der Lange des ent- sprechenden Durchmessers bei den meisten Macro- lepidopteren und stellt die unterste Grenze innerhalb aller unter- suchter Arten dar. Die einzelnen Entwickelungsstadien lassen keine Abweichungen von dem bekannten Typus erkennen. Ms in die Augen fallend istschließ- .V**- Fig. 13. Ourapteryx sambucaria. Äpuatorialplat te der 1. Reife 14a 14c 14b Fig. 14. Ephefitia kuebnieita a) u. b) Äquatorial- lieh noch zu erwähnen, daß die reifen Spermienbünde] wellenartig hin- und her- gewunden erscheinen, wie es Taf. III, Fig. 17, zeigen. Auch ,,apyrene" Spermien platte der 1. Reifeteilung, c) der 2. Reife- nicht selten teilung. Vergr. 1:2700. vor- handen. 2. StenoptiUa pneumonanthes Schleich. Die Reifeteilungen in einigen älteren Puppen waren schon vorüber, so daß ich nur das Vorhandensein von einigen ,,apyrenen“ Spermienbündeln als erwähnenswert angeben kann. Allgemeiner Teil. Die Chromosomen. Zunächst wende ich mich der Frage nach dem Vorhandensein oder Fehlen eines Heterochromosoms zu. Die Lösung dieser Frage hat von jeher bei Lepidopteren viele Schwierigkeiten bereitet und daher verschiedene Meinungen zutage gefördert. Zuerst beschrieb Stevens (’06) bei Euvanessa antiopa und Cacoecia cerasivorana das Auftreten eines Paares von gleichen Idiochromosomen, das sich von der Synizesis über die Synapsis, das Wachstumsstadium und die Prophase bis in die Spindel der Spermiogenese bei Lepidopteren. 21 1. und 2. Reifeteilung verfolgen läßt. In der beigegebenen Abbil- dung eines Flachschnittes durch die Äquatorialplatte einer Reife- teilung fällt dieses Idiochromosom durch die zwei- bis dreifache Größe gegenüber dem nächstgroßen Chromosom auf. Dann suchte Dederer (’07) bei Philosamia cynthia einen Chromatinkörper, der an den Nukleolus (sie selbst spricht vom Plasmosom) in der Wachstumsperiode angelagert war und als doppelwertig betrachtet werden konnte, da er dem Ringstadium ähnelte, mit dem Idio- chromosom von Stevens zu homologisieren. Jedoch verneinte sie einen auffallenden Größenunterschied eines einzigen Chromosoms in den Reifeteilungen. Auch Cook ('10) sucht bei einigen Satur- niden einen durch seine starke Färbbarkeit bemerkenswerten bivalenten Körper der Spermiocytenkerne mit den eben erwähnten Angaben in Einklang zu bringen. Er ist ,,usually eccentrically placed, and is often seen dividing, so that it may appear as two seperate bodies or as a dumb-bell“ (1. c. S. 303). Dieser Körper tritt aber nicht wie bei Dederer als eine Anlagerung an das Plas- mosom auf, sondern nimmt nach den beigegebenen Abbildungen den ganzen Raum des Nukleolus ein. Jedoch schränkt sie im weiteren Verlauf der Darstellung den Gegensatz zu Dederer dahin ein, daß sie beim Herannahen der Prophase ein ,,clearer plasmosom and a darker chromatin part'‘ unterscheidet. Der weitere Entwickelungsgang stimmt dann im wesentlichen mit den Angaben von Dederer überein, besonders auch verneint sie einen beträchtlichen Größenunterschied. Schließlich gibt sie zu, es bestehe eine große Wahrscheinlichkeit, daß dies Idiochromosom schon von den frühesten Stadien her vorhanden gewesen ist und entweder zu dem ,, Netzknoten“ der Spermiogonien Beziehungen hat oder den Rest der Synizesis darstellt. Jedenfalls genügen ihr die angegebenen Charakteristika, um diesen Chromatinkörper als Idiochromosom zu betrachten. Einen Unterschied in der Anzahl kann sie weder in der 1. noch in der 2. Reifeteilung wahrnehmen, und sie bestreitet das Vorhandensein eines ,, akzessorischen“ Chro- mosoms wie auch einen sichtbaren Dimorphismus. Mit letzterem meint sie augenscheinlich nur einen durch verschiedenen Chro- matingehalt bedingten Geschlechtsdimorphismus und nicht den Unterschied zwischen ,,eupyrenen“ und ,,apyrenen“ Spermien, weil sie auf die früheren Entwickelungsstadien der letzteren gar- nicht eingeht und auch in der Literaturangabe die betreffenden Arbeiten vermissen läßt. Diese verschiedenen Ansichten möchte ich zunächst zu über- brücken suchen, ehe ich auf andere Autoren eingehe. Ich treffe dabei mit Federley (’13) zusammen, indem ich, unabhängig von ihm, auf Grund der Angaben von K. C. Schneider schon vor dem Bekanntwerden mit Fe der ley’s Arbeit die von Stevens, Dederer und Cook als Plasmosom und Idiochromosom bezeichneten Kern- körper einfach als Nukleolus betrachtete. Die an den Kernkörpern von den genannten Autoren gefundenen Veränderungen stellen 1. H«ft Bruno Kernewitz: veränderte Funktionszustände des wichtigen und in den meisten Kernen enthaltenen Xukleolus dar. In Übereinstimmung mit F. konnte ich bisweilen bei geeigneter Differenzierung zwischen dem Nukleolus und den Chromatinfäden eine Abwechselung in der Färbbarkeit wahrnehmen. Der Färbbarkeit würde jedesmal ein Ruhestadium entsprechen. Daß cier Xukleolus bestimmte Bezie- hungen zu den Veränderungen im Chromatinbestand hat, scheint mir auch daraus hervorzugehen, daß er im Bukettstadium fast stets in unmittelbarer Xähe der Chromatinansammlung gefunden wird. (Tafelfig. 8 c u. d, 15a u. b.) F. neigt der Ansicht zu, daß der Xukleolus seinen färbbaren Stoff an die Chromosomen abgibt, indem er als Speicher für die nutritiven Stoffe der Chromosomen dient. Diese Deutung klärt das von Cook beobachtete zeitlich verschiedene Verhalten des Kernkörpers auf, der nach den Abbil- dungen während des mittleren Wachstumsstadiums am größten und deutlichsten gegenüber dem nur schwach gefärbten Kerngerüst erscheint. Daß nicht selten in Spermiogonien wie Spermiocyten der Kernkörper in 2 oder 3 und noch mehr Teile zersplittert sich vorfindet, stimmt mit den Angaben von Schneider überein, der auch mehrere, manchmal \dele X"ukleolen kennt. Konnte so das von Cook vertretene Vorhandensein eines Tdiochromosoms als augenscheinlicher Irrtum nachgewiesen werden, der aus dem Bestreben entsprungen sein mag, bei dem Fehlen eines Zahlen- und Größenunterschiedes unter den Chromosomen die Lepidopteren doch in eines der vorhandenen Heterochromosomen- schemata einzufügen, so ist es schwieriger, die Annahme von Dederer mit derselben Gewißheit zu widerlegen. Ich bin der Ansicht, daß sie mehr oder minder ausgeprägte Zufallserschei- nungen in einer bedeutungsvolleren Weise betrachtet hat, als mii dieselben auf Grund meiner Beobachtung an zahlreicheren Arten zu verdienen scheinen. Denn es muß wohl als möglich gelten, daß dieChromatinauf Speicherungen zuweilen amX'ukleolus an bestimmten Stellen lokalisiert sind, oder daß die Differenzierung an den Ein- schnürungsstellen des Xukleolus nicht so stark entfärbt hat. Jedenfalls widerstrebt es mir, bei der sonst festgestellten großen Übereinstimmung de*- hauptsächlichsten Vorgänge bei der Sper- mienbildung der Lepidopteren bei Philoscnna cynthia eine solche wichtige Ausnahme zuzugestehn, wie sie das Auftreten eines Paars von Idiochromosomen bedeuten würde. Das von Stevens angegebene Vorkommen eines Paares von gleicnen Idiochromosomen scheint mir derselben Deutung zu unterhegen, die ich für die Beobachtung von Cook anwendete. Xicht zu widerlegen ist für mich der in den Reifeteilungen gezeich- nete Größenunterschied, der aber, wie erwähnt, bei Dederer sowohl wie bei Cook fehlt. Doncaster untersuchte dann 1911 die Chromosomenverhält- nisse bei Abraxas grossulariata und der Abart lacticolor. ^"on den 28 Chromosomen der 1. Reifeteilung gibt er an, daß sie nicht alle. Spermiogenese bei Lepidopteren. 23 gleich an Größe sind, daß aber keines beträchtlich von den übrigen sich unterscheidet. Mit dieser Angabe stimmen sowohl die Untersuchungen von Federley, dessen Abbildungen zwar recht verschiedene Größen, aber kein besonders hervortretendes Chromosom zeigen, sowie sämtliche von mir beobachteten Fälle überein. Im Gegensatz dazu steht Seiler (’13), der als letzter ein positives Resultat über das Vorhandensein eines Geschlechts- chromosoms bei Schmetterlingen angibt, ln einer Vorveröffent- lichung, die im Anfang des vorigen Jahres erschien, beschreibt er ein bei Phragmatobia fuliginosa gefundenes Chromosom der Samen- zellen, das in den Reifeteilungen durch seine zwei- bis vierfache Größe gegenüber jedem der anderen sofort in die Augen fällt. Diesem entspricht nach seiner Angabe in der 1. Reifeteilung der Oocyten bei gleicher Chromosomenzahl ein noch größeres, von dem sich aber in der Hälfte der Tochterplatten ein überzähliges ab- trennt. Dieser Befund veranlaßt ihn, einen neuen Typ der Ge- schlechts Vererbung anzunehmen, der dann den ersten Fall von Heterogametie im weiblichen Geschlecht dar st eilen würde. Dieser eine Fall eröffnete eine weitgehende Perspektive und scheint geeignet, die Schwierigkeit, die die Ordnung der Lepidopteren der Einreihung in eines der, wenn auch zunächst nur theoretisch aufgestellten Vererbungsschemata bisher entgegenstellte, mit einem Schlage zu beseitigen. Doch versagte, wie sich in der in- zwischen erschienenen Hauptarbeit von Seiler zeigte, die viel- versprechende Heranziehung der Oogenese zur Lösung dieser Frage bereits bei den beiden anderen von Seiler untersuchten Arten; Lymantria dispar und L. japonica. Er konnte bei diesen beiden Arten weder einen Zahlenunterschied zwischen den Chro- mosomen der beiden Reifeteilungen noch irgend einen deutlichen Größenunterschied finden. In der Hauptarbeit legt er das ihm bemerkenswert erscheinende besondere Verhalten dieses Hetero- chromosoms näher dar: Es unterscheidet sich von den Autosomen einmal noch dadurch, daß seine Synapsis keine so innige ist, wie diejenige der Autosomen, ferner durch sein ,, Nachhinken“ in der 1. Reifeteilung. Statt von einem ,, Nachhinken“ zu sprechen, ist es m. E. zutreffender von einem ,, Nachgeschlepptwerden“ zu sprechen, wodurch der für das Chromosom passive Vorgang besser zum Ausdruck kommt, da mir diese Besonderheit wie auch die zuerst angeführte kaum mehr als eine Folgeerscheinung der enormen Größe zu bedeuten scheint. Um mich noch weiter mit der Arbeit von Seiler auseinander- zusetzen, sei erwähnt, daß ich statt der von ihm gebrauchten Be- zeichnung Dyaden die Bezeichnung Tetraden beibehalten habe, da ich, wie Figur 18 zeigt, in den Fällen, wo eine Ringbildung nicht deutlich ausgeprägt war, nicht selten an einem Paarling noch eine (juere Einschnürung vorfand. Die von S. angenommene Parallel- konjugation konnte ich in meinen Objekten nicht nachweisen und L Heft 24 Bruno Kernewit«: habe statt dessen oben einen etwas einfacheren Erklärungsversuch durchgeführt, dessen [Möglichkeit zwar S. nicht zugeben möchte, der mir aber am handgreiflichsten erschien, auch wenn nicht immer nur 4 knotenartige Verdickungen in einem Faden auftreten. Übereinstimmend mit meiner Auffassung betrachtet S., wenn auch aus einem anderen Grunde, das Vorhandensein von einem Paar von Idiochromosomen als von Stevens, Dederer und Cook zu wenig begründet und hält den Nukleolus der Spermiocyten für einen gewöhnlichen Chromatinnukleolus. Mußte so das allgemeinere Vorhandensein eines durch Zahl oder Größe unterscheidbaren Heterochromosoms bei Lepidopteren, soweit es die alleinige Betrachtung der Spermiogenese zuläßt, als höchst unwahrscheinlich, wenn nicht gar völlig ausgeschlossen nachgewiesen werden, so folgt nunmehr eine Betrachtung der Chromosomen von anderen Gesichtspunkten aus, zunächst auf die Zahlenunterschiede der einzelnen Arten hin. Folgende Zusammenstellung gibt eine Übersicht über die bis jetzt festgestellten Chromosomenzahlen, die sich aus der Ver- doppelung der in den Reifeteilungen reduzierten Zahlen ergeben: Papilionidae: Pafilio podalirius . 54 — 58 Pieridae: Aporia crataegi ... 50 Colias myrmidone . 60 — 62 Nymphalidae: Polygonia-c-album . 62 Sphingidae: Smerinthus ocellatus . 56 Chaerocampa elpenor . 58 Dilina tiliae .... 58 Deilephila euphorbiae 56 — 58 Sphinx ligustri . . . 54 — 58 Lasiocampidae: Dsndrolimus pini . . 60 Cosmotriche potatoria 62 Malacosoma castrense 62 Notodontidae: Phalera bucephala . 60? Dicranura vinula . . 42 Pygaera anachoreta . 60 ,, curtula. . . 58 „ pigra ... 46 Saturniid ae: Philosamia cynthia . 26 Callosamia promethea 38 Saturnia pavonia . . 58 Antherea pernyi . . 66 Bombycidae: Bombyx mori. ... 56 Theophila mandarina 54 Arctiidae: ^Arctia caja .... 62 ,, hebe .... 60 — 64 Hipocritd jacobaea . 62 Spilosoma mendicum 62 Noctuidae: Agrotis triangulnm . 58 Leucania impnra . . 62 Acronycta (sp. ?) . . 58 Geometridae: A braxas gwssulariata 56 Ourapteryx sambucaria 62 Microlepidoptera: Ephe^itia kuehniella . . 58 Aus dieser Übersicht ergibt sich eine außerordentliche Varia- bilität der Chromosomenzahl dieser doch so einheitlichen Insekten- ordnung. Die beiden Extreme bilden Antherea pernyi mit 66 nach oben hin, Philosamia cynthia mit 26 nach unten hin. Wenn wir die einzelnen Familien betrachten, so ist der Ausschlag von einer Spermiogenese bei Lepidopteren. ^5 mittleren Zahl nach beiden Seiten hin im allgemeinen nur gering, doch umfaßt er bei den Saturniden gleichzeitig die beiden in dieser Übersicht äußersten Grenzen zwischen Philosamia cynthia und Antherea peruyi. Auch die beiden anderen Arten weisen recht erhebliche Abstände zwischen sich und den ersteren auf. Die nächstgrößten Unterschiede zeigen die Notodontiden mit 18. Wie Federley nachgewiesen hat, schwankt selbst innerhalb einer ihrer Gattungen, Pygaera, die Zahl um 14. Bei den Sphingiden und Lasiocampiden beträgt der Unterschied vielleicht nur 2, während bei den Arctiiden möglicherweise alle 4 untersuchten Arten dieselbe Zahl 62 aufweisen, in deren Nähe sich die meisten Arten befinden. Durch diese Ergebnisse wird, wie auch Federley bemerkt, deutlich, daß der Chromosomenzahl eine systematische Bedeutung kaum zukommen kann. Zwar würde das Beispiel der Arctiiden sowohl für die Ansicht von Montgomery, der jeder Gattung eine typische Zahl zuweisen will wie auch für die von McClung bei den Familien der Orthopteren festgestellte charakteristische Zahl sprechen. Jedoch mit F. müssen solche Übereinstimmungen eher als Zufälle denn als Regeln betrachtet werden. Da die vorliegende Übersicht sich schon auf einen ziemlich breiten Raum innerhalb der Ordnung der Lepidopteren erstreckt, darf auch kurz auf die von einigen Autoren vermutete Beziehung zwischen Chromosomenzahl und phylogenetischer Entwickelungs- stufe eingegangen werden. Die Theorie von Haecker, der mit fortschreitender Differenzierung eine Abnahme der Chromosomen- zahl annimmt, wird, soweit sich übersehen läßt, nicht unterstützt, denn die hochspezialisierte Familie der Sphingiden hält sich mit ihrer häufigsten Chromosomenzahl 58 ganz in der Nähe der all- gemeinen Mittelzahl 62, allerdings nur darunter; jedoch ist der Unterschied gegenüber dem Gesamtunterschied so gering, daß man ihm kaum einen Wert beilegen dürfte. Aus dieser Mittel- stellung der Sphingiden ergibt sich aber auch ebensowenig eine Übereinstimmung mit der Hypothese von Fick, nach der umgekehrt mit höherer Spezialisierung eine Zunahme der Chromosomenzahl Hand in Hand geht. Federley hat innerhalb der Gattung Pygaera zwar eine Bestätigung der letzteren Theorie gefunden, jedoch zweifelt auch er daran, daß zwischen Chromosomenzahl und phylogenetischer Entwickelungsstufe überhaupt eine Bezieh-, ung besteht. Was nun noch die Individualität der Chromosomen betrifft, so scheint Federley durch seine Bastardierungsversuche zwischen Pygaera-Arten einen wichtigen Beweis für die Stichhaltigkeit der Individualitätshypothe geliefert zu haben. Wie jedoch meine Abbildungen veranschaulichen, ist zunächst ein Nachweis auf rein morphologischem Wege so gut wie ausgeschlossen. Denn die Größe und Gestalt wie auch die Lage variieren so stark, daß ein Anhaltspunkt für die Unterscheidung, vorerst nicht gewonnen. 1. a»tt 26 Bruno fCernewitz: wtJrden kann. Die Form der Chroinosomenschnitte in den Flach- schnitten durch die Äquatorialplatte wie auch die Längsansicht der Kernspindel war meist eine rechteckig abgerundete oder mehr kreisförmig gedrungene. Dagegen bildet Federley bisweilen ziemlich eckige oder spitze Formen ab. Besonders vertritt F. die Konjugation homologer^väterlicher und mütterlicher Chromosomen. Er faßt die winkelförmigen Chromatinbildungen nicht als ein gebogenes sondern als getrennt gew3sene, nun konjugierende Chromosomen beider Eltern auf und begründet dies damit, daß zu der Zeit, wenn die ersten winkel- förmigen Gebilde auftreten, die Chromosomen in größerer Anzahl vorhanden sind als später, wenn überall die Konjugation vollzogen ist. Einen solchen Unterschied konnte ich nicht feststellen, sondern ich glaube annehmen zu müssen, daß die Zahl der im Spiremstadium einzeln über den Kern verteilten Fäden dieselbe ist wie die der verkürzten und gebogenen Chromatingebilde, nämlich die Zahl der in der 1. Reifeteilung reduzierten Chromosomen. Die von mir als besonders wichtig angesehenen Verdickungen innerhalb der Fäden des Spirems hat F. garnicht beachtet, wenigstens zeigen seine Abbildungen kaum eine Andeutung davon. Nach dem Eindruck, den ich aus meinen Präparaten erhalten habe, stellen die einzelnen Chromatinfäden des Spiremstadiums schon hintereinander kon- jugierte väterliche und mütterliche Chromosomenpaare vor, die durch Teilung je eines Elternchromosoms nach jeder Seite hin zu einem länglichen, 4 Chromosomen enthaltenden Gebilde wurden. Diese Paare vereinigen sich in der Tetrade nach voraufgegangener Konzentration in den Knoten der Fäden nur inniger, um für die Reifeteilungen eine die Teilungen gewissermaßen erleichternde Gestalt anzunehmen. Aus der 2. Reifeteilung gehen dann schließlich die 4 einfachen (2 väterliche und 2 mütterliche) Chromosomen gesondert hervor. Bei diesem Sachverhalt taucht wieder die Frage auf, welche Bedeutung die Synapsis und Tetradenbildung hat, warum denn erst eine solche Ausbildung von Chromosomenpaaren stattfindet und nicht einfach eine Weiterteilung der Spermiogonien. Nach den obigen Ausführungen glaube ich der Frage eine andere Wendung geben zu müssen, denn mir erscheint der Aufbau der elterlichen Chromosomenpaare nur als Folge des außerordentlich starken Wachstums der Spermiocyten und der dadurch bedingten doppelten Aufteilung derselben in den beiden Reifeteilungen. Der den Samenfäden zukommende Chromatingehalt wird während der langen Wachstumsperiode gewissermaßen in zweifacher Menge in den Spermiocyten aufgespeichert, um bei den dann schnell hinter- einander einsetzenden Reifeteilungen nicht erst gebildet werden zu müssen. Die Frage verschiebt sich also nach der Bedeutung der Wachstumsperiode hin. Ich unterlasse es aber, mich auf dieses zu wenig gesicherte Gebiet zu begeben. Spermiogenese bei Lepidopteren. 27 Eupyrene und apyrene Spermien. Ein Dimorphismus der Spermien bei Schmetterlingen wurde zuerst von Meves (’OO, ’Ol, '03) bei Pygaera hucephala und Dicra- nura vinula ausführlich beschrieben. Er erwähnt ferner das Vor- kommen beider .Spermienarten bei Macrothylacia ruhi und Bomhyx mori. Nicht nachweisen konnte er die apyrenen Spermien bei Sphinx ligustri, Deilephila euphorbiae, Mamestra brassicae und Pieris. Dederer tut ihrer bei Philosamia cynthia nicht Erwähnung, ebensowenig wie Cook bei anderen Saturniden. Voinov ('03) stellt dann ihr Vorkommen bei mehreren Arten der Gattungen Papilio, Colias, Vanessa und Macroglossa fest, Doncaster (’ll) beschreibt sie bei Abraxas grossniariata und als letzter erwähnt sie Federley bei Pygaera pigra, anachoreta und curtula. In den von mir untersuchten Arten habe ich bis auf einige Noctuiden, wo mir ein sicherer Nachweis nicht gelang, beide Spermienarten, die ,, apyrenen“ bisweilen in ganz beträchtlicher Überzahl, gefunden, aucn in denjenigen Familien, in denen Meves die ,, apyrenen“ vermißt hat; bei Sphinx ligustri, Deilephila euphor- biae und Pieris. Mamestra brassicae stand mir nicht zur Verfügung. Dieser Dimorphismus der Spermien ist also bei Lepidopteren sehr weit verbreitet. Was nun den vom normalen Typ der ,,eupyrenen“ Spermien abweichenden Entwickelungsgang anbetrifft, so schließe ich mich den Beobachtungen von Meves an. Die Bildung einer Äquatorial- platte der 1. Reifeteilung kann ebensowenig wie von ihm behauptet wie bestritten werden. Es finden sich zwar häufig Kernspindeln und Äquatorialplatten, deren Chromosomen ziemlich unregelmäßig gelagert sind, jedoch ist eine zweifelsfreie Deutung derselben nicht möglich, auch über die 2. Reifeteilung ist nichts Sicheres festzu- stellen. Das Chromatin klumpt sich häufig in der Spermatide zu einem größeren oder kleineren Körper zusammen oder zersplittert in kleinere Körnchen. Die Ausbildung des Schwanzfadens geht dann in gewöhnlicher Weise vor sich, doch kommt es augen- scheinlich nicht zur Ausbildung eines Spitzenstückes. Die zu- sammengeballten Chromatinkugeln lösen sich dann häufig aus ihrer Lage am vorderen Ende ab und verlagern sich mehr oder minder rückwärts (Fig. 20b). Dabei tritt dann noch in manchen Fällen eine Zersplitterung der nackten Chromatinmasse hinzu. Meves beschreibt an der vorderen Spitze der Schwanzfäden ein bei An- wendung von Ehrlich-Biondi's Gemisch sich rotfärbendes winziges Köpfchen. Ein derartiges Gebilde konnte ich nicht nachweisen. Die Breite der ,, apyrenen“ Spermienbündel ist meist beträchtlicher als die der „eupyrenen“, überhaupt machen sie den Eindruck von lockerer zusammenhängenden und weniger widerstandsfähigen Fäden gegenüber den fest und eng zusammengedrängten Spermien der normalen Bündel. Über die Bedeutung der ,, apyrenen“ Spermien haben die Autoren die verschiedensten Vermutungen geäußert und sich meist 1. Hcit Briino Kernewitz: bemüht, ihnen eine Funktion beizulegen, da sie auch imvas deferens und im receptaculum seminis vorgefunden wurden. Meves weist die bis 1903 vorhandenen Hypothesen über ,,apyrene'‘ Spermien anderer Tiergruppen zurück und läßt die Frage offen. Voinov stellt dann ('03) 3 Möglichkeiten auf, von denen er die erste, daß sie keine Rolle bei der Begattung spielen, ,,für wenig wahrscheinlich hält, besonders bei Tieren mit so kleinem Hoden wie den Schmetter- lingen“. 2. Möchte V. die Möglichkeit einräumen, daß die beiden Formen doch als äquivalent inbezug auf ihre ihre physiologische Bedeutung betrachtet werden können. Er sagt (1. c. pag. LI) : ,,Si cette conception correspond ä la realite, la loi de l'evolution des elements sexuels, admise naturellement, perdrait de sa rigueur tous les stades de differentiation qu'on admet n’etant pas abso- lument necessaires pour qu’urie sperrnatogonie donne naissance ä un spermatozoide. En eff et, les cellules meres des petits sperma- tozoides n’ont passe par la periode d’acroissement, et ces cellules ont subi des mitoses autres que celles de la lign eedes grands sper- matozoides.“ Diese Deutung erscheint mir zu gezwungen, als daß sie Anspruch auf Wahrscheinlichkeit machen könnte. Als dritte Möglichkeit führt V. an, daß der Dimorphismus eine Rolle bei der Geschlechtsbestimmung spielen könnte. Jedoch auch diese Mög- lichkeit muß ich ablehnen zugunsten einer anderen Auffassung, deren Wahrscheinlichkeit Doncaster beiläufig erwähnt, aber nicht ausführt, was ich auf Grund der festgestellten Tatsachen nun tun will. Die ,,apyrenen“ Spermien sind nichts anderes als in ihrer Ent- wickelung gehemmte, nicht mehr zur vollen Reife gelangende und schließlich vollkommen degenerierende Spermien. Denn 1). macht die Kleinheit der betreffenden Cysten und deren Entwickelung durch- aus einen Eindruck des Geschwächtseins. Bei Betrachtung der Telo- phasen der 1. Reifeteilung drängt sich unwillkürlich der Vergleich zwischen einer frischen, geschlossen abrückenden Truppe und einer ermüdeten, ungeordnet und nur instinktmäßig dem Ziele zustre- benden auf. Die Ursache dieser Degeneration scheint mir im Nah- rungsmangel zu liegen, wie ja auch andere offenbare Degenerations- erscheinungen in den Spermiogonien als durch Nahrungsmangel hervorgerufen gedeutet worden sind. Diese Auffassung wird dadurch äußerst wahrscheinlich, daß, wie schon Doncaster für A. grossulariata bemerkt hat, 2). das stärkste Auftreten der ,,apy- renen“ Spermien in das ältere Puppenstadium fällt. Und da es nun 3. keinem Zweifel unterliegt, daß die Nährzelle allmählich ihre Funktion verliert und degeneriert, so ist es klar, daß die zuletzt gebildeten, noch nicht über die Reifeteilungen hinaus gelangten Spermiocysten (und das sind im beginnenden Puppenstadium nicht wenige) infolge Versiegens der Ernährungsquelle degene- rieren, andere entweder kurz vor der endgiltigen Ausbildung des nadelförmigen Kopfes oder in noch jüngeren Stadien in der Weiter- entwickelung gehemmt werden. Spermiogenese bei Lepidopteren. 29 Aber auch rein morphologisch ergibt sich die Unmöglichkeit, daß die ,,apyrenen“ Spermien zur Befruchtung gelangen; denn es ist nicht einzusehen, weshalb die Ausbildung des nadelspitzen Kopfes geschieht, wenn es auch einem ,,apyrenen,, Spermium mit dem verklumpten Chromatinkörper gelingen könnte, durch die enge Micropyle ins Ei einzudringen, zumal da sehr häufig die Chromatinkörper auf der mittleren Länge der Spermienbündel verstreut gefunden werden. Wenn auchmoch im receptäculum seminis ,,apyrene“ Spermien beobachtet wurden, bleibt nur an- zunehmen, daß auch ,,apyrene‘' Spermatophoren, die ja zwischen den ,,eupyrenen“ ins FoÜikel gelangen können, mit ihnen ausge- stoßen werden. Die physiologische Bedeutung dieser weit, wenn nicht gar allgemein verbreiteten Erscheinung ist zunächst kaum mit einiger Sicherheit festzustellen. Am einfachsten erscheint mir folgende Betrachtung: Der Organismus verwendet, entsprechend der Wichtigkeit des Fortpflanzungsorgans eine außerordentliche Menge von Bildungsmaterial auf die Spermiogonien und Spermiocyten. Da nun, wie vielfach vermutet worden ist, einzelne zugrunde ge- gangene Spermiogonien der Gesamtheit dieses „Staates im Staate“, als welcher ein Hodenfollikel betrachtet werden kann, zur Nahrung dienen, so scheinen die zuletzt gebildeten Spermiogonien aus- schließlich diesem Zwecke zu dienen. Denn bei Eintritt von Er- nährungsschwierigkeiten könnte durch verhinderte Ausbildung der Spermien die Arterhaltung gefährdet sein. In diesem Falle würden dann die Reservezellen zur Ernährung verwendet werden, bis die Krisis vorüber ist. Tritt sie jedoch nicht ein, so entwickeln sich die Spermiogonien weiter fort, bis das Nachlassen der Ernäh- rungstätigkeit der Apikalzelle ihrer Entwickelung ein Ende bereitet. Eine andere Möglichkeit wäre vielleicht die, daß im Laufe der Zeit mit der Abnahme der Eibildung oder der Verminderung der Individuenzahl (bei mehrfacher Copula) die Befruchtungs- möglichkeit sich verringert hat und deshalb eine so zahlreiche Ausbildung der Spermien nicht mehr nötig ist wie zu Zeiten günstigerer Existenzbedingungen. Eine kleine Stütze scheint diese Annahme dadurch zu erhalten, daß gerade bei Noctuiden, die unsere jetzige artenreichste Familie darstellen, diese Degenerations- erscheinung in sehr geringem Maße oder garnicht auftritt. Jedenfalls sehe ich bei den dar gelegten Verhältnissen kaum eine Möglichkeit, den apyrenen Spermien als solchen irgend einen für die Befruchtung wesentlichen Funktionswert beizulegen. Der Mitochondrienkörper. Die Entwickelung dieses eigenartigen Gebildes wurde in seinen Einzelheiten verfolgt, soweit es die Anwendung der Flem- ming’schen Fixationsmethode und der Eisenhämatoxylinfärbung zuließen. Diese genügten aber auch, um unter Hinzuziehung der sehr eingehenden Beobachtungen und guten Abbildungen von 1. Heft Bruno K e r n e w i t z : .?o Meves, der die früheren und mittleren Stadien besonders genau studiert hat, die Bedeutung dieses vieluinstrittenen Gebildes zu klären. Freilich bedurfte es dazu eines besonders günstigen Unter- suchungsobjektes; ein solches fand ich in den Arctiiden. Aus der undeutlich blasigen Struktur des Plasmas der reiferen Spermiocytcn 1. Ordnung treten Gruppen von dunkler gefärbten bläschenartigen Gebilden hervor, deren jedes nach Meves von einer Schalensubstanz umgeben ist; sie erscheinen als intrazelluläre Sekretionsbläschen. Zu Beginn der 2. Reifeteilung lagern sie, zum Teil in einem mehr oder minder geschlossenem Ringe im Bereich der Spindelfasern (Tafelfig. 2) und werden von den Spermatiden zur Hälfte übernommen. Dabei bilden sie noch in der spätesten Telo- phase, wenn sich schon die Kernmembran ausgebildet hat, eine Brücke zwischen beiden Teilungsprcdukten, die Struktur und die Umrisse dieser Brücke lassen auf eine Zähigkeit und Elastizität der Schalensubstanz schlief3en. ln den Spermatiden vereinigen sich nun einzelne größere oder kleinere Bläschen, indem sie mit ihrer Schalensubstanz verkleben und dann ein gemeinsames Innere einschließen. Diese Gruppen ordnen sich dann um ein als Mittel- punkt dienendes Bläschen an, so daß immer mehr konzentrische Verbände sich ablagern. Die innersten Ringgruppen verschmelzen dann ihre Schalensubstanz zu konzentrischen Hüllen, die zunächst noch an einzelnen Stellen aneinander haften, sich dann aber schließ- lich lösen (Taf. II, Fig. 14c). Bisweilen tritt die vollständige Lösung der Zwischenwände in den äußeren Ringgruppen eher ein als in den inneren (Taf. II, Fig. 14d). Vereinzelt erreicht die Anordnung ihre deutlichste Ausprägung in konzentrischen oder auch etwas exzentrischen Ringscheiben. Bei weiterem Längen- wachstum der Spermatide nimmt dieses Gebilde eine beiderseits zugespitzte, spindelförmige Gestalt an, deren vordere Spitze direkt an den Kern stößt und an der entlang oder durch die hindurch sich der Achsenfaden zieht (Taf. II, Fig. 14 e u. f). Bis zu den Bildern b u. c gelangte Meves; er erkannte jedoch nicht die Natur der radialen Septen bei b als aneinanderliegende Wände von Vakuolen, da ihm wegen der starken Überfärbung die aufklärende Figur c nicht zur Verfügung stand. Von nun an werden die Bilder wegen der stark nachlassenden Färbbarkeit undeutlicher und man ist genötigt, die fehlenden Zwischenstadien durch Vermutungen zu ergänzen. In Taf. II, Fig. 14 f u. g sieht man auch im Längsschnitt die einander sich einschließenden Hüllen, deren äußerste in eine Spitze ausgezogen ist und die Verbindung mit dem Kern herstellt. Mit weiterem Längenwachstum der Spermatide streckt sich das Gebilde ebenfalls stark in die Länge. Es war nicht mit Sicherheit zu ermitteln, ob dabei einzelne Hüllen ,, abblättern“ und sich rückwärts ansetzend die äußere Hülle vergrößern, wie es nach Bildern, wie sie Tafel III, Figur 22 d zeigt, erscheint, oder ob das Längenwachstum des Achsenfadens das ganze elastische Gebilde in die Länge streckt. Jedenfalls sind bei solchen langgestreckten Spermiogenese bei Lepidopteren. 31 Spermatien nur noch 2 — 3 innere Hüllen zu unterscheiden (Taf. III, Fig. 22a). Schließlich verschwinden die inneren Hüllen immer mehr und mehr (Tafel III, Fig. 22b),. bis zuletzt nur noch die äußere Hülle als ein an beiden spitzen Enden sich um den Achsenfaden schließendes oder nach Meves vom Achsenfaden oberflächlich begleitetes schlauchartiges Gebilde von beträcht- licher Längenausdehnung sichtbar bleibt (Tafelfig. 22c). Wie auch immer diese letzten Veränderungen vor sich gehen mögen, soviel scheint mir festzustehen, das dies Gebilde eine elastische Versteifung des vorderen Schwanzfadens darstellt. In bezug auf seine Bedeutung muß ich mich daher Benda anschließen, der es in Zusammenhang mit den locomotorischen Leistungen der Zelle bringt. Diese aus zäher, elastischer Substanz bestehende Einlagerung dient dazu, den infolge seiner in bezug zum Kopf außerordentlichen Länge und gleichmäßigen Dünnheit sonst schwer in Bewegung zu setzenden Schwanzfaden mittelst seiner Zähigkeit und Elastizität in geeigneter Weise auf einen Reiz hin rasch in kräftige Undulation zu versetzen. Jeder sehr lange und gleichmäßig dünne Faden, der schnell kräftige Wellenbewe- gungen ausführen soll, wird solcher elastischen Einlagerung be- dürfen, damit die angreifende Kraft sich in geeigneter Weise über- tragen kann. Der unmittelbare Zusammenhang mit dem Kerne, erscheint zur Reizübertragung von Wichtigkeit. Das von Meves als Gegenbeweis gegen Benda angeführte Beispiel, daß ein hinter dem Mitochondrienkörper abgeschnittenes Ende eines Salamanderr Spermiums noch Bewegungen ausführte, halte ich nicht für ge- nügend beweiskräftig, da Meves, dem die endgiltige lange Aus- dehnung des Gebildes nicht bekannt war, kaum das Ende hinter dieser Einlagerung abgeschnitten haben dürfte. Übrigens könnte für kürzere Enden die sicherlich in gewissen Grade vorhandene Elastizität des Achsenfadens allein zur Ausführung von Undu- lationen genügen. Zusammenfassung der hauptsächlichsten Ergebnisse. 1. Eine für die Lepidopteren allgemein gültige Beziehung zwischen dem Eintritt der Verpuppung und einer bestimmten Ent- wickelungsstufe der Samenzellen ist nicht vorhanden. Je länger die Puppenruhe dauert, desto später treten die Reifeteilungen auf und umgekehrt. , ; .i., 2. Die Zahl der Chromosomen beträgt bei: Papilio podalirius 54 — 58, Aporia crataegi 50, Colias myrmidone 60 — 62, Polygonia- c-album 62, Smerinthus ocellatus 56, Chaerocampa elpenor 58, Dilina tiliae 58, Deilephila euphorbiae 56 — 58, Sphinx Ugustri 54 — 58, Dendrolimus pini 60, Cosmotriche potatoria 62, Malacosoma castrense 62, Phalera bucephala 60?, Dicranura vinula 42, Saturnia pavonia 58, Antherea pernyi 66, Arctia caja 62, Arctia hebe 60^64, Hipocrita jacobacaß2, Spilosoma mendicumß2, Agrotis triangulum^S,^ Leucania impura^2, Curopteryx sembucaria^2, Ephestia kuehniella^S. 1. Heil 32 Bruno K e r n e w i t z : 3. Bei allen diesen Arten fehlte ein durch besondere Größe ausgezeichnetes Chromosom, das wegen dieser Größe als Hetero- chromosom betrachtet werden könnte, auch war ein Zahlen- unterschied, der als normal gelten könnte, bei keiner Art festzu- stellen. 4. Die Anzahl der Chromosomen läßt keine Beziehung zwischen sich und der phylogenetischen Entwickelungsstufe erkennen, weder in dem Sinne der Theorie von Häcker noch derjenigen von Fick. 5. Die Chromosomenzahl ist in einigen Familien ziemlich konstant, variiert aber in anderen stark, sodaß ein systematischer Wert der Chromosonenzahl weder in dem Sinne von Montgomery , noch in demjenigen von McClung ersichtlich ist. 6. In fast allen Arten wurden ,,apyrene“ Spermien, zuweilen in beträchtlicher Anzahl, gefunden, im Gegensatz zu Meves auch bei Sphinx ligustri, Deilephila euphorhiae und Pieris. Bei den Noctuiden waren sie spärlicher vorhanden und konnten bei Cmcm/Z/a argentea und Dianthoccia capsincola mit Sicherheit überhaupt nicht festgestellt werden. 7. Die ,,apyrenen“ Spermien stellen degenerierte Spermien dar, die nicht imstande sind eine Befruchtung herbeizuführen, sondern wahrscheinlich als Nährmasse für die ,,eupy reuen“ Sper- mien dienen. 8. Der Mitochondrienkörper stellt eine elastische Einlagerung in den Schwanzfaden dar, die sich mit zunehmendem Wachstum der Spermatide in die Länge streckt und so das Vorderende des Schwanzfadens eine beträchtliche Strecke hin durchsetzt. Er dient mit größter Wahrscheinlichkeit zur Versteifung desselben. Literaturverzeichnis. Armbruster, L.: Chromosomenverhältnisse bei der Spermato- genese solitärer Apiden. Arch. f. Zellforschung Bd. 11, 1913. Bütschli: Nähere Mitteilungen über die Entwickelung und den Bau der Samenfäden der Insekten. Zeitschr. f. wiss. Zoologie Bd. 21. B erlese; Gli Insetti I. Teil, 1909. Berges Schmetterlingsbuch, bearbeitet von Rebel. 1910. Browne, Et hei Nicholson; A study of the male germcells in Notonecta, Journal of Exper. Zoology, Vol. XIV, 1913. Cholodkowsky; Zur Frage über die Anfangsstadien der Sper- matogenese bei den Insekten, Zool. Anz. Bd. 17. Correns-Goldschmidt; Die Vererbung und Bestimmung des Geschlechts. 2 Vorträge 1913. Cook, M. 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I. ; Flg. 1. a — c; Spirematadien von | Arctia caja. d: Zusammengeballtes l Chromatin in einer Spermiocyte von i A. caja. e: Schwach gefärbtes älteres i Wachstumastadium von A. caja. Vergr. | a — c = 1 : 1210, d u. e 1 : 1500. | Fig. 2. Spilosoma mendicum. Sper- • miocyte II. Ordnung mit Anlage des i Mitochondrienkörpers m. Vergröß. 1 : 750. Fig. 3. Papilio podalirius. a eine Spermiogonie aus einer Vierer- gruppe. b junge Spermiocyte. Vergr. 1 : 1500. Fig. 4. Spermiocyte von Sphinx ligustri im älteren Spirematadium. Vergr. 1 : 3300. Fig. 5. a Kernapindel der 1. Reife- i teilung [von A. caja], b Kemspindel i der 2. Reifeteilung von A. caja. Vergi*. 1 : 700. I Fig. 6. Spermiocyste von Pap. \ podalirius mit degenerierten Spermio- i cyten. Vergr. 1 : 680. Fig. 7. Dilina tiliae. Beginnende Bildung der Äquatorialplatte der 1. Reifeteilung. Vergr. 1 : 1250. Fig. 8. Chaerocampa elpenor: i- a n. b Spermiogonien. c u. d Buckett- •tadium. e u. f Spirematadium. Ver- größ. = 1 : 1500. FIg.'9. Sphinx'ligustri : a embryo- nale Hodenfollikel, b solches von ganz jungem Räupcben. Vergr. 1 : 680. Taf. II. Fig. 10. Agrotis triangulum. Pri- märe Spermiocyte mit V-förmigen CentroBomen. Vergr. 1:1500. | Fig. 11. Cucullia argentea. 3 , Spermiocytenkeme im Wachstuma- stadium. Vergr. 1:1500. Fig. 12. Antherea pernyi. a ältere Spermatido. b Vorderende eines aua- ebildeten eupyrenen Spermienbün- els. Vergr. c = 1 : 1620, d = 1:1000. Flg. 13. Stilpnotia salicis, Vorder- ende eines apyrenen Spermienbündels mit zusammengeballten Chromatin. Vergröß. 1 : 700. Fig. 14. Arctia hebe. Verschie- dene reifere Stadien desMitochondrien- körpers in Spermatiden, a oberfläch- liche Ansicht, b bis d Querschnitte e— f Längsschnitte. Vergr. a — d = 1 : 1530, f u. g 1 : 1800, e = 1 : 780. Fig. 15. Dendrolimus pini : Sper- miocyten a u. b im Bukettstadium c j im Spirematadium, d in beginnender Tetradenbildung. e u. f in fortge- schrittener Tetradenbildung. Vergr. 1; 1500. Fig. 16. Dendrolimus pini, aRing- tetraden. b Noch nicht vollendete Ein- ordung der Tetraden in die Äquatorial- platte. Vergr. 1 : 1500. Taf. III. Fig. 17. Ephestia kuehniella, Spermienbündel. Vergr. 1 : 1250. Fig. 18. Prophase der 1. Reife- teilung von A. caja. Vergr. 1 : 1500. Fig. 19. Dendrolimus pini. c— d verschiedene Ausbildungen der Ring- tetraden. Vergr. c — e = 1 : 1500. Fig. 20. Stilpnotia salicis. a „eupyrenes Spermienbündel, Vorder- ende mit Köpfen, b Mittelstück eines ebensolchen mit zersplittertem Chroma- tin. Vergr. 1 : 700. Fig. 21. Ourapteryx sambucaria. b beginnende Längsstreckung des Spermatidenkerns zur Bildung des a nadelförmigen Spermien-Kopf es. V ergr. a u. b = 1 : 1530. Fig. 22. Arctia hebe. Spermatiden mit Mitochondrienkörper. Vergr, a, b u. d = 1 I 180, c = 1 : 750. Ai'chiv föi' XatiirgescMclite 81. Jahr^. lS15,Abt.A. -Kernewitz Tafel I. ■ff.Kazssr.Ia?i,JtrLsi N^ezzkolbv. Keniewlz: Spermiogenese bei Lepidoptereii. Kemewitz Tafel X Archiv für Naturgescliiclite 81. Jahr»^. li)15,Abt.A. J^.KcussnI^tk.. Anst .J^'eukAUrv. Kei’new’ilz : Sp ermiog'ene s e b ei Lepi doptereii . Oo e f ^ .1 Kei'newit 7. Arc’hiA" für Natm^yescliirtiie 81. Jahr'^. lU15,Abt.A. TiilelUl. ;-V O. Kr ober; Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 35 Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. Von O. Kröber, Hamburg. Die Vertreter dieser Gattung sind weit schwieriger zu unter- scheiden als die Physocephala- Arien. Es fehlt fast vollkommen an plastischen Merkmalen, die die einzelne Art unweigerlich charak- terisieren. Es ist hier gar oft ein Vergleichen nahestehender Arten notwendig. Man fühlt, es müssen verschiedene Arten sein, aber es ist kaum möglich, die Unterschiede prägnant in einer Tabelle zum Ausdruck zu bringen. Wie bei der Gattung Physocephala, so stammen auch hier die Arten von den verschiedensten weit- auseinander gelegenen Plätzen. Dazwischenliegende Gebiete sind gar nicht vertreten. Dabei gleichen sich die Arten vom Süden und Norden, vom Osten und Westen so sehr, daß ich nicht wage, Kapformen von Guineaformen z. B. zu trennen und als besondere Art zu beschreiben. Dazu ist auch meist das Material durchaus nicht ausreichend. Es handelt sich in der Regel um einzelne Stücke oder kleinere Serien. Bei der Variabilität mancher Arten ist erst recht Vorsicht geboten, und entfernte Lokalitäten garantieren in dieser Familie durchaus nicht besondere Formen. Selbst eine typisch ostasiatische Form, C. erythrocephala F. findet sich in den verschiedensten Gegenden Afrikas wieder. Da nun die Beschrei- bungen früherer Autoren auch oft auf einzelne Stücke gegründet sind, aber nie ein Vergleich mit andern bekannten Arten oder eine Bestimmungstabelle die verschiedenen Arten in ein Verwandt- schaftsverhältnis brachte, so ist es mir in den wenigsten Fällen möglich gewesen, die alten Arten, sofern mir nicht Typen oder gut bestimmte Tiere Vorlagen, zu identifizieren. Sollten trotzdem die eine oder andre der von mir neu beschriebenen Formen mit einer mir unbekannten Art zusammenfallen, so möge man die oft recht ungenügende Charakterisierung der letzteren in Betracht ziehen, die oft auf eine ganze Reihe von Arten paßt, aber auf keine vollkommen. Die mir unbekannt gebliebenen und schlecht charak- terisierten Arten habe ich daher nicht in die Bestimmungstabelle aufgenommen. Von den alten Arten sah ich nur die Typen von C. Rondanii Bezzi, C. nubeculipennis Bezzi, C. rugifrons Karsch, C. africanus Rond., C. bipunctata Lw., C. capensis Wied. Bei einem Teil der alten Arten besteht auch noch immer die Möglich- keit, daß sie ganz andern Gattungen angehören mögen. Ich führe die mir unbekannt gebliebenen deshalb mit ihrer Originalbeschrei- bung am Ende auf. Die nur dem Nordrande angehörenden Arten führe ich gesondert auf. Bekannt waren bisher 22 Conopsaxten, wozu 20 neue und C. erythrocephala F. aus der orientalischen Region kommen. 3* 1. Heft 36 O. Kröber: Bestimmungstabelle der Weibchen. 1 Scheitel und Stirn mit je zwei sammetschwarzen Punkten C. quadripunctatus n. sp. ~ Scheitel stets ohne sammetschwarze Punkte 2. 2 Stirn mit zwei sammetsch Warzen Punkten 3. — Stirn unpunktiert _ 18. 3 Ganz rotgelbe Arten. Flügel mit Apikalfleck 4. — Ganz oder teilweise schwarze Arten 5. 4 Theca länger als das Analsegment C. hipunctatus Lw. — Theca bedeutend kürzer als das Analsegement C. ferruginosus n. sp. 5 Scheitel imd Stirn schwarzbraun, scharf vom Unter gesicht abgegrenzt. An dieser Grenze liegen die zwei sammetsch Warzen Punkte im Braunen C. brunnifrons n. sp. — Scheitel und Stirn stets gelb 6. 6 Flügel intensiv braunviolett tingiert. Hinterleib schwarz- violett C. erythrocephalus F. — Flügel höchstens dunkelbraun, selten braun violett, aber Hinter- leib nie schwarzviolett 7. 7 Große, am ganzen Hinterleib hellgelb tomentierte Art mit hell- gelber Flügelstrieme und hellgelber erster Basalzelle. Fühler und Beine blaß rot gelb C. Braunsii n. sp. — Am Hinterleib rotbraun und schwarz gezeichnete Arten mit brauner Flügelbinde und blaßbrauntingierter oder ganz hyaliner erster Basalzelle 8. 8 Stirn mit brauner Längsstrieme 9. — Stirn ohne braune Längsstrieme 12. 9 Kleine, schwarze Art mit ganz kleiner schwarzer Stirnmakel und glashellen Flügeln, die nur einen kleinen Apikalfleck tragen C. apicalis n. sp. — Große Arten, mit großem Sammetfleck auf der Stirn 10. 10 Theca sehr klein und platt, so lang als das vorstehende Stück vom Analsegment. Backen braun C. frontalis n. sp. — Theca länger als das Analsegment 11. 11 Backen hellgelb C. Kerteszi n. sp. — Backen hellbraunrot. Hinterleib mit roter Querbinde. Erste Basalzelle und Discoidalzelle als glasheller Fensterfleck er- scheinend C. zonatus n. sp. 12 Vorherrschend schwarzbraune Arten ohne rot gelbe Färbung am Hinterleib 13. — Stets am Hinterleib teilweise rotgelbe oder rotbraune Arten 15. 13 Große Art von 17 mm, breit und plump C. simplex n. sp. — Kleine Arten von 12 mm 14. 14 Kopf außerordentlich flach, platt. Hinterleib mit einer Toment- binde, die letzten Ringe ganz tomentiert C. platyfrons n. sp. — Kopf halbkugelig. Hinterleib meist mit vier hellen Binden C. unicolor n. sp. Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 87 15 Erster und zweiter Hinterleibsring tiefscbwarz, dritter und vierter ganz rotgelb, folgende tiefschwarz ohne helle Zeichnung. Theca sehr lang. Erste Basalzelle und Discoidalzelle zusammen ein glashelles Fenster bildend C. zonatus n. sp. — Erster und zweiter Ring tiefschwarz, die folgenden mehr oder weniger rotbraun oder gelbbraun gefleckt 16. 16 Theca so lang als das Analsegment. Hinterleib mit breiten, satt goldgelben Binden C. aureocinctus n. sp. — Theca bedeutend länger als das Analsegment 17. 17 Hinterleib oben vorherrschend schwarz. Große Art C. Rondanii Bezzi — Hinterleib oben vorherrschend hellbraun; kleine, zarte Art C. affinis n. sp. 18 Kleine, schwarze Art mit schwärzlichem Apikalfleck der Flügel C. ater Mcq. — Große, schwarz und rotbraun gefleckte Arten 19. 19 Flügelbinde auf eine ganz blasse Trübung zwischen r 2 und 3 beschränkt. Theca äußerst klein. Bleich rostbraune Art C. nubeculipennis Bezzi — Flügelbinde deutlich. Theca groß 20. 20 Kleine, starkglänzende Arten, bei denen nur die letzten Hinter- leibsegmente etwas Toment tragen 21. — Große, stark tomentierte Arten 22. 21 Erste Basalzelle vollkommen tingiert C. capensis Wied. — Erste Basalzelle hyalin, jedenfalls nicht von dem Farbton der Binde bedeckt C. stylatus n. sp. 22 Hüften schwarz. Fühlergriffel schwarz. Brust seiten in der Regel ganz schwarz. Düstere, aber stumpf weißgrau oder gelblich tomentierte Art C. nigrocoxalis n. sp. — Hüften rotbraun. Fühler hell 23. 23 Letzte Hinter leibsegmente ganz rotbraun. Brustseiten schwarz- gefleckt C. Bequaerti n. sp. — Hinterleib schwarz, kaum mit einer Spur von Rotbraun. Brustseiten ganz rotbraun. Flügel oft vollkommen dunkelbraun. C. fuscipennis Mcq. Bestimmungstabelle der Männchen. 1 Stirn mit zwei sammet schwarzen Flecken 2. — Stirn ungefleckt 9. 2 Flügel intensiv braunviolett. Hinterleib schwarzviolett C. erythrocephalus F. — Flügel meist hell, selten braunviolett; Hinterleib nie schwarz- violett 3. 3 Erste Basalzelle braunviolett wie die Flügelbinde 4. — Erste Basalzelle heller als die Binde, meistens hyalin 5. 4 Fühler hellrotgelb C. Rondanii Bezzi — Fühler schwarz C. guineensis n. sp. 1. a«it 38 O. Kröber: 5 Flügelbasis rot gelb. Hinterleib vom dritten Ring an hellrot gelb C. africanus Rond. — Flügelbasis bräunlich. Hinterleib nie auffallend hellrot gelb 6. 6 Hinterleib schwarz oder schwarzbraun, ohne rot gelbe oder rostrote Zeichnung 7 . — Hinterleib stets mit rostroter oder rost gelber Zeichnung. Erste Basalzelle und Discoidalzelle zusammen ein glashelles Fenster bildend C. zonatus n. sp. 7 Hinterleib unbandiert C. brunnipennis n. sp. — Hinterleib hell bandiert 8. 8 Schwarzbraune Art C. umcolor n. sp. — Tiefschwarze Art C. rugifrons Karsch 9 Kleine, zarte, schwarze Arten 10. — Große, schwarz und rotbraun gezeichnete Arten 12. 10 Flügel nur mit kleinem schwärzlichen Apikalfleck hinter der kleinen Querader zwischen r 2 und 3 C. ater Mcq. — Flügelbinde von Wurzel bis Spitze reichend 11. 11 Rüssel viermal so lang als der Kopf C. nitidulus Big. — Rüssel zweimal so lang als der Kopf C. nitidus n. sp. 12 Flügelstrieme auf eine ganz blasse Trübung zwischen r 2 und 3 beschränkt. Bleich rostbraune Art C. nubeculipennis Bezzi — Flügelbinde ausgedehnter, deutlich 13. 13 Hüften schwarz. Fühlergriffel meistens schwarz. Brustseiten in der Regel ganz schwarz. Düstere Art mit ganz schwarzem Hinterleib, der aber dicht stumpf weißgrau oder gelblich tomentiert ist C. nigrocoxalis n. sp. — Hüften rostbraun 14. 14 Brustseiten schwarzgefleckt. Letzte Hinterleibsegmente rot- braun C. Bequaerti n. sp. — Brustseiten ganz rotbraun; Hinterleib kaum mit einer Spur von Rotbraun. Flügel of total dunkelbraun 15. 15 Art von 14 — 15 mm C. fuscipennis Mcq. — Art von 11 mm C. stylatus n. sp. 1. Conops quadripunctatus n. spec. Äußerst charakteristisch durch die Kopf Zeichnung. Stirn und Scheitel düster rotbraun, glanzlos. Von den Fühlern her schiebt sich am Augenrand ein gelber Keilfleck hinauf, der etwas unterhalb der Scheitelhöhe an einen sammetschwarzen Fleck stößt. Die Scheitelflecken fehlen allen andern Arten. Bei entsprechender Beleuchtung ist der gelbe Keilfleck silberweiß. In ihm liegt zu beiden Seiten vom Fühlerhöcker ein gleicher sammetschwarzer Fleck. Untergesicht im Grrmde braungelb, Untergesichtsgruben weißgelb. Alles ist silberüber gossen. Kiel äußerst zart, schwarz- braun. Über die Wangen zieht sich, von Mund- und Augenrand gleich entfernt bleibend, eine breite, braune Strieme, die in die braunen Backen hinuntersteigt. Rüssel kopflang, dick, rostbraun, mit rostbraunen Lippen. Fühler hellrotbraun. Erstes Glied zirka Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 39 dreimal so lang als breit ; zweites Glied 2% mal so lang als das erste, zart und kurz beborstet, nach der Spitze zu wenig verbreitert. Drittes Glied nicht ganz doppelt so lang als das erste, spitz, konisch, heller rostbraun. Griffel scharf zugespitzt, dornförmig. Seitenfortsatz klein und stumpf. Hinterkopf und Scheitelblaise überall hell rotbraun, zart weiß schimmernd, am Augenrand breit silberweiß eingefaßt. Grundfarbe des ganzen Körpers rotbraun. Rückenschildplatte schwarz, aus drei breiten Striemen zusammen- geflossen; von vom betrachtet mit braunem Toment, daher oliven- farben erscheinend, mit den Anfängen von drei schwarzen Linien, zwischen denen vorn weißliches Toment auftritt. Behaarung ganz kurz, schwarz. Hinterrücken schwarz, mit zartem weißen Toment, besonders auf den Seitenplatten. Brustseiten ohne Schillerstrieme aber zart weiß bestäubt, desgleichen die Beine, von denen nur Hüften und Außenseiten der Vorder- und Mittelschienen stark silbern glänzen. Knie gelblich, Haftläppchen und Klauen ocker- farben, Klauenspitzen schwarz. Schwinger hellgelb. Hinterleib an der Vorderpartie der einzelnen Segmente dunkel, fast schwarz, unscharf begrenzt. Erster und zweiter Ring mit silberweißem Hinterrandsaum, der sich seitlich stark erweitert ; alle andern Ringe mit satt goldgelbem Toment. Dritter und vierter Ring mit breiter, glanzloser, gelbbrauner Hinterrandbinde. Theca sehr klein, rot- braun, lang schwarz behaart. Hinterleib nur an den letzten Ringen spärlich kurz schwarzborstig. Flügel hyalin, zart braunadrig. Vorderrand nach der Spitze zu gelblich tingiert. Zwischen der zweiten und dritten Längsader beginnt hinter der kleinen Querader ein schwarzbrauner Fleck, der bis zur Spitze der Unter randzelle reicht. Länge inkl. Fühler 10 mm. Kilwa, Belgischer Kongo, 28. XII. — Type $ : Coli. Bequaert. 2. Conops hipunctatus Lw. 9 : Durchaus rotgelb. Scheitelblase und Hinterkopf braungelb, wenig glänzend. Stirnhöcker schwärzlich, oberhalb desselben zwei kleine konvergierende Fleckchen. Zu beiden Seiten der Fühler ein kleiner, sammetschwarzer Fleck. Untergesicht hellgelb, mit weiß- gelbem Glanz. Unter gesichtsgruben beiderseits schwärzlich, der Kiel selber gelb. Backen gelb. Rückenschild mit drei zusammen- geflossenen schwarzen Striemen; deren mittlere hinten stark ver- kürzt ist. Vordere Partie des Rückenschildes samt Schulterbeulen leicht graulich bereift. Brust seiten mit deutlicher Schillerstrieme. Alle Hüften stark silberglänzend. Hinterrücken ganz rotgelb; Seitenplatten silberglänzend. Zweiter und dritter Hinterleibsring hinten etwas weiß schillernd; die letzten Ringe etwas verdunkelt mit leichtem Silberglanz. Theca länger als das Analsegment vor- stehend, stumpf. Hüften und Beine ganz rot gelb. Alle Schienen mit Silberglanz, Schienenspitzen blasser, die Enden und die Tarsen etwas bräunlich; letztes Tarsenglied blaßgelb. Haft- läppchen und Klauen blaßgelb. Klauenspitzen schwarz. Flügel 1. Heit 40 O. Kröber: blaßbräunlich tingiert, in der Vorderhälfte etwas dunkler. Länge: 13 — 14 mm. Kap der guten Hoffnung und Inhambane. — Type Kgl. zool. Mus. Berlin. 3. Conops ferruginosus n. spec. $: Durchaus rotgelbe Art, gleicht C. hipunctatus Lw. außer- ordentlich. Untergesicht hell schwefelgelb, Gesichtsgruben weiß- lich, Stirn braungelb. Oberhalb der Fühler ist ein schwarzbraunes Strichelchen, zu beiden Seiten desselben liegt ein kleiner schwarzer Sammetfleck. Mundrand und Wangen sehr breit weißgelb glänzend- Rüssel lang, hellrostbraun mit schwarzen Lippen. Erstes Fühler- glied gut viermal so lang als breit, zweites etwa 1% mal so lang als das erste. Drittes Glied kaum kürzer als das zweite. Erstes rostgelb, zweites fast schwarzbraun, drittes brennendrot. Griffel hellrotgelb, in eine lange Borste endend. Seitenfortsatz kaum bemerkbar. Scheitelblase und Hinterkopf hellgelbbraun; Augen- rand ganz zart weiß eingefaßt. Rückenschild mit Spuren von schwarzen Flecken, die aber sehr undeutlich sind. Brustseiten mit einer Art Schillerstrieme, sonst zart weiß bereift. Seitenplatten des Hinterrückens mit weißem Glanz. Beine ganz blaß rotgelb, Tarsen schwärzlich, Schenkel teilweise weiß bereift. Vorder- und Miltelschienen außen intensiv silberglänzend. Haftläppchen blaß- gelb. Klauen weißlich mit schwarzer Spitze. Schwinger ocker- farben. Hinterleib blaßrotgelb. Zweiter und dritter Ring mit imscharfer silberweißer Schillerstrieme am Hinterrand; sechster und siebenter Ring größtenteils weißschillemd. Theca blaß rot- gelb, sehr kurz, kaum so lang als das vorstehende Stück des Anal- segments. Die Unterseite ist an der Spitze schwarz. Flügel ganz blaßgelb t ingiert, fast hyalin. Die Seitenpartie zwischen dem Vorderrand und der dritten Längsader bis zur Basis der ersten Hinterrandzelle bräunlich. Länge: 16 mm. Kap der guten Hoffnung. — Type Kgl. zool. Mus. Berlin. 4. Conops brunnifrons n. spec. Kleine, äußerst schlanke Art. Stirn und Scheitel dunkel- braun, stark gefurcht, oben in der Mitte des Scheitels in Rotbraun übergehend und eine schmale senkrechte schwcirze Strieme tragend. Unter gesicht hellockergelb. Die Grenze beider Farben ist sehr scharf. Auf ihr, doch mehr im Braunen, liegt der sammetschwarze Fleck. Untergesicht und obere Partie der weißlichen Gesichts- gruben glanzlos, die untere Partie und eine schmale Einfassung des Augenrandes zart silberweiß. Kiel mit schwarzem Fleck. Backen, Scheitelblase, Hinterkopf gelbbraun, am Augenrand breit silberweiß eingefaßt. Rüssel dunkelrotbraun, nach der Spitze zu heller werdend, fast zweimal kopflang. Fühler rot gelb, lang und schlank. Erstes Glied mindestesn viermal so lang als unten breit; zweites fast doppelt so lang als das erste, durch zarte schwarze Die afrikanischen Arten, der Gattung Conops. 4I Beborstung dunkler erscheinend, nach der Spitze zu kaum ver- breitert ; drittes fast parallelrandig, oben etwas abgerundet,, sodaß sich der kurze Endgriffel plötzlich absetzt. Dieser ist an der Spitze fast weißlich, schlank, dornförmig, mit stumpfem Seitenfortsatz. Grundfarbe des ganzen Körpers zimmetbraun, mit zartem, gelb- lichem Toment, nur Schulterbeulen, Bruststrieme, Hüften und Außenseite der Schienen silberweiß glänzend. Rückenschild von vorn bis zur Mitte schwarz, dann rotbraun, vorn mit dem Anfang einer gelblichen Mittelstrieme. Schüdchen und Hinterrücken schwarz. Brustseiten unten und in der Mitte teilweise verdunkelt. Beine rotbraun, Tarsen schwarz. Haftläppchen und Klauen weiß- gelb, Klauenspitze schwarz. Hinterleib schmächtig; erster bis dritter Ring schwarz, der Rest braun. Dritter Ring seitlich hinten braun, vierter oben mit zwei schwärzlichen Längsflecken. Toment an allen Hinterrändern gelblich. Analsegment glänzend schwarz. Theca groß, breit, löffelförmig verbreitert, an der Basis eingeschnürt und seitlich zusammengedrückt, matt schwarz, stärker hervor- ragend als das Analsegment ; von der Seite betrachtet ganz schmal erscheinend. Flügel ziemlich intensiv braun tingiert; Vorder- randzelle mehr rotbraun. Die erste Basalzelle hebt sich fast als hyalines Fenster ab. Die die Discoidalzelle hinten begrenzende Querader verläuft äußerst schräge. Länge inkl. Fühler 10 mm. Französ. Kongo, Lambarene XI. — XII. — Type $: Mus. Genua. 5. Conops erythrocephalus F. Bisher ist die Art nur aus Ostindien beschrieben, liegt aber jetzt aus verschiedenen Gebieten Afrikas vor. (J: Kopf im Grunde hellrotgelb. Unter gesichtsgruben mit sammet schwarzer Makel. Fühlerhöcker schwarz. Der ganze Kopf mit intensivem Silberschiller, so daß das üntergesicht nur drei dunklere, glanzlose Längsstriemen erscheinen läßt. Neben den Fühlern liegt jederseits ein tiefsammetschwarzer, kreisrunder Fleck. Rüssel lang, schwarz. Fühler sehr lang, schwarz. Erstes Glied gut viermal so lang als unten breit, schlank. Zweites kaum doppelt so lang als das erste; drittes so lang wie das erste. Griffel am Grunde dick und breit, in eine lange starre Borste auslaufend; Seitenfortsatz klein und kurz. Der ganze übrige Körper ist schwarz- violett, schön metallisch glänzend. Rückenschild oben in der Vorderpartie matt, gelbgrau oder messinggelb bestäubt, mit zwei sctoalen schwarzen Längsstriemen. Schulterbeulen rot gelb mit weißlichem oder gelblichem Schimmer. Schwinger schwarz, Knöpfchenspitze weißschimmernd. Flügel durchaus intensiv braun tingiert, mit starkem, violetten Schein. Beine schwarz. Vorder- und Mittelschenkel in den zwei Dritteln der Basis hell rot gelb oder weinrot. Haftläppchen gelblichbraun. Klauen schwarz. In einem (J von Lourengo Marques sind die Mittelschenkel ganz schwarz. Länge inkl. Fühler 18-:-20 mm. 1. Heft 42 O. Kröber: 5: Gleicht dem (J vollkommen. Die rotgelbe Färbung ist viel intensiver. Alle schwarzvioletten Teile sind mit zartem Silber- schimmer übergossen. Vorder- und Mittelschienen stark silber- glänzend. Theca sehr lang, dornartig, über drei mm lang. Alle Tarsen erscheinen sehr breit. Länge 14 — 20 mm. Von afrikanischen Plätzen liegen mir 4 (J und 1 ^ vor: Lourengo Marques, Katona, Dar-es-Salaam, Zansibar, Victoria Nyanza. Bezzi erwähnt die Art von französisch Guinea, Conakry. 6. Conops Rondanii Bezzi (J : Untergesicht gelb, am Augenrand süber weiß glänzend. Backen und Stirn rotbraun. Die Farben sind nicht scharf getrennt. Wo der weiße Schimmer endigt, liegt neben den Fühlern am Augen- rande jederseits ein tief sammetschwarzer Fleck. Scheitelblase durchsichtig gelb. Fühler hellrotbraun. Das dritte Glied rotgelb, teilweise fast zinnoberrot. Der Griffel steht terminal, dornartig zugespitzt. Seitenfortsatz ganz unbedeutend. Behaarung am ersten und zweiten Fühlerglied kurz, schwarz, stark. Zweites und drittes Glied fast gleich lang; erstes halb so lang als jedes, ca. drei- bis viermal so lang als breit. Rüssel blaß rotbraun, an der Spitze schwärzlich. Hinterkopf rotbraun, am Augenrand weißglänzend. Rückenschild, Schüdchen, Hinter rücken und Brustseiten im Grunde rotbraun. Rückenschild mit großem schwarzen Mittelfleck, der bis zum Schildchen reicht, die Beulen freilassend. Bei ent- sprechender Beleuchtung erscheint er mattgraulich mit schmalen schwarzen Längsstriemen. Hinterrücken mit unscharfer, sch war z- braimer Mittelstrieme. Schulterbeulen und ein Fleck zwischen ihnen deutlich weiß tomentiert. Von hinten gesehen erscheint der ganze Rückenschüd weißlich bereift. Brustseiten mit deutlicher Silberstrieme. Seitenplatten des Hinterrückens weiß glänzend. Schwinger leuchtend ockergelb. Beine nebst Hüften rotbraun, ganz kurz schwarz behaart. Schenkel weißlich bereift. Vorder- und Mittelschienen außen intensiv metallisch glänzend. Hinter- schienen mit Spur von Sübertoment. Alle Hüften stark silber- glänzend. Alle Tarsen tiefschwarz. Haftläppchen und Klauen weißgelb. Klauenspitzen schwarz. Hinterleib im Grunde dunkel- rotbraun ; die ganze Oberseite stark geschwärzt. Vierter bis siebenter Ring fast ganz schwarz. Die Farben sind nirgends scharf getrennt. Anallamellen hellrot gelb. Der ganze Hinterleib zart weiß bestäubt. Von hinten gesehen erscheinen am 2. bis 4. oder 3. Ring weißseidige Säume, am 5. oder am 4. und 5. Spuren davon. Die Säume sind seitlich etwas erweitert. Flügel intensiv dunkelbraun tingiert mit violettem Schein. Der Hinterrand ist etwas heller. Adern ziemlich kräftig schwarz. Manchmal sind die Unter gesichtsgruben weißlich mit zartem, schwärzlichen Fleck oder Kielstrich. Der Fleck ober- halb der Vorderhüften stark silberglänzend. Länge 12,5, mit Fühler 15 mm. 10 cJ: Erythraea; Ghinda V., Salamona, Sabargum IIL, Momba (Ost-Afr.) 3. III. — Type cJ» KoU. Bezzi. Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 43 Gleicht dem (J. Untergesicht hellockerfarben, bleicher als beim cJ; Gesichtsgruben mehr weißlich, in einem Exemplar mit braunschwarzem Fleck neben dem Kiel. Hinterleib hellrotbraun, oben verdunkelt. Theca sehr groß, dornartig, stark gekrümmt, viel weiter vorstehend als das Analsegment. Erster bis dritter Ring seitlich am Hinterrand mit silberweißem Fleck. Flügel mehr gelblich tingiert mit großem dunkelbraunem Apikalfleck, der die Spitze der Unterrandzelle und fast die ganze ersteHinterrandzelle ausfüllt. Adern gelbbraun, teilweise braun gesäumt. Länge : 13 mm 3 ? Ghinda. — Type $: Mus, Hung. 7. Conops guineensis n. spec. (J: Vielleicht nur Varietät von C. Rondanii, der er vollkommen gleicht. Aber Stirn und Scheitel sind fast schwarzbraun, Fühler schwarz. Schildchen schwarzbraun. Spitze des letzten Hinterleibs- segments größtenteils schwarzbraun, nicht hellrotgelb. Flügel blasser braun tingiert. Schienenenden schwarzbraun. Länge 14 mm. Guinea. — Type: Mus. Kopenhagen. 8. Conops africanus Rond. (Sphixosoma africana Rond.). cJ: Äußerst charakteristische Art. Der ganze Kopf hellocker- gelb. Untergesichtsgruben weißlich, im untern Teil rein silberweiß- glänzend. Am Augenrand bis zur Fühlerhöhe liegt eine zart gelb- weiß glänzende Strieme, die vor den beiden Sammetmakeln endet. Oben am Mundrand liegt in dem Silberfleck eine kleine braune Makel. Hinterkopf unterhalb der Scheitelblase etwas bräunlich, darunter breit weißgelbglänzend. Rüssel bleich rotgelb, an beiden Enden schwarzbraun. Fühler bleich rotgelb. Erstes Glied drei- bis viermal so lang als breit. Zweites oben weit vorspringend, das dritte umgreifend, am Oberrand gemessen, gut mal so lang als das erste, unten gemessen, wenig länger als das erste, durch kurze schwarze Beborstung etwas dunkler erscheinend, an der Spitze wenig verbreitert. Drittes Glied schlank, nicht breiter als das zweite, unterwärts eigentümlich ausgehöhlt. Das erste Glied vom Endgriffel groß, breit, plump, das Endglied äußerst zart, borstlich. Rückenschild matt rotbraun. Die drei schwarzen Striemen sind zusammengeflossen und reichen bis zum Schildchen Schildchen und Hinterrücken schwarz. Von vorn betrachtet er- scheinen die Quernaht und die drei Längsstriemen gelblichglänzend. Schwinger rotgelb. Brustseilen schwarz mit weißlicher Schiller- strieme. Hüften und Beine hellrotbraun. Hüften und Außenseite der^ Vorder- und Mittelschienen stark silberglänzend. Schienen- basis weißgelb. Tarsen breit, schwarz. Haftläppchen und Klauen weißgelb. Klauenspitzen schwarz. Erster und zweiter Hinter- leibsring schwarz, alle andern hellrotgelb. Alle Ringe mit breitem gelblichen Tomentsaum am Hinterrand. Dritter Ring mit bräun- lichem Fleck auf der Oberseite. Anallamellen braunschwarz. Flügel gleichmäßig braungrau tingiert mit blaßbraunen Adern 1. Heft 44 O. Kröber: Am Vorderrand und an der Basis sind die Adern rotgelb, weshalb diese Flügelpartie auch mehr rotgelb aussieht. Erste Basalzelle vollkommen hyalin. Länge inkl. Fühler 10 mm. Bogos Ansaba, nördl. vom Kongo. — Type cJ: Mus. Genua. 9. Conops Braunsii n. spec. ?: Untergesicht ockergelb, Gesichtsgruben weißlich. Backen blaßbraun. Das ganze Untergesicht mit Ausnahme der Partie unter den Fühlern stark weißgelb glänzend bis hinauf zu der Fühlerbasis. Stirn matt bernsteingelb, in der Mitte mehr bräunlich rostrot mit starker Querrunzelung. An der Grenze des Silber- glanzes liegen zwei sammetschwarze Punkte. Kiel schwärzlich, sehr schmal. Fühler sehr blaß rotgelb. Erstes Glied etwa viermal so lang als breit, zweites doppelt so lang als das erste, drittes von der Länge des ersten, bimförmig, ziemlich breit. Endgriffel lang, stumpfkegelig, der Seitenfortsatz klein und stumpf. Rüssel gelb- braun, 134 1^3*1 kopflang; .Lippen schwarzbraun. Hinterkopf hellbraun, am Augenrand und unten breit weißgelb bestäubt. Rückenschild rostbraun, ebenfalls Brustseiten und Schildchen. Rückenschild mit drei zusammengeflossenen schwarzen Striemen, die weit vor dem Schildchen auf halten. Toment am Thorax weiß- lich. Brustseiten ohne eigentliche Schillerstrieme. Hinterrücken unten schwarz, oben gleich den Seitenplatten weißgelb bestäubt. Beine nebst Hüften gelbbraun. Hüften, Vorder- und Mittelschienen außen blaß messinggelbglänzend. Hinterschienen weißlich bereift. Tarsen schwarz; Hintertarsen gelbbraun; Behaarung am Außenrand schwarz. Haftläppchen und Klauen gelbbraun ; Klauenspitze schwarz. Schwinger gelbbraun. Hinterleib schwarz, dicht gelbgrau tomentiert. Dieses Toment läßt auf der Mitte des ersten bis fünften Ringes einen schwarzen Mittelfleck frei. Analsegment und die verhältnismäßig kurze Theca dunkelrotbraun. Flügel nicht eigent- lich hyalin, etwas weißlichgrauseidig,, mit einem dunkelbraunen Apikalfleck, der von der Basis der ersten Hinterrandzelle bis zur Spitze reicht, die Unterrandzelle in diesem Teil ganz ausfüllend, die erste Hinterrandzelle am vordem Rand. Länge 14,5 — 16 mm inkl. Fühler. Lindi, Ostafrika, Bothaville, 20. III. — Type Kgl. zool. Mus. Berlin. Bei dem $ von Bothaville ist der Kiel kaum gebräunt. Der Hinterleib trägt nur am zweiten und dritten Ring Spuren von Rückenflecken. Flügel mehr gelbbräunlich tingiert mit fast rot- gelben Adern. Theca und Analsegemnt glänzend hellrotbraun. 10. Conops apicalis n. spec. $: Sehr ähnlich C. atra Macq. Kopf weißgelb mit silberweißem Glanz am Augenrand. Kiel mit ganz kleinem schwarzbraunen Fleck. Stirn mit breiter, parallelrandiger schwarzbrauner Strieme von Scheitelblase bis Fühler wurzel. Untergesichtsgruben rein weiß, ohne Silberglanz. Die zwei Sammetflecken sind kleiner als bei Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 45 allen andern Arten, fast punktförmig. Fühler hellrotbraun, alle drei Glieder von fast gleicher Länge. Erstes mindestens fünfmal so lang als breit, zweites kaum etwas länger, drittes so lang wie das erste. Zweites Glied an der Spitze etwas erweitert ; drittes schlank, Oberrand fast gerade, Unterrand bis ^ur Mitte parallel dazu verlaufend, dann scharf zugespitzt. Griffel ziemlich lang, dornförmig, mit ganz kleinem stumpfen Seitenfortsatz. Der ganze übrige Körper genau wie bei C. atra Macq. gebaut und gezeichnet Die ganzen Beine, auch die Tarsen, gelbbraun. Von oben betrachtet erscheint der ganze Hinterleib weißlichgelb übergossen, glanzlos. Theca vorn dunkelrotbraun glänzend. Flügel hyalin, der Apikal- fleck noch blasser als bei C. atra. Länge 10,5 mm. Abyssinia. — Type $: Mus. Hung. 11. Conops frontalis n. spec. Große robuste Art mit deutlicher brauner Stirnstrieme. Kopf intensiv ockergelb, glanzlos. Augenrand und Mundrand intensiv silberglänzend, desgleichen die weißgelben Untergesichts- gruben. Backen rein rotbraun, fleckig am Augenrand bis zur Hälfte des Untergesichts herauf steigend. Oberhalb der zwei Sammetflecken zieht sich der Schiller noch bis zum Scheitel als zarte Linie hinauf. Hinterkopf reinbraun, in der untern Hälfte zart weiß tomentiert, am Augenrand selber glänzend silberweiß eingefaßt. Rüssel stark, etwa zweimal kopflang, rotbraun mit schwarzen Lippen. Fühler lang, hellrotbraun. Erstes Glied robust, etwa dreimal länger als breit; zweites bedeutend schmäler, fast dreimal so lang als das erste, zart, schwarzborstig, oben etwas das dritte umfassend, gleich diesem leicht weiß bestäubt; drittes schmal, schlank, wenig zugespitzt. Endgriffel in eine plötzlich abgeschnürte Borste auslaufend. Die Spitze ist schwärzlich, der Seitenhöcker sehr klein und stumpf. Rückenschild dunkelrotbraun mit zwei breiten schwarzen Flecken, zwischen denen die Grundfarbe verdunkelt erscheint. Von vorn betrachtet, erscheint der Rücken- schild gelblichgrau tomentiert, besonders deutlich zwischen den Schulterbeulen. Bei andrer Betrachtung sind die Beulen selber silberweiß. Schildchen und die Partie davor rotbraun. Hinter- rücken schwarz, gleich den rotbraunen Seitenplatten etwas grau- weiß schimmernd. Brustseiten rotbraun, weiß schimmernd, ohne eigentliche Strieme. Hüften rotbraun, Vorderhüften und Beine fast gelbbraun. Hüften und Schienen silberglänzend. Tarsen rotbraun, durch schwarze Behaarung dunkler erscheinend. Haare des letzten Gliedes besonders auffällig, lang und zart. Klauen und Haftläppchen hellockerfarben. Klauen sehr lang mit schwarzer Spitze. Hinterleib schwarz, glanzlos. Erster und zweiter Ring seitlich breit rotbraun gefärbt. Toment sehr breit, stark glänzend, am ersten und zweiten Ring weißlichgelb, an den andern messing- gelb, sich seitlich stark erweiternd. Dritter und vierter mit gleich- breiter, gelbbrauner, seidiger Hinterrandbinde . Analsegment und 1. H«ft 46 O. Kröber: Vorderseite der Theca rotbraun. Theca kurz, breit, abgerundet, von der Seite gesehen flach, kürzer als der vorstehende Teil des Analsegments. Flügel fast hyalin, vom Vorderrand bis zur dritten Längsader beziehungsweise bis zur vena spuria zart gelblich. Unterrandzelle von der kleinen Querader an graulich. Länge 18 mm. Portugiesisch Guinea, Bolama. — Type Mus. Genua. 12. Conops Kerteszi n. spec. Große, robuste Art, deren Stirnstrieme sich weniger deutlich zeigt, weil die ganze Stirnpartie etwas verdunkelt erscheint. Der ganze Kopf ist hellockergelb; Unterges^chtsgruben und Backen fast weißlich. Gruben und Wangenplatten rein silberweiß glänzend, am Ende der letzteren zwei große sammetschwarze Makeln. Stirnstrieme braunrot, schräg quergefurcht. Scheitelblase und der ganze Hinterkopf bleich gelbbraun, durchscheinend, am Augen- rand schmal weißglänzend. Rüssel hellrotbraun, an der Basis ziemlich verdickt, Lippen schwarz, etwa zweimal kopflang. Fühler lang, düsterrotbraun. Erstes Glied etwa viermal so lang als breit; zweites gut mal so lang als das erste, oben stark nagelförmig vorspringend. Beborstung sehr zart, schwarz, anliegend. Drittes Glied länger als das erste, schlank, gleichmäßig zugespitzt. Griffel fehlt, das erste Glied kurz, rotgelb, tief eingeschnürt, Seitenfortsatz unbedeutend. Der Körper rotbraun, matt. Rückenschildmitte verdunkelt, nicht schwarz, matt gelblich fleckig tomentiert. Hinterrücken und seine Seitenplatten weißlich tomentiert. Die ganzen Brustseiten und die Beine weißlich bereift. Schillerstrieme wenig deutlich. Hüften, Vorder- und Mittelschienen stark silber- weiß glänzend. Tarsen tiefschwarz, breit. Haftläppchen und Klauen weiß, Klauenspitze schwarz. Schwinger ockergelb. Die Mitte des Hinterleibes ist fast olivenbraun verdunkelt, stark glänzend. Zweiter und dritter Ring hinten mit gelbseidiger Tomentbinde, vierter ohne alles Toment. Dritter und vierter Ring mit gleich- breiter, schmaler, seidiger Hinterrandbinde. Die letzten Ringe sind ganz gelb tomentiert. Theca groß, breit, vorn nicht zugespitzt, sondern breit abgerundet, an der Spitze unten schwarz, und lang, zart, schwarz behaart. Flügel bräunlich t ingiert, stark irisierend. Adern stark, schwärzlich; vena spuria und fünfte Längsader vorn dunkelbraun gesäumt. Zwischen der ersten und dritten Längsader sind die Flügel verdunkelt, besonders ein Spitzenfleck zwischen der zweiten und dritten Längsader jenseits der kleinen Querader. Länge 14,5 mm, bis zur Flügelspitze 18 mm. Deutsch-Ostafrika. — Type $: Mus. Hung. 13. Conops Simplex n. spec. Große, robuste Art, vom Typus der C. vesiculariS'Gxn^^e. Kopf düster braungelb. Untergesicht mit Ausnahme der Partie zwischen Fühlerhöcker und Mund gelblich glänzend. Untergesichts- gruben kaum einen Ton heller. Oberhalb der Sammetmakeln Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 47 zieht sich am Augenrand eine haarfeine, glänzende Linie entlang. Hinterkopf gelbbraun, Scheitelblase heller, durchscheinend, beide zart gelblich tomentiert, kein besonderer Streifen am Auge entlang- ziehend. Rüssel robust, rotbraun, etwa zweimal köpf lang, Lippen schwarz. Fühler lang und schlank, rotbraun. Erstes Glied robust, zirka dreimal so lang als breit, heller als die andern ; zweites zweimal so lang als das erste, durch schwarze Beborstung ganz düster rot- braun erscheinend; drittes so lang wie das erste, schlank, an der Spitze abgerundet. Griffel lang, fast von der Länge des dritten Gliedes betragend, dornartig, gelbbraun, Seitenfortsatz ganz un- bedeutend, Griffelspitze schwarz. Rückenschild matt rostbraun, mit schwarzer Platte, die durch kurze schwarze Beborstung eigen- tümlich rauh erscheint. Das gelbliche Toment tritt fleckenartig auf. Schildchen hellrotbraun. Hinterrücken düster braunrot, fast schwärzlich, oben und seitlich mattgelb tomentiert. Brust- seiten rotbraun, durch weißlichen Reif bläulich erscheinend, ohne eigentliche Schillerstrieme. Hüften und Beine rotbraun, Tarsen schwarz. Hüften und Außenseite der Schienen intensiv silber- glänzend. Schenkel und Hinterschienen zart weiß bereift. Tarsen breit, letztes Glied mit auffallend langer, zarter, schwarzer Be- haarung. Haftläppchen und Klauen lang, weißgelb, Klauenspitze schwarz. Schwinger ockergelb. Hinterleib schwarz mit braunem Ton, besonders an den Seiten des zweiten und letzten Segments. Spitze des Analsegments glänzend rotbraun. Theca groß, dorn- förmig, länger als die vorstehende Hinterleibspitze. Der ganze Hinterleib, namentlich bei Betrachtung von vorn, mit eigentümlich gelblichem Toment, etwas seidig erscheinend. Von der Seite be- trachtet erscheint am zweiten bis vierten Ring ein breiter glänzender Hinterrandsaum; die folgenden Ringe sind ganz tomentiert. Der dritte und vierte Ring tragen eine überall gleichbreite, gelbbraune, matte Hinterrandbinde. Flügel zart bräunlich tingiert, zwischen Vorderrand und dritter Längsader dunkler, in der Unterrandzelle und ersten Hinterrandzelle liegt eine Art Apikalfleck. Länge 11 mm inklusive Flügel 17 mm. Portugiesisch Guinea, Bolama VI. — XII. — Type $: Mus. Genua. 14. Conops platyfrons n. spec. Kopf gelbbraun, Untergesichtsgruben weiß, Stirn fast rostbraun, Untergesicht am Augenrand bis zu den Sammetmakeln ganz blaß goldgelb gesäumt. Stirn und Scheitel erscheinen ver- hältnismäßig breit , zumal der Kopf nur kurz, platt ist, und daher auch breiter erscheint als bei andern Arten. Scheitelblase bern- steingelb, durchscheinend. Hinterkopf gelbbraun, am Seitenrand ganz schmal silberweiß gesäumt. Rüssel über zweimal köpf lang, schmal, rotbraun, Spitze schwarz. Fühler rostbraun. Erstes Glied zirka viermal so lang als breit; zweites oben das dritte ziemlich weit umfassend, am Oberrand gemessen, fast zweimal so 1. Heft 48 O. Kröber: lang als das erste. Drittes Glied gut 2/3 vom zweiten ausmachend, schlank zugespitzt, mit langem, dornartigen Endgriffel, dessen Fortsatz ganz klein und stumpf erscheint. Der ganze Körper ist schwarzbraun. Schulterbeulen, Schildchen, Teile der Brustseiten, Beine, Analsegment und Theca rotbraun. Rückenschild ganz kurz, aber dicht schwarz behaart, mit fleckenartigem, weißgelben Toment. Hinterrücken, Brustseiten und Schenkel rein weiß be- stäubt. Eine Schillerstrieme fehlt. Hüften und Schienen stark silberglänzend. Tarsen sehr breit und kurz, zweilappig, tiefschwarz. Haftläppchen und Klauen weißgelb, Klauenspitzen schwarz. Schwinger hellgelb. Hinterleib sehr breit und plump, glänzend, mit zartem, weißen Reif, auf der Mitte, besonders vom vierten Ring an, mit messinggelbem Reif. Dritter und vierter Ring mit seidiger, messinggelber Hinterrandbinde. Zweiter Ring sehr kurz, fast quadratisch, bei Beleuchtung von hinten am äußersten Hinterrand schmal silbern erscheinend. Dritter Ring mit breiter, goldgelber Tomentbinde, die seitlich in reines Weiß übergeht. Theca kurz und breit, von der Seite gesehen sehr flach, am Rande äußerst zart aber lang behaart. Flügel fast hyalin, etwas graulich, mit äußerst zarten Adern. Unterrandzelle von der Querader an dunkler grau. Länge inkl. Fühler 12 mm. Belgischer Kongo, Kalengwe 14,8 mm. — Type 9* Koll. Bequaert. 15. Conops unicolor n. spec. 5: Sehr ähnlich C. rugifrons Karsch. Untergesicht dunkel- gelb, nach den Backen zu in Rotbraun übergehend. Gesichtsgruben weiß, Kiel mit schwarzem Fleckchen. Das ganze Untergesicht glänzend weißgelb bestäubt. Eine schmale Linie dieses Toments zieht sich am Augenrand fast bis zur Scheitelblase hinauf. Der Fühler- höcker ist unten tomentlos. Fühler rotbraun, drittes Glied dunkel- rotgelb. Erstes Glied etwa dreimal so lang als breit; zweites 1% mal so lang als das erste. Fühler weiß bestäubt, besonders intensiv die beiden Endglieder. Drittes Glied von der Länge des ersten. Endgriffel gelbbräunlich, hell bereift, in eine schwarze Borste aus- laufend. Seitenfortsatz kurz aber deutlich. Stirn und Scheitel glänzend rostbraun, quergefurcht. Scheitelblase selber vorn gelbbraun, etwas durchsichtig. Die beiden schwarzen Sammetflecke liegen genau an der Grenze des Silberglanzes. Hinterkopf und hintere Partie der Scheitelblase schwarzbraun, weißlich bereift, am Augenrand rein silberweiß glänzend, desgleichen am untern Rand der Scheitelblase. Körper schwarz, Schulterbeulen, Brust- seiten, Rand des Rückenschildes, Schildchen, Rand des Hinter- rückens, Spitze des Hinterleibes dunkelrotbraun. Der ganze Körper trägt eigentümlich weißgelben Reif, wodurch ein bläulicher Schein entsteht. Hinterrücken oben und seitlich gleich den Hüften intensiv weißgelb glänzend. Schwinger reingelb, Basis des Stieles bräunlich. Beine dunkelrotbraun, . Schienen, besonders an der Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 49 Basis, heller. Alle Schienen außen silberweiß glänzend. Tarsen schwarz, Hintertarsen bräunlich. Haftläppchen und Klauen weißgelb, Klauenspitze schwarz. Am Hinterleib sind nur der Rand des zweiten bis fünften Ringes mit einer gelben, scharf- begrenzten Tomentbinde versehen; sechster Ring gegen das Ende zu mehr oder weniger gelb bestäubt. Theca dunkelrotbraun, aber dicht graulich bereift, ziemlich groß und breit, unterseits schwarz. Flügel etwas bräunlich tingiert, so daß eigentlich nur die erste Basalzelle und die Analzelle hyalin erscheinen. Die Flügelbinde ist hellbraun, scharf begrenzt. Sie reicht vom Vorderrand bis zur dritten Längsader, füllt die erste Hinterrandzelle bis zur vena spuria. Länge 11 mm. Madagaskar, Ambohimanga. — Type Stettin. cJ: Gleicht dem $ vollkommen. Die Schillerstrieme, die die Scheitelblase unten umgibt, ist undeutlicher. Die vier Binden des Hinterleibes sind schlechter zu erkennen, weil die letzten Ringe vorherrschend gelblichgrau. Bei einem intensiver gefärbten (J sind auch Anal- und erste Basalzelle tingiert. Länge 12 mm. Madagaskar, Fort Dauphin. — Type K. k. Hofmus. Wien. Ich vermute, daß die beiden Geschlechter zusammengehören. 16. Conops fugiirons Karsch (J: Stirn mit zwei sammetschwarzen Punkten. Untergesicht hellgelb, bis auf die Partie unterhalb der Fühler vollkommen silberweiß glänzend, mit bräunlichem Kiel. Stirn rotbraun, oberhalb der Fühler etwas schwärzlich, stark quergerunzelt. Eigentlich laufen die Furchen alle mehr oder weniger radial von einer Mittelfurche aus. Rüssel rostbraun. Fühler hellrotgelb. Erstes Glied etwa dreimal so lang als breit, einem ziemlich starken Höcker aufsitzend ; zweites 1 ^ mal so lang als das erste, bedeutend schmäler gebaut; drittes schlank kegelig, so lang als das erste. Griffel kurz, kegelig; Seitenfortsatz klein, lappig. Hinterkopf schwarzbraun, am Augenrand breit weiß schillernd. Körper schwarz etwas glänzend. Schulterbeulen dunkelrotbraun, weiß seidig aber fast glanzlos eingefaßt. Der ganze Körper durch eigentümlich weißlichen Reif bläulich erscheinend. Brustseiten ohne Schiller- strieme. Hüften schwarzbraun, weiß bestäubt. Beine blaßbraun, Tarsen schwärzlich. Alle Schienen außen silberglänzend, die hintersten am wenigsten. Haftläppchen und Klauen weißlich, Klauenspitze schwärzlich. Schildchen dunkelrotbraun. Hinter- rücken oben und seitlich intensiv weißgelb bestäubt. Schildchen ockergelb. Erster Hinterleibsring ganz weißgrau, zweiter bis fünfter mit breiter, weißgrauer Binde, die in der Mitte etwas ein- gebuchtet erscheint. Analsegment etwas weißgrau bestäubt. Flügel gelblich. Erste Basalzelle absolut hyalin. Flügel vorderrand bis zur vierten Längsader intensiver tingiert. Länge 11 mm. Usambara II. — III. — Type Kgl. zool. Mus. Berlin. Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 1. 4 1. Heft 50 O. Kröber: 17. Conops hrunnipennis n. spec. (J: Untergesicht dunkelockergelb, Stirn gelbbraun, in der Mitte mehr rotbraun, stark gefurcht. Gesichtsgruben kaum heller, aber unten silberweiß glänzend, Kiel mit kleinem schwarzbraunen Fleck. Wangen am Außenrand vom Sammetfleck bis zur Hälfte des Untergesichts herab intensiv goldgelb glänzend. Hinterkopf und Scheitelblase durchscheinend gelbbraun, die Mitte des Hinter- kopfes verdunkelt. Augenrand zart weiß eingefaßt. Thorax dunkel- rotbraun. Rückenschildmitte schwarz, mit fleckigem, weißlichem und gelblichem Reif. Hinterrücken fast schwarz, zart weißlich bestäubt. Seine Seitenplatten, Strieme der Brustseiten, Hüften und Außenseiten der Schienen intensiv silberglänzend. Schenkel zart weißlich bereift. Hüften und Beine rotbraun. Schenkel eigentümlich flach zusammengedrückt. Tarsen tiefschwarz, breit, Glieder kurz, zweilappig. Haftläppchen und Klauen weißgelb, Klauenspitzen schwarz. Schwinger ockergelb. Hinterleib schwarz, seitlich mit warmem, rotbraunem Ton. Anallamellen mehr oder weniger rostbraun. Erster und zweiter Ring ganz weißgrau bestäubt ; dritter am Hini errand rotbraun und hier weißlich glänzend ; vierter ganz seitlich, die letzten gänzlich weiß bestäubt, in der Mittelpartie in Gelb übergehend. Flügel zart, aber intensiv rein ♦braun tingiert, dunkler zwischen dem Vorderrand und der dritten Längsader, fast schwärzlich zwischen der zweiten und dritten Längsader von der kleinen Querader an. Vena spuria und fünfte Längsader vorn braun gesäumt. Spitze der ersten Hinterrandzelle dunkler braun getrübt. Länge 12 mm. Belgischer Congo, Bufubu, 3. XL — Type (J: Coli. Bequaert. 18. Conops zonatus n. spec. cJ: Kopf schmutzig wachsgelb, etwas fettig glänzend. Unter- gesichtsgruben weißlich, glasig. Kiel mit kleinem, schwarzen Fleck. Mundrand und Backen zart rostbräunlich. Augenrand bis zu den sammetschwarzen Punkten silberweiß eingefaßt; die Punkte sind querlänglich. Scheitelblase durchscheinend hellgelbbraun. Hinter- kopf rotbraun, am Augenrand schmal silberweiß eingefaßt. Rüssel zart, schwarz, über zweimal kopflang. Fühler mäßig lang, robust, dunkelrotbraun, drittes Glied heller. Erstes Glied zirka dreimal so lang als breit; zweites fast doppelt so lang als das erste, dicht schwarzborstig, daher dunkler erscheinend; drittes schlank, Ober- rand an der Basis etwas ausgebaucht, dann gerade. Unterrand der Länge nach leicht ausgebaucht. Der Endgriffel bildet die direkte Fortsetzung des dritten Gliedes. Scheitelblase oben außerordentlich zart, lang abstehend schwarz behaart. Körper rein schwarz. Brustseiten, Schildchen, eine breite Schwiele zwischen beiden rot- braun. Rückenschild, von vorn betrachtet, zart weiß bestäubt mit undeutlichen schwarzen Längsstriemen. Schillerstrieme der Brustseiten, ein Fleck oberhalb der Vorderhüften, Hüften, Mittel- und Vorderschienen außen intensiv silberglänzend. Hinterschienen Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 51 glanzlos. Beine hellrotbraun, Basis der Schenkel und Schienen gelblich. Tarsen schlank, tiefschwarz, Glieder zweilappig. Meta- tarsus der Hinterbeine braun. Haftläppchen und Klauen weißgelb. Klauenspitze schwarz. Schwinger hellockergelb, Stielbasis braun. Hinterleib merkwürdig platt. Erster und zweiter Ring rein schwarz, am Hinterrand gelbseidig bestäubt, sich seitlich erweiternd ; dritter und vierter rein rotbraun, zuweilen die Mitte verdunkelt. Bestäu- bung in der Mitte des Hinterrandes sehr schmal, manchmal mehr oder weniger unterbrochen, seitlich fleckenartig erweitert. Die folgenden Ringe schwarz, zart weißlich bestäubt, nach der Mitte zu mehr gelb bestäubt. Flügel intensiv braun tingiert, ein Streifen, der die erste Basalzelle, die Discoidalzelle, erste und zweite Hinter- randzelle umschließt, hyalin. Discoidalzelle am hintern Rand braun gesäumt. Der Raum hinter der vena spuria braun, nicht, wie gewöhnlich, hyalin. Länge 11 — 13 mm. Ein cJ ist auffallend bleich gelbbraun statt rotbraun gefärbt mit gelbbraun t ingierten Flügeln. Ein stark verdunkeltes ^ zeigt nur am zweiten Ring deutliche Rotbraunfärbung. Ein cJ trägt am zweiten und vierten Ring Spuren von Rotfärbung. Algoabay 3. I., 25. XII., Bukoba-Usambara, Sunday-River 15. II., Bothaville 25. II. — Type Koll. Kröber. $ : Gleicht dem (J. Der Kielfleck ist in zwei kleine Strichelchen aufgelöst. Über den Fühlern findet sich der Anfang einer bräun- lichen Längsstrieme. Alle rotbraunen Partien sind ausgedehnter und viel heller. Hinterschienen außen weißlich bereift. Brust mit großem hellrotbraunem Fleck. Dritter und vierter Hinterleibsring mit deutlichem schwarzen Mittelfleck. Die folgenden Ringe rotgelb mit verdunkelter Mitte. Theca sehr groß, dornförmig, länger als das ganze Analsegment, hellrotbraun, glänzend, unten an der Spitze schwarz. Flügel wie beim (J, aber hinter dem glas- hellen Streifen beschränkt sich die Braunfärbung auf die Säumung der fünften Längsader und einen großen Keilfleck zwischen der fünften und sechsten Längsader. Länge 11 mm. In zwei ? isl die rote Hinterleibsbinde ohne Verdunkelung der Mitte. Theca an der Basis hellrotbraun, sonst stark verdunkelt. Discoidalzelle etwas tingiert. Algoabay 2. IV. — 25. XII. 19. Conops affinis n. spec. $: Gleicht C. Rondanii Bezzi außerordentlich, ist aber viel schmächtiger; die Grundfarbe ist bleich braun, ohne den warmen rotbraunen Ton. Untergesicht bleich gelb. Kiel mit schwarzglänzendem Fleck. Stirn und Scheitel gelbbraun mit unregelmäßigem, rotbraunem Mittelfleck. Rüssel stark, zweimal köpf lang, rotbraun mit schwarzer Spitze. Fühler wie bei C. Rondanii, aber dunkler, besonders das dritte Glied und der Griffel. Rückenschild vorn weiß, auf der Mitte glanzlos, gelblich bestäubt mit den Anfängen von zwei deutlichen. 4* 1. 52 O. Kröber: schwarzen Striemen. Grundfarbe bleich braun, Schiller mehr gelb, nicht rein weiß wie bei C. Rondanii. Schienenbasis weißgelb, bei Rondanii kaum heller als die Spitze. Hinterleib gelbbraun, mit unscharfer, sehr beschränkter schwarzer Fleckung, die letzten Ringe fast silberweiß bestäubt, bei C. Rondanii schmutzig graugelb. Flügel verwaschen bleich gelbbraun mit wenig intensivem Apikal- fleck, der bei C. Rondanii schwarzbraun erscheint. Bei fast gleicher Länge von 12 mm [Rondanii 13 mm) erscheint die Art zart und schmächtig, namentlich bei Seitenansicht, Rondanii dagegen groß und plump. Französischer Congo, Fernand-Vaz IX. — X., Ghinda-Ery- thraea. — Type $: Mus. Genua. 20. Conops aureocinctus n. spec. Große, düster rotbraune, wenig glänzende Art. Kopf ockergelb, intensiv goldgelb glänzend, mit Ausnahme des oberen Teils der Gesichtsgrube und eines Keilflecks zu beiden Seiten der Grube, welcher rotbraun ist. Eine Art Strieme oberhalb der Fühler ist stark quergerunzelt. Scheitelblase und untere Partie des Hinterkopfes gelbbraun durchscheinend, die obere Partie mehr rotbraun, am Augenrand schmal gelb schimmernd. Rüssel ziemlich kurz, kaum 1^ mal kopflang, hellrotgelb mit schwarzen Lippen. Fühler lang und schlank, rostbraun. Erstes Glied etwa viermal so lang als breit; zweites etwa % länger als das erste, mit kurzer schwarzer Beborstung, das dritte innen etwas umgreifend. Drittes Glied etwas kürzer als das zweite, schlank zugespitzt, an der Basis, oben fast rotgelb mit weißlichem Schein. Griffel lang, dornförmig, fast ohne Seitenfortsatz. Rückenschild auf der Mitte verdunkelt aber nicht schwarz, von vorn betrachtet, gelbbraun bestäubt, mit zwei schmalen, schwarzen Längsstriemen. Hinterrücken oben und seitlich intensiv gelb bestäubt. Brustseiten und Beine zart weißlich bereift. Schillerstrieme, -Hüften und Schienen intensiv silberweiß glänzend. Tarsen schwarz. Vordertarsen fast schwarz, breit. Endglied mit wenigen langen zarten, schwarzen Haaren. Haft- läppchen und Klauen weißgelb, Klauenspitzen schwarz. Schwinger weißgelb, Stielbasis etwas bräunlich. Hinterleib von der Basis nach dem Ende zu allmählich heller gefärbt. Erster Ring seitlich auffallend lang schwarz behaart; zweiter und dritter hinten mit sattgoldgelber Schillerbinde; vierter unbestäubt; fünfter und sechster fast ganz goldgelb bestäubt. Dritter bis fünfter Ring mit gelbbraunem, seidigem Hinterrandsaum. Analsegment rotbraun, glänzend. Theca so lang als das Analsegment, also verhältnis- mäßig kurz, breit, kegelförmig, rotbraun. Flügel zart graulich tingiert, zwischen der zweiten und dritten Längsader liegt ein schwärzlicher Spitzenfleck. Äderung sehr zart, schwarzbraun. Länge 13 mm. Algoabay 29. XII. — Type K. k. Hofmus. Wien. Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 53 21. Conops ater Macq. cJ. Rein schwarzglänzende Art mit glashellen Flügeln. Kopf ockergelb, Gesichtsgruben heller. Untere Hälfte des Kieles schwarz- braun gefleckt. Unterhalb dieses Fleckes schimmern die Gruben silberweiß. Wangen schmal messinggelb glänzend. Stirn, Scheitel, Scheitelblase glasig gelbbraun. Von der Scheitelblase zieht sich eine breite schwarze Strieme nach den Fühlern hin, die tief schräg- laufende Furchen zeigt. Rüssel über zweimal köpf lang, zart, glänzend schwarz. Fühler lang und zart. Erstes Glied mindestens viermal so lang als breit, schwarz, an der Spitze düster rostrot. Zweites Glied wenig länger als das erste, noch schlanker, dünner als der Rüssel, an der Spitze ziemlich plötzlich verdickt. Drittes Glied so lang wie das erste, schlank, nicht breiter als das zweite, schwarz, an der Basis mit rotbraunem Fleck, der oben weißlich schimmert. Griffel dornförmig, sehr spitz, Seitenfortsatz ganz unbedeutend, knöpf förmig. Hinterkopf unten weißlich wie die Backen, dann bis zu Schwarzbraun verdunkelt, am Augenrand breit silberweiß eingefaßt. Der ganze Körper glänzend schwarz. Schulterbeulen, Schildchen, eine Schwiele zwischen Schultern und Flügelwurzel rotbraun. Rückenschild fleckig graugelb bestäubt, am hellsten und intensivsten auf und zwischen den Schulterbeulen. Schillerstrieme der Brustseiten, ein Fleck oberhalb der Vorder- hüften, alle Hüften, die Außenseite der Schienen silberweiß glänzend Hinterrücken und seine Seitenplatten gelblich glänzend. Schwinger weißgelb, Stiel braun. Beine gelbbraun, alle Schenkel oben ver- dunkelt, am meisten die Hinterschenkel. Schienenbasis fast ocker- gelb. Tarsen tiefschwarz, Glieder breit, zweilappig. Haftläppchen und Klauen weißgelb, Klauenspitzen schwarz. Hinterleib von schlanker, keuliger Gestalt. Erster bis dritter Ring am Hinterrand mit ziemlich breiter, rein messinggelber, seidigglänzender Quer- binde, die seitlich immer breiter wird. Vierter Ring reinschwarz, ohne jede Bestäubung, die folgenden Ringe fast ganz messinggelb bestäubt, eigentümlich siebartig schwarz gefleckt durch die Flecken, auf denen die Borsten stehen. Flügel fast hyalin, stark irisierend, kaum etwas graulich tingiert, erste Basalzelle und Analzelle voll- kommen glashell. Apikalfleck schwärzlich, zwischen der zweiten und dritten Längsader, aber beide etwas überschreitend. Länge 9,5 mm. $: Gleicht dem Kopf bleich schwefelgelb; aller Glanz weiß. Fühler heller, etwas robuster. Hinterkopf unten fast weiß, in der Mitte braun. Die rotbraunen Partien am Thorax heller und aus- gedehnter, Schenkel kaum verdunkelt. Alle Tomentflecke rein silberglänzend. Der äußerste Seitenrand vom ersten bis dritten Hinterleibsring, das Analsegment und die Vorderseite der Theca düster rotbraun. Theca klein, weniger vorstehend als das Anal- segment. Vierter und fünfter Ring mit schmaler, gelbbrauner, seidiger Hinterrandsbinde. Der Apikalfleck zwischen Längsader 2 und 3 fast ganz beschränkt, die zweite Längsader kaum etwas überschreitend. Länge 11,5 mm. 1. Heft 54 O. Kröber: 2 (?, 2 ? Senegal; Belgischer Congo: Kasenga 2. II., Leopold- ville 18. IX. und N. W. Tanganjika. 22. Conops nitidulus Big. (J: ,,Vertice haud inflato; segmento secundo et 3® longiore; haustello capite quadruplo longiore, femoribus posticis nullo modo incrassatis; antennis castaneis; capite pallide flavido, fronte breviter nigro vittata; corpore toto nigro, nitidulo; halteribus flavido albido pedibus fulvis, femoribus basi anguste flavidis et in medio infuscatis, tarsis fuscis; alis hyalinis, inter venas 3as et 4 as longitudinales (Rondani) diffuse fusco vittatis. Long 6,5 mm. Front et vertex nullement renfles; antennes avec le deuxitoe Segment plus long que le premier et que le troisitoe; pipette noir, au moins quatre fois plus longue que la t^te; ftours posterieures Sans renflements; antennes d’un chätain clair; t^te entierement d’un jaune pale; front avec courte bande mediane noire; tout le corps noir, un peu luisant; balanciers d’un blanc jaunätre; pieds d’un faure rougeätre, un peu de jaune ä la base des femurs, ces derniers, en leur milieu, largement teintes de brunätre, les tibias plus clairs ä la base, tarses bruns, ailes presque hyalines, l’espace compris entre les troisieme et quatrieme nervures longitudinales (Rondani) noirätre, graduellement eclairci en arriere." Abyssinien; Erythraea, Mareb. 23. Conops nitidus n. spec. (J: Die Art unterscheidet sich von der vorigen namentlich durch die Länge des Rüssels, der bei nididulus mindestens viermal so lang ist als der Kopf, bei nitidus nur zweimal. Tief schwarz mit sehr dünngestieltem Hinterleib. Kopf braungelb, am Augenrand scheint eine gelbliche Linie zu liegen. Das ganze Untergesicht ohne jeden Silberglanz. Gesichts- gruben weißgelb. Rüssel schwarz, kaum doppelt so lang als der Kopf. Scheitelblase, eine Strieme davor und eine senkrecht zu den Fühlern herabsteigende breite Binde, die sich nicht gabelt, tiefschwarzbraun. Erstes Fühlerglied von der Basis bis zur Spitze sehr gleichmäßig dicker werdend, etwa dreimal so lang als oben breit. Zweites Glied doppelt so lang als das erste. Drittes von der Länge des ersten. Endgriffel sehr kurz, kegelförmig, Seitenfortsatz schmäler und länger als der Rest des Griffels selber. Fühler schwarz- braun. Der ganze Kopf eigentümlich flach. Hinterkopf schwarz. Die ganze untere Partie und der Augenrand bis nahe zur Scheitel- blase silberweiß glänzend. Schult erbeulen und ein Fleck jederseits vor dem Schildchen glänzend schwarzbraun. Rückenschild sonst mattschwarz. Ein Fleck zwischen den Schulterbeulen silberweiß. Brustseiten eigentümlich weißlich bereift, ohne eigentliche Schiller- strieme. Hüften und Beine pechbraun, mit gelblichem Ton. Hüften stark glänzend. Schenkel etwas weißlich bereift. Außen- seite der Vorder- und Mittelschienen intensiv silber schillernd. Tarsen schwarzbraun. Klauen gelbbraun mit schwarzer Spitze. Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 55 Haftläppchen dunkelbraun. Schwinger zitronengelb. Hinterleib glänzend schwarz. Einzelne Ringe mit linienfeinem, braunem Hinterrandsaum. Ende des zweiten und Basis des dritten Ringes etwas rostbraun scheinend. Flügelbinde vom Flügelvorderrand bis zur dritten Längsader und vena spuria reichend. Spitze der ersten Hinterrandzelle hyalin. Fünfte Längsader vorn von einem zarten, schwärzlichen Saum begleitet. Vorderrandzelle etwas heller als die Binde. Länge 11 mm. Togo, Bismarcksburg. 4. VII. 24. Conops nuheculipennis Bezzi (J: Der ganze Kopf dunkelockergelb, nur das Untergesicht am Augenrand und Mundrand zart weiß oder blaßgelb bestäubt. Fühlerhöcker und ein kleines Strichelchen oberhalb schwarz oder braun. Fühler rotbraun, drittes Glied rotgelb, gebaut wie bei C. Rondanii Bezzi. Erstes Glied etwa % so lang wie das zweite. Griffel hellrotgelb. Rüssel blaßgelbbraun, Spitze schwarz. Thorax und Beine eigentümlich rotbraun mit zartem, weißlichem oder graulichem Toment. Schultern, Bruststrieme, Hüften, Hinter- rücken und die Seitenplatten silberweiß glänzend. Keine Spur von Zeichnung. Basis der Schenkel und Schienen blaß gelbbraun. Alle Schienen außen stark silberweiß glänzend. Vorder- und Mitteltarsen breit, tiefschwarz; Hintertarsen dunkelgelbbraun, nach der Spitze zu verdunkelt. Haftläppchen und Klauen blaßgelb, Klauenspitzen schwarz. Hinterleib im Grunde schwarzbraun, wenig glänzend, kurz und gedrungen. Erster Ring weißlich to- mentiert, zweiter bis auf einen unregelmäßigen Mittelfleck blaß messinggelb; dritter mit breiter messinggelber Hinterrandbinde; die folgenden fast goldgelb bestäubt. Vierter Ring am Vorderrand mit einem halbkreisförmigen, schwarzbraunen Fleck. Analklappen hellrotbraun. Schwinger hellockergelb. Flügel fast hyalin, der Raum zwischen der zweiten und dritten Längsader erscheint etwas getrübt, besonders in der Partie vor der ersten Hinterrandzelle. Hinterkopf blaßgelb, wie das Gesicht am Augenrand weißglänzend . Länge mit Fühler 12 — 16 mm. Port Aden 8. III., Erythraea, Nubien, Portugiesisch Guinea — Bolama VI.— .XIIII. Gleicht dem ^ vollkommen. Hinterleib ausgedehnter schwarz gefärbt, Theca außerordentlich klein. Länge 16 — 17 mm. Aden, Nubien. 25. Conops capensis Wied. ?: Kopf dunkelrot gelb, Untergesicht intensiv silberglänzend, Fühlerhöcker und die Partie darunter matt. Stirn und Scheitel rotbraun, Scheitelblase durchscheinend gelbbraun. Rüssel hell rotgelb, Lippen schwarz. Fühler lang, gelbbraun, drittes Glied rotgelb, so lang wie das erste, schlank, Oberrand gerade. Erstes Glied etwa viermal so lang als breit, zweites 2% mal so lang als das erste, schlank, anliegend zart schwarz beborstet. Griffel kurz. 1. H«ft 56 O. Kröber: etwas dunkler, dick, vor der Spitze eingeschnürt und dann als starre Borste endend. Seitenfortsatz stumpf. Hinterkopf hell rostbraun, Mitte stark verdunkelt, am Augenrand schmal silber- weiß; Rückenschild mit drei zusammengeflossenen schwarzen Striemen. Schulterbeulen, Schildchen und eine breite Seitenstrieme zwischen beiden hell rostbraun. Hinterrücken oben hell rostbraun, unten schwarz. Seitenplatten und Brustseiten oben hell rostbraun, unten schwarz; zart weiß bereift, ohne eigentliche Schillerstrieme. Hüften schwarz, zart weiß bereift. Schwinger ockerfarben. Beine bleich braungelb. Tarsen dunkler. Vorder- und Mittelschienen silberweiß glänzend. Haftläppchen und Klauen weißgelb, Klauen- spitzen schwarz. Hinterleib glänzend rostbraun, die Mitte aller Ringe schwarz. Erster und zweiter Ring mit ganz zartem, weiß- lichem Tomentstrich am Hinterrand, dritter mit Anfang davon. Theca glänzend dunkelrostbraun, länger als die vorragende Spitze des Analsegments. Flügel hyalin, Binde bleich braun zwischen der ersten und vierten Längsader. Erste Hinterrandzelle mit hyalinem Spitzenfleck. Erste Basalzelle vollkommen tingiert. Länge 11 mm. (J: von Wiedemann im Zool. Magazin I. 3. p. 14 beschrieben: ,,Kopf und Fühler rostbraun, Endglied pomeranzengelb. Unter- gewicht fast silberweiß schillernd. Rückenschild an den Schultern, Seitenrändern, Hinterecken und Schildchen rostbraun. Brust- seiten glänzend schwarz. An jeder Seite vom zweiten bis letzten Segment ein rotbrauner Fleck, der am zweiten am größten ist, so daß am Hinterrand beide sich in einer schmalen Stelle berühren. Außerdem schillern die Einschnitte am 2. — 4. noch an den Seiten weiß. Flügel am x\ußenrand bis auf die Hälfte der Breite gelblich- braun. Schwinger gelblichweiß. Beine rostbraun. Hinterschenkel oben gegen die Wurzel hin schwarz. Spitzen der Schienen an der Innenseite schwarz. Alle Schienen in gewisser Richtung weiß- schillernd. Länge 4 lin. Cap — Type 9- K. k. Hofmus. Wien. 26. Conops stylatus n. spec. $: Gleicht C. capensis vollkommen. Fühlergriffel hellrotgelb. Hinterleib vorherrschend schwarz. Erster bis fünfter Ring mit intensiv gelbglänzendem Saum. Tarsen ganz schwarz; Hinter- tarsen dunkelbraun. Vorderrandzelle gelb; erste Basalzelle voll- kommen hyalin. Binde dunkelbraun. Länge 10 mm. Belgischer Kongo; Kibimbi 2. IL, Kilwa 19. L — Type $: Koll. Bequaert. (^: Untergesicht ockergelb, mit Ausnahme der Partie direkt unter den Fühlern silberweiß glänzend. Augenrand silberweiß eingefaßt. Backen gleich dem Hinterkopf gelbbraun, am Augen- rand silberweiß. Rüssel rostbraun, Basis und Spitze schwarz. Stirn rostbraun, eigentümlich quer gerunzelt. Fühler auf ziemlich bedeutendem Höcker, hell rostgelb, Endglied und Griffel heller. Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 57 Erstes Glied etwa viermal so lang als breit; zweites 1% mal so lang als das erste, drittes so lang als das erste. Endgriffel mit borst- licher, schwärzlicher Spitze. Der Seitenfortsalz erscheint als Wulst. Rückenschild, Schildchen, Brustseiten, Beine, zweiter bis vierter Hinterleibsring rotbraun. Mitte des Rückenschildes, untere Partie des Hinterrückeris, ein Fleck hinter den Hinter hüften und vor den Mittelhüften, der erste Hinterleibsring, die Mitte des dritten und vierten, der ganze fünfte, alle Tarsen schwarz. Rückenschild weißlich bestaubt, besonders an den Schulterbeulen. Brustseiten mit deutlicher, weißer Schillerstrieme. Hinterrücken, die Seiten- platten, Hüften, Außenseite der Schienen gelblich weiß bestäubt. Haftläppchen weißgelb. Klauen weiß, Spitze schwarz. Schwinger weißgelb. Erster bis fünfter Ring mit weißgelbem Tomentsaum, der an Breite von Ring zu Ring zunimmt. Analsegment fast ganz blaßgelb tomentiert. Flügel im Grunde hyalin. Vorderrand zelle etwas gelblich tingiert. Erste und vierte Längsader gelb; zweite und dritte schwarz, die andern dunkelbraun. Der Raum zwischen der ersten und dritten Längsader etwas bräunlich tingiert, von der Basis der ersten Hinterrandzelle bis zur Flügelspitze immer dunlder werdend und hier auch die erste Hinterrandzelle bis auf einen graulichen Spitzenfleck ausfüllend. Erste Basalzelle absolut hyalin. Länge 11 mm. Sansibar. — Type (J: Kgl. zool. Mus. Berlin. 27. Conops nigrocoxalis n. spec. Diese und die folgenden Arten C. Bequaerti n. spec. und C. fuscipennis Macq. bilden einen großen Foi menkreis, vielleicht nur Varietäten, die lokal beschränkt sind. C. Bequaerti ist nur vom Congogebiet bekannt; C. nigrocoxalis nur vom Kap. C. fuscipennis halte ich nur für eine südliche Variante von C. elegans Meig., die in ihrer typischen Form sich durch vollkommen braun fingierte Flügel unterscheidet, sonst aber kaum abtrennbar ist. C. elegans ist mehr rostbraun als rostrot; Hinterleib mit rostbraunen Seiten und solcher Spitze. Hinterleibsbinde schmal aber intensiv goldgelb, Flügelbinde bleicher; Rest des Flügels hyalin. Hintertarsen blaßbraun. (J: Kopf wie bei C. fuscipennis Msicq. Fühler schwarz, Basis des ersten und dritten Gliedes düster rotbraun. Drittes Glied verhältnismäßig breiter. Griffel schwarz. Scheitelblase und Hinter- kopf rotbraun; letzterer in der Mitte schwärzlich. Äußerster Unterrand der Backen rostbraun. Schillerstrieme am Hinterkopf schmal gelblich, bis zur Scheitelblase reichend. Rückenschild mit drei zusammengeflossenen, breiten, schwarzen Striemen, die vor dem Schildchen einen Fleck rotbraun lassen. Schildchen, Schulter- beulen, eine Strieme zwischen beiden, obere Partie des' Hinter- rückens, Seitenplatten und ein Fleckchen an der Brust unterhalb der Flügel Wurzel rotbraun. Bestäubung des Rückenschildes eigenartig weißgrau, des Hinterrückens oben und seitlich goldgelb.: 1. Heft 58 O. Kröber: Brustseiten schwarz, grauweiß bestäubt, mit unscharfer, weißlicher Schillerstrieme. Hüften schwarz, grau bestäubt, nur die Hinter- hüften etwas glänzend. Beine hell rotbraun, weißlich bestäubt. Außenseite der Vorder- und Mittelschienen intensiv silberglänzend. Tarsen tiefschwarz, schwarz behaart. Haftläppchen und Klauen weißgelb, Klauenspitzen schwarz. Schwinger hellgelb. Hinterleib schwarz, von oben betrachtet, durch graugrüne Bestäubung vollkommen matt. Zweiter und dritter Ring seitlich und hinten düster rotbraun. Erster Ring hinten mit weißgrauer Binde, die sich seitlich stark erweitert, zweiter bis vierter mit gleicher satt- goldgelber Binde, sodaß auf diesen Ringen am Vorderrand nur ein mehr oder weniger großer schwarzer Fleck nachbleibt. Rest des Hinterleibes satt goldgelb. Analklappen rostbraun. Flügel hyalin, Vorderrandzelle gelblich. Erste Längsader gelb, die andern braun. Binde dunkelbraun, zwischen der ersten und dritten Längs- ader bez. vena spuria. Erste Hinterrandzelle an der Spitze hyalin. Erste Basalzelle und Rest des Flügels braun gesprenkelt. Hinter- hüften außen mit zwei oder drei starken, schwarzen Borsten. In einem Exemplar ist die Bestäubung des Hinterleibes matter graugelb und der Flügelhinterrand ist nicht gesprenkelt. Länge 14 — 15 mm. 14 (J Kapland, Willowmore II. — XII. , Algoabay, 10. L, Sunday River. — Type (J: Koll. Kröber. Manchmal ist die Kopffärbung mehr gelbbraun als rotbraun. Griffel nur unten schwarz, Spitze rotbraun. Körper bis auf Schild- chen und Schulterbeulen schwarz, matt weißgrau bestäubt, Hinter- leib mit bläulichem Schein. Fühlerhöcker und Partie oberhalb schwarz. Fühlerstrieme tief schwarz. Vorderrandzelle hyalin. 4 (J dieser Art von Willowmore. Ein cJ von der Algoabay mit ganz zurückgedrängter schwarzer Zeichnung, vorherrschend dunkel- weinrot. Fühler hellrotgelb mit hellem Griffel wie bei C. fusci- pennis. Hinterleib mit leuchtend goldgelben, schmalen Toment- säumen. Gleicht C. fuscipennis Mcq. noch mehr, da die Fühler und die obere Partie der Brustseiten rostbraun sind. Drittes Fühler- glied hell rotgelb mit schwarzem Griffel. Hüften schwarz. Das Rotbraun stark ausgedehnt, alle Hinterleibsringe nur mit einem schwarzen Mittelfleck am Vorderrand. Theca groß schwarz. Flügel wie beim cJ, aber nicht gesprenkelt. Meistens sind die Fühler düster rostbraun, fast schwarz. Länge 13 mm. 7 $ Willowmore 15. XII. , Algoabay. Ein $ ist fast ganz schwarz, mit eigenartig grauweißer Be- stäubung am Hinterleib. Analsegment tiefschwarz. — Type Koll. Kröber. 28. Conops Bequaerti n. spec. (J Unterscheidet sich von C. fuscipennis stets sofort durch den schwarzen Fleck der Brustseiten zwischen den Hüften. Die Be- Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 59 stäubung des Rückenschildes ist eigenartig fleckig, intensiv gold- gelb, zwischen den} Schultern weiß, mit dahinterliegendem kleinen goldgelbem Mondfleck. Schienenbasis gelbweiß, stark silber- glänzend. Erster Hinterleibsring nur am Hinlerrand etwas rostrot, dicht weiß bestäubt, zweiter rostrot mit zarter schwarzer Mittel- linie, die sich am Vorderrand verbreitert, dritter und vierter am Hinterrand seitlich mit großem rotbraunen Fleck. Die sattgold- gelbe Tomentbinde am zweiten bis vierten Ring ist sehr schmal, scharf begrenzt, seitlich nicht erweitert. Fünfter und sechster Ring rostbraun, satt goldgelb bestäubt, am Vorderrand tiefschwarz. Schwinger satt rotgelb. Vorderrandzelle gelbbraun. Binde dunkel- braun, zwischen der ersten und dritten Längsader. Erste Hinter- randzelle bis zur vierten Längsader gleichfalls so dunkel, aber am Außenrand mit hellem Spitzenfleck. Erste Basalzelle und Rest des Flügels braunfleckig; der Hinterrand fast hyalin. Länge 15 mm. Belgischer Congo: Bukama, Katanga, 22. IIL, Lukowzolwa 2. I. Gleicht dem (J. Alle Hinterleibsringe ganz seitlich rost- braun; sechster und siebenter vollkommen rotbraun, auch die Theca. Bestäubung zart, siebenter Ring glänzend. Flügel wie beim cJ, aber der Raum hinter der vena spuria hell. Länge 13 mm. Belg. Kongo, Kilwa, 19. I. — Type Koll. Kröber. 29. Conops fuscipennis Macq. In typischen Exemplaren an den intensiv braun tingierten Flügeln zu erkennen. Es finden sich aber alle Übergänge zu C. elegans Meig. Charakteristisch ist in allen Tieren die rein rostbraune Brust Seite. Wahrscheinlich sind fuscipennis und elegans identisch; fuscipennis sind lebhafter gefärbte südliche Tiere. (J: Kopf ockergelb. Stirn, Scheitel, Fühlerhöcker und Partie unterhalb desselben glanzlos, der Rest intensiv messinggelb glänzend ; Gesichtsgruben fast weißlich. Rüssel hellrostbraun, etwas über kopflang, Lippen schwarz. Fühlerhöcker ziemlich groß. Fühler hellrotgelb, drittes Glied am hellsten und leuchtendsten. Erstes Glied viermal so lang als breit, mit wenigen kurzen, schwarzen Börstchen, die besonders am Oberrand und in einer Seitenreihe stehen. Zweites etwa 1% n^al so lang als das erste, durch dichte, schwarze, äußerst kurze Beborstung etwas verdunkelt, drittes wenig breiter als das zweite, so lang als das erste, schlank, all- mählich zugespitzt, Oberrand fast gerade, leuchtend rot orange. Griffel ebenso hell, in eine lange Borste auslaufend. Seitenfortsatz klein, knopfförmig. Scheitelblase durchscheinend braungelb. Hinterkopf und Backen unten rein rostbraun. Augenrand mit breiter weißer Schillerstrieme. Thorax und Beine nebst Hüften rotbraun. Rückenschild mit drei zusammengeflossenen schwarzen Striemen, zart bestäubt, zwischen den Schulterbeulen ein intensiv glänzender Fleck. Zwischen Schul terbeulen und Flügelwurzel eine Reihe schwarzer Börsten. Hinterrücken schwarz, oben und seitlich 1. Heit 60 O. Kröber; intensiv messinggelb glänzend. Brustseiten mit weißer Schiller^ Strieme. Hüften und Außenseiten der Sehienen intensiv silber- glänzend. Schenkel zart weiß bereift. Tarsen breit, tief schwarz, Hintertarsen reinbraun mit messinggelber, spärlicher Bestäubung. Haftläppchen lang, ockergelb. Klauen fast weiß, Spitze schwarz. Schwinger hellockergelb. Hinterleib rein schwarz, von oben gesehen zart weißlich bereift. Erster bis vierter Ring ganz seitlich rost- braun. Erster Ring weißlich bestäubt, die anderen sattgoldgelb, zweiter und dritter mit Binde, die sich seitlich stark erweitert, am vierten fast % betragend; fünfter und sechster ganz goldgelb bestäubt. Anallamellen rostbraun. Flügel breit, vollkommen dunkelbraun tingiert, schön violett irisierend. Länge 15 — 16 mm. Portugiesisch Guinea, Bolama IV. — XII. Die Tiere sind äußerst variabel. 1. Toment am Hinterkopf goldgelb. Der zweite Ring ist auch nach oben zu rostbraun gefärbt. Flügel blaßbräunlich tingiert, zwischen der ersten und dritten Längsader bez. vena spuria be- sonders intensiv dunkelbraun, Rest der Flügelfläche fleckigbraun. 2. Auch die Vorderrandzelle ist fleckig. Hinterrücken ganz rostbraun. 3. Vorderrand und Rest des Flügels außerhalb der Binde (wie bei 1.) zartbraun tingiert. Bestäubung der Hinterleibsringe so stark nach vorn erweitert, daß die Grundfarbe nur in Form von Mittelflecken auftritt. 4. Färbungsverhältnisse wie bei 1. Hinterrücken oben braun. Vorderrandzelle so dunkel wie die Binde. Rest des Flügels hyalin, kaum etwas bräunlich tingiert. Fünfte Längsader vorn dunkel- braun gesäumt. ?: Gleichen in bezug auf die Färbungsverhältnisse besonders den (J unter 4. Die Flügelbinde ist aber sehr zart. Vor der randzelle fast hyalin. Theca sehr breit, vorne gleichmäßig stumpf abgerundet, hellrostbraun, unten schwarz mit breitem, rostbraunem Rand. Bestäubung weniger intensiv goldgelb. Alle Ringe seitlich, die zwei letzten ganz rostbraun mit dichter Bestäubung. Länge 14 mm, — Ein $ mit fast ganz rostbraunem Rückenschild, der nur Spuren von drei zarten, schwarzen Längslinien aufweist. Vorder randzelle so zart braun tingiert wie die Binde. Portugiesisch Guinea; Cairo. Die übrigen, von Südafrika namentlich beschriebenen Arten sind mir unbekannt geblieben, weshalb ich die Originaldiagnosen anführe. 30. Conops fumipennis Adams ,, Front reddish, face velvety yellow, in certain lights of a silvery-yellow reflexion, cheeks and occiput reddish, antennae reddish throughout, first and third joints subequal, second about one and one-half times as long as either, proboscis reddish, black at tip; thorax rufous, the three dorsal vittäe confluent, sprinkled Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 61 with whitish pollen, pleurae rufous, with silvery-white dmsted stripe, attenuated above; scutellum rufous^ metanotum black below, whitish poUinose above; halteres light yellow, brown at base; first segment of abdomen black, with a narrow red hind border which is sprinkled with a yellowish- white dust; second, third and fourth segments red, blackish above, with a yellow-dusted posterior border which in some cases extends foiward on the sides; fifth Segment red with a narrow anterior border black, the remainder of the dorsum and of the following segment covered with yellow pollen; legs red, front coxae black at base, tibiae with a silvery reflexion anteriorly, front, middle and posterior tarsi, except base, black; pulvilli and tarsal -claws, except tips, light yellow; wings whoUy obscure brown, darker along the veins, slightly tinged with yellow at base and near tip of auxilliary vein. Length of body 14 mm, wing 10,5 mm. Seven specimens, Salisbury South Africa. Frank L. Snow.“ Nach der Flügelzeichnung dürfte die Art wohl nahe C. fusci- pennis Macq. stehen. 31. Conops bellus Adams ,, Front, occiput and cheeks reddish, face velvety yellow, in certain lights silvery below; proboscis reddish, black at tip; antennae reddish, third joint brownish underneath, first and third joints equal, second at least twice as long as either; thorax and scutellum red, the three black dorsal vittae coalesced, pollen whitish most distinct in certain lights on the humeri and pleurae; meta- notum black below, red above, sprinkled with whitish pollen above and on the sides, halteres yellow, brownish at base; abdomen in large part red, black on base of segments, which on some segments is continued backwards as a median line or spot; on posterior margin of first segment whitish dust, that of second, third and fourth segments yellow; fifth and sixth segments scarcely wholly covered with yellow pollen; legs red, front coxae blackish at base, tibiae with silvery reflections exteriorly, front middle and hind tarsi at tips black; wings with costal and subcostal cells yellowish brown, marginal, submarginal, entire base and anterior half of apex of first posterior cell dark brown, first basal cell, except a small spot near apex, bases of discal and third posterior cell and the whole of the anal cell light brown. Length of body 13 mm, wing 9,5 mm. One specimen; Salisbury South Africa. Frank L. Snow.'/ 32. Conops semifumosus Adams (J5*. ,, Front, occiput and cheeks brown; face velvety yellow, in certain lights silvery; proboscis rufous, black at tip; antennae rufous, third joint inclining to yellow, first and third joints of equal length, second twice as long as either; thorax rufous, the three black dorsal vittae coalesced; pleurae rufous, black just about the coxae, with a narrow, silvery dusted line near wing ; 1. Hrft 62 O. Kröber: scutellum rufous; metanotum almost entirely black, silvery and pollinose above, which extends upon the sides; kälteres yellow; abdomen red, more or less black on dorsum of first, third, fourth and fifth Segments and the sixth almost wholly covered with yellow pollen ; legs reddish, tibiae with silvery reflections exteriorly, front and middle tarsi dark brown, posterior ones lighter; wings with costal, subcostal, marginal, submarginal cells, and basal half and anterior part of distal half of first posterior cell brown, which also encroaches upon the proximal portion of basal cells, remainder of wing hyaline. Length of body 12,5 mm, wing 9 mm. Three specimens, Salisbury South Africa. Frank L. Snow.** 33. Conops natalensis Macq. (J: „Capite rufo. Thorace testaceo. Abdomine nigro ; lateribus segmentum 2. testaceis. Alis margina externo vitta fusca. Long. 5 lin. Bord de la face jaune. Antennes testacees. Metathorax noir, cotes ä duvet dore. Abdomen : bord posterieur de tous les Segments ä duvet dore, armure copulatrice testacee, ä duvet jaunätre. Pieds testaces. Alles assez claires; bord exterieur ä moitie anterieure jaune; posterieure brune; nervures comme dans le C. picta. Port Natal.** 34. Conops macuUpes Big. $ ,, Antennes d’un brun rougeätre fonce; deuxieme et troisieme Segments d'egale longueur; trompe noire, longue, nullement renfl^ ä Textremite; front ni gonfle, si saillant d'un jaune pale ainsi que la face; thorax rougeätre, avec un large disque noir en dessus, sur les flancs, deux bandes transversales de reflets blancs assez peu distinctes, ecusson noir; balanciers d'un jaune pale; abdomen noir, un large anneau interrompu au milieu, sis ä la base du deuxieme segment, un autre entier, beaucoup plus large sur la ligne segmentaire des troisieme et quatrieme, rougeätres, cotes des derniers, extremite et base de l’ecaille ventrale de mßme couleur, ä pointe noire; pieds rougeätres; base des cuisses poste- rieures brusquement renflee, base des tibias d'un blanc jaunätre, extremite des posteiieures un peu brunätre, tarses de cette mtoe nuance, moins prononcee aux anterieures, un large anneau median, noir, aux cuisses posterieures ; alles hyalines, largement bordees de brun tout le long du bord externe, jusqu'ä l’extremit6 de la quatrieme nervure longitudinale (Rondani) et sur la moitie basilaire de la cellule discoidale. Long. 1,1 cm. Cap.** 35. Conops macuUpes var. erythraspis Bezzi $ ,,Di Gadofelassi corrisponde completamente alla descripzione citata, tranne che la dimensioni sono un po' minori (9 mm), e lo scudetto e rosso, anziche nero. Da un solo esemplare non si puö giudicare del valore di questa differenza, tanto piu che non si cono- scono i (J; porpongo per questa forma il nome di erythraspis n. var.** Erythraea. Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 63 36. Conops pUuchus Speiser (J: „Körperlänge nicht ganz 12 mm. Länge eines Flügels 9 mm. Grundfarbe rötlichbraun mit gelblichem Untergesicht und vielen schwarzen Teilen am Thorax und Abdomen. Die Stirn oberhalb der Fühler und der ganze Hinterkopf rötlichbraun, am Scheitel blasig durchscheinend, das ganze Untergesicht seidenartig goldgelb, von welcher Farbe sich ein feiner Zipfel jederseits am inneren Augenrande entlang bis auf die halbe Länge der Stirn vorschiebt, auch der hintere Augenrand ist fein seidengoldfarbig. Die Stirn ist oberhalb des tiefen Quereindrucks über der Fühler- wurzel stark gerunzelt, in der Mittellinie mit queren Runzeln, seitwärts mit nach vorn konvergierenden. Die Mundöffnung ist gelbbraun, der Rüssel rötlichbraun mit dunklerer Basis und Spitze. Die Antennen sind rötlichbraun, die beiden ersten Glieder durch schwarze feine Beborstung etwas dunkel, das letzte Glied unbe- borstet und fast rotgelb erscheinend. Seine Basalhälfte ist spindel- förmig aufgetrieben, die Endhälfte kegelförmig. Das erste Glied des Griffels ist klein, das zweite nach unten und innen in einen stumpfen, lappenförmigen Zipfel ausgezogen, wodurch es doppelt so groß als das erste wird, das Endglied des Griffels hat die Gestalt des festen Fingers einer Krebsschere und ist sehr spitz mit ganz geradhniger Oberkante. Der Thorax ist zimtrot mit einem schwarzen Rückenfleck, der sich gewissermaßen aus drei gleichbreiten Striemen zusammensetzt. Die mittelste beginnt am Halsgelenk, die beiden seitlichen, etwas schmäleren, dicht hinter den Schulter- ecken. An seinem Hinterende ist der ganz einheitliche Fleck, der etwas vor dem Schildchen aufhört, in der Mitte noch ziemlich tief eingebuchtet. Auch die Sternopieuren, Hypopleuren, das Meta- stemum und das Mesophragma sind schwarz, ebenso die obern Enden aller Hüften, doch ist die Grenze zwischen der rotbraunen Färbung der Pleuren und den genannten Teilen nirgends scharf, zumal überall noch ein feiner, weißlicher Seidenglanz sich darüber- breitet, besonders stark auf den Mesophragma und den Vorder- hüften. Die Beine sind, wie bei allen verwandten Arten, zimtrot mit schwarzen Tarsen, gelbroten Pulvillen und rotgelben Krallen mit schwarzer Spitze, die Tibien stark weißseidig glänzend. Die Flügel sind ziemlich breit, ihre Färbung ähnlich wie bei C. semi- fumosus Adams beschrieben. Die vordere Hälfte bis zur Media ist dunkelbraun mit Ausnahme des hinteren äußeren Viertels der ersten Hinterrandzelle; auch ist die basale Hälfte der Wurzelzelle etwas heller. Die Discoidal-, dritte Hinterrandzelle und Analzelle nebst der hinteren Basalzelle sind aber auch noch deutlich, nach dem Vorderrand zu sogar noch stark gebräunt, und nur der eigent- liche Hinterrand, fast die ganze flache zweite Hinterrandzelle imd der helle Endfleck in der hinteren Endhälfte der ersten Hinter rand- zelle sind hell. Die kleine Querader steht etwas jenseits der Mitte der Discoidalzelle, die hintere Querader ebenso hinter der Mitte der ersten Hinterrandzelle, die Analader erreicht den Flügelhinter- 1. B«n 64 O. Kröher: rand nicht. Die Schwinger sind ockergelb. Der Hinterleib ist in der Grundfarbe auch zimtbraun, doch wird diese Farbe obenauf mehr oder weniger vollständig durch schwarz verdrängt, am wenigsten intensiv am zweiten Segment. Von den Seiten her, und bindenartig vor dem Hinterrand bleibt, namentlich bei gewisser Beleuchtung, die braune Färbung doch vorherrschend. Am Hinter- rand der Segmente 2 — 4 liegt eine ziemlich breite, am Rand vom ersten eine schmale Binde von goldgelbem Toment. Es ist nicht sicher zu entscheiden, ob, wie es den Anschein hat, die Segm.ente 5 und 6 ganz von gleichem Toment bedeckt gewesen sind. Die hintere Hälfte von 6, die kleinen eingebogenen Endsegmente und der Bauch sind braunrot. 1 (J Kilimandscharo-Niederung am Meru 25. Nov. 1905.“ 37. Conops miuchus Speiser (J: Körperlänge 10 mm, Länge eines Flügels 6,6 mm. Die zimtrote Grundfarbe wird durch schwarze Zeichnung und grau- gelbes Toment fast ganz verdrängt. Die Skulptur des Kopfes und der Antennen, sowie die Verteilung der Farben ganz wie bei der vorigen Art, die seidenglänzende Farbe des Untergesichts ist aber eher weißgelb. Auch die Farbenverteilung am Thorax ist fast die gleiche, nur daß die schwärzlichen Zeichnungen der Pleuren weiter hinaufziehen. An den Beinen ist abweichend, daß die Metatarsen der Hinterbeine (die der Mittelbeine fehlen!), sowie die Wurzel ihres zweiten Tarsengliedes rotbraun wie die Schienen und Schenkel sind. Ganz abweichend und charakteristisch ist aber die Farbe der Flügel. Wirklich dunkelbraun sind da nur zwei Strahlen, deren hinterer den Cubitus bis zur hinteren Querader an seiner Vorder- kante säumt, während der vordere ebenso den Radialramus 4+5 begleitet. Dieser letztere Strahl verbreitert sich nun zu einem Längsfleck, der am intensivsten in der ersten Hinterrandzelle ist. die er in ihrer Vorder randhälfte ganz ausfüllt, während die hintere Hälfte von der hinteren Querader an in ähnlicher Weise frei bleibt wie bei der vorigen Art, C. semifumosus und C. hellus Adam^s; die Basalhälfte ist zwischen der vena spuria und der Media weniger stark als davor verdunkelt. Nach vorne zu erfüllt die Verdunkelung die ganze Unterrand- und Randzelle, letztere und die Basalhälfte der Unterrandzelle nur hell, deren Endhälfte dunkelbraun färbend. Die Längsadern sind teils ockergelb, teils schwarzbraun, von letzterer Farbe sind in ihrer ganzen Länge der Radialramus, der Cubitus und die Analis nebst der Anal- und hintern Querader, die Media von gleich hinter der kleinen Querader an und der Radialramus 2+3 außer seinem mittleren Drittel. Die kleine Querader steht auf der Discoidalzelle, die hintere Querader etwas jenseits der Mitte der ersten Hinterrandzelle, die Analis erreicht fast den Flügel- hinterrand. Die zimtbraune Grundfärbung des Abdomens ist deutlich nur noch am Bauche und an den Seiten der vordem, besonders des zweiten Segments, und am Hinterleibsende. Obenauf .. .1 Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 65 sind die Segmente 1 — 5 mehr oder weniger schwarz, auf 2 und 3 ist diese Farbe mehr auf ein mit der Basis dem Vorderrand an- liegendes Dreieck beschränkt. 1—4 tragen am Hinterrand gelblich- graue Tomentbinden, 5 ist mit Ausnahme eines schmalen Vorder- randes ganz mit solchem Toment bedeckt, 6 größtenteils. Bei Ansicht direkt von oben her ist der ganze Hinterleib bläulich bereift. Die kolbige Hinterleibspitze, d. h. die Endhälfte von 6 und die kleinen Endsegmente sind rotbraun. Die Schwinger sind zitronengelb mit schwarzbrauner Basis. 1 (J Kilimandscharo -Niederung am Meru, X. 1905/' Von den bisher aufgeführten Arten müßten C. nubeculipennis Bezzi, C. Rondanii Bezzi, C. maculipes Big. var. erythraspis Bezzi bei den Arten des Nordrandes aufgeführt werden, da sie in Erythraea Vorkommen. C. algira Mcq. scheint mit C. elegans Meig. zusammen- zufallen; C. auratus Walk, ist mir unbekannt geblieben. Bestimmungstabelle der speziell nordafrikanischen Arten. 1 Stirn mit zwei Sammetflecken C. Rondanii Bezzi — Stirn ohne Sammet flecken 2. 2 Schulterbeulen und Schildchen hellgelb C. insignis Meig. — Schulterbeulen und Schildchen rotbraun bis schwarz 3. 3 Untergesichtskiel mit schwarzem Fleck C. aegyptiacus Rond. — Kiel ungefleckt 4. 4 Flügel hyalin, ohne jede Binde 5. — Flügel mit zarter oder kräftig brauner Binde 6. 5 Hinterrücken schwarz, Schildchen an der Basis rostbraun (cj) ; Körper ganz schwarz, Theca schwarzbraun ($) C. flavifrons Meig. — Hinterrücken oben und Schildchen ganz rostrot (^J), Körper rostbraun, Hinterleib mit zwei schmalen schwarzen Querbinden am Hinterrand des dritten und vierten Ringes. Theca rostrot (?) C. rufiventris Macq. 6 Binde auf eine ganz blasse Trübung zwischen der zweiten rmd dritten Längsader beschränkt. Theca äußerst klein. Bleich rostbraune Art C. nubeculipennis Bezzi — Binde deutlich dunkelbraun C. elegans Meig. (fuscipennis Mcq.) Conops aegyptiacus Rond. (J: Kopf ockergelb, Untergesicht heller, am Mundrand und Augenrand bis zu den Fühlern hinauf breit weißgelb schillernd. Kiel mit einem schwarzen, glänzenden Fleck. Oberhalb der Fühler ein schwarzbraunes Strichelchen. Die Stirn ist von einem Fleck oberhalb des Strichelchens aus radiär gefurcht. Rüssel schwarz, in der Mitte etwas rostbräunlich. Erstes Fühler glied wohl viermal so lang als breit, sehr schlank, zweites mal so lang als das erste, bedeutend dünner als dieses; drittes schlank, kegelförmig, etwas länger als das erste. Griffel lang, borstlich; Seitenfortsatz kaum wahrnehmbar. Fühler hellrotgelb, Spitze des dritten Gliedes schwärzlich. Hinterkopf bleichgelb, am Augenrand weißgelbseidig Archiv für Naturgeschichte 1915 A, 1. 6 1. Heft 66 O. Kröber: eingefaßt. Rückenschild rotbraun, die Mitte schwarz, zwischen den Schulter beulen bis in den Nacken hinab schwarz. Toment eigentümlich graugelb. Schulterbeulen und ein Fleck zwischen ihnen weißgelb glänzend. Schildchen und Hinterrücken oben rot- braun; letzterer unten schwarz; oben und seitlich blaßgelb be- stäubt. Brustseiten hellrotgelb mit sehr breiter bläulichweißer Schillerstrieme. Beine blaßrotgelb. Hüften sehr stark silberglänzend. Basis der Schenkel und Schienen blaßgelb. Vorder- und Mittel- schienen bläulichweiß glänzend. Hinterschienen gelbweiß glänzend. Alle Tarsen schwarz. Haftläppchen und Klauen gelblich, Klauen- spitze schwarz. Hinterleib intensiv rotbraun, zweiter bis vierter Ring glänzend. Erster Ring schwärzlich, weißgelb bestäubt. Zweiter und dritter mit goldgelber Hinterrandsbinde; vierter an der Hinterpartie und fünfter im Grunde ganz schwarz; sechster rotgelb. Die beiden letzten aber vollkommen dicht goldgelb tomentiert. Schwinger ockergelb. Flügel fast hyalin, kaum etwas bräunlich tingiert. Die Binde reicht vom Vorderrand bis zur dritten Längsader, an der Basis der ersten Hinterrandzelle unscharf begrenzt. Länge 12,5 mm. 1 ^ von Casablanca, das ich für diese Art halten möchte. Conops flavifrons Meig. Die Art gehört namentlich den östlichen Mittelmeerländern an, vor allem der griechischen Halbinsel. Aus Budapest liegen mir auch Exemplare aus Tunis vor und etliche mit Konia ? ausgezeich- nete Tiere scheinen auch, nach andern gleicherweise bezettelter, unfraglich tunesischer Arten, hierher zu stammen. Die Art ist bei den palaearktischen Conops-Arten abgehandelt. Conops rufiveniris Macq. Gleicht C. flavifrons außerordentlich. Kopf auffallend groß, viel breiter als der Thorax. Stirn sehr breit, bernsteingelb. Unter- gesicht mehr schwefelgelb. Gesichtsgruben weißlich, gleich dem Augenrand intensiv silberweiß glänzend bis hinauf zu den Fühlern. FühlerbsLsis ein kleines schwarzes Dreieck bildend. Fühler fast schwarz. Erstes Glied dunkelrot erscheinend, etwa dreimal so lang als breit, ziemlich stark, oben dicht und stark schwarz beborstet. Zweites Glied V/x mal so lang als das erste, fast schwarz, schmal und schlank, drittes schlank, kegelförmig, wenig kürzer als das zweite. Endgriffel lang, borstenförmig, Seitenfortsatz sehr kurz, undeutlich. Hinterkopf gelbbräunlich, Scheitelblase durchschei- nend, bernsteingelb oder rot gelb. Hinterer Augenrand zart weiß eingefaßt. Der ganze Körper hellrostbraun. Rückenschild in der Mitte schwärzlich, von vorn betrachtet, weißgrau bestäubt mit zwei schwärzlichen Striemen. Hinterrücken unten schwarz, ebenso ein Fleck über den Hinter hüften und zwischen den Vorder- und Mittelhüften. Zwischen den Schulterbeulen und an der Quernaht oberhalb der Flügelwurzel ein ziemlich intensiv glänzender Silber- fleck. Brustseiten mit deutlicher Silberstrieme» Beine blaß rotgelb. Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. 67 Hüften intensiv weißglänzend, ebenso die Außenseite aller Schienen. Basalhälfte der Schienen weißgelb. Tarsen schwarz, Haftläppchen und Klauen weißgelb; Klauenspitze schwarz. Erster Hinterleibs - ring in der Mitte etwas schwärzlich, dritter und vierter am Hinter- rand mit schwarzer Querbinde, die sich seitlich verschmälert. Seitlich vor diesen Querbinden, sowie am Hinterrand des zweiten Ringes eine weißgelbe Schiller binde. Fünfter und sechster Ring größtenteils weißglänzend. Flügel blaß gelbbraun tingiert, Adern schwarz; die äußerste Basis der Längsadern hell rot gelb. Theca sehr kurz, kaum vorstehend, glänzend rotbraun. Länge 13 mm. Oran, Algier, Tunis. — Type $: Koll. Kröber. (J : Gleicht dem $ vollkommen, aber der Kopf erscheint nicht so unförmlich groß und der Hinterleib ist keulig. Die ersten Ringe sind schmal, stärker tomentiert . Zweiter und dritter Ring am Hinter rand mit weißer oder gelblicher Schillerstrieme, die je nach der Beleuchtung immer anders fleckig erscheint. Am vierten Ring erscheint bei ganz seitlicher Betrachtung eine Spur von Schiller in der Mitte des Hinterrandes. Fünfter und sechster Ring fast ganz hellgelb tomentiert. Länge 12 mm. Biskra, Tunis, Algier. Conops elegans Meig. var. minutus m. (J ; Gleicht elegans oder fuscipennis vollkommen, ist aber stets erheblich schlanker und kleiner, leuchtend rostrot und am Hinter- leib prachtvoll goldgelb tomentiert. Seiten des Hinterleibes mehr oder weniger rotbraun, Oberseite tiefschwarz, die letzten Ringe rostrot. Toment am ersten Ring am blässesten, am 2. bis 4. seitlich stark erweitert, der fünfte und sechste vollkommen goldgelb. Zweiter Ring wenig schmäler als der dritte, kaum etwas länger als breit. Diese Verhältnisse sprechen gegen C. aurata Walk. Länge 11 — 12 mm. Algier, Katona, Tunis 2. VI., Cairo, Abyssinien. — Type (J: Koll. Kröber. Das (J von Abyssinien, 12 mm, trägt am Hinterrücken weiße Bestäubung; Hinterschienen gelblich glänzend. Gleicht dem (J vollkommen, aber robuster. Erster bis fünfter Ring schwarz mit goldgelben Hinterrandsäumen, die am dritten bis fünften auf einer gelbseidigen Binde liegen. Fünfter Ring ganz seitlich, sechster imd Analsegment vollkommen rotgelb, goldgelb bestäubt. Sechster Ring am Vorderrand unbestimmt ver- dunkelt. Analsegment glänzend; Theca groß, stark, etwas weiter vorragend, ^ als die Spitze des Analsegments, schwarz, an der Vor- derseite mit rötlichem Schein. Flügel scl^utzigbraun tingiert. Länge 11 mm. Abyssinip. — Type $: Koll. Hermann. Vermutlich ist Conops älgirus Macq., die der Autor selber für eine Varietät von C. fuscipennis Macq. hält, identisch mit Conops elegans Meig. Die Beschreibung lautet wie folgt: 6* 1. BiUt 68 0. Kr ober: Die afrikanischen Arten der Gattung Conops. Conops älgira Macq. (J: ,,Long- 13 mm, enverg. 22 mm. C. nigra; thoracis lateribus scutelloque testaceo-rubescentibus; alis translucentibus, margine externo tantum fusco; segmentis abdominis aureo-fasciatis ; antennis pedibusque testaceo-rubes- centibus. La trompe est rougeätre, avec Textremite d’un noir fonce. La face est jaune et presente une tomentosite d'un beau jaune dore lorsque Tanimal est vivant, et d’un blanc jaunätre apres la mort. Le front, ainsi que les antennes, est d'un testace rougeätre. Les yeux sont d’un brun rougeätre. Le thorax est noir, avec les epaules, tous les cotes et l’ecusson d’un testace rougeätre. Les ailes sont transparentes claires, änervures d’un brun fonce, avecleur bord exterieur seulement de cette derniere couleur. Les balanciers sont d’im jaune testace. L’abdomen est noir et entierement sem- blable ä celui de l’esp^e precedente (C. fuscipennis) , si ce n’est seulement que la premier segment, äsa partie posterieure, n’est point borde de blanc argente ou ne Test que tres -faiblement. Les pattes sont comme dans l’esp^e precedente. Cette espece a beaucoup d’analogie avec le C. fuscipennis, ä cause de ses ailes, qui sont claires ä l’exception cependant de leur bord externe, qui est d’un brun fonce. Lacadle.“ Tunis, Algier. Conops ciii'atuy alk. (J: ,,Tawny, covered with gilded tomentum. Antennae tawny; club fusciform. Abdomen about twice the length of the thorax; petiole somewhat st out, rather more that half the length of the following part, slightly decreasing in breadth from the base to the tip, the following part or club gradually increasing in thickness from its base to near its tip. Legs tawny. Wings pellucid ; veins black, testaceous towards the base. Kälteres pale testaceous Length 6 lines. Hör Tamanib — Arabia. Die kleineren Gattungen der Conopiden. Von O. Kröber, Hamburg. Unter dem reichen Conopiden-'^ldJieridl, das mir im Laufe der letzten Jahre von den verschiedensten Museen und Privatsamm- lungen zuging, befanden sich auch verschiedene neue Arten, die am besten in neue Gattungen gebracht wurden, so daß sich zu- nächst eine ganz umgearbeitete Bestimmungstabelle der Conopini ergibt, wie folgt: O. Kröber: Die kleineren Gattungen der Conopiden. 69 1 Untergesicht ohne Gruben, scharf und hoch gekielt 1. Tropidomyia Will. — Untergesicht stets mit Gruben, die durch einen flachen Kiel getrennt sind 2. 2 Das dritte Fühlerglied ist weitaus das längste 3. — Das dritte Fühlerglied ist nie das längste ' 8. 3 Rüssel über 2% mal so lang als der Kopf. Drittes Fühlerglied mindestens dreimal so lang als das erste oder zweite 4. — Rüssel höchstens 1% mal so lang als der Kopf oder in der Mundhöhle verborgen 5. 4 Schildchen und Thorax kaum behaart, ohne Macrochaeten 2. Paraconops n. gen. — Schildchen und Thorax mit starken Macrochaeten 3. Neoconops n. gen. 5 Rüssel chitinös, etwa mal kopflang, ganz vorstehend oder doch in der Ruhelage die Knickung frei vorstehend 6. — Rüssel fleischig, in der Ruhelage in der Mundhöhle verborgen 7. 6 Körper mit metallisch-stahlblauen Partien. Drittes Fühlerglied dreimal so lang als das erste oder zweite 4. Euconops n. gen. — Körper stets ohne metallische Partien. Drittes Fühlerglied halbmal länger als das zweite 5. Microconops n. gen. 7 Erste Hinterrandzelle lang und schmal, wie bei Conops] Hinter- leib sehr keulig 6. Neobrachyglossum n.gen. — Erste Hinterrandzelle kurz, wie bei Physocephala, aber lang- gestielt. Stiel halb so lang als die erste Hinterrandzelle. Hinter- leib fast parallelrandig 7. Heteroconops n. gen. 8 Rüssel kürzer als der Kopf, höchstens köpf lang, in der Ruhe- lage in der Mundhöhle verborgen 8. Brachyglossum Rond. — Rüssel stets länger als der Kopf, glänzend, chitinös 9. 9 Kleine Querader im hintern Drittel der Discoidalzelle stehend. Erste Hinterrandzelle kurz 10. — Kleine Querader auf der Mitte der Discoidalzelle. Erste Hinter- randzelle sehr lang gestreckt 11. 10 Vierter oder fünfter Bauchring mit ca. 1 mm langem, wagerecht vorstehendem löffelförmigen Schüppchen (?) oder mit ähn- lichem löffelförmigen Anhang am Analsegment ((J) . Hinterleib sehr kurz und gedrungen, kaum länger als Kopf und Thorax zusammen 9. Pseudodacus n. gen. — Hinterleib ohne solchen Anhang, schlank, bedeutend länger als Kopf und Thorax zusammen 10. Physocephala Schin. 11 Fühler kurz, kaum kopflang, mit rundlichem Endglied 11. Brackyceraea v. Röd. — Fühler lang, mindestens kopflang, mit spatelförmigem Endglied 12. Conops L. (inkl. Conopilla Rond. u. Pleurocerina Mcq.) 1. Tropidomyia Will. Diese Gattung, die sich durch das hochgekielte, grubenlose Untergesicht von allen Gattungen der Conopini sofort unterscheidet. 1. H«ft 70 0. Kröber: hat zwei neue Vertreter erhalten, deren einer der palaearktischen, einer der afrikanischen Region angehört. Wohl weisen beide, mit der amerikanischen Art verglichen, bedeutende Unterschiede auf, doch habe ich sie gleichwohl in diese Gattung gestellt, da die Kopfbildung die gleiche ist. Der Habitus ist ganz der von Physo- cephala. Der Hinterleib ist stark keulig, der zweite Ring auffällig lang und dünn. Das Flügelgeäder weist sie in die Nähe von Conops, da die vordere Querader nahezu auf der Mitte der Discoidalzelle steht, fast genau gegenüber der Mündung der Hilfsader. Etwa in der Mitte zwischen dieser Stelle und der Mündung der zweiten Längsader endet die erste Längsader. Die zweite Längsader mündet ziemlich nahe der Flügelspitze. Alle Zellen sind sehr lang gestreckt, schmal. Die erste Hinterrandzelle ist fast bis zum Rande verlängert, mit geradem Stiel. Die abschließende Querader ist stark konvex gebogen. Die Querader, die die Discoidalzelle hinten begrenzt, steht fast senkrecht. Die siebente Längsader ist in ihrem Verlauf fast ganz gerade; die sechste ist stark gebogen, ziemlich steil in die siebente hineinsteigend, so daß die eingeschlossene Zelle am Ende kurz und breit erscheint. Der ganze übrige Körper zeigt nichts Abweichendes von den andern Conopini. Alle Arten zeigen prächtigen Goldglanz, besonders am Untergesicht und an den Hinterleibsringen; wozu bei T. ornata n. spec. noch prächtig intensiver Silberglanz am Kopfe hinzutritt. Diese letztere Art fällt durch die besonders langen (3,5 mm bei 15,5 mm Körperlänge) Fühler auf. Mir sind nur die ^ bekannt geworden von T. himaculata Will, und T. ornata n. sp. Bei T. aureifacies n. spec. gleicht das ? dem cJ vollkommen, nur daß es robuster gebaut ist. So gibt auch Williston an, daß die beiden Geschlechter sich gleichen. T. ornata hat auch einen etwas abweichend gebauten Fühler grif fei. Da es sich aber um ein einzelnes Tier handelt, vermag es eine individuelle Abweichung sein. 1. Tropidomyia himaculata Will. (J: Mir liegen zwei S vor, die bis auf zwei Punkte mit der Originalbeschieibung übereinstimmen. Untergesicht dunkelgold- gelb. (nach Williston silberweiß oder hellgelb glänzend). Ein schmaler Streif dieses Tomen ts zieht sich bis zur Scheitelblase hinauf. Stirn und Scheitelblase vollkommen schwarzbraun. Ocellen- höcker klein, braun, etwas gewölbt. Neben den Fühlern liegen in der goldgelben Strieme zwei samtschwarze, rundliche Flecken. Um die Fühler herum zieht sich eine feine schwarze Linie. Der Kiel des Untergesichts ist glänzend schwarz. Mundrand und Backen schwarz, am Augenrand dunkelgoldgelb tomentiert. Rüssel schwarzbraun, mit schwarzen Lippen. Erstes Fühlerglied blaß rotgelb, außerordentlich kurz, kaum zweimal so lang als breit. Zweites Glied viermal so lang als das erste, drittes mindestens 1 % mal so lang als das erste (nach Will, soll es kürzer sein als das erste, welches etwa % oder von der Länge des zweiten beträgt). Endgriffel kurz, konisch, stumpf, so lang wie der Seitenfortsatz. Die kleineren Gattungen der Conopiden. 71 Erstes Fühlerglied blaßrotgelb, drittes etwas dunkler, zweites braungelb. Hinterkopf schwarzbraun, am Augenrand satt goldgelb. Kopf bedeutend breiter als der Rückenschild. Dieser ist matt- schwarz. Schulter beulen, Schildchen und obere Partie vom Hinter- rücken braun. Ein Fleck zwischen den Schulterbeulen gelblich tomentiert, ebenfalls die Seiten des Hinterrückens. Brustseiten dunkelbraun mit weißlicher Bestäubung. Beine pechbraun, Schenkel und Schienen nach der Spitze zu etwas verdunkelt. Hüften und Außenseiten der Vorder- und Mittelschienen weißgelb glänzend. Haftläppchen gelblich, Klauen braun mit schwarzer Spitze. Schwinger ockergelb. Hinterleib schwarzbraun. Erster und zweiter Ring und Basis des dritten glänzend, der Rest durch gelbliche Bestäubung mattgrau erscheinend. Zwei^-er Ring am Hinterrand hellgelbbraun, worauf weißliche Bestäubung liegt. Dritter bis fünfter Ring mit sattgoldgelber Hinterrandbinde, die sich seitlich verschmälert. Flügel etwas bräunlich t ingiert mit sehr kräftigen Adern. Der Vorderrand bis zur Mündung der dritten Längsader dunkelbraun. Dritte Längsader, soweit sie die Begren- zung der ersten Hinterrandzelle bildet, von einem fast hyalinen Saum begleitet. Vierte und sechste Längsader braun gesäumt. Länge 9 — 9^4 Brasilien, Mexiko. $: Das $ kenne ich nicht. Vielleicht beziehen sich Will.'s Unterschiede in der Beschreibung just auf dieses. Ich lasse deshalb die Originalbeschreibung folgen (Canad. Entom. XX., p. 11 (1888)) : ,,Face with a silvery or slightly yellowish sheen, showing the black ground-color in different reflections; a slender median black line on the carina. Vertical callosity yellowish red below, obscurely blackish and luteous, save the narrow margins, which are more yellow, dose lo the eyes below a circular opaque black spot. An- tennae brownish red, the third joint red; style short, conical, but little longer than the lateral projection. Thorax opaque black, thinly pollinose on the sides, a slender golden pollinose spot on the inner side of the humeri; humeri and scutellum red, disk of me- tanotum shining. Abdomen black, the second segment brownish red; sixth segment thickly whitish pollinose; fourth and fifth segment (fifth only in $ ?) with a narrow yellow hind margin. Legs blackish red; tibiae more red, tarsi black; a silvery spot on the outer distal part of the four anterior tibiae. Wings subhyaline, brownish in front, but without a distinct picture. Length 7,8 mm. 2 cJ und 1 $ Chapada (near Cuyaba) Brazil. H. H. Smith. The yellow intra-humeral spot and posterior abdominal margins appear to be wanting in one of the males.“ 2. Tropidomyia aureifacies n. spec. Äußerst schlank gebaute Physocephala~ihiL\\ch.e Art. cJ: Untergesicht vollkommen goldgelb glänzend, ebenso die Stirn bis zum Scheitel hinauf mit Ausnahme des Fühlerhöckers und eines gleichbreiten, parallelrandigen Streifens oberhalb der- 1. Heft 72 O. Kröber: selben bis zum Scheitel hinauf. Dieser Streifen ist mattgelbbraun, der Fühlerhöcker schwarz, ebenfalls ein hufeisenförmiger Fleck, der ihn umzieht. Scheitelblase durchscheinend hellgelbbraun mit glänzend schwarzem, punktförmigem Höcker, darauf zwei gelbliche Ozellen zu liegen scheinen. Unterhalb der Scheitelblase ist der Hinterkopf schwarzbraun, unten hellockergelb. Der hintere Augenrand von den Backen bis fast zur Scheitelblase ist breit gelbglänzend eingefaßt. Rüssel kurz, 1 14 mal so lang als der Kopf, tiefschwarz, ziemlich zart. Fühler zart, so lang wie der Rüssel. Erstes und zweites Glied schwarzbraun, drittes tief schwarz. Erstes nach der Spitze zu etwas verbreitert, etwa 3 — 4 mal so lang als vorn breit, zweites über zweimal so lang als das erste, gleichfalls matt schwarzbraun, Beborstung kaum wahrnehmbar, anliegend, schwarz. Die Spitze ist an der Außenseite tief ausgehöhlt, so daß das dritte Glied hier fast zur Hälfte vom zweiten umfaßt wird. Drittes Glied kurz kugelig, kaum zw^eimal so lang als breit, kaum so lang als das erste Glied, mit ganz kurzem Endgriffel, dessen Seitenfortsatz halb so lang ist als der äußerst stumpfe Griffel selber. Der Innenrand des dritten Gliedes ist nur halb so lang als der Außenrand. Rückenschild und Hinterleib blauschwarz, etwas glänzend. Schulterbeulen braungelb, glanzlos. Unterhalb verläuft ein sattgoldgelber Strich nach den Vorderhüften zu, in dem ein goldgelber kraterförmiger Fleck liegt. Hinterrücken oben und seitlich satt goldgelb, fast glanzlos. Hüften blauschwarz, Hinter- hüften mit goldgelbem Tomen t. Beine gelbbraun. Schenkel schlank, schwarzbraun, mit gelbbraunen Enden. Tarsen schwarz. Erstes Glied an der Basis gelbbraun. Klauen und Haftläppchen gelblich, Klauenspitze schwarz. Schwinger intensiv ockergelb. Hinterleib sehr dünn gestielt. Hinterhälfte des zweiten Ringes durchscheinend gelbbraun, mit goldgelbem Toment. Dritter und vierter Ring am Hinterrand mit goldgelbem Seitenfleck, fünfter und sechster ganz goldgelb bestäubt. Fünfter am Vorderrand in der Mitte schmal schwarz; sechster desgleichen, mit einer schräg nach innen stei- genden Binde. Genitalien glänzend schwarzbraun. Flügel lang und schmal, hyalin vom Vorderrand bis zur dritten Längsader zart braun tingiert. Die dritte Längsader verläuft von der kleinen Querader an fast ganz gerade. Länge 10 — 10,5 mm. Gleicht dem (J vollkommen. Alle Schienenenden ± braun auf der Oberseite, Hinterschienen mit schwarzbraunem Spitzenring. Hinterleib robuster, eigentümlich keulig, am vierten Ring am breitesten, dann wieder verjüngt. Dritter Ring seitlich mit gold- gelbem Fleck am Hinterrandsaum; vierter ohne Gelb, fünfter am ganzen Hinterrand goldgelb mit sehr großer dornartiger schwarz- brauner Theca. Sechster Ring fast so lang wie der dritte bis fünfte zusammen. Analsegment etwas vorstehend. Theca länger als der sechste und siebente Ring zusammen. Unterseite der Spitze mit schwarzen Querrunzeln. Länge 10 mm. 2 c? 2 $ Brussa. — Type d'?- K. k. Hofmus. Wien. Die kleineren Gattungen der Conopiden. 73 3. Tropidomyia ornata n. spec. (J: Große, sehr schlanke Form mit auffallend langen Fühlern. Unter gesicht scharf und hoch gekielt. Die Grundfarbe ist ein warmes Rotbraun. Bei entsprechender Beleuchtung ist es salt und tief goldglänzend. Bei andrer Beleuchtung schiebt sich vom Fühlerhöcker her jederseits ein intensiv silberglänzendes Dreieek in das Goldtoment hinein, das beinahe die Wangen erreicht. Ebenfalls ist der äußerste Augenrand bis hinauf zum Scheitel silberglänzend. Rüssel tief schwarz, ziemlich glanzlos, in der Mitte etwas bräunlich, etwa zweimal so lang als der Kopf, ziemlich robust. Backen fast weinrot, weißglänzend. Fühlerhöcker unbe- deutend, hellrotbraun. Erstes Fühlerglied hellrotbraun, sehr schlank, nach der Spitze zu kaum verdickt, etwa achtmal so lang als unten breit. Zweites schwarzbraun, ganz zart weiß bestäubt, etwa zweimal so lang als das erste, an der Spitze stark erweitert. Drittes an der Basis so breit wie das zweite an der Spitze; dann schnell konisch verjüngt, ca. so lang wie das erste. Der Griffel ist ganz eigentümlich gebildet. Das Basalglied ist nur kurz, trägt aber einen weit vorragenden stumpfen Seitenfortsatz. Das End- glied ist kurz, abgestutzt, mit kleiner, aufgesetzter Spitze. Das zweite Fühlerglied ist an der Spitze, das dritte an der Basis etwas hell rostbraun. Stirn und Scheitel dunkel gelbbraun, die Mitte, bis zum Fühlerhöcker herab, schwärzlich. Scheitelblase und Augenrand am Hinterkopf silberweiß bestäubt. Hinterkopf sonst gelbbraun und rostbraun gefärbl . Thorax schwarz, mit sehr zartem, weißem Reif, besonders vorn, nur die Schult er beulen, die Flügel- wurzel und die äußerste Schildchenspitze sind rotbraun. Anfänge von schwärzlichen Striemen im grauen Reif sind vorhanden. Brustseiten ohne Schillerstrieme. Schwingerhell ockergelb. Schenkel rotbraun. Hinterschenkel oben der Länge nach verdunkelt; Vorder- und Mittelschienen schwarzbraun, an der Spitze düster- rotbraun. Hinterschienen gelbbraun, an der Basis weißgelb.' Alle Tarsen tiefschwarz, sehr breit, jedes Glied zweilappig. Haft- läppchen hell ockergelb. Klauen gelbbraun mit schwarzer Spitze. Alle Schenkel und Hinterschienen, Vorder- und Mittelhüften zart weißlich bereift, daher bläulich erscheinend ; die andern Hüften und Schienen sehr intensiv silberglänzend. Hinterleib dünn gestielt, wie etwa beim ^ von Physocephala rufifes L., zart schwarz, zart weiß tornentiert, nur der sehr lange zweite Ring, der fast die Hälfte des ganzen Hinterleibes ausmacht, ist hellrotbraun mit unscharfer, schmaler, schwärzlicher Rückenstrieme, dicht weißlich bestäubt. Flügelgeäder wie bei Conops, aber die Einmündung der vierten Längsader in die dritte und der sechsten in die siebente vollzieht sich in ziemlich gleichmäßigem konvexen Bogen. Die Flügelbinde reicht vom Vorderrand bis zur dritten Längsader, die Zellen bis zur Spitze ausfüllend, nur zwischen der Mündung der Äste der ersten Längsader liegt ein heller Fleck. Die vena spuria verläuft ganz gerade, fast genau von. der obern vordem Ecke der ersten 1. H«ft 74 O. Kröber: Hinterrandzelle nach der diametral gegenüberliegenden untern Ecke am Hinterrand der Zelle. Sie ist vorn zart braun gesäumt. Die Discoidalzelle ist vor der fünften Längsader bis über die hin tere Begrenzungsader hinaus breitfleckig braun. Der Rest des Flügels ist noch zarter fleckig braun, nur die Spitzenpai tie zwischen der dritten und fünften Längsader ist fast hyalin. Die hintere Quer- ader steht senkrecht. Die zweite Längsader mündet ungefähr in der Mitte zwischen der ersten und dritten. Länge 15,5 mm, davon die Fühler allein 3,5 mm. Kaseba, Belg. Kongo, 19. II. 1912. — Type Koll. Bequaert. 2. Paraconops n. gen. Gleicht einem zierlichen kleinen Exemplar von Conops. Das Geäder ist genau so. Nur die Fühler scheiden die Gattung sofort. Erstes und zweites Glied gleich lang, beide dreimal so lang als breit. Erstes parallelrandig ; zweites sehr dünn, dünner als das erste, Unterrand gerade, Oberrand unmittelbar vor der Spitze breit ausladend. Drittes so breit wie das zweite an der Spitze, dreimal so lang als das zweite, nach der Spitze zu ganz allmählich etwas schlanker werdend. Oberrand fast ganz gerade. Das Glied läuft direkt in den kurzen Endgriffel aus, der als kurze scharfe Borste endet. Seitenfortsatz ganz kurz, knöpf förmig. Kopf fast mit gerader Hinter- und Unterseite. Rückenschild 2% mal kopflang. Behaarung des ganzen Körpers kaum wahrnehmbar. Stirn und Scheitel eigentümlich gefurcht. Alle sechs Furchen liegen kon- zentrisch, steigen an der einen Seite hinauf, verlaufen quer und steigen an der andern Seite wieder herab. Theca verhältnismäßig groß und stark, breit abgerundet. Paraconops longicornis n. spec. $: Kopf ockergelb, Scheitel dunkler. Gruben weißlich mit breitem, schwarzbraunem Kiel. Scheitelblase durchscheinend braungelb. Die schwarze Längsstrieme reicht bis zum Fühlerhöcker und ist an allen Furchen etwas verbreitert. Hinterkopf ockergelb, unten etwas heller. Am Augenrande liegt in der Mitte, sowohl vorn wie hinten, ein kleines silberglänzendes Strichelchen. Rüssel zart, schwarzglänzend. Fühler hellrotgelb. Basis des zweiten Gliedes verdunkelt, drittes Glied bis auf die Basis schwarz, ebenfalls der Griffel. Rückenschild schwarz, fast glanzlos. Schulterbeulen, ein Strichelchen an der Seite, Hinterecken, Schildchen, Brustseiten gelbbraun. Alle hellen Teile sind goldgelb tomentiert. Hinter- rücken glänzend schwarz, Seitenplatten gelb tomentiert. Brust- seiten mit breiter, gelber Schillerstrieme, die sich über den Mittel- hüften verbreitert und beiderseits schwarz eingefaßt ist. Schwinger rotbraun. Hüften rotgelb, am hellsten die Vorderhüften, intensiv silberglänzend. Beine blaßrotgelb. Schienenspitzen verdunkelt, die vordem schwarz. Haftläppchen und Klauen bleichgelb, Tarsenspitze schwarz. Tarsen hellbraun, nach der Spitze zu ver- dunkelt. Hinterleib schwarz, breit, am fünften Ring am breitesten. Die kleineren Gattungen der Conopiden. 75 Zweiter Ring wenig länger als breit. Zweiter Ring auf dem hintern Teil gleich der Basis des dritten Ringes braungelb; an der Unter- seite ist der zweite fast ganz braungelb. Er ist oben weißlich, seitlich gelblich tomentiert. Sechster Ring seitlich, siebenter ganz rotgelb. Theca schwarz, graulich tomentiert, der Rand etwas rotbraun. Flügel absolut hyalin. Vorderrand bis zur dritten Längsader kaum wahrnehmbar rauchig, ebenfalls die erste Hinterrandzelle bis zur vena spuria. Geäder wie bei Conops, zart, schwarz. Länge 11 mm. Fühler allein fast 3 mm. Cairns, NO.- Australien. — Type D. E. Mus. Berlin. 3. Neoconops nov. gen. Durch die ganze Körpergestalt und Beborstung Microconops nahestehend, durch die Fühlerbildung aber verschieden. Kopf mehr oder weniger rhombisch; Winkel zwischen Unter- und Hinter- seite ein Rechter. Rüssel schwarzglänzend, etwa 2 % mal kopflang. Fühler über kopflang. Erstes Glied kaum halbmal länger als breit, zweites dreieckig, die Unterseite etwa so lang wie das erste Glied ; die Oberseite doppelt so lang. Drittes Glied, an der Oberseite des zweiten gemessen gut 3 ^ mal so lang, wenig breiter als das zweite. Die Unterseite gleichmäßig sanft nach außen gebogen; die Oberseite in der Basalhälfte ziemlich stark vorgebuchtet, dann zurückweichend und in der Spitzenhälfte fast gerade. Endgriffel äußerst kurz, in eine lange starre Borste ausgezogen; Seitenfortsatz nicht wahr- nehmbar. Ocellenhöcker mit zwei bernsteingelben Ocellen, lang, schwarz beborstet. Rückenschild mit Macrochaeten, besonders lang und auffällig in den Hinterecken. Schildchen mit zwei Lang- borsten. Schüppchen angedeutet. Alles andere wie bei Conops, auch die Flügelbildung. Neoconops longicornis n. spec. (J: Untergesicht glanzlos, hell ockergelb, nach den Backen zu in Weiß übergehend, auf der Stirn bedeutend dunkler werdend. Stirn wie bei Paraconops mit sechs konzentrischen Furchen, durch die sich eine schwarze Längsstrieme hindurchzieht. Scheitelblase und obere Partie des Hinterkopfes schwarz, untere weiß, am Augen- rand zart silberweiß eingefaßt. Wangenplatten silberglänzend. Gesichtsgruben fettig glänzend, im obern Teil etwas verdunkelt. Fühler schwarz, matt. Drittes Glied fast bis zur Spitze an der Unterseite hellrotgelb. Thorax schwarz, durch Bestäubung grau. Von Schulterbeule bis Flügelwurzel ein silberweißer, hackenförmiger Fleck. Seitenplatten des Hinteixückens silberweiß aber ziemlich glanzlos. Brustseiten grauweiß bestäubt, mit weißer Schillerstrieme und gleichem Fleck oberhalb der Vorderhüften. Alle Hüften schwärzlich, silberweiß glänzend. Beine hell gelbbraun, weiß bereift. Schenkel oberseits mit braunem Fleck, besonders groß an den Hinterschenkeln. Schienen ohne Silberglanz, Endhälfte schwärzlich, Tarsen schwarz. Haftläppchen und Klauen gelbbraun. Klauen- spitze schwarz. Schwinger zitronengelb. Hinterleib schwarz, mit 1. Heit 76 O. Kröber: seidig brauner Bestäubung. Zweiter bis vierter Ring mit silber- weißer, seitlich verbreiterter Hin tei randbinde. Erster Ring am Hinterrand etwas graulich bestäubt. Analsegment auf der Mitte mehr oder weniger graulich bestäubt. Genitalien schwarzbraun, etwas glänzend. Flügel zart graulich tingiert, stark irisierend. Adern kräftig, schwarz. Aderverlauf wie bei Conops. Länge 6 mm. Herberton, 3700 Fuß hoch I. — Type D. E. Mus. 4. Euconops n. gen. Rüssel in der Mundhöhle verborgen, glänzend schwarz, mit schmalen Lippen, nicht fleischig. Drittes Fühlerglied länger als das erste und zweite zusammen. Glied eins und zwei gleich lang. Drittes . dreimal so lang als jedes. Körper mit vielen metallisch- stahlblauen Stellen. Kopf in Seitenansicht fast viereckig. Gesichts- gruben sehr breit, mit sehr schmalem, scharf erhabenem Kiel, und scharf erhabenem Rand. Flügelgeäder wie bei Conops, Dis- coidalzelle und erste Hinterrandzelle weit vom Rand entfernt. Flügel verhältnismäßig kurz. Euconops bellus n. spec. 5: Leuchtend rotbraune Art, stark glänzend, mit starkem fleckigen Silberglanz. Kopf, von der Seite gesehen, fast viereckig, wobei der Hinterkopf die längste Seite bildet, Scheitel und Stirn die kürzeste. Die Untergesichtsgrube ist oben breit hufeisenförmig gerundet; sie ist sehr breit, mit hohem, steilen Rand. Der Kiel ist scharf, wenngleich wenig hoch. Am Mundrand bildet er eine stark vorspringende Ecke. Diese Ecke und der Rand der Gruben sind bei jeder Beleuchtung ohne Silberglanz, davon sonst das ganze Untergesicht übergossen ist. Stirn und Scheitel ganz silbern, bei Betrachtung von hinten mit zwei kleinen, scharf isolierten, silber- weißen Fleckchen vor dem Scheitel. Scheitelblase vorgewölbt, mit kleinem schwarzen Ocellenfleck. Hinterkopf glänzend rotgelb, unten stark vorgewölbt, mit silberweißem Schein am Augenrand. Oben am Augenrand, neben der Scheitelblase, liegt ein stahlblauer Fleck. Rüssel in der Ruhelage in der Mundhöhle verborgen, just mit der Spitze unter der Ecke des Kieles liegend. Das Knie des Rüssels steht dann etwas vor. Fühler von eigentümlicher Gestalt, schwarz, mit grauem Schimmer. Erstes und zweites Glied gleich lang. Erstes Glied etwa dreimal so lang als breit, nackt. Zweites oben mit einer scharfen Einkerbung, unten mit ganz wenigen schwarzen Börstchen; an der Spitze mehr als zweimal so breit als an der Basis ; am Oberrand ist es gut zweimal so lang als am Unter- rand. Drittes Glied dreimal so lang als der Oberrand des zweiten, so breit als das zweite, ganz allmählich nach der Spitze zu verjüngt, direkt in den kurzen Endgriffel über gehend. Derselbe erscheint einge- kerbt, wodurch ein kurzer Seitenfortsatz zustande kommt. Endgriffel intensiv graulich tingiert. Rückenschild rotbraun, glänzend. Zwischen den Schultern liegt vorn am Hals ein stahlblauer Fleck. Von diesem zieht; sich bis zum Schildchen hin ein gleichbreiter, dunkler, matter Die kleineren Gattungen der Conopiden. 77 Streif, in- dem zwei schmale, goldgelbe Linien liegen, die bis zur Quemaht reichen, wenn man von hinten sieht, die bei Betrachtung von vorn aber bis zum Schildchen reichen, vor dem sie sich ver- einigen und fleckenartig stark erweitern, hier mehr weißglänzend/ Die Quernaht ist gleichfalls schmal gelbglänzend. Dmrch sie wird jederseits eine breite, stahlblaue Strieme geteilt, die von den Schulterbeulen bis zum Schildchen reicht, an beiden Enden spitz zulaufend. Brustseiten oben glänzend rotgelb, unten samt den Hüften glänzend stahlblau. Über den Vorderhüften liegt ein kleiner, stark silberglänzender Punkt, über den Mittelhüften ein großer Keilfleck, die direkte Fortsetzung der Quer naht Strieme. Vorder- und Hinterhüften tragen einen scharf begrenzten Silber- fleck. Schenkel glänzend rotgelb, mit stahlblauen Spitzen an den Hinterschenkeln, mit solchem Fleck an der Oberseite der andern. Schienen stahlblau. Bei den Vorder- und Mittelschienen ist die Oberseite der Basalhälfte und ein Fleck an der Spitze intensiv silberweiß. Hinterschienen ohne Silberglanz. Tarsen und Klauen tiefschwarz, Haftläppchen düster rotbraun. Schenkel an der Spitze mit einer großen Anzahl kräftiger schwarzer Borsten. Im übrigen sind die Beine zart schwarz behaart. Rückenschild mit kurzer, dichter, schwarzer Beborstung. Schüdchen starkgeschwol- len, glänzend rotbraun, zart schwarz beborstet und behaart. Hinterrücken glänzend schwarz. Seitenplatten hellrotbraun, weißgelb bestäubt. Schwinger weinrot, Stiel weißgelb. Hinterleib hellrotgelb, nach dem Ende zu stark glänzend. Erster bis dritter Ring oben platt und vollkommen matt; dritter und vierter am Hinterrand mit stahlblauem Saum, der am vierten in der Mitte stark erweitert ist. Am fünften und sechsten ist ein solcher Saum nur angedeutet. Vierter bis sechster Ring am äußersten Seitenrand hinten mit mehr oder weniger dreieckigem stahlblauen Fleck. Zweiter und dritter Ring ganz seitlich am Hinterrand silberweiß. Vierter bis sechster obenauf mit zwei parallel von vorn nach hinten verlaufenden silberweißen Strichelchen. Analspitze schwärzlich. Theca groß, hellrot gelb, am äußersten Rand und unten schwärzlich. Flügel auffallend kurz, graulich, mit zarten schwarzen Adern. Basis gelblich mit gelben Adern. Dann folgt am Vorderrand ein intensiv brauner Fleck, der unscharf begrenzt ist und etwa bis zum Ende der zweiten Längs ader einerseits und bis zur Discoidal- zelle und fünften Längsader andrerseits reicht. Vena spuria deutlich vorhanden. Geäder ganz wie bei Conops, Capland. — Type K. k. Hofmus. Wien. 5. Microeonops n. gen. Flügelgeäder wie bei Conops. Rüssel etwa 1 mal kopflang, glänzend, stark chitinös. Erstes Fühlerglied etwa dreimal so lang als unten breit, nach der Spitze zu ganz allmählich ver- breitert. Zweites mal so lang Ms das erste, vorn allmählich verbreitert, schräg abgestutzt, so daß der Oberrand bedeutend 1. Heft 78 0. Kröber: weiter vorspringt als der Unterrand. Drittes Glied, am Oberrand des zweiten gemessen, mal so lang, am Unterrand gemessen, wohl zweimal so lang als das zweite, schlank, kegelförmig, der Oberrand fast gerade, der Unterrand in der Basalhälfte sanft konvex, dann bis zur Spitze gleichmäßig verjüngt und hier plötzlich abgestutzt. Endgriffel kurz kegelförmig, mit verhältnismäßig großem stumpfen Seitenfortsatz, in eine kurze, starre Borste endend. Rückenschild und Schildchen lang beborstet. Am Schildchenrand fallen besonders zwei Macrochaeten auf, an der Schulterbeule eine, zwischen Beule und Flügel zwei und in jeder Hinterecke des Rückenschildes zwei. Dazwischen stehen viele starke Haare, die man wohl auch ganz gut als Macrochaeten an- sprechen kann. Hinterleib kurz und stark beborstet. Die zwei bekannten Arten unterscheiden sich sogleich durch das Toment: 1 Goldgelb tomentierte Art M. ornatus n. spec. Silberweiß tomentierte Art M. fasciatus n. spec. — Microconops ornatus n. spec. (J: Glänzend schwarz und goldgelb gezeichnete Art. Unter- gesicht ockergelb. Stirn rotgelb, nach der Scheitelblase zu etwas dunkler werdend. Letztere trägt eine rundliche, fast halbkugelige schwarze Erhebung, der aber Ocellen fehlen. Hinterkopf oben schwarz, unten fast weiß, und hier silberglänzend. Augenrand hinten silberweiß eingefaßt, oben in Gelb übergehend. Unterhalb der rotbraunen Scheitelblase zieht sich eine gelbliche Tomentbinde hin. Wangenplatten hellsilberweiß glänzend. Rüssel glänzend schwarz. Fühler wie oben angegeben, schwarzbraun. Zweites Glied innen düsterrotbraun, Basis der dritten innen und unten. Gesichtsgruben und Kiel ockergelb. Thorax und Hinterleib tief- schwarz, kaum etwas glänzend. Rückenschild direkt neben den Schulterbeulen mit zwei schmalen, deutlich begrenzten, goldgelben Striemen, die bis zur Quernaht reichen. Sie stehen mit dem gold- gelben Schulterbeulenfleck in Verbindung, der sich bis zur Schiller- strieme der Brustseiten hinzieht. Diese Strieme ist fast silberweiß. Alle Hüften und ein Fleck oberhalb der Vorderhüften silberweiß. Vor dem Schildchen liegt eine goldgelbe Makel. Hinterrücken oben silberweiß bereift, Seitenplatten bleich goldgelb. Schwinger bleich ockergelb. Schenkel dick, schwarz, außen mit ziemlich scharf begrenztem mattweißen Tomentfleck. Beide äußersten Schenkel- lenden und die Schienenbasis hellgelbbraun. Rest der Schienen schwarzbraun. Außenseite aller Schienen gelbglänzend. Tarsen schwarzbraun, äußerste Basis der Metatarsen braun. Haftläppchen imd Klauen gelbbraun; Klauenspitzen schwarz. Anfänge von Flügelschüppchen vorhanden. Erster Hinterleibsring ^ mit ganz zarter goldgelber Hinterrandsbinde; zweiter bis vierter mit breiter goldgelber Binde. Die äußerst stark verbreiterten Enden dieser Binde gehen hinten in Weiß über. Binde des vierten Ringes in der Mitte dreieckig ausgezogen, also zweimal gebuchtet. Die kleineren Gattungen der Conopiden. 79 Fünfter Ring goldgelb mit schwarzem Vorderrand, sechster ganz goldgelb. Genitalien glänzend schwarz. Flügel absolut hyalin, irisierend, mit starken schwarzen Adern. Länge 8 mm. Caims, NO. -Australien. — Type (J: D. E. Mus. Berlin. Microconops fasciatus n. spec. (J: Reinschwarz, sübertomentiert. Gleicht der vorigen Art sehr. Kopf weißgelb, nach dem Scheitel zu in Ockergelb übergehend, glanzlos. Wangenplatten glänzend silberweiß. Rüssel schwarz, wohl 1 % mal kopflang. Scheitelblase rotbraun bis schwarz, auch mit einem kleinen Höcker. Hinterkopf oben glänzend schwarz, imten rein weiß, zart weiß behaart. Fühler schwarz, drittes Glied düster rotbraun, unten bleichgelb. Erstes Glied zweimal so lang als breit; zweites zweimal so lang als das erste, trichterförmig erweitert. Drittes, am Oberrand des zweiten gemessen, etwa ^ länger als dieses, am Unterrand gemessen 1^ mal so lang. Drittes Glied eigentümlich gebuchtet. Oberrand zweimal ausgebuchtet, Unter- rand in der Basalhälfte stark ausgebuchtet, dann gleichmäßig verjüngt. Griffel plump, stumpf dreieckig, in eine ganz kurze, starre Borste auslaufend. Seitenfortsatz groß, plump. Thorax wie bei M. ornatum, aber alle Tomentpartien rein silberweiß. Beine schlank, schwarz; Knie und Schienenbasen hellgelbbraun. Tarsen braunglänzend, seidig behaart. Haftläppchen und Klauen gelb- braun, Klauenspitzen schwarz. Schwinger bleichgelb. Schüppchen weißlich. Hinterleib schlank, zart, schwarz, fast glanzlos, am ersten Ring hinten weißlich tomentiert. Zweiter bis vierter Ring mit rein silberweißer, scharf begrenzter Hinterrandbinde, die in der Mitte tief eingebuchtet, am vierten direkt unterbrochen ist. Fünfter Ring ganz schwarz, nur ganz seitÜch grau bestäubt. Sechster matt weißgrau tomentiert, je nach derBeleuchtung weißgrau oder schwarz erscheinend. Genitalien glänzend schwarz. Beborstung minder stark, schwarz. Flügel absolut hyalin, irisierend, zart schwarz geadert. Länge 4 mm. — Bei einem ^ sind die Striemen des Rückenschildes, der Fleck vor dem Schildchen und das Toment des Analsegmentes bleichgelb. Länge 4,5 mm. $: Ein Pärchen in copula. Das $ gleicht dem (J vollkommen. Der Hinterleib erscheint etwas robuster, die Silberbinden sind schmäler. Am vierten Ring besteht die Binde nur aus zwei Seiten- flecken. Fünfter Ring ganz ohne Toment. Analsegment glänzend schwarzbraun. Theca groß, schwarzbraun, unten an der Basis gelbbraun, an der Spitze schwarz. Länge 4,5 mm. 4^4$ Palmerston IX.— XII. — Type ^9* E. Mus. Berlin. 6. Neobrachyglossum n. gen. Nackte, kaum wahrnehmbar behaarte Art. Rüssel kurz, fleischig, in der Mundhöhle verborgen. Fühler zweimal so lang als der Kopf. Drittes Fühlerglied so lang als das erste und zweite zusammen, breiter als jedes. Endgriffel deutlich dreigliederig, ohne Seitenfortsatz, so lang als das erste Fühlerglied. Am Auge liegt 1. H«ft 80 O. Kröber: am Stirnanfang jederseits ein schwarzer Sammet flecken. Flügel- geäder wie bei Conops. Hinterleib schmal gestielt, keulig, wie bei Physocephala. Zweiter Ring fast parallelrandig. N eobrachyglossum punctatum n. spec. (J: Beborstung oder Behaarung kaum wahrnehmbar. Kopf braungelb, Unter gesichtsgruben heller mit ockerfarbenem Kiel. Glanz zart, messinggelb, am Augenrand intensiver. Ein Keil von der Fühlerbasis bis zu den Wangen dunkler, matt, mehr braun. Partie oberhalb der Fühler braun. Stirn dunkel braungelb, vor der Scheitelblase eine breite, schwarze Querbinde, von der eine breite, senkrechte zu den Fühlern herabsteigt. Scheitelblase braungelb. Hinterkopf oben schwarz, unten braungelb, am Augen- rand breit goldgelb glänzend. Rüssel kurz, in der Mundhöhle verborgen, hellbraungelb, fleischig. Fühler etwa zweimal kopflang, schwarz. Erstes Glied hell gelbbraun, oben schwarz, etwa dreimal so lang als breit. Zweites bedeutend dünner, etwa mal so lang als das erste, an der Spitze stark erweitert. Beide Glieder fast nackt. Drittes Glied so lang als beide zusammen, breiter als das zweite an der Spitze nach der Spitze, zu wenig verjüngt, abgerundet, mit endständigem langen Griffel, der so lang ist als das erste Fühler- ghed, stark, dreigliedrig, ohne Seitenfortsatz. Rückenschild schwarz auf der Mitte bis zum Schildchen gelbglänzend. Schulter- beulen und Schildchen hellgelbbraun, glanzlos. Schüdchen schwarz, oben und seitlich gelbglänzend. Brustseiten schwarz mit breiter gelber Schillerstrieme. Hüften gelbbraun, Mittel- und Hinterhüften an der Basis schwarz, alle mit zartem, gelben Schiller. Beine ganz hellgelbbraun. Hinterschenkel oben mit kleinem, hellbraunem Wisch. Klauenspitze schwarz. Erstes Tarsenglied so lang als die drei folgenden zusammen. Behaarung zart, kaum wahrnehmbar, schwarz. Schwinger gelb, Knöpfchen schwärzlich. Hinterleib im Grunde fettig glänzend, gelbbraun. Erster Ring breit, an der Basis schwärzlich. Zweiter Ring sehr schmal, fast parallelrandig, schwarz, im letzten Drittel gelbbraun, unten mehr als oben. Dritter an der Basis so breit als der zweite, dann stark und gleichmäßig verbreitert, hinten gut vier- bis fünfmal so breit als vorn; vorn schwarz, hinten gelbbraun. So ist auch der vierte Ring gefärbt. Die schwarze Binde ist in der Mitte zapfenförmig erweitert. Fünfter Ring an der Basis mit Spuren einer schwärzlichen Querbinde; sechster ganz gelbbraun; fünfter und sechster mit ganz zartem gelben Toment. Genitalien an der Spitze glänzend schwarz. Flügel lang, graulich. Geäder wie bei Conops, schwarz, stark. Länge ohne Fühler 9 mm, Fühler allein 4 mm. Klein-Asien, Ivris, 21. VII. — T}^pe cJ: Mus. Hung. 7. Heteroconops n. gen. Gleicht auf den ersten Blick vollkommen einer Occemyia. Sehr charakteristisch sind Fühlerbildung und Geäder. Erstes und zweites Fühlerglied fast gleichlang, jedes kaum mal so lang Die kleineren Gattungen der Conopiden. 