ET, rast ARTE ace ei Spree} ee erher. BER Y an ? gr >" ARCHIV NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F.ERICHSON, F.H.TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER un E. STRAND. ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914. Ere: Abteilung A. 1. Heft. %/ HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. Seite Poche. Prüfung der Gutachten 1--51 der Nomenklaturkommission 1 Strand. Neue Lepidoptera aus Kamerun . . . . 2 20020. 41 Zukowsky. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. (Hierzu 3 Taf. und I Textfig:) - . . 50 Strand. Naclitrag zu meiner im Archiv für N bflirgedchichte 1913 A. 10. p. 121—-144 veröffentlichten Arbeit über afrikanische Nomis-Arten 5 De en Se Strand. Einige Bemerkungen zu Swinhoe’s ‚Revision‘ der altwelt- lichen Lymantrüden . . . . 116 Kuntzen. Zur Kenntnis der Sagra-Arten roman 1 a 7! Strand. H. Sauter‘s Formosa-Ausbeute. Apidae. II . . . . 136 Sehultze. Zur Kenntnis der ersten Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren (Hierzu 3 Taf. und 2 Text- fig.)..(Rortsetzung folgt!p!ym..3 0) ee Strand. Neue Namen verschiedener Tiere . . . 2 .2020....163 Strand. Rezensionen . . . ; . 164 Zukowsky. Nachsatz [zu der im Arch f. Nat. 1913. Ki 10. p. 102 erschienenen Arbeit über Bubalis cokei sabakiensis] (Mit 1 Fig.) 167 Yr Zr ARCHIV LITT UITILICHE) DDR NATURGESCHICHTE = Lu nen | GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, | FORTGESETZT VON | ne “ h ° CHI IC HET W. F. ERICHSON, F. H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER unD E. STRAND. ul CHE III DT OT ED HOCH HI TEC TET DD HE GO HT TO DO DOC HOT ODE DICHT DO DD DO TO DI DICHTE NOCH DICHTEN NT OL ICH SCOTT III) LUL ILS Ps ——— ee ——— =3[CNLNCNL NICHT HET KCHICHSCHRT OCT KHK HOCH CO CD CHIC ICH OCT OCT HTHE CHR DOCH HCHT HIHI OCO OT OT HT CH HCHTDTOLDCR ER CH I ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914. v7 « m. . NIIT IRNN Abteilung A. RER M SR 1. Heft. 7 ER IR Be, Ä 15° 5 HERAUSGEGEBEN Lau 5 | VON TE EMBRIK STRAND (BERLIN). a Kar Be ee NICOLAISCHE | VERLAGS- BUCHHANDLUNG R.STRICKER FB gr Berlin. ANTICITRCNTOCHTOLRCHLICITITRCHLULTLICHLRNLUTEIHEILTL IT MAL- . va Jeder Jahrgang besteht aus 3 Abteilungen zu je 12 Heften. Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) RE el Abteilung kann einzeln abonniert werden. ieh ICE HT LTR a wumie Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginiert und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur. | Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. Die mit f bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte .. . 50,— M. pro Druckbogen. 2 ‚„ Originalarbeiten . 25,— M. „, ;2 oder 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verlag: Der Herausgeber: Nieolaische Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105. Berlin W., Potsdamerstr. 90. ! Fr Vorbemerkungen . . [Gutachten]: Prüfung der Gutachten I—51 der Internationalen Nomenklaturkommission. Von Franz Poche, Wien. Inhaltsübersicht. elite. i TEE en a ER Er EZ NET STE The meaning of the word ‚indication“ in Art. 25a [ ” 4]: Status of Certain Names published as Manu- ES ee ar ee waste ee ri 7 r 6: In Case of a Genus A Linnaeus, 1758, with u Sees, Ab and AL ae fee 9 a 7: Opinion Rendered on the Interpretation of the Expression ‚,n. g., n. sp.‘ Under Art. 30a . 9 r 16: The Status of Prebinominal Specific Names (Published prior to 1758) Under Art. 30d 11 ” Br Eksnps v5. EFRAIODIEFYX- 2. mare 210% 12 e 20: Shallthe Genera of Gronow, 1763, be Accepted? 13 * 23: Aspro vs. Cheilodipterus, or Ambassis 15 7 24: Antennarius Commerson, 1798, and Cuvier, rt ws; Bistro Pischer; 8134,43 :- ı. 21% 15 y 26: KEypsilurus-vs, Cypselurus... 'sj4 Hioeıahikuntiie 16 ie 29: Pachynathus vs. Pachygnathus . ..... 16 ii 33: The Type of the Genus Ruftilus Rafinesque, REN RER. Ne GRUBANE TEENS 2), © 17 #4 37: Shall the Genera of Brisson’s ‚‚Ornithologia‘“, EB Be aeeBted nat Mani BATHIzah 19 “ 38: On the Status of the Latin Names in Tunstall, N we en Or oe Haunteihee 20 = 39: On the Status of the Latin Names in Cuvier, 1800 21 % 2: Athleunesı vs.;Ablennes: '„ 1% aka! miny0 22 * 48: The Status of Certain Generic Names of Birds Published by Brehm in Isis, 1828 and 1830 . 23 7 51: Shallthe Names of Museum Calonnianum, 1797, Brrepte a na. en fielheiiensellerre 24 Allgemeine Betrachtungen über die Gutachten . ..... 27 Erörterung der Mittel, durch die Herr Stiles in seiner Kom- mission eine Majorität für seine oft nachweislich un- tichtigem Entscheidungen ‘erlangt, .... „..... 5 20 29 Er anmenigea 2 ae ach ana se 32 Bear verze ee, hie ae tin 2 37 - Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 1. 1 1. Heft 2 Franz Poche: Vorbemerkungen. | Die gedachten Gutachten (,Opinions“) wurden von Herrn Stiles, 1907, p. 522£. (Gutachten 1—5), 1910a (Gutachten 1—25 [Gutachten 1—5 wieder abgedruckt]), 1910b (Gutachten 26—29), 1911 (Gutachten 30—87 ) und 1912a (Gutachten 38—51) veröffent- licht. Leider enthalten sie zahlreiche, zum weitaus größten Teile von Stiles herrührende Ausführungen und Behauptungen, die mit den internationalen Nomenklaturregeln oder dem objektiven Tatbestand, wie ich im nachfolgenden beweisen werde, in entschiedenem Widerspruche stehen und daher direkt als unrichtig bezeichnet werden müssen. Denn jene Gutachten sollen bekanntlich schwierige nomenklatorische Fragen auf Grund dieser Regeln entscheiden, eventuell auch Lücken in diesen ausfüllen oder Unklarheiten in ihnen beseitigen, dürfen aber niemals in Widerspruch mit ihnen stehen — ein Grundsatz, den ja auch Herr Stiles als solchen vollkommen anerkennt. Auch sei erwähnt, daß diese un- richtigen Auffassungen und Behauptungen Stiles’ in zahlreichen Fällen ganze Reihen neuer, einschneidender Namens- änderungen bedingen würden (s. unten p. 4f., 8, 13—15, 19f.; Poche, 1912 p. 69 u. 85). Selbstverständlich mache ich ihm keinerlei‘ Vorwurf daraus, wenn er in einem Gutachten Namensänderungen verlangt, die tatsächlich durch die Regeln geboten sind; das eben dargelegte Vorgehen aber kann gewiß von keinem Standpunkt aus gebilligt werden. Und außerdem geben jene unrichtigen Auf- fassungen zu massenhaften Unsicherheiten und unent- scheidbaren Meinungsverschiedenheiten Anlaß (s. unten p. 4, 6f., 9, 12; Poche, 1912, p. 70, 79f., 84f., 90, 94—96). So macht ein Gutachten oft eine ganze Reihe weiterer solcher gekünstelter Enunziationen Stiles’ erforderlich, die dann ihrerseits wieder schlagende ‚‚Beweise‘“ für die ‚Notwendigkeit‘ und ‚Nützlichkeit‘ seiner einschlägigen Betätigung bilden werden. — Natürlich kann auf diese Art unsere Nomenklatur nie zur Ruhe kommen. Unwillkürlich drängt sich hierbei die Erinnerung an das geradezu _ niederschmetternde Urteil auf, das einer unserer allerersten Helminthologen (Looss, 1912, p. 356) über das Verfahren Stiles’ auf einem anderen Gebiete fällt (s. unten p. 27). [Zusatz bei der Korrektur: Seit der Absendung dieses Artikels habe ich gefunden, daß unabhängig von mir ein anderer Autor, Mathews, hinsichtlich dieses letzteren Punktes zu genau dem- selben Resultate gekommen ist. Er sagt nämlich (1912, p. 453): „Ich wünsche daß diese [i. e. die Stiles’sche] Kommission berück- _ sichtigt daß jedes Gutachten einfach zum Gebrauch als Präcedenzfall ist, und daß es so abgefaßt sein sollte daß Forscher leicht aus den dort vorgebrachten Argumenten ohne weitere Zuflucht [zur Kom- mission] eine logische Schlußfolgerung ziehen können. Ge ge 2 - wärtig erregt jedes Gutachten [der Ausdruck ‚jedes‘ is entschieden zu weit gehend und dürfte wohl auch von Herm Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. = Mathews selbst nicht streng wörtlich gemeint sein] Zweifel daran jemals einen endlichen Abschluß zu erreichen [von mir gesperrt — Poche]. Die Regeln [,‚Code‘], wie sie abge- faßt sind, geben sehr wenig V eranlassung zu irrtümlicher Auslegung, aber manche der Gutachten haben mich viel Überlegung gekostet.‘ Als der Autor aller nachfolgend besprochenen Gutachten von 6—51, bei denen ich nichts Gegenteiliges angebe, ist in den betreffenden Veröffentlichungen ausdrücklich Herr Stiles angeführt. Jene Gutachten, die wenigstens im wesentlichen richtig sind, erwähne ich der Kürze halber garnicht erst eigens; es soll also dadurch nicht etwa der Eindruck erweckt werden, als ob alle Gutachten Stiles’ unrichtig wären. [Gutachten 1.] „Jhe meaning of the word ‚indication“ ın Art. 25a.‘ (Stiles, 1907, p. 522.) Mit dem, was hier als eine ‚‚indication‘‘ im Sinne des Art. 25a [des französischen und englischen Textes der Regeln] darstellend angeführt wird, kann ich mich durchaus einverstanden erklären, dagegen zum sehr großen Teile keineswegs mit dem, was daselbst implicite oder explicite als nicht eine solche darstellend erklärt wird. [Im deutschen Text fehlt ein entsprechender eigener Ausdruck, sondern ist der betreffende Begriff in dem Ausdruck ‚Kenn- zeichnung‘ inbegriffen; das Gutachten kommt aber genau ebenso auch bei Zugrundelegung des deutschen Textes in Betracht, indem es dann eben die Fassung des Begriffs der Kennzeichnung tangiert.] Durch absolut nichts in den Nomenklaturregeln und ebensowenig durch irgend welche andere theore- tische oder praktische Gründe gerechtfertigt und somit, da jene in dieser Hinsicht zwischen Gattungs- und Artnamen nicht den geringsten Unterschied machen, jenen zuwiderlaufend ist es, eine Abbildung zwar (und, wie ohne weiteres ersichtlich, mit vollem Recht!) bei Art-, nicht aber bei Gattungsnamen als eine ‚„indication“ [bezw. Kennzeich- nung] gelten zu lassen. Denn der einzige Grund, den man eventuell hierfür geltend machen könnte, daß man nämlich eine Gattung nicht abbilden kann, ist durchaus nicht stichhaltig, da man bekanntlich eine Art als solche genau ebensowenig abbilden kann wie eine Gattung — wobei man noch gar nicht an das Zer- fallen einer Art in verschiedene Unterarten zu denken braucht — sondern nur einzelne Individuen derselben. Und wie oft werden andererseits tatsächlich Abbildungen veröffentlicht, die speziell Gattungscharaktere veranschaulichen sollen. Ebenso sind genau so gut wie Arten vielfach auch Gattungen von ihrem Autor lediglich durch eine Abbildung gekennzeichnet worden. Ich erinnere nur an die Unmenge derartiger Fälle in Reichenbach, 1849 u. 1850 1* 1. Heft A Franz Poche: (z. B. 1849, tab. XLIX: Grammicus Anorrhinus, Penelopides, Anthracoceros; 1850, tab. LXXVIII: Linurgus, Caryothraustes, Callacanthis, Pheucticus). Solche Namen wurden bisher allgemein (das heißt natürlich nicht: ausnahmslos) als zulässig betrachtet. Dies jetzt plötzlich nicht mehr zu tun, heißt also gänzlich überflüssigerweise zahlreiche neue Namensänderungen veranlassen. — Selbstverständlich ist es nichts weniger als empfehlenswert, eine Gattung lediglich durch eine Abbildung zu kennzeichnen; aber genau dasselbe gilt ja auch für Arten. Und jedenfalls ist eine gute Abbildung bei der Auf- stellung einer Gattung einer nichtssagenden, ja vielleicht geradezu unrichtigen und irreleitenden Beschreibung oder Definition weitaus vorzuziehen; gleichwohl aber soll der Name durch erstere nicht zulässig werden, während er es durch letztere selbstverständlich wird. Ferner ist das Gutachten von Herrn Stiles (denn er ist wohl jedenfalls der Autor desselben [s. unten p. 5]) so unglücklich stilisiert — wie es uns noch mehr als einmal begegnen wird —, daß es, und gerade infolge dieser gänzlich ungerechtfertigten Verschieden- heit in der Behandlung von Gattungs- und von Artnamen, statt. Klarheit zu schaffen vielmehr zu Unsicherheit und Zweifeln Anlaß gibt. Nämlich: ein ‚„bibliographischer Hinweis“ wird darin natürlich auch bei Gattungsnamen als eine Kenn- zeichnung betrachtet, eine Abbildung aber nicht; wie verhält es sich nun, wenn ein solcher bibliographischer Hinweis lediglich auf eine Abbildung verweist? Dabei sind wieder die zwei Fälle möglich, daß diese von einem beschreibenden Texte begleitet ist (auf den aber nicht verwiesen wird), oder nicht. Daß es geradezu widersinnig wäre, eine vom Autor eines Gattungsnamens selbst gegebene Abbildung nicht als eine Kennzeichnung gelten zu lassen, wohl aber einen bibliographischen Hinweis auf eine anderwärts veröffent- lichte solche, ist ohne weiteres einleuchtend. Gleichwohl müßte man nach dem klaren Wortlaut jenes Gutachtens dies tun. Ferner: wie verhält es sich, wenn eine neue Art, die zugleich eine neue Gattung darstellt, bezw. eine neue Gattung, die eine einzige, gleichfalls neue Art enthält, aufgestellt und nur durch eine Abbildung gekennzeichnet wird? Alle diese Übelstände und Schwierigkeiten ver- meidet man, wenn man den Regeln und zugleich dem bisherigen Gebrauche entsprechend eine Abbildung nicht nur bei Art-, sondern ebenso auch bei Gattungs- namen als eine Kennzeichnung, bezw. eine „indication“ darstellend betrachtet. Ferner wird in dem Gutachten bei Gattungsnamen zwar die Anführung oder Bestimmung einer typischen Art als eine ‚in- dication‘ (Kennzeichnung) betrachtet, aber, wie damit nach der Absicht Stiles’ implicite gesagt werden soll, nicht die Anführung mehrerer oder sämtlicher Arten, die in die Gattung fallen! Daß Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 5 letzteres tatsächlich wenigstens nach der Absicht Stiles’ der Sinn der betreffenden Bestimmung ist, erhellt auch klar aus seinen einschlägigen Bemerkungen im Gutachten 17 (1910a, p. 41), aus denen man zugleich ersieht, zu welchen komplizierten und ge- künstelten Auseinandersetzungen eine solche Auffassung führt. — Wie gänzlich unhaltbar diese ist, wird am schlagendsten dadurch illustriert, daß nach ihr ein Gattungsname, der auf zwei oder mehrere bekannte Arten gegründet ist (von denen nicht gerade eine als Typus bezeichnet wird), nachdem dies ja nicht als eine Kennzeichnung angesehen wird, unweigerlich ein nomen nudum darstellt. Denn das widerspricht direkt dem Begriff des nomen nudum: ein bloßer Name, i.e. ein Name, der von keinerlei Angabe begleitet ist, worauf er sich bezieht. Dies tritt in unserem Falle umso schärfer hervor, als ein Gattungs- name, der auf eine Art gegründet ist, wie wir eben gesehen haben, (mit Recht) nicht als nomen nudum betrachtet wird. Es ist dies ein warnendes Beispiel dafür, wohin die ganz einseitige, maß- lose Überschätzung des ‚Typus‘ (dessen große nomenkla- torische Bedeutung ich gewiß voll und ganz anerkenne — cf. Poche, 1912, p. 25—66) führt, wie Herr Stiles sie vertritt (ich verweise z. B. darauf, daß jene ihm Namen wie Fischoederius fischoederi als ‚außerordentlich wünschenswert“ [sic!] erscheinen läßt [s. Stiles u. Goldberger, 1910, p. 11 und 17]). Stiles dürfte wohl auch der Autor dieses Gutachtens sein; dafür spricht neben dem in Rede stehenden darin eingenommenen Standpunkte ins- besondere, daß er auch als der Verfasser aller nachfolgenden Gut- achten bis zum 27. inkl. sowie der meisten späteren angegeben ist, bei denen überhaupt ein solcher genannt ist. Jener Standpunkt steht auch in Widerspruch mit dem bisher wohl aus- nahmslos befolgten Vorgehen und würde daher na- türlich wieder zahlreiche Namensänderungen bedingen. Als Beleg für ersteres verweise ich auf die Selbstverständlich- keit, mit der Hartert (in: Stiles, 1912, p. 110) sich auf den jenem entgegengesetzten, i. e. den hier vertretenen, Standpunkt stellt. Weiter heißt es in dem Gutachten: ‚In keinem Falle ist das Wort ‚‚indication‘‘ als Museumsetiketten, Museumsexemplare oder Vulgärnamen umfassend auszulegen.‘ Betreffs der beiden ersten Punkte ist dieser Standpunkt der einzig berechtigte; betreffs des letzten entspricht er zwar einer weitverbreiteten Auffassung, steht aber mit den internationalen Regeln nicht im Einklang. Die Ansicht, daß .die Beifügung eines Vulgärnamens nicht als eine Kennzeichnung (,indication‘‘) aufzufassen sei und somit nicht die Zulässigkeit eines Namens begründe, stammt nämlich aus der Zeit, wo hierfür eine (zur Wiedererkennung der betreffen- den Einheit) ausreichende Kennzeichnung verlangt wurde, wie es z. B. in den internationalen Nomenklaturregeln bis zum Jahre 1901 der Fall war, ebenso in den Regeln der Deutschen Zoologischen 1. Heft 6 Franz Poche: Gesellschaft (1894, p. 3) und im altehrwürdigen Stricklandian Code. Die Forderung, daß die Kennzeichnung, bezw. ‚indication‘ [Andeutung] ausreichend sein müsse, ist aber in den internatio- nalen Regeln im Jahre 1901 in Berlin ausdrücklich (und mit Recht [s. Poche, 1907]) gestrichen worden. Es widerspricht also diesen, zu sagen, daß die Beifügung eines Vulgärnamens nicht eine ‚indication‘ darstelle; denn es ist eine unleugbare Tatsache, daß dadurch eine ‚„indication‘ (Andeutung) gegeben wird, worauf der betreffende wissenschaftliche Name sich bezieht. Und mehr verlangen ja die Regeln gegen- wärtig für die Zulässigkeit eines Namens nicht. Zudem reicht ein Vulgärname de facto bekanntlich in sehr vielen Fällen sogar zur Wiedererkennung vollkommen aus, ja sagt weit mehr als eine ganz vage, vielleicht sogar irreleitende oder direkt unrichtige ‚Beschreibung‘, bezw. ‚indication“. Wenn ein Autor z.B. schreibt: ‚N: Säugetiere mit Haaren und vier Beinen, einem in jeder Ecke‘, so ist dieser Name N selbstverständlich zu- lässig, und, wenn er sich durch Nachuntersuchung des Original- exemplares, durch eine spätere Mitteilung des Autors usw. als auf den Afrikanischen Elefanten gegründet herausstellt, für diesen verfügbar (s. über diesen Begriff Poche, 1912, p. 7f.). Und dabei gibt eine solche „Kennzeichnung“ ganz gewiß ungleich weniger Aufschluß darüber, worauf jene Gattung gegründet ist, als wenn ein Autor schreibt: ‚Den Afrikanischen Elefanten trenne ich als eine eigene Gattung, N, von Elephas ab“ ; gleichwohl ist der Name im ersteren Fall zulässig, während er es im letzteren nicht sein soll! — Gewiß gibt es Fälle, wo ein Vulgärname zur Wieder- erkennung der Einheit nicht ausreicht; aber dies ist eben auch sonst sehr oft bei Kennzeichnungen der Fall. Ferner ist zu beachten, daß Vulgärnamen in sehr vielen Fällen selbst charakteristische Merkmale und sehr oft zugleich die annähernde systematische Stellung der betreffenden Formen zum Ausdruck bringen, also auch in dieser Hinsicht selbst schon eine Kennzeichnung (,,indication‘) enthalten. Ich erinnere an Namen wie Blaumeise, Schopfmeise, Vierhornantilope, einfarbig rother Breitschwanzlori [Ruß, 1880, p. 766], weißköpfiger Amazonenpapagei mit rotem Bauchfleck [t.c., p. 558], Kragenbär, Blaukehlchen, Kreuzschnabel usw. Die Anführung wenigstens gewisser solcher Namen betrachtet darum auch Maehrenthal (1904, p. 103) alseine Kennzeichnung. — Auch ist es bisweilen sehr schwer zu entscheiden, ob ein derartiger Zusatz zu einem wissenschaftlichen Namen als ein Vulgärname oder aber alseine knappe Charakterisierung der betreffenden Einheit. zu betrachten ist, z. B.: N, schwanzlose Makaken; N‘ (gefleckte Katzen); Nn: weißstirniger Amazonenpapagei mit gelbem Zügel und Kopfstreif; N: zweihörnige Nashörner ; usw.-— Und zuall dem kommt noch hinzu, daß es oft gar nicht so leicht ist zu entscheiden, ob ein zu einem wissenschaftlichen hinzugefügter Vulgärname einen „bibliographischen Hinweis‘ darstellt [in welchem Falle er selbst- Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 7 verständlich als eine Kennzeichnung (,indication“) betrachtet wird] oder nicht, wie wir noch sehen werden (cf. unten p. 20—22). In solchen Fällen hat Herrn Stiles’ eigene Kommission zweimal Entscheidungen abgegeben, dıe der hier bekämpften Bestimmung des Gutachtens 1 widerstreiten. — Auch in dieser Hinsicht öffnet das Gutachten also Meinungsverschiedenheiten Tür und Tor. — Auch Allen, Brewster, ..... ‚ Stone, 1908, p. LXI be- trachten die Anführung eines Vulgärnamens in gewissen Fällen als die Zulässigkeit eines Namens begründend. Das dort angewandte Vorgehen ist allerdings von keinem Gesichtspunkte aus folgerichtig, zeigt aber dadurch nur um so mehr, zu wie unlieb- samen Resultaten der in dem in Rede stehenden Gutachten ein- genommene Standpunkt führen würde. — Es ist also nicht nur durch die Nomenklaturregeln, sondern auch durch ge- wichtige andere theoretische und praktische Momente geboten, die Hinzufügung eines Vulgärnamens als für die Zulässigkeit eines Namens genügend zu betrachten. (Selbstverständlich soll aber damit diese Art der Kennzeichnung nicht etwa empfohlen werden.) (Gutachten 4.] „otatus of Certain Names published as Manuscript Names.“ (Stiles, 1907, p. 523.) Dieses Gutachten behauptet, daß Manuskriptnamen schon durch die bloße Tatsache ihrer Anführung als solche (z. B. in der Synonymie, in einer historischen Übersicht usw.) zulässig werden, und daß sogar ihre Giltigkeit (,‚validity‘“) nicht dadurch beeinflußt wird, ob sie von dem sie veröffent- lichenden Autor angenommen oder verworfen werden. Schon 1912, p. 67—72 habe ich eingehend nachgewiesen, daß diese Ansicht irrig ist und zudem bei ihrer praktischen Anwendung bedeutende Übelstände, vor allem zahlreiche Namensände- rungen, zur Folge hätte. Insbesondere legte ich auch dar, daß diese Ansicht gänzlich unvereinbar ist mit dem von der Kommissionselbst unmittelbar nachher eingenommenen, ansich durchaus richtigen Standpunkt, wonach vorlinn&ische Namen nicht schon dadurch zulässig werden, daß sie nach 1757, z. B. bei der Anführung der Synonymie einer Einheit, gedruckt werden, sondern dazu von dem betreffenden Autor als giltige Namen gebraucht werden müssen. Denn entweder ist die bloße Anführung eines Namens als nicht-giltiger Name einer Einheit (also 2. Bals Synonym) eine „Bezeichnung“ dieser mit jenem, oder sie ist es nicht. Im letzteren (dem tatsäch- lich zutreffenden) Falle ist es klar, daß der Standpunkt des Herrn Stiles, bezw. seiner Kommission, daß die Zulässigkeit und sogar die Giltigkeit! von veröffentlichten Manuskriptnamen unabhängig davon ist, ob sie von dem sie veröffentlichenden Autor als giltige Namen nz werden oder nicht, nach 1. Heft 8 Franz Poche: Art. 25 direkt unrichtig ist. Im ersteren Falie da- gegen wäre es ebenso klar, daß die gegenteilige An- sicht der Kommission inbezug auf nach 1757 neuerdings ver- öffentlichte vorlinneische Namen mit eben diesem Artikel in direktem Widerspruch stünde. — Ich habe meinen dortigen Ausführungen nichts hinzuzufügen, weshalb ich im übrigen, um Wiederholungen zu vermeiden, nur auf sie verweise. — Diese meine Auffassung stimmt übrigens auch ganz mit der- jenigen überein, die Allen, Brewster, ..... ‚ Stone,1908, p. LXI inbezug aufnomina nuda in dem streng analogen Falle vertreten. Krasse Belege dafür, zu wie außerordentlich störenden Namens- änderungen die Annahme dieses irrtümlichen Gutachtens führt, hat Rohwer (1911) geliefert. Panzer hat nämlich mehrfach von Jurine später (1807) eingeführte Namen von Tenthrediniden- gattungen schon früher in der Synonymie einzelner von ihm unter anderen Gattungen beschriebener Species, also als Jurine’- sche Manuskriptnamen, zitiert, z. T. bei Arten, die Jurine überhaupt nicht seiner betreffenden Gattung zurechnete. Selbst- verständlich (cf. Poche, 1912, p. 13 u. 69) ist es mehr als ein Jahr- hundert lang keinem einzigen Autor eingefallen, dies als eine Auf- stellung der betreffenden Genera für jene Arten zu betrachten, wie Rohwer es [gemäß dem in Rede stehenden Gutachten] tut. Auf Grund dieser Auffassung überträgt er den Gattungs- namen Allantus (Jurine, 1807, p. 35 [cf. p. 54]), den er Panzer, 1801, ‚‚p- 82, T. 12° [richtiger LXXXII. Heft, p. 12] zuschreibt, auf das seit hundert Jahren allgemein Emphytus genannte Genus, das mehr als ein halbes Hundert holarktischer Arten umfaßt, und den Namen Nematus (Jurine, p. 35 [cf. p. 59]), den er Panzer, 1801, ‚‚p. 82, T. 10° [richtiger LXXXII. Heft, p. 10] zuschreibt, auf Holcocneme Konow. — Enslin (1912, p. 102) bemerkt zu jener Übertragung des Namens Allantus auf Emphytus: Herr Stiles „erklärt, daß hiermit [von Panzer] die Gattung Allantus auf- gestellt sei und somit das Genus, das wir bisher als Emphytus zu bezeichnen gewohnt waren, den Namen Allantus führen müsse. Ich füge mich dieser Autorität [?? (cf. unten p. 27)], obwohl ich persönlich diese Umnennung..... tief bedauere, und obwohl mir auch die Stiles’sche Logik nicht zwingend erscheint.‘“ Herr Enslin begründet dies kurz aber treffend im Sinne der vorstehenden Aus- führungen und sagt dann: ‚jedoch: Romalocuta, causa finita‘“. — Was die unfehlbare (päpstliche) Roma betrifft, verweise ich nur aufdas unten (p. 15) Gesagte. Und betreffs Stiles-Roma liegen die Dinge leider in Wirklichkeit so, daß oft eine bisher völlig. klare und feststehende Sache von dem Augenblick an unklar, bzw. umstritten wird und zu Meinungsver- schiedenheiten führt, wo er darüber ‚gesprochen hat‘, so daß die ‚‚causa‘ also damit nicht nur nicht beendigt ist, sondern im Gegenteil erst anfängt! (S. z. B. den vorliegenden Fall, oben p. 2 f. und unten p. 9—15.) Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 9 Gutachten 6. „In Case of a Genus A Linnaeus, 1758, with Two Species, Ab and Aec.‘“ (Stiles, 1910a, p. 7—9.) Herr Stiles sagt hier, daß, wenn ein späterer Autor eine Gattung A, die ursprünglich nur zwei Arten enthielt, Ad und Ac, geteilt hat, sodaß er in A die einzige Art Ab läßt und für Ac eine neue monotypische Gattung C (Tautonymie!) aufstellt, er als damit den Typus von A festgelegt habend zu betrachten ist. Es wird hierbei also für die Festlegung des Typus nicht, wie esnach Art. 30 (g) der Nomenklaturregeln unbedingt geschehen müßte die willkürliche Typusbestimmung (s. Poche, 1912, p. 26), sondern de facto das Eliminationsverfahren angewandt, eine schreiende Inkonsequenz, auf die auch schon die Kommissionsmitglieder Maehrenthal, Schulze, Graff und Studer (in: Stiles, t. c., p. 8) und ebenso Hendel (1911, p. 91) nachdrücklich hingewiesen haben. Dabei ist wohl zu beachten, daß alle die genannten Autoren wie auch der Verfasser dieses und überhaupt die überwiegende Mehrzahl der Zoologen Anhänger des Eliminations- verfahrens sind; aber dagegen lehnen sie sich auf, daß dieses entgegen der von Herrn Stiles stets, wenn auch ganz mit Unrecht (s. Poche, 1914), als giltig betrachteten Bestimmung (g) des Art. 30 der Regeln (cf. über diese Poche, 1912, p. 30—64) gänzlich willkürlicher Weise gerade in einem speziellen Falle an- gewendet werden soll. — Außerdem ist das Gutachten aber auch so wenig präzise und einheitlich abgefaßt, daß es in vielfacher Hinsicht ganz unklar ist, welche Fälle alle darunter subsumiert werdensollen. Undein Gutachten der Nomenklatur- kommission sollte doch Klarheit schaffen und eine schwierige Frage lösen, nichtaber Unsicherheit und Verwirrung erzeugen und dem auskunftsuchenden Zoologen neue Rätsel aufgeben, wie es hier leider der Fall ist. — Zur Begründung des Vorstehenden sei auf das von mir 1912, p. 91—96 Gesagte verwiesen. Daselbst habe ich auch die Fragen gestellt, die sich aus dem Gutachten unabweislich ergeben, und betont, daß man erwarten muß, daß Herr Stiles als der Verfasser des Gutachtens sie nicht unbeantwortet lassen wird. Obwohl aber die Arbeit Herrn Stiles zugesandt wurde und er sie erhalten hat, hat er es vorgezogen, eine Beantwortung jener Fragen zu unterlassen. Gutachten 7. „Opinion Rendered on the Interpretation of the Expression „N. g., n. sp.“ Under Art. 30a“. (Stiles, 1910a, p. 10.) Hier behauptet Stiles: ‚Wenn ein Autor ein neues Genus publiziert und eine der Arten als ‚,n. g., n. sp.‘ bezeichnet, aber den Gatiungstypus nicht anderweiig ausdrücklich bestimmt, ist solche Anführung (,,n. g., n. sp.“) gemäß Art. 30a als Typus durch ursprüngliche Bestimmung auszulegen.“ Diese Auffassung steht in entschiedenem Widerspruch mit Art. 30 der Regeln. Denn die Sektion a desselben bezieht 1. Heft 10 | Franz Poche: sich ausdrücklich nur auf jene Fälle, wo in der ursprünglichen Veröffentlichung einer Gattung eine der Arten ‚‚mit Entschiedenheit als Typus bezeichnet ist“ (‚is definitely designated as type‘); und man kann doch unmöglich behaupten, daß die Bezeichnung einer Art als ‚‚n. g., n. sp.“ eineentschiedene Bezeichnung derselben als Typus darstelle. Wie streng dieser Begriff — und mit vollem Recht — in dem gedachten Artikel gefaßt wird, geht übrigens auch klar daraus hervor, daß sogar die Benennung einer Art als Zydicus oder Zypus bei der ursprünglichen Veröffentlichung einer Gattung keineswegs unter Art. 30a gerechnet, sondern dieser Fall im Gegenteil gesondert unter (db) angeführt und daselbst gesagt wird, daß eine solche Benennung (wofern nicht eine Art ursprünglich als Typus bestimmt ist) als eine ursprüngliche Typusbestimmung zu betrachten ist [also nicht eine solche ist]. — Durch jene gänzlich ungerechtfertigte Subsumierung des uns hier beschäf- tigenden Falles unter Art. 30a wird die Anwendung der Bestim- mung (g) dieses Artikels, bezw. des Eliminationsverfahrens (s. oben p. 9), die richtigerweise im allgemeinen angewendet werden müßten, natürlich ausgeschlossen. Dasselbe gilt aber vorkom- mendenfalls auch von den Bestimmungen (b) und (d), da die Bestimmungen des Art. 30 in der Ordnung ihrer Aufeinander- folge anzuwenden sind, so daß jede vorhergehende den Vorrang vor allen nachfolgenden hat. Wenn also auch ein Autor bei der Aufstellung einer Gattung einer der Arten den Namen Zypdus oder Zypicus gegeben hat, oder absolute Tautonymie vorliegt, er aber eine andere Art als ‚n. g., n. sp.‘ bezeichnet, so ist diese letztere der Typus! — : Wie wenig innere Be- rechtigung diese Auffassung hat, ergibt sich aus der Erwägung, daß ein Autor diese Bezeichnung im allgemeinen dann anwenden wird, wenn er bei der ersten Anführung einer neuen Gattung zugleich eine neue Spezies beschreibt; diese braucht er aber deshalb keineswegs als Typus oder typisch zu betrachten, wie ich 1912, p. 47 dargelegt habe. Vielmehr stellt jene Bezeichnung nichts weiter als die einfachste und kürzeste Art dar, mitzuteilen, . daß es sich um eine neue Gattung und zugleich um eine neue Art handelt. — Irgend eine Begründung für seine Ansicht zu geben versucht Stiles überhaupt nicht. | Mit vollem Recht haben sich daher auch die Kommissions- mitglieder Hoyle, Maehrenthal und Schulze (in: Stiles, 1910, p. 10) entschieden gegen die soeben zurückgewiesene Ansicht Stiles’ ausgesprochen. So sagen die beiden letztgenannten Autoren - u. a.: „Ein neues Prinzip, dessen Zweckmäßigkeit nicht einzusehen ist.“ Daß dessen Annahme neben seiner theoretischen Unhaltbar- keit, wie jede neue Auslegung der Regeln — worin Herr Stiles, wie wir noch mehrfach sehen werden, überhaupt eine große Frucht- barkeit entwickelt —, auch eine größere oder geringere Zahl von Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 11 Namensänderungen bedingen würde, ist ohne weiteres einleuchtend. Es gilt daher hier ganz dasselbe, was ich bei einer früheren Gelegenheit (1908, p. 128) über die Vornahme zweckloser Änderungen an den Regeln selbst gesagt habe. Gutachten 16. „Ihe Status of Prebinominal Specific Names (Published prior to 1758) Under Art. 30d“. (Stiles, 1910a, p. 31—39.) Herr Stiles entwickelt hier die Ansicht, daß ‚die Zitierung eines klaren präbinominalen Speziesnamens [worunter er mono- nominale Namen von Arten versteht!] in der Synonymie“ gegebenenfalls als den Forderungen von Art. 30d Genüge leistend (d. h. als Tautonymie darstellend) auszulegen ist. Diese Ansicht ist aber samt den weitläufigen Aus- einandersetzungen, in denen Stiles sich dabei ergeht, vollkommen unhaltbar und widerspricht direkt nicht nur dem Geiste, sondern auch dem klaren Wortlaute der Reseln sowie des Gutachtens 5 seiner: eigenen Kommission. Ich habe dies 1912, p. 72—75 und 86—90 bereits zur Genüge bewiesen und verweise daher nur auf meine dortigen Ausführungen. In dieser Verwerfung der gedachten Ansicht stimme ich auch vollkommen mit den Kommissionsmitgliedern Maehrenthal und Schulze (in: Stiles, 1910a, p. 39) überein. Diese sagen: ‚Wenn die von Linn& 1758 zitierten Namen aus den Schriften von Gesner, Aldrovandi und anderen Autoren, die keine binäre Nomenklatur anwandten, Namen von Species sind, ‘so sind sie deshalb noch keine spezifischen Namen, die not- wendigerweise generische Namen zur Bedingung haben. Diese von Linne zitierten Namen können daher nicht als Synonyme von spezifischen und subspezifischen Namen im Sinne der binären Nomenklatur angesehen werden.“ Sie greifen damit nur eine der vielen irrtümlichen Auffassungen, auf die das Gutachten sich stützt, heraus; doch ist diese allein natürlich vollkommen genügend, um es als gänzlich unrichtig nachzuweisen. Leider sind aber auch ihre Ausführungen, um einen nur zu berechtigten Ausdruck Looss’ zu gebrauchen (s. unten p. 27), an Herrn Stiles ‚spurlos vorüber- gegangen“. | Übrigens scheint Herr Stiles mit Recht selbst sehr wenig Vertrauen in die Beweiskraft seiner auf p. 36f. sub (1)—(4) beigebrachten Argumente zu haben, die nebst seiner Anführung der Bestimmung (d) des Art. 30 auf p. 35 allein als Gründe für seine Ansicht in Betracht kämen, wenn sie zutreffend wären, und die auch er bei der Begründung dieser allein benützt. Denn sonst hätte es seiner ganzen Ausführungen auf p. 31—86, in denen er z. B. sogar darauf eingeht, was Linne getan haben würde, wennerandere nomenklatorische Anschauungen gehabt hätte als er gehabt hat, gewiß nicht bedurft. 1. Heft 12 Franz Poche: Zu welchen endlosen Streitigkeiten und unentscheidbaren Meinungsverschiedenheiten die Annahme des in diesem Gutachten von Stiles entwickelten Standpunktes führen würde, erhellt übrigens viel schlagender noch als aus meinen bezüglichen Dar- legungen (1912, p. 86 und 90) aus der Ängstlichkeit, mit der Stiles es vermeidet, sich auch nur in einem einzigen Falle effektiv für die Anwendung des von ihm darin verfochtenen Grundsatzes auszusprechen. Er drückt sich vielmehr aus wie folgt (die Hervorhebung durch Sperrdruck stammt von mir): ‚Die folgenden Genera, wenn unter die vorliegende Entscheidung sub- sumiert, würden als Typen dieselben Arten zu behalten scheinen die von guter Autorität [welche Autoritäten hält Herr Stiles für „gute‘‘ ?] als Gattungstypen angenommen werden, aber ihre Ein- beziehung in diesen Paragraph stellt nicht eine Entscheidung seitens dieser Kommission dar‘ (wie schlau!). Und unmittelbar anschließend daran fährt er fort: „Die folgenden Genera, wenn unter die vorliegende Entscheidung subsumiert, würden als Typus eine Art zu nehmen scheinen die von gewissen Autoritäten nicht angenommen wird, aber ihre Einbeziehung in diesen Paragraph stellt nicht eine Entscheidung in dem Sinne dar daß die fraglichen Autoritäten im Irrtum sind, und wennirgend ein Autor versucht die Fälle unter die vorliegende Entscheidung zu subsumieren liegt die Beweislast zu zeigen daß er zu diesem Vorgehen be- rechtigt ist ihm ob“. — Es ist dies eine Sprache, wie man sie eventuell bei einem verschlagenen Advokaten oder Politiker, aber gewiß nicht bei einem Mann der Wissenschaft erwarten würde. Geradezu vernichtend ist das Urteil, das Mathews (1911, p. 5) über dieses Vorgehen des Herrn Stiles fällt (s. unten p. 32). Gutachten 19. „Plesiops vs. Pharopteryx‘ (Stiles, 1910a, p. 45—47). Stiles vertritt hier die Ansicht, daß, falls Plesiops identisch mit Pharopteryx ist, auf Grund der vorliegenden Daten Plesiops als giltiger Name zu verwenden ist. Dieser Anschauung kann ich aber ebensowenig wie Jentink - (in Stiles, 1910a, p. 47) beistimmen. — Stiles vermeidet es zwar, sich darüber auszusprechen, wo und von wem der Name Plesiops seiner Ansicht nach eigentlich eingeführt wurde. Tatsächlich ist dies aber an keiner der beiden von ihm in dieser Beziehung an- geführten Stellen (Cuvier, 1817, p. 266; Oken, 1817, Seite vor p. 1183) geschehen. Betreffs der ersteren, wo Cuvier lediglich von ‚Les PLESIOPS“ spricht, sagt Herr stiles, daß ‚‚Plesios, trotz des französischen Akzentes, als als lateinischer Genusname veröffent- licht interpretiert werden könnte“ (im Original nicht gesperrt). Das ist aber ein Irrtum; denn bei diesen macht Cuvier t. c. niemals einen Akzent. An der zweiten Stelle hingegen, wo der Name wirklich ein wissenschaftlicher ist, wird er garnicht als giltiger Name gebraucht, sondern lediglich (und zwar irrtümlicherweise, da es sich bei Cuvier ja nicht um einen wissenschaftlichen Namen | | | | | | Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 13 handelt) als von einem anderen Autor verwendet an- geführt. Es wird also hier überhaupt nicht eine Einheit mit ihm bezeichnet und ist er somit nach Art. 25 der Regeln unzulässig, wie ich 1912, p. 70f. (cf. p. 67”—69) des näheren dargelegt habe. — Es ist daher der von Jordan und Seale, 1906, p. 260 mit vollem Recht gebrauchte Name Pharopteryx Rüpp. als giltiger solcher beizubehalten. Gutachten 20, „shall the Genera of Gronow, 1763, be Accepted?‘“ (Stiles, 1910a, p. 48—50.) Hier belehrt uns Herr Stiles, daß es klar ist, daß Gronovius (1763) binäre Nomenklatur angewandt habe, so daß also Namen wie „ILEPATUS mucrone reflexo utrinque prope caudam‘“ (t. c., p. 113), „ARGENTINA linea lata argentea in lateribus“ (p. 112), und anderer- seits mononominale Namen von Arten, wie „Clarias“ (p. 100), „Mugil“ (p. 129), als jener entsprechend zu betrachten wären! Die einzige Begründung, die er hierfür gibt, besteht darin, daß er die Art. 2 und 25 der Regeln anführt und anschließend daran sagt: „Es ist klar daß Gronow’s Nomenklatur binär ist, das ist, er benennt zwei Einheiten oder Dinge, Genera und Spezies.“ Diese Ansicht Stiles’ ist aber gänzlich unhaltbar. Allein richtig ist vielmehr, wie ich 1912, p. 77—80 eingehend nachgewiesen habe, jene Auffassung des Begriffes der binären Nomenklatur, die die allgemein herrschende war und ist, die z. B. I. Geoffroy Saint-Hilaire (1841, p. 112—114), Carus (1872, p. 502), Ganglbauer (1881, p. 683; 1908), Bedel (1882, p. 4), die Deutsche Zoologische Gesellschaft (1894, p. 8), Stiles (in Stiles und Carus, 1898, p. 18; 1905, p. 11)!!, Dahl (1901, p. 44), Hartert (1904, p. 549£.), Siebenrock (1907, p. 1764), Mathews (1911, p. 1£.), Dall (1912, p. 345), Handlirsch (1913, p. 83 [münd- lich bestätigt]) usw. vertreten haben und die eingehend in einem (von mir 1912, p. 91 veröffentlichten) von ca. 550 Zoologen unterzeich- neten Antragedargelegtwird. Und danach besteht nicht der mindeste Zweifel,ddaß3Gronoviusnicht,,denGrundsätzen der binären Nomen- klatur folgte“, und daß die von ihm gebrauchten Gattungs- und Artnamen daher unzulässig sind. In diesem Sinne spricht sich auch Hoyle (in Stiles, 1910a, p. 50) aus; und auch D. S. Jordan neigt (1912, p. 436f.) dieser Ansicht zu. — Nebenbei sei erwähnt, daß dadurch zahlreiche bei Stiles’ Auffassung unvermeidliche höchst störende Änderungen der Namen von Gattungen sowie von höheren Gruppen vermieden werden (s. Jordan in Stiles, 1910a, p. 48f.; Poche, 1912, p. 85; Mathews, 1914). — Ich weise noch besonders darauf hin, daß Stiles selbst (in Stiles u. Carus, 1898, p. 18) den Terminus binäre Nomenklatur in dem hier vertretenen Sinne gebraucht, nämlich als gleich- bedeutend mit binominale Nomenklatur, wie sowohl aus einem Ver- gleich der betr. Stellen seines englischen Textes untereinander als auch aus einem solchen mit dem deutschen Texte (p. 19) mit vollster 1. Heft 14 | Franz Poche: Klarheit hervorgeht. Und 7 Jahre später (1905, p. 11) spricht sich Stiles noch viel eingehender in eben diesem Sinne aus. Er sagt nämlich: „Vor der Einführung des Linne&ischen Systems der Nomenklatur, wurde den Organismen gewöhnlich ein poly- nominaler Name gegeben, der in vielen Fällen identisch mit der Beschreibung war. Das Linneische System führte in die Zoologie und Botanik die Sitte ein zwei Namen zu gebrauchen, daher wird es oft das „binominale‘“ [,,binomial‘] System genannt. Diese Namen bezogen sich auf zwei Dinge, oder zwei systematische Ein- heiten (nämlich, das Genus und die Species), daher wird die Linne&ische Methode oft das „binäre“ [,binary‘] System genannt.“ [Sperrdruck von mir — d. Verf.] — Daß Stiles also hier beide Male den Begriff binäre Nomenklatur in dem all- gemein üblichen, mit binominale Nomenklatur gleichbedeutenden, von dem jetzt von ihm hineininterpretierten aber völlig abweichenden Sinne gebraucht, steht absolut fest. Der Begriff der binären Nomenklatur ist aber in der Zwischen- zeit wahrhaftig kein anderer geworden. Stiles hätte also entweder 1898 u. 1905, nachdem er 10 Jahre lang Mitglied der Internationalen Nomenklaturkommission gewesen war, noch nicht gewußt, was binäre Nomenklatur ist, oder er weiß es heute nicht mehr. In beiden Fällen gehört ein solcher Autor nicht an die Stelle, die Herr Stiles ein- nimmt, was ich wohl nicht erst näher auszuführen brauche. Eine Erklärung für diesen Umschwung in seinen Ansichten gibt Stiles nirgends. — In einer Sitzung seiner Kommission am Monacoer Kongreß berief sich Stiles meinen Argumenten gegen- über zur Begründung seines [jetzigen!] Standpunktes auf Webster’s Unabridged Dictionary of the English Language [ein gewöhnliches (als solches sehr gutes) Wörterbuch!] und be- tonte, daß es die höchste Autorität sei, dieer kenne! — Ein Kommentar hierzu ist wohl überflüssig. — Ein derartiges, zudem gänzlich unbegründetes Umstürzen fundamentaler, längst festgelegter Grundsätze kann — wie so manche andere Aktion des Herrn Stiles (cf. z. B. oben p.2) — nur dazu führen, neue Unsicherheit und Verwirrung in unsere Nomenklatur hineinzutragen. Mit vollstem Recht sagt daher auch ein in Nomenklaturfragen so erfahrener Autor wie Mathews (1914, p. 87) diesbezüglich: ‚Soweit ich beurteilen konnte war Binominalität die Grundlage unseres gegenwärtigen nomenklatorischen Systems und dieses System zu untergraben war ein schwerer Fehler.‘ Er weist dann ‚die Un- sicherheit mancher unserer gebräuchlichsten Gat- tungsnamen“ (von mir gesperrt — d. Verf.) infolge dieser Stiles’schen Neuerung nach. Und auf Grund seiner Unter- suchungen findet er, daß diese ‚zu einem solchen Umstürzen von Namen führen wird, daß das einzige Rettungsmittel die Aner- kennung einer Liste von Nomina Conservanda sein wird“. Ohne Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 15 hier auf diese letztere Frage abschweifen zu wollen, muß ich be- tonen, daß in unserem Falle ein viel einfacheres und näher- liegendes Rettungsmittel ist, diese erwiesenermaßen un- richtige und mit den Nomenklaturregeln in vollem Widerspruch stehende neueste Ansicht Stiles’ einfach mit aller Entschiedenheit zurückzuweisen und sich nach wie vor an die Nomenklaturregeln zu halten. Denn nach diesen sind die fraglichen Änderungen nicht nur nicht notwendig, sondern durchaus unstatthaft. (Herr Mathews gegen seine bessere Überzeugung allerdings ‚laudabiliter se subiecit‘‘, wie es in der unfehlbaren römisch-katholischen Kirche so schön heißt; er wurde dafür auch sofort gebührend belobt, wenn auch nicht von Stiles- Roma [s. oben p. 8] selbst, so doch von einem von dessen wenigen Anhängern, Herrn Stone (1914). — Nun, alle ‚löblichen Unter- werfungen“ und Opfer des Intellekts von Galilei bis auf unsere Zeit haben bekanntlich die Erkenntnis und den Fortschritt bisweilen ver- langsamen oder hinausschieben, niemals aber dauernd: aufhalten können: ‚„E pur si muove““. — — —) — Bezeichnend ist aber jedenfalls, wie die Tätigkeit des Herrn Stiles sogar einen Autor, der bisher entschiedener Anhänger der strengen Durchführung des Prioritätsgesetzes war (s. Mathews, 1910, p. 492f.), geradezu gewaltsam dazu treibt, die Rettung in einer Liste von nomina conservanda zu erblicken. Gutachten 23. „Aspro vs. Cheilodipterus, or Ambassis‘“. (Stiles, 1910a, p. 55-56.) Hier behauptet Herr Stiles, daß der von La Cepede, 1803 (oder 1802 ?), p. 273 als Bestandteil von polynominalen Manuskript- namen Commersons, die er in der Synonymie zitiert, angeführte, aber nicht als giltiger Name gebrauchte, sondern im Gegenteil verworfene Name Aspro zulässig ist. Diese Auffassung beruht auf der im Gutachten 4 vertretenen, von uns bereits oben (p. 7f.) als irrig erkannten Ansicht, daß Manuskriptnamen schon durch die bloße Tatsache ihrer Anführung als solchezulässig werden, und ferner auf dersonderbaren von Stiles im Gutachten 20 entwickelten, von uns gleichfalls als gänzlich unrichtig erkannten Anschauung, daß es den Grundsätzen der binären Nomenklatur entspricht, Arten polynominal zu benennen! — Hieraus ergibt sich ohne weiteres, daß das in Rede stehende Gutachten gänzlich unrichtig ist. Mit vollstem Recht hat sich daher auch Monticelli (in Stiles, 1910a, p. 56) in diesem Sinne ausgesprochen. Der allgemein übliche Name Aspro C. V. ist also nicht präoccupiert. Gutachten 24. „Antennarius Commerson, 1798, and Cuvier, 1817, vs. Histrio Fischer, 1813“. (Stiles, 1910a, p. 57—58.) Dieser Fall ist streng analog dem im Gutachten 23 behandelten. Dementsprechend ist auch das über ihn abgegebene Gutachten 1. Heft 16 Franz Poche: dem vorhergehenden ganz analog und daher ebenso irrtümlich wie dieses. | | Gutachten 26. „Cypsilurus vs. Cypselurus“. (Stiles, 1910b, p. 63—64.) Hier vertritt Herr Stiles die Ansicht, daß in Anbetracht der zahlreichen Druckfehler in Swainson, 1838 und 1839, und der mehr- fachen Bezugnahme auf die Schwalben, der Name Cypsilurus Swainson (1838, p. 299; 1839, p. 187, 296, 430, 442) [die beiden letzten Stellen betreffen allerdings nur den Index] nachweislich [bezw. ‚„ersichtlich‘] ein Druckfehler ist und zu Cypselurus korri- giert werden sollte. Diese Ansicht istaberunhaltbar. Denn ein Druckfehler würde wohl sicher nicht bei jeder Verwendung des Namens in zwei verschiedenen Veröffentlichungen an fünf (bezw. drei) weit voneinander getrennten Stellen in genau derselben Weise wiederkehren, wie ja auch die von Stiles angeführten wirklichen Druckfehler nur ein- oder höchstens zweimal vorkommen. Ich erinnere ferner an den Namen Cypsiurus Lesson (1843, col. 134) der zweimal vorkommt und ebenfalls ganz offenbar von »uöwelos, bezw. Cypselus, und ovoa, Schwanz, ab- geleitet ist. Es ist also nicht nur nicht nachweislich, bezw. ersicht- lich, daß in dem Namen Cypsilurus ein Druckfehler vorliegt, sondern es ist dies im Gegenteil sogar recht unwahrscheinlich. Daher ist dieser Name unverändert beizubehalten. In diesem letzteren Sinne hat sich mit Recht auch schon Herr Jentink (in Stiles, 1910b, p. 64) ausgesprochen. Gutachten 29. „Pachynathus vs. Pachygnathus‘“. (Stiles, 1910b, p. 68.) Stiles sagt hier, daß es auf Grund der Argumentation im Gutachten 26 [große Zahl der Druckfehler] aus der ursprünglichen Beschreibung ersichtlich sei, daß Pachynathus (Swainson, 1839, p. 194 und 326) ein Druckfehler für Pachygnathus ist; und daher sei jener Name durch Pachygnathus (1834) unter den Arachnoidea präokkupiert. Auch hier sind Stiles’ Ausführungen unzutreffend. — Zu- nächst ist es von vornherein sehr unwahrscheinlich, daß ein Druck- fehler an zwei weit voneinander getrennten Stellen in genau der- selben Weise wiederkehren würde. Überdies ist in der Beschreibung mit keinem Wort davon die Rede, daß die Kiefer des Tieres durch ihre Dicke ausgezeichnet seien, wie Stiles’ Hinweis auf jene in Verbindung mit der von ihm vorgenommenen ‚Verbesserung‘ des Namens notwendigerweise involviert. Die von ihm dieser zugrunde gelegte Etymologie beruht also auf einer bloßen, gänzlich unbe- wiesenen Vermutung. Es kann somit garnicht davon die Rede sein, daß in dem Namen Pachynathus ein Druckfehler ersichtlich ist. Daher ist seine ursprüngliche Schreibung beizubehalten und er nicht durch Pachygnathus präokkupiert und somit verfügbar (s. Poche,. 1912, P:.7.8.). Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 17 Gutachten 33. 1,The Type of the Genus Rutilus Rafinesque, 1820‘. (Stiles, 19115:P: 78.) | |Rafinesque stellte (1820, p. 48 [cf. p. 50]) eine Gattung Rutilus auf und sagte: ‚Ich nenne diese Gattung Rutilus, in der Voraussetzung [oder: Vermutung (,supposition‘)], daß der Cyprinus yubilus der Typus davon sein kann [,,may be the type of it‘“]; wenn es anders sein sollte, mag sie Plargyrus genannt werden.‘ Er stellt hierher Rutilus plargyrus und sechs andere Arten. Über diesen Fall sagt Herr Stiles: „Es ist ... klar daß Rafinesque Cyprinus rutilus in seiner Gattung Rutilus inbegriff, und daß er diese Art zum Gattungstypus zu haben wünschte. Vom Standpunkte der Nomenklatur stellte er virtuell eine Gattung auf, der er zwei Namen gibt, nämlich, Rutilus (Typus durch ur- sprüngliche Bestimmung und absolute Tautonymie, Cyprinus yubilus) und Plargyrus (Typus durch absolute Tautonymie, Ruttlus plargyrus), und er bevorzugte den Gattungsnamen Rutılus. Inirgend einer späteren Teilung dieser Gattung muß der Gattungsname ‚ Rutilus seinem Typus Cyprinus rutilus folgen, während Plargyrus seinem Typus Rutilus plargyrus folgen muß.“ Dies ist der weitaus schwierigste Fall, über den bisher ein Gutachten der Kommission veröffentlicht wurde. Ich erkenne auch vollkommen an, daß Stiles ihn in ganz einleuchtend schei- nender Weise entschieden hat, und es ist sehr begreiflich, wenn die anderen Kommissionäre herzlich froh waren, die mißliche Sache auf scheinbar gute Art loszuwerden und gern ihre Zustimmung zu seinen Ausführungen gaben. — Bei genauerer Analyse ergibt sich aber, daß diese nicht stichhaltig sind. Vor allem ist Stiles im Irrtum, wenn er angibt, daß Cyprinus rutilus durch ursprüngliche Bestimmung den Typus von Rutilus darstellt. Denn dazu wird mit Recht ausdrücklich verlangt, daß die betreffende Art dezidiert (,‚definitely‘‘) als Typus bestimmt wird; und das hat Raiinesque hier doch ganz gewiß nicht getan (s. oben). Ganz im Gegenteil kann Cyprinus rutilus über- haupt niemals als Typus von Rutilus in Betracht kommen, da er von Rafinesque nur zweifelhaft zu diesem Genus gestellt wurde, wie aus seiner eingangs angeführten Voraussetzung, bezw. Annahme klar erhellt. Denn diese hat nur dann einen Sinn, wenn er eben im Zweifel war, ob jene Art tatsächlich zu der von ihm aufgestellten Gattung gehört; denn wenn letzteres der Fall war, so konnte sie ja selbstverständlich auch der Typus davon sein. (Dieser Zweifel ist auch sehr begreiflich, wenn wir bedenken, daß Rafinesque damals in Amerika war und jedenfalls kein Ver- gleichsmaterial von Cyprinus rutilus zur Verfügung hatte.) Nun folgt aber aus dem Begriff des Typus unmittelbar, daß eine vom Autor einer Gattung ihr nur zweifelhaft zugerechnete Art niemals der Typus jener seinkann. Dies wird auch in Art. 30 sub (e) ausdrücklich bestimmt und auch von Herrn Stiles durchaus an- Arehiv für Naturgeschichte 1914. A. 1. 2 1. Heft 18 Franz Poche: erkannt (cf. seine treffenden Ausführungen in Stiles und Hassall, 1905, p. 57 [cf. p. 12]). (Dagegen wäre Stiles nach dem Buch- staben des Art. 30 allerdings berechtigt, Cyprinus rutilus als Typus von Rutilus durch Tautonymie zu erklären, wie er es auch tut. Da nämlich die Bestimmungen dieses Artikels in der Ordnung ihrer Aufeinanderfolge anzuwenden sind und die betreffs des Typus durch Tautonymie unter (d) steht, so käme es hier garnicht zur Anwendung von Absatz (e) und würde also in solchen Fällen eine vom Autor einer Gattung ihr nur zweifelhaft zugerechnete Art des Typus jener darstellen! Dies ist aber direkt widersinnig, wie wir gerade gesehen haben, und gewiß nicht die Absicht des Kon- gresses gewesen, sondern ganz zweifellos nur auf die hier — wie an anderen Stellen (worauf ich demnächst einzugehen gedenke) — höchst unglückliche Stilisierung dieses Stiles’schen Art. 30 zurück- zuführen, und kann auf keinen Fall angenommen werden. [Es sollte nämlich der Absatz (e) vielmehr an zweiter Stelle, also als (b) an- geführt werden, womit dem Widersinn sofort abgeholfen wäre. Die Trennung der Bestimmungen (a) bis (g) in I. und II., die ohnedies völlig bedeutungslosist, muß dann natürlich gleichfalls hinwegfallen.]) Nun zu Plargyrus. — Dieser Name wurde ausdrücklich — bedingungsweise — als Ersatz für Rutilus eingeführt, was ja auch der Auffassung Stiles’ ganz entspricht. Die beiden Namen sind also unbedingte Synonyme und können daher nie und nimmer für zwei verschiedene Einheiten gebraucht werden. — Dies steht auch im vollen Einklang mit Art. 30 (f). Der Typus von Plargyrus ist gleichfalls nicht ursprünglich bestimmt [,‚designated‘], wohl aber, wie auch Herr Stiles angibt, durch Tautonymie auf Rutilus plargyrus festgelegt. Diese Art wird dadurch nach Art 30 (f) zugleich zum Typus von Rutilus, da ja der Name Plargyrus als Ersatz für Rutilus eingeführt wurde. Wir kommen also auch auf diesem Wege zu dem soeben a priori erkannten Resultat, daß die Namen Rutilus’ und Plargyrus nur für eine und dieselbe Gattung verfügbar sind. Nun handelt es sich noch darum, welcher davon den giltigen Namen dieses Genus darstellt. Da sie gleichzeitig eingeführt wurden, so ist dies derjenige, der von dem ersten revidierenden Autor gewählt wurde, d. i. dem ersten Autor, der in Erkenntnis ihrer Synonymie den einen von ihnen als giltigen Namen gebrauchte. Dieser Autor ist hier Rafinesque selbst; und zwar wählte er als solchen Rutilus, der somit den giltigen Namen der Gattung darstellt. — (Dagegen könnte man vielleicht einwenden wollen, daß Rafinesque diesen Namen nur bedingungsweise wählte, und zwar unter einer Bedingung, die tatsächlich nicht zutrifft — in welchem letzteren Fall er den Namen Plargyrus gebraucht wissen wollte. Dies kann aber an der Sachlage nicht das Geringste ändern. Denn der revidierende Autor hat nur das Recht, einen der verfüg- baren gleichalten Namen als giltigen solchen zu wählen, nicht aber das Recht, zu bestimmen, daß unter diesen Umständen dieser, Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 19 unteranderen Umständen jener Nameals giltiger solcher zu verwenden ist. Und das ist auch durchausberechtigt,schon deshalb, weilja.die betreffenden Umstände sich ändern können oder nach der Ansicht des einenAutorsvorliegen,nachdereinesanderenabernicht vorlie gen können, sodaß im entgegengesetztenFalle dann stets Namensän- derungen, bezw. Meinungsverschiedenheiten über den giltigen Namen stattfinden müßten.) Gutachten 37. „shall the Genera of Brisson’s „Ornithologia“, 1760, be Ac- cepted‘“ (Allen in Stiles, 1911, p. 87—88). In diesem Gutachten vertritt Herr Allen die Ansicht, daß die von Brisson, 1760, gebrauchten Gattungsnamen zulässig sind. Er weist eingehend nach, daß Brissons Gattungen echte generische Gruppen sind. Dies wurde auch nie von irgend jemandem und insbesondere auch nicht von Herrn Hartert bestritten, der ein Gutachten über obige Frage verlangt hatte. Weiter sagt aber Allen, offenbar auf Grundlage der analogen schon oben (p. 13f.) als gänzlich unrichtig erwiesenen Behauptung Stiles’, daß Brissons Nomenklatur ‚konsequent binär‘ ist — was bisher nach meinem besten Wissen noch kein anderer Autor behauptet hatte —, und seine Gattungsnamen daher zulässig sind. DieseAnsicht ist jedoch durchaus irrig, wie ich 1912, p. 75—81 eingehend nachgewiesen habe. Die Gattungs- (und Art-) Namen Brissons sind also un- zulässig, wie übrigens auch schon Hartert (in Allen, 1. c., p. 88) und Mathews (1911, p. 1f.; 1912, p. 4521.) unwiderleglich be- wiesen haben. Und in ganz demselben Sinne spricht sich auch Blanchard (in Stiles, 1912, p. 89) aus. Es ist wohl zu beachten, daß dieses Gutachten etwas ganz anderes proklamiert als einfach die Beibehaltung jener Brisson’schen Gattungsnamen, die bisher von der Mehrzahl der Ornithologen — aber keineswegs allen — unter stillschweigender oder ausdrücklicher Anerkennung der Tatsache gebraucht wurden, daßessich dabei um Ausnahmen zu Gunsten dieses hervorragenden, aber nicht den Grundsätzen der binären Nomenklatur folgenden Autors handelt (s. z. B. Sclater, 1905, p. 88; Dall, 1912, p. 345; Mathews, 1910, p. 492; 1912, p. 453), wie es janach den Monacoer Be- schlüssen auch weiter geschehen könnte. Im vollsten Einklang mit diesem Ausnahmscharakter der Verwendung Brisson’scher Gat- tungsnamen steht es, daß bekanntlich eine ganze Anzahl von diesen, die, wennBrissonbinäre Nomenklatur angewandt hätte, dieältesten verfügbaren Namen der betreffenden Genera darstellen würden und somit als giltige Namen gebraucht werden müßten, in der üblichen ornithologischen Nomenklatur nicht gebraucht werden. Nach dem in diesem Gutachten vertretenen, gänzlich irrigen Standpunkte müßten aber selbstverständlich diese alle als giltige Namen gebraucht werden; das wäre eine Quelle für neue Änderungen der Namen allgemein bekannter Vogelgattungen! Und noch eine weitere unabweisliche Konsequenz desselben würde sich 2* 1. Heft 20 Franz Poche: ergeben, deren sich anscheinend weder Stiles noch Allen bewußt geworden sind. Wenn nämlich Brisson als den Grundsätzen der binären Nomenklatur gefolgt seiend betrachtet wird, dann müssen unweigerlich und unbedingt auch seine Artnamen in den zahlreichen Fällen, wo er Arten binominal benannt hat (denn dies wird bekanntlich in Art. 2 der Nomenklaturregeln für die Benennung der Arten vorgeschrieben), als zulässig betrachtet werden. Zu welchen enormen Umwälzungen in der Nomenklatur dies führen würde, wird jeder einigermaßen mit dem Gegenstande Vertraute selbst ermessen. Daß diese Än- derungen nicht etwa auch bei einfacher Beibehaltung der bis- herigen ausnahmsweisen Verwendungeiner Anzahl Brisson’scher Gattungsnamen ‚konsequenterweise‘ vorzunehmen wären, ist klar; denn im Charakter einer Ausnahme liegt es eben, daß sie sich nur auf einzelne Fälle oder Gruppen von solchen bezieht, nicht aber ein Prinzip darstellt, aus dem alle sich ergebenden Konse- quenzen zu ziehen sind. — Ferner habe ich bereits 1912, p. 79£. auf die großen theoretischen Schwierigkeiten hinge- wiesen, die sich, wenn wirklich eine Nomenklatur wie die Brissons als binär betrachtet würde und somit die von ihm gebrauchten binominalen Namen von Arten nomenklatorisch berücksichtigt werden müßten (s. oben), infolge des Umstandes ergeben würden, daß die Internationalen (und ebenso wohl alle anderen) Nomen- klaturregeln bei ihrer ganz anderen Auffassung des Be- griffes der binären Nomenklatur Verhältnisse, wie sie uns hierbei begegnen, nicht vorgesehen haben und gar nicht vorsehen konnten. Gutachten 38. „On the Status of the Latin Names in ee 1771“. (Allen, Stejneger und Stiles in Stiles, 1912a, p. 89—90.) Die genannten Herren vertreten hier die Ansicht, daß auch jene lateinischen Namen in Tunstall, 1771, zulässig sind, die lediglich von einem englischen oder französischen Vulgärnamen begleitet sind, wenn dieser durch Pennant, 1768, oder Brisson, 1760, identifizierbar ist, dagegen nach Gutachten 1 nicht, wenn dies nicht der Fall ist. Letzteres ist nach diesem Gutachten aller- dings richtig; doch ist der darin diesbezüglich eingenommene Standpunktselbstnicht haltbar, wie wiroben (p.5—7) gesehen haben Der erste Teil des Gutachtens 38 ist dagegen dementsprechend an sich vollkommen zu billigen; er steht aber in Widerspruch zu Gutachten 1, das u. a. besagt, daß die Beifügung eines Vulgär- namens in keinem Falle als eine Kennzeichnung (,‚indication‘‘) zu betrachten ist. Die drei Autoren stützen ihre gegenseitige Ansicht darauf, daß Tunstall sagt: ‚Nomina Latina vel ex Linnaeo vel ex ultima editione Zoologiae Britannicae, Gallica verö ex ornithologia Brissonii plerumque decerpta sunt.“ [Cit. nach iid., 1. c.] Sie sagen nämlich: „Diese Fußnote kann nicht richtig interpretiert werden, ohne die zitierten Werke zu konsul- Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 21 tieren. [??] .... Pennant gebrauchte keine lateinischen Namen außer wie sie sich zufällig in seiner Bibliographie finden, aber seine englischen Namen sind augenscheinlich die Grundlage für die meisten der von Tunstall zitierten englischen Namen; Brissons französisch Namen sind augenscheinlich die Grundlage für wenigstens die meisten der von lunstall zitierten französischen Namen.“ .... ‚Manche der gebrauchten Namen haben keinen Seitenhinweis, sondern beruhen auf den allgemeinen bibliogra- phischen Hinweisen auf Linnaeus, Pennant, und Brisson. Gerade wie weit das Wort „plerumque‘ in der Fußnote von Bedeutung ist und ob irgendwelche französische oder englische Namen durch Brisson und Pennant nicht identifizierbar sind ist schwer zu sagen; die vielen geprüften Fälle haben keine Schwierigkeit in der Identifizierung geboten.‘ Vor allem ist es absolut unstatthaft, jene eng- lischen Namen in Tunstall, die nicht von einem speziellen Zitat begleitet sind, als aus Pennant, 1768, zitiert zu betrachten, wie es Allen, Stejneger und Stiles tun. Denn in der oben an- geführten Fußnote, auf die sie sich dabei stützen, spricht Tunstall ausdrücklich nur von den von ihm gebrauchten lateinischen und französischen Namen. Dieser Fall liegt so klar, daß darüber nicht der mindeste Zweifel bestehen kann. (Daß sich die in einem Werk über britische Vögel angeführten englischen Vulgärnamen wenigstens zum größten Teil auch in einem früheren Werk über die Fauna von Großbritannien finden, ist ja von vornherein zu erwarten.) Aber auch die französischen Namen in Tunstall können absolut nicht als ‚‚von einem bibliogra- phischen Hinweis“ auf Brisson, 1760, ‚begleitet‘ betrachtet werden, wie sie es sein müßten, um nach der in Gutachten 1 vertretenen Auffassung des Art. 25 zulässig zu sein. Denn bei keinem einzigen von ihnen kann man behaupten, daß er zu denen gehört, die aus Brisson, op. c., entnommen sind. (Daß sie sich auch in letzterem Werke finden, ist ja wieder von vornher- ein zu erwarten, da es sich eben um Vulgärnamen handelt.) Daher ist es auch in keinem Falle, wo der lateinische Name nur von einem französischen begleitet ist (und ausschließlich um diese Fälle handelt es sich ja), erweislich, daß dieser sich bei Tunstall auf dieselbe Art bezieht, die Brisson damit benannte, außer wo dies eben aus dem Namen selbst hervorgeht. — S. auch die Schluß- bemerkung bei der Besprechung von Gutachten 39. Gutachten 39. ; „On the Status of the Latin Names in Cuvier, 1800. (Allen, Stejneger und Stiles in Stiles, 1912a, p. 91). Die genannten Autoren sagen hier, daß die lateinischen Namen in den systematischen Tabellen in Cuvier,1800, 1, die oft von einem französischen Namen begleitet sind, zulässig sind, soweit sie durch die auf p. XIX gegebenen „bibliographischen Hinweise“ 1. Heft 9 Franz Poche: identifizierbar sind. Sie sagen zur Begründung dessen: Aus p. XIX der Einleitung ist es klar, daß diese französischen Namen die in Cuviers el&mens de zoologie (= Cuvier, 1798), Lac&pede (Vögel und Säuger), Lamarck (,testaces“) und Brongniart (Rep- tilien) gebrauchten sind. Die Hinweise auf p. XIX sind biblio- graphische Hinweise. In Wirklichkeit geht aus p. XIXf. in keiner Weise das hervor, was nach den Autoren des Gutachtens daraus klar sein soll. Vielmehr sagt Cuvier daselbst diesbezüglich nur: ‚Ich habe getrachtet mich, in den Tabellen die in diesem Bande sind, ein wenig mehr dieser natürlichen Methode zu nähern, als ich es in meinen Elementen der Zoologie getan hatte: und ich glaube in der Verteilung der Tiere mehrere vorteilhafte Änderungen gemacht zu haben von denen ich auch einen Teil [im Original nicht gesperrt] den Forschungen der Männer danke die ich soeben genannt habe; so wird man ohne Mühe erkennen daß ich Nutzen aus der Arbeit des Bürgers Lacepede über die Vögel und über die Säugetiere gezogen habe, und aus der des Bürgers Lamarck über die Schaltiere, und daß die Einteilung der Reptilien die ist die kürzlich der Bürger Brongniard [sic!| vorgeschlagen hat.“ Daher kann auch von vornherein garnicht die Rede davon sein, daß die gedachten fran- zösischen Namen von einem bibliographischen Hinweise begleitet sind, wie sie es sein müßten, um nach der in Gutachten 1 vertretenen Auslegung des Art. 25 zulässig zu sein. Außerdem kann aber Cuvierseinfache Anführung des Umstandes, daß er Nutzen aus ‚‚der Arbeit“ (was sich ja sehr wohl auch auf mehrere Veröffent- lichungen beziehen kann) dieses und jenes Autors über eine Tier- gruppe gezogen hat, ohne irgendeine nähere Angabe, überhaupt nicht als ein „bibliographischer Hinweis“ betrachtet werden. An sich ist die Anschauung, daß die in Rede stehenden Namen zulässig sind, natürlich vollkommen zu billigen, wieich oben (p. 5—7) gezeigt habe. Nur darf man sich dann eben nicht auf den Stand- punkt stellen, daß die Beifügung eines Vulgärnamens in keinem Falle eine Kennzeichnung (‚‚indication‘‘) darstellt, wie es die Au- toren ganz offenbar (cf. auchdasüber das Gutachten 38 Gesagte) tun. In dem in Rede stehenden sowie im Gutachten 38 tritt klar das Bestreben hervor, sogar um den Preis gewaltsamer Kon- struktionen und Auslegungen in gewissen Fällen die Konsequenzen zu vermeiden, die die im Gutachten 1 vertretene Auffassung, daß die Beifügung eines Vulgärnamens in keinem Falle als eine Kennzeichnung zu betrachten ist, unabweislich nach sich zieht. Es bedarf keiner näheren Ausführung, wie sehr dieser Umstand gegen diese Auffassung und für die von mir oben (p. 9,0) entwickelte gegenteilige spricht. Gutachten 41. „Athlennes vs. Ablennes“. (Stiles, 1912a, p. 94—95.) Hier sucht Herr Stiles darzulegen, daß der Name Athlennes zu Ablennes zu verbessern ist. Er begründet dies wie folgt: Jordan Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 23 und Fordice geben in der ursprünglichen Veröffentlichung des Namens (1887, p. 359) dessen Ableitung an. In dieser findet sich ein offenbarer lapsus calami, indem aus Versehen ein # statt eines ß geschrieben ist. [Sie sagen nämlich: ‚„AödAevvig, „ohne Schleim‘“, ein von alten Autoren ihrem ßeAovn oder Acus, nach Valenciennes, beigelegtes Epitheton.‘“ — ‚Das so verwendete Epitheton ist jedoch "AßAevvns, Ablennes, und Athlennes ist ohne Sinn.‘ (Jordan in Stiles, 1912a, p. 94).| Bei der Transliterierung ins Lateinische wurde dieser Lapsus nicht bemerkt, und der Name wurde Athlennes statt Ablennes geschrieben. Dieser Lapsus wird auch von Jordan zugegeben. Da in der ursprünglichen Veröffentlichung ein offen- barer lapsus calami vorliegt, muß der Name Athlennes zu Ablennes verbessert werden. Diese Ausführungen Stiles’ erweisen sich aber bei näherer Prüfung als vollständig unzutreffend. Denn zunächst bestimmt der hier maßgebende Art. 19 der Regeln ausdrücklich: ‚Die ursprüng- liche Schreibung eines Namens ist beizubehalten, falls nicht ein Schreib- oder Druckfehler oder ein Fehler der Umschreibung nachzuweisen [richtiger: ersichtlich (‚‚Evident‘‘)] ist.‘“ Man sollte nun meinen, daß daraus schon klar genug hervorgehe, daß der betreffende Fehler in dem fraglichen Namen enthalten sein müsse. In unserem Falle ändert Herr Stiles aber die Schreibung, und noch dazu in sehr einschneidender Weise (man denkez. B. nur an die Anordnung in Registern, Nomenklatoren!), daraufhin, daß ein solcher, seiner Ansicht nach ersichtlicher Schreibfehler (lapsus calami) sich an irgend einer anderen Stelle der Veröffentlichung (und zwar, wie er selbst angibt, in der angegebenen Ableitung des Namens) findet. Ich verweise ihn daher auf den französischen Text der Regeln, der im Zweifelsfalle maßgebend ist (s. Blanchard, 1905,p.8),undin dem zueeinerAnderung der ursprünglichenSchreibung eines Namens ausdrücklich verlangt wird, daß es ersichtlich sei, daß dieser Name einen Fehler der Umschreibung, einen Schreib- oder Druckfehler enthalte. (Der englische Text ist hier allerdings mangelhaft; aber das ist eben auch allein die Schuld Stiles’, dem wir ja diesen verdanken.) Und daß dies hier der Fall sei, behauptet Stiles selbst nicht, sodaß ich das Gegenteil nicht erst zu beweisen brauche. Es ist also der Name Athlennes unverändert beizubehalten (und Ablennes Stiles, 1912a, p. 94 als unbe- dingtes Synonym dazu zu stellen). In diesem Sinne haben sich auch bereits Jentink und Stejneger (in Stiles, 1912a, p.94f.) mit Entschiedenheit ausgesprochen ; und letztererhat überdies nachgewiesen, daß vollends von einem ersichtlichen Schreib- fehler hier garnicht die Rede sein kann — selbstverständlich ohne jeden Erfolg (s. unten p. 30£.). | Gutachten 48. „Ihe Status of Certain Generic Names of Birds Published by Brehm in Isis, 1828 and 1830“. (Allen, Stejneger und Stiles in Stiles, 1912a, p. 110—111.) t. Heit 94 Franz Poche: Hier sprechen sich Allen, Stejneger und Stiles dahin aus, daß die fraglichen Namen, soweit sie lediglich von einem Vulgär- namen begleitet sind, nomina nuda sind. An diesem Gutachten ist auffallend, daß im Titel und in der „Zusammenfassung“ auch von Brehm’schen Namen von 1830 die Rede ist, dagegen weder in dem der Kommission vorgelegten Fall noch an irgend einer anderen Stelle des Gutachtens. Die am Schlusse desselben erwähnten Voraussetzungen, in denen zugegeben wird, daß die fraglichen Namen nomina nuda sind, beziehen sich also lediglich auf die Namen von 1828. Es fehlt somit in dem Gutachten jedwede Grundlage zu einem Urteil über die Namen von 1830. Dies ist aber augenscheinlich keinem der drei Autoren des Gutachtens und ebensowenig einem der anderen Kommissionäre aufgefallen. — Im übrigen ist das Gutachten auf Basis des ihm zugrunde gelegten Gutachtens 1 allerdings richtig. Doch haben wir bereits oben (p. 5—7) erkannt, daß die in diesem vertretene bezügliche Ansicht nach den internationalen Regeln nicht gerechtfertigt ist, womit natürlich auch das hier in Rede stehende Gutachten hinfällig wird. Gutachten 51. „Shall the Names of Museum Calonnianum, 1797, be Accepted ?“ (Stiles, 1912a, p. 116—117.) Stiles gibt hier das Verdikt ab, daß das Museum Calonnianum, 1797, nomenklatorisch nicht zulässig ist. Seine Begründung hierfür ist folgende: Es handelt sich hier in erster Linie um die Frage: Was ist Veröffentlichung? ‚Im Gutachten 15 erklärte die Kom- mission [oder genauer gesagt Herr Stiles]: ‚Veröffentlichung, im Sinne des Kodex, besteht in der öffentlichen Ausgabe von Ge- drucktem.‘“ Das qualifizierende Wort ‚öffentlich‘ in dieser De- finition zeigt an daß das fragliche Gedruckte nicht nur für spezielle Personen oder für eine begrenzte Zeit bestimmt ist, sondern daß es der Welt gegeben, oder gebraucht wird in der Art eines dauernden wissenschaftlichen Dokuments. ‘‘— ‚Auf Grund des unterbreiteten Beweismaterials, und auf Grund der Prüfung eines Exemplars des Museum Calonnianum seitens des Sekretärs, ist die Kommission der Ansicht daß dieses weder ausgegeben noch gebraucht wurde im Sinne eines dauernden wissenschaftlichen Dokuments, und die darin enthaltenen neuen Namen sind nicht veröffentlicht im Sinne der Regeln.“ | Diese Argumentation Stiles ist aber in allen Punkten gänzlich unrichtig. Durchaus unstatthaft ist zunächst die Herbeiziehung der in Gutachten 15 gegebenen Defi- nition von ‚Veröffentlichung‘. Denn die Kommission hat keine so plumpe Zirkeldefinition gegeben, daß sie erklärte, daß eine Ver- öffentlichung in einer öffentlichen Ausgabe von Gedrucktem besteht. (Und hätte sie es getan, so würde dies für unseren Fall Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 25 natürlich garnichts besagen, da ja das Wort ‚öffentlich‘ um kein Jota mehr Aufschluß über den Begritf der Öffentlichkeit gibt als der Ausdruck ‚Veröffentlichung‘.) Vielmehr besagt jene Defi- nition, daß eine solche in einer öffentlichem Ausgabe von Ge- drucktem besteht (im Gegensatz zu einer [öffentlichen] Ver- lesung einer Arbeit in einer wissenschaftlichen Gesellschaft [oder der öffentlichen Ausgabe von etikettierten Exemplaren, wie sie in der Botanik vielfach üblich ist]). Dies geht übrigens auch aus dem Zusammenhange der betreffenden Stelle sowie aus der Sach- lage des Falles, zu dessen Klärung jene Definition dienen sollte, in einer jeden Zweifel ausschließenden Weise hervor, und ebenso auch aus Allen, Brewster, ... Stone, 1908, p. LXVIf., woraus Stiles jene Definition (mit einer stilistischen Änderung) offenbar geschöpft hat. — Völlig unzutreftend ist ferner Stiles’ weitere, auf garnichts gegründete Behauptung, daß das Wort öffentlich anzeigt, daß das fragliche Gedruckte nicht für eine begrenzte Zeit bestimmt ist. Nach dieser Auffassung würden ja nicht nur so ziemlich alle Tagesblätter, sondern auch alle vorläufigen Mitteilungen, ersten Entwürfe von Systemen usw., die nur für die Zeit bis zum Er- scheinen der definitiven Arbeit bestimmt sind, als überhaupt nicht veröffentlicht zu betrachten sein! — Was das ‚unterbreitete Beweismaterial‘‘ betrifft, so kann damit ganz offenbar nichts anderes als die Ausführungen Dalls (in Stiles, 1912a, p. 116) über das Werk — dieser war es nämlich, der das Gutachten ver- langt hatte — gemeint sein. Die von Dall für dessen nomenkla- torische Nichtberücksichtigung angeführten Gründe zieht Stiles bei der Begründung des Gutachtens in keiner Weise heran und betrachtet sie also augenscheinlich und mit Recht als nicht stich- haltig, sodaß ein Eingehen auf sie hier nicht nötig ist. Wohl aber muß ich eine von Dall über das Werk gemachte tatsächliche Angabe richtigstellen, da sie sonst als eine gewisse Stütze der Behauptungen Stiles’ über die Natur desselben erscheinen könnte. Herr Dall sagt nämlich: ‚Es enthält keine Beschreibungen oder spezifischen Hinweise auf Literatur oder Abbildungen in anderen Veröffent- lichungen.“ In Wirklichkeit enthält es aber nebst zahlreichen deskriptiven Angaben über einzelne Exemplare der darin ange- führten Arten, die allerdings sehr kurz sind und sich meist nur auf Größe und Farbe beziehen, insbesondere auch zahlreiche spezifische Hinweise auf die Literatur. Im laufenden Text sind diese allerdings in sehr gekürzter Form, oft nur durch den Namen des Autors des betreffenden Werkes, gegeben; auf p. VIII aber findet sich eine von Dall augenscheinlich übersehene „Erklärung der Abkürzungen‘, worin die durch jene bezeichneten Werke genau angegeben werden. — Vollends unverständlich ist es aber, wieso die Kommission zum Teil auch auf Grund der Prüfung des Werkes durch Herrn Stiles zu einem Urteil über dasselbe kommen kann, obwohl er ihr über seine bezüglichen Befunde nicht ein Wort mitteilt! Das ist 1. Heft 26 Franz Poche: ja das reine ‚aörög &pa‘‘ der Pythagoräer, ja noch weit schlimmer als dieses; denn dort war es wenigstens ein Pythagoras, auf dessen Wort die getreuen Schüler blindlings bauten. — — — Manche werden vielleicht fragen: ‚Wie kann Stiles es wagen [denn er selbst ist es, der diesen Satz geschrieben hat!], überhaupt eine solche Zumutung an eine internationale wissenschaftliche Kommission zu stellen? Was denkt er denn von den Mitgliedern dieser ?‘“ Ich will nun gewiß sein Vorgehen weder zu rechtfertigen noch zu verteidigen versuchen. Aber ich erfülle nur eine Pflicht der wissenschaftlichen Objektivität, wenn ıch konstatiere, daß der in jenen Fragen enthaltene Vorwurf gegen Herrn Stiles füglich nicht erhoben werden kann. Denn er könnte — leider, leider — mit sarkastischem Lächeln entgegnen: „Ich habe den Herren der Kommission nichts zugemutet, was nicht die überwiegende Mehr- zahl von ihnen wirklich getan hat. Ich habe sie also voll- kommen richtig beurteilt.“ Gewiß ließe sich dagegen ein- wenden, daß vermutlich ein Teil der Kommissionäre der Ent- scheidung Stiles’ aus ganz anderen als den von ihm geltend gemachten Gründen zugestimmt hat, ein anderer die betreffende Stelle nicht beachtet hat, und wieder andere endlich, durch Erfah- rung belehrt, sich sagten, daB jeder Widerspruch gegen Stiles’- Verdikt doch vergeblich sei (cf. unten p. 29—32). Aber wie die Sache nun einmal im Gutachten gedruckt steht, wäre Herr Stiles zu einer solchen Entgegnung formal vollkommen be- rechtigt!! Gründe für die Ansicht, daß das fragliche Werk ‚‚weder ausgegeben noch gebraucht wurde im Sinne eines dauernden wissenschaftlichen Dokuments“, werden also weder in der Dar- stellung des Falles noch im Gutachten selbst gegeben. Jene Ansicht Stiles’ entbehrt aber nicht nur jeder Begrün- dung, sondern ist zudem ganz offenbar falsch. Denn im Vorwort sagt der Autor des Werkes auf p. V, daß es nötig befunden wurde, neue Gattungen zu errichten; ‚und wie sie[i.e. die Arten ]zahl- reicher werden, wird es ohne Zweifel notwendig sein noch mehr Gat- tungen zu errichten, wie Fabritius [sic!]| und andere in der Entomolo- gie getan haben.‘“ Ferner entschuldigt er sich wegen voraussichtlicher Mängel in den (neuen) Art- und Gattungsnamen. So würde er doch gewiß nicht schreiben, wenn er die Arbeit nicht ‚im Sinne eines dauernden wissenschaftlichen Dokumentes‘‘ betrachten würde. Darauf hat auch schon Herr Stejneger (in Stiles, 1912a, p. 117) nachdrücklich hingewiesen, ebenso auf die damalige nicht seltene Ubung, Auktionskataloge zur Veröffentlichung derartigen deskriptiven Materials zu benützen, und auf äußere Umstände, aus denen gleichfalls erhellt, daß das Werk nicht nur für vorübergehenden Gebrauch bestimmt war. — Selbstver- ständlich blieben aber die Ausführungen Stejnegers aus den auf p. 29—31 dargelegten Gründen vollkommen ver- geblich. Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 97 Allgemeine Betrachtungen über die Gutachten. Es haben also von Mitgliedern seiner eigenen Kommission die Herren Blanchard; Maehrenthal, Schulze, Graff und Studer; Hoyle (zweimal); Maehrenthal und Schulze (zweimal); Jentink (dreimal); Monticelli; Hartert; und Stejneger (zweimal) innachgewiesenermaßen durchaus richtiger Weise gegen die jeweilige Entscheidung Stiles’ (bezw. [beim Gutachten 37] die einer früheren Entscheidung Stiles’ streng analoge Allens) gestimmt. Meist haben sie auch eine Begründung für ihre Ansicht gegeben, die gewöhnlich ab- solut beweisend für die Unrichtigkeit der Stiles’schen Zeurtassune ist: In keinem einzigen dieser Fälle hat aber Herr Stiles sich bewogen gefühlt, sein Diktum irgendwie zu ändern. Augenscheinlich betrachtet er die Darlegungen aller dieser Herren in keinem Falle als ‚wichtig‘ (cf. sein abweichendes Vorgehen im Gutachten 49 u. 50 [Stiles, 1912a, p. 113 u. 115], wo er Einwendungen gegen seine Darlegungen ausdrücklich diese seltene Ehre antut [s. unten p. 30f.]). — Nun frage ich: Kann irgend jemand, ganz abgesehen von den vor- stehenden Beweisen des Gegenteils, ernstlich glauben, daß wirk- lich in jedem dieser Fälle Stiles im Recht und die seine Ansicht bekämpfenden Autoren, ein Blanchard, ein Hartert, ein Hoyle, Maehrenthal und Schulze, Maehrenthal, Schulze, Graff und Studer, ein Monticelli, ein Stejneger usw. im Irrtum sind?!) Und umso weniger wird man dies glauben können, wenn man sich erinnert, einer wie vernichtenden Kritik die neueste umfangreiche Arbeit Stiles’ auf seinem eigenen Spezialgebiete, der Trematodenforschung, in vollster Ein- mütigkeit von zwei der unbestritten ersten Kenner dieser Gruppe, Odhner (1911, p. 189—191), und in noch viel schärferer Weise von Looss (1912, p. 353—356) unterzogen worden ist. Besonders letztere ist äußerst lehrreich und für uns hier deshalb wichtig, weil sie auf manches sonst völlig Unbegreifliche in dem Vorgehen Stiles’ ein gewisses Licht wirft. „Die Krone der Unzulänglichkeit muß — leider — der jüngsten Arbeit von STILES und GOLDBERGER zuerkannt werden.“ ‚Dann aber wehe, wenn STILES und GOLDBERGER Anhänger finden...“ Die Abbildungen „tühren dem interessierten Leser an den in Frage kommenden Stellen meist nur stärker markierte Anhäufungen von Drucker- schwärze vor.‘ ‚Alles was die letzten zehn Jahre an neuen Erfahrungen.... gebracht haben, scheint an den Autoren spurlos vorübergegangen zu. sein.‘ Ich kann ‚für ihr Verfahren vom Standpunkt ernster Forschung aus keine plausible Entschuldigung finden.“ — Um im Rahmen dieser Arbeit zu bleiben, vermeide !) Von jenen Fällen, wo Stiles wirklich im Recht war und un- stichhaltige Einwendungen gegen seine Ausführungen erhoben wurden, sehe ich dabei ganz ab, zumal da er hierbei ohnedies auch stets mit seiner Ansicht durchgedrungen ist (cf. oben p. 3). 1. Heft 28 Franz Poche: ich es absichtlich, die naheliegende Frage zu erörtern, ob ein Autor, dessen Leistungen derartige sind, allein schon aus diesem Grunde der geeignete Mann ist, um der Sekretär oder überhaupt Mitglied einer internationalen wissenschaftlichen Kom- mission zu sein und zudem noch eine de facto fast unumschränkte Herrschaft über sie auszuüben (cf. auch Hendel, 1912, p. 226). (Über letztere Tatsache wird sich kein einigermaßen mit der Sachlage Vertrauter dadurch täuschen lassen, daß Herr Stiles am letzten Zoologenkongreß in Monaco sich in den öffentlichen Sitzungen bei den Verhandlungen über die Nomenklaturfrage etwas mehr im Hintergrunde hielt und insbesondere auch in leicht zu durch- schauender Absicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit Wen- dungen wie: „Die Kommission hat mich beauftragt...“ [richtiger: Ich habe mir von meiner Kommission den Auftrag erteilen lassen... ] usw. gebrauchte.) Das eine aber muß auch hier mit voller Klarheit gesagt werden: Damit, daß Herr Stiles alle noch so be- rechtigten Einwände gegen seine, Ansichten /einizech ignoriert oder bestenfalls mit einer erweislich unrichtigen (s. Poche, 1912, p. 94) Bemerkungabtut und die betreffendenKom- missionäre unter Totschweigen ihrer Gründe von ihm und den anderen Mitgliedern seiner Kommission niedergestimmt werden (s. unten p. 30£.), wird eine Frage ebensowenig erledigt und. der Erreichung einer einheitlichen und stabilen Nomenklatur ebensowenig gedient wie damit, daß ihm mißliebige Anträge zu Änderungen der Regeln entgegen dem ausdrücklichen Auftrag des Kongresses (s. Matschie, 1902, p. 930; Blanchard, 1905, p. 8) vermittels des liberum veto einfach unterdrückt werden. Vielmehr müssen die Nomenklaturregeln in jeder Hinsicht, wieD.S. Jordan (1907, p. 468) so gut gesagt hat, ‚‚die beste mögliche Erledigung darstellen, sonst werden spätere Generationen sie beiseite werfen.” — — Stiles wird das Vorstehende vielleicht mit dem Hinweis entkräften wollen, daß es bei der Abgabe von 51 Gutachten nicht möglich war, es in jedem Falle ‚jedem Autor recht zu machen“, und daß die Kommission nicht auf ‚‚persönliche Wünsche‘ dieses oder jenes Kommissionsmitgliedess — oder anderen Autors — Rücksicht nehmen könne. Dies wäre ebenso richtig wie trivial, träfe aber das Gesagte in keiner Weise. Denn nicht darauf gründen sich die obigen Ausführungen und ebensowenig die so weitverbreitete und tiefgehende Unzufriedenheit mit der. ;nomenklatorischen. Tätigkeit. des. Herrn Stiles überhaupt, die wir nicht etwa nur bei den Gegnern, sondern ebenso auch bei entschiedenen Anhängern der strengen Durchführung des Prioritätsgesetzes finden. Vielmehr gründet sich das Gesagte einzig und allein darauf, daß Stiles eine ganze Anzahl Gutachten abgibt, die nachweislich unrichtig sind, an einem einmal erlassenen Ukas festhält, wenn noch so stichhaltige Gründe dagegen geltend Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 99 gemacht werden, und die Kenntnisnahme dieser letzteren den anderen Kommissionären bis ost festum vorenthält (cf. unten p. 30£.)! Erörterung der Mittel, durch die Herr Stiles in seiner Kommission eine Majorität für seine oft nachweislich unrichtigen Entscheidungen erlangt. Vorstehend habe ich, und in vielen Fällen haben, wie wir sahen, auch andere Autoren, sowohl Mitglieder als Nichtmitglieder seiner Kommission, den Beweis geführt, daß die Ausführungen Stiles’ den Nomenklaturregeln, auf die sie gegründet sein sollen, oft direkt zuwiderlaufen. Es drängt sich daher die Frage auf, durch welche Mittel er trotzdem eine Majorität für jene erlangt. Diese Mittel sind nachweislich folgende: 1. Herr Stiles macht oft insbesondere in der jedem Gutachten (außer 1—5) vorangestellten ‚Zusammenfassung‘, mehrfach aber auch im Haupttexte jener, fundamental unrichtige Angaben über den objektiven Tatbestand, auf Grund welcher seine Entscheidung dann freilich zutreffend erscheint. Die anderen Kommissionäre setzen aber begreiflicherweise meist voraus, daß wenigstens seine Angaben über den Tatbestand im wesentlichen richtig sind, sind auch mangels der oft schwer erhältlichen Werke, um die es sich handelt, vielfach garnicht in der Lage, sie zu kon- trollieren, und nehmen sie daher im guten Glauben an. Ein Teil von ihnen liest oft wohl überhaupt nur jene Zusammenfassung und stimmt auf Grund dieser zu (cf. Poche, 1912, p. 93, und die einstimmige Annahme! der Darlegungen im Gutachten 38 betreffs der englischen Namen in Tunstall, 1771, die nach den Angaben in diesem Gutachten selbst klar als gänzlich unrich- tigersichtlich sind [s. oben p. 20f.]).— Beispiele für das Gesagte sind: Stiles’ Angaben im Gutachten 16 über das, was das Gut- achten 5 besagt (cf. Poche, 1912, p. 87£.); seine Angabe im Gut- achten 20, daß Gronovius, 1763, binär ist?); seine ganz analoge Behauptung im Gutachten 24; sein total ungerechtfertigter Hinweis auf die Urbeschreibung im Gutachten 29. Ganz augenscheinlich tritt es bei einem Vergleich der Abstimmungen in den Gutachten 20 und 37, die streng analoge Fälle behandeln, hervor, daß hier solche Irreführungen durch unrichtige Angaben erfolgt sind. Denn zwei Kommissionäre — und zwar solche, die wirklich Verständnis für Nomenklatur haben (s. unten sub 2) — haben in je dem einen dieser Fälle gerade entgegengesetzt gestimmt wie in dem anderen, was nur dadurch zu erklären ist, daß sie sich eben in je dem einen Falle durch jene Angaben täuschen ließen, in dem anderen aber deren Unrichtigkeit erkannten. 2) Diese wird auch keineswegs durch den Zusatz ‚obwohl nicht kon- sequent binominal‘ entsprechend kommentiert, da man dabei nicht leicht etwas anderes denkt als;daß Gronow eben auch ternäre Benennungen für „Varietäten“ angewandt habe, 1. Heft 30 Franz Poche: 2. Die Mitglieder seiner Kommission werden formell zwar „vom Kongreß‘ gewählt; aber tatsächlich ist der Vorgang der, daß Stiles in seinem ‚‚Bericht der Nomenklaturkommission“ „‚vor- schlägt“,werzuwählenist—undder Kongreßhatdiesbis- herimmer blindlings angenommen. Gewiß dürfen die anderen Kommissionäre beidiesen,, Vorschlägen“ auch ’'maleinWortmitreden; aber ebenso gewiß ist, daß auch hierbei Stiles’ de facto fast unum- schränkte Diktatur über die Kommission zur Geltung kommt und zum mindesten niemand vorgeschlagen wird, der ihm nicht genehm ist. Hiermit will ich keineswegs sagen, daß nur Zoologen in die Kommission gewählt werden, die in allen wesentlichen Punkten die Stiles’schen Ansichten teilen. Dies ist aber zur Sicherung einer steten Majorität für ihn auch unnötig; dazu genügen voll- ständig ein Grundstock verläßlicher Ja-sager nebst der Stimme Stiles’ selbst, der natürlich stets auch für die Annahme des von ihm?) verfaßten Gutachtens stimmt, und eine entsprechende Auswahl der anderen Mitglieder; das Übrige tun dann schon die sub 1 und 3 angeführten Faktoren. — Stiles sucht zwar (1912b, p. 558) die Sache so darzustellen, als ob jeweils alle Mitglieder seiner Kommission ‚Spezialisten in Nomenklatur“ wären. Dies ist aber gänzlich unwahr, wie Herr Stiles mindestens so gut weiß wie ich, und machen sie zum Teil selbst nicht im Ent- ferntesten diesen Anspruch. Zustimmung zu allen oder fast allen Ausführungen Stiles’ ist doch gewiß nicht etwa auch nur ein Indizienbeweis für den Besitz von Verständnis und Kenntnis auf nomenklatorischem Gebiete — die ja eben den Spezialisten darin ausmachen. Und als schlagende Illustration für die Berechtigung des oben gebrauchten Aus- druckes ‚verläßliche Ja-sager‘‘ verweise ich darauf, daß nach Stiles’ eigenen Angaben (1910a, p. 10 und 12) Mitglieder seiner Kommission in nicht weniger als drei Fällen über eine Frage gleichzeitig sowohl im bejahenden als auch im verneinenden Sinne gestimmt haben [weil sie nämlich nach der Einrichtung des für die Unterschriften vorgesehenen Raumes ganz offenbar glaubten, daß Stiles wünsche, daß sie ihre Unterschrift an beide Stellen setzen]! — Es scheint im all- gemeinen viel zu wenig gewürdigt zu werden, über eine wie mächtige und gefährliche Waffe Stiles in dieser Auswahl der Kommissionäre verfügt. 3. Die oft absolut beweisenden Einwände gegen seine Ansichten, die von Mitgliedern der Kommission erhoben werden, bringt Stiles niemals zur Kenntnis der anderen Mit- glieder.*) (Betreffs einer ausführlicheren Darstellung s. Poche, ®) oder ausnahmsweise von einem anderen von ihm damit betrauten Mitgliede seiner Kommission, das erfahrungsgemäß ‚zufällig‘ stets die- selbe Ansicht über die betrefiende Frage hat wie er, *) In dem einen Falle des Gutachtens 49 [und anscheinend auch in dem des Gutachtens 50] hat er dies getan; in beiden Fällen waren Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 31 1913, p. 72.) Alle diese Herren sind somit gezwungen, ihre Stimme ausschließlich unter dem Einflusse der Ausführungen Stiles’ abzugeben, während ihnen die Kenntnis der Gegengründe vorenthalten wird. Und anderseits hat da- durch kein einziger Kommissionär praktisch irgend- welche Möglichkeit, mit seiner Ansicht gegen die des Herrn Stiles durchzudringen. (Dies kann auch keineswegs etwa dadurch gerechtfertigt werden, daß er Sekretär der Kom- mission ist und die anderen Herren nicht. Denn ein zufälliger Umstand wie dies soll und darf gewiß nicht einen so überwiegenden, entscheidenden Einfluß auf das Schicksal der von den anderen Kommissionären vertretenen Ansichten sowie auf die von der Kommission als solcher abgegebenen Gutachten haben. Zudem handelte Stiles genau ebenso, als der verstorbene Herr v. Maehrenthal ebenfalls Sekretär dieser war.) In dieser Hinsicht waren die Verhältnisse vor der hochherzigen Subvention der Smithsonian Institution für Schreibarbeiten sogar weniger schlecht als jetzt. Denn damals wurden die Gutachten von einem Mitglied zum anderen herumgeschickt, sodaß wenigstens die späteren die von anderen geäußerten Gründe gegen Stiles’ Auffassung erfuhren. — Man sollte meinen, daß eine solche Subvention dazu dienen würde, die Kommunikation zwischen den Mitgliedern zu verbessern, also u. a. die vorgebrachten Argumente bei zu treffenden Entschei- dungen besser und vollständiger zu ihrer Kenntnis zu bringen. In Herrn Stiles’ Hand hat sie aber den Effekt, daß ihnen alle ihm nicht genehmen Argumente besser und vollständiger vorenthalten werden. Kann dies der Absicht der Smithsonian In- stitution entsprechen?? Nun frage ich: Kann irgend jemand glauben, daß ein solches Vorgehen einer unvoreingenommenen Beurteilung förderlich oder nur damit gut vereinbar ist? Und daßes die Absicht des Kon- gresses war, alser eine Kommission von 15 (jetzt 18) Mitgliedern, größtenteils bewährte und angesehene Forscher, ernannte, daß die Ansicht eines Herrn durch solche Mittel in jedem einzelnen Falle über alle noch so triftigen Gegengründe triumphieren solle? Daß solche Verhältnisse alles Vertrauen in die Richtig- keit und Zweckmäßigkeit der formell „von der Kom- mission“ abgegebenen Gutachten zerstören müssen, ist klar. Ebenso, was das bei Entscheidungen bedeutet, deren Kraft ausschließlich auf jenen Momenten beruht. Ist es doch schon soweit gekommen, daß z. B. kürzlich ein Autor, der gewiß in Nomenklaturfragen nicht zu konservativ ist, nämlich aber die betreffenden Herren im Irrtum, so daß es ihm nicht schwer fiel, ihre Ausführungen zu widerlegen. Er konnte diese also, ohne für die Annahme seiner Ansicht fürchten zu müssen, beruhigt den anderen Kom- missionären mitteilen und sie sogar als ‚wichtig‘ bezeichnen. i. Heft 32 Franz Poche: Hendel (1912, p. 226), erklärt hat, daß alle der Sachlage nach unterrichteten Zoologen ihm zustimmen werden, daß die Verhält- nisse in der Kommission unhaltbare geworden sind und daß diese de facto durch eine Person allein repräsentiert wird. Wen er damit meint, erhellt daraus, daß er gleich danach von „der Kommission — oder, was dasselbe ist, Mr. Stiles‘ spricht. Letzteres ist zwar etwas übertrieben; aber daß eine solche Be- hauptung öffentlich von einem ernsten Forscher gemacht werden kann, ist bezeichnend genug! Ein anderer in Nomenklaturfragen bewanderter Forscher, Mathews, hat (1911, p. 5) das Verfahren in einem solchen (von Herrn Stiles verfaßten) Gutachten mit lapidarer Kürze als ‚ein höchst unwissenschaftliches Vorgehen“ erklärt (cf. oben p. 2f.). Und einer der speziell auch in syste- matischer Hinsicht allerersten lebenden Entomologen, Handlirsch, betont an bedeutungsvoller Stelle (1913, p. 81), daß ihm ‚‚die Geschäftsführung der ständigen Internationalen Nomen- klaturkommission nicht die Gewähr für eine wirklich objektive und den Intentionen der großen Mehrheit der Zoologen entspre- chende Behandlung und Weiterentwicklung der offiziellen Regeln zu bieten scheint.‘‘ Und weiter bemerkt Herr Handlirsch: ‚Eine Kommission, in welcher die Stimme eines Mitgliedes genügt, um irgendeinen ihm nicht genehmen Antrag aus der Diskussion aus- zuschalten und ein Kongreß, der von solchen ausgeschiedenen Anträgen nichts erfährt und zudem ..... . die von der aus wenigen Mitgliedern bestehenden Kommission unterbreiteten Vorschläge meist kritik- und interesselos billigt, sind nicht das kompetente Forum für derlei Angelegenheiten‘. Zusammenfassung. Die Gutachten enthalten zahlreiche Ausführungen und Be- hauptungen, die mit den Nomenklaturregeln oder dem objektiven Tatbestand in Widerspruch stehen und überdies oft ganze Reihen neuer, einschneidender Namensänderungen bedingen würden. Außer- dem geben jene irrtümlichen Auffassungen zu massenhaften Un- sicherheiten und unentscheidbaren Meinungsverschiedenheiten Anlaß. — Dadureh kann die Nomenklatur nie zur Ruhe kommen. Darauf hat auch schon Mathews nachdrücklich hin- gewiesen. — Der Verfasser der allermeisten Gutachten ist Stiles. Gutachten 1. — Es ist gänzlich ungerechtfertigt, eine Abbildung zwar (und mit vollem Recht) bei Art-, nicht aber bei Gattungsnamen als eine ‚indication“ [bezw. Kennzeichnung] zu betrachten, wie es hier geschieht. Zudem gibt die Stilisierung des Gutachtens zu Unsicherheit und Zweifeln Anlaß. — Noch unlogischer ist es, daß bei Gat- tungsnamen zwar die Anführung eines Typus als eine Kenn- zeichnung betrachtet wird, nicht aber die Anführung meh- rerer oder aller Arten des Genus! Dieser sowie der vorher zurückgewiesene Standpunkt widerstreiten auch der bisherigen Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 33 Übung und würden daher viele neue Namensänderungen bedingen. — Sowohl den Regeln zuwiderlaufend als aus gewich- tigen anderen Gründen entschieden zu widerraten ist es, die Hin- zufügung eines Vulgärnamens nicht als für die Zulässigkeit eines Namens genügend zu betrachten. Denn die Regeln verlangen hierfür ausdrücklich nur, daß der Name von einer ‚‚indication‘“ [Andeutung] begleitet sei; und es ist unleugbar, daß die Hinzufügung eines Vulgärnamens eine solche darstellt. Stiles’ eigene Kommission hat zweimal Entscheidungen gefällt, die diesem irrigen Gutachten zuwiderlaufen. Gutachten 4. — Dieses behauptet, daß Manuskriptnamen schon durch ihre bioße Anführung als solche zulässig werden und daß sogar ihre Giltigkeit nicht dadurch beeinflußt wird, ob sie von dem sie veröffentlichenden Autor angenommen oder verworfen werden. Diese Ansicht ist aber gänzlich irrig und hätte überdies bedeutende Übelstände, vor allem zahlreiche Namensänderungen zur Folge. Zudem ist sie absolut un- vereinbar mit dem von der Kommission selbst un- mittelbar nachher in bezug auf vorlinneische Namen, die nach- 1757 wieder gedruckt wurden, in dem streng analogen Falle eingenommenen gerade entgegengesetzten Standpunkt. Gutachten 6. — Stiles’ Ansicht, wonach auf Grund der Bestimmung (g) desneuen Art. 30der Regeln —dieer stets, aller- dings ganz mit Unrecht, als giltig betrachtet — unter gewissen Umständen nicht die willkürliche Typusbestimmung, sondern de facto das Eliminationsverfahren für die nach- trägliche Festlegung des Typus von Gattungen anzuwenden wäre, steht mit jener in Wirklichkeit in direktem Wider- spruch. Überdies ist das Gutachten so wenig präzise und ein- heitlich abgefaßt, daß es invielfacher Hinsicht ganz unklar ist, welche Fälle alle darunter subsumiert werden sollen. Gutachten 7. — Stiles’ Behauptung, daß durch die Be- zeichnung einer Art als ‚‚n. g., n. sp.‘ diese gemäß Art. 30a zum Typus der betreffenden neuen Gattung bestimmt wird, steht in vollem Widerspruch mit diesem Artikel. Gutachten 16. — Hier sucht Stiles darzulegen, daß die bloße Zitierung eines vorlinndischen mononominalen Namens einer Spezies (welchen Begriff er beharrlich mit dem ganz verschiedenen Begriff „Speziesnamen‘ verwechselt) in der Synonymie gegebenen- falls Tautonymie begründe. Dies ist aber ganz unhaltbar, wie schon die Kommissionäre Maehrenthal und Schulze klar be- wiesen haben, und ‚widerspricht direkt nicht nur den Regeln, sondern auch dem Gutachten5 der Kommission. Zu welchen endlosen Meinungsverschiedenheiten jene Ansicht führen würde, erhellt am schlagendsten aus der Ängstlichkeit, mit der Stiles es vermeidet, sich auch nur in einem einzigen Falle effektiv für ihre Anwendung auszu- sprechen. Archiv für Naturgeschichte R 01914 AL, 3 1. Heft 34 Franz Poche: Gutachten 19. — Die Ersetzung des von Jordan und Seale gebrauchten Namens Pharopteryx Rüpp. durch Plesiops ist unberechtigt. Gutachten 20. — Hier behauptet Stiles, daß es klar ist (sic!), daß Gronovius (1763) binäre Nomenklatur angewandt habe. Danach wären sowohl polynominale als mononominale Benennungen von Arten dieser entsprechend. — Dies ist erwiesener- maßen gänzlieh irrig. Unzweifelhaft richtig ist vielmehr die allgemein herrschende, bisher auch von Stiles selbst ver- tretene Auffassung des Begriffes binäre Nomenklatur. Überdies würde Stiles’ sonderbare neuerliche Ansicht zahllose höchst störende neue Namensänderungen zur Folge haben und hat sie zum Teil schon veranlaßt. Bezeichnend ist, daß Stiles gerade hierdurch einen bisherigen entschiedenen Anhänger der strengen Priorität dazu getrieben hat, die einzige Rettung in einer Liste von Nomina conservanda zu erblicken! — Zur Begründung seiner jetzigen Ansicht berief sich Stiles in einer Sitzung seiner Kommission allen Ernstes auf ein gewöhnliches Wörterbuch und betonte, daß es die höchste Autorität Sei, die er kenne! | Gutachten 23. — Stiles’ Behauptung, daß der von La Cepede nur als Teil polynominaler Manuskriptnamen in der Synonymie zitierte Name Aspro zulässig sei, ist in dop- pelter Hinsicht unrichtig. Der allgemein übliche Name Aspro C. V. ist also durch jenen nicht präokkupiert. Gutachten 24. — Gleiches gilt in dem streng analogen hier behandelten Fall. Gutachten 26. — Stiles’ Ansicht, daß der Name Cypsilurus evident ein Druckfehler ist und zu Cypselurus zu verbessern ist, ist durchaus unzutreffend. Gutachten 29. — Dasselbe gilt von seiner analogen Ansicht betreffs des Namens Pachynathus. Gutachten 33. — Nach Stiles sind die Namen Rutilus und Plargyrus für verschiedene Gattungen verfügbar. Dies ist jedoch ganz unhaltbar, nicht nur weil jene unbedingte Synonyme sind, sondern auch weil Stiles dabei eine einer Gattung ursprünglich nur zweifelhaft zugerechnete Art als Typus dieser betrachtet! Giltiger Name des Genus ist Rutilus. Gutachten 37. — Streng analog der irrtümlichen Ansicht Stiles’ im Gutachten 20 besagt dieses Gutachten, daß Brissons (1760) Nomenklatur ‚konsequent binär‘“ ist und seine Gattungsnamen daher zulässig sind. Es gilt daher das unter jenem Gesagte auch hier. — Dieses Gutachten proklamiert natürlich etwas ganz anderes als einfach die Beibehaltung jener Brissonschen Namen, die bisher als Ausnahmen vielfach ge- braucht wurden, wie es ja nach den am Monacoer Kongreß ge- faßten Beschlüssen auch weiterhin geschehen könnte. — Augen- scheinlich_ hat _ weder Allen noch Stiles erkannt, daß bei Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 39 Annahme jenes Standpunktes unbedingt auch Brissons Artnamen dort, wo er Arten binominal benannt hat, zulässig wären! Ferner brächte jener Standpunkt große theo- retische Schwierigkeiten mit sich. Gutachten 38. — Dieses besagt, daß auch jene lateinischen Namen in Tunstall, 1771, zulässig sind, die lediglich von einem Vulgärnamen begleitet sind, wenn dieser durch Pennant, 1768, oder Brisson, 1760, identifizierbar ist, nicht aber, wenn dies nicht der Fall ist. Letzteres wäre nach Gutachten 1 allerdings richtig; doch ist dieses selbst in jener Hinsicht falsch. Der erste Teil von Gutachten 38 ist dagegen an sich durchaus richtig, wider- streitet aber dem Gutachten 1. Gutachten 39. — Dieses besagt, daß die lateinischen Namen in Cuvier, 1800, zulässig sind, soweit sie durch die „bibliographi- schen Hinweise‘ auf p. XIX identifizierbar sind. Die hierbei zu- grunde gelegte Auffassung des objektiven Tatbestandes ist aber in zweifacher Hinsicht irrig, sodaß jene nach Gutachten 1 unzulässig wären. An sich ist aber die Ansicht, daß jene Namen zulässig sind, durchaus richtig (s. oben sub Gutachten 1). Gutachten 41. — Stiles’ Änderung des Namens Athlennes zu Ablennes entbehrt jeder Berechtigung. Gutachten 48. — Das Gutachten besagt, daß die Namen von Brehm in Isis, 1828 und 1830, die nur von einem Vulgärnamen begleitet sind, nomina nuda sind. Es fehlt aber in dem Gut- achten jede Grundlage zu einem Urteil über die Namen von 1830! Im übrigen ist es zwar nach Gutachten 1 richtig (s. d.), in Wirklichkeit aber irrtümlich. r Gutachten 51. — Die Ansicht, daß die Namen im Mus. Calonn. unzulässig sind, ist absolut unhaltbar, wie schon Stejneger klar bewiesenhat. — Stilesmutet hierbeiseiner Kommission, und leider mit Erfolg, direkt zu, eine bloße Behaup- tung seinerseits mit zur Grundlage ihrer Entscheidung zu machen — oöros äpa. — — Zahlreiche Kommissionäre haben Widerlegungen von vorstehend zurückgewiesenen Ansichten Stiles’ gegeben, die gewöhnlich absolut beweisend sind. Nie aber hat er sein Verdikt daraufhin irgendwie geändert. — Umso weniger kann man glauben, ganz abgesehen von dem geführten Beweis des Gegenteils, daß wirklich Stiles in jedem Falle im Recht und alle anderen gedachten Kommissionäre im Irrtum sind, wenn man sich erinnert, wie vernichtend seine neueste umfangreiche Arbeit auf seinem eigenen Spezialgebiete, der Trematodenforschung, einmütig von zwei der ersten Kenner dieser Gruppe kritisiert wird. Looss erkennt . ihr geradezu die Krone der Unzulänglichkeit zu, legt dar, daß alles, was die letzten zehn Jahre an neuen Erfahrungen gebracht haben, an Stiles spurlos vorübergegangen ist, und kann für sein Verfahren „vom Standpunkt ernster Forschung aus keine plausible Ent- 3*+ 1. Heft 36 Franz Poche: schuldigung finden“. Dies ist hier deshalb wichtig, weil dadurch ein gewisses Licht auf manches sonst absolut Unbegreifliche in Stiles’ Vorgehen fällt. — Ohne darauf einzugehen, ob ein Autor ‚von solcher Qualifikation überhaupt geeignet ist, um Mit- glied und noch dazu Sekretär und zudem de facto fast unumschränkter Diktator einer internationalen wissen- schaftlichen Kommission zu sein, muß das eine klar gesagt werden: Damit, daß Stiles alle Widerlegungen seiner Ansichten glattweg ignoriert oder bestenfalls mit einer erweislich unrichtigen Bemerkung abtut und die betreffenden Kommissionäre unter Totschweigen ihrer Gründe einfach niedergestimmt werden, wird eine Frage nicht erledigt und die Erreichung einer einheitlichen und stabilen Nomenklatur gewiß nicht gefördert. — Die so weitver- breitete und tiefgehende Unzufriedenheit mit der nomenklatorischen Tätigkeit Stiles’ findet sich ebenso bei entschiedenen Anhängern wie bei Gegnern der strengen Durch- führung des Prioritätsgesetzes. Die Mittel, durch die Stiles in seiner Kommission eine Ma- jorität für seine Entscheidungen auch dort erlangt, wo diese nach- weislich falsch sind, sind: 1. er macht oft fundamental unrichtige Angaben über den objektiven Tatbestand, die die anderen Kom- missionäre vielfach garnicht in der Lage sind zu kontrollieren. Ein Teil dieser liest oft wohl überhaupt nur das jedem Gutachten beigegebene „Resume“. — 2. Er schlägt vor, wer in die Kommission zu wählen ist; und der Kongreß hat dies immer blindlings angenommen. Dadurch ist es ihm leicht, sich einen Grundstock verläßlicher Ja-sager zu sichern. Die Be- deutung dieses Faktors wird viel zu wenig gewürdigt. — Stiles’ Darstellung, als ob jeweils alle Kommissionäre ‚Spezia- listen in Nomenklatur‘ wären, ist gänzlich unwahr, wie Stiles selbst sehr wohl weiß. In nicht weniger als drei Fällen haben Mitglieder seiner Kommission über eine Frage gleichzeitig sowohl im bejahenden als im verneinenden Sinne gestimmt! — 3. Stiles nötigt die anderen Mitglieder, ihre Stimmen aus- schließlich unter dem Einflusse seiner — oft nach- weislich unrichtigen — Ausführungen abzugeben, wäh- rend er ihnen die gegen diese vorgebrachten Gründe vorenthält. Daher hat auch kein Mitglied praktisch irgendwelche Aussicht, mit seiner Ansicht gegen die Stiles durch- zudringen. In dieser Hinsicht waren die Verhältnisse vor der Subvention der Smithsonian Institution sogar weniger schlecht als jetzt. Kann das den Intentionen dieser entsprechen?? Dadurch muß alles Vertrauen in die Gutachten „der Kommission“ zerstört werden. Kompetente Autoren haben auch bereits nieder- schmetternde Urteile über die einschlägige Tätigkeit Stiles’ gefällt und an bedeutsamer Stelle ihr Mißtrauen in die Ge- schäftsführung, seiner Kommission ausgesprochen. Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 37 Literaturverzeichnis. (Die mit einem * bezeichneten Publikationen waren mir nicht zugänglich.) [Allen, J. 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[Diese Veröffentlichung ist anonym erschienen; da Stiles aber ausdrücklich als der Autor der überwiegenden Mehrzahl der in ihr enthaltenen ‚„Opinions‘“ angeführt ist und nach der ganzen Lage des Falles kein Zweifel bestehen kann, daß er auch der Autor aller jener anderen Teile derselben ist, wo nicht ausdrücklich jemand anderer als solcher angegeben ist, so ist es wohl vollkommen gerechtfertigt, ihn in []als Autor der Veröffentlichung überhaupt anzuführen.] — (1910b), Opinions rendered by the International Commission on Zoological Nomenclature. Opinions 26 to 29. (Smithson. Inst. Washington, Public. 1989. [Betrefis der Anführung Stiles’ als Autor dieser Veröffentlichung verweise ich auf das bei [Stiles], 19102 Gesagte.] — (1911), Opinions rendered by the er! rn, on Zen ssl Nomenclature. Opinions 30 to 37. (Smithson. Inst. Washington, Public. 2013.) [’Betreffs der Anführung Stiles’ als Autor dieser Veröffentlichung verweise ich auf das bei [Stiles], 1910a Gesagte.] — (1912a), Opinions rendered by the International Commission on Zoological Nomenclature. Opinions 38 to 51. (Smithson. Inst. Washington, Public. 2060.) [Betreffs der Anführung Stiles’ als Autor dieser Veröffentlichung verweise ich auf das bei [Stiles], 1910a Gesagte.] Stiles, C. W. (1912b), The Unanimous Vote Rule in the International Commission on Zoological Nomenclature. (Science (N. S.) 36, p. 597 —598.) [Stiles, C. W. und Carus, J. V.] (1898), Report on Rules of Zoological Nomenclature to be submitted to the Fourth Inter- national Zoological Congress at Cambridge by the International Commission for Zoological Nomenclature. Bericht über Regeln der Zoologischen Nomenclatur dem Vierten Internationalen Zoologischen Congresse in Cambridge vorgelegt von der Inter- nationalen Nomenclatur-Commission. [Cf. t. c., p. 2—5.] Stiles, C. W. and Goldberger, J. 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Lardner. — Natural History.) *Tunstall, M.] (1771), Ornithologia Britannica: seu Avium omnium Britannicarum tam terrestrium, quam aquaticarum cata- logus, sermone lat., angl. et gallico redditus: cui subjieitur appendix, Aves alienigenas, in Angliam raro advenientes, complectens. Neue Lepidoptera aus Kamerun. Gesammelt von Herrn Leutnant v. Rothkirch und Panthen. Von Embrik Strand, Berlin. Herr Leutnant von Rothkirch und Panthen hat dem Deutschen Entomologischen Museum in Berlin-Dahlem eine von ıhm im Küstengebiete von Kamerun 1912 und 1913 zusammen- gebrachte Lepidopterensammlung überwiesen, deren Bearbeitung ich übernommen habe. Als vorläufige Mitteilung veröffentliche ıch im folgenden Beschreibungen einiger darunter vorhandenen Novitäten; eine Übersicht sämtlicher in der Ausbeute vorhandenen Arten hoffe ich später geben zu können. — Die Typen gehören alle dem Deutschen Entomologischen Museum. Fam. Nymphalididae. Gen. Cymotho& Hb. Cymothoe theobene Dbl. Hew. ab. dualana Strand n. ab. Von Duala, 22. IX., liegt ein 2 vor, das oben stark verdunkelt ıst: im Hinterflügel ist die sonst weiße Partie dunkel graubraun bestäubt, so daß die Grenzlinie des Basalfeldes nur noch im Costal- felde erkennbar ist und die schwarzen Flecke wenig hervortreten, 'ım Vorderflügel ist die sonst weiße Partie ebenfalls dunkel be- stäubt, aber spärlicher als im Hinterflügel (am deutlichsten im Dorsalfelde), so daß die Grenze der basalen Partie hier auch hinter dem Costalfelde deutlich ist. Unten sind keine nennenswerte Unterschiede vorhanden. Diese Form möge ab. dualana m. heißen. Fam. Noetuidae. Gen. Acantholipes Led. Acantholipes maculiferoides Strd. n. sp. Ein @ von Duala, 22. VII. 1. Heft 49 Embrik Strand: Ähnelt A. maculifera Mab. (in: Novitat. Lepid., T..I, Fig. 5), weicht aber ab durch dunklere Hinterflügel, der große Dorsalfleck der Vorderflügel erreicht den Hinterrand, die Färbung der Vorder- flügel ist reiner grau, also nicht gerötet wie bei maculifera, wohl ‚aber mit schwachem violettlichem Anflug. — Eine wenigstens sehr ähnliche Form habe ich als ‚‚Plecoptera rvesistens WIk.‘‘ be- stimmt gesehen. | Vorderflügel grau, schwach violettlich angeflogen und mit feinen braunen Punkten dicht und gleichmäßig besprenkelt und mit folgenden schwarzbraunen, scharf markierten (weil grauweiß- lich umrandeten) Flecken: Ein subapikaler, hinten abgerundeter, auf dem Rande 3 mm langer, 2,5 mm breiter Costalfleck, in der Zelle ist proximal ein runder Punktileck, distal ein etwas größerer, apikalwärts konkav begrenzter Nierenfleck, ein subbasaler und subcostaler Punktfleck ist länglich und zweispitzig, in der Linie zwischen diesem und dem proximalen Zellfleck, letzterem etwas näher, liegt die Vorderspitze eines bis zum Hinterrande sich er- streckenden, außen hinter der Mitte einmal eingeschnittenen QOuerfleck, der vielleicht mitunter in einem größeren vorderen dreieckigen und einem kleineren hinteren abgerundeten Fleck zerfällt. Außerdem sind zwei braune, verloschene, schmale Ouer- binden vorhanden, von denen die eine vom Analwinkel senkrecht auf den Vorderrand gerichtet, gerade und hinter ihrer Mitte einmal leicht unterbrochen ist, während die andere auf der Mitte des Hinterrandes breit anfängt, sich plötzlich stark verschmälert, am Hinterrande der Zelle plötzlich nach außen umbiegt und, allerdings ganz undeutlich, mit der distalen Ouerbinde unter einem vorn offenen spitzen Winkel zusammenstößt. Auf dem Vorderrande, gegenüber dem Punktifleck in der Zelle, ist ein brauner, verwischter Fleck, der vielleicht bisweilen sich zu der medianen Binde hinüber- streckt. Ferner haben die Vorderflügel eine fast linienschmale, innen gezackte Saumbinde. In der Mitte des Saumfeldes ist ein undeutlicher hellerer Wisch. Fransen beider Flügel mit heller Basallinie. Hinterflügel dunkelgrau. Unterseite beider Flügel im Grunde grauweißlich, die der Hinterflügel dicht und fein braun besprenkelt, die der Vorderflügel außerdem längs der Mitte dunkler angeflogen. — Auf den beiden dunklen Hinterrandflecken der Ober- seite der Vorderflügel sind lange, kräftige, ebenso gefärbte, auf- gerichtete Schuppen vorhanden. Körper graubräunlich, die, Vorderhälfte des Thoraxrückens sowie der Kopf dunkelbraun, zwischen den Antennen heller. Fühler und Palpen braun, letztere innen ein wenig heller. Unter- seite des Körpers heller grau. Flügelspannung 30 mm. Flügellänge 15 mm. Körperlänge 12 mm. Fam. Lymantriidae. Gen. Nyetemera Hb. Nyctemera hesperia Cr. cum ab. (?) eremitana Strd. n. ab. Zwei Exemplare der Hauptform von Duala, 7. X. und 22. IX. Neue Lepidoptera aus Kamerun. 43 Ein weiteres Exemplar (von Soppo, 4. I. 13) weicht von der Hauptform erheblich ab und könnte für gute Art gehalten werden: nach dem mir vorliegenden Material bin ich doch geneigt an die spezifische Zusammengehörigkeit zu glauben. Das Basalfeld der Vorderflügel größtenteils schwarz beschuppt, so daß die weiße Färbung nur noch als zweischmale, isolierte Längsstreifen im Dorsal- felde, sowie als je ein schmaler, verwischt weißlicher, isolierter Längsstrich in der Mitte und längs der Außenseite des Hinterrandes der Zelle erhalten ist. Die weiße Subapikalbinde ist isoliert, indem sie nach hinten die Rippe 4 nur zur Not überragt und somit von der weißen Medianbinde um fast ihre eigene Breite getrennt bleibt. Die Form der Subapikalbinde ist komma- oder keilähnlich und die bei der Hauptform der Art vorhandene Krümmung ist hier fast nicht erkennbar. Das orangegelbe Feld der Hinterflügel ist größer und intensiver gefärbt als bei denanderen vorliegenden Exemplaren. Die Vorderflügellänge der an beiden Flügelspitzen beschädigten Type beträgt etwa 55 mm. Fam. Geometridae. Dualana veniliformis Strand n. g. n. sp. Ein & von Duala, 22. VII. Gen. Dualana Strd. n. g. Boarmiine. Rippe 8 der Hilg. mit 7 anastomosierend. Hintertibien mit der den männlichen Boarmiinen charakteristischen Bildung. Hiflg. nicht geschwänzt oder geeckt. Die Beschuppung dürfte bei unbeschädigten Exemplaren glatt sein [daß sie bei dem einzigen vorliegenden Exemplar auf dem Thoraxrücken etwas ruppig und unordentlich erscheint, dürfte beim Fang bezw. beim Spießen verursacht sein]. Palpen vorgestreckt, das Medianglied unten schneidig abstehend schuppig bekleidet, das scharf zuge- spitzte Endglied erscheint nackt, die Stirn nicht überragend. Im Vorderflügel ist Rippe 12 frei, 11 aus dem apikalen Drittel des Vorderrandes der Zelle und mit der ebenfalls aus dem Vorderrande der Zelle entspringenden Rippe 10 anastomosierend, wodurch eine kleine Areola gebildet wird; 10+9-+8+7 gestielt. In beiden Flügeln entspringt Rippe 3 ganz kurz innerhalb der Ecke der Zelle. Die Fühler fadenförmig und fein ziliiert. Stirn flach [allerdings ist die Beschuppung abgerieben]. — Die Fleckenzeichnung, Palpen usw. erinnern an Abraxas, aber das Geäder abweichend. Ferner mit Bapta (Steph.) Hmps. verwandt, aber Rippe 12 der Vilg. ist frei, 3 beider Flügel entspringt von der Ecke der Zelle ein wenig entfernt, die Hintertibien (des $) verdickt usw. Flügelschnitt und Zeichnung ähneln Venilia Dup., aber die Rippen 10—12 weichen ab usw. — Unter den zahlreichen von Warren aufgestellten Gat- tungen ist auch keine, die mit der vorliegenden ganz überein- zustimmen scheint, leider sind seine Diagnosen meistens so un- genügend, daß eine sichere Identifizierung darnach unmöglich ist. — Type und einzige Art: 1. Hett AA Embrik Strand: Dualana venihformis Strd. n. sp. d. Flügel zart, dünn beschuppt, stellenweise halb durch- schimmernd und irisierend. Grundfarbe rahmweißlich;; die Vorder- flügel an der Basis und an den beiden Rändern ganz schwach bräunlichgelb bestäubt mit einzelnen dunkleren Atomen da- zwischen, in der Zelle ein rundlicher, dunkelgrüner, etwa 2,5 mm langer und 1,5 mm breiter, dichter beschuppter Fleck, ein zweiter ebensolcher Fleck findet sich außerhalb der Diskozellulare zwischen den Rippen 4 und 6, und endlich liegt ein dritter ebensolcher unmittelbar hinter dem Zellfleck, zwischen der Zelle, Basis der Rippe 2 und der Dorsalader. Eine braune Postmedianquerlinie ist auf dem Vorderrande um 4,5 mm von der Flügelspitze, auf dem Hinterrande um 2 mm von dem Saume entfernt, bildet in dem Felde 2 einen ziemlich scharfen, mit der Spitze saumwärts ge- richteten Winkel und zeigt Andeutung zu einem Winkel auf der Rippe 6. Zwischen dieser Linie und dem Saume findet sich in der vorderen Hälfte des Saumfeldes eine verloschene Querbinde, die aus je drei grünlichen und braungelblichen, unter sich abwechseln- den Flecken zusammengesetzt ist, ein aus zwei solchen Fleckchen bestehender Wisch findet sich im Analwinkel und dann folgt eine ver- loschene bräunliche Submarginallinie und eine dicke, dunkelbraune, scharf markierte Saumlinie, die auf den Rippen schmäler ist. Fransen weiß. — Hinterflügel im Grunde wie die Vorderflügel und mit jedenfalls sehr ähnlichen Zeichnungen (beim einzigen vor- handenen Exemplar teilweise abgerieben!); die zwischen der postmedianen und der sublimbalen Linie sich befindende dunkle Querbinde erscheint hier schmal und zickzackförmig (eine ähn- liche Form würde sie bei ausgezeichnet erhaltenen Exemplaren vielleicht im Vorderflügel haben). Die Unterseite beider Flg. wie die Grundfarbe der Oberseite, ohne andere Zeichnungen als eine feine dunkle Submarginallinie. Körper rahmgelblich, mit ver- einzelten dunkleren Schuppen spärlich bestreut. So sind auch die Beine gefärbt, die Endglieder jedoch schwach braungelblich, was auch die Färbung der Antennen ist. Flügelspannung 30 mm. Flügellänge 16 mm. Gen. Boarmia Tr. Boarmia Rothkirchi Strand n. sp. Ein ® von Duala 22. X. Flügel im Grunde schmutzig-weißlich, spärlich und fein dunkler bestäubt und mit grauen Zeichnungen und Bestäubung, so daß die Grundfarbe nur im Medianfelde, im Hinterflügel außerdem im Basalfelde, erhalten ist. Die aus querverlaufenden Linien und Binden bestehende Zeichnung ist der Hauptsache nach wie bei Boarmia acaciaria Bsd.; von dieser Art unterscheidet sich unsere neue u. a. durch den großen, schwarzen, auffallenden, im Inneren nicht helleren, etwas eckigen, isolierten Diskozellularfleck beider Flügel. Das Wurzelfeld der Vorderflügel ist nur ganz wenig dunkler als das Medianfeld, hat auf dem Vorderrande vier dunkle Punkt- Neue Lepidoptera aus Kamerun. 45 flecke und wird außen durch eine verloschene Doppelquerlinie begrenzt, die ebenso wie die das Medianfeld außen begrenzende Postmedianlinie leicht zickzackförmig und auf den Rippen ver- dickt erscheint. Der Diskozellularfleck der Vorderflügel ist von dem Vorderrande um kaum ihren Durchmesser, von der Post- medianquerlinie um reichlich denselben entfernt; letztere ist am Hinterrande um 7, am Vorderrande um 11,5 mm von der Flügel- wurzel entfernt, verläuft zwischen dem Hinterrande und Rippe 5 parallel zum Saume, dann etwa senkrecht auf den Vorderrand ge- richtet. Zwischen Saum und Postmedianlinie ist das Feld etwas unregelmäßig dunkel beschattet mit einer feinen, höchst undeut- lichen helleren Sublimballinie ; zwischen dieser und der Postmedian- linie ist eine bis zur Flügelspitze erkennbare, höchst undeut- liche, hellere, etwa gerade verlaufende Schattenbinde. Der Saum ist schwarz punktiert. Hinterflügel wie Vorderflügel, aber Basal- feld mit dem Medianfeld zusammengeflossen und unbezeichnet und der Diskozellularfleck ist vom Vorderrande weiter als von der Postmedianlinie entfernt. — Unterseite beider Flügel im Grunde wie die Oberseite, aber ohne dunkle Bestäubung, der Diskozellular- fleck wie oben, von den Ouerlinien läßt sich nur die postmediane undeutlich erkennen; das Saumfeld der Vorderflügel schwarz oder en mit einem weißlichen Apikalfleck und ebensolcher aumbinde zwischen den Rippen 2—4, das Saumfeld der Hinter- flügel ähnlich, aber die dunkle Partie schmäler und hinten ganz verloschen. Körper grauweißlich, auf Kopf und Thorax dunkler bestäubt. — Flügelspannung 31 mm, Flügellänge 16, Körper- länge 10,5 mm. Fam. Saturniidae. Gen. Ludia Waller. Ludia sopponis Strand n. sp. Ein @ von Soppo. Ähnelt zwar sehr Ludia orinoptena Karsch, ist aber ein wenig kleiner und dunkler gefärbt, vor allen Dingen fällt das fast voll- ständige Fehlen rosenrötlicher Färbung auf der Oberseite der Hinterflügel auf, im Dorsalfelde der Vorderflügel unten ist auch fast keine rötliche Färbung vorhanden. Der Vorderrand der Vorder- flügel ist vor der Spitze weniger stark konvex, die Spitze selbst ein wenig schärfer, der Saum ist nur höchst undeutlich gewellt und zwar in beiden Flügeln, der Glasfleck der Vorderflügel ist schmäler, seine beiden hinteren, gegen den Saum gerichteten Spitzen sind nicht oder nur unbedeutend breiter als ihr Verbindungsstück, die äußere Begrenzungslinie des Medianfeldes ist gegenüber dem, Glasfleck stärker saumwärts konvex gebogen, hinter diesem dagegen unver- kennbar wurzelwärts konvex gebogen, während die innere Be- grenzungslinie des dunklen Feldes in der Zelle einen wurzelwärts offenen rechten Winkel bildet. Im Hinterflügel ist abweichend, nicht bloß daß das Costalfeld fast so dunkel wie das Saumfeld ist 1. Heft 46 Embrik Strand: (nur am Vorderrande der Zelle ist schwacher rötlicher Anflug vor- handen), sondern auch, daß der Augenfleck breiter schwarz ein- gefaßte Silberpupille und außen keine weißliche, wohl aber undeut- lich hell violettliche Bestäubung zeigt und daß die äußere helle Be- grenzung des schwarzen Medianfeldes fast linienschmal ist, ferner ist dies schwarze Feld dorsalwärts kaum verschmälert. Eine hellere Halskragenbinde ist kaum noch erkennbar. Auf der Unterseite trägt der Hinterflügel von L. orinoptena eine schwarze winkelförmige Zeichnung, die aus einer breiteren Längsbinde in der Zelle und einer vom distalen Ende dieser nach hinten sich fast senkrecht auf den Innenrand erstreckenden schmalen Ouerbinde, die bei der neuen Art ganz fehlt, besteht,während die Längsbinde er- kennbar, aber weniger deutlich begrenzt ist. Die postmediane dunkle Ouerlinie der Hinterflügel vereinigt sich am Hinterrande fast mit der Saumbinde, während sie bei orinoptena von dieser deutlich getrennt bleibt. Die äußere Begrenzungslinie des Medianfeldes der Vorderflügel steht bei der neuen Art etwa senkrecht auf dem Vorderrand (bei L. orinoptena Ksch. wurzelwärts geneigt, mit dem Vorderrand also einen nach außen offenen spitzen Winkel bildend). — Von L. limbobrunnea Strand abweichend durch das Fehlen roter Färbung der Hinterflügel, die nicht wurzelwärts gekrümmte äußere Begrenzungslinie des Medianfeldes der Vorderflügel, den schmäleren Glasfleck der Vflg., auf der Unterseite beider Flügel ist der Kon- trast zwischen den hellen und dunklen Partien größer usw. — Flügelspannung 63 mm, Vorderflügellänge 35 mm. | Fam. Limacodidae. Gen. Hyphormoides Strd. n. g. Von Duala, 22. VII., liegt eine kleine Limacodide in einem männlichen Exemplar vor, die in keiner der existierenden Lima- codidengattungen hineinpaßt. Sie ähnelt Hyphorma, aber u. a. durch die aufgerichteten Palpen zu unterscheiden. Ahnlich ist ferner Zrichophlebs, die aber einfache Fühler hat; von Araeogyia abweichend u. a. dadurch, daß Rippe 7 mit 8+9 gestielt ist; Rippe 11 läuft zwar nahe 12, ist aber nicht gekrümmt. — Sehr charakterisch sind die auffallend langen, den Scheitel erheblich überragenden, nach vorn und oben gerichteten, stark divergierenden, leicht ge- krümmten, schlanken, gegen die Spitze allmählich verjüngten, dicht und glatt anliegend beschuppten und etwas seitlich zusammen- gedrückten Palpen, die etwa ?/, so lang wie die bis zur Spitze doppelkammzähnigen, die Mitte der Vorderflügel kaum über- ragenden Fühler, deren Basis in je einem dichten, nach vorn ge- richteten Schuppenbüschel steckt, während Clypeus -zwar dicht, aber anliegend beschuppt ist. Tibien, Metatarsen und Tarsen aller Beine mit langen, abstehenden, dichten Haarfransen, weshalb sie im Profil mehrfach breiter als in Draufsicht erscheinen. Auch Thorax- und Abdominalrücken scheinen dicht und lang behaart zu sein. — Vorderrand der Vorderflügel ist ganz leicht konkav, der Neue Lepidoptera aus Kamerun. 47 Hinterrand konvex gebogen, die Spitze ist schmal gerundet, der Analwinkel sehr breit gerundet. Rippe 3 ist von 2 wenig weiter als von 4 entfernt, die aus der hinteren Ecke der Zelle entspringt und 5 zwar stark genähert, aber doch davon unverkennbar getrennt ist. Die Diskozellulare ist zwischen 5 und 6 tief nach innen ge- winkelt, letztere entspringt weit hinter der vorderen Ecke der Zelle, aber doch dem Stiel von 7+8-+-9 näher als 5; 10 verläuft frei, entspringt aber fast aus demselben Punkt wie 7. Im Hinter- flügel sind die Rippen 2—5 unter sich fast gleich weit entfernt, 6-7 sind ganz kurz gestielt; die Diskozellulare ist schräg und recht- winklig gebrochen. — Type und einzige Art: Hypbhormordes obliguestrigata Strd. n. sp. d. Vorderflügel tief bräunlich schwarz, mit violettlichem An- flug und mit spärlichen grünlich-violettlichen Schuppen bestreut, die jedoch zwei in die Spitze ausmündende Schrägbinden von der Grundfarbe frei lassen, von denen die distale subparallel zum Saume verläuft und am Ende des Hinterrandes endet, während die andere den Hinterrand nahe der Basis erreicht und breiter als die distale ist. Die Fransen wie die Flügelfläche. Die Hinter- flügel oben und alle Flügel unten sind borkbraun mit schwachem grünlichviolettlichem Schimmer. Oberseite des Körpers, Brust und Extremitäten wie die Grundfarbe der Vorderflügel, Abdomen ist an den Seiten anscheinend ein wenig heller. Abdomen den Analwinkel überragend. — Flügelspannung 25 mm, Flügellänge 12,5, Körperlänge 15 mm. Fam. Zygaenidae. Gen. Pompostola Hb. Pompostola biincisa Strand n. sp. Ein $ von Dschang in Kamerun, 22. X. Mit P. semiaurata W1k. verwandt, aber zweifellos spezifisch verschieden. — Schwarz. Kopf und Thorax prächtig grün- und stellenweise goldig- oder bläulichglänzend, diese, aus auffallend großen anliegenden Schuppen gebildete Färbung wird aber durch schwarze, aus abstehenden Haaren oder Schuppenhärchen gebildete Binden unterbrochen und zwar verläuft eine solche zwischen den Augen quer über die Antennenbasis, der Hinterrand des Scheitels ist ebenso behaart, der Thoraxrücken hat zwei vorn zusammen- hängende, nach hinten divergierende Längsbinden und eine vordere Ouerbinde, die Thoraxseiten mit 2—3 wenig deutlichen schwarzen Schrägquerbinden. Mundteile und alle Extremitäten schwarz, z. T. mit bläulich-violettlichem Anflug, die lang abstehend behaarten Tibien III haben außen einen großen goldgelben Fleck. Hinterleibsrücken schwarz mit 7—8 goldiggrün glänzenden schma- len Querbinden, während die Seiten mehr einfarbig grün und der Bauch ganz schwarz ist. — Vorderflügel mit einem viereckigen, orangeroten Subbasalfleck zwischen Zelle und Hinterrand; er ist vorn 2, hinten 3 mm lang, etwa 2 mm breit und hinten ebenso weit 1. Heft 48 Embrik Strand: von der Flügelbasis entfernt, vorn etwas mehr. Der gewöhnliche Postmedianquerfleck ist goldgelb, vorn quergeschnitten und schmäler als am hinteren abgerundeten Ende, sowie 4x2,5 mm groß. Im Hinterflügel ist die Basis und das Saumfeld schwarz, das übrige goldgelb; der distale Rand dieser gelben Partie ist hinter der Mitte zweimal dreieckig eingeschnitten, die schwarze Saum- binde ist vorn 4, in der Mitte 1,5 mm breit. An der Basis der Vorder- flügel, im Costalfelde, sind einige grüne Schuppen. Flügelspannung 39, Flügellänge 18, Körperlänge 15 mm. Fühlerlänge 12 mm. Von Duala, 22. IX., liegt ein @ vor, das wohl zu dieser Art gehören wird. Es weicht vom & durch ein wenig bedeutendere Größe (Flügellänge .20 mm), die Ouerbinde der Vorderflügel ist ein wenig länger, das gelbe Feld der Hinterflügel größer und tiefer zweimal eingeschnitten. Hinterbeine kurz behaart. Fam. Aegeriidae. Gen. Camaegeria Strd. n. g. &. Ähnelt Ichneumenoptera Hamps., aber die Rippe 2 der Vflg. ist vorhanden, sehr nahe an 3, aber nicht damit gestielt entspringend, 5 ist von 4 und 6 etwa gleich weit entfernt, 7 nach der Flüglespitze, 9 entspringt aus der vorderen Ecke der Zelle, 10 fast aus der Ecke, 11 aus dem distalen Drittel des Vorderrandes der Zelle. Diskozellulare ganz quergestellt. Im Hinterflügel ver- halten sich die Rippen 2—6 (oder wenn man will 2—4, 6—7) und die Diskozellulare wie bei Ichneumenoptera, die Dorsalrippe 1a istaberkaum noch angedeutet. Durch dieses Merkmal würde nach der Hampson’schen Definition sogar die Hingehörigkeit zur Fa- milie Aegeriidae in Frage gestellt werden, das Tier ist aber in allen anderen Punkten eine so ausgeprägte Aegeriide, daßichesfür gänzlich verfehlt halten würde, es wegen dieses Merkmales aus der Familie auszuschließen, um so mehr als bei den allermeisten Aegeriiden nur zwei Dorsalrippen im Hflg. deutlich vorhanden zu sein scheinen. Die Antennen weder gekämmt, noch ziliiert, am Ende leicht verdickt und gekrümmt, sowie mit einer kleinen Spitze, die einen Kranz feiner Börstchen trägt, endend und von ?/, der Länge des Vorderrandes der Vflg. Die schräg nach oben und vorn gerichteten dünnen Palpen überragen kaum die Fühlerbasis; das scharf zu- gespitzte Endglied ist etwa 3%, so lang wie das vorhergehende. Die Beine ohne auffallende Schuppenbekleidung (die Tibien IV tragen allerdings oben einige schräg abstehende Schuppen, die aber keine Bürste bilden und nur im Profil deutlich erkennbar sind) ; die inne- ren der vier Tibialstacheln doppelt so lang wie die äußeren. Proboscis gut entwickelt. Abdomen mit schmalem, aber nicht kurzem Afterbusch. — Von Aegeria (Sesia) im Sinne von Hampson 1892 abweichend durch die nicht oder kaum schräge Diskozellulare beider Flügel und kleineren Afterbusch, sowie nicht ziliierte An- tennen; letzteres Merkmal begründet bei Hampson jedoch bloß Neue Lepidoptera aus Kamerun. 49 eine Sektion innerhalb der Gattung ‚Sesia‘‘. Ferner ist die Zunge gut entwickelt usw. Durch die Übersicht der nordamerikanischen Aegeriiden- gattungen von Busck in: Proc. Ent. Soc. Washington XI 1909, p. 116—117 kommt man auf Parharmonia Beutenm., die aber doch verschieden ist. Camaegeria auripicta Strd. n. sp. Ein & von Dschang in Kamerun, 22. X. d. Körper schwarz, auf dem Thorax mit starkem grünen Schimmer, auf dem Abdomen mit bläulich-violettlichem Anflug. Thoraxrücken mit lebhaft goldgelber Medianlängsbinde, die vorn am breitesten ist und hinten, auf der Basıs des Abdomen sich zu einer Ouerbinde erweitert. Abdominalrücken ebenfalls oben der Länge nach mit etwas gelber Beschuppung, die aber keine defini- tıve Binde bildet und etwa in der Mitte am deutlichsten ist. Die Rückenseite der Absominalspitze in einer Länge von 2 mm lebhaft goldgelb. An den Seiten der größeren, vorderen Hälfte des Abdomen ist eine schmale, goldgelbe Längsbinde, die sich auf den Thorax- seiten bis zum Kopf erstreckt und diese ganz oder fast ganz be- deckt. Der Kopf schwarz, die inneren Orbitae unterhalb der An- tennen und der entsprechende Teil der äußeren Orbitae schnee- weiß. Die Palpen an der Basis und unten gelb, sonst schwarz. Die Beine schwarz, an Femoren und Tibien bläulichgrün schim- mernd, die Coxen I außen gelblich-weiß beschuppt, auf der inneren, abgeflachten Seite jedoch schwärzlich, die Femoren I an der Spitze leicht gerötet, die Tibien I in der Basalhälfte und an der Spitze gelblich-weiß geringelt, die Tibien II größtenteils gelb, die Tibien III mitten und am Ende schmal gelblichweiß geringelt. Antennen schwarz, schwach bläulich schimmernd, an der Basis ein wenig gebräunt. Flügel hyalin mit linienschmalem schwarzem Rand, schwarzen Fransen und ebensolcher Diskozellularbinde; die Vorderrandbinde der Vorderflügel ist die breiteste und zwar fast 1, mm breit, und fast ebenso breit ist die Diskozellularbinde. Auch alle Rippen erscheinen dunkel. Die Behaarung des Innenrandes der Hinterflügel ist graulichweiß. Der Vorderrand der Hinterflügel ist z. T. gelb bestäubt. Die Basis beider Flügel ist grünlichschwarz bestäubt. Flügelspannung 21,5 mm. Vorderflügellänge 10 mm. Körperlänge 10 mm. Archiv für Naturgeschichte 1914 A. 1. E 1. Heft 50 Ludwig Zukowsky: Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. Von Ludwig Zukowsky, Zoologischer Assistent inCarl Hagenbecks Tierpark, Stellingen. Hierzu Tafel I—-IN. Ein in der Literatur enthaltener Irrtum über Guenthers Originalbeschreibung. Knottnerus Meyer!) hat in seiner im Jahre 1910 veröffent- lichten Arbeit über Eudorcas thomsoni vierzehn geographische Formen dieser Spezies nach Schädel-, Gehörn- und Deckenmerk- malen unterschieden. Er gibt (pag. 106) an, daß Guenther?) bei der Originalbeschreibung von Gazella thomsoni zwei Gehörne abbildet, das eine als das eines männlichen, das andere als das eines weiblichen Stückes bezeichnet. Knottnerus-Meyer ist der Ansicht, daß das Gehörn, welches Guenther als das eines Weibchens bezeichnete, das eines Männchens sei und Ähnlichkeit mit einem wahrscheinlich aus der Ruwanagegend stammenden von Dr. R. Biedermann dem Königlichen Zoologischen Museum zu Berlin geschenkten Gehörn habe. Das Gehörn eines Weibchens sei es nicht, da diese nur sehr schwache, kurze und glatte Hörner besitzen. Sclater und Thomas?) haben dasselbe Bild über- nommen und sagen: „Dr. Guenther, we may remark, in his descrip- tion and figure of these horns fell into a not unnatural error in treating the more slender pair (fig. 74a, pag. 172) as those of a female. But, as we have already stated, the horns are always abnormally small in the doe of this gazelle, and sometimes, it is said, altogether wanting. The slenderer pair of horns shown in Dr. Guenthers figures, which we have been kindly allowed to reproducein this work, are, like the stouter pair, doubtless those of a male.‘ Wie Herr Prof. Matschie und ich feststellen konnten, handelt es sich bei dem von Guenther irrtümlicherweise als @ angespro- chenen Stück nicht um ein { von Eudorcas, sondern um das Gehörn eines @ von Matschiea grantı. In erster Linie ist das Gehörn für das eines £ von Eudorcas viel zu schwach, ferner ziehen sich die Ringe nicht so weit hinauf wie bei den dd von Eudorcas, sondern der größte Teil der Spitze ist ungeringelt. Im Wurzelteil legen sich die Hörner an ihrer inneren Vorderseite etwas vorspringend über !) Theodor Knottnerus-Meyer, Die geographischen Formen der Thomsonsgazelle (Eudorcas thomsoni Günther); Sitz.-Ber. .d. Ges. naturf. Freunde, Nr. 3, Jahrg. 1910, 106—124. 2) Guenther, Note on some East-African Antelopes supposed to be new; Annals and Magazine of Natural History, 5. Series, 1884, Bd. 14, pag. 425, Abb. pag. 427. 3) Sclater u. Thomas, The book of antelopes, Bd. III, pag. 173, Abb. pag. 172. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 51 das Frontale bei dem $ von Eudorcas, bei dem angeblichen © vou Guenther sind sie ebenso wie bei den 22 von Maischiea gegen den Schädel gleichmäßig rund abgeschnitten. An den Schädel- stücken fällt bei Abb. a noch der große Winkel, welchen die hinteren Orbitalränder miteinander bilden, sowie die kreisrunden, in einem Sulcus supraorbitalis liegenden Foramina supraorbitales auf. Bei den d& von Eudorcas ist der besprochene Winkel kleiner, die Foramina supraorbitales sind meist unregelmäßig geformt, oft schlitzförmig und versteckt. Diese Verschiedenheiten beweisen die Richtigkeit unserer Vermutung. Schädel- und Gehörnverschiedenheiten bei Alters- und Jugendformen. Für die vorliegende Arbeit standen mir eine Anzahl Schädel junger Gazellen zur Verfügung, welche bei der Untersuchung sehr interessante Ergebnisse aufwiesen. An allen diesen Schädeln konnte ich feststellen, daß bei Eudorcas erst der Schädel seine volle Länge erreicht und dann das Gehörn und das Gebiß ganz zur Entwicklung kommt. Bei einem soeben ausgewachsenen Schädel einer jungen Eudorcas ist das Gehörn meist nur halb so lang wie bei alten Exemplaren. Was die Hörner anbelangt, so vollenden sie erst die charakteristische S-förmige Schweifung bei fast gleichmäßig im oberen und unteren Teil abstehenden Ringen; erst wenn das Gehörn der Form nach ganz entwickelt ist, schieben sich noch eine Anzahl Ringe nach, welche dann die meist sehr eng stehenden Ringe des Wurzelteils bilden. Es ist dasselbe Verhältnis wie bei den Formen der Matschieagruppe der Gazellidae, wie ich an anderer Stelle hervorhob®). Material: Herr Oberleutnant Diesener schenkte dem Kgl. Zoologischen Museum zu Berlin drei Schädel von dd, darunter zwei jüngere Exemplare, sämtlich von Moamara (26. IX. 1911) ın der Nähe des Moame-Mittellaufes (N. W. Usukuma). Herr Stabsarzt Dr. Leupolt überwies ihm fünf Schädel von Eudorcas: I. & ad. aus der Steppe südlich Ulike, westlich Sseke, nach Schinganga zu, erlegt am 23. II. 1909. II. $ ad. aus dem Pori zwischen Sseke und Moame, erlegt am 20. VI. 1909. III. & ad. Nordufer des Balangiddasees, erlegt im VIII. 1908. IV. & juv. von Ushia (Manjongasteppe), erlegt im X. 1909. V. & juv., wie vorher. Bis auf Schädel Nr. III von Dr. Leupolt, stammen alle aus einem engeren Gebiet, dem des Moame und des Manjonga, getrennt durch die Wasserscheide. Wie wir später sehen werden, haben diese Einfluß auf die spezifische Verschiedenheit der Eudorcas- _gazellen, die sich schon-in der Jugendanlage des Schädels bemerkbar macht. Zu Anfang der Aufzählung der juvenilen Belegstücke mag die kurze Beschreibung des Gebisses, Gehörns und Schädels eines aus- *) Zukowsky, Über Alters- und Jugendformen des Antilopengehörns; Die Jagd, Jahrg. VI, Heft 20, pag. 310; 14. Mai 1910. 4* 1. Heft 52 Ludwig Zukowsky: gewachsenen d zum Vergleich gegeben werden. Das $, welches Oblt. Diesener bei Moamara erlegte, ist alt, es hat alle Molaren und Dauerprämolaren vollständig entwickelt und abgenutzt, nur m III hat noch einige niedrige, aber scharfe Spitzen, die sich jedoch lange ins Alter hinein erhalten können, da sie in eine entsprechende Vertiefung des m III der Mandibula passen und erst sehr spät im Alter verschwinden. Das Gehörn hat die der Gattung Eudorcas eigentümliche, typische S-förmige Schweifung und ist im unteren Teil bedeutend enger geringelt als im oberen; es ist der vorderen Rundung entlang gemessen 32,3 cm (sämtliche folgenden Längs- maße des Hornes verstehen sich als Vorderseitenmaße), geradlinig gemessen 31,2 cm lang. Von den 20 vorhandenen Ringen kommen auf 10 cm Länge im Wurzelteil, vom untersten Ringe an gemessen, 10%, im Spitzenteil, vom obersten Ringe an gemessen, 6% Ringe. Der Schädel hat eine Basallänge (vom Gnathion bis zum Basion gemessen) von 19,8 cm, eine Totallänge (vom Gnathion bis zum hintersten Teile des Occiputes gemessen) von 21,6 cm, am hinteren Orbitalrand eine Breite von 9 cm, am Meatus acusticus externus von 6,6 cm. d& juv. Nr. IV von Ushia hat nur m I ausgewachsen und ab- genutzt, m II hat besonders an der Außenseite scharfe Spitzen und m III ist noch in der Entwicklung, hat, auch mit den längeren Vorderspitzen, die Kaufläche noch nicht erreicht. Die Prämolaren sind gewechselt und frisch nachgeschoben; sie sind aber noch nicht vollkommen entwickelt und bilden an den Außenkanten mit der Molarenreihe eine zwischen pm III und m I unterbrochene Linie; die Prämolaren stehen an ihrer Außenkontur stärker nach innen als die Molaren. Das Gehörn hat besonders in seinem unteren Teile außerordentlich viel Jugendhorn und erst die Vorwärtsbiegung des Spitzenteils aufzuweisen. Es sind 9 Ringe vorhanden; auf 10 cm Länge kommen im Basalteil 64, Ringe, im Spitzenteil 6 Ringe. Der Rundung entlang gemessen hat das Gehörn eine Länge von 21,5 cm, geradlinig mißt es 21 cm. Die Schädelbasallänge ist 18,2 cm, die Schädeltotallänge 20,55 cm. Am hinteren Orbitalrand hat der Schädel eine Breite von 8,45 cm, am Meatus acusticus externus von 6,5 cm. Das Belegstück II $ juv. Nr. V von Ushia ist jünger als das vorher erwähnte Exemplar von Ushia. Die Vorderspitzen des m III sind soeben aus dem Alveolarrand hervorgebrochen, die hinteren Spitzen sind zum größten Teil noch von der Knochenhülle umgeben, m II weist noch runde Spitzen auf; mI ist abgekaut. Die Milchprämolaren sind sämtlich vorhanden und gut entwickelt, von den Dauerprämolaren ist nichts zu bemerken. Die Hörner messen der Rundung der Vorderseite entlang, 17,5 cm, geradlinig 17,1 cm, haben je sieben Ringe, von denen im Wurzelteil sechs Ringe auf 10 cm kommen. Der Schädel hat eine Basallänge von 17,8 cm, eine größte Länge von 20 cm, eine Breite am hinteren Orbital- rand von 8,3 cm, am äußeren knöchernen Gehörgang von 6,4 cm. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 53 Das d juv., welches Herr Oberleutnant Diesener bei Moamara gesammelt hat, Nr. 60a (26. IX. 1911), steht im Alter zwischen dem & juv. Nr. IV und V von Ushia. Der letzte Molar ist etwa ebensoweit entwickelt wie der des Exemplares IV von Dr. Leupolt, aber die Molaren I und II sind erheblich spitziger. Die Prämolaren sind kurz vor dem Wechseln. An pm II und III der linken und pm II der rechten Kieferhälfte sind zwischen den Wurzeln der Milchprämolaren schon die Spitzen der Dauerprämolaren sichtbar. Das Gehörn weist nicht so viel Jugendhorn auf wie Exemplar IV; es ist z. T. schon abgestoßen. Der Rundung entlang mißt es an der Vorderseite 20,3 cm, geradlinig 19,7 cm und weist zehn Ringe auf, von denen im Wurzelteil auf 10 cm sieben, ım Distalteil 715 Ringe kommen. Der Schädel hat eine Basallänge von 18,6 cm, eine Totallänge von 21 cm, eine Orbitalbreite von 8,9 cm, eine Weite am Meatus acusticus externus von 6,7 cm. Das & juv. Nr. 60b, welches Herr Oberleutnant Diesener bei Moamara am 26. IX. 1911 erlegte, ist noch jünger als das von Dr. Leupolt bei Ushia erlegte {. Nr. V. Die vorderen Spitzen des m III ragen nur 0,2 cm aus dem Alveolarrand hervor, die hinteren sind in der Profilansicht unsichtbar. m II weist hinten noch runde, vorn lange, scharfe Spitzen auf; die des mI sind lang und spitz. Die Prämolaren sind noch nicht gewechselt und stehen in der Entwicklung hinter denen vom & juv. von Ushia. Auch das Gehörn dieses Stückes weist nicht soviel Jugendhorn auf wie dd Nr. IV und V von Ushia. Das Gehörn ist, rund gemessen, 17,1 cm, geradlinig gemessen, 16,5 cmlang. Es sind acht Ringe vorhanden; sieben davon kommen auf 10 cm im Basalteil. Die Schädelbasallänge ist 17,9 cm, die Schädeltotallänge 20,5 cm; die größte Breite des Schädels am hinteren Orbitalrand ist 8,6 cm, am Meatus acusticus externus 6,65 cm. Aus den Schädel- und Gehörnbeschreibungen dieser juvenilen Exemplare ist deutlich zu ersehen, daß die Schädel eine dem aus- gewachsenen Exemplare sehr wenig nachstehende Größe zeigen, während die Gehörne und die Gebisse sehr weit zurück sind. Das Alter der Stücke ist gut an den Molaren und Prämolaren nachzu- weisen. | In der erwähnten Weise geht auch Gehörn- und Schädelbildung bei den ostafrikanischen Riesengazellen, Matschiea, vor sich, im Gegensatz zu der von Bubalis, Damalis und manchen anderen Genera, wo das Gehörn erst die vollendete Form und Größe erhält . und dann erst der Schädel, vor allem aber das Gebiß, das Wachstum vollendet. Für den Nachweis des unregelmäßigen Wachstums des Schädels und Gehörns von Eudorcas lag mir u. a. auch eine Kollektion von 4 Sg juv. Schädeln der Mkalamo-Wembaere- rasse vor, welche Herr Hauptmann von der Marwitz bei Mkalamo erbeutete. Besonders interessant ist an diesen Hörnern von Eu. ih. wembaerensis die sehr enge Ringelung, welche auch die alten 1. Heft 54 i Ludwig Zukowsky: Exemplare neben geringer Länge und starker Divergenz im mitt- leren und oberen Teile der Hörner kennzeichnet. Daß bei den Moamarastücken selbst die jüngeren Exemplare mehr Ringe als ‘ die älteren von Ushia besitzen, hat seinen Grund in der rassen- weisen Verschiedenheit dieser Stücke. Die Alten der Moamaraform werden bei kürzerem Gehörn eine größere Anzahl Ringe besitzen als die Rasse, zu welcher die 4 von Ushia gehören. Alte Exemplare sind mir von der Monjongasteppe leider nicht bekannt. Die Eudorcasformen des Viktoriaseegebietes. Aus dem Gebiet des Viktoriasees beschreibt Knottnerus- Meyer drei neue Rassen: aus der Schiratigegend Eu. th. bieder- manni, von Usukuma Eu. th. langheldi und aus der Ruwanasteppe Eu. th. vuwanae, ferner aus den Nachbargebieten Eu. th. mundo- vosica von der Mundorosisteppe, sowie eine als sdec. bezeichnete Rasse, wahrscheinlich aus dem Gebiete östlich von Schirati. Durch einiges neues Material, welches z. T. dem Kgl. Zoologischen Museum zu Berlin, z. T. Privatbesitz und auch der deutschen Geweihaus- stellung entstammt, bin ich imstande, einige Ergänzungen der Knottnerus-Meyerschen Arbeit zu machen. Durch die Liebenswürdigkeit von Herrn Prof, Matschie sind mir fünf Aufnahmen der im Jahre 1905 im südlichen Viktoria- seegebiet erbeuteten, im Jahre 1906 auf der Deutschen Geweih- ausstellung ausgestellten Kollektion Sr. Hoheit des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg zugänglich gemacht worden, von welchen zwei in dem Matschieschen?) Bericht über die XII. Deutsche Geweihausstellung 1906 abgebildet sind. In der Sammlung befanden sich 22 Exemplare von Eudorcas thomsoni. Sie stammen vom Orangi, von Ikoma, Sassagwe und aus dem Bezirk Muansa. Knottnerus-Meyer zieht 1. c. 116 die westlich von Ikoma, am Orangi und in Sassagwe erlegten Stücke zu Eu. th. biedermanni von Schirati, während er östlich von Ikoma eine andere Rasse vermutet. Das Exemplar vom Ruhufluß gleicht nach Knott- nerus-Meyer vollständig denen von Eu. th. mundorosica. Das bei Knottnerus-Meyer abgebildete Originalstück von Eu. th. mundorosica zeigt stark divergierende Hornspitzen (diese können nach der Beschreibung auch wenig einwärts gebogen sein), während das Ruhustück mit den Spitzen deutlich nach innen steht; 1. c. wird hervorgehoben, daß die Spitzen von der Mundorosisteppenrasse lang sind, was gut auf der Knottnerus-Meyerschen Tafel V, Fig.8, zu erkennen ist, während das $ vom Ruhu sehr kurze Spitzen aufweist. Dieses gleicht vielmehr dem auf Tafel V, Fig. 2, abge- bildeten Originalstück von Eu. th. biedermanni. Die. c. pag. 117 für En. th. mundorosica besonders hervorgehobene Schweifung des Gehörns zeigt sich mehr oder weniger bei allen Eudorcasformen. Mit dem Verbreitungsgebiet stimmt auch das Exemplar vom Ruhu 5) Matschie, Die XII. Deutsche Geweihausstellung 1906; Weidwerk in Wort und Bild, Bd. XV, Nr. 13, vom 1. April 1906, pag. 232 und 233. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 55 bedeutend besser mit Eu. th. biedermanni als Eu. th. mundorosica überein. Der Ruhu fließt zwischen Schirati und dem Mara. Die Südgrenze des Schiratigebietes läuft bei Knottnerus-Meyer im nördlichen Tal des Mara vom Einfluß des Lassenei an westlich bis zur Marabucht im See. Der Ruhu gehört also zum Schirati- gebiet, von dem das Gebiet der Mundorosisteppe noch durch das Ruwanagebiet getrennt ist, wenigstens mit dem hier in Betracht kommenden Westen des Gebietes. Das Exemplar vom Ruhu ist abgebildet bei Matschie, Weidwerk in Wort und Bild 1906, l. c., pag. 233, rechts unter dem Kopf von Hippotigris muansae. Die von Seiner Hoheit dem Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg erlegten dd von Ikoma können keineswegs zu Eu. th. biedermanni gezogen werden, wie Knottnerus-Meyer will, da diese Form in einem ganz anderen, nördlich gelegenen Gebiet vorkommt. Hier kann doch nur Eu. th. vuwanae oder Eu. th. mundorosica ın Betracht kommen; bei Ikoma können diese beiden Rassen zusammen vorkommen, da hier ihre Verbreitungsgrenze nach Knottnerus-Meyer liegt. Letztere Annahme hat viel für sich, da z. B. Bubalis, Cobus, Redunca und Matschiea sich in ähnlicher Weise westlich und östlich von Ikoma unterscheiden. Die am Orangi erlegten Stücke sind geographisch zu Eu. th. mundorosica zu stellen; die bei Matschie 1. c. 232 abgebildeten Stücke sind Eu. th. mundorosica recht ähnlich. Auf dem Bilde ist es das über dem Fuchs hängende und das rechts unter dem Kopf von Bubalıs cokei aff. hängende Exemplar. Von den anderen, von Ikoma stammenden Gehörnen können die beiden ebendort, pag. 233, dargestellten rechts und links über Hippotigris muansae hängenden, der rechts unter dem Kopf von Ceratotherium cucullatus befindliche Schädel, sowie der unter und über demselben Präparat hängende Kopf, auf dem Bilde, pag. 232, das rechts neben dem Damalıskopf hängende, rechts unter dem auf der rechten Seite angebrachten Ceratotheriumkopf befindliche, sowie das am äußersten Ende der rechten Seite sichtbare Stück zu Eu. th. mundorosica gestellt werden. Zu Eu. th. ruwanae müssen gerechnet werden: auf dem Bilde pag. 232 der unter dem Ceratotheriumkopf der rechten Seite hängende Kopf mit dem starken Orbital- und schwachen Facialstreif (dieses Exemplar stammt von Sassagwe), der ebenda zwischen Connochaetus- und Damaliskopf hängende Schädel, ebenso die am äußersten linken Ende angebrachten Stücke. Sehr auffallend sind auf dem Bilde pag. 233 unten links zwischen dem Schädel von Bubalis cokei aff. und dem eines 2 von Maischiea und links unter dem Kopf von Ceratotherium die beiden Gehörne durch ihre starke Seitwärtsschweifung, wodurch sie auf keine andere Eudorcasrasse passen. Leider ist der Schußort dieser Exemplare nicht mehr genau zu ermitteln und auf den Photos nicht zu erkennen, ebenso der Schußort von den drei dd, welche auf dem Bilde pag. 232 ganz rechts zwischen dem Schädel von Aepyceros und Bubalis (zwei Exemplare) gezeigt werden, sowie der links neben dem 2% von 1, Heit 56 Ludwig Zukowsky: Matschiea hängende Schädel. Diese haben auch ganz charak- teristische Merkmale, passen weder auf Eu. th. mundorosica noch auf Eu. th. vuwanae, deren letzteres Gehörn wir später kennen ‚lernen werden, und kennzeichnen sich durch seitlich nicht ge- schweiftes Gehörn, auffallend kurze, in einer Ebene nach außen stehenbleibende Spitzen und die bis zum letzten Spitzenteil hinauf- reichenden Ringe. Auf einer, im Besitz des Berliner Museums befindlichen guten Photographie prägen sich diese Merkmale be- sonders aus. Möglicherweise sind diese Exemplare Vertreter einer noch unbekannten Rasse von Eudorcas. Bei Matschie,l. c. pag. 232 und 233 ist links unten neben dem Kopf von Hippotigris ein von ‚Bez. Muansa‘“ stammender Schädel sichtbar. Zu welcher Rasse dieses Stück gezogen werden muß, ist mir nicht recht klar. Geographisch richtig wäre Eu. th. langheldi; diese Rasse soll das ganze Usukumagebiet bewohnen. Knottnerus-Meyer sagt |. c. pag. 111 ausdrücklich, daß ‚‚die Stellung der Hörner dieser Rasse schräger ist als bei den vorher- beschriebenen“ (Eu. th. biedermanni, nakuroensis und baringoensis) und daß die Hornspitzen nach vorne und etwas einwärts gebogen sind. Wie die Abb. 3 auf Tafel V zeigt, ist die Konvergenzrichtung der Spitze eine sehr plötzliche, hakenartige. Das Muansaexemplar weist von diesen charakteristischen Merkmalen nichts auf; hier stehen die Hörner ähnlich eng nebeneinander wie bei Eu. th. ruwanae, was besonders auf dem Bilde bei Matschie, pag. 233, sehr auffällt im Gegensatz zu den anderen, um den Zebrakopf herumhängenden Gehörnen, auch scheinen bei diesem Stück die-Spitzen gleichmäßig, fast in einer Richtung nach außen zu laufen. Vielleicht stammt das Exemplar von Eu. th. langheldi, welches Knottnerus-Meyer als einzigstes untersuchen konnte, aus einer anderen Gegend der großen Landschaft Usukuma als das von Sr. Hoheit dem Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg erbeutete und ist dieses auch noch als besondere Form aufzufassen; vielleicht ist auch das Etikett dieses Stückes beim Präparieren mit einem anderen verwechselt worden, jedenfalls paßt es nicht auf die von Knottnerus-Meyer als Usukumarasse bezeichnete Form. Matschie®) veröffentlichte ferner eine Abbildung von der XII. Deutschen Geweihausstellung 1908, auf welcher zwei Eudorcas- gehörne aus der Gegend östlich von Ikoma gezeigt werden. Das vom Beschauer aus links neben Uncia hängende Gehörn weist jene eigentümliche Schweifung auf, wie sie sonst nur bei dem Z von Eudorcas thoms. thoms. des oberen Rufugebietes vorkommt und auf die Knottnerus-Meyerl.c.,pag. 118, sehr berechtigt hinweist. Es ist das erste Mal, daß ich diese charakteristische seitliche Schweifung von dem Exemplar einer anderen Rasse unter einem Material von ca. 150 gesehenen Stücken beobachten konnte. Ich 6) Matschie, Die XIV. Deutsche Geweihausstellung 1908; Weidwerk in Wort und Bild, Bd. 17, Nr. 12, pag. 266 — Kollektion Wintgens. — Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 57 erkläre mir den Fall für pathologisch, weil ein gewisser fremder Zug in der Art der Schweifung liegt; vielleicht ist der Schädel schon in früher Jugend im Frontale oder bei der Präformierung des Os cornu verletzt oder mechanisch beeinflußt worden, wodurch dann diese merkwürdige Bildung zustande kam. Wenn die Stangen etwas mehr nach außen stehen würden, wäre das Stück Eu. th. mundorosica sehr ähnlich, wozu es gezogen werden muß, ebenso das Gegenstück auf unserem Bilde, welches dem Typ der Mundo- rosisteppenrasse Zug für Zug gleicht. Auf der XVIII. Deutschen Geweihausstellung 1912 hatte Herr Hauptmann Kratz zwei Gehörne aus dem Maragebiete und fünf Gehörne aus der Ruwanasteppe ausgestellt. Leider waren die Exemplare vom Mara sehr jung. Das am 22. IX. 1910 erlegte, im Ausstellungskataloge unter Nr. 1455 angeführte Stück, besitzt eine geradlinig an der Vorderseite gemessene Hornlänge von 19,5 cm, eine der Rundung entlang gemessene Länge von 20,1 cm und 11 Ringe, das am 26. IX. 1900 erbeutete, im Kataloge als Nr. 1454 bezeichnete Stück, hat eine geradlinige Länge von 27 cm, eine rund gemessene Länge von 28,3 cm und dreizehn Ringe. Die Spitzenenden stehen bei beiden Exemplaren 7,5 cm voneinander entfernt. Auf 10 cm Länge kommen im Proximalteil, vom Horn- ansatz am Schädel an gemessen, bei Nr. 1455 61,, bei Nr. 1454 7%a Ringe, im Distalteil, vom ersten oberen Ring an gemessen, bei Nr. 1455 534, bei Nr. 1454 6%, Ringe. Es ist sicher, daß diese beiden Exemplare zu Eu. th. biedermanni gezogen werden müssen. Auf die mir jetzt bekannte Ruwanaform paßt keines der Hörner ım Spitzenteil. Die Umrisse der Seitenansicht des Gehörns, welche ich auf der Geweihausstellung anfertigte, passen genau in den Rahmen des Gehörnumrisses von Eu. th. biedermanni, während Eu. th. vuwanae nach den besprochenen Bildern Sr. Hoheit des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg, den Gehörnumrissen der weiteren, aus der Ruwanagegend stammenden Gehörne des Herrn Hauptmann Kratz und einem Stück, welches von Ikoma stammt und von Herrn Dr. R. Biedermann dem Berliner Museum geschenkt worden und von mir zum Typus der Rasse gemacht worden ist, nicht so stark nach vorn geschweifte Spitzen hat. Auch streben bei den Marastücken wie bei Eu. th. biedermanni die Spitzen- enden nach innen, bei Eu. th. ruwanae meist parallel oder nach außen. Eu. th. biedermanni ex. orig. hat einen Abstand von der Hornspitze bis zum 4. oberen Ringe, an der Vorderseite gerad- linig gemessen, von 9,9 cm, die Marastücke eine gleiche Entfernung von 10,2 cm. Die Ruwanarasse hat sogar noch kürzere Spitzen als die Schiratiform. Hier beträgt der Abstand der Spitze bis zum 4. oberen Ringe des Hornes, in gerader Linie, bei dem On- ginalstück 9,3 cm, bei den von mir auf der Geweihausstellung untersuchten 7,8—8,8 cm. Knottnerus-Meyer erwähnt |. c. pag. 120, daß ihm drei Decken der Ruwanaform zur Verfügung standen, die sämtlich von kleinen Tieren stammen; er nimmt an, 1. tleit 58 Ludwig Zukowsky: daß Eu. th. ruwanae eine ähnlich kleine Form wie Eu. th. bieder- manni sei. Diese Annahme fand ich bestätigt durch die Unter- suchung des erwähnten von Dr. Biedermann von Ikoma her dem . ‚Berliner Museum geschenkten Schädel A 152,11. Dem Beschreiber der Form fehlten Schädel; er beschrieb die Rasse nach Merkmalen der Deckenfärbung. Es freut mich, die Knottnerus-Meyerschen Befunde für die Aufstellung einer besonderen Rasse des Ruwana- beckens bestätigen und unterstützen zu können durch die Be- schreibung des Gehörns und Schädels dieser Form. Beschreibung des Gehörns und Schädels von Eudorcas thomsoni vuwanae K.-M. Knottnerus-Meyer teilt die Eudorcasrassen in zwei Gruppen; in solche, bei deren Vertretern sich das Lacrymale und Inter- maxillare berühren und solche, bei deren Vertretern sich zwischen Lacrymale und Intermaxillare dasMaxillare einschiebt und berück- sichtigt am Schädel besonders den Facialteil. Bei nachfolgenden Schädelbeschreibungen will ich das von Knottnerus-Meyer vorgeschlagene System einhalten und dann noch einige, mir wichtig erscheinende Masse der Ventralseite des Schädels hinzufügen. Die Vermutung, daß Eu. th. ruwanae auch das Merkmal des mit dem Lacrymale zusammenkommenden Intermaxillares (l. c. pag. 120 steht ‚‚Nasales‘‘; ich fasse das als Druckfehler auf. Das Nasale kommt bei Eudorcas stets mit dem Lacrymale zusammen!) zeigen wird, bestätigt sich nicht. Auf der rechten Seite des Schädels schiebt sich das Maxillare als 0,3 cm breiter Keil zwischen Lacry- male und Intermaxillare ein, auf der linken Seite treffen sich aller- dings Lacrymale, Intermaxillare und Maxillare in einem Punkt an der Nasalsutur. Die Ethmoidallücken sind sehr schmal, spalt- förmig, laufen nach vorne zu nicht über den Processus interma- xillaris posterius hinaus, hinten spalten sie wenig die Sutura fronto- lacrymalis. Bei Eu. th. langheldi und Eu. th. biedermanni legt sich das Intermaxillare, eine lange Sutura lacrymo-intermaxillaris bildend, an das Lacrymale an, das Maxillare ventralwärts ver- drängend; diese haben also mit Eu. th. ruwanae nichts gemein. Eu. th. mundorosica teilt mit dieser Rasse die lacrymo-intermaxillare Trennung durch den Maxillarausläufer, welcher aber bei ersterer Subspezies nach Knottnerus-Meyer 1,1 cm breit sein soll, bei Eu. th. ruwanae 0,3 cm. Das Lacrymale ist vorne nicht in eine Spitze ausgezogen, sondern rund. Die Nasalia haben eine größte Länge von 5,35 cm, eine größte vordere Breite von 2 cm, eine größte hintere Breite von 3 cm. Knottnerus-Meyer gibt für En. th. mundorosica als Nasalialänge 4,9 cm, als untere — meine ‚‚vordere“ — Breite 1,85 cm, als obere — meine ‚‚hintere‘‘ — Breite 2,9 cm an. Die Nasalia sollen bei dieser Rasse ohne Knickung am oberen Rande bis zur Mittelnaht der Nasalia ansteigen. Das ist bei Eu. th. ruwanae nicht der Fall; die Sutura naso-frontalis läuft vielmehr erst nach innen, der Mediannaht zu, dann in einem Winkel von 32° | | | Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 59 nach hinten und innen, um dann, von beiden Seiten her noch 1 cm direkt mit scharfem Knick nach innen zu laufen. Der be- sprochene Winkel an der Fronto-nasalsutur ist bei Eu. th. mun- dorosica 82° groß. Durch diese Merkmale ist Eu. th. ruwanae auch von dieser letzten in Betracht kommenden Nachbarform leicht zu unterscheiden. - Die Totallänge des Schädels von Eu. th. ruwanae ist 19,5 cm. Knottnerus-Meyer gibt auf den l. c. pag. 1922-23 stehenden Schädelmaßtabellen ‚‚Schädellänge‘“ an und setzt dann in einer Fußnote (pag.122) ‚Vom Foramen magnum bis zum Vorderrande des Intermaxillare‘‘ hinzu. Wie ich feststellen konnte, muß das auf einem Irrtum beruhen, denn meine Nachmessungen an den im Berliner Museum aufbewahrten Originalstücken ergeben für die von Knottnerus-Meyer gegebenen Maße immer die Total- schädellänge vom Gnathion bis zum entferntesten Punkt des Occi- pitale. Der von Herrn Dr. Biedermann geschenkte Schädel von Eu. th. ruwanae ist leider so zum Aufsetzen auf das Brett präpariert, daß die Ventralschädelpartie verloren gegangen ist, so daß ich nur imstande bin, die Maße der Dorsalschädelpartie zu bringen. Das Intermaxillare hat eine Länge von 8 cm, Eu. th. mundorosica mißt hier 7,1 cm. Die Entiernung vom Gnathion bis zum Nasion ist 10.5 cm groß, vom Gnathion bis zum vordersten Punkt des Or- bitalrandes mißt der Schädel 9,95 cm. Vom Foramen infraorbitale sind es bis zum Gnathion 6 cm, vom vorderen Orbitalrande bis zum Foramen infraorbitale 4 cm. Die Entfernung des Foramen infraorbitale vom Gnathion ist also 2 cm länger als die des Orbital- randes vom Foramen infraorbitale. Die Sutura naso-intermaxillaris ist 2,5 cmlang. Die größte Breite des Schädels am hinteren Orbital- rand ist 8,7 cm; die Pars facialis hat eine Breite am Treffpunkt der Sutura maxillo-jugularis mit der Maxillo-jugularcrista von 6,1 cm. Die Orbita hat einen von vorne nach hinten gemessenen Durch- messer von 3,75 cm. Die Intermaxillaria haben eine größte Breite von 2,6 cm, bei Eu. th. mundorosica, der Form, welche dieser im Schädel am nächsten steht, 2,2 cm. Knottnerus-Meyer weist übrigens schon auf die schmalen Intermaxillaria letzterer Form hin. Der Hauptunterschied der Eu. th. ruwanae von Eu. th. mundorosica bezüglich des Schädelbaues liegt in dem erheblich breiteren und kürzeren Facialteil. Beim Betrachten des Gehörns fällt in erster Linie der Stand der Hörner in der Seitenlage ins Auge. Das Gehörn von Eu. th. mundorosica steht etwa15° höher am Schädel als bei Fu. th. ruwanae. “ Auf die stärkere Krümmung der Spitze von Eu. th. mundorosica ist hier bereits aufmerksam gemacht worden. Die Hörner von Eu. th. ruwanae haben auch einen engeren Stand als die von Eu. th. mundorosica, sie laufen mehr parallel nebeneinander her. Bei En. th. vuwanae hat das Horn eine der Rundung entlang gemessene Länge von 28,6 cm, eine geradlinig gemessene Länge von 27,7 cm. Der Unterschied zwischen den beiden letztgenannten Maßen ist 1. Heit 60 Ludwig Zukowsky: also 0,9 cm. Die Spitzen stehen 8 cm voneinander entfernt. Es sind neunzehn Ringe vorhanden, von denen im Wurzelteil auf 10 cm, vom untersten Ringe an gezählt, 11 Ringe, im Spitzenteil, ‘vom ersten Ringe an gerechnet, 74, Ringe kommen. Die Auslage des Gehörns ist 9,1 cm; sie ist 1,1 cm größer als der Abstand der Distalenden. Die Spitze hat bis zum vierten oberen Hornringe eine Länge von 9,3cm. Die andern, ebenfalls von mir untersuchten alten Exemplare aus der Ruwanasteppe weisen folgende Maße auf: Geradlinig gemessene Länge des Hornes 28,5—830 cm, rund ge- messene Hornlänge 29,1—31,3 cm. Die Spitzen stehen 10,1—11,8 cm voneinander entfernt. Die Hörner tragen 16—20 Ringe. Auf 10 cm kommen im Proximalteil 9—11%, Ringe, im Distalteil 61,—7%, Ringe. Die Spitze ist vom 4. oberen Ring gemessen 7,3—9,5 cm entfernt, sie sind also sehr kurz, während sie bei Eu. th. mundorosica nach Knottnerus-Meyer lang sind; bei dem Originalstück dieser Rasse ist der 4. Ring von der Spitze 11,2 cm entfernt. Der Hauptunterschied der Ruwanarasse von Eu. th. bieder- manni im Gehörn liegt in dem geraden Lauf der Spitzen, welche bei letzterer Form mehr nach vorne gebogen sind. Die Umrisse der Ruwanasteppengehörne passen nicht auf die von Eu. th. biedermanni, an der Spitze streben die Gehörne aus dem Schirati- gebiet weiter nach vorne. Von Eu. th. langheldi ist Eu. th. ruwanae besonders durch den gleichmäßig schwach divergierenden Lauf des Gehörnes verschieden. Dieser ist bei Eu. th. langheldi erst wenig, dann in der oberen Hälfte stärker nach außen gebogen. Die Spitzen stehen nach innen. Irotz der konvergierenden Spitzen stehen diese bei Eu. th. langheldi weiter auseinander als bei Eu. th. vuwanae. Die Spitzen sind bei Eu. ih. langheldi länger; von der Spitze bis zum 4. Ringe mißt das Gehörn dieser Rasse 10,9 cm. Unter dem Material von Herrn Hauptmann Kratz befindet sich ferner ein Gehörn aus der Ruwanasteppe, welches in keiner Weise auf Eu. th. ruwanae paßt. Es ladet in der oberen Hälfte ungemein stark aus, steht an den Spitzen 22,3 cm auseinander, hat eine geradlinige Länge von 33,1 cm, eine der Rundung entlang gemessene Länge von 35,8 cm; der Unterschied dieser beiden Maße ist 2,7 cm, also enorm groß. Von den 24 am Horn vorhandenen Ringen kommen 11 auf 10 cm Länge auf den Proximalteil, 8 Ringe auf den Distalteil. Die Spitze hat eine auffallende Kürze; sie mißt bis zum 4. Ringe 7,3 cm. Dieses Gehörn nimmt in jeder Beziehung eine Sonderstellung ein; es paßt weder auf die sehr breithörnige Manyararasse, noch auf die Form der südlichen Wembäresteppe, von der ich später sprechen will. Auf die kurz- spitzige, weithörnige Mkalamorasse, Eu. th. wembaerensis, paßt es auch nicht, da diese Rasse sehr kleine Hörner besitzt. Es liegt die Möglichkeit nahe, daß wir nach dem Mbalageti zu vielleicht noch ein besonderes Tierverbreitungsgebiet erwarten können. Herr Hauptmann Kratz sagt leider nicht, wo er in der großen Ruwana- Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 61 steppe seine Tiere erbeutete; im Ausstellungskataloge steht ‚„Ru- wannasteppe“. Wenn erst mehr Material mit dem genauen Schußort zum Vergleich vorhanden sein wird, werden wir die Frage über die Stellung dieses Gehörns lösen können. Eudorcas thomsoni behmi nov. subsbec. Herr Prof. Behn schenkte dem Kgl. Zoologischen Museum zu Berlin den Schädel eines $ und den Gipsabguß des Kopfes eines anderen d. Ersteres, A 42, 12 der Sammlung, ist im Süden von Ikoma, drei Tagemärsche vom Orte entfernt, in der Richtung auf Ngorongoro zu, erlegt worden. Der Gipsabguß trägt den Ort „Ikoma“ am Etikett, stammt aber aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Süden von Ikoma. Diese Stücke belehren uns, daß südlich von Ikoma bestimmt eine neue, bisher unbekannte Rasse von Eudorcas thomsoni vorkommt. Das Gebiet der Knottnerus- Meyerschen Mundorosisteppe (von hier hatte K.