81 als breit. Erstes Glied dick, robust, fast parallelrandig, zweites an der Basis stark eingeschnürt. Drittes Glied wohl viermal so lang als das erste oder zweite, an der Basis so breit wie das zweite, nach der Spitze zu dann ganz allmählich zugespitzt, direkt in den Endgriffel übergehend. Dieser ist ganz kurz, kegelförmig. Seiten- fortsatz kaum erkennbar. Rüssel fleischig mit dicker Saugscheibe, gelblich, kürzer als der Kopf. Geäder wie bei Physocephala, namentlich die erste Hinterrandzelle kurz und langgestielt. Stiel gerade, etwa halb so lang als die erste Hinterrandzelle. Rücken- schild und Schildchen mit wenigen langen bleichgelben Haaren, ebenfalls das Hinterleibsende vom fünften Ring an. Theca ziemlich lang dornförmig. Der männliche Hinterleib trägt ein merkwürdig gro&s Analsegment, das ein vollkommen gleichseitiges Dreieck darstellt. Hinterleib in beiden Geschlechterrn fast parallelrandig. Heteroconops gracilis n. spec. “ cJ: Kopf rotgelb, nach den Backen zu weißgelb werdend. Backen sehr groß, fast so lang wie die fast kreisförmigen Augen. Kopf beinahe rhombisch. Fühler kopflang, von der Seite gesehen erinnern sie an manche T ahanideninhler \ bleich braungelb. Zweites Glied oben, drittes oben und an der Spitze schwarzbraun verdunkelt. Hinterkopf in der obern Hälfte schwarz, in der untern fast rein weiß, mit äußerst zarter, weißlicher Behaarung. Kopf ganz glanzlos. Der ganze übrige Körper rein schwarz, wenig glänzend, zart weiß tomentiert. Rückenschild stärker glänzend; Schulterbeulen und ein Fleck vor der Flügelwurzel intensiv silberweiß, desgleichen eine Strieme der Brustseiten und die Hüften. Schwinger weißgelb. Beine bleich gelbbraun. Schenkelbasis fast weißgelb, die Enden braun. Alle Schienenspitzen gebräunt. Klauen und Haftläppchen gelbweiß; Klauenspitze schwarz. Hinterleib fast parallelrandig, durch Toment matt, fast olivefarben. Zweiter bis vierter Ring mit weißglänzendem, zartem Seitenfleck am Hinterrand. Flügel absolut hyalin. Adern zart, schwarz. Länge 4 mm. 9: Gleicht dem ^ vollkommen. Beinfärbung noch blasser. Hinterleib etwas robuster. Die Toment flecken werden fast zu Binden. Erster bis fünfter Ring vollkommen matt. Sechster und siebenter Ring glänzend und zart weißgelb behaart. Theca ziemlich groß, matt gelbbraun, unten an der Spitze matt schwarz. Länge 3,5 mm. Der linke Flügel des ^ ist abnorm. Die erste Hinterrand- zelle strahlt noch einen Anhang aus, der der dritten Längsader parallel läuft. Palmerston, XI., N. Australien. — Type(J9* D. E. Mus. Berlin. 8. Pseudodacus n. gen. Kleine, kurzgedrungene Tiere, die auf den ersten Blick für einen Vertreter der Trypetinengditving Dacus gehalten werden können, vor allem durch den eigentümlich eingeschnürten Hinter- leib. Der Kopf ist flach^ scheibenförmig, wie bei Physocephala constricta z. B. Der Rüssel ist kaum mal kopflang. Gesichts- Archiv für Xalurgeschichte 1915 A. 1. 6 1. Heft 82 O. Kröber: gruben deutlich vorhanden. Fühler verhältnismäßig lang, an der Spitze stark verdickt. Rückenschild fast quadratisch, glanzlos. Brustseiten nur mit kleinem Schillerfleck. Beine verhältnismäßig kurz und dick, namentlich die Schenkel. Tarsenglieder kurz, die mittleren breiter als lang. Flügel gebaut wie bei Physocephala, mit dunklem Apikalfleck. Hinterleib äußerst kurz, kaum länger als Kopf und Thorax zusammen. Zweiter Ring am dünnsten, von vorn nach hinten an Breite abnehmend, kaum etwas länger als breit, so lang wie der dritte. Dieser von vorn nach hinten schnell sich verbreiternd, hinten mindestens viermal so breit als vorn. Bauch tief ausgehöhlt. Analsegment etwa halbkugelig vortretend. Am fünften (oder vierten?) Bauchsegment tragen alle mir vor- liegenden Stücke (die Ansatzstelle liegt vollkommen versteckt in der Tiefe des konkaven Bauches) einen eigenartigen nach vorn gerichteten Vorsprung. Von der Seite gesehen ist er papierdünn, von unten betrachtet breit, nach vorn zu löffelförmig erweitert und gerade abgestutzt. Er ist etwa 1 mm lang sichtbar, am Rande ziemlich zart lang behaart . Der Rand des AnalsegmentS‘ und der Rand der letzten vier Bauchplatten tragen lange zarte schwarze Haare. Ich halte diese Tiere für $. Die ^ sind ganz ähnlich gebaut, mit langem, mehr oder weniger löffelförmig erweitertem Penis, der eine Spitze trägt. Pseudodacus abdominalis n. spec. Kopf flach. Untergesicht wenig vorstehend, am Mundrand aufgeworfen, bleich schwefelgelb, etwas glänzend, aber ohne Silber- glanz. Gesichtsgruben weißlich, tief, ohne Silberglanz. Kiel gelb- lich, hoch. Backen und Mundrand blaß rostbraun. Rüssel kurz, etwa 1% mal kopflang, bleich gelbbraun, Basalpartie verdickt, schwarzbraun. Fühler hell rostbraun. Erstes Glied drei- bis viermal so lang als breit, zweites zweimal so lang als das erste, oben ziemlich breit, weit das dritte umgreifend. Drittes Glied von der Länge der ersten, eigentümlich stark gekantet , der Länge nach mit eingehöhlten Flächen. Griffel kurz und stumpf, mit gleichlangem Seitenfortsatz. Scheitel rein braunrot. Stirn mit gleichfarbiger, ziemlich breiter Mittelstrieme, die bis zum Fühlerhöcker reicht. Hinterkopf schwarz, am Rande düster rotbraun, weißglänzend. Rückenschild matt schwarz, mit zartem, weißlichem Reif. Schulterbeulen und Schildchen und eine breite Seitenstrieme zwischen ihnen hellrot- braun, ebenfalls der größte Teil der Brustseiten, die zart weißlich bestäubt sind mit einem intensiver glänzenden Silberfleck über den Mittelhüften. Schwinger hell ockergelb. Hinterhüften und Außen- seite der Vorder- und Mittelschienen intensiv silberglänzend. Rückenschild zwischen den Schulterbeulen etwas intensiver tomentiert. Beine rotbraun. Hinterschenkel mit breitem schwarzen Ring. Basis der Hinterschienen weißlichgelb. Tarsen gelbbraun, die Glieder sehr kurz, breiter als lang. Haftläppchen heller gelb- braun. Klauen bräunlich mit schwarzer Spitze. Hinterleib vor- herrschend schwarz; erster bis dritter Ring teilweise rotbraun. Die kleineren Gattungen der Conopiden. 83 Erster Ring breit, scheibenförmig, lang und schwarz behaart. Zweiter Ring viel schmäler als der erste, etwa halb so breit, nach hinten zu verschmälert, fast so lang wie breit. Dritter Ring so lang wie der zweite, hinten drei- bis viermal breiter als vorn. Vom vierten Ring an ist der Hinterleib stark gekrümmt, so daß die Oberseite der Ringe mindestens doppelt so lang ist als die Unter- seite. Alle Ringe tragen am Hinterrand gelbbraunes Seidentoment, das in der Mitte breiter ist als an den Seiten. Die letzten Segmente sind rotbraun gefleckt. Das Organ an der Unterseite ist von der Seite gesehen papierdünn, von unten gesehen breit löffelförmig. Das letzte Segment ist fast ganz zart graubraun bestäubt. Flügel hyalin. Geäder wie bei Physocephala. Spitzenfleck sattbraun, füllt von der kleinen Querader an die ganze Unter randzelle aus, scharf begrenzt durch die zweite und dritte Längsader, und die Basalhälfte der ersten Hinterrandzelle bis zur vena spuria. Dritte Längsader von der kleinen Querader an nach der Basis zu vorn etwas braun gesäumt. Länge 9,5 mm. Kasenga, 31. I. 1912. — Type ?: Koll. Bequaert. Ein Exemplar vom Kap ist diesen Tieren' vollkommen gleich, aber die Untergesichtsgruben tragen in der Tiefe einen braunen Strich und die Grundfarbe ist mehr braungelb als- rostrot. Länge 9 mm-. Pseudodacus apicalis n. spec. cJ: Gleicht der vorigen Art ganz außerordentlich. Gesicht und Untergesichtsgruben braungelb. Zweites Fühlerglied mindestens dreimal so lang als das erste. Alle Färbungsverhältnisse sind fast dieselben. Der -Hinterleib ist viel schlanker, zweiter Ring min- destens zweimal so lang als vorn breit; dritter Ring im Anfang schmal, fast parallelrandig, dann erst sich stark erweiternd. Dadurch erscheint der Hinterleib viel länger. Alle Hinterleibsringe mit großem rotbraunen Fleck. Das Analsegment ist von ganz eigen- tümlicher Form: an der Biegung merkwürdig scharf gekantet, seitlich etwas ausgebuchtet . Die Anhangswulst ist etwa halbkugelig und trägt unten einen Anhang (Penis?), der stark an die Maske einer Libellenlarve erinnert. Er ist löffelförmig, schlank, gestielt, vorn in eine Spitze ausgezogen, deren Rand seitlich ausgebuchtet ist. Länge 9 mm. Ghinda, Erythraea. — Type (J: Mus. Hung. 9. Brachyceraea v. Röd. Gleicht sehr Physocephala. Kopf groß, aufgeblasen. Erstes Fühlerglied scheibenförmig, kürzer als breit; zweites und drittes gleichlang. Alle drei zusammen kürzer als der halbe Kopf lang. Zweites Glied nach vorn stark verbreitert, schief abgestutzt, so daß die Oberecke am weitesten vorragt. Drittes Glied breiter als das zweite, rhombisch. Auf der Ober ecke desselben ist der Endgriffel eingelenkt. Das erste Glied desselben ist sehr kurz, trapezförmig, das zweite trägt einen kleinen, stumpfen Seitenfortsatz, das dritte 84 O. Kröber: ist kurz kegelförmig, mit scharf abgesetzter Borste. Rüssel wenig mehr als kopflang, dick, mit breiten, kurzen, dicken Lippen. Hinterleib des ^ sehr dünn gestielt, wie bei Physocephala. Die Scheitelblase ist ein stumpf zugespitztes Dreieck mit konvexen Seiten. Ocellenhöcker wenig vorstehend. Geäder wie bei Conops. Die Querader steht ziemlich nahe der Mitte der ersten Hinterrand- zelle. An ihrer Einmündung ist die Zelle etwas nach außen ge- buchtet; sie ist schmal, langgestreckt, kurzgestielt. Discoidal- und Analzelle sind sehr langgestreckt. Die beiden bekannten Arten unterscheiden sich sogleich durch die Flügelfärbung : 1 Flügel bleich gelbbraun fingiert B. brevicornis Lw. — Flügel einfarbig dunkelbraun, wundervoll irisierend B. obscuripennisKvöb. Bvachyceraea obscuripennis Kröb. Von dieser Art, beschrieben in den Entom. Mitt., Band II, No. 9, 1. Aug. 1913, liegen mir jetzt auch Exemplare vor von Kanshirei V. von 7 mm Länge, Toyenmongai, Janano-Teiko V. und Daitoriusho VIII. auf Formosa. Das kleinste $ mißt 10 mm. Bvachyceraea brevicornis Lw. cJ: Kopf dunkelgelb, Untergesichtsgruben weißlich, mit breitem, glänzendschwarzem ^littelkiel, der vom Mundrand bis zudenFühlern reicht. Von ihm steigt eine zarte Linie an beiden Seiten des Mundes abwärts, fast bis zur Mitte der Mundöffnung. Scheitelblase drei- eckig. In ihrem vorderen Winkel liegt ein gewölbter, glänzend schwarzer Fleck. Hinterkopf dunkelbraun. Rüssel kurz, wenig länger als der Kopf, fast schwarz. Fühler außerordentlich kurz, halb so lang als der Kopf, schwarzbraun. Drittes Glied mehr kegel- förmig. Endgriffel lang, borstenförmig, die Spitze weißlich. Rückenschild schwarz, etwas glänzend. An der Innenseite der Schulterbeulen ein kleiner, gelber Tomentfleck. Schildchen, Hinterrücken, Brustseiten dunkelbraun. Zu beiden Seiten des Hinterrückens ein gelber Tomentfleck. Brustseiten mit goldgelber Schillerstrieme. Hinterleib schwarzbraun. Zweiter Ring blaß gelbbraun oder ockerfarben mit schwarzer Mittelstrieme, seitlich mit goldgelbem Toment. Dritter bis letzter Ring je nach der Be- leuchtung schwarz mit goldgelbem Hinterrandsaum oder ganz goldgelb tomentiert. Hüften schwarzbraun. Hinterhüften etwas gelb tomentiert. Schenkel ganz blaß ockerfarben. Schienen an der Basis gelbbraun oder ockerfarben, nach der Spitze zu verdunkelt, die Spitze selbst ganz schwarzbraun. Alle Tarsen schwarzbraun. Haftläppchen und Klauen bräunlichweiß, Klauenspitzen schwarz. Flügel ziemlich gleichmäßig gelbbraun fingiert, am intensivsten zwischen der ersten und dritten Längsader. Länge: 11 — 12,5 mm. — Type cJ?: Zool. Mus. Berlin. $: Gleicht dem cJ vollkommen. Hinterleib etwas robuster gebaut, ganz und gar schwarzbraun, durch gelbliches Toment Die kleineren Gattungen der Conopiden. 85 eigentümlich grau erscheinend. Zweiter Ring nur ganz seitlich oder hinten rotgelb gefärbt. Der fünfte Ring ist etwas aufgewulstet . Theca ziemlich lang, sehr schmal, schwarzbraun, länger als das vorstehende Stück des Analsegments. Tarsen hellbraun bis schwarz gefärbt. Länge 10 — 11 mm. Graecia, Poros, Morea, Brussa, Syra. Die beiden nachfolgenden Gattungen sind wohl von Conops nicht zu trennen. 11. Conopilla Rond., begründet im Prodromus II., p. 227 (1857), ist wohl auf das $ allein gegründet worden. Dieses ist zwar von allen Conops- \rien sofort zu unterscheiden, aber das vermag ich von der genannten Gattung absolut nicht zu trennen. Im Prodromus I., p. 56 (1856), trennt Rondani die Gattungen folgendermaßen: ,,Femora postica ut anteriora non, aut parum incrassata, et longa circiter ut tria prima Segment a abdominis. Theca ventralis foeminae porrecta et rotundata. — Sphixosoma m. [Conops qua- dnfasciatus Deg.). Femora incrassata, posticis satis crassioribus et vix longis ut duo prima segmenta abdominis. Theca ventralis foeminae in- distincta. — Conopilla Rdn.“ Im Prodromus II. 1. c. sagt er folgendes über die Gattung: ,,Proboscis exilis et satis producta ultra epistomium. Ab- domen segmento secundo haud manifeste coarctato: ventre in foemina theca copulatoria non producta. Femora omnia regulariter incrassata, posticis distincta crassioribus, et in parte apicali cana- liculo infero basim tibiarum continente. Alae ut in generibus affinibus circiter venosae.“ Ich handle die Art bei der Gattung Conops ab. 12. Pleurocerina Macqu. Williston sagt darüber im Anschluß an die Beschreibung seiner Gattung Tropidomyia, im Canadian Entomol. XX., p. 10 (1888) folgendes : ,,The only other genus which presents any Claims for acceptance is Pleurocerina Mcq., which I suspect was based upon an accidental malformation, the more so as I have seen several specimens of Conops and Zodion with a very similar projection of the front, springing from the frontal lunule, and due to some artificial cause. I am not aware that the type species, described from Tasmania, has been recognized since its original description, and I think the genus had better be held in abeyance tili specimens are again examined.“ Macqu. beschreibt sie im Suppl. IV, dipt. exot., p. 164, wie folgt: ,,Voisin des Conops. T^te epaisse, prolongee par une saillie conique. Trompe allongee, menue, horizontale, depassant un peu la tete, levres terminales un peu renflees; palpes fort courts. Face 1. Heft 86 O. Kröber: fort inclinee. Front large. Antennes distantes, inserees de chaque c6t6 pr^ de Fextremite de la saillie de la t^te, plus longues que la tete, ensiformes; premier article court, en cöne renverse, deuxieme, presque confondu avec le troisieme present ant avec lui la form d'un glaive au moins de la longueur de la t^te, presque droit, attenue ä l’extremit^; style fort court, de deux articles. Yeux nus. Thorax presque carre, ecusson petit. Abdomen allonge, courbe. Cuisses un peu renflees, jambes un peu arquees. rViles ä nervures comme le Conops, ä l'exception de Texterno-mediaire un peu plus contournee au-delä de la deuxieme transversale. Jusqu’ici Forganisation des Conopsaires ne presentait aucune modification importante et ne contenait que le genre Conops. Nous en formons un second qui converse tous les caracteres du type, ä l'exception d’un seul, mais dont Fimportance reclame la distinction generique : c’est Finsertion et la conformation des antennes, qui, au lieu d’^tre inserees ä Fextremite du prolongement de la t^te, et de se renfler en massue terminale, ont leur Insertion sur les cotes de ce prolongement et prennent la forme d'un glaive. Les nervures des ailes different ^galement de celles des Conops par la ligne que descrit Fexterna mediaire au-dela du coude. Le nom generique exprime Fincertion laterale des antennes. Le type de ce genre appartient ä la Tasmania. Pleuvocerina fasciata Mcq. Nigra, abdomine fascia testacea, apice flavido. Pedibus testaceis (tab. 15, fig. 5). — Tete noire, extremite de la saillie jaune. Face ä tache jaunatre de chaque cote au bord interne des yeux; epistome ä duvet blanc. Front noirätre. Antennes: premier article noir, ä Fextremite d'un fauve testace; deuxieme testace, troisieme noir, ä base testacee. Thorax noir, epaules testacees, ainsi qu'une tache de chaque c6t6 du bord posterieur ä Fecusson. Abdomen noir, presque sessile, deuxieme segment ä moitie posterieure testacee, un peu de testace brunätre, luisant au bord posterieur du cinquitoe; les sixieme et septieme d'un pale jaune mat. Pieds testaces, hanches noirätres, cuisses anterieures ä large anneau noirätre pres de la base, les quätre derniers articles des tarses brunätres; pelottes jaunes, allongees. Ongles noirs, ä base fauve. ßalanciers jaunätres, ä tige testacee. Ailes assez claires; base et bord exterieur jaunätres jusqu'au milieu de la longueui, ensuite bruns fondus avec le clair. Long. 3^ lignes. Tasmania. Museum.“ Im Anschluß gebe ich noch die MyopinengdXtwng Sicus Scop., die auch eine neue Art und eine neue Varietät enthält. 13. Sicus Scop. Mittelgroße, dicht aber kurz schwarz behaarte und beborstete Arten von vorherrschend glänzend rostbrauner Färbung mit intensivem silberfarbenen Schiller am Hinterleib. Kopf ziemlich groß, ziemlich kugelig. Stirn und Scheitel parallelrandig, sehr Die kleineren Gattungen der Conopiden. 87 breit, stets ganz gleichmäßig gelb, glanzlos. Untergesicht mit intensivem gelben Glanz. Fühler ziemlich kurz. Erstes Glied fast quadratisch, zweites etwa dreimal so lang als das erste, dreieckig, mit längerer Unterseite; beide dicht kurz schwarz beborstet. Drittes Glied kurz, etwa halb so lang als das zweite, vorn abge- rundet, mit langer, starker Rückenborste, deren Basalhälfte ziemlich dick ist. Backen bedeutend kürzer als der Längendurchmesser des Auges. Rüssel zweimal gekniet, glänzend schwarz, ziemlich lang, Basalstück am kürzesten. Taster kurz, mit langer schwarzer Beborstung. Hinterkopf mit gleichfalls ziemlich langer schwarzer Behaarung. Rückenschild nicht länger als breit, stark gewölbt, kurz aber dicht schwarz beborstet. Schildchen halbkreisförmig, lang beborstet. Die längsten Borsten stehen am Rande des Schild- chens und in den Hinterecken des Rückenschildes. Brustseiten ohne eigentliche Schillerstrieme. Schüppchen fehlen vollkommen. Hinterleib drehrund, beim (J ziemlich stark, eigentümlich, fast rechtwinklig umgebogen. Anahegment fast halbkugelig vorstehend. Bauch der Länge nach eingehöhlt. $ sehr langgestreckt, meistens stark hakenförmig untergeschlagen. Theca sehr klein, in der Höhlung des Bauches fast verborgen. Unterseite der Theca matt, quergeriefelt. Siebentes Segment lang, spitz, kegelförmig. Zweiter Ring der längste von allen, fast zweimal so lang als breit. Beine stark, dicht aber kurz schwarz behaart. Haftläppchen und Klauen sehr lang. Flügel mäßig lang, starkadrig, an der Basis rotgelb. Äderung wie bei Melanosoma R.-Desv., aber die erste Hinterrand- zelle ist breit offen. Im ganzen sind jetzt 5 Arten und 1 Varietät bekannt. 1. Sicus ferrugineus L. (^ : Ganz glänzend rotbraun, nur zwischen Mittel- und Vorder- hüften ein schwarzbrauner, glänzender Fleck. Kopf und Unter- gesicht intensiv gelb, fast rotgelb. Backen und Hinterkopf rot- braun. Bei entsprechender Beleuchtung ist das Untergesicht ganz zart gelbglänzend, desgleichen einzelne Längsstriche auf Stirn und Scheitel, die je nach der Haltung ihre Lage wechseln. Ocellenfleck erhaben, schwarzbraun verdunkelt, dicht und lang schwarz behaart und beborstet. Fühler rotbraun, die Innenseite heller; drittes Glied oft brennend rotgelb. Hinterleib wie oben angegeben, in der Färbung variabel. Die letzten Segmente oft vorherrschend schwarz und dann stark glänzend, manchmal direkt geringelt erscheinend. Ebenso sind die Beine oft stark verdunkelt. Länge 8,5 — 9,5 mm. Gleicht dem ^ vollkommen, bis auf die schlankere Form, bedingt durch den längeren Hinterleib. Länge 8 — 9 mm. Die Art ist sicher unsere allergemeinste Conopide. Mir haben 448 (J und 217 $ Vorgelegen. Deutschland, Österreich, Ungarn, Alpengebiet, Dalmatien, Italien, Sizilien, Ural, Walouiki in Mittel- rußland, Turkestan, Schweden, Norwegen, Lyon, Madrid, Monte- negro, Tunis. 1. Heft 88 O. Kröber: In den dunkelsten $ ist fast der ganze Hinterleib schwarz- braun, nur die Basis heller. Die cJ und $ vom Amur sind außer- ordentlich stark glänzend, mehr gelbbraun als rotbraun. Vier Exemplare von Tunis sind leuchtend hellrotlfraun, ohne jede Verdunkelung. Bei dieser Art habe ich folgende Flügelabnormitäten beob- achtet: 1. Die erste Hinterrandzelle ist kurz vor der Mündung durch eine überzähliche senkrechte Querader geteilt. 2. Die erste Hinter- randzelle ist an der dritten Längsader durch eine überzählige Ader geteilt, ß. Die Discoidalzelle ist durch eine überzählige Querader geteilt. 4. Die vordere Basalzelle ist durch eine senkrechte Querader geteilt. 5. Sehr häufig tritt ein Aderanhang auf, oft in beiden Flügeln S3^mmetrisch, der in die Discoidalzelle ragt. var. abdominalis m. 9: Gleicht der Stammform v’oJlkommen, aber der Hinterleib ist dick walzig wie sonst beim nicht seitlich kompreß. Der dritte und vierte Ring sind bei der Stammform länger als breit, hier breiter als lang. Der Schiller bildet eine ganz schmale weiße Binde am Vorder- und Hinterrand des zweiten Segments. Am dritten Ring finden sich nur Spuren davon am Vorderrand. Länge 9 mm. Amur, 7. VI., leg. Graeser. — T\'pe $: ^lus. Hamburg. Zwei auffällige Varietäten, liegen mir noch vor; Ein cJ vom Kuku-nor-gebirge, Mus. Hamburg. Stirn und Untergesicht dunkelrotbraun. Nur oberhalb der Fühler liegt eine schmale rotgelbe Binde, die in der Mitte einen schmalen, rot- braunen Einschnitt zeigt. Hinterleib glänzend dunkelbraun mit starken, weißen Schillerflecken am \^orderrand des zweiten bis vierten Ringes. — Ein cJ von Amur, Koll. Hermann. Hinterleib glänzend dunkelrotbraun, fast schwarzbraun mit klar blauweißem Schiller, der am zweiten bis fünften Ring breite Vorderrandbinden bildet, je nach der Beleuchtung bald zusammenhängend, bald in der Mitte unterbrochen. Backen braun, mit großem ockergelben Fleck. 2. Sicus femoralis Rond. Alti Soc. Ital. Sei. Nat. Milano VIII. 1865. ^ \ ,,Similis mari Myopae dorsalis F. et in eadem sectionem locande, genis non barbatis, alis immaculatis, et abdominis seg- mento secundo distincto longiore tertio; sed certo difert : an- tennarum articulo secundo duplo non quadruple longiore tertio, 2® pectore toto rufo, non nigro maculato, 3^ femoribus anticis macula magna nigra exterioris et intermediis macula fusca postice notatis, non omnibus et omnino rufis." Italia 3. Sicus vaginalis n. spec. $: Deutlich von S. jerrugineus durch die lange Theca unter- scheidbar. Rotbraun. Untergesicht ganz düster mit gelbem Glanz, der das Gesicht fast grünlich erscheinen läßt. Stirn rotgelb mit Die kleineren Gattungen der Conopiden. 89 zwei dunkelgelben Längsflecken. Fühler wie bei 5. ferrugineiis, aber die schwärzliche Borste ist ganz kurz, griffelförmig, nicht halb so lang als das dritte Fühlerglied, bei 5. ferrugineus dagegen länger als dieses. Drittes Glied kaum länger als breit, so lang als das zweite. Hinterleib ohne Schimmer. Theca so lang wie die vorragende Spitze des Analsegments, gelbbraun, unten schwarz. Haftläppchen und Klauen gelbbraun, Klauenspitze breit schwarz. Flügel schmutzigbraun, an der Basis kaum gelblich. Alle übrige wie bei 5. ferrugineus. Länge 8 mm. Ostindien. — Type K. k. Hofmus. Wien. 4. Sicus brevirostris Coqu. Canadian Entomol. XXXIV., p. 198 (1902): ,,Face and cheeks pale yellow, front reddish 3^ellow, the upper Corners and occiput black, antennae reddish-^^ellow, inserted nearly length of last two joints from the adjacent eye, first and third joints slightl}^ longer than broad, the second as wide as long, slightl}^ shorter than the third, mouth-parts black, last section of proboscis less than one-third as long as the preceding section; bod}^ black, grayish-pruinose, apex in male and whole of genitalia of female polished, second and third abdominal segments in the in ground colour largely yellow; legs black, the knees \’ellow, wings hyaline, tinged with graj" at the base and in the costal cell, first posterior cell closed and petiolate ; halteres yellow ; length 4 mm. 4 d' 3 ?. 29. VIII.— 7. IX. Habitat. Sierra Mare, Chihuahua Mexico. — T^-pe: Cat. No. 6296. U. S. N. M. This European genus has not previously been recorded from this continent.'' 5. Sicus fenestratus Sa^^ Oeuvres Entom. 1837, p. 96. In Aldrich’ Catalog fehlt diese Art; ist auch sonst nirgends erwähnt. ,,Noirätre; pattes päles, cuisses avec une ligne noire. Antennes d’un blanc jaunätre; palpes d'un blanc pur; proboscis d’un blanc jaunätre, corselet d’un noir de poix; ecusson bi-epineux. Ailes un peu obscures; pattes blanchätres, cuisses anterieures dilatees, avec une ligne generalement noire, en scie courbee sur le cote interne; tibias anterieures, cuisses et tibias posterieures avec une ligne noire sur chaque cote, et generalement une tache noire sur le premier article des hanches anterieures; tergum brun, dernier article noir. Long. 1% lin. United States.“ 1. Heft 90 Embrik Strand: Zur Kenntnis von Erebia ügea L und euryale Esp. Von Embrik Strand, Berlin. (Mit 1 Tafel.) Die Veranlassung zur vorliegenden Arbeit verdanke ich Herrn Felix Bryk, der mkdi aufforderte, die finnländische oder genauer bezeichnet karelische Form von Erehia ligea L. zu untersuchen, mir zu dem Zweck Material zur Verfügung stellte und endlich die Liebenswürdigkeit hatte, die der Arbeit beigegebenen schönen Ab- bildungen zu malen. Durch diese Untersuchung mußte ich mich mit der so häufig erörterten, aber immer noch nicht ganz aufge- klärten Frage nach der Verwandtschaft zwischen Erebia ligea und Erehia euryale beschäftigen und es war mir daher ganz nützlich, ein schönes, von Herrn Karl Hey n in der Hohen Tatra gesammeltes Material von Er. euryale mit verwerten zu können. Endlich erhielt ich von Herrn Dr. H. Bischof f einige von ihm und Herrn Dr. Kuntzen in den Karpathen gesammelten Erebien zur Unter- suchung und konnte übrigens das Material des Kgl. Zoolog. Mu- seums Berlin und des Deutschen Entomolog. Museums in Berlin- Dahlem vergleichen. — Den genannten Herren sage ich auch an dieser Stelle besten Dank. Bevor ich zur Besprechung des mir vorliegenden Materiales der beiden Arten übergehe, werde ich Bemerkungen über einige neuere einschlägige Arbeiten machen. Dazu habe ich um so mehr Grund, als in einer dieser, der von Mars ebner nämlich, meine früheren Untersuchungen auf diesem Gebiet zum Teil in einer Weise besprochen worden sind, die dringend der Richtigstellung bedarf. Strand: Beitrag zur Schmetterlingsfauna Norwegens. H. In: Nyt Magazin for Natur videnskaberne, Bd. 40, H. 2 (1902). — Pag. 159 sq., habe ich hier Er. ligea behandelt, v. dovrensis und ab. ocellata m. aufgestellt und ab. livonica Teich oder, wenn man will, transitus dazu beschrieben. Marschner: Beitrag zur Kenntnis von Erebia eur3^ale Esp. und E. ligea L. und synoptische Behandlung der europäischen Formen. In: Berl. Entomol. Zeits. LVII (1912), p. 144 sq. Über meine E. ligea ab. ocellata macht Marschner, nachdem er meine Diagnose abge'schrieben hat, allerdings ohne, wie ich getan hatte, das Wichtigste darin hervorzuheben, sich wichtig (p. 152) in folgender Weise: ,,Strand stellt die Diagnose nach einem einzigen Stücke auf, verschweigt aber dabei ganz, ob es sich um ein cJ oder $ handelt. Ich nehme eher an, er hat ein dem T}^pus ähnliches Exemplar vor sich gehabt, und zweifle sehr, ob diesem einen Stücke das Recht eines besonderen Namens zusteht. Zur Kenntnis vom Erebia ligea L. und euryale Esp. 91 Nach gütiger Mitteilung meines liebenswürdigen Herrn Sparre Schneider, kommt im südlichen Norw^egen (59®), von wo auch anscheinend diese Stücke stammen dürften, die Hauptform ligea gewöhnlich vor, demnach würde auch meine Vermutung begründet sein, daß es sich hier um ein typisches $ von ligea handelt — Ferner hat Strand, wie er weiter schreibt, mehrere Stücke davon im Christiania-Museum vorgefunden,' ohne aber etwas über den Fundort zu sagen/' [Das Gesperrte ist von mir! (Strd.)] Hierzu ist zu bemerken: Es ist nicht wahr, daß ich die ab. ocellata nach einem einzigen Stück aufgestellt habe, denn, außer dem einen, von mir selbst in Nordreisen gesammelten Stück, das ich als die Type betrachtete, lagen mir mehrere Exemplare aus dem genannten Museum vor, was in meiner Beschreibung an- gegeben war und auch von Marschner, aber anhangsweise und aus dem Zusammenhang gerissen, erwähnt wird. Ob M. mit seinen verworrenen Ausführungen über die Lokalität dieser Form die Verleumdung aussprechen will, ich habe mein Exemplar falsch lokalisiert, oder ob er bloß konstatieren will, daß seine geographischen Kenntnisse oder Hülfsmittel ihm nicht gestatten, zu wissen, daß Nordreisen im nördlichen statt im südlichen Norwegen gelegen ist (was übrigens in meiner betr. Arbeit, p. 137 — 138, hervorgehoben war !) , weiß ich nicht. Was er darüber sagt, ich habe ,, verschwiegen“, ob es ein (J oder $ war, ist nichts anders als eine Wichtigtuerei, die sich am leichtesten dadurch zurückw^eiscn läßt, daß man auf Marschners Beschreibungen von E. ligea und euryale (1. c. p. 145 — 6) hinweist, worin auch bei den meisten Merkmalen eine Geschlechtsangabe völlig fehlt. Da ich nicht, wie Marschner falsch abgibt, bloß nach einem Stück meine Form aufstellte, sondern nach mehreren, so werden vernünftige Leser, auch ohne daß das von mir besonders hervorgehoben ist, verstehen, daß die Diagnose auf beide Ge- schlechter passen soll. Seine ,, scharfsinnige“ Deutung meiner ab. ocellata wäre Herrn M. schon nicht so leicht gelungen, wenn er nicht auf der falschen Behauptung, ich habe nach einem Stück die Form aufgestellt, sich gestützt hätte. Übrigens ist meine ab. ocellata im Jahre 1914 zum zweiten Mal beschrieben und benannt worden und zwar von Fritz Hoffmann und Klos unter dem Namen quadripunctata , der also hinfällig ist. Über forma livonica Teich gibt M., nachdem er die Originaldia- gnose Teich's abgeschrieben hat, an, ich habe ,, die Diagnose weiter vervollständigt“. Das ist nur teilweise wahr, denn ich habe die betreffenden zwei mir vorliegenden Exemplare als „trans. ad ab. livonica* jedenfalls als fragliche livonica bezeichnet und eben deswegen eine Beschreibung für nötig gehalten. Diese meine Beschreibung zitiert dann M. und leistet sich dabei folgenden Satz: ,,Ocellen der Vorderflügel sind undeutlich, wenn auch nicht stark entwickelt“(!) [von mir hier unterstrichen] (Strd.). Dieser Unsinn ist in meiner Beschreibung nicht enthalten; es heißt darin ,, nicht undeutlich“. 1. Heft. 92 Embrik Strand: Wenn ]\Iarschner meine betreffende Arbeit als ,, Faunen- beschreibung“ (!) bezeichnet, so ■ — ja, ich persönlich habe gegen die Bezeichnung nichts, aber jedenfalls ist sie gänzlich verfehlt. Pag. 147 hat Marschner meine Ausführungen über Fr. ligeav. dov- rensis größtenteils abgeschrieben, dabei aber einMißverständnis fertig- gebracht: ,,Sparre-Schneider habe schon vor längerer Zeit nach- gewiesen, daß die Hübner’sche ,,Var.“ adyie als eine Form von euryale und nicht von ligea angesehen werden muß, welche Auf- fassung von Aurivillius ebenfalls [von mir gesperrt! (Strd.)] vertreten worden ist und der Staudinger in seiner neuesten Ka- talogauflage folgte.“ Ich hatte geschrieben: Nach Sparre Schneider ,,muß die Hübnersche v. adyte als eine Form von euryale und nicht von ligea angesehen werden; diese letztere Auffassung ist bekannt- lich von Aurivillius verfochten worden und ihm ist Staudinger in der neuen Catalogsauflage gefolgt.“ Marschner hat also hier in Sachen Aurivillius das Gegenteil von meinen Ausführungen an- gegeben, da er aber in obigem Zitat anfangs Konjunktiv benutzt und dadurch das Betreffende als meine Angabe hervorhebt, in dem folgenden aber nicht, so läßt sich behaupten, daß er im letz- teren seine eigene ,, Auffassung“ wiedergegeben hat, und daß also diese (falsche) Angabe für seine eigene Rechnung steht. Daß er diese ,, Auffassung“ aber jedenfalls durch Mißverständnis meiner in der Tat nicht zu mißverstehenden Angaben bekommen hat, ist sicher und ebenso, daß seine ohnehin mangelhafte Arbeit dadurch nicht besser geworden ist. Übrigens kommen in Marschners Arbeit manche. sinnstörende Druckfehler vor, so z. B. heißt es p. 145 über die Binde der Unter- seite der Hinterflügel: ,,Sie verläuft schwach mit der bräunlichen Aufhellung des Wurzelfeldes“, p. 150 heißt es, daß die Binde der Hinterflügel ,, häufig in den Flecken unterbrochen ist“, p. 149 unter /. jeniseiensis Tr\’b.: ,, Welche ursprünglich Herz mit dem Namen a. velox belegt worden war, stammt aus dem Gebiet des Wilui und des Witam“, aus ,,Trybom“ wird ,,Tr3Torn“ gemacht etc. — Pag. 148 bezweifelt Marschner, daß f. eiiryaloides Tengstr. aus Finnland stamme (in der Tat die typische Lokalität!), p. 153 gibt er aber Finnland als sichere patria an. — Pag. 148 wird adyte für eine Form von euryale erklärt, aber p. 153 — 154 nicht unter den Formen dieser Art aufgeführt ! Zerny, H.: Über ein Unterscheidungsmerkmal des Männchens von Erebia ligea L. und euryale Esp. In: Verh. k. k. zool. - bot. Ges. Wien 63 (1913), p. (38)— (41). Mit 1 Fig. Weißt nach, daß die (J(^ von E. ligea durch das Vorhandensein von Androkonienflecken in den Feldern 2 — 5, im Dorsalfelde (Ib — Ic) und bei den meisten Stücken auch im distalen Teile der Mittelzelle von E. euryale wo solche Flecke ganz fehlen, sich unterscheiden. Im allgemeinen lassen diese Flecke sich jedoch erst Zur Kenntnis von Erebia ligea L. und euryale Esp. 93 erkennen, wenn der Flügel mit X}dol durchsichtig gemacht worden ist. Bei nordischen ligea, die von anderen Autoren ,,adyte“ genannt wurden, sind die Androkonienflecke klein. In RebeFs ,, Studien über die Lepidopterenfauna der Balkan- länder. II Bosnien und Herzegowina“ (Ann. Naturhist. Hofmus. XIX (1904)), p. 167 heißt es über Fr. ligea: ,,Die Art variieit bei zu- nehmender Höhe der Flugplätze beträchtlich und nimmt dann auch an Größe ab. So müssen Stücke aus hohen Lagen des Prenjgebietes (Kl. Prenj 1650 m) zufolge ihres Habitus und der zusammen- hängenden Saumbinde der Hinterflügeloberseite noch zu ligea gestellt werden, zeigen aber andererseits die Mittelbinde der Hinterflügelunterseite beim $ zuueden auch wurzelwärts scharf weiß begrenzt, was sonst nur bei euryale sich findet. Dasselbe Merkmal weist auch ein $ von Prokosko jezero auf. Unter den ^ finden sich auch kleine Exemplare der ab. adyte Hb.“ — Man vergleiche hier meine folgenden Beschreibungen des Materiales aus der Tatra bezw. den Karpathen. In: Fritz Hoffmann und Rudolf Klos, Die Schmetterlinge Steiermarks (Sonder- Abdruck aus d. Mitteil. d. Naturwiss. Ver. für Steiermark, Jahrg. 1913, Bd. 50 (1914), p. 184 sq.) heißt es p. 266: ,,lch habe mich an meinem Material von adyte überzeugt, daß nachUnterdampfhaltung des Falters keine Androkonienflecken erscheinen, auch nicht bei euryale, wohl aber an allen ligea \ ferner p. 267: ,,Ich unterscheide euryale von ligea erstens durch den hellen bräunlicheiiTon (bei cwryaZc), zweitens durch die geringere Größe und drittens durch die unscharfe Binde auf der Unterseite der Vorderflügel wurzelwärts (die Hälfte gegen den Innenrand zu). Ligea hat diese Binde immer scharf vom dunklen Untergrund be- grenzt.“ Adyte wird p. 267 als Form von ligea aufgeführt mit u. a. folgenden Bemerkungen: ,, adyte Hb. Ich möchte diese fast für eine gute Art halten. Sie fliegt bei Krieglach weder mit euryale noch mit ligea. Mit ligea hat sie den dunkelbraunen Ton gemein, mit euryale die gegen die Basis verloschene Binde auf der Unter- seite des Vorderflügels.“ Ebenda wird eine Nebenform quadri- punctata ,,m.“ von ligea aufgestellt: ,,Die Binde der Vorderflügel- Oberseite zeigt vier große schwarze, weißpunktierte Flecke. Ein(J aus Neuberg. Exemplare mit einem ganz kleinen schwarzen Punkt (als dritten von oben) sind häufig und als Übergänge zur neuen Form anzusehen“. (Diese ab. quadripunctata ist ziemlieh sieher, wie schon erwähnt, ein Synonym von ab. ocellaia Strand 1902; dieselbe Form ist in GodarPs Lepidopteres de France II (1822), pt. XIII, f. 1 — 2 als die typische ligea ^ abgebildet.) Erwähnen möchte ich noch die Arbeiten von Elwes und Chapman in den Trans. Entomol. Soc. London 1898 und von August Selzer in der Internat. Entom. Zeits. 5 (1911), p. 247 und 6 (1913), p. 279. Dann nehmen wir uns das Material vor. 1. Heft 94 Embrik Strand: Erebia euryale Esp. Erehia euryale Esp. var. iatrica Strnd. n. var. Von der Hohen Tatra, Höhlenhain bis Kesmarker Tränke, in einem Umkreis von etwa 8 km, lo. — 20. VII. 1913, stammen eine Reihe von 27 männlichen Erebien, die von Heim K. Hevn gesammelt wurden. Unter und angeblich zusammen mit diesen 27 euryale gesammelt, ist ein weiteres männliches Exemplar dieser Gattung, das nach dem Vorhandensein von Androkonienflecken zu urteilen, E. ligea sein muß; es ist um eine Kleinigkeit größer als die euryale, indem es 42 mm. spannt, sonst aber von oben gesehen von diesen in der Form Heyni kaum zu unterscheiden, während es unten durch das Vorhandensein von einem weißen, scharf markierten, bis zu 1 mm breiten, weißen, die Querbinde der Hinter- flügel wurzelwärts begrenzenden Strich zwischen der Rippe 6 und dem Vorderrande (als Fortsetzung von diesem Stiich noch ein weißer Punktfleck im Felde 4) von euryale abweicht, bei der von dem weißen Strich manchmal nichts zu erkennen ist und bei der er jedenfalls nie so deutlich auftritt wie bei diesem Exemplar von ligea, dagegen fehlt der weiße Punktfleck im Felde 4 höchst selten ganz, tritt vielmehr manchmal als ein in die Länge gezogener Fleck besonders deutlich hervor. Die Binde der Unterseite der Vflg. innen nicht scharf begrenzt, also wie bei euryale. Jedenfalls sind die Unterschiede zwischen diesem ligea-Ex. und dem vorliegenden euryale, wenn man von dem Duftorgan absieht, so gering, daß eine spezifische Unterscheidung nur dann berechtigt sein kann, wenn man das Vorhandensein der Duftflecke als spezifisches Merkmal betrachtet. Das wird ja getan und dürfte auch im all- gemeinen zutreffend sein, daß aber auch hier die Variabilität zu berücksichtigen ist, zeigt eben Erehia ligea ganz deutlich, indem nordische Exemplare derselben kleinere Duftflecke haben als mitteleuropäische. Übrigens soll unter exotischen Faltern als Tatsache festgestellt worden sein, daß die Duftflecke bei einer und derselben Art vorhanden sein oder fehlen können. Es müßte durch Zucht versuche festgestellt werden, wie weit die Androkonienflecke in dem Formenkreise ligea als zuverlässige Merkmale anzusehen sind oder nicht. Vorläufig nehme ich an, daß das der Fall ist und bedenke mich daher nicht, das erwähnte Exem.plar zu E. ligea zu stellen, wenn auch als besondere Form: ab. subeuryale m. Vorliegende euryale, für welche ich die var. tatrica aufstelle, weichen von der Originalabbildung der Art durch folgendes ab: Die Binden der Oberseite dunkler rot und daher nicht so scharf markiert erscheinend, im allgemeinen schmäler, die Binde der Vorderflügel erscheint, insbesondere außen, weniger gekrümmt, der vordere oder die zwei vorderen Flecke der Hinterflügel schließen keinen schwarzen Punkt ein; unten weicht vor allen Dingen ab, daß die Hinterflügelbinde nur aus den kleinen, ganz schmal rötlich oder rötlichgelb umringten, ganz isolierten Czellen besteht, die meistens in einer schwach aufgehellten, höchstens nur wurzelwärts Zur Kenntnis von Erebia ligea L. und euryale Esp. 95 einigermaßen deutlich begrenzten, schattenförmigen Binde, die auch ganz fehlen kann, gelegen sind, während im Vorderflügel die Discalhälfte von der Querbinde an, meistens bis zur Basis, mehr oder weniger rötlich aufgehellt ist und die Querbinde infolge- dessen innen höchstens nur am Vorderende scharf begrenzt er- scheint. — Andeutung eines helleren Wurzelfeldes der Unterseite der Hinterflügel ist nur selten vorhanden (bei 7 der vorliegenden 27 Ex.). Will man diese Form benennen, so möge sie ab. basalism. heißen. — Weitere nennenswerte Aberrationen sind: 2; Die Ozellen der Hflg. reduziert, unten wie oben, so daß nur noch die- jenigen in 2 und 4 als solche deutlich zu erkennen sind, auch die Binde der Vflg. etwas reduziert, wenn auch nur teilweise in Flecken aufgelöst (ab. disjuncta m., nur 1 Ex.). — 3. Ein Exemplar zeigt auf der Unterseite der Hinterflügel keine Spur der Schattenbinde oder deren inneren weißen Begrenzung, die Ozellen sind aber vor- handen, wenn auch klein und weit isoliert (ab. Simplex m.). — 4. Bei 4 sonst normalen männlichen Exemplaren der var. tatrica trägt die Binde der Vorderflügel auch im Felde 3 einen schwarzen Punkt, also im ganzen 4 solche Punkte (ab. Heyni m.). — 5. Bei einem ^ sind praktisch gesprochen in den Flecken der Hinter- flügeloberseite keine dunklen Punkte (nur in 2 ist eine schwache Andeutung eines solchen). Wenn man diese Form benennen will, so möge sie ab. depiinctata m. heißen. — 6. Höchst selten kommt von der Erebia euryale tatrica eine Form vor, bei der die Hinter- flügelbinde 4 schwarze Punkte (mit oder ohne weiße Pupille), nämlich in den Feldern 2, 3, 4 und 5 trägt, während der Punkt in dem Felde 5 sonst fast immer, manchmal auch noch einer oder mehrere der anderen fehlen, also bloß 3 oder weniger Punkte vorhanden sind. Diese Aberration nenne ich ab.tetrastigmam. (Type jetzt im Besitz von Herrn Felix Bryk). Aus den Karpathen liegen mir einige von den Herren Dr. H. Bischoff und Dr. H. Kuntzen gesammelte euryale vor, die von tatrica nur ganz wenig abweichen und zwar dadurch, daß die Ozellen der Hinterflügeloberseite nur noch aus je einem winzigen schwarzen Punkt in den Feldern 2 und 4 oder auch nur in 2 besteht ; unten sind die Exemplare unter sich etwas verschieden, indem ein weißer Streifen zwischen der Rippe 4 und dem Vorderrande der Hinterflügel fast so deutlich wie bei ligea sein kann oder ganz fehlen, während die Ozellen in den Feldern 2 — 5 ebenda immer deutlich sind, teils in einer undeutlichen helleren Binde gelegen, teils ohne eine solche. Die Größe beträgt: Flügelspannung 34, Vorderflügellänge 19 mm bis bezw. 38 und 21.5 mm. Die Exem- plare stammen von: zwischen Kirlibaba und Prislop in ca. 1000 m Höhe am 14. VII. 13 auf der Chaussee auf Pferdemist massenhaft sitzend; am 8. VII. 13 bei der Hütte auf Ineu, 1400 — 1500 m Höhe; am 5. VII. 13 am Kosna im Fichtenwalde ca. 1000 m. • Zwei weitere Exemplare sind Mitteldinge, die schwer unter- zubringen sind. Das eine, ein $, spannt 39 mm bei 22 mm Vorder- 1. Heft 96 Embrik Strand: flügellänge, hat in beiden Flügeln große, schwarze, blinde Ozellen und zwar im Vordeiflügel deren 4, die Binde der Hinter flügel ist nur 2 — 3 mm breit und unvollständig in Flecken aufgelöst, die der Vorderllügel ist vorn 5 mm breit und verschmälert sich nach hinten ganz allmählich bis 134 mm Breite ohne den Hinterrand ganz zu erreichen. Unterseite der Vorderflügel wie bei euryale mit in der i\Iitte innen undeutlich begrenzter Binde, der rötliche Diskalwisch ganz oder fast ganz die Flügelwurzel erreichend. Unterseite der Hinterflügel mit recht starkem (ca. 1.5 mm breiten), weißen Quer- streifen zwischen der Ripj)e 4 und dem Vorderrand; das ganze Saumfeld ist ein klein wenig heller als das Medianfeld, am Innen- rande mit schwacher Andeutung graulicher Bestäubung, mit einer Reihe von 5 schcrf markierten, hellroten und tiefschwarzen, äußerst fein weiß pupillierten Ozellen, von denen diejenigen in den Feldern 2 und 4 einen Durchmesser von reichlich 2 mm haben, während die übrigen kleiner sind und zwar sind diejenigen in Ic und 3 etwa gleich groß, diejenige in 5 die kleinste. Basal- und Medianfeld gleich dunkel. Ich möchte diese Form für das $ zu der Erebia euryale tatrica ab. Heyni m. halten. Das Exemplar wurde am 5. VII. 1913 am Kosna im Fichtenwalde in ca. m Höhe gesammelt. Das zweite schwierige Exemplar der coli. Kuntzen und Bischoff ist ein ^ von : südlich Borsa am Nagy-Pietrosz 28. VI. 13 auf feuchter blumiger Wiese»gefangen. Es ist eine li^ea-¥orm und meiner suh- curyale nahe verwandt, die Größe ist aber bedeutender: Flügel- spannung 43, Vorderflügellänge 25 mm, die Binden beider Flügel sind heller und breiter: im Vflg. 5 — 6, im Hflg. 4.5 mm breit, im Vflg. im Dorsalfelde weniger verschmälert als bei der Type von subeurvale, im Hflg. ist sie bei fast der gleichen Breite und Deut- lichkeit in den Feldern 5 und 6 wie in 2 — 4 vorhanden, bei der Type dagegen verschmälert und verwischt. Ob eine besondere Benennung dieser Form nötig ist, kann fraglich sein; eventuell möge sie ab. borsana m. heißen. Erebia ligea L. Über die eigentümliche, zwischen euryale und liyea stehende Form aus der Tatra, die ich suheuryale genannt habe, war schon oben die Rede. Aus der Coli. Heyn liegen mir sonst an abweichenden Formen vor: 1. Übergänge zur ab. caeca Kol. von Harz und Me- glisalp (Schweiz), 27. VII. 08, bei denen die weißen Pupillen jedoch nicht ganz verloschen sind, wie es bei typischen caeca der Fall sein soll. 2. Ab. ocellata Strand 1902 (quadripunctata Fritz Hoffm. 1914) in mehr oder weniger ausgeprägten Stücken von: Thüringen, Ungeheuer Grund (bei Friedrichsroda), 25. VII .10; Meglisalp 27. VII. 08; Hohenzollern 17. VII. 04. 3. Ein $ vom Harz hat im Vorderflügel im Felde 3 auch keine Andeutung einer Ozelle (ab. triocfcllata m.); ein $ aus Thüringen, Ungeheuer Grund, ist Übergang dazu, indem der eine Flügel Andeutung einer Ozelle Zur Kenntnis von Erebia ligea L. und euryale Esp. 97 zeigt. 4.' Ein von Lausanne ist auffallend dunkel, indem die Binden oben dunkelrötlichbraun, insbesondere im Hinterflügel, wo die Binde auch schmal (3.5 mm im Felde 3) und durch die Rippen in Flecken aufgelöst ist; die Hinterflügelbinde fällt daher sehr wenig auf; auch im Vflg. Et die Binde schmal (im Felde 3 etwa 4 mm breit), außen geradlinig begrenzt, innen wellenförmig begrenzt, mit 4 mäßig und fast gleich großen, weiß pupillierten Ozellen, während im Hflg. kleine Ozellen in 2 und 3, andeutungs- weise auch in 4 vorhanden sind. Unten ist die Vorder flügelbinde normal, regelmäßig und auch innen scharf begrenzt, während im Hinterflügel die Binde nur ganz schwach angedeutet ist, dagegen ist der weiße Grenzstrich zwischen Rippe 6 und dem Vorderrande sowie der weiße Punkt auf Rippe 4 vorhanden und ebenso dieselben drei Ozellen wie auf der Oberseite. Diese Form, die vielleicht Lokal Varietät ist, nenne ich ab. helvetica m. Daß die finnländische oder genauer gesagt karelische Erebia ligea von der mitteleuropäischen Form dieser Art sich wesentlich unterscheidet, hat Bryk schon in „Meddelanden af Societ. pro Fauna et Flora Fennica'* 38 (1911), p. 45 erwähnt. Es liegen aus Finnland, von Herrn Felix Bryk, mir 3 und 4 $$ vor, die alle von Myllykylae stammen und von denen die Ende Juli und Anfang August gesammelt wurden, während von den 9$ eins Ende Juli, das andere 27. August gefangen worden ist; die 2 übrigen haben keine Datumsangaben. Die Vorderflügel- länge der ist bezw. 22.5, 23 und 24.5 mm, die der 9$ bezw. 23, 23, 24 und 24 mm. Ein stichhaltiger Unterschied in der Größe scheint also nicht vorhanden zu sein. Das Aussehen der finnischen Form geht am besten aus den gelungenen, von Herrn Bryk freundlichst gemalten Abbildungen (Taf.-Figg. 49, 59 69)» hervor, möge aber auch beschrieben werden. 9 Die Binden der Oberseite sind trüb rötlich, gegen die Grundfarbe wenig kontrastierend, wenig scharf und ziemlich unregelmäßig begrenzt; die innere Grenzlinie ist Wurzel wärt s ganz schwach konkav gebogen und sonst etwa wellig-zickzackförmig gekrümmt; im Vorderflügel hat die Binde ihre größte Breite in den Feldern 4 und 5 (6 mm), ist im Felde 6 nur 4.5 mm breit, in 3 etwa 4 mm breit, in 2 ein klein wenig mehr als 4 mm, im Dorsalfelde 2 — 3 mm breit, den Hinterrand nicht ganz erreichend . Die Binde der Hinter- flügel ist durch die Rippen mehr oder weniger deutlich in Flecken aufgelöst,, in den Feldern 2 — 3 etwa 3 — 3.5 mm, in 4, wo außen wie innen eine kleine stumpfe Ecke gebildet wird, 4 — 4.5 mm, in 5 etwa 2.5, in 6 etwa 3 mm breit. Im Vorder flügel drei gleich große Ozellen von 2 mm Längsdurchmesser und mit scharf mar- kierten, schneeweißen Pupillen, eine vierte, nur aus einem schwarzen Punkt bestehende Ozelle im Felde 3 und zwar in der Verbindungs- linie zwischen den Außenperipherien der anderen Ozellen gelegen, wie die Ozelle in 2 nicht weit vom Rande der Binde. In der Hflg.- binde Ozellen in den Feldern 2 — 4, die etwa 1 mm im Durchmesser /\TChiv für Naturgeschichte 1915. K 1. 7 1. Heft 98 Embrik Strand: und glänzend weiß punktiert sind. Die Ozellen können, aber offen- bar selten, blind sein. Auf der Unterseite der Vorderflügel tritt die Binde wie oben auf, abgesehen davon, daß sie ein wenig breiter ist (in 4 — o etwa 6.5 , in 2 etwa 4.5 mm breit), innen gerade begrenzt (allerdings auf der Rippe 4 etwas verschoben), im Dorsalfelde .kaum schmäler als im Felde 2 sowie einen viereckigen Fleck bil- dend, im Felde 3 bisweilen keine Andeutung einer Ozelle; von der Binde hinter der Rippe 4 bis fast zum Hinterrande erstreckt sich Wurzel wärts ein rötliches, verschwommenes Feld, das immer dunkler als die Binde (diese hat gelblichen, das Feld bräunlichen Ton) ist, die Zelle bis auf eine Binde am Vorderrande in den distalen zwei Dritteln derselben ausfüllt und sich mehr oder weniger weit hinter die Zelle bezw. hinter die Rippe 2 in das Dorsalfeld hinein erstreckt ohne den Hinterrand je zu erreichen. Die Unterseite der Hinter- flügel ist bei den am deutlichsten gezeichneten Exemplaren mit einem Wurzelfeld versehen, das ein klein wenig heller als das Mittelfeld und gegen dies durch einen mehrfach unterbrochenen, von weißen Schuppen gebildeten Schattenstreifen, der außen ein wenig dunkler, als das Medianfeld sonst ist, angelegt ist. Das Wurzelfeld hat überall etwa dieselbe Ausdehnung wie das Median- feld (am Vorderrande z. B. sind beide ungefähr 5 mm ,,lang“); seine äußere Grenzlinie bildet in der Zelle und im Dorsalfelde je eine stumpfe, saumwärts gerichtete Ecke. Die postmediane, die Ozellen einschließende Binde ist immer erkennbar, aber mehr oder weniger deutlich; die äußere Grenzlinie ist im Kostalfelde am schärfsten, dahinter mehr oder weniger verwischt, die innere ist im Kostalfelde am schärfsten markiert, weil durch eine weiße Binde gebildet, die am Vorderrande eine Breite bis 2 mm erreichen kann und sich, schmäler werdend, nach hinten bis zur Rippe 4, wo sie sich ein wenig erweitert, und vor welcher sie bisweilen unterbrochen ist, erstreckt ; als Fortsetzung dieser weißenBinde findet sich bisweilen ein weißer Punkt an der Rippe 3. Die ganze Postmedianbinde (in- klus. des weißen Streifens) ist durchschnittlich etwa 3 mm breit, aber ziemlich unregelmäßig geformt, an den Rippen 4 und even- tuell 3 nach innen gerichtete Zahnfortsätze bildend; Ozellen nur in den Feldern 2 — 4, die alle weiße Pupillen erkennen lassen. Die Männchen weichen ab durch unbedeutend kleinere, mit weniger deutlichen weißen Pupillen versehene und bisweilen ganz blinde Ozellen, die Binde der Vorderflügel ist in den Feldern 4 — 5 ein wenig schmäler, die bei den Weibchen scharf markierte weiße Fleckung der Fransen tritt weniger hervor, auch unten dürfte die Breite der Vorderflügelbinde durchgehends ein wenig geringer als beim? sein und zwar nicht bloß in den Feldern 4 und 5, die Ozelle des Feldes 3 des Vorderflügels ist kleiner und bisweilen ganz fehlend. Auf der Unterseite weicht vor allen Dingen ab, daß die Binde der Hinterflügel undeutlich ist und manchmal nur durch den dieselbe innen begrenzenden weißen Strich im Kostalfelde und weißen Punktfleck an der Rippe 4, sowie durch die Reihe der Ozellen zu Arcl.iv für Naiur^escMchte 81. Jahi-^. 1915,Abt.A. Strand yC/C S trän d : Ei-ebi a li| e a . u n d e u ryale . Erebia ligea u. euryale. — Pesta: Die Penaeidea. 99 erkennen. Letztere sind rot umringt, jedoch bisweilen linienschmal. Daß die weißen Flecke der Frans.en und die Bindenzeichnung der Unterseite der Flügel bei den cJ(J weniger deutlich erscheint, hängt übrigens wohl z. T. damit zusammen, daß die gefangenen Männchen wohl meistens mehr abgeflogen als die $$ sind. Mit Exemplaren (^J) vom Harz verglichen , weichen die finnischen (J(J durch geringere Größe ab, indem jene eine Vorderflügellänge von 24.5 bis 26 mm haben, die Binde beider Flügel ist dunkler rot (bei den Exemplaren vom Harz ist . sie besonders in den Vorderflügeln hellrot) und in den Feldern 2 und 3 der Vorderflügel verschmälert und wenigstens bei 2 Exemplaren in Flecken aufgelöst, während sie bei den Exemplaren vom Harz bis hinter die Rippe 2 etwa gleichbreit und innen gerade begrenzt ist; allerdings stimmt das dritte der finnischen in diesem Punkt ziemlich gut mit den Exemplaren vom Harz überein. Die Ozellen in der Hinterflügelbinde sind bei allen finnischen ganz deutlich, bei den Harz-Ex. kleiner und beim einen fast verschwunden. Die Androkonienflecke sind vorhanden, aber kleiner als bei der Hauptform und verhalten sich überhaupt wie diejenigen der sogenannten adyte von Tromsö nach Zerny h c. Von Hübner ’s Bilder der adyte abweichend durch weniger scharf begrenzte Binden der Oberseite, weniger deutliche Pupillen jedenfalls in den Hinterflügeln, die Unterseite letzterer immer mit Binde versehen etc. Auf die besonderen Merkmale der finnischen Form, für die ich den Namen var.Bryki m. vorschlage, hoffe ich später noch zurück- kommen zu können. Anm.: Laut frdl. Mitteilung von Herrn Bryk findet sich in einem finnisch geschriebenen Buch von Aro: Suomen perhoset (Helsingfors 19..) übersichtliche Darstellung der Verbreitung der finnischen Lepidopteren. Die Penaeidea des Wiener naturhistorischen Hofmuseums. Von Dr. Otto Pesta, Wien. (Mit 8 Textfiguren.) Vorwort. Die vorliegende Arbeit ist das Ergebnis einer Revision der in den wissenschaftlichen Sammlungen des k. k. natur historischen Hofmuseums in Wien befindlichen Decapodenkrebse aus der Abteilung der Penaeidea. Die Durchsicht bezog sich nicht nur auf jene Exemplare, die, bereits in der Sammlung eingereiht und 7* 1. Heft 100 Dr. Otto Pesta: aufgestellt, einer Überprüfung der vormals erfolgten Determination unterzogen werden mußten, sondern auch auf alle jene, die unter dem noch unbestimmten Decapodenmaterial gefunden wurden. Hierdurch hat die Sammlung eine nennenswerte Erweiterung erfahren; andererseits lieferte diese Revision vielfach neue Daten zur Systematik und geographischen Verbreitung der Formen, deren Bekanntgabe wünschenswert sein dürfte. Neubeschreibungen von Gattungen und Arten waren nicht erforderlich. Am Schlüsse befindet sich eine Liste der von der ,, Novar a“ -Expedition gesammelten Penaeiden. welche die von C. Heller in seinem diesbezüglichen, bekannten Crustaceenwerk (1865) aufgezählten Arten mit ihren Fundorten berichtigt. Wien, im September 1914. Der Verfasser. Die Abteilung der Penaeidea Sp. Bäte umfaßt die zwei Fa- milien der Penaeidae Sp. Bäte und der Sergestidae Dana, von denen die erste in die drei Subfamilien der Aristaeinae Alcock, Penaeinae Alcock und Sic3^oninae Ortmann, die zweite in die Subfamilien der Sergestinae Sp. Bäte und Luciferinae Sp. Bäte gegliedert wird. Aus der Familie der Penaeidae enthält die Samm- lung die Genera Ansteomorpha Wood-Mason, Amalopenaeus Smith, Haliporus Bäte, Solenocera H. Lucas, Penaeopsis A. M.- Edwards, Parapenaeus Smith, Trachypenaeus 'Alcock, Xipho- penaeus Smith, Parapenaeopsis Wood-Mason, Penaeus Fabricius und Sicyonia M. -Edwards, aus der Familie der Sergestidae die Genera Sergestes M. -Edwards, Acetes M.-Edw. und Lucifer V. Thompson. Diese vierzehn Gattungen können nach folgenden Merkmalen getrennt werden: Die zwei letzten Pereiopodenpaare gut entwickelt; Kiemen meist zahlreich 2. « Die zwei letzten Pereiopodenpaare viel kleiner oder ganz fehlend; Kiemen in beschränkter Anzahl (höchstens 8 jeder- seits) oder ganz fehlend 12. {Basalglied der ersten Antennen am Innenrande mit behaartem, schuppenartigen Anhang (prosartema, Augenschutz) 5. Dasselbe ohne solchen Anhang 3. {Augensegment mit zwei medianen, griffelförmigen Fortsätzen Sicyonia. Augensegment ohne diese Fortsätze 4. {Beide Geißeln der Vorderantennen lang; Rost rum kurz ent- wickelt Amalopenaeus. Obere Geißel der Vorder antennen sehr kurz (nur der Basalteil vorhanden); Rostrum lang entwickelt Aristeomorpha Cervicalfurche lang und deutlich, bis auf den Rücken reichend 6. ^ICervicalfurche kurz, undeutlich oder ganz fehlend 7. Die Penaeidea des Wiener naturhistorischen Hofmuseums. 101 {Geißeln der Vorder antennen z^dindrisch, niemals an der Innen- seite eine Rinne bildend Haliporus. Geißeln der Vorder antennen kompreß, daher dünn-membranös, an der Innenseite eine Rinne bildend Solenocer a. yf Rostrum am oberen und unteren Rand bezahnt Penaeus. \ Rostrum nur am oberen Rand bezahnt 8. * g|l. — 4. Pereiopoden mit Exopoditen 9- — 4. Pereiopoden ohne Exopoditen Parapenaeus. {Segment des vorletzten Pereiopoden mit einer Pleurobranchie Penaeopsis. Segment des vorletzten Pereiopoden ohne Pleurobranchie 10. ^qT Die zwei letzten Pereiopoden ohne Epipoditen 11. tDie drei letzten Pereiopoden ohne Epipoditen Parapenaeopsis. {Die zwei letzten Pereiopoden auffallend schlank, geißelartig Xiphopenaeus. Die zwei letzten Pereiopoden normal Trachy penaeus, I2I Vorletzter und letzter Pereiopode kurz und schwach Sergestes. (Vorletzter und letzter Pereiopode ganz fehlend 13. 13< Kiemen am Pereion vorhanden; Habitus Sergestes ähnlich Acetes. Kiemen vollkommen fehlend; Habitus ähnlich den Sergestes- Larven Lucifer. Farn. PENAEIDAE Bäte. I. Subfam. Aristaeinae Alcock. 1. Aristeomorpha Wood-Mason. Aristeomorpha foliacea (Risso). 1908 Aristeomorpha foliacea, Bouvier: Res. camp, scient. prince de Monaco, fase. 33, p. 53. Es liegen vor: 1 $ + 2 T>e von P. semisulcatus de Haan am fünften Pereiopoden mit einem deutlichen Exopoditen versehen ist; daher wird es sich bei allen Autoren, die dieses Merkmal mit Alcock (1905, Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. 16, p. 515 und 1906, Catal. Indian Decap. pt. III, p. 10 u. 11) für P. semisulcatus negierten, um eine andere Spezies, nämlich P. carinatus Dana handeln, was in der Fiteratur ziemliche Verwirrung hervorruft. Ob der ursprüngliche P. monodon Fabricius zu semisulcatus oder carinatus gehört, kann ich mit = Sicherheit nicht entscheiden; jene Exemplare der Wiener Sammlung jedoch, die als P. monodon Fahr, determiniert waren ' stimmen ohne 6 Die Penaeidea des Wiener naturhistorischen Hofmuseums. 115 Zweifel vollkommen mil P. carinatus Dana überein, weshalb P. in dieser Liste nicht erwähnt erscheint.., — ■ Pi'indicus var. penicülatus Alcock liegt mir überhaupt nicht vor. Penaeus semisulcatus de Haan. 1211 Penaeus semisulcatus, de Man: ,,Siboga“-Exp. PenaeMae p. 97' ubi Synonyma 1 Die Sammlung enthält folgende Exemplare Petersen 1886. ,, Donau“ 1868/9. Baumann 1899. ,, Donau“ 1868/9. ,, Aurora“ 1895. ,,Novara“-Epx. 1857/9. Rotes Meer; ,,Pola“ 1895/8: 2 $ aus Nagasaki. 1 9 Nagasaki. 2 cJ aus Zanziba.:. 1 ^ ' aus Singapore. 1 ‘ aus Japan. 2 iuvenes aus Ceylon ~ 2 $ aus Nicobaren. 1 (J aus' Hongkong. 2 $ aus Java. , 5 cJ + 3 $ aus Suez. 1^ -■ aus Abayil. 15 + 17 $ aus Ghulejfaka 1 (J aus Kunfuda. 1 (J + 2 9 aus Hanfila-Bai 3 (J + 1 9 aus Ras Turfa. Zu den noch von C. Heller als P. semisuUatus hesiimmteri Exemplaren der ,,Novara“-Expedition aus Hongkong und den .Nicobaren (den letzteren Fundort gibt Heller im Novära-Crust^- ceeh-Werk 'merkwürdiger Weise nicht an), kommen also noch -4 .weitere Stücke, die irrtümlich determiniert waren, nämlich ejri bei'P. indicus H. M.-Edw. und ein bei P. moMo^^on Fabr. unter- gebrachtes junges (J und die 2 cJ aus Java, die als P. carinatus Dana ' bezeichnet waren, was von mir bereits einmal korrigiert wurde (Annal. Hofmus. Wien, vol. 26, p. 246, 1912). Penaeus setiferus Finne. 1900 Penaeus setifer, Doflein: Sitzber. Ak. Wiss. München, vol. 30, p. 126. 1906 Penaeus setiferus, Alcock: Catal. Ind. Decap. pt. III, fase. 1, p. 48. Es liegen mir 4 Exemplare dieser Art vor: 1 (5 . aus Amerika sept. Bar. Leder 1825. 1 9 ? Natterer (?). ' 1 9 aus ? - - Steindachner 1905. 1 (J aus S. Thomas. ,,Zrinyi“ 1886. Das Exemplar, welches von der ,,Novara“-Expedition in .Rio de Janeiro erbeutet wurde, ist in der öffentlichen Schau- sammlung ausgestellt und deshalb nicht in diese Liste aufgenommen; .es ist ein großes (J. Das Petasma dieser Spezies wurde von Doflein (op. cit. p. 126, fig. 1) gut beschrieben und abgebildet. 8* 1. Heft 116 Dr. Otto Pesta: / Penaeus carinatus Dana. 1911 Penaeus carinatus, de Man: ,,Siboga‘'-Exp. Penaeidae p.lOl ubi Synonyma! 1914 Penaeus carinatus, Balss: Abh. II. Kl. Akad. Wiss. München, II. Suppl.-Bd., 10. Abhandlg., p. 13 u. 14. Von dieser Spezies liegen mir 38 Exemplare folgender Pro- venienz vor: 2 ? aus Padang (Sumatra). 3 (J 4- 3 $ ,, ,, 5 cJ a-us Tjilatjap (Java). 1 $ aus Sumatra. 1 ? „ 1 $ aus dem Java-Meer. 2 (J + 3 $ von den Sandwich-Inseln. Schild 1899. Schild 1901. Breitenstein 1891. Breitenstein 1883. Breitenstein 1885. von Ende 1891. Steindachner 1879. 1 (J-l- 1 $ aus Mohorro (Deutsch-Ost -Afrika). Steindachner 1898. 1 s ? Mauritius. ? 1833. 1 3 aus ? ? 1 Borsten trägt. P. m. ziemlich kurz, mit starken, verstreuten Borsten; sein erstes Glied sehr klein, das 2. am längsten, verdickt, Endglied länger als das 3., zugespitzt und abgestutzt. Lb: M breit, mit abgerundeten Seitenlappen, ziemlich breiten Ep, die den stumpfen D. m. bilden, und wenigen verstreuten langen Borsten auf der Ventralfläche, von denen 2 der Basis des D. m. genähert sind, 2 auf seinem Vorderrand stehen. Bp mit den schmalen behaarten Pgl und der Gl ohne deutliche Trennungslinie zu einer breiten Platte verschmolzen; Vorderrand der Gl median in eine kleine Spitze vorgezogen, mit kräftigen Borsten besetzt, ebenso die Fläche. S. p. wenig länger als die Bp, P. 1. ziemlich lang, das große zweite Glied mit 2 Borsten, Endglied ihm an Länge gleich, vor der Mitte am dicksten, abgestutzt. 11. Scarites huparius Forst., Sc. laevigatus Fahr. (Figur 18). Lr: Der apikale Abschnitt ist zu einer kleinen und schmalen Platte reduziert, Vorderrand doppelt gebuchtet, so daß die Fläche in 3 abgerundete Lappen zerfällt, von denen der mittelste 2, die seitlichen je 1 submarginales Haar tragen. Median ist der Vorder- Figur 18. aj Lr, b) r. Md dor.sal, c) Gl und Pgl, d) D. m. a von Sc. huparius, Vergr. 4/1, b — d von Sc. laevigatus, b Vergr. 7/1, c — d 35/1. rand zu einer großen Platte nmgeschlagen mit reicher Beborstung der Seitenränder und 2 Längskielen, die abgeschrägten Seiten- flächen sind mit querverlaufendem Kiel versehen. Die Basalpartie ist länger und schmäler, mit gebuchtetem Hinterrand. Md : sehr groß und mäßig breit, gerade mit leicht medialwärts gekrümmter, abgestumpfter Spitze. Außenfurche ziemlich flach. Innenrand asymmetrisch: 1. unterhalb der Spitze ein kleiner, r. 2. Heft 30 ^Nlaria Pauly: ein großer scharfer Vorsprung, basal ein breiter, vielhöckeriger Zahn, dessen Höcker in Vertiefungen des Zahnes der Gegenseite eingreifen. Dorsalfläche mit kräftigen Längskielen. " Mx: St kräftig, langgestreckt, mit 2 Borsten in mäßig vertiefter Außenfläche, Sbg schmal, gestreckt, mit L. i. verwachsen, auf der Dorsalfläche mit einer Leiste, die der Verwachsungslinie folgt. L. i. schmal, mit kurzer scharfer Spitze und dichter Beborstung; L. e. sehr lang und schmal, Endglied kleiner als das basale, abge- rundet, S. p. mäßig groß, das 2. Glied des P. m. sehr lang, apikal angeschwollen, 3. schmäler, wenig kürzer als das Endglied, dieses vor der Mitte am breitesten, abgestutzt und leicht gehöhlt. Lb: ^1 breit, Fläche mit verstreuten langen Haaren, Seiten- lappen fast viereckig mit wenig gerundetem Außenrand, Ep breit, ihr apikaler Rand gerade abgeschnitten, bildet die Verlängerung des Vorderrandes der Seitenflächen. Sie sind mit schmäleren Streifen am Aufbau des großen D. m. beteiligt, der apikal zu- gespitzt, mit seitlich verbreiterten abgerundeten Flächen nach innen (dorsal) vorspringt; an seiner Basis 2 Borsten. Vollständig v’on ihm verborgen die breite dicht behaarte Gl, deren Vorder- rand in einen abgerundeten medialen und längere spitze, 3 starke Borsten tragende laterale Fortsätze ausgezogen ist,’ Bp mit den breiten Pgl verschmolzen, reich behaart, nur an der Basis mit Gl verwachsen. S. p. klein, 1. Glied der P. 1. sehr klein, 2. lang, innen mit 5 Borsten, Endglied kürzer als das 2., seine Form gleicht der des Endgliedes von P. m. 12. Dischiriiis versch. Spezies (Figur 19). Lr: quer, apikal stark verbreitert, Vorderecken gerundet und mit Borsten besetzt, Vorderrand tief gebuchtet, mit 6 submargi- nalen Borsten. ^ledian zu dreieckiger Platte umgeschlagen, von ihrer weit vorspringenden gerundeten Spitze geht jederseits eine gekrümmte Querleiste aus, die sich in den Zapfen der schmalen Basalpartie fortsetzt. ^^) Die Seitenkanten der Platte sind leisten- förmig verdickt und reich beborstet. Md; kräftig, sichelförmig gekrümmt mit langer Spitze, Außen- fläche breit und vertieft; Innenrand mit basalen Zähnchen. Mx : C lang, schmal , apikal schwach verdickt. St lang und kräftig, mit einer langen und starken, darunter einer zweiten kleineren Borste. Sbg gestreckt, mit dem L. i. verwachsen, auf der Dorsal- fläche eine Leiste; L. i. apikal abgerundet, Prm fehlt, Innenrand mit vereinzelten kräftigen Borsten, dazwischen feineren Haaren. L. e. sehr lang und dünn, sein Endglied kürzer als das basale, 1^) Die Ausbildung einer solchen Querleiste beobachtete ich sehr häufig an Stücken, die längere Zeit (etwa 48 Stunden) in der Chitiner* weichungsflüssigkeit gelegen hatten. Gleichzeitig setzen sich dann die Randpartien des Lr in einem schmalen, basalwärts verbreiterten Streifen von ganz heller Färbung von dem dunkleren, also stärker chitinisierten Mittelfeld ab. Die Zapfen sind dunkler, dem Mittelfelde gleichend. r Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 31 abgestutzt. S. p. breit, rundlich, P. m. kurz, breit, 2. Glied stark verdickt, länger als das schmälere 3., Endglied am längsten, beim $ basal kolbenförmig, apikal verschmälert und abgerundet, beim ^ beilförmig, schräg abgeschnitten und leicht gehöhlt. Lb: M klein, die viereckigen Seitenlappen verschmälert und gerade abgeschnitten, Ep breit, mit gerundetem medialen Rand, an dem Aufbau des kleinen spitzen Zahnes beteiligt; an seiner Basis 2 lange, feine Borsten. Bp mit den Pgl verschmolzen, viereckig, lang, schmal. Gl schmal, mit median zugespitztem Basal- und geradem, mit 2 Borsten besetzten Vorderrand, bis zur Hälfte Figur 19. a) Lr, b) r. Md, c) r. Mx ventral, d) Lb von D. chalceus. Vergr. 35/1, ihrer Länge mit den schwach chitinisierten Pgl verwachsen, die sie mit langen, behaarten, divergierenden Zipfeln überragen. S. p. länger als die Bp, apikal verbreitert, P. 1. lang, 2. Glied mit 2 Borsten der Innenfläche, Endglied ihm an Länge gleich, vor der Mitte stark verdickt, abgestutzt. 13. Brosens cephaloies L. Lr: quer, mit gerundeten, Borsten tragenden Vorderecken, Vorderrand fast gerade, median gekerbt und zu dreieckiger Platte mit beborsteten Rändern umgeschlagen. 6 lange submarginale Haare. Basale Partie schmal, mit kräftigen lateralen Zapfen. Md: lang und gerade, mit langer, hakenförmig gekrümmter Spitze, breiter Außenfurche mit Borste. Innenrand mit kleinem spitzen Zahn, basal doppelt gekerbt. Mx: C kräftig, keulenförmig mit einer Borste. St kräftig, mit 2 basalen Borsten, von denen die obere sehr lang ist. Sbg lang- gestreckt, mit dem L. i. verschmolzen, dorsale Furche schwach angedeutet, Prm kräftig, hakenförmig nach innen gekrümmt, mit dem L. i. verwachsen, dessen Innenrand mit starken Borsten und feineren Haaren dicht besetzt ist. L. e. mäßig lang, beide Glieder gleich lang, Endglied abgestutzt. S. p. breit und ziemlich kurz, mit 1 Borste. P. m. schlank, 2. Glied am längsten, leicht verdickt, Endglied abgerundet, so lang wie das dritte. Lb: M breit, mit dreieckigen Seitenlappen, deren Außenrand stark konvex, deren Innenrand gerade, Ep breit, mit breitem geraden Vorderrand, der medialwärts vorspringt; am kleinen D. m. 2. Heft 32 Maria Pauly: mit leicht gekerbter ^'entral^läche entlangziehend. An seiner Basis 2 Borsten. Bp mit den Pgl verwachsen, viereckig, breit; Gl breit, mit gerundetem basalen und apikalen Rande und 2 Borsten. Ihre Seitenränder sind in ihrer ganzen Ausdehnung mit den schmalen Pgl verwachsen, die die Gl mit kleinen Zipfeln über- ragen. S. p. wenig länger als die Bp., P. 1. ziemlich kurz, 2. Glied mit 2 Borsten, Endglied abgerundet. 14. Broscosoma haldense Putz. (Figur 20). Lr: cf. Broscus. Vorderrand median nicht gekerbt. Md: von der der Gattung Broscus nur durch die kurze Spitze unterschieden. Mx: C mit 2 Borsten, Endglied des L. e. kleiner als das Basalglied, abgestutzt, Behaarung des L. i. aus vereinzelten kräf- a) Lr, Figur 20. b) r. Md, c) r. Mx ventral, d) Lb. von Br. haldense. Vergr. 35/1. tigen Borsten und, besonders basal, feinen Haaren. Endglied des P.l. an Länge gleich dem stark verdickten 2., länger als das dritte. Sonst wie Broscus. Lb: Innenrand der Seitenlappen schräg, D. m. klein, abge- rundet. Bp und Pgl häutig. Gl groß, mit spitz vorspringendem Basal-, abgerundetem Apikalrand mit Borsten, nur an der Basis mit den schmalen Pgl verwachsen. Endglied der P. 1. länger als das 2., abgestutzt und leicht gehöhlt. 15. Tachypus mehrere Spezies. Lr: von Broscosoma unterschieden durch mediale Krümmung der Basalzapfen, Ventralfläche mit verstreuten Borsten. Md : Innenrand mit apikalem breiten zweispitzigen und basalem, kleinen einspitzigen Zahn; sonst wie Broscus. Mx: C kurz, plump keulenförmig. St lang, ziemlich breit mit basaler längerer und der Mitte genäherter feinerer Borste; Sbg langgestreckt, dreieckig, trägt den schmalen L. e., dessen apikal verschmälertes Endglied kleiner ist als das basale, abgestutzt und mit vereinzelten Poren besetzt. L. i. selbständig, basal schwach Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 33 verbreitert, Innenkante mit vereinzelten kräftigen Borsten, da- zwischen besonders basal feinere Haare ; Prm mit ihm verwachsen, stark und gekrümmt. S. p. groß, zylindrisch, 1. Glied des P. m. sehr klein, 2. Glied lang, mit feinen Haaren, 3. am längsten, apikal verdickt, mit Poren; Endglied sehr klein, kegelstumpf förmig, abgestutzt. Lb: M breit, Seitenlappen viereckig mit gerundetem Außen- und geradem Innenrand. Ep schmal, in eine kleine Spitze vorge- zogen, basal verbreitert ; beteiligen sich an derBildung des breiten vier- eckigen D.m. , dessen Vorderrand verschmälert und gerade abgeschnit- ten ist. An seinerBasis 2Borsten. Bp häutig, mit den ebenfalls häutigen Pgl verwachsen. Gl breit, basaler Rand median tief gebuchtet. Figur 2 1 . a; Lr, b) r. Md, c) 1. ]\[x ventral, d) M, e) Gl, Pgl, P. 1. von B. dentellum. Vergr. 50/1. apikal schwach zugespitzt, mit mehreren Borsten, ihre Seitenränder der ganzen Ausdehnung nach mit den Pgl verwachsen, deren laterale Partien zu langen, schmalen Zipfeln verlängert sind. S. p. länger als Bp, gedrungen. 2. Glied der P. 1. stark verdickt, innen mit 3 Borsten besetzt, Endglied klein, seine Form gleicht dem Endglied des P. m. 16. Bemhidium mehrere Spezies (Figur 21). Lr; cf. Tachypus, Vorderrand gerade oder schwach gebuchtet. Md: kräftig, gerade mit kleiner, leicht medial gekrümmter Spitze. In der tiefen Außenfurche eine Borste. Innenrand schwach konkav mit 2 Zähnen, von denen der apikale einspitzig, der ba- sale breit und dreispitzig ist. Mx: Sbg langgestreckt und schmal, mit dem L. i. verwachsen, auf der Dorsalfläche eine Leiste. Behaarung der Innenkante wie bei Tachyfus. Prm schmal, leicht nach innen gekrümmt. L. e. Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 2. 3 2. Heft 34 Maria Pauly: schlank, beide Glieder gleich lang, Endglied abgestutzt. S. p. groß, mit einer Borste, 2. und 3. Glied des P„ m. gleich lang, 3. apikal v^erdickt und mit zahlreichen Poren, Endglied klein, wie bei Tachypus. Lb: M breit, Seitenlappen dreieckig mit stark konvexem Außen- und abgeschrägtem Innenrand. Ep ziemlich schmal, abgerundet, bei einigen Arten stärker, bei anderen fast gar nicht vorgezogen, an der Bildung des kleinen, spitzen D. m. beteiligt, an seiner Basis 2 Borsten. Bp und Pgl häutig, erstere ziemlich klein; basaler Rand der großen Gl gerundet, ebenso der mit 2 Borsten Figur 22. a) Lr, b) 1. Md, c) S. p. mit P. in., d) r. Mx ventral, e) M, f) Gl, Pgl, P. 1. von Tr. syhnotatus. Vergr. 50/1. besetzte Apikalrand. Die Seitenkanten sind vollständig mit den Pgl verwachsen, die die Gl mit langen schmalen Zipfeln überragen. S. p. beträchtlich länger als die Bp, P. 1. in seiner Form wie bei Tachypus, doch trägt das 2. Glied innen 2 Borsten. 17. Trechus mehrere vSpezies (Figur 22). Lr; cf. Tachypus, Vorderrand gebuchtet; doppelt gebuchtet und in 3 abgerundete Lappen, von denen der mediane kleiner ist als die lateralen, zerfallend bei Tr. discus Fabr. Md: geformt wie bei Bembidium, Innenrand mit großem zweispitzigen Zahn, Basalpartie dicht behaart. Mx :C stark verdickt mitBorste,St lang, kräftig, apikal sehr stark verschmälert, mit 2 dicht genäherten basalen, einer mehr apikalen Borste, von denen die mittelste die längste ist. Sbg gestreckt und schmal dreieckig, L. i. wie bei Bembidium, doch das mit ihm ver- schmolzene Prm stärker als bei der vorigen Gattung.. L e. sehr schlank, das Endglied beträchtlich kleiner als das basale, abgestutzt Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 35 und mit Poren. S. p. groß, mit einer Borste, das 2. Glied desP. m. am längsten, verdickt, das 3. und das ihm an Länge gleiche End- glied nur wenig kürzer als das 2. , Endglied vor der Mitte am stärksten, abgestutzt. Lb: M wie bei Bemhidiiim, doch der kleine D. m. zweispitzig, an seiner Basis 2 Borsten. Apikalrand der Gl in eine kleine mediane Spitze vorgezogen, die 2 besonders kräftige Borsten trägt, lateral Figur 2.3. a) Lr, b) r. Md, c) r. Mx ventral, d) S. p. mit P. m., e) M, f) Gl, Pgl, P. 1. von Tr. bilimecki. Vergr. 501. jederseits 4 schwächere. Zipfel der Pgl noch länger als bei Bem- hidmm,^ ihr medialer Rand mit sehr langen Haaren besetzt. S. p. zylindrisch, kräftig, wenig länger als Bp, 2. Glied der P. 1. verdickt, innen mit 4 Borsten, Endglied schlank, verjüngt und abgestutzt, so lang wie das 2. Glied, mit verstreuten Poren. 17 a. Trechus (= Anophthalmus) bilimecki Sturm (Figur 23). Lr: quer, Seitenränder schwach konvex. Vorder ecken ge- rundet mit langen kräftigen Borsten, Vorderrand tief gebuchtet, 3* .2. Heft 36 Maria P a ii 1 : median zu einer langen und schmalen dreieckigen Platte umge- schlagen und verlängert, ihre Spitze abgerundet. Der basale Ab- schnitt ist schmal, mit langen und schmalen Zapfen. Md: langgestreckt, gerade, schlank, mit scharfer gekrümmter Spitze, Innenseite basal dicht behaart, mit großem, mehrspitzigen Zahn. Mx: langgestreckt, sonst wie Trechus, P. m. sehr lang und schmal, 2. Glied stark verdickt, 3. Glied so lang wie das erste und zweite zusammen, Endglied kürzer als das 3., zur Spitze verschmä- lert, abgestutzt und leicht gehöhlt. Lb : M breit, Seitenlappen gerundet mit geradem Innenrande, Ep in eine lange Spitze vorgezogen, bilden den kleinen viereckigen D. m. im verhältnismäßig flachen Ausschnitt des M. An seiner Basis 2 Borsten. Bp breit, häutig, mit den Pgi verschmolzen. Gl mht abgerundetem basalen, median stumpf vorgezogenen apikalen Rande, mit 8 Borsten, von denen die mittelsten besonders lang. Ihre Seitenränder sind bis über die Hälfte ihrer Länge mit den Pgl verwachsen, die die Gl mit 2 schmalen, dicht behaarten und medial gekrümmten Zipfeln beträchtlich überragen. S. p. größer als Bp, kräftig; P. 1. lang. Das zweite Glied ist gebogen, sehr lang und apikal verdickt, mit 2 Borsten der Innenfläche, Endglied vielleicht um V3 kürzer, schlank; vor der Mitte am stärksten, abgestutzt und leicht gehöhlt. 18. Patrohns excavatus Payk. (Eigur 24). Lr: apikale Partie quer, mit gerundeten, beborsteten Vorder- ecken und verschmälertem, gebuchtetem Vorderrand, 6 langen submarginalen Borsten; die umgeschlagene Dreiecksfläche breit und stumpf, mit zahlreichen Borsten, besonders auf den Rand- leisten. Basalabschnitt schmal, mit kleinen seitlichen Zapfen. Md : ziemlich breit, zur langen scharfen Spitze hin gekrümmt, in der tiefen Außenfurche eine Borste. Innenrand fast gerade, median stumpf abgerundet, basal spitz vorspringend, dazwischen ein breiter Zahn mit höckriger Oberfläche, r. stärker ausgebildet als 1. Mx: C gestreckt, gleichmäßig verdickt. St langgestreckt, mit 2 Borsten , Sbg groß, mit dem L. i. verwachsen, und mit dorsaler Leiste, L. i. mit langem und scharf gekrümmten Prm, Innenkante mit ein- zelnen starken Borsten und dichten Haaren, besonders basal. L. e. schlank, Endglied kürzer als das basale, abgestutzt und leicht gehöhlt. S. p. breit, mit einer Borste, 2. Glied des P. m. stark verdickt, das 3. ebenso lang, mit verstreuter Behaarung, Endglied länger, vor der Mitte am breitesten, abgestutzt und leicht gehöhlt. Lb: M breit mit gerundeten Seitenlappen, die breiten, abgerundeten und vorspringenden Ep bilden den großen zwei- spitzigen D. m., an seiner Basis 2 Borsten. Bp häutig, mit den Pgl verschmolzen. Gl groß, basal abgerundet, ebenso apikal, mit 2 ein- ander sehr genäherten Borsten, Seitenränder weit über die Hälfte Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 37 der Höhe mit den Pgl verschmolzen, durch eine ziemlich flache Einbuchtung von den schmalen lateralen Zipfeln getrennt, die die Gl beträchtlich überragen. S. p. großer als Bp, kräftig; 2. Glied der P. 1. innen mit 2 Borsten, Endglied länger, vor der Mitte am stärksten, abgestutzt und leicht gehöhlt, mit zahlreichen Poren. 19. Calathus micropterus Duftschm. Er: cf. Pairohus excavatiis Payk. Vorderrand gerade. Md: groß, gerade, zur schwach einwärts gerichteten, abge- stumpften Spitze gekrümmt, Innenrand unterhalb der Mitte abgerundet vorspringend, darunter doppelt gezähnt. Figur 24. a)Lr, b) l.Md, c) 1. Mx dorsal, d)M, e) Gl, Pgl, P.l. vonP. excavatus. Vergr.35/1. Mx: C kräftig, keulenförmig. St langgestreckt mit 1 Borste, Sbg und ihre Anhänge wie bei Patrobus. Das 2. Glied des P. m. verdickt, das schmälere 3. kürzer, während das Endglied ihm an Länge gleicht, abgestutzt und leicht gehöhlt ist. Der ganze P. m. ist mit feinen Haaren besetzt. Lb: M breit, mit dreieckigen Seitenlappen, deren Außenrand konvex ist. Ep breit, basal verschmälert, abgerundet und vorgezogen. Sie bilden die Seitenpartien des niedrigen, zwei- spitzigen D. m., an dessen Basis 2 kräftige Borsten stehen. Bp und Pgl verschmolzen, sehr schwach chitinisiert. Gl groß, basal stärker, apikal weniger gerundet, mit 2 entfernt stehenden Borsten. Ihre Seitenränder bis dicht unterhalb des Vorderrandes mit den Pgl verwachsen, deren abgerundete, reich behaarte freie Zipfel von der Gl durch eine flache, ziemlich breite Einbuchtung getrennt sind und sie wenig überragen. S. p. kräftig, länger als Bp, P. 1. sehr lang, das 2. Glied mit 2 Borsten der Innenfläche, Endglied ihm an Länge gleich, leicht nach innen gekrümmt, apikal abge- stutzt und leicht gehöhlt, mit feinen Haaren besetzt. 20. Dolichus halensis Schall. Lr: cf. Calathus. Md: länger und schmäler als die von Calathus, Innenrand noch mit breitem viereckigen Basalzahn. 2. Heft 38 Maria Pauly: Mx: die einzelnen Stücke gestreckt und schmäler als die ent- sprechenden bei Calathus, L. e. mit 2 feinen Borsten auf der ge- höhlten Apikalfläche; Innenfläche des L. i. dicht beborstet. 3. Glied des P. m. fast ebenso lang wie das verdickte 2., schmäler, apikal angeschwollen, Endglied etwa von halber Länge des 3., sonst wie bei Calathus. Lb; D. m. klein, stumpf, nur von den Ep gebildet; die Zipfel der Pgl überragen die Gl beträchtlich, sie sind zugespitzt und leicht nach innen gekrümmt. S. p. kurz, gedrungen, mit auffallend Figur 25. a) Lr, b) r. ]\Id, c) r. Mx dorsal, d) M, e) Gl, Pgl, P. 1. a von Fl. assimüis, b, d — e von PL marginatus, c von PL impressus. Vergr. 35 1. starker Verlängerung der Außenfläche, 2. Glied des P. 1. lang und schlank, mit 2 Borsten der Innenfläche. Endglied wenig kürzer, fast zylindrisch, gerade abgeschnitten und gehöhlt, verstreute kleinere Borsten. 21. Platynus versch. Spezies (Figur 2o).. Lr: cf. Calathus. Md: breit und kräftig, mit ziemlich langer, gekrümmter Spitze. Innenrand gerade, doppelt gebuchtet, mit breitem Basalzahn. Mx: cf. Calathus, Endglied des P. m. aber vor der Mitte am breitesten, abgerundet. Lb: cf. Dolichus, Zipfel der Pgl breit, abgerundet, die Gl nicht überragend bei Pl. marginatus L., schmal, länger als die Gl, einwärts gekrümmt bei impressus Pan., assimüis Payk. End- glied des P. 1. gleicht dem des P. m. 22. Pterostichus versch. Spezies (Fig. 26). Lr: quer, mit geraden Seitenrändern, abgerundeten, beborste- ten Vorderecken, Vorderrand schwach gebuchtet, 6 submarginale Borsten. Die ventral umgeschlagene Fläche mit verstreuten Borsten, schmal, von der Spitze zu den Seitenrändern 2 schräg Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 39 ausstrahlende Leisten, die aber fehlen können. Die Seitenkanten wie die Fläche mit verstreuten Borsten. Basale Partie schmal, mit kräftigen abgerundeten Zapfen. Md: cf. Plaiynus, nur ist der Basalzahn klein, stumpf, der Innenrand mitunter dicht behaart. Mx: L. i. mit dichten starken Borsten und vereinzelten feineren Haaren; das 3. Glied des P. m. an Länge dem verdickten 2. gleichend, Endglied wenig kürzer, vor der Mitte am breitesten, gerade ab- geschnitten und leicht gehöhlt. Lb: Seitenlappen des breiten M gerundet oder dreieckig mit stark konvexen Außen- und geradem Innenrand, Ep breit, mehr oder weniger stark vorgezogen, bilden die Seitenpartien des kleinen D. m., dessen Vorderrand gerade abgeschnitten oder gebuchtet ist. An seiner Basis 2 Borsten. Bp häutig, ziemlich groß, Pgl mit ihr verwachsen, ebenfalls häutig. Gl basal abgerundet, zum geraden, seitlich vorspringenden Vorderrand hin allmählich verbreitert. 2. Heft 40 Maria Pauly: mit 2 starken und verstreuten kleineren Borsten. Ihre Seiten- ränder vollständig mit den breiten, dicht behaarten Pgl verwachsen, deren lange schmale Seitenzipfel vom Vorderrand der Gl, den sie beträchtlich überragen, durch eine flache Einbuchtung getrennt sind. S. p. länger als Bp, 2. Glied der P. 1. lang und schmal, mit 2 Borsten, Endglied wenig kürzer, geformt wie das Endglied der P. m., wie dieses mit verstreuten Börstchen. Figur 27. a) Lr, b) 1., c) r. Md, d) 1. Mx ventral, e) M, f) Gl, Pgl, g) P. l. von M. chalyhdaeiLS, Vergr. 35/1. 23. Ahax versch. Spezies. Lr : von dem Lr der Pterostichus-hxien zu unterscheiden durch die schwach konvexen Seitenränder; ventrale Leistenbildung fehlt. Md : cf. Pterostichus, basal nicht behaart. Mx: cf. Platynus] Endglied des L. e. abgestutzt, Endglied des P. m. apikal gerade abgeschnitten und gehöhlt, an Länge dem dritten gleich, beide kürzer als das verdickte 2. Lb: Seitenlappen abgerundet mit schräger Innenkante, D. m. klein, mit 2 abgestumpften Spitzen. Die lateralen Zipfel der Pgl abgerundet und die Gl nicht überragend. Endglied der P. 1. gleich dem 2. Sonst wie Pterostichus. Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 41 24. Myas chalyhdaeus Palliardi (Figur 27). Lr: Seitenränder fast gerade, Vorderrand gerade ; die ventrale umgeschlagene Fläche breit und lang. Sonst wie Pterosiichus. Md : breit, kräftig, mit breiter, vertiefter Außenfläche. Asym- metrisch: die Spitze der 1. stumpf, gekrümmt, Innenrand fast a) Lr, b)r., c) 1. Md, d) r. Mx ventral, e) M, f) Gl, Pgl, P. 1. Von M. apricanws Vergr. 50/1. gerade, oberhalb der beiden kleinen stumpfen Zähnchen scharf vorspringend, basal behaart. R. Spitze nicht hakenförmig ge- krümmt, abgerundet, Innenrand ähnlich, nur weniger scharf vorspringend. Mx: L. i. schlank, mit sehr langem und starken, gekrümmten Prm verschmolzen, dicht behaart, mit vereinzelten starken Borsten, besonders apikal. Endglied des L.e. ebenso lang wie das Basalglied, gerade abgeschnitten und leicht gehöhlt. S. p. groß, mit 2. Heft 42 Maria Pauly: Borste und stumpf vorspringendem Außenrand. 2. Glied des P. m. am längsten, verdickt, Endglied an Länge dem schlanken 3. gleich, schwach beilförmig, gerade abgeschnitten und leicht gehöhlt. Lb: D. m. klein, leicht ausgerandet. Pgl nur bis zur halben Höhe der Gl mit ihr verwachsen, vom Vorderrand durch eine schmale, aber ziemlich tiefe Einbuchtung getrennt; die seitlichen Zipfel spitz und kürzer als die Gl. 2. Glied der P. 1. mit 1 Borste, Endglied größer, geformt wie das Endglied der P. m. Sonst wie Ahax. 25. Amara verschiedene Spezies (Figur 28). Er: ähnlich Myas, aber fast quadratisch, Seitenränder leicht konvex, Vorderrand gebuchtet. Md: kurz und breit, Außenfläche sehr breit; as\^mmetrisch. L. leicht gekrümmt, mit kleiner stumpfer Spitze; Innenrand konkav oder fast gerade, basal scharf eingeschnitten, mit 1 oder 2 kleinen stumpfen Zähnen. Spitze der r. länger und schärfer, Innenrand mit 2 stumpfen Zähnen. Mx: C apikal sehr stark verdickt. St und Sbg wie Platynus, L. i. mit dichten starken Borsten, dazwischen sehr vereinzelt feinere Haare. Endglied des L. e. kleiner als das Basalglied, ab- gestutzt. S. p. groß, mit verbreiterter Außenfläche und 1 Borste. Längenverhältnisse der einzelnen Glieder beim P. m. wie bei Myas, Endglied vor der Mitte am stärksten, mit gerader Innen- und leicht konvex gekrümmter Außenfläche, wodurch eine leichte Medial- krümmung bewirkt ist; apikal gerade abgeschnitten und gehöhlt. Über den P. m. sind feine Borsten verstreut. Lb: M breit mit dreieckigen Seitenlappen, Außenrand konvex, Innenrand gerade, Ep breit, schwach vorspringend und apikal oft schwach verbreitert ; bilden den kleinen zweispitzigen D. m., an seiner Basis 2 Borsten. Bp und Pgl verschmolzen, hä-utig; Seitenränder der Gl über die Hälfte der Höhe mit den gerundeten Pgl verwachsen, die den Vorderrand nur wenig über- ragen. Sonst erinnert die Bildung der Gl und Pgl sehr an Myas. S. p. größer als die Bp, schlank; 2. Glied der P. 1. ziemlich lang und verdickt, innen mit 6 Borsten, Endglied ihm an Länge gleich, medial wärts gekrümmt, abgestutzt und mit Börstchen besetzt. 26. Zabrus tenebroides Goeze, Z. graecus Dej. (Fig. 29). Er: von Amara nur durch tiefere Einbuchtung des Vorder- randes zu unterscheiden. Md: cf. Amara : von den Basalzähnen der 1. ist der obere breit, von Trapezform, der untere klein, stumpf. Mx: cf. Amara, L. i. apikal auffallend verschmälert, Innenkante mit ziemlich vereinzelt stehenden, kräftigen Borsten und feineren Haaren. 3. Glied der P. m. länger als das verdickte 2-, End- glied bedeutend kürzer, vor der Mitte am breitesten, medial gekrümmt, abgestutzt. Die Muiidwerkzeuge der Caraboidea. 43 Lb: niedrig im Verhältnis zur Breite; Seitenlappen fast vier- eckig mit stark konvexem Außen-, schräg verlaufendem Innen- rand. Ep sehr breit, besonders basal, bilden den Hauptteil des kleinen stumpfen D. m., an seiner Basis 2 Borsten. Bp mit den Pgl verschmolzen, schwä- cher chitinisiert als die große Gl, deren Basal- rand stumpf vorspringt, Apikalrand breiter, schwach gebuchtet, mit 2 Borsten. Die Seiten- ränder vollständig mit den schmalen Pgl ver- wachsen, die die Gl in medial gekrümmten Zip- feln wenig überragen. S. p. beträchtlich länger als Bp, 2. Glied der P. 1. mit 6 Borsten innen, End- glied länger, schwach nach innen gekrümmt, abgestutzt. a) r. Mx ventral, b) Gl und Pgl von Z. tenehroides. Vergr. 35/1. 27. Acinopus megacephalus Rossi (Figur 30). Lr: länger als breit, apikal verschmälert, Seitenränder stark konvex, Vorderecken abgerundet, beborstet. Vorderrand tief ge- buchtet, mit 6 submarginalen Haaren. Mediane Partie umge- schlagen zu ziemlich breiter und hoher Dreiecksfläche, die Rand- leisten mit starken Bor- sten. Basaler Abschnitt ziemlich breit, abge- rundet, mit rundlichen Zapfen. Md: breit, zur kurzen scharfen Spitze hin ha- kenförmig gekrümmt; Innenrand der r. gerade, scharf zahnartig vor- springend, der 1. abge- schrägt. Basalpartie ge- kerbt. Mx : C mit kurzen Börstchen; St, Sbg, L. i. erinnern an Amara. Endglied desL. e. kaum kleiner als das basale, abgestutzt. S. p. sehr breit, mit Borste und Lr, Figur 30. b) Gl und Pgl, c) P. 1. Vergr. 35/1. 2. Heft 44 Maria Pauly: gerundet vorspringender Außenfläche; 2. Glied des P. m. das längste, verdickt, Endglied gleich dem schlankeren 3., nach innen gekrümmt und abgestutzt, verstreute kurze Borsten über den P. m. Lb : M breit, mit sehr breiten, gerundeten Seitenlappen, seichter medialer Einbuchtung. Ep breit, mit geradem Vorderrand, bilden den kleinen, stumpfen D. m., an seiner Basis 2 Borsten. Bp mit den Pgl verwachsen, groß. Gl lang und schmal, mit stumpf vorgezogenem basalen und schwach gebuchtetem apikalen Rande, der mit 2 langen Borsten besetzt ist ; ihreFläche trägt besonders basal kurzeBorsten. Die Seitenrändersind etwa bis zur halbenHöhe mit denPgl verwachsen, die die Gl an Breite und Höhe übertreffen, behaart und abgerundet sind. S. p. größer als Bp, im apikalen Abschnitt stark verdickt, 2. Glied der P. 1. sehr lang, mit zahlreichen Borsten der Innenfläche, Endglied kleiner, gleich dem des P. m., mit verstreuten Borsten. 28. Ditomiis cephalotes Dej. (Figur 31). Lr : Querdurchmesser stark reduziert, deckt nur die medialen Streifen der Md. Von dem ähnlichen Lr der Gattung Acinopus unterschieden durch die Gestalt der umgeschlagenen Medianpartie, die schmal, langgestreckt, abgerundet und mit kleinen nach hinten gerichteten Borsten besetzt ist. Ferner sind Rand und Dorsalfläche mit langen Borsten versehen, die Basalpartie ist schmal und die kräftigen Chitinzapfen springen nach innen vor. ]\Id: groß und kräftig, Dorsalfläche mit zahlreichen schräg verlaufenden Furchen. Außenfläche breit und langgestreckt, vertieft und mit zahlreichen kleinen Borsten. Apikal zur scharfen Spitze hin gekrümmt, die r. länger als die 1. Innenrand gerade, mit kleinem spitzen Zahn, r. höher eingefügt als 1. Mx: cf. Zabrus. L. e. sehr schlank, Endglied so lang wie das basale, abgestutzt. S. p. groß, mit seitlichem Fortsatz, einer großen Borste. 2. Glied der P. m. lang, gebogen und mit ver- streuten Borsten, das dritte wenig kürzer, schlank, Endglied kürzer als das 3., vor der Mitte am stärksten, gerade abgeschnitten und gehöhlt. Lb; M breit, Seitenlappen dreieckig mit stark konvexem Außen- und geradem Innenrand, medial vorspringend. Ep breit, apikal Die Mundwerkzeiige der Caraboidea. 45 ziigespitzt, bilden den kleinen stumpfen D. m. Ventralfläche des M mit zahlreichen kleinen Borsten. Bp mit Pgl häutig, ziemlich lang und schmal, Gl breit, basal abgerundet, Mittelpartie ver- schmälert, apikal stark verbreitert, dorsal gehöhlt, mit zahlreichen Borsten. Vorderrand gerundet, median gerade abgeschnitten, mit vielen Borsten, von denen die mittleren länger; die Seitenränder bis über die Mitte mit den breiten Pgl verwachsen, ihre freien ab- gerundeten Zipfel überragen die Gl nicht. S. p. schlank, größer als die Bp, P. 1. sehr lang und schmal, 2. Glied mit zahlreichen Borsten der Innenfläche, 3. Glied kleiner, vor der Mitte am stärksten, gerade abgeschnitten und leicht gehöhlt. 29. Ophonus pubescens Müller. 30. Harpalm mehrere Sp. (Fig. 32). Lr: breiter als lang, mit konvexen Seitenrändern, mit abge- rundeten beborsteten Vorderecken, Vorderrand schwach gebuchtet, 6 submarginale Haare. Fläche der ventral umgeschlagenen Partie breit, mit verstreuten Borsten, den starken Borsten tragenden a) Lr, b) 1., c) r. Md, d) 1. Mx ventral, e) Lb von Harpalus rufitarsus. Vergr. 35/1. Seitenkanten parallel kräftige Leisten, Spitze basalwärts anker- förmig verbreitert. Der Basalabschnitt ist schmal, mit 2 leicht medial gekrümmten Zapfen. Md : breit und kräftig, zur Spitze hin gekrümmt ; asymmetrisch. Die Spitze der r. ist stumpf, der fast gerade Innenrand mit apikalem^ großen viereckigen, basalem kleinen einspitzigen Zahn ; 1. längere und schärfere Spitze, großer viereckiger Zahn, der zwischen die beiden Zähne der r. eingreift. Innenrand basal behaart. Mx: C schlank, mit zahlreichen Börstchen, St kräftig, apikal ziemlich stark verschmälert, mit mindestens 1 langerBorste. Sbg lang, schmal, basal abgerundet, mit dorsaler Furche gegen den L. i. abgesetzt. Dieser auf der Innenseite mit dichten Borsten und ver- einzelten feineren Haaren besetzt, apikal verschmälert, mit dem langen, scharf zugespitzten Prm verwachsen. L. e. sehr dünn, beide Glieder von gleicher Länge, Endglied verschmälert und ab- 2. Heft 46 Maria Paiiiy: gestutzt. S. p. groß, mit Borste und breit vorspringender Außen- kante, P. m. mit kurzen Borsten besetzt, 2. Glied am längsten und verdickt, Endglied dem dritten an Länge gleich, vor der Mitte am stärksten und leicht nach innen gekrümmt, gerade abgeschnitten und leicht- gehöhlt. Lb: M breit, Innenrand der Seitenlappen abgeschrägt. Fläche mit zahlreichen Borsten, 2 größeren an der Basis des D. m. Bp und Pgl schwach chitinisiert, ziemlich groß. Gl schmal und lang, Basalrand median in eine Spitze ausgezogen, Apikalrand leicht gebuch- tet oder gerade abgeschnitten ; mit 2 den Seitenrändern genäherten Figur 33. a) Lr, b) r. Md dorsal, c) dies, ventral, d) r. Mx ventral, e) P. m., f) M, g) Gl, Pgl undP. 1. a— c, e — g von L.brevicollis, d von L.granulatus. Vergr. 35/1. Borsten. Bis über die Hälfte der Höhe mit den breiten abgerundeten Pgl verwachsen, die reich behaart sind und die Gl nur unbeträcht- lich oder bedeutend überragen. S. p. länger als die Bp, apikal verdickt, P. 1. lang, 2. Glied mit mehreren Borsten, Endglied kürzer, wie das der P. m. gebildet. Sonst wie Ditomns. 31. Licinus mehrere »Spezies (Figur 33). Lr: quer, mit geraden Seitenrändern, gerundeten Vorderecken. Vorderrand doppelt gebuchtet, durch die stärkere Ausbildung des r. Seitenlappens asymmetrisch. 6 submarginale Haare. Die nach r. verschobene Medianpartie des Vorderrandes ventral umgeschlagen, lang und ziemlich schmal; Randleisten mit starken Borsten, die sich aber nicht auf die Vorderecken^^) fortsetzen. Basalabschnitt sehr schmal, mit starken Zapfen. ^2) Spärliche Beborstung der Vorderecken fand ich bei L. granulatus Dej. Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 47 Md: sehr breit, im Verhältnis zur Breite kurz, mit sehr breiter, kaum vertiefter Außenfläche. Die apikale Partie ist verbreitert, der Vorderrand leicht gebuchtet, Ecken abgerundet. Doch liegt diese Fläche nicht in der Verlängerung der Außenfläche, sondern die dorsale Ecke ist zur Dorsalfläche hin geneigt, so daß der Innen- und der Apikalrand einen spitzen Winkel bilden. Innenrand basal gerade, dann schräg auf steigend. Mx: cf. Harpalus. L. i. nicht verschmälert. Das mit L. i. ver- wachsene Prm ist kräftig, aber stumpf, L. e. gedrungen. 2. Glied des P. m. mäßig verdickt, das 3. kürzer, schlanker, ange- schwollen, Endglied dem 2. an Länge gleich, schwach beilförmig, apikal leicht gehöhlt. I Lb: M breit, Seitenlappen groß, gerundet mit geradem Innen- rand; Ep breit, D. m. fehlt. Bp und Pgl schwach chitinisiert. Gl klein, basal abgerundet und median leicht vorgezogen, apikal gerade abgeschnitten mit 2 großen Borsten, ihre Ventralfläche mit a) Lr, b) 1., c) r. Md, d) 1. Mx ventral, e) M, f) Gl, Pgl von O. helopiodes. Vergr. 35/1. 2. Heft 48 ]\Iaria Pauly: verstreuten kleinen Borsten. Die Seitenränder der breiten, apikal abgerundeten Pgl sind ihrer ganzen Länge nach mit der etwas längeren Gl verwachsen, Pgl mit kräftigen Borsten. S. p. kurz, kräftig, 2. Glied des P. 1. lang, mit 2 Borsten, Endglied kaum kürzer, mit verstreuten Borsten, wie das des P. m. geformt. 32. Oodes helopiodes Fahr. (Figur 34). Lr: cf. Harpalus’, die beiden medianen Haare dem Rande mehr genähert als die lateralen. Md: breit, mit langer, gekrümmter Spitze, Außenfurche tief. Innenrand fast gerade, basal abgerundet vorspringend und mit doppelter Kerbe, mit breitem Zahn, darunter feinen Haaren. L. etwa in der Mitte noch ein stumpfes Zähnchen. Mx: C kräftig, keulenförmig. St kräftig, apikal stark ver- schmälert, mit langer Borste. Sbg breit, mit abgerundeter Basis der C auf sitzend, mit dem L. i. verwachsen, dorsal eine Leiste. L. i. schmal, mit vereinzelten kräftigen Borsten und basal lokalisierten feinen Haaren besetzt. L. e. mit schlankem basalen, kleinerem verdickten Endglied, abgestutzt und mit feinen Börstchen. S. p. sehr breit, mit Borste und gerundet vorspringender Außenkante; das 2. Glied der P. m. lang und verdickt, das dritte wenig kürzer, mit vereinzelten Borsten, das Endglied ihm an Länge gleich, vor der Glitte am stärksten, gerade abgeschnitten und gehöhlt. Lb: cf. Harpalus. Ep breit, apikal äbgerundet vorspringend, bilden die Seiten des stumpfen und kleinen D. m., an seiner Basis 2 Borsten. Gl basal abgerundet, in der Mitte leicht vorgezcgen; apikal bedeutend breiter, mit 2 Borsten, Zipfel der Pgl lang und schmal, durch eine tiefe Einbuchtung von der Gl getrennt; das 2. Glied der P. 1. ohne Borsten, Endglied ebenso lang, sonst wie das des P. m. 33. Chlaenius tristis Schall., Chi. nigricornis Fahr. (Figur 35). Lr: cf. Harpalus. Vorderrand tief gebuchtet, in der Mediane schwach gewölbt, die umgeschlagene Fläche ziemlich schmal, mit einfach gerundeter Spitze. Zapfen der Basalpartie stark, gerade. Md: asymmetrisch. L. groß, kräftig, mit breiter vertiefter Außenfläche, Spitze klein, abgerundet, schwach nach innen ge- krümmt; Innenrand fast gerade, basal zahnartig vorspringend, darunter ein langgestreckter niedriger Zahn, Basalpartie gekerbt. R. schlank, mit langer gerundeter Spitze, Innenrand konkav, mit median gelegenem, stumpfen Zähnchen, basal doppelt gekerbt. Mx: C keulenförmig, kräftig; St apikal beträchtlich ver- schmälert, mit langer Basalborst^^. Sbg langgestreckt, breit, mit breiter Basis der C aufsitzend, mit dem L. i. verwachsen, dorsal eine Leiste. L. i. schlank, mit langem und scharfen Prm, Innen- kante mit vielen feinen Haaren, dazwischen vereinzelten kräftigeren Borsten im apikalen Abschnitt. Endglied des L. e. kleiner als das 1., abgestutzt, mit kurzen Börstchen. S. p. groß und breit, mit ab- Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 49 gerundet vorspringender Außenkante und Borste; P. m. lang, das 2. Glied verdickt, das gleich lange dritte schlanker mit verstreuten Poren, ebenso das kürzere, schwach beilförmige Endglied mit leichter Höhlung. Lb: M breit, mit großen dreieckigen Seitenlappen, ihr Außen- rand konvex, Innenrand konkav. Ep breit, abgerundet vorge- zogen, bilden die Seiten des kräftigen, zweispitzigen D. m. Ventral- fläche des M mit langen feinen Borsten, je eine an der Basis des Figiu* 35. a) Lr, b) 1., c) r. Md, d) 1. Mx dorsal, e) Lb von Chi. tristis. Vergr. 35/1. D. m. Bp und Pgl ziemlich groß, schwach chitinisiert. Gl basal abgerundet, mit medianer Kerbe, Vorderrand abgerundet, stark verbreitert, mit 2 Borsten. Die Seitenränder bis unterhalb des Vorderrandes mit den Pgl verwachsen, durch eine flache Ein- buchtung von den schmalen, zugespitzten und dicht behaarten Endzipfeln getrennt, die die Gl beträchtlich überragen. S. p. etwa von doppelter Höhe der Bp, P. 1. sehr lang, 2. Glied innen mit einer ziemlich weit apikal gelegenen Borste, Endglied kürzer, leicht medial gekrümmt, abgestutzt und schwach gehöhlt. 34. Callistus lunatus Fahr. (Figur 36). Lr: cf. Chlaenius. Vorderrand tief gebuchtet. Md: cf. Chlaenius. Spitze lang und scharf. Mx: Prm kürzer, L. e. eingliedrig, oberhalb der Mitte ventral tief eingeschnitten, abgestutzt, leicht gehöhlt, mit vereinzelten kurzen Börstchen. P. m. ziemlich kurz, mit verstreuten Borsten, 2. Glied Figur 36. stark verdickt, am längsten, das Endglied an Länge ], Mx ventral, gleich dem schlankeren 3 . , vor der Mitte am stärksten, Vergr. 35/1. ' Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 2. 4 2. Heft 50 Maria Pauly; gerade abgeschnitten und leicht gehöhlt. Sonst wie Chlae- nius. Lb: unterscheidet sich von Chlaenius durch den schrägen Innenrand der Seitenlappen, Ep allein den kräftigen stumpfen Zahn bildend. Vorderrand der Gl median stumpf vorgezogen; 2. Glied der P. 1. lang und schlank, mit 6 Borsten der Innenfläche, Endglied ebenso lang, geformt wie das Endglied des P. m. 35. Panagaens crux major L. (Figur 37). Er: kurz und breit, apikal verschmälert, Seitenränder konvex Vorder ecken abgerundet und mit vereinzelten Borsten, Vorderrand leicht gebuchtet; 4 submarginale Haare. Die umgeschlagene Figur 37. a) Lr, b) 1., c) r. Md, d) r. Mx ventral, e) P. m., f) M, g) Gl und Pgl, P. 1. Vergr. 35 1. Medianpartie übertrifft den apikalen Abschnitt bedeutend an Länge, breit, mit gerundeter Spitze. Basaler Teil sehr schmal, mit langen geraden Zapfen. Md: klein, breit, stark gekrümmt und mit scharfer Spitze. Außenfläche ziemlich schmal, Furche tief, mit vereinzelten kleinen Borsten. Innenrand gerade, basal abgerundet, mit 2 spitzen Zähnchen r. und einem Zahn 1. Dem Innenrand parallel ein Kiel, der mit langen Haaren besetzt ist. Mx : kurz, gedrungen. C stark keulenförmig, St kräftig, mit Borste, Sbg breit, basal abgerundet, dorsal mit Leiste gegen den kurzen, breiten L. i., Prm scharf gekrümmt; Innenkante mit einzeln nebeneinander stehenden kräftigen Borsten und basalen Die Mund Werkzeuge der Caraboidea. 51 leineren Haaren. L. e. kurz, Endglied kürzer als das basale, verschmälert und gerade abgeschnitten. S. p. groß, mit einer Borste, P. m. lang, mit verstreuten Borsten, das 2. Glied besonders lang, das 3. etwa halb so lang, verbreitert, mit schräger Gelenk- höhle, Endglied exzentrisch eingefügt, größer, beilförmig. Lb: M breit, mit breitem und ilachen medianen Ausschnitt, Seitenlappen dreieckig, mit konvexem Außen- und schrägem Innenrand. Ep schmal, die Seiten des großen breiten D. m. mit geradem Vorderrand bildend. Bp und Pgl häutig. Gl breit, basal abgerundet, vorn gerade abgeschnitten, mit 2 Borsten; ihre Seiten- ränder sind ganz mit den breiten, abgerundeten und längeren Pgl verwachsen. S. p. so lang wie die Bp, P. 1. lang, das 2. Glied mit 2 kleinen und 2 starken apikalen Borsten, Endglied größer, mit verstreuten Borsten, beilförmig. 36. Siagona dejeani Ramb. (Figur 38). Lr: klein, quer, Seitenränder konvex, Vorderecken gerundet und mit langen kräftigen Borsten besetzt, Vorderrand doppelt gebuchtet, medianer Lappen kleiner als die gerade abgeschnittenen Seitenlappen. Je 2 submarginale Haare auf den Seitenlappen, 2 dicht nebeneinander auf dem medianen. Die umgeschlagene Partie ist sehr schmal, mit Borsten besetzt, ebenso die Seiten- flächen. Der basale Abschnitt sehr klein , verschmälert , mit abgerundeten Zapfen. Md: sehr groß, sichelförmig gekrümmt, mit langer stumpfer vSpitze; Außenfläche stark verbreitert, Furche flach. Der Innenrand ist apikal zu einem großen stumpfen Zahn, darunter einem kleineren ausgezogen, unter beiden liegt ein breiter niedriger Zahn, 1. mit 2 abgerundeten Spitzen, r. mit scharfer Innenkante und leicht nach unten gekrümmter apikaler Spitze. Mx: C schlank, fast stabförmig. St groß, mit 2 Borsten, konvexer Außenfläche; Sbg lang gestreckt, schmal gegenüber der verbrei- terten Basis des L. i., gegen den sie dorsal mit einer Leiste abgesetzt ist. Prm schmal, lang und scharf, Innenkante des apikal ver- schmälerten L. i. mit dichten kräftigen Borsten, die feineren Haare fast ausschließlich basal. L. e. lang, schmal, Endglied dem ersten an Länge gleich, gerade abgeschnitten, mit feinen Borsten. S. p. lang, schmal, mit 2 kurzen Borsten der Außenfläche; P. m. mit verstreuten Borsten, das 2. Glied am längsten und stärksten, das wenig kleinere und schmälere 3. an Länge gleich dem Endglied, dieses beilförmig, abgestutzt und leicht gehöhlt. Lb: M mit der Gula ohne Naht verwachsen, sehr groß, mit abgerundeten Seitenlappen, am Rande und auf der Fläche ver- einzelte kräftige Borsten. Ep breit, bilden die Seiten des kleinen, tief gespaltenen, zweispitzigen D. m. Bp kurz, mit den Pgl ver- schmolzen; Gl viereckig, breit, mit geradem Basal- und median vorgewölbtem Apikalrand, mit 6 Borsten. Pgl ganz mit der Gl verwachsen, bilden ganz schmale, behaarte hellere Streifen, deren 4* 1 Heft 52 Maria Pauly: apikaler Rand abgerundet ist. Die S. p. kurz, Außen- und Innen- fläche doppelt gebuchtet, vor der schräggestellten Gelenkhöhle ein Borstenbündel. P. 1. kurz, 1. Glied etwa den S. p. an Länge gleich, nach außen gekrümmt, 2. wenig größer, mit 2 starken Borsten, das längere Endglied beilförmig, schräg zur Längsachse abgeschnitten und leicht gehöhlt. Figur 38. a) Lr, b) 1., c) r. Md, d) r. Mx dorsal, e) Gl und Pgl, f) P. 1., g) M. von S. dejeani. Vergr. 35/1. 37. Dromius ienestratus Fahr. (Figur 39). Lr; quer, apikal verschmälert mit geraden Seitenrändern, runden, beborsteten Vorderecken und geradem Vorderrand, 6 sub- marginale Haare. Die umgeschlagene Fläche lang und breit, ab- gerundet, mit verstreuten Borsten. Basalpartie schmal, mit geraden und kräftigen Zapfen. Md: kurz und breit, mit breiter Außenfläche und flacher Furche, zur langen, stumpfen Spitze hin gekrümmt; Innenrand etwa in der Mitte rundlich vorgezogen, darunter ein breiter Zahn, der r. stumpf, 1. gekerbt ist. Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 53 Mx: cf. Chlaenius. Doch ist die Sbg schmal, basalwärts zu- gespitzt, L. i. breit, mit vereinzelten kräftigen, dazwischen feinen Borsten ; Endglied des L. e. dem basalen gleich. S. p. groß, ebenso P, mit stark verdicktem 2. Glied, das 3. bedeutend kürzer, während das Endglied dem 2. gleicht, es ist vor der Mitte am stärksten, gerade abgeschnitten und gehöhlt. Figur 39. a) Lr, b) 1., c) r. Md, d) r. Mx ventral, e) Gl, Pgl, P. 1. Vergr. 35/1. Lb: M groß, mit dreieckigen schmalen, spitz zulaufenden Seitenlappen, der Außenrand schwach gekrümmt, Innenrand gerade. Ep breit; an der Basis des tiefen Ausschnittes 2 Borsten, der D. m. fehlt. Bp und Pgl häutig, ziemlich groß. Gl breit, mit geradem Basal- und abgerundeten Apikalrande, trägt 6 Borsten, ihre Seitenränder ganz mit den schmalen, etwas längeren Pgl verwachsen, ihre abgerundeten Vorderränder sind durch einen schmalen häutigen Saum verbunden, der über die Gl hinzieht. ^3) S. p. so hoch wie die Bp, P. 1. kurz, 2. Glied mit 2 großen, ver- streuten kleineren Borsten, Endglied leicht nach innen gekrümmt, länger als das 2., vor der Mitte am stärksten, apikal gerade ab- geschnitten und leicht gehöhlt, mit kleinen Borsten. 38. Piezia livingstoni Chaud. (Figur 40). Lr :quer,zumVorderrand hin verschmälert, Seitenränder konvex, mit vereinzelten Borsten, ebenso die abgerundeten Vorderecken, Vorderrand gerade, 6 submarginale Haare. Die umgeschlagene 13) Die Existenz des Hautsaums bestreiten Horn (1881) und Peringuey (1893). 2. 54 Maria Pauly: Fläche ist breit, mit gerundeter Spitze, die Seitenkanten mit kräftigen Borsten besetzt; lateral ziehen von der Spitze zur Mitte der Seitenränder des Lr kräftige Leisten. Basalabschnitt ziemlich groß, verschmälert, mit kräftigen geraden Zapfen. Md: breit und kräftig, in der Außenfurche zahlreiche kleine Borsten, asymmetrisch. L. mit stärker gekrümmter, abgestumpfter Spitze, Innenrand gerade, basal abgerundet vorspringend, daneben ein breiter niedriger Zahn, darunter gekerbt, mit feinen Haaren. R. mit kürzerer, kaum gekrümmter, abgerundeter Spitze, Innen- rand konkav, basal abgerundet, mit einem längeren und spitzeren Zahn etwa in der Mitte, basal gekerbt, mit feinen Haaren. Mx: C schlank keulenförmig, mit sehr kurzen Börstchen, St. kräftig, mit 2 Borsten, von denen die laterale bedeutend länger ist, apikalwärts stark verschmälert, Sbg langgestreckt, schmal, mit Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 55 ziemlich breiter Basis der C aufsitzend, mit dem schmalen L. i. verwachsen, der dorsal von einer schwachen Leiste begrenzt wird. Seine Innenkante mit nebeneinander angeordneten kräftigen Borsten und feinen Haaren, die besonders basal lokalisiert sind. Prm schmal, spitz endend, mit L. i. verwachsen. L. e. mit ver- dicktem Endglied, das kürzer ist als das basale, abgestutzt und mit kurzen Borsten besetzt. S. p. kurz, breit mit sehr stark verbreiterter Außenkante und langer Borste; der P. m. lang und kräftig, das 2. Glied am längsten, verdickt, das Endglied wenig länger als das 3., vor der Mitte am stärksten, apikal gerade abge- schnitten und gehöhlt. Lb: M breit, mit ziemlich schmal zugespitzten Seitenlappen, deren Außenrand konvex, Innenrand gerade ist. Die breiten, basal leicht verschmälerten Ep beteiligen sich an der Bildung des kleinen, zweispitzigen D. m., an seiner Basis 2 Borsten. Bp klein, schwach chitinisiert, mit den sehr breiten, mit starken Borsten besetzten Pgl verwachsen. Gl schmal, lang, mit abgerundeter Basis, zum gerundeten, 2 Borsten tragenden Vorderrand wenig verbreitert, die Fläche mit kurzen Borsten besetzt. Ihre Seiten- ränder sind der ganzen Ausdehnung nach mit den Pgl verwachsen, diese überragen die Gl nicht und sind abgerundet. S. p. kurz, wenig länger als Bp, sehr kräftig, 1. Glied der P. 1. fast kugelig mit tiefer Grube zur Aufnahme des ziemlich langen und starken 2., dessen Innenfläche 4 Borsten trägt; Endglied kürzer, wie das des P. m. gestaltet. 39. Anthia circumscripta Klug (Figur 41). Lr: groß, Dorsalfläche gewölbt, zum Vorderrand hin wenig verschmälert, Seitenränder gerade mit vereinzelten kleinen Borsten, Vorderecken gerundet, ebenso der Vorderrand mit 4 Submarginalen langen Haaren. Die median mit Höckern versehene Ventralfläche mit 2 Leisten, die zu den Vorderecken ziehen, lateral von ihnen je eine Reihe kräftiger Borsten, in den Basalecken dichte lange Borsten.- Die basale Partie ist ziemlich groß, abgerundet, den Rand begleitet eine kräftige Leiste, die lateral stärker gewölbt auf den apikalen Abschnitt übergreift. Md: sehr lang und schmal, mit breiter, leicht vertiefter Außenfläche, asymmetrisch. L. länger und stärker, in eine lange scharfe Spitze endend, der Basis genähert ein breiter schwach ausgerandeter Zahn, dahinter ein kleinerer, spitzer. R. mit kür- zerer, unterhalb des apikalen Endes leicht verbreiterter Spitze, die auch weniger stark gekrümmt ist, Innenrand vor dem breiten Zahn spitz vorgezogen. Basalpartie bei beiden mehrmals gekerbt, 1. behaart. 1^) Die Dorsalfläche weist jederseits eine stärkere chitinisierte drei- eckige Stelle auf, die dem Zapfen der anderen Carabidenformen zu ent- sprechen scheint. Die Md der $5 sind schwächer und kleiner. 2. Heft / t 56 ]\Iaria Pauly: Mx: C schlank keulenförmig, St langgestreckt, apikal ver- schmälert, mit 3 Borsten; Sbg breit, mit breiter abgerundeter Basis auf der C ruhend, mit dem schmalen L. i. verwachsen, der dorsal von einer kräftigen Leiste begrenzt ist. Innenfläche mit dichten, kräftigen Borsten, die feineren Haare besonders basal. Das mit ihm verschmolzene Prm ist lang, scharf zugespitzt und stark gekrümmt. Das Endglied des starken L. e. ist dem basalen an Figur 41. a) Lr, b) 1., c) r. Md, d) Lb, e) Gl und Pgl, Dorsalfläche. Vergr. 4/1. Länge gleich, abgerundet. S. p. kurz und breit, mit 2 Borsten, 2. Glied des kräftigen P. m. am längsten und stärksten, spärlich beborstet, ebenso das kürzere 3., Endglied kleiner als das 3., apikal leicht verdickt, gerade abgeschnitten und gehöhlt. Lb: M schmal, Seitenlappen lang und schmal, apikal ver- schmälert und in eine Spitze endend. Die medialen Partien sind nach innen (dorsal) etwas verlängert und legen sich an die basale Fläche der Gl an. Schmale, in einer kleinen Spitze unterhalb der Seitenlappen endende Ep begrenzen den tiefen medianen Aus- schnitt, ein D. m. fehlt. B p klein, als schmaler Saum die Pgl ver- bindend. Gl sehr lang, blattförmig, mit stielförmig verschmälerter, gerade abgeschnittener Basis, Ventralfläche des apikalen Abschnittes gewölbt, Dorsalfläche leicht gehöhlt. Spitze stumpf, gerundet, Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 57 mit wenigen verstreuten Borsten. Die Seitenränder sind bis viel- leicht zum vierten Teil ihrer Länge mit den kleinen behaarten Pgl verwachsen, ihr vorderer Rand ist schwach gebuchtet, die lateralen Ecken springen scharf vor. S. p. klein, Gelenkfläche senkrecht zur Längsachse, während sie bei den gleich langen 1. Gliedern fast parallel zu derselben stehen. Das 2. Glied ist sehr lang, verdickt, mit zahlreichen Borsten der Innenfläche, Endglied kleiner, apikal schwach verdickt, gerade abgeschnitten und sehr leicht gehöhlt. 40. Polyhirma l)ihamata Gerst. Lr: groß, breiter als lang, gewölbt. Seitenränder konvex, mit 5 — 6 starken, nach innen gekrümmten Borsten, Vorderecken gerundet, Vorderrand doppelt gebuchtet mit stärker vorgezogenem Medianlappen und 6 submarginalen Haaren. Basalpartie wie bei Anthia. Md: lang, schmal, mit breiter, leicht vertiefter Außenfläche, asymmetrisch; die 1. mit langer scharfer Spitze, Innenrand spitz zahnförmig vorspringend, dahinter mit breitem, schwach doppelt gebuchtetem Zahn. Die r. mit kürzerer, abgestumpfter Spitze, über dem breiten ein kleinerer stumpfer Zahn. Basalpartie behaart. Mx: St mit 2 Borsten, S. p. lang und schmal mit 1 Borste, P. m. sehr stark, 2. Glied kugelig angeschwollen, das 8. bedeutend kleiner, das Endglied dagegen wenig kürzer als das 2., apikal verdickt, abgestutzt und leicht gehöhlt; wenige kurze Borsten, am zahlreichsten auf dem 2. Gliede. Sonst wie Anthia. Lb: Das M unterscheidet sich von Anthia durch die viereckigen Seitenlappen mit gebuchtetem Vorderrand und vorspringenden lateralen Ecken; Ep apikalwärts verschmälert, in die Innenkante übergehend. Laterale Ecken der Pgl abgerundet. Sonst wie Anthia. ■ ' 41. Odacantha melanura L. (Figur 42). Lr: quer, Seitenränder schwach konvex, Vorderecken ge- rundet, beborstet, Vorderrand tief gebuchtet, 6 submarginale Haare. Die ventral umgeschlagene Fläche ist hoch, schmal, mit gerundeter Spitze. Der basale Teil schmal mit kräftigen zur Mediane ge- krümmten Zapfen. Md: lang und schmal, mit langer, etwas abgestumpfter, nach innen gekrümmter Spitze. Außenfläche breit, vertieft. Innenrand fast gerade, unterhalb des stumpfen Höckerzahns schräg nach innen einspringend. Mx: C keulenförmig mit schmaler Basis, St langgestreckt, apikal verschmälert, im Basalteil eine lange Borste. Sbg lang- gestreckt, breit, mit gerundeter Basis und dorsaler Leiste gegen den kräftigen L. i., dessen Innenkante mit einzelnen starken Borsten, dazwischen feineren Haaren besetzt ist. Mit ihm verschmolzen das lange, scharfe und gekrümmte Prm. Das Endglied des L. e. ist kleiner als das basale, ab- 2. We t 58 Maria Pauly: gestutzt und mit Borsten besetzt. S. p. breit, mit Borste, 2. Glied der kurzen P. m. stark verdickt, 3. Glied kleiner, in der basalen Partie schlanker, Endglied ihm gleich an Länge, vor der Mitte am stärksten, abgestutzt. Sämtliche Tasterglieder mit ver- streuten kurzen Borsten. Lb : M mit breiter medianer Einbuchtung, dreieckigen Seiten- lappen, deren Außenrand stark konvex, Innenrand abgeschrägt ist. Die breiten Ep bilden den ziemlich großen, stumpfen D. m., an seiner Basis 2 Borsten. Bp klein, schwäch chitinisiert, ebenso die mit ihr verschmolzenen Pgl. Gl breit, mit abgerundetem, median vorgewölbtem Basal- und geradem Apikalrand, 2 langen Borsten und kleineren auf der Ventralfläche. Ihre Seitenränder Figur 42. a) Lr, b) l. Md, c) r. Mx ventral, d) Lb Vergr. 3o/l. sind der ganzen Länge nach mit den Pgl verwachsen, eine flache Einbuchtung trennt die schmalen, zur Mediane gekrümmten Endzipfel von dem Vorderrand der Gl, den sie beträchtlich über- ragen. S. p. wenig länger als die Bp, P. 1. kurz, das 2. Glied mit 2 Borsten, das Endglied ihm gleich an Länge, wie das der P. m. geformt. 42. Brachynus crepitmis L. (Figur 43). Lr: Vorderrand gerade, mit 5 submarginalen Borsten, die ventral umgeschlagene Fläche klein. Sonst ähnlich Odacantha] die Zapfen der Basalpartie sind gerade. Md : in der flachen Außenfurche eine lange, kräftige, und zahl- reiche feinere Borsten; Innenrand schwach konvex, unterhalb des breiten Basalzahns scharf vorspringend, darunter je 3 kleinere, fast gerade abgeschnittene Zähnchen und dichte Behaarung. Die äußere Form erinnert an Odacantha. Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 59 Mx: cf. Odacantha, unterscheidet sich durch die dichte Be- haarung des breiten L. i., zwischen den Haaren vereinzelte stärkere Borsten, Endglied des L. e. gleich dem basalen, abgerundet ; End- glied des P.m. länger als das 3., leicht nach innen gekrümmt, vor der Mitte am stärksten, gerade abgeschnitten und leicht gehöhlt. Figur 43. a) Lb, b) 1. Md, c) 1. Mx ventral, d) Lb, e) P. 1. Vergr. 35/1. Lb: Innenrand der Seitenlappen gerade, D. m. fehlt, an der Basis des breiten und flachen Ausschnittes 2 Borsten. Bp groß, und häutig, mit den breiten abgerundeten Pgl verschmolzen. Gl klein, mit geradem Basal- und abgerundetem Vorderrande, über den ein schmaler häutiger Saum hinzieht, der die stark behaarten Pgl verbindet. Am Apikalrand der Gl 2 Borsten. S. p. kaum länger als die Bp, mit kräftiger Borste der Innenfläche, 2. Glied mit 2 kräftigen und einer kleineren Borste, Endglied gleich lang, wie das des P. m. gebildet. 43. Pheropsophus hispanicus Dej. (Figur 44). Lr: von der Form eines Kreisabschnittes, Vorderecken be- borstet, 6 submarginale Haare. Die ventral umgeschlagene Fläche breit und groß, mit zahlreichen kleinen Borsten; basal mit langen geraden Zapfen. 2. Heft 60 Maria Pauly: Md : kräftig, tiefe Außenfläche mit Borste, die Spitze der r. länger und schärfer als die breitere, kurze und abgerundete der 1. Innenrand gerade, mit breitem viereckigen Zahn, basal abgerundet vorspringend, dahinter ein 2. tiefgebuchteter Zahn. Bis hoch zur Spitze hinauf behaart. Mx: cf. Brachyniis] C verdickt, mit verstreuten kurzen Borsten, Endglied des L. e. verdickt, abgestutzt; L. i. apikal be- trächtlich verschmälert, Prm groß und stumpf. S. p. sehr lang, mit Borste, Endglied des P. m. schwach beilförmig. Ffgur 44. a) L, r, b) 1. c) r. Md, d) r. Mx ventral, e) Lb, Vergr. 35/1. Lb: von Brachynus durch die Bildung der Gl und Pgl ver- schieden. Gl länglich, schmal, mit geradem Basal- und gerundetem Apikalrande, 2 submarginalen und 2 auf der Eläche stehenden Borsten. Pgl breit, abgerundet, lateral behaart, wenig größer als die Gl, deren Seitenränder ganz mit ihr verwachsen sind. An der Basis des Ausschnittes keine Borsten. S. p. größer als die Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 61 Bp, Außenfläche in einen langen Fortsatz verlängert; 2. Glied der P. 1. wenig größer als das 3., mit zahlreichen Borsten und tiefer Gelenkgrube, Endglied wie das des P. m. geformt. Zusammenfassung: Gestalt und Größe des Lr sind in der Familie der Carabiden sehr variabel. Im einfachsten Fall stellt es eine quere Platte vor, zumVorderrand hin wenig verbreitert oder auch verschmälert, mit abgerundeten, von Borsten besetzten Vorderecken. Der Vorderrand kann sich in mannigfaltiger Weise differenzieren; er kann gerade oder leicht gebuchtet, median gekerbt oder doppelt gebuchtet sein, wobei der apikale Abschnitt in einen medianen und zwei laterale Lappen von gleicher oder verschiedener Größe zerfällt. Licinus zeichnet sich durch Asymmetrie des Vorderrandes aus, vielleicht im Zusammenhang mit der eigenartigen Ausbildung der Md. Bei Streckung des Kopfes tritt eine Verlängerung des Lr ein, es erscheint bei Cychrus in Gestalt zweier langer schmaler und dicht behaarter Zipfel; dagegen hat es bei Trechus (Ano- phthalmus) Bilimecki Sturm, bei dem die Mundgliedmaßen stark verlängert sind, die für Trechus charakteristische Gestalt einer queren Platte beibehalten. Da die Funktion des Lr hauptsächlich eine schützende ist, so geht neben einer Vergrößerung der Kau- werkzeuge meist eine Vergrößerung des Lr in der Lärigs- oder Ouerrichtung einher; so bei Leistus, Lorocera, Notiophilus, Trechus, Dischirius und den Anthiinen\ es kommt aber auch {heiScarites, Ditomus, schwächer ausgeprägt bei Acinopus) zu einer Reduktion des Lr ohne gleichzeitige Reduktion der Mundgliedmaßen, die sogar ganz besonders kräftig ausgebildet sein können. Konstanter als Form und Größe ist die Ausbildung einer dreieckigen, mit Borsten besetzten Platte, die durch ventrale Verlängerung des umgeschlagenen Vorderrandes entsteht und deren Ränder leisten- förmig verdickt mit einer Reihe von Borsten versehen sind, die sich auf die Vorderecken fortsetzen; und die Form der Basalpartie. Nach letzterer lassen sich in der großen Formenfülle 2 Typen unterscheiden: dem ersten gehören nur vereinzelte Gattungen der Unterfamilie Carabinae an, bei ihnen ist das Lr mit dem Clypeus verwachsen, also unbeweglich ; dem zweiten sind fast alle Gattungen der Harpalinae und die übrigen Carabinae zuzurechnen; die basale Partie ist sehr klein gegenüber der apikalen, die Seitenpartien sind ventral umgeschlagen und zu kräftig chitinisierten Zapfen ver- längert, an denen die Muskeln ansetzen, deren Kontraktion das Lr hebt. Eine besondere Stellung nimmt Scarites ein, bei dem sich an den stark reduzierten apikalen Abschnitt ein größerer, ver- schmälerter und abgerundeter basaler anschließt; ebenso ist bei den Anthiini der Basalteil vergrößert und abgerundet. Jedoch zeigt er lateral je ein stärker chitinisiertes, dreieckiges Feld, das in Lage und Größe dem Zapfen der anderen Gruppen entsprechen könnte, so daß hier die abweichende Gestaltung der Basis als se- kundäre, im Anschluß an die starke Entwicklung des apikalen Abschnittes entstandene Neuerwerbung gedeutet werden könnte. 2. Heft 62 Maria Pauly: Bei beiden Typen kann das dreieckige Mittelfeld des apikalen Teils verschwinden, der Vorderrand also von einer scharfen Kante be- grenzt werden. Ich glaube diese Vereinfachung auf die starke Verbreiterung (Leistus, Lorocera] Notiophilus weniger auffallend) oder Verlängerung (Anthiini) der Md zurückführen zu können, da letztere in der Ruhelage den Raum unterhalb des Lr vollständig ausfüllen. Die Dorsalfläche ist meist eben, seltener median gekielt oder mit einer parallel dem Vorderrand verlaufenden Furche, fast immer mit besonderen langen, submarginalen Haaren, deren Zahl beschränkt ist (zwischen 2 und 6), selten größer, wie bei Carahus und Calosoma. Die Md sind stets kräftig, in der basalen Partie dreikantig; die beiden konvergierenden Außenkanten umschließen die vertiefte Außenfläche, in der eine Borste stehen kann. Nach G. H. Horn (1881) kommt diese Seta den Genera ‘with riparial habits’ zu; sie findet sich aber auch bei Nehriinen, Notiophilus, Brachyninen, die unter Laub, Moos, Steinen in der Ebene und im Gebirge ge- funden werden. Neben der Seta kommen zahlreiche kleinere Borsten bei den Brachyninen, nur die kleineren Borsten bei Piezia und Panagaeus vor. Die Apikalpartie der Md krümmt sich medial zu einer mehr oder minder kräftigen Spitze, in der Ruhelage sind beide Spitzen meist gekreuzt, indem die r. unter der 1. liegt, selten berühren sie sich. Der scharf schneidende Innenrand ist mit mannigfaltig gestalteten Zähnchen besetzt, sehr häufig basal dicht behaart, um ein Vorbeigleiten der Nahrungspartikelchen an den Innenrändern zu verhindern. Neben den Loben der Maxillen ist die Md dasjenige Organ, das bei einer Veränderung der Ernährung vorzugsweise betroffen wird. Ich möchte hier auf die diesbezüglichen Beobachtungen hinweisen, welche Herr Dr. Ohaus an einer anderen Käferfamilie, den Ruteliden, gemacht und die ihn zu höchst interessanten Ergebnissen geführt haben. ^®) Es lassen sich bei den Ruteliden mit größter Genauigkeit aus dem Bau der Md und des L. e. (der L. i. ist hier stark reduziert) auf die Nahrung des Käfers, ob Blätter, Samen, saftige Früchte, Schlüsse ziehen ; ebenso sind die in Holz bohrenden Genera mit deutlichen Anpassungserscheinungen ausgestattet. ^'^) Nun gibt es in der Familie der Carabiden neben Formen, die für ausgesprochen car- nivor galten, andere, die schon geraume Zeit als phytophag erkannt sind; ich hoffte zwischen beiden durchgreifende Unterschiede fest- stellen zu können. Doch sind die gewonnenen Resultate recht unklar, vielleicht weil die Carabiden nicht so unbedingt der einen oder anderen Ernährung angepaßt sind, vielmehr sich, wie Webster 1®) Scharf betonte Unterschiede zwischen den Md nahe verwandter, teils carnivorer, teils phytophager Insekten derselben Gattung, ja sogar bei o ^^nd $ derselben Art fand auch K. Friederichs bei Embiiden (1905). i‘) Herr Dr. Ohaus hatte die Liebenswürdigkeit, mir die betreffenden Präparate vorzulegen, wofür ich ihm auch an dieser Stelle meinen besten Dank ausspreche. Die iMundwerkzeuge der Caraboidea. 63 1900) behauptet, sämtlich von Vegetabilien ernähren können, wenn die vorhandene tierische Beute nicht ausreicht. In den letzten Jahren wurden neben Pterostichinen, Harpalinen, Amarinen auch Carahus, Calosoma und Omophron bei der Aufnahme pflanzlicher Stoffe beobachtet,^®) und wahrscheinlich wird sich die Zahl der Arten und Gattungen bei genaueren Forschungen noch erheblich vermehren. Die ausschließlich phytophagen Gruppen der Zahrus, Amara, Ditomus zeigen übereinstimmend eine schwache As3’mmetrie der breiten und kräftigen, mit breiter Außenfläche und kräftigen Gelenkköpfen ausgestatteten Md: während die 1. in eine kleine stumpfe Spitze endet, ist die der r. länger und schärfer und springt unter stumpferem Winkel nach innen vor. Am wenigsten ist diese Erscheinung bei Ditomus entwickelt. Zu dieser Ausbildung der Md tritt bei Zahrus und Ditomus eine auffallende Verschmälerung des L. i. im apikalen Teil gegenüber der gerundeten Basis, während der L. i. der Amara-Aiten kräftig und sein Querdurchmesser bei- nahe konstant ist. Ähnliche Verhältnisse der Md und des L. i. liegen auch bei Harpalus, der Md allein bei Chlaenius und Callistus sowie Pheropsophus vor. Eine stärkere Entwicklung der 1. Md dagegen finden wir bei Myas und Piezia, bei denen die Spitze der r. abgerundet und kaum noch gekrümmt ist; in erhöhtem Maße bei den Anthiinen, bei denen stärkere und längere Md ein sekun- däres Geschlechtsmerkmal der d'c? darstellt. Leider sind auch bei den drei letztgenannten die Angaben über Art und Weise der Er- nährung, überhaupt der Lebensweise so gering, daß auf eine Er- klärung des Baues verzichtet werden muß. Eine Asymmetrie der Bezahnung ist eine überaus häufige Erscheinung und ermöglicht kräftigere Reibwirkung der ^Id bei ihren Bewegungen gegeneinander. Im Anschluß an Jordans Untersuchungen (1910) an Carahus {= Auto carahus) auratus L., bei dem er extraintestinale Verdauung fest gestellt hat,^®) verglich ich eine große Anzahl von Carabus- Spezies miteinander und konnte ermitteln, daß zwischen breiten und verhältnismäßig erst apikal gekrümmten Md, die kaum Unter- schiede gegen Calosoma erkennen lassen und anscheinend zum Kauen bestirnmt sind, und schmalen sichelförmigen wie C. auratus sie hat, alle Übergangsformen bestehen. Letztere erscheinen aller- dings nicht zum Zerkleinern geeignet, ihr Schneidevermögen scheint gering, da die eigentliche schneidende Kante klein ist gegenüber der langen Spitze. Da C. auratus L. noch nicht das End- glied dieser Eormenreihe wäre so ist es von Interesse festzustellen, ob alle Arten mit gleich entwickelten oder noch stärker gekrümm- ten Md sich hinsichtlich der Nahrungsaufnahme gleich verhalten, ob extraintestinale Verdauung auch bei anderen Caraben vor- Webster 1900, Depoli 1912, zusammenfassend Reh 1913. 1®) Wichgraf und Ramme veröffentlichen (Intern, ent. Z. Guben 1910, Zool. Jalu’b. 36, 1913) Beobachtungen an Procrustes coriaceus L., C. vio- laceus L. und C. intricatus L., die mit Sicherheit auch bei diesen Formen auf extraintestinale Verdauung schließen lassen. 2. Heft 64 ]\Iaria PauU’; kommt, oder tatsächlich eine Sichelform der Md mit Sicherheit darauf schließen läßt. Im Zusammenhang mit einer besonderen Lebensweise steht die Streckung und Umformung der Md bei Cychrus. Dieser Käfer dringt mit dem langen schmalen Kopfe in das Gehäuse von Schnecken ein, deren Weichteile er mit den scharfen Haken des Innenrandes der Md losreißt. Die schneidende Kante ist lang und scharf. Eine besonders starke Verbreiterung der Außenfläche tritt bei Leistus und Lorocera, weniger auffallend bei Notiophilus in Erscheinung. Ob sie eine Konvergenzerscheinung darstellt oder vielleicht eine nähere Verwandtschaft dieser drei Formen bedeuten könnte, wage ich nicht zu entscheiden. Eine Abweichnung vom allgemein unter den Carabiden gül- tigen Bau der einspitzigen Md liegt in den plumpen, zweispitzigen der Licinus- Axien vor. x\uch über abweichende Lebensweise dieses Genus fand ich keine Angabe in der Literatur. Die Maxillen zeigen ziemlich große Übereinstimmung, be- sonders die Elemente, die den eigentlichen Stamm bilden. Bei Leistus und Lorocera kommt es zu einer starken Verbreiterung des St, bei Leistus durch 5 große abgerundete Fortsätze mit kräftigen Borsten, bei Lorocera durch eine einheitliche, ebenfalls starke Borsten tragende Platte. Die dreieckige Sbg, die sich dem Innen- rand des St anschließt und basal der C aufliegt, trägt die beiden Loben; sie erhält sich selbständig nur in wenigen Fällen (Nebriinen, Notiophilus, Tachypus) ; meist verschmilzt sie auf der Ventralfläche vollständig mit dem L. i., während auf der Dorsalfläche zwischen beiden ein kräftiger Kiel entlangzieht. Der L. e. hat Tasterform, er ist zweigliedrig mit der einzigen Ausnahme von Callistus, wo zwischen beiden Gliedern eine Verwachsung von der Dorsalseite her erfolgt ist, die aber die Ventralfläche nicht erreicht. Das End- glied ist mit feinen Borsten besetzt, die sensorische Funktion haben dürften, schmaler und zierlicher als das Endglied der eigentlichen Taster, aber sonst ihnen ähnlich gebildet. Nur bei Cychrus fehlen die Borsten, und das Endglied hat löffelförmig verbreiterte Gestalt angenommen, so daß es hier als Hilfsorgan der Nahrungsaufnahme zu dienen scheint. Diese Funktion kommt in allen Fällen dem L. i. zu, dessen zinkenförmige Borsten die Nahrungspartikeln zur Mundöffnung zusammenschieben, während die feineren Haare zwischen den Borsten als Sinneshaare gedeutet werden können. Apikalwärts endet der L. i. in einen langen gekrümmten Haken, den ich dem freien Prm der Orthopteren gleichsetzen möchte. Er fehlt Dischirius und nach Geo. H. Horn verschiedenen anderen Genera. Unter den drei Anhängen der Mx nimmt der P. m. an Größe jedenfalls die erste Stelle ein; daher ist auch die S. p. wohl- entwickelt, häufig sogar stark verbreitert, sie schiebt sich über die Dorsalfläche des St, kann auch einen Teil der Sbg verdeckend, den Innenrand derselben erreichen. Über die P. m. läßt sich wenig allgemein Gültiges sagen ; sie sind viergliedrig (als einzige Ausnahme Die Mundwerkzeiige der Caraboidea. 65 nennt Schaum (1860) Selina Mötsch, mit dreigliedrigen Kiefer- tastern), und das 2. Glied in der Regel durch größere Länge und Verdickung ausgezeichnet, bei den Bembidiinen ist allerdings das 3. Glied das größte und stärkste. Sehr verschieden gestaltet ist das Endglied, das oft bei den Geschlechtern dimorph gebildet ist; die sind dann durch stärkere Verbreiterung des Endgliedes, besonders bei beilförmiger Gestalt, ausgezeichnet. Eine exzentrische Einfügung der Taster in der S. p. oder der einzelnen Glieder kommt vereinzelt vor. Das M der Carabiden stellt eine breite, gegen die Gula durch eine Furche begrenzte Platte vor, die häufig mit Borsten besetzt ist, seltener tragen auch die Ränder kürzere Borsten. Die Platte zerfällt durch eine mediale Einbuchtung in zwei Seitenlappen. Sie kann mit der Kehlpartie verschmolzen sein; sehr selten fehlt auch der Ausschnitt, und das M stellt dann eine abgestutzte Platte von Trapezform dar {Brachylobus nach Geo. H. Horn). Die dem Ausschnitt zugewandten Ränder der Seitenlappen sind durch streifenförmige Ep verbreitert, die häufig apikal in einer kleinen Spitze vorspringen, seltener wird diese von den medialen Rändern der Seitenlappen gebildet. In den Ausschnitt ragt der D. m. vor, der von den Ep ausschließlich oder von den Ep und dem medianen Teil des M gebildet wird; seine Form variiert außer- ordentlich stark. An der Basis stehen 2 kräftige Borsten, die Horn als postdentale bezeichnet ; über ihre Ausbildung stellt er folgende allgemeine Regel auf: bei wohlentwickeltem D. m. sind die Post- dentalborsten sehr klein, oft kaum wahrnehmbar, dagegen sehr lang, wenn das M tief ausgerandet und die Zentralpartien der Ep häutig sind, ebenso wenn die Bp mit Gl und Pgl weit vorgestreckt werden kann. Ich glaube nicht, daß sich dieser Satz aufrecht er- halten läßt. Allerdings ließen sich an der Basis des großen D. m. bei Procerus, Carabus, Panagaeus keine Setae auffinden, dagegen sind sie bei Scarites, Patrobus und den Chlaeniinen , deren D. m. recht kräftig entwickelt ist, vorhanden. Eine häutige Entwicklung der Ep ist mir bei keiner der untersuchten Formen vorgekommen; daß die Postdentalborsten auch bei sehr tief eingebuchtetem M fehlen können, beweisen die Anthiinen und Licinen, bei denen auch der D. m. fehlt. Auch bei Cychrus fehlen D. m. und Borsten an der Basis der mäßig tiefen Einbuchtung; der D. m. wird über- haupt häufig reduziert bis zum völligen Verschwinden. Scheinbar nur in sehr geringem Maße vorstreckbar ist außer der Gl der An- thiinen auch die von Scarites, doch stehen an der Basis des großen und kräftigen Zahnes, der apikal eine eigenartige Verbreiterung aufweist, 2 kräftige Borsten. Eine bemerkenswerte Umbildung hat das M der Anthiinen erfahren, bei denen durch die median gerichtete Verlängerung der Seitenlappen Verhältnisse geschaffen sind, die gewissermaßen eine Vorstufe für das M der Cicindeliden bilden. Vielleicht stehen sie mit der starken Entwicklung der Gl und P. 1. im Zusammenhang. Gl und Pgl sind stets wohlentwickelt; Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 2. 5 2. Heft 66 Maria Pauly.- nach Schaum sind die Pgl bei den Panagaeini fast oder ganz ge- schwTinden (1860), doch ließ Panagaeus crux maior L. deutliche und recht breite Pgl erkennen. Im Verhältnis zu der bedeutenden Entwicklung der Gl bei den Anthiinen sind sie allerdings reduziert zu nennen, immer aber deutlich wahrnehmbar. Sie stehen in engem Zusammenhang mit der häutigen oder schwach chitinisierten Bp, die nur bei Procerus in ihren Seitenpartien Querfurchen, vielleicht ein L'berrest der ehemaligen Abgrenzung, auf weist. Auch der Basalrand der stärker chitinisierten Gl ist mit der Bp ver- wachsen, nicht in gelenkiger Verbindung mit ihr. L'ber die Form der Gl und Pgl, ihr gegenseitiges Größenverhältnis und die Art ihrer Verbindung lassen sich allgemeine Angaben nicht machen, es scheint sich hier um sehr stark variable Charaktere zu handeln. Eigenartig ist der schmale häutige Saum, der hADromiusfenestratus Fahr, und Brachynus crepitans L. über den Apikalrand der Gl hinziehend, sie mit den Pgl zu einer einheitlichen, fast rechteckigen Platte vereinigt. Die stets dreigliedrigen P. 1. sind kräftigen, in der Längsrichtung derBp aufsitzenden S.p. eingefügt; diese verlängern sich basal und lateral ineinenFortsatz,an dem eineSehne sich ansetzt. Sie können apikalwärts verdickt sein, auch in einer kräftigen seit- lichen Spitze vorspringen. Zwischen dem 2. und 3. Glied der P. 1. soll nach Horn eine merkwürdige Beziehung bestehen; ist die Innenfläche des 2. Gliedes mit 2 Borsten besetzt, bisetos, so ist das Endglied ihm an Länge gleich oder größer, dagegen bei größerer Borstenzahl, also plurisetosem 2. Gliede, soll das Endglied kleiner sein. Auch hier ergaben meine Untersuchungen eine große Anzahl von Abweichungen, allein schon bei der Gattung Cßzaöws. Die Form des Endgliedes gleicht in der Regel der bei dem Endglied des P. m. herrschenden. Auch bei den P. 1. kommt eine exzentrische Ein- fügung des Tasters oder einzelner Tasterglieder vor. In kurzer Übersicht läßt sich von den Mundwerkzeugen der Carabiden als charakteristisch folgendes anführen: Lr stets vorhanden; selten reduziert; mit einer beschränkten Zahl submarginaler Sinneshaare und Beborstung der Ventralfläche. Md mit Ausnahme der Licinini einspitzig, zur Spitze hin ge- krümmt, mit dreieckiger vertiefter Außenfläche. Der Innenrand meist nur in der basalen Hälfte differenziert. Mx mit zweigliedrigem tasterförmigen L. e. (Ausnahme Callistus), kräftigem L. i, der in der Regel in einen langen und scharfen Haken ausläuft, mit Borsten und Sinneshaaren; P. m. auf großer S. p. Lb mit breitem, median ausgerandetem M (Ausnahme Bra- chylobus); stets mit Ep. Bp vorhanden, mit den Pgl verschmol- zen, diese stets erkennbar. S. p. mit der Dorsalfläche auf der Bp festgewachsen, kräftig. Für die Cicindeliden hatten sich folgende charakteristische Merkmale ergeben: Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 67 Lr immer von einem scharfen Vorderrand begrenzt, die basale Partie von Chitinleisten versteift, aber niemals mit lateraler Zapfenbildung. Spärliche submarginale Haare. Md mit scharf gekrümmter langer Spitze, Außenfläche gewölbt, schmal. Der Innenrand ist auch in seiner apikalen Hälfte mit scharfen Zähnen versehen, unterhalb des breiten Basalzahnes mit dichtem Haarfilz. Mx ebenfalls mit zweigliedrigem tasterförmigen L. e. (Ausnahme Thevates, wo derselbe zu einem schmalen borstenförmigen Anhang reduziert ist). L. i. in der Regel mit beweglichem Prm. S. p. groß und kräftig, mit langem, schlanken, oder kurzen und stark ver- dickten P. m. Lb mit ringförmigem M, Ep fehlen, ebenso die Bp und die Pgl. Gl klein. S. p. frei beweglich, ihre Gelenkungsstelle ventral von der Anheftungsstelle der Gl; die P. 1. wie die P. m. Daß zwischen Cicindeliden und Carabiden eine nahe Ver- wandtschaft besteht, ist eine allgemein bekannte Tatsache. Sie wurden bereits von Burmeister zu einer Familie vereinigt, später wieder getrennt, aber von modernen Autoren nur noch als Unter- familien der Carabidae s. 1. auf gef aßt. Zu dem bisher allein fest- gestellten Unterschied, der in der Insertion der Fühler lag, tritt nun noch die Ausbildung des Lb, die sich bis jetzt in allen Unter- abteilungen beider Gruppen als konstant erwiesen hat. Ob dieses Merkmal uns berechtigt, Carabiden und Cicindeliden wieder als 2 nahe verwandte Familien zu trennen, möchte ich bezweifeln; jedenfalls lassen sich Übergangsformen zwischen ihnen nicht finden, und die zahlreichen angeführten Ähnlichkeiten im äußeren Bau (cf. Horn, 1908, pg. 70, 71) sind als Konvergenzerscheinungen zu deuten. Ich schließe mich Escherisch an, der beide Gruppen aus einer gemeinsamen, heute nicht mehr existierenden Stammform hervorgehen läßt (1898) ; eine Ansicht, der übrigens auch W. Horn (1907 a) beistimmt. Von beiden sind die Cicindeliden entschieden die höher spezialisierten, der räuberischen Lebensweise stärker angepaßten. Die Untersuchung anderer Organsysteme hat aller- dings einen Widerspruch ergeben, indem nach Verhoeff (1894) die Cicindeliden in der Ausbildung des Abdomens primitivere Verhältnisse aufweisen als sämtliche heute lebenden Carabiden, während sie wieder nach Netolitzky (1911) im Bau der Parameren eine höhere Spezialisierung haben. Das System der Carabidae s. s., wie es im Anschluß an Horn (1881) aufgestellt worden ist, entspricht noch keineswegs den An- forderungen, welche heute der Systematik gestellt werden. Die große Anzahl der bekannten Genera erfordert auch eine gewaltige Anzahl von Tribus, die zu höheren genetischen Einheiten zusammen- zufassen noch nicht gelungen ist. Horn unterschied auf Grund der Ausdehnung der mesothorakalen Epimeren gegen die mittleren Hüfthöhlen 3 Unterfamilien: die Carabinae, Harpalinae und die aberranten Pseudomorphinae, die nur durch den Tribus Pseudo- 5* 2. Heft 68 Maria Pauly: morphini vertreten werden, und die ich leider nicht untersuchen konnte. Die Unterfamilien sind wohl allgemein festgehalten worden, über die Zugehörigkeit einzelner Tribus zu der einen oder anderen und die Beziehungen der Tribus zu einander herrschen noch be- deutende Meinungsverschiedenheiten. Die Carabinae umfassen eine geringere Anzahl von Tribus, die gegeneinander scharf be- grenzt sind; hierher gehören Formen, die vielleicht der Stammform am nächsten stehen, und andere mit ganz abweichenden Charak- teren. Ganglbauer stellt die Carahini an die Spitze und vereinigt die nahe verwandten Gattungen Procerus, Calosoma, Carahiis mit Cychrus. Letztere zeichnet sich aber durch so viele Besonder- heiten aus, daß es vorteilhafter wäre, wie auch häufig geschieht, Cychrus als Vertreter einer besonderen Tribus abzutrennen. Zu den Nehriinen werden zwei Gattungen vereinigt, deren Mundteile keine Übereinstimmungen aufweisen; Nebria hat einen durchaus primitiven Charakter, während Lelstus mit den stark verdickten Md, verbreiterten Mx und der eigenartig geformten Gl sicher als aberrant zu gelten hat. N otiophilus läßt sich wohl an die Nehriinen anschließen. Die Omophronini mit dem einzigen Vertreter Omo- phron wurden von Horn und später von Dierckx an die Spitze des Systems gestellt; dagegen erheben Einspruch Lameere (1900), der Omophron überhaupt aus der Familie der Carabidae abtrennt und an die Spitze der Dytiscidae stellt, und Netolitzk}’ (1911). In bezug auf die Mundteile zeigt Omophron die größte Überein- stimmung mit Nebria, steht aber höher als diese, da Sbg und L. i. bereits mit einander verwachsen sind. Dasselbe ist auch bei den Elaphrini der Fall, weshalb ich diese nicht als die primitivsten Carabinae auffassen kann, wie Ganglbauer (1900) annimmt; zu dem Ergebnis, daß Elaphrus die Charaktere der Ausgangsform am besten bewahrt hat, sind auch Dierckx und Netolitzky gekommen. Die Lorocerini nehmen wieder eine isolierte Stellung ein; in der Bildung der Md und Mx treten Ähnlichkeiten mit Leistus hervor, die aber auch auf Konvergenz beruhen können, im Bau des Lb mit den Omophronini. Ebenso isoliert stehen die Scaritini, eine Tribus, in der recht verschiedenartige Elemente vereinigt sind. Besonders die Gruppe Scarites, mit der charakteristischen Reduktion des Lr, sehr breiten, unterhalb der Spitze gezähnten Md, verbrei- tertem, großen D. m. und reduzierter Bp bei starker Verbreiterung der Gl und Pgl unterscheidet sich nicht nur von der Gruppe der Clivinae, sondern auch sämtlichen anderen Carabinae. Dierckx (1900) hat sie mit denCarabini vereinigt, zu denen sie freilich einigeBeziehun- gen haben. Vielleicht ließe sich SinScarites dieTrihusdev Siagonini 3.n- schließen,die früher zu denHarpalinae gezählt, nach denUntersuchun- gen W. Horns (1907) den für Carabinae typischen Bau des Mesothorax zeigt; auch Netolitzky stellt Siagona in die Nähe der Scaritini. Mit Ausnahme der Anthiini beschränken sich die Unterschiede im Bau der Mundteile bei den Harpalinae auf Gl und Pgl, im allge- meinen herrscht eine größere Einförmigkeit. An die Spitze stellt Die Mmid Werkzeuge der Caraboidea. 69 Ganglbauer die Broscini] bei ihnen kommen gewisse mit den Elaphrini übereinstimmende Charaktere vor, so daß sie vielleicht eine vermittelnde Stellung zwischen den beiden Unterfamüien einnehmen (cf. auch Dierckx 1900). Die Bembidiini sind durch die eigenartige Ausbildung der Palpen als scharf begrenzte Tribus charakterisiert, seltsamerweise hat Tachypus in dem selbständigen L. i. ein ganz primitives Merkmal beibehalten, als einzige Gattung unter den Harpalinae. Bembidiini und Trechini sind nur durch Gl und Palpen von einander zu scheiden. Die Untergattung Anophthalmus ist außer durch starke Längsstreckung des Kopfes und damit der Md und Mx auch noch durch die Bildung des Lb von Trechus unterschieden, so daß sie eine besondere Gattung vorstellen könnte. Netolitzky vereinigt außer Bembidiinen und Trechinen auch Pogonus und Patrobus zu einer einheitlichen Gruppe; bei Patrobus aber hat die Gl eine Ausbildung erfahren, die eher zu den Pterostichini hinüberleiten würde, ferner ist das 2. Glied der P. 1. im Gegensatz zu beiden anderen Tribus bisetos, ebenfalls wie bei den Pterostichini, und die C ist von der Basis an gleichmäßig verdickt, während sie bei allen anderen Harpalinae keulenförmig gestaltet ist. Die Pterostichini umfassen bei Ganglbauer außer den Pterostichini sensu Horn auch noch dessen Platynini, eine Zusammenziehung, die auf Grund der Ausbildung der Kauwerk- zeuge gerechtfertigt ist. Es liegt keine Veranlassung vor, Abax als besondere Übergangsform zwischen Pterostichi und Platyni aufzufassen, wie dies Dierckx getan hat; dagegen nimmt Myas mit den asymmetrischen Md eine Sonderstellung ein, auch Gl und Pgl weichen ein wenig von dem typischen Bau ab. Im Gegensatz zu Ganglbauer trennt Tschitscherin (1899) die Platynini wieder von den Pterostichinen, die er als Platysmatini bezeichnet und in eine große Zahl von Sub-Tribus zerlegt, zu denen auch die Amarini gestellt werden. Ich würde diese Vereinigung wegen der abweichend gestalteten Md, der plurisetosen P. 1. lieber ablehnen und die Amarinen als selbständige Tribus mit enger Beziehung zu den Pterostichini bestehen lassen. Ob es geraten ist, die Zabrini mit den Amarini zu vereinigen, wie es in allen neueren Untersuchungen geschieht, erscheint mir zweifelhaft ; die auffallende Verschmälerung des L. i., die rmr Zabrus zukommt, und die differierende Bildung des Lb sprechen nicht dafür. Ob die gleiche Ausbildung der Mx bei Ditomus nicht nur Konvergenzerscheinung, sondern hier der An- schluß der Zabrini an die Harpalini, wie ihn Dierckx behauptet, zu suchen ist, vermag ich natürlich nicht zu entscheiden; jedenfalls scheint mir Ditomus mit den zahlreichen abweichenden Merkmalen eine ziemlich entfernt stehende Abteilung der Harpalini. Die Licinini sind durch das asymmetrische Lr und die zweispitzigen Md vor allen anderen Carabiden ausgezeichnet. In mancher Hinsicht erinnern sie an Harpalini, doch sind Gl und Pgl ganz abweichend gebildet. Bei Horn trennen die Licinini die nahe ver- wandten Pterostichini und Platynini, ich halte diese Stellung für 2. Heft 70 Maria Pauly: verfehlt und ziehe die bei Ganglbauer bei weitem vor. In Chaudoirs Monographie (1882) werden die Oodini mit den Panagaeini ver- bunden, ihre Mundteile lassen nichts von Beziehungen zwischen den beiden Tribus erkennen, vielmehr ließen sich die Oodini an die Harpalini anschließen, während die Panagaeini zahlreiche Ähn- lichkeiten mit Carabinae aufweisen. Die ihnen nach Dierckx nahe verwandten Chlaeniini haben zahlreiche Beziehungen zu anderen Gruppen, so gleicht die Gl im Bau der der Pterostichinen, die ^Id denen der Harpalini, und ich fand bestätigt, was Bedel (1879) von dieser Tribus gesagt hat: ,,Les Chlaeniini, sans caracteres bien tranches, tiennent ä la fois les diverses tribus voisines, quelque part qu’on leur choisisse, il faut renoncer ä rendre leurs affinites multiples“. Vielleicht bilden sie den Ausgangspunkt für die Tribus der Lehiini, von denen die untersuchte Gattung Dromius durch die eigentümliche Gl mit apikalem, die Pgl verbindenden Haut- saum sehr ausgezeichnet ist. Von den Graphipterini stand mir nur Piezia zur Verfügung, die nach Peringuey zu den Polyhirma- Äxten hinüberleitet. In der Ausbildung der Mundteile ist nichts davon zu bemerken, Polyhirma stimmt bis auf kleine Differenzen mit Anthia überein, und die Kauwerkzeuge der Anthiinen sind sehr charakteristisch gestaltet und weisen dieser Tribus einen beson- deren Platz an. Die Odacanthini wieder zeigen Ähnlichkeiten mit Chlaeniini', in der Tiibus der Brachynini stehen zwei sehr stark abweichende Gattungen, Brachynus und Pheropsophus, neben- einander. Brachynus erinnert an Odacantha, die Gl zeigt dieselben Besonderheiten wie bei Dromius Pheropsophus stimmt in der Bildung der Md und des L. i. mit Zahrini überein, während die Gl große Ähnlichkeit mit Piezia hat. Leider ist über die Lebens- weise'dieser interessanten Gruppe nichts Genaueres bekannt. Ich möchte am Schlüsse dieser systematischen Ausführungen auf ein neues System der Carabiden, freilich nur der belgischen, hin- weisen, das A. Lameere in seinem Werk ,, Faune de Belgique“ 1900 aufgestellt hat. Hier finden sich statt der beiden Unter- familien Horns 10 mit Einschluß der Cicindelinen. 3. Familie: Paussidae. Untersucht wurden Platyrhopalopsis picteti Westw., Paussus spinicoxis Westw., P. granulatus Westw., P. cucullatus Westw., P. cultratus Westw. (= plinii Thomps.). 1. Platyrhopalopsis picteti Westw. (Figur 45). Lr: fast kreisförmig, nur ist der Vorderrand abgestutzt. Jederseits eine lange feine Borste. Die basale Partie klein, ohne seitliche Zapfen. Md: kräftig, langgestreckt mit gerundeter Außenfläche, basal mit großem, kugligen Gelenkkopf und tiefer Gelenkhöhle, in eine starke, scharfe, nach innen gekrümmte Spitze ausgezogen. Innenrand etwa in der Mitte scharf zahnartig vorspringend, basal durch eine große, abgerundete, membranöse Partie verbreitert. Die Mimdwerkzeuge der Caraboidea. 71 Mx: C groß, stark verdickt, in der Aufsicht dreieckig mit ganz kurzer stielförmiger Basis, die beiden Flügel derselben redu- ziert. St klein, halbringförmig, auf der Innenfläche z\^ischen C und P. m. eingeschoben, an ihm durch Vermittlung eines kleinen, apikal durch eine Leiste begrenzten Stückes, der Sbg, der breite L. i., dessen Querdurchmesser den Längsdurchmesser übertrifft. Der apikale Medialabschnitt ist zu einem großen und scharfen Haken eingekrümmt. Ebenfalls in der Sbg gelenkt der lange schmale L. e., oberhalb der Mitte etwas verschmälert, dann leicht keulenförmig verdickt und abgerundet. In der Verlängerung der Achse der C der lange, fünfgliedrige P. m., das 1. und 2. Glied klein, das 3. lang, apikal stark verdickt, komprimiert und mit kräftigen Borsten besetzt. Der Innenrand springt apikal gerundet vor und trägt ein Borstenbündel. Das 4. Glied klein, bedeutend Figur 45. a) Lr, b) 1. Md, c) 1. ^Ix ventral, d) M, Gl, S. p., e) P. 1. Vergr. 3.5/1. schmäler als das 3., Endglied schlank, etwa doppelt so lang wie das vorletzte, von der Gestalt eines Kegelstumpfes, abgestutzt und leicht gehöhlt. Lb: M breit, mediane Einbuchtung ziemlich flach, die Seiten- lappen gerade und schmal, apikal abgerundet mit 2 langen feinen Borsten. Die die Einbuchtung begrenzende Fläche ist median stumpf vorgezogen, bildet aber keinen eigentlichen D. m. Ep fehlen. Bp groß, anschließend die breite, apikal abgerundete Gl mit vielen langen Borsten; S. p. kürzer als die Bp, sehr breit, mit tiefer Höhlung zur Aufnahme der P. 1., ihr 1. Glied klein, das 2. lang mit zahlreichen Borsten, ebenso das kleinere Endglied, das stark nach innen gekrümmt ist, apikalwärts verschmälert, gerade abgeschnitten und leicht gehöhlt. 2. Paussus spinicoxis Westw., granulatus Westw., cucullatusV^^ estw . , cuUratus Westw. (Figur 46). Lr : quer und ziemlich klein, mit gerundeten Vorderecken, der Vorderrand bildet eine scharfe Kante ohne besondere Differen- zierung, mit 2 lateralen langen Haaren. Basale Partie niedrig, an Breite der apikalen gleich. Die Seitenränder schräg zum ver- schmälerten Vorderrand bei P. spinicoxis Westw. und P. cucullatns , bei ersterem der Vorderrand gerade, bei dem 2. leicht gebuchtet; 2. Heft 72 Maria P a u 1 y : Seitenränder gerade bei P. ^ranulatus und ciiUratus, beide mit geradem Vorderrand. Md: gedrungener als bei Platyrhopalopsis\ die membranöse Platte der Basis springt apikal mit scharfer Spitze vor. Außen- fläche mit mehreren Börstchen bei P. spinicoxis. Mx: C breit, kräftig, in der Aufsicht dreieckig, mit kurzer verschmälerter Basis, ihre flügelförmigen Fortsätze deutlich zu erkennen. St ein schmaler Halbring, der sich zwischen C und das 1. Glied des P. m. einschiebt, auf der Ventralfläche stärker aus gebildet wie auf der Dorsalfläche. An seine mediale Kante schließt sich der L. i. an, breit, mit gerundetem, oft gebuchteten Apikal- rand, der eine Reihe langer, gleichmäßig ausgebildeter Borsten trägt, medial in 2 starke gekrümmte Haken ausgezogen, von denen der apikale größer. Der Basalrand ist gerundet. Auf der Ventral- fläche des L. i., seiner lateralen Kante nahe, liegt der rudimentäre L. e., der bei P. cultratus vollständig fehlt, bei P. cucullatus spinicoxis, granulatus zu einem rundlichen Höcker reduziert ist. Die stets viergliedrigen P. m. erfahren innerhalb der Gattung die verschiedenartigste Ausbildung, das 1. Glied, welches auf C und St artikuliert, ist immer zylindrisch, ziemlich kurz und kräftig: das 2. übertrifft die anderen an Größe und Stärke. Es ist bei P. spinicoxis und cultratus wenig verdickt, länger als das 3., in dessen tiefer Gelenkhöhle das gleich lange Endglied gelenkt, das zur abgerundeten Spitze verjüngt und nach innen gekrümmt ist. Bei P. granulatus ist das 2. Glied sehr groß, stark verdickt mit unregelmäßigem Umriß, das Endglied abgestutzt und leicht gehöhlt, in der vertieften Fläche mit Borsten; bei P. ciicullatus endlich ist das 2. Glied ebenfalls sehr lang, stark verbreitert mit apikal weit vorspringendem Rand, das Endglied abgerundet. Immer sind über den P. m. kurze starre Borsten verstreut. 20) In meinem Präparat wegen der ungünstigen Lage der Mx nicht zu erkennen; ich richte mich hier nach den Angaben Raffrays (1885 — 86). Die Muiidwerkzeuge der Caraboidea. 73 Lb: M schmal und niedrig, unter der Gula verborgen, mit langen divergenten Seitenlappen, die schmal, abgerundet oder zugespitzt sind; die Ventralfläche mit verstreuten Borsten. Ein sehr kleiner spitzer D. m. scheint bei P. spinicoxis vorhanden, sonst fehlt er. Bp klein, trägt die breite Gl, deren basaler Rand median etwas vorspringt. Ihr Apikalrand hat bei den verschiedenen Arten differente Ausbildung; er ist gerade mit gerundeten Ecken bei P. spinicoxis, sehr ähnlich bei P. cultratus] doppelt gebuchtet mit abgestutztem Medianteil und 2 seitlichen Zipfeln bei P. cu- cullatus; abgerundet und median schwach vorgezogen bei P. gra- nulatus. Die Ventralfläche ist immer mit kurzen, steifen Borsten besetzt. S. p. breit, zylindrisch, die Bp, mit der sie Zusammen- hängen, nicht überragend; P. 1. dreigliedrig, ihr erstes Glied dem 2. an Länge gleich oder wenig kürzer, Endglied sehr lang, zur Me- diane hin gekrümmt, apikalwärts verschmälert, abgestutzt uhd leicht gehöhlt. Zusammenfassung: Wegen ihrer eigenartigen Lebensweise und den Umgestaltungen, die die Paussiden vor den anderen Coleopteren auszeichnen, sind diese Käfer in letzter Zeit eingehend studiert worden, und hervorragende Systematiker haben versucht, die Stammesverwandtschaft der sehr isolierten und in sich ge- schlossenen Gruppe festzustellen. Auch die Mundteile haben interessante Umbildungen aufzuweisen, und die Resultate, die sich aus dem Studium der beiden angeführten Gattungen ergaben, veranlaßten mich zu dem Versuch, mir eine Übersicht der wich- tigsten Formen, da ich sie nicht selbst untersuchen konnte, aus der Literatur zu verschaffen. Ich ging auf die ausgezeichnete Arbeit von Raffray ,,Materiaux pour servir ä Letude des Coleop- teres de la famille des Paussides“ zurück, beschränkte mich jedoch in der Wiedergabe auf die Genera, die Wasmann in seinen zahl- reichen Abhandlungen (1897 bis 1912) für wichtige Stufen in der Entwicklung hält. Über die von Gestro (1892) beschriebene und als primitiv gedeutete Gattung Protopaussus stand mir nur die knappe Beschreibung Gestros zur Verfügung; darin heißt es: Md sehr hervortretend, gekrümmt und sehr spitz; Gl groß, oval, am Vorderrand behaart; P. 1. dreigliedrig, das 1. Glied klein, das 2. nur wenig größer, das 3. doppelt so lang wie das 2., etwas spindel- förmig, gegen die Spitze verschmälert, zugespitzt; P. m. vier- gliedrig, die beiden letzten Glieder länger als die beiden ersten, das Endglied länger als das 3., wie das Endglied der P. 1. gebildet. Da in der vorliegenden Beschreibung nur die wenigsten Charaktere festgestellt sind, während über die wichtigeren, so die Differen- zierung des Innenrandes der Md, die Bildung des St, der Loben, des M keine Angaben sich finden, möchte ich Protopaussus aus meinen Betrachtungen ausschließen. Wasmann stellt auf Grund der zehngliedrigen Fühler, als primitives Merkmal, an die Spitze der Paussiden die Gruppe der Cerapterini, zu denen Homopterus, Orthopterus, 2. Heft 74 Maria Pauly: Pleuropterus, Arthropterus gestellt werden. Bei allen 4 Genera ist das Lr klein, nur bei Arthropterus quer mit abgerundeten Ecken, sonst mindestens an der Spitze dreieckig. Im Bau der Md herrscht große Übereinstimmung: lang, kräftig, sichelförmig gekrümmt, der Innenrand basal durch eine breite, membranöse Platte stark verbreitert. Interessant gestaltet sich die Mx. An die große C schließt sich ein kleiner St an, den Raffray einen ,,article additionnel ä la base du palpe‘" nennt; seitlich und außen (ventral) inserieren an ihm die Loben mit Hilfe eines Fortsatzes, der nach den Abbildungen basal vom St liegt und daher mit der Sbg nicht identifiziert werden kann. Die Loben sind variabler als alle anderen Elemente der Mx, der innere ist groß, breit, mit stark gekrümmter Spitze {Homopterus, Orthopterus, Pleuropterus), der mediale, schneidende Rand kann gezähnt sein. Bei Arthropterus dagegen ist der L. i. verlängert, apikal gerade abgeschnitten, der Endhaken fehlt, die innere Schneide ist mit 6 kräftigen, gekrümmten Zähnen ausgestattet. Seine Basis trägt den L. e., er ist bei Orthop- terus fast von der Länge des L. i., schwach chitinisiert, schmal, messerförmig; bei Pleuropterus klein, eiförmig, an der Spitze ab- gestutzt, fehlt ganz bei Homopterus und Arthropterus. Die P. m. sind lang, viergliedrig, das Endglied niemals schmäler als die an- deren Glieder, apikal verschmälert. Auch im Lb ergeben sich zahlreiche übereinstimmende Merkmale: das M ist klein, besteht aus 2 langen, wohlentwickelten Seitenlappen, dazwischen einer schmalen Medianpartie mit oder ohne D. m., sie kann unter der Kehlpartie verborgen sein. Die Gl ist groß; aber klein, länglich bei Homopterus und Arthropterus] immer mit Borsten besetzt, Pgl fehlen. Auf den wohlentwickelten S. p. sind die großen, dreigliedrigen P. 1. eingelenkt, bei Homopterus hängen sie stark herab. Die einzelnen Glieder sind unregelmäßig verdickt, spitz ausgezogen und geschweift, so daß die Palpen ganz bizarre Gestalt annehmen; immer ist das 1. Glied sehr klein, das Endglied am längsten, apikal gehöhlt bei Homopterus, Orthopterus, Arthropterus. Die nächst höhere Entwicklungsstufe repräsentieren nach Wasmann Pentaplatarthrus, Ceratoderus, Merismoderus. Penta- platarthrus schließt sich eng an die erste Gruppe an: Lr dreieckig, mit einigen feinen langen Haaren; Md lang, sichelförmig, Innen- kante oberhalb der membranösen Platte mit einem kleinen Zahn; Mx mit nur einem Lobus, dem L. i., der eine beilförmige, stark gezähnte Platte darstellt. P. m. viergliedrig, mit größtem. 2. Gliede, Endglied vor der Mitte am dicksten, gerade abgeschnitten und ganz schwach gehöhlt; Gl klein, trapezförmig, Vorderrand median gebuchtet, Vorderecken gerundet, P. 1. zur Spitze hin an Breite zunehmend, das Endglied am längsten, gehöhlt. Über Lr und Md der beiden folgenden Gattungen hat Raffray keine be- sonderen Angaben gemacht; die Mx von Ceratoderus trägt nur einen, kurz sichelförmigen und an der Spitze tief zweispaltigen Lobus, ohne Zähne oder Borsten, bei Merismoderus dagegen hat Die Mundwerkzeuge der Caraboidea, 75 sich neben dem großem, weniger stark gekrümmten, aber sonst ähnlich gebildeten L. i. ein sehr kleiner L. e. erhalten, der nur wie ein zahnförmiger Fortsatz einem Höcker des L. i. aufsitzt. Ganz abweichend ist der Bau der P. m. : sie sind groß, komprimiert und wenig beweglich; ihr 1. und 2. Glied ist klein, das 3. sehr groß, verbreitert, ihm sitzt ein kleineres schmäleres auf, das bei Meris- moderus an der Spitze der Außenfläche des 3. eingelenkt ist, und erst an dieses schließt sich das kleine Endglied an. Der Palpus liegt in der Verlängerung der Längsachse der C, so daß der halb- ringförmige St auf die Innenseite gedrängt ist; an seiner Mitte artikulieren die Loben, etwas gegen die Ventralfläche der P. ver- schoben. In der Bildung des M sind keine Differenzen verzeichnet ; die Gl ist bei Ceratoderus trapezförmig, an der Basis verschmälert, mit gerundeten und gezähnten Seitenrändern, bei Merismoderus fast viereckig, der Vorderrand schwach gebuchtet; die Ventral- fläche trägt mehrere Reihen von Borsten. Wie die P. m., so sind auch die P. 1. verbreitert, komprimiert; das 1. Glied sehr klein, das Endglied größer oder mindestens von derselben Länge wie das 2., bei Merismoderus schräg abgeschnitten und leicht gehöhlt. Die letzte, höchste Spezialisationsstufe wird von den Gat- tungen Lehioderus, Paussomorphus, Platyrhopalus, Paussus re- präsentiert. Bei ihnen ist das Lr eine quere Platte, mit gerundeten Vorder ecken und geradem oder leicht gebuchtetem Vorderrand. In der Nähe der Vorderecken steht submarginal je ein langes, feines Haar. Die Md sind lang, kräftig, sichelförmig gekrümmt, der Innenrand springt zahnartig vor und trägt basal eine mem- branöse Platte. Im Bau der Mx treten wieder schärfere Unter- schiede hervor: der St ist klein, halbringförmig auf der Innenseite zwischen C und P. m. eingeschoben, er trägt ohne Vermittlung einer Sbg^i) die beiden Loben. L. i. übertrifft den reduzierten L. e. immer bedeutend an Ausdehnung; er ist in der Querrichtung stärker entwickelt, bei Paussomorphus tief zweispaltig, bei den anderen in einen großen, stark gekrümmten oberen Randhaken ausgezogen, auch die Basis kann sich zu einem schwächeren Haken verlängern. Der Apikalrand trägt bei Paussus eine Reihe von Borsten. Auf einem seitlichen Höcker des L. i. gelenkt bei Lehioderus der L. e., eine halb lederartige Lamelle, schmal, halb so lang wie der L. i., in einer Spiralumdrehung gekrümmt und mit feinen Höckern besetzt, die man nur bei starker Vergrößerung sieht. Bei Paussomorphus fehlt der L. e. ganz, bei Platyrhopalus und der sehr nahe verwandten Platyrhopalopsis gleicht er dem L. i. an Länge, ist schmal, oberhalb der Mitte etwas eingeschnürt. Sehr variabel ist seine Ausbildung innerhalb des Genus Paussus; von einem kleinen schmalen Anhang zu einem knöpf förmigen Vorsprung oder zu völligem Schwunde reduziert. Die P. m. sind bei Lehioderus , 21) Vielleicht ließe sich der durch eine schwache Leiste begrenzte Basalabschnitt, an dem die Muskeln des L. i. angreifen, als Rudiment einer Sbg deuten bei Platyrhopalopsis. 2. Heft 76 Maria Pauly: Paussomorphus, Platyrhopalus fünfgliedrig, mit langem, stark verdickten und komprimierten 3. Glied, das Borsten trägt; Paussus dagegen hat viergliedrige Palpen, hier ist das 2. Glied durch Länge und stärkere Verdickung ausgezeichnet. Das M ist stets vorhanden, mehr oder weniger unter dem Kehlabschnitt versteckt, breit mit kürzeren oder schmal, niedrig mit langen schlanken Seitenlappen, in die mediane Einbuchtung ragt ein kleiner D. m. vor, der häufig fehlt. Die Gl ist breit und trägt auf der Ventralfläche kurze steife Borsten; Pgl fehlen stets. Auf den breiten, einer kleinen Bp auf- sitzenden S. p. erheben sich starke dreigliedrige P. 1. mit sehr verschieden gestaltetem Endglied. Fassen wir die charakteristischen Merkmale der Paussiden kurz zusammen, so ergibt sich: Lr: klein, mit scharfer Apikalkante, 2 langen submarginalen Haaren. Md : kräftig, mit gerundeter Außenkante, sichelförmig gekrümmt, mit langer und scharfer Spitze, Innenrand mit basaler Platte. Mx: C kräftig. St reduziert, trägt meist unmittelbar die Loben, L. i. in der Öuerrichtung stärker entwickelt, L. e. reduziert, niemals zweigliedrig und tasterförmig. S. p. fehlen, P. m. groß, weitaus die wichtigsten Bestandteile der Mx, fünf- oder viergliedrig ; in der Verlängerung der Längsachse der C. Lb: M klein, mit medianer Einbuchtung, mit oder ohne D. m., Bp klein. Gl meist breit, immer mit kräftigen Borsten besetzt, Pgl fehlen. S. p. vorhanden, der Bp aufgewachsen, kurz und breit, P. 1. dreigliedrig, kräftig. Allgemein werden die Paussiden von tertiären Carabiden abgeleitet. Auch die Ausbildung der Mundgliedmaßen bestätigt diese Auffassung, da die recht einheitlich gebildeten Elemente unschwer von den entsprechenden bei Carabiden abgeleitet werden können. Über die nächsten Verwandten der Stammform, die Raffray unter den Ozaenini, Wasmann unter Brachynus- und L^ö^a-ähnlichen Formen sucht, erlauben sie jedoch keine Schlüsse zu ziehen ; schon bei den primitivsten Gruppen sind sie in derselben unverkennbaren, typischen Gestalt der Familie entwickelt. Eine fortschreitende Umgestaltung von einfacheren zu komplizierteren Formen läßt sich in den Mx, weniger scharf ausgeprägt auch im M und in den P. 1. konstatieren. Der St ist schon in der 1. Gruppe klein im Verhältnis zu seiner Entwicklung bei Carabiden, doch trennt er noch C und Palpen und trägt seitlich die Loben, von denen der innere ziemlich lang, auf der Innenkante mit Zähnen besetzt, aber bedeutend breiter ist als bei irgend einem bekannten Cara- biden. In der Verlängerung der Längsachse des eigentlichen Stammes schließt sich der P. m. dem St an. In den beiden folgenden Gruppen kommt es zu einer Reduktion des St, der nur noch den Träger der Loben darstellt, gleichzeitig zu einer Reduktion der Längsachse des L. i. und zu einer beträchtlichen Verbreiterung des Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 77 P. m., der fast ganz der starken C aufruht. Welche biologischen Momente zu dieser eigentümlichen Erscheinung geführt haben mögen, ist noch unaufgeklärt. Daneben kommt noch ein zweites auffälliges Merkmal in Betracht: bei einer Reihe von Genera, sowohl der 2. als auch der 3. Gruppe, sind die P. m. fünfgliedrig, die beiden ersten Glieder sind klein, während das sehr lange und verdickte 3. Glied dem 2. der übrigen Gattungen entspricht. Nach Lage und Ausbildung des Basalgliedes geht es nicht an, dieses für die S. p. zu halten, die nicht reduziert worden sei; es bleibt nur übrig, die Teilung des ursprünglichen basalen Gliedes in 2, vielleicht in Verbindung mit dem starken Druck, den der schwerer werdende Palpus auf seine Basis ausübte, anzunehmen. Jedoch scheint es mir dann unumgänglich, für die Gattungen mit fünfgliedrigem P. m., also Ceratoderus, M erismoderus , Lehioderus, Paussomorphus, Platyrhopalus und Platyrhopalopsis einerseits und für Paussus und Hylotorus andererseits eine getrennte Entwicklung anzunehmen und auch im System zum Ausdruck zu bringen. Eine ähnliche Reihe für fortschreitende Reduktion des L. e. aufzustellen, gelang nicht, so fehlt er der als primitiv angenommenen Gattung Homopterus, während er bei der höher spezialisierten Platyrhopalopsis wieder vorhanden ist. Das M erinnert mit seinen schlanken Seitenlappen und der niedrigen Medianpartie an das M schlanker Carabidengenera ; es verlagert sich allmählich immer mehr unter die Gula, so daß bei P«ws5ws-Arten und der sehr nahe stehenden Gattung Hylotorus nur noch die schmalen Seitenlappen sichtbar sind. Wasmann behauptete, daß auch die Gl von sehr großen und breiten Formen zu kleineren überginge (1897) ; meine Untersuchungen hatten nicht dieses Resultat. In Übereinstimmung mit Raffray fand ich, daß die Gl von Paussus und Platyrhopalopsis sich durch Breite aus- zeichnen; dagegen kommen schmale längliche Gl den primitiven Homopterus und Arthropterus zu. Die P. 1. erfahren eigentlich die umgekehrte Ausbildung wie die P. m. : gerade die primitiveren Paussiden zeichnen sich durch stark verdickte, seltsam geformte und gehöhlte Endglieder aus, auch das 2. Glied ist geschweift, in die Quere gestreckt, verdickt. Schon Lehioderus hat einfache, zylindrische P. 1., bei Pawssws kann das Endglied stark verdickt sein, meist aber ist es zur Spitze hin verschmälert, etwa konisch, und bei Hylotorus schließlich erscheinen die P. 1. reduziert gegenüber der Gl. In der Monographie der Paussiden, die Desneux (1905) in den Genera Insectorum herausgegeben hat, findet sich folgendes System: 1. Tribus: Protopaussinae. 2. Tribus: Cerapterinae mit den Gattungen Homopterus Cerapterus'^'^) Megalopaussus Arthropterus 22) Cerapterus entspricht der von Wasmann (1897) als Orthopterus Westw. bezeichneten Gattung. 