-M. nur Material) bedarf danach einer Aufteilung. Wie diese Trennung durchzuführen ist, können wir vorläufig noch nicht entscheiden; aller Wahr- scheinlichkeit nach wird aber wohl die das Usukuma- vom Ru- wanagebiet trennende Linie durch das Gebiet der Mundorosisteppe hindurchgeführt werden müssen; jedenfalls wird sie auch etwas nördlicher laufen, etwa über den Punkt des Mumusi- Einflusses in den Bololet. ‚Die zwischen Ikoma und Ngorongoro vorkommende Rasse ist auffallend klein, noch kleiner wie Eu. th. ruwanae. Auf der rechten Schädelhälfte ist Lacrymale und Intermaxillare durch einen 0,3 cm starken Ausläufer des Maxillare getrennt, auf der linken Schädelhälfte stoßen Lacrymale, Maxillare und Inter- maxillare in der Nähe des Nasales zusammen. Die Nasalia sind breit und lang; sie haben eine größte Länge von 5 cm, eine hintere Breite von 3,15 cm, eine vordere Breite von 2,15 cm. Die Eth- moidallücken sind sehr klein, gehen nach vorne über das Lacrymale, nach hinten aber nicht über das Nasale hinaus. Das Lacrymale hat nach dem Foramen infraorbitale zu eine längere Spitze. Die posteriore Knickung der Nasalia ist ähnlich der von Eu. th. ruwanae. Die Sutura fronto-nasalis läuft bei der Süd-Ikomaform aber vom Lacrymale ab stärker nach vorne als bei der Ruwanarasse. Der Vorderrand der Alveole von pm I ist vom Gnathion nur 4,8 cm entfernt. Die Totallänge des Schädels ist 19,4 cm; es ist eine kurz- schädlige Rasse. Die Intermaxillaria haben eine Länge von ‚8cm. Das Hinterhaupt ist auffallend niedrig, es mißt vom Mittel- punkte der Linea nuchalia superiora bis zum Basion 4,2 cm; am Mastoid hat es eine größte Breite von 6,2 cm. Die Basalschädellänge, vom Gnathion bis zum Basion gemessen, ist 17,8 cm. Die Entfernung des Gnathion bis zum Nasion beträgt 10,25 cm, die Gesichtslänge, d. h. die Entfernung vom Gnathion bis zum nächsten Punkt des Orbitalrandes, ist 9,7 cm, die Hinter- kopfslänge, d. i. der Abstand des Vorderrandes der Orbita von der 1. Heft 62 Ludwig Zukowsky: Hinterfläche des Condylus occipitalis, ist 11,7 cm. Der Abstand vom Gnathion zum Nasion ist also 0,55 cm länger als der des Gnathion bis zum vorderen Rande der Orbita. Die Gesichtslänge ist 2 cm kürzer als die Hinterkopfslänge. Vom Nasion bis zur Hinter- fläche des Condylus occipitalis mißt der Schädel 11,6 cm, vom Hinterrande der Sutura palatina (Fossa mesopterygoidea) bis zum Basion 7,8 cm. Die Entfernung des Gnathion von der Alveolar- vorderkante des pm I ist 4,8 cm, die des Basion von der Alveolar- hinterkante desm Ill7,8cm groß. Das Gnathion steht vom nächsten Punkte der Bulla auditiva 14,2 cm entfernt. Vom Gnathion bis zum Foramen infraorbitale sind es 6,1 cm, vom Foramen infra- orbitale bis zum Vorderrande der Orbita 3,9 cm; aus diesen beiden Massen ergibt sich eine Differenz von 3,2 cm. Das Foramen pala- tinum ist vom Foramen lacerum posterius 7,8 cm entfernt; die Backenzahnreihe hat eine Länge von 5,5 cm, die Sutura naso- intermaxillaris von 2,5 cm. — Bei den Breitenmaßen des Schädels fällt besonders die geringe Breite am hinteren Orbitalrande auf; sie beträgt 8,35 cm. Am Meatus acusticus externus hat der Schädel eine Breite von 6,15 cm. Das Collum condyloideum occipitalis zeigt eine Breite an der stärksten Einschnürung von 2,1 cm, wenn man es auf der Crista condyloidea mißt. Das Palatum durum hat am Außenrande der Alveole von m III, vorne, eine Breite von 5,1 cm, am Außenrande der Alveole von m I, vorne, 2,8 cm. Die Pars facialis ist an der Stelle, wo die Sutura maxillo-jugularis über die Crista maxillo-jugularis läuft, 5,85 cm breit. Der Processus ptery- goideus ist vom Gnathion 11,4 cm, der vordere Ventralrand der Fossa ectopterygoidea vom Gnathion 9,8 cm entfernt. Die Bulla tympani hat eine Länge von 2,65 cm. Der Condylus occipitalis ist 3,9 cm breit. Der Orbitalrand hat einen horizontalen Durchmesser von 3,8 cm. Der Schädel hat am Processus zygomaticus jugularis eine Breite von 7,8cm. Aus diesen Maßen ist ersichtlich, daß der Schädel in allen Teilen äußerst gering entwickelt ist. Der Schädel gehörte einem ausgewachsenen alten Exemplare an. Die Dauerprämolaren sind bereits gut abgekaut und nur am ın III zeigen sich noch geringe Spuren scharfer Spitzen. Die Occi- pito- und Squamoso-mastoidalsuturen sind fast ganz verwachsen. Trotz des Alters ist das Stück wesentlich geringer als jüngere Tiere der großschädeligen Wembärerassen. Von den Nachbarformen unterscheidet sich diese neue Rasse durch folgende hauptsächlichsten Unterschiede. Von Eu. th. schillingsi, langheldi und biedermanni ist sie leicht durch das Merkmal zu unterscheiden, welches Knottnerus-Meyer zu einem für die Verschiedenartigkeit und Systematik der Rassen maßgebenden machte. Die Form aus dem Süden von Ikoma hat den erwähnten Maxillarausläufer zwischen Intermaxillare und Lacrymale. Bei den drei oben angeführten Rassen tritt das Maxillare weit zurück und das Intermaxillare schiebt sich weit zwischen Nasale und Lacrymale. Zu Eu. ih. wembaerensis kann dieser Schädel Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 63 nicht gezogen werden, da die Wembärerassen nur sehr große und starke Schädel besitzen. Von Eu. th. ruwanae ist die Form in erster Linie durch die geringe Schädelbreite am hinteren Rande der Orbita und die stärkere Ausbildung der Infraorbitalgruben gekennzeichnet. Der Orbitalrand ist an seinem unteren Lauf bei Eu. ih. ruwanae ungemein prominent, sodaß der Schädel hier eine Breite von 8,6 cm, bei der Südikomaform von 7,9 cm hat. Das Gehörn nimmt insofern eine Sonderstellung ein, als es eine Eigenart besitzt, welche in so charakteristischem Maße keine sämtlicher beschriebenen geographischen Formen von Eudorcas aufzuweisen hat. Die Distalteile sind nämlich hakenförmig nach vorne gekrümmt; diese Eigenart haben die beiden mir zur Unter- suchung dienenden Exemplare in frappanter Weise gemeinsam. Die Hörner sind mittellang, laufen im oberen Teil parallel neben- einander her oder schwach nach außen; die Spitzen stehen parallel oder ganz schwach nach innen. Im Profil weisen die Hörner eine sehr beträchtliche Schweifung des Unterteils auf. Sie haben eine geradlinig gemessene Länge (das vorn stehende Maß stammt vom Originalstück) von 31,3 und 28,3 cm, eine der Rundung entlang gemessene Länge von 32,4 und 29,5 cm; die rund gemessene Länge ist also 1,1 und 1,2 cm länger als die geradlinige Länge. Die Spitzen- enden haben einen Abstand von 10 und 11,6 cm. Von den 22 und 19 Ringen kommen 11 auf den Proximalteil, 7 auf den Distalteil, wenn die Ringe mit einem Längenmaß von 10 cm gemessen werden. Die weiteste Auslage des Gehörns ist 11,6 und 13 cm. Die größte Auslage ist 1,6 und 1,4 cm größer als der Abstand an den Distal- enden. Die Spitzen sind kurz; vom Distalende bis zum vierten oberen Ringe mißt das Horn 7,1 und 8,8 cm. Bei der Unterscheidung von anderen Rassen ist das beste Merkmal immer die hakenartig nach vorn gebogene Spitze. Die anderen Rassen entbehren auch der im Profil wahrzunehmenden starken Rundung des unteren Hornteiles, bis auf Eu. th. schillingst. Von dieser Form unterscheidet sich aber die Abart von Südikoma durch die kürzeren Spitzen. Vom Distalende bis zum vierten oberen Ringe mißt die Gehörnspitze von Eu. th. schillingsi im & Geschlechte 10 cm oder mehr, die Südikomarasse7,1—8,8 cm. Als Verbreitungsgebiet kann vorläufig nur die südliche Gegend des Mundorosisteppengebietes Knottnerus-Meyers angegeben werden, zwischen Ikoma und Ngorongoro. Typ ist der Schädel von Herrn Prof. Behn des Berliner Museums. Diese neue Rasse erlaube ich mir, Herrn Prof. Behn zu Ehren Eudorcas thomsoni behni nov. subspec. zu nennen. Eudorcas thomsoni dieseneri nov. subspec. Durch die eingangs erwähnten Sendungen der Herren Ober- leutnant Diesener und Stabsarzt Dr. Leupolt konnte ich fest- stellen, daß Eu. th. langheldi nur im Westen des Usukumagebietes vorkommen kann; im Osten des Gebietes kommt eine andere, 1. Heft 64 Ludwig Zukowsky: bisher noch unbekannte Rasse von Eudorcas vor. Knottnerus- Meyer stand bei der Beschreibung von Eu. th. langheldi nur ein Schädel zur Untersuchung mit der Schußangabe ‚Nera Usukuma“. Nera ist eine Landschaft in Südwest-Usukuma und liegt rechts und links vom Mittellauf des Moame; der Ort Nera liegt in west- licher Richtung von Moamara. Die von mir untersuchten, von Herrn Oberleutnant Diesener mitgebrachten Schädel stammten von Moamara; es sind ein & ad. und zwei dd med. Moamara liegt am Mittellauf linksseitig des Moame, südlich der Landschaft Nera (S. W. Usukuma), in östlicher Richtung vom Orte Nera. Diese drei Stücke stammen sämtlich vom 26. IX. 1911. Die Leupolt- schen Stücke sind aus der Steppe südlich Ulike, westlich Sseke, nach Schinganga zu, ä& ad. vom 22. VI. 09. Sseke liegt in genau südöstlicher Richtung von Moamara an der Lumballa-Livumbu- Ouelle. Schinganga liegt nördlich der Katauneberge und des Kitalaflusses, südlich des Mampuli. Weiter schenkte Herr Dr. Leupolt dem Berliner Museum ein & ad. aus dem Pori zwischen Sseke und Moame, welches er am 20. VI. 09. erlegte, sowie die Schädel zweier {S med. von Ushia. Diese kleine Landschaft in der Manjongasteppe liegt zwischen Livumbu und Tungu, südlich Matanda. Letztere {3 med. gehören jedenfalls nicht zu der Ost- Usukumarasse, wie oben bereits ausgeführt wurde, vielleicht zu der im westlichen Wembäresteppengebiet heimatenden Form. Das Gehörn, Gebiß und der Schädel dieser Stücke wurden ebenfalls oben schon ausführlich besprochen; im übrigen möchte ich auf die am Ende dieser Arbeit beigegebenen Schädel- und Gehörnmaß- tabellen verweisen. | Die neue Ost-Usukumaform hat einen großen Schädel und ein starkes Gehörn. Sie gehört zu der Gruppe, bei welcher das Lacrymale und Intermaxillare durch einen Ausläufer des Maxillare getrennt ist, der bis an die Nasalia bezw. bis zu den Ethmoidal- lücken reicht und bis 0,7 cm breit an der Ethmoidallücke ist: nur bei dem 3 juv. Nr. 60b von Moamara stößt das Maxillare mit dem Intermaxillare und Lacrymale in einem Punkte zusammen. Die Nasalia sind von mittlerer Größe; sie haben eine größte Länge von 4—5 cm, und messen in der Breite an der Spina nasalis externa posteriora 2,65—3 cm, an der Spina nasalis externa anteriora 2,15 cm. Die Ethmoidallücken sind sehr groß und weit; sie mar- kieren sich deutlich als breiter Spalt, laufen vorne bis zum Processus intermaxillaris posteriorus; hinten trennen sie auf mehrere Milli- meter Frontale und Lacrymale. Die Nasalia trennen sie auf eine Strecke von 2—2,3 cm. Das Lacrymale hat nach dem Foramen infraorbitale zu keine ausgezogene Spitze, sondern ist an dieser Stelle nur schwach prominent. Die Sutura fronto-nasalis besitzt an der Stelle, von wo ab die Sutura nach hinten läuft, einen deut- lichen Knick, der bei den juvenilen Exemplaren weniger stark entwickelt ist, bei einer sehr verwandten Form, Eu. th. wembaerensis fehlt. Das Gnathion ist von der Alveolarvorderkante des pmI | | | | | Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 65 4,8—5,2 cm entfernt. Der Schädel hat eine Totallänge von 20,85 bis 21,6 cm. Die Supramaxillaria sind 7,75—8,2 cm lang. Das Hinterhaupt ist hoch; es mißt vom Basion bis zum Mittellauf der Linea nuchalia superiora 4,5—4,8 cm; das Occiput hat eine große Breite, am Mastoid mißt der Schädel in der Breite 7,1—7,2 cm. Diese wie die folgenden Maße stammen sämtlich von alten Exem- plaren. Der Schädel der Ost-Usukumarasse hat eine basale Länge von 18,9—19,8 cm, eine Länge vom Gnathion bis zum Nasion von 10,65—11,3 cm. Vom Gnathion bis zum Orbitalrand mißt das Gesicht 10,65—11,35 cm. Die Entfernung des Gnathion vom Nasion ist um 0,05 cm geringer als die Entfernung des Gnathion vom Vorderrande der Orbita. Der Abstand des Orbitalvorder- randes vom. Hinterrande des Condylus occipitalis ist 12,4—12,45 cm groß, die Hinterkopfslänge 1,05—1,8 cm länger als die Gesichtslänge. Das Nasion ist von der Hinterfläche des Condylus occipitalis 11,2—12,9 cm entfernt. Von dem Hinterrande der Sutura palatina (Fossa mesopterygoidea) bis zum Basion sind es 8,4—8,7 cm. Die Vorderkante der Alveole von pm I ist vom Gnathion 4,8—5,2 cm, die Hinterkante der Alveole von m III 8,4-58,9 cm entfernt. Vom Gnathion bis zum nächsten Punkt der Bulla tympani mißt der Schädel 15,3—16,3 cm. Das Gnathion ist vom Foramen infra- orbitale 6,5—6,75 cm, das Foramen infraorbitale vom Vorderrande der Orbita 4,25—4,85 cm entfernt; der Unterschied zwischen diesen beiden Maßen ist 1,25—1,90 cm. Das Foramen palatinum ist vom Foramen lacerum posterius 8,4—8,6 cm entfernt, die Backenzahnreihe ist 6,2—6,3 cm lang. Die Sutura naso-inter- maxillaris hat eine Länge von 1,3—1,8 cm. — Am hinteren Orbital- rand hat der Schädel eine Breite von 8,7—9 cm, am Meatus acusticus externus von 6,6—6,8 cm. Der Condylus occipitalis ist an der schmalsten Stelle des Collum, auf der Crista condyloidea gemessen, 2,6-—2,65 cm breit. Am Außenrande der Alveole des m III hat das Palatum durum eine Breite von 5,4—-5,5 cm, am Außenrande von m I, vorne gemessen, von 3—3,85 cm. An der Stelle, wo die Sutura maxillo-jugularis die Crista maxillo-jugularis schneidet, ist das Gesicht 5,65—6,2 cm breit. Das Gnathion steht vom Processus pterygoideus 12,4—13,15 cm, der vorderste Punkt vom Ventralrand der Fossa ectopterygoidea vom Gnathion 10,55—11,2 cm entfernt. Die Bulla tympanıi hat eine Länge von 2,4—2,6 cm, der Condylus eine größte Breite von 4,4—4,5 cm. Der horizontale Durchmesser des Orbitalringes ist 3,8—4 cm groß. Am Processus zygomaticus jugularis hat der Schädel eine Breite von 8,1—8,3 cm. Über das Alter der jüngeren 3 und des von Herrn Ober- leutnant Diesener bei Moamara erlegten & ad. ist bereits oben ausführlich gesprochen worden. Das & Nr. II von Dr. Leupolt aus der Steppe zwischen Sseke und Moame ist älter als das erwähnte alte Moamarastück; von den Molaren sind besonders m II und III noch stärker abgekaut. Das $ Nr. I von Dr. Leupolt scheint noch älter zu sein, da die Höhe des einzigen, am stark lädierten Archiv für Naturgeschichte 1914. Al. 5 1. Heft 66 Ludwig Zukowsky: Schädel vorhandenen Zahnes, des m III, nur 0,5—0,7 cm beträgt. Der Facialteil dieses Stückes fehlt leider ganz; auf der rechten Hälfte ist nur die Orbita erhalten geblieben. Von Eu. th. wembaerensis unterscheidet sich die Ost-Usukuma- rasse im Schädelbau u. a. besonders durch die geringe Länge der Sutura naso-intermaxillaris, den erheblichen Abstand des Foramen lacerum posterius vom Foramen palatinum und die geringe Inter- maxillarlänge. Letztere beträgt bei dieser Rasse 7,75—8,2 cm, bei Eu. th. wembaerensis 8,5—9 cm; der Abstand des Foramen lacerum posterius vom Foramen palatum beträgt bei der Südform 8—8,2 cm, bei der nördlichen Form 8,4—8,6 em. Die Sutura naso- intermaxillaris hat bei Eu. th. wembaerensis eine Länge von 2,2 bis 2,7 cm, bei der neuen Rasse von 1,3—1,8 cm. — Von der später hier beschriebenen Form der eigentlichen Wembäresteppe unter- scheidet sie sich durch den kleineren Schädel. Die Totallänge des Schädels beträgt bei dieser Rasse 20,85—21,6 cm, bei jener 22,5 bis 22,6 cm. Der hauptsächlichste Unterschied von der speziellen Nachbarsform, Eu. th. langheldi, liegt in dem Vorhandensein der maxillaren Einschiebung zwischen Lacrymale und Intermaxillare, welche bei der West-Usukamarasse fehlt. Die Hornbildung nähert sich dem Typ von Gehörnen, welcher bei Eudorcas am häufigsten zu sein scheint. Die drei mir zur Verfügung stehenden Gehörne alter SS sind sehr gleichartig gebaut. Sie sind kräftig entwickelt und laufen vom Basalteil ab enger wie die von Eu. th. biedermanni, weiter als die von Eu. th. schillingsi auswärts, nach den Spitzen zu vergrößert sich der Abstand; die Spitzenenden selbst sind schwach nach innen gerichtet. Die Wurzel und Spitzenteilkrüm- mungen in der Profilansicht sind unerheblich. Die Spitzen sind lang. — Bei den alten Exemplaren beträgt die Länge des Gehörns, der Rundung entlang gemessen 32,3—35 cm, geradlinig gemessen 31,2—33,8 cm. Der Unterschied zwischen der geradlinig und rund- gemessenen Hornlänge ist 0,3—1,2 cm groß. Die Distalenden sind 11—13,9 cm voneinander entfernt. Es sind 18—20 Ringe vor- handen. Auf 10 cm kommen im Proximalteil, vom untersten Ringe an gemessen, 915—101, Ringe, im Distalteil, vom obersten Ringe an, 61,—6°4 Ringe. Die 12,8—14,6 cm betragende größte Auslage ist 0,6—1,8 cm größer als der Spitzenabstand. Die Spitze hat vom 4. Ringe an aufwärts eine Länge von 10—11,9 cm. Von Eu. th. wembaerensis unterscheidet sich diese Form durch den geringen Spitzenabstand, die meist längeren Hörner, die län- geren Spitzen und die mehr in einer Ebene gebogenen, weniger geschweiften Hörner. Auf die eigentümliche Verdrehung des Gehörns von Eu. th. wembaerensis macht Knottnerus-Meyer noch besonders (l. c. pag. 121) aufmerksam. Von Eu. th. lang- heldi besonders durch die mehr gerade gestellten Ringe, welche bei der West-Usukamarasse an der Hornvorderseite merkwürdig nach unten gezogen sind, und die längeren Spitzen verschieden; diese messen bis zum vierten oberen Ringe bei Eu. th. langheldi Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 67 8,8 cm. Bei dieser Form stehen auch die Ringe im Basalteil enger, im Medialteil des Hornes weiter als bei der Ost-Usukumarasse. | Typus ist das & ad., welches Herr Oberleutnant Diesener am 26. IX. 1911 bei Moamara erlegte. Nach diesem Gönner des Berliner Museums mag die neue Rasse Eudorcas thomsoni dieseneri subspec. nov. heißen. Weitere Belegstücke für Eu. th. wembaerensis und Eu. th. dieseneri. Das von Herrn Dr. Leupolt am Nordufer des Balangiddasees erlegte & ad. gehört der Mkalamorasse Eu. th. wembaerensis an. Es ist alt; die Dauerprämolaren und die Molaren sind abgenutzt; ‚ mIII hat deutliche scharfe Spitzen auf der Außenkontur. Das Gehörn hat die typische S-förmige Schweifung und ist im unteren Teil bedeutend enger geringelt als im oberen; es ist der vorderen Rundung entlang gemessen 29 cm, geradlinig gemessen 28 cm lang. Es sind 20 Ringe vorhanden, von denen im Proximalteil, vom Ansatz am Schädel gemessen, auf 10 cm 10%, ım Distalteil, vom ersten Ringe an proximalwärts gemessen, auf 10 cm 8 Ringe kommen. Die Spitze mißt bis zum vierten Ringe 7,6 cm. Spitzenabstand 13,2 cm. Die Basallänge des Schädels, vom Gnathion bis zum Basion gemessen, ist 19,1 cm, die Totallänge desselben, vom Gnathion bis zu der Protuberantia occipitalis externa der Linea nuchalis mediana gemessen, 21,2 cm. Die größte Breite des Schädels am hinteren Orbitalrand ist 9,2 cm, am Meatus acusticus externus 6,7 cm. Von den anderen für Eu. th. wembaerensis bezeichnenden Merkmalen seien hier von dem Balangiddaseestück noch angeführt: die Länge der Intermaxillaria = 8,5 cm; Länge der Sutura naso- intermaxillaris = 2,2 cm; Entfernung des Foramen palatinum vom Foramen lacerum posterius = 8,0 cm. Das Maxillare schiebt sich als schmaler Streifen zwischen Intermaxillare und Lacrymale bis ans Nasale. Die Sutura naso-frontalis läuft von der großen, spalt- förmigen, bis weit zwischen Frontale und Lacrymale hineintre- tenden Ethmoidallücke direkt nach innen, nicht nach vorne und ohne scharfen Knick nach hinten. Bezüglich der Hörner sei auf die große Ähnlichkeit mit dem Originalstück aufmerksam gemacht. Sie sind ebenso geformt, haben dabei großen Spitzenabstand, kurze Spitzen, engstehende Ringe und die merkwürdige Verdrehung in sich. 0: Auf der 19. deutschen Geweihausstellung 1913 befanden sich in der Ausbeute des Herrn Oberleutnant Horst von Blumenthal eine Anzahl von acht dd von Eudorcas, die sämtlich von der eigent- lichen Wembäresteppe, dem Wembäretal, stammen, also westlich von Mkalamo, dem Bezirk, aus welchem die Schädel und Gehörne her sind, welche Knottnerus-Meyer zur Untersuchung von Eu. th. wembaerensis vorlagen. Ein Gehörn davon (Nr. V) hat so bezeichnende Merkmale einer andern, scheinbar neuen Rasse von 5* 1. Heft 68 Ludwig Zukowsky: der nördlichen Wembäresteppe, daß es einer Sonderstellung bedarf. Von dieser Form werden wir weiter unten noch Näheres erfahren. Ein anderes Gehörn (Nr. 2) gleicht in vieler Beziehung dem Gehörn . der Ost-Usukumarasse, insbesondere weist der geringe Spitzen- abstand, welcher diese Rasse von der des Wembäregebietes im engeren Sinne unterscheidet, auf die Verwandtschaft hin. Die große Ähnlichkeit im Gehörn mit Eu. th. dieseneri ist leicht aus den Maßen ersichtlich: Bei einer geradlinig gemessenen Hornlänge von 31,5 cm und einer der vorderen Rundung entlang gemessenen Hornlänge von 32,5 cm, die einen Unterschied von einem cm er- geben, besitzt das Gehörn einen Spitzenabstand von 13,7 cm und 19 Ringe, von denen im Proximalteil 934, im Distalteil 6°/, Ringe auf eine Länge von 10 cm kommen. Die weiteste Auslage ist in der Nähe der Spitzenenden und beträgt 14,2 cm; im Vergleich mit dem Spitzenabstand überwiegt die größte Auslage also um 0,6 cm. Die Spitze hat bis zum 4. Ringe eine gerade Länge von 10,25 cm. Für Eu. th. wembaerensis sind die Hörner zu lang, auch ist die merkwürdige, für die Mkalamarasse charakteristische geschweifte Form des Gehörns nicht vorhanden. Eudorcas thomsoni macrocephala nov. subspec. Untersuchtes - Material: 77 Gehörne, 227 Köpfe, und 2 Schädel von Sg aus der Sammlung, welche Herr Oberleutnant Horst von Blumenthal auf der Deutschen Geweih-Ausstellung 1913 ausstellte. Der Schädel der Wembäretalform ist enorm lang und stark; es ist die Rasse, welche den größten Schädel von allen anderen Eudorcaditen aufweist. Zwei Schädel konnte ich vergleichen, von den andern Exemplaren waren nur Gehörne vorhanden. Leider waren aber auch diese beiden Schädel durch Entfernen der Ventral- partie zum Aufsetzen hergerichtet, sodaß mir leider die wichtigen Maße der Unterseite verloren gehen mußten. Irotz der enormen Schädellänge ist das Occiput schmal, die Supramaxillaria sehr kurz, die Orbita schmächtig und der Facialteil mittelbreit. Sobald aber die Längenmaße mit denen anderer Formen verglichen werden, macht sich die starke Ausbildung des Schädels in dieser Richtung hin bemerkbar. Das Lacrymale und Intermaxillare ist durch einen 1 cm breiten Ausläufer des Maxillare getrennt. Die Nasalia sind lang und breit: ihre Länge an der Medialnaht ist 4,9—5,5 cm; die Breite an der Spina nasalis externa anteriora 2,2—2,25 cm, an der Sutura fronto-nasalis 3,1 cm. Die Ethmoidallücke ist deutlich ausgeprägt als an den Rändern parallellaufender, 0,3 cm breiter Spalt, der vorne die Intermaxillaria nicht erreicht, sich hinten aber weit zwischen Lacrymale und Frontale einschiebt; die Nasalia werden durch sie auf eine Strecke von 2,2 cm getrennt. DieLacrymalia sind vorne in der Richtung auf das Foramen infraorbitale zu einem breiten Lappen ausgezogen, der sich in zwei Spitzen spaltet. Die Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 69 von der Ethmoidallücke ausgehende Sutura maxillo-lacrymalis läuft in einem Abstande von einem cm vom Intermaxillare auf ' eine Strecke von 1,9 cm parallel mit derselben. Die beiden Knicke ‚ der Sutura naso-Irontalis sind scharf. Die Infraorbitalgruben sind ‚ tief. Die Totalschädellänge ist 22,5—22,6 cm. Die Supramaxillaria haben eine Länge von 8,15—9,1 cm. Am Mastoideum ist der ‘ Schädel 7,2—7,3 cm breit. Die Länge der Pars facialis vom Gnathion bis zum Nasion | ist 11,2—11,5 cm. Der Vorderrand der Orbita ist vom Gnathion ‚ 11,3—12 cm entfernt. Vom Gnathion bis zum Foramen infraorbitale mißt das Gesicht 7—7,15 cm, vom Vorderrande der Orbita bis zum Foramen infraorbitale dagegen 5—5,1 cm. Das letztere Gesichtsmaß ist also um 2—2,05 cm geringer als das vorher er- wähnte. Die Sutura naso-intermaxillaris ist 1,5—2,4 cm lang. Am hinteren Orbitalrand hat der Schädel eine größte Breite von 9,1 em, am Meatus acusticus externus von 6,9 cm. Der Facıialteil ' hat eine Breite am Treffpunkt der Maxillojugularnaht mit der Crista maxillo-jugularis von 6,1—6,4 cm. Die Orbita hat an ihrem Außenrande einen horizontalen Durchmesser von 3,9 cm. Am Processus zygomaticus jugularis hat der Schädel eine Breite von 38,2 cm. Von den anderen Eudorcasrassen ist diese Subspezies unschwer an dem enorm langen Schädel zu erkennen. Die Manyaraseeform, Eu. th. manyarae, welche dieser im Schädelbau am ähnlichsten ist, mit einer Totalschädellänge von 21,7 cm, unterscheidet sich durch folgende besondere Merkmale hauptsächlich von der hier beschriebenen Subspezies. Von Eu. th. man'yarae ist das Occiput am Mastoideum breiter, 7,9 cm; der Abstand vom Gnathion bis zum Nasion geringer, 10,9—11,2 cm; die Entfernung des Foramen infraorbitale bis zum Gnathion kürzer 6,6—6,7 cm. Die Sutura lacrymo-maxillaris läuft von ihrem Ausgangspunkt, der Eth- moidallücke, nicht parallel mit der Sutura maxillo-intermaxillaris; das Lacrymale ist bei Eu. th. manyarae auch nicht in zwei aus einem Lappen entspringende scharfe Zipfel ausgezogen, wie es bei der Rasse aus dem Becken des Wembäre der Fall ist. Die Hörner der eigentlichen Wembärerasse sind verhältnis- mäßig lang; sie laden stark aus, haben sehr lange Spitzen, die im obersten Teil schwach konvergieren und eine mittelstarke Schwei- fung im Profil. — Die Gehörnlänge ist geradlinig 32,1—85,7 cm, der vorderen Rundung entlang gemessen 33,1—37,6 cm; die runde Hornlänge ist 0,7—1,9 cm länger als die gerade. Die Spitzen stehen an den Distalenden 14,2—15,5 cm voneinander entfernt. Die Hörner haben 19-21 Ringe. Auf eine Länge von 10 cm kommen ım Wurzelteil des Hornes, vom untersten Ringe an gemessen, 9%—13%5 Ringe, im Spitzenteil, vom obersten Ringe an gemessen, 6—615 Ringe. Die in der Höhe der Spitze befindliche weiteste Auslage des Gehörns ist 15—16,6 cm; der Spitzenabstand ist 0,7 bis 2,1 cm geringer als die weiteste Auslage. Die Spitze hat eine 1. Heit 70 Ludwig Zukowsky: Länge, vom Distalpunkt bis zum vierten Ringe, von 10—12,6 cm. Das Gehörn fällt außerdem durch eine besondere Stärke auf. Von Eu.th. diesenerı ist diese Rasse leicht daran im Gehörn zu ' unterscheiden, daß es im oberen Teile weiter ausladet; die größte Auslage und der Spitzenabstand sind immer größer wie bei Eu. th. dieseneri. Im Gegensatz zu Eu. th. wembaerensis fehlt hier die Insichverdrehung des Hornes, die Hörner und ihre Spitzen sind bedeutend länger; im Spitzenteil sind nicht so viel Ringe auf eine Länge von 10 cm zusammengedrängt. Für Eu. th. manyarae haben sie die Hörner nicht weit genug ausgelegt; diese Rasse hat größere Auslage und Spitzenabstand. Mit der weiter unten näher be- schriebenen Rasse der Nord-Wembäresteppe kann sie keineswegs in Zusammenhang gebracht werden, da bei dieser die Spitzenenden 17,7—18,8 cm voneinander entfernt sind. Zwei Exemplare dieser Rasse wurden durch Herrn Dr. Claus im Jahre 1909 auf der XV. Deutschen Geweihausstellung gezeigt und von Matschie’) abgebildet (das rechts auf dem Bilde unter dem Schädel von Strepsiceros und in der von der Leopardendecke rechts befindlichen Reihe in der Mitte hängende Gehörn sind dieser Rasse zuzustellen), ebenso befanden sich Gehörne dieser Rasse in der Sammlung des Herrn Hauptmann v. d. Marwitz, die er im Jahre 1907 auf der Geweihausstellung zeigte und ebenfalls von Matschie®) abgebildet wurden. Als Deckenmaterial konnte ich nur zwei auf der 19. Deutschen Geweihausstellung 1913 von Herrn Oberleutnant Horst von Blumenthal ausgestellte Köpfe untersuchen. Leider bin ich nicht imstande gewesen, direkte Vergleiche mit den Decken schon be- schriebener Formen machen zu können, so daß ich mich auf eine Einzelbeschreibung beschränken muß. — Die Mittelstirnbinde hat eine lebhaft rotbraune Farbe und ist vor den Hörnern 6,3—6,7 cm breit. In dieser Breite läuft sie eine Strecke von etwa 2,5 cm oralwärts, um dann ım rechten Winkel mit rundem Knick nach innen zu gehen, weiter läuft sie rund nach vorne bis auf eine Breite von 2—2,1 cm zusammen in der Höhe des vorderen Augenwinkels, dann verbreitet sie sich allmählich wieder auf dem Nasenrücken - bis auf eine geradlinig gemessene Breite von 3,6 cm und der Rundung entlang gemessene Breite von 4—4,3 cm, um dann von dem schwarzbraunen Nasalfleck begrenzt zu werden, der etwa 2,5 cm lang und bei dem schwächeren Bock nur angedeutet ist. Vor diesem Fleck, hinter und zwischen den Nasenlöchern ist die Färbung heller wie auf der Stirn und dem Nasenrücken, etwa von der Farbe des ısabellfarbenen Halses. Beiderseitig schließt sich an den rotbraunen Mittelstreif ein der Länge nach verschieden breiter Streif von weißer Farbe an. Er ist zwischen dem oberen Augenlide und der ”) Matschie, Die IV. Deutsche Ep au loline 1909, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. 18, Nr. 11, pag. 8) Matschie, Die XIII. Deutsche nahe 1907, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. 16, Nr. 12, pag. 234. | | | | Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 71 breitesten Stelle des braunen Mittelstriches am Horne 1—1,5 cm breit, verbreitert sich dann dem Schmalwerden des braunen Streifens gemäß und läuft, deutlich zu erkennen, bis in die Höhe des schwarzbraunen Nasalfleckes, dann wird er nach der Oberlippe zu undeutlicher und verläuft so bis zur Mitte der Oberlippe. Ventral- wärts schließt sich in der Höhe des hinteren Nasenlochrandes bis zum vorderen Rande der durch großes, dunkles Feld gekennzeich- neten Infraorbitaldrüse, ein schwach ausgeprägter dunkler Streifen von 7 cm Länge an. Um das Auge herum läuft ein ca. 2,7 cm breiter weißlicher Ring, der nach vorne zu von dem dunklen Feld der Präorbitaldrüse getrennt ist. Unterhalb dieses Ringes und des vorher beschriebenen dunklen Präorbitalstriches ist die Farbe ein zartes lichtes Ockergelb mit einem isabellfarbenen Stich, auf der Wange etwas intensiver werdend. Dieselbe Färbung treffen wir am Halse wieder bis auf die Ventralseite desselben, welche wie Unterlippe und Kinn weiß sind. Die Ohren sind von der Farbe des Halses, nur lichter und die Ohrwurzel ist weiß. Vom vorderen Lidwinkel des Auges bis zur Mittellinie der Schnauze mißt das Gesicht geradlinig 12,5 cm, den Rundungen der Gesichtsfläche entlang 14,7 cm. Die Entfernung vom hinteren Lidwinkel des Auges bis zum Hinterrand des Nasenloches ist geradlinig 10,4 cm, den Biegungen nach gemessen, 10,8 cm groß. Der hinterste Punkt des Lippenrandes ist vom vorderen Lidwinkel des Auges 10 cm entfernt, den Biegungen nach gemessen, 18,1 cm entfernt. Der Vorderrand des Hornes steht, geradlinig gemessen, 16,3 cm von der Mittellinie des Oberlippenrandes entfernt. Die Heimat dieser neuen Subspezies ist das eigentliche Wembäretal, nördlich etwa bis Sekenke; nördlich von Sekenke kommt eine andere Form vor. Als Typ möchte ich den Schädel des & Nr. VI nehmen. Matschie?) bildet diese Rasse zum erstenmal ab im Geweih- ausstellungsbericht 1913. Die beiden auf dem Bilde gezeigten Köpfe und der Schädel gehören dieser Rasse an. Die Form des Wembärebeckens möchte ich im Hinblick auf den riesigen Schädel in die Wissenschaft als Eudorcas thomsoniı macrocephala subspec. nov. einführen. Eudorcas thomsoni marwitzi subspec. nov. In Übereinstimmung mit Herrn Prof. Matschie teile ich von dem Wembäregebiet Nr. 23 der Matschieschen Tierverbreitungs- karte von Deutsch-Ostafrika!®) noch ein drittes Gebiet ab. Wie Herr Prof. Matschie mir freundlichst mitteilte, unterscheidet er schon seit einiger Zeit verschiedene Rassen von Bubalus in der Wembäresteppe. Der im Südosten dieses Gebietes vorkommende °) Matschie, Die neunzehnte deutsche Geweihausstellung 1913, - Deutsche Geweihausstellung, Bd. 60, Nr. 43, pag. 668. 10) Matschie in Meyer, Das Deutsche Kolonialreich, Leipzig und Wien 1909, hinter pag. 416. 1. Heft 7) Ludwig Zukowsky: Büffel hat von Schillings!!) den Namen Bubalus wembarensis erhalten. Soweit meine Untersuchungen über die Gattung Bubalis jener Gebiete ein Urteil erlauben, ist anzunehmen, daß auch drei Rassen Kongonis das Wembäresteppengebiet im weiteren Sinne bewohnen, wovon mir zwei durch eine ansehnliche Anzahl Beleg- stücke genau bekannt sind. In der Mkalamogegend, aus der Eu. th. wembaerensis beschrieben ist, hat Bubalis coker ein kleines, stark geknicktes Gehörn, während das Gehörn der Rasse, welche im eigentlichen Wembäretal vorkommt, ein großes und weniger stark geknicktes Gehörn zeigt. Es ist wohl nicht von der Hand zu weisen, daß die Aufteilung des Matschieschen Gebietes 23 (l. c.) eine gewisse Berechtigung hat. Auf der 19. Deutschen Geweihausstellung 1913 stellte Herr Oberleutnant Spalding drei Gehörne aus, welche von ihm in der nördlichen Wembäresteppe erbeutet wurden. Zu diesen Stücken, die unter sich auffallend ähnlich, aber von anderen Eudorcatiden sehr verschieden sind, muß auch das Gehörn V gezogen werden, welches Herr Oberleutnant Horst von Blumenthal auf der- selben Ausstellung zur Schau stellte. Die Gehörne kennzeichnen sich in erster Linie durch die starke Auslage, welche keine andere Rasse neben Eu. th. manyarae in derselben Weise aufweist; weiter ist der durch die Auslage bedingte Spitzenabstand ein sehr großer. Die Spitzen sind sehr lang, ebenso die Hörner selbst. Der Unter- schied zwischen den engstehenden Ringen des Basalteils und den weit voneinander entfernt stehenden Ringen des Spitzenteils ıst ein verhältnismäßig großer. Die Hörner haben eine geradlinig, vom vorderen Punkt des Hornansatzes am Schädel bis zum Spitzenende gemessene Länge von 32,2—85,4 cm, eine der vorderen Rundung entlang gemessene Länge von 33—837 cm. Der Unterschied zwischen diesen beiden Maßen ist 0,8—1,6 cm. Die Spitzenenden stehen 17,7—18,8 cm voneinander entfernt. Die Hörner tragen 18—20 Ringe, von denen im Unterteil, vom letzten Ringe an gerechnet, auf eine Länge von 10 cm 10—11 Ringe kommen, im Oberteil, vom ersten Ringe an gerechnet, 534—64, Ringe kemmen. Die größte Auslage des Gehörns liegt in großer Nähe der Spitze; sie beträgt 18,5—19,4 cm und ist 0,4—1,4 cm größer als der Spitzenabstand. Vom vierten Ringe ab bis zum Distalende hat die Spitze eine Länge von 10,6 bis 12,3 cm. Kein Gehörn einer anderen Rasse von Eudorcas gleicht der Nord-Wembäreform, durch den großen Spitzenabstand und die starke Auslage, bis auf Eu. th. manyarae. Diese Rasse unterscheidet sich aber leicht durch die Art der Ringelung. Bei ebenso langen Spitzen und ebenso langem oder kürzerem Gehörn hat Eu. th. manyarae eine größere Anzahl Ringe am Gehörn, die im Spitzen- und Wurzelteil enger stehen als bei der Nordwembäreform. Die U) Schillings, Im Zauber des Elelescho, Leipzig 1906, pag. 95, Abbildung. | Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 718 Rasse vom Manyarasee läßt am Gehörn 22—23 Ringe, die der nördlichen Wembäresteppe 18—20 Ringe erkennen; erstere zeigt auf eine Länge von 10 cm im Proximalteil 11?/,—11%, letztere 10—11 Ringe; bei ersterer kommen im Distalteil auf eine Länge von 10 em 7 Ringe, bei letzterer 5%4—64, Ringe. Es ist auf Grund dieser Merkmale und der geographischen Verhältnisse wohl anzunehmen, daß die Form des Nordwembärebeckens von der des Manyaragebietes getrennt werden muß, sonst müßte die westliche Massaisteppe mit dem Natronsee und das Eyassigebiet mit Issansu bis zur Manjongasteppe hin ein einheitliches Tierverbreitungs- gebiet sein. Matschie!2) bildete diese weithörnige Form in elf Exemplaren ab, welche sich untereinander durch die enorme Ausladung im oberen Hornteil ungemein ähnlich sind. Die Gehörne waren auf der XV. Deutschen Geweihausstellung 1909 von Herrn Stabsarzt Dr. Claus ausgestellt und sind sämtlich in der Wembäresteppe erbeutet. Das auf dem Bilde links neben dem Schädel von Sirep- siceros hängende Gehörn ist Eu. th. macrocephala zuzustellen, ebenso das mittlere, in der neben der Decke eines Leoparden angebrachten Reihe hängende Gehörn. Unter den Gehörnen, welche Herr Hauptmann a. D. v. d. Marwitz auf der XIII. Deutschen Geweih- ausstellung 1907 ausstellte, befinden sich ebenfalls Gehörne der Nordwembärerasse, welche auch Matschie!?) abbildet, nur ist die Sammlung sehr stark aus der Seitenstellung aufgenommen, sodaß die Gehörne nicht mit Sicherheit anzusprechen sind; allem Anscheine nach befinden sich auch Gehörne von Eu. th. wembaerensis und Eu. th. macrocephala darunter. Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Hauptmanns Schloifer war es mir möglich, interessante Ergänzungen über die Existenz und die Art der Verbreitung der Eudorcasrassen des Wembäregebietes zu machen. Herr Hauptmann Schloiter hat in seiner umfangreichen Sammlung sowohl Eu. th. macrocebhala, als auch die neue Form des nördlichen Wembäretals vertreten. Bei Sekenke muß die Grenze für die Verbreitung dieser beiden Rassen liegen, da sie Herr Hauptmann Schloifer, der gerade in der Umgegend von Sekenke viel jagte, hier zusammen erlegte. Schädel und Decken konnte ich leider nicht untersuchen von der interessanten Nordwembäreform. Anzunehmen ist, daß die hier besprochene Form große Tiere zu Vertretern hat; darauf weisen die starken Gehörne und vielleicht auch die starke Aus- bildung der Nachbarformen hin. Als Heimat ist das nördliche Wembäretal, etwa von Sekenke ab nördlich anzugeben. Ob diese Rasse auch in der Manjongasteppe vorkommt, wo Herr Oberleutnant Diesener bei Ushia die beiden 22) Matschie, Die XV. Deutsche Geweihausstellung 1909, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. 18, Nr. 11, pag. 233. 13) Matschie, Die XIII. Deutsche Geweihausstellung 1907, Weid- werk in Wort und Bild, Bd. 16, Nr. 12, pag. 234. 1. Heit 74 Ludwig Zukowsky: großschädeligen, im Horne langspitzigen, enggeringelten bespro- chenen dd juv. erlegt hat, muß die Zeit lehren, welche uns hoffentlich mit einigen genau etikettierten Stücken dieser Gattung aus der Nordwembäreebene und der Manjongasteppe versorgen wird. Zum Originalstück mache ich das Gehörn Nr. XII, welches Herr Oberleutnant Spalding in der Nordwembäresteppe erlegte und in der XIX. Deutschen Geweihausstellung 1913 ausstellte. Um den Namen eines Sammlers zu ehren, welcher viel in der Wempbäresteppe gejagt und das Berliner Museum reich mit Material aus diesem Gebiet versorgt hat, schlage ich für diese Rasse den Namen Eudorcas thomsoni marwitzi subspec. nov. vor, genannt nach Herrn Hauptmann a. D. v. d. Marwitz. Eudorcas thomsoni dongilanensis subspec. nov. ? Knottnerus-Meyer stellt I. c. pag. 115 für das sich östlich an das Schiratigebiet anschließende Guasso-Nyirogebiet keine besondere Rasse von Eudorcas auf, da ihm zwei Schädel ohne ge- nauen Herkunftsort zur Untersuchung vorlagen, sondern beschreibt nur diese beiden Exemplare und läßt ihren systematischen Wert zweifelhaft, glaubt aber, die Form aus dem Gebiet östlich von Schirati vor sich gehabt zu haben, d. i. das Guasso-Nyirogebiet. — Auch mir ist heute leider nicht möglich, eine Klärung dieser Frage herbeizuführen, aber es dürfte von Wert sein, einige Exem- plare zu besprechen, welche Herr Baron Wulff von Plessen im Jahre 1912 auf der XVIII. Deutschen Geweihausstellung zur Schau stellte, die sämtlich aus dem Guassa-Nyirogebiet stammen und von Herrn Prof. Matschie!?) angeführt und abgebildet wurden. Der Kopf, welcher unter dem von Bubalus caffer tanae hängt, hat im Gehörn Ähnlichkeit mit dem Gehörn, welches Knottnerus- Meyer für das der Guasso-Nyiroform vermutet. Nach meinen Untersuchungen hat es aber zu wenig nach vorn gebogene, zu wenig runde und zu kurze Spitzen. Die Ringe stehen im Basalteil viel zu eng zusammen. Die von mir auf der Geweihaussteilung ange- fertigten Umrisse der Guasso-Nyirostücke passen nicht auf die Gehörne der mutmaßlichen Guasso-Nyiroform - Knottnerus- Meyers, dagegen paßt das eben besprochene Stück besser auf die Rasse, welche von Knottnerus-Meyer als Eu. th. ndjiriensis beschrieben wurde. Diese Rasse steht dem Gehörn durch die runden und längeren Spitzen — bis zum vierten Ring 11 cm —, die engere Ringelung im Basalteil, den engen Stand und größere Länge der Hörner viel näher. Meines Erachtens nach kann dieses Gehörn vom ‚South Guaso-Nyiro‘, wie auf den Aufsatzbrettern zu lesen war, zu dem östlichen Rassenretter, Eu. th. ndjiriensis, gezogen werden. Um vergleichende Untersuchungen vornehmen zu können, 14) Matschie, Die XVILI. Deutsche Geweihausstellung 1912, Deutsche Jägerztg., Bd. 59, Nr. 15, pag. 211. Abbildung. u m nn = Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 75 sind diese Guasso-Nyirogehörne mit in die am Schluß dieser Arbeit beigegebene Gehörnmaßtabelle aufgenommen worden. Die Köpfe, welche rechts und links auf dem Bilde der Sammlung Wulff von Plessen neben dem Bubaluskopf hängen, haben in der Gehörnform viel Ähnlichkeit mit Eu. th. schillingsi aus dem Natronseegebiet, durch welches der Guasso-Nyiro in seinem süd- lichsten Teile fließt, aber die Spitzen stehen weiter auseinander und sind länger, die Ringe stehen in größeren Abständen ausein- ander, die Krümmungen des Gehörnes sind bei weitem nicht so stark im Ober- und Unterlauf wie bei Eu. th. schillingsi und die Hörner sind an sich länger. Die nördliche Nachbarform, Eu. th. nakuroensis, unterscheidet sich von ihnen durch sehr kurzes Gehörn, kurze Spitzen, enge Ringe und geringen Spitzenabstand. Die Westform Eu. th. biedermanni hat enger gestellte Ringe, kürzeres Gehörn und kürzere Spitzen als die beiden aus dem Guasso-Nyiro- gebiet stammenden Exemplare. Von der Kikuyurasse, Eu. th. bergeri, unterscheiden sich diese dadurch, daß das Gehörn bedeutend stärker und länger wird, die Spitzen bedeutend weiter auseinander stehen, die Ringelung nicht so eng und das Gehörn im Profil etwas stärker geschweift ist. Im folgenden die Beschreibung der Guasso- Nyirogehörne: Geradlinig gemessen, erreicht das Gehörn eine Länge von 33,3—834 cm, der Rundung der Vorderseite entlang mißt es 34,2—35,9 cm; die runde Länge ist 0,9—1,9 cm länger als die gerade. Die Spitzen stehen 13,5—14 cm voneinander entfernt. Auf den Wurzelteil kommen auf 10 cm Länge 10 von den 20 bis 21 vorhandenen Ringen, auf den Spitzenteil 5%4—6 Ringe. Die Spitze ist 11,2—12,9 cm lang, wenn sie vom Distalende bis zum vierten Ringe geradlinig gemessen wird. Die Hörner sind im Profil nur sehr wenig geschweift. Bei dem einen Exemplar konvergieren die Spitzen wenig, dagegen divergieren sie merkwürdigerweise bei dem andern schwach. Das sind die Punkte, in denen sich die beiden sonst sehr gleichartigen Exemplare unterscheiden. Vielleicht weisen auch die Farbentöne der drei Köpfe aus der Sammlung des Herrn Baron Wulff von Plessen auf eine rassen- weise Verschiedenheit hin. Der Unterhals von dem von mir als Eu. th. ndjiriensis angesprochenen Stück ist dunkler, auch scheint der weiße Supraorbitalstreif kleiner, nach der Schnauze zu schmäler zu sein als bei den neben dem Dubaluskopf hängenden Guasso- Nyirostücken. Sollte sich meine Vermutung bewahrheiten und sich bei wei- . terem Vergleichsmaterial die oben besprochenen Exemplare als Vertreter einer besonderen Rasse herausstellen, so mag diese Form den Namen ihrer Heimat, der Dongilanisteppe, Eudorcas thomsoni dongilanensis subspec. nov. tragen. Die Ausbeute des Herrn Dr. A. Berger vom Jahre 1912. Herr Dr. A. Berger hat von seinem Jagdaufenthalt 1912 in Deutsch- und Britischostafrika eine Kollektion (I—IX) von neun 1. Heft 76 Ludwig Zukowsky: männlichen Eudorcasschädeln aus der Aruschaebene, der Steppe südlich des im Westen vom Kilima-Ndjaro liegenden Meruberges, mitgebracht, die höchstes Interesse verdient, da sie ein bezeich- nendes Licht auf den klassifikatorischen Charakter und die Art- bildung von Eudorcas wirft. Nach Knottnerus-Meyer kommt im Süden vom Meru- berge nur Eu. th. thomsoni vor, vielleicht im äußersten Westen noch die großschädelige, breithörnige Manyaraform. Aus dem Material des Herrn Dr. Berger lassen sich wichtige Ergänzungen zu diesen Tatsachen herauslesen. Auch Herr Dr. Berger fand die typische Form von Eu. thomsoni wieder in drei Exemplaren (VI, VIII und IX), welche alle die Merkmale aufweisen, welche Knott- nerus-Meyer für diese Rasse angab. Vor allem sei an die doppelt geschweifte Form und parallele Stellung des Gehörns erinnert, durch welche die größte Auslage des Gehörns meist nach der Mitte desselben verlagert wird. Folgende Ausmessungen kann ich von den drei erwähnten Gehörnen geben. Die größte Länge, an der vorderen Seite der Rundung entlang gemessen, ist 30,5—835,9 cm, geradlinig gemessen 29,9—35 cm. Der Unterschied zwischen diesen beiden Längenmaßen ist 0,9—1,5 cm. Die Spitzen stehen 7—8 cm voneinander entfernt. Von den 21—23 vorhandenen Ringen kommen auf 10 cm Länge im Wurzelteil 113%4—121, Ringe, im Spitzenteil 7— 73, Ringe. Sie haben eine größte Auslage von 8,2 bis 9 cm. Die größte Auslage und der Spitzenabstand weisen in ihrer Ausmessung einen Unterschied von 0,6—1,8 cm auf. Die Spitze hat bis zum vierten Ringe eine Länge von 8,5—9,1 cm. Das Exemplar VI mißt hier 10,2 cm. Wie ich weiter unten zeigen werde, hat dieses Stück sicher Blut von einer anderen Rasse in den Adern gehabt. Die von Herrn Dr. Berger mitgebrachten Schädel zeigen bis auf den Nr. I und Nr. VII sehr einheitliche Maße; sie sollen deshalb auch zusammen mit den Maßen des Knottnerus-Meyerschen Originalstückes (Schillings Nr. 2—20) und des bei Knottnerus- Meyer abgebildeten Schädels (Schillings Nr. 2—25) gegeben werden. Der Schädel Nr. IX ist stark beschädigt, sodaß nur die Pars facialis zur Bestimmung benutzt werden konnte. Der Schädel mißt vom Gnathion bis zum Basion 17,9—18,2 cm, vom Gnathion bis zu der Protuberantia occipitalis externa der Linea nuchalis mediana 19,2—20,1 cm. Das Gnathion ist vom Basion 9,8—10,7 cm entfernt. Die Gesichtslänge beträgt 9,8—10,5 cm. Die Hinterkopfslänge beläuft sich auf 1,0—1,6 cm. Die Entfernung des Nasion bis zur Hinterwand des Condylus occipitalis beträgt 11,7—12,3 cm. Die Fossa mesopterygoidea ist vom Basion 7,85 bis 8,2 cm, das Gnathion vom Vorderrand der Alveole von pm I 4,7—5,1 cm, das Basion vom Hinterrande der Alveole von m IIl 7,8—8,3 cm und das Gnathion vom entferntesten Punkt der Bulla auditiva 14,2—14,9 cm entfernt. Der Abstand vom Foramen infra- orbitale bis zum Gnathion ist 6,1—6,4 cm, der vom vorderen Rande Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. IT der Orbita bis zum Foramen infraorbitale ist 3,3—4,6 cm groß. Die Entfernung des Gnathion vom Foramen infraorbitale ist 1,55 —2,4cm größer als die Entfernung des Foramen infraorbitale von der Orbita. Die Entfernung des Foramen palatinum vom Foramen lacerum posterius ist 7,3—8,5 cm groß. Die Backenzahnreihe hat eine Länge von 5,3—5,95 cm, die Nasalia an der Medianlinie haben eine solche von 4,4—5,55 cm. Das Intermaxillare ist 7,4—8,2 cm, die Sutura naso-intermaxillaris 1,5—2,4 cm lang. — Am hinteren Orbitalrand ist der Schädel 8,3—8,85 cm, am Meatus acusticus externus 6,2—6,75 cm breit. Das Collum des Condylus oceipitalis hat eine geringste Breite, auf der Crista condyloidea gemessen, von 2,1-—2,4 cm. Das Palatum durum hat eine Breite von 4,9 bis 5,25 cm am Außenrande der Alveole von m III, vorne, von 2,5-—2,85 cm, vorne, am Außenrande der Alveole von mI. Der Facialteil hat an der Stelle, wo die Sutura maxillo-jugularis über die Maxillo-jugularcrista läuft, eine Breite von 5,4—5,85 cm. Die Nasalia sind posterior 2,5—3 cm, anterior 2—2,2 cm breit. Der Hamulus des Ptergyoideum ist vom Gnathion 11,5—11,8 cm, das Gnathion vom hinteren Ventralrand der Fossa ectopterygoidea 9,9—10,1 cm entfernt. Die Bulla tympani hat eine Länge von 2,5—2,8 cm, der Condylus occipitalis eine Breite von 4,1—4,4 cm. Das Occiput ist, vom Basion bis zum Mittelpunkte der Linea nuchalia superiora gemessen, 4,2—4,6 cm hoch. Am Mastoideum hat der Schädel eine Breite von 6,3—6,85 cm. Der horizontale Durchmesser der Orbita ist 3,7—3,85 cm groß. Am Processus zygomaticus jugularis hat der Schädel eine Breite von 7,5—7,9 cm. Eudorcas thomsoni thomsoni var. arushae var. Nov. Aus der am Schluß stehenden Gehörnmaßtabelle geht nun aber hervor, daß die Hörner der Stücke II—V keineswegs mit denen von Eu. th. thomsoni in Zusammenhang gebracht werden können. In erster Linie ist der Abstand an den Spitzenenden ein bedeutend größerer, 4,9—12,7 cm, ebenso ist die weiteste Auslage stärker mit 9,7—13 cm. Der Unterschied zwischen dem Spitzenabstand und der größten Auslage ist 0—0,6 cm. Die Spitze mißt vom Ende bis zum vierten Ringe 9,5—11 cm. Die größte Auslage der Hörner ist nicht in der Mitte des Gehörns, sondern an der Spitze oder in unmittelbarer Nähe derselben. Die Hörner stehen also oben stark auseinander und haben eine sehr lange Spitze. Genau so wie die eben besprochenen Exemplare sieht ein Gehörn aus, welches Schillings im September 1896 bei Arusha-dju, also auch am ‚ südabhang des Meruberges erbeutete und dem Berliner Museum (Nr. 10761) überwies. : Wenn die lang- und kurzspitzig gehörnten Exemplare nach der Maßtabelle im Schädelbau verglichen werden, so bemerkt man, daß sich die Schädel in den Ausmessungen ungemein ähnlich sind und in sich verschmelzen, bis auf die Länge der Intermaxillaria, welche bei den langspitzigen Stücken 8—8,2 cm, bei den kurz- 1. Heit 7 Ludwig Zukowsky: spitzigen Stücken (wieder mit Ausschluß der Bergerschen Exemplare I und VII) 7,4—7,8 cm lang sind. Nur das Exemplar Nr. IV der weithörnigen Stücke hat eine Intermaxillarlänge von 7,5 cm, ebenso hat dieses Stück an der Sutura naso-intermaxillaris eine Länge von 1,7 cm, wie die zu Eu. th. thomsoni zählenden Exemplare mit 1,5—1,9 cm, während die anderen langspitzigen Stücke hier 2,1—2,3 cm messen. Auf die merkwürdige Ausnahme- stellung des Schädels Nr. IV komme ich unten noch einmal zurück. Sehr auffallend ist, daß sich an allen den Stücken, welche lange und stark divergierende Spitzen haben, die Intermaxillaria mit den Lacrymalia vereinigen und nicht von einer Knochenbrücke des Maxillare getrennt sind, mit Ausnahme des Exemplares Nr. IV. Solche Merkmale sind im Kilima-Ndjarogebiete nur von der weiter nördlichen Natronseerasse, Eu. th. schillingsi, bekannt, zu welcher die Schädel mit den eigenartigen Gehörnen nicht gezogen werden können, da das Gehörn ein ganz anderes ist. Sonst kann es an der Stelle, von wo die Stücke kommen, der Manyarasee- und Rufu- gebietsgrenze, nur Rassen geben, bei denen sich das Maxillare keilförmig zwischen Lacrymale und Intermaxillare einschiebt wie Eu. th. typica und Eu. th. manyarae. Zu einer dieser beiden oder auch einer anderen Form können diese seltsamen Stücke besonders ihrer nach außen gerichteten, dünnen Spitzen und des besprochenen Merkmals im Facialteil wegen nicht gehören. Es kann hier vielleicht Eu. th. sabakiensis zum Vergleich als ähnliche Form in Betracht kommen, diese Rasse hat aber neben anderen charakteristischen Merkmalen viel längere Hörner und viel, im Facial- sowohl als auch ein Cranialteil, breiteren Schädel. Außerdem kann diese Rasse nicht viel Verwandtschaft haben mit der hier beschriebenen Form, ihres entfernt liegenden Verbreitungsgebietes wegen. Ob die angeführten Merkmale und Unterschiede zur Aufstellung einer besonderen Subspezies berechtigen oder man diese Exemplare nur als Variation von Eu. th. thomsoni auffassen darf, kann vor der Hand wohl nicht entschieden werden, weil wir nicht wissen, wieweit die Form, welche nur vom südlichen Meru bekannt ist, verbreitet ist und ob sie immer mit Eu. th. thomsoni zusammen vorkommt. Sollte sie sich als besondere Subspezies erweisen, so dürfte der Name Eudorcas thomsoni arushae auf die Heimat passend gewählt sein, da die Stücke sämtlich aus der Aruschaebene stammen. Ich möchte die Eigenart der Exemplare als Variation ansprechen, da die Schädel vorzüglich, die erwähnten Verschiedenheiten aus- genommen, auf die von Eu. th. thomsoni passen, indes kommt im Gebiete des südlichen Meruberges eine andere Form vor mit extrem schmalem und langem Schädel, welche weiter unten beschrieben werden soll. Ich schlage vor, die eben besprochene Form von Eu- dorcas mit den langen Gehörnspitzen als Eudorcas thomsoni thomsoni var. arushae aufzufassen. a Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 79 Eudorcas-Bastarde in der Sammlung des HerrnDr. Berger. Sicher ist, daß am Meruberg mehrere Rassen von Eudorcas mit ihrer Verbreitung zusammentreffen, also auch zu einer ge- schlechtlichen Vereinigung Gelegenheit haben. Aus diesen Tat- sachen heraus sind auch nur einige sehr lehrreiche und interessante Stücke zu erklären, welche Herr Dr. Berger von seiner Reise mitbrachte. Matschie hat in seinem Berichte über die XVIII. deutsche Geweihausstellung 1912 in der Deutschen Jägerzeitung, Bd. 58, Nr. 43, pag. 672 und Nr. 44, pag. 687 darauf hingewiesen, daß gelegentlich Ruminantiabastarde vorkommen, welche von der einen Rasse den Schädel, von der anderen das Gehörn haben. Bei meinen Arbeiten über Bubalis lichtensteini konnte ich solche Stücke zu verschiedenen Malen nachweisen, welche natürlich nur da vor- kommen können, wo das Grenzgebiet zweier Rassen ist. Meinen Untersuchungen nach müssen wir die Bergerschen Exemplare Nr. IV und VII als solche Stücke auffassen. Bastard Nr. IV hat die typische Hornform von Eu. th. thomsoni var. arushae und ty- pischen Schädelbau von Eu. th. thomsoni, d. h. mit anderen Worten, die Hörner sind mit den langen, dünnen Spitzen stark nach außen gebogen und am Schädel berühren sich Lacrymale und Inter- maxillare nicht, sondern sind durch einen Maxillarausläufer ge- trennt. Es ist ein kurzes Intermaxillare und eine entsprechend kurze Sutura naso-intermaxillaris vorhanden. Schädel und Gehörn der genannten Rassen sind in selten klarer Weise an diesem Bastard verkörpert. Ebenso überraschend genau stimmt das Gehörn des Bastards Nr. VII auf Eu. th. thomsoni. Die vorne bei der Beschreibung der Bergerschen typischen Eu. thomsoni-Gehörne gegebenen Maße enthalten auch die Maße dieses Stückes, nur die größte Auslage ist hier 9,4 cm, d. h. 0,4 cm mehr als bei den andern, und die Länge der Spitze bis zum 4. Ringe ist 8,4 cm, d. h. 0,1 cm weniger als bei den erwähnten Bergerschen Stücken. Besonders durch die Auswärtsschweifung im Mittellauf vertritt das Gehörn typisch die Günthersche Form. Der Schädel nimmt eine Sonderstellung ein. Das Tier muß außer dem Blut von der echten Eu. th. thomsoni auch noch solches von Eu. th. manyarae und der var. arushae der typischen thomsoni in sich gehabt haben. Von Eu. th. manyarae hat der Schädel die enorme Größe wie auch manche andere Merk- male. Er hat eine Totallänge von 21 cm, eine Basallänge von 19,4 cm. Die Backenzahnreihe ist 5,9 cm lang, die Nasalia haben an ihrer Mittelnaht eine Länge von 5,25 cm. Die Höhe am Oceiput ist 4,6 cm, die Breite am Meatus acusticus externus 7 cm, am Mastoideum ebenfalls 7 cm. Der Facialteil ist am hinteren Orbital- rand 9 cm breit. Durch das zwischen Nasale und Lacrymale lang eingeschobene Intermaxillare hat der Schädel unschwer zu er- kennende Verwandtschaftsbeziehungen zu Eu. th. thomsoni var. 1. Heft 80 Ludwig Zukowsky: arushae, er weist auch längeres Intermaxillare auf, 8,5 cm, sowie eine erhebliche, 2,5 cm lange Sutura naso-intermaxillaris. Wenn alle diese Merkmale zusammen ins Auge gefaßt werden, so ist die Annahme von einer Verbastardierung der hier beschriebenen Stücke nicht zu gewagt. Auf Exemplar Nr. VI habe ich wiederholt hingewiesen; es ist auch ein Bastard. Jedenfalls hat es mehr Blut von Eu. th. thomsoni als von deren Variation arushae. Der Schädel ist ganz von der Art der ersten Form. Das linke Horn hat die typische Schweifung von Eu. th. tyPica, aber die lange Spitze der Aruschavariation, während das rechte Horn mit dem ganzen Spitzenteil stark nach außen strebt. Wenn die Mittelnähte des Schädels in posteriorer Richtung verlängert würden, wäre am linken Horne die größte Auslage im unteren Teile des Gehörnes, am rechten Horne im Spitzenteil. Eine sehr interessante, von Knottnerus-Meyer|l.c. pag. 118 besonders hervorgehobene Tatsache ist, daß sich in der Regel die Gehörne von der typischen Eu. th. thomsoni in der Seitenlage nicht decken; diese eigentümliche Unregelmäßigkeit wiesen sämtliche von mir untersuchten Exemplare derselben Rasse auch auf, ohne daß ich eine Erklärung für diese merkwürdige Tatsache gefunden hätte. Die ven Herrn Dr. Berger mitgebrachten Schädel gehörten sämtlich mehr oder weniger ausgewachsenen und alten Stücken an, bei denen die Dauer-Prämolaren vollkommen entwickelt und ab- genutzt und alle Molaren in vollendeter Größe vorhanden sind. Es sind bisweilen die letzten Molaren mit langen, scharfen Spitzen versehen. Diese Spitzen sind kein Zeichen von Jugend, nur wenn die Molaren im Wachstum begriffen und die Höcker rund sind, kann man auf das Alter schließen. Ich habe sehr alte Exemplare vergleichen können, bei denen der letzte Molar stark, fast bis auf den Alveolarand niedergekaut war und noch starke Spitzen aufwies. Andererseits waren alte Stücke unter dem von mir verglichenen Material; bei denen die Backenzähne eine respektable Höhe hatten, aber an den Kauflächen völlig abgekaut waren und dort eine fast glatte Fläche bildeten. Ich glaube sicher, daß diese Art von Zahn- abnutzung schon gattungsweise verschieden ist. Bei Bubalis habe ich z. B. sehr selten bemerkt, daß bei alten, im Gebiß stark abge- nutzten Tieren, spitze Höcker an den Molaren vorhanden sind, sondern diese waren meist geradlinig abgekaut. Eudorcas thomsoni bergerinae subspec. nov. Unter dem Material von Dr. Berger befindet sich noch .ein Schädel (Nr. I), der unter dem ganzen im Kgl. Zoologischen Museum zu Berlin vorhandenen Eudorcas-Material wohl der interessanteste ist. Seine Merkmale drängen förmlich zum Aufstellen einer be- sonderen Rasse, trotz mancher sich dadurch entgegenstellenden artgeographischen Schwierigkeiten. Kein Schädel unterscheidet sich in so hervorragender Weise von allen anderen wie dieser aus | | | | | | | j- | | Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. &1 dem Süden des Meruberges stammende; die Unterschiede im Gehörn sind nicht weniger bezeichnend. Der Schädel weist im Verhältnis der Länge zur Breite den bei weitem schmalsten Schädel auf. Besonders ist der Facialteil lang und schmal, letzteres hervorragend an der Zygoma. Das Inter- maxillare und Larcymale berühren sich und trennen Maxillare und Nasale auf 1 cm. Die Nasalia sind lang und nicht sehr breit; sie haben an der Mittellinie eine Länge von 5,5 cm, an dem Punkt, wo sich Ethmoidallücke, Nasale und Frontale treffen, eine hintere Breite von 2,8 cm, an der Spina nasalis externa anteriora von 2,3 cm. Die Ethmoidallücken sind 2,2 cm lang, 0,2 cm breit, gut markiert, laufen vorn bis zum Intermaxillare und schieben sich hinten zwischen Frontale und Lacrymale ein auf eine Strecke von 0,4 cm. Ein besonderer Zipfel des Lacrymale in der Richtung nach dem Foramen infraorbitale zu, ist nicht vorhanden, wohl aber läuft die Sutura maxillo-lacrymalis von ihrem Ausgang am Intermaxillare auf eine Länge von 1,3 cm in der Richtung auf pm III, d. h. zur Schädelachse genau vertikal, während sie bei den meisten anderen Rassen in der Richtung auf pm I steht und einen mehr oder weniger spitzen Winkel zur Schädelachse bildet. Die Vorderkante der Alveole von pm I ist vom Gnathion 5,5 cm entfernt. Die Totallänge des Schädels beträgt 21,3 cm, die Länge der Prämaxillaria 8,75 cm. Das Occiput hat eine Höhe von 4,5 cm, eine größte Breite am Mastoideum von 6,45 cm. Vom Gnathion bis zum Basıon mißt der Schädel 19,1 cm, vom Gnathion bis zum Nasion 11,5 cm. Die Gesichtslänge beträgt 11,4 cm, die Hinterkopfslänge 12,1 cm. Der Unterschied zwischen diesen beiden letzten Maßen ist 0,7 cm. Das Nasion ist von der ‚Hinterfläche des Condylus occipitalis 12,6 cm, das Basion von der Sutura palatina 8,3 cm entfernt. Der Abstand von der Alveolar- hinterkante des m III bis zum Basion ist 7,9 cm, der des Gnathion vom nächsten Punkte der Bulla tympani15,8 cmgroß. Vom Gnathion bis zum Foramen infraorbitale sind es 6,8 cm, vom Foramen infra- orbitale bis zum Orbitalrande 4,7 cm. Das Foramen palatinum ist vom Foramen lacerum posterius 8,2 cm entfernt. Die Reihe der Backenzähne ist 6,3 cm, die Sutura naso-intermaxillaris 2,3 cm lang. An den hinteren Orbitalrändern hat der Schädel eine Breite von 8,6 cm, an den voıderen Orbitalrändern eine solche von 5,7 cm, wenn sie an der Sutura fronto-lacrymalis gemessen werden, am Meatus auditivus externus eine Breite von 6,4 cm. Das Collum condyloideum occipitalis ist an seiner größten Einschnürung 2,6 cm breit. Am Außenıande der Alveole von m III hat das Palatum durum eine Breite von 5 cm, am Außenrande der Alveole von mI eine solche von 2,7 cm. Das Gesicht ist am Treffpunkt der Sutura maxillo-jugularis mit der Crista maxillo-jugularis 5,9 cm breit. Der Processus pterygoideus ist vom Gnathion 12,8 cm, der Ventral- rand der Fossa ectopterygoidea vom Gnathion 11,1 cm entfernt. Die Bulla tympani hat eine Länge von 2,7 cm. Der Condylus Archiv für Naturgeschichte 14914, AZT. 6 1. Heft 82 Ludwig Zukowsky: occipitalis mißt an seiner breitesten Stelle 4,2 cm. Das Oceiput hat eine Höhe, vom Basion gemessen bis zum Mittelpunkt der Linea nuchalia superiora, von 4,5 cm. Der Durchmesser des Orbitalrandes mißt in horizontaler Richtung 3,9 cm. Am Processus zygomaticus des Jugulare hat der Schädel eine Breite von 7,4 cm. Außer diesen Maßen sind noch folgende sehr charakterischen Merkmale erwähnenswert. Das Basioccipitale hat nicht wie bei allen anderen Formen eine quadratische oder rechteckige Form, sondern mehr die Form eines Dreieckes, dessen Spitze nach dem Basisphenoideum zu liegt. Das Tuberculum anteriorum des Basi- occipitale, welches sich bei den anderen Eudorcatiden beiderseitig als starke Wülste der Bulla tympani in der Nähe des Processus muscularis anlegt, fehlt fast ganz, wodurch das Basisphenoid eine von der anderer Unterarten gänzlich verschiedene Form erhält. Das Foramen magnum ist größer als bei den stärksten Rassen von Eudorcas. Die Fossa glenoidea ist außerordentlich schmal und ver- längert. Der Processus postglenoideus liegt nicht in der ungefähren Höhe des Vorderrandes des Foramen postglenoideum, sondern weit vor diesem. Das Alisphenoideum ist zwischen Foramen lacerum anterius und Bulla tympani seitlich stark depressiert. Der Vorder- rand der Fossa articularis ist stark und in gleichmäßigem Bogen gerundet, bei den anderen Rassen ist diese Linie mehr gerade und bildet nach der Zygoma hin einen scharfen Knick. Protuberantia condyloidea externae fehlen dem Condylus. Der den Processus paroccipitalis bildende Teil des Exoccipitale.ist außerordentlich kräftig ausgebildet. Ein sehr bezeichnendes Merkmal dieser Form ist die von der Crista maxillo-jugularis ventralwärts in der Richtung auf den Vorderrand oder die Mitte des Molar III laufende und nach der Zygoma zu stark, fast in einem rechten Winkel geknickte Sutura maxillo-Jjugularis, ebenso die lateralwärts fast vertikal laufende Sutura fronto-parietalis, welche bei den weitaus meisten Rassen stark nach der Orbita gerichtet ist. Neben diesen wichtigen Merkmalen ist der Schädel in erster Linie stets durch das auffallend stark, von dem normalen Zu- stande abweichende Längen- und Breitenverhältnis, das einen Schädel von ungeheurer Schmalheit zeigt, von allen anderen Rassen leicht zu unterscheiden. Ein besonders gutes Erkennungs- zeichen der Ausdehnungsverhältnisse sind folgende Maße: Die Länge vom Gnathion bis zum Processus zygomaticus jugularis mit 15,4 cm und die Breite am Processus zygomaticus des Jugale mit 7,4 cm, ebenso die Länge vom Gnathion bis zum Meatus acusticus externus (Vorderrand) mit 17,7 cm und die Breite am Meatus acusticus externus mit 6,4 cm. In den Grenzen solcher Maßverhältnisse bewegt sich kein anderer mir bekannter Eudorcas- schädel. Das Exemplar ist offenbar ausgewachsen. Das Gebiß weist diejenigen Merkmale auf, welche das Tier alt erscheinen lassen. Auffallend ist die starke Brechung der Außenkontur der Backen- i 2 er. 2 nd EEE ARE En 2 u a Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 83 zahnreihe zwischen pm III und mI, welche die Prämolaren um ‘ die Hälfte der Molarenbreite nach innen führt. Würde der Zahnbau nicht Aufschluß über das Alter geben, ‚ könnte das Gehörn zu der Annahme verleiten, daß das Exemplar jung ist. Die Ringe stehen nämlich so stark auseinander, daß es keineswegs in irgend welche Beziehung mit einer anderen Rasse gebracht werden kann. Die Spitzen stehen schwach nach außen, ‚ haben aber das Prinzip der Konvergenz und sind lang. Die Hörner selbst haben eine ansehnliche Länge und Stärke. In gerader Linie ' gemessen, haben sie eine Länge von 34 cm, der Vorderseitenrundung ‚ entlang gemessen eine solche von 35 cm, sodaß der Unterschied ‘ zwischen diesen Maßen 1 cm groß ist. Die Spitzenenden stehen ‘ 11,5 em voneinander entfernt. An diesem Gehörn kommen auf ' jede Stange nur 18 Ringe. Auf 10 cm Länge kommen davon im Wurzelteil, vom letzten Ringe an gerechnet, nur 8, im Spitzen- ; teil, vom ersten Ringe an gerechnet, nur 6 Ringe. Die weiteste Auslage des Gehörns, 12,1 cm, mit dem Spitzenabstand verglichen, ergibt ein Mehr von 0,6 cm für die weiteste Auslage. Die Spitze | hat eine Länge von 10,2 cm, wenn sie vom Ende bis zum 4. Ringe gemessen wird. Durch die besonders im Wurzelteil sehr weit stehenden Ringe ist das Stück leicht von den Gehörnen anderer Rassen zu unter- scheiden. Außerdem seien für die Unterscheidung der hier in Frage kommenden Formen noch folgende hauptsächlichsten Verschieden- heiten gekennzeichnet. Von der völlig verschiedenen Ringelung abgesehen, unterscheidet sich die im Gehörn dieser ähnelnden Form, Eu. th. thomsoni var. arushae durch den größeren Abstand der äußeren Hornkonturen im untersten Teile des Gehörns. Die Arusha-Variation mißt hier 6,8—7,2 cm, die andere Rasse vom Meru 7,8 cm. Am zehnten Ringe, vom Basalteil aus gerechnet, haben die Gehörne von Eu. th. thomsoni var. arushae eine größte Auslage von 7,1—8,35 cm, die schmalschädelige Form von 10,15 cm. Von Eu. ih. thomsoni ist diese Rasse besonders durch die starke Divergenz des Gehörns in der oberen Hälfte, die größere Auslage und den weiteren Abstand der längeren Spitzen verschieden. En. th. schillingsi steht im unteren Teile des Hornes enger, in der oberen Hälfte stärker nach außen als die neue Rasse und mit den Distalenden deutlich nach innen; außerdem sind die Spitzen kürzer und stark geschweift. Eu. th. ndjiriensis steht im Vergleich mit den Stangen enger als die lang- und schmalköpfige Form und mit den stärker geschweiften Spitzen wie Eu. th. schillingsi deutlich nach innen, folgerichtig ist auch ein bedeutend geringerer Spitzen- abstand vorhanden. Das vorliegende Exemplar ist sicher der Vertreter einer neuen Rasse, welche zur Heimat vielleicht den östlichen Teil der südlich vom Kilima-Ndjaro gelegenen Massaisteppe hat, zwischen dem Dreieck Neibormurt-Kiniarok-Hochplateau-West-Ssogonoi, jeden- 6* 1. Heft 84 Ludwig Zukowsky: falls schiebt sich das Verbreitungsgebiet nördlich keilförmig in die Arushaebene, südlich des Meruberges ein, von wo das Exemplar stammt. | Es sei mir gestattet, diese Subspezies zu Ehren von Frau Dr. Berger, der Gattin des eifrigen Forschungsreisenden und Museumsgönners Eudorcas thomsoni bergerinae subsp. nov. zu nennen. Frau Dr. Berger hat ihren Herrn Gemahl während seiner letzten Afrikafahrt meistens auf seinen Jagdausflügen begleitet und oft ihr Augenmerk auf die rassenweise Verschiedenheit des Wildes in der Massaisteppe gerichtet. Herr Dr. Berger hat am Engare Nairobi, einem im N. W. des Kilima-Ndjaro fließenden Flüßchen, eine Decke gesammelt, die genau auf die Knottnerus-Meyersche Beschreibung von Eu. th. ndjiriensis (1. c. pag. 104) paßt. Das dürfte auch mit der Geo- graphie übereinstimmen; der Engare Nairobi fließt im Amboseli- seengebiet, dem Gebiete 28 der Matschieschen Tierverbreitungs- karte (Meyer l. c. Anhang, pag. 416), dem Heimatgebiet von Eu. th. ndjiriensis. Die Decke zeigt im Grundton eine von Oberthuer und Dauthenay®°) als Zimmetbraun, Tab. 323, bezeichnete Farbe; in dieser Farbe steht die Decke zwischen Ton III und IV, der dunkle Seitenstreifen ist Beinschwarz, Tab. 344, Ton III und der helle Seitenstreifen wie das bei Oberthuer und Dauthenay, I. c. Tab. 36, Ton III angegebene Maisgelb gefärbt. Der helle, sich dem schwarzen dorsalwärts unmittelbar anschließende Streifen verläuft nach dem Schulterblatte und den Weichen zu allmählich und setzt sich nicht deutlich ab. Als einziger nicht ganz übereinstimmender Punkt zur Knottnerus-Meyerschen Beschreibung wäre zu nennen, daß sich bei dem Bergerschen Exemplare der Spiegel gegen die Keulenfärbung abhebt, während das bei Knottnerus- Meyer „kaum“ der Fall war. Die dunklen, Spiegel vom Schenkel trennenden Haare zeigen keine schwarze, sondern mehr dunkel- braungraue Farbe und stehen auf einem sehr beschränkten Raum zusammen. Der Nasalfleck ist sehr klein und der dunkle Prä- orbitalstreifen ist braun. Die weißen Teile haben einen ganz minimalen Stich ins Gelbe. Neues Material von Eudorcas aus der Literatur. Es mögen in folgendem nun noch einige erwähnenswerte Angaben über Eudorcas gemacht werden. Matschie bildet bei Besprechung der XIII. Deutschen Geweihausstellung 1907 im „Weidwerk in Wort und Bild“, Bd. XVI, Nr. 12, pag. 235 eine Kollektion ab, welche Herr Oberleutnant Lademann vom Ta- ringiri in der West-Massaisteppe mitbrachte; die beiden dort ab- gebildeten Gehörne von Eudorcas müssen zur Manyaraseerasse 135) Oberthuer und Dauthenay, Repertoire de couleurs, Paris et Rennes. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 85 gezogen werden. Auf demselben Bilde wird eine Sammlung gezeigt, welche von Herrn Hauptmann Weiss aus Karagwe und der Massai- steppe stammt. Der Schädel, welcher auf dem Bilde vom Beschauer aus rechts neben dem Schädel von Damalıs dargestellt ist, stammt, wie die Legende zum Bilde sagt, aus der Mundorosisteppe und ist sicher zu Eu. th. mundorosica zu ziehen; das Exemplar stimmt im Gehörn mit dem Originalstück von Knottnerus-Meyer sehr gut überein. Rechts unter dem Löwenkopf hängt ein Exemplar von der typischen Eu. thomsoni aus dem oberen Panganigebiet, links unter dem Löwenkopf ein Stück von Eu. th. ndjıriensis. Für Eu. ih. sabakiensis und Eu. th. schillingsi sind die Stangen zu gerade, im Vergleich zum letztangeführten Stück, für Eu. th. thomsoni stehen die Stangen zu weit, für Eu. ih. manyarae zu eng. En. th. bergerinae und Eu. th. thomsoni var. arushae haben sehr lange Hornspitzen, das Weisssche Exemplar sehr kurze. In seinem Berichte über die XV. Deutsche Geweihausstellung 1909 im „Weidwerk in Wort und Bild“, Bd. XVII, Nr. 12, pag. 235 bildet Matschie die Trophäen von Herrn Stabsarzt Dr. Schelle ab, welche dieser zwischen Ikoma und Muansa er- beutet hat. Diejenigen Gehörne, welche auf dem Bilde in der untersten Reihe rechts neben dem Gehörn von Damalıs hängen, zeigen Ähnlichkeit mit dem Gehörn von Eu. th. ruwanae; die beiden Gehörne, welche in derselben Reihe links neben dem Gehörn von Redunca hängen, vertreten in dem Exemplar, welches links hängt, jedenfalls En. th. dieseneri, in dem rechts hängenden Exemplar Eu. th. langheldi. Leider ist das Bild nicht so scharf, daß die Gehörne mit Sicherheit angesprochen werden können. In dem Geweihausstellungsbericht vom Jahre 1910 bringt Matschie!®) eine Abbildung der Sammlung des Prinzen Radziwil, welcher sie aus dem Nordosten von Deutschostafrika mitbrachte. Im Geweihausstellungskataloge war von Schußorten der einzelnen Stücke nichts vermerkt, sodaß die hier gemachten Angaben reine Vermutungen sind. Meiner Ansicht nach können die beiden rechts und links neben dem Giraffenkopf hängenden Gehörne der Natron- seerasse Eu. th. schillingsi angehören. Von den links neben dem Büffelkopf hängenden Gehörnen können die oberen von En. th. langheldi, das untere von Eu. th. ruwanae stammen; die rechts von dem Büffelkopf hängenden Gehörne scheinen Eu. th. ihomsonı zugerechnet werden zu müssen. Die bei Matschie!%), pag. 296, abgebildeten Trophäen sind ım Romaruti- und Baringodistrikt erbeutet worden von Herrn Oberamtmann Lüttich. Die drei Stücke — zwei Schädel und ein Kopf — von Eudorcas sind sicher zu Eu. th. baringoensis zu stellen. Der Kopf und Hals des ausgestopften Exemplares zeigt eine eigentümlich helle Farbe. | 16) Matschie, Die XVI. Deutsche Geweihausstellung 1910, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. 19, Nr. 14, pag. 294. 1. Heft 86 | Ludwig Zukowsky: In derselben Arbeit bildet Matschie |. c., pag. 298 die aus Britisch-Ostafrika stammende Ausbeute von Herrn Dr. Berger ab. Derin der Athiebene erbeutete rechts auf diesem Bilde hängende Schädel gehört der Sabakirasse, Eu. th. sabakiensis, an. Das Gehörn hat genau dieselbe geschweifte Form mit den nach außen gerich- teten Spitzen. Das links hängende Stück muß auf die Baringosee- form, En. th. baringoensis, gezogen werden und ist auf dem Leikipia- plateau geschossen worden; es ist das von Knottnerus-Meyer zur Originalbeschreibung dieser Subspezies benutzte Exemplar. Es ist noch einmal 1. c., pag. 300, besser abgebildet, rechts auf dem Bilde. Der unter dem Kopf von Phacochoerus hängende Eudorcaskopf ist auf den Athi-Plains erbeutet worden und muß meines Erachtens nach zu Eu. th. schillingsi gestellt werden. Herr R. F. P. Huebner hatte von Kiu, einer Station der Ugandabahn, ein Gehörn auf der XVIII. Deutschen Geweihaus- stellung 1912 ausgestellt, welches Matschie in seinem Ausstellungs- bericht, Deutsche Jägerzeitung, Bd. 59, Nr. 9, pag. 16, abbildet und die Form vertritt, welche Knottnerus-Meyer von den west- lichen Ndjiriseen her als Eu. th. ndjiriensis beschrieben hat. Die auf diesem Bilde von der Abbildung bei Knottnerus-Meyer l. c., tab. V, fig. 5, etwas abweichende Schweifung im Gehörn ist so zu erklären, daß das Knottnerus-Meyersche Exemplar spitz von vorne, das Huebnersche aber halb seitlich photographiert wurde. Vielleicht ist es auch etwas Bone gebogen als das Gehörn von Eu. th. ndjiriensis. Herr Dr. M. Schoeller!”) bildet in seinem Reisewerke eine Anzahl Gehörne von Eudorcas ab, welche noch einiger Beachtung wert sind. Von den zehn abgebildeten Gehörnen stammen nur drei von ausgewachsenen Böcken. Genaue Schußorte sind für jedes Exemplar nicht angegeben. Allem Anscheine nach gehört das auf der Tafel links oben darge- stellte & ad. zu Eu. th. schillingsi; das Gehörn ist ihm sehr ähnlich. Herr Dr. Schoeller ist am Natronsee gewesen und hat auch das Gebiet des Natronsees durchstreift, welches die Heimat von Eu. th. schillingsi ist. Das oben rechts auf der Tafel abgebildete $ ad. ist zur Kikuyurasse, En. th. bergeri, zu ziehen; das Gehörn gleicht dem dieser Rasse außerordentlich und hat Herr Dr. Schoeller auch Kikuyu durchzogen. Das in der Mitte der Tafel dargestellte Gehörn eines alten Bockes ist zur Manyaraform, Eu. th. manyarae, zu stellen, zu welcher Annahme besonders die stark nach außen laufenden Stangen und die langen Spitzenenden verleiten. Der Manyarasee ist zwar von Herrn Dr. Schoeller nicht besucht worden, wohl ist er aber durch das Gebiet desselben gezogen, südlich und westlich am Liborgoberge vorbei, also nur einige Meilen vom See entfernt. Wie aus dem, dem Schluß des ersten Bandes 17) Max Schoeller, Aequatorial-Ostafrika und Ueauda 1896-97, Bd. I, Gehörntafeln, tab. XV. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 87 beigegebenen Jagdtagebuch zu ersehen ist, hat Herr Dr. Schoeller auch an den hier erwähnten Punkten Sg von Eudorcas erlegt. Weiter sind auf der Tafel vier Gehörne abgebildet und als „g juv. bezeichnet. Die links und in der Mitte dargestellten J4 juv. zeigen in fortschreitender Reihenfolge mehrere Entwicklungs- stadien des Jugendhorns. Das rechts neben dem Gehörn des d ad. von Eu. th. manyarae gezeigte, auch unter ‚‚g juv.‘‘ stehende Gehörn ist das keineswegs, sondern mit Bestimmtheit das eines 2 ad. Wie auf dem Bilde, im Vergleich zu den drei in der untersten Reihe dargestellten Gehörnen von 29, gut zu erkennen ist, haben die Hörner des fraglichen Stückes die griffelartige Feinheit der weib- lichen Gehörne. Bei gleicher Länge ist das oben abgebildete & juv. im Basalteil des Hornes fast dreimal so stark und das noch weniger als halb so lange, kleinste dargestellte Gehörn eines & juv. ist schon stärker im Basalteil, wie das erwähnte Exemplar. Außer- dem müßte das Stück bei dieser Länge eine beträchtliche Anzahl starker und wulstiger Ringe aufweisen, aber das Horn erscheint fast glatt und zeigt nur die vereinzelt stehenden, sehr feinen ty- pischen Ringlinien des 9. Unter den abgebildeten 22 befinden sich zweı mit deformierten Gehörnen, von denen alle Weidleute und Beobachter, welche die Heimatgebiete von Eudorcas thomsont besuchten, berichten. Auf der XIX. Deutschen Geweihausstellung 1913 hatte Herr v. Jansa zwei Eudorcasschädel zur Schau gestellt; einer davon wurde am Gelei, im Südosten des Natronsees, der andere in der Seringetisteppe (Orangigebiet) erbeutet. Das Seringetistück ist zu Eu. th. mundorosica zu stellen; es gleicht dieser Form im Schädel sowohl als auch im Gehörn. An letzterem ist vielleicht ein geringer Unterschied festzustellen, da die Spitzen wenig kürzer sind als bei der Mundorosirasse. Die Sutura naso-frontalis läuft von der Mediannaht an nach außen und dann erst nach vorne in rundem Knick, bei Eu. th. mundorosica läuft sie gleich in gerader Linie nach außen und vorne; das sind die minimalen Unterschiede, die ich im Schädelbau feststellen konnte. — Ohne Schwierigkeiten konnte aber keineswegs der Schädel vom Gelei angesprochen werden, da er zu Eu. th. schillingsi aus vielen Gründen nicht gezogen werden kann und diese Rasse könnte vom Gelei nur in Frage kommen. Das Gehörn und der Schädel muten vielmehr an wie ein Rekord- stück von Eu. th. thomsoni, jedenfalls weisen sie alle die Merkmale auf, welche wir von dieser Rasse kennen. Wie aber ein solches Stück nach dem Südosten des Natronsees kommen kann, ist mir nicht ‚recht klar. Vom Natronsee ist sonst nur Eu. th. schillingsi bekannt geworden. Die einzige Lösung der Frage ist vielleicht so zu denken, daß das fragliche Exemplar von Herrn v. Jansa aus dem oberen Rufugebiet stammt, wo er Thomsonsgazellen ge- schossen hat und mit einem anderen vom Gelei später verwechselt worden ist. Die Gehörn- und Schädelmaße dieser beiden Exemplare befinden sich am Schluß. — Das angeblich vom Gelei stammende 1. Heft 88 Ludwig Zukowsky: Stück wird von dem im Rowland Ward!®) angeführten Welt- rekord im Gehörn nur um einige Millimeter übertroffen. Über die angebliche Hornlosigkeit der 92 von Eudorcas. Meine Bemühungen, der Frage über die hornlosen 99 von Eudorcas einige Beiträge zu liefern, sind von einem negativen Erfolge begleitet gewesen. Es scheint, als wenn nach der Druck- legung des Sclater- und Thomasschen Werkes ‚The book of antelopes“ überhaupt nichts Positives über diesen Punkt bekannt geworden ist. Die neuere Literatur sowohl als auch alle von mir befragten deutschen Jäger, die in den Heimatgebieten von Eudorcas. gejagt haben, weibliche Stücke dieser Tiere zur Strecke gebracht und z. T. speziell auf die Hornlosigkeit der 22 ihr Augenmerk gerichtet haben, wissen nur von gehörnten Q29. Nachdem Lugard!?) im Jahre 1893 darauf aufmerksam machte, daß er im Massailande nur hornlose 92 schoß, teilt auch A. H. Neumann?) mit, daß hornlose 92 dieser Art vorkommen. Knottnerus-Meyer hat 1. c. pag. 107, den Lugardschen, Matschie?) den Neumannschen Bericht übernommen. Mat- schie”) war im Jahre 1896 noch zweifelhaft, ob die 22 überhaupt: Gehörne tragen; er sagt: „Wie es scheint, tragen nur die Böcke Gehörne“. Als Gewährsmann gibt er allerdings Lugard an. Sclater und Thomas berichten 1. c., pag. 171—177, über Lugard und Neumann und fügen einen interessanten Brief von Mr. Hinde bei, der neben ein- und zweihörnigen auch hornlose 92 von Eudorcas zur Strecke brachte. Er sagt weiter, daß die sehr zarten Hörner der 22 sehr spröde sind und sich leicht abbrechen lassen, daß manche beim Todessturz ihr Gehörnchen abbrechen. Der Nachwuchs solcher Hörner ist nach seinen Untersuchungen an einem zahm- gehaltenen Stück im Fort Kikuyu warzenartig gering und glaubt der Autor, daß die 22 mit derartigen Gebilden dann oftmals die gänzlich ‚„ungehörnten“ 2 mancher Beobachter gewesen sind. Es ist mir sonst kein Fall bekannt in der wissenschaftlichen Literatur, in welchem definitiv Positives über die Hornlosigkeit der 22 von Eudorcas gesagt wird. Alle Autoren, auch sämtliche Herren, welche ich befragte, gaben aber an, daß die Hörner der SQ in Gestalt und Größe variieren und häufig unsymmetrisch sind. | Knottnerus-Meyer weist l. c., pag. 108, darauf hin, daß das Gehörn bei den von ihm untersuchten Exemplaren nie fehlte. 18) Rowland Ward, Records of big game, Sixth Edition 1910, pag. 265. 19) Lugard, East Africa 1893, vol. I, pag. 535. 2) A. H. Neumann, Elephant Hunting in East Equatorial Africa, pag. 9. = 21) Matschie, Säugetiere in Werther, Die Hochländer des nörd- lichen Deutschostafrika 1898, pag. 247. 2) Matschie, Die Säugetiere Deutschostafrikas 1896, pag. 131. gg MEERES EEE EEE Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 89 Schillings?) sagt, es sei höchst bemerkenswert, daß die weib- lichen Thomsonsgazellen faßt ausnahmslos verkrüppelte und schlecht ausgebildete Gehörnchen tragen. Graf zu Erbach-Fürstenau®) sah nicht allzuviel Zwerg- gazellen, war aber doch sehr überrascht, als ihm später Gehörne von Gaisen gezeigt wurden, denn er hatte verschiedene Rudel gesehen, bei denen sich gehörnte und ungehörnte Exemplare be- fanden und zwar waren die ungehörnten keine Kälber, sondern ausgewachsene Jiere gewesen, sodaß er nie anders glaubte, als daß die Gaisen stets ungehörnt seien. Da nun der Herr, der ihm die Gaisengehörne zeigte, die Behauptung aussprach, die Zwerg- gazellengaisen trügen immer Gehörne, wurde er an seiner Behauptung etwas irre und bedauerte sehr, daß er später keine Gelegenheit bekam, mit diesem Tiere zusammen zu kommen. Herr Dr. Berger teilte mir liebenswürdigerweise mit, daß er bei seinem letzten Jagdaufenthalte in Afrika auch speziell auf die Hornlosigkeit der 22 von Eudorcas Obacht gegeben hatte. Er erlegte nur gehörnte 22, und solche, die ihm auf größere Entfernung hin hornlos erschienen, entpuppten sich immer als gehörnt, wenn er sie mit dem Glase in Augenschein nahm. Dr. M. Schoeller bildet in seinem Werke 1. c. Jagdtagebuch, tab. XV nur gehörnte 92 ab. Auf eine Anfrage bei Herrn Dr. Stierling, welcher Gelegen- heit hatte, Eudorcas in der Massaisteppe und am Kilima-Ndjaro zu jagen, antwortete er freundlichst bezüglich dieses Punktes: ‚‚Ich habe kein © erlegt, das nicht ein geringes Gehörn gehabt hätte, ob zuweilen ganz ungehörnte ausgewachsene 92 vorkommen, weiß ich nicht, jedenfalls ist das aber überaus selten‘. — Herr Major a. D. v. Langheld war auch so liebenswürdig, mir einige Fragen über die Biologie und Anatomie von Eudorcas zu beantworten. Seiner Erinnerung nach sind die 22 der Thomsonsgazellen stets gehörnt gewesen, z. I. aber stark verkümmert. Herr Oldfield Thomas antwortete mir in liebenswürdigster Weise auf meine Frage bezüglich der Hornlosigkeit der thomsoni- SQ, daß er keine Kenntnis von ungehörnten Stücken habe. Er hätte sich mit dem Herrn Rowland Ward in Verbindung gesetzt und dort wurde ihm derselbe Bescheid zuteil. Für die doppelten Be- mühungen möchte ich Herrn Thomas an dieser Stelle meinen besonderen Dank ausdrücken. — Herr Hauptmann Schloifer sagte auf mein Befragen mit aller Bestimmtheit, daß es in den von ihm besonders durchforschten Gebieten der Wembäresteppe keine . ungehörnten Weibchen von Eudorcas gäbe; ihm ist über ungehörnte Weibchen auch sonst nichts zu Gehör gekommen. Die von Herrn 2) Schillings, Mit Blitzlicht und Büchse 1905, pag. 374. =), Raimund Graf zu Erbach-Fürstenau, Beobachtungen über das Tierleben in Ost- und Zentralafrika, Sitz.-Ber. d. Ges. nat. Fr. Berlin 1912, Nr. 5, pag. 293. 1. Heft 90 Ludwig Zukowsky: Hauptmann Schloifer mitgebrachten Gehörne der Weibchen weisen aber die bekannten Unregelmäßigkeiten und Verkümme- rungen auf. Die bei Jägern und Eingeborenen gebräuchlichen Namen für Eudorcas. Als Eingeborenennamen gibt Schillings 1. c., pag. 369, „Goilin“ für die Massai, Rowland Ward. c., pag. 265, dagegen „Engoli“ für diesen Volksstamm, ‚Swalla‘“ für die Suaheli an. Nach Berger?) heißen die Ihomsonsgazellen auch im Kisuaheli „sSuara“. Mit „Suara‘ bezeichnet man aber auf Kisuaheli jede kleinere Antilope. In der Kambasprache wird sie nach Berger „Ibori“ genannt. Diese beiden letztangeführten Eingeborenen- namen sind aber synonym mit denen von Matschie. In der Um- gebung von Sekenke (Wembäretal) hat Herr Hauptmann Schloifer den Namen ‚‚Lala‘‘ für Eudorcas feststellen können, wie er mir freundlichst mitteilte. Bei englischen und amerikanischen Sports- leuten scheint der Name ‚Tommy, von ‚„Ihomson‘ abgeleitet, viel gebräuchlich zu sein, wie er in manchen Werken, u. a. Roose- velt?) und Lönnberg”) zu finden ist. Die Stellung von Eu. th. nasahis Lönnberg zu den anderen Eudorcasrassen. Meine Ausführungen möchte ich nicht beenden, ohne auf eine Arbeit von Lönnberg”*) aufmerksam gemacht zu haben. Dieser untersuchte eine Anzahl Decken von Eudorcas aus dem Kilima- Ndjarodistrikt unter dem Material von Sjöstedt und fand, daß an diesen Exemplaren der von Sclater und Thomas im ‚The book of antelopes“ als „black patch‘ bezeichnete dunkle Fleck auf dem Vorderende des Nasenrückens nicht vorhanden war, wohl aber an zwei Exemplaren als ‚a faint dusky stripe‘“. Auf Anfragen bei Mr. Thomas, dem einen Autor des englischen Antilopen- werkes, wird seine Annahme, es handle sich bei den mit schwarzem Nasenfleck versehenen Stücken um eine nördliche Lokalform, die Nord-Uganda und Lado bewohnt, bestätigt und er schlägt für diese Form den Namen Eudorcas thomsoni nasalis vor. Wie Endorcas von Nord-Uganda und Lado aussieht, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Das ganze von Knottnerus-Meyer und mir untersuchte Material stammt aus südlicheren Gegenden. 3) Berger, Die von mir auf meiner Expedition in den Jahren. 1908-09 in Englisch-Ostafrika und in der Lado-Enklave gesammelten Säugetiere (nach vorläufiger Bestimmung). Sitz.-Ber. d. Ges. naturforsch. Freunde zu Berlin 1910, Nr. 8, pag. 361. =) Roo sevelt, African Game Trails, in Scribners Magazine 1911, vol. XLVI, Nr. 4, pag. 402 (Abb.) etc. 2”), Lönnberg, Mammals collected by the Swedish zoological Expe- dition to British East Africa 1911, in Kungl. Svenska Vetenskapsakademiens Handlingar 1912, Bd. 48, Nr. 5, pag. 166. 282) Lönnberg, Il. Mammals, Ergebnisse der schwedischen zoolo- gischen Expedition nach dem Kilima-Ndjaro und Meru 1908, pag. 45. CE Ba Me GE an a ee Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 01 Übrigens gibt Knottnerus-Meyer, welcher das gesamte Decken- material dieser Gattung vom Kgl. Zoologischen Museum zu Berlin untersuchte, in keinem Falle für die Farbe des Nasenrückens „schwarz“ an, sondern nur ‚dunkelbraun‘ oder ‚‚deutlich dunkel“. Nach seinen Angaben ist der vorn auf dem Nasenrücken stehende Fleck bei Eu. th. baringoensis, der nördlichsten von ihm unter- suchten Rasse, und Eu. th. mundorvosica deutlich dunkel, bei Eu. th. schillingsi und Eu. th. thomsoni dunkelbraun gefärbt, während er bei Eu. th. ndjiriensis und Eu. th. manyarae schwach entwickelt ist (bei letzterer Form könnte er wohl auch dunkler sein, da Knott- nerus-Meyer nur die Decke eines jüngeren Stückes zur Unter- suchung diente). Es ist wohl anzunehmen, daß die Knottnerus- Meyerschen Formen nichts mit Eu. th. nasalıs zu tun haben und zu Recht bestehen. Die Lönnbergsche Eu. th. nasalıs hat Priorität vor den Knottnerus-Meyerschen Rassen. Da ich bei Knott- nerus-Meyer die Lönnbergsche Arbeit nicht erwähnt finde, wollte ich das Gesagte an dieser Stelle zur Vorbeugung von Ir- tümern nur gebührend hervorheben. Übrigens gibt die Abbildung bei Johnston”) vielleicht einige Anhaltspunkte über Eu. ih. nasalıs, wenigstens ist bei dem dort abgebildeten $ ein deutlicher schwarzer Nasalfleck vorhanden; auch fällt das Gehörn unter- schiedlich von dem der südlichen Rassen aut. Durch die Freundlichkeit des Herrn Professor Behn ist mir nach Fertigstellung der vorliegenden Arbeit noch eine Anzahl von sechs Schädeln von Jd zugänglich gemacht worden, welche von Herrn Prof. Behn der Zoologischen Sammlung des Bayerischen Staates zu München geschenkt worden sind. Drei Schädel stammen aus der Seringetisteppe, zwei sind bei Ikoma erbeutet worden und der letzte ist ohne Fundortsangabe. Der als Nr. 46 bezeichnete Schädel stammt von Ikoma und ist sicher zu Eu. th. behni zu stellen. Der Schädel dieses Stückes ist sogar noch winziger und zeigt sonst alle Merkmale in hervorragendem Maße ausgeprägt, welche ich oben für diese Rasse angab, ebenso ist das Gehörn sehr klein und zeigt vor allem jene starke Schweifung im Profil, welche die Spitze hakenartig nach vorne biegt. Am Schädel von Nr. 46 fällt der etwas breitere, das Lacrymale vom Intermaxillare trennende Maxillarausläufer und die weniger geknickte Sutura naso-frontalis unterschiedlich vom Originalstück von Eu. th. behni auf. Auch dieser neue Schädel, welcher ein vollkommenes und abgekautes Gebiß hat, also einem offenbar alten Stück angehörte, bestärkt ‚mich in der Annahme, daß Eu. th. behni die kleinste bis jetzt be- kannte Eudorcasrasse ist. Es seien einige Maße aus der am Schlusse der Arbeit befindlichen Schädelmaßtabelle dieses Schädels heraus- gegriffen. Basallänge 17,2 cm, Totallänge 18,5 cm, Gesichtslänge 9,3 cm, Hinterkopfslänge 10,9 cm, Orbitalbreite 8,2 cm, Breite 22) Harry Johnston, The Uganda Protectorate, London 1902, pag. 390, Abb. 1. Heft 92 Ludwig Zukowsky: am äußeren Gehörgang 5,95 cm, am Mastoid 5,9 cm, Höhe am Oceiput 4 cm. Das Gehörn mißt geradlinig 27,5 cm, der Rundung entlang 29,2 cm, hat 20 Ringe, von denen auf eine Länge von 10 cm im Unterteil elf, im Oberteil sieben Ringe kommen. Die weiteste Auslage des Gehörns ist 10,9 cm; die Spitze mißt bis zum vierten Ringe 9 cm, ist also sehr kurz auch wie bei den von mir bereits untersuchten Exemplaren und stark gerundet. Schädel eines dad. von Eudorcas mit einer Sutura sagitta- lis und einseitiger Sutura parieto-interparietalis. Auf eine sehr merkwürdige Eigenart dieses Schädels muß ich noch aufmerksam machen, welche in dem Vorhandensein einer Sutura sagittalis liegt. Von der Frontalmedialsutur läuft sie median bis zur Mitte des Parietale, um dann in rundem Bogen nach außen und hinten zu laufen, wo sie an die Oceipitalsutur in einer Entfernung von 1,1 cm von der Mittellinie läuft. Es ist das Vorhandensein einer Sutura sagit- talis bei Eudorcas umso sonderbarer, als diese doch wie auch die Interparie- talsuturen schon in intrauterinem Zu- stande zu offizieren beginnen. Bei allen von mir untersuchten extrauterinen Schädeln junger Tiere war das Parietale komplett ossifiziert zwischen Frontale und Occipitale. An dem besprochenen Schädel ist noch besonders merkwürdig, Parietalpartieschema des von Herrn Prof. Behn der Baye- rischen Staatssammlung zu München überwiesenen Schädels Nr. 46 & von Eudorcas thomsont behni Zu- kowsky. Erklärung: I Frontale; II Parietale; III vorgetäuschtes Interparietale; IV Supraoc- cipitale; V Squamosum. 1 Sutura sagittalis; 2 Sutura frontalis; 3 Sutura coronalis; 4 Sutura parieto-interparie- talis; 5 Sutura interparieto- supraoccipitalis; 6 Sutura parieto-squamosalis; 7 Parie- talleisten. daß die in der hinteren Hälfte von der Mediallinie auf der linken Seite ab- weichende Sutura genau den Verlauf der Sutura parieto-interparietalis nach- ahmt; wie gesagt, ist eine derlinken Seite entsprechende Homologie dieser Naht auf. der rechten Seite nicht vorhanden. Herr Prof. Tornier hat mir auf meine Frage nach der Ursache der merkwürdigen Er- scheinung freundlicherweise die Erklärung gegeben, daß es sich jedenfalls um einen unter Zusammenwirken eines äußeren mechanischen, deutliche pathologische Spuren zeigenden Einflusses: erzeugten, vorgetäuschten Athavismus handelt. Sehr interessant ist auch, daß die rechte Parietalleiste nach hinten stärker abfällt als dielinke. Vielleicht ist hierin insofern eine Ursache für die eigenartige Hemmnisbildung zu ersehen, als die Annahme stark be- rechtigt erscheint, daß schon in der ersten Entwicklung des Embryos auf der rechten des Schädels ein belastender mechanischer Einfluß Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 93 vorhanden war, vielleicht ein Druck des Amnicen, welcher intrau- terin einen klaffenden Schädelspalt der Suturae sagittalis und parieto-interparietalis herbeiführte und die Sutura parieto-inter- parietalis auf der rechten, also der Druckseite, frühzeitig ossifi- zieren ließ. Eudorcas thomsoni seringetica subspec. nov. Drei Schädel, Nr. 5, 6 und 64 des Behnschen Materials stammen aus der Seringetisteppe, ebenso die Decke Nr. 72, zu Schädel Nr. 64 gehörig. Meinen Untersuchungen nach stellt die Seringetisteppe ein besonderes Verbreitungsgebiet von Eudorcas dar. Die dort vorkommende Rasse ist eine Zwergform wie Eu. th. behni. Das Intermaxillare schiebt sich weit zwischen Nasale und Lacrymale ein, das Maxillare ventralwärts verdrängend. Zu Nachbarn hat diese Rasse nördlich Eu. th. mundorosica und südlich Eu. th. behni, Formen, bei denen sich das Maxillare, Lacrymale vom Intermaxillare trennend, bis zum Nasale heraufzieht. Nur der östliche Nachbar, Eu. th. schillingsi, zeigt das Merkmal der Seringetisteppenform. Die Nasalia sind nicht sehr groß, an der Mittelnaht 3,8—4,8 cm lang; sie haben eine vordere Breite von 1,7—1,9 cm, eine hintere Breite von 2,5—2,7 cm. Die Ethmoidallücken sind groß, laufen nach vorn bis zwischen Nasale und Intermaxillare und hinten zwischen Lacrymale und Frontale. Das Lacrymale ist nach dem Foramen infraorbitale zu nieht zu einer besonderen Spitze aus- gezogen. Die Sutura fronto-nasalis ist in ihrem vorderen Bogen rund, im hinteren eckig; sie läuft von der Ethmoidallücke aus nur sehr wenig nach vorne. Der Vorderrand der Alveole von pm I ist vom Gnathion 4,1—4,8 cm entfernt. Der Schädel hat eine Totallänge von 18,4—19,35 cm. Die Intermaxillaria sind 7,1—8 cm lang. Das Occiput hat eine Höhe vom Basion bis zum Mittelpunkte der Linea nuchalia superiora von 4,1—4,3 cm, eine Breite am Mastoi- deum von 6,25—6,45 cm. Die Basallänge des Schädels ist sehr gering, 16,7—18 cm. Der Abstand des Gnathion vom Nasion ist 9,1—10 cm, der des Gnathion vom Orbitalrand 9,5—10,2 cm, der der Hinterfläche des Condylus occipitalis vom Vorderrande der Orbita 11—11,8 cm, der des Nasion von der Hinterfläche des Condylus oceipitalis 11,6—12,4 cm groß. Der Abstand des Gnathion vom vorderen Orbitalrand ist 1,5 —2,1 cm geringer als der der Hinterfläche des Condylus occipitalis vom Vorderrande der Orbita. Der Hinterrand der Sutura palatina ist vom Basion 7,4—8,1 cm entfernt. Vom Gnathion bis zum Vorder- alveolarrand des pm I sind es 4,1—4,8 cm, vom Basion bis zuı Hinterkante der Alveole des m III 7,6—8,3 cm. Das Gnathion ist vom nächsten Punkte der Bulla auditiva 13,5—14,2 cm, das Foramen infraorbitale vom Gnathion 5,7—6,1 cm, der Vorderrand der Orbita vom Foramen infraorbitale 3,8—4,1 cm, das Foramen lacerum posterius vom Foramen palatinum 7,3—8 cm entfernt. Die Entfernung des Foramen infraorbitale vom Gnathion ist 1. Heft ‘94 Ludwig Zukowsky: 1,8—2,2 cm größer als die des Vorderrandes der Orbita vom Foramen infraorbitale. Die Molarenreihe hat eine Länge von 5,5 cm. Die Sutura naso-intermaxillaris ist 1,3—2,2 cm lang. Am hinteren Orbitalrand hat der Schädel eine Breite von 8,5—8,8 cm, am Meatus acusticus externus von 6,1—6,15 cm; das Collum condyloideum oeccipitalis ist an der größten Einschnürung 2,1—2,2 cm breit. Das Palatum durum mißt am Außenrande der Alveole von m III, vorne, in der Breite 4,7—5,1 cm, am Außenrande der Alveole von pm I, vorne, 2,4—2,5 cm. Am Treffpunkt der Sutura maxillo-jugularis mit der Maxillo-jugularerista ist die Pars facialis 5,7 cm breit. Der Processus pterygoideus ist vom Gnathion 11,1—11,6 cm, der Ventralrand der Fossa ectoptery- goidea vom Gnathion 9,4—9,9 cm entfernt. Die Bulla tympani ist 2,6—2,8 cm lang; der Condylus occipitalis hat eine größte Breite von 4—4,1 cm. Der horizontale Durchmesser des externen Orbital- ringes ist 3,6— 98,8 cm groß. Am Processus zygomaticus jugularis _ hat der Schädel eine Breite von 7,35—8 cm. Die verglichenen Schädel stammen sämtlich von alten Exem- plaren. Die Molaren sind vollkommen entwickelt und bei allen Stücken bereits stark abgekaut. Vielleicht ist Nr. 6 noch etwas jünger als die anderen Exemplare, da dieses Stück an m III noch schwache Höckerchen an der Extern- und Internkontur aufzu- weisen hat und dieser Zahn im Querschnitt noch nicht ganz die riesigen Dimensionen der der andern Exemplare aufweist. Von Eu. th. behni unterscheidet sich diese Rasse im Schädelbau in erster Linie durch die oben erwähnten Verschiedenheiten der Verlagerungen der Facialknochen. An den hinteren Orbitalrändern ist der Schädel breiter als bei Eu. th. behni, das Palatum durum am Außenrande der Alveole von pm I, vorne, schmäler, der Condylus occipitalis breiter als bei der Südikomarasse. Bei letzterer ist der Schädel am Mastoideum auch schmäler als bei der Seringetisteppen- form. Eu. th. mundorosica, der nördliche Nachbar, zeigt neben dem das Intermaxillare vom Lacrymale trennenden Maxillarausläufer noch einen Unterschied durch die größere Ausdehnung des Schädels, besonders des Facialteils; die Sutura naso-frontalis ıst bei dieser Rasse fast garnicht geknickt. Ein bezeichnendes Merkmal zur Unterscheidung dieser beiden Rassen ist das sehr stark ausgebildete Basioccipitale, welches bei der Seringetirasse schwach ist und die bei Eu. th. mundorosica vom Nasale aus nach vorne, fast parallel mit der Sutura maxillo-intermaxillaris laufende Sutura lacrymo- maxillaris, die, verlängert, etwa auf pmI stoßen würde, welche bei der Seringetirasse vom Intermaxillare aus fast horizontal, zur Sutura maxillo-intermaxillaris in spitzem Winkel von etwa 40—70° läuft, die, wenn man sie verlängern würde, auf mI oder mII stoßen müßte. Die östliche Nachbarform, Eu. th. schillingsi, welche mit der Seringetirasse das mit dem Lacrymale zusammenstoßende Intermaxillare gemeinsam hat, hat erheblich längeren Schädel und stärkere Ausbildung desselben, bedeutend breiteren Condylus Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 95 occipitalis und eine sanft gebogene Crista maxillo-jugularis, die ‚ bei der Seringetiform scharf geknickt ist und vom Orbitalrand stark nach außen geführt wird. | Das Gehörn ist klein; es hat sehr kurze Spitzen, die entweder schwach divergieren oder gering konvergieren und eine nur schwache ı Biegung im Profil aufweisen. Die geradlinige Länge ist 27,8—33,2 cm, ‘ die der Rundung entlang gemessene 28,1—34,3 cm, letzteres Maß ist also 0,3—1,1 cm größer als ersteres. Die Spitzenenden stehen 8,5—11 cm voneinander entfernt. Es sind 20—21 Ringe am Horne . vorhanden, von denen im Wurzelteil, vom letzten Ringe an ge- rechnet, auf eine Länge von 10 cm elf Ringe, im Spitzenteil, vom ersten Ringe an gerechnet, 6%,—7Y, Ringe kommen. Die größte Auslage ist 9,7—11,2 cm; diese ist 0,2—1,5 cm größer als der Spitzenabstand. Die Spitze ist 8,6—9,4 cm lang, wenn man sie vom vierten Ringe an distalwärts mißt. Die Nachbarformen sind von der Seringetirasse besonders durch folgende Verschiedenheiten ausgezeichnet: Eu. th. mundo- rosica hat längere und weiter voneinander entfernt stehende Spitzen, die ım Profil in größerem Bogen geschweift sind, und im Wurzelteil weniger gebogenes Gehörn. Eu. th. schillingsi hat längeres Gehörn, das im ganzen stärker geschweift ist, im Unterteil meist enger steht und längere Spitzen hat; die im Oberteil nach außen und innen laufende Schweifung ist bei der Seringetirasse auch nicht vor- handen. Eu. th. behni kennzeichnet sich unterschiedlich von dieser Form durch die hakenartig gebogenen Spitzen — die auch länger sind, wenn man sie der Rundung entlang mißt —, und die bedeutend stärkeren Gesamtbiegungen des Gehörns. Zu dem Schädel Nr. 64 gehört die Decke Nr. 72. Sie zeichnet sich durch eine ähnliche stumpfe, mehr graue Grundfarbe aus, wie sie Knottnerus-Meyer nur für En. th. schillingsi, der westlichen, erheblich größeren Nachbarform, unter dem gesamten von ihm untersuchten Material feststellen konnte. Bei dem Seringetistück Nr. 72 ist der braune Rückenmittelstrich in der Färbung zwischen „Aavanabraun‘ (nach dem ‚Repertoire de couleurs“ von Ober- thür und Dauthenay), tab. 303, Ton I und II und ‚‚Bür- oder Stoff- braun“, tab. 307, Ton I, d. h. die Färbung hat einen mehr schwach- rötlichen Ton als die der von Knottnerus-Meyer untersuchten Decken. Die Seringetidecke unterscheidet sich aber trotzdem auffallend von den andern, mehr rotbraunen Rassen. Nach der Kruppe zu wird der Rückenmittelstrich, wie die weiter unten ge- gebenen Maße zeigen, nicht viel schmäler, sondern läuft mit den Konturen fast parallel, da der ungemein schmale, zwischen ‚‚Bein- schwarz‘ (tab. 344, Ton II) und ‚„Rußfarbig‘“ (tab. 305, Ton IV) gefärbte Lateralstreifen nicht wie bei Eu. th. schillingsi hoch in die Weichen hinaufgeht, sondern besonders im kaudalen Teile fast parallel mit der Medialdorsallinie läuft. Der heller braune, sich dem Mittelrückenstrich ventralwärts anschließende Streifen ist „„Rohseidengelb“ (tab. 66, Ton IV) gefärbt, nicht ‚„Maisgelb“ 1. Heft 96 Ludwig Zukowsky: (tab. 36), wie Knottnerus-Meyer für die Natronseeform angibt. Der Hals ist, bis auf die intensivere Nackenlinie, ebenso die Blatt- gegend und die Schenkel von außen, etwas rötlicher gefärbt als der eben besprochene Streifen, noch etwas dunkler wie ‚Zart- fleischfarbig‘“ (tab. 68, Ton IV). Die Extremitäten haben an den Vorderflächen der Proximalteile, an der Vorderextremität bis kurz vor das Handgelenk, an der Hinterextremität bis kurz unter das Hackengelenk, die gleichen zartfleischfarbigen Töne. Nach den Hufen zu wird die Färbung dann brauner, intensiver. Der Streifen am Spiegel tritt fast garnicht hervor, er ist nur sehr schwach an- gedeutet; bei Eu. th. schillingsi ist der Pygalfleck groß und schwarz. Der Nasenrücken trägt nicht wie bei Eu. th. schillingsi die Farbe des Rückenstreifens, sondern ist bedeutend intensiver, etwa ‚Fahl- braun‘ (tab. 308, zwischen Ton I und II) gefärbt, der kleine, auf dem Nasenrücken gleich hinter den Nasenlöchern stehende Fleck ist schwärzlich. Im folgenden seien noch einige Abmessungen der Decke gegeben, welche am deutlichsten zeigen werden, wie klein die Tiere der Seringetisteppenrasse sind. Die sechs u. a. von mir zum Vergleich herangezogenen Decken von Eu. th. schillingsi sind sämtlich größer, was besonders an den Hufen in Erscheinung tritt. Vom hinteren Nasenlochrand bis zum Anus hat die Decke eine Länge von 108 cm. Der Schwanz mißt vom Anus bis zum Ende der Schwanzrübe 13 cm, vom Anus bis zum Ende der Schwanzhaare 18,5 cm. Von der a be Hufspitze bis zur Rückenkontur mißt die Decke am Widerist 61 cm, in der Sakralregion 66 cm. Der braune Nasenmittelstreif ist an der schmalsten Stelle 1,5 cm, bei Eu. th. schillingsi 2 cm breit; an der breitesten Stelle ist er 2,5 cm breit, bei Eu. ih. schillingsi 3,5—4 cm. Vom hinteren Nasenlochrand bis zum vorderen Augen- hdwinkel mißt das Gesicht 8S cm. Der schwarze Laterallängsstrich ist 40 cm lang, am vorderen Ende höchstens 2 cm, am hinteren Ende 3,5 cm breit, bei Ex. th. schillingsi ist er am vorderen Ende 3,5 cm, am hinteren Ende 4,5—5,7 cm breit. Der hellbräunliche, über dem schwarzen stehende Streifen, ist am Anfange des schwarzen Lateralstreifes 7 cm, am Ende desselben 3 cm breit. - Der dunkle Sattel auf der Rückenmitte hat am Widerrist eine Breite von 14 cm, in der Sakralgegend von 12,5 cm; bei Eu. th. schillingsi mißt er am Widerrist 14—18 cm, in der Sakralregion 14—16 cm. Zwischen dem inneren vordersten Punkt des schwarzen Seiten- streifens ist die Decke 29,5 cm, zwischen dem inneren hintersten Punkt des schwarzen Streifens 19,5 cm breit. Bei Eu. th. schillingsi konvergieren die schwarzen Bänder stärker als bei dieser Rasse (bei Eu. th. ndjiriensis differiert die besprochene vordere und hintere Breite um 21,5 cm). Diese Rasse kommt nur in der Seringetisteppe vor; im Norden kommt Eu. th. mundorosica hart an dieses Gebiet heran, wie wir von dem erwähnten Exemplar des Herrn Jansa von der Deutschen Geweihausstellung 1913 wissen. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 97 Zum Typ für die neue Rasse mache ich den Schädel 64 der Münchener Staatssammlung, zu welchem die Decke 72 gehört. Nach ihrem Heimatgebiet mag diese Gazelle Eudorcas thomsoni seringetica subspec. nov. heißen. Über eine anscheinend zu Eudorcas thomsoni sabakiensis zu stellende Decke, Die Beschreibung der Decken bringt mich zurück auf die True’sche®®) Beschreibung und nach einer Zeichnung verfertigte Abbildung des von Abott bei Taveta am Südost-Kilima-Ndscharo erlegten $ von Eudorcas (Nr. 18964 des National Museums zu Washington). Dieses Exemplar ist von Shufeldt®!) noch einmal besser nach einer Photographie abgebildet. Ein Blick auf das Gehörn lehrt, daß es sich nur um En. th. ndjiriensis oder Eu. th. sabakiensis handeln kann. Eu. th. thomsoni kommt darum nicht in Frage, weil auf der Shufeldtschen Abbildung der starke Divergenzlauf der Stangen deutlich zu erkennen ist; bei ersterer Rasse haben die Stangen das Prinzip des Parallellaufes. Meines Erachtens nach steht das Gehörn des Abottschen Exemplares dem von Eu. th. sabakiensis näher als dem von En. th. ndjiriensis. In der Decke unterscheidet sich die typische Eudorcas thomsoni von diesem Stück durch den sehr schwachen, schwarzen Pygal- streifen, den bedeutend schmäleren, aber an den Weichen höher ansteigenden schwarzen Lateralstreifen. Bei dem Abottschen, von Shufeldt im Bilde gezeigten Stück ist ein deutlich ausge- prägter, scheinbar schwarzer Pygalstreifen und ein schwarzes Lateralband vorhanden, das an der breitesten Stelle nur ein Viertel so breit wie lang ist. True macht auf dieses bei dem amerikanischen Exemplar enorm breite Band noch besonders aufmerksam bei der Beschreibung: ‚A broad black lateral band‘. Bei Eu. th. ndjiriensis ist dieser Streifen achtmal länger als breit; auch bei dieser Form ist der dunkle, den Spiegel von der Körperfärbung trennende Pygalfleck nur ganz schwach ausgeprägt. Der schwarze Lateral- streifen zieht sich kaudalwärts höher hinauf und die braune Medial- rückenzeichnung wird kaudalwärts spitzer als bei Abotts Exemplar, wo sie mehr parallel der Mittelrückenlinie läuft. Diese Unterschiede bestimmen mich dazu, anzunehmen, daß das von Abott bei Taveta gesammelte Stück der Sabakirasse, Eu. th. sabakiensis, angehört, von der Knottnerus-Meyer keine Decke zur Verfügung stand. Taveta liegt in der Nähe der Sabaki- Panganiwasserscheide und dürfte die Annahme, wenn man die 0) True, Frederick, An annoteted catalogue of the mammals colleeted by Dr. W. L. Abott in the Kilima-Njaro region, East africa. Proc. Unit. Stat. Nat. Washington, 1892, vol. XV, pag. 473, plate LXXVILI. 3) Shufeldt, R. W. Scientifie Taxidermy for Museums, Annual Report of the board of regents of Smithsonian Institution, Washington 1893, pag. 422, tab. LXX VIII Archiv für Naturgeschichte 1914. A, 1. 7 1. Heft 98 Ludwig Zukowsky: oben angeführten großen Verschiedenheiten der Nachbarformen in Betracht zieht, eine gewisse Berechtigung haben. Zwei Sonderstellungen unter dem Eudorcasmaterial von Prof. Behn. Auch zwei zweifelhafte Schädel befinden sich unter dem Behnschen Material. Der eine, Nr. 3, soll von Ikoma stammen und ist im Cranialteil so stark beschädigt, daß ich ihn der Anführung in der Schädelmaßtabelle enthob. Soweit ich an dem Schädel und Gehörn feststellen konnte, haben wir es nicht mit einem Ikoma- stück zu tun; diese weisen vielmehr gemeinsam in ihren Merkmalen auf die Rasse vom Oberlaufe des Pangani hin. So gleicht der Schädel in dem noch ganz vorhandenen Facialteil wie ein Abbild dem des Originalstückes Knottnerus-Meyers von Eu. th. thomsoni, nur ist das Gebiß monströs. Die Prämolaren und m I haben fast keine Alveolen, sondern nur mehr oder weniger mit ossifiziertem Gewebe angefüllte Gruben, in denen die Zähne nur lose befestigt sind. m I der rechten Kieferhälfte ist so extrem abgekaut, daß er nach der Mazeration in drei Stücke zerfiel, da die scheidenden Alveolar- wände der einzelnen Wurzeln sich tief in die Zahnkronen einge- schoben haben. — Es mögen nun einige Maße des Schädels folgen: Das Gnathion ist vom Nasion 10,2 cm, das Gnathion vom Vorder- rande der Orbita 10,1 cm entfernt. Die Nasalia sind an ihrer Medialsutur 4,65 cm lang, an der Spina nasalis externa anteriora 2,1 cm, an der Spina nasalis externa posteriora 3 cm breit. Das Intermaxillare hat eine Länge von 7,4 cm. Das Gnathion ist vom Hinterrande der Sutura palatina 10 cm entfernt. Die Vorderkante der Alveole von pmI steht vom Gnathion 5 cm ab. Die Backen- zahnreihe ist 5,1 cm lang. An der Außenseite der ÄAlveole von m III hat das Palatum durum eine Breite von 5,1 cm, von pm I — beide Maße vorne gemessen —, von 2,8 cm. — Selbstverständlich teilt der Schädel Nr. 3 auch das Merkmal des das Intermaxillare vom Lacrymale trennenden Maxillarlappens mit Eu. th. thomsoni, wie alle anderen Merkmale, welche dieser Rasse zukommen. — Im Gehörn weist die doppelt in sich geschweifte, in den Stangen parallelstehende Form unbedingt auf die Rufurasse; die weiteste Auslage ist auch bei dieser Form nicht oben, in der Nähe der Spitzen, sondern in der Mitte des Gehörns. — Herr Prof. Behn hat am Meru gejagt; ich kann mir den Fall nicht anders erklären, als daß er dort ein Exemplar zur Strecke brachte, von welchem nachher beim Etikettieren oder Reinigen das Etikett verwechselt wurde. Weit interessanter ist ein Schädel, Nr. 24, ohne Fundort. Es ist ein in ähnlicher Weise lateral deprimierter und.langer Schädel wie der von Eu. th. bergerinae. Er ist etwas länger, aber im Verhältnis doch noch breiter und sieht etwa aus wie ein eben ausgewachsenes, schmales Exemplar von Eu. th. macrocephala; auch die Hörner haben sehr große Ähnlichkeit mit denen dieser Form, besonders was ihre Stärke anbelangt. Im Schädelbau ist aber ein Merkmal | \ | Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 99 ‚vorhanden, was den Schädel von dem der Eu. th. macrocephala ent- ‚fernt: Das Intermaxillare erreicht das Lacrymale und läuft an diesem "Knochen eine Strecke von 0,5 cm entlang. Im Gehörn unterscheidet ‘er sich von der Wembäretalrasse durch die geringe Größe und die ‘im Oberteil verhältnismäßig sehr eng-, im Unterteil sehr weit- ‚stehenden Ringe. Trotz der Sonderstellung steht das Exemplar ‚dieser Rasse aber näher als allen anderen. Es mögen hier im Texte nur die hauptsächlichsten Maße folgen: Das Gehörn ist geradlinig 28,7 cm, rund gemessen 29,8 cm lang und hat an jeder Stange 17 Ringe, von denen im Wurzel- teil 934, im Oberteil 74, Ringe auf eine Strecke von 10 cm kommen. Die Spitze bis zum 4. oberen Ringe mißt 11,3 cm. Der Schädel hat eine Basallänge von 19,9 cm, eine Totallänge von 22,15 cm, eine Gesichtslänge von 11,7 cm und eine Hinterkopfslänge von 12,1 cm. Die Schädelbreite am hinteren Orbitalrand ist 8,6 cm, am Meatus acusticus externus ca. 6,7 cm, am Mastoid 7 cm. Am Occiput ist der Schädel 4,9 cm hoch, wenn er vom Basion bis zum Mittelpunkt der Linea nuchalia superiora gemessen wird. Besonders erwähnt muß das an diesem Schädel sehr stark ausgebildete Mastoideum werden, welches eine größte Länge von 3,4 cm und eine größte Breite von 1,7 cm hat. Durch besondere Schlankheit zeichnet sich das Alisphenoideum und besonders das Basioccipitale aus. — Die Stellung dieses Schädels muß selbstverständlich eine zweifelhafte bleiben, da er ohne Fundort ist, wohl an eine Form mehr anklingt, aber auf keine paßt und darum auf keine gezogen werden kann. Es sei mir gestattet, an dieser Stelle meine Dankesschulden abzutragen. In erster Linie muß ich Herrn Prof. Dr. Brauer, dem Direktor des Kgl. Zoologischen Museums zu Berlin, für die liebens- würdige Erlaubnis, das Material des Zoologischen Museums be- nutzen zu dürfen und die Gastfreundschaft, welche er mich in seinem Institut genießen ließ, meinen ergebensten Dank aussprechen. Herrn Professor Matschie, Kustos am Königl. Zoologischen Museum zu Berlin, erlaube ich mir, an dieser Stelle meinen be- sonders herzlichen Dank auszudrücken für die außerordentlich große Liebenswürdigkeit, mit welcher er zu jeder Zeit mit Rat und Tat meinen Arbeiten beistand. Für das Überlassen von Schädeln und Gehörnen von Eudorcas bin ich Herrn Professor Behn und Herrn Dr. Berger zu großem Dank verpflichtet, letzterem be- sonders auch für die vielen Mühen, welche ich ihm durch einige, sich mir entgegenstellende Schwierigkeiten machte. Den Herren Major a. D. Langheld, Hauptmann Schloifer, Dr. Stierling und Oldfield Thomas danke ich für den brieflichen Rat, den sie mir bezüglich der Eingeborenennamen und der Hornlosigkeit der Weibchen von Eudorcas gaben. Für die geschickte Anfertigung der beigegebenen Photographien bin ich Herrn W. Zopf zu Dank verpflichtet. Zi 1. Heft 100 Ludwig Zukowsky: Ä uoy9uny] SOYEEIS Nee N LS le \ uoyosıukeg sep Iunmweg 007 ‘pizza © Ta dd een addeysmyasurrss ‘79 ‘IN ‘uyag ‘IA old . 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L) . o O) [) ° ® ® -URMIH AyasInaq ‘pe ® Ü) ® . O ° ® [) . . C) [} ° o o . . 1. Heft 108 Ludwig Zukowsky: Übersicht über die benutzte Literatur. Berger, Dr. Arthur. Die von mir auf meiner Expedition in den Jahren 1908/09 in Englisch-Ostafrika und in der Lado-Enklave gesammelten Säugetiere nach vorläufiger Bestimmung. Sitz.- Ber. Ges. naturforsch. Freunde, Berlin 1910, Nr. 8, pag. 361. — In Afrikas Wildkammern, Berlin 1910, 431 Seiten, 40 Taf., 240 Textbilder. Elliot, G. F. Scott. Expedition to British Central Africa, Proc. Zool. Soc. London 1895, pag. 340. Erbach-Fürstenau, Raimund, Graf zu. Beobachtungen über das Tierleben in Ost- und Zentralafrika, Sitz.-Ber. Ges. naturforsch. Freunde, Berlin 1912, Nr. 5, pag. 293. Guenther. Note on some East-African Antelopes supposed to be new. Annals and Magazine of Natural History, 5th. Series, 1884, Bd. 14, pag. 425. Abb. pag. 172. Hunter in Willoughby, John. C. East-Africa and its big game, London 1889, 302 S. Jackson, J. F. 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Deutsche Geweihausstellung 1908, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. XVII, Nr. 12, pag. 266, coll. Wintgens. — Die XV. Deutsche Geweihausstellung 1909, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. XVIII, Nr. 11, pag. 233. — Die XVI. Deutsche Geweihausstellung 1910, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. XIX, Nr. 14, pag. 29. — Die XVIII. Deutsche Geweihausstellung 1912, Deutsche Jäger- zeitung, Bd. 59, Nr. 15, pag. 211, Abb. — Die XIX. Deutsche Geweihausstellung 1913, Deutsche Jäger- zeitung, Bd. 60, Nr. 43, pag. 668. — Die XIX. Deutsche Geweihausstellung zu Berlin 1913, Ver- öffentlichungen des Instituts für Jagdkunde, Bd. II, Heit IV, pag. 166 und 173, 1913. — Säugetiere in Werther, Die Hochländer des nördlichen Deutsch-Ostafrika 1898, pag. 247. Neumann, A. H., Elephant Hunting in East Equatorial Africa, pag.' 9. — in Bryden, H. A. Great and Small Game of Africa, London 1899, pag. 352, plate X, Abb. I (Eudorcas thomsoni nasalis Lönnberg). Niedieck, Paul. Mit der Büchse in fünf Weltteilen, Berlin 1906, pag. 344, Abb. Oberthür und Dauthenay. Repertoire de couleurs, Paris et Rennes 1905, Public par la societe frangaise des chrysante- ‚mistes. Rhoades, Samuel. Mammals collectted by the Donaldson ' Smith during his expedition to Lake Rudolf, Africa, Proc. Acad. Natur. Sciences Philadelphia 1896, pag. 519. Roosevelt, Iheodore. African Game Trails in Scribner’s Maga- zine 1911, vol. XLVI, Nr. 4, pag. 402 (Abb.) usw. — African Game Trails, an account of the African Wanderings of an American Hunter-Naturalist, 1910, pagg. 43, 52 und 176. en" gs, C.G. Im Zauber des Elelescho, Leipzig 1906, pag. 9, — Mit Blitzlicht und Büchse, Leipzig 1905, pag. 374. — Mit Blitzlicht und Büchse im Zauber des Elelescho, Leipzig 1910, pag. 384. _ | ‚Schoeller, Max. Aquatorial-Ostafrika und Uganda 1896/97, Bd. I, Gehörntafeln, Tab. XV. Sclater und Thomas. The book of antelopes, Bd. III, pag. 173, Abb. pag. 172. Shufeldt, R. W. Scientific Taxidermy for Museums, Animal Report of the board of regents of Smithonian Institution, Washington 1893, pag. 422, Tab. LXXVI1. 1. Heft 110 Ludwig Zukowsky: Thomson, Joseph. Through Masailand: a journey of explora- tion among the snowclad volcanic mountains and stranges tribes of Eastern Equatorial Africa, London 1885, pag. 536, Fig. (Hörner). True, Frederick. An annoteted catalogue of the mammals collected by Dr. W. L. Abott in the Kilima-Njaro region, East africa. Proc. Unit. Stat. Nat. Washington 1892, vol. XV, pag. 473, plate LXXVI. Ward, Rowland, Horn measurements and weights of the great game of the world, London 1892, pag. 133. — Records of big game, measurements of horns and field notes, London 1896, pag. 171. — Records of big game, measurements of horns and antlers, tusks and skins, London 1899, pag. 241. — Records of big game with the distribution, characteristics, dimensions, weights, and horn and tusks measurements, Lon- don 1903, pag. 249. — Records of big game with the distribution, characteristics, dimensions, weights, and horn and tusks measurements, London 1910, pag. 265. Wickenburg, Eduard, Graf. Wanderungen in Ostafrika, Wien 1899, pag. 343 (gehörnte 2). Zukowsky, Ludwig. Exotische Trophäen in der Deutschen Geweihausstellung 1910 (Schluß), „Wild und Hund“, XVI. Jahrgang, Nr. 13, 1. April 1910, pag. 224, Abb. pag. 223. — Über Alters- und Jugendformen des Antilopengehörns, Die Jagd, Jahrg. VI, fasc. 20, pag. 310, 14. Mai 1910. Erklärungen zu den beigegebenen Bildertafeln. Tafel I: Dorsalansichten der Schädel. 1. Original-Exemplar von Eu. th. behni Zuk., $ ad., aus dem Süden von Ikoma, drei Tagemärsche vom Orte entfernt, in der Richtung auf Ngorongoro zu. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 42, 12. coll. Professor Behn. 2. Original-Exemplar von Eu. th. dieseneri Zuk., $ ad., von Mo- amara, am Mittellauf des Moame, südlich Nera. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 239, 10. coll. Oberleutnant Diesener, 26. IX. 1911. (Nr. 54). Ä 3. Original-Exemplar von Eu. th. suwanae Knottn.-Meyer, g ad., von Ikoma. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 152, 11. coll. Dr. R. Biedermann, 17. III. 1911. 4. Original-Exemplar von Eu. th. thomsoni var. arushae Zuk., g ad., vom Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger, Nr.’IV). :: 5. Original-Exemplar von Eu. th. bergerinae Zuk., $ ad., aus dem Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger (Nr. 1). 6. Eudorcas-Bastard, welcher Merkmale von Eu. th. thomsoni Guenther, Eu. th. manyarae Kottn.-Meyer und Eu. th. Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. 4 5 6 Zukowsky: Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas. Zukowsky Tafel II Archiv für Naturgeschichte, 80 Jahrg. 1914, Abt. A. Kenntnis von Eudorcas. Beiträge zur Zukowsky Zukowsky Tafel III Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. Zukowsky: Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas, Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 111 - thomsoni var. avushae Zuk. aufweist, vom südlichen Meru- berse coli. Dr. A. Berger (Nr. VI). II: Lateralansichten der Schädel. . Original-Exemplar von Eu. th. ruwanae Knottn.-Meyer, & ad., von Ikoma. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 152, ieresll Dr. R. Biedermann), 17. II. 1911. . Original-Exemplar von Eu. th. dieseneri Zuk., & ad., von Moamara, am Mittellauf des Moame, südlich Nera. Kgl. Zool. Museum zu Berlin. A. 239, 10. coll. Oberleutnant Diesener, 26. IX. 1911 (Nr. 54). . Original-Exemplar von Eu. th. behni Zuk., & ad., aus dem Süden von Ikoma, drei Tagesmärsche vom Orte entfernt, in der Richtung auf Ngorongoro zu. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 42, 12. coll. Prof. Behn. . Original-Exemplar von Eu. th. thomsoni var. arushae Zuk., d ad., vom Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger (Nr. IV). . Original-Exemplar von Eu. th. bergerinae Zuk., $ ad., aus dem Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger (Nr. D). . Eudorcas-Bastard, welcher Merkmale von Eu. th. ihomsoni Guenther, Eu. th. manyarae Knottn.-Meyer und Eu. bh. thomsoni var. avushae Zuk. aufweist, vom südlichen Meru- berge. coll. Dr. A. Berger (Nr. VII). III: Ventralansichten der Schädel. . Schädel von Eu. th. dieseneri Zuk., $ subad., von Moamara, am Mittellauf des Moame, südlich Nera. Kgl. Zool. Museum, A. 239, 10. coll. Oberleutnant Diesener, 26. IX. 1911 (Nr. 60a). . Original-Exemplar von Eu. th. dieseneri Zuk., d ad., von Moamara, am Mittellauf des Moame, südlich Nera. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 239, 10. coll. Oberleutnant Diesener, 26. IX. 1911 (Nr. 54). . Original-Exemplar von Eu. th. behni Zuk., & ad. aus dem Süden von Ikoma, drei Tagemärsche vom Orte entfernt, in der Richtung auf Ngorongoro zu. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 42, 12. coll. Prof. Behn. . Original-Exemplar von Eu. th. thomsoni var. arushae Zuk., g ad., vom Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger (Nr. IV). . Original-Exemplar von Eu. th. bergerinae Zuk., d ad., aus dem Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger (Nr. D. . Eudorcas-Bastard, welcher Merkmale von Eu. th. thomsoni Guenther, Eu th. manyarae Knottn.-Meyer und Eu. th. thomsoni var. arushae Zuk. aufweist, vom südlichen Meru- berge. coll. Dr. A. Berger (Nr. VID). 112 Embrik Strand: Nachtrag zu meiner im Archiv für Naturgeschichte Nachtrag zu meiner im Archiv für Natur- geschichte 1913. A. 10. p. 121-144 veröffent- lichten Arbeit über afrikanische Nomia-Arten. Von Embrik Strand. Schon kurz nachdem ich meine Arbeit über afrikanische Nomien im Archiv für Naturgeschichte 1913. A. 10 in Druck gesandt hatte, erhielt ich neues einschlägiges Material, das wie das zuerst bearbeitete dem Kgl. Zoologischen Museum Berlin gehört, so daß ich hiermit in der Lage bin, noch einige neue Formen beschreiben und neue Fundorte für einige früher beschriebene Arten angeben zu können. Nomia vubella Sm.- Mikindani in Deutsch-Ost-Afrika, II.—IV. 1911 (H. Grote). Nomia tegulata Sm. Amani in D.-O.-Afrika, XII., 1906 (Chr. Schröder). Nomia anthidioides Gerst. Mikindani (D.-O.-Afrika), IV.—V. 1911 (H. Grote). Nomia braunsiana Fr. Mkulumuzi b. Amani in D.-O.-Afrika, XII. 1905 (Chr. Schröder), Amani, XI. 1906 (do.), Amboni in D.-O.-Afrika, 27. XI. 1905 (do.). Nomia amoenula Gerst. Muhesa in D.-O.-Afrika, XII. 1905 (Schröder). Nomia aleniana Strd. var. derema Strd. n. var. Von Derema in Deutsch-Ost-Afrika, 25. XI. 1905 (Schröder) liegt ein Männchen vor, das von dieser aus Spanisch-Guinea be- schriebenen Art nicht spezifisch verschieden sein dürfte, wohl aber weicht es von den Typen dadurch ab, daß die Hinterränder der Abdominalsegmente nur ganz schmal und wenig deutlich heller gefärbt sind und zwar nicht rötlich, sondern ganz blaß, hell grauweißlich und auf der ganzen Binde des ersten Segmentes und an den Seiten des zweiten mit weißer Behaarung; auch die Behaarung von Kopf und Thorax ist mehr weißlich als bei der Hauptform, während die Rotfärbung der Fühlergeißel weniger ausgeprägt ist; ferner ist der dunkle Apikalfleck der Vorderflügel kleiner. Ich nenne diese Form var. derema m. Nomia (Crocisaspidia) bostscutellaris Strd. n. sp. Ein Avon: Deutsch-Ost-Afrika, Pande, 28. XI. 1905 (Schröder). Charakteristisch durch die Form von Scutellum und Post- scutellum, die wie bei Nomia scutellarıs Sauß. ist; die Fortsätze des Scutellum treten jedoch noch stärker hervor und die beiden Lobi des Postscutellum sind am Ende spitzer, mehr dreieckig. 1913, A. 10, p.121— 144 veröffentlichten Arbeit über afrik.Nomia-Arten. 113 Schwarz mit gelben, breiten Hinterrandtegumentbinden auf ‚ den dorsalen Abdominalsegmenten I—V und folgenden Körperteilen ‘ rot gefärbt: Mandibeln (mit dunklerer Spitze), Labrum, Vorder- rand des Clypeus, Tegulae, Fortsätze des Scutellum und Post- scutellum, Geäder und Flügelmal, Beine, der Vorderrand der gelben ‘ Abdominalbinden ist ganz schmal (an den hinteren Segmenten ' etwas deutlicher) rot gerandet, das dorsale Endsegment, das ven- trale Endsegment und der Hinterrand der vorhergehenden Bauch- segmente. Flügel subhyalin, schwach bräunlichgelb angeflogen mit angerauchter Saumbinde, die am Vorderrande etwa 2 mm, gegen den Hinterrand halb so breit ist. Gesicht dicht mit messinggelber, schwach glänzender Be- haarung, die anliegend und so dicht ist, daß das Tegument nicht sichtbar ist; messinggelbe, nicht glänzende Behaarung findet sich sonst und zwar ganz dicht an den Schläfen, Pronotum und Rand des Mesonotum, sowie an den Mesopleuren, weniger dicht auf Schei- tel und Mesonotum; auf letzterem ist sie so kurz und dünn, daß in Draufsicht nur das schwarze Tegument hervortritt, während die Behaarung nur in schräger Ansicht deutlich erkennbar ist. Die Behaarung des Metathorax ist weißlichgelb. Rückensegmente kahl, das Endsegment jedoch fein braun behaart; die postmedianen Ventralsegmente dicht gelblichweiß ziliiert, das letzte jedoch braun behaart. Tegulae so groß wie bei N. scutellaris, jedoch weniger gewölbt. Scheitelund Mesonotum ganz matt, unterdem Mikroskopsodicht und kräftig punktiert erscheinend, daß die Zwischenräume linienschmal sind und die Gruben eine eckige Form angenommen haben; auch die einzelnen Gruben nicht glatt. Scutellum wie Mesonotum, jedoch die Punktierung nur am Vorderrande und Seitenrande so dicht wie beim Mesonotum. Auch die Tegulae matt, dagegen die Fortsätze des Scutellums und Postscutellum etwas glänzend. — Abdomen langgestreckt, an beiden Enden quergeschnitten, in der vorderen Hälfte gleichbreit. Die Femora III verdickt, bezw. oben stark gewölbt, unten dagegen abgeflacht und sogar leicht ausge- höhlt. Die Tibien III apikalwärts verdickt, hinten (oben) scharf gerandet, die untere Apikalecke im Profil kurz zahnförmig hervor- stehend, mit zwei kräftigen Sporen. Körperlänge 11 mm, Flügellänge 8,5 mm. Breite des Ab- domen 3,8 mm. | Nachträglich ist mir ein zweites 4 bekannt geworden, eben- falls aus dem Zoologischen Museum Berlin. Dieses stammt von: D.-O.-Afrika, Kilwa, X. 1911 (Methner) und weicht von der Type durch dunklere, weniger rote Färbung. Die Fühler sind an der Spitze und an der ganzen Unterseite rötlichbraun, oben schwärz- lich braun, die Beine kastanienbraun, die Mandibeln schwarz, die Tegulae und Fortsätze des Scutellum und Postscutellum dunkel- braun, die Saumbinde der Flügel ist dunkler und schärfer markiert, die Randlinie der dorsalen Abdominalsegmente ist nicht rot, das Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 1. 8 1. Heft 114 Embrik Strand: Nachtrag zu meiner im Archiv für Naturgeschichte Flüge!geäder ist ebenfalls dunkler, aber das Flügelmal wie bei der Hauptform bräunlichgelb. Die hellen Binden des Abdomen haben einen stärkeren grünlichen Schimmer als bei der Hauptform. — Es möge diese Form den Namen var. kilwieola m. bekommen. Nomia gorytoides Strd. var. fangana Strd. n. var. Ein 9 von: D.-O.-Afrika, Tanga, 29. XI. 1905 (Schröder). Mit N. gorytoides Strand (aus Madagaskar) nahe verwandt, aber die Tegulae sind einfarbig schwarz und ebenso die Fühler, die sehr dichte und kurze, wie geschorene Behaarung des Meso- notum ist hell graubräunlich mit gelblichem Anflug, die Binden des Abdomen sind weißer und breiter und treten daher stärker hervor, die beiden ersten Abdominalsegmente sind mehr glänzend, weil die großen, seichten Punktgruben weniger dicht angeordnet sind, die Skulptur des Mesonotum ist wegen der dichten Behaarung überhaupt nicht erkennbar, Clypeus scheint ein wenig matter als bei der Hauptform zu sein, Abdomen ist vorn weniger breit ab- gestumpft und an der Basis seitlich kaum gerötet; die Ventral- segmente kräftig punktiert. — Diese Unterschiede dürften nicht spezifisch sein. — Nachträglich habe ein 2 von Manga in D.-O.- Afrika, 25. XI. 1905 (Schröder) aufgefunden. Nomia pandeana Strd. n. sp. Ein & von Deutsch-Ost-Afrika, Pande, 20. XI. 1905 (Schröder). Charakteristisch durch das mit breiter schwarzer Haarbürste versehene Endglied der Tarsen II. Dies Merkmal findet sich u. a. auch bei der paläarktischen N. edentata Mor., die aber kleiner ist, mit kürzerem Fortsatz der Tibien III usw. Sehr ähnlich ist die u. a. in Algier vorkommende Nomia latipes Mor., bei der jedoch die Bürste der Tarsen II kleiner ist, Mesonotum ist stärker glän- zend, die Behaarung ist reiner weiß, die Haarbinden am Vorder- und Hinterrande des Mesonotum sind breiter und der Schuppen- fortsatz der Tibia III ist breiter und am Ende stumpfer als bei unserer Art. Die ebenfalls ähnliche N. patellata Mor. aus Nord- Afrika unterscheidet sich u. a. durch den seitlich eingeschnittenen Schuppenfortsatz der Tibien III. — Von N. interstitinervis Strd. abweichend u. a. durch das Fehlen eines deutlichen Mittellängs- kieles auf dem Bauche, dessen Segmenthinterränder außerdem heller sind und zwar auf den Segmenten II—IV breit und gelblich- weiß. — Die Metatarsen sind rein weiß, an der Spitze sowie alle Tarsenglieder jedoch blaß bräunlichgelb. Körperlänge etwa 7 mm. Nomia Schroeder: Strd. n. sp. Ein $ von: Mkulumuzi bei Amani, XII. 1905 (Dr. Chr. Schrö- der). 2 siehe unten! Charakteristisch u. a. durch scharf markierten Mittellängskiel des vierten Bauchsegmentes. — Erinnert etwas an Nomia zuala Strd., aber u. a. durch die nicht schwarze Spitze der Antennen zu unterscheiden. — Von N.JatifaciesStrd., womit jedenfallsam nächsten I | 1913, A. 10, p. 121— 144 veröffentlichten Arbeit über afrik.Nomia-Arten. 115 | verwandt, die bei Tanganyika-See entdeckt und bisher nur von dort bekannt ist, abweichend durch das schwarze oder braunschwarze statt rote Abdomen, die Beine sind schwarz mit blaß bräunlich- ‚gelben Metatarsen, Tarsen und Tibien (letztere sind jedoch mitten ‚etwas geschwärzt, insbesondere III sowie Spitze der Femoren), die Antennen sind oben geschwärzt, die Abdominalsegmente I—VI mit gleichbreiten, messinggelblichen, jedoch nicht glänzenden Hinterrandhaarbinden, die sich von dem Rest der Segmente deut- lich abheben, indem dieser zwar überall behaart ist, jedoch so dünn, ‚daß das schwarze Tegument überall zum Vorschein kommt. Die ‚Behaarung des Gesichtes ist dicht und messinggelb, bei der Type ‚von Jatifacies dagegen etwa silbergraulich. Da letztere nicht un- bedingt gut erhalten ist, so sind die angegebenen Unterschiede ‚vielleicht z. T. darauf zurückzuführen, in welchem Falle die spezi- fische Zusammengehörigkeit wahrscheinlich sein würde. | Ein @ von: D.-O.-Afrika, Sigital, 15. XII. 1905 (Schröder) ‚halte ich für konspezifisch. Es weicht nicht viel von dem Männchen ‚ab; ist, wie die Weibchen immer, etwas robuster, die Haarbinden ‚des Abdomen sind etwas breiter und goldbräunlich gefärbt, die ‚ Fühler sind dunkler, die Behaarung des Gesichtes ist heller, etwas silbergraulich, und nicht ganz so lang und dicht wie beim {, aber ‚immer noch stärker als bei den meisten Weibchen, die Endglieder ‚der Beine sind dunkler, nur leicht gerötet oder gebräunt, das ‚ Gesicht ist erheblich breiter, wenn auch die Augen nach unten ‚stark konvergieren. Flügel subhyalin, etwas graulich angehaucht, insbesondere im Saumfeldee Kopf + Thorax ca. 4, Abdomen ıca. 5 mm lang. Nomia kihuironis Strd. n. sp. | Ein © von D.-O.-Afrika, Kihuiro, 15. I. 1906 (Schröder). Schwarz; Antennen braun, auch an der Oberseite nicht ganz schwarz, Tegulae am Innenrande geschwärzt, sonst blaßgraulich, Abdominalrückensegmente am Hinterrande etwas rotbräunlich, Bauchsegmente braungelblich, vorn etwas dunkler, Beine schwärz- lich oder braunschwärzlich, die Endglieder unbedeutend heller. Mandibeln rot mit schwarzer Spitze. Gesicht dicht, aber kurz, anliegend und grauweißlich behaart. Mesonotum erscheint kahl, hat aber am Hinterrande eine scharf markierte, hell bräunlichgelbe Binde, die auch den Vorderrand des Scutellum ganz schmal be- deckt; mit ebensolcher -Behaarung sind Pronotum und Post- scutellum bedeckt, weshalb der Thoraxrücken drei solche scharf markierte Haarquerbinden trägt. Die ganzen Seiten des Thorax sowie die Unterseite sind mit hellgraulicher Behaarung bedeckt. Der Abdominalrücken ist so dicht mit hell bräunlichgelben Binden bedeckt, daß vom Tegument, allerdings bei etwas eingezogenen Segmenten, nur Binden, die schmäler als die Haarbinden, ja hinten sogar ganz linienschmal sind, übrig bleiben, nur auf dem ersten Segment tritt die Behaarung wenig auf, indem sie eine ziemlich schmale und mitten breit unterbrochene [abgeriebene ?] Hinter- 8*F 1. Heft 116 Embrik Strand: Einige Bemerk. zu Swinhoe’s „Revision“ usw. } randbinde und eine breitere Ante- oder Submedianbinde, die eben- | falls mitten nicht zusammenhängend ist, bildet. Die Beine mit an- liegender, graulich seidenartiger Behaarung, die an den distalen Gliedern unten und innen blaß messinggelblich ist. Tegulae sehr groß (1,8 mm lang und halb so breit). Der Kopil reichlich so lang wie breit und jedenfalls nicht schmäler als Thorax. Scheitel matt, grob und dicht punktiert. Mesonotum dicht und fein | retikuliert, mit kräftigen Punktgruben, die unter sich meistens um mehr als ihren Durchmesser, z. T. sogar um erheblich mehr entfernt sind, schwach glänzend. Scutellum matt, noch gröber punktiert. Basalarea matt, dicht und fein chagriniert, sonst ohne Skulptur und von der ebensolchen Umgebung, die jedoch, wenigstens hinten ' mitten ganz leicht glänzend ist, durch eine feine erhöhte Grenz- linie getrennt. Das erste Abdominalsegment glänzend, äußerst fein chagriniert, an den Seiten deutlich retikuliert und daselbst mit ziemlich großen, allerdings unter sich entfernten Punktgruben, während mitten nur unterdem Mikroskop feine, unter sich entfernte Pünktchen erkennbar sind. Die erste rücklaufende Ader mündet in die dritte Cubitalzelle, von der etwa quadratischen zweiten Cubitalzelle bezw. von der zweiten Cubitalquerader, um die Hälfte der Länge der Seite letzterer Zelle entfernt. Die dritte Cubitalzelle ist vorn (oben) etwa doppelt so lang wie die zweite. Körperlänge etwa 8 mm. Flügellänge 5 mm. Einige Bemerkungen zu Swinhoe’s „Revision“ der altweltlichen Lymantriiden. Von Embrik Strand. Ein Paar Beispiele von dem, was Swinhoe in seiner so- genannten „Revision“ der altweltlichen Lymantriiden des British Museum (in: Trans. Ent. Soc. London 1903) sich leistet: Pag. 405 zitiert er unter Euproctis Edwardsii Newm., Trans. Ent. Soc. London 1856, T. 18, Fig. 9, 10, pag. 446 zitiert er dieselbe | Figur 9 nochmals unter Anthela Guenei Newm.! — In der Tat gehört von den beiden genannten Figuren nur 10 zu Eupr. Ed- wardsi. Pag. 378 wird Redoa nigricilia Swh. als in Trans. Entom. Soc. London 1881 beschrieben angegeben, soll sein 1891. Pag. 371 heißt es unter Leucoma diaphana Mr., womit Redoa | laciea Mr. als Synonym vereinigt wird, daß beide Typen im British Museum vorhanden seien. Das ist aber nicht der Fall; die von Redoa lactea ist im Berliner Museum. Pag. 382 werden Leucoma tavetensis Holl. 1895 und Antiphella telesilla Druce 1889 als Synonyma aufgeführt unter dem Namen | Dr. H. Kuntzen: Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 117 Leucoma tavetensis Holl. — Daß die Art, wenn diese Syno- nymie und diese Jahreszahlen richtig sind, nicht den Namen tavetensis führen könnte, ist ihm dabei gar nicht aufgefallen. Pag. 409 wird eine Euproctis abıcalis aufgeführt, p. 425 eine ganz andere Euproctis-Art, ebenfalls unter dem Namen aßicalıs! ‚Pag. 420 figuriert eine Euproctis nurma Druce, soll sein mirma. 'Pag. 423 wird die Type von Artaxa variegata Hamps. als $ aut- | geführt ohne anzugeben, daß das Exemplar nach Hampson ein Q ist. Ca. p. 441. Laelia coenosa Hb. ist überhaupt nicht aufgeführt; daß | diese Art im British Museum nicht vertreten sein sollte, läßt | man sich nicht einbilden. Pag. 439 wird eine Laelia subrosea Schaus & Clem. erwähnt, in | der Tat muß es vosea heißen. Pag. 444 wird Ocneria furva Leech als eine Laelia aufgeführt mit | der Bemerkung, daß er die Type nicht finden kann, p. 484 | steht dieselbe Art als Lymantria angeführt und die Type ist | ausdrücklich als unter den untersuchten Exemplaren vor- handen angegeben. ı Pag. 469 wird unter Dasychira nigra Hamps. als einziges Zitat gebracht: Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 13, p. 416, T. 2, | F. 19 (1900), was aber nicht das Originalzitat ist; außerdem | müßte es 1901 heißen. ‚ Pag. 464 wird die Type von Antipha [recte Dasychira] basalis WIk. als aus Australien stammend angegeben, in der Originalbe- | schreibung heißt es aber: East Indies. Ferner soll die Beschrei- | bung von Rilhia distinguenda Wlk. das 3 behandeln, Walker | selbst schreibt aber ©. Endlich wird die Art basivitta WIK. mit der Gattungsbezeichnung Olene zitiert, bei Walker heißt es aber Rıilia. | Zur Kenntnis der Sagra-Arten. (Coleopt. Chrysomelidae.) I. Teil. Von Dr. HA. Kuntzen. (Königl. Zoolog. Musum zu Berlin.) In jüngster und verhältnismäßig kurzer Zeit nacheinander sind drei Verzeichnisse der beschriebenen Sagren erschienen: eines von Clavareau (Annal. Soc. Ent. Belg. 1900, S. 272—276), das zweite in Wytsman, Genera Insectorum, Lief. 14, 1903 von Jacoby und schließlich das dritte im Coleopterorum Catalogus von Junk- Schenkling, Pars 51, 6. III. 1913, wieder von H. Clavareau. Da der Bearbeitung des letztgenannten Katalogs (ebenso wie der beiden vorhergehenden) keine kritische Revision der bekannten 1. Heit 118 Dr. H. Kuntzen: Formen voraufgegangen ist und die letzte zusammenfassende Arbeit über die bei weitem prächtigste und interessanteste Gattung der Chrysomeliden, die Sagra darstellt, von Lacordaire in der Monographie des Coleopteres subpentam£res de la famille des Phytophages, Bd. I, ‚1845‘ veröffentlicht ist, so kann man sich leicht vorstellen, daß es in einer solchen ‚„Liebhaber‘‘-Gattung nicht bloß mancherlei in der Speziessystematik zu korrigieren gibt, sondern auch eine Reihe von Fragen allgemeiner Natur für sie noch eingehend behandelt werden müssen und zwar solche morpho- logischer, biologischer und tiergeographischer Art. Ich stütze meine Arbeit auf die reichen Sagrensammlungen des Königlichen Zoologischen Museums zu Berlin (B. M.), des Indian Museums zu Kalkutta (I. M.), das mir in liebenswürdiger Weise sein fundortreiches Asiatenmaterial zur Verfügung gestellt hat, und G. Reinecks (R.), Berlin, dem ich an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank ausspreche. Die sämtliche Literatur, dieexistiert systematische und biologische —, istimletztgenannten Katalog zitiert, so daß ich sie meinerseits nicht anzuführen brauche. Systematisches über die Sagren. Die Zahl der Sagra-Arten ist viel beschränkter als der letzte Katalog annimmt; sie beträgt in Wirklichkeit nicht 53, sondern 14, und das liegt daran, daß einerseits eine beträchtliche Zahl Syno- nyme, und andererseits die große Mehrzahl nur Subspezies oder sogar nur Farbenformen sind, denen man nur höchs: problematische Werte zusprechen kann, da sich mit dem Anwachsen des Materials die Annahme der Konstantheit von Farben gerade bei den stets metallischen Sagren als unberechtigt herausstellt. Ich gehe zu- nächst nur Art für Art der Gattung durch und gebe die Begrün- dungen für meine Auffassung von der Zusammengehörigkeit der Formen, wo sie notwendig sind. Ich behandle zuerst die asiatischen und papuanischen dann die afrikanischen und madagassischen, Arten, welch letzte eine Art zu der afrikanischen Hauptgruppe die engsten verwandtschaftlichen Beziehungen hat. A. Die asiatischen und papuanischen Sagra-Arten. 1. S. buqueti Lesson Die Synonymie ist von Baly (1860) bereits festgelegt: S. buqueti Lesson = S. boisduvali Dupont = S. Perlucida Lac. Clavareau gibt die Art nur von Java an. Sie ist aber er- heblich weiter verbreitet. Im B. M. ist sie!) von Batavia auf Java (4), von Java (coll. Schaufuß, 2), von Nias (Srnka leg., 1, coll. J. Weise, 5), von Sumatra (Wastink leg, 1), vom Kinabalugebirge auf Borneo, (1500 m hoch, Waterstradt leg., 3), im J. M. unbekann- ter Herkunft (1), von Dekkan (Sykes leg., 1). R. hat sie aus Borneo 1) Hier und im folgenden gebe ich meist in Klammern die Indivi- diumzahlen an. Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 119 (4), aus Nias (4), Singalang in Westsumatra, 600 m hoch (2) und Tjerimai auf Java. Baly (1865) gibt sie von Java, Manila, Penang und Sumatra an. Die Borneo-22 sind oft erheblich glatter, die Nahtregion ist breiter grün, die kupferne Scheibenfärbung mehr nach außen ver- schoben. Doch sehe ich an den S& keine sonderlichen Unterschiede. In irgendwelche Rassen scheint demnach die Art nicht zu zer- fallen, jedenfalls wage ich nach dem mir bekannten Material noch keine Entscheidung. Der Fundort ‚Dekkan‘ ist nach meinem Dafürhalten entweder ‚‚falsch‘‘, oder das Stück ist ‚eingeschleppt‘. 2. S. superba Lac. Auch die Synonymie dieser Art ist von Clavareau bereits gegeben: S. superba Lac. = fabricii Lac. —= quadraticollis Lac. = femorata Ol. Zwar hat er die beiden letztgenannten als Synonyme zunächst zueinander, dann als Varietät zur 5. superba gestellt, doch liegt dazu gar kein Grund vor, denn die Formen sind völlig synonym alle miteinander. Wiederum ist als alleinige Heimat Java ange- geben. Sie ist aber auch weiter verbreitet. Im B. M. ist sie aus Java (3), aus Sumatra (durch das Stettiner Museum, 3) und all- gemein von dem Fundgebiet ‚Sundainseln“ (durch Exzellenz Dr. Studt, 4) vertreten. R. hat sie von Madura (3), von Borneo (1), von java (1), vom Kawi in der Nähe von Passuruan (4), vom Tenggergebirge (2), von Malang (1) und von Sukabuni (1), alles auf Java. Baly (1865) gibt sie, ich weiß nicht, ob man ihm vertrauen kann, als in Java, Borneo und auf ‚‚Celebes‘‘ vorkommend an. 3. S. femorata Drury Diese Art ist bei weitem die schwierigste aller Sagren, und das hat seinen Grund in der großen Variabilität der Färbung und in der der Längenverhältnisse des Halsschildes; dann aber auch in der der Skulptur, zumal der Flügeldecken und der der Schenkel- länge der dd. Alle diese Momente haben zur Aufstellung einer ganzen Reihe von Arten geführt, deren Synonymheit mit dieser oder jenen Art zum Teil bereits festgelegt ist. Das wichtigste bleibt für mich hier, die Art nach ihren wirklichen ‚subspecies‘ zu zerlegen, und die beschriebenen Spezies nach ihrer Zusammen- gehörigkeit in die Subspecies der großen morphologisch-geographi- schen Art femorata zu verteilen. Lacordaire sagt über die Art z. T. mit Recht, z. T. mit Unrecht, entschieden mit Unrecht vor allen dadurch, daß er selber Synonyme geschaffen hat, die aber durchaus zu entschuldigen sind, da ihn sein nicht sonderlich individuenreiches Material die Varia- tionsbreite der Formen nicht übersehen lassen konnte: ‚Avant de decrire cette espece et les suivants qui en sont tr&s voisines, je dois entrer dans quelque details sur la Sagra femorata des auteurs et des collections, attendu qu’il m’a paru necessaire de supprimer 1. Heft 120 Dr. H. Kuntzen: ce nom de la nomenclature entomologique. TI couvre en effet, comme on va le voir, une des plus grandes confusions d’espöres qui existent en entomolagie. Six auteurs, Drury, Fabricius, Weber, Herbst, La- treille et Olivier ont appliqu& ce nom ä& une espece du genre actuel qu’ils ont confondue avec plusieurs especes voisines. La description de Drury est nulle; etc. Das Recht, den Druryschen Namen einfach hinauszukompli- mentieren, hatte er anno 1845, jetzt hätts er es nicht mehr; er ist denn auch schon längst wieder eingeführt worden, wenn auch „leider“ die andern ‚‚femoratae‘“ dabei ihre Homonymität einbüßen mußten, was Lacordaire gerade verhindern wollte. Als dieser dann die Formen der vorliegenden Art auf eine Reihe von Spezies verteilt hatte, kommt er S. 39 seiner Arbeit zu folgenden Betrachtungen, die den feinen Blick des Autors nicht verkennen lassen, der eben an dem individuenarmen Material ge- scheitert ist: ‚Les huit esp£ces qui pr&cedent sont de tout le genre celles dont la determination est la plus difficile et a propos desquel- les on pourrait soutenir avec quelaue apparence de raison, qu’elles ne sont que des varietes d’une seule.‘“ Damit hat der Autor beinahe den Nagel auf den Kopf getrofien, bloß hätte er sich auch dazu entschließen sollen, alle unter einen Hut zu bringen. Man sieht aber aus diesen Äußerungen, wie bedenklich La- cordaire und nicht nur ihm die Auseinanderhaltung aller der zur Art gehörenden Formen gewesen ist. Um so unbedenklicher haben dann die Chrys omelidologen der folgenden Aera neue Arten (oder vielmehr Synonyme) dazufabriziert. Alle Formen der Art haben naturgemäß die Artmerkmale gemeinsam, und wenn man dann die verschiedenen Diagnosen liest, die die Unterschiede prezisieren wollen, so sieht man, wie sich die unglücklichen Autoren von Arten einer so „splendid aussehenden“ Gattung beinahe selbstgemordet haben, um diese fürchterlichen Unterschiede auch „auszudrücken‘“. Die Unterschiede basieren auf Merkmale, die bei den Rassen nur zum Teil ständig durchgeführt sind; es sind recht oft Merkmale maximae partis individuorum desselben Faunengebiets. Zunächst kommt als das auffälligste die Färbung in Betracht. So hat die Zeylon-, die Südindien-, die Nordindien-Himalaya-Assam-, die China-, die Andamanen-, die Hinterindien-, Bornec- und die west- sundaische Rasse ihre spezielle Färbung; nur kommen fast immer Bindeglieder vor, die entweder vermittelnde oder sogar dieselbe Färbung wie die Nachbarrassen haben. In diesem Punkt sind also die Rassen nicht völlig gefestigt. Ein anderes Moment ist dann die Mattheit oder Rauhheit der Flügeldecken, die ja nur abhängig ist von der Menge des Oberflächensekrets. Die Flügeldecke ist matter bei dünner Lagerung des Sekrets, glänzender bei dicker, und diese Lagerung ist wieder abhängig hauptsächlich von klimatischen und ökochemischen Einflüssen, die bei ihrer Spezialisiertheit allerdings Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 121 Lokalrassen produzieren müssen. Die Form des Halsschildes, die mehrfach (longieollis z. B.!) herangezogen worden ist, ist kein Kriterium, sondern nur individuell, ebenso die Größe der Indivi- duen, die Längenverhältnisse der Fühler und was es sonst noch ' Schönes gibt. Sind andere Unterschiede als ‚Durchschnittsunter- ‚schiede“ da, so entziehen sie sich dem Systematiker, oder man müßte auf Individuenmessungen hin, die bei der Zufälligkeit der Beschaffenheit gerade der Stücke, die man hat, nur sehr wage sein können, Durchschnittsgrößen festlegen, die für die einzelnen Rassen nur ganz minimal im Verhältnis zu der beträchtlichen Körpergröße der Formen differieren könnten. | ) I I. subsp. femorata Drury. Die Sagra femorata Drury ist ein Tier, das von Java beschrieben | ıst. Auf Java kommt nun eine Form vor, die als S. druryi von ‚, Lacordaire beschrieben, zu der Druryschen synonym ist und zu- gleich die häufigste dort vorkommende Art zu sein scheint. Ich brauche die lange und ganz ausgezeichnete Diagnose des berühmten Autors, der ganz modern anmutet, nicht erst wiederzugeben, sondern kann mich auf die Kritik der wichtigsten Vergleichspunkte aus den Diagnosen der synonymen Formen beschränken. Lacordaires S. chrysochlora ist bereits als Synonym zu dieser Form hinzugezogen worden. Auch sie ist javanisch und unter- scheidet sich nach der Angabe Lacordaires von S. femorata femorata durch ihren etwas längeren Prothorax, dessen Vorderrand ziemlich stark vorgezogen und gerundet sein soll, und durch ihre Fühler, die ‚notablement‘‘ länger sind und über die Mitte des Körpers in ausgestrecktem Zustande hinausreichen. ‚Pour tout le reste je ne peux y decouvrier aucune difference‘, sagt er dann weiter. Beide Merkmale kann ich als völlig individuell unmittelbar am mir vorliegenden Material festlegen. Desselben Autors S. speciosa ist desgleichen Synonym zur S. femorvata femorata. Er sagt schon selbst S. 39: ‚„Resterait donc la Druryi, la chrysochlora et la splendida qui pourraient donner lieu a des difficultes plus grandes. J’ai deja dit que la difference speci- fique des deux premieres &tait douteuse. Quant A la splendide, sa taille plur petite, ses couleurs et sa patrie portent a croire, que c'est une esp£ce reellement distincte. La speciosa offre dans ses conleurs et la ponctuation de ses elytres tous les indices d’une espece a part“. Von der Färbung sagt er: „d’une vert dor& Eclatant & reflets pourpres vifs, passant au rouge de feu le plus beau sur la poitrine et les pattes“. Mir ist die Benutzung dieses Merkmals rätselhaft, das der Autor so oft gar nicht für wertvoll hält, und das ganz individuell bei allenPormen der femorata engern Sinnes, abgesehen von der der Andamanen, ist, die nun positiv immer diese prachtvolle Färbung hat, dabei aber meist sehr groß ist. Die Punktierung variiert nichtlokal von einem Extrem (glätteste 99) bis zum andern (den stärkst punktierten S), und 1. Heft 122 Dr. H. Kuntzen: es gibt für beide Geschlechter Extreme. Man versteht ZLacordaire vielleicht noch besser, wenn man die Fortsetzung der eben zitierten Zeilen liest: ‚Au surplus, cette question ne pourra dtre definitivement resolue que lorsqu’on aura Etudie sur les lieux les moers de ces insectes, les plantes, dont ils se nourrissent ‚etc.“.“ Die letzten Zeilen sagen meines Erachtens weiter nichts als ‚‚es sind eben species (bei uns pflegen manche zu sagen „gute Arten‘), und, wenn Ihr noch was wollt, dann, nun dann bedenkt erst einmalıt, st Im Grunde haben die Tiere ja alle dasselbe Aussehen, es ist ja alles eins, — und die Nahrung ist ja wahrscheinlich auch überall dieselbe“. Andrerseits geben diese Worte einen gewissen Einblick in die subtile Feinheit der Skepsis Lacordaires. Die Auffassung der S. splendida Oliv. als einer zur sdeciosa (also femorata) gehörigen Form bei ihm ist sicher richtig. Nun bleibt "noch eine Art, die 5. mutabilis von Baly übrig (1864), die in ‚Java‘, Flores und RKambodja vorkommt. Von bs sagt Baly (1865): „This fine species is most closely allied to Sr "speciosa Lac. (also femorata! d. Verf.!): it agreess o completely in nearly all its characters with that insect that a detailled descrip- tion would be almost useless. I shall therefore confine myself to the points of difference between the two insects““. Nachdem er nun sorgfältig die extremen Sg seiner mutabilis (in Wirklichkeit nur der /emorata) beschrieben hat, kommt er am Schlusse zu dem rührenden Resultat: ‚‚In the femals the elytra are oblongoovate, and not narrowed from base to apex as in the male‘, ein Unter- schied zwischen $ und 9, der für die Sagren allgemein in Betracht kommt, und dann sagt er: „but I do not know any characters by which the 2 can be separated with certainty from the same sex of S. speciosa, S. druryi (also femorata! der Verf.) and other allied species‘‘. Der erste ist gar kein Unterschied — und weiter gibt es keine Unterschiede, ist das Resultat, das Baly also für die 22 hat. So werden also ‚Species‘ hergestellt. Als Färbung erwähnt Baly: „corpus rufoigneum, viridiaureum, viridicaeruleum, purpureum“. Die Erwähnung einer ab. festiva im Katalog von Junk-Schenk- ling S. 8 ist mir vollkommen rätselhaft. Denn Lacordaire be- schreibt (1845, S. 35 und 32) absolut keine Varietät fesiiva oder, was dies sonst für ein Gebilde sein sollte. Er zitiert ‚„Sagra festiva Dej. Cat. ed 3, p. 384°“. Das ist ein Inlitterisnamen, der synonym gestellt wird zur femorata Drury; dann sagt er S. 35 ganz allgemein von der S. druryi (also femorata): ‚C'est cette esp£ce que M. le Comte Dejean a designee dans son Catalogue sous le nom de festiva‘‘. Was er vorher über ein bronzekupfriges Stück aus Borneo sagt, darauf hat dieser Satz gar keinen Bezug. Das Zitat S. festiva etc. ist also auszumerzen, da im Junk-Schenkling Inlitterisnamen nicht zitiert werden. Weises var. olivieri ist die S. splendida Ol., d. h. also das 9 der S. femorata mit dreizähnigen Hinters chenkeln, das höchstens Moritz Pic mit einem Namen belegen dürfte. Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 123 S. longipes Baly (1877) aus Burma — auf grünblaue Stücke gegründet, sonst sind absolut keine Unterschiede an der langatmigen Beschreibung gegen S. femorata zu finden — ist ebenfalls als Syno- , nym zu dieser zu ziehen, man könnte höchstens im Zweifel sein, ob sie nicht zur Assam-Form gehört, doch habe ich östliche grün- blaue Stücke dieser Form selbst nicht kennengelernt; und da in Nord- burma noch femorata femorata vorkommt, so glaube ich, handelt es sich um weitern nichts als um echte femoratae, wie ich sie von Siam und von Java in blaugrüner Färbung auch kenne. Sagra abdominalıs Jacoby 1895 ist mir auch sehr verdächtig. Als schwarze Form mag sie einen Namen verdienen. Seine Angaben „the thorax is longer (als bei nıgrita. Verf.) and without the anterior blunt tubercles, and but slightly widened at the middle being of nearly equal width, lastly all the abdominal segments are furnished with a row of yellow thick pubescence which I. have not seen any other species to possess“. Die ersten Merkmale sind indivi- dueller Natur. 5. nıgrıta ist nun auch noch die plumpest gebaute Form der 5. femorata. Der Wulst von gelber dicker Behaarung scheint mir beim Vergleiche der mir vorliegenden 3 der S. femorata weitern Sinnes eine an den behaarten Stellen der Abdominalringe oft fast dick haarartig aufgetragene wachsartige Ausscheidung zu sein, wie ich sie selbst oft sehe, wenn auch nicht gerade in Form von einem ‚row‘, der aber schließlich nicht so bös gemeint zu sein braucht. Immerhin kann man nicht wissen, ob nicht auf den Mentaweiinseln (das Unikum stammt von ‚Pura, Mount Ator‘) eine besondere schwarze Form der S. femorata isoliert ist. Zur Art scheint sie mir zu gehören. Bedenken muß ich allerdings gegen die Art haben, da mir aus R.’s Sammlung zwei absolut schwarze, recht große Stücke der subspecies aus Sumatra und aus dem J. M. von der empyra-Rasse ein schwarzes Stück aus Assam vor- liegen. Jacoby (1908) selbst erwähnt eine schwarze femorata aus Siam als S. nigrita Ol. Es ergibt sich zum Ende also folgende Synonymie für die Subspecies femorata s. str.: Sagra femorata femorata Drury — S. splendida Ol. = 5. druryi Lac. S. chrysochlora Lac. S. speciosa Lac. S. mutabilis Baly. S. longipes Baly 5. olivieri Ws. ? = 5. abdominalis Jac. Die Verbreitung der Art ist in der Literatur durch folgende Angaben festgelegt: Indischer Kontinent und Archipel, Java, Assam, Borneo (Lacordaire, 1845). Von dieser ist die Angabe in- discher Kontinent nur in schr enggefaßtem Sinne für einen kleinen südwestlichen und westlichen Teil Hinterindiens gültig, wenn er Bee 1. Heft 124 Dr. H. Kuntzen: nicht überhaupt Ausnahmeindividuen von femorata-Färbung und -skulptur meint, die aber sehr selten unter den Individuen der Nachbar-Rasse vorkommen. Eine solche Ausnahme betrifft sicherlich die Angabe Assam. Baly (1865) gibt an: Java, Flores, Kambodja, für Assam gilt das Ebengesagte, Zeylon ist falsch, da hier die echte femorata nicht vorkommt, es liegt also eine kleine Konfusion vor. Auch Baly hat übrigens purpurne Stücke gesehen, die also vermittelnd zu der nächsten Rasse stehen, vielleicht Stücke aus Kambodja, da ich nur zwei Javastücke von purpurner Färbung gesehen habe. 1877 gibt er dann noch Burma an. Jacoby (1908) macht die Konfusion erst richtig: „Durch ganz Indien und China bis Borneo und Java‘, gibt er an. Bei S. nigrıta erwähnt dann dieser Autor Zeylon und ‚Siam‘ als Fundgebiete, wo diese nur auf Zeylon vorkommt. Immerhin ist die Bemerkung interessant, da so wohl sichergestellt ist, daß unter der echten femorata auch das schwarze Extrem vorkommt. Das Material des B. M. setzt sich aus 41 Individuen zusammen, die sich auf folgende Fundorte oder Fundgebiete verteilen: Carin Cheba 900—1100 m, Oberburma (L. Fea, leg. V.—XII., 1888, 5), Malewoon, Tenasserim (id., leg. VII.—VIII., 1887, 1), Siam (1), Perak,- Malakk& (coll: Thieme; '1;7’Grubauer. leg 2) Sumatıa (Stettiner Museum, 2), Nias (Srnka, leg., 1), Java (durch Buquet, 1; Axel Preyer, leg., 8; coll. Schaufuß, 1; coll. J. Weise, 2), Palabuan, Südjava (Fruhstorfer, leg., 1), Lawang, Ostjava (id.. leg., 1), Sapit, 2000, Lombok (id. leg. V.—VI. 96, 1), Sumbawa (coll. J. Weise, 1), Zelebes (durch Westermann, 4), Bonthain, Süd- zelebes (C. Ribbe, leg., 1). Dazu kommt ein Stück mit dem nicht annehmbaren Fundort Australien (durch einen Händler) und 9 von Exzellenz Studt und Schaufuß geschenkte Stücke von den „Sundainseln‘“. Von I. M. habe ich 5 Perakstücke gesehen. R. besetzt die Art von Java (8), von Sukabuni auf Java (4), Malang auf Java (1), vom Kawiberg in der Gegend von Passuruan auf Java (1), von Semarang auf Sumatra (in den Monaten X., XI., XII. und I. von Drescher gefangen (23), und von Zeram (3, auffallend große Tiere). Zwei ganz schwarze, sehr große Stücke stammen von Dolohr Baros, Deli, Sumatra. Die drei Stücke vom Alorgebirge auf Neuguinea oder allgemein Neuguinea sind falsch beheimatet, kaum eingeschleppt. Die Andamanenform der subsp. femorala. Mir liegen 13 Individuen der Rasse von den Andamanen vor, bei denen recht auffällig ist, daß sie völlig einheitlich gefärbt sind, die 698g entsprechend matter, die7 QQ glatter. Alle sind sehr groß und goldig kupfern mit grüner Naht und einem mehr oder weniger ausgedehnten grünen Seitenfleck auf den Flügeldecken, der etwa in Höhe der Mitte oder etwas vor ihr steht. Während wo anders die Färbung niemals in dem Sinne konstant zu sein scheint, so Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 125 dürfte sie es vielleicht hier sein. Beachtenswert ist, daß die Hinter- schienen der SS denen der S. superba sehr ähneln. Das mag als Hinweis genügen. Benennenswert erscheint die Form nicht, spe- ziell die Färbung der speciosa stimmt gut für sie. Sonstige morpho- logische Eigentümlichkeiten vermag ich nicht zu entdecken. Im B. M. durch de Roepstorff (1), ex coll. J. Weise (2); im J. M. all- gemein von den Andamanen (9), und von den Südandamanen (Insel Wood. Mason, 1). Die Dunckicollis-Form der subsp. femorata. Jacoby hat von Flores und Timor eine Form der Subspecies oder Art beschrieben, die Baly1865 noch fürdie typische femorata ge- halten hat. Sie hat auf der Oberseite eine stärkere, und auf den Flügeldecken auch dichtere Punktierung und ist hier besonders im d-Geschlecht sehr fein und zahlreich quergerissen gerunzelt, so daß ein eigentümlicher Glanzeffekt erzielt wird. Mir liegt diese Form puncticollis von Andonare im B. M. in 11 von v. Martens gesammel- ten Stücken vor. II. subsp. ionkinensis m. Von der vorigen durch zweierlei Dinge verschieden: durch die düster purpurne, oft schwärzlich-purpurne, sehr selten blaue Färbung und durch die für das weibliche Geschlecht besonders auf- fallende Mattheit der Oberseite. Die $S haben genau dieselben Schenkel- und Schienen-Eigenschaften wie die echte femorata, oft ist bei beiden Geschlechtern jener grüne, eben beider Andamanen- form erwähnte Seitenfleck der Flügeldecken noch eben angedeutet. 41 Exemplare von Than Moi, Juni-Juli, in Tonkin (Fruh- storfer, leg.) sind gleichmäßig matt prächtig bis düster purpurn, 3 von ebendaher schwarzpurpurn, 2 Yünnan- und 2 Alorstücke (beide coll. J. Weise), 1 der coll. Thieme, zeigen die ersterwähnte Färbung, 1 von Fruhstorfer im April bis Mai gesammeltes Stück von den 2000—3000’ hohen Montes Mauson in Tonkin ist schön blauviolett und schließlich 3 Stücke der coll. Weise aus Tonkin schön rein blau und dadurch übergehend in die empyrea-Rasse, die ihrerseits auch hier und da einmal schön rotpurpurne oder sogar grünliche Stücke enthält (cf. S. 127). Auch bei R. habe ich ein Stück normaler Färbung und ein blaues gesehen. III. subsp. purpurea Licht. Die Synonymie ist z. T. bereits festgelegt, indem zur Sub- Spezies als synonym gehören: S. splendida Weber, S.3-dentata ‘ Weber, $. formosa Lac. und S. ignita Lac. Als einzige bleibt noch übrig S. heterodera Lac. aus China, die in die femorata-Gruppe gehört, und sie ist dann auch tatsächlich ebenfalls synonym zur 5. furpurea. Lacordaire hat „ein einziges &‘“ gehabt, und es ist ihm vom Geber Dupont versichert worden, daß dieser noch ein zweites auf das Haar gleiches bei sich habe. Dupont hat Recht gehabt, wenn er die Gleichheit glaubte, Lacordaire, wenn er Dupont glaubte; nur ich glaube es nicht, daß Dupont ein gleiches 1. Heft 195 Dr. H. Kuntzen: Exemplar gehabt hat. Denn solche kräftige SS sind recht selten für die Hurpurea. Wodurch er seine Form von S. $urpurea (bei ihm ignita) unterscheidet, das ist folgendes: ‚Le prothorax est sensible- ment plus long que chez l’ignita; son bord anterieur est plus avanc&et ses angles anterieurs sont plus proeminents; en dessus, au lieu d’etre legerement convex, il forme un cöne surbaissee dont la base occupe toute sa surface et le sommet correspond au milieu du disque; ce sommet est lu m&me surmonte d’un court tubercule subecylin- drique‘“. Nun aber sagt er weiter: „Je ne connais pas la femelle et jignore par consequent si le caractere est specifique ou sexuel, mais il est probable que ce dernier sexe en offre au moins des traces“. Wie bedenklich er aber war, das zeigten folgende Worte: „M. Dupont de qui je tiens l’unique exemplaire que j’aie vue m’a dit en avoir possede un second exactement semblable, ce qui prouve, que celui, que j’ai sous les yeux n'est pas une ignita, qui aurait eEprouv& une anomalie‘. Dann fügt er quasi als Entschuldi- gung noch hinzu: ‚„D’ailleurs la forme parfaitement reguliere du prothorax serait contraire A cette supposition‘‘, was er den, der die so häufige beiderseitige Gleichheit von mechanisch verursachten Anomalien — um eine solche im weitesten Sinne könnte essich hier nur handeln — bei Insekten kennt, unmittelbar als Trugschluß erscheinen muß. Es kommt also als weiteres Synonym zu der oben- erwähnten Suite noch S. heterodera hinzu. Die subspecies dJurpurea entfernt sich nun von allen Subspecies der Art dadurch am meisten, daß wirklich extreme ‚Schenkel“- Männchen, wie sie bei den anderen Rassen dimorph fast nur vor- kommen, bei ihr außerordentlich selten sind. Nehmen wir als Fak- tum an, daß bei der Einheitlichkeit der Sagren-Weibchen zum mindesten in unsrer Gruppe das weibliche Geschlecht auch das ist, das die alten Stammesüberlieferungen äußerlich am besten gepflegt hat, so sind die SS der purdurea im Verhältnis zu ihren Artver- wandten noch zurück oder auch vielleicht wieder reduziert. Ob - das eine oder das andere hier der Fall ist, muß noch dahingestellt bleiben, wenn es überhaupt zu eruieren ist. Dann muß noch als sehr charakteristisch die funkelnde Glätte bei der Rasse betont werden, die höchst selten bei den JS abgeschwächt ist und dann nur, wenn diese besonders stark entwickelt sind, was wiederum dem Gegensatz zwischen der Mattheit der $& und den Glanz der 92 bei andern Sagra entspricht und ein Argument mehr für den „Feminismus“ der Masse der d& der durdurea ist. Die Verbreitung der $urpurea läßt sich sowohl ‘nach Norden wie nach Süden hin noch nicht genau präzisieren, soviel sie auch in bestimmten Teilen Chinas en masse gefangen und zu Schmuck- stücken verwendet wird. Im B. M. 32 Stücke allgemein aus China (die der alten Sammlung, der Sammlungen Schaufuß, Thieme, Schilsky, z. T. Weise), aus Hongkong (coll. Weise, 1), aus Yinfa (do., 1), und aus Canton (R. Mell, leg. 9. vi. 1911, 9). Unter diesen allen sind 2 grünkupferne, 4 hellkupferne, 3 dunkelrotviolette mit Zur Kenntnis der Sagra-Arten., TOR blauen Schimmer. Eine in die Hunderte gehende Zahl von Indivi- duen habe ich in den von R. Mell aus verschiedenen Teilen Huang- tungs im B. M. eingelaufenen Sendungen noch unpräpariert ge- sehen. Auch in diesem Material ist die Einheitlichkeit der schön purpurroten Färbung ausgezeichnet gewahrt. R. hat sie aus Nüenhangli, Südchina (3) und aus Yinfa (37). IV. subspecies empyrea Lac. Diese Form ist als Art auf 1 3 und 1 ? aus Bengalen begründet, die der Autor allein vor sich gehabt hat. Sie ist ‚saturate violacea subtus virescens, subnitida‘“. Sie soll sich unterscheiden von allen Arten der „groupe‘‘, d.h. von allen anderen subspecies der femorata, „par la forme particuliere de sa saillie mesosternale“‘. ,‚‚C’est la seule, qui l’ait ainsi faite‘, nämlich ‚‚perpendiculaire, elargi trans- versement et legerement tridente a son extremite“. Man sehe sich die mir vorliegenden S. femorata durch, und man wird mir zugeben, daß es mit dieser Dreizähnigkeit seine eigene Bewandtnis hat, indem sie mehr oder weniger bei allen subspecies und dazu durchaus individuell vorkommt. Das ‚subnitida‘‘ ist jedoch ein Hinweis darauf, welche Form man vor sich hat, da die sämtlichen 27 Zeilen der Diagnose im Grunde nur die gemeinsamen Art- merkmale der Art femorata enthalten. Zu diesen empyrea ist eine andre Art Lacordaires S. longi- collıs synonym, die einige Seiten später wiederum auf ein einziges gQ „des Indes orientales‘‘ hin gemacht ist. Sonderbarerweise ver- ‚ gleicht der Autor hier mit der echten S. femorata, statt die gleichfalls blaue oder grünblaue empyrea zu benutzen. Allerdings bezeichnet der Autor sie als ‚‚nitida‘“, doch ist daran die geringe Individuenzahl schuld, denn sonst hätte er die Ausdrücke subnitida — nitida viel- ‚ leicht nicht gebraucht. Das lehren die Suiten von ein und denselben Fundort aus dem I. M., die ich vor mir habe. Das auf der einen Seite. Über die Bedeutung des ‚‚nitida“ klären unsaber aufder andern Seite dann leicht folgende Worte auf: ‚Les Elytres sont lisses A la vue simple, finement rugueuses, vues ä la loupe, comme chez la druryi‘“, d. h. soviel als ‚‚subnitida‘‘ und d. h. weiter, der Autor hat gar nicht verglichen mit empyrea, sondern nur ganz allgemein gesprochen. Bei dieser ist der Halsschild unabhängig vom Geschlecht bald vorn breit ausgeladen, bald fast gleichmäßig breit, bald schmal und lang, bald breit und kurz. Die Verbreitung der empyrea ist durch das folgende Material belegt: im B. M.: Calcutta (Atkinson, Fundort verdächtig, 4), Sikkim (coll. Weise, 4, blau und purpurn), Darjeeling (coll. Thieme, 2, purpurn), Sylhet (1), Dira Dun, grünblau (1), Naga Hilss (1), Assam (3, davon 2 ex. coll. Weise), alle nicht besonders erwähnten sind blau; im I. M.: mit allgemeinen Fundorten, wie Indien, Nordindien, Assam (10, davon 3 grünpurpurn bis purpurn, 1 schwarz) von Darjeeling (Atkinson leg., 22 purpurne, 4 blaue), Sylhet (1, blau), von schilong in den Khasia Hills (4 blaue), Manipure 1. Heft 128 Dr..H..Runtzen: (3 blaue), Buxa in Bhutan (6, blau bis purpurnblau), Kurseong, O- Himalaya (1, purpurn), Dira Dun (1 grünblaues, 1 blaues), Ranchi, Chuta-Nagpure (1, purpurn), Gharwal-Distrikt, Westhimalaya (1, purpurn); bei R.: von Darjeeling (5), Tumlong, Sikkim (1), Kuseong, Nordbengalen (5), alle purpurn, von Lamin in Assam (2), blau und 1 assamensisches grünblaues Stück. V. subsp. weberi Lac. Lacordaire versetzt seine S. weberi in eine Gruppe ‚cuisses posterieures des mäles bidentees en dessous‘“ und ‚jambes post&- rieures des mäles semblables a celles des femelles, simples, legere- ment arquees et faiblement maucronees a leur extremite‘‘. Das erste gilt für alle Formen der S. femorata. Das zweite hat seinen Grund darin, daß er ausgerechnet neben dem einen Weibchen ein einziges schwächeres Männchen gehabt hat; denn bei den starken, die weit häufiger sind, haben wir genau dieselben Schenkel wie bei den größten Sg der echten femorata, und sie kommen durch ihre Größe und die Ähnlichkeit der Schienenbildung der superba sehr nahe. Die 22 lassen sich von geglatteten Weibchen der echten femorata nicht unterscheiden. Die Rasse ist im $-Geschlecht etwas matter; auf die 2 paßt die Bezeichnung ‚‚viridiaurata nitida‘‘ fast stets, da höchst selten einmal etwas mehr rein grüne Individuen vorkommen. Die Verbreitung der Rasse ist mir durch das Material des I. M. erst richtig klargelegt worden. In B. M. habe ich sie nur von Madras (2). Im I. M. ist sie abgesehen von 2 Stücken obskurer Herkunft vorhanden von Utakamand (Nilgiris, 1, goldig), Mercara (Coorg, 1, goldig), Wynad (Nordmalabar, 17, goldig, das stärkste d oliven- -kupfern- -violett), Mysore (Mysore, 4, rein grün), Bangalore (Mysore, 5, rein grün), Bombay (G. T. Shallow, leg., 2 rein grün). R. hat sie von Bangalore (31, fast alle grün), von Madras (2), von Trichinopoly (1, dunkelgrün). ‚ in. nn. a nn BEE nn Eine nordöstliche Form der weberi Lac. ? Leider habe ich nur 4 Stücke vor mir aus Calkutta (1, B. M.), Raniganj (Bengalen, 2, I. M.) und aus Orissa (speziell wohl aus Khurda, 1, I. M.). Diese Tiere, ausgerechnet die einzigen aus den Zwischengegenden zwischen Süd- und Nordindien, haben eine genaue Zwischenfärbung zwischen der weberi und empyrea; sie sind entweder rein grünblau (bei schräger Aufsicht violett überhaupt, 1) oder kräftig dunkelgrün (die drei andern). 