2. Heft 78 Maria Pauly: Pleuropteriis Pentaplatarthrus 3. Tribus P aus s in ae mit den Gattungen Ceratoderus M erismoderiis Lehioderns E uplatyrhopaliis Platyrhopalus Platyrhopalopsis Paussomorph us Paussus Hylotorus. Ich möchte vorschlagen, Paussus und Hylotorus von den übrigen Paussini abzutrennen und ihnen als parallele Entwicklungsreihe an die Seite zu stellen. Daß die primitiven Paussiden nicht auf denselben Vorfahren zurückgehen, sondern polyph^detischen Ur- sprungs sind wie Wasmann annimmt, läßt sich auf Grund der ]\Iundteile weder widerlegen noch bestätigen. 4. Familie: Haliplidae. Untersucht wurden: Haliplus ruficollis De Geer, H. flavicollis Sturm, Cnemidotus (= Peltodytes Regimbart) caesus Duftschm. 1. Haliplus ruficollis De Geer, H . flavicollis Sturm (Fig. 47). Lr: Der frei vorragende Abschnitt schmal, apikal stark ver- jüngt, mit stark konvexen Seitenrändern, abgerundeten Vorder- ecken; Vorderrand eingebuchtet, ventral umgeschlagen zu einer kleinen dreieckigen Platte mit gerundeter Spitze und sehr breiter Basis, die über die Vorderecken auf die Seitenränder hinübergreift ; ihre Kanten mit vereinzelten starken Haaren. Die Dorsalfläche trägt parallel dem Vorderrand dichte submarginale Haare. Der basale Abschnitt groß, an Länge dem apikalen gleich, abgerundet. Md: kurz und breit, mit breiter, nicht vertiefter Außenfläche; ihre Gelenkung wie bei Carabiden. Die apikale Partie ist medial- wärt s gekrümmt, verbreitert und in eine kleine dorsale und eine sehr lange und starke ventrale Spitze ausgezogen; die ventrale liegt in der Verlängerung der Ventralfläche. Der Rand zwischen beiden ist gerade und scharf. Innenrand schwach konvex. Mx: C verdickt, mit kurzer stielförmiger Basis, die in 2 kleine, abgerundete Fortsätze übergeht, der innere ist schwach gebuchtet und endet innen in einen kürzeren und einen längeren, abgerundeten Zipfel, von denen der letztere mit einer starken Chitinleiste ver- sehen ist. St breit, zur Spitze hin verschmälert, mit einer Borste, Sbg breit dreieckig, mit schmaler Basis die C erreichend, sie ist durch eine dorsale Leiste vom L. i. abgesetzt. L. i. sehr breit, mit dem langen, scharfen, medialwärts gekrümmten Prm verschmolzen, L. e. zweigliedrig, tasterförmig, das 2. Glied gleich dem basalen, leicht plattenförmig verbreitert, abgestutzt und leicht gehöhlt. Der Innenrand des L. i. mit wenigen langen und starken Borsten. Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 79 Auf der Dorsalfläche des St ruht die breite S. p., basal abgerundet, mit vertiefter Außenfläche und kugeliger Gelenkgrube zur Aufnahme des viergliedrigenP.m. Sein 1. Glied ist schlank, kaum länger als das stark verdickte 2., das 3. etwa doppelt so lang wie das 2., Endglied klein, von der Form eines abgestumpften Kegels. Lb : M klein, Außenrand der Seitenlappen stark konvex, Innenrand gerade, gerundet vorgezogene, breite Ep, die die Seiten- partien des breiten D. m. bilden. Sein apikaler Rand ist abgerundet mit tiefer Kerbe. Bp groß, ihr Apikalrand mit tief eingesenkten, kolbenförmig verdickten Börstchen besetzt, mit ihr verwachsen die Pgl, breit, abgerundet, behaart, am Rande mit denselben Börstchen, die sich ebenso auf der Fläche der großen Gl finden. Figur 47. a) Lr, b) r. Md, c) 1. Mx ventral, d) M, e) Gl, Pgl, Bp, P. 1. von H. flavicollis . Vergr. GO'l. Ihr basaler Rand ist abgerundet, median tief gebuchtet, der apikale verbreitert, mit leichter Einsenkung; ganz mit den Pgl verwachsene Seitenränder. S. p. etwa halb so lang wie die Bp, mit verstreuten kräftigen Borsten, die Außenfläche basal nicht verlängert, P. 1. dreigliedrig, das erste Glied kleiner als das stark verdickte 2., Endglied klein, stiftförmig. Lr: gerundet mit median schwach gebuchtetem Vorderrand, die ventral umgeschlagene Fläche sehr klein. Sonst wie Haliplus. Md: cf. Haliplus. Innenrand stark konvex, mit dichtem Haarbesatz. Mx: von Haliplus durch folgende Merkmale verschieden. Sbg breit, fast viereckig, mit der basalen Innenecke der C aufsitzend, L. i. mit wenigen, aber sehr starken Borsten. L. e. mit breiterem Endglied, zur abgestutzten Spitze hin verschmälert. S. p. breit, legt sich über den St hinüber bis zur C reichend, mit dreieckig verbreiterter Außenfläche. Die 3 ersten Glieder der P. m. gleichmäßig verdickt, das 2. am kürzesten, Endglied lang; 2. Cnemidotus caesus Duftschm. 2. Heft 80 Maria Pauly: mit konvexer Außen-, gerader Innenfläche, schräg abgeschnitten und mit verstreuten Borsten besetzt. Lb: Die Innenränder der Seitenlappen springen zahnartig vor, Ep nicht wahrnehmbar. D. m. klein, abgestumpft. Bp, Gl und Pgl zu einer einheitlichen Platte verwachsen. Gl mit 2 medianen Borsten, Vorderrand median gebuchtet, lateral in 2 längere ab- gerundete Zipfel vorgezogen. Die Pgl sind kürzer als die Gl, ab- gerundet, behaart. S. p. klein und breit, Endglied der P. 1. wenig länger als das 2., zur abgestutzten, leicht gehöhlten Spitze hin verschmälert, nach innen gekrümmt. Zusammenfassung: Die kleine Familie der Haliplidae wurde zuerst von C.G. Thomson (1859) von denDytisciden getrennt und als selbständige Familie aufgestellt. Sie stellt nach Netolitzky einen Übergang zwischen Carabiden und Dytisciden dar (1911), wird dagegen von anderen Autoren, wie Lameere (1900), wieder mit den Dytisciden vereinigt. Die Mundteile erscheinen, wenn man sie mit den Carabiden vergleicht, verkürzt und verbreitert, ferner sind die Md zweispitzig. Auch bei den Halipliden gewinnt der P. m. eine größere Bedeutung gegenüber den Loben, was aber hier mit einer Vergrößerung der S. p. verbunden ist. Auffällig ist die Ausrüstung des L. i. mit wenigen kräftigen Borsten, feinere Haare fehlen ganz, während das Prm sehr lang und stark ist. Matheson hat auf Grund von Beobachtungen an Hali plus- Ar tQn festgestellt, daß sie sich gewöhnlich von Algen ernähren, und nur wenn ihnen diese fehlen, tote Tiere, Insekten und dgh, annehmen; so daß die Spitzen der Md und das Prm nur zum Aufschlitzen der Zellwände dienen, während ein eigentliches Kauen des flüssigen Inhalts nicht mehr stattfände (1912). ^3) 5. Familie: Amphizoidae. Untersucht wurde Amphizoa insolens Lee. (Figur 48). Fr: apikale Partie breit und kurz, Seitenränder gerade, Vorder- ecken gerundet, Vorderrand doppelt flach gebuchtet, die seitlichen abgerundeten Lappen stärker vorgezogen als der ebenfalls abge- rundete mediane. Rand des letzteren umgeschlagen und zu einer breiten gerundeten Platte verlängert, die mit Borsten besetzt ist. Dorsalfläche mit zahlreichen Porenpunkten, unterhalb der Ein- buchtungen des Vorderrandes je ein kräftiges Sinneshaar. Basaler Abschnitt schmal, klein, mit 2 starken Zapfen. Md: kurz und sehr breit, so stark zur Spitze hin gekrümmt, daß die apikale Partie von der breiten und geraden Außenfläche gebildet wird und die Md abgestutzt erscheint. Außenfläche basal leicht vertieft, mit zahlreichen Porenpunkten. Die Gelenkung wie bei den Carabiden. Die Md endet in 2 große, ziemlich scharfe 23) Matheson stellt die Md einspitzig dar und bezeiclmet die dorsale stumpfere Spitze als Zahn, ferner behauptet er, daß bei Haliplus Bp und Gl durch eine Sutur getrennt seien, imd daß die S. p. der Mx mit dem L. i. artikuliere, alles Verhältnisse, die ich nicht auffinden konnte. Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 81 Spitzen, die durch eine schmale tiefe Einbuchtung getrennt werden ; sie bilden die obere Begrenzung einer Höhlung, die von Haaren ausgekleidet und basal von dem zahnartig vorspririgenden Innen- rand begrenzt ist. Unterhalb dieses kräftigen Zahnes steht I. ein zweiter kleinerer, r. ist der Innenrand gerundet. Mx:C kräftig, apikal leicht verdickt, basal mit 2 abgerundeten Fortsätzen, von denen der Rand des inneren schwach gebuchtet ist. St schlank, zur Spitze bedeutend verschmälert, Sbg langge- streckt, mit schmaler Basis auf der C ruhend, zum L. i. hin ver- breitert, mit Dorsalleiste. L. i. breit und basal, gerundet apikal verschmälert mit langem, scharfen und gekrümmten Prm ver- schmolzen. Der Innenrand zeigt etwa in der Mitte eine Einbuch- tung, ist basal und apikal mit dichten kräftigen Borsten besetzt. L. e. eingliedrig, kräftig, medianwärts gekrümmt und zugespitzt. S. p. groß, mit gerundeter Basis, die den medialen Rand der Sbg erreicht, fast gleichmäßig zylindrisch, die P. m. kurz. Das 1. Glied ist kürzer, aber so breit wie das 2. und 3., die an Länge etwa gleich sind, das Endglied am längsten, vor der Mitte am stärksten, abge- stutzt und leicht gehöhlt; ein wenig nach innen gekrümmt. Lb: M groß mit zahlreichen Porenpunkten, die Naht gegen die Gula ist vollkommen geschwunden. Die Seitenlappen sind sehr breit, bedecken Md und Mx in der Ruhelage vollständig, fast rechteckig, mit konvexem Außen- und geradem Innenrand, an dem schmale, basal etwas verbreiterte Ep entlang ziehen. Sie bilden die seitlichen Partien des kleinen breiten abgestutzten D. m. am Grunde der tiefen Einbuchtung. Die große Bp bildet mit der Gl und den mit ihr verschmolzenen Pgl eine breite rechteckige Platte, die den ganzen iVusschnitt erfüllt ; der Basalrand der Gl ist noch Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 2. 6 2. Heft 82 Maria Pauly: scharf begrenzt, abgerundet, die Seitenränder mit den schmalen behaarten Pgl von gleicher Länge verwachsen. Der Vorderrand ist leicht gebuchtet und mit kurzen Börstchen besetzt, ebenso die Ventralfläche. Eine eigentümliche Differenzierung erfährt letztere durch die Ausbildung zweier Rinnen, in denen die S. p. und das 1. Glied der P. 1. der Längsrichtung nach eingesenkt sind, so daß medial eine scheinbare Erhöhung von T-Form auffällt. Sie wurde bereits von Leconte (1853) bei der ersten Beschreibung, später (1867) von Geo. H. Horn erwähnt, von beiden aber abweichend gedeutet. Die S. p. überragen die Bp nicht, der apikale Rand springt medial mit einem spitzen kleinen Zahn vor; auf ihnen erheben sich die kurzen, breiten P. 1., bei denen das 2. Glied wenig länger und basal schmäler ist als das kräftige 1., das Endglied ist dem 2. an Länge gleich und ist wie das der P. m. gestaltet. Zusammenfassung: Die Familie der Amphizoiden wurde von Horn auf die Gattung Amphizoa begründet. Da sie in fast allen neueren Arbeiten nur noch den Rang einer Unterfamilie der Dytisciden einnimmt, so ist es zweckmäßiger, ihre Beziehungen zu den wasserbewohnenden Caraboiden erst am Schluß der Betrach- tung über die Dytisciden zu erörtern. Von den Carabiden, denen sie ebenfalls mitunter zugewiesen wird, unterscheidet sie sich beträchtlich durch die auffallende, schon bei denHalipliden in geringem Maße auf tretende Verbreiterung und Verkürzung der einzelnen Elemente, wie sie besonders bei den Md, Palpen und Gl sich ausspricht, ferner durch den ganz abweichenden Bau der Md und des M, den vollständigen Mangel an langen und lokali- sierten Borsten, die gleichmäßige Beborstung des L. i. und den eingliedrigen L. e., der keine Spuren von Reduktion aufweist und apikal scharf zugespitzt ist, also nicht tastende Funktion haben kann. 6. Familie: Pelobiidae (Hygrobiidae). Untersucht wurde Pelohia (= Hygrohia) tarda Herbst (Fig. 49). Lr: kurz und sehr breit, apikal verbreitert, Seitenränder schwach konvex, Vorderecken gerundet, Vorderrand tief gebuchtet; bis zu dem vierten Teil der Höhe der Seitenränder ventral umge- schlagen und zu einem abgerundeten Dreieck verlängert. In der medianen Partie der Dorsalfläche vereinzelte submarginale Haare. Basalabschnitt niedrig, seine lateralen Teile zu langen kräftigen Zapfen aufgezogen. Md: ziemlich breit, sichelförmig gekrümmt, mit abgerundeter Außenfläche; die Gelenkung wie bei Carabiden. Apikal zweispitzig, mit längerer und schärferer Ventral-, kürzerer stumpfer Dorsal- spitze, der zwischen beiden verlaufende Vorderrand gebuchtet. Innenrand springt basal zahnartig vor. Tv: C lang und schmal, apikal nur wenig verdickt, basal mit ziemlich großen flügelförmigen Fortsätzen, von denen der innere in 2 Zipfel geteilt ist. St langgestreckt, schmal, ebenso die Sbg, Die Mund Werkzeuge der Caraboidea. 83 die mit abgestutzter Basis der C aufsitzt. Sie ist mit dem L. i. verwachsen, dorsal mit einer Leiste gegen ihn abgesetzt. L. i. schmal, mit langem scharfen Prm verschmolzen, unterhalb des Prm 2 kräftige Borsten. L. e. zweigliedrig, tasterförmig, das Endglied ist kürzer als das basale, verdickt, mit einem rundlichen Fortsatz der medialen Fläche, apikal abgerundet. S. p. sehr lang, dem L. i. parallel gestellt, zur Basis hin leicht verdickt, abgerundet ; P. m. ziemlich kurz, das 1. Glied schlank, ebenso lang wie das verdickte 2. und 3., Endglied länger, schmäler, abgerundet und leicht nach innen gekrümmt. Figur 49. a) Lr, b) 1. Md, c) 1. Mx ventral, d) Lb. Vergr. 35/1. Lb: M breit und kurz, mit abgerundeten Seitenlappen, tiefer und breiter medianer Einbuchtung und niedrigem, gebuchteten D. m. Bp ziemlich groß, mit den kleinen, breiten und abgerundeten Pgl verwachsen. Gl mit abgerundetem Basalrand, breit, stumpf zugespitzt, ihre kurzen Seitenränder nur basal mit den Pgl verwachsen. S. p. überragen die Bp, ihre medialen Flächen springen spitz zahnförmig vor, die lateralen sind beträchtlich basal verlängert. In den tiefen Gelenkhöhlen artikulieren die drei- gliedrigen, kurzen und kräftigen P. 1., ihr erstes Glied ist schmal, das 2. länger und stärker, mit einer kleinen Verbreiterung der medialen Fläche basal und apikal, auf der eine kurze, kräftige Borste eingesenkt ist. Das Endglied ist kürzer als das 2., schlank und wie das des P. m. gebildet. Zusammenfassung: Von Horn (1881) von den Dytisciden abgetrennt, mit denen sie bei früheren Autoren verbunden war, zeigt die kleine Familie der Pelobiiden zahlreiche Charaktere, die auf eine nahe Verwandtschaft mit den Carabiden schließen läßt. In den Mundteilen kommt eine Übereinstimmung mit Carabiden nur in der Mx zum Ausdruck, die in ihrer schlanken Gestalt sich unrnittelbar an Carabiden-Maxillen anschließen läßt. Im Lr, sowie in den Md erinnert Hygrobia an Halipliden, ist aber, wie die freien Pgl beweisen, primitiver als diese. Nach Netolitzky bestehen in der Ausbildung der Parameren (1911) Übereinstimmungen zwischen Pelohia und Amphizoa, beide sind in bezug auf dieses Merkmal primitiver als sämtliche Carabiden. In bezug auf die 6* 2. Heft 84 Maria Pauly: Mundteile kommen auch kleine Konvergenzen vor, so die Aus- bildung eines zahnartigen Fortsatzes auf der Innenfläche der labialen S. p., die bedeutende Längsstreckung der S. p. der Maxillen, die verhältnismäßig große Bp, doch stehen diesen so zahlreiche Divergenzen der anderen Charaktere gegenüber, daß eine nähere Verwandtschaft beider Gattungen wenigstens durch dieses Merkmal verneint wird. Wieder ist auffällig die mangelnde Behaarung des L. i. und die Reduktion der Borsten, die uns bis jetzt bei sämtlichen wasserbewohnenden Genera entgegentrat. 7. Familie: Dytiscidae. Untersucht wurden: Hyphydrus ovatus L., Hygrohis inae- qualis Fahr., Hydroporus rufifrons Duftschm., H. erythrocephalus L., Laccophilus obscurus Panz., Ilyhius ater De Geer, Agahus hipustu- latus L., Copelatus ruficollis Schall., Colymhetes Ruscus L., Gra- phoderes cinereus L., Acilius sulcatus L., Dytiscus marginalis L., D. circumcinctus Ahr., D. diniidiatus Bergstr., Cyhister laterali- marginalis De Geer. 1. Hyphydrus ovatus L. (Figur 50). Lr: Von oben nicht sichtbar, niedrig, mit gerundeten Seiten- rändern, abgerundeten Vorderecken, Vorderrand median gebuchtet. Xur die gebuchtete Partie ist ventral umgeschlagen und zu einem kleinen, abgestumpften Dreieck verlängert, dessen Fläche mit Figur 50. a) Lr, b) 1. Md, c) 1. Mx ventral, d) Lb. Vergr. 60/1. Borsten besetzt ist, parallel zu den Seitenkanten zieht eine Reihe kräftiger Borsten zum Vorderrand. Die Dorsalfläche trägt eine submarginale Leiste mit dichten Haaren. Basalabschnitt klein, mit langen starken Zapfen. Md: kurz und breit, nur leicht gekrümmt; apikal verbreitert und in 2 kleine Spitzen vorgezogen, der Rand zwischen beiden leicht gebuchtet. Unterhalb der Spitzen ist die Md gehöhlt, die basale Begrenzung dieser Grube bildet ein zahnartiger Vorsprung des Innenrandes. Basal springt der Innenrand nochmals stumpf vor, darunter liegt ein spitzes Zähnchen. Die Außenfläche ist gerade, mit kräftigen Borsten. Gelenkung wie bei Carabiden. Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 85 Mx; C breit keulenförmig, die stielförmige Basis sehr verkürzt, der innere der beiden Flügel mit sehr schwach gebuchtetem Rand. St breit, mit mehreren kräftigen Borsten, Sbg viereckig, breit, grenzt mit einer stumpfen Ecke an die C, die dorsale Leiste gegen den L. i. ist unscharf. L. i. breit, mit dem langen und scharfen Prm verschmolzen, seine Innenkante trägt 2 Bündel dicht ge- drängter. sehr starker Borsten. L. e. schlank, zweigliedrig, taster- förmig, 2. Glied bedeutend länger als das basale, verschmälert, abgestutzt und leicht gehöhlt. S. p. klein, breit, P. m. kurz; das 1. Glied klein, das 2. und 3. etwa gleich lang, das Endglied von doppelter Länge, apikal verjüngt, schräg abgeschnitten. Lb: M klein, seine Ventralfläche mit verstreuten Borsten. Seitenlappen hoch, abgerundet, mit sehr breiten, zur Spitze ver- schmälerten Ep, die den kleinen D. m. an der Basis des breiten Ausschnittes bilden. Bp mit der Gl verschmolzen, diese apikal verbreitert, abgerundet, mit tief eingesenkten submarginalen Borsten, auf der Ventralfläche 2 leicht divergente Rinnen zur Aufnahme der S. p. und P. 1., so daß die mediale Fläche erhöht erscheint. Rudimente von Pgl waren nicht zu erkennen. S. p. kurz, breit, mit spitzem und langem Fortsatz der Außenfläche, basal verlängert. P. 1. kurz, 1. Glied kuglig, klein, mit Borsten, das 2. und 3. Glied gleich lang, das 2. mit zahlreichen Borsten, Endglied keulenförmig, leicht nach innen gekrümmt, apikal gerade abgeschnitten und tief gehöhlt. 2. Hygrotus inaequalis Fahr. Lr: cf. Hyphydrus] die umgeschlagene Fläche größer. Md: cf. Hyphydrus) doch fehlt der Borstenbesatz der breiten und leicht vertieften Außenfläche. Mx: St fast quadratisch, Endglied des L. e. wenig größer als das basale, nicht gehöhlt. Sonst wie Hyphydrus. Lb: M klein, mit breiten Seitenlappen, Außenrand derselben konvex, Innenrand abgeschrägt. Die etwa in der Mitte stark verbreiterten Ep bilden den stumpfen D. m. Gl mit stark gerun- detem Vorderrand. Endglied der P. 1. größer als das 2. und stark verdickt. 3. Hydroporus rufifrons Duftschm., H. erythrocephalus L. Lr: wie Hygrotus bei Hydroporus rufifrons] sehr schmal, gestreckt und schwach gebuchtet bei H. erythrocephalus. Md: cf. Hygrotus, das basale Zähnchen des Innenrandes springt sehr scharf vor. Mx: C mit 1, St mit 2 langen Borsten. L. e. schlank, das 2. Glied größer als das basale, abgestutzt. S. p. breit, mit gerundeten Flächen, legt sich über die Sbg und erreicht ihren medialen Rand. Das 1. Glied des P. m. ist an Länge gleich dem 2., dieses verdickt, das 3. ebenso breit, wenig länger, Endglied von mehr als der doppelten Länge des 3., schräg abgeschnitten und leicht gehöhlt. 2. Heft 86 Maria Pauly: Lb: ]M mit breiten, viereckigen Seitenlappen, deren Außen- kante konvex ist. Die breiten Ep bilden den kleinen zweispitzigen D. m. Sonst wie Hyphydrus. 4. Laccophilus ohscurus Panz. Lr: klein, gerundet, Vorderrand und Basalpartie wie bei Hyphydrus. Md: cf. Hydroporus. Mx: Sbg langgestreckt und ziemlich schmal, mit deutlicher dorsaler Leiste, S. p. wenig größer als der St, ihm seitlich ansitzend, das 2. Glied des P. m. kleiner als das gleich starke 3., Endglied von mehr als der doppelten Länge des 3., lang, apikal nicht verdickt, gerade abgeschnitten und leicht gehöhlt, etwas nach innen ge- krümmt. Lb : Seitenlappen des kleinen M dreieckig mit konvexem Außen- und geradem Innenrand. Ep weniger breit, bilden den kleinen und sehr breiten D. m., sein Apikalrand abgerundet. Gl mit leicht vorgewölbtem Apikalrande; die Seitenpartien tragen lange feine Haare, ein Zeichen, daß wir es hier mit den mit der Gl verschmolzenen Pgl zu tun haben. Endglied der P. 1. wenig größer als das 2. Glied, wie das der P. m. geformt. 5. Ilybius ater De Geer; 6. Agabus bipustulatus h. (Figur 51). Lr: abgerundet, median schwach gebuchtet mit langen kräf- tigen submarginalen Haaren. Die umgeschlagene Partie breit, dreieckig mit gerundeter Spitze, von der Spitze ziehen parallel zum Vorderrand 2 Leisten über die Seitenflächen. Basalpartie schmal, mit vorspringenden Zapfen. Md: kurz und breit, zur Spitze hin stark gekrümmt; Außen- fläche abgerundet. Apikal verbreitert, zu einer langen und scharfen ventralen und einer kürzeren stumpfen dorsalen Spitze ausgezogen, der Rand fast gerade. Dieser steht nicht senkrecht zum Innenrande, sondern ist gegen die dorsale Fläche unter einem spitzen Winkel geneigt. Innenrand in einen breiten Zahn vorgezogen, bis über den Zahn hinauf behaart. Mx : C lang und schmal. St langgestreckt, apikal kaum merklich schmäler, Sbg lang, dreieckig,mit abgerundeter Basis auf der C ruhend und dorsaler Leiste. L. i. breit, mit langem und scharfen Prm ver- schmolzen, mit dichten starken Borsten, die wieder in 2 Gruppen angeordnet sind. L. e. schlank, mit langem Endglied, schmal und abgerundet. S. p. zylindrisch, lang, schmal, 1. Glied des P. m. wenig kürzer, schmäler als das 2., 3. länger, ebenso breit, Endglied am längsten, gleichmäßig breit, leicht nach innen gekrümmt, gerade abgeschnitten und gehöhlt. Lb: M klein, mit gerundeten Seitenlappen, breiten Ep, die seitlich den niedrigen breiten D. m. mit gebuchtetem Apikalrand bilden; die mediane Einbuchtung sehr breit. Die Bp ist eine breite viereckige Platte, mit den Pgl verschmolzen; Gl groß, mit gerundetem Basal- und schwach doppelt gebuchtetem fein be- Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 87 haarten Apikalrand. Mit ihr verwachsen die kleinen, dicht be- haarten Pgl, die wie Vorwölbungen der Seitenränder erscheinen. S. p. kurz, breit, tief gehöhlt zur Aufnahme des schlanken, ersten Gliedes, 2. Glied am längsten, etwa in der Mitte und dem apikalen Ende genähert ein kleiner zahnartiger Vorsprung der Innenfläche, in dem ein kleines kolbenförmiges Börstchen wurzelt; Endglied wenig kürzer als das 2., leicht nach innen gekrümmt, schräg ab- geschnitten und gehöhlt, Figur 51. a) Lr, b) 1. Md, c) r. Mx ventral, d) Lb von Ilyhius ater. Vergr. 35/1. 7. Copelatus ruficollis Schall. Lr : von Ilyhius zu unterscheiden durch die tiefere Einbuchtung, die umgeschlagene Fläche groß, aber schmal; Zapfen der Basis sehr lang und schmal. Md: cf. Ilyhius. Mx: 2. Glied des L. e. größer als das basale, abgestutzt und leicht gehöhlt, mit einer Endborste. P. m. ziemlich kurz, das 2. Glied kleiner als das 3., Endglied am längsten, leicht gekrümmt, abgestutzt und gehöhlt. Lb: M wie bei Ilyhius, D. m. sehr niedrig, breit, apikal leicht gebuchtet. Bp klein, mit den Pgl verschmolzen. Gl mit gerundetem Basal- und fast geradem, reich behaarten Vorderrand, die sehr schmalen Pgl mit ihren Seitenrändern verwachsen, kürzer, ab- gerundet und dicht behaart. S. p. kleiner als die Bp, zylindrisch, tief gehöhlt, mit abgerundet vorgezogener Außenfläche, P. 1. 2. Höft 88 Maria Pauly: schlank, das 1. Glied das kürzeste, das 2. mit verstreuten feinen Bor- sten, Endglied länger, gleichmäßig zylindrisch, apikal schräg abge- schnitten, gehöhlt. 8. Colymhetes fuscus L. Lr; ziemlich breit; ähnlich Ilyhius. Md: Innenrand mit einem spitzen und einem stumpfen Zähnchen, behaart. Sonst wie Ilyhius. Mx: lang und schmal, der innere Fortsatz der C tief gebuchtet. L. i. verhältnismäßig breit, mit dichter gleichmäßiger Beborstung, L. e. apikal abgerundet. S. p. groß und zylindrisch, P. m. ziemlich lang, das 1. und 2. Glied gleich groß, wenig kürzer als das mit verstreuten Borsten besetzte 3., Endglied am längsten, leicht nach innen gekrümmt, abgestutzt. Lb: cf. Ilyhius) Ep schmal, basal verbreitert. Bp mit den Pgl und der Gl verschmolzen, letztere breit, Vorderrand median stumpf vorgezogen, reich behaart, Pgl kürzer, schmal, in kleine, freie, abgerundete Zipfel endend, behaart. S. p. und das Basalglied der P. 1. in tiefen Rinnen der ventralen Fläche von Gl und Bp; 2. Glied am längsten, apikal verdickt, Endglied wenig kleiner, nach innen gekrümmt; zur Spitze hin verdickt, abgestutzt. 9. Graphoderes cinereus L. Lr: cf. Colymhetes, die umgeschlagene Fläche schmaler. Md: cf. Ilyhius, ventrale Spitze auffallend lang. Mx: cf. Colymhetes, das 2. und 3. Glied des P. m. etwa gleich lang, gleich stark, Endglied am längsten, zur Spitze verschmälert, abgestutzt. Lb: cf. Colymhetes , Seitenlappen kleiner, dreieckig, mit konvexem Außen- und geradem Innenrand, D. m. breit, niedrig, gerade abgeschnitten. 10. Acilius sulcatus L. Lr: breit und niedrig, ähnlich Ilyhius] die umgeschlagene Fläche groß und spitz zulaufend. Md: cf. Ilyhius, die beiden Spitzen durch eine tiefe Einbuch- tung getrennt. Mx: cf. Colymhetes] Endglied des P. m. abgestutzt. Lb: Seitenlappen des M klein, dreieckig, mit leicht konvexem Außen-, fast geradem Innenrand, Ep basal sehr breit, bilden den breiten niedrigen D. m., dessen Apikalrand leicht gebuchtet ist; der mediane Ausschnitt ist breit. Bp mit Pgl und Gl verschmolzen, Vorderrand der Gl abgerundet, sonst dieselbe Bildung wie bei Colymhetes. S. p. breit und kurz, P. 1. lang, 2. Glied mehr als doppelt so lang wie das erste, Endglied wenig kürzer, verdickt und abge- rundet. Die Muiidvverkzeuge der Caraboidea, 89 11. Dytiscus marginalis L., D. circiimcinctus Ahr., D. dimidiatus Bergstr. (Figur 52). Lr: quer, mit geraden Seitenrändern, Vorderecken gerundet, Vorderrand median tief gebuchtet, ventral zu einer kleinen ab- gestumpft dreieckigen Platte umgeschlagen, von der Spitze der Platte zum Seitenrand jederseits eine Reihe kurzer Borsten. Dorsalfläche median dicht mit submarginalen Haaren besetzt. Basalpartie klein, mit kräftigen seitlichen Zapfen. Md : Die Spitzen gleich gebildet, durch eine tiefe Einbuchtung getrennt. Ventral- und Dorsalfläche glatt, die von Euscher (1910) angegebene Reihe von Chitinzähnchen fehlte sämtlichen unter- suchten Exemplaren. Sonst wie Ilyhins. von D. marginalis. Vergr. 7/1. Mx: C keulenförmig, mit stielartig verschmälerter Basis. St kräftig, apikal wenig verschmälert, Sbg breit, mit schmaler Basis auf der C ruhend, ganz mit dem breiten Lobus internus verschmolzen, dessen Innenkante mit ziemlich dichten, kräftigen Borsten besetzt ist. Die lange, scharfe Spitze ist medialwärts gekrümmt. L. e. kürzer, das 2. Glied so lang wie das 1., apikal verschmälert und ab- gerundet. S. p. zylindrisch, kräftig; 1. Glied des P. m. sehr klein, die 3 anderen gleich an Länge, Endglied vor der Mitte am breitesten, gerade abgeschnitten und leicht gehöhlt. Lb: M klein, mit breit dreieckigen, abgestumpften Seiten- lappen, Ep basal verbreitert. Sie bilden die lateralen Partien des niedrigen, trapezförmigen D. m. mit gebuchtetem Apikalrand, der in den breiten und tiefen Ausschnitt des M hineinragt. Die Bp ist mit Pgl und Gl zu fast rechteckiger Platte verschmolzen, deren Ventralfläche tiefe Rinnen zur Aufnahme der S. p. und des basalen Tastergliedes zeigt. Gl mit schwach gewölbtem Vorderrand, der zahlreiche lange Haare trägt. In der apikalen Hälfte tritt eine 2. Heft 90 Maria Pauly: Trennung der Gl und der schmalen rundlichen, dicht behaarten Pgl ein. S. p. klein, die Innenfläche springt zahnartig vor, das l. Glied der P. 1. klein, schlank, das 2. apikal verdickt, so lang wie das Endglied, dieses medial gekrümmt, gerade abgeschnitten und leicht gehöhlt. 12. Cyhister later alimarginalis De Geer. Lr: cf. Dytiscus. Md: cf. Dytiscus, Apicalrand der r. gerade abgeschnitten, nicht gebuchtet. Mx: cf. Dytiscus, P. m. kürzer, verdickt, 2. und 3. Glied gleich, Endglied größer, schwach nach innen gekrümmt, abgerundet. Lb: cf. Dytiscus, M breiter, D. m. breit, von den breiten Ep und dem medianen Abschnitt des M gebildet. Pgl kürzer als die Gl. P. 1. kurz, Endglied abgerundet. Zusammenfassung: Tm allgemeinen zeigen die Dytisciden recht übereinstimmende Mundteile. Das Lr ist immer klein, ge- rundet, die Querachse lang gegenüber der kleinen Längsachse; der Vorderrand ist median mehr oder minder stark gebuchtet, zu dreieckiger Platte verlängert, die aber nie die reiche Beborstung der Carabiden aufweist. Die Dorsalfläche trägt median dichte submarginale Haare. Bei Hyphydrus steht das Lr zur Längsachse des Kopfes senkrecht, so daß es bei Dorsalansicht nicht erblickt werden kann. Die Md sind breit und kräftig, die verbreiterte apikale Partie endet in 2 Spitzen und begrenzt eine Grube, deren basale Be- grenzung der scharf vorspringende Innenrand bildet. Er kann unterhalb dieses Zahnes glatt oder nochmals gezähnt, auch mit dichten Haaren besetzt sein. Bei den Mx lassen sich 2 Typen der Ausbildung unterscheiden: der erste, bei den kleineren Gattungen Hyphydrus, Hygrotus, Hydroporus , Laccophilus , ist durch breite C und breiten St, mit einer oder mehreren langen Borsten, ausgezeichnet, das End- glied des L. e. ist bedeutend größer als das basale, was für Hygrotus nicht zutrifft; die ziemlich dichten und starken Borsten des L. i. sind in 2 durch eine Lücke getrennten Gruppen angeordnet. Bei den drei erstgenannten Genera ist die dorsale Leiste der Sbg un- scharf. Der zweite Typus setzt sich aus längeren und schmäleren Elementen zusammen; das zweite Glied des L. e. unterscheidet sich weniger beträchtlich von dem ersten, die Beborstung des breiten L. i. ist gleichmäßig dicht mit Ausnahme von Ilybius, Agahus und Copelatus. Die Dorsalleiste fehlt vollständig bei Dytiscus und Cyhister. Auf der großen, zylindrischen S. p. ar- tikuliert ein ziemlich langer, gedrungener P. m. Das M der Dytisciden ist stets schmäler als die Ventralfläche des Kopfes, im Verhältnis zur Breite ziemlich kurz; die Ep sind breit, bilden bei sämtlichen kleinen Gattungen den niedrigen und breiten D. m. , bei den mittelgroßen und großen mit Ausnahme von Acilius nur seine seitlichen Partien. Auch in der Ausbildung der Bp, Gl und Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 91 Pgl läßt sich die Unterscheidung dieser beiden Gruppen durch- führen: die Verschmelzung zu einer einheitlichen Platte ist bei beiden eingetreten, doch sind bei der zweiten die Pgl wenigstens noch in kleinen abgerundeten Zipfeln neben der breiten Gl selbst- ständig erhalten, während sie bei der ersten auf der Ventralfläche überhaupt nicht mehr, dorsal nur in der Gattung Laccofhilus durch einen dichten Haarbesatz angedeutet sind. Die Gattungen Ilyhius, Agabus, Copelatus zeigen in dieser Hinsicht die primi- tivsten Verhältnisse, indem sie den Basalrand der Gl gegenüber der Bp noch erkennen lassen, ebenso fehlt der Vehtralfläche die Rinnenbildung zur Aufnahme der S. p. und 1. Palpenglieder, wie sie uns bereits bei Amphizoa begegnete. Die Gelenkhöhle der S. p. ist immer tief gehöhlt, und in der Regel die abgerundete Außenfläche stärker vorgezogen als die Innenfläche; es kann auch die Innenfläche scharf zahnartig verlängert sein. Gegenüber den Carabiden ergeben sich als wichtige Unter- schiede: Md zweispitzig, plump; Beborstung des L. i. aus gleich- mäßigen Elementen, M klein, mit breitem Ausschnitt und sehr kleinem D. m., Verschmelzung der Bp, Gl und Pgl zu einer ein- heitlichen breiten Platte in verschieden hohem Grade. Im all- gemeinen fällt die Verkürzung und ein Zusammendrängen der Mundteile auf. Dazu käme als negatives Merkmal der Mangel besonders ausgezeichneter Borsten und Haare des Lr, des M und der Gl, ebenso sind das 2. Glied der P. m. und das 2. Glied der P. 1. nicht durch Größe, Verdickung oder Beborstung vor den an- deren gekennzeichnet. Betrachten wir die Dytisciden im Verhältnis zu den anderen wasserbewohnenden Caraboiden, zunächst zu den Halipliden, so ergibt sich, daß letztere im Bau der Mx und des M, auch des Lr, den Carabiden doch näher stehen. Hygrohia hat zahlreiche Merk- male mit den nahe verwandten Gattungen Ilyhius, Agahus, Cope- latus gemeinsam; so die Bildung der Md, der Bp und Gl, der P. 1., während die freien Pgl und der zahnförmige Fortsatz der labialen S. p. sich bei Dytiscus und Cyhister wiederfinden. Dagegen entfernt sich doch das M weit von der für Dytisciden charakteristischen Form, ebenso der L. i. mit seinen zwei kräftigen Dornen und das eigentümlich gestaltete Endglied des L. e. Auch Amphizoa unter- scheidet sich in diesen 3 Punkten von Dytiscus \ wir müssen also annehmen, daß Hygrohia, die 2. Gruppe der Dytisciden und Am- phizoa aus derselben Wurzel stammend verschiedene Entwick- lungsrichtungen in bezug auf die Mundteile genommen haben. Die erste Dytiscidengruppe, die die kleinen Arten umfaßt, scheint mir nicht an der Basis der Familie zu stehen, sondern etwa von Ilyhius aus sich abgezweigt zu haben. In der Ausbildung der Md und der Gl handelt es sich hier jedenfalls um höher spezialisierte Formen, als Dytiscus \ eine Übergangsform wäre vielleicht in Laccophilus zu sehen. 2. Heft 92 Maria Pauly: In seiner umfassenden Monographie hat Sharp (1882) die Fa- milie in zwei Gruppen eingeteilt: Dytisci fragmentati, die außer Hygrohia noch Noterides, V atellini und Laccophilini umfassen, und Dytisci complicati, zu denen auch Amphizoa gestellt wird. Ganglbauer lehnt das System von Sharp auf Grund der von Schiödte aufgestellten Larvent^^pen ab und gliedert in o Tribus, deren erster Hyphydrus, Hygrotus und Hydroporns neben anderen Genera umfaßt. Laccophüus bleibt isoliert, dagegen werden Ilyhins, Ägahus, Copelatus mit Colymbetes, der von Colymhetes nur durch unwesentliche ^lerkmale abweichende Graphoderes mit den letzten Gattungen zu einer Tribus vereinigt. Xetolitzk}^ nimmt den Gedanken der Sharp’schen Gliederung wieder auf, schließt aber die Laccophilini an Colymhetini an und läßt aus den letzteren die Dytiscinae und Hydroporinae hervorgehen. Den Mundteilen nach würden sich Hydroporinae ungezwungener von den Lacco- philini, und Laccophilns etwa von Ilyhhis ableiten lassen. 8. Familie: Gyrinidae. Untersucht wurden: Aulonogyrus concinnus Klug; Gyrinns natator L., G. marinus G^dl., Orectogyrus glaucus Klug; Dineutes africanus Aube. 1. Aulonogyrus concinnus Klug (Figur 53). Lr: breit, abgerundet, mit gewölbter Dorsalfläche, zahlreichen Porenpunkten in der Nähe des fast geraden Vorderrandes. Basale Partie schmal, seitlich zu sehr kurzen Zapfen vorspringend. Md: kurz und breit, verbreitert und gehöhlt, in 2 gleich lange Spitzen ausgezogen, von denen die ventrale seharf, die dorsale Die Mundwerkzeiige der Caraboidea. 93 stumpf gerundet ist; Rand zwischen beiden gebuchtet. Der Innen- rand ist in einen stumpfen Zahn vorgezogen ; ihm parallel auf der Ventralfläche eine Reihe kurzer Härchen, die unterhalb der Spitze in eine Querreihe übergeht. Außenfläche gerundet, apikal ein wenig vertieft, die Gelenkung wie bei Carabiden. Mx: keulenförmig, groß, verschmälerte Basis mit gelapptem inneren und^ abgerundetem äußeren Fortsatz, beide groß; St kräftig; Sbg^mit langer schmaler Basis auf der C, mit dem L. i. verschmolzen. L. i. breit, dreieckig, mit geradem Innenrand, dessen Borsten in 2 Gruppen angeordnet sind; mit dem starken scharfen Prm verschmolzen. L. e. leicht nach innen gekrümmt, eingliedrig, schmal, er ist nur wenig kürzer als der L. i. und zugespitzt. S. p. groß, mit gerundeten Flächen, legt sich über die Dorsalfläche der Sbg und erreicht ihren medialen Rand. P. m. kurz und dick, klein im Verhältnis zum L. i., sein erstes Glied wenig kleiner und schmäler als das 2., das 3. so breit und lang wie dieses; Endglied am längsten, leicht nach innen gekrümmt, abgestutzt. Lb: M breit und sehr groß, Seitenlappen gerundet, mit schmalen Ep, die etwas vorspringen und einen sehr kleinen stumpfen D. m. bilden. Bp mit der Gl zu einer rechteckigen Platte ver- wachsen, der Vorderrand schwach doppelt gebuchtet, am Rande und auf der Fläche kleine Borsten; leichte Rinnen zur Aufnahme der P. 1. ; Pgl fehlen; S. p. klein, mit basal verlängerter Außenfläche, P. 1. kurz, das 1. Glied sehr klein, das 2. vielleicht von doppelter Länge, Endglied am längsten, wie das des P. m. gebildet. 2. Gyrinus natator L., G. marinus Gyll. Lr: cf. Aulonogyrus. Md: cf. Aulonogyrus, der Zahn des Innenrandes ist spitzer, größer, medial von ihm eine Reihe kurzer Börstchen. Mx: cf. Aulonogyrus. Lb: cf. Aulonogyrus. D. m. größer, Vorderrand der Gl median gerade abgeschnitten, seitlich etwas vorgezogen. 3. Orectogyrus glaucus Klug Lr: cf. Aulonogyrus. Md : apikal sehr verbreitert, mit scharfen Spitzen, die durch eine tiefe Einbuchtung getrennt sind, Innenrand mit großem, spitzen Zahn. Mx : L. i. sehr breit mit langer und scharfer Spitze, P. m. sehr kurz, L. e. fehlt. Lb: Ep breit, bilden den stumpfen D. m.. Gl apikal gehöhlt und seitlich in zwei schmale Spitzen ausgezogen, stark behaart. Das zweite Glied des P. 1. länger als das Endglied. 4. Dineutes africanus Aube (Figur 54). Lr: cf. Aulonogyrus, mit langen feinen Haaren. Md: Der Zahn des Innenrandes nach oben verschoben, so daß die Md dreispitzig erscheint. Sonst wie Orectogyrus. 2 Hait 94 Maria Pauly: Mx: St klein, polygonal, S. p. klein, P. m. kurz, das 1. Glied wenig kleiner als das 2., das 3. diesem gleich, Endglied so lang wie die drei ersten zusammen, schräg abgeschnitten. Der breite L. i. hat eine eigenartige Umbildung erfahren; basal hinter der dicht behaarten medialen Kante springt eine viereckige Platte vor, deren Innenrand leicht gebuchtet und ebenfalls mit dichten Borsten besetzt ist. Lb : Innenrand der breiten und runden Seitenlappen geschweift, Ep und D. m. fehlen. Bp und Gl eine breite, die mediane Ein- buchtung ganz ausfüllende Platte, Apikalrand schwach gerundet mit seitlich vorspringenden kleinen Zipfeln und dichten kleinen Borsten. 1. Glied der kurzen P. 1. mit einer tiefen Einschnürung der Mitte, Endglied am längsten, vielleicht gleich den beiden an- deren, schräg abgeschnitten. Zusammenfassung: Die kleine Familie der Gyrinidae bildet eine recht isolierte Gruppe mit scharf ausgeprägten Charakteren. Ihre Stellung in der Reihe der Caraboidea wird neuerdings von Sharp (1912) wieder be- stritten; jedenfalls ist sie auch im Bau der Mundteile durchaus aberrant und von den Dytisciden nicht abzuleiten. Die ähnliche Bil- dung der Md scheint mir eher eine Konvergenz- erscheinung, als ein Verwandtschaftsmerk- mal zu sein; in keiner anderen Familie findet sich eine solche auffallende Entwicklung des L. i., verbunden mit Verkürzung und Ver- dickung des P. m. Der L. e. erinnert, wo er vor- handen ist, an dasselbe Organ bei Amphizoa\ auch ist dasM breit, aber durch eineNaht von der Gula getrennt. Gegenüber der breiten Gl ist der P. 1. ebenfalls verkürzt, wie redu- ziert; Pgl fehlen vollständig. Regimbart (1882) gliedert die Gyriniden in 3 Tribus: 1. En- hydrini mit der Gattung Dineutes, die sich durch besondere Ab- weichungen auszeichnet; 2. Gyrinini mit Aulonogyrus WTidi Gyrinus, 3. Orectochilini mit den Gattungen Gyretes, Orectochilus, Orecto- gyrus. Von ihnen scheinen mir die Gyrininen die am wenigsten umgewandelten. 2^) Figur 54. 1. Mx. dorsal, von D. airicanus. Vcrgr. 35 1. 9. Familie: Rhysodidae. Untersucht wurden Rhysodes germari Ganglb., Clinidium mexicanum Chevr., CI. canaliculatum Costa. 2^) Regimbart gibt an, daß bei den Gyrinini der Außenkante des L. i. eine sehr flache FLU'che zvu* Aufnalnne des L. e. folge. Bei Aulonogyrus habe ich von ihr nichts walirnehmen können, bei Gyrinus liegt in meinen Präparaten der L.e. auf dem L. i., daß eineVertie fung vorhanden, läßt sich aus der stets gleichmäßigen Lage des L. e. mit einiger Sicherheit mutmaßen. Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 95 1. Rhysodes germari Ganglb. (Figur 55). Lr: ziemlich groß, der apikale Abschnitt hat die Gestalt eines gleichschenkligen Dreiecks mit breiter Basis, schwach konvexen Schenkeln und gerundeter Spitze; die Dorsalfläche etwa in der Mitte mit 2 starken, ziemlich weit voneinander entfernten Borsten, die Ventralfläche mit 2 konvexen Leisten, die der Basis der Seiten- ränder genähert entspringen, sich medialwärts wenden und eine lange scharfe Spitze bilden, die noch über die kleine und abge- rundete Basalpartie hinüberreicht. Das apikal von den Leisten gelegene Feld ist stark chitinisiert. Md: kräftig, mit breiter, vertiefter Außenfläche, in der eine lange, dem inneren Rande genäherte Borste steht; der ventrale Außenrand mit großem abgerundeten Vorsprung, Innenrand mit einem stumpfen Zahn. Die abgestumpfte Spitze ist leicht nach innen gekrümmt. Mx: C kräftig, rundlich. St lang, von der Breite der C, basal an seinem Innenrande die kleine abgerundete Sbg. Auf ihr ge- lenken die Loben, L. e. zweigliedrig mit starkem Basal-, längerem, zur Spitze verschmälerten und leicht gekrümmten Endglied, auf dessen Außenfläche 2 kurze Borsten stehen; L. i. ihm an Länge etwa gleich, schmäler, apikal scheibenförmig verbreitert. Auf dem ein wenig verschmälerten St gelenkt der P. m., sein 2. Heft 96 Maria Pauly: 1. Glied ist klein, das 2. und 3. fast gleich lang, verdickt, Endglied das längste, leicht nach innen gekrümmt, allmählich verschmälert und apikal gerade abgeschnitten. Lb: M sehr groß und breit, die ganze Ventralfläche des Kopfes bedeckend, nur die Endglieder der Palpen ragen unter ihm vor. Der Vorderrand ist doppelt gebuchtet, mit stark vorgezogenem abgerundeten Mittellappen, sehr breiten Epiloben; Ventralfläche mit vereinzelten kurzen kräftigen Borsten in der Nähe des Randes. Dorsalfläche mit Leisten, die von den Rändern des Mittellappens ausgehen, fast bis zur Basis des M herabsteigen und dann zu den Vorderecken ziehen, eine schmale und tiefe Bucht jederseits bildend, in der die Mx eingefügt ist. Eine Grenznaht gegen die Gula existiert nicht. Bp fehlt. Gl klein, gerundet, der mediane Rand gekerbt und in 2 lange, zugespitzte, stark divergente Zipfel ausgezogen, medial an der Basis jeden Zipfels ein schmaler häutiger Saum mit kleiner Borste. Die Seitenränder mit je 2 kräftigen Borsten. S. p. sehr lang, unterhalb dei'^Gl mit scharfer Kante lateral vorspringend, zur Basis hin konvergent, Außenflächen ver- längert. P. 1. kurz, das 1. und 2. Glied etwa gleich lang und stark, Endglied etwa doppelt so lang, verdickt, apikal fast gerade ab- geschnitten. Verstreute Borsten auf dem 2. und 3 Gliede. 2. Clinidium mexicanum Chevr., CI. canaliculatiim Costa (Fig. 56). Lr: groß, die apikale Partie zerfällt in 2 Abschnitte: einen basal gelegenen, der sich vom Lr von Rhysodes nur durch Ab- rundung der von den Leisten gebildeten Spitze unterscheidet, und einen apikalen, der ein gestrecktes und an der Spitze abge- rundetes Dreieck darstellt. Die basale Partie mit der Andeutung eines zapfenähnlichen Vorsprungs jederseits. Md: lang und kräftig, mit sehr großer abgerundeter Mittel- und kleinen, stumpfen Seitenspitzen, Innenfläche unterhalb der Spitzen gehöhlt, Innenrand basal verbreitert. Außenfläche mit Borste, breit, vertieft, der ventrale Außenrand breit abgerundet vorgezogen. Die basale Gelenkung ist ähnlich wie bei Carabiden, doch fehlt der Fortsatz der Außenfläche, der ventrale Gelenkkopf ist in die Länge gestreckt, walzenförmig. Mx: C rundlich, mit 3 Borsten, mit verschmälerter Basis, gelapptem inneren und abgerundetem äußeren Fortsatz, beide ziemlich lang. St, Sbg und L. e. wie bei Rhysodes, nur fehlen letzterem die Borsten; L. i. schmal, zugespitzt, zur Spitze hin behaart, mit einem kräftigen Haken etwa in der Mitte. P. m. apikal auf dem St eingelenkt, das 1. Glied schlank, länger als das 2., das verstreute Borsten trägt; das 3. etwa an Länge gleich dem 2., basal schmäler, apikal verdickt, Endglied am längsten, dicht hinter der Gelenkungsstelle ziemlich stark verbreitert, allmählich schmäler und apikal gerade abgeschnitten. Lb : M von Rhysodes durch den breiteren und kürzeren Mittel- lappen zu unterscheiden. Gl mit abgerundeten Zipfeln, ihre Basis Die Mundwerkzeuge der Caraboidea. 97 ohne häutigen Saum, mediale Ränder mit je 2 Borsten, während die Seitenränder der Gl keine Borsten tragen. S. p. schlank und sehr lang, legen sich basal dicht aneinander, die Außenflächen weniger stark verlängert als bei Rhysodes. P. 1. kurz, alle 3 Glieder etwa gleich lang, das 2. und 3. mit verstreuten Borsten, Endglied abgerundet. Zusammenfassung: Die Rhysodiden weichen in ihrer Lebensweise vollkommen von allen bisher betrachteten Caraboiden ab. Sie leben im Holze alter Bäume, und natürlich bedingt die Art ihrer Ernährung eine ganz andere Ausbildung der Mundteile Figur 56. a) Lr von CI. mexicanum, b) 1. Md, c) Mx, d) M, e) Gl, f) S. p. und P. 1. von CI. canaliculatum. Vergr. a — d 60/1, e — f 80/1. als bei freilebenden und größtenteils räuberischen Insekten. Um eine Verwandtschaft zwischen solchen Formen aufzufinden, können die Kauwerkzeuge nicht herangezogen werden. Sie zeigen uns nur, daß die Rhysodiden eine aberrante und hoch spezialisierte Gruppe sind. Das ungeheuer vergrößerte, sehr feste und wider- standsfähige M bedeckt die anderen Elemente vollständig, die ihrerseits sowohl in ihren Dimensionen als auch in der Substanz zarter sind als bei freilebenden Formen. Die Schwierigkeit der Präparation ist eine sehr große, und so erklärt es sich, daß die Beschreibungen der Autoren beständig voneinander abweichen. Besonders trifft dies für die unter dem M verborgenen Teile des Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 2. 7 2. Heft 98 Maria Pauly: Lb zu. Hier zeigt sich einerseits eine große Vereinfachung, in- dem Bp und Pgl geschwunden sind, andererseits eine Komplikation im Bau der Gl und der S. p. Bei den Mx fehlen S. p. ganz, die Sbg ist im Vergleich zum St reduziert und auch die Loben haben die für Caraboiden typische Ausbildung verloren. Am meisten nähert sich noch die Md von Rhysodes der bei Carabiden herrschenden Form, auch hier ist ja Verbreiterung des Außenrandes eine wenig- stens nicht ungewöhnliche Erscheinung. Ganz rätselhaft aber ist mir die Bildung des Lr von Clinidium geblieben; es scheint sich hier tatsächlich um 2 miteinander verlötete Chitinlamellen zu handeln. 10. Familie: Cupedidae. Untersucht wurde eine unbestimmte Art von Cupes aus •Australien (Fig. 57). a) Lr, b) r. Md dorsal, c) dieselbe ventral, d) Mx, e) M, f) P. 1. Vergr. 35/1. Lr: Apikaler Abschnitt sehr groß, die Längsachse länger als die Querachse, Seitenränder gerade, Vorderecken gerundet, Vorderrand gerade und median leicht gekerbt. Ränder- mit kräf- tigen, ziemlich vereinzelten und gekrümmten Borsten besetzt, Dorsalfläche mit eigentümlicher Skulptur. Ventral laufen von der Basis der Seitenränder konvexe Leisten zur Mediane, ziehen ab- wärts und vereinigen sich unter einem gerundeten Winkel auf der Basalpartie, die niedrig, aber etwas verbreitert ist. Md: kräftig, sichelförmig gekrümmt, mit gerundeter Außen- fläche, Gelenkung wie bei Carabiden. Die apikale Partie ist in 3 ziemlich gleich große scharfe Spitzen gespalten, Innenrand stark konvex, ebenso wie der Außenrand mit kräftigen gekrümmten Borsten. Die Flächen sind skulpturiert wie das Lr. Die Mundwerkzeug© der Caraboidea. 99 Mx: C klein, stark in die Ouere^'gest$%;Gkt, auf ihr der breite St; beide skulpturiert und stark chitinisiert; mediale Fläche des St gewölbt, ihr liegt die schwach chitinisierte, basal abgerundete Sbg auf'cdie die beiden häutigen, LQ,t>en.. trägt. .Der L. i. ist zur Spitze hin stark vers'chinälert, eberisG wie der^ breit ere abgerundete L. e. mit langen' Haaren besetzt. ;:Ber lange und dicht -behaarte P. - m, sitzt einem schwacher, gh^^^ Fortsätz' des " St auf ; sein i. und 2. Glied sind etwa gleich lang, das 2. stärker verdickt, das 3. kürzer, Endglied länger, beilförmig, - schräg abgeschnitten und beborstet, gehöhlt. Lb: M mit der Gula verschmolzen, eine kleine viereckige Platte bildend mit zahlreichen Borsten. Bp häutig, mit verein- zelten Haaren, seitlich zu langen, kräftiger chitihisierten- Pgl vor- gezogen, median in die viereckige, stumpfe, 'dicht behaarte Gl übergehend. S. p. lang; das 1. Glied der P. I,.eben^ das 2., beide mit langen und kürzeren Haaren, Endglied länger, beilförrnig, wie das Endglied der P. m. gestaltet; mit kurzen Borsten. ' — r,..; • Z us:amm e n f a s s u n g Unter - der’ ' Familie der Cupediden werden die beiden Gattungen ' und Omma vereinigt. Ihre systematische Stellung ist noch ganz ungewiß ; Ganglbauer, Kolbe, Lameere verfinigen,'^ie^,aui.Grund.der primitiv^ Ausbildung des Flügelgeadefs mit''äen"Car'aboiden, Lameere bezeichnet sie sogar (1903) .als die Stammform, aus der einerseits die' Carabiformia, andererseits die Polyphaga hervorgehen. Auf Grund gewisser Ähnlichkeiten im äußeren Habitus wurden sie auch in die Nähe der Rhysodiden gestellt. Kolbe hat sie neuerdings (1908) wieder von den Caraboiden abgetrennt und als primitive Gruppe zu den Symphyogastres gerechnet, und meine Untersuchungen bestätigen die Berechtigung dieser Trennung, da in allen wesentlichen Charakteren von den Caraboiden ab weicht.. : = Literatilfvl^zeic^ BaU^r, A. 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Aber diese ungeheure Erweiterung unserer Kenntnisse geht so- zusagen zumeist in die Breite, nach der Tiefe zu ist jedoch weniger erreicht. Denn wie könnten sonst heute naive Ansichten immer wieder wiederholt werden, die zur Zeit Kants, Goethes, Schillers, Lessings überwunden waren, die damals längst niemand mehr äußerte. Man ist durch die großen Erfolge auf allen Gebieten ver- blendet und geneigt, die philosophischen Resultate jener Zeit für gering zu achten. Die gewöhnliche, populär-naturwissenschaftliche Literatur, deren weitgehende Verbreitung und (kaufmännischer) Erfolg meine Behauptung bestätigt, soll hier nicht erwähnt werden.^) Merkwürdige Ansichten aber über Denkprinzipien werden heute oft auch von hervorragenden Forschern geäußert. ,, Verstand“ und ,, Vernunft“ scheinen heute keine gern gehörten Worte mehr zu sein, offenbar, weil mit diesen terminis technicis nur noch ver- schwommene Begriffe verbunden werden; 2) ja man beweist heute mit seinem Verstand und seiner Vernunft, daß es so etwas nicht gibt. Witzig bemerkt darum der berühmte Kantkenner Prof. Ludwig Goldschmidt (,,Zur Wiedererweckung Kantischer Lehre“, Gotha 1910); ,,Nur ein Rest des alten Vernunftbewußtseins ist ungetrübt von Zweifeln in der Menschheit erhalten. Wenn man jemand unvernünftig schilt, so wird er grob. Vorzüglich der Philosoph, der soeben alle Einsicht hinwegdisputiert hat.“ ,, Ver- nunft und Einsicht aber sind ein und dasselbe“. Tatsächlich aber will man heutzutage in der Naturwissenschaft nichts mehr wissen von ,, Verstand“ und ,, Vernunft“, wie ich gleich zeigen werde. (Der freilich von der modernen Hyperskepsis nicht Affizierte fragt sich, warum da überhaupt noch ein Satz gesprochen und gedruckt und überhaupt noch eine Handlung ausgeübt, ein Experiment angestellt wird; denn gäbe es nicht einen, allen Menschen ge- meinsamen ,, Verstand“, wie wollte man sich untereinander So setzt man im Anfang des zwanzigsten Jahrhimderts dem Publico unter Mißachtung der Denkresultate zweier Jahrtausende Ansichten als neu vor, die die alten Physiologen von Müet (Thaies, Anaximander, Ana- ximenes), ein Diogenes von Apollonia, Hippo, Ocellus von Lucanien einst geäußert. (Vide a. e. Bölsche). Sinnlichlieit, Anschauung, Verstand, Begriff, Erscheinung, Vernunft, Vorstellimg, Empfindimg, Materie, Form, Idee, Perception, Erkenntnis, Notion etc. sind scharf definierte Begriffe, aber den meisten Menschen sind es nur Wörter. Mit Hecht ist es Kant imerträghch, a. e., „die Vorstellung der roten Farbe Idee nennen zu hören“. . . 2. Heft 104 Dr. Anton Kransse: ,, verstehen"' ; es wäre ja dann alles Reden und Handeln vollständig sinnlos; weshalb studiert man denn die alten Philosophen, wenn jeder nur seinen Verstand hätte, wenn es nicht eine Wahrheit, einen Verstand gäbe ? Aristoteles wie Kant, der Engländer wie der Araber, alle philosophieren nach denselben Verstandesprinzipien. Muß das wirklich noch ausgesprochen werden ? Trotz alledem behauptet Friedrich Paulsen (,, Immanuel Kant“, Stuttgart 1898) eine ,, Umbildung unserer Anschauungs- und Denkformen“! Ja, die Fortschrittshypothese hatte in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts alle affiziert oder infiziert.) Das principium causalitatis soll heute beiseite geschafft werden, soll ,,aus dem exakten Denken eliminiert“ werden. Das aber ist gleichbedeutend mit dem Selbstmord der Naturwissenschaft, wie unten gezeigt werden soll. Der Berliner Philosoph Friedrich Paulsen (1. c.) hat ihn der Naturwissenschaft empfohlen, der berühmte Physiologe i\lax Verworn (,, Physiologie“, 1909) verlangt ihn ausdrücklich, der Münchener Psychologe v. Schrenck-Notzing hat ihn aller jüngst sozusagen vollzogen. Paulsen behauptet eine ,,praesumtive Allgemeinheit und Notwendigkeit“ hinsichtlich der Kausalität. Prof. Ludwig Gold- schmidt hat des Philosophen Kantbuch (u. a. 1. c.) kritisiert, seine zutreffende Ausführung über Paulsens praesumtive Kausalität möchte ich den Archivleser hier anführen: ,,eine praesumtive würde uns konsequenterweise das Recht fraglich machen, bei ver- ändertem Erscheinungsablauf nach objektiven Ursachen auch nur zu suchen. WAnn A als die Ursache von B nur hypothetisch bestimmt ist, so ficht das den Kausalbegriff nicht an. Ist aber die Kausalität selbst praesumtiv, so heißt das ; Es ist nicht sicher, daß die Wirkung oder sagen wir lieber irgendein Ereignis B mit irgend einem A als Ursache notwendig zu verknüpfen ist; d. h. es ist möglich, daß B keine Ursache hat. Eben das geht aber wider den Verstand, der ,,nach einer Analogie , mit der logischen und allgemeinen Einheit der Begriffe“, Erscheinungen notwendig ver- knüpfen muß, wenn er aus bloßen Wahrnehmungen Erfahrungs- urteile machen will. In der Tat löst sich bei der modernen Skepsis der Kausalbegriff als Verstandesbegriff in Wohlgefallen auf, und merkwürdigerweise trägt der Verstand die Waffe zum Selbstmord in sich herum. Warum ist die Kausalität nur wahrscheinlich ? Nun, sehr einfach: weil es eben Ursachen gibt, die wir nicht ab- zusehen vermögen. . . Im übrigen ist es gut, daß die nur wahr- scheinliche Kausalität in der Gelehrtenstube verbleibt, der ,, große Unbekannte“ in Kriminalprozessen möchte sonst einen plausiblen Ersatz und die schon dagewesenen Geschosse aus der vierten Dimension (vide v. Schrenck-Notzing) eine willkommene Hilfe durch philosophische Meinungen erhalten können.“ — So wurde philosophischerseits der Naturwissenschaft der Selbstmord an- empfohlen. Das principium causalitatis und die moderne Naturwissenschaft. 105 Der Naturwissenschaftler scheint das heuer als richtig und modern zu empfinden. So sagt Verworn (1. c.): ,,In der Tat ist die Einkleidung der durch die Erfahrung festgestellten Gesetz- mäßigkeiten in die konditionelle Form die einzige wissenschaftliche Darstellungsweise, denn sie bringt lediglich Tatsachen zum Aus- druck, ohne irgend einen Deutungsversuch. Die Mathe- matik, die sich im Laufe der Zeit die exaktesten Ausdrucksformen für ihre Wahrheiten entwickelt hat, weiß das schon lange und kennt daher den Ursachenbegriff gar nicht mehr. Nicht ,,\veil“, sondern ,,wenn“ zwei Größen einer dritten gleich sind, sind sie untereinander gleich. So muß auch die Naturfor- schung mehr und mehr danach streben, den Kausal- begriff aus ihrem exakten Denken zu eliminieren.“ (Die Sperrungen stammefi von mir.) Verworn fordert also klar und deutlich den Selbstmord der Natui Wissenschaft, denn, wie unten gezeigt wird, ist das Kausalitätsgesetz = Verstand. Es werden hier das Wesen der Mathematik und die Unterschiede in der Evidenz der Mathematik^) und Naturforschung vollständig verkannt — hundert Jahre nach Kant! ,,Für die Mathematik und ihre Anwendung reichen die Kategorien der Quantität und Qua- lität aus, aber diese finden sich, was wirklich kein Wunder ist, im Verstände. Und nun hat die reine Naturwissenschaft eine Reihe „Die Mathematik gibt uns ein glänzendes Beispiel, wie weit wir es unabhängig von der Erfalirung, in der Erkenntnis a priori bringen können. Nun beschäftigt sie sich zwar mit Gegenständen und Erkenntnissen bloß so weit, als sich solche in der Anschauung darstellen lassen. Aber dieser Umstand wird leicht übersehen, weil gedachte Anschauung selbst a priori gegeben werden kann, mithin von einem bloßen reinen Begriff kaiun unter- schieden wird.“ (Kant.) „Nehmt nur den Satz, daß durch zwei gerade Linien sich gar kein Ramn einschließen lasse, mithin keine Figur inögHch sei, und versucht ihn aus dem Begriff von geraden Linien und der Zahl zwei abzuleiten; oder auch, daß aus drei geraden Linien eine Figm* möglich sei, und versucht es ebenso bloß aus diesen Begriffen. Alle eme Bemühimg ist vergeblich, und ihr seht euch genötigt, zm Anschauung eure Zuflucht zu nehmen, wie es die Geometrie auch jederzeit tut. Ihr gebt euch also einen Gegenstand in der Anschauung; von welcher Art ist diese, ist es eine reine Anschauung a priori oder eine empirische ? Wäre das letztere, so könnte niemals ein allgemein gütiger, noch weniger ein apodiktischer Satz daraus werden; denn Erfahrung kann dergleichen niemals liefern. Ihr müßt also euren Gegenstand a priori in der Anschauung geben imd auf diesen euren syn- thetischen Satz gründen. Läge nun in euch nicht ein Vermögen a priori anzuschauen; wäre diese subjektive Bedingung der Form nach nicht zugleich die allgemeine Bedingung a priori, unter der allein das Objekt dieser (äußeren) Anschauung selbst möglich ist; wäre der Gegenstand (der Triangel) etwas an sich selbst ohne Beziehung auf euer Subjekt: wie könntet ihr sagen, daß, was in euren subjektiven Bedingungen, einen Triangel zu konstruieren Hegt, auch dem Triangel an sich notwendig zukommen müsse. . .“ usw. (Kant. ) Nur Kants Lehre von der empirischen Realität und der transzenden- talen Ideahtät von Raum, Zeit bringt Klarheit, über ,, Mathematik“ imd ,, Physik“, über die Unterscliiede in deren ,, Evidenz“, über die Unterschiede logischer und transzendentalphilosophischer Erkenntnisse. 2. Heft 106 Dr. Anton Krausse: von Sätzen, die unter anderem auch die Anwendung der Mathe- matik zur Einsicht bringen können ; sie lassen sich nicht unmittelbar einsehen, wie die logischen, und nicht mittelbar, durch Beweise, wie dei mathematischen Sätze, oder aus der bloßen Anschauung, wie die Axiome der Geometrie, sondern im Gegenteil, sie müssen sich auf etwas anderes berufen, und dieses andere ist eben die Möglichkeit der Erfahrung"'*) (Ludwig Goldschmidt 1. c.). — Merkwürdig ist, daß gefordert wird ein allmählicher Selbstmord (mehr und mehr ", s. o.) ; gut ist, daß das Kausalgesetz wenigstens noch für den allgemeinen Bedarf Geltung haben soll. . . Ein Beispiel, wie Verworns Forderung auch tatsächlich erfüllt wird, lieferte in diesen Tagen die Psychologie, der Münchener Psychologe v. Schrenck- Notzing. Dort produziert das Nichts (die Geister!) allerlei ,,Phaenomene" (Papierfetzen anscheinend), die die Wissenschaft photographiert. Vide : Freksa, ,,Die Gespenster des Herrn v. Schrenck-Notzing", Literatur blatt der Frankfurter Zeitung, 6. Febr. 1914. Erfreulich ist, wie Freksa ,, unwissenschaft- lich" am Kausalgesetz festhält. ,,Hier liegen keine ps\Thologischen Fakta vor, die nicht längst in aller Deutlichkeit als Dummheit, Schwindel, Schwärmerei und Verrücktheit erkannt wären", sagt gelegentlich des Geistersehens L. Goldschmidt (1. c.). ,,Die Mög- lichkeit immaterieller Wesen läßt sich annehmen, aber nicht be- wahrheiten. Kein Sterblicher kann sie widerlegen, aber es gibt keinen Weg, sie durch Gründe der Vernunft jemals zu beweisen. Nun zeigen die Phantasten die Realität angeblich in ihren Sitzungen vor, und sie schlagen wirklich den einzigen Weg ein, der überzeugen könnte, die Erfahrung. Hier gerät der Mensch in ein für viele gefährliches, aber leicht zu behebendes Dilemma. Entweder er gibt seinen Verstand preis . . . oder er erkennt den Unterschied, der zwischen Wachen undTräumen besteht" ;vide: Kant, ,, Träume eines Geistersehers erläutert durch Träume der Metaphysik". — Es steht, wie ersichtlich, also heute wirklich schlimm hin- sichtlich des Kausalgesetzes, d. h. hinsichtlich der Naturwissen- „Außer der Transzendentalphilosophie gibt es noch zwei reine Vernunftwissenschaften, eine bloß spekulativen, die andere praktischen Inhalts: reine Mathematik und reine Moral. Hat man wohl jemals gehört, daß, gleichsam wegen einer notwendigen Unwissenheit der Bedingungen, es für imgewiß sei ausgegeben w’orden, welches Verhältnis der Durchmesser zum Kreise ganz genau in Rational- oder Irrationalzahlen habe ? Da es durch erstere gar nicht kongruent gegeben werden kann, durch die zweiten aber noch nicht gefunden ist, so urteilte man, daß wenigstens die Unmög- lichkeit solcher Auflösung mit Gewißheit erkannt werden könne, und Lambert gab einen Beweis davon Dagegen gibt es in der Natur- kunde eine Unendlichkeit von Vermutungen, in Ansehung deren niemals Gewißheit erwartet werden kann, weil die Naturerscheinungen Gegenstände sind, die uns unabhängig von unseren Begriffen gegeben werden, zu denen also der Schlüssel nicht in uns und unserem reinen Denken, sondern außer uns liegt, und eben darum in vielen Fällen nicht aufgefunden, mithin kein sicherer Aufschluß erwartet werden kann. . .“ (Kritik der reinen Vernunft, Elementarlehre II.) Das principium causalitatis und die moderne Naturwissenschaft. 107 Schaft, so daß es wohl nicht unberechtigt ist, eine kurze Frist ini ,, Archiv für Naturgeschichte" bei diesem Thema zu verweilen; von ausführlicher Behandlung kann nicht die Rede sein, denn meine Betätigung liegt eigentlich nicht auf diesem Felde, auch fehlts mir an Literatur. Aber gegen jene merkwürdigen Ansichten über die Verstandesbegriffe muß der Naturforscher protestieren. . . Wie stellten sich die Philosophen zum Kausalgesetz ? Darüber zunächst einige kurze historische Reminiszenzen. Ich kann nur einige gelegentlich gemachte Notizen anführen; den Archiv-Leser bitte ich, in seiner Geschichte der Philosophie selbst nachzulesen. Interessant war mir eine Bemerkung Baumanns (,, Gesamtgeschichte der Philosophie", Gotha 1903) : ,,Daß die Chinesen eine Philosophie im abendländischen Sinne nicht ausgebildet haben, hängt damit zusammen, daß sie auch nicht Wissenschaft im strengen Sinne von sich aus gefunden haben; sie haben Beobachtungen gesammelt, viele Erfindungen gemacht, aber ein eindringendes Denken und eine geistige Verarbeitung in der Richtung auf strenge Kausa- lität blieb ihnen fremd, ihre vielen Erfindungen haben sie eben darum nicht allseitig benutzt." Was der bekannte Philosoph vom Kausalgesetz (i. e. Verstand) denkt, ist aus diesen wenigen Zeilen klar zu sehen. In Deutschland aber soll das Kausalgesetz jetzt ,, eliminiert" werden. — Baco von Verulam befaßt sich eingehend mit den ,, Ursachen" und der Methode beim kausalen Erkennen Irrungen auszuschließen; ebenso Isaac Newton. Wer aber kümmert sich noch heute um diese beiden Großen! Als ob bei allen jenen Denkern nichts weiter als Irrtum zu finden wäre! Welche Uber- hebung! Ein Denker wie Aristoteles zweifelte hier nicht und war sich klar über die vier Arten der ,, Ursachen". Auch Schopenhauer nicht, obschon er in seiner Dissertation ,,Über die vierfache Wurzel des Satzes vom Grunde" (1813) merkwürdige gelahrte Dinge äußert. Ich verweise auf Goldschmidt (1. c.) und Mellins Enzy- klopädisches Wörterbuch der kritischen Philosophie. Zitiert sei hier nach L. Goldschmidt, was Mellin von der Analogie der Ursache und Wirkung sagt: ,,Sie ist diejenige Analogie a priori, welche eine Regel aus- drückt, nach welcher alle Gegenstände der Erfahrung in einem solchen Verhältnisse vorgestellt werden müssen, das mit den meta- physischen Verhältnissen der Kausalität identisch ist. Diese Analogie heißt : Alle Erscheinungen stehen in Ansehung des Wechsels der Akzidenzien miteinander in dem Verhältnisse der Ursache zur Wirkung. Alles, was daher von Akzidenzien in der Natur vorkommt, es mag im äußeren oder im inneren Sinn sein, muß die Wirkung einer Ursache und in Verbindung mit der Sub- stanz die Ursache einer Wirkung sein. Die äußeren Gegenstände sind aber auch die Ursache unserer Vorstellungen im inneren Sinne, und umgekehrt, so daß also diese Analogie sich in vier verschiedene Analogien auf löset, nach der Identität der vier folgenden Verhält- nisse mit dem Verhältnis der Kausalität, nämlich: Heft 108 Dr. Anton K r a u s s e : a) der äußeren Objekte unter sich, wovon hier die Rede ist, b) der inneren Objekte (Anschauungen, Gedanken, Gefühle usw.) unter sich, wovon in der Logik und Ps3xhologie die Rede ist, c) d) der äußeren Objekte mit den inneren und umgekehrt, wovon hier (in Ansehung der Erkenntnis überhaupt), aber auch in der Moral und Theologie gehandelt wird. Dieses ist der berühmte Grundsatz, dessen Beweis in der Leibniz- Wolffschen Philosophie gänzlich verunglückt ist.“ Wendet nun wirklich nicht jeder Naturforscher beständig das Kausalitätsgesetz an, d. h. gebraucht er nicht beständig seinen ,, Verstand“? Eigentlich sollte es überflüssig sein, Beispiele an- zuführen, aber bei der heutigen H^’perskepsis ist es vielleicht nicht unnötig. Ich greife nach den Abhandlungen, die gerade auf meinem Tische liegen und die zumeist die Herren Verfasser in gütiger Weise mir in meine sardische Einsamkeit übersandt haben, der Archiv-Leser wird eine größere Auswahl haben. Dr. Max Raut her, ,,Über den Begriff der Verwandtschaft“; kritische und historische Betrachtungen; Zoolog. Jahrbücher 1912: ,,Die Nachkommen aus den . . eingegangenen Paarungen rücken sich in der Verwandtschaftsskala wieder um eine Stufe ferner usf. Man sieht jedenfalls, daß der Verwandtschaftsgrad hier ohne wei- teres nach dem (in Generationen ausgedrückten) Abstande der Deszendenten von dem einen Stammelternpaar bemessen werden kann. Indem sich aber dieser Abstand vergrößert, nimmt ge- meiniglich auch die den Nachkommen gemeinsame Ähnlichkeit mit diesen Ahnen ab; dies hat offenbar seinen Grund darin, daß in jeder zur geschlechtlichen Fortpflanzung schreitenden Gene- ration ,, neues Blut“ von nicht (oder mindestens weniger) bluts- verwandten Personen in das Geschlecht kommt.“ (Pag. 71.). — Dr. Max Wolff, ,,Der Kiefernspanner“, Versuch einer forst- zoologischen Monographie; Berlin 1913: ,,Im übrigen ist, wie bei allen Insekten, auch beim Kiefernspanner das Wachstum hin- sichtlich des schließlich erreichten Größenausmaßes der Intensität und der Dauer des Fraßes direkt proportional. Ungenügende Ernährung verzögert an sich das Wachstum außerordentlich und führt schließlich zur ,,Notverpuppung“ . . (Pag. 77). — ,,Was der Grund dafür gewesen sein mag, daß das Streurechen keinen radikalen Erfolg zeigte, läßt sich schwer ohne Kenntnis der näheren Umstände sagen“. (Pag. 263.) — Derselbe Autor, ,, Bemerkungen zur Pol^^ederfrage“, Zeitschr. für Forst- und Jagd- wesen 1912: ,,Erst die Mischinfektion bedingt die mehr oder weniger foudroyant verlaufende Form der Erkrankung . . .“ (pag. 700). ■ — ,,Als ich zwei Monate später das Revier bereiste, fanden Herr . . . und ich an der Stelle, wo die Eier gesammelt worden waren, überall nur noch total zerstörte Ablagen. Das war das Werk (Ursache) einer zweimonatlichen Tätigkeit der Kamel- halsfliegerlarven gewesen . .“ (Pag. 712). — Das principium causalitatis und die moderne Xaturwissenschaft. 109 Dr. Schänder, Berichte über Pflanzenschutz der Abt. der Pflanzenkrankheiten des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Land- wirtschaft in Bromberg; die Vegetationsperiode 1908/09, Berlin 1911: ,, Fassen wir das Gesagte zusammen, so ergibt sich, daß der geringe Stand der Saaten im März weniger durch die Unbilden des Winters, sondern vielmehr als eine Folge des trocknen Sommers anzusehen ist''. (Pag. 21. ) — Die ,, Ursachen, durch welche die verschiedenen Witterungsverhältnisse bezw. die Zugstraßen der die Niederschläge bringenden Tiefs in genannten Gebieten bedingt werden, kennen wir im einzelnen noch nicht." (Pag. 25.) — ,,Als eine Folge der ungünstigen Witterung im Herbst dürfte das starke Auftreten der Getreidefliegen, insbesondere der Fritfliege und der Getreideblumenfliege, aber auch der Hessenfliege anzusprechen sein." (Pag. 27.) — ,,Aber auch für den Klee muß als Haupt- grund der Auswinterung die starke Trockenperiode im Herbst angenommen werden." (Pag. 37.) — ,, Selbstverständlich beding- ten die sehr wechselnden strichweisen Regenfälle im Sommer auch örtlich eine sehr verschiedene Entwicklung des Klees." (Pag. 38.) ,,Die Witterungs Verhältnisse bewirkten auch eine Verschiebung der Blütezeit." (Pag. 38.) — ,, Dieser hohe Prozentsatz herz- und trockenfauler Rüben ist einzig und allein durch die eigenartigen Bodenverhältnisse bedingt worden." (Pag. 89.) — Nach Friese und V. Wagner (,,Über die Hummeln als Zeugen natürlicher Formenbildung") werden auf Korsika (,,homomorphisierende Regionen") Bomhus hortorum L. und Bomhus terrestris L. ,, infolge von Milieueinflüssen einander so ähnlich gestaltet, wie dies zwischen B. terrestris Xanthopus Kriechb. und B. hortorum corsicus Schul th. der Fall ist. ." (Pag. 14.) — Dr. A. Thienemann, ,, Sauerstof fgehalt und Fauna des Tiefen Wassers unserer Seen", Autorreferat in der Naturw. Wochen- schrift XIII (XXIX), 1914, zeigt, daß die Verschiedenheit hin- sichtlich des Sauerstoffgehaltes die Ursache der ,,Chironomus-" und der ,,Tanytarsusseen" ist. (Pag. 102.) — Dr. K. Hasebroek, ,,Eine bemerkenswerte bei Hamburg auftretende Schmetterlingsmutation", Umschau, hält es für aus- gemacht, daß ,, äußere Einwirkungen" (Großstadtmilieu, Industriegebiete) die Ursache vieler ,, Melanismen" sind. V. Ferrant, ,,Die schädlichen Insekten der Land- und Forst- wirtschaft", Luxemburg 1911: ,,Eriophyes similis Nah, welche auf Blättern von Pflaumen und Schlehen taschen- oder becher- förmige Beutelgallen . . . verursacht." (Pag. 9.) — ,,Die Folge dieser Wunden (die Thrips ceratium verursacht) ist das Gelbwerden und Absterben der Stellen der Blattscheiden oder die Zerstörung der jungen Blütenteile." (Pag. 31.) — ,,Als Ursache starker Leerblütigkiet . . . findet man die kleinen gelblichen Larven massenhaft . .." (Pag. 31.) — ,, Die Larve (von Hy lotrup es bajulus L.) verursacht namentlich in verbautem Nadelholz oft sehr beträchtliche Zerstörungen " (Pag. Gl ) — 2. Heit 110 Dr. Anton Krausse: A. Oppel treibt ,,Causal-morphologische Zellenstudien" (Arch. Entw. 1912) ; die Arbeiten kenne ich leider nicht, aber schon dieser Titel ist von großem Interesse. Die Kausalität wird hier besonders betont. Ein bloßes photographieartiges Beschreiben würde in der Tat nicht Wissenschaft sein, sondern nur eine Vorbereitung zu dieser; es ist merkwürdig, daß erst noch gesagt werden muß, daß, um zu ,, Wissenschaft" zu gelangen, unsere ,, Verstandesgrundsätze" angewendet werden müssen, deren wichtigster das Kausalgesetz eben ist. Kein Sterblicher freilich wird Voraussagen können, ob und wieweit wir einst auf alle jene Fragen eine An^'wort geben können, und zugestehen, daß wir beständig irren können bei der Subsumtion unter das Kausalgesetz, was aber das Gesetz selber eo ipso nicht berührt. — Dr. R. Tümpel, ,,Die Geradflügler Mitteleuropas", Gotha 1908: ,,Die Mundwerkzeuge sind verkümmert, so daß schon aus diesem Grunde keine Nahrungsaufnahme stattfinden kann (bei den Ephemeriden)." (Pag. 81.) — Prof. Dr. Esche rieh, ,,Die Termiten", Leipzig 1909: ,,Wir dürften kaum fehlgreifen, wenn wir die Abwesenheit der Parasiten und die rasche Entwicklung der Genitalien bei den neotenischen Geschlechtstieren in ursächlichen Zusammenhang bringen (bei den Termiten)". (Pag. 23.) — ,,Der Grund für die Langlebigkeit des Königs besteht zweifellos darin, daß die Königin einer öfteren Befruchtung bedarf." (Pag. 24.) — ,, Nachdem diese Arbeit ge- schehen und die Hochzeitskammer hergestellt ist, erfolgt ein sichtliches Wachstum der beiden Gatten, d. h. es dehnen sich ihre Hinterleiber aus, als Folge der stärkeren Entfaltung des Ge- schlechtsorgane." (Pag. 38.) — ,,Den Grund hierfür (des baldigen Absterbens des Königspaares bei Termes lucifugus) sieht Silvestri in klimatischen Verhältnissen." (Pag. 48.) — ,,Sie (die Physogastrie gewisser Termitophilen) beruht zweifellos auf der gleichen Ur- sache, wie die enorme Anschwellung des Hinterleibes der Ter- mitenkönigin, d. h. auf der Fütterung mit einem besonderen Futterbrei." (Pag. 130.) — Derselbe Autor, ,,Die Ameise", Braun- schweig 1906 : ,,Wasmann hat durch langjährige, konsequent durch- geführte Beobachtungen nachgewiesen, daß das Auftreten von Pseudogynen mit der Anwesenheit gewisser Ameisengäste . . . ursächlich zusammenhängt." (Pag. 51.) — , .Untersuchen wir die Ursachen des natürlichen Todes der Ameisenstaaten, so wird derselbe wohl vor allem durch den Tod der Stammmutter einge- leitet. (Pag. 71.) — ,,In künstlichen Nestern wird der Untergang der Völker am häufigsten durch Schimmelpilze verursacht." (Pag. 71.) — ,,Mit besonderer Vorliebe legen die Ameisen ihre Nester unter Steinen an, und zwar wohl hauptsächlich aus folgenden Gründen . . . (Pag. 86.) — ,,Ich glaubte aus diesem Grunde etwas ausführlicher darauf eingehen zu müssen. . ." (Pag. 101.) E. Was mann S. F., ,,Die psychischen Fähigkeiten der Amei- sen", Stuttgart 1909: ,,Forel glaubt durch Versuche mit F. pra- Das prmcipium causalitatis und die moderne Naturwissenschaft. Hl tensis mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit bewiesen zu haben, daß auch der .Gesichtssinn zur Orientierung dieser Ameisen mit wirke, und ich glaube ihm auch auf Grund meiner Beobachtungen hierin beistimmen zu müssen.“ (Pag. 22.) — ,,. .so kann weder die Zug- richtung noch die Polarisation der Fährte die Ursache dieser Erscheinung sein.“ (Pag. 25.) — ,,Wäre die Belastung oder Nicht- belastung der adaequate physiologische Grund für die Auslösung eines ,, Heimkehrreflexes“ oder ,,Fortkehrereflexes“, so wäre es für eine belastete Ameise physiologisch unmöglich, das Nest zu verlassen, und für eine unbelastete Ameise wäre es physiologisch unmöglich, nach Hause zu gehen.“ (Pag. 30.) — ,,Es ist daher wahrscheinlich, daß . . . die Erregung der Ameisen hauptsächlich durch die Luftwellen verursacht wird. . .“ (Pag. 73.) — Dr. H. A. Krauss, ,, Monographie der Embien“, Stuttgart 1911: ,,Die Kleinheit der Tiere, ihre unscheinbare Färbung und ihre verborgene Lebensweise . . sind die Ursache davon“ (daß das bisher nur so spärliche Embienmaterial in den Sammlungen der Museen vorhanden ist). (Einleitung.) Dr. F. Klapdlek, ,, Bemerkungen zur Flügeladerung der Plecopteren“, Ent. Mitteil. 1913: ,,Und doch habe ich die ganz unwahrscheinliche Deutung beibehalten, wie man sie in meiner Abhandlung findet, und zwar aus dem Grunde, weil es sich um ein praktisches Büchlein zu Determinationszwecken handelte. . .“ (Pag. 229.) — R. P. Longi nos Navas S. I., ,, Biologische Beobachtungen“, Ent. Mitt. 1913: ,,Eine andere Ursache für die Ausbesserung des Kegels (eines Ameisenlöwen) ist die Hitze“. (Pag. 87.) ■ — Josef Breit, ,, Beitrag zur Kenntnis der europäischen Blind- käferfauna“, Ent. Mitt. 1913: ,, Infolge der kurzen hochgewölbten Gestalt und der außerordentlich grob^en Skulptur von Halsschild und Flügeldecken (ist Anommatus convexus) mit keiner der bisher bekannten europäischen Anommatusarten vergleichbar.“ (Pag. 17.) Dr. H. Thomann, ,, Schmetterlinge und Ameisen“, Diss. Zürich; Chur 1901: ,, Indem ich nach der Ursache jener Fraß- spuren forschte, fand ich in beträchtlicher Menge die Raupen eines unserer gemeinsten Bläulinge.“ (Pag. 1.) — Prof. C. Emery, ,,Der Wanderzug der Steppen- und Wüsten- ameisen von Zentralasien nach Südeuropa und Nordafrika“, Zool. Jahrb., 1912: ,,Dazu gesellen sich morphologische Gründe . . .“ (Pag. 102.) — ,, Wegen obiger Gründe glaube ich, daß die beiden Gattungen . . . keineswegs nahe verwandt sind . .“ (Pag. 103.) A. Weismann schrieb eine Abhandlung ,,Über die letzten Ursachen der Transmutationen“ (Leipzig, 1875 — 76, ,, Studien zur Deszendenztheorie“). — E. Fischer schreibt ,,Über die Ursachen und Symptome der Flacherie und Polvederkrankheit der Raupen“; Biolog. Central- blatt, XXXIV, 5, '1914. 2. Heft 112 Dr. Anton Krausse: Prof. Dr. A. Petry (,,Über die Käfer des Brockens“, Entomol. Mitteil. III, 3, 1914) sagt: ,,Man kann die Käfer des Brockens als eine sehr stark dezimierte und verarmte .Sudetenfauna betrachten. Den Grund für diese Erscheinung wird man zunächst in der größeren Ausdehnung der Sudeten überhaupt usw. usw. suchen. . . Immerhin würden unter heutigen Verhältnissen sicherlich doch noch viele von den charakteristischen Sudetenarten am Brocken leben können. Daß dies nicht der Fall ist, hat möglicherweise noch einen anderen Kausalzusammenhang usw.“ Dr. Albert Wigand beginnt seinen Aufsatz ,, Meteorologie als Wissenschaft“ (Eit. -Bl. d. Frankfurter Ztg., Juni 1914): ,,Es ist noch nicht lange her, daß die Meteorologie von der Benutzung einzelner physikalischer Beobachtungsmethoden übergegangen ist zur Anwendung physikalischer Forschungsprinzipien. Sie hat sich damit vom Niveau einer rein beschreibenden Disziplin zum Range einer exakten Wissenschaft erhoben. Der Kausalzusammen- hang im Wetter, in jener großen Fülle von Erscheinungen, auf die sich die meteorologischen Beobachtungen erstrecken, ist zum eigentlichen Problem geworden.“ Schon die Titel zahlreicher Arbeiten zeigen ,,das kausale Denken“ der Forscher: Suriray, Cause ordinaire de la phosphorescence marine . . . 1836. Verhaeghe, Cause de la phosphorescence de la mer . . . 1846. Issako witsch. Geschlechtsbestimmende Ursachen bei Daphniden 1906. Woltereck, Veränderung der Sexualität bei Daphniden; Exper. Unters, über die Ursachen der Geschlechtsbestimmung. 1911. V. Scheler, Über die Ursachen abnormer Geweihbildung bei den Hirscharten. 1892. Roux, Über die Ursachen der Bestimmung der Hauptrichtungen des Embryo im Froschei. 1903. Payne, A Study of the Effect of Radium upon the Eggs of Ascaris megalocephala univalens. 1913. de Vries, Untersuchungen über die mechanischen Ursachen der Zellstreckung etc. 1877. S n e 1 le n , Die Ursache des Strabismus convergens concomitans . 1913. Georgievics, Über das Wesen und die Ursachen der Sorption aus wässerigen Lösungen. 1913. Voigt , Die Ursachen des Aussterbens von Planaria alpina . . 1905. Der Leser wird lächeln über diese merkwürdige Aufzählung, die er selber in indefinitum fortsetzen kann. . . Trotzdem ist sie heutzutage nötig, um zu zeigen, daß jeder Naturforscher beständig das Kausalgesetz anwendet, anwenden muß, d. h. — welche Wahr- heit! — seinen ,, Verstand“ gebraucht. Im gewöhnlichen Leben zweifelt man nicht an diesem Prinzip, jedermann fragt sofort nach der Ursache, wenn er eine seiner Fensterscheiben gesprungen vor- findet. Die schwierige Deduktion der Verstandesbegriffe braucht er dabei nicht eingesehen zu haben, ebenso wie es zum richtigen Denken nicht nötig ist, Logik zu studieren. Das principium causalitatis und die moderne Naturwissenschaft. 113 Welche Entdeckungen aber nach dem alten Satze: ex nihilo nil fit, nil fit ad nihilum gemacht werden, zeigt der Fundamental- satz der Wärmetheorie. Über das ,, kausale“ Denken Robert Mayers nur einige Zitate (zumeist aus den ,, Bemerkungen über die Kräfte der unbelebten Natur“ 1842, 1850). „Kräfte sind Ur- sachen; mithin findet auf dieselben volle Anwendung der Grund- satz: causa aequat effectum. . . .“ „Zwei Abteilungen von Ur- sachen finden sich in der Natur vor . . .“ ,,So wenig sich, ohne Anerkennung seines ursächlichen Zusammenhanges zwischen Bewegung und Wärme von der entschwundenen Bewegung irgend Rechenschaft geben läßt, so wenig läßt sich auch ohne jene die Entstehung der Reibungswärme erklären.“ ,,Eine Bewegung entsteht nicht von selbst; sie entsteht aus ihrer Ursache, aus der Kraft. Ex nihilo nil fit ... . Es entsteht keine Wirkung ohne Ursache; keine Ursache vergeht ohne entsprechende Wirkung. Ex nihilo nil fit. Nil fit ad nihilum. . .“ „Die einzige Ursache der tierischen Wärme ist ein chemischer Prozeß, in specie ein Oxydationsprozeß.“ ,,Das Strahlen der Sonne ist der letzte Grund von fast allen lebendigen Kraftäußerungen und Bewegungen auf der Erdoberfläche . . . .“ ,, Dreierlei Ur- sachen bedingen nun in der Wirklichkeit eine Abweichung der Erde von der völlig symmetrischen Kugelgestalt . . .“ ,,Auch auf den Mondlauf wirkt die Ebbe und Flut störend zurück.“ — Genug, Robert Mayer, einer unserei größten Naturforscher, zweifelte am principium causalitatis nicht, obschon er warnt, sich nicht durch das ewige ,, veile rerum cognoscere causas“ ,,zu nutz- losen und also schädlichen Spekulationen“ verleiten zu lassen. Der Hyperskepsis unserer Zeit aber kommt das Kausalgesetz verdächtig vor, so daß es zu ,, eliminieren“ sei aus dem exakten Denken ! Was dies aber zu bedeuten hat, glaube ich genügend gezeigt zu haben, nämlich den Selbstmord der Naturwissenschaft. — Von den ewigen „Naturgesetzen“ ist oft die Rede. Gehört aber unser „Verstand“ nicht auch zur ,, Natur“ ? Sollte gerade in ihm Gesetz- losigkeit herrschen ? Oder nicht vielmehr ,, ewige, eherne Gesetze“ ? Verworn (,,Die Erforschung des Lebens“, Jena 1911) sagt: ,,Auf der sinnlichen Wahrnehmung beruht alle unsere Erkenntnis.“ Sinnliche Wahrnehmung aber allein kann überhaupt keine Erkenntnis liefern. ,, Anschauungen ohne Begriffe sind blind“, sagt Kant. Es gehört dazu noch ,, Verstand“. In der Einleitung zur Transzendent alen-Logik heißt es: ,, Wollen wir die Rezeptivität unseres Gemüts, Vorstellungen zu empfangen, sofern es auf irgend eine Weise affiziert wird, Sinnlichkeit nennen, so ist dagegen das Vermögen,Vorstellungen selbst hervorzubringen, oder dieSpontanei- tät der Erkenntnis, der Verstand. Unsere Natur bringt es so mit sich, daß die Anschauung niemals anders als sinnlich sein kann, d. i. nur die Art enthält, wie wir von Gegenständen affiziert werden. Dagegen ist das Vermögen, den Gegenstand sinnlicher Anschauung Archiv für Naturgeechichte 1915. A. \ 8 2. Heft 114 Dr. Anton K r a u s s e : ZU denken, der Verstand. Keine dieser Eigenschaften ist der anderen vorzuziehen. Ohne Sinnlichkeit würde uns kein Gegenstand ge- geben und ohne Verstand keiner gedacht werden. Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind. Daher ist es ebenso notwendig, seine Begriffe sinnlich zu machen (d. i. ihnen den Gegenstand in der Anschauung beizufügen), als seine Anschauungen sich verständlich zu machen (d. i. sie unter Begriffe zu bringen). Beide Vermögen oder Fähigkeiten können auch ihre Funktionen nicht vertauschen. Der Verstand vermag nichts an- zuschauen, und die Sinne nichts zu denken. Nur daraus, daß sie sich vereinigen, kann Erkenntnis entspringen. Deswegen darf man aber doch nicht ihren Anteil vermischen, sondern man hat große Ursache, jedes von dem anderen sorgfältig abzusondern, und zu unterscheiden.“ ,, Goethe faßt die neugewonnene Einsicht in die Worte zu- sammen: ,,,,Die Erfahrung ist nur die Hälfte der Erfahrung.““ Kant scheidet durch seine ,, Chemie der Begriffe“ aus der Erfahrung die apriorischen Elemente ab. . .“ (Goldschmidt 1. c.) — Nachdem Kant in der transzendentalen Aesthetik Raum und Zeit als die apriorischen Formen der Sinnlichkeit bewiesen und so gezeigt hat, wie reine Mathematik möglich ist, beantwortet er in der transzendentalen Analytik die Frage; wie ist reine Natur- wissenschaft möglich? Das Referat Baumanns (1. c.) möchte ich, obschon es bei dieser Kürze nur möglich ist, anzudeuten, was Kant gedacht, dem Leser mitteilen, damit er Lust bekomme, Kant selbst zu studieren. Baumann referiert: ,,Zur Erkenntnis ist nicht genug die Rezeptivität der Eindrücke und die apriorischen Formen der Sinnlichkeit; die Empfindungen Gelb, Glänzend Schwer, usw., neben- und miteinander gleichzeitig aufgefaßt, sind noch nicht die Erkenntnis des Goldes. Wir bringen das in der sinnlichen Anschau- ung Gegebene unter Begriffe, hier den der Substanz. Anschauungen ohne Begriffe wären blind. Alle wissenschaftliche Erfahrung — das hält Kant gegen Hume gerade durch die Entwicklung der modernen Naturwissenschaft für sicher gestellt — hat außer den Empfindungen und räumlichen, zeitlichen Anschauungen noch gewisse Begriffe, allgemeine Vorstellungen, welche nicht in der Sinnlichkeit als solcher liegen, wodurch wir uns die Anschauungen verständlich machen, z. B. die Begriffe Substanz, Ursache und Wirkung. Es gibt somit außer der Sinnlichkeit noch ein zweites Grundvermögen, das ist der Verstand, er ist das Vermögen, einen Gegenstand im Verhältnis auf empfangene Vorstellungen zu denken. Bei den Eindrücken sind wir rezeptiv, bei den Begriffen spontan, aber Sinnlichkeit und Verstand müssen zur vollen Erkenntnis Zusammenwirken, durch jene (die Empfindung) wird uns ein Gegenstand gegeben, durch diesen wird er im Verhältnis auf die Vorstellung gedacht. Gedanken ohne (empirische) Anschauung sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind; nur die Ver- einigung beider gibt Erkenntnis, d. h. mit Bewußtsein auf ein Das principium causalitatis imd die moderne Naturwissenschaft. 115 Objekt bezogene Vorstellung, Kant lehrt somit apriorische Denk-» begriffe, gegen Hume auf Grund der wissenschaftlichen Er- fahrung, denn Erfahrung ist nicht ein bloßes Aggregat von Wahr- nehmungen noch Assoziationsgesetzen, wozu sie Hume gemacht hatte, sondern alle wissenschaftliche Erfahrung enthält Be- griffe wie Substanz, Ursache, die wir nicht (das hatte Hume augen- scheinlich gemacht) aus der bloßen Wahrnehmung haben und doch brauchen bei dem, was wir eben denken heißen, notwendig verknüpfen; aber Kant lehrt mit Hume, daß wirkliche Erkenntnis nur ist, wo Empfindung, wo Eindrücke sind, ohne diese sind die Verstandesbegriffe leere Formen. — Welches sind die Begriffe alle, durch welche wir uns die sinn- liche Anschauung verständlich machen ? Einen Leitfaden zu ihrer Auffindung bietet die Logik, diese hat es in ihrem reinen Teil mit lauter Prinzipien a priori zu tun, weil mit allgemeinen und notwendigen Sätzen. Sie sieht dabei von allem Inhalt ab und be- trachtet nur die Form der Urteile. Es lassen sich vier Titel der reinen Urteilsformen feststellen, jeder Titel hat drei Momente: 1. nach der Quantität gibt es allgemeine, besondere, Einzeln- Urteile; 2. nach der Qualität bejahende, verneinende, unendliche; 3. der Relation nach sind die Urteile kategorisch, hypothetisch, disjunctiv; 4. der Modalität nach problematisch, assertorisch, apodiktisch. Diesen logischen Formen entsprechen die reinen Verstandesbegriffe, die sich a priori auf Gegenstände der Anschau- ung überhaupt beziehen, um das Mannigfaltige derselben durch Synthesis, Verknüpfen und Verbinden, den Gesetzen des Ver- standes zu unterwerfen. Die reinen Verstandesbegriffe oder die Kategorien sind demnach 1. die der Quantität: Einheit, Vielheit, Allheit; 2. die der Qualität: Realität, Negation, Limitation; 3. die der Relation: Inhärenz und Substanz, Kausalität und Depen- denz, Wechselwirkung zwischen dem Handelnden und Leidenden; Bezüglich der Ansichten über die Logik und ihre Bewertung seitens moderner Naturforscher möchte ich ohne Komentar einen Passus zitieren aus einem Artikel E. Wasmanns („Wissenschaftliche Beweisführung oder Intoleranz? Eine letzte Erwiderung an Herrn Prof. Aug. Eorel.“ Biolog. Centralblatt, XXV, 18, 1905): „Die einfache Wahrheit, daß das Material für unsere Erkenntnis aus der äiißeren und inneren Beobachtung geschöpft werden muß, war mir freilich ebenso gut bekannt, wie ihm (Forel). Sobald wir jedoch zur abstrakten Verarbeitung des aus der Sinneserkenntnis ge- wonnenen Materials übergehen, müssen wir, wenn wir nicht mit der Wahrheit ein frevelhaftes Spiel treiben wollen, logisch richtig denken. Logisch richtig denken ist aber gleichbedeutend mit syllogistisch denken. Wissenschaft- liche Schlüsse, mögen sie nun der deduktiven oder induktiven Gedanken- reihe angehören, müssen notwendig auf logisch richtige Syllogismen sich zurückführen lassen — sonst sind sie eben falsch. Es kann daher nur mein Mitleid erregen, wenn Forel meint, es sei eine ,, harmlose Kinderei“, „wissen- schafthche Fragen mit Syllogismen behandeln oder gar lösen zu wollen“. Ein streng logisches Denken wird niemals zu Fehlschlüssen führen, wohl aber jenes imklare und ruhelose Überspringen von einer Frage auf die andere, das einer syllogistischen Prüfung nicht stand zu halten vermag.* 8* 2. Heft 116 Dr. Anton Krausse; 4. die der Modalität: Möglichkeit und Unmöglichkeit, Dasein und Nichtsein, Notwendigkeit und Zufälligkeit. Wenn also eine sinn- liche Anschauung soll verstanden werden, so muß sie sich unter diese Begriffe subsumieren lassen, d. h. als eine oder viele, als etwas oder etwas nicht, als Eigenschaft oder Substanz, als not- wendige Wirkung oder mögliche Wirkung usw. auffassen lassen. Wie aber können sich diese Begriffe a priori auf Gegenstände beziehen? Diese Frage hat die transzendentale Deduktion zu lösen, d. h. diese Beziehungen zu rechtfertigen. Durch diese Ka- tegorien wird allein wissenschaftliche Erfahrung möglich der Form des Denkens nach. Das Mannigfaltige muß der Einheit des Ich-denke, der transzendentalen Apperzeption, angepaßt werden; denn das Ich-denke muß alle meine Vorstellungen begleiten können, sonst wären es nicht meine Vorstellungen. Die Kategorien sind Arten der Einheit des Denkens, Arten der Verbindung und Syn- thesis. Alle sinnlichen Anschauungen stehen unter den Kategorien, diese sind die Bedingungen, unter denen allein das Mannigfaltige derselben in einem Bewußtsein zusammen kommen kann. Aber die Kategorien haben auch keinen andern realen Gebrauch als ihre Anwendung auf Gegenstände der Erfahrung. Einen Gegenstand nämlich denken und erkennen ist zweierlei. Erkenntnis erfordert 1. einen Begriff, dadurch überhaupt ein Gegenstand gedacht wird (Kategorie), 2. die Anschauung dadurch er gegeben wird. Ein Begriff ohne mögliche korrespondierende Anschauung ist ein Gedanke der Form nach, aber ohne allen Gegen- stand; nun ist alle uns mögliche Anschauung sinnlich, also bezieht sich bei uns alle Erkenntnis bloß auf Gegenstände der Sinne. Diese Sinnlichkeit ist doppelt, 1. die reine in der Mathematik, die ergibt nur Erkenntnis von Formen, 2. die empirische, d. h. mit Empfindung begleitete, Vorstellung oder Wahrnehmung. Diese ist allein reale Erkenntnis, Erkenntnis von Dingen, wenn auch nur unter den subjektiven Formen unserer Anschauung; denn der Empfindung entspricht ein reales X. — Noch fehlen aber die sinnlichen Bedingungen, unter welchen reine Verstandesbegriffe allein auf empirische Anschauungen an- gewendet werden können. Wie muß eine empirische Anschauung ,,Kant gibt sich in diesem glänzenden Kapitel die größte Mühe, nicht bloß die Wahrheit zu vertreten, sondern vorerst die Pflicht zum Be- wußtsein zu bringen, ihr systematisch nachzuspüren. Zweifel heften sich an diese scharfsinnige Errungenschaft, weil so wenig der alltägliche Gebrauch des Verstandes in Kants abstrakter Höhe, als die feinen Gespinnste der Metaphysik in den Kategorien wiedererkannt werden. Von ihrem Mißbrauch gehen alle Erschleichungen des Dogmatikers aus, der seinen Verstand überschätzt. Ungezählte Kritik ist der ebenso einleuchtenden als einfachen Ableitung der reinen Verstandesbegriffe aus den Formen der Urteüe ent- gegengetreten. . . .Dem formalen Urteil wohnt der Verstandes - begriff inne! Der teilnehmende Leser erfasse den Gedanken, um einzu- sehen, daß sich daran nichts verbessern und ändern läßt. . .“ L. Gold- schmidt. 1. c. (,, Kant -Orthodoxie und kritische Freidenker“). Das principiuin causalitatis und die moderne Naturwissenschaft. 117 beschaffen sein, damit ich den Begriff der Substanz und nicht den der Eigenschaft usw. auf sie an wende ? Diese vermittelnden Bedingungen lehrt der Schematismus der reinen Verstandes- begriffe; er ist die Anweisung, einem Begriff sein Bild zu ver- schaffen. Zwischen den Kategorien und der empirischen Anschau- ung steht als allgemeines Band die Zeitbestimmung, da die Zeit bei allen, äußeren und inneren, Anschauungen da sein muß. Das Schema der Größe ist die Zahl, d. h. die Vorstellung, welche die sukzessive Addition von einem zu einem (Gleichartigen) zusammen befaßt. Schema der Realität ist die Empfindung, sofern sie die Zeit erfüllt, mehr oder minder, stärker oder schwächer. Schema der Substanz ist die Beharrlichkeit des Realen in der Zeit, das, was bleibt, indem anderes an ihm wechselt. Schema der Ursache ist das Reale, worauf, sofern es gesetzt wird, jederzeit etwas anderes folgt. Schema der Wechselwirkung ist das Zugleichsein der Bestimmungen der einen Substanz mit denen der anderen nach einer allgemeinen Regel. Schema der Möglichkeit ist die Vorstell- barkeit des Dinges zu irgend einer Zeit, Schema der Wirklichkeit das Dasein in einer bestimmten Zeit, Schema der Notwendigkeit das Dasein zu aller Zeit. So ist bei einem Stück Gold das Gelbe, Glänzende usw. der empirischen Anschauung eins, denn ich er- zeuge seine gleichartige Vorstellung nur einmal; es ist real, denn die Empfindung von ihm füllt eine Zeit aus; es ist Substanz, denn es läßt sich aus allen Veränderungen wieder herstellen, es bleibt etwas im Wechsel der Akzidentien; es ist wirklich, denn es ist jetzt in dieser bestimmten Zeit. Aus der Tafel der Kategorien hat Kant eine Tafel der Grund- sätze gezogen. Hauptsatz ist auch hier: wissenschaftliche Erfah- rung ist nur durch die Vorstellung einer notwendigen Verknüpfung der Wahrnehmungen möglich, nur ein Verknüpfenmüssen macht aus Wahrnehmungen Erfahrungen. Das Wichtigste ist hier der Beweis des Grundsatzes: alle Veränderungen geschehen nach dem Gesetz der Verknüpfung von Ursache und Wirkung. Die Erfah- rung von etwas, was geschieht, ist nämlich nur denkbar, wenn eine Regel in der Erscheinung ist, nach der die Wahrnehmung A nur voraufgehen, B nur folgen kann. Bei der Auffassung eines Hauses kann ich vom Fundament zum Dach und umgekehrt gehen, hier ist daher kein Geschehen in der Erscheinung; bei einer Explosion kann ich stets nur von Pulver und Funke zu dieser gehen, hier ist ein Aufeinanderfolgen in der Erscheinung nach einer Regel oder Kausal Verhältnis . Jetzt ist die Frage gelöst, wie reine Naturwissenschaft möglich ist. Reine Naturwissenschaft bezieht sich auf Begriffe von Sub- stanz, Ursache, Zahl- und Größenverhältnisse, diese formalen Naturgesetze sind aber erwiesen als Gesetze unseres Verstandes in der Ordnung und Verknüpfung der Erscheinungen. Die Grund- sätze des reinen Verstandes haben daher a priori Giltigkeit für die Natur, sofern sie ein Inbegriff von Erscheinungen 2. 118 Dr. Anton Krausse: ist, d. h. von Vorstellungen in unserem Gemüte. Von der Natur als Dinge an sich, d. h. wie sie unabhängig von unserem Erkenntnis- vermögen sein mögen, behaupten wir damit gar nichts. . Soweit Baumanns Referat. Der Archiv-Leser dürfte ersehen, daß es nicht so einfach ist, das principium causalitatis zu eliminieren. Das zu zeigen, daran lag mir hier. Wo ich so viele Philosophen und naturwissenschaft- liche Denker beständig die Worte Ursache, Wirkung an wenden sehe, vermute ich, daß sie sich auch etwas dabei gedacht haben. Oder sollten sie wirklich alle mit Hirngespinsten operieren, das principium causalitatis ein Nonsens sein? — Oder sollte es nicht vielmehr ein Nonsens sein, das principium causalitatis zu elimi- nieren ? Beweisen uns das nicht tagtäglich die Spiritisten und Geisterseher ? ,,Nur Tatsachen konstatieren“ wollen viele moderne Forscher, d. h. sie wollen beim Wahrnehmungsurteile halt machen, sie können also nur sagen: So oft wahrgenommen wurde, daß die Sonne den Stein beschien, so oft wurde auch wahrgenommen, daß der Stein erwärmt wurde. Jedes Kind aber macht doch sofort aus diesem Wahrnehmungsurteil das bestimmte Erfahrungsurteil: Die Sonne erwärmt den Stein; es begnügt sich nicht mit dem ,, bloßen Bericht“, sondern behauptet, daß das eine aus dem anderen immer erfolgen wird, nicht nur, daß es einige Male erfolgte (vide L. Goldschmidt 1. c.). Ohne Anerkennung des principium causalitatis, i. e. des Verstandes, müßte man jedesmal einem den Kopf abschneiden, um behaupten zu können, ein Mensch ohne Kopf ist tot. . . Also hier liegen große erkenntnistheoretische Schwierigkeiten. Erst Kant hat (in der transzendentalen Analytik) hier befreiende Klarheit gebracht. Seine philosophischen Ausführungen und Deduktionen sind für uns im Zeitalter der Naturwissenschaft und Technik von ganz besonderer Schwierigkeit; es dürfte noch ein weiteres Jahrhundert vergehen, bevor man sie sich ein wenig allgemeiner zu eigen gemacht.^) In aller ,, Popularität“ (soweit das möglich) hat Herr Prof. Goldschmidt ,, Kausalbegriff und Kausalgesetz“ (1. c.) behandelt. Ich erinnere an Kants bekanntes Wort hinsichtlich der „Kritik der reinen Vernunft“: sie „kann niemals populär werden“; zugleich aber auch an jenes andere: „Nur allein, wenn diese zum Grunde liegt, hat man einen sicheren Probierstein, den philosophischen Gehalt alter und neuer Werke in diesem Fache zu schätzen; widrigenfalls beurteilt der unbefugte Ge- schichtsschreiber und Richter grundlose Behauptungen anderer durch seine eigenen, die ebenso grundlos sind.“ Da nun heute Naturforschung beständig mit Philosophie verquickt wird, so ist die „Kritik“ dem Naturforscher ganz besonders zu empfehlen, damit er nicht grundlose Behauptungen grund- losen Behauptungen entgegenstelle. Außerdem bringt sie ihm, wie L. Gold- schmidt sagt, die Lösung der Probleme der alten griechischen und scho- lastischen Philosophie und die Befreiung von allen den „großen Systemen“ des vorigen Jahrhunderts Das principium causalitatis und die moderne Naturwissenschaft. 119 Darauf möchte ich besonders hinweisen. Die ,, Kritik der reinen Vernunft“ steht in zahlreichen Ausgaben jedermann zur Verfügung. Ausdrücklich sei hier bemerkt, daß ich in den vorliegenden kurzen Notizen und Zitaten, niedergeschrieben in den kurzen Pausen zwischen anstrengenden zoologischen Exkursionen, keines- falls irgendwelche Polemik gegen von mir besonders hochgeachtete, berühmte Forscher beabsichtigt sein kann. Kant aber sagt mit Recht: ,,Zu dieser Freiheit (i. e. jener, die mit jedes anderen Freiheit und eben dadurch mit dem gemeinen Besten zusammen bestehen) gehört denn auch, seine Gedanken, seine Zweifel, die man sich nicht selbst auflösen kann, öffentlich zur Beurteilung aus- zustellen, ohne darüber für einen unruhigen und gefährlichen Bürger, verschrieen zu werden. Dies liegt schon in dem ursprünglichen Rechte der menschlichen Vernunft, welche keinen anderen Richter erkennt als selbst wiederum die allgemeine Menschen -Vernunft, worin ein jeder seine Stimme hat; und da von dieser alle Besserung, deren unser Zustand fähig ist, herkommen muß, so ist ein solches Recht heilig und darf nicht geschmälert werden.“ Um die An- wendung dieser Sätze cum grano salis bitte ich hier. — Wer also von dem principium causalitatis nichts wissen will, der hat die Pflicht, die Nichtigkeit der Kantischen Ableitungen und Deduktionen zu beweisen. Mit einem überlegenen Lächeln und dem Wort ,, Mystik“ kommt man nicht an den schärfsten Denker der neueren Zeit vorüber. Der alte Einwurf oder Vorwurf (den ich schon zu hören ver- meine): „er schwört auf die Worte seines Meisters“ trifft hiernicht; wer ihn erhebt, sei belehrt, daß Kant keine Autorität verlangt, er selber sagt, daß es in der Philosophie keine klassischen Autoren gibt, er verlangt ,,nur“, daß man denke, daß man seine Gedanken nicht nur historisch kennen lerne, sondern nachdenke. Dasselbe sagte schon vor tausend Jahren Johannes Scotus Erigena: wahre Vernunft bedarf der Autorität nicht. Hier kann nur Vernunft entscheiden. — Eins weiß ich im voraus; daß es keinem gelingen kann, mit Vernunft zu beweisen, daß es keine Vernunft gibt. Oristano, Sardinien, August 1914. *) A. e. in „Meyers Volksbüchern“ (No. 761 bis 769; Preis 90 Pfg.). — Eigenartig mutet einen an, wie Meyer dieses Buch als „Volksbuch“ bezeichnet. . . 2. Heft 120 Dr* Anton Krausse: Zoologische Notizen von Sardinien. Zoologische Notizen von Sardinien (nebst Verzeichnis bisheriger Arbeiten des Verfassers). Von Dr. Anton Krausse, Oristano, Sardinien. Im Folgenden erlaube ich mir noch einige, vielleicht nicht uninteressante Notizen über sardische Tiere zusammenzustellen, bevor ich die einsame, gastliche Insel verlasse, um mich unserer Militärbehörde zur Verfügung zu stellen. — Am Schluß gestatte ich mir die Titel der von mir publizierten Notizen anzuführen; möglich freilich ist, daß diese Liste nicht vollständig ist, denn zuweilen erhielt ich auf meine Sendungen von seiten der Herren Redakteure weder Antwort noch Separat a. . . Oristano, Sardinien, am 17. August 1914. Coleopteren. Zu den Listen der Käfer von Sorgono sind noch folgende Arten hinzuzufügen, die Herr H. Riehn untersucht hat: Stenus pusilliis Micropeplus fulvus Micropeplus staphylinoides Tachyporus hypnorum Sipalia spec. Aleochara verna Scopaeus minimus Sc. minutus Sc. sulcicollis Tachyusa umbrata Paederus litoralis Philonthus nigritutus Lathrohium multipunctatum Astenus angustulus Falagria thoracica Oxypoda exoleta Trimiuni spec. Reichenbachia tibialis R. nigriventris Neuraphes spec. Coluocera pmictata} an n. sp.? (,,Das Tier hat kleine, aber er- kennbare Augen“. Riehn) Von Sorgono; det. M. Wegener: Hesperophanes einer eus Villers Calamobius filum Rossi. Clythanthus varius F. Agapanthia Dahli Richter Clytanthus sartor F. Zu den von Oristano erwähnten Coleopteren habe ich folgende hinzuzufügen (det. Deville) : Ocys harpaloides Serv. Apion malvae F. Cafius xantholoma Grav. Scopaeus gracilis Sper. Trogophloeus tenellus Hydroscapha gyrinoides Aube. Dischirius chalybaeus Clambus minutus Strm. Peltodytes roduntatus [Muls. Amara similis Gyll. Phaleria bimaculata vax . Revelierei A. anthobia Villa. Stenus guttula Müll. St. languidus Er. Mesites curvipes Boh. Sitodrepa panicea L. Scolytus multistriatus Marsh. Zoologische Notizen von Sardinien. 121 Byyaxis Revelierei Säule. Bembidion normannum Dej. B. irricolor Bed. B. assimile Gyllh. B. vicinum Luc. Perileptus areolatus Creutz. Throscus obtusus Curt. Migneauxia spec, Chaerorrhimus squalidus Aeolus crucifer. Anoxia sardoa M. (det. A. Brasavola de Massa) begegnete mir einmal, und zwar bei Oristano am Tirsoufer, am 21. Juni; kurz nach Sonnenuntergang begannen die Tiere zu schwärmen, das dauerte etwa eine halbe Stunde, das Wetter war warm, windstill. Am 22. Juni wiederholte sich dasselbe trotz starken Windes und ziemlicher Kühle. — Die Tiere umflogen die Weiden. Einige Coleopteren von Aritzo determinierte Herr Dr. G. Dieck : Cetonia carthami Phymaiodes testacea Triodonta abni Leistus Danieli Potosia cardui Cebrio sardus Tillus transversalis Helodes Genei Antheria ferulae Attelabus puncticollis Helops Genei Labidostomis centromaculata Phyllobius pilipes Polydrosus derosae Agapanthia Dahli Clytus Reichei Acornais metallescens Percus Reichei ? Thysanopteren. Außer den schon — Archiv für Naturgeschichte, 1913 — er- wähnten sardischen Arten kann ich jetzt noch folgende anführen (sie wurden ebenfalls von Dr. Karny bestimmt und z. g. T. in dessen ,, Beitrag zur Thysanopterenfauna des Mediterrangebietes“, Verh. der k. k. zool.-bot. Gesellsch. 1914, erwähnt); Aeolothrips albicinctus Halid. Aeolothrips fasciatus L. Aeolothrips fasciatus adustus Uzel (Neu für dasMediterrangebiet). Sericothrips staphylinus Halid. (Neu für das Mediterrangebiet). Odontothrips ulicis Hai. (Neu für das Mediterrangebiet). Thrips fuscipennis Halid. Thrips sambuci Uzel (Neu für das Mediterrangebiet.) Limothrips cerealium var. nov. aptera Karny (Sorgono, Sardinia). Limothrips angulicornis Jabl. (Neu für das Mediterrangebiet). Limothrips cerealium vdiX . nov . adusta Karny (Sorgono, Sardinia). Haplothrips statices Halid. Haplothrips aculeatus Fabr. Cryptothrips Bagnalli Karny nov. spec. i. 1. (Oristano). Bagnallia angusticeps (Oristano). Melanthrips fuscus Sulz. (Oristano). Orthopteren. Von Sorgono; det. M. Wegener: Ectobia livida F. Acrotylus patruelis Strm. Loboptera decipiens Germ. Platyphyma Giornae Rossi. 2. Heft 122 Dr. Anton Krausse: Periplaneta orientalis L. Phaneroptera quadripunctata Br. Stenobothrus parallelus Zeit. Tylopsis Uliifolia F. Stauronotus hrevicollis Eversm. Platycleis intermedia Serv. Oedipoda coerulescens L. ,, Rasse Platycleis tessalata Charp. mit rosa Flügeln.“ Platycleis sepiuni Yersin Acrotylus insuhrinus Scop. Die Varietät des Oedipoda coerulescens L. mit roten Flügeln habe ich var. Wegeneri m. bezeichnet. Zu Epacromia strepeus Latr. macht Herr M. Wegener folgende Bemerkung: ,,Die Tiere von Sorgono (ich sammelte und sandte mehrere hundert) sind auffallend grün in der Färbung der El^dren und des Halsschildes. Diese Färbung soll sonst bei dieser Art selten sein, während sie bei der nahe verwandten Art thalassima als Regel gilt.“ (M. Wegener i. 1. 1914.) Hymenopteren. 1907 hatten wir in unseren Zimmern zu Oristano recht zu leiden unter einer Ameise. Ich fing in Massen die kleinen Arbeiter an feuchtem Zucker. Der Zufall wollte es, daß wir 1914 dieselben Zimmer bezogen. Im April erschienen auch die ersten Arbeiter; möglich, daß es Nachkommen jener Kolonie von 1907 waren. Im Juni tauchten sie in größeren Mengen auf. Wir hatten einen Hund mitgebracht, der sich in den Bergen uns angeschlossen; dieser erhielt jeden Abend sein Trinkgefäß nochmals frisch gefüllt. Wochenlang war jeden Morgen diese Trinkschale an der Ober- fläche ganz mit Ameisen bedeckt. Es herrscht hier seit drei Jahren eine anomale Hitze undTrockenheit, anscheinend führt die Ameisen das Bedürfnis nach Feuchtigkeit zu dem Trinkgefäße. Den Bau entdeckte ich nicht weit entfernt vom Wassernapf zwischen Backsteinen, mit denen hier zu Lande die Zimmer gepflastert sind, und einer Wand. Wenn ich jeden Morgen nur 500 Aineisen in der Schale annehme und zwar nur 3 Wochen lang, so ergibt das die beträchtliche Zahl von 10500 Ameisen, die sich da ertränkten. Es handelte sich um Tetramorium meridionäle Emery, wie mir Herr Prof. Emery bestätigte; bisher mir als Hausameise nicht bekannt. (T. caespitum ist nach Prof. Emery in Süditalien eine lästige Hausameise.) Der Liste sardischer Ameisen ist hinzuzufügen: Strumigenys Baudueri Emery; Laconi. Vide: Mantero, Res Ligusticae, XXX, Ann. Mus. Civ. Genova 1898. — Die früher erwähnten neuen sardischen Ameisen wird Herr Prof. Emery in der eben genannten Zeitschrift beschreiben (im Druck). LibeUen. Von Sorgono; det. M. Wegener: Aeschna mixta Latr. Bestes virens Charp. Zoologische Notizen von Sardinien. 123 Lepidopteren. Oecophora sulphurella var. nov. auctä m. Die Tiere von Sorgono haben auffällig große vordere Fleckchen, wie sie bei französischen und englischen Stücken nicht vorhanden sind. * Am 10. März (1914) machten wir eine Exkursion nach der Gran Torre am Hafen von Oristano. Schon an diesem Tage war es beträchtlich heiß hier. An Schmetterlingen zeigte sich recht wenig: Papilio machaon L.; die Exemplare gleichen genau unseren Pieris daplidice belUdice O. [mitteldeutschen. Pieris rapae metra leucotera St. Macroglossa stellatarum L. * Am 12. März beobachtete ich in der nächsten Nähe von Oristano Colias edusa F. Ganz frisch. Par arge aegeria L. (sardoa V.). Pyr ameis cardui L. Anscheinend überwintert. Pyr ameis atalanta L. ♦ An Raupen findet man in der Umgebung der Stadt Mitte März in Massen Lasiocampa trifolii (jedenfMls Codes) ; leider herrscht unter diesen Raupen eine Infektionskrankheit, der fast alle erliegen. Bei Asumi fand ich einmal die Imago (von Herrn D. Lucas als var. Codes bestimmt). — Unter den zahlreichen Raupen von L. trifolii fand ich hin und wieder eine von Calocampa exoleta L. Mitte Mai klopfte ich von den Weiden am Tirso die Raupen von Abraxas pantaria L. — Die Raupen hat Herr Prof. Griebel determiniert . * In den Ostertagen unternahm ich mit Herrn G. Geisler eine Fahrt nach Santa Lussurgiu und nach Nuoro. Am 9. April flog bei Santa Lussurgiu schon die zweite Generation der Euchloe insularis, die forma sardoa O., ebenso am 12. April bei Nuoro. In Santa Lussurgiu erhielt ich ein sehr dunkles Exemplar der Acherontia atropos L. — Bei Nuoro fiel Gonopteryx Cleopatra L. auf. ♦ Ende April tauchte am Busen von Oristano in großer Zahl auf Zygaena carniolica sardoa Mab. Nach Herrn Dr. H. Bur gef f (i. 1. April 1914) handelt es sich hier nicht \xm ,, carniolica*', sondern um ,,orana". . . Einige der bei Oristano gefangenen Tiere fallen auf: die roten Flecken sind sehr breit gelb umsäumt, so daß nur ganz wenig von der blauschwarzen Färbung zu sehen ist, die gelben Säume treten untereinander breit in Verbindung — nov. var. pulchra m. * Anfang Juni fiel mir bei Oristano auf Grammodes algira L. und G. geometrica F. 2. Heft 124 Dr* Anton Krausse: Im April und Mai flogen folgende Tiere ans Licht in unser Zimmer (zu Oristano) ; dieselben war Herr G. Gianelli so freundlich zu bestimmen: Cucullia chamoniillae var. calendulae Tr. Hypena lividalis Hb. und H. prohoscidalis L. Plusia gamma L. Mamestra trifolii Rott. Pachnohia faceti Tr. Gelechia spec. Scoparia angustea Steph. Acidalia virgularia Hb. Tephroclystia pumilata var. tempestivata Z. Evergestis politalis Sch. Gemein waren folgende Arten (Mai) : Cnephasia Wahlbomiana L. Acidalia imiiaria Hb. Pionea ferrugalis Hb. Aglossa pinguinalis L. Nola cristatula Hb. Reptilien. Bei Oristano (im Tirso) fand ich noch den hübschen Tropi- donotus viperinus aurolineatus Gerv. = chersoides D. B. (auch in Nordafrika). — Das Tier variiert auf Sardinien ganz besonders. Ich fand es bisher nur bei Oristano, im Tirso. Schon bei Asuni, das nur etwa 200 m höher liegt, ist es nicht mehr zu finden. — Herr W. Morton teilte mir (i. 1. 1914) mit, daß es ihm gelungen sei, Junge aus der Kreuzung T. natrixxT. viperinus zu erhalten. — Die sardischen Varietäten der Lacerta muralis scheinen mir sehr interessant. Eine sch war ze Varietät (Name?) soll auf der Felseninsel Toro (im Süden von Sardinien) Vorkommen. — Ich setzte mich mit den Fischern bei Oristano in Verbindung, um die Muralis Varietät der kleinen Insel hier an der Westküste — ,,Isola di Mal di Ventre“ = ,, Bauchwehinsel“ — zu erhalten. Man brachte mir drei Exemplare, mehr hatten sie nicht erwischt; diese aber ‘ gleichen der Var. tiliguerta von Oristano sehr. Man sagte mir indes, es gäbe auch schwarze Eidechsen auf der Insel, was ich freilich nicht recht glauben möchte. Schnecken. Als ich vor sieben Jahren in Oristano wohnte, herrschte eine sehr feuchte Wetterperiode, Schnecken gab es in Fülle, darunter mehrere Arten, die man hier ißt. In diesem Jahre (1914) waren Schnecken eine große Seltenheit: wir haben seit zwei Jahren abnorm trockenes Wetter. Nur eine Art beobachtete ich an zwei Lokalitäten (bei Oristano und bei Cabras) in großen Mengen (März — ^IVIai); streckenweise waren die Opuntien, die Brombeer- sträucher etc. ganz bedeckt mit alten und (ganz abweichend ge- stalteten) jungen Individuen: es ist das Helix pisana, eine ge- wöhnliche circummediterrane Art. Herr Paul Hesse schrieb mir darüber: ,,Sehr interessant waren mir einige dieser jungen (ge- kielten) Exemplare (Oristano), weil sie auf dem Mündungsrand einen IdeinenHöcker haben. Diese sonderbare Abnormität, die ziem- lich selten vorkommt, hat Anlaß zu vielen Diskussionen gegeben, Zoologische Notizen von Sardinien. 125 da ein Franzose, Bourguignat, diese Form als besondere Art beschrieben hat. Ich besitze solche Stücke aus Algerien und Por- tugal, in Italien wurden sie meines Wissens nicht beobachtet.*' Verzeichnis bisheriger Arbeiten des Verfassers: 1. Coprophagenleben auf Sardinien im Herbste. Zeitschrift für wiss. Ins.-Biol. 1907. 2. Mistkäfer leben im Frühjahr auf Sardinien. Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1907. 3. Notizen über Coleopteren auf Sardinien. Entomol. Zeitschr. (Gilben) 1907. 4. Auf Sardinien häufige Coleopteren. Entomol. Blätt. 1907. 5. Die Kopf- und Thoraxfortsätze des Bubas bison L. Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1907. 6. Insektenleben im November auf Sardinien. Intern. Entom. Zeitschr. (Guben) 1907. 7. Die Larven- und Puppen wiege von Scarabaeus und Copris. Entom. Blätter 1907. 8. Biologische Bemerkungen über Carabus Genei und Carabus morbillosus alternans auf Sardinien. Entom. Blätt. 1907. 9. Die Sardinien eigentümlichen Großschmetterlinge. Intern. Entom. Zeitschr. (Guben) 1907. 10. Über Papilio hospiton Gene. Soc. entom. 1907. 11. Einiges über die Schildläuse im Allgemeinen und über sardische im Besonderen. Soc. entom. 1907. 12. Auf Sardinien. Intern. Ent. Zeitschr. (Guben) 1907. 13. Bombus hortorum Ichnusae m., eine neue sardinische Hummel- form. Entom. Wochenbl. 1908. 14. Bombologische Notizen. Soc. entom. 1908. 15. Eine neue sardische Hummelform: Bombus hortorum Haeckeli m. Entom. Wochenbl. 1908. 16. Zwei neue Hummelformen von Sardinien: Bombus terrestris Limbarae m. und Bombus terrestris Gallurae m. Entom. Wochenbl. 1908. 17. Bombus terrestris Dettoi m. Intern. Entom. Zeitschr. (Guben) 1908. 18. Eine neue Hummelform von Sardinien: Bombus hortorum Arborensis m. Intern. Entom. Zeitschr. (Guben) 1908. 19. Eine neue Hummelform von Sardinien: Bombus hortorum Wolffi m. Entom. Wochenbl. 1908. 20. I carabi sardi ed i loro parenti. Rivista Coleotterologica Italiana 1908. 21. Bombologische Bemerkungen: Über Bombus terrestris L., speziell über seine sardisch-corsischen Formen. Soc. entomol. 1909. 22. Bombologische Bemerkungen: Über Bombus hortorum L., spe- ziell über seine sardisch-corsischen Formen. Soc. entomol. 1909. 2. Heft 126 Dr. Anton Krausse: 23. Zur Hummelfauna Sardiniens und Corsicas. Bull. d. Soc. Entom. Ital. LX., 1909. 24. Xylocopa violacea. Soc. entom. 1909. 25. Über die südsardischen Carabus formen. Entomol. Blatt. 1909. 26. Nächtliches Käferleben in den Straßen von Oristano, Sardinien. Entomol. Blätt. 1909. 27. Über die Maden der Käsefliege Piophila casei L. Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1909. 28. Bombus hortorum Eleonorae m. v. n. Intern. Ent. Zeitschr. (Guben) 1909. 29. Bombus terrestris SassaricusTourn. Entomol. Rundschau 1909. 30. Über das Auslesen des Gesiebten. Entomol. Rundschau 1909. 31. Gelbe und grüne Individuen von Mantis religiosa L. Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1910. 32. Brachynus sclopeta F. und seine Gäste. Zool. Anzeiger 1910. 33. Die Dauer der Metamorphose von Calliphora erythrocephala Meigen. Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1910. 34. Schneewetter und Käfer auf Sardinien. Entomol. Blätter 1910. 35. Zur Lebensweise des Omophron sardous Reitter. Entomol. Blätter 1910. 36. De alcuni coleotteri sardi e siciliani. Rivista Coleotterologica Italiana 1910. 37. Eidechsenfang auf sardische Art. Zool. Beob. 1910. 38. Schlangen auf Sardinien. Zool. Beob. 1910. 39. Perdix petrosa Lath. Zool. Beob. 1910. 40. Über Eliomys sardus B.-H. Zool. Beob. 1910. 41. Das einhufige Schwein. Zool. Beob. 1910. 42. Sechsfinger auf Sardinien. Zool. Beob. 1910. 43. Über Messor structor Str. und einige andere Ameisen auf Sar- dinien. Bull. d. Soc. Entom. Ital. XLI., 1910. 44. Über Stridulationstöne bei Ameisen. Zool. Anzeiger 1910. 45. Clytus rhamni temesiensis Germ, und Clytanthus sartor F. Müll. — Mimicry? Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1910. 46. Die Phylogenie und geographische Verbreitung der Formen des Carabus morbillosus Fahr. Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1910. 47. Sardische Borkenkäfer. Entomol. Blätter 1911. 48. Über ein praktisches, leicht herzustellendes künstliches Ameisen- nest. Naturwiss. Wochenschr. 1911. 49. Grüne und braune Individuen von Mantis religiosa L. Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1911. 50. Euborellia moesta Gene, ein Dermapteron, als Räuber von Ameisenlarven. Biolog. Zentralblatt 1911. 51. Über Cartonnester von Crematogaster scutellaris. Ol. auf Sardinien. Intern. Entom. Zeitschr. 1911. 52. Typhaea fumata obscura m. var. nov. Rivista Coleotterologica Italiana 1911. 53. Caloptenus italicus L. und Oedipoda coerulescensL. — Beirrende oder schreckerzeugende Farben ? Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1911. Zoologische Notizen von Sardinien. 127 54. Über Aphaenogastersardoa Mayr. Archivfür Naturgesch. 1911. 55. Eine neue Embiaart von Sardinien: Embia Kraussi m. Intern. Entom. Zeitschr. 1911. 56. Formicaarten auf Sardinien. Wiener Entom. Zeitschrift 1911. 57. Thorictus grandicollis Germ. Naturwissensch. Wochenschr., Jena 1911. 58. Zwei sich kreuzende Ameisenstraßen. Intern. Entom. Zeitschr. 1911. 59. Bombus terrestris Limbarae A. H. Krausse und Bombus terrestris sardous H. Friese. Intern. Entomol. Zeitschr. 1911. 60. Cryptocephalus equiseti pallidus m. n. v. Entomol. Blätterl911. 61. Scotodipnus strictus gigas m. n. v. Intern. Ent. Zeitschr. 1911. 62. Bei Asuni gesammelte Schnecken und Muscheln. Arch. f. Naturg. 1911. 63. Sardische Chernetiden. Arch. f. Naturg. 1911. 64. Beobachtungen an Dermapteren auf Sardinien. Arch. f. Naturg. 1912. 65. Sardische Flöhe. Arch. f. Naturg. 1912. 66. Coleopteren von Sorgono. Arch. f. Naturg. 1912. 67. Sardische Ameisen. Arch. f. Naturg. 1912. 68. Formica fusca var. glebaria Nyl. auf Sardinien. Wiener Ent. Ztschr. 1912. 69. Einige neue sardische Lepidopterenvarietäten. Arch. f. Naturg. 1912. 70. Acidalia ornata v. n. paucisignata m. Internat. Ent. Zeitschr. Guben 1912. 71. Lythria purpuraria v. n. aucta m. Internat. Ent. Zeitschr. Guben 1912. 72. Eine neue Ameisenform von Sardinien. Intern. Ent. Zeitschr. Guben 1912. 73. Zwei neue sardische Satyrus Varietäten. Arch. f. Naturg. 1912. 74. Psociden als Schädlinge in Insektensammlungen. Arch. f. Naturg. 1912. 75. Über einen sardischen Wildkater. Arch. f. Naturg. 1912. 76. Beobachtungen an Pyralis farinalis L. Arch. f. Naturg. 1912. 77. Calandra granaria in Makkaroni. Internat. Ent. Zeitschr. Guben 1913. 78. Eine merkwürdige Begegnung mit einer Mantis religiosa L. Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1913. 79. Trombidium Wolffi m. nov. spec. Arch. f. Naturg. 1913. 80. Über die Beschädigung der Korkeiche durch Cremastogaster scutellaris Ol. auf Sardinien. Arch. f. Naturg. 1913. 81. Im Gennargentu auf Sardinien gesammelte Coleopteren. Arch. f. Naturg. 1913. 82. Über die Flügelrudimente des Carabus morbillosus alternans P. Arch. f. Naturg. 1913. 83. Eine Messorarbeiterin in einem Tetramoriumneste. Arch. f. Naturg. 1913. 2. Heft 128 Dr. Anton Krausse: 84. Sardische Silphiden. Intern. Ent. Zeitschr. Guben 1913. 85. Individuelle Variabilität bei Epinephele Tithonus auf Sar- dinien. Arch. f. Naturg. 1913. 86. Varietäten zweier sardischen Trombidiidenarten. Arch. f. Naturg. 1913. 87. Camponotus herculeanus vagus Scop. als Korkschädling. Arch. f. Naturg. 1913. 88. Über einige sardische Ameisen. Arch. f. Naturg. 1913. 89. Eine merkwürdige Varietät von Sterrha sacraria L. auf Sar- dinien. Arch. f. Naturg. 1913. 90. Über einige sardische Milben. Arch. f. Naturg. 1913. 91. Die sardischen Amphibien und Reptilien. Arch. f. Naturg. 1913. 92. Anthicus quadriguttatus R. an den Abfallplätzen der Ernte- ameisen auf Sardinien. Arch. f. Naturg. 1913. 93. Sardische Coleopteren. Arch. f. Naturg. 1913. 94. Über die Variabilität der Männchen von Scolia hirta Sch. Arch. f. Naturg. 1913. 95. Eine Spinne an den Abfallplätzen der Ernteameisen auf Sardinien. Arch. f. Naturg. 1913. 96. Sardische Tenthrediniden. Arch. f. Naturg. 1914. 97. Thysanopteren, Isopteren, Orthopteren und Odonaten von Sorgono, Sardinien. Arch. f. Naturg. 1914. 98. Entomologische Notizen. Arch. f. Naturg. 1914. 99. Einige Notizen über sardische Säugetiere. Arch. f. Naturg. 1914. 100. ,, Milchtrinkende“ Spinnen. Arch. f. Naturg. 1914. 101. Die Artischockenraupe. Arch. f. Naturg. 1914. 102. Pamphagus marmoratus v. n. elegans m. Arch. f. Naturg.1914. 103. Der Fraß des Mesites curvipes Boh. Arch. f. Naturg. 1914. 104. Chalcides ocellatus v. n. nigerrima m. Arch. f. Naturg. 1914. 105. Sitodrepa panicea L. Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1914. 106. Zoologische Notizen von Sardinien. Arch. f. Naturg. 1915. 107. Zur Melanismus-Frage. ,, Industrie-Melanismus“. Internat. Ent. Zeitschr. Guben 1908. 108. Zur Melanismusfrage. Internat. Ent. Zeitschr. Guben 1908. 109. Insekten im Zoologischen Garten. Zool. Beob. 1910. 110. Ein Vorschlag. Intern. Ent. Zeitschr. Guben 1910. 111. ,,Comparatio non est ratio.“ Arch. f. Naturg. 1913. 112. ,, Splitters“ und ,,Lumpers“. Arch. f. Naturg. 1914. 113. ,,Entia non sunt creanda sine necessitate“. Arch. f. Naturg. 1914. 114. , .Teleologie“ und Naturwissenschaft. Arch. f. Naturg. 1914. 115. Das principium causalita tis und die moderneNa turwissenschaf t . Arch. f. Naturg. 1915. Embrik Strand: Einige exotische, insbes. afrik. Heterocera. 129 Einige exotische, insbesondere afrikanische Heterocera. Von Embrik Strand, Berlin. (Hierzu eine Doppeltafel.) Im folgenden werden einige neue oder w^enig bekannte Hete- rocera, die mit einer einzigen Ausnahme afrikanisch sind und die sämtlich dem Kgl. Zoologischen Museum Berlin gehören, behandelt, teils neu beschrieben, mit oder ohne Abbildungen, teils, wenn früher beschrieben, hier zum erstenmale abgebildet. Die Abbildungen sind auf Kosten des genannten Museums von Herrn Felix Bryk gezeichnet. Farn. Noctuidae. Gen. Aiteta Wik. Aiteta acutipennis Strnd. n. sp. cJ (Fig. 3). Ein (J von: Kamerun, Bang Manenguba-Geb., 700 m. VIII. 1910 (Schäfer). Flügelspannung 23, Vorderflügellänge 11, Körperlänge 11 mm. Mit A. parallela Hamps. und meterythralAdjyy^s. verwandt, von beiden aber abweichend durch weniger lebhaft gefärbte, etwas graulich angeflogene Hinterflügel, die Andeutung einer Postmedian- querlinie haben, die Vorderflügel sind braun, im Medianfelde ein klein wenig heller, mit zwei weißen Querlinien, die im Costalfelde scharf markiert hervortreten,hinten dagegen fein,aber doch ganz deut- lich sind: die postmediane ist im Costalfelde wurzelwärts konvex ge- bogen, bildet zwischen den Rippen 5 und 7 eine saumwärts scharf konvexe Krümmung und verläuft dann in fast gerader, nur ganz schwach wimzelwärts konvex gebogener Linie bis zum Hinterrande in 2.5 mm Entfernung vom Saume; die andere Linie verläuft ante- median in 3 mm Entfernung von der Flügelbasis, ist fast ganz gerade und sub vertikal auf den Vorderrand gerichtet. Disco- zellularpunkt tief schwarz und rund. An der Basis ein weißes Feld, dessen Außenrand vorn fast die Basis berührt, dann schräg nach hinten und außen verläuft, in der Mitte einen kleinen Zahn bildet und am Hinterrande um reichlich 3 mm von der Basis entfernt ist. Vereinzelte feine schwarze Atome sind über dieFlügel- fläche zerstreut. Hinterflügel unten heller als oben, die Querlinie tritt doppelt und scharf markiert hervor und ein Discozellular- punkt ist erkennbar. Die Vorderflügel sind unten mehr rötlich als oben, mit scharf markierter Postmedianlinie, während die Ante- medianlinie ganz fehlt und die sonstigen Zeichnungen undeutlicher als an der Oberseite sind. Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 2. 9 2. Heft 130 Erabrik Strand: Gen. Tolna Wik. Tolna tetrhemicycla Strand $ (Fig. 6). Beschrieben im Archiv für Naturgeschichte 1913, A. 7, p. 174. Tolna niveipicta Strand n. sp. $ (Fig. 5). Aus Victoria in Kamerun liegt mir eine männliche Eule der Gattung Tolna vor, die mit meiner T. tetrhemicycla Strand jeden- falls nahe verwandt ist, daß sie aber zu dieser nur im weiblichen Geschlecht beschriebenen Art als das $ gehören sollte, halte ich für ausgeschlossen. Von dieser wie von allen in Hampsons Mono- graphie aufgeführten Tolna-Kxien weicht unsre neue auf den ersten Blick dadurch ab, daß die Basalhälfte der Hinterflügel größtenteils schneeweiß ist, bloß eine ganz schmale Hinter- und breitere Vorderrandbinde bleiben dunkelgrau, während die Apikal- hälfte der Hinterflügel mattschwarz ist und so sind auch ihre Fransen abgesehen von einer feinen weißlichen Basallinie und einer leichten Aufhellung im Analwinkel. Die Grundfarbe der Vorder- flügel ist ein wenig mehr bräunlich als bei T. tetrhemicycla] die Zeichnungen sind dieselben mit folgenden Ausnahmen: außerhalb der Nierenmakel findet sich nur ein weißer Fleck und zwar in den Feldern 3 und 4, hinter dieser Makel ist wie bei der Vergleichs- Art ein weißer Längsstrich, der aber kleiner ist, die hellen Quer- linien und Punkte sind weniger deutlich. Auf der Unterseite sind beide Flügel in der Saumhälfte einfarbig bräunlich schwarz, ohne oder nur mit schwacher Andeutung der bei tetrhemicycla recht deutlichen Querlinien; im Hinterflügel verhält das Weiß sich wie oben, abgesehen davon, daß es den Innenrand erreicht. Die Vorder- flügel scheinen mir, auch relativ, ein wenig schmäler als bei te- trhefmicycla zu sein, was aber mit dem Geschlechtsunterschiede Zusammenhängen kann. Flügelspannung 48, Vorderflügellänge 22, Körperlänge 21 mm. Gen. Agonista Feld. Agonista Schoenhergi (Pag.) Strand $ (Fig. 9). Diese orientalische Art habe ich im Archiv f. Naturg. 1913, A. 7, p. 166 — 167, besprochen und dasLis dahin unbekannte, hier zum erstenmale abgebildete $ beschrieben. Gen. Fodina Gn. Fodina Maltzanae Strand ? (Fig. 15). Beschrieben im Archiv f. Naturg. 1914, A. 2, p. 42 — 43. Fodina reussiana Strand $ (Fig. 14). Beschrieben ebenda p. 43 — 44. Farn. Striphnopterygidae. Gen. Phasicnecus Btl. Phasicnecus aequidistans Strd. n. sp. Ein (J von Daressalam 4. IV. 1914 (Reuss). Vorderflügel rehfarbig mit schwachem, gelblichem Schimmer, insbesondere längs des Vorderrandes in dessen Endhälfte und mit Einige exotische, insbesondere afrikanische Heterocera. 131 3 dunkleren Querzeichnungen: eine feine Schräglinie von der Spitze, fast gerade verlaufend, gegen die Spitze des Hinterrandes ohne diesen ganz zu erreichen (zwischen dieser Linie und dem Saume ist das Saumfeld vorn ganz leicht gebräunt) , eine wenig deutliche, leicht wellig gekrümmte, subparallel zu der Schräglinie verlaufende Reihe dunkler Punkte oder Punktflecke, welche Reihe weder Vorder- noch Hinterrand ganz erreicht, endlich eine schmale dunkle Quer- binde, die, insbesondere in den vorderen % ihrer Länge saumwärts konvex gebogen ist, den Vorderrand kaum ganz erreicht, daselbst von der Flügel wurzel um 9 mm entfernt, auf dem Hinterrande aber um 7 mm von der Wurzel entfernt ist; Saum- und Hinterrand- fransen ein wenig dunkler als die Flügelfläche. Hinterflügel beider- seits und die Vorderflügel unten einfarbig lebhaft gelb, im Hflg. mit ebensolchen Fransen, während die Hinterrandfransen drei schwarze Flecke tragen. Körper oben hellbraun, unten sowie die Beine gelb wie die Flügel. Fühler braun. Flügelspannung 46, Vorder flügellänge 24.5, Körperlänge 18 mm. Farn. Sphingidae. Gen. Taboribia Strand Taboribiu Wintgensi Strand (Fig. 4). Beschrieben in Annales de la Societe Entomologique de Bel- gique 1910, p. 228 — 230. Gen. Hypaedalia Butl. Hypaedalia lobipennis Strand (J (Fig. 1). Beschrieben im Archiv f. Naturg. 1913, A. 1, p. 83 — 84. Gen. Polyptychus Hb. Polyptychus (?) burorum Strand n. sp. ' Ein $ von: Transvaal, Rhodesia, Krupesdorp (O. Ulbrich). Vorderflügel borkbraun mit undeutlich dunklerem Disco- zellularpunktfleck und einem charakteristischen, breit abgerundet dreieckigen, dunkleren Apical- oder Subapicalfleck in der Costal- hälfte; er erstreckt sich wurzelwärts bis 11 mm von der Spitze, ist wurzelwärts fast quergeschnitten, erreicht nach hinten abgerundet die Rippe 6, dann scheint seine Grenzlinie sich schräg gegen die Flügelspitze zu erstrecken, vielleicht ohne sie ganz zu erreichen. Ein kleiner dunkler Wisch findet sich innerhalb der Analwinkel. Hinterflügel rötlich, im Saumfelde ein klein wenig dunkler, im Anal- winkel dunkelgraulich, die Fransen der Hinterflügel gelb, die der V Orderflügel dunkler. Unterseite beider Flügel graiüich rosenrötlich und zwar im Discus der Vorderflügel am stärksten gerötet, an der Spitze und an der Basis des Costalfeldes am stärksten grau- gefärbt. Körper wie die Flügel oder der Hinterleib mehr bräunlich gefärbt. Die Spitze des Abdominalrückens ist gelb, kurz davon liegen zwei schwarze Flecke, sonst ist der Körper einfarbig, ab- gesehen davon, daß die Unterseite ebenso wie die Flügel mehr rot als die Oberseite ist. — Stirn mit einem scharf markierten Schup- 9* 2. Heft 132 Embrik Strand: penhöcker. Flügelspannung 69, Vorderflügel 34 mm lang, Kör- perlänge 31 mm. Die Beine des Exemplares fehlen leider gänzlich, daher bleibt die Gattungsbestimmung fraglich. — Erinnert an die westafri- kanische Art Polyptychus foliaceus Rothsch, & Jord. Gen. Acentropoclanis Strand n. g. Acentropoclanis (n. g.) hicolor Rothsch. Ein Exemplar, das ein $ sein muß, von: Süd-Nigerien, Opobo (Schütze). Mittelschiene an der Spitze mit zwei Sporen und ebenso die Hinterschienen nur apikal bespornt. Vorderschiene ohne Enddorn. Die Rippen 6 und 7 der Hinterflügel gestielt, wenn auch nicht lang. Pulvillus ist ziemlich stark entwickelt und zwar ein wenig kürzer als bei Daphnusa Wik. Paronychium mit 2 Lappen: der eine kurz, breit, dreieckig, der andere lang und schmal. Frenulum vorhanden (aber an beiden Seiten abgebrochen; an dem vorhandenen Stück ist von einer Teilung nichts zu erkennen). Rüssel schwach, nicht in zwei Hälften getrennt. • — Durch die Bestimmungstabelle von Rothschild- Jordan in Genera Insectorum, Sphing. p. 36 — 8, kommt man auf die europäisch-asiatische Gattung Marumba Mr., die es aber nicht sein kann, vielmehr dürfte die Art l.c. unter der Gattung LihyoclanisP.oi\iSch. & Jord. zu suchen sein, auf die man aber durch die gedachte Tabelle nie und nimmer kommen kann, weil Liby- oclanis danach quadricalcarate Hintertibien haben soll. Allerdings heißt es in Rothschild- Jordans Monographie, daß die Verfasser nur zwei Exemplare ohne Hinterbeine kennen, die Angabe über das Vorhandensein der 4 Sporen erfolgte aber in der Tat erst in der späteren Arbeit in Genera Insectorum; die Möglichkeit, daß inzwischen Exemplare mit intakten Beinen zur Untersuchung gelangt sind, liegt also jedenfalls vor. Andererseits ist es wohl denkbar, daß die Angabe in Genera Insect. über die Bedornung der Hinterbeine der Libyoclanis sich bloß auf die zweite Art der Gattung. L. Bainbridgei R. et J. bezieht und daß L.bicolor einfach wegen einigermaßen sonstiger Übereinstimmung dazu gezogen ist ohne daß positive Kenntnis der Bewehrung der Hinterbeine vor- handen war. Wenn, wie ich glaube, die vorliegende Art ,,Lihyo- clanis‘‘ hicolor ist, so muß, da man L. Bainbridgei R. & J. als die Type der Gattung Lib. betrachten muß (cfr. Nov. Zool. 13. p. ISO), für Lib. hicolor eine neue Gattung errichtet werden. — Von den in der Bestimmungstabelle Rothschild-Jordan’s 1907 ange- gebenen Merkmalen stimmt,, Zelle des Vorderflügels abgestutzt, der obere und untere Zellwinkel ungefähr 90®'' nicht, in der Dia- gnose p. 47 heißt es aber „Zelle der Hinterflügeß', was richtig ist. — Durch die Bestimmungstabelle der Gattungen in der Mono- graphie kann man auch nicht auf die richtige Spur kommen, denn die Gattung Clanis, worunter hicolor da figuriert, trägt in der Tabelle das Merkmal ,, Joint of palpus not open", unter dem vorher- gehendenBuchstaben,der auf Clanis führt, heißt es aber ,, Joint open". Einige exotische, insbesondere afrikanische Heterocera. 133 Im Flügelschnitt weicht unser (J von dem $ nach der Abbildung in Rothschild- Jordans Monographie t. LXVI., fig. 5, zu urteilen, dadurch ab, daß der Saum der Hinterflügel gerade ist und infolge- dessen die Hinterflügelspitze noch schärfer hervor tritt. Die Größe beträgt: Flügelspannung 79, Vorderflügellänge 39, Körperlänge 40 mm, größte Breite der Vorderflügel 13 mm. Die Färbung stimmt nun auch nicht ganz mit der Beschreibung des $ (in Novit. Zool. I, p. 96 — 7), denn die Vorderflügel zeigen oben ein dunkleres Saum- feld, das durch eine gerade Schräglinie von der Flügelspitze bis zur Rippe 4 (daselbst in 8 mm Entfernung von dem Saume) begrenzt wird, sich dann auch über fast das ganze Feld 3, den größtenTeil des Feldes 2 und den Analwinkel verbreitet ohne nach innen scharf und regelmäßig verbreitet zu sein. Die beschriebene Schräglinie läßt sich aber an der Abbildung der Art erkennen, wenn sie auch in Rothschilds Beschreibung nicht erwähnt wird. Dagegen ist der an der Abbildung dargestellte, in der Beschreibung auch nicht erwähnte dunkle Apikalwisch nicht erkennbar; leider ist mein Exemplar nicht tadellos erhalten, was auch mit der Type nicht der Fall war. Es zeigt einen antemedianen, schrägen, auf dem Vorderrande um 8, auf dem Hinterrande um 10 mm von der Flügel- wurzel entfernten, unregelmäßigen, doppelten Schattenstrich, der weder in Beschreibung noch Abbildung sich findet, allerdings auch recht undeutlich ist. Längs des Hinterrandes der Vorderflügel spärliche dunkle Beschuppung. Hinterflügel bräunlichrot, am Saume ganz schmal dunkler, die Fransen daselbst scheinen aber heller als die Flügelfläche, Das dunkle Saumfeld der Vorderflügel läßt sich auch unten erkennen, dagegen nicht die in der Beschreibung erwähnte Linie: „Obliquely from the base of the cell to the apex of the forewings a dark brown line extends“, eine Angabe, die mir überhaupt unverständlich ist (eine Linie von der Basis der Zelle (= Basis des Flügels) bis zur Spitze 'des Flügels kann doch nur Längslinie sein, nicht Schräglinie!). Die Unterseite der Hinter- flügel ist wie in der Originalbeschreibung angegeben, im Analwinkel am stärksten rot gefärbt, zeigt aber außerdem zwei schwarze, parallele, undeutliche Querlinien von dem Vorderrande bis zur Rippe 4, von denen die distale von der Flügelspitze um 6, von der proximalen um 3.5 mm entfernt ist. So weit nach der, wie gezeigt, nicht sehr gelungenen Original- kennzeichnung erkennbar ist, muß vorliegende Art ,,Clanis‘‘hicolor Rothsch. sein, sie ist aber weder eine Clanis noch eine Libyoclanis, sondern es muß dafür eine neue Gattung aufgestellt werden, die ich Acentropoclanis m. nenne. Farn. Notodontidae. Gen. Stauropussa Strand Stamopussa viridipennis Strand $ (Fig.' 12). Beschrieben im Archiv f. Naturg. 1912, A. 6, p. 170 — 171. 2. Heft. 134 Embrik Strand: Gen. Alatanadata Strand Alatanadata latipennis Strand $ (Fig. 7). Beschrieben ebenda p. 167 — 168. Gen. Scrancia Holl. Scrancia (Subg. Gargettoscrancia Strand) albolineata Strand $ (Fig. 13). Beschrieben ebenda p. 163. Gen, Someropsis Strand Someropsis viriditincta Strand $ (Fig. 11). Beschrieben ebenda p. 160 — 161. Gen. Graphidura Strand Graphidura Tessmanni Strand ^ (Fig. 10). Beschrieben in Jahrb. d. nassauischen Ver. f. Naturk. 64 (1911), p. 122. Farn. Cossidae. Gen. Cossus F. Cossus Reussi Strand (J (Fig. 2). Beschrieben im Archiv f. Natiirg. 1912, A. 11, p. 85 — 86. Gen. Oreocossus Auriv. Oreocossus occidentalis Strand (Fig. 16). Beschrieben im Archiv f. Naturg. 1912, A. 12, p. 35 (1913) aus Nkolentangan in Spanisch-Guinea. Gen. Holcoceroides Strand Holcoceroides ferrugineotincta Strand (Fig. 8). Ebenda beschrieben und von derselben Lokalität. Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina, gesammelt von Herrn Dr. J. Aharoni. Von Embrik Strand, Berlin. Als Fortsetzung und Schluß der im Archiv für Naturgeschichte, 1913, A. 10, p. 147, angefangenen und ebenda Heft 1914, A. 3, p. 173 fortgesetzten Arbeit über von Herrn Dr. J. Aharoni gesam- melte Spinnen aus Palästina bespreche ich im Folgenden Material der Familien Zoropsidae, Filistatidae, Drassodidae, Argiopidae, Thomisidae, Clubionidae, Lycosidae und Salticidae, welche Fa- milien mit Ausnahme der Drassodiden auch in den vorhergehenden Mitteilungen vertreten waren. Archiv für Nainr|esc}iicMe 81. Jahr^. 1915 AhlA. Sirand : E:? ^\tfliiv für Nalur|eschichtc 81. Jahrf. 191n AW„\. Ntraaul.. Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 135 Im ganzen hat Herr Aharoni dem Senckenbergischen Museum 95 Arten und Varietäten Spinnen aus Palästina geschickt, die sich auf die Familien wie folgt verteilen: 2 Dictynidae, 1 Zoropside, 5 Filistatidae, 2 Sicariidae, 1 Dysderide, 3 Zodariidae, 1 Hersiliide, 12 Drassodidae, 1 Pholcide, 8 Theridiidae, 4 Argiopidae, 20 Tho- misidae, 15 Clubionidae, 2 Agelenidae, 2 Pisauridae, 5 Lycosidae, 3 Oxyopidae und 8 Salticidae. Außerdem eine Art der Solifugae. Neu sind 40 oder 41 Arten und Varietäten. Es ist dies die erste größere Spinnenausbeute aus dem ,, Heiligen Land'', die zur Bear- beitung gelangt ist, seitdem O. Cambridge im Jahre 1872 seine bekannte ,, General List of the Spiders of Palestine and Syria" in den Proceedings of the Zoological Society of London veröffent- lichte; was seit der Zeit über die Spinnen dieses Gebietes in der Literatur erschienen ist, sind kleinere Arbeiten oder gelegentliche Mitteilungen in Arbeiten über andere Gebiete von Kulczyhski, Simon, Strand etc. Die schon von Cambridge gegebene allgemeine Charakte- ristik der Fauna als im großen ganzen europäisch, aber mit einigen tropisch aussehenden Formen dazwischen, hat auch heute noch volle Giltigkeit und wird auch nicht durch weitere Untersuchungen geändert werden, trotzdem sicherlich noch eine bedeutende Anzahl neuer Arten in diesen Gebieten der Entdeckung harren. Fort- gesetztes Sammeln wäre daher verdienstlich. Farn. Zoropsidae. Gen. Zoropsis Sim. Zoropsis lutea Th. (?). Ein unreifes Exemplar von Jaffa-Rehoboth gehört wahr- scheinlich zu dieser schon in der ,, Ersten Mitteilung" angegebenen Art. Was O. Cambridge nach einem unreifen Exemplar als Hecaerge maculata beschrieben hat (in: Proc. zool. Soc. London 1872, p. 257) wird jedenfalls ein Zoropsis sein und nicht unwahrscheinlich diese Art. Eventuell hätte der Name maculata die Priorität. Farn. Filistatidae. Gen. FiliStäta Latr. Filistata insidiatrix (Forsk.). Zwei nachträglich auf gefundene Exemplare von Jaffa-Reho- both dürften dieser Art angehören. Gen. Drassodes Westr. Drassodes rehohothicus Strand n. sp. Ein $ von Jaffa-Rehoboth. Am unteren Falzrande nur 1 obendrein winzig kleines Zähnchen, das von der Klaueneinlenkung weit entfernt ist; diese zeigt Andeutung eines kleinen Höckers, der unter Umständen für ein Zähnchen gehalten werden könnte. Am oberen Falzrande drei Zähne, von denen der mittlere viel kräftiger sowie spitz konisch ist, der proximale ganz klein, der distale ein wenig größer ist. 2. Heft 136 Embrik Strand: Durch diese Mandibelbewehrung steht das Tier zwischen den beiden Simon’schen Gruppen Echemeae und Drassodeae. Total länge ohne Mamillen 10, mit 11 mm. Cephalothorax 5 mm lang, 3.2 mm breit, so lang wie Patella + Tibia des I. Paares. Beine: I. Fern. 3.8, Pat. + Tib. 5, Met. 2.4, Tars. 2 mm; II. bezw. 3.6, 4.5, 2.4, 2 mm; III. bezw. 3.2, 4, 2.3, 1.9 mm; IV. bezw. 4, 5.5, 4.2, 1.9 mm. Also: I. 13.2, II. 12.5, III. 11.4, IV. 15.6 mm, oder IV, L, II., III. Epigyne stimmt, in Flüssigkeit gesehen, mit derjenigen von Cambridge's Drassus unicolor (in: Proc. Zool. Soc. London 1872, t.l5, f. 18) gut überein, jedoch sind die beiden dunklen, nach vorn divergierenden Partien der Figur hier seitwärts verbreitet, so daß sie den zwischen ihnen und den seitlichen der drei hinteren hellen Partien übrigbleibenden Raum der Zeichnung ganz ausfüllen; ferner erscheint das Medianseptum mitten nicht so stark ver- schmälert, wie die Figur es andeutet. Trocken gesehen erinnert Epigyne auch an die von Drassus omissus O. Cbr. (1. c., t. 15, f. 17), weicht aber ab u. a. durch das Fehlen der beiden runden Erhaben- heiten am Hinterrande. — ,, Drassus“ unicolor weicht ferner ab durch geringere Größe (,,2^ lines“) und gelben Hinterleib etc. und ,, Drassus“ omissus kann es ebenfalls wiegen abweichender Färbung etc. auch nicht sein. Was Kulczyhski in seinen ,,Fragmenta Arachnologica VI“ (in: Bull. Ac. Sei. Cracovie, CI. math. nat., Janvier 1908, p. 54 — 56, t. II, f. 5) als ,,Drassodes morosus (O. Cambr.)?" beschreibt, kann ich vom vorliegenden Exemplar nur durch folgendes unterscheiden: Bei letzterem ist die hintere Hälfte des Längsseptum der Epigyne so stark niedergedrückt, daß nur noch durch seine Randlinie die in Kulczyhski’s Figur dargestellte Form dieses Septum’s deutlich erkennbar ist; beiderseits der vorderen Hälfte des Septum ist, im Grunde der Grube, ein ganz feines Höckerchen, das zur Not auch in fig. cit. erkennbar ist; die hinteren M. A. sind jedenfalls nicht größer als ihre S. A., die vorderen M. A. sind eher ein wenig größer als ihre S. A. statt umgekehrt, Abdomen ist 5 mm lang und 3.5 mm breit. Wie Kulczynski dazu gekommen ist, diese Art für Drassus morosus O. Cbr. 1872 zu halten, verstehe ich nicht, wenigstens sind in Cambridge’s Beschreibung über das ? keine andere Angaben zu finden, als daß es in unreifem Zustande unter Steinen bei Jerusalem gefunden wurde; die Beschreibung spricht sonst nur von dem (J. In der Tat hat denn Kulczynski später (in ,,Fragmenta Arachnolo- gica IX“, 1. c. Janvier 1911, p. 19) zugegeben, daß sein Drassus morosus von 1908 sicherlich nicht die gleichnamige Art Cambridges von 1872 ist. Statt dessen führt er sie nun als Drassodes aegyptius (O. Cbr.) auf, was mir fast ebenso unverständlich bleibt, denn die Abbildung von der Epigyne von D. aegyptius O. Cbr. (in: Proc. Zool. Soc. London 1874, t. 52, f. 19) weicht doch zu sehr von der- jenigen von D. morosus Kulcz. (cfr. fig. supra cit.) ab. Es wäre Dritte Mitteilung über Spmnen aus Palästina. 137 vielfach besser, wenn Kulczyhski seinen ,,D. morosus'' gleich neu- benannt hätte statt mit Gewalt ältere Namen, die unmöglich die richtigen sein können, an wenden zu wollen. Ich nenne seine Art D. pseudomorosus m. Färbung. Cephalothorax und Mandibeln rötlich braungelb, letztere und der Kopf teil am stärksten gerötet. Lippenteil braun mit schwarzem Seitenrand in der Basalhälfte, Sternum mit braun- schwarzem Rand. Beine braungelb, heller als der Cephalothorax, insbesondere an den Ferneren. Abdomen gi aulichschwarz mit schmalem graulichem, bis zur Mitte des Rückens reichendem Herz- strich; beiderseits der Spitze dieses finden sich zwei grauliche Muskelpunkte. Spinnwarzen blaß bräunlichgelb. Drassodes palaestinensis Strnd. n. sp. Ein (J von Rehoboth-Jaffa, 26. IV. 1913. Körper länge 6 mm. Cephalothorax ohne Mandibeln 3 mm lang, 2 mm breit. Mandibeln kräftig, an der Basis stark gewölbt, die ganze Vorderseite mit kräftigen, wenigstens zum Teil aus kleinen Höcker- chen entspringenden Haaren und etwas quergestreift; am unteren Falzrande ein kurzer, aber ziemlich kräftiger Zahn weit von der Einlenkung, etwa an der Spitze der eingeschlagenen Klaue sitzend, näher der Einlenkung scheint ein ganz rudimentäres Zähnchen zu sein. Am oberen Falzrande lassen sich etwa 4 — 5 in einer Reihe gestellten Zahnhöckerchen, die alle je ein Haar tragen, erkennen, ferner entspringt gegenüber dem deutlichen Zahn des unteren Falzrandes eine scharfe, daselbst leicht zahnförmig vortretende, bis zur Basis der Mandibel sich erstreckende und leicht S-förmig gekrümmte Carina, die aber dann höchstens mit ihrer zahnförmigen Spitze als zum Falzrande gehörig bezeichnet werden kann. Beim $ mögen die Mandibeln etwas anders sein. Erinnert an D. nigrosegmentatus Sim. vom Tian-Schan, unter- scheidet sich aber u. a. dadurch, daß die Seiten des Abdomen einfarbig ohne schwarze Zeichnungen sind, während bei D. nigro- segmentatus ,, Abdomen ... in lateribus zonis obliquis nigri- cantibus insigniter ornatum“ sein soll. Die Gattungszugehörigkeit unseres Tierchens ist etwas frag- lich; habituell erinnert es nicht eben an Drassodes, zumal solche charakteristische Zeichnung des Abdomen in dieser Gattung sehr selten vorkommt. Die unteren Spinnwarzen sind zwar für eine Drassodine wenig lang, jedoch deutlich länger als die oberen Spinnwarzen, sowie unter sich getrennt. Maxillen mit ausgeprägter Quereinsenkung. Stria thoracica vorhanden. — Hintere Augen- reihe länger als die vordere, jedoch ist der Zwischenraum der hinteren S. A. kaum ganz so lang wie die vordere Reihe, ganz schwach procurva; die weißlich schimmernden M. A. sind länglich- eckig, nach vorn divergierend, hinten unter sich um viel weniger 2. Heft 138 Embrik Strand: als ihre Entfernung von den S. A. entfernt und zwar unter sich um ihren kürzeren Radius entfernt. Die beiderreihigen S. A. sind etwa gleich groß und zwar ein wenig kleiner (in Flüssigkeit gesehen), als ihre M. A., unter sich um etwa ihren Durchmesser oder unbe- deutend weniger als die M. A. unter sich entfernt. Das Feld der letzteren ist länger als breit und vorn ein wenig breiter als hinten. Die vordere Augenreihe gerade. — Die Palpen sind in der basalen Hälfte, wenn auch näher der Mitte als der Basis, der Maxillen in- seriert; letztere sind in der apikalen Hälfte fast so breit wie in der basalen, außen mitten ziemlich tief ausgerandet, die Spitze schräg abgeschnitten, jedoch keinen Winkel bildend. — Mandibeln siehe oben. — Wegen des Fehlens eines Abdominalscutum kann die Art nicht zu Scotophaeus gestellt werden. Färbung. Cephalothorax bräunlichgelb mit schwarzer Me- dianritze und gebräuntem Kopfteil; Clypeusecken, Vorderrand- linie des Clypeus und Mandibeln schwarz oder fast schwarz; Maxillen und Lippenteil braun, letzterer an den Seiten schwarz; Sternum bräunlichgelb mit dunkelbraunem Rand. Palpen an beiden Enden gebräunt, das Tarsalglied teilweise schwarz. Beine blaßgelb. Abdomen blaßgelb; der Rücken mit grauem, lanzett- förmigem, bis zur Mitte reichendem Herzstreifen, der vor seiner Mitte am breitesten ist und zwar daselbst so breit wie die Reihe von drei der Augen der hinteren Reihe lang ist, am Ende querge- schnitten; beiderseits dieses Herzstreifens und damit vorn ver- bunden, verläuft ein schwarzer, unregelmäßiger Längsstreifen, der ebenfalls bis Rückenmitte etwa reicht. Hinter diesen zwei schwarzen Streifen finden sich je drei oder vier schwarze Schräg- querstriche, die wohl mitunter mit den gegenüberliegenden paar- weise verbunden sein werden (also statt 8 kurze Schrägstriche 4 winklig gebrochene Querlinien bilden), bei diesem Exemplar sind jedoch die Striche der beiden Reihen ganz deutlich getrennt. Die Abdominalseiten sind nicht gezeichnet, um die Basis der Spinn- warzen eine schwarze Linie, die Seiten des Bauchfeldes mit schwarzen Atomen. Palpenorgane groß, für einen Drassodes eigentlich zu stark entwickelt. Patellarglied wenig länger als breit und etwa so lang wie das Tibialglied ohne dessen Fortsatz; letzterer ist so lang oder reichlich so lang wie das Glied selbst, entspringt von der Rücken- seite des Gliedes und bedeckt also die Rückenseite der Basis vom Tarsalgliede, ist annähernd zungenförmi^, jedoch von der breiten Basis bis zur quergeschnittenen Spitze etwas verjüngt. Das Tarsalglied ist reichlich 2 mm lang oder ungefähr so lang wie Patellar- + Tibialglied Fortsatz des letzteren und auch verhält- nismäßig stark verdickt; im Profil fallen als Fortsätze zwei kleine, subparallel nach vorn gerichtete aus der Spitze des Bulbus auf, welche Fortsätze in gewisser Richtung (auch Profil) als ein einziger, dreieckig-zahnförmiger Fortsatz erscheinen. Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 139 Gen. Echemus Sim. Echemus mollis (O. Cbr.) 1874. Ein $ von Jaffa-Rehoboth, 18. IV. 1913. Am vorderen Falzrande sind 4 Zähnchen vorhanden, von denen die beiden endständigen unter sich etwa gleich groß und zwar nur wenig kleiner sind als die beiden mittleren, die auch nicht groß sind. Am hinteren Falsrande ist kein Zähnchen zu sehen. Die auffallend große Epigyne ist von Cambridge abgebildet (Proc. Zool. Soc. London 1874, t. 51, f. 9), die zu kleine und sche- matische Figur gibt aber keine genaue Vorstellung. In der Tat ist Epigyne mindestens so breit wie lang und zwar so breit wie die Goxen II lang sind; die breiteste Stelle befindet sich in oder kurz hinter der Mitte. Der zungenförmige Fortsatz erscheint am Ende mehr abgerundet als Cambridge ihn gezeichnet hat und seine Seitengrenzlinien divergieren daher deutlicher nach vorn. Von seiner Spitze bis zum Hinterrande erstreckt sich eine feine dunklere, niedergedrückte Linie bis zum Hinterrande. In Flüssigkeit er- scheint das Ganze blaßgraulich mit schwärzlichen Randlinien, die in der hinteren Hälfte fehlen, weshalb diese unbestimmt begrenzt ist. Körperlänge 6 mm. Cephalothorax 2.3 mm lang. Beine IV : Femur 2.1, Patella Tibia 3, Metatarsus + Tarsus 3.1 mm. — Beschrieben war die Art aus Aegypten. Gen. Seotophaeus Sim. Scotophaeus blepharotrichus Strand n. sp. Zwei (JcJ von Jaffa-Rehoboth, das eine (Type!) am 23. VIII. 1913 gesammelt. Körperl änge 6 — 7 mm. Cephalothorax 3.2 mm lang, kürzer als Patella + Tibia IV (3.9 mm). Die vorderen M. A. sind mindestens so groß wie ihre S. A. Die Palpen ähneln sehr der von 5. quadripunctatus L., der Fort- satz des Tibialgliedes ist jedoch kürzer, erscheint in Dorsalansicht außen eher konkav als konvex gebogen, Bulbus tritt im Profil gesehen stärker hervor, Tibia I ist unten unbewehrt, die Femora III — IV haben oben mitten nur J.l Stacheln etc. — Die Spitze des Tibialfortsatzes erscheint sowohl in Draufsicht als Profil scharf, wenn auch kurz zugespitzt und zwar in Draufsicht von beiden Seiten gleichmäßig zugespitzt und gerade nach vorn gerichtet, in Profil dagegen unten vorn schräg abgeschnitten, so daß die Spitze leicht nach oben gerichtet wie auch der ganze Fortsatz im Profil leicht nach unten konvex gebogen erscheint (im Profil erscheint der Fortsatz etwa intermediär zwischen denen von 5. quadripunc- tatus L. und scutulatus L. K.). Der Fortsatz ist erheblich kürzer als das Tibialglied. Dieses ist (ohne den Fortsatz) nicht ganz so lang wie das Patellarglied, mit diesem zusammen länger als dasTarsalglied. Von S. scutulatus L. K. abweichend u. a. dadurch, daß am IV. Beinpaar der Metatarsus erheblich länger als Tibia ist (bezw. 3 und 2.2 mm). 2. Heft 140 Embrik Strand: Färbung. Cephalothorax rötlich braungelb mit schwarzer Mittelritze und ebensolchen, z. T. unterbrochenen Linien um die Augen, aber ohne dunklen Seitenrand. Mandibeln rot mit eben- solchen, in der Basalhälfte dunkleren Krallen. Beine braungelb, die distalen Glieder gerötet. Maxillen rötlich mit weißer Spitze, Lippenteil geschwärzt mit hellerer Mitte, Sternum rötlich braun- gelb mit schwarzbrauner Randlinie. Abdomen hellgrau, die ver- hornte Rückenplatte ist braungelblich, abgerundet dreieckig, etwa 1 mm lang und an der Basis ebenso breit ; unmittelbar dahinter findet sich das von 4 kleinen schwärzlichen Muskelpunkten ge- bildete Paralellogramm, das 1 mm lang und 0.9 mm breit ist. Der Bauch mit zwei dunklen paralellen Längslinien, die aber an beiden Enden verkürzt sind. Spinnwarzen braungelb. Cephalothorax 3 mm lang und 2.2 mm breit. Abdomen ohne Spinnwarzen 3.2 mm lang. Beine: I. Femur 2.7, Patella -|- Tibia 4, Metatarsus -f- Tarsus 3.5 mm; II. bezw. 2, 3, 2.5 mm; III. bezw. 1.9, 2.2, 2.8 mm; IV. bezw. 3, 4, 4.5 mm. Also: I. 10.2, II. 7.5, III. 6.9, IV. 11.5 mm oder: IV., L, II., IIL Gen. Prosthesima L. K. Prosthesima glossa Strand n. sp. Ein c? von Jaffa-Rehoboth, 14. VII. 1913. Die Mandibeln sind beschädigt, die Gattungszugehörigkeit möchte ich jedoch dennoch für ganz sicher festgestellt halten. Körperl änge 6 mm. Cephalothorax 2.5 mm lang, kürzer als Patella + Tibia IV (3 mm). Patellarglied der Palpen ist länger als das Tibialglied und als selbst breit. Das Tibialglied ist an der Basis (in Draufsicht) schmäler als das Patellarglied, gegen die schräggeschnittene Spitze sich allmählich erweiternd und daselbst so breit wie das Patellar- glied, die äußere Ecke der Spitze in einen Fortsatz verlängert, der wenig kürzer als das Glied selbst, aber nur 14 so lang wie das T arsalglied ist, diesem dicht anliegt, nach vom gerichtet , inDraufsicht allmählich gegen die ziemlich scharfe Spitze sich zu verschmälern scheint, wobei seine äußere Spitze gerade, die innere leicht gewölbt erscheint; im Profil erscheint er spitz keilförmig, nach vorn und ein klein wenig nach oben gerichtet. Das Tarsalglied ist so lang wie die beiden vorhergehenden Glieder zusammen, erscheint in Drauf- sicht erheblich breiter als das Tibialglied, ist nicht ganz doppelt so lang wie breit mit der größten Breite kurz hinter der Mitte, von da an bis zur Spitze sich allmählich verjüngend; im Profil erscheint das Glied oben der ganzen Länge nach gleichmäßig gewölbt mit der größten Höhe in der Mitte, die schmale Spitze den Bulbus nur wenig überragend, letzterer wenig vorstehend, am Ende schräg geschnitten erscheinend, kurz dahinter findet sich unten ein kleiner, kurz fingerförmiger, nach hinten und unten gerichteter Fortsatz. Von unten gesehen zeigt Bulbus in der Apikal- hälfte seiner Außenseite zwei kleine, dreieckige, parallel nach hinten Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 141 und außen gerichtete Fortsätze sowie am Ende einer Außenseite eine kurze, feine, gerade, nach innen gerichtete Spitze, die aber nur bis zur Mittellängslinie des Gliedes reicht ; der vor dem Bulbus sich’ befindliche Teil des Gliedes erscheint dabei als ein Dreieck, das breiter als lang ist. Unter den von Cambridge beschriebenen Prosthesima- Aiteln aus Palästina kommt der unserigen, nach der Abbildung der Palpen zu urteilen, P. scutata (in: Proc. Zool. Soc. 1872, p. 244, t. 16, f. 24 a — b) am nächsten, die Form des Bulbus bezw. seine Fort- sätze sind jedoch anders, der Fortsatz des Tibialgliedes ist, nach der Fig. 24a zu urteilen, länger und spitzer als bei unserer Art, während die Fig. 24b insofern etwas besser stimmt. — Ferner ist Pr. scutata Cbr. etwas größer, seine Beine sollen apikalwärts heller sein und die Tarsen III — IV blaßgelb sein, während hier die Meta- tarsen und Tarsen aller Beine gleich gefärbt sind und zwar hellrot oder gelblichrot so wie die Femora zum Teil sind, Abdomen wird als einfarbig schwarz beschrieben, während hier eine braune, verhornte, dreieckige, reichlich ein mm lange und nicht so breite, basale Rückenplatte vorhanden ist (der von Cambridge gewählte Artname würde allerdings dafür sprechen, daß diese Platte auch bei seiner Art vorhanden ist) und dahinter finden sich drei Paare weißliche Muskelpunkte, von denen Nr. 1 und 2 ein Trapez bilden, das viel breiter als lang und vorn ein klein wenig breiter als hinten ist, während Nr. 2 und 3 ein Trapez, das hinten breiter als vorn und ein wenig breiter als lang ist, bilden. Prost, scutata soll vornauf- fallend breit sein, während hier der Cephalothorax mitten reichlich doppelt so breit wie vorn ist. Cambridge erwähnt nur Stacheln an denTibien und Metatarsen III — IV, während hier die vorderen Meta- tarsen und Tarsen viele reihenförmig angeordnete kleine Stacheln an der Unterseite tragen und die Ferneren I — II haben wenigstens oben unweit der Basis 1 Stachel. Ferner sind hier die hinteren M. A. von ihren S. A. ein wenig weiter als unter sich entfernt (jeden- falls in Flüssigkeit gesehen). Prosthesima pyrethri Strnd. n. sp. Ein ^ von Jaffa-Rehoboth. Mit der vorhergehenden Art sehr nahe verwandt, aber Cephalo- thorax und Extremitäten ein wenig heller, Tibialglied der Palpen länger, Bulbus anders, die hintere Augenreihe ist eher procurva als gerade (bei der vorhergehenden Art eher ein klein wenig re- curva!) etc. Das Tarsalglied der Palpen erscheint in Ventralansicht etwa lang-ellipsenförmig, am Ende nicht viel stärker verjüngt als an der Basis, nur ganz wenig breiter als das Tibialglied an der Spitze und mindestens doppelt so lang wie breit; Bulbus erscheint lang eiförmig, abgesehen davon, daß die Spitze außen ein wenig schräg abgeschnitten ist, von welcher Stelle mitten ein ganz kleiner, den Rand der Lamina tarsalis nicht erreichender, etwa V-förmiger, 2. Heft 142 Embrik Strand: schräg nach vorn und außen gerichteter Fortsatz entspringt, der einzige erkennbare Fortsatz des Bulbus. Das Tibialglied erscheint zylindrisch; etwa 2% mal so lang wie breit, an der Spitze außen mit dem gewöhnlichen Fortsatz, der gerade, nach vorn und ein klein wenig nach außen gerichtet ist, von der Basis bis zur Spitze ziemlich allmählich verjüngt, das äußere Profil gerade, das innere ganz schwach konvex, die äußerste, ziemlich feine Spitze last unmerklich (nur unter dem Mikroskop erkennbar) nach innen geneigt, die Länge des Fortsatzes so groß wie die Breite des Tibial- gliedes an der Spitze; letzteres zeigt (ebenfalls in Ventralansicht!) an der inneren Ecke der Spitze einen ganz kleinen Höcker. Das Patellarglied ist dicker, aber kaum ganz so lang wie das Tibial- glied; letzteres -f % Patellarglied sind so lang wie das Tarsalglied. Körperlänge 6 mm. Cephalothorax 2.8mm lang ohne, 3mm mit Mandibeln, kürzer als Patella + Tibia IV (3.9 mm) und I (3.5 mm). Metatarsus IV 3 mm. Patella + Tibia III 2 mm. Metatarsen I haben unten einige wenig regelmäßig in Längs- reihen angeordnete Stacheln oder besser gesagt Stachelborsten, von denen die zwei apikalen kaum größer als die übrigen sind; die Tarsen I mit ebensolchen, aber noch kleineren Borsten besetzt. Als bestachelt können diese Glieder also nicht bezeichnet werden. Dagegen haben die Tibien II unten innen mitten 1 Stachel, die Metatarsen II unten nahe der Basis 2 und nahe der Mitte 1 oder 2 Stacheln, alle Ferneren sind oben bestachelt und die Beine III — IV sind reichlich mit Stacheln versehen. Die hinteren M. A. erscheinen in Flüssigkeit reichlich so groß und ein klein wenig weiter von den S. A. als unter sich entfernt. Prosihesima sp. Drei unreife Exemplare von Jaffa-Rehoboth 18. 4. 13, die mit einer der vorhergehenden Arten nicht konspezifisch sein dürften. Prosihesima scutata (O. Cbr.) 1872. Ein cJ von Jaffa-Rehoboth. Körperlänge 7 mm. An den Palpen, im Pr ofil gesehen, fällt die starke und langeBe- haarung der Oberseite des Tibial- und Tarsalgliedes auf, beide auch mit Borstenstacheln bewehrt; letzteres an der Spitze, unten wie oben, scopuliert, oben mitten fast flach, die scopulierte Endfläche dagegen ziemlich steil abfallend, die Spitze der Lamina tarsalis ganz kurz und etwa vogelschnabelähnlich erscheinend. Bulbus bildet im Profil gesehen unten eine gleichmäßige schwache Wölbung, die basalwärts keine scharfe Grenze gegen Lamina tarsalis zeigt, apikalwärts aber von der Spitze der letzteren durch einen Sinus getrennt ist, worin, aus der Spitze des Bulbus entspringend, ein nach vorn und oben gerichteter, subzylindrischer, leicht gekrümmter Hakenfortsatz hineinragt, während vor diesem eine kurze, leicht nach hinten konvex gekrümmte, nach unten und vorn gerichtete Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 143 Spina entspringt. Sonst sind so keine auffallenden Fortsätze er- kennbar. Das ganze Tarsalglied erscheint in der Mitte am höchsten und zwar etwa doppelt so hoch wie das Tibialglied an der Basis; letzteres erscheint abgerundet trapezförmig, apikalwärts höher werdend und daselbst reichlich so hoch wie lang. Das Patellarglied hat an der Spitze oben eine sehr lange, gerade, abstehende Stachel- borste. Das Patellarglied ist länger als das Tibialglied, beide zu- sammen erheblich kürzer als das Tarsalglied. — In Ventral- ansicht erscheint das Tibialglied noch kürzer als im Profil, an der Spitze mitten ausgerandet, mit beiden Ecken scharf zugespitzt, wenn auch nur die äußere einen richtigen Fortsatz bildet; dieser ist etwa so lang wie das Glied selbst, von der dicken Basis all- mählich bis zur ziemlich scharfen Spitze verjüngt, gerade, dem Tarsalglied dicht anliegend, im Profil etwa wie von unten erschei- nend, mit wenig scharfer Spitze, die von außen etwas flachgedrückt erscheint. An dem sonst schwarzen Bulbus fällt in Ventralansicht folgende Zeichnung auf: Nahe seiner Spitze ein weißer, rundlicher Fleck, von dem eine blaß bräunlichgelbe Längsbinde sich nach hinten erstreckt, unmittelbar vor dem weißen Fleck ist ein kleiner schwarzer Höckerfortsatz, der nach vorn und ein klein wenig nach außen gerichtet ist, sowie dicht neben diesem ein nach außen gerichteter ähnlicher Fortsatz. — Cambridges Abbildung der Palpen seiner Prosthesima scutata (1. supra cit.) paßt recht gut auf vorliegende Form, der Fortsatz des Tibialgliedes ist jedoch nicht so lang und spitz wie seine Figur 24 a ihn darstellt, während um- gekehrt die andere Ecke der Spitze des Gliedes bei meiner Form spitzer, ja überhaupt nicht abgerundet ist, ferner paßt die Fig. 24b, soweit das Tarsalglied in Betracht kommt, nicht, indem es, wie oben angegeben, bei vorliegendem Tier wesentlich anders aussieht. Die Fig. 24 b ist aber sehr schematisch. Sonst paßt die Beschreibung von Prosth. scutata. — Ein be- sonders gefärbtes Abdominalscutum ist nicht vorhanden, wird auch von Cambridge nicht erwähnt, wohl aber könnte man aus dem Artnamen {scutata) auf das Vorhandensein eines Scutums schließen. Wenn auch unter Zweifel, glaube ich mein Tier auf Cambridges ,,Melanofhora scutata** beziehen zu müssen. Sollte es aber doch verschieden sein, was aus der Literatur nicht sicher festzustellen ist, so würde ich den Namen jaffana m. in Vorschlag bringen. Gen. Aphantaulax Sim. Aphantaulax troxochroides Strnd. n. sp. Ein 5 von Jaffa-Rehoboth 23. VIII. 13. Von A. Alhini Aud. et Sav., die in Griechenland, Aegypten, Syrien und Tunis Vorkommen soll, leicht durch geringere Größe zu unterscheiden: Körperlänge mit Mamillen nur 2.5 mm, Cephalo- thorax reichlich 1 mm lang. Charakteristisch ist auch die Epigyne, die eine linienschmale, aber dennoch scharf markierte, tiefe und 2. Heft 144 Embrik Strand: leicht erkennbare Längsfurche bildet; das Genitalfeld ist sonst schwärzlich, von der Umgebung wenig oder kaum verschieden (in Flüssigkeit gesehen) und hat überhaupt die größte Ähnlichkeit mit demjenigen von Troxochrus hienialis BL, jedoch ist der Hinter- rand des Feldes nicht wie bei dieser Art procur vagebogen, sondern gerade oder gar ganz schwach recurva gebogen. Cephalothorax gi auschwärzlich bis (Kopfrücken) graugelblich mit schwarzer Seitenrandlinie und schwarzen Ringen um die Augen. Beine blaßgraulich, die Endhälfte der Femora jedoch schwärzlich. Sternum dunkelgraulich mit schwärzlicher Rand- linie. Abdomen schwarz, ziemlich lang behaart; Rücken mit zwei reinweißen, unter sich um mehr als ihren längsten Durch- messer entfernten, in Querreihe angeordneten Quer flecken in der Mitte, die aus dicht beisammenliegenden Schuppenhaaren gebildet sind. Weiter keine weiße Flecke, jedoch finden sich am Vorderrande des Rückens einige, ein wenig hellere Haare, so daß vielleicht bisweilen helle Flecke daselbst angedeutet sein können. Gen. Callilepis (Westr.) Sim. Callilepis Camhridgei (Cambr.). Ein unreifes Exemplar von Jaffa-Rehoboth 26. IV. 13 halte ich für dieser Art zugehörig. Callilepis jaffana Strnd. n. sp. 6 unreife Exemplare von Jaffa-Rehoboth 23. 8. 13. Nach den existierenden Beschreibungen der bis jetzt aus Palästina und Syrien bekannten Arten ist es nicht möglich, diese unreifen Exeinplare zu bestimmen. Da die Zeichnung derselben jedoch ganz charakteristisch ist und konstant zu sein scheint, halte ich es trotz des unreifen Zustandes für nützlich, die Tiere zu beschreiben. Cephalothorax und Extremitäten blaß bräunlichgelb bis blaßgelb; der Brustteil mit schwarzem Seitenrand, am Rande des Kopfteiles sind nur die Clypeusecken dunkel; die Kopffurchen mit je einer schmalen, schwarzen Binde, die vorn breit quer ge- schnitten über den Coxen I endet, nach hinten sich allmählich verschmälert und scharf zugespitzt jederseits der Vorderspitze der Mittelritze endet, von dieser weit entfernt, trotzdem die beiden Binden nach hinten konvergieren. An den Seiten des Brustteiles je drei kleine schwarze Flecke und zwar ein kleiner länglich strich- förmiger über den Coxen II, ein ebensolcher, aber schräggestellter über den Coxen III und je ein größerer, aber weniger scharf mar- kierter Fleck über den Coxen IV. Die Beine einfarbig, aber mit schwarzer Behaarung und Bestachelung. Mandibeln am Ende gerötet. Sternum weißlich. Die Augen fein schwarz umringt, was um die vorderen M. A. und hinteren S. A. am deutlichsten ist. Abdomen ist im Grunde hellgrau, das Rückenfeld jedoch fein bräunlich angeflogen oder punktiert und mit so vielen schwarzen Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 145 Zeichnungen versehen, daß es flüchtig angesehen eher dunkel mit hellen Zeichnungen statt umgekehrt erscheint. Längs der ganzen Rückenmitte verläuft eine parallelseitige helle Längsbinde, die etwa so breit wie das Augenfeld ist, in der Nähe der Spinnwarzen am hellsten erscheint und an der hinteren Abdachung durch zwei dunkle, winklige, parallele Querstriche geschnitten wird. Vorn wird diese Binde beiderseits von einem dunklen Längsfleck be- grenzt, der bisweilen mit benachbarten schwarzen Fleckchen zur Bildung einer dunklen, dreieckigen, hellere Fleckchen einschlie- ßenden Figur zusammenfließt. Dahinter ist jederseits eine Reihe von etwa 6 kleinen, schwarzen Fleckchen, von denen der hintere einen Längsstrich bildet. Längs der Seiten des Rückenfeldes bilden kleine schwarze Flecke und Striche eine einigermaßen netzförmige Zeichnung; gegen die ganz einfarbigen Seiten des Abdomen ist das Rückenfeld scharf markiert und fast gerade begrenzt. Auch der Bauch ist ganz einfarbig hell, ebenso die Spinn- warzen, deren Basis jedoch ^jederseits von einem schwarzen Strich begrenzt wird. Bestachelung: Alle Femora oben 1, 1, 1, I — II. außerdem vom nahe der Spitze 1, III. in der Endhälfte vom und hinten je 1.1 oder hinten bloß 1, IV. an der Spitze vorn und hinten je 1; die Patellen I — II unbewehrt, III mit zahlreichen Stacheln oder Stachelborsten bewehrt, IV. jederseits mit einem kräftigen sowie 1 oder 2 schwächeren Stacheln; Tibien I unbewehrt oder unten mit 1.1 Stachelborsten, II unten mit 1.1.1, vorn an der Spitze 1 Stachel oder Stachelborste, III — IV mit zahlreichen Stacheln. Metatarsen I — II unten nahe der Basis 2, II außerdem an der Spitze 1 oder 2, III — IV mit vielen Stacheln. Körperlänge (NB. unreif!) 6 — 7 mm. Cephalothorax 3 mm lang, 2.2 mm breit. Abdomen ohne Spinn warzen 3 mm lang, 2.2 mm breit. Beine: I. Fern. 2, Pat. + Tib. 2.5, Met. + Tars. 2 mm, also 6.5 mm. Dieselben Glieder des IV. Paares 8.5 mm. Callilepis ripariensis (O. Cbr.) 1872. Ein 5 von Jaffa-Rehoboth. Körperl änge 5.5 mm. Cephalothorax 2.7 mm lang. Beine: I. Femur 2, Patella Tibia 2.9, Metatarsus + Tarsus 3 mm; II. bezw. 2, 2.2, 2.5 mm; III. bezw. 1.7, 2, 2.5 mm; IV. bezw. 2.5, 3, 3.8 mm. Also: I. 7.9, II. 6.7, III. 6.2, IV. 9.3 mm oder: IV., I., II., IIL In der Originalbeschreibung heißt es: ,,This species is very similar to G.[naphosa] ^;iforwa^a(Koch), both in size and markings**, dabei wird die Größe des Weibchens mit ,,4 lines'' angegeben, was mehr ist als die Größe von Call, exornata und, wie oben er- sichtlich, auch als die des vorliegenden Exemplares. Wenn Cam- bridges Angabe ,,4 lines'' richtig ist, so würde also die Größe des Weibchens stark variieren. Archiv für Naturgfeschichte 1915. A. 2. 10 2. Heft 146 Embrik Strand: Farn. Argiopidae. Gen. „Erigone“ (sensu lat.) autor. ,,Erigone* sp. Von Jaffa-Rehoboth, ohne nähere Angabe, liegen 4 leider unreife Spinnen beiderlei Geschlechts vor, die vorläufig weder bestimmbar noch benennbar sind. Das $ ist etwa 1.5 mm lang, das cJ noch ein wenig kleiner; Abdomen ist einfarbig schwarz, Cephalothorax ist oben dunkelgraulich bis schwärzlich mit schwarzen Strahlenstrichen, Sternum schwarz oder grauschwarz, die Extre- mitäten gelblich, die verdickten Endglieder der männlichen Palpen jedoch schwärzlich. Gen. Argiope Aud. in Sav. Argiope lohata (Pall.) 1772. Ein $ von Jaffa-Rehoboth 23. VIH. 13. Gen. Aranea L. Aranea sp. Unreifes, vorläufig nicht sicher bestimmbares $ von Jaffa- Rehoboth, 26. IV. 13. Ein ebensolches von ,, Jaffa-Rehoboth'* ohne weitere Angabe. Aranea dalmatica (Dol.) 1852. Exemplare beiderlei Geschlechts vom 25. VI. 13, Jaffa- Rehoboth. Wenn diese Art auch wiederholt beschrieben wurde, halte ich einige Bemerkungen über die Unterschiede von verwandten Arten nicht für überflüssig. Ähnelt A. Redii Scop., aber die Bestachelung der Tibien II des Männchens weicht ab und der Scapus der Epig^me ist länger etc. Ferner mit Ar. nautica L. K. nahe verwandt, aber das Feld der M. A. ist vorn nur imbedeutend breiter als hinten und auch beim S sind die vorderen M. A. recht deutlich weiter von ihren S. A. als unter sich entfernt, der hintere der drei Bulbusfortsätze ist nicht ,,in lobos duos acuminatus fissus“, sondern endet in eine kurze, feine, schräggerichtete, scharfe Spitze, die dem stumpfen, schräggerundeten , leicht verdickten , etwas seitlich gedrehten Ende des Fortsatzes aufsitzt; der mittlere Fortsatz endet noch stumpfer, ohne irgend welche scharfe Spitze, erscheint aber in gewisser Richtung gesehen am Ende etwa dreieckig, die Mitte der apikalen Seite etwas ausgerandet, die beiden Ecken ziemlich scharf dreieckig erscheinend und ist graulichweiß gefärbt; der vordere Fortsatz ist rein weiß, sein schräg nach unten und hinten gerichtetes Ende erscheint kurz dreieckig zugespitzt. Von Besta- chelung auf der Unterseite der Femora I des Männchens ist kaum etwas zu erkennen, III. — IV. sind ganz oder wohl mitunter gar nicht bestachelt, während die kräftige, gerade Reihe von etwa 8 Stacheln auf der Unterseite der Femora II dagegen um so mehr Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 147 auffallen. $ weicht von nautica L. K. {pullata Th.), wie schon gesagt, durch die vorn weniger breit eArea oculorum mediorum ab, Scapus der Epig5me ist an der Basis unverkennbar, wenn auch schwach nach hinten geknickt (die Konkavität nach hinten !) und an der Basis durch je einen schwachen Einschnitt im Seitenrande vom Corpus der Epigyne getrennt etc. Aranea perplicata (O. Cbr.), die in Palästina weit verbreitet sein soll, dürfte eine nahe verwandte Art sein, die jedoch im männ- lichen Geschlecht durch etwas abweichende Bestachelung der Beine des zweiten Paares zu unterscheiden wäre. Leider ist die Beschreibung Cambridges, wie gewöhnlich, mangelhaft und Ab- bildungen hat er nicht gegeben. Ferner zwei nachträglich aufgefundene von Jaffa-Reho- both, 25. VI. 13. Farn. Thomisidae. Gen. Monaeses Th. Monaeses paradoxus Luc. [caudicula (Sim.) Kulcz.). Ein Pärchen von Jaffa-Rehoboth, 23. VIII. 13. Von M. caudicula Sim., nach der Kennzeichnung in Kul- czyhski's Araneae Hungariae zu urteilen, kaum verschieden, an- dererseits finde ich aber auch keinen Grund an der Identität auch mit M. paradoxus Luc. zu zweifeln, halte also caudicula für ein Synonym des paradoxus. Die von Simon bei der Beschreibung seines caudicula nach einem unreifen Exemplar voi gebrachten Gründe sind jedenfalls nicht ausreichend und wohl auch nicht zutreffend. Daß Simon später caudicula nicht mehr als gute Art aufrechthalten wollte, scheint vielleicht daraus hervorzugehen, daß er in „Hist. nat. des Araignees'* angibt, daß in der Mittelmeer- region nur 2 Monaeses- Alten Vorkommen. Daß Kulczyhski in „Araneae Hungariae Mon. caudicula Sim. als gute Art betrachtet, erklärt sich wahrscheinlich dadurth, daß er sich zu sehr auf die Angaben von Simon verlassen hat. Gen. Tmarus Sim. Tmarus Piochardi (Sim.) (var. judaorum n. var.?). Ein 5 von Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 1913. Simon gibt Tmarus Piochardi aus Syrien an und ich habe allen Grund anzunehmen, daß er dabei die vorliegende Form vor sich gehabt hat. Wenn man aber von der eigentümlichen Form des Abdomen absieht, so kann man in Zweifel sein, welche Merkmale der Art eigentlich zukommen, denn Simons Kennzeichnungen (in: Ann. Soc. entom. France (4) 6 (1866), p.284 — 6, t.IV, f. 10 — 12, und in: Arachn. de France II, p. 261, t. VIII, f. 1) sind mangelhaft und widersprechen sich zum Teil. So z. B. ist Taf. IV, 1. c., f. 12 die Augenstellung entschieden falsch gezeichnet insofern, als das Feld der M. A. zu lang, bezw. hinten zu schmal gezeichnet ist, mit anderen Worten die hinterenM.A. sollten von ihren S. A. nicht 10* 2. Heft 148 Embrik Strand: SO weit entfernt sein; Fig. 10 derselben Tafel stellt die Augen richtiger dar. Die Form bezw. Kontur des Cephalothorax der beiden zitierten Figuren ist verschieden etc. Die Färbung unseres Exemplares weicht von Simons Angaben etwas ab; es hat nämlich keine schwarze Partien, sondern ist hell- grau mit kleinen weißen Zeichnungen und Punkten und fein dunkel punktiert; flüchtig angesehen erscheint das Tier einfarbig hellgrau. Epigyne erscheint in Flüssigkeit als ein braungelbes, halb- kreisförmiges, hinten quergeschnittenes Feld, das hinten mitten eine Y-förmige, hellere, aber fein dunkler gerandete, nach vorn offene und blind endende, hinten den Rand des Feldes erreichende Figur einschließt; das ganze Feld ist etwa so breit wie die Coxen IV. Die Körperlänge (Spitze der Mandibeln — Mamillen) beträgt 7 mm, der Schwanz ist etwa 2.5 mm lang. Cephalothorax ohne Mandibeln 2 mm lang. Patella + Tibia I 3.5 mm lang. Sollte, was ich wegen Mangels an Vergleichs material nicht beurteilen kann, die Palästinaform von der algirischen Haupt form verschieden sein, so möge sie den Namen v. judaorunt m. bekommen. Gen. Thomisus Walck. Thomisus albus (Gmel.). Zwei nicht ganz reife Ex. von Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 1913. Gen. Xysticus C. L. K. Xysticus gymnocephalus Strd. n. sp. Ein $ von Jaffa, 17. I. 13. — Dürfte mit Thomisus edax O. Cbr. und Th. varius O. Cbr. (in: Proc. Zool. Soc. London 1872, p. 303) Ähnlichkeit haben, die Beschreibungen dieser Arten sind aber so schlecht, daß es, zumal wenn es sich um Weibchen handelt, nicht möglich ist, danach mit Sicherheit zu bestimmen. — Durch die Form der Epigyne mit Bl. verwandt. — Charakteristisch u. a. durch die dunklen Längsstreifen der Femora. Bestachelung. Femora I vorn mitten 1.1.1 kräftige, gleichgroße Stacheln, die übrigen Femora nur 1 Stachel oben mitten. Patellen ohne Stacheln. Tibien I — II unten vorn 1.1. 1.1, von denen (jedenfalls am I. Paar) die beiden mittleren die größten sind; III — IV. unten vorn 1.1.1, oben mitten 1, IV. außerdem oben unweit der Basis nach innen (hinten) zu ein Stachel. Metatarsen I — II unten 2.2.2, vorn 1.1.2, hinten 0.1.1, III — IV ebenfalls bestachelt. Körperlänge 6.2 mm. Cephalothorax 2.7 mm lang, 2.6 mm breit. Abdomen 4 mm lang, 3.8 mm breit. Beine: I. Femur 2.3, Patella Tibia 2.8, Metatarsus + Tarsus 2.5 mm; II. bezw. 2.2, 2.8, 2.5 mm; III. bezw. 1.7, 1.9, 1.7 mm; IV. bezw. 1.8, 2, 1.8 mm. Also: I. 7.6, II. 7.5, III. 5.3, IV. 5.6 mm oder: L, II., IV., III. Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 149 Epigyne erscheint trocken gesehen als ein etwa V2 mm im Durchmesser messendes, fast kreisrundes, grau weißliches, durch einen linienschmalen dunklen Ring begrenztes, leicht erhöhtes Feld, das eine Grube einschließt, die ein klein wenig breiter als lang ist, beiderseits und vorn durch erhöhten Rand scharf begrenzt wird, hinten aber offen ist und hier durch einen schwarzen, tief quergestrichelten Wulst begrenzt und von der Spalte entfernt wird. Die Grube ist von einer ebenfalls hellgefärbten Wölbung, die von der Grube nur eine spaltenförmige Vertiefung am Rande freiläßt, ausgefüllt. In Flüssigkeit erscheint das Genitalfeld als ein rundes, weißes Feld, das zwei schwarze, hinten verbreitete und zu- sammengeflossene, konzentrische Ringe einschließt, von denen der innere vorn mitten gerade und vorn beiderseits also einen Winkel bil- det und somit keinen ringsum kreisförmigen Ring bildet. Das Feld der Medianaugen ist subquadratisch, jedenfalls so breit wie lang, vorn reichlich so breit wie hinten. Die vordere Augenreihe so stark gekrümmt, daß eine die M.A. hinten tangierende Gerade die S. A. vorn kaum berühren würde. Die hinteren M. A. sind von ihren S. A. ein wenig weiter als unter sich entfernt. Der Zeichnungstypus ist der gewöhnliche der Xysticus- Arten, die grauen, braunen und blaßgelblichen Färbungen weisen auch nichts Besonderes auf. Die helle Medianbinde des Cephalo- thorax ist parallelseitig, reichlich 1 mm breit und schließt vorn zwar die gewöhnliche dreieckige Zeichnung ein, die aber nur ganz wenig dunkler als die Binde selbst ist, abgesehen von einem schmalen, braunen Medianlängsstreifen, der in der Mittelritze stumpf endet. Seitenrand linienschmal weißlich, die Seiten mit einer nur hinten deutlichen, überall unregelmäßigen Längsbinde, die vorn, als solche kaum noch erkennbar ist und daselbst bis zum Rande reicht, während sie hinten durch etwa zwei dunkle Flecke vom Rande getrennt wird. Clypeus graubräunlich, mitten weiß, ebenso wie zwischen den vorderen M. A. Mandibeln grau, vorn in der Basalhälfte fein bräimlich gefleckt, hinten und außen mit Ausnahme am Ende schwarz, die äußerste Spitze schwarz. Femora grauweißlich, fein dunkler punktiert und gesprenkelt und zwar oben am deutlichsten, während unten hinten von der Basis bis über die Mitte hinaus eine dunkle, am distalen Ende breit gerundete Längsbinde, sich erstreckt ; an der Basis der Stacheln je ein dunkler Fleck. Tibien I — II oben und vorn im Grunde dunkler als die Femora, vorn mit kleinen undeutlichen weißlichen Fleckchen, unten mit schwarzen, scharf markierten Punktflecken an der Basis der Stacheln, im Grunde aber unten und vorn wie die Femora. Metatarsen I — II wie die Tibien, jedoch vorn kaum hell gefleckt, Tarsen ein wenig heller. Beine III — IV im Grunde heller, Femora oben mit schwarzem subapikalem Querfleck und 2 — 3 kleineren Fleckchen, die Tibien oben mit subapikalem und subbasalem schwarzen Halbring oder statt deren mit je zwei schwarzen Flecken, die Metatarsen mit schwarzem, auch unten erkennbarem Apikal- 2. Heft 150 Embrik Strand: ring und ebensolchem basalen Halbring. Rückenfeld des Abdomens grau, mit einer wenig helleren, an den Seiten nur hinter der Mitte und zwar ganz undeutlich gezähnten, fast parallelseitigen Längs- binde von etwa der Breite der Längs binde des Cephalothorax ; das ganze Rückenfeld mit kleinen dunklen Punkten oder Punkt - flecken, die eine mehr oder weniger regelmäßige Längsreihen- anordnung erkennen lassen; an den hellgrauen, fast ganz zeich- nungslosen Seiten tiefschwarze Punkte, die schräge, ventralwärts hinstrebende Reihen bilden. Bauchfeld weißlich mit Andeutung zweier graulichen submedianen Längsschatten. Sternum, Coxen und Mundteile grauweißlich, fein und undeutlich dunkler punktiert. Tibial- und Tarsalglied der Palpen vorn mit je einem basalen schwarzen Fleck. Xysticus Tristrami (O. Cbr.) Kulcz. 1911 nec 1908. o $9 von Jaffa-Rehoboth, 23. VIII. 13. Körperlänge 5 mm. Cephalothorax 2.3 mm lang. Beine: I. Femur 2.2, Patella + Tibia 2.5, Metat. -f Tarsus 2.1, zusammen also 6.8 mm. Die Exemplare gehören zu der von Kulczyhski 1911 als X. Tristrami gedeuteten Form, Epigyne nähert sich jedoch bei 1 oder 2 der Exemplare derjenigen von Xyst. similis Kulcz. ( = X. Tristrami Kulc. 1908 nec. Cbr.), so daß der Unterschied in den Epigynen nicht immer ausreichen dürfte, um die beiden Arten zu unterscheiden. Zwei cJ(J ebenda vom 25. VI. 13. Die Originalkennzeichnung des ^ ist ganz gut, die des 9 ist fast wertlos. Beide Geschlechter sind von Kulczyhski ausgezeichnet beschrieben und abgebildet worden. Gen. Oxyptila Sim. Oxyptila unica Strnd. n. sp. ? Ein unreifes 9 von Jaffa-Rehoboth. Kör per länge 2 mm. Abdomen 1.5 mm breit. Cephalothorax dunkelbraun mit weißer Seitenrandlinie und ganz undeutlich hellerer Marmorierung; die Medianlängsbinde ist blaß bräunlichgelb, ziemlich scharf markiert, jedenfalls auf dem Brustteile, auf dem Kopfteile ein wenig dunkler, zwei schwarze parallele Längs wische einschließend, und daselbst so breit wie die Entfernung unter sich der Zentren der vorderen S. A., während sie auf dem Brust teil ein wenig schmäler ist imd zwar gleich der Ent- fernung der inneren Peripherien genannter Augen und hier durch eine schwarze Medianlängsbinde geteilt wird. Die Mandibeln wie der Cephalothorax, an der Spitze sowie je ein Wisch mitten vorn ein wenig heller. Die Beine sind im Grunde blaßbräunlichgelb; die Femora an der Basis die hellsten aller Glieder, in der Mitte und an der Spitze mit je einem schmalen schwärzlichen, unten unterbrochenen Ring; die Tibien I — II gebräunt und unten ge- schwärzt, III — IV mit je einem schwarzen Basalring; die Meta- Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 151 tarsen verhalten sich etwa wie die Tibien, die Tarsen sind einfarbig gelblich. Sternum bräunlichgelb mit schwarzen Randflecken und ebensolcher Punktierung. — Abdomen ist schwärzlich, ziemlich dicht und fein heller punktiert; die Rückenfläche mit schwacher Andeutung einer lanzettförmigen Medianlängsbinde, die vorn einen helleren, unterbrochenen Mittellängsstrich einschließt, sonst zeigt die Rückenfläche Andeutung hellerer und dunklerer Querbinden, die, das Tierchen flüchtig angesehen, nicht leicht bemerkt werden. Die Seiten des Abdomen im Grunde heller, aber mit dunkleren Querbinden. Der Bauch im Grunde ein wenig heller, aber so dicht dunkel punktiert, daß der Unterschied in der Tat gering ist. Femur I hat oben vorn jedenfalls 1.1 in schräger Reihe an- geordnete kolbenförmige Stacheln, Tibien I unten 2.2.2 oder 2.2.0 (jedenfalls sind die zwei letzten kleiner), oben wenigstens 1 .1 Kolben- stacheln, Metatarsen I unten 2.2.2 kräftige, gleich große Stacheln; am II. Paar scheinen Tibien und Metatarsen wie am I. sich zu verhalten, ob die Femora bestachelt sind, läßt sich mit Sicherheit nicht entscheiden. An den beiden hinteren Paaren scheinen kaum Stacheln zu sein (abgerieben?), wenigstens auf den Tibien III sind aber oben 1 oder 2 Kolbenstacheln vorhanden. Augen. Das Feld der M. A. ist deutlich länger als breit und vorn ein klein wenig breiter als hinten. Die vorderen M. A. sind größer als die hinteren und unter sich ein klein wenig weiter als von ihren S. A. entfernt. Die hinteren M. A. sind von ihren S. A. viel weiter als unter sich entfernt, von den vorderen M. A. und S. A. sind sie aber etwa gleich weit entfernt. Da das Tierchen nicht reif ist, so kann ich es nach den existie- renden, z. T. sehr ungenügenden Beschreibungen nicht bestimmen, glaube jedoch, weil es in der Tat ganz charakteristisch ist, es be- schreiben und benennen zu dürfen, obwohl die Möglichkeit besteht, daß mein neuer Name später zugunsten eines derevent. schon existie- renden eingezogen werden muß. Oxyptila jaffa Strand n. sp. Viele unreife Exemplare von Jaffa-Rehoboth, 23. 8. 13 (Typen!), ebenda ohne Datum, ebenda 25. VI. 13; ein Exemplar von 23. 8. 13 hat eine Körperlänge von 3.5 mm, ist aber dennoch unreif. Die Art ist charakteristisch durch die hellen einfarbigen Beine, die dunklen und scharf markierten Lateralbinden des Cephalo- thorax und das helle, nur mit etwa 2 schmalen, scharf markierten schwarzen Querbinden versehene Abdomen. Cephalothorax und Extremitäten bräunlichgelb mit rötlichem Anflug ; die dunklen Lateralbinden des ersteren sind schwarzbraun, scharf und regelmäßig begrenzt, parallelseitig, über den Coxen II — III um ihre eigene Breite vom Seitenrande entfernt, auf dem Kopfteile dagegen sich bis zum Seitenrande erweiternd und Clypeus 2. Heft 152 Embrik Strand; nebst Augenfeld einschließend, die Hügel der Augen sind jedoch weiß, was an den vorderen S. A. am meisten auffällt, während die hinteren M. A. an die helle Medianlängsbinde angrenzen, die da- selbst, in der Mitte ihres Vorderendes, eingeschnitten erscheint und zwar verlängert sich dieser Einschnitt mehr oder weniger deutlich als eine schwarze Linie bis zur Mittelritze; jederseits dieser Linie findet sich in der Medianlängsbinde ein schwarzer Punkt; jene ist vorn kaum so breit wie die Entfernung zwischen den vorderen S. A., erweitert sich aber schw’ach und allmählich nach hinten, wo sie eine weiße w-förmige Querfigur einschließt. Die schwarzen Seitenbinden enden hinten breit gerundet, vom Hinterrande weit entfernt. Die Mandibeln sind ein wenig dunkler als die Medianlängsbinde, haben aber vorn Andeutung eines weiß- lichen Querstriches, worin 2 schwarze Punkte sich finden. An den Beinen sind keine anderen Zeichnungen als je ein schw^arzer Punkt an der Basis der Stacheln. Die ganze Unterseite des Cephalo- thorax wie die Beine gefäibt, der Bauch ist bloß ein wenig grau- licher gefärbt und zeigt, der Faltung entsprechend, feine weiße Querlinien. Abdomen ist oben und an den Seiten wie unten, jedoch mit folgenden tief schwarzen, scharf hervortretenden Zeich- nungen: An den Seiten vorn ein schwai'zer Längswisch, auf dem Vorderrande der Rückenfläche 2 ganz kleine und 2 größere schwarze Punkte, über die Mitte und am Hinterrande je eine schmale, in der Mitte unterbrochene Querbinde, von denen die hintere bis- weilen zu zwei Flecken reduziert ist; zwischen beiden Binden trägt der Seitenrand jederseits einen schwarzen Fleck. Die Femora haben oben je 1 Stachel, der an IV. manchmal fehlt, während am I. noch ein Stachel vorhanden sein kann. Tibien I unten 2.2, Metatarsen I unten 2.2.2, vorn und hinten je 1 Stachel; II wie I, jedoch fehlt der hintere Seitenstachel der Meta- tarsen. Alle Tibien haben oben 1 — 3 kleine Stacheln, die Tibien III — IV unten sowie die Metatarsen derselben Paare sind unbewehrt. Körperform wie bei typischen Oxyptila. Abdomen ist hinter der Mitte am breitesten und zwar deutlich breiter als lang, vorn quergeschnitten, hinten fast quergeschnitten erscheinend. Beine für eine Oxyptila ziemlich lang. Gen. Synaema Sim. Synaema glohosum (F.). Exemplare beiderlei Geschlechts Jaffa-Rehoboth, 20. V. 13 und 25. VI. 13. Von derselben Lokalität, ohne Datum, liegt ein junges Exem- plar, habituell ein (J, aber die Palpen nicht verdickt, vor, das ich auf diese Art beziehen möchte, wenn auch die Färbung auf den ersten Blick sehr abweichend aussieht. Abdomen ist nämlich im Grunde weiß, fein graulich retikuliert; Rücken mit folgenden tief- schwarzen Zeichnungen: vorn eine Querreihe von 4 Punkten, dann 3 Querreihen von je 2 seitwärts gerückten Flecken, zwischen Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 153 denen (d. h. in, nicht zwischen den Querreihen) 1 bis 3 Punkte sich befinden, ein größerer Fleck am Hinterende der Rückenfläche, zwischen diesem und den Spinnwarzen zwei kleinere Flecke. Die Hinterhälfte der Bauchseite mit zwei nach vorn divergierenden schwärzlichen Längswischen, sonst ist letztere grauweißlich. Vorn ist die Rückenfläche schmal schwarz eingefaßt, was von oben kaum zu sehen ist. Cephalothorax bräunlichgelb, der Kopfteil oben hinten und oben seitlich mit einer braunen Zeichnung, die als eine procurva gebogene Querbinde erscheint, die in der Mitte eine dunkle Längslinie nach vorn entsendet. Hinterbeine weiß, an beiden Enden derXibien und am Ende der Metatarsen fein schwarz gezeichnet. An den Beinen I — II sind die Femora im Grunde olivengraulich, die Patellen, Tibien und Metatarsen braungelb, die Tarsen weißlich, alle Glieder mit dunkleren Zeichnungen. Körperlänge 2 mm. Gen. Thanatus C. L. Koch Thanatus odorus Strnd. n. sp. Ein $ ad. + 1 (J subad. von Jaffa-Rehoboth, 2.3 VIII. 1913. ? Körperlänge 5 mm. Cephalothorax 1.9 mm lang. Abdomen 3 mm lang, 2 mm breit. Beine: I. Femur 1.9, Patella + Tibia 2, Metat. + Tarsus 2.05, IV. bezw. 2, 2.2, 2.2 mm. Also: I. 5.95, II. 6.4 mm und somit IV. länger als I. In Alkohol erscheint Epigyne als ein nur hinten und seitlich einigermaßen deutlich begrenztes, rundliches, hinten mitten ein wenig ausgezogenes Feld von derselben graulichen Färbung wie die Umgebung, das in seiner hinteren Hälfte zwei hellbraune, an beiden Enden aber vorn am schärfsten zugespitzte Längsflecke einschließt, die mehr als doppelt so lang wie mitten breit sind und subparallel gerichtet, in der Mitte unter sich um weniger als die Hälfte des einen Querdurchmessers entfernt, von da an nach hinten ganz schwach divergierend, die beiden Vorderspitzen aber unter sich um etwa 45° divergierend. Trocken gesehen erscheint Epigyne als eine seichte, wenig scharf begrenzte Grube, die nur hinten durch eine feine Randleiste begrenzt zu sein scheint und vielleicht durch zwei undeutliche Längssepten in drei etwa gleich große Teile unvollständig geteilt wird. Ein klares Bild von der trocknen Epigyne ist jedoch schwer zu bekommen, auch wenn die um- gebenden, die Epigyne teilweise verdeckenden Haare entfernt werden. Die Breite der ganzen Epigyne ist jedenfalls nicht größer als die der vierten Hüften. Diurch die Epigyne, in Flüssig- keit gesehen, ist die Art auf den ersten Blick von meinem Than. vulgaris syriensis Strd. zu unterscheiden; letzterer hat übrigens längere Beine etc. Mit meinem Than. setigerus (O. Cbr.) stimmt Epigyne mehr überein, jedoch erscheint in Flüssigkeit das Längs- septum des Th. setigerus überall gleich breit, parallelseitig, imd die braunen Flecke, die übrigens schmäler und nach vorn allmählich zugespitzt sind, divergieren also nicht nach vom; ferner ist der 2 Heft 154 Embrik Strand: Lanzettfleck des Abdominalrückens bei Th. setigerus etwa doppelt so breit wie bei vorliegender Art etc. Vielleicht ist unsere Art identisch mit der von Cambridge unter dem Namen Philodromus Thorelli n. sp. aufgeführten Art, deren „Beschreibung'* aber, zumal wenn man bloß das $ vor sich hat, gänzlich wertlos ist. Färbung und Zeichnung wie gewöhnlich bei den Thanatus. — Die helle, blaß braungelbliche Medianlängsbinde des Cephalo- thorax ist so breit wie das Augenfeld, auf der hinteren Abdachung kaum merklich verschmälert und schließt einen bräunlichen Medianlängsstreifen ein, der nur um die Mittelritze dunkler und scharf hervortritt. Die hellbraunen Seitenbinden sind vom Rande durch eine nicht viel schmälere, blaß bräunlichgelbe, wenig regel- mäßige und nicht scharf begrenzte Randbinde getrennt, die über den Hüften I und den Palpen ganz verwischt zu sein scheint. Von zwischen den hinteren M. A. bis zum Clypeusvorderrande erstreckt sich ein weißlicher Streifen. Beine braungelb, schwarz punktiert, insbesondere an den Ferneren und Tibien. Abdomen hellgrau mit braungrauen Zeichnungen; der lanzettförmige Streifen reicht bis zur Rückenmitte, ist hinten nur kurz und nicht scharf zugespitzt, bis zur Länge der Reihe der hinteren M. A. breit, ab- gesehen von der hinter der Mitte des Lanzettstreifens sich befin- denden zahnförmigen Erweiterung jederseits, durch die eine Breite gleich der des ganzen Augenfeldes erreicht wird. Zwischen dieser Erweiterung und den Spinnwarzen erstrecken sich, wie so häufig bei den unsrer Art verwandten Thomisiden, zwei dunkle, verwischte, unbestimmt begrenzte Längsbinden, die am Hinterrande Zusammen- hängen, dann bis zum Lanzettstreifen unter sich schmal, fast linienschmal getrennt sind und divergieren dann, entsprechend dem zwischen sich gefaßten aber nicht berührten Hinterende des Lanzettstreifens, leicht nach vorn. Ihre größte Breite haben diese Binden unmittelbar hinter der Spitze des Lanzettstreifens und verschmälern sich von da an nach beiden Enden ganz allmählich. Die Bauchseite zeigt die graue Grundfarbe sowie zwei schmale, schwarze, gerade, nach hinten konvergierende, aber nicht zusammen- stoßende, zwischen den Enden der Spalte und zwei unmittelbar vor den Spinnwarzen sich befindenden, aber sich nicht berührenden, wenig dunklen Flecken sich erstreckende Längsstriche, welche das nur dadurch abgegrenzte Bauchfeld einfassen. Das unreife ^ stimmt in Größe, Färbung und Zeichnung gut mit dem ? überein. Thanatus rehohothicola Strnd. n. sp. Ein ? von Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 13. Unterscheidet sich von den drei anderen in dieser Ausbeute vorhandenen Thanatus- Äxten durch abweichende Epigyne, längeren und hinten spitzeren Lanzettstreifen etc. Durch letzteres Merkmal stimmt das Tier mit dem Taf. 6, Fig. 5, in Audouin-Savigny’s Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palatina. 155 Werk unter dem Namen Philodromus rhomhiferens abgebildeten Spinnchen überein. In Flüssigkeit erscheint Epigyne als ein wie die Umgebung gefärbtes, herzförmiges, mit der Spitze nach hinten gerichtetes, seitlich und hinten durch eine feine dunkle Linie begrenztes, vorn ganz unbestimmt begrenztes Feld, das in der hinteren Hälfte eine unbedeutend hellere, parallelseitige, allerdings vorn leicht ver- schmälerte Medianlängsbinde einschließt, die in die Spitze der herzförmigen Figur ausläuft und mit ihrem Vorderende um etwa ihre dreifache Breite vom Seitenrande der Epigyne entfernt ist. Letztere zeigt vorn zwei runde schwärzliche ’Samentaschen, die unter sich ein wenig weiter als vom Seitenrande entfernt sind. Von jeder dieser Taschen zieht eine dunkle, nach außen konvex ge- bogene Linie, die nach innen zu dunkler angelegt ist, bis zur Hinterspitze der Epigyne. — Trocken gesehen erscheint letztere als eine seichte, glänzende Grube von der angegebenen Form, in welcher die hinten gelegene Medianlängsbinde wie in Flüssigkeit sich erkennen läßt. Körperlänge 5.5 mm. Cephalothorax 2.2 mm lang, 1.9 mm breit. Beine: I. Femur 2.5, Patella 1.05 mm (das Übrige fehlt!); II. Femur 3, Patella + Tibia 4, Metatarsus -f Tarsus 3.5 mm; III. bezw. 2.2, 3, 2.5 mm; IV. bezw. 3, 3.1 ,3.1 mm. Also: (I ?), II. 10.5, III. 7.7, IV. 9.2 mm, oder (I. ?), II., IV., III. Tibia IV 2 mm, also kürzer als Cephalothorax. Die ganze blasse, fast weißliche Medianlängsbinde des Ce- phalothorax ist parallelseitig, so breit wie das ganze Augenfeld und schließt um die Mittelritze einen braunen Längsstreifen ein, der etwa so breit wie der Zwischenraum der hinteren M. A. und 1 mm lang ist. Die braunen Seitenbinden sind auch an ihrer breitesten Stelle kaum mehr als halb so breit wie die blasse Medianbinde und also durch ziemlich breite Randbinden, die nicht ganz so hell wie die Medianbinde sind, vom Rande getrennt, dagegen sind Clypeus und Augenfeld so blaß wie die Medianbinde. Beine ein- farbig graugelblich, nur die Endglieder wegen der Skopulierung dunkler erscheinend. Coxen, Sternum und Mundteile blaßgelb, Lippenteil kaum heller. Der dunkle Lanzettstreifen ist 2.5 mm lang, überragt somit deutlich die Mitte des Abdomen, ist an der breitesten Stelle, die etwas vor seiner Mitte liegt und keine zahn- förmige Erweiterung bildet, 0.6 mm breit, verschmälert sich von da an nach vorn ganz allmählich, nach hinten dagegen weniger all- mählich, so daß eine schwache Andeutung einer nochmaligen Er- * Weiterung gebildet wird, hinter der unser Lanzettstreifen fast linienförmig weiter verläuft. Er ist im Innern kaum heller als am Rande; der helle, außen dunkler begrenzte Streifen, der ihn jeder- seits, etwa von der breitesten Stelle an bis zur Hinterspitze umgibt, endet kurz oberhalb der Spinnwarzen, wo die beiderseitigen Streifen Zusammenstößen. Die dunkle Einfassung dieser Streifen ist so breit wie sie selbst und erreicht die Spinnwarzen. Das 2. Heft 156 Embrik Strand: schmutzig weißliche Bauchfeld zeigt vier dunkle, nach hinten ganz leicht konvergierende Längslinien, von denen die beiden mittleren kurz vor den Spinnwarzen Zusammenstößen, während die seitlichen vom Seitenrande des Bauchfeldes weiter als von den mittleren Längslinien entfernt sind. Die Seiten des Abdomen ohne deutliche Zeichnung. Ein zweites, nicht gut erhaltenes, ebenfalls weibliches Exemplar, gleichzeitig gesammelt, gehört wohl derselben Art an. Gen. Philodromus Walck. Philodromus medius O. Cbr. var. Zwei nicht ausgezeichnet erhaltene 5$ von Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 13, dürften konspezifisch sein mit dem, was ich früher aus dieser Ausbeute als Philodromus medius O. Cbr. var. bezeichnet habe. Farn. Clubionidae. Gen. Cebrennus Sim. Cehrennus Kochi (O. Cbr.). Ein von Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 1918. Gen. Micrommata Latr. Micrommata ornata (Walck.). 3 unreife Exemplare (?$) von Jaffa-Rehoboth, 23. VIII. 13. Gen. Chiracanthium C. L. K. Chiracanthium pelasgicum (C. L. K.) 1837. Ein ? von Rehoboth- Jaffa, 18. IV. 13. Körperl änge 9 mm. Cephalothorax 3.5 mm lang, 2.3 mm breit. Abdomen (etwas geschrumpft!) 6 mm lang, 4.5 mm breit. Beine: I. Femur 4.2, Patella + Tibia 5, Metatarsus 3.8 mm (Tai'sus fehlt!); II. bezw. 3, 3.5, 3.5 (= Met. -}- Tarsus!) mm; III. bezw. 2, 2.5, 2.8 mm; IV. bezw. 3, 4, 4.1 mm. Also: I. 13 (ohne Tarsus!), II. 10, III. 7.3, IV. 11.1 mm oder: L, IV., II., III. Epigyne erscheint in Flüssigkeit ganz charakteristisch durch die zwei tief schwarzen Querstriche des Vorderrandsfeldes, die ähnlich wie bei Chir. carnifex F. (cfr. Bösenbergs Figur in ,,Die Spinnen Deutschlands'*, t. 36, f. 414) verlaufen, jedoch fast gerade sind und nach vorn noch stärker divergieren, daher verbunden nur eine ganz schwach gekrümmte Binde bilden würden. Die Grube ist rund und ein wenig breiter als lang, wenn man die sich bis zur Spalte erstreckende zungenförmige Verlängerung nach hinten nicht mitrechnet. Chiracanthium Strasseni Strd. n. sp. Ein $ von Rehoboth-Jaffa, 26. TV. 13. Körperl änge 9 mm. Cephalothorax 3 mm lang, 2.2 mm breit. Beine: I. Femur 3, Pat. -f Tibia 4.2, Metat. + Tars. 4.5 mm, also 11.7 mm lang; IV. bezw. 3, 3.7, 4.2 mm,' also 10.9 mm oder kürzer als I. Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 157 Epigyne erscheint trocken gesehen als eine schwarzbraune, hinten etwas erhöhte und an der Spalte steil abfallende Area, die größtenteils von einer ziemlich seichten, breiter als langen, vorn und seitlich abgerundeten, hinten mitten ganz kurz und stumpf dreieckig verlängerten Gnibe eingenommen wird, die durch ein niedriges, wenig deutliches Längsseptum zweigeteilt wird und deren hinterer Rand bei weitem der breiteste ist sowie etwas abgeflacht und beiderseits mit einem feinen, wenig deutlichen Quereindruck versehen ist. In Flüssigkeit scheint die Grube kaum die Hälfte des sonst dunklen Genitalfeldes einzunehmen, ist heller als die Randpartie des Feldes und vorn mitten offen, hinten ist ihr Rand durch einen schwarzen, mitten unterbrochenen Strich bezeichnet und vorn beiderseits, im Randfelde, liegen die rundlichen, innen breit abgestumpften Samentaschen. Epigyne erinnert an die von Ch. Mildei L. K. und inornatum O. Cbr. (diese Art ist indisch und beschrieben in Proc. Zool. Soc. London 1874, p. 406, t. 52, f. 30); beiden fehlt aber das bei unserer Art vorhandene Längsseptum der Epigynengrube. Alle Femora bestachelt: I. — II. im apikalen Drittel vorn 1, III. ebenda auch hinten 1, IV. nur hinten unweit der Spitze 1 Stachel. Patellen scheinen unbewehrt zu sein. Tibien I haben unten mitten ein paar Stacheln, II scheint dabei unbewehrt zu sein, III hat vorn und hinten unweit der Spitze je 1 Stachel, IV wie III. Metatarsus I hat unten an der Basis 2 Stacheln, II wie I, III — IV mit mehreren Stacheln bewehrt. Die Färbung ist wahrscheinlich künstlich zu dunkel ge- worden. Cephalothorax olivenfarbig braungelblich mit Ausnahme der ein wenig dunkleren Rückenmitte; Seitenrand nicht dunkel. Augen in schmalen schwarzen Ringen. Mandibeln olivenbräunlich, am Ende geschwärzt. Beine hellgelb, einfarbig. Abdomen erscheint jetzt schwärzlichgrau, oben in der vorderen Hälfte mit einem nur durch die hellere Begrenzung undeutlich markierten Medianlängs- streifen. Spinnwarzen hellbraun. Epigaster hellgrau, Epigyne dunkler. In Alkohol erscheint die vordere Augenreihe gerade, die M. A. größer, unter sich um kaum ihren Durchmesser, von den S. A. um reichlich denselben entfernt. Die hintere Augenreihe ebenfalls gerade, die M. A. ein klein wenig größer als ihre S. A. und jedenfalls nicht weiter unter sich als von den S. A. entfernt, eher umgekehrt. Feld der M. A. reichlich so breit wie lang und hinten ein wenig breiter als vorn. Chiracanthium Strasseni Strd. var. Aharonii Strd. n. var. Zwei $5 von Jaffa-Rehoboth. Mit Chiracanthium Strasseni m. so nahe verwandt, daß spezifische Verschiedenheit unwahrscheinlich ist. Daß die ganze Färbung heller ist, würde sich durch die obige Angabe, daß die Type von Ch. Strasseni vermutlich verfärbt ist, erklären lassen. 2. Heft 158 Embrik Strand: Die Extremitäten sind weißlichgelb, Cephalothorax nur ein klein wenig mehr gelblich angeflogen. Mandibeln hellbräunlich, mehr oder weniger schwarz an der Spitze. Abdomen blaßgraulich, mit Resten von silbrigen Schuppen ringsum, die gleichmäßig dicht aber unregelmäßig angeordnet sind und somit anscheinend keine Figuren bilden. Andeutung eines Herzstreifens läßt sich beim einen Exemplar erkennen. Epigyne erscheint in Flüssigkeit gesehen als ein braunes Feld etwa von derselben Form wie bei Ch. Strasseni, es ist jedoch vorn stärker abgerundet und daselbst etwas schmäler und somit im Ganzen mehr halbkreisförmig (bei Ch. Strasseni vorn und hinten etwa gleich breit und daher abgerundet viereckig erscheinend); die Grube erscheint in Flüssigkeit als ein scharf markiertes weiß- liches Feld in der vorderen Hälfte der Genitalarea, das bei der Type länger als breit ist, bei der Cotype eher umgekehrt. Trocken gesehen weicht sie von der Epigyne von Ch. Strasseni dadurch ab, daß kein Längsseptum zu erkennen ist und daß die Grube weniger scharf begrenzt erscheint; bei beiden Exemplaren ist sie jedoch teilweise von einem Sekret erfüllt, wodurch die Struktur im Grunde der Grube etwas verdeckt wird. Aus diesem Grunde habe ich vor- gezogen, das obige Exemplar, bei welchem die Struktur der Epigyne sich besser erkennen läßt, als Type der Hauptform zu betrachten, trotzdem die Färbung dieses Exemplares etwas verdächtig ist. — Daß diese Form nicht mit Chir. Mildei L. K. identisch ist, trotzdem die Epigyne damit eigentlich noch besser als die von Chir. Strasseni i. pr. paßt, schließe ich daraus, daß der Hinterrand der Grube in der Mitte eine nach vorn offene Knickung macht, während er bei Mildei, jedenfalls nach der Originalabbildung zu urteilen, eher umgekehrt gebrochen oder gebogen ist. Ferner ist bei Mildei Cephalothorax so lang wie Tibia IV, hier dagegen länger (bezw. 2.5 und 2 mm beim einen und 3 bezw. 2.3 mm beim anderen Exem- plar), die Entfernung der Augen hinterer Reihe unter sich ist kaum verschieden etc. Daß die Metatarsen I — II im Gegensatz zu den An- gaben L. Koch’s inder Beschreibung desChir. Mildei auch an der Spitze bestachelt sind, erklärt sich vielleicht daher, daß er sie übersehen hat, da sie ja in der Tat ziemlich leicht übersehen werden können; daß ferner bei meiner Form Tibia III hinten 1.1 Stacheln haben kann, ist keine große Bedeutung beizumessen. Ob vorliegende Form nicht in der Tat spezifisch verschieden von Chir. Strasseni ist, würde sich erst sicher feststellen lassen, wenn auch die zugehörigen Männchen bekannt wären; die Weibchen der Chiracanthien sind ja bekanntermaßen meistens schwer zu unterscheiden . Chiracanthium rehohothense Strnd. n. sp. Ein 5 von Jaffa-Rehoboth. Mit Chir. pelasgicum verwandt, aber kleiner, die Bestachelung etwas abweichend etc. — Epigyne ähnelt, in Alkohol gesehen, Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 159 übrigens sehr der Figur 414 B in Bösenberg's ,,Die Spinnen Deutschlands**, aber die beiden dunklen Striche vor der Grube sind kürzer, also mehr fleckförmig, erreichen daher auch nicht die Grube, divergieren viel weniger nach vorn und sind am Hinterende unter sich um mehr als ihre Länge entfernt. Die Grube, die dunkler als die Umgebung ist, erscheint hinten deutlich, wenn auch nicht stark, zusammengedrückt und läßt keine besondere Medianlängs- partie erkennen (im Gegensatz zur genannten Figur). Das ganze Feld ist noch deutlicher breiter als lang, indem die Randpartie vorn schmäler (kürzer) ist als an der Figur. Trocken gesehen ähnelt Epigyne sehr derjenigen von Chir. annulipes O. Cbr., die aus Pa- lästina beschrieben ist (cfr. Proc. zool. Soc. London 1872, t. XVI, f. 36), die Grube ist doch weniger breit und die zwei Samentaschen vor derselben sind auch am trockenen Objekt zu erkennen und zwar als dunklere, leicht erhöht erscheinende Flecke; das ganze Feld, außer der Grube, ist quer gestrichelt. Von Ch. annulipes weicht jedoch unsre Art auf den ersten Blick ab durch das Fehlen dunkler Ringe an den Beinen. Femur I hat vorn in der Endhälfte 1 Stachel, II gar keinen, III — IV oben 1.1.1 Borsten, aber keine Stacheln. In der Mitte der Tibien I unten und vorn je 1 Stachel, II unbe wehrt, III hat vorn und hinten je 1 schwachen Stachel, IV wenigstens hinten, bisweilen wohl auch vorn 1 solchen Stachel. Metatarsen I — II unten nahe der Basis 2, an der Spitze wenigstens 1, III — IV. mit mehr Stacheln. Körper länge 5 mm. Cephalothorax 2 mm lang. Beine: I. Femur 2.2, Patella -f Tibia 3, Metatarsus H- Tarsus 3.2 mm; IV. bezw. 2, 2.2, 2.5 mm. Also: I. 8.4, IV. 6.7 mm. An beiden Falzrändern je eine Reihe kleiner Zähnchen vorhanden. Schon dadurch von der etwas ähnlichen südeuro- päischen Art Chir. Seidlitzi L. K. zu unterscheiden. Letztere ist außerdem noch größer etc. Cephalothorax und Extremitäten bräunlichgelb, letztere am hellsten, Sternum wie die Beine, aber mit schmaler, undeutlich dunklerer Randlinie, Mandibeln braun und ebenso Clypeus ein- schließlich der vorderen Augen, Lippenteil braun mit hellerem Apikalrand. — Abdomen grau, aber so dicht mit matten, grau- weißlichen (nicht silberglänzenden) Schuppen bedeckt, daß die Grundfarbe nur noch als ein feines Netzwerk zum Vorschein kommt, das oben und unten gleich erscheint. Abdominalrücken mit einer dunkelbraunen, scharf markierten Längsbinde, die auch an der breitesten Stelle (1 mm hinter der Rückenbasis) nur so breit wie der Zwischenraum der hinteren M. A. ist, von da nach beiden Enden sich leicht verschmälert und zwischen Rückenmitte und Spinn- warzen linienschmal ist, jedoch sich daselbst an 4 — 5 Stellen ganz leicht fleckförmig erweitert. Spinnwarzen bräunlich. Von Jaffa-Rehoboth, 14. 7. 13, liegen 1 unreifes und 1 reifes die zu dieser Art gehören dürften, vor. — Färbung und Zeichnung 2. lieft 160 Em b rik Strand: wie beim Die Palpen haben die größte Ähnlichkeit mit denjenigen von Chir. Pennyi Cbr. (cfr. Taf. XXVI, f. 415 in Bösenberg’s Spinnen Deutschlands); von außen gesehen erscheint jedoch der nach hinten gerichtete Fortsatz ein wenig stumpfer und mehr gleichmäßig gekrümmt, Bulbus unten mitten dicker bezw. gewölbter, der Fortsatz des Tibialgliedes erscheint zwar am Ende stumpf, jedoch tritt die untere Ecke schärfer als die obere hervor, welche Unterschiede jedoch zufällig oder individuell sein können. Das Patellarglied ist ein wenig mehr als halb so lang wie das Tibialglied und diese zwei Glieder zusammen ein wenig kürzer als das Tarsal- glied, durch welche 2 Merkmale allein eine Unterscheidung von Chir. Pennyi Cbr. möglich sein dürfte; die Binde des Abdominal- rückens ist schmäler als bei Pennyi. — Rostrum der Lamina tarsalis zeigt in Profil keinen Höcker an der Basis unten, was mit Chir. Pennyi stimmt. — Körperlänge 4 mm. Cephalothorax 2 mm. Beine: I. Femur 2.8, Patella -f Tib. 3.5, Metat. 2.7, Tarsus 1.5 mm, also zusammen 10.5 mm. Gen. Clubiona Latr. Clubiona decora Blackw. 1859. Ein $ von Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 13, eins von Jaffa-Rehoboth, 18. IV. 13. Gen. Zora C. L. K. Zora parallela Sim. Ein 2 von Jaffa-Rehoboth, 26. IV. 13. Aus Frankreich und Korsika beschrieben. Zora sp. ? Zwei unreife Exemplare von Jaffa-Rehoboth, 23. VIII. 13. Zora jaffana Strd. n. sp. Ein (J von Jaffa. Das Tibialglied der Palpen endet außen in einem ganz kurzen, entfernt fingerförmigen, schräg nach vorn und oben gerichteten braunen Fortsatz, der an der Basis unten verdickt und gewölbt ist, am Ende aber (im Profil gesehen!) eine untere stumpfe und eine obere scharf und spitz ausgezogene Ecke zeigt; auch innen unten hat das Ende dieses Gliedes eine Ecke, die aber nur in gewisser Richtung als solche und immer abgerundet erscheint, also keinen Fortsatz bildet. Von unten und etwa von vorn gesehen erscheint der Tibialfortsatz als ein etwas längerer, von der Basis bis zur stumpf gerundeten Spitze allmählich und schwach verschmälerter, gerader, nach vom und leicht nach außen gerichteter Fortsatz. Das Tarsalglied ist eiförmig, etwa so lang wie die beiden vorher- gehenden, unter sich gleich langen Glieder zusammen und nicht viel dicker, Bulbus tritt wenig hervor, ist unten abgeflacht und zeigt keine anderen deutlichen Fortsätze, als zwei parallele, nach unten vorn und ein wenig nach außen gerichtete, feine, zylindrische Spitzen am Ende; die stumpf gerundete Spitze der Lamina tarsalis Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 161 überragt den Bulbus nur um seine mittlere Breite im Profil gesehen. Das Tibialglied trägt unten und innen eine Anzahl langer, kräftiger Borsten; an Stacheln findet sich am Palpus jetzt nur 1.1 oben nahe der Spitze des Femoralgliedes ; das Patellarglied hat außen mitten einen kleinen Höcker. Körper länge 3.2 mm. Cephalothorax 1.75 mm. Beine: I. Femur 1.5; Patella + Tibia 2, Metatarsus 1.25, Tarsus 1 mm, also zusammen 5.75 mm. Cephalothorax mit 2 braunschwarzen und 3 blaß bräun- lichgelben, regelmäßigen und scharf markierten Längsbinden; die mediane fängt am Hinterrande so breit wie die größte Breite der dunklen Binden an, verschmälert sich schwach und ganz all- mählich nach vorn, füllt den Zwischenraum der Augen III aus und endet eigentlich daselbst, wird aber noch durch eine feine weißliche Linie bis zum Clypeusrande fortgesetzt. Die dunklen Seitenbinden sind nach beiden Enden verschmälert, in der Mitte also am breitesten und zwar so breit wie die überall etwa gleichbreiten Seitenbinden, die jedoch am Rande mehr oder weniger bräunlich verdunkelt sind und dadurch schmäler erscheinen. Mandibeln bräunlichgelb, vorn jedoch mit je einer schwarzen Längsbinde. Maxillen braungelb mit schwarzem Mittelfleck, Sternum ebenso mit dunklen Seiten- randflecken, Lippenteil dunkel mit hellerer Vorderrandlinie. Beine bräunlichgelb, die Femora oben mit dunklen Längsbinden und sonst undeutlich dunkel gefleckt, Patellen und Tibien braun, Metatarsen und Tarsen heller gelb als die Femora, erstere mit dunklem Endring. Palpen weißlich mit braungelbem Endglied. Abdomen oben gelblich mit scharf markiertem, bis zur Rücken- mitte reichendem, innen hellem, am Rande schwarzem Lanzett- streifen, der sich noch als eine schwarze, beiderseits weißlich begrenzte Längslinie bis zu den Spinnwarzen fortsetzt. Die Seiten des Abdomen heller und dunkler punktiert und kurz gestrichelt, ohne daß dadurch eine regelmäßige Zeichnung gebildet wird und so ungefähr ist auch der Bauch gefärbt. Gen. Micaria Westr. Micaria judaeorum Strnd. n. sp. Zwei $$ von Jaffa, 23. VIII. 13. Körper länge 2 mm. — Erinnert an die kleinste der von O. Cambridge beschriebenen Micarien aus Palästina, Micaria septem- punctata] Cephalothorax ist wie bei dieser braunschwarz, vom am dunkelsten, spärlich mit weißlichen, leicht metallisch blau- oder grünschimmernden Schuppen überstreut; Abdomen ist schwarz, mit prachtvoll grünblau, trocken gesehen mehr goldrot schimmernden Schuppen nicht dicht besetzt und mit weißen Flecken ähnlich wie bei M. septempunctata, nämlich: am Vorder- ende des Rückens zwei kleine weiße, unter sich um ihren längsten Durchmesser entfernte, in Querreihe angeordnete Quer flecke inid in derselben Reihe jederseits ein längerer Quer fleck oder Quer- Arohiy für Naturffeichichte 1915. l. 8. 11 2. Heft 162 Embrik Strand: strich, die zweite Querreihe weißer Flecke befindet sich dicht vor der Rückenmitte und besteht aus drei Flecken, von denen der mittlere klein und rundlich ist, während die seitlichen als nach vorn leicht konvex gekrümmte Querbinden erscheinen. Oberhalb der Spinnwarzen ist kein Fleck und auch nicht an der Bauchseite. Das IV. Beinpaar ist schwärzlich mit gelben Hüften, Tarsen und (abgesehen von der Spitze) Patellen II. — III. gelb mit schwärz- lichen Seitenstreifen an den Ferneren und schwarzgefleckten Hüf- ten, I. gelb mit schwarzen Hüften, Trochanteren und Basalhälfte der Ferneren. Patellen schwärzlich. Von Epigyne ist in Flüssigkeit auch unter dem Mikroskop wenig zu sehen, trocken gesehen erscheint sie aber als eine Quer- grube, die hinten mitten sich zungenförmig zwischen zwei Hügeln verlängert. Augen. Die hinteren M. A. erscheinen in Flüssigkeit um oder fast um ihren doppelten Durchmesser unter sich, um ihren einfachen Durchmesser von den S. A., entfernt, die größeren, vor- deren M. A. unter sich um weniger als ihren einfachen Durchmesser entfernt. Das Feld der M. A. vorn und hinten gleich breit, viel länger als breit. Die vorderen S. A. berühren ganz oder fast ganz ihre M. A. und sind ein wenig größer als die hinteren S. A. und von diesen um mehr als ihren Durchmesser entfernt. Die vordere Reihe ist kürzer als die hintere und ganz deutlich procurva ge- bogen, die hintere dagegen gerade oder ganz schwach procurva. Die hinteren M. A. sind die kleinsten aller Augen. Das zweite vorliegende Exemplar ist jedenfalls neugehäutet und wohl nicht ganz reif; die Färbung des Cephalothorax heller. Bei beiden hat Abdomen eine Quereinschnürung, die mit der hinteren Fleckenquerreihe zusammenfällt und eigentlich bloß als Einsenkung auftritt, indem sie an den Seiten nur ganz schwach erkennbar ist. Gen. Castaneira Keys. Castaneira drassodidoides Strd. n. sp. Ein unreifes von Jaffa-Rehoboth stelle ich nicht ohne Zweifel zu dieser Gattung. Cephalothorax und Mandibeln braun mit schwachem rötlich-violettlichem Anflug und feinen, undeutlich dunkleren Strahlenstrichen und Andeutung eines dunkleren Dreiecks vor der Mittelritze, Augenfeld ganz schwarz, Seitenrand des Cephalo- thorax durch eine feine dunkle Linie bezeichnet, Innenseite und Unterseite der Mandibeln heller. Sternum braun mit undeutlichen helleren und dunkleren Strichen, Lippenteil und Maxillen ebenso mit hellerer Vorder- bezw. Innenrandbinde. Beine hellgelb. Palpen blaßgraulich, stellenweise geschwärzt. Abdomen schwarz mit drei undeutlichen weißlichen Querbinden und zwar einer am Vorder- rande, einer dicht dahinter und einer in oder kurz vor der Rücken- mitte ; letztere Binde ist mitten unterbrochen, sonst aber die deut- Dritte Mitteüiirg über Spinnen aus Palästina. 163 lichste und tritt wohl bisweilen als zwei Flecke auf, während sie beim vorliegenden Exemplar sich bis an den durch eine feine helle Linie bezeichneten Seitenrand der Bauchfläche hinunterzieht, allerdings auf der Mitte der Seiten des Abdomen undeutlich oder unterbrochen. Ueber den Spinn Warzen ein kleiner weißer Fleck. Hintere Augenreihe gerade und länger als die vordere, die M. A. ein wenig kleiner, unter sich um ihres Durchmessers, von den S. A. um weniger entfernt. Vordere Augenreihe procurva, so daß eine die M. A. unten tangierende Gerade die S. A. etwa im Zentrum schneiden würde; die M. A. ein wenig kleiner, unter sich um ihren Durchmesser oder kaum so viel, von den S. A. erheblich weniger entfernt, jedoch von diesen jedenfalls deutlich getrennt. Das Feld der M. A. ist etwa so lang wie hinten breit und vorn ein klein wenig schmäler alb hinten. In Draufsicht erscheinen die beiderreihigen S. A. um unbedeutend weniger als ihren Durch- messer unter sich entfernt. Die vorderen M. A. sind um mehr, die vorderen S. A. um weniger als ihren Durchmesser vom Clypeus- rande entfernt. — Clypeus ist mit einer Querreihe von 4 nach vorn und innen gerichteten Borsten versehen und eine v/eitere solche findet sich in der Mittellängslinie, etwas höher sitzend. Mandibeln vorn gewölbt, ihre Außenseiten parallel, die Innenseiten dagegen apikalwärts divergierend; fast doppelt so lang wie die Patellen I, vorn und innen mit längeren, abstehenden, unter sich an Größe wenig verschiedenen Borsten nicht dicht be- wachsen; am unteren Falzrande zwei kleine gleichgroße Zähne, am oberen drei, von denen der mittlere bei weitem der größte ist, während der dicht daneben stehende distale Zahn winzig klein ist. Die Beine mit kurzen und schwachen Stacheln bewehrt. Alle Femoren oben 1.1.1, vorn nahe der Spitze 1. Tibien I unten etwa 1.2.2, II scheint bloß 1.2 oder 2.2 zu haben, III vorn und hinten je 1.1, oben in der Endhälfte 1, unten scheinen 1.2.2 vorhanden zu sein. Metatarsen I — II unten 2.2 (subbasal und submedian), III — IV mit mehr Stacheln. Auch die Palpen bestachelt. Körperlänge (NB. unreif!) 5 mm. Cephalothorax 2.1 mm lang, 1.2 mm breit. Abdomen, das ziemlich z^rlindrisch ist, 1.2 mm breit. Beine; I. Femur 1.8, Pat. -{- Tib. 1.85, Metatarsus 1.2, Tarsus 1 mm; II. bezw. 1.7, 1.7, 1.1, 1 mm; III. bezw. 1.5, 1.5, 1, 0.8 mm; IV. bezw. 2, 2.2, 2, 0.9 mm. Also: I. 5.85 mm, II. 5.5 mm, III. 4.8 mm, IV. 7.1 mm oder: IV., I., II., III. Gen. Trachelas (L. K.) O. Cbr. Tr achelas minor 0. Cbr. Ein $ von Jaffa-Rehoboth, 26. IV. 13. Die systematische Stellung dieser Gattung ist etwas fraglich; sie erinnert z. B. in mehreren Punkten sehr an die Theridiidae, bei denen sie auch s. Z. (Canestrini u. Pavesi) untergebracht wurde. Wenn man aber die Clubionidae in Simon’s Sinne auf fassen will, so kann kein Zweifel sein, daß Trachelas dazu gehören muß. In 11* 2. Heft 164 E m b r i k Strand: der Tat sind aber Simon ’s Clubionidae eine höchst heterogene ,, Familie''. Farn. Lycosidae. Gen. Lycosa Latr. Lycosa suhsordidatula Strd. n. sp. 2 $, 2 cJ +1 unreifes Exemplar von Jaffa (Typen!). Ferner 1 5 von Rehoboth-Jaffa, 26. 4. 13. $. Mit der von Kulcz3mski inseinen ,,Fragmenta Arachnologica", VI, p. 80, t. II, f. 23 beschriebenen und abgebildeten Art ,, Lycosa atomar ia C. L. Koch ?" $ jedenfalls sehr nahe verwandt, aber Patella + Tibia IV ist hier ein wenig länger als Metatarsus IV, Tibia I hat unten vorn 1.1. 1.1 Stacheln (von denen der vorletzte ein wenig höher sitzt), unten hinten 1.1. 0.1, während bei Kulczyhskis Art: ,,tibia I subter aculeis, praeter apicales, 2.2.2 ornata" sein soll. — Die Zeichnung unsrer Art weicht auch erheblich von der Original- abbildung von Lycosa atomaria (in: Die Arachniden XV, f. 1437) ab, indem die helle Mittelbinde des Cephalothorax um die Mittel- ritze am breitesten ist, auf dem Kopfteile ein wenig verschmälert, dann unmittelbar hinter den Augen plötzlich quergeschnitten, von da an nur als eine ganz schmale und undeutliche Binde sich in das sonst schwarze Augenfeld hineinerstreckend und nicht die zweite Augenreihe erreichend. Abdomen erscheint braun und hat in der vorderen Hälfte des Rückens einen dunkelbraunen Lanzett- streifen, der jederseits 2 — 3 mal undeutlich gezähnt und schmal hellgelb begrenzt ist , welche helle Zeichnung weiter nach hinten als eine aus dreieckigen, mehr oder weniger dunkel aus- gefüllten oder in Punkten aufgelösten Figuren zusammengesetzte Binde sich bis zu den Spinnwarzen verlängert. Ferner ist die Ringelung der Beine nicht so deutlich wie an Kochs Figur, ins- besondere dieTibien sind ganz oder fast ganzungeringelt. — Endlich ist auch die Epigyme nicht genau wie bei Kulczyhskis Art, nach seiner Abbildung zu urteilen; das Längsseptum ist in seiner ganzen Länge durch einen deutlichen Zwischenraum von der Wand der Grube getrennt, diese Wand erscheint parallel zum Längsseptum, ist vorn etwas erhöht und ziemlich scharf, das Querseptum ist nicht so dreieckig wie an genannter Figur dargestellt, zeigt an beiden Enden vorn einen kleinen Höcker, auch hinten trägt es kleine höckerartige Erhabenheiten und ist außerdem etwas gefurcht: in der Mitte eine seichte Längseinsenkung, beiderseits dieser am Hinterrande je einen viel kleineren Längseindruck. Ich kann daher die vorliegende Art nicht für identisch mit genannter von Kulcz}mski dargestellter Art halten, wenn auch die nahe Verwandtschaft nicht zu leugnen ist. Vordere Augenreihe ein wenig kürzer als die zweite und schwach procurva. Das 5 erinnert auch sehr an Lyc. venatrix H. Luc. und es mag vorliegende Art sein, die von Simon unter dem Namen venatrix Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 165 aus Syrien angegeben worden ist. Sie ist jedoch schon durch dieFäi bung, z. B.die breite, scharf markierte, helle Seit enzeichnung des Ce- phalothorax unserer Art zu unterscheiden ; vor allen Dingen aberdurch die Epigyne leicht zu unterscheiden (über diejenige der mutmaß- lichen Lyc. venatrix cfr. Strand in Archiv f. Naturg. 73 (1907), p. 353). (J. Körperlänge 7 mm. Cephalothorax 3.3 mm lang, kürzer als Patella + Tibia IV (4 mm) oder Metatarsus IV (3.5 mm). Die Palpen erinnern sehr an die von Lyc. sordidata Th. (cfr. Kulczyhski in : Bull. Acad. Sei. Cracovie 1909, t. XXVI, ff. 27 — 28), das Tarsalglied erscheint aber schlanker, im Profil gesehen oben in der Basalhälfte nur ganz wenig gewölbt, ja oben mitten eher abgeflacht, die beiden spitz zahnförmigen Teile der Lamina cha- racteristica stehen vom Bulbus ab, bilden einen spitzen Winkel und erscheinen etwa gleich lang oder der proximale ein wenig länger, vor der Lamina characteristica erscheint im Profil eine hellgefärbte, stark gewölbte, höckerartige Partie, während bei sordidata ebenda vielmehr eine Konkavität erkennbar ist; die den Bulbus überragenden Teil der Lamina tarsalis ist etwa so lang wie Bulbus oder im Profil gesehen etwa doppelt so lang wie selbst breit (hoch), bei sordidata dagegen nur wenig länger als hoch. Die Färbung und Zeichnung des (J wie beim jedoch sind die hellen, bisweilen in Flecken aufgelösten Seitenbinden des Cephalothorax weniger scharf markiert (ob immer?), die Beine sind heller gelb und nur an den Femora dunkler geringelt oder gefleckt. — Die vordere Augenreihe ist ganz schwach procurva und kürzer als die zweite; die M. A. größer als die S. A. — Die Metatarsen und Tarsen I ohne besondere, federähnliche Behaarung, wie man sie z. B. bei Lycosa palustris L. findet, dagegen scheint die Borstenbehaarung der Metatarsen II ein wenig länger als die der Metatarsen I zu sein. Lycosa proxima C. L. K. var. annulatoides Strd. n. var. und var. ( ?) Antoni n. vaä.'. Ein $ mit Eisack von Jaffa-Rehoboth, 23. VIII. 13. Lycosa proxima C. L. K. wurde von O. Cambridge fraglich aus Palästina angegeben (,, Lycosa proximal Koch“); er hatte ,,an adult male and females of this species“ vor sich. Nosek hat in Ann. d. Naturhist. Hofmus. Wien XX, p. 26, t. 5, f. 19 als mut- maßliche Lycosa proxima C. L. K. eine weibliche Form erwähnt und deren Epigyne abgebildet, die von Bujukdere bei Konstan- tinopel stammt. — Die wichtigsten Beschreibungen und Abbil- dungen, die sich auf die echte Lycosa proxima beziehen, sind die von C. L. Koch (in: Die Arachniden XV, p. 53 — 55, figg. 1453 — 1454), Simon (in: Arachn. de France III, p. 330 — 1, t. 13, f. 20 ((J Palp.)) , Kulczyhski (in : Araneae Hungariae I, p. 57, t . 2, f . 24) und Bösenberg (in: ,,Die Spinnen Deutschlands“, p. 383, t. 36, f. 561). Körperlänge 5 mm. Cephalothorax 2.8 mm lang. Patella -j- Tibia IV 3 mm lang. 2. Hett 166 Embrik Strand: Die Epig3'^ne des vorliegenden Exemplars erscheint in Alkohol wie diejenige der Hauptforin, so wie diese von Bösenberg dargestellt ist, jedoch zeigt das helle Mittelfeld in der hinteren Hälfte eine dunkle Mittellängslinie und es ist nur in den vorderen zwei Dritteln seiner Länge und zwar ganz schmal dunkel begrenzt, welche Grenz- linie nicht nach hinten bis zu den beiden Samentaschen reicht und außen und vorn von einem schmalen hellen Hof umgeben ist, der in der vorderen Hälfte des Genitalfeldes außen wiederum schwarz begrenzt ist, welche Färbung sich beiderseits fleckartig verbreitet; ferner erscheinen die Samentaschen weniger deutlich schwarz umrandet und zwar erscheinen sie nach außen zu überhaupt ohne scharf markierte Grenzlinie. — Trocken gesehen erscheint Epig^me gewissermaßen als ein Mittelding zwischen den Epigynen von L. proxima C. L. K. und annulata Th. so wie diese von Kul- czyhski, 1. c., dargestellt sind; die Längsgrube ist breiter als bei proxima, aber nicht so breit wie bei annulata, das Septum erscheint in der vorderen Hälfte linienschmal und undeutlich, also nicht all- mählich nach hinten erweitert und der Zwischenraum der beiden hinteren Gruben läßt eine linienförmige Mittellängserhöhung er- kennen, welche die unmittelbare Fortsetzung des vorhergehenden Septum bildet. — Die von Nosek publizierte Abbildung der Epig^me seiner fraglichen Form weicht hauptsächlich dadurch ab, daß der Vorderrand der Längsgrube procurva statt recurva ist, letztere also nicht so wie bei unserer Form vorn abgerundet und verschmä- lert erscheint; er hat jedenfalls nicht die typische proxima vor sich gehabt, sondern eine noch unbenannte Form (var.(?) Antoni m., nach Herrn Prof. Anton Nosek benannt!). Auch die Zeichnungen stimmen nicht ganz mit der typischen Lyc. proxima, denn die Mittellängsbinde des Cephalothorax ist hinter den Augen erweitert (bildet, wenn man will, daselbst jeder- seits ein Zähnchen), endet zwischen den hinteren Augen zwar zugespitzt, jedoch erscheint die Spitze etwas abgestumpft oder gar mitten ausgerandet, die breiten und scharf markierten hellen Seitenbinden des Cephalothorax sind nicht unterbrochen, Abdomen zeigt auch hinter dem scharf markiertenLanzettstreifen eine ziemlich deutliche helle Medianlängszeichnung. Gen. Tarentula Sund. Tarentula alhofasciata (Brülle) 1832. Ein $ von Jaffa-Rehoboth, 18. IV. 1913. Anmerkung: O. Cambridge führt in seiner Arbeit ,, Spiders of Palestine and Syria“ auch „Lycosa (Tarentula) cjrisea Koch“ als sogar ,,generally distributed“ auf, leider ohne etwas darüber zu sagen, was er unter diesem Namen versteht, sondern verweist bloß auf die Original- kennzeichnung in: Die Arachniden XIV. p. 161, f. 1386, die jedoch so ungenügend ist, daß Simon Recht hat, wenn er diese Art zu den ,,especes tres douteuses“ stellt (in: Ann. Soc. ent. Fr. 1884, p. 318 (1886)). Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 167 Tarentula Piochardi Sim. v. infraclara Strd. n. v. Ein $ von Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 13. Das Exemplar hat nur noch je ein Bein des I. und des III. Paares übrig, sowie den einen Palpus. Es mißt: Cephalothorax 7.5 mm lang und 5 mm breit. Abdomen (etwas geschrumpft!) 7.5 mm lang und 4.5 mm breit. Bein I: Femur 6, Patella + Tibia 7, Metatarsus + Tarsus 7 mm, also zusammen 20 mm; III. bezw. 5, 6 und 7, also zusammen 18 mm. — Das Exemplar ist also erheblich kleiner als in der Originalbeschreibung (in: Ann. Soc. ent. France (5) 6 (1876), p. 72 — 73, t. 3, f. 8 — 9) angegeben und da außerdem die Bauchseite des Abdomen hell gefärbt, gold- gelb, ist und die Epigyne mit Simons Abbildung nicht gut über- einstimmt, so hätte ich an spezifische Identität mit Tarentula Piochardi Sim. nicht denken können, wenn nicht die Darstellung in Wort und Bild von Kulczyhski in: Bull. Acad. Sei. Cracovie 1911, Serie B, p. 51 — 2, t. 11, ff. 60 — 41, auf mein Exemplar gut gepaßt hätte, indem Epigyne ganz übereinstimmt und das Vor- kommen von Exemplaren, die auf Bauch und Epigaster ganz hell gefärbt oder richtiger gesagt behaart sind, konstatiert wird; allerdings nennt K. diese Färbung ,,rufa“. Jedenfalls weicht vorliegende Form von der typischen so sehr ab, daß eine besondere Benennung berechtigt ist : var. infraclara m. Tarentula spp. Von Jaffa-Rehoboth 4. 8. 1913 und 23. 8. 13 liegen einige unreife Tarentula vor, die bestimmen versuchen zu wollen ich für zwecklos gehalten habe. In Betracht kommen wahrscheinlich T. radiata Latr., T. iaffa Strand und T. Piochardi Sim. Farn. Salticidae. Gen. Synageles Sim. Synageles dalmaticus (Keys.) 1863. Zwei unreife Exemplare dieses ganz charakteristischen Spinn- chens von: Rehoboth- Jaffa, 26. IV. 1913. — Keyserling beschrieb die Art als Salticus dalmaticus in: Verh. k. k. zool.-bot. Ges. Wien 1863, p. 371 — 2, t. X, f. 17 — 20 Simon in seiner Attiden- Monographie (in: Ann. Soc. ent. France (4) 8 (1869), p. 712, t. III, f. 15 $) als Salticus todillus, unter welchem Namen er die Art auch in seinen ,,Arachnides de France“ behandelt, worin, ebenso wie in: Ann. Soc. ent. France 1884 (1885), p. 307, Keyserlings Benen- nung als ,, Salticus dalmatensis*‘ zitiert wird. O. Cambridge gab die Art aus Syrien an und bildete sie ab (in: Proc. Zool. Soc. 1872, t. XIV, f. 19). — Ferner ein reifes $ von Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 13. Gen. Heliophanus C. L. K. Heliophanus rehohothicus Strnd. n. sp. 2 $$ von Rehoboth-Jaffa, 26. IV. 13. Körper einfarbig tiefschwarz, leicht bläulich schimmernd, Beine und Palpen einfarbig gelb. — Körperlänge 3 mm. Cephalo- 2. Heft 168 Embrik Strand: thorax 1.3 mm lang. — Epigyne erscheint in Alkohol als ein hell- graues, fast kreisrundes Feld (Grube), das um den Radius von der Rima genitalis entfernt ist; dieser Zwischenraum erscheint etwas gewölbt und mitten durch eine dunkle Längslinie (Furche), die also die Grube mit der Rima verbindet, in zwei geteilt. Trocken angesehen erscheint die Grube seicht, etwas unregelmäßig und mit Andeutung eines feinen Längsseptums versehen. Die Exemplare erscheinen etwas abgerieben, jedoch glaube ich nicht, daß weiße Zeichnungen da gewesen, denn wenn das der Fall gewesen wäre, so würde man doch wahrscheinlich wenigstens einige Spuren davon erkennen können. — Pars thoracica ohne Eindrücke oder Längsstriche. — Tibia I ist ein klein wenig länger als Patella I. — Durch die Epigyne erinnert die Art sehr an Hel. Kocht Sim. (cfr. Araneae Hungariae I, Tab. I, f. 28b); letzterer weicht aber durch schwarze Extremitäten etc. ab. — Tibia I hat unten außen 1.1.1, unten innen 0.1.1 Stacheln, Metatarsen I unten 2.2. Tibia IV trägt bloß 1 Stachel und zwar unten mitten; unten nahe der Basis ist (meistens ?) eine Stachelborste vorhanden. Gen. Euophrys C. L. K. Euophyys pseudogamhosa Strand n. sp. Ein 2 von Jaffa-Rehoboth. Tibia II hat unten in der distalen Hälfte innen 1, außen 1.1 Stacheln. Clypeus weißlich behaart (bebartet). Sternum bräun- lichgelb mit schwarzer Randlinie. Die beiden distalen Glieder der Palpen bräunlichgelb. Cilien (Augenhaarringe) gelb. — Diese Merkmale verweisen das Tier in die nächste Nähe von Euophrys gamhosa Sim. 1869 (in: Ann. Soc. Ent. France (4) 8, p. 593 — 4 und 1871, p. 202 (als Attus), sowie Arachn. de France III, p. 181), die von ihrem Autor aus u. a. Syrien angegeben wird; von Simon’s Beschreibung weicht das Exemplar aber durch ein klein wenig geringere Größe ab; ferner ist auf demCephalothorax nur das Augen- feld ( Quadrangulus) einschließlich der oberen Hälfte der Seiten der Pars cephalica, sowie eine schmale Randlinie schwarz, sonst ist Cephalothorax braungelblich, auf dem Rücken der Pars thoracica leicht geschwärzt, aber mit hellerer Medianlängsbinde; Tibia I hat unten 2.2.2 Stacheln, IV unten 1.1, III hat unten jedenfalls 1 an der Spitze und scheint auch noch 1 näher der Basis zu haben. Ferner weicht die Zeichnung des Abdomen ab; dasselbe ist oben mattschwarz, fein heller schräg gestrichelt oder punktiert, mit 4 parallelen Längsreihen grauweißlicher Flecke, die mehr oder weniger länglich-schräggestellt sind und von denen in den beiden mittleren Reihen nur die 3 oder 4 vorderen frei sind, während die folgenden zu einer Längsbinde zusammengeflossen sind; in den beiden seitlichen Reihen sind sogar alle Flecke mehr oder weniger deutlich unter sich zusammengeflossen. Die drei mittleren Flecke ier beiden Medianreihen fließen mit den gegenüberliegenden Dritte Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 169 Flecken der anderen Reihe bisweilen zusammen, so daß dadurch eine gewinkelte Querbinde entsteht. Die Seiten des Abdomen sind mattschwarz mit feinen weißlichen Schrägstrichen; die Bauch- seite weiß, dies weiße Feld schließt aber jederseits eine schwarze, weit vor den Spinn Warzen frei endende Längsbinde ein. — Epigyne erscheint in Flüssigkeit als ein braungelbliches Feld, das zwei fast kreisförmige, ein wenig länger als breite, nebeneinander gelegene, sich fast (oder ganz ?) berührende braune Ringe zeigt, die zusammen ungefähr so breit wie die beiden unteren Spinnwarzen zusammen sind und die je einen tiefschwarzen, runden, scharfmarkierten Punktfleck einschließt, der in der vorderen Hälfte des Ringes gelegen ist ; von der Rima genitalis sind die Ringe um ihren längeren Radius entfernt. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß es in der Tat diese Art ist, die Simon als Euophrys ganibosa aus Syrien angegeben hat. 2 reife und 1 unreifes, etwas fragliches ^ von Rehoboth- Jaffa, 18. IV. 1913: Die Patellen III — IV tragen hinten je 1 Stachel, was bei Euophrys nach Simon eigentlich nicht erlaubt sein sollte. Durch die Bestimmungstabelle in ,,Arachnides de France“ kommt man auf E. gambosa, jedoch ist die Clypeusbehaarung, so weit an den beiden offenbar stark abgeriebenen Exemplaren erkennbar ist, nicht rein weiß, sondern schmutziggelblich, auch die Cilien um die Augen sind gelblich. Ferner ist Cephalothorax höchstens 2 mm lang und 1.4 mm breit, weiße Haarbinden trägt er jedenfalls jetzt nicht, vielleicht sind sie aber abgerieben, die I. Augenreihe ist ganz leicht recurva, Abdominalrücken zeigt zwei parallele Längsreihen heller, undeutlicher, kleiner Flecke, alle Tarsen sind hellgelb, an den Beinen III und IV oder wenigstens III sind die Tibien ebenso hell wie die Metatarsen. — Die von Cambridge in: P. Z. S. 1872, t. XIV, f. 21, gegebene Abbüdung des von Euophrys gambosa stimmt ziemlich gut mit meiner Form; daß das Femoralglied der Palpen schwärzlich ist und Bulbus eine schwarze Spina bis etwa zur Spitze der Lamina tarsalis entsendet, ist jedoch an der Figur nicht zu erkennen, ferner sind die dargestellten Rückenzeichnungen etwas abweichend, vielleicht weil die Behaarung der Cambridge- schen Exemplare besser erhalten gewesen sein mag. Leider hat Cambridge keine Beschreibung der von ihm für E. gambosa ge- haltenen Art gegeben. Es dürfte ziemlich sicher sein, daß diese zu dem oben be- schriebenen $ gehören. Gen. Pseudicius Sim. Pseudicius picaceus Sim. var. palaestinensis Strnd. n. var. Ein (J von Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 13. Mit Ps, picaceus Sim. jedenfalls nahe verwandt, indem wie bei dieser das Tibialglied der Palpen zwei Fortsätze hat, von denen der untere lang und stielförmig ist; der obere Fortsatz soll aber 2. Heft X 170 Embrik Strand: nach Simon (in: Ann. Soc. Ent. France 1884 (1885), p. 309) ,,per- pendiculaire'" sein, während er hier als ein nach außen und ein wenig nach vorn gerichteter, plattenförmiger, an der breiten Spitze ganz leicht ausgerandeter, wenig längerer als breiter Fortsatz erscheint, dessen Längsdurchmesser also jedenfalls nicht ,,perpendiculaire‘* ist, wohl aber läßt das sich vom Querdurchmesser behaupten. So ist vielleicht auch die erwähnte Beschreibung Simons zu verstehen, jedenfalls paßt die Abbildung, die er in seiner Attiden-Monographie von dem Palpus des Pseud. picaceus gegeben hat (in: Ann. Soc. ent. France (4) 8, t. 6, f. 4) gut auf die vorliegende Form so weit es diese beiden Fortsätze betrifft und auch sonst mit der Ausnahme, daß das Tarsalglied bei meinem Exemplar ein wenig schmäler erscheint, Bulbus am Ende etwas mehr verschmälert ist und vom Ende innen einen nach vorn und ein wenig nach außen gerichteten, die Spitze der Lamina tarsalis nicht erreichenden und ihre Median- längslinie nicht überragenden Stachelfortsatz entsendet, den Simon in seiner Zeichnung ausgelassen haben dürfte. Sonst erscheint die Spitze der Lamina tarsalis bei meinem Tier etwas schmäler und mehr parallelseitig. Übrigens stimmt die angegebene Beschreibung Simons nicht mit der Originalbeschreibung ganz überein, denn in dieser wird eben der dünne, spitze Fortsatz als ,,verticale'‘ (= ,,perpendiculaire‘M) bezeichnet, also das Gegenteil von der Angabe von 1885, worin übrigens dieser Fortsatz als ,,plus longue [als der obere Fortsatz!] tres gr^le et styloide'‘ beschrieben wird, während er in der Originalbeschreibung als ,,une petite pointe gröle et verticale“, die an der Basis des robusten Fortsatzes ent- springen soll, beschrieben wird. Eine sichere Bestimmung nach diesen sich widersprechenden Angaben ist also nicht gut möglich, außerdem weicht die Färbung etwas ab. Mit einer dritten Beschrei- bung von Simon derselben Art, nämlich in ,, Exploration scient. de la Tunisie'', p. 3 (1885) ist auch nicht viel geholfen. Dennoch ist es nicht ohne Zweifel, daß ich diese Form als neu beschreibe, denn die Abbildung des Palpus von Ps. picaceus, die Kulczyhski in ,,Araneae Hungariae'' gegeben hat, entspricht ganz meiner Form. ln Alkohol erscheint Cephalothorax dunkelbraun, auf der Kopfplatte schwarz, auf dem Brustteile mit einer helleren Median- längsbinde, die nach vorn nur bis zur Mittelritze reicht, sich nach hinten ganz leicht erweitert und den Hinterrand erreicht ohne daselbst mit den hellen, weiß behaarten, auch den Clypeus bedecken- den Seitenrandbinden zusammenzufließen; der Seitenrand bleibt als schmale Linie schwarz. Mandibeln, Maxillen und Lippenteil schwarzbraun und ebenso das Sternum, das jedoch wegen weißer Behaarung heller erscheint. Beine I dunkel rotbraun; die übrigen Beine heller und dunkler braungelb, höchstens an der Basis der Tibien, Metatarsen und Tarsen mit Andeutung eines dunkleren Ringes. Palpen bräunlich mit hellerer Spitze des Femoralgliedes und ebensolchem Patellarglied. Abdomen schwärzlich; das Rücken- feld ist ringsum von einer schmalen, hellgraulichen, unregelmäßigen, Dritte Mitteilung- über Spinnen aus Palästina. 171 stellenweise unterbrochenen Binde begrenzt, hinter der Mitte von zwei ähnlichen bräunlichgelben Querbinden geschnitten und mit zwei aus je 3 — 4 bräunlichgelben Flecken gebildeten parallelen Medianlängsreihen versehen ; alle diese Zeichnungen undeutlich, zu- mal die weiße Behaarung sie teilweise verdeckt. Die ganze Bauch- seiteeinfarbiggrauweißlich.TrockengesehenerscheintCephalothorax mit weißer Behaarung, in der sich viele rotgelbe Haare eingemischt befinden, jedoch so, daß die weißen Haare überwiegen, versehen und zwar auf den schon beschriebenen hellen Binden und der Augenplatte ganz dicht, dazwischen mit vereinzelten solchen Haaren, welche die dunkle Grundfarbe nicht verdecken. Abdomen ist oben ebenso behaart und zwar trägt der Rücken zwei weiße Längsbinden, die eine kaum ganz so breite dunkle Binde zwischen sich einfassen. Unten ist die Behaarung reinweiß. Körperlänge mit Mandibeln 6 mm, ohne 5.5 mm. Cephalo- thorax 2.3 mm lang, Patella + Tibia I 2.4 mm lang. Ob gute Art oder Varietät möge durch mehr Material ent- schieden werden. Gen. Neaetha Sim. Neaetha membrosa (Sim.). Ein ? von Jaffa-Rehoboth, 23. VIII. 13. Die vorliegenden Beschreibungen passen gut auf das Exemplar. Dennoch wäre es wohl nicht ausgeschlossen, daß es vielleicht das bis jetzt unbekannte $ von N. cerussata Sim., die aus Syrien an- gegeben worden ist, sein kann. Übrigens ist ja N. membrosa schon als in der Mittelmeerregion weit verbreitet bekannt. Gen. Plexippus C. L. K. Plexippus Paykulli (Aud.). Jaffa-Rehoboth 4 $, 1 cJ (? z. T. vom 14. VII. 13), 3 $ 2 c? vom 25. VI. 13, 1 $ 26. VI. 13; Rehoboth- Jaffa 26. IV. 13: 1 ? subad., 18. IV. 13: 2 $ 1 cJ + 3 subad. Ex. Gen. Hasarius Sim. Hasarius Adansoni (Aud.). Jaffa-Rehoboth, 14. VII. 13: 2 (J. 2. Heft ( ARCHIV FÜR NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F. ERICHSON, F. H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W.WELTNER UND E. STRAND. EINÜNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1915. Abteilung A. 3. Heft. HERAUSGEQEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis Seite Roewer. 106 neue Opilioniden (Mit 83 Textfiguren) 1 Schirmer. Beiträge zur Kenntnis der Hyinenopterenfauna der Provinz Brandenburg 152 Bischoff. Ein neuer Philanthus aus Eritrea 156 Bischof f. Eine neue Trigonaloide 157 Farwick. Zur Verbreitung des Cyclops nanus Sars = diaphanoides Graeter und des Cyclops languidus Sars 158 106 neue Opilioniden. Von Dr. C. Fr. Roewer in Bremen. Dezember 1914. (Mit 83 Figuren im Text.) In der vorliegenden Arbeit beschreibe ich eine Anzahl neuer Opilioniden, welche reichlichem Material entstammen, das auch schön-bekannte Arten in großer Fülle auf wies. Seit ich mich mit der Systematik der Opilioniden beschäftige, bat und beauftragte ich viele meiner Bekannten, Verwandten und Kollegen, die als Kaufleute etc. im Auslande tätig sind, für mich Opilioniden zu sammeln. Auf diese Weise und weiterhin durch Tausch habe ich aus vielen Gegenden aller Weltteile eine reiche Sammlung von Opilioniden zusammengebracht, welche bisher 409 Gattungen mit 961 Arten in 4354 Exemplaren, worunter 698 Typen und Co- typen, von 1249 Fundorten enthält. Leider habe ich durch Aus- bruch des Krieges einige Sendungen nicht erhalten, welche jetzt vielleicht verloren sind, so hauptsächlich aus Chile und Samoa. Dagegen gingen mir größere Ausbeuten zu von Herrn Kaufmann Schröder aus Westafrika (Nigeria, Togo, Kamerun etc.), von Herrn Kaufmann Ger lach aus Venezuela, Columbien, Surinam, von Herrn Poppe aus Argentinien, Paraguay, Süd-Brasilien, von Herrn Dr. Stier aus Chile, von Herrn Dr. Haehnel aus Mexiko, von Herrn Dr. Meinking (Reise über Ostafrika, Vorderindien, Hinterindien, schließlich nach Samoa) aus Portugal, Marokko, Ostafrika (Kilimandjaro), Ceylon und Vorderindien, Malakka, Formosa, Borneo, Molukken, Neu-Guinea (die letzte Sendung aus Samoa ist ausgeblieben). Im folgenden führe ich zunächst eine systematische Übersicht der neuen Gattungen und Arten dieser Arbeit auf, um in ihren Diagnosen Angaben zu sparen, welche mit meinen Diagnosen von Familien, Subfamilien und Gattungen schon früher gegeben wurden. Jene Diagnosen sind sämtlich in dem bereits früher von mir bezeichneten Sinne auch hier von mir verwendet worden. Systematische Übersicht. Ord. OPILIONES Sund. Subord. LANIATORES Thoreil. 1. Farn. Phalangodidae Simon. 1. Subfam. Phalangodinae Roewer. 1. Holoscotolemon (n. g.) unicolor (n. sp.). — Ostalpen (Kärnten). 2. M etascotolemon (n. g.) granulatus (n. sp.). — Siebenbürgen. Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 3. 1 3. Heft 2 Dr. C. Fr. Roewer: S. Biconibumis (n. g.) fuscus (n. sp.). — Singapore. 4. Beloniscus (Thorell) alhimarginatus (n. sp.). — Singapore. 5. Microconomma (n. g.) armatipes (n. sp.). — Kamerun-Berg. 6. Absolonia (n. g.) troglodytes (n. sp.). — Dalmatien. 7. Euzalmoxis (n. g.) neoguinensis (n. sp.). — Neu-Guinea. 8. Acrozalmoxis (n. g.) neoguinensis (n. sp.). — Neu-Guinea. 9. Hoplozalmoxis (n. g.) pallida (n. sp.). — Neu-Guinea. 10. Gjellerupia (Roewer) minima (n. sp.). — Neu-Guinea. 11. Haehnelia (n. g.) mexica^ia (n. sp.). — Mexiko. 12. ParacoTtomma (n. g.) argentina (n. sp.) — Argentinien. 2. Subfam. Tricommatinae Roewer. 13. M etaphalangodella (n. g.) pachyliformis (n. sp.) Argentinien. 3. Subfam. Biantinae Roewer. 14. Metabiantes (n. g.) trifasciatus (n. sp.). — Kilimandjaro 15. Acrobiantes (n. g.) indicus (n. sp.). — Vorder-Indien. 16. Eubiantes (n. g.) africanus (n. sp.). — Ost-Afrika. 4. Subfam. Ibaloniinae Roewer. 17. Metibalonius (n. g.) longipalpis (n. sp.) . — Keu-Guinea. 18. Metibalonius (n. g.) gracilipes (n. sp.). — Neu-Guinea. 19. Reclinobunus (n. g.) biantipalpis (n. sp.). — Neu-Guinea. 20. Homibalonius (n. g.) obscurus (n. sp.). — Neu-Guinea. 21. Homibalonius (n. g.) scaber (n. sp.) . — Neu-Guinea. 22. Serratobunus (n. g.) spinulatus (n. sp.). — Neu-Guinea. 23. Trispinibunus (n. g.) abnormis (n. sp.). — Neu-Guinea. 24. Proholozoster (n. g.) neoguinensis (n. sp.). — Neu-Guinea. 25. Eusitalces (n. g.) parvulus (n. sp.). — Ceylon. 5. Subfam. Podoctinae Roewer. 26. Baramia (Hirst) quadrispina (n. sp.). — Borneo. 27. Metapodoctis (n. g.) formosae (n. sp.). - — Formosa. 28. Hoplodino (n. g.) continentalis (n. sp.). — Singapore. 6. Subfam. Erecananinae Roewer. 29. Erecanana (Strand) bicolor (n. sp.). — Kilimandjaro. 7. Subfam. Acrobuninae Roewer. 30. Metacrobunus (n. g.) macrochelis (n. sp.).> — Singapore. 8. Subfam. Epedaninae Roewer. 31. Takaoia (Roewer) similis (n. sp.). — Formosa. 32. Euepedanus (n. g.) trispinosus (n. sp.). — Singapore. 9. Subfam. Sarasinellinae Roewer. 33. Kilungius (n. g.) bimaculatus n. sp. — Formosa. 34. Parepedanus (Roewer) unicolor (n. sp.). — Malakka. 10. Subfam. Dibuninae Roewer. 35. Tetracudorsum (n. g.) maculatipes (n. sp.). - — Molukken. 106 neue Opilioniden. 3 2. Farn. Assamüdae Soerensen. 1. Subfam. Triony xellinae Roewer. 36. Nilgirius (n. g.) scaber (n. sp.). — Süd-Indien. 37. Triaenopodium (n. g.) tarsalis (n. sp.). — Singapore. 38. Nuwaria (n. g.) granulata (n. sp.). — Ceylon. 2. Subfam. Dampetrinae Roewer. 39. Macrodampetrus (n. g.) hicoloripes (n. sp.). — Neu-Guinea. 40. Macrodampetrus (n. g.) unicoloripes (n. sp.). — Neu-Guinea. 41. Apygoplus (Roewer) suhlaevis (n. sp.). — Neu-Guinea. 42. Apygoplus (Roewer) marginatus (n. sp.). — Neu-Guinea. 43. Metadampetrus (n. g.) suhlaevis (n. sp.). — Neu-Guinea. 44. Metamosoia (n. g.) echinata (n. sp.). — Neu-Guinea. 45. Mosoia (Roewer) hulhigera (n. sp.). — Neu-Guinea. 3. Subfam. Assamiinae Roewer. 46. Assamia (Soerensen) spinifrons (n. sp.). — Sikkim. 47. Eupygoplus (n. g.) armatus (n. sp.). - — Süd-Indien. 48. Koyna (n. g.) spinulata (n.' sp.). — Süd-Indien. 49. Acanthophrysella (Strand) spinulata (n. sp.) . — ^ Kamerun-Berg. 50. Findia (n. g.) atrolutea (n. sp.). — West -Afrika. 51. Sesostris (Soerensen) maculatus (n. sp.), — Ost -Afrika. 52. Parasesostris (n. g.) granulatus (n. sp.). ■ — Ost -Afrika. 53. M etasesostris (n. g.) armatus (n. sp.). ■ — Ost-Afrika. 54. Typhlohunus (n. g.) troglodytes (n. sp.). — Ost-Afrika. 55. Neosidama (n. g.) longipes (n. sp.). — Ost -Afrika. 56. Metasidama (n. g.) ephippiata (n. sp.). — Ost-Afrika. 3. Farn. Gonyleptidae Sundevall. 1. Subfam. Pachylinae Roewer. 57. Discocyrius (Holmberg) hamatus (n. sp.). — Argentinien. 58. Neopachylus (Roewer) mammillosus (n. sp.). — Brasilien. 59. Paraphalangodus (n. g.) synacanthus (n. sp.). — Columbien. 2. Subfam. Prostygninae Roewer. 60. Prostygnidius (n. g.) pustulatus (n. sp.). ■ — Columbien. 3. Subfam. Stenostygninae Roewer. 61. Dichohunistygnus (n. g.) ephippiatus (n. sp.). — Columbien. 62. Hoplostygnus (n. g.) albicinctus (n. sp.). — Venezuela. 4. Subfam. Mitobatinae Roewer. 63. Bugabitia (n. g.) triacantha (n. sp.). — Zentral- Amerika. 5. Subfam. Cranainae Roewer. 64. Inezia (Roewer) calcartihialis (n. sp.). — Venezuela. 65. Allocranaus (n. g.) columbianus (n. sp.). — Columbien. 66. Isocranaus (n. g.) ohscurus (n. sp.). ■ — Columbien. 67. Homocranaus (n. g.) tetracalcar (n. sp.). — Columbien. 68. Clavicranaus (n. g.) tarsalis (n. sp.). — Surinam. 1* 3. H«ft 4 Dr. C. Fr. Roewer: 4. Farn. Cosmetidae Simon. 1. Subfam. Cosmetinae Cambridge. 69. Cynorta (C. L. Koch) lineata (n. sp.). - — Surinam. 70. Neocynorta (n. g.) virescens (n. sp.). — Venezuela. 71. Cynortula (Roewer) venezuelensis (n. sp.). — Venezuela. 72. Cynortellina (n. g.) lineata (n. sp.). — Columbien. 73. Pwv. medianen kleinen Kegelhöcker. — Körper dorsal. Die IV. Coxa so breit wie die übrigen drei zusammen, beim dorsal-apical kräftig bewehrt; Stigmen deutlich sichtbar. — Cheliceren äußerst kräftig; I. Glied mit großem, allmählig ansteigenden Apicalbuckel; II. Glied beim ganz enorm entwickelt, senkrecht die obere Kante des I. Gliedes bedeutend überragend in Form einer dicken, ovalen Knie Wölbung und hinten in seiner Mitte dem I. Glied eingelenkt. — Palpen sehr kräftig; beim ^ alle Glieder beträchtlich bestachelt; Femur außer- dem mit einer ventralen Dornen- (nicht Stachel- !) Reihe und apical- innen ohne Stachel. — Beine sehr kräftig; I. und II. Bein normal gebaut und unbe wehrt. Sekundäre Geschlechtsmerkmale (außer an Cheliceren und Palpen) am III. und IV. Bein, welche deutlich stärker sind als das I. und II. Bein, in Form kräftiger Dornbeweh- rung entwickelt. — I. Tarsus 6-gliedrig, sein Endabschnitt 2- gliedrig; II. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel, sein Endabschnitt 4-gliedrig; III. und IV. Tarsen mehr als 6-gliedrig, variabel; End- 3. Heft •22 Dr. C. Fr. Roewer: glieder der III. und IV. Tarsen mit eintachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Scopula und ohne Spur eines Pseudonychiums. Mexiko. 1 Art. 1. H. mexicana nov. spec. L. des Körpers 11; der Palpen 15; des I. Beines 25, II. 41, III. 82, IV. 44 mm. — Stirnrand des Cephalothorax jederseits über dem Ansatz der Cheliceren ausgebuchtet, jederseits oben mit einer Querreihe aus 8 spitzen Körnchen; Vorderrandseitenecken scharf, aber un- bewehrt ; Seitenrand des Cephalothorax mit deutlicher Stink- Fig. 11. Haehnelia mexicana Rttt. Von der Seite gesehen. drüsenöffnung und gegen die I. Sculumquermrche hin eingekrümmt. Abdomen von der I. Scutumquerfurche an dorsal stark gewölbt, neben der IV. Scutumquerfurche wieder eingeschnürt, mit scharfen Scutumhinterecken; Abdomen hinten gerundet. — Augenhügel mit starken, spitzen, aufrechten Mediandoin, der jederseits mit 2 — 8 Körnchen bestreut ist, und jederseits neben dessen Basis über jedem Auge je eine Reihe aus 8 Körnchen. ■ — Fläche des Cephalothorax hinten mit 2 nebeneinander liegenden, mittleren Körnchen; I. und II. Area des Abdominalscutums mit je einer Querreihe aus 4 Körnchen; III. Area mit einem mittleren Paare aufrechter, spitzer, basal dicker Kegeldornen, sonst nicht bekörnelt ; IV. Area mit 2 weitvoneinander entfernten Körnchen; Scutum- seitenrand des Abdomens mit einer äußeren, sehr dichten Körnchen- längsreihe und einer inneren kürzeren Längsreihe vdel spärlicher gestellter Körnchen; V. Area (= Scutumhinterrand) und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens jederseits nahe ihrer Seiten- ecke mit je einer Reihe aus 8 — 4 Körnchen; I. — III. freies Dorsal- segment mit je einem medianen Kegelhöcker; dorsale Analplatte 106 neue Opilioniden. 23 glatt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Quer- reihe grober Körnchen; ventrale Analplatte mit 2 solcher Quer- reihen. — I. Coxa am Vorderrande mit 3 — 4 kurzen, dicken Kegel- höckern und wie die II. und III. Coxa mit je einer mittleren Längs- reihe runder Buckelkörnchen; II. Coxa dorsal-apical (unterhalb der vStinkdrüsenöffnung) mit einer Gruppe aus 3 — 4 stumpfen Höckerchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Rand- reihe grober, stumpfer Höckerchen; IV. Coxa überall spärlich stumpf bekörnelt und apical-dorsal-außen mit 1 großen Hakendorn. — Cheliceren sehr groß; I. Glied mit dorsal gleichmäßig anstei- genden Apicalbuckel, der oben regellos spärlich bekörnelt und basal-dorsal-außen und apical-dorsal-innen je 1 dicken Kegelhöcker trägt; II. Glied mit mächtiger Kniewölbung den Buckel des I. Gliedes überragend, gänzlich glatt. — Palpen mächtig entwickelt, sehr stark; Coxa ventral mit 3 Stacheln; Trochanter basal schmal, apical plötzlich kugelig und hier dorsal mit einer Körnchengruppe und ventral mit 1 mächtigen Stachel; Femur gerade, dorsal mit je einer inneren und äußeren Körnchenlängsreihe, apical-innen un- bewehrt, ventral-innen mit einer schrägen Längsreihe grober, stumpfer Höckerchen, ventral-außen mit 1 mächtigen, isolierten Basalstachel und einer Kammreihe aus 12 basal einander berüh- render, großer, spitzer Dörnchen, welche ein seitlich der Spitze stehendes Endbörstchen zeigen; Patella dick, kurz-keulig, dorsal- apical mit kurzen, abgesetzten Buckel und innen-apical mit 1 kurzen, dicken Stachel, der basal- vom 2 kleine Höckerchen trägt; Tibia stark gewölbt, ventral abgeflacht und hier innen 4 große, gleich lange Stacheln und außen 5 lange Stacheln, deren 2 apicale die kleineren sind und basal gabelig Zusammenhängen; Tarsus schwach gewölbt, schlank, ventral abgeflacht, innen mit 3 und außen mit 2 Stacheln, deren basaler je\veils der stärkste ist; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und kräftig; alle Femora gerade, I. und IL Femur und Tibia cylindrisch, III. und IV. Femur und Tibia ventral kantig. Alle Glieder des I. und II. Beines glatt ^ und nicht bekörnelt. III. Bein des Trochanter rauh bekörnelt; Femur rings rauh bekörnelt, basal-innen mit 1 großen Kegeldorn und ventral mit 2 parallelen Längsreihen aus 8 — 10 Kegeldornen, die apical an Größe zunehmen und in 2 großen Apicaldornen enden; Patella rings bekörnelt und apical-dorsal-median mit 1 Hakendorn; Tibia rings bekörnelt und ventral mit einer inneren Längsreihe aus 18 — 19 stumpfen, dicken Höckerchen und einem apicalen Enddorn. IV. Bein des ^ : Trochanter bekörnelt und dorsal-außen wie ventral- innen mit 1 apicalen Hakendorn; Femur wie der III. Femur gebaut und bewehrt, doch fehlt der große Basaldorn; Patella wie die III. Patella bewehrt, doch außerdemi ventral-apical außen und innen je 1 großer Dorn; Tibia wie die III. Tibia gebaut, doch mit je einer inneren und äußeren Längsreihe solcher Höckerchen und entspre- chend 2 apicalen Enddornen; Metatarsus bekörnelt. — Zahl der Tarsenglieder 6, 13 — 15, 7, 7—8. 3. Heft 24 Dr. C. Fr. 'Roewor: Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich aller Gliedmaßen einfarbig hoch rostgelb, doch findet sich je ein milch- weißer Fleck auf dem Scutumhinterrand in der Mediane und an jeder Seitenecke, sowie an jeder Seitenecke des I. und II. freien Dorsalsegments des Abdomens, sowie auf dem I. freien Dorsal- segment jederseits halbwegs zwischen dem Medianhöcker und der Seitenecke. Mexiko (Mexiko) — ß cJ — (Type in meiner Sammlung). Gen. Paraconomma nov. gen. Augenhügel groß, einen hohen, oben gerundeten Stumpfkegel bildend, dessen Frontalabhang unmittelbar in den Stirnrand des Cephalothorax übergeht, rauh bekörnelt, sonst unbewehrt; Augen klein, seitlich basal gelegen. — Dorsalscutum neben der I. Ouer- furche eingeschnürt, dahinter mit den freien Dorsalsegmenten zu- sammen gleichmäßig gerundet und gewölbt; Dorsalscutum mit 5 einander parallelen Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. — Areae des Abdominal - scutums und die freien Dorsalsegmente des Abdomens bekörnelt, aber sonst unbewehrt — Unterer Stirnrand des Cephalothorax unbewehrt, doch mit 2 bogigen Einschnitten für den Ansatz der Cheliceren. — IV. Coxa wenig breiter als die III. Coxa; mit dem Abdomen nicht durch Brückenzähnchen verbunden, daher Stigmen deutlich sichtbar. — Cheliceren kräftig; I. Glied wagerecht ge- tragen und mit deutlich abgesetztem dorsalen Apicalbuckel. ■ — Palpen kurz und kräftig; alle Glieder bestachelt; Femur apical- innen mit 1 Stachel. — Beine kurz; III. und IV. Femur S-förmig gekrümmt. — Sekundäre Geschlechtsmerkmale des in Bewehrung des II. Gliedes und der unbeweglichen Schere der Cheliceren, sowie des IV. Femurs. — I. Tarsus 3-; II. Tarsus 4-gliedrig, Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 2-gliedrig; III. und IV. Tarsus je 5-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kamm- zähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium, ohne Scopula. Argentinien. 1 Art. 1. P. argentina nov. spec. L. des Körpers 2; des I. Beines 3, II. 5.5, III. 4, IV. 6.5 mm. Stirnrand des Cephalothorax jederseits über den Cheliceren tief ausgebuchtet, an den Seitenecken oben mit 3 nebeneinander stehenden stumpfen Höckerchen. — Augenhügel in Eorm eines runden Stumpfkegels direkt aus dem Stirnrande aufsteigend, dicht grob bekörnelt. — Eläche des Cephalothorax und der I. — IV. Area des Abdominalscutums dicht und grob regellos bekörnelt, sonst unbewehrt. Scutumseitenrand von der III. Scutumquer- furche an bis zur Hinterecke mit einer kurzen Körnchenlängsreihe. Scutumhinterrand (= V. Area) und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer groben Körnchenquerreihe; dorsale Analplatte verstreut bekörnelt. — Freie Ventralsegmente des Ab- 106 neue Opilioniden. 25 domens mit je einer sehr feinen Körnclienquerreihe. — Fläche dei 4 Coxen nur chagriniert, nicht bekörnelt; I.- — III. Coxa einander parallel ; IV. Coxa schräg nach hinten gerichtet, nur lateral-außen grob bekörnelt, doch auch beim nicht dorsal-apical-außen be- wehrt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa ventral-apical-hinten mit 1 iso- lierten Dörnchen jenseits des deutlich sichtbaren Stigmas. — Che- liceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes glatt und nirgends bekörnelt; II. Glied normal gebaut, doch (nur beim (J?) frontal in der Mitte mit 1 kurzen, dicken Stachel; bewegliche Schere normal gebaut; unbewegliche Schere frontal in der Mitte beim (J mit 1 spitzen Dornzähnchen, welches nicht der Scherenschneide angehört. — Palpen kurz und kräf- tig; Trochanter nur ventral mit 1 Stachel ; Femur dorsal mit einer Längs- reihe aus 3 stumpfen Körnchen, api- cal-innen mit 1 Stachel, ventral mit 2 großen basalen und 2 kleineren mitt- leren Stacheln; Patella innen mit 1 Stachel ;Tibiaventral-innen mit 4 und außen mit 3 Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 3 Stacheln; Tarsal- klaue so lang wie der Tarsus. — Beine kurz; I. und II. Femur fast gerade, III. und IV. Femur S-förmig ge- krümmt. Alle Glieder der vier Beine spärlich und regellos bekörnelt; der IV. Femur trägt beim (J ventral-apical-außen 1 größeres Ha- kendörnchen. • — Zahl der Tarsenglieder 3, 4, 5, 5. Färbung des Körpers einschließlich aller Gliedmaßen einfarbig blaß rostgelb. Argentinien (Bahia Bianca) — 1 cJ, 1 9 — (Type in meiner Sammlung). Fig. 12. Paraconomma argen- tina Rwt. Cephalothorax und Mundgliedmaßen von der Seite. Gen. Metaphalangodella nov. gen. Augenhügel im Umriß quer-oval, frontal direkt aus dem Stirn- rande des Cephalothorax aufsteigend., oben-median mit einem leicht nach vorn gekrümmten Dorn bewehrt. — Dorsalscutum neben der I. Scutumquerfurche etwas eingeschnürt, darauf bis zur III. Scutumquerfurche verbereitert, von hier bis zu seinen Hinterecken wieder verschmälert, mit 5 deutlichen Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. L, II. sowie IV. und V. Area des Abdominalscutums unbewehrt, III. Area und 1 großen Mediandorn. — Stirnrand des Cephalothorax quer abgestutzt, nur oben seitlich wenig bezähnelt. • — Freie Dorsal- segmente des Abdomens unbewehrt. — I. und II. Coxa klein und schmal, etwas nach vorn gekrümmt, die II. mit deutlichem, aber unbeweglichen Maxillarlobus ; III. Coxa gerade und nur halb so lang wie die II. Coxa; IV. Coxa dick, so breit wie die übrigen zu- 8. Heft Dr. C. Fr. Roewer: 2ß sainmen, schräg nach hinleii gerichtet. — Stigmen deutlich sichtbar. — Cheliceren klein, I. Glied mit deutlichem, dorsalen Apicalbuckel; II. Glied normal in Größe und Bau. — Palpen kräftig, normal gebaut; alle Glieder bestachelt bis auf die unbewehrte Patella; Femur apical-innen mit 1 Stachel. — Beine lang, doch kräftig; nur die hinteren Femora S-förmig gekrümmt. (Sekundäre Ge- schlechtsmerkmale des B am IV. Bein in Bewehrung wahrscheinlich.) I. Tarsus 5-, II. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig; III. und IV. Tarsus je 6-gliedrig; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kamm- zähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium, ohne Scopula. Argentinien. 1 Art. 1. M. pachyliformis nov. spec. L. des Körpers 4; des I. Beines 5.5, II. 8.5, III. 7, IV. 9 mm. ? — Cephalothorax .vorn quer abgestutzt, unten jederseits über den Cheliceren nur sehr wenig ausgebuchtet, oben jederseits an den Seitenecken über der Palpencoxa mit 2 und über der Coxa des I. Beines mit 1 spitzen Zähnchen. — Au- genhügel mit 1 größeren, spitzen, leicht vorn- über geneigten Mediandorn, sonst glatt. — Fläche des Cephalothorax nur chagriniert, nicht bekörnelt. I. — IV. Area des Abdomi- nalscutums regellosgrobbekörnelt, III. Area außerdem mit 1 großen, spitzen Median- dorn. Scutumseitenrand größtenteils glatt, nur am Außenrand neben der I. und Area mit einer dichten Reihe aus 7 — 8 stumpfen Höckerchen. Scutumhinterrand {= V. Area) und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer regelmäßigen Quer- reihe grober Körnchen; dorsale Analplatte dicht und sehr grob bekörnelt. — FreieVentral- ^3 M^^taphalango- Segmente des Abdomens mit je einer Körn- della pachyliformis Rwr. chenquerreihe. — Fläche der I. — IV. Coxa Kör[>er dorsal, sehr dicht und rauh bekörnelt ; 1 1 1 . Coxa mit j e einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa lateral-außen dicht grob bekörnelt und apical-dorsal- außen mit 1 großen Hakendorn. — Cheliceren klein; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes trägt hinten-außen 1 kräftiges spitzes Zähnchen; II. Glied glatt. — Palpen kräftig; Trochanter nur ventral mit 1 Stachel; Femur apical-innen mit 1 Stachel und ventral mit 1 großen Basal- und 1 kleinen Mittelstachel; Patella unbewehrt; Tibia innen mit 4 gleich großen Stacheln und außen mit 3 (der apicale der kleinste) Stacheln; Tarsus jederseits mit je 3 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und kräftig; I. — IV. Trochanter spärlich bekörnelt; die übrigen Glieder des 106 neue Opilioniden. 27 I. und II. Beines glatt, des III. und IV. Beines spärlich rauh he- körnelt. Zahl der Tarsenglieder 5, 7, 6, 6. . Färbung des Körpers einschließlich aller Gliedmaßen einfarbig rostgelb. Argentinien (Bahia Bianca) — 1 5 — (Type in meiner Samm- Für die Genera der Biantinae, welche einen 3-gliedrigen ersten und einen 5-gIiedrigen zweiten Tarsus haben, schlage ich folgende Neueinteilung vor : TII. und IV. Area des Abdominalscutums unbe- wehrt . 2. III. oder IV. oder III. und IV. Area mit je einem Dörnchenpaar oder Einzeldorn bewehrt ... 4. 2/ Palpenpatella apical-innen unbewehrt Hinzuanius. I Palpenpatella apical-innen mit 1 Stachel bewehrt 3. 3^ 4« 5< Palpentibia ventral innen mit 2 und außen mit 3 Stacheln bewehrt Biantes. Palpentibia ventral jederseits mit je 2 Stacheln bewehrt Metabiantes. IV. Area des Abdominalscutums mit einem mitt- leren Dörnchenpaar; III. Area unbewehrt . . Eubiantes. III. Area mit 1 medianen Gabeldorn oder III. und , IV. Area mit je einem mittleren Dörnchen paar 5. III. Area mit einem medianen Gabeldorn . . . Acudorsum. III. und IV. Area mit je einem mittleren Dörn- chenpaar 6. gl Palpenpatella apical-innen unbewehrt Acrobiantes. I Palpenpatella apical-innen mit 1 Stachel ... 7. {Palpentibia ventral-außen mit 3 und innen mit 2 Stacheln ! Hoplobiantes. Palpentibia ventral jederseits mit je 2 Stacheln Spinibiantes. Die bisher bekannten Arten verteilen sich auf diese Gattungen dann folgendermaßen: Hinzuanius (Karsch): insulanus (Karsch), africanus (Pavesi). Biantes ( Simon V. longimanus (Simon), fuscipes (Thoreil), vitellinus (Thorell), parvulus (Hirst), atroluteus (Roewer). Metabiantes (n. g.) : pusulosus (Loman), meraculus (Loman), punc- tatus (Soerensen), (Roewer), unicolor (Roewer), jeanneli (Roewer), trifasciatus (n. sp. — s. unten!). Eubiantes (n. g.): africanus (n. sp. — s. unten!). Acudorsum (Loman) : albimanum (Loman) . Acrobiantes (n. g.) : vittatus (Simon), flaviventris (Pocock), hicolor (Pocock), hildebrandti (Roewer), indicus (n. sp. — s. unten). Hoplobiantes (n. g.) : lecithodes (Thorell). Spinibiantes (n .g.): leighi (Pocock). 3. Heft 28 Dr. C. Fr. Roewer: Gen. Metabiantes nov. gen. 1. M. trifasciatus nov. spec. L. des Körpers 1.5; des I. Beines 3, II. 4.5, III. 3.5, IV. 4.5 mm. Stirn- und Seitenrand des Cephalothorax im Halbkreis; Ab- dominalscutum von der I. Ouerfurche an hoch gewölbt und seitlich nach hinten stark verbreitert; Abdomen hinten kreisförmig ge- rundet. — Stirnrand de<^ Cephalothorax unbewehrt, doch mit flachem Medianhügel. — Augen weit voneinander entfernt nahe den Hinterrandseitenecken des Cephalothorax gelegen. — Fläche des Cephalothorax sowie der I. — V. Area des Abdominalscutums und der freien Dorsalsegmente des Abdomens dicht und gleich- mäßig mit kreisrunden, flachen Buckelkörnchen bestreut, des- gleichen Scut umsei tenrand; Abdomen sonst unbewehrt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe. — Fläche der I. — IV. Coxa chagriniert, leicht verstreut bekörnelt. III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. — Cheliceren klein; I. Glied basal schmal, dorsal mit längs-ovalem, hinten mit 2 Körnchen besetzten Apicalbuckel; II. Glied glatt und normal gebaut. — Palpen lang und dünn; Coxa in Form eines Stumpfkegels weit unter dem Stirnrand her- vorragend, dorsal-basal mit je 1 inneren und äußeren spitzen Zähnchen, ventral-basal mit 1 gleichen Zähnchen; Trochanter unbewehrt; Femur sehr dünn, ventral mit 1 kleinen Stachel; Patella gleich % der Femurlänge, ihre basalen % sehr dünn, apical keulig verdickt und hier innen mit 1 kleinen Stachel; Tibia und Tarsus dorsal dick gewölbt, ventral abgeflacht, ventral jederseits mit je 2 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine kurz und dünn; alle Femora S-förmig gekrümmt; alle Beinglieder glatt und unbewehit ; Zahl der Tarsenglieder 3, 5, 5, 5. Endabschnitt des I. Tarsus 2-, des II. Tarsus 3-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium, doch mit dichter Scopula. Färbung des Körpers im Grunde rostgelb; Stirn- und Seiten- rand des Cephalothorax einschließlich des frontalen Medianhügels schwarz genetzt; sämtliche Areae des Abdominalscutums und die freien Dorsalsegmente des Abdomens mit je 3 (je einer lateral und einer median) schwarzen Flecken, die hintereinander derart ver- schmelzen, daß 3 unscharf begrenzte schwarze Längsbänder über den Abdominalrücken laufen; Scutumseitenrand rostgelb. Körper ventral rostgelb, die freien Ventralsegmente des Abdomens mit je einem feinen, vollständigen, schwarzen Querstreifen; Coxen rostgelb, III. und IV. Coxa unscharf schwarz umsäumt. — Palpen einfarbig blaßgelb; Cheliceren rostgelb, etwas dunkler als die Palpen. — Beine rostgelb, doch Femora und Tibien jeweils nahe ihrer Spitze mit schwärzlichem Ringfleck; Patellen ganz schwärzlich genetzt. Ost- Afrika (Kilimandjaro) — 2 Expl. — (Type in meiner Sammlung). 106 neue Opilioniden. 29 » Gen. Acrobiantes nov. gen. Augenhügel nicht vorhanden; die beiden Augen nehmen mit ihrem Abstand voneinander Zweidrittel der Cephalothoraxbreite ein und liegen dem Hinterrande des Cephalothorax sehr genähert, in der Fläche des Cephalothorax selber. — Dorsalscutum auf der I. Scutumquerfurche vertieft und seitlich kaum eingeschnürt, an seinen Hinterecken am breitesten, mit 5 deutlichen Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax unbewehrt, hier nur 2 Ausbuchtungen für den Ansatz der Cheliceren; oberer Stirnrand unbewehrt, median in einen flachen Hügel aufgetrieben. III. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare aufrechter Kegeldörnchen. Freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Dörnchenquerreihe. ■ — Die IV. Coxa fast doppelt so breit wie die III.; Stigmen schwer sichtbar, in der Furche zwischen der IV. Coxa und dem Abdomen eingesenkt, doch nicht unter Brückenzähnchen verborgen. — Cheliceren klein; I. Glied wagerecht getragen, basal schmal, mit deutlich abgesetztem dorsalen Apical- buckel. — Palpen sehr lang; Coxa in Form eines dicken Stumpf- kegels groß und weit unter dem Stirnrand vorragend; Trochanter klein, kugelig; Femur sehr dünn, gerade, lang, unbewehrt; Patella schlank keulig und unbewehrt; Tibia und Tarsus je kürzer als die Patella, dick, oval, dorsal gewölbt, ventral abgeflacht, die ventralen Kanten bestachelt. — Beine lang und dünn; alle Beinfemora S- förmig gekrümmt. I. Tarsus 3-, II. — IV. Tarsus je 5-gliedrig; End- abschnitt des I. Tarsus 2-, des II. Tarsus 3-gliedrig; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppel- klauen, 'ohne Pseudonychium, mit dichter Scopula. Vorderindien (W. Ghats). 1 Art. 1. A. indicus nov. spec. L. des Körpers 2.5; der Palpen 3; des I. Beines 3, II. 5, III. 4, IV. 5.5 mm. Oberer Stirnrand des Cephalothorax einschließlich des Median- hügels sowie Fläche des Cephalothorax, der fünf Areae und des Seitenrandes des Abdominalscutums, der freien Dorsalsegmente des Abdomens und der dorsalen Analplatte dicht und regellos mit kreisrunden Buckelkörnchen bedeckt. III. und IV. Area des Ab- dominalscuturns mit je einem mittleren Paare aufrechter Dörnchen; Scutumhinterrand mit einer mittleren Querreihe aus 4 Dörnchen; I. Ln.es Dorsalsegment mit 10, II. mit 8, III. mit 6 solcher Dörnchen in je einer Querreihe. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer feinen Körnchenquerreihe. — Fläche der Coxen rauh be- körnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa auch lateral und dorsal-außen regellos bekörnelt. — Cheliceren: der dorsale Apicalbuckel an seinem Hinterrand mit einigen spitzen Körnchen; II. Glied noimal gebaut und glatt. — Palpen sehr lang; Coxa unbewehrt; Trochanter 3. Heft Dr. C. Fr. Roewer: 30 ventral mit 1 kleinen vStachel; Femur gerade, dünn, cylindrisch, unbewehrt; Patella schlank keulig, unbewehrt; Tibia innen mit 2 und außen mit 3, Taisus ventral jederseits mit je 2 großen Stacheln; Tarsus außerdem ventral zwischen den beiderseitigen Stacheln mit einer feinenZähnchenreihe. — Beine dünn und schwach ; alleBein- glieder glatt und nicht bekörnelt. Zahl der Tarsenglieder 3, 5,5, 5. Färbung des Körpers dorsal dunkelbraun, doch Cephalothorax rostgelb mit schwarz genetztem Stirn- und Seitenrande. Freie Ventralsegmente des Abdomens dunkelbraun; Coxen der Beine heller rostgelb. Cheliceren einfarbig rostgelb. Palpen einfarbig hell rostbraun. Beine einfarbig dunkelrostbraun. Vorderindien (W. Ghats: Tambi) — 2 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Eubiantes nov. gen. Augenhügel nicht vorhanden; die beiden Augen nehmen mit ihrem Abstande voneinander zwei Drittel der Cephalothoraxbreite ein und liegen dem Hinterrande des Cepha- lothorax sehr genähert, in der Fläche des Cephalothorax selber. — Dorsalscutum auf der I. Scutumquerfurche vertieft und seit- lich nicht eingeschnürt, an seinen Hinter- ecken am breitesten, mit 5 deutlichen Quer- furchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax un- bewehrt, hier nur 2 Ausbuchtungen für den Ansatz der Cheliceren; oberer Stirnrand unbewehrt, median in einen flachen Hügel ansteigend. Nur IV. Area des Abdominal- scutums mit einem mittleren Paare aufrech- ter Kegeldörnchen. Freie Dorsalsegmente dicus Rwr. Körper dorsal. desAbdomens mit j e einerDörnchenquerreihe — Die IV. Coxa fast doppelt so breit wie die HI. ; Stigmen schwer sichtbar, in der Furche zwischen der IV. Coxa und dem Abdomen eingesenkt, doch nicht unter Brückenzähnchen verborgen. — Cheliceren kräftig; I. Glied wagerecht getragen, basal schmal, mit deutlich abgesetztem dorsalen Apicalbuckel. — Palpen sehr lang; Coxa in Form eines dicken Stumpfkegels weit unter dem Stirnrande vorragend; Trochanter kugelig, klein; Femur sehr dünn, gerade, lang, apical-innen unbewehrt; Patella schlank- keulig und apical-innen mit 1 Stachel; Tibia und Tarsus je kürzer als die Patella, dick, oval, dorsal gewölbt, ventral abgeflacht, die ventralen Kanten bestachelt. — Beine lang und dünn; hintere Femora leicht S-förmig gekrümmt. I. Tarsus 3-gliedrig, sein End- abschnitt 2-gliedrig; II. Tarsus 5-gliedrig, sein Endabschnitt 3- gliedrig; HI. und IV. Tarsus je 5-gliedrig; Endglieder der HI. und ig. 14. Acrohiantes in- 106 neue Opilioniden. 31 IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium, mit dichter Scopula. Ost- Afrika (Ussagara). 1 Art. 1. E. africanus nov. spec. L. des Körpers 3.5; der Palpen 6; des I. Beines 7, II. 16, IIP 11.0, IV. 16 mm. Medianhügel des Stirnrandes des Cephalothorax rauh bekörnelt; Fläche des Cephalothorax im übrigen chagriniert und nicht be- körnelt. I. — IV. Area des Abdominalscutums mit groben, kreis- runden Buckelkörnchen dicht und regellos bedeckt; IV. Area außerdem mit einem mittleren Paare aufrechter Kegeldörnchen. Hinterrand (= V. Area) und Seitenrand des Abdominalscutums mit je einer Quer- bez. Längsreihe solcher Buckelkörnchen. — Freie Dorsalsegmente des Abdomens dicht mit kleineren Körnchen bestreut und außerdem mit je einer Querreihe aus kleinen auf dem I. 8 und auf dem II. und III. je 6 Dörn- chen; dorsale Analplatte rauh bekörnelt. — ' Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe sehr winziger Körnchen , Fläche aller Coxen chagriniert und nicht be-‘ körnelt; I. Coxa frontal mit einer Randieihel, -n,. ^ . aus 3 spitzen Körnchen; III. Coxa mit jeeiner;? vorderen und hinteren Randreihe stumpfer^^ dorsal. Höckerchen; IV. Coxa am Hinterrande apical^ und jenseits des Stigmas mit einer kurzen Reihe aus 4 — 5 stumpfen Höckerchen. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes völlig glatt; II. Glied normal gebaut und glatt. — Palpen sehr lang; Coxa dorsal basal außen mit 2 und innen mit 1 spitzen Körnchen, außerdem ventral-basal-außen mit 1 stumpfen Höcker, chen; Trochanter dorsal und ventral unbewehrt; Femur gerade- dünn, cylindrisch, ventral-basal schwach ausgebuchtet und hier, wo diese Ausbuchtung aufhört, ein feiner Stachel, doch apical- innen unbewehrt; Patella apical-innen mit 1 Stachel; Tibia und Tarsus ventral jederseits mit je 2 langen Stacheln; Tarsalklaue etwas länger als der Tarsus. — Beine lang und dünn ; hintere Femora leicht S-förmig gekrümmt; alle Beinglieder glatt und nicht be- körnelt oder bewehrt; Zahl der Tarsenglieder 3, 5, 5, 5. Färbung des Körpers dorsal rostgelb, schwach schwärzlich genetzt, ventral einfarbig rostgelb. Cheliceren einfarbig rostgelb. Palpen rostgelb, teilweise schwärzlich genetzt, besonders Patella bis Tarsus. — Beine rostgelb, Spitze der Femora und Tibien so- wie die ganzen Patellen schwarz genetzt. Ost- Afrika (Ussagara- Gebirge) — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung). 3. Haft 32 Dr. C. Fr. Roewer: Gen. Metibalonius nov. gen. Ein für beide Augen gemeinschaftlicher Augenhügel fehlt; die beiden Augen sind doppelt so weit voneinander als vom Ce- phalothoraxseitenrande entfernt; zwischen ihnen in der Mediane 1 starker, isolierter, an seiner Hinterseite gegabelter Dorn. Jedes Auge auf einem eigenen, bewehrten Hügel nahe dem Stirnrand und frontal durch ein Brückenzähnchen mit ihm verbunden. — Körper oval und gewölbt, auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen weder eingedrückt (vertieft) noch lateral eingeschnürt. — Dorsalscutum fast rechteckig, mit 5 Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind und durch dichte Reihen von Brückenzähnchen verdeckt werden. Unterer Stirnrand des Cephalothorax unbewehrt, hier nur 2 bogige Aus- schnitte für den Ansatz der Cheliceren; oberer Stirnrand außenseits der Augen bewehrt. I. und IV. x\rea des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare größerer und II. und III. Area mit je einem mittleren Paare kleinerer Kegeldornen. Scutumhinterrand und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Dörnchenquerreihe, die auf dem III. freien Dorsalsegment am kleinsten ist. — I., II. und III. Coxa einander parallel; die IV. Coxa schräg nach hinten gerichtet; die I. Coxa ist am kleinsten und am Vorderrande am stärksten bewehrt; IV. Coxa um die Hälfte größer als die III. und ihre hintere Spitze mit dem Abdomen durch Brückenzähnchen verbunden, unter denen der Außenrand der im übrigen deutlich sichtbaren, ovalen Stigmen liegt. — Cheliceren kräftig; I. Glied basal schmal, apical buckelig aufgetrieben, S- förmig nach oben gekrümmt, doch ohne deutlich abgesetzten dorsalen Apicalbuckel ; II. Glied kräftig, beim ^ bewehrt. — Palpen sehr lang und dünn oder kräftigei und kürzer ; alle Glieder bestachelt — I. Bein kurz und bis zur Tibia kräftig bedornt; Femur dorsal und ventral und Tibia ventral innen und außen bedornt. II. — IV. Beine sehr dünn und lang; II. — IV. Femur gerade, cylindiisch. I. Tarsus 3-gliedrig, sein Endabschnitt 2-gliedrig; II. Tarsus 2*gliedrig, sein Endabschnitt 1-gliedrig; III. und IV. Tarsen je 5-gliedrig, ihre Endglieder mit einfachen, nicht kammzä^'^ie:en Doppelklauen, ohne Pseudon^^chium, doch mit dichter Scopuia. — Sekundäre Geschlechtsmerkmale des (J in Bewehrung des II. Gliedes der Cheliceren und bisweilen dessen Scheren ausgebildet. Neu-Guinea. 2 Arten. Dörnchen des Paares der III. Area des Abdominal- scutums viel weiter voneinander entfernt als die des Paares der II. x*\rea; Palpen sehr lang und dünn, etwa 3 mal so lang wie der Körper 1. M. longipalpis. Dörnchen des Paares der III. Area des Abdominal- scutums viel näher beieinander als die des Paares der II. Area ; Palpen kurz und kräftig und nur so lang wie der Körper 2. M. gracilipes. 106 neae Opilioniden. 33 1. M. longipalpis nov. spec. L. des Körpers 3: der Palpen 9; des I. Beines 4.5, II. 20, III. 13, IV. 17 mm. Oberer Stirnrand des Cephalothorax mit einer lateral-äußeren Randreihe aus je 4 spitzen Dörnchen, dann folgt medianwärts das Brückenzähnchen zum Augenhügel hin. Jeder dieser^ beiden Augenhügel trägt oben 2 hintereinander stehende Dörnchen und hat hinten an seiner Basis 3- — 4 stumpfe Körnchen und 1 kleines Brückenzähnchen. Zwischen beiden Augen erhebt sich in der Mediane ein hoher senkrechter Dorn, der hinten median 2 Gabeläste trägt und hinten-basal jederseits ein Brückenzähnchen trägt. Fläche des Cephalothorax mit spitzenborstigen Kugelkörnchen Fig. 16. Metihalonius longipalpis Rwr. a) Körper mit linker Chelicere und Palpe und rechtem I. Bein von der Seite gesehen; b) Chelicere von innen. regellos bestreut, hinter dem Mediandorn ein mittleres Paar kurzer, stumpfer Dörnchen, nahe an seinem Hinterrand ein Paar sehr- weit voneinander entfernter größerer stumpfer Dörnchen. — Quer- furchen des Dorsalscutums sowie die Seitenrandfurche von dicht stehenden Brückenzähnchen überdacht; !.■ — IV. Area mit spitzen- borstigen Kugelkörnchen dicht bestreut; I. Area mit einem mitt- leren Paare mittelgroßer Dornen, die ebenso weit voneinander entfernt sind wie die beiden größten Kegeldornen der IV. Area; II. x\rea mit einem Paare kleinster Dornen; die doppelt so weit voneinander entfernt sind wie die der I. Area; III. Area mit einem Paare mittelgroßer Dornen, die 3 mal so weit voneinander entfernt sind wie die der I. Area, Scutumhinteriand und I. und II. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Querreihe aus 7 mittel- großen Dornen; III. freies Dorsalsegment mit einer Querreihe aus 7 stumpfen Höckerchen; dorsale Analplatte verstreut bekörnelt. Scutumseitenrand von der I. — IV. Scutumquerfurche mit einer Längsreihe runder Kugelkörnchen, an seinen Hinterecken mit kleineren sehr dicht stehenden Randkörnchen. — Freie Ventral- Archiv für Naturgreschichte 1915. A. 3. 3 3. Heft 34 Dr. C. Fr. Roewer: •Segmente des Abdomens mit je einer Querreihe grober Kugel- körnchen; Genitalplatte regellos bekörnelt, mit glattem Vorder- rande. — Fläche aller Coxen mit groben, spitzenborstigen Kugel- körnchendichtbestreut; I.Ooxa am Vorderrande mit einer Reihe aus 5 — 6 gröberen Höckerchen; II Coxaapical-vornmit SgrobenHöcker- chenund apical-hintenmit 1 Dörnchen ; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Kugelhöckerchen; IV. Coxalateral- außen mit 3 und dorsal-apical mit 2 Dörnchen. — Cheliceren kräftig; 1. Glied dorsal ganz glatt, basal-ventral-außen mit 1 spitzen Körnchen; II. Glied beim ? glatt, beim (J innen-hinten basal mit 3 nahen Kugelkörnchen und apical mit 2 Kugelkörnchen, innen- frontal mit 3 spitzenhaarigen stumpfen Dörnchen; bewegliche Schere beim cJ frontal (nicht an der bezähnelten Schneide) mit einer Reihe aus 5 genäherten Kugelkörnchen, deren apicales und basales an Größe hervortreten. — Palpen äußerst lang und dünn; Coxa dorsal-basal mit 1 Dörnchen; Trochanter kugelig und ventral mit 1 schwachen Stachel; Femur sehr lang und sehr dünn, c}dindrisch, leicht S-förmig gekrümmt, nur ventral-basal mit 3 schwachen Stacheln; Patella sehr lang, etwa % der Femur-Länge erreichend, sehr dünn, größtenteils cylindrisch und nur apical wenig keulig und hier mit 2 ventralen Stacheln; Tibia und Tarsus schlank, etwa % — % lang wie die Patella, dorsal wenig gewölbt, ventral abge- flacht und hier jederseits mit je 3 Stacheln; Tarsalklaue kurz, nur V3 der Tarsuslänge erreichend. — I. Bein kurz und sehi stark bewehrt; Trochanter ventral mit 2 großen und dorsal mit 1 kleinen Dorn; Femur leicht S-förmig gekrümmt, mit einer dorsalen Längs- reihe aus 10 Dornen (davon der 1., 2., 4., 6. und 9. halb so lang wie die übrigen) und mit einer ventralen Längsreihe aus 6 großen Dornen; Patella dorsal mit je 1 Basal- und Apicaldorn, ventral innen mit 1 Dorn; Tibia ventral innen und außen mit je 4 Stacheln (davon jeweils der 1. und 4. halb so lang wie der 2. und 3.); Meta- tarsus nur spärlich rauh behaart. II. — IV. Bein: Trochantere mit je 1 vorderen und hinteren, stumpfen Apicaldörnchen und ventral- mit je 1 stumpfen Körnchen; Femora mit je 1 vorderen und hinteren stumpfen Basaldöi neben ; sonst alle Glieder unbewehrt und nicht bekörnelt. — Zahl der Tarsenglieder bei erwachsenen Tieren 3, 2, 5, 0, bei jüngeren Tieren 2, 2, 3, 3, bei jüngsten Tieren 1, 1, 1, 1. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich aller Gliedmaßen einfarbig rostgelb, bei jungen Tieren ganz blaßgelb. Neu-Guinea (Friedr. -Wilhelm-Hafen) • — viele (J, $, pulli — (T\^pe in meiner Sammlung). 2. M. gracilipes nov. spec. L. des Körpers 3; der Palpen 3; des I. Beines 4.5, II. 22, III. 15, IV. 19 mm. Oberer Stirnrand des Cephalothorax median glatt und lateral- außen mit 3 voneinander entfernten Dörnchen, dann folgt median- wärt s das Brückenzähnchen zum Augenhügel hin. Jeder der beiden 106 neue Opilioniden. 35 Augenhügel trägt oben 2 hintereinander stehende Dörnchen und hat an seiner hinteren Basis 1 kleines Brückenzähnchen. Zwischen beiden Augen erhebt sich fern vom Stirnrande in der Mediane ein hoher, senkrechter Dorn, der hinten median einen kurzen Gabelast trägt, jederseits in halber Höhe je 1 stumpfes Dörnchen, jederseits basalwärts davon je 3 Kugelkörnchen und je 1 Brückenzähnchen trägt. — Fläche des Cephalothorax hinten mit einem mittleren Paare stumpfer, kurzer Kegelhöckerchen, sonst nur seitlich grob bekörnelt. — Querfurchen des Dorsalscutums sowie die Seiten- randfurche von dicht stehenden Brückenzähnchen überdacht; I. — IV. Area des Abdominalscutums mit je einer Querreihe grober Kugelkörnchen, aus denen je ein Dornen- oder Höckerpaar fol- gendermaßen hervortritt: I. und IV. Area mit je einem mittleren Fig. 17. Metibalonius gracilipes Rwr. a) Körper mit linker Chelicere und Palpe und rechten I. Bein von der Seite; b) Chelicere von innen; c) Genitalplatte. Paare hoher spitzer Kegeldornen, II. Area mit einem Paare doppelt so weit voneinander entfernter, aber kürzerer Kegeldornen, HI. Area mit einem mittleren Paare kurzer, stumpfer Kegelhöckerchen, welche halb so weit wie die Dornen der I. und IV. Area und nur % so weit wie die Dornen der II. Area voneinander entfernt sind. Scutumhinterrand und I. und II. freies Dorsalsegment mit je einer Querreihe aus 5 mittelgroßen Kegeldörnchen, die mit stumpfen Kugelkörnchen abwechselnd stehen; III. freies Dorsalsegment nur mit einer Querreihe aus Kugelkörnchen, wie sie auf der dorsalen Analplatte verstreut stehen. — Scutumseitenrand von der I. — IV. Scutumquerfurche mit einer Längsreihe runder Kugelkörnchen, an seinen Hinterecken mit kleinen, dicht stehenden Randkörnchen. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe grober Kugelkörnchen; Genitalplatte am Vorderrande mit 4 end- borstigen Papillen. — Fläche der Coxen chagriniert, nicht regellos bekörnelt; I. Coxa mit einer frontalen Randreihe aus 3 Dörnchen; II. und III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren und IV. Coxa 3* 3. Heft 36 Dr. C. Fr. Roewer: mit nur einer vorderen Randreihe sehr grober, hammerförmiger Höckerchen; II. Coxa außerdem mit einer mittleren Längsreihe aus etwa 10 Kugelkörnchen und dorsal-apical-außeri mit 1 größeren Dörnchen; IV. Coxa lateral-apical mit 2 großen und dorsal-apical mit 2 kleineren Dörnchen bewehrt. — Cheliceren kräftig; I. Glied dorsal ganz glatt, doch ventral-basal-innen mit 2 kleinen Zähnchen; II. Glied frontal-innen mit einigen Körnchen bestreut, beim ? sonst unbewehrt, beim cJ basal-innen ventral mit 3 Hakenzähnchen und apical-ventral mit 1 großen Dornhaken; Scheren beim J und $ normal gebaut und ohne Zähnchen-Aufwüchse. — Palpen kurz und kräftig; Coxa basal- ventral mit 1 Dörnchen; Trochanter nur ventral mit 1 Stachel; Femur kurz, cylindrisch, so dick wie der Trochanter, ventral-basal mit einer Reihe aus 3 großen Stacheln, apical-innen mit 1 Stachel; Patella kurz-keulig, kaum halb so lang wie Femur, innen mit 2 und außen mit 1 Stachel; Tibia und Tarus schlank, jeweils länger als Patella, ventral jederseits mit je 3 Stacheln; Tarsalklaue etwa halb so lang wie der Tarsus. — I. Bein kurz und sehr stark bewehrt : Trochanter ventral mit 4, im Quadrat stehenden und dorsal mit 2 nebeneinander stehenden Dornen; Femur S-förmig gekrümmt, dorsal mit einer Längsreihe aus 8 (3., 5. und 7. besonders lang) Dornen, ventral mit einer Längsreihe aus 6 fast gleich langen, großen Dornen, apical-innen mic je 1 klei- neren dorsalen und ventralen Dornen; Patella dorsal mit 1 apicalen und 1 basalen Dorn, ventral innen mit 2 und außen mit 1 Dorn. Tibia dorsal unbewehrt, doch ventral innen und außen mit je 2 großen Dornen; Metatarsus nur spärlich rauh behaart. — II. Bein: Trochanter ventral-hinten und Femur basal mit 2 dorsalen und 1 ventralen Dörnchen, sonst alle Glieder unbewehrt. III. Bein: Trochanter und Femurbasis ventral -vom mit je 1 Dörnchen, sonst unbewehrt. IV. Bein: Trochanter dorsal-außen mit 2 und innen mit 1 Dörnchen; Femur basal-dorsal mit 1 Dörnchen, sonst alle Glieder unbewehrt. — Zahl der Tarsenglieder 3, 2, 5, 5 (halb er- wachsen: 2, 2, 3, 3; ganz jung: 1, 1, 1, 1,). Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich aller Gliedmaßen einfarbig rostgelb (je jünger je blasser). Neu-Guinea ((Friedrich-Wilhelm-Hafen) — viele (J, $, pulli — (Type in meiner Sammlung). Gen. Reclinobunus nov. gen. Ein für beide Augen gemeinsamer Augenhügel fehlt; die beiden Augen sind doppelt so weit voneinander als vom Cephalothorax- Seitenrande entfernt; zwischen ihnen erhebt sich in der Mediane 1 starker basal breiter, seitlich geweihartig verzweigter, stark rückge- neigter Dorn, der basal fast bis an die I. Scutumquerfurche heran- reicht. — Körper oval und gewölbt, auf der Grenze zwischen Ce- phalothorax und Abdomen weder eingedrückt (vertieft) noch lateral eingeschnürt. • — Dorsalscutum fast rechteckig, mit 5 Quer- furchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander 106 neue Opilioniden. 37 verbunden sind und durch dichte Reihen von Brückenzähnchen verdeckt werden. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax unbewehrt, hier nur 2 bogige Ausschnitte für den Ansatz der Cheliceren; oberer Stirnrand außenseits der Augen bewehrt. — I. — IV. Area des Abdominalscutums nur bekörnelt, ohne mittlere Paare größerer Dornen oder Höcker. Scutumhinterrand und I. und II. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Querreihe größerer Dörnchen. — I. — III. Coxa einander parallel; IV. Coxa schräg nach hinten gerichtet; die I. Coxa am kleinsten und am Vorder- rande am stärksten bewehrt; IV. Coxa um die Hälfte größer als die III. und ihre hintere Spitze mit dem Abdomen ventral durch Brückenzähnchen verbunden, unter denen der Außenrand der im übrigen deutlich sichtbaren, ovalen Stigmen liegt. — Cheliceren kräftig; I. Glied basal schmal, apical buckelig aufgetrieben, S- förmig nach oben gekrümmt, doch ohne deutlich abgesetzten dor- salen Apicalbuckel ; II. Glied kräftig und bewehrt. — Palpen sehr lang und dünn, doppelt so lang wie der Körper; alle Glieder be- st achelt. — I. Bein kurz und bis zur Tibia kräftig bedornt ; Femur dorsal und ventral und Tibia ventral innen und außen bedornt. II. — IV. Bein sehr dünn und lang; II. — IV. Femur gerade, zylin- drisch. I. Tarsus 3-gliedrig, sein Endabschnitt 2-gliedrig; II. Tarsus 2-gliedrig, sein Endabschnitt 1-gliedrig; III. und IV. Tarsus je 5-gliedrig; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudochynium, mit dichter Scopula. Neu-Guinea. 1 Art. 1. R. biantipalpis nov. spec. L. des Körpers 3; der Palpen 6; des I. Beines 4, II. 22, III. 12, IV. 17 mm. Oberer Stirnrand des Cephalothorax mit einer lateral-äußeren Randreihe aus je 5 spitzen Dörnchen, dann folgt medianwärts das Brückenzähnchen zum Augenhügel hin. Jeder dieser beiden Augenhügel trägt oben 2 hintereinander stehende Dörnchen und hinten an seiner Basis 1 Brückenzähnchen. Zwischen beiden Augen erhebt sich in der Mediane, basal sehr breit, der starkS-förmig nach hinten geneigte Geweihdorn, welcher schlank zugespitzt hinter seiner Spitze ein Gabeldörnchen trägt, ferner jederseits in % seiner Länge von der Basis entfernt je 1 nach vorn aufrechten schlanken Gabeldorn trägt und hinten an seiner Basis jederseits je 1 Brücken- zähnchen aufweist. — Fläche des Cephalothorax und der I. — IV. Area des Abdominalscutums rauh und regellos mit groben, spitzen- borstigen Kugelkörnchen bedeckt; alle 5 Querfurchen und die Seitenrandfurche durch dicht stehende Brückenzähnchen über- dacht. Scutumseitenrand von der I. — IV. Querfurche mit einer Längsreihe aus Kugelkörnchen, seine Hinterecken dicht mit Kugelkörnchen bestreut. Scutumhinterrand ( = V. Area) und I. und II. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Querreihe 3. Heft 38 Dr. C. Fr. Roewer: aus 5 größeren Dörnchen und außerdem — wie auch das III. freie Dorsalsegment und die dorsale Analplatte — dicht mit spitzen- borstigen Kugelkörnchen bestreut. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe grober Kugelkörnchen; Genital- platte am Vorderrande mit 5 groben Papillen besetzt. — Fläche aller Coxen mit groben, spitzenborstigen Kugelkörnchen dicht bestreut; I. Coxa am Vorderrande mit einer Reihe aus 5 gröberen Höckerchen; II. Coxa apical vorn und hinten mit je 1 größeren Dörnchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa lateral-außen mit 2 größeren und dorsal-apical mit 3 kleineren Dörnchen. — Cheliceren kräftig; I. Glied dorsal glänzend glatt, ventral-basal-innen mit 1 spitzen Körnchen; II. Glied basal-innen mit 2 kleinen, spitzen Körnchen Fig. 18. Reclinobumis hiantipalpis Kwr. a) Körper mit linker Chelicere imd Palpe imd rechtem I. Bein von der Seite; b) Chelicere von innen. und frontal-innen mit 1 mittleren Hakendörnchen; Scheren normal gebaut, auch beim — Palpen doppelt so lang wie der Körper und dünn; Trochanter kugelig und nur ventral mit 1 Stachel; Femur so lang wie derKörper, cylindrisch, leicht S-förmig gekrümmt, ventral mit einer basalen Längsreihe aus 4 Stacheln und apical- innen mit 1 Stachel; Patella sehr schlank, % der Femurlänge messend, nur apical keulig und hier innen mit 2 und außen mit 1 Stachel; Tibia und Tarsus dünn, wenig gewölbt, ventral flach; Tibia ventral innen mit 3 und außen mit 4 Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 3 Stacheln; Tarsalklaue schwach und nur halb so lang wie der Tarsus. — I. Bein kurz und sehr stark bewehrt: Trochanter dorsal mit 1 Dorn und ventral mit 4 im Quadrat ste- henden Dornen; Femur S-förmig gekrümmt, ventral mit 6 (die 4 basalen die größten) Dornen, dorsal mit einer Reihe aus 7 (1., 4. und 6. nur klein) Dornen, dorsal-apical innen und außen mit je 1 kleinen Dorn; Patella dorsal mit 1 stumpfen Basalhöcker und lOG neue Opilioniden. 39 ventral jederseits mit je 2 Dornen; Tibia ventral innen mit 3 gleich großen und außen mit 6 (1., 3., 5. und 6. nur klein) Dornen; Meta- tarsus nur rauh spärlich behaart. — II. Trochanter vorn und hinten mit je 1 und III. und IV. Trochanter nur vorn mit je 2 Dörnchen; II. Femur basal vorn, hinten und dorsal mit je 1 und III. und IV. Femur basal-ventral-vorn mit je 1 kleinen Dörnchen, sonst alle Glieder unbewehrt. — Zahl der Tarsenglieder 3, 2, 5, 5 (bei jungen Tieren: 2, 2, 3, 3 oder gar; 1, 1, 1, 1). Färbung des Körpers überall einschließlich aller Gliedmaßen einfarbig rostgelb. Neu-Guinea (Friedrich-Wilhelm-Hafen) — mehrere pulli — (Type in meiner Sammlung). Gen. Homibalonius nov. gen. Ein für beide Augen gemeinsamer Augenhügel fehlt ; die beiden Augen sind doppelt so weit voneinander als vom Cephalothorax- Seitenrande entfernt; zwischen ihnen in der Mediane 1 starker Kegeldorn, der hinten jederseits in halber Höhe je 1 Gabeldörnchen trägt. — Körper oval und gewölbt, auf der Grenze zwischen Cephalo- thorax und Abdomen weder eingedrückt (vertieft) noch lateral eingeschnürt. — Dorsalscutum fast rechteckig, hinten etwas verbreitert, mit 5 Querfurchen, deren erste und zweite durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind; alle Furchen des Dorsalscutums werden durch dichte Reihen von Brückcn- zähnchen überdickt. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax un- bewehrt, hier nur 2 bogige Ausschnitte für den Ansatz der Che- liceren; oberer Stirnrand außenseits der Augen bewehrt. — I. — IV. Area des Abdominalscutums ohne mittlere Paare größerer Dornen; Scutumhinterrand und I. und II. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Querreihe größerer Dörnchen, von denen wenigstens das Mediandörnchen vorhanden ist. — I. — III. Coxa einander parallel; IV. Coxa schräg nach hinten gerichtet; die I. Coxa am kleinsten und am Vorderrande am stärksten bewehrt ; IV. Coxa um die Hälfte größer als die III. und ihre hintere Spitze mit dem Abdomen ventral durch Brückenzähnchen verbunden, unter denen der Außenrand der im übrigen deutlich sichtbaren, ovalen Stigmen liegt. — Cheliceren kräftig; I. Glied basal schmal, apical buckelig aufgetrieben, S-förmig nach oben gekrümmt, doch ohne deutlich abgesetzten dorsalen Apicalbuckel; II. Glied kräftig und normal gebaut. — Palpen kurz und kräftig; alle Glieder be- st achelt. — I. Bein kurz und bis zur Tibia kräftig bedornt; Femur dorsal und ventral und Patella und Tibia ventral innen und außen bedornt. II. — IV. Bein sehr dünn und lang; II. — IV. Femur gerade, cylindrisch. — I. Tarsus 3-, sein Endabschnitt 2-gliedrig; II. Tarsus 2-, sein Endabschnitt 1-gliedrig; III. und IV. Tarsus je 5-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kamm- zähnigen Doppelklauen, ohne Pseudony chium, mit dichter Scopula. Neu-Guinea. 2 Arten. 3. Heft 40 Dr. C. Fr. R o e w e r : III II. 12, II. freies Dorsalsegment des Abdomens nur mit 1 größeren Mediandörnchen ; I. Bein : Patella jeder- seits mit nur je 1 und Tibia jederseits nur mit je 2 Dornen 1. H. obscurus. II. freies Dorsalsegment des Abdomens mit einer Querreihe aus 3 größeren Dörnchen; I. Bein: Patella außen mit 1 und innen mit 3 und Tibia jederseits mit je 3 Dornen 2. H. scaber. 1. H. obscurus nov. spec. L. des Körpers 2.5; der Palpen 2; des I. Beines 2.5, 8, IV. 12 mm. Oberer Stirnrand des Cephalothorax mit einer lateral-äußeren Randreihe aus 3 spitzen Dörnchen, dann folgt medianwärts das Brückenzähnchen zum Augenhügel hin. Jeder dieser beiden Augen- hügel trägt oben 2 hintereinanderstehende Dörnchen und hinten an seiner Basis 1 Brückenzähnchen. — Zwischen beiden Augen erhebt sich in der Mediane, basal breit der leicht nach vorn gekrümmte Kegeldorn, der hinten in halber Höhe jederseits je 1 Gabeldörnchen trägt und an seiner Basis hinten jederseits ein Brückenzähnchen auf- weist. — Fläche des Cephalothorax hinten mit einem mittleren Paare einander ge- näherter, dicker, Kugelhöcker; Seitenrand- mitte des Cephalothorax mit 2 Kegelhöcker- chen über den Stinkdrüsenöffnungen. I.; III. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare dicker Kugel- höckerchen, die auf der III. Area nur halb so weit voneinander entfernt sind wie auf der I. und IV., Fläche der I. — IV. Area sonst nicht bekörnelt außer den Brückenzähnchenreihen, die alle Quer- und Längsfurchen des Dorsalscutums überdachen. Scutumseiten- rand von der 1. — IV. Querfurche mit einer Längsreihe aus Kugel- körnchen, an seinen Hinterecken mit einer Gruppe solcher Körnchen, Scutumhinterrand mit einer Querreihe aus 3 größeren Dörnchen, sonst glatt. Drei solcher Dörnchen auf dem I. und 1 medianes auf dem II. freien Dorsalsegment des Abdomens, außerdem auf dem I. — III. freien Dorsalsegment je eine vollständige, vordere Quer- reihe grober Kugelkörnchen, wie sie auf der dorsalen Analplatte verstreut stehen. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe grober Kugelkörnchen; Genitalplatte am Vorder- rande mit 4 groben Papillen. — Fläche der Coxen chagriniert, nur die I. Coxa dicht und grob regellos bekörnelt; II. und III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren und IV. Coxa mit nur einer vorderen Randreihe sehr grober, hammer förmiger Höckerchen; II. Coxa außerdem rhit einer mittleren Längsreihe aus etwa 8 Kugel- Fig. 19. Homibalonius obscurus Kwr. Körper dorsal. 106 neue Opilionideii. 41 körnchen und apical vorn und hinten mit je 1 Dörnchen; IV. Coxa lateral-apical mit 2 größeren und dorsal-apical mit 2 kleineren Dörnchen bewehrt. — Cheliceren kräftig; I. Glied ganz glatt und unbewehrt; II. Glied frontal-basal-innen mit 2 Zähnchen, sonst unbewehrt; Scheren normal gebaut, auch beim (J. — Palpen kurz und kräftig; Coxa dorsal mit 1 stumpfen Kugelhöcker; Trochanter nur ventral mit 1 Stachel; Femur kurz, cylindrisch, so dick wie Trochanter, ventral mit einer basalen Reihe aus 3 Stacheln und weiterhin 1 Mittelstachel, außerdem apical-innen mit 1 Stachel; Patella kurz-keulig, kaum halb so lang wie der Femur, innen mit 2 und außen mit 1 Stachel; Tibia und Tarsus schwach gewölbt, ventral abgeflacht, ventral jederseits mit je 3 Stacheln- Tarsal- klaue halb so lang wie er Tarsus. — I. Bein kurz und stark bewehrt : Trochanter ventral mit 2 langen und dorsal mit 1 kurzen Dorn; Femur cylindrisch, S-förmig gekrümmt, ventral mit 6 (die 3 apicalen sehr klein) und dorsal mit 9 (nur der 3., 5., 7. und 9. sehr groß) Dornen, apical-außen mit 1 kleinen Dorn; Patella dorsal rauh und grob bekörnelt, ventral jederseits mit nur je 1 Dorn; Tibia dorsal glatt, ventral jederseits mit je 2 Dornen; Metatarsus nur rauh behaart. — II. Trochanter vorn und hinten mit je 1, III. und IV. Trochanter nur vorn mit je 1 Dörnchen; II. — IV. Femur und übrige Glieder unbewehrt und glatt. — Zahl der Tarsenglieder 3, 2, 5, 5 (bei jungen Tieren 2, 2, 3, 3). Färbung des Körpers dorsal rostgelb, doch überall dicht und gleichmäßig schwarz genetzt, ventral dunkelrostbraun, einschließ- lich der Coxa. Beine blaßgelb, Trochantere und Patellen ganz, Femora basal und apical dicht schwarz genetzt. Cheliceren und Palpen ganz blaßgelb, einfarbig. Neu-Guinea (Friedrich-Wilhelm-Hafen) — d', $ pulli — (T}^pe in meiner Sammlung). 2. H. scaber nov. spec. L. des Körpers 2; der Palpen 2; des I. Beines 3.5, II. 18, III. 9.5, IV. 14 mm. Oberer Stirnrand des Cephalothorax mit einer lateral-äußeren Randreihe aus 4 spitzen Dörnchen, dann folgt ihedianwärts das Brückenzähnchen zum Augenhügel hin. Jeder dieser beiden Augenhügel trägt oben 2 hintereinander stehende Dörnchen und an seiner hinteren Basis 1 Brückenzähnchen. — Zwischen beiden Augen erhebt sich in der Mediane, basal breit, der leicht nach vorn gekrümmte Kegeldorn, der jederseits in halber Höhe je 1 stumpfes Höckerchen und an seiner hinteren Basis je 1 Brückenzähnchen trägt. — Fläche des Cephalothorax jederseits mit je 3 — 4 spitzen- borstigen Kugelhöcker chen. I. — IV. Area des Abdominalscutums mit je einer Querreihe aus 6 spitzenborstigen Kugelhöckerchen. Scutumseitenrand von der I. Area an mit einer Längsreihe spitzen- borstiger Kugelhöckerchen. Alle 5 Querfurchen und die mediane sowie die beiden Seitenrand-Längsfurchen von dicht gestellten 3. Heft 42 Dr. C. Fr. Koewer: ^/T'<^ ‘X o^OoOoqqo00^9\^^^^^^^\ ri Sa^ ^ y\ ^ ^ S - >...,«.»«“‘f - Brückenzähnchen überdacht. Scutumhinterrand an den Seiten- ecken mit einer Gruppe spitzenborstiger Kugelhöckerchen und außerdem mit einer Querreihe aus 5 größeren, stumpfen Dörnchen. I. freies Dorsalsegment mit 3, II. nur mit 1 medianen stumpfen Kegeldörnchen; III. freies Dorsalsegment mit einer Körnchen- querreihe; dorsale Analplatte verstreut bekörnelt. — Freie Ventral- segmente des Abdomens glatt; Genitalplatte am Vorderrande mit 4 groben Papillen. — Fläche der Coxen chagriniert, nur die I. Coxa dicht und grob regellos bekörnelt; II. und III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren und IV. Coxa mit nur einer vorderen Rand- reihe sehr grober Höckerchen; II. Coxa außerdem mit einer mitt- leren Längsreihe aus etwa 8 Kugelkörnchen und apical-hinten mit 1 Dörnchen besetzt; IV. Coxa lateral- apical mit 2 größeren und dorsal-apical mit 2 kleineren Dörnchen bewehrt. — Cheliceren kräftig; I. Glied glatt und wie auch das II. Glied unbe wehrt. — Palpen kurz und kräftig; Coxa unbe wehrt ; Trochanter nur ventral mit 1 Stachel; Femur cylindrisch, kurz, so dick wie Trochanter, ventral mit einer basalen Reihe aus 3 Stacheln und weiterhin T Mittelstachel, außerdem apical-innen 1 Stachel; Patella kurzkeulig, kaum halb so lang wie der Femur, innen mit 2 und außen mit 1 Stachel; Tibia und Tarsus schlank, schwach gewölbt, ventral abge- flacht; Tibia innen mit 3 und außen Fig. 20. Homibalonius sca- 4 Stacheln; Tarsus jederseits mit je her Rwr. a) Körper dor- 3 Stacheln; Tarsalklaue halb so lang wie sal; b) Stirnrand und der Tarsus. — I. Bein kurz und stark be- Augenhugel ^ von links ge- ^vehrt '. Trochanter dorsal mit 1 kleinen und ventral mit 2 großen, hintereinander- stehenden Dornen; Femur cylindrisch, S-förmiggekrümmt, ventral 5 Dornen, deren 4 basale besonders groß sind, und dorsal mit einer Reihe aus 8 (nur der Lund 3. klein) Dornen; Patella dorsal mit je 1 stumpfen Basal- und Apicalhöcker und ventral innen mit 3 und außen mit 1 Dorn; Tibia ventral jederseits mit je 3 Dornen; Metatarsus nur rauh und spärlich behaart. — II. Trochanter vorn und hinten mit je 1, III. Trochanter nur vorn mit und IV. Tochanter vorn- außen mit 2 Dörnchen; die übt'igen Glieder des II. — IV. Beines cylindrisch und unbe wehrt. — Zahl der Tarsenglieder 3, 2, 5, 5 (bei jungen Tieren 2, 2, 3, 3) mm. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich aller Gliedmaßen einfarbig hell rostgelb. Xeu-Guinea (Friedrich-Wilhelm-Hafen) — $, pulli — (T\’pe in meiner Sammlung). 106 neiio Opilioniden. 43 Gen. Serratobunus nov. gen. Ein für beide Augen gemeinsamer Augenhügel fehlt ; die beiden Augen sind doppelt so weit voneinander als vom Cephalothorax- Seitenrande entfernt; zwischen ihnen erhebt sich in der Mediane 1 starker, basal breiter, hinten median gegabelter Dorn, der jeder- seits je 2 Gabeläste trägt und hinten von der I. Scutumquerfurche deutlich entfernt ist. — Körper oval und gewölbt, auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen weder eingedrückt (vertieft) noch lateral eingeschnürt. — Dorsalscutum fast rechteckig, mit 5 Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche mit- einander verbunden sind und durch dichte Reihen von Brücken- zähnchen verdeckt werden. — Unterer Stirnrand des Cephalo- thorax unbe wehrt, hier nur 2 bogige Ausschnitte für den Ansatz der Cheliceren; oberer Stirnrand außenseits der Augen bewehrt. — I. und IV. Area mit je einem mittleren Paare hoher schlanker Kegeldornen, übrige Areae unbewehrt. — I. und II. freies Dorsal- segment mit je einer Dörnchenquerreihe; III. freies Dorsalsegment nur bekörnelt. — I. — III. Coxa einander parallel. IV. Coxa schräg nach hinten gerichtet ; die I. Coxa am kleinsten und am Vorderrande am stärksten bewehrt; IV. Coxa um die Hälfte größer als die III. und ihre hintere Spitze mit dem Abdomen ventral durch Brücken- zähnchen verbunden, unter denen der Außenrand der im übrigen deutlich sichtbaren, ovalen Stigmen liegt. — Cheliceren kräftig; I. Glied basal schmal, apical buckelig aufgetrieben, S-förmig nach oben gekrümmt, doch ohne deutlich abgesetzten dorsalen Apical- buckel; II. Glied kräftig, beim ^ bewehrt; Scheren beim (J kräftig bezahnt, beim $ normal gebaut. — Palpen länger als der Körper und schlank; alle Glieder bestachelt. — I. Bein kurz und bis zur Tibia kräftig bedornt; Femur dorsal und ventral und Tibia ventral innen und außen bedornt. — II. — IV. Bein sehr dünn und lang; II. — IV. Femur gerade und cylindrisch. — I. Tarsus 3-, sein End- abschnitt 2-gliedrig- II. Tarsus 2-, sein Endabschnitt 1-gliedrig; III. und IV. Tarsus je 5-gliedrig; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseud- onychium, mit dichter Scopula. Neu-Guinea. 1 Art. 1. S. spinulatus nov. spec. L. des Körpers 3; der Palpen 4; des I. Beines 5, II. 13, III. 9, IV. 12 mm. Oberer Stirnrand des Cephalothorax jederseits mit einer lateral-äußeren Randreihe aus je 3 Dörnchen, dann folgt median- wä,rts das Brückenzähnchen zum Augenhügel hin. Jeder dieser beiden Augenhügel trägt oben 2 hintereinander stehende Dörnchen und hinten an seiner Basis 1 Brückenzähnchen. Zwischen beiden Augen erhebt sich in der Mediane, basal sehr breit, der aufrechte, leicht nach vorn gekrümmte Kegeldorn, der hinten in der Mediane 3 Gabeläste und jederseits vorn je 2 Gabeläste trägt und an seiner 3. Heft 44 Dr. C. Fr. Roewer: hinteren Basis jederseits je 1 Brückenzähnchen aufweist. — Fläche des Cephalothorax jederseits nahe dem Seitenrande mit je 2 dicken Kugelhöckerchen. Alle 5 Quer furchen und die Seiten- randfurche des Abdominalscutums von dicht stehenden Brücken- zähnchen überdacht. I. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare hoher Kegeldornen, sonst glatt; II. Area ganz glatt; IIL Area mit einer Querreihe aus groben Kugel- höckerchen wie auch die V. Area ( =Scutumhinterrand). Scutum- seitenrand glatt, nur an seinen Hinterecken mit einer Gruppe aus Kugelhöckerchen. I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer groben Körnchenquerreihe, aus der auf dem I. Segment 5 (das mediane nur klein) und auf dem II. Segment 3 (auch das mediane groß) schlanken Kegeldörnchen hervortreten; dorsale Fig. 21. Serratobunus spinulatus Rwr. a) Körper mit linker Palpe und Chelicere und rechtem I. Bein von der Seite; b) (,'helicere von innen ; c) II. Glied der linken Chelicere von vorn; d) Augenhügel von vorn. Analplatte verstreut grob bekörnelt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe; Genitalplatte am Vorderrande mit 5 groben Papillen besetzt. — Fläche der Coxen chagriniert, nicht regellos bekörnelt; I. Coxa jedoch vorn grob mit spitzenborstigen Kugelkörnchen besetzt; II. und III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren und IV. Coxa nur mit einer vorderen Randreihe grober Höckerchen; II. Coxa außerdem mit einer mittleren Längsreihe aus etwa 8 Kugelkörnchen und dorsal- apical-außen mit 1 größeren Dörnchen; IV. Coxa lateral-apical mit 1 großen unddorsal-apicalmit 2 kleineren Dörnchen bewehrt. — Cheli- ceren kräftig; I. Glied dorsal ganz glatt; II. Glied frontal-innenmit 1 mittleren, nach unten gekrümmten Borstenhaken, hinten-innen im apicalen Drittel mit 1 kurzen Hakenzahn und lateral-innen mit einer Längsreihe aus 7 — 8 Körnchen; Scheren beim $ normal bezähnelt. 106 neue Opilioniden. 45 beim unbewegliche Schere mit 3 großen Zähnen und bewegliche mit etwas von der Spitze entferntem Sockel, auf dem 4 Zähne gemein- sam stehen. — Palpen schlank und um % länger als der Körper; Trochanter unbewehrt; Femur gerade, cylindrisch, v^entral mit 4 basalen und apical-innen mit 1 Stachel; Patella gleich % der Femurlänge, schlank, nur apical keulig und hier außen mit 1 und innen mit 2 Stacheln; Tibia schlank und Tarsus desgleichen, doch basal deutlich gekniet ; Tibia und Tarsus jederseits mit je 3 Stacheln ; Tarsalklaue I/3 der Tarsuslänge erreichend. — I. Bein kurz: Tro- chanter dorsal mit 2 kleinen und ventral mit 2 großen Dornen; Femur cylindrisch, S-förmig gekrümmt, dorsal mit einer Längs- reihe aus 9 (1. — 4., 6. und 8. nur klein) Dornen, ventral mit einer Längsreihe aus 8 (5. — 8. nur klein) Dornen und dorsal-apical mit je 1 Außen- und Innen-Dörnchen ; Patella dorsal mit je 1 Basal- und Apicalhöckerchen, ventral jederseits mit je 3 Dornen; Tibia dorsal rauh bekörnelt und ventral außen mit 3 und innen mit 3 Dornen; Metatarsus nur rauh behaart. — II. Trochanter vorn und hinten mit je 1, ventral mit 2, III. vorn mit 2 und ventral mit 1, IV. apical-außen mit 2 Dörnchen; II. Femur basal vorn, dorsal und hinten mit je 1, III. und IV. basal nur vorn mit je 1 Dörnchen; sonst alle Glieder unbewehrt. — Zahl der Tarsenglieder 3, 2, 5, 5 (junge Tiere: 2, 2, 3, 3 und 1, 1, 1, 1). Färbung des Körpers dorsal rostgelb, schwarz genetzt; die 4 blassen Dornen des Abdominalscutums erheben sich aus 4 großen schwarzen Flecken; Dörnchen der freien Dorsalsegmente blaßgelb. Körper ventral rostgelb, gleichmäßig schwarz genetzt. — Palpen und Beine rostgelb, dicht schwarz genetzt, ihre Femora, Tibien und Patellen deutlich schwarz geringelt. — Cheliceren rostgelb, dicht schwarz genetzt. Neu-Guinea (Friedrich-Wilhelm-Hafen) — mehrere cJ, $, pulli — (Type in meiner Sammlung). Gen. Trispinibunus nov. gen. Ein für beide Augen gemeinsamer Augenhügel fehlt ; die beiden Augen sind doppelt so weit voneinander als vom Cephalothorax- seitenrande entfernt; zwischen ihnen erhebt sich in der Mediane 1 starker, basal breiter, stark rückgeneigter Dorn, der bis fast an die I. Scutumquerfurche heranreicht und neben dessen Basis jederseits sich je ein nach vorn gekrümmter schlanker Dorn erhebt. — Körper oval und gewölbt, auf der Grenze zwischen Cephalo- thorax und Abdomen weder eingedrückt (vertieft) noch lateral eingeschnürt. — Dorsalscutum fast rechteckig, mit 5 Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind und durch dichte Reihen von Brückenzähnchen verdeckt werden. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax unbewehrt, hier nur 2 bogige Ausschnitte für den Ansatz der Cheliceren; oberer Stirnrand außenseits der Augen bewehrt. — I. — V. Area des Ab- dominalscutums nur bekörnelt, ohne mittlere Paare größerer Dornen 3. Heft 46 Dr. C. Fr. Roewer: oder Höcker. — I. und II. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Querreihe größerer Dörnchen; III. freies Dorsalsegment nur bekörnelt. — I. — III. Coxa einander parallel; IV. Coxa schräg nach hinten gerichtet; die I. Coxa am kleinsten und am Vorderrande am stärksten bewehrt; IV. Coxa um die Hälfte größer als die III. und ihre hintere Spitze mit dem Abdomen ventral durch Brücken- zähnchen verbunden, unter denen der Außenrand der im übrigen deutlich sichtbaren, ovalen Stigmen liegt. — Cheliceren kräftig; I. Glied basal schmal, apical bucklig aufgetrieben, S-förmig nach oben gekrümmt, doch ohne deutlich abgesetzten dorsalen Apical- buckel; II. Glied kräftig und bewehrt, besonders beim d'. — Palpen sehr lang und sehr dünn, über doppelt so lang wie der Körper; alle Glieder bestachelt. — I. Bein kurz und bis zur Tibia kräftig bedornt; Femur dorsal und ventral mit einer Dornenreihe; Tibia ventral innen und außen kräftig bedornt. — II. — IV. Bein sehr dünn und lang; II. — IV. Femur gerade, cylindrisch. — I. Tarsus 3-, sein Endabschnitt 2-gliedrig; II. Tarsus 2-, sein Endabschnitt l-gliedrig; III. und IV. Tarsus je 5-gliedrig; Endglieder des HI. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppel- klauen, ohne Pseudonychium, mit dichter Scopula. Neu-Guinea. 1 Art. 1. T. abnormis nov. spec. L. des Körpers 2; der Palpen 7; des I. Beines 4, II. 24, III. 12, IV. 17 mm. Oberer Stirnrand des Cephalothorax jederseits mit einer lateral-äußeren Randreihe aus je 3 Dörnchen, dann folgt median- wärts das Brückenzähnchen zum Augenhügel hin. Jeder dieser beiden Augenhügel trägt oben 2 hintereinanderstehende Dörnchen und hinten an seiner Basis 1 Brückenzähn- chen.Zwischen beiden Augen erhebt sich fern vom Stirnrande und nahe der I. Scu- tumfurche in der Me- diane ein starker, ba- sal breiter, glatter, stark nach hinten geneigter Dorn, ne- Fig. 22. Trispinihunus abnormis Rwr. ben dessen Basis je- Körper dorsal. derseits je 1 nach Vorn gekrümmter, kleinerer, schlanker Dorn steht. — Fläche des Cephalothorax jederseits mit spitzenborstigen Kugelkörnchen bestreut. Alle 5 Querfurchen und die Seitenrandfurche des Scutums von dicht stehenden Brückenzähnchen überdacht — I. — V. Area des Abdominalscutumsmit spitzborstigenKugelköi neben bestreut, sonst unbewehrt ; Scutumseitenrand mit einer Längsreihe solcher Kugel- 106 neue Opilioniden. 47 körnchen ’I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Kugelkörnchen- Ouerreihe, aus der auf dem I. Dorsalsegment 5, auf dem II. nur 3 schlanke Dörnchen hervortreten; dorsale Analplatte verstreut grob bekörnelt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Kugelkörnchen- Ouerreihe; Genitalplatte am Vorder- rande mit 4 groben Papillen besetzt. — Fläche der Coxen sehr dicht und regellos mit Kugelkörnchen bedeckt; II. Coxa vorn und hinten mit je 1 Apicaldörnchen ; III. Coxa mit je einer \x)rderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa dorsal-apical mit 2 kleinen und apical-außen mit nur 1 größeren Dörnchen bewehrt. — Cheliceren kräftig, beim cJ und $ gleich gebaut; I. Glied allerseits völlig glatt; II. Glied frontal über den Scheren mit einem dicken, stumpfen, abwärts geneigten Höcker, der 2 Endborsten trägt. Palpen dünn, etwa 3 mal so lang wie der Körper; Trochanter walzig, unbewehrt; Femur sehr lang und dünn, so lang wie der Körper, gerade und cylindrisch, ventral mit 3 kleinen basalen und 1 Stachel im apicalen Drittel der Femurlänge, ferner apical-innen mit 1 Stachel; Patella knapp so lang wie Femur, sehr dünn, basal gekniet, nur apical keulig-dicker und hier innen mit 2 und außen mit 1 Stachel; Tibia schlank, ventralwärts etwas durchgebogen, jederseits mit je 3 Stacheln; Tarsus schlank, etwa so lang wie Tibia, basal dünn und gekniet, jederseits mit je 3 Stacheln; Tarsal- klaue nur % der Tarsuslänge erreichend. — I. Bein kurz : Trochanter nur ventral mit 2 hintereinander stehenden Dornen; Femur S- förmig gekrümmt, cylindrisch, mit einer dorsalen Längsreihe aus 10 (4., 6. und 8. die größten) Dornen und mit einer ventralen Längs- reihe aus 5 (nur der 5. klein) Dornen; Patella dorsal mit je 1 Basal- und Apical-Buckelhöcker, ventral jederseits mit je 2 Dornen; Tibia jederseits mit je 2 Dornen; Metatarsus nur rauh behaart. — II. Trochanter mit je 1 vorderen und hinteren, III. und IV. Tro- chanter mit je 1 vorderen Dörnchen; II. Femur vom und hinten, III. und IV. Femur nur vorn mit je 1 Basaldörnchen, sonst wie die übrigen Glieder des II. — IV. Beines unbewehrt. • — Zahl der Tarsen- glieder 3, 2, 5, 5 (junge Tiere 2, 2, 3, 3 und 1, 1, 1, 1). Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich sämt- licher Gliedmaßen einfarbig hellrostgelb. Neu-Guinea (Friediich-Wilhelm-Hafen) — mehrere (J, $, pulli — (Type in meiner Sammlung). Gen. Proholozoster nov. gen. Ein für beide Augen gemeinsamer Augenhügel fehlt; die beiden Augen sind fast doppelt so weit voneinander als vom Ce- phalothorax- Seitenrande entfernt; zwischen ihnen erhebt sich in der Mediane ein starker, basal breiter, stark nach vorn geneigter Dorn, dessen Basis aber weit von der I. Scutumquerfurche entfernt ist. — Körper oval, vorn quer abgestutzt, dorsal wenig gewölbt, auf der Grenze zwischen Abdomen und Cephalothorax weder ein- gedrückt (vertieft) noch lateral eingeschnürt. — Dorsalscutum 3. Heft 48 Dr. C. Fr. Koewer: hinten an den Ecken gleichmäßig gerundet, nicht rechteckig, mit 5 deutlichen Ouerfurchen, die nicht durch eine mediane Längs- furche miteinander verbunden sind und nicht von Brückenzähnchen verdeckt werden. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax un- bewehrt, hier nur 2 bogige Ausschnitte für den Ansatz der Che- liceren; oberer Stirnrand außenseits der Augen bewehrt. — I. bis III. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare dicker, stumpfer Höckerchen; IV. und V. Area und I. — III. freies Dorsalsegment unbewehrt, nur bekörnelt. — I. — III. Coxa einander parallel; IV. Coxa schräg nach hinten gerichtet; die I. Coxa am kleinsten und am Vorderrande am stärksten bewehrt; IV. Coxa um die Hälfte größer als die III. und ihre hintere Spitze mit dem Abdomen ventral durch 5 — 6 Brückenzähnchen verbunden, unter denen die Stigmen ganz verborgen liegen. — Cheliceren kräftig; I. Glied mit deutlich abgesetztem dorsalen Apicalbuckel; II. Glied normal gebaut. — Palpen kurz und kräftig; alle Glieder bestachelt. — I. Bein kurz und nur am Femur mit Dornen dorsal und ventral; Patella und Tibia nur grob bekörnelt. — II. — IV. Bein bis zur Tibia rauh bekörnelt; II. Femur gerade, III. und IV. Femur stark S-förmig gekrümmt. — I. Tarsus 3-, sein Endabschnitt 2-gliedrig; II. — IV. Tarsus je 5-gliedrig; Endabschnitt des II. Tarsus 2-gliedrig; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kamm- zähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium, doch mit dichter Scopula. Neu- Guinea. 1 Art 1. P. neoguinensis nov. spec. . L. des Körpers 2; der Palpen 2 5; des I. Beines 3.5, II. 8, III. 5, IV. 8 mm. Oberer Stirnrand des Cephalothorax jederseits mit einer lateral-äußeren Randreihe aus je 4 kurzen Dörnchen, dann folgt medianwärts das Brückenzähnchen zum Augenhügel hin, welcher oben und hinten unbewehrt ist. Zwischen diesen beiden Augen- hügeln erhebt sich in der Nähe des Stirnrandes in der Mediane ein basal dicker und breiter, rings rauh bekörnelter Dorn, dessen schlank Spitze stark nach vorn geneigt ist. — Fläche des Cephalothorax glatt, doch hinten mit 2 mittleren Paaren stumpfer Kugelhöckerchen (das hintere Paar das kleinere). — I. — III. Area des Abdominal- scutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, dicker, spitzen- haariger Höckerchen, außerdem I. Area jederseits mit je 3, II. Area außenseits mit je 1, III. Area mit je 2 Kugelkörnchen besetzt; IV. Area mit einer Querreihe aus 4 und V. Area mit einer solchen aus 7 Kugelkörnchen. Scutumseitenrand ganz glatt. I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Ouerreihe aus Kugel- höckerchen, wie sie auf der dorsalen Analplatte verstreut stehen. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchen- querreihe; Genitalplatte am Vorderrande mit 5 dicken, kurzen Papillen. — Fläche der Coxen überall sehr dicht mit spitzen- 106 neue Opilioniden. 49 borstigen Kugelkörnchen bedeckt; I. Coxa am Vorderrande mit 3 längeren Dörnchen; II. Coxa apical -hinten mit 1 Dörnchen; III. Coxa mit ie einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa auch lateral-außen und dorsal dicht regellos bekörnelt, aber sonst nicht bedornt. — Cheliceren kräftig; I. Glied mit glatten dorsalen Apicalbuckel, doch ventral-innen stumpf regellos bekörnelt; II. Glied frontal-innen mit einer Reihe aus 3 groben, abwärts gekrümmten Zähnchen; Scheren normal gebaut. — Palpen kurz und kräftig; Trochanter nur ventral mit 1 Stachel; Femur gerade, cylindrisch, ventral-basal mit 2 und apical-innen mit 1 Stachel; Patella nur innen mit 1 Stachel; Tibia ventral jeder- seits mit je 4 Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln, Fig. 23. Proholozoster neoguinensis Rwr. a) Körper dorsal; b) Augenhügel von rechts; c) I. Bein; d) rechte Palpe von innen; e) Chelicere von innen. von denen der innen-apicale auffällig dick und lang ist; Tarsalklaue etwas über halb so lang wie der Tarsus. — I. Bein kurz: Trochanter dorsal mit 1 Dörnchen, ventral mit 3 im Dreieck stehenden, längeren Dörnchen; Femur cylindrisch, S-förmig gekrümmt, mit einer dorsalen Längsreihe aus 7 gleich großen Hakendörnchen und ventral mit einer Längsreihe aus 7 Dörnchen, deren 2. und 4. sehr kurz sind; Patella und Tibia nicht bedornt, doch dorsal dicht und regellos mit spitzenhaarigen Kugelkörnchen bestreut, wie letztere alle Glieder des II. — IV. Bein vom Trochanter bis zur Tibia dicht und regellos bedecken; I. — IV. Metatarsus rauh behaart. — Zahl der Tarsenglieder 3. 5, 5, 5. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostgelb; Cephalo- thorax jederseits schwarz genetzt, desgleichen die I. — IV. Area des Abdominalscutums, so daß nur die trennenden Scutumfurchen einfarbig blaßgelb sind. Körper ventral einfarbig rostgelb. Che- liceren einfarbig rostgelb, desgleichen die Palpen. — Beine an sämtlichen Gliedern abwechselnd blaßgelb und schwarz genetzt geringelt. Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 3. 4 3. Heft 50 Dr. C. Fr. Roewer: Neu- Guinea (Friedrich-Wilhelm-Hafen) — $ — (Type in meiner Sammlung). Gen. Eusitalces nov. gen. Ein für beide Augen gemeinsamer Augenhügel fehlt ; die beiden Augen sind weiter voneinander als jeweils vom Cephalothorax- Seitenrande entfernt; zwischen ihnen erhebt sich in der Mediane ein starker, basal breiter und hier rauh bekörnelter, weder median noch transversal gegabelter, stark nach vorn gekrümmter Dorn, dessen hintere Basis weit von der I. Scutumquerfurche entfernt ist. — Körper an den Scutumhinterecken am breitesten, auf der Grenze zwischen Abdomen und Cephalothorax weder vertieft (eingesenkt) doch seitlich tief gebuchtet; Abdominalscutum am Hinterrande fast halbkreisartig; seine I. — V. Area nur bekörnelt und ohne Dorn- oder Höckerpaare, desgleichen die freien Dorsal- segmente des Abdomens; die Scutumquerfurchen nicht durch Brückenzähnchen verdeckt, doch undeutlich. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax unbewehrt, hier nur 2 bogige Ausschnitte für den Ansatz der Cheliceren; oberer Stirnrand außenseits der Augen bewehrt. — I. — III. Coxa einander parallel; IV. Coxa schräg nach hinten gerichtet; die I. Coxa am kleinsten; IV. Coxa um die Hälfte größer als die III. und ihre hintere Spitze ventral mit dem Abdomen durch Brückenzähnchen verbunden, unter denen die verdeckten, nicht sichtbaren Stigmen liegen. — Cheliceren kräftig; I. Glied mit deutlich und scharf abgesetztem dorsalen Apicalbuckel und beim wie auch das II. Glied kräftiger bewehrt als beim $. — Palpen kurz und kräftig; alle Glieder bestachelt; Femur basal eigentümlich zusammengedrückt und apical verjüngt. — I. Bein kurz und bis zur Tibia stark bedornt; Femur dorsal und ventral und Patella und Tibia innen und außen bedornt. — II. — IV. Bein bis zur Tibia rauh bekörnelt, sonst unbewehrt, kurz; II. Femur gerade, III. und IV. Femur stark S-förmig gekrümmt. — I. Tarsus 3-, sein Endabschnitt 2-gliedrig; II. — IV. Tarsus je o-gliedrig; Endabschnitt des II. Tarsus 3-gliedrig; Endglieder des HI. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium, doch mit deutlicher Scopula. Ceylon. 1 Art. 1. E. parvulus nov. spec. L. des Körpers 2; der Palpen 1.5; des I. Beines 2, II. 4, HI. 3, IV. 3.75 mm. Oberer Stirnrand des Cephalothorax jederseits mit einer lateral-äußeren Randreihe aus je 4 stumpfen Höckerchen, dann folgt medianwärts das Brückenzähnchen zum Augenhügel hin, welcher oben und hinten unbewehrt ist. Zwischen diesen beiden Augenhügeln erhebt sich in der Nähe des Stirnrandes in der Mediane ein basal dicker und breiter, rings rauh bekörnelter Dorn, dessen gleichmäßige Spitze stark nach vorn geneigt ist. — Fläche des Cephalothorax glatt, doch vorn hinter den Seitenecken mit je 106 neue Opilioniden. 51 2 stumpfen Höckerchen und hinten mit einem mittleren Paare dicker, spitzenhaariger (von allen größter) Höckerchen. 1.^ — V. Area des Abdominalscutums nur mit je einer Querreihe aus von vorn nach hinten zahlreicheren, spitzenborstigen Körnchen; Scutumseitenrand glatt und nicht bekörnelt. — Freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquer- reihe. Genitalplatte glatt und nicht bekörnelt. — Fläche der Coxen dicht und regellos grob bekörnelt; II. Coxa apical-vorn mit 1 kleineren und apical-hinten mit 1 größeren Dörnchen, hinter welch letzterem 1 stumpfes Gabelhöckerchen liegt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa lateral-außen grob bekörnelt und dorsal-apical mit 1 Haken- dörnchen. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des Fig. 24. Eusitalces parvulus Rvit. a) Körper dorsal; b) linke Palpe von innen; c) rechte Chelicere von innen; d) Augenhügel von rechts; e) I. Bein. I. Gliedes rauh regellos bekörnelt und außerdem am I. Glied ventral mi t j e einer inneren und äußerenLängsreihe aus j e 6 spitzen Zähnchen ; II. Glied innen-hinten mit 2 Körnchen, frontal innen mit 2 und außen mit 1 Zähnchen ; unbewegliche Schere kurz und mit 2 Zähnen an der Schneide, bewegliche Schere lang und schlank, mit nur 1 Mittelzahn und hakenförmiger Spitze, welche die Spitze der unbeweglichen Schere umfaßt. — Palpen kurz und kräftig; Tro- chanter nur ventral mit 3 hintereinander stehenden Stacheln; Femur basal dick und hier breit lateral zusammengedrückt, apical verjüngt, ventral basal mit 4 großen und apical-innenmit 1 kleinen Stachel; Patella kurz keulig, außen mit 1 und innen mit 2 Stacheln; Tibia jederseits mit je 3 und Tarsus jederseits mit je 2 Stacheln; Tarsalklaue kaum so lang wie der Tarsus. — I. Bein kurz und stark bewehrt: Trochanter nur ventral mit 3 im Dreieck stehenden Dornen ; Femur dorsal in den apicalen % der Länge mit einer Längs- reihe aus 5 (die basalen die kleineren) Dornen und ventral mit 4* 3. Heft 52 Dr. F. Cr. Roewer: einer' Längsreihe aus 5 großen, gleichen Dornen; Patella dorsal mit je 1 Basal- und Apicaldorn und außerdem wie auch die Tibia ventral jederseits mit je 2 Dornen; Metatarsus nur behaart. — Trochanter bis Tibia des II. — IV. Beines regellos und dicht mit spitzenhaarigen Kugelkörnchen besetzt. - — Zahl der Tarsenglieder 3, 5, 5, 5. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich sämt- licher Gliedmaßen einfarbig rostgelb. Ceylon (bei Colombo) — 3 Expl. — (T}^^^e in meiner Sammlung). Gen. Baramia Hirst 1. B. quadrispina nov. spec. L. des Körpers 4; der Palpen 5; des I. Beines 5, II. 14, III. 9, IV. 13 mm. Körper stark und gleichmäßig gewölbt, seitlich nirgends ein- geschnürt. Oberer Stirnrand jederseits mit einer lateral-äußeren Fig. 25. Baramia quadrispina Rwr. a) Körper dorsal; b) linke Chelicere von innen. Randreihe aus je 4 stumpfen Dörnchen, dann folgt medianwärts das Brückenzähnchen zum Augenhügel hin, welcher oben 2 hinter- einanderstehende Dörnchen und hinten basal 1 Brückenzähnchen trägt. Zwischen diesen beiden Augenhügeln erhebt sich in der Mediane nahe dem Stirnrande ein basal dicker und breiter, rings rauh bekörnelter, aber ungegabelter, nach vorn gekrümmter Dorn, der hinten jederseits je 1 basales Brückenzähnchen trägt. — Fläche des Cephalothorax und der I. — IV. Area des Abdominalscutums überall regellos mit dicken, spitzenborstigen Kugelkörnchen be- streut; die 5 Querfurchen und die Seitenrandfurche des Dorsal- scutums von relativ weit gestellten Brückenzähnchen überdacht; II. und IV. Area außerdem mit je einem mittleren Paare schlanker, großer Dornen, die jeweils auf einem dicken, rings rauh bekörnelten Sockel stehen; Seiten- und Hinterrand des Dorsalscutums sowie freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Reihe spitzenborstiger Körnchen. — Fläche der Coxen regellos und dicht grob bekörnelt; II. Coxa apical-hinten mit 1 Dörnchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; 106 neue Opilioniden. 53 IV. Coxa dorsal-apical mit 2 kleinen und apical-dorsal-außen mit 1 großen Dörnchen (Stigmen unter Brückenzähnchen verborgen). — Cheliceren kräftig; I. Glied dorsal ohne deutlich abgesetzten Buckel hier nur regellos grob bekörnelt, außerdem ventral-innen mit einer Längsreihe aus 6 gleich großen Zähnen und ventral-außen mit 3 basalen kleinen Zähnchen und 1 apicalen größeren Hakendorn; II. Glied an der oberen Kniewölbung, frontal innen und außen mit je 1 und außen-hinten mit 2 Hakenzähnen; unbewegliche Schere viel länger als die bewegliche und letztere mit der Spitze haken- förmig umfassend. — Palpen kurz und kräftig; Trochanter ventral mit 3 (der mittlere der längste) Stacheln, dorsal unbewehrt ; Femur basal am breitesten, hier lateral zusammengedrückt und apical verjüngt, ventral mit 3 basalen (der mittlere der kleinste, der apicale von ihnen schräg nach vorn gerichtet) und 2 mittleren (kleinen) Stacheln, apical-innen mit 1 Stachel; Patella außen mit 1, innen mit 2 Stacheln; Tibia jederseits mit je 3 und Tarsus jederseits mit je 2 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der keulige Tarsus. — I. Bein kurz und stark bewehrt: Trochanter dorsal mit 1 Dörnchen, ventral mit 4 im Quadrat stehenden Dornen; Femur vS-förmig gekrümmt, ventral mit einer Reihe aus 7'großen und dorsal mit einer Reihe aus 12 abwechselnd größeren und kleineren Dornen, außerdem apical mit je 1 Außen- und Innendörnchen; Patella und Tibia dorsal regellos rauh bekörnelt und ventral jederseits mit je 2 Dornen; Metatarsus nur behaart. — II. — IV. Bein: alle Femora gerade; alle Glieder vom Trochanter bis zur Tibia spärlich und rauh mit groben, spitzenhaarigen Kugelkörnchen bestreut. Zahl der Tarsenglieder 3, 4, 5, 5. Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 2-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium und ohne Spur einer Scopula. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich aller Gliedmaßen einfarbig dunkelrostbraun. Borneo — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Metapodoctis nov. gen. Ein für beide Augen gemeinsamer Augenhügel fehlt ; die beiden Augen sind weiter voneinander als jeweils vom Cephalothorax- Seitenrande entfernt; zwischen ihnen erhebt sich in der Mediane ein starker, basal dicker und breiter, rauh bekörnelter, hinten median mehrfach gegabelter, nach vorn gekrümmter Dorn, der weit von der I. Scutumquerfurche entfernt ist. — Körper auf der I. Scutumquerfurche eingesenkt und lateral eingeschnürt, von hier aus nach hinten verbreitert und kurz vor den Scutumhinterecken wiederum etwas eingeschnürt, hinten gerundet. — Dorsalscutum mit 5 deutlichen, von Brückenzähnchen teilweise überdeckten Querfurchen, deren I. und II. durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. — I. — IV. Area des Abdominal- scutums mit je einem mittleren Paare deutlich hervortretender 54 Dr. C. Fr. Roewer: stumpfer, dicker Höckerchen; V. Area (= Scutumhinterrand) und I. und II. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je 3 größeren, stumpfen Dörnchen. — I. — III. Coxa einander parallel; IV. Coxa schräg nach hinten gerichtet; die I. Coxa am kleinsten; IV. Coxa um die Hälfte größer als die III. und ihre hintere Spitze ventral mit dem Abdomen durch Brückenzähnchen verbunden, unter denen die Stigmen verdeckt liegen. — Cheliceren kräftig; I. Glied S-förmig nach oben gekrümmt, apical etwas verdickt, doch ohne deutlich abgesetzten dorsalen Apicalbuckel ; II. Glied normal gebaut. — Palpen kurz, ihr Femur cylindrisch und normal gebaut; alle Glieder bestachelt. — I. Bein kurz und stark bewehrt; Femur mit dorsaler und ventraler Dornenreihe; Patella und Tibia nur bekörnelt, nicht bedornt. — II. — IV. Bein bis zur Tibia rauh be- körnelt; II. Femur gerade, III. und IV. Femur stark S-förmig gekrümmt. — I. Tarsus 3- und II. Tarsus 4-gliedrig; Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 2-gliedrig; III. und IV. Tarsus je 5-gliedrig und ihre Endglieder mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppel- klauen, ohne Pseudonychium, ohne Spur einer Scopula. Formosa. 1 Art. 1. M. formosae nov. spec. L. des Körpers 2.5; der Palpen 3; des I. Beines 3.5, II. 8, III. 7, IV. 9 mm. Oberer Stirnrand des Cephalothorax jederseits mit je einer lateral -äußeren Randreihe aus 4 stumpfen Dörnchen, dann folgt medianwärts das Brückenzähnchen zum Augenhügel hin, welcher oben 1 stumpfes Dörnchen und hinten basal 1 Brückenzähnchen aufweist. Zwischen diesen beiden Augenhügeln erhebt sich in der Nähe des Stirnrandes und weit von der I. Scutumquer furche ent- fernt in der Mediane ein basal dicker und breiter, lateral rauh bekörnelt er, hint en-median mit 2 Gabeldörnchen versehener, leicht nach vorn gekrümmter Dorn. — Fläche des Cephalothorax jeder- seits am Seitenrande mit 2 größeren Buckelhöckerchen und außer- dem einigen Kugelkörnchen, hinten mit 2 mittleren, hintereinander stehenden Paaren größerer stumpfer Höcker, wie sie auf jeder der I. — IV., sonst nur je eine Querreihe von Buckelkörnchen tragenden Area des Abdominalscutums in nur je einem mittleren Paare stehen. Alle Querfurchen und die Seitenrandfurche des Dorsalscutums mit weit gestellten Brückenzähnchen überdacht. Scutumseitenrand außerdem mit einer Längsreihe von Kugelkörnchen. Scutum- hinterrand ( = V. Area) und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Querreihe grober Kugelkörnchen, aus denen auf dem Scutumhinterrand und dem I. und II. freien Dorsalsegment je 3 größere, stumpfe, dicke Dörnchen emporragen. — Freie Ventral- segmente des Abdomens mit je einer Kugelkörnchen- Querreihe. — Fläche der Coxen sehr dicht und regellos mit groben Kugelkörnchen bestreut, welche am Vorderrand der I. Coxa etwas größer sind; II. Coxa apical vorn und hinten mit je 1 Hakendörnchen; III. Coxa 106 neue Opilioniden. 55 mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen ; IV. Coxa lateral-außen (hinter der Spitze der III. Coxa) mit 3 seitlich zusammenhängenden stumpfen Häkchen, dorsal apical bekörnelt und apical-dorsal-außen mit 1 Hakendörnchen. — Cheliceren kräftig; I. Glied auch dorsal ganz glatt; II. Glied frontal dicht und regellos bekörnelt; Scheren normal gebaut. — Palpen kurz und normal gebaut; Trochanter nur ventral mit 1 Stachel; Femur cylindrisch, wenig gekrümmt, ventral mit 4 basalen und apical-innen mit 1 Stachel; Patella außen mit 1 und innen mit 2 Stacheln; Tibia jederseits mit je 3 und Tarsus jederseits mit je 2 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — I. Bein kurz, stark bewehrt: Trochanter dorsal mit 1 und ventral mit 4 — 6 Fig. 26. Metapodoctis jormosae Rwr. a) Körper dorsal; b) I. Bein; c) Augenhügel von rechts; d) rechte Palpe von innen; e) rechte Chelicere von innen. verstreuten stumpfen Kugelkörnchen; Femur S-förmig gekrümmt, dorsal mit einer vollständigen Längsreihe aus 9 mittellangen Dornen, ventral mit einer Längsreihe aus 8 fast doppelt so langen Dornen, apical-außen mit 2 Kugelkörnchen; Patella und Tibia ventral innen und außen unbewehrt, doch dorsal dicht mit groben Kugelkörnchen bedeckt; Metatarsus nur behaart. — II. und IV. Trochanter vorn und hinten mit je 1 Hakendörnchen, IH. Trochanter rauh bekörnelt; II. — IV. Femur basal vorn und hinten mit je 1 hervortr et enden Hakendörnchen, dann folgt ein kurzer, glatter Raum, dann beginnen 5 regelmäßige Längsreihen aus Kugel- körnchen, welche sich ebenso regelmäßig über Patella und Tibia fortsetzen; II. — IV. Metatarsus nur behaart. — Alle Höckerchen und Kugelkörnchen des Körpers und der Gliedmaßen tragen je 1 kurzes, schräggestelltes Spitzenbörstchen. — Zahl der Tarsen- glieder 3, 4, 5, 5. Färbung des Körpers dorsal rostgelb; Scutumseitenrand aus schwärzlich gerandet; 4 schwarze große Xetzflecken in 2 sub- 3. Heft 56 Dr. C. Fr. Hoewer: medianen Längsreihen über das Dorsalscutum. Körper ventral rostbraun, doch auf dem ventralen Abdomen 3 Längsreihen schwarzer Netzflecken. — ■ Beine rostgelb, Femora und Tibien mit je 2 schwarzen Netzringflecken. Cheliceren und Palpen rostgelb. Formosa (Rokko) — 3 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Hoplodion on nov. gen. Ein für beide Augen gemeinsamer Augenhügel fehlt ; die beiden Augen sind doppelt so weit voneinander als jeweils vom Cephalo- thorax-Seitenrande entfernt; zwischen ihnen erhebt sich in der Mediane ein auch basal schlanker, ungegabelter, nach vorn ge- krümmter Dorn nahe dem Stirnrande und weit entfernt von der I. Scutumquer furche. — Körper auf der I. Scut umquer furche weder eingedrückt (vertieft) noch lateral eingeschnürt, gleichmäßig gewölbt und hinten gerundet. — Dorsalscutum mit 5 Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind und von weit gestellten Brückenzähnchen überdacht werden. II. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare großer, schlanker Dornen, ein gleicher in der Mediane des Scutumhinterrandes. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax unbe wehrt, hier nur 2 bogige Ausschnitte für den Ansatz der Che- liceren; oberer Stirnrand lateral an den Seitenecken sehr dicht und grob bewehrt. — I. -III. Coxa einander parallel; IV. Coxa um die Hälfte größer als die III. und schräg nach hinten gerichtet; die I. Coxa am kleinsten; IV. Coxa hinten-apical mit dem ventralen Abdomen durch Brückenzähnchen verbunden, unter denen die daher unsichtbaren Stigmen liegen. — Cheliceren kräftig; I. Glied S-förmig nach oben gekrümmt, apical etwas gewölbt und verdickt, doch ohne deutlich abgesetzten dorsalen Apicalbuckel; II. Glied normal gebaut. — Palpen kurz und krätfig; alle Glieder bestachelt; Femur gerade, cylindrisch, normal gebaut. — I. Bein kurz und stark bewehrt: Femur dünn, cylindrisch und gerade, mit dorsaler und ventraler Dornen-Längsreihe ; Patella unbewehrt; Tibia nur wenig bewehrt. — II. — IV. Bein lang und dünn, unbewehrt; II. — IV. Femur gerade und cylindrisch. ■ — I. Tarsus 3-, II. — IV. Tarsus je 5-gliedrig; Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 2-gliedrig; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kamm- zähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium und ohne Spur einer Scopula. Malakka. 