3 weitere Stücke der I.M.sind auch noch dazuzuziehen, aber leider ohne näheren Fundort. VI. subsp. dentipes FE. Diese Rasse ist auch mehrmals beschrieben worden, aber es liegen genug Gründe vor, diese mehrfachen Beschreibungen zu rechtfertigen. Die ersten genauen Beschreibungen dieser Form rühren von Lacordaire her. Er hat sie zunächst als $. nigriia beschrieben und hat die Oliviersche Type, wie er S. 29 sagt, selbst dazu benutzt, die Olivier als aus ‚„Afrique equinoxiale“ =: u B BE EEE SER R u ' ee Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 129 gebürtig angibt. Da dem Autor außerdem noch ‚ein‘ sich mit jenem vollständig deckendes Exemplar vorgelegen hat, das aus Zeylon stammt, hat er angenommen, dieser letzte Fundort sei der richtige, womit er auch völlig recht gehabt hat. Als nächste Art hat er dann die S. dentipes des Fabricius ausführlich beschrieben, über die er S. 31 sagt: ‚„‚Cette esp£ce ne differe, comme on le voit, de la nigrita que par sa taille plus petite, sa forme generale plus courte et sa couleur, a quoi il faut ajouter sa patrie qui est differente. Weber et Fabricius n’ont comme que le mäle, Herbst que la femelle“. Nun kommt etwas für mich Wichtiges: ‚‚J’en dois la ‚ connaissance aM. Klug quia bien volu m’envoyer les deux sexes ‚ en ajoutant qu’il croyait, sauf examen ulterieur, que l’espece n’etait ‚ qu’une variete de la durpurea de Weber et de Fabricius qui appartient en effet a la m&me section, mais qui me parait &tre une ‚ espece a part bien distincte, comme on peut s’en assurer en lisant plus loin ca description“. Diese Stücke, die Klug an Lacordaire ‚ gesandt hat, stecken nun von Gerstaecker wohlbezeichnet im B.M. Gerstaecker hat sie längst mit der nigrita Ol. identifiziert, ohne es zu publizieren, vielleicht hat es auch schon Klug selbst ‚ festgestellt und jener hat bloß die Etiketten umgeschrieben. Klug, damals der vielseitige, schaffende Direktor der entomologischen Abteilung des Königl. Zoolog. Museums zu Berlin (der Entomolo- gischen Sammlung der Königl. Universität zu Berlin, wie es damals hieß), hat nach dem, was Lacordaire sagt, die Artzugehörigkeit ‚ der S. nigrita zur hurpurea bereits erkannt; Lacordaire hat sich aber, auf dem Standpunkt der species, wenn sie irgend geht, stehend, dazu veranlaßt gefühlt, diese Form auch noch der nigrita, die er eben schon gemacht hatte, anzureihen. Man kann aber auch das verstehen, da er nämlich glauben mußte, wo er außerdem nur 3 Exemplare, die Klug ihnen geschenkt hatte, gesehen hat, daß gemäß KlugsMitteilung auf Grund der falschen Vaterlandsangabe der mir vorliegenden Stücke und nach Weber und Fabricius die Tiere vom Kap der guten Hoffnung, dem damaligen Sinne gemäß also von Südafrika im weiteren Sinne, stammten. Baly hat dann auch (1860) bereits gemeint, die nigrita sei wohl synonym mit der dentipes. Doch ist man späterhin niemals der Sache auf den Grund gegangen, was ja längst hätte geschehen können, wenn man sich an das damals allerdings sehr exklusive Berliner Museum gewandt hätte. Die Typen der dentipes Herbst und der femorata Herbst, ebenfalls noch wohl erhalten im Berliner Museum steckend, (wie alle die Typen Herbst’s, Illiger’s, Graf Hoffmannseggs, der Autoren der entomologischen Hefte, Kugelanns, Hellwig’s, auch Rossi’s, die mit der letzten Sammlung an das Berliner Museum gekommen sind, gar nicht zu reden von den zahlreichen Typen ihrer Schüler oder Nachfolger und späterer Autoren), beziehen sich ebenfalls auf die S. dentipes Fabr.; die zweite hätte also in den Katalogen stets an anderer Stelle als synonym zitiert werden müssen. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 1 9 1. Heft 130 Dr. H. Kuntzen: Die Subspecies wird erst zur Subspecies durch das Auftreten der schwarzen oder bronze-olivschwarzen Form, die bei weitem die Mehrzahl der zeylonesischen Individuen bildet. Doch gibt es auf Zeylon alle Übergänge von Schwarz über Schwarzbronzen, bronzegrün, düster grün, kräftig grün bis zum schönsten grün- golden. Solche kräftig grünen oder grüngoldenen Stücke sind in keiner Weise zu unterscheiden von der südindischen S. weberi. Ich habe 1 grüngoldenes, 6 intensiv bis dunkelgrüne, 1 mit düster grünem Halsschild und bronzeolivschwärzlichen Flügel- decken, 1 violettolivbronzenes und 8 schwarze Stücke im B. M. 3 schwarze Individuen im I. M. stammen von Paradenya, 1 schwar- zes von Zeylon allgemein. R. hat sie in Schwarz von Kandy (5) und von Zeylon allgemein in einem kupfriggrün-violetten und einem reingrünen Stück. 4. S. papuana Jacoby Durch die kurzen, im S-Geschlecht sehr dicken Schenkel und den von der Schienenlängsrichtung senkrecht abstehenden Ante- apikalzahn unmittelbar von der vorhergehenden, ihr nahe ver- wandten Art verschieden. Der Halsschild ist stets matt, die Flügel- decken auch bei den größten 3& spiegelblank und funkelnd. Die Färbung ist fast immer grün, auf den Flügeldecken mit kupfernem Schimmer, selten (bei 2 Exemplaren von 20) ist sie funkelnd blau- grün; Übergänge zwischen beiden Färbungen kenne ich nicht. Ihre Heimat scheint das östliche Neuguinea zu sein. Jacoby hat sie auf mehrere von einem Händler, der sie vom B. M. ein- getauscht hat, erhaltene Stücke hin beschrieben. Sie ist von Finsch, dessen Expeditionsmaterial das B. M. besitzt, vom Port Moresby in Südost-Neuguinea mitgebracht worden (17 Stücke). Ferner habe ich noch 2 Stücke bei R., 1 aus dem I. M. vor mir. Auch die Deutsche Kaiserin Augustafluß-Expedition hat sie aus Deutsch-Neuguinea mitgebracht (B. M.). 5. S. rugulipennis Weise Vom & dieser riesigen, mammuthaften Art sind die Schenkel und Schienen, die es einzig und allein vom 2 äußerlich unter- scheiden, noch in Kürze, wie es an dieser Stelle geboten ist, zu be- schreiben. Sie haben halbe Körperlänge, ähneln denen der papuana außerordentlich, doch ist die Säge vor dem Zahn unausgebildet und die Verdickung der Außenseite noch kolossaler, die Schienen sind viel massiver und plumper, in der Sagittalrichtung des Körpers nicht nach innen gekrümmt, sondern innen fast gerade, der Ante- apikalzahn, entsprechend der dazu passenden konkaven Schenkel- wölbung gewaltig groß, ebenfalls senkrecht abstehend, der apikale Außenzahn am Ende stärker erweitert und nach einwärts ge- krümmt. Die Verteilung der Behaarung ist genau dieselbe. Ich habe im ganzen 27 Exemplare vor mir, davon sind 26 aus Kaiser Wilhelmsland (5 B. M., darunter die Typen, 21R.), und 1 im B. M. hat.Dr. Mozskowski am Ende des Zentralgebirges in Hollän- disch-Neuguinea (Ende XII. 1912) gesammelt. Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 131 6. S. pfeifferi Baly Der Name ist von Baly später 1865 — 1860 ist die Art be- schrieben — in pjeifferae geändert worden. Zu ihr ist S. borneo ensis Jac. (emendavit Clavareauinborneensis), wie ich unmittelbar aus der Beschreibung entnehmen kann, synonym. Die Art ist fast stets schön blau, zuweilen beim Q mit grünem oder violettem Schimmer, und selten (1 Stück) schwarz. Die außerordentliche Länge der Schienen, die die Hälfte der Körperlänge weit übertrifft, verleiht den großen Sg ein besonderes Aussehen; die kleinen stehen den @9 nahe. An sich ist die Art kurz und gedrungen gebaut gegenüber denen aus der Verwandtschaft. Sie kommt auf Borneo und Sumatra vor, von ersterer Insel haben sie Baly und Jacoby beschrieben. Im B. M. sind 9 Kinabalustücke (5, Waterstradt, leg., 4 coll. J. Weise), 3 Stücke vom Oberlangkat, Deli, Sumatra (je eines von Reinsch, Ude und Martin gesammelt) und 3 Sundastücke; R. hat 6 Stücke, darunter 3 große Sg, während das B. M. nur 1 hat, alle wohl vom Kinabalu. 7. S. jansoni Baly Schon Clavareau hat die Jacoby’sche S. multibunctata synonym gestellt mit ihr. Wie die nächste, hat diese Art enge Beziehungen zu den afrikanischen Arten, zumal zur S. seraphica, nur hat sie nicht die düstere ‚‚afrikanische‘‘ Färbung, sondern ist eines der erstaunlichsten Beispiele für nicht rassenmäßige Variation der Metallfarben der Körperoberfläche, so daß ich es für gut halte, die Färbung und das Geschlecht im Anschluß an die Erwähnung der Verbreitung für die einzelnen Stücke, die ich vor mir habe, anzugeben. Die Färbung der Brust- und Abdomen-Unterseite ist fast stets grün bis blaugrün, nur Stücke mit hellkupfernen oder messingfarbenen Beinen haben mehr oder weniger diesen gleiche Färbung. Im B. M. ist sie aus: Carin Cheba, Burma (L. Fea, leg., Cotypen von Jacoby, 3 2, das eine mit blauer Oberseite und blauen Beinen, das zweite mit grünkupfernen Beinen und ebensolcher Oberseite, das dritte mit rotkupferner Oberseite und kräftig grünen Beinen), von Kohima, Assam (2 d, 3 2; coll. Weise, beide $ mit intensiv roter Oberseite und blauen Beinen, vonden $9 eines karmoi- sinrot mit messingkupfernen Beinen, eines hellrot mit blaugrünen Beinen und eines, das sehr reich skulptiert ist, einfarbig blau), von den Naga Hills im Himalaya (1 4, coll. Weise, purpurnbronzen mit hellgrünen Beinen) und $ von Than Moi in Tonkin, Juni— Juli (Fruhstorfer leg, grünblau mit blauvioletten Beinen). R. hat sie aus Tonkin (1 $ mit hellroter Oberseite und grünblauen Beinen und 1 violettblaues 9), aus Birma (1 $ grünkupfern-messing mit kräftig grünen Beinen und 1 zinnoberrotes 9 mit schön violetten Beinen), von den Khasia Hills (2 $, eines mit hellgrüner Oberseite und grünblauen Beinen, das andere grünblau mit leichtem olivenen Schimmer), von Shilong (1 d, kräftig grün mit dt. Beinen, 1 2 purpurbronzen mit hellkupfriggrünen Beinen) und ein assamen- 9* 1. Heft 132 Dr. H. Kuntzen: sisches kleines $ (das violettblau bis auf seinen blaugrünen Hals- | schild ist). Im J. M. ist ein $ aus Sibsagat in Nordost-Assam, ebenso gefärbt wie das zuletzt erwähnte und 1 & von Shilong, intensivrot mit leichtmessingnen Schimmer und blaugrünen Beinen. Baly hat sie aus Madras beschrieben, Jacoby seine muliipunctata von Bhamo in Oberbirma. 8. S. fulgida Weber Diese alte Art ist wunderlicherweise von den scharfsinnigen Spürnasen der chrysomelidenliebenden Autoren nicht klargelegt worden, wohl aus Rücksicht darauf, daß es eine der ‚vielen‘ Sagren ist, und obwohl die Geschichte außerordentlich harmlos ist. Lacordaire hat S. 66 und 67 trotz der Kürze der Diagnose des noch fast in Linn&s Schuhen befindlichen alten Autors Weber (1801) die Verwandtschaft der Weberschen Art mit S. 2eielii tadellos herausgefunden. Er wußte nur noch nicht, aus Mangel an Material, das damals aus Süd- und Mittel-China noch nicht zahlreich genug vorlag, daß in China eine Subspecies gerade der von ihm begründeten S. detelii vorkommt, oder besser, daß seine 5. detelii eine Subspecies der nominaten S. fulgıda ist. Man sehe sich einmal den Gedankengang bei Lacordaire an: ‚Cette espece‘, sagt er, ‚‚par ses cuisses posterieures tomenteures en dedans et tridentees a leur extremite ainsi que par ses jambes de la m&me paire armees vers leur milieu d’une grande dent, appartient sans aucun doute au m&me groupe que la peteli et la senegalensis. Si par hasard Weber s’etait trompe& sur son habitat et quelle fut de Java au lieu d’&tre de Chine, je serais tres-porte a croire quelle n’est qu’une variete de la Peteli. Cette espece varie, comme on ’a vu plus haut, du dore au bleu d’azur.‘ Ich will aus der Diagnose Webers die Einzelheiten über die Färbung hier angeben: ‚„caput viridi-cyaneum; antennae apice nigrae; thorax cyaneovirescens; elytra aurea, sutura margineque viridibus, subtus tota cyanea“. Unter sämtlichen beschriebenen chinesischen Formen bleibt neben S. fulgida jetzt nur noch eine übrig, nachdem sich alle anderen als Synonyme zu S. femorata purpurea herausgestellt haben, S. leachi Jac., und diese ist ein Synonym zu S. fulgida Weber. Jacobys Diagnose enthält alle Angaben Webers und außerdem inhaltlich die Deutungen Lacordaires, die er somit als richtig erweist. Sie ist vortrefflich. Die Färbung des Kopfes und Hals- schildes variiert nach Jacobys Stücken zwischen blaugrün und blau. Die Flügeldecken sind goldgrün, rein grün bis blau. In einer Anmerkung sprach Jacoby auch die Vermutung aus, daß die S. fulgida Weber dieselbe sein konnte. Er beschreibt trotzdem die neue Art, ob aus Skepsis gegen die Zahl der Arten oder aus andern Gründen, bleibt zweifelhaft, obgleich Webers und Lacordaires Angaben absolut durchsichtig sind. Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 133 Es ist also nunmehr die nominate Form der Art nicht die S. beieli Lac., die bisher übrigens eine besondere Spezies bildete, sondern die S. fulgida Weber. I. Subsp. fulgida Weber Oben ist das die Färbung betreffende bereits angegeben. Die ‚ Skulptur ist in beiden Geschlechtern sehr glatt. Der Halsschild nur sehr einzeln punktiert. Hier muß ich noch bemerken, daß fast alle Stücke entweder goldgrüne bis rein grüne Flügeldecken und einen blauvioletten Halsschild haben oder rein blauviolett sind. Die Beine sind stets violettblau bis violett. Die Verbreitung der Subspezies ist leider erst durch wenige Fundorte belegbar. Jacoby gibt sie aus Kiukiang an. Von diesem Fundort habe ich sie auch in größerer Zahl vom Juni 1887 vor mir (7 B.M.und 2R. zweifarbig, 7 B.M. und iR. blau). Ferner liegt sie mir vor von Tsingtau (2 R., blau) und aus verschiedenen Teilen der Provinz Huangtung, wo sie R. Mell. kürzlich zahlreich gesammelt hat; dieses letztere Material enthält auch Stücke von der carbunculus- Färbung; es ist mir aber erst nach der Präparation zugänglich. Solche Stücke von der carbunculus-Färbung habe ich vor mir noch von Tsingtau (1 R.) und von Hongkong (1 B.M. v. Faber leg.). Il. Subsp. carbunculus Hope Sie teilt die Glätte des Körpers, die geringe Halsschildpunk- tierung mit ihrer Vorgängerin, doch ist sie stets zweifarbig. Die Halsschildfärbung schwankt vom reinsten kräftigen Grün über Blau bis Tiefviolett, die der Beine ist meist um eine Nüance dunkler, oder auch ebenso, die Flügeldecken sind hellkupfern, rosigkupfern bis purpurrot (bei den Yünnanexemplaren). Ich habe ein blaues Stück aus Assam im B. M. Das Verbreitungsgebiet stellt den nordwestlichen Teil des- jenigen der Art dar. Ich habe sie im B.M. aus Ind. or. (1, ex coll. Muiszech), aus Kohima in Assam (2, coll. Weise) und aus Tali in Oberyünnan (2, coll. Weise), im I. M. vom Darjeeling-Distrikt (7, Atkinson leg., 3, Lord Carmichaels leg.), von Kurseong, 5000’ hoch, Osthimalaya (1, Lynch, leg.), Buxa, Bhutan Dooars (1), Nordkhasiahills (2, H. H. Godwin-Austen leg.) und 5 ohne spe- ziellen Fundort, bei R. ist sie schließlich aus: Lamin (Assam, 2), aus Schillong (Assam, 1) und aus Kurseong (Nordbengalen, 1). Aberrante Formen der carbunculus-Rasse aus Yünnan. Ich möchte im einzelnen hier noch zwei Stücke des B. M. erwähnen, die aus Yünnan stammen und ursprünglich in der coll. J. Weise des Museums steckten. Das eine ist viel rauher skulptiert, leicht rissig gerunzelt auf den Flügeldecken und an Punkten des Halsschildes reicher, die Flügeldecken sind prachtvoll rosig purpur- rot, etwas heller als bei den vorher erwähnten Yünnanstücken. Die andere Form ist nach einem völlig analogen Stück von Jacoby (1904) als S. humeralis n. sp. bereits beschrieben, das aus Mui-Tsi 1. Heft 134 Dr. H. Kuntzen: (Tonkin) stammte. Das mir vorliegende Stück dieser Form ist ganz matt, fast ganz schwarz bis auf die Flügeldeckenschultern, die die schöne rote Färbung der Yünnan-Form der Art noch ver- raten. Die Punktierung der Flügeldecken und des Halsschildes ist sehr fein und ebenso zahlreich wie bei der carbunculus sonst. III. subsp. Deteli Lac. Bei dieser Form, der S. $ygmaea Lac. gleich ist, ist die J- Schenkelbildung meist sehr extrem, so daß man nach den dd den Eindruck hat, als ob man verschiedene Arten vor sich hätte. Ich kann, trotzdem im allgemeinen, besonders auf der Vorderhälfte und an den Seiten die Punktierung des Halsschildes dichter als bei den vorhergehenden beiden Formen ist, mich doch nicht zu der Auffassung dieser Tiere als Spezies entschließen, wozu vor allem noch der Umstand beiträgt, daß sie völlig für die beiden andern vikariiert und mit ihnen den Bau des Forceps teilt. Parallel mit der Halsschildskulptur zeigt auch die der Flügeldecken eine stärkere Entwicklung der Skulptur, die sich durch eine mehr oder weniger deutliche Runzelung, die ziemlich verworren ist, bei stärkerer Vergrößerung kennzeichnet, ohne daßdarum dieZahl der Punkte größer ist. Sagra brevipes Jacoby (1889) von Kaurakaik in Tenasserim stimmt mich etwas mißtrauisch nach allen den traurigen Er- fahrungen, die ich und andere mit Jacoby gemacht haben. Er sagt von ihr (deutsch): ‚Die wohl ausgezeichnete Art unter- scheidet sich von allen andern Arten des Genus durch seine be- merkenswert kurzen d-Hinterschenkel, seine erweiterten Mittel- schienen und durch das glatte erste Abdominalsegment“. Ich habe das Bedenken, daß Jacoby ein einziges kräftig geschenkeltes blaues 3 von der S. deteli vor sich gehabt hat. Die Betonung der Mittelschienenerweiterung und die Tatsache, daß ich ein Assam- stück und mehrere Malakkastücke gesehen habe, sprechen un- mittelbar dafür. Siekann demnach wohl unbedenklich als Synonym zur Petelirasse aufgefaßt werden. Die Verbreitung der Subspezies ist sehr charakteristisch: Im B.M. steckt sie aus Java (durch Buquet, 2 blaugrüne, 1 messinggrün mit hellkupfernen Flügeldecken), von Perak (3, Grubauer, leg., 3 andere, alle blau), Montes Mauson in Tonkin, April—Mai (4, Fruhstorfer, leg., 1, blau), Than-Moi, Tonkin, Juri— Juli (id. leg. 2, blau und grünblau), Oberlangkat, Deli, Sumatra (Reinsch, leg., 1, mit stärkerer und zahlreicher Punktierung); im I. M. aus Perak (1, grünblau); bei R. von Semarang auf Sumaira (Drescher, leg., einerseits im III., IV., V. und VI., andererseits im XI. und XII. Monat, 3 tiefrot-kupfern mit grünen bis messingeren Beinen, 3 grün mit Messingschimmer, 11 rein grün bis bläulichgrün, 2 grün- blau, eins davon mit sehr reicher Flügeldeckenskulptur), Java (2, grün mit Messing und blaugrün), und Batavia (1, grünblau). ._. nen ee u Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 135 IV. subsp. mouhati Baly Auch bei dieser Form möchte ich nicht die ‚Spezies‘‘-Berech- tigung anerkennen. Zwar ist sie im großen ganzen gestreckter. die Skulptur der Flügeldecken und die Punktierung des Hals, ‚ schildes im allgemeinen auffallend grob und dicht, die Färbung sehr ‘ einheitlich, und trotzdem sind Beine und Forceps von den andern ' Formen der Art so wenig verschieden, daß man bei der großen Variabilität dieser Merkmale dieselben Eigenschaften auch hier und da wieder findet. Ferner gibt es in allen Eigenschaften sehr deut- ‚ liche Übergänge, vor allem zur vorigen Form, wie mich ein Stück der mouhoti besonders deutlich lehrt, das man ebensogut als deteli betrachten kann. Auffallenderweise hat auch noch Fruhstorfer beide Formen bei Than Moi gefangen, bei so nahe verwandten Formen immer verdächtig, daß hier die Skulptur- und Färbungs- formen, wie bei so vielen Chrysomeliden, sehr individueller Natur sind. Trotzdem kann diese Form rassenmäßigin andern Gegenden ausgebildet sein. Ich habe von der mouhoti echter Färbung mit violetter Naht nur 4 Stücke vor mir: 1 Montes Mauson, B. M., 2 Than Moi, B. M., in Tonkin (Fruhstorfer, leg.) und 1 Cambodja, R. Ein Carin-Cheba- stück im B. M. zeigt diese Naht nicht und hat auch glättere Hals- schildskulptur, aber wieder die gestreckte Gestalt der echten mouhoti. Systematisches Verzeichnis der asiatisch-papuanischen Sagra-Arten. 1. 5. bugqueti Lesson. 2. S. superba Lacordaire. 3. S. femorata Drury. a) subsp. femorata s. str. a) ? forma nigra: abdominalis Jacoby. b) Andamanenform. c) Unterrasse duncticollis Jacoby. b) subsp. tonkinensis Kuntzen. ) subsp. d$urpurea Lichtenstein. d) subsp. empyrea Lacordaire. e) subsp. Weberi Lacordaire. a) Die Nordostform der Weberi. f) subsp. dentipes Fabricius. . papuana Jacoby. . vugulipennis Weise. Dfeifferi Baly. . jansoni Baly. . [ulgida Weber. a) subsp. fulgida s. str. b) subsp. carbunculus Hope. a) Rauhe Form der carbunculus-Rasse. b) forma humeralis Jacoby. c) subsp. peieli Lacordaire. d) subsp. mouhoti Baly. ON OU Won 1. Heft a 136 Embrik Strand: H. Sauter’s Formosa- Ausbeute. Apidae. II. !) Von Embrik Strand. Gen. Prosopis F. Prosobis transversicostata Strand cum var. vugatula Strand 1 und ab. chidbensis Strd. n. ab. Von KankauV1Il. liegteineinzigesg vor, dasals genau der Haupt- form angehörig bezeichnet werden kann; auch in der gelben Färbung der Tarsen stimmt es mit der Type überein. Zwei weitere Jg eben- daher stimmen durch die hellen Tarsen mit der Hauptform überein, während die Basalarea besser mit der var. rugatula Strand überein- stimmt, jedoch etwas intermediär ist. — Dann liegen eine Reihe QQ vor, die in der Struktur der Basalarea als mehr oder weniger ausgeprägt rugatula sich kennzeichnen, während sie von den d& 4 abweichen durch schwarze Tarsen, ein wenig bedeutendere Größe, schwarzen Fühlerschaft, unten nur leicht gebräunte Fühlergeißel und unter sich weiter getrennte gelbe Flecke des Gesichts. Diese 292 stammen größtenteils von Taihorin I. und 7. VIII., während zwei Exemplare von Kankau (Koshun) VI. sind. — Ferner zwei 99 7 von Chip-Chip II. und eins von Taihorin V., die sich durch je einen ° kleinen gelben Fleck auf den Seitenlappen des Scutellum aus- " zeichnen. Basalarea von derselben Form wie rugatula. Diese Form nenne ich ab. chippensis m. — Dies Material scheint mir jedenfalls bestimmt dafür zu sprechen, daß rugatula von transversicostata nicht spezifisch verschieden ist, ferner, daß erstere bei weitem häufiger als transversicostata ist, weshalb es besser gewesen wäre, wenn rugatula als die Hauptform betrachtet wäre. Eine nahe verwandte Art ist Prosopis mediolucens Cockll., ebenfalls von Formosa, die sich aber unterscheidet u. a. durch einen gelben Supraclypealfleck, der hier bei transversicostata ganz fehlt, Flagellum soll oben ‚„dork ferruginous“ und unten „pale ferruginous“ sein, Mesonotum ist hier ganz matt, bei mediolucens dagegen ‚„shining“, etc. Beiden Arten gemein sind die eigentüm- lichen Querrippen der Basalarea. Prosopis odontophora Strd. n. Sp. Ein $ von Kankau (Koshun) VII. Schwarz; gelb sind: Clypeus, der durch eine ganz feine schwarze Linie von dem aus zwei nebeneinander gelegenen gelben Flecken gebildeten Supraclypealzeichen und von den fast bis ins Niveau der Spitze des Fühlerschaftes reichenden, ebenfalls gelben, innen !) I. Teil ist erschienen in: Supplementa a II, p. 23 sag. (1913), II. Teil in: Arch. f. Naturg. 1913, A. 12, p. 147—171. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Apidae III. 137 . etwas ausgerandeten Orbitaltlecken getrennt wird, ferner sind gelb: Fühlerschaft, Pronotum, Mandibeln mit Ausnahme der Spitze, ein Fleck auf Labrum, Schulterbeulen, Vorderhälfte der Tegulae, der größte Teil der Tibien, die Spitze der Femora. Fühlergeißel ' rotbraun, oben, abgesehen von der Spitze, schwärzlich. Die Flügel ‚ sich schwach rauchig getrübt, mit schwarzbraunem Geäder und stark irisierend. — Die feine weiße Behaarung ist an Mesopleuren und Pectus ziemlich deutlich, am Metathorax auch leicht erkennbar, ; auf dem Mesonotum dagegen läßt sich nur in schräger Ansicht ‚ eine feine Behaarung erkennen. Die Abdominalsegmente I—IV ' mit feinen, rein weißen, mitten breit unterbrochenen Hinterrand- haarbinden. Besonders charakteristisch ist diese Art dadurch, daß der Bauch mitten mit zwei kräftigen Zähnen bewehrt ist; diese sind in Querreihe angeordnet, unter sich um reichlich ihre Länge entfernt, seitlich zusammengedrückt, am Ende ab- gerundet, ganz leicht divergierend, im Profil schwach nach vorn konvex gebogen erscheinend. — Die erste Kubitalquerader ist dem , Flügelmal ein klein wenig näher als der zweiten Kubitalquerader. ı Die erste rücklaufende Ader ist mit der ersten Kubitalquerader ‚ subinterstitial. Basalader gleichmäßig schwach gekrümmt. Fühlerschaft zu einem Augendeckel erweitert, der wenig länger ‚ als breit, abgerundet und subellipsenförmig ist. Kopf + Thorax ' 2,5 mm, Abdomen 3 mm, Flügel 4,5 mm lang. Prosopis taihorinica Strd. n. sp. Ein @ von Taihorin I. Schwarz; gelb sind: ein kleiner runder Fleck an der Mitte des Vorderrandes vom Clypeus, dreieckige, oben und unten ziemlich zugespitzte, die Basis der Fühler nur ganz wenig überragende Orbitalflecke, das in der Mitte schwarze Pronotum, die Schulter- beulen, die vordere Hälfte der sonst braunschwarzen Tegulae, ein Fleck in der Basalhältfte der Tibien. Fühlergeißel unten nur schwach gebräunt. Flügel etwas angeraucht, mit braunschwarzem Geäder, stark irisierend. . Der Kopf ist so breit wie Thorax, von vorn gesehen etwa kreis- förmig, die Augen innen nur mit schwacher Andeutung einer Aus- randung; Clypeus flach mit geradem, schwach erhöhtem und leicht glänzendem Vorderrand, sonst matt, dicht und fein chagriniert und ziemlich dicht mit großen, aber seichten Punktgruben besetzt; Stirn und Scheitel ganz matt, sehr dicht und kräftig punktiert, auch um die Ozellen nicht glänzend. Auch der ganze Thorax matt, auffallend kräftig und dicht punktiert, die Zwischenräume und die Gruben selbst fein chagriniert oder retikuliert. Skutellum flach, durch eine auffallend deutliche Furche, die aber nicht den Seiten- rand erreicht, vom Mesonotum getrennt. Basalarea mit Längs- tippen, die aber nicht ganz regelmäßig und z. T. durch QOuer- und Schrägrippen unter sich verbunden sind; unweit der Basis und parallel dazu verläuft über das ganze Feld eine zwar wenig regel- 1. Heft 138 Embrik Strand: mäßige, aber ganz charakteristische Querrippe. Auch der Stutz ist matt, dicht chagriniert und wchl auch punktiert erscheinend. Das ganze Abdomen glatt und stark glänzend, oben wie unten. — Das erste Geißelglied ist reichlich so lang wie das zweite und dieses ist deutlich länger als das dritte. — Die erste Kubitalquerader ist von dem Stigma weniger als von der zweiten Kubitalquerader entfernt und mit der ersten rücklaufenden Ader interstitial oder subinterstitial. Nervulus ist interstitial. Körperlänge 6 mm, Flügellänge 5 mm. Prosopis Sp. Von Taihorin I. liegt ein Exemplar, leider ohne Abdomen und mit defekten Fühlern, vor, das mit keiner der anderen hier behandel- ten Arten konspezifisch sein dürfte, wenn es auch an vorhergehende Art erinnert. Es hat aber keinen gelben Clypeusfleck und Pronotum |} ist ganz schwarz, die Tarsen sind gelblich, die Flügel weniger an- geraucht, die erste Kubitalquerader ist vom Stigma und von der zweiten Kubitalquerader gleich weit entfernt, die Größe geringer (Kopf + Thorax 2,5 mm lang}. Bei dem Zustand des Exemplars läßt leider auch die Geschlechtshingehörigkeit sich nicht feststellen. Ob das & zu Pros. taihorinica m.? Gen. Allodape Lep. Allodape marginata Sm. Un. von Kankau (Koshun) IV. Gen. Ceratina Latr. Ceratina kosemponis Strand. Zwei Exemplare von Suisharyo X. Ceratina hieroglybhica Sm. v. Morawitzi Sickm. Zwei Exemplare von Suisharyo X. Ceratina fumipennigera Strand n. sp. Zwei 22 von Suisharyo X. 1911. Diese Form könnte als @ zu Cer. kankauensis Strand oder Cer. Sauteri Strd. gehören; ich bin nämlich jetzt geneigt anzu- nehmen, daß das 9, das ich im ersten Teil dieser Arbeit (p. 41), allerdings als ganz fraglich, mit Cer. Sauteri Strd. & vereinigte, in der Tat damit nichts zu tun hat. — Da die Zugehörigkeit zu einer der beschriebenen Arten nicht mit Sicherheit festzustellen ist, dürfte es besser sein, die Art vorläufig als neu zu beschreiben, statt sie aufs Geratewohl mit einer anderen vereinigen. Körperlänge 6 mm, Flügel 4 mm lang. Tiefschwarz, stellenweise schwach grünlich oder bläulich schimmernd. Clypeus in der Mitte mit einem kommaförmigen, oben zugespitzten Längsfleck, der den Vorderrand nicht erreicht. Schulterhöcker weißlichgelb. Sonst keine a auch die Fühlergeißel nicht unten gerötet. H, Sauter’s Formosa-Ausbeute. Apidae III. 139 Der Kopf ist reichlich so breit wie Thorax, nicht oder kaum länger als breit. Die inneren Augenrändernach unten fast unmerklich konvergierend. Das Gesicht unterhalb der Antennen dick, gewölbt, der Scheitel dagegen abgeflacht. Der sonst glatte und stark glän- zende Clypeus ist am Vorderrande der Ouere nach niedergedrückt und matt sowie daselbst jederseits mit drei oder vier größeren Punktgruben, ferner findet sich eine Reihe solcher Gruben am Seitenrande des Clypeus. Der Scheitel mit einer Punktreihe am Hinterrande und mit vereinzelten Punkten um die Ozellen. Meso- notum überall glatt und stark glänzend erscheinend, zeigt jedoch unter dem Mikroskop randwärts deutliche Punktierung, die am Hinterrande sogar ganz dicht ist, während die der Seitenpartien des Vorderrandfeldes nicht dichter ist als daß sie glänzend sind. Skutellum ebenfalls glatt und stark glänzend, am Vorderrande jedoch dicht und fein, sonst kräftiger, aber spärlich punktiert. Die Basalarea ganz matt, dicht und kräftig retikuliert, flach, ohne Randwulst. Der Stutz erscheint etwas glänzend. Abdcmen glatt und stark glänzend, insbesondere auf dem unpunktierten Basal- segment, während die fclgenden Segmente zwar spärlich, aber doch auch mit einer einfachen Lupe erkennbar punktiert sind. Die hintere Hälfte des Abd»men ziemlich lang und kräftig behaart. Wangen schmal, unpunktiert. — Flügel gleichmäßig schwach angeraucht und zwar im Saumfelde am deutlichsten, irisierend und gelblich schimmernd, mit schwarzem Geäder und Flügelmal. Nervulus interstitial. Die erste Abscisse der Kubitalader nach hinten ganz leicht konvex gebogen. Die erste rücklaufende Ader mündet im distalen Drittel der zweiten Kubitalzelle ein; letztere ist subtriangulär, oben (vorn) fast in einen Punkt zusammenlaufend, reichlich so lang wie hoch. Die dritte Kubitalzelle ist auf der Kubitalader etwa so lang wie die erste, aber kürzer als die zweite. Die zweite rücklaufende Ader mündet am Ende des zweiten Drittels der dritten Kubitalzelle in diese ein. Gen. Tetralonia Spin. Tetralonia (?) hoozana Strd. n. Sp. Ein & von Hoozan IX. 1910. Dies Tier ist gewissermaßen ein Mittelding zwischen Tetralonıa und Anthophora. Eine Anthophora kann es aber nicht sein, weil die Ozellen in gerader oder fast gerader Reihe angeordnet sind (bei Anthophora bilden sie bekanntermaßen ein ausgesprochenes Dreieck)2). Für ein Teiralonia-Männchen sind aber die Antennen eigentlich viel zu kurz; schon dadurch läßt die Art sich leicht von der sonst offenbar sehr ähnlichen Teir. himalayensis Rad. unter- 2) Anm. Die von Friese in: Verh. Zool.-bot. Ges. Wien 1911, p. 127, beschriebene Anthophora Sauteri n. sp. ist eher zu Tetralonia zu stellen, weil die Ocellen, wenigstens beim 9, kein Dreieck bilden. In meiner Be- sprechung der Art im I. Teil dieser Arbeit (in: Supplem. Entomol. II, p- 51) habe ich leider unterlassen, dies Moment hervorzuheben. 1. Heft 140 Embrik Strand: scheiden. — Von Ancyla Lep. abweichend dadurch, daß die hinteren Metatarsen des 5 kaum so lang wie die folgenden Tarsenglieder zusammen sowie.nicht gekrümmt sind, ferner ist der Clypeus vor- stehend und”die Körpergröße ist bedeutender als bei den bisher bekannten Ancyla; soweit ohne Präparation erkennbar, sind die Mundteile ziemlich kurz. — Das zweite Geißelglied ist kaum so lang wie das dritte und auch nicht dünner, das Tier somit, sowie durch die unter sich weit entfernten und subparallelen Augen von Meliturga Latr. leicht zu unterscheiden. Es ist ganz wahrscheinlich, daß für dies Tier eine neue Gattung aufgestellt werden muß (die eventuell den Namen Tetralonioidella m. bekommen möge) ; um dies mit Sicherheit zu entscheiden, wäre aber die Kenntnis auch des Q eigentlich nötig. Aber auch wenn dies eine typische Tetralonia sein sollte, dürfte die neue Benennung als Untergattungsname verwendbar sein. | Schwarz; Mandibeln leicht gebräunt in der Mitte, Labrum an der Basis beiderseits gerötet, Fühlergeißel unten schwach gebräunt, Tegulae bräunlichgelb, die hintere Hälfte der Abdominal- segmente gerötet, die Tarsen leicht gebräunt. Flügel gleichmäßig schwach angeraucht und etwas gelblich schimmernd, Geäder und Mal braunschwarz. Der ganze Kopf hell graugelblich behaart und zwar auch auf dem Labrum lang abstehend, auf dem Clypeus außerdem mit anliegender Behaarung. Thorax sehr dicht und ziemlich lang ab- stehend behaart und zwar auf dem Rücken orangegelblich, an den Seiten und unten heller behaart; die Skulptur daher nicht erkennbar. Rückensegmente des Abdomen mit feiner, kurzer, anliegender, nicht dichter, goldgelber Behaarung, die auf der helleren Hinter- hälfte der Segmente kaum heller als auf der basalen ist, als Gesamt- eindruck heben die helleren Binden sich daher wenig von der Grundfarbe ab. Die Bauchsegmente verhalten sich wie die Rückensegmente, jedoch ist ihre Behaarung in der Endhältte leicht abstehend und die Segmente II und III zeigen außerdem eine schmale helle Basalhaarbinde. Die Beine kurz und spärlich messinggelblich behaart. Kopf schmäler als Thorax, aber breiter als lang, mit großen, vorstehenden, subparallelen (nach unten ganz schwach konver- gierenden), innen nicht ausgerandeten Augen und stark vorste- hendem, vorn mitten jedoch abgeflachtem Clypeus, dessen Kontur, in Ansicht von der Scheitel, fast trapezförmig erscheint, im Profil scheint die Vorderfläche des Clypeus mit dem Labrum fast einen rechten Winkel zu bilden. Letzteres beiderseits an der Basis höckerig, am Vorderrande (im Profil gesehen) leicht vorstehend. Die Antennen überragen die Mitte des Mesonotum, die Geißel zylindrisch, nur das erste und die Basis des zweiten Gliedes etwas dünner als die übrigen; das zweite Geißelglied ist etwa dreimal so lang wie das erste. Abdomen erscheint in Draufsicht an der Basis ‘ breit quergeschnitten, am Ende zugespitzt, das letzte Tergit an H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Apidae III. 141 ‘ der Spitze mitten leicht eingeschnitten. — Die dritte Kubitalzelle ‚ ist oben (vorn) so breit wie hinten, die zweite Kubitalquerader ist ' kurz unterhalb der Mitte stark saumwärts konvex gebogen, die zweite Kubitalzelle ist auf der Radialader nur halb so lang wie auf ‘ der Kubitalader. Körperlänge 13,5, Flügellänge 10 mm. Gen. Nomada Scop. Nomada leucotricha Strnd. n. sp. Ein $ von Suisharyo 7. XI. Erinnert an N. flavoguttata Kby. — Schwarz, mit gelben, braungelben und rötlichen Zeichnungen. Gelb sind: Mandibeln mit Ausnahme der braunen Spitze, Labrum, eine Vorderrandbinde des Clypeus, die inneren Orbitae bis oberhalb der Fühlerbasis,' die äußeren Orbitae und zwar schmäler und nicht ganz so hoch wie die inneren, Wangen, Schulterhöcker, Pronotum, zwei Flecke unten auf den Mesopleuren, zwei große, runde, unter sich schmal getrennte Flecke auf dem Stutz, je ein Fleck an jeder Seite der dorsalen Abdominalsegmente, von welchen Flecken diejenigen des’ zweiten Segments die größten, die anderen mehr oder weniger punktförmig und undeutlich sind, je eine Ouerbinde auf den Ventralsegmenten, von denen die des ersten Segments nur durch einen Fleck vertreten ist, während die des zweiten Segments die deutlichste ist, endlich sind die Coxen vorn und außen gelb, sowie das Endsegment. Sonst sind die Beine bräunlichgelb, jedoch die Innen- und Hinterseite der Coxen schwärzlich; ferner sind bräunlichgelb: Skutellum, Postskutellum, Tegulae, Schaft der Fühler, die sonst schwarz und unten bräunlich sind, die Dorsalsegmente sind mit je einer rötlich- bräunlichen, höchst undeutlichen Schattenbinde versehen, während die Ventralsegmente, abgesehen von den gelben Binden, ganz rötlich gefärbt sind. — Flügel subhyalin mit schmaler, um ihre eigene Breite von den Kubitalzellen entfernter, rauchbrauner Saumbinde und schwarzbraunem Geäder und Flügelmal. Spärlich weißbehaart sind: Gesicht von unten bis zur Fühlerbasis, Unter- und Hinterseite des Kopfes und des Thorax und die Seiten des letzteren. Kopf und Thorax matt, dicht und kräftig punktiert. Das dritte Fühlerglied ist kürzer als das vierte, aber etwa doppelt so lang wie das zweite; das Endglied ist ein klein wenig länger als das vorher- gehende. Die Punktgruben des Mesonotum sind unter sich durch meistens linienschmale Zwischenräume getrennt und erscheinen daher z. T. eckig. Mesonotum vorn mit kräftig eingedrückter Medianlängslinie. Das als ein kräftiger, etwa bohnenförmiger Ouerhöcker erscheinende Skutellum fällt an den Seiten senkrecht ab und geht: daselbst in eine glänzende, mit feinen Längsrippen versehene Einsenkung über; es ist kräftig punktiert und in der Mitte der Länge nach ganz schwach niedergedrückt. Die Basalarea ist dicht gekörnelt und zeigt außerdem feine, wenig regelmäßige Längsrippchen; nach hinten geht sie, dreieckig zugespitzt, all- 1. Heft 142 Embrik Strand: mählich in die Medianeinsenkung des schrägen Stutzes über. — Körperlänge 6,5 mm, Flügellänge fast 6 mm. Nomada andingensis Strnd. (var. ? suisharyonis Strd.). Ein Pärchen von Suisharyo 7. XII., zwei SS ebenda X. 1911. Das 2 weicht von N. anpingensis Strd. durch folgendes ab: Clypeus ist in der Basalhälite schwarz, die ganzen inneren Orbitae sind bräunlichgelb, Skutellum ist gelb, ein roter Fleck jederseits auf dem Metathorax fehlt, alle Coxen sind teilweise geschwärzt, anden Beinen III haben die Femoren und Tibien je einen schwarzen Längsstreifen, während die Metatarsen und Tarsen ganz oder fast ganz geschwärzt sind, die gelben Rückenzeichnungen des Abdomen sind kleiner bezw. weniger deutlich, die Bauchseite hat keine gelbe Zeichnungen, sondern ist bloß schwarz und rot ge- zeichnet. Das Männchen (Type ist das Exemplar vom 7. XI.) ist 6,5 bis 7 mm lang und etwas dunkler als das Weibchen, die Gesichts- zeichnungen sind reiner gelb und schärfer markiert, auf dem Clypeus nur als eine Vorderrandbinde erscheinend, Supraclypeal- raum nicht gefleckt, nur die untere Hälfte der inneren Orbitae und die äußeren überhaupt nicht gelb, die Fühler oben schwarz, unten ist der Schaft gelb, die Geißel rötlichbraun, Grundfarbe von Kopf und Thorax reiner schwarz, Schulterbeulen und Tegulae mehr bräunlich und teilweise schwarz, Mesonotum einfarbig schwarz, Pronotum scheint nur ganz schwach angerötet zu sein, Skutellum ist einfarbig gelb, aber das Postskutellum hat nur einen gelben Medianfleck, wegen der dunkleren Grundfarbe des Abdominal- rückens erscheinen die gelben Flecke des zweiten Segments noch schärfer markiert als beim ©, während die übrigen hellen Zeich- nungen desselben mehr oder weniger verwischt sind, die Femora und Tibien aller Beine mehr oder weniger schwarz gezeichnet, dagegen sind die hinteren Metatarsen weniger schwarz gefärbt als beim ©. Das zweite und erste Geißelglied verhältnismäßig noch kürzer als beim 9. Sollte die hier beschriebene Form, deren Type in erster Linie das $ sein möge, von N. anpingensis abzutrennen sein, so könnte sie suisharyonis m. heißen. Die männlichen Cotypen stimmen in Färbung und Zeichnung eigentlich besser mit dem hier beschriebenen 2 als mit der männ- lichen Type überein. Nomada rhinula Strd. n. sp. Zwei 2, zwei $ Suisharyo X. 1911. R: Ähnelt N. anpingensis m., ist aber kleiner (Körperlänge 5 mm, Flügellänge 4 mm), gelbe Zeichnungen fehlen ganz und die roten sind so dunkel, daß sie wenig auffallen, etc. Die Artver- schiedenheit ist mir aber dennoch etwas fraglich. Eine weitere ähnliche Art ist N. distinguenda Mor. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Apidae III. 143 Mattschwarz; rot sind: Mandibeln mit Ausnahme der Spitze, - Labrum, Clypeus (an der Basis dunkler), die inneren und äußeren Orbitae, Fühler (oben jedoch geschwärzt mit Ausnahme der Spitzen), - Pronotum (nur an beiden Enden leicht gerötet), Skutellum, Post- ‘ skutellum, Tegulae, Schulterbeulen, die Mesopleuren größtenteils, ‚ die Beine, die jedoch an.Coxen, Femoren, Tibien und Metatarsen ‘ mehr oder weniger geschwärzt sind, das erste und zweite Tergit ‚ rot, jedoch das erste an der Basis und das letzte am Ende undeutlich ‚ angeschwärzt, ferner das fünfte und sechste Segment rot. Flügel ‚ subhyalin mit einer dunkelgrauen Saumbinde, die an der Flügel- ‚spitze um ihre eigene Breite von der dritten Kubitalzelle entfernt ‚ist und sich am Vorder- und Hinterrande linienschmal gegen die Wurzel verlängert. Geäder und Flügelmal schwärzlich ; die Flügel . stark irisierend. Die Behaarung des Gesichtes sehr spärlich, weiß mit einigen ‚ gelblich angeflogenen Haaren und so ist sie auch, soweit erkennbar, ‚am übrigen Körper, jedoch trägt der Stutz unten jederzeit einen ‚runden, dichten, silbergrauen Haarfleck. Kopf breiter als lang, das Gesicht ohne die Augen jedoch reichlich so lang wie breit. Mandibeln einfach. Das dritte Antennen- ‚glied so lang wie das vierte und dreimal so lang wie das zweite. Mesonotum schwach glänzend, weil die ganz schmalen Zwischen- ‚räume der auffallend großen und tiefen Punktgruben glatt sind. ‚ Skutellum nicht stark erhöht und wenig scharf abgesetzt, mit recht ‘deutlicher und dunklerer Mittellängseinsenkung und ebenso kräftiger Punktierung wie Mesonotum. Basalarea kräftig und un- ‚ regelmäßig gerunzelt-retikuliert, matt, hinten stumpf dreieckig. Ab- ‚ domen glatt und stark glänzend, ganz oder fast ganz unpunktiert, äußerst fein nadelrissig. Die erste rekurrente Ader mündet ganz ‚ kurz hinter der Mitte der zweiten Kubitalzelle in diese ein, die ‚ zweite rekurrente Ader mündet deutlicher hinter der Mitte in ‘ die dritte Kubitalzelle ein. | Das & zeichnet sich wie das @ durch sein mitten breites, an ‚ beiden Enden plötzlich und stark zugespitztes Abdomen aus, ‚ wodurch es sich schon von Nomada leucotricha m. unterscheidet. ‚ Schwieriger ist es von N. anpingensis m. (var. swisharyonis m.) , zu unterscheiden und meine obige Bemerkung, daß die Artver- ‚ schiedenheit dieser beiden Formen etwas fraglich ist, bezieht sich hauptsächlich auf die Männchen. Die beiden vorliegenden 34 lassen sich allerdings auf den ersten Blick durch geringere Größe und nicht gelbes, sondern rotes und mitten schwarzes Skutellum von amdingensis (v.? swisharyonis m.) unterscheiden, es frägt sich aber, wie zuverlässig diese Merkmale sind. Wie letztere Form, ' im Gegensatz zu ihren Weibchen, haben unsere beiden Männchen gelbe Flecken auf den dorsalen Abdominalsegmenten und auch das Gesicht ist entsprechend gelb gefärbt. — Sonst weicht das 3 nicht ' wesentlich von seinem @ ab. Die Männchen der beiden fraglichen 1, Heft 144 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Arten haben gleich geformtes, am Ende abgestumpftes und mitten schmal eingeschnittenes Analsegment. * * Das ganze Material, inklusive Typen, gehört dem Deutschen Entomologischen Museum in Dahlem-Berlin. Zur Kenntnis der ersten Stände von einigen west-undzentralafrikanischenHeteroceren. Von Arnold Schultze. (Hierzu Tafel I—III.) Die nachstehend veröffentlichten biologischen ‚Beobachtungen liegen zum größten Teil viele Jahre zurück. Der Grund für die reichlich verspätete Publikation ist der, daß mir erst jetzt durch das dankenswerte Entgegenkommen des Verlags ermöglicht wird, wofür ich vergeblich in all diesen Jahren an andern Stellen Interesse und Förderung gesucht habe. Der Hauptwert meiner Beobachtun- gen liegt nämlich in den sie ergänzenden biologischen Aquarellen, die unter besonders schwierigen Verhältnissen während eines mehr- jährigen afrikanischen Lagerlebens in Urwald und Steppe ent- standen sind. Für die einwandfreie Vervielfältigung solcher Aquarelle hat sich leider die heute meist ausgeübte Dreifarben- drucktechnik — von den kostspieligsten Verfahren abgesehen — als wenig geeignet erwiesen, wofür ich weiter unten ein sprechendes Beispiel anführen werde. Es kam deshalb für meine Arbeiten nur die Farbenlithographie in Betracht, ohne deren Anwendung mir eine Wiedergabe aller Einzelheiten nicht denkbar schien. Ich hatte mich bereits entschlossen, die Beobachtungen ohne Tafel- beigabe der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, als ich zu meiner Freude an dieser Stelle die gesuchte Unterstützung fand, wofür ich dem Verlage hiermit meinen Dank ausspreche. Meinen Ausführungen liegen in erster Linie die Beobachtungen zugrunde, die von mir während der Jahre 1905/06 im Urwald- gebiete Nordwest-Kameruns und den nördlich angrenzenden Gras- hochländern gemacht wurden. Mehrere Gründe veranlassen mich aber, die dort gewonnenen Resultate durch einen Teil dessen zu ergänzen, was ich bereits 1903/04 im Steppengebiete Nord-Kameruns (Adamaua und Bornu) über die Lepidopterenfauna jener Gegenden beobachten konnte. Diese Beobachtungen sind zwar bereits von Herrn Professor Dr. Chr. Aurivillius in einer reich mit Tafeln ausgestatteten Publikation (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12 [1905], „Lieutenant A. Schultzes Sammlung von Lepidopteren aus West- afrika‘) veröffentlicht worden. Da ich selbst indessen von der Wichtigkeit einzelner Punkte damals noch nicht genügend Kennt- Schultze Tafel. Archiv für Naturgeschichte 80. Jahrg. 1914, Abt.A. ———a e 4A Schultze del. ä 2.JThomus Til. Imst, Berlre: Schultze: West-und centralafrikarische Heteroceren. Fıiv für Naturgeschichte 80.Jahrg. 1914, Abt.A. Schuitze Tafell. es ee Schultze: West-und centralafrikansche Heteroceren. Schultze A-hiv für Naturgeschichte 80. Jahrg. 1914, Abt.A. Tafel I. Schultze: West-und centralafrikamsche Heteroceren. Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 145 nisse besaß, unterließ ich leider, dem Herrn Autor über dies und jenes Mitteilung zu machen, das hinsichtlich der Biologie oder Systematik von Wert gewesen wäre. Dies Versäumnis soll hier nachgeholt werden. Schließlich habe ich es für nützlich gehalten, auch die Beobachtungen mit heranzuziehen, die ich als Mitglied der II. Innerafrikaexpedition des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg während der Jahre 1910/11 sammelte, diese Beobach- tungen aber nur, soweit sie eine Berichtigung früherer Resultate ergaben, weil sie in ihrer Gesamtheit für die Veröffentlichung an anderer Stelle bestimmt sind. | Das hier Wiederzugebende umfaßt, geographisch betrachtet, alle die so verschiedenartigen Landschaftscharaktere, welche durch die rein willkürlich gezogenen Grenzen von Kamerun eingeschlossen werden, eines Gebietes, das mit rund 745600 [] km erheblich größer ist als das Deutsche Reich und sich über nahezu 14 Breiten- grade ausdehnt. Die Beobachtungen beziehen sich also auf das 'tropisch feuchte Urwaldgebiet, das nördlich angrenzende Gras- hochland (1500—3000 m ü. M.), mit einer Lepidopterenfauna ähn- lich der des Ruwenzori und Ruandas, und auf das — räumlich aus- gedehnteste — Steppengebiet, das sich ohne scharfe Grenzen weiter nach Norden anschließt und endlich in den Tschadseeländern Taunistisch bereits unverkennbare Beziehungen zu der nahen 'Sahar& und damit dem Mittelmeergebiet zeigt. Es scheint mir nicht überflüssig, etwas darüber zu sagen, unter ‚welchen Verhältnissen meine Beobachtungen zustandegekommen sind. Vorab sei bemerkt, daß sie nur in den wenigen Mußestunden ‚möglich waren, die mir eine sehr umfassende amtliche oder dienst- liche Tätigkeit als Topograph bezw. Schutztruppenoffizier übrig ‚ließ, wenngleich gerade infolge dieser Verhältnisse Gegenden be- ‚sucht werden konnten, die manchem andern Forscher verschlossen ‚bleiben müssen. | Die oben kurz skizzierten Gebiete erwiesen sich hinsichtlich ‚der Bedingungen, unter denen gesammelt und beobachtet werden ‚konnte, als recht verschieden. Am schwersten hält es, im Urwald- ‚gebiete biologisches Material zu erhalten, denn die Hauptmasse ‚des den Raupen als Nahrung dienenden Laubes findet sich in der ‚unzugänglichen Region der Baumkronen. Aber auch im Unterholz ‚ist die Suche nach den ersten Ständen der Lepidopteren infolge ‚der wenig günstigen Lichtverhältnisse, des ewig hier herrschenden Halbdämmers, nicht gerade einfach, ganz abgesehen von der hier ' manchmal obwaltenden schrecklichen Ameisenplage. Die geeig- netsten Ortlichkeiten zum Sammeln sind hier noch die Säume von ‚Lichtungen und breiten Waldwegen. | _,Am besten eignen sich für entomobiologische Studien ent- ‚ schieden gewisse Formationen der Steppe; vor allem die sogenannte Obstgartensteppe darf zu manchen Jahreszeiten als ein wahres | Dorado für den Sammler bezeichnet werden. Wenn sich hier z. P. 4 Archiv u melte ı : | 10 1. Heft 146 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten ‚nach den ersten Regengüssen der Frühjahrstornados die Zweige ‘ der niedrigen Steppensträucher in junges Laub kleiden, bringt das Klopfen der Äste erstaunliche Mengen der seltsamsten Raupen in größter Mannigfaltigkeit in den untergehaltenen Schirm. Man ist dann schon beim Absuchen weniger Sträucher in Verlegenheit deshalb, wie man den Segen unterbringen soll. Hat man das Glück, während eines Aufenthalts im Lande dauernd auf einer Station zu bleiben, so ist die Möglichkeit gegeben, die gebotene Fülle auszunutzen und nach Herzenslust zu züchten und zu beobachten. Ist man aber, wie ich z. B., während dieser Zeit fortwährend auf dem Marsch und steht einem nur der knapp- bemessene Raum des kleinen Expeditionszeltes für etwaige Zucht- versuche zur Verfügung, so muß man sehr wählerisch sein hinsicht- lich dessen, was man dem ambulanten Zuchtkasten anvertraut. Man kann sich dann meist nur auf die allerinteressantesten Raupen- formen beschränken und nur auf diejenigen, für die aller Wahrscheinlichkeit nach immer das passende Futter zu be- schaffen ist. Nach diesem Prinzip der engsten Auswahl ist schließlich auch die Mehrzahl der Beobachtungen zustande gekommen, deren Resultate hier vorliegen. Wenn es irgend möglich war, versuchte ich, die Objekte, d. h. also zunächst Form und Farbe der Raupen in Aquarellen festzuhalten, wobei ich mir freilich immer vergegen- wärtigen mußte, daß die Chancen, die Zucht bis zum Imago durch- zuführen, recht geringe waren. Es ist mir z. B. mehr als einmal passiert, daß mühsam bis dicht zum Puppenstadium durchgebrachte Raupen innerhalb weniger Sekunden durch Treiberameisen ge- tötet und aufgefressen wurden. Und nur ein ganz geriner Prozent- satz, knapp 10 vom Hundert der erhaltenen Puppen, war es schließ- lich, der die Unzuträglichkeiten des Transports auf den Köpfen der Träger, ohne Schaden zu nehmen, überdauert hat. Durch all diese erschwerenden Verhältnisse wird aber die, angesichtsder reichen Kameruner Fauna, geringe Zahl der hier besprochenen Arten moti- viert. Für einige Raupen, die ich nicht bis zum gut entwickelten Imago heranzuzüchten vermochte, konnte gleichwohl die Artzu- gehörigkeit mit einiger Wahrscheinlichkeit festgestellt werden; auch diese sollen hier mit besprochen werden.) Da meiner Ansicht nach alle bis heute aufgestellten Systeme der Heteroceren nicht befriedigen können, ein solches System über- haupt erst möglich sein wird, wenn die ersten Stände besser als heute bekannt sein werden, so habe ich mich für die Anordnung des Stoffes aus praktischen Gründen, wenigstens soweit es die Familien angeht, an das System gehalten, nach dem die reiche entomologische Sammlung des Berliner zoologischen Museums geordnet ist. 1) Wo die Artzugehörigkeit nicht ganz sicher erwiesen ist, ist dem betr. Namen ein (?) vorangesetzt. | ‚Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 147 Fam. SATURNIIDAE?). Subfam. Attaecinae. 1. Drepanopdtera ploeizı Plötz. Stett. ent. Zeit. XLI, p. 86 (1880). | Hierzu Tatel-1. Die Raupe dieser Art ist sehr variabel. Normale Stücke (T. I, Fig. a, b) sind prachtvoll zitron- bis goldgelb und spärlich schwarz gezeichnet. Schwarz sind nämlich bei solchen Stücken die Unterseite einschließlich sämtlicher Füße, der glänzende Nackenschild, beiderseits ein vom vierten bis zum letzten Segmente reichender Seitenstreif, in dem die gelben Luftlöcher liegen, zwei rudimentäre Querstreifen auf dem 2. und 3. Gliede, sowie teilweise ‚die Einschnitte zwischen den Gliedern 1—4, der vordere Teil des Nachschiebers, eine kleine kreisrunde, sehr flache Erhöhung auf der Afterklappe und endlich sämtliche Tuberkeln. Diese sind hart, sehr spitz und auf den drei ersten Gliedern am längsten. Die Rückentuberkeln des 11. Gliedes sind zu einem einzigen Dorn mit zwei äußerst feinen Spitzchen vereinigt, wodurch sich die Raupe von ploetzi von den mir bekannten Raupen der andern äthiopischen ‚Attaciden unterscheidet. Lebhaft karminrot sind der hintere Teil des Nachschiebers sowie die wulstige Einfassung der Afterklappe. ‚Der kleine Kopf ist glänzend braun. Neben dieser normalen Form kommen Stücke vor, bei denen ‚mehr oder weniger ausgesprochen von den Seitenstreifen schmälere ‚oder breitere schwarze Querringe ausstrahlen. Ja es gibt sogar ‚vereinzelt ganz schwarze Raupen mit gelbem Seitenstreifen. Die ‚extremste Form war eine schwarze Raupe ohne jede gelbe Zeich- nung, aber mit gelben Tuberkeln bewaffnet. | Bei jungen Raupen erscheinen die Zeichnungen weniger deut- lich, da das ganze Tier mit einer ziemlich dichten weißlichen | Wachsausschwitzung bedeckt ist. “ Die Raupe lebt während der Regenzeit an Erythroxylon ‚manmiüi. Ich habe sie nur an jungen Büschen dieses weitverbreiteten, ‚aber seltenen Urwaldbaumes im dunkelsten Wealdesinnern ge- ‚troffen, wo das Tier infolge seiner lebhaften Färbung gleichwohl ‚ weithin auffiel. Erwachsen spinnt die Raupe zwischen Blättern einen ‚bräunlichen Kokon (T. I, Fig. c). Der große Falter schlüpft nach ‚3—4 Wochen Puppenruhe während der späteren Abendstunden und ‚fliegt des Nachts. Am Tage ruht Drepanoptera ploetzi mit auf der | Rückenseite zusammengelegten Flügeln — alsoandersalsz.B. Attacus atlas! — im Unterholze. Wenn man den Falter hier aufscheucht, ‚Hattert er nach Art einer tagsüber aufgeschreckten Fledermaus mit schwerfälligem Fluge eine Strecke weit, um sich an einer ‚andern geschützten Stelle in Sicherheit zu bringen. | . 2) Bei einer natürlichen. Gliederung gerade dieser Familie verdienen ‚die ersten Stände weitgehende Berücksichtigung. Für ein lediglich auf ! deren Beschaffenheit aufgebautes System scheint ‘mir aber das zurzeit | vorliegende biologische Material noch zu gering. | 10* 1. Heft 148 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Noch sei bemerkt, daß die Raupe dieses seltenen Falters außerordentlich unter Schmarotzern zu leiden hat, doch dürfte andrerseits die grelle Färbung einen guten Schutz gegenüber Vögeln gewähren. 9. (?) Drepanoptera albida Druce. Proc. Zool. Soc. London. 1886, p. 409, T. 37. Die hierunter beschriebene Raupe hat wie die von loetzi harte, spitz kegelförmige, ziemlich lange Dornen, die auf den ersten | und letzten Gliedern etwas länger sind. Auf dem 11. Glied sind die Dorsaldornen zu einem einspitzigen Dorn vereinigt. Die Dornen |. der ersten Glieder sind mit wenigen kaum merklichen Neben- dörnchen bewehrt. Durch diese letzteren beiden Merkmale unter- scheidet sich die Raupe im Habitus nicht unwesentlich von der- jenigen der Drepanoßtera ploetzi. Die Grundfarbe der, wie eine Pflaume, fein weißlich bereiften 1 Raupe ist hell smaragdgrün. Schwarz sind: vier Ringe, einer auf Glied 1 (hier breit und die hintere Hälfte des Gliedes einnehmend), je ein schmaler, hinter den Dornen verlaufender auf Glied 2, 3° und 11, ferner je ein großer Fleck auf den Bauchfüßen und einige kleinere Fleckchen auf dem letzten Gliede. Der kleine Kopf ist bräunlich-ziegelrot. > Luftlöcher, Füße, Nachschieber, Afterklappe, Nackenschild und Dornen sind schmutzig karminrot. N Die Raupe lebt im Urwald auf der rankenden Gattung Paullinia (Sapindacee) und fertigt zur Verwandlung einen stark geleimten ° II gelblichbraunen Kokon zwischen Blättern an. Die einzige Puppe, die ich erhielt, war leider von Schmarotzern h 1 besetzt, doch vermute ich, daß sie zu Drep. albida gehört, einem Falter, den ich in der Nähe des Fundorts der Raupe im oberen Crossflußgebiet fing. v 3. Epiphora bauhiniae Guer. Ic. Regn. An. (1829), T. 86, Fig. 1 (1844), p. 506. y Die Raupe, die bereits in der eingangs zitierten Arbeit von Aurivillius nach meinen Aquarellen abgebildet wurde, unterscheidet | sich von den Drepanoptera-Raupen besonders durch die Form der oben abgestumpften Tuberkeln. Die Rückentuberkeln des 11. Glie- des sind zu einer vereinigt. Die untersten Tuberkeln jedes Segmentes sind kleine zinnoberrote Knöpfchen, die andern dagegen ziemlich | lange, an der Basis ebenfalls zinnoberrote, oben aber weiße, bezw. schön türkisblaue Zapfen. Im übrigen ist die Raupe hellpapagei- A grün, dicht hinter dem Kopf türkisblau gefärbt. Der Kopf ist | mennigrot mit türkisblauem Frontdreieck. Die Brustfüße sind hellrot, die Bauchfüße am Ende gelb, rot und hellblau geringelt | und tiefschwarz gefleckt. Drei kleine schwarze Fleckchen stehen auch auf jeder Seite der drei ersten Glieder. Die beiderseits mit | einen dreieckigen, kobaltblauen Fleck geschmückten Nachschieber sind ebenso wie die Afterklappe rot eingefaßt. Bei der jungen " Ständen von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 149 ‚Raupe, die mit einer wachsartigen Ausschwitzung bedeckt ist, sind "alle Farben matter. Die Raupe lebt in zwei Generationen zu Anfang (Juni bis ‚Juli) und zu Ende der Regenzeit (September) an verschiedenen ‚Zizyphusarten der Steppengebiete Adamauas und Bornus. Haupt- ‚sächlich handelt es sich hierbei um den bis Palästina verbreiteten, ‚von den Haussas ‚„Magalia‘‘ genannten Christusdorn, Zızyphus ‚spina Christi L. und den von den Haussas ‚‚Kurna‘‘, den Fullahs \„Kurneki“ genannten ZızyPhus jujuba Lam. Zur Anfertigung der ‚Kokons spinnen die Raupen zunächst zwischen Blättern einige ‚Fäden, die als Stützpunkt für die eiförmigen Puppengehäuse ‚dienen. Die fertigen Kokons hängen schließlich, ähnlich denen der "Antherea mylıtta, an einer breit und derb gesponnenen Schnur ‚frei von den Zweigen herab; weichen demnach erheblich von den Drepanoßtera-Kokons ab. An der pergamentartigen Hülle fallen kleine runde Löcher auf, die offenbar Schlupföffnungen von Schmarotzern vortäuschen sollen. Von den im Juli sich verpuppenden Raupen ergibt ein kleiner Teil bereits nach drei Wochen die Falter, die sofort zur Fort- pflanzung schreiten und die zweite Brut erzeugen. Die andern Puppen überdauern die Irockenzeit zusammen mit den Puppen der zweiten Brut und ergeben etwas lebhafter gefärbte Falter; manche Kokons können fast ein Jahr hängen, ehe sich aus ihnen der Falter entwickelt. Wenn in der Trockenzeit die Zizyphusbüsche ‚ größtenteils laublos dastehen, fallen die an ihnen hängenden Ko- ‚ kons weithin auf, mehr aber noch an den abgeschlagenen Zweigen, ‚ die zum nächtlichen Einfenzen der Viehherden verwandt werden. ‚Die Kokons sind also leicht zu finden. Die Falter schlüpfen des Abends und fliegen des Nachts. Tagsüber ruhen sie mit auf der Rückenseite dicht zusammen- gelegten Flügeln an einem Zweige, gleichen also hierin den Dre- , Danoptera-Arten. Auch die Raupe von EPibhora bauhiniae wird sehr von Schma- | { | | | ——— — ne mn rotzern, Musciden und Ichneumoniden geplagt, doch dürfte auch bei ihr das lebhafte Kolorit als Schreckfarbe nachstellenden Vögeln gegenüber anzusehen sein. 4. Epiphora schultzei Auriv. Ark. f. Zool. II, Nr. 12 (1905), 2.50, T. 4, Fig. 1. Von dieser Art ist mir die Raupe unbekannt geblieben, dagegen fand ich in Bornu, unweit des Tschadsees, die Kokons gleichzeitig , mit denen von bauhiniae an den damals (Dezember, Januar) laub- ı losen Zizyphus-Sträuchern. Die Kokons sind nicht eiförmig wie ‚ die von bauhiniae, sondern mehr von Gestalt einer Flasche, auch ; erheblich kleiner, aber auf dieselbe Weise mittels eines kurzen ı Bandes am Zweige befestigt. An den Raupenhäuten, die ich in ‚ den verlassenen Kokons fand, konnte ich feststellen, daß die Form ' und Anordnung der Tuberkeln dieselbe ist wie bei bauhinnae. 1. Heft 150 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten. Der Falter unterscheidet sich in seinem Lebesgewohus E nicht von bauhiniae. Subfam. Saturniinae. 5. Eudaemonia argiphonites Kirb. Trans. Ent. Soc. London 1877, p. 20. | Die Raupe dieser Art ist schmutzig weinrot und in der üblichen Anordnung mit harten Tuberkeln besetzt, auf denen bläulichweiße Stacheln stehen. Der kleine Kopf ist braun, das Nackenschild und der Nachschieber sind schwärzlich. 3 Ich entdeckte diese Raupen zu Anfang der Über- gangszeit (März) bei Bascho im oberen Croßflußgebiet, wo siein großen Kolonien zusammenlebend, die Krone einer riesigen Albizzia vollständig entlaubt hatten. I \ Nach einem schweren Tornado fand ich einige der’ is Raupen unter dem Baume am Boden kriechend. Diese Fig. 1. wverwandelten sich im Zuchtkasten unter einigen lose u der zusammengesponnenen Blättern am Boden in eigen- Eudsemons tümliche, stark runzelige Puppen von braungrauer argiphontes. Farbe ohne jeden Glanz. Alle erhaltenen Puppen waren mit Ichneumoniden besetzt, bis auf eine, die ich lebend nach Europa brachte, wo sie sich im August zu einem großen g entwickelte. Da mir das biologische Material von Eud. argiphontes verloren gegangen ist, bilde ich hier die der argiphontes-Puppe sehr ähnliche Puppe von Eud. brachyura nach einem Exemplar des Berl. Zool. Museums ab. Ein $, das ich am Fundorte :der Raupen bei Tage fing, zeigte einen ziemlich schnellen Flug, bei dem die langen, dicht nebeneinander gelegten Schwänze höchst grotesk wirkten. Aussehen und Lebensweise der ersten Stände von Eudaemonia scheinen mir darauf hinzuweisen, daß es sich bei der Ähnlichkeit der Falter mit denen der Gattung Argema nur um eine Konvergenzerscheinung handelt. Viel eher scheint mir die Gattung Eudae- monia mit einer unbekannten Gattung aus Damara-Land verwandt zu sein, von deren Raupe Chr. Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2,° Nr.4, Fi ig. 22, p. 24) eine Tuberkel abbildet; hinsichtlich der Puppe steht sie auch den Zudiinen nahe, ja hat hier sogar gewisse Ähnlich- keit mit der Geometriden-Gattung Ouraßteryx. 6. Tagoropsis spec. Hierzu Tafel VI. Fig, 1, 1a. i Eine zweifellos, zu dieser Gattung gehörige Raupe traf ich zu Beginn der Regenzeit im Grashochlande bei Bamenda (1500 m ü. M.) an. Diese Raupe, von der ich Alkoholmaterial besaß, das mir später verloren gegangen ist, stimmte im Habitus mit dem von 3 Fawcett (Trans. Zool. Soc. London, Bd. XVII, T. 2, p. Az Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 151 T. VI, Fig. 25) als Raupe vom Copdaxa (Tagoropsis) flavinata ab- gebildeten Tiere überein. Die von mir beobachtete Raupe unter- schied sich von der zitierten Abbildung durch andere Zeichnung; sie war abgesehen von den braunroten Tuberkeln schwarz und mit eigentümlichen, schwefelgelben, sternartigen Flecken geschmückt. Sie lebte nesterweise an der Sapindacee Allophilus africanus. Die von Fawcett als Name des Futterstrauches von Codaxa flavinata angegebene Bezeichnung Schmidelia ist aber nichts als ein Synonym von Allophilus. Die vonmir gezüchteten Raupen verwandeltensich in der Erde zu glanzlosen Puppen (T. VI. Fig. 1, 1a), die gewisse Beziehungen zu den später von mir gezüchteten Puppen der Gattung Pseuda- phelia zeigen. Es gelang mir leider nicht, auch nur eine der Puppen zur Ent- wicklung zu bringen. 7. Pseudantherea discrepans. Butl. An. N. H. (5) 2, p. 461. Von dieser Art ist mir die Raupe unbekannt geblieben. Nach Preuß (Sitzungsber. d. Berl. Ent. Ver. 1889, p. 26) soll sie braun, mit schwarzen Stacheln, sein. Die höchst charakteristischen und von Holland (Psyche 6, p. 213, T. 5, F. 1 (1892)) besprochenen und abgebildeten grünen Puppen habe ich oft im Unterholz des dunkelsten Urwaldes angetroffen und zwar fast regelmäßig 1 m hoch über dem Erdboden. Meistens hatten sich die starken gold- braunen Fäden bereits von den als Schutzhülle lose zusammen- gesponnenen Blättern gelöst, so daß die sehr bewegliche Puppe frei wie die einer Nymphalide an dem Zweige hing. Die Puppe verlangt sehr hohe und gleichmäßige feuchte Wärme und ist sehr schwer zur Entwicklung zu bringen. Der Falter erscheint gegen Ende der Regenzeit, und zwar das & in drei verschiedenen Formen, einer gelben, olivgrauen und gelbbraunen. Er schlüpft spät abends und fliegt des nachts. 8. Imbrasia epimethea Drury, 1l. Ex. Ent. II, T. 13, F. 1 1773). Das Studium dieser Art und der zu ihr gehörigen Formen ist dadurch besonders erschwert, daß nicht nur die Imagines, sondern offenbar weit mehr noch die Raupen einer bedeutenden Variabilität unterworfen zu sein scheinen. Aurivillius bildet (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4, p. 11, F. 18) eine Raupenform dieser Art ab, die er folgendermaßen beschreibt: „Die schöne Raupe hat eine tiefschwarze Grundfarbe und ist oben mit zahlreichen unregelmäßigen, lebhaft gelben Flecken marmo- riert. Der Kopf, der Halsschild, die Analplatte und die Analfüße ' sind hellbraungelb. Der Körper ist gänzlich, wie bei den Raupen _ von Bunea, Nudaurelia und Gonimbrasia, mit scharfen, kegel- ' förmigen Dornen bewaffnet; die Rücken- und die obern Seiten- ' dornen sind gelb, die untern Seitendornen aber schwarz; alle sind im Wurzelteil mit sehr langen weichen, hellen Haaren besetzt. i. Heft 152 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten . Von den Raupen der obengenannten Gattungen unterscheidet sich die Raupe von Imbrasia sofort dadurch, daß die zwei Rückendornen des elften Gliedes nicht vereinigt, sondern breit getrennt sind.“ Ich selbst fand während der Regenzeit (Juli) im Grashoch- lande bei Bamenda (1500 m ü.M.) in großen Mengen eine hierher ge- hörende Raupenform, die sich von der durch Aurivillius abge- bildeten dadurch unterscheidet, daß die gelbe Farbe über die schwarze vorwiegt und daß die Dornen gleichmäßig rötlichbraun sind. Große Gesellschafter dieser Raupe hatten bei Bamenda alle dort stehenden Akazien vollständig entlaubt. Trotz des reichlich vorhandenen Materials konnte ich infolge besonders unglücklicher Umstände von dieser Form nur ein einziges — am 29. III. 06 4 geschlüpftes — 2 zur Entwicklung bringen, das von Stücken der epimethea-Form ertli Rebel nicht zu unterscheiden ist. Die bei Bamenda vorkommende /mbrasia spielt im Wirtschafts- leben der dortigen Eingeborenen eine nicht unwesentliche Rolle. Ich sah die zum Markte kommenden Frauen große Körbe, gefüllt mit den durch Rösten unvollständig getöteten und daher z. T. noch lebenden Imbrasia-Raupen, feilbieten. | Eine weitere Raupenform fand ich im Urwaldgebiet bei Mun- dame und Takwa (Waldgrenze), die sich von der Bamenda-Form dadurch unterschied, daß die über den Luftlöchern stehenden Dornen mit den darüber befindlichen durch einen Strich von der Farbe der Dornen gewissermaßen verbunden war. Auch herrschte die schwarze Grundfarbe über die gelben Zeichnungen vor. Ich traf dieRaupe auf einem mir unbekannten Waldbaum (Rubiacee?) ° an. Nach den mündlichen Mitteilungen des entomologisch sehr tätigen damaligen Leiters der Mukonye-Farm, Richard Rohde, soll die hier ° beschriebene Raupe bei Mundame als Schädling der Kickxia- (Kautschuk)Pflanzungen aufgetreten sein. Ein mir von Rohde übergebenes d, angeblich aus dieser Raupe gezogen, kann ich ı nur als epimethea auffassen. 3 Eine vierte, an der Urwaldgrenze bei Fontem von mir ge fundene Raupenform der Imbrasia epimethea endlich war einschließ- lich der sehr kurzen Dornen ganz schwarz ohne jede Spur einer gel- ben Zeichnung; die Luftlöcher waren rot. Ein 3, das ich aus dieser Raupe nach dreimonatlicher Puppenruhe am 5. X. 05 erhielt — ob die typische Form ? — hat die Flügel übersät mit kleinen verschwommenen, unregelmäßigen Fleckchen von grauer Farbe; die Submarginallinie ist bei diesem Stück dunkelgrau, deutlich und wird nur saumwärts rötlichgrau eingefaßt. Ob es sich bei allen diesen Raupenformen nur um Varietäten einer Art handelt oder um Raupen sehr nahe verwandter Arten, wage ich bei dem geringen, von mir bis zum Imago gezüchteten Material nicht zu entscheiden. Eine einwandfreie Lösung dieser Frage ist nur denkbar bei gewissenhaften Zuchten großen Materials vom Ei bis zum Imago, und zwar für gesondert gehaltene Raupen e. unter möglichst strenger Beobachtung der Futter- und klimatischen Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 153 Verhältnisse, welche die Verschiedenartigkeit im Aussehen der Raupen (und Imagines) zu bedingen scheinen. 9. Gonimbrasia niclitans Fabr. Syst. Ent., p. 558, Nr. 8 (1775). Die Raupe, welche nach meinem Aquarell von Aurivillius in der oben zitierten Arbeit (T. 2, Fig. 3, 4) abgebildet wurde, ist braunrot bis grünlichbraun und dicht mit hell blaugrünen Schüpp- chen (,‚Perlmutterwärzchen‘‘) besetzt. Die Tuberkeln sind wie bei allen von mir gezüchteten Gonimbrasia-Raupen rosendornartig gestaltet, nach hinten gebogen, braunrot und in einem Flecke derselben Farbe stehend. Die Rückentuberkeln des elften Gliedes sind zu einem zweispitzigen Dorn vereinigt. Die Luftlöcher sind schwarz. Kopf, Nackenschild und Nachschieber sind dunkelbraun; Kopf, Dornen, Beine und Nachschieber sind weiß behaart. Die Raupe lebt in der Regenzeit einzeln an Terminalia-Arten, besonders „‚Baushi“, Terminalia schweinfurthi und anderen Com- bretaceen, ferner an Dauhinia reticulata und Anona senegalensıs, ist mithin plyphag. Sie verwandelt sich ziemlich tief im Boden in einer Erdhöhle und streift wie alle von mir gezüchteten Gonim- brasia-Raupen bei der Verpuppung die Haut nicht ab. Diese platzt vielmehr auf der Rückenseite und umgibt die dunkelbraune Puppe als lose Hülle. Die Puppenruhe ist unregelmäßig und dauert 2—8 Monate. Einzelne Falter erscheinen noch gegen Ende der Regenzeit, andere gegen Ende der Trockenperiode im zeitigen Frühjahr. Der Falter schlüpft in den späten Abendstunden und fliegt des Nachts. 10. Gonimbrasia osiris Druce. An. N. H. (6) 17, p. 354. Die Raupe unterscheidet sich von derjenigen der vorigen Art durch die tiefschwarze Grundfärbung und die grüngelben Schüppchen (,,Perlmutterwärzchen‘) außerdem dadurch, daß sie einzelne steife schwarze Haare mit weißen Spitzen trägt. Die Luft- löcher und Tuberkeln stimmen in der Farbe mit denen von osiris überein. Ich traf Nester dieser Raupe gegen Ende der Regenzeit an Terminalia schweinfurthi und zwar im südlichen Bornu, wo sie von den heidnischen Marghis geröstet und gegessen wurde. In der Art der Verwandlung stimmt sie mit nzctitans überein. Die Falter der von mir gezüchteten Brut schlüpften Ende Mai bis Anfang ‚Juni des folgenden Jahres. 11. Gonimbrasia bamendana nov. spec. Hierzu Tafel VI, Fig. 2. Diese Art, die ich mit Rücksicht auf die ersten Stände zu Gonimbrasia rechnen muß, steht gueinzis Stgr. (dione M. W.) am nächsten (der Raupe nach osiris). Die Vordertibien sind mit zwei, durch die Behaarung ganz verdeckten, Dornen bewaffnet; die Rippe 10 entspringt frei aus der Mittelzelle. Gon. bamendana würde hiernach also nicht zu Gonimbrasia zu rechnen sein, wenn man die 1. Heit 154 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten von Aurivillius (Ark. f. Zool. II, Nr. 4, p. 16ff (1904)) gegebene Übersicht der äthiopischen Saturniiden in Betracht zieht. Gonimbrasia bamendana unterscheidet sich von gueinzii haupt- sächlich durch die mehr chromgelbe Grundfarbe und dadurch, daß auf den Vordertlügeln die einfarbig rötlich violettgraue Ouer- binde vor dem Saume bis zur Rippe 6 parallel mit diesem verläuft. Die zwischen dieser Binde und dem Saume vorhandene violettgraue Beschuppung ist weit weniger deutlich. Die wurzelwärts gelegene Binde, gleichfalls von rötlich violettgrauer Farbe verläuft im all- gemeinen ganz wie bei gueinzii. Der Glasfleck ist auf den Vorder- flügeln nur ganz schmal gelb, aber stärker violettbraun eingefaßt als bei gueinzii. Auf den Hinterflügeln ist die saumwärts gelegene Querbinde lange nicht so deutlich S-förmig geschwungen wie bei gueinzii, läuft vielmehr mit dem Saume fast durchweg parallel. Der Glastleck ist hier bei bamendana zunächst breit goldgelb ein- gefaßt; hierauf folgt statt des breiten schwarzen Ringes, wie ihn gueinzii zeigt, ein schmaler schwarzer Ring, den ein breiterer, schmutzig karminroter und endlich ein solcher von rötlichweißer Färbung einschließt. Der so entstehende Augenfleck ist weit kleiner als der von gueinzir, auch ist die Grundfarbe zwischen Augenfleck und Vorderrand nicht rötlich verdunkelt. Die Zeichnungselemente der Unterseite entsprechen denen der Oberseite; in der Färbung zeigt sich hier Übereinstimmung mit gueinzit, doch sind die Töne matter. Der bei gueinzii rein ockergelbe Thorax ist, besonders auf dem Halskragen und den Schulterdecken, kräftig bordeauxbraun verdunkelt. Flügelspannung des vorliegenden 2 (in Coll. Schultze) beträgt 100 mm. Das einzige gut entwickelte Stück, das oben beschriebene 2, erhielt ich neben zwei stark verkrüppelten SS aus typischen Gonimbrasia-Raupen, die ich Anfang August bei dem Grasland- dorfe Bangangu, nicht weit von Bamenda, in 2000 m Höhe fand, wo sie nesterweise an Maesa lanceolata Forsk. (Myrsinacee) - lebten. Die Raupe ist der von Gonimbrasia osiris sehr ähnlich. Sie ist in der Grundfarbe rußschwarz und dicht mit lebhaft gelbgrünen Schüppchen (,,Perlmutterwärzchen‘‘) besetzt. Der Kopf und ebenso die Dornen sind schwarz. Die mennigroten Luftlöcher sind schmal ziegelrot eingefaßt. Statt der langen weißen Haare, welche die Raupe von osiris auszeichnet, trägt die Kate von bamendana kurze grauweiße Börstchen. Wie die andern Gonimbrasia-Raupen geht ie sie zur Ver- wandlung in die Erde und streift wie jene die Haut nach der Ver- puppung nicht ab. Die Falter erscheinen nach zweimonatiger Pu he Ende September. Auch die Raupe von Gonimbrasia nd wird von den Eingeborenen gegessen. | a a Er er En a, ı a En rn na Sn Sn nn Zu Ta ee BE SEE en u SE Zee r Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 155 12. Gonimbrasia emini. Butl. Proc. Zool. Soc. London, 1888, . 54. n Hierzu Tafel II, Fig. 1. Auch bei emini weisen die ersten Stände auf die Zugehörigkeit der Art zur Gattung Gonimbrasia. Indes sind bei der Raupe (T. II, Fig. 1) die ‚„Perlmutterwärzchen“ nicht mehr gleichmäßig über den Rücken und die Seiten verteilt, sondern in bestimmten Mustern angeordnet. Hierdurch vermittelt die Raupe von emini den Übergang von den oben besprochenen Gonimbrasia-Raupen zu der Raupe von gueinzir (wahlbergi) — vergl. Fawcett, Trans. Zool. Soc. London, Bd. XV, T. VI, p. 303, T. XLVII, Fig. 4 — bei der die ‚‚Perlmutterwärzchen“ ebenfalls, wenn auch in stark reduzierter Zahl vorhanden sind. Die Raupe von Gonimbrasia emini ist tief schwarz, auf Kopf, Nackenschild, Nachschieber und Afterklappe stark glänzend. Die rotbraunen Tuberkeln, in Form und Anordnung wie bei den übrigen Arten, stehen, die unterste Reihe ausgenommen, in Querbinden von derselben Färbung. In diesen Ouerbinden liegen auch die lebhaft orangegelben Luftlöcher. Da die Raupe auch in den Einschnitten zwischen den Segmenten rotbraun gefärbt ist, so ist der Zeichnungs- charakter des Tieres ausgesprochen der einer ‚Querbänderung. Die schön grünlichblauen ‚Perlmutterwärzchen“ sind in quer- bindenartiger Anordnung über die schwarze Grundfarbe verteilt. Auf den Tuberkeln, auf Kopf, Nachschieber und der Bauchseite stehen vereinzelte kurze Härchen von orangeroter Färbung. Diese schöne Raupe lebt während der Regenzeit vereinzelt auf Protea affinis bismarckii Engler, einem durch das eigentüm- liche graugrüne Laub und die päonienartigen Blüten besonders auf- fallenden Strauch der Grashochländer. Die Verwandlung in die Puppe erfolgt auf dieselbe Weise wie bei den andern von mir gezüchteten Gonimbrasia-Arten. Der Falter erscheint im Mai, also zu Anfang der Regenzeit des folgenden Jahres. 13. Nudaurelia dione Fabr. Ent. syst. 3, 1, p. 410 (1793). Dem von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4 (1904), p. 10) über diese Art Gesagten möchte ich hinzufügen, daß ich Nester der Raupe an Jatropha curcas, einer in Afrika vielfach als Hecken- pflanze verwendeten Euphorbiacee, zu Beginn der Regenzeit (Ende Mai) bei Duala gefunden habe. In der Ausbildung der behaarten Tuberkeln schließt sich die Raupe am engsten an die Gattung Gonimbrasia an. Der Falter fliegt des Nachts, das &, aufgescheucht, auch am Tage sehr schnell und gewandt. 14. Nudaurelia rhodophila (intermiscens) Walk. Trans. N. H. Soc. Glasgow 1, p. 344, T. 6, Fig. 6 (1869). In der F ärbung hat die Raupe dieser Art, die im Habitus vollkommen der von dione gleicht, gewisse Ähnlichkeit mit der 1. Heft 156 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Raupe von Bunea alcınoe. Sie ist einschließlich Kopt, Nackenschild und Nachschieber gelblich braunrot; die Tuberkeln sind düster wachsgelb, auf den drei ersten Gliedern schwarz und mit einzelnen weißen Haaren besetzt. Die sammetschwarzen Luftlöcher stehen in je einem kleinen schwärzlichen Fleck. Die Raupe lebt inmitten der Regenzeit nesterweise an Trema gwineensis in sekundären Waldpartien und verwandelt sich wie die der vorigen Art in der Erde. Die Falter erscheinen im folgenden Frühjahr während der späten Abendstunden und fliegen des Nachts. 15. Bunea alcinoe Stoll. Pap. Exot. IV, T. 322, A. B: (1780). Hierzu Tafel III. Die Raupe dieser Art erscheint je nach dem Orte ihres Vor- kommens in zwei gänzlich voneinander abweichenden Gewändern. Im Tieflande, z. B. bei Duala, ist sie, bis auf die stets schwarz- gefärbten Dorsaltuberkeln der Segmente 2 und 3, eintönig orange ohne irgendwelche anderen Zeichnungen. In einer wesentlich anderen Form (T. III) aber tritt sie in den nördlichen Grenzland- schaften des Urwaldgebietes, bei Bascho z. B., und in den Galerie- waldungen des Grashochlandes auf. Hier ist die Grundfarbe der Raupe ein tiefes Rußschwarz. Bei dieser Form sind die Tuberkeln, ausgenommen die auf dem Rücken der Glieder 2 und 3, schwefel- gelb; Kopf und Luftlöcher orange, diese auf den Gliedern 4—11 in einem zinnoberroten Fleck stehend, Nachschieber und After- klappe schmutzig mennigrot. Die von Fawcett (Trans. Zool. Soc. London, Bd. XV, T. XLVII, Fig. 4) abgebildete Raupe der Bunea caffrarıa Stoll. unter- scheidet sich von der schwarzen Kameruner alcınoe-Form nur durch schwarze Färbung des Kopfes, des Nachschiebers und der After- klappe und beweist angesichts der besprochenen Variabilitäts- neigung nichts dagegen, daß alcinoe und caffraria identisch sind. Die orangefarbene Raupenform traf ich bei Duala polyphag auf verschiedenen als Alleebepflanzung gehegten Bäumen inmitten der Stadt. Zu Anfang der Regenzeit (Mai) 1904 waren einzelne Bäume von diesen Raupen vollkommen entlaubt; die auffallenden Tiere krochen allenthalben auf den Wegen umher, sogar die Puppen fand man hier und da am Boden liegen, wo sie von den heftigen tropischen Regen aus ihren Erdgehäusen herausgewaschen worden waren. Die schwarze Form traf ich bei Bascho Ende Februar in großen Kolonien an einem Urwaldbaum, dessen Artzugehörigkeit ich nicht feststellen konnte, bei Bamenda lebte sie Mitte der Regen- zeit nesterweise an Maesa lanceolata. Hier wurde sie in oberfläch- lich gerösteten Zustande als begehrtes Nahrungsmittel von den Eingeborenen auf den Markt gebracht. Sehr interessant ist es, daß auch die Puppen der beiden von mir beobachteten Formen Verschiedenartigkeiten zeigten. Die Puppen der orangefarbenen Raupenform, die schon nach 3 Wochen schlüpften, also nur für eine kurze Chrysalidenruhe bestimmt zu Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 157 sein scheinen, waren schwarz, ziemlich glatt und dünnschalig und zeigten einen eigentümlichen schwachen metallischen Glanz ähnlich eingetrockneter Tinte. Die Puppen der schwarzen Form waren viel rauher, dickschaliger und entbehrten des metallischen Glanzes ' vollkommen, hatten auch eine hellere, mehr schwarzbraune Farbe; sie schlüpften erst nach mehrmonatiger Ruhe. | Es scheint mir nicht ausgeschlossen, daß hier eine Anpassung ' an jahreszeitlich bedingte längere oder kürzere Puppenruhe vor- liegt, ja es ist sogar nicht unwahrscheinlich, daß man an allen Orten, wo alcino& vorkommt, beide Raupenformen feststellen kann. Meine Beobachtungen umfassen leider nur wenige Wochen oder Tage an drei ganz verschiedenen Plätzen; nur systematische, mindestens einjährige Forschung an einer Stelle kann entscheiden, ob die verschiedenen Raupenformen jahreszeitlich bedingt sind. Zwischen den Falten, die ich aus beiden Raupenformen erhielt, kann ich nicht den geringsten Unterschied herausfinden. | 16. Bunea bersilia Westw. Proc. zool. Soc. 1849, p. 42, T. 9, | Fig. 1. |. Die Raupe dieser Art, welche in der Bildung der Tuberkeln \ Ahnlichkeit mit der von Gynanısa maia Klug (vergl. Fawcett, Trans. Zool. Soc., Bd. XV, T.XLVII, Fig. 6) zeigt, kann hinsicht- ‚ lich ihres Aussehens streng genommen nicht als Beweis der Zuge- hörigkeit zur. Gattung Bunea (Typus alcinoe) verwendet werden. ı Eine nach meinem Aquarell verfertigte Abbildung der bersilia- , Raupe ist von Aurivillius (l. c., T. 1, Fig. 1) veröffentlicht worden. Diese Abbildung zeigt, daß die kurzen nackten Tuberkeln, aut allen Gliedern gleichmäßig lang, rosendornförmig und nach hinten ge- , bogen sind. Die Rückentuberkeln des 11. Gliedes sind nicht, wie | bei alcinoe, zu einem zweispitzigen, sondern zu einem einspitzigen Dorn vereint. | Die Raupe, die mir nur in ausgewachsenen Stücken bekannt \ geworden ist, zeigt im Endstadium hellsmaragdgrüne Farbe und | karminrote Dornen. Die Luftlöcher sind dunkelkarminrot, die- \ nigen der Glieder 4—11 stehen in einem solferinroten Seitenstreifen. ı Die Brustfüße sind hell karminrot, die Bauchfüße am Ende hell- \ ockergelb, außen miteinem dreieckigen schwarzen Fleck geschmückt. Der Kopf ist hellwachsgelb, mit vier verwaschenen dunkelbraunen | Streifen und zwei Flecken von derselben Farbe gezeichnet, das | Nackenschild grünlichweiß. Der Nachschieber ist beiderseits mit | einem glänzend dunkelkarminroten Wulst verziert, mit einem eben- solchen die Afterklappe. | Ich traf die Raupe Anfang Oktober in dem großen „Marghi- walde‘‘ (Süd-Bornu) in Menge an dem hohen Elefantengras. Die Raupen verwandelten sich nackt in der Erde zu einer schlanken ‚ rotbraunen, sehr beweglichen Puppe. Die Falter schlüpften vom ı Juni bis Juli des folgendes Jahres während der späten Abend- , stunden und erwiesen sich sämtlich als ganz verschieden voneinander 1. Heft 158 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten ‘im Aussehen. Auch die in einer gewitterschwülen Augustnacht des Jahres 1903 in großen Mengen an die Lagerfeuer bei Hossere Beruere (Adamaua) anfliegenden Falter dieser Art zeigten bereits diese Veränderlichkeit. Durch die Resultate meiner Zucht ergab es sich, daß wenigstens die bisher als eigene Arten beschriebenen Bunea dido Maas u. Weym., rendalli Rothsch. und ansorgei Rothsch. nichts anderes sind als individuelle Abänderungen dieser unglaublich variablen Art. 17. Bunea licharbas Maas. Beitr. 5, F. 89 (1885). Die Raupe dieser Bunea entfernt sich in ihrem Aussehen noch weiter als die der hersilia vom Habitus der typischen Bunea- Raupe, denn die Tuberkeln, die in der Bildung mit denen der vorigen übereinstimmen, sind nicht nackt, sondern wie meine von Auri- villius (l. c., T. 2, Fig. 2) veröffentlichte Zeichnung erkennen läßt, mit kurzen Börstchen besetzt. Die erwachsene Raupe ist lebhaft papageigrün. Die mit grau- braunen Börstchen besetzten Tuberkeln sind bläulichrosa mit brauner Spitze und stehen in einem kobalt- bezw. kornblumen- blauen Fleck. Lebhaft gelbrot gefärbt sind die Luftlöcher, orange das im hintern Teil braun begrenzte Nackenschild, das Ende der Bauchfüße und der Nachschieber mit Afterklappe, während die Brustfüße schwarzbraun sind. Der Kopf endlich ist kastanienbraun. Ich fand diese schöne Raupe zu Beginn der Trockenzeit (Ok- tober) im südlichen Bornu an einer rosarot blühenden Wickenart. Sie verwandelt sich in der Erde zu einer dunkelbraunen gedrungenen Puppe. | Der Falter schlüpft im Juni des folgenden Jahres während der späteren Abendstunden und fliegt des Nachts. 18. (?) Lobobunea alinda Drury. Ill. Ex. Ent. III, T. 19 (1780). Hierzu Tafel II, Fig. 2. | Die hier besprochene Raupe kann nicht mit Sicherheit zu der genannten Art gezogen werden, da mir meine Zuchten leider kurz vor der Verpuppung durch Treiberameisen vernichtet wurden, doch ist die Zugehörigkeit zu alinda einigermaßen wahrscheinlich, weil ich unweit des Fundorts der Raupen (oberes Croßflußgebiet) ein $ dieser Art an der in Frage kommenden Futterpflanze sitzend antraf. / I Die Raupe (T. II, Fig. 2) zeigt die bei dieser Gattung sonst sehr stark reduzierten oder ganz verschwindenden Tuberkeln noch sehr gut ausgebildet. Die, besonders bei dem ruhenden Tier, auf dem Rücken sehr stark wulstig oder gar zapfenartig hochgepreßten Segmente laufen oben in die zu scharfen harten Dornen ausgebil- deten Dorsaltuberkeln — auf dem 11. Gliede zu einem Dorn vereinigt — aus. Indes auch die andern Tuberkeln sind sehr kräftig entwickelt. Selbst auf dem 1. Gliede finden sich die Tuberkeln rudimentär in einem Kranz von kleinen Höckerchen wieder. Die Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 159 Raupe leuchtet in einem prachtvollen saftigen, auf der Bauchseite dunkleren, hier aber durchscheinenden Papageigrün; sie ist, be- ‚sonders auf den ersten Gliedern und der Bauchseite, mit vertieften ‚ dunkelgrünen Pünktchen besät. Die Tuberkeln sind glänzend _ braunrot. Die braunrote Basis der Rückentuberkeln des 5. Gliedes, sowie der über den Luftlöchern gelegenen Tuberkeln auf Glied 5 ‚und 10 ist nach unten in einen großen scharf braunrot eingefaßten ‚ Silberfleck erweitert, deren jeder einen prächtig glänzenden Spiegel ' bildet. Die Luftlöcher sind rot, auf den Gliedern 5—11 beiderseits von einem verschwommenen rotbraunen Flecken begrenzt; auf den Gliedern 5 und 10 stoßen sie an den dort befindlichen Silberfleck. , Die Enden der Bauchfüße sowie die hier stehenden Börstchen sınd ‚, schwarz, Kopf, Brustfüße sowie die Einfassung der Afterklappe ‚und des Nachschiebers glänzend dunkelbraun. Ich fand die Raupen Anfang April im oberen Croßflußgebiet (Urwald) einzeln an einer rankenden Leguminose (wahrscheinlich Fam. Caesalbiniaceae) mit großen Fiederblättern, deren Art- , zugehörigkeit ich nicht bestimmen konnte. Bei Berührung er- zeugten die Tiere, wohl mittels der Mandibeln, ein knisterndes Geräusch. 19. Lohobunea natalensis Auriv. Ent. Tidskr. 14, p. 203 (1893). Zu meiner von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, T. 1, Fig.2 (1905)) veröffentlichten Zeichnung und dem ebendort (p. 33) enthaltenen Angaben möchte ich Folgendes ergänzend hinzufügen: ‚ Die Raupe von natalensis zeigt im Vergleich zu der oben besproche- ‚ nen Art eine viel rudimentärere Ausbildung der Tuberkeln. Diese ‚, bilden nämlich an keiner Stelle die natürliche Verlängerung des ı wulstig emporgestülpten Weichkörpers, sondern erscheinen un- vermittelt als kleine, silbern schimmernde, Kegel. Größere Silber- ' flecke treten bei der Raupe nur vereinzelt auf und anscheinend nur bei solchen Exemplaren, welche später weibliche Falter er- geben. Die Raupe ist lebhaft papageigrün, auf dem Rücken weiß- ‚ lichgrün, und hier auf den Gliedern 2—7 mit schwarzen Pünktchen bestreut. Die wachsfarbigen Luftlöcher stehen in einer, an den ı Einschnitten breit unterbrochenen bräunlichen Seitenlinie. Das erste Glied ist oberseits hinter dem Kopfe von einem weißen, olivenbraun gesäumten Ouerstreifen eingefaßt. Der Kopf ist hell- grün, die Brustfüße schwarzbraun, Afterklappe und Nachschieber sind glänzend kastanienbraun eingefaßt; die Börstchen an den ‚ Bauchfüßen und dem Nachschieber sind schwarz. | Ich fand die Raupe der offenbar vom Senegal durch alle Steppen- ı gebiete Afrikas verbreiteten Art Ende der Regenzeit in Adamaua erwachsen an Bauhinia reticulata und Anona senegalensis. Sie läßt | ähnlich der vorigen bei Berührung ein knisterndes Geräusch hören. Die Verwandlung in die schlanke schwarzbraune Puppe findet in ' der Erde statt; der Falter erscheint nach 6—8 Wochen und fliegt des Nachts. | | 1. Heit | | | | | 160 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten 20. Lobobunea phaedusa Drury, Ill. Ex. Ent. III, T. 24, 25 (1780). Die riesige Raupe dieser Art lehnt sich im Habitus eng an die von natalensis an, aber die Dörnchen sind verhältnismäßig noch kleiner als bei jener. Das Tier ist, erwachsen, grünlichweiß, ziemlich dicht mit matt lederbraunen Fleckchen übersät. Die gekörnelte Einfassung der Afterklappe ist matt bräunlichgrün, die des Nachschiebers hell- braun, von derselben Färbung sind die Luftlöcher. Dicht unterhalb dieser verläuft ein schmaler ununterbrochener, matt schmutzig- violetter Streifen, mitten über den Rücken eine blaß schmutzig- weinrote Linie. Die äußerst kleinen kegelförmigen Tuberkeln, von der Grundfarbe der Raupe, heben sich wenig ab, die über den Luft- löchern liegende Reihe derselben steht in kreisrunden, matt leder- braunen Fleckchen. Der Kopf und die Vorderfüße sind schmutzig wachsgelb. Der Borstenkranz auf den Bauchfüßen wird nur von ganz kurzen weißlichen Haaren gebildet. Die Raupe kann eine recht bedeutende Größe erreichen, denn ich besaß ein Exemplar, das den dreifachen Umfang eines Zeige- fingers aufwies. Sie scheint sehr polyphag zu sein und sowohl dicotyle wie monocotvle Pflanzen zu fressen, denn ich fand sie im Urwaldgebiet am ‚Regenschirmbaum‘“ Musanga smithii wie an dem riesigen Aframomum (Fam. Zingiberaceae). Die Kotballen allein haben bei den größten Exemplaren fast 1 cm Durchmesser. Die Raupe wird kurz vor der Verpuppung schmutzigrosa und verwandelt sich tief in der Erde zu einer großen schwarzen Puppe mit sehr starkem Chitinpanzer. Der prachtvolle Falter erscheint nach 3--4 Monaten, schlüpft in den späten Abendstunden und fliegt des Nachts. Wenn man den mit flach dachförmig gelegten Flügeln sitzenden Falter stört, schnellt er die Vorderflügel soweit vor, daß man das große Auge der Hinterflügel erblickt. Daß es sich hier um eine Schreckbewegung handelt, liegt nahe. Lobobunea bhaedusa scheint in mindestens zwei Generationen vorzukommen, da ich die erwachsene Raupe im April wie auch im Juli fand. 21. Aurivillius aratus Westw. Proc. zool. Soc. 1849, p. 41, 2. bie, 2. Die Raupe dieses prächtigen Falters kann im Habitus von den Raupen derjenigen Lobobunea-Arten, bei denen nach der letzten Häutung die oberhalb der Luftlöcher gelegenen Tuberkeln ganz verschwinden, offenbar nicht unterschieden werden. So ist zweitel- los große Ähnlichkeit der aratus-Raupe mit der von Fawcett (Trans. Zool. Soc. XVII, T. VI, Fig. 33) abgebildeten Raupe der Lobobunea tyrrhena vorhanden. Über die Jugendstadien der aratus-Raupe vermag ich leider nichts zu sagen, da ich nur eine einzige unmittelbar vor der Ver- puppung befindliche Raupe erhielt. Unter Hinweis auf meine durch Aurivillius übermittelte Beschreibung (Ark. f. Zool., Bd. 2, Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 161 Ir. 12 (1905) p. 33) möchte ich ausdrücklich hervorheben, daß ‘on Tuberkeln bei dieser Raupe nur noch die unterhalb der Luft- scher gelegene Reihe in Gestalt blauer Wärzchen vorhanden war. ‚Sehr auffallend scheint mir auch bei dieser Raupe die ungewöhnlich eiche Entwicklung der Silberflecken. ' Das mir überbrachte Exemplar wurde bei Petenyi (Hoch- and von Mandara) beim Roden unter einer Parkia biglobosa Ordnung der Leguminosae) im Boden gefunden, und zwar anfangs ler Trockenzeit (Oktober). Der Falter, ein 9, erschien Ende Mai les darauffolgenden Jahres. Später fing ich den Falter in einem iemlich dunklen Exemplar auch im Urwaldgebiet an der Lampe. . 4urivillius aratus kommt demnach sowohl im Urwald wie in der steppe vor. 22. Heniocha terpsichore Maass. Beitr. 5, p. 1, Fig. 113, 114 1885). Zur Ergänzung des von Aurivillius (l. c., p. 34) Ausgeführten nöchte ich noch hervorheben, daß die Tuberkeln bei der Raupe ' dieser Art tatsächlich weich, stumpf und zapfenförmig sind; sie sind mit kurzen grauweißen Härchen spärlich besetzt. Als einen - der Futtersträucher der polyphagen Raupe konnte ich nachträglich Melia azedarach, einen im Sudän vielfach als Heckenpflanze ge- züchteten Strauch, ermitteln. Heniocha terpsichore ist einer der sprechendsten Beweise für den gleichmäßigen Charakter der afrikanischen Steppenfauna, soweit sie die Lepidopteren umfaßt. Ich fand die Raupen dieses zuerst von Südafrika bekannt gewordenen Falters bei Holma, nur wenige Tagemärsche südlich vom Tschadsee. Subfam. Ludiinae. 23. Goodia nodulifera Karsch (= nubilata Holl. — falcata ‚Aur.) Berl. Ent. Z. XXXVII (1892) p. 500. Die Raupe dieser Art ist ziemlich langgestreckt, im Habitus eher einer Lasiocampiden- als Saturniidenraupe gleichend. Der ‚Kopf ist klein wie bei allen äthiopischen Saturniiden, z. B. Atta- cinae, Eudaemonia, die das Spinnvermögen noch nicht eingebüßt ‚haben. Die Tuberkeln sind in Form von flachen Wärzchen aus- ‚gebildet. Die Grundfarbe ist weiß, grünlich durchschimmernd; ‚die Luftlöcher sind hellockergelb, die Wärzchen mattgrün. Der ‚Kopf und die Brustfüße sind dunkelockergelb, die Bauchfüße und ‚der Nachschieber matt ockergelb. Bei vereinzelten Stücken finden sich auf der Bauchseite große schwarze Flecken. Auf ‚den Wärzchen stehen einzelne braunschwarze Börstchen. Außer- dem ist die ganze Raupe mit weichen weißen Haaren besetzt, die ‚stellenweise büschelförmig angeordnet sind. Die Raupe lebt, wenigstens im Jugendstadium, nesterweise an Amomum (Fam. Zingiberaceae). Die jungen Räupchen sitzen meist ‚ dicht aneinandergedrängt auf der Unterseite eines Blattes; später Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 1. 11 i. Heft | | | 162 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Stände usw. verteilen sie sich mehr. Zur Verwandlung spinnt die Raupe ein‘ verhältnismäßig kleines und weitmaschiges Gespinnst aus bräun- lichen Fäden, das sie mit abgebissenen Blattteilen besetzt. Die‘ glanzlose braungraue Puppe ist dicht quergerunzelt und erinnert in mancher Hinsicht an die Puppen von Eudaemonia. Der Falter erscheint nach 4—5 Wochen, schlüpft bei Tage u fliegt des Nachts. Ich fand die erwachsenen Raupen sowohl im Mai, wie im August, so daß man berechtigterweise mehrere Gage rationen im Jahre annehmen dari. 24. Ludia dentata Hampson. An N.H. (6) 7, p. 184 sa), Die Raupe dieser Art ist nicht ganz so lang gestreckt wie die von Goodia nodulifera, auch mehr zylindrisch in der Form als diese, doch stimmt sie in der Anordnung der — etwas höheren — Ware chen mit ihr überein. Die Grundfarbe der Raupe ist ein helles Papageigrün- die Luft = löcher sind schwarz, die Wärzchen grau. Dunkelbraun sind der E (kleine) Kopf, Brustfüße, Bauchfüße, Nachschieber und eine | | schmale Einfassung der Luftlöcher. Die Wärzchen tragen kürzere schwarze Stachelborsten und einzelne lange graue Haare. Das ganze Tier ist mit weichen, weißlichen Härchen bedeckt, die auf | den drei ersten Gliedern goldgelb werden. Ich fand die Raupe bi Victoria gegen Ende der Regenzeit auf einer rankenden aromatisch | duftenden kleinblütigen Labiate. Da ich diese Pflanze später nicht beschaffen konnte, bot ich den Tieren als Ersatzfutter das an ätherischen Ölen reiche Ocimum aus derselben Pflanzenfami IE | das ohne weiteres angenommen wurde und mit dem ich die Raupe n mühelos zur Entwicklung brachte. u Die Raupe verfertigte ein Gespinnst, das dem der Goodia nodulifera ähnlich, aber etwas dichter gewebt war. Die Falter er ' schienen nach 5 Wochen. } 25. (?) Carnegia mirabilis Auriv. Ent. Tidskr. 16, p. 120 (189). | Möglicherweise gehört zu dieser Art eine Raupe, die ich unweit jener Stelle Adamauas fand, wo ich das einzige Stück meiner | Sammlung, das zweite bis dahin überhaupt bekannte, des ei | tümlichen Falters erbeutete. Die fragliche Raupe, die ich Ende der Regenzeit in kleiner Anzahl an Anona senegalensis antraf, ha te im allgemeinen den Habitus einer Ludia-Raupe, stimmte auch i a der Anordnung der Tuberkeln mit einer solchen überein, war ab er | | in der Form viel flacher. Die ganze Raupe war durchweg auffallen d } bläulich smaragdgrün gefärbt und trug neben hellgrünen langen | Haaren auf den Tuberkeln Börstchen von derselben Farbe, welche bei Berührung mit der menschlichen Haut — fast wie bei er Limacodidenraupen — ein äußerst schmerzhaftes Jucken ver ursachten. Die von mir gefundenen Raupen legten am Boden isch | Blättern ein Gespinnst an, das dem der oben besprochenen Ludiinen A| Embrik Strand: Neue Namen verschiedener Tiere. 163 ähnelte. Leider gelang es mir nicht, die Puppen zur Entwicklung zu bringen. Nach den von mir an einem Grashalm sitzend gefundenen Falter, einem 9, zu urteilen, bietet Carnegia mirabilis eines der verblüffendsten Beispiele von Mimicry. (Fortsetzung folgt.) Neue Namen verschiedener Tiere. Von Embrik Strand. In: Miscellanea Entomologica 19 (1911), p. 9—24 und 41—-50 führt Vachal unter dem Namen Halictus (Augochlora) Pura eine Art auf, die ohne Zweifel von Augochlora pura (Say) verschieden ist und der wir hiermit den Namen pseudopurella Strd. geben. Jordania Sekera 1911 [Turbellaria! in: Sitz.-Ber.d. Kgl. böhmi- schen Gesells. d. Wiss. muß einen neuen Namen bekommen, weil dieser Name schon 1895 von Starks einer Fischgattung gegeben wurde. Jordania Sek. nenne ich Sekerana m. Der Gattungsname Corydhaeus F. ©. P. Chr. 1895 [Arachnıda) ist homonym zu Coryphaeus Gistl 1848 (noch zwei Gattungen haben diesen Namen bekommen: C. Mars. 1864 [Col.] und €. Fieb. 1866 [Hem.}) und möge in Coryphaeolana m. verändert werden. Die Hymenopterengattung Anisitsia Viereck (in: Proc. U. S. Nat. Mus. 42 (1912), p. 632) muß umgetauft werden, weil Eigen- mann 1903 einer Fischgattung diesen Namen gegeben hat. Vierecks Gattung nenne ich Viereekiana m. In der Carcinologie wird als Name einer Copepodengattung noch Hersihia Phil. 1839 verwendet, trotzdem dieser Name schon von Savigny und Audouin 1825—27 in die Arachnologie eingeführt wurde; so z. B. wird in Ann. Mag. Nat. Hist. (8) 10 (1912), p. 84/86, pl. II eine Copepodenart als Hersilia (Clausidium) vancouverensis n. sp. beschrieben. Ich schlage für diese Copepodengattung den neuen Namen Pseudohersilia m. vor. Hersilia ist übrigens außerdem in der Coleopterologie (Dejean 1834) und in der Dipterologie (Desv. 1863) gebraucht worden. Die beiden Eumeniden Odynerus sociabilis Perkins 1899 (Hawai) !cfr. Fauna Hawaiiensis I, p. 39] und O. (Ancistrocerus) sociabilis Dusmet 1903 (Spanien) [cf. Mem. Soc. Esp. Hist. Nat. II, Mem. 3) können nicht Namensvetter bleiben. Letztere Art nenne ich Od. dusmetiolus m. In dieser Zeitschrift 1913, A. 10, p. 90 hat Roewer eine Gattung Sarasinia und eine Sarasinella aufgestellt, von welchen Namen, wie ich erst nachträglich festgestellt habe, jedenfalls letz- terer vergeben ist und zwar 1906 von Uhlig in Mollusca. Sara- sinella möge*) den Namen Sarasiniea m. bekommen. *) auf Wunsch des Herrn Dr. Roewer 11* 1. Heft 164 Embrik Strand: In meinen Beiträgen zur Hymenopterenfauna von Paraguay in: Zoolog. Jahrbücher, System. Abteil. 29, p. 141 ist eine Art Cerceris asuncionis.n. sp. beschrieben, trotzdem einige Seiten weiter vorn (p. 136) ebenfalls eine Art desselben Namens in derselben Gat- tung figuriert. Dieser durch eine Verschiebung des Satzes oder falschen Umbruch der Korrektur entstandene Lapsus calami ist dahin zu berichtigen, daß die p. 141 beschriebene Art asuncionis zur Gattung Crabro gehört. Bethune-Baker hat 1913 eine Lymantriide namens Laelia acuta n. sp. beschrieben, in der Tijdschrift voor Entom. 24, p. 128 wurde aber schon eine Laelia-Art von Snellen acuia genannt. Bethune-Bakers Art möge den neuen Namen Laelia bethuneana m. bekommen. Rezensionen. (Nur Schriften, die zu dem Zweck an die Redaktion des Archivs für Natur. geschichte eingesandt werden, können hier besprochen werden. Außerdem werden sie in den Jahresberichten behandelt werden. Zusendung von Rezensionsschriften erbeten an den Herausgeber des Archivs: Embrik Strand, Berlin N. 4, Chausseestr. 105.) F. W.L. Sladen, The Humble-Bee, its Life-History and how to Domesticate it, with Descriptions of all the British Species of Bombus and Psithyrus. Illustrated with Photographs and Drawings by the Author and five coloured Plates photographed direct from Nature. London 1912: Macmillan and Co. 283 pp. 8%. 1 schwarze und 5 kolorierte Tafeln sowie 35 Textfigg. Schön gebd. 10 s. Eine populär geschriebene, aber gleichzeitig wissenschaftlich wertvolle Monographie der englischen Hummeln, die geeignet ist, dem Studium dieser Tiere neue Freunde zuzuführen, manche neue Tatsachen mitteilt und dem biologischen wie dem systematischen Forscher Anregung und Belehrung bietet. Die Biologie wird aus- führlich behandelt und zwar hat Verfasser seine Tiere sowohl im Freien als in der Gefangenschaft gründlich studiert; nicht am wenigsten wertvoll sind dabei die vielen praktischen Winke und Ratschläge, wodurch der Beobachter über manche bisher recht empfindliche Schwierigkeiten hinübergeholfen werden kann. So z. B. ist es dem Verfasser gelungen, recht praktische künstliche Nester zu konstruieren, die sowohl den Hummeln zusagen als dem Beobachter die Möglichkeit bieten, die Hummeln leicht und bequem beobachten zu können. Die Bestimmung der Arten wird durch die ausgezeichneten kolorierten Abbildungen sehr erleichtert, außer- dem werden die männlichen Kopulationsorgane abgebildet und die Beschreibungen der Arten sind ausführlich und instruktiv, schon auch deswegen, weil alle wichtigeren Angaben typographisch in wirkungsvoller Weise hervorgehoben sind. — Die 17 behandelten Arten der Gattung Bombus teilt Verfasser in zwei Gruppen: Rezensionen. 165 | Pollen-Storers und Pocket-Makers, letztere wiederum in Pollen- Primers und Carder-Bees, eine Einteilung, die zwar in erster Linie biologisch begründet ist, jedoch auch durch entsprechende mor- phologische Merkmale gestützt zu werden scheint. Für jede Art ist auch ein englischer Name gebildet worden, so z. B. wird Bombus soroeensis englisch ‚Ilfracombe Humble-bee‘ genannt; ob diese englischen Namen, wie Verfasser hofft, ‚will be of assistance to young students‘, scheint Referent etwas fraglich zu sein [ge- ‚ nannte Art wird hier, wie gewöhnlich B. soroensis genannt, es müßte aber soroeönsis heißen: von dem dänischen ‚,Sor@‘‘—= Soroe , [Sorö]]. Daß im systematischen Teil fast gar keine Hinweise auf ‚ weitere Literatur gegeben werden, scheint mir ein Mangel zu sein, ‚ und die einschlägige kontinentale Literatur dürfte Verf. zum großen Teil unbekannt sein. So z. B. wäre es gut, wenn er seine Mittei- lungen über den ‚Trompeter‘ (p. 47 sq.) durch Heranziehung der ‚ einschlägigen Beobachtungen von Bengtsson ergänzt hätte; ‚ in der Tat scheint aber im ganzen biologischen Teil nur auf eine ‚ einzige nicht-englische Arbeit, nämlich Hoffers „Hummeln Steier- ‚ marks‘ Bezug genommen zu werden. — Das letzte Kapitel heißt ‚ „Anecdotes and Notes“, enthält aber in der Iat ganz hübsche ‚ Beobachtungen über Leben und Treiben der domestizierten Hum- Tun en — _—— meln des Verf. — Der Preis des Buches ist bei der eleganten Aus- stattung als ganz niedrig zu bezeichnen und es kann überhaupt bestens empfohlen werden. Embr. Strand. Schoenichen, W., Methodik und Technik des naturge- schichtlichen Unterrichts. (V. Band von: Handbuch d. naturwissen- schaftlichen und mathematischen Unterrichts, herausg. von ]. Norrenberg.) Verlag von Quelle und Meyer in Leipzig. Mit zwei farbigen und 30 schwarzen Tafeln, sowie 115 Abbildungen im Text und vier Tabellen. XIV. + 611 pp., gr. 8°. 1914. Preis geheftet M. 12.—, gebunden M. 14.—. N Das Werk hat sich als Aufgabe gestellt, einen Überblick über das, was in jahrzehntelanger Arbeit auf diesem Gebiete geleistet ist und eine großzügige Zusammenfassung des heutigen Standes der Wissenschaft und der Unterrichtspraxis zu geben, es will den Lehrer bei seiner Berufstätigkeit begleiten und ihm jederzeit ein zuverlässiger und unentbehrlicher Helfer sein, die Aufgaben und Ziele des Faches und sein Verhältnis zu den benachbarten Lehr- gebieten entwickeln, die wissenschaftliche und didaktische Vor- bildung und Fortbildung des Lehrers und das allgemeine und be- sondere Unterrichtsverfahren sowie dessen Technik behandeln. Das Motto des Buches lautet ‚Aus der Praxis für die Praxis‘. Soviel wie möglich hat Verfasser praktische Vorschläge und Lehr- proben eingeschaltet, ohne die Erörterung allgemeinerer Gesichts- punkte zu vernachlässigen. — Das Buch ist schön ausgestattet und dabei billig. Strand. 1, Heft Rn ae P & Ds ur. yulr- Kr 3 na DL = Er: 2 N u - \ ER er 4 Ludwig Zukowsky: Nachsatz. | 167 Nachsatz. | Durch ein Versehen ist leider versäumt worden, meiner im 79. Jahrgang dieser Zeitschrift, Abteilung A, 10. Heft, pag. 102 erschienenen Arbeit ‚‚Alter Bulle von Bubalis coRei needs in Carl Hagenbecks Tierpark“ die Abbildung 3 anzugliedern. Untenstehendes Bild zeigt die in der Abhandlung fehlende Ab- bildung. Das obere Bild stellt das Gehörn eines von Thomas ‚nördlich von Nairobi erlegten alten Bullen von Bubalis cokei tanae 'Matschie et Zukowsky dar, wäh- ‚rend das untere Bild das Gehörn eines alten Bullen von Bubalis cokei schillingsi Matschie et Zu- ‚ kowsky zeigt, welchev.d.Decken am Jipesee im Südosten des Kili- ma-Ndscharo erbeutete. Das Gehörn von Bubalıs cokei tanae kennzeichnet sich durch die schwachen und gleichmäßigen Rundungen, den nach hinten laufenden Mittelteil, die schwach gerundeten, nach innen laufenden, ‚nicht sehr langen Spitzen und die ‚ zurücktretenden Spitzenknicke, ‚deren Lage durch den hohen Stand des Gehörns bezeichnet "wird. Im Gegensatz hierzu weist ‚das Gehörn von Bubalis cokei ‚ schillingsi sehr starke und plötz- ‚liche Rundungen, nach vorne ‚laufende Mittelteile, gerade, in ‚ gleichem Abstande nebeneinander ‚ herlaufende, lange Spitzen und ‚nach vorn verlagerte Spitzen- ‚knicke auf, wodurch das Gehörn einen tiefen Stand erhält. | | Bubalis cokei tanae kommt im oberen Tanagebiet vor, während ‚ Bubalis cokei schillingsi das Gebiet des oberen Pangani bewohnt. Die beiden abgebildeten Gehörne sind die Originalstücke der ‚ Beschreibung und Eigentum des Königlichen Zoologischen Museums zu Berlin, wo sie von Herrn Wilhelm Zopf photographisch auf- ‚genommen wurden. Ludwig Zukowsky-Stellingen, Bez. Hamburg, 31. März 1914. 1. Heft R Na: fi r Stenalmn) apa ad aa daran dan DENT F ad RU | Heft: 11. 12. Inhalt der Jahresberichte. = iQ Mammalia. Aves. Reptilia und Amphibia. Pisces. Insecta. Allgemeines. Coleoptera. Hymenoptera. Lepidoptera. Diptera und Siphonaptera. Rhynchota. Orthoptera— Apterygogenea. Myriopoda. | Arachnida. Prototracheata. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Gene unieata: [straca, Pycnogonida. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora Brachiopoda. Bryozoa. Vermes. Echinodermata. Coelenterata. Spongiae. . Protozoa. Nicolaische Verlags-Buchhandiung R. Stricken, 4 Berlin W. 57, Potsdamer Sir. 90. ' Archiv für Nafurgeschichte zahlı für Original-Arheiten 2°" Honorar von 25,- m. ren age 40 Separate Man wende sich an den Herausgeber Der Verlag: Der Herausgeber: = en er Embrik Strand Erlass Buchhandlung R Sticker 0 105 © Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90 3 — Bericht über die wissensehaftliehen Leistungen im Gebiete del Be Entomologie } 1833-1862 25 Jahrgänge je 10 M. = 250 M., einzeln je 15 N 1863-1879 10 Oi 2», er 1880-1889 10 „30, — 300, su 1890-1899 10 3 „0,0400 „a ” 1900-1909 10 5 „100 „ =100 „ „ „10. 1910 | er 156 , Die ganze Sammlung 2150 M. Der Bericht enthält Arbeiten von: Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, Fowieil Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, von Seid itz, Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennings, Grünbe Stobbe, Stendell, Nägler, Illig. ne Julius Brandstätter (G. Neumann), Leipzig. = nm Lu Eu 2 u el I TRIAL IMMIMIMIMUMNMUBMIMNMNRUNIANRRNINNN sch: _ GEGRÜNDET VON A. F.A WIEGMANN, FORTGESETZT VON WER ERICHSON, F. H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W.WELTNER unD E. STRAND. EIN RIRIEIRRUELBEILREEIRIRUENRIANANEIRILN LEITERN ENIBIBHNIRHRNBNBIEIRIMITIBNBIRIBIBLRBIMIMNRLBUNIBININRNANN ITEM MIN ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914. 7 | Abteilung A. i x 1 i n x) 2. Heit. u, Ä HERAUSGEGEBEN VON . EMBRIK STRAND (BERLIN). NICOLAISCHE 1. ERLAGS- BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. LEER = = = = - = = = = - - = = = = = = = - - = - = = = = = = = = - = - - = - = - = = = = = = = = = - - - = = = - [7 En u nn nn Ar ı Driginal-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte. Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginiert und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die ım Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische | Literatur. | Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. | Die mit f bezeichneten Sabeier behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte . . 50,— M. pro Druckbogen. „ ‚„„ Originalarbeiten . 25,— M. ‚, Mr oder 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Pen erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. ; Der Verlag: | Der Herausgeber: Nicolaische Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105. Berlin W., Potsdamerstr. 90. {> Nas ES “ ARCHIV NATURGESCHICHTE GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F.ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER unD E. STRAND. ee I a ee.) . ACHTZIGSTER JAHRGANG. | 1914. Abteilung A. 2. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. Seite Oldenberg. Beitrag zur Kenntnis der Er Drosophiliden 7 (Dipt.). (Mit 3 Textfig.) ; Strand. Zwei neue afrikanische und eine. prientahiehe Art ar - Noctuidengattung Fodina Gn. . . . ee Fenyes. H. Sauter’s Formosa- Ausbeute, Aleoehirinke al. 45 | Strand. Zwei neue Formen der Noctuiden-Gattung Gnamptonyx “ Hamps. BER RER 56 | Strand. Zwei neue Foren Ger Eienkälkähen mie Hedins ls 3 E31 PER N Förster. Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen „ . 5 Strand. Zoologische Ergebnisse der Expedition des Herrn G. Tessmann nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. Lepidoptera. IX. (Mit 4 Taten) A221 BAER N Bischoff. Eine weitere neue en lorde von Eormosa .:. .. Krausse. Entomologische Notizen (Form., Col., Orth., Dipt., Isopt., B Tep., Bibi nn. se Krausse. Einige Notizen über sardische Säugetiere . . ... . 1% Krausse. ‚Splitters“ und „Lumpers“ .. N Krausse. ‚‚Teleologie‘“ und Nat chat, ER Se Krausse. ‚Entia non sunt creanda sine necessitate“ ..... 1671 Schultze. Zur Kenntnis der ersten Stände von einigen west- und | zentralafrikanischen Heteroceren (Hierzu 3 Taf. und 1 Text- fig.) (Fortsetzung und Sehluss) 5 - . sen cn Strand. Hymenoptera von Ceram, Bali und Perak „ . .... Strand. Lepidoptera aus: Kamerun wi 3 2 nu o0 on . ‚, Beitrag zur Kenntnis der europäischen | Drosophiliden (Dipt.) Von Lorenz Oldenberg in Berlin. (Mit 3 Figuren im Text.) | | Unter den Drosophiliden, die ich im Laufe der Zeit bei Berlin ‚und auf Sommerreisen zu sammeln Gelegenheit hatte, befinden sich außer ein paar neuen auch weniger bekannte Arten, deren genauere Beschreibung sich verlohnt.. Auch häufigere einheimische Arten und ‚Gattungen sind in die vorliegende Betrachtung mit einbezogen wor- ‚den, denn es läßt sich noch manches über sie sagen, und wie viele Fragen bedürfen noch der Aufklärung! Von der Gattung Drosophila ‚selbst sind zunächst nur wenige Arten ausgewählt, die besonderes “Interesse für mich hatten und bezüglich der Abgrenzung keine Schwierigkeiten boten, wie es bei manchen älteren der Fall ist. Andere Arten als eigene Funde sind nur ausnahmsweise berück- sichtigt. Im allgemeinen werden nur Ergänzungen zu den vor- | en Beschreibungen von Arten und Gattungen gegeben, wo es jedoch im Zusammenhang zweckmäßig erscheint, auch bekannte ‚Angaben wiederholt. Mit diesen Beiträgen zur Systematik wird ‚noch lange nicht eine vollständige Charakterisierung der in Frage ‚kommenden Gattungen und Unterfamilien erreicht; dazu wäre eine ‚gründlichere Untersuchung der gesamten Organisation erforderlich, ‚vor allem auch solcher Körperteile, die, wie das so wichtige Hypo- ‚pygium, hier nur ganz unzureichende Berücksichtigung gefunden ‚haben. | Als Dyosobhilinae (oder Drosophilidae) im engeren Sinne sehe #ich hier vorläufig nur solche der früher zu den Drosophiliden ge- ‚rechneten Gattungen an, welche (unter anderm) konvergente pv!), ‚eine deutliche Analzelle?) und folgende Aderung aufweisen: Randader, ähnlich den Ephydriden, mit zwei Einschnitten: ‚der erste, flachere und schwächere (mehr eine Verdünnung der ı Randader und Verengung von unten her) liegt nicht weit hinter der | Wurzelquerader, der zweite, tiefere (Haupt-)Einschnitt vor dem Ende der ersten Längsader bezw. Hilfsader; diese Costaleinschnitte sind schwächer oder stärker ausgebildet. Der folgende Teil der ‚ Randader bildet scheinbar die Fortsetzung der ersten Längsader. orb = Orbital-, oc = Ocellar-, v = Vertical-, pv = Postvertical-, ide = Dorsocentral-, a = Akrostichal-, sa — Supraalar-, ia — Intraalar-, pa = Postalar-, praesut — Präsutural-, praea —= Präalar-, praescut = | | Präskutellar-, pth = Prothorakal-, npl = Notopleural-, stpl = Sterno- l 2, Heft 2 Lorenz Oldenberg: Die Kante zwischen beiden Einschnitten ist mit regelmäßigen zwei- reihigen Wimperbörstchen besetzt, die sich oft von denen des fol- genden Vorderrandes abheben und mit einem größeren, meist un- gleichen Börstchenpaar zu endigen pflegen. Außerdem befindet sich eine stielförmige Verschmälerung der Randader gleich hinter der geschwollenen Flügelwurzel; dieses kräftiger beborstete Wurzel- stückchen schließt gewöhnlich mit einer oder zwei auffallend großen Borsten ab. Die erste Längsader endigt weit vor der Mitte des Flügelvorderrandes. Die Hilfsader ist nur in ihrem kürzeren oder längeren Basalteil selbständig und deutlich, im Endteil undeutlich ° bis verschwindend; soweit hier noch kenntlich, läuft sie dicht an j 8 der ersten Längsader entlang, deren Ende sie zustrebt, mit ihr dort °\ verschmilzend.. — Cyrtonotum mit seiner gleichmäßig starken Hilfsader, die sich erst am Flügelrande mit der ersten Längsader vereinigt (und mit noch anderen abweichenden Eigenschaften, ° s. Tabelle), bleibt dann als isolierte Gattung in der nächsten Ge- | folgschaft der Drosopdhilinae stehen. Ob es zweckmäßig ist, die Grenzen weiter zu ziehen und auch solche Formen, wie Cyrionotum, \ oder noch andere, einzuschließen, wird die Betrachtung der Exoten lehren. Zweifelhafter ist mir die Zugehörigkeit der Gattung Au- | lacogaster, bei welcher außer einem ungewöhnlichen Verlauf der | Hilfsader noch genug andere Organisationsunterschiede in Frage kommen. Es ist ja auch nicht nötig, sämtliche Gattungen in irgend- eine größere Unterfamilie hineinzupressen. Die Astiinae (Astia und Liomyza) scheiden schon wegen Divergenz der pv aus; ebenso die | Gattung Periscelis, deren Flügelbildung überdies eine ganz andere | ist. — g Allgemein ist über die hier besprochenen Gattungen noch fol- | gendes zu bemerken: | N Die Augen sind, auch wo sie kahl erscheinen, bei mikrosko- pischer Betrachtung mit kleinen Börstchen oder Härchen bedeckt, die stärker (mehr stabförmig-stachelig) oder schwächer, zuweilen äußerst unscheinbar sind und dichter oder zerstreuter stehen. X Randader bildet scheinbar die Fortsetzung der ersten Längsader. Periorbiten dem Augenrande großenteils anliegend oder nahe . . . . . e liegend, wenigstens in ihrem oberen Verlauf; das untere, meist spitze und mehr einwärts gerichtete Ende freier (bei Aulacogaster | unten abgerundet: bei Cyrionotum Periorbiten vom Grunde an frei). | | Fühlerborste entweder scheinbar kahl, in Wirklichkeit mikro- skopisch pubeszent (Gitona, Acletoxenus, Aulacogaster, Liomyza) oder mit nach der Spitze hin an Größe abnehmenden Fiedern ver- sehen, die eine obere, vollständige und eine untere, an der Basıs mehr oder weniger unvollständige Fläche bilden. Die Fiedern sind | meist an einer stärkeren geraden Achse angeordnet; in manchen | Fällen ist diese aber schwächer und an den Verzweigungen winkelig | gebogen. Im ersteren Falle trägt die Achse außer den großen Fiedern gewöhnlich noch kleinere Strahlen oder Härchen in ge- s Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.).. 3 ringerer oder größerer Zahl; sehr zahlreich sind diese z. B. bei Stegana Stroblii, wo sie eine auf der Innenseite der Fühlerborste zwischen den beiden Fiederflächen stehende Zone oder Bürste ‚ bilden. | Eine Knebelborste als Abschluß einer Reihe kleinerer seitlicher Mundborsten oder -Härchen ist bei den Drosophilinae und Astiinae . stets vorhanden, durch Größe ausgezeichnet; bei Aulacogaster wird ‘sie durch noch größere Seitenborsten übertroffen; sie fehlt bei | Periscelis. | Regelmäßig vorhanden, wenn die folgenden Beschreibungen keine gegenteiligen Angaben enthalten, sind: Zwei Paar v, je zwei npl und stpl; von letzteren ist die hintere meist größer. Eine pth kann ich bei vielen Gattungen nicht wahrnehmen: ‚sie scheint dort sehr schwach zu sein oder zu fehlen (Drosophila ?). Bei manchen Gattungen ist sie jedoch deutlich, wenn auch klein " (bei Leucophenga sehr klein, bei Gitona und Camilla deutlicher, bei Periscelis ziemlich stark). Die seitlichen, auf die (etwaige) praesut folgenden Borsten des Thoraxrückens könnte man entweder alle als sa gelten lassen (s. Czerny über Drosophila, Zeitschr. f. Hym. u. Dipt., 3, 1903, S. 199, ‚Anm. betr. Coquillet) oder man kann gewisse davon, weil sie eine | höhere, der Thoraxmittellinie genäherte Stellung einnehmen, als ia betrachten ( s. z. B. Cyrionotum, Stegana, Aulacogaster) ; namentlich bei Gattungen mit breitem Thorax, wie Stegana, ist dies bei einer vorderen sa und mehr noch bei der hintersten pa ersichtlich. Wo ‚nichts anderes erwähnt ist, sind in der Regel die praesut und vier | Borsten der dahinter liegenden Region (sa + ia) nachweisbar. Die Beborstung der Beine ist noch zu untersuchen. Präapikal- \ borste der Schienen nicht immer und nicht an allen Beinen deutlich; ‘gut erkennbar z. B. bei Drosophila unimaculata, sehr kräftig bei Cyrtonotum. Bei dieser Gattung ist auch ein Borstenkranz am Ende ‚der Mittelschienen besonders gut entwickelt, was sonst oft nicht ‚der Fall ist. | Die Randader ist nur bei Cyrionotum mit einer Reihe starker Dornen besetzt, sonst höchstens schwach gedörnelt (Camilla acuti- Dennis) oder weitläufig gewimpert. Die vierte Längsader ist in ihrem letzten Abschnitt der dritten parallel oder mit ihr konver- ‚gent, nur bei Cyrtonotum abwärts gebogen. Die Basalquerader, ‚welche die hintere Basalzeile von der Diskoidalzelle trennt, ist auch ‚in Fällen, wo sie der Kürze wegen als fehlend bezeichnet wird, meist | nur undeutlich. Analzelle und Analader fehlen bei den Astiinae; bei Periscelis ist die Analzelle noch als schwachgerandeter Flecken „erkennbar. Alula außer bei Astia enden. | Die Abbildungen der Hypopyge von se hymomyza fuscimana und A dıstincta sind von Prof. Hendel gezeichnet, dem ich auch verschie- ‚ dene Auskünfte, namentlich über Dipteren des Wiener Hofmuseums, ‚verdanke. Wo meine Literatur nicht zureichte, halfen Freund 1* 2. Heft A H Lorenz Oldenberg: Lichtwardt und das Deutsche Entomologische Museum mit ihren Bücherschätzen aus. Von allen berührten Faunen-Gebieten erwiesen sich die un- garischen Südkarpathen (Herkulesbad) als das reichhaltigste für interessante Drosophiliden, wie für manche anderen Dipteren- Gruppen; ich möchte nicht unterlassen, auf diesen gesegneten Land- strich, der ja schon als entomologische Fundgrube bekannt ist, nochmals aufmerksam zu machen. 1. Mycodrosophila n. g. Im Juli 1912 fand ich an Baumschwämmen bei Herkulesbad Gesellschaften einer sehr niedlichen Drosophilide, die leicht als Drosophila Johni Fok. (aus Slavonien) zu bestimmen war; bei ° Durchsicht von Löw’s Schriften stellte sich aber heraus, daß auch die Beschreibung von Amiota (Phortica) poecilogastra Lw. (aus Süd- rußland) auf mein Tier durchaus paßt. Diese Beschreibung ist so | charakteristisch, daß die Synonymie mit John ohne Bedenken an- genommen werden muß; die Einreihung von Zoecilogastra unter Amiota kann nur auf einem Versehen beruhen. Der Phortica steht die Art ferner als der Drosophila. Doch auch in dieser Gattung kann sie aus mehreren Gründen nicht verbleiben; sie wird Ver- treterin eines neuen Genus, für dasich mit Rücksicht auf ihre Fund- stätte (uöxns, Gen. uöxnvog oder uöxov = Pilz) den Namen Myco- | drosophila®) wähle. Von beiden Gattungen unterscheidet sie sich "| durch anders beschaffenen Flügelvorderrand, kürzere zweite Längsader, andere orb und nur ein Paar dc, von Phortica außerdem durch Fehlen der Basalquerader und der praesc, durch Größe der pv und durch einfache Beine. Gattungscharaktere und Vergleich mit Dyosopdhila. Gestalt im allgemeinen wie bei Drosophila. Augen wie bei dieser | geformt; Augenbörstchen kurz und schwach, weitläufig stehend (bei Dros. verschieden). Stirn unten etwas breiter als die größte | Augenbreite, dort fast parallelrandig. Die kurzen Periorbiten ent- fernen sich mit ihrer unteren Spitze vom Augenrande und reichen | bis zur Längsmitte der Stirn oder wenig weiter. orb: um die Stirn- längsmitte nur zwei große, die hintere aufwärts, die vordere ab- | wärts gerichtet (bei Dros. drei große), dazwischen ein sehr kleines, | aufrechtes Härchen. pv groß, fast die Größe der v erreichend. Ein || Kranz schwacher Occipitalbörstchen. oc abwärts divergent. | Zweites Fühlerglied mit Rückenborste und sehr kleinen Börstchen, | ?) Streng genommen ist das Wort Drosophila sprachlich nicht ganz korrekt: Nach Kretschmer, Sprachregeln für die Bildung und Betonung zoologischer und botanischer Namen (Berlin, Friedländer & Sohn 1899), $ 6e, 8. 5 muß bei Zusammensetzungen mit @ilog dieser Bestandteil stets | voranstehen. Da sich aber die zahlreichen dieser Regel nicht entsprechenden entomologischen Gattungsnamen nicht mehr abändern lassen, sei es gestattet, das Wort Drosophila zu weiteren Zusammensetzungen zu verwenden. Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 5 ‘ drittes etwas länger als breit, dicht pubeszent. Fühlerborste mit etwa sieben Strahlen, von denen zwei am Ende unterseits stehen, außerdem mit kleinen Härchen. Backen sehr schmal, hinten breiter, ' Augen am Hinterrand unten etwas verschmälert. Gesicht schwach breit gekielt, wie bei Dros. Mundrand ganz wenig aufgeworfen. 'Mundöffnung mäßig groß. TIaster mit einer Endborste (Dros.: bei verschiednen Arten ungleich). Zunge mit großen Saugflächen. Am seitlichen oberen Mundrand eine Härchenreihe, vorn mit einer ‚größeren Knebelborste (Behaarung dieser Strecke bei Dros. zu- ‚weilen reichlicher); Backen hinter der Mitte mit einer unten- stehenden Seitenborste; Hinterkopf unten an der Backengrenze mit je einer abwärts gerichteten Borste. Thorax erheblich gewölbt. Nur ein Paar dc (bei Dros. zwei Paar), das kurz vor dem Breitengrad der Flügelwurzel steht. "praesc fehlen (wie in der Regel bei Dros.). a nicht gänzlich ab- ‚wesend, wie Pokorny meint, sondern äußerst klein in zahlreichen "Längsreihen, ohne Beeinträchtigung des Thoraxglanzes. h: eine ‚obere und eine untere (außer ganz kleinen Börstchen). 1 praesut. ‚Eine praea. Von den beiden folgenden sa ist die zweite besonders ‚groß; hinten eine kleine pa (bei Dros. ist diese Borstenreihe gleich- ‚mäßiger an Größe). Schildchen gerundet (bei Dros. flacher) mit ‚vier Borsten; das vordere, am Seitenrand stehende Paar kleiner als "das Endpaar. Hintere stpl größer als die vorderen. Hinterleib wie bei Dros., Ende beim & unten dichter behaart. Hypopygium eingezogen. Legeröhre unten kurz vorstehend, aus ‘breitem Grunde verschmälert und nach oben gebogen (wie Dros.); bei weiterem Hervortreten läßt sie drei Glieder erkennen. | Beine schlank, normal. Vorderschenkel rückseits oben und ‚unten beborstet, wie bei Dros.; Präapikalborste an den Hinter- ‘schienen deutlich, an den vorderen Paaren undeutlicher (bei Dros. ‚leichter erkennbar). | Flügel im ganzen ähnlich Dros., doch in der vorderen Region ‚etwas abweichend. Randader, wie bei jener, am Vorderrande ein wenig verstärkt, die entsprechend verbreiterte erste Längsader ‚bildet an ihrem Ende scheinbar die Fortsetzung des Vorderrandes. ‚Der zweite Costaleinschnitt ist aber viel tiefer als bei Dros., nämlich ‚reichlich so lang als die vordere Ouerader (bei Dros. kürzer als diese) ; die Randader erweitert sich vor diesem Einschnitt zu einem breiten ‚Zähnchen, so daß die Costalzellehier vonder Flügelfläche abgeschnürt "wird. Häufig ist derVorderrand der Costalzelle einwärts gebogen, so ‚daß der Zahn mehr in Erscheinung tritt; liegt er dem Flügelrande an, Bi ist er schwerer wahrzunehmen. So erklärt es sich, daß Löw und ‚Pokorny von der Zahnbildung nichts erwähnen; doch machen sie auf die tiefschwarze Endigung der Costalzelle aufmerksam. Ob diese Schwärzung ein Gattungs- oder nur ein Artmerkmal bildet, Übleibe dahingestellt. Der Außenrand zwischen den beiden Costal- einschnitten ist fast geradlinig; die dort zweireihigen Randbörstchen endigen nicht mit einem wesentlich stärkeren Borstenpaar, wie bei an u — 2. Heit 6 Lorenz OÖldenbers: ‚Dros., und sind nur unbedeutend länger als die folgenden des Vorderrandes (bei Dros. ist dieser Unterschied deutlicher). Der Flügelrand trägt außerdem feinere, mehr aufgerichtete, weitläufiger gestellte Wimpern, welche die Costalbörstchen nur wenig überragen und nicht in jeder Richtung sichtbar werden, auch wenig auffallen (bei Dros. ebenfalls). Von der Hilfsader ist nur ein kurzer Basalteil deutlich. Bald hinter dem Ende der dritten Längsader nimmt die Randader an Stärke etwas ab (beides wie bei Dros.). Auch alula ebenso: klein, aber deutlich, durch einen scharfen Endeinschnitt begrenzt, am Unterrande ziemlich lang gewimpert; vom Einschnitt an nimmt die lange Wimperung des übrigen Unterrandes nach der Flügelspitze hin allmählich ab. Zweite Längsader mit der dritten stärker divergent und viel kürzer als bei Dros.: der zweite Ab- schnitt der Randader ist nur etwa 115mal so lang als der dritte, dieser 2,—3mal so lang als der vierte (bei Dros. ist der zweite Randaderabschnitt 2—3mal so lang als der dritte, dieser höchstens zweimal so lang als der vierte). Eine vom Endpunkt der zweiten Längsader gefällte Senkrechte trifft die vierte noch vor ihrer Mitte (bei Dros. hinter der Mitte); die Flügel sind entsprechend breiter, mit stärker gewölbtem Vorderrand. Dritte und vierte Längsader von der hinteren QOuerader an parallel. Hintere Basal- mit der Diskoidalzelle verschmolzen; vordere Querader ungefähr auf der Mitte der so entstandenen gemeinschaftlichen Zelle, hinter der Mündung der ersten Längsader stehend. Hintere QOuerader fast senkrecht auf der vierten Längader, mit der fünften einen mäßig spitzen Winkel bildend und ungefähr so lang wie das sanft abwärts gebogene Endstück der letzteren. Analader verkürzt und schwach entwickelt, wie die Analzelle. Mycodrosophila poecilogastra Löw (Löw, Zeitschr. f. d. ges. Naturw. XLIII, S. 419, 1874, als Amiota). Syn.: Drosophila Johni Pok. (Mitt. des Naturw. Vereins Troppau, Nr. 4, S. 63, 1896). Kopf gelb, unten blasser. Stirn in gewisser Richtung silber- schimmernd, nach oben gesättigter gelb bis braungelb. Periorbiten glänzend dunkelbraun, in je einem tiefschwarzbraunen, dreieckigen Längsstreifen liegend, der, dem Augenrande sich anschließend, nicht ganz bis zum vorderen Stirnrande herabreicht. Hinterkopf gelblich, oben schwarzbraun verdunkelt, zwischen Stirn und Thorax- ansatz zuweilen heller; unten gelbweiß mit schwachem Silber- schimmer, wie die Backen. Gesicht weißgelb, glänzend. Drittes Fühlerglied hellbraun, seltener auch das zweite oben gebräunt.. Das als breiter Wulst vortretende Praelabrum ist dunkelbraun; auch die Mundecken und zuweilen die Tasterenden sind gebräunt- Der glänzend schwarzbraune, oben schwarze Thoraxrücken ist in der Notopleuralgegend von den Brustseiten, wie bei Astia amoena und concinna, durch einen dunklen Rand scharf abgegrenzt; über diesen Rand zieht sich eine viel hellere, rötliche Zone vom Schild- chen her seitlich entlang bis um die Schultern herum; diese geht nach oben hin ganz allmählich in Tiefschwarz über. Auch Schild- Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 7 chen oben schwarz. Mesophragma braun. Schwingerknopf braun ' gefleckt. Beine blaßgelb. Vordertarsen des Z außen mit einer Reihe von etwa sieben feinen, aufwärts gekrümmten Wimpern; auch die Vorderschienen tragen in ihrer äußeren Hälfte etwa drei solche, aber kleinere Wimpern. Hinterleibszeichnung sehr charakteristisch, von Löw wie von Pokorny zutreffend, wenn auch ungleich, be- schrieben. Letzterer vergleicht sie mit Asia concinna, meint aber wohl amoena, denn erstere hat einen einfarbig gelben Hinterleib. Stehen viele Exemplare zur Verfügung, so sieht man, daß die Zeich- ı nungen recht veränderlich sind. Die drei ersten Tergite oben jeder- seits mit einem kleineren, der vierte und fünfte mit einem größeren schwarzen Fleck, letztere zwei Flecken nach oben meist dreieckig oder rundlich verschmälert, erstere je drei Flecken von verschie- dener Gestalt und Ausdehnung. Außerdem ist meist noch eine , Reihe äußerer Flecken vorhanden, die mehr auf der Unterseite liegen und vorwiegend an den drei ersten, oft auch an den beiden ‚letzten Ringen auftreten; sie können sowohl unter sich als mit den oberen Flecken hinten zusammenhängen; am vierten und fünften ‚ Ring liegen sie jedoch, wenn überhaupt vorhanden, meist isoliert, | besonders am fünften. An den drei ersten Ringen entsteht durch ‚ die seitliche Verbindung der Fleckenpaare häufig eine halbmond- ‚ förmige, gemeinschaftliche (ähnlich manchen Syrphuszeichnungen) ‚ oder eine mehr parallelrandige Makel; die Fleckenpaare können an diesen Ringen fast ganz zu Längsbinden zusammenfließen. Die ‚ äußere Fleckenreihe kann völlig verschwinden (öfter beim) ; seltener —— —— _ — —— ne a ) [ind sämtliche Zeichnungen rötlich oder ganz blaß. | Flügel schwach gelblich getrübt (Pokoıny gibt an: hyalin, ' Löw: grau-hyalin), besonders nach dem Vorderrande hin; die | Costalzelle ist jedoch, abgesehen von der Basis, blasser. Zähnchen vor dem zweiten Costaleinschnitt tiefschwarz, auch der gegenüber- liegende Berührungspunkt der ersten Längsader und Randader ist Ä geschwärzt, die Basis der Marginalzelle ein wenig gebräunt. | Körperlänge bis gegen 2 mm. | 2. Drosophila Fall. | Drosophila trivittata Strobl fand ich im Juli 1912 in beiden | Geschlechtern bei Herkulesbad zahlreich an Baumschwämmen. Die gute Beschreibung, welche Strobl von einem einzelnen Weibchen ‚ gegeben hat (Wiener Ent. Zeit. XII, 8, 1893, S. 282), läßt sich daher Meroanzen. | Fühlerborste oben mit etwa fünf, unten am Ende mit etwa zwei größeren Kammstrahlen. Augenbörstchen dünn, ziemlich weit- ‚ läufig stehend. Die Backen, hinten etwas herabgehend, erreichen mehr als %; ' der Augenhöhe und tragen ganz hinten je eine größere Borste. Taster mit einer kurzen Endborste. Hinterkopf oben dunkel, unten ‚hell. a in ungefähr sechs Reihen. h: eine obere und eine untere. Die drei scharf gezeichneten, den Rücken ganz durchlaufenden 2, Heft 8 Lorenz Oldenberse: ' Thoraxstriemen vereinigen sich hinten in der Gegend der vorderen dc. Die Mittelstrieme, welche fast immer vier a-Reihen umfaßt, erweitert sich ganz allmählich nach hinten; die Seitenstriemen sind vorn etwas breiter, ganz vorn jedoch außen bogenförmig ver- schmälert und nach dem Vorderende der Mittelstrieme hin zuge- spitzt, mit dieser sich meist vereinigend. Die zwischen den drei Striemen frei bleibenden zwei gelben Linien sind gewöhnlich am äußersten Vorderende kurz gespitzt und verschmälern sich dann aus breiterem Grunde allmählich nach hinten. Rückenflecken des Hinterleibs von verschiedener Gestalt und in sehr verschiedenem Grade ausgebildet, klein und rund bis groß, bindenartig oder mehr dreieckig; sie können sich auf fast alle Tergite erstrecken oder nur auf einige vordere, auch so blaß ausfallen,daß sie fast ganz oder völlig verschwinden. Auch ist bei den meisten Exemplaren, haupt- sächlich den Weibchen und an den vorderen Ringen, je eine Reihe äußerer Flecken vorhanden, die sich dem Seitenrande der Tergite anschließen und dort verschmelzen können; bei stärkerer Aus- bildung streben sie, sich auch dem Hinterrand der Tergite anlegend, der inneren Fleckenreihe zu, mit der sie sich oft vereinigen®). Borsten der Oberseite des Körpers schwarz, auch die Behaarung der N Oberseite fast ganz dunkel. Körperlänge 1%4—21, mm. Von der merkwürdigen Drosophila nigrosparsa Strobl (Dipt. 7 v. Steierm. IV, S. 267, 1898) fand ich einige Exemplare beider Geschlechter im Juli 1896 nahe den ‚Heiligen Drei Brunnen“ bei 7 Trafoi, 2 22 Anfang Juli 1908 auf feuchtem Waldboden bei | Wölfelsgrund im Glatzer Gebirge, 1P am2.August1900 beiMacugnaga. Stirn unten breiter als die größte Augenbreite; dicht gelbgrau be- stäubt, unterer Teil breit rotgelb; dunkler braun sind der Ocellen- fleck und zwei oben schmale, unten breite Bogenstriemen, die dene Periorbiten innen anliegen und sich unten fast berühren. In der Richtung der beiden oberen orb folgt auf dem unteren rotgelben Stirnteil eine Reihe von etwa fünf Härchen. Von den beiden unteren Hauptstrahlen der Fühlerborste steht die erste, viel größere der Basis verhältnismäßig nahe. Taster mit einer Endborste. Schul- tern außer der Hauptborste mit einigen kleinen. Augenbörstchen dichtstehend. Die zahlreichen über den ganzen Thoraxrücken ver- streuten Börstchen stehen auf dunklen Punkten, die dc auf kleinen schwarzbraunen Flecken. a in 6 Reihen. Von den dunkelbraunen Längsstriemen des Thorax sind die drei mittleren deutlicher und zusammenhängender als die zwei äußersten, über die Quernaht laufenden, doch sind zuweilen auch jene kaum vorhanden. Manch- mal zeigt sich eine Querstrieme an der Quernahtgrube. Eine un- vollständige braune Strieme geht über die Meso- und Pteropleuren. 2) Die so weitgehende Veränderlichkeit in der Fleckenzeichnung des Hinterleibs bei ein und derselben Art ist wohl zu beachten; es können sonst leicht bloße Variationsformen irrtümlich als selbständige Drosophila- Arten angesehen werden. _ Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 19) Die schwarzbraunen OQuerbinden der Tergite lassen meist hinten einen schmäleren, vorn einen breiteren hellen Saum frei und sind häufig vorn erweitert. Flügel blaßbraun getrübt, besonders nach ; dem Vorderrande zu, in der Weise, daß der Flügel nach vorn hin ' am Grunde schmal, an der Spitze breit verdunkelt ist; die Bräu- ' nung zieht sich hauptsächlich an den Längsadern entlang (bis zur ‚ vierten einschließlich), die auf den verdunkelten Strecken etwas ‚ verstärkt sind. Oueradern deutlich braun gesäumt. Randader: , zweiter Abschnitt 21, mal so lang als der erste und dreimal so lang ‚ als der zweite, dritter reichlich 14, mal so lang als der vierte. Ab- schnitte der vierten Längsader etwa wie 113:1:11). Die äußere Querader kommt dem letzten Abschnitt der fünften Längsader an , Länge ungefähr gleich. Hüften dunkel. Beine braungelb. Schenkel namentlich oberseits bis gegen die Spitze hin mehr oder weniger , schwarzbraun, bei beiden Geschlechtern. Letzte Tarsenglieder , etwas verdunkelt. Vorderschenkel mit nach unten und außen ge- richteten, kürzeren und längeren Borsten. Hinterschenkel auf der , Rückseite glänzend. Präapikalborste der Hinterschienen stark. Sonst Beine nur kurz behaart. Hinterschienen etwas gekrümmt, aus schmalem Grunde nach dem Ende zu verbreitert, vor diesem , mit einer längeren flachen Ausbuchtung; beim 4 ist letztere deut- ‚ licher und das Ende der Hinterschienen etwas verdickt. Der drei- eckige lappenartige Fortsatz, der sich beim & unterseits am Grunde der Hinterferse befindet, ist ziemlich spitz; beim 2 findet sich an dieser Stelle statt des Anhanges nur eine etwas stärkere und längere, vom Fersengrunde nach dem Ende hin abnehmende Behaarung. | Drosophila unimaculata Strobl (Wiener Ent. Z. XII, 8, S. 281, 1893) fand ich in den Alpen (Linthal im Kanton Glarus, drei Exem- , plare), bei Schönmünzach im Schwarzwald und bei Herculesbad (je ein Exemplar). Zu Strobls Beschreibung möchte ich noch be- merken: Augenbörstchen dicht stehend. Die beiden das Stirn- dreieck begrenzenden, lanzettförmigen, unten zusammenstoßenden ‚ oder sich vereinigenden Stirnstriemen sind dunkelrot bis schwarz- _ braun, auch die Fühler dunkelrot bis schwarzbraun verdunkelt. , Fühlerborste oben mit etwa 5, unten mit 2—3 größeren Strahlen. \ Taster am Ende mit einigen Borsten. Die beiden mattroten, un- _ deutlichen Längsstriemen des Thorax haben meist vor und hinter der Ouernaht einen dunkleren, braunroten Farbenton, so daß dann ‚ zwei Paar dunklere Flecken hervortreten. Mit jenen alternieren drei ebenfalls undeutliche, breite, schwärzliche Striemen. Außerdem ist eine oberhalb der sa über die Quernaht laufende, rötliche, fleckenbildende Zone von unbestimmter Ausbildung vorhanden. | a nur sechszeilig. Eine obere und eine untere h. Der breite dunkle , Mittelstreif sowie die beiden ihn begleitenden roten Striemen setzen ' sich mehr oder weniger deutlich über das Schildchen fort. Flügel ‚ rostbraun getrübt (dunkler als bei phalerata). Körper größer als \ bei Phalerata. 2, Heft 10 Lerenz Oldenbers: Strobl erklärt im zweiten Nachtrag zu den Dipteren von Steiermark, 1909, S. 211, seine Art für synonym mit maculidennis Gimm., wie ihm von Sintenis aus Livland gesandte Stücke be- wiesen. Daß hier ein Bestimmungsirrtum vorliegen muß, ergibt sich ohne weiteres aus der Beschreibung Gimmerthals (Corr. Bl. Riga I, 106, 5, 1847). Dr. maculidennis hat folgende Eigenschaften: Untergesicht weiß, in gewisser Richtung bräunlichgrün schillernd. Stirn metallisch grün, Augenrand weißlich. Fühler schwarz. Mittelleib aschgrau, auf dem Rücken braungrünlich, mit undeut- lichen Striemen. Schildchen ebenso, an den Seiten weißgrau ge- randet. Hinterleib grünlich. Beine durchaus schwarz. Schwinger weiß. Flügel etwas bräunlich, an der Mündung der ersten Längsader ein brauner Punkt. Raum zwischen dem Rand- und dem zweiten Längsnerv ein wenig dunkler braun; auf der übrigen Flügelfläche mehrere hellere, nicht scharf begrenzte Flecken. Länge 2—3 Linien. — Diese Art wird schwerlich eine Drosodhila sein; Schiner (F. A. II, S. 280) vermutete in ihr eine ‚„Diastata‘. Bei Herkulesbad findet sich an Baumschwämmen häufig eine größere Drosophila, welche mit Schiner’s Drosoßhila histrio sehr gut, mit Meigen’s histrio weniger übereinstimmt und mit ersterer jedenfalls identisch ist. Kopf rotgelb, unterer Teil hell schimmernd. Stirn unten breiter als die größte Augenbreite, durchaus matt. Das untere, freie Ende der Periorbiten ist sehr schmal und spitz. Periorbiten und das die Ocellenerhebung umschließende Stirn- dreieck hell bestäubt, die zwischen ihnen liegenden, unten ver- schmolzenen Stirnstriemen dunkler rot. In der Richtung der beiden oberen orb steht nach dem vorderen Stirnrande hin eine Reihe an | Größe abnehmender Härchen. Fühler wie bei Schiner angegeben, doch sind auch die zwei ersten Glieder oft etwas gebräunt. Fühler- borste oben mit etwa fünf, unten gegen Ende mit zwei größeren Strahlen. Augenbörstchen dünn und klein, weitläufig stehend. Eine starke Knebelborste. Thorax und Schildchen infolge heller Bestäubung nur mäßig glänzend, meist einfarbig rostgelb, Rücken nur selten durch eine undeutliche schwarze, ganze oder geteilte Mittelstrieme oder auch zwei vorn abgekürzte Seitenstriemen ver- dunkelt. a unregelmäßig achtzeilig. Zwei ziemlich große h, eine | obere und eine untere, außer sehr kleinen Börstchen. Die meist schwarzbraunen Flecken der Tergite sind quer gestreckt, schmäler oder breiter, oft fast ganz dem Hinterrande anliegend, sonst mehr diesem als dem Vorderrande genähert; oft greifen sie am Hinter- rande auf die Unterseite der Tergite über und hängen an der unteren Längskante zusammen. Oben lassen die Flecken in der Regel einen breiteren oder schmäleren Mittelstreifen frei, zuweilen sind sie aber auch zu breiten, durchgehenden Querbinden vereinigt. Manchmal bleiben die Flecken (auch nach dem Tode) heller, rotbraun bis rot- gelb, so daß sie sich vom rotgelben Untergrunde nur wenig abheben. Beim Männchen sind die beiden letzten Ringe nebst dem dicht be- haarten Hypopyg oft schwarz. Die kurz vorstehende, meist säbel- Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 11 förmig nach oben gebogene Legeröhre ist rostgelb, gebräunt. Schwinger und Beine gelb. Flügel rostgelb getrübt, nach dem Vorderrande und Ende hin gesättigter; Enden der dritten und vier- ten Längsader fast parallel; letzter Abschnitt der vierten nicht viel ‚länger als der vorletzte: das Verhältnis 115 zu 1 wird selten erreicht; hintere Querader ungefähr gleich dem Endstück der fünften Längs- ‚ader. Körperlänge bis 4 mm. | Bei Meıgen’s histrio ist der obere Teil der Stirn als glänzend 'ziegelbraun bezeichnet, wie Fühler und Mittelleib; die auf den ‘mittleren Tergiten stehenden Dreieckspaare sollen den Vorderrand auch Zet die Schwinger sollen weiß sein (ähnliche Angaben macht auch Zetterstedt). Dies alles ist bei meinen Tieren nicht der Fall, | namentlich spitzen sich die Flecken nie derart nach vorn zu, wie es Meigen’s Abbildung erkennen läßt; seine Typen sind nach Becker (Zeitschr. f. Hym. u. Dipt. II, 1902, S. 201) leider nicht mehr vor- ‚handen. Die Synonymie mit Meigen’s Art scheint mir daher fraglich. Drosophila obscura Fall. ist wegen ihrer Abänderungen be- ‚merkenswert. Thorax oft mit zwei undeutlichen bis vorn hin durch- laufenden Striemen zwischen den dc; zwei äußere, weniger voll- ständige, vorn öfter abgekürzte sind noch schlechter zu erkennen. Bei Schiner und Zetterstedt ist von drei, also unpaaren, dunkleren Längslinien die Rede; solche konnte ich nirgends entdecken. h: eine obere und meist eine etwas schwächere und blassere untere. ‚a acht- bis sechszeilig. Hinterleib an der äußersten Basis zuweilen ‚rötlich. Flügel verhältnismäßig breit und Ende der zweiten Längsader demgemäß reichlich aufwärts gebogen; dritter Abschnitt der Randader etwa doppelt so lang als der vierte. Letzter Teil der ‚ vierten Längsader meist nicht ganz doppelt so lang als der vorletzte, ‘oft nur 1%. Vordere QOuerader etwas hinter der Mündung der ersten Längsader. Hintere Querader fast immer viel kürzer als ‚das Endstück der fünften Längsader. Fühlerborste oben mit etwa | vier, unten im Endteil mit zwei (oder drei) größeren Strahlen. Taster mit einer Endborste. Augenbörstchen kurz und derb, dicht stehend. | Der Ansicht Czerny’s (Span. Dipt. III, Vhdl. d. Z. B. Ges. | Wien 1909, S. 279), daß Dr. tristis Mg. mit obscura Fall. identisch ‚sei, muß ich aus den dort angeführten Gründen beipflichten; denn | abgeschen von der Übereinstimmung in allen vorhin genannten ı Eigenschaften findet man Übergänge zwischen der gleichmäßig | blaßgrauen und der am Vorderrande schattierten Flügelfärbung, ‚ auch sind bei den Männchen immer die zwei ersten Glieder der Vor- dertarsen vorn durch eine schwarze, in ein Zähnchen auslaufende | Innenkante ausgezeichnet. Bei einem meiner schattierten Exem- plare (die übrigens bei Berlin seltener zu erlangen waren und sämt- "lich Männchen sind!) erstreckt sich die Flügeltrübung nicht auf ' den ganzen vorderen Endteil der Flügelfläche, sondern begleitet \ nur die einzelnen Adern als schmale Säumung. Sowohl bei der 2 2, Heft 12 Lorenz Oldenberg: Form mit angeräucherten wie bei der mit blassen Flügeln ist die hintere Querader oft dunkler gesäumt, bei ersterer Form zuweilen beträchtlich. Auch unterliegen beide Formen denselben Schwan- kungen in der Färbung des Thorax und Kopfes: von schwarzbraun (bei uns am häufigsten) bis fahlrot, dazwischen Übergänge mit ge- mischten Farben. Vermutlich stellt auch sdurca Zett. (D. Sc. VI, 2550) nur eine Farbenabänderung von obscura dar mit dunklem Thorax und dunklen Beinen, an denen nur die Hintertarsen rot sind. Meine Exemplare mit angeräucherten Flügeln stehen der Färbung nach in der Mitte zwischen Zristis und sfurca: Thorax überwiegend schwarzbraun, Beine jedoch nur schwach verdunkelt (hauptsächlich Vorderschenkel). Die von Meigen (S. B. VI, S. 85) beschriebene odscura könnte wohl zur Not als sehr helle odbscura Fall. gedeutet werden. Die der obscura Fall. sehr nahestehende, durch einfache Vorder- tarsen des Männchens sicher zu unterscheidende Drosophila rufi- frons Löw (s. auch Strobl, Dipt. von Steierm., 2. Nachtr. 1909, S. 210) fand ich bei Herkulesbad am Saft von Eichen. Die Stirn ist bei allen meinen Exemplaren lebhaft dunkelrot, im Gegensatz zum Schwarzbraun des Stirndreiecks und der Periorbiten. Der Glanz des Thorax scheint ungefähr derselbe, der des Hinterleibs stärker. Thoraxstriemen sind nicht wahrzunehmen. Flügel kürzer, gleichmäßig bräunlich getrübt. Eine obere und eine untere h. Die QOueradern sind bei den meisten Stücken mehr genähert als bei obscura, so daß ihr Abstand etwa halb so groß ist als der letzte Abschnitt der vierten Längsader, zuweilen noch geringer; seltener sind die OQueradern weiter voneinander entfernt. Beborstung des Körpers, auch Augenbörstchen, wie bei odscura. Beine bräunlich. Von Bezzi erhielt ich aus Pavia plastisch ebensolche, aber viel hellere Exemplare, mit rotbraunem Kopf und Thorax, mindestens vorn rötlichem Hinterleib und fast rotgelben Beinen. Zur Gattung Drosophnla. Einige allgemeine Bemerkungen sind im Vergleich mit M yco- drosophila enthalten (s. dort). — Augenbörstchen sehr verschieden- artig: bei manchen Arten dichter und derber (z. B. funebris, fe- nestrarum, obscura), bei anderen dünner, schwächer und nicht so dicht (histrio, trivitiata). Breite der Stirn bei den einzelnen Arten ebenfalls verschieden; unten, wo sie am engsten ist, etwas geringer oder merklich größer als die größte Augenbreite. Das untere (und # ' zugleich innere), freie Ende der Periorbiten spitzer oder stumpfer ); je nach der Art. Von den drei auf der Stirnlängsmitte befindlichen orb steht die mittlere, kleinste etwas mehr außen und meist deutlich höher als die unterste (nicht bei allen Arten gleich). oc ziemlich groß, abwärts divergent. pv groß, konvergent. Fühlerborste außer 4 F den großen Fiederstrahlen mit einer Anzahl kleiner Härchen. Es kommt ausnahmsweise vor, daß noch je ein oder gar zwei kleinere dc vor dem normalen vorderen Paar sich erheben, allmählich in die BESSERE De Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 13 | dortige Reihe vorderer Rückenhärchen .übergehend (bei funebris beobachtet). h meist zwei, eine obere und eine untere. Von den vier Schildborsten ist das hintere Paar gekreuzt. 3. Scaptomyxa Hardy. Die Gattung oder Untergattung Scaptomyza hat Becker in den „Dipteren der Canarischen Inseln“ (Abdr. aus den Mitt. d. Zool. ‘ Mus. Berlin IV, 1, 1908, S. 157—159) sehr übersichtlich nach den ı hauptsächlichsten Arten behandelt; zu den am Schluß der Be- sprechung hervorgehobenen Gattungsmerkmalen weiß ich nichts hinzuzufügen, was zur Herbeiführung einer scharfen und klaren Trennung von Drosophila geeignet wäre; es handelt sich bei Scapto- myza mehr um graduelle Unterschiede, wie schmale Gestalt, dichte Bestäubung des Ihorax, geringe Zahl der a-Reihen (höchstens vier- zeilig; bei Drosophila mindestens vierzeilig). Die Börstchen der schwach pubeszenten Augen sind kurz und | derb, gedrängt stehend; doch ist dies bei manchen Drosophila- Arten auch der Fall. Die beiden untersten orb stehen mehr wage- | recht zu einander als bei den meisten Drosophila-Arten, so weit ich \ sie kenne (hier meistens eine mehr über der andern). Taster mit einer etwas größeren Endborste. Bei den Formen mit vierzeiligen a sind | die äußeren Reihen hinten sehr oft, vorn seltener abgekürzt; es ‚ kommen zuweilen auch Unregelmäßigkeiten in der Stellung der ‚seitlichen a vor. So große, winkelig abwärts gerichtete Endlamellen, wie sie beim & von tetrasticha und auch flaveola sich finden (auf die zuerst Becker aufmerksam gemacht hat), sind bei Drosophila wohl \ nicht zu beobachten. Die wie bei Drosophila geformte Legeröhre ist an ihren langen unteren Endkanten, die am Ende nach kurzer Aufbiegung zusammenschließen, mit verhältnismäßig kräftigen, | gleichmäßigen, dunklen Sägezähnen besetzt; bei Drosophila sind ‚ solche Zähnchen auch vorhanden, scheinen aber meistens etwas \ schwächer, bei manchen Arten sogar viel schwächer zu sein (deut- Inlicher z. B. bei Phalerata). Bei Berlin ist graminum Fall., die Art mit zweizeiligen a, wohl | gemeiner als Zetrasticha Beck. Von letzterer fand ich bei Trafoi mehrere Exemplare einer durch Größe und Färbung abweichenden \ Form: auffallend blaugrau, glanzlos; Kopf hell rotgelb, ausgenom- ‚ men Stirndreieck, Periorbiten und größerer, oberer Teil des Hinter- kopfes (diese Teile blaugrau) ; Thorax mit drei braunroten Striemen, die mittlere über das Schildchen fortgesetzt; Fühlerborste außer der Spitze oben mit vier Strahlen, unten mit einem Strahl; Backen breit, hinten etwa von 1; der Augenhöhe; die abwärts gerichteten Endlamellen des & sehr groß; Körperlänge reichlich 3 mm. — Strobl sieht Zetrasticha als Varietät von graminum an (Dipt. v. Steierm., 2. Nachtr. 1909, 'S. 211). Auch griseola Zett. wird von Strobl nur für eine Varietät von =, graminum gehalten (Dipt. v. Steierm. II, S. 132), vielleicht mit Recht. Auf einige meiner Berliner Exemplare paßt die Beschrei- 2. Heft 14 Lorenz Oldenberg: bung von griseola ziemlich gut (drittes Fühlerglied gebräunt, auch obere Stirn, Untergesicht, Mundrand, Zunge, Prälabrum, Taster- spitze und Schenkel verdunkelt, doch bei verschiedenen Exemplaren in ungleichem Grade und manchmal außer den Fühlern nur einige dieser Körperteile. Vierzeiligkeit der a scheint ebenfalls vorzu- kommen), doch weichen sie in der Färbung so sehr untereinander ab, daß manche Stücke der ebenfalls recht veränderlichen gra- minum nahe kommen und die Vermutung der Arteinheit nicht von der Hand zu weisen ist. Wenige meiner hiesigen, gelblich gefärbten Exemplare und eins vom Bodensee sind durch den Höcker des oberen Gesichts und durch zweizeilige a als flava Mg. unverkennbar. Die dunkelgelbe Strieme zwischen den a ist allerdings glanzlos, auch sind zwei Seitenstriemen des Rückens wahrzunehmen, wie bei flaveola. Stirn mattgelb, hell bestäubt. Gegend des Stirndreiecks bei zwei Exemplaren, wie der Hinterkopf, von dunklerer, graubrauner Grundfarbe, auch Thorax und Schildchenmitte etwas dunkler. Fühlerborste außer der kurzen Endgabeloben mit vier Strahlen, unten mit einem Strahl (an einem Fühler ein Strahl mehr). Lichtwardt fing diese Art außerdem auf der Insel Usedom, bei Pistyan und bei Zernest (Siebenbürgen). Sc. flaveola Mg. ist bei Berlin nicht selten, besonders an Rän- 4 dern von Gewässern; ich fand die Art auch auf Borkum, bei Tam- bach in Thüringen und bei Marburg in Hessen. Die zweispaltige Stirnstrieme zwischen dem weiß bestäubten Stirndreieck und den 3 | weiß bestäubten Periorbiten ist meist nach oben hin rötlich, nach "| unten mehr gelb. Wie die drei Thoraxstriemen, ist auch die Noto- pleuralkante gewöhnlich dunkelgelb; alle diese Linien können schär- | fer oder schwächer ausgeprägt sein, auch ganz verschwinden. | Hinterleib rein mattgelb bis schwarzbraun verdunkelt. Die Längs- | kante, welche auf der Unterseite die Tergite begrenzt, ist meist sehr dunkel. Die großen Endlamellen des Hypopygs sind abwärts gerichtet und öfter schwärzlichbraun als gelb. | 4. Chymomyza Czerny. | Chymomyza caudatulan. sp. d. Caput rufum, fronte et occipite obscuris, cinereo-pollinosis, parte inferiore albo-micante; antennis nigricantibus. Thoracis dorsum obscurum, pollinosum, lateribus rufescentibus, pars inferior rufa. Abdomen nigrum, pollinosum, ventre rufo. Hypopygi lamellae terminales magnae, superiores longe ciliatae. Pedes rufi, anteriorum femoribus, tibiis et metatarsis nigris. Alae omnino || brunneo-hyalinae, costa luteo-brunnea. = Von dieser leicht kenntlichen Art fing ich ein d am 20.7.1912 bei Herkulesbad. : Hinterkopf und Stirn schwärzlich, dicht grau bestäubt, nur ganz unten rotgelb. Stirn ganz vorn und an den Periorbiten mehr rötlich, oben etwas schmäler als bei costata und fuscimana. Die rötlichen Fühler namentlich am dritten Glied ver- dunkelt. Gesicht und Backen mit weißem Schimmer, blaß rotgelb, - Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 15 wie die Mundteile. Fühlerborste oben mit etwa vier, unten mit zwei Fiederstrahlen. Thoraxrücken und oberer Teil seiner Seiten nebst Schildchen und Mesophragma schwärzlichbraun mit mäßigem Glanz, gelbgrau bestäubt; an den Seiten, nämlich unterhalb der ' de bis zu den Schultern einschließlich, spielt der Thoraxrücken ins Rötliche. Schüppchen braun. Unterer Teil des Thorax nebst den , Schwingern blaß rotgelb. An den Schultern stehen außer der ' Hauptborste noch ein paar kleinere. Hinterleib schwarzbraun, mäßig glänzend, etwas bestäubt. Bauch rotgelb. Die beiden schma- ‚ len, oberen Endlamellen des Hypopygiums größer und länger ge- ' wımpert als bei den anderen Arten; die locker stehenden End- wimpern besonders lang und geschweift. Darunter sieht man zwei kräftige, schwarzbraune, schwach behaartezangenähnliche Lamellen. (Figur 1: Hinterleibsende seitlich.) Beine rotgelb. An den Vorder- beinen sind Schenkel, Schienen und Fersen schwarzbraun, nur die ı äußerste Basis der Vorderschenkel und die Kniee rotgelb. Vorder- schenkel reichlich beborstet, namentlich eine Borstenreihe der Hin- terseite kräftig. Hüften vorn beborstet. Flügel gleichmäßig hyalin, nur sehr schwach getrübt, mit gelbbrauner Randader, ohne jede Spur von Schatten vor der Flügelspitze oder Verdunkelung der Costalzelle, auch ohne weißen Schimmer an der Flügelspitze. , Randader etwas verdickt, gelbbraun wie die anderen Adern. Analader ein wenig deutlicher als bei den anderen Arten, besonders ihr stummelartiger Anfang. Die vordere Querader ist von der , Mündung der ersten Längsader etwas weiter fortgerückt als bei fuscimana und namentlich als bei costata. Letzter Abschnitt der vierten Längsader nur etwa doppelt so lang als der vorhergehende, ' oder wenig länger. Körperlänge 2%4 mm. Fig. 3. Er nie..l: Chymomyza fuscimana ur distincta Chymomyza caudatula n. Zett. \ gg. inkerleibsonden seit- Hypopyge (die vorderen Anhänge vorgezogen). lich. (Old. fec.) (Hendel fec.) Bei Chymomyza costata Zett. steht die vordere Querader der Mündung der ersten Längsader am nächsten unter allen Arten. ' Auch die hinteren Beinpaare sind manchmal etwas verdunkelt, die © Vorderbeine zuweilen schwächer gebräunt als im Normalfalle, bleiben ‚ aber stets die dunkelsten der drei Paare. Die Lamellen des Hypo- um — me x 2. Heft ”r u 16 Lorenz Oldenberg: pygiums, welches bei meinen Exemplaren nicht deutlich hervor- tritt, scheinen sehr klein und kurz behaart zu sein. Ich fand die Art in beiden Geschlechtern: mehrere Stücke bei Wölfelsgrund, je eins bei Gastein, St. Moritz, Gernsbach (Schwarzwald) und Tatra- füred. Die Tiere, welche ich früher als Ch. fuscimana Zett. ansah, lösen sich bei näherer Betrachtung in zwei Arten auf, die ich zunächst A und B nennen will. Die Männchen lassen sich leicht durch die Anhänge des rostbraunen Hypopygs, welches (wenigstens bei meinen Exemplaren) meistens vorgestreckt und der Beobach- tung gut zugänglich ist, leicht unterscheiden. Unter dem Bauch erblickt man ein Paar vordere, kleine, stielförmige Anhänge, deren löffelartige Enden innen kurz beborstet sind; bei A (Fig. 2) tragen diese Anhänge auf der Mitte der Außenseite eine abstehende, schwarze Borste, bei B nicht. Bei B (Fig. 3) endigen die beiden am Grunde fußförmig nach hinten gebogenen Endlamellen breit blatt- artig, blaßgelb durchscheinend, außen am Rande schwarz gewim- pert; die besonders am Hinterrande langen Randwimpern bilden einen nach innen und unten offenen Schirm, der an manche Dolicho- podiden erinnert; die Endwimpern sind länger als die Breite der Lamelle, wenn auch viel kürzer als die von caudatula. Bei A sind die Endlamellen nicht so breit, mehr länglich halbkugelschalig, undurchsichtiger, außen mit starren, schwarzen Börstchen dicht besetzt, deren Länge die Lamellenbreite nicht übertrifft. Bei A ist das Hypopyg etwas größer, vielleicht auch glänzender. Auch die Flügelzeichnung läßt in der Regel kleine Verschiedenheiten | erkennen. Bei A scheint die Costalzelle meist etwas mehr getrübt als bei B. Die Annäherung der Oueradern ist, wie ich glaube, bei A zuweilen etwas größer, so daß der letzte Abschnitt der vierten Längsader öfter 21,—3mal so lang ist als ‘der vorletzte, bei B jedenfalls reichlich doppelt so lang. Der Flügelrand beider Arten ist am Ende der zweiten Längsader von einem Schatten umzogen, der in der äußersten Spitze der Randzelle beginnt und in der fol- genden Zelle bis über die Mitte des Randabschnittes reicht, bei A von der verstärkten Spitze der zweiten Längsader aus nach der Flügelspitze hin und nach innen (nach der dritten Längsader hin) ganz allmählich abnehmend; bei B bildet dieser Schatten fast | immer einen deutlichen kleinen Randmalfleck, dessen untere Grenze die Längsmitte der Submarginalzelle wenig überschreitet. Der Flügelschatten läßt sich oft bis über die dritte Längsader hinaus verfolgen, welche innerhalb des Schattens etwas geschwärzt ist. Die Flügelspitze beider Formen ist um die Mündung der dritten und vierten Längsader durch einen weißen, nach innen abnehmen- den Schimmer ausgezeichnet; die Randader wird im letzten Teil der Submarginalzelle, hinter dem Schattenfleck, schwächer und nebst den dünneren Enden der genannten Längsadern ebenfalls weiß. Vorderschenkel beider Arten oben rückseits hinter der Mitte mit einer besonders beim & auffallenden Borste, bei letzterem unter- Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 17 | seits mit dicht gereihten schwarzen Börstchen; übrigens sind die ' Vorderbeine manchmal nur dunkel gestriemt oder auch fast ganz | rotgelb statt dunkelbraun. Legeröhre blaßgelb, plump, kurz vor- em um tretend. Welche der beiden Arten ist nun fuscimana ? Zetterstedt sagt von dieser, und zwar von der Hauptform (Dipt. Scand. VI, S. 2556): „ad apicem nervi secundi longitudinalis umbra obsoleta‘““. Später (XI, S. 4336) beschreibt er eine einmal gefundene nordische Varietät b: „antennis superne fuscis, thoracis linea dorsali vix ulla, alarum macula costali versus apicem distinctiori“. Hinsichtlich der dunk- leren oder helleren Färbung und Zeichnung mancher Körperteile, so auch bezüglich des Vorhandenseins oder Fehlens der Thorax- strieme, scheinen aber meine beiden Arten in gleicher Weise ver- änderlich, so daß diese Merkmale keinen sicheren Anhalt bieten; eher könnte man auf den beständigeren Unterschied des Flügel- flecks Wert legen: dann paßt Zetterstedt’s Hauptform sehr gut auf A, seine Varietät b auf B. So lange ich die nordischen Typen ' nicht kenne, glaube ich daher die Form A als eigentliche fuscimana ı Zett. ansehen zu dürfen. Die Form B, welche mutmaßlich der fuscimana var. b Zett. entspricht, ist aber ebenfalls eine längst bekannte Art, nämlich die österreichische distincta Egger. Typen ' sind zwar nicht mehr vorhanden, aber einige Stücke, welche als distincta in Schiner’'s Sammlung stecken und von Hendel auf meinen Wunsch mit A und B verglichen worden sind, entsprechen _ sämtlich meiner Form B; es ist also wahrscheinlich, daß diese auch Egger’s Art zu Grunde gelegen hat. Sollten die Typen aus A und B gemischt gewesen sein, so würde A als fuscimana Zett. ausscheiden und B als distincta Egg. übrig bleiben. Daß man bisher beide Arten verwechselt hat, geht auch aus Strobl’s Klage (Dipt. v. Steierm., 2. Nachtr. 1907, S. 211) hervor, er könne distincta Egg. nach einem ihm von Mik aus Oberösterreich übersandten Exemplar durchaus nicht von fuscimana Zett. unterscheiden. Der weiße Schimmer der Flügelspitze ist von den genannten Autoren, auch von Schiner, anscheinend übersehen worden. Beide Arten sind oft scharenweise an frischen Holzklaftern anzutreffen. So kommt fuscimana bei Berlin häufig vor; ein Exemplar fand ich auch bei Gernsbach im Schwarzwald. Distincta scheint Gebirgsgegenden zu bevorzugen: bei Gernsbach und Wölfelsgrund sammelte ich sie zahlreich an Klaftern, einige Stücke auch auf nassen Planken am Pfänder bei Bregenz, ein d an gefälltem Holz bei Gellivare in Lappland; bei Berlin nur ein einziges & (Finkenkrug). Drosophila albopunctata Beck. (Acta Soc. Scient. Fenn. XXVI, 9, 1900, S. 64) von der sibirischen Insel Nikander gehört nach der Beschreibung offenbar in die nächste Verwandtschaft dieser beiden Arten, wenn sie nicht gar mit einer von ihnen identisch ist; doch kann es sich sehr wohl um eine selbständige Art handeln, wofür die Angabe ‚Die Randader ist dick und dunkel bis zur vierten Längsader‘‘ sprechen würde. Archiv für Naturgeschichte : 1914. A.2 2 2, Heit 18 Lorenz Oldenberg: Die Gattung Chymomyza (s. Czerny, Zeitschr. f. Hym. u. Dipt. III, 3, 1903, S. 199) ist von Drosophila am leichtesten durch die orb zu unterscheiden. Körper schmäler und meist zylindrischer als bei jener. Die Knebelborste hebt sich von der seitlichen Mund- borstenreihe meist nicht so scharf ab wie bei Drosophila. Die verlängerten Vorderhüften haben mit den verstärkten Vorderschen- keln zusammen eine größere Reichweite als bei Drosophila, wodurch dem Tier eine eigentümliche Haltung verliehen wird. Die Ver- stärkung des Flügelvorderrandes (hauptsächlich von der Mündung der ersten Längsader ab bis gegen die der dritten hin) tritt etwas mehr hervor als bei Drosophila. Meist ist die Randader verdunkelt; ebenfalls, wenn auch nicht in demselben Maße, die erste Längsader, besonders ihre breite Basalhälfte. Vermutlich bietet das Hypo- pygium auch Gattungsmerkmale. a ungefähr achtzeilig. Augen- börstchen schwach, weitläufig stehend. Jedenfalls ist Chymomyza Cz. eine gut begründete Gattung und braucht nicht als Untergattung von Drosophila angesehen zu werden, wofür Strobl eintritt (Dipt. v. Steierm., 2. Nachtr. 1909, S. 211). Die Arten halten sich außer an Baumsäften mit Vorliebe an frischen Holzklaftern oder frisch gefällten Stämmen auf, wo sie, von Zeit zu Zeit mit den iss vibrierend, langsam umherspazieren. Tabelle der Arten: 1 Flügelvorderrand am Ende der Radialader beschattet; Flügel- spitze weißschimmernd 9, — Flügel ohne solche Auszeichnungen 3. 9 Flügel meist mit deutlichem Randfleckchen hinter der Radial- ader; Endlamellen des Hypopygs beim & mit langbewimpertem Rande distincta Egg. — Flügel meist ohne deutliches Randfleckchen hinter der Radial- ader; Endlamellen des Hypopygs beim & außen kurz beborstet fuscımana Zett. 3 Randader schwarz. Costalzelle gebräunt. Grundfarbe der ganzen Körperoberseite schwarz costata Zett. — Randader gelblich. Costalzelle nicht gebräunt. Thorax schwarz bis rötlich caudatula n. Sp. 5. Paraleucophenga n. 2. Am 25. Juli 1900 fing ich bei Macugnaga eine Drosophilide, die mit Leucophenga guinguemaculata Strobl nach der Beschreibung (Wiener Ent. Z. XII, 8, 1893, S. 283) die größte Ähnlichkeit zeigt, jedoch durch hellere Körperfärbung und nicht völlig übereinstim- mende Lage der Flügelflecken abweicht. Wahrscheinlich handelt es sich nur um eine Varietät, die ich hiermit guinguemaculata var. marginalis nenne. Die Hinterleibsspitze des einzigen Exemplars ist so tief eingezogen, daß sich das Geschlecht schwer erkennen läßt; verglichen mit beiden Geschlechtern von L. maculata Duf., scheint das Tier ein Weibchen zu sein in Anbetracht des fehlenden Silberglanzes und der unten nicht verengten, sondern parallel- 22 ER I I ET ER TC EL TEE a a on Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 19 randigen Stirn, deren Breite dort der größten Augenbreite gleich- kommt. Die Unterschiede sind folgende: Oberrand des dritten Fühlergliedes nicht gebräunt, sondern Fühler ganz rotgelb. Die drei undeutlichen Striemen des Thorax- rückens sind nicht breit, sondern schmal, vorn abgebrochen und kaum wahrnehmbar. Schildchen ganz rotgelb, ohne Bräunung der ' Seitenränder. Postscutellum mit zwei braunen Längsspuren. Mesophragma in der Mitte gleichmäßig breit gebräunt (anstatt mit “ zwei Längsstriemen). Brustseiten rotgelb, manche Teile etwas dunkler; so tritt eine breite bräunliche Längszone hervor, welche ‚ über die Mitte der Mesopleuren läuft ;auchSternopleuren und Ränder des Schwingerkopfes etwas dunkler. Zeichnung des Hinterleibs nicht sehr scharf begrenzt, im Gegensatz zur Hauptform. 1. Tergit rotgelb, 2. mit dunkler Hinterrandsbinde, die sich an den Seiten- rändern nach vorn verlängert und in der Mitte nach dem Hinter- rande hin eingebuchtet ist. 2.—5. Tergit mit dunklen Endbinden, die, in gewisser Richtung betrachtet, nach vorn undeutlich drei- ‚ eckig erweitert sind; es kommt so die unklare Spur einer dunkleren , Mittelstrieme zustande, die sich auf dem ganzen Hinterleib ver- ‚ folgen läßt. Auch die Binden des 3. und 4. Tergits lassen nach dem | Hinterrande zu eine kleine Einbuchtung erkennen. Die Vorder- ‚, ränder des 3.—5. Tergits sind nicht vierzähnig wie bei der Haupt- form. Beine ganz rotgelb, ohne Bräunung der Tarsen;; höchstens sind die hinteren Schenkelpaare an der äußersten Spitze der Hinterseite etwas dunkler. Flügel bräunlich-hyalin, länger und verhältnismäßig ‚, schmäler als bei maculata und deutlich zugespitzt°); die 3. Längs- ader mündet unmittelbar vor der Spitze. Während bei maculata ‚ die Enden der 3. und 4. Längsader parallel laufen, ist bei vorliegen- ‚ der Art das fast gerade gestreckte Endstück der 4. etwas aufwärts ‚ gerichtet, der dritten zugeneigt (wie von Strobl angegeben), etwa 1%4mal so lang als der vorhergehende Abschnitt; die 1. Hinter- randzelle ist daher über der hinteren Querader am breitesten, nach dem Ende hin verschmälert (ähnlich Phortica). QOueradern braun umschattet. Auch die drei übrigen Flügelflecken sind besser | Heckenartige Trübungen zu nennen. Strobl sagt: Nahe der Basis ‚ der 4. Längsader ein braunes Fleckchen und am Ende der 2. und ı 8. Längsader ein breiter brauner Fleck. Bei meinem Exemplar ‚ schließt sich die erste dieser Trübungen an die 1. Längsader an, derart, daß diese Ader selbst und die Basis der Randzelle am ‚ dunkelsten sind; auch die ganze Costalzelle ist gebräunt. Der zweite | Schatten erstreckt sich auf den größeren Endteil der Randzelle und reicht über ihr Ende hinaus bis in die Längsmitte der folgenden Zelle hinein, dorthin verblassend, am dunkelsten längs dem Flügel- rande nach der Spitze der Randzelle hin; die dritte, schwächste Trübung liegt am Ende der dritten Längsader, hauptsächlich ober- 5) Hendel’s Oxyleucophenga (Ent. Mitt., Dahlem, II, 1913, Nr. 12, ı 8. 386) ist eine andere Gattung. 