1 Art. 1. H. continentalis nov. spec. L. des Körpers 3; der Palpen 3; des I. Beines 5, IL 24.5, III. 14, IV. 20 mm. Oberer Stirnrand des Cephalothorax jederseits an den Seiten- ecken mit einer regellosen Gruppe rauher Kugelhöckerchen ; dann folgt medianwärts das Brückenzähnchen zum Augenhügel hin, welcher oben vorn ein kleines und dahinter ein größeres Dörnchen 106 neue Opilionideii, 57 und hinten an seiner Basis ein Brückenzähnchen trägt. Zwischen diesen beiden Augenhügeln erhebt sich der basal schlanke, sehr spitze, hinten wenig rauhe Mediandorn, der an seiner hinteren Basis jederseits je 1 Brückenzähnchen trägt. — Fläche des Cephalo- thorax mit Kugelkörnchen bestreut, sonst unbewehrt. Alle 5 Quer- furchen und die Seitenrandfurche des Dorsalscutums von weit gestellten Brückenzähnchen überdacht. I. — IV. Area des Abdo- minalscutums mit je einer Querreihe aus Kugelkörnchen, die jeder- seits den Seiten zu unregelmäßig und dichter stehen; II. und IV. Area mit je einem mittleren Paare hoher, spitzer, schlanker Dornen. Scutumseitenrand mit einer regelmäßigen Längsreihe aus Kugel- körnchen. Scutumhinterrand mit 1 großen, schlanken, spitzen Mediandorn und einer Kugelkörnchenquerreihe, wie letztere sich auch auf den freien Dor- sal- und Ventralsegmen- ten des Abdomens fin- den. — Fläche der Coxen sehr spärlich mit groben Kugelkörnchenbestreut , die am Vorderrand der I. Coxa etwas stärker sind als die übrigen ; II. Coxa apical -hinten mit 1 Hakendörnchen ; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV.Coxala- teral-außen (hinter der Spitze der III. Coxa) mit 2geraden undapical-dorsal-außenmit Ige- radenDörnchen. — Cheliceren kräftig; I. Glied überall glatt ; II. Glied frontal spärlich'bekörnelt ; Scheren normal gebaut . — Palpen kurz und kräftig; Trochanter ventral mit 2 hintereinanderstehenden Stacheln, dorsal unbewehrt; Femur ventral mit einer Längsreihe aus 5 langen und apical-innen mit 1 Stachel; Patella innen mit 2 und außen mit 1 Stachel; Tibia jederseits mit je 3 und Tarsus jederseits mit je 2 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — I. Bein kurz und stark bewehrt; Trochanter ventral mit 2 neben- einanderstehenden Dornen; der cylindrische und durchaus gerade Femur ventral mit 6 großen senkrecht abstehenden und dorsal im mittleren Drittel der Femurlänge mit 4 großen, senkrecht abstehen- den, schlanken, geraden Dornen, außerdem dorsal-apical mit 1 nach vorn geneigten Dorn; Patella unbewehrt, nur wie auch die Tibia dorsal rauh bekörnelt; die gerade, cylindrische Tibia zeigt ventral-innen in der Mitte 1 schlanken Dorn. — II. Trochanter unbewehrt; III. und IV. Trochanter vorn mit je 1 Dörnchen; II. — IV. Femur gerade und wie die übrigen Beinglieder unbewehrt. Zahl der Tarsenglieder 3, 5, 5, 5. Fig. 27. Hoplodion continentalis Rwr. Körper links her, mit linker Palpe und Chelicere und rechtem I. Bein. 3. Heft 58 Dr. C. Fr. Roewer: Färbung des Körpers dorsal und ventral blaß rostgelb, doch Cephalothorax seitlich schwarz genetzt bis auf den Seitenrand des Abdominalscutums hin; außerdem ist jeder der 5 Dornen des Abdominalscutums schwärzlich mit breit schwarzer Basis. — Palpen und Cheliceren einfarbig rostgelb. — Beine rostbraun: Femora mit blaßgelbem Basalring, dann folgt ein schwarzer Ringfleck, dann ein blaßgelber Ring, dann ein schwarzer Spitzen- ringfleck; Patellen ganz schwärzlich; Tibien basal und apical schwarz geringelt, dazwischen 2 blaßgelbe Ringflecken; Metatarsen basal schwärzlich, dann folgt ein blaßgelber Ringfleck, im übrigen rostgelb. Malakka (Singapore) — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Erecanana Strand 1. E. bicolor nov. spec. L. des Körpers 3.5; der Palpen 2.5; des I. Beines 5.5, II. 7.5, III. 6, IV. 7.5 mm. Oberer Stirnrand des Cephalothorax jederseits an den Seiten- ecken mit einer frontalen Reihe aus 5 stumpfen Höckerchen; darauf folgt am vorderen Cephalothorax-Seitenrande eine Reihe aus 4 solchen Höckerchen und medianwärts das Brücken- zähnchenzumAugenhügel hin, welcher oben 1 Dörnchen und hinten 1 basales Brücken- zähnchen trägt. • — Zwischen diesen beiden Augenhügeln erhebt sich in der Mediane nahe dem Stirnrande ein fron- tal glatter, basal breit er Kegel- dorn, der jederseits 4 stumpfe Höckerchen und hinten me- dian 4 stumpfe Höckerchen trägt. — Fläche des Cepha- lothorax und der I. — IV. Area des Abdominalscutums mit Kugelkörnchen grob bestreut und außerdem mit je einem mittleren Paare größerer stumpfer Kugelhöckerchen. Alle 5 Quer furchen und die Seitenrandlängsfurche des Abdominalscutums mit dicht stehenden Brückenzähnchen überdacht; Scutumseitenrand außer- dem mit einer Kugelkörnchenlängsreihe. V. Area ( = Scutum- hinterrand) und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je 2 Kugelkörnchenquerreihen, aus denen je 3 stumpfe Kegel- höcker (der größte median) hervortreten. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Kugelkörnchenquerreihe. — Fläche der Coxen sehr dicht und regellos mit groben Kugelkörnchen bestreut, sonst unbedornt ; Ill.Coxa mit je einer vorderen und hinteren Rand- reihe stumpfer Höckerchen. — Cheliceren kräftig; I. Glied schräg S- förmig nach oben gebogen, ohne deutlich abgesetzten dorsalen Apical- Fig. 28. Erecanana hicolor Rwr. linkes 1. Bein von außen. 106 neue Opilioniden. 59 buckel, dorsal ganz glatt, ventral-basal innen und außen mit je 3 Hakenzähnchen ; II. Glied normal gebaut, frontal bekörnelt; Scheren normal gebaut. — Palpen kurz; Trochanter nur ventral mit 1 Stachel; Femur cylindrisch, gerade, ventral mit 5, apical- innen mit 1 Stachel ; Patella innen mit 2 und außen mit 1 Stachel ; Tibia und Tarsus jederseits mit je 3 Stacheln; alle Palpenglieder dorsal glatt-glänzend; Tarsalklaue kurz und in der Verlängerung des Tarsus getragen. — I. Bein stark bewehrt, kurz: Trochanter dorsal unbe wehrt, ventral mit 2 kurzen Stacheln; Femur S-förmig und lateral zusammengedrückt, lateral-außen mit einer Längsreihe aus 8 — 1 Ost umpfenKugelhöckerchen, ventral mit einerLängsreihe aus 11 und dorsal mit einer gleichen aus 17 Stacheln; Patella bis Meta- tarsus dorsal sehr dicht und sehr grob mit Kugelkörnchen bedeckt ; Patella ventral innen mit 6 und außen mit 2 Stacheln; Tibia ventral innen mit 7 und außen mit 6 Stacheln; Metatarsus ventral innen mit einer sehr regelmäßigen Längsreihe aus 13 kurzen und außen einer gleichen aus 16 Stacheln. — II. — IV. Bein vom Trochanter bis zum Metatarsus dicht und regellos mit Kugelkörnchen bedeckt. — Alle Kugelkörnchen und stumpfen Höckerchen des Körpers und der Gliedmaßen tragen je 1 kurzes, schräggestelltes Spitzenhärchen. Zahl der Tarsenglieder 2, 2, 4, 4. Endabschnitt des I. und II. Tarsus ist 1-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit ein- fachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudon3xhium und ohne Scopula. Färbung des Körpers dorsal und ventral dunkel rostbraun einfarbig, desgleichen die Beine, von denen nur die Trochantere kontrastierend blaßgelb sind. Cheliceren und Palpen einfarbig blaßgelb. Ostafrika (Kilimandjaro) — 1 Expl. — (T^^po in meiner Sammlung). Gen. Metacrobunus nov. gen. Augenhügel deutlich abgesetzt, quer-oval, breiter als hoch, gänzlich unbe wehrt und glatt, von der I. Scut umquer furche 3 mal so weit als vom Stirnrande entfernt. — Dorsalscutum fast rechteckig, gänzlich unbewehrt und mit 4 Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax mit 2 bogigen ^Ausschnitten für den Ansatz der Cheliceren und zwischen denselben mit einem schlanken, spatelförmigen Fortsatz; oberer Stirnrand unbewehrt. — Die IV. Coxa nur wenig breiter als die übrigen, unbewehrt; Stigmen deutlich sichtbar, möndchenförmig und nicht unter vorspringenden Zähnchen in der Furche zwischen IV. Coxa und Abdomen verborgen. — Cheliceren sehr groß und kräftig; I. Glied cylindrisch, apical wenig dicker als basal, lang und ohne dorsalen Apicalbuckel; II. Glied sehr dick aufgetrieben, doppelt so breit wie das I., mit mächtigen Scheren. — Palpen lang und dünn. Femur cylindrisch, ventral bewehrt, apical-innen unbewehrt; Patella lang, basal dünn, apical plötzlich verdickt, bestachelt. Tibia und 3. Ueft 60 Dr. C. Fr. Ko e wer: Tarsus breit, längs-oval, dorsal gewölbt, ventral abgeflacht, innere und äußere Kanten bestachelt. — Beine lang und dünn, unbewehrt ; alle Femora gerade. I. und II. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. Tarsus 2-, des II. Tarsus 3-gliedrig. III. und IV. Tarsen je 5-gliedrig; das flach quadratische, breite Endglied trägt ventral eine sehr dichte, lange Scopula, kein Pseudonychium und an jeder Apicalecke je 1 (also 2) kammzähnige Klauen. Malakka. 1 Art. 1. M. macrochelis nov. spec. L. des Körpers 2; der Cheliceren (in natürl. Lage) 2; der Palpen 7; des I. Beines 7, II. 12, III. 8, IV. 10 mm. Körper vorn quer abgestutzt, nach hinten wenig verbreitert, an den rechtwinkeligen Scutumhinterecken am breitesten, seitlich Fig. 29. Metacrobimus macrochelis Rwr. a) Körper von links her mit rechter Chelicere und linker Palpe; b) rechte Chelicere von hinten; c) Stirnrand von oben; d) III. Tarsus. nirgends eingeschnürt, hinten gerundet. — Augenhügel glatt- glänzend, unbewehrt. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax mit wagerechtem, schlanken, spatelförmigen Medianfortsatz, sonst wie der obere Stirnrand glatt und unbewehrt. — Fläche des Cephalo- thorax, sämtlicher Areae des Abdominalscutums, der freien Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens glatt -glänzend, unbewehrt und nicht bekörnelt. Nur der Scutumseitenrand zeigt eine Längs- reihe glatter Buckelkörnchen. — Fläche der Coxen glatt glänzend; I. Coxa am Vorderrand mit 3 — 4 kleinen Körnchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa gänzlich unbewehrt. - Cheliceren sehr kräftig; I. Glied ganz glatt glänzend, fast wagerecht getragen, cylindrisch, apical- wärts gleichmäßig aber wenig an Dicke zunehmend; II. Glied breit / 106 neue Opilioniden. 61 nierenförmig, glatt glänzend, schräg unter dem I. liegend; Scheren basal weit voneinander gebuchtet und sich nur im apicalen Drittel mit Zähnchen berührend, beide in den basalen 7s der Schneide glatt und unbewehrt, dann folgt je 1 dicker Kegelzahn, dann je 3 kleine Zähnchen vor der Spitze. — Palpen lang und dünn; Coxa in Form eines glatten, unbewehrten Stumpfkegels weit unter dem Stirnrande hervorragend; Trochanter unbewehrt; Femur gerade, cylindrisch, apical-innen unbewehrt, dorsal mit einer Reihe aus etwa 5 kleinen Körnchen, ventral mit einer vollständigen Längs- reihe aus 8 Kegelzähnchen (nicht Stacheln!); Patella 7s der Femur- länge erreichend, basal sehr dünn, gekniet, apical plötzlich keulig und hier innen mit 2 und aus mit 1 sehr langen, dünnen Stacheln; Tibia schlank oval und wie der nur basal dünne Tarsus dorsal stark gewölbt, ventral abgeflacht; Tibia innen mit 3, außen mit 4 und Tarsus jederseits mit je 3 langen, dünnen Stacheln; Tarsal- klaue reichlich so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn; alle Glieder glatt und nicht bekörnelt; alle Femora gerade. — Zahl der Tarsenglieder 8, 14, 5, 5. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich sämt- licher Gliedmaßen hoch rostgelb; schwarz nur die beiden Augen. Malakka (Singapore) — 1 (J — (Type in meiner Sammlung)g ^ Gen. Takaoia Roewer. 1. T. similis nov. spec. L. des Körpers 3; der Palpen 3.5; des I. Beines 10, II. 17, III. 11, IV. 13.5 mm. $ — Körper vorn quer abgestutzt, nach hinten deutlich an Breite zunehmend, an den recht winkeligen Scutumhinterecken am breitesten, seitlich nirgends eingeschnürt, hinten gerundet. — Augenhügel glatt glänzend, mit kleinem Mediandorn, der kaum so lang ist wie der Augenhügel breit. — Stirnrand des Cephalothorax oben und unten unbewehrt. — Fläche des Cephalothorax glatt und nicht bekörnelt. Sämtliche Areae des Abdominalscutums und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit nur je einer Körnchen- querreihe; Scutumseitenrand mit einer Körnchenlängsreihe. — Freie Ventralsegmente des Abdomens glatt wie auch die Fläche sämtlicher Coxen; I. Coxa am Vorderrand mit 4—5 kleinen Körnchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa gänzlich unbewehrt. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des wagerechten I. Gliedes ganz glatt; II. Glied glatt und wie die Scheren normal gebaut (?!). — Palpen lang und kräftig; Coxa in Form eines glatten Stumpfkegels weit unter dem Stirnrand hervorragend; Trochanter dorsal un- bewehrt, ventral mit nur 1 Stachel; Femur gerade, ventral mit winzigen, spitzen Körnchen bestreut und außerdem mit einer Reihe aus 5 großen Stacheln, apical-innen mit 2 Stacheln; Patella nur halb so lang wie Femur, basal dünn und gekniet, apical keulig verdickt, innen mit 2 und außen mit 1 Stachel; Tibia und Tarsus 3. Heft 62 Dr. C. Fr. R o e w e r : innen mit je 3 und außen mit je 4 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn; alle/ Glieder glatt und unbe- wehrt; alle Femora gerade. — Zahl der Tarsenglieder 7, 18 — 20, 7, 8. Endabschnitt des I. Tarsus 2-, des II. Tarsus 3-gliedrig; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kamm- zähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium, ohne Scopula. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostgelb; Stirn- und Seitenrand sowie Augenhügel und die mediane Gegend dahinter schwarz genetzt, so daß auf dem Cephalothorax jederseits je 1 großer ovaler, gelbweißer Fleck entsteht ; Abdomen dorsal schwarz genetzt, nur die Querfurchen und die unscharfe Mediangegend blasser rostgelb. Ab- domen ventral schwärz- lich genetzt. — Che- iicerenund Palpen rostgelb, gleichmäßig schwarz ge- netzt. — Beine rostgelb, die Femur- und Tibien- spitzen sowie die ganzen Patellen stark schwarz ge- netzt. Fig. 30. Takaoia similis Rwr. Körper von Formosa (Rokko) 3 links mit linker Chelicere und rechter Palpe. $ — (T}'pe in meiner Samm- lung). Gen. Euepedanus nov. gen. Augenhügel deutlich abgesetzt, quer-oval, breiter als hoch, vom Stirnrand halb so weit entfernt als von der I. Scutumquer- furche, oben mit 1 spitzen Mediandorn, der etwas länger ist als der Augenhügel breit. — Dorsalscutum mit 4 Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax mit 2 flachen Ausschnitten für den Ansatz der Cheliceren, sonst unbe wehrt wie auch der obere Stirnrand. Nur die II. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare hoher, spitzer Kegeldornen. — Die IV. Coxa nur wenig breiter als die übrigen, unbewehrt ; Stigmen deutlich sichtbar, möndchenförmig und nicht unter vorspringenden Zähnchen in der Furche zwischen der IV. Coxa und dem Abdomen verborgen. — ehelichen kräftig; I. Glied mit einem deutlich abgesetzten dorsalen Apicalbuckel; II. Glied normal gebaut; Scheren kräftig bewehrt. — Palpen lang und kräftig; alle Glieder stark bestachelt; Femur c^dindrisch, gerade, apical-innen und ventral bestachelt; Patella lang, basal dünn, apical gleichmäßig keulig, bestachelt; Tibia und Tarsus breit, längs-oval, dorsal gewölbt, ventral abgeflacht, innere und äußere Kanten bestachelt. — Bein lang und dünn, unbewehrt; alle Femora gerade. I. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. Tarsus 2-, des II. Tarsus 3-gliedrig; Endglieder 106 neue Opilioniden. 63 des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonycium, ohne Scopula. Malakka. 1 Art. 1. E. trispinosus nov. spec. L. des Körpers 4; der Palpen 6; L. des I. Beines 13, II. 30, III. 19, IV. 26 mm. Körper vorn quer abgestutzt, nach hinten sehr wenig breiter werdend, an den rechtwinkeligen Scutumhinterecken am breitesten, seitlich nirgends eingeschnürt, hinten abgerundet. — Augenhügel mit 1 senkrechten Mediandorn, der etwas länger ist als der Augen- hügel breit. — Stirnrand des Cephalothorax oben und unten un- bewehrt. — Fläche des Cephalothorax glänzend glatt. — I. — IV. Area des Abdominalscutums und I. — III. freies Dorsalsegment mit je einer Körnchenquerreihe, aus der auf der II. Area ein mittleres ■ i ^ \ V ^ Fig. .31. Euepedanus trispinosus Rwr. a)IKörper von links mit linker Chelicere und beiden Palpen; b) II. Glied der linken Chelicere von vorn. Paar hoher, spitzer, schlanker Dornen hervorragt. Scutumseiten- rand mit einer Körnchenlängsreihe. — Freie Ventralsegmente des Abdomens glatt und nicht bekörnelt. — Fläche der Coxen glatt, jedoch I. Coxa am Vorderrande mit einer Reihe aus 4 — 5 Körnchen und II. Coxa mit einer mittleren Längsreihe flacher Buckelkörnchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa gänzlich unbe wehrt. — Cheliceren sehr kräftig; I. Glied basal innen mit 2 und außen mit 3 Hakenzähnchen, sein apical-dorsaler Buckel rauh und grob regellos bekörnelt; II. Glied dick-oval, frontal regellos bestreut mit groben Körnchen, die den Scheren zu in abwärts gerichtete Hakenzähnchen über- gehen; unbewegliche Schere an der Schneide basal mit 2 kleinen Körnchen, etwa in der Mitte mit 1 dicken Kegelzahn und von hier bis zur Spitze mit 3 kleineren Kegelzähnchen ; bewegliche Schere basal mit 1 sehr dicken, stark rückgekrümmten Hakenzahn, dann glatt und etwas nach außen gebogen, in der Mitte mit 1 dicken Kegelzahn (vor dessen Basis ein kleines, stumpfes Körnchen steht), und von hier bis zur Spitze mit 2 kleineren Kegelzähnchen. — Palpen kräftig, lang; Coxa in Form eines glatten Stumpfkegels 3. Heft 64 Dr. C. Fr. Iloewer: den Stirnrand weit überragend; Trochanter dorsal mit 1 kleinen und ventral mit 2 hintereinanderstehenden Stacheln; Femur dorsal mit 3 vollständigen Längsreihen kleiner Körnchen, apical-innen mit 2 Stacheln, ventral mit einer Reihe aus 5 Stacheln; Patella innen mit 2 und außen mit 1 Stachel ; Tibia innen mit 3 gleich langen und außen mit 5 (der mittlere davon der längste) Stacheln; Tarsus jederseits mit je 3 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn; alle Glieder glatt und nicht bekörnelt; alle Femora gerade. — Zahl der Tarsenglieder 8 — 9, 23 — 25, 7, 8. Färbung des Körpers rostgelb; Stirn- und Seitengegend des Cephalothorax schwarz genetzt, so daß in der Mittelfläche hinter dem schwarz genetzten Augenhügel auf dem Cephalothorax ein unscharf begrenzter, großer, goldiggelber Mittelfleck entsteht. Abdomen dorsal und ventral dicht und gleichmäßig schwarz genetzt. Fläche der Coxen einfarbig hoch rostgelb. — Cheliceren und Palpen rostgelb, gleichmäßig schwarz genetzt. — Beine rostgelb, die Spitzen der Femora und Tibien sowie die ganzen Patellen stark schwarz genetzt. Malakka (Singapore) — 1 — (Type in meiner Sammlung). Gen. Kilungius nov. gen. Augenhügel deutlich abgesetzt, quer-oval, breiter als hoch, vom Stirnrande halb so weit entfernt als von der I. Scutumquer- furche, oben mit 1 spitzen Mediandorn, der etwas länger ist als der Augenhügel breit. — Dorsalscutum mit 4 Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax mit 2 flachen Ausbuch- tungen für den Ansatz der Cheliceren, sonst unbewehrt wie auch der obere Stirnrand. Alle Areae des Abdominalscutums und die freien Dorsalsegmente des Abdomens unbewehrt. — Die IV. Coxa nur wenig breiter als die übrigen, unbewehrt; Stigmen deutlich sichtbar, möndchenförmig und nicht unter vorspringenden Zähn- chen in der Furche zwischen der IV. Coxa und dem Abdomen verborgen. — Cheliceren kräftig; I. Glied stark S-förmig nach oben gebogen, den Stirnrand weit überragend, doch ohne scharf abgesetzten dorsalen Apicalbuckel; II. Glied beim 2 normal gebaut, beim ^ das I. Glied in Gestalt einer hohen Kniewölbung stark überragend und sehr dick angeschwollen; Scheren beim (J kräftiger bewehrt als beim $. — Palpen lang und kräftig; alle Glieder bis auf die unbewehrte Patella bestachelt; Femur cylindrisch, wenig gekrümmt, apical-innen mit 1 Stachel; Patella kurz, apical dick keulig; Tibia und Tarsus dorsal dick gewölbt, längs-oval, basal dünn gestielt, an den ventralen Kanten bestachelt. — Beine lang und dünn; alle Glieder unbewehrt; alle Femora leicht S-förmig gekrümmt. — I. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; End- abschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig; Endglieder der III. 106 neue Opilioniden. 65 und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium und ohne Scopula. Formosa. 1 Art. 1. K. bimaculatus nov. .spec. L. des Körpers 6; der Palpen 10; des I. Beines 12, II. 21, III. 15, IV. 20 mm. Körper vorn quer abgestutzt, nach hinten neben der I. Scutum- querfurche etwas lateral eingeschnürt, von hier aus nach hinten breiter, an den rechtwinkeligen Scutumhinterecken am breitesten, hinten flach gerundet. — Augenhügel mit 1 spitzen Mediandorn von mittlerer Länge^ — Stirnrand des Cephalothorax oben mit einer deutlichen Querreihe spitzer Körnchen. Fläche des Cephalo- thorax sonst glänzend glatt. I. — IV. Area des Abdominalscutums Fig. 32. Kilunqius bimaculatus Rwr.d' a) Körper von links mit linker Chelicere und beiden Palpen; b) Glied der rechten Chelicere von vorn. und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer regelmäßigen Körnchenquerreihe, sonst unbewehrt ; Scutumseiten- rand mit einer Längsreihe flacher Körnchen. — Freie Ventralseg- mente glatt und nicht bekörnelt. — Fläche der Coxen glatt, jedoch jede mit einer mittleren Längsreihe flacher, runder Buckelkörnchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa apical unbewehrt. — Cheliceren sehr kräftig; I. Glied dorsal apical kräftig verstreut bezähnelt und basal-innen mit einer Reihe aus 3 kräftigen Hakenzähnchen; II. Glied beim $ von normaler Form, beim ^ dick und mit mächtiger Kniewölbung das I. Glied oben überragend, seine Bewehrung bei ^ und $ gleich, doch beim ^ stärker als beim $, frontal mit spitzen Körnchen bestreut, welche der Scherenbasis zu die Form von Hakenzähnchen annehmen; unbewegliche Schere basal mit 2 dicken Höckerzähnen, dann folgt der glatte ausgebuchtete, mittlere Teil, dann wieder ein dicker Höckerzahn, dann erst die schlanke Spitze; bewegliche Schere basal mit 2 dicken Höckerzähnen, dann folgt der glatte ausge- gebuchtete mittlere Teil, dann 2 dicke Höckerzähne, dann die Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 3. 6 3. Heft 66 Dr. C. Fr. Roewer: schlanke Spitze, welche die der unbeweglichen Schere haken- förmig umfaßt. — Palpen lang und kräftig; Coxa in Form eines glatten Stumpfkegels, den Stirnrand weit überragend; Trochanter dorsa] mit 1 und ventral mit 2 hintereinanderstehenden Stacheln; Femur dorsal mit einer Reihe aus 6 — 7 borstentragenden, kurzen Höckerchen, ventral in dem basalen % der Femurlänge mit einer Reihe aus 7 kurzen Stacheln; Patella gänzlich unbewehrt, glatt; Tibia ventral-basal-median mit 1 großen, innen mit 3 gleich langen großen und außen mit 5 (1., 3. und 5. nur klein) Stacheln; Tarsus jederseits mit je 4 (der apicale jeweils nur klein) Stacheln; Tarsal- klaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn; alle Femora leicht S-förmig gekrümmt und apical wie auch die Tibienspitzen etwas verdickt; alle Beinglieder glatt und unbewehrt. — Zahl der Tarsenglieder 9 — 10, 18 — 19, 7, 8. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich aller Gliedmaßen glänzend schwarzbraun, nur der Cephalothorax zeigt jederseits nahe seinem Seitenrand je einen längsovalen gelbweißen Flecken. Formosa (Kilungi) — 2 c^, 1 $ — (T}^pe in meiner Sammlung). Gen. Parepedanus (Roewer).*) 1. P. bimaculatus nov. spec. L. des Körpers 3.5; der Palpen 5; des I. Beines 5.5, II. 20, III. 9.5, IV. 13 mm. Körper vorn quer abgestutzt, neben der I. Scutumquerfurche eingeschnürt, von hier aus seitlich vorgerundet, kurz vor den rechtwinkeligen Scutumhinterecken etwas eingeschnürt, hinten abgerundet. — Augen- hügel mit 1 sehr dünnen und langen, leicht vorgekrümmten Mediandorn. — Stirnrand des Cephalothorax median schmal bogen- förmig vorgekrümmt, jederseits daneben mit einer Ausbuchtung für den Ansatz der Cheli- ceren, oben mit einer Körnchenquerreihe. — Cephalothorax mit Fläche des Cephalothorax und der I. — III. SmaßJn'vr“ -^rea des Abdominalscutums gänzlich glatt, oben. unbewehrt und nicht bekornelt. Scutum- seitenrand mit einer Körnchenlängsreihe. Scutumhinterrand mit Spuren einer Körnchenquerreihe. Freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens glatt, nicht bekörnelt, desgleichen die Fläche der Coxen; nur die III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. — Che- liceren kräftig; I. Glied S-förmig nach oben gebogen, den Stirnrand hoch überragend, ohne scharf abgesetzten, dorsalen Apicalbuckel, Fig. 33. Parepeda- nus himaeulaXus Rwr. *) Als ich das Genus Parepedanus 1912 (in Arch. f. Naturg. A. 3, p. 230—232) zuerst beschrieb, habe ich eine fehlerhafte Angabe gemacht: Der Endabschnitt des I. Tarsus ist auch bei der typischen Art (P. bispinosus) aus Sumatra 3-gliedrig und nicht 2-gliedrig, wie ich damals angab. 106 neue Opilioniden. 67 doch dorsal-apical dicker aufgetrieben und hier rings spitz bezähnelt ; II. Glied normal gebaut, frontal regellos bekörnelt, hier ohne Hakenzähnchen ; die ganze Schneide beider Scheren bezähnelt, doch die Spitze der beweglichen Schere 2-gabelig und die der unbeweg- lichen umfassend. — Palpen lang, dünn, kräftig; Trochanter dorsal mit 2 nebeneinanderstehenden und ventral mit 2 hintereinander- stehenden Körnchen, nicht Stacheln; Femur dorsal mit einer Körnchenlängsreihe, ventral mit einer Längsreihe aus 5 Stacheln, apical-innen mit 2 Stacheln; Patella außen mit 1 und innen mit 2 Stacheln; Tibia außen mit 4 und innen mit 3 Stacheln; Tarsus jederseits mit je 3 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn; sämtliche Glieder unbewehrt, glatt; alle Femora gerade und cylindrisch. — Zahl der Tarsenglieder 9, 22, 7, 8. Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig; die End- glieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium, ohne Scopula. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich aller Gliedmaßen einfarbig hoch rostgelb; schwarz nur die beiden Augen. Malakka (Selangor) — 1 — (Type in meiner Sammlung). Gen. Tetracudorsum nov. gen. Ein für beide Augen gemeinsamer Augenhügel fehlt, daher Cephalothorax in der Mediane glatt; jedes der beiden Augen auf eigenem niedrigen Hügel, die beide voneinander etwa doppelt so weit entfernt sind als vom Cephalothorax- Seitenrande und vom Stirnrand so weit wie von der I. Scutumquerfurche. — Körper parallelseitig, hinten gerundet, flach, auf der I. Scutumquerfurche wenig eingedrückt, hier seitlich nicht eingeschnürt. — Dorsal- scutum mit 4 deutlichen Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. II. und III. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare hoher, schlanker Dornen. — Unterer Stirnraniä des Cephalothorax mit 2 bogigen Ausschnitten für den Ansatz der Cheliceren, sonst unbewehrt wie der obere Stirnrand. — Die Coxen der Beine klein, untereinander fast gleich groß, die I. — III. einander parallel, die IV. Coxa schräg nach hinten gerichtet, unbewehrt. — Stigmen längs-oval, deutlich sichtbar und nicht in der Furche zwischen IV. Coxa und Abdomen unter Brückenzähnchen verborgen. ■ — Cheliceren kräftig; I. Glied mit scharf abgesetztem dorsalen Apicalbuckel ; II. Glied normal gebaut. — Palpen sehr lang und dünn; Coxa in Form eines dicken ventral flachen Stumpf kegels weit unter dem Stirnrand hervor ragend; Trochanter gestielt, apical kugelig; Femur sehr lang> dünn, gerade, fast unbewehrt; Patella sehr dünn, lang, nur apical kurz dick-keulig, unbewehrt; Tibia und Tarsus dick, hoch gewölbt, basal dünn gestielt, vential abgeflacht, die ventralen Kanten lang bestachelt. — Bein lang und dünn, unbewehrt; alle Femora gerade. I. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 2-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen 5* 3. Heft 68 Dr. C. Fr. Roewer: mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseud- onychium, ohne Scopula. Molukken. 1 Art. 1. T. maculatipes nov. spec. L. des Körpers 3.5, der Palpen 9; des I. Beines 11, II. 30, III. 19, IV. 27 mm. Körper vorn fast rechteckig, seitlich nirgends eingeschnürt, flach gewölbt, hinten gerundet. — Stirnrand sowie der ganze Ce- phalothorax glänzend glatt, wie auch die beiden kleinen Augenhügel. I. — III. Area des Abdominalscutums glänzend -glatt, doch II. und III. Area mit je einem mittleren Paare sehr hoher schlanker und spitzer, aufrechter Dornen. Scutumhinter- und -seitenrand mit je einer Quer- bez. Längsreihe grober, buckelförmiger Höckerchen. Freie Dorsal- und Ventralseg- mente des Abdomens glatt und nicht bekörnelt. — Fläche der Coxen glatt, nur die I. Coxa mit einer mittleren Längsreihe aus Buckelkörnchen, sonst alle Coxen unbe wehrt. — Cheli- ceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes und auch das II. Glied glän- zend glatt. — Palpen sehr lang und dünn ; Coxa dor- sal - apical mit 2 Körnchen Fig. 34. Tetracudorsum maculatipes Rwr. Körper von links mit linker Chelicere und Palpe. sonst glatt ; nebeneinander, Trochanter dorsal mit 1 Dörnchen ; Femur nur ventral - basal mit 1 kurzen Stachel, apical - innen unbewehrt ; Patella glatt, unbewehrt; Tibia jederseits mit je 4 (der apicale der kleinste) Stacheln; Tarsus innen mit 4 und außen mit 3 Stacheln; Tarsal- klaue stark gekrümmt und so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn; alle Glieder glatt und unbewehrt; alle Femora geiade. Zahl der Tarsenglieder 9, 22, 7, 8. Färbung des Körpers dorsal rostbraun; Cephalothorax schwarz genetzt; Abdominal scutum jederseits (vom Seitenrande abgesehen) tief schwarz median bis an die 4 auch schwarzen Dornen, median dazwischen rostbraun. Freie Dorsalsegmente des Abdomens sowie die ganze Ventralseite des Körpers rostgelb einfarbig. — Cheliceren und Palpen rostgelb, gleichmäßig schwarz genetzt. — Beine rost- gelb, doch Spitzen der Femora und die ganzen Prellen schwarz; Tibien und Metatarsen abwechselnd schwarz und blaßgelb geringelt. Molukken (Ternate) — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Nilgirius nov. gen. Augenhügel hinter dem Stirnrand des Cephalothorax gelegen und von der I. Scutumquerfurche 3 mal so weit entfernt als vom 106 neue Opilioniden. 69 Stirnrande, quer-oval, niedrig, in der Mediane gewölbt und mit 2 nebeneinanderstehenden Dörnchen bewehrt, außerdem an den Seiten über den Augen winzig bekörnelt. — Dorsalscutum mit 5 Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche mit- einander verbunden sind. Areae des Abdominalscutums rauh, nicht bewehrt und ohne mittlere Tuberkel- oder Dornenpaare, desgleichen die freien Dorsalsegmente des Abdomens. — I. — III. Coxa klein, einander parallel; die IV. Coxa um die Hälfte größer als die übrigen und schräg nach hinten gerichtet. — Stigmen unter vorspringenden Zähnchen in der Furche zwischen Abdomen und der IV. Coxa verborgen, nicht sichtbar. — Cheliceren normal gebaut; I. Glied mit scharf abgesetztem dorsalen Apicalbuckel. ■ — Palpen schlank, kürzer als der Körper, gekreuzt getragen; Femur S-förmig gekrümmt, apical-innen mit 1 Dörnchen, lateral zu- sammengedrückt, daher dorsal und ventral gekielt; Patella keulig, ventral abgeflacht, nur bezähnelt; Tibia und Tarsus längs-oval, dorsal gewölbt, ventral abgeflacht, die ventralen Kanten bezähnelt ; Tibia ventral außen mit 1 großen Stachel; Tarsus jederseits mit je 2 Stacheln. — Beine lang und dünn; vordere Femora wenig, hintere stark S-förmig gekrümmt, unbewehrt. I. Tarsus 5-gliedrig; II. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. Tarsus 2-, des II. Tarsus 3-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, .ohne Scopula, doch mit langem Pseudonychium. Süd-Vorderindien. 1 Art. 1 N. scaber nov. spec. L. des Körpers 4.5; des I. Beines 6, II. 11, III. 7, IV. 11 mm. Körper vorn quer abgestutzt, an den Seiten nirgends einge- schnürt, nach hinten etwas breiter werdend und abgerundet. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax mit 5 (2:1:2) Kegelzähnen; der innen-laterale doppelt so lang wie der außen-laterale; zwischen den beiden lateralen je 1 kleines stumpfes Körnchen; oberer Stirn- rand rauh regellos bekörnelt. — Augenhügel jederseits über den Augen bekörnelt und mit 2 nebeneinander stehenden kurzen Dörnchen. — Fläche des Cephalothorax, der I. — V. Area des Abdominalscutums, des Scutumseitenrandes, der freien Dorsal- segmente des Abdomens dicht und regellos rauh bekörnelt, sonst unbewehrt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer feinen Körnchenquerreihe. Fläche der I. — III. Coxa dicht und regellos rauh bekörnelt; I. Coxa am Vorderrande basal mit 4 dickeren Höckerchen; III. Coxa mit je einer Vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa fast glatt. — Cheliceren normal gebaut ; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes glänzend glatt. — Palpen schlank; Trochanter ventral-apical mit 1 kleinen Dörnchen; Femur apical-innen mit 1 kleinen Dörnchen, dorsal und ventral mit je einer vollständigen Längsreihe spitzer Sägezähnchen ; Patella ventral 3. Heft. 70 Dr. C. Fr. Roewer: jederseits mit einer Reihe aus je 4 kleinen Zähnchen; Tibia ventral- innen mit 2 kleinen Stacheln, außerdem mit 4 Zähnchen (zwischen dem 1. und 2. und 3. und 4. je 1 kleiner Stachel), ventral-außen mit 1 (größten) Apicalstachel, davor ein Zähnchen; Tarsus ventral jederseits bezähnelt und mit je 2 kleinen Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn; alle Glieder bis zur Tibia dicht und regellos bekörnelt. — Zahl der Tarsenglieder 5, 11, 7, 7. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostgelb und schwarz sehr dicht und gleichmäßig genetzt, desgleichen Cheliceren und Palpen wie auch die Beine, von denen jedoch Femora und Tibien je einen schmalen blaßgelben Mittelring zeigen. Süd- Vorderindien (Nilgiri-Gebirge) — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Fig. 35. Nilgirius Basen der vorde- ren Gliedmaßen von oben. Gen. Triaenopodium nov. gen. Augenhügel hinter dem Stirnrand des Cepha- lothorax gelegen und von der I. Scutumquerfur- che 3 mal so weit entfernt als vom Stirnrande, quer-oval, niedrig, in der Mediane gewölbt, fast unbewehrt, nur mit 2 winzigen nebeneinander- stehenden Körnchen besetzt. — Dorsalscutum scaher Rwr. Ce- mit 5 Ouerfurchen, die nicht durch eine mediane phalothorax niit Längsfurche miteinander verbunden sind. I. — IV. Area des Abdominalscutums unbewehrt; V. Area (= Scutumhinterrand) und I. freies Dor- salsegment des Abdomens mit je einem mittleren Paare spitzer, schlanker Dornen; II. und III. freies Dorsalsegment unbewehrt. — I. — III. Coxa klein, einander parallel; die IV. Coxa um die Hälfte größer als die übrigen und schräg nach hinten ge- richtet, unbewehrt. — vStigmen unter Brückenzähnchen in der Furche zwischen Abdomen und der IV. Coxa verborgen, nicht sichtbar. — Cheliceren normal gebaut; I. Glied mit scharf abge- setztem dorsalen Apicalbuckel. — Palpen schlank, kürzer als der Körper, gekreuzt getragen; Femur S-förmig, apical-innen unbe- wehrt, lateral zusammengedrückt, daher dorsal und ventral gekielt; Patella schlank keulig, ventral abgeflacht; Tibia und Tarsus längs- oval, dorsal gewölbt, ventral abgeflacht; Tibia ventral-außen mit 1 großen Stachel, innen mit 2 kleinen Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 2 kleinen Stacheln. — Beine lang und dünn, un- bewehrt; hintere Femora leicht S-förmig gekrümmt. I. Tarsus 5-gliedrig, seii^ Endabschnitt 2-gliedrig, sein Basalabschnitt beim ^ verdickt; II. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel, sein Endabschnitt 4-gliedrig; III. Tarsus 5-, IV. Tarsus 6-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen nicht kammzähnigen Doppel- klauen, ohne Scopula, mit langen Pseudonychium. Malakka. 1 Art. 106 neue Opilioniden. 71 1. T. tarsalis nov. spec. L. des Körpers 2; des I. Beines 4.5, II. 10.5, III. 7, IV. 10 mm. Körper vorn am Stirnrande jederseits der Mediane tief aus- gebuchtet für den Ansatz der Cheliceren, hier ein kurzes Median- zähnchen und lateral an den Seitenecken mit je 2 stumpfen, gleich- langen, schlanken nach außen gekrümmten Zähnen; Stirnrand oben glatt. — Körper lateral neben der I. und IV. Scutumquerfurche eingeschnürt, dazwischen vorgewölbt; Abdomen hinten gerundet. — Augenhügel mit 2 nebeneinanderstehenden winzigen Körnchen, sonst unbewehit. — Fläche des Cephalothorax, des Scutumseiten- randes und der Areae des Abdominalscutums glatt glänzend, jedoch I. — IV. Area mit je einem mittleren Paare winziger Körnchen V. Area und I. freies Dorsalsegment mit je einem mittleren Paare schlanker, spitzer Dornen. II. und III. freies Dorsalsegment glatt und nicht bekörnelt. — Freie Ventralsegmente mit je einer winzigen Körnchenquerreihe'. — Fläche der Coxen dicht und fein bekörnelt ; a) Körper dorsal; b) I. Tarsus; c) Palpe von außen. I. Coxa am Vorderrande mit 4 stumpfen Höckerchen; II. und III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; an der Stelle, wo sich I. und II. sowie II. und III. Coxa dorsal berühren je 3 — 4 Körnchen; IV. Coxa lateral-dorsal mit 3 Körnchen, sonst unbe wehrt. — Cheliceren normal gebaut; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes glänzend glatt. — Palpen schlank ; Trochanter ventral-apical mit 1 kleinen Dörnchen ; Femur nur ventral-basal mit 3 Sägezähnchen; Patella ganz un- bewehrt; Tibia vetitral-innen mit 2 kleinen Stacheln und ventral- außen apical mit 1 (größten) Stachel und davor 1 Zähnchen; Tarsus ventral jederseits mit je 2 kleinen Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine glatt und unbewehrt. — Zahl der Tarsenglieder 5, 12, 5, 6. — Das 2. Glied des Basalabschnittes des I. Tarsus beim ^ auffällig walzig verdickt. 3. Heft 72 Dr. C. Fr. Roewer: Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich aller Gliedmaßen einfarbig hell rostgelb. Malakka (Singapore) — 1 — (Type in meiner Sammlung). Gen. Nuwaria nov. gen. Augenhügel hinter dem Stirnrand des Cephalothorax gelegen und von der I. Scutumquerfurche 3 mal so weit entfernt als vom Stirnrande, quer-o\^l, niedrig, in der Mediane gewölbt und über den Augen nur bekörnelt, sonst nicht bewehrt. — Dorsalscutum mit 5 Ouerfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche mit- einander verbunden sind. Areae des Abdominalscutums unbewehrt und ohne mittlere Tuberkel- und Dornpaare, desgleichen die freien Dorsalsegmente des Abdomens. — I. — III. Goxa klein, einander parallel; die IV. Coxa um die Hälfte größer als die übrigen und schräg nach hinten gerichtet; unbewehrt. — Stigmen unter vor- springenden Zähnchen in der Furche zwischen Abdomen und der IV. Coxa verborgen, nicht sichtbar. — Cheliceren normal gebaut; I. Glied mit scharf abgesetztem dorsalen Apicalbuckel. — Palpen schlank, kürzer als der Körper, gekreuzt getragen; Femur S-förmig gekrümmt, apical-innen unbewehrt, lateral zusammengedrückt, daher dorsal und ventral gekielt ; Patella keulig, ventral abgeflacht, unbewehrt; Tibia und Tarsus längs-oval, dorsal gewölbt, ventral abgeflacht; Tibia ventral-innen mit 2 kleinen Stacheln, ventral- außen mit 1 (größten) Apicalstachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln. — Beine lang und dünn; vordere Femora wenig, hintere stärker S-förmig gekrümmt. I. Tarsus 5-, II. mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. Tarsus 2-, des II. Tarsus 3-gliedrig; III. Tarsus 6-gliedrig; IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Scopula, doch mit schlankem Pseudonychium. Ceylon. 1 Art. 1. N. granulata nov. spec. L. des Körpers 4.5; des I. Beines 7, II. 13, III. 8, IV. 11 mm. Körper vorn quer abgestutzt, an den Seiten nirgends einge- schnürt, nach hinten wenig breiter werdend, hinten gerundet. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax mit 5 (2:1:2) Kegelzähnchen, von denen das mediane nur klein, die beiden gleichgroßen lateralen aber schlank, spitz und nach außen gekrümmt sind. — Augenhügel jederseits über den Augen mit je einer Reihe aus je 3 — 4 kleinen Körnchen. — Fläche des Cephalothorax, der I. — V. Area des Ab- dominalscutums, des Scutumseitenrandes, der freien Dorsal- segmente des Abdomens dicht und regellos rauh bekörnelt, sonst unbewehrt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer feinen Körnchenquerreihe. — Fläche der I. — III. Coxa dicht und regellos rauh bekörnelt; I. Coxa am Vorder rande basal mit 4 stumpfen Höckerchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren 106 neue Opilioniden. 73 Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa fast glatt, unbe wehrt. — Cheliceren normal gebaut; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes glänzend glatt. — Palpen schlank; Trochanter ventral- apical mit 1 kle’inen Dörnchen; Femur apical-innen unbe wehrt, dorsal und ventral mit je einer vollständigen Längsreihe spitzer Sägezähnchen ; Patella bis Tarsus an den ventralen Kanten nicht bezähnelt; Tibia ventral-innen mit 2 kleinen Stacheln, ventral- außen mit 1 (größten) Apicalstachel, davor 1 Zähnchen; Tarsus ventral jederseits mit je 2 kleinen Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn; alle Glieder bis zur Tibia dicht und regellos bekörnelt. — Zahl der Tarsenglieder 5, 11, 6, 7. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostgelb und schwarz sehr dicht und gleich- mäßig genetzt, desgleichen die Cheliceren, Palpen und die Beine. Ceylon (Nuwara Eliya) — mehrere Expl. — (Type in meiner Sammlung). Fig. 37. Nuwaria Gen. Macrodampetrus nov. gen. gramdata Rwr. Ce- phalothorax mit Augenhügel hinter dem Stirnrand des Basen der vorderen Cephalothorax gelegen und von der I. Scutum- querfurche 3 mal so weit entfernt als vom Stirnrande, quer-oval, in der Mediane gewölbt und außer jedersei- tiger Bekörnelung mit 2 nebeneinanderstehenden Dornen besetzt. — Dorsalscutum mit 5 Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. I. — IV. Area des Ab- dominalscutums mit je einem mittleren Paare dicker Kegelhöcker besetzt; V. Area und freie Dorsalsegmente des Abdomens unbe- wehrt und ohne solche Paare. — I. — III. Coxa klein, einander parallel; die IV. Coxa um die Hälfte größer als die übrigen und schräg nach hinten gerichtet, unbewehrt. — Stigmen unter Brücken- zähnchen in der Furche zwischen Abdomen und der IV. Coxa ver- borgen, nicht sichtbar. — Cheliceren kräftig; I. Glied mit scharf abgesetztem dorsalen Apicalbuckel; II. Glied normal gebaut. — Palpen kräftig, dick, gekreuzt getragen; alle Glieder dick aufge- trieben; Femur lateral nicht zusammengedrückt, nur ventral bezähnelt und apical-innen unbewehrt; Patella, Tibia und Tarsus ventral abgeflacht; Patella unbewehrt; Tibia ventral-innen mit 2 und apical-außen mit 1 großen Stachel; Tarsus ventral jederseits piit je 2 Stacheln. — Beine lang und kräftig, unbewehrt ; alle Femora gerade. I. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig; Endglieder der lil. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium, ohne Scopula. Neu-Guinea. 2 Arten. 3. Heft 74 Dr. C. Fr. Roewer; ✓ Beine ganz schwarz, einfarbig 1. M. unicoloripes. , Beine schwarz, doch die ganzen Patellen und die Tibienspitzen scharf und kontrastierend hell rostgelb gefärbt 2. M. bicoloripes. 1. M. bicoloripes nov, spec. L. des Körpers 5; des I. Beines 19, II. 34, III. 23, IV. 31 mm. Körper vorn quer abgestutzt, an den Vorder ecken leicht ge- rundet, lateral neben der I. und III. Scut umquer furche deutlich eingeschnürt, hinten gerundet. — Unterer Stirnrand des Cephalo- thorax mit 5 (2:1:2) Kegelzähnchen, deren lateral-innere doppelt so groß sind wie die übrigen. — Augenhügel jederseits über den Augen mit je 1 starken Kegeldorn, davor und dahinter jederseits Fig. 38. M acrodampctrus bicoloripes Rwr. a) Körper dorsal; b) Augenhiigel von links; c) rechte Palpe von außen. je 1 stumpfes Körnchen. — Fläche des Cephalothorax glänzend glatt. I. — IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare dicker Kegelhöcker, außenseits davon auf der I. Area je 1, auf der II. Area je 2 und auf der III. Area je 1 grobes Kegelkörnchen. Scutumseitenrand mit einer regelmäßigen Längs- und Scutum- hinterrand und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe kleiner Körnchen. — Fläche der Coxen chagriniert, fast glänzend; I. Coxa am Vorderrande mit einer Reihe aus 6 stumpfen groben Höckerchen; I. Coxa mit einer hinteren und II. — IV. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; III. Coxa außerdem mit einer mittleren Längsreihe flacher Buckel- körnchen. — Cheliceren kräftig; I. Glied auf dem dorsalen Apical- buckel dicht und regellos bekörnelt ; II. Glied desgl.. — Palpen dick und kräftig; Trochanter bis Tarsus dorsal und lateral dicht und regellos bekörnelt; Trochanter ventral-apical mit 1 Dörnchen; Femur apical-innen unbewehrt und ventral in den basalen Vs Femurlänge mit einer Reihe aus 6 schlanken Dörnchen (nicht Stacheln); Patella ventral unbewehrt und -glatt; Tibia und Tarsus 106 neue Opiiioniden. 75 an den ventralen Kanten bezähnelt und Tibia innen mit 2 Stacheln und apical-außen mit 1 (größten) Stachel, von dem aus apical sich noch 2 Zähnchen befinden; Tarsus ventral jederseits mit 2 Stacheln; Tarsalklaue kräftig und so lang wie der Tarsus. — Beine lang und kräftig; alle Glieder glatt glänzend; alle Femora gerade. — Zahl der Tarsenglieder 9, 14 — 15, 8, 9. Färbung des Körpers dorsal und ventral glänzend schwarz wie auch Cheliceren und Palpen; Scutumhinterrand und I. freies Dorsalsegment des Abdomens hoch rostgelb. — Beine glänzend schwarz, doch die ganzen Patellen und die Tibienspitzen stark kontrastierend und scharf begrenzt hell rostgelb.- Xeu-Guinea (Friedrich-Wilhelm-Hafen) — 2 Expl. — (Type in meiner Sammlung). 2. M. unicoloripes nov. spec. L. des Körpers 5; des I. Beines 19, II. 34, III. 23, IV. 31 mm. Körper vorn quer abgestutzt, an den Vor der ecken leicht ge- rundet, lateral neben der I. und III. Scutumquerfurche deutlich eingeschnürt, hinten gerundet. — Unterer Stirnrand des Cephalo- thorax mit 5 (2:1:2) Kegelzähnchen, deren lateral-innere doppelt so groß sind wie die übrigen. — Augenhügel jederseits über den Augen mit je 1 starken Kegeldorn, davor und dahinter jederseits je 1 stumpfes Körnchen. — Fläche des Cephalothorax glänzend glatt. I. — IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare dicker Kegelhöcker, außenseits davon auf der I. und III. Area je 1 und auf der II. Area je 2 grobe Kegelkörnchen. Scutum- seitenrand mit einer regelmäßigen Längs- und Scutumhinterrand und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe winziger Körnchen. — Fläche der Coxen chagriniert, fast glatt- glänzend; I. Coxa am Vorderrand mit einer Reihe aus 6 stumpfen, groben Höckerchen; I. Coxa mit einer hinteren und II. — IV. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höcker- chen; III. Coxa außerdem mit einer mittleren Längsreihe flacher Buckelkörnchen. — Cheliceren kräftig ; I. Glied auf dem dorsalen Api- calbuckel dicht und regellos bekörnelt; II. Glied frontal glatt. — Palpen dick und kräftig; Trochanter bis Tarsus dorsal und lateral dicht und regellos bekörnelt; Trochanter ventral-apical mit 1 Dörnchen; Femur apical-innen unbewehrt und ventral in den basalen der Femurlänge mit einer Reihe aus 6 schlanken Dörnchen (nicht Stacheln); Patella ventral unbewehrt und glatt; Tibia und Tarsus an den ventralen Kanten bezähnelt und Tibia innen mit 2 kleinen und apical-außen mit 1 (größten) Stachel, von dem aus apical sich noch 2 Zähnchen befinden; Tarsus ventral jederseits mit 2 Stacheln; Tarsalklaue kräftig und so lang wie der Tarsus. — Beine lang und kräftig; alle Glieder glatt glänzend; alle Femora gerade. — Zahl der Tarsenglieder 8, 14, 8, 9. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich aller Gliedrnaßen völlig einfarbig glänzend schwarz, auch die Beine ohne jede Spur von blaßgelben Ringflecken. 3. Heft 76 Dr. C. Fr. Roewer: Neu-Guinea (Friedrich-Wilhelm-Hafen) — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Apygoplus Roewer 1. A. sublaevis nov. spec. L. des Körpers 4; des I. Beines 15, II. 21, III. 26, IV. 33 mm. Körper vorn quer abgestutzt, an den Vorderecken leicht gerundet, lateral nirgends eingeschnürt und hier nach hinten nur wenig verbreitert, hinten gerundet. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax mit 5 (2:1:2) Kegelzähnchen, deren lateral-innere doppelt so groß sind wie die übrigen. — Augenhügel jederseits über den Augen bekörnelt, sonst unbewehrt. — Fläche des Cephalo- thorax glatt und nicht bekörnelt. I. — IV. Area des Abdominal- scutums mit je einer Querreihe aus 4 winzigen Körnchen, sonst glatt. Scutumseitenrand mit einer Reihe grober Buckelkörnchen. Scutumhinterrand und freie Dorsalsegmente des Abdomens glatt und nicht bekörnelt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe winziger Körnchen. — I. Coxa mit einer vorderen Randreihe aus 4 basalen stumpfen Höckerchen und einer mitt- leren Körnchenlängsreihe; II. und III. Coxa auf der Fläche verstreut fein bekörnelt und mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa fast glatt und unbewehrt. — Cheliceren normal gebaut; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes dicht rauh bekörnelt; II. Glied glänzend glatt. — Palpen schlank und lang; Trochanter, ventral-apical mit 1 Dörnchen; Femur S-förmig gekrümmt, cylindrisch, lateral nicht zusammengedrückt, dorsal glatt, apical-innen mit 1 kleinen Dörnchen, ventral mit einer vollständigen Längsreihe spitzer Sägezähnchen ; Patella ventral jederseits mit einer feinen Zähnchenreihe, desgleichen Tibia und Tarsus; Tibia ventral-innen mit 2 kleinen, und ventral-apical- außen mit 1 (größten) Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn; alle Femora gerade; alle Beinglieder glatt und unbewehrt. — Zahl der Tarsenglieder 7, 18, 8, 12. Endabschnitt des I. Tarsus 3-, des II. Tarsus 5-gliedrig; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseud- onychium, ohne Scopula. Färbung des Körpers dorsal pechbraun; Cephalothorax dicht schwarz genetzt ; Abdomen ventral pechbraun, die Coxen rostbraun heller. — Cheliceren, Palpen und Beine rostbraun, dicht schwarz genetzt. Neu-Guinea (Friedrich-Wilhelm-Hafen) — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung). 2. A. marginatus nov. spec. L. des Körpers 3.5; des I. Beines 13, II. 14, III. 16, IV. 22 mm. Körper vorn quer abgestutzt, an den Vorderecken leicht ge- rundet, lateral nirgends eingeschnürt und hier nach hinten nur 106 neue Opilioniden. 77 wenig verbreitert, hinten gerundet. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax mit 5 (2:1:2) Kegelzähnchen, deren lateral-innere doppelt so groß sind wie die übrigen. — Augenhügel jederseits über den Augen bekörnelt, sonst unbe wehrt. — Fläche des oberen Stirnrandes und des Cephalothorax glatt, nicht bekörnelt. — I.bis IV. Area des Abdominalscutums mit je einer regelmäßigen Quer- reihe aus je 6 groben Körnchen. Scutumseitenrand mit einer Reihe grober Buckelkörnchen. Scutumhinterrand und I. — IIL freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer feinen Körnchenquer- reihe. — Freie Ventralsegmente des Abdomens glatt und nicht bekörnelt. Fläche der I. — IV. Coxa spärlich rauh bekörnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa sonst unbe wehrt. — Cheliceren einschließlich des dorsalen Apicalbuckels des I. Gliedes glänzend glatt, nicht bekörnelt. — Palpen lang und schlank; Trochanter ventral-apical mit 1 kleinen Dörnchen; Femur S-förmig gekrümmt, cylindrisch, lateral nicht zusammengedrückt, apical-innen, ventral und dorsal glatt, gänzlich unbewehrt; Patella bis Tarsus ventral jederseits bezähnelt; Tibia ventral-innen mit 2 kleinen und ventral-außen mit 1 (größten) Apicalstachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 kleinen Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn; alle Femora gerade; alle Beinglieder unbewehrt. — Zahl der Tarsenglieder 7, 19, 8, 9. Endabschnitt des I. Tarsus 3-, des II. Tarsus 5-gliedrig; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseud- onychium, ohne Scopula. Färbung des Körpers dorsal rostrot; Cephalothorax frontal und lateral unscharf schwarz gefleckt und genetzt; I. — IV. Area des Abdominalscutums mit zwei breiten, unscharfen submedianen, parallelen schwarzen Längsbinden; Körper ventral dicht rostrot und schwarz genetzt, .desgleichen Beine, Cheliceren und Palpen. Neu-Guinea (Friedrich-Wilhelm-Hafen) — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Metadampetrus nov. gen. Augenhügel hinter dem Stirnrande des Cephalothorax gelegen und von der I. Scut umquer für che 3 mal so weit entfernt als vom Stirnrande, quer -oval, in der Mediane gewölbt und nur bekörnelt, sonst unbewehrt. — Dorsalscutum mit 5 Querfurchen, deren I. und II. durch eine deutliche mediane Längs furche miteinander verbunden sind. — Areae des Abdominalscutums und freie Dorsal- segmente des Abdomens unbewehrt und ohne hervortretende mittlere Paare von größeren Tuberkeln oder Dornen. — I. — IIL Coxa klein, einander parallel; die IV. Coxa um die Hälfte größer als die übrigen und schräg nach hinten gerichtet, unbewehrt. — Stigmen unter Brückenzähnchen in der Furche zwischen Abdomen und der IV. Coxa verborgen, nicht sichtbar. — Cheliceren kräftig; I. Glied mit scharf abgesetztem dorsalen Apicalbuckel; II. Glied normal gebaut . — Palpen schlank und dünn ; gekreuzt getragen ; 3. Heft 78 Dr, C. Fr. Koewer: Femur lateral nicht zusammengedrückt, S-förmig gekrümmt, cylindrisch, apical-innen mit 1 Dörnchen; Patella, Tibia und Tarsus ventral abgeflacht, hier innen und außen bezähnelt; Tibia ventral- innen mit 2 und apical-außen mit 1 großen Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln. — Beine lang und dünn, unbewehrt; alle Femora gerade. — I. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. Tarsus 3- und des II. Tarsus 5-gliedrig; End- glieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudon}Thium, ohne Scopula. Neu- Guinea. 1 Art. 1. M. sublaevis nov. spec. L. des Körpers 4; des I. Beines 11, II. 24, III. 14, IV. 20 mm. Körper vorn quer abgestutzt, an den Vorderecken leicht gerundet, lateral nirgends eingeschnürt, nach hinten breiter werdend, hinten abgerundet. — Unterer Stirnrand des Cephalo- thorax mit 5 (2:1:2) Kegelzähnchen, welche nur klein sind und sämtlich gleiche Größe haben; oberer Stirn- rand glatt. — Augenhügel jederseits über den Augen mit je 3 — 4 kleinen Körnchen, sonst un- bewehrt. — Fläche des Cephalothorax, der I. — IV. Area des Abdominalscutums und der freien Dorsalsegmente des Abdomen dicht, aber regellos mit sehr winzigen Körnchen bestreut, fast glatt. Scutumseitenrand ganz glatt und nicht bekör- nelt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens glatt und nicht bekörnelt. — Fläche der I. und II. Coxa mit je einer mittleren Längs- reihe flacher Körnchen, der III. und IV. Coxa Fig. 39. Metadam- I- Coxa am Vorderrand mit 6 basalen petrus sublaevis groben Höckerchen; II. und III. Coxa mit Rwr. Körper dorsal, je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; III. und IV. Coxa apical unbewehrt. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes dicht regellos bekörnelt; II. Glied glatt. — Palpen lang und dünn; Trochanter bis Tarsus dorsal gänzlich glatt; Trochanter ventral-apical mit 1 Dörnchen; Femur apical-innen mit 1 Dörnchen und ventral in den basalen der Femurlänge mit einer Längsreihe aus Sägezähnchen; Patella, Tibia und Tarsus ventral jederseits mit einer Reihe kleiner Zähnchen; Tibia ventral-innen niit 2 und apical-außen mit 1 (größten) Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 kleinen Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn, unbewehrt, glatt; alle Femora gerade. Zahl der Tarsenglieder 8, 18 — 19, 7, 8 — 9. Färbung des Körpers dorsal rostgelb; Cephalothorax reich pechbraun genetzt, Areae des Abdominalscutums und der Scutum- seitenrand desgleichen, doch die Furchen scharf blaßgelb. Freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je 2 submedianen schwarzen 106 neue Opilioniden. 79 Flecken. Körper ventral einfarbig hoch rostgelb. — Beine: Tro- chantere blaßgelb, mit schmalen apicalen, schwarzen Ringflecken; Beine im übrigen blaßgelb, doch die Spitzen der Femora, Patellen und Tibien mit schwarzen, apicalen Ringen. — Cheliceren blaßgelb, wenig schwarz genetzt. Palpen einfarbig rostgelb. Neu-Guinea (Friedrich-Wilhelm-Hafen) — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Metamosoia nov. gen. Augenhügel hinter dem Stirnrande des Cephalothorax gelegen und von der I. Scut umquer furche 3 mal so weit entfernt als vom Stirnrande, quer-oval, in der Mediane mit 1 senkrechten Dörnchen besetzt. — Dorsalscutum mit 5 Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. Nur die I. und III. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare kurzer Kegeldörnchen. — I. — III. Coxa klein, einander parallel. Die IV. Coxa um die Hälfte größer als die übrigen und schräg nach hinten gerichtet, unbe wehrt. — Stigmen unter Brückenzähnchen in der Furche zwischen der IV. Coxa und Abdomen verborgen, nicht sichtbar. — Cheliceren kräftig; I. Glied mit scharf abgesetztem dorsalen Apicalbuckel ; II. Glied normal gebaut. — Palpen schlank und dünn, gekreuzt getragen ; alle Glieder dorsal glatt; Femur lateral nicht zusammen- gedrückt, cylindrisch, S-förmig gekrümmt apical-innen unbewehrt; Patella bis Tarsus ventral abgeflacht und nicht bezähnelt; Tibia ventral- innen mit 2 und außen apical mit 1 großen Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln. — Beine lang und dünn, unbewehrt; alle Femora gerade. — I. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. Tarsus 3-, des II. Tarsus 4-ghedng; Endglieder der Körper dorsal. III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium, ohne Sco- pula. Neu-Guinea. 1 Art. i. M. echinata nov. spec. L. des Körpers 4; des I. Beines 11.5, II. 20, III. 13, IV. 18 mm. Körper vorn quer abgestutzt, an den Vorderecken leicht ge- rundet, lateral nirgends eingeschnürt, nach hinten wenig breiter werdend, hinten abgerundet. — Unterer Stirnrand des Cephalo- thorax mit 5 (2:1:2) Kegelz ähnchen, welche nur klein sind und untereinander die gleiche Größe haben ; oberer Stirnrand glatt und nicht bekörnelt. — Augenhügel mit 1 kräftigen, spitzen Median- dörnchen, sonst glatt. — Fläche des Cephalothorax glatt, des- gleichen die Fläche der I. — IV. Area des Abdominalscutums, 3. Heft 80 Dr. C. Fr. Roewer: jedoch I. und III. Area mit je einem mittleren Paare kurzer Kegel- dörnchen und II. Area mit einem mittleren Paare winziger Körn- chen; IV. x\rea ganz glatt. Seiten- und Hinterrand des Scutums sowie das I. — III. freie Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Längs- bez. Querreihe grober Buckelkörnchen. — Freie Ventral- segmente des Abdomens mit je einer Querreihe winziger Körnchen. — Fläche der I. — IV. Coxa dicht und fein bekörnelt; I. Coxa am Vorderrande mit 3 basalen groben Höckerchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa apical unbe wehrt. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes hinten und außen fein bekörnelt, sonst glatt; II. Glied glatt. — Palpen dünn und lang; Trochanter ventral-apical mit 1 Dörnchen; Femur dorsal glatt, apical-innen unbe wehrt, ventral-basal mit 3 — 4 stumpfen Zähnchen in einer Reihe; Patella bis Tarsus ventral nicht bezähnelt; Tibia innen mit 2 und apical-außen mit 1 (größetn) Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 kleinen Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang, dünn, unbewehrt; alle Femora gerade. — Zahl der Tarsenglieder 7, 14 — 15, 7, 8. Färbung des Körpers dorsal und ventral hoch rostbraun, freie Ventralsegmente dunkler. Cephalothorax neben dem dunklen Augenhügel mit 2 dunklen, submedianen, genetzten, unscharfen Längsstreifen und außenseits davon vorn nahe den Vorderrand- ecken mit je einem ovalen milchweißen Flecken. — Cheliceren ein- farbig rostgelb. Palpen blaßgelb, doch die Sockel der Stacheln an Tibia und Tarsus schwarz. — Beine rostgelb, Spitzen der Femora und Tibien sowie der ganzen Patellen dicht schwarz genetzt. Neu-Guinea (Friedrich-Wilhelm-Hafen) — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Mosoia Roewer 1. M. bulbigera nov. spec. L. des Körpers 4.5; des I. Beines 16, II. 31, III. 21, IV. 27 mm. Körper vorn quer abgestutzt, an den Vorderecken leicht ge- rundet, lateral nirgends eingeschnürt, nach hinten wenig breiter werdend, hinten abgerundet. — Unterer Stirnrand mit 5 (2:1:2) Kegelzähnchen, deren lateral-innere doppelt so groß sind wie die 3 übrigen; unter den beiden lateralen Kegelzähnchen steht, zwischen ihnen sichtbar, ein weiteres kurzes Zähnchen; oberer Stirnrand glatt und nicht bekörnelt. — Augenhügel jederseits bekörnelt und außerdem mit 2 nebeneinander stehenden spitzen Dörnchen. — Fläche des Cephalothorax und der I. — IV. Area des Abdominal- scutums glatt, doch II. und IV. Area mit je einem mittleren Paare hoher, spitzer, Kegeldornen; außerdem steht die Stinkdrüsen- öffnung am Seitenrande des Cephalothorax . auf einem dicken, stumpfen Hügel. — Seiten- und Hinterrand des Abdominalscutums und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Längs- bez. Querreihe grober Buckelkörnchen. — Freie Ventralsegmente 106 neue Opilionideii. 81 des Abdomens glatt und nicht bekörnelt. — I. Coxa frontal mit 3 basalen Höckerchen, auf der Fläche dicht grob bekörnelt; II. und III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; II. Coxa mit einer mittleren Körnchen- längsreihe; III. und IV. Coxa auf der Fläche glatt und apical-dorsal mit je 1 starken Hakendorn. — Cheliceren kräftig; der rauh be- körnelte, scharf abgesetzte, dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes hinten auffällig ausgehöhlt; II. Glied glatt und normal gebaut. — Palpen lang und dünn; Trochanter ventral-apical mit 1 Dörnchen; Femur cylindrisch, nicht zusammengedrückt, dorsal glatt, apical- innen mit 1 Dörnchen, ventral mit einer vollständigen Längsreihe spitzer Sägezähnchen ; Patella, Tibia und Tarsus ventral jederseits bezähnelt und außerdem Tibia ventral innen mit 2 und außen-apical mit 1 (größten) Sta- chel und Tarsus ventral jederseits mit je 2 kleinen Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang, dünn und unbe wehrt, glatt; alle Femora gerade. Zahl der Tarsen- glieder 6, 19, 7, 9. Endabschnitt des I. Tar- sus 3-, des II. Tarsus 4-gliedrig; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseud- onychium, ohne Scopula. Färbung des Körpers dorsal gleich- mäßig pechbraun bis schwarz, doch der Sei- tenrand des ganzen Dorsalscutums bis zu den 4:]. Mosoinbul- Vorderecken hin und die beiden Stinkdrüsen- dorsal. hügel des Cephalothorax einschließend milch- weiß wie auch der schmale Hinterrand des III. freien Dor- salsegments des Abdomens. Körper ventral einfarbig schwarz- braun. — Cheliceren rostgelb, dicht schwarz genetzt; Palpen rostgelb, doch die Sockel der Stacheln an Tibia und Tarsus schwarz. — Beine bis auf die schwarzen Trochantere einfarbig rostbraun. Neu-Guinea(Friedrich-Wilhelm-Hafen) — 2Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Assamia Soerensen. 1. A. spinifrons nov. spec. L. des Körpers 6; des I. Beines 13, II. 25, III. 17, IV. 23 mm. Körper vorn quer abgestutzt, an den Vorderecken etwas gerundet, neben der I. Scutumquerfurche etwas eingeschnürt, von hier aus lateral bis zu den Scutumhinterecken verbreitert, hinten abgerundet. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax mit 0 (2:1:2) Kegelzähnchen, deren beide laterale gleich groß und doppelt so groß wie das mediane sind; über diesen beiden lateralen stehen direkt an der Kante des Stirnrandes 2 weitere, halb so große Zähnchen; oberer Stirnrand mit einer regelmäßigen Körnchen- Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 3. 6 3. Heft 82 Dr. C. Fr. Roewer: querreihe und einem schräg-aufrechten Median-Kegelzahn. — Augenhügel jederseits über den Augen bekörnelt; jederseits tritt eines dieser Körnchen etwas an Größe hervor. • — Fläche des Cephalothorax glatt. I. — IV. Area des Abdominalscutums regellos dicht und winzig bekörnelt ; III. Area außerdem mit einem mittleren Paare hoher, starker Kegeldornen. • — Seiten- und Hinterrand des Abdominalscutums und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Längs- bez. Querreihe gröberer Körnchen, desgleichen die freien Ventralsegmente des Abdomens. • — I. Coxa mit 2 parallelen Längsreihen dicker Buckelkornchen ; II. Coxa mit einer vorderen und III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; II. Coxa außerdem mit einer mittleren Körnchen- längsreihe und dorsal-apical mit einem stump- fen Höckerchen; Fläche der III. und IV. Coxa verstreut und winzig bekörnelt, sonst unbewehrt. — Cheliceren kräftig; der scharf abgesetzte dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes glatt; II. Glied glatt. — Palpen schlank und kräftig; Trochanter ventral-apical mit 1 Dörn- chen; Femur dorsal und ventral mit je einer vollständigen Längsreihe aus Sägezähnchen, api- cal-innen mit 1 Dörnchen; Patella, Tibia und Tarsus ventral abgeflacht und hier jederseits bezähnelt; Tibia ventral-innen' mit 2 und api- cal-außen mit 1 (größten) Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln; Tarsal- klaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und kräftig; alle Glieder glatt und unbewehrt; hintere Femora S-förmig gekrümmt. Zahl der Tarsenglieder 7, 10 — 11, 8, 9. Endabschnitt des I. Tarsus 2-, des II. Tai^us 3- gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium und ohne Scopula. Färbung des Körpers dorsal und ventral einfarbig pechbraun bis schwarz. — Palpen rostbraun; die Sockel der Stacheln an Tibia und Tarsus schwarz. — Cheliceren rostgelb, schwarz genetzt. — Beine einfarbig lederbraun, nur die Trochantere kontrastierend blaßgelb. Himalaya (Sikkim) — 8 (cJ, $) — (Type in meiner Sammlung). Gen. Eupygoplus nov. gen. Augenhügel hinter dem Stirnrande des Cephalothorax gelegen, von der I. Scutumquerfurche doppelt so weit entfernt als vom Stirnrande, so lang wie hoch, wie breit, oben mit 5 schlanken Dörnchen besetzt, von denen je 2 nebeneinander vorn und hinten und 1 median oben in der Mitte steht. — Dorsalscutum mit 5 Quer- furchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. I. — IV. Area des Abdominalscutums mit je einem Fig. 42. Assamia spinifrons Rwr. Körper dorsal. % 106 neue Opilioniden. 83 mittleren Dörnchenpaare; Scutumhinterrand und I. — III. freies Dorsalsegment mit je einer Querreihe zahlreicher Dörnchen. — I. — III. Coxa klein, einander parallel; die IV. Coxa um die Hälfte größer als die übrigen und schräg nach hinten gerichtet. — Stigmen unter Brückenzähnchen in der Furche zwischen Abdomen und der IV. Coxa verborgen, nicht sichtbar. — Cheliceren kräftig; I. Glied mit scharf abgesetztem dorsalen Apicalbuckel ; II. Glied normal gebaut. — Palpen schlank und dünn, gekreuzt getragen; Femur S-förmig gekrümmt, cylindrisch und lateral nicht zusammen- gedrückt; Patella bis Tarsus ventral abgeflacht; Tibia innen mit 2 und außen mit 1 Stachel; Tarsus jederseits mit 2 Stacheln. ■ — Beine lang und dünn, unbewehrt; alle Femora gerade. — I. Tarsus 5-gliedrig, sein Endabschnitt 2-gliedrig; II. Tar- sus mehr als 6-gliedrig, variabel, sein Endabschnitt 3-gliedrig; III. und IV. Tarsus je 6-gliedrig; End- glieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseud- onychium, ohne Scopula. Süden Vorderindiens. 1 Art. 1. E. armatus nov. spec. L. des Körpers 4; des I. Beines 7, II. 18, III. 8.5, IV. 11 mm. Körper vorn quer abgestutzt, an den Vorder- Fig. 43. Eupy- ecken gerundet, neben der I. und III. Scutumquer- furche wenig eingeschnürt, hinten abgerundet. — dorsal. Unterer Stirnrand des Cephalothorax mit 5 (2:1:2) Kegelzähnchen, deren lateral-innere doppelt so groß sind wie die übrigen; oberer Stirnrand mit einer Körnchenquerreihe. — Augen- hügel mit 5 gleichgroßen, spitzen Dörnchen, von denen je 2 neben- einander vorn und hinten und 1 medianes oben in der Mitte stehen. • — Fläche des Cephalothorax und der I. — IV. Area des Abdominal- scutums regellos grob bekörnelt; I. — IV. Area außerdem mit je einem mittleren Paare spitzer Dörnchen. Scutumseitenrand mit einer Längsreihe grober Körnchen. Scutumhinterrand und I. — III. freies Dorsalsegment mit je einer vorderen Körnchenquerreihe und je einer hinteren Querreihe aus je 11 — 13 (stets 1 medianes) Dörnchen; dorsale Analplatte mit etwa 5 Dörnchen bestreut. — Freie Ventralsegmente des Abdomens dicht und regellos bekörnelt; diese Körnchen gehen jederseits allmählig in stärkere, spitze Dörnchen über. — Fläche der Coxen grob und regellos bekörnelt ; I. Coxa frontal-basal mit einer Reihe aus 6 stumpfen Höckerchen; II. Coxa mit einer vorderen und III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa dorsal mit 3 — 4 groben Körnchen und lateral-außen (hinter der Spitze der III. Coxa) mit einer Kammreihe aus 5 stumpfen Dörnchen. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes dicht 6* 3. Heft 84 Dr. C. Fr. Roewer: grob bekörnelt; II. Glied glatt. — Palpen schlank und dünn; Trochanter bis Tarsus dorsal bekörnelt; Trochanter ventral-apical mit 1 Dörnchen; Femur mit einer dorsalen und ventralen Längs- reihe spitzer Sägezähnchen, apical-innen mit 1 Dörnchen; Patella bis Tarsus ventral-innen und außen bezähnelt; Tibia ventral-innen mit 2 und außen mit 1 (größten) Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn, unbewehrt; alle Femora gerade. Zahl der Tarsen- glieder 5, 8, 6, 6. Färbung des Körpers dorsal schwarzbraun, nur die größeren Dörnchen blaßgelb einschließlich des Augenhügels; Körper ventral einfarbig rostgelb. — Cheliceren und Palpen rostgelb, erstere schwarz genetzt, letztere mit schwarzen Sockeln der Stacheln an Tibia und Tarsus. — Beine rostbraun, Femora und Tibien mit je einem blaßgelben Mittelring. Süden Vorderindiens (Xilgiri-Gebivge) — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Koyna nov. gen. Augenhügel hinter dem Stirnrande des Cephalothorax gelegen, von der I. Scutumquerfurche 3 mal so weit entfernt als vom Stirn- rande, breiter als lang und hoch, quer-oval, oben mit 2 größeren nebeneinanderstehenden Dörnchen besetzt. — Dorsalscutum mit 5 Ouerfurchen, die 'nicht durch eine mediane Längsfurche mit- einander verbunden sind. — Stirnrand des Cephalothorax unten mit 5 (2:1:2) und oben median mit 1 Kegelzähnchen. II. — IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare kleiner Kegeldörnchen. — I. — III. Coxa klein, einander parallel; die IV. Coxa um die Hälfte größer als die übrigen und schräg nach hinten gerichtet. — Stigmen unter Brückenzähnchen in der Furche zwischen Abdomen und der IV. Coxa verborgen, nicht sichtbar. — Cheliceren kräftig; I. Glied mit scharf abgesetztem dorsalen Apicalbuckel; II. Glied normal gebaut. — Palpen schlank und gekreuzt getragen; Femur S-förmig gekrümmt, lateral stark zusammengedrückt, daher dorsal und ventral gekielt, apical-innen unbewehrt; Patella bis Tibia ventral abgeflacht; Tibia ventral innen mit 2 und außen mit 1 Stachel; Tarsus ventral jederseits mit 2 Stacheln. — Beine kurz, kräftig, unbewehrt; hintere Femora S-förmig gekrümmt. — I. Tarsus 4-gliedrig, sein Endabschnitt 2- gliedrig; II. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel, sein Endabschnitt 3- gliedrig; III. und IV. Tarsus je 6-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium, ohne Scopula. Süd-Indien. 1 Art. 1. K. spinulata nov. spec. L. des Körpers 3.5; des I. Beines 6.5, II. 14, III. 7, IV. 10 mm. Stirnrand des Cephalothorax jederseits tief ausgebuchtet, unten mit 5 (2:1:2) Kegelzähnchen, deren laterale doppelt so 106 neue Opilioniden. 85 groß sind wie das mediane und deren lateral-inneres stumpf und lateral-äußeres spitz ist, oben glatt bis auf das schräg aufrechte Medianzähnchen. — Körper an den Vorderecken scharf, lateral neben der I. und IIL Querfurche eingeschnürt, hinten gerundet. ■ — Augenhügel jederseits bekörnelt und mit 2 gröberen nebeneinander stehenden Dörnchen besetzt. • — Fläche des Cephalothorax ganz glatt. I. — IV. Area des Abdominalscutums mit je einer Körnchen- querreihe, aus der auf der II. — IV.xArea je ein mittleres Paar kurzer Kegeldörnchen hervortritt. Scutumseitenrand mit einer Körnchen- längsreihe. — Scutumhinterrand und I. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe, aus der median je 4 Kegelzähnchen hervortreten; II. und III. freies Dorsalsegment mit je einer Körnchenquerreihe, aus der me- dian je 6 Kegelzähnchen hen^ortreten. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer groben Körnchenquerreihe. — Fläche der Coxen regellos grob bekörnelt ; I. Coxa fron- tal-basal mit einem dicken, dreigabeligen Höcker; II. Coxa dorsal-apical mit 2 groben Höckerchen; II. und IIL Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa lateral-außen ver- streut bezähnelt, apical- dorsal unbe wehrt. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel ganz glatt, wie auch das II. Glied. — Pal- pen schlank; Trochanter ventral-apical mit 1 Dörnchen; Femur apical -innen unbewehrt, dorsal und ventral mit einer vollständigen Sägezähnchen-Längs- reihe; Patella bis Tarsus ventral nicht bezähnelt; Tibia ventral innen mit 2 und apical-außen mit 1 (größten) Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine kurz; hintere Fenfora S-förmig gekrümmt; alle Glieder vom Trochanter bis zur Tibia fein und regellos bekörnelt. — Zahl der Tarsenglieder 4, 9 — 10, 6, 6. Färbung des Körpers hoch rostfarben, nur der Seiten- und Hinterrand des Dorsalscutums sowie die freien Dorsalsegmente des Abdomens schwarz genetzt; Körper ventral einfarbig rosfgelb. — Cheliceren, Palpen und Beine einfarbig rostgelb. Süd-Indien (Helvak: Koyna Hills im Satara-Distrikt) — 7 (cJ$) — (Type in meiner Sammlung). Fig. 44. Koyna spi- nulata Rwr. Körper dorsal. Gen. Acanthophrysella Strand 1. A. spinulata nov. spec. L. des Körpers 3; des I. Beines 10.5, II. 26, III. 12, IV. 17 mm. Körper vorn quer abgestutzt, an den Vorderecken gerundet, lateral neben der I. Scutumquerfurche wenig eingeschnürt, von hier aus nach hinten wenig verbreitert, hinten abgerundet. — Augen- hügel mit 2 nebeneinander stehenden Dörnchen, sonst glatt. ■ — 3. Heft 86 Dr, C. Fr. Roewer: Stirnrand des Cephalothorax oben glatt, unten mit 5 (2:1:2) Kegelzähnchen, deren lateral-innere doppelt so lang und dick sind wie die übrigen. — Fläche des Cephalothorax glatt. — I. — IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare spitzer Kegel- dörnchen, welche auf der III. Area am größten sind; sonst I. — IV. Area glatt. Scutumseitenrand mit einer groben Körnchenlängsreihe. Scutumhinterrand und I. und II. freies Dorsalsegment mit je einer Körnchenquerreihe, aus denen je ein mittleres Paar spitzer Kegel- dörnchen hervorragt; Scutumhinterrand rnedian glatt, I. und II. freies Dorsalsegment median mit je kleinen Kegeldörnchen. III. freies Dorsalsegment median glatt, mit einer Querreihe aus 4 spitzen Kegeldörnchen. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe. — Fläche der I. — IV. Coxa grob bekörnelt; I. Coxa frontal- basal mit einer . Reihe aus 5 stumpfen Höcker- chen; II. Coxa dorsal-apical mit 1 Kegel- höckerchen; II. und III. Coxa mit je einer vor- deren und hinteren Randreihe stumpfer Höcker- chen; IV. Coxa lateral-außen mit 3 Kegelzähnchen, apical-dorsal unbe wehrt. — Cheliceren kräftig; der dorsale, glatte Apicalbuckel des I. Gliedes an seinem Hinterrande mit 3 Körnchen besetzt; II. Glied glatt. — Palpen schlank, gekreuzt getragen; alle Glieder dorsal bekörnelt; Trochanter apical- ventral mit 1 Dörnchen; Femur cylindrisch, lateral nicht zusammengedrückt, ventral und dorsal mit einer vollständigen Sägezähnchen-Längsreihe, api- cal-innen mit 1 Dörnchen; Patella bis Tarsus ven- Fig. 45. Acantho phrysella spinula ta Rwr. Körper dorsal. tral abgeflacht und hier innen und außen bezähnelt; Tibia ven- tral innen mit 2 und außen-apical mit 1 (größten) Stachel. Tar- sus ventral jederseits mit je^2 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang, dünn, unbewehrt; alle Femora gerade. Zahl der Tarsenglieder 6, 11 — 13, 8, 9. Endabschnitt des I. Tar- sus 2-, des II. Tarsus 3-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Scopula, ohne Pseudonychium. Färbung des Körpers im Grunde blaß rostgelb, doch dorsal und ventral sowie die Cheliceren und Palpen reich und dicht schwarz genetzt; Augenhügel und Cephalothorax mit blassem, medianen Längsstrich, blaßgelb auch alle Furchen des Rückens und die Basen der Kegeldörnchen des Rückens. Beine bis auf die blaßgelben Trochantere schwarz. Kamerun-Berg — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Findia nov. gen. Augenhügel hinter dem Stirnrande des Cephalothorax ge- legen, von der I. Scutumquerfurche doppelt so weit entfernt als vom Stirnrande, niedrig, quer-oval, mit 2 nebeneinanderstehenden 106 neue Opilioniden. 87 Kegelzähnchen besetzt. — Dorsalscutum mit 5 Quer furchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. Alle Areae des Abdominalscutums und I. freies Dorsalsegment des Abdomens unbewehrt und ohne mittlere Dörnchenpaare; II. freies Dorsalsegmerit mit 2, III. mit 4 mittleren Dörnchen bewehrt. — I. — III. Coxa klein, einander parallel; IV. Coxa um die Hälfte größer als die übrigen, schräg nach hinten gerichtet, unbewehrt. — Stigmen deutlich sichtbar und nicht unter Brückenzähnchen in der Furche zwischen Abdomen und der IV. Coxa verborgen. — Cheliceren kräftig; I. Glied mit scharf abgesetzten dorsalen Apical- buckel; ll. Glied normal gebaut. — Palpen schlank, dünn, gekreuzt getragen; Femur S-förmig gekrümmt, cylindrisch, lateral nicht zusammengedrückt, apical-innen mit 1 Dörn- chen; Patella bis Tarsus ventral abgeflacht; Ti- bia ventral innen mit 2 und außen- apical mit 1 Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Sta- cheln. — Beine lang und dünn, unbewehrt; III. und IV. Femur S-förmig gekrümmt. — I. Tarsus 5-, sein Endabschnitt 2-gliedrig; II. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel, sein Endabschnitt* 3- gliedrig; III. und IV. Tarsus je 6-gliedrig; End- glieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseud- onychium, ohne Scopula. Franz. Congo. 1 Art. 1. F. atrolutea nov. spec. L. des Körpers 4; des I. Beines 5.5, II. 12, III. 7.5, IV. 11.5 mm. Körper vorn jederseits ausgebuchtet, mit scharfen Vorder- ecken, lateral neben der I. und III. Scutumquerfurche deutlich eingeschnürt, hinten gerundet. — Unterer Stirnrand mit 5 (2:1:2) Kegelzähnchen, deren lateral-innere doppelt so groß sind wie die übrigen; oberer Stirnrand mit einer regelmäßigen Körnchenquer- reihe. — Augenhügel jederseits über den Augen bekörnelt und mit 2 nebeneinanderstehenden Kegelzähnchen. — Fläche des Cepha- lothorax, der I. — IV. Area des Abdominalscutums regellos fein bekörnelt, sonst unbewehrt. Scutumseitenrand mit einer Körnchen- längsreihe. Scutumhinterrand und I.— :III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe, aus denen auf dem II. freien Dorsalsegment 2 mittlere und auf dem HI. 4 mittlere Kegeldörnchen hervortreten. — Freie Ventralsegmente des Ab- domens mit je einer groben Körnchenquen'eihe. — Fläche der I. — IV. Coxa grob verstreut bekörnelt; I. Coxa frontal-basal mit einer Reihe aus 5 stumpfen Höckerchen; II. Coxa apical-hinten mit 1 Kegelhöcker; I. Coxa mit einer hinteren und II. und III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa lateral-außen sehr grob bekörnelt, apical-dorsal unbewehrt. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes überall Fig. 46. Findia atrolutea Rwr. Körper dorsal. 3. Heit 88 Dr. C. Fr. Roewer: rauh bekörnelt; II. Glied glatt. — Palpen schlank; Trochanter bis Tarsus dorsal bekörnelt; Trochanter ventral-apical mit 1 Dörnchen; Femur mit je einer vollständigen ventralen, dorsalen und lateral-äußeren Zähnchenlängsreihe, apical-innen mit 1 Dörn- chen; Patella bis Tarsus ventral jederseits bezähnelt; Tibia ventral innen mit 2 und außen apical mit 1 (größten) Stachel ; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn; alle Glieder vom Trochanter bis zur Tibia leicht und fein verstreut bekörnelt. — Zahl der Tarsenglieder 5, 9, 6, 6. Färbung des Körpers dorsal und ventral blaß rostgelb, doch Cephalothorax reichlich schwarz genetzt. Areae des Abdominal- scutums und freie Dorsalsegmente des Abdomens je schwarz quergestreift ; diese Streifen werden nur durch die deutlichen blaßgelben Querfurchen getrennt. — Cheliceren und Palpen rost- gelb, schwarz genetzt. — Beine rostgelb; Femora und Tibia apical sowie Patellen ganz schwarz genetzt. Franz. Congo (Finda am Gribingi-Fluß) — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Sesostris (Soerensen). 2. S. maculatus nov. spec. L. des Körpers 6; des I. Beines 14, II. 39, III. 20, IV. 28 mm. Körper vorn quer abgestutzt, an den Vorderecken gerundet, lateral neben der I. und III. Scutumquerfurche jeweils deutlich eingeschnürt, hinten abgerundet. — Unterer Stirnrand mit 5 (2:1:2) Kegelzähnchen, deren lateral-innere doppelt so groß sind wie die übrigen; oberer Stirnrand mit einer Körnchenquerreihe. — Augenhügel jederseits über den Augen mit einigen Körnchen, aus denen je 1 größeres stumpfes Höckerchen hervortritt. — Fläche des Cephalothorax rauh bekörnelt und jederseits schräg hinter dem Augenhügel mit je 1 größeren Höckerchen besetzt. — I. Area des Abdominalscutums jederseits der Medianfurche mit je 2 kleinen Kegelhöckerchen ; II. Area mit einem mittleren Paare nur mittel- großer Kegelhöcker; III. Area mit einem mittleren Paare (größter) stumpfer Kegelhöcker und dazwischen ein Paar Körnchen; IV. Area mit einem mittleren Paare kleiner Höckerchen. Scutum- seitenrand mit einer inneren Längsreihe dichter kleiner Körnchen und einer äußeren Längsreihe grober Buckelhöckerchen. Scutum- hinterrand und I. — III. freies Dorsalsegment außer mit je einer Körnchenquerreihe mit je 3 nebeneinanderstehenden (eines davon median) großen Kegelhöckern und Scutumhinterrand und I. freies Dorsalsegment außerdem jederseits an den Seitenecken mit je 1 größeren Kegelhöckerchen; dorsale Analplatte grob regellos bekörnelt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe. — Fläche der Coxen regellos grob bekörnelt; I. Coxa frontal -basal mit einer Reihe aus 5 groben Höckerchen; II. und III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe r 106 neue Opilioniden. 89 stumpfer Höckerchen; IV. Coxa lateral-außen grob bekörnelt, sonst unbewehrt. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes glatt, nicht bekörnelt; II. Glied glatt. — Palpen kräftig und schlank; Trochanter ventral-apical mit T Dörnchen; Femur dorsal, ventral und lateral-außen mit einer Längsreihe aus Sägezähnchen, apical-innen mit 1 Dörnchen; Patella, Tibia und Tarsus dorsal regellos bekörnelt, ventral innen und außen bezähnelt ; Tibia ventral-innen mit 2 und außen-apical mit 1 (größten) Stachel; Tarsus ventral jederseits mit 2 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und kräftig; alle Femora gerade; alle Beinglieder unbewehrt. • — Zahl der Tarsenglieder 5, 11, 7, 8. Endabschnitt des I. Tarsus 2-, des II. Tarsus 3-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudony chium, ohne Scopula. Färbung des Körpers dorsal und ventral ledergelb; Cephalo- thorax schräg hinter dem Augenhügel jederseits mit je einem, I. — IV. Area um die Basis jedes der beiden Kegelhöcker mit je einem sammetschwarzen Flecken, welche auf der I. und IV. Area am größten sind und aus denen jene Kegelhöcker mit gelbweißer Spitze aufsteigen. Scutumhinterrand und freie Dorsalsegmente schwarz gefleckt um die Basis jedes Kegelhöckers, welche auch eine weißgelbe Spitze aufweisen. — Cheliceren und Palpen rostgelb, erstere gleichmäßig schwarz genetzt, die Palpen am Femur mit 2 schwärzlichen Ringflecken und schwarzen Sockeln der Stacheln an Tibia undTarsus. — Beine rostbraun,Trochantere blasser ;Femora mit schmal schwarzer Basis, dann folgt ein blaßgelber Ringfleck, von hier an einfarbig rostbraun; Patellen etwas schwarz genetzt. Ostafrika (Bukoba; Victoria- See) — 2 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Parasesostris nov. gen. Augenhügel hinter dem Stirnrande des Cephalothorax gelegen, von der I. Scutumquerfurche 3 mal so weit entfernt als vom Stirn- rande, niedrig, quer-oval, mit 2 nebeneinanderstehenden größeren Höckerchen bewehrt. — Dorsalscutum mit 5 Querfurchen, deren I. und II. durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. — I. — III. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare spitzer Kegeldörnchen; IV. und V. Area unbewehrt. — I. und II. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem mitt- leren Paare spitzer Kegeldörnchen; III. freies Dorsalsegment mit 3 größeren Kegeldornen. — I. — III. Coxa klein, einander parallel; IV. Coxa um die Hälfte größer als die übrigen, schräg nach hinten gerichtet, unbewehrt. — Stigmen deutlich sichtbar, nicht unter Brückenzähnchen in der Furche zwischen Abdomen und der IV. Coxa verborgen. — Cheliceren kräftig; I. Glied mit scharf abge- setztem dorsalen Apicalbuckel; II. Glied normal gebaut. — Palpen schlank, gekreuzt getragen; Femur cylindrisch, lateral nicht zu- sammengedrückt, S-förmig gekrümmt, apical-inrien unbewehrt; Patella bis Tarsus ventral abgeflacht; Tibia ventral innen mit 2 ‘6. Heft 90 Dr. C. Fr. Roewer: und außen-apical mit 1 Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln. — Beine lang und kräftig, unbewehrt; III. und IV. Femur S-förmig gekrümmt, die übrigen gerade. — I. Tarsus 5-, sein Endabschnitt 2-gliedrig; II. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel, sein Endabschnitt 3-gliedrig; III. Tarsus 6-, IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseud- onychium, ohne Scopula. 1. P. granulatus nov. spec. L. des Körpers 5; des I. Beines 11.5, II. 20, III. 13, IV. 19 mm. Körper vorn quer abgestutzt, mit gerun- deten Vorder ecken, lateral neben der I. und III. Scut umquer furche deutlich eingeschnürt, hinten abgerundet. — Unterer Stirnrand des Ce - phalothorax mit 5 (2:1:2) gleich großen Kegel- zähnchen; oberer Stirnrand verstreut fein be- körnelt. — Augenhügel fein verstreut bekörnelt, oben mit 2 nebeneinanderstehenden größeren Höckerchen. — Fläche des Cephalothorax, des Scutumseitenrandes, der I. — IV. Area des Ab- dominalscutums und des I. — III. freien Dor- salsegmentes des Abdomens fein und regellos verstreut bekörnelh I., II. und III. Area des Abdominalscutums und I. und II. freies Dorsal- segment mit je einem mittlerenPaare spitzer Kegeldörnchen ; III .freies Dorsalsegment mit 3 gleichgroßen, kräftigen, mittleren Kegeldornen (einer von ihnen steht median). — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer winzigen Körnchenquerreihe. — Fläche der I. — IV. Coxa fein und regellos dicht bekörnelt; I. Coxa frontal- basal mit einer Reihe aus 5 stumpfen Höckerchen und auf ihrer Fläche gröber bekörnelt als die übrigen; II. und III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa auch lateral-außen und dorsal fein bekörnelt, sonst un- bewehrt. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes rauh bekörnelt; II. Glied glatt. — Palpen schlank; Tro- chanter bis Tarsus dorsal fein bekörnelt; Trochanter ventral-apical mit 1 Dörnchen; Femur apical-innen unbewehrt, nur ventral mit einer vollständigen Längsreihe spitzer Sägezähnchen ; Patella bis Tarsus ventral jederseits fein bezähnelt; Tibia ventral-innen mit 2 und außen-apical mit 1 (größten) Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und kräftig; alle Glieder vom Trochanter bis zur Tibia fein und regellos dicht bekörnelt; hintere Femora S-förmig gekrümmt. — Zahl der Tarsenglieder 5, 11, 6, 7. Ostafrika. 1 Art. dorsal. 106 neue Opilioniden. 91 Färbung des Körpers dorsal rostgelb, sehr gleichmäßig und dicht schwarzbraun genetzt, ventral einfarbig rostbraun. Cheliceren und Palpen einfarbig rostgelb, doch die Sockel der Stacheln der Tibia und der Tarsus der Palpen schwarz. — Beine rostbraun; Spitzen der Femora und Tibien sowie die ganzen Patellen schwarz genetzt . Ostafrika (Ussagara-Berge) — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung) . Gen. Metasesostris nov. gen. Augenhügel hinter dem Stirnrande des Cephalothorax gelegen; von der I. Scutumquerfurche doppelt so weit entfernt wie vom Stirnrande, niedrig, quer-oval, mit 2 starken nebeneinanderste- henden Dörnchen bewehrt. — Dorsalscutum mit 5 Querfurchen, deren I. und II. durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. I. — V. Area des Abdominalscutums und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Querreihe aus je 4 — 7 kräftigen Dornen. — I. — III. Coxa klein und einander parallel; IV. Coxa um die Hälfte größer als die übrigen und schräg nach hinten gerichtet, lateral stark bedornt, apical-dorsal unbewehrt. — Stigmen deutlich sichtbar und nicht unter Brückenzähnchen in der Furche zwischen Abdomen und der IV. Coxa verborgen. — Cheliceren kräftig; I. Glied mit scharf abgesetztem dorsalen Apical- buckel; II. Glied normal gebaut. — Palpen schlank, gekreuzt getragen; Femur S-förmig gekrümmt, cylindrisch, lateral nicht zusammengedrückt, apical-innen mit 1 Dörnchen; Patella bis Tarsus ventral abgeflacht; Tibia ventral innnen mit 2 und außen- apical mit 1 Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln. — Beine lang und dünn, unbewehrt; I. und II. Femur gerade, III. und IV. Femur S-förmig gekrümmt. — I. Tarsus 5-, sein End- abschnitt 2-gliedrig; II. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel, sein Endabschnitt 3-gliedrig; III. Tarsus 6-gliedrig und IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseud- onychium, ohne Scopula. Ostafrika. 1 Art. 1. M. armatus nov. spec. L. des Körpers 4.5; des I. Beines 8.5, II. 15.5, III. 10, IV. 13mm. Körper vorn jederseits flach ausgebuchtet, mit scharfen Vorderecken, lateral neben der I. Scutumquerfurche eingeschnürt, von hier aus bis zu den Scutumhinterecken verbreitert, hinten abgerundet. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax mit 5 (2:F:2) Kegelz ähnchen, deren lateral-innere doppelt so groß sind wie die übrigen; oberer Stirnrand glatt. — Augenhügel mit 2 nebeneinander- stehenden, divergierenden, spitzen Dörnchen, sonst glatt. — Fläche des Cephalothorax glatt. Seitenrand des Abdominalscutums dicht und fein regellos bekörnelt. Die Dornenquerreihe besteht auf der I. und II. Area des Abdominalscutums aus je 4, auf der III. und 3. Heft 92 Dr. C. Fr. Roewer: IV. Area aus je 6, auf dem Scutumhinterrande und dem I. und II. freien Dorsalsegment des Abdomens aus je 7 (1 medianes) auf dem III. freien Dorsalsegment aus 5 (1 medianes) und auf der dorsalen Analplatte aus 3 (1 medianer) Dornen. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer feinen Körnchen- querreihe. — Fläche der I. — IV. Coxa dicht und regellos fein be- körnelt; I. Coxa frontal-basal mit einer Randreihe aus 5 stumpfen Höckerchen; II. und III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa lateral-außen mit einer Gruppe aus 5 spitzen Dörnchen, apical-dorsal unbewehrt. — Che- liceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes rauh be- körnelt und an seinem Hinterrande außen und innen mit je 1 kräf- tigeren Zähnchen; II. Glied frontal rauh be- körnelt. — Palpen schlank; Trochanter bis Tarsus dorsal bekörnelt; Trochanter ven- tral-apical mit 1 Dörnchen; Femur ventral mit einer regelmäßigen Längsreihe spitzer Sägezähnchen und apical-innen mit 1 starken Dörnchen; Patella bis Tarsus ventral jederseits kräftig bezähnelt; Tibia ventral innen mit 2 und außen-apical mit 1 (größten) Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn; alle Glieder bis zur Tibia fein und regellos dicht bekörnelt. — Zahl der Tar- senglieder o, 10, 6, 7. Färbung des Körpers dorsal blaß rost- gelb; Cephalothorax jederseits breit schwarz genetzt; I. — IV. Area des Abdominalscutums jeweils schwarz (nicht genetzt) umzogen, desgleichen die freien Dorsalsegmente; alle Dornen des Rückens rostgelb. Körper ventral einfarbig rost- farben. — Cheliceren und Palpen einfarbig rostrot, desgleichen die Beine, an denen nur die Trochanter blaßgelb sind. Ostafrika (Uha) — 1 (J — (Tt’pe in meiner Sammlung). Fig. 48. Metasesos- tris armatus Rwr. Körper dorsal. Gen. Typhlobunus nov. gen. Augenhügel in Form eines schräg nach vorn geneigten, quer- dreieckigen, gleichseitigen, unbewehrten Kegels direkt aus der Stirnrand-Mitte aufsteigend; Augen und jegliches Pigment fehlend, blind. — Dorsalscutum mit o einander parallelen Querfurchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. — Stirnrand des Cephalothorax mit 5 Auswüchsen, von denen der mediane und die beiden außen-lateralen wagerechte Kegelzähnchen bilden, die beiden innen-lateralen aber in je ein unterer Quadrat- höcker und ein oberes Hakenzähnchen gegabelt sind. — Areae des Abdominalscutums und freie Dorsalsegmente des Abdomens unbewehrt. — Cheliceren normal gebaut. ■ — Palpen gekreuzt getragen; Trochanter schlank keulig; Femur stark S-förmig ge- 106 neue Opilioniden. 93 krümmt, dorsal und ventral sehr scharf gekielt und fein bezähnelt; Patella-Tibia-Tarsus dorsal nur flach gewölbt, ventral abgeflacht und sogar etwas ausgehöhlt, nur Tibia mit schwachen Stacheln besetzt. — Stigmen in der Furche zwischen einer Körnchenreihe der IV. Coxa und einer gleichen des benachbarten Abdominal- segments deutlich sichtbar. — Coxen der Beine mit großen stumpfen Apicalhaken; Beine kräftig, unbewehrt; hintere Femora S-förmig gebogen. ’I. Tarsus 4-, II. und IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 2-gliedrig; III. Tarsus 5-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen ohne Pseud- onychium, ohne Scopula, mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen. Ostafrika (höhlenbewohnend). 1 Art. Fig. 49. Typhlobunus troglodytes Rwr. a) Körper dorsal; b) Vordere Bauchseite des Körpers. 1. T. troglodytes nov. spec. L. des Körpers 4.5; des I. Beines 6, II. 9, III. 7.5, IV. 8 mm. Körper am Stirnrand jeweils über jede Chelicere ausgebuchtet ; Cephalothorax seitlich gerundet und an der I. Scutumquer furche eingeschnürt ; Abdominalscutum nach hinten verbreitert ; Abdomen hinten gerundet. — Die I. Scutumquerfurche vertieft und von hier aus der Cephalothorax nach vorn wenig wie das Abdomen nach hinten stark konvex. — Augenhügel überall sehr dicht grob be- körnelt, ohne Spuren von Augen. — Unterer Stirnrand des Cephalo- thorax mit einem Medianzähnchen, jederseits an den Seitenecken mit je 1 starken, spitzen Außenzahn und je 1 quadratisch- viereckigen Innenhöcker, der oben ein kleines Dornhäkchen trägt. — Fläche des Cephalothorax, der I. — IV. Area des Abdominalscutums und des Scutumseitenrandes mit breiten, flachen, runzeligen Höckerchen regellos überstreut; solche Höckerchen in je einer Querreihe auf den freien Dorsal- und Ventralsegmenten des Abdomens. — Fläche 3. Heft 94 Dr. C. Fr. Roewer: der vier Coxen regellos grob bekörnelt, desgleichen die Genital- platte. IV. Coxa doppelt so breit wie die III.; I. und III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren, II. Coxa mit einer hinteren Randreihe eingekerbter runder Höckerchen; I. Coxa apical-vorn mit 1, II. Coxa apical vorn und hinten mit je 1 und III. und IV. Coxa apical-vorn mit je 1 großen, stumpfen Haken; außerdem II. Coxa außen-lateral-hinten und IV. Coxa außen-lateral-vorn mit je einem breiten stumpfen Buckelhöcker; Hinterrand der IV. Coxa vor dem Stigma und Abdomen hinter demselben mit je einer Querreihe aus 7 — 9 rundlichen, kleinen Höckerchen; II. Coxa vorn basal mit 3 gröberen, rundlichen Höckerchen. — Cheliceren kräftig; I. Glied mit deutlichen dorsalen, regellos bekörnelt en Apicalbuckel; II. Glied normal gebaut. — Palpen schlank, gekreuzt ; Trochanter kurz-keulig, dorsal mit 1 kleinen Dörn- chen, ventral mit 1 (von allen größten) Stachel; Femur stark seitlich kompri- miert, die scharfen Kiele dorsal nur in der Mitte und ventral mit einer vollständigen Längsreihe zahlreicher spitzer Sägezähn- chen; Patella unbewehrt; Tibia ventral außen mit 2 und innen mit 3 schwa- chen Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je einer vollständigen Längsreihe spitzenhaariger Körnchen; Tarsalklaue halb so lang wie der Tarsus und schwach. — Beine kräftig; alle Glieder bis zur Tibia fein und nicht eben dicht mit winzigen spitzen Körnchen regellos be- streut, nur der I. Trochanter dorsal mit 1 größeren Körnchen; III. und IV. Femur S-förmig gekrümmt; alle iMeta- tarsen mit einigen apicalen Pseudoge- lenken; Zahl der Tarsenglieder 4, 7, 5, 7. Färbung des Körpers einschließlich aller Gliedmaßen einfarbig blaß rostgelb; auch die schwarzen Pigmentflecke an der Stelle der Augen fehlen vollkommen. Brit. Ostafrika (Shimoni-Höhle) — 1 Expl. ((J?) — (T}’pe in meiner Sammlung). Gen. Neosidama nov. gen. .\ugenhügel hinter dem Stirnrande des Cephalothorax gelegen, von der I. Scutumquerfurche doppelt so weit entfernt als vom Stirnrande, niedrig, queroval, nur bekörnelt, sonst unbewehrt. • — Dorsalscutum mit 5 Querfurchen, deren I. und II. durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. — I. — IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare spitzer Dörnchen; Scutumhinterrand und freie Dorsalsegmente des Abdomens un- Fig. 50. Typhlohimiis tro- glodytes Rwr. a) rechte Palpe von außen; b) Ce- phalothorax mit Augen - hügel von rechts. 106 neue Opilioniden. 95 / bewehrt. — I. — III. Coxa klein und einander parallel; IV. Coxa um die Hälfte größer als die übrigen, schräg nach hinten gerichtet, apical-dorsal unbe wehrt. — Stigmen unter vorspringenden Zähn- chen in der Furche zwischen Abdomen und der IV. Coxa verborgen, nicht sichtbar. • — Cheliceren kräftig; I. Glied mit scharf abgesetztem dorsalen Apicalbuckel. II. Glied normal gebaut. — Palpen schlank, lang, gekreuzt getragen; Femur cylindrisch, lateral nicht zusammen- gedrückt, ventral mit einer Reihe langer Dörnchen, apical-innen mit 1 langen Dörnchen; Patella bis Tarsus ventral abgeflacht, innen und außen kräftig bezähnelt; Tibia ventral innen mit 2 und außen mit 1 Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln. Fi^ 51. Neosidama longipes Rwr. a) Körper dorsal. — Palpe von innen (b) und von außen (c). ■ — Beine sehr lang, sehr dünn, unbewehrt; alle Femora gerade. I. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig variabel; Endabschnitt des I. Tarsus 2-, des II. Tarsus 3-gliedrig; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Pseudonychium, ohne Scopula. Ostafrika. 1 Art. 1. N. longipes nov. spec. L. des Körpers 4; des I. Beines 25, II. 68, III. 27, IV. 36 mm. Körper vorn jederseits ausgebuchtet, mit scharfen Vorder- ecken, lateral neben der I. und III. Scutumquerfurche eingeschnürt, hinten abgerundet. — Augenhügel nur verstreut bekörnelt, ohne größere Dörnchen. — Unterer Stirnrand des Cephalothorax mit 5 (2:1:2) Kegelzähnchen, deren lateral-innere doppelt so groß sind wie die übrigen; oberer Stirnrand mit einer Körnchenquerreihe. — Fläche des Cephalotorax spärlich grob bekörnelt. ■ — I. — ^V. Area des Abdominalscutums und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Körnchenquer reihe, aus denen auf der I. — IV. Area je ein mittleres Paar (auf allen Areae gleich großer) 3. Heft 96 Dr. C. Fr. Roewer: Spitzer Kegeldörnchen hervortritt. Scutumseitenrand dicht mit groben Körnchen bestreut. — Freie Ventralsegmente mit je einer feinen Körnchenquerreihe. — Fläche der I. Coxa grob verstreut bekörnelt, frontal-basal mit einem dicken 3-gabeligen Höckerchen; II. und III. Coxa mit je einer mittleren Längsreihe grober Körnchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa überall verstreut bekörnelt, apical-dorsal unbewehrt. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des 1. Gliedes grob und dicht bekörnelt, desgleichen das II. Glied frontal. — Palpen schlank und lang; Trochanter bis Tarsus dorsal dicht regellos bekörnelt; Trochanter ventral-apical mit 1 langen Dörnchen; Femur ventral mit einer Längsreihe aus 9 spitzen, langen Dörnchen, ein gleiches findet sich apical-innen ; Patella ventral-innen mit 2 langen Dörnchen, ventral-außen-apical mit 1 kräftigen Zähnchen; Tibia ventral-innen mit 4 kräftigen Zähnchen (zwischen 1. und 2. und zwischen 3. und 4. je 1 Stachel) und ventral- außen mit 5 kräftigen Zähnchen (zwischen 2. und 3. ein besonders großer Stachel); Tarsus ventral-innen mit 4 Zähnchen (zwischen 2. und 3. und zwischen 3. und 4. je 1 Stachel) und ventral außen mit 5 Zähnchen (zwischen 2. und 3. und zwischen 4. und 5. je 1 Stachel); Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine sehr lang und sehr dünn; alle Glieder unbewehrt; alle Femora gerade. — Zahl der Tarsenglieder 10, 17, 10 — 11, 11 — 12. Färbung des Körpers dorsal rostbraun, Cephalothorax spärlich schwarz genetzt ; Abdominalscutum und freie Dorsalsegmente des Abdomens reichlich schwarz genetzt; I. Area mit 2 nebenein- anderstehenden quer-ovalen blaßgelben, scharf abgesetzten Flecken. Körper ventral einfarbig hoch rostfarben — Cheliceren rostgelb, schwarz genetzt. — Palpen rostgelb, die Sockel der Stacheln an Tibia und Tarsus (nicht die Dörnchen und Zähnchen) schwarz. — Beine rostbraun, nur die Trochantere, die Spitzen der Femora und der Tibien blaßgelb. Ostafrika (Patawa-Höhle) — 1 Expl. — (T}^pe in meiner Sammlung) . Gen. Metasidama nov. gen. Augenhügel hinter dem Stirnrande des Cephalothorax gelegen, von der I. Scut umquer furche 3 mal so weit entfernt als vom Stirn- rand, quer-oval, oben mit 3 Paar spitzer Dörnchen besetzt. — Dorsalscutum mit 5 Quer furchen, die nicht durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. I. — IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare spitzer Kegel- dörnchen; Scutumhinterrand und freie Dorsalsegmente des Ab- domens mit je einer Querreihe kräftiger Dörnchen. — I. — III. Coxa klein und einander parallel; IV. Coxa um die Hälfte größer als die übrigen, schräg nach hinten gerichtet. — Stigmen unter vor- springenden Zähnchen in der Furche zwischen Abdomen und der IV. Coxa verborgen, nicht sichtbar. — Cheliceren kräftig; I. Glied mit scharf abgesetztem dorsalen Apicalbuckel; II. Glied normal 106 neue Opilioniden. 97 gebaut. — Palpen lang und dünn, gekreuzt getragen; Femur zy- lindrisch, lateral nicht zusammengearückt, S-förmig gekrümmt, ventral mit einer Längsreihe kräftiger Dörnchen, apical-innen mit 1 kräftigen Dörnchen; Patella bis Tarsus ventral abgeflacht, innen und außen kräftig bezähnelt; Tibia ventral innen mit 2 und außen mit 1 Stachel; Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln. — Beine lang und dünn, unbewehrt ; alle Femora gerade. — I. Tarsus 6-gliedrig; II. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endab- schnitt des I. Tarsus 2-, des II. Tarsus 3-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppel- klauen, ohne Pseudonychium, ohne Scopula. Ostafrika. 1 Art. Fig. 52. Metasidama ephi/ppiata Rwr. a) Körper dorsal; b) Palpe von innen; c) Palpe von außen. l.M. ephippiata nov. spec. L. des Körpers 3; des I. Beines 10, II. 20, III. 11, IV. 13.5 mm. Körper vorn jederseits ausgebuchtet, mit scharfen Vorder- ecken, lateral nirgends eingeschnmt, hinten abgerundet. — Augen- hügel oben mit 3 hintereinanderstehenden Paaren spitzer Dörnchen, deren mittleres das größte ist ; Augenhügel außerdem fein bekörnelt. — Unterer Stirnrand mit 5 (2:1:2) Kegelzähnchen, deren beide laterale jederseits einander gleich groß und doppelt so groß sind wie das mediane; oberer Stirnrand glatt. — Hintere Fläche des Cephalothorax rauh regellos bekörnelt. Scutumseitenrand und I. — IV. Area des Abdominalscutums sehr dicht und grob stumpf bekörnelt; Scutumbinterrand und freie Dorsalsegmente des Ab- domens feiner regellos bekörnelt. I. — IV. Area außerdem mit je einer Querreihe aus 4 spitzen Dörnchen, deren 2 mediane die größten sind. Scutumhinterrand und I. — III. freies Dorsalsegment mit je einer Querreihe aus 7 spitzen Dörnchen (je 1 medianes). — Freie Ventralsegmente des .Abdomens mit je einer Querreihe feiner Körnchen. — Fläche der I. — IV. Coxa grob und regellos bekörnelt; ArckiT für Natargeachichte 1915. A. 3. 7 3. Heft 98 Dr. C. Fr. Ro&%ver: I. Coxa frontal-basal mit einer Randreihe aus 5 stumpfen Höcker- chen; I. und II. Coxa dorsal-apical-hinten mit je 1 Kegelzähnchen; II. und III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa lateral-außen mit 2 nebeneinander stehenden Kegeldörnchen und dorsal-apical mit 2 Hakendörnchen. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes überall rauh bekörnelt wie auch das II. Glied frontal. — Palpen schlank und dünn; Trochanter bis Tarsus dorsal dicht regellos bekörnelt; Trochanter ventral-apical mit 2 kleinen, nebeneinander- stehenden Dörnchen; Femur mit einer ventralen Längsreihe aus 8 langen, spitzenDörnchen und apical-innen mit 1 solchenDörnchen; Patella ventral-innen mit 2 langen Dörnchen und ventral-außen- apical mit 1 kräftigen Zähnchen; Tibia ventral-innen mit 3 kräftigen Zähnchen (zwischen 1. und 2. und zwischen 2. und 3. je 1 Stachel) und ventral-außen mit 4 Zähnchen (zwischen 3. und 4. der von allen größte Stachel); Tarsus ventral jederseits mit je 3 Zähnchen (zwischen dem 1. und 2. und zwischen dem 2. und 3. jederseits je 1 Stachel) ; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn ; alle Glieder vom Femur bis zur Tibia fein verstreut bekörnelt ; alle Femora gerade. — Zahl der Tarsenglieder 6, 10, 7, 8. Färbung des Körpers dorsal rostgelb, nur die I. — IV. Area des Abdominalscutums gegen die übrige Rückenfläche dunkelbraun kontrastierend; Körper ventral einfarbig rostgelb. Cheliceren, Palpen und Beine einfarbig rostgelb. Ostafrika (genaue Loc. ?) — 1 Expl. — (Type in meiner Sammlung). Gen. Discocyrtus Holmberg. 1. D. hamatus nov. spec. L. des Körpers 5 (cJ); des I. Beines 10.5, II. 24, III. 17, IV. (cJ) 24 mm. Körper gleichmäßig flach gewölbt. • — Stirnrand des Cephalo- thorax gerade, median nicht in einen Hügel ansteigend, oben und unten glatt und nicht bekörnelt. ■ — Augenhügel oben mit 2 schlan- ken, divergierenden, nebeneinanderstehenden Dörnchen. — IV. Scutumquerfurche wellig gebogen. • — Fläche des Cephalothorax glatt und nicht bekörnelt. — I. — IV. Area des Abdominalscutums dicht und regellos mit blanken Buckelkörnchen bestreut; III. Area außerdem mit einem mittleren Paare stumpfer, dicker Kegeldornen. — Scutumseitenrand mit je einer inneren und äußeren Körnchen- längsreihe. V. Area (= Scutumhinterrand) und freie Dorsalseg- mente des Abdomens mit je einer regelmäßigen Querreihe blanker Buckelkörnchen. — Freie Ventralsegmente des Abdomens glatt, nicht bekörnelt. — Fläche der I. — III. Coxa spärlich verstreut bekörnelt, der IV. Coxa ventral glatt, lateral-außen und dorsal verstreut bekörnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. — Cheliceren klein, aber kräftig; I. Glied mit gänzlich glattem dorsalen Apicalbuckel; II. Glied glatt. 106 neue Opilioniden. 99 — Palpen kürzer als der Körper; Trochanter ventral mit 1 Stachel; Femur^ ventral-hasal und apical-innen mit je 1 Stachel; Patella völlig unbewehrt; Tibia ventral jederseits mit je 4 (1; und^3. die größten) Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je- 3 (der basale der größte) Stacheln; Tarsalklaue etwas länger als der Tarsus. — Beine kräftig; alle Femora gerade; alle Glieder des L — III. Beines glatt und nicht bekörnelt. — Sekundäre Geschlechtsmerkmale am IV. Bein des (J: Coxa dorsal-apical-außen mit 1 mächtigen, ge- schweiften, apical S-förmig nach oben und hinten gekrümmten, spitzen Hakendorn, der nicht gegabelt ist, und lateral-apical-innen mit 1 kurzen, spitzen, geraden Kegeldorn bewehrt; Trochanter walzig^ in der Mitte enger als an beiden Enden, ventral-basal-innen mit 1 Kegeldorn, dorsal-ba- sal-außen[mit 1 dicken, stump- fen Höcker, lateral-apical- innen mit 1 (größten) Kegel- dorn, dorsal-apical mit 2 kur- zen, dicken, nebeneinander- stehenden, dive'rgierenden Ke- geldornen; Femur gerade, cy- lindrisch, apical etwas verjüngt, überall gröber -und ..feiner verstreut behöckert. und be- körnelt, ventral-ihnen mit ei- ner Reihe aus _4 (der 2. der größte) .stumpfen Kegeldornen und dorsal in der basalenHälf- te mit einer.. Reihe aus 3 grö- ßeren Kegeldornen, apical- dorsal innen und außen mit je’ 1 Kegeldörnchen; Patella regellos bekörnelt, ventral-api- cal jederseits mit je 1 größeren Dörnchen;. Tibia regellos bekörnelt, ventral jederseits mit je einer gröberenZähnchenreihe und hier apical innen undjäußen mit j e 1 Dörn- chen; Metatarsus bekörnelt.' — Zahl der Tarsenglieder 6, 9, 7, 7. Färbung des Körpers dorsal olivbraun bis schwarzbraun, alle Körnchen und Höckerchen des Rückens scharf blaßgelb, ebenso die Scutumfurcherr; Körper ventral braun und reichlich schwarz genetzt. Alle Beinglieder rostgelb und spärlich schwarz genetzt. — Palpen blaßgelb, spärlich schwarz genetzt, desgleichen die Cheliceren. - Argentinien (Bahia Bianca) — 1 (J — (Type in meiner Samm- lung). Gen. Neopachylus Roewer. 1. N. mamillosus nov. spec. L. des Körpers 5 (cJ); des I. Beines 10.5, II. 15, III. 13, IV. 17 (cJ) mm. Fig. 53. Discocyrtus hamatus Rwr. Körper dorsal mit IV. Femur. ((5')- 1* 6. Heft 100 Dr. C. Fr. Roewer: Körper gleichmäßig flach gewölbt. — Stirnrand des Cephalo- thorax gerade, median in einen flachen, glatten Hügel ansteigend, sonst oben und unten glatt und nicht bekörnelt. — Augenhügel oben mit einem leicht vorgeneigten Mediandorn. I. und II. sowie IV. und V. Scutumquerfurche durch je eine mediane Längsfurche miteinander verbunden; I. — IV. Area des Abdominalscutums mit je einer Querreihe winziger Körnchen, aus denen auf der III. und IV. Area je ein mittleres Paar längs-ovaler, glatter, mehrfach quer-gekerbter Buckelhöcker hervortritt. Scutumseitenrand mit einerLängsreihe grober blan- ker Buckelkörnchen. Scu- tumhinterrand und I. — III. freies Dorsalsegment des Ab- domens mit je einer Quer- reihegrober, blanker Buckel- körnchen. — Freie Ventral- segmente mit je einer Quer- reihe feiner Körnchen. — Fläche derCoxen ganz glatt; III. Coxa mit je einer vor- deren und hinteren Rand- reihe stumpfer Höckerchen. — Cheliceren kräftig; I. Glied mit glattem, dorsalen Apicalbuckel, der an seinem Hinterrande 3 spitze Körn- chen trägt; II. Glied glatt. — Palpen kürzer als der Körper, kräftig ; Trochanter unbewehrt und wie alle Glieder dorsal glatt; Fe- mur ventral unbewehrt, apical-innen mit 1 Stachel; Patella unbewehrt; Tibia ventral innen mit 5 (2. und 4. die größten) und außen mit 3 (der 3. der vent^ral innen mit 3 und außen mit 4 Tarsalklaue so lang wie der b. Fig. 54. NeopachyliLS mamiUosics Rwr. a) Körper dorsal mit Femur bis Tibia des IV. Beines, b) quergekerbter Buckel des Dorsalscutums von der Seite. größte) Stacheln; Tarsus (der 1. und 3. die größten) Stacheln Tarsus. — Beine kräftig; nur der II. Femur gerade, die übrigen Femora S-förmig gekrümmt; alle Glieder des I. und II. Beines bis zum Metatarsus fein und regellos bekörnelt. — Sekundäre Ge- schlechtsmerkmale am III und IV. Bein des III. Bein des Trochanter bis Metatarsus regellos bekörnelt; Tibia ventral innen und außen mit je einer Reihe aus 4 größeren geraden Dörnchen; IV. Bein des (J: Coxa lateral-apical-innen mit 1 kurzen spitzen Gabeldorn bewehrt und dorsal-apical-außen mit einem mächtigen, wagerecht abstehenden, mit scharfer Spitze nur nach oben ge- 106 neue Opilioniden. 101 krümmten Dornhaken, der ventral -hinten in seiner Mitte einen breiten, stumpfen Höcker trägt; Trochanter walzig, in der Mitte enger als an beiden Enden, ventral regellos bekörnelt, ventral- basal-innen, lateral-innen in der Mitte, dorsal-median in der Mitte und dorsal-apical-innen mit je 1 starken geraden Kegeldorn, lateral- apical-innen mit 1 längeren S-förmigen Hakendorn, dorsal-basal- außen mit 1 dicken, stumpfen Höcker, dorsal-apical-außen mit 1 sehr stark nach vorn-ob'en-außen, doppelt S-förmig gekrümmten Hakendorn, vor dessen Basis ein kleines, stumpfes, dorsales Dörnchen steht; Femur stark S-förmig nach oben-innen gekrümmt, überall regellos mit groben Buckelkörnchen bestreut, dorsal-innen in % der Femurlänge von der Basis entfernt mit 1 von allen mäch- tigsten, nach oben-vorn gekrümmten Dornhaken, ventral-apical innen mit 2 und außen mit lund dorsal-apicaljederseitsmit je 1 klei- neren Kegeldorn, in dem basalen % der Femurlänge ventral-außen mit einer Kammreihe aus 7 — 8 stumpfen, nach unten gekrümmten Hakenhöckern; Patella und Tibia regellos bekörnelt; Patella ventral-apical- jederseits mit je 1 Dörnchen; Tibia ventral jederseits mit je einer Reihe apicalwärts an Größe zunehmender Dörnchen. — Zahl der Tarsenglieder 6, 9, 6, 6. Färbung des Körpers dorsal und ventral einfarbig rostgelb; Cheliceren, Palpen und I. — III. Bein rostgelb, reichlich schwarz genetzt; IV. Bein dunkelbraun. Brasilien (Tijuca preto, Rio Negro) — 1 (J — (Type in meiner Sammlung) . Gen. Paraphalangodus nov. gen. Augenhügel dem Stirnrande des Cephalothorax näher als der I. Scutumquerfurche, deutlich abgesetzt, quer-oval, oben nur be- körnelt, sonst unbewehrt. — Dorsalscutum mit 5 deutlichen Quer- furchen, deren I. und II. durch eine mediane Längsfurche mit- einander verbunden sind. — Cephalothorax schmal; Seitenrand des Scutums neben der I. und IV. Scutumquerfurche deutlich ein- geschnürt. I. und II. sowie IV. und V. Area des Abdominalscutums und freie Dorsalsegmente des Abdomens unbewehrt und ohne mittlere Tuberkel- oder Dornpaare ; III. Area mit einem mittleren Paare langer, spitzer Dornen. — I. — III. Coxa klein, einander parallel ; IV. Coxa doppelt so breit und lang wie die übrigen, beim F und 9 unbewehrt. — Cheliceren klein, beim (J und $ gleich und normal gebaut. — Palpen so lang wie der Körper kräftig; Femur ventral unbewehrt und apical-innen mit 1 Stachel. — Beine kräftig; III. und IV. Femur S-förmig gekrümmt und von gleicher Stärke. Sekundäre Geschlechtsmerkmale am IV. Femur des cJ schwach ausgebildet. — I. Tarsus 6-gliedrig, sein Basalabschnitt beim c? verdickt, sein Endabschnitt 3-gliedrig; II. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des II. Tarsus 3- gliedrig; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht 3. Hett 102 Dr. C. Fr. Roewer: kammzähnigen ’Doppelklauen, mit PseudonycKium, ohne Scopula. Columbien. 1 Art. 1. P. synacanthus nov. spec. L. des Körpers 7.5; der Palpen 7.5; des I. Beines 11, II. 21, III. 16.5, IV. 21 mm. Körper gleichmäßig gewölbt. — Stirnrand des Cephalothorax halbkreisförmig durchgebogen, oben und unten unbewehrt und glatt, oben mit einem flachen, dicht und fein bekörnelten Median- hügel. — Augenhügel jederseits über den Augen mit je einer Reihe aus 3 kleinen Körnchen. — Fläche des Cephalothorax und des“!, und II. Area des Abdominalscutums mit je 2 nebeneinander ste- henden kleinsten Körnchen; III. Area mit einem mittleren Paare einander sehr naher, sich fast berührender, ge- rader, sehr spitzer, stark nach hinten geneigter, großer Kegeldornen; IV. Area mit 2 weit aus- einander stehenden Körnchen. Scutumseiten- rand im hinteren Drittel mit einer Reihe aus 5 — 6 winzigen Körnchen, im übrigen glatt. Scu- tumhinterrand und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Querreihe feiner Körnchen; dorsale” Analplatte glatt. . — Freie Ventralsegmente des Abdomens glatt und nicht bekörnelt. — Fläche der Coxen glatt, nur die I. Coxa frontal mit 4 — 5 groben Höckerreihen; III. Coxa ohne Randhöckerreihen; IV. Coxa lateral-außen und dorsal schwach bekörnelt, apical-dorsal unbewehrt. — Cheliceren klein; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes ganz glatt, desgleichen das normal gebaute II. Glied. Fig. 56. Parapha- — Palpen kräftig; Trochanter und Patellagänzlich langodus synacan- Unbewehrt und glatt ; Femur wentral unbewehrt, Körper apical-innen mit 1 Stachel; Tibia ventral-innen ^^^F'ermir mit 6(1. und 4. die größten) und außenmit 4 (der 3. der größte) Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; -Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine kräftig; I.-und II. Femur gerade, III. und IV. Femur S-förmig gekrümmt und so dick wie die übrigen alle Bein- glieder bis zur Tibia sehr spärlich und winzig bekörnelt. IV. Femur beim dorsal-apical-innen mit 1 Hakendorn. Zahl -der Tarsen- glieder 6, 16, 7, 7. - ^ ■ Färbung des HCörpärs "dorsal blaß röstgelb, Cephalothorax, Augenhügel und ScütumSeitenrand sowie freie Dorsalsegmente des Abdomens und die beiden großen Dorsaldornen, welche in einem schwarzem Basalfleck der TU. Area stehen, schwarz genetzt, des- gleichen Cheliceren und Palpen. ^Körper ventral blaßg^lb, die ffeien Ventralsegmehte des'. -Abdomens spärlich..schwarz genetzT Beine 106 neue Opüiouiden. 103 blaßgelb, teilweise und ungleichmäßig, besonders an Patellen und Tibien schwarz genetzt. Columbien (Paramo del Tolima, 4600 m) — 1 cJ — (Type in meiner Sammlung). Gen. Prostygnidius nov. gen. Augenhügel von der I. Scutumquerfurche doppelt so weit entfernt als vom Stirnrande, quer-oval, nur bekörnelt, sonst un- bewehrt. — Dorsalscutum mit 5 deutlichen Querfurchen, deren I. und II. durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. — Cephalothorax von fast derselben Breite wie dasAbdominal- scutum, welches neben der I. und IV. Scutumquerfurche deutlich eingeschnürt ist. — I., II., IV. und V. Area des Abdominalscutums und freie Dorsalsegmente des Abdomens ohne mittlere Paare von hervortretenden Tuberkeln oder Dornen; III. Area mit einem mittleren Dornenpaare. — I. — III. Coxa klein und einander parallel; IV. Coxa kaum doppelt so breit und lang wie die III., schräg nach hinten gerichtet und den Scutumseitenrand nur mit ihrer äußersten Ecke überragend. — Cheliceren klein und auch beim (J normal gebaut. — Palpen kaum so lang wie der Körper; Femur apical- innen mit 1 Stachel bewehrt. — Beine kurz und nicht sehr kräftig; nur der II. Femur gerade, die übrigen S-förmig gekrümmt. — Sekundäre Geschlechtsmerkmale am IV. Femur des ^ schwach ausgebildet. — I. Tarsus 5-, II. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; III. und IV. Tarsus je 6-gliedrig; Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit ein- fachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, mit Pseudonychium, ohne Scopula. Columbien. 1 Art. 1. P. pustulatus nov. spec. L. des Körpers 4; des I. Beines 5, II. 9.5, III. 8, IV. 10 mm. Körper gleichmäßig gewölbt, hinten gerundet. — Stirnrand des Cephalothorax gerade, über den Cheliceren nicht ausgerandet, mit flachem, fein bekörnelt en Medianhügel. ■ — Augenhügel jederseits über den Augen mit je 2 feinen Körnchen, sonst unbewehrt. — L— IV. Area desAbdominalscutums und hintere Fläche des Cephalo- thorax regellos bekörnelt; III. Area außerdem mit einem mittleren Paare leicht rückgeneigter Kegeldornen; IV. und V. Area und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer regelmäßigen Querreihe feiner Körnchen; Scutumseitenrand glatt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens glatt und nicht bekörnelt. — Fläche der Coxen glatt und nicht bekörnelt, nur I. Coxa frontal mit 4 stumpfen Höckerchen; III. Coxa ohne Randhöckerreihen; IV. Coxa dorsal- apical spärlich bekörnelt, sonst auch beim ^ unbewehrt. — Che- liceren klein; der dorsale, glatte Apicalbuckel des I. Gliedes lateral- außen mit 2 Körnchen; II. Glied glatt und normal gebaut. — Palpen 3- Heft 104 Dr. C. P^r. Koevver: schlank; Trochanter ventral mit 1 Stachel; Femur ventral glatt und unbewehrt, apical-innen mit 1 Stachel; Tibia vential innen mit 6 und außen mit 4 Stacheln; Tarsus ventral innen mit 3 und außen mit 4 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine sämtlich dünn, von gleicher Stärke; alle Glieder fein spärlich bekörnelt; IV. Femur beim (J dorsal-apical-innen mit 1 Hakendorn. Zahl der Tarsenglieder 5, 13, 6, 6. Färbung des Körpers dorsal einlarbig schwarzbraun, alle Körnchen des Rückens weißgelb hervortretend. Körper ventral einfarbig schwarzbraun. — Cheliceren rostgelb, schwarz genetzt, Palpen desgleichen. — Beine: Trochanter blaßgelb, Femora des- gleichen, aber basal und apical schwarz geringelt wie auch die Tibien und Metatarsen, Patellen ganz schwarz. (Tolima, -f- 3200 m) — 1 (J — (Type in meiner Gen. Dichobunistygnus nov. gen. Ein für beide Augen gemeinsamer Augen - hügel fehlt; jedes Auge auf einem eigenen, nied- rigen Hügel, weit vom Stirnrande und von der Mediane des Cephalothorax entfernt; Cephalo- thorax vorn in der Mediane mit einem dicken aufrechten Hügel, der 2 nebeneinanderstehende Gabelhöcker trägt. — Dorsalscutum mit 5 deutlichen Ouerfurchen, deren I. und II. durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. — Cephalothorax von derselben Breite wie das Abdominalscutum, daher das ganze Dorsalscutum fast rechteckig. — III. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare mächtiger, spitzer Kegeldornen; I., II. und IV. Area mit je einem mittleren Paare hervortretender Tuberkeln. Freie Dorsalsegmente des Abdo- mens unbewehrt. — I. — III. Coxa klein, einander parallel ; IV. Coxa um die Hälfte breiter und länger als die III., daher seitlich den Scutumseitenrand nur mit ihrer äußersten Ecke überragend. — Cheliceren kräftig; beim und $ gleich und normal gebaut. — Palpen viel länger als der Körper ; Femur und Patella sehr lang und dünn, nicht bestachelt. Tibia und Tarsus breit und dick gewölbt und reich bestachelt. — Beine lang und dünn; alle Femora gerade. Sekundäre Geschlechts- merkmale in der Bewehrung der IV. Femora in Form größerer . Dörnchen. — I. Tarsus 6-gliedrig, sein Basalabschnitt verdickt, sein Endabschnitt 3-gliedrig; II. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des II. Tarsus 3-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit kammzähnigen Doppelklauen, mit Pseud- onychium, mit dichter Scopula. Columbien. 1 Art. . ^ Columbien Sammlung). Fig. 56. Prosty- gnidius pustidatus Rwr. Körper dor- sal mit IV. Femur. 106 neue Opilioniden. 105 1. D. ephippiatus nov. spec. L. des Körpers 4; der Palpen 8; des I. Beines 12, II. 32, III. 21, IV. 27 mm. Körper von vorn nach hinten hoch gewölbt, hinten quer ab- gestutzt, freie Dorsalsegmente des Abdomens von oben her nicht sichtbar. — Stirnrand des Cephalothorax median gleichmäßig nach hinten durchgebogen, oben mit einer Körnchenreihe, deren lateral-äußerstes ein spitzes, vorgestrecktes Zähnchen bildet. — Jedes Auge auf einem eigenen Hügel nahe den Cephalothorax- Hinterecken ; vorn-median auf dem Ce- phalothorax ein breiter, dicker Hügel, der oben 2 nebeneinanderstehende Gabel- höcker trägt. — Fläche des Cephalothorax im übrigen glatt. I. und II., sowie IV. Area des Abdominalscutums mit je einer Quer reihe aus «je 4 groben Tuberkeln; III. Area mit einem mittleren Paare mäch- tiger, nach hinten divergierender, spitzer, basal rings rauh bekörnelter Kegeldornen und außenseits davon jederseits ein grober Tuberkel ; Scutumhinterrand mit einer feinen Körnchenquerreihe ; Scutumseitenrand glatt. — Freie Dorsalsegmente des Ab- domens glatt, freieVentralsegmente dagegen mit je einer feinen Körnchenquerreihe. — I. — IV. Coxa mit je einer regelmäßigen, mittleren Längsreihe grober Körnchen; III. und IV. Coxa außerdem auf der Fläche verstreut bekörnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa dorsal- apical-außen mit 1 kräftigen Dörnchen. — Cheliceren kräftig; der deutlich abgesetzte dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes glatt; a) Körper dorsal mit IV. II. Glied glatt und normal gebaut.— Palpen jiSiankegel dä^'cephi- doppelt so lang wie der Körper; Trochanter lothorax von vom. kugelig, ventral mit 1 Körnchen; der cylindrisch gerade Femur ventral-basal mit 1 Körnchen, apical- innen unbewehrt; die schlank-keulige Patella unbewehrt; Tibia ventral-innen mit 5 (der 3. der größte), ventral-außen mit 6 gleich großen Stacheln und ventral-basal-median mit 1 großen Stachel; Tarsus ventral innen mit 5 (der 1. und 3. die größten) und außen mit 7 (der 5. der größte) Stacheln; Tarsalklaue etwas länger als der Tarsus. — Beine lang, die vorderen dünn, die hinteren basal dicker; alle Femora gerade, die hinteren apicalwärts etwas verdickt ; die Glieder aller Beine glatt und nicht bekörnelt bis auf den IV. Femur des (J. Dieser trägt ventral -apical jederseits je 4 kräftige Fig. 57. Dichohunisty- gnus ephippiatus Rwr. 3. Hqft / 106 Dr. C. Fr. Roewer: Kegelzähne und dorsal-apical-innen einen starken Kegeldorn. — Zahl der Tarsenglieder 6, 19, 9, 10. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostbraun, dorsal mit weißem Hautdrüsensekret wie folgt bedeckt : Scutumseitenrand mit 5 Längsflecken, deren dritter mit der II. Area verbunden ist; Cephalothorax-Vorder ecken mit je 1 kleinen Fleck, ein größerer jederseits neben dem Medianhügel des Cephalothorax und je 1 großer Fleck umgibt jeden schwarzbraunen Augenhügel. Die 4 Tuberkeln jeder der I., II. und IV. Area schwarzbraun aus einem nur median unterbrochenen weißen Medianbande hervortretend; die schwarzbraunen Lateral-Tuberkeln der III. Area treten aus einem weißen breiten Querbande hervor, welches medianwärts in einem nach vorn offenen Bogen jeden der beiden großen, braunen Kegeldornen umfaßt ; Scutumhinterrand und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe weißer Querstricheln. — Cheliceren, Palpen und die Glieder des I. — III. Beines, sowie die Glieder des IV. Beines von der Tibia an einfarbig blaßgelb; IV. Femur und Patella tief dunkelbraun. Columbien (Quindina, Linia) — 1 — {T}^pe in meiner Sammlung). Gen. Hoplostygnus nov. gen. Ein für beide Augen gemeinsamer Augenhügel fehlt; jedes Auge auf einem eigenen, niedrigen Hügel, weit vom Stirnrande und von der Mediane des Cephalothorax entfernt; Cephalothorax vorn in der Mediane mit einem kurzen, dicken Kegeldorn. — Dorsal- scutum mit 5 deutlichen Quer furchen, deren I. und II. durch eine mediane Längs furche miteinander verbunden sind. — Cephalo- thorax von derselben Breite wie das Abdominalscutum, daher das ganze Dorsalscutum fast rechteckig. — III. Area des Abdominal- scutums mit einem mittleren Paare mächtiger, spitzer Kegeldornen; I., II. und IV. Area mit je einem mittleren Paare kleiner, hervor- tretender Tuberkeln. — Freie Dorsalsegmente des Abdomens ohne her vor tretende mittlere Tuberkel- oder Dornenpaare. — I. — III. Coxa klein, einander parallel; IV. Coxa um die Hälfte breiter und länger als die HL, daher seitlich den Scutumseitenrand nur mit ihrer äußersten Ecke überragend. — Cheliceren kräftig, beim $ normal gebaut, beim (J das II. Glied mächtig dick aufgeschwollen und in hoher Knie Wölbung das I. Glied überragend, letzterem hinten in der Mitte eingelenkt . — Palpen viel länger als der Körper ; Femur und Patella sehr lang und dünn, nicht bestachelt; Tibia und Tarsus breit und dick gewölbt und reich bestachelt. — Beine lang und dünn; alle Femora gerade. — Sekundäre Geschlechts- merkmale (außer an den Cheliceren) in der Bewehrung der III. und IV. Beine, die beim J viel stärker sind als das I. und II. Bein. — I. Tarsus 6-gliedrig, II. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig; Endglieder des 106 neue Opilioniden. 107 III. und IV. Tarsus mit kammzähnigen Doppelklauen, mit Pseud- onychium, mit dichter Scopula. Venezuela (Anden). ' 1 Art. 1. H. albicinctus nov. spec. • L. des Körpers 5; der Palpen 10; des I. Beines 16, II. 44, III. 33, IV. 41 mm. Fig. 58. Hoplostygnus albicinctus Rwr, Körper dorsal. (Die Lage des weißen , Sekretes durch feine Punktlinie angegeben.) Körper vorn und hinten hoch gewölbt, hinten gerundet. — Stiriirand des Cephalothorax median gleichmäßig nach hinten durchgebogen, oben mit einer Körnchenquerreihe, deren lateral- äußeres Paar am größten ist. — Jedes Auge auf einem eigenen ' Hügel nahe den Cephalothorax-Hinterecken; vorn median auf dem Cephalothorax ein breiter, dicker, kurzer, senkrechter Kegel- dorn. — Fläche des Cephalothorax sonst glatt. — I. Area des Ab- dominalscutums mit einer Querreihe aus 4 dicken Tuberkeln; II. und IV. Area mit einem mittleren Paare solcher Tuberkeln; 3. Heft 108 Dr. C. Fr. Roewer: III. Area mit einem mittleren Paare hoher, basal rings rauh be- körnelter Kegeldornen. Scutumseitenrand mit einer regelmäßigen Körnchenlängsreihe. Scutumhinterrand und I. — III. freies Dorsal- segment des Abdomens mit je einer groben Körnchenquerreihe. — Freie Ventralsegmente des AlDdomens mit je einer feinen Körnchen- querreihe. — Fläche der I. — III. Coxa mit je einer mittleren Längs- reihe blanker Buckelkörnchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa auf der Fläche verstreut bekörnelt und lateral-außen und dorsal-apical- desgleichen, hier aber auch beim (J sonst unbewehrt. — Cheliceren sehr kräftig; I. Glied mit scharf abgesetztem, dorsalen Apical- buckel, der hinten-außen 2 spitze Körnchen trägt; das beim (J mächtig knie förmig hochgewölbte II. Glied glatt. — Palpen doppelt so lang wie der Körper; Trochanter kugelig, lateral-innen mit 1 Körnchen; Femur cylindrisch und gänzlich unbewehrt wie auch die schlank-keulig, apical plötzlich verdickte Patella; Tibia ventral innen mit 4, außen mit 6 und ventral-median-hinten mit 1 (von allen größten) Stachel ; Tarsus ventral innen mit 5 und außen mit G Stacheln; Tarsalklaue etwas länger als der Tarsus. — Beine lang, das I. am kürzesten; alle Femora und Tibien gerade, die III. und IV. Femora und Tibien apical leicht keulig und dicker als die des I. und II. Beines. Alle Glieder des I. und II. Beines glatt und unbewehrt. III. und IV. Trochanter regellos bekörnelt und III. und IV. Femur mit je einer dorsalen Körnchenlängsreihe. Sekundäre Geschlechtsmerkmale des ^ in Bewehrung des III. und IV. Beines; III. und IV. Femur ventral apical jederseits mit je 4 und dorsal- apical jederseits mit je 1 kräftigen Kegeldorn; III. und IV. Patella dorsal-apical jederseits und ventral-apical-außen mit je 1 Kegeldorn; III. und IV. Tibia ventral-apical jederseits mit je 5 (der vorletzte der größte) und dorsal-apical-innen mit 1 Kegeldorn. Zahl der Tarsenglieder 6, 25, 11, 12; Basalabschnitt des I. Tarsus beim (J stark verdickt. Färbung des Körpers dorsal rostbraun, mit weißem Haut- drüsensekret wie folgt gezeichnet : Stirn- und Seitenrand des Dorsalscutums fein weiß umrandet, desgleichen der Hinterrand des Cephalothorax; weiß umrandet ist jeder der beiden Augen- hügel, jede Lateralhälfte der I. Area, die Außenhälfte der II. Area und die beiden Kegeldornen der III. Area; Scutumhinterrand und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens fein weiß quergestreift ; außerdem ist die Fläche des Cephalothorax und der I. — III. Area — besonders median — fein und spärlich weiß bepulvert. — Körper ventral einfarbig dunkelbraun. I. und II. Bein einfarbig rostgelb, III. und IV. Bein dunkelbraun. Cheliceren und Palpen blaßgelb, erstere überall stark schwarz genetzt, letztere auf Patella bis Tarsus reichlich schwarz genetzt. Venezuela (]\Ierida, + 2000 m) — 1 ^ — (Type in meiner Sammlung) . 106 neue Opilioniden. 109 Gen. Bugabitia nov. gen. Augenhügel dem Stirnrande des Cephalothorax näher als der I. Scutumquer furche, quer-oval, mit 2 nebeneinanderstehenden Höckerchen besetzt. Dorsalscutum mit 4 Querfurchen, deren I. und II. durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. — Cephalothorax schmal; Seitenrand des Abdominalscutums von der I. Scutumquerfurche an seitlich vorgerundet, kurz vor den Hinter ecken des Scutums wieder eingebogen. — I. und II. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare niedriger, aber deutlich hervortretender Tuberkeln; III. Area mit einem mittleren Paare hoher, spitzer Kegeldornen. Scutumhinterrand und 1. und III. freies Dorsalsegment des Abdomens unbe wehrt; II. freies Dorsalsegment mit 1 medianen Kegeldorn. — I. — III. Coxa klein, einander parallel; IV. Coxa doppelt so lang und so breit wie die übrigen zusammen, ihr Seitenrand daher den Scutumseitenrand (von oben gesehen) breit überragend. — Cheliceren klein und beim ^ und $ gleich und normal gebaut. — Palpen kräftig; alle Glieder untereinander von gleicher Dicke; Femur apical-innen mit 1 Stachel bewehrt. — Beine lang und dünn; alle Femora gerade. I. und III. Tarsus je 6-gliedrig; II. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel. Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig; Endglieder der III. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, mit Pseudo nychium, ohne Scopula. Columbien. 1 Art. 1. B. triacantha nov. spec. L. des Körpers 3.5; der Palpen 5; des I. Beines 11, II. 23, III. 18, IV. ? mm. Körper gleichmäßig gewölbt. — Stirnrand des Cephalothorax gerade, über den Cheliceren nicht ausgebuchtet, oben und unten unbe wehrt. — Augenhügel oben mit 2 nebeneinanderstehenden stumpfen Höckerchen, vor denen vorn und hinten jederseits je 1 winziges Körnchen steht. — Fläche des Cephalothorax glatt und mit einem mittleren Paare stumpfer Tuberkeln, desgleichen die I. und II. Area des Abdominalscutums; III. Area mit einem mitt- leren Paare dicker, basal dicht rauh bekörnelter Kegeldornen. Scutumseiten- und -hinterrand, sowie freie Dorsalsegmente des Abdomens glatt, nur das II. freie Dorsalsegment trägt einen dicken Mediankegeldorn. — Freie Ventralsegmente des Abdomens glatt. — I. Coxa frontal mit einer Reihe aus 5 groben Höckerchen, sonst glatt; II. und III. Coxa mit je einer mittleren Längsreihe grober Körnchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; Fläche der IV. Coxa glatt, doch lateral- außen und dorsal-apical grob verstreut bekörnelt. — Cheliceren kräftig ; der dorsale Apicalbuckel des I . Gliedes völlig glatt-glänzend ; II. Glied glatt. — Palpen kräftig; alle Glieder gleich dick. Tro- chanter ventral mit 1 Körnchen; Femur ventral nur mit 1 Basal- 3. Heft 110 Dr. C. Fr. R o e w e r : körnchen und apical-innen mit 1 Stachel; Patella gänzlich unbe- wehrt; Tibia ventral jederseits mit je 4 (der 1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsus ventral innen mit 4 (der 1. und 3. die größten) und innen mit 3 (der 1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und dünn; alle Glieder des I. — III. Beines unbewehrt und glatt, nur der III. Femur dorsal- apical-innen mit 1 Dorn. IV. Bein; Trochanter rings rauh bekörnelt und ventral-apical-innen mit 1 Dörnchen (die übrigen Glieder des IV. Beines fehlen). Zahl der Tarsenglieder 6, 12, 6, ?. — Sekundäre Geschlechtsmerkmale des (J am IV. Femur des d" wahrscheinlich (IV. Bein fehlt der Type) und am I. Metatarsus, welcher apical keulig angeschwollen ist, sowie am Basalabschnitt des I. Tarsus, welcher verdickt ist. Färbung des Körpers dorsal und ven- tral einfarbig rostgelb. — Cheliceren und Palpen rostgelb, reich mit schwarzen Netz- flecken bedeckt ; die Sockel der Palpen- stacheln sind schwarz. — Beine blaß rost- gelb, von den Patellen bis zu den Meta- tarsen reichlich schwarz genetzt und gefleckt . Columbien (Bugabita) — 1 — (Type in meiner Sammlung). Fig. 59. Bugabitia tri- acantha R\^t. a) Körper dorsal; b) I. Tarsus {^). Gen. Inezia Roewer. 1. I. calcartibialis nov. spec.^ cJ — L. des Körpers 16; der Palpen 16; des I. Beines 34, II. 63, III. 53, IV. 81 mm. ? — L. des Körpers 17; der Palpen 13, des I. Beines 25, II. 52, III. 40, IV. 55 mm. Körper des dorsal wenig gewölbt, des $ stark gewölbt. — Stirnrand desCepha- lothorax gerade, über den Cheliceren nicht ausgebuchtet, unten mit 1 kleinen ^^ledianzahn, oben glatt. — Augenhügel jederseits oben mit 1 schräg-aufrechten Kegeldörnchen und dahinter mit je 1 Körnchen. Cephalothorax schmal, seine Fläche hinten median fein bekörnelt. — I. Area des Abdominal- scutums mit einer Körnchenquerreihe, innerhalb deren jederseits der medianen Längsfurche sich je 1 stumpfer Tuberkel erhebt; II. Area nur mit einer feinen Körnchenquerreihe; III. Area mit einer vorderen Körnchenquerreihe, aus der sich ein mittleres Paar dicker, kurzer Kegeldornen erhebt und einer hinteren Körnchcn- querreihe. Scutumseitenrand mit einer Längsreihe dicht er Körnchen. Scutumhinterrand glatt und mit einem mittleren Paare winziger Körnchen. L— III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem mittleren Paare beim kleiner, stumpfer, beim $ größerer spitzer Tuberkeln besetzt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens 106 neue Opilioniden. 111 mit je einer groben Körnchenquerreihe. — Fläche der I. — III. Coxa m'it je einer mittleren Längsreihe grober Buckelkörnchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa apical-dorsal mit 1 kräftigen Hakendorn, sonst regellos rauh bekörnelt und beim (J inmitten des hinteren Innenrandes, also vor dem Stigma, mit einem kurzen, senkrechten Kegeldorn, der dem $ ganz fehlt. — Cheliceren kräftig; beide Glieder beim ^ enorm aufgetrieben, aber von derselben Form wie beim $; I. Glied mit dorsalem, nur hinten bekörnel- ten Apicalbuckel ; II. Glied basal be- körnelt. — Palpen etwa so lang wie der Körper ; alle Glieder unter- einander von gleicher Stärke und beim ^ dicker aufgetrieben als beim ?; Trochanter dorsal mit 2 und ven- tral mit 3 hintereinanderstehenden Dörnchen; Femur apical-innen un- be wehrt, . lateral -außen und dorsal mit je einer Längsreihe grober Buckelkörnchen, ventral nur mit 3 Basalstacheln und dorsal-apical in einen kräftigen Hakendorn auslau- fend; Patella und Tibia dorsal grob regellos bekörnelt; Tibia ven- tral jederseits mit je 4 (l.und 3. die größten) Stacheln; Tarsus ven- tral außen mit 5(2. und 4. die größ- ten) und innen mit 6 (2., 4. und 6. die größten) Stacheln; Tarsal- klaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang und kräftig; alle Femora gerade und alle Glieder bis zur Tibia regel- los fein bekörnelt. Sekundäre Geschlechtsmerkmale (außer an Cheliceren und Palpen) am HI. und IV. Bein des cJ: III. und IV. Trochanter ventral - apical innen mit je 1 Dörnchen; III. Femur dorsal-apical-innen mit 1 Dörnchen; IV. Femur basal dicker, apical verjüngt. IV. Tibia sehr stark S-förmig gebogen, lateral-innen in der Mitte ihrer Länge mit 1 sehr großen und spitzen S-förmigen Hakendorn und ventral-innen vor diesem Dorn eine schräge Kammreihe aus 6 stumpfen, einander berührenden Zähnchen. — Zahl der Tarsenglieder 9, 13, 9, 10. Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppel- klauen, mit Pseudonychium, ohne Scopula. Färbung des Körpers dorsal und ventral dunkel pechbraun; I. Area des Abdominalscutums rings (außer am Seitenrande) und Fig. 60. Inezia calcartibialis Rwr. — . Körper dorsal mit Femur bis Tibia des IV. Beines. 3. Heft 112 Dr, C. Fr. Roewer: III. Area vorn und seitlich schmal, aber scharf gelbveiß umrandet. Cheliceren, Palpen und Beine einfarbig pechbraun. Venezuela pierida, + 3000 m) — 30 (c? $) — (Type in meiner Sammlung) . Gen. Allocranaus nov. gen. Augenhügel dem Stirnrande des Cephalothorax näher als der I. Scut umquer furche, quer-oval, hoch ansteigend und jederseits seiner flachen Längsfurche in je 1 Kegeldörnchen auslaufend. — Dorsalscutum mit 4 Quer furchen, deren erste und zweite durch eine mediane Längs furche miteinander verbunden sind. — Cephalo- thorax schmal; Seitenrand des Abdominalscutums von der I. Scutumquerfurche an seitlich vorgerundet und von der III. Quer- furche an wieder eingeschnürt. — I. und II. Area des Abdominal- scutums unbe wehrt und ohne mittlere Tuberkelpaare; III. Area mit einem mittleren Paare dicker, halbkugeliger Höcker; Scutum- hinterrand und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem mittleren Paare spitzer, hervortretender Tuberkeln; dorsale Analplatte unbewehrt. — I. — III. Coxa klein, schmal, einander parallel; IV. Coxa doppelt so lang und so breit wie die III. Coxa, doch seitlich den Scut umseitenr and nur mit ihrer äußersten Ecke überragend. — Cheliceren kräftig. — Pal- pen so lang wie der Körper; Femur mit einer ventralen lateral-äußeren und dorsalen Körnchenlängsreihe, jedoch apical- innen unbewehrt und hier ohne Stachel, aber dorsal-apical in einen gekrümmten Dornhaken auslaufend. — Beine lang und kräftig; alle Femora mehr oder minder gerade. — Sekundäre Geschlechtsmerkmale am IV. Bein des an Cheliceren und Palpen wahrscheinlich (cJ bisher unbekannt). — I. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. (und II.) ? Tarsus 3-gliedrig. Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kamm- zähnigen Doppelklauen, mit Pseudonychium, ohne Scopula. Columbien. 1 Art. 1. A. columbianus nov. spec. L. des Körpers 10; der Palpen 10; des I. Beines 18, II. 29.5, III. 26, IV. 39 mm. Körper auf der I. Scutumquerfurche tief eingedrückt. — Stirnrand des Cephalothorax gerade, oben reichlich dicht fein bekörnelt. — Augenhügel oben mit 2 nebeneinanderstehenden, divergierenden Dörnchen und dahinter 2 kleinen Höcker chen. — Fläche des Cephalothorax glatt und nicht bekörnelt. — I. und II. Area des Abdominalscutums dicht fein bekörnelt, ohne hervor- tretende mittlere Tuberkelpaare; IH. Area mit einer vorderen Querreihe aus 14 winzigen Körnchen, dann folgt ein mittleres Paar breiter, glänzender Halbkugelhöcker, dann folgt am Hinterrand der III. Area eine mittlere Querreihe aus 4 winzigen Körnchen. Scut umseitenr and mit nur einer Längsreihe dicht stehender Körnchen. Scut umhinterr and und I. — HL freies Dorsalsegment 106 neue Opilioniden. 113 des Abdomens mit je einem mittleren Paare spitzer Tuberkeln und jeder seit s an den Seitenecken mit je einer Querreihe aus 3 — 4 kleinen Körnchen; dorsale Analplatte glatt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens und Hinterrand des Stigmensegmentes mit je einer sehr regelmäßigen Querreihe grober Körnchen. — I. Coxa frontal mit einer Randreihe aus 4 groben Höckerchen; II. Coxa mit einer mittleren Längsreihe grober Körnchen; III. und IV. Coxa regellos mit groben Körnchen bestreut; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa dorsal- apical mit 1 kräftigen, kurzen Hakendorn. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes und die Frontalfläche des II. Gliedes grob bekörnelt. — Palpen kräftig, so lang wie der Körper; Tro- chanter dorsal mit 2 nebeneinander- stehenden und ventral mit 2 hinterein- anderstehenden Dörnchen ; Femur rund- lich, dorsal leicht gewölbt, apical-innen unbewehrt und ohne Stachel, dorsal- apical in einen langen, nach vorn ge- krümmten Dornhaken auslaufend und dorsal, lateral-außen und ventral mit je einer Längsreihe kräftiger Zähnchen, von denen das basal-ventrale das größte ist; Patella keulig, dorsal bekörnelt wie auch die Tibia; Tibia ventral jeder- seits mit je 4 (1. und besonders 3. die größten) Stacheln; Tarsus ventral jeder- seits mit je 6 (3. und 5. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine kräftig; alle Femora gerade. Alle Glieder des I. — III. Beines glatt und nicht bekörnelt. Die Glieder des IV. Beines bis zur Tibia regellos bekörnelt, sonst nicht bewehrt. — Zahl der Tarsenglieder 8, ?, 8, 9. Färbung des Körpers dorsal und ventral dunkel pechbraun, alle Körnchen des Rückens blaß weißgelb. Beine dunkel pechbraun, einfarbig. Cheliceren glänzend rotbraun. Palpen rostbraun, reichlich schwarz genetzt. Columbien (Paso del Quindina, -f 3800 m) in meiner Sammlung). Fig. 61. Allocranaus co- lumbianus. Rwr. — $ — a) Körper dorsal; b) Palpe von außen. 1 ? — (Type Gen. Isocranaus nov. gen. Augenhügel nahe dem Stirnrande des Cephalothorax, doch deutlich von ihm getrennt, quer-oval, hoch aufgewölbt, mit 2 nebeneinanderstehenden Dörnchen besetzt. — Dorsalscutum mit 4 Quer furchen, deren erste und zweite durch eine mediane Längs- 8 Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 3. Heft 114 Dr. C. Fr. R o e w e r : furche miteinander verbunden sind. — Cephalothorax schmal, Körper auf der I. Scutumquer furche tief eingedrückt, hier lateral eingeschnürt ; Scutumhinterecken gerundet . I . Area des Abdominal- scutums mit einem mittleren Paare hervor tretender Tuberkeln; III. Area mit einem mittleren Paare hoher Kegeldornen; II. und IV. Area, sowie I. und II. freies Dorsalsegment nur bekörnelt, ohne hervortretende mittlere Tuberkelpaare; III. freies Dorsalsegment mit einem mittleren Paare kleiner Kegeldörnchen. — I. — III. Coxa klein, einander parallel; IV. Coxa schräg nach hinten gerichtet, doppelt so breit und lang wie die III. Coxa und dem Scutumseiten- rand nur mit ihrer äußersten Ecke überragend. — Cheliceren kräftig und beim ^ und $ von gleicher Form, aber beim (J viel dicker geschwollen als beim — Palpen so lang wie der Körper, beim die einzelnen Glieder ebenso bewehrt wie beim $, doch viel dicker angeschwollen als beim 5; Femur apical-innen unbewehrt, dorsal und lateral-außen mit je einer Längsreihe grober Körnchen. — Beine kräftig; alle Femora gerade. Sekundäre Geschlechts- merkmale (außer an Cheliceren und Palpen) durch Bewehrung der IV. Beine ausgebildet. — I. Tarsus 6-gliedrig; II. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. und II. Tarsus je :3-gliedrig; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, mit Pseudonychium, ohne Scopula. Columbien. 1 Art. I. obscurus nov. spec. L. des Körpers 6.5; der Palpen 6.5; des I. Beines 12, II. 21, III. 15, IV. 21 mm. Körper auf der I. Scutumquerfurche tief eingedrückt. — Stirn- rand des Cephalothorax gerade, oben glatt und nicht bekörnelt. — Augenhügeloben mit 2 nebeneinander stehenden, divergierenden Dörnchen und seine hintere Fläche verstreut bekörnelt. — Fläche desCephalothorax glatt, bis auf ein mittleres Paar kleiner Tuberkeln. • — I. und II. Area des Abdominalscutums mit je einer Körnchen- querreihe, aus der auf der I.Area ein mittleres Paar spitzer Tuber- keln hervortritt; III. Area regellos rauh bekörnelt und mit einem mittleren Paare hoher und spitzer, basal sehr grob bekörnelter Kegeldornen. Scutumseitenrand mit einer äußeren, sehr dichten und einer inneren weitergestellten Körnchenlängsreihe. Scutum- hinterrand und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe, aus der auf dem III . freienDorsalsegment ein mittleres Paare kleiner Kegeldörnchen hervortritt ;dorsale Anal- platte verstreut bekörnelt. — Freie ^Tntralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe. — Fläche der !.• — IV. Coxa ver- streut bekörnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes hinten mit 3 Körnchen besetzt ; II. Glied glatt. — Palpen kräftig; Trochanter dorsal mit 1 Dörnchen, ventral 106 neue Opilioniden. 115 mit 1 Körnchen besetzt; Femur beim S lateral stark zusammen- gedrückt, dorsal-basal hoch aufgewölbt, ventral und apical-innen unbewehrt und glatt, dorsal mit einer Längsreihe aus 6 spitzen Dörnchen, lateral-außen mit einer Längsreihe aus 6—7 stumpfen Buckelkörnchen; Patella und Tibia dorsal grob bekörnelt; Patella sonst unbewehrt; Tibia ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) und Tarsus ventral jederseits mit je 3 Stacheln; Tarsal- klaue so lang wie der Tarsus. — Beine kräftig; alle Femora gerade; alle Glieder bis zur Tibia rauh und regellos spitz bekörnelt. — Sekundäre Geschlechtsmerkmale am I. und IV. Bein: I. Metatarsus in der apicalen Hälfte stark keulig verdickt; IV. Coxa dorsal-apical mit 1 Dornhaken; IV. Femur dorsal-apical mit 1 geraden und lateral-außen etwas von der Femurspitze entfernt mit 1 hakig gekrümmten Dörn- chen. — Zahl der Tarsenglie- der 6, 12, 7, 7. Färbung des Körpers dor- sal und ventral und Beine matt pechbraun einfarbig, nur Cheliceren und Pa] pen glänzend rotbraun. Columbien (Villa vicenia, -j- 450 m) — 1 cJ, 2 ? — (Type in meiner Sammlung). Gen.Homocranaus nov.gen. Augenhügel dem Stirnrande des Cephalothorax näher als der I. Scutumquerfurche, quer- oval, jederseits seiner flachen medianen Längsfurche mit kleinen, stumpfen Höckerchen besetzt. — Dorsalscutum mit 4 Querfurchen, deren erste und zweite durch eine me- diane Längsfurche miteinander verbunden sind. • — Cephalo- thorax schmal; Seitenrand des Abdominalscutums von der tiefen I. Scutumquerfurche an seitlich vorgerundet, an den Scutum- hinterecken wieder verengt. — I. und II. Area des Abdominal- scutums mit je einem mittleren Paare kleiner, aber hervortretender Tuberkeln; III. Area mit einem mittleren Paare größerer halb- kugeliger Höcker. Scutumhinterrand und I. — III. freies Dorsal- segment mit je einem mittleren Paare flacher Höckerchen; dorsale Analplatte mit flachem, breiten Medianhöcker. — I.— III. Coxa ö. Fig. 62. Isocronaus obscurtts Rwr. — ö'. a) Körper dorsal mit IV. Femur; b) I. Tarsus des c) Palpe von außen. 8* 3. Heft 116 Dr. C. Fr. Roewer: klein, einander parallel; IV. Coxa doppelt so lang und so breit wie die III. Coxa, jedoch seitlich den Scutumseitenrand nur mit ihrer äußersten Ecke überragend, beim ^ dorsal-apical mit 1 Hakendorn. — Cheliceren kräftig; I. und II. Glied beim und $ von gleicher Form, aber beim viel dicker angeschwollen als beim $. — Palpen kaum so lang wie der Körper, kräftig; alle Glieder beim J und $ von gleicher Form, aber beim cJ viel mehr angeschwollen als beim $; Femun mit je einer dorsalen, late- ral-äußeren und ventralen Zähnchen- reihe, apical-innen mit 1 Stachel und dorsal-apical in einen starken Haken- dorn auslaufend. — Bein lang und kräftig; alle Femora gerade. — Sekun- däre Geschlechtsmerkmale (außer an Cheliceren und Palpen) am IV. Bein des c? in Form größerer Dorne ent- wickelt. — I. — IV. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig; End- glieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppel- klauen, mit Pseudonychium, ohne Sco- pula. Columbien. 1 Art. 1. H. tetracalcar nov. spec. - L. des Körpers 13, der Palpen 10; des I. Beines 20, II. 35, III. 31, IV. 56 mm. Körper auf der I. Scutumquer- furche tief eingedrückt. — Stirnrand des Cephalothorax gerade, oben sehr fein und regellos bekörnelt. — Augen- calcar Rwr. — ^ — a) Kör- hügel oben mit 2 nebeneinanderstehen- per dorsal mit 1\ . Femora; stumpfen Höckerchen, außer- b) Falpe von außen. . . . n i i .. tt- dem fein regellos bekörnelt. — Hintere Mittelfläche des Cephalothorax fein regellos bekörnelt. • — I. und II. Area des Abdominalscutums dicht bekörnelt und mit je einem mittleren Paare stumpfer Tuberkeln; III. Area vorn breit regellos bekörnelt, dann folgt ein mittleres Paar blanker, dicker, halb- kugeliger Höcker und dahinter eine mittlere Querreihe aus 4 kleinen Körnchen. Scutumseitenrand mit einer äußeren dichten und einer inneren weitstehenden Längsreihe stumpfer Körnchen. Scutumhinterrand und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem mittleren Paare blanker, querovaler, flacher Höcker- chen und außerdem jederseits nahe den Seitenecken mit je einer Reihe aus 3 — 4 kleinen Körnchen; dorsale Analplatte mit flachen. Fig. 63. Homocranaus tetra- 106 neue Opilionideru 117 breit quer-ovalen, blanken Medianhöcker. — Freie Ventralsegmente mit je einer Körnchenquerreihe. — Fläche der I. — IV. Coxa dicht grob und regellos bekörnelt. III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. — Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes und die Frontalfläche des II. Gliedes dicht und regellos grob bekörnelt. — Palpen kräftig; Trochanter dorsal und ventral mit je 2 hintereinanderstehenden Dörnchen, außerdem lateral bekörnelt; Femur mit je einer dorsalen, ventralen und lateral-äußeren Längsreihe aus je 6 — 8 dicken, kurzen Dörnchen (das ventral-basale das größte und gabelige), apical-innen mit 1 Stachel, dorsal-apical in einen kräftigen Dorn- haken auslaufend ; Patella und Tibia dorsal regellos’ grob bekörnelt ; Patella sonst unbewehrt; Tibia ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) und Tarsus ventral jederseits mit je 4 gleichgroßen Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine kräftig; alle Femora gerade; alle Glieder des I. — IV. Beines bis zur Tibia regellos dicht bekörnelt. — Sekundäre Geschlechtsmerkmale am IV. Bein des (J: Coxa dorsal-apical mit 1 kräftigen nach außen- unten gekrümmten Hakendorn; Trochanter ventral-apical -innen mit 1 Kegeldorn; Femur im basalen Drittel der Femurlänge lateral- innen mit 1 nach unten gekrümmten Hakendorn und apical-dorsal- innen mk 1 (größten) nach unten rückgekrümmten Hakendorn. Außerdem der I. Metatarsus des ^ in der apicalen Hälfte stark keulig verdickt. — Zahl der Tarsenglieder 7, 10, 8, 8. Färbung des Körpers dorsal pechbraun, Cephalothorax be- sonders dunkel, Abdominalscutum heller gebräunt und Furchen desselben unscharf und breit rostgelb überlaufen. Körper ventral schwarzbraun, nur die IV. Coxa hell rostgelb kontrastierend. — Cheliceren und Palpen sowie die ganzen Beine glänzend schwarz. Columbien (Paso del Quindina, -f 3800 m) — 1 ^ — (Type in meiner Sammlung). Gen. Clavicranaus nov. gen. Augenhügel nahe dem Stirnrande des Cephalothorax, doch deutlich von ihm abgesetzt, quer-oval und oben mit 2 nebeneinander stehenden stumpfen Tuberkeln besetzt. — Dorsalscutum mit 4 Querfurchen, deren erste und zweite durch eine mediane Längs- furche miteinander verbunden sind. — Cephalothorax von der- selben Breite wie das Abdominalscutum, das nur wenig oval verbreitert ist; daher der Seitenrand des Scutums neben der I. Scutumquerfurche kaum eingeschnürt. • — I. Area des Abdo- minalscutums mit einem mittleren Paare kleiner Kegeldörnchen; III. Area mit einem mittleren Paare großer Kegeldornen; II. und IV. Area (= Scutumhinterrand) unbewehrt und ohne mittlere Tuberkelpaare. I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem mittleren Tuberkelpaare. — I. — III. Coxa klein, schmal, einander gleich groß; auch die IV. Coxa nur wenig breiter und länger als die III. Coxa, jedenfalls seitlich den Scutumseitenrand 3. Heft 118 Dr. C. Fr. Koewer: nur mit der äußersten Ecke überragend. — Cheliceren kräftig; beim und $ von gleicher Form, doch beim d' dicker angeschwollen als beim $. — Palpen kaum so lang wie der Körper; Femur fast unbewehrt, mit feiner ventraler und lateral-äußerer Körnchen- reihe, sonst unbewehrt; die Palpenglieder sind beim dicker geschwollen als beim $. — Beine lang; hintere Femora leicht S- förmig gekrümmt. Sekundäre Geschlechtsmerkmale in Form beträchtlicher Verdickung der basalen Glieder des I. und IL Tarsus und aller Glieder des IIF und IV. Tarsus gegenüber dem $. — T, III. und IV. Tarsus je 6-gliedrig; II. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel. Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig; End- glieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähni- gen Doppelklauen, mit Pseud- onychium, ohne Scopula. Surinam. 1 Art. 1. C. tarsalis nov. spec. L. des Körpers 5; der Palpen 4; des I. Beines 11, II. 21, III. 14.5, IV. 19.5 mm. Körper im Umriß oval und oben gleichmäßig gewölbt. — Stirnrand des Cephalothorax ge- rade und oben glatt und nicht bekörnelt. — Augenhügel mit 2 nebeneinanderstehenden stumpfen Tuberkeln. — Fläche des Cepha- lothorax glatt. — I. und II. Area des Abdominalscutums mit je ^ _ einer Körnchenquerreihe, aus der tilg. b4. Clavicranaus tarsalis Rwr. . t \ ^ -r» dorsal (d'). Area ein mittleres Paar kleiner Kegeldörnchen hervor- tritt. III. Area regellos bekörnelt und mit einem mittleren Paare großer, dicker, basal rings rauh bekörnelter Kegeldornen; IV. Area Scutumhinterrand) und Scutumseitenrand glatt. I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens nur mit je einem mittleren Paare kleiner Tuberkeln, sonst glatt; dorsale Analplatte glatt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer feinen Körnchen- querreihe. — I. — IV. Coxa mit je einer mittleren Längsreihe stumpfer Körnchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa dorsal-apical-außen mit 3 — 4 ungleichgestellten, endborstigen Dörnchen beim beim $ nur bekörnelt. — Cheliceren kräftig; der glatte dorsale i\pical- buckel des I. Gliedes trägt hinten außen und innen je 1 spitzes Körnchen; II. Glied glatt. — Palpen kaum so lang wie der Körper; Trochanter unbewehrt; Femur nur ventral und lateral-außen mit einer sehr feinen Längsreihe winziger Körnchen, sonst glatt und 106 neue Opilioniden. 119 iinbewehrt wie auch die Patella; Tibia ventral jederseits mit je 5 (1. und 4. die größten) und Tarsus ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. — Beine lang, nicht sehr kräftig; vordere Femora gerade, hintere Femora leicht S-förmig gekrümmt. I. — III. Trochanter hinten mit je 2 spitzenhaarigen Dörnchen; IV. Trochanter mit 6 — 8 solchen Dörnchen ungleich bestreut. Alle Glieder des I. — IV. Beines außer den fein bekörnelten III. und IV. Femora beim (J und $ unbewehrt. Beim $ alle Glieder der vier Beine normal gebaut. Zahl der Tarsenglieder 6; 12; 6; 6; Sekundäre Geschlechtsmerkmale des cJ: I. — IV. Metatarsus apical plötzlich keulig verdickt; Basalab- schnitt des I. Tarsus sehr stark verdickt; die 3 basalen Glieder des II. Tarsus verlängert und verdickt; alle 6 Glieder der III. und IV. Tarsen viel dicker als beim $. Färbung des Körpers dorsal einfarbig sam- metschwarz, ventral dunkelbraun. Cheliceren und Palpen rostbraun, reichlich schwarz genetzt. Beine rostgelb, nur die verdickten Teile des I. und II. Tarsus beim (J schwarz genetzt. Surinam (Paramaribo) — 3 cJ, 2 $ — (Type in meiner Sammlung). Gen. Cynorta (C. L. Koch) 1. C. lineata nov. spec. L. des Körpers 4.5; des I. Beines 12, II. 27, III. 16, IV. 23 mm. Körper dorsal konvgx, besonders nach hinten Plg- 65. Cynorta zu. — Stirnrand des Cephalothorax unbewehrt. — dorraHwSßelS Augenhügelquer-oval,medianflachlängs-gefurcht, ^ung punktiert), oben jederseits grob und regellos bekörnelt. — Fläche des Cephalothorax, des Abdominalscutums und der freien Dorsalsegmente des Abdomens mattglatt, nicht bekörnelt, nur die I. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Tuberkel- paare und die III. Area mit einem mittleren Paare schlanker, spitzer Kegeldornen. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer sehr feinen Körnchenquerreihe. — Fläche der Coxen überall regellos rauh bekörnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa dorsal- apical-außen mit 1 kurzen, schräg-aufrechten Kegeldorn. — Che- liceren beim größer und am II. Glied mächtig auf gewölbt; I. Glied mit grob bekörnelten, dorsalen Apicalbuckel ; II. Glied beim ^ mächtig emporgewölbt, glatt und hinten in seiner Mitte des I. Gliedes eingelenkt. — Palpen kürzer als der Körper; Femur nur ventral mit einer Längsreihe stumpfer Höckerchen, die übrigen Glieder wie üblich gestaltet und unbewehrt. — Beine lang und dünn, auch beim ^ normal gebaut und ohne sekundäre Geschlechts- merkmale am III. oder IV. Bein, nur der Basalabschnitt des 3. Hpft 120 Dr. C. Fr. Roewer: I. Tarsus ist beim stark verdickt. — Vordere Femora gerade, hintere Femora leicht S-förmig gekrümmt; alle Beinglieder bis zur Tibia nur spärlich und fein bekörnelt. — Zahl der Tarsenglieder 6, 13, 8, 9. — Basalabschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostbraun mit weißer -Kückenzeichnung wie folgt: I. Scutumquerfurche mit weißem großen V, dessen Schenkel an den Cephalothorax- Vorderecken sich in 2 — 3 Einzelflecken auflösen; jederseits hinter und neben diesem V je ein schmaler Strichfleck auf der I. Scutumquerfurche; I. Area des Abdominalscutums mit weißem Medianfleck, der hinten gegabelt ist, und lateral von 3 — 4 weißen Punktfleckchen umsäumt; die beiden Tuberkeln der I. Area auch weiß; II. Area nur mit weißem Medianstrichfleck; IV. Scutumquerfurche sehr deutlich mit einer weißen förmigen Querlinie gezeichnet, die jederseits gerade den Scutumseitenrand erreicht; V. Scutumquerfurche gleich der IV. Querfurche gezeichnet, doch hier ist der Querstreif besonders lateral in 2 — 3 Einzelfleckchen aufgelöst. — Cheliceren, Palpen und Beine einfarbig rostbraun. Surinam (Paramaribo) — 1 (J — (Type in meiner Sammlung). Gen. Neocynorta nov. gen. Schlanke Tiere mit langen und dünnen Beinen. — Abdominal- scutum: I. Area mit einem mittleren Paare stumpfer, niedriger, aber deutlich hervortretender Tuberkeln; II. Area unbewehrt und ohne mittleres Tuberkel- oder Dornenpaar; III. Area mit einem mittleren Paare hoher und spitzer Kegeldornen; IV. und V. Area unbewehrt und ohne mittlere Tuberkel- oder Dornenpaare, des- gleichen auch die freien Dorsalsegmente des Abdomens. — II. Glied der Cheliceren beim und $ normal gebaut. — Beine lang und dünn; basale Glieder des III. und IV. Paares auch beim ^ von gleichem Habitus und gleicher Stärke wie die des I. und II. Paares. — I. Tarsus 6-, sein Endabschnitt 3-gliedrig von normaler Dicke, sein Basalabschnitt 3-gliedrig und beim stark verdickt; II. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel, sein Endabschnitt 4-gliedrig; III. und IV. Tarsus mehr als 6-gIiedrig, variabel; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, mit Pseudonychium, ohne Scopula. Columbien. 1 Art. 2. N. virescens nov. spec. L. des Körpers 8; des I. Beines 16, II. 33.5, III. 26, IV. 30irjm. Körper dorsal gleichmäßig gewölbt, auf der I. Scutumquer- furche leicht eingedrückt und hier lateral eingeschnürt ; Abdominal- scutum seitlich gerundet. — Stirnrand des Cephalothorax imbe- wehrt. — Augenhügel quer-oval, oben jederseits verstreut bekörnelt. — Fläche des Cephalothorax und des x\bdominalscutums rauh regellos bekörnelt; I. Area mit einem mittleren Paare niedriger, aber hervortretender Tubeikeln und III. Area mit einem mittleren 106 neue Opilioniden. 121 V - 1®- Paare dicker, rings rauh bekörnelter Kegeldomen. — Scutum- hinterrand und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer regelmäßigen Querreihe grober Körnchen, desgleichen die freien Ventralsegmente des Abdomens. — Fläche aller vier Coxen spärlich fein bekörnelt ; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren •Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa dorsal-apical auch beim (J unbewehrt. — Cheliceren kräftig, doch auch beim (J von normaler Form; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes hinten und außen grob bekörnelt, sonst wie auch das II. Glied glatt. — Palpen kürzer als der Körper; Femur nur mit einer ventralen Körnchenlängsreihe, sonst glatt; die übrigen Palpenglieder an den Kanten glatt und nicht bekörnelt. — Beine lang und dünn; alle Glieder spärlich verstreut bekörnelt; III. und IV. Femur leicht S-förmig gekrümmt. Eine besondere Bewehrung des III. und IV. Beines findet sich beim nicht. — Zahl der Tarsenglieder 6, 16, 8, 10. Färbung des Körpers dorsal und ventral sammetschwarz, dorsal mit je einer Gruppe grünlichweißer Punktsprenkeln an denCepha- lothoraxseiten und an den Hinterecken des Dorsalscutums. Alle Beine rostgelb, mehr oder minder schwarz genetzt. Cheliceren und Palpen einfarbig rostbraun. Venezuela (Merida, -f 2000 m) — 1 (J, 1 $ — (Type in meiner Sammlung). Gen. Cynortula Roewer. 1. C. venezuelensis nov. spec. L. des Körpers 5; des I. Beines 11.5, II. 25, III. 17, IV. 26 mm. Körper dorsal gleichmäßig gewölbt, auf der I. Scutumquer- furche leicht eingedrückt und hier lateral eingeschnürt; Abdominal- scutum seitlich gerundet. — Stirnrand des Cephalothorax unbe- wehrt. — Augenhügel quer-oval, oben jederseits verstreut bekörnelt. — Fläche des Cephalothorax und des Abdominalscutums matt cha_griniert, nicht bekörnelt, nur die I. und III. Area des Abdominal- scutums mit je einem mittleren Paare niedriger, stumpfer, aber deutlich hervortretender Tuberkeln. — Scutumhinterrand und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer groben Körnchenquerreihe. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer freien Körnchenquerreihe. — Fläche aller vier Coxen ver- streut und regellos fein bekörnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa dorsal- apical mit 1 kurzen Kegelhöcker beim (J und $. — Cheliceren beim cJ und $ gleich und normal gebaut; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes hinten und außen grob bekörnelt; II. Glied glatt. — Palpen kürzer als der Körper; Femur mit je einer dorsalen und ventralen Körnchenlängsreihe; die übrigen Palpenglieder an den Fig. 66. Neocynorta virescens Rwr. Körper dorsal (weißlicheZeich- nung fein punktiert). 3. Heft 122 Dr. C. Fr. Roewer: Kanten glatt und nicht bekörnelt. — Beine lang und dünn; die hinteren Femora leicht S-förmig gekrümmt; alle Beinglieder bis zur Tibia fein regellos bekörnelt; bei ebenso wie beim $, nur der IV. Femur des dorsal etwas gröber bekörnelt als beim $. Zahl der Tarsenglieder 6, 13 — 15, 9, 10. — Basalabschnitt des I. Tarsus beim verdickt; Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig;* Endglieder der III. und IV. Tarsen mit einfachen, nicht kamm- zähnigen Doppelklauen, ohne Scopula, doch mit Pseudonychium. Färbung des Körpers dorsal und ventral dunkelbraun, dorsal mit weißgelber Zeichnung wie folgt: I. Scu- tumquerfurche mit weißer U-Zeichnung, die sich median nach hinten nicht fortsetzt und dem Seitenrande des Cephalothorax zu in ein feines Netzwerk auflöst, das nach hinten einen kleinen Haken entsendet; IV. Scutumquer- furche mit weißem Doppelbogen die beiden Tu- berkeln der III. Area von hinten her umfas- send, sich median berührend und lateral mit geradem Querstrich den Scutumseitenrand er- reichend; V. Scutumquerfurche ähnlich der IV. gezeichnet, mit jener jederseits durch 2 Strichei verbunden, median aber einander nicht Körper dorsa^ berührend. — Palpen und Cheliceren einfarbig Zeichnung fein punk- dunkelbraun; Beine rostgelb, reichlich schwarz tiert). genetzt. Venezuela (Merida, -f 2000 m) — 21 (cJ ?) — (Type in meiner Sammlung). Fig. 67. Cynortula venezuelensis Rwr. Gen. Cynortellina nov. gen. Schlanke Tiere mit langen und dünnen Beinen. — Abdominal- scutum: I. Area mit einem mittleren Paare kleiner und III. Area mit einem mittleren Paare größter Kegeldornen; II., IV. und V. Area unbewehrt. I. freies Dorsalsegment des Abdomens unbewehrt, II. und III. freies Dorsalsegment mit je einem medianen Kegel- dorn. — II. Glied der Cheliceren beim ^ und $ normal gebaut. — Beine lang und dünn; basale Glieder des III. und IV. Paares auch beim J von gleichem Habitus und gleicher Stärke wie die des I. und II. Paares. — I. Tarsus 6-gliedrig; sein Basalabschnitt beim ^ verdickt, beim $ normal gebaut. II. — ^I V. Tarsus mehr als 6-gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig; End- glieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Scopula, mit Pseudonychium. Columbien. 1 Art. 1. C. lineata nov. spec. L. des Körpers 6.5; des I. Beines 18, II. 43, III. 25, IV. 38 mm. Körper dorsal gleichmäßig gewölbt, auf der I. Scutumquer- furche leicht eingedrückt und hier lateral eingeschnürt ; Abdominal- 106 neue Opilioniden. 123 scutum seitlich gerundet. — Stirnrand des Cephalothorax unbe- wehrt. — Augenhügel quer-oval, oben jederseits bekörnelt. — Fläche des Cephalothorax und des Abdominalscutums matt chagriniert und sehr spärlich und fein bekörnelt; I.Area des Ab- dominalscutums mit einem mittleren Paare kleiner Kegeldörnchen; III. x\rea mit einem mittleren Paare großer, basal grob bekömelter Kegeldornen. — Scutumseiten- und -hinterrand und I. freies Dorsalseg^ment des Abdomens unbewehrt; II. und III. freies Dorsal- segment mit je 1 Mediankegeldörnchen; dorsale Anal platte glatt: — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer groben Körnchenquerreihe. — Fläche der Coxen verstreut und fein be- körnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa beim und $ dorsal-apical mit 1 kurzen, dicken Kegelhöcker und basal-außen (hinter der Spitze der III. Coxa) mit 1 stumpfen Körnchen. — Cheliceren beim und $ gleich und normal gebaut; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes rings am Rande grob be- körnelt; II. Glied glatt. — Palpen kürzer als der Körper; Femur mit je einer dor- salen und ventralen vollständigen Längs- reihe stumpfer Körnchen und apical-innen mit 1 stumpfen Körnchen; Tibia und Tar- sus an der Außenkante fein bekörnelt. — Beine lang und dünn, alle Femora gerade; alle Beinglieder beim J und $ nur spär- lich verstreut bekörnelt. — Zahl der Tar- senglieder 6, 16, 10, 12. 7,- 7- ^ Fig. 68. Cynortelhna h- Fäibung des Körpers dorsal und ventral neata Hwr. Körper dor- rostbraun, desgleichen Cheliceren und Pal- sal (gelbe Zeichnung fein pen ; Beinelederbraun, nur dieFemurspitzen, punktiert), ganzen Patellen und Tibienspitzen schwarz angelaufen. Rücken des Körpers mit folgender schwefelgelber Zeichnung: Von den Vorder- bis Hinterecken des Dorsalscutums ein breites, vielfach genetztes und durchbrochenes breites Band; hintere Fläche des Cephalothorax und der I. Area, jederseits mit scharfem Mondbogen umrahmt und je einem kleinen medianen Querfleck; I. Area hinten mit schmalem --—--Doppelbogen; II. Area mit gerader, langer Querlinie; III. Scut umquer für che gänzlich schmal schwefelgelb liniert; III. Area mit kleinem medianen Querfleck; III. Area hinten mit einem scharfen, die beiden großen Kegeldomen umfassenden '-^—'Doppelbogen; IV. Area mit medianem Querstrich und hinten schmal schwefelgelb befandet wie auch der Scutumhinterrand. I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens jederseits mit je einem schmalen, scharfen, schwefelgelben Querstrich. Columbien (Tolima, -f 2000 m) — 2 (cJ?) — (Type in meiner Sammlung) . 3. Heft 124 Dr. C. Fr. Roewer: (Sen. Poecilaema C. L. Koch. 1. P. marmoratum nov. spec. L. des Körpers 5; des I. Beines 14, II. 29, III. 19, IV. 28.5 mm. Körper dorsal gleichmäßig gewölbt, auf der I. Scutumquer- furche leicht eingedrückt und hier lateral eingeschnürt ;Abdominal- scutum seitlich gerundet. — Stirnrand des Cephalothorax unbe wehrt. — Augenhügel quer-oval, oben jederseits bekörnelt. — Fläche des Cephalothorax und des Abdominalscutums nur fein chagriniert, doch I. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare niedriger, stumpfer, aber hervortretender Tuberkeln und III. Area mit einem mittleren Paare hoher, spitzer Kegeldornen. Freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens glatt. — Fläche der Coxen fein chagriniert; I. Coxa frontal-basal mit ;3 stumpfen Höckerchen und mit einer mittleren Längsreihe kleiner Körnchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa spärlich verstreut bekörnelt, doch beim ^ und $ dorsal-apical unbewehrt. — Cheliceren normal gebaut (vielleicht beim abweichend); der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes hinten und außen grob stumpf bekörnelt; II. Glied glatt. — Palpen kürzer als der Körper; Femur dorsal nur im mittleren Drittel und ventral in ganzer Länge mit je einer Reihe stumpfer Körnchen; die übrigen Glieder unbewehrt und glatt. — Beine lang und dünn, glatt und nicht bekörnelt ; alle Femora gerade und die hinteren ebenso stark wie die vorderen. — Sekundäre Ge- schlechtsmerkmale an den hinteren Beinen wahrscheinlich ((J bisher unbekannt). — Zahl der Tarsenglieder 7, 11, 8, 9. End- abschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig; III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Scopula, mit Pseudonychium. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostbraun, desgleichen die Beine, Palpen und Cheliceren. Dorsalscutum sehr dicht mit kleinen weißgelben Kreisen, die sich mehr oder minder berühren, übersät ; von dieser weißgelben Zeichnung bleiben nur frei : Augen- hügel, Stirn-, Seitenrand, Hinterrand des Dorsalscutums sowie die beiden großen Kegeldornen der III. Area. Argentinien (Bahia Bianca) — 2 ? — (Type in meiner Samm- Jung). 2. P. distincta nov. spec. L. des Körpers 5; des I. Beines 19, II. 33, III. 20, IV. 27 mm. Körper dorsal gleichmäßig gewölbt, auf der I. Scutumquer- furche leicht eingedrückt und hier lateral eingeschnürt ; Abdominal- scutum seitlich gerundet. — Stirnrand des Cephalothorax un- bewehrt. — Augenhügel quer-oval, oben gänzlich unbewehrt. — Fläche des Cephalothorax und des Abdominalscutums matt glatt, nicht bekörnelt, nur die I. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare niedriger, stumpfer, aber hervortretender Tuberkeln und III. Area mit einem mittleren Paare hoher, spitzer, glatter Kegeldornen. Freie Dorsalsegmente des Abdomens glatt, nicht 106 neue Opilioniden. 125 bekörnelt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer feinen Körnchenquerreihe. — Fläche der Coxen matt chagriniert; I. Coxa mit einer mittleren Körnchenlängsreihe; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa beim J und ? mit 1 kurzen, dicken Kegelhöcker. — Cheliceren beim und ? gleich und normal gebaut; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes hinten und außen stumpf bekörnelt; II. Glied glatt. — Palpen kürzer als der Körper; Femur dorsal ganz glatt und ventral mit einer vollständigen Körnchenlängsreihe; die übrigen Palpenglieder unbewehrt und glatt. — Beine lang und dünn, beim (J un*d ? gleich gebaut, bis auf den beim verdickten Basalabschnitt des I. Tarsus. Alle Beinglieder glatt und nicht be- körnelt ; alle Femora gerade und die hinteren Femora von gleichem Habitus und gleicher Stärke wie die vor- deren. — Zahl der Tarsenglieder 7, 15 — 18, 8 — 9, 10 — 11. Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig; Endglieder des III. und IV. Tarsus mit einfachen, nicht kamm- zähnigen Doppelklauen, ohne Scopula und mit Pseudonychium. Färbung des Körpers dorsal und ven- tral hoch rotbraun; Beine, Palpen und Cheliceren einfarbig blaß rostbraun. Dor- salscutum mit folgender weißgelber Zeich- nung : Cephalothorax jederseits mit je einem isolierten, breiten und großen Netzfleck; I. und II. Area des Abdominalscutums ^ mit je einem kleinen medianen Längs- fleck und II. und III. Scutumquerfurche sal {weißgelbe Zeichnung mit je einer Querreihe aus 5 — 7 kleinen fein punl^tiert), ovalen Querflecken; III. Area mit schmalem, scharfen, die beiden großen Kegeldornen jeweils von hinten um- fassenden — ^^-förmigen Doppelbogen, der jederseits geradlinig mit dem Scutumseitenrande verbunden ist ; hinter diesem Doppel- bogen auf der IV. Area jederseits je 2 kleine, ovale Querfleckchen. Columbien (Sabanilla) — 2 (cJ, ?) — (Type in meiner Samm- lung). Gen. Poecilaemula Roewer. 1. P. metatarsalis nov. spec. L. des Körpers 7.5; des I. Beines 20, II. 42, III. 29, IV. 39 mm. Körper dorsal gleichmäßig gewölbt, auf der I. Scutumquer- furche leicht eingedrückt und hier lateral leicht eingeschnürt; Abdominalscutum seitlich gerundet. — Stirnrand des Cephalo- thorax unbewehrt. — Augenhügel quer-oval, oben jederseits ver- streut bekörnelt. — Fläche des Cephalothorax und des Abdominal- scutums matt chagriniert, nicht bekörnelt, nur die III. Area des Abdofninalscutums mit einem mittleren Paare hoher, spitzer, 3. Heft 126 Dr. C. Fr. Roewer: glatter Kegeldornen. Freie Dorsalsegmente des Abdomens glatt und nicht bekörnelt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer feinen Körnchenquerreihe. — Fläche der Coxen spärlich verstreut bekörnelt; I. Coxa frontal mit einer mittleren Gruppe aus 4 — 5 stumpfen Körnchen und mit einer mittleren Körnchen- längsreihe; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa beim und $ dorsal-apical un- bewehrt. — Cheliceren beim J und ? von gleicher Form und normal gebaut; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes hinten und außen stumpf bekörnelt; II. Glied glatt. — Palpen kürzer als der Körper; Femur dorsal und ventral mit je einer vollständigen Körnchenlängs- reihe; die übrigen Palpenglieder un- bewehrt. — Beine lang und dünn; die basalen Glieder des III. und IV. Beines auch beim J von gleicher Stärke und Habitus wie die des I. und II. Beines. Alle Femora gerade; alle Beinglieder spärlich verstreut be- körnelt. Alle Metatarsen beim $ nor- mal gebaut wie auch derBasalabschnitt des I. Tarsus. Sekundäre Geschlechts- merkmale des Basalabschnitt des I. Tarsus stark verdickt; III. Metatarsus vor dem dünnen Calca- neus etwas verdickt, sein Calcaneus ventral fein behaart; IV. Metatarsus 'kurz vor dem Calcaneus sehr dick Fig. 70. Poecilaemula metatar- keulig angeschwollen und gegen den sahs RAvr. a) Körper dorsal Calcaneus plötzlich eng abgesetzt, tiert); b) III. Metatarsus und letzterer selber apical etwas keuhg, c) IV. Metatarsus (Calcaneus) aber weniger als der Astragalus und des apical innen und außen mit je einer Stachelborste. Zahl der Tarsen- glieder 7, 21 — 23, 10, 11 — 12. Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3-gliedrig; Endglieder der III. und IV. Tarsen mit ein- fachen, nicht kammzähnigen Doppelklauen, ohne Scopula, mit Pseudonychium . Färbung des Körpers dorsal und ventral dunkelbraun bis schwarzbraun; Beine, Cheliceren und Palpen einfarbig dunkel- braun. Dorsalscutum mit folgender weißgelber Zeichnung: Auf der I. Scutumquerfurche mit scharf gezeichnetem V, dessen Schenkel den Cephalothorax- Seitenrand scharf erreichen und in der Mitte je einen Haken zum Augenhügel und je einen zur I. Area des Abdominalscutums hin zeigen, dessen vorderer spitzer Winkel 3 Querstriche aufweist, dessen hintere Spitze in eine scharfe Median- linie bis zur V. Scutumquerfurche aufweist; IV. und V. Scutum- querfurche mit je einem scharfen ^^-förmigen Doppelbogen ge- 106 neue Opilioniden. 127 zeichnet, die außer in der Mediane auch jederseits doppelt mit- einander verbunden sind und dessen erster den Scutumseitenrand erreicht; auf der III. Scutumquerfurche 1 kurzer medianer Quer- strich und auf gleicher Höhe am Seitenrande je 1 Kommafleck; I. — III. Area nahe dem Seitenrande mit je 1 kleinen, kreisrunden Fleckchen; Scutumhinterrand und I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens jeweils hinten scharf weißgelb berandet. Venezuela (Merida, — 2000 m) — 2 cJ, 4 $ — (T\'pe in meiner Sammlung). Oncopus acanthochelis nov. spec. L. des Körpers 8; der Palpen 8; des L. Beines 8, II. 13, III. 7, IV. 12 mm. Cephalothorax vom Abdomen durch eine flache Querfurche getrennt, wenig breiter als ‘lang, quer-konvex, an dem vorderen Seiten Winkel breit gerundet, vorn in der Glitte kaum emporgewölbt, daher die Fläche des Cephalothorax mit der des Abdominalscutums in einer geraden lie- gend. — Dorsales Ab- dominalscutum quer relativ wenig gewölbt, ohne Spur einer me- dianen Längsfurche; alle Areae (außer der letzten) mit je einem scharfen den Seiten- Oncopus acanthochelis Rwr. Vorderer rand nicht erreichen- ^'^°rper nebst Cheliceren und Palpen von rechts. den Querkiel, aus dem auf der VI. — VIII. Area sich je ein mittleres Paar stumpfer Höckerchen erheben, die auf der VIII. Area am größten sind. — Areae des ventralen Abdominal- scutums mit je einem deutlichen Querkiel, sonst glatt wie auch die Fläche der Coxen. III. Coxa ohne vorderen Basalfortsatz. — Che- liceren kräftig; I. Glied basal schmal, dann plötzlich aufgewölbt und apical-innen mit einer etwas abgesetzten stumpfen Apophyse, ventral - basal mit 1 kleinen stumpfen Höcker; II. Glied klein und unbewehrt; Scheren mit glatter, aber buchtiger Schneide* bewegliche Schere basal-außen-hinten mit 1 kleinen, schlanken nach unten gerichteten Dorn. — Palpen kräftig; Trochanter ventral und Femur ventral basal und apical mit je 1 stumpfen Höckerchen; Patella kurz dreieckig ; Tibia so lang wiePatella, viereckig-cylindrisch, ventral etwas ausgebuchtet; Tarsus etwas länger als Femur, apical verjüngt, unbewehrt; Tarsalklaue kurz, basal breit, kräftig. — Beine kurz und kräftig; alle Glieder unbewehrt; Femora und Tibien apical-ventral jederseits stumpf geöhrt. Zahl der Tarsen- glieder 1; 1; 1; 1. Färbung des Körpers dunkelbraun einfarbig dorsal und ventral, einschließlich aller Gliedmaßen; nur die ganzen Tarsen der Beine sind blaßgelb. Malakka (Singapore) — 1 Expl. ^ — (in meiner Sammlung). 3. Heft 128 Dr, C. Fr. K o e w e r ; Pelitnus laevis nov. spec. L. des Körpers 9; der Palpen 5.5; des I. Beines 8, II. 14 III. 9, IV. 14 mm. Körper glatt, doch nicht glänzend; Abdomen um die Hälfte länger als breit. Cephalothorax doppelt so breit wie lang, quer- konvex, vorn quer-abgestutzt und hier median etwas gewölbt; seine vorderen Seitenecken gerundet . — Augenhügel quer-dreieckig, deutlich abgesetzt, mit kleiner, deutlicher, aber stumpfer Spitze! ■ — Dorsales Abdominalscutum glatt und unbe wehrt, seine Areae ohne jeden Querkiel; die I. — III. Area mit sehr schwacher, breiter, medianer Längsfurche. — Ventrales Abdominalscutum und Fläche der Coxen glatt, nicht glänzend; Coxen apical vorn und hinten stumpf geöhrt; IV. Coxa dorsal-apical-außen mit einem stumpfen Dörnchen. — Cheliceren klein, normal gebaut und unbe wehrt. — Palpen bis zur Tibienbasis des I. Beines reichend; ihre Maxille und Trochanter mit je einem ventralen, kurzen, stumpfen, cvlin- drischen Dornfortsatz; Femur ventral-basal wie die übrigen Palpenglieder gänzlich unbe- wehrt. — Beine kräftig; alle Glieder unbe- wehrt; Spitzen der Femora und Tibien jederseits unten stark stumpf geöhrt; Zahl der Tarsenglieder 2, 2, 3, 3. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostbraun, desgleichen sämtliche Gliedmaßen, nur die Tarsenglieder der Beine blaßgelb. Borneo (Tiloeng-Berg) — 2 Expl. — (in meiner Sammlung). Gen. Cheops Soerensen. 1. C. albidorsum nov. spec. L. des Körpers 3; des I. Beines 4, II. 8.5, III. 5, IV. 6.5 mm. Körper dorsal und ventral glatt, nicht bekörnelt. — Stirn- randmitte des Cephalothorax unbe wehrt, desgleichen der Seiten- rand des Cephalothorax. Die vier ersten Dorsalsegmente des Ab- domens mit je einer mittleren Querreihe aus je 3 langen, schlanken, spitzen Dornzähnen, welche basal verdickt sind, so daß sie fast auf einzelnen Höckern zu stehen scheinen; im übrigen ist das Abdomen unbe wehrt. — Augenhügel höher als lang, relativ groß, längsgefurcht und jederseits oben mit 4 langen, spitzen, diver- gierenden Dornzähnen. — Cheliceren normal gebaut; I. Glied ventral unbe wehrt und dorsal glänzend glatt. — Palpen kurz und normal gebaut; alle Glieder nur behaart. Femur-Tibia apical-innen dichter bürstig behaart und hier mit geringer apophysenartiger Vorwölbung; Tarsus nur behaart, seine Klaue einfach und nicht kammzähnig. — Beine kurz, alle Femora gerade; alle Beine gleich entwickelt und ohne sekundäre Geschlechtsmerkmale. II. Coxa apical-hinten und IV. Coxa apical-vorn mit je 1 kleinen Dörnchen; I. — IV. Femur spärlich fein bekörnelt und apical-dorsal mit je 2 gröberen Zähnchen; I. — IV. Patella apical-dorsal mit je 3 neben- Fig. 72. Pelitnus lae- vis Rwt. — Palpe. 106 neue Opilioniden. 129 einanderstehenden gröberen Zähnchen; Trochantere, Patellen, Tibien und Metatarsen nur spärlich behaart. :■ Färbung des Körpers dorsal und ventral ledergelb; Augen- hügelzähnchen blaßgelb; die 12 blaßgelben Dornzähne des Ab- dominalrückens stehen in einem longitudinalen scharf gezeichneten blaßgelben Rechteck. — Coxen der Beine ledergelb, doch jeweils unter dem Trochanter mit einem schwarzbraunen Spitzenfleck. Cheliceren ledergelb, lateral schwach braun gestrichelt. Palpen und Beine rostgeib, doch Femora, Tibien und Metatarsen mit je 2 und Trochantere und Patellen mit je 1 schwarzbraunen Ring- flecken. Ostafrika (Kilimandjaro) — 1 $ — (Type in meiner Sammlung). Gen. Rhampsinitus Simon. 1. R. spinifrons nov. spec. L. des Körpers o; der Cheliceren; Glied I 3, II 3; des I. Beines 18, II. 28.5, III. 17, IV. 22 mm. ^ Körper gleichmäßig ge- wölbt und hinten abgerun- det. Stirnrand des Cepha- lothorax nach hinten stark durchgebogen; Raum über den Cheliceren glatt und unbewehrt; Stirnrand oben in der Mitte mit einem flachen Hügel, der dicht und regellos ^itz bezähnelt ist. J^jg -73 Bhampsinitus spinifrons Rwr. Lepnalothorax am Seiten- Cephalothorax undVorderkörjDor von rechts rande vor und hinter mit rechter Chelicere, beiden Palpen und den Stinkdrüsenöffnungen linkem I. Bern, mit je 1 spitzen Körnchen, sonst unbewehrt ; doch jedes der beiden Thoracalsegmente deutlich und mit je einer vollständigen Querreihe spitzer Körnchen. — Augenhügel so hoch, wie lang wie breit, schwach längs gefurcht und oben jederseits mit je 3 Kegel- zähnen, die von vorn -nach hinten an Größe zunehmen. — Die ersten drei Dorsalsegmente des Abdomens im mittleren Drittel mit je einer Querreihe spitzer Körnchen, im übrigen ist das Ab- domen dorsal und ventral nur fein chagriniert, einschließlich der Fläche der Coxen, welche nur spärlich kurz behaart sind. — Che- liceren des cj: I. Glied schmal schlank, cylindrisch, schräg aufwärts getragen, ohne Ventraldorn, dorsal glatt, doch lateral-außen in der Mitte mit 2 kräftigen Hakenzähnen; II. Glied so lang wie das I. Glied, längs-oval-walzig, völlig glatt glänzend; Scheren deutlich kürzer als das II. Glied und an der Schneide nur fein bezähnelt. — Palpen auch beim (J kurz, nur ^3 der Körperlänge erreichend; alle Glieder glatt und spärlich kurz behaart; Femur und Patella mit apicaler kleiner, dicht bürstig behaarter Innenapophyse ; Tibia Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 3. 93. Heft 130 Dr. C. Fr. Roewer: 2% mal so lang wie breit und halb so lang wie der Tarsus, der beim cJ ventral-innen fein bekörnelt ist; Tarsalklaue einfach und nicht kammzähnig. — Beine lang und kräftig; alle Femora außer dem II., der gerade und apical nicht verdickt ist, leicht einfach gekrümmt und apical etwas verdickt; Trochantere lateral leicht bekörnelt; Femora cylindrisch, nicht kantig, mit 5 Längsreihen spitzer Körnchen; Patellen und die 5-kantigen Tibien unbewehrt. Färbung des Körpers dorsal und ventral lederbraun hell, lateral-dorsal dunkler gesprenkelt und dorsal vom Stirnrande an mit einem auf dem Cephalothorax breiten, auf dem Abdomen vorn etwas eingeschnürten und auf dem III. Abdominalsegment sich verlierenden dunkelbraunen Sattel, aus dem der blaßgelbe Augen- hügel scharf hervortritt. Coxen der Beine rostgelb, mit dunkel- braunem Spitzenfleck, die übrigen Beinglieder glänzend schwarz, doch Patellen und Tibien mit dorsalem, blaßgelben Längsstreif. Palpen einfarbig und glänzend dunkelbraun. — Cheliceren; I. Glied rostbraun, dorsal und lateral heller und dunkler gesprenkelt; II. Glied einfarbig dunkelbraun glänzend. Ostafrika (Moshi voi) — 1 — (Type in meiner Sammlung), Gen. Cristina Loman. 1. C. monoceros nov. spec. L. des Körpers 6.5; des I. Beines 13, II. 23, III. 16, IV. 22 mm. Cephalothorax deutlich vom Abdomen abgesetzt. Körper dorsal fein und dicht chagriniert. Stirnrandmitte oben mit einem aufrechten Kegeldorn bewehrt. Seitenrand des Cephalothorax mit einer Reihe kleiner Zähnchen, sonst ist derCephalothorax unbewehrt ; Raum über den Cheliceren unbewehrt. Die beiden Thoracal- segmente und das I. — III. Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Ouerreihe spitzer Körnchen, aus denen auf dem I. und II. Abdominalsegment je ein mittleres Paar größerer Zähnchen her- vortritt. Abdomen im übrigen dorsal und ventral unbewehrt. — Augenhügel so lang wie breit wie hoch, oben jederseits mit 4 dicken Kegelzähnen, deren hinterstes am größten ist. — Fläche der I. Coxa regellos rauh bekörnelt, beim sehr dick angeschwollen; II. — IV. Coxa klein, normal gebaut und glatt. — Cheliceren kräftig, aber auch beim normal gebaut, ganz glatt. — Palpen auch beim kurz, kräftig; Trochanter bekörnelt; Femur dorsal mit 3 parallelen und ventral mit einer äußeren und inneren Längs - reihe spitzer Körnchen, desgleichen die Patella; Tibia 2 mal so lang wie breit, unbewehrt, apical-innen wenig vorgewölbt und hier bürstig behaart; Tarsus dünn, nur behaart, doch beim ^ ventral regellos fein bekörnelt; Tarsalklaue einfach und nicht kammzähnig. — Beine kräftig und beim wie folgt: I. Bein: Trochanter dick kugelig, rings rauh bekörnelt; Femur stark keulig aufgetrieben, nicht kantig, mit 5 Längsreihen spitzer Zähnchen; Patella dick- keulig, unbewehrt; Tibia dick, scharf o-kantig, unbewehrt bis auf je 4 apicale Zähnchen innen und außen; Metatarsus dünn, cylin- 106 neue Opilioniden. 131 drisch, ventral fein bekörnelt. II. Bein dünn, normal gebaut: Femur gerade, nicht keulig, mit 5 Körnchenlängsreihen, Patella und die 5-kantige Tibia unbewehrt. III. und IV. Bein kräftig: Femui leicht gekrümmt, schwach keulig, mit o Längsreihen spitzer Körnchen, die ventral innen und außen apicalwärts am größten sind; Patellen und Tibien unbewehrt und 5-kantig. Färbung des Körpers dorsal rotbraun; Cephalothorax seitlich schräg schwarz gestrichelt; dorsale Abdominalsegmente und die beiden Thoracalsegmente mit je 2 größeren schwarzen unregel- mäßigen Flecken im mittleren Drittel, außerdem lateral fein schwarz gesprenkelt. Körper ventral dunkelbraun, nur die Mundgegend unscharf blasser. Cheliceren dun- kelbraun glänzend. Palpen schwarz, Spitze der Femora, Pa- tellen und Tibien blaß angelaufen. — Beine: Trochantere und Fe- murbasen blaß weißgelb, stark kontrastierend, im übrigen alle Beinglieder des I., III. und IV. Beines einfarbig dunkelbraun bis schwarz, nur das II. Bein etwas blasser braun. Ostafrika (Moshi voi) — 1 o — (Tvpe in meiner Sammlung). Gen. Zacheus C. L. Koch. 1. Z. maroccanus nov. spec. L. des Körpers 7; der Pal- pen 5.5; des I. Beines 19, II. 28, III. 18, IV. 26 mm. Körper wenig gewölbt, hinten quer gerundet und lateral auf der Cephalothoraxgrenze etwas eingeschnürt. Stirnrand des Cephalothorax quer abgestutzt, median vor dem x\ugenhügel mit 3 parallelen Längsreihen spitzer Körnchen, jederseits davon ver- streut bekörnelt; Seitenrand des Cephalothorax über der III. Coxa mit 3 und über der II. Coxa mit 2 spitzen Körnchen. — Augenhügel um das Doppelte seines Längsmessers vom Stirnrande entfernt; so lang wie breit, wie hoch, leicht längsgefurcht und oben jederseits mit je 7 spitzen Zähnchen. — Fläche des Cephalothorax jederseits des Augenhügels verstreut bekörnelt; I. und II. Thoracalsegment mit je einer Körnchenquerreihe. Abdomen dorsal vorn dicht verstreut spitz bekörnelt, hinten matt glatt. Körper ventral ein- schließlich der Coxen glatt und spärlich fein und kurz behaart. — ■ Raum über den Cheliceren mit 2 medianen, nebeneinander ste- henden spitzen Körnchen. — Cheliceren groß und kräftig; I. Glied ventral unbewehrt, dorsal-apical mit rauh bekörneltem Höcker; II. Glied groß, oben knieartig gewölbt, doch das I. Glied nicht über- ragend, frontal spitz bekörnelt. — Palpen klein und kürzer als der Körper; Femur so lang wie Patella und Tibia, so lang wie der Cephalothorax und Vorderkörper von rechts mit rechter Chelicere, Palpe, I. Bein und II. und III. F emur. 9* 3. Heft 132 Dr. C. Fr, Roewer: Tarsus; alle Glieder rings fein und dicht behaart, ohne Apoph\'sen, nur Femur apical mit scharfer Innenecke; Tibia doppelt so lang wie breit; Tarsus beim J mit ventraler Körnchen-Längsreihe. — Beine kräftig. I. Bein des (J; Coxa so breit wie die II. und III. Coxa zusammen; Trochanter bekörnelt; Femur stark keulig, rund, überall dicht spitz bezähnelt, nicht in regelmäßigen Längsreihen; Patella und Tibia dick und walzig-rund, nur ventral dicht spitz bekörnelt, dorsal und lateral glatt, nur Patella dorsal-apical mit 3 kurzen, nebeneinanderstehenden Zähnchen; Metatarsus dünn, cylindrisch und ventral mit einer Längsreihe spitzer Körnchen. II. Bein normal gebaut: Trochanter bekörnelt; Femur dünn, cylindrisch mit 5 Zähnchenlängsreihen ; Patella, Tibia und Meta- tarsus cylindrisch, unbewehrt und glatt. III. und IV. Bein beim Trochanter bekörnelt ; Femur wenig keulig, mit 5 scharfen Zähnchen- längsreihen, dorsal-apical mit 2 und Patella ebenda mit 3 neben- einanderstehenden Zähnchen; im übrigen Patella, die scharf 5-kantige Tibia glatt und unbewehrt. Färbung des Körpers dorsal rostgelb; Cephalothorax lateral schräg braun gestrichelt und frontal vor dem blassen Augenhügel mit 2 parallelen braunen Längsstrichen (abwechselnd mit den 3 Körnchenlängsreihen) . Abdomen dorsal reichlich braun ge- sprenkelt, mit dunkelbraunem Mediansattel, der median blasser, lateral scharf milchweiß eingefaßt ist und auf dem I. und II. Thora- calsegment breit, dann stark verengt und auf dem III. dorsalen Abdominalsegment wieder am breitesten ist, dann aber unscharf verschwindet. Körper ventral ledergelb, die Furche der Ventral- segmente braun gestrichelt, die Coxen lateral braun gestrichelt. — Cheliceren rostgelb, beide Glieder lateral braun gestrichelt. — Palpen rostgelb, einfarbig, fein schwarz behaart. — I. Bein dunkel- braun, lateral braun gestrichelt, dorsal auf Femur und besonders auf Patella und Tibia ein blaßgelber Längsstrich, alle Zähnchen und Körnchen schwarz; II. — IV. Bein ledergelb, alle Körnchen und Zähnchen schwarzspitzig. Marokko (Sidi-Ali) — 1 — (Type in meiner Sammlung). 2. Z. palpipes nov. spec. L. des Körpers 7; der Palpen des cJ 16 (Femur 5.5; Patella-^ 1.5; Tibia 3; Tarsus 6); des I. Beines 19, II. 38, HL 30, IV. 37 mm. Körper stark gewölbt, hinten rundlich zugespitzt, latefal auf der Cephalotho raxgrenze etwas eingeschnürt. Stirnrand des Ce- phalothorax quer abgestutzt, median verstreut reichlich spitz bekörnelt, desgleichen die Cephalothoraxfläche neben dem Augen- hügel ; Seitenrand des Cephalothorax mit einigen spitzen Körnchen bestreut. — Augenhügel um das Doppelte seines Längsmessers vom Stirnrande entfernt, so lang wie breit wie hoch, leicht längs- gefurcht und oben jederseits mit je 7 kleinen Zähnchen besetzt. — I. und II. Thoracalsegment mit je einer Körnchenquerreihe; Porsalfläche des Abdomens spärlich und regellos (vorn dichter als 106 neue Opilioniden. 133 hinten) mit kleinen spitzen Körnchen bestreut. Körper ventral einschließlich der Coxen glatt, nur spärlich fein behaart. — Raum über den Cheliceren mit 2 nebeneinanderstehenden, medianen, spitzen Körnchen. Cheliceren groß und kräftig; I. Glied ventral unbewehrt, dorsal-apical mit rauh bekörneltem Höcker; II. Glied groß, oben knieartig gewölbt, doch das I. Glied nicht überragend, frontal spitz bekörnelt. — Palpen beim ^ sehr lang und dünn; Trochanter dorsal und ventral dicht spitz bekörnelt; Femur und Tibia lang, dünn und cylindrisch; Femur bis Tarsus nur spärlich behaart, sonst unbewehrt bis auf eine ventrale Körnchenlängsreihe am Tarsus. — Beine des (J lang und kräftig: I. — IV. Trochanter lateral bekörnelt ; I. Bein : Femur leicht keulig, 5-kantig mit 5 Längs- reihen spitzer Körnchen, dorsal-apical mit 2 nebeneinanderste- henden Zähnchen; Patella keulig, unbewehrt bis auf 3 dorsal-apical nebeneinanderstehende Zähnchen ; Tibia dick walzig und 5-kantig, dorsal glatt, ventral mit 2 Längsreihen spitzer Körnchen; Meta- tarsus dünn und ventral mit 1 Körnchenlängsreihe. II. Bein am dünnsten, sowie III. und IV. Bein ebenso bewehrt, doch schwächer wie das I. Bein, nur sind die 5 kantigen Tibien ganz glatt und nicht bekörnelt, desgleichen die Metatarsen. Färbung des Körpers dorsal auf dem Cephalothorax rost- braun, reichlich schwarzbraun gesprenkelt. Augenhügel blaßgelb. Vom Stirnrande des Cephalothorax bis fast zur Analspitze des Abdomens (hier nur schwach sichtbar) ein breiter tief sammet- schwarzer Rückensattel, der auf den beiden Thoracalsegmenten stark verbreitert, dann wieder eingeschnürt und auf dem III. und IV. dorsalen Abdominalsegment wieder stark dreieckig verbreitert, dann wieder verschmälert ist. Dieser Sattel zeigt vom Augenhügel •an eine schmale, überall gleich breite blaßgelbe, unscharfe Median- binde und ist seitlich sehr scharf milchweiß berandet. Seiten des Abdomens milchweiß und regellos braun gestrichelt und punktiert. Körper ventral milchweiß, die Furchen der Ventralsegmente braun gesprenkelt, die Seiten der Coxen braun gestrichelt. — Cheliceren rostgelb; beide Glieder lateral braun gestrichelt. • — Palpen leder- faiben gelbweiß, alle Glieder längs dunkelbraun gesprenkelt, nur der Tarsus einfarbig blaß. Beine ledergelb, mehr oder minder reichlich in Längsreihen dunkelbraun gesprenkelt, so daß das I.Bein des cJ dunkler erscheint als die übrigen. Turkestan (Tschatyr Dagh, -j- 1512 m) — 1 cJ — (Type in meiner Sammlung). Gen. Metaplatybunus Roewer. 1. M. atroluteus nov. spec. L. des Körpers 5.5; der Palpen 8; des I. Beines 42, II. 67, III. 42, IV. 57 mm. rj — Cephalothorax vorn quer abgestutzt. Körper flach, wenig gewölbt. Mitte des Stirnrandes des Cephalothorax dicht spitz bekörnelt, seine scharfen Seitenecken mit einer dichten Gruppe 3. Heft 134 Dr. C. Fr. Roewer; spitzer Körnchen. Fläche des Cephalothorax seitlich mit winzigen Körnchen spärlich bestreut. — Augenhügel um die Hälfte breiter als lang und hoch, um seinen halben Längsmesser vom Stirnrande entfernt, oben median breit längs ausgekehlt und hier jederseits mit je 8 — 9 spitzen Zähnchen besetzt. — Fläche des Abdomens dorsal matt chagriniert, unbewehrt. — Körper ventral, einschließlich der Coxen glatt und unbewehrt. — Raum über den Cheliceren mit 2 medianen, nebeneinanderstehenden Dörnchen bewehrt. — Che- liceren kräftig; I. Glied ventral unbewehrt, dorsal kräftig bezähnelt ; II. Glied normal gebaut und frontal nur spärlich behaart und nicht bekörnelt. — Palpen kräftig; Femur rings reichlich und regellos spitz bekörnelt, ventral verstreut einige größere spitzenborstige Zähnchen und apicale Innenecke vorgewölbt und dicht bürstig behaart; Patella bis Tarsus nur behaart, nicht bekörnelt; Patella mit dicht bürstig behaarter Innenapophyse, desgleichen die Tibia mit etwas kleinerer, dicht bürstig behaarter Innenapophyse; Tarsus beim mit ventraler Körnchenreihe; Tarsalklaue einfach und nicht kammzähnig. — Beine lang, dünn, gerade; Trochantere jederseits spärlich bekörnelt; Femora cylindrisch, regellos reichlich spitz und grob bekörnelt, Patellen desgleichen; Tibien scharf 5-kantig, jede Kante sehr fein spitz bekörnelt. Färbung des Körpers dorsal tief sammetschwarz einfarbig, nur der Augenhügel lederbraun; Körper ventral einschließlich der Coxen einfarbig blaßgelb. — Beine schwarz, nur die Trochantere stark kontrastierend blaßgelb. — Cheliceren einfarbig schwarz. — Palpen tiefschwarz, nur Trochanter und das Spitzendrittel des Tarsus blaßgelb. Kaukasus (Wladikawkas) — 2 3 — (Type in meiner Sammlung). Gen. Metopilio Roewer. 1. M. hispidus nov. spec. L. des Körpers 4.5; des I. Beines 11, II. 23, IIP 11.5, IV. 16.5 mm. Körper dorsal überall gleichmäßig und sehr fein chagriniert. Mitte des Stirnrandes des Cephalothorax mit einem niedrigen, doch \vohl abgesetzten Hügel, der jederseits einer glatten medianen Fläche 8 — 10 spitze kräftige Zähnchen trägt. — Augenhügel so lang wie breit wie hoch, nicht längsgefurcht und oben unregel- mäßig mit 8 spitzen Zähnchen bestreut. • — I. und II. Thoracal- segment sowie I. — VII. dorsales Abdominalsegment mit je einer scharfen Ouerreihe spitzer Zähnchen, deren medianes Paar etwas an Größe hervortritt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens glatt, nicht bekörnelt; Fläche der vier Coxen sehr dicht und grob regellos spitz bezähnelt, doch ohne Randreihen; I. und Ill.Coxa apical-hinten mit je 1, II. Coxa apical vorn und hinten mit je 1; IV. Coxa apical-dorsal-außen mit 1 kräftigen Zähnchen. — Raum über den Cheliceren unbewehrt. — Cheliceren klein, normal gebaut und ganz glatt. — Palpen kürzer als der Körper; Trochanter 106 neue Opilioniden. 135 ventral mit 1 kräftigen Zähnchen; Femur dorsal-apical mit 1 Zähn- chen und ventral mit einer Längsreihe aus etwa 10 spitzenZähnchen ; Patella ohne Apophyse und dorsal dicht regellos spitz bezähnelt; im übrigen sind alle Palpenglieder dicht und fein behaart; Tibia doppelt so lang wie breit und halb so lang wie der Tarsus; Tarsal- klaue einfach und nicht kammzähnig. — Beine kräftig, nur das II. Bein dünn und von allen am längsten. I. — IV. Trochanter rings spitz bekörnelt. I., III. und IV. Bein: Femora leicht keulig, mit 5 Reihen spitzer Körnchen und dorsal-apical mit 5 nebeneinander- stehenden kräftigen Zähnchen; Patellen ventral spitz verstreut bezähnelt und dorsal-apical mit 3 nebeneinanderstehenden kräf- tigenZähnchen ; Tibien dick walzig und rings regellos spitz bekörnelt. II. Bein: Femur cylindrisch, dünn, nicht verdickt, desgleichen die Tibia; Femur rings regellos spitz bekörnelt; Patella und Tibia glatt, unbewehrt, auch dorsal apical unbewehrt. Färbung des Körpers dorsal einfarbig dunkelbraun, ventral auf dem Abdomen heller rostbraun, doch Coxen tief dunkelbraun. — Cheliceren und Palpen dunkelbraun einfarbig, desgleichen das I., III. und IV. Bein, nur das II. Bein blaß rostgelb. Mexiko (Stadt Mexiko, Umgebung) — 1 (J — (Type in meiner Sammlung). Gen. Chelibunus nov. gen. Körperdecke lederartig; die 2 Thoracalsegmente sind von- einander und vom Abdomen durch deutliche Querfurchen getrennt. Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt. ■ — Augen- hügel groß, hoch, weit vom Stirnrande entfernt und lang bedornt. Wenigstens die vorderen Dorsalsegmente des Abdomens mit großen Mediandornen bewehrt. — Coxen der Beine ohne Randhöcker- reihen; Maxillarloben der IT Beine in einem stumpfen Winkel vor dem Vorderrande der Genitalplatte. — Raum über den Cheliceren unbewehrt. — Cheliceren beim 5 normal gebaut, beim J das II. Glied frontal über den Scheren mit stumpfem Höcker; I. Glied beim und $ ventral unbewehrt und glatt. — Palpen beim und $ gleich und normal gebaut, ohne Apophysen; Tarsalklaue einfach und nicht kammzähnig. — Beine lang und dünn, beim (;J ohne sekundäre Geschlechtsmerkmale; alle Femora ohnePseudogelenke. Ostafrika (Kilimandjaro). 1 Art. 1. C. africanus nov. spec. L. des Körpers 3.5 ; des I. Beines 10, II. 21, III. 12, IV. 16.5 mm Körper nur wenig gewölbt, hinten zugespitzt, vorn quer ab- gestutzt. Fläche des Cepalothorax und des Abdomens dorsal chagriniert. Stirnrand des Cephalothorax glatt und unbewehrt. — Augenhügel doppelt so hoch wie basal dick, oben mit 2 Reihen aus je 4 Dornen, deren 2 mittlere die kleinsten und deren hinterer geschwungen und am längsten ist und weit nach hinten zeigt. I. und II. Dorsalsegment des Abdomens mit je 1 schlanken, leicht nach hinten gekrümmten Mediandorn. Ventralsegmente des Ab- 3. Heft 136 Dr. C. Fr. Roewer: domens glatt, desgleichen die Fläche der Coxen der Beine. — Che- liceren kräftig; I. Glied dorsal und ventral glatt; II. Glied frontal fein behaart und beim (J frontal über den Scheren mit einem stumpfen, dicht bürstig behaarten Höcker. — Palpen kurz; alle Glieder fein dicht behaart und sonst unbewehrt, ohne Innen- apophysen; Tibia leicht gekrümmt und doppelt so lang wie dick; Tarsus beim ^ mit ventral-innerer Körnchenlängsreihe. — Beine dünn, lang, auch beim normal gebaut; II. Bein am längsten und dünnsten; alle Beinglieder fein behaart und Femora und Patellen dorsal-apical mit je 2 nebeneinanderstehenden Zähnchen; alle Femora cylindrisch rund und ohne Pseudogelenke, desgleichen die Tibien. Färbung des Körpers dorsal leder- braun, Augenhügel und Dorsaldornen blaßgelb; Cephalothorax und Dorsal- segmente des Abdomen mit schwarzen Punkten und Fleckchen bestreut, die Fig. 75. Chelibunus africanus "'«ß umringt sind. H\VT. Rücken des Körpers von Körper ventral blaß weißgelb, braun links mit linker Chelicere und gesprenkelt; Coxen apical dunkler braun angelaufen. Cheliceren einfarbig blaß- gelb. — Palpen blaßgelb, Femur mit je 1 braunen Basal- und Apicalring, Tibia mit 1 braunen Mittelring. — Beine ledergelb, reichlich dunkelbraun gesprenkelt (II. Bein jedoch am wenigsten). Ostafrika (Kilimandjaro) — 1 J — (Type in meiner Sammlung). Gen. Odius Thorell. 1. 0. scaber nov. spec. L. des Körpers 4.5 (cJ), 5 ($); des I. Beines 7, II. 11, III. 7, IV. 12 mm. Körper des ^ nur wenig, des $ stark gewölbt, beim ^ hinten quer abgestutzt, beim $ mehr abgerundet. — Cephalothorax in der Stirnrandmitte mit 3 spitzen, einander genäherten Dörnchen, deren medianes das größte ist; unmittelbar dahinter 2 kleinere spitze Körnchen; im übrigen die Fläche zwischen Stirnrandmitte und Augenhügel glatt und unbewehrt. Seitenrand des Cephalo- thorax an den Winkeln zwischen den Coxen mit 4 starken Dörnchen; außerdem die Fläche des Cephalothorax jederseits des Augenhügels spärlich mit etwa 4 — 5 spitzen Körnchen bestreut. — Augenhügel so lang wie breit wie hoch, schwach längs gefurcht und oben jeder- seits mit je 4 spitzen Zähnchen besetzt. — I. und II. Thoracal- segment mit je einer regelmäßigen Querreihe spitzer Körnchen. Das I. — VII. Dorsalsegment des Abdomens mit je einem Querstreif grober unregelmäßig und dicht gestellter Kegelzähnchen. — 'Wntral- Fig. 76. Odius scaber Rwr. Körper dorsal. 106 neue Opilioniden. 137 Segmente des Abdomens glatt; Fläche der Coxen grob und dicht regellos spitz bezähnelt. — Cheliceren normal gebaut, fein behaart, sonst nicht bekörnelt, nur das I. Glied mit Ventraldom. — Palpen kürzer als der Körper; Femur mit bürstiger Apicalinnenecke ; Innenapophyse an Patella und Tibia dicht bürstig behaart; Femur ventral-basal mit einer Gruppe aus 5 — 6 spitzenhaarigen Körnchen und mit einer ventralen Längsreihe aus 4 größeren spitzenhaarigen Körnchen; die übrigen Palpenglieder nur behaart. — Beine kurz und kräftig; I. und II. Coxa mit spitzen Enddörnchen, desgleichen die IV. Coxa apical-dorsal-außen ; Trochanter rings reichlich spitz bezähnelt; alle Femora, Patellen und Tibien scharf 5-kantig, jede Kante fein und regelmäßig beborstet, nicht bezähnelt, außer dem Femora apical-dorsal mit je 2 und Tibien ebenda mit je 3 neben- einanderstehenden gröberen Zähnchen, nur II. Femur und II. Tibia auch hier unbe wehrt. Färbung des Körpers dorsal und ven- tral hell rostgelb ; Cephalothorax jederseits spärlich schw.arz gesprenkelt; auf dem Ab- dominalrücken findet sich auf dem I. — IV. Segment ein schwach dunkelbraun be- randeter, nur angedeuteter paralleler Sattel der hinten quer abgestutzt ist. Alle spitzen Kegelzähnchen des Abdominalrückens stehen in je einem kleinen schwarzen Ringfleckchen. Cheliceren und Palpen ein- farbig blaßgelb. Beine rostgelb; Femora und Patella mit je einem dunkelbraunen Fig. 77. Astrobunus di- Spitzenfleckchen, ihre dorsalen Endzähn- naricus Rwr. Körper chen weißgelb; Tibien mit braunem Mittel- dorsal. flecken. Kaukasus (Wladikawkas) — 2 (cJ$) — (Type in meiner Sammlung). Gen. Astrobunus Thorell. 1. A. dinaricus nov. spec. ^ — L. des Körpers 2.5; I. Bein 6, II. 13, III. 6, IV. 9 mm. 9 — L. des Körpers 3.5; I. Bein 5, II. 14, III. 4, IV. 8.5 mm. Abdomen mit spitzen Kegelhöckern in folgender Anordnung: dorsales Abdominalsegment I. — IV. mit je einem mittleren Paare spitzer Kegelhöcker und V.^ — VII. mit je einer Querreihe aus je 4 spitzen Kegelhöckern; die übrigen Abdominalsegmente unbe- wehrt. Körper im übrigen dorsal und ventral sehr fein chagriniert. — Augenhügel klein, seitlich leicht zusammengedrückt, oben mit 6 — 8 schlanken spitzen, stark unregelmäßig divergierenden Dörn- chen bewehrt. — Fortsätze über den Cheliceren deutlich und spitz. — Cheliceren klein, kurz, unbewehrt; I. Glied mit Ventraldörnchen. — Palpen klein, kurz, unbewehrt, nur fein beschuppt und behaart. — Beine lang, Femora, Patellen und Tibien des T, III. und IV. 3. Heft 138 Dr. C. Fr, Roewer: Beines dick walzig, des II. Paares dünn, schlank und cylindrisch. Fläche der Coxen rauh bekörnelt, mit Randreihen stumpfer Höcker- chen; II. Coxa apical-hinten und IV. Coxa apical-vorn mit je 1 schlanken Dörnchen; I. Trochanter vorn mit 2 und hinten mit 1, II. vorn mit 1 und hinten mit 2, III. vorn und hinten mit je 2 und IV. Trochanter nur vorn mit 3 divergierenden, schlanken Dörnchen; die übrigen Beinglieder nur fein beschuppt, sonst unbewehrt. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich aller Gliedmaßen rostgelb, nur die Kegelhöckerchenpaare auf dem I. — IV. Dorsalsegment des iVbdomens dunkler gebräunt. Umgegend von Fiume — 15 (cJ$) — (Type in meiner Samm- lung). Gen. Prosclerosoma nov. gen. Körper flach, dorsal sehr hart, ventral weicher. Cephalo- thorax in der Stirnrandmitte mit 2 nebeneinanderliegenden, durch eine flache Furche voneinander getrennten , niedrigen Hügeln, deren jeder fein spitz bekörnelt ist. — Dorsalsegmente desAbdomens mit je 2 oder 4 dickenKegelhöckern, welche nur auf den letztenSeg- menten, die auf die Ventralseite hinabgerückt sind, fehlen. — Coxen der Beine mit deutlichen Randreihen viereckiger, stumpfer Höckerchen. — Augenhügel klein, bezähnelt oder glatt; weit von der Stirnrandmitte entfernt. — Fortsätze über den Cheliceren deutlich und spitz. — Cheliceren klein, von oben her nicht sichtbar, weil unter dem Stirnrand des Cephalothorax verborgen; I. Glied mit wagerecht vorgestrecktem Ventraldörnchen; Klauen gleich- mäßig fein sägezähnig. — Palpen kurz; Glieder ohne Apoph3^sen; Tarsalklaue kammzähnig. — Beine kurz; basale Glieder (Femora, Patellen und Tibien) dick walzig. II. Bein am dünnsten und längsten; I. und III. Bein am dicksten. Femora, Tibien und Meta- tarsen der Beine ohne Pseudogelenke. Sardinien. 1 Art. 1. P. insignum nov. spec. L. des Körpers 3.5; des I. Beines 4.5, II. 10, III. 5; IV. 8 mm. Körper dorsal und ventral fein chagriniert wie beschuppt. Mitte des Stirnrandes des Cephalothorax mit 2 niedrigen, spitz bekörnelten, nebeneinanderliegenden Hügeln, die durch eine flache Längsfurche voneinander getrennt sind. — Augenhügel so lang wie breit wie hoch, unbewehrt, nur beschuppt. I. und II. Segment des Dorsalscutum mit je einem mittleren Paare dicker Kegelhöcker, III. — V. Segment des «Dorsalscutums mit je einer Ouerreihe aus je 4 solcher Kegelhöcker; I. freies Dorsalsegment des Abdomens mit einem mittleren Paare solcher Kegelhöcker (von oben her sichtbar); II. und III. freies Dorsalsegment unbewehrt. — Fort- sätze über den Cheliceren deutlich und spitz. — Cheliceren klein und unbewehrt, glatt. — Palpen kurz, unbewehrt, nur fein beschuppt. — Beine: Coxen fein bekörnelt, mit je einer vorderen und hinteren 106 neue Opilioniden. 139 Randreihe stumpfer Höckerchen; II. Coxa apical-hinten und III. Coxa apical-vorn mit je 1 dicken Kegelhöckerchen; I. und IV. Tro- chanter unbewehrt, II. und III. Trochanter hinten mit je 2 spitzen Dörnchen bewehrt; die übrigen Beinglieder völlig unbewehrt, nur fein beschuppt. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostgelb, einschließ- lich sämtlicher Gliedmaßen ; die Kegelhöcker des Abdominalrücken schwarzbraun mit blasser Spitze. Sardinien (Sorgona) — 1 Expl. (^) — (Type in meiner Sammlung). Gen. Parasclerosoma nov. gen. Körper flach, dorsal sehr hart, ventral weicher, hinten quer abgestutzt. Cephalothorax in der Stirnrandmitte mit 2 kräftigen Mediandornen, deren einer schräg aufrecht über dem unteren wagerechten steht. — Augenhügel weit vom Stirnrande entfernt und lang bedornt. ■ — I. — V. Dorsalsegment des Abdomens in ein Scutum verwachsen und mit je einer Querreihe von 2 oder 4 Kegeldornen. Freie Dorsalsegmente des Abdomens unbe- wehrt, von oben her nicht sichtbar, weil auf die Ventralseite des Körpers hinabgerückt. — Fortsätze über den Cheliceren fehlen. — Che- liceren klein und von oben her nicht sichtbar, weil unter dem Stirnrande des Cephalothorax ver- borgen; I. Glied mit Ventraldörnchen; Klauen gleichmäßig fein sägezähnig. — Palpen kurz; Yig. 78. Prosdero- alle Glieder ohne Apophysen; Tarsalklaue kämm- soma insigiiumRwT. zähnig. — Beine kräftig; Coxen mit Rand- Körper dorsal, reihen stumpfer Höckerchen und mit Enddornen ; die basalen Glieder (Femur bis Tibia) des I., III. und IV. Beines dick walzig, des II. Beines cylindrisch und dünn; alle Beinglieder bis zur Tibia einschließlich stark bedornt; Femora, Tibien und Metatarsen ohne Pseudogelenke. Portugal. 1 Art. 1. P. armatum nov. spec. L. des Körpers 4; des I. Beines 6, II. 12, III. 7,5, IV. 10 mm. Körper dorsal und ventral fein chagriniert wie beschuppt. — Dornen der Stirnrandmitte schlank und spitz. — Augenhügel so lang wie breit wie hoch, oben jederseits mit je 4 unregelmäßig, stark divergierenden Dornen. — I. — V. Segment des Abdominal- scutums mit je einer Ouerreihe aus je 4 kräftigen, spitzen Kegel- höckern. Freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens un- bewehrt. — Fortsätze über den Cheliceren fehlen. — Cheliceren klein, glatt, unbewehrt bis auf das Ventraldörnchen des I. Gliedes. — Palpen kurz, fein beschuppt und behaart; Femur dorsal und ventral regellos spitz bezähnelt und mit reich bezähnelter vorge- wölbter Innenecke; Patella dorsal regellos spitz bezähnelt; Tibia 3. Heft 140 Dr. C. Fr. Roewer: und Tarsus unbewehrt. — Beine kräftig; Coxen dicht und grob bekörnelt, I. und II. Coxa apical-hinten mit je 1 und III. Coxa apical-vorn mit je 2 Dornen; IV. Coxa lateral-dorsal-außen reich spitz bedornt; I. Trochanter vorn mit 2, hinten mit 3, II. nur vorn mit 2, III. vorn mit 3 und hinten mit 2 Dornen und IV. Trochanter außen regellos mit 6 — 7 Dornen besetzt; Femora, Patellen und Tibien aller vier Beine sehr reich und regellos mit schlanken großen Dornen dicht besetzt; Metatarsen unbewehrt. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostgelb, einschließlich aller Gliedmaßen; die Kegelhöcker des Dorsalscutums schwarzbraun mit blaßgelber Spitze. Portugal (bei Oporto) — 1 — (Type in meiner Sammlung). ^ Gen. Carmenia nov. gen. Körper stark gewölbt, hinten ge- rundet. Körperdecke weich leder- artig. Stirnrandmitte des Cephalo- thoraxmit dickem, stumpfen schräg aufrechtem Hügel. — Augenhügel um das Doppelte seines Längsmessers vom Stirnrande entfernt, längsge- furcht, knopfartig, oben vorn mit 2 nebeneinanderstehenden stumpfen Höckerchen besetzt. Körper dorsal sonst unbewehrt. — Coxen der Beine ohne Randhöckerreihen; Maxillar- loben des II. Beines in einer wage- rechten vor dem Vorderrande der Genitalplatte. — Cheliceren normal gebaut; I. Glied mit Ventraldorn. Raum über den Cheliceren unbewehrt. — Palpen normal ge- baut; Patella und Tibia mit Innenapophyse; Tarsalklaue kamm- zähnig. — Beine kurz und dünn; Femora ohne Pseudogelenke. Columbien. 1 Art. 1. C. bunifrons nov. spec. L. des Körpers 4; des I. Beines 7, II. 14, III. 7.5, IV. 8.5 mm. Körper dorsal überall grob chagriniert, ventral desgleichen, sonst unbewehrt. Der stumpfe Hügel der Stirnrandmitte des Cephalothorax überall grob chagriniert. — Augenhügel so lang, wie breit, wie hoch, deutlich längsgefurcht, glänzend glatt bis auf die 2 vorn-oberen stumpfen Höckerchen. — Fläche der Coxen grob chagriniert, ohne Randhöckerreihen. — Cheliceren klein; beide Glieder glatt glänzend und bis auf den \Tntraldorn des I. Gliedes unbewehrt. — Palpen kurz, alle Glieder nur behaart. Fig. 79. Parasclerosoma armatiim Rwr. a) Dorsalansicht; b) Cepha- lothorax von der Seite. r I 106 neue Opilioniden. 141 besonders dicht bürstig die schlanke Apophyse der Patella und die kurze Apophyse der Tibia; Tibia 2% mal länger als dick; Tarsus um die Hälfte länger als Femur. — Beine kurz und dünn; alle Glieder zylindrisch und glatt, nur spärlich behaart; II. Bein am längsten und dünnsten. Färbung des Körpers dorsal dunkel rostbraun, nur der Augen- hügel blaßgelb; auf den 4 vorderen Dorsalsegmenten des Abdomens ist ein parallelrandiger Sattel nur durch eine unscharfe, schwarze seitliche und hintere Grenzlinie angedeutet. — Körper ventral einschließlich der Coxen einfarbig dunkelbraun. — Cheliceren blaßgelb. — Palpen dunkelbraun, nur der Tarsus blasser rostgelb. — Beine einfarbig dunkelbraun, nur das II. Bein etwas blasser. Columbien (Pena di Carmen) — 1 $ — (Type in meiner Sammlung). Gen. Embrikia Roewer. 1. E. ephippiata nov. spec. Fig. 80. Carmenia huni- T T Tr.. ^ 1 TT- /ron^ Rwr. $ — Cepha- L. des Körpers 3 (d'), o (5); des I. Fe- lothorax mit Cheliceren mur 8; II. 12, III. 8, IV. 9 mm; L. des und rechter Palpe von I. Beines 31, II. 54, III. 31, IV. 50 mm. links. Dorsalfläche des Körpers gleichmäßig netzartig mit winzigen Grübchen bedeckt. — Augenhügel so lang wie breit wie hoch, leicht längsgefurcht und regellos dicht spitz bezähnelt. — Freie .Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe. — Fläche der Coxen dicht grob bekörnelt; Coxenrandhöckerchen scharf dreispitzig. — Cheliceren: I. Glied dorsal glatt; II. Glied frontal glatt. — Palpen: Femur allerseits regellos spitz bezähnelt, Patella desgleichen und mit dicht bezähnelter Innenapophyse von halber Länge der Patella; Tibia 3 mal so lang wie breit, rings spitz bezähnelt; Tarsus nur behaart. — Beine langunddünn; Trochantere und Femora spitz bekörnelt; II. Femur mit 3 und I., III. und IV. Femur ohne Pseudogelenk. Färbung des Körpers dorsal rostgelb, hier nur der Augenhügel schwarz und auf dem Abdomen mit 2 parallelen schwarzen Längs- strichen auf dem Scutum. Freie Ventralsegmente des Abdomens rostgelb, Coxen und Trochanter der Beine schwarz, erstere dick mit weißem Hautdrüsensekret bedeckt ; Femora und übrige Glieder der Beine, Cheliceren und die ganzen Palpen blaßgelb. Mexiko (Umgebung der Stadt) — 6 cJ, 1 1 pull. — (Type in meiner Sammlung). 2. E. brevipes nov. spec. L. des Körpers 4.5; L. des I. Femur 3, II. 7, III. 3.5; IV. 5.5 mm . L. des I. Beines 15, II. 25, III. 16, IV. 22 mm. Dorsalfläche des Körpers gleichmäßig netzartig mit winzigen Grübchen bedeckt. — Augenhügel so lang wie breit wie hoch, 3. Heft 142 Dr. C. Fr. Koewer: leicht längsgefurcht, regellos spitz bekörnelt. — Freie Ventralseg- mente des Abdomens regellos fein bekörnelt; Fläche der Coxen dicht grob bekörnelt; Coxenrandhöckerchen scharf 3-spitzig. — Cheliceren: F Glied dorsal und IF Glied frontal glatt. • — Palpen: Trochanter ventral bezähnelt; Femur ventral grob spitz bezähnelt, lateral-innen mit einer Reihe spitzer Zähnchen; Patella mit bürstig behaarter schlanker Innenapophyse und dorsal und lateral dicht bezähnelt; Tibia rings spitz bezähnelt und etwa 2^2 so lang wie breit, mit einer kurzen, stumpfen, bürstigen Innenapophyse; Tarsus doppelt so lang wie Tibia, nur behaart. ■ — Beine kurz; Trochantere und Femora spitz bekörnelt. II. Femur mit 3 und F, III. und IV. Femur ohne Pseudogelenke. Färbung des Körpers dorsal und ventral dunkel rostbraun, nur die Seiten des Dorsalscutums spärlich rostgelb gesprenkelt und Augenhügel blaßgelb. — Beine: Trochantere und Coxen dunkel rostbraun, wenig heller die übrigen Beinglieder. — Cheliceren und Palpen dunkelbraun, nur der Palpentarsus blaßgelb. Columbien (Ost-Cordilleren: Pacho, -p 2000 m) — 1 ? — (Type in meiner Sammlung). Gen. Gagrella Stoliczka. 1. G. cyanea nov. spec. F. des Körpers 6.5; des I. Beinfemur 17, II. 27, III. 15, IV. 20 mm; des I. Beines 73, II. 123, IIF 63, IV. 80 mm. Körper dorsal auf Cephalothorax, Dorsalscutum und freien Dorsalsegmenten des Abdomens glänzend glatt. — Augenhügel so lang wie breit wie hoch, senkrecht, längsgefurcht, glänzend glatt, nicht bezähnelt. — Dorsalscutum mit 1 schlanken glatten Dorn. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer sehr feinen Körnchenquerreihe. — Fläche der Coxen regellos dicht grob be- körnelt; Höcker der Randreihen viereckig stumpf. — I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Gruppe aus 3 — 4 Körnchen. — Palpen: Femur nur ventral regellos spitz bezähnelt; Patella lateral innen und außen spitz bezähnelt und mit kleiner Innenapophyse, ventral glatt; Tibia 3 mal so lang wie basal dick, ventral dicht behaart und beim dick oval-walzig aufgetrieben; Tarsus nur behaart, dünn, beim mit ventraler regelmäßiger Körnchenlängsreihe; Tarsalklaue kammzähnig. — Beine sehr lang und dünn ; Trochantere glatt; Femora reichlich spitz und fein bezähnelt ; nur der II. Femur mit 1 Pseudogelenk. Färbung des Körpers dorsal schwarz, doch stahlblau schim- mernd. Augenhügel schwarz. Von der Stirnrandmitte bis zur vorderen Basis des Augenhügels zieht sich ein medianes, schmales rostgelbes Stirnband. — Körper ventral einschließlich der Coxen schwarz, doch letztere dick mit weißem Hautdrüsensekret belegt, welches nur die schwarzen Randhöckerreihen frei läßt. — Cheli- 106 neue Opilioniden. 143 ceren einfarbig rostgelb. Palpen einfarbig blaßgelb. — Beine einschließlich der Trochantere einfarbig schwarz. Formosa (Rokko) — 2 2 ? — (Type in meiner Sammlung). 2. G. formosae nov. spec. L. des Körpers 6; des I. Beinfemur 18, II. 32, III. 18, IV. 21 mm des I. Beines 74, II. 117, III. 74, IV. 93 mm. Körper dorsal auf Cephalothorax, Dorsalscutum und den freien Dorsalsegmenten des Abdomens glänzend glatt. — Augen- hügel so lang wie breit, wie hoch, senkrecht, längsgefurcht, glänzend glatt, nicht bezähnelt. — Dorsalscutum mit 1 schlanken, glatten Dorn. — Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer sehr feinen Körnchenquerreihe. — Fläche der Coxen regellos dicht grob bekörnelt; Höcker der Randreihen viereckig stumpf. — I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Gruppe aus 4 — 5 Körnchen. — Palpen: Femur ventral mit je einer inneren und äußeren voll- ständigen Längsreihe spitzer Zähnchen und einer lateral-inneren gleichen Längsreihe, die nur die basale Hälfte des Femur einnimmt ; Patella lateral innen und außen spitz bezähnelt, ventral glatt, mit kleiner Innenapophyse ; Tibia nur behaart, 3 mal so lang wie basal dick und beim c? oval-walzig auf getrieben ; Tarsus dünn, nur behaart, beim (J mit ventraler Körnchenlängsreihe; Tarsal- klaue kammzähnig. — Beine sehr lang und dünn; Trochantere glatt ; Femora reichlich spitz und fein bezähnelt ; nur der II. Femur mit 1 Pseudogelenk. Färbung des Körpers dorsal rostbraun, kupferig-grünblau schimmernd. Stirnrandmitte des Cephalothorax bis zur vorderen Basis des dunkelbraunen Augenhügels mit weißgelbem Medianfleck. Seitenrand des Cephalothorax schmal milchweiß umrandet. Freie Ventralsegmente des Abdomens braun, hinten schmal weißberandet ; Coxen der Beine weißgelb, ihre Randhöckerreihen schwarz und außerdem mit unscharfen dunkelen Mittellängsflecken. — Cheliceren und Palpen einfarbig blaß rostgelb. — Beine braun; Trochantere und Femurbasen dorsal mit je 2 nebeneinanderstehenden milch- weißen, fein braun gesprenkelten Flecken; die II. und IV. Tibia mit je einem breiten weißen Endring. Formosa (Rokko) — 4 (J, 3 $ — (Type in meiner Sammlung). 3. G. duplex nov. spec. L. des Körpers 3.5; L. des I. Beinfemur 8.5, II. 15, IIL 7.5, IV. 11 mm; L. des I. Beines 26.5, II. 75, IIL 32, IV. 52 mm. Cephalothorax dicht grob bekörnelt und mit kleinen Grübchen netzartig bestreut. — • Augenhügel so Tang wie breit wie hoch, längsgefurcht, vorn und hinten und oben regellos fein bezähnelt. — Dorsalscutum des Abdomens spärlich bekörnelt, mit 2 hintereinander- stehenden, gleichgroßen stark divergierenden Mediandornen. — Freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens mit je einer feinen Körnchenquerreihe. Fläche der Coxen regellos rauh be- 3. Heft 144 Dr. C. Fr. Roewer: körnelt; Höcker der Coxenrandreihen scharf 3-spitzig. — I. Glied der Cheliceren dorsal glatt, nicht bekörnelt. — Palpen: Femur ventral spärlich bezähnelt ; Patella dorsal verstreut spitz bezähnelt, ohne Innenapophyse ; Tibia :3 mal so lang wie breit, leicht S-förmig gekrümmt, dorsal spitz bezähnelt; Tarsus unbewehrt, doch beim mit einer ventralen Körnchenlängsreihe; Tarsalklaue kamm- zähnig. — Beine lang und dünn; Trochantere und Femora dicht und regellos spitz bezähnelt; nur der II. Femur mit 1 Pseudo- gelenk. Körper dorsal einfarbig rostbraun, die Chitingrübchen der ganzen Rückenfläche mit weißem Hautdrüsensekret überstreut. Augenhügel einfarbig schwarz. Körper ventral einfarbig braun- schwarz. — Palpen einfarbig blaßgelb. — Cheliceren einfarbig rostgelb. Beine einschließlich der Trochantere einfarbig schwarz. Xeu-Guinea (Friedrich-Wilhelm-Hafen) — 1 — (Type in meiner Sammlung). 4. G. cyanargentea nov. spec. L. des Körpers 4; des I. Beinfemur 7, II. 15, III. 6, IV. 7.5 mm; des I. Beines :37, IT* 82, III. :34, IV. 49 mm. Körper dorsal auf Cephalothorax und Abdomen überall glatt glänzend. — Augenhügel so lang wie breit, wie hoch, längsgefurcht, glänzend glatt und nicht bekörnelt. Dorsalscutum mit 1 schlanken dünnen, spitzen Mediandorn. — Freie Ventralsegmente des Ab- domens glatt; Fläche der Coxen regellos rauh bekörnelt; Höcker der Coxenrandreihen viereckig-stumpf. — I. Glied der Cheliceren dorsal mit 3 — 4 Körnchen bestreut. — Palpen; Femur nur ventral spärlich spitz bezähnelt; Patella dorsal spitz verstreut bezähnelt und mit schlanker, stumpfer Innenapophyse von halber Gliedlänge; Tibia 3 mal so lang wie breit, dorsal verstreut bezähnelt; Tarsus unbewehrt und beim (J mit ventraler Körnchenlängsreihe; Tarsal- klaue kammzähnig. — Beine lang und dünn; Trochantere glatt und nicht bezähnelt; Femora verstreut spitz bezähnelt; nur der II. Femur mit 1 Pseudogelenk. Färbung des Körpers dorsal schwarz, doch stark stahlblau schimmernd. Augenhügel und Scut umdorn tiefschwarz. Auf dem Cephalothorax jederseits an den Ecken mit je einem großen, silberglänzend- weißen Flecken, der ein paar dunkelbraune Pünkt- chen und Schrägstricheln umschließt. Dorsalscutum des Abdomens jederseits mit je 3 silberglänzend-weißen Flecken, deren vorderer am größten ist und deren 2 hintere den Scutumseitenrand nicht berühren. I. freies Dorsalsegment jederseits mit je 1 gleichen solcher Flecken. Körper ventral rostgelb wie auch die Coxen; die ganze Ventralseite des Körpers dick mit weißem Hautdrüsensekret bedeckt, aus dem nur die schwarzen Randhöckerreihen der Coxen hercmrsehen. — Cheliceren und Palpen einfarbig rostgelb. — Beine rostbraun, nur Trochantere und Gelenkknöpfe der Femurbasen £ 106 neue Opilioniden. 145 schwarz; II. und IV. Tibia mit ‘je einem breiten weißgelben Endring. Malakka (Singapore) — 1 (J — (Type in meiner Sammlung). 5. G. aureolata nov. spec. L. des Körpers 4; des I. Beinfemur 7, II. 14, III. 7, IV. 8 mm; des I. Beines 36, II. 70, III. 36, IV. 45 mm. Cephalothorax glatt glänzend. Augenhügel so lang wie breit wie hoch, glatt bis auf einige wenige schwache Härchen, längs- gefurcht. — Dorsalscutum des Abdomens grob mit erhabenen stumpfen Körnchen dicht bestreut, mit 1 schlanken, basal rauhen Mediandorn. Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer feinen Härchenquerreihe. — Fläche der Coxen dicht behaart und regellos grob bekörnelt; Höcker der Coxenrandreihen viereckig stumpf. — I. Glied der Cheliceren dorsal glänzend glatt. — Palpen an allen Gliedern dicht abstehend behaart, sonst nur am Femur ventral spitz bezähnelt; Patella ohne Innenapophyse ; Tibia leicht gekrümmt, 3 mal so lang wie breit; Tarsus unbewehrt und beim (J mit ventraler Körnchenlängsreihe; Tarsalklaue kammzähnig. — Beine lang und dünn; Trochantere und Femora regellos spärlich spitz bezähnelt ; außerdem alle Beinglieder fein abstehend behaart ; nur der II. Femur mit 1 Pseudogelenk. Färbung des Körpers dorsal schwarzbraun; Cephalothorax mit breitem, goldgelb-glänzenden Stirnfleck, der vorn median einen kleinen braunen Medianstrich, seitlich einige wenige braune Pünktchen und Strichelchen aufweist, seitlich den Cephalothorax- seitenrand nicht erreicht, sondern nahe demselben bogig be- grenzt , hinten den Augenhügel umgibt und bis an das I. Thoracalsegment reicht. Die zwei Thoracalsegmente und jedes der 5 Scutumsegmente und freien Dorsalsegmente des Abdomens jederseits mit je einem goldiggelb glänzenden Flecken, deren 3 vordere auf dem Dorsalscutum die größten sind, so daß 2 sub- mediane Längsreihen bis an das Körper hinterende reichen. — Körper ventral schwarzbraun und ganz mit weißem Hautdrüsen- sekret bestreut ; doch bleiben hinter der IV. Coxa auf dem Abdomen 2 goldgelbe Fleckchen auf dem I. und II. Ventralsegment frei. — Cheliceren und Palpen einfarbig schwarz glänzend. — Beine braun ; Spitzen der Femora sowie die Patella mit je einem goldig- glänzenden dorsalen Komma-Längsstrich; alle Tibien mit breitem, goldglänzenden Endring. Malakka (Singapore) — 1 cJ — (Type in meiner Sammlung). 6. G. albifrons nov. spec. L. des Körpers 6.5; des I. Beinfemur 7, II. 15, III. 7.5, IV. 10 mm; des I. Beines 30, II. 65, III. 33, IV. 41.5 mm. Cephalothorax, Dorsalscutum und freie Dorsalsegmente des Ai«hiT für Naturgeschichte , . 1915. A. 3 10 3. Heft 146 Dr. C. Fr. Roewer: Abdomens sehr dicht mit erhabenen, stumpfen Körnchen bedeckt. — Augenhügel so lang wie breit wie hoch, längsgefurcht und glän- zend glatt. — Dorsalscutum mit 1 dünnen Mediandorn. — Freie Ventralsegmente des Abdomens unbewehrt, fein chagriniert. — Fläche der Coxen dicht grob bekörnelt; Höcker der Randreihen viereckig stumpf. — I. Glied der Cheliceren dorsal glänzend glatt. — Palpen: Femur ventral dicht spitz bezähnelt; Patella lateral- innen und -außen dicht spitz bezähnelt, dorsal und ventral glatt, ohne Innenapophyse ; Tibia 3 mal so lang wie breit, ventral und lateral-innen dicht spitz bezähnelt ; Tarsus unbewehrt, nur behaart ; Tarsalklaue kammzähnig. — Beine lang und dünn; Trochantere glatt, nicht bekörnelt; Femora regellos spärlich spitz bezähnelt; nur der II. Femur mit 1 Pseudogelenk. Färbung des Körpers dorsal und ventral dunkelbraun, die ganze Ventralseite mit schmutzig-braungelbem Hautdrüsensekret bedeckt. — Augenhügel glänzend schwarz. — Cephalothorax mit einem großen Silberflecken vom Stirnrande bis hinter den Augen- hügel; dieser Fleck trägt vorn median einen kleinen braunen Strich, seitlich einige vertiefte braune schrägstehende Sprenkel und ist seitlich nahe dem Cephalothoraxseitenrande buchtig be- grenzt. — Cheliceren, Palpen und Beine einschließlich der Tro- chantere einfarbig schwarzbraun, nur die II. und IV. Tibien der Beine haben blaßgelbe Endringe. Malakka (Singapore) — 2cJ, 1 ? — (Typein meiner Sammlung). Gen. Metagagrella Roewer. 1. M. hirta nov. spec. L. des Körpers 5.5; des I. Beinfemur 7, II. 14, III. 6.5, IV. 9 mm; des I. Beines 41, II. 74, III. 39, IV. 55 mm. Cephalothorax, Dorsalscutum, freie Dorsal- und Ventralseg- mente des Abdomens und Fläche der Coxen der Beine äußerst fein und regelmäßig bekörnelt, fast chagriniert. — Augenhügel so lang wie breit, wie hoch, längsgefurcht und nur die Furche dicht und fein bekörnelt; Augenringe glatt. — Dorsalscutum mit 1 sehr dünnen, spitzen und glatten Mediandom. — Höcker der Coxer- randreihen 3-teilig stumpf gekerbt. — I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer dichten Gruppe feiner Körnchen. — Palpen an allen Gliedern dicht abstehend fein behaart, außerdem Femur ventral dicht stumpf bekörnelt ; Patella allerseits dicht stumpf bekörnelt ; ohne Innenapophyse; Tibia 4 mal so lang wie breit, unbewehrt; Tarsus unbewehrt und nur beim (J mit einer unregelmäßigen ventralen Körnchenlängsreihe; Tars alklaue kammzähnig. — Beine lang und dünn; Trochantere, Femora bis Tibien wie der Körper äußerst fein und gleichmäßig bekörnelt, außerdem aber mit feinen abstehenden Härchen besetzt; II. Femur mit 2 Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral einfarbig dunkelbraun und überall (auch Längsfurche des Augenhügels) mit Pünktchen 106 neue Opilioniden. 147 weißen Hautdrüsensekretes bepulvert. — Cheliceren einfarbig blaß rostgelb. — Palpen an Femur und Patella ganz schwarz- braun und auch Tibia und Tarsus blaß rostgelb. — Beine einschließ- lich der Trochantere einfarbig dunkelbraun. Formosa (Rokko) — 9 (cj?) — (Type in meiner Sammlung)« 2. M. duriuscula nov. spec. L. des Körpers 4; des I. Beinfemur 7, II. 12.5, III. 6, IV. 9.5 mm; des I. Beines 32, II. 69, IIT 34, IV. 49 mm. Cephalothorax, Dorsalscutum, freie Dorsal- und Ventral- segmente des Abdomens, Fläche der Coxen der Beine äußerts fein und gleichmäßig bekörnelt, fast chagriniert. — Augenhügel so lang wie breit, wie hoch, längsgefurcht und nur die Furche dicht und fein bekörnelt; Augenringe glatt. — Dorsalscutum mit sehr dünnen, spitzen und glatten Mediandorn. — Höcker der Coxen- randreihen 3 -spitzig mit länger her vor tretender Mittelspitze. — I. Glied der Cheliceren dorsal dicht und fein bekörnelt. — Palpen bis zur Tibia einschließlich dicht und fein bekörnelt wie der Körper, außerdem Femur dorsal- apical mit 1 stärkeren Zähnchen; Patella mit schlanker Innenapophyse ; Tibia 3 mal so lang wie breit; Tarsus nur behaart, aber beim ^ mit ventraler Körnchenlängsreihe; Tarsalklaue kammzähnig. — Beine bis zu den Tibien äußerst fein und dicht bekörnelt, nicht behaart ; nur der II. Femur mit 2 Pseudo- gelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich sämt- licher Gliedmaßen einfarbig rostgelb, ohne Hautdrüsensekret- bedeckung. Formosa (Rokko) — 2 cJ — (Type in meiner Sammlung). Gen. Aurivilliola Roewer. 1. A. palpalis nov. spec. L. des Körpers 7; des I. Beinfemur 3.5, II. 8, III. 3.5, IV. 6 mm; des I. Beines 18, II. 35.5, III. 17, IV. 27 mm. Cephalothorax, Dorsalscutum, freie Dorsal- und Ventralseg- mente des Abdomens dicht rauh bekörnelt. — Augenhügel so lang wie breit wie hoch, längsgefurcht , oben jederseits der Furche spitz bezähnelt. — Dorsalscutum mit 1 kräftigen, basal bekörnelten Mediandorn. — Fläche der Coxen sehr dicht und grob spitz be- körnelt; Höcker der Randreihen viereckig stumpf. — I. Glied der Cheliceren dorsal bekörnelt. — Palpen: Trochanter ventral reich spitz bezähnelt; Femur allerseits reich spitz bezähnelt; außerdem basal-lat er al-innen mit einer kürzeren regelmäßigen Reihe besonders grober Zähnchen; Patella mit schlanker Innenapophyse^allerseits dicht spitz bezähnelt, nur ventral glatt; Tibia 3 mal so lang wie breit, dorsal und lateral innen und außen dicht spitz bezähnelt; Tarsus nur behaart, doch beim (J mit ventraler Körnchenlängsreihe ; 10* 3. Heft 148 Dr. C. Fr. Roewer: Tarsalklaue kammzähnig. — Beine relativ kurz und kräftig; Trochantere bis Tibien einschließlich dicht spitz bezähnelt; nur der II. Femur mit 3 Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal dunkelbraun; Augenhügel rost- gelb. Cephalothorax vorn und lateral rostgelb gefleckt und ge- sprenkelt. Auf dem I. und II. Thoracalsegment bis zum Scutum- hinterrande zieht sich ein parallelrandiges Sattelband, das durch rostgelbe Sprenkelfleckchen jederseits begrenzt und segment weise quer fein rostgelb punktiert ist. Körper ventral blasser braun; Coxen dunkelbraun mit blaß rostgelben ^littelfleck und mit Spuren weißen Hautdrüsensekretes bedeckt. — Cheliceren einfarbig dunkelbraun, Palpen desgleichen, nur Tarsus blasser. — Beine einschließlich der Trochantere einfarbig dunkelbraun, nur der II. Femur ganz blaßgelb. Vorderindien (Bombay) — 2 (cJ$) — (Type in meiner Samm- lung). Gen. Harmandella Roewer. 1. H. albipunctata nov. spec. L. des Körpers 3; des I. Beinfemur 4, IT 9, III. 4, IV. 6 mm; des I. Beines 26.5, II. 45, III. 24, IV. 33 mm. Cephalothorax, Dorsalscutum, freie Dorsal- und Ventral- segmente des Abdomens und Fläche der Coxen der Beine fein chagriniert. — Augenhügel so lang wie breit wie hoch, längsgefurcht und nur in dieser Furche ebenso wie der Körper chagriniert, sonst unbewehrt. — Dorsalscutum unbewehrt, hinten mit 3 Querreihen feiner abstehender Härchen, desgleichen je eine solche Querreihe auf den freien Dorsal- und Ventralsegmenten des Abdomens. Höcker der Coxenrandreihen viereckig stumpf. — I. Glied der Cheliceren dorsal glänzend glatt. — Palpen: Trochanter ventral dicht bezähnelt; Femur allerseits dicht spitz bezähnelt; Patella desgleichen und mit dicht bezähnelter schlanker Innenapophyse ; Tibia 4 mal so lang wie dick und allerseits spitz bezähnelt; Tarsus nur behaart und beim $ mit ventral-äußerer Längsreihe sehr dicht und unregelmäßig stehender kräftiger spitzer Körnchen; Tarsal- klaue kammzähnig. — Beine lang und dünn; Trochantere bis zu den Tibien einschließlich fein spitz bekörnelt ; I., III. und IV. Femur mit je 1 und II. Femur mit 4 Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal schwarz ; hinter den Stinkdrüsen- öffnungen auf dem Cephalothorax weiß gefleckt. Augenhügel schwarz. II. Thoracalsegment jederseits nahe seiner Seitenecke mit je 1 kleinen weißen Fleck; Vorderecken des Dorsalscutums mit je 1 größeren weißen Flecken und einigen kleineren weißen Sprenkeln, außerdem ist das Scutum in Querreihen spärlich mit weißen Punktfleckchen (ohne Hautdrüsensekret!) bedeckt. — Cephalothorax dick mit weißem Hautdrüsensekret bedeckt. 106 neue Opilioniden. 149 Körper ventral einschließlich der Coxen einfarbig schwarz. — Cheliceren einfarbig blaß rostgelb. — Palpen: Trochanter, Femur- spitze, Tibienspitze und der ganze Tarsus blaßgelb, doch hier alle Körnchen schwarz wie auch das übrige der Palpengiieder. — Beine schwarz, doch Trochantere und basale Gelenkknöpfe der Femora blaßgelb. Indien (Darjiling) — 1 cJ — (T3^pe in meiner Sammlung). Gen. Metadentobunus nov. gen. Augenhügel so lang wie breit wie hoch, längsgefurcht, basal verengt, oben vorn mit jeder seit s einem schräg aufrechten Dorn, dessen Spitze fein gezähnelt ist. — Dorsalscutum mit nur einem Mediandorn. — Coxen mit Randhöckerreihen. — Maxillarloben II. in einer geraden vor dem Vorderrande der Genitalplatte. — I. Glied der Cheliceren mit Ventraldorn. — Palpen lang und dünn; Tarsalklaue kammzähnig. — Beine sehr lang und dünn; nur der II. Femur mit 2 Pseudogelenken. Formosa. 1 Art. 1. M. formosae nov. spec. L. des Körpers 6; des I. Beinfemur 8, II. 15.5, III. 7, IV. 12 mm; des I. Beines 33, II. 67, III. 29, IV. 45 mm. Cephalothorax, Dorsalscutum und freie Dorsalsegmente des Abdomens fein und gleichmäßig bekörnelt. — Augenhügel außer den beiden Dornen unbe wehrt und glatt. — Dorsalscutum mit 1 dünnen, spitzen Mediandorn. — Freie Ventralseg- mente des Abdomens matt chagrinieit; Fläche der Coxen grob und dicht bekörnelt ; Coxenrandhöcker viereckig stumpf. — I. Glied der Cheliceren dorsal glatt. — Palpen; Femur ventral verstreut bezähnelt; -pig. 81. Patella bis Tarsus unbewehrt; Patella ohne Innen- Metadento- apoph^/se; Tibia 3% mal so lang wie breit; Tarsus beim bunus for^ S mit einer ventralen Körnchenlängsreihe. — Beine ^^saeRwr. bis zu den Tibien fein und spitz bekörnelt. hügewön Färbung desKörpers dorsalrostbraun ; dieEcken des links. Cephalothorax goldgelb gesprenkelt ; Dorsalscutum seitlich goldgelb gefleckt, so daß hinter dem Augenhügel bis zumScutumhinterrande ein parallel-randiger brauner Mediansattel liegt. Mediandorn des Dorsalscutums schwarz. — Augenhügel ganz blaßgelb. — Freie Ventralsegmente des Abdomens grauweiß, ebenso die Fläche der Coxen, nur die Randreihen der letzteren braun dunkler. — Palpen und Cheliceren einfarbig blaß rostgelb. — Beine hell rostbraun ein- schließlich der Trochantere; II. und IV. Tibia außerdem mit je 1 breiten, blaßgelben Endring. Formosa (Rokko) — 1 — (Type in meiner .Sammlung). 3. 150 Dr. C. Fr. Roewer: Gen. Paradentobunus nov. gen. Augenhügel so lang wie breit wie hoch, längsgefurcht, basal verengt, oben vorn mit jederseits einem kurzen, bezähnelten Höcker. — Dorsalscutum mit nur einem Mediandorn. — Coxen mit Randhöckerreihen. — Maxillarloben II. in einer Geraden vor dem Vorderrande der Genitalplatte. — I. Glied der Cheliceren mit Ventraldorn. — Palpen lang; Tarsalklaue kammzähnig. — Beine dünn, I. und III. Femur ohne, II. mit 3 und IV. Femur mit 1 Pseudogelenk. Himalaya (Ost). 1 Art. “ 1. P. aureomaculatus nov. spec. L. des Körpers 4.5; des I. Beinfemur 8.5, II. 15, III. 7, IV. 11.5 mm; des I. Beines 33, II. 66, III. 30, IV. 46 mm. Cephalothorax, Dorsalscutum, freie Dorsal- und Ventralseg- mente des Abdomens gleichmäßig fein bekörnelt. — Augenhügel außer den beiden vorn-oberen, bezähnelten Höckern glatt und unbewehrt. — Dorsalscutum mit 1 schlanken und dünnen Median- dorn. — Fläche der Coxen grob und dicht bekörnelt; Höcker der Randreihen viereckig stumpf. — I. Glied der Cheliceren dorsal dicht bekörnelt. — Palpen: Femur, Patella und Tibia ventral spitz bezähnelt; Patella mit kleiner Innenapophyse; Tibia 4 mal so lang wie breit; Tarsus beim mit ventraler Körnchenlängsreihe, sonst unbewehrt. — Beine bis zu den Tibien fein und spitz bekörnelt. Färbung des Körpers dorsal und ventral schwarz einschließlich der Coxen; Cephalothorax goldig glänzend gefleckt und hier seitlich einige braun- schwarze Schrägstrichel umschließend; Augenhügel schwarz, doch mit goldigglänzender Längsfurche; II. Thoracalsegment jederseits nahe dem Seitenrande mit je 1 kleinen Goldflecken; Dorsalscutum jederseits mit einem großen goldiggelb glänzenden Längsflecken, so daß auf dem Scutum ein schwarzer, parallelrandiger Mediansattel von Drittelbreite des Scutums entsteht; I. — III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem mittleren goldigglänzenden Querstreif. — Cheliceren und Palpen einfarbig rostgelb. — Beine rostgelb, Trochantere schwarz, doch dorsal jeweils mit einem vorderen und einem hinteren Goldfleckchen ; außerdem trägt die IV. Coxa dorsal-außen (hinter der III. Coxa) einen größeren Goldflecken. Ost-Himalaya (Darjiling) — 1 — (T}"pe in meiner Sammlung). Fig. 82. Pa- radentobunus aureomacula- tus Rwr. Augenliügel von links. Gen. Tetraceratobunus nov. gen. Augenhügel so lang wie breit wie hoch, längsgefurcht, basal verengt, oben vorn und hinten jederseits mit je einem (also im ganzen 4) schräg-aufrecht-divergierenden' Dorn, dessen Spitze fein 106 neue Opilioniden. 151 bezähnelt ist. — Dorsalscutum ohne Dorn, gänzlich unhe wehrt. — Coxen mit Randhöckerreihen. — Maxillarloben II in einer Geraden vor dem Vorderrande der Genitalplatte. — I. Glied der Cheliceren mit Ventraldorn. — Palpen lang; Tarsalklaue kammzähnig. — Beine dünn, relativ kurz; nur der II. Femur mit 2 Pseudogelenken. Himalaya (Ost). 1 Art. 1. T. lineatus nov. spec. L. des Körpers 3 (y>e und auch ihrer systematischen Stellung. Vergleiche diesbezüglich Schmeil, Deutschlands freilebende Süßwasser-Kopepoden, S. 84, für lan- guidus und Nachtrag dazu für nanus S. 151. ARCHIV FÜR NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F. ERICHSON, F. H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND E. STRAND. EINÜNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1915. Abteilung A. 4. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis Seite Bryk [u. Strand]. Neue exotische, insbesondere aethiopische Schmetter- linge (mit einer kolorierten Doppeltafel) 1 Arldt. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken ... 16 Kröber. Die Gattung Zodion Latr 84 Kröber. Die indo - australischen und südamerikanischen Physocephala- Arten 117 Strand. Apidae von Greta 145 Kraosse. Über Omophron (nüt 2 Textfiguren) 168 Neue exotische, insbesondere aethiopische Schmetterlinge. Von Felix Bryk. (Mit einer Beschreibung von Embrik Strand.) (Eine Doppeltafel,) Tessmannia F. B. nov. gen. Cossidarum. Körper plump und dick. Fühler (beim $) mit zwei Reihen starker Kammzähne bis zur Fühlerspit ze. Die starken Taster sind vorgestreckt ohne die Stirn zu überragen; ihr Endglied klein; über die haarige Bekleidung der Unterseite des Tastermittelgliedes nicht hinausragend. Hinterschienen mit zwei Paaren starker Sporne. Frenulum stark ausgeprägt. Das Geäder: Die Vorder- flügel mit großer Areola; die Diskozellulare winkelig. R5 aus der Mitte ihres kürzeren hinteren Abschnittes entspringend. Rippe 6 aus dem vorderen Zellwinkel; R 7, der Stiel von R 8 +R 9 und R 10 aus der Areola in ziemlich gleichen Abständen. Der Stiel von R 8 4- R 9 mehr als doppelt so lang wie die die Flügel- spitze umfassenden Gabeläste; R 11 natürlich frei aus dem Vorder- rande der Zelle. Im Hinterflügel anastomosiert R8 in einem Punkte auf der Mitte der Vorderrandrippe der Zelle; R 2, R 3, R 4 und R 5 entspringen getrennt, R 6 und R 7 aus einem Punkt an der Zellenspitze. Flügel kräftig, breit. Das Männchen fehlt leider. — Die neue Gattung muß ihren Platz neben Eremocossus Hmpsn. finden, von dem aber Eremocossus schon durch seine schmalen Flügel, den freien Verlauf der Rippe 8 auf dem Hinterflügel und die unbespornten Hinterschienen ganz erheblich ab weicht. Diese merkwürdige Gattung, die bisher nur in einem weiblichen Gattungs Vertreter bekannt ist, möge den Namen des Sammlers Herrn Tessmann zur Erinnerung an die Malst imde, die ich ihm vor seiner letzten Abreise nach Afrika gegeben habe, verewigen. Wie auch eingangs bei der Artbeschreibung erwähnt, zeigt die Cosside l'essmannia einen Limakodidenhabit. ,,Nach Hamp- son, Moths of British India, Burma, Ce5don I, 1892, p. 10 und Cat. Lep. Phal. Brit. Mus., I. Syntom. 1898, p. 19, soll nämlich der wesentliche Unterschied der Limakodiden und Cossiden darin bestehen, daß im Hinter fl ügel die Ader 8 bei Cossiden frei verläuft oder mit der Zelle durch eine Querader in Verbindung Axehir fOr Naturgetehicht« IMSw A. 4. 1 i. Hatt 2 Felix Bryk: steht, bei den Limakodiden dagegen mit der Zelle anast omosiert. Wollte man diese Definitionen anerkennen, so müßten die aethio- pischen Genera Taeda, Phlebodicha, Rhypteira, Cosunia, Andrallo- chroma, Chrysamma, Hilipoda, Stroter, Tryphax, Gephyrophora, Eccopa und vielleicht auch noch die Genera Hegetor und Haplo- mioesa von den Limakodiden entfernt und den Cossiden zugewiesen werden. Ob es nun aber möglich ist, die Limakodiden nach den Imagines allein ohne Zuhilfenahme ihrer Raupen von den Cossiden durchgreifend zu trennen, muß ich zur Zeit dahingestellt sein lassen/' Soviel Prof. Kar sch in Ent. Nachr., Vol. XXV, p. 16, 1899. Nach Aurivillius in ,,Wissenschaftl. Ergebnisse zool. Exped. Kilimandjaro etc. etc., Prof. Sjöstedt," 9.Lep. (p. 52, 1910) ,,fand es Herrich- Schaffer unmöglich, Cossiden durch sichere Merkmale von den Limakodiden zu unterscheiden (Außereurop. Schmett. p. 7) und vereinigte beide in eine Familie. Diese Schwierigkeit ist auch später z. B. von Karsch mehrmals hervorgehoben worden." Als zuverlässiges Merkmal die Limakodiden von den Cossiden zu unterscheiden gibt Karsch (1. c. p. 9) folgendes an; ,,Die überaus kräftige Gestalt dieser Stemmatoncopode könnte verleiten, sie den Cossiden zuzugesellen, aber die kräftigen Taster, der Mangel einer Anhangszelle im Vorderflügel und der Verlauf der Ader 8 im Hinterflügel sprechen dagegen". Dasselbe wiederholt auch später Aurivillius (1. c.), fügt aber hinzu; ,,die Entwicklungs- stadien zeigen zur Genüge, daß die Limakodiden und Cossiden nicht einmal nahe verwandt sind". Im Zusammenhänge mit diesem Befunde ist die mir mitgeteilte Beobachtung von Prof. Karsch, daß auch bei den ausgewachsenen Larven der Cossiden [Cossus cossus) ab und zu individuell die Kriechwülste verschwinden, von großer Bedeutung, da doch die Limakodidenraupe wie bekannt keine pedes spurii hat. — Type: Tessmannia Braiieri F. B. nov. spec. (Fig. 4). Auf den ersten Eindruck macht dieser Riesen-Kleinschmetter- ling den Eindruck einer Limacodide, etwa als unbekanntes Weib- chen zu dem isoliert stehenden Hegetor hercules Karsch, wenn man den Dichromismus und Digryphismus der aethiopischen Limako- diden in Betracht zieht. Körper, Antennen, Beine, Flügel fahlgraugelblich. Vorderflügel; breit, im Hinterrande gewinkelt mit matter, umbrabrauner, schrägverlaufender Zeichnung. Der Seitenrand ist sanft gewellt. Die Submarginalbinde setzt in der Flügelspitze und zieht quer zum äußeren Viertel des Hinterrandes. Die darauf- folgende, aus Bogen bestehende Linie verläuft parallel, die dritte verschwommene breite Binde erreicht das Zellende. Die abge- rundeten Hinterflügel sind etwas heller als die Vorder flügel und bis auf das dunkle Triangel des Zellflecks zeichnungslos. Die fast monochrome Unterseite ist nicht so fahl; nur Mittelzelfllecke Neue exotische, insbesondere aethiopische Schmetterlinge. 3 auf beiden Flügeln erhalten. Längs des Vorder flügelvorderrandes der Wurzel zu nach hinten zu gekämmt. Der um die hintere Mittel- zellrippe gelegene Teil ist plastisch vertieft. Aus dem über die Hinterflügel hinausragenden Hinterleibe lugt ein Ei hervor, das pergamentfarbig, kugelig und sehr groß ist. — Type: ein 2 im Kgl. Museum für Naturkunde zu Berlin. Patria: Spanisch-Guinea, Uelleburg; leg. et don. Tessmann VI —VIII, 1908. Diesen seltenen Schmetterling widme ich zum Zeichen meiner Hochachtung dem Direktor Herrn Prof. Dr. August Brauer. . Tauscheria F. B. nov. gen. Lasiocampidarum. Die kurzen Fühler des Männchens mit zwei Reihen von Kamm- zähnen. Die Taster stark vorgestreckt, über die Stirn hinausragend, spachtelförmig. Die Zellen in beiden Flügelpaaren geschlossen. Im zweieckigen Vorder flügel R 10 nur als Falte auftretend, R 8 aus dem Stiel von R 6 -b R 7 entspringend, R 9 in den Vorder- rand nächst der Spitze mündend; die Gabeläste R9 -f R 10 viel kürzer als ihr gemeinsamer Stiel. Im Hinterflügel R5 mit R4 kurz gestielt, R3 aus dem Hinterwinkel der Älle. Von R8 zweigen sich sieben Prae- kostalrippen zum Vorderrande ab, von denen die 5. und 6. von der Flügelwurzel am Grunde verschmolzen sind, bezw. auf einem Stielchen stehen. Diese neue Gattung steht dem von seinem Begründer nur sehr mangelhaft charakterisierten, aber zum Glücke abgebüdeten Genustypus von Pseudonieta Auriv. am nächsten, ganz besonders das Vorder flügelgeäder, unterscheidet sich aber von diesem schon wegen der spachtelförmigen Taster und der zahlreichen Praekostal- rippen, deren Zahl vielleicht individuell variabel sein könnte; sie kann deshalb auch weder mit dem Genus Alenella Strand noch mit Gastroplakaena zusammenfallen. Dem erkenntnistiefen Chemnitzer Arzte und Entomologen Dr. A. M. Tauscher, dem Verfasser eines völlig in Vergessenheit geratenen, für die Bibliographie der Entwicklungsgeschichte so wichtigen Werkes widme ich diese merkwürdige Gattung.^) Außer den rein entomologischen Schriften wie über die Cantha- riden, hat Tauscher noch folgende bemerkenswerte Bändchen erscheinen lassen: 1)„ Versuch die Verwandtschaften der verschiedenen Naturreiche und die Stufenfolge der Entwicklung einzelner Naturkörper in einem systematischen Netz anschaulich darzustellen. Mit einer illum. Kupfertafel“ [— diese fehlt in den beiden Exemplaren der Kgl. Bibliotheken in Dresden und Leipzig — ]. (Leipzig 1817). 2) „Versuch die Idee einer fortge- setzten Schöpfung oder einer f or twährenden Entstehun g neuer Or- ganismen aus regelmäßig wirkenden Naturkräften, als vereinbar mit den Tatsachen der wirklichen Erfahrung, den Grundsätzen einer gereinigten Vernunft und den Wahrheiten der religiösen Offenbarung darzustellen“. (Chemnitz 1818). 3) „Parallelismus und Antagonismus der zerstörend«! und schaffenden Naturkräfte in Absicht auf Entstehen und Vergehen des Erdkörpers“ (Dresden 1820). 1* 4. BmH 4 Felix Bryk; Es ist merkwürdig, daß selbst Haeckel, der doch alle Vor- darwinianer gut kennt. Tauscher nicht erwähnt. Und das Er- scheinungsjahr 1817 ist ja für Deutschland jedenfalls sehr bemer- kenswert. Ist es anzunehmen, daß Haeckel Tauscher unbekannt war? Drängt sich uns nicht die Vermutung auf, Tauscher wäre einfach deshalb totgeschwiegen worden, weil sein tief religiöses Empfinden, das sich sogar vom Dogmatismus der mosaischen Schöpfungslegende nicht freimachen konnte, dem materialistischen Monismusdogma widersprechen mußte? Tauscheria museovit F. B. nov. spec. (Fig. 7 (J). Fühler, Beine, der schmächtige, wollige Körper und die Flügel braunrötlich; Augen und spachtelförmige Taster schwarz. Vorderflügel mit schwarzem Endzellpunkte. Hinter- flügel vorne dunkel kirschbraun, hinten aufgehellt. Am Vorder- rande ein gelblicher^) Fleck, der wie dieUnterseite gegittertist,mit zwei schwarzen Punkten in der Mitte der vorderen beiden Gitter ungs- felder und hinten mit zwei (?) Fensterchen abschließend. Vorder- flügelrmterseite ohne jede Zeichnung; Hinterflügel fast homogryph. T}^e: 1 (J im Kgl. Museum für Naturkunde zu Berlin. Patria: Kamerun, wahr scheinhch Akoafim 1914 (No. 545); Fundort wird vom Sammler Tessmann noch jpräziser angegeben. Nyctemera Aino F. B. n. sp. (Fig. 1, la, Ib). Auf den ersten Blick glauben wir eine Kombination von einem edlen Papilio* *) mit Hinterflügeln, die von einer Arctiide stammen, vor uns zu haben. Die Zeichnungsanlagen des Vorderflügels sind dunkelbraun, im hinteren Teile des Seitenrandes gesättigter. Die beiden letzten Rippenmündungen und die dazwischen gelegene Analfalte ockergelb betont. Zwei Drittel der Hinterflügel ocker- gelb, das äußere Drittel mit weiß-rot -schw'arzer Ornamentierung belebt. Saumbefrans ung gelblich weiß, internerval mit schwarzen Interpimktionen unterbrochen. Die Vorder flügelunterseite ist homo- gryph, nur der Innenteil des Hinterrandes gelblich angehaucht . Die Hinterflügelunterseite ist auch homogryph, da aber das auffallende Zinnoberrot der Oberseite von einem gesättigteren Ockergelb substituiert wird und das Weiß teilweise von verblaßter Grundfarbe ersetzt wird, sieht sie verändert aus. Die doppelt gekämmten Antennen schwarz, an der verjüngten Spitze hell überpudert. Die kurzen Palpen, deren vordere zwei Glieder vorne schwarz umgrenzt sind, wie der Thorax hell crenigelb. Die Stirne umrahmt eine schmale zinnoberrote Linie, die bis zu den dunkelbraunen Augen *) Nachdem der Falter ab gebildet war, ließ ich mit Erlaubnis des Prof. Kar sch eine Flügel Seite auch obersei ts derart umpräparieren, daß die verdeckte Hinterflügelzeichnung ersichtlich wurde. *) Vergl. Papilio Bellerophon Dalm. (abgebildet in Th. Eimer’s Art- bildung und Verwandtschaft bei Schmett. 1889. Taf. I. f. 13.). Neue exotische, insbesondere aethiopische Schmetterlinge. 5 läuft und zwischen den Antennen als ganz kurzer, roter Fortsatz die Rückenlinie erreicht. Er setzt sich wahrscheinlich holotyp auf den Schienen der Vorderbeine fort, was sich leider nicht genauer fest- st eilen läßt, da die Beine abgebrochen sind und nur einzelne Frag- mente davon auf einem Glimmer plättchen aufbewahrt werden. Der von der Eintütung plattgedrückte Hinterleib ockergelb wie die Unterseite des Bauches. Patria: Deutsch-Ostafrika (Songea); don. et leg. Dr. Reuss. Type: ein Weibchen im Kgl. Museum für Naturkunde zu Berlin. Diese wunderschöne Lymantriide benenne ich nach meiner lieben Frau, von der mich das Schicksal grausam trennt, zur Er- innerung an die lange traurige Zeit des Alleinseins: Aino. Dr. Reuss fügte seiner Sendung noch wertvolle biologische Notizen bei, denen wir folgendes entnehmen: ,, Raupe, Präparat. Puppe, Schmetterling und Futterpflanze. Etwa 10 Raupen am 18. II. 1911 am Stamm des Baumes, dessen Blätter mitgesammelt. Die Raupen haben scharf stechende schwarze Brennliaare, die sich sehr leicht lösen und in der menschlichen Haut stecken bleiben. Knötchen wie Saturniiden. Verpuppen sich ab” 23. II. 11. Schlüpfen ab 13. III. 11“. Die Futterpflanze, eine Rosacee, ist im Botanischen Museum Berlin als Parinarium curatellifolium Plansch, bestimm I; worden. Die Raupe (Fig. 1 b) ist semmelbraun. Der große kahle Kopf ist in der Nähe der Kiefer schwach behaart. Die unterste erste Reihe der bebüschelten hellen Seitenwarzen ist vorne dunkel samt braun umrahmt, die zweite nahe gerückte Reihe der Warzen hell aber vorne nicht umrahmt. Zwischen der zweiten und dritten Warzenreihe dunkle, samt braune, getigerte Streifenzeichnung. Die Borstenhaare der Warzen der dritten und vierten Reihe in der Regel schwarz, während die anderen hellbraun sind. Auf dem Rücken des zweiten fußlosen Segmentes zwei größere, eng anliegende Warzen, die mit zwei Stacheln enden. Die ,,Boa“ des ersten fuß- tragenden Segmentes dunkelbraun. Die wie ,, Kniescheiben“ aussehenden Chitinplatten der vier Kriechwulstpaare dunkel und schwach behaart. Die Puppe (Fig. Ic). Die Puppenschale dunkel ockerbraun. Vorne an der Stirne dicht zwei kleine Haarbüschel, wie sie uns von der Nonnenpuppe {Lymantria monacha L.) her bekannt sind. Der Kremaster stark gebogen, bekränzt, unterseits schwarz. Die Stigmen heben sich dunkel ab. Die Erhebungen der rückgebildeten Bauchfüße schwarz. Zwischen den Stigmen und Bauchfußremi- niszenzen zwei Reihen feiner, heller, kurzer, intersegmentaler Borstenbüschel ; dasselbe noch einmal zwischen den Stigmen und der dunklen Rückenlinie. Nyct. Aino unterscheidet sich von anderen Nyctemeriden (z. B. iV. occidentis, vesperina, permagnifica, cafra, hesperia) dadurch, daß noch das Rot auftaucht. 4. H«ft 6 Felix Bryk : Die nichtssagende H üb n ersehe Diagnose der Gattung Nyctemera Hübn. (,, Flügel weiß und weißfleckig schwarz gesäumt“, vgl. Hübner: Verzeichnis bekannt. Schmett. 1816. p. 178) paßt schon nicht auf die Arten N , vesperina und permagnifica, bei denen die Flügel anstatt „weiß“ gesättigt gelb erscheinen. Wie erst bei N. Aino, wo noch ein Rot hinzugekommen ist. Übrigens tritt bei Nyctemera cafra Drury, wovon mir ein Tier aus Sierra Leone vorliegt, bereits rot auf den vorderen Schienen auf. Überhaupt steht diese Art am nächsten der Nyctemera Aino; bei ihr ist auch die Hinterrandsecke des Vorder fl ügels gelblich, die Zeich- nungsanlagen sind ähnlich. Während bei den anderen Nyctemera- Arten der Vorderflügelrand mit einer weißen Fleckenreihe belebt wird, ist bei N. Aino nur der zweite vorderste Fleck erhalten, nach- dem der erste in der dunklen Zeichnung aufgegangen ist. Bei caffra sind dagegen zwei Flecke erhalten. Obw^ohl Ch. Swinhoe^) zuerst darauf hingewiesen hat, daß die von anderen Autoren, z. B. Pagenstecher®) falsch als Nyctemera bezeichnet en Schmetterlinge der Gattung Deilemera angehöreii, wird trotzdem heute noch w-eiter wie zuvor gesündigt, indem immer noch von gewissen Forschern Deilemera Nycte- mera auftauchen. Achaea Schützei F. B. nov. spcc. (Fig. 16). Die naturgetreue Abbildung enthebt mich jeder Beschreibung. Steht am nächsten der Achaea Stumpf ii Saalm.®), die aber auch auf dem Vorderflügel- Vorderrande einen hellen Fleck hat, und der Achaea indicabilis Wik.’), die ebenfalls wie die beiden anderen erwähnten Arten den auffallenden weißen Spitzenfleck auf den Hinterflügeln zeigt; unterscheidet sich aber vor allem durch die gerade, abgehackte Mittelzellquerlinie, die bei den beiden anderen Arten unregelmäßig gewellt oder auch gewinkelt verläuft. Patria: Süd-Nigeria (Ogobo); don. Schütze, dem zu Ehren das Tier benannt wmrde. Type: 1 $ und defektes $, im Museum für Naturkunde zu Berlin. Achaea Strandi F. B. nov. spec. (Fig. 15). Diese schöne Achaea scheint sich von den erwähnten Arten stark entfernt zu haben und sieht scheinbar ganz isoliertstehend aus; aber die Zeichnung ihrer konservativen Unterseite ähnelt derart der Achaea Schützei, daß man zur Überzeugung kommen muß, daß die bunte Ornament ierung ihrer Oberseite erst jüngeren Datums ist, also später erworben ist. h Vgl. Swinhoe: On the Genus Deilemera Hübner in Trans, of the entom. Soc, London 1903. p. 53. ‘) Vgl. Pagenstecher: Über die Gattung Nyctemera Hübn. Jahrb. Naeg. Ver. Wiesbaden 1901 p. 91. •) Saalmüller: Schmett. Madagaskar T. 12. f. 213. ’) Hampson: Cat. Lep. Phal., voL XII, Taf. CJCXVIL Fig. 18 $(1913). Neue exotische, insbesondere aethiopische Schmetterlinge. 7 Ich widme diesen niedlichen Schmetterling unserem uner- müdlichen und verdienstvollen Redakteur Herrn Dr. Embrik Strand zum Zeichen meiner Hochachtung. Hoffentlich ist das kein Neutralitätsbruch, wenn Herr Strand die Ehrung nicht ablehnt. Patria: Kamerun, wahrscheinlich Akoafim 1913; don. et leg. Tessmann. Type: 1 $ im Museum für Naturkunde zu Berlin. Trisula pacifica nov. spec. (Fig. 13). Dieser auffallende Schmetterling steht nahe der Trisula magnifica Schaus, wovon mir ein defektes $ aus Togo (Bismarck- burg, leg. Conradt) vorliegt. Zur Abbildung ergänze ich, daß die Bauchunterseite goldorange wie der kleine Duftfleck (?) auf der Unterseite des Vorderflügels ist. Patria: D.-O. -Afrika (Victoria Nyansa, Insel Ukerawa); leg. don. Conradt. Type: 1 $ im Museum für Naturkunde zu Berlin. Achaea arabella F. B. nov. spec. Körper, Antennen, Taster, Beine braungrau, Augen schwarz. Vorderflügel gestreckt; Vorderrand vor dem Apex gebogen, mit dem schräg verlaufenden Seitenrande eine Spitze bildend. Farbe orangebraun, in der Mitte etwas aufgehellt. Eine ganz charak- teristische, nach außen zu konkav verlaufende weiße Mittelfeld- binde belebt das Flügelbild. Der fast halbmondförmige, zur konkaven Außenkontur parallele Endzellfleck sitzt auf der weißen Binde. Hinterflügelfarbe wie die des Vorderflügels. Der bei den vier erwähnten Achaeen auffallende Spitzen fleck bedeutend vergrößert. Er ist leuchtend ockergelb und reicht fast bis zur Rippe 3 über die ganz vordere Flügelpartie bis zur Flügelmitte sich ergießend. Unterseite blasser als die Oberseite. Auf dem Vorderflügel fällt eine sehr breite, gelbe Binde auf, die vom Hinterrande quer über den äußeren Teil der Flügelzelle zieht. Unterseite ganz ohne jede Zeichnung. Type: 1 cJ im Kgl. Museum für Naturkunde zu Berlin. Patria: Delagoa Bay; ex coli. Maaßen, der das Tier als ,,Ophisma Arabella'' (n. b. i. 1.) etikettiert hat. Lophiophora F. B. nov. gen. Noctuidarum. Vorderflügel dreieckig mit kurzer Mittelzelle. Die Rippen 10 und 11 verschwinden so in der Längsgrube, daß man ihren Verlauf nicht feststeUen kann. R6 aus der Zelle; R7 aus dem gemeinsamen Stiel von R 8 -f 9. R 12 ungefähr bis zur Mitte des Vorderrandes. Mähne bis zur Vorder randhälfte der Vorderflügel schön in der Richtung zum Hinterrandwinkel gekämmt. Hinter- 4 Heft 8 Felix Bryk: iiügelgeäder ziemlich miiCalesia übereinstimmend. Fühler lang, zweireihig gekämmt bis über die Mitte des Flügels, an der verjüngten Spitze, die sehr fein ausläuft, gewimpert. Haarschopf die Stirn überragend, Scheitel flach; Rüssel wohl entwickelt. Taster nicht lang; zweites Glied unten stark bebartet, drittes von der Länge des zweiten bebartet und nicht nackt wie bei Calesia. Hinter- schienen mit zwei Spomenpaaren, die äußeren Sporne halb so lang wie die inneren. Lophiophora fulminans F. B. (Fig. 3 S)> Thorax, Hinterleib, Beine, Scheitel, Fühler und die stark behaarten Vorderbeine rosarot auf gelbem Tone. Flügelfarbe mattes Ockergelb mit rötlicher Zeichnung belebt. Vorderrand purpurbraun, dann allmählich dem Apex zu in ein gebrochenes Dunkelrosa übergehend. Seitenrandbefransung ähnlich. Die sub- marginale Punktreihe aus 6 diffusen Pünktchen bestehend. In der Nähe der Flügelspitze vom Vorderrande durchzuckt wie ein Blitz eine dunkelbraune Zickzacklinie bis zum vorderen Drittel des Hinterrandes; daran schließt sich ein verschwommenes dunkel- rosafarbiges Querband; es wird nach innen nur vorne mit einem schwarzen Fleck abgegrenzt. Der äußere Flügelteil ganz leicht sporadisch mit schwarzen Schuppen bestreut. Der Vorderrand bis zur Flügelmitte wie mit einer gestutzten Mähne dunkel befranst. Die Mähne, die nicht direkt vom Vorderrande her- unterhängt, ist auch dunkelrosa. Hinter flügel: In der Nähe des Hinterr and winkeis bis Rippe 5 ein dunkelbrauner, aus drei ver- schwommenen Linien (w^ovon die mittlere am breitesten ist) be- stehender Querfleck, der rosarot überstäubt ist, in holotypischer Zeichnungskoinzidenz zu dem rosaroten Flecke auf dem Vorder- flügelhinterrande. Nahe der Mündungsstelle von R 5 in den Seiten- rand ein kaum bemerkbarer Punkt . Die Kotype zeigt noch zwischen R2 und R3 einen submarginalen Punkt, Unterseits etwas heller, die Längsgrube im Vorderflügel schwarz, die Hinterflügel leicht dunkel überstäubt, sonst zeich- nungslos. Der oberseitliche Distalpunkt der Hinterüügel homo- gryph. Patria: Manengubageb., 700 m, VIII. 1910; don. et leg. Schäfer (Type;) Senegal, Koll. Staudinger (Kotype). Type: 1 cJ, ein § Kotype in coli. Museum für Naturkunde zu Berlin. Sphingomorpha rogator F. B. n. sp. (Fig. 8 (?). Thorax, Hinterleib, Fühler, Beine, Flügel braun. Auf den Vorderbeinen Haarbüscheln wde bei Sphingomorpha chlorea. Sie bestehen aus silberweißen, seidenen, spachtelförmigen, großen Schuppen, die oberseits von haarähnlichen goldbraunen Schuppen verdeckt werden. Vorne am Thorax zwei kurze samt braune Neue exotische, insbesondere aethiopische Schmetterlinge. 9 Längsstreifenfragmente; Hinterleib ohne Zeichnung. Hinterf lügel- abschnitt anders als bei chlor ea\ bei rogator vorne stärker gewinkelt, bei chlorea dagegen der hintere Teil des Seitenrandes stärker ausgebuchtet. Parallel zur gewellten Seitenbefransung des Vorder- flügels läuft eine haardünne Bogenreihe, die internerval, w^o sich die Bogen treffen, mit punktartigen viereckigen Flecken verziert ist; unter diesen Punkten ist die Grundfarbe aufgehellt. Die sammetbraune Vorderflügelfarbe wird dem Saume zu aufgehellt. Die bogige Submarginalbinde ruhig verlaufend und nicht unregel- mäßig gezackt wie bei Sphingomorpha chlorea Cr., mit dem es eigent- lich nicht viel specifisch Gemeinsames teilt. Das Fragezeichen am Zellenende im reinsten Plusiengolde ist das auffallendste am ganzen Tier. Unterseits: Vorderflügel braun, am Apex aufgehellt; inter- nerval helle Punkte dem Seitenrande entlang wie oberseits, sub- marginale nur in den vordersten vier Elementen erhalten. Vom Fragezeichen nur schmaler halbmondförmiger aufgehellter Bogen an der vorderen Ecke des Zellendes. Hinterflügel wie auf dem Vorderflügel acht helle internervale Punkte. Lange helle Befransung säumt den Hinterrand des Hinterflügels ein. Der hintere Teil des Hinterflügels wie auch auf dem- Vorderrande gelblich aufgerieselt. Patria: Kuilu, Franz. Kongo, leg. Mocquerys 1893 ex coli. Staudinger. Type: 1 $ und Kotype 1 ^ aus Altcalabar ex coli. Maaßen, der es als Sphingom. radians i. 1. bezeichnet hat. Diese Kotype ist derart abgeflogen, daß es Mühe macht, unsere Novität wieder zu erkennen (Coli. Mus. Nat. Berl.). Plecoptera divergens Strand n. sp. oder var. von PL tripalis Wallgr. (Fig. 5 (J). Ein (J von Daressalam in D.-O.-Afrika, IV. 1909 (Reuss). Die Möglichkeit, daß dies ^ zu der im Folgenden beschriebenen, von derselben Lokalität stammenden Plecoptera Reussi $ gehört, ist wohl nicht ganz ausgeschlossen, es ist aber nicht wahrscheinlich, denn bei der am nächsten stehenden Art, P. tripalis Wallgr., sind die beiden Geschlechter unter sich sehr wenig verschieden (Cfr. Strand in: Archiv! Nat urg. 1915, A.IO, p.ll2). — Von dem^ von tripalis weicht divergens durch folgendes ab: Vorderflügel über- all violettgraulich angeflogen (bei tripalis mehr bräunlich und ein wenig gelblich) ; die Querbinden feiner, die antemediane ist an der Wurzelseite nicht gelb angelegt, in der Mitte und der vorderen Hälfte mit je einer saumwärts konvexen Krümmung und Andeutung einer ebensolchen in der hinteren Hälfte versehen ; die Diskozellular- flecke sind weniger auffallend, weil kleiner und nicht gelb um- randet, die postmediane Querbinde ist außen nicht gelb gerandet; die feine Schattenquerlinie des Saumfeldes ist noch undeutlicher und nicht so scharf gezähnt; keine hellgelbliche Saumlinie und 4. H«ft 10 Felix Bryk: auch die Spitze der Fransen ist nicht so gefärbt weder im Vorder- noch Hinter flügel. Auch die Unterseite beider Flügel ist mehr graulich gefärbt, ohne den braungelblichen Anflug der tripalis, Flügelspannung 22.5, Vorderflügellänge 11.5, Körperlänge 12.5 mm. (Strand) Plecoptera Reussi F. B. n. sp. (Fig. 6 $) unterscheidet sich von Plecoptera divergens (T. I, F. 5 (J) dadurch, daß ihre Zeichnungen viel matter sind, vom Endzellstreifen nur zwei Punkte in den Ecken der Querrippe erhalten sind, daß die submarginale Querlinie sanft gebogen ist, während sie bei tripalis Wallgr. und divergens gerade verläuft. Diese Querlinie erreicht wie bei den erwähnten Arten den Vorderrand nicht. Vorder- flügelfarbe matt rötlichbraun; der Halskragen leuchtet auch nicht so schön wie bei divergens. Hinterflügelfarbe umbrabraun. Unter- seite monochrom gelbgrau ; die Diskalflecke auf Vorder- und Hinter- flügel kaum bemerkbar. Patria: D. O.-Afrika. Daressalam, II. 1909, leg. Dr. Reuss, dem zu Ehren ich diese große Seltenheit benenne. Type: 1 $ im Berliner Museum für Naturkunde. Diestogyna Tessmanniana F. B. n.sp.<^(Fig. 14 (J). Samt braun mit grünlichblau schillernder Zeichnung. Unter- seits olivgelb mit weiß aufgehellter Zeichnung, die auf den Hinter- flügeln zwei Fleckenreihen bildet und das Wurzelfeld scharf ab- gehackt abgrenzt. Im Hinterflügeldiskus ein schwarzer Punkt. Patria: Kamerun, wahrscheinlich Akoafim, Günther Tessmann leg. Type: 1 ^ und 1 $ Kotype im Museum für Naturkunde zu Berlin. Dieses prächtige cJ steht unter den verwandten Cymothoe- Arten ganz isoliert. Es erscheint keineswegs ausgeschlossen, daß es sich als Männchen der nur als $ bekannten und gleichfalls isoliert stehenden Cymothoe luteostriata Beth.-Bak.®) erweisen könnte. Episparis sublibatrix F. B. nov. spec. (Fig. 11 $). Nahe stehend Episp.lunata Holl.®), aber allein schon durch die gewinkelte, geradlinige Linie auf den Hinterflügeln, die bei lunata Holl, gewellt ist, verschieden. Die Hinterschienen der ^ sind dicht behaart; Bauchunterseite weiß. Von den 5 (J 2 ? dieser neuen Art, die mir vorliegt, weichen 2 5 erheblich von den übrigen drei, den $ nahekommenden $ ab. Sie sind im Scheitel des vorderen ge- winkelten Seitenrandteiles bis zum vorderen Teile der gewinkelten Submarginallinie und auch im Winkel des Hinterflügels derart mit weiß überstäubt, daß sie einen Namen verdienen. Ich nenne Vel. Aurivillius im Seitz. Taf. 39c, 1912. >) v|l. Holland in „Psyche“ T. IV, Fig. 10$ (1894). JNeue exotische, insbesondere aethiopische Schmetterlinge. H sie /. farinosa, wobei natürlich nicht entschieden werden will, welche von beiden Formen die typische Art und welche wieder die abgeleitete aberrative ist. Type: 1 ? aus Gabun, Ogowe (leg. Heinz); 1 cJ aus Süd- Nigeria, Opobo, don. Schütze, gleichgezeichnet wie die Type. Kotypel$, defekt, kleiner, aus SierraLeone,1887 — 88, Mocquerys ex coli. Staudinger. 1 ^ Spanisch- Guinea, Uelleburg, VI. — VIII. 1908 (Tessmann). Type: 1 (J aus Kamerun (Namiong), Conrad leg.; Kotypen: > 1 (J aus (Kuilu) Franz. Kongo, leg. Mocquerys 1893 (ex coli. Staudinger). Es sei noch nebenbei erwähnt, daß die Fensterchen auf den Vorderflügeln bei den ^ individuell schmäler aus fallen. Episparis fenestrifera F. B. nov. spec. (Fig. 12 $.) Steht am nächsten Episp .lamprima Holl.^®), aber schon durch die schön zusammengestellte Anordnung der Fensterchen auf den Hinterflügeln von Episp. lamprima mit den unregelmäßig ver- streuten Fensterchen stark abstechend. Unterseite homogryph, aber stark verblaßt, besonders der Innenteil der beiden Flügelpaare; die Fensterchen der Hinterflügel Wurzel wärts nicht begrenzt. Type: 1 $ aus Kamerun int. (leg.Preuss) ex coli. Staudinger; Kotype: 1 $ aus Süd-Kamerun (Bipindi), leg. Zenker, mit einer dunkel kirschrotvioletten, betonten Außenzeichnung der Unter- seite. Pleurona odorino F. B. nov. spec. (Fig. 10 cJ). Körper, Palpen, Beine und Flügel semmelbraun, die Flügel wurzelwärts etwas heller. Dem ausgebissenen Seitenrande entlang internerval auf Vorder- und Hinterflügel fein gestochene, kaum bemerkbare Punkte. Im Zellende des Vorderflügels ein kleiner, der Flügelspitze zu spitz gerichteter, schwarz umzogener Fenster- fleck, den eine braune, von dem der Flügelwurzel naheliegenden Drittel des Hinterrandes ziehende Querlinie tangiert, die sich holot\7p etwas dunkler auf dem Hinterflügel fortsetzt; vorne aber erreicht sie den Vorderrand ungefähr wo die männliche, dem Seiten- rande zu gekämmte Mähne aufhört. Wurzelwärts grenzt die ,, Mähne** ein sehr kurzer Querstrich ab; ein zweiter, etwas längerer, zieht zur Flügelzellmitte, die ein isolierter schwarzer Punkt andeutet. Außerhalb des Fensterchens ein dunkelbrauner verschwommener Fleck. In der Hinterrandsecke des Hinterflügels eine Ansammlung von dunkelbraunen Schuppen, die einen runden (?) Fleck formen. Unterseite heller; infolge unregelmäßig aus dunklen Schuppenansammlungen entstandener zwei Querlinien, die fast parallel, das Fensterchen einzwängend, vom Vorder flügel- !•) Vgl. Holland (1. c. T. IV, Fig. 7). 4. Heft 12 Felix Bryk: Vorderrande bis zum Hinterflügelfaltenteil des Hinterrandes holotypisch verlaufen, gerieselt ausseliend. Parallel zur inter- nervalen Saumpunktreihe auf den Hinterflügeln noch eine zweite, aber nur in der hinteren Flügelhälfte angedeutet. Augen schwarz, gekörnt. Die Gelenke der Beine dunkel abgegrenzt. Patria: Bagamoyo: 22. 4. 1892, No. 50501. Type: 1 im Museum für Naturkunde zu Berlin. Callyna Laurae F. B. nov. spec. (Fig. 2 cj). Reiht sich an Callyna decora Wik., wovon mir ein gleichzeitig erbeutetes Exemplar vom selben Fundorte (Strand det. N. 4808) vorliegt, an. Körper braun, Bauch Unterseite und Beinansätze weiß. Beine orangegelb mit schwarzer Unterbrechung. Flügel braun, mit violettem Anflug. Die helle Vorderrandzeichnung der Vorderflügel mit einem Rosaschimmer. Durch zwei dunkelbraune Flecke im hellen Wurzelfleck entsteht eine charakteristische Acht. Die hellen Hinterflügel umsäumt ein breites, halbmondförmiges, braunes Band, das sich nach hinten zu stark verjüngt. Bei Call, nigerrima Hpsn. und Call, decora Walk, sind die Hinterflügel monochrom. Ünterseits matter als die Oberseite gefärbt, bis auf den hellen Apex des Vorderflügels einfarbig. An der Wurzel ein gelber Fleck.' Type: 1 $ im Königl. Museum für Naturkunde (Berlin); das $ läßt ünterseits auf dem Vorderflügelvorderrand beschränkte schwach angedeutete Streifenansätze wie bei decora erkennen. Patria: Span. -Guinea, Benitogebiet (Alen) 16 — 30, XI. 1906 leg. Tessmann. Der Mutter des Sammlers, Frau Laura Tessmann widme ich diese Form. Cymothoe Stetteni F. B. nov. spec. (Fig. 17 c?). Die Abbildung zeigt genau die Zeichnungsverhältnisse dieser neuen Art, wovon mir zwei c? vorliegen, die einander aufs Haar bezw. auf die Schuppen ähneln. Patria: Htld. v. Süd-Kamerun, Molundu; leg. von Stetten, dem ich diese neue Cymothoe widme. Type: 1 $ und 1 $ Kotype im Kgl. Museum für Naturkunde zu Berlin. Unter den zahlreichen, variierenden Cymoihoe-hiien bilden nach Aurivillius bei Seitz die drei w^estafrikanischen Formen: Staudingeri Auriv. (^), indamora Hew. 5 und Hewitsoni Staud. ((?$) eine selbständige Gruppe, in die auch Cymothoe Stetteni ein- gereiht werden muß. Aurivillius hält es für möglich, daß sein Staudingeri $ das Männchen von indamora Hew. $ sein könnte. Es sind demnach aus dieser Gruppe nur zw^ei $ bekannt. Das Berliner Museum erhielt nun aber drei spezifisch verschiedene Männchen dieser Gruppe, die sich nach folgendem Schema leicht' auseinander halten lassen : Neue exotische, insbesondere aethiopische Schmetterlinge. 13 1 (4) Zeichnung der Flügelunterseite durch eine von der Costa des Vorderflügels bis zum Hinterwinkel des Hinterflügels sich erstreckende braune Querlinie (Mittellinie) in zwei Felder zerlegt. 2 (3) Vorderflügel oberseits längs der Costa ohne Unter- brechung braun gefärbt ; die kegelförmigen Submarginalflecke sehr deutlich dunkler abgehoben. Das dunkle Wurzelfeld des Hinterflügels unterseits nach außen hin nicht einheitlich scharf abgegrenzt ; die kegelförmigen Submarginalflecke der Hinterflügel- oberseite im Felde 4 und 5 nach innen deutlich licht abgegrenzt. Siauäingeri Auriv. 3 (2) Auf der Vorderflügeloberseite ist der braune Kostalrand auf dem Mitteldrittel durch die helle Grundfarbe unterbrochen (der braune Kostalrand bildet nur einen Kontur). Die kegel- förmigen dunklen Submarginalflecke völlig verloschen. Das dunkle Wurzelfeld der Hinterflügelunterseite nach außen hin einheitlich scharf abgegrenzt, die dunklen kegelförmigen Submarginalflecke der Hinterflügeloberseite nicht licht begrenzt. Stetteni Bryk 4 (1) Zeichnung der Flügelunterseite nicht durch eine nach- laufende braune Mittelquerlinie geteilt. Hewitsoni Stand. Gegenüber den 6 (J, welche das Museum von diesen drei Arten besitzt, liegen mir nur 3 ziemlich übereinstimmende $ vor, so daß ich mir ein Urteil über ihre Zusammengehörigkeit nicht zutraue. Zwei dieser $ wurden vom verstorbenen Dr. Staudinger als $ seiner Cymothoe Hewitsoni determiniert. Wenn als Charak- teristikum für Cym. Hewitsoni wirklich das Vorhandensein eines weißen Fleckes in der Mittelzelle des Vorderflügels zutrifft, wie es Aurivillius im ,,Seitz‘‘ anführt, so paßte diese Angabe auf eines der von Staudinger bestimmten 2 von Cym. Hewitsoni. Bei dem anderen $ vermissen wir vollständig jenen weißen Mittelzellfleck; es stimmt darin mit einem von Herrn Tessmann kürzlich zusammen mit einem wohl aberrativen ^ von Cym. Staudingeri eingesandten 5 überein. Dieses $ unterscheidet sich aber von der weiblichen Kotype von Cym. Hewitsoni durch eine entschieden breitere helle Mittelbinde auf der Vorderflügeloberseite und dürfte wahrscheinlich das $ von Cym. Staudingeri sein. Es muß noch betont werden, daß auch Staudinger die Geschlechter seiner Cym. Hewitsoni nur aus dem Grunde zusammenbrachte, weil sie vom selben Sammler P. Preuss (Kamerun) in seine Hände gelangten. Über Cym. indamora wage ich gar keine Meinung zu vertreten, weil die Ab- bildung von Hewitson^i) nicht naturgetreu erscheint. Garea nisulus F. B. nov. spec. (F. 9 ?). Thorax wie Vorder flügel niedlich zart gesperbert. Scheitelund Taster oberseits sienarot; Hinterleib umbrabraun, auf den vor- dersten Segmenten in der Mitte zwei kleine Schöpfe, von denen der erste gelb, der zweite schwarz auf gelbem Grunde ist. Augen “) V'gl. Hewitson: 111. new spec. Butt. T. 27, Fig. 15 (1862— 186S). 4. H«ft 14 Felix Bryk: dunkel. Taster und Thorax unterseits hell cremegelb. Vorderbeine oberseits ockergelb; ihre Schienen tragen zwei deutliche schwarze Punkte. Auch die Schienen des zweiten Beinpaares mit den ganz charakteristischen beiden Punkten. Vorderflügel lilagrau; Flügelspitze und Seitenrand war ockerbraun eingesäumt und auch befranst. Der Vorderrand des Vorderflügels weist einen ganz charakteristischen, zuCarea leucocraspis hinleitenden hellgelblichen, dem Apex zu sich verjüngenden Saum auf. Acht submarginale, tief ultramarinblaue, internervale Punkte, die auf einem mehr oder weniger hellblauen verschobenen Grunde sitzen, zieren den äußeren Flügelteil; von diesen Punktflecken ist der vorderste in longitudinaler Richtung zu einem kurzen Strichlein vergrößert, während der vierte von zwei parallel verlaufenden, sich in der olivgrauen Makelzeichnung verlierenden blauen Längslinien ein- gezwängt wird. Die übrigen Zeichnungskomponenten sind aus der Abbildung ersichtlich. Der Flügelgrund ist wie bei zartesten Stahlstichen fein parallel gestrichelt, der Wurzel zu gekörnt. Unterseite hellgelb um die Flügelmitte und der Vorderrand noch heller; in der Nähe des Saumes 7 kaum bemerkbare internervale Pünktlein. Hinterflügel außen diffus hellgelb, allmählich ins Seiden weiß übergehend. Befransung hell. 5 zarte blauschwarze Randpünktlein. Unterseits homogryph, die Punkte stärker ak- zentuiert. Steht am nächsten wegen der Querstriche am Vorder flügel- vorderrande der Carea flava Beth.-Baker ^2) wegen der hellen Hinterflügel und der auffallenden hellen Umsäumung des Vorder- flügelvorderrandes auch der Carea leucocraspis Hmpsn.^®) (aus Borneo, Ceylon). Patria: Cooktown (ex coli. Staudinger). Cymothoe Sultan! F. B. nov. spec. (Fig. 18). Samt braun, durch die Mitte beider Flügel ein kontinuierliches, von den dunklen Rippen durchschnittenes weißes Querband, das auf den Vorderflügeln nach innen zu unregelmäßig, auf den Hinterflügeln geradlinig scharf abgegrenzt ist. Ein ziemlich breiter brauner Saum umrandet die Seitenränder beider Flügel. Die auf leuchtendem Kadmiumgelb sitzenden dunkeis ammet braunen Pfeil- flecke sind nach innen zu wieder schmal gelb umrandet, lassen aber auf den Scheiteln dieser Umrahmung weiß durchscheinen. Unter- seite gleich gezeichnet aber verblaßt, ohne gelb, in der Mitte der Pfeilflecke leuchtend rostrot betont. Die weiße charakteristische Zeichnung der Mitte markant abgehoben. Von Rippe 2 zu Rippe 5 verbindet eine Linie die dunklen Partien der Flügelmitte mit dem weiß abgegrenzten äußeren Flügelteile. Beine und Palpen gelb. Vgl. Hampson, Cat. Noct. Brit. Mus., Vol. XI, p. 546, T, CLXXX\aiI, Fig. 7. Vgl. Hampson (1. c. p. 557, T. CCXXXIX, Fig, 1 Neue exotische, insbesondere aethiopische Schmetterlinge. 15 Herrn Professor Dr. Sultan (Neukölln), dem Wohltäter, der mir mein Leben durch die Befreiung meines körperlichen Übels wenigstens um die letzten 'zwanzig Jahre verlängert haben wird, in Dankbarkeit und Verehrung gewidmet. Type: 1 $ im Kgl. Museum für Naturkunde zu Berlin. Patria: Kamerun, wahrscheinlich Akoafim (Tessmann). Cymothoe Siegfried! F. B. nov. spec. (Fig. 19). Größer, leuchtender als SuUani. Das weiße Mittelband zu einem schmalen Streifen reduziert. Das Saumband auf den Vorder- flügeln nicht so deutlich und aufgehellt, auf den Hinterflügeln diffus. Das Kadmiumgelb viel pretentiöser sich verbreitend, Endzellfleck stärker hervortretend als bei Cymothoe SuUani, Was uns bei jener distinguierten Art nur auf der Unterseite auf- gefallen ist: jene magere Überbrückung beider braunen Felder, finden wir hier auch oberseits. Unterseite homogryph, außen blaß gelblichbraun mit rötlichem Anflug, innen umbrabraun. Auffallend ist die internervale, wie weiße Zwischenpunkte er- scheinende Fransendekoration. Patria: Kamerun, wahrscheinlich Akoafim (Tessmann). Type: 1 $ im Museum für Naturkunde zu Berlin. Meinem lieben Bruder Siegfried Bryk, der mir das Kriegs - jahr leicht gemacht, in Dankbarkeit gewidmet. Beide Cymothoe- Äxten gehören in die nähere Verwandtschaft von Cymothoe Johnstoni Butler ^^), von der nur das (J bekannt ist, denn das dort (1. c.) abgebildete Weibchen gehört sicher nicht als wahres 5 zur C. Johnstoni, sondern dürfte das echte $ der Cym. diphyia Karsch sein. Sonderbarerweise ignoriert Aurivillius im ,,Seitz“ dieses Butler 'sehe Weibchen vollkommen, da er es nirgends erwähnt. Von den früher beschriebenen 2 kann als unseren ,, Neuigkeiten“ verwandt nur Cym. (Nymphalis) älthea'Dxmy'^^) in Betracht kommen, die Aurivillius im Seitz für das 2 von Cym. herminia Smith zu halten geneigt ist. Bei der Druryschen Cym. (Nymphalis) althea 2 ist vor allem der weiße Endzellfleck auffällig, den wir bei unseren beiden 2 vermissen; es fehlt auch Cym. althea 2 jene charakteristische Zeichnung in der Mitte beider Flügel- paare, unterseits wie oberseits. Es ist also Cym. althea Drury, die bis heute nicht wiedergefunden wurde, von den hier abgebildeten Arten (Fig. 18, 19) völlig verschieden. Herrn Direktor Dr.A. Brauer sage ich meinen verbindlichsten Dank für die Freundlichkeit, dem Maler die Tafelabbildungen honoriert und auf diese Weise die Arbeit unterstützt zu haben, Herrn Prof. Karsch für die kollegiale Güte mich mit seinem weisen Rat unterstützt zu haben. Schließlich gebührt dem 19 Vgl. Butler, Proc. Zool. Soc. London 1902 Vol. I p. 47. Taf. 1 Fig. 4 (d). “) Vgl. Drury, Illustr. Nat. Hist. III. XX Fig. 1. 2. (1782). 4. H«ft 16 Dr. Th. Arldt: Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassemaollusken. Verleger Herrn Stricker noch besonderer Dank für das wissen- schaftliche Interesse, trotz der schlechten Zeiten keine Mittel gescheut zu haben, um meine Arbeit mit kostspieligen Lithogra- phien auszustatten. Tafelerklärung. Fig. la, Ib, Ic. Nyctemera Aino F. B. Larve, Chrysalis. Fig. 2. Callyna Laurae F. B. (J. Fig. 3. Lophiophora fulminans F. B. (J. Fig. 4. Tessmannia Braueri F. B. $. Fig. 5. Plecoptera divergens Strand (J. Fig. 6. Plecoptera Reussi F. B. $. Fig. 7. Tauscheria muskovit F. B. (J. Fig. 8. Sphingomorpha rogator F. B. Fig. 9. Carea nisulus F. B. $. (Cooktown!) Fig. 10. Pleurona odorino F. B. Fig. 11. Episparis sublibatrix F. B. $. Fig. 12. Episparis fenestrifera F. B. $. Fig. 13. Trisula pacifica F. B. ?. Fig. 14. Diestogyna Tessmanni F. B. Fig. 15. Achaea Strandi F. B. $. Fig. 16. Achaea Schützei F. B. $. Fig. 17. Cymothoe Stetteni F. B. Fig. 18. Cymothoe Sultani F. B. $. Fig. 19. Cymothoe Siegfriedi F. B. o. Zur Ausbreitung der Land- und Süsswasser» mollusken. Von Dr. Th, Arldt, Radeberg. Zu den für die Erschließung der Entwicklungsgeschichte der Festländer wichtigsten Tiergruppen gehören die Mollusken des festen Landes und des Süßwassers. Auf der einen Seite sind sie nur in beschränktem Grade migrationsfähig, besonders was die aktive Ausbreitung anlangt, und gestatten so gute Schlüsse über ehemalige Landzusammenhänge. Auf der anderen Seite sind sie auch geologisch sehr alt und verraten in ihrer gegenwärtigen Verbreitung Zustände in der Gliederung des Erdreliefs, die weit hinter der heutigen Zeit zurückliegen und von denen uns die von den meisten Tiergeographen bevorzugten Säugetiere und Vögel und auch die Schlangen, Eidechsen, Frösche, selbst die höheren Insekten und die Blütenpflanzen keine Kunde geben können, da sie sich erst später voll entwickelt haben. Freilich schließt dieses hohe Alter ArcMv für Naturgeschichte 81. Jalir^.1915 Abt.A. FlBryh pinjo Bryk: Neue exoiisclie, insbeso: Arrliiv fü]' Xalurgpsrhifhie 81. JHlir^-1915 Hrvk. pvix. Brylc: Neue exotisclie, insbesondere aeihiopische Schmetterlinge. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 17 auch wieder einen Nachteil in sich, wenn wir nicht darauf ausgehen, die alten Landverbindungen aus der Verbreitung der Mollusken zu erschließen, sondern vielmehr die Geschichte der Mollusken selbst paläogeographisch zu erfassen suchen. Die meisten größeren Gruppen der Mollusken reichen eben geologisch so weit zurück, daß es schwer wird, die einzelnen Phasen ihrer Verzweigung geo- graphisch festzulegen, ja man kann wohl sagen, eine umfassende Biotogenie aller kontinentalen Mollusken ist zur Zeit noch unmög- lich, auch nach dem Stande unserer systematischen Kenntnisse. Gehen doch die Ansichten über die Systematik dieser Tiere zum Teil noch recht beträchtlich auseinander, und besondere Schwierig- keiten bereitet die Einordnung der zahlreichen fossilen Formen, von denen wir ja leider nur die systematisch weniger wichtige Schale kennen, die leicht zu Trugschlüssen über die systematische Zugehörigkeit der einzelnen Formen verführen kann. I. PÜLMONATEN. Wenn aber auch eine umfassende, einheitliche Biotogenie der Binnenmollusken nicht in dem Sinne möglich ist, wie wir sie früher für die Oligochaeten^) und für verschiedene Arachnidenordnungen^) entwickelt haben, so können wir doch eine solche wenigstens für kleinere Gruppen, besonders für die einzelnen Familien aufstellen, wie das z. B. schon früher für die Familien der Süßwasserkrebse^) versucht wurde. Wir können uns dabei, was zunächst die Pul- monaten anlangt, teilweise auf Ausführungen stützen, die in frü- heren Arbeiten mehr zerstreut gegeben wurden,^) dann aber be- sonders auf die Arbeiten von Hedley®), Heynemann^), Kobelt’), Th. Arldt: Die Ausbreitung der terricolen Oligochaeten im Laufe der erdgeschichtKchen Entwicklung des Erdreliefs. Zool. Jahrbücher. Abt. f. Syst. XXVI, 1908, S. 285-318. *) Th. Arldt: Die Ausbreitung einiger Arachnidenordnungen (My- galomorphen, Skorpione, Pedipalpen, Solifugen, Palpigraden). Archiv f. Naturgeschichte LXXIV, 1908, I, S. 389-458. ®) Th. Arldt: Die Ausbreitung einiger Dekapodengruppen. Archiv f. Hydrobiologie u. Planktonkunde V, 1910, S. 257 — 282. *) Th. Arldt: Die Entwicklung der Kontinente xind ihrer Lebewelt 1907, S. 59-61, 107-109, 110-112, 134-135, 190-192, 228-229, 288 — 289, 344 — 349, 357 — 360. — Die Simrothsche Pendulationstheorie. Archiv f. Naturgeschichte LXXV, 1909, I, S. 263 — 272. *) C. Hedley: Observations on the Charopidae. Proc. Linn. Soc. New South Wales, VII, 1892, p. 157—169. — The Range oi Placostylusy a Study in ancient Geography. Ebend. p. 335—339. — Reference List of the Land and Fresh water Mollusca of New Zealand. Ebend. p. 613 — 665. — On the Relation of the Fauna and Flora of Australia to those of New Zealand. Natural Science III, 1893, p, 187— 191. — Considerations on the surviving Refugees in Austral Lands of ancient Antarctic Life. Proc. Roy. Soc. New South Wales XXIX, 1896, p. 278—286. — A Zoogeo- graphie Scheme for the Mid Pacific. Proc. Linn. Soc. 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Nassauischen Ver. f. Naturkunde. XLIX, 1896. — Die zoogeographische Stellung der Insel St. Helena. Geogr. Zeitschr. II, 1896 S. 199 — 203. — Land- und Siißwasserconchylien. Abhandl. Senckenb. Naturf. -Ges. XXIX, 1897, S. 17 — 92. — Studien zur Zoogeographie. I, 1897; II, 1898. — Vorderindien, eine zoogeographische Studie. Bericht, Senckenb. Naturf. -Ges. 1899. — Cyclo'phorid.ae. Das Tierreich. Lief. XVI. Berlin 1902. — Die geographische Verbreitung der Mollusken in dem paläark tischen Gebiet. Roßmäßlers Ikonographie der Land- und Süß- wassermollusken. N. F. XI, 1904, S. 1— 128. — Roßmäßlers Ikonographie der europäischen Land- und Süßwassermollusken. N. h'. XVII, 1910. ®) H. A. Pilsbry: Helicidae. III — VI. Manual of Conchology. 2. Ser. Pulmonata. V, 1890; VI, 1891; VII, 1892; VIII, 1893. — Guide to the Study of Helices. Ebend. IX, 1895. — American Bvlimi and Bulimuli, Strophocheüus, Plekocheilus, AuriSy Bulimulus. Ebend. 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Tatsächlich sind auch aus Obersilurschichten, allerdings zweifelhafte, Reste der Siphonariiden beschrieben worden. Auch die anderen Familien sind offenbar schon sehr alt. Sehen wir sie uns etwas im einzelnen an, wobei betreffs der paläogeographischen Verhältnisse in den einzelnen Perioden auf die einleitenden Ausführungen in der oben zitierten Arbeit über die Ausbreitung einiger Arachnidenordnungen ver- wiesen sei. An erster Stelle erwähnt Simroth die lit oralen Auriculiden, die äußerst primitiv sind. Infolgedessen müssen sie wohl auch mindestens bis zum Silur zurückreichen und waren dann sicher schon früh weit verbreitet. Wo sie fehlen, dürfen wir eher anneh- men, daß sie wieder ausgestorben sind, als daß sie niemals vorhanden waren. Einzelne Gattungen sind aber eher zu lokalisieren. So ist Carychium entschieden ein nordatlantisches Element. Schon seit dem Malm ist diese Zwergschnecke aus Europa fossil bekannt. Auch ist bemerkenswert, daß sie zwar im Kaukasus noch vorkommt, schon von der Balkanhalbinsel, von Kleinasien, Armenien, Persien, Syrien aber nicht mehr angegeben wird. Das ihr nahestehende Zospeum ist eine Lokalform von Krain, von wo sie nach Kroatien und besonders nach Görz übergreift. Bei ihm haben wir es wohl mit einer relativ jungen Bildung zu tun, deren Entwicklung wir auf den westlichen Teil der mitteltertiären, alpin-dinarisch-ägäischen Halbinsel Vorderasiens verlegen müssen. Ihre Vorfahren müssen aber schon lange vorher von Europa aus hierher gelangt sein. Eine europäische Gattung ist auch die jetzt mediterrane Alexia, die seit dem Miozän fossil bekannt ist. Eine nordatlantische Heimat kommt weiter in Frage bei Melampus, der seit dem Eozän fossil bekannt, auch in zahlreichen Arten Westindien erreicht hat, sowie bei den ihm nahe stehenden Marinula, Pedipes u. a., die ebenfalls seit dem Eozän in Europa bekannt sind. Wann die Ausbreitung erfolgt ist, läßt sich nicht sicher fest st eilen, doch wahrscheinlich liegt die Zeit schon ziemlich weit zurück. Kommt doch der Melampus ebenfalls nahestehende Ophicardelus jetzt nur in Australien vor, während er im Untereozän noch in Europa lebte. Die Ausbreitung Vitrinidae, Limacidae, Arionidae. Manual of Conchology. 2. Ser. Pulmonata I, 1885. — Zonitidae. Ebend. II, 1886. — Hdicidae. I.~II. Ebend. III, 1887. IV, 1888. H. Simroth: Verh. d. Zool. Ges. 1911. — Handwörterb. d. Naturw. IV, 1913,S. 603—608. H. A. Pilsbry: Proc. Acad. Nat. Science Philadelphia LII, 1900, p. 564. 2* 4. H«ft 20 Dr. Th. Arldt: nach Australien kann spätestens im Jura erfolgt sein und infolge- dessen werden wir auch wohl die Erreichung von Südamerika mindestens bis in diese Zeit zurück verlegen müssen. Auch die Verbreitung von Auricula und Plectrotrema spricht dafür, die von Ost- und Südostasien, Australien und Westindien angegeben werden. Ob sie deshalb die ozeanische Landbrücke benutzt haben, erscheint noch nicht gewiß, dem Plectrotrema lebte im Miozän noch in Europa und Auriculareichi hier sogar bis zum Malm zurück. Wir möchten also eher annehmen, daß auch die Ausbreitung dieser Gattungen vom Norden her erfolgt ist. Dann gehören aber die Auriculiden jedenfalls im ganzen dem Norden an und mögen erst im Mesozoikum die südlichen Festländer erreicht haben. Eine ganz andere Verbreitung zeigen die marinen Amphi- boliden. Ihre einzige Gattung Amphibola ist ganz auf die Um- gebung Neuseelands beschränkt, und da sie auch fossil nicht im Norden vertreten ist, so dürfen wir ihr unbedenklich eine südliche Heimat zuschreiben. Sie gehört jedenfalls einem uralten Seiten- zweige der Basommatophoren an, der sich im australischen Gebiete abgezweigt und spezialisiert hatte und der bis auf diese eine Gattung wieder erloschen ist. Auch die Siphona rüden sind wieder in die Küstengewässer übergegangen, stammen aber offenbar vom Lande. Über ihre paläogeographische Geschichte läßt sich noch gar nichts feststellen. Siphonaria ist zwar erst seit dem Eozän bekannt, dagegen kennen wir Verwandte von Gadinia schon aus dem Jura und in zweifel- hafteren Resten sogar aus dem Obersilur Europas (Hercynella). Daß dieser Übergang ins warme .Salzwasser schon so früh erfolgt ist, beweist am allermeisten das hohe geologische Alter der Pul- monaten. Die Chiliniden sind ganz auf Südamerika beschränkt und daher wohl in der westlichen Südatlantis heimisch . Weit verbreitet sind dagegen die Limnaeiden, ersichtlich ein jüngeres Element, das die bisher genannten Familien in vielen Gegenden verdrängt hat. Doch reichen auch sie sicher bis zum Jura zurück, kennen wir Limnaea doch fossil aus dem oberen Malm. Die Limnaeiden müssen sich sogar schon im Jura verbreitet haben, da Limnaea sowohl wie Amphipeplea Neuseeland noch erreichen konnten. Ihre Heimat lag jedenfalls im triadischen Eurasien, von wo sie erst später auf die Nordatlantis übergingen. Auch denAnc}üiden müssen wir etwa das gleiche Alter zu- schreiben, wenn sie auch erst aus der Kreide fossil bekannt sind. Doch hat nach Hedley auch Ancylus Neuseeland erreicht. Da dieser aber auch in der neotropischen Region vor kommt, so könnte er auch über das ozeanische Gebiet nach Neuseeland und iVustralien gelangt sein. Diese Annahme verdient besondere Beachtung, da auch ein zweiter Ancylide die gleiche Bezeichnung zeigt, Gundlachia [Latia). Diese Gattung wird von Neuseeland und von Westindien Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 21 angegeben. Ihr wird aber auch ein Rest aus dem europäischen Obermiozän zugeschrieben. Diese Gattung war also sicher früher weiter verbreitet als heute. Auch die Planorbiden haben Neuseeland erreicht. Außerdem reicht die gleiche weitverbreitete Gattung Planorbis sogar bis zum Lias zurück, so daß auch ihre Ausbreitung im wesentlichen bis zum Jura erfolgt sein muß. Weniger allgemein verbreitet sind einige andere hierher gehörige Gattungen. Isidora ist rein alt weltlich, Choanomphalus gehört ganz der Angaris an, wo er auf den Baikalsee beschränkt ist. Ihm steht im westlichen Nordamerika Pom- pholyx nahe. Auch die Physiden sind schon im oberen Malm fossil vertreten und haben mit Bulinus auch Neuseeland erreicht. Doch fehlt hier die Gattung Physa selbst, die sich also wahrscheinlich erst später ausgebreitet hat. Wir sehen, daß das paläogeographische Ergebnis bei den ßasommatophoren ziemlich dürftig ist. Wir können nur sicher feststellen, daß ihre Familien sehr alt sind und alle mindestens bis zum Jura, wahrscheinlich sogar noch viel weiter zurückreichen, ihre Verbreit ungswege entziehen sich aber ganz unserer Kenntnis. 2. Stylommatophoren. A. Soleoliferen, Ditrematen. Bei den Stylommatophoren liegen fast durchweg die Verhält- nisse bedeutend günstiger, doch bereiten auch hier besonders die niedriger organisierten und daher wohl älteren Formen einige Schwierigkeiten. Ein sehr alter Zweig sind die schalenlosen, furchensohligen Soleoliferen, im wesentlichen Pilsbrys Ditrematen entsprechend. Wenn ihre primitivste Familie, die der Rathou- siiden, jetzt auf Südchina beschränkt ist, so ist dies offenbar nur eine Reliktenverbreitung, und wir können nicht ohne weiteres annehmen, daß die Familie nun auch hier heimisch wäre. Viel weiter verbreitet, aber doch auch noch recht lückenhaft sind die Vaginuliden. Die Rathousia nahe stehende Atopos findet sich in Cochinchina, Malakka, auf Padang, Celebes, Mindanao, Neu- guinea und in Queensland, hat also selbst als Gattung kein ganz ge- schlossenes Verbreitungsgebiet. Da sie nur in einer Art auf das australische Festland übergegangen ist, scheint sie von Asien her ge- kommen zu sein, wo auch die Hauptgattung Vaginula in der orien- talischen Region großen Formenreichtum aufweist. Während sie aber in Hinterindien und im Archipel sehr artenreich ist und sich auch nach Osten bis Queensland, Neukaledonien, zu den Neuen Hebriden, den Loyalty-Inseln, den Fidschi-Inseln und selbst Tahiti aus breit et, kennen wir westlich des Bengalischen Meerbusens nur fünf Arten von Ceylon und Südindien, während die Tiere in dem übrigen Vorderindien ganz fehlen. Dann treffen wir wieder auf zahlreiche Arten auf Madagaskar, den Kanaren, Seychellen und Maskarenen, im tropischen und südlichen Afrika, in der ganzen neotropischen Region, von wo einige Arten nach Florida und den 4. Heft 22 Dr. Th. Arldt: -Bermudasinseln vorstoßen. Die Familie muß hiernach als ausge- sprochen südlich bezeichnet werden, zumal auch fossile Reste im Norden fehlen. Ihre Heimat bildete der alte, bis zur Trias bestehende Südkontinent, die Holonotis, abgesehen vielleicht von deren austra- lischem Anteile, also besonders die Südatlantis und die Lemuris. In Vorderindien ist sie möglicherweise später ausgestorben, wie wir das z. B. auch von vielen Säugetieren und anderen Organismen wissen, die jetzt auf Afrika und die östliche orientalische Region beschränkt sind. Man könnte ja auch an eine Einwanderung von Südamerika über Ozeanien und Papuasien in Indien denken (in der Kreide), doch machen die Beziehungen der Gattungen diese umständlichere Annahme nicht nötig. Auch erscheinen Kreide und Tertiär als zu junge Formationen, als daß erst in ihnen die Vaginuliden den ge- waltigen Formenreichtum in der orientalischen Region hätten ausbilden sollen. Die Oncidiiden endlich scheinen speziell im östlichen Teile der Holonotis, in der Gondwanis heimisch gewesen zu sein und von hier über die Antarktis oder Ozeanis Südamerika erreicht zu haben. B. Lissopoden, Vasopulmonaten. a) Orthurethren. Unter den glattsohligen Lissopoden, den Vasopulmonaten Pilsbrys, faßt letzterer die primitiveren, hauptsächlich im poly- nesischen Gebiete vorherrschenden Familien als Orthurethren zusammen. Sie sind demnach wahrscheinlich alle sehr alt und es läßt sich schwer bestimmen, ob ihre Familien sich im Süden ent- wickelt oder nur hierhin zurückgezogen haben. Sie sind aber auch hier zum Teil wieder ausgestorben, so auf dem festländischen Australien, dem die Orthurethren ganz fehlen^^). Alte Bewohner des Ozeanis sind zunächst die Partuliden^^) mit der einzigen Gattung Partula. Sie sind heute ganz insular und auf die hohen Inseln des südlichen und westlichen Pazifik beschränkt, wo man sie von Neuguinea, den Palau-Inseln und den Marianen bis zu den Neuen Hebriden, den Fidschi-, Tonga-, Samoa-, Austral-, Tahiti- und Marquesas-Inseln kennt, während sie auf Hawaii, wie auch auf Neuseeland fehlen. Die von anderen Orten beschriebenen Par- tuliden sind nach Pilsbry falsch bestimmt, auch fehlen alle fossilen Formen, so daß absolut nichts dafür spricht, daß diese Familie früher auch im Norden heimisch gewesen wäre. Sie steht ja auch sonst ziemlich isoliert da, und wir können kaum anders annehmen, als daß sie auf dem ozeanischen Festlande heimisch war, das nach unserer Ansicht in der Kreidezeit Melanesien mit Südamerika verband und an dessen Stelle auch in früheren Zeiten schon aus- gedehnte Landgebiete gelegen haben müssen. Die Untergattungen ^3) H. A. Pilsbry: Proc. Acad. Nat. Science Philadelphia. LII, 1900, p. 573. H. A. Pilsbry: Manual of Conchology. 2. ser. Pulmonata XX, 1910, p. VII, 155-320. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 23 von Partula zeigen eine bemerkenswerte geographische Scheidung. Auf den Marianen findet sich Marianella, auf den Carolinen Caro- linella, auf den Palau-Inseln Palaopartüla, auf Fidschi Thakombana, auf Samoa Samoana, auf Tahiti Leptopartula, auf den Marquesas Marquesana. Diese Untergattungen sind wohl sämtlich als junge Bildungen anzusehen, da sie so eng auf je einelnselgruppe beschränkt sind. Ihre Bildung könnte im älteren Tertiär erfolgt sein, als die Ozeanis sich in größere Inseln auflöste, als deren letzte Reste wir die heutigen Inselgruppen ansehen möchten. Neben diesen streng lokalen Untergattungen gibt es aber noch zwei weiter verbreitete Partula s. str., lebt auf Tonga, Samoa, den Cook- und Tubuai- Inseln und Tahiti. Dies ist gerade das Gebiet, in dem wir nach den heutigen Tiefenverhältnissen am ehesten die letzte Landbrücke suchen müssen. Wir glauben daher, daß diese Untergattung mindestens bis an den Beginn der Tertiärzeit oder auch in die obere Kreide zurückreichen muß, während deren die Landbrücke noch vorhanden war, während die obengenannten Gruppen sich erst nach ihrer Auflösung herausbilden konnten. Melanesica endlich wird von Neuguinea, Talauer, Woodlark, den Louisiade- und Trobriand-Inseln, den Admiralitätsinseln, Neupommern, Neu- mecklenburg, den Salomonen, Sta. Cruz-Inseln, den Neuen He- briden, Rotumah und Samoa angegeben, entspricht also in seiner Ausbreitung ganz dem westlichen Teile unserer ozeanischen Landbrücke, wie Partula s. str. deren Mittelteil. Auch Melanesica muß daher bis vor die Tertiärzeit zurückreichen. Die Partuliden selbst sind natürlich entschieden älter, doch können wir leider ihre Geschichte nicht weiter zurückverfolgen und nur mit einiger Wahr- scheinlichkeit auch für die frühere Zeit die Ozeanis als ihre Heimat bezeichnen. Altozeanisch sind auch die Tornatelliden oder Helici- teriden, die ebenfalls hauptsächlich auf die polynesische Unter- region beschränkt sind. Die eingehende Bearbeitung dieser Familie durch Pilsbry ist leider noch nicht erschienen. Die Verbreitung von Tornatellina nicht bloß über die Karolinen, Samoa, Tonga, die Cook-Inseln, Tahiti und die Marquesas, sondern auch über HawaiP^) und die Nordinsel von Neuseeland^®), zeigt aber, daß diese Gattung eher noch älter ist als Partula und daß sie auf der Ozeanis noch weiter verbreitet gewesen sein muß als diese. Gehörten die beiden genannten Familien mehr dem Westen und dem Zentrum der Ozeanis an, so können wir in den Amas- triden”) eher die Bewohner des östlichen Teiles der Ozeanis sehen, leben sie doch heute außer auf den Hawaii-Inseln auch auf Juan Fernandez, wo von Fernandezia nicht weniger als zehn Arten bekannt sind. Dies verdient ganz besonderes Interesse, beweist 1«) H. A. Pilsbry: Proc. Acad. Nat. Sciences Phil. 1900, p. 576. C. Hedley: Proc. Linn. Soc. New South Wales VII, 1892, p. 660. H. A. P i 1 sb r y : Manual of Conchology. 2. ser. Pulmonata XXI, 1911. 4.Heft 24 Dr. Th. Arldt: es doch ganz entschieden, daß eine Landverbindung zwischen Hawaii und Südamerika bestanden haben muß, ist doch das tren- nende Meer viel zu breit, als daß es von den Schnecken hätte transmarin überschritten werden können. Noch ungereimter wäre es natürlich, die Amastriden von Europa herleiten zu wollen, von wo sie auf getrennten Wegen über Ostindien bez. Westindien in ihre jetzigen benachbarten Wohngebiete gelangt wären. Dagegen spricht ja auch der Umstand, daß die Spaltung der Familie in Gattungen sich ganz entschieden an die insulare Entwicklung von Hawaii anschließt, daß sie also erst seit dem Beginne des Tertiärs erfolgt sein kann. Pilsbr}^ hat mit gutem Erfolge versucht, gerade aus der Verbreitung der einzelnen Untergruppen dieser Familie die einzelnen Phasen der Geschichte von Hawaii abzuleiten. Nach dem Mesozoikum, in dem Hawaii nach unserer Ansicht in der Mitte der Kreidezeit eine Halbinsel von Amerika bildete, die aber auch mit der Ozeanis in Verbindung stand, vielleicht im Eozän, bildeten die Hawaii-Inseln, nach Pilsbry eine große Insel, die von Nord-Hawaii bis weit über Kauai hinaus eine große Insel, die von den primitivsten Amastriden, Leptachatina, Aniastrella und Cy- clamastra bewohnt wurde, die hier jedenfalls schon sehr früh sich entwickelt hatten und auch jetzt noch weitausgedehnte Gebiete bewohnen. Es erfolgten dann vulkanische Eruptionen und im Anschlüsse daran Senkungen, die zunächst Kauai abtrennten. Dann wurde Nordhawaii isoliert, dagegen bildeten Oahu, Molokai, Lanai und Maui eine große Insel. Nun trennte sich von dieser Oahu ab, wahrscheinlich in zwei Inseln gespalten, Waianae und Koolau, die erst spät, im Pliozän oder Quartär wieder miteinander verbunden wurden. Die andern drei Inseln bildeten auch weiterhin eine größere Insel und trennten sich erst im Pliozän oder Quartär. Was nun die Verbreitung der einzelnen Stämme der Familie anlangt, so bewohnt Leptachatina mit der gleichnamigen Unter- gattung alle Inseln, muß also schon vor deren Trennung vorhanden gewesen sein. Von den anderen Untergattungen sind noch Ilikala und Thaanumia Kauai mit den östlicheren Inseln gemeinsam. Die zweite fehlt nur auf Lanai, die erste ist nur auf Oahu heimisch. Beide Gruppen müssen also schon vor der Abtrennung von Kauai bestanden haben, die wir vielleicht ins Oligozän ansetzen könnten. Jünger sind offenbar die andern beiden Untergattungen. Lahiella ist zumeist auf Oahu heimisch, besitzt aber auch eine Art auf Maui, muß also älter sein, als die Abtrennung von Oahu (Miozän ?). Noch etwas jünger dürfte die auf Oahu beschränkte Panahia sein. Die zweite Hauptgattung Amastra ist mit zwei primitiven Gruppen über den größten Teil der Inseln verbreitet. Cyclamastra fehlt nur auf Lanai und Hawaii, also im äußersten Osten des Gebietes. Aus ihr ist hach der Abtrennung von Kauai zunächst die Gattung Pterodiscus hervorgegangen, die hauptsächlich auf Oahu heimisch. ) Ebend. p. XVII -XXII. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 25 aber doch auch in einer Art auf Lanai zu finden ist . Erst nach der Abtrennung Oahus entwickelte sich aus ihr auf Waianae die Gattung Planamastra, wo auch Armsia aus Cyclamastra hervor- ging. Die zweite primitive Gruppe von Amastra, Amastrella, ist von Kauai, Oahu, Molokai und Hawaii bekannt, muß also ursprünglich Überdas ganze Gebiet verbreitet gewesen sein. Nach der Abtrennung von Kauai entwickelten sich aus ihr auf diesem die Gruppen Armiella und Kauaia, sowie die Gattung Carelia, letztere mit der einzigen von der Insel Niihau bekannten Art der ganzen Familie. Gleichzeitig entwickelte sich auf der östlichen Insel die Gruppe Heteramastra, die noch heute auf allen Inseln mit Ausnahme von Kauai und Oahu heimisch ist. Nach der Abtrennung von Hawaii erfolgte die Entwicklung der Gattung Laminella (Oahu, Molokai, Maui, Lanai). Nach der Abtrennung von Oahu entwickelten sich auf Oahu in Waianae Paramastra, in Koolau Metamastra, auf den andern drei Inseln Amastra s. str. Die Pilsbrysche Annahme erklärt also die Verbreitung der Amastriden bis in die Einzelheiten und ist befriedigender als die Hyatts^^) , nach der sich die Amastriden in einzelnen Wellen zumeist vom Kauai her nach Hawaii ausge- breitet hätten, ebenso wie die Familie der Achatinelliden^®) . Auch die Achat ine lliden^^) gehören ausschließlich der ozeanischen Fauna an und zwar ganz ausschließlich dem hawaii- schen Gebiete, wo sie sogar Kauai vollkommen fehlen. Sie sind sicher mit den Amastriden aus einem Stamme entsprossen, haben sich aber nach Pilsbry von ihnen vielleicht am Anfänge des Tertiär getrennt, doch könnte die Abzweigung wohl auch noch früher erfolgt sein. Die älteste Gattung ist offenbar Partulina, die allein auch auf Hawaii vorkommt, mit der Untergattung Baldwinia, die nur auf Molokai und Lanai fehlt, eine Verbreitungslücke, die un- bedingt früher einmal ausgefüllt gewesen sein muß. Etwas jünger ist die von Oahu bis Maui reichende Partulina s. str. Nach der Abtrennung von Oahu entwickelten sich auf den drei mittleren Inseln die Untergattungen Ehurnella und Perdicella, sowie die Gattung Newcombia, die beiden letzteren auf Lanai fehlend, was vielleicht darauf hindeuten könnte, daß diese Insel sich etwas früher abgetrennt hat, was dann auch wieder erklären würde, daß sich auf Lanai Formen erhalten haben, die auf Maui und Molokai wieder verschwunden sind wie die Amastride Pterodiscus. Auf dem isolierten Oahu entwickelte sich dagegen die Gattung Achatinella, zunächst Achatinella s. str. und Achatinellastrum und dann aus letzterem Bulimella. Die ersten beiden könnten auf Waianae ent- standen sein, doch sind sie in so vielen Arten über die ganze Insel verbreitet, daß sich das nicht mehr feststellen läßt. Weit verbreitet sind heute noch die P u p i 1 1 i d e n oder Pupiden, die bereits im Karbon Nordamerikas zwei fossile Vertreter Pupa ”) Ebend. p. 361-368. 2ö) Ebend. XXII, 1914, p. 370-399. 21) Ebend. p. IX -XIX, XLI-XLVI. 4. Heft 26 Dr. Th. Arldt: (Dendropupa) vctusta und P. (Leucochilus) vermilionensis aufzu- weisen haben. Sonst gehören ihre fossilen Reste in der Hauptsache dem Tertiär an. In welcher Weise sich diese kosmopolitische Familie ausgebreitet hat, läßt sich noch kaum fest st eilen. Bei ihrem hohen Alter können wir ja wohl annehmen, daß sie ihre welt- weite Verbreitung schon im Paläozoikum oder doch im Früh- mesozoikum gewonnen hat. Bemerkenswert ist aber, daß die Pupiden auf Neuseeland fehlen, während sie in seiner Umgebung nicht selten sind, Pupa nämlich auf den polynesischen Inseln bis zu den Marquesas und Hawaii vorkommt .^2) Auch die einzelnen Gattungen und Untergattungen sind zumeist weit verbreitet, doch zeigen einige auch lokalere Verbreitung. So finden wir Sandahlia in den Pyrenäen, Odontocyclus in Illyrien, Leucochilus inKaukasien, Coryna von den Seealpen bis Siebenbürgen, Pagodina von den Alpen bis Griechenland, Torquilla in Westeuropa, Granopupa von Portugal bis Persien, Modicella im ganzen Mittelmeergebiet, Lauria von den Kanarischen Inseln bis zum Kaukasus ohne daß aber damit ausgeschlossen ist, daß diese Gattungen früher weiter verbreitet waren . So ist der kaukasisch-iranische Leucochilus auch aus dem Miozän Europas bekannt und man hat sogar die eine nord- amerikanische Karbonart zu ihm gestellt, was allerdings nur mit ziemlicher Vorsicht aufzunehmen ist, da wir doch über den Bau dieser alten Tiere nur recht fragmentarisch unterrichtet sind. Daß die Familie in Australien und auf Neuseeland fehlt, läßt vielleicht eine nordische Heimat der Familie wahrscheinlich sein, aus der dann die Pupiden erst nach den erstgenannten vier Familien Ozeanien erreicht haben, doch ist das alles, wie schon erwähnt, eine kaum zu beweisende Annahme. Die Valloniiden gingen nach ihrer Verbreitung von der Nordatlantis aus, da sie ganz auf das nearktische und paläarktische Gebiet beschränkt sind. Die Eniden (Buliminiden) eher von der Angaris, denn sie gehören der paläarktischen, orientalischen und äthiopischen Region an. Noch heute gehören ihre meisten Formen dem Oriente an, so bewohnt Petraeus die Länder von Kleinasien und Palästina ostwärts, Zehrinus und Chondrus besonders Kleinasien und die Balkanhalbinsel, sowie Südrußland, Brephulus Taurien und Westkleinasien, Suhzehrinus Zentralasien, Rhabdoena Süd- griechenland, Mastus Kleinasien und Kypern, Medea und Retowskia den Kaukasus, Petraeocerastus Südarabien; Cerastus Abessinien, Amphiscopus Bithynien^). Allerdings fehlen auch nicht ganz westliche Formen wie besonders Mauronapaeus auf den Kanarischen Inseln, aber das sind doch nur wenige Ausnahmen, die nicht gegen unsere Annahme sprechen, sondern sich auch durch jüngere Ein- wanderung erklären lassen. Westlich des Adriatischen Meeres führt Kobelt von Buliminiden an Zehrinus, Chondrus, Napaeus ^2) H. A. Pilsbry: Proc. Acad. Nat. Sei. 1900, p. 576. 23) W. Kobelt: Iconographie XI, 1904, S. 107-108. 2^) W. Kob eit: Iconographie XI, 1904, S. 102—105. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 27 (Ena) und Mastus. Alle Gattungen sind aber im Osten viel formen- reicher. So hat Zehrinus im Westen überall nur eine Art, dagegen im Kaukasus 3, in Ostgriechenland 5, in Kleinasien 8, auf der Krim 9 Arten. Chondrus ist in den Pyrenäen mit 3 Arten vertreten, in Dalmatien und Ostgriechenland mit 8, auf Kypern mit 9, in Kleinasien mit 11, im Kaukasus mit 20. Napaeus wird von den Atlasländern mit 6 Arten angegeben, sonst im ganzen Westen nur mit 2. Ebenfalls 6 Arten kommen aber auch im Kaukasus vor, so daß hier die eigentliche Heimat einigermaßen zweifelhaft ist. Mastus endlich hat im Westen nur eine Art, in Kleinasien 4. Die Eniden sind hiernach ganz entschieden östlich, angarisch und erst später und nur vereinzelt nach Europa und wohl auch erst spät nach Afrika gelangt. Für nordischen Ursprungs möchten wir auch die Ferrusaci- den^^) ansehen und zwar kommt als engere Hmmat die Paläarktis in Frage. Jedenfalls liegt sie zwischen der der Valloniiden und der Eniden. Sie gehören ganz vorwiegend der paläarktischen Region an und dringen, abgesehen von Caecilioides nur wenig in andere Gebiete ein. Sehen wir nun uns die Gattungen im einzelnen an. Die Hauptgattung Ferrusacia bewohnt das mediterrane Europa, Nordafrika und die makaronesischen Inseln. Ihre Heimat bildet offenbar die lusitanische Halbinsel, die sich lange Zeit von der Nordatlantis in der Richtung Irland-Bretagne-Iberische Halbinsel südwärts erstreckte und von der bis fast zum Ende der Tertiärzeit eine Wanderung nach dem Atlasgebiete und den Atlantischen Inseln möglich war. Seit der Tertiärzeit hat sich die Gattung in mehrere auch geographisch getrennte Gruppen geschieden. Ferrusacia s. str. bewohnt das europäische Mediterrangebiet und hat sich in ihm auch weiter ostwärts verbreitet, den Ebenen folgend. Da es sich immer um die gleiche Art F. folUcula handelt, so erkennen wir, daß deren Ausbreitung sehr jung sein muß. In Nordafrika tritt an ihre Stelle Pegea. Formenreich ist besonders Madeira mit den Gruppen Amphorella, Fusillus, Hypselia, Pyrgella und Cylichnidia. Im mediterranen Gebiete schließen sich einige weitere Gattungen an Ferrusacia an. Cryptazeca lebt in den Pyrenäen, also auch noch im Gebiete der alten Lusitanis, dagegen ist Galaxis von Syrien, Palästina und Unterägypten ein östlicherer Zweig, der über das thrakisch-phrygische Gebiet hierher gelangt sein dürfte. Noch weiter nach Südosten hin schließt sich Digoniaxis an, von dem eine Art, D. houguignaii, bei Aden lebt, die zweite, D. cingalensis, auf Ceylon. Der Weg der Ausbreitung ist hier klar. Er ging über die Aegäis, Arabien und Iran. Zweifelhaft ist aber hier wie so oft bei den Mollusken die Zeit. Wenn es sich um Landwirbeltiere handelte, würde man Digoniaxis unbedenklich als, jungtertiären Einwanderer ansehen. Da aber die Pulmonaten nachgewiesener- 2®) H. A. Pilsbry: Manual of Conchology. 2. ser. Pulmonata XIX, 1908, p. 211-339; XX, 1910, p. 1-154. 4. Heft 28 Dr. Th. Arldt; maßen schon sehr früh spezialisiert waren, so ist diese Annahme für unsere Schnecke wenig wahrscheinlich. Dann muß aber die Ausbreitung spätestens im unteren Jura erfolgt sein. Dagegen könnte die Ausbreitung von Calaxis auch noch bis zum Tertiär geschehen sein. Doch ist es auch hier wahrscheinlicher, daß sich dieGattung auf der arabischen Halbinsel der Südatlantis entwickelte, wohin sie im Jura von Europa aus gelangt war. Nördlich von allen genannten Gattungen hat sich wohl Azeco. entwickelt, die, im west- lichen Mediterrangebiete seltener vertreten, im Pyrenäen- und alpinen Gebiete und auch in Mitteleuropa vorkommt, besonders in ihrer typischen Untergattung, während Hypnophila mediterran (z. B. Sizilien, Dalmatien, Korfu, Zante), Gomphron speziell py- renäisch ist. Wir suchen ihre Heimat am ehesten auf den großen mesozoischen Inseln Mitteleuropas, die man als Herz^mis, Arvernis usw. bezeichnen kann. Noch weiter im Norden, in der Skandis, dem eigentlichen Kernlande des alten europäischen Festlandes, müssen wir dann die Heimat von Cochliocopa suchen, die in Europa seit dem Eozän fossil vertreten ist und sich über die ganze hol- arktische Region ausgebreitet hat. Auch diese Entwicklung dürfte bis ins Mesozoikum zurückreichen, wofür auch Pilsbry eingetreten ist. Hohenwartiana ist wieder mediterran (z. B. Andalusien, Ba- learen, Sizilien, Italien, Dalmatien, Kreta, Nordkleinasien, Pa- lästina), also wohl wieder weiter südlich heimisch, etwa zwischen Calaxis und Cryptazteca, wahrscheinlich in der Gegend von Sizilien, wo noch heute die meisten Arten sitzen, etwa in der alten Calabris, ebenso Hypnophila. Viel weiter verbreit e1 als alle die genannten Gattungen hat sich Coilostele, die von Ostmexiko, Südspanien, Ägypten, Abessinien, Syrien, Aden und Indien bekannt ist. Außer- dem kennt man Eozänarten von Europa. Pilsbry glaubt, daß auch sie sich in Europa entwickelt habe und das ist recht wohl möglich. Die Hauptausbreitung scheint aber doch dem Nordrande der Südatlantis gefolgt zu sein. Wir nehmen also an, daß sich auch diese Gattung schon im Mesozoikum, etwa in Vorderasien, vielleicht in Arabien, entwickelte, von wo sich ein Zw*eig nach Mitteleuropa ausbreitete, um hier später auszusterben. Der Hauptzweig breitete sich im Norden der Südatlantis aus, gelangte von hier aus auch nach Südspanien und Mexiko. Noch viel weiter reicht die Ver- breitung von Caecilioides, die in fast allen Regionen vorkommt. Ihre Heimat läßt sich demnach schwer bestimmen, doch läßt der Vergleich mit den anderen Gliedern der Familie es wahrscheinlich sein, daß auch diese Gattung von der Paläarktis ausging. Von den Untergattungen sind Terebrella und Rhaphidiella noch heute süd- portugiesisch. Caecilioides s. str. reicht von Europa über das Mittelmeer gebiet bis tief nach Afrika. Geostilhia ist dann in der neotropischen, aethiopischen, madagaskischen, orientalischen und australischen Region zu finden. Hier müssen wir wohl an die alte Holonotis denken. Im Jura mag die Gattung sich in der Süd- atlantis südlich und südwestlich von Calaxis und Digoniaxis ent- Zur Ausbreitung, der Land- und Süßwassermollusken, 29 wickelt haben und konnte sich dann auch leicht über die Lemuris und nach Australien ausbreiten. Einen Seitenzweig mag Caecilia- nopsis von Südamerika repräsentieren. Endlich ist noch die äthiopisch-indische Gattung Glessula zu erwähnen, die wir ebenfalls als in der nordöstlichen Südatlantis der Jurazeit heimisch ansehen möchten. b) Heterurethren. Aus den Orthurethren gingen nach Pilsbry die Heterurethren mit den Succineiden hervor. Sie sind heute, wenn auch nur verhältnismäßig formenarm, fast über die ganze Erde verbreitet und müssen auch im Paläogen schon sehr weit verbreitet gewesen sein. Neuseeland haben sie ja nicht erreicht, wohl aber alle poly- nesischen Inseln bis zu den Marquesas und Hawaii. Sie können also kaum nach dem Jura nach Australien, gelangt sein. Daß sie min- destens bis in diese Periode zurückreichen, dafür sprechen auch andere Beziehungen. So lebt von Hyalimax die typische Unter- gattung auf den Maskarenen, die Untergattung Jarava in Pegu, auf den Andamanen und Nikobaren^®), Hyalimax ist also ein ty- pischer Bewohner der alten Lemuris, den auf der westlichen Südatlantis N eohyalimax von Brasilien^®) ersetzt. Ob die Succi- neiden noch wesentlich älter waren, entzieht sich unserer Kenntnis. Unbedingt nötig ist es nicht, da die Heterurethren nach Pilsbry einen durchaus selbständigen Zweig der Pulmonaten darstellen, der nichts mit den folgenden Formen zu tun hat. c) Sigmurethren. a, Aulacopoden. Die Hauptmasse der Stylommatophoren bilden Pilsbrys Sigmu- rethren, unter denen sich mehrere Untergruppen unterscheiden lassen. Eine erste Haupt gruppe bilden die Aulacopoden. Unter diesen sind die Limaciden entschieden eine europäische Familie, die erst im Pliozän sich weiter ausgebreitet hat. Sie erreichte Ost- afrika bis Abessinien und über Nordasien das westliche Nordamerika während die aus anderen Ländern angegebenen Abarten von Agrio- Umax agrestis und A. laevis wohl auf Einschleppung beruhen. Sollten die drei von Hawaii angegebenen Arten A. henvenoti, A. glohosus und A. perkinsi wirklich dort einheimisch sein, so müßte die Einwanderung nach Kalifornien schon im Zenoman erfolgt und von hier aus Hawaii besiedelt worden sein. Die meisten Gat- tungen der Familie sind heute noch paläarktisch. Limax bewohnt Europa und das Mittelmeergebiet und hat auch Island und Madeira erreicht. Wenn von L. marginatus eine Abart natalianus von Süd- afrika angegeben wird, so wird man bei einem derart vereinzelten Vorkommen nur an eine Verschleppung denken können. Räumlich ganz beschränkt sind die kaukasischen Ga-ttungen Ly topelta, Meso- D. F. Heynem ann: Abh. Senckenb. Naturf.-Ges. XXX, 1906, p. 40, 59. 4. Heft 30 Dr. Th. Arldt: Umax, Metalimax und Paralimax. Lytopelta greift auch nach Tur- kestan ostwärts, Mesolimax nach Kleinasien westwärts. AgrioUmax zeigt die weiteste Verbreitung, indem von seinen 57 Arten nicht weniger als 15 auf Abessinien fallen, eine {Ä .hemphilli) aufKalifornien. Diese Gattung hat offenbar gegenwärtig die größte Migrations- fähigkeit, wie auch die zahlreichen Abarten in Nordamerika, Mexiko, Mittelamerika, Brasilien, Argentinien, Australien, Neu- kaledonien, Rarotonga und Hawaii u. a. beweisen, die wir z. B. von A. laevis kennen. Die Ostracolet hiden Hinterindiens und die Parmario- niden der Malaiis sind wohl in der Angaris, dem mesozoischen Asien, aus verwandter Wurzel entsprossen. Die letzteren finden sich vorwiegend auf Borneo (Parmarion, Microparmarion, Wieg- mannia), doch gehört hierher auch Mariaelia von der Malabarküste, ein Beweis, daß es sich nicht etwa um eine Neubildung der Fauna in der tertiären Malaiis handelt. Als vierte Familie mögen sich die Janelliden anschließen, die aus spätestens im Jura nach Austra- lien gelangten Formen sich entwickelt haben. Von ihren Gattungen reicht Aneitea von Nordost aus tralien über Neukaledonien und die Loyalty-Inseln bis zu den Neuen Hebriden, Aneitella schließt sich nördlich davon auf den Admiralitätsinseln und auf Neupommern an, Janella (Athoracophorus) aber gehört Neuseeland an und be- wohnt auch die Chatham- und die Aucklandinseln. Diese ganze Verbreitung weist auf Zeiten ganz anderer Landverbindungen hin, als die heutigen sind und beweist, daß auch die Gattungen dieser Familie mindestens bis an den Beginn der Tertiärzeit zurück- reichen müssen. Auch die Vitriniden^’) mögen nach ihrer Verbreitung wie die Limaciden vom Norden ausgegangen sein, wo sie seit dem Eozän fossil auftreten. Doch müssen auch sie viel älter sein und früher schon den Süden erreicht haben, doch fehlen auch sie auf Neuseeland. Vitrina ist hauptsächlich holarktisch, reicht aber auch in die andern altweltlichen Regionen hinein. Von ihren Untergruppen findet sich Semilimax hauptsächlich im Gebiete der Alpen, Phe- nacolimax ist borealpaläarktisch, Oligolimax in den Hochgebirgen der alpinen Zone heimisch, aber bis Kamtschatka und Alaska verbreitet, Gallaudia nordasiatisch. Zerstreute Arten von Vitrina finden sich in ganz Afrika, auf Madagaskar, den Maskarenen, den Philippinen, Salomonen, Kermadek- und Mar quesas insein. Soweit es sich nicht um unsichere Bestimmungen oder Verschleppungen handelt, würde sich diese Verbreitung nur durch ein mesozoisches Alter der Ausbreitung erklären lassen. Von anderen Gattungen sind Vitrinoidea, Vitrinopsis, Vitrinoconus und Philippinella auf den Philippinen heimisch, Damayantia auf Borneo, Parmella auf Fidschi, Otesia in Hinterindien und auf Celebes, Cryptosoma in 2^) G. W. Tryon: Manual of Conchology. 2. ser. Pulmonata I, 1885, p. 132—184, 253. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 31 Birma, Austenia in Indien, Helicarion in Indien und Australien. Diese lokalen Gattungen machen es wahrscheinlich, daß die eigentliche Heimat der Vitriniden im Norden auf der asiatischen Seite lag, in der alten Angaris. Auch andere lokale Gattungen sprechen nicht dagegen, lassen sich vielmehr leicht von Asien her- leiten, so Velifera von Costa Rica, Vitrinozonites aus der Union, Africarion von Abessinien, Aspidelus von der Goldküste und Kamerun. Die Urocycliden bilden einen Teil der alt äthiopischen Fauna, der im Osten durch die Limaciden etwas zurückgedrängt wurde. Sie müssen bis zum Jura nach Afrika gelangt sein. Sie sind hier auch heute noch weit verbreitet. In Togo treffen wir Microcyclus, von hier bis Kamerun und auf den Guineainseln Dendrolimax , in Kamerun Varania, in Deutschostafrika Leptichnus und Trichotoxon, in Usambara, von Mossambique bis Natal, auf den Komoren und ^Madagaskar Urocyclus, auf Madagaskar allein Elisa. Bezeichnend für das Alter der Familie ist besonders die Verbreitung von Uro- cyclus, die gar keine Rücksicht auf die Straße von Mossambique nimmt, deren Anlage doch wahrscheinlich schon bis auf den Jura zurückgeht . Die Parmacelliden gingen von der Nordatlantis aus und erreichten nicht vor dem Pliozän Nordafrika. Lokal ganz beschränkt ist Gigantomilax mit Turcomilax aus Kaukasien und Turkestan. Auch Parmacella zeigt keine weite Verbreitung. Sie bewohnt das Mittelmeergebiet von den Kanarischen Inseln, Marokko und Spanien bis Algier und Südfrankreich und dann wieder von Ägypten und dem Kaukasus bis Persien, Afghanistan und Turkestan, eine merk- würdig zerrissene Verbreitung. Die Heimat der Gattung möchten wir mit Simroth mehr im zentralen Europa suchen, von wo sie sich nach Südosten und nach Süd westen ausbreitete. Daß sie Italien nicht erreichte, erklärt sich einfach daraus, daß die Apennin- halbinsel sich erst spät im Tertiär ausbildete, während das iberische und das ägäisch-dinarische Gebiet immer größere Landgebiete aufwiesen. Die artenreichste Gattung ist Amcdia. Sie ist besonders ausgesprochen nordatlantisch, da sie außer in Europa und Nord- afrika auch in der östlichen Union (A. hewstoni) vorkommt. Eine Art A. ponsonbyi wird auch von Südafrika angegeben. Da es sich um ein ganz isoliertes Vorkommen handelt, ist sie vorläufig der Verschleppung verdächtig, zumal gerade Aamlia auch sonst durch den Menschen weit verbreitet worden ist. Dies gilt besonders von A. gagates, die so selbst Neuseeland, Tristan da Cunha, St. Helena, Ascension und andere entlegene Gebiete erreicht hat. Nach dem Osten hin wird keine Amalia-hxt über Syrien hinaus angegeben, was eben für die östliche Nordatlantis als Heimat der Gattung spricht. Weit verbreitet sind die wahrscheinlich sehr alten Zonitiden. Allerdings gehört der ,,Zonites'' priscus aus dem Karbon wahrschein- 4. Heft 32 Dr. Th. Arldt: lieh in eine andere Familie, aber sie mußten doch schon vor dem Jura nach Australien gekommen sein, da sie auf Neuseeland ganz besonders artenreich auftreten, gehören ihnen doch hier nach älterer Bestimmung nicht weniger als 111 Arten an, das sind 73% sämtlicher auf Neuseeland vor kommenden Pulmonaten, und auch in Polynesien spielen sie bis Hawaii und bis zu den Marquesas eine bedeutende Rolle. Allerdings stellt neuerdings Pilsbry eine große Anzahl dieser Formen zu den später zu bespre- chenden Endodontiden, wie ja überhaupt die Systematik dieser Gruppen noch nicht ganz sicher festgelegt ist. Wir beschränken uns daher hier lieber auf die sicher zu den Zonitiden zu stellenden Gattungen. An erster Stelle ist natürlich Zonites selbst zu er- wähnen, der fast über die ganze Erde verbreitet, aber dabei in zahlreiche Untergattungen gespalten ist. Zonites s. str. gehört dem Mittelmeergebiete und Innerasien an. Rein mediterran ist Janulus. Qmphalina bewohnt in der Hauptsache das Gebiet der Union, reicht aber bis Mexiko und Guatemala südwärts, kommt aber mit einer Gruppe auch im paläarktischen Gebiete vor (Aegopina). Striatura ist über die Union und Mexiko verbreitet, Gastrodonta wird von der Union, Haiti und Jamaika angegeben, doch stellt Pilsbry jetzt die haitische Odontosagda zu den Heliciden und auch Proserpinula von Jamaika ist zweifelhaft. Stenopus endlich lebt in Mittelamerika, Westindien und Venezuela. Alle diese Gruppen sprechen in ihrer Verbreitung entschieden für einen nordischen Ursprung der Familie, ohne einen Erdteil besonders hervortreten zu lassen. Weiter verbreitet ist die Untergattung Hyalinia, die über alle Regionen verbreitet ist. Die meisten ihrer Gruppen sind allerdings weniger weit ausgebreitet. So findet sich Nautilinus nur auf den Kanarischen Inseln, Conulopolita nur im Kaukasus, Zoni- ioides in Mitteleuropa, dem alpinen Gürtel und auf der Pyrenäen- und Apenninenhalbinsel mit den Balearen, Korsika, Sardinien sowie Albanien. In Europa bis ans Mittelmeer, aber auch in Japan lebt Vitrea. Polita findet sich in allen Regionen außerhalb Afrikas, nämlich in Europa, der Union, Mittel- und Südamerika, Ostasien, der orientalischen Region, Melanesien, Australien, aber nicht auf Neuseeland. Conulus ist fast überall vorhanden bis auf das südliche Südamerika, Neuseeland und die madagassische Region abgesehen von den Komoren. Ganz besonderes Interesse verdiente endlich die UntergattungPA«cwsS(2 von Neuseeland, die aber Pilsbry später ebenfalls zu den Endodontiden stellte. Die Verbreitung von Polita, besonders ihr Fehlen in Afrika, das im Jura mit Asien in besonders bequemer Verbindung stand, spricht nicht gerade dafür, daß Zonites und Conulus von der Angaris ausgegangen sind. Eher käme schon die Nordatlantis in Frage, zumal wegen der zahlreichen nordameri- kanischen Formen. Dagegen ist Trochomorpha wohl sicher von der Angaris ausgegangen, da sie von China und Indien bis zu den Neuen Hebriden und Tahiti reicht, auf Hawaii und den Karolinen allerdings fehlt . Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 33 An die Zonitiden schließen sich die Selenitiden eng an. Ihre Heimat liegt jedenfalls in der Nearktis, auf die sie fast ganz beschränkt sind. Selenites selbst reicht allerdings bis nach Vene- zuela undWestindien und Merchia ist nur von Puerto Rico und den kleinen Antillen bekannt. Dagegen findet sich Haplotrema nur in der westlichen Union. Die Naniniden sind von Europa oder noch w^ahrscheinlicher von Asien ausgegangen, hatten aber auf jeden Fall Europa schon im Eozän erreicht, während sie nach Afrika und Australien vielleicht schon im Jura kamen, da sie hier auch Neu- seeland erreichten und dort in der madagassischen Region eigen- tümliche Formen besitzen. Die meisten Formen gehören aber heute der orientalischen Region an. Ganz auf diese beschränkt sind Sessara (Birma) und Ariophanta (Vorderindien). Auch Xesta gehört mit den meisten seiner Gruppen hierher, so mit Xesia, Xestina, Macrochlamys, Macrocerus, Bensonia, Sophina, Diiygella, Sagdinella, Oxytes. Einige Untergattungen sind dabei sehr beschränkt in ihrer Verbreitung, so findet sich Sagdinella nur auf den Nikobaren, Sophina in Birma, Macrocerus auf den Philippinen. Von Indien bis Australien reichen Microcystina und Lamprocystis. Microcystis ist auf den .Sundainseln und Philippinen, besonders aber auch auf Fidschi, Tahiti und anderen pol3mesischen Inseln, auf Hawaii und nach Hedley auch auf Neuseeland zu finden. Eurypus ist nur auf den Fidschi-Inseln heimisch, wo sich auch die Gattung Orpiella vorfindet. Endlich kennen wir auch noch eine Untergattung von Xesta, Thapsia aus Westafrika, ein Hinweis auf die frühere weitere Verbreitung der Gattung, die kaum erst im Pliozän erfolgt sein kann. In Ostafrika ist an die Stelle der hier wieder verschwundenen Xesta die Gattung Guillainia getreten, auch spielt hier die Gattung Rhysota eine wichtige Rolle, die wie Xesta von Südasien aus sich nach Südosten und nach Südwesten ausgebreitet haben muß. Rein indisch sind Kaliella, Euplecta (Philippinen), Rotalaria (Nikobaren). Hemiplecta greift nach Melanesien über . T rochonanina zeigt ziemlich die gleiche Verbreit ung wie Microcystis, muß also schon früh nach Ozeanien gelangt sein. Rhysota s. str. zeigt eine auffällig lückenhafte Verbreitung: Orien- talische Region östlich des Busens von Bengalen, aber auch Mada- gaskar und Liberia. Auch hier kann nicht erst an eine neogene Verbreitung gedacht werden. In Ostafrika sind an Stelle der dort wieder ausgestorbenen Rhysota s. str. die Untergattungen Martensia, Zingis und Hamya getreten, in Teilen Westafrikas Trochozonites . Von Afrika bis Indien reicht Sitala. Daß die Naniniden sich schon im Mesozoikum ausgebreitet haben müssen, zeigt besonders die Gattung Rotula an. Sie ist außer aus der orientalischen Region auch von den Maskarenen bekannt, wo auch die Untergattungen P achystyla und Caldwellia und die Gattung Coelatura endemisch sind. Die Untergattung Stylodonta wieder ist den Maskarenen und Seychellen mit den Philippinen gemeinsam. Wir haben also in Rotula entschieden eine lemurische Gattung vor uns und müssen Archiv für yatursfeechichte 1915. A. 4. 3 4. Heft 34 Dr. Th. Arldt: annehmen, daß sich die Naniniden spätestens im Jura in drei Richtungen von der vSüdangaris und Indien aus ausbreiteten, nach Afrika über Arabien (Rhysota, Xesta, Guillainia), nach Mada- gaskar über die Lemuris {Rotula, Coelatura) und nach Polynesien [Rhysota, Orpiella, Xesta). Gegen einen südlichen Ursprung der Familie spricht neben ihrem Fehlen in Südamerika die geringe Eigenart in der Fauna Afrikas und Australiens. Eine weitere nordische Familie bilden die Arioniden, die im Paläogen offenbar die ganze Holarktis bewohnten. Asien gehörte A nadenus an, der sich heute in China und im Himalaya bis Sikkim und Kaschmir findet. Zahlreiche Formen sind in Nordamerika heimisch und zwar durchweg in seinem westlichen Teile. Auf Kalifornien beschränkt sind Aphallarion, Hesperarion, Anadenula, auf Idaho Zacoleus, auf Idaho und Oregon Hemphillia, auf Mexiko Metostracon, auf Costa Rica Cryptostracon. Ariolimax lebt von Britisch-Columbien bis Kalifornien und weiterhin in Costa Rica, Prophysaon in Vankouver, Washington und Idaho. Diese Verbrei- tung schließt sich ganz auffällig an die schmale pazifische Halb- insel an, die sich in der Mittel- und Oberkreide, das westliche Nordamerika umfassend und durch ein kordillerisches Meer vom östlichen Nordamerika getrennt, vom Beringgebiet Asiens südost - wärts erstreckte, und wir sind daher geneigt, die Entwicklung dieser Gattungen zu dieser Landmasse in Beziehung zu setzen. Geoma- lacus gehört der alten Lusitanis an und ist von Nordportugal, Galizien und von Südwestirland bekannt, sogar in der gleichen Art G. maculosus. Arion ist entschieden in Europa heimisch. Er fehlt im kaspischen und pontischen Rußland, in Rumänien, auf der Balkanhalbinsel, im Karstgebiete, in Unteritalien, auf Sizilien, Sardinien und Korsika, sowie den Balearen. Dagegen hat er Madeira die Azoren und Island erreicht und dringt auch ein Stück in Nord- westsibirien ein. Diese Verbreitung der nordischen Arten der Arioniden, besonders ihr Eehlen im atlantischen Nordamerika spricht entschieden dagegen, daß sie aus der Nordatlantis stammen. Als ihre Heimat kommt daher die jurassische x\ngaris in erster Linie in Erage. Von hier mögen sie in der mittleren Kreide nach dem westlichen Nordamerika gelangt sein und gleichzeitig nach Europa, hier neue Zweige treibend. Afrika, wo die Eamilie im Süden durch Oopelta vertreten ist, wurde wohl vor dem Miozän erreicht, da sie hier ja schon wieder zurückgedrängt erscheint. Auch die Philomyciden sind wohl von Nordost asien aus- gegangen, wo sie die nordatlantischen Parmacelliden ersetzten. Von hier breitete sich die einzige Gattung Phüomycus auf der einen Seite nach Süden aus und besiedelte Ostasien, Hinterindien bis Assam, Malakka, Java und Celebes. x\ndere Eormen erreichten Nordamerika und besiedelten dieses bis Guatemala, Nicaragua und Costa Rica, auch im atlantischen Anteile, also viel weiter als die Arioniden. Man möchte daraus schließen, daß sie sich vor diesen ausgebreitet haben, da sie gerade im Osten der Union Vorkommen Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 35 und im Westen offensichtlich verdrängt worden sind. Ihre Aus- breitung nach Nordamerika muß dann mindestens in den Unter- jura fallen. Als letzte Familie der Aulacopoden sind endlich die Endo- dontiden mit den Punctiden zu erwähnen, in deren Systematik wir uns an Pilsbry anschließen. 2®) Sie gehören sicher zu den äl- testen Stylommatophoren, stehen sie doch nach Pilsbry den ge- meinsamen Vorfahren derselben ganz besonders nahe und zu ihnen gehört wahrscheinlich auch der ,,Zonites'' priscus aus dem Karbon Nordamerikas. Aus ihnen oder ihnen nahestehenden Formen dürften nicht nur die Aulacopoden, sondern auch die später zu besprechenden Holopoden hervorgegangen sein. Sie sind sehr weit verbreitet, besonders in den gemäßigten Zonen, ln den Tropen treten sie dagegen mehr zurück. Sie sind hier offenbar durch jüngere Formen verdrängt worden, wie durch die Urocycliden, die Zoni- tiden, die Naniniden u. a., besonders auch drurch die zu den Holo- poden gehörigen Heliciden. Infolge dieses hohen Alters der Familie und ihrer lückenhaften Verbreitung ist eine sichere Feststellung ihres Heimat gebiet es kaum möglich. Von den Untergruppen sind zunächst die Polyplacognathen (Punctiden) zu erwähnen. Sie zeigen gleich eine außerordentlich zerstreute Verbreitung. Punctum ist über die holarktische Region weit verbreitet. Ihm steht auf Tasmanien, Neuseeland und den Campbell-Inseln Laoma mit Phrixognathus nahe, einHinweis auf die frühe und weite Ausbreitung dieser Gruppe, die mindestens in der orientalischen Region, in Melanesien und Australien wieder verdrängt worden sein muß. Fast alle anderen Endodontiden gehören zu den Haplogonen oder Endodontiden im engeren Sinne, die auch bedeutend weiter verbreitet sind als die Punctiden. Im Norden werden sie durch Pyramidula oder Patula vertreten, der nach Pilsbry auch die oben- erwähnte Karbonart zugehören dürfte. Sie bewohnt das ganze nearktische und das paläarktische Gebiet mit Ausnahme von Ost- asien, in mehrere Untergattungen gespalten. Von diesen sind ein- zelne Lokalformen, wie Atlantica auf Madeira, Lyrula und Lyro- discus auf den Kanarischen Inseln. Rein nearktisch sind nach Pilsbry Patula und Helicodiscus. Pyramidula s. str. breitet sich in seinen typischen Formen über das nichtmediterrane Europa, Nord- und Innerasien aus, während sie im östlichen Nordamerika durch Planogyra, in Nordmexiko durch Microconus vertreten wird. Nach dieser Ausbreitung ist Pyramidula wohl am ehesten als nord- atlantisches Element zu bezeichnen, das Asien und das Me- diterrangebiet erst später erreicht hat. Die andern Gattungen der Endodontiden gehören ganz dem Süden an und zeigen zum Teil recht interessante Beziehungen. Amphidoxa lebt in Chile, bei Kap Hoorn, auf den Juan Fernandez-Inseln und auf Kerguelen. Diese Verbreitung weist auf der einen Seite auf den östlichen Teil der 2*) H. A. Pilsbry: Manual of Conchology. 2. ser. Pulmonata IX, 1895. 3* 4. Heft 36 Dr. Th. Arldt: südpazifischen Landbrücke zwischen Südamerika und Australien hin, auf der andern auf die südatlantischen und lemurischen Land- gebiete. Diese Gattung muß also im Mesozoikum im Süden eine weite Verbreitung gehabt haben und man dürfte sie wegen des Vorkommens auf Kerguelen wohl bis zur Trias zurück zu datieren haben. Auch die Gattung Endodonta zeigt ähnliche weitreichende Beziehungen. In der Hauptsache gehört sie der australischen Region an, wo zahlreiche Untergattungen Vorkommen. Von diesen reicht Thamnaiodon bis zu den Philippinen nordwärts. Die ihm nahestehende Helenoconcha aber ist auf St. Helena bekannt. An irgend eine Einschleppung oder tr ans marine Verbreitung kann hier unmöglich gedacht werden, auch eine Ausstrahlung von Europa her anzunehmen, ist durch nichts begründet. Wir müssen vielmehr annehmen, daß Endodonta eine Gattung der triadischen und viel- leicht schon vortriadischen Gondwanis war und sich später etwas nach Westen aus breitete, wie Amphidoxa von der Südatlantis ausging. Von der Gondwanis aus hat sich Endodonta im Mesozoikum auch nach Osten über die Ozeanis ausgebreitet, wo wir jetzt z. B. Di- glyptus auf den Australinseln, Libera auf Tahiti und den Cook- Inseln, Brazieria auf den Karolinen finden, während Phenacharopa und Aeschrodomus sowie Ptychodon und Charopa Neuseeland er- reicht haben. Einzelne Untergattungen sind ziemlich weit ver- breitet, wie Charopa, die auf Australien, Neukaledonien, Neu- seeland, den Kermadek- und den Aucklandinseln vorkommt. Diese Untergattung muß daher mindestens bis an den Beginn des Tertiär zurückreichen, während beschränkter verbreitete Gruppen, wie Paratrochus und Coliolus von Neuguinea eher jünger sein könnten. Ganz entschieden in Australien heimisch ist die Gattung Flammulina, die außer in Australien und Tasmanien auf Neu- kaledonien, der Lord Howe-Insel, Neuseeland und den Auckland- Inseln zu finden ist. Von ihren Untergattungen sind Phacussa, Gerontia, Allodiscus, Pyrrha, Therasia, Phenacohelix und Suteria ganz auf Neuseeland beschränkt, Flammulina s. str. kommt sonst nur auf der Lord Howe-Insel und den Aucklandinseln vor, Tha- lassohelix auch auf Tasmanien. Dem südlichen Afrika gehört ausschließlich die Gattung Phasis mit Trachycystis und Sculptaria an, so daß sich also die südlichen Endodontiden in der Reihenfolge Amphidoxa (Südatlantis), Phasis (Afrika), Endodonta (Gondwanis), Flammulina (Australien) über die ganze Holarktis verbreiteten, und daß wir von allen Kontinenten der V orzeit nur aus der Angaris keinen besonderen Vertreter dieser Familie angeben können. Als besondere Gruppe der Endodontiden sieht Pilsbry die Gattung Pararhytida an, die mindestens eine besondere Unter- familie, wenn nicht Familie bildet. Es handelt sich hierbei auch offenbar um eine alte Reliktenform, da die Gattung heute aus- schließlich von Neuguinea bekannt ist. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 37 ß. Agnathen. Aus den Aulacopoden sind nach Pilsbry die Agnathen hervor- gegangen, eine durchaus europäische Abteilung der Stylommato- phoren. Ihre Haupt familie bilden die Testacelliden mit den Hauptgattungen Testacella und Daudehardia. Für die beiden Gattungen werden früher auch je eine Art von Neuseeland angegeben, doch hat sich diese Bestimmung als irrtümlich herausgestellt, wie so manche andere, die sich auf neuseeländische Landschnecken bezog. Testacella findet sich auf der Pyrenäen- und Apenninen- halbinsel mit den Balearen, Sardinien und Sizilien, kommt aber auch in Südwestengland, Wales und Südirland vor. Die Gattung ist hiernach entschieden ein lusitanisches Element und wohl auf der mesozoisch-alttertiären Lusitanis heimisch. Daudehardia ist beträchtlich weiter verbreitet. Sie kommt vereinzelt auch in den Gebirgen Mitteleuropas vor und reicht von hier in vielen Arten über die Balkanhalbinsel bis zur Krim, bis Kleinasien und dem Kaukasus und wird auch von Süditalien, Sizilien, Sardinien und dem Atlasgebiete angegeben. Von den Untergattungen ist Isselia auf Sardinien beschränkt, Pseudolihania auf Unteritalien, während Lihania in Syrien, Kreta, sowie in Rumänien und Siebenbürgen heimisch ist, wahrscheinlich auch in Kleinasien. Aus der Ver- breitung geht hervor, daß die Daudebardiinen weiter östlich heimisch waren als die Testacellinen, vielleicht auf dem Thrako- phrygischen Lande zwischen Pontus und Mittelmeer. Noch weiter im Osten müssen die Trigonochlamy diden heimisch sein, leben doch alle ihre Gattungen im Kaukasus und seiner Umgebung, nämlich Hyrcanolestes. Phrixolestes, Pseudo- milax, Selenochlamys und Trigonochlamy s. Letzterer reicht bis Armenien und Persien, Phrixolestes bis Trapezunt. Es liegt kein Grund zu der Annahme vor, daß diese Gattungen anderswoher in ihr jetziges Wohngebiet eingewandert wären. Die Plutoniiden endlich finden sich mit der monotypen Plutonia atlantica ausschließlich auf den Azoren, die ehemals einen Teil der Lusitanis gebildet haben müssen. Die Entwicklung der Agnathen, die möglicherweise polyphyletisch erfolgt ist, hat also durchweg am Südrande der östlichen Nordatlantis stattgefunden in der Reihenfolge von Westen nach Osten; Plutonia, Testacella, Daudehardia, Trigonochlamydiden . y. Holopoden. Sind die Agnathen formenarm und wenig weit verbreitet, so wetteifern die Holopoden in jeder Beziehung mit den Aulacopoden, mit denen sie aus einer Wurzel entsprossen sind. Nordischen Ursprungs sind die Clausiliiden, deren Heimat entschieden in Europa zu suchen ist, über dessen Grenzen nur wenige Gattungen hinausgreifen. Von hier gelangten sie vielleicht schon vortertiär nach dem Norden der Südatlantis und kamen so bis Südamerika, wo sie heute in den Anden durch Nenia vertreten sind, und ebenso 4. Heft 38 Dr. Th, Arldt: auch nach dem indischen Gebiet, wo Garnieria die Philippinen, Molukken und Celebes bewohnt. Dagegen mögen Formosana von Formosa, Macroptychia von Abessinien, Boettgeria von Madeira und Mauritania von Ostalgerier neogene Einwanderer in ihren jetzigen Wohngebieten sein. Auch sonst mögen die Gattungen sich vielfach erst während der Tertiärzeit in Zusammenhang mit der Faltung der alpinen Gebirge entwickelt haben, so Siziliaria in Westsizilien, Charpenteria in den Westalpen, Fusulus, Clausiliastra und Pirostoma in den Ostalpen, Dilataria in Kroatien, Herylla, Medora, Agathylla und Delima in Dalmatien, Graciliaria in Bosnien, Pseudalinda und Uncinaria in den Karpathen, Alopia in Sieben- bürgen, OUgoptychia, Albinaria und Papillifera in Griechenland, Trüoha, Idyla, Strigülaria , Carinigera, Laciniaria in Serbien, Euxina im pontischen Kleinasien oder Armenien, Euxinastra, Acrotoma, Micropontica und Serrulina im Kaukasus, Cristataria und Bitorquata in Syrien. Natürlich sind diese Gattungen nicht streng auf die genannten Gebiete beschränkt, sondern z. T. weiter verbreitet, aber sie treten in diesen mit so überwiegendem Formen- reichtum auf, daß wir ihre Heimat kaum anderswo suchen können. So ist Delima über die ganze Apenninen- und Balkanhalbinsel ver- breitet. Während aber sonst in einem Lande höchstens 9 Arten von ihr Vorkommen (Kroatien), fallen auf Dalmatien 81! Ähnlich haben wir hei Albinaria auf Kreta 39, im Peloponnes 17 Arten, sonst höchstens 8. Gerade die Ausbreitung der Clausiliiden bietet großes Interesse, zumal sie auch auf die Entwicklungsgeschichte der mittelmeerischen Inseln vielfach helles Licht wirft, doch würde uns eine derartige Spezialuntersuchung hier zu weit führen. Die Achatiniden^^) müssen schon lange weitverbreitet sein. Ihre Heimat sucht Pilsbr}^^®) in Afrika, von w’o sie über die Süd- atlantis nach Südamerika gelangten. Tatsächlich sind ja in der Südatlantis die Achat iniden bei weitem am formenreichsten ent- wickelt, besonders in Afrika. Die Achatininen sind ganz streng auf diesen Erdteil oder besser gesagt, auf die äthiopische Region beschränkt, die sie in ihrer ganzen Ausdehnung bewohnen und aus der sie sicher zahlreiche ältere Formen verdrängt haben. Die weniger entwickelte Gattung Achatina ist über das ganze cropische Afrika verbreitet, die spezialisierten Gattungen sind etwas be- schränkt, so Burtoa auf den Ar chachatina \md.Pseudachatina auf den Westen, Metachatina und Cochlitöma auf den Süden. Be- sonderes Interesse bietet die Gattung Columna, die mit ihren drei Arten auf die Prinzeninsel beschränkt ist. Sonst läßt sich paläo- geographisch über die verschiedenen Gattungen der Achatininen nicht viel sagen. Weiter verbreitet als diese sind die Coeliaxinen, eine uralte Gruppe, die jetzt zumeist nur monotype Gattungen besitzt und H. A. Pilsbry: Manual of Conchology. 2. ser. Pulmonata XVI bis XVIII, 1904-1907. 2®) Ebend. XVIII, 1906, p. VI. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 39 daher wohl vor dem Aussterben steht. Sie stehen offenbar den gemeinsamen Stammformen besonders nahe, die wir mit Pilsbry als den Urclausiliiden verwandt ansehen müssen. Zunächst sind auch diese Tiere in Afrika vertreten: Thomea und Pyrgina auf Sao Thome und Coeliaxis in Südafrika, also alle drei in typischen Rückzugsgebieten der alten Fauna, während die Coeliaxinen im übrigen Afrika wohl durch die Achatininen und Stenogyrinen verdrängt wurden. Daß sie früher auch im nördlicheren Afrika lebten, geht deutlich daraus hervor, daß wir aus dem Untereozän von Paris die fossile Gattung Distoechia kennen. Die Unterfamilie muß sich also in vortertiärer Zeit nach Europa haben ausbreiten können. Das wäre am ehesten in der Untertrias möglich gewesen, doch boten auch später noch zwischenlagernde Inseln, besonders die iberische, die bätische und die berberische durch ihre wech- selnden Verbindungen einige Möglichkeiten zum Faunenaustausch zwischen Afrika und Europa, so daß die Ausbreitung vielleicht auch später statt gefunden haben könnte. Endlich treten die Coeliaxinen noch auf der Südküste von Kuba mit Cryptelasmus auf, auch ein deutlicher Fingerzeig auf die frühere weitere Ausbreitung der Unterfamilie. Am weitesten verbreitet und dabei ziemlich formenreich sind die Stenogyrinen, die sich wieder in fünf verschiedene Stämme teilen lassen. Fast alle sind in Afrika vertreten, bei fast allen bildet dieses Festland die Mitte des Verbreitungsgebietes, so daß wir auch für diese Unterfamilie die Heimat in der äthiopischen Region zu suchen haben. Der erste Stamm ist das Suhulina-Phylvim, aus der neotropischen, aethiopischen, madagassischen und orienta- lischen Region bekannt. Bei diesem überwiegen die afrikanischen Formen ganz besonders. Die rein aethiopischen Formen sind z. T. weit verbreitet, wie Subulona, Pseudoglessula und Petriola, die dem ganzen tropischen Gebiete angehören. Andere sind lokal, wie Ceras von Kongo, Homorus von Abessinien, Bocageia von die Prinzeninsel und besonders Chilonopsis und Cleostyla von St. Helena letzteres ein wichtiger Hinweis auf die ehemalige Landverbindung der jetzt ganz ozeanischen Insel. Noch entschiedener ist der Hinweis auf die Südatlantis bei Subulina, die außer dem tropischen Afrika und den Komoren auch das tropische Mittel- und Südamerika bewohnt. Auf Trinidad schließt sich Luntia, in Guatemala Tornaxis an. Endlich ist dieser Stamm auch nach der orientalischen Region gelangt, wo ihn Bacillum in Hinterindien vertritt. Die Zeit dieser Ausbreitung dürfte schon weit zurückreichen, da dieses Fundgebiet ZU weit von dem Haupt Verbreitungsgebiete des Stammes getrennt liegt. Sie gehört vielleicht dem Jura an. Der einzige nicht in Afrika vertretene Stamm, das Leptinaria- Pkylum, kann sich nur in Südamerika entwickelt haben. Die Hauptgattung Leptinaria ist mit ihren sämtlichen Untergattungen auf die tropischen Gebiete der neotropischen Region mit Einschluß von West Indien beschränkt. Gruppen, wie Neosubulina, die auf 4. Heft 40 Dt. Th. Arldt: die Inseln Buen Aire und Cura^ao beschränkt sind, müssen dabei ziemlich jung sein. Ganz eigenartige Verbreitung zeigt die zweite zu diesem Stamme gehörige Gattung Ochroderma. Deren Unter- gattung Ochrodermella nämlich lebt mit ihren drei Arten aus- schließlich auf den Cocos-Inseln, die in der Mitte zwischen den Galapagos-Inseln und Nicaragua gelegen sind. Dagegen ist Ochroderma s. str. mit der einzigen Art 0. gigas ausschließlich auf der Karolineninsel Ruk gefunden worden. Pilsbry betont ausdrücklich, daß sich beide Gruppen generisch nicht trennen lassen. Hier versagt jede andere Erklärung Man kann nur an eine Verbreitung des Typus mit Hilfe der Ozeanis denken. Es wäre doch mehr als gesucht, wollte man auch diese Gattung im Sinne von Simroth in Europa entstehen und von hier auf der einen Seite über Mittelamerika nach den Cocosinseln, auf der andern Seite über ganz Asien nach den Karolinen wandern lassen. Diese Ausbreitung über die Ozeanis von Südamerika her können wir in die mittlere Kreidezeit setzen. Der dritte Stamm der Stenog^Tinen, das Opeas-VYiyhim, zeigt die weiteste Verbreitung und ist in allen tropischen Regionen ver- treten. Ebenso weit verbreitet ist auch die Hauptgattung Opeas selbst. Sie lebt in Süd- und Mittelamerika, in Westindien, in ganz Afrika, auf den Komoren, Seychellen und Maskarenen, von Ceylon bis China und Japan, von den Nikobaren und Philippinen bis Polynesien, wo sie auf Neukaledonien, den Carolinen, denMarshall- Inseln, Hawaii, den Paumotu-Inseln, den Cook-, Samoa- und Tonga- inseln vor kommt. Dagegen fehlt sie auf den Marquesas und Tahiti, wie auch auf Neuseeland. Aus dieser Verbreitung geht deutlich hervor, daß die Gattung nicht von Südamerika aus nach Ozeanien gelangt sein kann, sondern daß sie unbedingt von Indien her- stammen muß. Dann muß aber ihre Einwanderung spätestens dem Jura angehören. Ihre Heimat kann auch nicht in der östlichen Gondwanis liegen. Dagegen spricht ihr Fehlen in Australien. Es bleiben also als Stammgebiete nur die Südatlantis und die Lemuris übrig. Letztere hat jedenfalls in der Verbreitung eine Rolle gespielt, aber das Hauptgebiet ist doch ganz offenbar auch hier die östliche Südatlantis, nämlich Afrika. Hier ist auch Pseudopeas zu Hause, die jetzt noch in Westafrika, Abessinien und auf den Komoren lebt, eine ausgesprochene Reliktenverbreitung. Südamerikanische For- men bilden wahrscheinlich eine besondere Untergattung. Sie leben hauptsächlich im Süden der neotropischen Region. Eine andere Untergattung ist Eremopeas von Australien. Im ganzen zeigt also Pseudopeas eine ähnliche Verbreitung wie Opeas, nur viel lücken- hafter, so daß sie offensichtlich durch jüngere Formen zurück- gedrängt worden ist. Opeas steht dann auch der Gattung Tristania nahe, die mit ihren zwei Arten Tristan da Cunha bewohnt. Auch dies ist eine Beziehung, die auf eine alte Land Verbindung hinweist.- Tristania hat auf der südlichen Südatlantis wohl auch früher größere Gebiete bewohnt. In Afrika schließen sich an unsern Stamm Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 41 weiter Hypolysia von Natal sowie Curvella an, die ganze äthiopische Region bewohnend und außerdem Vorder- und Hinterindien und die Philippinen, aber nicht Ceylon. Ihre Verbreitung muß also über Arabien erfolgt sein und könnte dem Pliozän angehören, doch ist auch eine frühere Ausbreitung nicht ganz ausgeschlossen. Auf alle Fälle älter sind einige speziell orientalische Gattungen. PUcaxis von Malakka, Prosopeas von Hinterindien, den Sunda- inseln und Philippinen und Paropeas von den vSundainseln, sowie Perrieria von den Obiinseln in den Molukken. Alle diese Gattungen mögen ebenso wie Opeas und Pseudopeas der jurassischen Verbrei- tungswelle der Stenogyrinen angehören. Rein altweltlich ist der Ruminasstdimm geblieben. Die wei- teste Verbreitung besitzt in ihm Zootecus. Die Gattung bewohnt die Kap Verdischen Inseln, die Sahara, Sokotra, Arabien, Indien, Ceylon und Birma. Die Heimat liegt ganz entschieden wieder auf nordafrikanischen Boden, von wo Zootecus wohl erst spät, etwa mit Curvella sich über Arabien nach dem Osten ausbreitete, während die Kap Verdischen Inseln etwa im Miozän erreicht wurden. Nach Norden hin schließt sich an diese Gattung Rumina an, deren Art R. decollata zu den verbreitetsten Formen der mediterranen Küstenfaunula gehört. Ihre Ausbreitung steht daher zweifellos mit der Bildung des heutigen Mittelmeeres in Zusammenhang und ist darum sicher nur Jungtertiär. Auf Sokotra finden wir neben Zootecus die endemische Gattung Riebeckia, weiter südlich auf Madagaskar Clavator, so daß also dieser Stamm wahrscheinlich bis zum Miozän ganz auf das afrikanische Gebiet beschränkt war. Der letzte ist der ObeUscussta.mm, der fast ganz der Südat- lantis angehört. Er ist besonders zahlreich in der neotropischen Region vertreten. Synapterpes, Rhodea und Neobeliscus bewohnen das tropische Südamerika, letzterer Brasilien, die andern mehr das andine Gebiet von Kolumbien und Ecuador. Obeliscus findet sich ebenfalls in diesem ganzen Gebiete, aber auch in Westindien. An diese neotropischen Gattungen schließen sich Euonyma von Südafrika und Usambara und vielleicht Tortaxis von Hinter- indien an. Dieser Stamm zeigt also eine lückenhaftere Verbreitung als die anderen alle und ist offenbar zurückgedrängt wie die Gattung Pseudopeas. Seine Heimat muß auch auf der Südatlantis liegen, aber wahrscheinlich mehr nach Südamerika hin und wir erhalten demnach als geographische Reihenfolge der Heimat der Steno- gyrinenstämme von Westen nach Osten: Leptinaria (westliches Südarnerika) , Obeliscus (östliches Südamerika) , Rwm^wö:(Nordafrika,) Subulina (Westafrika), Opeas (Ostafrika?). Die Urocoptiden^i) (Cylindrelliden) haben ihr Verbreitungs- zentrum in Westindien und Pilsbry^^j nimmt an, daß sie sich von H. A. Pilsbry: Manual of Conchology. 2. ser. Pulmonata XV, XVI. 1903-1904. 32) Ebend. XVI, 1904, p. XX-XXIV. 4. Heft 42 Dr. Th. Arldt: hier schon vortertiär nach Florida, Mexiko und dem nördlichen Nordamerika ausgebreitet hätten. Da für diese Zeit die Existenz eines westindischen Landgebietes durchaus noch nicht gesichert ist und im Oligozän nach Schuchert ganz Westindien überflutet wurde, kann man die Ausbreitung der Urocoptiden nicht vor das Miozän setzen, das gerade die günstigsten Landverbindungen dafür bot. Die Familie muß denn von Südamerika ausgegangen sein, wenn sie hier auch heute nicht mehr heimisch ist. Die Eucalodinen haben ihre besondere Entwicklung offenbar im festländischen Mittelamerika erfahren, \no Eucalodum, Anisospira, Epirohia und Coelocentmm von Mexiko bis Guatemala reichen. Von letzterem ist aber die Untergattung Spartocentrum nach Niederkalifornien vorgedrungen, das Berendtia ausschließlich bewohnt. Holospira reicht von Mexiko bis Arizona, Neumexiko und Texas, fehlt aber sowohl in Guatemala wie auf Nieder kalifornien. Diese Ausbreitung in nearktisches Gebiet möchten wir als erst im Pliozän erfolgt ansehen. Eher dürfte Archegocoptis nach Haiti gelangt sein, da Mittelamerika mit Westindien sicher im Mitteltertiär zusammenhing. Während die Eucalodinen sich in der Westhälfte dieses Landes herausbildeten und nur vereinzelt nach dem Osten vordrangen, haben sich die anderen Unterfamilien in der östlichen Hälfte, in Westindien entwickelt. Die Microceraminen sind ganz auf Kuba beschränkt und zwar bewohnt Microceramus Westkuba, Spiro- ceramus Ostkuba. Die Untersuchung der Gesamtfauna der west- indischen Inseln, wie sie in einer umfassenden Palaeogeographie veröffentlicht werden wird, führt zu dem Schlüsse, daß die Ent- wicklung der Inseln folgende Phasen durchlaufen hat: 1. Trennung Kubas von Yukatan, Jamaikas von Honduras. 2. Trennung Westkubas von Ostkuba; Westkuba-Insel. 3. Trennung Jamaikas und der Bahamas von Haiti, der Kleinen Antillen von den Großen: Großantillis Insel. 4. Trennung der Kleinen Antillen von Südamerika, Kubas von Haiti, drei Hauptinseln: Bahama-Kuba- Jamaika, Haiti- Puerto Riko, Kleinantillis. 5. Trennung Kubas von Jamaika und den Bahamas, Haitis von Puerto Riko. Sieben Hauptinseln: Westkuba, Ostkuba, Ba- hamas, Jamaika, Haiti, Puerto Rico, Kleinantillis. 6. Trennung der Bahamas von Südflorida, Puerto Ricos von den Virgin-Inseln, Zerfall der Kleinantillis, Verbindung von Ost- und Westkuba. Phase 4 muß etwa an den Beginn des Pliozän fallen. Ist diese Annahme richtig, dann muß die Entwicklung der Microceraminen vor Phase 2 fallen, ihre Weiterspaltung vielleicht erst in Phase 5. Viel weiter sind die Urocoptinen in Westindien verbreitet. Eine erste Gruppe bilden die Gattungen Spirostemma und Anoma von Jamaika und Macrocerajnus von Haiti und Ostkuba. Diese Verbreitung zeigt, daß die Entwicklung dieser Gruppe etwa in Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 43 ( Phase 3 erfolgt sein muß, als Ostkuba noch mit Haiti und Jamaika in Verbindung stand. Noch älter muß die andere Gruppe sein, denn ihre Hauptgattung Urocoptis hat auch in Westkuba endemische Formen entwickelt. Von ihren Untergattungen gehören Urocoptis s. str. Jamaika, Cochlodinella und Westkuba, Arangia und Idiostemma Ostkuba und Antocoptis Haiti an, sie brauchen also im allgemeinen nicht älter als aus Phase 5 zu sein. Bemerkenswert ist, daß nachPilsbrys Schema Antocoptis nicht den ost kubanischen, sondern eher den westkubanischen Untergattungen nahesteht. An diese schließt sich dann noch die Gattung Pineria von der Pinos- Insel bei Westkuba an. Weit verbreitet ist dann wieder die Gattung Brachypodella, doch braucht sie nicht bis Phase 1 zurückzureichen wie Urocoptis, da sie auf Westkuba fehlt. Ihre Beschränkung auf Jamaika, Ostkuba und Haiti macht nur eine Entwicklung vor Phase 4 nötig. Die Untergattungen zeigen wieder räumliche Schei- dung, indem Apoma und Mychostoma auf Jamaika, Gyraxis und Siphonolaemus auf Ostkuba, Liparotes, Strophina, Amphicosmia und Brevipedella auf Haiti beschränkt sind. Nur Brachypodella zeigt weitere Verbreitung und muß darum älter sein, indem ihre typische Sektion Haiti bewohnt, während Geoscala und Simpli- cervix sich auf Jamaika finden. Die Bulimuliden^®), deren südamerikanische Unterfamilie der Orthalicinen neuerdings Strebel^) revidiert hat, haben ihr Hauptverbreitungszentrum entschieden in Südamerika, von wo sie im Zenoman über die Ozeanis Melanesien undNeuseeland erreichten. Die weiteste Verbreitung von allen Unterfamilien besitzen die Bulimulinen. Die meisten Gattungen sind allerdings auch bei ihnen südamerikanisch, aber sie greifen doch vielfach über die Grenzen der neotropischen Region hinweg. Plekocheilus ist im nördlichen Südamerika heimisch, greift aber auch nach den Kleinen Antillen St. Vincent und Sta. Lucia über, die er also vor dem Plio- zän erreicht haben muß. Rein brasilisch sind Auris und Oxychona, auf das Amazonasgebiet beschränkt ist Neopetraeus. Die formen- reichste Gattung bildet Bulimulus mit zahlreichen Untergattungen, denen wir uns nunmehr zuwenden müssen. Am weitesten im Süden ist Bostryx heimisch, der aus Chile, Argentinien, Bolivia, Peru und Ecuador bekannt ist. Dann folgen in den Anden von Argen- tinien bis Ecuador Scutalus und in Chile und Peru Plectostylus. Naesiotus ist für die Galapagosinseln charakteristisch. In Bra- silien lebt Rhinus, auf Fernando Noronha Hyperaulax, dem aber auch eine fossile Gattung aus dem Miozän von Florida zugeschrieben wird. Protoglyptus hat sich vom tropischen Südamerika auch über Trinidad, Sta. Lucia und Martinique ausgebreitet. Besonders weit reicht Bulimulus s. str., der nicht bloß das ganze tropische Süd- H. A. Pilsbry: Manual of Conchology. 2. ser. Pulmonata X— XIV, 1896-^1902. H. St re bei: Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. Mitt. Naturliist. Mus. Hamburg XXVI, 1909, S. 1 — 191. 4. Heft 44 Dt. Th. Arldt: amerika von Argentinien an bewohnt, sondern auch Mittel amerika und Westindien. Weiterhin folgen Sonorina in Nieder kalifornien und Orthotomium in Mexiko und dem Südwesten der Union. Das Vorkommen der Gattung auf den Galapagosinseln läßt es möglich erscheinen, daß die letzte Gattung schon in der Kreide über die westlich von Mexiko gelegene Landbrücke nach Nord- amerika gelangt ist, während sie Mittelamerika wohl nicht vor dem Miozän erreichte. Die Gattung Drymaeus bewohnt ebenfalls das tropische und subtropische Nord- und Südamerika in zahlreichen Formen und ist wohl auch schon früh nach dem Norden gelangt, zum Teil auch über Westindien. Zu diesen amerikanischen Gat- tungen kommen nun zwei australische. Bothriemhryon lebt im Süden von Westaustralien, in Südaustralien und Tasmanien, Placostylus ist von Neuseeland, der Lord Howe-Insel, Neukale- donien, den Neuen Hebriden, Neuguinea, den Salomonen und Fidschi-Inseln bekannt und hat auf den neuen Hebriden noch die besondere Untergattung Diplomorpha. Die Placostylus- Alten lassen sich nach Hedley^^) in zwei geographisch deutlich gesonderte Gruppen scheiden. Die eine bewohnt Neuseeland, die Lord Howe- Insel und Neukaledonien und zeichnet sich durch den Besitz von sehr massiven Schalen aus, so daß sie sich ganz unmöglich über das Meer ausbreiten konnten. Die zweite lebt auf Neuguinea, den Salomonen, Neuen Hebriden und Fidschi. Da auch sonst sich besonders bei den Mollusken und Oligochaeten Unterschiede zwischen den nördlichen und den südlichen Inseln ergeben, möch- ten wir mit Hedle}^ annehmen, daß die Trennung der Neuen Hebriden und Fidschi-Inseln von Neukaledonien und Neuseeland sehr früh erfolgt ist, früher als die Trennung der letzteren von- einander. Wir möchten die Trennung an das Ende der Kreidezeit setzen, während die Isolierung der Neuen Hebriden ins Eozän, die von Neukaledonien ins Oligozän gehören dürfte. Placostylus muß so jedenfalls als Gattung auch bis in die Kreide zurückreichen, während Diplomorpha wohl nur bis zum Oligozän zurückgeht. Die andern Unterfamilien der Bulimuliden gehören ganz der neotropischen Region an, nur Oxystyla hat sich von Westindien aus auch nach Florida ausgebreitet. Diese Gattung bewohnt auch sonst das ganze tropische Amerika. Auf Südamerika beschränkt ist Orthalicus, Porphyrobaphe sogar auf das nordwestliche Peru, während Liguus auch noch Westindien bewohnt. Die Unterfamilie ist also offenbar von dem atlantischen Südamerika ausgegangen und hat sich über Westindien nach Mittelamerika und Florida ausgebreitet, letzteres wohl kaum vor dem Neogen. Die gleiche Verbreitung möchten wir auch für die Amphibuliminen annehmen. Von ihnen ist Peltella brasilisch. Auch Simpulopsis ist in Brasilien heimisch, doch hat eine Art Trinidad erreicht und eine lebt in Nikaragua. Man möchte hier zunächst an eine Ausbreitung über C. Hedley: Proc. Linn. Soc. New South Wales. VII, 1892, p. 337 — 338. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 45 die mittelamerikanische Brücke denken, doch kommt auf den Großen Antillen und in Mexiko die Untergattung Platysuccinea vor und beweist, daß diese Gattung auch in Westindien heimisch war. Hier haben nur die abweichenden Formen die typischen ersetzt. Gaeotis von Puerto Riko und Amphihulima von den Kleinen Antillen zeigen dann noch weiter den Weg an, den die Unterfamilie genommen hat. Die Odontostominen endlich sind auf Südamerika östlich der Anden beschränkt und leben zumeist südlich des Amazonenstromes, so daß sie entschieden in Brasilien heimisch sind. Odontostomus hat sich von hier bis nach Patagonien ausge- breitet. Sonst ist nichts besonderes über sie zu sagen. Erwähnt sei nur noch, daß Pilsbry neuerdings auch den oben erwähnten Hyperaulax von Fernando Noronha zu den Odontostominen stellt. Die Megaspiriden, die jetzt auf Brasilien und Queensland beschränkt sind, gingen nach Pilsbry^®) vom Norden aus. Hier haben wir im europäischen Eozän Eomegaspira, die im Pariser und im Londoner Becken gefunden worden ist, dazu auch im Oligozän von London. Von den lebenden Gattungen finden sich Callionepion und Megaspira in Brasilien, Perrieria auf Neuguinea und Coelocion in Queensland, doch hat Pilsbry Perrieria wenige Jahre später zu den Achat iniden gestellt®'^). Doch macht dies für die Auffassung der Megaspiriden nichts aus. Diese sind ein Parallel- zweig der Claus iliiden, der sich im Mesozoikum von ihnen abge- spalten haben muß. Da die Clausiliiden sich ganz entschieden auf der europäischen Seite entwickelt und stark differenziert haben, so ist es nicht wahrscheinlich, daß inmitten ihres Gebietes dieser abweichende Typus sich hätte herausbilden können. Das muß eher im peripheren Gebiete geschehen sein und dafür könnten Asien und Nordamerika in Frage kommen. Asien war vom oberen Jura an von Europa getrennt. In diesem und der unteren Kreide hätten sich die Megaspiriden entwickelt und konnten dann in der oberen Kreide über das westliche Nordamerika nach Südamerika und über Rußland nach Europa gelangen. Dagegen hätte sie Australien nicht von dem Pliozän gelangen können, was entschieden zu spät für diese lückenhaft verbreitete Familie ist. So bleibt nur die Annahme einer nearktischen Heimat der Familie übrig. Im Unterjura konnten Clausiliiden auf die Nordatlantis gelangen. Auf ihr entwickelten sich im Malm im nordamerikanischen Gebiete die Megaspiriden, gelangten im Zenoman nach Südamerika und von hier über die Ozeanis nach Australien, in dem sie dann später wieder etwas zurückgedrängt wurden. Es bleiben nun von den Holopoden nur noch die He Heiden^®) übrig, formenreicher und verzweigter als irgend eine der bisher be- H. A. Pilsbry: Manual of Conchology. 2. ser. Pulmonata XVI, 1904, p. 175—204. 3’) Ebend. XVIII, 1907, p. 36. ®®) G. W. Tryon: Manual of Conchology. 2. ser. Pubnonata III, 1887; IV, 1888, p. 1—119. H. A. Pilsbry: Ebend. IV, 1889, p. 120ff.; V, 1890; VI, 1891; VII, 1892; VIII, 1893; IX, 1895. 4. Heft 46 Dr. Th. Arldt: sprochenen Familien. Für ihre Entwicklungsgeschichte hat neben Pilsbry^®) besonders v. Jhering^®) wichtige Beiträge geliefert. Die Heimat der ganzen Familie suchen wir am besten mit v. Jhering in Asien. Es erklärt diese Annahme am besten die geographische Verbreitung der einzelnen Abteilungen und außerdem ist es auch wahrscheinlicher, daß sich diese außerordentlich artenreiche Eamilie in einem besonderen Kontinente entwickelt hat, nicht im gleichen Gebiete, wie die andern verwandten Eamilien, als deren Heimat wir Nordamerika, Europa, Südamerika bez. Afrika ermittelt haben. Der räumlichen Sonderung müssen wir ja auf jeden Fall einen großen, differenzierenden und spezialisierenden Einfluß zuschreiben, ganz gleichgültig, auf welchem Standpunkte wir betreffs des Mechanismus der Entwicklung stehen. Diese Entwicklung der Heliciden muß aber schon bis in die Trias zurückreichen, wenn uns alle Phasen ihrer Ausbreitung verständlich werden sollen. Zunächst entwickelten sich in der Angaris die primitiven Protogonen oder Polygyrinen, die jetzt der gemäßigten Zone der Alten Welt vollkommen fehlen. Im unteren Jura gelangten sie jedenfalls in die Südatlantis, wo sie im Oberjura ihre spezielle Ausbildung erfuhren. Jetzt sind sie natürlich vielfach durch jüngere Formen zurückgedrängt, aber doch besonders in Rückzugsgebieten noch teilweise erhalten. So lebt in Südafrika Dorcasia, in Südamerika Polygyratia. Von letzterer ist die Untergattung Solaropsis mit einer Art auch nach Costa Rika gelangt, von größerem Interesse ist aber die sich ebenfalls hier anschließende Untergattung Coxia von Neuguinea und Neumecklenburg, die nur in der oberen Kreide von Südamerika aus über die Ozeanis in ihr heutiges Wohngebiet gelangt sein kann. Gleichzeitig bot sich aber den Polygyrinen auch Gelegenheit, nach Nordamerika einzudringen, unter Benutzung der westlich von Mexiko verlaufenden Landbrücke. So finden wir Praticolella in Texas und Nordmexiko, Polygyrella in der westlichen Union mit A mmonitella in Kalifornien. Die letzte Gattung Polygyra findet sich außer in Nordamerika auch auf den Bermudas, den Bahamainseln und Kuba. Da die Gattung bis nahe an die Hud- sonbai reicht, so müssen wir in ihr entschieden ein nearktisches Element sehen und sie dürfte sich erst später, kaum vor dem Pliozän nach Westindien hin ausgebreitet haben. Die Untergattun- gen Triodopsis und Stenotrema sind übrigens ganz auf das ne- arktische Gebiet beschränkt. Von der ersten ist ja auch eine Art aus dem Untereozän Europas beschrieben worden, doch gehört diese nach Pilsbry zu der bei den Helicinen zu besprechenden Untergattung Isognomostoma. Aus Europa, Madagaskar, Indien und dem festländischen Australien sind bis heute noch keine Polygyrinen bekannt und es liegt auch kein zwingender Grund vor, hier ihr Vorhandensein in der Vergangenheit anzunehmen. 8») H. A. Pilsbry: Ebend. IX, 1895, p. XXXI— XL VI. H. V. Jhering: System und Verbreitung der Heliciden. Verh. d. k. k. zool. botan. Gesellsch. Wien 1909, S. 282 — 302. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwasserrnollusken. 47 Auch in der Angaris dürften die Urpolygyrinen bald wieder verschwunden sein. Sie bildeten sich hier zunächst zu den Ma- croogonen oder iVcavinen um, deren Verbreitung im Gegensatz zu den ersten mehr nach Süden und Südosten hin erfolgte. Noch im Oberjura müssen sie Australien erreicht haben. Panda, Pedino- gyra von Queensland und Neusüdwales, Anoglypta und Caryodes von Tasmanien zeigen, daß sich der Stamm hier zu bemerkens- werter Blüte entfalten konnte. Dagegen erreichte er nicht Neu- seeland und hat sich auch in Melanesien nicht verbreiten können oder ist doch hier später wieder verdrängt worden. Möglicher- weise ist Pyrochilus von Halmahera und Bat j an ein letzter Über- rest der melanesischen Acavinen. Plectopylis besiedelte haupt- sächlich Hinterindien, wohl seit dem Jura. Weitere Angehörige der Unterfamilie breiteten sich über die Lemuris aus. Hier haben wir Acavus und Cosilla von Ceylon, Stylodonta von den Seychellen, Helicophanta und Ampelita mit Poicüo Stylus von Madagaskar. Außer den genannten wird noch MacrocycUs von Chile angegeben, deren Zugehörigkeit zu den Acavinen aber zweifelhaft ist. Gehört sie wirklich zu ihnen, so kommen zwei Ausbieitungswege in Frage. Sie könnte sich, wie die ganz ähnlich wie die Acavinen verbreiteten Parastaciden von Australien über die Antarktis nach Chile aus- gebreitet haben. Dann ist aber ihr Fehlen auf Neuseeland auffällig. Oder sie könnte sich von Madagaskar aus entlang der Südküste der Südatlantis nach Südamerika verbreitet haben. Freilich fehlt sie auch in Südafrika. Immerhin erscheint uns die letztere Annahme die einfachere zu sein . Die sichere Entscheidimg könnte nur dadurch erbracht werden, daß man festst eilt, ob MacrocycUs den austra- lischen oder den madagassischen Formen näher steht. Darüber finden wir aber bei Pilsbry keine näheren Angaben. Ebenfalls aus den Polygyrinen gingen im nördlichen Süd- amerika die Teleophallogonen oder Sagdinen hervor, die so gut wie ganz auf die neotropische Region und zwar auf Westindien beschränkt sind. Sie sind also wohl von Guayana aus auf die antillische Halbinsel gewandert oder haben sich auch auf dieser selbst entwickelt. Sagda und seine Untergattung Hyalosagda sind auf Jamaika beschränkt, die Untergattung Odontosagda ist Kuba mit Haiti gemeinsam. Sie muß demnach bis in Phase 3 der jüngsten Geschichte Westindiens, also bis in das Miozän zurückreichen, was recht wohl möglich ist. Auch die zweite Gattung Thysanophora ist auf Westindien vertreten. Ihre Untergattung Zaphysema ist ebenfalls auf Jamaika heimisch. Thysanophora bewohnt auch noch Bermuda, Florida und die Golfstaaten, wohin sie sich im Pliozän von Kuba und Südflorida aus verbreitet haben muß. Die Epiphallogonen oder Camoeninen, die nach Pilsbry ebenfalls aus den Polygyrinen hervorgegangen sind, scheinen wieder ein nördlicher, angarischer Zweig der Heliciden zu sein, dessen Ausbreitung wir in die Kreidezeit versetzen möchten. Sie haben sich zunächst in zahlreichen Formen nach dem Süden bis 4 Heft 48 Dr. Th. Arldt: Australien ausgebreitet. Diese Ausbreitung muß nach der der Acavinen erfolgt sein, also vielleicht ganz am Anfänge der Kreide- zeit, so daß diese besonders in Melanesien von den jüngeren Formen verdrängt wurden. Die Verbreitung der Gattungen ist z. T. eine sehr große, am größten wohl bei Ganesella, die von Japan und China bis Indien, Sumatra und den Philippinen reicht und an die sich wahrscheinlich noch Coliolus von Neuguinea als Untergattung anschließt. Von den andern Gattungen reicht am weitesten nach Norden Camoena, die in Hinterindien heimisch ist, ebenso wie ihre Untergattungen Neocelopis und Carnoenella, letztere auf die Insel Hainan beschränkt. Dagegen gehört Phoinicobius den Philippinen und Pseudobba Celebes an. Die Ausbreitung der Gattung Camoena ist also offenbar über die Philippinenbrücke erfolgt. Sie muß dem Jungtertiär angehören, und zwar jedenfalls dem Miozän, da un- mittelbar nach diesem Celebes isoliert worden ist. Als nächste Gattung schließt sich Chloritis an, die von Südchina bis Nord- australien und zu den Salomonen reicht. Die t\’pische Gattung ist allerdings nur von Celebes bis Neuguinea heimisch. In Hinter- indien, Sundanesien und auf den Philippinen tritt dafür Tricho- chloritis ein. Papuanisch ist Sulcobasis, papuanisch-nordaustra- lisch Austro chloritis. Bei dieser Gattung ist es schwer zu sagen, ob sie sich von Hinterindien nach dem Süden oder von Neuguinea ausgebreitet hat, doch ist das letztere wahrscheinlicher. Jedenfalls hat die Ausbreitung im Pliozän stattgefunden. Ganz ähnliche V^er breit ung zeigen noch zwei weitere Gattungen. Obba bewohnt die Philippinen, Nord-Celebes, Ceram und Halmahera. Die Unter- gattung Oreobba von den Nikobaren beweist aber, daß sie früher weiter verbreitet gewesen ist, wahrscheinlich in Hinterindien oder auch in Sundanesien. Die Heimat dieser Gattung liegt wohl sicher in Hinterindien. Planispira bewohnt Südcelebes, die ^lolukken und Neuguinea, ebenso die Untergattung Cristigibba. Auf den Sundainseln vertritt sie Trachia, in Australien Angasella. Endlich ist auch Thersites noch indisch-australisch, eine Gattung, die nach Pilsbry mit Chloritis aus einem Stamme entsprossen ist. Thersites s. str. und Xanthomelon sind in Australien heimisch. Doch kommt die Sektion Sphacrospira des ersteren auch auf Neuguinea vor. Die Untergattung Rhagada reicht sogar von Nordaustralien bis zu den Sundainseln. Wir müssen also wohl annehmen, daß aus den am Beginne der Kreidezeit nach dem Süden gelangten Camoe- ninen sich in Nordaustralien und Neuguinea die Gruppe Thersites- Chloritis entwickelte. Während der späteren Isolierung differen- zierten sich beide Gruppen, konnten sich aber im Pliozän wieder miteinander vermischen und zugleich auch nach Indien hin aus- breiten. Dann ist aber auch bei Planispira eine ähnliche Entwick- lung wie bei Chloritis w^ahrscheinlich. Sicher auf Neuguinea hei- misch muß Papuina sein, die mit Dendrotrochus von Halmahera bis zu den Neuen Hebriden reicht, und Alber sia von Neuguinea und den Molukken. Ein anderer Zweig der Camoeninen fand im Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 49 Zenoman den Weg nach Nordamerika, wo er aber seitdem wieder ausgestorben ist und im Miozän über Westindien Südamerika er- reichte. Er ist dabei jedenfalls von Mittelamerika ausgegangen, ähnlich wie die noch zu besprechenden Cepolinen. Die Gattung Polydontes ist ganz auf Westindien beschränkt, davon Polydontes s. str. auf Kuba, Parthena auf Haiti, Eurycratera auf Jamaika. Die Untergattung Zaphrysia gehört Kuba und den Bahamas an, Luquillia Haiti und Puerto Riko. Beide brauchen deshalb nur bis an den Beginn des Pliozän (Phase 4) zurückzureichen. Die weiteste Verbreitung hat Thelidomus, der von Java, Puerto Riko imd den Kleinen Antillen bekannt ist. Er muß also schon bis zur zweiten Phase zurückreichen. Auffällig ist das Fehlen in Haiti. Da eine direkte Verbindung zwischen Puerto Riko und Jamaika undenkbar ist, muß diese Untergattung mindestens früher in Haiti gelebt haben. Die zweite Gattung Pleurodonte ist ebenfalls in Westindien weit verbreitet. Von den Untergattungen lebt Pleurodonte S; str. auf Jamaika, Caracolus auf Kuba, Haiti und Puerto Riko (Phase 3), Caprinus auf den Kleinen xAntillen, Gonostomopsis speziell auf Martinique. Zwei weitere Untergattungen sind aber weiter bis Südamerika vorgedrungen, in dessen Norden sich Labyrinthus findet, während Isomeria Columbia und Ecuador bewohnt. Die höchststehendeUnterfamüie derHeliciden sind nachPilsbry die Belogonen oder Helicinen, mit denen allein sich v. Jherings Untersuchung befaßt. Sie mögen sich während der Kreidezeit in der Angaris aus Camoeninen entwickelt haben, an deren Stelle sie hier wie in Nordamerika getreten sind. Sie sind bei weitem formemeicher als alle anderen Unterfamilien, haben sich aber nicht über alle Kontinente ausbreiten können und es wurde die aethi- opische und australische Region nur in ihren Randgebieten, die madagassische überhaupt nicht erreicht. In bezug auf die Ent- wicklungsgeschichte weichen die Ansichten von Pilsbry und v. Jhering einigermaßen voneinander ab, doch sind sie nicht mit- einander ganz unvereinbar. Da Pilsbry mehr Einzelheiten gibt, folgen wir zunächst seinen Ausführungen. Nach ihm haben sich zunächst die Euadenien entwickelt, unter denen wir einen ameri- kanischen und einen asiatischen Zweig unterscheiden können. Der erste, v. Jherings Cepolinen, ist offenbar in der oberen Kreide nach Nordamerika gelangt. Diese Stammformen sieht v. Jhering als Hygromiinen an, die zu den nachPilsbr}^ jüngeren Siphadeniern gehören. Jedenfalls waren es primitive Formen, aus denen wahrscheinlich die beiden Pilsbryschen Stämme nebeneinander entsprossen sind. Die Entwicklung der Cepolinen scheint im süd- lichsten Nordamerika, in Mittelamerika vor sich gegangen zu sein. Hier sitzen auch heute -noch eine Anzahl ihrer Gattimgen, so Glyptostoma in Südkalifornien und von Britisch-Kolumbien süd- wärts die Untergattungen Micrarionta, Helminthoglypta und Mo- nadenia von Epiphragmophora, An sie schließt sich im tropischen Mexiko Trichodiscina, und weiterhin i-eichi Epiphragmophora über JUrchiT für NaturgMchioht« 1»15. ▲. 4. 4 4. Haft 50 Dr. Th. Arldt: ganz Südamerika bis Argentinien. Den Weg der Ausbreitung zeigen einige weitere Gattungen an. Ly sinoe reicht vonTexas bis Honduras, Polymita lebt auf Kuba, Cepolis in zahlreichen Untergattungen in ganz Westindien. Diese sind z. T. lokal, so finden sich Cepolis s. str. auf Haiti, Jeanneretia und Cysticopsis auf Kuba, Dialeuca auf Jamaika. Coryta ist Kuba mit Haiti gemeinsam (Phase 3), Hemitrochus Kuba mit den Bahamas und Florida (Phase 4), Pla- gioptycha den Bahamas, Haiti und Puerto Riko. Die letzte Gruppe mußte bis Phase 2 zurückreichen, wenn sie nicht auch früher auf Ostkuba gelebt hätte. Der Weg der Cepolinen ist also wahrscheinlich über Westindien nach Südamerika gegangen. Wenn die Gattung Oxychona das tropische Südamerika und Mittelamerika bis Mexiko bewohnt, so handelt es sich hier vielleicht um eine Rückwanderung auf der mittelamerikanischen Brücke. Einen zweiten Zweig der Euadenier bilden die Helicosty- linen. Sie haben sich in Südasien entwickelt, wo sie heute noch heimisch sind. Hier reicht Pupisoma von Indien bis Borneo und den Philippinen, Chalepotaxis bewohnt Hinterindien, Aulacospira und Chlor aea sind auf den Philippinen heimisch. Auch Helicostyla hat hier seine Heimat. Nicht weniger als 20 seiner 22 Untergattungen leben auf dieser Inselgruppe. Nur zwei, Crystallopsis und Pa- pustyla, sind ostwärts vorgedrungen und haben die Molukken, Neuguinea und die Salomonen erreicht. Diese Ausbreitung kann nur im Pliozän erfolgt sein und auch die Besiedelung der Philippinen können ^vir kaum vor dem Miozän annehmen. An die Helicostylinen schließen sich die Eulotinen eng an, die man oft als besondere Familie von den Heliciden abgetrennt hat, wie dies z. B. Kobelt tut. Auch sie sind entschieden in Asien heimisch. Von den Unter- gattungen von Eulota finden sich Pseudiherus und Mastigeulota in Innerasien, Colloglypta und Euhadra in Ostasien, Armandia und Cathaica in beiden Unterregionen. Mandarina hat sich auf den Benininseln entwickelt. Von Ostasien bis Sundanesien vor- gedrungen sind Plectotropis und Aegista. Tricheulota besiedelt die Philippinen. Sie umfassen die Hauptmasse aller ost asiatischen Heliciden. Nur eine einzige Untergattung hat Europa erreicht, Eulota s. str., die aber doch auch Indien noch bewohnt. In Mittel- europa ist sie häufig vertreten [Eulota fruticum) und bewohnt auch die Pyrenäen, Alpen, das dinarische und Balkangebiet, Krim, Kaukasus und Nordkleinasien, fehlt aber im Gebiete des Mittel- meeres. Die Ausbreitung nach Europa dürfte ziemlich neu sein. Sie ist wohl erst erfolgt, als am Beginne des Miozän das obische Meer Land wurde, das bisher Asien und Europa voneinander trennte. Im Mittelmeergebiete wird Eulota ersetzt durch Leuco- chroa, die, wenn auch lückenhaft, doch im Osten wie im Westen zu finden ist. Bemerkenswert ist aber ihr Fehlen auf dem Fest- lande Italiens und der Balkanhalbinsel. Sie hat sich offenbar weiter südlich ausgebreitet, wahrscheinlich am Gestade des plio- zänen Mittelmeeres, das südlich von Kreta verlief, so daß wir Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 51 Leucochroa z. B. jetzt in Aegypten, Palästina, Syrien, Kilikien, Südkleinasien, Cerigotto, Malta, Sizilien, Sardinien finden, aber nicht nördlich dieser Linie, während sie weiter westlich bis Süd- frankreich vordringt- Wenden wir uns nun den Siphonadeniern zu, so sind unter diesen die Hygrominen nach v. Jhering die primitivsten. Sie sind nach ihm, wie schon erwähnt, von Asien ausgegangen und gelangten von hier in der oberen Kreide nach Europa. Hier entwickelten sich aus ihnen die Helicinen s. str. und die Helicellinen. * Im Miozän kamen die letzteren auch nach Nordasien und von hier vielleicht im Pliozän nach dem westlichen Nordamerika. Auch Afrika wurde erst um diese Zeit von den genannten drei Gruppen erreicht. Sehen wir uns nun die Gattungen im einzelnen etwas näher an, zunächst Hygromia. Ihre Verbreitung weist allerdings nicht so entschieden nach Asien, wie das v. Jhering annimmt, immerhin mag ihr Grundstock von diesem Festlande ausgegangen sein. In Asien finden sich nämlich heute nur die Untergattungen Meto- dontia von Ostasien und Dihothrion von Nordasien, welch letztere auch in Osteuropa vorkommt. Sonst sind ihre Untergattungen europäisch bez. mediterran. So ist M etafruticicola (Cressa) auf die griechischen Inseln vom Peloponnes bis Kypern beschränkt und offenbar in Kreta heimisch, von wo sie sich vor dem Pliozän ausgebreitet haben muß. Latonia bewohnt Kleinasien, Armenien und den Kaukasus, Perforatella besonders Osteuropa, Fruticicola das nicht mediterrane Europa. Andere Formen sind über ganz Europa verbreitet. Die Hauptentwicklung hat also auch Hygromia auf europäischem Boden erfahren. NachAsien greift ^iuchH elicodonta herüber, indem seine Untergattung Moellendorffia Südchina und Tongking bewohnt und Helicodonta s. str. auch von Ostasien an- gegeben wird. Doch ist die letztere auch in Europa zu finden, wo sich auch die anderen Untergattungen entwickelt haben. Meist zeigen sie beschränkte Verbreitung. Drepanostoma gehört der Lombardei an, Aspasita wohnt vom Banat bis zur Tatra, in den Westpyrenäen. Caracollina ist von den Kanarischen Inseln und dem britischen Gebiete, aber auch von Griechenland bekannt , eine eigentümlich lückenhafte, aber nicht seltene Verbreitung, die auf die Zeit vor der Bildung der Apenninenhalbinsel, also auf das Alttertiär zurückgehen dürfte. Endlich gehört hierher noch die fossile Untergattung Klikia aus dem Miozän. Helicella (Xerophila) ist ganz vorwiegend mediterran, aber auch in dem alpinen Gürtel noch zahlreich vertreten und selbst in Mitteleuropa nicht ganz fehlend. Sie ist nach Pilsbry erst spät hierher gelangt. Daß sie sich besonders weit südlich entwickelt hat, geht schon daraus hervor, daß sie nach Pilsbry als einzige der Siphonadenier Abessinien erreicht hat. Hier kommt die Unter- gattung Lejeania vor, die sonst auch noch in Nordarabien heimisch ist. Ihr stehen Platytheha von Syrien und Armenien und die weiter verbreitete Theha (Carthusiana) nahe, die im ganzen Verbreitungs- 4* 4. H«Ü 52 Dr. Th. Arldt: gebiete der Gattung zu finden ist. Verschiedene Untergattungen sind ganz lokal entwickelt, so Xerocressa in Syrien, Xeroleuca in der Berberei, Xerocampylaea von Bosnien bis zum Banat, Ochthe- phila von den makaronesischen Inseln, Xeroptychia von Syrien und Ägypten. Ganz auf Madeira beschränkt ist die Gattung Geomitra mit ihren acht Untergattungen. Sie hat sich jedenfalls erst nach der Isolierung Madeiras im Miozän entwickelt. Nur auf den Balearen findet sich Allognathus, mit einer einzigen Art A. graellsii. Er mag nur bis ins Quartär zurückreichen, da erst in diesem sich die Balearen vom Festlande getrennt haben. Eine sehr interessante makaronesische Gattung ist Leptaxis. Die typische Untergattung lebt auf den Azoren, Madeira und den Kap Verdischen Inseln, Lampadia auf Madeira und den Kanarischen Inseln, Pseudocampylaea auf Porto Santo bei Madeira. Auch diese Spezialisierung spricht dafür, daß letztere Insel sich spätestens im Pliozän von Madeira getrennt hat. Die ganze Gattung muß dagegen noch älter sein. Sie muß von der Lusitanis her in das makaronesische Gebiet eingewandert sein und steht wohl den Vor- fahren von Allognathus nahe. Europäisch mediterran ist wieder die Gattung Helicogona, die von den Pyrenäen und Griechenland bis England und Schweden wohnt und also ganz entschieden in Mitteleuropa heimisch ist. Von ihren Untergattungen findet sich Fruticocampylaea ausschließlich im Kaukasus und seinen Nachbar- gebieten und muß hier heimisch sein. Eigenartig ist die Verbreitung von Tacheocampylaea, die nur auf Korsika und Sardinien vorkommt und sich auf der alten Tyrrhenis entwickelt haben muß wie Fruii- cocampylaea auf der Kaukasis. Isognomostoma ist von Europa seit dem Miozän auch nach Nordasien vorgedrungen, lebte aber schon im Untereozän in jenem, wo zu ihr eine angebliche Art gehört. Auch sonst ist die Gattung durch mehrere fossile Unter- gattungen vertreten, die aber kein besonderes geographisches Interesse bieten, ebensowenig wie einige weitere fossile Gattungen. Von Bedeutung ist endlich die Gattung Helix. Wir gehen auch hier nur auf die Gruppen mit charakteristischer Ausbreitung ein. Eremina bewohnt die Wüstengegenden Nordafrikas und kann erst im Pliozän hierhin gelangt sein. Hemicycla ist auf den Kanarischen Inseln heimisch. Levantina bewohnt hauptsächlich Vorderasien von Rhodos über Südkleinasien bis zum Kaukasus, Persien und Palästina, wo sie besonders artenreich ist. Iberus ist tyrrhenisch- lusitanisch. Er bewohnt Portugal, Gibraltar, Nordmarokko, die Balearen, Korsika, Sardinien, Sizilien und Teile Italiens, mit der Maximalartenzahl auf Sardinien imd Westsizilien. Er muß also aus einer Zeit stammen, in der diese beiden Gebiete noch Zusammen- hängen, was etwa im Miozän der Fall gewesen sein dürfte. Dem Iberus steht Macularia von den Seealpen sehr nahe, ist nach Pilsbry sogar wahrscheinlich mit ihm zu vereinigen. Otala entwickelte sich in Spanien, bewohnt aber auch den Norden der Berberei. Ihre Verbreitung ist darum besonders bemerkenswert, weil die Ver- Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 53 breitung ihrer Arten gar nicht der heutigen Verteilung von Land und Meer entspricht. 0. lactea lebt in Portugal, Andalusien und Marokko, 0. punctata in Aragonien bis Valencia, auf den Balearen und im westlichen Algerien. Beide müssen sich ausgebreitet haben, als die Meerenge von Gibraltar noch nicht bestand. Die gleiche Verbreitung zeigt auch Iherus scher zeri (Gibraltar, Nordmarokko) und die ebenfalls zu Helix gehörige Euparypha planata (Jones, Südmarokko). Die Heimat von Otala ist jedenfalls die Iberis, die Insel, die einst das jetzige spanische Hochland bildete. Dupotetia, Alabastrina, Gaetulia und Massylaea haben sich in der Berberis entwickelt. Codringtonia ist in Kleinasien heimisch, Isauria be- sonders im Süden des gleichen Gebietes, und ähnliche kleinere Gruppen gibt es noch mehrere. Daneben ist Tachea wieder über das ganze Gebiet von Helix verbreitet. Alle diese Verbreitungen erfordern aber kein besonders hohes Alter, sondern lassen sich sämtlich durch die wechselnden Verbindungen des jüngeren Tertiär erklären. Alle bisher genannten Siphonadenier gehören der Alten Welt und zwar fast ausschließlich der paläarktischen Region an. Nur für zwei Gattungen gibt Pilsbry ein Vorkommen in Nordamerika an, für Acanthinula und Vallonia. Doch stellt er diese später in einer besonderen Familie zu den Orthurethren, bei denen wir sie schon erwähnt haben. d. Agnathomorphen. Wie aus den Aulacopoden die Agnathen, sind nach Pilsbry aus den Holopoden die Agnathomorphen her vor gegangen. Es handelt sich dabei um ein auffälliges Beispiel paralleler Entwicklung ohne direkte Verwandtschaft, um eine morphologische aber nicht phylogenetische Zusammengehörigkeit. Als erste Familie erwähnen wir die Glandiniden oder Oleaciniden^^), die im Palaeogen mindestens schon über die nördliche Südatlantis und über Europa verbreitet waren. Die Beziehungen und Verbreitungen der ver- wandten Familien machen es wahrscheinlich, daß sie sich in der alten Welt, aber im Süden entwickelten, also vielleicht in Nord- afrika. Von hier müssen sie dann spätestens in der oberen Kreide oder im untersten Eozän entlang dem Nordrande der Südatlantis sich nach Südamerika ausgebreitet haben, sicher nicht erst im Pliozän, in dem diese Brücke nicht mehr bestand. Sie haben sich hier hauptsächlich im Norden der neotropischen Region ausge- breitet. Am weitesten reicht Euglandina, von Brasilien bis Texas, Florida und Südkarolina. Die Einwanderung in das nearktische Gebiet erfolgte sicher erst im Pliozän. Die Untergattungen Laevi- glandina und V aricoglandina sind ganz auf Mittelamerika bez. Mexiko beschränkt. Rein mittelamerikanisch sind auch Strepto- styla (Mexiko bis Costa Rika), Salasiella (Guatemala, Mexiko) und *') H. A. Pilsbry: Manual of Conchology. 2. ser. Pulmonata XIX, 1908, p. XIII— XIV, 1—210. 4. H<»ft 54 Dr. Th. Arldt: Oyyzosoma (Yukatan). x\ndere Gattungen sind Mittelamerika mit Westindien gemeinsam, ein Hinweis auf die miozäne Landver- bindung beider Gebiete. So leben Pseudosubulina und Spiraxis außer in Westindien auch in Mexiko, und zwar von letzterer Gattung die Untergattung Volutaxis. Die andern Untergattungen sind rein westindisch. Auf Westkuba hat sich wohl Glandinella (Pinos Insel) entwickelt, in Ostkuba Biangulaxis, auf Jamaika Spiraxis s. str. und Euspiraxis. Sigmataxis ist von Jamaika und Haiti bekannt, muß also schon aus einer früheren Phase stammen, als dies bei den anderen nötig wäre. Daß die Gattung ursprünglich wohl auch das südamerikanische Festland bewohnte, geht daraus hervor, daß eine letzte Untergattung Ravenia noch heute auf Cura9ao lebt. Wie Glandinella ist auch die Gattung Rectoleacina auf Westkuba heimisch. Oleacina bewohnt Haiti, Kuba und die Bahamas und muß also aus der Zeit des Zusammenhanges der beiden ersten Ge- biete stammen (Phase 2). Das gleiche gilt auch von Varicella. Deren typische Untergattung ist von Jamaika, Kuba, Haiti und Puerto Riko bekannt. Die anderen hierher gehörigen Unter- gattungen mögen nach ihrer Verbreitung meist jünger sein. Laeva- ricella gehört allerdings Puerto Riko und den Kleinen Antillen an (Phase 2), aber die andern sind alle auf eine Insel beschränkt, Varicellula, V aricellaria und V aricellina auf Jamaika, V aricellopsis und V aricellidea auf Haiti. Weit verbreitet muß die vorwiegend ^QS\.ixi(iis>c\ieRichardiella gewesen sein, da sie sich auch bei Panama findet. Dagegen ist das Vorkommen in Südflorida nichts auf- fälliges, da dieses ja lange Zeit (bis Phase 5) mit den Bahamas zu- sammengehangen haben muß. Der altweltliche Stock der Oleaciniden tritt nach Pilsbry bereits in der Kreide fossil in Europa auf. Eine Landbrücke hat allerdings um diese Zeit Europa und Afrika nicht verbunden, doch kann dies nicht gegen einen südlichen Ursprung der Familie sprechen, da sie auch von einer europäischen Heimat aus um diese Zeit hätte müssen den mediterranen Gürtel überschreiten. Sie muß also dabei Inseln benutzt haben, am wahrscheinlichsten die Lusitanis, Iberis, Baetis und Berberis, denn eine Zurückdatierung der Familie bis zum Jura ist nicht recht wahrscheinlich. Die meisten fossilen Arten lebten vom Eozän bis zum Pliozän. Heute ist nur noch die den fossilen Formen nahestehende Gattung Poiretia vor- handen mit der hauptsächlich über Algerien, Sizilien, Süditalien, Dalmatien und Griechenland verbreiteten einzigen Art P. algira. Diese Verbreitung entspricht ganz auffällig einer neogenen Land- brücke zwischen dem Atlas und dem Balkangebiete, die sich auch sonst vielfach in der Tier- und Pflanzen Verbreitung bemerkbar macht. Übrigens läßt sich die Art in eine Anzahl Llnterarten auf- lösen, die von Westen nach Osten in der Reihe folgen: P. a. dilatata (Algerien, Sizilien, Süditalien), P. a. sicula (Sizilien), P. a. delesserti (Korfu), P. a. marginata (Kreta) und endlich P. a. mingrelica in Transkaukasien, letztere ein ganz isoliertes Vorkommen, das auf Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 55 die früher weitere Verbreitung der Gattung hinweist und in Ver- bindung mit den fossilen Arten zeigt, daß diese Gattung sich je- denfalls in Europa entwickelt hat und Sizilien und Algerien erst im Pliozän erreichte. Die Streptaxiden^^) scheinen nach ihrer Verbreitung von der Südatlantis ausgagangen zu sein. Indien erreichten sie vielleicht erst im Pliozän, sind doch die Gattungen Ennea, Streptostele, Streptaxis alle auch zugleich in der aethiopischen und der mada- gassischen Region zu finden. Diese Übereinstimmung bezieht sich zumeist auch auf die Untergattungen. So ist bei Ennea Eunea- strum nur tropisch-aethiopisch. ' Dagegen lebt die auch orien- talische Gulella auch in der aethiopischen Region und auf den Komoren. Uniplicaria findet sich in Afrika, Madagaskar und Vorderindien, Neviella in Westafrika, auf den Komoren und in Hinterindien, Huttonella in Südafrika, auf den Komoren, auf So- kotra, in Vorderindien mit Ceylon und Hinterind ien. Das zeigt deutlich an, daß diese Gattung von Afrika ausgegangen ist und erst spät die madagassische und die orientalische Region erreicht haben kann. Außerdem steht die Gattung der Gattimg Gibbus nahe, die fast ganz auf die äthiopische und madagassische Region be- schränkt ist. Von ihr findet sich Panamaelia auf Sokotra, Eden- tulina in West- und Ostafrika und der ganzen madagassischen Region, Gonospira auf den Seychellen und Maskarenen (die Art von den Kanarischen Inseln ist sehr zweifelhaft), Plicadomus imd Goniodomus auf Mauritius, Gibbus s. str. auf Bourbon. Aus dem- selben Stamme, aus dem in Afrika Ennea entsproß, ist in Mada- gaskar offenbar Gibbus hervorgegangen, um erst später Afrika zu erreichen. Als dritte hierher gehörige Gattung ist endlich noch Diaphora von Hinterindien, Borneo und den Philippinen anzu- schließen. Auch diese Gattung braucht aber keiner früheren als der pliozänen Einwanderung zu entstammen, wie ihre geringe und dabei doch geschlossene Verbreitung andeutet. Streptostele zeigt eine ähnliche Verbreitung wie Ennea. Die typische Untergattung ist auf Westafrika und die Komoren beschränkt. Elma findet sich in Westafrika, auf den Komoren und Seychellen, sowie auf Formosa. Auch hier kommt nur eine afrikanische Heimat in Frage. Weiter verbreitet ist Streptaxis: Brasilien, tropisches Afrika, Seychellen, Hinterindien. Auch hier weist die Verbreitung auf die Südatlantis als Heimat hin. Auch die Untergattrmg Odontartemon findet sich ganz ähnlich verbreitet in Brasilien, Westafrika, auf Rodriguez, in Süd- und Hinterindien. Die Verbreitung ist sehr lückenhaft und deutet ein etwas höheres Alter dieser Gruppe an. Daß die Heimat von Streptaxis mehr nach Südamerika hin lag, scheint auch daraus hervorzugehen, daß nahe verwandte Gattungen Beziehungen zu Australien auf weisen. So findet sich der neotropische Artemon außer in Ostafrika auch auf den Salomonen, was sich **) G. W. Tr yon: Manual of Couchology. 2. ser. Pulmonata I, 1885, p. 63—113. - H. A. Pilsbry: Ebend. XIX, 1908, p. X. 4. Heft 56 Dr. Th. Arldt: kaum anders als durch die Benutzung der ozeanischen Landbrücke erklären läßt. Dann dürfte aber auch die Verbreitung von Disc- artemon hierauf zurückzuführen sein, der außer im tropischen Südamerika auch in Kambodscha gefunden worden ist. Hierher dürfte er dann erst im Pliozän gelangt sein. Die ersten Streptaxiden mögen im Jura nach Südamerika gelangt sein, wo sie sich bis zur Kreidezeit weiter entwickeln und dann nach Australien und Indien weiter verbreiten konnten. Andere Gattungen zeigen beschränktere Verbreitung, so Guestieria auf Columbien, Obeliscdla auf das aethio- pische Arabien. Die übrigen Familien der Agnathomorphen sind nicht sehr formenreich und verbreitet, am ehesten noch die Rhytididen^^). Sie finden sich in weitaus der größten Zahl in der australischen Region. Rhenea (Elaea) und Schizoglossa sind auf Neuseeland be- schränkt, letztere Gattung speziell auf dessen Nordinsel. Man hat diese Gattung früher an Daudebardia angeschlossen, doch handelt es sich bei dieser Ähnlichkeit nur um Konvergenz. Paryfhanta lebt auf Australien und Neuseeland, Rhytida auch auf Tasmanien, Neukaledonien und den Loyalty-Inseln, Diplomphalus wird von Neukaledonien, den Loy alt 3- -Inseln und Australien angegeben. Außerdem könnte hierher Coxia von Neuguinea gehören, die Pilsbr3^ früher zu den Potygyrinen stellte. Alle diese Gattungen beweisen, daß die Familie schon lange in Australien ansässig sein muß. Nun kommt aber als weit entlegenes Glied der Familie noch Natalina [Aerope) von Südafrika dazu und zeigt, daß es sich nicht etwa um eine spezifisch australische Familie handelt, sondern eher um eine gondwanische. Ob allerdings die Gondwanis in ihrer alten breiten Ausdehnung von Afrika bis Australien als die Heimat der Familie anzusehen ist und diese damit mindestens bis zur Trias zurückreicht, ist noch keineswegs ausgemacht. Auch noch die Landverhältnisse des Jura würden die Verbreitung der Familie zu erklären gestatten, da damals noch eine zusammenhängende Landbrücke von Afrika über Indien nach Australien führte. Die Aper i den sind mit ihrer einzigen Gattung Apera auf Südafrika beschränkt und wir haben keinen Grund zu der An- nahme, daß sie jemals irgendwo anders gelebt hätten. Die Cir- cinariiden endlich finden sich mit ihren beiden Gattungen Circi- naria und Scolodonta in der neotropischen Region und sind wohl auch in ihr heimisch. Die Entwicklung der Agnathomorphen scheint also ganz allgemein der Holonotis anzugehören, wie die der Agnathen der Holarktis. Und wie diese dort speziell in Europa heimisch waren, so weist bei den Agnathomorphen die Verbreitung auf Afrika als Zentrum, wo in der tropischen Mitte die Strepta- xiden, im Norden die Oleaciniden, im Süden die Aperiden, nach Osten hin die Rhytididen, nach Westen die Circinariiden sich ent- *■) G. W. Tryon: Manual of Conchology. 2. ser. Pulmonata I, 1885, p. 113—131. — H. A. Pilsbry: Ebend XIX, 1908, p. XI. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 57 wickelt haben mögen, unseres Erachtens eine viel natürlichere und einfachere Annahme, als wenn man alle diese Formen von Europa herleiten will, wo nur eine einzige in wenigen Formen vertreten ist. 3. Zusammenfassung der Pulmonaten. Nachdem wir so auf die Verbreitung der wichtigeren Pulmo- naten und auf die aus ihr zu ziehenden Schlüsse im einzelnen ein- gegangen sind, geben wir nun im Folgenden zunächst eine sum- marische Übersicht über die mutmaßlichen Heimatgebiete der einzelnen Familien und Unterfamilien, wo sie zumeist etwa in der Trias und im Jura sich entwickelt oder doch auf gehalten haben mögen. Wir verteilen die Familien dabei auf zwei Reihen. Die erste umfaßt die in der Holarktis, die zweite die in der Holonotis heimischen Formen, beide durch den mediterranen Gürtel geschie- den, der in Palaeozoikum, Mesozoikum und im Unter- und Mittel- tertiär eine so wichtige Rolle gespielt hat und nur zeitweilig von Landbrücken unterbrochen war, die einen Faunenaustausch zwischen den nördlichen und den südlichen Kontinenten ermög- lichten. Nordische Formen. 1. Basommatophoren: Auriculiden (Nordatlantis) Siphonariiden ? Limnaeiden (Eurasien) Ancyliden ? Planorbiden (Angaris) Physiden ? 2. Soleoliferen: Rathousiiden (Angaris) 3. Orthurethren: Valloniiden (Nordatlantis) Eniden (Angaris) Ferrusaciden (Palaearktis) Pupilliden ? 4. Heterurethren: Succineiden ? 5. Aulacopoden: Limaciden (Europa) Ostracolethiden (Angaris) Parmarioniden (Angaris) Vitriniden (Angaris) Parmacelliden (Nordatlantis) Südliche Formen. Amphiboliden (Australien) Siphonariiden ? Chiliniden (Südamerika) Ancyliden ? Physiden ? Vaginuliden (Südatlantis) Oncidiiden (Gondwanis) Partuliden (Westozeanien) Tornatelliden (Mittelozeanien) Amastriden (Ostozeanien) Achatinelliden (Nordozeanien) Pupilliden ? Succineiden ? Janelliden (Australien) Urocycliden (Afrika) 4. Heft 58 Dr. Th. Arldt: Zonitiden: Zonites {Nordatlantis) Zonitiden: Trochomorpha (Angaris) Selenitiden (Nordamerika) Naniniden (Angaris) Arioniden (Angaris) Philomyciden (Angaris) Endodontiden: Punctum ? Endodontiden:Laow«(Austr.) ,, Pyramidula (Nordatlantis) ,, Amphidoxa (Südatlantis) ,, Phasis (Afrika) ,, Endodo7ita (Gondwanis) ,, Flammulina (Australien) ,, Pararhytida (Melanesien) 6. Agnathen: Testacelliden: Testacella (Lusitanis) ,, Daudehardia (Thrakophr}'gis) Trigonochlamydiden (Kaukasisj Plutoniiden (Azoren) 7. Holopoden: Clausiliiden (Europa) Achatiniden (Afrika) Megaspiriden (Nordamerika) Urocoptiden (Südamerika) Bulimuliden (Südamerika) Polygyrinen: Heliciden-Stamm- Polyg^Tinen (Südatlantis) formen (Angaris in der Trias) Acaviinen (Angaris im Unter] ura) Sagdinen (Südamerika) Camoeninen (Angaris im Oberjura) Helicinen s. e. (Angaris in der Kreide) Cepolinen (Mittelamerika) Helicostylinen (Südostasien) Eulotinen (Innerasien) Hygromiinen (Osteuropa) Helicinen s. str. (Südeuropa) Helicellinen (Südeuropa) 8. Agnathomorphen: Glandiniden (Nordafrika) Streptaxiden (Südatlantis) Rhytididen (Gondwanis) Aperiden (Südafrika) Circinariiden ( Südamerika) . Betreffs der großen Gruppen geht hieraus ganz klar hervor, daß die Entwicklung der Agnathen von Europa, die der Agnatho- morphen jedenfalls von Afrika, ganz sicher vom Süden ausgegangen ist, denn höchstens bei den. Glandiniden könnte an einen nordischen Ursprung gedacht werden. Nicht ganz so klar liegen die Verhält- nisse bei den anderen, offenbar älteren Gruppen. Bei den Aula- copoden sind die meisten Familien nordisch, dafür sind aber die sehr alten Endodontiden über die ganze Holonotis sehr formen- Zur Ausbreitung der Land -und Süßwassermollusken. 59 reich verteilt und ersetzen hier die z. T. kleinen nordischen Familien. Die amerikanische Hemisphäre scheint als Heimatgebiet der Gruppe auszuscheiden, da sie nur sehr spärlich als Heimatgebiet vertreten ist. Freilich dürfen wir nicht vergessen, daß sicher schon im Karbon Aulacopoden Nordamerika bewohnten, doch ist das natürlich auch nicht beweisend. Der Verbreitung nach liegt der Schwerpunkt der Aulacopoden entschieden in der Angaris, von der sie ja im Oberkarbon hätten leicht nach Nordamerika und der Nordatlantis gelangen können. Auf der andern Seite war aber die Angaris vor dem Oberkarbon ständig isoliert, so daß wir uns schwer vorstellen können, wie die Pulmonaten hätten hierin gelangen sollen. Die Holopoden spielen im Süden eine viel größere Rolle, doch liegt auch bei ihnen ein nordischer Ursprung nahe und zwar eine Heimat in der nearktischen Nordatlantis. Stehen doch z. B. die südlichen Achatiniden den nordischen Clausiliden und Megaspiriden nahe. Die erste Einwanderung nach dem Süden mag dann im Perm er- folgt sein, in dem eine Landbrücke die beiden Amerika verband und eine zweite Europa mit Afrika. Um diese Zeit mögen die Vor- fahren der Bulimuliden und Urocoptiden nach der Südatlantis gelangt sein, die der Achatiniden vielleicht etwas später, in der Untertrias nach Afrika und mit ihnen zusammen müssen hierher auch die Vorfahren der Agnathomorphen gekommen sein. Auf jeden Fall müssen wir die Sigmurethren von der Nordatlantis ableiten, wo sie sich etwa im Devon entwickelt haben mögen. Im Karbon spalteten sie sich in die Aulacopoden in der Nearktis, wo die Endodontiden fossile Reste hinterließen und in die aus dieser Zeit noch nicht fossil bekannten Holopoden in der östlicheren Nordatlantis von Grönland bis Skandinavien, dem kaspischen Gebiet und Spanien. Letztere erreichten im Perm und in der Trias über die iberisch-berberische Brücke die Holonotis und in der Trias nach Westen und Osten hin die Nearktis und Angaris, die Aula- copoden konnten schon im Oberkarbon die Angaris erreichen, im Perm die Holonotis über die amerikanische Brücke, in der Trias Europa. Wenn die Sigmurethren von der devonischen Nordatlantis ausgingen, wie wir nach dem eben ausgeführten annehmen müssen, dann liegt es nahe, die andern Gruppen der Stylommatophoren von den andern Festländern dieser Zeit herzuleiten, da die Sty- lommatophoren im ganzen nicht viel älter sein können. Mit der devonischen Nordatlantis hing zunächst über eine ostamerikanische Brücke die Holonotis zusammen und hierhin könnten wir am ehesten die Heimat der Orthurethren verlegen, die sich aber noch im Devon nach Norden ausgebreitet haben müßten, da wir ja im Karbon aus der von dem Süden getrennten Nearktis die Pupilliden fossil kennen. Die heutige geringere Entwicklung dieser ältesten Gruppe in der Südatlantis erklärt sich durch spätere Zurück- drärigung. Die wenig formenreichen Heterurethren sind kaum von einem großen Festlande ausgegangen. In Frage kommt besonders 4. H«ft 60 Dr. Th. Arldt: die Skandis, das europäische, Skandinavien und Rußland umfas- sende Festland, das über Schottland mit der Nordatlantis verbunden war. Als Heimat der Soleoliferen bliebe dann die Angaris übrig. Unter dieser Voraussetzung müßten die Stylommatophoren im ganzen von der silurischen Holonotis ausgegangen sein. Die Soleoliferen konnten von hier durch wechselnde Landverbindungen in Ostasien nach der Angaris gelangen, die Lissopoden sich nach der Nordatlantis ausbreiten. Über die Heimat der Basommato- phoren und der Pulmonaten im ganzen kann man dagegen kaum auch nur Vermutuungen aussprechen. Wir versuchen nun im folgenden, die Familien der Stylomma- tophoren für die einzelnen Regionen auf Schichten zu verteilen. Von den Basommatophoren möchten wir dagegen dabei absehen, da wir einmal bei Familien wie den Siphonariiden, Ancyliden und Physiden überhaupt nichts über die mutmaßliche Heimat aussagen konnten, und wo dies der Fall war, da ist wieder die Zeit der Ent- wicklung recht ungewiß. Wohl braucht man kaum in einem Falle über Jura oder Trias zurückzugehen, aber deshalb ist doch immer- hin ein höheres Alter möglich. Eine zweite Vereinfachung liegt darin, daß wir die orientalische Region mit der holarktischen vereinigen, da sie keinem selbständigen Kontinente entspricht und in der Vorzeit keine Rolle gespielt hat. Wir erhalten dann folgende Verteilung. I. Australische Region. N: Neuseeland, H: Hawaii, O: Polynesien, P: nur Papuasien. 6. Pliozän: (v. Indien) 7 Helicostylinen P. 5. Ob. Kreide (v. Südamerika): 7 Stenog^Tinen : Leptinaria-Gx . O; Bulimuliden N, Megaspiriden, Polygyrinen P, 8 Strept- axiden P. 4. Unt. Kreide (v. Indien): Camoeninen. 3. Jura (v. Indien): 2 Vaginuliden, 3 Ferrusaciden, 5 Janelliden N, Vitriniden, Zonitiden N, Naniniden N, 0, H, 7 Achati- niden: Opeas-Gx. O, Acavinen, 8 Rhytididen. 2. Trias (Westafrika): 2 Oncidiiden, 4 Succineiden O H, 5 Endo- dontiden N H 0. 1. Alteinheimisch: 3 Partuliden O, Tornatelliden N 0 H, Amastriden H, Achatinelliden H, Pupilliden O H, dazu 1 Amphiboliden. II. Neotropische Region. P : nur patagonische Unterregion. M : nur Mittelaraerika. A : nur Westindien. 6. Miozän u. Pliozän (v. Nordamerika): 7 Polygyra A, Camoe- ninen (meist A), Cepolinen. 5. Ob. Kreide (v. Nordamerika): 5 Vitriniden, Selenitiden, Arioniden, Philomyciden, 7 Megaspiriden, (v. Afrika) : 7 Aca- vinen P, 8 Glandiniden (meist MA); (v. Australien) : 2 Onci- diiden ?, 3 Amastriden P. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 61 4. Jura (v. Afrika): 3 Ferrusaciden, 5 Zonitiden, 7 Clausiliiden, Coeliaxinen A, Stenogyrinen : Suhulina-Gx., Leptinafia-Gr . , Opeas-Gx., Oheliscus-Gx., Polyg^Tinen, Sagdinen, 8 Streptaxi- den, Circinariiden. 3. Trias (von Afrika): 2 Vaginuliden, 4 Succineiden ?, 7 Uro- coptiden M A, Bulimuliden. 2. Perm (von Nordamerika): 5 Endodontiden P. 1. Al teinheimisch: 3 Pupilliden, dazu 1 Chiliniden. III. Madagassische Region. K: nur Komoren, S: nur Seychellen, M: nur Maskarenen. 5. Alt tertiär (v. Afrika) : 8 Streptaxiden : Ennea, Streptostele K S. 4. Jura (v. Indien): 5 Naniniden: Rohda S M, Coelatura M, 7 Acavinen; (v. Afrika) : 3 Ferrusaciden, 5 Vitriniden, Zonitiden, Naniniden: Rhysota, 8 Streptaxiden. 3. Trias (v. Afrika): 7 Stenogyrinen, Opeas-Gx., Suhulina-Gx. 2. Perm (v. Asien): 2 Vaginuliden, Oncidiiden, 4 Succineiden, 5 Urocycliden, Endodontiden. 1. Alteinheimisch: 3 Pupilliden. IV. Aethiopisehe Region. W: nur Westafrika, S; nur Südafrika. 8. Pliozän (v. Asien): 3 Eniden; (v. Europa): 5 Limaciden, 7 Clausiliiden, Helicellinen. 7. Miozän (v. Madagaskar): 8 Streptaxiden: Gibhus. 6. Ob. Kreide (v. Südamerika): 7 Stenogyrinen: Obeliscus Gr. 5. Ob. Jura (v. Madagaskar): 7 Acavinen f S. 4. Unt. Jura (v. Eurasien): 3 Ferrusaciden, 5 Vitriniden, Zoni- tiden, Naniniden, ? Arioniden S, 7 Clausiliiden f, Polygyrinen S. 3. Trias (v. Europa): 7 Achatiniden, 8 Streptaxiden, Aperiden S, Rhytididen S, Glandiniden (v. Madagaskar): 5 Endo- dontiden: Endodonta S. 2. Perm (v. Asien): 2 Vaginuliden; (v. Südamerika): 5 Urocy- cliden, Endodontiden: Amphidoxa u. a.; (v. Europa): 4 Succineiden, 7 Urbuliminiden. 1. Alteinheimisch: 3 Pupilliden. V. Orientalische u. Holarktische Region. O: nur orientalisch, P: palaearktisch, N: neuarktisch. 8. Pliozän (v. Afrika): 7 Stenogyrinen: Rumina-Gx. P ?; (v. Südamerika) : 7 Sagdinen N, 8 Glandiniden N ; (v. Australien) : 5 Endodontiden: Endodonta O, 8 Streptaxiden O. 7. Miozän (v. Afrika): 7 Stenogyrinen: Rumina-Gx. P ? 6. Ob. Kreide (v. Südamerika): 7 Polygyrinen N. (v. Afrika): 8 Glandiniden P. 5. Jura (v. Afrika): 7 Coeliaxinen P f 4. Perm? (v. Afrika): 3 Valloniiden PN, Eniden PO, Ferrusa- ciden P N O. 4. Heft 62 Dr. Th. Arldt: 3. Oberdevon (v. Südamerika): 3 Pupilliden P N O. 2. Unterdevon (v. Südamerika): Stammformen der 2 Rathou- siiden O, 4 Succineiden P N O, 5 Limaciden P, Ostracole- thiden O, Parmarioniden O, Parmacelliden P N, Zonitiden P N 0, Selenitiden N, Naniniden O, Arioniden P N O, Philo- myciden P N O, Endodontiden : Pyramidula P N, Punctum P N, 6 Testacelliden P, Trigonochlamydiden P, Plutoniiden P, 7 Clausiliiden P O, Megaspiriden (N) Pf, Polygyrinen Pf, Acavinen P f O, Camoeninen P f O, Helicinen P N O. 1. Alteinheimisch ?: 1 Auriculiden, Limnaeiden, Planorbiden. Diese zoogeographischen Tafeln bedürfen der Ergänzung durch palaeotiergeographische, da ja die Regionen nicht immer so abgegrenzt und verteilt waren wie heute. Wir stellen also im folgenden zusammen, welche Familien der Pulmonaten in den einzelnen Kontinenten während der verschiedenen Perioden gelebt haben mögen, ohne dabei auf die einzelnen Gattungen einzugehen, wo das nicht unbedingt erforderlich ist. Silur. Nordatlantis, Palaearktis: 1 Basommatophoren. Holonotis: 1 Basommatophoren, 2 — 8 Stylommatophoren. Devon. Skandis: 4 Heterurethren. Nordatlantis: 5 — 8 Sigmurethren, seit Oberdevon 3 Pupilliden. Holonotis: 3 Orthurethren. Angaris: 2 Soleoliferen. Überall: 1 Basommatophoren. Karbon. Nordatlantis: 4 Succineiden, 7 Holopoden. Nearktis: 3 Pupilliden, 5 Aulacopoden m. Endodontiden. Angaris: 2 Soleoliferen, 5 (seit Oberkarbon) Aulacopoden. Helonotis: 3 Pupilliden u. a. Orthurethren. Überall: 1 Basommatophoren. ; Perm. Nearktis: 3 Pupilliden, 4 Succineiden, 5 Endodontiden: Pyra- midula, Punctum, Zonitiden, Parmacelliden, 7 Megaspiriden. Skandis: 4 Succineiden, 7 Holopoden. Angaris: 2 Soleoliferen, 5 Zonitiden u. a. Aulacopoden. Südatlantis: 2 Vaginaliden, 3 Orthurethren, 4 Succineiden, 5 Endodontiden: Amphidoxa u. a., Urocycliden (O), 7 Buli- muliden. Gondwanis: 2 Oncidiiden, 3 Orthurethren, 5 Endodontiden: Endodonta u. a. Überall: 1 Basommatophoren. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassennollusken. 6B Trias. Nordatlantis: 1 Auriculiden, 3 Valloniiden, 5 Endodontiden, Parmacelliden, Zonitiden, Selenitiden (W), 7 Megaspiriden (W), Clausiliiden (O). Eurasien: 1 Limnaeiden (W), Planorbiden (O), 2 Rathousiiden (O), 3 Ferrusaciden (W), Eniden (O), 5 Limaciden (W), Vi- triniden (O), Zonitiden, Naniniden (O), Arioniden (O), Philo- myciden (O), Polygyrinen (O). Südatlantis: 1 Chiliniden (W), 2 Vaginuliden, 3 Orthurethren, 5 Endodontiden, Urocycliden (O), 7 Achatiniden (O), Urocop- tiden (W), Bulimuliden (W), 8 Agnathomorphen. Gondwanis: 1 Amphiboliden (0), 2 Oncidiiden, 3 Orthurethren, 5 Endodontiden. Überall: 1 Siphonariiden, Ancyliden, Physiden, 3 Pupilliden, 4 Succineiden. Jura. Nordatlantis: 1 Auriculiden, 3 Valloniiden, 5 Parmacelliden, Selenitiden, Vitriniden, Philomyciden, Endodontiden, 6 Plu- toniiden, Testacellinen, 7 Megaspiriden. Skandis: 1 Auriculiden, 3 Ferrusaciden, 5 Limaciden, Vitriniden, Endodontiden, 6 Daudebardiinen, Trigonochlamydinen, 7 Clausiliiden. Angaris: 1 Auriculiden, 2 Rathousiiden, 3 Eniden, Ferrusaciden, 5 Ostracolethiden, Parmarioniden, Vitriniden, Naniniden, Arioniden, Philomyciden, 7 Polygyrinen, Acaviinen, Camoe- ninen. Südatlantis: 1 Chiliniden (W), Auriculiden, 2 Vaginuliden, 3 Ferrusaciden, 5 Endodontiden, Urocycliden (0), Vitriniden (O), Naniniden (O), Arioniden (O), 7 Achatiniden, Urocoptiden (W), Bulimuliden (W), Clausiliiden, Polyg5u:inen, Sagdinen (W), Acavinen (0), 8 Streptaxiden, Circinariiden (W), Aperiden (O), Rhytididen (O), Glandiniden. Lemuris: 2 Oncidiiden, Vaginuliden, 3 Ferrusaciden, 5 Urocy- cliden, Endodontiden, Naniniden, Vitriniden, 7 Acavinen, 8 Streptaxiden. Australien: 1 Auriculiden, Amphiboliden, 2 Oncidiiden, Vaginu- liden, 3 Partüliden u. a., Ferrusaciden, 5 Endodontiden, Janelliden, Vitriniden, Naniniden, 7 Achatiniden, Acavinen, 8 Rhytididen. Überall : siehe Trias, dazu 1 Limnaeiden, Planorbiden, 5 Zonitiden. Untere Kreide. Nordatlantis: 1 Auriculiden, 3 Valloniiden, Ferrusaciden, 5 Limaciden (O), Vitriniden (O), Parmacelliden, Selenitiden, Philomyciden, Endodontiden, 6 Plutoniiden (O), Testacelliden (0), Trigonochlamydiden (O), 7 Megaspiriden, Clausiliiden (O). 4. Heft. 64 Dr. Th. Arldt; Angaris: s. Jura, dazu 7 Helicinen s. e. Südatlantis s. Jura. Lemuris s. Jura. Australien: s. Jura, dazu 7 Camoeninen. Überall s. Jura. Obere Kreide. Nordatlantis: 1 Auriculiden, 3 Valloniiden, Ferrusaciden, 5 Parmacelliden, Selenitiden, Arioniden, Philomyciden, Endo- dontiden, 7 Megaspiriden, Polygyrinen, Cepolinae. Eurasien: 1 Auriculiden, 2 Rathousiiden (O), 3 Eniden (O), Ferrusaciden, 5 Limaciden (W), Ostracolethiden, Parmario- niden, Vitriniden, Naniniden, Arioniden, Philomyciden, En- dodontiden (W), 6 Plutoniiden (W), Testacelliden (W), Trigonochlamydiden (W), 7 Clausiliiden (W), Megaspiriden (W), Acaviinen (O), Camoeninen (O), Helicinae s. e., 8 Glan- dinidae. Australien: 1 Auriculiden, 2 Oncidiiden, Vaginuliden, 3 Ferrusa- ciden, Janelliden, Endodontiden, Vitriniden, Naniniden, 7 Achatiniden, Megaspiriden, PolygyTinen, Acavinen, 8 Strep- taxiden, Rhytididen. Ozeanis: 1 Amphiboliden, 3 Partuliden, Tornatelliden, Amastriden, Achatinelliden, 5 Janelliden, Endodontiden, 7 Achatiniden, Bulimuliden, 8 Rhytididen. Südamerika: 1 Chiliniden, Auriculiden, 2 Vaginuliden, Onci- diiden, 3 Amastriden (W), Ferrusaciden, 5 Vitriniden, Sele- nitiden, Arioniden, Philomyciden, Endodontiden, 7 Acha- tiniden, Megaspiriden, Clausiliiden, Urocoptiden, Bulimuliden, Polygyrinen, Sagdinen, Acavinen, 8 Streptaxiden, Circina- riiden, Glandiniden. Afrika: 2 Vaginuliden, 3 Ferrusaciden, 5 Urocycliden, Vitriniden, Naniniden, Arioniden, Endodontiden, 7 Achatiniden, Poly- g5rrinen, 8 Streptaxiden, Aperiden, Rhytididen. Lemuris s. Jura. Überall s. Jura. AlttertiSr. Nordamerika s. Obere Kreide: Nordatlantis. Europa: 1 Auriculiden, 3 Ferrusaciden, 5 Limaciden, Vitriniden, Naniniden, Arioniden, Philomyciden, Endodontiden, 6 Plu- toniiden, Testacelliden, Trigonochlamydiden, 7 Clausiliiden, Megaspiriden, Helicinen s. str., Helicellinen, Hygromiinen, 8 Glandiniden. Asien: 1 Auriculiden, 2 Rathousiiden, 3 Eniden, Ferrusaciden, 5 Ostracolethiden, Parmarioniden, Vitriniden, Naniniden, Arioniden, Philomyciden, 7 Acavinen, Camoeninen, Heli- costylinen, Eulotinen. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 65 Südamerika s. Obere Kreide. Afrika s. Obere Kreide. Madagaskar s. Obere Kreide: Lemuiis. Australien u. Ozeanien s. Obere Kreide. Überall s. Jura. Jungtertiär. Nordamerika: s. Obere Kreide, dazu 5 Vitriniden, 7 Sagdinen, 8 Glandiniden. Europa: s. Alttertiär, dazu 3 Eniden, 7 Stenogyrinen, Eulotinen. Asien: s. Alttertiär, dazu 5 Endodontiden, 7 Clausiliiden, Hygro- miinen, 8 Streptaxiden. Südamerika: s. Obere Kreide, dazu 7 Camoeninen, Cepolinen. Afrika: s. Obere Kreide, dazu 3 Eniden, 5 Limaciden, 7 Clausi- liiden, Helicellinen. Madagaskar s. Obere Kreide. Australien u. Ozeanien: s. Obere Kreide, dazu 7 Helicostylinen. Überall s. Jura. Eine Spezialisierung der einzelnen Faunen in den älteren For- mationen bis auf Gattungen wird erst dann möglich sein, wenn die phylogenetischen Beziehungen derselben einigermaßen geklärt sind, was bisher nur für vereinzelte kleinere Gruppen gilt. II. PROSOBRANCHIER. Neben den Pulmonaten, die bis auf verschwindende Ausnahmen ganz dem kontinentalen Gebiete angehören, spielen in diesem auch die Prosobranchier eine Rolle. Während sich aber bei jenen die Entwicklung offenbar seit der Entwicklung des Typus innerhalb der Festländer abgespielt hat, liegt das Entwicklungszentrum der Prosobranchier seit dem älteren Paläozoikum ebenso entschieden im Meere und ihre verschiedenen Familien, die uns in den Ge- wässern des festen Landes begegnen, sind durchaus selbständig in diese eingewandert. Infolgedessen sind sie in viel geringerem Grade als die Pulmonaten einer allgemeinen palaeobiogeographi- schen Untersuchung zugänglich. Immerhin bieten wenigstens einige von ihnen genügendes Interesse, um wenigstens eine kurze Übersicht darüber zu rechtfertigen. Unter den Rhipidophoren finden sich zunächst Süßwasser- formen bei den Neritiden. Da diese zumeist im Meere leben, so mögen die Süßwasserformen in verschiedenen Gebieten selbständig in die Flüsse eingedrungen sein. Da marine Neritiden schon seit demKeuper fossil bekannt sind und auch die fluviatileA^mWna sicher bis zum Eozän, möglicherweise sogar bis zum Lias zurückreicht, so war die Familie im Paläogen sicher schon in den süßen Gewässern aller Regionen vorhanden. Eine ausgesprochene Süßwasserfamilie sind die ihnen ver- wandten Heliciniden. Wir finden sie in Ostasien, der östlichen orientalischen, australischen und neotropischen Region, sowie im Archir für Natarffeschieht« IMS. A. 4. 5 4. Haft 66, Dr. Th. Arldt: Süden der Union. Da fossile Reste von ihnen nicht bekannt sind, haben wir keine Veranlassung, ihre Heimat im Norden zu suchen. Es liegt vielmehr näher anzunehmen, daß ihre Verbreitung über die kretazeische Ozeanis erfolgt ist. Am einfachsten erklärt sich ihre Verbreitung durch die Annahme, daß sie von Südamerika ausgegangen sind. Auf dieses sind die Proserpininen vollständig beschränkt und auch die Helicininen sind hier besonders formen- reich entwickelt {Trochaiella, Lucidella, Schasicheila, Alcadia, Stoastoma u. a.). Schasicheila ist Mittelamerika mit Westindien gemeinsam, wieder ein Beispiel für den alten Landzusammenhang beider Gebiete im Miozän. Trochatella und Stoastoma besitzen je eine Art in Kambodscha bez. auf den Philippinen. Möglich ist dies nach der ganzen Verbreitung der Familie und auch der Gattung Helicina selbst sehr wohl; zeigt doch diese ganz die Verbreitung der Familie. Von Südamerika gelangte sie in der oberen Kreidezeit über die Ozeanis nach Australien, ohne aber dabei Neuseeland zu erreichen. Dagegen findet sie sich auf Hawaii und allen polyne- sischen Inseln. Aus dem Fehlen auf Neuseeland kann man vielleicht den Schluß ziehen, daß die Tiere erst gegen Ende der Kreidezeit Australien erreichten, als Neuseeland schon isoliert war. Nach Hinterindien und Ostasien wie nach dem Süden der Union kann Helicina dann erst im Pliozän gelangt sein. Die erste Anpassung an das Süß wasserleben braucht also bei dieser Familie nicht vor dem Jura erfolgt zu sein. Eine ähnliche Ausbreitung möchten wir auch den Hydro- ceniden zuschreiben, die in der Gegenwart ein auffällig zerstreutes Wohngebiet besitzen. Sie finden sich in Südeuropa, Südafrika, Ostasien, Hinterindien, Indonesien, auf Neuseeland, den Tonga- und Samoainseln und den Karolinen, srowie in Chile. Hydrocena mag sich im Jura auf der Südatlantis entwickelt haben, gelangte im Zenoman, vor den Heliciniden, nach Australien, wurde aber nachträglich in einem großen Teile diesesGebietes wieder verdrängt, ebenso wie in der alten Heimat. Das Pliozän führte sie nach Indien und Ostasien. Südeuropa wurde jedenfalls von Afrika erreicht, vielleicht schon im Miozän. Die meisten Süßwasserprosobranchier sind Taenioglossen. Als erste Familie treten uns die Paludiniden entgegen. Sie sind seit der unteren Kreide fossil bekannt und damals wahrscheinlich in Europa ins Süßwasser übergegangen. Aus dem Senon wird auch eine nordamerikanische Art beschrieben. Das Hauptgebiet von Paludina {Vivipara) blieb aber die Palaearktis, von der aus sie auch die orientalische und die aethiopische Region [Cleopatra) erreichte, ersteres wohl schon in der Kreide, letzteres spätestens im Alttertiär. Eine ausgesprochene Landschneckenfamilie bilden die C}— clophoriden, seit dem Senon fossil bekannt. Sie sind ihrer Ver- breitung nach entschieden von Norden ausgegangen und haben sich hier wahrscheinlich in der Kreide in der Paläarktis dem Süß- Zur Ausbreitung der Land- und Siißwassermollusken. 67 Wasser angepaßt. Das Entwicklungsgebiet erstreckte sich jedenfalls über die ganze Breite dieses Europa und Asien umfassenden Kontinentes. Von Europa möchten wir zunächst die Cyclophorinen herleiten. Diese sind jetzt freilich ganz vorwiegend in Asien, in der orientalischen Region zu finden, Cyclofhorus ist aber aus dem Senon und Untereozän Europas fossil bekannt und muß also damals in Europa heimisch gewesen sein. Daß die Cyclophorinen auf europäischem Gebiete früher weiter verbreitet waren, zeigt auch deutlich die Gattung Lagochilus. Diese lebt in zahlreichen Arten in der orientalischen Region in Ostasien, auf Neuseeland, aber auch auf den Kanarischen Inseln. Zweifellos hat Simroth recht, wenn er daraus die Verbreitung der Gattung mindestens über Südeuropa folgert. Die Ausbreitung der Unterfamilie nach Asien müssen wir dann ins Miozän setzen, in dem ja nachweislich zahlreiche euro- päische Typen nach Indien gelangten. Hier entwickelten sich in Vorderindien und Ceylon Craspedotropis, Leptopomoides, Mi- craulax, Theohaldius, und Aulopoma, in Hinterindien Ptychopoma nwdMyxostoma als endemische Gattungen. Ebenfalls ost orientalisch ist heute Leptopoma. Diese Gattung kommt aber schon im Senon und Eozän Europas vor, erreichte mit Cyclophorus im Miozän Asien und gelangte im Pliozän bis Neuguinea und nach den Salo- monen. In dieselbe Zeit können wir auch erst die Ausbreitung des schon erwähnten Lagochilus setzen, trotzdem er Neuseeland erreicht hat, denn zu einer Zurückdatierung der Gattung bis zum Jura, die sonst erforderlich wäre, liegt gar kein Grund vor, nicht einmal für die ganze Familie. Tatsächlich müssen ja auch eine ganze Reihe von anderen Tieren transmarin haben Neuseeland erreichen können. Dies könnte auch bei den Deckelschnecken recht gut der Fall gewesen sein. Jedenfalls war aber Lagochilus von allen Cy- clophorinen der erste Einwanderer in die australische Region, da er am weitesten gekommen und in Melanesien wieder verschwunden ist. Ihm folgte als zweite Gattung Ostodes, der sich auf Neukale- donien, den Neuen Hebriden, der Lord Howe-Insel und auf Samoa findet, als dritte Leptopoma (Salomonen) und endlich Cyclophorus, der nur bis Neuguinea kam. Der letztere hat sich auch sonst weit ausgebreitet. Seine Heimat scheint in Hinterindien zu liegen. Von hier erreichte er Japan, aber auch die aethiopische Region, wo die Untergattung Aferulus im tropischen Afrika lebt. Nach Afrika ist im Pliozän auch Ditropis gelangt. Dieser bewohnt die ganze orientalische Region, aber auch Ostafrika. Endlich ist hier noch Scahrina zu erwähnen, die im nördlichen Hinterindien heimisch ist, sich aber auch auf den Komoren findet. Sie muß im Pliozän auch in Vorderasien und Ostafrika gelebt haben, da sie auf anderem Wege nicht nach den Komoren gelangt sein kann. Eine zweite europäische Unterfamilie sehen wir in den Cyclo- tinen. Auch sie sind heute vorwiegend asiatisch, auch sie treten aber schon im Senon, Eozän und Oligozän Europas fossil auf und mögen daher erst im Miozän Asien und im Pliozän das australische 4. Heft 68 Dr. Th. Arldt: Gebiet erreicht haben. -Fast auf europäischem Boden lebt noch heute Cyclotus mit der Untergattung Procyclötus. Diese findet sich nämlich im Kaukasus und im nordwestlichen Persien und dann nach breiter Lücke von China bis Malakka. Auch hier möchten wir eine erst miozäne Ausbreitung nach Asien annehmen. Im sun- danesischen Gebiete haben sich dann die andern Untergattungen PseudoöyclophoYus , Eucyclotus und Aulacapoma entwickelt und im Pliozän teilweise bis Neuguinea ausgebreitet. Platyscaphe und Opisthoporus sind dagegen rein orientalisch geblieben. Der erste hat sich auch über ganz Vorderindien ausgebreitet, wohl erst ziemlich spät, da diese Unterfamilie mit keinem Gliede Afrika erreicht hat. Auch die Pupininen sind in Europa im Senon durch Cataulus fossil vertreten und wir möchten sie deshalb von diesem Erdteil herleiten und ebenfalls erst im Miozän nach Asien gelangen lassen. Jetzt sind sie fast ganz auf die orientalische Region beschränkt und nur wenige Gattungen, Pupinopsis und Pupina, sind in Ostasien bis Japan gelangt. Unter den indischen Gattungen zeigt eigen- artige Verbreitung Cataulus, der in Südindien, Ceylon und auf den Nikobaren lebt. Daraus darf natürlich nicht auf eine alte direkte Verbindung der letzteren mit Südindien geschlossen werden, viel- mehr müssen wir annehmen, daß die Gattung von Norden her in die beiden getrennten Gebiete einwanderte. Dies ist um so sicherer, als ja Cataulus in der oberen Kreide auch in Europa lebte. Die andern Gattungen haben geschlossene Verbreitungsgebiete. Strept- aulus bewohnt den Himalaya, Pseudopömatias das nördliche Hinterindien und Südchina, Rhaphaulus und H'ypocystis sind in der Hauptsache auf Hinterindien beschränkt, doch erreicht ersterer auch Borneo, Coptochaetus hat sich von Hinterindien über ganz Sundanesien und die Philippinen ausbreiten können. Eine ganze Anzahl von Gattungen sind auch in die australische Region ein- gedrungen. Pupinella, Pupinopsis und Pupina haben Queensland erreicht, Callia die Salomonen. Dazu kommen einige Gattungen, die sich ausschließlich in dieser Region entwickelt haben : Bellardia von Neuguinea, Hedleya von Nordqueensland und Braziera von Südtasmanien. Eine letzte Gattung der Pupininen hat sich im Gegensatz zu den genannten vorwiegend nach dem Westen aus- gebreitet. MouUnsia (Registoma) lebt heute auf den Philippinen, den Molukken und den kleinen Sundainseln, außerdem aber auch in Kamerun. Diese Verbreitung erklärt sich durch die Annahme, daß sie etwa von Vorderindien ausging und nachträglich hier, wie in Ostafrika, in Hinterindien und auf den großen Sundainseln ausstarb. Anzunehmen, daß sie in Europa entstanden wäre, ist durch nichts gerechtfertigt. Waren die bisherigen Unterfamilien in der Gegenwart vor- wiegend asiatisch und nur durch fossile Formen im europäischen Senon oder Alttertiär als europäisch gekennzeichnet, so liegen die Verhältnisse bei den beiden folgenden noch günstiger. Sie spielen auch heute noch in der westlichen Palaearktis eine größere Rolle. Zur Ausbroitung der Land- und Süßwassermollusken. 69 Craspedopoma lebt heute auf den makaronischen Inseln : den Azoren, Madeira, den Kanarischen Inseln. Dazu kommen aber eine ganze Reihe von Arten im europäischen Eozän, Miozän und Pliozän. Zur gleichen Unterfamilie gehört dann auch die Gattung Cyclosurus auf den Komoren. Die Craspedopomatinen sind hiernach von Europa ausgegangen, haben im Jungtertiär Makaronesien erreicht, im Pliozän über Afrika die Komoren. Da sie nach Asien überhaupt nicht gelangt sind, lag ihre Heimat wohl weiter westlich als bei den ersten drei Unterfamilien und ihre Einwanderung in Afrika ist am wahrscheinlichsten über die spanisch-marokkanische Landbrücke erfolgt. In Afrika sind sie dann bald wieder ausgestorben. Dagegen haben sich hier die Pomatiasinen erhalten. Deren einzige Gattung Pomatias bewohnt heute den alpinen Gürtel von den Pyrenäen bis zum Kaukasus, die Balkanhalbinsel, Italien, Sardinien, Sizilien, Malta, die Berberei, die Kanarischen Inseln und Kamerun. Dazu kommen fossile Formen im Eozän und Miozän Europas. Die Heimat dieser Gruppe möchten wir daher in Mittel- europa suchen, von wo sie im Pliozän über die sizilische Brücke nach Afrika gelangte. Während die Craspedopomatinen von den westeuropäischen Gebieten der Lusitanis ausgegangen sein mögen, leiten sich die Pomatiasinen von der mitteleuropäischen Herzyenis her. Die erstgenannten Unterfamilien dagegen mögen aus den großen Elementen Osteuropas stammen, besonders aus der süd- russischen Pontis und der Balkangebiet und Kleinasien umfassen- den Thrakophrygis, die besonders in der oberen Kreide noch ganz isoliert entwickelt waren. Die Untergattungen von Pomatias zeigen z. T. gute geographische Sonderung. So bewohnt nach Kobelt Macaropoma die Kanaren, Rhahdotaera das Gebiet von den Pyrenäen bis zu den Westalpen, Eupomatias das von den Ostalpen bis Frankreich. Auritus ist in Italien heimisch, Stereopoma in der Berberei, auf Sizilien, Sardinien und in Süditalien, Titanopoma in Süddalmatien, Holcopoma (Pleuropoma) auf der südlichen Balkanhalbinsel. Neben den fünf ursprünglich europäischen Unterfamilien gibt es ebensoviel ursprünglich asiatische, die sämtlich nicht in Europa fossil vertreten sind. Als erste erwähnen wir die Pterocyclinen, die ganz ausgesprochen südostasiatisch sind. Fast die ganze orien- talische Region bis zu den Molukken bewohnt Pterocyclus, Spira- culum deren festländischen Anteil, Rhiostoma nur Hinterindien, Coelopoma China und Japan. Da die Unterfamilie weder Afrika noch Australien erreicht hat, ist sie wohl nördlicher heimisch und später nach der orientalischen Region gekommen, als die weiter verbreiteten Unterfamilien. Darin können wir die Alycaeinen mit ihr vergleichen. Deren beide Gattungen Alycaeus und Dioryx bewohnen die orientalische Region bis zu den großen Sundainseln und den Philippinen,, sowie Japan, sie sind also nicht einmal ganz so weit verbreitet wie die vorigen. Dagegen sind die Diplommatininen bis Queensland, 4. Heft 70 Dr. Th. Arldt: Neukaledonien, den Neuen Hebriden, den Karolinen, Samoa und zu der Norfolkinsel vorgedrungen, vielleicht auch bis Neuseeland, reichen auch im Norden bis ins Amurgebiet, ein Hinweis auf die früher viel weiter nach Norden reichende Verbreitung dieser Unter- ‘ familie. Auch hier kann die Ausbreitung nach Australien nur im Pliozän und mehrfach transmarin erfolgt sein, etwa gleichzeitig mit den Pupininen. Beträchtlich weitere Verbreitung noch zeigen die beiden nächsten Unterfamilien. Bei den Cyathopomatinen gilt dies sogar für die Gattungen. Cyathopoma lebt in Südindien, auf Ceylon, in Assam und auf den Andamanen, Nikobaren und Seychellen. Dabei bilden die Formen von Assam eine besondere Untergattung, dagegen hat die ceylonesisch-südindische Jerdonia eine Art auf den Andamanen, ebenso Cyathopoma s. str., die auch auf den Seychellen heimisch ist. Die zweite Gattung Mychopoma bewohnt in weit getrennten Gebieten Neuguinea, Südindien, die Komoren und Südafrika. Die Verbreitung von Cyathopoma kann hiernach nur über die Lemuris stattgefunden haben, also spätestens im Senon. Dagegen spricht die Verbreitung von Mychopoma für eine Benutzung der arabischen Landbrücke und dürfte erst im Pliozän erfolgt sein, aber mit der ersten von Indien nach Afrika gehenden Faunen- und Florenwelle. Sicher erst im Pliozän wurde Neuguinea erreicht. Am weitesten haben sich die Realiinen ausgebreitet. In der australischen Region bewohnt Realia Neuseeland. Hierher ist auch Omphalotropis gelangt, der aber auch Polynesien bis Tahiti und bis zu den Marquesas besiedelt hat, ohne aber Hawaii zu er- reichen. Auf der andern Seite findet sich aber Omphalotropis auch in der orientalischen Region und auf den Maskarenen. Die Aus- breitung nach den letzteren muß sicher spätestens im Senon erfolgt sein und gleiches möchten wir auch für die Besiedelung Ozeaniens annehmen, da eine transmarine Ausbreitung im Pliozän bis zu den Marquesas doch ganz unmöglich erscheint. Auch Mascaria hat Madagaskar erreicht, ebenfalls wohl auf dem Wege über die ober- kretazeische Lemuris. Von Acmella ist die Untergattung Selen&m- phala orientalisch, kommt aber merkwürdigerweise mit einer Art auf den Kanarischen Inseln vor. Da Europa und Afrika im ganzen Alttertiär und letzteres auch noch im Miozän von Asien getrennt waren, kann sich diese Form nur im Miozän von Asien über Süd- europa nach den Kanarischen Inseln verbreitet haben, die sich im unteren Pliozän vom Festlande abtrennten. Die zahlreichen anderen Gattungen gehören der orientalischen Region an, doch stellt Fischer hierher noch Bourcieria von Ecuador, die Simroth an die Heliciniden anschließt. Hat Fischer recht, so kann Bourcieria nur im Senon über die Ozeanis nach Südamerika gelangt sein, was ja nach der sonstigen weiten Verbreitung der Realiinen recht wohl denkbar ist. Auf anderem Wege sind jedenfalls die Vorfahren der Neocy- clotinen nach Südamerika gekommen, die den Cyathopomatinen Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 71 nahe stehen. Wahrscheinlich gelangten sie mit den letzteren im Senon nach Madagaskar und weiterhin in die Südatlantis, wo sie sich im Alttertiär spezialisierten und die ganze neotropische Region von Nordchile bis Westindien und Mexiko besiedelten. Nach letz- terem geldiXigteAmphicyclotus offenbar über die mittelamerikanische Brücke, während sich Neocyclotus über die westindische ausbreitete. An die Cyclophoriden schließen sich nun zunächst einige kleinere Familien an. Die Geomelaniden stammen aus Südamerika und sind seit dem Miozän besonders auf den Gebirgen Westindiens entwickelt. Wir haben keine Veranlassung, ihre Heimat in einer andern Region zu suchen. Wann sie sich aber entwickelt haben, ist ganz ungewiß. Als nächste Familie müssen war die tropischen, amphibisch lebenden Ampullariden erwähnen. Die rezenten Formen sind nach ihrer Verbreitung entschieden von der Süd- atlantis ausgegangen. Pachystoma, Pomus, Marisa sind südameri- kanisch, Lanistes, Meladomus, Saulea aethiopisch. Der letzteren steht die indische Pila sehr nahe, so daß sie nach Indien möglicher- weise erst im Pliozän über die arabische Brücke gelangt sind Europa wurde anscheinend schon früher erreicht, da hier imEozän mehrere fossile Arten von Amfullaria Vorkommen. Man kennt außerdem noch vier fossile Arten von Ampullaria aus dem euro- päischen Lias, doch sind dies jedenfalls noch marine Formen, so daß diese nichts gegen das südatlantische Anpassungszentrum ans Süß- wasser beweisen. Sonst wäre ja auch die große palaeontologische Lücke zwischen Unterlias und Untereo^än sehr auffällig. Die An- passung mag dann im oberen Jura oder in der unteren Kreide erfolgt sein, und wenn wir an die europäisch-marinen Stammformen denken, vielleicht zuerst in Afrika. DieLitt oriniden sind noch teilweise marin(L^^cww^^,Foss^lrws), teils litoral {Littorina), sie haben sich also nicht innerhalb der Kon- tinente verbreitet, sondern sind gleich den Neritiden an verschie- denen Stellen selbständig ins Süßwasser übergegangen. Der terrestrische Cremnoconchus von Indien ist offenbar erst spät lokal ins Festland übergegangen, während die Littoriniden als Familie schon recht alt sind, werden doch fossile Reste von ihnen schon aus dem Karbon beschrieben. Im Gegensatz zu ihnen sind die Cyclostomatiden wieder eine typisch kontinentale Familie, ähnlich wie die Cyclophoriden. Während aber diese aus dem Norden, aus der Paläarktis stammten, sind die Cyclostomatiden ebenso entschieden von der mesozoischen Südatlantis ausgegangen. Zunächst haben wir zwei ne o tropische Unterfamilien, beide jetzt vorwiegend in Westindien heimisch. Die Licininen sind fast ganz auf dieses beschränkt und haben nur Florida und Tehuantepec erreicht. Das letztere erklärt sich aus der miozänen Verbindung Westindiens mit Mittelamerika, das erstere durch die Zugehörigkeit von Südflorida zur mitteltertiären und jungtertiären Antillis. Die Cist ulinen kommen außerdem in Guatemala, Bolivia und Ecuador vor, ein Hinweis auf das eigent- 4. Heft 72 Dr. Th. Arldt: liehe Heimatgebiet der beiden Unterfamilien, die nur von Süden her nach Westindien und von hier nach Mittelamerika und Florida gelangt sein können. In Afrika treffen wir zunächst auf die Cyclotopsinen mit der einzigen Gattung Cyclotopsis. Diese ist jetzt auf die Maskarenen, Sokotra und Südindien beschränkt. Hierhin haben sie sich wohl spätestens in der oberen Kreide über die Lemuris ausgebreitet. Nun stellt man aber zu dieser Gattung auch fossile Arten aus dem Eozän und Miozän, vielleicht auch aus dem Senon Europas. Wollen wir rein kontinentale iVusbreitung annehmen, so müßte die Unter- familie bis zum Unterjura zurückreichen. Näher liegt es aber wohl, auch bei dieser Gruppe an eine transmarine Verbreitung während der Kreide zu denken, die ja durch die zahlreichen Inseln im Mittelmeere erleichtert werdenmußte. Jedenfalls muß aber in der Krei- de in Afrika viel weiter verbreitet gewesen sein als heute. Ganz ähnliche Beziehungen treffen wir auch bei den Cyclos- tomatinen an, die vom Eozän an in Europa fossil vertreten sind, also vielleicht etwas nach den Cyclotopsinen das Mittelmeer über- schritten. Im Gegensatz zu der älteren Unterfamilie hat sich diese bis in die Gegenwart in Europa behauptet, reicht doch Cyclostoma noch heute bis Jütland, Südengland und Irland nordwärts und bewohnt auch das ganze iNIittelmeergebiet von den Kanarischen Inseln und Portugal bis Syrien und zum Kaukasus. Cyclostoma ist entschieden eine rein europäische Bildung, die am Beginne des Eozän entstanden sein dürfte. An diese Gattung schließen sich zwei weitere rein mediterrane Formen an. Leonia bewohnt mit zwei Arten L. mamillaris und L. scrobiculata Südspanien, Süd- Marokko und Oran, hat sich also jedenfalls auf der alten Berberis entwickelt. Tudorella aber ist jetzt ausschließlich auf die Balearen beschränkt. Früher vereinigte man diese Gattung mit der neo- tropischen Tudora, die jetzt zu den Cistulinen gerechnet wird, doch handelt es sich in diesem Falle nur um Konvergenz. Auch die früher zu Tudora gestellten fossilen Arten aus dem Eozän und Miozän Europas gehören zu Tudorella und beweisen, daß diese nicht etwa eine Lokalform der Balearis ist, sondern eine einst in Europa weiter verbreitete Gruppe, deren Heimat in Westeuropa gelegen war. Noch eine weitere Gattung ist in Europa fossil nachgewiesen worden, Otopoma, jetzt nur im Somaliland, Südarabien, auf Sokotra und in Vorderindien lebend. Da die Gattung erst im Untermiozän in Europa fossil auftritt, sehen wir ihre Heimat in Afrika, von wo sie im Mitteltertiär nach Europa, im Pliozän nach Indien gelangte. Lithidion lebt in Südafrika, auf Sokotra und Madagaskar, Tropi- dophora in der ganzen äthiopischen und madagassischen Region. Wann beide Madagaskar erreicht haben, ist ungewiß, Tropidophora aber sicher früher als Lithidion, da sie selbst die Maskarenen erreicht hat. Sie kam also vielleicht vortertiär, Lithidion mittel- tertiär in die madagassische Region. Guillainia endlich ist ganz auf die Nachbarschaft von Sokotra beschränkt. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 73 Die A c i c u 1 i d e n sind europäisch und haben sich erst im Pliozän bis Abessinien ausgebreitet. Wann sie sich in Europa entwickelt haben, läßt sich kaum feststellen. Jedenfalls ist Acicula (Acme) im Miozän fossil vorhanden. Aus den marinen bis lit oralen Rissoiden sind die Hydrobiiden hervorgegangen, von denen Hydrohia noch im Brackwasser lebt, während andere schon ganz dem Süß- wasser angehören, wie Benedictia aiis Nordasien, die mediterranen Paulia,Maresia,Belgrandia, Peringia, die vorwiegend alpinen amnicola und Bythinella, Horatia von Dalmatien, oder Lartetia und Lithoglyphus. Die Familie tritt schon im Dogger auf und ist als holarktisch zu bezeichnen, ohne daß man aber etwas genaueres über ihre Heimat und ihre Verbreitung angeben könnte. Ganz im Süß Wasser leben die den Hydrobiiden sehr nahestehenden Bythi- niden, die mindestens bis zum Wealden zurückreichen. Diese weiter verbreiteten Schnecken haben sich vielleicht noch vom Meere aus verbreitet. Die Assimineiden sind rein europäisch. Zahl- reiche Eozänarten gehören zu Assiminea. Nicht ganz soweit zurück sind die Moitessieriden, die imOligozän von Europa auftreten. Sie gehören jetzt ganz dem mediterranen Gebiete an und sind also wahrscheinlich von Südeuropa herzuleiten. Die Baikaliiden vertreten sie im nördlichen Asien, besonders im Baikalsee. Sie sind vielleicht von dem Hanhai der Palaeogenzeit ausgegangen. Die auf die Meeresküsten beschränkten, fast über alle Regionen verbreiteten Truncatelliden sind vielleicht zu den Familien mit später, mehrmaliger Einwanderung aus dem Meere zu rechnen. Eine Verbreitung von Kontinent zu Kontinent ist bei ihnen nicht an- zunehmen. Die Valvatiden sind seit dem Lias in Europa heimisch und anscheinend von diesem oder wenigstens von der Nordatlantis ausgegangen, in deren Bereich sie in der Hauptsache heimisch sind. Nordasien könnte imUnterjuraoder der oberenKreide von ihnen er- reicht worden sein . Die M e 1 a n i i d e n müssen sich schon vortert iär ausgebreitet haben, anscheinend auch von der Nordatlantis aus. Fossil bekannt sindsie hier seit der Kreide, häufiger seitdemEozän, doch sind sie vielleicht noch älter, da sie auch Neuseeland noch erreicht haben, ebenso wie die Hydrobiiden. Sicher sind die Stre- pomatinen (Pleurocerinen) in der Nordatlantis heimisch. Diese treten in mehreren Gattungen, wie Pleurocera,Goniobasis, Leptaxis im europäischen Wealden auf, sind aber vom Tertiär an ganz auf Nordamerika beschränkt. Die Melaniinen breiteten sich dagegen von Europa aus und gelangten nach Südamerika über die Süd- atlantis und erreichten Nordamerika auf diesem Wege wohl erst im Pliozän. Endlich sind noch die Cerithiiden zu erwähnen. Von dieser vorwiegend marinen, bis zum Dogger zurückreichenden Familie ist Potamides {Cerithidea) ins Süßwasser übergegangen und zwar in den Randländern des Indischen Ozeans, in Patagonien und in Mexiko. Seit der Kreide ist er in Europa und Indien bis zum Oli- gozän fossil bekannt, im Eozän auch aus Patagonien, im Oligozän 4. Heft 74 Dr. Th. Arldt: von Haiti. Anscheinend war er in Kreide und Tertiär von dem alten großen Mittelmeer ausgehend auch im Indik und Südatlantik heimisch und wanderte im Laufe der Zeit an verschiedenen Stellen in die Küstengewässer ein. Suchen wir nun auch für die kontinentalen Prosobranchier eine Übersicht zu gewinnen, so zeigt sich, daß zunächst eine ganze Anzahl von Familien mehrfach vom Meere her in das Land einge- drungen ist. Dies gilt z.B. von den Neritiden, Littoriniden, Trun- catelliden und Cerithiiden, in gewissem Sinne wohl auch von den Hydrobiiden und Bythiniden. Für die übrigen Familien geben wir zunächst eine Übersicht der Heimatgebiete. Nordische Formen: Paludiniden (Europa) Cyclophoriden (Palaearktis) Cyclophorinen (Osteuropa) Cyclotinen (Osteuropa) Pupininen (Osteuropa) Craspedopomatinen (Lusitanis) Pomatiasinen (Herzynis) Pterocyclinen (Angaris) Cyathopomatinen (Angaris) Alycaeinen (Angaris) Diplommatininen (Angaris) Realiinen (Angaris) Aciculiden (Europa) H}Mrobiiden (Holarktis) Assimineiden (Europa) Moitessieriden (Südeuropa) Baikaliiden (Angaris) Valvatiden (Nordatlantis) Melaniiden (Nordatlantis?). Südliche Formen: Heliciniden (Südamerika) Hydroceniden (Südatlantis) Cyclophoriden : Neoc}Tlotinen (Südamerika) Geomelaniiden (Südamerika) Ampullariden (Afrika) C}dostomatiden (Südatlantis) Cyclotopsinen (Afrika) Cyclostomatinen (Afrika) Licininen (Südamerika) Cistulinen ( Südamerika) . Über die Entwicklung der größeren Gruppen läßt sich hier natürlich nichts aussagen, da ja die Familien durchaus selbständig ins Süßwasser übergegangen sein müssen, wenn auch einige von ihnen engere Gruppen bilden. Für die Schichten in den einzelnen Regionen erhalten wir folgende Verteilung : ^^) I. Australische Region. 4. Pliozän (v. Indien) : C}^clophorinen N 0, Cyclotinen P, Cyatho- pomatinen P, Pupininen, Diplommatininen O NP. 3. Senon (v. Südamerika): Helicininen H O. **) Abkürzungen s. S. 60. »Q JO Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 75 2. Zenoman (v. Südamerika): Hydroceniden NO; (v. Indien): Realiinen N O. 1. Jura (v. Indien): Melaniinen N O. II. Neotropische Region. 4. Senon (v. Afrika) : Neocyclotinen; (v. Meere) : Geomelaniiden A. 3. Ob. Kreide (v. Australien): Realiinen. 2. Unt. Kreide (v. Afrika): Ampullariden, Licininen M A. Cistulinen. 1. Jura (v. Afrika): Melaniinen; (v. Meere): Helicininen, Proser- pininen, Hydroceniden P. III. Madagassische Region. 6. Pliozän (v. Afrika) : Cyclophorinen K, Craspedopomatinen K, Cyathopomatinen : Mychopoma K. . Alttertiär (v. Afrika): Cyclostomatinen : Lithidion. . Senon (v. Afrika): Cyclostomatinen: Tropidophora. .Ob. Kreide (v. Indien): Cyathopomatinen: Cyathepoma S, Realiinen. 2. Zenoman (v. Afrika): Cyclotopsinen. 1. Jura (v. Afrika): Melaniinen. IV. Aethiopische Region. 4. Pliozän (v. Europa): Craspedopomatinen j, Pomatiasinen W, Aciculiden; (v. Indien) : Cyclophorinen, Pupininen W, Cyatho- pomatinen. 3. Mitteltertiär (v. Europa): Paludiniden. 2. Ober jura (v. Meere) : Hydroceniden S, Ampullariden, Cyclotop- sinen, Cyclostomatinen. 1. Unterjura (v. Europa): Melaniinen. V. Orientalische u. Holarktische Region. 7. Pliozän (v. Südamerika) : Helicininen N; (v. Afrika) : Cyclosto- matinen: Otopoma O, Ampullariden O; (v. Australien): Heli- cininen O P, Hydroceniden O P. 6. Miozän (v. Afrika) :HydrocenidenP, Cyclostomatinen P. 5. Eozän (v. Meere) : Moitessieriden P, Assimineiden P, Baicaliiden P, ? Aciculiden. 4. Senon (v.Afrika) : Ampullariden P, Cyclostomatinen: Cyclostoma P, Tudorella P; (v. Madagaskar): Cyclotopsinen Ö. 3. Cenoman (v. Afrika) : Cyclotopsinen P;(v.Meere) :Cyclophoriden P O. 2. Unterkreide (v. Meere) '.Paludiniden P N O, PBythiniden P N O. 1. Lias (v. Meere): Valvatiden P N, Melaniinen P N 0, Strepoma- tinen P •f, N, ? Hydrobiiden PN. Zur Ergänzung fügen wir auch hier den Regionaltafeln For- mationstafeln bei, ebenso wie bei den Pulmonaten. 4. Heft 76 Dr. Th. Arldt: Jura. Nordatlantis: Hydrobiiden, Valvatiden, Melaniinen. Skandis: — Angaris: — Südatlantis: Heliciniden (W), Hydroceniden, Ampullariden, Cyclostomatiden, Melaniinen. Lemuris: Melaniinen. Australien: Melaniinen. Untere Kreide. Nordatlantis: s. Jura, dazu Paludiniden (O), ? Bythiniden, Strepomatinen. Angaris: — Südatlantis s. Jura. Lemuris s. Jura. Australien s. Jura. Obere Kreide. Nordatlantis: Paludiniden, Hydrobiiden, Bythiniden, Stre- pomatinen, Valvatiden. Eurasien: Paludiniden, Cyclophoriden, Ampullariden (W), Cy- clotopsinen, Cyclostomatinen, Hydrobiiden, Bythiniden, Val- vatiden, Melaniinen. Australien: Helicininen, Hydroceniden, Realiinen, Melaniinen Ozeanis: Helicininen, Hydroceniden, Realiinen, Melaniinen. Südamerika: Helicininen, Proserpininen, Hydroceniden, Neo- cyclotinen, Realiinen, Geomelaniiden, Ampullariden, Licininen, Cistulinen, Melaniinen. Afrika: Hydroceniden, Ampullariden, Cyclotopsinen, Cyclosto- matinen, Melaniinen. Lemuris: Cyathopomatinen, Realiinen, Cyclotopsinen, Cyclosto- matinen, Melaniinen. Alttertiär. Nordamerika s. Obere Kreide: Nordatlantis. Europa: Paludiniden, Cyclophorinen, Cyclotinen, Pupininen, Craspedopomatiinen, Pomatiasinen, Ampullariden, Cyclotop- sinen, Cyclostomatinen, Aciculiden, Hydrobiiden, Bythiniden, Assimineiden, Moitessieriden, Valvatiden, Melaniiden. Asien: Paludiniden, Pterocyclinen, Cyathopomatinen, Alycaeinen, Diplommat ininen, Realiinen, Hydrobiiden, Bythiniden, Baika- liiden, Valvatiden, Melaniiden. Südamerika s. Obere Kreide. Afrika: s. Obere Kreide, dazu Paludiniden (am Ende). Madagaskar s. Obere Kreide: Lemuris. Australien u. Ozeanien s. Obere Kreide. Zur Ausbreitung der Land- und SüßwassermolluskeiL 77 Jungtertiär. Nordamerika: s. Obere Kreide, dazu Heliciniden, Melaniinen. Europa: s. Alttertiär, dazu Hydroceniden, Realiinen. Asien: s. Alttertiär, dazu Helicininen, Hydroceniden, Cyclopho- rinen, Cyclotinen, Pupininen. Südamerika s. Obere Kreide. Afrika: s. Alttertiär, dazu Cyclophorinen, Cyathopomatinen, Pupininen, Craspedopomatinen, Pomatiasinen, Aciculiden. Madagaskar: s. Obere Kreide, dazu Cyclophorinen, Craspedo- pomatinen. Australien u. Ozeanien: s. Obere Kreide, dazu Cyclophorinen, Cyclotinen, Cyathopomatinen, Pupininen, Diplommatininen. Die Neritiden, Littoriniden und Truncatelliden lassen sich auch in diese Tafeln zur Zeit noch nicht gut einordnen. III. LAMELLIBRANCHIATEN. Unter den Lamellibranchiaten sind als Süßwasserformen be- sonders die Najadiden wichtig, mit deren geographischer Geschichte sich zunächst v. Jhering^) eingehend beschäftigt hat. Späterhin hat ihre Systematik durch Simpson^®) eine wesentliche Förderung erfahren, ohne daß aber dieses System durchaus befriedigend wäre. Er geht offenbar zu sehr von dem Standpunkte aus. Formen aus verschiedenen Gegenden auch für genetisch verschieden anzusehen. Vielleicht bringt uns eine Neubearbeitung des Systems für palaeo- geographische Untersuchungen noch geeignetere Grundlagen. Erschwert werden solche zur Zeit hauptsächlich dadurch, daß die fossilen Formen in Simpsons System nicht berücksichtigt sind. Schon im Karbon waren die Homomyarier in der Nordatlantis ins Brackwasser eingedrungen und sind hier durch die karbonisch- unt er permische Gattung Anthracosia vertreten, die aber zu den rezenten Najaden in keinem stammesgeschichtlichen Verhältnisse steht, vielmehr eine durchaus selbständige Anpassung an das kontinentale Leben darstellt. Ob sie auch in den anderen Kon- tinenten der damaligen Zeit durch verwandte Formen vertreten **) H. V. J he ring: Über die Entwicklungsgeschichte der Najaden. Sitzungsber. Nat. Ges. Leipzig 1874, S. 3 — 8; Jahrb. d. deutsch. Malako- zoolog. Ges. 1874, S. 272. — Revision der von Spix in Brasilien gesammelten Najaden. Arch. f. Naturg. 1890, S. 117 — 170. — Die geographische Ver- breitung der Flußmuscheln. Ausland 1890, S. 941 — 944, 968 — 973. — The geographical Distribution of the Freshwater Musseis. New Zealand Joum. Scienc. I, 1891, p. 151 — 154. — Anodonta und Glabaris. Zool. Anz. XIV, 1891, S. 474, 484; XV, 1892, S. 1—5. — Die Najaden von Sao Paulo und die geographische Verbreitung der Süßwasserfaunen von Südamerika. Arch. f. Naturg. 1893, S. 45 — 140. — Über brasilianische Najaden. Ab- handl. d. Senckenberg. Naturf. Ges. XXXII, 1910, S. 113—140. *•) C. T. Simpson: The Classification and Geographical Distribution of the Pearly Freshwater Musseis. Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, 1896, p. 295 — 343. , — Synopus of the Najades or Pearly Freshwater Musseis. Ebend. XXII, 1900, p. 601—1044. 4. Heft 78 Dr. Th. Arldt: war, entzieht sich unserer Kenntnis. Die Najadiden scheinen nur bis zur Trias zurückzureichen. Aus der marinen Cardinia ging damals wahrscheinlich die brackische Uniona Europas hervor, aus der sich dann die eigentlichen Najadiden entwickelten. Schon im Lias dürften sie sich über alle Kontinente verbreitet haben, wo sie sich z. T. in selbständigen Familien weiter entwickelten. Zwei davon gehören in der Hauptsache der Südatlantis an. Von den Aetheriiden findet sich Aetheria in Afrika und Madagaskar, Bartlettia und Mülleria sind in Südamerika heimisch. Außerdem wird die letztere aus dem malaiischen Gebiete angegeben. Ganz auf die Südatlantis beschränkt sind die Muteliden. In teilweise zahlreichen Arten finden sich Spatha, Mutela, Pleiodon [Iridina), Brazzaea, Chelidonopsis im tropischen Afrika, Mycetopoda, Glabaris, Leila, Fossula, Iheringella, Monocondylaea in Süd- und Mittel- amerika. Da sie hier ziemlich spärlich sind und auf Westindien ganz fehlen, sind sie wohl erst im Pliozän direkt von Südamerika aus hierher gelangt. Außerhalb der Südatlantis wird nur eine zweifelhafte Art von Spatha aus der oberen Kreide von Südfrank- reich angegeben, die leicht hierher von Afrika aus gelangt sein könnte. Die Entwicklung beider Familien gehört nach dem oben Gesagten wohl sicher dem oberen Jura an, in dem die Südatlantis mit der Lemur is isoliert war. Eine Benutzung der ozeanischen Landbrücke durch Mülleria dürfte nicht wahrscheinlich sein, eher ist anzunehmen, daß diese Gattung über die Lemuris nach Vorder- indien und später nach der Malaiis kam, vorausgesetzt, daß die Bestimmung der indonesischen Form überhaupt richtig ist. Da die Muteliden auf Madagaskar fehlen, sind sie wohl eher vom Westen und Norden der Südatlantis ausgegangen, die Aetheriiden wegen ihrer Verbreitung über Madagaskar und Indien eher vom Osten und Südosten. Die Unioniden gehören ebenso entschieden der Holarktis an. Hier entwickelten sich zunächst die Hyrianen oder Endo- branchier und zwar nach ihrer Verbreitung jedenfalls in der ober- jurassischen Angaris. Von hier gelangte im Zenoman ein Teil über das westliche Nordamerika nach Südamerika und trieb dort den Zweig der Lamphorhampheen. Diese sind noch heute zumeist auf Südamerika beschränkt wie Tetraplodon, Castalina, Casta- liella, Callonaia, Hyria und Prisodon, die sämtlich in der brasi- lischen Unterregion heimisch sind. Nur Diplodon hat sich weiter verbreitet. Diplodons.str.und haben auch das gemäßigte Südamerika erreicht, Laevirostris Westafrika, Hyridella Australien, Tasmanien, Neuguinea und Neuseeland. Die letztere Untergattung kann sich nur über die mittel- und oberkretazeische Ozeanis, erstere über die senone Südatlantis ausgebreitet haben. In Asien entwickelten sich statt dessen die Rosanorhampheen, die ganz auf die alte Welt beschränkt sind. Dem Stammgebiete wohnen heute noch am nächsten Ptychorhynchus von Ostasien und Hainan und Arconaia von China. Auch von Parreysia und Pseud- Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 79 odon sind mehrere Untergattungen auf Ostasien beschränkt und die andern zumeist in Hinterindien und dem malaiischen Gebiete zu finden. In Hinterindien sind auch “ Harmandia, Physunio, Trapezoidens heimisch, in Vorderindien Arcidopsis, auf den Phi- lippinen DalUella, die aber auch Borneo besiedelt hat, auf Borneo und Sumatra Rectidens und wahrscheinlich auch Virgus und Cteno- desma. Diese beiden treten dann auch nach einer Verbreitungslücke wieder in Melanesien auf, wohin sie nicht vor dem Pliozän gelangt sein können. Parreysia hat in ihrer typischen Untergattung auch Afrika erreicht, wo sie in den Tropen heimisch ist. Sie ist dabei sicher von Indien ausgegangen und im Pliozän eingedrungen. Dasselbe gilt auch von LameUidens, deren typische Untergattung ihren Schwerpunkt in Hinterindien besitzt, während Spathopsis im Nordosten der aethiopischen Region lebt. Auch die Vorfahren der Grandidieria vom - Tanganjikasee und der westafrikanischen Pseudavicula dürften von Indien hergekommen sein, wo deren nächste Verwandte noch heute heimisch sind. Endlich ist auch Nodularia zu erwähnen. Von deren Untergattungen sind Lanceo- laria und Cylindrica ost asiatisch, Radiatula hinterindisch, also alle drei im Stammgebiete der Gruppe heimisch. Von hier muß auch Nodularia s. str. ausgegangen sein, da hier fast alle Arten heimisch sind, doch hat sie im Pliozän das papuanische Gebiet und Ostafrika in einer bez. drei Arten erreicht, beides offenbar von Indien aus. Cafferia gehört fast ganz dem Osten und Süden Afrikas anbisaufdie C. mandinguorum vonWestafrika, C(2^/a^wmdemtropi- schenAfrikanördlichdes Sambesi-Ngamibeckens. Die eine Art C. hag- der letztenUntergattung beweist , daß diese überVorderasien, über das östlicheMediterrangebiet nach Afrika gelangt ist , also weiter nördlich a.hNodularia,Grandidieriaund die andernRosanorhamphen. Die Unioninen leiten wir dann von der oberjurassischen Nord- atlantis ab. Von ihnen sind die Digenen, Mesogenen, Ptychogenen, Eschatigenen und Diagenen ganz auf Nordamerika beschränkt und offenbar hier auch heimisch. Weitere Verbreitung haben die Homogenen und die Heterogenen erlangt, die beide später Asien erreichten, im Pliozän Mittelamerika und die letzteren auch Afrika. Der Schwerpunkt der Heterogenen liegt dabei auch entschieden in Amerika, auf das Tmncilla, Micromya, Medionidus, Nephronajas, Glebula, Plagiola und die formenreiche Lampsilis beschränkt sind. Lampsilis drang im Pliozän nach Süden bis Guatemala vor, Ne- phronajas bis Kolumbien, Plagiola bis Venezuela. Die weitere Verbreitung ist dann offenbar über das Beringgebiet nach Asien erfolgt, denn die meisten anderen Gattungen gehören Ostasien und Südostasien an: Lepidodesma (Ostasien), Cristaria (Ostasien, Hinterindien), Hyriopsis (Ostasien bis Borneo), Chamherlainea (Hinterindienj, Pilsbryoconcha (Hinterindien, Sumatra, Java). Diese Ausbreitung könnte in der oberen Kreide erfolgt sein. Da die Gruppe in Europa fehlt, kann diUchPseudospatha nur von Indien aus nach Ostafrika und dem Kongogebiete gelangt sein. 4. Heft 80 Dr. Th. Arldt: Nur von der europäischen Seite der Nordatlantis können die Homogenen ausgegangen sein, zu denen u. a. die großen Gattungen Anodonta und Unio, sowie Margaritana gehören. Alle drei konnten sich in der oberen Kreide und im Eozän leicht über die Nordatlantis nach Nordamerika aus breiten, wo sie in zahlreichen Arten vertreten sind. Früh muß besonders Unio hierher gelangt sein, da bei ihm die altweltlichen und die amerikanischen Arten scharf geschieden sind. Die Untergattung Lymnium bewohnt Europa und Nordasien bis zur Lena, sowie Algerien. Letzteres wurde offenbar von Europa erst im Pliozän erreicht, wahrscheinlich über die sizilische Brücke. Auch nach Nordasien kann Lymnium erst im Miozän gekommen sein, da hier nur der auch in Europa überall verbreitete U . pictorum und der nord- und mitteleuropäische U. tumidus gefunden werden. Die meisten Arten sind in Osteuropa, Kleinasien und Syrien heimisch, so daß Lymnium hauptsächlich von hier ausgegangen zu sein scheint. Lapidosus ist ganz mediterran. Alle anderen Unter- gattungen sind amerikanisch, Canthyria auf den Osten, Uniomerus auf den Osten und die Mitte der Union beschränkt, wo auch Elliptio seine meisten Arten besitzt. Dazu kommen aber einige Arten, die über Mexiko bis Guatemala vorgedrungen sind. Dies ist ziemlich merkwürdig, weil die Untergattung im Westen der Union ganz fehlt. Sie muß hier mindestens im nördlichen Mexiko ursprünglich gelebt haben. Nach Süden hin schließt sich endlich Micronajas an, die bis Nikaragua vorgedrungen ist. Diese Ein- wanderung ist sicher erst ins Pliozän zu setzen. Ein jüngerer Einwanderer in Nordamerika war wohl Anodonta, die nicht in so scharfe geographische Untergattungen zerfällt. Ihr Erscheinen in Nordamerika möchten wir etwa ins Alttertiär setzen. Sie hat sich hier aber viel weiter ausgebreitet als Unio, ist im Pliozän mit wenigen Arten bis Guatemala vorgedrungen und im Laufe des Tertiär auch über das Beringgebiet nach Ostasien. Darauf deutet besonders U. heringiana, die Ostsibirien und Alaska gemeinsam ist. In Ostasien und Hinterindien haben sich dann eine ganze Reihe weiterer Arten entwickelt. Andere Formen kamen im Miozän von Europa nach Nordasien, wie besonders U. cygnea, die ähnlich verbreitet ist wie die oben erwähnte U. pictorum. Auch Margaritana ist weit verbreitet, selbst in der x\rt M. margaritifera. Diese findet sich in Nordamerika, in Ostasien und in Westeuropa von Spanien bis Skandinavien, fehlt aber in ganz Süd- und Osteuropa, sowie in Sibirien. Dies spricht einmal dafür, daß die Form sich erst spät ausgebreitet hat. Ihre Heimat müssen wir in Nordamerika suchen, von wo sie über die Beringis nach Ostasien, über die nordatlantische Brücke nach Westeuropa gelangen konnte, beides mindestens bis zum Pliozän. Im mittleren Gebiete der Union wird sie durch verwandte Arten ersetzt, eine weitere findet sich im Mittelmeergebiet, eine in Hinterindien. Die ganze Ausbreitung der Gattung dürfte kaum vor das Miozän an- zusetzen sein. Zur Ausbreitung der Land- und Süßwassermollusken. 81 An diese weitverbreiteten Gattungen schließen sich lokalere, in Nordamerika Pleuvohema, Hemilastena, Lastena, Areidms, Pegias, Anodontoides vorwiegend in der mittleren Union, Alas- midonta und Symphynota auch in deren Osten, Gonidea im Westen, ferner Colletopterum, Galülotia imd Leguminaia im Osten des Medi- terrangebietes und Solenaia in Ostasien und Hinterindien. Letztere soll angeblich auch im Viktoriaflusse Australiens Vorkommen, doch ist das ganz unsicher imd nach der einstigen Verbreitung der Unioninen auch wenig wahrscheinlich. Solenaia stammt seiner Verbreitung und seinen Beziehungen nach von Nordamerika, und seine Vorfahren mögen mit Anodonta nach Asien gekommen sein. Die amerikamischen Gattungen werden wir neben Unio zu stellen haben und die ostmediterranen wohnen dem Stammgebiete der Gruppe ganz nahe, so daß wir sie als alte Bewohner ihrer jetzigen Heimat ansehen können. Es bleiben nun noch die Tetrageneen übrig, hauptsächlich die Gattung Quadrula umfassend. Diese enthält zunächst viele Arten hauptsächlich im mittleren Nordamerika, von wo sie im Pliozän bis Guatemala vorgedrungen ist. Dazu kommen die Untergattungen Lamprotula von Ostasien imd Tonking und Dis- comya von Borneo. Da auch die verwandten Gattungen Schisto- desmus, Gibbosula und Cuneopsis alle in China heimisch sind, so können die Tetragoneen nur von Nordamerika ausgegangen sein und wie die Heterogenen in der oberen Kreide über die Beringis nach Ostasien gelangt sein. Neben den Unioniden und ihren Verwandten treten die andern Familien von Süßwassermuscheln bedeutend zurück, auch was ihre palaeogeographische Verwendbarkeit anlangt. Weit verbreitet sind die Sphäriiden und dies ist wohl auch schon im Alttertiär der Fall gewesen. Fehlen sie doch heute nur in den arktischen Ge- genden und im südlichen Patagonien und wenn axLchPisidium nicht aus älteren als Eozänschichten bekannt ist, so reicht doch Sphae- rium sicher bis in die untere Kreide zurück. Da beide Gattungen auch auf Neuseeland heimisch sind, müßten sie sogar bis in den Jura zurückreichen, wenn sie sich ausschließlich innerhalb der Kontinente verbreitet hätten. Doch ist diese Annahme nicht nötig. Es ist sogar wahrscheinlicher, daß die Sphaeriiden an verschiedenen Stellen selbständig ins Süßwasser übergegangen sind, da die ver- wandten Cyreniden seit dem Lias im Meere leben, vielleicht sogar schon seit dem Untersilur. Über die Heimat und Ausbreitung der Gruppe läßt sich daher nichts sagen. Viel lokaler sind die Cardiiden mit Didacna im Süßwasser vertreten. Sie sind ganz entschieden erst im Miozän in Europa in die kontinentalen Gewässer übergetreten und das gleiche gilt für die Limnocardiiden mit Adacna und Monodacna. Die An- passung dieser Formen an das Süßwasser scheint in dem sarma- tischen Mittelmeere vor sich gegangen zu sein, das im Untermiozän mit dem Mittelmeer über das Rhonebecken zusammenhängend Archiv für Natoreeschichte 1915. A. 4. 6 4. Heft 82 Dr. Th. Arldt: im Obermiozän allmählich ausgesüßt wurde. Von ihm aus konnten sich die Muscheln dann weiter ausbreiten. Auch dieDreißensiden sind erst im Obermiozän zum Leben im Süßwasser über gegangen. Sie finden sich jetzt in den in die Nordsee und die südliche Ostsee strömenden Flüssen und von der Donau bis zum Dnjepr. Auch ihre Entwicklung dürfte zu dem eben genannten jMittelmeere in Be- ziehung stehen imd zwar zu seinem westlichen Teile, in Süddeutsch- land tritt Dreissensia doch auch im Mainzer Becken schon im Miozän auf. Zum Schlüsse stellen wir nun auch die Lamellibranchiaten des Süßwassers nach verschiedenen Gesichtspunkten übersichtlich zusammen, an erster Stelle nach ihrem Anpassungsgebiete an das kontinentale Leben. Nordische Formen : 1. Anthracosiiden (Nordatlantis) Uniona (Europa) 2. Rosanorhampheen (Angar is) 3. Heterogenen (Nearktis) Homogenen (Europa) Tetragenen (Nearktis) 4. Cardiiden (Sarmatisches Gebiet) Limnocardiiden (Sarmatisches Gebiet) Dreissensiden (Mitteleuropa). In der Entwicklung der Süß wasser muscheln hat also ent- schieden der Norden eine hervorragende Rolle gespielt. Aus dem Süden sind nur wenige und wenig verbreitete Familien hervor- gegangen. Für die Schichten in den einzelnen Regionen erhalten wir folgende Verteilung r^“^) I. Australische Region. 2. Pliozän (v. Indien): 2 Rosanorhampheen P. 1. Zenoman (v. Südamerika): 2 Lamphorhampheen N. II. Neotropische Region. 4. Pliozän (v. Nordamerika): 3 Heterogenen (fast nur M), Ho- mogenen, Tetragenen. 3. Zenoman (v. Asien — Nordamerika): 2 Hyrianen. 2. Oberjura (v. Afrika): 1 Aetheriiden. 1. Unterjura (v. Afrika): 1 Muteliden. III. Madagassische Region. 1. Oberjura (v. Afrika): 1 Aetheriiden. Südliche Formen: Aetheriiden (östliche Süd- atlantis) Muteliden (östliche u. nörd- liche Südatlantis) Lamphorhampheen (Süd- amerika) . *’) Abkürzungen s. S. 60. Zur Ausbreitung der Land- und SüßwassermoUusken. 83 IV. Aethiopische Region. 4. Pliozän (v. Europa): 2 Rosanorhampheen : Caelatura, Cafferia- (v. Indien): 2 Rosanorhampheen: Nodularia, Grandidieria, Parreysia, Lamellidens', Pseudavicula, 3 Heterogenen. 3. Senon (v. Südamerika): 2 Lamphorhampheen W. 2. Oberjura (v. Südamerika): 1 Muteliden. 1. Unterjura (v. Palaearktis) : 1 Aetheriiden. V. Orientalische u. Holarktische Region. 5. Jungtertiär (v. Afrika): 1 Aetheriiden. 4. Miozän (v. Meere) : 4 Cardiiden P, Limnocardiiden P, Dreissen- siden P. 3. Zenoman (v. Afrika): 1 Muteliden. 2. Trias (v. Meere): 1/3 Unioniden s. e. P N O. 1. Karbon (v. Meere): 1 Anthracosiiden PN. Als Formätionstafeln endlich erhalten wir die folgenden: Karhon u. Perm. Nordatlantis: 1 Anthracosiiden. Angaris, Holonotis: — . Trias. Nordatlantis: 1 üniona (O.) Eurasien, Holonotis: — . Jura u. Untere Kreide. Nordatlantis: 2 Unioninen. Skandis: 2 Unioniden. Angaris: 2 Hyrianen. Südatlantis: 1 Aetheriiden (O), Muteliden (W). Lemuris: 1 Aetheriiden. Australien: — . Mittlere Kreide. Nearktis: 3 Heterogenen, Tetragenen. Eurasien: 1 Muteliden (W), 2 Rosanorhampheen (O), 3 Homo- genen (W). Australien: 2 Lamphorhampheen. Ozeanis: 2 Lamphorhampheen. Südamerika: 1 Aetheriiden, Muteliden, 2 Lamphorhampheen. Afrika: 1 Aetheriiden, Muteliden. Lemuris: 1 Aetheriiden. Obere Kreide. Nordatlantis: 2 Heterogenen, Homogenen: Unio, u. a., Tetra- genen: Quadrula. 4. H«ft 84 Dr. Th. Arldt: Zur Ausbreitung der Land- u. Süßwassermollusken. Eurasien: 1 Muteliden (W), 2 Rosanorhampheen (0), 3 Hetero- genen, Homogenen (W), Tetragenen: Quadrula. (O) Australien u. Ozeanis: 2 Lamphorhampheen : Diodon. Südatlantis: 1 Aetheriiden, Muteliden, 2 Lamphorhampheen. Lemuris: 1 Aetheriiden. Alttertiär. Nordamerika: 3 'Heterogenen, Homogenen: ünio, Anodonta u. a., Tetragenen: Quadrula. Europa: 3 Homogenen: Unio, Anodonta. Asien: 2 Rosanorhampheen, 3 Heterogenen, Tetragenen. Südamerika: 1 Aetheriiden, Muteliden, 2 Lamphorhampheen. Afrika: 1 Aetheriiden, Muteliden, 2 Lamphorhampheen: Lae- virostris. Madagaskar: 1 Aetheriiden. Australien: 2 Lamphorhampheen: Hyridella. Jungtertiär. Nordamerika: 3 Heterogenen, Eigenen, Mesogenen, Ptychogenen, Eschatigenen, Diagenen, Homogenen: Unio, Anodonta, Mar- garitana u. a., Tetragenen: Quadrula. Europa: 3 Homogenen: Unio,Anodonta,Margaritana, 4 Cardiiden, Limnocardiiden, Dreissensiden. Asien: 1 Aetheriiden, 2 Rosanorhampheen, 3 Heterogenen, Ho- mogenen, Tetragenen. Südamerika: 1 Aetheriiden, Muteliden, 2 Lamphorhampheen, 3 Heterogenen : Lampsilis, Nephronajas, Plagiola, Homogenen: Unio, Anodonta, Tetragenen: Quadrula. Afrika: 1 Aetheriiden, Muteliden, 2 Lamphorhampheen: Lae- virostris. Madagaskar: 1 Aetheriiden. Australien: 2 Lamphorhampheen : Hyridella, Rosanorhampheen : Nodularia, Virgus, Ctenodesma. Eine genauere Verteilung der einzelnen Gattungen wird viel- leicht möglich sein, wenn die Systematik der Najadiden noch weiter bearbeitet sein wird und besonders, wenn dabei auch die fossilen Formen gebührende Berücksichtigung finden. Die Gattung Zodion Latr. Von O. Kr ob er, Hamburg. Unter allen Gattungen der Myopini nimmt Zodion eine Sonder- stellimg ein wegen des nur einmal, an der Basis geknieten Rüssels. Zur Zeit umfaßt die Gattimg 40 Arten. Es sind kleine 3 — 10,5 mm messende Tiere, von vorherrschend mattgrauer Färbung; nur am O. Kröber: Die Gattung Zodion Latr. 85 Hinterleib tritt rotgelbe oder goldgelbe Farbe auf. Der Kopf ist ziemlich groß, von der Breite des Rückenschildes. Das Unter- gesicht. ist etwas zurückweichend, oft seidigglänzend. Unter- gesichtsgruben deutlich. Stirn matt, meistens rotgelb oder rot- braun, nach dem Scheitel zu verdunkelt. 3 Ozellen vorhanden, die meistens in einem starkglänzenden Dreieck liegen. Die Backen sind sehr breit, fast so breit wie der Längendurchmesser des Auges. Die Fühler sind nur kurz. Das erste Glied ist stets das kleinste, es ist fast kubisch. Die Längenverhältnisse des zweiten und dritten schwanken, meistens sind sie von ziemlich gleicher Länge. Das dritte Glied ist fast immer am hellsten gefärbt, nackt; die ersten beiden sind dicht schwarz beborstet. Die Rückenborste ist kurz aber stark. Der Rüssel ist ziemlich lang, meistens etwa zweimal so lang als der Kopf, zart, borstlich, nur an der Basis gekniet. Die Taster sind meistens sehr klein und fädlich mit langer schwarzer Beborstung. Nur bei der nordamerikanischen Art Z. palpalis Robts. sollen sie sehr lang und keulig sein. Rückenschild ziemlich quadratisch mit oft sehr charakteristischer, manchmal in den Geschlechtern verschiedener Zeichnung. Das kleine Schildchen ist halbkreisförmig, nur Z. pictulum Will, soll ein dreieckiges Schild- chen haben. Schüppchen deutlich vorhanden. Beine mäßig lang, mit dicken Schenkeln. Haftläppchen vorhanden. Hinterleib mehr oder weniger keulig, besonders im männlichen Geschlecht. Nur Z. perlongum Coquül. hat einen langgestreckten, sicus artigen Hinterleib. Das Analsegment ist meistens auffallend groß und stark, fast stets von abweichender Färbung. Die Theca ist mäßig groß. Die Hinterleibszeichnung ist in den einzelnen Arten sehr charak- teristisch, oft in beiden Geschlechtern sehr abweichend. Das Flügelgeäder ist für eine Unterscheidung der Arten wenig geeignet, weil inkonstant, namentlich, was die erste Hinterrandzelle betrifft, die bald offen, bald geschlossen imd langgestielt auftritt, worauf die Bestimmungstabelle der nordamerikanischen Arten gegründet ist. Mit einer Ausnahme, Z. punctipennis n. spec., tritt keine Flügel- zeichnung auf. Die Beborstung scheint keine Artunterschiede zu gewähren. Besonders auffällig sind Macrochaeten des Hinterkopfes, des Rückenschildes, Schildchens und der ersten Hinterleibsringe, wo sie auf besonderen Punkten stehen, die meistens tiefsammet- braun oder -schwarz sind. Die Seiten des zweiten Hinterleibs- segments tragen die dichtesten Borsten. Von den 40 Arten gehören 10 zur palaearktischen, 1 zur afrikanischen, 1 zur orientalischen, 19 zur nordamerikanischen und 8 zur südamerikanischen Fauna. Soweit bekannt, sind die Arten Blumenbesucher. 1. Die Zahl der bekannt gewordenen palaearktischen Arten ist 10. Die Löw'sche Z. pulchrum ist synonym zu erythmrum Rond. Z. vittipes Strobl dürfte eine Variante derselben Art sein. Neu ist Z. gründe m., nicht zu deuten sind Z. frontalis F. und subaperium Rond. 4. Heft 86 O. Kröber: 2. 4. Z. notatum Meig, 3. Z. grande n. spec. Z. einer eum F. Carceli Rob.-Desv. 5. I. Bestimmungstabelle der Weibchen 1 Anus schv/arz Anus rot, Beine rotgelb, Fühler rotgelb 2 Fühler tiefschwarz — Fühler teil /eise rotgelb 3 Große Art mit hell rotgelben Beinen — Kleine Art mit schwarzen Beinen 4 Hinterleib unpunktiert, grau Z — Hinterleib punktiert 5 Hinterleib hell rotgelb, dimkel rotbraun punktiert Z. erythrurum Rond. (Z. pulchrum Lw.). — Hinterleib grau, schwarz punktiert Z. vittipes Strobl. II. Bestimmungstabelle der Männchen. 1 Anus schwarz 2. — Anus rot, Beine rot, Fühler hell rotgelb 6. 2 Zweites Fühlerglied mindestens zweimal so lang als das dritte Z. sardeum Rond. — Zweites und drittes Fühlerglied gleich lang 3. 3 Fühler schwarz (Z. suhapertum Rond.?) Z. notatum Meig. — Fühler rotbraun 4. 4 Hinterleib teilweise oder vorherrschend rotgelb (Z. vittipes Strobl?) Z. erythrurum Rond. — Hinterleib ohne Rotgelbfärbung 5. 5 Hinterleib hechtblau Z. caesium Beck. — Hinterleib gelbgrau, matt schwarz punktiert Z. einer eum F. 6 Hinterleib impunktiert, grau Z. Careeli Rob. Desv. — Hinterleib punktiert 7. 7 Hinterleib vorherrschend oder ganz hell rotgelb mit dunkel rotbraimen Punkten Z. erythrurum Rond. — Hinterleib ganz oder vorherrschend grau, schwarz punktiert Z. vittipes Rond. 1. Zodion sardeum Rond. Atti Soc. Ital. Sei. Nat. Milano YIII. 1865, p. 146. cJ: ,,Statura habitu et colore nigro pedum similis speciebus cinereo et notato sed certo distinctum praesertim: 1® articulo an- tennarum duplo saltem longiore tertio, non longitudine subaequali, 2® segmentis secundo et tertio abdominis maculis geminis fusci destitutis in dorso, in aliis zodionibus sat perspieuis. In Sardiniae insula." 2. Zodion notatum Meig. (J: Gleicht Z. einereum F. vollkommen. Fühler tiefschwarz, höchstens die Spitze des zweiten Gliedes unten etwas düster rot- braun. An den Schenkeln tritt manchmal jederseits eine Spur Die Gattung Zodion Latr. 87 von Rotbraun nahe der Spitze auf. Flügel blasser tingiert, erste Hinterrandzelle sozusagen am Rande selber geschlossen; aus Tourr ah- Aegypten hat eine offene Hinterrandzelle, daher ich Z. suhapertum Rond., für diese Art halte. Auch von Z. cinereum F. liegen mir zwei Tiere mit offener erster Hinterrandzelle vor. Schwinger mehr weißgelb. Die Grundfarbe des Körpers scheint immer dunkler zu sein. Länge 4 — 5 mm. Von vorn betrachtet, fließen die Flecken der Hinterleibsringe, wenigstens der mittleren, manchmal zu großen, schwarzbraunen Flecken zusammen, die dem Hinterrand anliegen. Genitalien schwarz, fast ohne Spur von rot- braunem Schein. Gleicht dem ^ vollkommen. Beine mehr pechbraun. Das Toment ist mehr seidig, mit fast bläulichem Ton. Flügel fast hyalin. Ein sehr blasses $ von Ungarn liegt mir vor mit schmal offener erster Hinterrandzelle, vollkommen auf Z. suhapertum Rond. passend. Beine mehr pechbraun, dicht tomentiert. Flügel am Vorderrand gleichfalls etwas gelblich. Länge 4 — 4,5 mm. 2 9cJ. 12 2, Deutschland, Österreich, Ungarn, Mt. Rosa, Italien, Aegypten, Frankreich, Bosnien. 3. Zodion suhapertum Rond. Atti Soc. Ital. Sei. nat. Milano XL 1868, p. 36. “Antennae nigrae, articulo secundo tantum partim rufescente. Facies pallide lutescens. Frons antice rufa, rubescens postice cum occipito nigricans. Corpus fano grisescens. Thorace nigro punctatus ; abdomen tessellis (?) aliquibus irregularibus nigris; genitalibus nigronitidis. Halt eres pallide lut ei. Pedes nigricante picei, geniculis paulo testaceis. Alae dilute fuscescentes, costa paulo fusco lutea; venis longit. 4 e 5 sejunctim costalem attingentibus, proximis in apice, sed non conjunctae.“ 1 Ex. Mittelitalien. 4. Zodion grande n. spec. Gleicht Z. cinereum F., ist aber bedeutend größer. Unter- gesicht hell ockergelb, weißseidig glänzend. Gesichtsgruben weiß- seidig. Stirn satt orange, nach oben rotbraun werdend, nach unten in schmalem Streifen ein Stück auf die Wangen her absteigend. Neben den Ozellen liegt jederseits am Augenrand ein sammet- brauner Fleck. Bis zu diesem Fleck ist der Augenrand linienfein weißlich eingefaßt. Rüssel über zweimal köpf lang, schwarz dünn, an der Basis braun, mit ganz kleinen braunen Tastern. Fühler hell rotgelb, kurz. Borste schwarz. Erstes und zweites Fühlerglied dicht schwarz beborstet, zweites und drittes mit silbernem Glanz. Erstes Glied breiter als lang, zweites vorn fast so breit als lang, drittes etwas kürzer als das zweite. Hinterkopf oben im Grunde schwarz, dicht graugelb bestäubt. Unterhalb der Ozellen liegt ein tiefschwarzer kleiner Fleck, jederseits davon eine feine, schwarze. 4. H«ft 88 O. Kröber; senkrechte vStrieme. Beborstung äußerst spärlich, schwarz. Untere Partie rötlich durchscheinend, silberweiß bestäubt. Rückenschild und Hinterleib gelbgrau bestäubt, Brustseiten mehr graulich. Rückenschild mit einer ganz kurzen schwarzen Mittellinie, die weit vom Nacken entfernt beginnt. Zu beiden Seiten liegt vorn am Rückenschild ein kleiner schwarzer Strich, der bei Beginn der Mittelstrieme schon aufhört. Außerhalb, fast in gleicher Höhe mit der Mittelstrieme beginnend, verläuft eine breite, schwarze Strieme, die, in Punkte aufgelöst, aufs Schildchen Übertritt. Vorn biegt sie hakig hinter den Schult erbeulen um. Hüften grau, Vorderhüften fast ganz rotgelb. Beine hell rotgelb. Vorderschenkel oben schwärz- lich, desgleichen die Schienenbasis. Schienen dicht weiß bestäubt. Hinterschienen an der Spitze fast schwarz. Tarsen schwarz. Haftläppchen hellgelbbraun. Klauen gelbbraun mit schwarzer Spitze. Schüppchen und Schwinger hellgelb. Hinterleib mit eigentümlichem seidigen Glanz. Alle Ringe zart schwarz punktiert, dritter bis fünfter mit gelblichem schmalen seidigen Saum. Vierter und fünfter am äußersten Hinterrand, Theca an der Spitze glänzend rostrot. Analsegment glänzend schwarz. Flügel bräunlich, an der Basis gelblich imd hier mit hellgelbroten Adern. Erste Hinter- randzelle am Rande geschlossen. Länge 9,5 — 10,5 mm. Ein $ der Wiener Sammlung war als Z. frontalis F. ausge- zeichnet. Diese Art soll aber nach der Beschreibung andre Bein- und Flügelfärbung haben. 4 $: Dobrudscha, Brussa, Italien, Konia-Armenien ? — Type $: Koll. Kröber. 5. Zodion cinereum F. (J: In Färbung und Größe sehr variabel. Untergesicht weiß- gelb, seidig glänzend. Gruben silberweiß. Stirn satt rotgelb, glanzlos, nach dem Scheitel zu verdunkelt. Die Farbe zieht sich neben den Fühlern noch etwa bis zur Hälfte des Untergesichts herab. Am äußersten Augenrand liegt eine haarfeine silberweiße Linie. Ozellenfleck schwarz, Ozellen glänzend rotbraun. Hinter- kopf weißgrau. Unterhalb der Ozellen liegt ein rotbraunes Dreieck. Zu beiden Seiten desselben verläuft eine schmale schwarze Strieme. Der äußerste Augenrand ernten manchmal rotgelb, was nach oben zu langsam verschwindet. Rüssel lang zart schwarz. Taster äußerst klein, rotbraun. Fühler vorherrschend rotbraun. Erstes Glied sehr kurz, fast quadratisch. Zweites und drittes gleich lang. Drittes an der Spitze schwärzlich, um die Borste herum weiß- schimmernd. Borste rotgelb, an der Basis schwarz. Körper matt, ganz glanzlos, weißgrau bis gelb- oder braungrau. Rückenschild hinter den Schult er beulen mit schwärzlichem Fleck. Von diesem gehen zwei schmale Striemen nach dem Schildchen zu, enden etwa auf der Mitte des Rückenschildes und finden ihre Fortsetzung in einer Reihe isolierter schwarzer Borstenflecke. Zwischen diesen Striemen liegen vorn die Anfänge zweier zarterer Längslinien. Die Die Gattung Zodion Latr. 89 Fleckenreihen gehen direkt in die Borstenflecken des Schildchens über. Brust seiten schlicht grau; unterhalb der Flügelwurzel stehen zwei oder drei lange schwarze Borsten. Beine schwarz, dicht grau bereift. Schenkel an der Unterseite und manchmal oben an der Spitze rotgelb. Tarsen tiefschwarz. Haftläppchen gelblich. Klauen schwarz. Schwinger bleich ockergelb. Hinterrücken schwarz. Hinterleib stets von der Farbe des Rückenschildes. Der Hinterrand der einzelnen Segmente ist blaßgelb seidig, wenig auffällig. Alle Segmente tragen stark auffällige schwarze Punkte in Querreihen, worauf Borsten stehen. Dieselben sehen wie verbrannt aus. Geni- talien schwarz, stellenweise sehr düster rotbraun glänzend. Flügel intensiv grau, die äußerste Basis rotgelb, mit rotgelben Adern. Erste Hinterrandzelle sehr spitz, weit vor dem Flügelrande ge- schlossen. Länge 4,5 — 8 mm. Oft intensiver gefärbt, sonst vollkommen gleich dem (J. Schenkel und Schienen teilweise rot gelb. Analsegment glänzend schwarz. Theca vorn rot gelb. Flügel blasser t ingiert. Länge 5 — 9 mm. 512 cJ$. Die gemeinste Art von allen. V. — VIII. Deutschland, Österreich, Ungarn, Griechenland, Corfu, Cypern, Dobrudja, Rumänien, Ragusa, Italien, Sizilien, Alpengebiet, Bosnien, Dal- matien, Schweden, England, Norwegen, Frankreich, Spanien, Mittelrußland, Issik-Kul, Sardinien, Armenien, Kurdestan, Turk- menien, Tmrkestan, Kaukasus, Erdschias, Brussa, Smyrna, Nord- Mongolei, Algier, Biscra. Ein cJ liegt mir vor, dessen erste Hinter- randzelle offen ist. Ein (J, mit relativ gelblich scheinendem Hinterleib, der keine schwarzen Punkte trägt, stimmt sonst vollkommen mit der Stamm- form überein (Ungarn). Die größten $ von 9 mm Länge stammen aus Sizilien, Madrid und Österreich. 6. Zodion caesium Beck. Mitteilg. zool. Mus. Berlin IV. 1908 — 10, p. 90. cJ: ,, Durch starke Behaarung und helle hecht blaue Bestäubung, namentlich des Hinterleibes, von allen andern Arten leicht zu unterscheiden. Thorax dunkel blaugrau bestäubt, mit ganz unbestimmt verlaufender schwärzlicher Fleckimg und Punktierung, man kann jedoch noch soeben erkennen, daß die Zeichnung denselben Cha- rakter trägt wie bei Z. einer eum: zwei schmale Linien auf der Mitte der Vorderhälfte des Rückens und zwei fleckenartige Linien über der als Dorsozentralborstenlinie zu bezeichnenden Haarreihe. Außerdem sind noch einige seitliche Flecken zu sehen. Behaarung schwarz und lang. Schildchen mit etwa zehn Randborsten. An den hellaschgrau bestäubten Brustseiten sieht man auf den Sterno- pleuren eine Reihe von imregelmäßig gestellten schwarzen Haaren in der Zahl von 7 — 8, bei Z. cinereum und notaUim 1 — 2. Schüppchen weiß. Schwinger gelb. Kopf gelb, Stirn rot, auf der Mitte und an den Seiten rotbraun, alles mit weißer Bereifung bedeckt, namentlich 4. H*ft 90 O. Kröber: an den Augenrändern. Die Backenbreite beträgt etwa % Augen- höhe. Unterhalb des Punktaugenhöckers liegt ein kleiner, dreieckiger glänzender Fleck. Fühler rotgelb, drittes Glied auf der Fndhälfte oder -drittel schwarz. Borste gelb, an der Wurzel schwarz. Hinter- leib dunkel rostbraune Grundfarbe mit hell bläulichgrauer Bestäu- bung, die an den Seiten des zweiten Ringes beginnt. Dritter Ring seitlich so bestäubt, die zwei Flecken vereinigen sich am Hinterrand bindenförmig. Vierter und fünfter ganz grau bestäubt, sechster und das umgebogene H^^opygialglied gleichfalls. Hypopygium glänzend schwarz. Die schwarze Behaarung des Hinterleibes ver- hältnismäßig lang. Graubestäubte Bauchplatten am ersten und zweiten Ring, die andern nur sehr schmal angedeutet, die dazwischen- liegenden Hautfalten gelb. Beine rostbraun mit auf der Oberseite streifenförmig schwarzgrau verdunkelten Schenkeln; Hinter- schienen und Tarsenglieder ebenfalls verdunkelt. Schienen außen hell bestäubt. Behaarung namentlich an den Schenkeln lang dicht und schwarz. Flügelfläche schmutzig hellbräunlich ohne gelbe Färbung an der Wurzel mit dicken schwarzbraunen Adern. Länge 7 mm. St. Cruz, Canar. Inseln.“ 7. Zodion Carceli Rob.-Desv. Untergesicht weißgelb, seidig weißglänzend, am Augenrand bis* zur Scheitelhöhe hinauf, allmählich verschwindend. Stirn und Scheitel rotbraun mit gelbroten Partien. Ozellenhöcker glänzend schwarz. Fühler rotbraun; drittes Glied rotgelb. Erstes und zweites Glied weißgrau schimmernd, drittes oben mit weißglänzendem Fleck. Erstes Glied sehr kurz, fast kubisch, zweites mindestens dreimal so lang, nach vorn zu stark verbreitert ; drittes über halbmal so lang als das zweite. Borste schwarz. Rüssel glänzend schwarz. Taster klein, gelbbraun, fädlich. Hinterkopf unten weißgelb, oben grau. In dieses Grau schiebt sich vom Scheitel her ein rotgelber Keil, in einigem Abstand von zwei schmalen, tiefschwarzen Linien begleitet. Körper total gelbgrau bestäubt, glanzlos, mit langer zarter schwarzer Behaarung. Rückenschild mit sechs Striemen. Zwei breite mittlere Striemen hören kurz vor dem Schildchen auf. Außerhalb verlaufen zwei schmälere Linien, die bis zum Schildchen reichen. Außerhalb dieser liegen noch zwei breitere Fleckenstriemen, die bis zur Flügelbasis reichen. Schwinger ganz blaßgelb. Hinterleib schmal gebaut, ohne schwarze Punktflecke. Analsegment glänzend rotbraun, desgleichen die äußerste Seitenpartie der zwei vorletzten Ringe. Theca hell rotbraun. Beine nebst Hüften rotgelb. Alle Schenkel oben mit schwärzlichem Längsstrich. Die Beine sind vollkommen dicht zart weißlich bestäubt, daher die Grundfarbe wesentlich verändert ist. Schienen an der Außenseite silberig. Haftläppchen weißlich. Klauen hellbraun mit schwarzer breiter Spitze. Flügel graulich, an der Basis gelblich. Erste Hinterrand- zelle offen. Länge 8 mm. 2 ¥ Deutschland 23. 8., Österreich. Die Gattung Zodion Latr. 91 (J. Gleicht dem 2 vollkommen. vSchult erbeulen fast weißgrau. Genitalien glänzend hell rostbraun mit schwarzer Fleckung. Erste Hinterrandzelle schmal offen oder am Flügelrande selber ge- schlossen. Länge 7 mm. 2 cJ Ungarn, Tultscha; Frankreich, Kleinasien. 8. Zodion erythrurum Rond. syn. Z, pulchrum Lw. cJ: Untergesicht weißgelb, weißseidig glänzend. Untergesichts- gruben fast weiß. Stirn matt rot orange, nach dem Scheitel zu in Rotbraun übergehend. Ozellenfleck lang, dreieckig, glänzend. Vor demselben und zu beiden Seiten des Augenrandes ein schwarz- brauner, sammet artiger Fleck. Augenrand bis zu diesem Fleck hinauf silberglänzend, linienfein. Fühler hell rotgelb, sehr kurz. Zweites Glied nicht so lang wie breit, drittes so lang wie breit, um die Borste herum silberweiß glänzend. Erstes und zweites Glied schwarzborstig. Borste schwarz. Rüssel dünn, schwarz, an der Basis gelbbraun, mit ganz kleinen, gelbbraunen Tastern. Hinter- kopf oben grauschwarz, unten blaßgelb mit der üblichen Zeichnung. Rückenschild hellgrau mit sechs schmalen, schwarzen Striemen. Die zwei mittleren ununterbrochen, die vier seitlichen in Flecken aufgelöst. Das Schildchen mit einem Halbkreis schwarzer Borsten- flecke, der auf der hinteren Hälfte des Rückenschildes seine Er- gänzung findet. Brustseiten und Hinterrücken schlicht grau; mehr weißlich bestäubt. Hüften grau. Vorderhüften größtenteils, die andern teilweise rotgelb gefleckt. Beine hell rotgelb, weißlich bestäubt. Vorderschenkel obenauf schwärzlichgrau. Letztes Tar- senglied schwärzlich. Haftläppchen und Klauen gelblich, Klauen- spitze schwarz. Behaarung zart schwarz. Hinterleib matt, rot- gelb, gelblich bestäubt, mit matten rot gelben, etwas dunklern oder gar schwarzbraunen Punkten. Anus glänzend rot gelb. Flügel hyalin, Basis gelblich. Erste Hinterrandzelle geschlossen. Hinter- leib gegen das Ende zu manchmal mehr oder weniger gelbgrau, indem die Grundfarbe nicht mehr durch das Toment durchschim- mert. Manchmal ist das Rotgelb nur auf den zweiten Ring be- schränkt. Dann gleichen die Tiere schon vollkommen Z. vittipes Strobl, die daher höchstens den Wert einer Varietät haben kann. Länge 6 — 9 mm^, 16 cj: Italien, Sizilien, Spanien, Tultscha, Ägypten, Tunis, Algier, Kabylie, Kleinasien, Rußland. Ein $ von Mittelrußland, Walouiki, bildet vielleicht eine Varietät. 9 mm lang, Rückenschild rein braun bestäubt mit zu Striemen zusammengeflossenen Rückenflecken. Hinterleib mit eigentümlich braunem Toment, wodurch das Stück ein ganz anderes Aussehen erhält. ?: Untergesicht und Backen blaß gelbbraun, mit weißlichem Schimmer, der sich seitlich auch größtenteils über die Stirn ergießt. Stirn rotgelb, allmählich in den rot bräunlichen Scheitel übergehend. Fühler rotbraun, ganz zart weiß bereift, viel kürzer als bei Z. 4. H«ft 92 O. Kröber: Carceli. Erstes Glied sehr klein, kubisch, zweites und drittes Glied gleich lang, jedes etwa 2% mal so lang als das erste. Drittes Glied hell rotgelb, oben weißglänzend. Rüssel schwarz. Taster fädlich, sehr klein, gelb. Hinterkopf oben schwarz, unten grau, allmählich in ein blasses Gelbbraun übergehend. Partie unter dem Scheitel rotbraun. Ozellenhöcker glänzend schwarz. Körper gelbbräunlich bestäubt, vollkommen matt. Behaarung schwarz, spärlich, etwas borstig. Rückenschild, von vorn betrachtet, mit sechs hinten abgebrochenen Fleckenstriemen, die sehr undeutlich sind. Quer vor dem Schildchen fällt eine Doppelreihe schwarzer, isolierter Punkte auf. Schildchen mit vier starken schwarzen Langborsten. Schwinger und Beine wie bei Z. Carceli, aber Schenkel mit nur kleinem, schwärzlichen Apikalfleck, der nur an den Vor der schenkein größere Ausdehnung annimmt. Hinterleib am zweiten Ring mehr oder weniger durchscheinend rotgelb, unbestimmt begrenzt, teils unter gelbem Toment versteckt. Zweiter bis vierter Ring mit seidigem, gelblichen Hinterrandsaum. Analsegment glänzend rostbraun. Theca klein, rostbraun. Flügel fast hyalin. Erste Hinterrandzelle am Rande selber geschlossen. Länge 6 mm. Ein $ von Algier ist viel intensiver gefärbt .Auf der Stirn fallen bei gewisser Beleuchtung vier intensive silberweiße Schülerstriemen auf, zwei am äußersten Augenrand, zwei fast in der Mitte, als innere Begrenzung des Silberschimmers am Auge. Rückenschild mattgrau mit tiefschwarzer Fleckung. Am Schildchen fließen die schwarzen Flecken teilweise zusammen und tragen fünf bis sechs Langborsten. Am Hinterleib tritt, je nach der Beleuchtimg die rotgelbe Färbung bald nur am zweiten Ring auf, bald erscheinen alle Segmente mehr oder weniger rotgelb, mit dichter, gelber Be- stäubung. — Mascara-Algier. 4 $: Algier, Tunis, Biskra, Gabes, Italien. 9. var. vittipes Strobl Z. erythrurum hat für gewöhnlich einen ganz rotgelben Hinter- leib, der dicht gelblich bestäubt ist, vor allem auf den letzten Ringen. Das Analsegment ist meistens hell rotgelb, kommt aber auch fast schwarz vor. Beine hell rotgelb, zuweilen Vorder- und Mittelschenkel oberwärts schwarz längsgestreift niit dichter grauer Bestäubung. In manchen Exemplaren ist die Rotfärbung auf die ersten Ringe beschränkt, die letzten sind dicht gelbgrau. Diese letzteren Exemplare bilden also direkt einen Übergang zu Z. vittipes Strobl, bei der Rotfärbung des Hinterleibes ganz fehlt. In Fühlerbüdung, Zeichnung des Rückenschildes und Schildchens, die übrigens variabel ist, existiert kein Unterschied. Ein $ von Tunis, das entschieden als vittipes angesprochen werden müßte, hat ein glänzend schwarzes Analsegment. 12 (J 7 $ Algier, Tunis, Südspanien, Sizüien. Die Gattung Zodion Latr. 93 10. Zodion frontalis F. ,,M. thorace cinereo nigro punctato, abdomine nigro, fronte rufa. Habitat Kiliae. Statura praecedentium (Myopa femorata). Caput ferrugineum, ore albido. Thorax cinereus, nigro punctatus. Abdomen hamatum, nigrum. Alae albidae. Pedes nigri. 2. Der afrikanischen Fauna gehören von den palaearktischen Formen Z. caesium Beck., notatum Meig., cinereum F., erythrurum Rond. imd var. vittipes Strobl an, da alle vom Nordrand bezw. von den Canarischen Inseln bekannt sind. Vom tropischen Afrika ist nur eine Art beschrieben worden. 11. Zodion perbellum Speiser Sjöstedts Kilimandjaro-Meru-Expedition Band II, 10. 3., p. 29. „Ein Pärchen, am 27. XII. 1905 in der Kilimandjaro- Niederung am Meru gefangen. Länge 6,5 mm. Eine bildhübsche Art von einem zarten, bläulichen Grau, auf dem auf Leib und Beinen zierliche samtschwarze Zeichnungen stehen. Das Untergesicht ist orangegelb, fein gelb tomentiert imd behaart einzelne winzige schwarze Härchen überall zerstreut, am untern Rande der ebenso gefärbten Backen ein länglicher, bräunlicher Fleck. Über den Fühlern wird die Mitte der Stirn mehr orangegelb, während die Augenränder die hellere Farbe des Untergesichts beibehalten, die obere Hälfte der Stirn ist dann ganz samtartig schwarzbrarm, der Hinter köpf schwarz, mit einigen grauen Flecken. Ein solcher grauer Fleck liegt in der Mitte der Oberhälfte und umfaßt einen nahe dem Scheitelrande liegenden samtschwarzen Punkt, auf dem einige Borsten stehen. Ein Paar anderer rundlicher grauer Flecke liegt an den Seitenrändern des Hinterkopfes hinter der untern Hälfte der Augen. Auch die untere Peripherie des Occiput ist grau. Der Rüssel ist schwarz, fast doppelt so lang als der Kopf, die winzigen Taster gelblich mit brauner Spitze. Die Antennen sind schwarz und schwarz beborstet, die Fühlerborste steht näher der Spitze als der Basis des breiten dritten Gliedes, sie ist an ihrem Grunde dick aufgetrieben, die Spitzenhälfte dünn und gelblich- braim. Der Thorax erinnert in Färbung und Zeichnung lebhaft an Anthomyia pluvialis L., auf schön weißlichgrau bestäubtem Grunde lie^ dorsal ein nach vom offener sammetschwarzer Huf- eisenfleck, dessen vordere Enden etwas seitwärts umgebogen sind, während nach dem Schildchen zu vier lappenartige Flecke an ihm sich anheften, die seitlichen hakenförmig erst nach der Flügel- Furzel, dann nach hinten laufend. Ein rundlicher sammetschwarzer wleck liegt unter den Schulterbeulen jederseits, ein zweiter über und vor den Mittelhüften, die Spitzenhälfte des Skutellum und die untere Hälfte des Mesophragma sind ebenfalls samtschwarz. Die Beine sind schwarz, um die Knie mit gelblichem Schimmer, dicht bläulich grau bestäubt und schwarz behaart. Alle Tarsal- 4. Heft 94 O. Kröber: glieder sind schwarz. Die Unterseite der Schenkelenden, sowie die Basis aller Tibien ist fast bei allen Beleuchtungen dunkel braunschwarz, bei gewisser Beleuchtung erscheint auch ein samt- schwarzer Endring auf den Hintertibien, so daß diese dann als samtschwarz mit grauem Mittelring bezeichnet werden können. Die Flügel sind etwas bräunlich mit gelblicher Basis, der Radius ganz, sein Ramus bis zur Gabelung, sowie der ganze Kubitus ockergelb, die andern Adern schwarzbraun. Erste Hinterrandzelle ziemlich lang gestielt. Der ganze Hinterleib hell bläulichgrau be- stäubt, auf dem zweiten bis fünften Segment je 4 samtschwarze rundliche, im Umriß nicht ganz regelmäßige Flecke, von denen das mittlere Paar stets größer ist als die j euerseits am Seitenrande stehenden, mehr länglichen, und welche nach hinten an Größe abnehmen. Die Genitalien glänzend schwarzbraun.“ 3. Aus der orientalischen Region ist gleichfalls nur eine Art beschrieben : 12. Zodion montanum Brun. Records of the Ind. Mus. VII., p. V. 1912, p. 499. ,,Head. Front above antennae dark reddish brown on upper part, when viewed from below two large oval whitish grey dust spots are visible. Vertex and back of head nearly black, the latter with black hairs, the whole of the front, vertex and face being hairy. Face, sheeks, mouth, and epistoma yellow, with (seen from below) a silvery white sheen. Proboscis black. Antennae black, underside of second joint, which is bristly, yellow, underside of the bare third joint red at base. — Thorax. Ash-grey, covered (with the scutellum also) with short black hairs. Dorsum and scutellum in certain lights appear black, except humeral calli. Sides of thorax also appear partly black if viewed from different directions. — Abdomen. Mainly ash-gre}^ covered with rather short black hair, forepart of most of the segments black, the colour extending round the sides and also posteriorly in the middle oft he dorsum. Extreme tip of abdomen shining black. Genitalia small, black shining, hairy. — Legs black pubescent. Coxae with silvery white sheen in front. Anterior femora yellow at the base below, bind pair with more than the basal half yellow, knees and base of tibiae narrowly yellow. Anterior metatarsi rather yellow. — Wings nearly clear, yellowish at base. — Halteres yellow. Length 5 mm. Described from a single perfect specimen captured by me at darjeling 30. 9. — Ind. Mus.“ 4. Die Zodion-Arten der nordamerikanischen Region sind auf die Beschaffenheit vornehmlich der ersten Hinterrandzelle be- gründet. Mir scheint das ein sehr fragwürdiges Merkmal zu sein, zumal diese Zelle oft geschlossen ist, wenn sie schmal offen sein soll und umgekehrt. Bei Z. palpalis wird gleich hinzugefügt: alle Exemplare mit einer Ausnahme haben eine geschlossene erste Hinterrandzelle. Die Arten mit geschlossener Zelle, Z. bicolor und Die Gattung Zodion Latr. 95 Z. ahitus scheinen der äußerst variablen, sehr gemeinen Z. fulvifrons recht nahe zu stehen. Da ich nur einen Teil der Arten kennen gelernt habe, mußte ich leider dies Merkmal der alten Bestimmungs- tabellen beibehalten, um die mir unbekannten, gutbeschriebenen Arten mit einschalten zu können. Zu den bekannten 17 Arten, von denen ich Z .occidensis Walk., Z. triste Big.und Z. rehrinum Big. mit dem besten Willen nicht einordnen konnte, kommen 2 neue, sehr charakteristische Arten hinzu. Z. abdominalis Say halte ich für eine gute Varietät von Z. fulvifrons Say, Z. alhonotatum Towns scheint mit obliquefasciatum Macq., von der sehr dunkle Exemplare Vorkommen, zusammenzufallen. Die Bestimmungstabelle in eine für Männchen und eine gesonderte für Weibchen aufzulösen, habe ich für überflüssig gehalten. Bestimmungstabelle der Arten. Schildchen dreieckig. Rückenschild mit matten und schwarzen Flecken Z. pictulum Will. Schildchen oval Sehr kleine Arten, höchstens 4 mm lang Größere Arten Erste Hinterrandzelle geschlossen Erste Hinterrandzelle offen Stirn und Scheitel schwarz. 2. 3. 6. Z. parvus Adams $ 4. Vollkommen schwarze Art Z. nigrifrons n. sp. ^ — Stirn und Scheitel stets gelb oder rot gelb 5. 5 Sechstes und siebentes Hinterleibssegment hell rotgelb Z. nanellum Lw. ~ Sechstes und siebentes Hinterleibssegment größtenteils schwarz Z. pygmaeum Will. 6 Taster sehr lang, keulig Z. palpalis Rob. — Taster klein, fädlich 7. 7 Erste Hinterrandzelle geschlossen 8. — Erste Hinterrandzelle offen 10. 8 Anhang der ersten Hinterrandzelle länger als die kleine Quer- Z. scapularis Will. (J. 9. Z. bicolor Will. $ Z. abitus Will. ? Z. auricaudatum Will. 11. ader — Anhang bedeutend kürzer 9 Hinterleib größtenteils rotgelb — Hinterleib größtenteils schwarz 10 Hinterleibspitze goldgelb — Hinterleibspitze nie goldgelb 11 Hinterleib äußerst schmal, am zweiten Segment am breitesten. Theca sehr lang, so lang wie das Analsegment; sicus artig Z. perlongum Coqu. — Hinterleib stets anders gebaut. Theca stets kürzer als das Analsegment, abgerundet 12. 12 Rückenschild mit zwei schmalen, helltomentierten Striemen 11 Hinterleib äußerst schmal, am zweiten Segment am breitesten, 4. Heft 96 O. Kröber: — Rückenschild grau tomentiert mit 2 — 7 schwarzen Linien oder Striemen 14. 13 Grundfarbe des Körpers schwarz Z. alhonotatum Towns. — Grundfarbe hell rot gelb Z. ohliquefasciatum Macq. 14 Hinterleib ohne eine Spur von rotgelber Farbe 15. — Hinterleib teilweise oder ganz rotgelb 16. 15 Körper schlicht graugelb tomentiert mit ganz unscharfer Fleckung Z. fulvifrons Say — Körper graubraun bez. bläulich tomentiert. Hinterleib am zweiten bis vierten Ring mit je vier tiefschwarzen ± dreieckigen Flecken Z. maculiventris n. spec. $ 16 Hinterleib dunkelrotgelb, erster Ring und Basis des zweiten schwarz, desgleichen eine Strieme am zweiten bis fünften Ring Z. lativentre Graen. — Hinterleib ganz hellrotgelb oder grau tomentiert mit zwei Fleckenreihen, zwischen denen eine helle Tomentstrieme in der Mitte des Hinterleibes verläuft. Z. fulvifrons Say var. abdominalis Say. 13. Zodion pictulum Will. Trans. Connect. Acad. VI. 1882 — 85, p. 379. (J?: ,,Length 7^ — 8% mm. Head yellow, cheeks with obscure, indefinite, brownish spots; proboscis black, about as long as the hind femora. Antenn ae yellow, the third joint reddish or somewhat brownish, second and third joint s of equal length. Face with a silvery white reflection. Front opaque yellow, blackish at the vertex, with a triangulär expansion in the middle in front; below the middle, on each side near the orbit, with a small blackish or brownish spot. Occiput black, with black pile, and with silvery pollen, changeable in different reflections. Thorax and abdomen black, thickly light gra}^ pollinose, leaving deep black opaque spots as follcws: Ön the dorsum of the thorax, with two slender stripes, broadly separated and interrupted or abbreviated on the posterior part; on the inner side of each with an elongate spot, sometimes obsolete, situated near the posterior part of a dark not opaque, stripe; on each side with two large spots, one betöre, the other behind the suture; a spot on the humeri, the outer end of the suture, the post-alar callosity, the tip of scutellum, and an additional smaller one on each side; the pleurae with several less definite ones; the dorsum of the abdomen with irregulär, rather large spots on the anterior corners of the second segment and on the posterior part of the second and following segments. Scutellum projecting, neariy triangulär in shape. Ovipositor shining black. Legs yellow, whitish pollinose; the upper side of all the femora more or less broadly black, a spot on the under side of each femur, near the outer part, and two narrow rings on each tibiae, black, the basal one ot the hind tibiae more brownish; tips of claws black. Die Gattung Zodion Latr. 97 Wings distincily tinged with brownish in front, sub-hyaline behind yellow at the immediate base, the anterior cross-vein lightly clouded. New Mexico. — Two specimens.“ 14. Zodion parvum Adams. Bull. Univ. Kansas Vol. II, No. 2, 19Ö3, p. {Z. parvis Adams). (J: ,, Black, face and cheeks yellow, front fulvous, black at vertex and narrow along sides, antennae red, hairs and arista black, occiput and proboscis, with the short palpi, black; mesonotum, scutellum, pleurae subshining, pollen gray, most prominent on humeri and below base of wings, halteres yellow; pile black; abdomen black, subshining, the gray pollen seen more distinctly on the sides, pile black, legs, except basal half of tibiae, metatarsi, and pulvilli, black; wings, except base, tinged with brown, veins dark brown, first posterior cell closed and petiolate, the petiole a most as long as the posterior cross-vein. Length 3,5 mm. Two specimens. Arizona.** 15. Zodion nigrifrons n. spec. $: Total schwarz, grüngelb tomentierte Art, die sich von allen Arten sofort durch vollkommen schwarze, matte Stirn und Scheitel unterscheidet. Körper sehr gedrungen. Untergesicht braungelb, mit seidigem, weißen Glanz. Die Ozellen liegen in einem kleinen, glänzenden Feld. Augenrand schmal silberweiß eingefaßt. Rüssel sehr kurz, wenig über kopflang, schwarz. Fühler sehr kurz, schwarz. Drittes Glied länger als das erste rmd zweite und bedeutend breiter. Borste schwarz. Der ganze Körper schwarz, mit eigentümlich warmen, roten Schein und grauem Toment. Rückenschild mit zarter, sehr imscharfer Striemung. Brustseiten und Beine schwarz- braun. Haftläppchen hell. Schüppchen weiß, Schwinger ockergelb. Hinterleib an den Seiten des zweiten und dritten Ringes und auf der Mitte der folgenden mit glänzenden gelben Tomentflecken von unbestimmbarer Gestalt. Analsegment glänzend schwarz. Theca klein, schwarz. Flügel zart graulich tingiert, an der Basis bräunlich. Alle Adern sehr zart, schwarz. Erste Hinterrandzelle kurz gestielt. Die sie unten abschließende Ader ist vor der Einmündung in die dritte Längsader obliteriert. Länge 4 mm. Kalifornien. — Type KoU. Bezzi. 16. Zodion nanellum Lw. Scheint Z. pygmaeum Will, sehr nahe zu stehen. Der einzige deutliche Unterschied ist die Färbung des Analsegments. Untergesicht weißgelb, silberweißglänzend. Augenrand bis zum Scheitel hinauf schmal weiß eingefaßt. Stirn matt ockergelb Scheitel matt rotbraun. Ozellenfleck glänzend. Hinter köpf oben schwarz, unten weißgelb, dicht tomentiert, dadurch heller «er- scheinend. Behaarung zart, oben schwarz, imten weißlich. Augen schmal, fast linienfein weiß eingefaßt. Rüssel schwarz, zart. AxchiT lüx Naturgesohichte 1915. A. 4. 