2* 2, Heft 20 ' Lorenz Oldenberg: halb. Auf diese Weise erscheinen außer den Queradern Vorderrand und Spitze der Flügel dunkel markiert. Es wird nicht nur die 1. Längsader in ihrem Verlauf viel breiter als bei maculata: auch die ganze Randader ist stärker. Diese verhält sich im übrigen wie bei maculata. Die Hilfsader trägt einen deutlichen, fleckenhaften Ansatz, der am 1. Costaleinschnitt mündet. Ein weiterer, wesent- licher Unterschied von maculata liegt darin, daß die Randader nicht, wie bei dieser, unmittelbar hinter der 3. Längsader plötzlich an Stärke abnimmt und völlig verschwindet, sondern nach ihrem Abnehmen noch als sehr dünner Strang bis zur 4. Längsader weiter läuft. Meine Art paßt also nicht in die Gattung Leucophenga hinein und muß so gut, wie letztere wegen der kürzeren Randader & von Drosophila abgetrennt wurde, als Typus einer nahestehenden, neuen Gattung angesehen werden, zumal die anderen kleinen Unterschiede der Aderung (Stärke der Rand- und 1. Längsader, Richtung der 4. Längsader) und die abweichende Flügelform hinzu- kommen. Die neue Gattung nenne ich Pavaleucophenga. Die übrigen plastischen Merkmale stimmen im wesentlichen mit Leuco- phenga überein. Ob das d sich ebenfalls durch Silberglanz auszeich- net, muß die Zukunft lehren. Die ganze Aderung weist auf nahe Verwandtschaft mit Phortica hin. Untereinander sind diese drei Gattungen durch Anwesenheit der praesc näher verwandt als mit Drosophila; die bei Phortica deutlichere Basalquerader ist bei den R übrigen wenigstens als Spur gut zu erkennen. 6. Leucophenga Mik _ Leucophenga maculata Duf. fand ich bei Berlin nur in einem einzigen weiblichen Exemplar auf einer Pichelsberger Veranda; 1 9 bei Pinzolo in Tirol. Bei Herkulesbad ist die Art nicht selten, hauptsächlich an geschützten Stellen der Ufer von Waldbächen 1 und unter überhängenden Felsblöcken. &: Schin. F. A. II, S. 275. Das dritte Fühlerglied ist wie beim 1 Q häufig gebräunt, besonders am Rande und am Ende. Die gelb- weiße Seitenzone des Thoraxrückens, welche vorn bis über die Schultern, hinten bis zum Schildchen reicht, hat oben zwei bogen- förmige Begrenzungslinien, die über der Quernaht zusammen- stoßen. Die dc stehen zuweilen auf einer rötlichen, hinten breiteren Linie. Von den geflckten Tergiten hat das erste in der Mitte eine kleine Makel, die zuweilen undeutlich ist oder fehlt; die Seiten- flecken liegen auf der Kante. Während das dritte Tergit einen 4 bis zur (auf der Unterseite des Hinterleibs liegenden) Seitenkante sich erstreckenden großen Fleck trägt, finden sich auf der Unter- seite des zweiten, vierten und fünften (sehr kurzen) noch besondere Makeln am Seitenrand. Dazu kommen die zu einer unterbrochenen Strieme angeordneten Mittelflecken aller dieser Tergite. 9: Zett. Dipt. Scand. XIV, S. 6428. Kopf rotgelb. Stirn in der Mitte mehr rotbräunlich, die Seitenränder lichter und weißlich bestäubt. Ocellenfleck dunkel. Hinterkopf in der Aushöhlung | u u 7 a u 1 a, — — Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 21 dunkel mit heller Bestäubung, oberer Rand gelb. Der ganze untere Kopf rotgelb, weiß bestäubt. Thorax ganz matt rostgelb, gelb bestäubt, oben mit sehr schwachem Glanz und unbestimmten, dunkler roten Längsstreifungen: zwischen den Dorsozentrallinien treten stets zwei dunkel rostrote, vorn und hinten abgekürzte Striemen hervor. Seitenzone des Thorax, namentlich Schultern, etwas lichter, weiß bestäubt. Brustseiten mit dunkleren Partien ' und weißer Bestäubung, ebenso Mesophragma; auch Postscutellum etwas gebräunt. Schildchen mit breitem, mattrotem bis braun- ' rotem Querband, das nur einen weißbestäubten vorderen und hin- teren Saum übrig läßt. 1. Tergit wie beim { gezeichnet. Die Flecken (je 3) auf der Oberseite der vier folgenden Tergite gewöhnlich ge- ' trennt, können sich auch berühren und verbinden. Auf der Unter- seite dieselbe Fleckenanordnung wie beim &; diese unteren Flecken sind oft verbunden. Auch beim 9 ist ein, wenn auch schwacher Silberschimmer bemerkbar, am deutlichsten auf dem Hinterleib. Zur Gattung Leucophenga. Stirn schmäler als bei Droso- phila, beim 2 fast parallelrandig, unten etwa von größter Augen- breite, beim & etwas schmäler, die Seitenränder nach unten zu- sammenneigend. orb 3: die oberste, stärkste, hoch, in der Höhe der kräftigen, abwärts divergenten Oc entspringend; die beiden _ unteren nahe zusammenstehend, die untere von ihnen abwärts gerichtet, in der Stirnlängsmitte. pv mittelgroß, gekreuzt. 2 Paar dc, das hintere größer. 1 Paar praesc vorhanden, kleiner als die hinteren dc. Die zahlreichen Börstchen des Thoraxrückens bilden nur unvollkommene Reihen; regelmäßig sind sie immer um die Mittellinie des Thorax und vor den dc; a weder genau 6-, noch 8-, noch 10zeilig. h außer einer größten mehrere kleinere von ver- schiedener Länge. 2 stpl. 4 Schildborsten, die hinteren gekreuzt. Costaleinschnitte schwach. Basalquerader rudimentär, wie bei Drosobhila; von dieser durch die kürzere Randader und durch Anwesenheit der praesc verschieden. 7. Phortiea Schin. Von der Gattung Phortica fand ich vier Arten. Neu ist eine ungarische: Phortica rufescens n. sp. Ö. Differt a Ph. alboguttata Wahlb. corpore majore, capite et thorace brunneo-rufis, abdomine brunneo-nigro marginibus posteri- oribus latius pallescentibus. Ganzer Körper glänzend, schwach gelblich bestäubt. Hinter- kopf, Stirn und obere Gesichtshälfte bei albogattata schwarz, bei rufescens rostrot. Stirn ein wenig breiter als bei alb., in der Mitte etwa von Augenbreite, die Seitenränder unten fast parallel, nach oben auseinanderweichend. Fühler bei alb. dunkelbraun mit helleren Basalgliedern, bei r. ganz rostrot. Mundrand wie bei alb. breit silbern und an den Seitenrändern mit einer Reihe feiner Wimpern besetzt, die vorn mit einer kleinen Knebelborste endigen. laster gelbbraun, nach der Spitze hin dunkler werdend. Backen wie bei 2. Heft 39 Lorenz Oldenberg: alb. sehr schmal, rotgelb, weißschimmernd. Rüssel beider Arten rotgelb. Thorax bei alb. schwarzglänzend, bei r. rostbraun bis rost- rot, mit mehr oder weniger entwickelten, unbestimmten Ver- dunkelungen, welche auf dem Rücken manchmal Spuren hellerer oder dunklerer Streifung erkennen lassen: zwei schmale innere und zwei breite äußere Streifen, die auch zusammenfließen können. Die beiden weißen Fleckenpaare an den Schultern und unter den Flügel- wurzeln sind scharf gezeichnet. Auch Flügel wie bei alb. fast wasser- klar; Basalquerader nicht besonders stark. Schwinger weniger reinweiß, mehr gelblichweiß. Hinterleib oben nicht von ganz schwarzer, wie bei alb., sondern von braunschwarzer Grundfarbe. Tergite fast stets hinten licht gesäumt. Die Breite dieser Säume nimmt nach dem Hinterleibsende hin ab; der erste (Doppel-)Ring ist bisweilen ganz oder ausgedehnter in der Mitte fahl rotgelb. Bei alb. kommt letzteres auch vor, aber seltener, und es trägt höch- stens noch der folgende Ring einen schmalen, bleichen Saum, meist sind bei alb. sämtliche Tergite ganz schwarz. Bauch bräunlich- bis rötlichgelb. Eine Untersuchung des Hypopygs würde wohl auch Unterschiede ergeben. Dies ist bei meinen wenigen Männchen von alb. eingezogen und fast unkenntlich, bei manchen Exemplaren |: vonr.herausgekehrt und kräftig entwickelt: man sieht zangenartige Gebilde mit zwei großen, schwarzbraunen, behaarten äußeren Lamellen, davor eine säbelförmige, gelbbraune Penisscheide. Beine rotgelb. Körper meist 31,—4 mm lang, größer und dicker als alboguttata. Die sehr ähnlich gefärbte Ph. leucostoma Löw aus Nord- Amerika ist nach der Beschreibung durch ganz (?) weißes Gesicht, braunes 3. Fühlerglied und gelbliche Flügel verschieden. Ich fand rufescens zusammen mit alboguttata und variegata im Juli 1912 in den Wäldern bei Herkulesbad; varıegata war die häufigste Art, alboguttata die seltenste. Alle drei bekunden ihre Verwandtschaft auch durch die lästige Neigung, dem Wanderer unablässig dicht vor dem Gesicht umherzuschwirren; sie wollen sich an den Augen {est- setzen und sind kaum zu verscheuchen. Ph. alboguitata Wahlb. hält sich, wie manche Drosophiliden, in Wäldern gern an geschützten, kühlen Orten auf; so traf ich sie |] bei Herkulesbad manchmal mit (der dort häufigeren) Leucophenga maculata zusammen an ausgehöhlten Felsen (so auch einmal bei Bozen) oder am Grunde von Steinblöcken, besonders an Bachufern. Bei Berlin war alboguttata als Seltenheit an Verandafenstern von Pichelsberg zu erlangen. Körperlänge sehr schwankend, etwa von Eine der alboguttata nahestehende Phortica-Art ist Drosophila | albilabris Zett (Dipt. Scand. XIV, S. 6425), die sich nur durch dunklere Beine unterscheiden soll — wenn sie nicht gar eine bloße Varietät vorstellt; vgl. auch Strobl’s alboguttata var. obscuripes (Dipt. v. Steierm., 2. Nachtr. 1909, S. 210). Vermutlich ist auch Drosophila niveo-punctata Duf. eine | Phortica, jedoch, wie mir Hendel schrieb, nur ein nomen nudum! | Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 23 Compt. rend. Seanc. Acad. Sci. Paris, Tom. XXV (1846) bringt S. 318 eine Abhandlung über eine aus Ulmmengeschwüren gezüch- tete Insektengesellschaft; es werden 11 Arten aufgezählt, darunter Drosophila palliıpes und niveopunctata. Die Abhandlung in den Ann. Soc. ent. (1846), auf welche der pal. Dipteren-Katalog ver- _ weist, enthält nur eine Beschreibung von Pallibes. Ph. variegata Fall., bei Herkulesbad häufig, fand ich bei Berlin ' nur einmal, an derselben Ortlichkeit wie Leucophenga, einige ' Exemplare bei Marburg a. d. Lahn und bei Schönmünzach im Schwarzwald. | Die im Paläarktischen Katalog von Becker aufgeführte Droso- phila variegata Heeger ist jedenfalls synonym mit variegata Fall., , wenn auch Heeger’s Abbildung nicht stimmt: auf dem Thorax liegen drei scharfrandige, an den Enden abgerundete Striemen, wie Lineale; die Längsadern der Flügel sind eigentümlich geschweift. ‚ Bedenkt man aber, welch unglaublich phantastische Figur dieser Autor zu seiner ‚„Drosophila aceti‘“ geliefert hat (Oueradern fehlen, Längsadern geschweift; vgl. auch Schiner, F. A. II, S. 278, Anm.), so muß man sich sagen, daß demgegenüber die nicht zutreffende Abbildung von variegata nur eine bescheidene Entgleisung be- ‚ deutet; die genäherten Oueradern, die zu drei Zonen angeordneten ‚ Hinterleibsflecken und die gescheckten Beine lassen zur Genüge auf Identität mit der FalleEn’schen Art schließen. Heeger sagt auch, ‘ daßer nur die noch fehlende Abbildung dieser Art bringen wolle, , und eine Beschreibung daher entbehrlich sei$). Die vierte meiner Arten stammt ebenfalls von den Pichels- berger Verandafenstern, an denen ich2 && und 1% im Juni und Juli erbeutete.. Wegen des trüb lehmfarbigen Aussehens muß ich die ' Art für lacteoguttata Portsch. (Hor. Soc. Ent. Ross. XXVI, 226, 1891) halten, wenn auch einer auffälligen Eigenschaft meiner Tiere, der Flügeltrübung beim {, keine Erwähnung geschieht. Dem Autor stand nur ein Exemplar zur Verfügung, das er in Südrußland an , einem Holzstoß gefangen hatte; es ist vermutlich entweder ein & ‚ mit blasseren Flügeln oder ein heller gefärbtes 9. Die Beschreibung lautet: „Dros. alboguttatae Zett. et albitabri Zett. simillima, a quibus distincta colore corporis.. Tota sordide et obscure rufescenti- flavida; antennis totis flavis; segmentis tribus ultimis abdominis fuscis, apice angustissime pallido-marginatis; segmento secundo utrinque macula infuscata, parum determinata; epistomate inferne, callis humeralibus thoracis, puncto utrinque subalari et clava halterorum albis; pedibus flavidis; oculis rubris. Long. 14, mm.” Hier eine Beschreibung meiner Stücke. Statt der fast reinschwarzen Grundfarbe von alboguttaia mit nur geringer Bestäubung ist bei /. die Körperfärbung ein viel helleres 6) Grimshaw hat in der Fauna Hawaiiensis (Vol. III. Part. I, 1901, S. 57) eine neue Drosophila als variegata beschrieben, was wegen des gleich- lautenden Fallenschen Namens nicht angeht; ich nenne jene Art daher, wenn sie nicht schon inzwischen umgetauft sein sollte, Grimshawr. 2. Heft 24 Lorenz Oldenberg: Braun, besonders beim J, die Bestäubung lebhafter und auf dem 4 Thorax dicht fahlgelb; die Thorax- und Kopfborsten sind gelbbraun durchscheinend (bei alb. schwärzlich). Kopf blaß rötlichbraun bis rötlichgelb, nur Grundfarbe des Hinterkopfes und der Stirn beim O deutlich dunkler, beim $ die des Hinterkopfes und wenigstens des oberen Teils der Stirn. Diese ist, wie bei alb., unten etwas schmäler als die größte vordere Augenbreite, besonders beim g. Drittes | Fühlerglied teilweise bräunlich, besonders am Ober- und Vorder- rand. Fühlerborste hell, oben mit 3—4 längeren, unterseits mit drei auffälligeren, nicht so langen Strahlen; außerdem stehen sowohl oben als unten fast auf der ganzen Fühlerborste kürzere, mehr an- liegende Fiedern. Mundrand breit silberweiß glänzend; auch die äußerst schmalen Backen weißlich. Taster dunkel. Der beim J | durch dichte gelbbraune Bestäubung ganz matte, beim @ durch schwächere Bestäubung etwas glänzende Thorax geht an den Seiten stellenweise aus dunkelbrauner Grundfarbe in rötlichgelbe Färbung über, namentlich beim $. Von den beiden weißen Fleckenpaaren schimmern die an den Schultern viel lebhafter weiß als die unter | den Flügelwurzeln, besonders beim $. Hinterleib beim ® oben gleichmäßig dunkelbraun, etwas glänzend, nur an der Basis schwach rötlichgelb, am ersten Ring mit einem undeutlichen dunklen Flecken- paar, das den Seiten- und Hinterrand erreicht; Hinterleib beim & trüb rötlich; in gewisser Richtung betrachtet, werden schmale, weißliche Säume an den Nähten sichtbar; die Tergite des d mit unbestimmten, nicht scharf begrenzten, paarig-fleckenartigen Ver- dunkelungen, die an den vorderen Ringen schwächer, an den hin- teren stärker auftreten und bei den verschiedenen Exemplaren un- gleich sind. Bauch beim $ an der Basis gelblich, nach hinten dunkler, beim Q ganz gelblich. Schwinger weißgelb. Beine fahlgelb. Flügel mit gelbrauner Trübung, die nach der Spitze und dem Hinterrande | hin abnimmt und beim & sehr lebhaft ist, beim 2 weniger hervor- tritt. Der Diagnose ließe sich hinzufügen: ‚alis praesertim maris luteo-infumatis“. Die beiden d& sind über 2, das Q ist gegen 3 mm lang. | Tabelle der mir bekannten Phortica-Arten. 1 Thorax hell und dunkel gescheckt. Hintere Querader un- 1 | gefähr so lang als der vorletzte Abschnitt der vierten Längsader, dieser mindestens dreimal so klein als der letzte variegata Fall. — Thorax einfarbig, mit je einem Paar schneeweißer Flecken an den Schultern und unter der Flügelwurzel. Hintere Querader viel kürzer = der vorletzte Abschnitt der vierten Längsader, dieser nur %—lzmal so klein als der letzte 2. 2 Thor bräunlich, infolge dichter, gelber Bestäubung | ganz matt ($) oder nur schwach glänzend (9) E | lacteoguttata Port. — Thorax glänzend, nur schwach bestäubt, schwarz oder rötlich 3. 3 Thorax schwarz albogutiata Wahlb. — Thorax rötlich rufescens n. Sp. | Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.).. 95 Zur Gattung. Phortica hat nach Gestalt, Beborstung und Flügelbildung mehr Ähnlichkeit mit Leucophenga als mit Droso- phila. pv sehr klein (bei Leuc. etwas größer, bei Dros. noch mehr), konvergent. 3 orb, deren unterste der vorhergehenden nahe gerückt und vorwärts-abwärts gerichtet ist; sie steht etwas über der Stirn- längsmitte. oc abwärts divergent. 2 Paar dc, das hintere größer. 1 Paar praesc (bei Dros. in der Regel fehlend). Vor diesen dc und praesc stehen zuweilen noch einzelne kleinere (wenigstens bei variegata). praesut schwach oder undeutlich. a unregelmäßig dicht gereiht, mindestens achtzeilig, bei varıegata mit deutlichem Mittel- reihenpaar und zuweilen rein achtzeilig. Das vordere Paar der vier starken Schildborsten, das ungefähr in der Mitte des Seitenrandes steht, divergiert stark. Charakteristisch für fast alle Arten (auch für die beiden nordamerikanischen humeralis Löw und leucostoma Löw) sind. die beiden schneeweißen Fleckenpaare an den Schultern und unter der Flügelwurzel; eine Ausnahme macht nur variegata, deren gescheckte Körperzeichnung (auch der Beine) dem Tier über- haupt ein anderes Aussehen verleiht; bei dieser Art stehen außerdem die Queradern näher zusammen als bei den anderen Arten. Costal- einschnitte nur schwach, wie bei Leucophenga (bei Drosophila stärker). Basalquerader deutlich. Randader zwischen der dritten und vierten Längsader etwas dünner. Dritte Längsader über der hinteren Ouerader am meisten nach oben gewölbt. Hinterschenkel auf der Rückseite kahl, glänzend. Schienen aus schmalem Grunde etwas verbreitert und gebogen, an den hinteren Beinpaaren nebst den Tarsen ein wenig abgeplattet. Bezüglich der Gattungsbezeichnung s. Hendel, W. E. Z. XXIX, 1910, S. 312 und D. E. Z. VI, 1913, S. 631, Anm. Der Name Amiota Löw (Mai 1862) ist zwar früher eingeführt als Phortica Schiner (Dez. 1862), darf aber als nomen nudum keine Geltung erlangen. Erst viel später, im Nachwort zu seinen amerikanischen Centurien (10. Cent., S. 288), teilt Löw mit, daß er Amiota auf Drosophila alboguttata und andere Arten dieser Gattung gegründet habe, bei welchen die hintere Basalzelle mit der Diskoidalzelle verschmolzen ist, gibt die Synonymie mit Phortica Schin. zu und führt zur Er- klärung an, er habe bei Abfassung der zweiten Centurie (die seine beiden Amiota-Arten enthält) gehofft, ein zweiter Band seiner südafrikanischen Dipteren würde vor dieser Centurie erscheinen. | 8. Stegana Mg. Stegana Stroblii Mik (Wiener Ent. Z. 1898, S. 216; = hypo- leuca Q Mg., S. B. VI, 5..-80 = hypoleuca 2 Zetı., D. Sc. VI, S. 2578) 28,1% fingich im Juni und Juli 1912 bei Herkulesbad an feuchten Waldstellen. Bis auf Kleinigkeiten stimmt Mik’s Beschreibung. Der mit schwacher heller Bestäubung bedeckte Hinterkopf ıst unten blaßgelb, oben rotgelb, nach der Anheftungsstelle hin umfangreich verdunkelt. Von hier aus läuft über den Hinterkopf ein schwarz- braunes Querbändchen bis zum Augenrand; es bildet die Fort- 2. Heft 26 Lorenz Oldenberg: setzung der dunklen Grenzzone, welche den oberen Teil des Thorax vom unteren, hellen scharf scheidet. Schultern weißgelb, hinten rostbraun. Spitze und Seitenränder des Schildchens nebst der an der Basis des Seitenrandes liegenden kleinen Abplattung rostrot. | Daß die Punktierung auf dem Rücken des Thorax und Hinterleibes verhältnismäßig viel gröber und der Glanz dort viel geringer sei, kann ich nicht finden. _ Die hintersten, zwischen den letzten dc gedrängt stehenden a sind erheblich verstärkt, einzelne a bis zur Größe der praesc. Bei einem Männchen, dessen Hypopyg geöffnet ist, sieht man außen zwei tieistehende, kahle, hakenförmig zurück- gebogene Endlamellen, innen zwei kleine oben stehende, kurz behaarte Anhänge; alle schwarzbraun. Die zwischen den unteren Lamellen befindliche Penisscheide ist rostgelb, mit sehr kleinen Endbörstchen; letztes Tergit oben kurz bogig ausgeschnitten. Hinterleib des Weibchens mit zwei sehr kleinen, schwarzbraunen, lang behaarten Lamellen. An den hinteren Beinpaaren schließt sich die Schwärzung der Schenkelenden an die der Schienenanfänge nicht völlig an, sondern um die Knieen herum, wenn auch nicht ringsum gleichmäßig, bleibt eine kleine Zone hell, besonders an den Schienen. Die erste Hinterrandzelle läuft zwar nicht ganz so spitz zu wie bei coleoßfrata, ıst aber an ihrer Mündung ebenfalls am schmäisten. Die hintere Querader beträgt nicht ganz 1 des vorher- gehenden Abschnitts der vierten Längsader. Ein fast punkt- förmiger heller Längswisch nahe der Costa zwischen der 2. und 3. Längsader, entsprechend Mık’s Angabe, findet sich nur bei einem (2) der drei Exemplare. Übrigens sind die Fiedern der Fühlerborste zahlreicher als bei coleopfrata, nämlich oben etwa 15, unten etwa 10 (bei col. oben etwa 9), ebenso die Härchen, welche innen zwischen den Fiederflächen eine Bürste bilden, dichter und zahlreicher. Stegana coleobtrata Scop. (= hypoleuca $ Mg., S. B: VI, S. 80, —= hyboleuca Zett., D. Sc. VI, S. 2578) fand ich öfter an Veranda- fenstern in Pichelsberg; vereinzelt bei Bregenz, Gastein, Herkules- bad. Stirn glänzend wie bei Sirobliz, im Gegensatz zu der durchaus matten Stirn von curvusdennis. Auf dem gelben Gesicht liegt über dem Mundrand ein schmaler schwarzbrauner Ouerstreif, der in der Mitte am breitesten ist. Thorax mit undeutlichen Striemungen, die meist einen mittleren und zwei äußere breite Streifen erkennen lassen; ersterer ist zuweilen in zwei Linien aufgelöst. Penisscheide am Ende ohne auffällige Borsten. Auch Vorderschenkel an der Spitze oft schwach gebräunt. Der vierte Abschnitt der Randader soll nach Mik elfmal so lang sein als der dritte; so groß scheint aber die Diiferenz nie. Stegana curvidennis Fall. (auch Zett., D. Sc. VI, S. 2579 — nigra) häufigste Art; bei Berlin weniger gefangen. Praelabrum schwarzbraun gerandet. Der Thorax ist nicht immer rein schwaız, sondern geht manchmal vorn, um die Schultern herum und seitlich in Rotbraun über; innerhalb der Schulterbeulen liegen dann oit zwei kleine rotbraune Flecken. Über die oberen Brustseiten läuft Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.).. 27 ' eine breite, mattschwarze Strieme; darunter, oberhalb der Sterno- pleuralborsten, ein halb so breiter, gelblicher, weiß schimmernder Streifen. Penisscheide am Ende auffallend stachelig beborstet. Zur Gattung Siegana. Die Hilfsader ist in ihrem Basalteil, dem ersten Costaleinschnitt gegenüber, stumpfwinkelig oder bogen- förmig vorgewölbt, dann läuft sie als Spur neben der ersten Längs- ader entlang. Hintere Basalzelle vollständig. Die Flügelknickung geht über die Anal- und Basal-Ouerader und die (sie begünstigenden) beiden Costaleinschnitte. Stirn etwa von Augenbreite, oft etwas geringer (3) oder breiter (9). Periorbiten schmal. Drei starke orb, hoch beginnend, die unterste abwärts gerichtet, nicht weit von der Längsmitte der Stirn, zwischen den beiden untersten noch ein Härchen. oc stark, abwärts divergent. pv klein, konvergent. Die obersten Postocularcilien sind groß und erreichen fast die Stärke der pv. Die Fühlerborste trägt auf der Innenseite zwischen beiden Fiederflächen eine Zone zahlreicher Härchen. Zwei Paar hinten stehende dc, das vordere Paar kurz vor dem hinteren und viel kleiner. praesc viel kleiner als das letzte Paar dc. a in dichten, oft sehr unregelmäßigen Reihen; die letzten, unmittelbar vor dem Schildchen stehenden a sind größer; einzelne erreichen zuweilen fast oder ganz die Länge der beiden normalen praesc. Bei allen drei Arten sind Thorax und Hinterleib mit dünner, weißer Bereifung überzogen, die sich auf dem Schildchen am leichtesten wahrnehmen läßt. Schienen und Tarsen ein wenig verbreitert, an den Mittel- beinen am meisten. 9. Camilla Hal. Die allgemein verbreitete Camilla glabra Fall. tritt bei Berlin auch als häufiges Fenstertier auf. Wie viele Drosophiliden scheint sie sich auch an kühlen, schattigen Orten gern aufzuhalten; bei Macugnaga traf ich ganze Scharen von Camilla in einer kleinen Grotte an. Drittes Fühlerglied meist dunkler als die beiden ersten, besonders am Ende und Vorderrande gebräunt; zuweilen Fühler fast ganz schwarz. Der meist grünliche Metallglanz spielt manch- mal, namentlich am Thorax, ins Blaue und Violette. Farbe der Hüften veränderlich, die der hinteren meist dunkler; Vorderhüften bis auf die geschwärzte Basis meist ganz gelb. Zur Gattung. Stirn unten so breit oder etwas breiter als die größte Augenbreite. Periorbiten schmal. Auf der Längsmitte der Stirn eine obere, aufwärts gerichtete und eine untere, etwas kleinere, abwärts gerichtete orb, dazwischen ein kleines, aufrechtes Härchen. oc kräftig, abwärts divergent. pv ziemlich groß, gekreuzt. Thorax- borsten sehr groß. Das vordere der zwei Paar dc in (glabra oder noch vor (acutidennis) der Längsmitte des Thorax. Keine praesc. a sehr kurz, dicht gereiht. Die hintere stpl größer. Auf den Meso- pleuren kommen oben vor dem Hinterrande Börstchen vor, regel- mäßig eine große Mesopleuralborste. 4 Schildborsten. Costal- einschnitte etwa wie bei Drosophila; die zweizeiligen Randwimpern zwischen beiden Einschnitten sind auffallend groß und endigen mit 2. Heft 28 Lorenz Oldenbergs: einem kräftigen Borstenpaar; der folgende Flügelvorderrand trägt | außer der gewöhnlichen, kurzen und engen Behaarung etwas | längere, weitläufig gestellte Wimperbörstchen. Abstand der hinteren Ouerader von der vorderen wohl 2—21,mal so lang als der letzte | Abschnitt der 5. Längsader. Analzelle schwach, ihre Querader fast so verkümmert wie die Basalquerader, daher am Ende offen er- scheinend. Analader fehlt, statt ihrer höchstens eine schwache Falte. Hinterschienen ohne Präapikalborste. Camilla acutidennis Löw, die ich von Becker aus Griechenland erhielt, hat ungewöhnlich kleine und schmale, an der Mündung der 3. Längsader scharf zugespitzte Flügel, die durch Verkürzung des Hinterrandes wie abgeschnitten aussehen. Die 2. Längsader ist etwas kürzer und mehr aufwärts gerichtet. Die beiden an der Flügel- spitze liegenden Randabschnitte sind, sowohl am Vorder- wie am Hinterrand, im Verhältnis zu den dem Flügelgrund näher liegenden Nachbarabschnitten etwas länger als bei glabra. Der 2. Costal- einschnitt ist etwas deutlicher, die Wimpern zwischen den Costal- einschnitten sind plumper, ihre Endborsten bedeutend größer als bei glabra, auch die weitläufigen Börstchen des folgenden Vorder- randes stärker. Die Flügel haben nur ungefähr die Breite des Hinterleibes und überragen ihn wenig (bei glabra viel breiter und länger). Strahlen der Fühlerborste etwas kürzer. Die vordere der beiden dc steht gerade über dem Quernahtende (bei glabra ein Stückchen dahinter). Man könnte diese Art zur Vertreterin einer besonderen, von Camilla abzutrennenden Gattung machen und ihr den naheliegenden Spitznamen Oxycamilla geben; da es sich aber in der Hauptsache nur um reduzierte Flügelbildung einer einzelnen Art handelt, wie es auch in anderen Familien vorkommt, scheint eine solche Abtrennung nicht unbedingt notwendig und scll hier unterbleiben. 10. Gitona distigma Mg. und Acletoxenus formosus Löw Die in manchen Gegenden nicht seltene Gilona distigma ist mir zwar in Thüringen (Blankenburg) und Tirol (Bozen) begegnet, aber nie bei Berlin; dagegen glückte es mir, von Acletoxenus for- mosus einige Stücke, meist Männchen, hier an Verandafenstern von Pichelsberg zu erbeuten. Hendel sandte mir ein am Bisamberg (N.-Ost.) gefangenes Exemplar. Außer Löw haben Frauenfeld (Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien, XVIII, 1868, S. 150—153 u. S. 897—899) und Collin (Entom. Monthly Magazine, 2. Serie, Vol. XIII, 1902, S. 1—3 u. S. 282) ausführlich über Acletoxenus berichtet. — Bei meinen Exemplaren ist der Clypeus nicht schwarz, sondern ebenso gelbweiß wie das ganze Untergesicht, die Stirn und die beiden ersten Fühlerglieder; drittes Fühlerglied eigelb, Taster schwarz. Der weißgelbe Seitenfleck des Thoraxrückens reicht von den Schultern (einschließlich) bis zum oberen Hinterrand der Quernahtgrube und ist oben bogenförmig begrenzt. Postalarcallus, Schildchen und oberer Teil des Post- Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 29 scutellum gelb, unterer Teil desselben nebst Mesophragma dunkel. Die schwarzen Zeichnungen der Tergite sind mehr (d) oder weniger ı (9) umfangreich. Im letzteren Falle trägt der erste Ring einen kleinen Fleck an jeder Außenkante und einen ebensolchen, un- - deutlichen ın der Mitte, der zweite und dritte am Vorderrande Zackenbinden, die in der Mittellinie nach hinten zu einer dreieckigen Spitze erweitert und an den Seiten dieses Dreiecks ausgeschnitten sind, der vierte einen dreieckigen Fleck am Vorderrande und eine Makel an jeder Seite, der fünfte ebenfalls, in schwächerer Aus- dehnung, oder er ist ganz gelb. Bei stärkerer Schwärzung (4) kommen an den drei ersten Tergiten vollständige, breite Vorder- randbinden zustande, die meist hinten in der Mittellinie und nach den Seiten hin ein wenig erweitert sind. Der Übersichtlichkeit wegen seien die Unterschiede zwischen beiden Gattungen im folgenden zusammengefaßt und ergänzt. Gestalt bei Acleioxenus gedrungener, Augen viel größer. Kopf bei Gitona erheblich breiter als hoch, bei A. nur wenig breiter, fast halbkugelig. Stirn beiG. von 1 der Kopfbreite, gleich der vorderen größten Augenbreite, bei A. nicht viel mehr als Y/, der Kopfbreite und als 1, der Augenbreite. pv bei beiden klein, konvergent; bei A. verhältnismäßig größer und, da sie nahe zusammenstehen, ge- kreuzt. Die inneren v sind bei A. etwas größer und stehen senkrecht. Bei G. ein Paar große, abwärts divergente oc; diese fehlen bei A. vollständig (der einzige mir bekannte Fall bei unseren Droso- philiden). Bei G. stehen auf dem Ocellenfleck und dem größten unteren Teil der Stirn noch viele kleine Börstchen, bei A. nicht. Die schmalen Orbiten mit je 3 orb, die beiden oberen Paare auf- recht, das unterste, knapp unter der Stirnlängsmitte entspringende abwärts gerichtet; dieses bei A. etwas schwächer. Gesicht bei A. sehr flach, nur mit mäßigen Fühlergruben, bei G. Clypeus stark erhoben und gekielt, unten breiter. Backen bei G. zwar schmal, aber sehr deutlich, bei A. dagegen bei seitlicher Betrachtung (des Sammlungstiers) überhaupt nicht wahrnehmbar, so daß die Augen den Unterrand des Kopfes bilden; das ganze Untergesicht ist bei A. schwächer entwickelt und kürzer. Eine Knebelborste vorhanden. A. hat nur ein Paar dc, die ganz hinten vor dem Postalarkallus stehen; bei G. befindet sich vor diesem Paar noch ein kleineres, vorderes. praesc kleiner als die hinteren dc, bei beiden Gattungen; bei A. etwas schwächer. Bei A. sind die beiden Haupt-sa, besonders die vordere, sehr kräftig, dagegen die pa”), praea und praesut sehr klein und viel undeutlicher; bei G. sind alle diese Borsten gut zu erkennen und gleichartiger. a in dichten, nicht regelmäßigen Reihen. Vertiefung des ersten (Doppel-) Ringes, in welche Schildchen und ?) Ich habe nur diese letzte, zur Supraalarreihe gehörige:; Borste, welche ganz hinten auf dem Postalarkallus und mehr einwärts, der letzten de genähert. steht, pa genannt. Nicht mit Unrecht bezeichnet Collin auch die vorhergehende sa als pa, da sie tatsächlich schon auf dem vordersten Ende des gelben Postalarcallus steht. 2. Heft 30 Lorenz Oldenberg: Postscutellum hineinpassen, bei A. beträchtlicher und scharf- kantiger als bei G. Auch Geschlechtsorgane verschieden: bei G. nur wenig vortretend; bei A. sieht man ein gelbes, am breiten Ende in kurze, abwärts gerichtete Zangen endigendes Hypopygium und ein schmales, gelbes, unterseits weit vortretendes unpaares Organ (Penisund Penisscheide). A. ohne deutliche Präapikalborsten der Schienen. Von der Verschiedenheit in der Stellung der hinteren OQuerader erwähnt Löw nichts! Bei G. ist diese der vorderen sehr. nahe gerückt und fast gleich dem vorletzten Abschnitt der vierten Längsader, noch nicht halb so lang als der letzte Teil der fünften; bei A. dagegen ist die hintere Querader dem Flügelrande so nahe gerückt, daß sie dem Endstück der fünften Längsader fast gleich- kommt und der letzte Abschnitt der vierten Längsader nur etwa 14,mal so lang ist als der vorletzte. Costaleinschnitte schwach. Bei A. ist die Costalader auch zwischen der dritten und vierten Längsader noch ziemlich stark; bei G. fehlt sie hier zwar nicht gänzlich, wie bisher angenommen wurde, ist aber außerordentlich dünn und nur mikroskopisch wahrnehmbar. — Diese zahlreichen Unterschiede sind schwerwiegend genug, um die Selbständigkeit der Gattung Acleioxenus zu rechtfertigen. Die Synonymie von G. formosa Löw und A. syrphoides Fıfld. ist außer Zweifel gestellt. Sehr fraglich bleibt es dagegen, ob Agrom’yza ornata Mg. mit unserer Art zusammenfällt; nach Collin’s Ansicht wäre es sogar recht unwahrscheinlich. Abgesehen von sachlichenBedenken, die dagegen sprechen, soll nach einer brieflichen Mitteilung F. Brauer’s an Collin Schiner Meigen’s Art gekannt und gewußt haben, daß sie von der Frauenfeld’s verschieden gewesen sei. Eher wäre noch anzunehmen, daß Walker in England ge- fangene Exemplare von Acl. formosus für Agr. ornata Mg. gehalten hat. Nach Becker’s Feststellung (Zeitschr. f. Hym. u. Dipt. II, 1902, S. 340) waren Typen von Meigen nicht mehr vorhanden. 11. Aulacogaster leucopeza Meg. Dieses weit verbreitete, aber nicht gerade häufige Tier ver- danke ich, abgesehen von seinen gewöhnlichen Fundstätten (an gährenden Baumsäften) den Verandafenstern von Pichelsberg; das beste Material unserer Sammlungen stammt aber von Prof. Thal- | hammer aus Ungarn. Die Zusammensetzung Aulacigaster ist sprachlich nicht richtig und muß abgeändert werden (von 7 «ölaL die Furche; wie Aulacocebhala). Leider wird der bessere Name rufıtarsis Meq. (1835) dem weniger glücklich gewählten, aber älteren Namen leucopeza Mg. (1830) weichen müssen. Zwar sind die Füße nicht weiß, wie Meigen angibt, sondern rotgelb mit schwarzen End- gliedern, aber die von ihm genau beschriebene, eigenartige Stirn- bandierung, die bei keiner anderen Acalyptere vorkommt, scheint die Synonymie außer Frage zu stellen, wenn auch die Type nach Becker’s Feststellung nicht mehr erhalten war. Daß Meigen die Art zu Diastata gestellt hat, fällt nicht ins Gewicht, denn auch Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 31 ' Diaastata diadema Mg. (1838) hat sich nach Becker’s Untersuchung - als identisch mit vufıtarsis Meq. erwiesen (vgl. Schin F. A. II, "8. 270, Anm.). Das Tier erinnert mit dem breiten Kopf und der großen Mund- _ öffnung, sowie durch Kahlheit und metallische Färbung an manche _ Ephydriden, z. B. Scatella. Ein seitlich so reich und stark beborstetes _ Untergesicht kommt bei keiner unserer Drosophiliden vor. Perior- . biten kurz, etwa von halber Stirnhöhe, über dem breiten Ouerband der Stirn abgerundet endigend, breiter als bei anderen Gattungen; _ unten mit je zwei kräftigen orb; die oberen, aufrechten, stehen nur | wenig höher als die unteren, abwärts gekehrten, aber vom Augen- rande erheblich weiter entfernt als diese. Auf dem Ocellenfleck sieht man bei starker Vergrößerung zwei äußerst kleine, halb auf- gerichtete, divergente Härchen, die wohl als die verkümmerten oc gelten müssen (Collin bezeichnet die oc in seiner Abhandlung über Acletoxenus als fehlend). pv fehlen. Bei zwanzigfacher Vergrößerung läßt die Fühlerborste schwache Pubeszenz erkennen. Die silber- schimmernde Linie über den Fühlern setzt sich über die Augen als grünsilberne Ouerlinie fort. Thorax oben verhältnismäßig kahl und borstenarm. Von den 2 Paar dc steht das vordere ungefähr auf der Längsmitte. praesc fehlen. a nur in der Mittellinie vorhanden: vorn einzeilig, hinten unregelmäßig werdend, verbreitert. Gleich- mäßiger einzeilig ist eine auf der Vorderhälfte des Rückens voll- ständige Börstchenreihe der dc-Linie. praesut fehlen; von sa- und ia sehe ich nur eine vordere, höhere, und eine hintere, tiefere, über der Flügelbasis. Von den 2 npl steht die hintere höher. Meso- pleuren vor dem Hinterrand mit einigen Börstchen. Nur 1 stpl (außerdem kommen kleinere Börstchen vor). Von den 2 Paar Schildborsten ist das vordere viel kleiner. Costaleinschnitte schwach ; Randader ohne erhebliche Börstchendifferenz ihrer Teile. Die , Hilfsader ist fast in ihrem ganzen Verlauf deutlich und in ihrem bei ) l \ ‚ weitem größeren Basalteil auch selbständig; erst gegen Ende ver- ' schmilzt sie mit der 1. Längsader eine kurze enge Strecke, um sich dann bogenförmig zum Flügelrande abzuwenden, und bleibt noch ' sichtbar, ohne daß der Zusammenhang der beiden Mündungen ganz aufgehoben wird; es entsteht dort, anders wie bei den übrigen Gattungen, ein kleines Mündungsdelta oder Randmal, an dessen Vorderrand der rudimentäre Hauptcostaleinschnitt ‚ liegt. Während die Basalquerader verkümmert ist, sind Analzelle und Analader stark entwickelt, letztere, die in einiger Entfernung vor dem Flügelrande abbricht, besonders kräftig. Über die Färbung der Art ist zu bemerken, daß die Schultern zuweilen rostbraun sind und daß sich an den Schienen, namentlich “den hinteren, gelegentlich Spuren einer Ringelung (außer den rot- : gelben Knien eine hellere Mittelzone) zeigen. 2. Heft 32 Lorenz Oldenberg: 12. Cyrtonotum anus Mg.®) | Diese südliche Art fand ich auf Rasen zwischen Gebüschen der Etsch-Niederung bei Trient. Lichtwardt sammelte Cyriono- tum ın Menge bei Pistyan; Becker und Villeneuve brachten die Art aus Südfrankreich mit. Hendel (Revison d. pal. Sciomyziden, 1902, S. 4) hat ihr die geeignete Stellung bei den Drosophiliden angewiesen, wo sie sich noch am ehesten anschließen läßt. Die beste und ausführlichste Beschreibung hat Dr. Kertesz gegeben. Einige Bemerkungen seien hinzugefügt. Zu den plastischen Merkmalen (eventuell für die Gat= tung). Augen im Profil fast doppelt so hoch als breit, in der Vorder- ansicht erheblich schmäler als die halbe Stirnbreite; seitliche Stirn- ränder fast parallel, nach oben nur ganz wenig auseinanderweichend. Die zerstreuten Augenhärchen sind kaum wahrnehmbar, viel kleiner als bei den anderen Gattungen. Die verhältnismäßig schmalen, bis gegen den unteren Stirnrand reichenden Periorbiten sind ein- wärts gebogen, mit mehr abwärts gerichtetem Ende, schon am Grunde vom Augenrande weit getrennt (im Gegensatz zu den anderen Gattungen). Die obere, größere der beiden in der Stirn- längsmitte stehenden orb ist aufwärts, die untere, kleinere abwärts gerichtet; dicht vor der ersteren, etwas nach innen, befindet sich noch ein sehr kleines, aufrechtes Börstchen. oc groß, abwärts divergent. pv ziemlich groß, gekreuzt. 1 obere und 1 untere h. Das letzte Paar der je 2 hinten stehenden de ist größer; zwischen ihnen 1 Paar praesc. Die zahlreichen a nebst den seitlichen Rücken- börstchen sind ziemlich unregelmäßig gereiht. Eine deutliche praea ist nicht vorhanden. Die erste sa ist sehr lang; die beiden folgenden, von denen die vordere tiefer entspringt, stehen auf dem Post- alarcallus (von diesen drei letzten Borsten hat Dr. Kertesz zweck- mäßigerweise nur die mittlere als sa gedeutet, die beiden anderen wegen ihres höheren Standes als ia). Das flache Schildchen ist dicht mit Börstchen bedeckt; die vier Randborsten divergieren nur wenig. 1 pth, außerordentlich klein. Mesopleuren stellenweise mit kleinen Börstchen besetzt, besonders oben und hinten; vor dem Hinterrand zwei größere Borsten, darunter meist noch eine kleinere dritte. Sternopleuren mit einer Hauptborste; vor ihr, etwas höher stehend, noch eine sehr kleine. Die ganz kurze, aufgebogene Lege- röhre ist oben mit kleineren, am Ende mit größeren Dörnchen besetzt. Hinterhüften mit je einer Borste. Die Flügel zeichnen sich vor denen der anderen Gattungen aus durch vollständigere Ausbildung °) Von xvorös, krumm; wie Oyrtopogon, Cyrtoneura. Die ursprüng- liche Schreibweise C’urtonotum ist von Mik berichtigt worden (Wiener Ent. Z. 1898, S. 168). Nach Kretschmer’s Sprachregeln, $ 45, 8. 25, ist bei Latinisierung griechischer Wörter Umwandlung des griechischen Volkals » in ein lateinisches y die Regel; unter d wird dort ausgeführt, daß jenes v zwar in älterer Zeit durch u, später aber allgemein durch y ausgedrückt wurde. Curtonotum scheint daher sprachlich erklärlich, aber weniger gut als C’yrtonotum, auch der Gleichförmigkeit wegen. Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt:). 39 der Hiltsader, starke Dörnelung des Vorderrandes, Abwärtsrichtung der vierten Längsader, Entfernung der Queradern. Hilfsader stark und selbständig neben der ersten Längsader laufend, erst am Flügel- rande mit ihr zusammen mündend. Costaleinschnitte wenig auf- fällig, der zweite eng; die zwischen ihnen stehenden Randbörstchen heben sich durch Größe kaum ab von den felgenden. Die Reihe größerer, weitläufiger Börstchen des Flügelrandes ist dornartig entwickelt: sie beginnt mit einem vor dem Hauptcostaleinschnitt außen stehenden Dörnchen, es folgen dann 8—10, an Größe ab- nehmend, bis gegen die zweite Längsader hin. Die Randader er- lischt scheinbar kurz hinter der Mündung der dritten Längsader, reicht aber in Wirklichkeit als sehr dünner Strang bis zur vierten, wie schon Czerny festgestellt hat (Wiener Ent. Z. 1903, S. 197). _ Die vierte ist in gleichmäßig flachem Bogen abwärts gerichtet, mit - der dritten divergent (bei den anderen Gattungen sind die Enden _ beider Adern parallel oder konvergent). Die hintere Querader ist dem Flügelrande so nahe gerückt, daß sie das Endstück der fünften Längsader an Größe übertrifft; der vorletzte Teil der vierten _ Längsader ist erheblich größer als der letzte (bei den anderen Gat- tungen in der Regel umgekehrt, höchstens sind die Abschnitte - gleich). Basalquerader fehlt; Analzelle vollständig; Analader breit und blaß, lang, vor dem Flügelrande verschwindend. Zur Artbeschreibung. Das äußere, unvollkommnere Paar der Thorax-Rückenstriemen wird hinter der Ouernaht zweispaltig. Tergite unterseits an der Innenkante mit je einem schwarzbraunen _ Vorderrandflecken. Dörnchen der Legeröhre meist schwärzlich. 13. Astia Mg. | Die Gattung Astia ist auf dem Sandboden Berlins gut ver- ‚ treten: es kommen concinna Mg., amoena Mg. und elegantula Zett. vor. Concinna ist oft in großen Massen an Sandgräsern usw. an- zutreffen; amoena ist bis in den spätesten Herbst vereinzelt an Verandafenstern zu finden; dort erbeutete ich zuweilen im Sommer auch elegantula, die sonst auf trockenen Wiesen gesellig auftritt und bei uns die seltenste Art ist. Löw hat der Gattung Astia in seiner Periscelis-Arbeit einige Zeilen gewidmet (Berl. Ent. Z. II, 1858, S. 114 u. 115) und merkwürdigerweise elegantula für eine Farbenabänderung von amoena erklärt, was gänzlich ausgeschlossen ist. Zetterstedt kannte von elegantula nur ein Pärchen; die Be- schreibung läßt sich daher ergänzen. Astia elegantula Zett. ist plumper und gewölbter, in der Gestalt wie in der rotgelben, schwarz und rotbraun gezeichneten Grund- ‚farbe an Chloropisca erinnernd. Ocellenfleckchen schwarzbraun. ‚ Stirn neben und unter den Periorbiten gebräunt in Form zweier ‚ schmaler Haken, die sich weiter ausdehnen und vereinigen können. ' Der breite, über dem Mundrand liegende Silberstreif ist unten an _ der äußersten Kante, oben etwas breiter braun gesäumt. Fühler- ‚ borste mit zusammen etwa 6—8 Strahlen. Hinterkopf mit zwei | Archiv für Naturgeschichte 1914. A, 2, | 3 2, Heft 34 Lorenz Oldenberg: braunen Längsstriemen, gegenüber dem äußeren Paar der braun- roten Thoraxstriemen. Letztere sind vorn, vor der Quernaht . breiter; meist sind die hinteren, zuweilen auch die vorderen Enden der Thoraxstriemen dunkler gebräunt, der mittlere Teil bleibt rötlicher; ganz braune Striemen kommen seltener vor. Beide Paare sind hinten verkürzt, am meisten das mittlere, welches zwischen den vorderen und hinteren dc endigt (zuweilen läßt sich eine blasse Spur als Fortsetzung verfolgen). Die hinteren dc stehen gerade am Ende der äußeren Striemen. Von diesen zweigt sich hinter der Quernaht ein unterer, schwächerer Streifen ab, der etwas mehr abwärts gerichtet ist. Endlich geht noch ein schmaler Längsstreif von der Flügelwurzel über die Notopleuralnaht zur unteren Schultergrenze. Die Sternopleuren tragen oben einen länglich-dreieckigen, braunen Fleck; ein kleinerer, runder liegt vorn über den Hinterhüften. Schildchen und Postscutellum gelb, Mesophragma gebräunt. Schwingerknopf außen oben mit tief- schwarzem Punktfleck, der seine ganze Breite einnehmen kann, auch innen oft verdunkelt. Borsten des Kopfes und oberen Thorax schwarz, stpl gelb. Behaarung des Hinterleibs gelb, einzelne der größeren Randborsten auch schwarz. Hinterleib beider Geschlech- ter rotgelb, schwarz punktiert: auf den Vorderkanten des 2., 3. und 4. Tergits liegen je drei kleine, tiefschwarze Punktflecken in drei Längsreihen, außerdem auf der Mitte des 3. und 4.Tergits ganz außen je ein solcher Punktfleck, so daß ihrer zusammen 13 in 5 Längsreihen gezählt werden. Die Flecken sind scharf gezeichnet und fließen nicht zusammen, wenn auch die mittleren nach dem Eintrocknen oft breiter erscheinen; doch sind bisweilen Teile der Grundfarbe des Hinterleibs von vorn her verdunkelt oder ge- schwärzt (so bei Zetterstedt’s & in ausgedehntem Maße). Bei den meisten Männchen kommt unter den Hinterleibsende ein tief- schwarzes, kurz bandförmiges Organ (wohl Penis oder Penisscheide) zum Vorschein, das nach links eingerollt ist. Flügel kürzer und breiter als bei concinna. Außerstes Ende der 1. Längsader etwas geschwärzt. Beine einfarbig rotgelb. A. amoena Mg. Wie mir scheint, sind die Unterschiede in der Beschaffenheit des Hinterleibs für beide Geschlechter bisher nicht richtig angegeben worden. Grundfarbe des Hinterleibs weißgelb bis rostgelb. Die schwarzen Zeichnungen der drei vorderen Tergite hängen mehr oder weniger ringförmig zusammen: die mittlere Punktlinie mit den beiden seitlichen Bogen- oder Zickzacklinien, die an den Einschnitten und hinten meist erweitert sind, und drei Ouerbinden der Segmentränder. Unterbrechungen scheinen haupt- sächlich beim & vorzukommen, so daß zuweilen 3 Paar isolierte Ouerflecken übrig bleiben, die höchstens noch hinten in Verbindung stehen. Die beiden folgenden Tergite sind im übrigen gelb, nur beim & (nicht 2!) trägt der zweite von ihnen zwei schwarzbraune Querfleckchen. Beim & folgt dann ein kleines, glänzend gelbes, nicht ganz symmetrisches Hypopyg; unter der Hinterleibsspitze Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 35 tritt zuweilen an der rechten Seite das Ende eines schwarzen Bänd- \ chens hervor (vgl. vorige Art), oft nur punktförmig. Beim 9 endigt ) die schwarze Hinterleibsspitze ziemlich stumpf und trägt oben zwei sehr kleine, gelbe Endlamellen. Für beide Geschlechter wäre noch zu bemerken: Stirn vorn meist schmal rotgelb. Fühler oben an der Basis gebräunt, auch noch am Vorderrande des dritten Gliedes. ' Fühlerstrahlen und Säumung des Silberbandes über dem Mundrand wie bei elegantula. Oberer, schwarzer Teil des Thorax vom unteren, hellen scharf abgegrenzt. Postalarcallus meit rotgelb. Schildchen und Postscutellum rotgelb, Mesophragma geschwärzt. Die beiden dunklen Brustflecken haben dieselbe Lage wie bei eleganiula. Schwingerknopf meist dunkel gerandet bis ganz verdunkelt. Erste ‚ Längsader an ihrem sich verbreiternden Ende schwach gebräunt. | A. concinna Mg. ist die schlankste der drei Arten. Fieder- ı strahlen der Fühlerborste etwas länger und zahlreicher (zusammen ı etwa 10-11). Spuren zweier rotgelber Linien treten vorn am Thorax oft bei beiden Geschlechtern auf, nicht nur beim 4. Mit- ‚ unter ist der Hinterleib an den Rändern der Tergite oder in weiterem Umfang oben und unten bräunlich verdunkelt. Letztes Tarsen- glied gewöhnlich rotgelb, wie die Beine, oder nur wenig dunkler. Flügel gelblich getrübt, länger und schmäler als bei den anderen Arten. | Zur Gattung. Augen fast kahl, nur mit sehr schwachen, zerstreut stehenden Härchen. Stirn etwas breiter als die größte \ Augenbreite. Periorbiten meist die Längsmitte der Stirn über- ‚ ragend, oberhalb des spitzen Endes mit einer aufgerichteten orb. | oc klein, abwärts divergent. Die pv sind sehr kleine Härchen, bei _ denen sich meist eine schwache Divergenz erkennen läßt; bei ‚ solcher Kleinheit ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß sie in ' Ausnahmefällen leicht aus ihrer normalen Richtung geraten, we- durch die Beurteilung erschwert wird. Drittes Fühlerglied pubes- cent. Die sich gabelstrahlig verzweigende Fühlerborste besitzt nur ‚ eine schwache, sich im Zickzack fortsetzende Achse, an der keine oder fast keine kleineren Härchen stehen. Backen schmal; eine ‚ lange Knebelborste, dahinter am Backenrand eine Reihe feiner ı Härchen. 2 Paar dc, das vordere etwa auf der Längsmitte des ı Thorax. praesc = 0. a fast ganz fehlend; vor den dc je eine Reihe ' feiner Härchen. h und praesut scheinen verkümmert. Von’sa ist ' eine kleine, vorn an der Außenseite des Postalarcallus stehende ‚ Borste deutlicher erkennbar. Schildchen am Rande gerundet; außer ı dem nicht ganz hinten stehenden, großen Paar Schildborsten ein vorderes, sehr kleines, haarförmiges.. 2 npl und 2 stpl gut ent- wickelt. Die Randader ist nicht ganz in der Weise differenziert ı wie bei den Drosophilinae. Das Wurzelstück ist zwar etwas ge- ı schwollen und stärker beborstet als die Fortsetzung, aber von den Costaleinschnitten finden sich nur schwache Andeutungen; Rand- börstchen gleichmäßiger; Costa bis zur Mündung der 1. Längsader ‚ recht dünn im Vergleich zum übrigen Vorderrand. Hilfsader zum 3*+ 2. Heft 36 Lorenz Oldenberg: größeren Teil sichtbar, gegen das Ende der 1. Längsader hin ver- schwindend. 5. Längsader am Ende viel dünner. Hintere Querader, hintere Basalzelle, Analzelle und Analader fehlen (von der Anal- zelle ist nur eine schwache Spur sichtbar). Alula fehlt; auf den unbehaarten Flügelstiel folgen am Unterrand des Flügels lange Wimpern, mit kürzeren untermischt, nach der Flügelspitze hin an Länge abnehmend. | 14. Liomyza Mcag. Meine zahlreichen Exemplare von Liomyza, die teils an Veran- dafenstern (Pichelsberg), teils an besonnten Planken im Walde (Jungfernheide bei Berlin), teils an Baumschwämmen und am Saft von Stämmen (Herkulesbad) gefangen sind, variieren beträchtlich in der Färbung von Stirn, Fühlern und Beinen. Die Stirn ist bei manchen Stücken ganz rot, nur Ocellendreieck und Periorbiten schwarzbraun; bei anderen ist die Stirn von oben her in geringerer oder größerer Ausdehnung verdunkelt; zuweilen bleibt nur der untere Stirnrand oder ein schmaler Längsstreifen in der Stirnmitte heller. Das dritte Fühlerglied ist immer mehr oder weniger ver- dunkelt, mindestens in der Randpartie. Die Beine sind zuweilen ganz gelb, meist aber zeigen sich undeutliche oder deutliche Spuren eines schwarzen Wisches vor den Spitzen der Hinterschenkel, seltener und in schwächerem Maße auch vor denen der Mittel- schenkel. Schwingerknopf immer stark gebräunt, oft tief schwarz- braun. Mit Rücksicht auf die Schwingerfärbung paßt besser die Beschreibung von laevigata Mg. als die von glabricula Mg. und scutellata Fall., welche helle Schwinger haben sollen. Ob diese noch wenig bekannten Arten aber richtig abgegrenzt sind, und ob meine Exemplare alle einer einzigen Art angehören, ist eine andere Frage. Zur Gattung. (Wesentliche Angaben über plastische Merk- male machten Becker, Zeitschr. f. Hym. u. Dipt. 1902, 6, S. 341, und Czerny, Wiener Ent. Z. 1903, :S. 127.) Stirn etwa, von dez vorderen Augenbreite. Augenhärchen sehr schwach, weıtläufig stehend. Periorbiten sehr kurz, mit der unteren Spitze einwärts gerichtet, gegen Ende mit einer etwas vorwärts geneigten orb; über dieser steh tnoch eine sehr kleine, haarförmige. oc sehr klein, abwärts divergent. pv wie bei Asitia. Eine sehr kleine Knebelborste am Ende einer Reihe noch zarterer Seitenhärchen. Ein Paar dc auf der hinteren Thoraxhälfte. a nur in einer Mittellinie; je eine gleichartige, ebenso regelmäßige Härchenreihe vor den dc. praesc fehlen. Keine deutlichen h und praesut; in der sa-Linie keine auf- fälligen Borsten. 1 npl, durch Größe vor allen seitlichen Borsten ausgezeichnet. 1 nur kleine stpl. Schildchen wie bei Astia gestaltet und beborstet. Randader, Hülfsader und dritte bis fünfte Längs- ader wie bei Astia. Hintere Querader vor der Längsmitte des Flügels. Hintere Basalzelle, Analzelle und Analader wie bei Astia (fehlend). Alula deutlich, lang gewimpert. ] 1 Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 37 15. Periscelis Löw und Mieroperiscelis n. g. Von der Gattung Periscelis fing ich die häufigste Art, annulata Fall., bei Berlin am Saft von Eichenstämmen, auch ein einzelnes Stück bei Pichelsberg an einem Verandafenster. Ein von letzterem Fundort stammendes Exemplar halte ich für Winnertzi Egg.; es hat folgende Eigenschaften: Körperlänge etwa 3 mm, nicht ganz das Doppelte der Größe von annulata. Stirn nicht mit kleinen, schwarzen Flecken gespren- kelt, wie Egger angibt, sondern gelbbraun, hell bestäubt, an den Seiten lichter, unterhalb der Orbiten zwischen Augen und Fühler- wurzel weiß. Gesicht sehr schwach gekielt; das unten schwärzliche Untergesicht geht nicht wesentlich tiefer herab als bei annulata (bei welcher sich nicht alle Exemplare in dieser Hinsicht gleich zu verhalten scheinen; vielleicht ist die Eintrocknung daran mit schuld). Thorax oben ganz aschgrau, ohne Mittelstrieme, nur an den Seiten bräunlich; die beiden seitlichen Streifenzonen sind rost- bräunlich, weiß schimmernd, besonders die obere. praesc fehlen. Schenkel heller als bei annulata. Flügel schmäler, schwach ge- bräunt, kleine Querader und von ihr aus die Basis des zweiten Teils der vierten Längsader etwas verdunkelt, ebenso die Enden der 1., 2. und 3. Längsader, aber nicht die Spitze der vierten (wie Egger angibt); hintere Ouerader schwach und in der Mitte fast unter- brochen. Nach einer Mitteilung Hendel’s sind im Wiener Museum , Egger’s Typen von Winnertzi nicht mehr vorhanden, nur noch ein Schiner’sches Exemplar, dessen Eigenschaften (etwa doppelt so groß wie annulata, Untergesicht nicht weiter herabgehend als bei dieser, keine praesc, vordere Ouerader und 4. Längsader bis zur ‘ hinteren Querader braun), die Vermutung bestärken, daß mein Exemplar derselben Art angehört. Von annulata Fall. gibt es hellere und dunklere Stücke (vor- , läufig nehme ich an, daß es sich um ein und dieselbe Art handelt). Der untere Teil des Kopfes ist zuweilen ganz gelb, zuweilen mehr ‚ oder weniger geschwärzt; an den für gewöhnlich ganz grauen ‚ Thoraxseiten können Schultern und Seitenstriemen mehr rost- bräunlich ausfallen. Die nach hinten länger werdenden a der beiden ‚, Mittelreihen endigen mit einem Paar kleiner praesc. Die dritte, bei weitem größte Art, die von Scholtz bei Breslau \ endeckte annulibes Löw, deren Kenntnis ich dem Berliner Kgl. ı Museum (Dr. Grünberg) verdanke, zeichnet sich abgesehen von der fehlenden hinteren Ouerader noch durch verschiedene plastische ı Eigentümlichkeiten aus. Die Gattung Periscelis hat Löw eingehend in vortrefflicher Weise gekennzeichnet (Berl. Ent. Zeitschr. II, S. 113—118, 1858). Die im Profil schiefliegenden, in der Vorderansicht unten zusammen- neigenden Augen lassen den Hinterkopf unten und die Backen hinten sehr breit erscheinen; diese Partien sind mit Börstchen reich besetzt; seitlich trägt der untere Backenrand eine Reihe vorn recht klein werdender Börstchen, ohne hervorragende Knebelborste. 2. Heft 38 Lorenz Oldenberg: Innenränder der Augen sanft bogig ausgeschnitten. Augenbörstchen dünn, aber sehr deutlich, weitläufig stehend. Stirn jederseits mit ‘einer tiefen, kantigen Längsfurche. Nur 1 orb, aufgerichtet, unter- halb der Stirnlängsmitte. oc entfernt voneinander, nur schwach divergent, halb aufwärts gerichtet. Die Fühlerborste ist bei annu- lIides abgesehen von den Hauptstrahlen völlig kahl, während bei den anderen Arten noch zahlreiche kleinere Härchen von der Hauptachse ausstrahlen. pv mittelgroß, ausgesprochen divergent. 3. Fühlerglied lang und dicht pubescent. Gesicht bei annulata und Winnertzi (vorausgesetzt, daß meine Bestimmung zutrifft) schwä- cher gekielt, bei annulipes deutlicher mit scharfer, vorgewölbter Mittelkante. Die von der Gegend der Vibrissenecke her nach dem eigentlichen Mundrande hin absteigende Partie des Untergesichts, die noch unter die Backen herabreicht und bei annulipes auffallend lang und umfangreich ist, trägt seitlich, wie der untere Backen- rand, ebenfalls eine Reihe oder Zone von Wimpern. Thorax ziem- lich flach, oben mit dichten und nicht regelmäßig gereihten Härchen oder Börstchen (worunter die a); diese sind bei annulibdes dichter und feiner als bei den anderen Arten. 1 h. Auf dem hinteren Teil des Rückens 2 Paar dc, das letzte größer. praesc bei Winnertzi völlig fehlend, bei annulata klein, in nicht immer regelmäßiger Stellung ungefähr zwischen dem letzten dc-Paar, bei annulipes viel größer, deutlich etwas weiter vorn stehend als die letzten de. praesut und praea fehlen; nur 2 sa, die zweite hinter der ersten, an der Außenseite des Postalarcallus. pth deutlich; bei annulipes \ größer und ziemlich von der Stärke der h. Mesopleuren bei annu- lata kahl oder fast kahl, bei Winnertzi und annulides auf dem oberen Teil reichlich behaart, bei letzterer auch mit größeren Börstchen vor dem Hinterrande. stpl: gewöhnlich zwei größere, zu denen noch kleinere kommen (bei annulides reichlicher); stpl sonst bei annulata kahl, bei den anderen Arten behaart. Bei annulipes bemerkt man am Vorderrande jedes Tergits zwischen den äußeren, silbernen Flecken ein Paar kurzer, fahlbrauner, bogenförmig be- grenzter Makeln, die bindenartig zusammenhängen. Flügelbildung sehr abweichend von den anderen Gattungen. Hinter dem ge- "| schwollenen Wurzelstück der Randader, das am Ende ein Paar stärkerer, ungleicher Borsten trägt, ist zwar eine geringe stiel- I förmige Verschmälerung der Randader wahrzunehmen, aber nichts | von Costaleinschnitten: Die Costa ist von fast gleichmäßiger Stärke bis zur Einmündung der 1. Längsader, wo sie deren Breite auf- nimmt, um dann allmählich abzunehmen und gleich hinter der 9. Längsader zu erlöschen. Mit der Vereinfachung der Randader fallen auch die entsprechenden Ungleichheiten ihrer Börstchen fort. Die 1. Längsader mündet ungefähr in der Mitte des Vorder- randes (wenn vom wirklichen Flügelanfang gemessen wird) und ist stärker als alle folgenden; demnächst ist die dritte die kräftigste; der letzte Teil der vierten ist sehr dünn. Die anfangs deutliche Hilfsader biegt vor der Mitte des durch Basalquerader und 1. Längs- nme nn me ee rs mn BEL nn er > nen moon Eee ne Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 39 ader gebildeten Abschnitts, sich verbreiternd und undeutlich wer- | dend, plötzlich direkt zum Flügelrande ab, scheint jedoch auch ‘ nach dem Ende der 1. Längsader hin eine Ausstrahlung entsenden ; zu wollen. Bei annulipes bildet die 4. Längsader an der Stelle, wo die (fehlende) hintere Ouerader sich ansetzen würde, nicht einen ' stumpfen Winkel, wie bei den anderen Arten, sondern ist nur bogig ' vorgewölbt, und die fünfte ist an der entsprechenden Stelle eben- : falls winkellos, ganz gerade gestreckt. Eine die Diskoidalzelle durch- laufende Längsfalte ist bei den kleineren Arten wenig auffällig und verliert sich bald hinter der äußeren QOuerader, bei annulides da- gegen sehr stark, bis zum Flügelrand durchgehend, eine halbe Einrollung des Flügels bildend, der hier durch Verlust der Ouerader seines Haltes beraubt ist; um eine volle Übersicht über das Ge- äder zu gewinnen, wird man genötigt, den Flügel hin und her zu wenden. Die Behauptung Löw’s (Berl. Ent. Z. II, S. 117, 1858), ' man brauche in die Abbildung des Flügels von annulipes nur die hintere Querader einzuzeichnen, um eine fast getreue Darstellung des Geäders von annulata mit allen seinen Eigentümlichkeiten zu erhalten, trifft nicht völlig zu; in diesem Teil des Flügels würde doch ein anderes Gebilde herauskommen. Vordere Basalzelle lang, so weit wie die Costalzelle reichend;; hintere Basalzelle vollständig. Die Analzelle fehlt nicht völlig, wie Löw meint, sondern ist als fleckenhafte Spur wohl erkennbar, wenn man den Flügel nach allen Richtungen betrachtet; Schiner sagt mit Recht: rudimentär. Anal- ader deutlich, wenn auch schwach und abgekürzt. Alula gut ent- wickelt. Mit Rücksicht auf die wesentlich andere Flügelbildung, die Verlängerung des ganzen unteren Kopfes, die andere Bekleidung der Fühlerborste, die vorgerückte Stellung und die Größe der praesc, die reichere Beborstung der Brustseiten, die dichtere und feinere Behaarung im allgemeinen — bei annulibes — scheint es nicht zweckmäßig, so verschiedene Formen in einer Gattung zu belassen. Nun hat Löw seine Periscelis in erster Linie auf die damals neue Art annulides gegründet, welcher die ausführliche Besprechung galt, annulata aber nur beiläufig mitberücksichtigt und der neuen Gattung eingefügt. Der Name Periscelis muß daher ' der Löwschen Art verbleiben; für die ältere, annulata, ist eine neue Gattung abzuzweigen, die mit Rücksicht auf den Größenunter- schied Microperiscelis?) heißen soll; in letztere gehört auch Wın- ı nertzi. Wegen der gänzlich abweichenden Flügelbildung (Vollständig- keit der Randader, anderer Verlauf der Hilfsader und 1. Längsader) ı können Periscelis und Microperiscelis keine Drosophiliden sein. Schon wegen der divergenten pv wäre dies nach Czerny’s Theorie (W. E. Z. 1903, S. 62, Anm.) ausgeschlossen, da den Drosophiliden | convergente pv zukommen. Auch sind Stellung und Form der 9) 7, nepıoxeiis das Schenkelband. | 2. Heft 40 Lorenz Oldenberg: Augen, tiefe Längsfurchung der Stirn, Fehlen der Knebelborsten, Bau und Beborstung des unteren Kopfes, geringe Zahl der orb und seitlichen Borsten des Thoraxrückens, größere Anzahl der deutlich er- kennbaren Hinterleibsringe, Verkümmerung der Analzelle sind Eigen- schaften, die nicht gerade für Zugehörigkeit zu den Drosophiliden sprechen. Als besondere Merkmale kommen noch hinzu kappen- förmige Verlängerung des zweiten Fühlergliedes und Ringelung der Beine. In mancher Hinsicht ist die Gestaltung des Kopfes gewissen Ephydriden ähnlich, diese kommen aber schon wegen der nur ein- seitig gefiederten Fühlerborste und der ganz anderen Aderung der Flügel nicht als nahe Verwandte in Frage. Wo die Periscelidinae im System der Acalypteren am besten unterzubringen sind, wird noch festzustellen sein. Tabelle der besprochenen Gattungen. pv convergent oder fehlend; Randader mit zwei Einschnitten: einem schwächeren (einer Aderverdünnung) kurz hinter der Wurzelquerader, einem tieferen vor der 1. Längsader 2. — pv divergent. Randader ohne Einschnitte oder nur mit Spuren von solchen 13. Hilfsader gleichmäßig stark und selbständig, erst am Flügel- rande mit der 1. Längsader zusammenmündend; Flügelvorder- rand mit einer Reihe starker Dornen; 4. Längsader abwärts gebogen; hintere Querader nahe dem Flügelrande, länger als das Endstück der 5. Längsader; orb vom Grunde an weit in die Stirn hineinragend, vom. Augenrande entfernt (Gestalt buckelig. Vorderbeine kurz) Cyrtonotum Mcq. — Hilfsader nur in ihrem Basalteil selbständig und deutlich, ihr Endteil mit der 1. Längsader zusammenhängend oder undeutlich; Flügelvorderrand höchstens schwach gedörnelt; letzter Ab- schnitt der 4. Längsader mit der 3. parallel oder konvergent; hintere Querader vom Flügelrand entfernter, kürzer oder höchstens so lang als das Endstück der 5. Längsader; orb nahe dem Augenrande 3 Hilfsader in ihrem ganzen Verlauf deutlich, im größeren Basal- teil selbständig, dann mit der 1. Längsader enger und zuletzt, sich zum Rande abwendend, schwächer verschmolzen; die Knebelborste wird von seitlichen Mundborsten an Stärke min- destens erreicht; hintere npl höher als die vordere; pv fehlen; RN DD oc mikroskopisch klein (Mundöffnung groß. Stirn und Augen gebändert. Tergite mit Querfurchen) Aulacogaster Mcaq. — Hilsader nur im Basalteil deutlich und selbständig, im Endteil verschwindend oder undeutlich, dem Ende der 1. Längsader zu- strebend; Knebelborste größer als die Börstchen der seitlichen Reihe; hintere npl in gleicher Höhe mit der vorderen; pv con- vergent; oc groß (Drosobhilinae) 4. 4 Fühlerborste mikroskopisch pubescent (Basalquerader fehlt) 5. — Fühlerborste zweiseitig gefiedert 6. Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 41 5 Stirn von etwa 1% der Kopfbreite; oc vorhanden; Gesicht breit 2) gekielt; Backen deutlich; 2 Paar dc; hintere Querader der vorderen nahe gerückt, viel kürzer als das Endstück der 5. Längsader Gitona Mg. Stirn von wenig mehr als !/, der Kopfbreite; oc fehlend;; Gesicht flach; Backen (beim getrockneten Tier) nicht sichtbar; nur 1 Paar dc; hintere Querader nahe dem Flügelrande, dem End- stück der 5. Längsader fast gleich Acletoxenus Frild. Analzelle am Ende offen, Analader fehlt (Basalquerader und praesc ebenfalls; praesut lang) Camilla Hal. Analzelle geschlossen, Analader vorhanden 7. praesc vorhanden 8. praesc fehlend (in seltenen Ausnahmefällen ganz klein) Jul. Flügel kniebar, breit gewölbt mit kurzer eiförmiger Spitze; 2. Längsader stark geschwungen, mit aufwärts gerichtetem Ende; dritte und vierte von der hinteren Ouerader ab stark zusammen- neigend; 5. Längsader tief abwärts gebogen, mit dem Flügel- rand gleiche Winkel bildend (Thorax breit. Basalquerader vor- handen) Stegana Mg. Flügel mit schwach gewölbtem Vorderrand und breiterem Ende; 2. Längsader nur wenig geschwungen; dritte und vierte mit mäßiger Convergenz; 5. Längsader sanft abwärts gebogen, mit dem Flügelrand ungleiche Winkel bildend Die Randader verschwindet gleich hinter der Mündung der dritten Längsader; letzter Abschnitt der vierten mit der dritten parallel (Basalquerader undeutlich) Leucobhenga Mik Die Randader reicht bis zur 4. Längsader; letzter Abschnitt der vierten mit der dritten convergent 10. Flügel an der Mündung der 3. Längsader in eine kurze Spitze auslaufend; Basalquerader undeutlich Paraleucophenga n. g. Flügel mit der gewöhnlichen Rundung; Basalquerader deut- licher Phortica Schin. Hauptcostaleinschnitt tief, reichlich so lang als die vordere Ouerader, ein Zähnchen bildend; 2. Längsader kurz; nur je 1 de und 2 größere orb, zwischen welchen ein Härchen steht Mycodrosophila n. g. Hauptcostaleinschnitt nicht so tief, kürzer als die vordere Ouer- ader; 2. Längsader von gewöhnlicher Länge; 2 Paar dc, 3 orb 12. pv sehr klein; 2 größere orb um die Längsmitte der Stirn, dazwischen ein Härchen, außerdem eine große orb unten auf der Stirn Chymomyza Czerny pv groß; nur 3 orb um die Stirnmitte, die mittlere kleiner Drosophila Fall. und Scaptomyza Hardy Randader bis zur 1. Längsader ziemlich stark und gleichmäßig, ohne Einschnitte. 1. Längsader ungefähr in der Mitte des Vor- derrandes mündend; 4. Längsader eckig; Basalquerader stark; Analzelle rudimentär; Analader schwach, aber deutlich | (Periscelidinae) 14. 2, Heft 49 Embrik Strand: — Randader zart, mit schwachen Verdünnungen an Stelle der beiden Einschnitte; 1. Längsader weit vor der Mitte des Vorder- . randes mündend; e) Längsader eckenlos, nach beiden Enden ziemlich gleichmäßig gestreckt, in der Mitte einen oben offenen Bogen bildend; Basalquerader fehlt, ebenso Analzelle und Analader (Astiinae) 15. 14 Hintere QOuerader fehlt, dort eine starke Längsfalte; Unterkopf tief herabgehend;; Fühlerborste außer den großen Strahlen ohne Härchen | Periscelis Löw — Hintere Querader vorhanden, von einer nur schwachen Längs- falte gekreuzt; Unterkopf lange nicht so tief herabgehend; Fühlerborste außer den großen Strahlen mit zahlreichen Här- chen Microperiscelis n. @. 15 Fühlerborste zweizeilig gefiedert; 2. Längsader kurz hinter der ersten aufgebogen mündend; hintere Ouerader und alula fehlen Astia Mg. — Fühlerborste mikroskopisch pubescent; 2. Längsader gestreckt, gegen die Flügelspitze hin mündend; hintere Querader und alula vorhanden Liomyza Meg. Inhalt. "Binleitune: ; nn. gun, 1) Acletoxenus formosus 1. ser soo Kg A Löw. . 28 2; Drosophila. Ball... 27. 11. Aulacogaster leucopeza 3. Scaptomyza Hardy . 13 M2. . 30 4. Chymomyza Czerny . 14 22. Cyrtonotum- anus "M2.. 32 5.) Paraleucophenga n. g.. 18 | 13. AstaMs. 2 7722 2798 6. Leucophenga Mik. . . 20 | 14. Liomyza Mcqg.. . 36 7. Phortica Schin. . . . 21 | 15. Periscelis Löw und Mi- 8. Stezana. Mei... ,. 025 croperiscelis n.8.. . 37 9eCamillarHaln.. 7.100927 “fabelle der besprochenen 10. Gitona distigma Me. u. | Gattungen 00 40 Zwei neue afrikanische und eine orienta- lische Art der Noctuidengattung Fodina Gn. Von Embrik Strand. Fodina Maltzanae Strd. n. sp. | Ein 2 von: N. W. Kamerun, Molirae b. Viekena (Freifrau v. Maltzan), am 21. III. 1908 ‚an die Lampe geflogen‘. Hat große Ähnlichkeit mit Colbusa euchdica WIk., ist aber keine Colbusa und weicht außerdem durch folgendes ab: Hinter- flügel goldgelb mit breiterer (bis reichlich 5 mm breiter) Saum- binde; die weißliche Ouerbinde der Vorderflügel ist schmäler und Zwei neue afrik. u. eine oriental. Art d. Noctuidengatt. Fodina Gn. 49 zwar am Hinterende unmittelbar vor der Erweiterung im Anal- winkel etwa zwei mm breit, dann nach vorn noch ein klein wenig schmäler werdend, ferner ist sie schräger wurzelwärts gegen den Vorderrand gerichtet und auf diesem daher der Wurzel näher als der Spitze des Flügels, die Erweiterung der Binde im Analwinkel ist nicht rot gezeichnet, die weißliche, wurzelwärts gerichtete Binde der Vorderflügel ist überall vom Vorderrande deutlich entfernt und gerade, wohl aber ist sie durch eine blauweißliche Linie mit der Basis des Vorderrandes verbunden und der Zwischenraum zwischen dem Vorderrande und der Binde wird am distalen Ende der letzteren durch blauweißliche Beschuppung ausgefüllt; die Fransen der Vorderflügel und ihr Saum bilden zusammen eine etwa zwei mm breite, weißliche Binde, die einige dunklere Schuppen einschließt. Die Hinterflügel sind unten wie oben, die Vorderflügel wie dieHinterflügel, jedoch nimmt die apikaleschwarze Färbungdie ganze Endhälfte ein und die Endhälfte der Fransen ist weiß. Körper gelb wie die Hinterflügel, Thoraxrücken jedoch schwarz mit weißlicher Medianquerbinde, Scheitel schwarz mit weißer Linie zwischen der Basis beider Antennen, Stirn schwarz mit zwei weißen Punkt- ‚flecken (die vielleicht bisweilen zusammenhängen), Palpen schwarz, die beiden proximalen Glieder unten gelb und innen weißlich. Vorderflügellänge 19 mm. Fodina veussiana Strd. n. sp. Ein 2 von: D.-O.-Afrika, Daressalam V. 1909 (Reuss). . steht der vorigen Art nahe und hat auch eine täuschende Ähnlichkeit mit Colbusa discrepans Karsch, die vielleicht identisch istmitder von Walker und Hampson beschriebenen gelben Nebenform von Colbusa euchidica WIk. — Von Fodina Maltzanae m. abweichend durch folgendes: Die gelben Partien sind heller, die Saumbinde der Hinterflügel schmäler und zwar nur bis vier mm breit; die Quer- binde der Vorderflügel ist nach hinten verschmälert und erscheint überhaupt ein wenig schmäler, ihre Erweiterung im Analwinkel ist geringer und schließt keine deutliche dunkle Flecke, sondern bloß einige dunkle isolierte Schuppen ein; die bis zur Basis des Vorderrandes verlaufende helle Linie ist eine weitere Strecke mit der zur Flügelbasis verlaufenden Binde verbunden und die größere Basalhälfte des Vorderrandes der Vorderflügel ist gelb gefärbt und zwar erstreckt sich diese Färbung ein wenig weiter saumwärts als bis zur Querbinde und undeutlich linienschmal erscheint sogar auch die Endhälfte des Vorderrandes ein wenig heller. Die Unterseite der Hinterflügel ist einfarbig gelb, nur mit Andeutung dunklerer Beschuppung an der Spitze, während im Vorderflügel die gelbe Partie den Analwinkel einschließt, im Gegen- teil zu F. Maltzanae, wo dieser Winkel in der schwarzen Partie gelegen ist. Endlich erscheinen die Vorderflügel ein klein wenig schmäler und am Ende spitzer als bei F. Maltzanae und die Palpen sind gelb, nuraußen ganz leicht gebräunt. Vordertlügellänge 18,5 mm. 2. Heft 44 Embrik Strand: Zwei neue afrikanische und eine orientalische usw. Ein weiterer Unterschied wäre, daß die Palpen bei F. reussiana nach vorn und ein wenig nach oben gerichtet sind, während sie bei F. Maltzanae leicht hängend sind. Ich halte es jedoch für höchst wahrscheinlich, daß letzteres bei der Präparation zustande ge- kommen und also ‚„künstlich“ ist. Beide Arten weichen von den früher beschriebenen, mir be- kannten Fodina-Arten dadurch ab, daß die Vorderflügel unten nicht wie oben eine helle Ouerbinde zeigen, wodurch sie eine be- sondere Gruppe innerhalb der Gattung bilden. Fodina quadricolor Strd. n. sp. Ein $2 von: Kina-Balu, Borneo (Waterstradt, ex coll. Stgr.) 0. Vorderflügel braunschwarz mit weißlichen Zeichnungen, ähnlich den vorhergehenden Arten. Die Querbinde der Vorder- flügel ist überall 3 mm breit, schließt aber in der hinteren Hälfte einen dunkleren Strich ein und erweitert sich im Analwinkel, wo sie einen bräunlichen Ton annimmt, nur leicht nach innen, woher sie außerdem eine gekrümmte weiße Linie bis zum Hinter- rande entsendet. Am Vorderrande wird die Binde durch dunkle Bestäubung verschmälert bezw. zugespitzt und die daselbst wurzel- wärts gerichtete Zeichnung besteht aus einer weißen, nach vorn konvex gebogenen, vom Vorderrande weit entfernten, die Wurzel nicht ganz erreichenden Linie, die von ihrer Mitte eine ähnliche und ähnlich gekrümmte Linie bis zur Basis des Vorder- randes entsendet; der Vorderrand bleibt dabei in seiner ganzen Länge dunkel. Die weißliche Saum-Fransenbinde ist besonders hinten bräunlich angeflogen und durch eine schwarze Saumlinie geteilt. Hinterflügel goldgelb mit schwarzer, bis 6 mm breiter Saumbinde, die hinten ziemlich stumpf endet und daselbst von dem Saume durch eine schmale gelbe Binde getrennt ist. Unten sind die Hinterflügel wie oben, jedoch ist die Binde hinten spitzer und erreicht den Saum. Vorderflügel unten schwarz mit gelblich- weißem, kleinen Subbasalfleck und weißer Ouerbinde an derselben Stelle wie oben, aber vorn den Rand nicht erreichend, und kurz vor dem Analwinkel zusammengeschnürt; nur die Fransen, nicht außerdem der Saum weiß. Hinterleib und Bauchseite des Körpers orangerötlich, Thoraxrücken wie die Vorderflügel mit weißlichen Schuppen, die wohl eine oder zwei Querbinden gebildet haben (hier stark abgerieben!). Kopf braun mit weißem Fleck zwischen den Antennen. Antennen braun, unten und innen orangerötlich. Flügelspannung 43 mm. Das & ist kleiner: Flügelspannung 35 mm, aber sonst nicht verschieden. Die Type aller drei Arten sind im Kgl. Zool. Museum, Berlin. P. S. Colbusa unterscheidet sich von Fodina bekanntermaßen durch das viel kürzere dritte Palpenglied. F- E 5 a ! N r 4 } j | j I} N) ' Dr. A. Fenyes: H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 45 H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. Von Dr. A. Fenyes. Mylliaena insularıs sp. n. Vorne breit, hinten stark zugespitzt, ziemlich flach; matt; äußerst fein und äußerst dicht punktiert. Kopf schwärzlich; Halsschild und Flügeldecken hell rostbraun, der Halsschild in der Mitte, die Flügeldecken nahe dem Schild- chen verwaschen dunkelbraun; Hinterleib schwärzlich, die einzelnen Segmente mit rostbraunen Seiten- und Hinterrändern; Fühler und Beine schmutziggelb. Fühler ungefähr so lang als Kopf und Halsschild zusammen, dünn, gegen die Spitze kaum verdickt; die vorletzten Glieder länger als breit. Kopf schmäler als der Halsschild, quer-rundlich. Halsschild ungefähr so breit als die F lügeldecken, mäßig quer, Basis jederseits ausgebuchtet, Hinterecken vorgezogen, beinahe rechtwinkelig. Flügeldecken an der Naht nicht länger, an den Seiten aber länger als der Halsschild. Hinterleib an den Seiten gegen die Spitze und an der Spitze selbst mit längeren Borstenhaaren. Länge (mit etwas gestrecktem Hinterleib) 2 mm. Type im D. E. M. [-Deutschen Entomologischen Museum] (Nr. 4378 det. A. Fenyes). Ein Stück von Anping. — Der M. vulpina Brnhr. aus Nord- Amerika nicht unähnlich, aber kleiner und schmäler, mit längeren Fühlern. Brachida crassiuscula Kr. Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV. 1859, 41. Drei Stück von Kosempo. — Brachida clara Weise (Deutsche Ent. Ztschr. XXI. 1877, 90) von Japan ist möglicherweise ein Synonym von crassiuscula Kr. Anomognathus armatus Shp. Sharp, Ann. Mag. Nat. Hist. 6, II, 1888, 294. Ein Männchen von Taihorin und ein Weibchen von Lambeh. Im Weibchen ist das achte Dorsalsegment am Hinterrande in der Mitte mit einem kaum wahrnehmbaren Zähnchen, und in jeder Außenecke mit einem ziemlich langen Dorn geschmückt. Homalota granigera Shp. Sharp, Ann. Mag. Nat. Hist. VI, 2, 1888, 375. Ein Männchen von Akau. Das siebente Dorsalsegment. mit einem sehr kleinen Höckerchen, das achte an jeder Seite mit einer longitudinalen Falte, am Hinterrande gerade abgestutzt und ge- 2. Heft 46 Dr. A. Fenyes: randet. — Zwei etwas größere Stücke, Weibchen, je eines von Taihorin und von Suisharyo. Homalota fraterna Shp. Sharp, Ann. Mag. Nat. Hist. VI. 2 1888, 376. Zwei Männchen und ein Weibchen von Taihorin. Homalota ?.opaca Sp. n. Länglich, vorne und hinten sehr schwach verengt, flach; matt; sehr fein und sehr dicht, etwas rauh punktiert, mit kaum wahr- nehmbarer dunkler Behaarung. Kopf schwarz; Halsschild schwärzlichbraun; Flügeldecken dunkelbraun; Hinterleib schwärzlichbraun, mit helleren Segmental- rändern; Fühler schwärzlichbraun, gegen die Basis kaum heller; Beine schmutzig-gelb. Fühler ziemlich lang, länger als Kopf und Halsschild zu- sammen, gegen die Spitze kaum verdickt; Glied 1 lang, verdickt; 2 und 3 beinahe gleichlang; 4 etwas länger als breit; 10 kaum quer; 11 etwas kürzer als 9 und 10 zusammen, zugespitzt. Kopf mit den Augen zusammengenommen rundlich, beinahe so breit als der Halsschild; Augen rund, groß, vorspringend, länger als die Schläfen. Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, gegen die Basis kaum verengt; Seiten beinahe parallel, schwach gerundet; Vorder- winkel deutlich, Hinterwinkel stumpf; Basis deutlich gerundet; mit einer breiten, aber flachen Längsfurche. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, parallel, hinten beinahe gerade abgestutzt. Abdomen gegen die Spitze sehr schwach verengt, Dorsal- segmente 6 und 7 gleichlang. Länge 2,2 mm. Type im Deutschen Entomologischen Museum (Nr. 4392 det. A. Fenyes). Zwei Stücke, wahrscheinlich Weibchen, von Taihorin. Vielleicht nicht zu Homalota gehörig, jedoch mit dem Habitus der Gattung, mit dünnen Fühlern und dicht punktiertem Hinterleib. Stlusa (Stenusa) ceylonica Kr. Kraatz, Lınn. Ent. XI. 1857, 8. Ein Pärchen von Taihorin wird auf diese, in Asien einheimische Art bezogen; das Männchen hat zwei längliche Kielchen auf dem vierten Dorsalsegment, außer den sechs von Kraatz beschriebenen Falten auf dem siebenten Dorsalsegment; das achte ist auch ge- schlechtlich modifiziert, jedoch in dem einzigen Männchen nicht genügend scharf sichtbar. Die Elytren sind nur wenig länger als der Halsschild. Vielleicht gehört die Art in eine andere Gattung, möglicherweise in Diesiota; eine Zergliederung der Munel war nicht | H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 47 Tachyusida ? Iuteibennis sp. n. Härklich, ziemlich parallel, etwas depreß; schwach glänzend, mit kaum sichtbarer heller Behaarung. Kopf beinahe schwarz; Halsschild dunkel rötlichbraun; Flügel- decken gelblich, Basis und Seiten verwaschen dunkler; Hinterleib schwärzlich, gegen die Spitze bräunlichgelb; Fühler schwärzlich, gegen die Basis hell, gelblich; Beine gelblich. Fühler lang und schlank, die Basis des Halsschildes über- ragend, gegen die Spitze nicht verdickt; Glieder 1—4 lang, 3 beinahe so lang als 1, 2 und 4 kürzer als 3, von gleicher Länge; die vorletzten Glieder viel länger als breit; 11 ungefähr so lang als 9 und 10 zusammengenommen, zugespitzt. Kopf etwas schmäler als der Halsschild, quer-rundlich, in der Mitte breit und flach eingedrückt, fein und dicht punktiert; Schläfen ganz gerandet; Augen gewölbt, etwas länger als die Schläfen. Halsschild schmäler als die Flügeldecken, breiter als lang, am breitesten vor der Mitte; Seiten gegen die Basis schwach ausge- schweift; Basis gerundet, in der Mitte etwas vorgezogen; Hinter- winkel deutlich, beinahe rechtwinkelig; der Länge nach flach und ziemlich breit eingedrückt; fein und dicht punktiert. Flügeldecken breiter und etwas länger als der Halsschild; äußere Hinterecken kaum ausgebuchtet; sehr fein und nicht dicht punktiert. Hinterleib beinahe parallel; sogar das siebente Dorsalsegment, wenn auch sehr schwach, quer gefurcht, auch bedeutend länger als das sechste Segment; bis zur Spitze fein und dicht punktiert; an der Spitze mit einigen langen, schwarzen Borstenhaaren. Hintertarsen fünfgliedrig, das erste Glied sehr lang. Länge 3 mm. Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4399, det. A. Fenyes). Drei übereinstimmende, etwas beschädigte Exemplare;von Hoozan. Das achte Dorsalsegment ist in allen drei Stücken ge- rundet, das sechste Ventralsegment ebenfalls gerundet und ziem- lich stark vorgezogen. Es ist nicht möglich ohne Zergliederung eine endgültige syste- matische Stellung für die neue Art zu bestimmen; am nächsten scheint sie zu Tachyusıda zu sein; leider konnte ich die vorderen und mittleren Tarsenglieder nicht zählen. Schistogenia bicolor sp. n. Vorne breit, hinten ziemlich stark zugespitzt, etwas flach; matt, mit äußerst feiner und dichter Punktierung und mit äußerst feiner, heller, anliegender Behaarung. Hell rötlichgelb, mit schwärlichem Hinterleibe; Fühler” hell rotgelb, das letzte Glied dunkel; Beine hell rötlichgelb. Fühler kurz, kürzer als Kopf und Halsschild zusammen, gegen die Spitze stark verdickt; Glieder 1 und 2 verdickt und mäßig 2. Heft AS Dr. A. Fenyes: lang, 3 kürzer und dünner als 2, 4 ungefähr quadratisch, 10 beinahe zweimal so breit als lang, 11 dick, rundlich, länger als 9 und 10 zusammen. Kopf rundlich, viel schmäler als der Halsschild, ziemlich stark in den Halsschild zurückgezogen, der Hinterrand der Augen infolge- dessen verdeckt. Halsschild groß, beinahe halbkreisförmig, beinahe so breit als die Flügeldecken; Basis seitlich ausgebuchtet; Hinterecken etwas vorgezogen. Flügeldecken an der Naht beinahe kürzer als der Halsschild, in den äußeren Hinterwinkeln stark ausgebuchtet. Hinterleib ziemlich stark zugespitzt, an den Seiten gegen die Spitze zu und an der Spitze selbst mit langen und steifen, schwarzen Borstenhaaren. Länge 1,9 mm. Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4381, det. A. Fenyes). Sieben Stücke von Anping. Die Zergliederung eines beschädig- ten Exemplares zeigte 4-5-Sgliedrige Tarsen und 2gliedrige Lippen- taster, so daß der Käfer zu Schistogenia gestellt werden mußte, trotz anderweitiger Abweichungen von Kraatz’s generischen Diagnose. Schistogenia ? dubia sp. n. Vorne breit, hinten stark zugespitzt, ziemlich flach; schwach glänzend, sehr fein und ziemlich dicht punktiert, mit sehr feiner anliegender Behaarung. Kopf bräunlichgelb; Halsschild und Flügeldecken schmutzig rötlichgelb; Hinterleib schwärzlich, heller an der Basis; Fühler braun, mit schmutziggelben Basalgliedern; Beine schmutziggelb. Fühler etwas länger als Halsschild und Kopf zusammen, gegen die Spitze mäßig verdickt; Glieder 1 und 2 verhältnismäßig lang und verdickt, 3 viel kürzer als 2, 4—10 von quadratisch bis /gmal breiter als lang, 11 groß, oval, länger als 9 und 10 zusammen. Kopf viel schmäler als der Halsschild, zurückgezogen, rundlich; Augen ziemlich groß. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, stark quer, beinahe zweimal so breit als lang; Basis jederseits kaum ausge- buchtet. Flügeldecken selbst an der Naht bedeutend länger als der Halsschild, in den äußeren Hinterwinkeln ausgebuchtet. Hinterleib stark zugespitzt, das siebente Dorsalsegment be- deutend länger als das sechste; an den Seiten und; an der Spitze mit steifen schwarzen Borstenhaaren. Länge 2 mm. Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4386, det. A. Fenyes). Je ein Stück von Shis und Kosempo. Die generische Stellung dieser Art ist sehr zweifelhaft und nur auf den mit Sch.“ bicolor gemeinsamen Habitus gegründet. H. Sauters Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 49 Falagria (Anaulacaspis) simplex Shp. a, Arams. Enid Soe. Eond. 1874, 2. Sechs Exemplare von Taihorin werden auf diese Art bezogen; ‚sie sind zwar größer (2,8 mm lang) als die Exemplare von Japan, ‚passen aber sonst ziemlich gut auf Sharp’s Beschreibung. Stenagria dimidiata Mots. | Motschulsky, Bull. Mosc. XXX, 1858, 3, 260. | Vierzehn Stücke von Kosempo. | Stenagria concinna Er. | Erichson, Gen. Sp. Staph. 1840, 51. ' Drei, etwas defekte Stücke dieser weitverbreiteten Art von Kosempo. Gnybeta ? inducta sp. n. Länglich, ziemlich parallel, nicht breit, etwas flach; ziemlich ‚matt, mit dichter und feiner, anliegender Behaarung. Kopf beinahe schwarz; Halsschild bräunlichschwarz; Flügel- decken dunkel rötlichbraun, der Hinterrand ziemlich scharf und schmal gelblich; Hinterleib bräunlichschwarz, etwas heller an der | Basıs; Fühler braun, Basis und Spitze heller; Beine braun mit | helleren Tibien und Tarsen. | Fühler lang, den Hinterrand des Halsschildes überragend, | gegen die Spitze kaum verdickt; Glieder 1 und 3 beinahe gleich- lang; 2 etwas kürzer als 3; 4—10 länger als breit; 11 lang oval, ‚ ungefähr so lang als 9 und 10 zusammen. | Kopf etwas schmäler als der Halsschild, quer-rundlich; Schläfen nicht gerandet; Augen ungefähr so lang als die Schläfen. Halsschild beinahe so lang als breit, am breitesten hinter den Vorderwinkeln; gegen die Basis ausgeschweift; Hinterwinkeln ' stumpf; mit einer sehr schwachen Mittelfurche. | Flügeldecken länger und bedeutend breiter als der Halsschild; ‚ Schultern hervorragend; Seiten etwas gerundet, Hinterrand bei- nahe gerade. Hinterleib ziemlich parallel, gegen die Basis kaum verengt; Dorsalsegmente 3—5 quer eingedrückt. | Hintertarsen mit kurzem Basalgliede. | Länge 3,1 mm. | Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4398, det. A. Fenyes). Ein Stück von Akau. So ziemlich mit dem Habitus einer Gnypeta, jedoch in manchem von typischen Arten abweichend. Das einzige Exemplar ist nicht im besten Zustande, die Pubescenz klebt an die Körperteile und verdeckt die Skulptur; auch kann die Unterseite nicht untersucht werden. | Atheta (Microdota?) annuliventris Kr. Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV, 1859, 40. Zwei Stücke von Alikang und sechs Stücke von Kosempo gehören wahrscheinlich zu dieser Art. Archiv I Dee 4 2, Heft 50 Dr. A. Fenyes: Atheta (Atheta) dilutibennis Mots. Motschulsky, Bull. Mosc. 1858, III, 252. Zwei Männchen und ein Weibchen von Anping. Atheta (Coprothassa) sordida Marsh. Marsham, Col. Brit. 1802, 514. Neun Stücke von Taihorin. Atheta (Acrotona) fungi Grvh. Gravenhorst, Mon. Col. Micr. 1806, 157 Vier Stücke von Taihorin und zwei Stücke von Kankau (Koshun) mögen zu dieser beinahe kosmopolitischen Art gestellt werden. Athela (Acrotona) vexans Sp. n. Länglich, vorne und hinten etwas verengt, ziemlich flach; kaum glänzend, mit sehr dichter und sehr feiner Punktierung, besonders am Hinterleibe. Kopf schwärzlich; Halsschild bräunlich; Flügeldecken gelb- braun; Hinterleib bräunlich; Fühler braun, etwas heller an der Basis; Beine gelblich. Fühler länger als Kopf und Halsschild zusammen, ziemlich schlank, gegen die Spitze nicht verdickt; Glieder 2 und 3 gleichlang; 10 ungefähr so lang als breit; 11 oval, ungefähr so lang als 9 und 10 zusammen. Kopf quer-rundlich; etwas schmäler als der Halsschild; Schläfen ganz gerandet; Augen länger als die Schläfen. Halsschild mäßig quer, etwas schmäler als die Flügeldecken, vorne etwas verengt, Seiten rundlich; mit einer kaum sichtbaren Basalgrube. Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, äußere Hinter- winkel kaum ausgebuchtet. Hinterleib gegen die Spitze verengt und mit schwarzen Borsten- haaren; drittes bis sechstes Tergit quer eingedrückt; Tergit 7 aneca als 6; Tergit 8 am Hinterrande etwas ausgebuchtet. Hinterschienen mit zwei Borsten. Länge 2,6 mm. Type im Deutschen Ent. Museum (Nr. 4431, det. A. Fenyes). Zwei defekte Stücke von Taihorin; bemerkenswert ist die sehr dichte Punktierung des Hinterleibes, Zwei weitere Stücke von Kosempo weichen in der Fühlerbildung etc. von den Taihorin- Stücken ab, es schien aber ratsam, in Anbetracht des dürftigen Materials, dieselben vorläufig als identisch zu betrachten. Astilbus ? ocularıs sp. n. Länglich, mehr weniger parallel, ziemlich flach; der Vorder- körper mäßig, der Hinterleib stark glänzend ; mit einigen zerstreuten und abstehenden Borstenhaaren. Kopf schwarzbraun; Halsschild und Flügeldecken rötlichbraun; Abdomen rötlichgelb, die Spitze und die Scheibe der mittleren H. Sauters Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 51 Segmente dunkler; Fühler rotbraun, das letzte Glied lichter; Beine rötlichgelb. Fühler länger als Kopt und Halsschild zusammen, gegen ‚ die Spitze schwach verdickt; Glied 1 lang, etwas schaftförmig; 2 sehr klein; 3 reichlich zweimal so lang als 2; 4—10 von länger als , breit bis beinahe quadratisch; 11 ungefähr so lang als 9 und 10 , zusammen. Kopf sehr groß, zusammen mit den Augen beinahe breiter als der Halsschild; nach hinten kaum verengt; Basis schwach bogenförmig; Hals ungefähr ein Drittel so breit als der ganze Kopf; mäßig glänzend, mäßig fein und nicht dicht punktiert; Schläfen ungerandet; Augen sehr groß, sehr stark vorspringend, die Schläfen nur halb so lang als der Längsdurchmesser der Augen. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, etwas breiter als lang; vorne und hinten mehr weniger gerundet; Seiten gegen | die Basis verengt; am breitesten nahe zu den Vorderwinkeln, im hinteren Zweidrittel deutlich ausgeschweift; Winkel gerundet; in der Mitte vor dem Schildchen mit einer sehr kleinen queren Grube, welche sich in eine kaum sichtbare mittlere Längsfurche fortsetzt; auf jeder Seite nahe zum Seitenrande und näher zur Basis mit einem länglichen Eindrucke, und endlich vorne nahe der Einlenkung des Halses an jeder Seite mit einem rundem Grübchen; mäßig glänzend, dicht und grob punktiert. Flügeldecken ungefähr ein Drittel länger und ein Drittel breiter als der Halsschild; Schultern stumpf, hervorragend; in den äußeren Hinterwinkeln schwach ausgeschweift; mäßig glänzend; weniger dicht aber etwas gröber als der Halsschild punktiert. Abdomen mit gerundeten Seiten; gegen die Spitze zu bogen- förmig verengt; Dorsalsegmente 3—5 quergefurcht; sehr stark glänzend, glatt. | Beine lang und schlank. Länge 4 mm. Type im D. E. Mus. (Nr. 4376, det. A. Fenyes). Kankau (Koshun). In dem einzigen, wahrscheinlich männ- lichen Exemplare sind das siebente und das achte Dorsalsegment mit Jänglichen, groben, eingestochenen Punkten ziemlich dicht besetzt. | Der Käfer ist wahrscheinlich ein Ameisengast; der ganze Habitus, das leider schwer sichtbare, sehr lange vorletzte Glied der Kiefertaster, sowie die Eindrücke am Halsschild sprechen für eine solche Lebensweise, Es ist sehr zweifelhaft, ob die neue Art wirklich zu Aszildus gehört; vielleicht sollte ein neues Genus für sie geschaffen werden, solches Vorgehen an der Hand eines einzigen Exemplares ist aber immer eine mißliche Sache, besonders in den Aleocharinen, wo eine mikroskopische Untersuchung der Mundteile und der Tarsen zur Feststellung der systematischen Position eines Genus beinahe immer notwendig ist. 4* 2. Heft 52 Dr. A. Fenyes: Zyras (Rhynchodonia) compressicornis Fvl. Fauvel, Rev. d’Entom. XXIV, 1905, 143. Sechs Männchen (eins von Kosempo, fünf von Taihorin) und fünf Weibchen (eins von Pilam, vier von Taihorin). Zyras (Rhynchodonia) abbreviatus sp. n. behaart. die Flügeldecken, die hinteren Abdominalsegmente in’ der Mitte unbestimmt dunkler; Fühler und Beine braungelb, die Fühler etwas dunkler als die Beine. Fühler kurz, kaum so lang als Kopf und Halsschild zusammen, gegen die Spitze stark verdickt; das erste Glied lang, dreieckig, das zweite kurz, das dritte mehr als zweimal so lang als das zweite, beide länglich-dreieckig; Glieder 4—10 becherförmig, das vierte mäßig, das zehnte sehr stark (beinahe zweimal so breit als lang) quer; das Endglied oval, ungefähr so lang als die zwei vorher- gehenden Glieder zusammengenommen. Kopf (mit den Augen) etwas schmäler als der Halsschild, ° rundlich; fein chagriniert, schwach glänzend, grob und zerstreut punktiert, in der Mitte ohne Punkte; Schläfen hinten kurz, aber : deutlich gerandet; Augen viel länger als die Schläfen. Halsschild stark quer, mehr als 1,mal breiter als lang, un- gefähr so breit als die Flügeldecken; nach hinten etwas verengt; die Seiten und die Basis gerundet und fein gerandet; die Winkel stumpf, etwas verrundet; sehr fein chagriniert, daher ziemlich glänzend, ohne Eindrücke; grob und zerstreut punktiert, an jeder Seite mit einer unpunktierten Partie. Flügeldecken beinahe kürzer und nicht breiter als der Hals- schild; Schultern kaum sichtbar, äußere Hinterecken kaum aus- geschweift; äußerst fein chagriniert, glänzend; zerstreut und feiner als der Halsschild punktiert. Abdomen parallel; mit dem Rande zusammen ungefähr so breit als die Flügeldecken; Dorsalsegmente ziemlich gleichlang, die ersten drei quergefurcht; glänzend glatt, die einzelnen Segmente mit einigen unregelmäßig verteilten borstentragenden Punkten. Vorder- und Mittelschienen auf dem Außenrande bedornt, } | Hinterschienen daselbst mit einigen abstehenden Haaren. Erstes Glied der Hintertarsen mäßig lang. Länge: 5,5 mm. Taihorin, ein Exemplar, wahrscheinlich ein Weibchen. Type | im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4353, det. A.. Fenyes). Der Käfer paßt, wegen der parallelen, etwas Bledius-artigen | Körperform nicht besonders gut in die Untergattung Rhynchodonia, | auch ist der Mund nur wenig vorgezogen; das kurze zweite Fühler- | glied, zusammen mit dem myrmecophilen (oder termitophilen) Habitus scheinen ihm jedoch, wenigstens vorläufig, einen Platz in der genannten Untergattung zu sichern. Länglich, beinahe parallel, etwas gewölbt, glänzend, spärlich i 1 Braungelb, der Kopf etwas, der Halsschild kaum dunkler als | PRNPer” ng 1 > | 1 ir | a 4 E | w| BE | J # | 4 | du rat er ER u a ne un H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 53 Zyras (Zyras?) migrescens Mots. Motschulsky, Bull. Mosc. XXXI, 3, 1858, 262. Ein Exemplar von Taihorinsho gehört wahrscheinlich zu dieser ostindischen Art; die Art scheint einen Übergang von Rhyncho- donia zu Zyras s. str. zu vermitteln. Zyras (Subgenus?) hirtus Kr. Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV, 1859, 25. Zwei Stücke von Kankau (Koshun) sind zu dieser ceylonischen | Art gestellt; sie kann keiner bekannten Untergattung von Zyras a u EV Tr En Ve Er vn ST en zugewiesen werden, es scheint mir aber voreilig in Betracht des dürftigen Materiales für diese Art eine neue Untergattung zu schaffen. Hoplandria fuscipennis Kr. Kraatz, Arch. f. Naturg. 1859, 9. Ein Exemplar, wahrscheinlich ein Weibchen, von Kankau (Koshun) wird auf diese Art bezogen, oblgeich es 3 mm lang, also um ein Drittel größer ist als die ceylonischen Exemplare von Kraatz. Die generische Diagnose ist nur auf den Habitus gegründet. Aleochara (Aleochara) postica Walk. Walker, Ann. Mag. Nat. Hist. 3, II, 1858, 205. Fünf Stücke von Kosempo scheinen auf die äußerst knappe Beschreibung von Walker zu passen. Vielleicht sind diese Stücke nur eine etwas kleinere Varietät von Aleochara nigra Kr. (oder claviger Shp.), bemerkenswert ist die rötliche Färbung der Ab- dominalspitze und der Beine, welche Körperteile in nıgra dunkel sind; auch scheint das achte Dorsalsegment am Hinterrande viel breiter abgesetzt zu sein als in nigra. Aleochara (Aleochara) nigra Kr. Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV, 1859, 13. Vier Stücke von Kosempo passen recht gut auf die Beschrei- bung dieser, zuerst in Ceylon aufgefundenen Art; möglich ist es ‚ jedoch, daß obige Stücke auf Aleochara claviger Shp. (von Japan) ‚ zu beziehen seien. Aleochara (Aleochara) insularis sp. n. Mäßig spindelförmig, etwas gewölbt, glänzend, mit feiner und zerstreuter Behaarung. Kopf und Halsschild schwarz; Flügeldecken dunkelbraun; ' Hinterleib schwarz; Fühler schwarz, die ersten drei Glieder röt- lich; Beine rötlichbraun. | Fühler kurz, kürzer als Kopf und Halsschild zusammen; dick, dicker in der Mitte als gegen die Spitze; Glieder 2 und 3 gleichlang, 4 mäßig quer, 5—10 sehr stark quer, die mittleren Glieder mehr als zweimal so breit als lang, 11 lang, kegelförmig, länger als 9 und 10 zusammen. Kopf sehr klein, rundlich; stark glänzend, mit kaum sicht- barer und sehr zerstreuter Punktierung; Augen groß, aber nur mäßig vorspringend. | 2. Heft 54 Dr. A. Fenyes: Halsschild beinahe so breit als die Flügeldecken; groß, vorne stark verengt; Seiten gerundet; Basis gerundet und an jeder Seite ausgeschweift; stark glänzend, fein und zerstreut punktiert. Flügeldecken kaum länger als der Halsschild; mäßig glänzend; mäßig fein, mäßig zerstreut, reibeisenartig punktiert. Hinterleib gegen die Spitze zu stark verengt; glänzend, mit mäßig dichten und mäßig groben, eingestochenen Punkten. Länge 5 mm. Drei Stücke von Kosempo. Type im Deutsch. Ent. Museum (Nr. 4364, det. A. Fenyes). Der Käfer scheint einen Übergang von Aleochara s. str. zu der Untergattung Heterochara zu vermitteln; charakteristisch sind die spindelförmige Gestalt und die dicken und kurzen Fühler. Aleochara (Xenochara) puberula Klug Klug, Abh. Ak. Wiss. Berl. 1832—33, 139. Vier Stücke dieser kosmopolitischen Art, je zwei von Taihcrin und von Anping. Aleochara (Euryodma) asiatica Kr. Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV. 1859, 15. Zwei Männchen und ein Weibchen von Taihorin. — Ein, wahrscheinlich männliches, Exemplar von Kosempo mußte vor- läufig zu dieser Art gestellt werden, obgleich das achte Dorsal- segment gerade abgesetzt (nicht wie in asiatica dreieckig ausge- schnitten) ist, und obgleich das Tier auch dunkler als die Taihorin- Exemplare gefärbt erscheint. j Aleochara (Euryodma) antennalis sp. n. Spindelförmig, flach gewölbt, glänzend, mit kaum sichtbarer und sehr zerstreuter Behaarung. Schwarz, die Flügeldecken längs der Naht und die zwei ersten Dorsalsegmente unbestimmt rötlichbraun; Fühler schwarz, die ersten vier Glieder scharf getrennt rötlich; Beine rötlichbraun. Fühler kurz, kürzer als Kopf und Halsschild zusammen, gegen die Spitze stark verdickt; Glieder 2 und 3 gleichlang; 4 ungefähr so breit als lang; 5—10 ziemlich plötzlich bedeutend breiter, 5 ein und halbmal, 10 reichlich zweimal so breit als lang; 11 birnförmig; ungefähr sc lang als 9 und 10 zusammengenommen. | Kopf klein, viel schmäler als der Halsschild, beinahe länger als breit, rundlich-viereckig; glänzend, kaum sichtbar und sehr vereinzelt punktiert; Schläfen ganz gerandet; Augen groß, aber kaum vorspringend. | $ Halsschild mäßig groß, quer, vorne stark verengt, mit ge- rundeten Seiten und gerundeter, seitlich kaum ausgeschweifter Basis; Basis deutlich, Seiten kaum gerandet; glänzend, fein und sehr zerstreut punktiert, mit vier tieferen, quadratisch geordneten Punkten in der Mitte der Scheibe. 4 Flügeldecken deutlich länger und breiter als der Halsschild; glänzend, mäßig stark und mäßig dicht, etwas rauh punktiert. 4 H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 55 Hinterleib gegen die Spitze verengt; ziemlich glänzend, mit ‚ groben, zerstreuten und eingestochenen Punkten. Länge 4 mm. Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4369, det. A. Fenyes). Das einzige, wahrscheinlich männliche Exemplar von Kankan ‘ (Koshun) hat das achte Dorsalsegment am Hinterrande etwas aus- ‚ gerandet und deutlich gezähneit. Die vier Punkte am Halsschild sind eine in Aleochara’s gelegentlich beobachtete Erscheinung, . welche jedoch kaum als ein spezifisches Merkmal aufgefaßt werden kann. Diese Art ist vorläufig in Euryodma gestellt; die eigentümlich gefärbten und auffällig geformten Fühler sind jedenfalls sehr charakteristisch. Aleochara (Isochara) crıbrata sp. n. Beinahe parallel, flach gewölbt, mit etwas glänzendem Vorder- körper und ziemlich mattem Hinterleibe; mit lichter und zerstreuter Behaarung. Kopf und Halsschild schwarz, mit sehr schwachem Metall- schimmer; Flügeldecken schmutzig gelbbraun, in der Mitte mehr gegen den Hinterrand zu verwaschen lichter; Hinterleib schwarz; Fühler schwarz, die zwei ersten Glieder dunkel rotbraun; Beine rotbraun. Fühler mäßig lang, länger als Kopf und Halsschild zusammen, sehr schwach verdickt; Glieder 1—3 gestreckt, beinahe von gleicher Länge; 4—10 ungefähr so breit als lang; 11 länglich oval, nicht: \ ganz so lang als 9 und 10 zusammengenommen. | Kopf mäßig groß, rundlich; ziemlich glänzend, grob und nicht dicht punktiert, in der Mitte glatt; Schläfen ganz gerandet; Augen mäßig groß. Halsschild breiter als der Kopf, mäßig groß und mäßig quer, vorne nur schwach verengt, Seiten und Basis gerundet; glänzend, ‚ grob und nicht dicht, unregelmäßig punktiert, die Punkte bei ge- ‚ wisser seitlicher Beleuchtung in der Mitte scheinbar in Reihen geordnet. | Flügeldecken etwas länger und etwas breiter als der Hals- ' schild; feiner und dichter als der Halsschild, regelmäßig punktiert. Abdomen parallel; ziemlich matt, mäßig fein und sehr dicht ‚ punktiert. | Länge 3,5 mm. Zwei Stücke von Anping. Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4370 det. A. Fenyes). In beiden Exemplaren (Männchen?) ist das achte Dorsal- segment am Hinterrande abgesetzt und nur sehr schwach aus- gerandet, das sechste Ventralsegment ist breiter und länger als das achte Dorsalsegment und etwas vorgezogen. Die neue Art wird mit Bedenken in die Untergattung /sochara gestellt; die Punktierung des Vorderkörpers möge als Erkennungs- ‚ zeichen dienen, 2. Heft 56 Embrik Strand: Zwei neue Formen der Noctuiden-Gattung usw. Zwei neue Formen der Noctuiden-Gattung Gnamptonyx Hamps. Von Embrik Strand. Pagenstecher hat in seiner Bearbeitung eines Teiles der von Voeltzkow gesammelten ostafrikanischen Lepidoptera Hete- rocera (in: Voeltzkow, Reise in Ostafrika in den Jahren 1903—05, Il., p. 110) ganz kurz eine Eule der Gattung Gnamptonyx Hamps. beschrieben, aber nicht benannt. In Hampsons Catalogue, Vol. XIII, p. 286—7 (1913), wo diese Gattung behandelt wird, ist die Pagenstecher’sche Art überhaupt nicht erwähnt, was sich wohl dadurch erklärt, daß die Art nicht benannt wurde, ein neuer Beweis, daß das Geschrei gewisser Leute gegen ,‚Namengeberei‘ besser unter- bleiben könnte, zumal der wahre Grund zu diesem Geschrei einfach in dem Neid dieser Leute zu suchen ist, weil sie nicht selbst Ge- legenheit haben, als ‚Namengeber‘ sich sonderlich zu betätigen. Hätte Pagenstecher Mut gehabt, diese Form zu benennen, statt der „Opinion‘“ unberechtigte Konzession zu machen, so wäre die Art auch in Hampsons Monographie behandelt worden und diese dadurch um ein Wesentliches in der Kenntnis dieser Gattung bereichert worden, indem die Angaben über die Verbreitung der- selben auch zu der madagassischen Region hätten ausgedehnt werden können, während Hampson nun von dort keine Fund- orte anzugeben weiß ebenso wenig wie aus Südostafrika. Von den zwei Arten der Gattung, die Hampson behandelt, steht G. obsoleta Hamps. der unsrigen am nächsten, ist aber nicht damit identisch, was schon der Lokalität wegen (Perim-Insel) anzunehmen ist; außerdem gehen aus der Hampson’schen Be- schreibung (die zugehörige Abbildung ist z. Z. noch nicht er- schienen) genügende Unterschiede hervor. | Indem ich die Pagenstecher’sche Art G. limbalis m. nenne, gebe ich nach seinem im Berliner Museum aufbewahrten Typenexemplar (Lokalität: Tulear, S. W. Madagaskar) eine aus- führlichere Beschreibung, als die, welche P. l. c. gegeben hatte. Q@. Vorderflügel 12,5 mm lang, die Flügelspannung etwa 26 mm. Vorderflügel im Grunde gelblichbraun, aber so dicht braun bestäubt, daß bei ganz frischen Exemplaren von der helleren Grundfarbe wahrscheinlich recht wenig zu sehen ist. Die Disko- zellulare wird außen von einem gelben, innen von einem tiei- | schwarzen Querfleck begrenzt, welche Flecke etwa gleich groß und saumwärts ganz leicht konkay gebogen sind. Subparallel zu diesen Flecken und um einen mm weiter saumwärts gelegen, ist eine tief- schwarze =-förmige kurze Querlinie; drei weitere ähnliche, an- scheinend beide Flügelränder erreichende schwarze Querlinien verlaufen in der Basalhälfte und zwar ist die distale etwa median, Embrik Strand: Zwei neue Formen der orientalischen Eule usw. 57 die zweite etwa in der Mitte zwischen der distalen und der Flügel- wurzel, die proximale der Wurzel stark genähert. Auf dem Vorder- rand finden sich etwa fünf schwarze oder dunkelbraune Flecke, von denen die drei distalen nahe beisammen liegen. Ein etwa zwei mm breites, innen leicht wellig begrenztes Saumfeld zeigt die hellere Grundfarbe der Vorderflügel und dürfte bei ganz frischen Exem- plaren goldgelblich erscheinen. (Diese Binde scheint Pagen- stecher nicht gesehen zu haben). Der Saum scheint dunkler gefleckt zu sein. Hinterflügel goldgelblich mit einem schwarzen Fleck an der Spitze, schwärzlicher Saumlinie und schwachem, bräunlichem Anflug im Saumfelde; im Analwinkel scheinen einige ‘dunklere Schuppen zu sein. Die ganze Unterseite beider Flügel schmutzig hell ockergelblich; am Saum beider Flügel und am Vor- derrande der Vorderflügel sind einige dunklere Schuppen. Bauch, Brust, Beine und Palpen weißlich, letztere jedoch am Endgliede und an der Spitze des zweiten Gliedes dunkler bestäubt, die Tibien und Tarsen ebenfalls dunkler bestäubt, aber mit weißlichen End- ringen. Stirn, Scheitel, Antennen und Thoraxrücken braun mit violettlichem Anflug, Abdominalrücken scheint braungelblich zu sein. % * * Hampson beschreibt 1. c., p. 287, eine Aberration von Gnamptonyx vilıs Wlk., aber ohne sie zu benennen. Sie ist mehr einfarbig graubraun, die Vorderflügel ohne weisse Binde jenseits der Antemedianlinie und ohne Fleck jenseits der Zelle, die Hinter- flügel ohne weiße Binde vor der Postmedianlinie. Nenne diese Form ab. devittala m. Zwei neue Formen der orientalischen Eule Fodina stola Gn. Von Embrik Strand. Im Kgl. Zoologischen Museum Berlin findet sich unter einer Anzahl mehr normaler Exemplare (siehe unten!) von Fodina stola Gn., die von Süd-Formosa stammen und von H. Sauter ge- sammelt sind, ein ebendaher, Kosempo V. 1908, gefangenes 5 dieser Art, das einer ganz auffallenden Aberration angehört. An den Vorderflügeln hat sich die dunkle Färbung über die sonst hellen Partien ausgedehnt, sodaß diese nun dunkel graubraun, nur unbedeutend heller als die Grundfarbe erscheinen, die Vorderrand- binde hat dabei, ebenso wie bei der Hauptform, einen deutlichen violettlichen Anflug; flüchtig angesehen erscheinen die Vorder- flügel fast einfarbig dunkel. (Eigentümlich ist dabei, daß sich durch hellere Begrenzung ein dunkler Diskozellularquerfleck abgetrennt hat, der allerdings an einem Flügel, weil dieser daselbst etwas 2, Heft 58 Embrik Strand: Zwei neue Formen der orientalischen Eule usw. abgerieben ist, nicht erkennbar ist und am anderen wahrscheinlich nur durch Abreibung entstanden ist. Wenn dieser Fleck wirklich „hatürlich‘ ist, so läge darin ein auffallender Unterschied von der Hauptform, bei der bekanntermaßen von einem Diskozellularfleck keine Rede ist.) Die Hinterflügel sind ebenfalls stark verdunkelt und zwar so, daß die Saumbinde sich erweitert hat und mit ver- wischtem Innenrande versehen ist, während der Rest des Flügels dunkel gelblichbraun mit eingemischter, noch dunklerer Bestäubung ist. — Die Unterseite beider Flügel ist dunkelbraun, mit ein wenig helleren Rippen, im Hinterflügel basalwärts noch weniger auf- gehellt als an der Oberseite, während die Vorderflügel am Vorder- und Hinterflügel ganz schwach aufgehellt sind und Andeutung der hellen Binde der Oberseite zeigen; die Fransen sind so dunkel wie die angrenzende Flügelfläche. Der Hinterleib ist so hell wie bei der Hauptform, der Vorderleib dagegen mehr gebräunt und ebenso dıe Beine, Palpen und Antennen. Ich nenne diese Form ab. kosemponis ın. Übrigens weichen sämtliche (zehn) vorliegende Exemplare von Formosa von der indischen Hauptform, soweit ich diese nach sieben Exemplaren beurteilen kann, durch ein wenig geringere Größe ab: Flügelspannung 35—40, Flügellänge 18—20 mm. Die Ouerbinde der Vorderflügel ist ein wenig schmäler: vorn etwa zwei mm breit, und innen gerade begrenzt, während dieser Innenrand bei der indischen Form wurzelwärts konkav gebogen ist, ferner ist die Verbindung zwischen dem Aanalwinkelfleck und der Ouerbinde schmäler als bei der indischen Form und manchmal linienschmal. Die Fransen scheinen durchgehends dunkler zu sein. — Die an- gegebenen Unterschiede, die für beide Geschlechter gelten, scheinen dafür zu sprechen, daß die Formosa-Form als eine Lokalvarietät aufzufassen ist, für dieich den Namen formosensis m. in Vorschlag bringen möchte. Anm. Anabathra una Möschl. 1887, deren Type mir vorliegt, halte ich für ein Synonym zu Tachosa acronyctoides WIk. 1873 (cf. Hampsons Catalogue XII., p. 241). Die Art liegt außerdem vor von: Kamerun, Ngoko- Station (Hösemann) und was bemerkens- wert ist, von Usambara in D. O. Afrika. F. Förster: Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 59 Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. Von F. Förster. (N. III.) CALOPTERYGIDAE. Thore pozuzina n. sp. Pozuzu, nach Sievers eine deutsche, im Jahre 1857 gegründete Kolonie, liegt am Pozuzu, einem Nebenflusse des Pachitea, am Ostgehänge der peruanischen Cordillere zum Palcazu. Das Klima ist feucht, die Abhänge mit üppigem Walde bekleidet (Montana). Große Entfernung von der Küste und Indianergefahr mögen Ursache sein, daß: wir wenig von den Libellen der Montana der Osteordillere von Peru wissen und gleich die erste Sammlung eine neue Thore enthält. g ad. Länge des Abdomens 50 mm, des ganzen Körpers 60 mm, eines Hinterflügels 44 mm, des letztern größte Breite, in der Mitte zwischen Nodus und Pterostigma gemessen, 8 mm. Pterostigma 5 mm lang, 1 mm breit, rötlichbraun. Körper von Form und Farbe, wie er der ganzen Gattung eigen ist. Vorderflügel: ‚Hyalin bis zum Nodus, dort allmählich in ein halb durchsichtiges Weiß oder Blaßgelb übergehend, das nach außen auf halbem Wege vom Nodus bis zum Pterostigma, fast geradlinig abgeschnitten, endigt. Rest des Flügels rauchbraun oder schwarz, durchsichtig, gegen die Spitze heller, mit violettem Reflex. Längsadern im weißgelben Teil lebhafter gelb. Im Costal- und Subcostalraum beginnt die milchige Färbung schon vor dem Nodus, gleich nach Beginn des zweiten Drittels zwischen ihm und dem Arculus. Hinterflügel: Von der Basis bis gegen den Nodus hyalin. Etwa 18 Zellen vor dem Nodus beginnt dann im Niveau des Sector principalis keilförmig die rauchschwarze halb durchsichtige Fär- bung und reicht hier bis zur Flügelspitze, mit violettem Reflex. Blaßgelb oder weiß sind nur 1. der Costalraum und Subcostal- raum, und zwar 5 Zellen vor dem Nodus bis zum Nodus, ferner 2. der Raum zwischen dem Costalrande und der Medianader im 1. und 2. Drittel seiner Länge zwischen Nodus und Pterostigma; 3. der Raum zwischen Medianader und Sector principalis, etwa im ganzen zweiten Drittel zwischen Nodus und Pterostigma, mit der vordern weißen Linie endend. Direkt hinter dem Außenende der eben beschriebenen weißen Linien vom Modalsector ab bis zum Hinterrande ein glasheller Lunularfleck von 21, mm größter Breite. Heimat: Pozuzu, Peru, Ostcordillere. Typen in meiner Samm- lung (4 38). 2. Heft 60 F. Förster: Diese Art gehört mit Thore victoria, boliviana, ornata und Williamsoni in eine Gruppe. Bei einem jungen Männchen ist das weißgelbe Feld orangegelb wie bei boliviana, der es dann sehr ähnelt, da auch der Lunularfleck zwei Zellen vor dem Vorderrand endigt. Sie unterscheidet sich durch die geringe Breite des Lunular- flecks und die große Ausdehnung des schwarzbraunen Feldes im Hinterflügel, der Basis zu, wo boliviana grau ist. Dieses Zist viel kleiner (Abdomen 41 mm, Länge des Hinterflügels 33 mm). Eine bei der ganzen Gruppe vorkommende Erscheinung ist die starke Variabilität in Bezug auf Größe der Individuen vom selben Fundort. Thore montana n. sp. an Ih. dozuzina 2? Bei den SS der Th. pozuzina fand sich ein einzelnes 9, das an der weißbereiften Thorax-Unterseite als adult zu erkennen ist, dabei aber vollkommen hyaline Flügel mit schwarzem Geäder und schwarzbraunem Pterostigma besitzt. Da das $ der Th. dozuzina der Th. boliviana so sehr ähnelt, so daß es nur eine Rasse derselben bezw. der Th. victoria vorstellt, so wage ich diesem { kein hyalines Q zuzuschreiben, wo doch das ® der boliviana so sehr bunt gefärbt ist, und benenne diese Form montana, immerhin mit Fragezeichen, da die Möglichkeit der Identität mit Th. Pozuzina gegeben ist. Anbei einige Maßangaben, die aber bei der großen Variabilität der Thore-Arten in Bezug auf Größe von geringem Wert sind: Im Vorderflügel 30 Antenodalqueradern, von welchen die 10. deutlich verdickt ist, ebenso deren Verlängerung in den Sub- costalraum, die genau in den gleichdicken Arculus fortgesetzt ist. (Bei boliviana 2 ist es ebenfalls die 10. oder 11. Ader.) Pterostigma 3 mm lang, 1 mm breit. Länge des Abdomens 35 mm, des ganzen Körpers 42 mm, eines Hinterflügels 35 mm, dessen größte Breite in der Mitte zwischen Nodus und Pterostigma gemessen, 9 mm. Heimat: Pozuzu. Ostcordillere von Peru. 1 Q in coll. mea. Cora terminalis Mac Lachlan Rasse bogotenois n. sbsp. | g ad. Kleiner und zierlicher als C. Zerminalis. Länge des Ab- doemens 38 mm, eines Hinterflügels 30 mm. Die braune Flügel- spitze beginnt schon etwas vor dem Pterostigma. Vierseit im Vorder- flügel nach außen nicht so breit als bei ferminalis aus Bolivia, welche übrigens an Größe auch variert. Ich besitze Stücke aus Callanza von 44 mm Abdomenlänge. Heimat: West-Cordillere von Kolombia. Sta. Margarita 2300 m s. m. Type 1 $ in meiner Sammlung. Cora semiopaca Selys Rasse subfumata n. sbsp. Wie die Type, aber etwas größer, mit breiteren Flügeln. Die braune Ouerbinde beginnt erst etwas nach der Mitte zwischen Nodus und Pterostigma und ist nach innen conven begrenzt. (Bei Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 61 semiopaca schon nach dem ersten Viertel, der Innenrand ist ganz gerade.) Im Vorderflügel ist die Vierseit-Vorderseite kaum länger als die Innenseite, (bei s. doppelt so lang). 19 Antennodalqueradern, 23 Postnodales. (Bei semiopaca von Chiriqui 23 u. 27.) Länge des Abdomens 34 mm, eines Hinterflügels 23 mm. Heimat: Cordillere, Vilcanota, Peru. 1 & semiad. in coll. m. Libellago ealigata lacustris n. sbsp. "Wie caligata, deren Type in Natal fliegt. Die blauen schuppen- artigen Flecken auf Segment 2 sind aber groß, viertelskreisförmig, bei caligata dreieckig klein. Auf Segment 3 und 4 sind sie bieber- | schwanzförmig, also gegn das Ende verjüngt. Beim calıgata-Typus sind sie hinten so breit oder breiter als vorn, abgerundet, sonst ungefähr rechteckig, mit einer feinen linienartigen Fortsetzung nach außen zu längs dem Vorderrande. Sonst wie calıgata. Eine Querader ım Vierseit. Tarsen verbreitert. Entebbe am Victoria Nyanza, Uganda. Type in coll. m. Libellago rubida vietoriae n. sbsp. Wie rubida De Selys, Karsch, also Vierseit mit 2 Queradern im Hinterflügel. Schwarze Flecken auf Segment 1—3 wie von Karsch bei rubida abgebildet, aber die ganze Oberseite des Ab- domens blutrot, nicht 2—4 grün. Heller Prähumeral- und Humeral- streifen so verbreitet, daß sie ein einziges breites Band bilden, oder nur noch nicht ganz bis zum Grunde fein schwarz geteilt bleiben. Flügelbasis gelblich bis gegen den Arculus. Tarsen nicht verbreitert. Entebbe, Victoria Nyanza, Uganda. 2 & ad. in coll. mea. Libellago decorata Karsch Nach Karsch ist Ring 1—3 des Abdomens rot, 4—10 grau- braun. Bei einem 3 von Oubangui. Chari-Tchad (Bangui) ist Seg- ment 1—6 blutrot, ”—10 grau. Ich halte es aber für sicher, daß das ganze Abdomen oben rot ist, und die graubraune Farbe eine Folge der Fäulnis ist. AGRIONIDAE. Argas dives n. sp. | (Argia cubrea dives.) | &. Körperlänge 44 mm, Abdomen 35 mm, Hinterflügel 25 mm. Flügel wasserhell. Geäder schwarz, Pterostigma braun, heller umrandet, seine Innen- und Außenader kürzer als die Vorderseite, nur % so lang, sehr schräg. 19 Postnodalqueradern. Vorderseite des Vierseits im Vorderflügel stark die Hälfte der Innenseite. Gesicht feurig goldglänzend, mit etwas kupferrotem Ton, Nasus und Stirn dunkler. Prothorax und ganze Thoraxvorderseite bis zur zweiten Seitennaht kupfergoldig, der Rest der Thorax- seiten und die ganze Unterseite milchblau, längs der dritten Seitennaht dunkler. Hinterseite und Unterseite des Kopfes schwarz, 2. Heft 62 F. Förster: die Augen dort gelb gerandet. Oben im Hinterwinkel am Augen- rande jederseits ein blaßblauer Punkt. Unterlippe ganz gelb. Ab- domen oben ganz schwarz bis auf das erste Segment und ein basaler Ring der Segmente 4—7, nicht viel breiter als die Artikulation. Seiten von Segment 2—5 hellblau liniiert. Oberseite von Segment 9 und 10 himmelblau. Appendices anales ganz wie bei cuprea (Calvert-Hagen T. I, Nr. 8), aber der untere Appendix im Profil tiefer eingeschnitten. Beine schwarz, Schenkel in der oberen Hälfte besonders auf der Innenseite weiß, ebenso die Außenseite der Tibien. Heimat: Vulkan Vilcanota, Peru. 1 & in coll. m. Durch die schwarze Oberseite des Abdomens leicht kenntlich. Argia dagnina n. sp. (Argia Pulla dagnina?) Größe und Habitus der A. $ulla Selys-Hagen von Venezuela. g ad. Körperlänge 23 mm, Abdomen 22, Hinterflügel 17 mm. Flügel wasserhell. Geäder schwarz. Pterostigma schwarz, hellbraun umrandet, seine Hinterseite fast doppelt so lang als die Innenseite. Vorn 15 Postnodales. Vorderseite des Vierseits %4 der Innenseite. Oberlippe und Rhinarium blaß olivengrün, Nasus schwarz mit 2 olivengrünen Grubenpunkten. Stirn mit einer feinen schwarzen Basallinie, dann oliv bis zur Fühlerbasis, dann schwarz bis zur Hinterhauptskante. Vor jeden der beiden hintern Ocellen ein sehr kleiner blasser Strich schräg nach vorn und außen. Postocular- tlecken groß, fast dreieckig. Beim sehr reifen $ verschwinden diese beiden Zeichnungen durch Verdunklung und der Kopf wird oben gleichmäßig mattschwarz. Prothorax schwarz mit 2 oliven Makeln. Thorax vorn schwarz bis zur 1. Seitennaht. Über die erste eine olive Antehumeralbinde von gleicher Breite wie das dahinter- liegende, oben undeutlich gegabelte schwarze Feld. Übriges Seiten- feld weißlichgrün, längs der 2. Seitennaht eine schmale schwarze Interalarbinde. Abdomen: 1. Segment oben blaß, 3. Segment schwarz, mit einem violetten ovalen Fleck auf den vordern zwei Drittel. 3. Seg- ment in der vorderen Hälfte violett überlaufen, 4—8 völlig tief- schwarz. 9. Segment ganz himmelblau, 10. und Appendices schwarz. Untere Anhänge wie bei dulla Calvert-Hagen, aber die untern (im Profil) mit einem senkrecht abstehenden Zähnchen auf der Rückenmitte, ähnlich A. chapadae Calvert, das obere Ende des Appendices köpfchenförmig verdickt und oben etwas eingekerbt. Obere Appendices im Profil schmal lanzettlich spitz, wagrecht, soweit nach hinten reichend als die untern. Beine schwarz. Heimat: Westcordillere von Colombia, St. Jose, Rio Dagna, März 1909, 200 m s. m. Typen 2 33 in coll. m. Durch das schon beim jüngern $ tiefschwarze 8. Segment und die Appendicesform von Dulla Selys-Hagen und frequentula Calvert zungen Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 63 unterschieden, dürfte unsere Art doch ihrem ganzen Habitus nach zur pulla-Gruppe gehören. Faßt man beim untern Anhang das ' Rückenzähnchen als untersten Lappen auf, die durch die Ein- kerbung des Randes gebildeten Lappen als mittleren und obern Lappen, so kommt der trilobate Charakter wieder zum Vorschein, ‚ wie bei dulla mit den Rassen gaumeri Calv. und frequentula Calv. Argia machadina n. sp. (A. tinctibennis Selys-Hagen, Rasse machadina.) gd ad. Körperlänge 36 mm, Abdomen 28 mm, Hinterflügel 21 mm. Flügel wasserhell, Geäder schwarz. Pterostigma violettschwarz, fein heller gerandet, fast genau rhombisch, seine Innenseite un- 1 ' | | | ) gefähr so lang als die Hinterseite. Vorderseite des Vierseits %, der Innenseite. Vorn 15 Postnodales. Gesicht bis zur Stirnkante olivengrün, die Oberlippe fein schwarz umrandet, in der Mitte gefurcht. Stirnbasis fein schwarz liniert. Die Ocellen mit den bekannten schrägen Basisstrichen. Große grünliche, im Alter fast ganz verdüsterte Postocularflecken. Prothorax schwarz, die Seitenlappen blaßgrün oder blau. Thorax vorn bis zur 1. Seitennaht tiefschwarz, mit einer einfachen himmel- blauen Antehumeralbinde. Diese ist oben ungegabelt, aber etwas verjüngt und dort kaum 1% so breit als das dahinter liegende schwarze Feld, unten % so breit. Thoraxseiten sonst silbern bläulichweiß, mit einer feinen braunen Binde über die 2. Seitennaht. Abdomen schwarz, mit blauen Zeichnungen. 1. Segment hellblau, mit einem bis zur Mitte reichenden hinten bilobaten schwarzen Basalfleck. 2. Segment oben schwarz, mit einem schmalovalen, die ersten 3%, einnehmenden blaßblauen Fleck. Auf den Seiten in der 2. Hälfte ein sehr spitzes Dreieck blau, darunter ein vorn etwas gegabelter Längsstrich gelblich oder weißblau. Segment 3—6 schwarz, mit einem basalen blauen Lanzenfleck. Dieser nimmt auf Segment 3 die ersten % ein, wird auf jedem folgenden Segment kürzer, auf Segment 6 ist seine Länge nur noch !/,, überall die Spitze fein ausgezogen. Segment 7—10 vollkommen schwarz. Bau der Appendices anales im Prinzip wie bei A. tinchidennis Selys-Hagen, aber doch recht verschieden. Oberer Anhang im Profil breit lanzettlich, sehr schwach nach unten gebogen. Unterer Anhang stark nach oben gebogen, seine Spitze etwas nach innen gerichtet und ungefähr die Spitze des obern Anhanges berührend. Auf seinen Rücken ein fast senkrecht nach hinten zeigender dünner und spitzer. schmallanzettlicher Lappen, der etwa so lang ist als die Entfernung seiner Basis von der Segmentwand und in der Mitte kaum halb so dick erscheint als der obere Lappen. (Bei A. tincti- pennis sind die 2 Lappen mehr gespreizt und der untere ist viel kürzer als die Entfernung seiner Basis von der Segmentwand. A. tinctipennis hat außerdem Segment 8—10 blau.) Beine schwarz. Heimat der Rio Machados, Mattogrosso (Brasilien). Type 1 & ad. in coll. m. 2. Heft 64 F. Förster: Argia fraudatrieula n. sp. (A. medullaris-Gruppe.) g ad. Körperlänge 41 mm, Länge des Abdomens 34 mm, eines Hinterflügels 24 mm. Flügel wasserhell. Geäder schwarz. Ptero- stigma braun, seine Vorderseite doppelt so lang als die Innenseite (bei A. medullarıs nicht viel länger, höchstens °/, so lang. Vorn 17 Postnodalqueradern. Vorderseite des Vierseits #/, der Innenseite In Färbung der A. medullaris sehr ähnlich. Gesicht bläulich oder oliv, Nasus goldbraun, die ganze Stirnfläche schwarz, mit 2 großen hellgrünen oder hellblauen Postocularflecken und einem Strich gleicher Farbe, der von jeder der beiden hinteren Ocellen schräg nach vorn und außen gerichtet ist. (Bei A. medullaris ist die untere Hälfte der Stirn meerblau, das schwarze Feld der obern Stirnfläche trapezoid. Nach vorn reicht es nur bis zur Basis der Fühler, nach hinten ist es bis zur Hinterhauptskante verlängert, im ganzen ein Trapez bildend, mit der kleinen Parallelseite hinten. In dem hintern Teil dieses Feldes liegen außerdem zwischen den 2 Postocular- flecken 2 ovale Flecken von hellgrüner Farbe, die bei fraudatrıcula gänzlich fehlen. Bei letzterer Art sind die Fühler ganz vom schwar- zen Feld umgeben. Bei A. medullarıs (Bogota) ist außerdem der Nasus meerblau, mit einem erhabenen, etwas runzligen schwarzen Punktfleck. Färbung des Thorax wie bei medullaris Selys-Hagen, aber der blaue Anflug mehr violettrötlich. Zweites Segment oben violett, die Seiten schwarzbraun (bei med. hellblau, die Seiten mit einem blauen Fleck am Hinterrande. Drittes Segment oben schwarzbraun, mit einem violetten lanzettlichen Fleck von der Basis bis in die Mitte des Segmentes. Segment 3—8 schwarzbraun, etwas violett schimmernd, 9 ganz violett, 10 nur in der basalen Hälfte. (Bei A. med. sind diese Farben blau und ausgedehnter.) Appendices anales vom Typus der A. medullaris, aber der Gabel- ausschnitt am Ende der untern ist so flach, daß sie dort im Profil fast geradlinig abgestutzt erscheinen, mit ausgezogenen Ecken. Die obern Anhänge überragen den obern Gabelast noch, sehr wenig, bei medullaris sind sie deutlich kürzer, die untern winkelig aus- geschnitten (v. Calvert-Hagen, Tab. I, 2a). Heimat. Der Vulkan Vilcanota (Peru). Diese Form ent- spricht offenbar der A. medullaris ähnlich wie Hetaerina carnıfex bogotensis der H. carnifex charca Calvert aus Bolivien und Peru. Form des Pterostigma, Färbung des Kopfes und Form der Appen- dices unterscheiden sie von medullarıs, wie oben _ 3 dd, 2 2Q in coll. m. Die 22 sind durch das längere Pterostigma sowie durch das Fehlen der 2 medianen hellen Scheitelflecke von den sehr ähnlichen 22 der A. medullaris zu trennen. Von A. difficilıs Selys Q aus Peru unterscheidet sich die Art durch das Pterostigma, das bei diffiexlis rhomboidal ist und zwar eben so lang als breit, hier fast doppelt so lang. Auch ist die Färbung verschieden. Calvert bildet die Appendices von A. difficilis Selys $ ab. Sie sind denjenigen unsrer Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 65 rt sehr ähnlich, der obere aber nur halb so lang als der untere. Selys hat nur das 2 der difficılis gekannt. Argia variegata n. Sp. Art mit hellblauem Thorax und oben gabeliger schwarzer ‚Humeralbinde. & ad. Körperlänge 34 mm, Abdomen 271%, Hinter- flügel 21. Flügel hyalin, mit schwarzem Geäder, Pterostigma braun, heller umrandet, rhomboidisch, die Innenseite 2/, der Hinterseite, diese 34 der Vorderseite. Hintere Außenecke bogig abgerundet. ‚17 Postnodalqueradern. Submedianquerader im Niveau der ‘1. Antenodalquerader. Vorderseite des Dreiecks im Vorderflügel \2y, der Innenseite, 4, der Hinterseite. | Gesicht bis herauf zur Fühlerbasis hell blaugrün, von da an bis zur Hinterhauptskante tiefschwarz, die Ecken des schwarzen Feldes durch die großen dreieckigen blaugrünen Postocularflecken ‚abgeschrägt. Stirnbasis sehr fein schwarz querliniiert, auf dem Nasus jederseits ein etwas vertiefter dunkler Strich. Erstes und (die obere Hälfte des zweiten Fühlergliedes blaugrün, übrige schwarz. Vor dem mittleren Ocellum eine schwarze bogenartige Zeichnung, ‘welche das schwarze Feld dahinter in der Mitte berührt. Hinter- seite des Kopfes wachsgelb, mit zwei merkwürdigen schwarzen ' Binden jederseits. Die zwei innern reichen über die halbe obere | Hinterhauptsfläche herab und sind oben mit der schwarzen Ober- seite verbunden, an ihrer Basis scharf zahnartig verbreitert. Die zwei äußern setzen die innern ungefähr fort, sind aber nach außen | von ihnen abgerückt und gehen über die ganze untere Hälfte des , Hinterhauptes. Endlich geht noch von jedem der hintern Ocellen ein feiner heller Strich schräg nach vorn und außen. Vorderer Teil des Prothorax blaugrün, ringsum fein schwarz gerandet. Mittler | Teil und hinterer Abschnitt tiefschwarz, jeder mit einer großen ı runden, blaugrünen Seitenmakel. Medianer Basalsinus des Mittel- stückes fein blaugrün gerandet, nicht ganz bis zum obern Ende. ‚ Unterlippe hell, etwas bräunlich-gelblich. | Thorax ganz blaßblau oder silberblau, vorn über die Mittelnaht ‚eine schwarze Binde, nicht ganz so breit als das helle Feld zu beiden Seiten. Ferner eine im obern Sechstel gabelige schwarze Humeral- binde, etwa %% so breit als das helle Feld vor ihr. Der hintere Gabel- ‚ast reicht bis zur ersten Seitennaht. Endlich eine zweite tief- ‚schwarze Seitenbinde über die zweite Seitennaht. Sie ist oben . zugespitzt und halb so breit als die vordere schwarze Seitenbinde. | Unterseite ganz weißblau. Abdomen: 1. Segment oben hellblau, unten braun getrübt. 2. Segment oben hellblau, jederseits eine schwarze Längsbinde. Sie geht von der Basis aus bis fast zum Ende ' des Segments und ist am Hinterende nach innen spitzwinkelig er- weitert. Seiten blau, nach unten gelblich, untere Hälfte der Seiten ' wieder schwarz, hinten mit der schwarzen Artikulation verbunden. , Segment 3—5 hellblau, nahe der Basis auf jeder Seite bis zur Mitte Archiv für Naturgeschichte 1914, A, 2, | 5) 2, Heft 66 F. Förster: ein schwarzer Wisch, letztes Sechstel oben mit einem schwarzen Sattel, der auf den Seiten etwas nach vorn vorgezogen ist. Schon auf Segment 4 treffen sich die beiden schwarzen Zeichnungen auf der Seite, auf 6 sind sie ganz zusammengeflossen, auf 7 dehnen sie sich über die ganze Oberseite aus, so daß Segment 7 oben ganz schwarz ist bis auf die helle Basis. Segment 8 und 9 oben hellblau die Seiten und Unterseite schwarz, Segment 10 und Appendices anales ganz schwarz. Obere Appendices, von oben gesehen, kaum merklich kürzer als die untern, zungenförmig, die breite Fläche nach oben am Ende bifid, der innere Zahn schwach nach unten hängend, so daß er im Profil trügerisch als Spitzchen des untern Anhanges erscheint, aber kaum merklich (so bei vielen Argia-Arten mit bifidem obern Anhang). Untere Appendices einfach aus beulig aufgeschwollener Basis verjüngt nach oben gebogen und den obern Anhang berührend. Im Profil ist die Endhälfte rechteckig, das Ende fast senkrecht ab- gestutzt, seltener einfach zugespitzt erscheinend, der obere Appen- dix rechteckig, am Ende fast etwas erweitert und schräg von unten und innen nach oben und außen abgestutzt. Beine schwarz, die Innenseite der Schenkel in der obern Hälfte und die Hüften gelblichweiß. Heimat: Ecuador. Coll. Häntzsch mit der Signatur M. 10. April. 3dJ ad,22 in coll. m. | Q ad. Körperlänge 34 mm, Abdomen 26 mm, Hinterilügel 23 mm. Färbung wie beim &, jedoch das Schwarz des Abdomens aus- gedehnter, so daß die Oberseite von Segment 5 an ganz schwarz ist, die Seiten von 3—7 schwarz, mit einer ne etwas mehr als das mittlere Drittel einnehmenden Längsmakel von heller (gelb- lichgrüner) Farbe. Basis von 3—7 oben mit einem desgleichen Sattel, 1/,, so lang, Segment 8 oben mit schwarzer Basis, etwa 1/.. solang, dann gelblichgrün oder bläulich bis zum Ende. Seg- ment 9—10 schwarz. Argia diffieilis Selys Sg. In Synopsis des Agrionines hat De Selys ein 9 als A. difficihis beschrieben, von Jurimaguas in Peru. Calvert identifiziert damit eine Argia vom oculata-Typus von Zentral-Amerika, Kolombia und Ekuador. Ich halte diese aber für die typische oculata. Selys be- schreibt letztere von Venezuela. Ich besitze Ecuador-Exemplare, welche mit Hagens Abbildung in den Appendices übereinstimmen. Von Madre de Dios in Peru liegt ein & vor, welches ich für typischer halte als Calverts Exemplare. Pterostigmarhomboid, Innenseite und Außenseite ziemlich gleich, die hintere kaum länger, Vorderseite etwa 6/, der hintern. Kopf bei dem vorliegenden sehr ad. {ganz schwarz, die Postocularflecke sich kaum abhebend. Sicher bei jüngern $ aber das Gesicht von der Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 67 Fühlerbasis abwärts olivengrün oder bläulich. Abdomen oben ganz ' schwarz, der blaue ovale Fleck auf Segment 2 zur feinen Median- ' linie reduziert. Segment 8 und 9 mit blauen Spuren auf derSeite, ' 9 auch an der Basis. Appendices anales: Der untere Ast des untern Anhanges ist länger als bei oculata Selys-Hagen, der Winkel beider ' Äste ein stumpfer (bei oculata ein spitzer).. Der obere Anhang , berührt mit seiner Spitze die Spitze des obern Gabelastes des untern ' Anhanges. Von oben gesehen ist der untere Anhang bei diffscilis ‚ nicht bifid, da die äußere Hälfte vorn abgerundet ist, die innere in einen Finger verlängert. Bei oculata ist er fast regelmäßig bifid. Argia huanaecina n. Sp. & ad. Körperlänge 33 mm, Abdomen 28%/, mm, Hinterflügel ı 201, mm. Flügel wasserhell, mit schwarzbraunem Geäder. Pterostigma , schwarzbraun, etwas rötlich, nicht genau rhombisch, die vordere äußere Spitze etwas stärker vorgezogen als die hintere innere. Hintere Außenecke etwas abgerundet. Grenzadern schwarz, nach | innen eine helle Umrandung. Innenseite genau so lang als die , Hinterseite, 3, der Vorderseite. Vorn 16 Postnodales. Vorderseite ‚ des Vierseits im Vorderflügel kaum merklich kürzer als die Innen- seite, 4, der Hinterseite. Kopf vorn oliv, Nasus etwas dunkler bis zur Fühlerbasis, von ‚ da an eine breite, mattschwarze, nach hinten etwas vorgezogene bis dicht hinter die Ocellen reichende schwarze Binde quer von ı Augenrand zu Augenrand. Postocularfleck etwas violett, nicht ‚ deutlich getrennt, am Hinterrande eine hellere, gelbe Verbindungs- ' linie. Prothorax in der Mitte tiefschwarz, die brustförmigen Wöl- bungen schön violett oder lila, ebenso der Seitenrand, dort heller. ' Thorax schwarz bis zur 1. Seitennaht, mit einer violetten Ante- ' humeralbinde, gerade so breit als das schwarze Feld hinter ihr. ' Oben greift sie längs der Schulter auf das Mittelstück der Seite , über und schattenhaft noch nach hinten und bis zur halben Höhe herab. Die schwarze Humeralbinde wird dadurch zu einer vorderen Spitze verengt, welche allein die Flügelbasis berührt. UÜbriges Sei- tenfeld und Unterseite des Thorax silberweiß. | Abdomen: Segment 1 oben bläulichweiß. Segment 2 oben schwarz, die Mitte mit schön violetter Längsbinde, welche noch auf die Basis von Segment 3 übergreift. Seiten von Segment 2 ‚ nach hinten breiter werdend, weıß oder bläulich, ebenso Unterseite. | Segment 3 oben schwarz, die Seite mit heller (blauer) Basis. Unter- seiten mit zwei gelben Längslinien, in der Mitte schwarz geteilt. ı Segment 4—7 metallschwarz, mit ockergelber Basis entlang der ' Artikulation und nicht breiter als letztere, Segment 8—10 tief- indigoblau, der Hinterrand von 8 schwarz. Appendices anales , schwarzbraun, obere kurz, kegelförmig, am Ende nicht bifid, etwas , nach oben gebogen und nach außen gespreizt (bei den meisten ı Argien berühren sie die untern, sind also nach unten gebogen). Sie 5* 2. Heft 68 F. Förster: erreichen nach hinten nicht ganz % der obern. Untere im Profil rechteckig, die obere Kante bei Beginn des letzten Drittels säge- zahnartig eingeschnitten, das Enddrittels dann nur noch halb so breit, schräg von oben nach unten und innen abgestutzt, oder ganz seicht ausgerandet. Der untere Anhang hat einige Ähnlichkeit mit demjenigen von A. kokama Calv. und Argia gerhardi Calv., aber bei diesen ist das Ende fingerartig zugespitzt und der obere Anhang gerade, herabgebogen. Beine schwarz, die Hüften, die Innenseite der Oberschenkel bis zur Mitte herab, und die Außenseite der Tibien weiß. Heimat: Ob. Madre de Dios, Peru, 500 ms. m. 1 Jad. Marca- pata, Peru. $, 2. Typen in meiner Sammlung. Durch die nach außen gespreizten obern Appendices anales, welche von den untern weit getrennt sind, bemerkenswert. Myagrion nov. gen. Zellen im Discoidalfeld zwischen Cuil und M4 hinter dem Vierseit rechteckig, die vordere lange Seite einer Zelle fast doppelt so lang als die Innenseite. Pterostigma fast rhombisch, seine Innen- und Außenader sehr schräg, die Außenader etwas convex nach außen, ihre zugehörige Hinterecke etwas abgestumpft. Farbe karminrot. Vierseit unregelmäßig. Im Vorderflügel die Vorder- seite in der hintern 215 mal enthalten, die Innenseite %4 der vordern. Außenseite 2/), der hintern, mit ihr einen Winkel von etwa 35° bildend. Im Hinterflügel die Vorderseite des Vierseits 2/, der hintern, die Innenseite die Hälfte der vordern; Vorderseite und Außenseite ungefähr gleichlarig. Der untere Sector des Dreiecks entspringt bei der Submedianquerader (Cug) und geht 13 Analzellen weit. M3 entspringt vorn Y, Länge der dahinter liegenden Zelle vor dem Nodus, im Hinterflügel %, Zelllängen. M1 entspringt vorn 6 Zellen nach dem Nodus, hinten 5. Endlich M 1a entspringt vorn und hinten 3 Zellen vor dem Pterostigma. Pterostigma normal, ebenso die Randzellen nach demselben. Keine Supplementarsectoren zwischen Mia und M2. Klauen in der Mitte mit kleinem Zahn. Kopf oben mit großen Postocularflecken. Een schwach brustfärmig, sein Hinterıand nieder und flachbogig, in der Mitte eingekerbt. Thorax schwächlich, Abdomen sehr gracil, wie bei Heteragrion, am Ende verdickt und dort doppelt so dick als in der Mitte. | Beine kurz, schwach gewimpert. Wimpern kurz. Das 10. Ab- dominalsegment %, so lang als das 9., die Hälfte des 8. Es ist oben spitzwinklig eingeschnitten, die Basalecken des Ein- schnittes nach hinten in einen geraden wagrecht ab- stehenden, sehr spitzen Dorn ausgezogen, der etwa 1/, so lang ist als das 10. Segment. Obere Appendices schmal löffelförmig, von der Seite gesehen lanzettlich, senkrecht herabhängend und Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 69 dem Segmentende angeschmiegt, in der untern Hälfte etwas nach hinten abgebogen. Die untern fadenförmig wagrecht nach hinten stehend und schwach nach oben gegen das Ende der obern gebogen, ohne dieses ganz zu erreichen, am Ende fast hakenförmig. Beide Appendices reichen im ganzen etwas weniger weit nach hinten als ‚die Dörnchen der Segmentdecke. Vorkommen: Südamerika. Type der Gattung: Myagrion obsoletum n. sp. aus Peru (in coll. m.). Die Gattung erinnert an Heteragrion durch den lang- gestreckten Körper und das noch dünnere Abdomen, das Geäder stellt sie aber zur Sectio Agrion des ‚grand genre‘‘ Agrion. Die Verlängerung der letzten Segmentdecke des Abdomens in zwei Dorne konnte ich bisher nirgends beobachten. Bei Anisagrion befindet sich oben auf Segment 10 eine Tuberkel mit zwei auf- gerichteten Dornspitzen. Auch hat diese Gattung ein anderes Pterostigma. Bei unsrer Gattung ist das 10. Segment oben ganz - und nicht höher als das 9. | | © unbekannt. Myagrion obsoletum n. sp. gd ad. Körperlänge 32 mm, Abdomen 27 mm, Hinterflügel 19 mm. Flügel hyalin, im Alter leicht getrübt, Geäder schwarz. Ptero- stigma karminrot. Kopf vorn dunkelorange, Oberlippe mit einem medianen schwarzen Punkt und zwei seitlichen schwarzen Furchen. Nasus jederseits mit einem vordern schwarzen Randstrich und einer feinen schwarzen Linie längs des Hinterrandes. Untere Stirnhälfte mit einer feinen schwarzen Längslinie. Obere Hälfte und Scheitel schwarz. Um das vorderste Ocellum liegen 4 dunkelorange Punkte, je 2 desgleichen hinter jeder Fühlerbasis. Postocularflecken von gleicher Farbe, groß. Hinterhaupt und obere Hälfte der Schläfen schwarz, untere gelb, ebenso die übrige Unterseite des Kopfes. Prothorax: Basalteil dunkelorange, der brustförmige Hinter- ‚teil schwarz, mit 3 kleinen dunkelorangegefärbten Flecken, von welchen der mittlere von der Carina schwarz durchkreuzt ist. Hinter jedem der zwei seitlichen Flecken der schwarze Hinterrand ‚ein Stück weit ebenfalls orange. Thorax mattschwarz bis hinter die 1. Seitennaht, mit einer orangeroten Antehumeralbinde, welche etwa %4 so breit ist als die Hälfte der schwarzen Thoraxvorderseite. Übriges Seitenfeld und Unterseite sowie Beine gelb, mit einer kräftigen schwarzen Binde über die 2. Seitennaht. _ Abdomen gelb. Segment 1 oben schwarz, etwas metallisch, nahe dem Ende das schwarze Feld etwas spitzenartig gegen die Seiten erweitert, die Seiten gelb; ein schwarzer Endring. >Seg- ment 2 ebenso, aber die schwarze Erweiterung stärker, sattelartig. Segment 3—7 oben metallschwarz. Die sattelartige Erweiterung erreicht den Hinterrand und setzt sich schräg über die Seiten fort. ‚ Unterseiten gelb. Segment 8 oben gelb, die Seiten der Länge nach 2. Heft 70 F. Förster: mit einem nach vorn spitzen Keilfleck. Segment 9 oben gelb, der Keilfleck der Seiten größer. Unterseite von 8 und 9 gelb. Segment 10 und Appendices ganz schwarz. Über Form der letzteren siehe oben in Gattungsdiagnose. Heimat: Ob. Madre de Dios, Peru, 500 m. s. m. 1 Jin meiner Sammlung. Tigriagrion saliceti Ris sp. Oxyagrion saliceti Ris vom Laplata hat mit Oxyagrıon außer der roten Farbe nichts zu tun. Sie gehört zu der später von Calvert aufgestellten Gattung Tigriagrion aus Brasilien. 7. saliceti ist bis an die Ostgrenze von Argentinien verbreitet (von Mendoza in meiner Sammlung). | LIBELLULIDAE. Hemistigma Kirby und Thermochoria Kirby In meiner Arbeit ‚Die Libellulidengattungen von Afrika und Madagaskar‘ trennte ich nach Kirbys Abbildung von Thermoch. eguirocata und den Exemplaren meiner Sammlung von Hemistigma die beiden Gattungen nach der Form der Hinterflügelbasis und deren Zellbau. Nach Ris phot. Abbildung in Cat. des Coll. de Selys ist aber festzustellen, daß die Zeichnung der egwivocata in Kirby ganz ungenau ist. Auch besitze ich jetzt Thermochoria. Ich stehe nun keinen Augenblick an, die beiden Gattungen zu vereinigen, denn die Zahl der Ante- und Postnodalqueradern allein kann keinen Unterschied begründen. Zu diesem Entschlusse drängen auch 19 und 3 2 einer Hemistigma von Madagaskar, welche nichts anderes sind als eine Rasse der I’hermochoria picta Sjöst. von Kamerun: Die Gattungsdiagnose erfährt mithin eine Erweiterung: Arculus zwischen der 2. und 3. Antenodalquerader oder bei der 3., oder etwas nach der 3. gelegen. Vorn etwa 12—17 Ang. = Hemistigma Kirby (Thermochoria Kirby). Hemistigma ouvirandrae n. sp. g ad. Körperlänge 34 mm, Länge des Abdomens 24 mm, eines Hinterflügels 29 mm, des Pt. 4 mm. Breite eines Hinter- flügels an der Basis 8 mm. Flügel hyalin mit schwarzem Geäder. Vorn 11 Anqu., die letzte nicht durchlaufend, 9 Psqu. Dreieck vorn mit 1 Querader, hinten leer. Vorn 6 Zellen weit 3 Reihen Discoi- dales, hinten 2 Zellen weit 2 Reihen. Pt. im basalen Drittel weiß- gelb, dann schwarz. Die Vorderflügel kopieren genau die schwarze Strichzeichnung der Vorderflügel der Hem. (Thermoch.) Picta 3, da der Subcostalraum bis 2 Zellen vor dem Nodus schwarz ist, der Cubitoanalraum '(Postcostalraum dt.) bis zum Dreieck, einen hyalinen Endpunkt freilassend und der Raum zwischen den Sectores arculi, so lang als die 2. Zelle. Diese letztere Strichmakel fehlt in den Hinterflügeln, im Sc. geht der Strich nur 2 Zellen weit, im cu. gar nur eine Antenodalzelle weit. Von dem Ende des schwarzen Striches im sc. ist letzterer durch eine bräunlich- gelbe Trübung bis zur Flügelspitze fortgesetzt. y N | ! F | zen Querbinden. Prothorax schwarz mit gelbem Basalhalbmond, Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 71 Gesicht hellgelb, Basis und Mediana der Unterlippe schwarz. Oberlippe fein schwarz gerandet, mit medianer Basalgrube, Rhina- rium schwarz mit medianer Längsrille. Stirn dunkel stahlblau. Scheitelblase schwarz. Vor dem mittelsten Ocellum dicht am Augenrande ein gelber Punktfleck. Schläfen gelb mit zwei schwar- ‘sein Hinterrand rechteckig auigebogen. Thorax und Abdomen ‚, blau bestäubt. Jede Thoraxseite mit vier gelben Binden, die zwei | hinteren undeutlich. Segment 1 und 2 oben und auf den Seiten gelb gefleckt. Untzrseite der Segmente 2—8 der ganzen Länge nach ee nenn mit gelbem Lanzenfleck. Hamulus einfach kegelförmig spitz, so lang als der zungenförmige Genitallappen. Beine schwarz. Q ad. Körperlänge 36 mm. Länge des Abdomens 24 mm. Stirn bis auf eine Basallinie und den Oberrand gelb. Scheitelblase rotbraun. Prothorax schwarz, Vorderrand, Mittelfeld und Hinter- rand gelb. Thorax gelb. Jederseits eine schwarze Antehumeral- binde, an die 1. Seitennaht angrenzend. Auf den Seiten eine schwarze Interalarbinde, den Oberrand nicht erreichend, eine un- deutliche schwarze Binde über die 2. Seitennaht und ein unbe- stimmter schwarzer Fleck dahinter. Segment 1, 2 und die vordere , Hälfte von 3 gelb, dann auf allen Segmenten eine schwarze Längs- _ binde, die nach hinten immer breiter wird. An der Segmentbasis ' ist die Binde verengt, nahe dem Hinterrand des Segmentes er- _ weitert, so daß eine glockenförmige Zeichnung entsteht. Appen- ee ne ' dices anales schwarz, doppelt so lang als Segment 10, zwischen ' beiden eine grüne Schuppe von ihrer halben Länge. Flügelzeichnung genau wie beim d, nur ist die äußerste Flügel- basis etwas gelblich und der hinterste schwarze Strich der Hinter- flügel kaum entwickelt oder er fehlt ganz. Tananarivo (Madagaskar). Typen: 1 d, 3 2 in coll. m. Urothemis F. Brauer. In „Collections de Selys‘“ und schon früher erklärt Herr Dr. Ris meine Darstellung der Rassen der Ur. signata Ramb., sangwinea Burm. für irrig, weil Strukturdifferenzen vorlägen, so daß sanguwinea sanguinea m. (signata) und sanguinea bisignata m. ‚ als zwei verschiedene Spezies (und nicht Rassen) betrachtet werden ' müßten. Diese Strukturmerkmale sind sehr geringfügiger Natur. ' Außerdem ist es doch nur Ansicht des betr. Autors, daß Rassen keinerlei geringe Abweichungen in Bezug auf Struktur haben dürfen. ‚ Ich empfehle dem genannten Autor daher als Lektüre die modernen Arbeiten z. B. über Carabusrassen oder die Pl. 2in Selys und Hagen | „Monographie des Gomphines“, wo die mannigfachen Struktur- änderungen bei den Rassen des Onychogomphus forcipatus sehr lehr- reich dargestellt sind. Wir finden überhaupt in den ‚‚Libellulinen‘“ von Dr. Ris sehr wenig Konsequenz in der Auffassung von Art und Rasse, besonders 2. Heft 72 F. Förster: bei Formen, die er nicht gesehen hat. So vereinigt er z. B. Orthe- trum triangulare Selys und melania de Selys, erstere Art ein Hoch- gebirgstier, letztere eine Tieflandform. Als Verbindung der Rassen nimmt Ris eine von ihm im nördlichen China vermutete Zwischen- form an. Ich besitze melania von der Pelabuanbai in Java, mit melania von Japan in Größe und Farbe genau übereinstimmend. Das spricht sehr gegen die Rassentheorie. Bei O. villosovittatum unterdrückt er die Rass2 parvulum m., dagegen nicht die Rasse Bismarckianum Ris, das O. Schneideri m. mit drei dunklen Basalsegmenten von Sumatra stellt Ris zu der celebensischen Rasse clelia, trotzdem diese nach De Selys nur zwei dunkle Basalsegmente hat. | Erythrodiplax nutrina n. sp. d. Körperlänge 33 mm, Abdomen 23 mm, Hinterflügel 25mm. Flügel hyalin, vorn im Cubitoanalraum an der äußersten Basis goldgelb (1 Zelle weit), hinten großer, gleichmäßig goldgelber Basalfleck. Er reicht von der Costa bis zum Analrande und ist nach außen flach bogig abgegrenzt, so daß die Mitte eine Zelle weit über das Dreieck hinaus reicht, der Vorderrand fast bis zur 3. Ang. Geäder schwarzbraun, die Costalader vorn gelb bis zum Pterostigma, ebenso die Basis der Sectoren und die Oueradern der Basis besonders im Sc. bis zum Stigma etwas gelblich. Adern im gelben Fleck ganz gelb. Pterostigma hellgelb, 31, mm lang, 1% mm breit, seine Randadern schwarz, längs der vorderen außerdem ein schwarzer Schatten. Zwischen Rs. und dem Hilissector nur eine Zellreihe. Dreieck vorn mit einer Querader, hinten frei. Im Hinterflügel bei der Hinterecke des Dreiecks eine gabelige Stütz- ader (,‚Schaltzelle‘‘). In allen 4 Flügeln je 1 Submedianquerader, alle Hypertrigonalräume ungeadert, Nebendreieck vorn dreizellig. Kopf gelb. Fühler schwarz. Prothorax und Thorax gelb, die Unter- seite des Thorax mit drei zusammengesetzten Bogenflecken, die noch ganz wenig an den Seiten heraufreichen und dabei die Basis der Seitenfelder bogig umranden. Stigma schwarz. Abdomen gelb, nach hinten rötlich. Basis des 1. Segmentes schwarz. Von ihren Seiten aus geht eine etwas schattenhafte Linie der Oberseite bis zur Mitte von Segment 3, von dort an bis zu Segment 8 die Ober- seite rauchig schwarz. Segment 8 oben an der Basis gelb, dann ganz schwarz. Das schwarze Feld sendet nach vorn bis zur Basis eine mediane Linie und jederseits eine nach außen schräge Linie, welch letztere die Basis nicht erreicht. Endring von 8 rötlichgelb. 9. Seg- ment ganz schwarz bis auf den Endring; 10. Segment und Appen- dices wieder rötlichgelb, die Basis von 10 mit zwei kleinen Schatten- flecken. Beine schwarzbraun, Schenkelringe, Knie und Außenseite der Tibien gelb. Genitallappen mit fast senkrechtem Hinterrande, oben flach bogig, fast wagrecht abgestutzt, wenig schräg nach hinten stehend, etwas größer als die Hamuli. Die Hinterecke des Genitallappens ist daher ziemlich spitz, wenig abgerundet. Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 73 Hamulus zweiteilig. Äußerer Ast schmal löffelförmig, die Ränder etwas eingebogen, gelb, nur am Ende schwarz. Innerer Ast komma- förmig, höchstens !/, so breit als der äußere und etwas kleiner als dieser, in ein Häkchen endend, braun. Vorkommen: Esperanza de St. Fe. Argentinien, 1. Jan. 1897. Ernesto Lindner. Von der westlichen corallina F. Brauer leicht unterscheidbar. Bei dieser Art ist der Basalfleck feurig rostrot, im Submedianraum sogar schwarz bis zum Dreieck, und die Oueradern und Sectoren der vorderen Hälfte des Vorderflügels sind bis zum Nodus pracht- voll rot. GOMPHIDAE. Ammogomphus nov. gen. Körper ähnlich Erpetogombhus Selys. Dreieck im Vorderflügel 2—3zellig, hinten 3zellig. Nebendrei- eck vorn und hinten 3zellig. Vorn 1 Hypertriogonalquerader, hinten 1—2. Vorn 18—19 Antenodalqueradern, 10 Postnodales, hinten 14 bezw. 11. In allen 4 Flügeln je 1 Submedianquerader. Der Median- sector im Vorderflügel wellig, d. h. auf der Mitte schwach, aber deutlich nach hinten convex. (Bei Gomphoides ist er gerade und mit dem Sector brevis genau parallel). Vorn 7—8 Brückenadern, hinten 7!). Ende des 7. Abdominalsegmentes, Segment 8 und 9 er- weitert, 10 wieder nach hinten verengert. Ende von 8am dicksten, etwa doppelt so dick als Segment 6. Seiten von Segment 8 lappig er- weitert, nach hinten zu immer stärker, bei Segment 9 ebenso, aber gleichmäßig. Segment 9 3%, so lang als 10, 1% so lang als 8. Obere Appendices zwei lange gerade nach hinten abstehende Dornen, fast so lang als Segment 10, die untern Appendices lang, nur um !/, kürzer als die obern. Von oben gesehen sind sie erst einwärts gebogen und dann nach außen wie ein S und haben zusammen die Gestalt einer Leier. Pterostigma sehr groß, 7 Zellen lang, gelb mit schwarzen Randadern. Geäder schwarz und gelb. Die Gattung unterscheidet sich leicht vom Herpetogomphus durch den Verlauf des Mediansectors (M3) der 2 Zellen hinter dem Nodus deutlich nach hinten convex ist, während er sich bei Herpeto- gomphus dort gerade umgekehrt verhält, d. h. nach hinten concav ist und nach vorn convex. Type der Gattung: Ammogomphus perditus n. sp. d. Heimat: Paraguay. Coll. Foerster. 2 unbekannt. 1) Das von mir s. Z. über den Gattungswert der Zahl der Brückenquer- adern Gesagte bezieht sich hauptsächlich auf Studien an Gomphiden. Es ist, wie Calvert gezeigt hat, richtig, daß die Zahl dieser Adern. bei Libellulinen sehr konstant sein. kann, z. B. vergleiche Micrathyria und Erythrodiplax. Bei Gomphiden ist diese Zahl variabel und beträgt die Differenz in den beiden Vorderflügel bei einem und demselben Tier bisweilen 3. 2. Heft 74 | F. Förster: Ammogomphus perditus n. sp. g ad. Körperlänge 59 mm, Abdomen ohne Appendices 431,mm, obere Appendices 2 mm, Hinterflügel 35 mm, Pterostigma 6 mm lang, 1 mm breit. Flügel hyalin mit schwarzem Geäder. Costa vorn hellgelb, am Unterrande mit glänzend schwarzen Dörnchen besetzt. Ouer- adern in Subcostal- und Medianraum gelb, gegen das Flügelende wieder dunkler. Arculus und Basis seiner Sectoren ebenfalls heller. Submedianraum kaum merklich gelb getrübt. Färbung die gewöhnliche südamerikanischer Gomphoides- Arten. Kopf vorn rein schwefelgelb. Stirn oben wellig, an dem Hinterrande ein brauner medianer Fleck. Scheitel braunschwarz, hinter den Ocellen ein Büschel weißlicher Haare. Hinterhaupt oben gelb. Prothorax ganz braunrot. Thorax schwefelgelb. Rot- braun sind: schattenartige Felder im Interalarsinus, eine nach unten dreieckig erweiterte Medianbinde der Vorderseite, beide durch die Carina gelb geteilt. Eine längliche Ovalbinde, oben schräg mit der Kielkante des Antealarsinus verbunden, unten in halber Höhe des Thorax ab- gerundet endigend, ferner eine braune Humeralbinde und zwei Seitenbinden über die Nähte. Basis der Costa mit einer braunen Tuberkel, in der Mitte ein gelber erhabener Punktfleck. Zwischen den Vorderflügeln drei gelbe Felder, zwischen den Hinterflügeln eine gelbe Tuberkel. Übrige Thoraxoberseite grünlich. Abdomen: Segment 1 oben mit gelber Basis, sonst schattenhaft rotbraun. Segment 2 oben gelb, ebenso die halbkreisförmigen, am Rande fein gezähnten Öhrchen, auf der hintern Hälfte ein brauner Sattel, bei Segment 3—7 das letzte Drittel schwarz, die Mitte mit schwarzem Ring, Segment 8 und 9 oben fast ganz schwarz, gegen die Basis schattenhaft. Segment 10 bis auf die Artikulationen gelb. Obere Appendices gelb, untere schwarz. Beine kurz. Tibien der Hinter- beine halb so lang als die Schenkel, Tarsen 34 der Tibien. Be- dornung kurz. Schenkel bis fast zur Basis gelb, Tibien und Tarsen schwarz. | Heimat: Sapucay, Paraguay, 21. 2. 1905. 18. Einer Gomphoides sehr ähnlich, aber durch die langen untern Appendices leicht kenntlich. Q© unbekannt. ee VE Indische Gomphiden. Die indischen Gomphiden hat neuerdings E. B. Williamson zusammengestellt!) und auch eine Analyse der Gattungen gegeben, soweit es das etwas geringe Material und die Sprödigkeit der Gomphiden gegenüber der Systematik erlaubte. Die folgenden Bemerkungen mögen zur weitern Klärung dienen. 1) Dragonflies of Burma (Proceedings of the United States National Museum, Mer XXXIIL p. 267—317. Wash. 1907. Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 75 Onyehogomphus. Die stark nach unten gebogenen oberen Anhängen der Onycho- gomphus-Männchen bilden bei einem Teil der Arten mit dem untern, gleich langen, stark nach oben gebogenen, einen geschlossenen Kreis oder ein Oval (Cyclicornes). Hierher gehören O. geometricus De Haan, bzforceps De Selys, camelus De Selys. Bei gleicher Bildung der obern, aber um die Hälfte kürzern Anhänge ragen die obern gemsengehörngleich nach unten über die untern weit hinaus (Capricornes). Hierher gehört O. Genei Selys aus Westasien und Onychogomphus capricornis n. sp. aus Hochmalakka. Bei diesen Gruppen erfolgt die Krümmung der Anhänge in der Verticalebene. Eine dritte Gruppe zeigt ein geringes Bestreben zur Krümmung der obern Appendices in der Verticalebene, die Krümmungstendenz erfolgt stärker in der Horizontalebene (Planicornes). Hierher die paläarktische Gruppe des O. forcipatus mit gleichlangem oder längerem unteren Anhang (Europa und Asien) oder nur halb so langem unteren Anhang (Japan nach Süden über Hainan bis Tonkin reichend). Zur ersten Abteilung der forcipatus-Gruppe zählt O. forcipatus, uncatus usw. Zur zweiten O. Thomassoni Kirby. Eine weitere Gruppe oder vielmehr ein Bindeglied zwischen Cych- cornes und capricornes einerseits und Planicornes anderseits bildet die Gomphidenart, die ich unter zu Grundlage der Appendices- einteilung als Heterogomphus naninus aus Tonkin beschrieben habe. Ich glaube aber, es ist das Beste, nach dem Vorgange Williamsons, dem Geäder mehr Wert beizumessen als der Appendicesform und den nanınus zu Onychogomphus zu stellen, wohin er besser paßt als zu seinen großen Verwandten mit reicherer Entwicklung des Kleingeäders. Die untern Appendices sind nur etwa 1% der obern, die obern wenig gekrümmt, ebensoviel nach außen wie nach unten. Sie berühren sich also am Ende nicht (Onychogomphus naninus F. statt Heierogemphus naninus F.). Burmagomphus, Gomphus und Onychogomphus. Bei Burmagombhus und Gomphus entspringt nach Williamson A2 im Hinterflügel nahe der Mitte der Unterseite des Subtriangu- lum (l., 1. c.), bei Onychogomphus nahe oder bei der Innenecke des Subtriangulnm. Gomphus und Burmagomphus unterscheidet der genannte Autor durch die Zahl der Postanalzellreihen, vom Subtriangulum bis zum Hinterrand des Flügels gerechnet. Burmagomphus hat drei Zell- reihen, Gombhus vier oder mehr. Nach Ris!) soll es ein besseres Merkmal des Genus Burmagomphus geben als das genannte, näm- lich das Discoidalfeld soll im Vorderflügel schmal sein zwischen parallelen M4 und Cu1i und erst distal vom Niveau des Nodus drei Zellreihen aufweisen. Diese Erörterungen werden alle hinfällig 1) Odonaten von. Java und Krakatau (Tijdschrift voor Entom D,, LV, 1912. 2. Heft 76 F. Förster: durch den Bau des Netzwerkes beim weiblichen Insekt. Ich besitze von B. vermicularıs je ein Pärchen von Tonkin und Hoch-Malakka. d, 2. Malakka: Zahl der Postnodalzellreihen hinter dem Subtriangulum im Hinterflügel: 3. Die drei Zellreihen des Discoi- dalfeldes beginnen ungefähr eine Zelle distal vom Nodus (im Vorderflügel). | g, 9. Tonkin. d. 3 Postanalzellen, Q 4—5. Beim & beginnt das Discoidalfeld mit drei Zellreihen etwa zwei Zellen distal vom Nodus, beim 2 im Niveau des Nodus. Gomphus (Malayogomphus n. g.) semiteres n. sp. von Java. d. 3 Reihen Postanalzellen. 9. 4 Reihen. d. Schon 4, Zelle proximal vom Nodus 3 Zellreihen. 9. Schon 1%, Zellen vor dem Nodus 3 Zellreihen. Das Gesetz dürfte also für die vermicularıs-Rassen allgemein lauten: Die Zellvermehrung ist eine Funktion der Größe der Rasse und Art. Das Hauptmerkmal der Gattung Burmagomphus dürfte in dem grazilen Körperbau bestehen, vereint mit einer geringeren Entwickelung des Geäders und in der geogr. Verbreitung. Der Burmagomphus von Hochmalakka kann höchstens als eine kleinere Rasse des vermicularis betrachtet werden. Die obern App. anales des $ sind etwas stumpfer und breiter zugespitzt als die vom Tonkininsekt. Beim 2 fehlt die auf das basale Drittel des Flügels beschränkte gelbliche Färbung des vermicularis R. M. Er soll daher den Namen B. vermicularıs Williamsoni führen. (Camp Jor SQ, coll. A. Grubauer.) Wie stellt sich nun die Variabilität der vermicularis-Rassen zu den von E. B. Williamson gegebenen trennenden Merkmalen von Anormogomphus und Burmagomphus ? Es hat eine Zellreihe in dem Niveau des innern Endes des Pt. die Gattung Anormogomphus zwischen M1 und Mia im Vorder- flügel, die Gattung Burmagomphus aber deren zwei. Beim vermi- cularis & beginnt die Zweiteilung schon 2 Zellen vor dem innern Ende des Pt., beim 2 4 Zellen vorher, bei Rasse Williamsoni & 1 Zelle vorher, 2 2 Zellen, bei Williamsons Burma-Type & 2 Zellen vorher. (Die Burmatype dürfte Mittelform zwischen den Tonkin- und Hochmalakkaextremen sein.) Bei semiteres beginnt die Zwei- teilung beim & erst 2 Zellen nach Beginn des Pt., beim 2 1 Zelle früher. Semiteres wäre also ein Anormogomphus. Aber nach De Selys hat Anormogomphus als einziger Gomphus im männlichen Ge- schlecht einen gerundeten Analsaum der Hinterflügel, etwas, was sonst das Kennzeichen der Gomphus-Weibchen ist. Trotz der Ahn- lichkeit der Appendices anales mit derjenigen von A. heteropterus kann ich vorderhand die beiden Spezies nicht in eine Gattung vereinigen, es müßte dem A. heieropterus auf einen Zwitter ge- gründet sein, was nicht wahrscheinlich ist, da sich ähnliche Ver- hältnisse, wie schon De Selys bemerkt, auch bei den Cordulinen Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 77 feststellen lassen®). Verlauf von Cu.2: Bei Anormogomphus endigt Cu2 im V£fl. unter dem Nodus, bei Burmagomphus vor dem Nodus (Williams). Vermicularis: $ unter dem Nodus, @ eher etwas nach dem Nodus. Williamsoni d. Kaum vor dem Nodus, 2 deutlich unter dem Nodus. Durmatype $ vor dem Nodus. Semiteres deutlich vor dem Niveau des Nodus. Damit bleibt als einziger Wert des Genus Anormogomphus der nicht excavate Analraum des gim Hinterflügel. Gleichzeitig geht aus unserer Darstellung hervor, daß sich die Gomphidengattungen durch solche kleine Längen- differenzen im Kleingeäder nicht abgrenzen lassen. Dagegen besitzt Anormogomphus kürzere und relativ breitere Flügel als Burma- gomphus und daher stärker gebogene Sectoren. Eine stichhaltige Abgrenzung der Gattung Burmagomphus von Gomphus wäre also noch der Zukunft vorbehalten, falls sie möglich sein sollte. Gomphus (Malayogomphus) semiteres nov. sp. Länge des Körpers & 54 mm, 9 49 mm. Länge des Abdomens mit Appendices & 44 mm, $ 39 mm. Länge eines Hinterflügels d 34, 2 338 mm, des Pterostigma 3 mm, dessen Breite %, mm. Flügel hyalin mit schwarzem Geäder und braunschwarzem Pt., auch die Costa vorn schwarz. 16 Ang. im Vorderflügel, 11 Psaq. In dem Brückenraum 7 Queradern. Unterlippe gelb, der Mittellappen in der vorderen Hälfte schwarz und wie die Oberlippe an Vorderrand mit langen rost- braunen Wimpern versehen. Oberlippe und Gesicht schwarz, etwas glänzend. Oberlippe in der obern Hälfte mit zwei queren, genau rechteckigen gelben Flecken. Wangen gelb. Stirn mit zwei queren gelben, blasig aufgetriebenen Oberseitenhälften, die in der Mitte durch eine Längsfurche von mattschwarzer Farbe ge- trennt sind. Prothorax, Thorax und Abdomen schwarz, die beiden ersteren samtig. Folgende Zeichnungen sind schwefelgelb: Am Vorderrand des Prothorax eine feine Randlinie, die Seiten des Hinterrandes und zwei gelbe mediane, durch einen Einschnitt fein getrennte Tuberkel. Eine feine gerade Antehumeralbinde des Thorax, die den Oberrand nicht ganz erreicht und etwas schräg zu ihr von unten und außen nach oben und innen eine Ouerbinde, auf deren Mitte die obere Binde gerichtet ist, ohne sie ganz zu erreichen. (Umgekehrtes T.) Ferner die mediane Carina der Thoraxvorder- seite im Antealarsinus schon beginnend, aber nur im obersten Achtel vorhanden. Auf der Oberseite die Flügelbasis- und Inter- alartuberkeln gelb. Der mediane Kiel der Vorderseite des Thorax beginnt oben mit einem kleinen Zahn. Das schwarze Feld der Thoraxvorderseite endigt seitlich etwas hinter der Mitte der Vorder- flügelbasis. Dahinter sind die Thoraxseiten gelb, mit einer inter- alar gestellten schwarzen Strieme und einer solchen unter der Basis und zwar bei der Costa der Hinterflügel befindlichen. 2) Außerdem ist das Pt. von Anormogomphus gestielt, das von sem?- teres nicht. 2, Heft 78 F. Förster: Hinterecken des Thorax etwas schwarz angeraucht. Segment 1 des Abdomens oben gelb, das zweite Feld in der Mitte beiderseits eingeschnitten, Segment 2 mit einer Medianlinie, die an der Basis etwas dreieckig erweitert ist und ebenso in der Mitte eine ungefähr ovale Erweiterung zeigt, aber nirgends so, daß der lineare Charakter der Zeichnung verloren geht. Auf Segment 3 noch eine Spur der gelben Linie, in der vorderen Hälfte, übriges Abdomen schwarz. Obere Appendices anales schwefelgelb, mit schwarzen untern Kanten und feinem schwarzem Spitzchen. Untere oben braun, unten schwarz. ÖOhrchen des 2. Segmentes halbkreisförmig, am Rande ungezahnt. Abdomen sehr dünn, von Segment 8 an nach hinten zu erweitert, aber kaum mehr als die Basis. Segment 10 etwa doppelt so breit als die Basis des 8. Segmentes, letztere sowie das 9. und 10. Segment an der untern Seitenkante fein, aber deutlich schwarz gewimpert. Segment 10 oben glatt, in der basalen Hälfte mit zwei flachen Höckern, die ihrerseits wieder mit viel- leicht 20 kleinen Zähnchen oder Wärzchen besetzt sind. Zwischen den beiden Höckern befindet sich eine flache kreisförmige Grube. An dieser Bildung dürfte die Art leicht zu erkennen sein. Obere Appendices anales von oben gesehen lanzettlich, schwarz, nach außen gebogen und in ein sehr feines gespreiztes Spitzchen endend. Untere ungefähr so lang oder kaum länger, lanzettlich, von den obern fast verdeckt, nach oben gebogen, am Ende mit rückge- krümmtem feinem Häkchen. Von der Seite gesehen sind die obern aus dreieckiger Basis lanzettlich gerade, am geraden Unter- rande mit etwa 7 Zähnchen, die untern sind etwas dünner, aber so fast biszum Endegleich breit und sehr schwach nach oben gebogen, daß das Endhäkchen gerade gegen die Basis des abgesetzten Enddörn- chens der obern zeigt. Beide Appendiceskaum so langalsSegment 10, Vorderlappen des Genitalanhanges des 2. Segmentes in zwei dünne Hörnchen auslaufend, diese nach hinten fast ums Doppelte überragt von zwei fingerförmigen Teilen mit nach vorn gerichteten aufgesetzten Spitzchen, an der Basis mit dem Vorderlappen der Hamuli breit verbunden. Genitallappen kugelig aufgeblasen. Beine schwarz, die Oberschenkel des vordersten Paares mit einer gelben Längsstrieme auf der Außenseite, die Oberschenkel des hintersten Paares bis zur Basis des 3. Abdominalsegmentes reichend. Q wie das & gezeichnet. Q Obere Appendices anales gerade fein lanzettlich, so lang als Segment 10, schwarz. Unterer Teil des Anhanges kegelförmig abgestumpft, fast so lang als die obern Appendices, die zwei Scheidenanhänge lorbeerblattartig, die Basis von Segment 10 nicht ganz erreichend. Heimat: Pelabuan Bai, West-Java. Typen 1 d, 2 22 in meiner Sammlung. Burmagomphus Jacobsonı Ris, von Samarang, hat die obere App. anales am Ende fast Tförmig erweitert, ist also sehr von unserer Art verschieden. Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 79 Malayogomphus nov. gen. De Selys hat die Gattung Anormogomphus auf die Bildung des | «Analrandes der Hinterflügel des $ gegründet. Der Analrand der ‚ vorstehend beschriebenen Gomphus-Spezies ist nun sehr merk- | würdig gebaut. Die innere Randader des Analdreiecks läuft unter 45° schräg nach außen und hinten. Die äußere Grenzader trifft ‚ bei Verlängerung nach vorn gerade die 2. Ang. Der hintere Teil des Analrandes bildet die geradlinige Verlängerung der äußern Grenzader des Dreiecks. Der Analrand wird dadurch nicht excavat oder concav gebogen, sondern geknickt. Eine weitere Merkwürdig- keit ist dann die, das die äußerste der beiden Vorderzellen des dreizelligen Analdreiecks ihre größte Ausdehnung von innen nach außen erhält, und nicht von vorn nach hinten, wie bei den ver- wandten Gattungen. Burmagomphus Jacobsoni Ris ist gleichfalls sehr merkwürdig, da das Analdreieck zwar normal geformt, aber ungeadert ist. Am meisten stimmt Malayogomphus mit Microgomphus überein, dessen innere Grenzader auch auf die 2. Ang. gerichtet ist, mit fast qua- ‘dratischer vorderer Außenzelle. Anisogombhus, mit der die Gat- tung bezüglich des nicht gestielten (braced) Pt. übereinstimmen ‘würde, hat die gewöhnliche Form des Analdreiecks. Typus Malayo- ıgomphus semiteres m. (Gomphus s. a.) Vorkommen: Java. Onychogomphus capricornis n. sp. g ad. Körperlänge 41 mm, Länge des Abdomens incl. Appen- (dices 30 mm, letztere allein 3 mm. Länge eines Hinterflügels 24 mm, des Pt. 3 mm. | Flügel hyalin mit schwarzem Geäder. Costa vorn hell (gelb- (lichgrau). Pt. tiefschwarz. Analdreieck vierzellig., Hinter dem ‚Nebendreieck bis zum Rande 4 Zellreihen. Die nächste Ouerader hinter der Subtrigonalzelle entspringt im Hinterflügel aus der Mitte der Hinterseite der genannten Zelle. Im Vorderflügel ent- ‚springt die Ouerader etwas neben der Mitte im rechten Flügel, ‚während im linken Flügel 2 Queradern aus der Hinterseite des Subtrigonum ihren Ursprung nehmen, diese Seite ungefähr in drei ‘gleiche Strecken zerlegend. Vorn 12 Ang., 7 Psq. Körper ziemlich ‚kräftig. Unterlippe blaßgelb, die Kiefer schwarzglänzend. Gesicht blaßgelb, die Oberlippe fein schwarz gerandet, vorn in der Mitte ‘flach ausgebuchtet und dort fast ganz gelb, die Basis aber mit "breiter braunschwarzer Querbinde. Wangen blaßgelb, ihr Innenrand ‚schwarz. Über den Nasus ein brauner unscharfer Fleck, die Seiten ‚freilassend. Stirnbasis glänzend schwarz, die Oberseite mit zwei ‚fast dreieckigen blaßgelben Flecken, welche in der Mitte fein furchig unterbrochen sind. Diese Furche geht nach hinten in ein ‚schwarzes Dreieck über. Hinterhaupt mit gelber Querbinde auf der Oberkante, von Auge zu Auge reichend. Prothorax schwarz. "Thorax dunkel rötlichbraun, das gelbe mesothoracale ‚‚Collier‘“ in 2. Heft X . w 80 F. Förster: der Mitte sehr fein unterbrochen. Über die Mitte jeder Thorax- Vorderseite eine breite kurze schräge Antehumeralbinde, welche nach den Außenenden des Colliers gerichtet ist, aber weder diese, noch den Antealarsinus erreicht. Letzterer in der Mitte gelblich, ebenso oben 5 Interalartuberkeln, die Flügelwurzeln aber fast gänzlich dunkelbraun. Thoraxseiten rotbraun, unter jeder Flügelwurzel eine breite gelblichgrüne Binde. Abdomen schwarz, die Mitte von Segment 1 aber nur undeutlich, sonst gelbbraun, ebenso eine Längsbinde von Segment 2 von fast ovaler Form, ferner sind gelb die basale Hälfte von Segment 3—7, 8—10 schwarz bis auf die Artikulationen. Seiten von 8—9 etwa um 1% ihrer Höhe erweitert, an der Basis des 8. Segmentes ein runder Punktifleck gelb, bei 9 die Basis der Seite und die Erweiterung gelb. Seiten von Segment 10 ganz schwarz. Abdomen von der Mitte von Segment 7 an erweitert, 8—10 fast gleich breit, kaum breiter als die erweiterte Basis des Abdomens, etwa doppelt so breit als Segment 6. Obere Appen- dices anales gemshornartig nach unten gebogen wie bei O. ineatus, aber stärker und gleichmäßiger. Auch der untere Anhang ist fast wie in De Selys Monographie von lineatus abgebildet. Beine schwarz und rötlichbraun, die Oberschenkel aller und die Außenseite der Tibien der vordern gelb. Oberschenkel des hintersten Paares etwa bis ans Thoraxende reichend. Öhrchen des 2. Segmentes oben gelblich, am Rande gezähnt. Penisnapf von der Seite gesehen fast kreisförmig, stumpf zugespitzt, der Hamulus ein gerader stumpfer Dorn von derselben Höhe, Penis- ende mit zwei feinen, nach vorn eingerollten Borsten. Heimat: Camp Jor, Hochmalakka (Albert Grubauer), 1 & in meiner Sammlung. Von lineatus durch die Zeichnung des Prothorax und geringere Größe verschieden, vielleicht aber eine Rasse dieser in Nepal lebenden Art. Maerogomphus rivularis n. Sp. & ad. Körperlänge 74 mm (inkl. App. anales, wie immer bei meinen Messungen). Abdomen 56 mm. Länge eines Hinterflügels 43 mm, des Pt. vorn 4 mm, hinten 5 mm. Breite eines Hinterflügels beim Nodus gemessen 11 mm. Flügel hyalin mit schwarzem Geäder. An der Basis eine Spur einer brauner Trübung, etwa 1 mm weit, in Subcostalraum und Cubitoanalraum (Medianraum) etwa 11, Zellen weit. Pterostigma schwarz, fast 34 mm breit, seine innere Grenzader nicht verlängert. Vorn 21 Ang., 11 Postnodales. Von der Basis bis Nodus sind es 24, von Nodus bis Pt. 14 mm. Die Verlängerung der Nodalquerader endigt vom Niveau des Nodus nach außen nach 3, meist 2 Zell- längen, unregelmäßig in einem der Vorderflügel nach 3. Gesicht schwarz. Blaßgelb sind: zwei quere ovale Makel an der Basis der Oberlippe, der Raum zwischen diesen und dem Augenrand, und zwar aus.einem großen dreieckigen Fleck und einem nur 1, so | Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 81 großen ovalen Punktileck gebildet. Letzterer an das Auge angren- zend. Eine dreieckige Makel auf jeder Ecke des Nasus. Eine in der Mitte, besonders hinten, eingeschnürte quere Binde auf der Stirne längs der Vorderkante, ferner eine quere Binde dicht hinter den hinteren Ocellen, etwa so breit als das schwarze Hinterhaupts- trapez. Prothorax, Thorax und Appendices anales dunkler gelb. Prothorax schwarz, die Basis und der Hinterrand gelb gerandet. | Thorax vorn schwarz. Jederseits des Mittelkieles eine %, mm breite ‚ gelbe Antehumeralbinde. Diese ist kurz vor der Basis schwach nach innen gebogen und dort hufartig verbreitert. Der Antealar- sinus rinnenförmig bis zur Mitte herab verlängert, die Rinne gelb. ' Oberseite in der Mitte breit gelb, ebenso auf den Thoraxseiten eine ‘ vorn 2 mm, hinten 3 mm breite Binde unter jeder Flügelwurzel. ' Jede Binde durch schwarz von einer gelben Makel über die Hälfte des vorderen und mittleren Beinepaares getrennt. Zwischen den | beiden breiten Binden, etwas näher der hintern, eine dritte gelbe Binde. Diese ist ein Drittel so breit als die vordere und reicht nach unten nicht ganz bis zum Stigma. Abdomen schwarz. Segment 1 mit einem gelben Dreieck, welches den Hinterrand zur Basis hat und nach vorn bis zur Mitte reicht. Segment 2 und 3 mit einer gelben Längsbinde. Auf 2 ist sie doppelt so breit als auf 3, auf Segment 4 nur noch am Anfang und Ende angedeutet, auf Segment 5 nur noch vorn angedeutet; Segment 6 ganz schwarz, Segment 7 nur an der äußersten Basis schwarz, dann fast die vordere Hälfte gelb. Segment 8$—10 schwarz. Seite von Segment 1 fast ganz gelb, bei Segment 9 bis zum Öhrchen (inclus.), außerdem eine gelbe Makel am Hinterrande. Von Seg- ment 3 an jederseits ein gelber Basalfleck, etwa 1/,—!/, der Segment- länge einnehmend, bis Segment 6, bei Segment 8 nimmt er ein Drittel der Länge ein, bei Segment 9 und 10 ist er nur spurenweise vorhanden. Von Segment 7 ab ist das Abdomen erweitert bis zum Ende von 8, fast so stark als an seiner Basis. Segment 9 nur ®%, so breit als 8, nach hinten kaum verjüngt und vor dem Hinter- rande schwach eingeschnürt. Segment 10 von oben gesehen recht- eckig. Segment 7 ist 5%, mm lang, das 8. 4 mm, das 9. 7 mm, das 10. 11, mm. Segment 8 am Hinterrande 3 mm breit, Segment 9 2 mm. Appendices anales so lang als Segment 10, die obern von oben gesehen gabelig geteilt, der innere Gabelast noch etwas nach unten hängend. Er hat auf der Innenseite einen dreieckigen Zahn. Seine obere Hälfte sieht aus, als ob sie um 180° gedreht wäre, wodurch nach außen an ihrer Basis ein weiterer Zahn gebildet wird. Die abgedrehte Spitze ist braun, das übrige gelb. Unterer Anhang schwarzbraun, gabelig, die Äste einfach gespreizt, so lang als die äußern Gabeläste des obern Anhanges. Von der Seite ge- sehen sind sie fast gerade, schwach nach oben gebogen. Öhrchen fast kreisförmig, die vordere Hälfte außen wulstig gerandet, die hintere fein gezähnt, oben gelb, schwarzbraun ge- randet. Beine schwarz, die Hüften gelb gefleckt. Die Schenkel Archiv für Naturgeschichte 1914, & 2. 6 2. Heft 82 F. Förster: _ der Hinterbeine reichen bis zur Basis von Segment 2. Genital- anhang mit zwei dornförmigen Hamuli jederseits, der vordere mit der Spitze hakig nach hinten gebogen, der hintere um 4; längere nach außen. Von der Seite gesehen sind beide lanzettförmig. Heimat: Than Moi, Tonkin (H. Fruhstorfer). Type in coll. m. _ | Diese Art ähnelt sehr dem M. annulatus De Selys, aus welchem sie sich wohl entwickelt hat, ist aber durch die umgedrehten Spitzenhälften der Innenäste der obern Appendices anales leicht zu unterscheiden. Zur Gattung Sieboldius. De Selys beschrieb zuerst S. jadonicus, & von Borneo, @ von Japan. Später beschrieb er S. Albardae von China (Peking). Durch meinen japanischen Freund Uchidas erhielt ich S. Albardae von Tokyo. Die Sache ist nun so: Das 2 des S. jadonicus von Japan war ein Albardae 2, das $ von Borneo der echte S. japonicus, der gewiß in Japan fehlt. Ich erhielt letzteren auch von Sumatra, Padang Pandjang, $$ und 29, genau mit der Abbildung des {& in der „Monographie des Gomphides‘“ übereinstimmend. Folglich dürfte Krügers S. grandis von Sumatra synonym mit jadonicus Selys sein. AESCHNIDAE. Limnetron debile Karsch Schon bei Aufstellung meiner Aeschniden-Gattung Limnetron aus Paraguay!) habe ich es als sehr wahrscheinlich bezeichnet, daß die Epiaeschna debilis Karsch?) ein Limnetron sei. Ich erhielt nun weitere Exemplare von L. antarcticum Förster aus den Tälern der brasilianischen Gewässer Rio Pedro (25. II. 1911) und Rio do Meje (19. III. 1911) und dabei auch das mir unbekannte 9. Bei diesem ist die Ventralplatte des 10. Segmentes mit 4 Spitzchen versehen, wie es Karsch von E. debilis angibt. Ich trage nunmehr kein Bedenken, antarcticum Förster als Rasse zu debile Karsch zu ziehen, da die brasilianischen Stücke nur wenig größer als die Iype sind, sonst kaum verschieden®). Wie Limnetron, so fehlt auch die EP. debilis K. in R. Martin ‚‚Aeschnides“ in ‚Collections de Selys“. Ich finde aber, daß R. Martins Gattung Subaeschena 1909 mit Limnetron m. 1907 identisch ist, so daß der unschöne Name Subaeschna hinfällig wird. Limnetron francescum R. M. ist nur eine größere Rasse von L. debile Karsch und stammt aus Surinam. | !) Dr. F. Ris: Hamburger Magalhaensische Sammelreise. ®) Entomol. Wochenblatt, Jahrgang XXTV, 1907. ®) Entomol. Nachrichten, Jahrgang XVII, 1891, Nr. 18. *) d. h. bei antarcticum ist der obere Appendia am Ende nach innen etwas verbreitert, mit deutlich nach außen abgezweigtem feinern End- dörnchen. Bei debile ist er fast gerade keulenförmig, die Spitze gerade. Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen, 83 Tetracanthagyna Die Arten dieses Genus sind plagvata, vittata, Waterhousei mit ' rotem Oberschenkel inkl. der Basis und schwarzen Tibien und Tar- sen, während zwei weitere Spezies, brunea und Degorsi, ganz rote Beine besitzen. Mac Lachlan hatte irrtümlich Waterhousei zur zweiten Gruppe gestellt, wie er L. Krüger mitteilte (dieser in ‚Die | Odonaten von Sumatra‘, pag. 321, Stett. entom. Zeit. 1898). | Diese Note ist Herrn R. Martin (Coll. Zool. du Baron E. de Selys) entgangen, denn er gibt die erste (unrichtige) Einteilung MacLach- lans. Dr. F. Ris (Libellen von Sintang, Borneo (Annales d. 1. Soc. Ent. de Belgique, t. LV, 1911) hat, wie es scheint, Krügers Be- merkung auch übersehen, denn er spricht gar nicht von Water- housei und möchte sogar viitata und plagiata vereinigen. R. Martin hat meine Toaeschna fontinaliss von Tonkin mit T. Waterhousei vereinigt. Wie er angibt, besitzt er in seiner Sammlung drei In- dividuen dieser Art aus Tonkin, welche wohl wie mein Stück von Fruhstorfer stammen. Leider vergißt er zu sagen, ob auch ein ® dabei ist, sodaß die Zugehörigkeit von fontinalis und Waterhousei sichergestellt ist. Da ich das ? von Toaeschna nicht besitze und bis heute noch keine vergleichende Beschreibung der beiden Ge- schlechter existiert, so bin ich vorderhand nicht imstande, die Sache klar zu stellen, umso weniger, als meine fontinalis-Type vor mehrern Jahren nach Brüssel gesandt wurde, zusammen mit der von R. Martin gar nicht erwähnten Gynacantha convergens m. aus Paraguay und andern Arten, um für die ‚Collections zoolog.‘ abgebildet zu werden, und noch nicht wieder zurückgegeben ist. Tetracanthagyna sumatrana. (T. Waterhousei sumatrana n. sbsp.) Qad. Länge des Abdomens 55 mm, eines Hinterflügels 61 mm. Kopf wie bei Watierhousei, aber beim Thorax eine von innen nach außen schräge bis zum Grunde reichende feine blaugrüne Binde. Thorax braun mit einer blaugrünen 134 mm breiten, fast interalar gestellten Seitenbinde. Von einer zweiten Binde sehe ich nichts, vielleicht ist sie erloschen durch das Trocknen. Vorn 34 Anteno- dales, 25 Postnodales. Geäder und Pt. schwarz, letzteres 2%, mm lang. Flügel hyalin, ganz braun getrübt, Subcostalraum bis zur 1. Querader schwarz, Costal- und Subcostalraum bis Nodus dunkler braun. Zellen zwischen den beiden Sectores trianguli eine Reihe bildend, d. h. die erste Zelle in einem der Flügel gteilt, im andern einfach. 9. Segment oben am Ende mit einem kleinen Mittelkiel, aber ohne einen starken spitzen Zahn, wie in Waterhousei haben soll. Oberschenkel rot, Tarsen und Tibien schwarz. Sonst wie Waier- housi. — Ich bin gespannt, wie das $ aussehen wird und wie dessen Vergleich mit dem Borneo-Männchen ausfällt, besonders in bezug auf die Appendices anales. Heimat: W.-Sumatra, Pandang, Pandjang. (Type in coll. m.) 6* 2. Heft 84 Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition Zoologische Ergebnisse der Expedition des Herrn G. Tessmann nach Süd - Kamerun und Spanisch-Guinea. Lepidoptera. IX. (Kurze Mitteilungen über Arten verschiedener Familien.) (Taf. I—IV.) Von Embrik Strand. Fam. Sphingidae. Im I. Teil dieser Arbeit (Arch. f. Naturg. 1912, A. 6, T. II, Fig. 4) ist unter dem Namen Hıppotion osiris Dalm. eine Sphin- gidenraupe abgebildet worden, die wie im V. Teil (Arch. £. Naturg. 1913, A. 2, p. 26) berichtigt worden ist, in der Tat nicht dieser, sondern einer unbekannten Art angehört. Die sich auf letztere beziehende, zu der angegebenen Figur (T. II, Fig. 4 in 1912, A. 6) also gehörende Beschreibung in Teßmann’s Notizen lautet wie folgt: „Raupe mittelgroß, 4. Ring seitlich verdickt und einziehbar, olivengrün, seitlich grauer Längsstreifen, sowie über den Luft- löchern, Ring 6—10 schräge dunkelgraue Querstreifen, am 4. und 5., sowie 11. Ring mehr fleckartig und einen wenig bläulichen Kern zeigend. Horn groß, gekrümmt, hell:mit rötlicher Punktierung, Ring 1—4 mehr grau, quergestrichelt, 1. Ring oben mit dunklerem Streif, der in der Mitte sich teilt. Kopf olivengrün. Die Raupe lebt August an einem Halbstrauch Abuin. Puppe grau, etwas feinfleckig, ohne besondere Abzeichen, ohne Rüsselscheide (Schmetterling Nr. 3010, Alen, 5. IX.).“ Fam. Lymantriidae. Argyrostagma niobe Weym. 8 Ex. von „Spanisch-Guinea‘“, Alen 16.—31. X., Nkolentangan 6. XII u. 7. I., Mokundange, 10.—27. VII u. 1.—15. VI., Bibundi, 1.—15. I. u. 28. IX. Laelia fracia Schaus u. Clem. Ein $ von: Mokundange, 27. VI. 05, ‚in meinem Zimmer“. Von der Originalabbildung dadurch abweichend, daß der braune Längsstreifen der Vorderflügel wurzelwärts stark verkürzt ist, so daß er nur noch in der Apicalhälfte deutlich zu erkennen ist, die Grundfärbung der Vorderflügel ist mehr grau, an der Unter- seite sind sie im Saumfelde und am Vorderrand leicht gebräunt; die Hinterflügel unten mit gelblicher Saumlinie und gelblichen Rippen. Oecura goodi Holl. Un. von Alen, 16.—830. XI. des Herrn G. Teßmann nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. 35 Crorema sulbhurea Möschl. 7 &: Bibundi, 30. X. 04; Bakoko u. Bassagebiet, Umgebung ‚ von Edea 11. IX. 05, Alen, 17. IX., 2. X., „Spanisch-Guinea‘“. 6 2: Alen, 1. X. 06, aus Raupe, Bibundi, 30. X., 2. XI., Nko- lentangan. Ein am 1. X. 06 geschlüpftes 2 von Crorema sulbhurea Möschl. kam aus einer Puppe, die von Herrn Teßmann als „braun, dicht hellbraun behaart, in schwarzem Gespinnst‘“ beschrieben wird; die Raupe war ‚federartig schwarz dicht behaart‘. Lymantria vacillans WIk. 1 2: „Spanisch-Guinea“. Naroma lignifera WIk. 1 &: Bibundi, 16.—30. IV; 1 2 von Moliwe bei Victoria, 12.—14. XI. und Bibundi, 16.—31. XL. Stracena fuscivena Swh. Un. von Bibundi, 1.—15. XI. Siyacena promelaena Holl. Un. von Bibundi, 1.—15. XII. 04. Soloe trigutta WIk. 18: Mokundange, 10.—27. VII; 1 2 von Bibundi, 15.—830. IV. und eins von Alen, 16.—31. VII. Soloe guttivaga WIk. 1 &: Bibundi, 16.—31. XII., 1 2 ebenda, 16.—30. XI. | Argila basalis WIk. Je ein Unikum von Alen, 29. X. und Bibundi, 1.—15. X. Pirga mirabilis Auriv. Unikum von: S.-Kamerun, Adschabe-Akom, 21.—23. III. Stildnotia laba Schaus u. Clem. 1 & von Alen, 16.—30. IX; 3 2 von Alen, 16.—31. VIII., 1.—15. VII. und ‚„Spanisch-Guinea“. Mylantria orestes Druce (xanthospila Plötz). 3 &: Bibundi, 1.—15. XI. und 16.—30. X., Alen, 1.—15. XT; je 1 2 von Bibundi, 1.—15. XI. und ‚„Spanisch-Guinea“. Mardara (Lepasia) africana „ul Un. von Nkolentangan. Nyctemera hesberia >% 1 2: Nkolentangan,- 8. I. Nyctemera nerina Druce. 1 & von Bibundi. Euproctis crocata H.-S. Je ein Ex. von Nkolentangan und Uelleburg. „Euprochs‘‘ aurifrons Möschl. 28 von Bibundi, 16.—30. X. und 28. IX., 1 ? von Mokundange, ' 39. VII. 2, Heft 56 Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition „Artaxa‘“ apicibuncta Holl. Ein & von: Alen, 18. IX. 06 In der Originalbeschreibung ist keine Größe angegeben. Vor- liegendes Exemplar hat eine Flügelspannung von 28 und Flügel- länge von 15 mm. Dasychira cameruna Aur. Un. von Makomo, Ntumgebiet, 22. IV. Dasychira albosignata Holl. 2 Ex., Nkolentangan, 9. XII. 07. Dasychira sp. Über die ersten Stände einer nicht näher bestimmten Dasy- chira berichtet Herr Teßmann: ‚Raupe im Habitus wie Orgyia, grau, und besonders an den vorderen Ringen braun, Kopf rotbraun, Ring 1 mit etwas längeren rötlichweißen Haaren, Ringe seitlich alle mit weißlichen Haarbüscheln. In der Mitte des 3.—6. Ringes wie bei Orgyia 4 rotbraune dichte Haarbürsten (schmutzig), dazwischen schwärzlich. Hintere Ringe in der Mitte rindenartig gefärbt, vorletzter Ring nach oben mit weißlichem Haarbüschel, seitlich ebenfalls etwas längere, weißbräunliche Haare, Kopf verhältnis- mäßig groß. Länge 2 cm. Die Raupe lebt an Rinden. Puppe in gelblichem Gespinst. (Schmetterling Nr. 1868 u. 1869, von Makomo, 20. April. Raupe Nr. 67,3a).‘“ Fam. Arctiidae. | Die Raupe einer von Teßmann als ‚‚Spilosoma, weiß‘ bezeich- neten Art beschreibt er wie folgt: ‚2,5 cm lang, schwarz, seitlich und in der Mitte wenig gelblich gefleckt, Kopf und Ring 1 rot. Behaarung kurz, stachelig. Zwischen 1. u. 2. und 2. u. 3. Ring weiß, 10. u. 11. Ring, 12. an den Seiten weiß, letzterer auch mit weißer Behaarung, Füße braun; lebt an verschiedenen Pflanzen. (Schmetterling von Alen, 11. VI., Nr. 2109 u. 2110. Jr Herr Teßmann beschreibt wie folgt die ersten Stände eines „roten Bärs mit weißen Fühlern‘“: „Raupe. Iypus: Spilosoma, graubraun mit dunklerer Rücken- linie. Behaarung ziemlich lang, aber nicht dicht. Haare in Büscheln besonders an den Seiten. Jedes Haar ist wieder behaart und macht deshalb die Raupe einen seidigen Eindruck. Kopf braun. Größe wie Spilosoma lubricideda L. Lebt an niederen Pflanzen (Winde usw.). — Puppe in einem Gespinst zwischen Blättern an der Erde. — (Schmetterling Nr. 1107 von Edea, 11. IX.)“ Fam. Noectuidae. Prodenia littoralis Boisd. 3 &: Bibundi, 1.—15. XI; 9 9 ebenda, sowie je eins von Alen, 8. VIII. und „Spanisch- -Guinea“. Amyna octo Gn. 2.08 A &: Bibundi, 16.—830. X. a ‘ des Herrn G. Teßmann nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. 87 | Perigea africana Schaus u. Clem. Unicum von Buea, 15.—20. XI. | Brithys (Glottula) dancratii Cyr. | Je 1 Ex. von Uelleburg, VI—VIII. und Alen, Makomo, 1.—15. X. | Callyna decora WIk. er : 2 2: Alen, 10.—20. VII. u. 16.—31. XI. (3), 16.—30. Nyctidao ann LE. Unicum von Bibundi, 1.—15. Calliodes ee H.-S. 2 3: Alen, 16.—31. VIII. u. 1.—15. VII, 1 2: Alen, 1.—15. IX. Cyligramma limacina Gn. 2 8: Mokundange, 1.—15. VI. und Nkolentangan; 1 2 von Bibundi, 16.—31. 1. Arcte maurus Holl. 5 &: Nkolentangan, 8. XII., XI. 07—V. 08; 6 2: Mokundange, 1.—15. VII, Alen, 16.—31. X. , Nkolentangan, 20. I., „Spanisch- 'Guinea“. Calıgatus angasiı Wing Unikum von Bibundi, 1.—15. XI. Remigia archesia Cr: 4 &: Bibundi, X.—27. XI., Alen, 3. VIII., Spanisch-Guinea. — 12: Alen, 15. gl, VI11. Chalciobe frugalıs F. Je ein Ex. von ‚„Spanisch-Guinea‘‘ und Bibundi, 16.—27. XI. Trigonodes hyppasia Cr. Unikum von Bibundi, 16.—30. X. Grammodes (Fodina) benitensis Holl. Drei Ex. von Alen, 4.—31. VIII. Ophiusa saga Gn. (= ? croceidennis WIk.) Unikum von Nkolentangan, 25. XI. Obhiusa catocalina Holl. Je ein Ex. von Uelleburg, VI.—VIIl., „Spanisch-Guinea‘“ _ und Alen, 1.—15. XI. Ophiusa (Lagopiera) parallelepipeda Gn. Ein & von „Spanisch-Guinea”. Opbhiusa lienardi Boisd. 2 8 von Mokundange, 1.—15. VI. Ophiusa ezea Cr. (= ? leona Feld.) 1 &: „Spanisch-Guinea‘. Plusia chalcites Esp. | 2 & von: Bibundi, 1.15. XI. und 16.—30. XI.; 3 9 ebenda 1.—15. XI. und 1. —15. IX. [ob Verwechslung statt XI. 2]: 2. Heft ss Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition Catephia sguamosa Wall. | 3 Ex. von Bibundi, 16.—30., 1.—15. XI. u. 16.-—831. X. Bareia incidens WIk. 1 @ von: Kamerun, Moliwe b. Victoria, 12.—19. XI., 1 & von: Bibundi, 1.—15. X. Thermesia irrorata FE. Je ein Ex. von Nkolentangan, 27. XI., Alen, 16.—30. XI. und 3 NASE Ophideres divitiosa WIk. 2 &: „Spanisch-Guinea‘ und Uelleburg, VI.—VIII.; 5 2 von: Mokundange, 10.—27. VII., „Spanisch-Guinea“, Nkolentangan, 13.1T: Ophideres maierna L. 1 $ von Mokundange, 1.—15. VII., 1 2 Bibundi, 1.—15. XI. Obhioderes en L. 2 Ex. von Mokundange, 1.—15. VII. u. 16.—30. VI. und eins von Bibundi, 16.—31. I. Xanthoptera allecta Schaus Unikum von Bibundi, 1.—15. XI. 04. Cosmophila erosa Hb. Ein Pärchen von Bibundi, 16. X.—15. XI. 04. Tarache perta Schaus Unikum von Bibundi, 1.—15. XI. 04. Aburina electa Karsch Unikum von Alen, 1.—15. X. 06. Hyblaea occidentalium Holl. Ein & von Nkolentangan, 29. XII. 08, ein 2 von Alen, 1.—15. IX. 06. Toxocampa dedecora Holl. Von: Mwila Campo, 29. III. 06 liegen zwei Exemplare vor, die dieser Art sein dürften. Ihre Flügelspannung beträgt aber nur 353 mm. N Tinohius aethiops Grünb. 6 d: Uelleburg, 15.—31. I.; Alen, 10. VIII, 16.—30. XI., 16.—31. X., „Spanisch-Guinea‘‘. — 5 2: Alen, 1.—15. IX., 16.—31. X., 1.—15. VII.; Nkolentangan, 6. XII., 28. XI. Dunkle Eule. Die ersten Stände einer von Teßmann als „Dunkle Eule“ bezeichneten Art beschreibt er wie folgt: ‚Raupe (Taf. I, Fig. 2) 4,5 cm lang, mit 4 Paaren Bauchfüße, das erste Paar verkümmert, | Gang daher gekrümmt. R.[ücken ?] graugrün, Rückenlinie durch- scheinend, 2 helle weißliche Seitenlinien und auf dem 4. ‚5. und 11. Ring weiße Flecke, davor dunklere schwarze. Seitlich jederseits 3 schwarze Flecke, über den Füßen hellere gebliche Linie. "Kopf gelblichbraun. — Raupe in der Ruhe etwas gekrümmte Stellung, lebt an 5zackigem, langzackigem Blatt (ahornähnlich), frißt am des Herrn G. Teßmann nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. 89 Tage. — Puppe in ganz leichtem Gespinnst zwischen Blättern. (Schmetterling Nr. 2269, von Alen, 13. VII.)“ „Hadena‘‘ sp. Die Raupe eines von Herrn Teßmann als ‚Hadena-Art‘‘ be- zeichneten Schmetterlings beschreibt er wie folgt: ‚Typus: Eulen- raupe. Raupe 3 cm lang, bräunlich fleischfarben mit wenig dunklerer Rückenlinie und jederseits 2 Seitenlinien. Am 4. Ring an der Seite oben je ein ziemlich großes schwarzes Auge mit gelblichweißem Ring darum. Kopf mit jederseits 2 schwarzen Längslinien. Die Raupe lebt auf dem Schmarotzer an Olpalmen (Pfl. Nr. 15); scheint nicht häufig. Schmetterling Nr. 937, von Mokundange, 2. VII.“ „Nußbaumglucke‘“ nennt Teßmann eine Art, über deren ersten Stände er folgendes berichtet: „Raupe langgestreckt, 7 cm, schwach gelblich, grau und schwärzlich behaart, die ganze Raupe macht daher einen olivenfarbigen Eindruck, besonders auf dem Rücken jederseits ein kleiner, etwas höherer Büschel, am 1. Ring jederseits 2 schwarze, oben weiße, kürzere Haarbüschel; Ring1 kaum behaart mit schwärz- licher Zeichnung; Kopf wie beistehend gezeichnet [mit 4—5 dunklen Längslinien]. Sie lebt an verschiedenen Pflanzen, besonders Nuß und verpuppt sich in einem von kurzen Haaren, die gefährlich brennen, bedeckten spindelförmigen Gespinst, an Stengeln oder Asten. Bald löst sich (ein Faden am einen Ende) das Gespinst an der einen und an der anderen Seite los und schwebt dann nur hängend an einem kurzen Fädchen, das am Ast befestigt war; selten wird das Gespinst auch fest an der Unterseite von Ästen usw. angelegt. Schmetterling: Nr. 4, S. 30, braun, Oberflügel mit weißem Mittelpunkt, Nr. 2781, von Alen, 24. VIII.“ „Fuchsige Glucke“ wird eine Art von Herrn Teßmann genannt und wie folgt beschrie- ben: „Raupe 8—10 cm lang, überrötlicher, seitlich an den Ringen etwas silbern schimmernder Behaarung äußerst lang, seidig fuchsrot behaart. Kopf dunkelfuchsrot. Am Kopfe 2 kürzere Büschel wie bei voriger Nummer. Lebt an ‚abui‘“ und anderen Pflanzen. Puppe fest an Stämmen und Ästen, Gespinst zäh. Schmetterling: Unterflügel in der Mitte mit Glasflecken, Nr. 2782, von Alen, 24. VIII.“ Als Spannereule, Gabelspannereule bezeichnet Herr Teßmann folgende „Raupe mit Schwanzhorn 5 cm lang, ohne 3,8 cm lang, von spannerartigem Wuchs, aber ohne Afterfüße, auf dem 8. und 9. Ringe Füße, auf dem 7. ein verkümmertes braunes Paar, Kopf und Körper ganz grün, Schwanzgabel dunkelbraun, in der Mitte nahe der Spitze hellerer Ring. — Puppe in der Erde. (Schmetterling Nr. 2083, von Makomo, 23. V.)“ 2. Heft 90 Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition Die auf Taf. I, Fig. 3—3b abgebildete Art beschreibt Herr Teßmann wie folgt: „Graue Spannereulenraupe mit rotem Leib. „Raupe 4,5 cm lang, nur mit 2 Paaren Bauchfüßen, schwarz, am Ende der Ringe ein gelblichweißer Streifen, am Anfang 2 gelb- lichweiße Flecken, gelbe Zeichnung vom 8. bis letzten Ring aus- gebreiteter, 4. u. 5. Ring mit je 4 schwarzen langen Schleifen, von denen das mittlere größere Paar sehr beweglich ist, Ring 6 und 7 mit je 4 weißlichen Schleifen, mit schwarzem Fuße. Kopf: Fig 3a schwarz mit weißer Zeichnung. Raupe lebt auf einem mit kantigen Stengel und Blattstielen versehenen Urwaldstrauch; ist nicht sehr häufig. Puppe 2,5 cm lang, fuchsrotbraun, Hinterleibsringe goldig glänzend behaart, auf der Erde liegend. (Schmetterling Nr. 2180, von Alen, 4. Juli.) Fam. Uraniidae. Micronia erycinaria Gn. 5 Ex. von Alen, 16.—31. VIII. und 1.—15. XII., eins von Makomo (Campogebiet), 3 von Mokundange, 1.—15. VI. Micronia albaria Plötz (angulataria F.?). 12 Ex.: 10 von Alen, 1.—15. VII., 9.—31. VIII, 1.—15. XI., 1.—15. IX., 2 von Mokundange, 1.—15. VI. und 1.—15. VII. Micronia, mit tenella Wlk. wenigstens nahe verwandt. 11 Ex.: 8 von Alen, 1.—15. VII., 1.—15. IX., 9.—31. VII., 2 von Bibundi, 1.—15. Be ‚lLvon Bakoko (Bassagebiet), 15.—27.1IX. Fam. Geometridae. Die ersten Stände eines „Grünen u beschreibt Teßmann wie folgt: „Raupe 2 cm (Taf. I, Fig. 4), braun, besonders auf dem Rücken weißlich vermischt. Ring 4 u. 5 mit wenig hervortretenden, Ring 6—8 mit etwas größeren seitlichen Höckern. Lebt an Strauch. . Puppe fast frei in wenigen Fäden auf Blättern (Taf. I, Fig. 4a). Flügelscheiden und Unterseite nach oben schwarz begrenzt, dunkler, fast schwärzlich. (Schmetterling, Alen, 16. VIII., Nr. 2665.) Die ersten Stände eines von Tessmann als „Kakaoflechtenspanner“ bezeichneten Falters beschreibt er wie folgt: „Raupe mit drei hinteren Fußpaaren, spannerartig kriechend, hellgrün bis weißlich und ganz mit den Flechten des Kakaobaumes: bedeckt, oft gleich einem Gebirge, grünlichweiß, 2 cm lang. Raupe in natürlichem Zustande, Tafel II, Fig. 5a, in entblößtem Zustande, Tafel II, Fig. 5b. Die Raupe sitzt am Stamme und den Zweigen der mit den gewöhnlichen fleckenartigen weißen Flechten überzogenen Kakao- bäume und ist in der Regenzeit sehr häufig (Sept. bes.) [wohl: insbesondere im September]. Bibundi. des ‚Herrn G. Teßmann nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. 91 Puppe in einem eiförmig zugespitzten, birnförmigen Gespinst | aus weißlicher Flechtenmasse, wahrscheinlich vom Körper, das an einem bis 2,5 cm langen F aden von der Unterseite der Äste oder Zweige herabhängt. Abbildung Tafel II, Fig. 5c. Schmetterling ebenfalls grau, sitzt an Kakaostämmen, sehr häufig (Nr. 56, 59, von Bibundi, 30. IX.)“ Hylemera (Girpa) civcumdata WIk. 4 &: Jaundestat.-Simekoa, 1.—7. X., Makomo (Campogebiet), 16.—31. V., Alen, 16.—31. VIII. 1 2: Alen, 1.—15. X. Hoylemera tenera Holl. Un.: Nkolentangan, Adschabe, 27. 11. 06. Hylemera doleris Plötz 4 Ex.: Uelleburg, 16.—31. 1.; Alen, 1.—15. X., 16.—31. XII.; Bibundi, 16.—31. 1. M Provola postica WIk. Un.: Alen, 1.—15. IX. 06. Pıtthea continua WIk. 1 &: 1.—15. XII. 3 2: Bibundi, 1.—31. I., Alen, 16.—31. X. Pitthea famula Drury 2 & von Bibundi, 16.—31. XII. Hyberythra cristatarıa Plötz (= ? lutea L.). 2 8,12: Alen, 1. VIIL.—31. X. Aletis helcita Clerck 4 &: „Spanisch-Guinea‘“, Alen, 16. IX.—30. X. 5 22: „Spa- nisch-Guinea‘“, Bibundi, 7. V. und Alen. Rhamidava stvamineata WIk. Unikum vom Bassagebiet, 80 m, 20. IX. Rhamidava amphisimata WIk. 6d, 22: A& von Alen, 16.—31. VIII, 16.—30. XI., 2 2 ebenda (16.—30. IX. und 16.—31. VIII.), 13 von Mokundange, 1.—15. VII. und eins von Spanisch-Guinea. Melinoessa croesaria H. Sch. (oder damit sehr nahe verwandte Art). 4 &: Bibundi, 1.—30. XII., Alen, 1.—15. X. und 3.—31. VIII., je ein @ von Alen, 1.—16. X. und Mokundange, 30. VIII. Negla tenuiorata WIK. 4 &: je eins von Alen, 15.—80. IX.; Nkolentangan, 2. 1.; Jaundestat.-Simekoa (Kamerun), 1.—7. X. und Mokundange, 1. —5. VII. — Von letzterer Lokalität 1 2. Geolyces attesarıa WIk. Un. von Mokundange, 10.—27. VII. 05. Fam. Tineidae. Melasiniana rustica Strd. n. g. n. SP. 3 4,12 von Bibundi, 16.—30. X. 1904. 2. Heft 99 Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition usw. Gen. Melasıniana Strd. n. g. Im Vflg. sind die Rippen 7-+8 gestielt, der Stiel ist ein wenig kürzer als der freie Teil dieser Rippen und entspringt ebenso wie die Rippen 9 und 10 aus der Spitze der ziemlich großen und nicht scharf abgetrennten Anhangszelle, 9 und 10 an der Basis sich fast berührend, 11 entspringt etwa aus der Mitte, 10 von nahe der Basis des Vorderrandes der Zelle, 3 und 4 sind unter sich an der Basis ziemlich weit entfernt, saumwärts divergierend und gegen einander schwach konkav gebogen, 2 ist von 3 doppelt so weit wie diese von 4 entfernt. Im Hinterflügel ist 3 doppelt so weit von 2 wie von 4 und diese von 5 so weit wie von 3 entfernt; die Discozellulare ist mitten winkelförmig, saumwärts offen, gebrochen, 6 ist von 7 soweit wie 3 von 4 entfernt, 8 von 7 ziemlich weit ent- fernt. — Fühler bei beiden Geschlechtern doppelkammzähnig, die Mitte des Vorderrandes der Vorderflügel jedenfalls nicht über- ragend. Palpen vorgestreckt, etwas seitlich zusammengedrückt erscheinend, das Mittelglied unten kurz abstehend beschuppt, das Endglied dünn, zylindrisch, fast nackt erscheinend (ins- besondere beim 9). Stirn und Scheitel rauh, kurz abstehend beschuppt, aber ohne Haarschopf. Thoraxrücken mit rauher, langer, abstehender Schuppenbehaarung, die beim 9 einen Büschel zu bilden scheint. Hinterleib bei beiden ‚Geschlechtern den Analwinkel weit überragend, beim 9 mit dichter Analbürste. Alle Flügel breit, auch die Vorderflügel am Ende nur ganz wenig zugespitzt, alle Fransen ziemlich kurz. Hinterschienen quadrical- carat, die mittleren Sporen so groß wie die apicalen und ein klein wenig außerhalb der Mitte des Gliedes sitzend. Die Tibien des & mäßig lang behaart, die der 2 scheinen fast nackt zu sein. — Type: Melasiniana vustica Strnd. n. sp. &: Vorderflügel ockergelb, aber so dicht mit großschuppigen braunen Flecken bedeckt, daß die Grundfarbe zum großen Teil verdrängt wird. In der Mitte und am Anfang des apicalen Drittels des Costalfeldes ist ein etwa quadratischer ockergelber Vorder- randstleck; im Saumfelde ist die bräunliche Bestäubung (abgesehen vom Analwinkel) so spärlich, daß die gelbe Färbung vorherrscht, kurz innerhalb der Mitte des Vorderrandes ist ein subcostaler ockergelber Fleck, hinter der Zelle trägt der Vorderflügel eine ganz spärlich braun beschuppte und daher heller erscheinende Längs- einsenkung (die nicht künstlich sein dürfte!), in und kurz inner- halb der Mitte des Dorsalfeldes findet sich je ein Fleck, der nicht braun beschuppt ist, vom Analwinkel bis zur Spitze der Zelle ist ein dunkelbraun bestäubter Streifen. Die Unterseite ist ockergelblich, am Ende der Zelle und im Costalfelde leicht gebräunt; im letzteren schimmern aber die gelben Flecke der Oberseite durch. Hinter- flügel oben wie unten hell ockergelblich, leicht goldig schimmernd. Körper und Extremitäten ockerbräunlich, letztere schwach goldig schimmernd. Flügelspannung 24 mm. Pa Strand, Tafel l. Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. et. 4A 2 R j I 1 \ i j I } ’ } / / f xpedition Tessmann. Strand, Lepidoptera der E Tessmann gez. Tessmann. ion = 0. vn 15 = © ro) ; & ii © er © =) i Lep u « Stran TG 3 a iu rgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. an >] II. era der Expedition Tessmann. d, Tafe ran FÜ Q ERS, tion Tessmann. Expedi ce me us) fs} er 0 a = do i Lepi trand, Dr. H. Bischoff: Eine weitere neue Trigonaloide von Formosa. 93 Das 2 ist größer: Flügelspannung 37 mm, scheint aber, so weit nach dem nicht gut erhaltenen Exemplar zu urteilen ist, wie das 4 gefärbt und gezeichnet zu sein. Die stark entwickelte Afterwolle ist goldig ockergelb. Länge der Vorderflügel 17—18 mm, des Körpers 15 mm. Tafelerklärung. (Taf. I—IV). Fig. 1. Unbekannte Raupe, von Teßmann als „Lycaenidae‘‘ be- zeichnet. „ 2. „Dunkle Eule‘ (Teßmann). cf. p. 88. »„ 9. „Graue Spannereulenraupe mit rotem Leib‘ (Teßmann). Cfr. p. 90 — Fig. 3a. Kopf der Raupe. — Fig. 3b. Puppe derselben Art. ‚„ Aund4a. Raupe und Puppe eines ‚grünen Spanners‘“ (Teßm.). Cr. p. MW! „ 5. „Kakaoflechtenspanner‘ (Teßm.). — 5a. Raupe in natür- lichem Zustande, 5b Raupe in entblößtem Zustande, bc hängende Puppen. — Cfr. p. 90. „ 6 und 7. Unbekannte Geometridenraupen. 8—10. Unbekannte Sphingidenraupen. ‚„ 11. Pyralididenraupe (sec. Teßmann). „ 12. Papilionidenraupe an Trema guineensıis. „13. Raupe und Puppe einer Saturniide. „ 14. Höchst wahrscheinlich die Raupe von Chrysopsyche mirifica Btl. — 14a Puppengespinnst dazu. — 14b Kopf der Raupe von vorn gesehen. — Vergleich II. Teil dieser Arbeit im Archiv f. Naturg. 1912, A. 7, p. 112—113, Fig. 1a, 1b, 1c. „ 15. Unbekannte Notodon- | Fig.20. Ewphaedra. Elder... „21. Bypside? „ 16. Dasychira ? ‚ 22. Notodontide ? „ 17. Wahrscheinlich Hewit- | ‚„ 23. Hesperiide ? sonia Kirbyi Dew. „ 24, 24a, 24b. Wahrschein „ 18. Limacodide. lich Gnophodes chelys F. „ 19. Amauris ? „ 25. Unbekannte Raupe. Eine weitere neue Trigonaloide von Formosa. Von Dr. H. Bischoff. (Kgl. Zoolog. Museum zu Berlin.) Nanogonalos taihorina n. sp. Ein Exemplar mit der Fundorts- bezeichnung: Formosa, Taihorin, X. 10., H. Sauter S. G. liegt mir vor. Das einzige Exemplar, bin ich geneigt, für ein Weibchen zu halten. Am ehesten dürfte diese Art in die Gattung Nanogonalos Schulz zu stellen sein, die, wie es vielfach bei den Schulzschen 2. Heft 94 Dr. H. Bischoff: Trigonaloidengattungen der Fall ist, nur auf eine einzelne Art hin geprägt und daher wesentlich zu eng gefaßt worden ist. Schwarz; Basis der Mandibeln oberseits und ein kleiner Fleck auf den Propleuren dicht unterhalb der Schulterwinkel blaßgelb. Ein bräunlicher Fleck, der, wie es scheint, recht undeutlich werden kann, findet sich seitlich auf dem zweiten Segment kurz vor dem Hinterrande, desgl. an den äußeren Orbitalrändern. An den Trochantern sind die Ränder mehr oder weniger blaß aufgestellt, ebenso diffus andere Partien der Beine. Der Kopf ist verhältnismäßig kräftig entwickelt, mit den Augen fast breiter als der Thorax; hinter den Augen, von der Seite gesehen, um etwa %4 Augenlängsdurchmesser verlängert. Vor den Fühler- wurzeln ist der Kopf niedergedrückt, glatt und fast unpunktiert. Der Vorderrand des Clypeus ist in der Mitte bogenartig eingedrückt und trägt daselbst drei winzige Höckerchen. Die Wangen besitzen eine Breite, die ein wenig mehr beträgt als die eines Fühlergliedes. Oberhalb der Fühlerwurzeln bis hinter die Ocellen ist der Kopf - gleichmäßig dicht und ziemlich grob punktiert. Weiter nach hinten wird die Punktierung feiner und weitläufiger und fehlt vor dem Hinterrand des Kopfes. Die Punktierung der Schläfen ist teilweise sehr fein und zerstreut. Die Parapsidenfurchen des Thorax sind breit und tief. An ihrem Grunde zeigt sich eine mehr oder weniger deutliche Querstreifung. An der Basis des Mesothorakalmittel- feldes finden sich zwei kurze glänzende Längskielchen, auf den Seitenfeldern je eine undeutliche, etwas erhabene Längslinie. Die Punktierung des Mesonotums ist ähnlich der des Gesichtes, aber sie steht etwas dichter, ist nicht ganz so regelmäßig und neigt zur Bildung von Runzeln. Etwas gröber ist die Sculptur des auf der Mitte, und zwar hinten stärker als vorn, eingesattelten, großen Scutellums. Auch das feiner sculptierte Postscutellum ist in der Mitte eingedrückt. Das Mittelsegment ist auf der oberen Hälfte rauhrunzlig punktiert mit einer glatten Mittellinie, dahinter aber glatt und glänzend; an den Seiten ist es lang weiß behaart. Die Sculptur der Pleuren ist schwächer als die des Rückens. — Die Flügel sind hyalin; nur in der Apikalhälfte der Radialzelle findet sich ein dunklerer Wisch. Die zweite Cubitalzelle ist stark quer, etwa viermal so breit als hoch. Der erste rücklaufende und der erste Cubitalquernerv sind interstitial.e. Der von der zweiten Cubitalzelle abgeschnittene Teil des Radius ist ein wenig kleiner wie der entsprechende von der dritten Cubitalzelle. Der vierte Abschnitt des Radius hat etwa die Länge der drei vorhergehenden zusammen. Der zweite rücklaufende Nerv ist auf etwa 3% seiner Länge hyalin. Das Abdomen ist glänzend, auf Dorslasegment 1 und 2 feiner als auf den folgenden punktiert, doch ist auf der Basalhälfte des zweiten Segments eine deutliche Tendenz zur Bildung von Quer- runzeln vorhanden. Auf Segment 3 und 4 zeigt sich bei bestimmter Beleuchtung eine feine Mittellinie. Die Abdominalsternite sind Eine weitere neue Trigonaloide von Formosa. 95 sämtlich unbewehrt. Die Punktierung des zweiten Ventralseg- mentes ist übrigens wesentlich dichter und auch kräftiger als die des zugehörigen Dorsalteiles. Das erste Dorsalsegment ist auf der Scheibe grubenartig eingedrückt. — Der ganze Körper ist dicht silbergrau bis graubraun, aber kurz behaart. Länge: 5,5—6 mm. Rechnet man die Zahl sämtlicher bisher beschriebenen Tri- gonaloiden-Arten auf etwa 50 Species mit einigen wenigen Aberra- tionen und bedenkt man, daß davon nicht weniger als 7 verschiedene Formen auf Formosa sich finden, so ist das immerhin eine recht auffällige Tatsache. Ich kann mir nicht denken, daß hierfür allein Sauters unermüdliche Sammeltätigkeit die Ursache ist. Auch in andern tropischen und subtropischen Gebieten sind andere Sammler recht erfolgreich gewesen — ich erinnere an Bingham in Sikkim und Birma, oder Teßmann in W.-Afrika —; aber nie ist die Indivi- duen- und Artenzahl der Trigonaloiden Sauters erreicht worden. Tieferliegende Gründe dürften es sein, die die angegebenen Mengen- verhältnisse bedingen. Man könnte auf Formosa vielleicht die Urheimat der Trigonaloiden vermuten. Dagegen scheint mir zu sprechen, daß die dort vorkommenden Formen durchaus nicht besonders primitive Charaktere zu besitzen scheinen. Leider liegen ökologische Angaben nicht vor, was gerade bei der Verschiedenheit in dem Schmarotzertum verschiedener Arten außerordentlich zu wünschen wäre. Auch ist die Stellung der ganzen Familie im System immer noch nicht zur Genüge gedeutet. Die von Schulz hervor- gehobene Ähnlichkeit mit den Bethyliden ist meines Erachtens nach durchaus nicht auffällig. Und daß die Bewehrung der Ventral- segmente mit der mancher Mutillidenweibchen übereinstimmen, kann ich durchaus nicht finden, denn — nicht ein einziges Mu- tillidenweibchen besitzt eine Bewehrung, die der der Trigonaloiden ähnlich sein könnte. Es handelt sich höchstens um kielartige Zähne. In sehr seltenen Fällen kommen bei Mutillidenmännchen allerdings Bewehrungen an den Ventralsegmenten vor, denen eine gewisse Ähnlichkeit nicht abzustreiten ist. Viel auffälliger ist aber meines Wissens die Ähnlichkeit der Trigonaloiden zu männlichen Thynniden aus Gattungen wie Tachynomyia oder Aelurus. Doch die hohe Fühlergliederzahl und die doppelten, sogar dreifachen Trochanter sind prinzipielle Unterschiede. Dazu kommt weiter der große Geschlechtsdimorphismus der Thynniden. Die UÜber- einstimmungen in der Flügelnervatur zwischen beiden Familien, die durch die Verlängerung der Flügellängsnerven bis an den Saum bedingt werden, sind wieder auffällig. Sollten wir vielleicht doch in den Trigonaloiden Vorfahren der Thynniden vor uns haben, bei denen noch nicht der Geschlechtsdimorphismus in ‘Anpassung an eine besondere Lebensweise ausgebildet, bei denen, um eine stärkere Bewegungsfreiheit der Beine resp. Fühler zu ermöglichen, die größere Trochanter- resp. Fühlergliederzahl noch nicht redu- ziert ist? Nähere Untersuchungen über den Verwandtschaftsgrad 2. Heft 96 Dr. Anton Krausse: der beiden genannten Familien sind entschieden als wünschenswert zu bezeichnen. Die bisher auf Formosa beobachteten Trigonaloiden mögen hier der Übersichtlichkeit halber zusammengestellt werden. Es handelt sich um folgende Formen: Poecilogonalos fasciata Strand — — f. rubrothoracica Bisch. — formosana Bisch. __ Dulchella Westw. Taeniogonalos sauteri Bisch. — pictidennis Strand Nanogonalos tathorina Bisch. Mit Ausnahme der Taeniogonalos pictibennis Strand sind alle diese Formen in der Sammlung des Kgl. Zoologischen Museums zu vertreten, das mit 20 verschiedenen Formen in ca. 60 Exem- plaren wohl die artenreichste — und wenn man von in anderen Sammlungen event. vorhandenen größeren Serien der Pseudo- gonalos hahni Spin. absieht — auch die individenreichste Kollek- tion dieser interessanten Familie besitzen dürfte. Entomologische Notizen. (Form., Col., Orth., Dipt., Isopt., Lep., Emb.) Von Dr. Anton Krausse. In meinen Notizbüchern von Sorgono, Sardinien, finden sich noch manche, zwar vereinzelte, gleichwohl vielleicht nicht un- interessante Beobachtungen, Listen usw., die ich hier mitteilen möchte. Formieidae. Bei Camponotus lateralis Ol. scheint kein Hochzeitsflug statt- zufinden; jedenfalls konnte ich während eines vierjährigen Aufent- haltes in den Bergen (Asuni, Sorgono) nie einen Hochzeitsflug bei dieser Art sehen. Eine Kolonie von Cremastogaster scutellaris hauste in den (ein- gemauerten) Balken unseres Hauses in Sorgono. Ich beobachtete die Ameisen über ein Jahr lang an den Balken (aus Kastanienholz). Im Mai begannen (bei Sorgono) die jungen Mantis auszuschlüp- fen. Das nützte die dort zahlreich hausende Pheidole pallidula var. Emeryi m. aus, die Mantiseigelege waren von hunderten von Ameisen umlauert. Was den von mir beschriebenen Messor barbarus Wasmanni betrifft, so möchte ich ihn nunmehr als eine Varietät des Messor barbarus meridionalis Emery auffassen. Die Varietät ist ganz schwarzbraun, nur der hintere Teil des Thorax ist dunkelrot. Entomologische Notizen. 97 Leptothorax angustulus Krausseı Emery i. 1. scheint Sardinien eigentümlich zu sein; man könnte diese Form als gute Subspezies bezeichnen. Formicoxenus Kraussei Emery ist eine gute Art. Am 9. November fand ich eine umfangreiche Kolonie von Camponotus lateralis Ol. unter einem dicken Moospolster, unter den Arbeitern fanden sich zugleich im Neste zahlreiche Männchen und Weibchen. Das spricht dafür, daß wohl kein Hochzeitsflug stattfindet. An demselben Tage beobachtete ich ein Nest von Messor barbarus meridionalis, dem geflügelte Weibchen in Masse ent- stiegen. Männchen waren nicht zu sehen. Am 16. Oktober deckte ich eine volkreiche Kolonie der Adhaeno- gaster testaceopilosa spinosa Emery auf; Männchen waren in Massen vorhanden, aber kein geflügeltes Weibchen. Die Ameisenfauna von Sorgono — Granit, 700—800 m — ist nicht reich, weder an Arten noch Kolonien, viel reicher ist die Ameisenfauna von Asuni — Trachyt, 200—300 m —, sehr arm ist die von Oristano an der West-Küste — 10 mü.d.M. Mitte Oktober fand ich mitten im Neste von Messor (unter einem tiefeingebetteten Steine) eine Ameisenlöwenlarve. Sie hatte sich ganz eingegraben in die Erde, nur der Kopf war zu sehen. (NB.: Wo nichts besonderes bemerkt, beziehen sich, wie oben erwähnt, die Notizen hier und im Folgenden auf die nächste Um- gebung von Sorgono.) Coleoptera. Platypus cylindrıformis Reitter flog am 16. Oktober an Korkeichen. Viele Stämme waren von ihm besetzt. Asida Combae Gene (det. Reitter) tauchte zuerst Anfang Oktober auf und war bis zum Mai in größerer Anzahl zu finden, merkwürdigerweise an ziemlich steilem Bergesabhang; sonst findet sich Asida besonders gern auf ebenen Flächen. Triodonta alni Blanch. tauchte 1912 in Massen auf, die Kastanienblüten umschwärmend, 1913 fand ich nur ein Exemplar. Über Calandria granaria in Makkaroni hatte ich in der Intern. Entomol. Zeitschr. (Guben) berichtet. Später fand ich auch Calandria oryzae in Makkaroni. Gallerucella lineola F. fand ich bisher nur in einem Exemplar. Bathyscia Damryi fand ich einmal in einem Neste von Messor barbarus niger unter den Arbeiterinnen. Die ersten Exemplare der Cicindela campestris corsica R. sah ‚ich bei Sorgono am 29. März (bei Asuni, entsprechend der geringeren Höhe, tauchte sie viel früher auf); die letzten Exemplare fing ich am 17. Oktober. Ptinus brunneus testaceus B. hatte sich, Mitte April, in einem unserer Wäschekoffer eingenistet und manches zerfressen. Drasterius bimaculatus variegatus Küst. hält sich gern im Sande auf, so bei Sorgono, Asuni. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 2. 7 2, Heft 98 Dr. Anton Krausse: Eine Zeit lang fand sich an dem Brote, das uns der Kaufmann lieferte, in Menge Stiodrepa panicea L. Am Eingang der Nester des Messor barbarus niger beobachtete ich einige Male Aleochara bipustulata L. Deleaster dichrous Grav. kam öfters (im Mai) ans Azetylenlicht. Nachtrag zu den Listen der Käfer von Sorgono (,‚ Archiv für Naturgesch.‘‘): Stenus aceris. Quedius virgulatus. Moyllaena Kraaltzi. Ceutorrhynchus maurus Schultze Tachys Darvulus curvimanus Wol. Gymmnetron beccabungae L. Prasocuris vicina Luc. Oligota Pusillima Grav. Psylliodes laticollis Kutsch. Orthoperus atomarius Heer ? Tachypus flavides curtus Heyd. | Trichoßteryx thoracica W. Hydroporus varıus Daupder Schm. Hydroporus rufulus Aube Hydroporus analis Aube Laccophilus obscurus Panz. Oxytelus sculbturatus Grav.. Oxytelus clypeonitens P. Hypocyptus apicalıs Bris. Apion concors Desbr. ‚, Trichoßteryx fascicularis H. Atheta luteides Ev. | Helophorus alternans Gene Scodaeus didymus Er. Stilbus testaceus unicolor Fl. Tachyusa ferialis Er. Limnichus angustulus W. Periledtus areolatus Duft. Trixagus corsicus Reitter Hydroporus varius Aube Niobium castaneum Ol. Myllaena brevicornis Matth. ' Psylliodes circumdata iniegraW. Pronomaea rostrata Er. | Bruchidius biguttatus fulvi- Trechus quadristriatus Schr. | pennis G. Acupaldus luteatus Duft. ' Bruchidius Germaris Schil. Amblystomus Raymondı Gaut. Orthoptera. Im Sommer 1912 war bei Sorgono ein überreiches Heuschrecken- leben zu beobachten, besonders in den lichten Kastanienhainen; speziell gewisse Feldheuschrecken (Acrid.) waren in Massen ver- treten, so Sienobrothus bicolor Charp., Siauronotus maroccanus Thunb., Oedipoda coerulescens L., Pachytylus cinerascens F., Acri- dıum aegvdtium L., Calodtenus italicus L., Pamphagus marmoratus Burm. usw. — 1913 wurde ich von verschiedenen Seiten gebeten, zu biologischen Beobachtungen und anatomischen Untersuchungen Heuschrecken in großer Zahl zu sammeln. Ich machte mich daher auf, jene Rastanienhaine zu besuchen. Erstaunt war ich, die ganze Gegend beträchtlich verändert zu finden: Man hatte das Busch- werk in den Kastanienwäldern abgebrannt, das Land umgepflügt und Getreide bestellt. Nur sehr vereinzelte Heuschrecken waren zu sehen, wo ein Jahr früher Massen vorhanden waren. Nichts lag näher als der Schluß, daß durch die Bearbeitung des Bodens die Heuschrecken vernichtet worden seien. Nach und nach aber durch- streifte ich weithin die ganze Umgebung Sorgonos, wie im Jahre vorher. Zu meiner Verwunderung beobachtete ich nun, daß auch 3 E r f « 4 Entomologische Notizen. 99 an den anderen, nicht bearbeiteten Lokalitäten (wo ich 1912 ebenfalls Heuschrecken in Mengen fand) — keine oder nur sehr wenige Tiere zu finden waren! Demnach war obiger, so nahe liegende Schluß gleichwohl nicht berechtigt. (Später als ich von Sorgono über Ortueri, Busacchi, Fordongianus, Villanova Tru- scheddu, Simaxis nach Oristano reiste, Mitte November, sah ich, daß in diesem Jahre überall wenig Heuschrecken vorhanden waren.) Ohne Zweifel war das eigenartige Wetter von 1913 schuld an dem Fehlen der Heuschrecken! Der Kannibalismus der Mantıs religiosa in der Gefangenschaft ist bekannt. Am 11. Oktober konnte ich ihn auch in der freien Natur beobachten. Ein großes braunes Weibchen hatte ein eben- solches grünes erfaßt, 3 h. p. m.; mit der einen Fangklaue hielt es beide Klauen des grünen Weibchens fest, die andere hatte es um den Hals geschlagen, die grüne war so kampfunfähig gemacht. Als ich hinzukam, begann die braune gerade einen Hinterschenkel zu benagen, in fünf Minuten war er fast aufgefressen. Ich konnte — die braune am Thorax erfassend — beide hochheben, die braune fraß ruhig weiter. Ich setzte beide in eine Schachtel. Als ich heim- kam, 81, h. p. m., hatte die braune auch.den Kopf, den Thorax und das Abdomen zum vierten Teil aufgefressen. Sie verhielt sich nun ganz bewegungslos. Am anderen Tage, mittags, sah ich wieder nach: außer einigen Beinresten war nur noch etwa die Hälfte des Abdomens der grünen vorhanden. Zwei Stunden später war auch das zum größten Teile verschwunden. In also noch nicht ganz 24 Stundenhatte das Mantisweibchen fast sein eigenes Gewicht vertilgt. Charakteristisch für Sorgono ist das massenhafte Vorkommen von Forticula auricularia L. Die ersten Nester — Mutter mit Jungen — fand ich Mitte Oktober. Das schöne große Dermapteron, Labidura riparia Pallas, das bei Asuni nicht selten war, kommt bei Sorgono nicht vor. Diptera. Von Sorgono: . Oestrus ovis L. fand ich nur wenige Male, obgleich Schafe und Ziegen in großer Zahl hier weiden. Anopheles maculipennis ist, wie überall auf Sardinien, leider beträchtlich häufig. Ich konnte gut beobachten, wie die Mücken sich von ihren Tümpeln nicht weit entfernen. Während man z. B. in den höher gelegenen Straßen des Ortes kaum von ihnen belästigt wurde, waren sie in unserem Hause beständig in größerer Zahl zu finden: in der Nähe befand sich eine Quelle (im Garten). Ich konnte beobachten, wie sich die Mücken — da ich die Fenster geschlossen hielt — durch einen Spalt Bindurch drängten, der zwischen dem Fensterrahmen und dem Glas (es fehlt der Kitt) vorhanden war. Als ich bei den Hirten auf de Bergen weilte, hatten wir nachts wenig zu leiden, da die Quelle etwa 200 m von dem Gebäude entfernt war. Beim Baden in der Ouelle aber waren die Miicken kaum erträglich. 100 Dr. Anton Krausse: Phasia crassidennis F. Häufig. Bibio n. sp.? Häufig. Asilius barbarus L. Häufig an Pferdemist. (Anhangsweise eine Liste von Dipteren, die ich bei Asuni gesammelt: Heligmoneura castanıpes Mg. (Machte Jagd auf Caloptenus üalhicus.) Piophila caseı L. In Mengen. Drosobhila melanogaster Mg. Häufig. Hibbobosca equına L. Hippobosca capensis Olf. Culex pipiens L. Eristalis tenax L. | Calliphora erythrocephala Mg. Penicillidia Dufouri\Auf Myo- Westw. tis Cabpa- Nycteribia Blasii cinii Bo- Kol. nap. Nycteribosca Kolları Fr. Tibula oleracea L. Anthrax hottentotus L. Anthrax Ixion F. Sarcodhaga carnaria L. Sarcobhaga haemorrhoidalıs P. Sarcophaga haematodes Mg. Chrysomyia flavicebs Mg. Lucilia sericata M. Musca domestica L. In Massen! Phaonia trimaculata B. Hydrotaea spez. ? Limnophora notata P. Chortophora cinerella P. Conops truncata S. Lomhaea nigra M. Chloropisca glabra M. Epbhygrobia leucotoma M. Parydra coarctata P.) (Ohne nähere Fundortsangabe fand ich erwähnt: Thereva neglecta Kröber Sarcophaga corsicana Villen.) Isoptera. Ich hatte begonnen, Termiten (T. lucifugus) in künstlichen Nestern, wie ich sie in der ‚„Naturwissenschaftl. Wochenschrift‘, Jena, vor einigen Jahren beschrieben habe, zu halten; leider mußte ich diese Beobachtungen äußerer Umstände halber abbrechen. Derartige Beobachtungen möchte ich dem Biologen sehr empfehlen, man weiß noch recht wenig über die Termiten. Daß sich Termiten im künstlichen Nest ganz gut halten lassen, ersah ich aus folgendem. Ein mit T. lucifugus besetztes künstliches Nest war in Vergessenheit geraten, als ich es nach mehr als zwei Monaten wieder zu Gesicht bekam, waren die Tiere noch alle am Leben. | Nimmt man einen Soldaten heraus, so benimmt er sich sehr merkwürdig. Er dreht sich oft im Kreise herum, klopft mit dem Schädel auf die Unterlage. Er beißt so kräftig in den Finger, daß man ihn hochheben kann; dieses Experiment konnte ich mit ein- und demselben Soldaten zehnmal hintereinander machen. Setzte ich zu einem isolierten Soldaten einen anderen aus derselben Kolonie, so fuhr er zunächst auf diesen los, biß aber nicht zu, nach einer halben Minute hatten sich beide als Freunde erkannt, obschon sie unter ganz anomalen Bedingungen sich trafen. Eintomologische Notizen. 101 Spritzte ich ein wenig Wasser in das Nest, so war zunächst eine große Aufregung zu konstatieren, viele Soldaten klopften mit ihren Schädeln. Einmal sah ich deutlich, daß sich ein gewöhnlicher Arbeiter genau so benahm, indem er mit dem Kopf auf die Unterlage klopfte. Lepidoptera. Über sardische Schmetterlinge habe ich einiges berichtet in der ‚„Entomolog. Rundschau“, in der ‚Internat. Entomolog. Zeitschr.‘‘, im ‚Archiv für Naturgesch.‘‘. Im folgenden eine Liste einiger bei Sorgono gefangenen Lepidopteren, die mein verehrter Lehrer, Herr Prof. Dr. A. Petry und Herr Daniel Lucas deter- miniert haben: Papilio Machaon. Vanessa polychloros. Vanessa Jo. Polygonia c-album. Pieris brassicae. EuchloeE cardamines. Euchlo& tagis insularıs. Leucophasia sinapis. Chrysophanus phlaeas. Libythea celtis. Cyaniris argiolus. Thecla vubi. Lycaena Icarus. Pararge Egeria sardoa. Epinephele jurtina hispulla. Epinephele nurag. Satyrus Semele Aristaeus. Limenitis camilla. Argynnis Paphia. Satyrus Circe. Colias crocea. Vanessa urtica Ichnusa. Pieris rapae meira. Agrynnis Latonva. Lycaena Astrarche. Pavarge Megaera Tigellius. Epinephele Tithonus. Coenonympha Pamphilus. Chrysobhanus coeruleopunctatus. Hesperia fritillum. Epinephele Ida. Coenonympha Corinna. Zephyrus quercus. Satyrus Neomeris. Vanessa cardwi. Vanessa amiranta. Notodonta ziczac. Plusia gamma. Malacosoma neustria. Dianthoecia luteago. Phragmatobia fuliginosa. Heliothis peltigera. Sprlosoma menthastri. Euproctis chrysorrhoea. Orthosia wahrscheinlich 2ista- cina, auch ähnlich nitida! Grammodes algira. Cucullia tanaceli. Leucania albipuncta. Biston hirtarius. Acidalia ochrata. Acıdalia subsericeata. Saturnia pyri. Acidalia aversata. Ephyra porata. Ephyra pupillaria. Acıdalia ostrinaria. Anisopteryx aescularia. Aspilates ochrearna. Larentia fluviata. Phibaladteryx polygrammata. Gnophos aspersaria Pityata. Tephroclystia oblongata. Larentia sociata. Acidalia marginepunclata. Acıdalia interjectarva. Acidalia aversata spolvaia. Acidalia ovnata. Nola albula. Cihix glaucala. 2. Heft 102 Dr. Anton Pseudoterpna corsicaria. Pachnobia faceta. Cloantha hyperici. Acidalia politata en Larentia fluviata. Larentia bistrigata. Acontia lucida. Tephroclystia centaureata. Gastropacha quercijolia ulmifolia. Boarmia lichenaria. Calophasıs platyptera. Acidalia cirenitarva. Cheimatobia brumalta. Hibernia leucophaearia. Plusia chalcytes. Catocala promissa. Catocala conversa. Catocala nymphagoga. Apopestes dilucida. Lithostege plagiata. Cleobhana baelica. Orrhodia erythrocephala. Plusia chrysitis. Ortholitha cerviata. Acidalia imitaria. Opistograptis luteolata. Toxocampa viciae. Catocala dilecta. Agrotis crassa. Leucania sicula cyperi. Bactra lanceolana. Plusia aurifera. Orgyia pudibunda. Krausse: Acidalia rusticata. Glyphodes unionalıis. Äylina ornithopus. Acroycta rumicis. Bombyx trifolii Cocles. Syrichtus alveus cirsii. Lithosia canicola. Herminia tarsipilosa. Pionea ferrugalii. Pyrausta cespitalıis. ' Crambus craterellus. Asopia Pinguinahs. Pyralis farinalıs. Endotricha flammealıs. Mycloris cribrella. Mecyna polygonalis gilvata. Alucita pentadactyla. Cledeobia augustalis. Scobaria augustea. Tortrix viridana. Graptolitha orobana. Oecoptera sulbhurella var. Psecadia bipunctella. Oxyptilus distans. Ancylolomia tentaculella Caradrına taraxacı. Crambus genicularis var. Anerastia lotella. Botys purpuralis. Endotricha flammealis ostrinalis. Conchylis posterana. Depressaria costosa. Malacosoma neustria erschien im Juli in Mengen am Azetylen- lichte. beiden Binden) entstandenen drei Einige Männchen zeigten folgende Färbung: die (durch die Felder der Vorderflügel zeigten die dunkle und helle Färbung, und zwar so, daß das proximale Feld hell ist, die beiden anderen Felder aber dunkel sind. Cheimatobia brumata war selten, ich fing nur 3 Exemplare im Januar und Februar (gegen 9 h. p. m. fliegend). Epinephele nurag fing ich bei Sorgono nur in einem Exemplare (am 27. Mai); bei Aritzo ist sie häufig. An Lycaeniden flogen in Mengen Icarus, Astrarche, Phlaeas; selten Baetica und Quercus. Zweifellos überwinterte Exemplare von Libythea celtis traf ich Anfang Mai. Fe Entomologische Notizen. 103 Embioptera. Bei Sorgono ist Embia Ramburı Rimsky eine häufige Er- scheinung. Unter den meisten Steinen an gewissen Lokalitäten finden sich die interessanten Schlauchgespinnste. Man findet meist mehrere Individuen in einem Gespinnst. Das Spinnen geht ziemlich schnell von statten; in einer Nacht hatten drei Individuen, Weibchen, — die Männchen sind ziemlich selten — in einem Glas- röhrchen ein beträchtliches Gespinnst angefertigt. Diese drei Indi- viduen stammten aus drei verschiedenen Lokalitäten, zusammen getan vertrugen sie sich sofort. Die Gespinnste sind sehr merk- würdig, Schläuche mit vielen Ein- und Ausgangsöffnungen, oft auch nur ein Gewölbe auf der Erde, an Steinen, oft nur wirre Fäden. Die Schläuche sind so eng, daß sich zwei Individuen an- einander vorbei bewegen können; die Tiere laufen übrigens ebenso geschickt rückwärts wie vorwärts. Sie können sich auch in lockere Erde vergraben, ihre Gänge mit Fäden bespinnend. Das Spinnen geschieht vermittelst der Tarsen der Vorderbeine. Man sieht die Tiere andauernd mit den Vorderbeinen charakteri- stische Bewegungen ausführen. Ich hatte eine Reihe Exemplare in künstlichen Nestern gehalten; im folgenden meine Notizen: Nest I. Am 15. März, 9 h. p. m., ein unverletztes ® hineingesetzt; hat am 16. März 2 h. a. m. gesponnen; 3 p. m. an dem- selben Tage ist ein ziemlich umfangreiches Gespinnst fertig; am 27. März noch am Leben, viele Exkremente. Nest II. Genau wie I]. Nest III. Am 15. März, 9 p. m., ein 2 eingesetzt, dem beide Vorder- beine (in der Mitte der Tibien etwa) abgeschnitten sind; ich sehe die folgenden Tage mit der Lupe nach (bis zum 97. März, an welchem Tage das Tier noch lebt): nicht eine Spur von Fäden ist zu sehen. Nest IV. Genau wie III. Nest V. Genau wie III und IV. Nest VI. Am 15. April, 11 p. m., eine Embra, Q, eingesetzt, der das rechte Vorderbein (etwa in der Mitte der Tibia) abge- schnitten wurde; eine Stunde später finde ich den Boden (Erde) mit zahlreichen Fäden überzogen. Am 26. April ‚viele Fäden, unregelmäßig, auf dem Boden, kein typischer Schlauch oder Gewölbe. Am 2. Mai ist das Tier noch am Guabenen: Nest VII. Am 20. Mai ein 9, dem das rechte Vorderbein abgeschnit- ten wurde, eingesetzt, 4 p. m. Am 23. Mai, 5 p. m., ist das Glasröhrchen (in das es ohne Erde gesetzt wurde) mit vielen Fäden bezogen; kein Schlauch. An diesem Tage, 10 p. m., überrasche ich es und sche, wie es mit dem einzigen Vorderbeine andauernd Bewegungen ausführt. Am 25. Mai gibt es nur noch schwache Lebenszeichen von sich. 2. Heft 104 Dr. Anton Krausse: In jedes der sieben Nester hatte ich Eier und winzige Larven von etwa 10 verschiedenen Ameisenarten gelegt, dieselben wurden aber nicht von den Embien angerührt. Anhangsweise hier noch folgende Notiz über eine Embia von Asuni. In der ‚Intern. Entomol. Zeitschr.‘ (Guben) hatte ich 1911 die Weibchen einer Embia von Asuni als Embia Kraussi m. n. sp. beschrieben und versprochen, sobald ich die Männchen gefunden, im ‚‚Zool. Anzeiger‘ ausführlicher zu berichten. Unter meinem Material fand ich inzwischen ein Männchen und ich benutze die Gelegenheit gleich hier darüber zu berichten. Demnach kann ich diese Embia nur als eine Varietät der Embia Ramburi Rimsky ansehen. Ich habe das charakteristische Abdomenende des Männ- chens und ebenso das Sternum genauer untersucht und muß somit die Zugehörigkeit dieser großen, einfärbigen Tiere zu Embia Ram- buri feststellen. — Auch bei Oristano fand ich Embia Rambur:, hier — wie oft auch bei Sorgono — in den Nestern von Messor- arten. — Setzt man eine Embia in ein künstliches Nest mit Messor, . so wird sie heftig angegriffen, wobei sie eigenartig schüttelt (Kopf und Thorax heftig nach rechts und links bewegend); oft gelingt esihr schnell Erdpartikelzu bespinnen und darunter zu verschwinden. Oristano, Sardinien, Januar 1914. Einige Notizen über sardische Säugetiere. Von Dr. Anton Krausse. Auf seiner Sardinien-Reise 1906 hat Herr Prof Simroth (,,Be- merkungen über die Tierwelt Sardiniens“, Verhandl. d. Deutsch. Zool. Gesellschaft, 1906) zahlreiche interessante Beobachtungen auch an Säugetieren gemacht. Im folgenden einige ergänzende Notizen. Eliomys sardus B.-H. Prof Simroth sagt über ‚Ehomys quercinus‘: ‚An dem einzigen Schläfer, der Sardinien bewohnt, fiel mir weiter keine Variabilität auf“ .... In eine Fußnote fügt er hinzu: ‚Nachträglich teilte mir Herr Dr. Hilzheimer mit, daß das Straßburger Museum aus der Umgegend von Cagliari, also aus Südsardinien, einen zweiten nahe verwandten Schläfer erhalten hat, der afrikanisch ist“. Es handelt sich hier um Ehiomys sardus, von Barret-Hamilton, in den Annals and Mag. of Natural History, London 1901, VII, pag. 340, be- schrieben. Hinsichtlich der Straßburger Exemplare schrieb mir (22. Sept. 1911) Herr Prof. Goette: ‚In unserer zoologischen Samm- lung befinden sich fünf Exemplare von Eliomys sardus aus Sar- dinien,; die Vermutung, daß sie zu zwei verschiedenen Arten ge- hören, hat sich nach dem Urteil einer Autorität nicht bestätigt“. Einige Notizen über sardische Säugetiere. 105 Ich habe etwa fünfzig Exemplare erhalten — Asuni, Sorgono —, diese gehörten alle zu einer Art: E. sardus B.-H. Ich habe über das hübsche Tier im ‚‚Zoolog. Beobachter‘, 1910, pag. 112—114, ausführlicher berichtet. Inzwischen erhielt ich im Juni zu Sorgono ein ganz junges Tier, ?, das mir recht interessant erscheint: Körperlänge: 6,5 cm. Schwanzlänge: 6,5 cm. Körperfärbung: wie bei den Erwachsenen. Färbung des Schwanzes: Spitze oben 1 cm weiß, unten ebenfalls weiß (ohne Spur von schwarz!). Die breite Schnauze und die langen Ohren fallen auf. ' Myoxus glis L. Es kommt noch ein zweiter Schläfer auf Sardinien vor. Vom Britischen Museum erhielt ich die Arbeit von Oldfield Thomas „On the Occurrence of the Edible Dormouse (Genus Glis) in Sardinia‘, Annals and Magazine of Natural History, Ser. 7, Vol. XIX, May 1907. Hier wird Glis Melonit nov. spec. beschrieben (Patria: Marcurighe, Urzulei, Ogliastra, Monte Nieddu). Ich habe dieses Tier leider noch nicht zu Gesicht bekommen. Brieflich (7. Okt. 1909) ließ mir Herr Prof. Giglioli (R. Museo, Firenze) darüber mitteilen: ‚che del Myoxus glis di Sardegna s’& valuta fare una specie a parte chiamandolo Glis Melonii, ma ch’egli (sc. Prof. Giglioli) lo ritiene per un Myoxus glis identico all’ita- liano“. In literis erwähnt G. Meloni (17. Jan. 1912) und Ch. Girtanner (12. Dez. 1911) einen ‚„Glis nitela‘‘ von Sardinien. Pachyura etrusca Savi Über diese winzige Spitzmaus habe ich im ‚Archiv für Natur- geschichte‘, 1912 einiges berichtet. Es gelang nie, diese Tiere am Leben zu erhalten, trotz größter Bemühung. Ein Weibchen, das ich Anfang Juli bei Sorgono fing, fraß gierig Ameisenpuppen (einer Camponotusart), starb aber nach 48 Stunden. Lepus. Prof. Simroth weist auf die große Variabilität des sardischen Hasen hin. Ich kann dieselbe bestätigen; besonders bei Asuni erhielt ich zahlreiche interessante Exemplare: viele Exemplare hatten Ohren von der anderthalbfachen Länge des Kopfes, viele ein wenig längere als der Kopf, bei einigen waren sie gerade so lang wie der Kopf. Die Färbung ist überaus variabel, es gibt Exemplare, die ebenso gefärbt sind, wie die deutschen, es gibt ganz einfarbig isabellgelbe, viele haben dunkle Flecken auf dem Rücken, die oft tiefschwarz und scharf abgegrenzt sind. Alle diese Varietäten können einen großen weißen Stirnfleck haben, dieser kann oft auch nur durch ein paar Haare angedeutet sein, er kann aber auch voll- ständig fehlen. 2. Heft 106 Dr. Anton Krausse: De Winton (1898) behauptet, der sardische Hase stelle eine besondere Art dar: Lepus mediterraneus Wagner, seine Diagnose — nach einem Stück, vide Simroth, 1. c. — trifft indes nach unseren Beobachtungen nicht zu (De Winton, On the hares of Western Europe and North Africa, Ann. and mag. nat. hist., 1898). Der Spezialist dürfte erstaunt sein, wenn er alle die von Prof. Simroth und mir erwähnten Varietäten nebeneinander vor sich hätte; und alle diese Varietäten sind bei Asuni auf wenigen Quadratkilo- metern zu finden. Der sardische Hase ist ziemlich klein. — Ganz junge Tiere, von etwa 20 cm Länge, erhielt ich in den Bergen von Asuni und Sorgono im Januar, Februar, März und Mai. Kaninchen sah ich ebenfalls in größerer Zahl bei Asuni, weniger häufig bei Sorgono. Die Varietäten, die Herr Prof. Simroth, 1. c., erwähnt, sind mir alle vorgekommen; ich kann noch hinzufügen, daß der weiße Stirnfleck auch bei dem sardischen Kaninchen vor- kommt (3 Exemplare bei Asuni). Mus rattus L. Mus ratitus L. ist in Sorgono äußerst häufig. Die meisten Exemplare zeigen schwachen Flavismus. (Mus decumanus P. sah ich nicht in Sorgono.) | Mustela. Der interessante sardische Marder, wurde mir berichtet, soll besonders in der Gegend von Samugheo vorkommen; ein Exemplar wurde mir gezeigt von Sorgono, dieses hatte eine gelbe Kehle. (Leider ist es schwierig hier Marder zu erhalten, da man sie alle eiligst nach Cagliari verkauft, für durchschnittlich 35 Lire das Stück.) Herr Prof. Simroth sah auch ein Exemplar mit weißer Kehle. Demnach hätte man auf Sardinien sowohl M. martes, wie auch M. forna! Das sardische Wiesel, M. Boccamela, kommt überall vor: Sorgono, Asuni, Tempio. Myotis Capaceinii Bonap. Zu den von H. Simroth erwähnten Fledermäusen, die Flavis- mus zeigen, kann ich auch Myotıs Capaccinii Bonap. hinzufügen (Oristano, Asuni). Erinaceus europaeus L. Igel fand ich bei Asuni und Sorgono; ich kann eben daß sie durchweg kleiner sind, als die in Thüringen a. e., ebenso, daß sie auf der Bauchseite heller und fahler sind. Die sardischen Haustiere verdienten ein besonderes Studium. Hier findet sich noch viel Altertümliches und Ursprüngliches (ähnlich wie hinsichtlich der Bewohner, die besonders im Norden und in den Bergen altertümliche Trachten — die Männer in Weiber- röcken —, Sitten und Spracheigenheiten bewahrt haben, so daß man sofort an Kostüm und Dialekt die Einwohner der einzelnen Einige Notizen über sardische Säugetiere. 107 Dörfer erkennen kann). Einige kurze Notizen über die sardischen Haustiere seien mir hier erlaubt, die andeuten sollen, wie interessant die Verhältnisse in dieser Beziehung hier sind. Hund. Pudel sieht man äußerst selten, nur in den größeren Städten, Dachshunde und Mopse usw. sind ganz unbekannt (eine Leserin fragte in einer sardischen Zeitung an, was das Wort mops zu be- deuten hätte). Kommt man durch die abseits gelegenen einsamen Dörfer, so sieht man oft, wie dieses oder jenes Dorf seine besondere Hundesippschaft hat. So waren in Asuni zwei Hundestämme zu bemerken, eine kurzhaarige Sorte und eine langhaarige, letztere ausgezeichnet durch sechs Zehen (auch beim Menschen kommen hier öfters Sechsfinger vor; darüber habe ich im ‚‚Zool. Beobachter‘ einiges erwähnt). Diese sechszehigen Hunde überragten an psy- chischen wie körperlichen Fähigkeiten die anderen in hohem Grade. Sie wurden von den Asunesen besonders geschätzt. Als Gefährten in meiner Einsamkeit sind sie mir unvergeßlich, besonders einer. Eine ähnliche Rasse habe ich nirgends wieder gesehen; wie mir — nach vier Jahren — aus Asuni berichtet wird, ist kein Exemplar dieser Varietät mehr am Leben, sono estinti. — Berühmt sind die Hunde von Fonni, dem höchstgelegenen Orte in Sardinien (1000 m); ım Kriege gegen die Türken haben die Italiener Hunde von Fonni in beträchtlicher Zahl verwendet. Es ist das eine besonders kräftige Rasse, gut zur Jagd auf Schweine. Jedenfalls ist es diese Sorte, die Herr Prof. Simroth aus dem Gennargenten als ihm ‚‚unver- ständlich‘, also neu, erwähnt, 1. c., pag. 180. — Ein Artikel ‚Su i canı sardı di Fonni‘‘ von Paolo Pili findet sich in der ‚‚Unione Sarda‘‘, 1912. — Interessant war mir, wie die Hunde eifrig Jagd auf Heuschrecken machen. Die Sarden sind übrigens große Hunde- liebhaber (wie auch Kinderfreunde), und diesen beiden etwas zu leide tun, wäre gefährlich. | Nebenbei erwähnt ist Tierquälerei auf Sardinien etwas sel- tenes, nur in Sassari ist die unwürdige Eselquälerei (beim Wasser- transport) gang und gäbe. | | Katze. Die. stummelschwänzigen Hauskatzen, die Prof. Simroth er- wähnt, sind „Kunstprodukte‘‘. Die Sarden haben leider die blöd- sınnige Manier den Katzen, Hunden, sogar Eseln die Schwänze und die Ohren abzuschneiden. — Katzen werden übrigens hin und wieder gegessen, wie mir erzählt wird, nie aber Hunde; auch junge Esel sollen gegessen werden, nie aber Pferde. Geschmackssachen. — Oft beobachtete ich in Asuni die Katzen auf der Heuschrecken- jagd; auch Spinnen und Blattiden wurden gefressen, einmal sah ich eine Katze (die gewöhnlich an einer alten Mauer den Mäusen und Eidechsen auflauerte), die eine große Libelle gefangen hatte. Merkwürdigerweise wurde Ehomys verschmäht. 2. Heft 108 Dr. Anton Krausse: Einige Notizen über sardische Säugetiere. Schaf. Von verschiedenen Seiten wurde mir berichtet, daß Kreuzungen zwischen Schafen und Mufflons vorkommen. (Der Mufflon kommt nicht nur im Norden vor, sondern auch bei Lanusei.) Ziege. Das Gehörn der Ziegen ist äußerst variabel; und oft von mächtiger Entwicklung, so daß manche Böcke einen eigenartigen Anblick darbieten. Wie für das Schaf lassen sich auch hinsichtlich des sardischen Rindes artige kulturhistorisch-phylogenetische Hypothesen auf- stellen. Ohne Zweitel hat sich das Rind der Insel viel Ursprüngliches bewahrt; es ist aber nicht zu vergessen, daß man viel Schweizer Vieh eingeführt hat. — Die Bronzestatuetten, bei den Nuraghen gefunden, stellen Ochsenreiter dar; noch 1864 berichtet der alte Bresciani hinsichtlich der Ochsen: ‚ii Sardi li cavalcono‘‘. Heut- zutage wird das nicht mehr geübt. Pferd. | Das sardische Pferd ist — mit Recht — berühmt, es existiert darüber eine umfangreiche Literatur mit vıelen interessanten Hypo- thesen (L. v. Schlözer, Unter sardischen Hirten, Berlin 1911). — Ein einziges Mal — gelegentlich einer militärischen Musterung — sah ich ein Maultier (bei Oristano), das — sehr klein — einen merk- würdigen Eindruck machte. — Einige interessante Notizen über die sardischen Pferde publizierte 1912 P. Pili in der Unione sarda (,Cenni di storia del cavallo sardo‘‘). — Der Sattel der Sarden ist interessant, erhat vorn und hinten eine Art Giebel, damit man nicht abrutscht, denn die Pferdchen klettern wie die Ziegen. — Esel. Über den niedlichen sardischen Esel haben Bresciani, Simroth, v. Schlözer berichtet. Erwähnen möchte ich, daß ich einige Male bei Oristano niedliche weiße Esel sah, ebenso Rappen. Schwein. Auch das Schwein ist bemerkenswert (Simroth, 1. c.). — Ein Skarabaeus, in Tharros gefunden, zeigte das sardische Schwein, in genialer Weise graviert. Die sardische Schweinezucht ist primitiv, jedenfalls dieselbe, wie vor 4000 Jahren. Man treibt sie Sommer und Winter auf die Weide, und trotz oft recht mäßiger Nahrung gedeihen sie vorzüglich; freilich ist so manche Gegend (Asuni) ganz durchwühlt. Nur wenn es allzu knapp draußen bestellt ist, füttert man sie (Bohnen, die von Rüsselkäfern wimmeln; Früchte der Opuntien). Die Mutterschweine werden nachts isoliert (durch eine primitive Rundmauer aus Steinen). Spanferkel (porcheddu) ist das sardische Nationalgericht. — Auffällig ist der Borstenkamm und der Schwanz. — Über die einhufigen Schweine habe ich einiges berichtet im ‚‚Zool. Beob.‘. Oristano, Sardinien, Januar 1914. + b Dr. Anton Krausse: „Splitters““ und „Lumpers“. 109 „Splitters“ und „Lumpers“. Von Dr. Anton Krausse. - Im „Archiv für Naturgeschichte‘“, 1913, A 7, berührt der Re- dakteur Herr Dr. E. Strand in seinen ‚‚Kritischen Bemerkungen zu Arnold Schultze’s Mittteilungen über Papilio Boulleti le Cerf‘ eine Frage von weitgehendster Bedeutung. Im zweiten Absatz seiner Kritik heißt es (l. c. pag. 187): ‚‚Es handelt sich hier um einen Fall von dem alten, immer wiederkehrenden Streit zwischen den beiden Parteien von zoologischen Systematikern, die von den Engländern als ‚„!umper‘‘ bezw. ‚„splitter‘‘ bezeichnet werden. Schultze tritt hier als sehr weitgehender ‚‚lumper‘‘ auf, indem er sämtliche auf seinen 3 Tafeln abgebildeten Formen als eine ‚‚Art‘“ auffassen und auch nicht einmal die Berechtigung von Benennung von Neben- formen anerkennen will, ich dagegen bin hier wie immer ein ‚„split- ter“ gewesen, der auf dem alten bewährten Grundsatz der konse- quenten, logisch denkenden Systematiker: ‚unterscheiden ist besser als zusammenschmeißen‘ fußend von den hier in Frage kommenden Formen 4 unter besonderen Namen und zwar, aller- dings unter Vorbehalt, als Arten beschrieben hatte‘. Dieser ‚‚Streit‘‘ ist von allergrößtem Interesse, er durchzieht die ganze Geschichte der Zoologie, betrifft die tiefsten philosophi- schen Fragen hinsichtlich dessen, was Kant. ‚Vernunft‘ nennt. Gern hätte ich ausführlich darüber gehandelt, indes dazu wäre ein Band erforderlich, und mir fehlt leider die Zeit, ebenso jegliche, Literatur; doch möchte ich hier auf die Bedeutung dieses ‚‚Streites‘ mit einigen Bemerkungen und Zitaten hinweisen. Man kann jede Art eo ipso wieder in Unterarten zerlegen, und nichts hindert mich, diese Unterarten wieder zu zerlegen in Unter- Unterarten und so fort; ja wenn wir die ganze Fülle der Formen kennenlernen wollen, müssen wir das. Ebenso faßt man eine Reihe Arten zu einer Gruppe zusammen, mehrere Gruppen wieder zu einer höheren Einheit, diese höheren Einheiten sagen wir zu einer Untergattung, Untergattungen zu einer Gattung und so fort. — Eine Sache für sich ist, ob alles das mit besonderen Namen zu belegen ist. Hinsichtlich der niederen Einheiten hat sich Prot. Emery geäußert, Entom. Mitteilungen I, 1912, Nr. 6: ‚Ist es für die Wissenschaft wirklich von Interesse, daß alle Formen der In- sekten beschrieben und lateinisch benannt werden?“ Er meint, beschreiben darf man alles, alles aber benennen ist unnütz, über- flüssig, lästig. Ich selber habe hier meine früheren Bedenken fallen lassen, es wird sich von selber eine praktische Grenze ergeben. Dasselbe gilt für die höheren Einheiten. Die Unzuträglichkeiten, die heutzutage durch die Fülle systematischer Arbeit vorhanden sind, werden einst durch Methode und Organisation gehoben wer- den; hier verdient das internationale Institut für Organisation der 2. Heft 110 Dr. Anton Krausse: geistigen Arbeit, ‚Die Brücke“, in München, die größte Sympathie und die eifrigste Unterstützung der Systematiker. — Der ‚Streit‘ der „splitters‘“ und ‚‚lumpers‘“ aber ist nur ein scheinbarer. Denn die beiden Grundsätze sind als bloße regulative Grundsätze zu betrachten, nicht als konstitutive, wie Kant im ‚Anhang zur transzendentalem Dialektik“ (,,Von dem regulativen Gebrauch der Ideen der reinen Vernunft‘) beweist. ‚In der Tat hat die Vernunft nur ein einiges Interesse, und der Streit ihrer Maximen [= sub- jektive Grundsätze, die nicht von der Beschaffenheit des Objekts, sondern dem Interesse der Vernunft in Ansehung einer gewissen möglichen Vollkommenheit der Erkenntnis dieses Objekts her- genommen sind] ist nur eine Verschiedenheit und wechselseitige Einschränkung der Methoden, diesem Interesse ein Genüge zu tun. Auf solche Weise vermag bei diesem Vernünftler mehr das Interesse der Mannigfaltigkeit (nach dem Prinzip der Spezifikation), bei jenem aber das Interesse der Einheit (nach dem Prinzip der Aggre- gation). Ein jeder derselben glaubt sein Urteil aus der Einsicht des Objekts zu haben, und gründet es doch lediglich auf die größere oder kleinere Anhänglichkeit an einen von beiden Grundsätzen, deren keiner auf objektiven Gründen beruht, sondern nur auf dem Vernunftinteresse, und die daher besser Maximen als Prinzipien genannt werden könnten. Wenn ich einsehende Männer miteinander wegen der Charakteristik der Menschen, der Tiere oder Pflanzen, ja selbst der Körper des Mineralreiches im Streite sehe, da die einen z. B. besondere und in der Abstammung gegründete oder auch entschiedene und erbliche Unterschiede der Familien, Rassen usw. annehmen, andere dagegen ihren Sinn darauf setzen, daß die Natur in diesem Stücke ganz und gar einerlei Anlagen gemacht habe und aller Unterschied nur auf äußeren Zufälligkeiten beruhe, so darf ich nur die Beschaffenheit des Gegenstandes in Betrachtung; ziehen, um zu begreifen, daß er für beide viel zu tief verborgen liege, als . daß sie aus Einsicht in die Natur des Objekts sprechen könnten. Es ist nichts anderes, als das zwiefache Interesse der Vernunft, davon dieser Teil das eine, jener dasandere zu Herzen nimmt...... (Kant, 1. c.). Es ist unmöglich, bei Kant einiges aus dem Ganzen heraus- zugreifen; und leider verlangt sein Studium vom Naturforscher (bei dessen moderner Vorbildung) heute besondere Arbeit. (Haben doch sogar die heutige Philosophen oft in grundlegenden Fragen. Kant’s Absichten verkannt. So läßt u. a. Paulsen (Immanuel Kant, Stuttgart 1898) Kant ‚‚beweisen, daß Physik als wirkliche Wissen- schaft, d. h. ein System von allgemeinen und notwendigen Sätzen möglich ist“, wovon bei Kant nicht die Rede sein kann (vergl. L. Goldschmidt, ‚Zur Wiedererweckung Kantischer Lehre‘ 'pag. 50/51], Gotha 1910). Es hilft nichts, wir müssen die „Kritik“ trotz der großen Arbeit uns zu eigen machen. Bezüglich unseres Themas noch einige Worte Kant’s (l. c.): ‚Dem logischen Prinzip der Gattungen, welches Identität postuliert, steht ein anderes, „Splitters‘ und „Lumpers‘‘. 111 nämlich das der Arten, entgegen, welches Mannigfaltigkeit und Ver- schiedenheit der Dinge unerachtet ihrer Übereinstimmung unter derselben Gattung bedarf, und es dem Verstande zur Vorschrift macht, auf diese nicht weniger als auf jenes aufmerksam zu sein. Dieser Grundsatz (der Scharfsinnigkeit oder des Unterscheidungs- vermögens) schränkt den Leichtsinn des ersteren (des Witzes) sehr N Auch äußert sich dieses an der sehr verschiedenen Den- kungsart der Naturforscher, deren einige (die vorzüglich spekulativ sind) der Ungleichartigkeit gleichsam Feind, immer auf die Einheit der Gattung hinaussehen, die anderen (vorzüglich empirische Köpfe) die Natur unaufhörlich in so viel Mannigfaltigkeit zu spalten suchen, daß man beinahe die Hoffnung aufgeben müßte, ihre Erscheinungen nach allgemeinen Prinzipien zu beurteilen.‘ Von welcher Bedeutung gerade in der ‚Morphologie‘ ‚Einheit‘ und ‚„Mannigfaltigkeit‘, ‚‚die gedanklichen Pole, zwischen die wir die Wirklichkeit fassen‘, sind, zeigen die kritischen und historischen Betrachtungen meines 1. Kommilitonen Dr. Max Rauther ‚‚Über den Begriff der Verwandtschaft‘ (Zool. Jahrb., Suppl. XV, 3, Jena 1912), die zu bemerkenswerten Resultaten geführt haben. — Nach Sonderung der Begriffe ‚Verwandtschaft s. str.“ und ‚Affinität‘ heißt es pag. 79/80: „Die Wahrnehmung der von uns einander entgegen gestellten Arten von Ähnlichkeit wurzelt nun offenbar auch in aurchaus verschiedenen Sphären des Geistes: die der Affinität ist mehr Sache der Sinnlichkeit, die der Verwandt- schaft, als Ergebnis des Urteilens und Schließens, Sache des Ver- standes. Je nachdem ob jene oder dieser in der Veranlagung der jeweiligen Interpreten der Natur den Vorrang behauptet, wird sich bei ihnen die Neigung kundgeben, sei es den begrifflichen, sei es den materiellen Bedingungen der Dinge in der Reflexion die größere Wichtigkeit beizumessen. Eine derartige Neigung führt aber oft weiter zu einer Verabsolutierung (oder Substantiierung) der einen der beiden Seiten, von denen aus man die Naturdinge be- trachten kann; derart, daß man diejenigen Eigenschaften, in denen man letztere gleich findet, sie zur Einheit zusammenfaßt, für die wesentlichen, die andere für die akzessorischen oder ab- geleiteten erklärt; denn so fügen sie sich am ehesten dem Be- dürfnis des Verstandes, vom Einem zum Vielen diskursiv fortzu- schreiten. Begriff und Materie sind dann nicht mehr die zwei (dynamischen) Faktoren, in die unsere Reflexion die anschaulichen Individualitäten spaltet; Faktoren, die eine durchaus reziproke Bedeutung haben und die, wo ein ‚Ding‘ denkend festzuhalten versucht wird, gleich notwendig eingeführt und gefunden werden müssen. Der einen Gruppe von Theoretikern liegt nun vielmehr das wahre Sein der Dinge im Begriff, im ‚Innern‘; das Manniıg- faltige, Äußere, wird als dem ‚Wesen‘ fremd, als dessen bloße zufällige Einkleidung, diskreditiert; für die anderen liegt das Wesen umgekehrt in der konkreten Mannigfaltigkeit, dem stetigen körper- lichen Zusammenhang des Erscheinenden, und alle Individuation 2. Heft 112 Dr. Anton Krausse: der Dinge gilt für scheinhaft und venachlässigungswert. — Dies sind die Hauptgegensätze, welche den Ablauf auch der Wissen- schaftsgeschichte beherrschen ... . Gleichwohl sind sie relative Gegensätze; ihr formal Gemeinsames liegt darin, daß sie dem Bedürfnis, das der Erscheinung nach Verschiedene als wesentlich gleich zu verstehen, zu genügen suchen, indem sie zum „Wesen“ ein Moment erheben, das schlechterdings nur begrifflicher (dy- namischer) Art, nicht real sein kann. Wenn sie die wesentliche Übereinstimmung bald in den Begriff, bald in die Materie verlegen, so stabilisieren sie wohl das eine Moment, müssen aber die jeweilige Abweichung der wirklichen individuellen Objekte von diesem durch gesetz- und schrankenlose Veränderungen des anderen korrigieren. — Durch diese Betrachtungsweise wird daher das Einheits- bedürfnis der Vernunft nur sehr unvollkommen befriedigt. Was diese fordert, ist allerdings die Gleichheit des Wesens in allen Dingen. Das Wesen der Dinge kann aber schlechterdings nicht in dem gesucht werden, was doch nur aus den Erscheinungen _ logisch abstrahiert worden, was also inhaltlich stets unter diesen bleibt. Die erste und sichere Quelle unseres Wissens muß daher die Anschauung dcr Erscheinungen sein; denn was als Erschei- nung zur Wirklichkeit gelangt, muß notwendig auch im Wesen ent- halten sein. — Wollten wir aber das Wesen allein aus der indivi- duellen, durch Anschauung aufgenommenen Gestalt lesen, so scheinen wir zu einem endgültigen Verzicht auf die Erkenntnis der Einheit gezwungen zu werden; dann der Gestalt nach sind ja alle Individuen ohne Ende verschieden.‘ So führten uns die ‚‚splitters‘ und ‚„lumpers“ zur Idee des Typus und seiner Metamor- phose, jener ‚höchst ehrwürdigen, aber zugleich höchst gefährlichen Gabe von oben‘, die uns — nach M. Rauther I. c. — ‚‚die Auflösung dieses Konfliktes zwischen Vernunft und anschaulicher Erfahrung zu versprechen scheint“. Oristano, Sardinien, Januar 1914. „Teleologie‘“ und Naturwissenschaft. Von Dr. Anton Krausse. „Leleologie‘‘ scheint den meisten heutigen Naturforschern ein peinliches Wort zu sein. Die Zweckidee aber ist berechtigt, ja natürlich und notwendig, was aber nicht berechtigt ist, das ist der falsche Gebrauch der Zweckidee, sie ist kein ‚„Axiom‘, sondern ‚nur eine Idee‘, sie entspringt aus dem systematischen Bedürfnis der Vernunft und ist von großer (transzendentaler) Be- deutung in der Naturforschung, aber ohne (transzendentale) Anwendung. So wie Kant den Zweckbegriff in der Kritik der reinen Vernunft klargestellt hat, habe ich nichts dagegen einzu- RN „Leleologie‘‘ und Naturwissenschaft. 113 wenden gefunden. Das antipathische Wort hat doch nichts zu bedeuten angesichts Kantscher Untersuchungen. Man würde uns unrecht tun, uns jene landläufigen, dunklen Vorstellungen unter- zuschieben. Es ist daher bei der Wichtigkeit dieses Themas für den Natur- forscher wohl nicht unangebracht, an dieser Stelle die teleologische Idee in ihrer Wichtigkeit und in ihrer falschen Anwendung zu be- handeln. Wenn die Naturwissenschaft den falschen Gebrauch der Zweckidee aufs schäriste bekämpft, so bin ich ganz auf ihrer Seite, denn so ist sie in der Tat allem Forschen gefährlich; wenn die Wissenschaft dagegen der Zweckidee, nach welcher täglich neue Entdeckungen gemacht werden, die unsere Erkenntnis in unge- ahnter Weise fördern, alle Bedeutung und Berechtigung ab- spricht, so kann ich dem nicht beipflichten. Ich bitte deshalb einem der, ja dem größten Naturforscher — Kant — für eine kurze Frist Gehör schenken zu wollen. Wenn es uns heute schon schwer fällt — die ungeheuer ange- wachsene Kantliteratur beweist das, in der ‚jeder Leser seinen Kant‘ hat, indem er seine Gedanken in ihn hineinlegt, und in der sich schon eine umfangreiche ‚Kantphilologie‘‘ entwickelt hat, gerade als ob Kant in uralter, toter Sprache geschrieben hätte — und ungeahnte Mühe und Arbeit kostet, Kants Gedanken nach- zudenken, so ist es um so schwieriger etwas aus diesem System, das einen wahren Organismus darstellt, in dem Alles um des Ein- zelnen und das Einzelne um des Ganzen willen da ist, herauszu- reißen und gar ‚populär‘ darzustellen. Dem naturwissenschaftlich gebildeten Leser aber will ich versuchen darzulegen, was wir billigerweise bei Anwendung des Wortes ‚‚teleologisch“ gedacht haben. Ich bin dann schon zufrieden, wenn die Naturforscher daraufhin nur ihren Begriff revidieren würden. Hier handelt es sich nicht um Überredung; Vernunft hat es hier nur mit sich selber zu tun, und da kann nur Vernunft entscheiden; sie wird sich nicht selber widersprechen. An der Logik hat noch keiner gezweifelt, selbst ein Hume nicht (im Gegenteil er ging sogar soweit, aus ihr die Mathematik ableiten zu wollen). Sie beschreibt das Denken im Urteilen. Gibt der Natur- forscher die Logik als berechtigt zu — die nichts Empirisches ent- hält, da sie von allem Inhalt abstrahiert und nur die Form des Denkens behandelt —, und sollte es gelingen, die teleologische Idee aus diesem von allem Empirischen reinen Quell abzuleiten, dann hat er auch die Berechtigung der ‚Teleologie‘‘ zugegeben. Gelingt es? Was während zweitausendjährigen Herumtappens unter Be- griffen keinem gelungen, gelang Kant; in dieser Entdeckung besteht Kant’s Verdienst um die Menschheit. Er zeigte, daß jeder Urteils- form in der Logik ein Begriff entspricht, diese reinen Begriffe (Kategorien) sind also von vornherein, a priori, dem Erkenntnis- vermögen, dem Verstand, der Vernunft gegeben. Mit diesen Ur- begriffen denkt der Mensch, d. h. sie sind der Verstand. (Dar- Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 2, 8 2. Heft 114 Dr. Anton Krausse: unter findet sich auch der Begriff der Kausalität, den Verworn (‚Allgemeine Physiologie‘ 1909) aus dem Denken „eliminieren“ will, was den Selbstmord der Naturwissenschaft bedeuten würde; darauf möchte ich in einem besonderen Aufsatze zurückkommen.) Nebenbei bemerkt: mit dem bloßen Denken ist nichts getan, denken kann ich, was ich will (die metaphysischen Gaukelwerke zeigen, was das Denken mit den reinen Begriffen leisten kann!); aber denken ist nicht ‚‚erkennen‘!), dazu gehören noch Anschau- ungen, Wahrnehmungen. Verstandesbegriffe dienen also zum Verstehen der Wahrnehmungen, sie sind bloße Formen des Den- kens, des Verstandes, rein a priori. Zur Erkenntnis sind sie also für sich nichts, nur auf Gegenstände möglicher Erfahrung bezogen geben sie Erkenntnis. Der Verstand aber erkennt somit immer nur Bedingtes. Auf diesen Verstandesbegriffen beruhen nun die Vernunftbegriffe?). ‚Die reine Vernunft überläßt alles dem Ver- stande, der sich zunächst auf die Gegenstände der Anschauung oder vielmehr deren Synthesis in der Einbildungskraft bezieht. Jene behält sich allein die absolute Totalität im Gebrauche der Ver- standesbegriffe vor, und sucht die synthetische Einheit, welche in der Kategorie gedacht wird bis zum schlechthin Unbedingten hinauszuführen.‘‘ Diese reinen Vernunftbegriffe ‚betrachten alie Erfahrungserkenntnis als bestimmt durch eine absolute Totalität der Bedingungen. Sie sind nicht willkürlich erdichtet, sondern durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben.‘“ Sie ‚übersteigen die Grenze aller Erfahrung, in welcher also niemals ein Gegenstand vorkommen kann, der der transzendentalen Idee adäquat wäre‘. Sie sind also ‚‚nur Ideen‘; ‚Idee‘ ist also ‚ein notwendiger Ver- nunftbegriff‘“. Darunter findet sich nun auch die teleologische Idee; ihre Berechtigung ist damit erwiesen, ja ihre Notwendigkeit. Die ‚‚Ideen‘‘ sind der Vernunft so natürlich, wie dem Verstande die Kategorien. Die Bedeutung aber der reinen Vernunftidee liegt in folgen- dem. Während die reinen Verstandesbegriffe zur Erkenntnis führen, bewirken die Ideen ‚einen unwiderstehlichen Schein“. Da die Idee der Vernunft natürlich ist, wie eben gezeigt, so kann es 1) So unterscheidet auch Friedrich Eduard Beneke scharf zwischen Denken und Erkennen. Vide Baumann, Gesamtgeschichte der Philosophie, 1903: „„Erkennen ist — nach Beneke — Denken mit empirischer Anschau- ung; alle Wissenschaft ist daher auf Erfahrung, äußere und innere, einge- schränkt. Die absolute Philosophie hat dagegen alles von Anfang bis zu Ende durch bloßes Denken konstruiert, sie ist daher nicht Wissenschaft, sondern Erdichtung.“ 3 2) „Bei Sinnen und Verstand beruhigt sich unser Geist nicht; es tritt noch die Vernunft ein. Diese dringt auf das Unbedingte und die unbedingte Einheit, während der Verstand nur Bedingtes erkennt, und strebt so über alle Erfahrung hinaus. Aber eben dadurch erzeugt sie eine Dialektik, eine Logik des Scheines, sie verwechselt Denken und Erkennen, hält sich an den bloßen Begriff, aber Erkennen ist Begriff mit empirischer Anschauung, welche letztere uns bei allem Unbedingten fehlt.“ Baumann (Kapitel über Kant, pag. 342), 1. c. ‚„„Teleologie‘‘ und Naturwissenschaft. 115 sich nur um ihren falschen Gebrauch handeln, wodurch die ‚‚Idee‘“ so unbeliebt geworden ist. Dieser falsche Gebrauch aber besteht darin, daß man sie für Begriffe von wirklichen Dingen hält; darin besteht der Trug?). Sie beziehen sich eben nicht auf Dinge, sondern nur auf den Verstandesgebrauch. ‚Wie der Verstand das Mannig- faltige im Objekt durch Begriffe vereinigt, so vereinigt die Vernunft ihrerseits das Mannigfaltige der Begriffe durch Ideen‘, die Ver- nunftideen sind von gutem einheimischen (immanenten), aber nicht von überfliegenden (transzendenten) Gebrauch, sagt Kant. Sie sind keine konstitutiven Prinzipien, „so daß dadurch Begriffe gewisser Gegenstände gegeben würden‘, sondern nur Regeln, die die Vernunft dem Verstande vorschreibt. Deutlich dürfte sein, daß wir die Ideen nicht aus der Natur haben. Nein, wir be- fragen die Natur nach diesen Ideen. Darin liegt ihre Bedeu- tung. Und nur so — als regulative Prinzipien! — haben sie für uns Sinn. Ich sehe, wie es nicht gut angeht, in zwei Zeilen dieses Thema zu behandeln, doch soviel dürfte klar sein, daß der ‚„Zweckbegriff‘‘ nichts Unnatürliches, Mystisches darstellt. Was nun die ‚„zweckmäßige Einheit der Dinge‘ betrifft, so sagt diese teleologische Idee nichts weiter, als daß man bei der Er- klärung gegebener Erscheinungen so verfahren soll, „als ob die Reihe an sich unendlich wäre, d. h. in indefinitum‘“, d. h. in un- bestimmte Weite, d. h. man soll nicht an irgendeinem Punkte haltmachen. So ist das Prinzip von großem. Nutzen, schaden kann es jedenfalls niemals, auch wenn man hin und wieder irgendwo nach dem Zweck fragen sollte, wo kein nexus finalis, sondern ein nexus effectivus vorhaden war. Fest steht, daß man beständig nach der teleologischen Regel die Natur befragt, und mit Recht; fragt man nicht beständig nach dem Zweck dieses oder jenes Organs ? Und man wird, weil natürlich, immer weiter fragen. Die Regel bleibt. ‚Denn, obzwar ein Zergliederer eines Irrtums überführt werden kann, wenn er irgendein Gliedmaß eines tierischen Körpers auf einen Zweck bezieht, von welchem man deutlich zeigen kann, daß er daraus nicht erfolge, so ist es doch gänzlich unmöglich, in einem Falle zu beweisen, daß eine Natureinrichtung, es mag sein, welche es wolle, ganz und gar keinen Zweck habe.‘“ — Gegen das Prinzip als bloße Regel, als Idee habe ich nichts einzuwenden. 3) ‚Der reinen Idee kann in der Welt der Objekte nichts adäquat entsprechen; sie ist aus transzendentalen, d. h. formalen Begriffen von der ruhebedürftigen Vernunft erzeugt, ein. Merkstein mit großem Fragezeichen für das Ende unseres Wissens. Unser Verstehen hat hier seine Grenze, vollkommen begreiflich ist hier nichts mehr als die eigene Vernunft, wie sie allen denkenden Menschen zuerteilt ist. Niemals ist es gelungen, der Ver- nunftidee theoretisch ein Objekt zu bestimmen, aber noch mehr: das kann auch nie gelingen, die Vernunft wird dialektisch, wo sie ohne das Steuer der Sinne die Küsten der Erfahrung verläßt.“ L. Goldschmidt, „Zur Wieder- erweckung Kantischer Lehre‘, 1913. *g 2, Heft 116 Dr. Anton Krausse: Wird freilich die teleologische Idee unvernünftigerweise als konstitutives Prinzip genommen, dann haben die Naturforscher allerdings Veranlassung dagegen zu kämpfen. Es sei kurz auch darüber referiert, was Kant über die so entspringenden beiden Fehler ausführt, wenn Vernunft den Boden der Erfahrung verläßt und in den Höhen des Unbegreiflichen schwindlig wird. Den ersten Fehler nennt Kant die ‚faule Vernunft“ (‚ignava ratio“). Hier sieht die Naturforschung an irgend einem Punkte ihre Untersuchung für schlechthin vollendet an, ‚die Vernunft begibt sich zur Ruhe‘ (wo sie doch weiterforschen sollte). So wird die „Idee‘“ dogmatisch genommen; die ‚höchste Intelligenz‘, die alles so weislich geordnet, wird statuiert; darauf ein theologisches System gegründet (Physikotheologie). Da hat es die Vernunft freilich bequem, statt zu forschen, beruft sie sich dann ‚auf den unerforschlichen Ratschluß der höchsten Weisheit‘, und ‚sieht die Vernunftbemühung alsdann für vollendet an, wenn sie sich ihres Gebrauches überhebt‘‘ — ratio ignava. Der zweite Fehler heißt bei Kant ‚‚perversa ratio‘, die „ver- kehrte Vernunft“; er sagt: Statt daß man nach der Idee der systematischen Einheit als einer Regel diese Einheit in der Natur (Naturgesetze) sucht, wird die Sache umgekehrt: die Wirklichkeit einer systematischen Einheit wird im Voraus zu Grunde gelegt, da- durch wird ein intelligenter Urheber ‚‚nötig‘‘, derselbe wird dann „anthropomorphistisch bestimmt“, und dann werden der Natur Zwecke „gewaltsam und diktatorisch‘ aufgezwungen, die doch gesucht werden sollten. Die Natureinheit wird so aufgehoben durch die Teleologie (,‚die bloß dazu dienen sollte, um die Natureinheit nach allgemeinen Sätzen zu ergänzen‘) — ratio perversa —. „‚Teleologie‘‘ als regulatives Prinzip ist wirklich eine harmlose Sache, die recht nützlich und niemals schädlich sein kann. ‚‚Teleo- logie‘‘ hat heute einen schlechten Klang für den Naturforscher, aber nur deshalb, weil ihm immer bloß unvernünftige Teleologen begegnet sind, vielleicht wird er seiner Wort-Antipathie Herr, wenn er die Harmlosigkeit der vernünftigen Teleologie, die ‚nur eine Idee‘, nur eine Regel ist, erkennt. Oristano, Sardinien, Januar 1914. „Entia non sunt creanda sine necessitate“. (Fechners Pflanzenseele usw.). Von | Dr. Anton Krausse. Kant schloß, am Ende des 18. Jahrhunderts, die ‚Kritik der reinen Vernunft‘ mit folgenden hoffnungsvollen Worten! ‚,.. Der kritische Weg ist allein noch offen. Wenn der Leser diesen in meiner Gesellschaft durchzuwandern Gefälligkeit und Geduld gehabt hat, „Entia non sunt creanda sine necessitate.‘‘ 117 so mag er jetzt urteilen, ob nicht, wenn es ihm beliebt, das Seinige dazu beizutragen, um diesen Fußsteig zur Heeresstraße zu machen, dasjenige, was viele Jahrhunderte nicht leisten konnten, noch vor Ablauf des gegenwärtigen erreicht werden möge, nämlich die menschliche Vernunft in dem, was ihre Wißbegierde jederzeit, bisher aber vergeblich, beschäftigt hat, zur völligen Befriedigung zu bringen.“ Was ist trotz Kant im ganzen 19. Jahrhundert kritiklos phantasiert worden! ... Und leider auch von seiten der Naturforscher wird beständig weitertranszendiert ... (Auch wird das immer so bleiben.) So mußte ich jetzt wieder viel von der ‚„Pflanzenseele‘‘ und ähnlichem hören. Derartige Märchen werden ‚dem großen Publi- kum“ als Wissenschaft vorgesetzt. Darüber einige Worte. Die Dis- putation Ende des vorigen und Anfang des jetzigen Jahrhunderts über die ‚Ameisenseele‘‘ und die ‚Bienenseele‘‘ hat viel Klarheit gebracht; das meiste Verdienst dürfte E. Wasmann, S. J., hier haben (dessen philosophische Schulung die der meisten anderen hier be- teiligten Naturforscher zweifellos bei weitem übertrifft). Bethes Theorie, die a. e. den Ameisen alle psychischen Fähigkeiten ab- spricht, wurde zurückgewiesen. ‚Populär‘ ist sie jedenfalls nicht geworden. (Schopenhauers bekanntes Wort ist nicht unsympatisch: „Man muß wahrlich an allen Sinnen blind sein, um nicht zu erken- nen, daß das Wesentliche und Hauptsächliche im Tiere und im Menschen dasselbe ist und daß, was beide unterscheidet, nicht im Primären, im Prinzip, im Archäus, im inneren Wesen, im Kern beider Erscheinungen liegt, ..... sondern allein im Sekundären, im Intellekt, im Grad der Erkenntniskraft, welcher beim Menschen, durch das hinzugekommene Vermögen abstrakter Erkenntnis, genannt Vernunft, ein gleich höherer ist, jedoch erweislich nur vermöge einer größeren zerebralen Entwicklung, also der soma- tischen Verschiedenheit des einzigen Teiles, des Gehirns, und na- mentlich seiner Quantität nach. Hingegen ist das Gleichartige zwischen Tier und Mensch sowohl psychisch als somatisch ohne allen Vergleich mehr.‘‘) Recht „populär“ dagegen ist das andere Extrem geworden. Ohne Kritik teilt man den Tieren die höchsten psychischen Fähig- keiten zu (abstraktes Denken). So lange noch irgendeine Möglich- keit vorhanden ist, . die beobachteten Erscheinungen durch ein niedrigeres Prinzip zu erklären (die klugen Pferde), dürfen nicht sofort hier die höchsten psychischen mensch- lichen Qualitäten herangezogen werden, anderenfalls sind eben den wüstesten Phantasien Tor und Tür geöffnet. Das besagt der alte bewährte Satz der Philosophen: ‚Entia non sunt creanda sine necessitate““. Naturforscher wie Büchner und Marshall haben hier gesündigt. Schlimmer aber sündigten die Philosophen. Sie schrieben sogar den Pflanzen, schließlich den Atomen eine ‚Seele‘ zu. Besonders Fechner beschäftigte sich mit der „Pflanzenseele‘‘ — trotz Kant. Vor mir liegt Baumanns ‚Ge- 2. Heft 118 Dr. Anton Krausse: ‚„Entia non sunt creanda sine necessitate.“ samtgeschichte der Philosophie‘ (Gotha 1903); es dürfte den Naturforscher eigenartig anmuten, was Baumann — in Form eines Extrakts — sagt: ‚Seine (Fechners) Hauptschriften sind: ‚Nanna oder über das Seelenleben der Pflanzen‘; ‚Zend-avesta oder über die Dinge des Himmels und des Jenseits‘ (d. h. von den Sternen- geistern = Engeln)“ etc. etc. (l. c., pag. 398). — Pag. 399 etc. referiert Baumann über Fechners Lehre: ... .. ‚Die Seele als das eigentliche Band des ganzen Leibes ist eigentlich dieser selbst; im engeren Sinne aber ist der Sitz der Seele Gehirn, Rückenmark, Nerven. Der Geist, welcher in den Seelen die für alle gleichen Körpererscheinungen hervorruft, ist Gott; das Gesetz der Wechsel- bedingtheit von Körper und Geist gilt auch für ihn: wie kein menschlicher Gedanke ohne Gehirn, so ist auch kein göttlicher ohne Welt und Bewegung möglich, d. h. im göttlichen Bewußtsein ist ursprünglich die Welt mitgesetzt. Wie aber Körper und Seele immer wechselbedingt sind, so sind auch unter Gott für die kleineren Kreise zusammengehöriger Körper Seelen anzunehmen; so gibt es eine Erdseele oder Erdgeist, so gibt es Sterngeister. Auch die Pflanzen sind beseelt, d. h. haben eine an die Gegenwart gebundene Empfindung und Triebe; alle Gründe gegen die Beseelung der Pflanzen sind nichtig, und die Analogie der Tierseelen verlangt sie. Die unorganischen Körper sind zwar nicht tot, sie sind ja in sich Kraft (und eigentlich Gedanken Gottes), aber immer und völlig schlafend.‘“ Was soll der Naturforscher zu diesen Pflanzenseelen, Erdseelen, Sterngeistern und schlafenden Steinen als Gottesge- danken sagen? Mein alter Satz: ‚„Entia non sunt creanda sine necessitate‘‘ erscheint mir mehr wert als alle diese Phantasien‘). Die Betrachtung eines Amuisengehirns konnte den Natur- forscher (Büchner, Marshall) in der Tat leicht verführen, die höch- sten psychischen Qualitäten anzunehmen, das ist noch verständ- licher als Bethes Verneinung aller psychischen Fähigkeiten (er eugnete nicht nur das ‚‚Lernen‘‘ bei Ameisen, sondern überhaupt Empfindung, Sinneswahrnehmung — trotz aller Sinnesorgane); ins Reich der Mythologie aber gehört die ‚„Pflanzenseele‘‘, die Erd- seele und die Sterngeister aber wollen wir neidlos dem ‚‚Meta- physiker‘ überlassen. — Oristano, Sardinien, Januar 1914. 1) „Wie eine Zufluchtsinsel in dem wüsten Ozeane metaphysischer Spekulationen hat unser Jahrhundert Kantischer Lehre wieder zugesteuert. Die bedeutenden Denker philosophischer Romantik haben. ihren Einfluß auf ihre Zeit geübt; aber nicht um Beherrschung der Geister, sondern um Erkenntnis hat sich theoretische Philosophie zu bemühen, denn die be- scheidenste Wahrheit wiegt mehr als das gleißendste Phantasiegebilde, das der kritische Anhauch umbläst.‘“ Goldschmidt, 1. c. Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Stände usw. 119 Zur Kenntnis der ersten Stände von einigen west-undzentralafrikanischen Heteroceren. Von Arnold Schultze. Hierzu Tafel I-VI. (Fortsetzung.) Fam. BRAHMAEIDAE. 26. Brahmaca bramarbas Karsch. Ent. Nachr. XXI. (1895), Nr. 22, p. 337, T. 1, Fig. 5. Hierzu T. IV u. VI, Fig. 3, 3a. Die Raupen der afrikanischen Brahmaea-Arten sind deshalb ganz besonders interessant, weil sie die weichenZapfen, die die Rau- pen derasiatischen Brahmaea-Arten in den älteren Stadien verlieren, bis zur Verpuppung beibehalten, und zwar in einer Vollkommenheit der Ausbildung, die große Übereinstimmung mit der Anordnung der Tuberkeln bei dem bestentwickelten Saturniiden-Typ zeigt. Hierdurch ist — abgesehen von andern Merkmalen — ein nicht zu verkennender Hinweis auf die nahe Verwandtschaft der Brahmae- iden mit den Saturniiden gegeben. Aber auch eine gewisse Ähnlich- keit mit manchen Notodontiden-Raupen ist vorhanden. Bei der Raupe von Drahmaea bramarbas, wo die Ausbildung der Tuberkeln noch am wenigsten auffallend in Erscheinung tritt, bilden die beiden Reihen von weichen, aber verhältnismäßig spitzen, Dorsalzapfen der Glieder 2—10, gewissermaßen die natür- liche Verlängerung der hier, besonders auf den Gliedern 2, 3, stark ausgezogenen Rückenwulste. Die Rückentuberkeln des 11. Gliedes dagegen sind zu einem scharf abgesetzten fingerförmigen Zapfen vereinigt, der an Länge den Durchmesser des Segmentes nicht unerheblich übertrifft. Als weitere Merkwürdigkeit der Dor- salzapfen verdient hervorgehoben zu werden, daß sie, worauf weiter unten noch eingegangen werden soll, in gewissem Sinne erektil sind. Die übrigen Tuberkeln treten nur in Gestalt kleiner Wärzchen auf. — Die Raupe ist, besonders auf den Rückentuberkeln, mit weichen, äußerst kurzen und feinen Härchen spärlich besetzt. Das höchst abenteuerlich aussehende Tier variiert in der Grundfarbe, wie andere Raupen mit ähnlicher Schutzfärbung, von hellledergelb bis bräunlich violettgrau. Auf diesem Grunde findet sich eine aus zahlreichen und unregelmäßigen kastanien- bis schwarzbraunen Linien und Bändern gebildete achatartige Längs- marmorierung. Die Spitzen der Tuberkeln, um die herum die Marmorierung strahlenförmig angeordnet ist, bleiben von dieser Zeichnung im allgemeinen frei. Am dunkelsten ist die Zeichnung auf dem Rücken zwischen den Dorsalzapfen der Glieder 6—10 und aufdemhintern Teilder Bauchfüße, besondersdererdes9.Gliedes, 2. Heft 120 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten wo sie sich — bei den hellen Stücken am deutlichsten — zu einem dunklen Gürtel nach oben erweitert. Recht bemerkenswert ist die Zeichnung des Dorsalzapfens auf dem 11. Gliede. Er ist dunkel violettgrau und mit zahlreichen kreisrunden hellledergelben Fleck- chen übersät, die vielfach zusammenfließen. In der Mitte jedes dieser Fleckchen steht, meist von einem winzigen schwarzen Punkt markiert, ein kurzes schwarzes Härchen. Die Luftlöcher sind schwarz und unterbrechen durch ihre helle Umgebung einen mehr oder weniger verschwommenen dunkel- braunen Seitenstreifen. Der Kopf ist, je nachdem, ledergelb bis braun, desgleichen die Brustfüße. Ich entdeckte die Raupe von Brahmaea bramarbas inmitten der Regenzeit (Juli) im dichtesten Unterholz des Hochgebirgs- urwaldes bei Bamenda (1500 m ü. M.) an Tylophora sylvatica Decne. (einer in Westafrika weitverbreiteten rankenden Asclepiadacee), wo _ sie infolge ihrer Schutzfärbung schwer zu finden war. Wenn die Raupe kriecht oder frißt, hängen die längeren Rückentuberkeln mehr oder weniger schlaff herunter, wenn sie aber Drohstellung oder Ruhestellung — und zwar diese den Kopf nach unten — einnimmt, werden, offenbar infolge einer besonderen Muskelkontraktion, die Säfte in denZapfen gestaut, so daß diese sich straff aufrichten; hierbei wird das Hinterteil erhoben. In der Ruhestellung streckt die Raupe zudem das vorderste Bauchfuß- paar soweit vor, daß der Kopf und die Brustfüße zwischen diesem verborgen sind. Hierbei wird das vierte Segment so stark nach oben und nach einer Seite herausgepreßt, daß dadurch und durch die hängende Haltung allein die Erektion der vordern Zapfen erklärt wäre. Das Tier hängt dann nur an den drei oder zwei letzten Bauch- fußpaaren. In dieser Stellung verbringt die Raupe die Zeit, in der. sie nicht frißt und ähnelt so täuschend einem trockenen, stark zu- sammengeschrumpften Blatt. Gelingt es dem Tier nicht, einen etwaigen Gegner zu täuschen und berührt man sie, so schlägt sie mit dem Vorderteil hin und her und führt dabei, wahrscheinlich mit den Mandibeln, ein knisterndes Geräusch aus, ganz so, wie das z. B. einige der Lobobunea-Raupen tun. Die Raupe verwandelt sich unter Blättern am Boden zu einer schwarzbraunen Puppe (T. VI, F. 3, 3a), die dadurch ausgezeichnet ist, daß neben dem Cremaster beiderseits nach der Bauchseite zu zwei ziemlich lange warzenförmige Chitinfortsätze stehen. Durch die Unzuträglichkeiten des Transportes, wahrscheinlich kurz vor dem Schlüpfen, starben sämtliche aus den wenigen Raupen erhaltenen Puppen ab. Da indessen eine der Puppen den schon voll- kommen entwickelten und ausgefärbten Falter barg, war die Zu- gehörigkeit zu Brahmaea bramarbas unschwer festzustellen. 27. Brahmaea lucina Drury, Ill. Exot. Ins. III, T. 34, Fig. 1 (1780). | | Die Raupe dieser Art zeigt die Entwicklung der Tuberkeln noch vollkommener als die von bramarbas. Die Zapfen sind durch- Schultze Archiv für Naturgeschichte 80. Jahrg. 1914, Abt.A. Tafel W. } N ı i N ! 4Schultze del. 2.I.Thomas,Lith. Irst, Berlrr. | Schultze: West-und centralafrikanische Heteroceren. N Schultze | Archiv für Naturgeschichte 80. Jahrg. 1914, Abt.A. Tafel V. LI Ihomas.Iik.Inst,Berän . | Schultze: West-ınd centralafrikanische Hetero ceren. es A Rn ee... 3 a 0 Sehultze Archiv für Naturgeschichte. 80. Jahrgang 1914, Abe Tafel V1. Se Be Liehtdruck von Albert Frisch, Berlin W. Schultze: West- und zentralafrikanische Heteroceren. er Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 121 weg länger, etwas dünner und schärfer abgesetzt. Der Dorsalzapfen ‚auf dem 11.Gliede ist viel beweglicher als bei der vorigen Art und kann nach vorne bis auf den Rücken heruntergelegt werden. Die Raupe ist beinahe vollständig schokoladebraun und besitzt einen stark porzellanartigen Glanz. Die Längsmarmorierung ist viel schwächer, und nur bei genauerem Zusehen erkennbar. Der Dorsalzapfen des 11. Gliedes ist bleigrau und gelblich gefleckt. In ihrem Gebaren unterscheidet sich die Raupe der lucina dadurch sehr wesentlich von der bramarbas-Raupe, daß sie die geringste Erschütterung der Futterpflanze sofort mit sehr ener- gischen Bewegungen des auf Glied 11 stehenden Dorsalzapfens quittiert. Sie wurde von mir im April bei Gadjifu (Urwaldtiefland am oberen Croßfluß) ebenfalls an einer rankenden Asclepiadacee, nämlich Ceropegia conrawi K. Sch., und zwar im Sekundärwald, angetroffen. Die Verwandlung erfolgt genau wie bei bramarbas am Boden unter Blättern. Der einzige Falter, den ich aus den er- haltenen Puppen zur Entwicklung brachte, schlüpfte nach etwa dreiwöchiger Puppenruhe am 16. Mai (Beginn der Regenzeit). Er saß, wie die asiatischen Brahmaea-Arten, mit flach dachförmig gelegten Flügeln. Fam. STRIPHNOPTERYGIDAE. 28. (?) Janomima mariana R. White, Ann. Nat. Hist. XII, p- 264 (1843). Bei Holma im Mandara-Gebirge (Nord-Adamaua) traf ich zu Beginn der Trockenzeit auf Bäumen der verschiedensten Arten riesige „Bärenraupen‘, die einer ums Doppelte vergrößerten Pleretes matronula-Raupeglichen. Diese Raupenerreichten eineLängevon ca. 12 cm, bei der Dicke eines Daumens. Das Tier ist tiefschwarz und trägt auf den Wärzchen Kränze von schwarzen, lose sitzenden und stark juckenden Stacheln*), außerdem 8 cm lange schwarze, weiß gespitzte Haare. Der Kopfist schwarz, die Luftlöcher sind blutrot. Die Raupen lagen während der Ruhe quer über dünnen Ästen, wobei sie Vorder- und Hinterteil herunterhängen ließen, und fielen durch die dunkle Färbung weithin auf. Sie waren ziemlich stark von einer roten Milbe besetzt. Die von mir gesammelten erwachsenen Exemplare verwan- delten sich, ohne Futter anzunehmen, in einem zwischen Laub am Boden angelegten lockern Gespinnste zu einer schwarzbraunen Puppe mit porzellanartigem Glanz. Die Falter, welche inmitten der Trockenzeitnach etwa 7Otägiger Puppenruhe schlüpften, entwickelten sich nur unvollständig, lassen aber immerhin erkennen, daß sie entweder zu Janomima marıana oder doch einer nahe verwandten Art gehören. *) Gewisse Janiden-Raupen, die im Urwaldgebiet auf Kräutern am Boden leben, sind von den Eingeborenen wegen der nesselnden Kigen- schaft der Haare außerordentlich gefürchtet. 2. Heft 122 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Fam. NOTODONTIDAE. 29. Hoplitis phyllocampa Trim. Trans. Ent. Soc. Lond. (1909), p. 4, T. I, Fig. 2b—e. In der oben zitierten Arbeit von Aurivillius ist in Textfigur 3 die von mir angefertigte Skizze einer Notodontiden-Raupe verviel- fältigt, die ich nicht zur Entwicklung brachte. Jetzt erkenne ich in der von Trimen (Trans. Ent. Soc. London [1909], p. 4, T. I, Fig. 2b—e) beschriebenen und abgebildeten Raupe von Hophtis phyllocampa dieses Tier wieder. Ich fand diese Raupe bei Yola (Adamaua) an Combretum — der auch von Trimen angegebenen Futterpflanze — wo sie an den jungen Zweigspitzen sitzend mit den erhobenen letzten, auf der Bauchseite blattähnlich gezeich- neten Segmenten täuschend ein junges Blatt nachahmte. 30. Stauropus alchorneae nov. spec. Hiierzu:.1.. VA; Pie, A. Diese neue Art, von der mir ein @ zur Beschreibung vorliegt, ist in der Grundfärbung bräunlichgrau. Kopf, Thorax, Vorder- beine und die Rückenseite der ersten Abdominalringe sind dicht mit hell moosgrünen Haaren durchsetzt. Auf der Oberseite sind die Vorderflügel ziemlich dicht mit braunen und moosgrünen Schuppen bestreut. Außerdem finden sich hier folgende Zeich- nungen: Der wurzelwärts gelegene Teil des Hinterrandes, die Wur- zel und der Vorderrand sind mit moosgrünen, z. T. stark aufge- richteten Schüppchen so dicht bestreut, daß hier die grüne Farbe vorherrscht. Dicht am Ausgang der Rippe 2 und hinter dieser ge- legen in der Mitte der Zelle und am Ende dieser steht je ein aus schwarzbraunen und grünen halbaufgerichteten Schuppen zusam- mengesetzter Fleck, von denen der am Ende der Zelle nierenförmig - ist. Ferner sind saumwärts der Zelle vier schmale, aus einzelnen Fleckchen zusammengesetzte Ouerbinden vorhanden: Eine sehr undeutliche, aus einzelnen schwarzbraunen Schuppen gebildete, dicht hinter der Zelle, eine von grünen halbaufgerichteten Schuppen gebildete w förmig geschwungene, dicht hinter dieser und ziemlich genau über die Mitte verlaufend, weiter ungefähr parallel mit dem Saume eine ebenso gefärbte und schließlich eine bis an die braun- grauen Fransen reichende hellgrüne Saumbinde, die in jedem der Felder die Zeichnung eines griechischen 2 bildet. Diese 2 Zeich- nung ist nach dem Saume zu offen und schwarzbraun ausgefüllt und in den Feldern 7 und 8 zu je einem breiten grünen Wisch wurzelwärts erweitert. Auf den Hinterflügeln, die saumwärts etwas dunkler sind als an der Wurzel, ist die Saumhälfte des Vorderrandes durch schwarz- braune und grüne Härchen und Schuppen verdunkelt und mit einem grünen Saumflecken und einem grünlichweißen, schmalen Quer- fleck gezeichnet. Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 123 Die Unterseite ist einfarbig braungrau und läßt nur in der Saumhälfte des Vorderrandes eine mattockergelbe Aufhellung er- kennen. Die Flügelspannung beträgt 31 mm. Ein 2 Coll. Schultze. Die Raupe fand ich im Urwald bei N’kore (Gebiet des oberen Croßflusses) an dem pappelartigen Laube von Alchornea (Eu- phorbiacee). Sie glich außerordentlich der Raupe von Staurodus fagi und war abgesehen von der geringen Größe von dieser nur dadurch zu unterscheiden, daß die letzten Segmente orangegelb gemischt waren. Die Verwandlung geschah zwischen zwei zu- sammengesponnenen Blättern. Der Falter schlüpfte nach 14 Tagen ‚am 10. V. 1906. Wenn bei irgendeiner Art, so ist man bei Siauropus alchorneae berechtigt, für die systematische Einreihung des Falters die ersten Stände als maßgebend anzusehen. Wahrscheinlich werden später auch die Gattungen Desmeocraera und Sitauropussa, wenn deren Raupen bekannt sein werden, mit Siauropus vereinigt werden müssen. Fam. GEOMETRIDAE. 31. (?) Zamacra flabellaria Heeger. Btr., p.6, Fig.6—11 (1838). Eine Raupe, die ich von derjenigen dieser Art nicht unter- scheiden konnte, fand ich bei Bamenda im Graslandhoch (1500 m ü. M.) an einer Senecio-Art, ohne sie zur Verpuppung bringen zu können. Wenn es sich hier tatsächlich um flabellaria handeln sollte, so würde das Verbreitungsgebiet dieses dem Mittelmeer- gebiet angehörenden Spanners fast bis zum Aquator reichen. Fam. SPHINGIDAE. 32. Acherontia atrobosL. Syst. Nat.ed. X,p.490, Nr. 8 (1758). Die Raupe des ‚Totenkopfes‘‘ habe ich mehrfach im ganzen hier besprochenen Gebiet angetroffen, und zwar fast immer die braune Form. Im Urwaldgebiet fand ich sie an Datura-Arten, in den Steppengegenden Adamauas an der Verbenacee Vilex cuneata, einem der typischen Steppenbäume. Die Falter sind in Kamerun, wohl infolge der raschen Generationsfolge, recht klein und unan- sehnlich. 32. Herse convolvuli L. Syst. Nat. ed. X, p. 490, Nr. 6 (1758). Die Raupe von convolvuli wurde von mir während der Trocken- zeit (Dezember, Januar) in Mengen am Tschadsee auf solchen Feldern angetroffen, auf denen Jdomea batatas gepflanzt war. Im Gegensatz zu unseren Breiten, wo die Raupe eine nächtliche Lebens- weise zeigt, saßen hier die Tiere trotz der enormen Sonnenstrahlung selbst während der Mittagsstunden frank und frei an ihrer Futter- pflanze. Der einzige Falter, ein 2, den ich aus solchen Raupen züchtete, ist klein, sehr hell gefärbt und hat die dunklen Zeichnungen wenig ausgeprägt. 2. Heft 124 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten 34. Acanthosbhinx güssfeldti Dew. Mitth. Münch. Ent.-Ver. IIFP. a0, 1.2.0121. Aurivillius übermittelt (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4, p. 43) eine durch Sjöstedt mitgeteilte Beschreibung von der Raupe des Acanthosbhinx güssjfeldi. Da diese Beschreibung einige Abwei- chungen gegenüber der von mir gefundenen güssfeldti-Raupe zeigt und somit offenbar eine Variabilität in den ersten Ständen auch bei dieser Art — wie bei so vielen anderen Sphingiden — vorliegt, so führe ich die seinerzeit darüber gemachten Notizen hier an: Die von mir gefundene Raupe war graugrün, dunkelgrün geädert und dicht mit kleinen grünen, z. T. gelb gespitzten Dornen besetzt. Diese Dornen erreichen eine bedeutende Länge und Stärke dort, wo sie in dem zitrongelben (Sphingiden-) Schrägstreifen stehen, sind hier zudem gelb gefärbt. Die Dornen sind nicht wıe bei der von Fawcett abgebildeten Raupe des Lodhostethus demolini (Trans. Zool: Soc. London XV, Pt. VI, T. XLVIII, Fig. 7) in der auch bei den Saturniiden angetroffenen regelmäßigen Weise an- geordnet, es ist vielmehr deutlich erkennbar, daß wir es hier mit nichtsanderem zutunhaben, als mit verschieden stark ausgebildeten Hautkörnchen, jener Eigentümlichkeit der Epidermis, die für die Raupen der Ambuliciden so ungemein charakteristisch ist. Die Luftlöcher, der Kopf und der Nachschieber sind hell- braunrot. Ich fand die Raupe Ende der Regenzeit an Bridelia, einer in sekundären Partien oft ganze Bestände bildenden weitverbreiteten Euphorbiacee. Sie verwandelte sich tief in der Erde in eine dünn- schalige rotbraune Puppe, ähnlich der von Fawcett (l. c., Fig. 8) abgebildeten des Lophostethus demolinii. Der Falter erschien nach 31, Wochen. Acanthosphinx güssfeldti ist anscheinend im ganzen Urwald- gebiete verbreitet und scheint durch die Futterpflanze hauptsäch- lich an sekundäre Partien gebunden zu sein. 39. Rhadinopasa hornimanıi Druce, Ent. M. Mag. XVI, p. 268 (1880). Bei der Raupe dieser Art wird es noch weit deutlicher als bei Acanthosphinx, daß die Dornen, die auch sie auszeichnet, nichts sind als umgebildete Körnchen der Haut. Die Raupe ist gekörnelt und dicht quergerunzelt, einzelne der Körnchen sind zu kleinen scharfen Dornen verlängert, mit denen die ganze Haut unregel- mäßig übersät ist; an Stelle des üblichen Sphingiden-Hörnchens auf dem 11. Gliede findet sich ein Büschel von fünf oder mehreren verschieden langen Dornen. Die Grundfarbe ist papageigrün, die zu Dornen umgebildeten Hautkörnchen (einschließlich des Dorn- büschels auf Segment 11) sind pfirsichrot, die Luftlöcher braunrot, Kopf und Nachschieber dunkelfleischfarben. Ich fand die Raupe mehrfach zu Beginn der Regenzeit im Unterholz des Urwaldes an strauchartigen Exemplaren (ob Wurzel- Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 195 schößlingen ?) einer Leguminose mit großen Fiederblättern, mußte aber die Erfahrung machen, daß sie überaus empfindlich und sehr schwer zu züchten ist. Die Zucht gelingt nur, wenn man der zur Verpuppung reifen Raupe die Möglichkeit verschafft, mindestens einen halben Fuß tief in die Erde zu dringen. Wahrscheinlich aber geht das Tier in der Freiheit noch tiefer in die Erde. Vor der Ver- puppung ist die Raupe auffallend unruhig und vermag sich, wenn man sie berührt, 20—30 cm hoch emporzuschnellen. Erst 14 Tage nach dem Eindringen in die Erde erfolgt die Verwandlung in die äußerst dünnschalige, glänzend rotbraune Puppe, die ähnlich der von Lophostethus ist. Sie geht ziemlich sicher ein, wenn man sie aus ihrer Erdhöhle herausnimmt. Der eigentümliche Falter er- scheint nach 10wöchentlicher Puppenruhe. An derselben Futterpflanze, an der ich die Raupe von Rha- dinopasa hornimani fand, traf ich noch zwei andere hierhergehörende Raupenformen an, die ich leider nicht zur Entwicklung brachte, die aber möglicherweise nur Spielarten deroben beschriebenen Form sind. Die eine dieser Formen war dunkelockergelb, die andere hell- grün; bei beiden waren die Dörnchen glänzend blauschwarz. Die grüne Form hatte gelblichbraunen Nackenschild, dunkelwachs- gelben Kopf, braunrote Luftlöcher und Füße, sowie Nachschieber und Afterklappe von eben dieser Farbe. Die Raupe von Rhadinobasa hornimani gehört zweifellos zu den interessantesten der bekannten Sphingidenraupen. Durch die Stellung, die Rothschild und Jordan in ihrer Revision der Sphin- giden den gerade durch ihre Raupen so merkwürdigen Gattungen Rhadinobasa und Acanthosbhinx zueinander und zu anderen Gat- tungen geben, scheint mir bewiesen zu sein, wie unangebracht es ist, bei Aufstellung eines Systems nur die morphologischen Eigen- schaften der Imagines als ausschlaggebend anzusehen. 36. Pseudoclanis postica f. occidentalis Rothsch. u. Jord. Rev. Sphing., p. 222. Die Raupe dieser Form, die ich Anfang Februar im Urwald bei Bascho (Gebiet des oberen Croßflusses) fand, zeigt einige Abwei- chungen von der Beschreibung und Abbildung der postica-Raupe, die Fawcett (Trans. zool. Soc. London XVII, Pt. 2, p. 174, T. VII, Fig. 1) gibt. Die von mir gefundene Raupe ist der vom Smerinthus ocellata ähnlich; grün, gekörnelt mit schrägen Seitenstreifen und zwei Rückenlinien, die aus heller gefärbten Körnchen bestehen. Das Horn ist bleifarben, grünlich gekörnelt;; die Luftlöcher sind leb- haft türkisblau (nicht rot!). Ich fand die Raupe an einem wahr- scheinlich zur Gattung Sparmannia gehörendem Strauch. Der Falter erschien nach 14tägiger Puppenruhe. 37. Phylloxiphia formosa nov. spec. {. Hierzis /T.. ‚VI, Fig..5, 52. Diese schöne neue Art kommt in der Zeichnung der Flügel der Phylloxiphia oberthueri Rothsch. u. Jord. nahe, unterscheidet 2. Heft 126 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten sich im Habitus aber von dieser besonders dadurch, daß Hinter- und Außenrand der Vorderflügel nicht in gleichmäßiger Rundung ineinander übergehen, sondern eine deutliche Ecke bilden; auch ist die Spitze der Vordertlügel weniger deutlich ausgezogen. Kopf und Thorax sind olivbraun, dieser auf der Unterseite, ebenso wie der Hinterleib heller gefärbt (bräunlich olivgelb). An der Basis der Palpen steht jederseits ein Büschel schmutzig-karmin- roter Haare. Die Beine sind dunkelveilbraun, die Vorderbeine auf den Schienen rosarot überhaucht. Die Fühler sind schmutzig- rosarot, deren Zähnchen olivbraun. Auf der Oberseite stimmt die Grundfarbe der Vorderflügel mit der des Kopfes und Thorakalrückens überein. An der Basis steht in F. 1 ein schmaler, saumwärts spitz ausgezogener dunkel- olivbrauner, nach vorne scharf hell rosarot begrenzter Fleck. Ferner finden sich hier in dunklerer Abtönung der Grundfarbe folgende Zeichnungen: ]n der Wurzelhälfte zwei verschwommene, dicht nebeneinander liegende, am Vorderrande wurzelwärts zurück- gebogene Querbinden, dann hinter der Mitte vier Ouerbinden, die, wenn auch am Hinterrande deutlich konvergierend, mit den Quer- binden der Wurzelhälfte bis zur Rippe 4 annähernd parallel laufen, sich dann aber dem Apex nähern. Hierbei werden die drei inneren dieser Binden zunächst undeutlich, erreichen dann aber, sich stän- dig erweiternd, als wurzelwärts offene Bogen den Vorderrand. Die äußerste Ouerbinde, ganz gestaltet wie die entsprechende bei oberthueri, erreicht, bei R. 5 gezackt, als schmale saumwärts rötlich- grau aufgehellte Linie den Apex. Vor diesem am Vorderrande steht ein großer grauschwarzer Fleck. Abgesehen von diesen Zeichnungen sind die Vorderflügel in der hinteren Hälfte, welche etwa durch den Hinterrand der Zelle und die in den Apex auslaufende Linie fast diagonal begrenzt wird, glänzend rötlich violettgrau über- haucht, ausgenommen einen großen verschwommenen Fleck am Analwinkel.e Durch diese Tönung, über die verstreut einzelne schwärzliche Schuppen bemerkbar sind, wird die Bindenzeichnung bei gewisser Beleuchtung deutlicher markiert. Auch der grau- schwarze Subapicalfleck geht wurzelwärts in einen verschwom- menen großen Fleck aus ähnlichen, nur lebhafter rosarot getönten Schuppen über. Der Vorderrand ist schmal orange einge- faßt. | | Die Hinterflügel sind bräunlich karminrot, am Vorderrande blaßockergelb, saumwärts durch graue Schuppen verdunkelt und nach dem Innenrande zu über olivgrau allmählich in schmutzig- ockergelb übergehend. Außerdem findet sich am Außenrande dicht hinter dem Analwinkel ein verschwommener, rötlich N Fleck. Die Fransen sind lebhaft ockergelb. Die Unterseite ist olivgelb. Die Vorderflügel sind hier in der Wurzelhälfte karminrot überhaucht. Von den Binden sind nur die postmedianen dicht vor dem Vorderrande erkennbar, besonders die äußerste (im Apex endende) als fast gerade, dunklere, saum- Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 197 wärts aufgehellte Linie. Im Saumteil sind die Vorderflügel ziemlich dicht mit schwarzen Schuppen bestreut. Die Hinterflügel sind am Innenrande karminrot verdunkelt und lassen hinter der Mitte drei undeutliche dunklere gezackte Ouerlinien erkennen, deren mittelste am besten entwickelt ist. Die Flügelspannung des einzigen mir vorliegenden Stückes, eines d, beträgt 102 mm. Die ausgewachsene Raupe dieses Falters fischte ich im oberen Großflußgebiet Anfang Juni 1905 aus einem Bache auf, so daß es mir nicht möglich war, die Futterpflanze ausfindig zu machen. Das Tier hatte große Ähnlichkeit mit der Raupe von Smerinthus populi und war einschließlich des Hörnchens matt hellgrün; es verwandelte sich tief in der Erde zu einer dünnschaligen braunen Puppe. Der Falter erschien nach ca. 3 Wochen. 38. Deilephila nerii L. Syst. Nat. ed. X, p. 490, Nr. 5 (1758). Die Raupe dieses im ganzen Gebiet anzutreffenden Falters lebt auf verschiedenen Rubiaceen, besonders dem großblättrigen Sarcocebhalus esculentus. Die Augenzeichnung ist nach meinen Beobachtungen niemals blau wie bei europäischen Exemplaren, sondern stets schön pfirsischrot. Die aus dem Urwaldgebiet stam- menden Falter zeichnen sich durch besonders satte Färbung der rosaroten Zeichnungen aus. 39. Nephele accentifera Beauvois, Ins. Afr. Amer., p. 264, T. 24, Fig. 1 (1805). Da mir das Alkoholmaterial, das ich von der Raupe dieser Art besaß — ebenso die dazu gchörenden Aufzeichnungen — ver- loren gegangen ist, kann ich hier nur nur die folgenden kurzen Angaben machen: Die Raupe glich im Habitus derjenigen der folgenden Art. Die Zeichnung war gleichfalls wie bei dieser ange- ordnet und bestand aus weißlichen Schrägstreifen auf bald mehr srünlichem, bald mehr rötlichem Grunde. DieRaupen von Nephele accentifera sind fast das ganze Jahr über in den verschiedensten Altersstadien, angroßblättrigen Ficus-Arten, hauptsächlich jüngeren Bäumchen, anzutreffen. Die Verwandlung erfolgt zwischen zu- sammengesponnenen Blättern auf dem Strauch oder am Boden. 40. Nephele rosae Butl. Proc. Zool. Soc. London, p. 14, Nr. 30 (1875). | Hierzu T. V. Die Raupe dieser Art ist wie die von accentifera auf dem 3. und 4. Gliede beträchtlich aufgetrieben, nach vorne aber stark verjüngt und hat somit den bei den Sphingiden so häufig vorkommenden Habitus der ‚Schweinskopfraupen“. Die Grundfarbe ist ein saftiges Grasgrün, das auf der Rückenseite, besonders der vorderen Glieder, in ein lebhaftes gelbliches Smaragdgrün übergeht. Die Zeichnung besteht aus weißen, bezw. weißlichen verschwommenen Schrägstreifen, die auf den Gliedern 5—7 und 10 am breitesten sind. Zwischen diesem Schrägstreifen ist die grüne Grundfarbe 2. Heft 128 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten stellenweise wolkig verdunkelt. Über die Mitte des Rückens ver- läuft eine veilchenblaue Linie. Die kleinen Luftlöcher sind schwarz, die Brustfüße bräunlich. Der Kopf ist hellgrün, das am Ende kolbig verdickte und in ein feines Spitzchen auslaufende Horn auf dem 11. Gliede ist blaßlila gefärbt und mit rötlich violetten Pünkt- chen bestreut. Ich fand diese schöne Raupe im Gebiet des oberen Croßflusses inmitten der Regenzeit (Anfang Juli) an Urwald-Lianen, die zu der Rubiaceen-Gattung Ourouparia (Uncaria) gehören. Der Falter erschien nach 3 Wochen. 41. Atemnora westermanni Boisd. Spec. Gen. Lep. Het. I, p. 355, Nr. 38 (1875). Die ersten Stände dieser weitverbreiteten Art sind ausreichend bekannt; ich möchte ergänzend hinzufügen, daß ich die Puppe zwischen lose zusammengesponnenen Blättern des Futterstrauches (einer Rubiacee) in etwa Mannshöhe über dem Boden fand. 49. Euchloron megaera L. Syst. Nat. ed. X, p. 492, Nr. 19 (1758). Die Raupen dieses prachtvollen Schwärmers fand ich ım Ur- waldgebiet in einer Form, die von den mir bekannten Beschrei- bungen etwas abweicht. Die von mir gefundene Raupenform ist grünlich silbergrau mit wenigen dunkleren Schattierungen ge- zeichnet; der Augenfleck ist zart violett. Die Raupe von Euchloron megaera ist nicht allzuselten in sekundären Buschpartien an allen Vitis- und Cissus-Arten anzutreffen; sie leidet sehr unter Schma- rotzern. Die Verpuppung erfolgt zwischen zusammengesponnenen Blättern an der Liane oder am Boden. 43. Hippotion celerio L. Syst. Nat. ed. X, p. 491, Nr. 10 (1758). Die Raupe dieser häufigsten Sphingide von Kamerun ist außer- ordentlich polyphag. Außer an Vitis und Cissus-Arten, lebt sie an einer Anzahl von Araceen, darunter Dioscorea, an Balsaminen, Jussieua und anderen Pflanzen. Von den Sphingiden, die während der Dämmerung oft in ganzen Schwärmen die prächtigen Blüten der Cribrum-Arten oder blühende Bäumchen von Carica papaya besuchen, gehören sicher fast 90% zu diesem Schwärmer. a. Hippotion eson Cr. Pap. Exot. III, p. 57, T. 226, Fig. c 1779). Auch bei dieser Art habe ich über die biologischen Verhältnisse der gut bekannten Raupe nur einige ergänzende Angaben zu machen. Obwohl Hidpotion eson viel seltener als celerio ist, be- kommt man seine Raupe, im Urwaldgebiete wenigstens, weit häu- figer als die der anderen Art zu Gesicht, weil abgesehen von den oben erwähnten Pflanzen eine der auffallendsten Unterholzpflanzen, die riesige Aracee Hydrosme (Amorphophallus) ihre bevorzugte Nahrung bildet. Wo man dieses mächtige Blattgewächs in größerer | Menge vorfindet, kann man mit ziemlicher Sicherheit auf die An- Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 129 wesenheit von eson-Raupe rechnen. Meist sind bereits durch die noch zusammengerollten jungen Blätter von Raupen aller Alters- stadien kreuz und quer Gänge gefressen. Wenn sich viele Raupen in die vorhandene Nahrung teilen müssen, werden unter Umständen die saftigen Riesenstengel der Blätter bis auf den Boden abgeweidet. Die relative Seltenheit der Falter ist wohl dadurch zu erklären, daß die Raupen in ganz ungewöhnlichem Maße durch Schlupfwespen und Raupenfliegen zu leiden haben. 45. Theretra cajus f. perkeo Rothsch. u. Jordan. Rev. Sphing., p. 781. Die ersten Stände dieses Schwärmers sind mir zwar unbekannt geblieben, doch möchte ich erwähnen, daß ich die Falter in Adamaua am Spätnachmittage um eine Oldenlandia (Rubiacee) schwärmen sah, die dicht über den Boden kriechend, ganze Rasen bildete. Sollte Oldenlandia tatsächlich die Futterpflanze (oder eine der Futterpflanzen) von Theretra cajus sein, so könnte man das mit als Beweis für die nahe Verwandtschaft dieser Art mit Theretra oldenlandiae (vergl. Aurivillius, Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, p. 27) ansehen. Fam. LYMANTRIIDAE. 46. Argyrosiagma niobe Weym. B.E. Z. 41, p. 89 (1896). Die Puppe dieser Art ist bereits von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4, p. 57) beschrieben worden. Ich selbst habe im Urwald bei Bascho (Gebiet des oberen Croßflusses) die dazu gehörende Raupe gefunden, die ich hierunter beschreibe: Die Raupe von Argyrostagma niobe gleicht durch die Anord- nung der Behaarung auf den ersten Blick derjenigen von Orgyıa antigua. Die Grundfarbe ist graubraun. Auf dem ersten Gliede befinden sich beiderseits zwei nach vorne gerichtete, schwärz- liche Haarbüschel, auf dem 11. zwei hintereinanderstehende. In den Seiten stehen auf jedem Gliede nach außen und unten gerichtete Haarbüschel. Diese sind — abgesehen vom 8. Gliede — bräunlich, auf dem 8. Gliede, das einen weißen Rückenquerfleck trägt, dagegen weiß. Weißlich gemischt sind auch die drei ersten Glieder. Auf den Gliedern 4—7 steht je ein geschlossenes, oben pyramidenförmig zugestutztes Büschel glänzend graubrauner Haare, an dessem Grunde beiderseits ein kleines hellblaues schwarz eingefaßtes, nach innen offenes Halbmöndchen sichtbar ist. Diese Halbmöndchen finden sich indessen auch auf den folgenden Gliedern. Aber auch die seitlichen Büschel und die Bürsten auf Glied 1 und 11 haben an ihrem Grunde ähnliche Halbmöndchen. Der Kopf ist rötlich-braun. Die Raupe lebt polyphag an verschiedenen Sträuchern des Unterholzes im primären Walde. Der Falter erscheint im März nach nur 10tägiger Puppenruhe. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 2, 130 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Fam. ARCTIIDAE. 47. Amphicallia Pactolicus Butl. Proc. Zool. Soc. London 1888, p. 82. Die Raupen dieserArt fand ich 1905 zu Beginn der Regenzeit, gleichzeitig mit den Imagines bei Djutitsa (2000 m ü. M.) im Gras- hochlande, in kleinen Kolonien an einer gelbblühenden krautigen Papilionacee (wahrscheinlich einer Crotalaria). Damals fiel mir gleich eine gewisse Ähnlichkeit dieser Tiere mit der Raupe unserer Euchelia jacobaeae — auch im Gebahren — auf. Ich versäumte da- mals, mir Notizen zu machen, doch kann ich aus der mir vor- liegenden Fawcettschen Abbildung der Raupe von Amphicallia bellatrix (Trans. zool. Soc. London XVII, T. VIII, Fig. 11) soviel ersehen, daß wesentliche Unterschiede zwischen den ersten Stän- dender beiden nahe verwandten Arten nicht bestehen. Meine bei Djutitsa erbeuteten Exemplare stimmen mit den von Ostafrika stammenden Stücken der Amphicallia dactolicus im Berliner zool. Mus. genau überein. Fam. HYPSIDAE. 48. Aganais sbeciosa Drury, Ill. Exot. Ins. 2, T. 5, F. 2 (1773). Zur den von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4, p. 38) gemachten und durch eine vorzügliche Abbildung erläuterten An- gaben über die ersten Stände von Aganais sdeciosa kann ich er- gänzend hinzufügen, daß ich die Raupe am Ficus gefunden habe. Fam. NOCTUIDAE. 49. Chloridea obsoleta (armigera) Fabr. Ent. Syst. 3, I, p. 456 (1793). Die Raupe dieser weit bis ins paläarktische Gebiet hinein ver- breiteten Eule fand ich in Adamaua als Schädling der Anpflan- zungen von Sesamum indicum, wo sie besonders die Blüten und Samenkapseln fraß. Die von mir aus solchen Raupen gezüchteten Falter sind erheblich kleiner und blasser in der Färbung als die aus Europa stammenden Exemplare. 50. Phytometra (Plusia) transfixa WIk. List. XII, p. 884 (1857) Die Raupe dieser Plusie ist grün, beiderseits mit leicht gewell- tem gelblichen, nach obenscharfbegrenzten, nach unten verschwom- menen Seitenstreif, in dem die grauen Luftlöcher liegen. Ober- halb der Luftlöcher steht auf jedem Gliede ein schwarzes, weiß eingefaßtes Wärzchen. Über den Rücken verlaufen beiderseits der Mitte je drei gewässerte, weiße Linien. Der Kopf ist hellgrün. Die Raupe lebt auf einer gelbblühenden, aromatisch nach Weinrosen duftenden Komposite und verwandelt sich in einem dünnen Gespinnst zu einer kleinen hellgrünen auf dem Rücken, den Flügelscheiden und zwischen den Segmenten bräunlichen Puppe mit nur wenig analwärts verlängerter Rüsselscheide. Der Falter erscheint nach 8 Tagen. Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 131 Ich fand die Raupen gegen das Ende der Trockenzeit (Anfang April) auf niedrigen Sandinseln des Benu&, wo inmitten anderer spärlicher Vegetation vereinzelt die geschilderte Komposite stand. 51. Anmua tirhaca (tirrhaea) Cr. Pap. Exot. 1, p. 116, T.CLXXII _ 12. (1779): Die Raupe dieser vom Kap der guten Hoffnung bis zu den Alpen verbreiteten Eule wurde von mirpolyphag.auf verschiedenen Sträuchern der Steppengebiete Adamauas gefunden. Als Kuriosum sei erwähnt, daß eine Raupe dieser Art während meines Lagerlebens in der Steppe die Tasche eines imZelte hängenden Khakirockes zur Verpuppung aufsuchte und hier ihr Gespinnst anlegte, aus dem ich den Falter züchtete. Die in Adamaua vorkommenden Exem- plare dieser Ophiuside sind kleiner und blasser als südeuropäische Stücke. Fam. LIMACODIDAE. 52. Asteria vitilena Karsch, Ent. Nachr. XXII (1896), Nr. 17 23748, Separ::p. 19, ;Nr.! 36: 2 Die Raupe dieser Art, die auffallende Ähnlichkeit mit der von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 3, Nr. 1, p. 11) abgebildeten Raupe der Parasa chapmani zeigt, ist lebhaft gelbgrün, lebt auf verschie- denen Sträuchern, besonders aber auf Trema guineensis und zwar, wie die Mehrzahl der Limacodidenraupen, in ganzen Kolonien, die unter Umständen den heimgesuchten Baum oder Strauch voll- kommen entlaubenkönnen. Die Raupeist,wie allemit Nesselorrganen bewehrten Raupen aus dieser Familie, mit Recht von den Einge- borenen sehr gefürchtet. Es mag hier eingeschaltet sein, daß ich selbst durch die unvorsichtige Berührung einer anderen, nicht bis zumlImago gezüchteten Limacodidenraupe Adamauas — nahe ver- wandt mit der von Aurivillius (l. c., p. 47) abgebildeten — unter fieberartigen Erscheinungen erkrankte. Es sei noch bemerkt, daß die Raupe sehr lange, oft Wochen, im Kokon liegt, ehe sie sich verpuppt. Nur ein ganz geringer Prozentsatz der Raupen liefert Falter, da die ersten Stände bei diesen wie bei fast allen Limaco- didenraupen zum größten Teil mit Schlupfwespen oder Fliegenlarven besetzt sind. 53. Parasa euchlora Karsch, Ent. Nachr. XXI (1895), Nr. 23, 24, p. 366, T. 3, Fig. 6. Die Raupe dieser prächtigen Art ist von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, p. 40) unter Beigabe einer von mir veriertigten flächtigen Skizze besprochen worden. Auch diese durch die prachtvoll türkisblaue Färbung recht auffallende Raupe ist eine „gefährliche Schönheit‘. Abgesehen von respektabeln Giftstacheln, mit denen das Tier bewehrtist, bewirken auch dieleicht abbrechenden Härchen ähnlich wie die der Prozessionsspinner ein unerträgliches langanhaltendes Jucken. Als besonders interessant aus den an genannter Stelle über- mittelten Angaben möchte ich nur diejenigen über die Lebensweise 9% 2. Heft 139 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten der Raupe herausgreifen. Die Tiere halten sich tagsüber in dicht- zusammengedrängten Gesellschaften, unter Laub versteckt, am Fuß der von ihnen heimgesuchten Bäume (Vilex cuneata, Fam. Verbenaceae) auf und kriechen des Abends in prozessionsartiger Anordnung in die Zweige, die sie des Morgens auf dieselbe Weise wieder verlassen. Auch die Raupe von Parasa euchlora hat den dreifachen Schutz durch Schreckfarben, Giftstacheln und Brennhaare nach- stellenden Vögeln gegenüber nötig, da sie, wie all ihre Verwandten, im höchsten Grade Nachstellungen von Schmarotzerinsekten aus- gesetzt ist. Von etwa 30 Raupen erhielt ich trotz aller Sorgfalt nur einen einzigen Falter. Fam. LASIOCAMPIDAE. 54. Chrysodsyche impbarilis Auriv. Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, . 34. ; Die Raupe dieser Art stimmt in der Verteilung der Haare und besonders durch die Gruppierung der Haarpinsel auf dem ersten und letzten Gliede mit der von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 1) abgebildeten Raupe der Chrysopsyche lamani überein. Sie ist recht variabel, denn neben silber- oder graugrün befilzten Raupen kommen auch solche von zitrongelber Färbung vor. Sie lebt in den Steppengebieten Adamauas an Combretaceen, vor allem Terminalia-Arten. Auch der frei an der Oberseite eines Blattes befestigte Kokon ist bald gelb, bald weiß oder schwarzgrau. Wunderbarerweise schlüpften aus dem von mir gesammelten Zuchtmaterial nur 99, dagegen schwärmten die dd, durch viel geringere Größe, ganz andere Form und Farbe ausgezeichnet — wie allgemein bei dieser Gattung — in Scharen um die Kästen, in denen sich ein frisch geschlüpftes ® befand. | 55. Chrysopsyche mirifica Butl. Ann. Nat. Hist. (5) II, p. 458 (1878). Diese Art ist offenbar mit der oben erwähnten Chrysopsyche lamanı sehr nahe verwandt, denn ich kann keine wesentlichen Unterschiede zwischen der Raupe dieser und der von mir ge- fundenen der Chrysopsyche mirifica finden. Die mirifica-Raupe lebt in sekundären Buschpartien des Urwaldgebietes an Alchornea‘ (Euphorbiacee) ; sie sitzt für gewöhnlich frei auf der Oberseite der pappelartigen Blätter, wo sie durch die prächtig zitron- oder gold- gelben Rückenflecken weithin auffällt. Auch diese Raupe befestigt ihr lebhaft gelbes Gespinnst ganz frei auf der Oberseite eines Blattes. Von Chrysopsyche mirifica erhielt ich ebenfalls durch die Zucht merkwürdigerweise immer nur die prachtvollen 99, während ich die unscheinbaren S auf dieselbe Weise erhielt wie bei der vorigen Art. Ich möchte fast glauben, daß die männlichen Raupen entweder ein ganz anderes Aussehen haben als die weiblichen, oder gar eine andere Lebensweise. Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 133 56. Catalebeda producta Walk. List 6, p. 1465 (1855). Ich fertigte von der Raupe dieser Art, die ich zur Regenzeit bei Bamenda (1500 m ü. M.) im Grashochlande an einer zu den Leguminosen gehörenden Liane fand, nach den lebenden Tieren ein sehr genaues Aquarell an, das ich Professor Aurivillius seinerzeit zur Begutachtung zuschickte. Bei einem Vergleich dieses Aquarells mit der von Aurivillius (Ent. Tidskr. 1902, T. 6, Fig. 2) früher ver- öffentlichten Zeichnung und dem zu Stockholm in Alkohol auf- bewahrten, aus dem Küstengebiet (?) stammenden Material stellte sich die überraschende Tatsache heraus, daß die von mir in Anzahl bis zum Falter gezüchteten Raupen sich durch andere Haarbe- kleidung des Körpers von der früher bekannten Form wesentlich unterschieden, obschon die Imagines nicht voneinander verschieden waren. Die von mir gefundenen Raupen besaßen nämlich außer der kurzen stachelartigen Behaarung noch eine ziemlich stark aus- gebildete Bedeckung von langen weichen — schwarzen — Haaren, wie die Raupen vieler anderer Lasiocampiden. Wenn, was ja immer- hin möglich wäre, nicht etwa eine Beschädigung des von Auri- villius untersuchten Alkoholmaterials vorgelegen hat, so wäre hier der interessante Fall gegeben, daß die Raupe ein und der- selben Art bei sonst gleichbleibendem Habitus in den warmen Niederungen eines besonderen Haarschutzes entbehrt, während ein solcher in den kühlen Hochländern zur Ausbildung kommt. 57. Taragama vepanda Hübn. Eur. Schmett. Bomb., F. F. 274, 275, 346 (1827 ?). Von dieser Art fand ich eine einzige spinnreife Raupe in Adamaua an einer Tamarinde. Der daraus erhaltene Falter ist verhältnismäßig klein und blasser als spanische Stücke. 58. Pachypasa bilinea Walk. Cat. Lep. Het. B. M. VI, p. 1425, Nr. 3 (1855). Die Raupe dieser Art, die ich vor 11 Jahren zu Beginn der Regenzeit (Anfang Mai) an Bauhinia reticulata und Anona sene- galensis in Adamaua fand, wurde von mir in einem Aquarell ab- gebildet, das von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, T. 5) veröffentlicht worden ist. Die Vervielfältigung ist hier — im Gegen- satz zu den dort ebenfalls publizierten anderen Raupenbildern — in einem Dreifarbendruck erschienen, der beweist, daß diese Tech- nik für derartige Tafeln absolut ungeeignet ist. Jedenfalls hat Conte (?) in dem von Sonthonnax begonnenen Werk ‚Essai de Classification des Lepidopteres producteurs de Soie‘‘, Bd. XIII (1906—1907) — unter Beifügung einer geradezu als Karrikatur wirkenden schwarzen Reproduktion der genannten Tafel (]. c., T. IX, Fig. 3) — die durch die Ungenauigkeit der Dreifarbendruck- technik hervorgerufenen verkehrten Farben als charakteristisch für die Raupe angegeben (l. c., p. 34). Ich möchte aus diesem Grunde hier eine ausführliche Be- schreibung der Raupe von Pachypasa an der Hand des mir vor- 2. Heft 134 Arnold Schultze: Zur Kenntnis von ersten Ständen usw. liegenden Originalaquarells geben. Die Raupe ist bräunlichgrau, ohne Glanz und fein dunkel längs marmoriert; die Luftlöcher sind weiß. Der Rücken ist ziemlich dicht besetzt mit kurzen stachel- artigen Haaren, dieaufdendreiersten Gliedern glänzend stahlblau,auf den übrigen rotbraun sind. Die Stacheln stehen besonders dicht um die herausstülpbaren, während der Ruhestellung nicht sicht- baren Haarwulste der Glieder 3 und 4. Diese Haarwulste (,,‚tuber- cule‘“ bei Conte (?)) sind orange mit sammetartigem roten Glanz, nicht, wie es in der „Classification“ heißt ‚jaunätre macule de brun au milieu!‘“ Auf dem ersten und letzten Gliede sowie in den Seiten unterhalb der Luftlöcher ist die Raupe dicht und lang fransenartig behaart. Die hier stehenden Haare sind bräunlichgrau, das in der Mitte stehende Haarbüschel auf jedem Gliede dagegen schön veilchenblau, nicht ‚verdätres‘ (!), wie Conte angibt. Pachypasa bilinea scheint es dem Bearbeiter der Classifikation überhaupt angetan zu haben, denn auch die von Aurivillius (l. c. T. 4, Fig. 4) gegebene Abbildung des aus der Raupe gezüchteten Fal- ters, wird von ihm in einer fast humoristisch wirkenden schwarzen „Kopie“ reproduziert. Doch nicht genug damit; es wird, offenbar an der Hand dieser Kopie, aus der das in meiner Sammlung be- findliche Exemplar von Pachydasa bilinea nicht mehr wiederzu- erkennen ist, unter dem Namen Pachypasa ondulosa (sic!) eine neue Art aufgestellt und beschrieben! 59. Gonometa niveoplaga Auriv. Ent. Tidskr. 1899, p. 246, Nr. 72. | Die Raupe dieser Art, die ich bei Bascho im Gebiet des oberen Croßflusses fand, ähnelt der von Odonestis pruni vor allem durch die weitgespreizte fischschwanzartige Haltung der Nachschieber, hat jedoch nicht deren bunte Haarwülste auf der Rückenseite der Glieder 2 und 3. Sie ist recht eigentümlich durch eine Haarbildung, die mir wenigstens nur bei dieser Art begegnet ist. Die Rückenseite, besonders dicht diejenige der drei ersten Glieder, ist besetzt mit einzelnen kurzen schwarzen Stachelhaaren, die aber nicht aufrecht stehen, sondern regellos kreuz und quer gerichtet, dicht anliegen. Der Nachschieber, sowie eine beiderseits dicht oberhalb der Bauchfüße laufende Linie ist mit schuppen- artigen weißgrauen Haaren besetzt, und zwar auf jedem | Glied zu einem Büschel zusammengedrängt, das nach 1) seitwärts und unten gerichtet ist. Auf dem ersten kN un Gliede steht beiderseits je eingroßes Büschel von Haaren mL derselben Farbe, die z. T. einfach, z. T. aber ebenfalls schuppenartig und etagenförmig verlängert sind, wie die Federn in einem Pfauenschweif (Fig. 3). Auf dem 11. Gliede steht ein von vorn nach hinten verlaufender Büschelkamm ° kürzerer ebenfalls schuppenförmiger Haare von dunkelbraungrauer Farbe. Ähnliche Härchen bilden gruppenweise einzelne über die ganze Raupe verstreute Fleckchen. Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 135 Die Brust- und Bauchfüße sind schmutzig weinrot, letztere grauweiß gestreift. Der Bauch ist weiß mit breitem schwarzen Mittelstreifen, der Kopf hellbraun mit dunkleren Zeichnungen, die Luftlöcher sind schwarz. Die Raupe lebt polyphag auf verschiedenen Sträuchern des Unterholzes im primären Urwald. Ich fand sie dort erwachsen Ende Februar bis Anfang März. Sie verwandelt sich in einem, mit den Hautstacheln besetzten Kokon vom üblichen Lasiocam- pidentyp. Der Falter erscheint nach vierwöchiger Puppenruhe. 60. Gastroblakaeis greyi Holl. Psyche VI (1893), p. 519, N224171,,7.20, Fig..4, 5. Von dieser Art ist mir nur der große Kokon bekannt geworden, den ich im Unterholz des Urwaldes bei Bascho an einer Luftwurzel angeheftet fand. Auch dieser Kokon war dicht mit den Stacheln der Raupe besetzt. Der einzige Falter, den ich züchtete, schlüpfte am 22. April, d. h. kurz vor Beginn der Regenzeit. 61. Gastroplakaeis schuitzei Auriv. Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, Pr a1 Bat: 4X Pig. 5. Die (l. c. ausführlich besprochene) Raupe dieser die Steppen- gebiete Adamauasbewohnenden Art schien mir vor allem bemerkens- wert durch den porzellanartigen Glanz der Haut, wodurch die dunkle netzartige Marmorierung auf weißgrauem Grunde besonders scharf hervortrat. Das Tier lebt auf Combretaceen, vor allem aber Terminalia, und verwandelt sich in einem Gespinnst, welches wie das der vorigen Art mit den Dorsalstacheln der Raupe besetzt ist. Fam. HESPERIDAE. 62. Rhobalocampta iphis Drury, Il. Exot. Ins. II, T. 15, F. 3, 4 (1773). Die sehr charakteristische und von Aurivillius (Ent. Tidskr- 1895, T. 2, Fig. 3) ausgezeichnet abgebildete polyphage Raupe habe ich im Unterholz sekundärer Partien oft in Anzahl angetroffen. Der Falter ist eine sehr charakteristische Erscheinung des Urwald- gebietes. . 63. Chapra mathias Fabr. Ent. Syst. Suppl., p. 433 (1798). Die Raupe dieser Art fand ich am Benu& und am Tschadsee- ufer an Gras. Sie war einfarbig grasgrün, ohne irgendwelche Zeich- nung und verwandelte sich zwischen zusammengesponnenen Hal- men in eine langgestreckte hellgrüne Puppe. Der Falter erschien nach nur 7tägiger Puppenruhe. 2. Heft 136 Embrik Strand: Hymenoptera von Ceram, Bali und Perak. (Aus den zoologischen Ergebnissen der II. Freiburger Molukken-Expedition.) Von Embrik Strand. Der Zoologe der II. Freiburger Molukken-Expedition, Herr Dr. Erwin Stresemann, hatte die Freundlichkeit, die von ihm gesammelten Hymenoptera und Arachnida mir zur Bearbeitung anzuvertrauen. Die Hymenoptera führe ich im folgendem auf; die Bearbeitung der Arachnida wird später folgen. — Das Material, inklusive Typen, gehört jetzt dem Deutschen Entomologischen Museum in Berlin-Dahlem. Fam. APIDAE. Gen. Apis L. Apis mellifieca indica F. Ein Ex. von Ceram. Gen. Trigona Jur. Trigona laeviceps Sm. Es liegt eine lange Reihe Arbeiter. vor von K Nord-Ceram, die ihre Bauten in dem Cavum cranii einiger dort gesammelter Schädel angelegt hatten. — Die Fühler sind durchgehends dunkler als sie nach der Originalbeschreibung sein sollten. Exemplare, die wohl wenigstens als Übergangsstücke zur var. clydealis Fr. bezeichnet werden können, finden sich darunter. — Es wird an- gegeben, daß die Art von Burma bis Neu-Guinea vorkommt, ob die Art aber in Burma vorkommt, dürfte noch fest- zustellen sein, denn Bingham, von dem diese Angabe stammt, gibt in seiner „Fauna of British India, Hymenoptera‘“ eine Be- schreibung der von ihm T. laeviceps genannten Art, die mit der Originalbeschreibung nicht ganz übereinstimmt, indem er die Körperlänge auf 4—5 mm angibt und die Beine als ‚rufo-testa- ceous‘ bezeichnet. Gen. Xylocopa Latr. Xylocopa latipes Dr. Zwei O2 und ein $ von Batang Padang-Gebiet (Perak), 300 bis 400 m. Xylocopa bryorum F. Ein $ von Ceram (Nr. 138). Fam. CRABRONIDAE. Gen. Sphex L. Sphex aurulentus FE. Ein Exemplar vom östlichen Mittel-Ceram, das der von Bingham var. ferrugineus F. genannten Form angehört. Hymenoptera von Ceram, Bali und Perak. 137 Fam. VESPIDAE. Gen. Polistes Latr. Polistes Pieteti Sauß. | Vespa analis F. v. tenebrosa Zwei Ex. von Ceram. | Buyss. Polistes marginalis Sauß. | Unıkum von Bali, Tamblang Unikum von Ceram. | (Nr. 61). Gen. V L ı Vespa auraria Sm. pa —- | Unikum von Batang Padang Vespa eineta F. v. affinis F. Tal, Perak, 300-400 m. Zwei Ex. von Ceram. Fam. POMPILIDAE. Gen. Salius F. Salius (Prioenemis) balianus Strd. n. sp. Ein 2 von Tamblang, Bali (Nr. 61a). Die Augen konvergieren unverkennbar gegen den Scheitel und der Vorderrücken stürzt vorn fast senkrecht ab, Merkmale, die für die Gattung Calicurgus Lepell. in Anspruch genommen werden, die Basalader der Vorderflügel ist aber nicht interstitial, sondern entspringt ganz weit vor dem Abschlusse der inneren mittleren Schulterzelle näher der Flügelbasis. Die Art dürfte jedenfalls Calicurgus bipartitus Lepell. von Java sehr ähnlich sein; in der Tat stimmt die Beschreibung (in: Hist. Nat. d. Ins. Hym£n. III, p. 406) mit unserem Exemplar ab- gesehen davon, daß die Spitze des Abdomen hier mit dunkel- rötlichem Toment oder Pubescenz bekleidet ist, was aber Lepelletier beim Verfassen seiner kurzen Beschreibung übersehen haben kann, wegen der goldschimmernden Behaarung des Kopfes erscheinen die nicht so behaarten Antennen etwas blasser, am Endgliede aber leicht geschwärzt, der Hinterrand des Scutellum mit schwarzer, seitwärts verbreiteter Binde, alle Coxen sind unten ganz (I—II) oder fast ganz (III) mit goldgelblichem Toment spärlich bekleidet, die Medianlängslinie des Mesonotum und Scutellum erscheint als eine nur (?) vonder Pubescenz gebildeten erhöhten Linie, die dritte Cubitalzelle ist an der Radialader mehr als halb so lang wie an der entgegengesetzten Seite und überhaupt unverkennbar, wenn auch nicht viel, größer als die zweiteCubitalzelle. Leider gibt Lepelletier auch nicht die Größe seiner Art an; mein Exemplar mißt: Kopf — Thorax 13—14, Abdomen etwa 14, Flügel 25 mm lang; Ihorax so lang wie Tibia III = 10 mm, länger als Metatarsus III = 7 mm. Die beiden hinteren Ocellen sind unter sich weniger als von den Augen entfernt und eine dieser Ocellen vorn tangierende Gerade würde die vordere Ocelle nicht berühren. Die erste rekur- rente Ader mündet in die zweite Cubitalzelle in einer Entfernung von der zweiten Cubitalquerader, die kaum gleich einem Drittel der Länge dieser ist. Die zweite rekurrente Ader ist von der ge- nannten Cubitalquerader um die ganze Länge letzterer entfernt. 2. Heft 138 Embrik Strand: Hymenoptera von Ceram, Bali und Perak. Die dritte Cubitalquerader ist schräggestellt, an beiden Enden gerade, in der Mitte stark, fast knieförmig, gebogen. Die zweite Cubitalquerader ist auf der Marginalader so weit von der ersten wie von der dritten Cubitalquerader entfernt. Pronotum erscheint in Draufsicht mitten nur etwa so lang wie das Ocellenfeld; sein Hinterrand ist seicht bogenförmig oder mitten fast winklig. Scutellum hinten mitten mit einigen langen, schwarzen, senkrecht abstehenden Haaren und ebensolche in größe- rer Anzahl finden sich auf dem Postscutellum. — Krallen mit je einem kräftigen Zahn an der Basis. Salius (Hemipepsis) odin Strand n. sp. Ein @ von Batang-Padang-Tal, Perak (Malayische Halbinsel), 300—400 m (der Batang-Padang ist ein zum System des Perak- Rivers gehöriger Fluß). Schwarz; die Fühler sind von der Mitte des 3. Gliedes an bis zur Spitze hell bräunlichgelb, die Augen braun, die inneren Orbita ganz schmal rötlichbraun; die Flügel an der Basis sowie auf dem Vorderrande in ?/, seiner Länge schwarz, sonst braun mit schwachem rötlichem und gelblichem Schimmer, an der Spitze erscheinen sie am hellsten und zwar bräunlichgelb, ob das auch bei frischen Exem- plaren der Fall ist, kann fraglich sein. Schon durch die bedeutende Größe eine auffallende Art: Kopf + Thorax 23 mm lang, das [bei der Type gekrümmte] Abdomen würde, wenn ausgestreckt etwa 30 mm lang sein, seine größte Breite ist 11, die des Thorax 10 mm; Flügellänge 44 mm; die Hintertibien 16, ihre Metatarsen 10, das erste Tarsenglied III 4,5 mm lang. Der Kopf ist vom Clypeusrande bis zum Scheitel 8 mm lang, die größte Breite ist 9 mm. Die Augen scheitelwärts leicht konver- gierend. Der Vorderrand des Clypeus mitten ganz schwach ein- gebuchtet. Die Reihe der beiden hinteren Ocellen ist ein wenig länger als die Entfernung von den Augen. Letztere sind auf dem Scheitel unter sich um 4 mm entfernt (zum Vergleich sei erwähnt, daß das zweite Geißelglied 5, das dritte 3,2 mm lang ist). — Hinter- rand des Pronotum schwach gebogen; die mittlere Länge des letzte- ren ist größer als die Länge des Ocellenfeldes. — Krallen mit zwei Zähnen, von denen auch der basale ganz deutlich ist. Die zweite Cubitalzelle ist reichlich so lang wie die dritte. Die erste rücklaufende Ader mündet in die dritte Cubitalzelle, allerdings ganz nahe der zweiten Cubitalquerader, die an diesem Ende stark saumwärts konvex gebogen ist. Die zweite rücklaufende Ader mündet in die dritte Cubitalzelle in doppelt so großer Ent- fernung von der dritten wie von der zweiten Cubitalquerader. Die dritte Cubitalquerader ist in ihrer hinteren Hälfte etwa senk- recht auf dem Cöstalrand gerichtet, während die vordere Hälfte wurzelwärts gebogen ist und also mit dem Costalrande einensaum- wärts offenen spitzen Winkel bildet; ihre Länge ist gleich oder Embrik Strand: Lepidoptera aus Kamerun. 139 ein klein wenig größer als die der vierten (distalen) Abscisse der Marginalader. Auf dieser Ader ist die dritte Cubitalzelle um Y/, ihrer Länge länger als die zweite. Die erste Discoidalzelle hat am proximalen Ende einen weiß- lichen, subhyalinen Fleck, der einen schwarzen kommaförmigen Längstfleck einschließt. — Die Tibien III erscheinen oben mitten kahl und flach und diese Fläche wird außen von einer Reihe kräftiger, sägezahnförmiger Erhabenheiten, innen dagegen von einer etwa kammförmig erscheinender, sehr dichter, kurzer, schwarzer, kräftiger Behaarung begrenzt; auf der Außenseite eine Längsreihe kurzer Stacheln. Fam. FORMICIDAE. Gen. Polyrhachis Shuck. Polyrhachis sexspinosa Latr. Zwei Ex. von Ceram. Anmerk.: Außerdem befand sich im Material eine Diptere, Loxoneura sp., von Bali, Tamblang. Lepidoptera aus Kamerun. Gesammelt von Herrn Leutnant von Rothkireh und Panthen. Von Embrik Strand. Schon einmal habe ich in dieser Zeitschrift (Arch. f. Nat. 1914, A.1, p.41—49) über Lepidoptera aus Kamerun, die von Herrn Leutnant v. Rothkirch und Panthen gesammelt und dem Deutschen Entomologischen Museum in Berlin-Dahlem überwiesen waren, berichten können und zwarin Form von Beschreibungen einiger in der betreffenden Ausbeute enthaltenen Novitäten. Im folgenden gebe ich nun eine Übersicht sämtlicher darin vorhandenen Arten unter Angabe der Lokalitäten und Sammelzeiten und Beschreibung der neuen oder sonst irgendwie besonders interessanten Formen. Das meiste stammt aus Duala; auch von Soppo (wird auch Sopo geschrieben) und Dschang sind nicht wenige Arten vorhanden, während von den übrigen Lokalitäten: Mussahe, Lelem und Fong Donera wenig vorliegt. — Im ganzen wird unsere Kenntnis der Lepidopterenfauna -Kameruns durch diese Sammlung wesentlich vergrößert, und sie ist dem Deutschen Entomologischen Museum ein wertvoller Zuwachs. Fam. Syntomididae. Gen. Pseudapiconoma a: ; Pseudapiconoma flavimaculaWIk. ge us Sen Ein Ex. der v. decora Obthr. von Syntomis tomasina Butl. Duala, 22. VII., eins der v. Unikum von Dschang, 22. X1.*) haemalea Holl. ebenda, 7. XI. *) Die römischen, Zahlen geben die Monate an; die Datumangaben sind fast immer annähernd, nämlich nur durch ‚7‘ und „22° angegeben. 2, Heft 140 | Embrik Strand: | Gen. Metaretia WIk. Metarctia invarıia WIk. Unikum von Soppo, 2. I. 1912. Gen. Myopsyche Hamps. Myopsyche miserabilis Holl. Zwei Exemplare von Duala, 22. VII. bezw. 7. X. Bei beiden ist Abdomen stark abgerieben und die weißen Zeichnungen deshalb kaum noch erkennbar; die Bestimmung ist daher ein wenig fraglich. Mvyopsyche Ochsenheimeri Boisd. Je ein Ex. von Duala, 22. IX. und 7. X. -- Nach Hampson wären nur die 2 letzten Abdominalsegmente schwarz, hier dagegen die 3 letzten. Gen. Euehromia Hb. Euchromia lethe FE. Zwei d& von Duala, 7. X. bezw. 7. XI., drei 292 ebenda, 7. XI. Euchromia sperchia Cr. Unikum von Duala, 7.8 Fam. Aretiidae. Gen. Amphicallia Auriv. Amphicallia Pactolica Butl. Dschang, 7. X. (unicum). Gen. Deilemera Hb. Deilemera apicalis WIk. Duala, 22. VII, 22. IX. (4 Ex.). Fam. Noetuidae. Subfam. Agaristinae. Gen. Metagarista WIk. Metagarista maenas H.-Sch. Duala, 7. VII. (un.). Gen. Massaga WIk. Massaga monteirona Bil. Ein $& von Lelem, 23. X. 1912. Gen. Xanthospilopteryx Waller. Xanthospilopteryx Pallida WIk. Ein & von Soppo, III. 1912. Xanthospilopteryx Poggei Dew. Unikum von Soppo, III. Subfam. Noetuinae. Gen. Cyligramma Gn. Cyligramma limacina Gu£r. 2, Ex Duala,e7.. 1% abkone Donera, 24. X. 12. Cyligramma latona Cr. Unikum von Lelem, ‘23. IV. 12. Gen. Acantholipes Led. Acantholibes triangulifera Holl. Unikum von Duala, 7. X. Acantholibes maculiferoides Strand Ein @ von Duala, 22. VII. Be- schrieben im: Archiv für Na- turgeschichte 1914, A °7, p. 41—2. Gen. Polydesma Boisd. Polydesma collutrix Geyer Duala, 7. X. (un.). Gen. Faeidia WIk. „Facıdia‘‘ horrida Holl. Em’s3 von 'Soppo,’1.. 11233. Ich halte es für ziemlich sicher, daß die Artbestimmung richtig ist (cf. Psyche VII., p. 143), nach den Angaben über die Gattung aber von Hampson in seiner Moths of South Africa wird es eine andere Gattung sein. Die Diagnose der Gattung Facıdıa - Lepidoptera aus Kamerun. 141 von Walker stimmt allerdings (in: List Het. Brit. Mus. 33, . 951). n Die Basalhälfte der Vorderflügel mit feinem violettlichem Anflug. Querlinien auf diesen Flügeln sind fast kaum zu erkennen (höchstens nur wenn in schräger Richtung gesehen); der charak- teristische blauschwarze Fleck ist dagegen ganz deutlich und offen- bar ein konstantes Merkmal. Die Spitze der Rippen ist mit einem feinen weißen Punkt bezeichnet; unterhalb der Flügelspitze ist eine aus drei weißlichen Punktstrichen gebildete sublimbale Schräg- reihe. Auch auf dem Hinterflügelsaum sind feine weiße, noch weniger deutliche Punkte auf der Spitze der Rippen vorhanden. Haarbüschel auf dem Abdominalrücken sind nur schwach ange- deutet. Die charakteristischen langgekämmten Fühler sind 16 mm lang bei 24 mm Vorderflügellänge. Gen. Ophiusa (Ochs.) Hamps. 1894. Ophiusa Rothkirchi Strnd. n. sp. Ein $ von Soppo, 3. III. 1912. Flügelspannung 72, Flügellänge 36, Körperlänge 28 mm. | Bei meinem Exemplar sind die Palpen beschädigt; sie sind aber bei Exemplaren im Kgl. Zoologischen Museum, die keinen Namen haben, aber jedenfalls derselben Art angehören, von der gewöhnlichen Form der Ophiusen; das erste und zweite Glied sehr dicht beschuppt und daher dick erscheinend, das zweite Glied über- ragt nicht oder kaum die Mitte der Augen, das dritte Glied ist viel- fach kürzer als das zweite und ragt nur als eine feine Spitze aus dem Ende dieses heraus. Stirn stark gewölbt und zwar ist diese Wölbung in ihrer unteren Hälfte glatt und kahl, was aber Zufall sein kann, wenn es auch bei allen vier mir vorliegenden Exemplaren der Fall ist. — Bewehrung an den Tibien II nicht erkennbar, aber vielleicht in der dichten Behaarung verborgen. Vorderflügel braunschwarz, im distalen Teile des Median- feldes rein schwarz, mit einer violettweißlichen geraden Submedian- querbinde, die am Hinterrande 3,5 mm, in der Mitte zwischen Hinterrand und Zelle 1,5 mm, auf der Mediane 3 mm breit, nach vorn wiederum leicht verschmälert erscheint, am Hinterrande um 11, und am Vorderrande um 12 mm von der Wurzel entfernt ist; ferner mit einer. ebenso gefärbten, linienschmalen, außen schmal bräunlich begrenzten Postmedianquerbinde, die zwischen Hinter- rand und Rippe 3 saumwärts konkav, dann von 3 bis 6 saumwärts konvex stark gebogen ist, um dann fast gerade und fast senkrecht auf den Vorderrand auszulaufen. Das zwischen dieser Binde und dem Saume gelegene Feld ist schattig olivengraubräunlich mit weißlich-violettlichem Anflug und mit einem schwärzlichen Längs- ‚streifen nahe dem Analwinkel, einem schwarzen Schrägstreifen von der Flügelspitze bis zur Rippe 5 und schwärzlichem Anflug des Saumes zwischen der Spitze und der Rippe 2. Die Fransen hell wie das Saumfeld, aber mit zwei undeutlich dunkleren Teilungs- f} 2. Heft 142 Embrik Strand: linien. — Hinterflügel im Grunde ein wenig heller als die Vorder- flügel, insbesondere in der Basalhälfte, mit einer schmalen, ver- loschenen, graugelblichen, fast geraden Medianquerbinde, die als Fortsetzung von der Medianbinde der Vorderflügel angesehen werden kann und einem ebensolchen Saumwisch, der kurz vor der Spitze sich fleckförmig erweitert, an der Spitze schmal unter- brochen ist, sich gegen den Analwinkel erweitert, aber auch ver- loschener wird und daselbst durch einen schwarzen Streifen vom Saume getrennt bleibt. — Unterseite beider Flügel graubraun mit schwarzem Discozellularquerstrich, schmaler schwarzer Sub- medianquerbinde, noch schmälerer und zickzackförmig gebroche- ner schwarzer Postmedianquerbinde und einer ebensolchen, innen dunkler angelegten Sublimbalbinde, während das Saumfeld heller grau, insbesondere im Vorderflügel, ist und eine sublimbale Reihe schwarzer Punkte trägt. Körper oben braunschwarz, unten ein wenig heller. Die Tarsen fein heller geringelt, sonst sind die Extre- mitäten wie der Körper und einfarbig. Gen. Bertulania Strd. n. g. Von Dschang, 22. X., liegt ein $ einer Hypenine vor, deren Bestimmung Schwierigkeiten bereitet hat. Sie ähnelt sehr Aburina sobrina Moeschl., ist aber keine Aburina, denn die Bekleidung der Palpen weicht ab, der Hinterleib überragt den Analwinkel, die Schenkel sind dicht behaart usw.; die Art sobrina ist übrigens schärfer gezeichnet. Das Tier erinnert auch an die Gattung Brachar- ihrum Hamps., die jedoch u. a. durch die Palpen abweicht. — Es ist jedoch zu berücksichtigen, daß Aburina nur im weiblichem Ge- schlecht beschrieben wurde; ganz ausgeschlossen dürfte daher vielleicht doch nicht die Zugehörigkeit sein. Die Palpen sind länger als Kopf- Thorax zusammen und zwar ist das Endglied 3,5, die beiden anderen zusammen 6 mm lang; sie sind ganz dünn, in Draufsicht fast linienschmal erscheinend, in Seitenansicht, weil seitlich zusammengedrückt, ein wenig breiter und zwar ist das zweite Glied an der Basis etwa doppelt so hoch wie an der Spitze, gegen diese sich allmählich verjüngend, während das Basalglied an der Basis am schmälsten ist und das Endglied an beiden Enden leicht verschmälert erscheint, am distalen Ende ist es sogar scharf zugespitzt. Die Beschuppung ist glatt anliegend, nur auf der Oberseite der Mitte des Endgliedes stehen die Schuppen z. T. schräg ab. Die Palpen sind vorgestreckt, das zweite Glied, das nach unten leicht konvex gebogen ist, ist ein wenig schräg nach vorn und oben gerichtet, während das Endglied gerade nach vorn gerichtet ist. — Proboscis kräftig entwickelt. Scheitel glatt anlie- gend beschuppt, Stirn mit einem kurzen, dichten, wenig abstehen- den und abgerundeten Schuppenbüschel. Augen groß, nach unten ganz wenig konvergierend, unter sich, von vorn gesehen, um weniger als ihren horizontalen Durchmesser entfernt. Die Antennen über- ragen die Mitte des Vorderrandes der Vorderflügel und sind zwei- Lepidoptera aus Kamerun. 143 reihig serrat und fein ziliiert, die Zilien gegen die Spitze an Länge all- mählig abnehmend. Thoraxrücken mit langen, schräg abstehenden Schuppen und Schuppenhaaren bekleidet, während der ganze Hinterleib glatt und anliegend beschuppt ist. Die Schenkel sind ziemlich lang und dicht wollig behaart; wenigstens die des I. Paares tragen einen Büschel sehr langer, heller gefärbter Haare, die im allgemeinen unter dem Schuppenkleid verborgen liegen und daher der Beobachtung sich leicht entziehen; sie dürften sicherlich nur beim & vorhanden sein. Die folgenden Glieder sind anliegend glatt beschuppt. — Vorderrand der Vorderflügel fast gerade, die Spitze derselben rechtwinklig, der Saum in und hinter der Mitte leicht bauchig, schmäler als die Hinterflügel, deren Saum, ‚Analwinkel“ und Innenrand fast eine gleichmäßige Krümmung bilden. Die Vor- derflügel sind besonders merkwürdig durch einen stark ent- wickelten Umschlag des Vorderrandes der Basalhälfte, der als ein mitten 3 mm breiten, hinten gleichmäßig gerundeten Lappen den Wurzelteil des Costalfeldes der Unterseite der Vorder- flügel bedeckt und nur beim & vorhanden sein dürfte. Ein ebenso starker, lobusähnlicher Umschlag auf der Unter- seite der Vorderflügel findet sich bei einigen Männchen der Gattung Bertula W]Ik., die von Hampson 1895 mit der Gattung Bleptina Gn. vereinigt wurde; diese Gattung weicht jedoch von der unsrigen auf den ersten Blick u. a. dadurch ab, daß die Palpen über den Kopf zurückgekrümmt sind. Bei einigen Arten von Bertula ıst jedoch der Umschlag viel schmäler. Wenigstens in allen Fällen, wo er breit ıst, dürfte er als Retinaculum funktionieren. Im Vorderflügel entspringt Rippe 3 vor der Ecke, jedoch dieser ein wenig näher als Rippe 2, 4 und 5 sind an der Basis stark genähert, jedoch unverkennbar getrennt, und etwa aus der Ecke entspringend, 6 hinter der Ecke, 7 aus der hinteren Ecke der Spitze der Areola und in den Saum weit hinter der Spitze auslaufend, 8+9 aus der Spitze der Areola, lang gestielt, 8 fast in die Spitze mündend, 10 aus der vorderen Ecke der Spitze der Areola. Im Hinterflügel entspringt 2 fast aus der Mitte der Zelle, 344 aus einem Punkt (Ecke der Zelle), 5 stark genähert, jedoch unverkennbar getrennt, 6+7 ganz kurz gestielt. — Type: Bertulania corticea Strd. n. sp. & dunkel borkbraun; die Flügel mit vereinzelten feinen helleren Schuppen überstreut und mit wenig dunkleren, schattenartigen Querbinden und zwar: eine Sublimbalbinde, die vom Saum um 4—59 mm entfernt und reichlich 1 mm breit ist, subparallel zum Saume verläuft, jedoch insbesondere im Vorderflügel wenig regel- mäßig ist, am distalen Rande einige unregelmäßige weißliche Punkte trägt und im Costalfelde der Hinterflügel unterbrochen ist, sonst aber sich über beide Flügel erstreckt; subparallel zu dieser Binde und etwa 4—5 mm weiter wurzelwärts verläuft eine eben- solche mediane Binde, ebenfalls über beide Flügel, in den Costal- 2. Heft 144 Embrik Strand: feldern jedoch verwischt; im Vorderflügel scheint noch eine dritte solche Binde, etwa in der Mitte zwischen Flügelwurzel und Median- binde, vorhanden zu sein. Unterseite ein wenig heller, alle Flügel mit weißlichem Discozellularpunktfleck und mit einer aus weiß- lichen Punkten gebildeten Postmedianquerreihe, welche der Punkt- reihe am Außenrande der distalen Querbinde der Oberseite ent- spricht, aber deutlicher als letztere erscheint; außerdem lassen sich die den beiden Flügeln gemeinsamen Binden der Oberseite zur Not erkennen. Flügelspannung 48, Flügellänge 25, Körperlänge 22 mm. Fam. Lymantriidae. Gen. Maeroglossum Scop. Gen. Stracena Swh. Macroglossum trochilus Hb. Stracena promelaena Holl. 2 Ex.: Duala, 7. IX., 22. VII. Eın &: von.Duala,; 22. VIII. Gen. Cephonodes Hb. Gen. Dasychira Steph. Cephonodes hylas L. Dasychira cameruna Aur. Un.: Duala, 7. X. Ein 2 von :Duala, 7. IX., halte Gen. Euehloron Boisd. ich für ‚diese. Art, ‚die Hinter: | "gychloron megaera L. flügel sind aber unten ganz einfarbig, was nicht daher zu N kommen scheint, daß das . Gen. Nephele Hb. Exemplar nicht ganz tadellos | Nephele accentifera Beauv. ist. Un.: Sopp0,5..XIH:®: Gen. Nyetemera Hb. Nephele comma Hopff. f. derasa Nyctemera hesperia Cr. cum ab. Rothsch. Jord. (?) eremitana Strand Un.: Soppo, III. 1912. Die Hauptform in zwei Exem- $ plaren von Duala, 7. X. und Fam. Janidae. 