7 4. Heft 98 O. Kröber: Fühler kurz. Erstes Glied sehr klein; zweites schnell an Breite zunehmend, so lang als vorne breit, kürzer als das dritte. Drittes fast parallelrandig, vorn breit abgestutzt. Erstes Glied und der größte Teil des zweiten braun, drittes an der Spitze breit schwarz, sonst hell rotgelb, mit weißem Schein. Borste schwarzbraun. Rückenschild matt, vorn hell blaugrau, hinten gelbgrau mit fast grünlichem Toment. Zwei feine, vorn und hinten verkürzte, tief dunkelbrauneLängsstriemen und zwei breitere Fleckenstriemen an den Seiten. Schildchen, Brustseiten und obere Partie des Hinter- rückens graugelb, untere schwarzgläiizend. Beine gelbbraun, Schenkel oberseits schwarz, durch Bestäubung unbestimmt grau, ebenfalls der Spitzenteil der Schienen. Tarsen dunkelbraun. Haftläppchen hellgelbbraun. Klauen rotbraun, mit schwarzer Spitze. Schüppchen weiß, Schwinger hellgelb, Stiel ockerfarben. Hinterleib bläulichgrau, nach hinten zu gelblichgrau werdend. Dritter Ring mit großem, braimem, samtartigem Rückenfleck. Vierter mit zwei samtbraunen, dreieckigen Flecken, folgende Ringe dicht grau tomentiert. Analklappen glänzend rotbraun. Bauch ockergelb. Flügel hyalin. Erste Hinterrandzelle offen. Adern zart schwärzlich. Flügelbasis manchmal intensiv lotgelb. Länge 4 — 4,5 mm. Ein (? mit gelblichem Hinterrandsaum am zweiten bis vierten Ring. Neben den feinen Rückenschildstriemen noch Spuren von zwei andern. — Zwei (J, bei denen auch der zweite Ring Spuren eines schwarzen Dreiecks trägt. — Ein sehr dunkel gefärbtes (J von Mexiko ist überall schwärzlichgrün gefärbt. Hinterleib am dritten bis fünften Ring mit je zwei schwarzen Dreiecken, die am dritten Ring fast zusammengeflossen sind. Analsegment dunkel rotbraun. Feist 5 mm lang. — Ein sehr hellgefärbtes S (Texas ?) ist am Hinterleib im Grunde rotbraun gefärbt, durch sehr dichtes Toment mehr gelbbraim erscheinend. Beine imd Hüften vorherr- schend rotgelb und gelbbraun. Rüsselbasis gelbbraun. Scheitel kaum dunkler als die Stirn. Länge 4,5 mm. 7 cJ 6 ? Opelousas La. V. — VII., Mexiko, Chapult, Tifton Ga. IV. — IX. Sta. Clara Co. Cal. Texas (?). — Columbia, Portorico. $: Gleicht dem o, ist aber heller. Beine fast ganz hell rotgelb, inklusive Hüften. Hinterleib am zweiten bis vierten Ring mit je zwei samtschwarzen Flecken, die am dritten fast zusammen- fließen. Fünfter und sechster Ring hellrotgelb, grau bestäubt. Analsegment glänzend hell rotgelb. Theca klein, hell rotgelb oder braungelb, unterseits schwarz. Länge 3,5 — 4 mm. Ein ? von Chapult Mexiko hat eine in großem Maße schwarz- braune Stirn. Fünfter und sechster Ring düster, kaum mit Spuren von Rotfärbung. Analsegment glänzend rotgelb. 17. Zodion pygmaeum Will. cj: Gleicht Z. nanellum Lw. außerordentlich. Kopf weißgelb, weißglänzend, ebenfalls der Augenrand bis zum Scheitel hinauf. Die Gattung Zodion Latr. 99 Stirnstrieme breit rotgelb, matt. Scheitel mehr rotbraim, matt. Hinterkopf oben grau, schwarz behaart, unten gelblich, weiß behaart. Rüssel schwarz. Fühler rotgelb, wie bei Z. nanellum Lw., ebenfalls Rückenschild und Beine. Die Seitenstriemen bestehen aus zwei kleinen, deutlichen, schwarzen Flecken. Flügelbasis bleich gelblich. Hinterleib wie bei Z. nanellum y aber der zweite Ring an den Seiten mit schwärzlichem Fleck, auch oben mit Spuren von zwei Dreiecken. Hypopyg kleiner, glänzend schwarz. Länge 4 — 4,5 mm. 2 (J Opelousas La. V. — Außerdem bekannt von Californien, Colorado, Mexiko. — Xucumanatlan, Omilteme, Atoyac in Vera Cruz, Orizaba. $ Scheint dem $ vollkommen zu gleichen (Trans. Connect. Acad. Sei. Vol. VI, 1882—85, p, 81. „In the $ the spots on the second, third an fourth segments larger, the fifth segment very short, and the spots wanting, the ovipositor shining reddish yellow (!). Wenn die letztere Notiz“ zutrifft, so kann die Art unmöglich von voriger getrennt werden! Ich habe kein $ der Art gesehen. 18. Zodion palpalis Robts. Canadian Entom. XXXIII. 1901, p. 284. ,, Black, gray pollinose; face yellow, cheeks yellow, one- half the eye height; front reddish yellow, a narrow black line on each side above; antennae reddish, second joint shorter than the third; palpiblack, quite long, clavate; mesonotum without stripes; scutellum with about twelve slender bristles; legs black, knees testaceous; wings subhyaline; first four segments of abdomen with large, subtriangular opaque black spots, last segment black, shining. Length 5 mm. (J: Cheeks more than one-half the eye height; second and third segments of abdomen yellow, fourth with a subtriangular patch destitute of pollen. Length 5 mm. Carlinville, Illinois 1 $ 9 d^. All except one specimen have the first posterior cell closed and petiolate. The species is quite distinct from Z. f ulvif rons and Z. nanellum.'* 19. Zodion scapularis Will. Bull. Univ. Kansas Vol. II, No. 2, 1903, p. 34. cJ: „Black, grayish pollinose, pile black; face and cheeks yellow, latter one-half the height of eye, front narrow, fulvous, with a black line on each side above, antennae red, first joint, distal end of third, and arista black,occiput, proboscis with a short palpi black; thorax black, grayish pollinose, inner half of humeri shining black, scutellum and pleurae black, the latter, except the sternopleurae, devoid of pile, halteres yellow; second and third segments of abdomen red, subshining, pollinose on sides, remaining 1* 4. Haft 100 O. Kröber: Segments black, covered with gray pollen, pile black; legs, except knees and pulvilli, black; wings tinged with brown, veins black, first posterior cell closed, petiolate, with the petiole longer than the small cross-vein. Len^h 5 mm. One specimen: Arizona. Near Z. palpalis'Robts., but differs in the short palpi, shining spot on humeri, and whoJly pollinose fourth abdominal segment.*' 20. Zodion bicolor Will. 1. c. p. 35. (J: ,, Black, gray pollinose; face and cheeks yellowish white, front fulvous, darker on upper half, antennae red, hairs and arista black, occiput largely, and proboscis with the small palpi wholly black, thorax thickly gra^^ pollinose, pile black, halteres yellow; first Segment of abdomen black, remaining segments red, pile black, legs reddish, with front and middle femora on top and hind ones near apex, all tibiae and tarsi near apices black; wings, except base, tinged with browm, first posterior cell closed and petiolate, petiole short er than the small cross-vein. Length 5 mm. Two specimens; Douglas county, Kansas.*' 21. Zodion abitus Will. 1. c., p. 33. $: ,, Black, grayish pollinose; face and cheeks yellow, in some light silvery, front black on upper part, fulvous near antennae, occiput black on upper half, proboscis black, palpi small, yellow, antennae rufous, with black hairs, arista black at base, mesonotum black, gray pollinose, with two short indistinct black lines, pleurae and scutellum black, gray pollinose, the former devoid of pile except on stemo-pleurae ; abdomen black, subshining, sides of second, midde and sides of third and following segments gray pollinose; legs except knees, uniforrnh^ reddish-yellow; slightly infuscate, lighter near base, veins brown first posterior cell closed and petiolate, petiole shorter than the small cross-vein. Length 4,5 mm. Two specimens; Kansas and Massachusetts. This species is dose to Z. fulvifrons Say, but differs from it in size, the sub-shining abdomen, and closed posterior cell.“ 22. Zodion auricaudatum Will. $: Untergesicht und Stirn satt ockerfarben, Untergesicht intensiv silberweißglänzend; die Gruben seidig weißgelb. Oberer Teil der Stirn und Scheitel tiefschwarz. Grenze der Farben gerade; sehr scharf. Augenrand linienfein weiß eingefaßt. Jederseits neben den Ozellen tritt ein kleiner, gelber Tomentfleck auf. Hinterkopf mattschwarz, nach unten etwas in Grau übergehend. Beborstung zart, schwarz. Rüssel etwa zweimal kopflang, stark, schwarz. Fühler kurz, dunkel rotbraun; drittes Glied kaum halb so lang als das zweite. Erstes und zweites Glied dicht schwarz beborstet. Unterseite vom zweiten und dritten Glied rotgelb. Borste kurz Die Gattung Zodion Latr. 101 und stark, schwarzbraun mit heller Spitze. Fühler weißgelb seidig glänzend. Rückenschild matt schwarz mit graulichem Toment, die Mitte mehr gelblich tomentiert. Zwei gelbliche Längsstriemen scheiden drei tief samtschwarze, ziemlich breite Striemen, alle kurz vor dem Schildchen endend. Schildchen, Brustseiten, Hinter- rücken tiefschwarz. Brustseiten mit Spuren einer gelben Längs- strieme. Beborstung stark, schwarz. Beine matt schwarz, stark schwarz beborstet. Schienen außen und Schenkel unten eigen- tümlich seidig graugelb glänzend. Diese Partien scheinen im Grunde rotbraun zu sein. Tarsen dunkelbraun, letztes Glied schwarz. Klauen und Haftläppchen gelbbraun, Klauenspitze schwarz. Schüppchen und Schwinger schmutzigweiß. Hinterleib tiefschwarz glänzend, mit fast goldgelber Zeichnung. Erster Ring ganz schwarz, zweiter mit ganz schmalem, fast goldgelben Hinterrandsaum, der sich in der Mitte etwas vorstreckt und ganz seitlich etwas erweitert ; dritter mit breiter gelber Hinterrandbinde, die seitlich immer breiter wird und hier jederseits einen wagerechten Fortsatz vor dem Vorderrand des Ringes, diesem parallel, fast bis zur Mitte zurücksendet. Vierter Ring mit gleicher Zeichnung, aber die beiden Striche fließen breit zusammen und stehen in der Mitte durch eine gelbe Linie mit der Hinterrandbinde in Verbindimg, so daß die schwarze Farbe auf zwei lange Dreiecke und eine schmale Vorder- randbinde beschränkt bleibt. Fünfter und sechster Ring ganz goldgelb tomentiert, am Vorderrand ganz schmal schwarz. Anal- segment glänzend schwarz. Theca breit, unten schwarz, am Vor- derrand glänzend rotgelb. Flügel intensiv gelbbraun tingiert mit rotbraunen Adern. Erste Hinterrandzelle offen. Länge 8 mm. Mexiko, Orizaba, 5. V. cJ mir unbekannt. Nach Williston’s Beschreibung, Biologia Centr. Amer. III, p. 85 scheint es dem ? vollkommen zu gleichen. Mexiko, Chilpancingo und Tepetlapa in Gnerrero. Länge 7 — 8 mm. Williston erwähnt im Anschluß ein etwas abweichend gezeich- netes Exemplar, das sich, glaube ich, sehr meiner Art Z. peruvianum n. spec. nähert: „One specimen from Tepetlapa differs from the others in having the yellow of the abdomen of a lighter colour, the third segment with a spot only on each side, and the fourth and following Seg- ments wholly yellow, same two small black Spots on the fourth segment. The abdomen evident ly varies in the extent of the yellow opaque markings.** Der Beschreibung nach steht dieser Art auch Z. zehrinum Big. sehr nahe. 23. Zodion perlongum Coquül. Sehr charakteristisch durch den schmalen, langen Hinter- leib, der an Sicus erinnert. Kopf hell ockergelb, intensiv silber- glänzend; Mitte der Stirn fast orange, Scheitel rotbraun, beide matt. 4. H«ft 102 O. Kröber: Von den Ozellen, die in einem glänzenden Dreieck liegen, steigen zwei nach unten divergierende dunkel rotbraune Striemen herab, im Braunrot endend. Scheitelblase rotbraun. Hinterkopf grau- schwarz, schwarz behaart mit zwei schwarzen, senkrechten Strie- men; nach unten zu wird der Hinterkopf fast gelb, weiß behaart. Rückenschild und Hinterleib schwarz, mit fleckigem, gelbgrauem Toment. Rückenschild mit zwei breiten, schwarzbraunen Flecken- striemen. Innerhalb derselben liegen zwei schmale schwarzbraune Striemen und eine feine Mittellinie, die alle bis zum Schildchen reichen. Zwischen diesen drei Linien beginnen am Vorderrand noch zwei feine Linien, die vor der Mitte enden. Hinterrücken fast schwarz. Hüften schwarz, blaß rotgelb gefleckt, die Vorder- hüften fast ganz rotgelb mit intensiv gelblichem Schiller. Beine hellrotgelb. Vorder- und Mittelschenkel oben fast der ganzen Länge nach schwarz. Schienen außen intensiv gelblich tomentiert. Haft- läppchen und Klauen gelbbraun, Klauenspitze schwarz. Schüpp- chen w^eiß, Schwinger ockergelb. Hinterleib an der Basis des zweiten Ringes am breitesten. Die äußerste Seitenpartie aller Segmente ist glänzend rotbraun, ebenso der Bauch und die sehr lange spitz dreieckige Theca, die so lang ist wie die vorstehende Spitze des Analsegments. Die Schillerflecken des Hinterleibes lassen eine Art schwärzlicher Mittelstrieme entstehen. Analsegment glänzend schwarz, ebenso der größte Teil des sechsten Ringes. Flügel hyalin, sehr zart geadert, an der Basis etwas gelblich, die Adern zum Teil mit gelblichem Schein. Erste Hinterrandzelle offen. Länge 8 mm. Fort Collins Col. 2, VIII, Süd-Carolina. Das $ von Carolina ist heller tomentiert, mehr weißgrau. Stirn und Scheitel gleichmäßig rotgelb, mit unscharfer, braunroter Fleckung. Flügel bleich bräunlich tingiert. Länge fast 8,5 mm. Coquill. beschreibt die Art von White Mountains, New Mexiko, Mexiko und Colorado. 24. Zodion obliquefasciatum Macqu. Syn. : Z. leucostoma Will. Z, splendens Jaenn., vielleicht auch als melanistische Form, Z. alhonotatum Towns. (J: Leuchtend hell rot gelbe, vollkommen glanzlose Art mit gelbgrauem Toment. Untergesicht und Partie oberhalb der Fühler hellgelb, mit zartem, silberweißen Glanz, namentlich direkt unter- halb des Auges und an dessen Innenrand, wo eine feine Linie bis hinauf zum Scheitel steigt. Scheitel hell rotbraun. Ozellen tief- schwarz, in glänzender Vertiefung. Rüssel etwa zweimal kopflang, tiefschwarz, glänzend, dünn. Taster sehr klein, schwarz. Fühler kurz, hell rotgelb. Erstes und zweites Glied durch Behaarung und gelbbräunliches Toment fast braungelb erscheinend. Zweites Glied kaum etwas länger als das dritte. Borste weißlich. Hinter köpf oben bleich rostbraim, unten bleich gelb, überall mit zartem, weiß- Die Gattung Zodion Latr. 103 gelben glanzlosen Reif, und mit zwei nach unten konvergierenden zarten, rotbraunen Linien, die oben fast am innern Augenrand beginnen. Rückenschild rotgelb mit tiefschwarzer Platte, die in der Mitte vor dem Schildchen einen etwas dunklern rotbraunen Fleck freiläßt. In dem Schwarz liegen zwei breite gelbgraue Striemen dicht nebeneinander, die sich nach vorn bedeutend er- weitern und vor dem Schildchen enden. Die Schulterbeulen und der ganze Seitenrand, besonders breit vor der Quernaht, sind grau- weiß tomentiert, ebenfalls ein großer breiter Fleck an den Hinter- ecken des Rückenschildes, der mit dem Seitenrand in Verbindung steht und auch ein Fleck an der Spitze des Schildchens. Brustseiten oben hell rotgelb, unten in Schwarz übergehend, mit gelbgrauem Tomentfleck. Hinterrücken tiefschwarz. Beine hell rotgelb, Spitze der Hinterschienen, die Hintertarsen und bei den andern in der Regel das letzte Glied schwarz, aber Tarsen und Schienen voll- kommen mit glänzend gelbem Toment bedeckt. Haftläppchen und Klauen hell gelbbraun. Klauenspitze schwarz. Schwinger blaß- rotgelb, Schüppchen weiß. Hinterleib auffallend hell rot gelb. Die Grundfarbe bildet in dem graugrünen Toment eine eigentümliche dunklere Zeichnung. Erster Ring an der Basis etwas dunkelbraun; zweiter und dritter am Hinterrand sehr schmal gelb tomentiert, dies Toment in der Mitte etwas weiter vorragend. An den Seiten steigt das Toment zum Vorderrand und begleitet diesen fast bis zur Mitte. Vierter bis sechster Ring vollkommen tomentiert; im vierten und fünften liegen nahe dem Hinterrand je zwei rot gelbe mehr oder weniger rundliche isolierte Flecken. Spitze des sechsten Ringes und die Genitalien matt rotgelb. Bauch blasser rotgelb. Behaarung am ganzen Körper zart schwarz, nur am untern Teil des Hinter kopfes gelb weiß, besonders lang und dicht am Scheitel, an den Schenkeln, dem Schildchen und an den Vorderecken des zweiten Hinterleibringes. Flügel graulich, an der Basis rotgelb. In diesem Teil sind alle Adern rotgeib, die Vorderrandader und erste Längsader im ganzen Verlauf. Erste Hinterrandzelle schmal offen. — In einem ^ ist die Bestäubung mit Ausnahme des Kopfes satt- gelb. Auf den ersten Hinterleibsringen liegt eine Art feiner blasser Mittelstrieme. — In einem (J ist die Grundfarbe der letzten Ringe schwarz, daher die matten Flecken am vierten und fünften Ring besonders auf fallen. — Ein cJ ist am Rückenschild vollkommen weiß tomentiert. Am Hinterleib treten am vierten Ring zw^ei zu einem Dreieck fast zusammengeflossene Mittelflecke auf; der fünfte Ring ist vollkommen. — Länge 6 — lü mm. Gleicht dem (J vollkommen. Der Hinterleib ist schlanker. Am vierten Ring bilden die Flecken zwei querliegende, langgestreckte Dreiecke, deren Spitzen nach außen zeigen. Fünfter Ring mit schwarzglänzendem Vorderrand, der sich seitlich verliert. Sechster Ring und Analsegment glänzend schwarz, Mitte des sechsten zart pubeszent. Flügel mehr bräunlich. Dritter bis fünfter Ring meistens mit schmaler, wenig auffälliger gelbseidiger Hinterrandbinde. 4. Hott 104 O. Kröber: Theca stark quergestreift, schwarz. Länge 9 — 9,5 mm, nach Townsend bis 11 mm! Bei einem $ ist der Hinterleib vom dritten Ring an stark ver- dunkelt, fast schwarz. 7 cJ 4 ? Clark Co. Ks. VI., Colo., Alab., Lincoln Nebr., VIIL, Mo. Cook. Nebr., S. Colorado, Texas (?). — Außerdem bekannt von Mexiko, Texas, Montana, Arizona. Townsend sagt, daß die Art sich mit Vorliebe auf Blüten von Zinnia grandiflora Nutt. aufhalte. Ein (J von Alabama, das der typischen Form vollkommen entspricht, ist auffallend dunkel und erinnert sehr, der Beschreibung nach, an Z. alhonotaium Towns., ist vielleicht gar identisch. Stirn in der oberen Partie nebst Scheitel schwarz, matt. Der ganze Körper ist schwarz, nur Schult erbeulen, Schildchenspitze, je ein Seiten- fleck am zweiten Hinterleibsring imd die Schenkel und Schienen sind rotgelb. Hinterschenkel oben größtenteils schwarz. Tarsen schwarz. Am Hinterleib sind die zwei Flecken des vierten Ringes groß und dreieckig, stoßen fast zusammen und berühren fast den Vorder- und Hinterrand. Sechster Ring mit zwei winzig kleinen runden Makeln am Hinterrand. Länge 7,5 mm. 25. Zodion albonotatum Towns. Joum. New York Entom. Soc. V., No. 4, p. 175. (J? „Two specimens; one Brownsville, 24. VL, the other, woods back of Fort Brown 9. VII. Both taken on flowers of Lippia lan- ceolata Michx. Length 7 — 8 mm. Differs from all described species by the whitish markings of the thorax. Face, cheeks and front light yellowish, covered with a silvery-white bloom; a little less than posterior half of front abruptl}/ velvety dark brovTi or blackish; the anterior portion of front being more yellowish than the face. Antennae brown, the tip of second joint often with a yellowish tinge, and the third joint with a reddish-brown tinge. Occiput fuscous or blackish, with some thin blackish hairs. Thorax and scutellum soft velvety brownish-black, with a median pair of rather closely approximate'd ashy-whitish vittae extending little more than half way or at most two-thirds way to scutellum, and with silvery-whitish pollinose spots as follows: A round on humeri, a transversely elongate one just back of humeri de ft and widened below and notched anteriorly; the whole posterior border of scu- tellum, widest in the middle, and two rather rounded spots forming really a longitudinally elongate marking but divided by a suture, immediately in front of each lateral corner of scutellum. First abdominal segment soft brownish-black, with a few black hair son sides; second segment black on basal half on sides, but on only front border in middle, and with a pair of transversely elongate narrowly coalesced oval black spots near hind margin the rest of middle portion of segment being of a shade between fuscous and golden Die Gattung Zodion Latr. 105 yellow, the posterior half of sides broadl}^ deep golden-yellow, polHnose continued narrowly along hind border, the black of an- terior lateral angles of segment with a patch of black hairs; third Segment wholly deep golden yellow, pollinose except a pair of large sub-lunate black spots rather deeply notched on outside, widened behind, reaching anterior margin, coalesced anteriorly, separated posteriorly by a golden-yellow median line running half way to front border, narrow hind border of whole segment golden- j^eliow* fourth and fifth segments wholly deep golden-yellow, except a pair of well separated median black spots near hind margin, those on fourth segment being of good size, those on fifth small and dot- like; sixth segment wholly deep golden-yellow; two segments com- posing anus blackish, with a silvery sheen. Legs blackish-brown, the whole with a considerable silvery sheen especially the under sides of tibiae which are more yellowish, pulvilli and claws except the tips yellowish. The black of abdomen has a slight olive tinge; and in old specimens the deep-golden-yellow pollen sometimes becomes greased, and shows then oiily a blackish color. Wings a little fuscous, the antero-basal half yellow. Kälteres pale-yellowish.“ An späterer Stelle, 1. c., Vol. VI, No. 1, p. 52, fügt Towns. noch einmal hinzu: ,,It is, however, a perfectly good species, being quite distinct in its emphatic coloring.“ 26. Zodion f ulvif rons Say Diese Art entspricht in bezug auf Variabilität unserer Z. erythruYum Rond. Der Hinterleib kommt vollkommen hell rotgelb vor. Diese Farbe ist bei andern beschränkt auf Ring 1 und 2, oder nur auf Ring 2, und auf diesem manchmal nur bei seitlicher Be- trachtung als rötlicher Schein sichtbar. Fehlt die rotgelbe Farbe ganz, so handelt es sich um die Stammform, ist sie in irgendwelcher Ausdehnung vorhanden, um die Varietät Z. abdominalis Say. (J: Untergesicht hellgelb, silberweiß glänzend, besonders unter den Augen und am Augenrand hinauf bis zum Scheitel. Obere Partie der Stirn nebst Scheitel dunkel rotbraun, bei Betrachtung von vorn mit weißlichem Schimmer. Ozellenfleck schwarz, in stark glänzender Vertiefung. Hinterkopf oben schwärzlich, unten gelb- grau mit weißlichem Toment, in dem zwei schwärzliche Längs - Striemen auftreten. Fühler rotbraun. Erstes und zweites Glied dicht schwarz beborstet; drittes heller, Borste kurz, schwarz, dick. Rüssel kurz, schwarz, wenig über kopflang. Taster sehr klein, schwarz. Der ganze Körper ist eigentümlich gelbgrau bestäubt, mit fast metallischem Glanz. Rückenschild mit zwei schmalen, schwärzlichen Längsstriemen, die bis zum Schildchen reichen. Zwischen ihnen tritt im vorderen Teil eine minder breite und deut- liche Mittellinie auf. Seitlich liegen noch zwei unscharfe, breitere Fleckenstriemen. Kopf, Rückenschild und Schildchen mit ziemlich langer, schwarzer Behaarung. Hinterrücken schwarz, etwas glän- zend. Schüppchen gelblich, Schwinger ockerfarben. Hinterleib 4. H«ft 106 O. Kröber: schlicht gelbgrau, etwas glänzend. Bei entsprechender Betrachtung tritt eine ganz unscharfe doppelte Fleckenstrieme auf. Genitalien glänzend schwarz. Behaarung schwarz, besonders lang und dicht an den Vorderecken des zweiten Ringes. Beine dunkel rotgelb, alle Schenkel oben der Länge nach schwarz, durch weißlichgelbes Toment grau erscheinend. Letztes Tarsenglied verdunkelt. Haft- läppchen und Klauen gelbbraun, Klauenspitze schwarz. Flügel schmutziggrau, an der Basis gelblich. Erste Hinterrandzelle offen. Länge 5 — 7 mm. Ein cJ mit 7 Rückenschildstriemen und größtenteils schwarzen Beinen. Illinois. Ein (J mit 6 Rückenschildstriemen, in genau der- selben Anordnung wie beim ?. Genitalien glänzend rotbraun. Colorado, N. Conway, Illinois, Massachusetts. 24. V. — 24. 8. Gleicht dem (J. Stirn und Scheitel rotbraun, nur der Augen- rand breit weißglänzend. Hinter köpf ganz grauschwarz. Rücken- schild mit sechs Striemen. Zwei mittlere Linien beginnen vorn am Hals, enden weit vor der Mitte. In dieser Höhe beginnen zwei weitere und enden eben hinter der Mitte. Dann folgen hinter den Schulter- beulen zwei breite Fleckenstriemen, die am deutlichsten sind. Vor- letztes Hinterleibsegment seitlich gleich dem ganzen Analsegment, glänzend rotbraun. Theca vorn glänzend rotbraun, hinten schwarz. Beine dunkelbraun, Schenkel obenauf größtenteils schwarzbraun. Die Behaarung scheint noch dichter und länger zu sein als beim (J. Länge 7 mm. Humboldt Co., Cal., White Plains N. Y. 5. V.— 13. VI. Auf Aster parviflorus Gray. Die weitaus meisten Exemplare gehören der Varietät an. Die Art ist noch bekannt von La Cruces, Kanada, Ottawa, VI. — IX. Georgia, Pensylvania, Maryland, New Mexico, West Fork Gila. New England, California, Washington. 27. Zodion fulvifrons var. abdominalis Say cJ : Gleicht mit Ausnahme der Färbungs Verhältnisse der Stamm- form vollkommen. Die Varietät scheint viel häufiger und verbrei- teter: Mass., Kansas, Nebresca, Colorado, Californien, Jowa, Ontario, Opelousas La., Oregon, Texas. Außerdem ist sie beschrie- ben von den Rocky Mountains, White Sands, Soladed Canon, New Mexico. — Auf Aster parviflorus Grey und Pectis papposa Grey. In bezug auf Hinterleibsfärbung kann man wieder folgende Gruppen machen: 1. Hinterleib ganz rotgelb, mit warmem, gelbem Toment. Rücken- schild mit drei Striemen, ohne die Fleckenstriemen. Die Mittel- linie sehr zart. Beine blaßgelbbraun, Vorderschenkel oben etwas geschwärzt. Länge 6 — 6,5 mm. 2. Hinterleib ganz rot gelb. Rückenschild mit 4 Linien. Alle Schenkel obenauf schwarz. Rückenschildstriemen meistens mehr sattbraun. Am Hinterleib zwei mehr oder weniger deutliche Fleckenstriemen. Hinterrand am dritten bis fünftenRing schmal, seidig, gelblich. Die Gattung Zodion Latr. 107 8. Hinterleib vollkommen grau tomentiert, nur am zweiten Ring oben, am Bauch und Analsegment tritt Rotgelbfärbung auf. 4. Die vier Rückenschildlinien laufen fast bis zum Schildchen. Erster Hinterleibsring schwärzlich, zweiter ganz rotgelb, dritter teilweise, aber ohne graues Toment auf den hellen Partien. 5. Zweiter und dritter Ring total rotgelb, nicht tomentiert, die andern rotgelb, aber dicht gelbgrau tomentiert. 6. Rückenschild weiß tomentiert, die zwei mittleren Linien kaum angedeutet. Hinterleib blaß rotgelb, zart weiß tomentiert. 7. Rückenschild vollkommen weiß tomentiert, daher weißgrau erscheinend, Grundfarbe nicht zu erkennen. Hinterleib sehr bleich rot gelb, zart weiß bereift. Flügel ganz klar. 8. Zwischen den sechs Längsstriemen des Rückenschildes tritt bei Betrachtung von vorne noch der Anfang einer siebenten, zarten Mittellinie auf. 9. Hinterleib ganz rot gelb. Am Rückenschild treten nur zwei seitliche, schön braune Striemen auf graugrünem Grunde her- vor, die zwei mittleren sind kaum angedeutet, die Flecken- strieme fehlen ganz. 10. Körper düster gelbbraun bestäubt. Rückenschild mit sieben schwarzbraunen sehr deutlichen Längslinien. Hinterleib düster rotbraun, gelbglänzend tomentiert. Schenkel schwarz, die Spitze unten düster rot gelb. Schienen schwarz, an der Spitze z. T. rot- gelb. Tarsen dunkelbraun, die zwei letzten Glieder schwarz. Klauen ganz schwarz, an der Basis kaum etwas rotbraun. Länge 8 mm. 2 5, die vielleicht einer andern Art angehören. ?: Gleicht der .Stammform. Rückenschild mehr weißgrau tomentiert mit sechs Striemen. Hinterleib am zweiten Ring rot- gelb mit schwarzer Mittelstrieme; dritter bis fünfter schwarz, sechster nebst Analsegment glänzend rot gelb. Theca schwarz, vorn rot gelb. Toment überall etwas weißlichgrau. Alle Schenkel oben mit schwärzlichem Längsstrich. Länge 8 mm. Auch hier kommen wieder verschiedene auffällige Abwei- chungen vor: 1. Zweiter Hinterleibsring schwärzlich, nur seitlich rotgelb. Spitze des Analsegments schwarzglänzend. 2. Rückenschild mit drei Striemen. Alle Schenkel breit schwarz auf der Oberseite. 3. Rückenschild hell weiß, grau tomentiert mit bräunlichgelber Mitte. Vier klare Längslinien sind vorhanden, die Flecken- striemen sind kaum erkennbar. 4. Außer den sechs Längslinien ist noch eine siebente haarfeine Mittellinie vorhanden. Zweiter Hinterleibsring nur ganz seitlich rotgelb. 5. Nur der dritte und vierte Hinterleibsring sind grau. 6. Rückenschild nur mit zwei kräftigen braunen Striemen, zwischen denen der Anfang einer Mittelstrieme auftritt. 4. H«ft 108 O. Kröber: 28. Zodion maculiventris n. spec. Körper mit bläulichem Schein. Zweiter und dritter Hinter- leibsring mit je zwei tiefschwarzen Makeln wie bei 2. naneUum, der vierte mit Spuren davon. Kopf ockergelb, teilweise sehr verdunkelt. Untergesicht mit intensivem Silberglanz, der sich am Augenrand als zarte Linie bis zum braunen Scheitel hinaufzieht. Die Ozellen liegen in einer sehr kleinen glänzenden Vertiefung. Hinterkopf matt, zart blaugrün. Querherüber, unter der Scheitelblase entlang, zieht sich eine schwarze Binde, von der zwei senkrechte Linien herabsteigen. Am Hinterkopf fallen oben vier lange Borsten auf. Die Behaarung ist zart, schwarz. Zu beiden Seiten des Ozellenflecks tritt zarter Silberglanz auf. Rüssel zirka zweimal kopflang, zart, schwarz. Fühler kurz, weiß bereift. Erstes und zweites Glied gelbbraun, dicht schwarz beborstet. Drittes rotgelb mit schwarzer Spitze. Borste schwarz. Rückenschild matt, in der Vorderhälfte hell blau- grau, in der Hinterhälfte olive. Es sind vier feine schwarze Längs- linien und zwei breite Fleckenstriemen vorhanden. Die letzteren reichen bis zum Schildchen. Schildchen und Hinterrücken graugelb. Brustseiten grau, Behaarung zart, schwarz. Beine durch Toment grau, zart schwarz behaart. Unterseite der Schenkel und Schienen etwas bräunlich. Schienen intensiv gelblich tomentiert. Tarsen und Klauen schwarz. Haftläppchen gelbbraun. Schwinger und Schüppchen bleich gelb. Hinterleib gelbgrau tomentierl^ auf den ersten Ringen mehr graublau. Zweiter und dritter Ring mit je zwei großen schiefviereckigen, dicht zusammensteheiiden Flecken, die tiefschwarz, samtartig erscheinen und eine feine fast parallel- randige Rückenlinie zwischen sich lassen. Vierter Ring mit Spuren solcher Fleckung. Fünfter und sechster Ring gleichmäßig graugelb tomentiert. Analsegment glänzend schwarz, groß. Theca klein, schwarz, ihre Vorderseite glänzend rotgelb. Hinterleibsbehaarung spärlich, schwarz. Flügel hyalin, an der Basis etwas bräunlich. Adern kräftig, schwarz. Erste Hinterrandzelle offen. Länge 6 mm. Mexiko, Mazatlan. — Type ?: K. k. Hofmus. Wien. 29. Zodion lativentre Graen. Canad. Entomol. XLII. 1910, p. 26. (J: ,,Length about 7 mm. Thorax black, with dark gray pollen. Abdomen broad, mostly dark red. Front reddish-yellow below, darker above, slightly pollinose along the sides. Öcciput black. The black pile of the latter is longer and more dense than that on the front. Antennae red, with a dark arista. Face and cheeks entirely yellowish. Cheeks nearly as broad as the vertical diameter of the eye. Proboscis black, not twdce as long as the head. Thorax with two broad, black, abbreviated, and widely separated stripes. Between these there are two narrow shining black stripes, extending from the suture to the front part of the thorax. Scutellum rounded, dark pollinose. The pleurae are covered with pollen of a lighter Die Gattung Zodion Latr. 109 shade than of the mesonotum. First segment and anterior half of second segment of abdomen black, opaque. The rest of the abdomen, id dark red, except the sides of the fourth and fifth segments, which are blackish. A narrow median pollinose stripe extends from the black area of the second segment to the fifth segment. All of the Segments with more or less gray pollen on their sides. Hairs of thorax and the abdomen all black. Legs red, with the except ion of the upper surfaces of the front femora, which are black. Colour of the tarsi darker towards their tips. Wings with a brownish tinge and an open first posterior cell. This species runs in Adam’s table of the species of Zodion to No. 9, but it is quite distinct, from any of the three species occupying that part of the table. Its colour and broad oval abdomen, taken in connection with its sizeren, der it easily recognizable. A single $ was taken 13. VII. 1909 near the mouth of the Yellow River, Burnatt Co., by the Milwaukee Publ. Mus. coli, exped. It is deposited in the collect ion of the Museum.*' Die folgenden Arten sind auf Grund der Beschreibungen nicht in obige Tabelle einzureihen gewesen. Da ich sie nicht kenne, gebe ich die Originalbeschreibungen. 30. Zodion occidensis Walk., List of Diptera, Vol. III, p. 676. q\ ,,Body brownish gray, thinly clothed with short tawny hairs, head ferruginous, pitchy on the crown and behind, yellow about the mouth, thinly clothed with short hairs. Eyes pitchy, sucker black, feelers ferruginous, first joint slender, second increasing in breadth from base to tip, much longer than the first ; third linear, roundet at the tip, a little shorter than the second, bristle much shorter than the third; hind border of abdominal segments paler. Legs pitchy, clothed with short black hairs, thighs towards the base, knees, foot-cushions, and claws tawny, tips of the claws black. Wings slightly gray, whitish at the base, wing-ribs tawny, veins pitchy, tawny at the bases, poisers yellow. Length of body. 1 % lin., of wings 3 lines. Ohio.'* In Aldrich's Catalog steht die Art als fragliches Synonym bei Z, nanellum Lw. 31. Zodion triste Big. Ann. Soc. Ent. France 1887, 6. s^r., 7, p. 203. cJ: „Long. 5 mm. Antennes et chdte rougeätre; front ochrac^, face jaunätre, bords internes des orbites liseres de blanc; thorax, ecusson noirätres, callosites humerales, ecusson, ä reflets gris; cuillerons et balanciers fauves; abdomen gris, premier segment, dessus de deuxieme et troisieme noirätres; pieds fauves, dessus des cuisses niilieu des tibias et tarses, brunätres; ailes d'un gris sal6, un peu jaunätre ä la base. Californie." 4. H«ft 110 O. Kröber: 32. Zodlon zebrinum Big., 1. c., p. 204. ,,Long. 7 mm. Antennes brunes, le dessous du deuxieme Segment fauve; derriere de la t^te et vertex noirs, face et front d’un jaune orange, joues brunes; trompe noire; thorax noir, en avant deux courtes lignes longitudinales blanchätres, s’arrötant ä la suture, callosites humerales, grises; ecusson, metanotum, noirs; cuillerons blanchätres, balanciers fauves; abdomen d’un jaune pale; premier segment entierement noir, deuxieme avec les bords anterieurs et posterieurs ainsi qu’une courte ligne mediane les reunissant, egalement noirs, troisieme, et quätrieme avec le bord, la base et deux petites lignes transversales laterales, sises au milieu du Segment, n’atteignant pas les cot es, de mßme nuance, les deux lignes transversales beaucoup plus courtes sur le quätrieme; pieds fauves, cuisses presque entierement noires, si ce n'est le dessous qui est roussätre ainsi que les genoux, la base, Textremit6 des tibias et les tarses, chätains, ailes d’un gris pale, un peu jaunätre. Mexique.'' 5. Die mir bekannt gewordenen Arten der südamerikani- schen Fauna gehören mit zu den schönsten Myopinae. Es scheint, daß kein Vertreter Nordamerikas derselben angehört, wenn nicht Z. aniericanum Wied, das ^ zu Löw’s Z. nanellum ist. Mir ist Williston’s Art Z. pygmaeum nicht ganz klar, das reiche Vergleichs- material fehlt bei diesen kleinen, oft recht mäßig erhaltenen Tieren. Fast möchte ich Z. pygmaeum $ für Z. americanum Wied halten und Z. pygmaeum $ für Z. nanellum (Will, beschreibt seine Art: .,the ovipositor shining reddish-yellow**, was bei Z. nanellum Löw der Fall ist. Die Charakteristik in seiner Tabelle bezieht sich auf Z. nanellum ? und Z. pygmaeum Zu den bisher beschriebenen 3 Arten kommen 5 neue hinzu, so daß die Zahl jetzt 8 beträgt. I. Bestimmungstabelle der Männchen. 1 Flügel schwarzgefleckt Z. punciipennis n. sp. — Flügel ungefleckt 2 2 Hinterleib total rotgelb, geldgelb tomentiert Z. dihaphus n. spec. — Hinterleib schwarz, nur die letzten Segmente goldgelb oder rostbraun 3 3 Letzte Ringe glänzend rotgelb Z. americanum Wied. — Letzte Ringe glänzend goldgelb 4. 4 Rückenschild mit vier schwarzen Striemen, von denen zwei bis auf das Schildchen reichen. Letzte Hinterleibsringe goldgelb. Fühler rotbraun, z. T. orange Z. flavocaudatum Big. — Rückenschild mit zwei oder drei schwarzen Striemen ‘ 5 5. Nur die letzten Segmente leuchtend rot orange. Hinterleib sehr schmal. Fühler und Beine tiefschwarz. Rückenschild mit zwei samtschwarzen Striemen Z. aureopygium n. spec. — Die letzten Segmente mehr oder weniger rot orange. Hinterleib breit. Fühler und Beine größtenteils rotbraun. Rückenschild mit drei samtschwarzen Striemen Z. peruvianum n. spec. Die Gattung Zodion Latr. 111 II. Bestimmungstabelle der Weibchen. 1 Flügel schwarz gefleckt Z. 'punctipennis n. spec. — Flügel ungefleckt 2. 2 Rückenschild mit drei schwarzen Striemen 3. — Rückenschild mit zwei oder vier tiefschwarzen Striemen 4. 3 Analsegment glänzend schwarz, kurz behaart Z. dibaphus n. spec — Analsegment glänzend rotgelb, lang behaart Z. analis n. spec. 4 Kleine Art von 3,5 mm Länge. Rückenschild mit zwei Mittel- linien und zwei in Flecken aufgelösten Seitenstriemen Z. americanum Wied. — Arten von 5,5 — 6,5 mm Länge 5. 5 Rückenschild mit zwei tiefschwarzen Striemen Z. aureopygium n. spec. — Rückenschild mit vier schmalen schwarzen Linien und je einer breiten seitlichen Fleckenstrieme Z. pictum Schin. 33. Zodion punctipennis n. spec. cj: Eine äußerst charakteristische Art mit wundervoller Zeich- nung und Färbung. Untergesicht weißgelb, seidig. Unterhalb der Fühler liegt auf den Wangen ein unregelmäßiger schwärzlicher Fleck, der aber nicht immer erkennbar ist. Stirn und Scheitel leuchtend rotgelb. Hinten undseitlich ist die Scheitelblase von einem samt braunen, zarten Strich umsäumt. Stirn, namentlich amAugen- rand, ganz zart weißlich glänzend. Ocellenhöcker schwarzglänzend. Rüssel etwa kopflang, rostbraun, nach der Spitze zu schwarz. Fühler sehr kurz, aber sehr breit, hellrotgelb. Basalglied breiter als lang. Zwei- tes Glied an der Basis schmäler als das erste, ander Spitze so breit, als das Glied lang ist. Drittes Glied kürzer als das zweite, solang wie breit, um die Borste herum weißschimmernd. Borste hell rotgelb, nach der Spitze zu verdunkelt. Hinter köpf unten rötlich mit weißem Schein, zart weißlich behaart, oben dunkel rotbraun, gleich Scheitel und Stirn zart schwarz behaart. Rückenschild im Grunde rot- braun, doch größtenteils unter zartem, weißen Reif verborgen, daher bläulich erscheinend. Auf der Mitte liegen zwei scharf be- grenzte, lange, samtschwarze Rechtecke. Zwischen ihnen ist die Partie graulich mit zarter schwarzer Mittellinie. Oberhalb der Flügelwurzel und an der Spitze des Schildchens liegt je ein schwarzer Samtfleck. Brustseiten mehr gelbbraun, eigentümlich gefleckt, mit weißlichem Reif überzogen. Beine gelbbraun, weiß bereift, zart schwarz behaart. Mittel- und Hinterschenkel vor der Spitze mit braunem Ring. Vorderschenkel größtenteils schwarzbraun, an beiden Enden gelbbraun. Alle Schienen mit zwei unscharfen braunen Ringen. Haftläppchen und Klauen hell gelbbraun, Klauen- spitze schwarz. Schüppchen weiß, weiß behaart. Schwinger zart gelb. Hinterleib rötlich, an der Basis schwärzlich, mit grau- gelbem Toment dicht bedeckt. Zweiter bis vierter Ring mit zwei großen unregelmäßigen samtbraunen Makeln am Hinterrand und verschiedenen kleinen Punkten. Genitalien rotbraun. Bauch 4. Heft 112 O. Kr ober; bleich rotgelb. Behaarung zart, schwarz. Flügel zart graulich, fast hyalin. Basis zart gelb. Adern braun. An der Basis der Dis- koidalzelle liegen zwei schwarzbraune Flecken, an der Basis der ersten Hinterrandzelle vier in einem Kreis angeordnet, an der Spitze der Diskoidalzelle drei in Sternform, unterhalb der Mündung der zweiten Längsader, in der Spitze der Unterrandzelle und in der Spitze der ersten Hinterrandzelle liegt je ein Fleck. Erste Hinter- randzelle schmal offen. Am äußersten Hinterwinkel tritt in der Diskoidalzelle auch noch ein Fleckchen auf. Alle Flecken sind meistens äußerst scharf begrenzt. Länge: 6,5 — 8 mm. Gleicht dem (J. Untergesicht und Stirn stärker seidig glänzend. Stirn und Scheitel stärker rotbraun. Am Augenrand liegen jederseits zwei weißliche glanzlose Tomentflecken überein- ander, deren unterer groß und keilförmig ist. Hinterkopf mit weißem, glanzlosem Toment. Das Toment ist an Rückenschild und Hinterleib mehr rein blaugrau. Die letzten Hinterleibsringe rotgelb. Analsegment und Theca schwarz. Fühler dunkler, End- glied in der Spitzenhälfte schwarz. Länge 7 mm. 6 (J 2 $ Chile-Conzeption, Mendoza-Argentinien, 17. II. — 22.11. — Type (J$: Koll. Hermann. 34. Zodion dibaphus n. spec. Beide Geschlechter in Hinterleibsfärbung total verschieden, liegen aber in copula vor. (J: Kopf leuchtend rotgelb. Der größte Teil des Untergesichts und der Augenrand bis zum Scheitel glänzend messing- oder gold- gelb tomentiert; nach oben zu am Scheitel allmählich in Weiß übergehend. Gesichtsgruben weißlich bereift. Rüssel fast zw^eimal kopflang, schwarz, dünn, glänzend. Eühler tiefschwarz, kurz, breit, jedes Glied etwa so lang wie breit. Drittes Glied zart weiß bereift. Borste schwarz. Hinter köpf schwarz, grau bereift. Zu beiden Seiten und unterhalb des Ozellenhöckers liegt ein weiß- glänzender Toment fleck. Rückenschild im Grunde schwarz, dicht gelbgrau tomentiert, daher mit grünlichem Schein. Darin liegen drei breite tiefschwarze Längsstriemen. Die mittlere ist am schmäl- sten, beginnt am weitesten nach vorn und endet früher als die seitlichen, die sich noch bis aufs Schildchen fortsetzen. Um die Schult er beulen herum zieht sich eine schwärzliche Strieme, die aber durch Toment etwas matter wird. Brustseiten graugelb bestäubt mit intensiv goldgelben Flecken oberhalb der Mittel- hüften. Beine tiefschwarz. Hüften, Unterseite der Schenkel und Schienen vollkommen seidig gelbgrün. Haftläppchen und Klauen gelblich, Klauenspitzen schwarz. Behaarung zart, schwarz. Schüppchen weiß. Schwinger gelb. Erster Hinterleibsring schwarz, durch Toment grau; der ganze Rest rotgelb, mit leuchtend gold- gelbem Toment. Genitalien grau. Flügel graulich, an der Basis zart gelblich. Adern zart. Erste Hinterrandzelle offen. Länge 6 — 9 mm. Die Gattung Zodion Latr. 113 Ein ist gelbbräunlich tomentiert. Manchmal tritt das Toment am Hinterleib nur in Form von Flecken am zweiten bis sechsten Ring auf, am zweiten und dritten kleine halbkreisförmige Seiten- flecken bildend, am vierten zwei große Vorderrandflecken, die fast Zusammenstößen, der fünfte und sechste fast ganz tomentiert. $: Gleicht dem cJ, aber der Hinterleib ist ganz anders gefärbt, das Toment ist mehr graulich, die Flecken an den Brustseiten sind bleicher gelb. Hinterleib schwarz, dicht und zart grau bestäubt mit gelblichem Toment in Form von zwei viereckigen Seiten- flecken, die auf jedem Ring vollkommen isoliert liegen. Vom fünften Ring ist nur ein schmaler, seitlich stark verschmälerter Streifen sichtbar, daher die Schillerflecke hier dreieckig erscheinen. Vierter und fünfter Ring mit gelblichem metallischen Toment. Sechster Ring mit fast goldgelben Toment flecken. Analsegment und Theca glänzend schwarz. Zweites Fühlerglied unten teilweise düster rotbraun. Die zwei Tomentflecken am sechsten Ring sind immer auffallend goldgelb. Länge 6 — 9,5 mm. 7 5 5 $ alle von Mendoza- Argentinien. — Type (J$: Koll. Hermann. Ein $ von Peru-Piuva, 28. 4., vielleicht eine Varietät, ist tief- schwarz, Rückenschild mit gelbbräunlichem Toment, Hinterleib mit weißlichem. Der sechste Ring mit weißgrauen nicht gelben Tomentflecken. Länge 8 mm. 35. Zodion analis n. spec. $: Gleicht Z. dihaphus außerordentlich, aber der fünfte Ring und das Analsegment sind leuchtend rot gelbglänzend. Drittes Fühlerglied düster rotbraun. Hinterleib tomentiert, fleckig mar- moriert, grau, ohne Spur von Gelb. Behaarung an Rückenschild und Hinterleib sehr lang und dicht schwarz. Erste Hinterrandzelle offen. Alles übrige wie bei der genannten Art. Chile-Conception, 27. I. — Type $: Mus. Hung. 36. Zodion americanum Wied. Scheint sehr nahe verwandt oder gar identisch mit Z. pygmaeum Will. (J: Untergesicht und Wangen bleich weißgelb schimmernd. Stirn hell rotgelb. Scheitel schwärzlich. Von ihm schieben sich seitlich zwei kaffeebraune, matte Keile in die Stirn hinein. Augen- rand selber bis zum Scheitel hinauf silberweiß. Hinter köpf grau mit zwei schwarzen Längslinien. Rüssel lang, schwarz, über zwei- mal kopflang. Fühler braun. Erstes Glied kubisch, zweites etwa 1% mal so lang als an der Spitze breit, drittes so lang als das zweite, breit, abgestutzt, an der Basis hell rotgelb, vor der Borste silberweiß. Borste schwarz. Fühler weißlich bereift, schwarz beborstet. Rücken- schild imd Schildchen matt, bleich bläulichgrün, die Mitte mit zwei schmalen schwarzen Linien, seitlich davon je eine breite Flecken- strieme. Brustseiten grau. Schwinger rotgelb. Hinter der abge- ▲rchiT für Naturgeschichte 1915. A. 4. 8 4. Heft 114 O. Kröber: brochenen Mittelstrieme des Rückenschildes und der Außenpartie vorm Schildchen manchmal hellbraun oder hell gelbgrau. Hinter- rücken hellgrau. Hinterleib etwas bräunlichgrau. Erster Ring mit braunem Mittelfleck, zweiter bis vierter mit je zwei unscharf begrenzten schwarzen Samtflecken am Hinterrand; die Flecken des dritten Ringes sind groß, in der Mitte zusammengeflossen. Hinterrandsäume gelbseidig. Beine durch Toment grau. Gelenke und Spitze der Vorderschenkel in großem Maße rötlichgelb. Haft- läppchen weißlich. Klauen rotbraun mit schwarzer Spitze. Flügel hj^alin, die Vorderrandader stark, schwarzbraun. Erste Hinterrand- zelle offen. Analsegment samt Genitalien rostbraun, dicht tomen- tiert. Bauch gelb. Länge 3,5 — 4,5 mm. Argentinien. — Rivadavia, Mendoza, 28. I., Montevideo, Columbien II. $; Gleicht dem (J vollkommen. Rückenstriemen stärker verkürzt. Sechster Ring an der Seite und am Bauch nebst Anal- segment und Theca rotgelb, an der Unterseite schwarz quergerunzelt — Ein $ aus der Wiener Sammlung, das neben der Type ((^) steckte (leider kopflos) von Venezuela, ist von Z. nanellum Lw. $ absolut nicht zu unterscheiden. Länge 3,5 — 4 mm. Mendoza-Argentinien, Venezuela. 37. Zodion flavocaudatum Big. Ann. Soc. Ent. France 1887, 6. ser., 7, p. 205. (J: ,,Long. 7 mm. Antennes brunes, extremite et dessous oranges; derriere de la tete et vertex noirätres; front orange, face plus pale, trompe noire; thorax entierement gris, ainsique l’ecusson et le metanotum; en avant deux bandes noires se prolongeant sur Tecusson et deux courtes lignes intermediaires, s’arr^tant ä la suture, brunes; abdomen grisätre avec deux macules noirätres, diffuses, sur le deuxieme segment; les derniers entierement jaunes; pieds noirs ä reflets gris, genoux, base des tibias, etroitement dessus des cuisses, quelquefois Textremite des tarses anterieurs et inter- m^diaires, rougeätres; ailes grises ä base jaunätre. Chüi.*' 38. Zodion aureopygium n. spec. (J: Untergesicht leuchtend rot gelb mit unregelmäßigem schwarzbraunem Fleck unter dem Auge, weißgelb schimmernd. Untergesichtsgruben schwärzlich, durch dichtes weißes Toment grau. Augenrand bis zum Scheitel goldglänzend gesäumt, hier am Ende verbreitert. An dies Ende stößt ein schwarzbrauner Samtfleck, der sich als schmale Binde am Augenhinterrand bis etwa zur Hälfte herunterzieht und hier wieder gegen eine goldgelbe Linie stößt, die innen von einer schwarzbraunen be- gleitet wird. Stirn und Scheitel satt rotgelb, matt. Ozellen glän- zend schwarz. Hinterkopf silbergrau mit zwei senkrechten schwarzen Längsstriemen, zwischen diesen und oberhalb einer jeden liegt ein Die Gattung Zodion Latr. 115 intensiv silberweiß schimmernder Fleck. Rüssel zweimal kopflang, schwarz, dünn. Fühler schwarz, weißseidig, glanzend. Erstes Glied verhältnismäßig lang, etwas länger als breit ; zweites länger als das dritte. Erstes und zweites dicht schwarz beborstet. Drittes länger als breit, vorn gleichmäßig abgerundet. Borste schwarz, Rückenschild matt hell blaugrau, mit zwei tief samtschwarzen Striemen, die sich verbreitern und bis aufs Schildchen reichen. Innen werden sie von einer ganz zarten bräunlichen Linie begleitet. Eine gleiche Linie läuft von den Schulterbeulen nach dem Schild- chen hin, wie bei Z. pictum Schin. $. Brustseiten hell blaugrau, matt. Beine schwarz, unterwärts etwas bräunlich, dicht grau bestäubt. Schienen unten seidigweiß. Haftläppchen gelbbraun, weißlich schimmernd. Klauen schwärzlich. Schwinger blaßgelb. Schüppchen fast weiß. Hinterleib matt, schmal, im Grunde schwarz mit dichtem, immer intensiver werdendem gelben Toment. Zweiter bis fünfter Ring mit je zwei dreieckigen Flecken am Hinter- rand. Sechster Ring vollkommen rotgelb, intensiv goldgelb, glanzlos tomentiert. Anallamellen glänzend rot gelb. Flügel grau- lich, besonders intensiv die Basis der Kostalzelle. Adern kräftig, schwarz. Erste Hinterrandzelle schmal offen. Länge 6,5 — 7 mm. Gleicht Z. pictum Schin. außerordentlich. Kopf rotgelb, Stirn dunkler. Backen mit großem, braunem Fleck, weiß bestäubt. Stirn am Augenrand weißglänzend. Hinter köpf ganz schwarz, durch Toment bläulich. Fühler schwarz, drittes Glied düster rostbraun, fast so lang als das zweite, dicht weißlich bereift. Rückenschild hellblau erscheinend, namentlich in der Mitte zwischen den zwei tief samtschwarzen Längsstriemen, die bis aufs Schildchen reichen. Innen liegt an diesen Striemen ein zarter grünbrauner Saum. Eine gleichfarbige bleiche Strieme beginnt bei den Schulterbeulen und läuft vor dem Schildchen in die Samt- striemen hinein. Beborstung lang, zart, aber dicht, schwarz. Hinterleib blau tomentiert. Die Zeichnung wie bei Z. pictum Schin., aber auf allen Ringen bleibt eine schmale bläuliche Mittelstrieme frei. Fünfter Ring sehr schmal, sechster schlicht blaugrau mit schwärzlicher Mitte. Analsegment glänzend rotbraun. Theca wie bei Z. pictum, hell rotgelb. Beine tiefschwarz; bläulich bereift. Alles andere wie bei Z. pictum. Flügel graulich. Erste Hinterrand- zelle offen. Adern sehr zart. Länge 5,5 mm. Paraguay, Asuncion 4. 9. — Type Mus. Hung. 39. Zodion peruvianum n. spec. (J: Kopf rotgelb, Untergesicht heller. Gesichtsgruben und Backen weißgelb, mit weißem Glanz. Augenrand bis zum Scheitel hinauf silberweiß eingefaßt. Rüssel lang, schwarz, dünn. Taster sehr klein, schwarz. Jederseits neben und vor den Özellen liegt ein tief samtschwarzer Fleck. Die seitlichen begleiten einen Teil des Augenrandes am Hinterkopf. Unterseits setzt sich dann silberweißes Toment an. Hinterkopf hellgrau, neben der Scheit el- 8* 4. Heft 116 O. Kröber: blase und unterhalb je ein kleiner silberweiß schimmernder Fleck. Beiderseits vom Mittelfleck verläuft eine senkrechte schwarze Strieme. Fühler hell rotgelb. Erstes und zweites Glied durch dichte schwarze Behaarung bedeutend dunkler erscheinend. Drittes leuchtend rotgelb, am Oberrand bis zur Borste silberweiß glänzend. Borste schwärzlich. Rückenschild matt gelbgrau, mit zwei schwar- zen breiten Längsstriemen und einer schmäleren braunen dazwischen, die alle vor dem Schildchen enden. Schult erbeulen hinten und innen von einem braunen Strich begrenzt. Brustseiten gleich dem Rückenschild, unten mehr graulich, oben mehr gelblich tomentiert. Beine schwarz, grau bestäubt. Spitze und Unterseite der Schenkel und Schienen teilweise rost bräunlich. Schienen unten seidig, gelbglänzend. Haftläppchen und Klauen gelbbraun, weiß schim- mernd. Klauenspitzen schwärzlich. Schüppchen weiß, Schwinger zart gelb. Hinterleib matt, auffallend breit, wie sonst bei den 2. Erster Ring und Basalhälfte des zweiten weißgrau bestäubt. Rest des Hinterleibes goldgelb, nach dem Ende zu immer intensiver und leuchtender werdend. Zweiter bis vierter Ring mit je zwei schwarz- braunen dreieckigen Makeln nebeneinander, auf dem zweiten seitlich am weitesten ausladend, am vierten am kleinsten. Bauch rotgelb, an der Basis mit schwarzgrauem Mitteldreieck. Die Borstenpunkte klein, schwarz. Flügel zart, grau tingiert, an der Basis etwas blaß bräunlich. Erste Hinterrandzelle offen. Anal- lamellen glänzend rotgelb. Behaarung an Rückenschild und Hinter- leib sehr zart, schwarz, mäßig lang, am Schildchen auffallend dicht und lang. Länge 6,5 mm. Sullana — Peru, 11. IV. — Type (J: Koll. Bezzi. 40. Zodion pictum Schin. $: Untergesicht und Wangen hellgelb, mit leichtem Silber- schimmer. Stirn rot gelb, nach der Scheitelblase zu in Braun über- gehend, am äußersten Augenrand silberweiß glänzend. Rüssel schwarz, etwa zweimal kopflang. Hinterkopf oben schwarz, unten gelbrot, dicht, weiß bestäubt und schwarz behaart. Scheitelblase beiderseits imd unten mit weißem Tomentfleck. Diese drei Flecken sind seitlich durch zwei senkrechte schwarze Striemen eingefaßt, die bis zum Hals heruntersteigen. Fühler braun, erstes Glied fast kubisch, an der Basis rotgelb schimmernd; zweites etwa dreimal so lang als das erste, allmählich weiter werdend, weiß bereift, schwarz beborstet, unterseits rotgelb schimmernd. Drittes Glied kaum mal so lang als breit, stumpf abgestutzt, an der Spitze schwarz, dicht weiß bestäubt, oben vor der Fühlerborste ein scharf begrenzter weißer Fleck. Borste stark, schwarz. Rückenschild im Grunde olivengrün mit br armem Anflug, am hellsten in der Mittel- linie, die aufs Schildchen Übertritt. Jederseits liegen dicht zu- sammen zwei schmale schwarze Linien und seitlich noch eine breitere schwarze Fleckenstrieme. Beborstung spärlich, schwarz. Brustseiten graugrün. Schwinger helloraiige. Schildchen halb- Die indo- australischen u.südamerik. Physocephala- Arten. 117 kreisförmig, an den Seiten gleich dem Hinterrücken schwärzlich. Hinterleib matt graugrün. Erster Ring schwärzlich, zweiter mit zwei großen, quadratischen Flecken, die dem Hinterrand anliegen, in der Mitte teilweise zusammenfließen und sich vorn seitlich ver- breitern. Dritter Ring mit gleicher Zeichnung, aber die Flecken außen schräge abgestutzt, so daß sie mehr dreieckig erscheinen. Vierter Ring mit zwei breit getrennten, kleinen schwarzen Drei- ecken; fünfter ganz linear, sechster schlicht graubraun, Analseg- ment rotbraun, glänzend. Theca klein, halbkreisförmig, orange, glänzend, unten schwarz quer gerunzelt. Flügel graulich t ingiert, Adern stark, schwarz. Beine im Grunde braun, grauweiß bestäubt. Hüften teilweise rotgelb gefleckt. Vorderhüften blaß rotgelb, weiß bestäubt. Alle Schenkel an beiden Enden rotgelb, Hinter- und Mittelschenkel unten auch der Länge nach, Schienenbasis rotgelb. Hinterschienen etwas keulig gekrümmt, dick. Tarsen schwarz. Erstes und zweites Glied der Hintertarsen rotgelb. Klauen schwarz. Haftläppchen gelblich. Länge 5 mm. Bolivia 16. IV., Venezuela. — Type K. k. Hofmus. Wien. Die indo-australischen und südamerikanischen Physocephala-Arten. Von O. Kröber, Hamburg. Aus der orientalischen Region sind verhältnismäßig sehr wenige Conopiden bekannt geworden. In vorstehender Gattung hat nur Mejere (Ph. celehensis u. limhipennis) und Brunetti {Ph. alho- fasciaia, Ph. annulifera, Ph. sepulcralis und Ph. nigrofasciata) Arten beschrieben. Von diesen gehört Ph. celehensis in die Gattung Conops. Alle anderen Conopini dieses Gebietes sind als Conops beschrieben. Davon dürften die Bigotschen Arten annulosa, calopus und tenellus hierher gehören, desgleichen der Zeichnung nach, Conops Ingens Voll, und Conops testacea Mcqu. Conops hi- Partita Dol. lag mir als Type vor und gehört auch in diese Gattung. Zu diesen 11 Arten kommen nun 6 neue, sodaß z. Z. 18 orientalische Arten bekannt sind. Möglich, daß unter den als Conops beschrie- benen Arten noch manche Physocephala steckt, die Beschreibungen lassen das aber nicht erkennen. I. Die mir bekannt gewordenen orientalischen Arten ließen sich folgendermaßen unterscheiden: I. Männchen. T Die Flügelstrieme füllt die Unterrandzelle bis zur Spitze aus 2. — Die Flügelstrieme ist vor der Spitze abgebrochen 7. 4. Heft 118 O. Kröber: 2 Schildchen brennendrot, Hinterleib mit rotgelben matten Binden P. scutellaia n. spec. — Schildchen nie brennendrot, meistens von der Farbe des Körpers 3. 3 Erste Basalzelle vollkommen hyalin 4. — Erste Basalzelle vollkommen braun 5. 4 Backen schwarz. Vierte Längsader vorn braun gesäumt. Schwarze Art mit starkem gelben Toment P. sumatrensis n. spec. — Backen gelb. Vierte Längsader vorn nicht gesäumt. Braune, am Hinterleib fast unbestäubte Art P. hipartita Dol. 5 Große Art von 25 mm. Zweiter Hinterleibsring so lang wie Ring drei bis fünf zusammen P. ammophüiformis n. spec. — Kleine Arten von 9 — 12 mm, deren zweiter Hinterleibsring nie auffallend lang ist 6. 6 Flügel tief schwarz tingiert P. aterrima n. spec. — Flügel hellbraun tingiert mit dunklem Apikalfleck P. aureopygia n. spec. Hierher gehört wohl P. Ingens Voll. 7 Die Strieme füllt die Vorderrandzelle ganz aus P. limhipennisMe] . — Die Vorderrandzelle bleibt graulich P. calopus Big., annulosus Big., vielleicht auch P. testacea Mcq. II. Weibchen. 1 Die Flügelstrieme füllt die Vorderrandzelie total aus 2. — Die Flügelstrieme ist abgebrochen 5. 2 Erste Basalzelle vollkommen braun tingiert 3. 3 Flügel tief schwarz tingiert P. aterrima n. spec. — Flügel hellbraun P. aureopygia n. spec. — Erste Basalzelle hyalin 4. 4 Stirn und Scheitel mit braunschwarzer Strieme P. assamensis n. spec. — Stirn und Scheitel ohne Strieme, höchstens , vor der Scheitel- spitze ein kleiner schwarzer Fleck P. bipartita Dol. 5 Die Strieme füllt die Vorderrandzelle aus P. limhipennis Mej. — Die Vorderrandzelle bleibt graulich P. calopus Big., P. tenellus Big. 1. Physocephala scutellata n. spec. cJ: Schlanke, charakteristisch gezeichnete Art. Kopf hellgelb. Stirn mit breiter, schwarzer Strieme, die sich nach dem Scheitel zu so stark erweitert, daß sie hier von Auge zu Auge reicht. Vom Fühlerhöcker geht jederseits ein schwarzes Strichelchen herab. Kiel schwarz. Gesichtsgruben weißlich. Backen schwarz. Augen- rand haarfein weiß begleitet. Rüssel etwa zweimal so lang wie der Kopf, zart, schwarz. Fühler schwarzbraun, unterseits am zweiten und dritten Glied rotgelb. Erstes Glied unten fast weißgelb er- scheinend; zweites zweimal so lang als unten breit, etwa dreimal so lang als das erste, an der Spitze plötzlich becherförmig erweitert. Die indo -australischen und südamerikanischen Physocephala- Arten. 119 Drittes Glied etwas länger als das erste, stumpf kegelförmig. Griffel lang, spitz, mit ziemlich großem spitzen Seitenfortsatz. Scheitelblase glänzend rotbraun. Hinterkopf schwarz, unten am Augenrand rotgelb, glanzlos, oben zart, weißlichblau bestäubt. Unterhalb der Scheitel blase liegen zwei isolierte matt blaugrüne Fleckchen. Rückenschild schwarz, matt, eigentümlich körnig er- scheinend, mit Spuren von gelben Längsbinden, bedingt durch fleckig auf tretendes gelblichbraunes Toment. Schulterbeulen und Schildchen brandrot, glanzlos. Ein Fleck vor dem letzteren und eine Seitenstrieme zwischen Schulter und Flügelbasis dunkler rotbraun. Hinterrücken tiefschwarz. Brustseiten dunkelrotbraun, schwarzfleckig, glanzlos, ohne Schillerstrieme. Hüften schwarz, intensiv silberweiß schillernd. Beine hell rostbraun. Schenkel mit mehr oder weniger deutlichem schwarzen Ring, der an Vorder- und Mittelschenkeln fehlen kann. Vorder- und Mittelschienen außen intensiv silberweiß, das Ende wenig verdunkelt. Tarsen und Haftläppchen dunkelbraun, Klauen schwarz. Schwinger braungelb mit tief schwarzem Knöpf chen. Hinterleib sehr schlank, schwarz, glanzlos. Zweiter Ring, Basis des dritten, eine breite Hinterrandbinde am dritten bis fünften und ein großer Fleck am sechsten dunkel rotgelb, glanzlos. Letzte Segmente grauweißlich bestäubt und zart kurz schwarz beborstet. Flügel etwas bräun- lich. Strieme rein braun, vom Vorderrand bis zur vierten Längsader reichend. Diskoidalzelle und erste Hinterrandzelle mit fast hya- linem Fleck. Länge 14 — 15 mm. Carin Cheba in Birma. — Type (J: Genua. 2. Physocephala sumatrensis n. spec. (J: Untergesicht und Stirn an den Seiten blaß gelbbraun. Vom Scheitel zieht sich eine allmählich schmäler werdende schwarze Strieme bis zu den Fühlern herunter. Scheiteiblase selbst braun- gelb, durchscheinend. Untergesichtsgruben weißlich, mit großem schwarzen Fleck. Backen schwarzbraun. Der Rand am Auge selber breit gelb, mit weißlichem Glanz Untergesicht am äußersten Augenrand mit einer weißschillernden Linie. Rüssel lang, glänzend schwarz. Fühler schwarzbraun. Erstes Glied und Spitze des zweiten dunkelbraun. Erstes Glied doppelt so lang als breit, zweites min- destens dreimal so lang als das erste. Drittes ganz kurz, kegel- förmig, so lang wie das erste. Griffel äußerst kurz, konisch, Seiten- fortsatz so lang wie der Griffel. Hinterkopf schwarz, am Augenrand intensiv weiß schillernd. Rückenschild matt schwarz. Schulter- beulen hellbraun, ein Fleck innerhalb weißgrau schimmernd Schildchen und Hinterrücken schwarz, letzterer oben und seitlich gelb bestäubt. Schwinger gelbbraun. Brustseiten schwarz, stellen- weise etwas rotbraun, mit nicht sehr scharfer weißer Schiller- strieme Hüften schwarzbraun, weiß schillernd, namentlich die Hinterhüften. Beine rotbraun. Schenkel- und Schienenspitzen verdunkelt, am meisten bei den Hinterbeinen. Schienenbasis 4. H«ft 120 O. Kröber: fast weißlich. Vorder- und Mittelschienen außen silberweiß. Tarsen schwarzbraun. Haftläppchen hellbraun. Klauen dunkel- rotbraun mit schwarzer Spitze. Hinterleib dünn gestielt, schwarz. Zweiter Ring ganz, dritter an der Basis dunkelrotbraun. Ende des ersten und zweiten weißlich bestäubt. Dritter bis fünfter am Hinter- rand dunkelbraun mit intensivem goldgelben Schiller, der sich am dritten Ring seitlich weiter ausbreitet. Analsegment fast ganz goldgelb bestäubt, die Basis schwarz. Flügel hyalin. Die Binde beginnt am Vorderrand selber, scharf begrenzt durch die dritte Längsader, füllt nur die Basis der ersten Hinterrandzelle bis zur vena spuria aus. Vierte Längsader vorn braun gesäumt. Länge 12 mm. Sumatra, Padang Bungus-Bucht, 1.— 6. XII. — Type Kgl. Zool. Mus. Berlin. 3. Physocephala bipartita Dol. (Conops bipartita Dol.). (J: Untergesicht und Stirn dunkel gelbbraun, die Stirn eigent- lich nur am Seitenrand, der Rest bis zur Scheitelblase ist schwarz- braun, aber unscharf begrenzt. Von den Fühlern steigt hufeisen- förmig eine schwarzbraune Linie bis zur Hälfte der Gesichtsgruben herab. Diese sind im untern Teil braun. Rüssel dunkel rostbraun bis schwarz. Erstes Fühlerglied ganz blaß rotgelb mit weißlichem Schein, dreimal so lang als breit, sehr zart und dünn. Zweites Glied ebenso zart, mehr als doppelt so lang als das erste; drittes ziemlich breit, kegelförmig, mit dem ganz kurzen, stumpfkegeligen End- griffel einen großen Kegel bildend. Der kleine Seitenfortsatz deutlich, fast so lang wie der Endgriffel selber. Zweites Fühlerglied schwarzbraun, drittes hell rotbraun. Hinterkopf dunkelbraun, am Seitenrand etwas gelblich schimmernd. Rückenschild schwarz- braun, matt, vor dem Schildchen heller. Schulterbeulen hell gelb- braun, gelb bestäubt, aber glanzlos, desgleichen der Hinterrücken oben und seitlich. Brustseiten matt gelbbraun mit unscharf be- grenzter weißer Schillerstrieme. Hüften schwarzbraun, weiß bereift. Beine gelbbraun. Schenkel in der Basalhälfte und Hinter- schenkel auf der Mitte verdunkelt. Schienenenden und Tarsen schwarzbraun. Haftläppchen dunkel gelbbraun. Klauen rostbraun mit schwarzer Spitze. Außenseite der Vorder- und Mittelschienen silberweiß. Schwinger dunkel gelbbraun. Hinterleib schwarzbraun. Zweiter Ring und Basis des dritten pechbraun, Hinterrand des ersten und zweiten etwas silberweiß schimmernd, dritter und vierter mit gelbseidigem Saum, der sich seitlich stark erweitert. Die letzten Ringe sind etwas gelblich bestäubt. Flügel hyalin, Binde schwarz- braun, vom Vorderrand bis zur dritten Längsader reichend. Basis der ersten Hinterrandzelle vollkommen schwärzlich. In einem cj ist der ganze Rest der ersten Hinterrandzelle braun tingiert. Länge 10 — 12 mm. Amboina, Sumatra, Palong-Pegu. Type cJ?: Kgl. zool. Mus. Berlin. Die indo -australischen und südamerkanischen Physocephala-Arten. 121 Ein cJ von Sumatra- Soekaranda ist auffallend dunkel. Der hufeisenförmige Fleck am Fühlerhöckör ist kaum angedeutet. Hinterleib am dritten bis fünften Ring mit scharf begrenztem, seitlich kaum erweitertem goldgelben Saum. Erstes Fühlerglied fast schwarzbraun. Die Flügelbinde läßt die vordere Basalzelle vollkommen hyalin, bildet in der ersten Hinterrandzelle nur einen Fleck, der bis zum Ende der vena spuria reicht. $: Gleicht dem vollkommen. Der weiße Reif ist überall intensiver, der Hinterleib robuster. Erster und zweiter Ring am Hinterrand mit weißlicher Tomentbinde, dritter bis fünfter mit weißgrauer, ziemlich breiter. Theca verhältnismäßig groß, glänzend rostbraun, etwas weiter vorstehend, als das gleichfalls rostbraun glänzende Analsegment. Flügel hyalin; die Binde reicht bis zur dritten Längsader bez. vena spuria. Am Ende der letzteren steigt sie unscharf zur dritten Längsader hinauf, diese bis zur Mündung begleitend. Länge 11 mm. Amboina. Ein (J von Palong-Pegu mit ganz gelbem Kopf trägt auf der Mitte der Stirn einen schwärzlichen Fleck. Flügelbinde sehr bleich. Länge 10 mm. Vielleicht unausgefärbt ! 4. Physocephala assamensis n. spec. ? : Eine matt pechbraune Art mit teil weiser, ganz unbestimmter Verdunkelung. Kopf blaß ockergelb, am äußersten Augenrand zart weiß eingefaßt. Der Scheitel sendet eine unscharf begrenzte, bräunliche Linie zu den Fühlern herab, die oben die ganze Scheitel- breite einnimmt, unten so schmal ist wie die Fühler und zu beiden Seiten als zarte Linie am Mundrand etwas herabsteigt. Unter- gesicht glanzlos, weißlich, mit kleinem, schwarzem Fleck. Rüssel lang, rotbraun. Fühler rotbraun. Zweites Glied größtenteils ver- dunkelt. Erstes Glied doppelt so lang als breit, zweites etwa drei- mal so lang als das erste , drittes schlank kegelförmig, gut 1 % mal so lang als das erste. Griffel kurz, kegelförmig, mit ziemlich langem Seitenfortsatz. Hinterkopf dunkelbraun, am Seitenrand weißschimmernd. Rückenschild pechbraun, glanzlos, mit drei ganz zarten, dunklen Längslinien. Zwischen den etwas helleren Schulterbeulen liegt ein zart gelblicher Tomentfleck. Rücken- schild vor dem Schildchen etwas verdunkelt , desgleichen der Hinter- rücken, der oben und seitlich glanzlos gelb bestäubt ist. Brustseiten blaßbraun, mit weißlicher, unscharfer Schillerstrieme. Beine blaßbraun; alle Schenkel oberwärts etwas verdunkelt, desgleichen die Hüften, die Silberglanz tragen. Schienen außen weißlich, fast glanzlos. Haftläppchen und Klauen gelblich, Klauenspitzen schwarz. Schwinger satt ockergelb. Hinterleib auf der Mitte des Segmentes ein wenig verdunkelt, aber keine eigentliche Fleckung tragend. Erster und zweiter Ring am Hinterrand etwas weiß schillernd, die folgenden mit gelbbraunem Hinterrandsaum, fünfter und sechster glanzlos bestäubt. Analsegment und Theca glänzend gelbrot. 4. Hef* 122 O. Kröber: Theca unterseits an der Spitze schwarz. Flügel h^^alin, Strieme dunkelbraun, die ganze Unterrandzelle ausfüllend, vom Vorderrand bis zur dritten Längsader reichend und die Basis der ersten Hinter- randzelle bis zur vena spuria ausfüllend. Länge 12 mm. Assam. — Type 2: Kgl. zool. Mus. Berlin. 5. Physocephala ammophiliformis n. spec. Die schlankeste Physocephala, die ich kenne. Stirn und Scheitel glänzend schwarz. Scheitelblase etwas rötlichbraun. Gesicht rein gelb. Neben den Untergesichtsgruben steigen zwei zarte schwarze Striemen vom Fühlerhöcker herab. Kiel schwarz; Backen schwarz. Rüssel zweimal kopflang, dick, schwarz. Augen- rand vorn und hinten durch eine haarfeine weiße Linie gesäumt. Hinterkopf tief schwarz, unterhalb der Scheitelblase mit isoliertem, querliegendem, matt blaugrauem Fleck. Thorax ganz schwarz. Brustseiten mit rötlichem Schein, etwas fettig glänzend, äußerst kurz schwarz beborstet und ganz zart weißblau bereift, am inten- sivsten zwischen den Schulterbeulen, vor dem Schildchen, ein Keilfleck in der Mitte des Hinterrückens und die Seitenplatten desselben. Brustseiten ohne Schillerstrieme. Beine pechbraun, am dunkelsten die Vorderschenkel und alle Tarsen, die fast schwarz- braun sind. Haftläppchen dunkelbraun. Klauen schwarz. Schwinger satt ockergelb, äußerste Stielbasis schwarz. Hinterleib äußerst dünn, der zweite Ring so lang wie der dritte bis fünfte zusammen. Die dünne Hinterleibspartie ist so lang wie der Rest. Hinterleib schwarz mit bläulichem zarten Reif, ziemlich glanzlos. Der zweite Ring und die Basis des dritten sind gleich schmal und rotbraun. Das Hinterleibsende ist zart und kurz schwarz behaart Flügel zart bräunlich tingiert. Die Binde ist intensiv rein braun und reicht vom Vorderrand bis zur fünften Längsader. Die Dis- coidalzelle hat einen fast hyalinen Fleck, die Unterrandzelle und erste Hinterrandzelle einen mehr graulichen. Die sechste Längs- ader ist braun gesäumt. Länge ohne Fühler etwa 25 mm, von der Rüsselspitze bis zur Hinterleibskrümmung über 20 mm. Carin Cheba in Birma, 900 — 1100 m hoch. VI. — Type (J: Mus. Genua. 6. Physocephala aterrima n. spec. Eine durchaus schwarze Art, die weißlich bestäubt ist und daher bläulichen Schein hat. cJ : Kopf gelbbraun, glanzlos. Stirn bis auf den schmalen Augen- rand schwarzbraun. Vom Fühlerhöcker zieht ein sich hufeisen- förmiger Strich etwa bis zur Mitte des Untergesichts herab. Unter- gesichtsgruben weißlich, mit großem schwarzbraunen Fleck. Rüssel schwarzbraun, glänzend. Fühler schwarzbraun. Erstes Glied etwa dreimal so lang als breit, zweites 2% mal so lang als das erste, drittes kurz konisch, kaum länger als das erste, mit ganz kurzem Griffel. Seitenfortsatz so lang als der Griffel, so daß dieser Die indo- australischen und südamerikanischen Physocephala- Arten. 123 zweispitzig erscheint. Scheitelblase braungelb, glänzend, durch- scheinend. Hinterkopf schwarzbraun, am Augenrand weißlich schimmernd. Schulterbeulen, Schillerstrieme der Brustseiten, Hinterrücken oben und seitlich weißlichblau bestäubt. Die Strieme der Brustseiten geht direkt in den Schulterbeulenfleck hinein. Schwinger dunkel ockerfarben. Hinterleib sehr lang und schmal gestielt, ohne jede Binde, am dritten Ring etwas weiß schimmernd, an den Seitenecken des Hinterrandes überall zart weißlich bereift, am auffallendsten am Analsegment. Schenkel schwarzbraun mit hellerer Basis. Knie rotgelb. Schienen schwarzbraun, weißlich bestäubt an den vorderen und mittleren. Tarsen schwarzbraun. Klauen und Haftläppchen schwärzlich. Flügel vom Vorderrand bis zur fünften Längsader satt schwarzbraun, scharf begrenzt, der Rest hyalin. Länge 13 mm. ?: Unterscheidet sich vom (J nur durch viel dunklere Bein- färbung und helleres Gesicht. Theca schwarz, an der Spitze etwas rotbraun, kurz, klein. Länge 13 mm. V. Sikkim. Type: Coli. Kröber. / 7. Physocephala aureopygia n. spec. Steht Ph. nigrofasciata Brun, durch das absolut glanzlose Untergesicht am pächsten. cJ: Kopf blaßgelb, Untergesichtsgruben weißlich. Rüssel schwarz, nach der Spitze zu rotbraun. Fühler rotbraun. In einem cJ ist die Spitze des dritten Gliedes schwärzlich, in zwei ^ sind Endglied und Griffel tiefschwarz. Erstes Glied doppelt so lang als breit, zweites dreimal so lang als das erste, drittes so lang wie das erste. Endgriffel sehr kurz, stumpf kegelig, mit kurzem, aber breitem, abgerundetem Seitenfortsatz. Scheitelblase durchschei- nend braungelb. Hinterkopf braungelb, breit blaßgelb eingefaßt. Rückenschild matt rotbraun. Schulterbeulen blaßgelb bestäubt. Btustseiten heller rotbraun, mit weißgelber Schillerstrieme. Schildchen und Hinterrücken dunkel rotbraun, letzterer oben und seitlich intensiv messinggelb glänzend. Schwinger ganz blaß ockergelb. Beine blaß rotgelb. Schienenbasis fast weißlich. Vorder- und Mittelschienen außen silberweiß. Klauen und Haftläppchen gelbbraun, Klauenspitze schwarz. Erster Hinterleibsring schwarz- braun, dicht weißgelb bestäubt, zweiter und Basis des dritten hellrotbraun, der Rest dunkelbraun. Zweiter Ring am Ende weiß- lich bestäubt, von der Seite gesehen, erscheint der ganze Ring mehr oder weniger weiß bestäubt. Dritter Ring mit breiter, satt- goldgelber Hinterrandbinde. Rest des Hinterleibes goldgelb bestäubt, stark glänzend. Vierter Ring der Basis mit rundlichem schwarzbraunen Fleck. Flügel im Grunde blaßbräunlich tingiert. Von der Spitze bis zur Basis der ersten Hinterrandzelle erstreckt sich zwischen der ersten Längsader und der vena spuria ein satt- brauner, unscharf begrenzter Fleck. Vierte und fünfte Längsader breit braun gesäumt. Länge 15 — 17 mm. Hierher zähle ich auch 4. Heft 124 O. Kröber: ein (? von Cap York, das viel intensiver gefärbt und tomentiert ist. Die Flügel sind fast braunschwarz tingiert, so daß von einem Spitzen- fleck keine Rede mehr sein kann. Die Bräunung erstreckt sich von der ersten bis zur vierten Längsader. Sikkim, Cap York. — Type J?: Coli. Kröber. 5: Gleicht dem (J. Drittes Fühlerglied und Endgriffel stark verdunkelt. Rückenschild dunkel rotbraun mit drei schwarzen, schmal getrennten Längsstriemen. Theca sehr klein, glänzend rostrot, unten schwarz. Analsegment größtenteils glänzend rot- gelb. Länge 15 — 16 mm. Sikkim. 8. Physocephala limbipennis Mej. Eine, wie es scheint sehr variable, lokal stark veränderte Art, die ich seinerzeit teils als Ph. annulata m., teils als Ph. amoena i. 1. auszeichnete. Kopf braungelb, Scheitelblase etwas dunkler, durchschei- nend. Vor derselben liegt ein kleiner, dreieckiger, schwarzbrauner Fleck. Untergesichtsgruben weiß, die äußerste Spitze des Mund- randes trägt jederseits einen ganz kleinen schwarzbraunen Fleck. Wangen am äußersten Augenrand etwas weißlich. Backen gelb. Rüssel schwarz, lang und zart. Fühler dunkel rotgelb, zweites Glied fast schwärzlich. vSie sind seitlich stark kompreß, so daß das erste Glied, von der Seite gesehen, zweimal so lang als breit erscheint, von oben gesehen gut viermal so lang als breit. Zweites Glied dreimal so lang als das erste; drittes wenig länger als das erste. Griffel ganz kurz, konisch, der Seitenfortsatz fast so lang als der Griffel selber. Hinterkopf schwarzbraun, am Seitenrand weiß eingefaßt. Rückenschild, Schildchen und Hinterrücken schwarz. Schulterbeulen blaß gelbbraun, ein Fleckchen innerhalb derselben weißlich. Hinterrücken oben nebst Seitenplatten weißgelb bestäubt. Brustseiten rotgelb mit weißer Schillerstrieme. Hüften schwarz- braun, weißschimmernd. Beine blaß gelbbraun; Hinterschenkel mit breitem, schwarzbraunem Ring vor der Spitze. Vorder- und Mittelschienen außen weißglänzend. Tarsen gelbbraun, aber an den Seiten dicht schwarz behaart, daher dunkler erscheinend. Klauen gelbbraun, mit schwarzer Spitze. Haftläppchen bräunlich. Schwinger gelbbraun. Hinterleib schwarz. Zweiter Ring an beiden Enden, dritter an der Basis durchscheinend gelbbraun. Erster und zweiter am Ende weißlich bestäubt, dritter und vierter am Hinterrand gelbseidig; fünfter und sechster rotgelb, glanzlos gelb bestäubt. Theca sehr kurz, glänzend schwarzbraun, an der Spitze etwas rostbräunlich. Flügel absolut hyalin. Die Flügelstrieme beginnt am Vorderrand selber (Gruppe pusilla), ist unmittelbar hinter der Mündung der zweiten Längsader abgebrochen, füllt die Basis der ersten Hinterrandzelle bis zur vena spuria aus, sonst bis zur dritten Längsader reichend. Äußerste Spitze der Unterrand- zelle etwas graulich getrübt. Länge 9 — 10,5 mm. Die indo-australischen und südamerikanischen Physocephala-Arten. 125 1 $ ohne angedeutete vena spuria, ohne Fleck vor dem Scheitel. 1 9, gleichfalls ohne Fleck vor dem Scheitel, ist äußerst bleich. Der Kiel trägt nur einen ganz kleinen schwärzlichen Fleck. Hinter- kopf sehr hellbraun. Drittes Fühlerglied oben intensiv weiß be- stäubt. Fühlerspitze und Endgriffel schv/arz. Thorax gelbbraun- Rückenschild mit drei schwarzen, breiten, isolierten Striemen. Die Mittelstrieme beginnt am Hals und endet weit vor dem Schildchen, die Seitenstriemen beginnen hinter den Schulterbeulen und reichen weiter nach hinten. Hinterrücken schwarz. Hinterschienen außen an der Spitze fast schwarzbraun. Hinterleib fast hell rotbraun zu nennen. Erster Ring größtenteils schwarz, zweiter mit schwarzem Mittelfleck, dritter mit breiter, schwarzer Hinterrandbinde, die seitlich schmäler wird, vierter und fünfter fast ganz schwarz, seitlich und hinten etwas rotbraun, sechster mit schwärzlicher Mitte, Analsegment ganz rotbraun. Erster und zweiter Ring hinten weiß bestäubt, die andern intensiv goldgelb bestäubt. Pulo Penang, II., Ceylon, Birma-Bhamo, VII. (J: Gleicht dem $ vollkommen. Die Stirn ist unbestimmt bräunlich gefärbt. Zweiter und dritter Hinterleibsring blaßgelb- braun, der Rest dunkelbraun; alle Ringe am Hinterrand mit gold- gelber, seitlich erweiterter Tomentstrieme. Letzter Ring fast ganz goldgelb bestäubt. Vena spuria fehlt. Länge 8 — 11 mm. Ein schlecht erhaltenes von Java mit gelbbraunen Hinter- randbinden am dritten bis fünften Ring, ist graugelb tomentiert, nur an Brust und Beinen und am ersten und zweiten Hinterleibs- ring weißlich. Untergesichtsgruben größtenteils schwarzbraun. 9 mm. — Ein (J von Java ist am zweiten Ring fast ganz gelbbraun, die letzten Ringe sind größtenteils goldgelb bestäubt; die Stirn trägt keinen braunen Fleck vor der Scheitelblase. 11 mm. — Ein (J von Darjeeling, das vielleicht hierher gehört, ist an Stirn und Scheitel unterhalb der Blase schwarz mit rotgelber Mitte. Ceylon, Java-Buitenzorg 24. II. — 12. III. , Darjeeling. Vielleicht sind diese einzelnen Stücke der verschiedenen Lokalitäten bei reicherem Material als Rassen zu deuten, vielleicht ist Ph. limhipennis überhaupt ein größerer Formenkreis. Von der mir vorliegenden Mejere’schen Cotype aus Budapest, weichen die Stücke auch alle mehr oder weniger ab. In der Cotype selber ist die Unterrandzelle bis zur Spitze blaßbraun tingiert. Mejere beschrieb die Art von Bali, Krakatau, Semerang, ich, als P. annulata, von den verschiedensten Lokalitäten Formosas. Da ich die folgenden Arten nicht kenne, gebe ich die Original- beschreibungen . 9. Physocephala Sauteri Kröb. $ habe ich in den Entom. Mitt. II. 1913, No. 9, p. 280, beschrieben. Sie wird vermutlich auch dem orientalischen Formenkreis angehören. 4. Heft 126 O. Kröber: 10. Physocephala lugens Voll. {Conops Ingens Voll.) Verslagen en Mededeelingen der Koninklijke Akad. van Weten- schappen XV. 1863, p. 10, fig. 5. Nach der Zeichnung gehört die Art in die Gattung Physocephala. ,, Conops nigra, facie flavescenti, abdominis fasciis cineras- centibus, alis nigrofuscis, parte anali perlucida. Long. 0,018 m. Hab. Borneo. Het naast verwant van Conops gigas Mcq. (Dipt. ex. II., p. 3, pag. 10), doch daarvan verschillend door de relative lengte der voelsprietleedjes, door kleur von achterlijf, pooten en vleugels. De kop is zwart ; van even boven de sprieten tot aan den mond is het aangezigt vuilgeel met en zwart streepje, af dalende van het midden der sprieten en twee kleinere streepjes, schuins af dalende von den buitenrand der sprieteninplanting ; de wangen zijn zwart. De sprieten zijn zwart, doch het eerste knopvormige lid is aan de onderzijde bruin; hed tweede lid is slechts 1% mal (bij gigas drie- maal volgens Mcq.) langer dan het derde. De zuiger is tweemal langer dan de kop. Het borststuk heeft zeer uitstekende schou- derknobbels en een kussenachtig verheven schildje; de kleur is zwart met grijzen weerschijn. Het knodsvormige achterlijf heeft dezelfe kleur; de basis en het uiteinde van het 2e segmet, dat door fijne dwarse plooijen gerimpeld is, de rand van het 3e, als mede de basis en rand van het 4e zijn blaauwachtig grijs; nar het uiteinde toe wordt het achterlijf meer en meer behaard. Aan de pooten zijn de heupen zwart met zilverglanzigen weerschijn, de dijen en basis der scheenen bruin, de tarsen zwart. De scheenen der vier voorste pooten hebben aan den achtern and der spits eene ovale piek van geelkoper-glanzig vilt. De vleugels zijn bruin van den voorrand tot de derde achter cel ingesloten, verderwit doorschijnend. Een mannelijk voorwerp werd door Dr. S. Müller uit Borneo obergezoaden.“ 11. Physocephala testacea Mcq. {Conops testacea Mcq.) 9 ,, Testacea. Alis margine externo vittä abbreviata fusca. Long. 4 — 4,5 lin. Face jaune, ä cotes fauves. Front, vertex et antennes fauves. Troisieme article des antennes assez court, ä Textremite noirätre. Thorax testace; metathorax ä duvet gris. Abdomen 1. — 5. segments ä bord posterieur jaune ou blanchätre, 1. — 3. testaces; troisieme ä tache brune de chaque cote avant Textremite; quatrieme et cinqi ieme noirätres en-dessus. Sixieme jaune ou blanchätre. Pieds fauves, hanches anterieures noirätres en-devant; jambes ä moitie anterieure jaune. Ailes ä bord exterieur brun, qui s’elargit et brunit jusqu’ ä Textremite de la cellule margi- nale, et se termine carrement. Bengal, Pondichery.“ (Dipt. exot. II., suppl. III., p. 9.) Die indo -australischen und südamerikanischen Physocephala- Arten. 127 12. Physocephala albofasciata Brun. Records of the Ind. Mus. VII, p. V, 1912, p. 497, Taf. 37, fig. 13, 14. ,,Head and front yellow, epistome paler and more livid; vertex with a brown v-shaped mark, proboscis red, extreme tip black. Sides of front, seen from above, brilliantly silvery white. Eyes brown. Antennae reddish tawny, second joint one and a half times as long as third; apical half of third joint black. Vertex and back of head yellow, posterior Orbit of eyes silvery white. Thorax. Tawny brown, dorsum and humeral calli cinereous grey, middle of dorsum dark brown. Sidestripe and metanotum shining silver grey. Scutellum tawny brown. Abdomen tawny; second segment narrow, of uniform width, third widening suddenly. Posterior borders of segments silvery white; last two segments entirely tawny; with some irregulär black hairs. The (J has a moderate-sized process under the fourth seg- ment. In the 5 the abdomen is a little darker, with more brown in it. Legs all reddish tawny, with silvery white reflections on the outside of the tibiae, hind femora very slightly thickened. Wings clear, pale brownish yellow from the anterior border as far back as about the posterior cross-vein. Discal cell quite clear. Described from 2 cJ and 4 $ in the Ind. Mus. from Karachi, west coast of India. Bombay Presidency. Length 10 — 12 mm.'* 13. Physocephala nigrofasciata Brun., 1. c., p. 497, Taf. 37, fig. 15, 16. (J: ,,Head yellow, not shining and without silvery reflections; proboscis of considerable length, much more than double the length of the head, black. Antennae tawny, tip dark brown. Back of occiput yellow; eyes brown. — Thorax. Brown. Dorsum black. Humeri and posterior border just above scutellum yellowish; metanotum black with yellow sides. Scutellum tawny brown. — Abdomen. Reddish tawny, second segment only moderately con- tracted, with yellow posterior border; third and fourth segments with broad black posterior borders, and some black hairs. Rest of abdomen reddish-tawny, with a few black hairs; tip black. Process under fourth segment. — All legs tawiiy reddish. Coxae black. Wings pale grey, with a blackish band reaching to the tip of the wing, and downwards into the discal cell; costal cell clear. Kälteres reddish tawny. — Length 13 mm. Described from a single (J in the Ind. Mus. from Koygar (Central Asia), on the Yarkand Expedition. NB. This might almost be put in the genus Conops so mode- rately contracted in the base of abdomen.“ 14. Physocephala annulifera Brun. {Conops anniiliferus Big. nom. nud.) 1. c., p. 498. $: ,,Head. Deep yellow, slightly reddish above antennae, slightly livid on vertex. A large black triangulär mark on frons. 4. Heit 128 O. Kröber; apex downwards, the base incurved. Antennae dark reddish brown ; tips of first and second joints a little pale below, second joint mi- nutely pubescent. Proboscis light shining brown, about twice the length of the head, tip shining black. Eyes bright chestnut brown, posterior margins silvery white tomentose. Back of head brown, livid towards vertex. — Thorax. Wholly dull black, humeral calli and sides of thorax with a very little whitish dust. Scutellum and metanotum dark brown. — Abdomen. Dark brown, lighter on second and base of thirdsegment, these parts being much contract- ed; third, fourth and fifth segments with a moderately wide golden-dusted posteriot border; sixth segmerit gold dusted on dorsum. Genital apparatus somewhat withdrawn ; consisting of an upper curved plate, a pair of claspers (apparently), and a narrow Intermediate organ, all dark brown, shining and bare. Whole abdomeii bearing minute black hairs. — Legs. Coxae black, silvery white dusted. Femora reddish brown, hind pair somewhat thickened on basal half, apical half darker. Tibiae reddish brown, with silvery white dust; fore pair darker, posterior pairs attenuated towards base; hind pair lighter in colour on basal half. Tarsi dark brown. All the legs microscopically pubescerit. — Wings almost clear. A blackish colour from (on the costa) the base as far as just beyond tip of second longitudinal vein; this colour extending posteriorly as far as the third longitudinal vein where it sharply terminates but is continued into the basal half of the first posterior cell, the outer edge of the coloured part being perpendicular but without a clear-cut limit. The first posterior cell closed some distance before border. Anterior cross- vein just beyond centre of discal cell, which is just half as wide at base as at distal end. Kälteres blackish. Length 8 mm. Described from a single ? in good condition in the Ind. Mus. from Margherita, Assam. NB. I retain the specific name under which Bigot left it,but it seems inappropriate.*' 15. Physocephala sepulchralis Brun., 1. c., p. 498. ,,Head. All black, except the face and underside of the head, which are bright chrome-yellow, the colour sharply delineated in a line across the base of the antennae. The extreme underside of the head, below the eyes, the mouth and the proboscis are black ; the latter extending rarely beyond the epistoma. Antennae all black; second joint two and a half times as long as the first; third elongate, with a two-jointed style, the first joint cupshaped, the second pointed; the third antennal joint with its style about two- thirds as long as the second joint. Seen from in front and below, the third joint is a little greyish on the inner side. A very dull dirty luteus yellow subtubercular oval piece on the vertex, most obvious from behind. — Thorax. With scutellum, metanotum and sides wholly black. — Abdomen wholly black, first segment with Die indo- australischen und südamerikanischen Physocephala- Arten. 129 a few stiff black hairs at the sides ; second segment distinctly con- tracted (about half as wide as the third and fourth segment), dull yellowish brown on hind margin and a little grey dusted at the sides; third segment with hind margin barely whitened, and with a little grey dust at the sides posteriorly. Remainder of abdomen black, bare. Genital organs small, black. — Legs. Very dark reddish brown, nearly black. Coxae black; hind pair brilliantly shining silvery white, seen from behind; the colour to a great extent passing across the posterior part of the metasternum. Anterior coxae silvered to a less extent. Femora with a broad black median ring filling two-thirds of their length, the middle pair with distinct, but short black hairs behind. Tibiae flattened behind at the tips where they exhibit silvery reflections viewed from above. Tarsi black, pulvilli grey below. — Wings. Dark grey; anterior part from costa to third longitudinal vein more or less darker brown, varying in the intensity in different parts. Kälteres yellowish orange. Length 14 mm. Described from one $ from Lushai Hills 3600 feet, 14. IV. (Assam). Ind. Mus.*' Ob die vier Arten in die Gattung gehören, bezweifle ich stark, da das Flügelgeäder und die Bildung der Schienen und Schenkel nicht berücksichtigt ist. Die Bezeichnung der Geschlechter müßte nach moderner Auffassung wohl gerade umgekehrt sein. Nach Brunetti sit^t die Theca (im (J!) am vierten feng. 16. Physocephala calopus Big. {Conofs calopus Big.). Ann. Soc. Ent. France, 6. ser., 7, 1887, p. 33. ,,Antennes noires, une macule fauve sous la base du troisieme segment; trompe noire ; occiput legerement teinte debrun ; front, face, et joues d*un fauve tres clair; thorax noir, ^paules, flaues et poitrine rougeätres; des reflets d’un blanc pruineux sur les callosites humerales et au bord posterieur, une bande oblique pareillement teintee sur les flaues; ecusson chätain, metanotum noir, blanchätre en dessus et sur les cotes; balanciers d'un jaunätre pale; abdomen noir, deuxieme segment et base du troisieme lar- gement rougeätres, parfois le dessus des cuisses intermediaires un peu brunätre, tarses noirs, premier segment rougeätre, cuisses posterieures rougeätres, avec Textremite teintee de noirätre; base des tibias posterieures largement blanchätres, avec Textremitö noire, un anneau rougeätre place avant la partie teintee de noire, tarses noirs avec la base des segmeUts rougeätres; ailes hyalines, une bande longitudinale externe noirätre, s’elargissant et se ter- niinant brusquement ä peu pres au niveau du milieu de la cellule discoMale, dont, en outre, eile couvre la base, Tespace compris entre les nervures costale et la deuxieme longitudinale grise. Diffäre assez notablement par le front noirätre, les bords externes de la face, largement de m^me nuance, le milieu des pre- Archiv für Naturg eschiohtt 1915. A. 4. 9 4. Heft 130 O. Kröber: mier et deuxieme segments abdominals noirätres; Tappendice ventral fauve, borde de noir. Long. 1 cm. Pondichery, 2 $ 2 17. Physocephala tenella Big. (Conops tenellus Big.) 1. c., p. 35. ,,Trompe noire, depassant notablement Tepistome; cuisses post6rieures asses bnisquement renflees vers la base; abdomen pedoncule; deuxieme segment notablement plus long et plus etroit que le troisieme; antennes fauves; vertex, front, face et joues d'un beau jaune; thorax rougeätre, portant un disque noir opaque, callosites humerales et bord posterieur couverts d’une pruinosite blanche, une bande diffuse et transversale de reflets blancs sise sur les flancs; ecusson rougeätre; metanotum noir, grisätre en dessus, balanciers fauves; abdomen fauve, premier segment, milieu du deuxieme largement, partie posterieure du troisieme, quatrieme entierement, et base du cinquieme largement, noirätres (sinon, parfois, d’un chätain roussätre); appendice ventral fauve, borde de noir; hanches brunes, ä reflets blanchätres; pieds ante- rieurs et intermediairs fauves (parfois les cuisses en dessus teintees largement de brunätre), cuisses posterieures fauves avec un large anneau rougeätre et Textremite noirätre, tous les tarses avec les Segments termines de noirätre; ailes hyalines, une bande longi- tudinale exterieure noirätre, atteignant, en s'elargissant, le milieu de la cellule discoidale dont eile couvre la base, oü eile se termine bnisquement et carrement; l’espace compris entre les nervmres costale et deuxieme longitudinale de nuance grisätre. Long. 7 mm. Ceylon. 3 Ex.“ 18. Physocephala annulosa Big. {Conops annulosus Big.) 1. c., p. 37. cJ: ,,Trompe depassant notablement l’6pistome; cuisses posterieures regulierement epaissies de la base au sommet ; abdomen non petiole, deuxieme et troisieme segments ä peu pres d’egales dimensions. * Antennes noires, troisieme segment un peu rougeätre exterieurement ä sa base; orbites bord es de jaune en arriere, occiput noir, front d’un brun rougeätre, face d'un jaune dore, joues tooi- tement teintees de brunätre; trompe noire, rougeätre vers son milieu; thorax noir, avec deux lignes enterieures, longitudinales, grisätres, s’arr^tant ä la suture, flancs avec une bande transversale, peu distincte, de reflets pruineux jaunätres; ecusson noir, les bords posterieurs des segments largement, et les demieres, entierement, couverts d'une pruinosite jaune dore päle; pieds d'un fauve rou- geätre, tarses noirs, pelotes blanchätres; ailes presque hyalines, le bord externe largement noirätre, nuance diminuant d’intensite interieurement, la premiere cellule posterieure fermee est entiere- ment brunätre, la discoidale hyaline. lies Moluques, 1 Ex. Long. 1,3 cm,“ II. Aus der australischen Region war bisher keine Phy- socephala-Axt beschrieben, und keine der beschriebenen Conops- Die indo- australischen und südamerikanischen Physocephala- Arten. 131 Arten läßt sich mit Sicherheit in diese Gattung bringen. Außer der schon erwähnten Ph. aureopygia n. spec., von Cap York, liegen mir noch zwei neue Arten vor, die beide der Gruppe pusilla angehören, deren Flügelbinde direkt am Vorderende beginnt. Es sind kleine Arten vom Typus der Ph. rufipeSj auf die keine der vorhandenen Beschreibungen passen will. Die eine Art, Ph. pallipes n. spec., wäre vielleicht als T5^us einer neuen Gattung anzusprechen, wegen ganz abweichender Bildung des Fühler- griffels. Es kann sich aber auch um eine individuelle Abnormität handeln, weshalb ich die Art ruhig in der Gattung lasse, bis weiteres Material vorliegt. Die drei Arten unterscheiden sich sogleich durch die Färbimg der Beine: — ■ Alle Schenkel ± schwarzbraun, 8,5 — 9 mm lange Art P. minuta n. spec. — Alle Schenkel blaß rotgelb oder gelbbraun 2. 2 Hinterschenkel mit schwarzem Ring; 9 — 10 mm lange Art P. pallipes n. spec. — Hinterschenkel ohne Ring; dicht goldgelb bestäubte, 15 — 16 mm lange Art P. aureopygia n. spec. 1. Physocephala minuta n. spec. : Kopf ockergelb, am Augenrand mehr weißlich, ohne Silber- glanz, Gesichtsgruben schwarzbraun, Kiel gelblich; Scheitelblase glasig dunkel gelbbraun. Vor derselben eine schwarze Querbinde, die allmählich zu einer Längsbinde wird, die nach den Fühlern geht, sich hier gabelt und seitlich bis etwa zur Mitte der Gruben herabsteigt. Hinterkopf schwarzbraun, am Augenrand haarfein weiß gesäumt. Rüssel sehr dünn, rostbraun, mit schwarzen Lippen. Fühler hell rotbraun, zweites Glied durch dichte schwarze Be- borstung dunkler erscheinend. Erstes Glied etwa 2% mal so lang als breit; zweites 2% mal so lang als das erste, sehr schlank, ganz allmählich verbreitert; drittes kurz kegelförmig, kaum länger als das erste, am Oberrand schwärzlich. Endgriffel ganz kurz kegelig, Seitenhöcker fast ebenso lang wie der Griffel. Thorax blaß gelb- braun. Rückenschildmitte schwarz, matt, ebenfalls eine Mittel- strieme, die zum Hals herabsteigt. Ein Fleck, der die Schulter- beulen und eine Strieme bis zur Flügelwurzel in sich faßt, hell weißlich bestäubt. Hinterrücken oben nebst Seitenplatten weniger auffällig weißlich bestäubt. Schillerstrieme der Brustseiten und alle Hüften intensiv silberglänzend. Beine gelbbraun. Schenkel mit einem ± deutlichen Mittelring. Schienenbasis weißgelb, Vorder- und Mittelschienen außen silberweiß. Haftläppchen und Klauen gelblich, Klauens'pitze schwarz. Schwinger hellgelb. Hinterleib sehr dünn gestielt, schwarzbraun, wenig glänzend. Zweiter Ring und die dünne Basalpartie des dritten hell gelbbraun, zweiter bis fünfter Ring am Hinterrand mit an Breite zunehmender weißlicher Tomentbinde ; sechster Ring fast ganz gelblich bestäubt. Am dritten 9* 4. H«« 132 O. Kröber: Ring verbreitert sich die Binde seitlich, am vierten und fünften verschmälert sie sich. Flügel absolut hyalin. Binde schwarzbraun, vom Vorderrand bis zur vierten Längsader reichend und die Basis der ersten Hinterrandzelle ausfüllend bis über die vena spuria hinaus. Fünfte Längsader braun gesäumt. Länge 8,5 — 9 mm. — Ein 3 mit viel dunklerem Körper, braunen Beinen und braungelbem Kopf hat an Schultern, Hinterrücken und Seitenplatten satt goldgelbe Bestäubung. Erste Hinterrandzelle hinter der vena spuria hyalin. Cairns, Nord- Queensland. — Type 3- Deutsches Ent. Mus. Berlin. 2. Physocephala pallipes n. spec. 3: Gleicht der vorigen außerordentlich. Kopf glanzlos, gelb. Gruben weißlich mit schwarzbraunem Fleck. Rüssel schwarz. Erstes Fühlerglied zweimal so lang als breit, zweites etwa zweimal so lang als das erste; drittes länger als das erste, schlank, kegel- förmig, wenig breiter als das zweite, mit fast geradem Oberrand, dessen Fortsetzung der Endgriffel bildet. Dessen Basalteil ist stumpf kegelförmig. In einem Exemplar ist die lange Borste nicht endständig. Der Seitenfortsatz ist nur klein. Thorax schwarz, nur die Oberhälfte der Brustseiten rotbraun. Beine gelbbraun, nur die Hüften und ein Ring der Hinterschenkel schwarz. Zweiter Hinterleibsring und Basis des dritten, Saum am Hinterrand des dritten bis fünften und ein Mittelfleck am Analsegment rotbraun. Zweiter Ring mit schwarzem Rückenfleck. Flügel wie bei der vorigen Art, aber erste und zweite Basalzelle braun gewölkt, nicht schwarzbraun wie die Binde. Länge 9 — 10 mm. Gleicht dem 3- Untergesichtsgruben ganz weißlich, ohne braunen Fleck. Mundrand jederseits mit bräunlichem Strich. Scheitelblase viel heller gelbbraun, durchscheinend. Beine heller, der schwarze Ring der Hinterschenkel ist unten nicht geschlossen. Hinterleib robuster, zweiter Ring mit so großem, schwarzen Fleck, daß nur vorn und hinten eine rotbraune Binde freibleibt. Erster und zweiter Ring mit Spuren von Silberbestäubung am Hinterrand. Dritter bis fünfter Ring am Hinterrand goldgelb bestäubt, sechster und Basis des Analsegments in der Mitte goldgelb bestäubt. Anal- segment rotbraun, nur die Spitze glänzend schwarz. Theca kurz, plump, rotbraun, nur die Spitze unten matt schwarz. Flügel wie beim 3- Länge 10 mm. Herberton, I. 3700 Fuß. — Type Deutsches Ent. Mus. Berlin. III. Die südamerikanische Region umfaßt jetzt 14 Arten Als Physocephala beschrieben waren nur 2 : Ph. te'stacea v. d. Wulp . und Ph. piciventris v. d. Wulp. Aus der Zahl der beschriebenen südamerikanischen Conops-KxieWy konnten C. Segethi Rond., C. analis F. und C. bipunctata Mcq. übernommen werden; die andern sind neu und konnten mit keiner beschriebenen Art iden- Die indo-australischen und südamerikanischen Physocephala- Arten. 133 tifiziert ‘werden. Physocephala analis F. gehört allein auch der nordamerikanischen Region an, bei der sie auch abgehandelt worden ist. Bestimmungstabelle der Weibchen. 1 Stirn ganz schwarz 2. — Stirn ganz oder teilweise gelb 5. 2 Untergesicht ganz schwarz oder schwarzbraun ■ 3. — Untergesicht ganz oder teilweise gelb 4. 3 Schwinger gelb. Haftläppchen und Klauen ganz schwarz P. picipes n. sp. — Schwinger schwarz P. analis F. 4 Erstes Fühlerglied zweimal so lang als breit P. vespiformis n. sp. — Erstes Fühlerglied etwa viermal so lang als breit P. hrasiliensis n. sp. 5 Kiel des Untergesichts gelb 6. — Kiel des Untergesichts schwarz 11. 6 Backen einfarbig braun oder schwarz. Flügelbinde teilweise rostrot P. Segethi Rond. — Backen braun mit gelbem Fleck. Stirn mit T-Zeichnung 7. 7 Brustseiten ohne Schillerstrieme. Große Art von mindestens 20 mm Länge P. rufithorax n. sp. — Brustseiten mit Schillerstrieme 8. 8 Schwingerknöpfchen mit schwarzem Fleck. Toment messing- gelb. Zierliche tief schwarze Art mit größtenteils rotbraunen Fühlern und tief schwarzen Schildchen P. hipunctata Macq. — Schwingerknöpfchen hellgelb ohne schwarzen Fleck 9. 9 Schwarze Art mit meistens hell rostbraunem Schildchen P. himaculata n. sp. — Hellere, braune Arten 10. 10 Einfarbig zimtbraune Art P. testacea v. d. Wulp — Große, plumpe, pechbraune Art von mindestens 18 mm Länge P. piciventris v. d. Wulp. 11 Backen braun mit hellem Fleck P. hipunctata Macq. — Backen einfarbig schwarz oder braun 12. 12 Schwinger gelb P. picipes n. spec. — Schwinger schwarz P. unicolor n. sp. Bestimmungstabelle der Männchen. 1 Stirn ganz schwarz — Stirn ganz oder teilweise gelb 2 Untergesicht ganz schwarz oder schwarzbraun schwarz — Untergesicht in der Mitte gelb schwarz und rotbraun gefärbt 3 Kiel des Untergesichts gelb — Kiel des Untergesichts schwarz 4 Backen einfarbig schwarz oder braun. Flügelbinde teilweise rostrot P. Segethi Rond. 2. 3. Schwinger P. analis F. seitlich schwarz. Körper P. hicoloY n. sp. 4. 8. 4. H«ft 134 O. Kröber: — Backen braun mit gelbem Fleck. Stirn mit T-Zeichnung 5. 0 Schwingerknöpf eben hellgelb ohne schwarzen Fleck 6. — Schwingerknöpfchen hellgelb mit schwarzem Fleck, Toment messinggelb. Zierliche tief schwarze Art mit größtenteils rot- braunen Fühlern und tief schwarzem Schildchen P. hipunctata Macq. 6 Schwarze Art mit meistens hell rotbraunem Schildchen. Va- riabel! P. himaculata n. sp. — Pechbraune Arten 7. 7 Große plumpe Art von 18 mm. Toment des Rückenschildes weißlich. Gesicht pechbraun P. piciventris v. d. Wulp — Kleine zarte Art von 14 — 15 mm. Toment des Rückenschildes gelb. Gesicht hellgelb P. soror n. sp. 8 Backen braun mit gelbem Fleck 9. — Backen einfarbig schwarz oder braun. Flügelbinde und Längs- adern größtenteils rostrot P. nervosa n. sp. 9 Große, vorherrschend hellbraune Art von 16 mm Länge P. testacea v. d. Wulp — Kleine vorherrschend schwarze Art von 11 mm Länge P. hipunctata Mcq. 1. Physocephala picipes n. spec. 9: Tiefschwarz, mattgrau bestäubt. Der Kopf erscheint fast schwarzbraun mit hellen, unscharf begrenzten Partien. Um. die Fühler herum zieht sich ein hufeisenförmiger schwarzer Strich. Die Wangenplatten und der Mittelkiel erscheinen größtenteils schwarz. Die graue Bestäubung läßt die Grundfarbe schwer er- kennen. Rüssel schwarzbraun, Mitte heller braun; Basis stark geschwollen, sonst ziemlich zart, gut zweimal kopflang. Fühler lang, schwarz, mit ganz düster rotbraunen Flecken. Erstes Glied etwa dreimal so lang als breit; zweites zweimal so lang als das erste, schlank, kurz schwarz beborstet; drittes von merkwürdiger Gestalt; Oberrand leicht konvex, Unterrand im ersten Teil voll- kommen gerade, eitwas nach außen strebend, dann, wie bei Tabanus- Fühlern, ausgehöhlt und bis zur Spitze ziemlich gleich breit blei- bend. Griffel ziemlich lang und dick, stumpf. Der Seitenfortsatz erscheint als ganz schmächtiger, etwa halb so breiter, dem Griffel- rest ziemlich anliegender, halb so langer Kegel. Hinterkopf schwarz, am Augenrand breit matt weißgrau gefaßt. Rückenschüd schwarz, mit zartem, wenig wahrnehmbaren grauen Toment, das nur an den Schulterbeulen intensiv ist. Schildchen schwarz, an beiden Enden düster rotbraun. Hinteirücken schwarz, oben und seitlich wenig wahrnehmbar graubräunlich bereift. Schwinger fast orange zu nennen, äußerste Stielbasis und ein Fleck am Knöpfchen schwärzlich. Brustseiten pechbraun mit zartem grauen Reif. Hüften und Beine pechbraun, graulich bereift,' an den Hüften ziemlich intensiv. Schienenbasis, besonders der Hinterschienen, hell gelbbraun. Tarsen schwarzbraun, die zwei vorletzten Glieder ^ Die indo-australischen und südamerikanischen Physocephala-Arten. 135 sehr kurz und breit. Haftläppchen und Klauen ganz schwarz- braun. Zweiter Hinterleibsring schmal, Hinterleib daher stark keulig erscheinend. Hinterleib schwarz, weißlich bereift, wie ver- schimmelt erscheinend, besonders am Hinterrand des zweiten Ringes. Analsegment und Theca sehr kurz, beide braun, Analseg- ment glänzend. Länge 14 mm. Rio Grande do Sul. — Type K. k. Hofmus. Wien. 2. Physocephala analis F. Die Art ist bereits bei den nordamerikanischen Physocephala- Arten abgehandelt worden. Brasilien, Venezuela, Mexiko, Carolina. 3. Physocephala vespiformis n. spec. $ : Eine große Art mit ganz schwarzer Stirn und ganz schwar- zem Scheitel. Kopf leuchtend gelb, Stirn nur eben oberhalb der Fühler gelb mit breiter schwarzer Mittelstrieme, die sich an den Fühlern gabelt und bis zur Mitte des Untergesichts herabzieht. Gesichtsgruben weißlich mit hellem Kiel. Backen schwarz mit messinggelbem Schimmer. Augen bis zur Scheitelblase hinauf silberweiß eingefaßt. Rüssel schwarz, Mitte und Lippen rost- braun. Fühler schwarzbraun. Erstes Glied rotbraun, doppelt so lang als breit ; zweites gut 2 % mal so lang als das erste ; drittes von der Länge des ersten, schief bimförmig, unten rotbraun. Griffel und Seitenfortsatz fast gleich lang, beide kurz kegelförmig. In gewisser Richtung erscheint der Fortsatz breit lappig. Hinterkopf schwarzbraun, am Augenrand schmal weiß. Der ganze Körper schwarz, mit rötlichem Schein, wenig glänzend. Schulterbeulen und Brustseiten, Seitenplatten neben dem Hinterrücken weiß bereift. Brustseiten ohne Schillerstrieme. Hüften sehr stark glänzend, im Grunde schwarz, an der Spitze hell rotgelb; Vorder- hüften fast ganz rotgelb. Schenkel und Schienen schwarzbraun mit rotgelber Fleckung. Namentlich ist die Spitze der Schienen verdunkelt. Tarsen hellgelbbraun. Schenkel und Schienen weißlich bereift, Außenseite der Vorder- und Mittelschienen stark silber- glänzend. Haftläppchen schwarzbraun mit gelblichem Toment. Klauen ganz schwarz. Der ganze Hinterleib durch zarte weiße Bereifung bläulich erscheinend; nur der erste und zweite Ring am Hinterleib mit Silberglanz. Theca sehr klein, schwarzbraun, etwas glänzend, ebenfalls die Spitze des Analsegments. Schwinger schwarzbraun, die Mitte des Stieles weißlich. Flügel fast hyaün, kaum etwas bräunlich tingiert. Adern stark, schwarz. Flügelbinde schwarzbraun mit violettem Schein, vom Vorderrand bis zur fünften Längsader reichend, den größten Teil des Hinterrandes freilassend. Ein Spitzenfleck in der Discoidalzelle hyalin; Spitze der Unterrandzelle graulich. Sechste und siebente Längsader schwarz gesäumt. Länge 18 — 20 mm. Ein $ von Surinam hat stark verdunkelte Beine und eine fast schwarze Flügelbinde. In 136 O. Kröber: einem $ sind Rückenschild und Brustseiten nebst Hinterrücken rotbraun, ersterer mit drei zusammengeflossenen schwarzen Striemen. Paraguay Asuncion, San Joäo; Surinam, Juan j ui- Amazonas. — Type $: Kgl. zool. Mus. Berlin. 4. Physocephala brasiliensis n. spec. Große, tiefschwarze, mattgrau bestäubte Art. Kopf dunkel ockergelb. Stirn bis fast zu den Fühlern, Scheitel, Scheitel- blase, Hinterkopf und Backen rein schwarz. Backen mit gelblichem Seidenglanz. Über den Fühlern liegt eine schwarze hufeisenförmige Zeichnung. Gesichtsgruben weißlichgelb, Kiel im untern Teil mit blaßbraunem Fleck. Am hintern Augenrand deutlich weißgrau tomentiert. Rüssel etwa zweimal kopflang, an der Basis braunrot, Spitze nebst Lippen schwarz. Fühler lang, schwarz; erstes und drittes Glied unterseits düster rotbraun. Erstes Glied reichlich viermal so lang als breit ; zweites sehr schlank, an der Spitze kaum erweitert, etwa zweimal so lang als das erste, dicht, kurz schwarz beborstet ; drittes Glied etwa so lang wie das erste, flaschenförmig, an der Basis breit, dann an der Unterseite eingeschnürt und fast bis zur Spitze gleich stark bleibend. Griffel schwarz, mit langem Seitenfortsatz, der so lang erscheint als das stumpfe Endglied selber. Am Rückenschild erscheint nur neben den Schulterbeulen inten- siver Reif. Thorax ganz schlicht schwarz, mattgrau bereift. Brust- seiten ohne Schillerstrieme. Hüften schwarz, dunkel gelbbraun gefleckt, intensiv glänzend. Beine schwarzbraun und gelbbraun gefärbt. Schenkelbasis hell gelbbraun, Spitze dunkelbraun. Vorder- und Mittelschienen an der Basis schwarzbraun, sonst dunkel gelb- braun. Hinterschienen braun, Basis bleich gelbbraun. Tarsen gelbbraun, jedes Glied beiderseits mit einem Kamm kurzer, starker, schwarzer Borsten. Tarsen eigentümlich seidig braun- glänzend, erstes Glied verdunkelt. Schwinger ockergelb, Knöpf- chenspitze tiefschwarz. Hinterleib tiefschwarz, schmal gebaut, schlank. Dritter bis fünfter Ring mit kaum erkennbarem, gelb- braunem, seidigem Saum. Zweiter Ring mit sehr intensiver silber- grauglänzender Binde, die sich seitlich stark verbreitert. Erster Ring am Hinterrand weiß tomentiert. Theca so lang wie die vor- stehende Spitze des Analsegments, schwarz, oberseits braun, am Rand am hellsten, schwarz behaart. Vom dritten Ring an ist die schwarze Behaarung ziemlich lang und stark. Flügel blaßbräunlich tingiert, fast hyalin; Binde tief schwarzbraun, am Vorderrand beginnend bis zur vierten Längsader reichend. Erste Hinterrandzelle vollkommen braun, Discoidalzelle mit großem hyalinen Fenster- fleck. Unterrandzelle an der Spitze auf gehellt. Länge 16 mm. Bahia. — Type $: K. k. Hofmus. Wien. 5. Physocephala bicolor n. spec. cJ: Kopf schwarz, nur die Gesichtsgruben weißlichbraun. Backen und Augenrand weißgeib glänzend. Scheitelblase und Die indo- australischen und südamerikanischen Physocephala- Arten. 137 Hinterkopf hell rotbraun. Rüssel rostbraun, Lippen schwarz. Fühler schwarzbraun. Erstes Glied hell rotgelb, etwa zweimal so lang als breit; zweites doppelt so lang als das erste; drittes kurz bimförmig, so lang als das erste. Griffel sehr kurz, Seitenförtsatz fast so lang als der Rest. Rückenschild rostrot ; die Mitte unscharf schwarz gefleckt. Von den Schult e'rbeulen zieht sich ein schwarzer Fleck nach dem Hals herunter. Brustseiten hell rotgelb, gleich dem Rückenschild weißlich bereift. Schildchen und Hinterrücken dunkelbraun, weiß bereift. Schwinger schwefelgelb, Spitze des Knopfes tiefschwarz. Die ganzen Beine hell rotgelb. Die Hüften erscheinen teilweise schwärzlich, dicht weiß tomentiert, stark süberglänzend. Enden der Hint erschienen und Tarsen schwarz- braun. Haftläppchen schwärzlich. Klauen dunkel rotbraun mit schwarzer Spitze. Hinterleib im Grunde schwarz. Erster Ring, Basis des zweiten und dritten hell rostrot. Der Rest des zweiten etwas dunkel rostbraun. Erster und zweiter am Hinterrand etwas weißlich glänzend. Flügel fast hyalin; die Binde schwarzbraun, bis zur fünften Längsader reichend, aber die vierte Hinterrandzelle größtenteils hyalin. Sechste Längsader schwarzbraun gesäumt. Länge 14 mm. Matto Grosso. — Type (J: Kgl. Zool. Mus. Berlin. 6. Physocephala Segethi Rond. (Conops Segethi Rond.). ^ : Flügelstrieme direkt am Vorderrand, an der Basis leuchtend rotgelb. — Kopf schwefelgelb. Stirn mit einer senkrechten schwar- zen Strieme, die oben in einer Querbinde endet, welche horizontal die Scheitelblase begleitet. Am Fühlerhöcker gabelt sich die Strieme Untergesicht ohne Strieme. Backen schwarzbraun. Fühler rot- braun, unten heller. Seitenfortsatz kurz und dick. Erstes Fühler- glied kaum doppelt so lang als breit ; drittes sehr breit, doppelt so lang als das erste, zweites so lang als erstes und drittes zusammen. Thorax schwarz, Schulterbeulen, Schildchen, ein Fleck zu beiden Seiten desselben und die obere Partie des Hinterrückens rotgelb. Brustseiten zart grauweiß bereift, ohne eigentliche Strieme. Schwinger blaß rotgelb. Hinterleib schwarz, nur der zweite Ring und die äußerste Basis des dritten rotgelb, scharf abgegrenzt. Zweiter Ring mit zwei unscharfen schwärzlichen Flecken. Dritter bis fünfter Ring mit schmalem, weißlichem Hinterrandsaum. Beine rotbraun. Hinterschenkel mit schwarzbraunem Ring, an der Basis und Spitze rotgelb. Tarsenenden bräunlich. Klauen und Haftläppchen schwarzbräunlich. Die Flügelbinde reicht bis zur vierten Längsader, ist an der Basis leuchtend rotgelb, läßt an der Spitze der Discoidal- und ersten Hinterrandzelle einen hellen Fensterfleck frei. Länge 11 — 17 mm. 6 (?: alle von Chüe; Santiago, Valparaiso. Darunter Schiners Exemplare von der Novarareise. Merkwürdigerweise waren die Tiere fast alle als Conops Segethi Phil, ausgezeichnet, meines Wissens ein Litt. -Name. 4. Heft 138 O. Kröber: Gleicht dem cJ vollkommen. Hinterleib tiefschwarz. Zweiter Ring in der zweiten Hälfte, dritter an der Basis dunkel- rotgelb, an der Grenze mit gelblichem Schiller. Schillerbinden der Ringe undeutlich. Theca ganz klein, schwarz. Flügel an der Basis, bis zur Discoidalzelle, intensiver und ausgedehnter rotgelb. In der Unterrandzelle liegt ein glasheller Fleck vor der Spitze. Tarsen heller als beim (J. Klauen rotbraun. Haftläppchen mehr gelbbraun. Schienen außen ohne Schiller. Länge 11 mm. 2 ? Valparaiso, Rancagua XII., Conception. Im Senckenbg. Museum ist ein $ als Conops chilensis Jaenn. (i. 1.) ausgezeichnet. 7. Physocephala rufithorax n. spec*. Sehr charakteristisch gefärbte Art. Gesicht dunkel rotgelb, fast rostrot zu nennen. Es sind eigentlich nur die Untergesichts- gruben und die Partie am Augenrand neben den Fühlern gelb. Vor der Scheitelblase zieht sich eine breite schwarze Querstrieme hin, von der ein schmaler, schwärzlicher Streif nach den Fühlern heruntersteigt. Vom Fühlerhöcker steigt jederseits neben der Untergesichtsgrube ein schmaler schwärzlicher Streifen herab. Backen schwarz, mit rotbraunem Fleck. Rüssel rostbraun. Fühler lang. Erstes Glied hell rotgelb, dreimal so lang als breit. Zweites 2 Y2 erste, dünner, sehr schlank ; drittes so lang wie das erste, breit kegelförmig. Endgriffel sehr dünn, Seitenfort- satz halb so lang, breit, blattförmig. Hinterkopf rostbraun, am Augenrand weißlich eingefaßt. Thorax rotbraun; Schulterbeulen, Hinterpartie und Schildchen heller. Die Mitte zeigt zwei schwärz- liche Längsstriemen, die aber unter weißlichem Toment verdeckt sind. Innerhalb der Schulterbeulen liegt ein ziemlich scharf be- grenzter silberweißer Fleck. Am Vorderrand des Rückenschildes zieht sich von den Schulterbeulen ein rein sammetschwarzer Fleck nach den Vorderhüften herunter. Hinterrücken dunkelrostbraun, oben gleich den Seitenplatten glanzlos weiß bestäubt. Brustseiten schwarz mit rostbraunem Fleck, ohne eigentliche Schillerstrieme, aber eigentümlich seidig weißgelb bestäubt, die Grundfarbe kaum verändernd. Hüften schwarz, an der Spitze mehr oder weniger rostrot mit mattgelbem Toment. Beine hell rostrot. Hinterschenkel und Spitze der Hinterschienen etwas schwärzlich. Alle Schenkel mit intensivem Silberglanz. Hinterschienen und Metatarsen der Hinterbeine außen mit glänzend hellbrauner, seidiger Behaarung. Vorder- und Mittelschienen außen intensiv silberglänzend. Haftläppchen groß, braun. Klauen rotbraun mit schwarzer Spitze. Hinterleib samtartig schwarz, nur der zweite und dritte Ring mit rötlichem Ton. Beide Enden des zweiten Ringes rotbraun, seitlich am Vorderrand und am äußersten Hinterrand weiß bestäubt, ebenfalls unten vom Hinterrand aus. Theca glänzend schwarz, mit rotbraunem Vorderrand. Das Analsegment, ein Seitenfleck am fünften und sechsten Ring gleichfalls glänzend schwarz. Flügel Die indo -australischen und südamerikanischen Physocephala- Arten. 139 hyalin, Adern schwarz. Binde schwarzbraun, vom Vorderrand bis zur fünften Längsader reichend, so daß nur ein Fleck in der ersten Hinterrandzelle und Discoidalzelle klar bleiben. Spitze der Unter- randzelle graulich. Schwinger dunkelbraun, Stiel weißgelb, an der Basis schwarz. Länge 19 — 22 mm, mit ausgebreiteten Flügeln 28 mm. In einem sehr hellgefärbten ? von Peru ist der Kopf fast ganz hell schwefelgelb. Scheitel, ein Teil der Stirn und die Backen hell rotgelb. Drittes Fühlerglied hell rotgelb mit schwarzer .Ober- seite. Thorax durchaus hell rotgelb. Rückenschild mit fast fünf- eckigem, ziemlich scharf begrenztem, glänzend schwarzem Fleck; ein kleiner, unscharf begrenzter Fleck oberhalb der Vorderhüften. Schwinger schwefelgelb, Knöpfchenspitze tief schwarz. Hüften ganz blaß rotgelb, Hinterhüften etwas bräunlich. Beine blaß rotgelb, intensiv glänzend. Äußerste Enden der Schenkel und Schienen kaum etwas bräunlich. Hinterleib an der äußersten Spitze des Analsegments glänzend hell rotgelb. Discoidalzelle vollkommen schwarzbraun. Analzelle vorn schwärzlich gesäumt. Paraguay- Asuncion, Villa Morra, 29. XL, Brasil-Sta. Catha- rina; Peru-Madre de Dios. — Type Kgl. zool. Mus. Berlin. 8. Physocephala bipünctata Macq. (Conops hipunctatus Macq.) (J: Variabel in der Färbung; vorherrschend tiefschwarz. Kopf ockergelb bis hell gelbbraun. Backen schwarzbraun mit gelbem Fleck. Vor der dunkelbraunen Scheitelblase liegt eine schwarze Querbinde, von der eine Längsstrieme zu den Fühlern herabsteigt, sich hier gabelt und bis zur Hälfte des Untergesichts herabsteigt. Augenrand etwa bis zur Höhe der Fühler zart weiß eingefaßt. Gesichtsgruben und Kiel braun, doch hebt sich der Kiel nicht als dunklere Linie ab. Fühler hell rot gelb, das zweite Glied manchmal ganz dunkelbraun, das dritte am Oberrand. Erstes Glied zweimal so lang als breit; zweites zwei- bis dreimal so lang als das erste, von gleicher Breite; drittes wenig länger als das erste, schief bim- förmig, mit sehr kurzem, stark zugespitztem Endgriffel, dessen Seitenfortsatz fast so lang ist als der Griffel selber. Rüssel schwarz- braun, verhältnismäßig stark, die Mitte am hellsten. Mundöffnung hellbraun. Hinterkopf schwarz, am Augenrand gelblich oder weiß- lich. Thorax mattschwarz mit zartem weißlichem Reif. Schulter- beulen manchmal rostbraun, gelb tomentiert. Zwischen ihnen ein glänzend messinggelber Fleck. In einem 3 zwischen den Schultern und der Flügelwurzel am Seitenrand des Rückenschildes zwei gelb- bestäubte Fleckchen. Brustseiten, Hüften, Schenkel weiß oder gelblich bestäubt. Schildchen an der Spitze rostbraun. Brustseiten mit breiter gelblicher Schillerstrieme. Schwinger hellgelb, Knöpf- chen mit dunkelbraunem oder schwarzem Fleck. Beine dunkel- braun. Schenkel manchmal an beiden Enden rötlichgelb, Hinter- schenkel etwas weiß schimmernd. Schienenbasis weißgelb, der Rest und die Tarsen heller braun. Außenseiten der Vorder- und Mittel- 4. H«ft 140 O. Kröber: schienen silberweiß. Haftläppchen braun, Klauen schwarzbraun mit schwarzer Spitze. Hinterleib sehr dünn gestielt, namentlich die Basis des dritten Ringes auffallend schlank. Hinterleib schwarz- braun, die letzten Ringe ziemlich intensiv gelb tomentiert. Erster und zweiter Ring mit seidigem, weißen Hinterrandsaum, dritter und vierter mit ganz zarter, gelblicher Linie. Zweiter Ring manch- mal am Ende, namentlich auf der Unterseite, etwas gelbbraun glänzend. Flügel hyalin. Die Binde reicht vom Vorderrand bis zur fünften Längsader. Spitze der ersten Hinterrandzelle und oft auch der Discoidalzelle hyalin. Am dunkelsten erscheint die Basis der Discoidal- und ersten Basalzelle. Analzelle vorn von einem bräunlichen Strich begleitet. Länge 11 — 11,5 mm. Brasilien, Bolivien, Paraguay. 25. X. — 18. II. Gleicht dem (J vollkommen, nur robuster gebaut. Die Beine sind heller, gelbbraun, die Schenkel an der Basis mehr oder weniger schwarzbraun. Theca sehr kurz und breit, schwarzbraun. Der Hinterleib zeigt eigentümlich braunen Reif. Länge 13 mm. Brasilien, Bolivien, Paraguay^ 12. II. — 3. III. 9. Physocephala bimaculata n. spec. Vielleicht eine Variante der vorigen Art. Kopf dunkel ockergelb, glanzlos. Vor der Scheitelblase liegt eine breite sammetschwarze, mehrfach gebuchtete Querbinde, von der eine schmale Strieme zu den Fühlern herabsteigt, sich hier gabelt und etwa bis zur Hälfte der Untergesichtsgruben herunter- reicht. Backen braun mit gelbem Fleck. Augenrand breit weißgelb eingefaßt, was auf der Höhe der Fühler durch die gelbe Grundfarbe unterbrochen ist. Kiel gelb. Rüssel stark, zweimal kopflang, schwarz, an der Basis rostbraun. Fühler bleich rotgelb, äußerst zart schwarz beborstet. Erstes Glied dreimal so lang als breit; zweites doppelt so lang als das erste, an der Spitze kaum verbreitert ; drittes kaum länger als das erste, schief bimförmig, breiter als das zweite. Endgriffel kurz aber scharf zugespitzt, äußerste Spitze verdunkelt; Seitenfortsatz fast so lang als der Rest des Griffels, von oben gesehen, breit lappig. Rückenschild mattschwarz. Schulterbeulen, eine Strieme bis zur Flügelwurzel, Schildchen, obere Partie vom Hinterrücken und Seitenplatten und Partie vor dem Schildchen rotbraun. Am Vorderrand des Rückenschildes liegt jederseits quer herüber eine stark glänzende, dunkelgoldgelbe Strieme; eine schwächere verbindet diese mit der Flügelwurzel längs der rotbraunen Seitenstrieme; ein bleicher Querstrich liegt manchmal vor dem Schildchen. Brustseiten rotbraun, mit schräg verlaufender deutlicher silberweißer Schillerstrieme, die im untern Teil goldgelb wird. Alle Hüften und ein Fleck oberhalb der Vorder- hüften intensiv silberweiß. Beine gelbbraun. Schenkel, besonders Hinterschenkel, mehr oder weniger verdunkelt. Schienenbasis weißlich. Außenseite der Vorder- und Mittelschienen stark silber- weiß glänzend. Tarsen, Haftläppchen, Klauen gelbbraun, Klauen- • Die indo- australischen und südamerikanischen Physocephala- Arten. 141 spitze schwarz. Schwinger bleichgelb, in einem Exemplar mit dunkler Knöpfchenspitze. Hinterleib schwarz, mit rötlichem Schein und zartem weißen Reif, besonders am Hinterrand des ersten und zweiten Ringes. Die letzten Ringe eigentümlich weiß- gelb bestäubt; vierterund fünfter mit seidig gelbem Hinterrand- saum. Theca kurz, breit, abgerundet, glänzend rotbraun, hinten schwarz, so lang wie die Analspitze. Flügel fast hyalin, etwas bräunlich. Binde rein braun, vom Vorderrand bis zur fünften Längsader reichend. Discoidalzelle und erste Hinterrandzelle mit fast hyalinem Fleck; Unterrandzelle mit graulichem Spitzenfleck. Der fünfte Hinterleibsring ist stark eingeschnürt. Manchmal ist am Hinterleib der rotbraune Ton vorherrschend, so daß die einzelnen Ringe nur schwarze Flecken tragen. Dann sind die Beine ganz bleich, die Analspitze glänzend rostrot. Länge 13 — 14 mm. (J: Gleicht dem aber dunkler. An der Vorderseite des Rückenschildes, tief nach dem Kopfansatz hin, liegen isoliert vier silberweiße Fleckchen. Nur die Schulterbeulen, die Beine und Fühler sind größtenteils rotbraun. Erstes Fühlerglied fast rotgelb. Hinterleib nur an der Grenze von Ring zwei und drei rotbraun. Erster und zweiter Ring hinten fein weißlich bereift; dritter bis fünfter mit zarter, goldgelber Seidenbinde; vierter bis sechster mehr oder weniger gelbgrau oder gelb tomentiert. Die hellsten Exemplare wie beim ? mit vielen rostroten Partien. Länge 12 mm. Argentinien, Mendoza; Columbia; Ecuador. — Type (J?: Koll. Kröber. 10. Physocephala testacea v. d. Wulp (J: Kopf ockergelb. Scheitelblase und eine Querbinde davor zimtbraun. Von dieser steigt eine gleiche braune, sehr kurze Strieme zu den verhältnismäßig hoch eingelenkten Fühlern. Von diesen streicht zu beiden Seiten der Gesichtsgruben eine bleich rotbraune bis schwarzbraune sehr schmale Strieme bis zur Mitte des Untergesichts herab. Gesichtsgruben weiß, ohne Schiller, mit braunem Mittelkiel. Backen braun, am Augenrand mit gelbem Fleck. Von diesem Fleck aufwärts ist der Augenrand etwa bis zur Mitte des Untergesichts und nachher wieder unmittelbar vor dem Scheitel silberweiß glänzend. Rüssel lang, hellbraun. Fühler braun. Erstes Glied etwa dreimal so lang als tJeit, hell rotbraun ; zweites gut dreimal so lang als das erste; drittes kaum länger als das erste, sehr breit, schief bimförmig, oben schwärzlich, der Oberrand fast gerade. Endgriffel sehr kurz; Seitenfortsatz fast so lang als die kurzkegelige Spitze. Hinterkopf wie der ganze Körper hellzimt- braun, am Augenrand breit gelblichweiß bestäubt. Rückenschild ohne jede Zeichnung, mit gelWicher Bestäubung, die an den Schul- tern und zwischen denselben fleckig auftritt. Die Seiten des Hinter- rückens, eine breite Schulterstrieme, die Hüften, die Außenpartie der Hinterschenkel, der Vorder- und Mittelschienen weiß glänzend. Tarsen etwas verdunkelt; Haftläppchen braun, Klauen rotbraun 4. Heft 142 O. Kröber: mit' schwarzer Spitze. Schienenbasis etwas gelblich. Die ersten Hinterleibsringe zeigen einen warm rötlichen Ton; vierter Ring an der Basis mit hellem Saum, fünfter und sechster eigentümlich gelb bestäubt, glanzlos. Schwinger hell ockergelb. Flügel hyalin. Die Flügelbinde reicht vom Vorderrand bis zur vierten Längsader. Die erste Hinterrandzelle ist bis auf einen Spitzenfleck gleichfalls braun ausgefüllt. Spitze der Discoidalzelle aufgehellt. Länge 16 mm. — Ein (S zeigt auf dem Rückenschild Spuren von drei braunen Längsstriemen. Alle Exemplare stammen von Mendoza in Argentinien, ^ und $. 17. XI. Gleicht dem cJ vollkommen, ist aber viel heller. Strieme auf Stirn und Untergesicht bleich zimmetbraun. Scheitel bleich- gelb, durchscheinend. Flecken in der ersten Hinterrandzelle und Discoidalzelle hyalin, in der Unterrandzelle graulich. Analsegment und Theca intensiver rotbraun, gefärbt. Theca unten schwarz, so lang, wie das vorragende Analsegment. Hinterschenkel beiderseits mit scharf begrenzter, mäßig weißgelb glänzender Platte. Drittes Fühlerglied stark verdunkelt. Länge 18,5 mm inkl. Fühler. 11. Physocephala piciventris v. d. Wulp (^: Eine eigentümlich gefärbte Art. Die Grundfarbe ist wohl schwarz, aber ein merkwürdig braungelbes Toment verleiht dem Tier einen fast olivenfarbenen Schein. Glanzlos. Untergesicht ockergelb. Gesichtsgruben weißlich, glanzlos, mit schwarzer Strieme. Backen schwarzbraun, mit nicht immer deutlichem großen gelben Fleck. Vor der braunen Scheitelblase liegt eine schwarzbraune Querstrieme, von der eine senkrechte Strieme zu den Fühlern geht, sich hier gabelt und das Untergesicht bis zur Mitte der Grube be- gleitet. Rüssel lang, dunkelrotbraun. Fühler schwarzbraun, erstes und zweites Glied etwas rötlich. Erstes Glied doppelt so lang als breit; zweites dreimal so lang als das erste; drittes etwas länger als das erste, schief bimförmig. Seitenfortsatz fast so lang als der Griffel, beide stumpf kegelförmig. Hinterkopf rotbraun, am Augenrand breit weißglänzend; Untergesicht und Scheitel am Augen- rand gleichfalls schmal weiß eingefaßt. Namentlich auf den Backen wird der Glanz intensiv und breiter. Rückenschild pechbraun. Schulterbeulen, Schildchen, obere Partie des Hinterrückens, Brustseiten mehr rotbraun. Der Schiller ist namentlich zwischen den Schulterbeulen und an den Brustseiten deutlich; ebenso an den Seitenplatten des Hinterrückens. Beine pechbraun. Hüften stark silberglänzend, ebenso die Oberseite der Schenkel, die Außen- seite der Vorder- und Mittelschienen. Schienenbasis hellgelb. Haftläppchen braun, Klauen dunkelbraun mit schwarzer Spitze. Schwinger hell zitronengelb. In gut erhaltenen Exemplaren er- scheint der Hinterleib infolge der Bestäubung olivenfarben. Erster bis dritter Ring im Grunde schwarz, zweiter an beiden Enden mit gelblichem Schimmer. Hinterrand des dritten und der ganze vierte Die indo-australischen und südamerikanischen Physocephala- Arten. 14 3 Ring warm rotbraun, dicht braungelb bestäubt. Fünfter und sechster Ring mit goldbrauner Bestäubung, die die Grundfarbe verdeckt. Flügel hyalin. Die Binde reicht vom Vorderrand bis zur fünften Längsader, so daß aber der größte Teil der ersten Hinter- randzelle hyalin bleibt. Spitze der Discoidalzelle und Unterrand- zelle etwas heller. Länge 18 mm. — Zuweilen glänzen die Wangen messinggelb. Brasilien, Sta. Catharina. 5: Gleicht dem (J vollkommen. Rückenschild und Beine im all- gemeinen heller gefärbt. Der Hinterleib erscheint bis zum Analseg- ment pechbraun, die Bauchseite mehr rostrot mit einigem Glanz. Theca ziemlich klein, rotbraun, glänzend. Das Toment ist mehr weißlich. Länge 15 — 16 mm. Brasilien, Sta. Catharina; Paraguay, San Bernardino. Das ? von San Bernardino ist außerordentlich dunkel gefärbt, beinahe schwarz. Die Vorderrandzelle ist heller braun als die Strieme. Auch die Backen erscheinen reinschwarz, ebenfalls das Untergesicht bis zur Hälfte der Gruben hinauf. Das Tier ist sonsit nicht von der Art zu unterscheiden. Die Schwinger erscheinen eigentümlich gebräunt. 12. Physocephala soror n. spec. (J: 'Kopf hellockergelb. Scheitelblase braungelb. Vor der- selben liegt eine sammetschwarze Querstrieme, von der der Anfang eines braunen Strichelchens nach den Fühlern herabsteigt. Fühler- höcker etwas bräunlich, ebenfalls ein hufeisenförmiger Fleck, der denselben umfaßt. Backen braun, mit großem, schwefelgelben Fleck. Untergesichtsgruben weißlich. Untergesicht am Augenrand schmal silberweiß eingefaßt, etwa bis zu den Fühlern hinauf, dann wieder der Augenrand eben unterhalb der Scheitelblase weiß gesäumt. Rüssel rotbraun, Lippen schwarz. Fühler rotbraun, zweites Glied dunkler. Erstes Glied fast dreimal so lang als breit ; zweites 2% mal so lang als das erste; drittes kurz zwiebelförmig, so lang wie das erste. Griffel kurz spitz kegelförmig. Seitenfortsatz lappenförmig, kurz, stumpf. Hinterkopf rotbraun, am Augenrand breit gelbweiß eingefaßt. Rückenschild rotbraun, matt, mit einer Art schwärzlicher Mittelstrieme, die aber auf der Mitte des Rückens aufhält. Schulterbeulen, eine Strieme zwischen ihnen und der Flügelbasis glanzlos gelb bestäubt,' ein Fleck innerhalb der Schulter- beulen intensiv goldgelb glänzend. Partie vor dem Schildchen weiß bereift. Schildchen hellrotbraun, Brustseiten desgleichen, mit weißlicher unscharfer Schillerstrieme, die im untern Teil gelblich wird und mit weißlichem Reif. Die Flecken zwischen den Schulterbeulen steigen bis zum Hals herunter. Die ganze Partie unterhalb der Schulterbeulen intensiv weißschimmernd. Hinter- rücken rotbraun, unten etwas dunkler, oben und seitlich weiß bereift. Schwinger blaß ockergelb. Beine rotgelb, weiß bereift. Außenseite der Vorder- und Miftelschienen außen intensiv silber- 4. Heit 144 O. Kröber: glänzend, ebenso die schwarzen Hüften. Haftläppchen und Klauen braun, Klauenspitze schwarz. Hinterleib an den ersten Ringen dunkel rotbraun, die letzten stark verdunkelt. Erster und zweiter, besonders am Hinterrand, weiß bestäubt, dritter bis fünfter mit schmalem, gelblichen Hiriterrandsaum, der sich seitlich Stark ver- jüngt. Die letzten Ringe vorherrschend gelb bestäubt, matt. Flügel hyalin. Die Binde ist tief schwarzbraun. Sie reicht vom Vorderrand bis zur vierten Längsader und füllt die erste Basalzelle und erste Hinterrandzelle vollkommen aus. Discoidalzelle mit hellem Spitzenfleck. Länge 12,5 — 13,5 mm. Argentinien, Mendoza. — Type (J: Deutsches Entom. Mus. 13. Physocephala nervosa n. spec. (J: Sehr ähnlich P. Segethi, aber die Vorderrandzelle ist fast hyalin, der Hinterleib ohne Tomentbinden. Kopf gelb, glanzlos. Scheitelblase dunkelbraun, Querstrieme davor tiefschwarz. Die Längsstrieme reicht bis zu den Fühlern, gabelt sich hier und reicht bis zur Mitte des Untergesichts herab. Untergesicht schwarz, die Seiten weißschillernd. Backen reinschwarz. Der ganze Augenrand ist mit Ausnahme eines gelben Flecks eben unterhalb der Fühler- höhe schwarz, aber intensiv silberglänzend. Fühler schwarz, erstes und zweites Glied rotbraun. Erstes Glied etwa 3% mal so lang als unten breit ; zweites doppelt so lang als das erste, schlank, an der Spitze wenig verbreitert ; drittes wenig länger als das erste, schief bimförmig. Der Griffel ist kurz konisch, endet aber in eine scharf abgesetzte stumpfe Borste. Seitenfortsatz groß, von oben gesehen breit, lappig. Rüssel zweimal kopflang, tiefschwarz, zart. Hinterkopf schwarz, am Augenrand zart weißglänzend. Rücken- schild ganz schwarz, matt, mit ganz zarter, bräunlicher Bestäu- bung, nur Schulterbeulen, Brustseiten und Hinterrücken nebst Seitenplatten graulich bestäubt. Schwinger dunkelgelb, Knöpfchen und der Stiel am Hinterrand und an der Basis tiefschwarz. Hüften schwarzbraun, stark silberglänzend. Beine hell gelbbraun, zart weißlich bereift, nur die Außenseite der Vorder- und Mittelschienen stark silberglänzend. Hinterschenkel mit schwärzlichem Ring, Vorder- und Mittelschenkel größtenteils schwarzbraun. Schienen mit angedeutetem schwärzlichen Ring. Tarsen mit verdunkeltem Endglied. Haftläppchen braun, Klauen lang, schwarz. Hinterleib sehr dünn gestielt, schwarz, glanzlos. Zweite Hälfte des zweiten Ringes und Basis des dritten hell rotgelb. Zweiter Ring an der Basis mit isoliertem, rotgelben Fleck. Zweiter Ring mehr oder weniger weiß gestäubt, wenig auffällig, dritter bis fünfter Ring mit zartem, gelbseidigen Saum, vierter bis sechster bräunlich, zart bestäubt. Flügel mit rotgelben Adern, die erst nahe der Mündung dunkler werden. Vorderrandzelle hyalin, Binde zwischen der ersten und fünften Längsader, blaßbraun, an der Basis ausgedehnt hellrotgelb. Erste Hinterrandzelle mit kleinem, graulichen Fleck. Embrik Strand: Apidae von Creta. 145 Rest des Flügels hyalin. Man kann auch sagen: Flügel mit gelb- roter Binde und bräunlichem Apikal fleck. Länge inkl. Fühler 15mm. Argentinien Mendoza. — Type Koll. Kröber. 14. Physocephala unicolor n. spec. Untergesicht dunkelgelb. Gesichtsgruben weiß mit schwarzem Kiel. Vor der Scheitelblase eine schwarze Querbinde, von der eine Strieme zu den Fühlern herabsteigt, sich hier gabelt und bis zur Hälfte des Untergesichts herabsteigt. Backen einfarbig schwarz. Dieser schwarze Ton steigt fast bis zu den Fühlern hinauf. Backen gelb bestäubt. Der ganze Augenrand bis zur Scheitelblase weiß. Rüssel schwarzbraun, Spitze und Basis schwarz. Fühler schwarzbraun, erstes und drittes Glied teilweise dunkel rotbraun. Erstes Glied gut 2^4 so lang als breit, zweites fast dreimal so lang als das erste; drittes so lang als das erste. Griffel kürz, stumpf kegelförmig. Seitenfo'rtsatz ziemlich klein. Hinterkopf schwarz, am Augenrand zart weiß eingefaßt. Der ganze Körper tief schwarz, glanzlos, eigentümlich gelb bestäubt, auf dem Rückenschild mit unklarer Striemung. Brustseiten ohne eigentliche Schülerstrieme. Hüften stark gelb weiß glänzend. Schienenbasis, Basis der Schenkel und die Tarsen mehr gelbbraun. Alle Schenkel, die Außenseite der Vorder- und Mittelschienen silberglänzend. Haftläppchen dunkelbraun. Klauen schwarz. Schwinger schwarz, Spitze des Stieles und Basis des Knöpf chens etwas gelblich. Hinterleib am zweiten bis fünften Ring mit gelbseidigem Saum. Die letzten Ringe intensiv gelb bestäubt. Flügel hyalin. Die Binde reicht vom Vorderrand bis zur fünften Längsader. Spitzenfleck in der ersten Hinterrandzelle und Discoidalzelle heller. Die abschließende Querader der ersten Hinteitandzelle fleckig gesäumt, aber unscharf. Analzelle an der Vorderseite braun gesäumt. Länge 16 mm. Paraguay, San Bernardino, 18. IV. — Type Kgl. zool. Mus. Berlin. Apidae von Creta. Von Embrik Strand, Berlin. Die im Folgenden behandelten Bienen sind von Herrn G. Paganetti-Hummler gesammelt und dem Deutschen Entomo- logischen Museum überwiesen worden. Gen. Prosopis F. Prosopis variegata F. l (J von Canea, mehrere $$ von Candia. Prosopis cornuta Sm. Exemplare beiderlei Geschlechts von Canea. Beim ^ ist nach diesem Material zu urteilen Pronotum nicht selten ganz schwarz, jedenfalls ist es weniger deutlich gezeichnet ▲rehir für Nature esehieht« 1915. A. f. 10 4. Heft 146 Embrik Strand: als das $. Unter den 16 $$ hat nur ein einziges ganz schwarzes Pronotum, bei mehreren sind jedoch die gelben Striche ver- schwindend. Der rötlichbraune Bauchfilzfleck des (J ist mitunter fast weiß. Prosopis minuta F. (brevicornis Nyl.). 22 $$ und 5 cJcJ von Canea. Prosopis hyalinata Sm. 3 cj(? von Canea. Von der von Förster in seiner Monographie (in: Verh. zooL bot. Ges. Wien 1871, p. 961 u. 963) als Hylaeus hyalinatus beschrie- benen Form leicht dadurch zu unterscheiden, daß der Fühlerschaft durchaus nicht kreiselförmig ist, sondern vielmehr nur ganz schwach oder kaum erweitert ist. Soweit würde dies mit Pr. suhquadrata Först. übereinstimmen, die Färbung weicht jedoch so sehr ab (von dem bei allen drei Exemplaren schwarzen Supra- clypealraum abgesehen), daß ich suhquadrata nicht für Varietät von hyalinata halten möchte, zumal die Zeichnungen der Prosopis- Arten durchgehends sehr konstant sind. Was Frey-Gessner als hyalinata in seinen ,,Hymenoptera Helvetiae“ behandelt, ist offenbar mit Försters Form identisch. Prosopis creticola Strand n. sp. Ein (J ohne nähere Bezeichnung als: Greta III — VI. 1914. Charakteristisch durch ganz schwarzes Gesicht; hat somit ein etwas feminines Aussehen. Pronotum mit fast linienschmaler, mitten breit unterbrochener, hellgelber Binde und von derselben Färbung sind die Schulterbeulen, ein Fleck auf der Vorderhälfte der Tegulae, sowie je ein Basalring an den Tibien III und Meta- tarsen III. Die Krallen, sowie, abgesehen von den 2 oder 3 proxi- malen Gliedern, die Unterseite der Fühlergeißel ist hellbraun. Die Flügel sind hyalin, stark irisierend, mit schwarzem Flügel- geäder und Flügelmal. Wegen des schwarzen Gesichtes erinnert die Art an die 5. Arten- Gruppe Försters, kann jedoch nicht dazu gehören, denn die eingeschlagenen Seiten des I. Segmentes sind punktiert, wenn auch nur in der oberen Hälfte. Körperlänge 5 mm, Flügellänge 3.5 mm. — Behaarung wie bei den am spärlichsten behaarten Prosopis-Aiie,Ti\ der 1. Hinter- leibsring seitlich am Hinterrande nicht weiß gefranst. Kopf länglichrund, nach unten nicht stark verschmälert, matt oder (im Gesicht) ganz schwach glänzend; Clypeus abgeflacht, in der Vorderhälfte der Länge nach leicht gewölbt, fein längsgestrichelt erscheinend und mit Punktgruben, die unter sich durchgehends um mehr als ihren Durchmesser entfernt sind, ziemlich gleich- mäßig skulpturiert, am Vorderrande ohne irgendwelche Bewehrung, zwischen ihm und den Mandibeln bleibt ein schmal dreieckiger, durch die goldgelben Clypeuszilien teilweise ausgefüllter Raum übrig. Wangen bezw. der Raum zwischen Netzaugen und Mandibel- basis fein längsgestreift, fast linienschmal. Mandibeln matt Apidae von Greta. 147 längsgestrichelt und mit kräftigen Längsrippen. Supraclypeal- raum etwa so lang wie breit, wie Clypeus skulpturiert. Fühler- schaft fast nicht abgeflacht, apikalwärts nur ganz schwach und gleichmäßig verdickt, am Ende zwar wenig, jedoch unverkennbar dicker als das folgende Glied, das fast so lang wie das 2. + 3. Geißelglied ist, welche Glieder unter sich gleich groß sind. Längs des inneren Augenrandes findet sich keine schmale, tiefe Längsfurche. Stirn und Scheitel mit tiefen, unter sich größtenteils um weniger als ihren Radius entfernten Punktgruben. Mesonotum matt, jedoch mit drei kurzen, lange nicht weder Vorder- noch Hinterrand erreichenden, glatten Längslinien; Punk- tierung wie am Scheitel. Scutellum schwach gewölbt, nicht ganz so dicht wie Mesonotum punktiert. Basalarea des Mittelsegmentes grob gerunzelt, durch keine deutliche Querleiste vom Stutz ge- trennt; dieser ist fast senkrecht. Der ganze Hinterleib ist oben ganz schwach glänzend ; das erste Segment erscheint unter dem Mikroskop als gleichmäßig mit unter sich um durchgehends ihren Durchmesser entfernten Punktgruben versehen ; das erste Bauchsegment bildet in der Mitte eine niedrige, vielleicht nicht immer vorhandene Wölbung, sonst ist der Bauch ohne irgend welche Auszeichnung und ebenso die Spitze des Hinter- leibes. Mesosternum seicht muldenartig vertieft, darin mit einer feinen, erhöhten Mittellängslinie. Metatarsen und Tarsen ohne Auszeichnungen. Die zweite rekurrente Ader iöt interstitial oder mündet ein klein wenig außer- halb der zweiten Kubitalquerader. Die erste rücklaufende Ader mündet in die erste Kubitalzelle ein, während die zweite Kubital- zelle also keine rücklaufende Ader empfängt. Diese Zelle ist kostal- wärts leicht verschmälert und etwa .so lang wie distalwärts breit ; die zweite Kubitalquerader leicht saumwärts konvex gebogen, die erste gerade. Gen, Andrena F. Andrena morio Brullö Von Canea und Candia (Greta) IIL— VI. 1914 eine Anzahl Weibchen. Andrena cussariensis Mor. (in: Horae Soc. Ent. Ross. 20, p. 61 — 63) kann von morio höchstens als Varietät zu trennen sein, jedenfalls sind die von ihm angegebenen Unterscheidungsmerkmale nicht stichhaltig. So z. B. ist die zweite Kubitalzelle bei einigen der vorliegenden Exemplare ,,fast um die Hälfte breiter als hoch", wie sie nach M. bei morio sein soll, bei anderen ist sie kaum ,, breiter als hoch", was für cussariensis charakteristisch sein soll und da- zwischen finden sich die allmählichsten Übergänge. Beim morio-^ soll „das Mesonotum dicht sammetartig schwarz" behaart sein, bei cussariensis heißt es: ,,der Thorax ist überall schwarz behaart"; worin nun der Unterschied liegt, ist mir fraglich. Daß der Hinter- leib des $ von morio ,,kaum punktiert" sein, derjenige von cuss. 10* 4. Keft 148 Embrik Strand: dagegen ,,fein und dicht" punktiert, ist ein schwer faßbarer und nach dem vorliegenden Material zu urteilen, auch nicht konstanter Unterschied. Die Skulptur des herzförmigen Raiunes ist, wie auch 1. c., p. 62 als bei cussariensis zutreffend angegeben wird, mehr oder weniger gerunzelt, bisweilen ziemlich glatt. Ebenso verschieden ist Clypeus, von glänzend und glatt bis matt und recht deutlich punktiert. Scopa ist bei allen Exemplaren schwarz. — Überhaupt paßt die Beschreibung von cussariensis auf die vorliegenden Exemplare, die gleichzeitig typische morio sind. Andrena convexiuscula Kby. Ein $ von Canea. — Im Vergleich mit A. hypopolia Schmiedk. erscheint Clypeus etwas flacher, Scutellum stärker glänzend, die zweite rücklaufende Ader ist von der Spitze der 3. Kubitalzelle weiter entfernt etc. Andrena Caneae Strand n. sp. Ein? von Canea. — ?Körperlänge 12 mm, Flügellänge 8 — 9mm; Breite des Thorax 3.4, des Kopfes 3.3 mm. Ähnelt Andrena nigroaenea Kby., aber das Gesicht ist größtenteils braungelb be- haart, und zwar lang abstehend, nur längs der inneren Orbitae ist die Behaarung schwarz und ebenso auf dem Scheitel, allerdings, jedenfalls am Hinterrande, mit helleren Haaren eingemischt; die Schläfen sind schwarz, die Unterseite des Kopfes braungelb behaart. Ferner von nigroaenea durch u. a. die Fühler leicht zu unterscheiden, indem die Geißel unten vom fünften Geißelglied an braungelb ist und das zweite Geißelglied nur ganz wenig länger als die zwei folgenden Glieder, also entschieden kürzer als die drei folgenden Glieder ist; weiter sind die Metatarsen III mit der gleichen rötlich goldgelben Behaarung wie ihre Tibien bekleidet, während sie bei nigroaenea dunkler behaart sind. — Der Clypeus dicht und kräftig runzelig-punktiert und matt, mit einem feinen leistenförmigen, glänzenden Mittellängskiel. Labrum an der Basis mit großem, trapezförmigem, glattem, glänzendem Feld. Tegulae am Hinter- ende gebräunt. Thorax oben und an den Seiten lebhaft braungelb, dicht und lang abstehend behaart, unten etwas blasser, aber immer noch als bräunlichgelb zu bezeichnen. Mesonotum matt, dicht retikuliert, aber ohne eigentliche Punktierung und so ist auch, aber noch ein wenig dichter und feiner der herzförmige Raum skulptiert, während seine seitliche Umgebung kräftig punktiert erscheint. Der Hinterleib subtriangulär, vorn breit abgestutzt, nach hinten ziemlich allmählich verschmälert, etwas glänzend, äußerst fein retikuliert und spärlich punktiert, die Hinterränder fast linienschmal blaß bräunlichgelb, sonst ist das Tegument wie das des übrigen Körpers schwarz, ohne Erzschimmer ; die Behaarung ist an den Segmenten I — II braungelb und zwar ziemlich lang, am Segment III ebenso gefärbt, aber kürzer, seitwärts etwas dunkler, IV. ist kurz schwarz behaart, aber ebenso wie die beiden vorher- Apidae von Creta. 149 gehenden Segmenten mit ganz schmaler blasser Hinterrand- Zilienbinde, V ist in der vorderen Hälfte schwarz, in der hinteren bräunlich behaart, VI ist bräunlich behaart. Der Bauch etwas glänzend, die Segmente dicht und fein retikuliert-punktiert, nur an der Basis mit einer unbestimmt begrenzten Binde, die fast glatt ist; die Behaarung ist bräunlich, kurz und spärlich, am Hinterrande eine feine Zilienbinde bildend, die nur am 5. Segment etwas deut- licher hervortritt. Die Beine schwarz, nur die Tarsenglieder teil- weise etwas gerötet ; die Tibien und Metatarsen II sowie Metatarsen I wie die des III. Paares behaart, die Tibien I etwas dunkler. Die Flügel hyalin oder (im Saumfelde) subhyalin, mit hellbräun- lichem Mal und Geäder. Nervulus postfurkal, die erste rücklaufende Ader mündet in die zweite Kubitalzelle am Ende des basalen Drittels ein. — Die Augen erreichen die Mandibelbasis ganz oder fast ganz. Die Art dürfte auch A. deceptoria Schm, sehr nahe stehen, aber bei dieser soll ,,flagelli articulo secundo tribus sequentibus fere longiore" sein. Andrena Candiae Strand n. sp. Ein (J$ von Candia. $ Ähnelt der vorhergehenden Art, aber die Fühlergeißel ist unten nicht hell, Abdomen ist kräftiger und dichter punktiert, sowie metallglänzend, das zweite Geißelglied ist so lang oder fast so lang wie &e drei folgenden zusammen, etc. Sie steht A. nigro- aenea noch näher als die vorhergehende Art tut, aber der Kopf ist, vom Scheitel (exkl. dessen Hinterrand) und dem inneren Augen- rande abgesehen, nicht schwarz, sondern braungelb behaart und zwar, im Gegensatz zu A, Caneae m., auch an den Schläfen; Clypeus zeigt eine allerdings wenig deutliche glatte Medianlängsbinde, der herzförmige Raum ist ganz matt und dicht gerunzelt ohne eigent- liche Punktierung, während das Mesonotum kräftig punktiert und wenigstens in der Mitte etwas glänzend ist. Abdomen ist an den beiden vorderen Segmenten recht deutlich punktiert und da- selbst mit der gleichen lebhaft rötlichbraungelben Behaarung wie auf dem Mesonotum bekleidet; die beiden folgenden Segmente sind blasser und kürzer braungelblich behaart, während das 5. und 6. Segment einfarbig schwarz behaart erscheinen; die Seg- mente 2 — 4 mit je einer breiten, aber dünnen, vorn unbestimmt begrenzten, in gewisser Richtung gesehen, dennoch scharf markiert erscheinenden, blaßmessinggelblichen Hinterrandhaarbinden, die trotz ihrer bedeutenden Breite am besten als Zilienbinden be- zeichnet werden können und wodurch allein die Art sich von nigro- aenea immer unterscheiden lassen dürfte. Der Hinterrand der Abdominalsegmente ist linienschmal blaßgelblich. Der Bauch glänzend, die beiden vorderen Segmente kräftig punktiert, die folgenden spärlicher, je an einer ziemlich breiten, glatten Basal- binde überhaupt nicht punktiert; die Behaarung ist braun, die 4. Heft 150 Embrik Strand: Hinterrandfransen blaß graulich. Beine schwarz, die Ferneren blaß braungelblich behaart, am dritten Paar jedoch unten rötlich goldfarbig behaart und so ist auch die Scopa, bloß noch intensiver rot, während die Metatarsen III durch ihre dunklere Farbe mit der Scopa stark kontrastieren. Die Sporen der Tibien III sind rötlich. Flügel hyalin oder höchstens im Saumfelde ganz schw’ach getrübt, mit rostbräunlichem Geäder und Flügelmal; Nervulus interstitial, die erste zurücklaufende Ader mündet ein klein wenig hinter der Mitte in die zweite Kubitalzelle ein. — Körperlänge 13 — 14 mm, Flügellänge 10.5 mm. Das weicht wenig von dem $ ab, andererseits ähnelt es dem oben als Andrena Caneae beschriebenen $ so sehr, daß ich es wohl damit vereinigt hätte, wenn das jedenfalls noch besser überein- stimmende ? von Candia nicht Vorgelegen hätte. Von A. Caneae weicht dies durch folgendes ab: Körperlänge 11 mm, Flügellänge 9.5 mm. Fühler einfarbig schwarz. Die Flügel leicht getrübt; Nervulus antefurkal, die erste rekurrente Ader mündet in oder gar ein klein wenig hinter der Mitte in die zweite Kubitalzelle ein. Am Abdomen erstreckt die braungelbliche Behaarung sich über die 4 vorderen Segmente und helle Zilienbinden sind fast nicht mehr erkennbar, während die beiden hinteren Segmente einfarbig schwarz behaart sind. Die glatte Partie an der Basis des Labrum erscheint wie eine schmälere Querbinde. Clypeus ist kräftig punktiert, ohne MitteUängskiel; auch Mesonotum und Scutellum kräftig punktiert und auf der Scheibe leicht glänzend. Der herz- förmige Raum ist dicht gerunzelt und geht ohne erkennbare Grenze in die Umgebung über, während er beim $ ganz scharf begrenzt erscheint, trotzdem keine Grenzleiste vorhanden ist. Das zweite Geißelglied ist so lang wie das dritte ys des vierten Geißelgliedes — Von A. nigroaenea abweichend u. a. durch die Behaarung des Abdomen und das Fehlen von Erzschimmer an demselben sowie Fehlen von einer Quergrube am dritten Bauchsegment. Aus diesen Bemerkungen werden zugleich die Unterschiede von A. Candiae $ zu ersehen sein, wozu noch die gewöhnlichen sexuellen Unterschiede in Fühlerlänge etc. hinzukommen. Ob von A. nigroaenea spezifisch verschieden, scheint mir nicht ganz sicher zu sein, jedenfalls aber unterscheidbar und be- nennbar. Andrena creticola Strand n. sp. Ein (J von Canea und zwei von Candia. Dem A. pectoralis-^ sehr ähnlich, aber kleiner, das zweite Geißelglied ist länger als das dritte (aber nicht doppelt so lang), die Behaarung des Gesichtes ist lebhaft rotgelb gefärbt etc. — Mandibeln etwas verlängert, gekrümmt, subfalkat, wenn die Mandibeln ein- geschlagen, überragen sich die Spitzen ganz kurz, kreuzen sich jedoch nicht, an der Basis unten zwar eine leichte Erhöhung, aber keine Ecke oder Zahn zeigend, am schmalen Ende innen scheint bloß Apidae voa Greta. 151 eine zahnförmige Ecke vorhanden zu sein, vom mitten der Länge nach deutlich gefurcht ; in Schmiedeknechts Tabelle zu der Gruppe „Mandibulae simplices, haud falcatae. Caput temporibus inferne semper rotundatis“ gehörig. — Ähnelt auch sehr A . nigroaenea Kby., aber der Kopf ist ohne schwarze Behaarung, die Flügel sind dunkler, mit schwarzem Geäder und Mal, die Größe geringer (Körperlänge 10.5, Flügellänge 8.5 mm), die Behaarung ist ein wenig dichter und kürzer, im Gesicht wie geschoren und daselbst das Tegument ganz verdeckend, die Fühler sind dicker; Abdomen erscheint fast kahl, weil die Behaarung nicht bloß viel kürzer, sondern auch dünner als bei nigroaenea ist, so daß das Tegument überall zum Vorschein kommt, die 4 vorderen Segmente sind braun- gelblich behaart und einen scharf markierten Unterschied zwischen dieser Behaarung und derjenigen der folgenden Segmente gibt es nicht; das Mesono tum ist weniger dicht skulptiert und daher nicht so matt, zeigt mitten vielmehr Andeutung von etwas Glanz; die Hinterränder der Rückensegmente des Abdomens sind so dunkel wie die Fläche des Segments und nur eine fast linienschmale Randbinde ist unpunktiert, während bei nigroaenea die Punk- tierung viel weiter vor dem Rande aufhört, außerdem ist die ganze Punktierung der Rückensegmente kräftiger als bei der Vergleichs- art und die Segmente deshalb, wenn auch fast unmerklich, weniger glänzend; die Behaarung der Beine ist blaßgraulich bis dunkel- bräunlich, nur auf Trochanteren und Ferneren braun gelblich; die Bauchsegmente ohne deutliche Eindrücke. — Erinnert ferner an A. fulvida Schenck, aber u. a. dadurch zu unterscheiden, daß der Kopf erheblich breiter als Thorax ist. Teguläe braungelb, am inneren Rande schwarz. Die Sporen aller Tibien braungelb. Das wahrscheinlich zugehörige $ ist der A . pectoralis sehr ähn- lich, aber kleiner, die Behaarung des Thoraxrücken ist mehr rötlich und zwar auch lebhafter rot als die des Kopfes, die übrigens keine dunklere Beimischung hat. Leider sind die drei vorliegenden $$ nicht ganz tadellos erhalten. Am besten ist ein 13 mm langes Exemplar von Canea. Die Segmenthinterränder dürften fein und undeutlich ziliiert gewesen. Geäder und Flügelmal schwarz. Die zweite Kubitalzelle empfängt die rekurrente Ader kurz hinter der Mitte. Die Behaarung des letzten Segments ist etwas bräunlich. — Ein weiteres $ von Canea ist noch weniger gut erhalten, scheint aber konspezifisch zu sein. — Das dritte Exemplar ist’ von Candia und nur ca. 10 mm lang; Scopa und Behaarung des Endsegments ist braun, gelblich angeflogen; ob konspezifisch, ist nicht ganz sicher. Andrena creticola Strnd. var. (?) antennalis Strand n. var. Von Canea liegt ein $ vor, das die größte Ähnlichkeit mit A, creticola hat, aber das zweite Geißelglied ist doppelt so lang wie das dritte, die Fühler sind überhaupt schlanker, am inneren Augenrande finden sich schwarze Haare, die sonstige Behaarung 152 Embrik Strand: von Kopf und Thorax ist heller, die Beine sind hell braungelblich bis grauweißlich behaart, Geäder und Flügelmal sind braun. Körperlänge 10 mm. Trotz dieser Unterschiede bin ich geneigt, die Form für eine Varietät von creticola zu halten; man „sieht“, daß sie zusammen gehören oder wenigstens sehr nahe verwandt sind! Andrena ventricosa Dours Ein $ von „Greta“. Durch Schmiedeknechts Bestimmungstabelle kann man auf A. nana Kby. kommen, jedoch weicht ab, daß die niedergedrückte Hinterrandbinde der Abdominalsegmente dicht punktiert wie der Rest des Segmentes ist ; ferner ist der Glanz des Mesonotum nicht „stark“ und der herzförmige Raum ist überhaupt nicht glänzend, während der Glanz des ersten Segmentes wie der der beiden fol- genden ist. Die Größe beträgt: Kopf + Thorax 4, Abdomen 4, Flügel 5.5 mm lang, Abdomen 2.8 mm breit. Die Endfranse ist goldgelblich. Die Flügel sind etwas getrübt mit schwarzem Flügel- mal und dunkelbraunem Geäder. — In der Tat dürfte es sich um ein etwas abgeriebenes Exemplar von A . ventricosa handeln, von deren Binden nur je ein Seitenfleck an den Segmenten 2 und 3 erkennbar ist. Das zweite Geißelglied ist aber durchaus nicht ,,fast so lang als die 3 folgenden zusammen“, wie Schmiedeknecht angibt, stimmt aber mit einem von anderer Seite als ^4. ventricosa bestimm- ten Exemplar in diesem Punkt überein, und zwar ist es nur ganz wenig, etwa um 54 des fünften Gliedes länger als das dritte -f vierte zusammen. Ein $ von Canea. Andrena nanäna Strand n. sp. 3 $$ 1 cj von Canea. $ Durch Schmiedeknechts Bestimmungstabelle kann man auf Andrena nana Kby. kommen, ist aber robuster (Körperlänge bis 8 mm, Breite des Abdomen 3 mm, des Thorax 2.2, des Kopfes 2.7 mm), der Kopf ist schmäler als Thorax, dieser ist (insbesondere beim cJ) dicker und gewölbter, die niedergedrückten Hinterrand- binden der Segmente sind punktiert, die Fühlergeißel ist, von den 4 proximalen Gliedern abgesehen, unten rötlich braungelb, die Behaarung des Scheitels und des Thoraxrückens ist blaß braun- gelblich (Mesonotum erscheint bei allen drei $$ fast ganz kahl, dürfte aber jedenfalls zum Teil abgerieben sein), sonst aber weißlich, die Abdominalspitze mit bräunlicher, von weißen Härchen größten- teils bedeckter Behaarung. Die Punktierung ist kräftig, nur die Abdominalsegmente etwas schwächer punktiert und dahet etwas glänzend. Cl5^eus besonders kräftig punktiert, jedoch sind die Grübchen, die zum größten Teil nur linienschmai unter sich ge- trennt sind, nicht tief; der Basalrand des Clypeus ist durch eine glatte, stark glänzende Linie bezeichnet, der Apikalrand ist etwas niedergedrückt, leicht konkav und an beiden Enden ein wenig Apidete von Creta. 153 vorstehend. Die Labrallamina ist am Ende leicht konkav bezw. ausgerandet. Gesicht breit, mit nur Resten von Behaarung; die Augen parallel. Mandibeln einfach, verhältnismäßig kurz. Das zweite Geißelglied ist so lang wie die beiden folgenden zusammen und diese sind unter sich gleich lang und zwar kürzer als die dann folgenden Glieder. Mesonotum in der vorderen Hälfte mit deut- licher glatter Medianlängslinie, die Punktgruben tief und unter sich nur um ihren Radius oder noch weniger entfernt, überall gleich. Der herzförmige Raum ist mit kräftigen, unregelmäßigen, mehr oder weniger netzförmig verbundenen Längsrippen versehen, sowie matt und durch wenig auffallender, aber ununterbrochener Randleiste hinten und hinten seitlich begrenzt, dennoch jedoch von der ganz ähnlich skulpturierten Umgebung nicht auffallend getrennt. Alle Tarsen rötlich. Tegulae gebräunt. Die Punktierung der niedergedrückten Hinterrandbinden der Abdominalsegmente ist von derjenigen der Segmentmitte kaum verschieden, nur der Rand selbst bleibt, aber fast linienschmal, glatt, glänzend und un- punktiert. Die Segmente erscheinen kahl, nur 2 — 4 am Hinterrande mit einigen feinen Zilienhärchen jederseits. Der Flocculus ist stark entwickelt, sonst ist auch die Behaarung der Beine verhältnis- mäßig kurz und spärlich; Scopa ist oben gelblich angeflogen, sonst weiß. — Die Bauchsegmente bis zum Hinterrande dicht punk- tiert ; letzterer ist, ebenso wie an der Oberseite, nicht heller gefärbt. — Flügel gleichmäßig, aber nicht stark angeraucht, mit schwarzem Geäder und Mal. Die erste rekurrente Ader mündet fast unmerklich hinter der Mitte in die zweite Kubitalzelle ein; diese ist auf der Radialader doppelt so lang wie die dritte Kubitalzelle. Das (J sieht dem $ sehr ähnlich und macht durch seinen ro- busten Bau nicht den Eindruck eines A«^/r^«a-Männchens, auch fällt für ein solches auf, daß das breite Gesicht kahl ist (wohl ab- gerieben!). Tegulae heller als beim $, jedoch mit schwarzem Innenrand. Abdomen matt, die niedergedrückten Hintertand- binden jedoch glatt und glänzend, weil spärlicher und feiner punk- tiert, was einen recht deutlichen Unterschied von dem $ bildet. Das zweite Geißelglied ist nicht ganz so lang wie die beiden fol- genden zusammen. Der Bauch ist glatt und glänzend, wenn auch deutlich punktiert, ohne besondere Merkmale. Körperlänge 6 mm. Andrena atrata Fr. $ (in: Die Bienenfauna von Deutschland und Ungarn (1893), p. 62) dürfte nahe verwandt sein, aber die Beschreibung der Skulptur weicht zu sehr ab und das später dazu gestellte cJ (cf. Stett. Ent. Zeit. 1914, p. 227 — 8) soll gelbweißen Clypeus haben. Andrena caneibia Strand n. sp. Ein $ von Canea ähnelt in Größe, Färbung und Behaarung der vorhergehenden Art, aber die Skulptur ist wesentlich ver- schieden: Die Abdominalsegmente sind überall, auch auf dem Hinterrande, dicht und fein retikuliert, aber ohne eigentliche Punk- 4. Heft 154 Embrik Strand: tierung; der ziemlich ausgedehnte und flache herzförmige Raum ist dicht gerunzelt-retikuliert ohne irgendwelche Längsrippen noch Randleiste, matt erscheinend und ganz allmählich in die Umgebung übergehend; Mesonotum und Scutellum sind punktiert, aber fein, seicht und nicht dicht, daher etwas glänzend erscheinend, trotzdem der Zwischenraum der Punkte fein gestrichelt erscheint ; der Clypeus ist nicht rein, scheint aber die gleiche, jedoch etwas kräftigere, Punktierung wie Mesonotum zu haben. Geißelgiied 2=3 + 4; diese unter sich gleich, also wie bei voriger Art. Die Geißelglieder 5 — 12 sind unten gebräunt, jedoch nicht so hell wie bei voriger Art; die Geißel erscheint schlanker. Die erste rücklaufende Ader mündet eher vor statt hinter der Mitte in die zweite Kubitalzelle ein; Geäder und Mal sind braun, letzteres jedoch hinten schwarz gerandet. — An den Abdominalsegmenten sind an II und III seitlich einige feine Hinterrandzilien, während an IV solche längs des ganzen Hinter- randes erkennbar sind; es ist aber möglich, daß die Zilien zum Teil abgerieben sind. Es ist nicht ausgeschlossen, daß diese, wie vielleicht weitere der hier beschriebenen neuen Arten in der Tat schon von Perez in seinen ,,Especes nouvelles de Melliferes de Barbarie“ (Bordeaux 1895) benannt worden ist, eine auch nur einigermaßen sichere Bestimmung in einer so schwierigen Gattung wie Andrena ist aber nach den in dieser Arbeit enthaltenen ,,Diagnoses preliminaires“ gänzlich ausgeschlossen, denn nicht nur sind die Diagnosen über- haupt zu ,,preliminaires“, sie enthalten nicht einmal Lokalitäts- angaben; solche versprach der Autor, zusammen mit ergänzen- den Beschreibungen, später zu geben, ist aber nie dazu gekommen. Warum hat er denn nicht gleich die Lokalitätsangabe, als welche, da schon im Titel die umfassende Bezeichnung ,,Barbarie“ ent- halten ist, ein einziges Wort genügt hätte, hinzugefügt, dann erst wäre die Arbeit einigermaßen brauchbar gewesen. Wie ein Autor, der doch soviel Erfahrung in systematischen Arbeiten haben sollte, so etwas machen konnte, ist unbegreiflich. Die zahlreichen (z. B. vs\ Andrena allein 84 (!)) ,, neuen'' Arten dieser Arbeit von Perez sind mit wenigen Ausnahmen weiter nichts als Katalogballast und die Arbeit kann als Muster dienen, wie man nicht arbeiten soll. Andrena minutula Kby. Viele $$ von Canea, eins von Candia. Es liegen 3 $$ von Canea und eins von ,, Greta" vor, die zu minutula gehören müssen; sie zeichnen sich durch ihren ziemlich starken Glanz von Mesonotum und Scutelleum und die weißliche, ziemlich lange Körperbehaarung, die auch im Gesicht keine schwarze Haare enthält, aus; das Geäder und Flügelmal gelblich oder braun- gelblich, letzteres zum Teil dunkler gerandet, die Flügel in einem Falle ganz schwach angeraucht, sonst hyalin. — In der Charak- terisierung dieser Art finden sich in Schmiedeknechts Monographie Widersprüche zwischen seiner Beschreibung (p. 218 (632)) und Apidae von Greta. 155 Bestimmungstabelle (p. 77 (491)) und zwar enthält die Beschreibung das Richtige. Andrena locularoides Strand n. sp. Ein 3 von Canea wäre ich geneigt, für aeneiventris Mor. zu halten, wenn nicht in der Beschreibung Frey-Gessner’s vom (J dieser Art (in: Mitt. schweizerischen ent. Ges. XI, (1903), p. 40 und in : Hymenoptera Helvetiae I, p. 307 — 8) Merkmale angegeben wären, die dagegen sprechen: Die Unterseite der Fühlergeißel soll ,,hell rötlichbraungelb“ sein, ist aber hier braun statt braun- gelb und an den beiden proximalen Geißelgliedern schwarz, das zweite Geißelglied ist unverkennbar kürzer als das dritte und nur wenig länger als das erste, während es bei aeneiventris ,, gleichlang oder kaum eine Spur länger als das dritte“, also jedenfalls nicht kürzer als das dritte sein soll, die Behaarung des Gesichtes ist weiß, um und oberhalb der Fühlerbasis etwas graulich, die Hinterränder der Segmente sind beim vorliegenden Exemplar nicht ,, rötlich“ oder überhaupt heller als die Segmentmitte, auch die Tarsen aller Beine sollten rötlich sein, sind aber höchstens nur leicht gebräunt ; die Flügel möchte ich lieber als ,, graulich getrübt“ statt ,, gelblich getrübt“ bezeichnen, sie sind jedoch in der Tat fast ganz hyalin; Mesonotum und Scutellum sind ziemlich stark glänzend, mit glatten Zwischenräumen zwischen den tiefen, wenn auch sonst nicht großen Punktgruben, können also nicht als ,, runzlig punktiert“ bezeichnet werden, dagegen sind auch bei meinem Exemplar ,,die Mesopleuren entschieden gröber skulptiert als die Hinterbrustseiten“. Die Rückensegmente des Abdomen sind matt, äußerst dicht und dabei seicht punktiert oder besser ausgedrückt: sie sind dicht und fein retikuliert, indem die feinen Vertiefungen eigentlich nicht als Punktgruben bezeichnet werden können. Dagegen sind die Bauch- segmente glänzend, ohne, unter einer einfachen Lupe gesehen, deutlich erkennbare Skulptur, überall gleichmäßig kurz und fein pubesziert ohne längere Behaarung der Hinterränder. Kopf Thorax 2.5, Abdomen ebenfalls 2.5 mm lang. Andrena freya Strand n. sp. 1 $ von Canea. — Durch Schmiedeknechts Bestimmungstabelle kann man aut A. fulvago Chr. kommen, aber Clypeus hat keine glatte Medianlängslinie und ist nicht so kräftig und scharf markiert punktiert, indem die Punktgrübchen seichter sind und ihre Zwischen- räume so gerunzelt-retikuliert sind, daß die Punktgrübchen als solche sich wenig bemerkbar machen und Clypeus ganz matt erscheint; ferner sind die Tibien III zwar rötlichgelb, aber mit einigen dunkleren Flecken, die bei fulvago, nach dem verglichenen Material zu urteilen, auch nicht angedeutet sind. Ferner ist die Größe etwas geringer (Kopf -|- Thorax 4.5, Abdomen 5, Flügel 7 mm lang und auch entsprechend schmäler), die Behaarung von Kopf und Thorax ist blasser (kann entfärbt sein), die Antennen sind 4. Heft 156 Embrik Strand: schlanker, das zweite Geißelglied ist nicht länger als die beiden folgenden zusammen und das dritte ist deutlich länger als das vierte, während diese bei fulvago gleich lang sind, Mesonotum ist matt, weil die Punktzwischenräume gerunzelt-gestrichelt sind, die Skulptur des herzförmigen Raumes ist zwar sehr ähnlich, an der Basis finden sich jedoch Längsrippchen, die allerdings wenig regel- mäßig und nicht stark entwickelt sind, die Punktierung des Ab- domen ist feiner und dasselbe daher noch stärker glänzend (aller- dings variiert sie bei fulvago etwas), auch die Scopa ist etwas blasser als bei fulvago, Nervulus ist interstitial (oder subinterstitial), die 1. und 2. Kubitalquerader sind etwa gerade und parallel, also die 2. Kubitalzelle nach vorn nicht verschmälert, das Stigma ist braun. Von A. rufohispida Dours würde abweichen, daß die Tibien II schwarz sind (was aber auch mit dem einzigen zum Vergleich vorlie- genden, von anderer Seite als rufohispida bestimmten Exemplar der Fall ist), Abdomen ist spärlicher punktiert und die Zwischen- räume glatt und glänzend, die Längenverhältnisse der Geißelglieder abweichend (siehe oben!), die zweite Kubitalzelle empfängt die rücklaufende Ader in der Mitte, der Sammetstreifen am inneren Augenrande ist entschieden schwarz, in keiner Richtung gesehen ,, blaßgelb schimmernd*', von Fransenbinde ist auf dem 1. Seg- ment nichts erkennbar und auf dem 2. Segment ist sie mitten unterbrochen, das Geäder weicht etwas ab etc. Auch A. humilis ähnelnd, aber kleiner, die Fransenbinden zu deutlich etc. — Unter den Perez’schen Arten aus ,,Barbarie*‘ mögen 2 — 3 verwandt sein, aber nach seinen Diagnosen bestimmen zu wollen, ist in diesem Falle ganz hoffnungslos. Gen. Ceratina Latr. Ceratina Loewi Gerst. $ Candia. „ cucurbitina Rossi. $ „Greta“. „ dentiventris Gerst. $ „Greta“. „ acuta Fr. ^ Gandia. „ nigrolabiata Fr. die von den Männchen wenig ab weichen. Es ist jedoch Abdomen mit scharf markierter, weißer Hinterrand- binde an den Segmenten II — IV versehen, während am V. Segment eine solche beiderseits erkennbar ist, die also mitten breit unter- brochen erscheint, und am I. Segment eine feine weißliche, wenig auffallende Zilienbinde vorhanden ist. Scopa ist silbergraulich. Clypeus ist grob und dicht punktiert und gerunzelt sowie fast matt. 1 Halt 158 Embrik Strand; — Körperlänge 16 mm, Flügellänge 11 mm. Breite des Abdomen 6 mm. Eucera nigrifacies Lep. 5 $? von Canea. [Eucera trivittata Brülle Ein (S aus Tunis, 26. III. 08 ex coli. v. Leonhardi, war von anderer Seite als E. eucnemidea bestimmt worden!] [Eucera grisea F. 3 (?c? von: Asuni, Sardinien (A. H. Krausse) und: Sicilia, Nicolosi (Dr. Beill, ex coli. v. Leonhardi), ebenfalls als Euc. eucne- midea bestimmt gewesen. Ein S von Mallorca ex coli. Konow.] Eucera eucnemidea Dours Von dieser Art hat Paganetti-Hummler von Canea 126 cJ(J, aber kein einziges $ mitgebrachti — Ferner liegt die Art mir u. a. von Asuni, Sardinien (A. H. Krausse legit) vor, darunter ein das Friese laut seiner eigenen Etikette als Euc. grisea F. bestimmt hatte. — Die zahlreichen Exemplare zeigen keine nennenswerten Variationen, auch nicht in Größe und Färbung; daß die Thorax- behaarung von braungelb bis grau weißlich variiert, hängt offenbar vom Erhaltungszustand ab, wie denn auch die Binden des Abdomen dementsprechend verschieden deutlich sind. Eucera sogdiana Mor. (var. ?). Ein cJ von Canea kann ich nicht als spezifisch verschieden von cJ(J, die von anderer Seite (Schmiedeknecht, Friese) als Euc. sogdiana bestimmt sind, betrachten, tro'tzdem die Behaarung von Scheitel, Thoraxrücken und Basalhälfte des Abdomen stark rötlich gefärbt ist und die Seiten des Thorax lebhafter gelb gefärbt sind; ferner treten die Abdominalbinden nicht ganz so scharf markiert wie bei den sonst vorliegenden Exemplaren hervor und die Größe ist etwas gering: Kopf -f Thorax 5.5 mm lang, Abdomen dürfte, wenn ausgestreckt, 6 mm lang sein, Flügellänge 9 mm, die etwas gekrümmten Fühler werden 9 — 10 mm lang sein. Clypeus ist, von einer ganz schmalen schwarzen Binde des Basal- und Seitenrandes abgesehen, hell gefärbt und zw'ar mehr gelblich als bei den anderen mir vorliegenden Exemplaren, bei denen er als elfenbeinweiß be- zeichnet werden kann; so verhält sich auch seine Behaarung in beiden Fällen. — Von E. helvola Kl. w’eicht unsere Form durch u. a. kürzere Fühler ab; E. clypeata Er. ähnelt auch, aber das letzte Ventralsegment etc. w^eicht ab. Letzteres zeichnet sich aus durch eine ziemlich scharf markierte, matt erscheinende Medianlängsein- senkung in der Endhälfte und Andeutung einer ebensolchen in der Basalhälfte, deutliche, geschwungene, parallele Marginal- und Submarginalleisten und in der Basalhälfte jederseits eine große, aber seichte Einsenkung. — Sollte diese Form von der Hauptform Apidae von Creta. 159 als Varietät zu unterscheiden sein, so möge sie den Namen cretensis m. bekommen. Eucera albofasciata Fr. var. piceitricha Strand n. var. Von Canea liegen 5 $$ einer Art vor, die von E. albofasciata Fr., von der ich leider nur ein Exemplar habe vergleichen können, kaum spezifisch verschieden sein dürften. Die Behaarung der Oberseite von Kopf und Thorax ist jedoch grau oder braungelblich bis grauweißlich, an der Unterseite des Thorax ist sie auch nicht heller und auch die Seiten des Thorax sind lange nicht ,, schnee- weiß "behaart, wie es in Frieses Bestimmungstabellen heißt, während es in seiner Beschreibung ,, weißlich" steht und auch angegeben wird, daß ,, Scheitel und Stirn mitunter auch dunkelbraune statt greise Behaarung" zeigen, was denn wohl auch bei Thorax Vor- kommen kann; das zweite Abdominalsegment erscheint zwar, flüchtig angesehen, schwarz wie die folgenden, seine spärliche Be- haarung ist nicht wie bei diesen tiefschwarz, sondern eher bräunlich und außerdem mit weißlichen Haaren gemischt; die Binde des 5. Segments ist nicht rötlich, sondern dunkelbraun und etwas graulich, an beiden Enden aber weißlich (wie bei der Hauptform) ; das 6. Segment schwarz behaart, höchstens z. T. etwas graulich; die Analplatte ist in allen Fällen mehr schwarz als braun; die Be- haarung der Außenseite der Tibien und Metatarsen des III. Bein- paares ist mehr goldgelb als rostrot. — Körperlänge 12.5 mm. Breite des Abdomen 4.8 mm. — Von der sehr ähnlichen E. semi- nuda Br. abweichend u. a. durch das ganz matte Mesonotum. Von E. meridionalis abweichend u. a. durch geringere Größe, die weißen Binden sind dichter, schärfer begrenzt vorn, gleichbreit und zwar auch die des 2. Segmentes so breit wie die folgenden etc. Schon der Autor der Art hat darauf aufmerksam gemacht, daß die ,, südeuropäischen Stücke" der E. albofasciata ,, durch ge- ringere Größe und anders gefärbte Behaarung des Kopfes wie der Hinterleibsspitze abweichen"; damit wird wahrscheinlich die durch meine 5 Exemplare vertretene Form gemeint sein, die vielleicht in der Tat gute Art ist. Eucera Paganettii Strand n. sp. 21 iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMi!!i