22. IX. Die Nebenform von Gen. Phasienecus Butl. Sopp0, 4. I. 13 (Beschreibung | Phasicnecus citrinus Druce in: Archiv für Naturg. 1914, | Duala, 7. XI. (un.). A IB 142). | i f | Fam. Notodontidae. Fam. Hypsidae. Gen. Antheua WIk. | | Gen. Eligma Hb. Antheua olivaceomicans Strand Eligma duplicata Auriv. Duala, 22. IX. Unikum von Dschang, 22, X. Gen. Alenophalera Strand Gen. Hypsa Hb. | Alenodhalera variegata Auriv. Hypsa baumanniana Karsch Duala, 7. X. Soppo, 24. XII. 12. Gen. Anaphe WIk. Fam. Sphingidae. Anaphe venata Btl. (sericea Gen. Acherontia Lasp. Karsch). Acherontia atropos L. Von Duala 3 29, 22. ee und Unikum: Soppo, 1. I. 1913. 118522: Lepidoptera Fam. Geometridae. Gen. Pitthea WIk. -Pitthea continua WIk. Soppo, I. 1912. Gen. Hylemera Butl. Hylemera doleris Plötz Dualarıdc., VL: Gen. Amnemopsyche Butl. Ammemopsyche charmione F. Duala, 22. VII. Gen. Dualana Strand Dualana venihiformis Strand Ein & von Duala, 22. VII. Be- schreibung im: Archiv für Na- turgeschichte 1914, A.1, p. 43. Gen. Boarmia Tr. Boarmia Rothkirchi Strand Ein @ von Duala in Kamerun, 293.X. Beschrieben ın: Archiv für Naturg. 1914, A. 1, p. 44. Fam. Saturniidae. Gen. Ludia Wallgr. Ludia sopponis Strand Ein 2 von Soppo in Kamerun. Beschrieben in: Archiv für Na- turgeschichte 1914, A.1, p.45. Fam. Metarbelidae. Gen. Metarbela Holl. Metarbela reticulosana Strand Duala, 7. VIII. (un.). Fam. Lasiocampidae. Gen. Chrysopsyche Bil. Chrysodsyche mirifica Btl. Duala (22 1X% aus Kamerun. 145 Fam. Limacodidae. Gen. Hyphormoides Strand Hyphormoides obliquestrigata Strand Ein & von‘ Duala, 22. NIE — Beschrieben in: Archiv für Naturgeschichte 1914, A. 1, p. 46. Gen. Ctenolita Karsch Ctenolita argyrobapta Karsch Dusdlar 22° VER Fam. Nymphalididae. Gen. Acraea F. Acraea admatha Hew. Zwei, Ex. Du2la) 29.28, 22. IX. Acraea terpsichore L. Un.: Dschang, 7. XI. Acraea terbsichore L. 2 tr. ad ab. janisca God. Unikum von Duala, 7. VII. Acraea parrhasıa F. v. oppidia Hew. Uns Daala ni. SE Acraea pharsalus Ward 2 Ex.: Soppo III. und X11. 1912. Acraea Karschi Auriv. Zwei Ex.: Dschang, 7. XI. Acraea lycoa God. Un.: Soppe, XII. 12. Acraea Oberthüri Butl. Un: Dualax 22. IX, Gen. Planema Doubl. u. Hew. Planema indentata Butl. Ein 2 von Duala, 22. IX., stelle ich unter Zweiiel zu dieser Art. Die Oberseite stimmt ganz mit der Abbildung von Pl. excısa Butl. in Seitz’ Werk und die Form liegt mir auch als Pl. excısa bestimmt vor. Aber die Hinterflügel haben unten unverkennbar eine hellere Mittelbinde, sind im ziemlich scharf begrenzten Wurzelfelde sehr deutlich dunkler als im Mittelfelde und haben also nicht ‚‚eintönige oder fast eintönige“ Hinterflügel-Unterseite, Krehiv fü : rchiv anssruchle 10 2, Heft 146 | Embrik Strand: weshalb die Art nach der Abteilungsunterscheidung in Seitz’ Werk nicht excisa sein kann, sondern zu der vorhergehenden Abteilung gehören muß; in dieser können aber wohl nur indentata und Pseud- euryta God. u. Salv. in Betracht kommen, von denen letztere bisher im weiblichen Geschlecht unbekannt zu sein scheint. Planema consanguinea Auriv. 1 Ex.: Duala, 22. VIII. Planema camerunica Auriv. Planema consanguinea Aur. tr. ad ab. intermedia Aur. Ein 2 von Duala, 7. X. Unikum: Duala, 7. IX. Planema epaea Cr. cum ab. sublutosa Strd. n. ab. 3 29, Duala, 7.—22. IX., 7. X. — Ein ® von Duala, 7. XI., hat die sonst weißen Zeichnungen schmutzig hell lehmgelblich und stimmt insofern mit ab. lufosa Suff., die dunkle Saumbinde weicht aber nicht von der Hauptformab. Nenne diese Form ab. sublutosa m. Gen. Laehnoptera Doubl. Gen. Preeis Hb. Lachnottera iole FE. Precis octavia Cr. 2 in 4... Duala, Ein © von Dschang.ire x & Von blauen Sublimbalflecken Gen. Antanartia Rothsch.u. Jord. | der Flügel sind kaum noch Antanartia delius Drury Spuren vorhanden, sie sind Je 1 Un.: Soppo, I. 1913 und vielmehr durch grauliche Duala, 7. x. Flecke ersetzt. re p ae Precis octavia Cr. f. amestris Gen. Pyrameis Hb Day ee 8.Ex.: .Duala;ı 7. X., Dschang, Pyrameis cardui L. 7: XL, 799,38 2 Ex.: Dschang, 7. XI., Duala, TS D@]; Precis Westermanni Westw. Can Veran Dee EinsEx:;: Dualar 7 vXE Vanessula milca Hew. Precis clelia Cr. Un.: Dualas. 2% 2&:Duala,7. VII., Dschang, 7.X. Precis pelarga F. f. galami Boisd. Unikum von Dschang, 22. X. — Von der Abbildung i in Seitz’ Werk dadurch abweichend, daß die Binde der Vorderflügel vor und hinter der Rippe2 gleich breit ist; auch im Felde3 und im Costal- felde ist diese Binde breiter als an der Figur und rein weiße Färbung zeigt sie nur in der Dorsalhälfte der Hinterflügel. Die Sublimbal- flecke beider Flügel sind intensiver blau und die Grün schwärzer. Precis milonia Feld. Precis stygia Auriv. 3 Ex.: Soppo, III. 12., Fong | 3 Ex.: Dschang, 7. X., Soppo, Donera, 24.X. 12, ‚Kamerun‘. III. 12: eng Done; 94. x.19: Lepidoptera aus Kamerun. Gen. Salamis Boisd. Salamis parhassus Drury 4 Ex.: Fong Donera, 23. IX. 10., Soppo, 22. XII. 12, Duala, nr 3% kalem, 23: X. 12. Salamis temova Feld. Un: Lalem; 23. LI. 12. Gen. Kallima Westw. Kallima rumia Doubl. u. Westw. 5 dd: Lelem, 23. X. 12, Soppo, a1, 11lL5 12, Gen. Hypolimnas Hob. Hypolimnas misippus L. 2s.Dualar do. x3.7. EX. Hypolimnas salmacıs Drury v. monteironis Druce Sax 2, Duala,. 2.387.929, IX, Soppo, 19. XII. 12. Hypolimnas dubia Pal. v. anthe- don Doubl. | 6b. Ex.: Duala, 22. 1IX., 22. VI, Soppo, 5. I, 26. XII., Fong Donera, 5. XI., Dschang, 7. X. 147 Hypolimnas dubia Pal. v. da- moclina Tr. "3 Ex Soppe, 3. IIT., Duala, Gen. Ateriea Bsd. Aterica galene Brown Unikum von Duala, 7: X. Gren. Cynandra Schatz u. Röber Cynandra opis Drury Un... Duala, 7. IX. Gen. Ergolis Westw. Ergolis Pagenstecheri Suff. (mu- rina Bart.). 3 Ex.: Dschang, 7. X. bis 22. X. Gen. Crenis Boisd. Crenis Boisduvali Waller. Un.: Duala, 7. IX. Crenis amulia Cr. Duala, 2 SH X5190.22: IX: Gen. Neptis F. Neptis nysiades Hew. Un. Duala, 7. X Hypolimnas dubia Pal. f. pr. Neptis melicerta Drury . Ein)Ex.».Soppo, 3. III. 12. 4Ex.: Duala, 7.—22.VII.,7.IX. Nebtis ochracea Neave (var.?) Un. von Dschang, 7. X. Die Originalbeschreibung ist mir augenblicklich nicht zugäng- lich, daß vorliegende Form aber jedenfalls spezifisch identisch mit N. ochracea Neave ist, möchte ich nicht bezwiefeln. Außer durch die ockerfarbigen Zeichnungen beider Flügel weicht sie von Nebtis exaleuca Karsch (cfr. Berl. entom. Zeits. 39, p. 10, Fig. 5) durch folgendes ab: Die beiden Subapicalflecke der Vordertlügel sind nur linienschmal unter sich getrennt und der hintere ist 4 mm lang, die Binde der Vorderflügel ist nicht in der Mitte an der Rippe 2) geteilt und die Breite ist hinter der Rippe 2 etwa so groß wie vor dieser und wurzelwärts ist sie bis zum Hinterrande geradlinig be- grenzt; die Hinterflügelbinde hat eine Breite von 6—7 mm. Flügel- spannung 44, Flügellänge 25 mm. — Von einem in der Ausbeute der Deutschen Zentral-Afrika-Expedition unter Führung Adolf Friedrichs, Herzog von Mecklenburg, vorhandenen, von Grünberg behandelten Exemplar von diesem Formenkreis durch folgendes abweichend: Hinterflügelbinde bei meinem Exemplar breiter, was daher kommt, daß das schwarze Basalfeld schmäler ist, während die Saumbinde bei beiden Formen gleich ist; die Vorderflügelbinde 10* 2. Heft 148 Embrik Strand: ist im Dorsalfelde nicht schmäler als vor der Rippe 2, die beiden subapicalen Flecke sind ein wenig länger, auf der Unterseite der Hinterflügel ist das Basalfeld kaum dunkler als die Mittelbinde (bei dem Exemplar der genannten Expedition dagegen deutlich dunkler als die Mittelbinde). Gen. Pseudaeraea Westw. Es wundert mich, daß Eltringham in seiner Monographie der Gattung Acraea gar keinen Vergleich mit der Gattung Pseudacraea angstellt hat, denn beim praktischen Bestimmen ist es wirklich nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen, ob man eine Pseudacraea oder Acraea vor sich hat. — In der Literatur zu wenig hervorgehoben ist dabei meistens der verschiedene Verlauf der Rippen 10 und 11 der Vorderflügel geworden; wenn beide, und zwar auch 10 ganz deutlich aus dem Vorderrande der Zelle ent- springen, so hat man eine Pseudacraea vor sich, wenn nur 11 aus dem Vorderrande und zwar meistens auch nicht weit von der Spitze der Zelle entspringt, so ist es eine Acraea. Wenn beide ge- nannte Rippen hinter der Zelle gestielt entspringen, so ist es eine Planema. Pseudacraea Theorini Auriv. Ein 2 von Duala, 7. X. — Breite der weißen, ganz geraden, gleichbreiten, scharf begrenzten Subapicalbinde der Vorderflügel 3 mm. Das Median- und Dorsalfeld der Hinterflügel weißlich auf- gehellt, aber weder nach innen noch außen scharf begrenzt, die dunkle Saumbinde kann als etwa 6 mm breit bezeichnet werden. Auf der Unterseite der Hinterflügel erreicht die weißliche Färbung ganz oder fast ganz den Saum; das Wurzelfeld dieser Flügel ist oben wie unten rötlich. Pseudacraea Theorini Auriv. ab. edigeoides Strd. n. ab. Ein 2 von Duala, 7. IX. Diese Form entspricht der ab. 2 efigea Butl. von Ps. eurytus L. insofern, als die Subapicalbinde der Vorderflügel orangegelb ist, während sie in der Färbung der Wurzelhälfte der Vorderflügel ganz mit consanguinea Auriv. übereinstimmt; die ganz verwischte dunkle Saumbinde der Hinterflügel kann bis gegen 4 mm breit bezeichnet werden. Die Subapicalbinde der Vorderflügel ist vorn reichlich, hinten kaum 5 mm breit, scharf begrenzt, erreicht nicht die Rippe 3 und bleibt vom Saume um 3,5 mm entfernt. Flügelspannung 75 mm, Vorderflügel 41 mm. Pseudacraea Theorini Auriv. ab. obtusedentata Strd. n. ab. Ein weiteres, ebenda und gleichzeitig gesammeltes @ zeichnet sich dadurch aus, daß die gelbe Subapicalbinde der Vorderflügel an der Innenseite auf der Rippe 4 stumpf zahnförmig erweitert und daselbst etwa. 7 mm breit, sonst aber etwa 5 mm breit ist. Im Dorsalfelde der Vorderflügel ist ganz spärliche rötliche Beschup- pung vorhanden, die jedoch keine Binde oder Fleck bilden. — Jedenfalls dürfte diese Form mit odscura Neave nahe verwandt sein. Lepidoptera aus Kamerun. 149 Wenn, wie ich glaube, diese drei hier im vorhergehenden be- sprochenen Formen wirklich konspezifisch sind, trotzdem sie, nebeneinander gestellt, ziemlich verschieden aussehen, so wird es zum wenigsten höchst wahrscheinlich sein, daß auch Ps. eurytus und Theorini konspezifisch sind; in der Tat können auch die vor- liegenden Aberrationenz. T. als Übergangsformen betrachtet werden. Pseudacraea semire Cr. 2Ex.: Duala, 7.IX., Lelem Pare, 23. X: 10, Pseudacraea lucretia Cr. 2 Ex: Duala, 22. VII, D.IX. — Ferner 2 Ex. ebendaher, 7. IX. und 22. VIII. der ab. protracta Butl. Pseudacraea striata Butl. Un... Duala, 7. X. Gen. Pseudoneptis Snell. Pseudoneptis coenobita F. 2 Ex.: Duala, 7.—22. IX. Gen. Euphaedra Hb. Euphaedra xvbeie Hew. Ex. Duala, 0. X.00. XL, 7. IX. Euphaedra harpalyce Cr. 4 Ex. von Duala, 7.—22. X, darunter 2 der ab. Jakuma Btl. Eupbhaedra eleus Drury 3 Ex. von Duala, 7. IX. und XL. Ewphaedra vuspina Hew. 2 Ex. von Duala, 7. X. und 7. XT. Euphaedra ceres F. ab. rezia Hew. Zwei & von Duala, 7. X. und 7. IX. stimmen gut mit der Originalabbildung dieser Form und in der Sammlung Staudinger finden sich ganz übereinstimmende Stücke. Von dem in der Über- sichtssammlung afrikanischer Nymphalididen des Kgl. Zoolog. Muse- ums Berlin vorhandenen & dieser Form weichen sie jedoch ab durch schmälere Subapicalbinde (ca. 2,5—3 mm breit), die Submarginal- flecke der Hinterflügel sind bei meinem Exemplar mehr isoliert und schärfer markiert, die weißliche Bestäubung nahe der Basis des Costalfeldes der Unterseite der Vorderflügel ist, insbesondere bei einem Exemplar, reiner weiß, die schwarzen Zellflecke ebenda sind größer und ebenso die Submarginalflecke, die dem Saume näher zu sein scheinen und ein schwarzer Discozellularfleck im Hinterflügel ist nicht vorhanden.. Die Unterseite des in genannter Sammlung vorhandenen @ stimmt eigentlich besser mit insbesondere dem einen der beiden. Determinanda, die Grundfarbe des 2 ist jedoch weniger orangegelblich und ein schwarzer Discozellularfleck im Hinterflügel ist vorhanden; oben weicht aber dies 2 ab durch breitere Subapicalbinde, weniger scharf markierte Submarginal- ‚flecke der Hinterflügel usw. — Auch mit der in Seitz’ Werk als rezia abgebildeten Form stimmen unsre zwei Exemplare, wie ersichtlich, nicht ganz überein. Euphaedva themis Hb. ab. janettoides Strd. n. ab. Ein & von Duala, 7. IX., ein 2 ebenda 7. X. Eine Form, die mit keiner der schon beschriebenen zusammen- fällt, am nächsten aber aureola Kby. stehen dürfte, aber etwa 2. Heft 150 Embrik Strand: intermediär zwischen aureola und janetta ist. Beide Geschlechter zeichnen sich aus durch einen roten Fleck auf der Oberseite der Hinterflügel an der Basis des Feldes 7, dagegen ist in dem Wurzel- teil der Vorderflügel auch keine Andeutung von Rot. Die Sub- apicalbinde der Oberseite der Vorderflügel ist bei den beiden Ge- schlechtern nicht wesentlich verschieden, liegt in den Feldern 3—6, ist vorn zugespitzt und bildet im Felde 6 also nur einen ganz kleinen Fleck, auch hinten ist sie etwas, wenn auch wenig verjüngt. Die hellere Dorsalpartie der Vorderflügel des $ oben ist dunkler und, insbesondere am Hinterrande, weniger ausgedehnt als an der Abbildung in Seitz’ Werk angedeutet, bleibt also vom Analwinkel weiter entfernt. Auch die hellere Partie der Hinterflügel des $ ist dunkler und zwar mehr bläulich als an genannter Figur, nur in den Feldern 4—5 ist grüngelbliche Färbung; ein dunkler Median- querschatten im Costalfelde fehlt. Beim 2 ist auf der Oberseite der Vorderflügel das helle Dorsalield mehr ausgedehnt als an genannter Figur, indem es sich in die Zelle, längs deren Hinterrandes, hinein- erstreckt, daselbst einen tiefschwarzen, mit der dunklen Partie zu- sammenhängenden Fleck teilweise einschließend, ferner bedeckt es die Basis des Feldes 2 in einer Länge von S mm und etwas heller, leicht gelblich angeflogen, als an der genannten Figur. Die schwar- zen Sublimbalilecke der Oberseite der Hinterflügel sind, abgesehen von demjenigen im Felde 2, zusammenhängend und als Flecke kaum noch zu erkennen; die dadurch gebildete schwarze Saum- binde hat vorn eine Breite von etwa 10 mm. — Die Unterseite des $ weicht von derjenigen des aureola $, wie diese durch die Figur in Seitz fixiert ist, dadurch ab, daß das Rote in beiden Flügeln wıe bei vefusta ist, und die schwarzen Diskalflecke der Hinterflügel sind weniger entwickelt, indem in den Feldern 2 und 3 gar keine, in 4 und 5 nur ganz kleine Flecke vorhanden sind, während der Disco- zellularfleck nur als ein schmaler Strich vorhanden ist; durch die größere Ausdehnung des roten Feldes ist der schwarze Fleck des Feldes 7 reduziert worden; ferner ist die Subapicalbinde der Vorder- flügel breiter und mehr orangefarben als sie Seitz abbildet und eine dunkle Saumbinde schließt die Sublimbalflecke ein, die daher weniger scharf hervortreten. Die Unterseite des Q ist wie beim g, jedoch sind im Hinterflügel der Discozellularfleck und der Fleck im Felde 5 größer. — SQ. Von ab. janetta durch u. a. das Vorhanden- sein eines subbasalen schwarzen Zellflecks auf der Unterseite der Vorderflügel zu unterscheiden. — Flügellänge des $ 36, des ? 46 mm. Gen. Euryphene Westw. Euryphene absolon F. Drei 22 von Duala, 23: IX. Alle drei weichen unter sich nicht nennenswert ab, sind aber von der Abbildung von E. absolon @ in Seitz’ Werk erheblich ver- schieden und stimmen besser mit der Abbildung ebenda von E. abesa 2 sowohl was Färbung als Zeichnung betrifft, die gelbe Lepidoptera aus Kamerun. 151 Binde der Hinterflügel ist jedoch am Hinterende schärfer zuge- spitzt, am Proximalrande gerade begrenzt und vorn breiter ab- geschnitten, während der distale Rand gleichmäßig saumwärts schwach konkav gekrümmt verläuft. Auch die Unterseite stimmt gut mit Seitz’ Abbildung von ‚abesa 2 U.“, aber die drei Figuren ‚an der Basis der Zelle der Vorderflügel bestehen aus zwei Ringen (distal!) und einem Punkt oder unvollkommenem Ring (proximal!), die Punkte der postmedianen OQOuerpunktreihe der Hinterflügel sind basalwärts nicht von einem dunklen Haken begrenzt und diese Punkte sind bisweilen ganz verloschen usw. Die Zeichnungen der Oberseite der Vorderflügel sind von denen der E. abesa, 1. c., nicht nennenswert verschieden. Ferner von Duala, 7. VIII. und 22. VII. je ein {. Euryphene mardania F. 2 Ex. Duala, 22. VIII. u.7. IX. Gen. Diestogyna Karsch Diestogyna barombina Auriv. 278, Duala, 22° VII, 7. X.) Diestogyna tadema Hew. 3 292: Duala, 22. VIII., 22. IX. — Die 3 Exemplare weichen unter sich etwas ab und müssen nach der Darstellung von Auri- villius in ‚Seitz‘ zu Zadema gestellt werden, nach dem mir vor- gelegenen Vergleichsmaterial aber wären sie eher zu barombina Aur. gehörig. Ob diese beiden Formen als ‚Arten‘ „gut‘‘ sind, dürfte fraglich sein. — Ein $ vom 7. XI. Diestogyna atossa Hew. Ein & von Dschang, 22. IX. Diestogyna gambiae Feisth. Zwei d&: Duala, 7. X. u. 22. IX. pn. Diestogyna camarensis Ward Bine. Duala, 7. XI. Gen. Cymotho@ Hob. Cymothoe caenis Drury Dt Duala, 22,VII. u.29.1X;; 2 99 ebenda, 7. X.; 12% ab. euthaliordes Ky.ebenda, 22.1X. Cymotho& Beckeri H.-Sch. ugs Duala;, 22, Rn ER; 59. VII: 55929: /Duala, 0.-X;, 7.—22.1X. DieFlügelspannung der Weibchen schwankt zwi- schen 70 und 80 mm. Cymotho& theobene Dbl. Hew. ab. dualana Strand u. f. pr. Die Hauptform (2 22) von Du- ala: 29, 7. VIL.—7. VIII, Sg, 33. VII. u. 22. IX., die Neben- form (19) von Duala, 22. IX. (Beschreibung im: Archiv f£. Naturg. 1914, Al). Cymotho& coccinala Hew. Ein nicht gut erhaltenes $ von Duala, 22. IX. möchte ich zu dieser Art stellen. Cymothoe adelina Hew. 6 22 von Duala, 7. X., 7. IX, DRS DOT VI 2D2. PX. von denen die 3 als tr. ad ab. cor- sandra Druce bezeichnet wer- den können. Cymotho& anitorgis Hew. Ein © von Duala, 22. IX. Gen. Charaxes Ochs. Charaxes zingha Stoll 11.88; Duala, 7.3X 53221 30,22. Re U DON IL 42,99 von Duala, 22. IX. 2. Heft 152 Charaxes eubale Drury Un.: Duala, 22. XIL Charaxes Chanler: Holl. Ein $ von Dschang, 2. X. — Die Type im Berliner Museum verglichen! Charaxes lucretius Cr. 3 &: Fong Donera, 24. X. 12, SEPP0,:14:.1 13, 7:13. Embrik Strand: Charaxes numenes Hew. Ein $ von Soppo, 28. XII. Charaxes varanes Cr.var.vologeses Mab. Un. Duala;)'7 I Gen. Palla Hb. Palla Ussheri Butl. b.Ex: von: Duala,. 7. X 78 Fam. Satyridae. Gen. Melanitis F. Melanitis leda L. v. ajricana Fruhst. 3 Ex e Duala, DIPS Gen. Elymniopsis Fruhst. Elymniopsis bammakoo Westw. Un.: Dschang, 7. X1. Gen. Gnophodes Westw. Gnophodes parmeno Doubl. Hew. | Ein 2 von Soppo, 3. III. 12. Charaxes brutus Cr. v. angustus Gen. Myealesis Hb. Rothsch. Moycalesis sciathis Hew. Un: : "Duala?22. IX, | Zwei O2 von Duala, 7.X.u.7.XI1. Moycalesıs Saussurei Dew. var. camerunia Strd. n. var. Zwei Exemplare von Dschang, 22. X. zeichnen sich dadurch aus, daß die helle Binde der Oberseite schmutzig weißlich und nicht scharf begrenzt ist, dıe Ozellen der Oberseite ganz undeutlich und klein und die weißliche Binde der Unterseite breiter (im Hinter- ilügel 3,5—4 mm, am Hinterrande der Vorderflügel, wo sie außen verwischt ist, noch ein wenig breiter, ferner erscheint sie im Hinter- flügel ganz gerade und gegen den Hinterrand weniger deutlich verschmälert als bei der Hauptform. Mycalesıs asochis Hew. ab. triocelligera Strd. n. ab. Ein d: Duala, 22. VII., ein Q’ebenda, 7. IX. Beide Exemplare zeichnen sich dadurch aus, daß die Unter- seite der Vorderflügel 3 Ocellen besitzt, nämlich außer den gewöhn- lichen in den Feldern 2 und 5 auch noch eine im Felde 4, die kleiner ist und mit derjenigen im Felde 5 in einem gemeinsamen Ring ge- legen ist. Wenn die Form mit 2 Ocellen, wie es von Aurivillius in „Seitz‘‘ getan ist, als die Hauptform betrachtet wird, so möge die Form mit 3 Ocellen den Namen ab. trioeelligera m. bekommen. Gen. Ypthima Westw. Ypthima .albida Butl. ab. argentoides Strd. n. ab. Unikum ($) von Dschang, 22. X. Steht in der Mitte zwischen den Aberrationen Conradsi Strand und argentata Bartel, deren Typen mir beide vorliegen. Ist reichlich - 1195, Duala, THE Charaxes protoclea Feisth. Ein $ von Soppo, 7. 1. 13. Charaxes Doubledayi Auriv. Ein $ von Soppo, 3. 1. 13. Charaxes nichetes Smith Ein &: Duala, 7. XI. Charaxes tiridates Cr. Ein 2: Duala, 22. VIII. — Ein 32.S0ppo, 241.12. Lepidoptera aus Kamerun. 153 so groß wie beide: Flügelspannung 36, Flügellänge 20,5 mm; stimmt oben ziemlich genau mit argentata, indem die dunklen Rand- binden der ab. Conradsi nicht vorhanden sind, sondern diese Binden verhalten sich wie bei argentata, abgesehen davon, daß das Vorder- randsfeld der Vorderflügel etwas stärker dunkel bestäubt ist; wie bei Conradsi sind im Hinterflügel oben je eine Ozelle in den Feldern 2 und 3 vorhanden, dagegen keine im Analwinkel, unten ist ein Analwınkel, 2 und 6 je eine deutliche Ozelle, in 3 Andeutung einer ebensolchen vorhanden. Die ganze Unterseite ist mehr weiß quer- gestrichelt als beide genannte Aberrationen. Die Rippen der Unter- seite der Hinterflügel erscheinen teilweise etwas gelblich. Von der aus Kamerun beschriebenen var. occidentalis Bart. abweichend, indem die Oberseite noch heller ist, die beiden Ozellen der Oberseite der Hinterflügel fast gleich groß sind (größer als die kleinste und kleiner als die größte von occidentalis), die der Unterseite erheblich kleiner und auch nicht so scharf markiert, die ganze Unterseite im Grundedunkler als bei occidentalis. Die Flügelspitze ist schärfer als bei der Type vonoccidentalis,wasaberein Geschlechtscharakterseinkann. Ypthima doleta Kirby cum ab. dschangensis Strnd. n. ab. Ein & von Dschang, 22. X., stimmt ziemlich gut mit der eben- falls aus Kamerun beschriebenen Y. doleta ab. tripunctata Strnd., ist jedoch ein wenig größer (Flügelspannung 36 mm) und im Anal- winkel der Oberseite der Hinterflügel ist keine Ozelle vorhanden. Möge den Namen dschangensis m. bekommen. Ein weiteres Exemplar (von Fong-Donera, 24. X. 12) stimmt mit der ab. tripunctata mit der Ausnahme, daß auf der Oberseite der Hinterflügel keine Ozelle im Felde 3 vorhanden ist. Von ab. defecta Strnd. abweichend durch geringere Anzahl Ozellen. — Dürfte wohl der Hauptform zuzurechnen sein. Fam. Danaididae. Danarda petiverana Doubl. Hew. Gen. Danaida Latr. | Danaida chrysippus L. Un.: Lelem, 23. X. 12. ZweiExemplarevonDuala,7.X., | Danaida Morgeni Honr. von denen das eine alcibpus | 2 Ex.: Fong Donera, 24. X.; Cr.; von letzterer auch eins Lelem, 23. X. von Lelem, 23. X. | Fam. Pierididae. Pieris piega Boisd. Ein & von Soppo, III. 1912. Das Exemplar stimmt genau mit einem ebenfalls aus Kamerun stammenden, im Kgl. Zoolog. Museum Berlin vorhandenen, von Aurivillius als ‚‚Pieris pigea $ var.?‘“ bestimmten Exemplar über- ein. Die Flügelspannung ist 51 mm (Flügellänge 30 mm), Hinter- flügel mit winzig kleinen und doch scharf markierten schwarzen Saumpunkten; unten haben die Hinterflügel Andeutung je eines schwarzen Sublimbalpunktes in den Feldern 3 und 5. Unterseite der Hinterflügel und die Spitze der Vorderflügel glänzend rahmgelb. 2. Heft 154 Embrik Strand: Gen. Leptosia Hb. Gen. Catopsilia Hb. Leptosia medusa Cr. ab. imma- ah en ie E, culaia Auriv. : Gen. Mylothris Hb. Unikum von Duala, 22. IX. Mylotkmslehluris 8. Leptosia alcesta Cr. ab. nuptilla | Un.: Duala, 22. VIII. Auriv. Mylothris hılara Karsch Un. von Mussahe. Un.: Duala, 7. XI. Mylothris sagala Sm. v. Knutsoni Auriv. Zwei 92 von: Mussabe und Soppo, I. 1913. — Die schwarze Saumbinde der Vorderflügel ist ein wenig schmäler und innen tiefer gezackt als an der Abbildung in Seitz’ Werk (T. 11, Serie D) dar- gestellt. Mylothris rembina Plötz ab. subfusa Crowl. Ein $ von Duala, 7. X. Ist schlecht erhalten, durch Vergleich mit der Staudingerschen Sammlung aber, in welcher Exemplare, die als Crowleys Typen etikettiert sind, sich finden, ist die Richtig- keit der Bestimmung bestätigt worden. In ‚Seitz‘ hat Aurivillius diese Form ganz übersehen, in seinen Rhopalocera Aethiopica führt er sie als einfaches Synonym an. Daß letzteres nicht geht, zeigt ein Vergleich der von Aurivillius als rembina in Seitz abgebildeten Form mit den Abbildungen der subfusa in Trans. Ent. Soc. London 1890, T. 18, Fig. 3—4. — Die Bearbeitung von Aurivillius in Seitz’ Werk hat hier wie sonst den großen Mangel, daß er keine Synonyma angibt. Gen. Terias Swains. Terias Desjardinsi Boisd. Unikum von Dschang, 22. XI. — Stimmt nicht ganz genau mit irgendwelcher der in ‚Seitz‘ abgebildeten Formen. Terias brenda Doubl. Hew. Un: Dualar 22. VI Terias senegalensis Boisd. Je ein Ex. von Dschang, 7. XI. und Duala, 22. VII. — Ein ? der f. bisinuata Butl. von Soppo, III. 12. Gen. Teracolus Swains. Teracolus evippe L. ab. pulveratula Strand Un. Daala, 2X. Fam. Lyeaenidae. | Gen. Epitolina Aur. Gen. Pseuderesia Butl. | ie. RT, Kby. v..cor- Pseuderesia libentina Hew. v. CIE IR zerita Plötz Un;;: Duala, T. IX. 2 Ex. 2Dualal 22’ Sa Gen. Telipna Aur. Pseuderesia minium Druce 1910. | Telipna sangwinea Plötz _ Unikum: Duala, 7. X. 9 Ex.: Duala, 22. VIII., 22. IX. a Lepidoptera aus’ Kamerun. 155 Gen. Pentila Westw. Gen. Larinopoda Butl. Pentila telesippe Grbg. Larinopoda lircaea Hew. 3 Ex.: Duala, 22. VIl., 7. X. | Ein Exemplar von diesem Weiß- Ob telesibpe Grbg. und elpinice ling unter den „Bläulingen“: Grbg. spezifisch verschieden Duala, 22. VII. sind, scheint mir recht fraglich zu sein. Gen. Mieropentila Auriv, Micropentila catocala Strnd. n. sp. Unikum von Duala, 7. X. Flügelspannung 21 mm. Vorderflügellänge 11 mm. — Ähnelt M. alberta Stgr., ist aber unten weniger gezeichnet. — Ferner mit M. mabangı B.-B. (in: Ann. Mag.Nat.Hist. (7), XIV (1904), p. 226) verwandt, aber die Unterseite ist weniger gezeichnet, beide Flügel haben breite orangegelbe Querbinde, die Größe ist geringer usw. — Körper schwarz, unten nicht oder wenig heller. Palpen oben und an der Spitze schwarz, sonst hellgelb. Beine schwarz, gelblich ge- zeichnet. Beide Flügel matt schwarz, oben mit einer orangegelben Querbinde, die an der Mitte des Hinterrandes der Hinterflügel schmal anfängt, sich von dort linienschmal auf dem Rande bis fast zur Wurzel erstreckt, nach vorn sich aber als eine mitten gerade und daselbst bis 2,5 mm breite, subparallel zum Saume verlaufende, auf dem Vorderrande stark verschmälerte Binde erstreckt, auf dem Vorderflügel bei derselben geringen Breite übergeht, nach vorn sich bis zur Rippe 4 allmählich und schwach erweitert (bis ca. 2 mm Breite), dann plötzlich bis zu !/, verschmälert wird und bei dieser Breite gerade und fast senkrecht auf den Vorderrand ausläuft, daselbst um 4,5 mm von der Flügelspitze entfernt. Während der Außenrand der Binde im Hinterflügel so ziemlich eine gleichmäßige, mit dem Saume parallele Krümmung bildet, erscheint der Außen- rand der Binde im Vorderflügel mitten fast winklig gebrochen. Auf der Unterseite ist die Binde wie oben, bloß ein wenig heller; im Saumfelde sind zwei Reihen feiner gelblicher Ouerstriche, die wohl mitunter ganz undeutlich sein werden, vorhanden und ähn- liche, aber noch weniger deutliche Striche lassen sich in der Basal- hälfte wenigstens der Hinterflügel erkennen. Flüchtig angesehen zeigt die Unterseite kaum andere Zeichnungen als die Querbinde. Gen. Epitola Westw. Epitola leonina Stgr. Je ein & von Duala, 22. VII. und 22. VII. Die Identität ist durch Vergleich mit der Type festgestellt. — Da die hiermit verwandten Arten schwer zu unterscheiden sind, . möge folgende Beschreibung nicht überflüssig sein. | Ähnelt E. carcina Hew., aber ein Mehlfleck ist nicht vorhanden, wohl aber ist die Submediana an der Basis ziemlich breit dunkel bestäubt und dieser Streifen erstreckt sich, allmählich schmäler werdend, bis zum Ursprung der Rippe 2, die Zelle ist größtenteils 2, Heft 156 Embrik Strand: blau bestäubt, die Discozellulare ist nur durch einen linienschmalen schwarzen Strich bezeichnet, die blaue Färbung bedeckt das Feld 2 in einer Länge von 6, die Felder 3 und 4 in einer Länge von 5 mm von der Basis an, ist im Felde 5 in einer Länge von 3,5 mm vorhanden ohne aber die Basis dieses Feldes ganz zu erreichen und erstreckt sich noch als ein kleines isoliertes Fleckchen ins Feld 6 hinein. Alle Rippen sind ein wenig dunkel bestäubt. Im Hinter- flügel ist die Discozellulare nicht schwarz markiert und die dunkle Saumbinde hat auf der Rippe 6 eine Breite von 2 mm, wird aber nach hinten allmählich schmäler und erreicht linienschmal den Anal- winkel, dessen Fransen tiefschwarz sind, während diese anderswo mehr oder weniger mit weißen Haaren untermischt sind. Die Zeich- nungen der Unterseite der Hinterflügel bestehen aus höchst un- deutlichen, feinen, verloschenen weißen Querstrichen, die auf den Rippen unterbrochen sind und nur zur Not als Ouerlinien bildend aufgefaßt werden können. Auch im Vorderflügel sind die weißen Zeichnungen so, jedoch ist die vom Analwinkel ausgehende schräge Ouerlinie überall etwas deutlicher und erweitert sich im Felde 2 zu einem dreieckigen Ouerfleck und dahinter zu einem noch er- heblich größeren und mehr viereckigen Fleck. Deutliche helle Sublimballinien zeigt die Unterseite nicht, jedoch scheint die Grund- farbe des Saumfeldes beider Flügel ein wenig heller als die übrige Flügelfläche zu sein. Die helle Schrägquerlinie der Vorderflügel ist saum- bezw. apicalwärts gleichmäßig, aber schwach konvex gebogen und auf dem Vorderrande von der Flügelspitze um 9 mm entfernt. — Flügelspannung 33, Flügellänge 18,5 mm. — Das Exem- plar vom 22. VII. ist hier beschrieben. Epitola posthumus F. :»16.Ex.;sdanunter3. 29: Duala,ı7. 1X:2.1IX 2 U. XI 2 N 23.:Xx11.,, 22) VII. Das eine Männchen erscheint am Ende der Zelle und in den benachbarten Feldern mehr oder weniger geschwärzt, was aber offenbar dadurch verursacht worden ist, daß die blauen Schuppen daselbst abgerieben und die unterliegenden schwarzen dadurch zum Vorschein gekommen sind. Gen. Phytala Westw. | Gen. Oxylides Hb. Phytala hyettoides Aur. Oxylides faunus Drury 9 &&: Duala, 7: R.,22,I% SQ von Duala, 7. X. Gen. Hewitsonia Kby. Gen. Lycaenesthes Moore Hewitsonia Boisduvali Hew. Lycaenesthes Hewitsoni Aur. Ein d von Duala, 39 TR > x. Duala, DD VII, 93 YLIl. Lycaenesthes mahota Sm. Gen. Deudoryx Hew. Un.: Duala, 22. X. Deudoryx odana Druce Lycaenesthes ligures Hew. (?). 5 dd von Duala, 7.—22. X., | Ein ziemlich abgeflogenes Stück 22... 1%: von Duala, 22. IX. ist jeden- Lepidoptera aus Kamerun. 157 falls mit genannter Art nahe | 4 33, 2 22: Fong-Donera, 24. X. verwandt. 12; Duala; 7. X:5. Bschang, Lycaenesthes larydas Cr. 9. XI., 22. X. Ex: Duala, 22: VIT:, ra Dr Lycaenesthes Lysicles Hew. Lycaenesthes sylvanus Drury | 2 Ex.: Duala, 22. IX. Lycaenesthes sp. (sylvanus Drury ?). Ein $ von Soppo, III. 1912, kann ein etwas abgeflogenes L. sylvanus Drury sein, erscheint aber unten jedenfalls etwas zu wenig gezeichnet und zeigt oben eine feine grauliche Saumbinde. Man vergleiche, was ich über Z. sylvanus und lemnos in der Entomol. Zeitschr. 23 (1909), p. 124 geschrieben habe; siehe dabei auch Druckfehlerberichtigungen p. 145, indem ich keine Korrektur von dieser Arbeit bekommen hatte. Gen. Hypolycaena Feld. Hypolycaena philippus F. 33509 Duala, 22 VII, 22. X.; Soppo, III. — Ob von H. lebona spezifisch verschie- den? BI.2X 22... VI. Hypolycaena hatıta Hew. 15.2995 Duala;; 22. VHL; a DO Hypolycaena dubia Aur. 4 dd, 7 22 stelle ich zu dieser, von der folgenden nicht immer >h mit Sicherheit zu unterschei- Gen. Megalopalpus Röb. _ denden Art: Duala, 22. VIII., | Megalopalpus simplex Röb. Ba a7 95° 1x 7 VI. | Unikum: Soppo, 11T. 1912. Gen. Pseudaletis Druce Pseudaletis clymenus Druce Ein Exemplar von Duala, 22. VII., führe ich unter ‚diesem Namen auf, indem es mir, ebenso wenig wie s. Z. Aurivillius, ge- lungen ist herauszufinden, durch welche spezifische Merkmale diese Art und Ps. zebra Holl. sich eigentlich unterscheiden; wenn man beide vereinigt, so muß der Name clymenus als der ältere bleiben. Vorliegendes Exemplar stimmt nicht genau weder, mit der einen noch anderen der Abbildungen Hollands in Entomol. News 4, pl. I. Gen. Cupido Schrk. Cubido heritsia Hew. are! 5Soppo,T. u. II. 1912. Cupido hippocrales F. Unikum: Duala, 7. VIII. Cupido micylus Cr. 3 Ex, 032133 22. VII, 7. X. Cudido lingeus Cr. Ein & von Fong Donera, 24. X. | 12; ein 2 von 'Duala, 22. X. | | Hypolycaena lebona Hew. Zwei d& von Duala: 22. VIII., DD Gen. Jolaus Hb. Jolaus Belli Hew. Unikum von Duala: 7. X. Cupido telicanus Lang v. dl- NIUS. Unikum von Duala, 22. VII. Cupido cissus Godt. 3 09,1.&: Duala, 22. VII, VIIL WIEN: Bei den 22 sind die hellen post- medianen Diskalpartien heller markiert als gewöhnlich und zwar fast rein weißlich. 2. Heit 158 Embrik Strand: Cupido punctatus Dew. | Fam. Papilionidae. Je 1 Ex. von Duala, 22. IX. .1e und Soppo, III. a a u = Cupido micylus Cr. | Papilio zenobia F. Unikum von Duala, 7. X. >16 Ex... SopPpB, 8. „III. Pe Gen. Abisara Feld. ni | Abisara Rogersi Druce v. geryon | Papilio cypraeofila Butl. StgT. 1:9 Ex. Duala, 7..%, Soppe Unikum: Dschang, 22. X. Papilio dardanus Brown f. hippocoon F. Ein @ von Duala, 7. XI. Das Exemplar ist etwas intermediär zwischen den f. tibullus Kirby und hidpocoon F., so wie diese von Aurivillius in Arkiv f. Zoologi 3, No. 23, T. 2 dargestellt sind; von der Abbildung in Seitz weicht es hauptsächlich dadurch ab, daß die Subapicalbinde der Vorderflügel vorn nicht durch einen mit ihr verbundenen großen, sondern durch zwei kleine isolierte Flecke endet. Ki Papilio leonidas F. Papilhio zalmoxis Hew. Un.: Duala, 7.38: Un. Duala!7.-XT: Papilio menestheus Drury cum ab. unimaculatus Strd. n. ab. 6.38: Duala, 29. IX, 7. XL Soppo,.I; 1 27 Diala, ae Das eine & von Duala, 7. XI., zeichnet sich dadurch aus, daß in der Zelle der Vorderflügel nur ein gelber Fleck vorhanden ist (ab. unimaeulatus m. n. ab.); gewöhnlich sind daselbst zwei solche und so hat auch Drury die Art abgebildet, was also als die Hauptform anzusehen ist. Papilio demodocus Esp. 6 Ex.: Duala, 7. X., 7. XI.; Fong Donera, 23. IX. 1910. — Das eine Exemplar von Duala, 7. X., zeichnet sich dadurch aus, daß die beiden in Ouerreihe gelegenen Flecke der Zelle der Vorder- flügel wenigstens auf der Unterseite sich berühren. Will man diese Form besonders benennen, so könnte sie ab. eonflua m. heißen. Papilio dardanus Brown. Zwei d&: Duala, 7. VII., 7. XI. — Bei beiden ist schwarze Limbalbinde der Hinterflügel in den Feldern 3—5 nur durch je einen kleinen Fleck vertreten und das Feld 7 der Vorderflügel schließt an der Basis einen kleinen gelben Fleck ein. Pabilio nireus L. Papilio antheus Cr. ab. evom- Ein 2 von Soppo, 7. I. und eins baroides Eim. von Duala, 7. X. Va; von Duala. 7 1X Papilio bromius Doubl. Papilio polhcenes Cr. 3 Ex. 2. Dualarr 78 XI ;. Un. von. Dual,,72:.1% Lepidoptera aus Kamerun. 159 Pabilio zoroastres Druce ab. Ä Ein @ von Mussahe. — Es weicht von der in Seitz’ Werk ab- gebildeten Form Homeyeri Plötz dadurch ab, daß die Flecke der Vorderflügelschmutzig weiß bisim Hinterflügelgelblichweiß sind und daß die Sublimbalflecke der Hinterflügel punktförmig und auch im Felde 2 vorhanden sind. Das Exemplar steht somit in der Mitte zwischen var. Preussius Karsch und var. Homeyeri Plötz, indem es in der Färbung der Vorderflügelflecke mit ersterer und in dem Fehlen eines Submarginalflecks im Felde 6 derselben Flügel mit letzterer Form übereinstimmt; außerdem aber ausgezeichnet durch die geringe Größe der Submarginalflecke der Hinterflügel. Will man diese Form besonders benennen, was ich für völlig berechtigt halte, so könnte sie ab. zoroastroides m. heißen. Ein $, ebenfalls von Mussahe, dürfte zu dem sahen Q gehören. Es stimmt gut mit Pap. zovoastr. var. Preussius Karsch (Type verglichen!) überein, die Vorderflügel haben aber keinen Diskalfleck in den Feldern 6 und 8 und die Binde der Hinterflügel ist breiter: längs des Innenrandes 13 mm, an der Rippe 5 11 mm, auf dem Vorderrande 8 mm breit. Papihio zoroastres Druce ab. sopponis Strd. n. ab. Eine weitere zoroastres-Form, die zwar mit Homeyeri Plötz, Neumannı Karsch und tanganikae Obthr. große Ähnlichkeit 'hat, aber mit keiner dieser Formen ganz übereinstimmt, liegt in emem) £ von Soppo, III. 1912, vor.. Von tanganikae durch folgendes abweichend (cf. Bull. Soc. ent. France 1897, p. 190, Fig. 8): Vorderflügel oben ohne Fleck in der Zelle und nahe der Spitze der Zelle im Felde 6 ist ebenfalls kein Fleck, wohl aber ist der zu der Diskalreihe gehörige Fleck im Felde 6 wie bei fanganikae schwach angedeutet, die Flecke dieser Reihe sind saumwärts quergeschnitten und liegen, abgesehen von den beiden vorderen und dem hinteren, ın einer geraden Linie; Hinterflügel oben mit deutlichem Sub- limbalpunktfleck in den Feldern 4 und 5, dahinter sind noch 2 oder 3 ebensolche schwach angedeutet. Die Unterseite der Vorder- flügel hat wie bei zanganikae einen Zellfleck, dagegen keinen im Felde 6, aber (wie oben) einen kleinen im Felde 7. Unterseite der sel mit zwei in el, gestellten Punktflecken ım elde 5 Papilio latreillianus Godt, var. Theorini Auriv. cum ab. infrapicta Strd. n. ab. Un. von Duala, 7. X. Ein weiteres Exemplar von Duala (am 22. IX. gesammelt) steht Theorin: jedenfalls sehr nahe, weicht aber von der Abbildung in Seitz’ Werk durch folgendes ab: Von den gelben Flecken in der Zelle ist der vordere ganz verschwunden, während von dem hin- teren nur noch die hakenförmig gekrümmte Apicalhälfte, und auch . diese etwas reduziert, erhalten ist, die Breite der Binde der Hinter- flügel beträgt nur 4—4,5 mm, auf der Unterseite der Vorderflügel 2. lleit 160 Embrik Strand: sind alle Flecke der Oberseite ziemlich scharf markiert vorhanden, wenn auch etwas blasser als oben und einen undeutlichen bräun- lichen Strich einschließend. DieseForm nenne ich ab. infrapieta m. Papılio hesperus Westw. ab. Ein nicht gut erhaltenes Unikum von Duala, 7. X. — Alle Zeichnungen der Oberseite mit Ausnahme des Submarginal- flecks im Felde 7 der Hinterflügel sind ockergelblich. Die Binde der Vorderflügel erstreckt sich nicht nach vorn bis zur Rippe 4, sondern bleibt von dieser um fast 2 mm entfernt. Im Hinterflügel ist auch im Felde 5 ein Submarginalfleck vorhanden, der aber punktförmig ist; im Felde 7 ist ein ebensolcher vorhanden, der aber so groß wie derjenige in 6 ıst und weiß gefärbt. Der Fleck im Felde 3 der Vorderflügel ist nur wenig kürzer als derjenige im Felde 2 und außen scharf zugespitzt, sich der Rippe 3 dicht anschlie- ßend. Ferner besteht die Subapicalbinde der Vorderflügel aus vier Flecken, ganz wie bei Pap. pelodurus Butl. Die Breite der Binde der Hinterflügel ist in der Zeile etwa 11 mm, im Felde 1b der Vorderflügel etwa 9, der Fleck im Felde 2 der Vflg. ist 21 mm lang. Der Submarginalfleck im Felde 3 der Hinterflügel ist 8, derjenige in 4 ist 11 mm lang. ; Wegen des nicht guten Erhaltungszustandes des einzigen vor- liegenden Exemplares ist eine genaue Beurteilung dieser Form nicht möglich und es ist nicht ausgeschlossen, daß die Gelbfärbung der Zeichnung in der Tat künstlich ist. — Sollte eine besondere Benennung für diese Form nötig werden, so würde ich ab. (?) dualana m. in Vorschlag bringen. Papihio ucalegon Hew. Ein Ex. von Duala, 7. X., eins ebenda, 7. IX. Letzteres ist | der ab. addenda Strand zuzurechnen, jedoch nicht besonders aus- geprägt. Fam. Hesperiidae. Rhopalocampta forestan Cr. Gen. Gamia Holl. Duala, 22. IX., 1. VII.; Soppo, Gamia galua Hol. X1l.. Unikum'von Duala,. 7, XT. Gen. Ceratriehia Butl. Gen. Rhopalocampta Wallgr. | Ceratrichia Phocion F. Rhopalocampta chalybe Westw. Un. von Duala, 7. &. 3, Ex. von, Duala. 7. X und Gen. Tagiades Hb. 7. x. Tagiades flesus F. Rhopalocampta iphis Drury 3 88, 2.99 von Duala, pr 3. Ex. von Duala.- 2. xX.u.7. 1x. | u. 22. VIII, 1 & ebenda 7. X. Gen. Acleros Mab. Acleros kasai Druce ab. dualensis Strnd. n. ab. Unikum von Duala, 22. VII. Mit Acleros kasai H. H. Druce 1909 jedenfalls nahe verwandt, aber (nach Vergleich mit einem Exemplar dieser Art) kleiner: Flügelspannung 27, Vorderflügellänge 13,5 mm, die Flügelfläche 7 u AA Lepidoptera aus Kamerun. 161 der Hinterflügel oben ist ohne weißen Fleck (höchstens ist nahe der Mitte des Vorderrandes eine schwache Andeutung eines solchen vorhanden), wohl aber hat sie einen schmalen, verloschenen grau- weißlichen Längsstrich, im Vorderflügel sind die fünf proximalen weißen Flecke wie bei der Vergleichsform, aber von den drei kleinen subapicalen und subcostalen weißen Punktflecken der Vorderflügel der Hauptform ist hier nur der hintere erhalten. Die Unterseite beider Flügel ist im Grunde mehr bräunlich, im Costalfelde mit rötlichem Anflug und überhaupt dunkler als die der Hauptform. Die aus den drei mittleren weißen Flecken der Vorderflügel gebildete Querreihe ist ganz gerade, bei der Hauptform dagegen leicht wurzelwärts konvex gebogen. Im Dorsalfelde der Unterseite der Hinterflügel ist ein ziemlich scharf markierter, außen und innen schwärzlich angelegter, aber sonst weißlicher QOuerfleck oder, wenn man will, Querbinde, die bei der Hauptform wenigstens nicht so scharf markiert ist; bei letzterer kommt außerdem der weiße Mittelfleck der Oberseite auch unten zum Vorschein. Die weiße Saumbinde beider Formen ist oben gleich, unten aber ist sie bei der Varietät ein wenig schmäler und schließt ziemlich scharf mar- kierte dunkle Flecke ein. Fam. Zygaenidae. Gen. Pompostola Hb. Fam. Aegeriidae. Pompostola biincisa Strand N Ein & von Dschang, 92. X. — Gen. Camaegeria Strd. Beschrieben in: Archiv für | Camaegeria auridicta Strand. N t . B) A L, = 4 2 S & Mr je Te Bl Ein & von Dschang, 22. X. — am. Pyralididae. Beschreibung in: Archiv für Gen. Glyphodes Gn. N t S ’ A ’ ° 48—49. Glyphodes sericea Dr. 3 Exem- aturg. 1914, Al, p plare von Duala, 7.—22. VII. Archiv für Naturgeschichte % 1914. Yon 5 1l 2. Heft I Be Jay ET dank a gi 19% BR ER IE IHR } AntalfgbeH: le. & Pula en a Be USE ara cs vi. AU Beeren er En HEUER, Heft: 11. 12, Inhalt der Jahresberichte. Mammalıia. Aves. Reptilia und Amphibia. Pisces. Insecta. Allgemeines. Coleoptera. Hymenoptera. Lepidoptera. Diptera und Siphonaptera. Rhynchota. Orthoptera— Apterygogenea. Myrıopoda. Arachnida. Prototracheata. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Giganto- Kerkats, [straca, Pycnogonida. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora Brachiopoda. Bryozoa. Vermes. Echinodermata. Coelenterata. Spongiae. Protozoa. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90. Archiv für Naturgeschichte Original-Arheiten 2°" Honorar von 25,-M. Bozen oder 40 Separate Man wende sich an den Herausgeber De Dez Herausgeber: Be a Embrik Strand ann 220 2 Berlin NA u 105 Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90 —— Bericht —— über die wissensehaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie 1838-1862 25 Jahrgänge je 10 M. = 250 M., einzeln je 15 M. 2 1863-1879 10 „ »„ 20 „ = 200 „ 53 „ 25 „ = 1830-1889 10 ED „ 80 „ = 300 „ „ „ 80 „ 1390-1899 10 s, ys 40 ee 400 ;. he . 45 5 en 5: f 1900-1909 10 9 9 100 Er) — 1000 „ Pr ne 110 Br Er; j 1910 | 2 Die ganze Sammlung 2150 M. e Der Bericht enthält Arbeiten von: Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, Fowler, Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, von Seidlitz, Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennings, a Stobbe, Stendell, Nägler, Illig. Julius Brandstätter (G. Neumann), Leipzig. E | Ausgegeben im Mai 1914, ana u a EL aan LE Lee Es ENABLED ÄBISBE ERRRRSCSERN NER RENNER SEEBELERENE LEHE NUN NCHUHENCHCNT CHEN DCHTCHTHTCHTICHTTDENTNCHTNTDEHECHTTNENT SCHEN ENFCHENTCHTCHETECOENTICHTNCHCNTCHCNTHCHCRENCRCNEHERCHENTNCHTCNFICHCT CH OCNFNCHTTT Is ARCHI V : - GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, : E - E | FORTGESETZT VON - : __W. F. ERICHSON, F. H, TROSCHEL, 5 E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, - : W. WELTNER unD E. STRAND. - - ACHTZIGSTER JAHRGANG. E - 1914. > = E PR: = B Abteilung A © : E 3. Heft. nl : - HERAUSGEGEBEN : VON E EMBRIK STRAND : (BERLIN). = NICOLAISCHE : El VERLAGS- BUCHHANDLUNG R.STRICKER : Eh. Berlin. E N ; a N E = ee aekangen um zu Ei 12 Haren. un Eiameilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) ! Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden. Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginiert und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur. Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. | Die mit 7 bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte . . 50,— M. pro Druckbogen. 2 ‚„ Originalarbeiten . 25,— M. „, 3 oder 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verlae: Der Herausgeber: Nieolaische Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105. Berlin W., Potsdamerstr. 90. ARCHIV NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F.ERICHSON, F.H.TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER unD E. STRAND. tn GE rZETR ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914. Abteilung A. 3. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). | NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. Menzel. Ueber die mikroskopische Landfauna der schweizerischen Hochalpen (mit spezieller Berücksichtigung des Rhätikon). Gleichzeitig ein Beitrag zur Kenntnis der freilebenden Nematoden und landbewohnenden Harpacticiden des Alpengebietes. (Mit 1 Taf. und 16 Textfiguren) Roewer. Die Familien der Ischyropsalidae und N en der Opiliones-Palpatores.. (Mit 34 Textfiguren) ee Maidl. Neue paläarktische Arten der Gattung Mimesa Shuck. (Hym. Sphegid.) (Mit 8 Textfiguren) ea) Ne Strand. Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina, gesammelt von Herrn Dr. J. Aharoni . en... Strand. Bemerkungen über Himantopterus fuscinervis Wesm. (Lepid.) Stein. Berichtigung zu meiner Arbeit über die Bestimmung der Anthomyidenweibchen Seite 99 169 173 186 188 A FIDEL) ZW VORAN IRALZREUFH VS TOT FOUR DR KSREN UCR R A 4 a ER HRD TE RUREFRT BER IRA Te SEIEN WERE.) BEER i H rn nen map mm m I Te nn EEE TE TE TEE EEE ET u ET en LE ET En EEE VE) EEE GET EEE EEE Ge Er mem Bra Archiv für Naturgeschichte, 80.Jahrg.1914.Abt.A. Menzel. IE S = a u 2 6 F Z = Dam, lim \ EN KERN FEANINNS v Mi er nn GÄN an NEN ANA TEEN han AN. = See _ else N == = 22 eig N = zer _ WAZ S NS SEEIe = en EI: Thomas Lühr Institut. Menzel. Mikroskopische Landfauna der schweizerischen Hochalpen . Ueber die mikroskopische Landfauna der schweizerischen Hochalpen (mit spezieller Berücksichtigung des Rhätikon). Gleiehzeitig ein Beitrag zur Kenntnis der freilebenden Nema- toden und landbewohnenden Harpactieiden des Alpengebietes. Von Richard Menzel in Basel. (Aus der Zoolog. Anstalt der Univers. Basel.) Hierzu eine. Tafel und 16 Textfiguren. Vorwort. Die vorliegende Arbeit entstand in der Zoologischen Anstalt der Universität Basel und beschäftigte mich vom Sommer 1911 bis zum Winter 1913. Herr Prof. Dr. F. Zschokke, mein hochverehrter Lehrer, gab die Anregung dazu, und ihm schulde ich für Rat und Tat, womit er mir jederzeit zur Seite stand, den allergrößten Dank, wie auch für die mannigfachen, bleibenden Eindrücke, die ich auf meinen Exkursionen im Gebirge sammeln konnte. Zweck und Ziel der Arbeit war, einen Teil der wirbellosen '»terrestrischen Fauna der Schweizer Alpen, hauptsächlich ihrer Gipfel, zu studieren. Im Laufe meiner Untersuchungen beschränkte ich mich auf Harpacticiden und Nematoden, während Rhizopoden und Tardigraden mehr anhangsweise behandelt wurden. Die Nematoden erfuhren eine gründliche Bearbeitung, da sie bis jetzt aus dem untersuchten Gebiet spärlich oder garnicht bekannt waren. Gleichwohl darf nur von einem Anfang gesprochen werden, und weitere Untersuchungen werden noch manche Lücke schließen müssen. Zu großem Danke verpflichtet bin ich zahlreichen Herren, die durch Übersendung von Material, Literatur oder durch briefliche und mündliche wertvolle Ratschläge zum Gelingen dieser Arbeit _ beitrugen. In erster Linie seien hier genannt die Herren Dr. J.G. deMan (Jerseke, Holland), der holländische Nematodenkenner, der mir mit seiner reichen Erfahrungoft beistand, und Prof. Dr.F. Richters (Frankfurt a. M.), dessen Harpacticiden-Material mir äußerst wert- volle Dienste leistete. Berner die Herren Dr. €. Janicki (Basel), Dr. F.. Heinis (Basel), cand. phil. W. Schmassmann (Sissach), cand. phil. F. Wacker (Basel), Dr. J. W. Fehlmann (Basel), Dr. G. Stahel Archiv für Naturgeschichte £ 1914. A. 3. l 3. Heft 2 Richard Menzel: Über die mikroskopische (Basel), Dr. B. Hofmänner (Ragaz), Prof. Dr. C. Keller (Zürich), C. van Douwe (München-Schwabing), Dr. V. Brehm (Eger), Prof. Dr. L. A. Jägerskiöld (Goteburg), Dr. H. Ditlevsen (Kopenhagen), Prof. Dr. E. v. Daday (Budapest), Dr. H. Mies- letzky (Czernowitz), Dr. K. Fernandez-Marcinowski (La Plata). Nicht vergessen sei auch Bergführer G. Flütsch-Roffler in Partnun-St. Antönien, in dessen ‚Pension Sulzfluh‘“ ich während meines längeren Aufenthaltes im Rhätikon vortreffliche Unterkunft fand, und der mir auf der einen und andern Exkursion ein anre- gender, besorgter Begleiter war. I. Einleitung, Geschichtliches. Die mikroskopische Landfauna der schweizerischen Hochalpen, oder was gleichbedeutend ist, die typischen Bewohner von Moos- resp. Flechtenrasen und Vegetationspolstern, nämlich Rhizopoden, Rotatorien, Tardigraden, Harpacticiden und Nematoden, fand bis jetzt nur gelegentliche Berücksichtigung. Die ersten, welche sich damit etwas näher befaßten, waren Ehrenberg (92—94)!) und Perty (147,148), welche in Moospolstern aus dem schweizerischen Alpengebiet Rotatorien, Tardigraden und Nematoden nachwiesen. Trotzdem Ehrenberg auf die wunderbare Eigenschaft dieser Or- ganismen, nach jahrelangem Eintrocknen bei Befeuchten mit Wasser wieder aus dem Scheintod aufwachen zu können — die sog. Anabiose, von der später noch ausführlich die Rede sein soll — hinwies, blieben diese Tiere in der Schweiz lange Zeit gänzlich unberücksichtigt. Erst Heinis (28) wandte ihnen wieder das ver- diente Interesse zu, indem er hauptsächlich die Rhizopoden, Rota- torien und Tardigraden der Umgebung von Basel in den Kreis seiner Beobachtungen zog, mit gleichzeitiger Anführung mehrerer Funde aus den Alpen. I Es stand zu erwarten, daß ein spezielles Studium dieser mi- kroskopischen Landfauna in den Alpen einige interessante Resultate zutage fördern werde; das reichhaltige Material machte es sogar I notwendig, eine bestimmte Tiergruppe in den Vordergrund zu 7 rücken, und daß die Wahl hierbei gerade auf die Nematoden fiel, | hat sich nachträglich als sehr gerechtfertigt herausgestellt. | Von der übrigen Polsterfauna wurden zufällige oder nur zeit- weise Gäste, wie Enchytraeiden, Dipterenlarven, Myriapoden, Arachniden, Acarinen, Pseudoskorpione etc. gänzlich außer acht gelassen. Ferner brachte es das besondere Studium der Nema- toden mit sich, daß die Rotatorien garnicht, die Tardigraden nur für den Rhätikon und den Karst berücksichtigt wurden. Bei den Harpacticiden kam außer drei Canthocamptus-Arten vor) allem Moraria muscicola Richters in Betracht, ein typischer Moos-"| 1) .Die jeweils bei einem Autornamen in Klammern befindliche Nummer ij bezieht sich auf die entsprechende Nummer des Literaturverzeichnisses. Landfauna der schweizerischen Hochalpen 3 bewohner und zum Landleben übergegangener Krebs, der im Rhätikon und an einigen außerschweizerischen Orten gefunden wurde. Von Rhizopoden bestimmte ich nur drei Arten aus rhätischenMoosproben, da vonHeinis (28)schon eine große Anzahl alpiner Funde vorliegen; hingegen waren die in einer der Sulzfluh- höhlen (Rhätikon) gesammelten Rhizopoden in diesem Zusammen- hang, trotzdem sie aus einer Wasseransammlung stammen, Gegen- stand genauerer Untersuchung, da sie für die Tiergeographie von Interesse sind. Daß der Rhätikon als spezielles Untersuchungsgebiet gewählt wurde, hatte seinen Grund hauptsächlich darin, daß dieses Gebiet, was die aquatile Fauna betrifft, zu den bestdurshforschten der ' Schweiz gehört und es daher angebracht war, auch einmal auf die landbewohnende Fauna ein besonderes Augenmerk zu richten. Neben rein terrestrischen Proben wurden indes auch solche Moos- polster gesammelt, die zeitweise durch Sickerwasser feucht gehalten werden, und je eine Moosprobe stammt aus zwei Quellen und einem Tümpel nebst einer Schlammprobe aus einem Tümpel (Rhätikon), um zum Vergleich auch eigene aquatile Funde speziell von Nema- ‚ toden zur Verfügung zu haben. Geschichtliches. Im Gegensatz zur mikroskopischen terrestrischen Tierwelt des Alpengebietes existieren über die makroskopische Landfauna der ‚ alpinen und subnivalen Region seit langer Zeit schon mehrfache Angaben. In der vor drei Jahren erschienenen Arbeit E. Bäblers (1) über die wirbellose terrestrische Fauna der nivalen Region, auf die ich hier verweisen möchte, findet sich im histori:chen Teil das meiste hierüber Bekannte zusammengestellt, unter besonderer Hervorhebung der Arbeiten O. Heers (7) und speziell für die nivale Region derjenigen von Calloni (3) und Jegerlehner (10), welch letztere für die Schneegrenze in Betracht kommt. Bäbler, welcher selber die makroskopische wirbellose Landfauna der nivalen Region untersuchte, unterscheidet vier Perioden in der Erforschung der Tierwelt der Alpen, nämlich I. von Polybius bis H. B. de Saussure (123 v. Chr. bis 1787); II. von de Saussure bis Oswald Heer (1787—1836) ; III. von ©. Heer bis zum Beschluß der schweiz. zoolog. Gesellschaft (1836—1907) ; IV. seit 1907; planmäßige Erforschung des Hochgebirgs, insbesondere der nivalen Region. | Im großen und ganzen hielt sich auch die vorliegende Arbeit an die von einer Kommission der schweizer. Zoolog. Gesellschaft zusammengestellte ‚Anleitung zur Beobachtung der hochalpinen #Landfauna (Gipfelfauna)‘“, soweit dies notwendig und zweckmäßig war. | 1* 3. Heft 4 Richard Menzel: Über die mikroskopische Während der Beendigung meiner Arbeit erschien die Disser- tation von B. Hofmänner (99) über die freilebenden Nematoden des Genfersees, welche ich, soweit tunlich, noch berücksichtigen konnte. Sie enthält 19 Gattungen und 43 Arten, von denen 9 auch terrestrisch im Hochgebirge vorkommen. Speziell sei auf das Kapitel ‚Morphologie gen£rale‘“ verwiesen, wo die verschiedenen Gattungen morphologisch charakterisiert werden. Im allgemeinen geht aus der Hofmännerschen Arbeit, die zum ersten Male in eingehender Weise die Nematodenfauna eines größeren subalpinen Sees behandelt, hervor, daß der Individuenreichtum und was wichtiger ist, die Gattungs- und Artenzahl in einem so bestimmt eingegrenzten Gebiet wie es ein See vorstellt, eine viel größere ist, als man bisher angenommen hat. Dasselbe zeigt sich vielleicht im Laufe der Zeit auch auf terrestrischem Gebiet, was in der vor- liegenden Arbeit wenigstens angedeutet werden konnte, so daß die bis jetzt sehr zu Unrecht vernachlässigte Gruppe der freilebenden Nematoden etwas mehr in den Vordergrund gerückt wird und auch bei tiergeographischen Fragen in absehbarer Zeit eine, wenn auch vielleicht kleine, Rolle zu spielen hat. II. Methodik. Materialbeschaffung. Der größte Teil des von mir gesammelten Materials stammt aus Moos- resp. Flechtenrasen und Vegetations- polstern (Saxifragen, Silenen, Ranunculus usw.), wie solche im Rhätikon und auch im übrigen Alpengebiet bis zu den höchsten Erhebungen vorkommen. Die Lebensbedingungen in solchen Polstern sind so ziemlich überall dieselben, und es ließ sich er- warten, daß die Zusammensetzung ihrer Fauna demgemäß stets mehr oder weniger dieselbe sei. Deshalb wählte ich ein Gebiet, das ich speziell berücksichtigte und dessen geologische, klimatolo- gische und floristische Verhältnisse im folgenden Kapitel kurz ge- schildert werden sollen, während die übrigen Gegenden nur ver- gleichsweise in Betracht kamen. Der Rhätikon, den ich im Sommer 1911 und 1912, im Herbst 1912 und Winter 1913 mehrwöchentlich besuchte, darf, was seine j aquatile Fauna betrifft, als eines der best durchforschten Gebiete der Schweizer Alpen gelten, dank der mehrjährigen Untersuchungen F. Zschokkes, deren Resultate in dem bekannten Werk über die Tierwelt der Hochgebirgsseen (21) niedergelegt sind. Im Gegensatz | dazu wurde die terrestrische Fauna bis jetzt wenig berücksichtigt; | zu erwähnen wären höchstens die Arbeiten Carls, Rothen- 7| bühlers, Bretschers und de Lesserts, welche die von Carl | gesammelten Collembolen, Myriapoden, Oligechäten und Arach- | niden, die teilweise aus meinem Untersuchungsgebiet stammen, bearbeiteten (Carl, ‚Fauna der Rhätischen Alpen‘, Rev. suisse de Zool.). Sonst fehlen jegliche wesentliche Berichte über die landbewohnende wirbellose Fauna der Gegend um Partnun. | Landfauna der schweizerischen Hochalpen 5 Gelegentlich eines viertägigen Aufenthaltes in Matt (Sernftal) im August 1912 besuchte ich den Bündnerbergfirn und sammelte Proben am Piz Grisch, auf dem Vorab und beim Zwölfihorn. Vom Lucendro (Gotthardt) brachte mir Herr Dr. C. Janicki (Basel) 15 Moos- und Flechtenrasen mit und 27 solcher Proben aus den Bündner-, Urner-, Tessiner-, Berner- und Walliser Alpen erhielt ich durch die Freundlichkeit von Herrn Dr. F. Heinis (Basel), der die betreffenden Rasen, die von verschiedenen Herren ge- sammelt wurden, hauptsächlich auf Tardigraden hin untersuchte. Das von K. Diem gesammelte, in Alkohol konservierte Nema- todenmaterial aus dem Alpstein-Calfeusental, Avers, Fextal und Bergell erhielt ich durch die Freundlichkeit von Herrn Prof. Dr. C. Keller (Zürich), der mir 44 Tuben, die auch noch Enchytraeiden enthielten, zukommen ließ. Indes war das Material zum größten Teile unbestimmbar infolge der 10jährigen, ungünstigen Konser- vierung (Formol ist dem Alkohol entschieden vorzuziehen); doch ließen sich fünf Arten, darunter eine neue und drei noch wenig bekannte, erkennen. Von Herrn F. Wacker (Basel) bekam ich Proben vom Piz Ot im Engadin und solche aus dem Vorarlberg, von der Ulmerhütte ‚und der Walfagehr-Alp. Durch Herrn Prof. Dr. F. Richters (Frankfurt a. M.) erhielt ich eine von Dr. G. Enderlein (Stettin) | gesammelte Moosprobe aus einer Felshöhle vom Fellhorn (Kalk- Alpen). | E Gelegentlich dreier Exkursionen von Herrn Prof. Dr. F. ‚Zschokke (Basel) bot sich mir die günstige Gelegenheit, im Früh- jahr 1912 auf dem Karst bei Triest, im Herbst 1912 auf dem Fern- paß und ob dem Eibsee und im Herbst 1913 in den Dolomiten zu sammeln. Während meines Aufenthaltes an der zoolog. Station in Triest, Frühjahr 1913, ergänzte ich mein Material mit weiteren Proben vom Karst, aus den Grotten bei Op£ina und St. Canzian, und im Sommer 1913 konnte ich gelegentlich eines kurzen Aufent- ıaltes im Kaunsertal (Tirol) auch dort einige Polster mit Inhalt inden. Das Isolieren der verschiedenen Faunsnelemente nahm sehr riel Zeit in Anspruch. Als ausgezeichnetes Hilfsmittel erwies sich ndes das stereoskopische Binokular-Mikroskop (Leitz), mit dessen Jilfe bei 16facher Vergrößerung Rhizopoden, Tardigraden, die oft ast durchsichtigen Harpacticiden und auch die kleinsten Nema- oden?) leicht aus den in Wasser aufgeweichten Pflanzen- und trdpartikeln isoliert werden konnten. Fixation. Zunächst beobachtete ich die Tiere stets im Wasser; sofern sie lebten, wurden sie nachträglich über der Flamme es Bunsenbrenners abgetötet, wobei sie sich meist streckten, was ?) Die Größe der mir vorgelegenen Nematoden schwankt zwischen ‚25 und 3,5 mm. Wenige Arten aus dem Süßwasser und der reinen Erde Sonnen über 8 mm lang werden; im Meere hingegen erreichen sie z. B. eine änge von 50 mm. 3. Heft 6 Richard Menzel: Über die mikroskopische für die weiteren Untersuchungen, speziell für die Messungen, sehr günstig war. Andre (54) rät an, sie mit kochendem Wasser zu übergießen, das aber nur sebr kurz einwirken darf, damit ein Zer- fallen der Gewebe verhindert wird. Für die Konservierung der Nematoden sind verschiedene Methoden bekannt. Looss (114) wendete für Dauerpräparate eine Mischung von 1 Teil Glyzerin und 9 Teilen 70% Alkohol an, wobei er den Alkohol verdunsten läßt, bis die Tiere im Glyzerin liegen. Glyzeringelatine als definitives Einschlußmittel kann gute Resul- tate geben, ist aber im allgemeinen nicht anzuraten. Andre (54) stellte folgendes Gemisch her: Aqua destill. 80 Teile Glyzerin 10% 5, Hormol 40% 10, dessen sich u. a. Hofmänner (99) mit Erfolg bediente. Ich brachte die Tiere zur Herstellung mikroskopischer Präparate in ein Ge- misch von: Glyzerin » Teile Essigsäure De Aqua) destill.) 73 „,, und erhielt damit sehr befriedigende Resultate (de Man benützte 2 Teile Glyzerin und 1%, Teile Essigsäure). Zum längeren Auf- bewahren müssen die so hergestellten Präparate mit einem Lack- ring umgeben werden. In einzelnen Fällen, wo es sich um eine be- sonders genaue Wahrnehmung von chitinisierten Teilen wie Mund- höble, Spicula handelte, brauchte ich mit bestem Erfolg die Faure- sche Flüssigkeit (Liquido Faure per Microscopia), welche in Neapel hergestellt wird. Sie ergab äußerst klare Bilder für die betreffenden Chitingebilde, während der übrige Körper bei dieser Art der Kon- servierung zu stark aufgehellt wird. Über einige Färbungsmethoden — ich selber wandte keinerlei Färbung an — findet man bei Hofmänner (99) kurze Angaben. Bestimmung. Die Rhizopoden, welche ich in Glyzerin ein- schloß, bestimmte ich nach Penard (22—24); ich ließ die mikro- skopischen Präparate von F. Heinis und W. Schmassmann kontrollieren. Die Tardigraden übergab ich F. Heinis zur Determinierung. Von den Harpacticiden stellte ich in ähnlicher Weise wie bei den Nematoden Dauerpräparate her; die Bestimmung erfolgte nach den Arbeiten von Richters (44), Schmeil (48-49) und van Douwe (38). Für die Bestimmung der Nematoden hielt ich mich haupt- sächlich an die Monographie de Man’s (118), seit welcher kein größeres, zusammenfassenderes Werk über die freilebenden Faden- würmer existiert. Sie hat als Basis für alle weiteren Untersuchungen auf diesem Gebiet zu gelten, neben den älteren Arbeiten von Bastian (55), Schneider (155) und Bütschli (59—61). Von Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 7 | neuen Publikationen wären zu nennen Maupas (131), Ditlevsen (88), Micoletzky (138, 139) und vor allem die kürzlich erschienene, schon erwähnte Arbeit von Hofmänner (99). Der Rhätikon. 1. Topographie, Orographie, Geologie. | Der Rhätikon wird begrenzt durch die Talhänge der Land- ' quart im Süden, des Rheins im Westen und der Ill im Norden; im Osten grenzt er an die Silvrettagruppe. Die verhältnismäßig ' schmale Gebirgskette weist relativ nur mäßige Erhebungen auf. _ Ein einziger Gipfel übersteigt 2900 m (Seesaplana 2969 m), die übrigen erreichen eine höchste Höhe von etwas über 2800 m (Drusenfluh 2829 m, Sulzflub 2820 m, Madrisahorn 2830 m). Das _ von mir untersuchte Gebiet deckt sich fast völlig mit demjenigen, welches W. v. Seidlitz seiner Arbeit (17) zugrundelegte, auf welche sich größtenteils auch die folgenden Ausführungen stützen. Zu Rate gezogen wurden ferner das Itinerarium für 1890-91 des 8.A.C.vonE. Imhof (11), die ‚„Geologischen Alpenforschungen“ von A. Rothpletz (14) und A. Ludwigs ‚Höhen und Tiefen in den Alpen‘ (12). Als Exkursionskarte benützte ich das Überdruck- Blatt Prättigau I, 1:50000 (1904) des Topograph. Atlasses der Schweiz. Der Hauptkamm (die Nebenkämme wurden mit Ausnahme der Bündner-Schiefer-Kette Kühnihorn-Schafberg nicht berück- sichtigt) zerfällt in zwei durch ihre Streichrichtung wie auch durch den äußeren Charakter ihrer Bergformen sich unterscheidende Teile. Der vom Madrisahorn über Schollberg, Rotspitz, Vierecker sich zur Sarotlaspitze hinziehende ca. 20 km lange Kamm (Richtung Süd-Nord) zeigt noch viel Ähnlichkeit mit den Seitenkämmen der Silvrettagruppe. Seine rauh zerklüfteten Gipfel bestehen aus rot- braunem, kristallinischem Gestein und legen sich über die ihnen vorgelagerten helleren Jurakalkwände. So entsteht die merkwür- dige Lagerung der Schichten im Rhätikon, welche, wie überhaupt das ganze zwischen Ill und Landquart liegende Grenzgebiet zwischen Ost- und Westalpen, seit mehr als 50 Jahren die gespannteste Auf- merksamkeit der deutschen, österreichischen, schweizerischen und in neuester ‚Zeit auch der französischen Geologen auf sich zog. Über die hellen Kalkfluhen dieses Süd-Nord-Kammes türmen sich, nur durch eine schmale Schieferzone getrennt, die kristallinen Gräte und Zacken. Diese vollkommen verkehrte Schichtenfolge gab schon zu verschiedenen Erklärungen Anlaß; v. Seidlitz möchte, als Resultat seiner Studien, den Rhätikon als ein Pro- dukt ortsfremder, von Süden gekommener Überschiebungsdecken aufgefaßt wissen, d. h. das Gebirge besteht nicht aus dem aufge- falteten Untergrund, ist also nicht autochthon, sondern wird durch Il. Spezielles Untersuchungsgebiet. 3. Heit S Richard Menzel: Über die mikroskopische mehrere weit von Süden gekommene übereinandergeschobene Faltendecken gebildet, die nicht in der Tiefe wurzeln (vergl. A." Dadwie, 15 C.3P: 39. Die von Ost nach West verlaufende Rhätikonkette beginnt mit der Scheientluh und setzt sich über Sulzfluh, Drusenfluh und Scesaplana bis zum Rhein fort. Hier treten die Kalkfluhen als dominierende Gipfel auf. Die an die Dolomiten Süd-Tirols er- innernden imposanten Berggestalten fallen gleich riesigen Ba- stionen nach allen Seiten mit senkrechten, kahlen Wänden ab und tragen plateauartige Scheitelflächen, welche mit sekundären Gletschern und Firnfeldern bedeckt sind, aus denen einzelne Fels- zacken als höchste Erhebungen aufragen. Die ganze Kette besteht aus dem sog. Sulzfluhkalk (Nerineenkalk), der durch die neuesten Forschungen als eine Malmiazies (Tithon) erkannt wurde, während man ihn früher als der Kreide zugehörig betrachtete. Es lag die Frage nahe, inwieweit die von mir untersuchte # mikroskopische Fauna von der Beschaffenheit des Gesteins ab- hängig sei?), ob sich ein Unterschied ergebe in ihrer Zusammen- setzung einerseits auf dem Tithonkalk der Drusenfluh, Sulzfluh und Scheienfluh, andererseits auf den Urgesteinsgipfeln der Ma- drisahornkette. Essei hier schon bemerkt, daß ein negatives Resultat herauskam; die von mir beobachtete Fauna scheint unabhängig | zu sein vom Gestein. | Über die Geologie der Sulzfluhhöhlen, welche als Glazial- erscheinungen zu gelten haben, ist im Kapitel „Rhizopoda“ näheres zu finden. 2. Klimatoloiie Über spezielle klimatische Erscheinungen im östlichen Rhäti- kon ist in der Literatur nicht viel zu finden; die wenigen diesbe- züglichen Angaben stammen aus der Preisschrift von J. Maurer, R. Billwiller und Cl. Heß (13)*). Im übrigen stütze ich mich auf die allgemeine Schilderung des Alpenklimas in Schröters „Pfilanzenleben der Alpen“ (15). Daß mit zunehmender Höhe der Luftdruck abnimmt, ist all- | gemein bekannt. Er bewegt sich in den Alpen bis zu den höchsten | Gipfeln etwa zwischen 460 und 626 mm. Auf das Wachstum der Pflanzen übt diese Druckverminderung wohl keinen nennens- werten direkten Einfluß aus. Im Tierreich ist die Höhe des Luft- druckes namentlich bei Warmblütern mitbestimmend für die verti- | kale Ausdehnung des Wohngebietes; für die Wirbellosen hingegen, | die bis in die höchsten überhaupt noch bewohnbaren Höhen empor- steigen (Infusorien z. B. in Flechten bis 6240 m) dürfte nirgends ®) Nach den Untersuchungen vonHold haus (9) spielt dieseAbhängigkeit der Fauna vom Gestein oft eine große Rolle. | *) Herr Prof. Dr. A. Riggenbach (Basel), Vorsteher der meteorol. Station, hatte die große Freundlichkeit, mich auf dieses vor 3 Jahren er- schienene Werk aufmerksam zu machen. > he — nn nenn En Er R nennen en Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 9 der Luftdruck die Höhengrenze bestimmen, sondern eher Tempera- tur, Nahrung und dgl. (vergl. R. Hesse, 8, p. 450). Auch die Temperatur nimmt in den Alpen mit zunehmender Höhe ab, ausgenommen im Winter, wo es zu einer Umkehr der normalen Temperaturschichtung, zu einer bo uzunahm mit der Höhe kommt. Verbunden mit der Höhe ist eine starke Insolation, die Sonnen- strahlen werden umso intensiver, je dünner die Luft wird. Dem- zufolge ist auch der Boden einer größeren Erwärmung ausgesetzt als in der Ebene — die mittlere Temperatur der oberen Boden- schichten liegt denn auch im Hochgebirge bedeutend höher als die mittlere Lufttemperatur —, während die nächtliche Abkühlung dafür umso rascher eintritt, was oft große Temperaturdifferenzen zur Folge hat. Maßgebend dafür ist auch die Exposition, indem Sonnen- und Schattenseiten auf kurze Distanz große klimatische Unterschiede aufweisen. Folgende Messungen, die ich vornahm, mögen dies illustrieren. Schatten Sulzfluh (2820 m), 8. VIII. 11, 8 Uhr: vorm. Madrisahorn (2830 m), . 102 NT 11, 9 Uhr vorm. g° 16—17° Madrisahorn (2830 m), 1. IX. 11, 8 Uhr vorm. 8— 9° 25—26° Im Winter verhindert die Schneebedeckung eine starke Aus- strahlung; durch sie wird die in den Boden eingedrungene Wärme zurückgehalten, und sie schützt die Pflanzen vor zu tiefen Tem- peraturen wie namentlich vor der Gefahr des Vertrocknens. Was aber für die Pflanzen gilt, kommt auch der sie begleitenden Tierwelt zu Gute; beider Existenzbedingungen sind aufs engste miteinander | verknüpft. Dies gilt natürlich in erster Linie für die in dieser Arbeit behandelte Fauna der Vegetationspolster. Wie sich die betreffen- den Pflanzen ihrem Standort anpassen, kann hier nicht erörtert werden; es sei indes auf das oben zitierte Werk Schröters (15) verwiesen und auf die kürzlich erschienene Arbeit J. Brauns (2) über die Vegetationsverhältnisse der Schneestufe in den Rätisch- | Lepontischen Alpen. Es bleiben nun noch einige spezielle klimatische Erscheinungen "im Gebiet des östlichen Rhätikon zu erwähnen übrig, um das all- | gemeine Bild noch etwas zu vervollständigen. Was die Wärme- verhältnisse anbetrifft, ist man auf die Beobachtungen der Wetter- warte am Säntis (2500 m) angewiesen, die auch im großen und ganzen | ‚auf den Rhätıkon Anwendung finden können. 3. Heft 10 Richard Menzel: Über die mikroskopische Jährl. Gang der Temperatur ° C. (Säntis). Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli —8,8 —s,| —8,4 —4,7 —08 2,5 5,0 Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 4,7 2,9 —tU — | —84 Jahr —2,6. Mittlere Tagestemperatur durchschnittlich während 8 Tagen über 10°, während 219 Tagen unter 0°, während 114 nn unter —5°, während 37 Tagen unter —10°. Die klimatische Schneegrenze, d. h. diejenige Iso-Linie, bei der die Sommerwärme gerade noch oder gerade nicht mehr hin- reicht, um auf ebener Fläche den jährlichen festen Niederschlag zum Wegschmelzen zu bringen, liegt im Rhätikon sehr tief; sie bewegt sich durchschnittlich zwischen 2600 und 2700 m und die mittlere Jahrestemperatur beträgt auf dieser Höhe etwa —3° bis 40 Zu erwähnen wäre noch der Wind, der einen gewissen Einfluß auf die Vegetation ausübt, wie Braun (l. c.) auf Tafel IV seiner Arbeit zeigt, und der im Rhätikon etwa eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 26 km in der Stunde erreicht. 3. Floristik. „Die Vorstellung, als ob unsere Alpengipfel eine Höhe erreichten, welche die Pflanzengrenze absolut überrage, ist durch die Erfahrung widerlegt. Wo sich irgendein Plätzchen findet, das durch lokale Einflüsse von Schnee und Eis, sei es auch nur für wenige Wochen, frei wird, da erscheinen nicht nur Moose und Flechten, sondern auch Phanerogamen. Dies erwahrt sich bis zu den größten in unsern Alpen vorkommenden Höhen, und mehrere tausend Fuß über die Schneegrenze hinauf. Jede unserer hohen Spitzen hat ihre Florula, und bestehe sie nur aus einer oder zwei Arten, die in geschützten Nischen in oft überraschender Schönheit blühen.“ Mit diesen Worten Christs (4) ist über die vertikale Ver- breitung der Alpenpflanzen alles gesagt. Moose und Flechten vor | allem sind es, die bis auf die höchsten Gipfel emporsteigen; die | mir vorgelegenen Proben stammen aus Höhen bis 4000 m. Aber | auch Phanerogamen gehören zur schweizerischen Gipfelflora; auf dem Julier (3250—3280 m) fand J. Braun (l. c.) noch 24 ver- schiedene Arten. | : Im Rhätikon, speziell in dem von mir untersuchten Gebiet, | kommen nach Schröter (16) am Madrisahorn bis ca. 2800 m | 17 verschiedene Arten vor, z. B. Poa minor, Sesleria disticha, | Elyna spicata, Hieracium piliferum, Saxifraga bryoides, Silene excada. Auf den Kalkschuttfeldern der Sulzfluh wachsen Poa minor, Stilene excapa, Alsine-Arten, Hutschinsia brevicaulis und ver- 2 schiedene Saxifragen-Arten. 7 Landfauna der schweizerischen Hochalpen 11 Auf dem „Großen Turm‘ der Drusenfluh (2828 m) fand D. Stokar Poa alpina, Alsine verna, Saxifraga stenobetala und S. oppositifolia. Die Gipfelflora des Schollbergs (2550—2574 m) setzt sich zu- sammen aus: Poa annua var. supina Sedum alpestre, „ alpina, Saxıfvaga bryoides, „ laxa, % oppositifolia, Sesleria disticha, Ba exarata, Agrostis rupestris, Salıx herbacea, Carex curvula, Rhododendron ferrugineum, Leucanthemum alpinum, Cerastium uniflorum, Taraxacum laevigatum, = trigynum, Campanula Scheuchzert, Cardamine resedaejolia, Phyteuma pauciflorum, Arabis alpina. Den Gipfel des Schafberges (2463 m) endlich, um das Gebiet des Bündnerschiefers noch zu erwähnen, zieren rund 50 verschie- dene Pflanzenarten, die ich hauptsächlich aus den Gramineen, Cyperaceen, Kompositen, Saxifragaceen und Rosaceen rekrutieren. Abgesehen von der genannten Flora muß noch die im engsten und eigentlichen Sinn nivale Pflanze erwähnt werden, die Alge des roten Schnees, Chlamydomonas nivalıs (Protococcus, Sphae- vella nivalıs). Die enorme geographische Verbreitung dieses Organis- mus von Pol zu Pol erklärt sich durch die austrocknungsfähigen Ruhestadien, welche durch die Stürme verbreitet werden. In der Schweiz wurde roter Schnee verschiedentlich beobachtet; ich traf ihn Mitte Juli 1912 auf dem nach Westen gelegenen Schneefeld des Madrisahorns bei ca. 2800 m. Von dem in Sublimat-Alkohol konservicrten Material stellte ich ein mikroskopisches Präparat her und fan] darin die kugeligen Ruhestadien mit ziemlich dicker Membran, indes keinz Schwärmstadien. Daneben traten auch Coniferen-Blütenstaubzellen auf, wie sse Kerner v. Marilaun fast in allen untersuchten Proben mit den Zellen des Roten Schnees gemengt fand. Mit Chlamydomonas nivalıs sind noch andere pflanzliche Organismen vergesellschaftet; auch Tiere treten mit ‚ der Alge in Beziehung, und zwar sind es die äußerst anpassungs- fähigen Tardigraden und Nematoden, welche die primitiven | Lebensbedingungen mit der Schneealge teilen. So fand Carl Vogt auf dem Aaregletscher einen Macrobiotus sp., der mit den roten Zellen vollgepfropft war, und Wittrock traf auf einen Nematoden , im roten Schnee, dessen Darm von den gefressenen Chlamydomonas rot schimmerte (vergl. Schröter, 15, p. 624). Doch gehört ein solches Vorkommen wohl zu den Seltenheiten; viel günstigere Bedingungen finden Nematoden und Tardigraden in den Moos- und Flechtenrasen sowie sonstigen Vegetations- polstern der Gipfel. Speziell die Nematoden treten mit der Nival- ‚ llora wohl in eigentliche Wechselbeziehungen, indem die Würmer 3. Heit 12 Richard Menzel: Über die mikroskopische in. dem reich verzweigten Wurzelwerk ein geeignetes Milieu finden und sich in manchen Fällen semiparasitisch, durch Anbohren der Wurzelenden, vom Safte der betreffenden Pflanze ernähren, während andererseits durch ihre, wenn auch jedenfalls kurzen Wanderungen Wege für die feinsten Faserwurzeln geöffnet werden?). Auf alle F: älle sind die Nematoden auf Pflanzen angewiesen und begleiten sie bis zu den höchsten Höhen. Sie fehlten fast in keiner von den über 100 Proben, die ich durchsuchte, und wären in den wenigen wohl bei lang genugem Suchen auch noch gefunden worden. IV. Systematik und Faunistik. A. RHIZOPODA Zusammen mit Nematoden, Tardigraden und Rotatorien fand ich in den meisten Moosproben auch Rhizopoden, die indes nicht weiter berücksichtigt wurden. Von einigen Fundorten hingegen isolierte und bestimmte ich sie. Es stellte sich heraus, wie zu er- warten war, daß die gefundenen Rhizopoden mit solchen, die bereits Heinis (1910, 1. c.) für die Alpen nachwies, identisch waren. 1. Difflugia consiricta Ehrenberg. Sehr häufige formenreiche Art. Fundort: Sulzfluh, Gipfel (2820 m). 2. Difflugia Pyriformis var. bryophila Penard. Typische Moosform. Fundort: Abgrundshöhle (2294 m), lauter enzystierte Exem- plare (23. IX. 12). 3. Phryganella hemisphaerica Penard. Nach Heinis u. a. auf dem Gipfel des Aroser Weißhorns, 2657 m, im Dicranumrasen. Fundort: Vierecker (2450 m). Größeres Interesse verdienen die in der Seehöhle, einer der Sulziluhhöhlen gesammelten Rhizopoden. Eine kurze Beschrei- bung der Örtlichkeit dürfte hier am Platze sein. Die ersten Besucher und Beschreiber der verschiedenen Höhlen der Sulzfluh waren Pfarrer Catani und Pool (1782 und 1783). Ihre Beobachtungen setzten im Jahre 1864 einige Mitglieder der Sektion Rhätia des S. A. C. fort, die in der sog. „Sulzfluhbroschüre” (1865, 20) ihre Erfahrungen und Erlebnisse niederlegten. J. Coaz beschrieb darin die Höhlenexkursionen. Neuerdings wurden die Sulzfluhhöhlen einer genaueren Be- sichtigung unterzogen. Nach M. Thöny®) ist der Eingang, der in ° einer Höhe von 2950 m liegt, ca. 215 m hoch und mindestens so breit. Dann folgt ein etwa 85 m langer stollenartiger Gang, der 5) Nach R.Diem (85) müssen dazu auch noch die Enchytraeiden ge- rechnet werden. *) Ein Besuch der Sulzfluhhöhlen. Jahrb. d. S. A. C. Jahrg. 41, 1905. Landfauna der schweizerischen Hochalpen 13 durchschnittlich 4—6 m hoch und oben gewölbt ist, ein Zeichen, daß man es mit einer Auswaschungshöhle zu tun hat. Gesims- artige Vorsprünge, die infolge der verschiedenen Stärke der Gesteins- schicht beim Auswaschen entstanden, springen von beiden Seiten 1—2 Fuß vonden Wendungenvor. Zuhintersterweitertsichder Gang ineine6mhoheund4,5m breite gewölbte Nische, an deren Grundsich eine etwa2--3mtiefe Wasseransammlung, der kleine ‚‚See‘, befindet. Die Temperatur des kristallhellen Wassers beträgt nach Catani (1783) 2° R. bei einer Lufttemperatur von 4° R. Coaz maß ebenfalls 2° R. bei einer Lufttemperatur von 6° R. Nach Zschokke (1900, 1. c., p. 318) beträgt die Wassertemperatur kon- stant 23°C. Thöny (1905) maß 4° C. bei einer Höhlentempera- tur von 9° C. am 10. September. Meine eigenen Messungen mögen vergleichshalber hier erwähnt werden: 39 VER. LE rn 9—10 Uhr vorm. 96. VIII. 11 3—4 Uhr nachm. | Lufttemperatur am Eingang hinten beim ‚See‘ Wassertemperatur / | 415—5° C. | 4° C. | Geologisch müssen die Sulzfluhhöhlen als Glazialerschei- ‚nungen betrachtet werden. Schon Theobald in seiner geolo- ‚gischen Beschreibung der Sulzfluh (s. ‚„Sulzfluhbroschüre‘“ 1865) | läßt dieHöhlen der Sulzfluh durch Auswaschung durch das Schmelz- ‚wasser des ehemals auf dem Sulzfluhplateau liegenden Gletschers entstehen. Tropfsteinbildungen sind spärlich, da Wände und ‚Decken der Höhlen mit einem zähen, weichen Thonschlamm über- ‚zogen sind, der eine Bildung größerer Stalaktiten nicht er- möglicht. Von den fremdartigen Geschieben verdienen Serpentin und Diorit besonderes Interesse; sie können nur vom Schwarzhorn herstammen. Damit stimmen die Feststellungen von Seidlitz’s überein, daß das Erraticum der Sulzfluhhöhlen sich aus Verrucano, ‚triadischen Kalken, Dolomiten und aus Serpentinen und Dioriten ‚vom Schwarzhorn und Seehorn zusammensetzt, woraus vonSeid- litz auf einen primären Abfluß des Sulzfluhgletschers nach dieser ‚Seite hin schließt. | Am 26. VIII. 1911 entnahm ich mit einem Schöpfer der oben erwähnten Wasseransammlung in der Seehöhle eine Schlamm- probe. Es fanden sich darin folgende Rhizopoden: | . Difflugia constricta Ehrenberg, » globulosa Dujardin. . Centropyxis aculeata var. ecornis Leidy. . Nebela collaris Leidy. . Hyalosphenia elegans Leidy. . Phryganella nidulus Penard. . Heleopera petricola var. amethystea Penard. | 1 | keuch, NDOMWM 3. Heft 14 Richard Menzel: Über die mikroskopische Mit Ausnahme von Ayalosphenia elegans und Heleodera #e- tricola var. amethystea wurden alle genannten Arten von Heinis (1910) in den Alpen nachgewiesen. Am meisten Interesse verdient: Heleopera betricola var. amethysiea Penard. Sie gehört zu den lakustrischen Wurzelfüßern, die besonders für die profunde Region der subalpinen Seen charakteris.isch sind. Zschokke schreibt in seinem grundlegenden Werk (26, p. 50): „Die sehr gut fixierte Varietät scheint durch ihr Auftreten die See- tiefen zu charakterisieren. Ihre Fundortliste umschließt die pro- funde Region des Genfer Sees, des Bodensees (30—40 m), des Neuenburgersees (35 m) und des Lac du Bourget. Ein atypisches Exemplar fand sich in einem von Seewasser gespiesenen Weiher bei Genf. Interessanter ist der Fund von Heinis, der die var. amethystea in einem von Sphagnum durchwachsenen Weiher auf dem Feldberg im Schwarzwald traf. Auch Bornhauser stieß auf das Tier in einer sehr kalten Quelle der Vogesen.“ Durch meinen Fund ist die Varietät nun auch für die Alpen nachgewiesen und zwar an einer Ortlichkeit, welche die Forderun- gen, die Zschokke an den Wohnort eines Reliktes der eiszeitlichen Mischfauna stellt, voll und ganz erfüllt. In seiner Antwort an Hofsten (1912, 27) schreibt Zschokke: ‚Eine stattliche Reihe von Beobachtungen lehrt uns weiter, daß viele dertypischen Tiefen- rhizopoden an dauernd niedrig temperierten Wohnorten sich finden, die mit der einstigen Vereisung zum größten Teil in enger Beziehung stehen. Zu diesen Standorten gehören in den Hochalpen Schmelz- wasserweiher und die Uferzone kleiner Seen, in den Mittelgebirgen tieftemperierte Sphagnumtümpel, kalte Ouellen, stets kühle Berg- bäche und montane Torfgewässer von glazialer Vergangenheit, in der Ebene sehr kalte Ouellen.“ Und weiter: ‚... besonders wird auch zu erwähnen sein, daß typische Tiefenrhizopoden kalte Höhlengewässer der Hochalpen bewohnen.‘ # Der letzte Satz bezieht sich auf eben den vorliegenden Fund von Heleobera petricola var. amethystea in der Seehöhle, welcher eine weitere” Bestätigung der Annahme Zschokkes (l. c.) be- | deutet: ‚Wenn aber an weit entlegenen Örtlichkeiten von ebenfalls tiefer Temperatur in der Höhle, der Quelle, im stehenden und stür- zenden Wasser der Gebirge die stenothermen Faunenelemente der | profunden Seeregion des Alpenrandes wiederkehren, trotzdem die übrigen Lebensbedingungen an diesen Lokalitäten sich ganz anders | gestalten als in den Seetiefen, liegt der Schluß nahe genug, daß m den weitauseinandergerissenen Kaltwasserrefugien Mitteleuropas | an tiefe Temperaturen gebundene Trümmer und Splitter einer aus Ei Schmelzwasser der Eiszeit hervorgehenden Fauna weiter- eben. Ä 4 Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 15 Nach Penard (1900, 1. c.) wird die var. amethystea 125—150 u lang. Meine drei Exemplare messen nur 98—105 u und sind wohl mit den übrigen in der Seehöhle gefundenen Arten als Kümmer- formen zu betrachten, denen genügende Nahrung fehlt. Der amethystfarbene Anflug hat sich bis jetzt an den seit 2 Jahren in Glyzerin eingeschlossenen Tieren erhalten; nach Penard ver- schwindet er allmählich an leeren Schalen, fehlt hingegen nie bei lebenden Individuen. Anhangsweise sei hier noch der neueste Fund von Heleopera petricola var. amethysiea erwähnt: G. H. Wailes wies die Art im Titicaca-See (3854 m) nach (Murray, 1913, 25). Es ist dies nicht so überraschend, leben doch in hochgelegenen Gewässern des nord- ‚amerikanischen Felsengebirges einige lakustrische Rhizopoden oder ‚solche, die von denjenigen der Tiefenzone schweizerischer Seen kaum abweichen, wie Pseudodifflugia archeri, Cyphoderia ampulla ‚var. major, Difflugia pyriformis var. claviformis und ‚eine Cam- ‚bascus triqueter ungemein nahestehende Form, die Leidy in einem kleinen Bergsee Wyomings von 3000 m Höhenlage entdeckte‘. (Zschokke, 1911, p. 59). B. TARDIGRADA. | Die von mir im Rhätikon gesammelten Moosrasen enthielten ‚zehn verschiedene Arten, die Herr Dr. F. Heinis (Basel) bestimmte ‚und eine Liste davon (mit Ausnahme von Macrobiotus areolatus Murray) bereits veröffentlichte (1912, 29, p. 778)?). | 1. Echiniscus suillus Ehrenberg. | Zuerst von Ehrenberg in der Schweiz gefunden, genießt ‚eine weite horizontale und vertikale Verbreitung, ist aber nicht ‚gerade häufig. | | Eigener Fundort: Seehöhle, am Eingang (2250 m; 26. VIII. 11911). | - Höchste alpine, zum Teil noch unveröffentlichte ‚Fundorte: Weißmies 4000 m, Matterhorn 3800 m, Mont Blanc ‚4300 m. | | 2. Echiniscus blumi Richters. Häufigste alpine Art dieser Gattung; sie bevorzugt die kleinen, unauffälligen felsbewohnenden Moose und Flechten. In einzelnen ‚Gegenden tritt E. blumi an die Stelle von E. susllus. Bi Be Fundort: Vierecker (2450 m; 4. VIIL.’11 und 23. 3. Macrobiotus hufelandi Schultze. Als Kosmopolit aus allen Erdteilen sowie aus der Arktis und Antarktis bekannt. Eigener Fundort: Rhätikon, verbreitet. | ?) Die folgenden Bemerkungen zu den einzelnen Arten stellte mir in freundlicher Weise Herr Dr. F. Heinis zur Verfügung. 3 Heft 16 Richard Menzel: Über die mikroskopische 4. Macrobiotus intermedius Plate. Gleiche geographische Verbreitung wie Macrobiotus hufelandı. Eigener Fundort: Abgrundshöhle (2294 m: 29. VII. 11). Höchster bisheriger Fundort: Matterhorn, 3800 m. 5. Macrobietus echinogenitus Richters. In der Schweiz wie speziell auch im Rhätikon horizontal und vertikal gleich weit verbreitet, jedoch wie M. harmsworthi nur bei gleichzeitiger Auffindung der Eier mit absoluter Sicherheit zu bestimmen. Eigene Fundorte: Rinnsal am Grubenpaß (2200 m; 5. VIII. 11). Kühnihorn (2416 m; 27. VII. 12). Höchster schweizer. Fundort: Grand Combin, 3400 m. 6. Macrobiotus harmsworthi Murray. In der Schweiz bis jetzt nur aus der Umgebung von Basel, dem Hallwilersee, dem Rhätikon und den Walliseralpen bekannt; doch läßt sich vermuten, daß die Verbreitung dieser Art eine. größere ist. Eigener Fundort: Vierecker (2450 m; 4. VIII. 11). 7. Macrobiotus oberhäuseri Doyere. In den Hochalpen häufig. Unter Einfluß der Sonnenstrahlung stets hellrosa bis hellrot gefärbt. Eigener Fundort: Sulzfluh (2820 m; 26. VII. 11). Höchste, noch nicht veröffentlichte Fundorte: Mont Blanc, 4300 m; Monte Rosa 4000 m. 8. Macrobiotus coronifer Richters. Charakteristisch für den hohen Norden. Eigener Fundort: Visrecker (2450 m; 4. VIII. 11). 9. Macrobiotus areolatus Murray. In Europa verbreitet. Eigener Fundort: Weberlishöhle, Inneres (2016 m; 25. IX. 1912). Nach Heinis in den Alpen am Ufer des Lago Tremorgio, 1823 m. 10. Milnesium tardigradum Doyere. Weit verbreitete, häufige Art, die aus ganz Europa, vom Himalaya und von Java, von Spitzbergen und von den Kerguelen bekannt ist; im Rhätikon oft in großen Exemplaren bis zu 850 u vorkommend. Eigener Fundort: Vierecker (2450 m; 4. VIII. 11 und 24. VII. 12). Neu für das Hochgebirge resp. für das Grenzgebiet der Schweiz sind von diesen 10 Arten Macrobiotus harmsworthi Murray, Macrobiotus coronifer Richters. Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 7 Die von W. Schmaßmann im Lünersee gesammelten Tardi- sraden wurden ebenfalls von Heinis (1912, 1. c.) bestimmt und publiziert. Eine Zusammenstellung Schmaßmanns und meiner Befunde ergibt 17 verschiedene Arten, die mit Ausnahme des von Zschokke (1909, 1. c.) in den meisten Rhätikonseen nachgewiesenen Macrobiotus macronyx Duj. sämtlich für den Rhätikon neu sind. Ich lasse hier die Liste folgen, wozu noch beigefügt sei, daß Macro- biotus hufelandi, harmsworthi, echinogenitus und Milnesium tardi- gradum sowohl im Lünersee als auch terrestrisch im Rhätikon vorkommen; diese 4 Arten sind mit ° bezeichnet, während die nur im Lünersee gefundenen mit einem * versehen sind. 1. Echiniscus suillus Ehrenberg. : 2 blumi Richters. *3, Macrobiotus macronyx Dujardin. 21. ei lacustrıs Dujardin. #5, Br tetradactylus Greeft. 06. 5 hufelandi Schultze. 7 an intermedius Plate. 08. 5 echinogenitus Richters. 09, harmsworthi Murray. 10. ei ambiguus Murray. *11. 5 dispar Murray. 12,,%. Be oberhäuseri Doyere. 13. * coronifer Richters. 14. ” areolatus Murray. *15 spec. 016. Milnesium tardigradum Doyere. *17. Diphascon angustatum Murray. Die Tardigraden sind infolge ihrer eminenten Anpassungs- fähigkeit UÜbiquisten und Kosmopoliten. Doch ist speziell in der hochalpinen Tardigraden-Fauna das arktische Element vertreten. Alle angeführten Arten aus dem Rhätikon sind durch Richters und Murray auch in der Arktis oder im nördlichen Schottland nachgewiesen worden. Dem dazwischen liegenden Gebiet fehlen allerdings einige für den Norden charakteristische Formen wie Macrobiotus coronifer und der die Seen des Rhätikon bewohnende Diphascon. angustatum®). Wie Heinis (1910, 1. c.) experimentell die großc Widerstands- kraft der Tardigraden gegen Austrocknung und verschiedene Tem- peraturen nachwies, konnte auch ich bei den meisten mir zu Gesichte gekommenen Tieren ein Wideraufleben nach längerer Trockenperiode (bis 9 Monate) feststellen, und zwar bewegten sich die Tardigraden meist kurz nach dem Anfeuchten, während die Nematoden noch regungslos dalagen. . ..) Herr Dr. F. Heinis beabsichtigt, die Tardigradenfauna der Alpen in einer größeren Arbeit zu behandeln. - Archiv für Naturgeschichte 1914. A.3. 2 3. Heft 18 Richard Menzel: Über die mikroskopische Anhangsweise mögen noch einige Tardigraden des Kar- stes erwähnt werden. Schon Heinis (1910) führt drei Arten an, die er einer Probe aus Divaccia entnahm: Macrobiotus echinogenitus Richters, = tetradactylus Greeft, W tuberculatus Plate. Aus einer Moosprobe, die ich im Frühjahr 1913 am Eingang der Grotte von St. Canzian sammelte, isolierte ich einige Tardi- graden, die Heinis bestimmte. Er fand: Macrobiotus echinogenitus Richters, ur breckneri Richters, Echiniscus n. SP. Die letztgenannte neue Art wird Heinis im „Zool. Anzeiger“ beschreiben. C. HARPACTICIDAE. Nach Zschokke (1900 1. c.) besitzen die Harpacticiden eine große Resistenzkraft, die sich äußert einmal in ihrem Emporsteigen in die höchsten überhaupt noch bewohnten Wasseransammlungen der Hochalpen und dann in ihrem Vordringen in den hohen Norden. Im Rhätikon fand sie Zschokke in Seen, Quellen und Bächen; ihr Auftreten in Moospolstern fern von stehendem oder fließendem Wasser in demselben Gebiet verdient Interesse, zumal diesbezüg- liche Angaben in der .Literatur nur spärlich, da und dort zerstreut, zu finden sind. R. Schneider (1886, 51) erwähnt eine Canthocamptus-Art aus Rhizomorphenpolstern sächsischer Bergwerke. Mräzek (1893, 43) in seiner für die Harpacticidenforschung so wichtigen Arbeit berichtet von einem Canthocamptus, den er in böhmischen Gruben auf vermoderndem Holz, das durch von der Decke fallendes Tropf- wasser fortwährend naß erhalten wurde, in ungeheuren Mengen antraf; andere Arten fand er hauptsächlich in feuchtem Moos von Waldsümpfen. Daß Harpacticiden sogar in den spärlichen Moos- krusten der dem Sonnenbrande ausgesetzten Felsen leben können, zeigte Richters (1900, 1. c.), der auch in arktischen und antark- tischen Moosrasen später noch solche Copepoden nachweisen konnte. Nach van Douwe (1903) können sich Harpacticiden der allerverschiedensten Quantität und Qualität von Wasser anpassen; ein bestimmter Feuchtigkeitsgrad hingegen ist immer notwendig; wenn dieser fehlt, verfallen die dazu befähigten Tiere in die Trocken- starre, aus der sie nach längerer Zeit wieder aufzuwachen imstande sind?) Ein sehr geringes Feuchtigkeitsbedürfnis soll Cantho- ®) C.vanDouwe (1899, 35) teilt mit, daß Canthocamptus northumbrieus Brady den Winter in mehr als fünfmonatlicher Trockenstarre überdauern kann. Nach Claus (1895, 33) kann auch Cyclops in verschiedenen Stadien der Cyelopidreihe, sowie als Geschlechtstier in latentem Leben verharren, während Diaptomus eine Eintrocknung in Eiform überdauert. / | | | | j | | | Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 19 camptus pygmaeus besitzen, der in dem Lebermoos Fegatella conica, das in offenen Brunnenschächten, unter überhängenden Fels- wänden nur oft hoch über der Spritzzone der Bäche wächst, vor- kommt. Carl (1905, 32), um mit diesem interessanten Befunde die kurze Übersicht abzuschließen, beschreibt einen den Übergang zur Gattung Moraria bildenden Canthocamptus subterraneus n. sp., der in Krimhöhlen auf sehr mäßig feuchtem Fledermauskot in Gesellschaft von Collembolen von Dr. Lebedinsky gefunden wurde, also „an relativ trockenen Orten, wo ein Schwimmen aus- geschlossen ist.‘ Die von mir im Rhätikon gesammelten Harpacticiden stammen alle aus mehr oder weniger feuchten Moospolstern, vom Eingang der Sulzfluhhöhlen, von der Sulzfluh, aus der Weberlishöhle und vom Vierecker, einem isolierten Urgesteinsgipfel. Bei der Weberlis- höhle fand ich sie auch an einer überhängenden Felswand, die von Sickerwasser stets feucht ist, in dem die Wand überziehenden Algenschlick. Bei einer geringen Artenzahl war oft ein massenhaftes Auf- treten der Individuen zu konstatieren. Nach Mräzek findet man höchst selten in einer Lokalität nur eine Harpacticidenart, die dann gewöhnlich sehr zahlreich auftritt; meistens kommen mehrere verschiedene Arten zusammen vor, doch nicht alle gleich zahlreich. Für meine Funde trifft das erstere zu; an der oben bezeichneten Stelle bei der Weberlishöhle fand ich nur Canthocamptus rhaeticus, den aber massenhaft; ebenso am Vierecker nur Morarıia muscicola, auch zahlreich. Es dürfte sich hier um besonders anpassungsfähige Formen handeln. Wie schon E. Gräter (1910, 39 p. 76) darauf hinwies, haben wir es bei solchen feuchtes Moos bewohnenden Arten vorwiegend mit Angehörigen einer Kaltwasserfauna zu tun. Was das Licht betrifft, können in derartigen Moospolstern gleiche oder ähnliche Bedingungen herrschen wie in Höhlen. Als Beispiel führt Gräter Canthocamptus tybhlops Mräzek an, der sowohl in einer Höhle als in Moos vorkommt und so eine hübsche Bestätigung für die Ana- logie der Lebensbedingungen an beiden Ortlichkeiten bietet. Dazu kann nun auch die augenlose Moraria muscicola Richters gerechnet werden, die ich im Rhätikon, wie später noch gezeigt wird, in einer Höhle und in feuchten Moospolstern fand. Beschreibung der Arten. Die moosbewohnenden Harpacticiden des Rhätikon verteilen sich vorderhand auf folgende vier Arten: 1. Canthocamptus cuspidatus Schmeil 2; BR vhaeticus Schmeil a ‚N monticola mihi 4. Moraria muscicola Richters. Ach 3. Heft 20 Richard Menzel: Über die mikroskopische Die Liste zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit derjenigen von E. Kessler (1913, 41), der neulich im Riesengebirge aus Bächen, Sümpfen und Quellen folgende vier Arten sammelte: Canthocamdtus cusdidatus var. ekmani nov. var. ) zschokkei Schmeil. bygmaeus Sars. M oraria sarsii Mräzek. Auch C. zschokkei kommt im Rhätikon vor, während C. Pyg- maeus bis jetzt in der Schweiz nur aus dem Jura (Thiebaud) bekannt ist.!®) 1. Canthocamptus cuspidatus Schmeil. Zschokke (1900, 1. c.) fand die Art im Mieschbrunnen (1810 m), einer starken Quelle. Eigene Fundorte: Quelle von 3—4° C ob dem Partnunsee, ca. 1900 m (9. VIII. 11) und Tümpel von 12° C am Grubenpaß, ca. 2200 m (16. V a 11). Weibchen und a Männchen. Größe: 2 0,6 mm; { 0,45 mm. Geographische Verbreitung: s. Brehm (1913, 31). Ich erwähne die Art hier nur, weil sie als arktisch-alpine. stenotherme Kaltwasserform Interesse verdient und jede weitere Fundortsangabe wünschenswert ist. 2%. Canthocamptus rhaeticus Schmeil. Ich fand die Art in beiden Geschlechtern gleich zahlreich, häufig in copula, so am 25. und 31. VII. 1911. Bei einem Pärchen Fig. 1. Von Zschokke (1900, 1. c.) wurde die Art in Seen, Bächen | und Quellen nachgewiesen. | 10) Am 5. Juli 1913 fand ich ihn in Moosrasen aus der Quelle auf dem i Rütli, in beiden Geschlechtern. Fig. 1. trug das Weibchen bereits einen Eiballen, welcher deutlich von den Borsten des 5. Fußpaares gehalten wird. (s. Fig. 1) Schmeil sah bloß einmal einen aus nur zwei Eiern bestehenden Eiballen. Wie E. Wolf (1905, 53, p. 127) mitteilt, legt das Männchen die Greifantennen um die apikalen Fur- kalborsten des Weibchens herum und zwar so fest, daß es auch nach gewaltsamem Tode noch diese Stel- lung beibehält. Davon überzeugen ' mich einige Präparate von Individuen in copula, die ich an Ort und Stelle in Formol konservierte. 4 Landfauna der schweizerischen Hochalpen 21 Eigene Fundorte: Rinnsal am Grubenpaß, ca. 2200 m (5. VIII. 11, Temp. des Wassers 3° C); Abgrundshöhle, 2294 m (29. VII. 11); Weberlishöhle, Inneres, 2016 m. Feuchte Felswand bei der Weberlishöhle, im Algenschlick, ca. 2020 m (25. u. 31. VIl. 11). Geographische Verbreitung: Außer im Rhätikon nach Brehm (1913, 1. c.) in der Dauphine, bei Säckingen, im Littoral der Lunzerseen und in Schottland. Ferner fand Delachaux (1911, 34) — Brehm scheint die betreffende Arbeit nicht berück- sichtigt zu haben — C. rhaeticus neben C. zschokkei und C. pygmaeus in großen Mengen im waadtländischen Pays d’En-Haut bei Cha- teau d’Oex. Wie C. cuspidatus wurde auch diese Art im Norden gefunden. Nach Holdhaus (1912, 40) kann sie möglicherweise als boreoalpin betrachtet werden, mit C. arcticus Lilljeborg und C. rubellus Lilljeborg. Letzterer wurde außer von Thiebaud in der Schweiz auch von Delachaux, aber nur in geringer Zahl, im Berner Oberland, nachgewiesen. | | | 3. Canthocamptus monticola mihi. | In der am 26. Juli 1911 gesammelten Moosprobe von der | Sulzfluh (2800 m) fand ich zwei Weibchen dieser anscheinend neuen Art. Ich schickte Skizzen nebst einigen Notizen davon an | C. van Douwe, der mir dann mitteilte, daß es sich sehr wahr- ‚, scheinlich um eine bisher noch unbekannte Art handle. Daraufhin ‚ und nach eingehender Prüfung der einschlägigen Literatur publi- zierte ich eine kurze Beschreibung mit 2 Figuren (1912, 42), der ich | vorderhand nicht viel beifügen kann, da ich das einzige noch vor- ‚handene Exemplar nicht völlig zerstückeln möchte und neues | Material dringend erforderlich wäre zu einer endgültigen Sicher- stellung der Art. Körpergestalt ziemlich gedrungen. Cephalothorax jeglicher Ornamentik entbehrend. Abdominalsegmente mit Ausnahme des letzten dorsal unbedornt, ventral s. Fig. 1 (l.c .). Am letzten Seg- ment eine ununterbrochene Zähnchenreihe, dorsal schwächer als ventral. Analoperculum halbkreisförmig, mit vielen feinen Dörnchen. '1. Antenne achtgliedrig, kurz, sehr kräftig. 2. Antenne dreigliedrig, | | Nebenast eingliedrig, mit 4 Borsten, von denen die innerste pro- ximale befiedert ist. 2. Maxillarfuß mit endständigem Greifhaken. Außenäste der 4 kurzen Schwimmfußpaare dreigliedrig, Innenäste des 2.—4. Paares zweigliedrig. 5. Fußpaar stark entwickelt, Basal- glied mit 6 Borsten, von denen die vierte (von innen) am längsten ist. Endglied mit 5 Borsten, die mittlere sehr lang (s. Fig. 1,1. c.). Furca kräftig, mit einer wohlentwickelten Apikalborste. Länge: 0.6—0.7 mm. 4. Moraria muscicola Richters. 2222,8,4,5 (a,b). 1900. Richters (44), p. 36, Taf. IV, fig. 5—10. — 1902. Idem (46), p. 6, fig. 4. 3. Heft Richard Menzel: Über die mikroskopische DD 1809) Dieser von Richters erstmals beschriebenen Form schenkte ich großes Interesse, da sie bis jetzt noch ungenügend bekannt war. Ich suchte mir ein möglichst großes Vergleichsmaterial zu ver- schaften, und dies wurde mir hauptsächlich durch das weitgehendste Entgegenkommen von Herrn Prof. F. Richters (Frankfurt a. M.) ermöglicht. Er überließ mir 12 Präparate von M. muscicola, worunter auch das Typus-Exemplar; ferner schickte er mir eine von Dr. G. Enderlein (Stettin) in einer feuchten Felshöhle nördlich vom Fellhorn (ca. 1500 m) gesammelte Moosprobe, in welcher M. muscicola auftrat; auch viele Literaturhinweise verdanke ich dem Frankfurter Gelehrten. Von Dr. F. Heinis (Basel) erhielt ich 2 Exemplare von M. muscicola aus dem Jura, die vonE. Gräter bestimmt wurden. Selber fand ich den interessanten Krebs im Rhätikon, im Kaunsertal (Tirol) und am Eingang der St. Canzian- Grotte bei Triest. An Hand dieses Materiales bin ich zu dem Resultate gelangt, daß es sich um eine wohlumschriebene Art der Gattung Moraria Scott (= Odhiocamptus Mräzek) handelt, die freilich in einigen Punkten von der Beschreibung, wie sie Richters gibt, abweicht; doch muß hier beigefügt werden, daß Richters damals nur in Arsenglyzerin konservierte Tiere zu Gebote standen, und er selber nachher keine genauere Untersuchung mehr vornahm. Die in u u rer >: Eu - BR ee 7 A Heft 11 der ‚Süßwasserfauna Deutschlands“ von C. van Douwe aufgenommene kurze Beschreibung mit den 4 Figuren stützt sich auf Richters. Sie lautet: | | „kRostrum an der Spitze ein Grübchen, darin ein Sinneshaar. Die 3 letzten Abdominal-Segmente ventral, das letzte Segment auch dorsal fein bedornt; letzteres auf der ventralen Fläche eine Reihe kräftiger Dornen. Die bogenförmige Analplatte 8 starke Dornen. Fu. kurz, nahe dem Außenrande eine Chitinleiste. Dorsale Borste fehlt. Exp. des I. B. kürzer als der Exp. V. B. 2: Basalgl. kürzer als das Endgl. Ersteres mit 5, letzteres mit 4 Borsten. Auge iehlt. Länge ca. 0,5 mm. Die Art, insbesondere das $, ist noch ungenügend bekannt und wurde bisher nur in Moospolstern gefunden.“ Dem seien noch einige Punkte aus der Richters’schen Be- schreibung beigefügt. Körpergestalt ‚fast robuster als bei Canthocamptus crassus; das spricht aber gewiß nicht gegen die Zugehörigkeit zum Genus Ophiocamptus, dessen drei bekannte Arten allerdings sehr schlanke Tiere sind, vielmehr haben wir in dem robusten Bau, in der auf- fälligen Kürze der Schwimmfüße und dem gedrungenen Bau der Furkalglieder eine sehr gut verständliche Anpassung an das Leben in Moospolstern zu erblicken.‘“ Vorderantennen des Weibchens siebengliedrig; Hinterantennen dreigliedrig mit eingliedrigem Neben- ast am 2. Glied. 2. Maxillarfuß mit Greifhaken. Schwimmfüße kurz, Innenäste des 1. Paares kürzer als die Außenäste, letztere bei allen Schwimmfüßen an der Innenseite unbewehrt. Schwimm- Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 23 fuß des 5. Segmentes des Weibchens mit zwei langen, gekrümmten Borsten. Furkalglied für einen Ophiocamptus auffällig kurz. Der Vollständigkeit halber sei auch noch die kurze Gattungs- diagnose, wie sie van Douwe (1909, 1. c.) gibt, angeführt. Morarıa Scott.!!) Rumpf sehr gestreckt, wurmförmig. Rostrum eine breite Platte bildend. Fu lang, in beiden Geschlechtern gleich gebaut. I. A. siebengliedrig, beim & beiderseits Greiforgan. Nebenast II. A. klein und eingliedrig. Sämtliche B. sehr kurz und breit. Enp. I—IV. B. zweigliedrig. Die des & am II.—IV B. stark ab- weichend gebildet; die beiden letzten Glieder des Exp. in der Regel ohne Innenrandborsten. Ein Eiballen. Spermatophoren lang, flaschenförmig. Es folgt nun die Beschreibung des Weibchens, wie es mir in zahlreichen Exemplaren aus dem Rhätikon, dem Jura, vom Fell- horn, aus dem Tirol und von St. Cauzian vorlag. Die 9 Körpersegmente verschmälern sich nur wenig und gleich- mäßig nach hinten und verleihen so dem Tier ein sehr schlankes, wurmförmiges Aussehen. Der Cephalothorax entbehrt jeglicher Ornamentik und geht vorne in ein schwaches Rostrum über. Das hintere Ende der Cephalothoraxsegmente ist glatt, ohne Dornenreihen oder Aus- zackungen. Die 4 Abdominalsegmente nehmen nach hinten nur wenig ‚an Breite ab. Das erste ist am längsten; von den 3 folgenden ist jedes ein wenig kürzer als das vorhergehende. Der Hinterrand der drei letzten Segmente ist ventral fein bedornt, das vierte besitzt außerdem, ebenfalls ventral, im ersten Drittel seiner Länge eine Reihe kräftiger Dornen. Dorsal lassen sich am Hinterrande der ersten drei Segmente feine Dornenreihen konstatieren. Das Ge- schlechtsfeld des 1. Segmentes ist vielleicht für die Art charak- teristisch; im allgemeinen ist es nach Schmeil von genereller Bedeutung. Das Analoperculum ist kreisbogenförmig, mit 8—11 starken Dornen am Hinterrande. Die Furcalglieder sind schlank, ohne eine Chitinleiste nahe dem Außenrande; die dorsale Borste ist immer vorhanden. Über der Ansatzstelle der drei Apikalborsten befindet sich ventral eine Reihe ' von ziemlich starken Dornen, ähnlich wie bei M. schmeihi van "!) Nach Schmeil (1896, p. 9, Fußnote 1) muß aus Prioritätsgründen der Mräzek’sche Gattungsname Ophiocamptus (der zwar viel mehr sagt ' als der provisorische Lokalname S co tt’s) fallen gelassen werden. Trotzdem ' taucht er noch hierund da auf; v. Daday z.B. (1913) beschreibt einen neuen Ophrocamptus mongolicus, ohne den Namen Moraria zu erwähnen. Eine dem nachfolgenden Text entnommene vorläufige Mitteilung mit 5 Figuren publicierte ich im Zool. Anz. Bd. XLIII. Nr. 13, 1914, worauf ' ich hier hinweisen möchte, 3. Heft 94 Richard Menzel: Über die mikroskopische Douwe. Die Apikalborsten selber stimmen mit der Beschreibung von Richters völlig überein (s. Fig. 2 u. 5). Die Vorderantennen, stets deutlich siebengliedrig, erreichen nicht ganz ?°/, der Länge des ersten Cephalothoraxsegmentes, sind also äußerst kurz. Die relative Länge der einzelnen Glieder 1äßt sich folgendermaßen veranschaulichen: I I REN IN IYENTIV Sy 2 d 5) 3 2 2 + Die Beborstung stimmt mit der Beschreibung und Figur von Richters ziemlich überein. Der Riechkolben des vierten Gliedes überragt das Ende der Antenne beträchtlich. Ob ein solcher auch am letzten Glied vorkommt, konnte ich nicht mit Sicherheit feststellen. a | | I I an ranıy | | Kreaemmmi® Para IE sad | | | Fig. 3, lateral. Fig. 2, ventral. Die dreigliedrigen Hinterantennen tragen am 2. Glied einen eingliedrigen, mit 2 terminalen Borsten bewehrten Nebenast. Der zweite Maxillarfuß ist mit einem Greifhaken aus- gestattet. Die Schwimmfüße, die bis jetzt am wenigsten bekannt waren, werden wohl nie zum eigentlichen Schwimmen verwendet; sie fallen sofort durch ihre Kürze auf. Die Außenäste sind alle dreigliedrig, aber nur der des 1. Paares besitzt einen unbewehrten Innenrand, bei den übrigen finden sich am 2. Glied distalwärts und am 3. Glied in der Mitte je eine Innenrandborste. Die Innen- äste sind zweigliedrig mit Ausnahme des vierten, welcher aus nur einem Glied besteht. Derjenige des 1. Paares ist nur wenig kürzer als der Außenast, seine beiden Glieder sind von derselben Stärke wie bei diesem. Das erste Glied trägt in seiner distalen Hälfte eine Reihe feiner Dornen, ebenso das zweite, welches außer den beiden Endborsten in der Mitte seines Innenrandes mit einer Borste bewehrt ist. Die Innenäste der drei übrigen Paare sind äußerst schwach entwickelt, kaum länger als das erste Glied des Außen- astes und besitzen 2 Terminalborsten. Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 95 Das fünfte Fußpaar ist mäßig groß. Das Basalglied, kürzer als das Endglied, trägt 5 gefiederte Borsten; von innen nach außen ist jede folgende länger als die vorhergehende, am längsten ist die vierte, während auf diese noch eine kurze fünfte folgt. Am Endglied fällt die innerste, längste und stark einwärts gekrümmte Borste sofort ins Auge; sie dürfte neben anderen Merkmalen für die Art charakteristisch sein. Fig. 4 stellt das 5. Fußpaar eines jungen Exemplares dar, um die typische Stellung der beiden langen Borsten des Engdliedes zu demonstrieren, an welcher die Art sofort zu erkennen ist. Richters weist zum Vergleich auf Canthocamptus crassus Sars hin, wobei zu bemerken ist, daß dort zwei Borsten des Basal- gliedes besonders lang und nach außen Fig. 4. geschwungen sind. Auf diese innerste stärkste Borste folgt eine schwächere, kürzere, dann wieder eine längere und schließlich noch eine kurze. Ein Auge konnte nie beobachtet werden. Die Färbung besteht in einem lichten Grau. Eine Bildung von Carotin, wie sie nach Zschokke (1900, 1. c.) allerdings nicht so umfangreich und mit derselben Regelmäßigkeit wie bei Centropagiden und Cyeclo- piden vorkommt, beobachtete ich nie, auch nicht bei den schon erwähnten Canihocamptus-Arten. Die Länge der von mir beobachteten Exemplare schwankt zwischen 0,45 und 0,5 mm. Männchen kamen mir nie zu Gesicht und auch mit Eiballen versehene Weibchen entgingen mir bis jetzt, trotzdem ich Material aus verschiedenen Jahreszeiten (März, Juli, August, September) berücksichtigte. Immerhin dürfte feststehen, ‚daß die der Beschreibung hauptsächlich zugrunde liegenden Tiere ausgewachsen waren. Charakteristisch für die Art sind nach meinen Beobachtungen außer den beiden Antennen und der Furca die schlanke, wurm- förmige Gestalt und vor allem die Beschaffenheit der fünf Fußpaare. Trotz der verschiedenen Abweichungen von der Beschreibung Richters’ muß ich doch meine Exemplare als mit den von Richters gefundenen identisch er- _ klären. Was die beiden Antennen, das Analoperculum, das fünfte Fußpaar und die Augenlosigkeit betrifft, ist die Übereinstimmung Ohne weiteres klar. Für die Furca konnte ich bei den Richters- schen Präparaten die dorsale Borste nachweisen, sodaß nun auch hier kein Unterschied mehr besteht. Ebenso dürften die vier Schwimmfußpaare nicht wesentlich verschieden sein, da ich gleichfalls bei den deutschen Exemplaren die Innenrandborsten der Exopoditen des 2., 3. und 4. Paares wahrnahm. Das Rostrum differiert insofern, als ich bei meinen Exemplaren nie die breite Platte, welche es bilden soll, sehen konnte; es schien mir vielmehr 3. Heft 26 Richard Menzel: Über die mikroskopische ziemlich schwach entwickelt zu sein; doch kann in Anbetracht der sonstigen Merkmale kein Zweifel an der Zugehörigkeit zur Gattung Moraria, für welche ein breites Rostrum charakteristisch ist, ‚aufkommen. Es bleibt nun noch die allgemeine Körpergestalt übrig, und darin weichen auf den ersten Blick die Richters’schen und die von mir gefundenen Tiere stark voneinander ab. Richters be- schreibt sein Typusexemplar als robust, während ich immer nur eine schlanke, wurmförmige Gestalt konstatierte, wie sie den Ver- tretern der Gattung Moraria zukommt (s. Fig. 5, au.b). Der Widerspruch löst sich indes leicht. | Richters machte seine Be- schreibung nach einem Arsen- glyzerinpräparat, ohne sich die Rückenansicht vorher ver- schafft zu haben. Wie ich aber früher schon darauf hinwies (1912,12 9 515), kon 3 trahieren sich die Tiere, wenn man sie in Glyzerin etc. bringt, oft beträchtlich, und auch ! meine _ Exemplare waren meistens, nachdem ich sie | präpariert hatte, nicht mehr | wurmförmig schlank, sondern robust, gedrungen wie Rich- ters sie beschreibt. Dasselbe gilt für die Furcalglieder. Ich glaube daher, daß M.muscicola auch im Köpperner-Tal bei a. lateral. Fig. 5. EReEeL Homburg in Wirklichkeit | schlank ist*), und daß die Erklärung des robusten Baues als sehr gut verständlicher Anpassung an das Leben in Moospolstern (Richters, 1900, 1. c.) | ebenso gut umgekehrt auch auf die wurmförmige Gestalt nz | wendet werden kann. Auch die von Heinis im Jura gefundene, von E. Gräter be- stimmte M. muscicola unterzog ich einer Prüfung und fand auch hier wieder die wenigen Abweichungen von der Richters’schen Beschreibung wie dorsale Borste der Furca, Innenrandborsten der Exopoditen etc. Es handelt sich also wohl unzweifelhaft immer um ein und dieselbe Form an den verschiedenen Fundorten. | Zu wünschen wäre jetzt noch eine ausführliche Beschreibung | des Männchens. Die wenigen Zeilen, die Richters (1902, 1. c.) *) Dies bestätigte mir nachträglich noch Herr Prof. F. Richters in einer brieflichen Mitteilung. nannte nt et um mern roman ren Landfauna der schweizerischen Hochalpen. Dan darüber publizierte, müssen notwendigerweise ergänzt werden. Freilich lag mir auch eines der von Richters gefundenen Exem- plare in einem Präparat vor, allein ich konnte nur Weniges daran erkennen, ohne es zu beschädigen. Später wurde meines Wissens das Männchen nie mehr gefunden und auch unter den zahlreichen von mir beobachteten Individuen kam mir kein einziges zu Gesicht. Lebensweise. Moraria muscicola wurde bis jetzt mit zwei Ausnahmen nur in Moospolstern gefunden und scheint, wie dies von anderer Seite schon betont wurde, zur terrestrischen Lebensweise übergegangen zu sein. Wie Rotatorien, Tardigraden und Nematoden, mit denen zusammen sie vorkommt, ist sie befähigt, eine gewisse Zeit des Jahres in der Trockenstarre zuzubringen. Nach Richters ist M. muscicola freilich noch nicht in dem Maße wie die übrigen ge- nannten Moosbewohner dem Aufenthalt im Moos angepaßt; sie soll bei Kälte die Moospolster verlassen, und Richters fragt sich, wo die Tierchen die Winterkälte überdauern mögen. Für den Rhä- tikon laßt sich die Frage wohl dahin beantworten, daß die Art in den Moospolstern sich einfrieren läßt und beim Auftauen wieder aufwacht. Vielleicht überwintert sie auch in der Form von Dauer- eiern, doch wäre dies erst noch festzustellen. Nach Heinis, der die Art zum erstenmale für die Schweiz nachwies, ist M. muscicola im Begriff, ein Landtier zu werden. Sie hat sich dem geringen Grad von Feuchtigkeit in den Moospolstern dadurch angepaßt, daß sie kürzere Eintrocknungsperioden ohne Schaden überdauern kann. Hauptgrund des Aufsuchens solcher Moospolster ist das Bedürfnis nach Sauerstoff, wie Heinis durch Versuche feststellen konnte. Ich sah nur einmal ein lebendes Exemplar, das nach vierzehn- tägiger Trockenheit wieder aufgewacht war. Die Bewegung im Wasser wird dem Tier offenbar schwer, von Schwimmen kann keine Rede mehr sein, eine Vorwärtsbewegung kommt nur durch heftige Krümmungen des ganzen Körpers, hauptsächlich des Cephalo- thorax, zustande. Im Moos bewegt sich M. muscicola wohl auch durch Krümmungen des’schlanken Körpers; wobei die Füße viel- leicht zum Klettern verwendet werden. E. Kessler nennt geradezu die stark reduzierten Schwimmfüße seiner neuen Parastenocaris brevipes nov. gen. n. sp. (1913, Zool. Anz., Bd. XLII, p. 520) Kriech- oder Stelzfüße und erklärt sie als Anpassung an die Lebensweise in feuchten Moospolstern. 12) E. Wo1f (1905, 1.c.) wiesnach, daß die Copepoden in ihrer Gesamt- heit bei ihrer Fortpflanzung durchaus an keine bestimmte Jahreszeit ge- bunden sind. Damit sind wohl Ausnahmen für gewisse Arten nicht aus- geschlossen. 3. Heft 28 Richard Menzel: Über die mikroskopische Über das zeitliche Vorkommen von M. muscicola in den Alpen kann nicht viel berichtet werden; ich fand weibliche Exemplare im Juli, August und September, bei St. Canzian im März, aber nie mit Eiballen.*2) Im Jura überdauert die Art nach Heinis den Sommer als Geschlechtstier, nicht als Ei. Die größte Entwicklung und reichste Fortpflanzung fallen in die Herbstmonate Oktober bis Dezember. Vom Januar an nimmt die Individuenzahl wieder ab. Zystenbildung konnte Heinis nicht nachweisen. Eigene Fundorte: Am Eingang der Seehöhle (2250 m, 13. VII. 12). Aus der Weberlishöhle (2016 m, 25. IX. 12). Vom Vierecker (2450 m, 4. VIII. 11, 24. VII. 12). — Ob Feuchten im Kaunsertal, am Weg zur Verpeilhütte, in feuchten Moospolstern an überhängender Felswand (ca. 1600 m, 25. VII. 13). Am Eingang in die Grotte von St. Canzian bei Triest, in Moospolstern der senk- recht abfallenden Dolinenwand (270 m, 30. III. 13). Felshöhle am Fellhorn, in Moos, ca. 1500 m. (Ges. von Dr. G. Enderlein, Stettin). Geographische Verbreitung: Deutschland. Umgebung von Frankfurt a. M., Richters (44), Schwarzwald, Heinis (28). Österreich. Bei Lunz in dem periodisch trocken liegenden Loch- bach, Brehm (31). Schweden, Ekman. Schottland, Murray. Schweiz, Jura, einmal in faulendem Holz unter Moosrasen, Heinis (28). — Arktis: In Moos von Grönland und Spitzbergen fand Richters (151) einige Copepoden, die van Douwe als M. muscicola bestimmte. — Antarktis: In Material der schwedischen Südpolar-Expedition 1901—1903 hat sie nach einer schriftlichen Mitteilung Brehm’s Ekman gefunden. Demnach genießt M. muscicola eine weite Verbreitung und dürfte bei gründlichem Suchen noch mancherorts gefunden werden; so ist auch zu hoffen, daß eine weitere Ergänzung meiner Befunde und die Beschreibung des Männchens nicht allzulange auf sich warten lassen werden. Anhang: Epactophanes vichardi Mräzek verwandt oder identisch mit Morarıa muscicola Richters. | Während der Untersuchung von M. muscicola stieß ich in der Literatur auf den von Mräzek (43) entdeckten Epaciophanes vichardi und konstatierte eine Ähnlichkeit zwischen den beiden Arten, auf die ich notwendig hinweisen muß. Sie konnte bis jetzt nicht auffallen, da M. muscicola noch ungenügend bekannt war; die von mir beobachteten Exemplare stimmen indes mit dem Weibchen der Mräzek’schen Art bis auf die Gliederzahl der Vorder- antennen sozusagen völlig überein, wie die folgende tabellarische Übersicht zeigen mag. 29 Landfauna der schweizerischen Hochalpen. wur 00-670 uu 90-70 yuefy9s ‘SruLofumMm yuefyas sojuasne sojuasne u9doga3 uauut y9eu ‘Zue] IY9S 94SIAUUI 9IP ussIogF‘TI 'PISPUY UsJs1og g potfsfeseg us7sIog g pur ‘Srporsf ‘doyug | us3jsıoqgpueıuauuj Z 'Ppodoxq U9JSIOg[eUTULIE LZ ur ’311P91]3g zıny 'doyuqlusIsıog z mul ZLıpaı3g "Myus1osseq doyug us}sIogpuesusuuf Z 'podox usjsıogqpueıusuuf Z 'podox IsIgfeurwgs] zw ıpo1sz zıny ıyos doyuglysıog T puı ‘Srıpar2Zg ‘zıny ıy9s 'doyug us4sIogpueıusuuf Z 'Ppodox}J us}sIogpuelusuu] Z 'podox -dox 7] 'psfe Iozıny sem “Suparsg 'doyug ıyamaqun oMasusauuf 'p ne "podoxJ usgeufsIn OL JseusqaN WOZLIPSIZT UL SLIPaISg (1) Supons 9 9uyezZ 9ydemuyss I9gqe adızyıds 9pusys}sgqe I9pueumwuoA (IT EmIA spavyouı 7 10q om spaoyaın "7 10q OIM spavyaıa "7 10q Im uoyeyfmın Au 4seusgqaN WEZLIPINZST ur SrIparag (i) SuponS2 UIAUIOKT U9PUSYIFSgqe I9PUeUTsuoA “uosryyeag I7-8 Nur “SrungpuodogspwIy NOFAMYUI INIIISIOTTEIIÄY 9IST}FLWIOTP anu[}J9JITnFUu9 1n3 94s10qJesıdy H1apyyruraıp.mu yuely9s y!uefy9s Iy9S ussLıqn Ip sfe I9due] 994519 sep usdlıgn 9Ip Se I9due] 978519 Sep wemyos er yemyas ıyas 6 6 ‘5 SIOYyIIN PJONISnm vLADA0o A "5 N9ZBIM 2Paıvy9ıa Ssaupydoogd ogo1sradıoyy eIsa31adıgoy 9anV cc °G cc 7 ‘c ‘@ seedgng TI INFHEIIIXEN "6 9uusluy 'Zz 9uusyuvy ‘TI umpno1edofeuy us4sıogfedm ojsefesing ayusuusospeuruopqy umI?so‘y sı9dıoy] sap [yezyuau1sas 3. Heft 30 Richard Menzel: Über die mikroskopische Abgesehen von der Größe und Körpergestalt fällt die Über- | einstimmung der fünf Fußpaare sofort auf, auch wenn man die | Mräzek’schen Figuren zum Vergleich heranzieht. Daß Mräzekam | - Entopoditen des 2. Fußpaares nur eine Endborste sah, ist auffallend, da er hervorhebt, daß bezüglich der relativen Länge der Schwimm- fußpaare eine allmähliche Reduktion von vorn nach hinten wahr- zunehmen sei. In der Tat ist der Entopodit des 4. Paares nur mehr | eingliedrig, besitzt aber 2 Borsten wie derjenige des 3. Paares, und so,wäre anzunehmen, daß der im ganzen stärkere, zweigliedrige Entopodit des 2. Paares ebenfalls 2 Endborsten besitze, wie dies bei M. muscicola der Fall ist. Beim 5. Fußpaar ist Anordnung und Länge der Borsten bei beiden Formen identisch, nur ist das Basal- glied bei Epactophanes richardi etwas stärker entwickelt. (s. Mräzek I. ice} 52). | Der Hauptunterschied wäre wie gesagt in der verschiedenen | Gliederzahl der Vorderantenne zu suchen, und da ist, wie man aus | der Literatur ersehen kann, äußerste Vorsicht am Platze. Brehm meint, die Antennengliederzahl sei nicht konstant, indem eine Teilung unterbleibe wie bei vielen C’yclops-Arten. Eher noch handelt es sich in solchen Fällen um einen verschiedenen Entwicklungsgrad;; Canthocamptus wierzejsküi hatte nach Mräzek eine sechsgliedrige Antenne, bis van Douwe (37) nachwies, daß sie in Wirklichkeit siebengliedrig sei und Mräzek ein noch unentwickeltes Tier vor- gelegen habe. Ich verglich die Abbildung der weiblichen Vorderantenne von Epactobhanes vichardi mit einer Skizze, die ich von der entspre- chenden Extremität bei M. muscicola herstellte und kam zu dem Resultat, daß das sechste Glied bei Epack. richardi identisch dem 6. und 7. bei M. muscicola und ebenso lang wie diese beiden zu- sammen ist. Vergleicht man die relative Länge der einzelnen Glieder, so ergibt sich folgende Übereinstimmung: | E. richardi I 1I III IV V VI 1 5 6 3 2 7 M. muscicla I II III IV. 2: VI Vie > d 5) 3 Ze a: Es scheint mir nun trotz aller dieser Tatsachen verfrüht, das Weibchen von E. richardi als Jugendform von M. muscicola zu betrachten, obschon C. van Douwe nach schriftlicher Mitteilung garnicht abgeneigt wäre, dieser Annahme beizustimmen. Auch Brehm!?) glaubt, daß es sich um eine mit M. muscicola verwandte oder identische Form handelt, ‚bei der die Antenne sechsgliedrig geblieben ist, ein bei Copepoden gar nicht so abnormer Fall‘. Mi lag es vor allem daran, auf die eklatante Ähnlichkeit beider Formen hinzuweisen; die definitive Entscheidung aber muß zukünftigen Untersuchungen überlassen werden. | 15) Eine ‚diesbezügliche Notiz findet sich bereits bei Brehm oa pag. 576). Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 31 Epactophanes richardi wurde übrigens seit Mräzek erst wieder von Brehm (1911, 30) in grönländischem Material entdeckt, und zwar ein Weibchen, ‚‚welches jedenfalls ausgewachsen war und eine sechsgliedrige Antenne besaß.“ Das Analoperculum weist nach der Brehm’schen Figur 17 kleine Zähne auf, während Mräzek „etwa 10° angibt. D. NEMATODES. 1. Verzeichnis der Fundorte mit Angabe der sefundenen Arten. Zuerst werden die Fundorte des schweizerischen Alpengebietes, vonOstennach Westen, angeführt, mit einem Fundort aus dem Jura am Schluß; dann folgen einige außerschweizerische Gebiete aus den bayrischen und österreichischen Alpen. Wo nicht von mir selbst gesammeltes Material vorliegt, wird der Name des Sammlers resp. desjenigen, von dem ich die betreffenden Moosproben erhielt, in Klammern beigefügt. Beim Diem’schen Material, das in Alkohol konserviert war, halte ich mich an die Angaben Diem’s in seiner Dissertation (85). A. Kanton Graubünden. a. Rhätikon: 1. Drusenfluh, Punkt 2633 m (26. VII. 12). (Dr. G. Stahel, Basel). Moospolster, von Sickerwasser feucht gehalten. Tripyla setifera Bütschli (9) Dorylaimus carteriı Bastian (29) (d) h stagnalis Duj. (PP). 2. Drusenfluh, Hauptgipfel 2829 m (VIII. 12). (Ph. Stahel, Oberglatt.) Moospolster von felsigem, trockenem Untergrund. Vereinzelte Vegetationspolster. Tylenchus filiformis Bütschli (9, $) Dorylaimus macrodorus de Man (9%, SG) 4, carterı Bastian (99, JS) e similis de Man (99) 3. Sulzfluh, Gipfel 2820 m. ENTE ES NAT.) 23: VIE) u 22. 19). Isolierter, nach allen Seiten senkrecht abfallender Felsstock mit kleinem 'Gipfelplateau. Spärliche Moos- und Saxifragenpolster in den Ritzen des zerklüfteten Tithonkalkes. Tripyla setifera Bütschli (9) Mononchus zschokkei n. sp. (2) Pr papillatus Bastian (9) Plectus cirratus Bastian (2%) 3. Heft 39 Richard Menzel: Über die mikroskopische Dorylaimus macrodorus de Man (99, 38) | % intermedius var. albestris n. var. (99,89) = alticola n. sp. (JG) | 3 carterı Bastian (99, JS) 4. Sulzfluhplateau, 2600—2700 m (17. VIE, 23. 7V12.0. 2,122, 5212 19: | Vom Sulztluhgletscher gegen die Tilisunahütte sich hinziehendes | Plateau, das, teilweise mit den Höhlen in direktem Zusammenhang | stehend, vom ehemaligen Sulzfluhgletscher überdeckt wurde, von dessen Tätigkeit noch deutliche Spuren vorhanden sind. Vorwiegend kahle, ausgewaschene Platten, in den Ritzen und Nischen spärliche Moosrasen, Silenen-, Saxifragen- etc. Polster, Grasbüschel (Poa | alpina). | Mononchus bapillatus Bastian (99 Cebhalobus bütschli de Man (29) > nanus de Man (29) = vexilliger de Man 9) Teratocebhalus terrestris de Man (99) Cyatholaimus tenax de Man (9 Plectus geophilus de Man (9) Ki communis Bütschli (99 =” otophorus de Man (99) Tylenchus filiformis Bütschli (99) ar dubius Bütschli (99, IS) Dorylaimus macrodorus de Man (99, {$) F intermedius var. albestris n. var. (29, IS) er carteri Bastian (99, 9) B acuticauda de Man (9%, SS) 3 lugdunensis de Man (99) ” bastiani Bütschli (PP) hofmänneri n. sp. (29, IS) Bunonema veticulatum Richters (9%) 5. Sulzfluhhöhlen, 2250—2300 m In der östlichen, gegen die „Gruben“ hin abfallenden Wand des Sulzfluhmassivs liegend, als Auswaschungsarbeit früherer Gletscher- | bäche zu betrachten. a. Seehöhle, 2250 m (26. VEILSA1 2 152 134.193. IX DD) Feuchte Moospolster von den sonst nackten Wänden des Fingane | Mononchus zschokkei n. sp. (29) Dorylaimus macrodorus de Man (99) R intermedius var. albestris n. var. (9) 4 leuckarti Bütschli (99, JS) & carterı Bastian (99) ” stagnahs Duj. (99, 9) os os Landfauna der schweizerischen Hochalpen. b. Abgrundshöhle, 2294 m BIENEN. u. 23... BE, 12), Feuchte Moospolster von den Wänden, einige Meter tief innen. Tripyla setifera Bütschli (9) Dorylaimus macrodorus de Man (99, IS) gracilis de Man (9%) carterı Bastian (9) im stagnalis Duj. (9) c. Kirchhöhle, ca. 2270 m (23. IX. 12) Feuchte Moospolster von den Wänden beim Eingang. Dorylaimus macrodorus de Man (9) x stagnalis Duj. (9) 6. Grubenpaß, ca. 2200 m (20. IX. 12). Zusammenhängende Weide, welche die hintere große Doline („Grube“) ausfüllt. Grasbüschel mit Erde, unter Schnee hervor- gegraben. Dorylaimus macrodorus de Man (9%) carterı Bastian (99, 8) pr hofmänneri n. sp. (P9, $) 7. Rinnsal am Grubenpaß, ca. 2200 m (25. VII. 12) Moospolster an einer Felswand, die vom Schmelzwasser eines Schneefleckens feucht und naß gehalten werden, zeitweise aber wohl auch trocken liegen. Tripyla setifera Bütschli (9, 3) Cyatholaimus terricola de Man (9) Mononchus papillatus Bastian (29) Dorylaimus carteri Bastian (9%) % stagnalis Duj. (29) 8. Weberlishöhle, 2016 m (23. VII. 11; 25. IX. 12). An der tiefsten Einsenkungsstelle zwischen der Scheienfluh und dem Schollberg gelegen, in der von Plaßecken her senkrecht ab- fallenden Kalkwand. Im Innern an den Wänden feuchte Moosrasen. Dorylaimus macrodorus de Man (99, 3) carteri Bastian (99) he stagnalıs Duj. (PP). 9. Ob der Weberlishöhle, ca. 2020 m FISVIT u 21. IX. 12). Grottenartige Einwölbung der Kalkwand, aus einer kleinen Spalte stets Wasser hervorsickernd, sodaß die von Algenschlick bedeckte Wand stets von einer dünnen Wasserschicht bedeckt ist. Ver- einzelte, mehr oder weniger feuchte Moospolster. Mononchus papillatus Bastian (99) Dorylaimus macrodorus de Man (@%) EN carteri Bastian (92 JG) iR hofjmänneri n. sp. (92 IG) M stagnalis Duj. (99, SS). Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 3, 3 > ) ») ) 34 Richard Menzel: Über die mikroskopische 10. Vierecker, ca. 2450 m (4. VLIL31 24.20 u) 23: ID: Klotziger Gipfel aus kristallinen Schiefern; ca. 30 m unterhalb des Gipfels in einem Kamin Moospolster, dem Fels anliegend, mehr oder weniger feucht. Mononchus papillatus Bastian (29) Plectus cirraius Bastian (99) BB communis Bütschli (92) Dorylaimus macrodorus de Man (99) " carteri Bastian (99, 49) x acuticauda de Man (99, SG) x lugdunensis de Man (99) ir hofmänneri n. sp. (99) 11. Rothspitz, Gipfel, 2518 m (24. VIJ. 12). Zusammenhängende Weide, aus Alpengräsern gebildet, humusreich. An der steil abfallenden Wand des Gipfels dichte, ziemlich trockene Moospolster. Plectus civratus Bastian (99) Tylenchus filiformis Bütschli (29) Dorylaimus macrodorus de Man (29) ss carteri Bastian (99, 8) h% acuticauda de Man (99, &) 12. Schollberg, Signal, 2573 m (18. VII. 12). Zusammenhängende Weide aus Alpengräsern, Taraxacum, Cam- panula, Phyteuma, Sedum etc. gebildet. Einzelne ziemlich trockene Polster. Teratocephalus terresiris de Man (Q9) Tylenchus filiformis Bütschli (22) Dorylaimus acuticauda de Man (99). 13. Schollberg, vorderer Gipfel, 2544 m (18. VII. 12). Graspolster, mit Erde. Teratocephalus terrestris de Man (9%) Tylenchus filiformis Bütschli (99) Dorylaimus macrodorus de Man (9%) N carteri Bastian (9, {) y acuticauda de Man (99). 14. Madrisahorn, Gipfel, 2830 m (10. V.IIL. #1 ::16.:V 1292). Isolierter, aus groben Urgesteinsblöcken aufgetürmter Gipfel. Zerstreute Vegetationspolster (Saxifragen etc.). Untergrund trocken. Alaimus primitivus de Man (9) Mononchus paßillatus Bastian (99) Teratocephalus terrestris de Man (9%) Plectus civratus Bastian (9) Rhabdolaimus terresiris de Man (9) Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 35 Dorylaimus macrodorus de Man (d{) „ carteri Bastian (99, JS) x similis de Man (29) % acuticauda de Man (99) lugdunensis de Man (99) 15. iperg Gipfel, 2463:m (27: VII. 12). Bündnerschiefer, Schafläger. Zusammenhängende Weide. Ziem- lich trockene Moospolster. Alaimus primitivus de Man (9%) Plectus cirratus Bastian 99) er communis Bütschli (9) Dorylaimus macrodorus de Man (2%) % carteri Bastian (Q) Mr acuticauda de Man (9%, $) #6 Kuühnihorn, Gipfel, 2416 m: (27., VIL..12). Isolierte Gipfelpyramide, Bündnerschiefer. Weide nicht mehr zusammenhängend, gelockert in kleinere Grasbestände. Trockene Moospolster. Dorylaimus macrodorus de Man (99, dd) 17. Tümpel am Grubenpaß, ca. 2200 m Po: VIEL: 1175 253. VII. 12). Zeitweise trockenliegender Tümpel in der hinteren „Grube“. Nasse Moosrasen mit Schlamm. Tripyla pabillata Bütschli (99, JS) ” setifera Bütschli (9) Ironus longicaudatus de Man (92) Plectus civratus Bastian (99) Dorylaimus gracılis de:Man (99, 5) I carteriı Bastian ($) % stagnalis Duj. (99) 18. Tümpel ob Partnum, ca. 1850 m (2. VII. 11). Kleiner, jauchiger Viehweidentümpel. Im Schlamm. Monohystera de Mani n. sp. ‚19. Quelle ob Partnun, ca. 1800 m (18. VII. 11). Feuchte Moospolster. Monohystera fıiliformis Bastian (9). 30. Mieschbrunnen bei Partnun, 1803 m EVTL 1151222. 11. 92). Kalte, konstant 4° messende stark fließende Quelle. Moospolster. Plectus cirratus Bastian (9) b. Avers (Diem). 1. Juf, 2146 m (8. VII. 01). | Fettwiese. Bündnerschiefer. Untergrund: sandiglehmiger Stein- boden. Mononchus tridentatus de Man (9%) H zschokkei n. sp. (99, JS) Dorylaimus sp. (?) (99) 3» 3. Heft 36 Richard Menzel: Über die mikroskopische 3. Alpengaden, 2160 m (19. VIII. 01). Sumpfige Magerwiese. Bündnerschiefer. Untergrund: lehmiger Steinboden. Mononchus dolichurus Ditlevsen (29) Dorylaimus sp. (?) (2) Ä 3. Alpengaden, 2140 m (19. VIII. 01). Streuwiese. Bündnerschiefer. Untergrund: nasser Steinboden. Mononchus dolichurus Ditlevsen (22). 4. Wängahorn, 2390 m (22. VIII. 01). Magerweide. Bündnerschiefer. Untergrund: Schieferfels. Mononchus zschokkei n. sp. (99, S) Dorylaimus sp. (?) (2). 5. Stallerberg- Juf, 2410 m (80. VIII. 01). Magerweide. Gabbroblöcke. Untergrund: Fels. Mononchus zschokkei n. Sp. c. Ober-Engadin. ; | 1.Piz Ot, 3251 m (&. VII. 13) (E- Wacker Bısch, Isolierter Gneisgipfel. In den Ritzen und Mulden zwischen den Felsblöcken vereinzelte N gaEonpoltr (Eritrichium, Ranun- | culus glacialis). | Dorylaimus marcrodorus de Man (292, 88) Br alticola n. sp. (dG) 3 intermedius var. albestris n. var. (99) ». ... similis de Man (99) 2. Fextal. (Diem) a. Curtins, 1920 m . (26. VII.. 01). Fettwiese im Talboden. Trümmer von Glimmer- und Streifen- schiefer und von Gneis. Untergrund: Steinboden. | Mononchus zschokkei n. sp. (92) Plectus sp. (?) 9) | Dorylaimus sp. (?) (29, &) b. Curtins, 1965 m (6. VIII. 01). Fettwiese an der Straße. Trümmer von Glimmerschiefer und Gneis. Untergrund: grobknolliger Steinboden. 3a Mononchus zschokkei n. SP. Dorylaimus sp. (?) (98, IS). c. Curtins,;1970.m BE YIE. 01); Fettwiese ob der Straße. Trümmer von Glimmerschiefer und Gneis. Untergrund: Steinboden. Mononchus zschokkei n. Sp. Dorylaimus sp. (?) (292) d. Crasta, 1955 m (10. VIII. 01). Magerwiese im Lärchenwald. Talkschiefer. Untergrund: Schiefer- Steinboden. Mononchus zschokkei n. sp. (99, 8) Dorylaimus sp. (?) (2). Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 37 e. Crasta, 1920 m (10. VIII. 01). Streuwiese. Talkschiefer. Untergrund: feuchter Lehm. Mononchus zschokkei n. sp. (99, II) Dorylaimus sp. (?) (22). f. Crasta, 1930 m (10. VIII. 01). Magerweide. Talkschiefer. Untergrund: schiefriger Steinboden. Mononchus tridentatus de Man (9) zschokkei n. sp. (9, &) Dorylaimus sp. (?) (22). =, Crasta,. 1950°m-" (10. VIIL:02). Lichter Lärchenwald. Talkschiefer. Untergrund:- Steinboden. Mononchus zschokkei n. sp. (29) Dorylaimus sp. (?) (S2). Be Syerts, 2060 m... (80. VIL’01). Magerweide im lichten Lärchenwald. Talkschiefer. Untergrund: Steinboden. Mononchus zschokkei n. sp. (99, 8) Plectus PAIR Bastian (9%) Dorylaimus sp. (?) (2). d. Bergell (Diem). 1. Ob Soglio, 1555 m (17. VI. 01). Magerwiese im Fichtenwald. Trümmer von Glimmerschiefer. Untergrund: Steinplatte. Mononchus eg Bastian (9) Dorylaimus sp. (?) (FR) 2. Ob Soglio, 1560 m (17. VI. 01). Magerwiese im Fichtenwald. Schuttkegel von Glimmerschiefer und wenig Arlbergkalk. Untergrund: Steinboden. Dorylaimus elongatus de Man (Q2). eslintere Blese, 1590"m (9: :V1. 01). Magerwiese im lockeren Fichtenwald. Glimmerschiefer. Unter- grund: Fels. Mononchus zschokkei n. sp. (9) | Dorylaimus sp. (?) (FR). | 4. Asarina, 1360 m (1. VII. 01). Fichtenwald. Schuttkegel von Talk- und Glimmerschiefertrümmern. Untergrund: Steinboden mit Fichtenwurzeln. Dorylaimus elongaius de Man (2). 5. Barga-Asarina, 1360 m (1. VII. 01). Fichtenwald. Trümmer: von Talk- und grünem Untergrund: Geröll. Dorylaimus elongatus de Man (8). 3. Heit 38 Richard Menzel: Über die mikroskopische 6. Pianvest, 1815 m (27. VI. 01). | Ziemlich lockerer Pflanzenbestand. Glimmerschiefer. Untergrund: | sandiglehmiger Steinboden. | Mononchus zschokkei n. sp. (22) Plectus Paragne| Bastian (29) Dorylaimus sp. (?) (22). 7. Piz Campo, 2250 m. (13. VII. 01). Weide. Grüner Bündnerschiefer. Untergrund: Fels. Mononchus tridentatus de Man (29) > zschokkei n. sp. (99, SG) Dorylaimus sp. (?) (22) 8.. Pıanlo, 1970 m:.(19:, VIE. 09: Fichtenwald. Glimmerschiefer. Untergrund: lehmiger Schiefer- Steinboden. Dorylaimus elongatus de Man (92) | »„. 5p. (?) @9) 9. Blese grande, 2010 m (4. VII. 01). Lärchengruppe. Bündnerschiefer. Untergrund: sandiger Lehm, steinig. Mononchus zschokkei n. sp. (29) Dorylaimus sp. (?) (Q2). 10. Val Forcella, 2400 m (6. VII. 01). Magerweide. Geröll von Bündnerschiefer. Untergrund: Steinboden, Mononchus zschokkei n. sp. (92. $) Dorylaimus sp. (?) (22). e. Bündnerbergfirn (18. VII. 12). 1: Piz GriSschyrea: 2740 TE Kamm, mit Verwitterungsschutt bedeckt, auf feinem Schutt größere Platten aufliegend, rötlicher Verrucano, zerstreute Vege- | tationspolster. (s. Bäbler, 1). Dorylaimus carterı Bastian (99, dd). 2. Vorab-Südgipfel, 3030 m. | Isolierter Gipfel, kleines Gipfelplateau. Roter Verrucano. Ver- hältnismäßig viele Vegetationspolster (Moose, Silene acaulıs, Graucineen etc.). Ganzer Gipfel schneefrei. (s. Bäbler, |. c.). Dorylaimus macrodorus de Man (9) ei carteri Bastian (99, 8G) S acuticanda de Man (9) 3. Zwölfshorn, bei ca. 2650—2700 m. Nach beiden Seiten steil abfallende: Kamm, zwischen den Blöcken vereinzelte Moospolster. Monohystera villosa Bütschli (8). Dorylaimus macrodorus de Man (9%) w carteri Bastian (9, Q)- Landfauna der schweizerischen Hochalpen 39 B. Kanton St. Gallen-Appenzell. a Alpstein-Calfeusental (Diem). 1. Furgglen, 1500 m (13. VII. 00). Magerweide. Gaultgeröl. Untergrund: Felsplatten. Mononchus trideniatus de Man (99) ar zschokkei n. sp. (Q2) Bekasten, 1/9.m. (12.. VII 00). Magerweide. Schrattenkalk. Untergrund: Steinboden. Mononchus tridentatus de Man (9) Dorylaimus sp. (?) (22). C. Urner-Alpen und Gotthardtgebiet. (Heinis) 1. Krüzlipaß, ca. 2500 m. Moos- und Flechtenpolster. Dorylaimus macrodorus de Man (99) ni similis de Man (P). 2. Düssistock, bei 3250 m. Moospolster. Dorylaimus macrodorus de Man (29) A carteri Bastian (99, II). 3. Bütlassen, ca. 2950 m. Moosrasen. Dorylaimus carterı Bastian (P). ‘ 4. Oberalpstock, Gipfel, 3330 m. Moos- und Flechtenpolster. Dorylaimus carteriı Bastian ({). 5. Gotthardt, 1950 m Moospolster. Plectus rhizophilus de Man (9) Dorylaimus macrodorus de Man (9) ” acuticanda de Man (29) 6. Lucendro, ca. 2600 m (IX. 12). (Dr. C. Janicki, Basel). Verschiedene Moos- und Flechtenproben aus den Felsen unterhalb des Gipfels. Plectus parietinus Bastian (99) Dorylaimus sp. (eitersbergensis de Man?) (2%) 2 carterı Bastian (99) H gracihis de Man (9%, 9) a, acuticanda de Man (2). 7. Lago Tremorgio, 1828 m. Moospolster vom Ufer, nicht untergetaucht. Dorylaimus macrodorus de Man (99, dg) ii: hofmänneri n. sp. (99, I. 3 macrolaimus de Man (99, S). 8. Campolungopaßhöhe, 2324 m. Moospolster. Dorylaımus acuticanda de Man (SQ). 40 Richard Menzel: Über die mikroskopische D. Tessin. 1: San Salvatore 123900 ’m. (274% 42). Moospolster. Tylenchus I Bütschli (29) | Dorylaimus sp. (?) (9, &) E. Berner Alpen. | (Heinis). 1. Gspaltenhornhütte, 2400 m. Moospolster. Plectus cirratus Bastian (99) Dorylaimus carteri Bastian (99). 2. Steinenalp, Kiental, 1500 m. Pflanzenpolster. Monohystera villosa Bütschli (9) Mononchus papillatus Bastian (29) Cylindrolaimus communis de Man (29) Teratocephalus terresiris de Man (22) Dorylaimus macrodorus de Man (99, 88) 3. Lötschenpaß, 2695 m. Vegetationspolster. Plectus civratus Bastian (99) Dorylaimus acuticanda de Man (29) " bastiani Bütschli (29) 4. Niven, Lötschental, 2776 m. Vegetationspolster. Dorylaimus acuticanda de Man (99, 9) 5. Panez-Rossaz, Diablerets, 2200 m. Moospolster, auf Gletscherschutt. Dorylaimus macrodorus de Man (99) carteri Bastian (DO) F. Walliser-Alpen. (Heinis) 1. Simplonpaßhöhe, 2009 m. Moospolster. Dorylaimus carteri Bastian (PP). 2. Mauvoisin, 1824 m. Moospolster. Dorylaimus macrodorus de Man (9) an carteriı Bastian (9, &) 3. Cabane de Mountet, 2888 m. Moospolster. Plectus rhizobhilus de Man Po) 4. Diablons, Mittelgipfel, 3605 m. Moospolster. Tylenchus filiformis Bütschli (99, IS). 5. Alphütte Combasana, 3582 m. Moos- und Flechtenpolster. Plectus cirratus Bastian (99) Dorylaimus carterı Bastian (PP). 6. Moräne des Breneygletschers, ca. 2700 m. Negetationspolster. Dorylaimus carteri Bastian. (9). „ Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 41 7. Col de Bricolla, ca. 3600 m. Moospolster. Dorylaımus macrodorus de Man (9, 8). 8. Grand Cornier, 3800—3900 m. Moospolster. Dorylaimus carteri Bastian (99, JS). 9. Mischabelhütte ob Saas Fee, ca. 3400 m. Moospolster. Mononchus zschokker n. sp. (PP) Tylenchus filiformis Bütschli (99, I) Dorylaimus macrodorus de Man (99, 3) n carteri Bastian (99, IS). 10. Zwischenbergpaß, ca. 3600 m. Moospolster. Dorylaimus carterı Bastian (9). 11. Matterhorn, bei 3800 m. Moos- und Flechtenpolster. Teratocebhalus terrestris de Man (9) Tylenchus oe Bütschli (9, 3) Dorylaimus sp. (?) (29) 12. Weissmies, 4000 m. Moos- und Flechtenpolster. Plectus sp. (?) (28) Dorylaimus macrodorus de Man (9) carteriı Bastian (9%, 33). G. Jura. (Heinis) 1. Bölchen, Nordseite, 960 m (VILU. 13). Sphagnum. Trypila setifera Bütschli (P%) Krikonema Guerni (Certes) Hofmr. Menzel, n. 8. H. Außerschweizerische Fundorte aus dem Gebiete der Ostalpen. RrEeinpaß, 1210 m 29. IX. 12). Moospoister von einem Felsblock. Dorylaimus carterı Bastian (9, 3). N acuticauda de Man (9%). 9. Thörlen, ob dem Eibsee, ca. 1450 m (80. IX. 12). Moospolster von einem Felsblock. Mononchus zschokkei n. sp. (2) Plectus communis Bütschli (9) Dorylaimus carteri Bastian (P%) 5 acuticanda de Man (9) 3. Felshöhle am Fellhorn, ca. 1500 m. (Ges. von Dr. G. Enderlein, Stettin; erhalten von Prof. Dr. F. Richters, Frankfurt a. M.) Moospolster. Mononchus pabillatus Bastian (9) Dorylaimus macrodorus de Man (9%, 39) ” carieri Bastian (PP) Ri hofmänneri n. sp. (9, JS): ) 3. Heft 49 Richard Menzel: Über die mikroskopische 4. Ulmerhütte, 2230 m (F. Wacker, Basel, 29. XII. 19). Moospolster. | | Plectus cirratus Bastian (99). Dorylaimus carteriı Bastian (9) 5. Walfagehr-Alp, 1979 m. (F. Wacker, Basel, 29. XII. 19). Moospolster. | Dorylaimus carterı Bastian (92). 6. Kaunsertal, Tirol, 1900 m (26. VII. 13). Vegetationspolster von einem Felsen beim Gepatsch-Haus. Dorylaimus macrodorus de Man (Q2). | 7. Dolomiten, ob dem Pordoijoch, ca. 2400 m (9. X. 13). Zusammenhängende Weide auf einer Erhebung gegenüber der Marmolata; darin eine kleine feuchte Stelle mit Moos: Plectus parietinus Bastian (9) Mononchus zschokkei n. sp. (99, &) Dorylaimus agihs de Man (?9) 8. Dolomiten, Grödenertal, ca. 800 m (11. X. 13). Moospolster am Weg zwischen St. Ulrich und Waidbruck. Plectus rhizophilus de Man (9) Mononchus papillatus Bastian (22). Dorylaimus acuticanda de Man (29, 39) 9. Karst bei Triest. a. Briseiki bei Op£ina, ca. 300 m (9. Ill. 13). Moospolster vom Eingang der Riesengrotte. Tribyla intermedia Bütschli (99) Dorylaimus macrolaimus de Man (99, 8) b. Grotte von St. Canzian, ca. 270 m (30. 111.13). | Moospolster von der Felswand am Eingang. Monohystera simplex de Man (9) Dorylaimus macrodorus de Man (29, 3G) Si carteri Bastian (PP). 2. Beschreibung der Gattungen und Arten. Genus Alaimus de Man. 1884. de Man (118), p. 29. Körper langgestreckt, nach beiden Enden hin sich verschmä- lernd. Cuticula glatt, ohne Seitenmembran und ohne Borsten. Seitenorgane kreisförmig. Kopfende nicht abgesetzt, ohne Lippen, Papillen oder Borsten. Mundhöhle fehlt. Oesophag langgestreckt, nach hinten nur wenig und allmählich anschwellend. Geschlechts- organe unpaar, beim Weibchen von der Vulva aus nach hinten sich. erstreckend. Spicula klein, ohne akzessorische Stücke. Drei bis fünf präanale Papillen beim Männchen. | | Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 43 1. Alaimus primitivus de Man. 1884. de Man (118), p. 30, Taf. I, fig. 1. 6 ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 0,7—0,76 mm. a = 40-47; b = 31,4; c= 10—11."*) Vulva vor der Körpermitte gelegen. Nach de Man wird die Art 1,2 mm lang, doch fand er auch 0,8 mm lange Weibchen mit Geschlechtsöffnung und teilweise entwickelten Genitalien. Im Genfersee messen nach Hofmänner (99) die Weibchen 1,55 mm, die Männchen 1,7 mm. a, b und c meiner Exemplare stimmen mit den de Man’schen Angaben über- _ ein, ebenso ist die Entfernung der Vulva vom Oseophag stets größer als die halbe Länge dieses Organs. Die Bewegungen sind nach de Man äußerst träge; ich selber sah die Tiere nur bewe- gungslos. Fundorte: Madrisahorn (2830 m; 10. VIII. 11), Schollberg (2573 m; 18. VII. 12), Schafberg (2463 m; 27. VII. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt a. M., an Pilz- und Mooswurzeln, Bütschli (59), Stade, unter Moos auf den Festungswällen, v. Linstow (110), Erlangen, de Man (118), Weimar, de Man (119). Österreich-Ungarn. Laibach, de Man (118), Balaton-See, v. Daday (74). Rußland. Umgebung von Moskau, de Man (119), Obersee bei Reval, G. Schneider (156). Norwegen, Halbinsel Bygdö, de Man (118). Holland, in feuchter Wiesenerde und sandigem Dünenboden, de Man (118). England. Sydenham, de Man (118). Frankreich. Umgebung von Paris, in feuchter Erde, de Man (123). Schweiz. Genfersee, Hofmänner (99). Umgebung von Genf, in Moosen, Stefanski (162). Genus Monohystera Bastian. 1865. Bastian (55), p. 97”. — 1873. Bütschli (59), p. 58. — 1874. Bütschli (60), p. 24. — 1884. de Man (118), p. 35. Körper mehr oder weniger langgestreckt. Cuticula glatt oder geringelt, oft mit submedianen Borstenreihen. Kopfende meist mit Borsten, Lippen selten, nur schwach entwickelt. Seitenorgane kreisförmig oder elliptisch. Ozellen bei einigen Arten vorhanden, Mundhöhle klein, schüsselförmig, sehr dünnwandig und unbewaffnet. Oesophag zylindrisch, am Ende öfters verdickt, indes nur selten in einen wahren Bulbus endigend. (M. bulbifera d. M.). Darm oft sehr dunkel gefärbt. Geschlechtsorgane unpaar, Vulva stets hinter der Körpermitte. Ovarium weit nach vorn sich erstreckend, Hoden ebenfalls langgestreckt. Spicula sehr schlank oder kurz und plump, stets gebogen. Akzessorische Stücke meist vorhanden. Prä- oder ‚postanale Papillen nicht mit Sicherheit nachgewiesen; oft aber zeigt die Cuticula beim Männchen vor und hinter dem After eine deutliche Ringelung. (M. paludicola; M. de Mani n. sp.; M. fiiiformis) 2) 2 =Verhältnis der Körperlänge zur Körperdicke » »» > „ Länge des Oessophagl nach c » » > „ Länge des Schwanzesj de Man 3. Heft 44 Richard Menzel: Über die mikroskopische 1. Monohystera de Mani n. sp. Mehrere geschlechtsreife Weibchen und Männchen. Körper- ‚länge 9 0,76—1,03 mm; 0,75—0,94 mm. a Q = 33—42, d 30—35; b=94%-57, 84% 53;c9 =5-— ee Vulva beim Beginn des vierten Fünftels gelegen. Körper ziemlich plump, nach beiden Enden zu, besonders nach hinten, verjüngt. Kopfende schwach angeschwollen, mit einer Spur von Lippen und sechs submedianen Börstchen. Mund- höhle deutlich, schüsselförmig. Seitenorgane kreisförmig, ihre Entfernung vom Vorderende ungefähr gleich der Breite desselben. Ozellus zinnoberrot, unpaar, sehr deutlich begrenzt, dreimal so weit vom Vorderende entfernt wie die Seitenorgane. Geschlechts- organe unpaar, erstrecken sich bis zum Oesophag. Spicula plump, kurz und sehr schwach gebogen, von denjenigen der M. paludicola sehr abweichend. Akzessorische Stücke klein, dreieckförmig. Papillenartige Ringelung der Cuticula vor und hinter dem After des Männchens. Schwanz hinter dem After rasch verjüngt und gleichmäßig auslaufend, mit keulenförmiger Anschwellung am Ende, welche vom Ausführgang der Schwanzdrüsen durchbrochen wird. Die Art zeigt einige Ähnlichkeit mit M. Paludicola, microbh- thalma und stagnalis, von denen sie sich indes hinreichend durch Größenverhältnisse, unpaaren Ocellus und Gestalt der Spicula unterscheidet. Fundort: Tümpel ob Partnun, im Schlamm (ca. 1850 m; 2. ya). Die Art wurde von mir gefunden und von Hofmänner, dem ich sie zur Kontrollierung schickte, beschrieben und gezeichnet. 9. Monohystera filiformis Bastian. | Synon. M. rustica Bütschli, Bütschli 1873, p. 63/64. 1865. Bastian (55), p. 98, Taf. IX, fig. 7 u. 8. — 1884. de Man (118), p. 41, Taf. III, as: ee geschlechtsreifesWeibchen. Körperlänge 0,54 mm. a = 98; — 41%;c=5t/,. Vulva beim Beginn des letzten Körperdrittels. Die Art stimmt mit der Beschreibung de Man’s gut überein. Während de Man bei einem 0,7 mm langen Weibchen ein 0,04 mm | langes Eisah, beobachteteer auch 0,57 mm lange Exemplare mit Ge- schlechtsöffnung und Genitalien, was sich mit meinem Fund, wo | das 0,54 mm lange Weibchen ein Ei von 0,03 mm Länge besitzt, gut vereinen läßt. Fundort: Im Schlamm einer Ouelle bei Partnun (ca. 1900 m; 18° van 41). Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen, de Man (118), Frankfurt a. M., Bütschli (69), Jena, Cobb (65). Österreich. Laibach, de Man (118), Zellersee im Pinzgau, Mico- letzky (136), Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138). Rußland. Moskau, de Man (119). Holland, in Wiesenerde, im sandigen Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 45 Dünenboden und im Wald, de Man (118). England. Sydenham, Bastian (55). Frankreich, in feuchter Erde am Seine-Ufer bei Meudon, de Man (123). Schweiz, Faulhornseen, G. Steiner (159). 3. Monohystera simplex de Man. 1884. de Man (118), p. 43, Taf. IV, Fig. 14. Ein geschlechts- reifes Weibchen. Körperlänge 0,43 mm. @a=34; b=4, c=4. Vulva etwas hinter der Körpermitte. Die Art stimmt mit der Beschreibung de Man’s völlig überein, die Vulva liegt auch bei diesem Exemplar auf °/, der Gesamtlänge vom Hinterende entfernt. Fundort: Am Eingang der Grotte von St. Canzian auf dem Bst (ca. 270 m; 30. III. 13). Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen, de Man (118), Weimar, de Man (119). Österreich. Laibach, de Man (118). Rußland. Moskau, de Man (119). Norwegen, Halbinsel Bygdö, de Man (118). Holland, in allen Rasen, de Man (118). England. Sydenham, de Man (118). Frankreich. Montpellier, de Man (118). 4. Monohystera villosa Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 64. Taf. V, fig. 23a—c. 1 Weibchen und 1 Männchen. Körperlänge @ = 0,75 mm, ${=1 mm. aQ = 48, iO =4n, g=55 c9=67 = 7%. Vulva beim Beginn des letzten Körperfünftels. Typisch für diese Art ist nach Bütschli beim Weibchen der Besatz mit großen Borsten und die sehr weit nach hinten gerückte "Vulva. Das erstere Merkmal ist bei dem Weibchen aus dem Kiental nicht so in die Augen fallend, während die Entfernung der Vulva vom Hinterrande !/, der Körperlänge beträgt. Körper nach vorn _ fast garnicht verschmälert. Seitenorgane kreisförmig, in ansehn- ‚licher Entfernung hinter der Mundöffnung. Das Männchen besitzt außer den Kopfborsten auch welche am Körper, die aber nicht so ‚deutlich sind wie beim Weibchen. (Nach Bütschli fehlen sie beim Männchen.) Auf der Bauchseite ist die Cuticula geringelt (s. Bütschli, 1. c., fig. 28c). EDie Art hat, "jedenfalls was das Männchen betrifft, große Ähnlichkeit mit M. agilis de Man, welch letztere sie nach de Man in den Niederlanden zu vertreten scheint. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch die Lage der weiblichen Geschlechtsöffnung, ‚die bei M. agilis stets auf 2/, der Gesamtlänge vom Hinterende entfernt ist. Fundorte: Das Weibchen stammt aus Moos von der Steinen- alp im Kiental (1500 m), das Männchen aus Erde vom Zwölfihorn- sattel (2650—2700 m). Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frank- furt a. M. in Moosrasen, Bütschli (59), Weimar, in Erde, de Man (119), Jena, in Moos, Cobb (65). | 3. Heft 46 Richard Menzel: Über die mikroskopische Genus Tripyla Bastian. 1865. Bastian (55), p. 115. — 1873. Bütschli (59), p. 48. — 1874. Idem (60), p. 33. — 1884. de Man (118), p. 44. Körper langgestreckt, besonders nach hinten sich verjüngend. Cuticula glatt oder geringelt. Kopf mit drei kaum abgesetzten Lippen, die mit Papillen allein oder mit Papillen und Borsten | bewehrt sein können. Mundhöhle fehlt. Oesophag zylindrisch, ohne | nennenswerte Anschwellungen. Zwischen ihm und dem Darm | drüsenartige Zellen. Weibliche Geschlechtsorgane paarig-symme- trisch. Ovarien mit umgeschlagenen Enden. Vulva in oder nahe bei der Körpermitte, gewöhnlich von Drüsen umgeben. Hoden | paarig; Spicula kurz, plump, ohne oder mit kleinen akzessorischen Stücken. Präanale Papillen meist vorhanden, oft bis zum’Kopfende ausgedehnt. Schwanz bei beiden Geschlechtern gleich, schlank bis | fadenförmig auslaufend, am Ende etwas angeschwollen, mit breitem Ausführgang der drei Schwanzdrüsen | 1. Tripyla paßillata Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 52, Taf. VI, fig. 35 a—b. — 1876. | Idem (61), p. 381, Taf. XXIV, fig. 11. — 1884. de Man’ (118), | p- 47, Taf. V, fig. 19. | Mehrere Weibchen und Männchen. KörperlängeQ = 2—2,3mm, | d= 2,2—2,3mm. a=34—36; b=5; c92=6, d=5—54. Vulvaetwas | hinter der Körpermitte gelegen. Lauter typische Exemplare, die | bei der Konservierung sich korkzieherartig aufrollen. | Fundort: Kleiner Tümpel am Grubenpalı, (2200 mn; | 16. VIII. 11) | | Geographische Verbreitung: Außer den Zitaten Hof- männer’s (99) noch in Österreich, Lunzer Seengebiet, Mico- letzky (138). | 2. Tripyla setifera Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 51, Taf. VI, fig. 36a—t. — 1884. de Man (118), p. 46, Taf. IV, fig. 17. Mehrere Weibchen und ein Männchen. Körperlänge ? = EL | bis1,56mm, {= 1,35 mm. a9 = 238—34, d=30;b=4%—5;c?= | 9—1, d= 6. Vulva hinter der Körpermitte gelegen. Durch die Borsten an der Mundöffnung unterscheidet sich diese Art von Tr. papillata; bei den vorliegenden Weibchen sind | sie freilich nicht sehr deutlich, aber immerhin als Borsten zu er- kennen, zum Unterschied von Tr. affinis de Man, die borstenlos ist. Bei zwei Weibchen fand ich je ein Ei (0,09 und 0,12 mm lang). Geschlechtsorgane ziemlich ausgedehnt. Fundorte: Drusenfluh (2633 m, 26. VII. 12), Sulzfluh (2800m, 23. VII. 12), Abgrundshöhle (2300 m, 23. IX..12), Rinnsal am Grubenpaß (ca. 2200 m, 25. VII. 19), Tümpel am Grubenpaß | (2200 m, 23. VII. 12), Jura, Belchen (960 m, VIII. 13). Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt a. M. an Pilzwurzeln, Bütschli (59), Erlangen, de Man (118) nern nenne Landfauna der schweizerischen Hochalpen. AT Rußland. Im Obersee bei Reval in Estland, Schneider (156). Dänemark. Ditlevsen (88). Holland. In feuchter Wiesenerde, und humusreicher Walderde, de Man (118). 3. Tripyla intermedia Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 52, Taf. VI, fig. 34a—c. 2 geschlechts- reife Weibchen. Körperlänge 0.73—0.84 mm. a = 17—20; b = 4; c = 6. Vulva etwas hinter der Körpermitte gelegen. Charakteristisch für diese Art ist die Gestalt des Schwanzes, der in der vorderen Hälfte sich nur wenig verschmälert, in der Mitte sich plötzlich verdünnt und dann bis zum Ende sehr allmählich sich verjüngt. Nach Bütschli liegt die Vulva eher etwas vor der Körpermitte; hingegen beobachtete ich auch eine deutliche An- häufung von körnchenreichen Zellen um das Hinterende des Oesophag. Fundort: Brisöiki bei Op£lina auf dem Karst, am Eingang der Riesengrotte (ca. 300 m, 9. III. 13). Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt a. M. an Graswurzeln, Bütschli (59). Schweiz. Nördl. See im Jardin du Valais (2610 m), St. Bernhard, Zschokke (21). Genus Cyatholaimus Bastian. 1865. Bastian (55), p. 162. — 1884. de Man (118), p. 52. Körper mäßig langgestreckt. Cuticula sehr fein geringelt, die Ringel lösen sich bei starker Vergrößerung meist in Punktreihen auf. Kopfende mit Lippen und Borsten bewaffnet. Seitenorgane kreisförmig oder spiralig. Mundhöhle geräumig, selten klein, mit dorsalem Zahn. Oesophag zylindrisch, hinten zu einem Bulbus angeschwollen. Weibliche Geschlechtsorgane wohl immer paarig- symmetrisch. Männchen ohne Papillen; Spicula einfach gebaut, mit akzessorischen Stücken. Schwanzdrüsen immer vorhanden mit bei den Arten verschiedenen Ausführungsgängen. 1. Cyatholaimus terricola de Man. 1884. de Man (118), p. 54, Taf. VII, fig. 26. Ein nicht ganz ausgewachsenes Weibchen. Körperlänge 0,87 mm. a = 38; b = 5-6; c=8—9. Vulva in der Körpermitte gelegen. Die Art unterscheidet sich von C. intermedius de Man in der äußeren Gestalt gleich durch den längeren Schwanz. Cuticula fein geringelt. Kopfende mit 10 Borsten. Vor Beginn der eigent- lichen Mundhöhle longitudinale Verdickungsstreifen. Mundhöhle mit dorsalem Zahn und einem schwächeren an ihrem Grunde. Seitenorgane spiralig, auf der Höhe des dorsalen Zahnes befindlich. Weibliche Geschlechtsöffnung nach de Man ein wenig vor der Körpermitte. Schwanz ziemlich schlank. Fundort: Rinnsal am Grubenpaß (2200 m; 25. VII. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen, de Man (118), bei Jena und Kunitz in Moosen, Cobb (65). Holland, 3. Heft 48 Richard Menzel: Über die mikroskopische in feuchter Wiesenerde und im Wald, de Man (118). Schweiz, | Rotsee bei .Luzern, de Man (118). | \ 2. Cyatholaımus tenax de Man. 1884. de Man (118), p. 56, Taf. VII, fig. 28. Ein junges | Weibchen. Körperlänge 0,36 mm. «= 20;b=5; c=7.Vulva etwas | hinter der Körpermitte. Es handelt sich bei dem schwer zu identifizierenden Exemplar | offenbar um ein junges Individuum dieser Art. Kopf- und Schwanz- | haltung sind typisch, ebenso die deutliche Hautringelung. Die | Stellung dieser Art in der Gattung Cyatholaimus ist aber, nach de Man, wohl eine provisorische. | Fundort: Sulzfluhplateau (ca. 2600 m, 22. IX. 12). Geographische Verbreitung: Schweiz. Im Genfersee, | Hofmänner (99); dort auch die übrige Verbreitung angegeben. Genus Mononchus Bastian. 1865. Bastian (55), p. 100. — 1884. de Man (118), p. 62. Körper langgestreckt. Cuticula glatt oder äußerst fein ge- ringelt (M. zschokkei n. sp.), ohne Borsten. Um die Mundöffnung zwei Reihen von Papillen, von denen die vorderen sich oft auf ru- dimentären Lippen befinden. Mundhöhle durch ein kurzes Vesti- bulum mit der Mundöffnung verbunden, sechseckig und mit starken Chitinwänden. In der dorsalen Kante ein einziger, meist sehr stark entwickelter Zahn. (Bei M. trıdentatus de Man drei schwache Zähne). Oesophag die Mundhöhle umfassend, ohne jegliche Anschwellung. Weibliche Geschlechtsorgane paarig- symmetrisch, mit umgeschlagenenOvarien. Männliche Geschlechts- drüsen paarig; Spicula gebogen, meist schlank, mit akzessorischen Stücken. Präanale Papillen meist vorhanden, oft stark kegel- förmig entwickelt. Cuticula präanal oft schräg gestreift. Schwanz von sehr verschiedener Gestalt. ! 1. Mononchus zschokkei n. Sp. | 1913. Menzel (134), p. 408, fig. 1, 2, 3. Ungefähr 70 Weibchen I und 20 Männchen. Körperlänge © = 22—32 mm, d = 2,36—! 3,54 mm. a9 = 20-38, d = 234;b =4;cQ2 = 18—24, d os 22—27. Vulva beim Beginn des letzten Körperdrittels. | Meiner Beschreibung im Zoologischen Anzeiger (l. c.), auf die] ich hier verweisen möchte, habe ich nun noch einiges beizufügen, namentlich was das Männchen betrifft. Im allgemeinen handelt es sich um eine der größeren Arten der Gattung Mononchus, bei welcher die Weibchen oft bei einer Größe von 2,5 mm noch keine Vulva und nur eine schwache Anlage der inneren Geschlechtsorgane aufweisen. Die Männchen sind relativ häufig, erst kürzlich fand ich in den Dolomiten ein stattliches Exemplar von 3,54 mm Länge; ich zählte bei diesem 25 präanale Papillen, welche ebenfalls stark. kegelförmigentwickelt waren. Spiculaziemlichstark gebogen, „beinasig | | | Landfauna der schweizerischen Hochalpen 49 so lang wie der Schwanz. Dieser ist bei beiden Geschlechtern versehieden; beim Männchen ist er kürzer als beim Weibchen und scharf zugespitzt. | Zu erwähnen ist hier noch die äußerst feine Hautringelung, die ich bei dem Männchen aus den Dolomiten beobachtete, die indes nur bei starker Vergrößerung und dann nur schwer wahrzu- nehmen ist. Bis jetzt waren lauter Mononchus-Arten mit glatter Cuticula bekannt; allein es ist sehr wohl denkbar, daß eine derartig feine Ringelung bisher übersehen wurde. Auch bei der Gattung Dorylaimus Duj. war lange Zeit von einer glatten Cuticula die Rede, bis Cobb (65) bei Dor. papillatus und Dor. Langii eine feine, leicht zu übersehende Ouerringelung feststellte. Bei seinem neuen Odontopharynx longicaudata n. g. n. sp. fand de Man (126) ebenfalls erst bei Anwendung der Olimmersion t/,, von Leitz äußerst feine Querringelchen. Mononchus zschokkei ist bis jetzt, wie aus der Fundortliste ersichtlich ist, eine rein terrestrische Form (mit Ausnahme des Schmassmann’schen Fundes), die über die Zentralalpen und wohl einen großen Teil der Ostalpen verbreitet ist. Gerade ihr Vorkommen im Boden von Alpweiden und in der Erde von Vege- tationspolstern erklärt es, daß sie bis jetzt nicht gefunden wurde, beziehen sich doch sozusagen alle Untersuchungen über die Ver- breitung freilebender Nematoden auf das Süßwasser. Fundorte: Mischabelhütte ob Saas-Fee (3400 m). Lünersee (1943 m). Sulzfluh (2800 m, 23. VII. 12). Seehöhle, am Eingang (2250 m, 13. VII. 12). Alpstein-Calfeusental (1500 m). Avers (2146—2410 m). Fextal (1920—2060 m). Bergell (1590—2250 m). — Thörlen, ob dem Eibsee, beim Wettersteingebirge (ca. 1450 m). Ob dem Pordoijoch, Dolomiten (ca. 2400 m). 2. Mononchus dolichurus Ditlevsen. Fig. 6, a und b. 1911. Ditlevsen (88), p. 228, Taf. II, fig. 6, 10, 11. — 1913. Menzel (134), p. 410, fig. 4. Ungefähr 60 meist geschlechtsreife Weibchen. Körperlänge 4—5,4 mm. a = 31—86; b=4—5; c=4%1 bis 51,5. Vulva hinter der Körpermitte gelegen. Ditlevsen, der die Art zum erstenmale beschrieb, lagen bloß 2 unreife Weibchen vor. Weshalb ich die schweizerischen Exem- plare mit seinem M. dolichurus identifizierte, habe ich früher schon ausführlich begründet (l. c.), und möchte deshalb hier nur kurz auf den Hauptunterschied eingehen, nänlich die drei gleich starken Zähne, deren Spitzen nach hinten gerichtet sind. Von den sieben ‚inconspicuous conical prominences“, welche Ditlevsen außer dem dorsalen Zahn bei seinem Exemplar noch sah, ist bei den geschlechtsreifen Weibchen aus der Schweiz nichts wahrzu- nehmen. Ich möchte indes die dem dorsalen Zahn gegenüber- liegenden drei ‚„prominences“ Ditlevsen’s als die beiden anderen Zähne deuten, da es sich bei der Figur 6 Ditlevsen’s offenbar um Arehiv für Naturgeschichte 1914. A, 3, 4 3. Heft 50 Richard Menzel: Über die mikroskopische ein Häutungsstadium handelt; hinter dem dorsalen Zahn ist schon | der nächstfolgende zu sehen und dasselbe gilt wohl für den mittleren | der drei Vorsprünge gegenüber dem dorsalen Zahn, während der . innere die Spitze des von unten heraufragenden dritten Zahnes vorstellen könnte. Die Vorsprünge am Grunde der Mundhöhle | fallen nicht in Betracht, da sie bei den verschiedensten Mononchus- Arten schon beobachtet wurden. So ist fast als sicher anzunehmen, daß das völlig ausgewachsene dänische Tier ebenfalls drei Zähne | besitze. Übrigens liegt mir ein unreifes Exemplar vor, dessen Mund- höhle mit der Figur 6 Ditlevsen’s übereinstimmt, was jeden | Zweifel an den obigen Ausführungen beseitigen dürfte. | En Fr Fig. 6, a. Fig. 6, b. Die Geschlechtsorgane sind paarig-symmetrisch, kurz. Der Schwanz, nach dem die Art benannt ist, fällt auf durch seine außerordentliche Länge, er verjüngt sich ganz allmählich gegen das | Ende hin, ohne aber fadenförmig auszulaufen, vielmehr kann man | oft eine ganz leichte RL DE am . Ende beobachten. (s. Fig. 6, au. b.) Auch bei dieser Art ist eine äußerst feine Hautringelung wahrzunehmen. Männchen kamen mir eh zu Gesicht; doch sind sie bei den meisten Mononchus-Arten sehr selten und bei einigen noch gar nicht bekannt. Fundort: Avers, in Wiesenerde (2140 und 92160 m; 29% vI1l. 01). Geographische Verbreitung: Jütland, nahe am Meer in feuchter Erde, Ditlevsen (88). - 3. Mononchus tridentatus de Man. 1876. de Man (115), p. 109, Taf. XIII, fig. 50. — 1884. Idem (118), p. 67, Taf. X, fig. 38. 11 Weibchen, teilweise mit Eiern. Körperlänge 1.55—2,25 mm. a = 20—30; b = 3%,—4; c = 8—11. Vulva etwas vor Beginn des letzten Körperdrittels. Hauptmerkmal dieser Art sind die drei Zähne, welche etwas vor der Mitte der Mundhöhle liegen, infolge deren M. trideniatus einen Übergang zu der Gattung Oncholaimus Duj. bildet. (s. auch Landfauna der schweizerischen Hochalpen: 1 Menzel, 134, p. 411). Die Zähne sind bei den Schweizer Exem- plaren eher kräftig zu nennen. Bei einem Weibchen maßen die beiden Eier 0,10 und 0,12 mm. | Fundorte: Avers, Juf (2146 m, 28. VIII. 01). Alpstein- Calfeusental, Kasten (1797 m, 12. VII. 00), Furgglen (1500 m, 13. VII. 00). Fextal, Cresta (1930 m, 10. VIII. 01). Bergell, Piz Campo (2250 m, 13. VII. 01). Geographische Verbreitung: Deutschland, Weimar, de Man (119). Österreich, Laibach, de Man (118). Holland, in feuchter Erde an Pflanzenwurzeln, de Man (118). Schweiz, ‚mare des Pierettes“ beim Genfersee, Hofmänner (99). | 4. Mononchus pabillatus Bastian. Synon. Mon. bastiani de Man, de Man (115), p. 107, Taf. XIII, fig. 49. 1865. Bastian (55), p. 101, Taf. IX, fig. 27, 28. — 1873. Bütschli (59), p. 76, Taf. III, fig. 19a—b. — 1884. de Man (118), p. 64, Taf. IX, fig. 35. — 1911. Diltevsen (88), p. 224. Etwa 20, meist ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 1,6 bis 2,5 mm. a = 22 —33; b = 3%—4; c= 13—16. Vulva beim Beginn des letzten Körperdrittels. Diese nach de Man (l. c.) ziemlich seltene Art scheint weit verbreitet zu sein; Ditlevsen fand sie zuletzt in Dänemark, wo sie gemein sein soll. Er beobachtete ferner, daß die dem dorsalen Zahn gegenüberliegende Chitinleiste der Mundhöhle ‚‚slightly serrated‘ sei, was bisher noch nicht bekannt war. Dadurch kommt die Art nahe neben M. muscorum (Duj.) und M. spectabilis Dit- levsen zu stehen, und es dürfte vorderhand noch schwierig sein, die drei Arten ohne weiteres voneinander zu unterscheiden. Auf ‚den Rat J. G. de Man’s, der mir eine längere briefliche Mitteilung über diese Frage zukommen ließ, führe ich denn auch hier einige Weibchen unter M. papillatus an, die ebenso gut zu M. muscorum gehören könnten. Der Hauptunterschied besteht in den. beiden, _ durch einen engen Zwischenraum getrennten, gezähnten Längs- kanten der Mundhöhle gegenüber dem dorsalen Zahn, und zwar ist diese Zähnelung bei typischen Exemplaren (de Man 125, Menzel 183) so stark und auffallend, daß sie de Man seinerzeit sicher nicht _ übersehen hätte. Zur endgültigen Entscheidung sind jedoch noch _ weitere Funde und- genaue Messungen dringend nötig. Fundorte: Sulzfluh (2800 m, 23. VII. 12), Sulzfluhplateau (ca. 2600 m, 22. IX. 12), Rinnsal am Grubenpaß (2200 m, 25. VII. 12). Weberlishöhle (2000 m, 14. VII. 12), Vierecker (2450 m, 4. VIIT. 11), Madrisahorn (2820 m, 10. VIII. 11). — Steinenalp ım Kiental (1500 m). Bergell, ob Soglio (1555 m; 17. VI. 01). — ‚Fellhorn, Felshöhle, in Moos (ca. 1500 m). Dolomiten, Grödenertal ee 800 m, 11. X. 13). Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt a. M., an Pflanzenwurzeln, Bütschli (59), Jena, Cobb (65), an 4* 3. Heft | | 52 Richard Menzel: Über die mikroskopische den Wurzeln von dGetreidekeimlingen, Marcinowski (128).| Österreich. Laibach, de Man (118). Rußland. Moskau, de Man) (119). Dänemark, Ditlevsen (88). Holland. In feuchter Erde auf Wiesen und Marschgründen, de Man (118). England. Sydenham, | de Man (118), Broadmoor, Berks, Bastian (55). Frankreich, „assez rarement dans la vase des reservoirs d’Emmerin“, Moniez (140.) Schweiz. Pizzo Columbe (Gotthardsee, 2375 m), Garschinasee. (Rhätikon, 2189 m), Zschokke (21), bei Genf, in Moosen, Ste- fansky (162). 5. Mononchus muscorum (Duj.). | 1845. Dujardin (90), p. 237. — 1912. de Man (125), p. 448, Taf. XXI u. XXIII, fig. 2—2c. — 1912. Menzel (133), p. 536. Der Vollständigkeit halber nehme ich diese Art hier auf; ich fand sie auf dem Karst bei Triest und beschrieb sie schon ausführlich (l. c.). Es handelt sich hier wohl um typische muscorum-Exemplare.| wie sie de Man (l. c.) erwähnt. Jedenfalls ist die Art wohlum- schrieben und kann unmöglich mit M. brachyurıs Bütschli iden-' tifiziert werden, wie Bütschli (59) und neuerdings auch Marci- nowski (128) es annehmen. Der Bau der Mundhöhle bei beiden! Arten ist total verschieden; bei M. brachyuris sınd die Mundhöhle durchquerende Reihen knotenartiger Chitinverdickungen spezifisch, während schon Dujardin (l. c.) von M. muscorum sagt: ‚„cavite buccale ovale, armee de trois pieces longitudinales arquees, dont une seule porte une forte dent en avant du milieu, tandisque les deux autres sont finement denticule&es ou en peigne‘. Ver-! gleicht man dann noch Figur 2 de Man’s (l. c.) mit Abbildung 26, au. b, Marcinowski’s (l. c.), so wird niemand mehr daran zweifeln, daß es sich um zwei durchaus verschiedene Arten handelt. Geographische Verbreitung: Deutschland. Greiz, im schwarzen Pilz-Algenfluß der Buche, de Man (125), Jena, in Moosen, Cobb (65). Österreich, in Moosrasen auf einem Dach in Briseiki (Karst, ca. 300 m), Menzel (133). Frankreich. Paris, Jardin des Plantes, in Moosrasen, Dujardin (90). | 11 Genus Ironus Bastian. 1865. Bastian (55), p. 103. — 1876. Bütschli (61), p. 384. — 1884. de Man (118), p. 69. PN: Körper schlank, nach beiden Enden, besonders nach hinten sich verjüngend. Cuticula glatt, ohne Borsten und Seitenmem branen. Kopf abgesetzt, mit drei Lippen, die mit Papillen und Borsten bewehrt sind. Lippen beweglich, bei ihrem Auseinander- . gehen werden die Mundhöhle und der Oesophag nach vorn gezogen. Mundhöhle eine lange, zylindrische Röhre mit chitinigen Wänden, welche in der abgesetzten Kopfregion besonders stark verdickt” sind. Hier finden sich drei mehrzackige Zähne, welche an de Mittellinie der Lippen angeheftet sind und mit denselben bewegt und nach auswärts gekehrt werden. Bei jungen Tieren beobachtet man in geringer Entfernung hinter den drei großen Zähnen drei Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 53 kleine Reservezähne, welche bei der Häutung an Stelle der alten, abgestoßenen, treten. Oesophag langgestreckt, muskulös, nach hinten langsam anschwellend. Weibliche Geschlechtsorgane paarig- symmetrisch, Ovarıen umgeschlagen. Vagina mit starker, dreieckig angeordneter Muskulatur. Spicula plump, mit zentralem Ver- dickungsstreifen. Akzessorische Stücke mit den Spicula verbunden. Beim Männchen eine präanale Borstenpapille, aber keine eigent- lichen Papillen. Schwanz langgestreckt, in beiden Geschlechtern gleichgeformt, bei J. longicaudatus haarfein auslaufend. 1. Ironus longicaudatus de Man. 1884. deMan (118), p. 71, Taf. XXXIV, fig. 140. 2 Weibchen. Körperlänge 1,5—2,9mm. a = 50;b5b =5%1; c = 41. Vulva vor der Körpermitte gelegen. Diese Art ist noch wenig bekannt und unterscheidet sich von J. ignavus durch geringere Körpergröße, Lage der Vulva und den sehr langen, haarfein auslaufenden Schwanz. Bei vorliegenden Exemplaren ist die Entfernung der Vulva vom Hinterende des Oesophag kleiner als die Strecke zwischen ihr und dem After. (s. de Man, |. c.). Fundort: Tümpel am Grubenpaß (2200 m, 23. VII. 12). Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter Erde, de Man (118). Deutschland, Erlangen, de Man (118). Genus Cylindrolaimus de Man. 1884. de Man (118), p. 82. Körper mäßig schlank, gegen beide Enden hin verjüngt. Cuticula feingeringelt, ohne Seitenmembran und Borsten. Kopf- ende nicht abgesetzt, papillenlos, aber mit Borsten bewaffnet. Seitenorgane kreisförmig, nach vorn gerückt. Mundhöhle eine lange, zylindrische Röhre, von ziemlich starken Chitinwänden begrenzt. Oesophag zylindrisch, nach hinten sehr wenig erweitert; sein chitinwandiges Lumen setzt sich eine kurze Strecke in den Darm hinein fort. Weibliche Geschlechtsorgane paarig-symmetrisch. Spicula schlank, ohne Verdickungsstreifen und akzessorische Stücke. Vor dem After mehrere median gelegene Papillen. Schwanz meist verlängert, mit abgerundetem Ende, das oft ein wenig vom Aus- führungsgang der Schwanzdrüsen überragt wird. 1. Cylindrolaimus communis de Man. 1884. de Man (118), p. 83, Taf. XII, fig. 48. 2 Weibchen. Körperlänge 0,55 mm. a = 3 —26%; b=5; c=8—81%. Vulva hinter der Körpermitte gelegen. Körper ziemlich schlank. Cuticula fein geringelt. Mundhöhle "fa der- Oesophaguslänge. Seitenorgane weit nach vorn gerückt. Vulva etwas vor dem Beginn des letzten Körperdrittels. Schwanz nur wenig sich verschmälernd, mit abgerundetem Ende, welches vom Schwanzdrüsengang durchbrochen wird. Fundort: Steinenalp im Kiental (1500 m). 3. Heft 54 Richard Menzel: Über die mikroskopische Geographische Verbreitung: Deutschland. Weimar, de | Man (119). Österreich, Laibach, de Man (118). Rußland. Moskau, | de Man (119). Holland, in feuchter Wiesenerde und im sandigen Dünenboden, de Man (118). Schweiz. Bei Genf, in Moosen, | . Stefansky (162). | | Genus Cephalobus Bastian. 4 1865. Bastian (55), p. 124. — 1873. Bütschli (59), p. 80. | — 1884. de Man (118), p. 89. Körpergestalt ziemlich plump, mit Ausnahme von €. filiformis | de Man. Cuticula geringelt. (Bei C. loczyi Daday und C. stagnalıis | Daday glatt). Borsten fehlen. Kopfende meist mit drei Lippen, | die mehr oder weniger hervortreten. Seitenorgane fehlen. Mund- höhle röhrenförmig, dreiseitig und nach hinten verengt; charak- teristisch sind einige lokale Verdickungen ihrer Wände. Oseophag | im vorderen Teil zylindrisch, selten angeschwollen (C. nanus), | verschmälert sich darauf mehr oder weniger plötzlich, um mit einem klappentragenden Bulbus zu enden. Gefäßporus unweit des den | verengten Teil des Oesophag umgebenden Nervenringes. Weibliche | Geschlechtsorgane unpaar; Vulva stets hinter der Körpermitte. | Außer C. filiformis ovipare Arten. Hoden einfach. Spicula meist | etwas gebogen, mit einem oder seltener zwei stabförmigen akzesso- | rischen Stücken. Schwanz verschieden gestaltet, kurz abgerundet | oder verlängert fadenförmig. | Artenreiche Gattung mit Vertretern hauptsächlich vom Land, aber auch aus dem Süßwasser. Bewegungen sehr schwach. 1. Cephalobus büischlii de Man?’). Synon. C. Dersegnis Bast., Bütschli (59), p. 80, Taf. VIII, fig. 51. 1885. de Man (119), p. 20, Taf. III, fig. 8. 3 zum Teil noch junge Weibchen. Körperlänge 0,65—0,75 mm. = 3—25; b=4; c= 17—20. Vulva beim Beginn des letzten Körperdrittels. | Die vorliegenden Exemplare stimmen mit der genauen Be- | schreibung de Man’s (l. c.) völlig überein; die Lippen, durch deren Gestalt und Größe allein sich diese Art von C. Dersegnis Bastian unterscheidet, sind drei sich beträchtlich erhebende Gebilde. Wenn ® nachgewiesen werden könnte, daß sie einziehbar sind, würden beide | Arten zusammenfallen; de Man kam indes in dieser Hinsicht bei den vielen in Holland beobachteten Individuen zu einem ne- gativen Resultat. Die Bewegungen dieser Art sind sehr schwach. Fundorte: Sulzfluhplateau (ca. 2600 m, 23. VII. 12 und 22. IX. 12). Niven (2776 m} VIIT 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt a. M., an Pflanzenwurzeln, Bütschli (59). Rußland. Bei Moskau, in Erde, de Man (119). 15) Das Männchen dieser Art fand v. Linstow (Helmintholog. Unter- suchungen. Zool. Jahrb. f. Syst., Bd. 3, 1888, pag. 112) in Suecinea amphibia. Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 55 2. Cephalobus nanus de Man. 1884. de Man (118), p. 94, Taf. XIII, fig. 54. 4 Weibchen. en 0,37—0,45 mm. a = 14—16;b = 3—4;c = 17 %—19. Vulva beim Beginn des letzten Körperdrittels. Eine bis jetzt seltene Art, die wegen ihrer geringen Größe _ leicht übersehen werden kann. Körpergestalt sehr plump. Cuticula _ geringelt. Oesophag charakteristisch, im vorderen Teil zylindrisch, dann sehr angeschwollen, bis zum Bulbus wieder sich verschmälernd. _ Schwanz kurz, stumpf abgerundet. €. nanus zeigt große Ähnlichkeit mit €. dubius Maupas (131) und speziell mit dessen ‚race‘ rotundata. Die Maupas’sche Art ist parthenogenetisch und der französische Forscher vermutet, daß C. nanus eine weitere ‚Rasse‘ von C. dubius sei. Zur definitiven u aidung ist aber vor allem noch reichliches, lebendes Material Fundort: 2 a nahe (ca. 2650—2700 m, 23. VII. 12 $ Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter oder von süßem und brackischem Wasser durchtränkter Wiesenerde, de Man (118). 3. Cephalobus vexilliger de Man. 1884. de Man (118), p. 99, Taf. XV, fig. 60. Ein Weibchen. Eisen 051 mm. a=%0:b= 38; c = 19-13. Diese durch ihre Kopfregion auffallende Art ist bis jetzt eben- ls sehr selten geblieben; wie die vorige kann sie wegen ihrer Kleinheit leicht übersehen werden. Bezüglich einer genauen Be- Ernnr verweise ich auf de Man (l. c.), mit dessen Exemplaren das Beworliegende gut übereinstimmt. - Fundort: Sulzfluhplateau (ca. 2600 m, 22. IX. 12). 5 Geographische Verbreitung: Holland, im sandigen Dünen- boden und in feuchter, humusreicher Walderde, de Man (118). Rußland. Bei Moskau, in Walderde, de Man (119). ER ie Genus Teratocephalus de Man. | 1876. de Man (115), p. 60. — 1884. Idem (118), p. 101. ' Verwandt mit der Gattung Cephalobus Bastian. Cuticula dk At oder geringelt. Kopfende abgesetzt oder nicht, wird von hs durch tiefe Rinnen getrennte Lappen gebildet, auf welchen ine Papillen vorkommen. Seitenorgane bei zwei Arten beob- achtet; Gefäßporus vorhanden. Mundhöhle ähnlich wie bei den ephaloben, ebenso Oesophagus und Darm. Weibliche Geschlechts- 0 Organe paarig oder unpaar; Vulva meist ein wenig hinter der Körper- mitte. Spicula ohne akzessorische Stücke, desgleichen fehlen prä: ee: Papillen und Schwanzdrüsen. Kleine lebhafte Tiere, von denen die Männchen äußerst selten sind. 3. Heft 56 Richard Menzel: Über die mikroskopische 1. Teratocephalus terrvestris de Man. Synon. Anguillula terrestris, Bütschli (59), pag. 69, Taf. VII fig. 48. 1873. Bütschli (59). — 1876. de Man (115), p. 61, Taf. VII, fig. 25. — 1884. Idem (118), p. 102, Taf. XV, fig. 62. Etwa 30 teilweise ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 0,3—0,5 mm. a = 3038; b = 4—41%;c = 3—41. Vulva ein wenig hinter der Körpermitte. Nach de Man zu den häufigsten erdbewohnenden Nematoden gehörend und als omnivag zu betrachten. Die Art fällt durch das Kopfende und die ziemlich derbe Hautringelung sofort auf. Die Art konnte bis vor kurzem als rein terrestrisch gelten. Jägerskiöld (104) erwähnt zwar als Fundort den Kesmärker Triangelsee in Ungarn; in der betreffenden Arbeit Daday’s (73) über die Fauna der Tatra-Seen ist aber aus jenem See nur ein Teratocephalus palustris de Mann. var. erwähnt, während Daday (75) in seiner Arbeit über die freilebenden Süßwassernematoden Ungarns wiederum ein ‚nicht vollständig geschlechtsreifes weib- liches Exemplar‘ von T.. terresiris aus demselben Kesmärker Tri- angelsee beschreibt. Auf eine Anfrage hin erhielt ich am 3. Juli 1913 von dem ungarischen Forscher folgende Antwort: „T. ierrestris ist aus Ungarn bis jetzt unbekannt und wurde weder von Orley noch von mir erwähnt.“ Demnach muß notwendigerweise die Angabe über T. Zerrestris in der letztgenannten Arbeit Daday’s auf einem Irrtum beruhen. Fundorte: Madrisahorn (2830 m, 10. VIII. 11), Schollberg (2573 m, 18. VII. 12). Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 17. VII. und 22. IX. 12). — Steinenalp im Kiental (1500 m). Matterhorn (3800 m). | Geographische Verbreitung: Deutschland, Frankfurt a. M., an Pilzwurzeln, Bütschli (59), Erlangen, de Man (118). Österreich. Lunzer Untersee, Micoletzky (138). Holland, de Man (118). England. Sydenham, de Man (113). Genus Pleetus Bastian. 1865. Bastian (55), p. 118. — 1873. Bütschli (59), p: 83. 1884. de Man (118), p. 104. Sehr artenreiche Gattung, welche sich den Cephaloben und Rhabditiden unmittelbar anschließt. Meist kleine Tiere, selten 2 mm überschreitend. Körpergestalt sehr verschieden. Cuticula fein geringelt, öfters feine Borsten tragend. Seitenmembran vor- handen. Seitenorgane meist vorhanden, von verschiedener Form. Kopfende mit oder ohne Lippen, nie mit Papillen; bei Pl. aurı- culatus und otophorus ist es mit lamellären Hautausbreitungen versehen. Mundhöhle dreiseitig, röhrenförmig, mehr oder weniger ver- längert, mit chitinisierten Wänden. Bei Pl.granulosus ist der vordere Teil schüsselförmig erweitert; Pl. schneideri besitzt zwei solcher | | | | | Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 57 hintereinanderliegende Erweiterungen. Oespohag umschließt den hinteren Teil der Mundhöhle, welcher als ein Teil der Oesophag- ealintima betrachtet werden kann, der bei der Häutung nicht er- neuert wird. ÖOesophag stets mit endständigem Bulbus, dessen Klappenapparat bald einfach, bald sehr kompliziert gebaut ist. Nervenring und Exkretionsporus ungefähr auf der Höhe der Oesophagusmitte. Nach Bütschli (l. c., p. 87) sollen die Plecti kein Gefäßsystem besitzen und soll nur der chitinisierte Ausfüh- rungskanal bestehen, welcher sich mit den den Oesophag umla- gernden drüsigen Zellen in Verbindung gesetzt hat. Dieser oft eigentümlich gewundene Kanal gab Veranlassung zum Gattungs- namen. Weibliche Geschlechtsorgane paarig-symmetrisch mit umge- schlagenen Ovarien. Vulva meist in der Körpermitte gelegen. Hoden einfach, langgestreckt. Spicula mit akzessorischem Stück. Prä- und postanale Papillen vorhanden; bei Pl. granulosus und schneideri außerdem vor dem After zwei bis vier chitinisierte Aus- führungsröhren von Drüsen; sie fehlen bei Pl. cirratus. Schwanz- drüsen stets vorhar. en; mit ihrem Sekret heften sich die Tiere oft an der Unterlage fest. Meist lebhafte, bewegliche Tiere, terrestrisch und im Süßwasser vorkommend. Männchen äußerst selten. 1. Plectus parietinus Bastian. 1865. Bastian (55), p. 118, Taf. X, fig. 79, 80. — 1873. Bütschli (59), p. 89, Taf. III, fig. 17, Taf. VII, fig. 46a —c, fig. 39, Taf. VIII, fig. 52. — 1884. de Man (118), p. 109, Taf. X VI, fig. 67. 5 ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 1,38—1,56 mm. a = 18 bis 20;6 = 4%—5;c = 14—21. Vulva etwas vor der Körpermitte. Nach Bütschli und de Man eine häufige Art. Körper plump, Schwanz ebenfalls, kegelförmig; auch sonst mit den Beschreibungen _ Bütschli’s und de Man’s übereinstimmend. Fundorte: Bergell, Pianvest (1815 m, 27. VI. 01). Fextal, Averts (2060 m, 30. VII. 01). Gotthardt, Lucendro (ca. 2600 m). — Dolomiten, ob dem Pordoijoch (ca. 2400 m). Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt a. M., an Pflanzenwurzeln, Bütschli (59), Jena, in Moosen und Flechten, Cobb (65). Dänemark, Ditlevsen (88). Holland, sandige Dünenstriche, de Man (118). England, an Pflanzen- wurzeln, Bastian (55). Australien, Cobb (66). 9. Plectus cirratus Bastian. 1865.. Bastian (55), p. 119, Taf. X, fig. 81, 82. — 1876. de Man (115), p. 69, Taf. VIII, fig. 30a—b. — 1884. Idem (118), p- 110, Taf. XVII, fig. 68. Etwa 30 meist geschlechtsreife Weibchen. Körperlänge 0,9—1,6 mm. a= 24-30; b = 4-5; c = 8—13. Vulva etwas vor der Körpermitte. 3, Heft 58 Richard Menzel: Über die mikroskopische Nach de Man (l. c.) wird diese Art 1,3 mm lang, nach Bastian erreicht sie eine Länge von 1,6 mm und Hofmänner fand im Genfersee sogar 1,87 mm lange Exemplare. Ä Bei’den meisten Weibchen aus den Alpen beößacitäte ich im vorderen Teil der inneren Bulbushöhle zahlreiche feine Pünktchen, die in transversalen Reihen angeordnet sind, ein Merkmal, das de Man (121) veranlaßte, eine neue Untergattung, Plectoides, aufzu- stellen mit den beiden Arten antarcticus und belgicae, die ferner noch durch die Beschaffenheit der Kopfregion ein wenig von der Gattung Plectus abweichen. Ich kann mich indessen nicht entschließen, meine sonst typischen cirratus-Exemplare dieser Punktreihen im Bulbus wegen der übrigens auch von de Man mehr provisorisch auf- gestellten Untergattung beizufügen, da ich glaube, daß es sich hier um ein Merkmal handelt, das allgemein bei Plectus-Arten vor- kommen kann und vielfach wohl übersehen wurde ; so sagt Mar- cinowski (128) von Plectus granulosus: „Die Klappen des Oeso- phagealbulbus sind an der distalen (sollte wohl heißen: proximalen) Hälfte des Innenrandes eigentümlich gezähnt. Von den Zähnen aus sieht man zum Außenrand leistenförmige, allmählich flacher werdende Erhebungen ziehen (Abb. 22)“. Denkt man sich noch | diese leistenförmigen Erhebungen in feine Punktreihen aufgelöst, was vielleicht in Wirklichkeit der Fall ist, so entsteht dasselbe Bild, wie de Man es bei seinen antarktischen Arten sah und wie es bei den cirratus-Arten aus den Alpen auftritt. Eundorter Sulzflun (2820 m, 17. VII, 23 VER 223% 12), Vierecker (2450 m, 4. VIIL. 11, 24. VII.-u.'23. IX. 12), Rotspitz (2518 m, 24: VII. 12). 'Scehatberg (2463 m, 27. VIE 12): Tumpel am Grubenpaß (2200 m, 16. VIII. 11). Mieschbrunnen (1805 m, 9. VIII. 11). — Gspaltenhornhütte (2400 m). Lötschenpaß (2695 m). Alphütte Combasana (3582 m). Geographische Verbreitung: Außer Hofmänner’sZitaten | noch in Österreich. Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138), Faiste- nauer Hintersee bei Salzburg, Micoletzky (137). Schweiz, Faulhornseen, Steiner (159). — Algier, Maupas (131). un) 3. Plectus rhizophilus de Man. 1884. de Man (118), p. 119, Tat. XVII, Re. 72% intel sene Weibchen. Körperlänge 0,67”—0,7 mm. a — 20; Dr ter 08 Vulva ungefähr in der Körpermitte. Unter Vorbehalt stelle ich die drei bi Weibchen zu dieser Art, die nach de Man vielleicht mit einer der Bastian’schen Arten | IR, velox, acuminatus, fusiformis identisch ist. Sie stimmen hin- sn besten mit der de Man’schen Beschreibung überein. ‘Fundorte: Cabane de Mountet (2888 m). Gotthardt (1950 m). — Dolomiten, Grödener Tal (ca. 800 m, 11. X. 13). | Geographische Verbreitung: Österreich. Laibach, de Man (118). Dänemark, Ditlevsen (88). Holland, an Pflanzen- | wurzeln, de Man (118). England. Sydenham, de Man (118). Landfauna der schweizerischen Fochalpen. 59 4. Plecius geophilus de Man. | 1884. de Man (118), p. 112, Taf. XVII, iz 71. Ein Weikchen. Körperlänge 0,4 mm. a = 30;b = 3,3; c = 11. Abgesehen von der Körperlänge (0, 53 mm) mit der Beschrei- bung de Man’s übereinstimmend. Fundort: Sulzfluhplateau (2600 m, 22. IX. 12). Geographische Verbreitung: Österreich. Laibach, de Man (118). Rußland. Moskau, de Man (119). Holland, in Wiesen erde, im Wald und sandigen Dünenboden, de Man (118). 5. Plectus communis Bütschli. eis. Bütschli (59), p.. 91... — ‚1876. de’ Man: (115), p. 73, Taf. IX, fig. 33a—b. — 1884. Idem (118), p. 115, Taf. XVIII, fig. 75. i Etwa 12 meist ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 0,5 bis 0,88 mm. a = 15—18; db = 4—41,; c = 8—10. Vulva ein wenig vor der Körpermitte. Diese durch ibre plumpe Körpergestalt und die von vorn bis hinten gleich breite Mundhöhle sich auszeichnende Art wurde bis jetzt von Bütschli (l. c.) und de Man (l. c.) genauer beschrieben. Die vorliegenden Exemplare stimmen mit dem Text der beiden Autoren überein bis auf die Körpergröße. De Man gibt 0,5 mm an; Bütschli fand 0,44 mm lange geschlechtsreife Weibchen mit einem Ei im Uterus, ferner aber auch 0,66—0,7 mm lange Tiere, die er nur mit dieser Art identifizieren konnte. Während nun die Exem- plare aus den Alpen bei 0,45—0,55 mm noch unreif sind und keine Geschlechtsöffnung besitzen, erreichen die geschlechtsreifen Tiere eine Länge von 0,7—0,83 mm. Die Vulva liegt stets ein wenig vor der Mitte, wie Bütschli (l. c.) auch feststellte, während sie nach _ de Man (l. c.) ‚in der Körpermitte‘ sich befindet. Die Art ist trotz ihres Namens garnicht so häufig; ihre Bewe- gungen sind lebhaft. 2 Fundorte: Sulzfluhplateau (2600 m, 23. VII. 12). Vierecker (2450 m, 4. VIII. 11, 24. VII. und 23. IX. 12). Schafberg (2463 m, 27. VII. 12). —- Thörlen, ob dem Eibsee (ca. 1450 m,.30. IX. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Frankfurt a. M., im Schlamm der Gewässer und an Mooswurzeln, Bütschli (59), Weimar, de Man (119). Rußland. Moskau, de Man (119). Norwegen. Halbinsel Bygdö, de Man (118). Holland, feuchte Wiesenerde, Waldboden, Dünenstriche, de Man (118). Schweiz. Faulhornseen, Steiner (159), bei Genf in Moos, Stefansky (162). 6. Plectus otophorus de Man. Synon. Pı. Eeinienlates, de Man (115), p. 74, Taf. IX, fig. 34a—b. 1884. de Man (118), pe MEXTaR XVII, a ae hola Brenzel (134),'p. 412. | Etwa 14 ee ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 0,33 bis 0,85 mm. a = 17—19; b = 3,3—3,5; c = 8—9. Vulva ein wenig hinter der Körpermitte. 3 Heft 60 Richard Menzel: Über die mikroskopische Diese interessante, winzige Art unterscheidet sich von dem nahe verwandten Pl. auriculatus de Man ‚‚durch den Bau des Kopfes und die Gestalt des Schwanzes, während sie außerdem stets kleiner ist“. (de Man, 18841. c.). Sofort auffallend sind die lamel- lären Hautausbreitungen des Kopfendes. Wegen der außerordent- lichen Kleinheit des Tieres ist es selbst bei Anwendung der Öl- Immersion von Zeiss schwer, sich über die ziemlich komplizierten Verhältnisse der Kopfregion Klarheit zu verschaffen. Ungefähr auf der Höhe des distalen Endes der Mundhöhle hebt sich die Cuticula ab und bildet einen kugelförmigen Becher, der nach vorn hin in 4 Spitzen, eine dorsale und ventrale und zwei laterale, ausläuft. Die Ringelung der Cuticula setzt sich auf die Wand dieses Bechers fort, fehlt indes den lamellenartigen Zipfeln am Ende. Am vorderen Rande des Bechers sah ich einen ringsum verlaufenden Saum feinster Börstchen, die indes nur bei stärksı,‘r Vergrößerung, dann aber unzweifelhaft als solche zu erkennen sind. Die Seiten- organe, welche mit dem vorderen Teil der Mundhöhle bei der Häutung abgeworfen werden (Menzel, 1. c.), sind deutlich spiralig und nach hinten verlängert in eine Art Kanal. Oesophag zylindrisch, | nach hinten verschmälert, mit Bulbus. Geschlechtsorgane paarig- symmetrisch, kurz. Abstand der Vulva vom After stets etwas srößer und derjenige der Vulva von Oesophag stets etwas kleiner als die ganze Länge des Oesophag. Schwanz typisch. Meine Exemplare stimmen im Ganzen mit der de Man’schen Beschreibung überein, einige kleine Merkmale haben sie mit seinem auriculatus gemein wie die Fortsetzung der Cuticularringelung auf den lamellären Teil des Kopfes und die kürzere Mundhöhle. Doch sind beide Arten bis jetzt noch wohl von einander zu trennen. Die Bewegungen von Pl. olophorus sind äußerst lebhaft; oft schien es mir, als sauge er sich mit dem Kopfende am Deckelas, unter dem er umherschwamm, fest. Fundort: Sulzfluhplateau (2650—2700 m, 23. VII. und DD IX 12,05, 13). Geographische Verbreitung: Rußland. Moskau, de Man (119). Norwegen. Halbinsel Bygdö, de Man (118). Holland, im sandigen Dünenboden, in feuchter, von süßem oder brackischem Wasser getränkter Wiesenerde, de Man (118). England, Sydenham, de Man (118). Genus Rhabdolaimus de Man. 1884. de Man (118), p. 125. Körper langgestreckt, nach beiden Enden hin sich verjüngend. Cuticula fein geringelt. Kopfende breit abgestumpft, ohne Lippen, Papillen und Borsten. Seitenorgane sehr klein, kreisförmig und weit vorne gelegen. Mundhöhle sehr verlängert, durch drei nach hinten konvergierende Chitinstäbe gebildet, denen am Vorderende drei hakenförmige kleine Zähne anhaften. Oesophag zylindrisch, mit echtem Bulbus. | | | | | | | | | Landfauna der schweizerischen Hochalpen. | 61 Weibliche Geschlechtsorgane unpaar, dennoch zu beiden _ Seiten der in der Körpermitte befindlichen Vulva sich ausstreckend. Spicula plump, ohne akzessorische Stücke, welche durch Ver- dickungen der Kloakenwandung ersetzt werden. Praeanale Papillen fehlen. Schwanz gleichmäßig auslaufend, Schwanzdrüsen mit kegelförmigem Ausführungsröhrchen. 1. Rhabdolaimus terresiris de Man. 1884. de Man (118), p. 126, Taf. XX, fig. 84. Ein Weibchen. Körperlänge 0,42 mm. a = 27; b = 44-5; c= 3. Vulva von der Körpermitte gelegen. Körper nach hinten mehr verjüngt als nach vorn. Ausführungs- röhrchen der Schwanzdrüse sehr verlängert, kegelförmig, zuge- spitzt und viermal so lang als breit. Fundort: Madrisahorn (2830 m, 16. VIII. 11). Geographische Verbreitung: Österreich. Laibach, deMan (118), Lunzer Unter- und Obersee, Micoletzky (138). Rußland, Moskau, de Man (119). Holland, in feuchter, von süßem oder brackischem Wasser durchtränkter Wiesenerde, im sandigen Boden der Dünen und Heidegründe, de Man (118). | Genus Tylenchus Bastian. 1865. Bastian (55), p. 125. — 1873. Bütschli (59), p. 31. — 1884. de Man (118), p. 140. Körper meist schlank. Cuticula geringelt, Ringelung bald enger, bald weiter. Seitenmembran deutlich. Kopfende abgesetzt oder nicht, ohne Borsten oder Papillen, oft mit Andeutung von Lippen oder chitinösen Verdickungen. Mundhöhle klein, mit be- weglichem, innen hohlen Stachel, der von drei hinten geknöpften Chitinstäben gebildet wird. Oesophag mit zwei Anschwellungen, von denen die vordere der eigentliche Bulbus ist. Nervenring und Exkretionsporus des Gefäßsystems zwischen den beiden Anschwel- lungen des Oesophag. Weibliche Geschlechtsorgane paarig oder unpaar. Hoden unpaar. Spicula mehr oder weniger gebogen, mit akzessorischem Stück. Schwanz des Männchens stets mit einer Bursa, die den Schwanz teilweise oder ganz umfaßt; die Haut- ringelung setzt sich auf die Bursa fort. Die Tylenchen, welche mit Aphelenchen und Heleroderen zu- sammen die von Marcinowski (128) neuaufgestellte Unter- familie der Tylenchinae bilden, leben in feuchter Erde und im süßen Wasser; viele aber gehören zu den ausgesprochensten parasisen und sind als solche schon seit 1747 (T. iriticı) ekannt. 1. Tylenchus dubius Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 39, Taf. II, fig. Ja—e. — 1876. deMan (115), p. 49, Taf. VII, fig. 19a—e. — 1884. Idem (118), p. 149. Taf. XXI, fig. 9. 3. Heft 62 Richard Menzel: Über die mikroskopische Mehrere Weibchen und Männchen. Körperlänge © 1—1,1 mm, 3 0,94—0,99 mm. a = 27—30;b =5;cQ = 122-413, 8 = 10—11. Vulva etwas hinter der Körpermitte. Diese häufige Art fand ich nur einmal, in beiden Geschlechtern gleich zahlreich vertreten. Die Bursa umfaßt den Schwanz ganz. Fundort: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 22. IX. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen, de Man (118), Weimar, de Man (119). Frankfurt a. M., Bütschli (59), Jena, Cobb (65). Dänemark, Ditlevsen (88). Holland, in feuchter Wiesenerde und im sandigen Dünenboden, de Man (118). 2. Tylenchus filiformis Bütschlı. Synon, T. elegans d. M., de Man (115), p. 56, Taf. VII, fig. 23a—c und de Man (117), p. 75. Synon. T. exiguus d. M., de Man (115), p. 54, Taf. VII, fig. 21. Nec..T. filitormis d: M., de Man (117), p. 73. 1873. Bütschli (59), p. 37, Taf. II, fig. 10. — 1884. de Man (118), p- 152, Taf. XXIV, fig. 101. | Ungefähr 25 Weibchen und 15 Männchen. Körperlänge Q= 0,45—1,26 mm, d = 0,76—1,06 mm. a = 27 —44;b = 6--[; e—= 5—8. Vulva beim Beginn des letzten Körperdrittels. Da der Stachel sehr zart und kaum geknöpft ist, muß ich vor- liegende Exemplare zu dieser Art stellen, ogbleich sie auch große Ähnlichkeit mit T. davainei Bastian aufweist. Wie de Man schon hervorhob, kommen auch hier ungefähr zu gleicher Zeit geschlechts- reife Individuen verschiedener Körpergröße vor, wie dies bei einigen andern freilebenden Nematoden (de Man, 1884, p. 152) der Fall ist. Männchen und Weibchen treten ungefähr gleich zahlreich auf. Fundorte: Drusenfluh (2829 m, VIII. 12). Sulzfluhplateau (2600 m, 22. IX. 12). Rotspitz (2518 m, 24. VII. 12). Schollberg (2544 m, 18. VII. 12). — Matterhorn (3800 m). Mischabelhütte ob Saas Fee (3360—3400 m). Diablons Mittelgipfel (3605 m). san Salvatore (ca. 900,,m, 27. X. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Frankfurt a.M., an Mooswurzeln, Bütschli (59). Weimar, de Man (119), Jena, | Cobb (65). Österreich. Mattseengruppe bei Salzburg, Micoletzky (136). Holland, in feuchter Wiesenerde an. Pflanzenwurzeln, de Man (118). Frankreich. Seine bei Meudon, de Man (123). Genus Dorylaimus Dujardin. 1845. Dujardin (90), p. 230. — 1865. Bastian (55), p- 104. — 1873. Bütschli (59), p. 19. — 1884. de Man (118), p. 154. Artenreichste Gattung, deren Vertreter selten kleiner als 1 mm sind, wohl aber eine Länge von 11 mm und darüber (D. maxıimus) erreichen können, somit zu den größten freilebenden Nematoden (nicht marine) gehören. Körpergestalt sehr mannigfaltig. Cuticula glatt oder fein geringelt, oft mit Längsstreifen, welche von der Muskulatur herrühren. Kopfende meist abgesetzt, mit oder ohne Landfauna der schweizerischen Hochalpen. | 63 Lippen und Papillen. Bei den meisten Arten über den Körper zer- streute Cuticularpapillen. Bei den Männchen meist eine präanale schräge Streifung der Cuticula zu beobachten. Seitenmembran, Seitengefäße, Ventraldrüse und Schwanzdrüse fehlen; Seitenorgane spiraliger Natur wies Cobb bei Dor. Dapillatus Bastian und Dor. langii Cobb nach (65). Die Mundöffnung führt in eine Art Vestibulum. Der Stachel, dessen Lumen wohl als Mundhöhle anzusehen ist und eine direkte Fortsetzung des Oesophageallumens bildet, ist für die Gattung äußerst charakteristisch. Selten nadelförmig (maximus, elongatus) stellt er meist ein gänsefederförmiges chitinwändiges Gebilde dar, ‚dessen Lumen in einer schief liegenden Ebene geöffnet ist. Durch Muskeln kann er vor- und rückwärts geschoben werden und dient wohl oft zum Anbohren von Pflanzenteilen. Bei der Häutung wird der Stachel mit der Haut abgeworfen und durch den Reserve- stachel ersetzt. (Bütschli und de Man glaubten, der Reserve- stachel werde bei jeder Häutung dem alten, der nicht verloren gehe, aufgesetzt, wodurch knötchenartige Verdickungen entständen.) Oesophag vorn eng, allmählich oder plötzlich in den erweiterten Teil übergehend, ohne. aber einen Bulbus zu bilden. Weibliche Geschlechtsorgane fast immer paarig-symmetrisch, mit umgeschlagenen Ovarien. Hooden paarig. Spicula stark, meist plump, etwas gebogen. Akzessorische Stücke vorhanden oder nicht. Prä- und postanale Papillen vorhanden; ihre Zahl und Lage gibt ein spezifisches Merkmal ab. Schwanz mannigfaltig gestaltet, oft verschieden bei beiden Geschlechtern (beim Weibchen fadenförmig auslaufend, beim Männchen kurz, abgerundet); doch erscheint beim Männchen die definitive Gestalt erst nach der letzten Häutung, während es vorher nicht vom Weibchen zu unterscheiden ist. Männchen fast immer seltener als die Weibchen. Ä a. Dorylaimen mit. verlängertem, nadelförmigem Stachel. Typ.: D. maximus Bütschli.!%) ui 1. Dorylaimus elongatus de Man. Synon. Dor. tennis v. Linstow (112), p. 166. - 1876. deMan (115), p. 19, Taf. III, fig. 4a—c. — 1884. Idem (118), p. 163, Taf. XXV, fig. 104. 10 meist ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 4,4—5,6 mm. a = 74—100; db = ?; c = 100-180. Vulva vor der Körpermitte gelegen. | Dor. maximus Bütschli (61, p. 255) unterscheidet sich, als Typus dieser Gruppe, von der de Man’schen Art hauptsächlich durch die Kopfregion, welche deutlich abgesetzt und mit zehn Papillen versehen ist, während sie bei D. elongatus kaum abgesetzt, —_ ... °) Anschließend ande Man (118) teile ich die Dorylaimen der besseren Übersicht halber in verschiedene Gruppen. | iR 3. Heft 64 R ichard Menzel: Über die mikroskopische ganz nackt, ohne Lippen oder Papillen ist und eine abgestumpfte | Vorderfläche besitzt. Außerdem erreicht D. maximus eine Länge | . von 11,5 mm. | Die vorliegenden Exemplare stimmen, was Körperlänge, Körpergestalt und Kopfregion betrifft, mit der de Man’schen | Beschreibung völlig überein, weichen indes insofern von ihr ab, | als die Vulva stets vor der Körpermitte liegt, wie dies v. Linstow von seinem D. tenuis und Bütschli von D. maximus mitteilt, und c zwischen 100 und 180 variiert. (c nach de Man 100—110, nach Bütschli 140 bei maximus). b zu bestimmen war mir infolge der schlechten Konservierung (die Tiere befanden sich seit 10 Janren | in Alkohol) nicht möglich. Trotz dieser übrigens nicht schwer ins ! Gewicht fallenden Abweichungen darf die vorliegende Art wohl mit D. elongatus identifiziert werden. Fundorte: Oberes Bergell. Asarina (1360 m, 1. VII. 01). ! Unteres Bergell. Ob Soglio (1560 m, 17. VII. 01). Pianlo (1970 m, 19. VII. 01). | | Geographische Verbreitung: Deutschland. Hameln, an | Mooswurzeln, v. Linstow (112). Holland, in feuchter, sandiger Wiesenerde und in sandigem Dünenboden, de Man (118). | b. Dorylaimen mit kurzem, abgerundetem Schwanz bei beiden Geschlechtern. | 2. Dorylaimus macrodorus de Man. 1884. de Man (118), p. 168, Taf. XXVI, fig. 110. — 1912. Idem (125), p. 454, Taf. XIII, fig. 4—4a. Etwa 50 Weibchen und 10 Männchen. Körperlänge 2 1—1,2, 81,3—2,16mm. a? = 25—30, d = 27—35; b=4—6; ce 2? = 50-9, | 5=60—80. Vulva ein wenig vor der Körpermitte. Das Weibchen dieser Art fand de Man (1884, 1. c.) in feuchter Erde bei Leiden, das Männchen (1912, 1. c.) ebenfalls in Erde bei Breda; sonst ist sie bis jetzt von nirgends her bekannt. Nach de Man sind die Dimensionen für das Weibchen: Länge 1,8 mm. a—=25, b=4%,—5, c=70—80; für das Männchen: Länge 1,56 bis 1,69 mm. a=35, = 5,3—5,5, c = 80-100. Damit stimmen meine an über 20 Exemplaren vorgenommenen Messungen gut überein. Das Männchen ist auch hier durchweg etwas schlanker als das’ Weibchen. Beide Geschlechter werden ungefähr gleich groß; die, Männchen scheinen ziemlich selten zu sein, auf 20 Weibchen fielen etwa 3 Männchen. Bei letzteren beobachtete ich außer der Anal-ı papille 6—10 präanale mediane Papillen, de Man nur 6; doch ist hier zu bemerken, daß die Papillenzashl, auch je nach dem Grade! der Entwicklung, bei ein und derselben Art zwischen bestimmten Grenzen variieren kann, und daß de Man nur zwei Männchen zu‘ seiner Beschreibung vorlagen. Dor. macrodorus, welcher sich lebhaft bewegt, ist in den Alpen weit verbreitet; man kann sie hier als eigentliche Gipfelform be- trachten, kommt sie doch in allen Polstern zwischen 2000 und| Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 65 - 4000 m vor; auch darf die Art vorderhand als rein terrestrisch _ gelten. Wie de Man das Weibchen (1884, 1. c.) fand ich sie oft in - großer Individuenzahl; Weibchen mit 2—8 Eiern kamen sowohl im Juli wie auch im August und September vor. | Fundorte: Drusenfluh (2820 m, VIII. 12). Sulzfluh (2820 m, 17. u. 23. VII. 12). Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 25. VII. und 92. IX. 12). Seehöble (2250 m, 26. VIII. 11. und 23. IX. 12). Ab- _ grundshöhle (2294 m, 17. VII. und 23. IX. 12). Kirchhöhle (ca. 9270 m, 23. IX. 12). Grubenpaß (2200 m, 20. IX. 12). Weberlis- höhle (2016 m, 25. IX. 12). Vierecker (2450 m, 4. VIII., 11. VII. und IX. 12). Rotspitz (2518 m, 24. VII. 12). Schollberg (2544 m, 18. VII. 12). Madrisahorn (2830 m, 10. VIII. 11). Schafber; (2463 m, 27. VII. 12). Kühnihorn (2416 m, 27. VII. 12). — Vorab (3030 m). Zwölfihornsattel (2700 m). Beim Lago Tremorgio (1828 m). Gotthardt (1950 m). Düssistock (3250 m). Krüzlipaß (2500 m). Piz Ot (3251 m). Steinenalp im Kiental (1500 m). Panez Rossaz (2200 m). Mauvoisin, Val de Bagnes (1824 m). Mischabelhütte ob Saas Fee (3360—3400 m). Col de Bricolla 3600 m). Weissmies (4000 m). — Fellhorn, Felshöhle (ca. 1500 m). Gepatsch im Kaunsertal, Tirol (1900 m, 26. VII. 13). Grotte von St. Canzian, Karst (ca. 270 m, 30. III. 13). Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter Wiesen- rde bei Leiden, de Man (118), in sandiger mit Moos bedeckter ıde am Fuß eines Baumes in dem Liesbosch unweit Breda, le Man (125). Schweiz, bei Genf in Moos, Stefansky (162). 3. Dorylaimus intermedius de Man var. alßestris nov. var. £ Fig. 7, 8, 9. 1884. de Man (118), p. 170, Taf. XXVII, fig. 11.3 — 1885. dem (119), p. 13. 6 Weibchen und 4 Männchen, geschlechtsreif. Körperlänge = 1,6-—2,2 mm, 3= 1,9—1,95 mm. a 2=40—45, d= 45—50; 9=4—4),, d=4; c 2 =54—57 resp. 75, d= 65. Vulva etwas inter der Mitte gelegen. Die vorliegende Art stimmt in st allen Beziehungen mit D. termedius überein, unterscheidet ich indes von ihm durch die sestalt und Länge des Schwanzes owie durch die Lage der weib- chen Geschlechtsöffnung, so daß lie Aufstellung einer Varietät be- rechtigt ist.!?) Körper, beim Männchen noch Fig. 7. &. schlanker als beim Weibchen, ver- E 17) J.G.de Man, der einige Exemplare kontrollierte, möchte ebenfalls diese Art als Varietät von D. intermedius aufgefaßt wissen. Archiv für Naturgeschichte E 1914. A. 3, 9 3. Heft 66 Richard Menzel: Über die mikroskopische schmälert sich nur wenig nach vorn hin. Kopfregion abgesetzt, halb so hoch wie an der Basis breit, mit Andeutung von Lippen, welche zwei Kreise sehr kleiner Papillen tragen. Stachel zart; . Oesophag geht in seiner Mitte allmählich in den erweiterten Teil | über. Darmzellen gekörnelt. Weibliche Geschlechtsöffnung stets etwas hinter der Körpermitte; ihre Entfernung vom Hinterende | des Oesophag ist kaum länger als derselbe bei einem 2,04 mm langen | Exemplar, 14, mal so lang wie der Oesophag indes bei einem 2,2 mm langen Weibchen (s. de Man, 1835, I. c.). Der postvaginale Teil der Geschlechtsorgane ist 13 des Abstandes zwischen Vulva und After lang. Männchen außer der Analpapille eine mediane \ Reihe von 7—8 einander ziemlich genäherten, breiten Papillen, Ye Fig. 8. 9. Fig. 9. 9. deren Abstände distalwärts schmäler werden. Spicula plump, mit zentralem Verdickungsstreifen. Der Schwanz, welcher beim Männchen distal nicht so breit und kürzer -ist als bei den meisten Weibchen, verengt sich nach dem abgerundeten Ende hin mehr als beim typischen D. intermedius (s. de Man, 1884, 1. c., fig. 113ec). " Während sich bei diesem die Körperbreite am After zu der Länge des Schwanzes wie 4:3 verhält, ist bei den meisten Exemplaren der Varietät das Verhältnis 1015:15; zugleich beträgt bei diesen Weibchen c = 54—57, d. h. der Schwanz ist bedeutend länger als beim Typus. Nur ein 2,2 mm langes Weibchen bildet durch seinen kürzeren Schwanz (c=75) den Übergang zur typischen Art. (s. Fig. 9.) Fundorte: Seehöhle (2250 m, 23. IX. 12). Sulzfluhplateau (2600— 2700 m, 17. u. 23. VII. 12). Sulzfluh (2820 m, 23. VII. 12). — Piz Ot (3251 m, 3. VIII. 13). 4. Dorylaimus alticola n. sp. Fig. 1011,12; 30 Männchen. Körperlänge 2,3—2,6 mm. a=45—-50; b= 4,X7—5,3; c= 130 —180. Körper schlank, nach vorn hin ziemlich sich verjüngend, indem seine Breite am Hinterende des Oesophag 31,—4 mal so (s. Fig. 10) breit ist wie an der Basis der Kopfregion. Diese abgesetzt, ihre Höhe im Verhältnis zur Breite an der Basis wie 1:3; Lippen und Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 67 Papillen deutlich. Stachel ziemlich kräftig; Oesophag geht hinter seiner Mitte in den erweiterten Teil über. Schwanz sehr kurz, mit Papillen hauptsächlich an der dorsalen Seite, ähnlich wie bei D. langii Cobb. Spicula schlank, leicht Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12. gebogen, mit zentralem Verdickungsstreifen und stabförmigem, (s. Fig. 11 u. 12) spitzen akzessorischen Stück. Außer der Anal- papille eine mediane Reihe von 14—16 unmittelbar aneinander grenzenden Papillen. Cuticula in dieser Region und bis zum Schwanz schräg gestreift. Verwandtschaft: Am nächsten verwandt ist D. superbus “de Man, der aber bedeutend größer ist und einen relativ viel längeren Schwanz hat (c = 60—75), der keine Papillen trägt. Ferner ist bei D. superbus der Körper nach vorn mehr verengt, nämlich am Hinterende des Oesophag 5 mal so breit wie an der Basis der Kopfregion, und der Oesophag geht in der Mitte allmählich in den erweiterten Teil über. Das Männchen von D. centrocercus de Man (de Man, 1907, " p. 14) weicht ab durch geringere Größe (a = 33, c = 60—65), außer- dem ist die Kopfregion höher im Verhältnis zur Breite an der Basis (13:29). Das Männchen von D. obtusicaudatus Bastian (de Man, # 1906, p. 163) ist viel plumper (a = 29, b= 4?/,, c=178). Der Oesophag zeigt eine andere Form und die mediane Papillenreihe besteht aus nur 8—11 Papillen. D. laticollis de Man (de Man, 1906, p. 165) weicht ab durch den nach vorn hin viel weniger vereng tenKörper; beim d a = 36-38, b=41,, c=80—90; auchsind nur 7—9 präanale Papillen vorhanden. Bei D. #olyblastus Bastian ist c=60. D. longii Cobb (Cobb, 1888, p. 69) unterscheidet sich durch geringere Größe, papillenlosen Kopf, spiralige Seitenorgane und längeren Schwanz. D. eurydorys Ditlevsen (Ditlevsen, 1911, p. 244) endlich zeichnet sich durch bedeutendere Länge (7 mm) aus, auch zeigt der Oesophag eine andere Form und die Spicula sind plump. Fundorte: Sulzfluh (2820 m, 23. VII. und 22. IX. 12). — Piz Ot (3251 m, 3. VIII. 13). ge 3. Heft 68 Richard Menzel: Über die mikroskopische J. G.de Man, dem ich einige Exemplare zur Kontrolle sandte, hält die Art ebenfalls für neu. Immerhin wäre es wünschenswert, das Weibchen zu finden; es ist dies einer der seltenen Fälle, wo das Männchen häufiger zu sein scheint. Merkwürdig ist, daß das "Weibchen weder im Juli, August noch September zu finden war. 5. Dorylaımus sp. 3 Weibchen. Körperlänge 0.77—0.855 mm. a=2—251,; b=4—44; c=31—837. Vulva hinter der Körpermitte. Kopfende schwach abgesetzt, Andeutung von Lippen. Stachel zart, Oesophag hinter der Mitte allmählich sich erweiternd. Haut fein geringelt, bei starker Vergrößerung. Die Art unterscheidet sich von D. bryophilus, microdorus, parvus und minutus, die sich alle durch geringe Größe auszeichnen, vor allem durch den stumpf abgerundeten Schwanz; am ehesten gehört sie zu D. eiiersbergensis de Man (119), doch besitzt jener u. a. einen sehr kurzen Schwanz. Bis die Art wieder gefunden wird, möchte ich sie als unsicher betrachten; nach obiger Beschreibung dürfte sie indes wieder zu erkennen sein. Fundort: Gotthardt, Lucendro (ca. 2600 m, IX. 12). c. Dorylaimen mit kurzem, zugespitzten Schwanz bei beiden Geschlechtern. 6. Dorylaımus gracılıs de Man. 1876. de Man (115), p. 29, Taf. V, fig. 9a—c. — 1884. Idem (118), p. 176, Taf. XXIV, fig. 120. Etwa 10 Weibchen und 2 Männchen. Körperlänge 1,77 mm. a—=33—834; b=5%—6; c—=23—24. Vulva in der Körpermitte gelegen. Mit der Beschreibung de Man’s überein Männchen mit 7 präanalen Papillen, von denen die vorderen weiter von einander entfernt sind als die hintern. Bei einem Exemplar beob- achtete ich auch wieder eine feine Ouerstreifung der Cuticula. Fundorte: Abgrundshöhle (2294 mm, 17. VII. 12). Tümpel am Grubenpaß (2200 m, 23. VII. 12). — Lucendro, Gotthardt (ca. 2600 m, IX. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Weimar, de Man (119). Österreich, Laibach, de Man (118). Holland, in feuchter Wiesenerde an Mooswurzeln etc., de Man (118). 7. Dorylaimus leuckari Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 28, Taf. I, fig. 2a—c und fig. 5a—b. 114884;:de Man (H18);üp: in Tata XIX AO Einige Weibchen und Männchen. Körperlänge 2 1,8 mm, gd=16 mm. a 92=35, S 30-35; b=4; cd = %—31, d= 3 —27. Vulva in oder etwas hinter der Körpermitte. Männchen mit 7—8 präanalen Papillen, in mehr oder weniger gleichen Entfernungen. Auch hier konnte ich eine feine Cuticular- ringelung beobachten. { Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 69 Fundort: Seehöhle (2250 m, 13. VII. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Frankfurt a. M., Bütschli (59), Weimar, de Man (119). Holland, in feuchter Wiesenerde und im sandigen Dünenboden, de Man (118). Schweiz, Tilisunasee, Bäche bei Partnun und an der Sulzfluh (Rhätikon), Zschokke (21). 8. Dorylaimus carteri Bastian. 1865. Bastian (55), p. 106, Taf. IX, fig. 38—40. — 1884. de Man (118), p. 177, Taf. XXIX, fig. 122. Viele Weibchen und Männchen. Körperlänge 2 1,5—2,2 mm, 5— 1,86 mm. a 2 = 30-38, d = 35—40; b = 4—5; cQ = 25—34, 3= 30.Vulva in oder wenig vor der Körpermitte. Von dieser Art unterschied de Man einen Typus (ce ?= 30) und eine Varietät (c 2=19—23). Hofmänner (99) konnte für den Genfersee nachweisen, daß in der Tiefe eine dem Typus sehr nahe kommende, von ihm benannte Varietät drofunda auftrete, während er littoral immer eine der de Man’schen Varietät sich nähernde var. bittoralis fand. Die von mir untersuchten Tiere scheinen sämtlich dem Typus anzugehören, nie betrug c 19—23; dagegen kommen wohl Übergänge vor, (e 25— 30), so daß von einer scharfen Trennung kaum die Rede sein kann. | Oft traf ich geschlechtsreife Weibchen mit 1—4 Eiern; die - Männchen besaßen 7—11 präanale Papillen. u Dor. carteri erfreut sich in den Alpen einer weiten Verbreitung; 4 mit D. macrodorus fand ich ihn fast in allen Proben, von 2000 bis 4000 m. Fundorte: Drusenfluh (2633 m u. 2820, VIII. 12). Sulzfluh (2820 m, 17. u. 23. VII., 22. IX. 12). Sulzfluhplateau (2600—2700 m, BE VI. 11, 22. IX. 12, 5. I. 13). Seehöhle (2250 m, 26. VIII. 11). _ Abgrundshöhle (2294 m, 29.VII. 11). Grubenpaß (2200 m, 20.1X.12). _ Tümpel am Grubenpaß (2200 m, 23. VII. 12). Rinnsal am Gruben- paß (ca. 2200 m, 25. VII. 12). Weberlishöhle (2016 m, 21. u. 25. AR. 12). Vierecker (2450 m, 4. VIII. 11, VI. u. IX. 12). Schollberg - (2574 m, 18. VII. 12). Rotspitz (2518 m, 24. VII. 12). Schafberg %“ (2463 m, 27. VII. 12. — Vorab (3030 m). Piz Grisch (2750 m). Zwöltihornsattel (2650 m). Gotthardt, Lucendro (ca. 2600 m). Düssistock (3250 m). Oberalpstock (3330 m). Bütlassen (2950 m). Moräne des Breneygletschers (2700 m). Panez Rossaz (2200 m). _ Simplonpaßhöhe (2009 m). Mauvoisin, Val de Bagnes (1824 m). _ Mischabelhütte ob Saas-Fee (33603400 m). Matterhorn (3800 m). ) | _ Gspaltenhornhütte (2400 m). Alphütte Combasana (3582 m). ) ) ) _ Zwischenbergpaß (3400—4000 m). Grand Cornier (3800—83900 m). Weissmies (4000 m). — Ulmerhütte (2230 m, 29. XII. 12). Wolfagehr- _ Alp (1979 m, 28. XII. 12). Fernpaß (1210 m, 29. IX. 12). Thörlen ob dem Eibsee (ca. 1450 m, 30. IX. 12). Fellhorn, Felshöhle (ca. 1500 m). Grotte von St. Canzian, Karst (ca. 270 m,'30. III. 15). Geographische Verbreitung: Außer den Zitaten Hof- männers noch: Österreich. Faistenauer Hintersee bei Salzburg, 3. Heft 70 Richard Menzel: Über die mikroskopische Micoletzky (137), Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138), Seen in Steiermark, Kärnten und Oberösterreich, Micoletzky (139). 9. Dorylaimus similis de Man 1876. de Man (115), p. 30, Tat. V, fig. 10a—d. — 1884. Idem (118), p. 179, Taf. XXIX, fig. 123. 6 Weibchen. Körperlänge 2,34—3 mm. a=40—45; b=41 bis 5,4; c= 40—44. Vulva etwas hinter der Körpermitte. Die Art zeichnet sich besonders durch ihre Größe und Schlankheit aus. Da das Männchen noch unbekannt ist, läßt sie sich nur schwer von dem nahe verwandten D. carteri unterscheiden ; de Man ist sogar geneigt, die beiden Arten für identisch zu er- klären, wie er auch neuerdings den D. leuckarti für eine Varietät des D. carteri hält. Weitere Untersuchungen werden zeigen müssen, ob die drei genannten, nahe verwandten Arten als solche weiter bestehen können. | Fundorte: Drusenfluh (2820 m, VIII. 12). Madrisahorn (2830 m, 10. VIII. 11). — Piz Ot (3251 m, 3. VIlI. 13). Krüzlipaß (ca. 2500 m). Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter oder von Wasser durchtränkter Wiesenerde, an Mooswurzeln, de Man (118). 10. Dorylaimus acuticanda de Man. 1884, de Man (118), p. 179, Taf. XXX, fig. 124. — 1906. Taean1d422),p. 102. Etwa 20 Weibchen und 10 Männchen.- Körperlänge 2 = 1,87 bis 2,1 mm, d= 1,84mm. a 92 =293—27;d= 38, b=3%—4;c? = 35-44, d= 41. Vulva hinter der Körpermitte gelegen. Nach de Man wird das Männchen 1,7 mm und das Weibchen 1,6mm lang. ag = 32, 2= 23—25; b=4; c= 30—35. Mit Ausnahme der Körperlänge und c stimmen meine Exemplare damit überein. Ditlevsen (88) erwähnt zudem D. acuticauda aus Dänemark, wo er 2,3 mm lang wird; a=36, b=415, u. c=29. Oft nähert sich das Weibchen demjenigen von D. leuckarti, wie dies de Man (1906, p. 173) schon bemerkt, so daß diese Art von den drei vorhergehenden ebenfalls nicht immer leicht zu unterscheiden ist. Fundorte: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 23. VII. und 22. IX. 12, 5.1. 13). - Vierecker (2450 m,.4.. VIIE 1226 IX >22 Rotspitz (2518 m, 24. VII. 12). Schollberg (2544 m u. 2574 m, 18. VII. 12). Madrisahorn (2830 m, 10. VIII. 11). Schafberg (2463 m, 27. VII. 12). — Vorab (3030 m, 18. VIII. 12). Gotthardt, Lucendro (ca. 2600 m, IX. 12). Campolungopaßhöhe (2324 m). Niven, Lötschental (2776 m, VIII. 12). — Fernpaß (1210 m, 29. IX. 12). Thörlen, ob dem Eibsee (ca. 1450 m, 30. IX. 12). Grödenertal, Dolomiten (ca. 800 m, 11. X. 13). Geographische Verbreitung: Dänemark, in Wiesen am Fuß von Dünen. Ditlevsen (88), Holland, in sandigem Wiesen- er een sonen _ n — rn m ner an mn me menngan Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 711 | boden und in feuchten, von brackischem Wasser durchtränkten Gründen, de Man (118), in sandigen Wiesen bei den Dünen von _ Wlissingen, de Man (122). | d. Dorylaimen mit verlängertem, zugespitztem Schwanz beim _ Weibchen, der meist nach der Bauchseite gebogen ist. 4 11. Dorylaimus lugdunensis de Man. 1884. de Man (118), p. 182, Taf. XXX, fig. 127. — 10 Weibchen meist ausgewachsen. Körperlänge 1—1,4 mm. a=28—32; b=4; -c=9-10. Vulva etwas vor der Körpermitte. i Diese bis jetzt außer de Man nirgends gefundene Art ist auch "in der Schweiz nur von drei Fundorten bekannt. Die Entfernung der Vulva vom Hinterende des Oesophag ist stets etwas kürzer ‚als dieser Körperteil; dagegen ist die Strecke Vulva-After gerade zweimal so lang oder oft noch ein wenig länger als der Abstand der Vulva vom Hinterende des Oesophag. Trotz dieser kleinen Ab- weichung lassen sich die vorliegenden Exemplare nur mit dieser Art identifizieren. Bei einem Weibchen fand ich ein 0,075 mm langes Ei. Männchen unbekannt. Ä Fundorte: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 17. VII. und 22. IX. 12). Vierecker (2450 m, 4. VIII. 11, 23. IX. 12), Madrisa- horn (2830 m, 10. VIII. 11 und 16. VII. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen, de Man (118). Holland, in feuchter Wiesenerde, im sandigen Dünenboden, de Man (118). “ 12. Dorylaimus agilis de Man. _ 1884. deMan (118), p.183, Taf. XXXI, fig. 129.— 4 Weibchen. Körperlänge 14mm. a=30; b=4;c=11. Vulva ein wenig vor le: 7 Körpermitte, Bei 1 mm langen Tieren fehlte noch die weibliche Geschlechts- sfinung, während der verwandte D. lugdunensis bei eben dieser sröße schon eitragend ist. Fundort: Dolomiten, ob dem Pordoijoch (ca. 2400 m, 9. X.13). _ Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter Wiesen- erde, de Man (118). 2. Dorylaimen mit langem, fadenförmigen Schwanz beim ge ochen. 13. Dorylaimus bastiani Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 29, Taf. I, fig. 3a—b. — 1876. de Man (115), p. 32, Taf. V, fig. 11a—b. — 1884. Idem (118), 2. 185, F XXXL, fig. 131. Rn 10 Weibchen, teilweise geschlechtsreif. Körperlänge 1,5—2 mm. Er =37—53; b=4—6; c=10—22. Vulva etwas hinter der Körper- mitte. Die Art ist leicht kenntlich an der Gestalt des Schwanzes, der | ein wenig hinter dem After plötzlich schmäler wird und dann bis h 3. Heft 1% Richard Menzel: Über die mikroskopische an das wenig zugespitzte Hinterende in ungefähr gleicher Stärke fortläuft. Bei einem Weibchen beobachtete ich 4 Eier. Fundorte: Sulzfluhplateau (2650 m, 22. IX. 12, 5. I. 13). Lötschenpaß (2695 m, VIII. 12). | Geographische Verbreitung: Deutschland. Frankfurt a. M., an Pflanzenwurzeln, Bütschli (59), Jena, Cobb (65), an Zuckerrüben-, Weizen- und Roggenwurzeln, an den Gramineen, vereinzelt auch zwischen den äußeren Blattscheiden, Marcinows- ki (128). Österreich-Ungarn. Balaton, Daday (74), Mattseen- gruppe, Micoletzky (136), Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138), Karst bei Triest, Menzel (133). Dänemark, Ditlevsen (88). Holland, in feuchter Erde der Wiesen und Marschgründe; de Man (118), bei Vlissingen in sandiger Wiese, de Man (122). Frankreich. Bei Paris in Erde, de Man (123). — Neu-Süd-Wales, Cobb (66). Afrika, Daday (81). 14. Dorylaımus hofmänneri n. Sp. Fig. 13—16. 10 Weibchen und 10 Männchen. Körperlänge Q=.1,4—1,6 mm. g= 12—1,52 mm. a = 31—36, d= 30-35; b 9=45, dg=4; c 2 =5—6, d=45—54. Vulva etwas vor der Körpermitte. Fig. 16. £&. Körper schlank, nach vorn und hinten (bis zum After) wenig sich verjüngend. Kopf kaum abgesetzt, mit schwachen Lippen und (s. Fig. 13) Papillen. Stachel kräftig, kurz. Oesophag vorn eng, in seiner Mitte plötzlich in den erweiterten Teil übergehend. Weibliche Geschlechtsöffnung stets etwas vor der Kör- permitte. Schwanz beim Weibchen (s. Fig. 14, 15, 16) sehr lang, kurz nach dem After sich verschmälernd, um dann allmählich fadenförmig 'auszulaufen. Schwanz beim Männchen abgerundet, kurz, etwas gegen die Fig. 14.9. Bauchseite gekrümmt, der ventrale Rand schw .ch kon- kav. Spicula mäßig schlank, mit zeniralem Ver- dickungsstreifen. Außer der Analpapille eine mediane Reihe von 12—16 unmittelbar aneinander grenzenden Papillen, Verwandtschaft: Die Art unterscheidet sich von dem nahe verwandten D. bastiani durch die Masse, die Lage der weiblichen Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 73 Geschlechtsöftnung und die große Länge des weiblichen Schwanzes, welcher sonst dem von D. bastiani sehr gleicht. Das Weibchen zeigt große Ähnlichkeit mit dem Weibchen von D. brigdammensis de Man, doch erreicht jenes eine bedeutendere Größe und Schlankheit. Bei D. tenwicaudatus Bastian, der einige Ähnlichkeit mit dieser Art zeigt, hat u. a. der Oesophag eine andere Gestalt, die Vulva liegt hinter der Körpermitte und auch die Gestalt des Schwanzes weist eine Verschiedenheit auf, indem er bald nach dem After plötzlich in den fadenförmigen Teil übergeht. Auch mit der Daday- schen Varietät longicaudatus von D. bastiani, die sich auf ein einziges Exemplar gründet, glaube ich diese Art nicht identifizieren zu können, da dort c immer noch 9—10 beträgt, wie übrigens auch beim Typus. Ich möchte diese Art meinem Freunde Dr. B. Hofmänner, dem Bearbeiter der Süßwassernematoden der Schweiz, widmen. Fundorte: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 23. VII. und 22. IX. 12). Grubenpaß (2200 m, 20. IX. 12). Weberlishöhle, Sickerstelle (ca. 2000 m, 15. VII. und 21. IX. 12). — Vierecker (2450 m, 23. IX. 12). — Lago Tremorgio, am Ufer in Moos (1828 m). Fellhorn, Felshöhle (ca. 1500 m). 15. Dorylaimus stagnalis Dujardin. 1845. Dujardin (90), p. 231, Taf. III, fig. c. — 1865. Bastian (55), p. 106, Taf. IX, fig. 35—837. — 1873. Bütschli (59), p. 27, Tat. I, fig. 4a—d. — 1876. Idem (61), p. 379, Taf. XXV, fig. 13a-c. —_ 1884. de Man (118), p- 186, Taf. XXXII], fg. 132. — 1907. Idem ).. 9-47, Taf. II: u. ILL, fig. 5. Mehrere Weibchen und Männchen. Körperlänge ?—= 4,3—5,3mm, Be 57 mm. a 2=40-70, d=76; b 9 =4u—6; d=6; c P= 14-20, = 115. Vulva vor der Körpermitte. Wie de Man (1907, 1. c.) beobachtete ich beim Männchen eine - Reihe von typischen präanalen Papillen (ca. 30). Weibchen mit 2—3 Eiern kamen oft vor. Als charakteristischer Süßwasserbewohner trat D. stagnalıs "im Rhätikon ausschließlich in feuchten Moosrasen und an Sicker- stellen auf; in rein terrestrischen Gipfelproben fand ich ihn nie. Br... F undorte: Drusenfluh (2633 m, VIII. 12). Grubenpaß, Tümpel (2200 m, 23. VII. 12). Rinnsal am Grubenpaß (ca. 2200 m, 25. VII. 12). Seehöhle (2250 m, 13. VII. 12 und 23. IX. 12). Abgrundshöhle (2294 m, 17. VII. 12). Kirchhöhle (ca. 2270 m, 23. IX. 12). Weberlishöhle, Inneres (2016 m, 23. VII. 12) und Sickerstelle (ca. 2000 m, 14. VII. u. 21. IX. 12). Geographische Verbreitung: Außer den Zitaten Hof- männer’s noch: Deutschland, v. Linstow (110), Moritzburger Großteich bei Dresden, Schorler u. Thallwitz (157). Österreich. Zellersee, Micoletzky (136), Faistenauer Hintersee, Micoletzky (137), Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138), Attersee, Micoletz- ky (136). Asien, Daday (76, 77). Afrika, Nil, Daday (82). Ame- rika, Paraguay, Daday (80). 3, Heft 74 Richard Menzel: Über die mikroskopische 16. Dorylaimus macrolaimus de Man. 1884. de Man (118), p. 191, Taf. XXXIII, fig. 138. — 1907. | Idem (123), p. 28. — 1911. Ditlevsen (88), p. 249, Tai V ” 1je,0985 Daf. V, te! 41 744.15, 47048. | 3 Weibchen und 3Männchen. Körperlänge? —= 2,8,$%=2,13mm. |! a=92 4,d=4; b=4-5;, c 2—=1A, d= 71. Vulva etwas hinter | der Körpermitte. u Seit 1907 (de Man, |. c.) ist diese Art an verschiedenen Orten ' wiedergefunden worden,sie scheint namentlich auch in den Seen immer vorzukommen und kann daher wohl nicht mehr als selten be- | trachtet werden. | In der Körperlänge stimmen meine Exemplare mit den dä- " nischen (Ditlevsen, 1. c.) überein, die ebenfalls bedeutend kleiner ! sind als de Man sie in Holland fand. | Fundort: Lago Tremorgio, am Ufer (1828 m). | Geographische Verbreitung: Außer den Hoimänner- schen Zitaten noch: Österreich. Karst bei Triest, Menzel (133). Zellersee, Micoletzky (136), Lunzer Seengebiet, Micoletzky | (138), Attersee und Erlaufsee, Micoletzky (139) — Afrika, | Daday (81). Ä | Genus Bunonema Jägerskiöld. 1905. Jägerskiöld (103), p. 561. | ‚Kleine freilebende Erdnematoden; längs der Bauchseite (?) | mit zwei parallelen Reihen von — im Vergleich mit dem Körper des Tieres — großen Warzen. Mund von Borsten umgeben. Mund- höhle (klein oder) fehlend. Seitenfeld mit einer erhabenen Leiste. Cuticula zwischen den Warzenreihen fein getäfelt oder grob gra- ! nuliert. Oesophagus mit vorderer, unbedeutender Anschwellung und hinterem, sehr deutlichem Bulbus.“ Dem ist beizufügen, daß die Warzen nach Richters auf Grund der Lage von Vulva und Afteröffnung dorsale Gebilde sind. I Ferner ist eine Mundhöhle vorhanden, wie ich mich an meinen ! Exemplaren davon überzeugen konnte, und zwar gleicht sie der- jenigen von Plectus oder Rhabaitis. Die Cuticula ist auf ihrer ) gesamten Fläche fein geringelt. Oesophag mit zwei Anschwellungen, die hintere mit Zahnapparat, ebenfalls wie bei der Gattung Rhab- ditis. Demnach dürfte die systematische Stellung von Bunonema \ nicht mehr so unsicher sein und man geht wohl nicht fehl, wenn man diese neue Gattung (und eine solche liegt sicher vor) etwa | zwischen die Gattungen Plectus und Rhabdıtis bringt. 1. Bunonema rveticulatum Richters. 1905. Richters (150), p. 46, mit einer Figur. — 1908. Idem | (152),.P-, 243, Taf. XWT, tie.712, Etwa 10 Weibchen, nicht geschlechtsreif. Körperlänge 0,20 bis 0,23 mm. ap 5; b=3—31; ce =1H DW. | Diese von Richters aufgestellte Art unterscheidet sich von \ der zuerst bekannten B. richtersi Jägerskiöld (Jägerskıöld, Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 75 l. c.) durch eine plumpere Gestalt; ferner besitzt sie 29—31 Paare kleinerer, durch eine Membran verbundener Warzen und 4 mediane Warzen am Hinterende. Auf der dorsalen Seite ist eine ‚‚sehr zierliche, aus Perlreihen zusammengesetzte Rautenzeichnung‘“ zu beobachten Körpergestalt spindelförmig, nach hinten mehr verschmälert als nach vorn. Kopf deutlich abgesetzi, aus Lippen und ziemlich langen Borsten (10?) bestehend, auf den ersten Blick der eigen, tümlichen Kopfkrone des Cephalobus cıliatus v. Linstow ähnelnd- Die Mundhöhle stellt eine dreiseitige chitinwändige Röhre dar. welche überall den gleichen Durchmesser zeigt und z. B. derjenigen von Rhabditis monohystera Bütschli außerordentlich gleicht. Auch der Oesophag weicht, wie in der Gattungsdiagnose schon bemerkt wurde, kaum von demjenigen einer Rhabditis ab. Aufl der dem After gegenüberliegenden, also wohl dorsalen, Seite befindet sich eine Reihe von 30—32 kleineren Warzenpaaren und einige mediane unpaare Warzen am Hinterende. Zwischen den Warzen- paaren ist die Rautenzeichnung wahrzunehmen; was die ‚Perlen“ sind, durch welche sie zustande kommt, ob Bläschen, Tröpfchen, Drüsen, ist vorderhand noch nicht zu entscheiden. Von den Geschlechtsorganen und vom Darm konnte ich nichts deutliches entdecken. Der After liegt weit hinten und wird, wie schon Richters (1905, 1. c.) feststellte, durch eine längliche, in eine feine Haarspitze auslaufende Klappe verschlossen, die leicht übersehen wird, wenn man sie nicht durch einen seitlichen Druck auf das Körperende aus ihrer gewöhnlichen Lage bringen kann. Überhaupt wird die Untersuchung, selbst bei stärkster Ver- größerung, durch die Kleinheit der Tiere sehr erschwert. Fundort: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 22. IX. 12). Geographische Verbreitung: Ich gebe hier die Ver- breitung der beiden Bunonema-Arten, da sie meist zusammen vorkommen und ihre Fundorte nicht immer streng gesondert _ wurden. Kerguelen, Possessions-Island, St. Helena, Heard-Eiland, Nagasaki; Blindbachtal bei Wildbad und Köpperner-Tal im Taunus, Richters (154). Kanarische Inseln, Heinis (98). Schottland, Murray (142). Jura und Alpen, Heinis (28), und zwar B. richtersi im Jura von 550—960 m, in den Alpen bei 2344 m am Ufer des Tomasees, B. reticulatum im Jura von 550—960 m. — Columbien (Fuhrmann’sche Expedition).!8). Anhang: In neuester Zeit beschrieb Zograf (163) eine B. velrculatum sehr nahe stehende Form unter dem Titel ‚Bunonema bogdanowi‘‘;, der Text indes beginnt mit dem Satz: „Ich habe eine neue Gattung eines freilebenden Nematoden gefunden‘ und im weiteren Verlaufe der Beschreibung taucht plötzlich der Name ....°) Ich erhielt die betr. 2 Exemplare B. reticulatum durch die Freund- lichkeit von Herrn Dr. F.Heinis (Basel), der die Tardigraden etc. jener Ex- pedition bearbeitete und der sie in jenen Proben fand. 3. Heft 76 Richard Menzel: Über die mikroskopische Bogdanowia auf. Ist schon die Ähnlichkeit (vergl. auch die Figuren Zograf’s) mit D. reticulatum so groß, daß man sich fragen möchte, ob es sich nicht um ein und dieselbe Art handelt, so erscheint zum . mindesten die Aufstellung einer neuen Gattung als unberechtigt. Ich möchte indes an dieser Stelle nur auf die Mitteilung Zograf’s hingewiesen haben; da sie einen vorläufigen Charakter trägt, steht wohl noch eine ausführlichere Arbeit darüber in Aussicht. Genus Crieonema nov. gen. In Süßwasser und Moospolstern lebende, kleine freilebende Nematoden. Körpergestalt plump, ähnlich wie bei Bunonema. Cuticula äußerst derb geringelt, die einzelnen Ringel können glatt, unbewehrt, (K. morgense Hofmr.) oder nach hinten in ringsum verlaufende zapfenartige Fortsätze ausgezackt sein (K. guerni). Kopfende kaum abgesetzt, mit oder ohne Borsten. Mund mit langem, fein auslaufendem Stachel, der geknöpft ist. Oesophag undeutlich, nach hinten anschwellend. Weibliche Ge- schlechtsorgane paarig (?). Männchen unbekannt. 1. Criconema guerni (Certes). Synon. Eubostrichus guerni Certes. Big} 1: 2,.9,,4 dern Tat Diese Art wurde von A. Certes!?) aus Feuerland beschrieben. Seither fand sie Richters (152) in Rasen auf Kerguelen und Heard- Island und Murray soll sie nach schriftlicher Mitteilung in Schott- land beobachtet haben. Die Beschreibung von A. Certes lautet: ‚„(E. guerni) ... est caracterisee par les ornements de la cuticüle, qui la rapprochent des Eubostrichus decrits par M. Greeff, et par le dard dont la bouche est arme&e. Ce dard est port& sur une longue tige protractile. Le tegument est forme d’anneaux symetriques presentant des angles rentrants et sortants, armes d’epines de maniere & former le long du corps six rangees paralleles. La longueur parait e&tre au maximum de 0,4 mm; la largeur varıe de 0,02 & 0,04 mm et möme & 0,1 mm, suivant la taille et l’etat de contraction des individus examinss.‘ Nach dieser Schilderung und den Abbildungen von Certes (l. c.) schien mir die vorliegende Art, die aus Sphagnumpolstern im | Jura bei Basel stammt, (s. Fig.1, 2) mit dem feuerländischen Eubostri- chus guerni übereinzustimmen; drei Mikrophotographien von Indivi- duen aus Kerguelen und Heard-Island, die mir Herr Prof. Dr. F. Richters (Frankfurt a. M.) gütigst überließ, bestärkten mich in meiner Annahme. Leider steht mir kein Vergleichsmaterial zur Ver- fügung, die betreffenden Präparate befinden sich alle bei Prof. Jägerskiöld, welcher die Nematoden der Deutschen Südpolar- | expedition bearbeitet. 19) A.Certes, Protozoaires. Appendice: Organismes divers appartenant & la faune microscopique de la Terre de Feu. Mission scient. du Cap Horn, 1882—1883. T. VI, Zoologie, p. 45—50, mit 6 Figuren. en tr anni Landfauna der schweizerischen Hochalpen, 77 Der Hauptunterschied zwischen meinen und den Certes’schen Exemplaren liegt in der Anordnung der Cuticularbildungen. Certes beschreibt 6 parallele Reihen von Stacheln längs des Körpers, während ich bei jedem Ring (es sind deren ca. 60—70) eine kontinuierliche Stachelreihe ringsum beobachtete, außer bei einem Individuum, das in Häutung begriffen war, wo die abzu- streifende Haut auch 6 parallele Längsreihen von Stacheln auf- wies (s. Fig. 4) (es seiauch an die Gattung Riciularia erinnert, wo solche Gebilde vorkommen, wie auch bei andern parasitischen Nematoden eine sehr deutliche Ringelung auftritt, z. B. bei gewissen Oxyuris- Arten); demnach könnte es sich bei Certes um noch nicht ausge- wachsene Tiere handeln, was auch mit der Körperlänge überein- stimmen würde. Nach Certes wird Eubostr. guerni im Maximum 0,4 mm lang; Richters maß 464 u bei einer Länge des Stilets von 75 u; meine Exemplare sind bis 600 x lang,. der Stachel mißt in diesem Fall 90—100 u. Außer Darm und After konnte ich nichts wahrnehmen, die Geschlechtsorgane scheinen bei den schweize- rischen Exemplaren ebenfalls noch nicht völlig entwickelt zu sein. Nur einmal sah ich bei einem der 12 Exemplare schwache Krümmungen des Körpers, sonst lagen die Tiere immer regungslos da, auch nachdem sie mehrere Tage in Wasser gelegen hatten. Fundort: In Sphagnum vom Bölchen im Jura bei Basel (960 m); gesammelt von Dr. F. Heinis, Basel. Am selben Orte kommen auch nach Heinis Bunonema richtersi und B. reticulatum vor. Systematische Stellung: Schon A. Certes bemerkte, dab essich bei Eubostrichus guerni nur um einen provisorischen Namen handle und daß für diese Art wie für den gleichzeitig gefundenen Dorylaimus Giardi wohl eine neue Gattung aufgestellt werden müsse. Dies habe ich nun auf Grund meiner Beobachtungen getan; es wäre auch ohnehin nötig gewesen, denn mit Eubostrichus hat die von Certes gefundene Art sicher nichts oder nur sehr wenig gemein; man braucht bloß die betreffenden Greeff’schen Eu- bostrichus-Arten?®) anzusehen. Ebenso wenig scheint mir die Art zu der Gattung Trichoderma Greeff (l. c.) gestellt werden zu dürfen, wie dies Jägerskiöld (152, p. 272) eventuell vorschlagen möchte. Es handelt sich eben wie seinerzeit bei der Entdeckung der merkwürdigen, mit Warzenreihen versehenen Bunonema- Arten um eine neue Gattung, deren Arten sich hauptsächlich durch eıne so auffallend starke Ringelung der Cuticula auszeichnen, daß man beim ersten Anblick nicht an einen Nematoden denkt; und doch sind wieder typische Nematodenmerkmale vorhanden wie der Stachel, die es vollkommen gerechtfertigt erscheinen lassen, wenn man das Tier trotz seiner aberranten äußeren Gestalt zu den eigentlichen Nematoden zählt. 20) R. Greef. Untersuchungen über einige merkwürdige Formen des Arthropoden- und Wurm-Typus. Arch. f. Naturgesch., Jahrg. 35, Bd. 1, 1869, p. 71ff, Taf. IV— VII. 3. Heft 78 Richard Menzel: Über die mikroskopische Die neue Gattung, der ferner der noch ungenügend bekannte | Dorylaimus Giardi Certes und die im Genfer See gefundene Art ! morgense Hofmänner zuzurechnen wäre, kann am ehesten in die ! Nähe von Dorylaimus und T'ylenchus gebracht werden, welche beide einen Stachel besitzen, der bei Tylenchus geknöpft ist; auch ” trifft man Tylenchus-Arten, die eine ziemlich deutliche Ringelung j der Cuticula aufweisen, immerhin nicht in dem Maße, wie dies bei Criconema der Fall ist 3. Verbreitung und Lebensweise. Ehrenberg, der Altmeister auf dem Gebiete der Infusorien- kunde, war auch einer der ersten, welcher terrestrische Nematoden | aus allen Teilen der Erde nachwies (Mikrogeologie, 95). Er zeigte im besonderen, daß neben Protozoen, Rotatorien und Tardigraden auch Nematoden in latenten Dauerzuständen bis auf die Hoch- gipfel der Alpen sich verbreiten; die Monte-Rosa-Gruppe, die Berner Alpen, Großglockner und Zugspitze lieferten ihm das Material dazu. Ungefähr gleichzeitig wies Perty (147, 148) in Moosproben | aus den verschiedensten Gegenden und Höhen der Alpen freilebende r Nematoden nach. Seither wurde in der Schweiz ihr Studium sehr vernachlässigt, und nur gelegentlich tauchen in der Literatur kurze Notizen darüber auf. So fand Diem (85) bei seinen Untersuchungen über die Boden- | fauna in den Alpen viele Nematoden, die leider damals nicht be- | stimmt wurden. Das Material, welches mir zum größten Teil von Herrn Prof. Dr. C. Keller (Zürich) überlassen wurde, hat durch | die mehr als zehnjährige Konservierung in Alkohol derart gelitten, | daß leider nur ein kleiner Teil völlig verwertet werden konnte. | Festgestellt wurden im ganzen 3 Gattungen, Dorylaimus Duj., Plectus Bast. und Mononchus Bast., die Dorylaimen, welche in” keiner der 44 Proben fehlten, mußte ich unberücksichtigt lassen; " von Plectus bestimmte ich eine Art (Parietinus), von Mononchus' deren vier (zschokkei, papillatus, tridentatus und dolichurus). In neuester Zeit meldete Heinis (28) einige Funde von moos- | bewohnenden Nematoden, und zwar fand er die beiden Arten! richtersi und reticulatum der interessanten Gattung BDunonema | Jägerskiöld. Etwas zahlreicher sind die Berichte von ausländischen Funden. | Vor allem wären hier zu nennen Bastian, v. Linstow, Bütschli' und de Man. Richters fand u. a. in Polstern aus der Arktis und! Antarktis Fadenwürmer, Heinis (98) erwähnt sie in Proben von den Kanarischen Inseln. Maupas (131) traf terrestrische Nema- toden in Algier und Sellnick (158) begegnete ihnen in Moospolstern von den Faröern. Oft begnügten sich indes die Forscher mit der wenig sagenden Bezeichnung ‚„Nematoden“, wie denn die Gruppe der freilebenden De und dies gilt besonders für die terre- | strischen, bis jetzt sehr stiefmütterlich behandelt wurde, sodaß en u RE TE RETTET 2 m ai Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 79 Zschokke (26) in seinem’ vor 2 Jahren erschienenen Werk noch sagen konnte: „Faunistik und Systematik der Gruppe liegen in- dessen noch so im argen, daß an eine tiergeographische Verwertung der sehr geringfügigen Kenntnisse nicht gedacht werden kann.‘ Daß spezielle Untersuchungen auf diesem noch wenig bebauten Gebiet einige Erfolge haben werden, zeigen mir meine erhaltenen Resultate. Für die Alpen konnte ich 14 Gattungen und 47 Arten freilebender Nematoden nachweisen, die terrestrisch in Moos- und sonstigen Vegetationspolstern leben. Davon sind 25 Arten für die Schweiz neu, 12 wurden seit de Man (1884, 118) nicht mehr ge- funden und 4 Arten nebst einer Varietät sind für die Wissenschaft neu. Allein im Rhätikon, auf ziemlich eng begrenztem Gebiet, fand ich 30 Arten, die sämtlich für den Rhätikon neu sind. Infolge des kosmopolitischen und ubiquistischen Charakters der freilebenden Nematoden kann man bis jetzt nur. Weniges über ihre tiergeographische Bedeutung sagen; von den wenigsten weiß man, ob sie rein terrestrisch oder nur im Süßwasser zu finden sind. Von den 47 Arten, die ich fand, sind es höchstens 18, die bis jetzt sicher nur terrestrisch gefunden wurden; alle übrigen sind zugleich auch Bewohner von Seen, Bächen oder Ouellen. Was die spezielle Verbreitung im Gebirge betrifft, so kann gesagt werden, daß der Artenreichtum mit zunehmender Höhe abnimmt. Zwischen 3000 und 4000 m wird man meist nur wenige Dorylaimus-Arten, vielleicht auch noch Plectus, Mononchus, _ Teratocedhalus, Tylenchus etz. finden. Die Individuenzahl hingegen bleibt sich überall ungefähr gleich ; ich konstatierte sowohl unterhalb 8000 m wie auch z. B. bei 3251 m in ungefähr gleich großen, wenige cm? ausmachenden Proben ca. 20—30 Individuen derselben Art. Während gewisse Arten selten, nur sporadisch da und dort auf- treten, begegnet man andern fast überall, besonders zwei, Dory- laimus macrodorus de Man und D. carteri Bast. fehlten selten und gehen bis in die höchsten Höhen. Als Verbreitungsmittel kommen aktive Wanderung und passive Verschleppung in Betracht, erstere indes nur in ganz geringem Maße und wohl mehr bei Süßwasserformen und solchen terrestrischen, die in zusammenhängenden Böden leben. Zschokke z. B. (21) rechnet die Nematoden zu den aktiven Wanderern, während Heinis (28) bei moosbewohnenden und Diem (85) bei Bodenbewohnern der aktiven Verbreitung eine ganz untergeordnete Rolle zusprechen. Stoll (19) sagt in dieser Hinsicht von den frei in der Erde lebenden Nematoden: ‚‚Sie bevölkern ihr Medium in relativ dichten Scharen, deren Kontinuität nur da auf große Strecken unterbrochen ist, wo der harte Fels zutage tritt und wo das Erdreich durch absoluten Wassermangel für sie unbe- wohnbar wird. Der Wechsel der Temperatur- und Niederschlags- verhältnisse zwingt sie zu häufiger Ortsveränderung.“ Wichtig ist indes die passive Verschleppung, und in erster Linie ist hier wohl der Wind zu nennen, welcher die zu Staub ein- 3. Heft 80 Richard Menzel: Über die mikroskopische getrockneten Individuen über den ganzen Erdball hin zerstreut; daß sie dann an günstigen Orten anabiotisch wieder aufquellen | können, wird in dem speziellen Kapitel über die Anabiose erwähnt ! werden. In zweiter Linie kommt das Wasser als Verbreitungs- ' mittel in Betracht. Dabei gewöhnen sich nach Heinis (28) ter- restrische Formen eher ans Wasserleben als umgekehrt aquatile ) ans Landleben, indem z. B. die Tierwelt eines Moosrasens in Wasser \ 8—14 Tage am Leben blieb; auch eigene derartige Versuche be- stätigen die Auffassung von Heinis. In dritter Linie endlich tragen Tiere zur Verbreitung bei. Aus den Schlammpartikeln, welche Vögeln anhafteten, konnten Nematoden und Philodineen aufgezogen werden (Zschokke, 21, p. 369). Außer Vögeln und anderen Verte- 7 braten tragen ferner unter den Wirbellosen fliegende Insekten, dann | auch Schnecken, Myriapoden, Asseln, Käfer, Milben, Ameisen und Spinnen als zeitweise Gäste von Moospolstern viel zur Verbreitung | der moosbewohnenden Tierwelt bei. Dasselbe gilt natürlich auch für die Bewohner anderer Pflanzenpolster. Lebensweise. Infolge ihrer großen Anpassungsfähigkeit sind die Nematoden wie übrigens die gesamte ‚Moosfauna‘ nicht an eine bestimmte Pflanzenspezies gebunden; die jeweilige Feuchtigkeit allein ist ausschlaggebender Faktor (Heinis 28). Auch Diem (85) kam zu dem Resultat, daß der Pflanzenbestand, ausgenommen ” durch Entwicklung eines reichen Wurzelwerkes, keinen merklichen Einfluß auf die Nematodenfauna ausübt. Ebenso spielen Höhen- | lage, Exposition und Neigung, chemisch-mineralogische Zu- \ sammensetzung keine oder nur eine geringe Rolle. Nach meinen eigenen Untersuchungen scheint es mir ausgeschlossen zu sein, daß eine Nematodenspezies von einem der oben genannten Faktoren direkt abhängig sei. Die Hauptsache ist zeitweise Feuchtigkeit und die Anwesenheit von Pflanzen überhaupt. Über die Ernährung der freilebenden Nematoden weiß man | noch recht wenig. Meistens findet man in ihrem Darm keine sicht- baren Überreste, nach denen man auf die Nahrung schließen könnte; sicher ist, daß sie polyphag sind und sich meist vonin Zersetzung begriffenen pflanzlichen und auch tierischen Stoffen nähren. Die mit einem Stachel versehenen Arten (Dorylaimus, Tylenchus) bohren Wurzeln und andere Pflanzenteile an, um den frischen Saft aufzusaugen, wie manche Kulturschädlinge ihrer Familie (für die Alpen wäre an dieser Stelle Tylenchus nivalıs Kühn zu erwähnen, welcher an Edelweiß Gallen erzeugt. Braun 58, Massalongo 129). Jedenfalls halten sie sich am häufigsten | in unmittelbarer Nähe der Wurzeln auf. Hofmänner (99) konnte in einem Fall, bei Monohysiera setosa Bütschli, öfters Diatomeen im Darme feststellen. De Man | (118) beobachtete sogar, daß Nematoden tierische Nahrung nicht verschmähen, indem ein Dorylaimus mit seinem Stachel einen Cephalobus angestochen und ein Mononchus einen Dorvlarmus zum größten Teile verschluckt hatte; doch gehören solche Fälle EEE: Landfauna der schweizerischen Hochalpen. s51 wohl zu den Seltenheiten. In einem schon früher angeführten Fall fand man im roten Schnee einen Nematoden, dessen Darm mit den roten Chlamydomonas-Zellen vollgepfropft war. Ob die freilebenden Nematoden spezielle Feinde haben, müßte erst noch genauer untersucht werden; hier möchte ich nur auf die Arbeit von Zopf (164) hinweisen, der von einem nematodenfangen- den Schimmelpilz redet, in dessen Mycelgeflecht die Anguilluliden (Tylenchus scandens) sich verwickeln und dann vom Pilz infiziert, abgetötet und ausgefressen werden. Einen großen Einfluß scheint die Ernährung auf die Ent- wicklung auszuüben; so konnte Le Conte (71) zeigen, daß dieselbe Art (Rhabditis monohysiera) je nach dem Nährmedium, auf dem sie gezüchtet wird, einmal ovipar, das andere Mal vivipar ist. Oviparität scheint übrigens bei den freilebenden Nematoden vor- zuherrschen; Hofmänner (99) fand von seinen 43 Arten nur drei vivipar, während die von mir beobachteten 47 Arten wohl alle ovipar sind. Nach Maupas (130) machen die freilebenden Nematoden (und wahrscheinlich auch die parasitischen) während ihrer Ent- wicklung zum fertigen Tier eine viermalige Häutung durch; erst nach der letzten ist das Individuum geschlechtsreif. Bei diesen Häutungen wird, wie dies übrigens schon v. Linstow (110) und neuerdings Hofmänner (99) nachwies, bei den Vertretern der Gattung Dorylaimus der Stachel jeweils mit abgeworfen, im Gegen- satz zu der Annahme Bütschlis und de Man’s, welche glaubten, der neue Stachel werde dem alten einfach aufgesetzt. Mehrere eigene Präparate, in welchen die vom Tier völlig losgelöste Haut mit dem Stachel versehen ist, scheinen diese eben erwähnte An- nahme zu widerlegen. Sie kann schon deshalb nicht aufrecht erhalten werden, weil man dann bei jedem erwachsenen Dorylaimus mindestens 4 übereinander gestülpte Stachel konstatieren müßte, und dies ist entschieden nicht der Fall. Ferner konnte ich beob- achten, daß bei Doryl. hofmänneri n. sp. das Männchen bis zur letzten Häutung den langen, fadenförmigen Schwanz besitzt, also vom Weibchen nicht unterschieden werden kann; erst nach der 4. Häutung erscheint es mit dem stumpf abgerundeten, kurzen Schwanz, den Spicula und präanalen Papillen. Dasselbe beob- achtete Ditlevsen (88) bei Dorylaimus macrolaimus. Es wäre interessant, festzustellen, ob in allen Fällen, wo das Männchen sich durch sekundäre Geschlechtsmerkmale vom Weibchen unterscheidet, diese erst nachträglich, zu allerletzt ausgebildet werden. Dazu, wie auch für weitere biologische Untersuchungen sind indes Anlagen von Kulturen und fortwährendes Beobachten notwendig, was über den Rahmen der vorliegenden Arbeit hinausgegangen wäre. Über das Auftreten der verschiedenen Entwicklungsstadien muß noch gesagt werden, daß man wohl auch im Gebirge, wie dies de Man (118) für die Niederlande angibt, das ganze Jahr hindurch geschlechtsreife Individuen antrifft; für die Monate Juni, Juli, Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 3. 6 3. Heft 82 Richard Menzel: Über die mikroskopische August, September, Oktober, Januar ist dies nach meinen Beob- achtungen sicher, ebenso auch für den März bei dem Material vom Karst; genaue, spezielle Untersuchungen wären hingegen in | dieser Hinsicht noch wünschenswert. | 4. Verzeichnis der rhätischen und der in der Schweiz bis jetzt nur terrestrisch gefundenen Arten. a. Terrestrische Nematoden des Rhätikon. | Mit Ausnahme von Mononchus papillatus Bast., Dorylaimus | leuckarti Bütschli und D. stagnalıs Duj., welche bereits Zschokke (21) meldet, sind sämtliche Arten für den Rhätikon neu. | Die mit einem * versehenen Arten wurden im Rhätikon auch in Süßwasser gefunden. Alaimus primitivus de Man | I'ylenchus dubius Bütschli *Tyıpyla setifera Bütschli Dorylaimus., macrodorus deMan Cyatholaimus terricola de Man an alticola n. sp. a tenax de Man m intermedius var. Mononchus zschokkei n. Sp. alpestris n. var. = papillatus Bast. “ sp. C ephalobus bütschliiı de Man “= “ graciis de Man 5 nanus de Man- “ ” leuckarti Bütschli R vexilliger de Man “ % carterı Bast. Teratocephalus terrestrıs deMan I sımiis de Man * Plectus civratus Bast. Au acuticauda de Man N communis Bütschli - lugdunensisdeMan PR geophilus de Man » -... bastiani Bütschli ” otophorus de Man un hofmänneri n. sp. Rhabdolaimus terrestris de Ma n in 'stagnalis Duj. Tylenchus filiformis Bütschli | Bunonema veticulatum Richters j Im Anschluß hieran seien noch die Süßwasser-Nematoden des Rhätikon aufgezählt; die mit einem * versehenen Arten wurden | sämtlich schon von Zschokke (21) gefunden. Die übrigen sind | für den Rhätikon neu. nn onohystera crassa Bütschli | Mononchus macrostoma Bast. | " stagnahis Bast. si el truncatus Bast. 7 ” simihis Bütschli | * n papillatus Bast. N filh formis Bast. Plectus cirvratus Bast. de Mani n. sp. Ban gracilis de Man Tripyla papillata Bütschli a leuckarti Bütschli {a setifera Bütschli A carteri Bast. | Iyronus ignavus Bast. * „ filiformis (=Poly- „ bongicaudatus de Man blastus) Bast. *Tyilobus gracilis Bütschli “ = stagnahıs Duj. FAR RNUE bellucidus Bast. Demnach beläuft sich nun die Zahl der aus dem Rhätikon | bekannten freilebenden Nematoden-Arten auf 44. | Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 89 b. Terrestrische Nematoden der Schweiz. Mit Ausnahme der beiden Bunonema-Arten, die Heinis (98) zum erstenmal für die Schweiz nachwies, sind sämtliche Arten für unser Land neu. Monohystera villosa Bütschli | Dorylaimus elongatus de Man Mononchus zschokkei n. sp. In macrodorusdeMan dolichurus Ditlevs. " alticola n. Sp. C ephalobus bütschlii de Man {N intermedius var. Bi nanus de Man albestris n. var. s vexiliger de Man “ Sp. Teratocephalus terresitris de Man „ similis de Man Plectus parietinus Bast. g: acuticauda de Man „ rhizophilus de Man lugdunensis deMan „ . geodphilus de Man hofmänneri n. sp. „ otophorus de Man Bunonema richtersiJägerskiöld Rhabdolaimus terrestris de Man „... reliculatum Richters Tylenchus filiformis Bütschli | Criconema n. g. Guerni (Certes) „ dubius Bütschli Hofmänner-Menzel Von den 14 außerschweizerischen Arten wurden nur die fol- genden drei von mir in der Schweiz nicht gefunden: Monohystera simplex de Man Tripyla intermedia Bütschli Dorylaimus agilis de Man. wie dies aus der Fundortliste ersichtlich ist. “ “ 5. Über die Erscheinung der Anabiose bei freilebenden Nematoden. Wenn Vertebraten wie Goldfische, Frösche, Blindschleichen eine Kälte von —8° bis —25° C ertragen können, ohne zu sterben, ?!) sofern sie genügend vorsichtig anfgetaut werden, ist das gewiß bemerkenswert; allein einer noch bedeutend weitergehenden Fähigkeit der Anpassung sowohl gegenüber den verschiedensten Temperaturen als auch langandauernder Eintrocknung begegnen wir im Reiche der Wirbellosen, und hier wiederum sind es neben den moosbewohnenden Rotatorien und Tardigraden vor allem die freilebenden terrestrischen Nematoden, die seit langer Zeit infolge dieser Eigenschaft das Interesse auf sich gezogen und vielen For- schern schon Anlaß zu Experimenten gegeben haben. Von der zahlreichen, aber auch sehr zerstreuten Literatur, die hierüber ı existiert, sei nur das Wichtigste aus den letzten zwei Jahrhunderten erwähnt, als ein kurzer, einigermaßen orientierender Überblick. Es scheint dies gerechtfertigt zu sein, da ein solcher bis jetzt in der ‚ Literatur meines Wissens nirgends zu finden ist. Der erste klassische Versuch wurde mit dem sog. „Weizenälchen““ Tylenchus tritici Bauer, gemacht. Needham, sein Entdecker, > 1744 einige Gallen mit Larven an Baker, der sie 1771, also 21) R. Hertwig, Lehrbuch der Zoologie. 10. Aufl. Jena 1912, p. 54. 6* 3. Heft | | | 84 Richard Menzel: Über die mikroskopische | 27 Jahre später, mit Wasser befeuchtete und die Tiere noch am Leben fand. Dies ist zugleich die längste bis jetzt bekannte Zeit- dauer, während welcher Nematoden ihre Lebensfähigkeit be- wahrten, und es wäre interessant, den Versuch zu wiederholen, indem man etwa aus alten Herbarien Wurzeln, an denen noch ein wenig Erde hängen geblieben war, aufzuweichen suchte; fraglich bleibt dabei nur, ob wirklich frei in der Erde lebende Nematoden auch so resistent sind wie der als Parasit zu betrachtende Tylenchus tritici, der als Larve in den reifen Gallen jene 27 Jahre überdauert hatte. Außer Baker haben im selben Jahrhundert auch Leeuwen- hoek, Spallanzani, Roffredi u. a. dieses Wiederaufleben bei Rotatorien und Anguilluliden beobachtet. Für das 19. Jahrhundert muß zuerst Perty (1852)??) erwähnt werden, der Zeitgenosse und Gegner Ehrenberg’s. Er schreibt: „Die merkwürdige Fähigkeit bei Vertrocknung in Scheintod zu fallen, haben die Philodinaeen mit den Xenomorphiden, Anguillulis und einigen Ciliaten gemein; sie können in demselben Monate, selbst Jahre zubringen, um dann bei Befeuchtung wieder aufzu- leben.‘‘ Es war ihm ferner bekannt, daß Rotiferen, wenn allmählich und ganz ausgetrocknet, Temperaturen bis 140° C aushalten können, ohne ihr Leben einzubüßen. Neben Perty war es vor allem Ehrenberg, der sich in vielen seiner Arbeiten mit der Lebenszähigkeit der kleinsten Organismen befaßte; hier seien nur seine Untersuchungen an vom Monte Rosa stammenden Tieren erwähnt (1853, 92, 93). In der Sitzung vom 16. Juni 1853 der Berliner Akademie zeigte er eine Menge lebender Rotatorien, Tardigraden und Anguilluliden, die vor fast 2 Jahren in einem Moosrasen am Weißtorpaß (ca. 3700—4000 m) gesammelt worden waren und in der Zwischenzeit trocken gelegen hatten. Ehrenberg schreibt: ‚Diese Moosrasen haben ein überraschendes Schauspiel gewährt, indem ihre Bevölkerung an Bärentierchen, Rädertieren und Alchen wunderbar groß war. Beim Untersuchen eines kleinen Teiles kamen mehrere Hunderte davon zum Vorschein und über Nacht waren sie im Wasser eines Uhrglases völlig wieder in normaler Lebenstätigkeit.“ Cohn (1857, 69) berichtet über das Wiederaufleben von Weizenälchen nach einstündigem Aufweichen in Wasser, obwohl die sie enthaltenden gichtigen Weizenkörner schon vor mehreren Monaten gesammelt worden waren. Selbigen Ortes (1857, p. 48-50) spricht Cohn allgemeiner über das Erwachen von in Scheintod verfallenen Rotatorien, Tardigraden und Anguilluliden. | Von den zahlreichen Arbeiten Kühn’s sei diejenige „Über das Vorkommen von Anguilluliden in erkrankten Blütenköpfen von Dipsacus fullonum L.‘“ erwähnt,‘ (1857, 107) in welcher er die Anguillulen aus den trockenen Kardenköpfen bis nach 8 Monaten 22) Zur Kenntnis kleinster Lebensformen nach Bau, Funktionen, Systematik, mit Spezialverzeichnis der in der Schweiz beobachteten. Bern. Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 55 noch aufleben sah. Er beschreibt genau die Temperatur, bei welcher dies geschieht, die Zeit, welche vergeht vom Befeuchten bis zu den ersten Regungen und die Bewegungen der erwachenden Tiere. Anschließend an den Versuch Baker’s (s. 0.) unterwarf Da- vaine (1857, 84) den Tylenchus tritici einer eingehenden Unter- suchung. Er brachte u. a. drei Jahre alte Larven unter die Luft- pumpe und konnte sie nach fünftägigem Aufenthalt im luftleeren Raum durch Wasserzusatz wieder ins Leben zurückrufen. Er wies - auch nach, daß die konstant in Feuchtigkeit lebenden Anguilluliden (A. aceti, A. fluviatilis) eine selbst sehr kurze Austrocknung nicht ertragen, während die abwechselnd der Trockenheit und Feuch- tigkeit ausgesetzten Arten (A. iritiei, Anguillulen der Moose und des Dachrinnensandes) sogar einer sehr verlängerten Austrocknung widerstehen. | Gavarret (1859, 97) unternahm ähnliche Experimente. Er brachte Moosproben in den luftleeren Raum, ließ sie dort einige > Zeit und konstatierte nach zwei Monaten, daß Rotiferen, Tardi- - graden und Anguilluliden wieder auflebten. Ferner ließ er hohe | Temperaturen auf die Tiere einwirken, der sie bis zu 110° wieder- | | standen, sofern sie in trockenem Zustand erhitzt wurden; beim ' Erhitzen in Wasser erwachten Rotiferen und Tardigraden nur, - wenn die Hitze 50° nicht überstieg. —— Eberth (1863, 91) kam zu ähnlichen Folgerungen wie Da- vaine (s. 0.) für die marınen Urolaben, welche nach kurzer Ein- trocknung auf dem Objektträger bei Wasserzusatz nicht mehr zum Leben erwachten. Bastian (1865, 55 und 1866, 56), der englische Nematoden- | _ kenner, beschäftigte sich gleichfalls mit der Lebensweise der frei- - lebenden Nematoden. Neben einer vorzüglichen Übersicht über | _ das bisher Bekannte machte er auch eigene Beobachtungen und F zeigte, daß nicht nur Larven, sondern auch erwachsene Tiere nach Zur gleichen Zeit berichtet Perez (1866, 146) über Versuche an Rhabditis terricola Dujardin, die denen von Dujardin (1845) direkt widersprechen. Während letzterer ein Austrocknungs- vermögen konstatierte, wachten die Tiere bei Perez nie mehr auf. ' Er kommt daher zu ähnlichen Schlüssen wie Davaine, wonach _ das verschiedene Verhalten bei Austrocknungsversuchen auf der "verschiedenen Lebensweise von Tylenchus tritici und Rhabditis terricola beruht, indem die erstere Art infolge der Beschaffenheit ‚ihres Milieus öfters längere Trockenzeiten durchmachen muß, "während die letztere fast nie gänzlich ohne Feuchtigkeit ist. Im selben Jahre erschien auch die Mitteilung von A. Menge (1866, 132) über in Bernstein?) eingeschlossene Helminthen; der _ Autor erwähnt eigene Beobachtungen über die Fähigkeit des Aus- _. =) Auch von H.v. Duisburg (89) existiert eine kleine interessante Mitteilung über einen Nematoden (Anguillula suceini) aus dem Bernstein. 3. Heft 86 Richard Menzel: Über die mikroskopische trocknens und Wiederauflebens nach Befeuchten mit Wasser von Anguilluliden, die im Sande der Dachrinnen leben. In einer kleinen Mitteilung ‚Über Tylenchus scandens Bastian“ beobachtete Huber (1879, 102) die ‚„Resuscitation“ an Tylenchus aus dem Spelt von 1877 ganz deutlich und zweifellos; sowohl in Wasser, noch besser in feuchter Erde erwachten die Tiere nach kurzer Zeit zu neuem Leben. Im Gegensatz zu derartigen Beob- achtungen steht Diesing (1851, 86), der das Wiederaufleben be- zweifelt und «ie Bewegungen als molekularer Natur ansehen zu müssen glaubt, während wiederum Helminthologen wie von Sie- bold, van Beneden und Dujardin die Resuscitation als aus- gemacht betrachten. Pennetier (1837, 145), welcher mit Tylenchus triticı experi- | mentierte, kam zu dem Ergebnis, daß dieses Tier, in trockenen Körnern aufbewahrt, die Fähigkeit des Wiederauflebens während 14 Jahren behält, diese Grenze aber nicht überschreitet. Für die berüchtigte Heierodera schachtii Schmidt kam Strubell (1888, 160) stets zu negativen Resultaten; er erblickt in ihr einen Vertreter der Anguilluliden, für den ‚nicht nur ein bestimmter Wassergehalt der Umgebung notwendig ist, sondern bei denen das Minimum des Feuchtigkeitsbedürfnisses sogar ziemlich hoch gelegen ist.“ An ein vollständiges Austrocknen ohne tötlichen Ausgang glaubt auch Leuckart nicht; in seiner klassischen Abhandlung „Neue Beiträge zur Kenntnis des Baues und der Lebensgeschichte der Nematoden‘“ (1887, 109) schreibt der Leipziger Gelehrte: „Wenn die abgestorbenen Hummeln zu faulen beginnen, dann sterben die Würmer. (Sphaerularıa bombi). Anders da, wo dieselben infolge der mangelnden Feuchtigkeit austrocknen. In solchen Fällen verfallen die Würmer in eine Art Trockenstarre, aus der sie noch nach mehreren Tagen durch Befeuchtung wieder zum Leben gebracht werden können. Ein vollständiges Austrocknen ist für unsere Parasiten freilich eben so tödlich wie für die meisten übrigen Nematoden“. Er teilt ferner mit, wie ich einem Zitat Horn’s (1889) entnehme, daß ‚eingetrocknete Anguillulidenlarven sicher nach 6 bis 9 Jahren bei Einwirkung von Feuchtigkeit und Wärme wieder zum Leben erwachen“. | Auch dem eben genannten Horn (1889, 100) gelang es, in zwei- bis dreijährigem Herbarmaterial die Würmer nach mehr- | stündigem Einweichen der Gallen in lauem Wasser wieder zum Leben zu erwecken. In seinen Untersuchungen über die Atmung der Würmer konstatierte von Bunge (1890, 62) bei Anguillula aceli eine ganz | | besondere Resistenz gegen Sauerstoffmangel. Nach einer absolut vollständigen Sauerstoffentziehung bewegten sich die Älchen sieben Tage lang aufs Lebhafteste. Interesse. verdienen,- auch wenn es sich nicht um Nematoden handelt, in diesem Zusammenhange die Experimente, welche — z A En Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 87 Kochs (1892, 106) mit Hirudineen, Schnecken und Crustaceen anstellte.e Er kam zu dem Schluß, daß, sobald durch Abkühlung oder besondere Verhältnisse das Wasser in den Geweben zu Eis _ erstarrt, die absorbierten Gase in Bläschen abgeschieden werden und die gelösten Salze auskristallisieren. Hierdurch wird im Aufbau a des Protoplasmas eine solche Zerstörung bewirkt, daß ein Wieder- beginn der Lebensfunktionen nach dem Auftauen unmöglich ist. Chatin (1897, 63) beschrieb einen neuen Tylenchus, der auf _ Zwiebelpflanzungen große Verheerungen anrichtete und der eben- falls im Starrezustand längere Trockenperioden aushalten konnte, wobei die Larven sich resistenter zeigten, auch gegenüber niedriger - Temperatur, als die ausgewachsenen Tiere. Bei dieser neuen Art soll die vitale Resistenz geringer sein als bei Tylenchus tritici. Eine dem Bunge’schen Versuch (s. 0.) mit Anguillula aceti ähnliche Beobachtung machte G. Fritsch (1898, 96), um zugleich an einem bestimmten Beispiel die fast unbegreifliche Lebens- zähigkeit mancher Würmer zu zeigen. Er stellte von geschlechts- reifen Exemplaren, die durch ÖOsmiumsäuredämpfe abgetötet wurden, ein mikroskopisches Präparat (in Essig) her, das er mit Asphaltlack abschloß. Die in den geschlechtsreifen Tieren ent- haltenen Embryonen bewahrten im mikroskopischen PräparatihreLebensfähigkeit für volle14 Tage. Besonders du: ı Anwendung des luftdichten Abschlusses der dünnen Feuch- igkeitsschicht wird das außerordentlich geringe Atmungsbedürfnis Icher Embryonen von Rundwürmern deutlich. Fritsch be- weifelt dieselbe Fähigkeit für die geschlechtsreifen Tiere; da von unge nicht angibt, ob sein Versuchsmaterial aus Larven oder eschlechtsreifen Exemplaren bestand, wären hier wohl noch weitere ntersuchungen anzuschließen. - In einer höchst wichtigen Arbeit „la mue et l’enkystement 1ez les Nematodes“ kommt Maupas (1899, 130) auf das Aus- rocknungsvermögen verschiedener Nematoden zu sprechen und ucht die hierüber bestehenden Widersprüche zu erklären auf srund hauptsächlich seiner ausgedehnten Experimente. Er sagt . @.: „Nous savons de science certaine que la reviviscence est 1e propriete en somme peu repandue dans la classe des N&matodes. es especes qui la possedent d’une fagon pour ainsi dire normale | Jouissent dans des conditions et ä des degres divers. Ne peut-il n etre de m&me avec d’autres especes, chez lesquelles certaines aces locales seraient donees de cette faculte, tandis que d’autres aces en seraient privees? En resume, la reviviscence n’est qu’une daptation speciale a des conditions particulieres de l’existence, t comme toutes les adaptations, doit &tre sujette A variation.‘ Dem ist vorderhand gewiß nur beizustimmen, nur wäre es wün- chenswert, daß ähnliche Versuche, wie sie Maupas in Algier 'ornahm, mit derselben Gründlichkeit auch in Europa an ver- schiedenen Orten unternommen würden. 3. Heft 88 Richard Menzel: Über die mikroskopische Zschokke (1900, 21) in seinem grundlegenden Werk über die Tierwelt der Hochgebirgsseen erwähnt ebenfalls die hohe Resistenz der freilebenden Nematoden gegenüber Eintrocknung und tiefen Temperaturen. Noel (1901, 143), der sich mit T’ylenchus tritici (er nennt ihn zwar noch Anguillula, obschon seit Bastian seine Zugehörigkeit zur Gattung Tylenchus festgestellt wurde) beschäftigte, spricht von jahrelangem Austrocknungsvermögen der Larven, ebenso von einer Resistenz gegen die meisten Gifte. Nikotin z. B. hebt die Beweglichkeit auf, tötet die Tiere aber nicht.) Ferner sollen sie eine Kälte von — 20° aushalten, bei einer Wärme über 70° indessen sterben, während Rotatorien und Tardigraden bei 108° noch lebend bleiben. Als fraglich muß der Befund Diem’s (1903, 85) betrachtet werden, welcher auf Grund weniger diesbezüglicher Beobachtungen den entwickelten Individuen der Bodennematoden eine große Anpassung an Feuchtigkeit und große Empfindlichkeit gegen Trockenheit zuspricht. Letzteres widerspricht direkt allen bisher erwähnten und auch meinen eigenen Versuchen. Bei der Bearbeitung von arktischem Material konstatierte Richters (1907), daß die Nematoden nach 5—81% Monaten wieder aufwachten, dazu aber oft mehrere Tage brauchten, Tardigraden und Rotatorien hingegen nur wenige Stunden. In Staub und Moos- abfällen von den Inseln des Pazifischen Ozeans fand er (1903, 153) neben Tardigraden, denen die 10 Jahre Trocknis wenig geschadet hatte, die aber nicht mehr zum Leben erwachten, ein einziges Exemplar eines Erdnematoden aus Viktoria (Neu-Süd-Wales), von de Man als Plectus? sp. bestimmt, der beim, Befeuchten nach zehnjährigem Trockenschlaft erwachte und ‚munter umher- schlängelte“. Horn (1909, 101) fand in Brachytheciumrasen Tylenchus davainei Bast., den er nach zwölfwöchigem Austrocknen durch Befeuchten mit lauwarmem Wasser wieder zum Leben brachte, und zwar Weibchen, Männchen und Larven. Nach Marcinowski (1909, 128) leiden in der Regel alle Ne- matoden unter der Trockenheit, so daß sie daher in trockenem, gut besonntem Boden auffällig weniger zahlreich vorkommen als an feuchten und schattigen Orten. Wärme bis ca. 20° C übt einen günstigen Einfluß auf die Entwicklung aus; Kälte scheint nicht schädlich auf sie einzuwirken „und eine große Zahl von ihnen scheint den Winter lebend zu überdauern, indem sie nur zur Zeit starker Kälte in einen Latenzzustand verfallen. Wenn ich hart- gefrorene Erde vom Versuchsfeld im Zimmer langsam zum Auf- tauen brachte, konnte ich regelmäßig Nematoden darin konsta- tieren, die sich schon wenige Minuten nach dem Schmelzen ver- 2?) Schon Davaine (1888) zeigte, daß Nematoden gegen Gifte wie Morphium, Belladonna, Atropin, ja Curare und Strychnin gefeit sind. (Simroth, 1891, p. 148.) Te ne nn EEE EEE Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 89 hältnismäßig lebhait umherbewegten“. Spezielle Versuche mit Tylenchus tritici ergaben, daß die Tiere in Wasser von 54—56° 12 Minuten lang ohne Schaden verblieben (in den Gallen); 0,5%, Kupfervitriol ertrugen sie 16 Stunden, ebenso blieb die gebräuch- liche Formalinbeize (0,2%, bis 3 Stunden) wirkungslos. Nur 0,66%, | Schwefelsäure, 24 Stunden lang angewendet, tötet die in den Gallen befindlichen Tiere. Im Gegensatz zu dieser außerordent- ‚lichen Zähigkeit genügt bei Aphelenchus ormerodis Ritzema Bos eine 5 Minuten lange Einwirkung warmen Wassers von 50° zum unbedingten Tod. Heinis (1910, 28), der bei seinen Versuchen hauptsächlich " Rotatorien und Tardigraden berücksichtigte, ließ die Tiere bei 5 einfrieren, taute sie dann langsam bei 19° auf und sah, daß | ° Nematoden nicht mehr erwachten. Eine andere Probe setzte “er einer Kälte von — 2,5 aus, taute sie nach 24 Stunden langsam + si 16° auf und konnte die zahlreichen Nematoden sich sehr lebhaft bewegen sehen. Nach seinen übrigen Befunden, auf die ich hier nicht näher eingehen kann, scheinen namentlich die Rotatorien und Tardigraden außerordentlich widerstandsfähig gegen hohe und tiefe Temperaturen zu sein. In seinem neulich erschienenen Aufsatz ‚Die ökologischen Grundlagen der Tierverbreitung‘‘ (1913, 8) berichtet R. Hesse inter dem Abschnitt ‚Anpassungen an den Wechsel der klimatischen Bedingungen‘ über die Lebensfähigkeit gewisser Tiere folgendes ner zu erwähnende: „Ja manche kleine Tierchen können sogar ı einem Staubkorn zusammentrocknen, unter Verlust des größten feiles ihrer Körperfeuchtigkeit, ohne ihre Lebensfähigkeit zu ver- eren; wenn sie wieder befeuchtet werden, quellen "eis auf und ehmen ihre Lebenstätigkeit wieder auf. Solche „Anabiose‘ ennen wir von manchen Rädertierchen, von Bärtierchen und leinen Fadenwürmern. Diese Fähigkeit bietet die größte Sicherung inter allen; solche Tierchen können durch Ungunst der Verhältnisse icht überrascht werden. Sie leben daher an den »xponiertesten stellen, in Moosrasen auf Felsen und Baumrinden und dergl., und erade sie sind daher auch in der Arktis sehr häufig.“ „ Nach diesem kurzen, keineswegs Vollständigkeit anstrebenden istorischen Überblick gehe ich zu eigenen Beobachtungen über. L mein gesamtes Material aus trocken aufbewahrten Pflanzen- olstern bestand, hatte ich häufig Gelegenheit, das Wiederautleben ach kürzerer oder längerer Zeit zu konstatieren. In einer kleinen itteilung (1912) zeigte ich bereits, daß Nematoden in beinahe Be trocken gelegenen Rasen vom Karst bei Triest nach 72 1stündigem Befeuchten ihre normale Lebendigkeit wieder angten. ) E Bei den in den Alpen bis in die höchsten Höhen vorkommenden Sematoden ist ja große Widerstandskraft eine notwendige Lebens- " Dedingung, wenn man bedenkt, daß die Tiere oft in einem Medium In Ei: en, das während einer langen Zeit des Jahres hart gefroren ist. E\ r 3. Heft 2% 90 Richard Menzel: Über die mikroskopische So konnte ich denn die meisten der mir vorgelegenen Gattungen und Arten lebend betrachten; einige, wie Bunonema und Alaimus z. B. sah ich freilich nur bewegungslos, womit indes ihre Fähigkeit wieder aufzuleben keineswegs in Abrede gestellt wird. Monohystera villosa bewegte sich nach 14tägiger Trockenheit sehr lebhaft. Cephalobus nanus zeigte nach einem halben Jahr ganz schwache Bewegungen, während Mononchus zschokkei nach 4—6monatiger Trockenstarre nicht aufwachte. Tylenchus hielt unbeschadet eine 5%; monatige Trockenheit aus; Dorylaimus, die am weitesten verbreitete Gattung, erfreut sich einer dementspre- chenden Widerstandsfähigkeit; D. lugdunensis z. B. konnte nach 10 Monaten noch zum Leben erweckt werden; D. carteri erwachte aus seinem halbjährigen Trockenschlaf bereits nach 3 Stunden, während D. macrodorus nach 4 Monaten nur träge sich bewegte. Als sehr zäh erwies sich Teratocephalus terrestris, der 9 Monate lang trocken lag und sich dann 9 Tage lang noch im Wasser sehr lebhaft zeigte, wie auch Plectus. Diese letztgenannte Gattung, deren Vertreter fast überall, mit Dorylaimen zusammen, vorkommen, scheint unter den freilebenden Nematoden mit an erster Stelle zu stehen, was Resistenz gegen Eintrocknung und tiefe Temperaturen betrifft. Am 23. Mai 1913 weichte ich ein Stück der am 4. August 1911 auf dem Vierecker (2450 m) gesammelten Moosprobe aut und isolierte nach 24 Stunden einige Dorylaimus- und Plectus-Exemplare in einer Schale mit Wasser; noch war kein Lebenszeichen wahr- zunehmen, die Tiere blieben eingerollt. Nach weiteren 24 Stunden sah ich ein Plectusweibchen mit der Kopfregion schwache, suchende Bewegungen vollführen, auch der Schwanz krümmte sich oft recht stark; die übrigen Exemplare blieben alle regungslos. Am nächstfolgenden Tage konstatierte ich bei demselben Tier ziemlich heftige Zuckungen, ein Aufrollen und wieder Strecken des Körpers, kurz Äußerungen von wirklichem Leben. Über die Gasflamme gehalten, war es sofort bewegungslos. Nach mehrals21 Monaten also erwachte es aus der Trockenstarre, ein gewiß bemerkenswerter Fall, wenn auch Richters (1908) dasselbe bei einem Plectus nach 10 Jahren noch beobachtete (s. o.). Plectus otophorus bewegte sich nach 6%, monatlicher Trocken f starre sehr lebhaft. Daß die in großen Höhen lebenden Nematoden zu jeder Zeit, auch mitten im Winter, aufleben können, sobald nur die Bedin- gungen günstig sind, bewies mir folgender Versuch: Gelegentlich | einer Sulzfluhbesteigung am 5. Januar 1913 (auf Skiern) nahm ich | auf dem Sulzfluhplateau (ca. 2700 m) ein Stück Pflanzenpolster | mit Erde von einer Stelle, die schneefrei war, mit; das Polsterstück, hart gefroren, mußte mit dem Pickel vom Gestein losgeschlagen werden. Fünf Tage später weichte ich ein Stück davon in Wasser auf und fand 24 Stunden später lebende Dorylaimus-, Cephalobus-, Teratocephalus- und Plectus-Exemplare. Die Tiere sind demnach befähigt, jeden günstigen Zeitpunkt auszunützen; wenn die heiße Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 91 4 - Wintersonne den Boden einigermaßen erwärmt und auftaut, be- i ginnen sie zu leben, um bei eintretender Kälte und Einfrieren des Bodens sogleich wieder in ihren „Winterschlaf“ zu verfallen. Auch gegen höhere Temperaturen ist besonders Plectus ziemlich _ ‚resistent, sowie gegen verschiedene Agentien; in einem Glyzerin- Essiggemisch bewegten sich verschiedene Exemplare oft noch minutenlang heftig, während andere gleich tot waren. Diese kurzen Mitteilungen mögen genügen, indem sie frühere Angaben bestätigen und zeigen, daß die terrestrischen Nematoden - sich vortrefflich an ihr Milieu angepaßt haben. Es bliebe nun zu untersuchen, ob die Süßwassernematoden der Seen, vor allem ihrer Tiefen, die ja immer unter unveränderten Bedingungen leben - können, ebenfalls und im selben Grade gegen Austrocknung wider- - standsfähig wären oder ob sie, stets von ihrem Milieu, dem Wasser, umgeben, der Anabiose verlustig gegangen sind. BE Zusammenstellung der Resultate. 1. Die Fauna der untersuchten Moos- resp. Flechtenrasen und Vegetationspolster, welche in den Alpen bei einer Höhe von über 4000 m noch vorkommen können, setzt sich zusammen aus Rhizo- 'poden, Rotatorien, Tardigraden, Harpacticiden und Nematoden, denen sich als zeitweise oder zufällige Gäste Acarinen, Arachniden Pseudoscorpione, Myriapoden etc. beigesellen können. 2. Von den 71 bestimmten Arten fallen 9 auf die Rhizopoden, - auf die Tardigraden, 4 auf die Harpacticiden und 48 auf ® Nematoden. 27 Arten sind neu für die Schweiz, 44 neu für den Rhätikon resp. das schweizerische Hochgebirge. 3. Von den 9 Rhizopodenarten wurden 3 aus Moospolstern bestimmt; 7 Arten stammen aus einer Wasseransammilung in der Seehöhle (Rhätikon), darunter Heleopera petricola var. amethystea Penard, eine lakustrische Form, die durch ihr Vorkommen in einem Höhlengewässer der Hochalpen einen weiteren Beleg für die ınahme, daß es sich bei dieser Art um ein Relikt der eiszeitlichen dischfauna handelt, bildet. 4. Die 10 Tardigradenarten sind sämtlich für den Rhätikon neu, 2 fehlten bis jetzt dem schweizerischen Hochgebirge. Aus dem Karst wird eine für die Wissenschaft neue Art gemeldet. 5. Von den 4 Harpacticidenarten ist ein für die Wissenschaft ‚2 sind u. a. aus den Alpen und dem hohen Norden bekannt, unc | die vierte, Moraria muscicola Richters, wurde zum ersten- mi e für die Älpen nachgewiesen. 6. Freilebende Nematoden ließen sich 15 Gattungen und 3 Arten nachweisen, davon 3 Arten nur außerhalb der Schweiz. 36 Arten sind neu für die Schweiz, 25 wurden bis jetztnur terrestrisch ge nden, 30 sind neu für den Rhätikon und 4 Arten nebst einer Gattung und einer Varietät können als für die Wissenschaft neu gelten 3. Heft 92 Richard Menzel: Über die mikroskopische 7. Die Erscheinung der Anabiose wurde beobachtet bei Tardigraden, Harpacticiden und Nematoden. Während der Krebs Moraria muscicola indes selten lebend angetroffen wurde nach längerer Trockenperiode, bewegten sich Tardigraden und namentlich Nematoden meist kurze Zeit nach dem Aufweichen im Wasser, letztere in einem Fall noch nach 22 Monaten. 8. Moraria muscicola kann als Landtier betrachtet werden; ich fand die Art in Moospolstern, die weit von jeglicher Wasser- ansammlung entiernt waren und zeitweise völlig trocken sein dürften. Sie scheint kosmopolitisch verbreitet zu sein. Als Ergebnis einer genauen Untersuchung der bis jetzt ungenügend bekannten Form, namentlich ihrer Beinpaare, stellte sich heraus, daß Epac- jophanes richardi Mräzek sehr große Übereinstimmung mit Moraria muscicola zeigt und eventuell mit dieser Art zu identifizieren ist. 9. Was die Verbreitung der untersuchten Fauna betrifft, muß gesagt werden, daß für die Tardigraden und Nematoden eine obere Grenze nicht existiert; sie steigen mit den Pflanzen, in deren Wurzelwerk sie leben, bis in Höhen von 4000 m und darüber. Der Harpacticide Morarıa muscicola erreicht im Rhätikon eine Höhe von 2450 m, was zugleich sein höchster bisheriger Fundort ist. 10. Über die tiergeographische Verbreitung der Nematoden läßt sich vorderhand nichts bestimmtes sagen infolge ihres kosmo- politischen und ubiquistischen Charakters. Immerhin dürfte bei fortschreitender Untersuchung eine Gruppierung in rein terres- trische und solche, die nur im Süßwasser leben, möglich sein, wie denn auch durch die neuesten Ergebnisse gezeigt wird, daß die frellebenden Nematoden sowohl einen wichtigen Bestandteil der Fauna subalpiner und alpiner Seen der Schweiz ausmachen als auch auf dem Land, speziell dem Leben in Pflanzenpolstern der Hochalpen angepaßt, durch ihre Artenzahl auffallen und mehr Interesse verdienen als dies bis jetzt der Fall zu sein schien. Literaturverzeichnis. Allgemeines. 1. Bäbler, E, 1910. Die wirbellose, terrestrische Fauna der nivalen Region. (Ein Beitrag zur Zoogeographie der Wirbellosen.) Rev. suisse de Zool., t. 18. 2. Braun, 11918. Dis Vegetationsverhältnisse der Schneestufe in den Rätisch-Lepontischen Alpen. Ein Bild des Pflanzenlebens an seinen äußersten Grenzen. Neue, Denkschr. d. Schweiz. naturf. Ges., Bd. XLVIH. . Calloni, S. 1889. 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Teil der vorläufigen Mitteilung: Die freilebenden Süßwasser - 7 3. Helt 98 139. 140. 141. 142. 143. 144. 145. 146. 147. 148. 149. 150. 151. 152. 153. 154. 155. 156. 157. 158. 159. 160. 161. 162. 163. 164. Richard Menzel: Über die mikroskopische Nematoden des Lunzer Seengebietes. Sitzungsber. Kais. Akad. Wiss. Wien, Bd. CXXI. Idem. 1913. Die freilebenden Süßwasser-Nematoden der Ostalpen. 2. Teil der vorläufigen Mitteilung. Ibid. Moniez, R. 1889. Faune des eaux souterraines du departement du nord et en particulier de la ville de Lille. Rev. biol. du Nord de la France, ler annee. Monti, R. 1906. Recherches sur quelques Lacs du massif du Ruitor. Ann. biol. lac., t. 1. Murray, I. 1906. Some interesting nematodes in the Forth Area Ann. Scott. Nat. Hist. Noel, P. 1901. La nielle des bles. (Anguillula tritici). Le Naturaliste, Paris, p. 165— 166. Örley, L. 1880. Monographie der Anguilluliden durch die k. U. Natw. Ges. preisgekrönt. Mit 7 lithogr. Tafeln. Budapest. 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Das hat seinen Grund wohl darin, daß den älteren Autoren wenige Formen und kärgliches Material zur Verfügung standen. Endgültig geklärt ist Stellung und Umfang dieser beiden Familien erst durch die trefflichen Untersuchungen Hansens und Soerensens 1904 (On two Orders of Arachnida); und so, wie diese beiden Autoren sie definieren, sind beide Familien hier aufgefaßt. Die Ischyropsaliden habe ich hier genau so diagnostiziert wie Hansen und Soerensen, doch mußte für die Nemastomatiden eine kleine Einschränkung gemacht werden, seitdem Crosby ein „Nemastoma‘‘ beschrieb, die von allen bisher bekannten in einem wichtigen Merkmal abweicht und die ich deswegen einem be- sonderen Genus zuweisen möchte. — Da nun die Literatur der Formen dieser beiden Familien soweit verstreut ist, ich aber zahl- reiche Typen miteinander vergleichen und gegeneinander abwägen ‚konnte, habe ich im folgenden die Diagnosen sämtlicher bekannter Formen möglichst nach ihren Typen aufgestellt und die einiger neuer hinzugefügt. Den Museen, die mir ihre Typen und zahlreiches weiteres Material zur Verfügung stellten, sowie den Herren Pro- fessoren Kulczynski und Simon spreche für die gütige Überlassung der betr. Typen auch hier meinen besten Dank aus. Fam. ISCHYROPSALIDAE Simon. 1872 Nemastomatidae (part.) Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5 ©. 2, p. 226. — 1873 Trogulini (part.) Soerensen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 8, p. 515. — 1876 Nemastomatoidae Thorell in: Ann. Mus. Genova v. 8, . 466. — 1879 /. Simon, Arach. France v. 7, p. 265. — 1884 Ischyropsa- \ Soerensen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 14, p. 577. — 1901 Nema- stomatidae (part.) Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. — 1902 J. Pocock in: Ann. Nat. Hist. s. 7, v. 10, p. 504—516. — 1914 Ischyropsalidoida« n u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 82. — 1910 J. Roewer in: Abh. Ver. Hamburg v. 19. Heft. 4, p. 11. I. Thoracalsegment fest in den Cephalothorax verwachsen, dessen Hinterrand bildend; II. Thoracalsegment frei und nach vorn weichhäutig mit dem Cephalothorax (diesen seitlich nach vorn umfassend) und nach hinten weichhäutig mit dem Abdomen 7? 3, Heft 100 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien verbunden. I1.—V. Dorsalsegment des Abdomens entweder in ein Scutum verwachsen oder wie die übrigen freibleibend. — Augen auf einem mehr oder minder deutlich abgesetzten Augenhügel. ' — Afteröffnung von drei oder vier Chitinplättchen umgeben (= Corona analis), bestehend aus dem X. dorsalen Abdominal- segment (= dorsale Analplatte), den beiden Lateralstücken des IX. dorsalen Abdominalsegmentes und — wenn vier Plättchen vorhanden sind — aus dem ventralen Stück, welches aus den Resten des VIII. und IX. ventralen Abdominalsegmentes besteht. IV.— VII. ventrales Abdominalsegment frei; I.—III. ventrales Abdominalsegment verwachsen, deren II. Segment eine Genital- platte nach vorn zwischen die Coxen der Beine vorschickt und seit- lich die deutlich sichtbaren, gegitterten Stigmen trägt. Die Reste des I. ventralen Abdominalsegmentes vor der Geschlechtsöffnung als ‚„Arculi genitales“. Coxen der Beine gut voneinander getrennt, jede hoch hervorgewölbt, ohne vordere und hintere Randhöcker- reihe, entweder alle vier frei beweglich oder alle unbeweglich. — Maxillarlobus der I. Coxa in seinem harten Teil bald beweglich, bald unbeweglich. Maxillarlobus der II. Coxa entweder nur winzig und nur wenig nach vorn zu beweglich oder fehlend. — Labium sternale mit Ausnahme seines kurzen Apicalteilee mit den Ma.- xillarloben der I. Coxa verwachsen. — Cheliceren: an ihrer Schneide wenigstens im Basalteil mit spitzen Zähnchen besetzt, mit glattem Endhaken. — Palpen entweder mit einer rudimentären Endklaue oder diese fehlend; Tarsus stets viel kürzer als Tıbia. — Beine lang; Tarsen vielgliedrig und mit je einer Endklaue — Penis lang, hinten gerade, vorn aufwärts gekrümmt; Eichel seitlich mehrfach durchscheinend gefenstert, seitlich behaart. Ovipositor kurz, apical beborstet. | | 4 Gattungen. en viel länger als der Körper . . 2. “\Cheliceren kürzer als der Körper. . . 38. I. Thoracalsegment (= Hinterrand des Cephalothorax) mit einem starken 9,) _Mediandörnchen (Nord-Amerika) 2. Gen. Taracus "JI. Thoracalsegment (= Hinterrand des Cephalothorax) unbewehrt und ohne Mediandörnchen (Europa) . . . 1. Gen. Ischyropsalis Femora der Beine ohne Pseudogelenke (Europa und Nordamerika) . . 3. Gen. Sabacon "I\Femora der Beine mit Pseudogelenken (Nord: Amerika) "warn... 4. Gen. Tomicomerus 1. Gen. ISCHYROPSALIS C. L. .Koch. 1794 Phalangium (part.) Panzer, Faun. Ins. Germ. v. 13, p. 18. — 1798 Opiio (part.) Herbst, Natursyst. Ungefl. Ins. v. 2, p. 16, t. 1. f. 4. — 1834 Phalangium (part.) Hahn in: Hahn (Koch) Arach. v. 2, p. 5. — 1839 J. ©. L. Koch, Uebers. Arach. v. 2, p. 24. — 1841 J. ©. L. Koch in: Hahn Meder Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 101 (Koch) Arach. v. 8, p. 17. — 1852 IT. Doleschal in: SB. Ak. Wien ». 9, . 649. — 1866 Lhermia Lucas in: Bull. Soc. ent. France s. 4,v.6,p. XLIV. — 869 1. C. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 164. — 1871 (72) J. © j Koch in: Ber. Offenb. Ver. v. 12, p. 59. — 178 Ischiropsalis Simon in: Bein: Soc. ent. France s. 5, v. 2, p. 226 etc. u. p. 484 etc. — 1872 Lermia % y 4 Simon in: Ann. Soc. ent. 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Glied beim 2 im allgemeinen stärker bedornt als beim 5; Schneide der Zangen im basalen Drittel mit groben Zähnen, im nittleren Drittel mit fein beborsteter Ausbuchtung, im Enddrittel den glatten schlanken Endhaken bildend. — Palpen viel länger ls der Körper, dünn, nur mit einfachen Haaren besetzt; Femur loppelt so lang wie Patella; Tibia um die Hälfte länger als Patella; arsus so lang wie Patella und mit haarförmiger (schwer sichtbarer) endklaue versehen und in der Verlängerung der Tibia getragen. Labrum (Fig. 10b) breit, vorn gerundet. — Maxillarloben der .„ Coxa in ihrem harten Teil unbeweglich, der II. Coxa kegel- örmig. — Labium sternale breit, sein harter Basalteil mit dem arten Sternum zusammenfließend, letzteres von dem vorderen Juerteil der Arculi genitalis durch eine weiche Haut getrennt. - Öffnungen der Stinkdrüsen auf seitlichen Lamellen an dem orderen Seitenrand des Cephalothorax gelegen (Fig. 10a). — oxcn der Beine unbeweglich. — Augenhügel doppelt so breit wie ‚ tief und breit längs gefurcht, so weit wie lang vom Stirnrande afernt. — II. Thoracalsegment (Fig. 10a) frei, mit einer mittleren sörnchenquerreihe, aus der meist ein größeres Medianpaar hervor- tt. — 1.—V. dorsales Abdominalsegment entweder frei oder ' ein Dorsalscutum verwachsen. — Corona analis vorhanden, estehend aus dem X. Dorsalsegment (Analplatte) und den seit- chen Resten des IX. Dorsalsegmentes (Fig. 9); VIII. und IX. segment fehlt oder in winzigen Spuren vorhanden. Femora r Beine ohne Pseudogelenke. Die Färbung aller Arten dieser Gattung ist die mehr oder nder gleiche, hat also für die Art-Diagnosen keinen Wert. Die a en Chitinteile haben eine umso dunkler braune bis schwarze arbe, je älter die Tiere sind, bei den jungen ist sie blaßrostgelb; ılle weichhäutigen j Jungen Tiere haben blaßgelbe Farbe auch an den | teren Chitinteilen. Am dunkelsten, meist schwarz sind die Cheli- eren, besondersderen Zangen. Palpen und Beine sind anden Gelenken 1 of > ber nicht konstant blasser geringelt, gefleckt oder angelaufen. k Ri m 3. Helft 109 Dr. Fr. ©. Roewer: Die Familien 17 Arten Gebirge Mittel- und Süd-Europas. (Palpenpatella apical - außen mit einer spitzen Apophyser Ja. „eur 2. 1. Palpenpatella apical - außen ohne (.. :solcheuApophyse un 222,0... 3. I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Reihe aus 3 großen, schlanken Dor- nens(Westalpen) . , .. 0.2202 7. 1. dentipalpis (3) . Glied der Cheliceren dorsal mit einer en Längsreihe aus 8 kleinen, spitzen Zähnchen (Bosn.) 3. I. bosniea (d) I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen . ...... 8. 1.—V. dorsales Abdominalsegment frei, nicht in ein Scutum verwachsen 4. Glied der Cheliceren dorsal ganz glatt (Osten Mittel- und Süd-Eur.) 1. I, helwigii (&) . Glied der Cheliceren dorsal bedornt oder Dehöckertr m nr 0... 0 d. Glied der Cheliceren dorsal völlig regellos und reichlich und dicht mit spitzen Zähnchen bestreut (Osten-, Mittel- u. Südeuropas) . . . . 1. I. helwigü (9) I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer regelmäßigen Reihe aus Körnchen oder”Zaunchen besezt Yun. = 6. I | L ( | j i j Glied der Cheliceren dorsal mit einer 3. 4, 9. regelmäßigen Reihe aus 4 klei- nen, stumpfen Körnchen (Corfv) 4. I. eoreyraea ({) I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer regelmäßigen Reihe aus 3 oder 4 schlanken, spitzen Dornen . .. . 7. I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Reihe aus 4 Dornen (Corfu) . . 4. I, coreyraea (9) ")I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Reihe aus 3 Dornen (Pyrenäen) 12. I. nodifera (9) I. Glied der Cheliceren dorsal ganz glatt. 32. Sale aan . „I. Glied der Cheliceren dorsal lang be- dornt oder stumpf behöckert oder bekörnelt, nicht ganz glatt .. .10. Basalstiel des II. Gliedes der Cheliceren spitz bezähnelt (Pyrenäen) . . 10. I.dispar (S) .ı Basalstiel des II. Gliedes der Cheliceren ganz glatt, höchstens gerunzelt (Spa- nei 1. 0 ne SU 17. I. pectiginosa (S$) Er; u unen | f I. Glied der Cheliceren dorsal nur stumpf behöckert oder bekörnelt . . 11. En Ä ol, Glied der Cheliceren dorsal mit einer Reihe aus 3—8 schlanken Dornen 12. I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer vollständigen Längsreihe von Körn- Rechen (Pyrenäen)! . . .. . . 11. I. pyrenaea (5) I. Glied der Cheliceren dorsal nur im basalen Drittel mit unregelmäßig verstreuten, groben Körnchen (Bis- en DR TAN 14. I. superba (2) I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Längsreihe aus 8 schlanken Dornen Ss Aa Te a 3. I. bosnica (?) I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Reihe aus 3—5 Dormen . . .. . 13. I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer _ Reihe aus 5 (3 großen apicalen und 2 kleinen basalen) Dornen (FRAnEs Beertalien) . 37 2... , 9. I. luteipes (3) Hi. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Reihe aus 3—4 Dornen . .... 14. I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Reihe aus 3 Domen :;. 0... 19. *|I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer ehe aus A Dornen... xl .10% 15. glatt und nicht bezähnelt (Span.) 16. I. robusta (9) 5%Basalstiel des II. Gliedes der Cheli- . ceren stumpf oder spitz bezäh- N en Sala ee ite 16. =: des II. Gliedes der Cheliceren I. Glied der Cheliceren nur basal- außen mit einem dicken Kegel- a eh Thron ed acgemin indie 17. I. Glied der Cheliceren basal-innen und -außen mit je einem dicken Kegel- Beseskuselhöcker ı .. s |. 10 J0.J0. « 18. II. Thoracalsegment mit einer Quer- reihe aus 4 Körnchen; II. Glied der Cheliceren bekörnelt (Pyrenäen) 12. I. nodifera ($) Il. Thora .alsegment mit einer Ouer- reihe aus 10—12 Körnchen; Il. Glied der Cheliceren außer seinem be- zähnelten Basalstiel glatt (Pyre- Sad ae A 11. I. pyrenaea ($) MH der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 3 1023 Heft 104 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Il. Thoracalsegment mit einer Ouer- reihe aus 6 Körnchen (Carpathen, Tatra, Siebenbürgen)... . . 2.]I. manicata (49) II. Thoracalsegment mit einer Ouer- reihe aus 4 Körnchen (Schweizer Alpen, Toby er... 0... 5. Iecars Glied der Cheliceren basal sowohl innen wie außen ohne einen großen Höcker oder Fortsatz (Pyrenäen) 13. I. Iucantei (9) Glied der Cheliceren basal innen oder beiderseits mit einem dicken Höcker Baer Hatlsatz , 4... 20. I. T, . Glied der Cheliceren basal-innen und -außen mit je einem großen Höcker oder Fortsatz (Calabrien) ... 5.JI. adamii (9) . Glied der Cheliceren basal-außen mit, basal-innen ohne einen dicken Höcker oder: ‚Bortsatz FR 3% 21. II. Thoracalsegment mit einer Quer- reihe aus 6—8 Körnchen; Scutum und freie Segmente, des Abdomens mit je einer wenig regelmäßigen Körnchenquerreihe (Pyrenäen) 10. I. dispar (9) II. Thoracalsegment mit einer Ouer- reihe aus 10—12 Körnchen; Scutum und freie Segmente des Abdomens ohne Körnchenquerreihen, gleich- mäßig chagriniert (Biscaya). . 15. I. madalenae (9) I I | . | n | 1. I. helwigii (Panzer)!). 1794 Phalangium h. Panzer, Faun. Ins. Germ. v. 13, p. 18. — 1798 Opilio h. Herbst, Natursyst. ungefl. Ins. v. 2, p. 16, A. 1. F. 4. — 1834 Pha- langium h. Hahn in: Hahn (Koch) Arach. v. 2, p. 5, F. 96. — 1839 I. kollari (pull.) C. L. Koch, Uebers. Arach. v. 2, p. 24. — 1841 I. h. C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 8, p. 17, F. 603. — 1841 7. kollari (pull.) ©. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 8, p. 19, F. 604. — 1869 I. h. L.: Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 164 (ohne Diagn.). — 1876 I. kolları Thorell in: Ann. Mus. Genova v. 8. p. 467. L. des Körpers 5 (8); 7,5 (2); des I. Gliedes der Cheliceren 5, des II. Gliedes 6,5; der Palpen 11,5; des I. Beines 24; II. 37; 198721; IV. 27 mm. *) Die Koch’schen Exemplare aus Wien sind (wie wahrscheinlich auch Hahns Exemplar — vergl. dessen Fig.!) sämtlich %2; in dem mir reichlich vorliegenden Material vieler Fundstellen finden sich außer 9, auf die Kochs Diagnose durchaus zutrifft und die auch mit dessen Typen übereinstimmen, auch d, die wie das Q auch kein Abdominalscutum haben. Die Exemplare von Kochs I. kollari sind junge Tiere mit daher viel blasserer Chitinfarbe; ganz gleiche junge Tiere finden sich reichlich neben erwachsenen $ und 9 in dem mir vorliegenden reichlichen Material. ee a 2. der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 105 Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren ausgebuchtet und aufgewulstet, dahinter median bis vor den Augenhügel ein dreieckiger vertiefter Eindruck. — Augenhügel über doppelt so breit wie lang, median sehr breit und tief längs- gefurcht, unbewehrt und glatt. — II. Thoracalsegment mit einer Querreihe aus 8—10 Körnchen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — 1.—V. dorsales Abdominalsegment voneinander ge- trennt, frei, kein Scutum bildend und wie die übrigen Abdominal- segmente mit je einer ungleichmäßigen Querreihe grober Körn- chen besetzt. — Coxen der Beine sämtlich dicht mit spitzen- b Fig. 1 Ischyropsalis helwigii Panzer. a) Körper dorsal; b) Zange der Cheli- cere von vorn; c) Chelicere des $ und d) des 9. borstigen groben Körnchen bestreut, die auf der Fläche der I. Coxa besonders grob sind. — Cheliceren mächtig, entwickelt; I. Glied basal-außen mit einem dicken, spitzen Kugelhöcker, basal-innen mit einem dicken, rundlichen Kugelhöcker, schlank, weniggekrümmt, apical nicht knieartig verdickt, beim $ völlig glatt glänzend, weder bekörnelt noch bezähnelt, beim 2 dorsal, lateral und ventral regellos dicht mit groben, spitzenborstigen Zähnen der ganzen Länge nach bestreut; II. Glied mit schlankem Stiel, sonst schlank-oval, beim g völlig glatt, beim 9 glatt bis auf den rings bezähnelten Stiel und die bekörnelte basale Frontal- und Innenfläche. — Palpen lang "und dünn, nur behaart. — Beine mäßig lang; Femora gegen die Spitze hin mäßig verdickt; alle Glieder behaart. Süddeutschland (Franken), Österreich (Alpen, Krain, Dal- matien), Ungarn (Tatra, Siebenbürgen), Bosnien. — d und 2 — in feuchten Wäldern unter modernder Rinde, an Baumstümpfen. — (außer Type Koch’s [inkl. kollari] aus dem Mus. Wien viele $ und Q gesehen!). 2. I. manicata L. Koch. 1869 I. m. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol. s. 3, v. 14, p. 164 (ohne. Diagn.). — 1904 I. m. Kulezynski in: Ann. Mus. Hungari v. 2, p. 78, A. 9, F.5 u. 6. L. des Körpers 5,5 (&), 7 (9); des I. Gliedes der Cheliceren 4, des II. Gliedes 5; der Palpen 9 mm. 3. Heft 106 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Cephalothorax am Vorderrande über der Einlenkung derCheli- ceren in zwei Bögen mit wulstigem Rande gewölbt, dahinter bis zum Augenhügel mit einem medianen, dreieckigen, vertieften Ein- druck. — Augenhügel etwa doppelt so breit wie lang, median breit und tief längsgefurcht uAd gänzlich unbewehrt. — II. Thoracal- segment mit einer mittleren Querreihe aus 6 feinen, stumpfen Körnchen, deren medianes Paar spitz und am größten ist. — I.—V. dorsales Abdominalsegment beim { und 2 in ein einheitliches Scutum fest verwachsen, das nur von vier schwachen OQuer- furchen durchzogen wird, abwechselnd mit fünf ungleichen Quer- reihen stumpfer Körnchen. Abdominalscutum außerdem wie die freien Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens äußerst fein chagriniert. — Coxen der Beine sämtlich dicht mit spitzenborstigen, Fig. 2. Ischyropsalis manicata L. Koch. Cheliceren a) des g von außen, b) des 2 von außen, c) des $ von innen, d) des 2 von innen. groben Körnchen bestreut, die auf der Fläche der I. Coxa besonders rob sind. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied kürzer, II. Glied so lang wie der Körper des $; I. Glied basal-außen mit einem dicken, zugespitzten Kegelhöcker und basal-innen mit einem stumpfen, dicken Kugelhöcker; I. Glied schon basal dick aufgewölbt, gleichmäßig gekrümmt; II. Glied beim & und 2 mit schlanken, rings fein bekörneltem Stiel, sonst gänzlich glatt glän- zend; bewegliche und unbewegliche Zange in der basalen Hälfte an der Schneide mit 4—5 groben Zähnen, dann folgt eine Aus- buchtung, die äußerst fein und regelmäßig kurz behaart ist, dann folgt der glatte, schlanke Endhaken. Beim & das I. Glied der Cheli- ceren dorsal mit einer Längsreihe aus 4 vorgekrümmten spitzen Dornen, lateral-innen mit kleinen Körnchen regellos bestreut, lateral-außen mit einer fast regelmäßigen Reihe kleiner Körnchen, ventral-außen und -innen mit je einer Längsreihe aus 5 spitzen, schlanken Dörnchen; außerdem apical-innen mit kurzer wulstiger Apophyse, die dicht fein behaart ist. Beim 9 das I. Glied der Cheli- ceren dorsal mit einer Längsreihe aus 4 schlanken Dornen, deren apical-letzter besonders groß ist, lateral-innen und -außen dicht regellos spitz bekörnelt und ventral-innen und -außen mif je einer | Längsreihe aus 5 spitzen, schlanken Dörnchen. — Palpen lang! und dünn, nur behaart. — Beine mäßig lang; Femora gegen die | Spitze hin mäßig verdickt und leicht nach einer Seite gekrümmt. | #7 der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 107 Färbung des Körpers in seinen weichhäutigen Teilen blaßgelb, in seinen harten Chitinteilen dunkel pechbraun bis schwarz (bei jungen Tieren rost- bis blaßgelb); Palpen und Beine schwarzbraun, an den Gelenken meist blasser angelaufen. Siebenbürgen (Koch), Tatra, Bosnien — viele Exempl. — (Type Kochs im Mus. Wien nicht mehr vorhanden!). Das von Kulczynski 1904 erwähnte junge Tier aus dem Mus. Wien habe ich gesehen; es stimmt mit den jungen Tieren meines Materials überein. Von /. helwigii, die das gleiche Verbreitungs- gebiet hat, unterscheidet sich diese Form durch das Vorhandensein eines Dorsalscutums und in der Bewehrung und Form der Cheli- ceren. 3. I. bosniea nov. spec. Q — L. des Körpers 6; L. des I. Gliedes der Cheliceren 6,5; des II. Gliedes 7; der Palpen 11,5 mm. L. des I. Beines 22; II. 34; III. 19; IV. 26 mm. & — L. des Körpers 5; L. des I. Gliedes der Cheliceren 4; des II. Gliedes 5; der Palpen 9 mm. L. des I. Beines 15; II. 22; III. 14; IV. 24 mm. ]F d c b Fig. 3. Ischyropsalis bosnica n. sp. a) Chelicere von außen des $ und b) des 2; ce) Zange der Chelicere von vorn; d) Femurspitze und Patella der Palpen von oben gesehen. a Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren ausgebuchtet und aufgewölbt, aber ohne dreieckigen Median- "Eindruck. — Augenhügel doppelt so breit wie lang, median tief und breit längsgefurcht, unbewehrt und glatt. — II. Thoracal- segment mit einer mittleren Querreihe aus 6—10 stumpfen Körn- chen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — I.—V. dorsales Abdominalsegment beim $ und ® in ein Scutum verwachsen; dieses sowie die freien dorsalen Abdominalsegmente sehr fein chagriniert, aber ohne Spuren größerer Körnchen und Höckerchen. — Coxen der Beine mit groben, spitzenborstigen Höckerchen be- streut, die auf der I. Coxa besonders kräftig und zahlreich sind. — 3, Heft 108 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied basal-außen mit einem großen spitzen Kegelhöcker und basal-innen mit einem stumpfen dicken Kugelhöcker; die Bewehrung des I. und II. Gliedes beim g und 2 die gleiche, aber beim 9 kräftiger als beim Sg, und zwar: dorsal mit einer gleichmäßigen Längsreihe aus 8 schlanken, nach vorn gekrümmten Dornen, lateral-innen mit 2 parallelen Längs- reihen aus je 6—8 stumpfen, kleinen Körnchen, lateral-außen mit 2 parallelen Längsreihen aus je 8—10 stumpfen kleinen Körnchen; ventral-außen und -innen mit je einer gleichmäßigen Längsreihe aus 7 großen, schlanken Dornen; II. Glied längs-oval, mit dünnem, gekrümmten Basalstiel, der beim 2 etwas stärker rings bezähnelt ist als beim d und von dem aus die frontal-innere Fläche des II. Gliedes mit winzigen Körnchen beim 2 stärker bestreut ist als beim &; beide Zangen an der Schneide basal mit nur 4 großen Zähnen, dann folgt eine fein gelb behaarte Ausbuchtung, dann erst der stark gekrümmte, glatte Endhaken. — Palpen lang und dünn, fein behaart; Femur apical-außen mit einer stumpf-bucke- ligen Apophyse; Patella apical-außen mit einer schlanken, spitzen, nach vorn unten gekrümmten Apophyse. — Beine kräftig, lang und dünn; überall fein, aber spärlich behaart. Bosnien (genaue Loc.?) — viele d + @ — (Type in meiner Sammlung). 4. I. eoreyraea nov. spec. & — L. des Körpers 5; des I. Gliedes der Cheliceren 5; des II, Gliedes 6,5; der Palpen 12,5 mm. L. des I. Beines 25; IH: 40; 1112955 IV, 30, mn: 2 — L. des Körpers 7,5; des I. Gliedes der Cheliceren 4; des II. Gliedes 5; der Palpen 10 mm. L. des I. Beines 20; II. 33,5; If. 19; IV. 26 mm. Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren ausgebuchtet und aufgewölbt, median mit einem dreieckigen, 4 vertieften Eindruck. — Augenhügel doppelt so breit wie lang, 2 x b Fig. 5. Ischyropsalis corcyraea n. sp. a) Chelicere von aussen des $ und i b) des median tief und breit längsgefurcht, unbewehrt und glatt. — II. Thoracalsegment mit einer mittleren Querreihe aus 8—10 | | ' j der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 109 stumpfen Körnchen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — T.—V. dorsales Abdominalsegment frei, durch weiche Gelenk- häute wie die übrigen getrennt und nicht in ein Scutum verwachsen; alle dorsalen Abdominalsegmente mit sehr unregelmäßigen Quer- reihen ungleicher grober Körnchen bestreut. — Coxen der Beine mit spitzenborstigen Körnchen bestreut, welche auf der I. Coxa gröber und dichter stehen. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied basal-außen mit 1 großen, spitzen Kegelhöcker und basal- innen mit 1 dicken, stumpfen Kugelhöcker, basal am dünnsten, von hier aus zur Spitze etwas nach unten gekrümmt und gleich- mäßig an Dicke zunehmend, apical nicht dick abgesetzt, hier aber dorsal mit einem stumpfen, kleinen Hakenfortsatz, beim dorsal mit 4 kleinen stumpfen Höckerchen im mittleren Drittel, lateral- außen winzig bekörnelt, ventral-innen mit einer Reihe aus 9 kleineren Körnchen und ventral-außen mit einer Reihe aus nur 4 solcher kleinen Körnchen, beim ® dorsal im mittleren Drittel mit einer Reihe aus 4 schlanken, spitzen, nach vorn gekrümmten Dornen, lateral-innen und außen winzig und spärlich bekörnelt, ventral-innen mit einer Reihe aus 9 kleineren, spitzen Zähn- chen, ventral-außen ım mittleren Drittel mit einer Reihe aus 6 langen, etwas rückgekrümmten Dornen, von denen nur der 2. und 4. kleiner sind; II. Glied längs-oval, mit dünnem, rings bezähneltem Stiel, von dem aus die Fläche des II. Gliedes frontal und innen in der basalen Hälfte beim 2 stärker als beim © fein und verstreut bekörnelt ist; Zangen an der Schneide basal mit je 5 Zähnen, dann folgt eine fein behaarte Ausbuchtung, dann erst der schlanke, glatte Endhaken. — Palpen lang und dünn, nur behaart; alle Glieder normal gebaut. — Beine lang und dünn, spärlich und fein behaart. Korfu — (2 & + 12) — (Type in meiner Sammlung). 5. I. adamii Canestrini. 1873 I. a. Canestrini in: Atti Soc. Veneto-Trent. v. 2, p. 50. — 1875 I. a. Canestrini in: Atti Soc. Veneto-Trent. v. 4, p. 3. L. des Körpers 7 (9); der Cheliceren 8 mm; II. Bein 17 mm. Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren ausgebuchtet und aufgewölbt, median mit einem dreieckigen, ‚vertieften Eindruck. — Augenhügel doppelt so breit wıe lang, median tief und breit längsgefurcht, unbewehrt und gla:it. — II. Thoracalsegment mit einer mittleren QOuerreihe aus 10—12 stumpfen Körnchen, aus denen kein mittleres Paar besonders hervortritt. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen, fein chagriniert, wie auch die freien dorsalen Abdo- minalsegmente und mit wenig regelmäßigen Querreihen stumpfer, ungleicher Körnchen besetzt. — Coxen der Beine bekörnelt, be- _ sonders die I. Coxa. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied basal-außen mit einem zugespitzten, großen Kegelhöcker und basal- innen mit einem dicken, stumpfen Kugelhöcker, basal verengt, 3. Heft 110 | Dr. ©. Fr. Roewer: Die Familien von hier der Spitze zu stark verdickt und nach unten gebogen; I. Glied dorsal mit einer Reihe aus 3 großen, schlanken, nach vorn gebogenen Dornen, lateral-außen und -innen mit kleinen Körnchen ach! und regellos bestreut, ventral-innen und außen | mit je einer Reihe aus 4 schlanken, er spitzen Zähnen, apical-innen mit einer kleinen, vorspringenden Kuppe; II. Glied längs--oval, gänzlich glatt- glänzend bis auf den dünnen, ge- 25 FE krümmten, fein bezähnelten Stiel; Zangen“an der Schneide basal mit IN je 6 Zähnen, dann folgt eine fein be- __ haarte Ausbuchtung, dann erst der schlanke, ganz glatte, gekrümmte Fig. 5. Ischyropsalis adamii Cane- Endhaken. — Palpen lang : und strini. Chelicere des ? von außen. dünn, nur behaart; Femur basal- ventral mit einem kleinen, behaarten Höcker. — Beine‘ lang und dünn, nur behaart. Italien: Golf von Squillace (1 Expl., [wahrscheinlich 9] (Type); Cavanna (12 Expl., wahrscheinlich 9). Italien: Aspromonte (1 2 im Mus. Wien) — (Eyps Canestrini’s nicht gesehen — 1 Q aus Mus. Wien — gesehen!). 6. I. herbstii C. L. Kocht). 1848 I. h. C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach: v. 16, p. 68, F. 1545. — 1869 I. h. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 164. — 1872 I. h. Cane- strini in: Ann. Mus. Genova v. 2,'p. 7. (Chelicere). ($oder 2?) L. des Körpers 6; des I. Gliedes der Cheliceren 4,2; des II. Gliedes 6,5; des Palpus 8; des I. Femur bis Metatarsus 9,7; des IV. Femur bis Metatarsus 12 mm. Stirnrand des Cephalothorax und II. Thoracalsegment? — Augenhügel breiter als lang, mit tiefer Längsfurche.- — Abdominal- scutum aus dem I.—V. Abdominalsegment vorhanden. — Coxen der Beine fein bekör- nelt. — Cheliceren: I. Glied dorsal mit 3 apicalwärts nach vorn gerichteten Dornen, ventral mit 2 Reihen von etwas kleineren Dornen; II. Glied nur wenig dicker als das I., an’ seinem Stiel mit spitzen Körnchen Fig. 6. besetzt, die sich an der Innenfläche „bis Ischyropsalis herbstii zur Hälfte des Gliedes ausdehnen.'? nr er Enehsere nach Palpen? — Beine: Trochantere fein m m körnelt; die übrigen Glieder nur behaart. | Färbung des Körpers, abgesehen von den blassen, weichhäuti- " gen Teilen, braunschwarz; Cheliceren glänzend-schwarz; Palpen | an den Endgliedern blasser braun; Beine schwarzbraun. *) Der lückenhaften Diagnose wegen konnte diese Art in den Schlüssel nicht aufgenommen werden. der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 111 Alpenländer (Laibach, Como) — (Type verloren ?). Der nicht ausreichenden Diagnosen Kochs und Canestrinis wegen muß diese Art zu den zweifelhaften gerechnet werden und kann daher auch im Schlüssel keinen Platz finden. 7. I. dentipalpis Canestrini. 1872 I. d. Canestrini in: Ann. Mus. Genova v. 2, p. 9. — 1879 I. d. Simon, Arach. France v. 7, p. 275. L. des Körpers 5,5 ($); des I. Gliedes der Cheliceren 3,5, des II. Gliedes 4,5; der Palpen 8 mm. L. des I. Beines 17,5; II. 35; "Ir 15.2:.1V. 20 mm. ö& — Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheliceren tief ausgebuchtet, aber dahinter median ohne drei- eckigen, vertieften Eindruck. — Augenhügel mehr als doppelt so breit wie lang, ohne mediane Längsfurche, unbewehrt aber gleich- mäßig rauh. — II. Thoracalsegment mit einer mittleren Ouerreihe aus 6 deutlichen Körnchen, deren mittleres Paar länger und spitz ist. — 1.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwach- sen, dieses wie die freien Dorsal- und Ventralsegmente des Ab- domens gleichmäßig rauh, aber ohne größere Körnchen, wie auch die nur (besonders I. und 11.) fein behaarten Coxen. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied basal-außen mit einem etwas nach vorn geneigten Kegelhöcker; I. Glied dick, zylindrisch, basal all- mählig eingeschnürt, apical plötzlich dorsal in einem sehr dicken, gerundeten, glatten aber fein beborsteten Vorsprung erweitert (der dem ® wahrscheinlich fehlen wird — vergl. andere 9), dorsal mit einer Reihe aus 3 großen,. einander fast gleichen und gleich weit voneinander stehenden Dornen, ventral-außen mit einer Reihe aus 7 ungleichen Zähnchen, deren 1., 4. und 7. viel kleiner sind als die übrigen, deren 3. und 5. dagegen länger sind, ventral-innen mit einer Reihe aus 9 kleineren und ungleichen Zähnchen; andere Zähnchen außerdem lateral-innen und ventral-basal verstreut; II. Glied längs-oval, mit rings bekörnelten, schlanken Stiel, von dem aus die Körnchen sich lateral-innen über die halbe Glied- länge erstrecken. — Palpen lang und dünn, fein behaart; Femur basal mit einem kleinen, ventralen Höcker; Patella leicht ge- krümmt, apical-dorsal-außen mit einer dünnen, geraden Apo- physe. — Beine lang und dünn, nicht bezähnelt und bekörnelt, nur fein behaart. Penninische Alpen (Gressoney, Saint- Jean) — nur & bekannt — (Type im Mus. Genua — nicht gesehen!). | 8. I. earli Lessert. 1905. I. c. Lessert in: Rev. Suisse Zool. v. 13, p. 658 (nebst Textfig.). @ — L. des Körpers 6,2; des I. Gliedes der Cheliceren 93,5; des II. Gliedes 4,5 mm. Stirnrand des Cephalothorax median vor dem Augenhügel , mit 2 nach vorn konvergierenden Furchen. — Augenhügel doppelt 3. Heft 112 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien so breit wie lang, median schwach eingesenkt, glatt und glänzend. — II. Thoracalsegment mit einer mittleren Querreihe aus 4 Körn- chen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen; dieses fein punk- tiert, aber ohne Höcker und ohne Körnchen. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied basal-außen mit einem kräftigen, spitzen Kegel- höcker und basal-innen mit einem dicken, stumpfen Kugelhöcker, basal verengt, apical etwas nach unten gebogen, dorsal mit einer Längsreihe aus 4 ungleich großen, nach vorn gekrümmten Dornen, Ä lateral mit. einer Anzahl wm. Fig. 7. Ischyropsalis carli Lessert. gleicher, kleinerer Körnchen, ven- Chelicere und Cephalothorax des ? tral mit 2 Längsreihen ungleich nach Lessert cop. großer, kräftiger, spitzer Zähnchen; II. Glied gestreckt, eiförmig, glatt bis auf den fein behöckerten, dünnen Stiel; unbewegliche Zange an der Schneide basal mit 9 ungleichen, stumpfen Zähnchen, dann felgt eine fein gelb behaarte Ausbuchtung, dann der schlanke, glatte Endhaken; bewegliche Zange an der Schneide basal mit 6 'stumpfen Zähnchen, im übrigen wie die unbewegliche Zange. — Palpen lang und dünn, fein behaart. — Beine relaiiv: kurz, behaart. Schweiz (Inn-Tal: Schuls-Fetan; Rhein-Tal: Chur-Passugg) — 1 erwachs. + 1 jung. Expl. (9) — (Type wahrscheinlich in Genf — nicht gesehen!). | \ 9. I. luteipes Simon. 1866 Lhermia spinipes Lucas in: Bull. Soc. ent. France s. 4, v. 6, p. XLIV. (nom. nud.). — 1872 I. I. u. Lermia spinipes Simon in: Ann. $oe. ent. France =. 5, v. 2, p. 484, t. 16, F. 2. — 1879 1.1. Simon, Arach. 7 France v. 7, p. 268, t. 23, F. 12 u. t. 24, F. 2 (Chelic.). — 1902 I. l. Vire in: Bull. Mus. Paris v. 8, p. 606. — 1911 1. I. Simon in: Arch, Zool. exper. s. 5, v. 9, p. 203. ' LE. des Körpers 5,5 (4), 6 (2) mm; der Cheliceren 9, der Palpen 8,9 mm; L. des I: Beines 18; 1l 235: 11-252 W237 am: ee Stirnrand des Cephalothorax gleichmäßig rauh, ein wenig‘ niedergedrückt, doch ohne Medianeindruck. — Augenhügel dop- pelt so breit wie lang, tief längs-gefurcht, glatt | Een — II. Theracalsegment mit 3 media | mit spitzenborstigen gröberen Körnchen über- 3 streut; II. Coxa mit kleineren solcher Körn-' Fig. 8. Ischyropsalis t a: ee Glied so lang wie der Cephalothorax — der Simon cop. Hälfte des Abdominalscutums, dick, zylindrisch, einigen groben Körnchen (nicht in 'Querreihen) in überstreut. — Coxen der Beine rauh; J. Coxa! chen. — Cheliceren mächtig entwickelt; I.) der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 113 nur basal etwas eingeschnürt und hier nur basal-außen mit einem geraden Kegelhöcker, dorsal mit einer Längsreihe aus 3 großen, schlanken, gleich weit voneinander stehenden Dornen, vor denen basal 2 viel kleinere stehen, lateral-ınnen und außen mit je einer wenig regelmäßigen Reihe viel kleinerer Körnchen, ventral mit 2 Reihen aus größeren Dörnchen, deren äußere Reihe das Enddrittel des Gliedes nicht überschreitet; beim d außerdem dorsal-apical-innen mit dickem, rundlichen, kurzen Apophysenvorsprung, der fein bürstig behaart ist. II. Glied der Cheliceren länger als das I. Glied, oval-verlängert, ganz glatt außer dem dünnen Stiel, der mit etwa 10 feinen Zähnchen besetzt ist, die beim & alle gleich 'groß sind, aus denen beim 2 aber ein medianes, größeres hervortritt; unbewegliche Zange an der Schneide basal mit etwa 7 größeren außer 2 kleineren basalen Zähnchen. — Palpen dünn und behaart; Femur mit stumpfen ventralen Basal- höcker. — Beine mäßig lang, dünn, nur fein behaart. Süd-Frankreich (Cantal, Ariege: in Höhlen), Pyrenäen (in Höhlen), Anvergne (unter feuchtem Moos und Steinen) — Cala- brien (Los.?) — $ und 2 (Iype in Simons Sammlung — nicht gesehen!). 10. I. dispar Simon. 1872 I. d. Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5, v. 2, p. 227, t. 12, F. 11 u. 12. — 1879 I. d. Simon, Arach. France v. 7, p. 274. Bades Körpers i5,7.; dei; Chelieeren 14; 1. Bein 19;:1. 34; BI 19,7;. IV. 25 mm. Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren etwas emporgewölbt und ausgebuchtet, dahinter mit einem vertieiten, dreieckigen Medianeindruck. — Augenhügel etwas vor Fig. 9. Ischyropsalis dispar Simon. &) Seitenansicht (ohne Palp. u. Beine) des & und b) des 2? — nach Simon cop. der Mitte der Cephalothorax gelegen, median breit und tief längs- gefurcht, ganz glatt. — II. Thoracalsegment mit einer Ouerreihe aus 6—8 kleinen Körnchen, deren medianes Paar etwas größer und besonders spitz ist. — I.—V. dorsales Abdominalsegment beim g und @ in ein Scutum verwachsen; dieses fein chagriniert und jede der 5 Areae sowie auch die folgenden freien Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe grober Körnchen, die dem Hinterende des Körpers zuan Deutlichkeitabnehmen; die Analplatte läuft in eine ‚scharfe Endspitze aus. — Coxen der Beine fein cha- Archiv für Naturgeschichte | 1914. A. 3, 8 3. Lieli 114 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien griniert, mit kleinen spitzenhaarigen Körnchen, besonders auf der 1. Coxa, überstreut. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied so lang wie der ganze Körper, basal-außen mit einem spitzen, vorspringenden Kegelhöcker, beim & von der Basis allmählich | zur Spitze erweitert, ganz glatt und nicht bedornt, an der Spitze dorsal plötzlich in einem dicken, knieartig convexen, hinten senk- recht abfallenden, ebenen. fast viereckigen, fein behaarten Höcker erweitert, sonst ohne vorspringende Seitenwinkel; beim 2 dorsal mit einer Medianreihe aus 3 (der eine nahe der Basis) schlanken Dornen, lateral-außen mit einer Reihe aus 6 (deren apicale sehr klein sind) Zähnchen und lateral-innen mit einer Reihe aus nur 3 Zähnchen, ventral mit 2 Reihen, deren innere aus 6 über die ganze Gliedlänge verteilten und deren äußere aus 4 nicht das Enddrittel des Gliedes erreichenden Zähnchen besteht. II. Glied länger als das I. Glied, oval-verlängert, schlank, ganz glatt, nur der dünne Basalstiel ist fein bezähnelt; diese Zähnchen beim 2 an der Innen- seite etwas stärker als beim d; beim 9 ist außerdem die Innen- fläche des II. Gliedes in der basalen Hälfte spärlich mit Körnchen bestreut; Zangen an der Schneide mit 3 kleinen und 4 größeren Kegelzähnchen. — Palpen lang und dünn, nur behaart. — Beine sehr lang und dünn, fein chagriniert und mit Härchen mehr oder minder dicht besetzt. Pyrenäen (Biscaya: Höhle von Albia und Embajada bei Orduna) — ($ +9) — (Typein Simons Sammlung — nicht gesehen!). 11. I. pyrenaea Simon. 1872 I. helwigii var. p. Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5, v. 2, p- 483. — 1875 I. p. Simon in: J. Zool. v. 4, p. 19 (sep.). — 1879 I.’p. Simon, Arach. France v.:7, p. 272, t. 21, F. 13 u.514; t. 24, F. 1 u. la. — 1911 I. p. Simon in: Arch. Zool. exper. s. 5, v. 9, p. 203. — 1913 I. p. Simon in: Arch. Zool. expör. v. 52,'p. 383. L. des Körpers 6,2 (&), 7,5 (2) mm. Stirnrand des Cephalothorax fein gerieselt, niedergedrückt % und mit einem medianen, dreieckigen, vertieften Eindruck. — Augenhügel mehr als doppelt so breit wie lang, median tief und sehr Fig. 10. Ischyropsalis pyrenaea Simon. &) Cephalothorax dorsal; b) Mund (Labrum) von vorn; c) Chelicere des $ und d) des 2 — nach Simon cop. breit längsgefurcht, unbewehrt und glatt. — 11. Thoracalsegment mit einer mittleren Ouerreihe aus 10—12 kleinen .Körnchen, deren medianes Paar länger und spitz ist. — I.—V. dorsales Abdominal- segment in ein Scutum verwachsen; dieses fein und nur verstreut der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 115 rauh, mit Querreihen aus kleinen, niedrigen, rundlichen, ungleich- mäßig-gestellten Körnchen. — Coxen der Beine fein rauh; besonders die I. Coxa mit kleinen, Spitzenbörstchen-tragenden Körnchen be- streut. — Cheliceren beim & so lang wie Cephalothorax + Ab- dominalscutum, beim @ kürzer; I. Glied basal-außen mit einem spitzen, vorspringenden Kegelhöcker, nur an der Basis verengt, beimdg apicalstumpf-konisch undhier mit einem außen-vorgewölbten Höcker und einem gleichen, aber bürstig-behaarten inneren, sonst weder behöckert noch bedornt und nur dorsal mit einer Längs- reihe ungleichmäßiger, schwacher Körnchen, beim 9 dagegen dorsal mit einer Längsreihe aus 4 ziemlich langen Dörnchen, die das Enddrittel des Gliedes aber nicht erreicht, und lateral-außen mit einer Reihe 5—6 viel kleinere Zähnchen, deren 3 basale eng stehen und fast so groß sind wie die dorsalen Dörnchen, deren übrige aber klein sind und verstreut stehen; lateral-innen mit einer ähnlichen, kleineren Zähnchenlängsreihe; ventral-innen mit einer Reihe aus 7 ziemlich langen, das Enddrittel des Gliedes nicht erreichenden Zähnchen und ventral-außen mit einer ähnlichen Längsreihe aus 6 ziemlich großen, fast gleich weit voneinander ent- fernten Zähnchen; II. Glied länger als das I. Glied und länger als der ganze Körper beim $, beim d und 9 ganz glatt bis auf den gerunzelten,' wenig bekörnelten Stiel; bewegliche Zange an der Schneide mit 7 Kegelzähnchen, deren erste beiden klein, die fol- genden größer sind. — Palpen lang und dünn, nur fein behaart. — Beine lang und dünn, fein gerieselt und fein behaart. Pyrenäen und Süd-Frankreich (Ariege, Obere Garonne, Grotte de Betharram und ‚‚Grottes des Eaux chauds‘‘); $, 9; das Tier ist häufig und findet sich in den tiefsten Teilen der Höhlen. — (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!). 12. I. nodifera Simon. 1879 I. n. Simon, Arach. France v. 7, p. 270, t. 24, F. 4. — 1879 I. sharpi Simon in: Ann. Soc. ent. France (Bull.) s. 5 v. 9, p. CXXDX. — 1881 I. n. = sharpi Simon in: An. Soc. Espaf. v. 10, p. 128, L. des Körpers 5 (8); 5,7 (@) mm. Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren ausgebuchtet und aufgewölbt, median in einem dreieckigen Eindruck vertieft. — Augenhügel wenigstens doppelt so breit wie lang, median tief längsgefurcht, unbewehrt und glatt-glänzend. — - II. Thoracalsegment mit einer mittleren Querreihe aus 4 kleinen Körnchen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — 1.—V. dorsales Abdominalsegment beim & in ein Scutum verwachsen, beim @ dagegen wie die übrigen frei; jedes dorsale Abdominal- segment trägt ein Ouerband ungleichmäßig gestellter, grober, stumpfer, rundlicher Höckerchen. — Coxen der Beine bekörnelt, besonders die I. Coxa mit groben, spitzenborstigen Körnchen be- streut. Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied etwas länger als Cephalothorax + der Hälfte des Abdominalscutums, dick, zylin- 8% 3, Heft 116 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien (drisch, nur basal verengt, hier mit einem äußeren, etwas rückge- krümmten, spitzen Kegelhöcker, apical schwach verdickt aber nicht gewölbt; I. Glied beim 3 dorsal mit einer Reihe aus 4 nach vorn gekrümmten schlanken Dornen, lateral- außen mit einer Reihe aus 4—5 kleineren Zähn- chen, lateral-innen mit einer wenig regelmäßigen Reihe aus 3—4 noch kleineren Zähnchen, ventral mit einer inneren Längsreihe aus 6—8 kleinen, wenig regelmäßigen, ungleichen Körnchen, die das Enddrittel des Gliedes nicht erreichen, ventral-außen mit einer nur basalen Reihe aus nur 3—4 Zähnchen; I. Glied beim @ dorsal mit einer mittleren Längsreihe aus 3 sehr starken, fast gleichgroßen Dornen, lateral-außen mit 6—8 sehr kleinen Zähnchen, lateral-ınnen mit Ä einer Reihe aus 6 stärkeren, ungleichmäßig ge- Fig. 11. Ischyrop- stellten Zähnchen, die das Enddrittel des Gliedes saltsnodiferaSimon. nicht erreichen, ventral mit einer äußeren Reihe Körper des 2 dorsal (ohne Gliedmaßen) ziemlich groben Körnchen bedeckt ist, die sich über die basale Hälfte der Innenfläche des II. Gliedes erstrecken; bewegliche Zange an der Schneide mit einer Reihe aus 6—7 Kegelzähnchen, i deren 3 letzte besonders kräftig sind. — Palpen lang und dünn, nur fein behaart; Femur basal mit einem kleinen ventralen Höcker- | chen. — Beine lang und dünn, doch kräftig, fein behaart. Niedere Pyrenäen (St. Jean de Luz; Ascain; Santander) — | g und Q — nur zufällig höhlenbewohnend, meist im feuchten, dunklen Detritus — (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!). | | 13. I. lueantei Simon. 1879 I. l. Simon, Arach. France v. 7, p. 273, A. 24, F, 3. L. des Körpers 5 mm (9, jung). Q — Stirnrand des Cephalothorax mediari etwas rauh, ohne i aus 3 (deren erstes am kleinsten) größeren Zähn- — nach Simoncop. Chen, ventral-innen mit 4—5 weniger regelmäßig ' gestellten, ungleichmäßigen Zähnchen; II. Glied | beim 3 und 2 etwas länger als das I. Glied, oval-verlängert, ziemlich " dick, mit einem dünnen, langen Stiel, der besonders innen mit | sonderlichen vertieften Eindruck. — Augenhügel sehr niedrig, | wenigstens doppelt so breit wie lang, median sehr tief und breit längs-gefurcht und glatt glänzend, unbewehrt. — Il. Thoracal- | segment nur mit einem mittleren Paare gerundeter, stumpfer Zähnchen. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen, mit dicken, aber wenig deutlichen Körnchen über-| streut. — Coxen der Beine fast glatt, ohne Körnchen, nur behaart. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied so lang wie Cephalo- | thorax + der vorderen Hälfte des Abdominalscutums, dick und dorsal: gewölbt, nur basal verengt und hier ohne vorspringende | Höcker, apical weder verdickt noch gekniet, dorsal mit einer) - u EEE TEE inneren Längsreihe aus 7 sehr kleinen Zähnchen, und ventral außen mit solang wie Cephalothorax -+ Abdo- der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpators. 117 mittleren Längsreihe aus 3 kleinen, das Enddrittel des Gliedes nicht erreichenden Dörnchen, lateral innen und außen und vor den größeren Dörnchen viel kleinere, ungleichmäßige, besonders an der Basis zahlreiche Körnchen, die nicht in Reihen stehen, ventral mit einer einer Längsreihe aus 7 Zähnen, deren % mittlere besonders groß sind; II. Glied länger als das I. Glied, minalscutum,längs-oval, ziemlich dick, ganz glatt bis auf den dünnen, ziem- - lich langen, mit Körnchen besetzten Fig. 12. Ischyropsalis lucantei Basalstiel; unbewegliche Zange an ln va 2. — nach } : ; i op. der Schneide bis zum Enddrittel mit einer Reihe aus zahlreichen Sägezähnchen, dann mit einer Aus- buchtung und davor mit einem Kegelzähnchen. — Palpen lang und dünn behaart; Femur ohne Ventralbasalhöcker. — Beine relativ kurz und robust, nur behaart. Hoch-Pyrenäen (Höhle von Betharram bei Bagneres de Bigorre) — nur 2 (pull.) — (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!). 14. I. superba Simon. 1881 I. superbus Simon in: An. Soc. Espan. v. 10, p. 129, L. des Körpers 11 mm (9). Stirnrand des Cephalothorax ohne Medianeindruck und wie dessen übrige Fläche fein chagriniert, nicht bekörnelt. — Augen- hügel sehr niedrig, tief längs-gefurcht und glatt. — II. Thoracal- segment mit einer mittleren Reihe aus 4 feinen, stumpfen Körn- chen. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum ver- wachsen, dieses wie die übrigen Abdominalsegmente fein cha- griniert, nicht bekörnelt, desgleichen die Coxen der Beine; nur die I. Coxa bekörnelt. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied zusammengedrückt, kürzer als der Körper, dorsal-basal mit zahl- reichen, stumpfen und überall ungeordneten Körnchen bestreut, die abgerundet eine feine Endborste tragen, apical unbewehrt, dicht und fein behaart, ventral mit stumpfen, unregelmäßig ver- teilten Körnchen und je einer inneren und äußeren Längsreihe aus 4—7 größeren Zähnchen besetzt; II. Glied breit-oval, mit winzigen, stumpfen Körnchen an’ der Innenfläche bestreut, mit dicht be- körneltem, relativ dickem Basalstiel; bewegliche Zange an der Schneide mit 3 basalen Zähnchen. — Palpen lang und dünn, behaart. — Beine kurz und robust, fein rauh; Femora apical leicht verdickt. Niedere Pyrenäen (St. Jean de Luz) — nur 2 — (im August im feuchten Detritus zusammen mit I. nodifera). (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!) 3. Heft 118 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien 15. I. madalenae Simon. 1881 I. m. Simon in: An. Soc. Espaä. v. 10, p. 130. L. des Körpers 9 mm (9). Stirnrand des Cephalothorax mit vertieftem, dreieckigen Me- dian-Eindruck und wie der übrige Cephalothorax fast glatt, sehr fein und wenig dicht chagriniert. — Augenhügel doppelt so breit wie lang, ganz glatt. — II. Thoracalsegment mit einer Ouerreihe aus 10—12 kleinen Körnchen, deren mittleres Paar etwas größer ist als die übrigen. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen; dieses sowie die freien Abdominalsegmente sehr fein chagriniert, mit Querreihen sehr kurzer und weitstehender Haare, nicht mit Körnchenquerreihen. — Coxen der Beine mit Börstchen auf kaum erhöhter Basis bestreut, doch nicht bekörnelt. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied fast so lang wie der Körper, basal-außen mit, spitzem Kegelhöcker, dorsal mit einer Reihe aus 3 Dornen, deren basaler isoliert und deren 2 übrige einander genähert im Enddrittel des Gliedes stehen, lateral-außen mit einer Reihe aus 2 gleich großen, etwa in der Mitte des Gliedes stehenden Zähnen, lateral-innen mit einer Reihe aus 2 viel kleineren Zähnchen; ventral-innen und außen mit je einer Reihe aus 5—6 fast gleichgroßen, das Enddrittel des Gliedes wenig überschreiten- den Zähnchen, und ventral zwischen diesen beiden Reihen mit einigen Körnchen, die stellenweise in unvollkommenen Längs- reihen stehen; II. Glied schmal und verlängert, auf basaler Hälfte innen und außen mit je einer Reihe aus 3 sehr kleinen, stumpfen Körnchen, die auf dem dünnen, basalen, dicht bezähnelten Stiel beginnen; bewegliche Zange an der Schneide in den basalen 3 der Länge mit 5 (der apicale der größte) Zähnchen, dann folgt eine große, fein behaarte Ausbuchtung, dann ein dicker Kegel- Vorsprung, dann erst der schlanke Endhaken. — Palpen dünn, lang, behaart. — Beine lang und dünn, kurz behaart. Biscaya (Höhle von ‚la Magdalena‘ bei Galdames) — nur Q — (in den dunklen Räumen im Innersten der Höhle, an deren helleren Stellen sich I. nodifera findet) — (Type in Simons Samm- lung — nicht gesehen!). 16. I. robusta Simon. 1873 I. r. Simon in: Ann. Soc. ent. France =. 5, v. 2, p. 237, t. 12, F. 13. L. des Körpers 6 (2?); der Cheliceren 8; L. des I. Beines 14,5; 117.420,557 118: 11,75-IV% 17mm. Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren etwas ausgebuchtet; Fläche des Cephalothorax fein rauh und bekörnelt. — Augenhügel viel breiter als lang, median breit und tief längsgefurcht, unbewehrt. I. Thoracalsegment mit einer Querreihe aus 4 Körnchen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — Das I.—V. dorsale Abdominalsegment in ein fast viereckiges Scutum verwachsen, welches somit 5 Querreihen kleiner Körnchen trägt. 1. und II. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer | i ] | i| } _ ventral-innen und -außen mit je einer | der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 119 Ouerreihe aus 4 Körnchen; dorsale Analplatte hinten abgerundet. — Freie Ventralsegmente des Abdomens fast glatt. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied kräftig, zylindrisch, etwas nach unten gekrümmt, apical etwas verdickt und hier sehr schwach gekniet, dorsal mit einer Reihe aus 4 gleichgroßen und von einander gleich weit entfernten schlanken Dornen, Reihe aus 4 schwächeren Zähnchen; II. Glied länger als das I. Glied, mit dünnem, nicht bezähnelten Basalstiel, sonst glatt und glänzend; unbeweg- yis, 13. Ischyropsalis robusia liche Zange an der Schneide mit 4, Simon. Seitenansicht des Körpers bewegliche ebenda mit nur 3 Zähn- (ohne Palp. u. Beine) des $ — chen. — Palpen lang und dünn, nur Ba uonscor behaart. — Beine lang und dünn; Coxen und Trochantere mit länglichen Körnchen bestreut; die übrigen Glieder relativ kürzer als bei anderen Arten dieser Gattung, und in Längsreihen fein behaart. Spanien (Gerez; Prov. Tras-ös-Montes) in einer nicht dunkeln Höhle — 22 (?) — (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!). 17. I. peetiginosa Simon. 1913 I. p. Simon in: Arch. Zool. exper. v. 52, p. 384. L. des Körpers 5 mm (d\ 9). Körper dorsal und ventral, sowie die Coxen der Beine fein lederartig matt. — Augenhügel glatt. — II. Thoracalsegment mit einer Querreihe aus 4—6 Körnchen, deren mittleres Paar etwas größer und spitz ist. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen, welches mit feinen, stumpfen Körnchen in 4 ungleichmäßigen Ouerreihen bestreut ist. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied länger als der Körper, gänzlich unbewehrt und ohne Zähnchen und ohne Körnchen, schlank, apical stumpt verdickt und hier in einem sehr stumpfen, dicken, weder behaarten noch gerundeten Kegelhöcker endigend; II. Glied glatt, an der Basis mit einem leicht gekrümmten, knotigen Stiel; unbewegliche Zange an der Schneide basal mit 6—7 feinen Zähnchen; beweg- liche Zange an der Schneide mit 5 größeren und basal 2—3 kleineren Zähnchen besetzt. — Palpen schlank, behaart. — Beine lang und ‚dünn, behaart. Spanien (Prov. Oviedo: Höhle von Mazaculos) — d, 2 — im Juli — (Type in der Sorbonne — Paris coll. biospeol. — nicht gesehen!). 18. I. redtenbacheri Doleschal. 1852 I. r. Doleschal in: S. B. Ak. Wien v. 9, p. 649. Geschlecht ? — Maße: L. des Körpers8,7 ; der Gliedmaßen ? mm. Körper länglich viereckig, mäßig gewölbt; Abdomen hinten abgestumpft, Rücken verstreut bekörnelt. Auf der Grenze zwischen 3. Heft 120 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Cephalothorax und Abdomen 3 Querfurchen (!). — Augenhügel klein mit 2 Höckerchen, von denen jedes 4 spitze Stachelchen auf- weist. — (Abdominalscutum vorhanden?) — Cheliceren kürzer als der Körper; I. Glied kurzer bezähnelt; II. Glied verdickt, hammerförmig, nur am Grunde schwach bekörnelt, sonst glän- zend glatt. — Palpen so lang wie die Cheliceren, ihr Femur ventral bezähnelt. — Beine: I. Femur, Patella und Tibia verdickt. Färbung des Körpers rostgelb, mit blaßgelbem medianen Längsstreif, der auf dem Cephalothorax beginnt und bis zum Hinterende des Abdomens durchläuft. — Beine: I. Femur rostgelb, die übrigen blaßbraun. Dalmatien — 2 Expl. — (Type im Mus. Wien nicht mehr vor- handen — verloren!). Diese Art gehört aller Wahrscheinlichkeit nach zu der Fam. der Phalangiidae; da die Type verloren ist, wird sie niemals zu identifizieren sein (incert. sed.). 2. Gen. TARACUS Simon. 1879 T. Simon in: Ann. Soc. ent. Belgique v. 22, C.R. p. LXXIV. — 1879 T. Simon, Arach. France v. 7, p. 277. — 1894 T. Banks in: Canad. Ent. v. 26, p. 160-161. — 1894 T. Banks in: Psyche v. 7, p. 51. — 1901 T. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. — 1901 T. Banks in: P. Ac. Philad., p. 593. — 1904 T. Banks in: P. Calif. Ac. v. 3, Nr. 13, p. 362. — 1904 T. Hansen u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 82. — 1911 T. Banks in: Pomona I. Ent. v. 3, p. 416. Cheliceren mächtig entwickelt, länger als der Körper; Schneide der Zangen im basalen Drittel mit kleinen, im mittleren Drittel mit gröberen Zähnchen besetzt, im Enddrittel den glatten End- haken bildend. — Palpen deutlich länger als der Körper, dünn, nur mit einfachen Haaren besetzt, mit winziger (schwer sicht- barer) borstenartiger Endklaue; Femur um ein Drittel länger als Patella, kaum kürzer als Tibia und doppelt so lang wie Tarsus; Tarsus leicht spindelförmig und gerade, in der Verlängerung der Tibia getragen. — Labrum breit, mit vorn gerundeter, leichter Erhebung (nicht gehörnt) (Fig. 14b). — Maxillarloben der I. Coxa in ihrem harten Teil beweglich; II. Coxa sehr kurz, fast kugel-. förmig. — Labium sternale schmal, gerundet und vom Sternum weichhäutig' getrennt. — Sternum in seinem vorderen. Teil quer von den Arculi genitalis getrennt. — Öffnungen der Stinkdrüsen . auf den Seitenlamellen des Cephalothorax nicht sichtbar. — Coxen‘ der! Beine beweglich. — Augenhügel breit, median nicht längsgefurcht. — I. Thoracalsegment (hintere Area des Cephalo- thorax) mit einem medianen Dornhäckchen; II. Thoracalsegment frei, unbewehrt. — I.—V. Dorsalsegment des Abdomens in ein Scutum verwachsen. — Corona analis (Fig. 14d) vorhanden und | bestehend aus dem X. Dorsalsegment (Analplatte), den seitlichen Resten des IX. Dorsalsegmentes und einem Querstück vor der Afteröffnung, welches aus den verschmolzenen Resten des VIII. und IX. Ventralsegments besteht. — Femora der Beine ohne Pseudogelenke. | | der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores.. 191 3 Arten aus Nord-Amerika. (Fläche des Abdomens dorsal bestachelt . 2. T. spinosus 1.2 Fläche des Abdomens dorsal mit buckelartigen Höckerchen oder glatt, nicht bestachelt. 2. (Cheliceren glatt oder fein spitz bekörnelt; Fläche des Abdomens dorsal mit buckelartigen Höcker- Er Destreut, . 02 vn. 2... 009. Ti ‚pallipos ıCheliceren spitz bezähnelt; Fläche des Abdomens dorsal fein gerieselt, fast glatt... .. 1. T. packardi 1. T. packardi Simon. 1879 T. p. Simon in: Ann. Soc. ent. Belgique ©. R. v. 22, p. LXXIV. — 1901 T. p. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. — 1901 T. p. Banks in: P. Ac. Philad. p. 593. L. des Körpers 4,5 mm. Augenhügel groß, oval, etwas convex, länger als breit und glatt, nicht bekörnelt. — I. Thoracalsegment (= Hinterrand des Ce- ‘ phalothorax) mit einem Mediandörnchen; II. (freies) Thoracal- segment unbewehrt, nicht bekörnelt. — Raum vor dem Augen- " hügel weniger breit als dieser und abschüssig geneigt. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen, dessen Fläche wie die des Cephalothorax fein chagriniert, fast glatt ist. — Cheliceren sehr groß: I. Glied so lang wie Cephalothorax + - der vorderen Hälfte des Abdominalscutums, gerade, parallel- zylindrisch, ungleich und regellos mit kleinen, spitzenborstigen " Körnchen bestreut; II. Glied länger als das I. Glied, dicker, spindel- ' förmig verlängert, basal verengt, aber ohne deutlich abgesetzten ' Basalstiel, in wenig regelmäßigen Reihen mit spitzenborstigen Körnchen besetzt. — Palpen lang und dünn; Femur leicht ge- krümmt, Patella gerade, Tibia leicht gekrümmt, Tarsus oval zu- gespitzt, ventral zurückgeschlagen getragen; Femur bis Patella fein behaart, Tibia und Tarsus dicht bürstig behaart. — Beine lang und kräftig; Coxen behaart; nur die I. Coxa mit einigen spitzenhaarigen Körnchen; Femora apical verdickt, fast keulig und wie die übrigen Beinglieder nur behaart; Metatarsen mit ' Pseudogelenken. Färbung des Cephalothorax dunkelbraun, des Abdomens blaß rostgelb, dorsal dunkler beschattet; Cheliceren tiefschwarz; ‚ nicht gesehen!). Palpen und Beine blaß rostbraun, Nord-Amerika (Colorado) — (Type in Simons Sammlung — 2. T. spinosus Banks. 1894 T. spinosa Banks in: Psyche v. 7, Nr. 215, p. 5l. — 1901 T. s. ' Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. — 1904 T. s. Banks in: P. Calif. ‚ Ac.v. 3, Nr. 13, p. 362. — 1911 T. s. Banks in: Pomona I. Ent. v. 3, p.' 416. L. des Körpers 2,1, des II. Femur 2,2 mm. Augenhügel groß, etwas convex, glatt, vorn oben jederseits mit je einem Höckerchen, das ein steifes Börstchen trägt. — I. Tho- 3. Heft 122 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien racalsegment (=Hinterrand des Cephalothorax) mit einer Ouerreihe kleiner, spitzenborstiger Körnchen, aus denen ein Mediandörnchen hervorragt; II. (freies) Thoracalsegment unbewehrt, ohne Körn- chenquerreihe. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scu- tum verwachsen. Fläche des Cephalothorax, des Abdominal- scutums, der freien Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens, der Coxen der Beine dicht mit kleinen, spitzenborstigen Körnchen bestreut; diese Börstchen auf dem Rücken leicht nach vorn ge- krümmt. — Cheliceren mit einigen, wenigen spitzenborstigen Körnchen bsstreut. — Palpen lang und dünn; Femur bis Patella mit spärlichen, einfachen (nicht auf Körnchen stehenden) Haaren besetzt; Tibia und Tarsus dicht bürstig behaart. — Beine fein mit einfachen Haaren besetzt. Färbung des Körpers und der Beine und Palpen blaß gelblich; Cheliceren dunkler braun, besonders deren Zangen. Süd-Kalifornien (genaue Loc.?) — (Type Banks nicht gesehen — Aufbewahrung?). 3. T. pallipes Banks. 1894 T. p.. Banks in: Canad. Ent. v. 26, p. 161. — 1901 T. p. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678, F. 5. — 1904 T. p. Banks in: P. Calif. Ac. v. 3, Nr. 13, p. 362. — 1911 T. p. Banks in: Pomona I. Ent. v. 3, p. 416. L. des Körpers 6, der Cheliceren 9 mm. : Stirnrand des Cephalothorax ‚über der Einlenkung der Cheli- ‚ceren tief zweifach ausgebuchtet, ‚dahinter median mit einem drei- leckigen Eindruck. — Augen- ‚hügel weit vom Stirnrand ent- ‚fernt, quer-oval, jederseits mit 'einer Reihe winziger Körnchen ‚über den Augen. — I. Thora- 'calsegment (= Hinterrand des ment unbewehrt. — I—V. I dorsales Abdominalsegment in | Dorsalsegmente des Abdomens | größeren blanken Buckelhöcker- | 4 chen bestreut ist. — Freie Ver | tralsegmente des Abdomens und u nn Fi DapE a nach Fläche der Coxen spärlich fein | otyp. — 4% Orper mi eliceren urn : E i | dere Bund ae or behaart. Cheliceren mächtig| e) Zangen der Chelicere; d) Corona entwickelt; I. Gliedl eicht nach Id analis von hinten. unten gekrümmt, zylindrisch, | Cephalothorax) mit einem Me- diandörnchen, aber ohne Körn- ' chenquerreihe; II. Thoracalseg- | ein Scutum verwachsen, welches ' wie die drei folgenden freien | regellos mit kleineren und‘ ' der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 123 regellos und besonders dicht lateral-außen mit kleinen spitzen- borstigen Körnchen bestreut; II. Glied länger als das I. Glied, spindelförmig, aber ohne deutlich abgesetzten Basalstiel, dicht in wenig regelmäßigen Längsreihen mit spitzenborstigen Körnchen besetzt. — Palpen lang und dünn, nur behaart; Tibia und Tarsus dicht bürstig behaart. Beine lang und dünn, nur spärlich fein behaart. Färbung des Körpers blaßrostgelb, alle Härchen fein schwarz. Cephalothorax einschließlich des Augenhügels glänzend pech- braun; II. Thoracalsegment blaß rostgelb. Abdominalscutum braun, seine Buckelhöckerchen schwarz mit schwarzumringelter Basis. — Cheliceren tief schwarz, Palpen und Beine blaß rostgelb, nur die Tarsen der Beine dunkler braun. (Die jungen Tiere haben kleine, normale Cheliceren.) __Nord-Amerika (Washington State, Mt. Shasta) — JS? — (Type Banks — 1 & — gesehen — in meiner Sammlung!). | 3. Gen. SABACON Sim. 1879 S. Simon, Arach. France v. 7, p. 266. — 1881 S. Simon in: An. Soc. Espan. v. 10, p. 128. — 1881 Nemastoma (part.) L. Koch in: Svenska Ac. Hand. v. 16, Nr. 15, p. 111. — 1884 Phlegmacera Packard in: Amer. Natural. v. 18, p. 203. — 1888 Phlegmacera Packard in: Mem. Ac. Washington v. 4, Heft 1, p. 54. — 1893 S. Weed in: Amer. Natural. v. 27, p. 575. — 1894 Phlegmacera Banks in: Psyche v. 7,p. 51. — 1901 Phlegmacera:Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. — 1904 S. + Parasabacon + Phlegmacera Hansen u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 83. | Cheliceren viel kürzer als der Körper; Schneide der Zangen größtenteils mit Zähnchen besetzt. — Palpen;deutlich‘länger als der Körper; Femur und Patella spärlicher, Tibia,und Tarsus sehr dicht bürstig behaart; Patella dicker als Femur und beim & ventral- apical-innen mit einem kleinen Dornhaken; Tibia von allen Palpen- gliedern am dicksten, apical verjüngt, hier nach unten gekrümmt, um den sehr viel kürzeren Endklauen-losen Tarsus aufzunehmen, der gegen die Tibia artikuliert. — Labrum schmal und hart. — Maxillarloben der I. Coxa in ihrem harten Teil beweglich, der II. Coxa völlig fehlend. — Labium sternale schmal und vom Sternum weichhäutig getrennt; letzteres mit den Arculi genitales zusammenfließend. — Öffnungen der Stinkdrüsen den nicht getrenn- ten Seitenstücken des Cephalothorax aufgesetzt. — Coxen der Beine beweglich. — Augenhügel breit, vom Cephalothorax gut abgesetzt. — I. Thoracalsegment : (hintere Area des Cephalothorax) unbe- wehrt; II. Thoracalsegment frei. Dorsale Abdominalsegmente frei und nicht in ein Scutum verwachsen. — Corona analis vorhanden und bestehend aus dem X. Dorsalsegment (Analplatte), den seıt- lichen Resten des IX. Dorsalsegmentes und einem (kleinen) Quer- stück vor der Afteröffnung, welches aus den verschmolzenen Resten des VIII. und IX. Ventralsegmentes besteht. — Femora der Beine ohne Pseudogelenke. 3. Heft 124 Dr. ©. Fr. Roewer: Die Familien 2 Arten. Die Genera Sabacon Sim. und Phlegmacera Packard sind synonym, wie mir reichlich vorliegendes Material aus Europa und Nord-Amerika beweist; auf beide trifft obige Genus-Diagnose völlig zu. Es sind sicherlich die sekundären Geschlechtsmerkmale, die zwischen $ und 2 beider Arten gleicherweise vorhanden sind, welche bei kärglichem Material früher als Species-trennend an- gesehen wurden (z. B. Phegmacera cavicolens Pack. und Ph. occi- dentalis Banks); diese sekundären Geschlechtsunterschiede be- ziehen sich auf die Palpenpatella, das I. Glied der Cheliceren und das II. Thoracalsegment (vergl. die Diagnose der Arten). Der einzige Unterschied zwischen den beiden Arten dieser Gattung liegt in der Gestalt der Palpentibia (vergl. Figuren und Tabelle). — Worin der Unterschied der beiden Genera Sabacon und Para- sabacon (Hansen u. Soerensen 1904) liegen soll, ist aus den fast wörtlich übereinstimmenden Diagnosen dieser beiden Autoren nicht ersichtlich, denn in den geringen Unterschieden der relativen Längen der. Palpenglieder kann er nicht liegen. Europa (Pyrenäen, Cevennen); Palpentibia schlank und schwach gekrümmt. . . 1. $S. paradoxus Sibirien und Nord-Amerika; Palpentibia basal sehr dick und stark nach unten gekrümmt 2. $. erassipalpis 1. S. paradoxus Simon. 1879 $. p. Simon in: Arach. France v. 7, p. 266, t. 24, F. 5, 5a. — 1881 | S. viscayanus Simon in: An. Soc. Espafi. v. 10, p. 128. — 1911 $. p. Simon in: Arch. Zool. exper. s. 5, v. 9, p. 204. 1 L. des Körpers 5,5—6 mm (39) (5 mm pull.). Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren nicht tief ausgebuchtet, mit medianer Kerbe. — Augen- ! hügel deutlich vom Cephalothorax abgesetzt, quer-oval, median | längs-gefurcht, unbewehrt und glatt. — Fläche des Cephalothorax ! unbewehrt. II. Thoracalsegment | beim d mit einigen Körnchen in einer Querreihe, aus der median | beim @ mit einer Börstchenquer- | reihe, deren zwei mediane Börst- ' Dorsale und ventrale Abdominal- segmente nur fein ;beborstet, wie & auch die Fläche der Coxen /der | Fig. 15. Sabacon paradowus Simon. Beine. — Cheliceren kürzer als der | az E en En 3; 6b) Körper; I. Glied beim & dorsal | an in der Mitte mit einem**kleinen, | bürstig behaarten Buckelaufsatz, beim 9 an dieser ‚Stelle nur eine \ Gruppedichterer Börstchen; II. Glied klein und beim und normal | gebaut. — Palpen viel länger als der Körper; Femur, Patella einfach | 2 spitze Dörnchen hervorragen, chen an Größe hervortreten. — der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 1925 dicht behaart. Patella zylindrisch, dicker als der Femur, beim Japical- ventral-innen mit einem spitzen kleinen Hakendorn, der dem 2 fehlt; Tibia basal dünn gestielt, dann plötzlich dick aufgetrieben, apical- wärts leicht verjüngt und abwärts gekrümmt, überall dicht bürstig behaart bis auf die ventral-apicale glatte Fläche, gegen welche der Tarsus gelegt werden kann; Tarsus kurz, etwa %, der Tibien- länge -erreichend, fein gestielt, etwas eingekrümmt, rings dicht bürstig behaart, ohne Endklaue. — Beine lang und dünn, basale Glieder bei erwachsenen Tieren fein behaart und sehr dicht und äußerst winzig spitz bekörnelt; Femora ohne Tibien und Meta- tarsen mit Pseudogelenken. Färbung des Körpers und der Gliedmaßen blaß rostgelb; die harten Schilder des Abdominalrückens pechbraun beschattet und heller gesprenkelt, jedoch unscharf. Cheliceren und Palpen wie auch die Beine einfarbig blaßgelb, alle Börstchen schwarz. Pyrenäen und Nord-Spanien (Bilbao, Alsasua, St. Jean-de- Luz, Orduna: Höhle von Embajada, Herault: Höhle des Demoi- selles, St.-Bauzille de Putois, Sare) und Cevennen (Lozere: Dar- gillan) — &, 9, pulli — (unter feuchtem Moos und Steinen) — (viele {2 von Lozere in meiner Sammlung). Die Type dieser Art Simons (1879) war jung; 5. viscayanus Simon ist dieselbe Art, aber ganz erwachsen. Auf die mir vorliegen- den jungen Tiere stimmt Simons Diagnose von S. Paradoxus völlig zu, wie auf die erwachsenen @ Simons Diagnose von S. viscayanus (alle von demselben Fundort). Was die andere (amerikanisch- asiatische) Art dieser Gattung betrifft, so unterscheidet sie sich von obiger nur durch Form der Palpentibia, welche bei ersterer viel dicker und kürzer ist als bei letzterer, wo sie schlanker und länger ist. 2. S. erassipalpis (L. Koch.) 1881 Nemastoma c. L. Koch in: Svenska Ac. Handl. v. 16, Nr. 5, p. 111. t. 3, F. 19. — 1884 Phlegmacera cavicoleus Packard in: Amer. Natural. v. 18, p. 203. — 1888 Phlegmacera cavicolens Packard in: Mem. Ac. Washing- ton v. 4, Heft 1, p. 54, t. 14, F. 5, 5a—c. — 1893 S. spinosus Weed in: Amer. Natural. v. 27, p. 575, F. 1a—c. — 1894 Phlegmacera cavicoleus + occiden- talis Banks in: Psyche v. 7, p. 51 u. 52. — 1901 Phlegmacera cavicoleus + occidentalis Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. L. des Körpers 3—4,5 mm (®). Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- eeren nicht tief ausgebuchtet, mit medianer Kerbe. — Augenhügel nahe dem Stirnrand, deutlich vom Cephalothorax abgesetzt, quer- Oval, median längs-gefurcht, unbewehrt und glatt, mit feinen spär- lichen Börstchen besetzt. — Fläche des Cephalothorax unbewehrt. II. Thoracalsegment beim & mit einigen Körnchen in einer Querreihe aus der medican 2 spitze Dörnchen hervorragen, beim 9 mit einer Börstchenquerreihe,deren 2medianeBörstchen anGröße hervortreten — Dorsale und ventrale Abdominalsegmente nur fein beborstet, wie auch dieFläche der Coxen derBeine ;dieseBörstchen stehen aufden vor- deren Dorsalsegmenten des Abdomens jederseits der Mediane in 3. Heft 126 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien einer kleinen Gruppe dichter, besonders beim & (occidentalis Banks). — Cheliceren kürzer als der Körper; I. Glied beim 3 dorsal " in der Mitte mit einer dicken, stumpfen, nach vorn-außen gekrümm- | ten, oben dicht behaarten Apophyse, beim Q an dieser Stelle nur | eine Gruppe dichterer Börstchen; II. Glied klein und beim & und SM © gleich und normal ge- baut. — Palpen viellänger als der Körper; Femur " und Patella dicht be- % haart; Patella zylind- risch, dicker als der F Femur, beim & apical- ventral-innen mit einem | spitzen kleinen Haken- dorn, der dem 2 fehlt; ” Tibia basal dünn gestielt, | E dann plötzlich sehr dick Fig.16. Sabacon crassipalpis (Koch). a) Körper aufgetrieben, ‚apical all- (ohne Gliedmaßen) dorsal; b) Palpus des 8; mählich verjüngt - und ü c) Chelicere des $ — (nach Banks Typ. Füllhorn-artiggekrümmt, oceidentabis. so daß die untere, allein nicht behaarte und glatte Aushöhlung den einschlagbaren, kurzen ” Tarsus aufnehmen kann; Tibia und Tarsus dicht bürstig behaart. i — Beine lang und dünn, basale Glieder reihenweise kurz behaart; " Femora ohne, Tibien und Metatarsen mit Pseudogelenken. | Färbung des Körpers blaßgelb; Augenhügel tief schwarzbraun; | Abdomen dorsal jederseits der blassen Mediane ungleich und un-” scharf dunkler braun angelaufen. — Alle Gliedmaßen einfarbig blaßgelb. | | Sibirien (Tungusca- Jenesei-Exped.) — 2 Expl. — (L. Koch” 1881 — nicht gesehen!). | Nordamerika (Olympia State, Maine: Mt. Katahdin, New” York, New Hampshire, Puget Sound usw. usw.) — dQ — (mehrere Exemplare von Puget Sound und $2 von Ph. occidentalis Banks in meiner Sammlung). Seh | Der Diagnose und Figur nach ist Nemastoma crassipalpıs L. Koch synonym mit Phlegmacera cavicolens Pack. und diese Art) stimmt mit Sabacon Sim. derart überein, daß beide in dasselbe!” Genus gestellt werden müssen, wie ich mich auch an mir vor-) liegenden Material zur Genüge überzeugen konnte. — Phlegma-| cera cavicolens und occidentalis, welche Banks unterscheidet (1894 Psyche) sind meiner Ansicht nach nur $ und 2 derselben Art, wie" mir mein Material zeigt, unterscheiden sich nurdurch sekundäre Ge-) schlechtsmerkmale, wie sie auch 4 und ® der einen europäischen! Art trennen. | na 4, i 4. Gen. TOMICOMERUS Pavesi. 1898 Phlegmacera Banks in: Ent. News Philad. v. 9, p. 16. 1899 T. Pavesi in: Rend. Ist .Lombardo v. 32, p. 533. — 1899 T. Pavesi in: Boll.) der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 197 scient. v. 21, p. 57. — 1901 Phlegmacera (part.) Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. — 1904 T. Hansen u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 83. Cheliceren viel kürzer als der Körper; Schneide der Zangen größtenteils mit feinen Zähnchen besetzt. — Palpen kaum länger als der Körper, Femur und Patella spärlicher und Tibia und Tarsus sehr dicht bürstig behaart; Tibia wenig länger als Femur, deutlich länger als Patella; Tarsus kürzer als Tibia und leicht nach unten- außen gekrümmt; Tarsus mit feinborstiger, schwer aus halb so langen benachbarten Härchen erkennbarer Endklaue. — Labrum schmal und hart. — Maxillarloben der I. Coxa in ihrem harten Teil beweglich, der II. Coxa sehr kurz, knötchenförmig. — Labium sternale schmal und vom Sternum weichhäutig getrennt; letzteres mit'den Ar- culi genitales zusammentfließend. — Öffnungen der Stinkdrüsen auf den Seitenstücken des Cephalothorax von oben her nicht sichtbar. — Coxen der Beine beweglich. — Augenhügel breit, vom Cephalo- thorax gut abgesetzt. — I. Thoracalsegment (hintere Area des Cephalothorax) unbewehrt; II. Thoracalsegment frei. — Corona analis vorhanden und bestehend aus dem X. Dorsalsegment (Anal- platte) und den seitlichen Resten des IX. Dorsalsegmentes. — Femora und Tibien aller Beine mit mehreren Pseudogelenken. 1 Art (Nord-Amerika). 1. T. bryantii Banks. 1898 Phlegmacera b. Banks in: Ent. News Philad. v. 9, p. 16. — 1899 T. bispinosus Pavesi in: Rend. Ist. Lombardo v. 32, p. 533. — 1899 T. bispi- nosus Pavesi in: Boll. scient. v. 21, p. 57. — 1901 Phlegmacera b. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. L. des Körpers 2,5 ohne und 4,5 mit Cheliceren; IV. Femur 2,4 mm. | Augenhügel niedrig, breiter als lang, leicht längsgefurcht, un- bewehrt. — Stirnrand des Cephalothorax vorn ausgerandet, seit- lich niedergedrückt; Fläche des Cephalothorax glatt. II. (freies) Thoracalsegment mit einem mittleren Paare kleiner spitzer Dörn- chen besetzt; Abdominalsegmente unbewehrt und nur spärlich behaart. — Cheliceren kaum kürzer als der Körper; I. Glied so lang wie der Cephalothorax, behaart und zylindrisch; II. Glied größer als das I. Glied und beim & basal mit einer aufrechten, Stumpfen und innen mit einer schlanken Apophyse besetzt, die dem 2 fehlt. — Palpen etwa so lang wie der Körper; Patella nicht "verdickt; Femur apical etwas verdickt und spärlicher behaart als Patella; Patella beim & ventral-apical-innen mit einem kleinen Häkchen; Tibia schlank und dichter behaart als Patella; Tarsus halb so lang wie Tibia und apical stumpf gerundet. — Beine ziem- lich lang und dünn; Coxen fein und dicht behaart; Femora und Ti- bien apical wenig verdickt; I. Femur mit ?, II. mit 2, III. mit 2 und IV. mit 5—6 Pseudogelenken; I. Tibia mit ?; II. mit 2, III. mit 2, und IV. Tibia mit 5—7 Pseudogelenken; Metatarsen mit vielen Pseudogelenken. 3. Heft 128 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien Färbung des Körpers pechbraun, Abdomen blasser, Cephalo- thorax dunkler. Mundgliedmaßen und Beine pechbraun. Alaska (Mt. S. Elias, Malaspina Glacier) — d, 2, pull. — (Iype Banks und Pavesis nicht gesehen!) Fam. NEMASTOMATIDAE Simon. 1872 N. (part.) Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5, v. 2, p. 226. — 1873 Trogulinı (part.) Soerensen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 8, p. 515. — 1876 Nemastomoidae (part.) Thorell in: Ann. Mus. Genova v. 8, p. 466. — 1879 N. Simon, Arach. France v. 7, p. 277. — 1884 Nemastomoidae Soerensen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 14, p. 577. — 1890 N. Pick. - Cambridge in: P. Dorset Club v. 11, p. 203. — 1894 N. Banks in: Psyche v. 7, p. 51. — 1901 h N. (part.) Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. — 1902 N. Pocock in: Ann. Nat. Hist. s. 7, v. 10, p. 509. — 1904 N. Kulezynski in: Ann. Mus. Hungar. v. 2, p. 78. — 1904 Nemastomatoidae Hansen u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 83. I. und Il. Thoracalsegment nicht frei, sondern fest verwachsen in den Cephalothorax. Das l.—V. dorsale Abdominalsegment in ein hartes Scutum verwachsen, entweder unbeweglich mit dem Cephalothorax verwachsen oder weichhäutig von ihm getrennt. Auf das Abdominalscutum folgen drei freie Dorsalsegmente des Abdomens. — Augen (selten fehlend) auf einem deutlich abge- setzten, gerundeten Augenhügel, der in der Mediane nahe dem Stirn- rande steht. — Vor dem Stirnrande über der Basis der Cheliceren vier nebeneinander liegende Chitinplättchen. — Afteröffnung von vıer Chitinplättchen umgeben (= Corona analıs), bestehend aus dem X. dorsalen Abdominalsegment (dorsale Analplatte) den bei- den Lateralstücken des IX. dorsalen Abdominalsegmentes und dem ventralen Stück, welches aus den Resten des VIII. und IX. ven- tralen Abdominalsegmentes besteht. IV.— VII. ventrales Ab- dominalsegment frei; I.—III. ventrales Abdominalsegment ver- wachsen, deren II. Segment eine Genitalplatte nach vorn zwischen die Coxen der Beine vorstreckt und seitlich die nicht sichtbaren, gegitterten Stigmen in der Furche am Hinterrande der IV. Coxa aufweist. Die Reste des I. ventralen Abdominalsegmentes vor der Geschlechtsöffnung mit dem Sternum in eine Platte verwachsen (= Arculi genitales), deren vorderer harter, fast quadratischer Teil sich bis zwischen die I. Coxen erstreckt. — Coxen der Beine unbeweglich, obwohl alle vier untereinander gut abgegrenzt und jede hoch vorgewölbt und mit vorderer und hinterer Randhöcker- reihe. — Maxillarloben der I. Coxen in ihrem harten Teil unbeweg- lich; Maxillarloben der II. Coxen fehlen vollständig. — Labium sternale klein, vom dahinter liegenden Sternum gut getrennt und bis an seine Spitze mit den Maxillarloben der I. Coxen verwachsen. — Cheliceren klein; beim & das I. Glied, bisweilen auch das II. Glied mit Apophysen; Schneide der Zangen mit feinen Zähnchen besetzt. — Palpen länger als der Körper; Tarsus ohne Endklaue und kürzer als die Tibia; die Palpen wenigstens stellenweise mit Kölbchen- härchen besetzt. — Tarsen vielgliedrig und mit je einer Endklaue. — Penis sehr lang, hinten stark verdickt, zwei Muskeln enthaltend; Ovipositor kurz, nicht geringelt. | . der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 129 2 Gattungen. Cephalothorax und dorsales Abdominalscutum unbeweglich und fest miteinander ver- wachsen .. . 1. Gen. Nemastoma |Cephalothoraz und dorsales Abdominalscutum ı weichhäutig gegen einander beweglich 2. Gen. Crosbyeus 1. Gen. NEMASTOMA C. L. Koch. 1776 Phalangium (part.) Müller, Zool. Dan. Prodr. p. 192. — 1779 Phalangium (part.) Fabricius, Reise Norwegen p. 314. — 1793 Phalangium (part.) Fabricius, Ent. syst. v. 3, p. 451. — 1789 Opiio (part.) Herbst, 'Natur- syst. ungefl. Ins. v. 2, p. 25. — 1802 Phalangium (part.) Latreille, Hist. nat. - fourmis p. 376. — 1804 Pholangium (part.) Hermann, Mem. apt. p. 105. — 1832 Phalangium (part.) Perty, Delect. An. artic. p. 204. — 1839 N. C.L. " Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 3, p. 71. — 1845 Goniosoma Lucas, Expl. " Algerie p. 302. — 1848 N. C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach v. 16, p. 64. — 1872 N. L. Koch in: Ber. Offenb. Ver. v. 12, p. 59. — 1873 N. Canestrini in: " Atti Soc. Veneto - Trent. v. 2, H. 1, p. 7. — 1873 N. Soerensen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 8. p. 515. — 1876 N. Thorell in: Ann. Mus. Genova v. 8, p. 467. — 1879 N. Simon, Arach. France v. 7, p. 277. — 1884 N. Hansen in: " Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 14, p. 513. — 1890 N. Pick, - Cambridge in: P. - Dorset Club v. 11, p. 203. — 1896 N. Becker in: Ann. Mus. Belgique v. 12, p. 361. — 1901 N. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. Cephalothorax und Abdominalscutum in ein einheitlich-hartes - Scutum verwachsen, gegeneinander nicht beweglich; die Trennung ‘ nur durch eine schwache Ouerfurche angezeigt. — Öffnungen der Stinkdrüsen nicht von oben sichtbar, sondern seitlich unter dem Cephalothorax-Seitenrande verborgen. — Femora der Beine mit Pseudogelenken, die nur am I. Femur bisweilen fehlen; Meta- - tarsen ohne Fersen. 98 sichere und 2 unsichere Arten. Die Nemastoma-Arten leben im feuchten Detritus der Wälder, unter Steinen, im feuchten Moos der Wälder, in der Ebene bis in hochalpine Regionen Europas und Nord-Amerikas; einige wurden auch in Höhlen gefunden. Augen fehlend (blinde Höhlentiere) . 28. 1.1 Augen vorhanden und stehen auf deut- lich abgesetztem Augenhügel . . .2. V. Area (= Scutumhinterrand) und I. und II. freies Dorsalsegment des Abdo- mens mit je einer Querreihe aus 4—8 schlanken, aber stumpf-endenden 9, Dörnchen . . . 8. PirArea (— Scutumhinterrand) und I. und II. freies Dorsalsegmentdes Abdo- mens unbewehrt oder nur mit einem mittleren Paare kurzer spitzer Dörn- chen oder stumpfer Höckerchen . . 6. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 3, te) 3, Heft 130 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien (I. Femur ohne (basale oder mittlere) Pseudogelenke; alle Femora der Beine mit dicken, groben, stumpfen Höckerchen besetzt .......... 18. N. centetes | 3.41. Femur mit 2—7 mittleren Pseudo- gelenken; Femora der Beine obwohl bisweilen bekörnelt, so doch nicht mit groben, stumpfen Höckerchen be- RSERZERNUN. A. a a ne 4. Fläche der Coxen fein chagriniert, nir- gends gröber bekörnelt; Augenhügel mit einfachen, nicht gabelspitzigen 4.2 ).. Körnchen ‚Desetztiu. a. 15. N. baeilliferum Fläche der Coxen bekörnelt; Augen- hügel mit teilweise gabelspitzigen Kornchen sn ey... ae d. (Flächeder Coxen gleichmäßig, abernicht sehr dicht mit zum Teil gabelspitzi- gen Körnchen bestreut; Augenhügel mit nur zum Teil gabelspitzigen 5.2 Kornchen besetzt a Rum. 16. N. manieatum Fläche der vorderen Coxen grob und dicht mit spitzenhaarigen Körnchen bestreut; Augenhügel. überall mit groben, gabelspitzigen Körnchen be- SITEULIN DE m. N. 17. N. earbonarium | I. Femur ohne (basale oder mittlere) 6.,. Bseudogelenke . ! ....... I Femur mit basalen oder mittleren u. sbseudegelenken? 2.10. 2.00.00: 20. (II. Femur nur mit basalen Pseudo- gelenken oder nur mit mittleren Pseudogelenken, die sich jedenfalls nicht über die ganze Femurlänge er- strecken... (m 0 SUR AAN 8. Une Femur (wie auch I., III. und IV.) mit sehr a Pseudogelenken, die sich an allen Femora über die ganze | Femurlänge erstrecken . .. 4. N.. stussineri | II. Femur mit basalen Pseudogelenken, die sich von der Femurbasis bis zur Femurmitte erstrecken können . . 9. Il. Femur mit mittleren, weit von der Femurbasis entfernten Pseudogelen- kenn), Der AIR IR Bu 7 an der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 131 II. und III. Femur basal stets nur mit BerBseudogelenki. ... „ul... 10. 9.)II. und III. Femur basal (oft bis zur Femurmitte hin) mit 3—9 Pseudo- ze ana 10. N. quadripunetatum Letztes (II.) Thoracalsegment miteinem er mittleren Höckerpaar . .. ... 17. 10.| Letztes (II.) Thoracalsegment ohne ein | wktleres Höckerpaar .. ...:.,. 11. I.—Ill. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Höckerpaare 11 Ben Wörnchenpaase . -......... 14. "I1.—V. Area des Abdominalscutums un- bewehrt und ohne je ein mittleres Höcker- oder Dörnchenpaar . . . 12. Palpenfemur mehr oder minder schlank und apical-innen stets unbewehrt 1. N. lugubre Palpenfemur stark keulig und apical- innenmit 1 oder 2 kräftigen Zähnchen 13. Palpenfemur apical-innen mit 1 kräf- 13, Ben Zahn . . ur . 8. N. dentigerum Palpeniemur apical-innen mit 2 kräf- Ben Zahlen! „LE ea wer: 9. N. bidentatum Area des Absominalscutums un- Berhre und ohne mittleres Höcker- Ba. ... 20er, 6. N. maarebense IV. ni des Abdominalscutums mit einem mittleren Höckerpaare oder 12. Baamelenpaare \.... 2. 2a 15. 15 e.: analis fast glatt . . . . 3. N. hankiewieziü Corona analis rauh und grob bekörnelt 16. Augenhügel mit zwei sich nach hinten über den Cephalothorax fortsetzen- 16 den Reihen aus Zweizack- Brücken- 2 nelhene a ....27. N. modesta Augenhügel nicht mit solchen Zwei- zack-Brückenzähnchen besetzt. 2. N. triste 17 Een astrkamlıi. Rh . “rn. 7. N. globuliferum Augenhügel grob bekörnelt .. . 5. N. lilliputanum Augenhügel so lang wie breit; I.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren. Paare stumpfer, konischer Höckerchen besetzt. 12. N. rude 13.) Augenhügel breiter als lang; I.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare spitzer, schlan- ker, meist etwas rückgekrümmter Blesichen besetzt. .'.. 2... 19. 9% 3. Heft ET EEE FT 139 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien (Körper schwarz bis pechbraun, dorsal Hi En größeren Silberflecken gezeich- ee N 14. N. argenteolunulatum a schwarz bis pechbraun, gänz- lich ungefleckt und ohne Silber- en N ar A . 13. N. dentipalpe (wiejauch IIl.—IV.) Femur mit en mittleren, weit von der Femurbasis entfernten Pseudoge- nes a 21. (wie auch Il. —IV.) Femur mit nur u Pseudogelenken . . . 26. f Thoracalsegmente und Augenhügel mit Zweizack-Brückenzähnchen besetzt oder umrandet 2.22 2.10 . 22. 1.| Thoracalsegmente nicht mit Zweizack- ae umrandet oder be- I. —V. ws des Abdominalscutums mit Kielen aus Zweizack-Brückenzähn- chen umrandet . . . .. .. .. 19. N. ehrysomelas Nur I. und Il. (in Spuren auch III.) Area des Abdominalscutums von Zweizack-Brückenzähnchen in nicht zusammenhängenden Kielen umran- det, IV. und V. Area nur mit ein- fachen, groben Körnchen besetzt 20. N. pyrenaeum I.—V. Area des Abdominalscutums ohne mittlere Höcker- oder Dörn- chenpaare. a, 1.0.7. . 21. N. troglodytes Wenigstens die II. Area des Abdominal- scutums mit einem mittleren Höcker- der Dörnchenpaau 2... 0.08 24. ( ar die II. Area des Abdominalscutums 23. miteinem mittleren Paare sehr großer stumpfer Kegelhöcker . . . . 22. N. titaniacum II.—IV. oder Il.—V. Area des Ab- dominalscutums mit je einem mitt- leren Paare aus Höckerchen oder Dörnchen besetzt ad. iee aD 29. II.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Dörnchen- Paare besemzian rn a ID. sexmueronatum II. —V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Höckerpaare besetzt... mn Sa nn DEIN Packer der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 1933 Thoracalsegmente nebst Cephalothorax und Augenhügel mit Zweizack- Brückenzähnchen in zusammenhän- 96 genden Kielen umrandet ... . . 27. "| Thoracalsegmente nebst Cepahlotho- rax und Augenhügel nicht von zu- sammenhängenden Kielen aus Zwei- zack-Brückenzähnchen umrandet11. N. seabrieulum ‘ fCephalothorax und I. Area des Ab- dominalscutums von scharfen Kielen aus Zweizack-Brückenzähnchen um- randet, so daß hinter dem Augen- hügel 3 solcher Querkiele ent- 97 BEE a anni... 25-.25.-N, elegäns "ICephalothorax und I. und II. Area des Abdominalscutums von scharfen Kie- len aus Zweizack-Brückenzähnchen umrandet, so daß hinter dem Augen- hügel 4 solcher OQuerkiele ent- Bene... na) in... 26. N. carinatum Augen:und Augenhügel fehlen voll- ständig (Krim) . . . . . .... 28. N. caecum 08 Augen fehlen, aber der Augenhügel ist "| deutlich entwickelt und zeigt in der Mediane Spuren einer Retina (Nord- Amerika)... il. 29.EN.:INops 1. N. lugubre Müller. 1776 Phalangium I. Müller, Zool. Dan. Prodr. p. 192. — 1779 Pha- langium bimoculatum Fabricius, Reise Norwegen p. 314. — 1793 Pha- langvum bimaculatum Fabrieius, Ent. syst. v. 3, p. 431. — 1798 Opilio bima- culotus Herbst, Natursyst. ungefl. Ins. v. 2, p. 25. — 1802 Phalangium bimaculatum Latreille, Hist. nat. fourmis p. 376. — 1804 Phalangium bima- culatsm Hermann, M&m. apt. p. 105. — 1839 Nemastoma bimaculatum C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 3, p. 71, F. 223. — 1855 N. bima- eulatum Meade in: Ann. nat. Hist. s. 2, v. 15, p. 412. — 1871 (72) N. bima- culatum ©. Koch in: Ber. Offenb. Ver. v. 12, p. 60. — 1876 N. bimaculatum Thorell in: Ann. Mus. Genova v. 8, p. 467. — 1879 N. 1. Simon, Arach. France v. 7, p. 281. — 1884 N. !. Hansen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 14, p- 513. — 1890 N. !. Cambridge in: P. Dorset Club v. 11, p. 203. — 1895 N. i. Carpenter in: P. phys. Soc. Edinbg. v. 13, p. 122. — 1896 N. I. Becker in; Ann. Mus. Belgique v. 12, p. 362. — 1896 N. . Kraepelin in: Mt. Mus. . Hamburg v. 13, p. 233. — 1900 N. 1. Strand in: Norske Selsk. Skr. Nr. 2, p. 14—15. LE. des Körpers 2,2 (&), 2,5 (9) mm. Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cephalothorax mit einigen gröberen stumpfen Körnchen besetzt; vor demselben über der Cheliceren-Basis 4 nebeneinander liegende Chitinplätt- chen, die glattrandig und auf ihrer Fläche bekörnelt sind. Cephalo- 3. Heft 134 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien thorax durch eine deutliche Ouerfurche vom Abdomen getrennt. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, so lang wie hoch wie breit, nicht längsgefurcht, mit stumpfen Körnchen dicht und regellos bestreut. — Dorsalscutum mit fünf schwachen Ouerfurchen; I.—V. Area ohne hervortretende Höckerchenpaare, regellos dicht stumpf bekörnelt. Freies I.—III. Dorsalsegment des Abdomens rauh bekörnelt, desgleichen die Corona analis und, wenn auch schwächer, die freien Ventral- segmente des Abdomens und die > Fläche der Coxen der Beine. — € b Cheliceren klein; I. Glied beim 9 normal gebaut, beim $ dagegen dorsal-apical-innen mit einer stumpfen, schräg-aufrechten, c borstig-behaarten Apophyse, die kürzer ist als das I. Glied breit und innen ein winzigesZähnchen trägt; II. Glied beim $ und 9 Fig. 17. Nemastoma lugubre-bimaculatum normal. — Palpen lan g und dünn; ea) es ee Gore b)Falpe; — ale Glieder schlank und nicht N keulig,unbewehrt undohneZähn- | chen oder Körnchen; Tibia etwa um die Hälfte länger wie der Tar- sus; Femur und Patella dorsal spärlich einfach behaart, ventral mit Kölbchenhärchen besetzt; Tibia und Tarsus allerseits dicht | mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine kurz, robust, mit kurzen, einfachen Härchen bestreut und äußerst fein bekörnelt; Femora | schwach keulig, desgleichen die Tibien, besonders des I. und II. Beines. I. Femur basal ohne, II. und III. Femur basal mit je 1 und IV. Femur basal mit 2—3 Pseudogelenken. Von dieser Art gibt es zwei Färbungs-Varietäten, deren bei | weitem häufigere und verbreitetere ist: 1a. N. lugubre-bimaeulatum Müller. (Art obengenannter Autoren.) | Färbung des Körpers schwarz oder pechbraun einschließlich | der Gliedmaßen. Auf dem Cephalothorax findet sich jederseits je ein größerer, außen gebuchteter, scharf hervortretender perl- mutterweißer Fleck. | Mittel- und Südeuropa (im Gebirge und in der Ebene; im Moos und Detritus feuchter, schattiger Wälder überall das ganze Jahr hindurch, aber nur einzeln) — ca. 100 & + 2 gesehen. Auch in Norwegen, sogar in der arktischen Region (Strand). 1b. N. lugubre-unieolor nov. var. 1879 N. l. Simon, Arach. France v, 7. p. 282. Färbung des Körpers einfarbig schwarz, ohne Spur von Perl- mutterflecken. der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 135 Alpen (Tauern: Ferleiten), Calabrien (Aspromonte) und Frankreich (Cantal-Geb.), an denselben Orten wie var. 1a.— 5 (d-+9) gesehen. 2 N: ıriste CE. Koch. 1835 Phalangium t. C. L. Koch in: Panzer (Herrich Schaeffer) Faun. Ins. Germ. v. 128, Nr. 20. — 1839 N. t. C. L. Koch, Übers. Arach. v. 2, Nr. 3. — 1848 N. t. C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 16, p. 63, F. 1542. — 1852 N. kolları Doleschal in: S. B. Ak. Wien v. 9, p. 651. — 1871 (72) N. t. C. Koch in: Ber. Oifenb. Ver. v. 12, p. 60. — 1879 N. t. Simon, Arach. France v. 7, p. 289. — 1894 N. t. Soerensen in: Term. Füzetek v. 18 p. 31. — 1909, N.t. Kulezynski in: Bull. Ac. Cracovie p. 467, 468. L. des Körpers 1,75 (8), 2 (2) mm; II. Bein 7 mm. Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall gleichmäßig, grob bekörnelt. — Stirnrand des Cephalo- thorax mit einigen gröberen, fast zylindrischen, stumpten Körn- chen bestreut. — Cephalothorax durch.eine deutliche Querfurche, vor der zwei weitere, weniger deutlich die beiden Thoracalsegmente anzeigen, vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste Segmente, nur durch schwache Ouerfurchen kenntlich, mit dem Cephalothorax das harte Dorsalscutum bilden. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, so lang wie breit wie hoch, nicht gefurcht und überall dicht mit groben Körnchen bestreut, vor dem Stirn- rande über der Cheliceren-Basismit Anebeneinander liegenden Chitin- plättchen, die glattrandig und auf ihrer Fläche fein bekörnelt sind. 1.—IV. Area des abdominalen Dorsalscutums mit je einem mittleren Paare breiter, stumpfer Höckerchen, die zwei nach hinten etwas divergierende Längsreihen bilden; V. Area (= Scutumhinterrand) ohne Höckerchen-Paar; Fläche des Dorsalscutums sowie der fol- genden freien Dorsalsegmente des Abdomens grob und regellos dicht bekörnelt; Corona analis grob bekörnelt; freie Ventralseg- mente feiner, aber auch dicht und regellos bekörnelt wie auch die Fläche der Coxen. — Cheliceren klein; I. Glied lateral-basal-außen mit 3—4 spitzen Körnchen, beim ® normal gebaut, beim & dorsal- apical-innen mit einer kurzen, stumpfen, aufrechten, basal etwas eingeschnürten, bekörnelten und behaarten Apophyse; II. Glied beim & und @ normal gebaut. — Palpen kurz und robust, besonders beim 4; Femur beim & ventral innen mit einer Reihe aus 3 winzigen Körnchen, beim © unbewehrt; Patella beim & etwas keulig und api- eal-innen mit einer kurzen, vorn übergeneigten, stumpfen, konischen Apophyse,:die dem @ vollkommen fehlt; Tibia fast doppelt so lang ‚wie der Tarsus und wie dieser überall mit Keulenhärchen dicht besetzt, die auf Femur und Patella nur spärlich ventral stehen. — Beine kurz und kräftig; alle Glieder bis zur Tibia einschließlich dicht und regellos fein bekörnelt; basale Pseudogelenke am I. Femur fehlend, am II. und III. Femur je eines, am IV. Femur 3. Färbung des Körpers einfarbig schwarz oder pechbraun, ohne weiße Flecke; Femurbasen der Beine blaßgelb; Palpen blasser pechbraun. 3. Heft 136 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Europäische Mittelgebirge (Westerwald, Ungarn) und Alpen (Tirol) — (& + 2) — 2 & ex typ. C. L. Koch gesehen!). 3. N. hankiewiezii Kulczynski. 1909 N. h. Kulezynski in: Bull. "Ac.“,Cracovie ;p. 465. L. des Körpers 1,3 (&), 1,8 (®2) mm; L. des I. Beines 2,9; II. 4,5; Il. 3; IV. 4 mm. Körper dorsal und ventral sehr fein und dicht bekörnelt, mit gröberen Körnchen untermischt. — Stirnrand des Cephalothorax besonders seitlich grob bekörnelt. — Cephalothorax durch eine leichte Querfurche vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste Segmente (I.—V. Area) nur durch sehr schwache (die letzte ein wenig deutlicher) Ouerfurche kenntlich und untereinander und mit dem Cephalothorax in das Dorsalscutum verwachsen sind. — Augenhügel so lang wie breit und nur halb so hoch, nicht ge- furcht, stark verstreut bekörnelt. — I. und II. Thoracalsegment des Cephalothorax mit je einer Körnchenquerreihe, die besonders seitlich deutlich hervortritt: 1.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, niedriger, doch‘deutlich hervortretender, einander gleich großer Höckerchen in 2 hinten etwas divergierenden Längsreihen; V. Area (=, Scutumhinterrand) ohne Höckerchen-Paar. — Freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe‘ jeweils an ihrem hinteren Rande; Corona analis fast glatt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens ohne größere Körnchen; Fläche der Coxen der Beine bekörnelt. — Cheliceren klein; I. Glied basal-außen mit einigen wenigen Körn- chen, beim @ normal gebaut, beim & dorsal-apical-innen mit einer nach vorn-innen geneigten, spitzen, basal gerundeten Apophyse, die so lang ist wie das 1. Glied breit; II. Glied normal gebaut. — Palpen ohne Zähnchen und Apophysen; Femur leicht:keulig; Tibia fast zylindrisch, nur basal und apical verjüngt und fast doppelt so lang wie der Tarsus; alle Glieder der Palpen mit Keulenhärchen besetzt. — Beine kurz und kräftig; Femur und Tibia des I. Beines leicht und des III. Beines noch weniger spindelförmig; II. und IV. Femur keulenförmig; II. und IV. Tibia fast zylindrisch; (Verteilung der Pseudogelenke an den Femora — ?). Färbung des Körpers schwarz, dorsal mit grauweißem Haut- - drüsensekret dünn bedeckt, aus dem nur der Augenhügel hervor- schaut; Cheliceren fast schwarz, Palpen desgleichen, doch Basis des Palpenfemurs deutlich und seine Spitze schwach blasser; Beine fast schwarz, doch die Femurbasen blaß rostgelb. Portugal (Torres Vedras: Barro) — 18 + 12 — (Type Kul- cezynskis nicht gesehen!). | 4. N. stussineri Simon. 1885 N. st. Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 6, v. 5, p. 217. L. des Körpers 4,4 (4) mm. Körper seitlich fast parallel, hinten abgestumpft, dorsal gleich- mäßig dicht bekörnelt. — Cephalothorax vor dem Stirnrande übe ‘ der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores.. 137 ‚ der Basis der Cheliceren mit vier nebeneinander liegenden Chitin- plättchen, die am Rande und auf ihrer Fläche grob bekörnelt sind. Cephalothorax durch eine deutliche Ouerfurche vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste Segmente (I.—V. Area) das Ab- dominalscutum bilden, und untereinander und mit dem Cephalo- thorax fest verwachsen das Dorsalscutum bilden. — Augenhügelnahe dem Stirnrande, groß, etwas breiter als lang, deutlich gefurcht, beiderseits der Furche wenig und regellos bekörnelt. — Letztes Thoracalsegment und I.—IV. Area des Abdominalscutums mit je | Fig. 18. Nemastoma stussineri Simon (nach',Typ.). &) Körper dorsal mit rechten Beinen; b) Chelicere des $; c) ein Rückenhöckerchen von der Seite d) Palpe. einem mittleren Paare gleichgroßer, ziemlich kurzer, knopfförmiger, an der Basis eingeschnürter, oben fein bekörnelter Höckerchen, so daß zwei mittlere Längsreihen aus je 5 solcher Höckerchen ent- stehen; V. Area (= Scutumhinterrand) mit einem mittleren Paare viel kleinerer, einfacher und normal gebauter Höckerchen. — Freie Dorsalsegmente des Abdomens hinten teilweise rauh, das erste davon mit einem mittleren Paare winziger, schwach hervor- tretender Höckerchen. Freie Ventralsegmente des Abdomens spärlich und fein bekörnelt; Fläche besonders der vorderen Coxen rauh bekörnelt. — Cheliceren klein; I. Glied beim & dorsal convex, ‚ apical-dorsal mit dicker, etwas zusammengedrückter und fein behaarter Apophyse, die apicalwärts etwas verdickt und schräg abgestumpft ist; II. Glied normal. —.Palpen: Patella apical-innen mit einem feinen, konischen und geraden Zahn, der kürzer ist als - der Durchmesser des Gliedes und senkrecht absteht. Femur und Patella nur ventral und Tibia und Tarsus allerseits dicht mit Keulenhärchen besetzt. — Beine kurz und schwach; die Femora und Tibien des I. und III. Beines gegen den Apex hin wenig ver- dickt; die übrigen Glieder fein lederartig; Femora sämtlich von 3. Heft 138 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien der Basis bis zur Spitze mit Pseudogelenken besetzt und zwar I. Femur mit 10, H. mit 21; III. mit 10; IV. mit 17; T. Tibia mit 1 mittleren, II. Tibia der ganzen Länge nach mit 11, III. Tibia mit 2 mittleren und IV. Tibia mit 5 mittleren Pseudogelenken besetzt. Färbung des Körpers dorsal gänzlich einfarbig schwarz, ventral dunkel rotbraun; Cheliceren rotbraun glänzend; Palpen dunkel rotbraun; Beine schwarz, die einzelnen Glieder gegen das Ende hin heller. | Griechenland (Vracho auf dem Ossa: Grotte in Kokkino) — 1 8 — (Type aus Simons Sammlung gesehen!). | | 5. N. lilliputanum (Lucas.) 1846 Goniosoma I. Lucas, Expl. Algerie p. 302, t. 21, F. 3. — 1879 N. I. Simon, Arach. France v. 7, p. 289. L. des Körpers 2,5 ($); 2,75 ($£) mm Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cephalo- thorax mit einer Randreihe breiter, abgestumpfter dicker Körn- chen; vor dem Stirnrand über der Cheliceren-Basis 4 nebeneinander liegende Chitinplättchen, die am Rande und auf ihrer Fläche be- | körnelt sind. Cephalothorax durch eine deutliche Querfurche, vor der zwei weitere weniger deutliche die beiden Thoracalseg- mente anzeigen, vom | nachfolgenden Abdo- | men getrennt, dessen fünf erste Segmente (I.—V.Area)nurdurch schwache Ouerfurchen kenntlich sind und | mit dem Cephalotho- | rax das harte Dorsal- scutum bilden. —| Augenhügel nahe dem| ., Stirnrande . selesere Fig. 19. Nemastoma lilliputanum Lucas (nach so. lang wie breit, wie Eyp.); &) a dorsal; b) Palpe; ce) Chelicere hoch, nicht längsge- es d; d) Stirnrand stärker vergrößert. er, n äberall- dicht Wi und regellos mit groben Körnchen bestreut. — Letztes Thoracalseg- ment und I.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, breiter Kuppen-Höckerchen, so daß zwei nach) hinten etwas divergierende Reihen aus je 6 solcher Kuppenhöcker- chen entstehen. — Freie Dorsalsegmente des Abdomens und Corona analis dicht und grob, dagegen die freien Ventralsegmente feiner regellos bekörnelt; Fläche der Coxen grob und dicht bekörnelt. — Cheliceren klein; beim 2 beide Glieder normal, beim $dasI. Glied! dorsal-apical mit schräg-aufrechter, keuliger, basal engerer, apica der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 139 fein borstig-behaarter Apophyse, die fast so lang ist, wie das I. Glied selber. — Palpen schlank und dünn; Trochanter bis einschließlich der Patella fein bekörnelt; alle Glieder schlank. Tibia etwas durch- gebogen und doppelt so lang wie der Tarsus. Femur und Patella nur ventral und hier dicht, Tibia und Tarsus allerseits sehr dicht mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine kurz und robust; alle Glie- der bis einschließlich zur Tibia grob und dicht bekörnelt und ein- fach und regellos behaart; I. und III. Femur stark, IV. Femur schwächer und II. Femur nicht keulig; I. Femur ohne, II. und III. Femur mit je ein und IV. Femur mit 3 basalen Pseudogelenken; Tibien des I. und IIl. Beines besonders auffallend, die übrigen weniger dick spindelförmig. Färbung des Körpers einfarbig schwarz oder pechbraun; das Dorsalscutum meist mit einer dünnen Decke grauweißen Haut- drüsensekretes überzogen, aus dem nur der Augenhügel und die 6 Höckerchen-Paare hervortreten. Cheliceren schwarzbraun, Palpen blasser pechbraun; Beine dunkel-pechbraun, nur die Femur- basen und Metatarsen und Tarsen blasser rostbraun. | Algier (Oran) — $® — (Type Lucas aus dem Mus. Paris gesehen!). Algier (Loc.?) — 5 (d + 2) — (aus Simons Sammlung gesehen [Simon ded.]). | 6. N. maarebense Simon. 1913 N. m. Simon in: Arch. Zool. exper. v. 52, p. 385. L. des Körpers 2,5 mm. Körper dorsal auf Cephalothorax und Abdomen gleichmäßig und dicht rauh bekörnelt. — Augenhügel niedrig, quer oval, mit großen Körnrchen regellos und median spärlicher überstreut. Abdominalscutum mit 3 hintereinander stehenden mittleren Paaren kleiner und stumpfer Höckerchen. — Cheliceren fast glatt, mit winzigen Härchen spärlich überstreut; I. Glied convex, basal ver- engt. — Palpen: Tibiaund Tarsus größtenteils mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine: Coxen, Trochantere und Femora stark rauh; Femora an der Basis dünn gestielt; I. Femur ohne, II., III. und IV. Femur mit 1—2 basalen Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral pechbraun, dorsal vorn dunkler und fast schwarz. — Cheliceren pechbraun, schwarz ‚behaart, die Zangen blasser rostbraun. — Palpen blaß rostbraun, basal dunkler. — Beine von denCoxen bis zu den Femora schwarz, nur die Femurbasen kontratierend blaßgelb; die Endglieder der Beine blasser bräunlich. Algier (Ifri Maareb bei Djebel Azeron Tidjer, — 2 (?) — im Juli. (Type Simons in der Sorbonne-Paris — coll. Biospeol. — nicht gesehen!) 7. N. globuliferum L. Koch. 1867 N. g. L. Koch in: Verh. Ges. Wien v. 17, p. 893. — 1879 N.g: Simon, Arach. France v. 7, p. 289. — 1884 N. g. Simon in: Ann. Soc. ent: France v. 4, p. 353. 3. Heft 140 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien . L. des Körpers 2; Femur bis Metatarsus einschließlich: des 1. Bemes#39 21127 5x MIN 33 H1V 35,5 mm: Körper dorsal etwas glänzend, fein gerieselt, flach gewölbt, hinten breiter gerundet. — Vor dem Stirnrande über der Basis der Cheliceren vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, die am Rande und auf ihrer Fläche bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, nur an der vorderen Wölbung mit einigen Börstchen, sonst kahl. — II. Thoracalsegment und 1.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare aus konischen, oben gerundeten Höckerchen, die von vorn nach hinten etwas an Größe zunehmen, so daß'zwei hinten etwas divergierende Längs- reihen aus je 6 solcher Höckchern entstehen. — Cheliceren: I. Glied sehr kurz, dorsal-apical mit einer borstigen kugeligen Apophyse; II. Glied langborstig, innenseitig etwas ausgehöhlt. — Palpen lang und dünn, dicht mit abstehenden Kölbchenhärchen besetzt. — Beine mit sehr kurzen, anliegenden Härchen bedeckt, außerdem reihenweise mit kurzen Börstchen besetzt; I. Femur ohne, II. und III. Femur mit je 1 basalen und IV. Femur mit 2 basalen Pseudo- gelenken. a Färbung des Körpers dorsal hellbraun mit braunem Längs- fleck, schräg hinter dem Augenhügel jederseits ein schwärzlicher Fleck, außerdem auf dem Cephalothorax seitlich mehrere schwärz- liche Fleckchen. — Cheliceren und Beine blasser rostfarben, die Gelenkspitzen der Glieder blaßgelb wie die Femurbasen der Beine. Agäische Inseln (Syra, Naxos) — & — (Kochs Type von Syra verloren! — 1 d aus Naxos in meiner Sammlung!). 8. N. dentigerum Canestrini. : 1873 N. d. Canestrini in: Atti Soc. Veneto - Trent. v. 2, H. 1,p.7. — 1879 N. d. Simon, Arach. France v. 7, p. 289. L. des Körpers 1,5 (8), 2 (2) mm. Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall gleichmäßig fein bekörnelt. — Stirnrand des Cephalo- | thorax nicht sonderlich bewehrt; unter dem Stirnrande finden sich | vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, die an ihrem Vorder- | rand nicht gebuchtet sind, aber auf ihrer Fläche dicht bekörnelt sind. — Cephalothorax durch eine deutliche Ouerfurche, vor der eine weitere, weniger deutliche, das letzte Thoracalsegment anzeigt, vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste Segmente | (I.—V. Area) nur durch schwache Querfurchen kenntlich sind und mit dem Cephalothorax das Dorsalscutum bilden. — Augen- hügel nahe dem Stirnrande, so lang wie breit wie hoch, schwach längs-gefurcht, überall gleichmäßig regellos bekörnelt. — Thoracal- segmente, I.—V. Area des Abdominalscutums und freie Dorsal- | segmente dicht bekörnelt, aber ohne Spuren von mittleren Höcker- chenpaaren; Corona analis dicht bekörnelt; freie Ventralsegmente fast glatt; Fläche der Coxen spärlich regellos bekörnelt. — Cheli- | der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 141 ceren klein; beim 9 beide Glieder normal gebaut; I. Glied beim & apical-dorsal-innen mit einer kleinen, frontal fein behaarten, basal etwas eingeschnürten, stumpfen, kuppenartigen Apophyse, die dem Q fehlt. — Palpen dick und robust; Femur beim 3 und 2 apical auffallend keulig verdickt, stark nach unten gekrümmt und apical- innen mit einem kräftigen, stumpfen Zähnchen; Patella apical verdickt und beim 3 außerdem apical-innen mit einer gerade vor- gestreckten, stumpfen Apophyse, die dem 2 fehlt; Femur und Pa- tella dorsal spärlich einfach behaart, ventral dichter mit Keulen- härchen besetzt; Tibia schlank zylindrisch, doppelt so lang wie der Tarsus und wie dieser überall dicht mit Keulenhärchen besetzt. — Beine kurz und sehr robust; I. und III. Femur stark, II. und IV. Femur schwach keulig; I. und III. Tibia stark, Il. und IV. Tibia schwach spindelförmig; alle Beinglieder nur spärlich fein behaart; I. Femur ohne, II. und Ill. Femur mit je 1 basalen und IV. Femur mit 2 basalen Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral einfarbig schwarz, nur die Palpen rostbraun mit durchscheinend weißen Spitzenfleck am Femur; Cheliceren und Beine pechbraun, jedoch die Femur- basen der Beine blaßgelb. Italien (bei Padua) — 1 & -+2 2 — (Type Canestrinis nicht gesehen!). Italien (Florenz) — 5 (d + 2) — (in meiner Sammlung). 9. N. bidentatum nov. spec. L. des Körpers 1,8 (d), 2 (9) mm. Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax’ und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; unter dem Stirnrande finden sich vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, die an ihrem Vorderrand TR Fig. 20. Nemastoma bidentatum n. sp. a) Körper dorsal; b) Palpe; c) Chelicere des d; d) I. Bein. nicht gebuchtet sind, aber auf ihrer Fläche dicht und rauh be- körnelt sind. — Cephalothorax durch eine deutliche Querfurche, vor der eine weitere, weniger deutliche das letzte Thoracalsegment anzeigt, vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste 3. Heft 142 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien ‚Segmente (I.—V. Area) nur durch schwache OQuerfurchen kennt- lich sind und mit dem Cephalothorax fest verwachsen das Dorsal- scutum bilden. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, so lang wie breit wie hoch, nicht längs-gefurcht, überall rauh und regellos- bekörnelt. — Thoracalsegmente unbewehrt; I.—IV. Area des Ab- dominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, niedriger, gerundeter Höckerchen, so daß zwei hinten etwas divergierende Längsreihen aus je 4 solcher Höckerchen entstehen. — Freie Dorsalsegmente wie das Dorsalscutum dicht bekörnelt und ohne Höckerchen-Paare; Corona analis rauh bekörnelt; freie Ventral- segmente fast glatt; Fläche der Coxen regellos spärlich bekörnelt. — Cheliceren klein; beim 2 beide Glieder normal gebaut; I. Glied beim $ und 2 lateral-außen basal mit 2—4 spitzen Körnchen be- streut, beim d außerdem dorsal-apical stark emporgewölbt und auf dieser Wölbung vorn-oben-innen mit einer großen, basal einge- schnürten, nach vorn-innen geneigten, frontal bürstig behaarten Apophyse, die vorn oben ausgebuchtet ist und so noch eine stumpfe Spitzenkuppe trägt; II. Glied beim { normal gebaut. — Palpen dick und robust, kurz; Femur beim & und 9 apical sehr auffallend keulig, stark nach unten gekrümmt und apical-innen mit 2 hinter- einander stehenden, kräftigen, aber stumpfen Zähnchen; Patella beim & und 2 dick spindelförmig und beim g außerdem apical- innen mit einer gerade-vorgestreckten, stumpfen, dicht behaarten Apophyse; Femur und Patella dorsal spärlich einfach behaart; |’ ventral dichter mit Keulenhärchen besetzt; Tibia beim & und Q | schlank, doppelt so lang wie der Tarsus und basal-dorsal beim { mit einer stumpfen Beule besetzt; Tibia und Tarsus allerseits dicht mit Keulenhärchen besetzt. — Beine kurz und sehr robust; I. und III. Femur stark, II. und IV. Femur schwächer keulig, I.—IV. Femur ventral mit je einer Längsreihe aus 6—8 spitzen- haarigen Körnchen, sonst glatt; I. und III. Tibia dick spindel- förmig, II. und IV. Tibia schlank spindelförmig; alle Patellen und Tibien glatt und nicht bekörnelt; I. Femur basal ohne, II. und IIE. Femur mit je 1 basalen und IV. Femur mit 2 basalen Pseudo- gelenken. at Färbung des Körpers dorsal und ventral einfarbig schwarz | bis pechbraun, desgleichen Cheliceren, Palpen und Beine, von! welch letzteren nur die Femurbasen blaßgelb sind. Rumänien (Comana Vlasca) — viele& + Q — (Type in meiner | Sammlung!). | 10. N. auadripuncetatum Perty. Diese Art zerfällt in 10 Varietäten, deren gemeinsame Merk- male sind: L. des Körpers 4,2 ($); 4,5 (9) mm. | Körper gleichmäßig gerundet, dorsal gewölbt, auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen wenig. eingeschnürt. —| Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; vor ıhm| über der Basis der Cheliceren vier nebeneinander liegende Chitin-| ‘ der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 145 \ plättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche rauh be- ' körnelt sind. — Augenhügel groß, nahe dem Stirnrande, etwas breiter als lang, median längsgefurcht, in wenig regelmäßigen Reihen spitz bekörnelt. — Fläche des Cephalothorax, des Abdominal- " scutums und der freien Dorsalsegmente des Abdomens fein und sehr gleichmäßig bekörnelt; Bewehrung des Abdominalscutums variabel _ (vergl. die Unterarten). — Corona analis und freie Ventralsegmente "des Abdomens gleichmäßig bekörnelt. Fläche der Coxen fein und gleichmäßig bekörnelt. — Cheliceren kräftig; beim 2 beide ' Glieder normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal-apical mit einer geraden, kurzen, ziemlich dünnen, einfachen und stumpfen, ziem- " Jich lang bürstig behaarten Apophyse; II. Glied auch beim 3 ‚ normal gebaut und ohne Apophyse. — Palpen lang und dünn, “nur behaart; einfache und Kölbchenhärchen stehen an Femur und Patella spärlich, an Tibia und Tarsus dichter untermischt. — ’ Beine kurz und kräftig; Femora (besonders I. und III. Femur) apicalwärts etwas keulig verdickt, mit kleinen spitzen Körnchen - sehr dicht und gleichmäßig verdickt, abgesehen von den Pseudo- gelenken, welche sich nur am II.—IV. Femur von der Basis bis oft in die Mitte des Gliedes erstrecken; I. Femur ohne, II. mit 9—7, III. mit 2—4, IV. mit 3—6 basalen Pseudogelenken. Färbung: Grundfärbung des Körpers schwarz bis pechbraun; der Rücken variabel silberfleckig oder einfarbig (vergl. die Unter- " arten). — Cheliceren blasser pechbraun bis blaß rostbraun. — ' Palpen blaß rostgelb variierend bis tief pechbraun. — Beine blaß rostbraun bis schwarz variierend, nur die Femurbasen und die Pseudogelenke der Femora bleiben stets blaßgelb, weil sie nicht von den schwarzbraunen Körnchen bedeckt sind; Coxen und ' Trochantere der Beine pechbraun bis schwarz, daher mit den blassen Femurbasen stets scharf kontrastierend. Die 10 Varietäten lassen sich, wie folgt, unterscheiden: [ 1.—V. Area des Abdominalscutums unbewehrt und ohne mittlere Höckerpaare . . . 10. N. quadripuns- 1 tatum var. werneri "|Wenigstens II. Area des Abdominalscutums | mit einem mittleren Höcker- oder Dörnchen- ERINNERT 2. Abdomen dorsal mit 5—6 mittleren Höcker- Blasen. 43.22. 10. N. quadripunetatum var. humerale 2.|Abdomen dorsal mit 1—3 mittleren Höcker- Bee Dornchenpaaren .. unse. 3. IV. Area des Abdominalscutums mit: einem 3 mittleren Paare kleiner stumpfer Höcker . . 6. "IV. Area des Abdominalscutums unbewehrt ı und ohne solches Höckerpaar . 3. Heft 144 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien ' [Körper dorsal schwarz und völlig ungefleckt, ohne Silberfleckenzeichnung; (II. Area des 4 Abdominalscutums mit 2 großen Kegeldor- kRrameR) 0: 10. N. quadripunetatum var. bieuspidatum Körper dorsal schwarz, aber mit wenigstens 4 großen ‚Silberflecken ‘gezeichnet . . ... . II. Area des Abdominalscutums mit 2 großen Regeldornen besetzte. nr ar . 10f. N. quadri- 5 punetatum var. kochii -|II. Area des Abdominalscutums nur mit 2 kleinen, stumpfen Höckerchen besetzt . 10g. N. quadri- punetatum var. lineatum II. Area des Abdominalscutums mit 2 großen Kegeldornen besetzt, III. und IV. Area mit je einem mittleren Paare kleiner, 6. stumpfer Höckerchen besetzt . . . . 10e. N. quadripune- | tatım var. sillü II. Area des Abdominalscutums wie auch Ill. und IV. Area mit je einem mittleren Paare kleiner, stumpfer Höckerchen besetzt... . 7. Vor dem Augenhügel zwei isolierte kleine Silberfleckchen nebeneinander . . . . 10b. N. quadripune- tatum var. aurosum | Vor dem Augenhügel nicht mit 2 solch iso- | | 1. | lierten Silberileckchen gezeichnet -.. . „9 (Die 2 großen Silberflecken des Cephalothorax mit den beiden großen Silberflecken der hinteren Scutumseiten nicht durch kleinere silberne Sprenkelreihen verbunden ...%. „Die 2 großen Silberflecken des Cephalothorax mit den beiden großen Silberflecken der 8 hinteren Scutumseiten durch jederseits eine Reihe kleinere Silberfleckchen miteinander. verbunden . . . 10ec. N. quadripunetatum var. armatum (Die 2 großen Silberflecken des Cephalothorax | mehr oder minder gerundet, jedenfalls der ‚Stirnmitte zu nicht lang und schmal aus- | 9.2 gezogen . . . 10a. N. quadripunetatum-quadripunetatum | Die 2 großen Silberflecken des Cephalothorax Ä | der Stirnmitte zu lang und schmal komma- förmig ausgezogen 10a. N. quadripunetatum var. thessalum 10a. N. quadripunetatum-quadripunetatum (Perty.) 1832 Phalangium qu. Perty, Delect. An. artic. p. 204. — 1835 Opiko flavimanum ©. L. Koch in: Panzer (Herrich - Schäffer) Faun. Ins. Germ. | v. 128, p. 11, A. 22. — 1848 N. flavimanum C. L. Koch in: Hahn (Koch) | Arach. v. 16, p. 64, F. 1543. — 1852 N. flavipalpum Doleschalin: 8. B. Ak. Wien v. 9, p. 651. — 1869 N. flavimanum, superbum ( ?), daciscum (?) L. Koch in: | der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 145 Z. Ferd. Tirol. s. 3, v. 14, p. 164 u. 165. — 1872 N. flavimanum L. Koch in: Ber. Offenb. Ver. v. 12, p. 59. — 1879 N. qu. Simon, Arach. France v. 7, p- Er t. 24, F. 6, 7. — 1896 N. qu. Becker in: Ann. Mus. Belgique v. 12, p- . I1., III. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, rundlicher, kleiner Höckerchen, die alle 6 gleich groß und gleich weit voneinander entfernt sind. Cephalothorax hinten jederseits mit je einem großen 8-förmigen, isolierten Silbertlecken, der weder nach vorn noch nach hinten in einzelne Flecken oder Punktreihen ausläuft; die IV. Area des Abdominalscutums zeigt jederseits je einen quer-ovalen, schmalen Silberflecken, hinter dem nach außen ein kleines Silberpünktchen steht; Scutumhinterrand und dem 1. und II. freien Dorsalsegment des Abdomens steht je ein mitt- 2 leres Paar kleiner, runder Silberfleckchen. en N Gebirge Mittel- und Süd-Europas (Bayern, „u, guudripumeta- Tirol, Schweiz, Thüringen, Schwarzwald, Rhein. sum - quadripuncta- Schiefergebirge, Spanien, Balkan-halbinsel) — tum Perty. Körper \ RN, BESKRRH IR 42 — (an feuchten Stellen, unter Reisig). dorsal. (Type Pertys — im Museum München ??.) — (viele J9 ge- sehen!). 10b. N. quadripunetatum-aurosum (L. Koch.) 1869 N. aurosum L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 165. — 1884 N. aurosum Simon in: Ann. Soc. ent. France v. 4, p. 353 — 354. II., III. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, rundlicher, kleiner Höckerchen, die alle 6 gleich groß und gleich weit voneinander entfernt sind. Zeichnung des Körpers dorsal mit Silberflecken in genau der- selben Weise wie bei Nemastoma quadripunctatum-quadripunclatum, doch kommen 2 kleine isolierte Silbertleckchen am Stirnrande vor dem Augenhügel hinzu, und außerdem zeigt der Augenhügel hinten ', einen schwach silberglänzenden Medianstrich, Griechenland (Fundort der Type?) ; Balkanhalbinsel (Ochrida) ; Österreich (Franzenbad); Schweizer Alpen (Montreux); Bayern (Tegernsee); Balkanhalbinsel (Moldava); Fichtelgebirge — 23 (99) ‚ gesehen — (Iype Kochs verloren! — nicht gesehen!). 10c. N. quadripunetatum-armatum (Kulczynski.) 1909 N. armatum Kulezynski in: Bull. Ac. Cracovie v. 1909, p. 468, | II., III. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem ‚ mittleren Paare, stumpfer rundlicher, gleich großer Höckerchen, so ‚ daß zwei nach hinten etwas divergierenden Längsreihen aus je 8 solcher Höckerchen entstehen. | ‚Cephalothorax hinten jederseits mit je einem großen, vielfach , gebuchteten Silberflecken, der nach vorn, der Stirnmitte vor dem " Augenhügel zu (diesen aber kaum erreichend) in ein unregel- " mäßiges, immer schmäler werdendes Silberband ausläuft und nach Archiv a as eschichte l 10 3. Heit | 5 146 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien ‚hinten durch eine Silber-Sprenkelreihe mit den größeren, ungleich- mäßigen Silberflecken der Seitenecken des Scutumhinterrandes verbunden ist. — Basis der 6 Höckerchen des Abdominalscutums mehr oder minder silberig punktiert. — Augenhügel mit silber- weißer Längsfurche. — Scutumhinterrand und bisweilen auch die folgenden freien Dorsalsegmente mit je einem mittleren Paare runder Silberfleckchen. Herzegowina (Domanovic) — JR? — (Type Kulczynskis — nicht gesehen!). | Balkanhalbinsel (Ochrida) — 3 ($9) und (Moldava) — 5 (99) — gesehen! 10d. N. quadripunetatum-thessalum (Simon.) 1885 N. thessalum Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 6, v. 5, p. 216. II., III. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, rundlicher, gleichgroßer Höckerchen, die auf der II. Area nur halb so weit von- einander entfernt sind als auf der III. und IV. Area. Zeichnung des Rückens des Körpers wie bei N. quadripunctatum - armatum (10c), nur be- rühren sich die Stirnflecken in der Mediane und es fehlen die seitlichen Sprenkelreihen, die die vorderen mit den hinteren großen Seiten- Silberflecken verbinden. Fig. 21. b) Nema- Griechenland (Gipfel des Ossa) — 1 2 — stoma quadripuncta- (Type aus Simons Sammlung — gesehen). a nz Albanien (Ochrida) — 7 (9), ferner Böhmen II Te (Branzensbad) — 9 Oo mer Bayern (Tegern- see) — 3 (9), ferner Rumänien (Moldava) — 9 (SP?) — ge sehen (in meiner Sammlung!). 10e. N. quadripunetatum-sillii (Herman.) 1871 N. sillii O. Hermann in: Abh. Siebenbürg. Ver. Naturwiss. Hermannstadt. v. 21, p. ? 1894 N. gigas Soerensen in: Term. Füzetek v. 18, p. 29. — 1903 N. gigas-montenegrina Nosek in: SB. Böhm. Ges. v. 1903, p- 4. — 1903 N. sillii = gigas Kulezynski in: SB. Ak. Wien v. 112, p. 673, F.45. KEN Il. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare großer, basal sehr breiter, oben stumpfer Kegeldornen; III. und IV. Area mit je einem mittleren Paare kleiner, stumpfer, rundlicher Höckerchen, die voneinander ebenso weit entfernt sind wie die beiden großen Kegel- höcker der II. Area. Zeichnung des Körperrückens mit Silber- Fig. 21. c) Nema- N, guadripumetatum-armatum (106). a ae Ungarn — 82 — (Soerensens Expl. nicht | tum-silii Herman. ; Körper dorsal. gesehen!). Carpathen (Azuya Valachie) — 12 tlecken in ganz der gleichen Weise wie bei | Be nn a nee anne En nn nen mm nn nn m - u Fe a F ey - .— - der Ischyropsalidae und Nemastomatodae der Opiliones-Palpatores. 147 — (Kulezynskis Expl. — ded. — gesehen!). Albanien (Ochrida) — 10 (&2), ferner Spanien (Escurial) — 5 (9), ferner Böhmen (Franzensbad) — 3 2, ferner Bosnien — 4 (SQ): gesehen! 10f. N. quadripunetatum-kochii (Nowicki.) 1870 N. kochiv Nowicki in: k. k. Gelehrt. Ges. Krakau v. 41, p. 57. — 1903 N. kochii Kulezynski in: SB. Ak. Wien v. 112, p. 673, F. 44. II. Area des Abdominalscutums mit einem mitleren Paare großer, kegelartiger Dornen; III. Area ohne oder nur mit Spuren eines winzigen Höckerchenpaares; IV. Area ohne Höckerpaar. Zeichnung des Körperrückens mit Silberflecken in folgender Anordnung: Augenhügel hinten mit silberfarbigem ans ch: Hinterrand-Seitenecken des Cephalothorax jeder- - ‚seits mit je 3—4 kleinen, fast isolierten Silber- flecken, die weder nach vorn noch nach hinten in Sprenkelreihen auslaufen; Hinterrandseiten- ecken des Abdominalscutums mit je einem . größeren, gebuchtet-umrandeten Silberflecken; III.—V. Area des Abdominalscutums und I. ‚und II. freies Dorsalsegment des Abdomens ‚ mit je einem mittleren Paare kleiner, runder SORIRES Silberfleckchen. Fig. 21. a) Nema- Tatra (Wald- und Alpenregion) — (Type stoma quadripuncta- Nowickis verloren? — im Mus. Wien nicht vor- m-kochi Nowicki, ‚ handen!). Tatra — 3 (39) — (Kulczynski det. por domal, ‚et ded. — gesehen!). Albanien (Ochrida) — 14 (9), ferner Spanien (Escurial) — 9 (9), ferner Böhmen (Franzensbad) , —6 (89), ferner Schweiz (Montreux) — 8 (9), Bayern (Tegernsee) — 15 ($2) — usw. usw. in meiner Sammlung!). 10g. N. quadripunetatum-lineatum (Soerensen.) 1894 N. lineatum Soerensen in: Term. Füzetek v. 18, p. 30. | II. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare ‚ stumpfer, gerundeter Kuppel-Höckerchen; III. und IV. Area ohne ‚ hervortretende Höckerchen-Paare. Rücken des Körpers mit Silberfleckenzeichnung: Auf dem ‚ Cephalothorax konvergieren nach vorn vor den Augenhügel zwei seitliche, gebogene Silberbinden, welche sich nach hinten über das ‚ Abdominalscutum in jederseits einer schmalen Sprenkel-Reihe ‚fortsetzen, wo sie an den Hinterecken des Scutums in je einem größeren, gebuchteten Silberfleck endigen. Scutumhinterrand und \ L—III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem mittleren | ‚ Paare kleiner runder Silberfleckchen. Ungarn — 12 (?) — (Type Soerensens im Mus. Budapest — ‚nicht gesehen!). Albanien (Ochrida) — 4 (S%), ferner Sun (Moldava) — 8 (89), ferner Böhmen (Franzensbad) — 3 (G9), Faser Schweiz Enontzeng) — 2.9, usw. usw. — in meiner Samm- ung. 10% 3. Heft Y 148 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien 10h. N. quadripunetatum-bieuspidatum (L. C. Koch.) 1833 N. bicuspidatum C. L. Koch in: Panzer (Herrich - Schäffer) Faun. Ins. Germ. v. 124. Nr. 16. — 1836 N. bicuspidatum C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 3, p. 70, F. 222. — 1904 N. bicuspidatum Kulezynski in: Ann. Mus. Hungar. v. 2, p. 78. Il. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare hoher, basal dicker, 'an der | Spitze stumpfer Kegeldornen; 1 und II Arez : ohne mittlere Höckerpaare. Färbung des Körpers einfarbig schwarz bil i pechbraun, ohne jedwedeSilberflecken-Zeichnung. Deutschland (Loc.?) — (Type Kochs ver- loren!),. Spanien (Escurial) — 5 (SP), ferner SEZER Albanien — 9 (49), ferner Rumänien (Moldava) ne. De s o) None — 5 (89), ferner Böhmen (Franzensbad) — 8 BR en datum (?), ferner Schweiz (Montreux) — 19, ferner" C.L.Koch. Körper Fichtelgebirge — 2 3, usw. usw. in meiner # “ dorsal. Sammlung. | | 101. N. quadripunetatum-werneri (Kulczynski.) h 1903 N. qu. -w. Kulezynski in: SB. Ak. Wien v. 112, p. 673, F. 43. | ee, Areae des Abdominalscutums unbewehrt' und ohne hervortretende mittlere Höckerchen-' Paare N Silberfleckenzeichnung. des Rückens wie beil N. quadripunciatum-silli. F Kleinasien — (92) — (Type in Kulczynskis' Sammlung). (— 1 2 ex typ. — gesehen!).l Albanien (Ochrida) — 4 (49), ferner Böh-) re men (Franzensbad) — 1 9, ferner Rumänien! — 6 (d9), ferner Bayern (Tegernsee)| ıe.221.% - | K ide 5 (39), ferner Schweiz | ‚(Montreux) — 22 tum-werneri Kulez. ferner Spanien (Escurial) — 2 2 in meiner! Körper dorsal. Sammlung. it | 10k. N. quadripunetatum-humerale (C. L. Koch.) 1839 N. humerale C. L. Koch, Übers. Arach. v. 2, p. 38. 1848 N. ba humerale C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 16, p. 66, F. 1544. —_ 1884 N. humerale Simon in: Ann. Soc. ent. France v. 4, P- 352. fi} segment des "Abdomens bisweilen mit ie einem gleichen mittlere y Höckerchen-Paar. I$ Silberfleckenzeichnung des Körperrückens: Cephalothora jederseits mit einem großen gebuchteten, etwas nach vorn dem Stirnrande zu auslaufenden Silberflecken; außerdem nur die Scutumhinterecken jederseits mit je 2—3 kleinen silbernen Komma Fleckchen. | der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 149 Griechenland (Nauplia) — (Kochs Type verloren!). Griechen- land (Zakynthos) — (Simons Expl. — nicht gesehen!). Albanien (Ochrida) — 6 (3), ferner Rumänien (Moldava) — 4. (d9), ferner Bayern (Tegernsee) — 7 (SQ), ferner Schweiz (Montreux) — 4 (9), usw. in meiner Sammlung. Keine Nemastoma-Art ist so variabel in Bewehrung des Ab- dominalscutums, der Silberflecken-Zeichnung des Rückens, der Farbe der Beine und Palpen, der Behaarung der Palpen wie N. guadripunciatum Perty; deswegen ist diese Art unter sehr vielen " Namen oft als neue Art beschrieben worden, wohl weil den Autoren . immer wenig einzelne Formen von weit verstreuten Lokalitäten vorlagen. Der erste Autor, der die Variabilität dieser Art beleuchtet, ist Kulezynski (1903 a. a. O.,) welcher auch schon einige Arten früherer Autoren als subspec. oder var. bezeichnet. na 3 \ Bu an ’ F r i | | 1y j An sehr reichlichem Material von recht verschiedenen Fund- orten habe ich jeweils von jedem Fundort in einer größeren Anzahl von Exemplaren stets etwa 3—4 oder noch mehr Formen heraus- finden können, auf welche die betreffenden Diagnosen der ‚,‚selbst- ständigen“ Arten älterer Autoren zutreffen. So fanden sich Tiere ‘ mit blaßbraunen bis tiefschwarzbraunen Palpen und Beinen neben- ‚ einander in allen Übergängen (Altersunterschiede!), so daß diese Unterscheidungsmerkmale älterer Autoren hinfällig sind, ebenso wie L. Kochs Unterscheidungen nach Behaarung der Palpen (1869), welche bei einem Teil der Formen von demselben Fundort dicht ‚ mit Kölbchenhärchen, bei anderen wenig di:ht oder gar spärlich ‚ damit (abgenutzt?), bei einigen sogar mit einfachen Haaren am Femur und Patella besetzt waren (man beobachtet, daß die Kölb- chenspitzen sehr leicht verloren gehen, wodurch die Haare dann als ‚„einfache‘‘ erscheinen). Ebenso fanden sich bei Exemplaren desselben Fundortes fast stets 5 Formen der Scutumbewehrung vor, die stets die I.—V. Area des Abdominalscutums und das I. freie Dorsalsegment des Abdomens betreffen. Relativ selten fand sich die Form „humerale mit je 2 stumpfen Höckerchen auf der I.—V. Area des Abdominal- scutums und den I. freien Dorsalsegment; sie bildet das eine Extrem. ' Am häufigsten fand sich guadripunctatum, armatum, thessalum und aurosum mit 3 Paaren stumpfer Höckerchen auf der II.—IV. ‘ Area, daran schließen sich an sillii mit auch 6 Höckerchen, deren 2 auf der II. Area aber an Größe beträchtlich als Kegel- höcker oder Kegeldornen hervortreten. Weiterhin schließen sich " an diese Form an die Unterarten kochii und bicuspidatum, die nur 2 mächtige Kegeldornen auf der II. Area und sonst keine Höcker- chenpaare auf der III. und IV. Area haben; bei lineatum werden auch diese Kegeldornen der II. Area zu kleinen Höckerchen und bei werneri endlich fehlen auch letztere ganz, so daß hier alle fünf Areae des Abdominalscutums unbewehrt sind. 3. Heft 150 Dr. ©. Fr. Roewer: Die Familien Alle diese Formen zeigen sämtlich Übergänge in der Silber- ' flecken-Zeichnung des schwarzen oder schwarzbraunen Körper- rückens, wie aus obigen Diagnosen der Unterarten hervorgeht. Ich füge eine Zusammenstellung der mir vorliegenden Unter- arten an, wie sie mir von weit getrennten Lokalitäten nebeneinander in größerer oder geringerer Zahl vorlagen; die Lokalitäten, von denen ich nur einzelne Tiere habe, fehlen in dieser Tabelle. alossa Sy S °s|l20 Nemastoma = 5 ee 2° 22 5 a E 28 quadripunctatum- Ss = = 52 28 2u| 878 2 nu | ie hs [as fi Se iR“) quadripundiatum | 27 | ı8s | 32] 8]| 8 | 10 ]| 877 aurosum | I —. 1426.12 2 er Peer - ei - thessalum ı—-| I 2|I| —-| 3] 9] — sl BEER TE = EEE TorzereTepero fs lineatum een erg = bicuspidatum l.5.41:::9 8er werneri Do 4: re humerale I — 1: 6| — | 4) 7) 4 | — Sa. || 48 [) 63 ) 27 7817| 64 7 11. N. scabrisulum Simon. 1879 N. s. Simon, Arach. France v. 7, p. 284. — 1881 N. s. Simon in: | Bull. Soc. zool. France v. 6, p. 91. L. des Körpers 2,1 (9), 2,5 (9) mm. Körper dorsal gleichmäßig gewölbt, hinten gleichmäßig ge- | rundet, dorsal ist der Körper wenig dicht aber sehr gleichmäßig | mit groben, runden Körnchen bestreut. — Stirnrand des Cephalo- | thorax jederseits mit drei größeren, knopfartig verdickten Höcker- chen; vor ihm über der Basis der Cheliceren vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, von denen jedes 2 schlanke Höckerchen mit knopfartig verdickter Spitze trägt. — Augenhügel nahe dem Stirnrand, so lang wie breit, jederseits der Mediane mit einer Reihe aus je 4 schlanken, an der Spitze knopfartig verdickten Höckerchen. | — II. Thoracalsegment und I.—IV. Area des Abdominalscutums' mit je einem mittleren Paare kleiner, rundlicher, aber deutlich | hervortretender, kuppenartiger Höckerchen, sodaß zwei hinten) etwas divergierende Längsreihen aus je 5 solcher Höckerchen ent-| stehen. Freie Dorsalsegmente wie das Scutum bekörnelt, des- gleichen die Corona analis und freien Ventralsegmente des Ab- domens, auf welch letzteren eine hintere Randreihe etwas hervor-| tritt. — Fläche der Coxen regellos grob bekörnelt. — Cheliceren| der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 151 ' beim 2 normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal-apical mit einer zylindrischen, wenig verdickten, nach vorn-innen geneigten, fein behaarten Apophyse, welche die der da- 22 nebenliegenden Cheiicere mit ihrer Spitze be- rührt; II. Glied auch beim & normal gebaut. — Palpen lang und dünn, dorsal einfach be- haart, ventral mit Kölbchenhärchen besetzt, die auf dem Tarsus auch dorsal spärlich vor- handen sind; beim & hat der Femur apical- innen eine sehr kleine, spitze Apophyse, die dem 2 fehlt. — Beine relativ kurz und kräftig; ' Femora (besonders des I. und III. Beines) ‚apical keulig und wie Patellen und Tibien spärlich beborstet und rauh bekörnelt: Femora == “nur mit basalen Pseudogelenken und zwar I. Fig. 22. Nemastoma ont, mit 4-5, IIL-2—8, IV. „eeabrietum Bimon, ı mit 3—4 Pseudogelenken. a u Färbung des Körpers einfarbig schwarz bis pechbraun; nur die Palpen blasser rostbraun und die Beine den Tarsen zu blasser. | Hoch-Pyrenäen (Saint-Sauveur) — $? — (Type aus Simons - Sammlung nebst anderen Exemplaren gesehen!). | 12. N. rude Simon. 1881 N, r. Simon in: Bull. Soc. zool. France v. 6, p. 90. L. des Körpers 9 mm (9). Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der ' Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, ' dorsal überall dicht und sehr gleichmäßig grob gekörnelt, wie auch die Fläche der Coxen der Beine, doch freie Ventralsegmente bis auf die auch grob bekörnelte Corona analis, fein gerieselt und nur ‚ in Spuren bekörnelt. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonder- ‚ lich bewehrt, vor ihm über der Basis der Cheliceren mit vier neben- ‚einander liegenden Chitinplättchen, die am Rande und auf ihrer ‚ Fläche sehr grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirn- ‚ rande, groß, fast gerundet, mit großen, groben Körnchen überall ‚ regellos bestreut wie die ganze Rückenfläche des Körpers. — , L—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare | kleiner, konischer, gleichgroßer Höckerchen, so daß zwei nach ‚ hinten etwas divergierende Längsreihen aus je 5 solcher Höcker- ‚ chen entstehen. — Cheliceren klein; beim Q beide Glieder normal ‚und spärlich behaart, (& wahrscheinlich mit Endapophyse auf dem ‚ I. Gliede). — Palpen schlank und dünn; Femur und Patella dorsal mit einfachen Haaren, ventral wie Tibia und Tarsus allerseits dicht ‚ mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine kurz und robust; I. und , HI. Femur stark, IV Femur schwach, II. Femur nicht keulig; ‚ I. Femur basal ohne, II. Femur in der Mitte mit 4—5, III. Femur ‚ basal mit 2-3, IV. Femur basal mit 3—4 Pseudogelenken; Tro- chantere allerseits grob bekörnelt; Femora schwach bekörnelt und , spärlich behaart. 5 , RG et: 2 RER AR BL D er | 3. Heft 152 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Färbung des Körpers dorsal einfarbig schwarzbraun, ventral heller pechbraun bis auf die schwarzbraunen Coxen der Beine. — Cheliceren pechbraun; Palpen blasser bräunlich. Beine dunkel- braun, nur die Femurbasen blaßgelb gefärbt. Meeralpen (St. Martin-Lantosque) — 2 2 — (im Bodenlaub der Wälder) — (Type aus Simon’s Sammlung gesehen!). 13: N. dentipaipe Außerer. 1867 N. d. Außerer in: Verh. Ges. Wien v. 17, p. 168, t. 8, F. 2. — 1869 N. d. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 164. — 1872 N. d. Cane- strini in: Ann. Mus. Genova v. 2, p. 12. — 1876 N. d. Canestrini in: Atti Soc. Veneto-Trent. v. 3, H. 2, p. 219. — 1879 N. d. Simon, Arach. France v. 7, p- 282. L. des Körpers 2,8 8), 3 (9) om: | Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cepha- lothorax jederseits nach der Seitenrundung zu mit einem dicken, | kurzen Gabelzahn; unter dem Stirnrande finden sich vier neben- einander liegende Chitinplättchen, die an ihrem Vorderrand viel- fach gebuchtet und gegabelt, aber auf | ihrer Fläche glatt und nicht bekörnelt | sind. — Cephalo- .thorax durch eine deutliche Quer- | furche, vor der eine weitere, weniger deutliche das letzte | Thoracalsegment | e anzeigt, vom nach' Ä a folgenden Abdomen | Fig. 23. Nemastoma dentipalpe Außerer. a) Körper getrennt, dessen | dorsal, b) Chelicere des d; c) des 2; d) Palpe desd; +: e) Palpenpatella des d von oben gesehen. 5 ni v a # durchii E “schwache Querfurchen kenntlich sind und mit dem! Cephalothorax das Dorsalscutum bilden. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, etwas breiter als lang, leicht längsgefurcht! und überall grob und regellos bekörnelt. — Thoracalsegmene! unbewehrt; I.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare aufrechter, spitzer, etwas nach hinten ge| krümmter Kegeldörnchen; die der I. Area einander am nächsten, | die der V. Area (= Scutumhinterrand) am kleinsten und am) weitesten voneinander entfernt, so daß zwei gerade, nach hinten| etwas divergierende Längsreihen aus je 5 solcher Dörnchen ent-| stehen. — Freie Dorsalsegmente wie das Dorsalskutum bekörnelt| und nur das I. von ihnen mit einem mittleren Paare nahe bei-| einander stehender stumpfer, winziger, aber deutlicher Höckerchen;| der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores.. 153 Corona analis grob bekörnelt; freie Ventralsegmente größtenteils glatt, nur seitlich mit einigen Körnchen bestreut; Fläche der Coxen grob bekörnelt. — Cheliceren klein: beim 2 beide Glieder normal; beim & das 1. Glied dorsal-apical-innen mit einer stumpfen, be- haarten, vorn-übergebeugten, sehr kurzen Apophyse, die basal nicht eingeschnürt ist. — Palpen schlank und dünn, alle Glieder fast zylindrisch; Femur nicht auffallend keulig; Patella apical- innen beim ä mit einer spitzen, rückgekrümmten, hakenartigen Apophyse, die dem 2 fehlt; Femur und Patella dorsal spärlich einfach behaart, ventral dichter mit Keulenhärchen besetzt; Tibia um %, länger als der Tarsus und wie dieser allerseits mit Keulenhärchen dicht besetzt. — Beine kurz und robust; I. und III. Femur keulig, I. und III. Tibia dick spindelförmig; Femur “ und Tibia des II. und IV. Beines dünner, fast zylindrisch; alle Glieder mehr oder minder fein behaart; I. Femur ohne, II. Femur " mit 3—5 mittleren, III. Femur mit 2—3 basalen und IV. Femur . mit 5—6 basalen Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral schwarz bis pech- - braun; Cheliceren schwarz; Palpen blaß rostbraun; Beine etwas [ heller als der Körper ‚rostbraun, die Femurbasen blaßgelb. Alpenländer (Tirol; Tessin; Monte Rosa; Tal der Isere, ' Wallis etc.) in feuchten Wäldern des Hochgebirges — viele $ +2 - gesehen (darunter die Typen Außerer’s aus dem Mus. Wien). . 14. N. argenteo-lunulatum Simon. 1872 N. dentipalpe var. argenteo-lunulatum Canestrini in: Ann. Mus. - Genova v. 2, p. 12. — 1879 N. a.-!. Simon, Arach. France v. 7, p. 283. L. des Körpers 2,9 (&, 2) mm. Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cepha- lothorax nicht unterschiedlich bewehrt, bekörnelt wie der übrige Cephalothorax; unter dem Stirnrande finden sich vier neben- einanderliegende Chitinplättchen, die an ihrem Vorderrande viel- fach gebuchtet und gegabelt und auf ihrer Fläche grob bekörnelt sind. — Cephalothorax durch eine deutliche Querfurche, vor der eine weitere aber weniger deutliche das letzte Thoracalsegment anzeigt, von dem nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf ‚erste Segmente (I.—V. Area) nur durch schwache Querfurchen “ kenntlich sind und das Dorsalscutum bilden. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, etwas breiter als lang, leicht längsgefurcht und überall grob und regellos bekörnelt. — Thoracalsegmente un- bewehrt; 1.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem ') mittleren Paare kleiner, stumpfer Kegelhöckerchen, die auf der I. Area sehr nabe beieinander und auf der II.—IV. Area weiter voneinander als auf der I. Area, aber sonst auf der II.—IV. Area gleichweit voneinander entfernt stehen; V. Area (= Scutum- hinterrand) mit einem mittleren Paare doppelt so weit wie auf der 3. Heit 154 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien IV. Area voneinander entfernt stehenden, spitzen Kegeldörnchen. — Freie Dorsalsegmente ohne mittlere Höckerchen-Paare, wie das Scutum grob bekörnelt; Corona analis grob bekörnelt; freie Ventral- segmente spärlich winzig bekörnelt, seitlich nicht gröber bekörnelt als auf der mittleren Fläche; Fläche der Coxen grob bekörnelt. — Cheliseren klein; beim 2 beide Glieder normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal-apical-innen mit einer stumpfen, behaarten, vornüber gebeugten, sehr kurzen Apophyse, die basal nicht eingeschnürt ist. — Palpen schlank und dünn; alle Glieder fast zylindrisch; Femur nicht auffallend keulig; Patella apical-innen beim & mit einer spitzen, nicht rück- gekrümmten, sondern ge- raden, den Apex der Tibia überragenden Apophyse, die dem 2 fehlt; Femur Fig. 24 en a und Patella dorsal spärlich 24; stoma.argenteo-lunulatum Simon. int: i a) Körper dorsal; b) Chelicere des &; ce) Palpe einfach behaart und v7 desd'; d) Palpenpatellades $ von oben gesehen. tral dichter mit Kölbchen- härchen besetzt; Tiıbia um 1» länger als der Tarsus und wie dieser überall mit Kölbchen- | härchen dicht besetzt. — Beine kurz und robust; I. und III. Femur keulig; I, und III. Tibia dick spindelförmig; Femur und Tibia des II. und IV. Beines dünner, fast zylindrisch; alle Glieder | mehr oder minder behaart; I. Femur ohne; II. Femur 5 mitt- leren, III. Femur mit 2 basalen und IV. Femur mit 4 basalen | Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral schwarz, dorsal mit | 4 perlmutter-silbern glänzenden Flecken: je ein großer, außen gebuchteter nahe jeder Hinterrandseitenecke des Cephalothorax und je ein kleinerer hinten-außen gebuchteter jederseits auf der | IV. Area des Abdominalscutums; Cheliceren schwarz; Palpen blaß rostbraun; Beine etwas heller als der Körper, rostbraun, ihre | Femurbasen blaßgelb. | | Italien und Corsica (im Gebirge und in der Ebene) : Aspromonte- Calabrien, Nervi — viele $& + @ (Type Simons nicht —) gesehen! | 15. N. baeilliferum Simon. 1879 N. b. Simon, Arach. France v. 7, p. 287. L. des Körpers 2,1 (&), 2,4 (2) mm. Körper dorsal und ventral, ausschließlich der Coxen der Beine, fein chagriniert, nirgends bekörnelt oder behöckert außer der Dornbewehrung. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich | bewehrt; vor diesem über der Basis der Cheliceren vier neben-| ; merklich abnehmen. Eine gleiche Ouerreihe " weitere aus A solcher Dörnchen auf dem “ freies Dorsalsegment, Corona analis und freie " Ventralsegmente des Abdomens unbewehrt, ' fein chagriniert. — Fläche der Coxen der ' Beine fein bekörnelt. — Cheliceren beim 9 der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 155 einanderliegende Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirn- rande, groß, breiter als lang, median wenig längsgefurcht, jeder- seits mit einer Reihe grober, kurzer, stumpfer, weder gabeliger noch verlängter Höckerchen. — I1.—IV. Area des Abdominal- scutums mit je einem mittleren Paare langer, schlanker, glatter Dornen, deren Spitze etwas knopfartig verdickt und mit spitzen Körnchen dicht bestreut ist; V. Area (= Scutumhinterrand) mit einer Querreihe aus 8—10 solcher, die von & der Mitte nach den Seiten zu an Größe aus 6 solcher Dörnchen findet sich auf dem I. freien Dorsalsegment des Abdomens, eine II. freien Dorsalsegment des Abdomens; II. normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal- apical mit einer aufrechten, kurzen, dicken, Fig. 25. Nemastoma basalnicht verengten, abgestumpften, gerunde- _bacilliferum Simon. ‚ ten, bürstig behaarten Apophyse; II. Glied SÖrper dorsal n. Typ. ' auch beim ä normal gebaut. — Palpen lang und dünn, behaart; ‘ Tibia nur ventral und Tarsus allerseits mit Kölbchenhärchen be- setzt. — Beine lang und dünn; Femora mit mittleren Pseudo- gelenken und zwar I. Femur mit 6—7, II. mit 14—18, III. mit 6—7; IV. mit 9—12 Pseudogelenken. Färbung des Körpers pechbraun, doch dorsal silberglänzend gezeichnet: Furche des Augenhügel mit medianem Silberstreif; I. und II. Thoracalsegment mit breitem Silberband, das jederseits nach vorn in einen großen Silberflecken ausläuft, der nach hinten in ein breites medianes Silberband zusammentließt, in welchem die beiden ersten Dornpaare (der I. und II. Area des Scutums) in einem fast viereckigen dunkelbraunen Flecken (mit silberfleckigen Mittelfleck) und die beiden folgenden Dornpaare (der III. und IV. Area des Scutums) isoliert dunkelbraun hervortreten. Dieses mediane Silberband des Abdomens läuft breit den Scutumhinter- ecken zu aus und umfaßt die Außendörnchen des Scutumhinter- - Tandes. — Cheliceren pechbraun ; Palpen blaßbraun ; Beine pechbraun. 15a. N. baeilliferum-baeilliferum (Simon) nov. var. Femora der Beine fast zylindrisch, lang und dünn, nur fein bekörnelt. 15b. N. baeilliferum-simoni (Simon) nov. var. Femora der Beine (besonders des I. und III.) apical stark ı keulig (4); Patella viel dicker als die Tibien; Femora rauh be- ‘ körnelt. | 3. Heft 156 Dr. ©. Fr. Roewer: Die Familien Pyrenäen (Ariege etc. etc.) haufig — d Q — (Type aus Simons Sammlung gesehen!). 15 c. N. baeilliferum - simpiex Simon. 1913 N. b.-s. Simon in: Arch. zool. exper. v. 52, p. 385. Von N. b.-b. unterschieden durch die Färbung, welche ganz pechbraun bis schwärzlich ist und keinerlei Silberflecken auf- weist. Spanien (Prov. de Huesca: Grallera de Estadilla) — (Type Simons nicht gesehen!). 16. N. manieatum Simon. 1913 N. m. Simon’in: Arch.*Zool. exper. v. 52, p. 386. L. des.Körpers 25 mmu9 2): Körper dorsal und ventral einschließlich der Coxen der Beine gleichmäßig, aber nicht sehr dicht mit spitzen Körnchen bestreut, die zum Teil gabelspitzig sind. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt, vor ihm über der Basis der Cheliceren vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, die an ihrem Rande | und ihrer Fläche ebenso bekörnelt sind wie die Körperfläche. — | Augenhügel nahe dem Stirnrande, rundlich, so lang wie breit, ' ; nicht gefurcht und überall mit | spitzen Körnchen bestreut, die | zum Teil gabelspitzig sind. — 5 I.—IV. Area des Abdominalscu- | ' tums mit je einem mittleren Paare | sehr langer, dünner, glatter, etwas | nach hinten gekrümmter Dornen, | deren Spitze etwas knopfartig verdickt und mit spitzen Körn- ' chen dicht bestreut ist; V. Area | (= Scutumhinterrand) mit einer | | Ouerreihe aus 8solchen Dörnchen, | Fig. 26. Nemastoma manicatum Si- die von der Mitte nach den Seiten | mon nach Typ. a) Körper'ohne Beine zu an Größe erheblich abnehmen. | von links; b) einer der Dorsaldornen Eine gleiche Querreihe aus 6| stärker vergrößert solcher Dörnchen findet sich auf! dem I. freien Dorsalsegment des Abdomens, eine weitere nur aus4 | solcher Dörnchen bestehende auf dem II. freien Dorsalsegment | des Abdomens. — Corona analis spitz bekörnelt. — Cheliceren beim | Q normal gebaut, nur spärlich behaart ;beim $ ? — Palpen lang und | dünn, immerhin relativ kräftig; alle Glieder unbewehrt und aller-| seits sehr dicht mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine sehr lang! und sehr dünn, alle Glieder spärlich, bisweilen in Kreisen mit kleinen, spitzen Körnchen besetzt; alle Femora mit mittleren] Pseudogelenken und zwar I. Femur mit 3—4, II. mit 10—12, III. mit 4—5, IV. mit 6—7 Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral gleichmäßig ein schließlich aller Gliedmaßen blaß rostgelb, nirgends gefleckt; alle E der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 157 einfach oder gabelig-spitzen Körnchen des Körpers und der Beine sind schwarz. Spanien (Prov. Lab Miitas de Canal bei lastarn) — 12 () — (April) — (Type aus Simon’s Sammlung — gesehen!). 17. N. carbonarium Simon. 1907 N. c. Simon in: Arch. Zool. exper. s. 4, v.' 6, p. 553. L. des Körpers 2 ($); 2,5 (2?) mm. Körper dorsal und ventral gleichmäßig, aber nicht sehr dicht . mit spitzen Körnchen bestreut, die größtenteils gabelspitzig sind. “ Vordere Coxen dicht und rauh mit groben, spitzenhaarigen Körn- ‚ chen bedeckt, hintere Coxen wie der übrige Körper, also weit - spärlicher und feiner bekörnelt. — Vor dem Stirnrand des Cephalo- thorax über der Basis der Cheliceren finden sich vier nebeneinander- ‚ liegende Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche dicht mit gabelspitzigen Körnchen bestreut sind. — Augenhügel ‚ nahe dem Stirnrande, rundlich, so lang wie breit, nicht gefurcht 2 ‚| 1 ‚| | | h F: N) u | e| ' Paare sehr langer, dünner, glatter, gerade aufrech- ‚ ter Dornen, deren Spitze etwas knopfartig verdickt N und überall dicht mit groben, gabelspitzigen Körnchen‘ bestreut. — I.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren und mit spitzen Körnchen dicht bestreut ist; V. Area (= Seutumhinterrand) mit einer OQOuerreihe aus 8 solcher Dörnchen, die von der Mitte nach den Seiten zu an Größe erheblich abnehmen. Eine gleiche Quer- „,, 97. Ne. reihe aus 6 solcher Dörnchen findet sich auf dem I., yatoma car. eine weitere aus 4 solcher Dörnchen auf dem II. bonarium Si- ' freien Dorsalsegment des Abdomens; III. freies Dor- _mon nach salsegment unbewehrt; Corona analis spitz bekörnelt. Iyp: a — Cheliceren beim 2 normal gebaut, nur spärlich be- ! ‚ haart; beimd trägt das I. Glied nahe dem Apex innen eine aufrechte, ‚ dast zylindrische, etwas nach innen geneigte, stumpfe, fein behaarte | ı a II. Glied beim $ normal gebaut. — Palpen lang und ‚ dünn, immerhin relativ kräftig; alle Glieder unbewehrt und aller- . seits sehr dicht mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine sehr lang und sehr dünn; alle Femoren gerade und zylindrisch; alle Glieder spärlich, bisweilen in Kreisen mit kleinen spitzen Körnchen besetzt; ‚alle Femora ‘mit mittleren Pseudogelenken und zwar I. Femur mit 2—3, II. mit 10—12, III. mit 3—5, IV. mit 4—6 Pseudo- gelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventralgleichmäßigeinschließ- lich der Beine und Cheliceren matt pechbraun bis schwärzlich, ‚ nirgends irgendwie gefleckt; Palpen eu blasser als der ‚ Körper. Spanien (Prov. Huesca: Cueva Llobrica, Vio) — 2 &3) — (Type aus Simons Sammlung gesehen!). 3. Heft 158 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien 18. N. centetes Simon. 1881 N. c. Simon in: Bull. Soc. zool. France v. 6, p. 89. L. des Körpers 1 (8), 1,4 (9) mm. Körper dorsal gewölbt, hinten gerundet. — Vor dem Stirn- rande über der Basis der Cheliceren vier nebeneinanderliegende Chitinplättchen, deren Vorderrand gabelig ungleich gebuchtet und Fig. 28. Nemastoma centetes Simon, nach Typ. a) Körper dorsal; b) Augen- | hügel seitlich; c) Chelicere des $; d) 1. Bein; e) Trochanter und Femur des III. Beines. deren Fläche grob bekörnelt ist. — Cephalothorax am Vorder- und Seitenrande entlang mit einer gleichmäßigen Reihe grober T- förmiger Höckerchen. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, niedrig, so lang wie breit, jederseits mit 5—6 schlanken, T-förmigen Hörn- | chen besetzt. — Grenze zwischen I. und II. Thoracalsegment ge- bildet durch eine Ouerreihe aus brückenartig zusammenhängenden, einen Kiel bildenden größeren, T-förmigen Brückenzähnchen; eine gleiche Ouerreihe, die sich aber halbwegs des Seitenrandes des Abdominalscutums fortsetzt, auf der Grenze zwischen Abdomen und Cephalothorax, dessen Fläche sonst nicht mehr rauh bekörnelt ist. — 1.—V. Area des Abdominalscutums regellos mit groben, an der Spitze 2- oder 3-gabeligen Höckerchen bestreut und I.—IV. Area außerdem mit je einem mittleren Paare schlanker, leicht nach hinten gebeugter Dörnchen, deren Spitze etwas knopfartig ver- dickt und hier mit feinen Körnchen bedeckt ist; 6 solcher Dörnchen | bilden je eine Querreihe, deren Dörnchen seitlich etwas an Größe abnehmen, auch auf der V. Area (= Scutumhinterrand) und dem I. und II. freien Dorsalsegment des Abdomens. Die beiden letzteren sowie auch das III. im übrigen nur fein und einfach bekörnelt, | ebenso die Corona analis. — Freie Ventralsegmente des Abdomens! fein bekörnelt. — Fläche der Coxen der Beine grob und reichlich behöckert. — Cheliceren beim $ normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal-apical mit einer großen, aufrechten, fein behaarten, etwas schräg nach innen-vorn zeigenden, abgestumpften Apophyse, die kürzer ist als das I. Glied selber; II. Glied auch beim & normal gebaut. — Palpen lang und dünn, behaart; Patella ventral, Tarsus und Tibia allerseits mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine lang; ee der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores.. 159 I. und III. Femur apical stark keulig verdickt, wie auch I. und III. Tibia; II. und IV. Femur und Tibia fast zylindrisch; I. und III. Femur schwach gekrümmt, II. und IV. Femur gerade. Alle Trochantere, Femora, Patellen und Tibien mit groben stumpfen Höckerchen besetzt. I. Femur ohne, II. mit 8, III. mit 2-3, IV. mit 6—7 sämtlich mittleren Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral tieischwarz bis pech- braun, die schlanken Dörnchen des Rückens blasser rostgelb. Cheliceren schwarz bis pechbraun. Palpen blaß rostgelb. — Beine rostbraun, die Pseudogelenke und Femurbasen blaß rostgelb. Meer-Alpen (St. Martin-Lantosque) — &Q — im Waldboden „in der Nähe von Bächen (Type aus Simons Sammlung gesehen!). 19. N. chrysomelas Hermann. 1804 Phalangium c. Hermann, Mem. apt. p. 108. — 1855 N. c. Meade "in: Ann. Nat. Hist. v. 11 p. 413. — 1855 N. quadricorne L. Koch in: Corresp. Blatt z. m. Regensburg p. 9. — 1872 N. aurosum Canestrini in: Ann. Mus. " Genova v. 2, p. 10, t. 2, F. 3. — 1875, 76 N. quadricorne Canestrini in: Atti Soc. Veneto-Trent. v. 3, p. 218 und v. 4, p. 4. — 1879 N. c. Simon, ‚ Arach. France v. 7, p. 285. — 1890 N. c. Cambridge in: P. Dorset Club v. 11, .p- 204. — 1895 N. e. Carpenter in: P. Phys. Soc. Edinb. v. 13, p. 122.— "1896 N. c. Becker in: Ann. Mus. Belgique v. 12, p. 362. — 1896 N.c. Krae- ‚ pelin in: Mt. Mus. Hamburg v. 13, p. 2393. L. des Körpers 2,5 (8); 3 (2); der Palpen 5 mm. Körper gleichmäßig gewölbt, hinten gerundet. — Unter dem "Stirnrand des Cephalothorax über der Basis der Cheliceren vier ‚nebeneinanderliegende Chitinplättchen, die auf ihrer Fläche grob j bekörnelt und an ihrem Rande mit schlanken Zweizack - Zähnchen besetzt sind. — Augenhügel sehr nahe dem Stirnrande, so a wie ‘breit, median leicht längsgefurcht. — Fläche RC ‚des Cephalothorax, des Abdominalscutums und ‚der freien Dorsalsegmente des Abdomens fein ‚chagriniertt, nicht bekörnelt außer einigen ‚stumpfen Körnchen jederseits des Augenhügels. | Stirn- und Seitenrand des Cephalothorax und des Abdominalscutums sowie das II. Thoral- segment und die I.—V. Area des Abdominalscu- tums in zusammenhängenden Kielen aus groben ‚ Zweizack-Brückenzähnchen umrandet; der Stirn- rand-Kiel biegt median in zwei Längskiele um, a" | ‚die parallel über den Augenhügel hin verlaufen; Fig. 29. Nemastoma von dessen hinterer Basis aus stark divergierend chrysomelas _ Her- ‚bis zu ihrem Übergehen in den ersten Querkiel ee ae ‚hinter dem Augenhügel.—I. und II. freies Dorsal- segment des Abdomens an ihrem Hinterrande mit je einer ungleich- mäßigen Querreihe isoliert stehender Zweizack-Zähnchen, die viel ‚kleiner sind als dieder Kiele; III. freies Dorsalsegment nur seitlich mit ‚solchen kleinen Zweizack- Zähnchen bestreut; Corona analis grob ’ bekörnelt. — Freie Ventralsegmente mit je einer äußerst feinen “ 3. Heft ha | | F 1 | 160 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien | Körnchenquerreihe; Fläche der Coxen spärlich grob bekörnelt; die Höckerchen der Randreihen der Coxen zweizack-artig. — Cheliceren glatt; beim 2 normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal- apical mit einer kurzen, ziemlich dünnen, zylindrischen, nicht ab- geschnürten, an ihrer Spitze abgestumpften, oben fein und dicht behaarten Apophyse, die etwas nach oben-innen gebogen ist; | II. Glied beim g frontal-basal mit einer halb so großen, senkrecht abstehenden, scharfspitzigen Apophyse. — Palpen sehr lang und sehr dünn und überall mit Kölbchenhärchen dicht besetzt. — Beine sehr lang und sehr dünn: alle Femora zylindrisch, gerade, kurz behaart mit einigen längeren, spärlichen Härchen und sämt- lich mit mittleren, weit von der Femurbasis entfernten Pseudo- gelenken und zwar I. Femur mit 3—7, II. mit 9—16, III. mit 3—8, IV. mit 4—9 Pseudogelenken. Färbung des Körpers pechbraun bis blaß rostgelb; . bis goldig glänzend auf den Seiten des Cephalothorax, ein eben- solches medianes Längsband auf dem Dorsalscutum sich auf jeder der fünf Areae seitlich etwa dreieckig verbreiternd, mehr oder minder bis zur Analspitze des Körpers durchgezogen. Cheliceren dunkelbraun bis rostgelb. — Palpen rostgelb, bisweilen dunkler. — Beine pechbraun, doch Femora und Tibien mit blassen, oft undeut- lichen Endringen. Mitteleuropa einschließlich England, überall aber ziemlich selten — d Q — (Type Hermanns verloren!) — (viele $ 2 von vielen Orten gesehen!). Die Tiere gehen trotz der langen Beine sehr träge. 20. N. pyrenaeum Simon. 1879 N. p. Simon, Arach. France v. 7, p. 287, t. 24, F. 10. — 1911 N. p. Simon in: Arch. Zool. exper. s. 5, v. 9, p. 205. — 1913 N. p. Simon in: | Auch Zool. exper. v. 52, p. 385. | L. des Körpers 2,1 (&), 2,5 (2) mm. Körper dorsal gewölbt, auf der Grenze zwischen Abdomen und Cephalothorax seitlich schwach eingeschnürt, dorsal überall dicht | mit feinen einfachen Körnchen bestreut. Vor dem Stirnrande über | der Chelicerenbasis mit 4 nebeneinanderliegenden Chitinplättchen, | die an ihrem Rande grob behöckert und auf ihrer Fläche regellos bekörnelt sind. — Augenhügel so lang wie breit, nahe dem Stirn- rande, fein bekörnelt. — Vorder- und Seitenrand des Cephalo- | thorax, Hinter- und Seitenrand des I. und II. Thoracalsegmentes | und der I.—III. Area des Abdominalscutums mit je einer Reihe = isoliert-stehender, groberer Gabelzähnchen; der Stirnrand des Cephalothorax wird über den Augenhügel hin mit der Querreihedes' I. Thoracalsegmentes durch zwei hinten etwas divergierende Reihe) solcher Gabelzähnchen verbunden. IV. und V. Area des Abdominal-! scutums sowie I.—III. freies Dorsalsegment mit einer an ihrem‘ Hinterrande stehenden Ouerreihe einfacher, nur selten gabeliger, kleinerer Zähnchen, die der Analspitze des Körpers zu an Größe ‘ der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 161 weiterhin abnehmen. Corona analis grob bekörnelt. — Freie Ventral- segmente des Abdomens und Coxen auf ihrer Fläche sehr fein be- körnelt und spärlich behaart. — Cheliceren beim 2 normal gebaut, beim & das I. Glied dorsal-apical-innen mit einer stumpfen, schräg nach vorn aufrechten, bürstig behaarten, nach außen hinüber zeigenden, größeren Apophyse; JI. Glied beim & frontal-basal mit ‚ rings reichlich mit Kölbchen- härchen besetzt. — Beine lang ‘und sehr dünn; alle Femora - gerade und zylindrisch, spär- ‚ lich fein behaart. Alle Femora ‚ mit mittleren Pseudogelenken, einer kleinen, hakig nach unten zeigenden Apophyse. — Palpen lang und dünn, relativ kräftig, unbewehrt; Trochanter einfach behaart, die übrigen Glieder ENZALE es “en S a ac . ei [2 ‚und zwar I. Femur mit 6, II. a | ‚mit 11, III. mit 4-5, IV. Fig. 30. Nemastoma pyrenaeum Simon, mit 5—7 Pseudogelenken. nach Typ. a) Körper dorsal; b) Che- Färbung desKörpersdorsal licere des $; c) 3 Gabelzähnchen und ventral rostbraun; hinter einer Reihe. ? z B — ‚ dem Augenhügel zwischen den beiden Gabelzahnreihen ein Silber- ‚fleck; II. Thoracalsegment mit einem Silberquerband, das sich ‚nach vorn am Cephalothorax-Seitenrand entlang fortsetzt und das ‚sich nach hinten fortsetzt in eine mediane, zackig-begrenzte ' Fleckenbinde über die I.—V. Area des Abdominalscutums, auf welch letzterer sie sich jederseits in Form eines breiten Silber- Querbandes verbreitert. I.—IV. Area des Abdominalscutums ‚außerdem jederseits mit je einem kleinen, runden Silberflecken; ‚ L—III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem mittleren ‚ Paare kleiner ovaler Silberfleckchen. Beine und Palpen etwas | blasser rostbraun als der Körper. Pyrenäen (Ariege: Höhle von Aubert-et-Moulis) — 2 ($ + ®) ‚— (Type aus Simons Sammlung — gesehen!) Ä | (Ich finde an Simons beiden Exemplaren die Palpen kölbchen- ‚haarig und nicht, wie Simon angibt, einfach behaart.) | 21. N. troglodytes (Wandel). 1861 Leiobumun ti. Wandel in: SB. Ak. Wien v. 43, p. 7, t. 2, F. 1—7. L. des Körpers 1; der Palpen 2,5; des II. Beines 4,5 mm. Körper eiförmig. — Augenhügel so lang wie breit, regellos ‚bekörnelt, sonst nicht bewehrt, leicht längs-gefurcht. — Cephalo- ‚thorax und Abdominalscutum nirgends bewehrt und nicht mit '‚Höcker- oder Dörnchenpaaren besetzt (nach Fig.). — Cheliceren ‚normal gebaut (?). — Palpen sehr lang und sehr dünn; alle Glieder dicht mit Kölbchenhärchen besetzt (nach Fig.). — Beine lang und sehr dünn, fein behaart. Archiv für Naturgeschichte 1914. A.3, EN are 1693 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Färbung des Körpers und der Gliedmaßen einfarbig blaßgelb bis weiß. Mähren (Höhle bei Sloup) — d oder 2? ? — das Tier lebt in den fernsten Winkeln der Höhle an feuchten Stellen unter Holz | und läuft sehr träge. — (Wandels Type verloren!). 22. N. titaniacum nov. Spec. L. des Körpers 5 (@), 6,5 (9), der Palpen 7, des I. Beines 21, " 11.367111. 28, 1V. 28, 0m. | Körper dorsal gewölbt, beim $ hinten quer abgestutzt (freie | Dorsalsegmente sind auf die Ventralseite hinabgerückt), beim 9 hinten oval gerundet. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; vor ihm über der Basis der Cheliceren mit vier nebeneinanderliegenden Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche dicht grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem | Stirnrande, so lang wie breit, basal nicht abgeschnürt, in Form ' eines flachen Hügels sich aus der Fläche des Cephalothorax er- = hebend, median längs gefurcht, nur jederseits der Furche mit je einer Cephalothorax und Abdomen ein-| schließlich Fläche der Coxen und Reihe grober Körnchen. — Körper! dorsal und ventral auf der Corona analis sehr grob und dicht stumpf bekörnelt; auf der Grenze zwischen‘ Abdomen und Cephalothorax seitlich Tu: nicht eingeschnürt; nur die II. Area Fig. 31. Nemastoma titaniacum des Abdominalscutums mit einem n. sp. a) Körper dorsal; b) Che- mittleren Paare basal dick aufsteigen- “—.. der, kurzer, oben glatt knopfartigl gerundeter Kegelhöcker. — Cheliceren beim 2 normal gebaut; beim $ nur das I. Glied dorsal-apical mit einer kleinen) bürstig behaarten, nach vorn-innen zeigenden, basal nicht ein- geschnürten Apophyse. — Palpen lang und dünn, relativ schwach; alle Glieder allerseits mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine sehr lang und dünn; Femora glatt-glänzend, nicht behaart und nicht rauh bekörnelt; alle Femora mit mittleren Pseudogelenken und zwar I. Femur mit 4, II. mit 9, III. mit 5, IV. mit 5—7 Pseudo; gelenken. Körper dorsal und ventral tief schwarz einfasbik einschließ lich der Cheliceren und Beine; von letzteren haben aber die Femor an ihrer Basis einen scharf- blaßgelben Ring. Palpen einfarbig blaß rostgelb. Der Körper ist dorsal dünn aber gleichmäßig mi schmutzig-grauem Hautdrüsensekret bedeckt. | Bosnien (genaue Loc.?) — 1 & — (Type in meiner Sammlung Montenegro (in verschiedenen Höhlen) — 18, 12,7 pull — (Co typen im Landesmuseum Brünn — gesehen!). | der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 163 25. N. sexmueronatum Simon. 1911. N s. Simon in: Arch. zool. exper. s. 5, v. 9, p. 205. — 1913 N. s. Simon in: Arch. zool. exper. v. 52, p. 385. L. des Körpers 2,1 (9), 2,5 (2) mm. Körper dorsal und ventral, einschließlich der Fläche der Coxen und der Trochantere der Beine matt glatt, nicht bekörnelt. _ — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; vor ihm über der Basis der Cheliceren finden sich vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, etwas breiter als lang, ungleichmäßig rauh bekörnelt. — II.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare kurzer, aufrechter schlanker Dörnchen, die an ihrem Ende etwas knopfartig verdickt und hier fein bekörnelt sind, so daß zwei parallele Längsreihen aus ie 3 solcher Dörnchen entstehen. Thoracalsegmente, die I. und V. Area des Abdominalscutums sowie die freien Dorsalsegmente des Abdomens unbewehrt. Corona analis grob bekörnelt. — Cheliceren beim 2 normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal apical mit einer stumpfen, leicht abgeschnürten, an ihrer Spitze zwei- borstigen, wenig nach innen gekrümmten Apophyse; II. Glied beim & normal und ohne Apophyse. — Palpen lang und dünn, nur mit einfachen Haaren besetzt (die ihre Kölbchen vielleicht erst nachträglich verloren haben ?). — Beine lang und dünn; alle Fe- ' mora gerade und zylindrisch, sämtlich mit mittleren Pseudo- gelenken und zwar I. Femur mit 5, II. mit ? (fehlt), III. mit 5—6- IV. mit 5—7 Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral einfarbig pechbraun bis schwärzlich, nirgends gefleckt; Cheliceren und Palpen wenig blasser braun wie auch die Beine. Spanien (Prov. Santander: Höhle von Altamira bei Santil- lana del Mar, ferner Höhle von Castillo bei Puente Vicogo, ferner Höhle von Cullalvera bei Ramales) — &2-- (Type in Simons Sammlung gesehen!). 24. N. packardi nov. nom.*) 1877 N. iroglodytes Packard in: Bull. M. S. geol. geogr. Surv. Terr. v. 3, p. 160, F. 5. — 1888 N. troglodytes Packard in: Mem. Ac. Washington ».4 (1), p. 54, F. 15 u. t. 14, F. 3, 3a—b. — 1894 N. troglodyies Banks in: Esche v. 7, p. 52. — 1901 N. troglodytes Banks in: Amer. Natural. v. 35, p- 3 d& — unbekannt. Q — L. des Körpers 3 mm. . Körper gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen deutlich eingeschnürt; diese Grenze auch quer vertieft und deutlich. — Stirnrand des Cephalothorax *) Der Name Packards Nemastoma troglodytes muß geändert werden, weil schon 1861 Wandel eine Form, die sicherlich eine Nemastoma-Art Ist, als Leiobunum troglodytes beschreibt (vergl. Nr. 21). Ich schlage N. packardı Bar ; 12 3. Heft er 164 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien mit einem spitzen Mediandörnchen. — Cephalothorax durch eine deutliche Ouerfurche, vor der eine weitere weniger deutliche das letzte Thoracalsegment anzeigt, vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste Segmente (I.—V. Area) nur durch QOuerfurchen kenntlich sind und mit dem Cephalothorax das Abdominalscutum bilden. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, deutlich abgesetzt und unbewehrt. — Nur die II. —V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare flacher, stumpfer Höckerchen; freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens unbewehrt; Coxen der Beine? — Cheliceren klein, unbewehrt und F normal gebaut. — Palpen doppelt so lang wie der Körper, sehr " schlank und dünn; alle Glieder nur fein und dicht steif behaart; (Packard gibt in Diagnose und 1888 in Fig. 3a sechs Glieder an, von denen das erste sicherlich als Trochanter aufzufassen ist; demnach zerfiele der Femur — vielleicht ? durch ein Pseudogelenk j — in zwei Abschnitte) ; Tarsus viel kürzer als Tibia. — Beine sehr lang und sehr dünn, alle Glieder nur spärlich fein behaart; I. und III. Bein etwa doppelt und II. und IV. Bein etwa dreimal so lang [ ‚wie der Körper. “ Färbung des Körpers und sämtlicher Gliedmaßen blaß rost- gelb (wie so oft bei Höhlentieren); nur die Augen schwarz pig-| mentiert. Nord Amerika (Utah: Clintons Cave,. Lake Point); Bess im | Juli; lebhafte Tiere unter Steinen am Boden — bisher nur Q ge- | funden. — (Type Packards nicht gesehen!). ng DR . ‘ h h 2) 25. N. elegans Soerensen. | 1894 N. e. Soerensen in: Term. Füzetek v. 18, p. 29. | L. des Körpers 2 (9); der Palpen 2,25; des II. Beines 6 mm. Körper gewölbt, hinten gerundet, auf der Grenze zwischen‘ Cephalothorax und Abdomen seitlich etwas eingeschnürt. — rad des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; vor dem-' selben über der Basis der Cheliceren vier neben-' einanderliegende Chitinplättchen, die an ihrem ; Rande und auf ihrer Fläche grob bekörnelt sind.) — Augenhügel nahe dem Stirnrande, niedrig, breiter als lang, leicht längs-gefurcht. — Fläche des Cephalothorax, des Abdominalscutums und) der freien Dorsalsegmente des Abdomens dicht und fein bekörnelt. Stirn- und Seitenrand des Cephalothorax, sowie das zweite Thoracalseg- ment von einem scharfen Kiel aus größere Zweizackbrückenzähnchen umrandet, so daB Fig. 32. Nemastoma hinter dem Augenhügel drei solcher Querkiele ee entstehen, deren mittlerer die Grenze zwischen fi Cephalothorax und Abdomen angibt; der Stirn rand-Kiel biegt median in zwei Längskiele um, die über den Augen hügel hinweglaufen, hinter ihm in den ersten 'Querkiel hinter de der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 165 Augenhügelübergehen und von dieser Stelle auszum zweiten Ouerkiel konvergieren, mit dem sie sich in der Mediane vereinigen; der Seitenrand-Kiel setzt sich noch auf der II. Area de, Abdominal- scutums fort, wo er dann aufhört. — II. —V. Area des Abdominal- scutums sowie I.—III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer etwas hervortretenden Querreihe gröberer Körnchen an ihrem Hinterrande. — Freie Ventralsegmente spärlich in Ouerreihen bekörnelt; Corona analis grob verstreut bekörnelt. — -Coxen der Beine rauh bekörnelt. — Cheliceren beim @ normal gebaut. — Palpen lang und dicht, dicht behaart mit einfachen und Kölbchen- härchen, welch letztere besonders an Tibia und Tarsus überwiegen. — Beine kurz und in wenig regelmäßigen Reihen bekörnelt; Femora robust und sämtlich mit basalen Pseudogelenken und zwar I. Femur mit 2, II. mit 3—4, III. mit 2, IV. mit 4 Pseudogelenken. Färbung des Körpers schwarz bis pechbraun; jederseits zwischen dem ersten und zweiten Ouerkiel hinter dem Augen- hügel mit einem großen weißen, etwas silberglänzenden Flecken; ein gleicher viel kleinerer und ganz seitlich stehender findet sich jederseits auf der I. Area des Abdominalscutums. IIl. Area des Abdominalscutums mit querovalem, medianen weißen Silberileck. Beine pechbraun; die Femurbasen blaßgelb. Palpen rostbraun, Femur basal blasser. Ungarn — 8 (2 ?) — (Type Soerensens im Mus. Budapest — nicht gesehen!). Ungarn (Munkacz) — 2 2 — (in meiner Sammlung). | 26. N. earinatum nov. spec. L: des Körpers 2,2 (3), 2,5 (9) mm. Körper gewölbt, hinten quer abgerundet, seitlich kaum ein- geschnürt. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich be- wehrt; vor ihm über der Basis der Cheliceren mit vier neben- ‚ einander liegenden Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf ‚ ihrer Fläche grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirn- Tande, so lang wie breit, median kaum längsgefurcht. — Fläche des Cephalothorax, des Abdominalscutums und der freien Dorsal- segmente des Abdomens rauh und gleichmäßig bekörnelt. — Stirn- und Seitenrand des Cephalothorax, das II. Thoracalsegment und - die I. und II. Area des Abdominalscutums von einem scharfen Kiel aus größeren Zweizack-Brückenzähnchen umrandet, so daß hinter dem Augenhügel vier solcher Querkiele entstehen, die seitlich alle- samt miteinander und mit dem Stirnrand-Kiel zusammenhängen; der Stirnrand-Kiel biegt median in zwei Längskiele um, die über den Augenhügel hinweglaufen, dann divergieren, bis sie in den ‚ ersten Querkiel hinter dem Augenhügel übergehen; dieser mit dem zweiten, nach vorn gekrümmten Ouerkiel durch einen kurzen Mediankiel verbunden; der dritte Querkiel biegt seitlich nach vorn um und vereinigt sich hier mit dem zweiten Querkiel, an welcher | Stelle außenseits im Seitenrandkiel ein kleines, kreisrundes, von 3. Heft 166 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien einem Kiel rings umzogenes Einzelfeld liegt; an der Stelle, an welcher der dritte Kiel in den Seitenrandkiel übergeht, verlängert. sich letzterer ein wenig entlang der Seite der III. Area des Ab- . dominalscutums. III.—V. Area des Abdo- minalscutums, sowie I.—III. freies Dorsal- segment des Abdomens ohne hervortretende Körnchenquerreihen. Corona analis rauh bekörnelt; freie Ventralsegmente des Ab- domens in wenig regelmäßigen Ouerreihen grob bekörnelt; Fläche der Coxen verstreut grob bekörnelt. — Cheliceren beim @ normal gebaut; beim & nur das I. Glied dorsal- apical mit einer kurzen, vorgebogenen, fein behaarten, basal nicht eingeschnürten & Apophyse. — Palpen lang und dünn; Femur und Patella ventral und Tibia und Tarsus SCILITHE allerseits mit Kölbchenhärchen besetzt. — „een Beine kurz und kräftig; I. und III. Femsz E leicht keulig; alle Femora bekörnelt und sämtlich mit basalen Pseudogelenken und zwar I. Femur mit-2, II. mit 4-5, II. fi a L Er N}: b Fig. 33. Nemastona cari- mit 2, IV. mit 3-4 Pseudogelenken. ah) dere Färbung des Körpers tiefschwarz; die c) Teil eines Kieles aus Kiele umziehen auf dem II. Thoracalseg- Zweizack-Brücken- ment jederseits des Mediankieles einen zähnchen. großen, weißen, stark silberglänzenden Flecken. Zwei kleine, querovale, Silberflecken finden sich auf der V. Area des Abdominalscutums. — Cheliceren und Palpen pech- braun. — Beine schwarzbraun, nur die Femurbasen blaßgelb. . Herzegowina (Jablanica) — & ($Q) — (in meiner Sammlung). 27. N. modesta Banks. - 1894 N. m. Banks in: Psyche v. 7, p. 52. — 1894 N. m. in: Canad. Eintom. v. 26, p. 161. — 1901 N. m. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. — 1904 N. m. Banks in: P. Calif. Ac. v. 3 (13), p. 362. — 1911 N. m. Banks in: Pomona I. Ent. v. 3, p. 417. EL. des Körpers 1,218), 2 (2) mm. Körper dorsal gewölbt und hinten gerundet. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; vor ihm über der Basis der Cheliceren mit vier schmalen, nebeneinanderliegenden Chitin- plättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche fein bekörnelt sind. — Augenhügel dem Stirnrande sehr nahe, niedrig, so lang wie breit, regellos stumpf bekörnelt. — Fläche des Cephalothorax, des Abdominalscutums, der freien Dorsalsegmente des Abdomens nicht eben dicht, aber sehr gleichmäßig mit stumpfen .Körnchen bestreut. An der hinteren Basis des Augenhügels beginnen zwei nach hinten stark divergierende Längskiele aus miteinander zu- sammenhängenden Zweizack-Brückenzähnchen; diese beiden Kiele reichen bis an die Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen | SEEEEERSEREER der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 167 und von ihnen zweigt sich medianwärts an der Stelle, wo die Grenze zwischen dem I. und II. Thoracalsegmentliegt, rechtwinkelig ein kürzerer Kiel ab, der den gegenüber liegenden in der Mediane nicht berührt. — I.—1IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare sehr schlanker, dünner, leicht nach hinten gekrümmter, spitzer Dörnchen, so daß zwei nach hinten etwas divergierende Längs- reihen aus je 4 solcher Dörnchen entstehen. — Corona analis, freie Ventralsegmente des Abdomens und Fläche der Coxen fein und gleichmäßig bekörnelt und spärlich fein be- haart. — Cheliceren klein, beim $ und 2 gleich und normal gebaut. — Palpen lang und dünn; Femur und Patella nur ventral, Tibia und Tar- sus allerseits, wenn auch nicht dicht, mit Kölb- = chenhärchen besetzt. — Beine kurz; Femora glatt Fig. 34. Nemasto- und nicht bekörnelt; I. Femur ohne, die übrigen ” ee as mit basalen Pseudogelenken und zwar II. und gorsal (Dach Type). III. Femur mit je 1, IV. mit 2 Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich der - Gliedmaßen einfarbig rostbraun, nur die Femurbasen der Beine a I und die Palpen sind blaß rostgelb. Nord-Amerika (Californien u. Washington-State: Trevor Kincaid, Mt. Shesta, Claremont, Santa Clara County) — d? — nicht selten — (Type aus Banks Sammlung — $J2 — gesehen!). 28. N. caecum Grese. 1911. N. c. Grese in: Zool. Anz. v. 37, Nr. 5, p. 180, F.1u. 2. L. des Körpers 2,1 (9); 2,9 (2) mm. Körper dorsal fein gerieselt aber ohne Wärzchen; freie Ventral- sesmente des Abdomens mit je einer Querreihe aus Wärzchen. — Augenhügel und Augen fehlen vollständig. — Cheliceren glatt; beim & I. Glied lang und apical-dorsal mit einer kurzen, rundlichen, vorn beborsteten, vornüber gekrümmten Apophyse; II. Glied beim \ d ohne Apophyse,;, beim 2 beide Glieder normal gebaut, ohne Apophysen und das I. Glied kürzer als beim $. — Palpen lang und dünn, Trochanter (nicht Femur! — Grese — vergl. Figur des ‘ Autors) schlank keulig; alle Glieder mit langen, abstehenden Haaren besetzt. — Beine sehr lang und dünn, kurz behaart; Femora mit etwa 11 (basalen oder mittleren?) Pseudoge- lenken. Färbung des Körpers dorsal vorn dunkelbraun, hinten heller. Cheliceren schwarz. Krim (Skelja: in einer absolut dunklen Stalaktitenhöhle) — 18,1%, 3 pull. — (Type — wahrscheinlich — im Zool. Mus. der Universität Moskau — nicht gesehen!). 3. Heii 168 Dr €. Fr. Roewer: Die Familien der Ischyropsalidae usw. | | 29. 9. inops Packard. 1884 N. i. Packard in: Amer. Natural. v. 18,-p. 203. — 1888 N. ii. Packard in Mem. Ac. Washington v. 4, Teil. 1, p. 55, t. 4, 41a—c. — 1894 N.i. Banks in: Psyche v. 7, p. 52. — 1901 N. i. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. L. des Körpers einschließlich der Cheliceren 1 mm; L. des‘ II. Beines 3, des IV. Beines 4 mm. | Körper oval und etwas abgeflacht. — Cephalothorax und die ersten fünf Dorsalsegmente des Abdomens in ein unbewehrtes Dorsalscutum verwachsen (das bei der Type — pull. — nicht hart chitinisiert ist). — Augenhügel in der Mediane des Cephalothorax vorhanden, ziemlich breit, aber ohne Augen; nur zeigt die Mediane des Augerhügels schwach pigmentierte Spuren der Retina. — Cheliceren schlank, ziemlich lang. — Palpen mäßig lang, stark beborstet besonders am gerundeten Tarsus. | Färbung des Körpers und der Gliedmaßen blaßgelb bis weißlich Nord-Amerika: Kentucky (Bat Cave: Great Basinn — 2 pull. — (Type Packards nicht gesehen! — Aufbewahrung ?). - 30. N. spinulosum L. Koch. 1869 N. s. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 165. — 1879 N. s. Simon, Arach. France v. 7, p. 289. — 1884 N. s. Simon in : Ann. Soc. ent. France v. 4, p. 353. L. Koch gibt von dieser Art in seinem Schlüssel nur an:) „Palpen mit geknöpften Haaren besetzt; alle Glieder der! Palpen mit geknöpften Haaren besetzt; der Augenhügel nur fein! gerieselt oder gar nicht granuliert; auf dem Abdomen zwei größere Höcker, hinter diesen zwei kleinere Wärzchen. — Griechenland.“ Nach diesen Angaben kann diese Art nicht identifiziert‘ werden; die Tyre findet sich im Hofmuseum Wien nicht mehr vor, ist also höchst wahrscheinlich verloren gegangen. Deshalb kann diese Art auch in den Schlüssel der Arten nicht aufgenommen werden und muß wohl oder übel als sfec. spur. behandelt werden. | 4. Gen. CROSBYCUS nov. gen. 1911 Nemastoma Crosby in: Canad. Ent. v. 43, p. 20. Cephalothorax vom Abdominalscutum durch eine weiche) Gelenkhaut getrennt. — Öffnungen der Stinkdrüsen im Cephalo-| thorax Seitenrande von oben her sichtbar. — Femora der Beine ohne Pseudogelenke (?); Metatarsen mit Fersen. | 1. Art! 1. ©. dasyenemum Crosby. 1911 Nemastoma d. Crosby in: Canad. Ent. v. 43, p. 20, F. 1. | L. des Körpers 1; der Palpen 1,9; des I. -Beines 2; II. 2,8; 111.193; -IV.:2,5 mm. ' | 2 Stirnrand des Cephalothorax gerade abgestutzt, seitlich schräg gerundet. — Augenhügel klein, nahe dem Stirnrande und | mit je einer Reihe spitzer Zähnchen über jedem Auge. — Vor dem | Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheliceren 9 (höchstwahrscheinlich aber 4) nebeneinanderliegende Chitin- plättchen. — Alle harten Teile des Cephalothorax und desAb- domens rauh bekörnelt; der ganze Cephalothorax außer dem Felde hinter dem Augenhügel mit gröberen Körnchen bestreut; fünf - Quergruppen solch gröberer Körnchen finden sich auf dem dor- - salen Abdominalscutum und je eine auf den freien Dorsalsegmenten des Abdomens; dorsale Analplatte und letzte freie Ventralsegmente des Abdomens grob bekörnelt. — Cheliceren leicht keulig. — '. Coxen der Beine grob bekörnelt wie auch die Trochantere; Femora, Patellen und Tibien mit spitzen Körnchen und dünnen Härchen besetzt, nur die Femurbasen unbewehrt; alle Tibien dorsal-apical mit einem spitzen Endhäkchen. Färbung des Körpers in allen harten Chitinteilen dunkelbraun, fast schwarz; Zähnchen des Augenhügels schwarz; Cheliceren blaß- gelb; Beine braun, bis auf die blassen Femurbasen. Nord-Amerika (Columbia State: Hinkson Creek) — 3 Expl. ‚ — (unter Laub) (Type Crosbys nicht gesehen!). ' | Dr. Franz Maidl: Neue paläarktische Arten der Gattung usw. 169 | hi 4 N ET Neue paläarktische Arten der Gattung ] Mimesa Shuck. (Hym. Sphegid.). E| (Mit 8 Figuren im Text.) Von Dr. Franz Maidl (Wien). | Gelegentlich einer Bestimmungsarbeit fand Herr Kustos _ E.F. Kohl am k. k. Naturhistorischen Hofmuseum in Wien in der Sammlung dieses Museums vier neue. paläarktische Mimesa- arten, zu deren Beschreibung er mich anregte, wofür ich ihm an 2) dieser Stelle meinen besten Dank ausspreche. Da sich in den folgenden Beschreibungen eine Anzahl bisher nicht beachteter f 1 Unterscheidungsmerkmale verwendet finden, hoffe ich durch sie einen über die Bereicherung unserer Kenntnisse durch Vermehrung 1 = bekannten Artenzahl hinausgehenden Fortschritt erzielt zu haben. a | 1. Mimesa (Mimesa) brevis n. sp, 2.4. \ Färbung: Größtenteils schwarz, an den durchscheinenden - Rändern der Abdominalsegmente braun, an den Unterseiten der - Fühlergeißeln, den Flügelschuppen, + ausgedehnten Teilen der "Schenkel und Schienen und an den Tarsen braungelb. Ei Plastische Merkmale: 2: Der Clypeus entbehrt jeder be- sonderen Auszeichnung auf der Scheibe oder am Endrand (im Gegensatz zu dahlbomi Wesm., bei der er etwas aufgebogen | und in der Mitte in zwei, durch einen kleinen dreieckigen Aus- Schnitt getrennte, kurze Lappen ausgezogen erscheint). Die Schläfen nehmen von der breitesten Stelle, ungefähr in der Mitte ihrer h | | 3. Heft - * fi a N 170 Dr. Franz Maidl: Länge, an plötzlich und rasch an Breite ab (Fig. 1) (ähnlich wie | bei carbonaria Tourn. aber im Gegensatz zu dahlbomi und uni- | color (Lind.) Shuck., bei welchen sie in größerer Ausdehnung gegen das untere Ende hin breit bleiben und erst knapp vor diesem verschmä- 5 lert sind). Die Fühlergeißeln sind ge- drungen keulenförmig (Fig. 2) (im Gegen- | satz zu carbonaria, dahlbomi und wunicolor, bei ' welchen sie schlank keulenförmig sind, was Fig. 1. sich besonders in dem Längen-Breitenverhält- Rechte Schläfe (9) nis des 2. und 3. Geisselgliedes ausdrückt). von M. brevis 2 das 3. (Fig. 2) (im Gegensatz zu carbonaria, dahlbomi und unicolor, bei welchen es fast um die Hälfte länger erscheint). Das Dorsulum ist fein aber scharf gestochen und mitten deut- lich zerstreuter als seitlich punktiert und auf den Zwischen- räumen zwischen den Punkten halb-matt. Die Mesopleuren sind noch etwas feiner als das Dorsulum und so dicht wie dieses auf den seitlichen Partien punktiert | und ganz matt. Der herzförmige Raum des Mittel- | segmentes ist seitlich nicht durch Leisten begrenzt (im Gegensatz zu carbonaria, dahlbomi und unicolor) und relativ d. h. im Vergleich mit den Verhält- Fig. 2. nissen bei den eben genannten Arten fein und Fühler von dicht, gegen vorn und die Mittellinie zu konver- Kr gierend runzelstreifig.. Auch die Runzelung der übrigen Teile des Mittelsegmentes ist bedeutend feiner und dichter als bei den genannten Arten. Der Stielteil des 1. Abdomi- nalsegmentesist auffallend kurz, nurungefähr ?, solang wie dessen breiter Teil. sog. Postpetiolus (im Gegensatz zu den drei obengenannten Arten. bei denen er mindestens ebenso lang ist wie der breite Teil) und oben nicht gekielt, sondern nur mit einer flachen, mitten von einer + deutlichen Furche durchzogenen Längserhebung versehen. Das Pygidialfeld ist schmäler als bei carbonaria und wunicolor, fast so schmal wie bei dahlbomi, aber | im Gegensatz zu allen drei genannten Arten fein und dicht, fast gedrängt punktiert. Länge: ca. 7 mm. ga: Mit denen des 2 weitgehend übereinstimmend, bis auf die grössere Schlankheit des ganzen Körpers, die Zahl der Fühlerglieder, die weniger keulen- als faden- förmige Form der Geißeln (Fig. 3), welche an den Unterseiten keinerlei Auszeich- nungen aufweisen, und durch die Bildung Fig. 3. des letzten und vorletzten Tergits. Von Fühler von M.brevisä. jenem ist bei dem mir vorliegenden Stück nur der etwas nach aufwärts gerichtete Dorn sichtbar, dieser jedoch im Gegensatz zu carbonaria, dahlbomi und unicolor gd dadurch ausgezeichnet, daß er ziemlich stumpf “ Das2. Geißelglied ist kaum länger als B- rs Neue paläarktische Arten der Gattung Mimesa Shuk. 171 abgerundet endigt und nicht gleichmäßig gewölbt, sondern oben deutlich abgeplattet, gleichsam mit einer Andeutung eines Pygidialfeldes versehen, erscheint (Vergl. Fig. 5). Länge: 6 mm. Typen: 39, 18 aus Brussa in Kleinasien im Besitz des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien. 2. Mimesa (Mimesa) pannoniea n. sp. d. Färbung: Größtenteils schwarz, an den durchscheinenden Rändern der Abdominalsegmente braun und auf den Unter- seiten der Fühlergeißeln, den Flügelschuppen, den Spitzen aller Schenkel, den ganzen Vorderschienen, den Spitzen und Basen der Mittel- und Hinterschienen und allen Tarsen braungelb. Plastische Merkmale: Der Clypeus entbehrt jeder be- sonderen Auszeichnung auf der Scheibe oder am Endrand. Die ‘ Fühlergeißeln sind sehr deutlich keulenförmig (Fig. 4). sam mit einer Andeutung eines Pygidial- Das2.Geißelglied ist kaum länger als das 3. Das Dorsulum ist ziemlich grob und gleichmßig dicht punktiert und auf den Zwischenräumen zwischen den Punkten halb-matt. Die Mesopleuren sind feiner aberebensodicht wie dasDorsu- Fig. 4. lum punktiert und ganz matt. Der herz- Fühler von M. pannonica &. föürmige Raum des Mittelsegmentes ist seitlich durch Leisten begrenzt und wie dessen übriger Teil grob und wenig dicht gerunzelt. Der Stielteil des 1. Abdominal- sesmentes ist ziemlich kurz, wenig mehrals °/, solang wie der breite Teil und oben mit einer ziemlich flachen, mitten von einer + undeutlichen Furche durchzogenen Längserhebung versehen. Der vorletzte (6.) Ter- git ist (ähnlich wie bei brevis und vindobonensis & und unähnlich wie bei carbonaria Tourn., dahlbomi Wesm., unicolor (Lind.) Shuck.) nichtgleichmäßig gewölbt und am Ende spitz abgerundet, sondern oben deutlich abgeplattet — gleich- Fig. 5. 6. Tergit von M. pannonica feldes versehen — und am Ende ziemlich 4. Die Grenzen stumpf, fast abgestutzt abgerundet (Fig. 5). der Abflachung Länge: 7 mm. sind durch Type: 18 aus der Umgebung von Budapest en in Ungarn, 27. V. 1886 gefangen von Friese, im deutet. Besitzdesk.k. Naturhistorischen HofmuseumsinWien. 2. Mimesa (Mimesa) vindobonensis n. sp. 6. Färbung: Größtenteils schwarz, an den durchscheinenden Randsäumen der Abdominalsegmente braun und auf den Unter- seiten der Fühlergeißeln, den Flügelschuppen, den Spitzen aller Schenkel, den ganzen Vorder-, fast den ganzen Mittelschienen, 3. Heft 172 Dr. Franz Maidl: Neue paläarktische Arten der Gattung usw. den Basen und Spitzen der Hinterschinen und allen Tarsen braungelb. Plastische Merkmale: Der Clypeus ist auf der unteren Hälfte der Scheibe mitten ein wenig eingedrückt und am Endrand mitten mit zwei ganz kleinen, durch einen dreieckigen Ausschnitt getrennten Läppchen versehen. Die Fühlergeißeln sind deut- lich keulenförmig (Fig. 6). Das 2. Geißelglied ist um mehr als die Hälfte länger als das 3. IT Das Dorsulum ist ziemlich fein, aber scharf gestochen und ziemlich gleichmäßig und a zerstreut punktiert und auf den Zwischen- räumen zwischen den Punkten ziemlich glänzend. Die Mesopleuren sind ebenso stark Fig. 6. wie das Dorsulum, aber viel dichter als Fühler von M. vindo.- dieses punktiert und auf den Zwischen- bonensis &. räumen zwischen den Punkten weniger glänzend aber auch nicht ausgesprochen matt. Der herzförmige Raum des Mittelsegmentes ist seitlich von zwei Leisten begrenzt und wie dessen übriger Teil mäßig grob und ziemlich dicht gerunzelt. Der Stielteil des 1. Ab- dominalsegmentes ist fast so lang wie dessen breiter Teil und oben mit einer flachen glatten, d. h. nicht von einer Furche durchzogenen, Längserhebung versehen. Der vorletzte (6.) Tergit ist (ähnlich wie bei brevis und fannonica $ und un- ähnlich wie bei carbonaria Tourn. dahlbom Wesm. und unicolor (Lind.) Shuck. &) nicht gleichmäßig gewölbt und am Ende spitz abgerundet, sondern oben deutlich abgeplattet — gleichsam mit | einer Andeutung eines Pygidialfeldes versehen — und am Ende | ziemlich stumpf, fast abgestutzt abgerundet (Vergl. Fig. 5). Länge 7 mm. Type: 1 & von der Türkenschanze in Wien, 29. VI. 1870 gefangen von Kolazy, im Besitz des k.k. Naturhistorischen Hof- | museums in Wien. 4. Mimesa (Aporia) eaueasica n. sp. d. Färbung: Auf dem breiten Teil des 1. und auf dem ganzen 2. Abdominalsegment rot, auf den Unterseiten der Fühlergeißeln, den Spitzen aller Schenkel, allen Schienen, mit allfälliger Aus- nahme der + verdunkelten Mitte der Hinterschienen, und den | Endhälften aller Tarsen +rötlich-gelb, auf den Flügelschuppen, den basalen Enden der Flügeladern und auf den Basalhäliten | der Tarsen weißlich, auf den durchscheinenden Rändern der | 4 letzten Abdominalsegmente und dem größten Teil der Flügel- adern braun und sonst schwarz. Plastische Merkmale: Der Clypeus entbehrt jeder be- | sonderen Auszeichnung auf der Scheibe oder am Endrand. Die | Fühlergeißeln,welchekeinebesonderenAuszeichnungen | auf den Unterseiten aufweisen, sind ziemlich schwach Ss De EB a ne nn min | Embrik Strand: Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 173 keulenförmig (Fig.7). Das 2. Geißelglied ist ungefähr so lang wie das 3. Das Dorsulum ist ziemlich fein aber scharf ge- stochen und ziemlich gleichmäßig dicht punktiert und auf den ' Zwischenräumen zwischen den Punkten glänzend. Die Mesopleuren sind (in Übereinstimmung mit eguestris (F.) Wesm. und im Gegensatz zu bicolor (f (Shuck.) Wesm.) ziemlich fein, unscharf gestochen und gedrängt punktiert und ganz matt. Der herzförmige Raum des Mittelsegmentes ist nicht durch seitliche Leisten abgegrenzt und wie dessen übrige Teile mäßig grob und mäßig dicht gerunzelt. Der Stielteil des 1. Abdominal- ) segmentes ist (ähnlich wie bei bicolor und im Gegensatz zu equestris und shuckardi Wesm.) sehr lang, um 4, länger als - der breite Teil, dünn und mit einer mitten von - einer + deutlichen Furche durchzogenen, kiel- A artigen Erhebung versehen. Der vorletzte (6.) - vr Fig. 7. Fühler von M. caucasica d. Tergit ist am Ende ziemlich schmal abgerundet und gleichmäßig gewölbt (Fig. 8). Länge:8—10 mm. Typen: 39 3 von Helenendorf in Transkau- kasien im Besitz des k. k. Naturhistorischen Hof- ' museums in Wien. | Fig. 8. 6. Tergit von M. caucasica &. Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina, gesammelt von Herrn Dr. J. Aharoni. Von Embrik Strand. | Als Fortsetzung der im Archiv für Naturgeschichte 1913, A. 10, p. 147 angefangenen Arbeit behandle ich im Folgenden außer echten Spinnen von zehn Familien die in der Ausbeute vor- handenen Solifugen. Eine ‚Dritte Mitteilung‘ wird folgen. ARANEAE. Fam. Avieulariidae. Spinnen dieser Familie sind in der Ausbeute nicht vorhanden. Dagegen liegen einige Bruchstücke von Lehmbauten (Lehmröhren) mit folgender Angabe vor: ‚„Spinnenbau (etwa 12 Stück von ver- schiedenen Farben und Grössen). Rehobot, 6. Juni 1913.‘ Leider sind diese Objekte so fragmentarisch, dass sich daran auch nicht - mit Sicherheit erkennen lässt, ob sie wirklich von Spinnen (even- - tuell Ctenizinae) stammen; sie könnten wohl fast ebenso gut von | Hymenoptera, Eumeniden oder Grabwespen, gemacht sein. 3. Ileit 174 Embrik Strand: Fam. Dietynidae. Gen. Amaurobius C.L.K. Amaurobius distinetus O. Cbr. Ein 2: Jaffa - Rehoboth, 25. VI. 13. Cephalothorax schwärzlich braun, also dunkler als bei der Type. Die von Cambridge beschriebene Bestachelung kommt in der von ihm angegebenen Entwicklung wahrscheinlich nur bei | dem & vor; an meinem Exemplar ist an Stacheln wenig zu er- kennen: Die Tibien III—IV haben unten an der Spitze einen schwachen Stachel, die Metatarsen I—II haben unten je 1 Stachel an der Spitze und in der basalen Hälfte, außerdem 1 beiderseits an der Spitze, dagegen haben die Metatarsen III—-IV unten eine Reihe von 4-6 Stacheln sowie einige seitlich stehende Stacheln. | Nach Cambridge’s Angaben hätte diese Stachelreihe aber eben am ersten Beinpaar vorhanden sein sollen. — Ob verschieden von Amaurobius albomaculatus H. Luc. ? Gen. Dietyna Sund. cine Aharonii Strnd. n. s Ein @ von Jaffa - Rehoboth, 14. ML: 19. Die Art wird mit D. innocens O. Cbr. verwandt sein, nach der Originalbeschreibung aber ist es unmöglich die D. innocens mit Sicherheit zu wiedererkennen. — Epigyne weicht von der von Kulezyäski in: Bull. Ac. Sci. Cracovie, Jannier 1911, B. pl. I, F. 3, unter dem Namen ‚‚Dictyna innocens Cambr. ?“ abgebildeten Epigyne durch Folgendes ab: Die beiden Gruben sind weniger quer, in der Tat in der inneren (gegen einander gerichteten) Hälite | etwa so lang wie die größte Breite, gerade nach aussen statt | schräg nach außen und vorn gerichtet, so daß die beiden Vorder- | ränder innen eher nach vorn statt nach hinten konvergieren, nach aussen zu erscheinen die beiden Gruben ein wenig deutlicher zu- gespitzt und somit im ganzen mehr keilförmig-dreieckig (bei „innocens ?“ etwa ellipsenförmig), die Länge der Gruben ist reich- lich doppelt so groß wie die mittlere Breite ihrer Entfernung unter sich und letztere ist etwa so groß oder fast so groß wie die Ent- | fernung der Gruben von der Rima genitalis. Da Dict. innocens O. Cbr. nach der Oele nicht | sicher zu deuten ist, so muß man diesen Namen auf die Art be ziehen, für die er von Kulczyfiskil. c. fixiert worden ist. Wenn auch | K. bloß die Epigyne beschrieben (und abgebildet) hat, so scheinen | die sich daraus ergebenden, soeben angeführten Unterschiede für die spezifische Verschiedenheit meiner und seiner Art doch genügende Beweise zu sein. Die Originalbeschreibung weicht von meiner Art | durch Folgendes ab: Die Grösse letzterer ist geringer: 2.3mm| Totalläinge (Cambridge gibt „1%4 line“ an); Cephalothorax, | Mandibeln und Sternum sind dunkelbraun, während es bei D. m- nocens ganz allgemein heißt, daß die „ground- -colour‘ „‚pale yel- | lowish“ sein soll, ohne irgend welche u die darauf deuten | Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 175 könnte, daß dies, wie es bei meiner Art der Fall ist, nur auf Ab- domen paßt; die schmale schwarze Längsbinde der Vorderhälfte des Abdominalrückens ist sowohl in der Mitte als kurz vor der Spitze beiderseits stumpf zahnförmig erweitert, während Cambridge bloß angibt, daß diese Binde ‚behind‘ ‚„somewhat cruciform“ sein soll (was also auch von meiner Art sich sagen läßt), von der mittleren Erweiterung aber nichts sagt, sondern vielmehr die Binde ‚on the fore half‘ einfach bloß als ‚‚narrow‘“ bezeichnet, weshalb man annehmen muß, daß eine mittlere Erweiterung daselbst ganz fehlt; die Zeichnung der hinteren Hälfte des Abdo- minalrückens besteht aus 4 schwarzen Ouerflecken oder kurzen breiten Ouerbinden, von denen die beiden vorderen leicht recurva gebogen, dabei mehr oder weniger deutlich einen Winkel bildend, während vor und hinter dem vorderen dieser Flecke je eine schwarze parallele winklige Ouerlinie verläuft, von denen die hintere mit dem Fleck verbunden ist; geringelt sind die Beine nicht, wohl aber ist die Spitze der Metatarsen und Tibien z. T. schwach und unterbrochen dunkler. | Fam. Filistatidae. Gen. Filistata Latr. Filistata insidiatrix (Forsk.) Zwei ®@ von Jaffa - Rehoboth, 18. IV. 13. Filistata hebraea Strnd. n. sp. Ein © von Jaffa - Rehoboth, 18. IV. 13. Charakteristisch durch den fast einfarbig schwarzen Cephalo- thorax, der jedoch eine hellere sublimbale Seitenlängslinie und ' oberhalb dieser noch eine solche, jedoch weniger deutliche, damit parallel verlaufende Längslinie, sowie auf dem Kopfteile undeut- liche und unregelmäßige hellere Sprenkelung (Marmorierung) zeigt, die jedoch an dem Totaleindruck sehr wenig ändert, jeden- falls in Draufsicht, weil die helleren Fleckchen hauptsächlich an den Seiten und vorn sich finden; wie bei F. insidiatrix hat Clypeus einen helleren medianen Längsfleck, der jedoch nicht so scharf markiert wie bei letzterer Art ist und eine feine dunkle Längs- linie zeigt. Augenfeld schwarz, gegen die grauweißlichen Augen kontrastierend. Der Vorderrand des Clypeus nur wenig dunkler. Mandibeln hellbraun. Sternum und Coxen graubraungelblich, _ ersteres mit schwarzerMedianlängslinie, die jedoch den Hinterrand kaum erreicht, sowie mit schwarzer Randlinie. Beine bräunlich- gelb, alle Femoren (abgesehen von der Basis), aber insbesondere die der beiden vorderen Paare dunkler, oben mit einer breiten, _ hinten einer schmalen hellen Binde, auch alle Tibien, insbesondere aber I—II, verdunkelt und gegen die hellen Patellen stark kontra- _ stierend. Palpen bräunlich gelb, höchstens an den Seiten des Femoralgliedes leicht verdunkelt. — Abdomen ist braunschwarz mit violettlichem Ton; längs der Mitte oben ist Andeutung einer helleren Längszeichnung, die jedoch vielleicht ‚künstlich ist und 3. Heft 176 Embrik Strand: nur dadurch vorgetäuscht wird, daß der Rücken daselbst etwas eingesunken ist. Auch etwa 4 weißliche Punktflecke, von denen die drei in einer QOuerreihe angeordnet sind, dürften ‚künstlich‘ sein. Nach unten wird die Färbung ein klein wenig heller und der Bauch und Epigaster sind bräunlich grau. Die Spinnwarzen wie die Um- gebung gefärbt. In Flüssigkeit und Draufsicht scheint die vordere Augenreihe mit den Hinterrändern eine gerade oder ganz schwach procurva gebogene Reihe zu bilden, während eine die M. A. vorn tangierende Gerade die S. A. entschieden hinter der Mitte schneiden würde; die M. A. erscheinen also viel kleiner als die S. A., sowie unter sich um ihren Durchmesser, von den S. A. um weniger als denselben entfernt; letztere erscheinen um reichlich ihren Durchmesser unter sich entfernt. Die hintere Augenreihe ist länger als die vordere, am Hinterrande eine gerade, am Vorderrande eine schwach pro- curva gebogene Linie bildend, weil die M. A. kleiner als die S.A. sind. Cephalothorax 1 mm lang, 0.8 mm breit, die größte Breite ist über dem Vorderrande der Coxen III, von da an nach vorn bis beiderseits des Hinterrandes des Augenfeldes ganz allmählich und schwach verschmälert, dann plötzlich verschmälert, so daß die bekannte dreieckige Form des Kopfes der Filistaten entsteht, wobei der Seitenrand nur unmittelbar hinter der Spitze leicht ein- gebuchtet erscheint. Die Breite des gelben Clypeusfleckes ist nicht größer, als daß zwei denselben außen tangierende Parallelen die vorderen S. A. in oder innerhalb der Mitte schneiden würden. Cephalothorax ist ziemlich glatt, leicht glänzend (in Flüssigkeit gesehen), sehr spärlich behaart, jedenfalls längs der Mitte des Rückens mit stark schräg nach vorn geneigten, meistens schwach gekrümmten Borstenhaaren, die nur im Profil deutlich zu sehen sind. Der Seitenrand erscheint in Draufsicht ganz kahl. — Die Beine mit kurzer, borstiger, sehr schräger oder anliegender Be- haarung, die jedoch nicht dichter ist als daß das Tegument, unter dem Mikroskop gesehen, überall zum Vorschein kommt; wirkliche Stacheln kann ich jedoch nicht sehen. Abdomen 2 mm lang, 1,2 mm breit; die größte Breite hinter der Mitte, das hintere Ende gleichmäßig stumpf gerundet, das vordere quergeschnitten. Patella + Tibia I 1 mm lang, also = Cephalothorax, Meta- tarsus I und Tarsus I je 1, mm lang. Filistata hebraea Strnd. v. limbomaeulata Strnd. Zwei 92 von Jaffa- Rehoboth, 23. VIII. 13 ähneln sehr F. hebraea und werden wohl nicht spezifisch verschieden 'sein, sind aber noch kleiner (1,8 bezw. 2 mm lang), Cephalothorax ist im Grunde heller und zwar braungelblich, aber dicht mit feinen schwarzen Strichen und Linien, die etwa eine netzförmige Zeich- nung bilden, gezeichnet, auf dem Rücken bilden solche Linien in den Kopffurchen eine längliche, entfernt er Längs- Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 177 figur, die vorn, unmittelbar hinter den Augen einen hellen Doppel- fleck ähnlich demjenigen auf dem Clypeus einschließt; ferner hat Cephalothorax breite schwarze, auch auf dem Clypeus vorhandene Randbinden, die bei dem größten Exemplar vier charakteristische, scharf markierte, helle Längsflecke, je einen über den Coxen, ein- ‚ schliesst, während das kleinere Exemplar eine deutliche hellere Rückenzeichnung des Abdomen zeigt, die aus 5—6 mitten winkel- förmig gebrochenen und schmal unterbrochenen Ouerstrichen besteht, welche Winkel nach hinten offen und ziemlich stumpf sind; der vorderste wäre eigentlich spitzer, ist jedoch mitten ‚ weiter unterbrochen als die übrigen, so daß die Figur kaum noch ‚ als Winkel, sondern eher als zwei getrennte Schrägstriche erscheint. Solche helle Winkelfiguren sind übrigens auch bei dem größeren Exemplar erkennbar. | Es ist ganz wahrscheinlich, daß beide Exemplare jüngere Stadien von Filistala hebraea sind, vorläufig mögen sie aber als Varietät von dieser Art gehalten werden. Ich nenne diese, durch das größere Exemplar als Type vertretene Nebenform var. limbo- maeulata m. Da die hellen Flecke in der Randbinde des Cephalo- thorax auch beim kleinsten Exemplar erkennbar sind, wenn auch ganz undeutlich, so liegt kein Grund vor, hier zwei Varietäten zu unterscheiden. Filistata delimbata Strand n. sp. Ein @ von Jaffa - Rehoboth, 25. VI. 1913. | Charakteristisch durch die reduzierte schwarze Seitenrand- binde des Cephalothorax, die ziemlich gleichmäßig dunklen und zwar an Vorder- und Hinterbeinen etwa gleich dunklen Extremi- täten, bedeutende Größe etc. Cephalothorax weißlichgelb, ohne schwarze Seitenrandbinde, nur vorn ist Andeutung einer solchen Randlinie und ebenfalls und zwar deutlicher läßt sich daselbst eine schwarze Sublimballinie er- kennen; von der Mittelritze entspringen jederseits drei schwarze Strahlenlinien, die aber sehr fein sind und von denen nur die hintere deutlich ist. Clypeus ist geschwärzt, mitten mit großem bräunlichgelbem Fleck; Augenield tiefschwarz und von diesem er- streckt sich eine schwarze Längsbinde bis zu der Mittelritze, welche ‚Binde vorn so breit wie die hintere Augenreihe ist, parallelseitig, nur etwa im hinteren Viertel verschmälert und in einem Punkt in der Mittelritze endend und diese auch noch, allerdings linien- schmal, ausfüllend, aber nicht überschreitend. Mandibeln bräun- lichgelb, vorn etwas angeschwärzt und daselbst an der Basis mit dem Anfang zweier hellen Längsbinden versehen. Lippenteil und Palpencoxen dunkelgrau, letztere an der Basis etwas heller. Ster- num graugelblich, am Rande vorn durch die Behaarung dunkler _ erscheinend, Coxen wie Sternum, unten und hinten mit je einem helleren Längsstreifen. Die Beine erscheinen an den 3—4 distalen Gliedern dunkel mit zwei helleren Längslinien oben auf den Tibien Archiv für Naturgeschicht N 12 3. Heft 178 Eanbrnk Sörand. und Patellen und auf den Hinterbeinen nicht oder nur unbedeutend heller. Die Femoren sind oben wie die Tibien, haben auch hinten ‚eine helle Längslinie und sind unten heller mit 3 schwarzen Flecken; IV haben jedoch unten nur am Ende einen schwärzlichen Fleck. Die Palpen wie die Beine, am Femoralgliede nur unbedeutend heller und daselbst unten nicht schwarz gefleckt. Abdomen oben einfarbig dunkel mäusegrau, an den Seiten nach unten allmählich ein wenig heller, Bauch und Epigaster graugelblich ohne erkenn- bare Grenze in die Färbung der Seiten übergehend. Körperlänge 6 mm. Cephalothorax 2 mm lang, 1,6 mm breit. Abdomen 3,5 mm lang, 2 mm breit. Beine: I Femur 2,2, Patella + Tibia 3, Metatarsus + Tarsus 3,2 mm; II bezw. 2; 2,1; 2,2 mm; III bezw. 1,6; 1,6; 1,7 mm; IV bezw. 2; 2,15; 2 mm. Also: T; II; IV; III oder: I 8,4; II 6,3; IV 6,15; III 4,9. mm. Die weißen Augen der II. Reihe beschreiben vorn eine schwach, hinten eine stark recurva gebogene Linie, jedoch würde eine die M. A. hinten tangierende Gerade die S. A. deutlich hinter dem Zentrum schneiden; die M. A. erscheinen um kaum ihren Radius | von den S. A., unter sich um deutlich mehr als den Durchmesser | (etwa um 1%, mal denselben) entfernt. Die vorderen M.A. er- | scheinen unter sich um ihren Durchmesser, von den hinteren | M. A. um etwas weniger entfernt, viel kleiner als die vorderen S. A. Die beiderreihigen S. A. sind unter sich etwa so weit wie die | hinteren S. A. von den hinteren M. A. entfernt sınd. Alle Femora oben nahe der Basis mit einem Stachel, die Tibien dürften alle unten bestachelt sein, aber ihre Stacheln sind kurz und stark schräggestellt oder anliegend und fallen daher nicht | auf, die Metatarsen haben unten nahe der Basis 2 Stacheln. Fiiistata tenuispina Strnd. n. sp. Ein & von Jaffa - Rehoboth, 25. VI. 13. Unterscheidet sich von F. Schmitzi Kulcz. durch Ge ganz anders geformten Bulbus bezw. Spina der Palpen, die viel mehr an die auch in der Zeichnung ähnelnde Art F. albimaculata O. Chr. \ erinnern, jedoch hat letztere nach der Zeichnung Cambridge’s zu | urteilen erheblich kürzere Bulbusspina und keine dunkle Median- | längsbinde des Cephalothorax, die hier dagegen ganz deutlich ' ist etc. (Die Figur von F. albimaculaia zeigt auf dem Cephalo- | thorax jederseits eine sublimbale Reihe schwarzer Flecke, die bei | unserer Art nicht vorhanden sind und auch nicht in Cambridge’ sh Beschreibung der F. albimaculata überhaupt erwähnt werden, SO | daß ihr Vorhandensein zum mindestens fraglich ist.) Auch von! F. dallida Kulcz. weicht unsere neue Art durch längere und feinere | Bulbusspina ab. Diese ist etwa so lang wie das Tibialglied, von der | Basis bis zum Ende der basalen zwei Dritteln der Länge allmählich und gleichmäßig apicalwärts verschmälert, während das apicale | Drittel fein fadenförmig und leicht gekrümmt (etwa S-förmig), | sowie heller gelblich als das Tibialglied ist; Bulbus erscheint im | Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 179 Profil reichlich so breit wie lang und so breit wie das Tarsalglied lang, ein wenig schmäler als die Spitze des Tibialgliedes und etwa so ‚ lang wie %, des Tibialgliedes; letzteres erscheint im Profil an beiden Enden verschmälert, in oder kurz außerhalb der Mitte am breitesten und etwa doppelt so lang wie an der breitesten Stelle breit, oben stärker gewölbt als unten, gleichmäßig und spärlich behaart. In ‚ Draufsicht erscheint das Tibiaiglied parallelseitig, nur an der Basis ‚ etwas verjüngt, an der Spitze quergeschnitten, etwa doppelt so ‚ lang wie breit, reichlich so breit wie das am Ende kreisförmig ge- rundete, breiter als lange Tarsalglied; dieses zeigt an der Spitze etwa drei längere, dicht nebeneinander stehende Haarborsten. ‚ Das Patellarglied erscheint in Draufsicht erheblich länger als breit, ' jedoch nicht um das doppelte. Die Femora haben am Ende jederseits einige randständige Borstenstacheln, wenigstens die Tibien I tragen unten submedian einen veritablen Stachel und an der Spitze der Metatarsen I und IV erscheinen unten zwei kurze Stacheln. Cephalothorax und Extremitäten rötlich braungelb, ersterer überall feinundnichtdichtdunklergestrichelt und retikuliertund mit schwarzer Mittellängsbinde zwischen Augenfeld und Mittelritze, welche Binde vorn so breit wie die hintere Augenreihe ist, unmittel- bar hinter den Augen zwei braungelbliche, ellipsenförmige, unter sich linienschmal getrennte Längsflecke einschließt, so daß von der schwarzen Binde daselbst nur die Konturen übrig bleiben, während - sie sich dann nach hinten allmählich verschmälert und von der Hinterspitze jederseits eine feine schwarze Schräglinie entsendet. Der Seitenrand mit tiefschwarzer Binde, die Seiten des Cephalo- ‚ thorax zeigen zwar randwärts einen dunklen Längsstreifen, der jedoch nicht als markante Submarginalbinde auitritt. An den \ Beinen sind die Femoren, insbesondere I und II, etwas dunkler und ebenso die Tibien I—-II. Die ganze Unterseite des Cephalothorax ist braungelblich, an den Coxen etwas heller, Sternum mit dunklerer ) Randlinie. Abdomen ist oben und an den Seiten schwarz, oben vorn ' mit einem die Rückenmitte nicht erreichenden, hinten quer- geschnittenen, durch rein weiße Behaarung gebildeten Längstleck; - beiderseits und etwas nach hinten zu von diesem lassen sich etwa drei hellere graugelbliche, unbestimmt markierte Fleckchen er- kennen. Bauchseite heller, graubräunlich, mit einem durch zwei ' dunkle Längslinien begrenzten, aber sonst nicht von der Um- gebung abweichenden Medianlängsfeld. Körperlänge ca. 3 mm. Anm. Palästina und Syrien scheinen ganz reich an Arten der kleinen Gattung Filistata zu sein. Schon O. Cambridge ' konnte (1872) außer Filistata insidiatrix (Forsk.) (unter dem Namen F. attalica Koch) zwei neue Arten von dort beschreiben ] und Kulczyüski hat 1911 eine neue Filisitata aus Palästina be- schrieben. Auch in den Nachbargebieten (Aegypten, Cypern etc.) ist die Gattung offenbar nicht selten. 12* 3. Heft 180 Embrik Strand: Fam. Sieariidae. Gen. Seytodes Latr. Seytodes Aharonii Strand n. sp. Ein Cephalothorax und ein ganzes Exemplar (2) von Jaffa bis Rehoboth, ohne nähere Angaben. Die vorliegende Art läßt sich nicht ganz mit irgend welcher der aus dem mediterranen Gebiet bekannten Scytodes-Arten ver- einigen. Sie erinnert zwar sehr an Scyi. humilıs L. K., aber das Rückenfeld des Cephalothorax wird beiderseits von einer ununter- brochenen, hell bräunlichgelben, unter den Seitenaugen sich fast bis zum Seitenrande erstreckenden Längsbinde begrenzt, während bei humilis die dunklen Schrägbinden der Seiten des Cephalo- :thorax sich mit dem dunklen Rückenfeld vereinigen. Am Seiten- rande des Cephalothorax ist eine zusammenhängende dunkle Binde, also nicht abwechselnd helle und dunkle Partien, wie an L. Kochs Abbildung seiner Sc. humilıs dargestellt (in: Aegyptische und Abyssinische Arachn. ges. von Jickeli t. IV, F. 1) und von dieser Randbinde erstrecken sich, schräg nach hinten und oben gerichtet, an jeder Seite des Cephalothorax, drei schmale, parallele, dunkle, unter sich um ihre doppelte Breite entfernte Schräg- binden, die oben, durch die beschriebene bräunlichgelbe Längs- binde unterbrochen, blind endend. Längs der Rückenmitte er- streckt sich eine schmale, etwa parallelseitige, helle Längsbinde, die in den vorderen drei Vierteln ihrer Länge durch eine schwarze Linie, die vorn am deutlichsten ist, geteilt wird. In den etwa dreimal breiteren dunklen Binden, welche die helle Mittelbinde begrenzen, findet sich je eine helle, an beiden Enden blind endende Längslinie, welche Linien nach hinten leicht konvergieren ohne | zusammenzustoßen; diesen entsprechend findet sich bei 5. hu- milis eine vorn offene V-förmige Zeichnung. Augenfeld und Clypeus schwarz, jedoch endet die helle Rückenlängsbinde zwischen den | Seitenaugen und Clypeus zeigt zwei hellere Flecke. Mandibeln | schwach gebräunt mit hellerer Spitze. Beine bräunlich mit gelb- | lichen Tarsen, Coxen, Trochanteren und teilweise Patellen, ferner ' haben die Tibien II—IV Andeutung eines helleren Mittelringes. — | Die ganze Unterseite ist blaß, jedoch Sternum mit brauner Rand- | linie. — Abdomen oben und an den Seiten violettlich braun, mit | zahlreichen, wenig deutlichen und unregelmäßigen helleren Punk- | ten und Fleckchen, die an den Seiten sich als in schrägen OQuer- binden angeordnet zur Not erkennen lassen. Die Rückenzeichnung des Cephalothorax stimmt somit ziem- lich gut mit derjenigen, die Kulezyäski in: Arachnoidea in Colon. | Eryfhraea,a... }: Levandercoll.t. I, £.1, als diejenige von Sc. humilıs | abgebildet hat, die Zeichnung der Seiten des Cephalothorax weicht | aber ab. | Alle braunen Partien, insbesondere die des Abdomen, wie so | häufig in dieser Gattung, mit violettlichem Anflug. | a E Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 181 Körperlänge 4,5 mm. Cephalothorax 2 mm lang, 1.7 mm breit. Beine: 1 Femur 1,8, Patella + Tibia 2, Metatarsus + Tarsus Dom; Tlıbezw. 1,5; 1,85; 2 mm; IH bezw. ‘1,3; 1,3; 1,5 mm; IV bezw. 1,5; 2; 2 mm. Also: 16; II 5,3; III 4,1; IV 5,5 mm oder I, IV, II, III. Das relative Längenverhältnis der Beine ist also wie bei S. humilis nach den Angaben von Kulczyäski, aber die absolute Länge derselben ist bei unserem Exemplar erheblich geringer. Epigyne nt ziemlich gut mit der Abbildung derjenigen von Sc. humilis (1. c.t. I, f. 2), insofern als die hinter dem Epigaster sitzenden Scutula cornea klein und unter sich weit entfernt sind und das spitze Ende nach innen, gegen einander, gerichtet haben; braun und hornartig erscheinen sie, in Alkohol ge- sehen jedoch bloß am Innen- und Vorderrande, während sie im Inneren weißlich wie die umgebende Haut und nach außen unbestimmt begrenzt sind, somit eigentlich als zwei gekrümmte, schräggestellte, nach vorn divergierende, am hinteren (inneren) Ende hakenförmig nach außen umgebogene schmale braune, Chitinbinden, deren Vorderende bis zur Genitalspalte reicht und die etwa um ihre Länge unter sich entfernt sind, erscheinend. Während bei humilis nach der Abbildung zu urteilen die Längs- durchmesser der Scutula nach hinten divergieren, ist.es hier ent- schieden umgekehrt, dort ist die vordere und hintere Seite der- selben gleich lang, hier ist die vordere viel länger, ferner ist das innere, gegeneinander gerichtete Ende der Scutula hier stumpfer, während es bei humilis ganz spitz zu sein scheint. u u. en A 2 BT ETF ERET Es ist möglich, daß dies Exemplar nicht ganz reif ist, und daß die Unterschiede von Sc. humilis sich dadurch erklären, wahr- - scheinlich ist das mir aber jedenfalls nicht. Der allein vorhandene Cephalothorax ist wie die Type ge- zeichnet und gefärbt, seine Beine sind aber gelb, an den Tibien ‚, an beiden Enden braun geringelt und ebenso, aber Nas deut- , lich, an den Metatarsen I—II. Fam. Zodariidae. Gen. Zodarium Walck. Zodarium Nicki Strd. n. sp. Ein 2 von Jaffa - Rehoboth, 25. VI. 13. Unter den drei von O. Cambridge 1872 beschriebenen Zodarium (Enyo)-Arten aus Palästina könnte nur E. luctuosum O. Cbr. hier in Betracht kommen. Unser Exemplar weicht aber von der Be- schreibung dadurch ab, daß nur die Femora I—II ganz schwarz ' sind, während III—IV in der Basalhälfte mehr oder weniger gelb sind, von den Tibien sind nur III—IV gebräunt, die Größe wird jedenfalls bedeutender sein: Totallänge 6 mm (Cambridge gibt für das $ „1%, line“ an, die ganze Beschreibung des ? lautet: „The female resembles the male in colour‘ ‘). Kein Wunder, daß ‚auch Kulezyäski (1911) die von ihm gesehenen weiblichen Zoda- 3. Heft 182 Embrik Strand: rien nur mit Fragezeichen auf die von Cambridge beschriebenen Arten hat beziehen können. Epigyne unserer Art stimmt nicht ganz mit Kulczyäskis Figuren weder von „Z. luctuosum?‘“ noch „Z. atriceps?‘‘, die Form der Epigynengrube stimmt aber ent- schieden am besten mit der von „Z. airiceps ?““ (cfr. Kulezyäski in: Bull. Ac. Sci. Cracovie, Jannier 1911, B. A. I, F. 23), die seitlichen Ausbuchtungen des Vorderrandes sind aber noch ausgesprochener und dazwischen ist der Vorderrand noch einmal ausgebuchtet, zeigt also 3 Krümmungen, deren Konvexität nach vorn gerichtet ist. Ausgefüllt wird die Grube von einer in Flüssigkeit milchweiß erscheinenden Membran, deren Hinterrand nach hinten konvex gebogen erscheint und keine halbkreisförmige dunklere Median- partie (cfr. Kulcezyüskis Fig. l.c.) erkennen läßt. Wenn trocken angesehen, bietet Epigyne dasselbe Bild, nur erscheint die Mem- bran deutlich quergestreift und nicht so rein weiß. Benannt ist die Art nach Herrn Dr. Ludwig Nick am Sencken- berg. Museum in Frankfurt a. M. Zodarium lutipes (©. Cbr.). Ein unreifes & von Jaffa - Rehoboth, 14. VII. 13, gehört wahrscheinlich dieser Art an. Die Körperlänge beträgt aber 3,5 mm und die ganze Oberseite des Cephalothorax ist gebräunt, so daß gelbliche Zeichnung sich nur noch auf der hinteren Ab- dachung findet. Abdomen ist oben nicht ‚„jet-black“, sondern hat einen bräunlich-violettlichen Schimmer und die Grenze gegen die helle Bauchseite ist ziemlich verwaschen. Diese Unterschiede werden wahrscheinlich auf den unreifen Zustand des Exemplares zurückzuführen sein. Zodarium luetuosum (0. Cbr.) Ein reifes © und mehrere unreife Exemplare von Jaffa-Re- | hoboth, 23. VIII. 13. Die Epigyne stimmt so gut mit der von Zod. luctuosum (O. Cbr.) Kulcz., so wie Kulczyäski sie l.c. ab- ' bildet, daß es wohl diese Art sein wird. Cephalothorax und Ster- | num sind jedoch dunkel rötlich braun, letzteres mit dunklerer Randlinie. Nur die beiden vorderen Beinpaare haben ganz ge- | bräunte Femoren, während die der Beine III—-IV nur an der | Spitze dunkel sind. Epigaster ist hell graugelblich mit violettem | Schimmer; der Vorderrand der Epigynengrube tritt als eine | dunkle Linie auf, die jederseits (in Flüssigkeit gesehen!) in einem | tiefschwarzen Fleck endet, der hinten scharf zugespitzt erscheint. Fam. Hersiliidae. Gen. Hersiliola Th. Hersiliola brachyplura Strand. | I Ein @ von Jaffa-Rehoboth, 20. V. 1913, halte ich für das | bisher unbekannte Q zu HA. brachyplura m. Esist ein klein wenig | größer als das $ und wie dieses gefärbt und gezeichnet, bloß mit | dem Unterschied, daß die Rückenlängsbinde (= Herzstreifen) in | der vorderen Hälfte ganz verloschen ist, was wohl kein konstanter | Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 183 Unterschied sein wird. — Epigyne erscheint in Flüssigkeit als ein blassgelbliches, fast halbkreisförmiges, hinten abgerundet quer- geschnittenes, etwa so langes wie breites Feld, das durch eine etwas dunklere, an beiden Enden aber unscharf begrenzte, subparallel- seitige cder mitten leicht verschmälerte Längsbinde, die etwa 1. der Breite des ganzen Feldes einnimmt, geteilt wird; hinten schließt diese Binde eine durch eine brauneLinie gebildete ellipsen- förmige Längsfigur ein. Trocken gesehen erscheint Epigyne als ein niedriger, abgerundeter Wulst, der besonders an der hinteren Abdachung dicht seidenartig behaart ist und mit einer Median- längsfurche, welche ein dieselbe fast ausfüllendes, wenig erhöhtes, abgerundetes Längsseptum einschließt, versehen. Bei einem weiteren, offenbar derselben Art zugehörigen, aber wahrscheinlich neugehäuteten © von Jaffa-Rehoboth, 14. VII. 13, zeigt die Epigyne in Flüssigkeit gesehen vorn zwei kleine dunkle Samentaschen, die mit dem dunklen Medianlängsstreifen ver- bunden sind. Dies Exemplar zeichnet sich außerdem dadurch aus, daß die Rückenzeichnungen des Abdomen stark reduziert sind, und daß von einer Medianlängsbinde kaum noch Spuren zu er- kennen sind. Auch die dunklen Seitenflecke des Cephalothorax ‚ sind mehr oder weniger verwischt und fehlen z. T. ganz. Von derselben Lokalität 28. VIII. 13 liegt ein reifes $2 sowie zwei unreife Exemplare vor. Letztere haben oben schon die - Abdominalzeichnung der alten, aber die des Cephalothorax weicht - ab durch das Fehlen oder Undeutlichsein dunkler Seitenflecke und die Medianlängsbinde ist hinten verkürzt, bedeckt aber vorn den ganzen Rücken des Kopfteiles. Der Abdominalrücken ist auf- fallend dunkel, aber mit den typischen Zeichnungen. Auch das reife © hat dieselbe abweichende Cephalothoraxzeichnung und - dunkle Färbung des Abdomen, dessen Rückenzeichnung recht gut mit derjenigen der H. Simoni (©. Cbr.) übereinstimmt, wie ja auch ‚ die Cephalothoraxzeichnung an diese Art erinnert. Wenn aber , Cambridge’s Darstellung genau ist, so dürfte seine Art schon u. a. durch die breite dunkle Ringelung der Beine leicht zu unterscheiden sein, denn die unsrige hat in beiden Geschlechtern konstant nur kleine schwarze Flecke, die nur ganz selten zu ringförmigen Figuren zusammenfließen, die immer viel schmäler als der zwischenliegende ‚ helle Raum ist. Ferner ist die Größe unsrer Art geringer etc. ‚ Immerhin ist die spezifische Zusammengehörigkeit nicht ganz aus- geschlossen, so lange die Epigyne der H. Simoni unbekannt ist, ‘ denn darüber verliert Cambridge kein Wort. Wenn nicht spezi- ' fisch haltbar, würde die brachyplura immer noch als Varietät zu ‚ unterscheiden sein, während, wenn brachyplura gute Art ist, es \ nötig werden dürfte für die eben besprochene Form ohne dunkle Flecke an den Seiten des Cephalothorax eine eigene Varietät- \ benennung einzuführen (event. var. demacılata m.). Ferner reife 22 und unreife Exemplare ohne nähere Bezeich- ' nung als Jaffa-Rehoboth. 3. Heft 184 Embrik Strand: Fam. Pholeidae. Gen. Holoenemus Sim. Holoenemus rivulatus (Forsk.). 7 Exemplare von Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 1913. Fam. Theridiidae. Gen. Enoplognatha Pav. Enoplognatha mandibularis (H. Luc.) 4 22 von Rehoboth- Jaffa, 18. IV. 13. Gen. Teutana Sim. Teutana triangulosa (Walck.) Außer den im I. Teil dieser ur erwähnten Exemplaren liegen vor: Jaffa-Rehoboth, 14. VII. 13, 2 unreife Ex. Gen. Lithyphantes Th. Lithyphantes paykullianus (Walck.) Unreife Exemplare, die ich zu dieser Art stellen möchte, liegen vor von: Jaffa und Jaffa-Rehoboth; zu letzterem flg. Datum- angaben: 23. VIII. 13, 26. IV. 13, 25. VI. 13 (ein ganz junges, fragliches Ex.!) Gen. Formieina Canestr. Formieina mutinensis Canestr. cum v. orientalis Strd. n. var. | Zwei $ von Rehoboth- Jaffa, 23. IV und 18. IV. — Letzteres | Exemplar hat die typische dunkle Färbung des Abdomen: schwarz, | oben mit zwei Längsreihen von je 4 weißen Flecken; das andere | Exemplar hat helleren Abdominalrücken, ist aber auf Cephalo- | thorax und Sternum so dunkel wie die Hauptform, weshalb es ' nicht der var. ?allida Canestr. zugerechnet werden kann. Die Oberseite des Abdomen erinnert sehr an die von Pachygna- | tha De Geeri Sund., mitten mit einer grauen, länglichen, jederseits zweimal ausgerandeten Blattzeichnung, die eine undeutlich | dunklere, bis gegen die Spinnwarzen erkennbare Längslinie ein- schließt und jederseits von einer weißlichen, etwas zackigen Binde! begrenzt wird, welche Binden vorn und hinten (d. h. ganz kurz I hinter der Rückenmitte) fast zusammenstoßen. In der Mitte! zwischen den Spinnwarzen und diesen Binden befindet sich je’ ein weißer Fleck, der wohl bisweilen mit der betreffenden Binde! vereinigt sein wird; auch der Zwischenraum dieser Flecke ist von! der graulichen Färbung der Blattzeichnung. Andeutung hellerer' Flecke unten an den Abdominalseiten ist vorhanden; auch kann) man, wenn auch zur Not, auf dem Bauche zwei hellere Querlinien! angedeutet erkennen. Diese Varietät nenne ich orientalis m. Gen. Theridium Walck. Theridium uneinatum (H. Luc.) v. apieatum O. Cbr. | 12 Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 13, ein unreifes & ebenda 18. IV. 13 IN Daß apıcatum höchstens als Varietät von uncinatum zu trennen. ist, scheint mir nach diesem Material sicher zu sein. — Abdome 5 | ; angehören. Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 185 dieses unreifen Männchens ist mit vielen weißlichen Fleckchen, un- gefähr wie das $, gezeichnet. Theridium aulieum L. Koch (spirifer O. Cbr.). Jaffa-Rehoboth: 1 2 (ad. ?) 1 2 subad, 26. IV. 13, 1 2 ad. 95. VI. 13, 1 2 subad. 1 $ ad. 18. IV. 13. Gen. Euryopis Menge. Euryopis acuminata (H. Luc.) Jaffa-Rehoboth: 23. VIII. 13, 1 2, 26. IV. 13,13. Theridium (dentieulatum Walck.?) Ein Cephalothorax eines $ von Jaffa-Rehoboth 18. IV. 13 gehört vielleicht zu dieser schon von O. Cambridge aus Palästina angegebenen Art. Fam. Agelenidae. Gen. Agelena Walck. Agelena labyrinthiea L. v. orientalis C. L. K. Die Exemplare, die ich für diese Form halten möchte, stimmen - mit den Bemerkungen von Kulczyäski in: Sitz-Ber. Ak. Wiss. Wien 112, Abt. 1, Juli 1903, p. 4, überein so weit die Epigyne betrifft, wohl aber ist die Größe ein wenig verschieden, so daß während einige 22 die von K. angegebenen Dimensionen: Cephalo- thorax 6 mm, Patella + Tibia IV reichlich 7 mm lang, haben, “andere bezw. 5 und 6,3 mm messen. — Lokal.: Jaffa-Rehoboth, 14. VII. 13 22, nur unreife Exemplare ($S22) ebenda 20. V. 13, 1 2 ad. 3 subad. ebenda 25. VI. 13. Außerdem liegen einige unreife unbestimmbare Ageleniden - vor, die anderen Arten angehören mögen. Fam. Pisauridae. Gen. Pisaura Sim. Pisaura rufofaseiata (D. G.) Ein 2 Jaffa-Rehoboth 20. V. 13, mit Eiersack, den es um- klammert hält nach Art unserer einheimischen Pisaura. Der Sack hat jetzt, in Alkohol, 7x10 mm Durchmesser. Daß auch diese europäische Art in Syrien vorkommt, hatte schon Kulczyäski 1911 angegeben; daß also P. consocia ©. Cbr. nicht, wie von Cambridge angenommen, als- vicariirende Art be- trachtet werden kann, dürfte denn sicher sein. Pisaura eonsoeia (OD. Cbr.?) EinunreifesQohnenähereAngabenals ‚ Jaffa-Rehoboth‘ dürfte dieser schon im ersten Teil vorliegender Arbeit angegebenen Art : SOLIFUGAE. Gen. Rhagodes Poc. Rh. melanus (Ol.) Von dieser in der Mittelmeerregion weit verbreiteten Art liegen 5 22 und 1 & von Jaffa vor. Die Angaben in „Das Tierreich, Solifugae‘‘, wo als Patria nur Algier und Aegypten angegeben 3. Heit 186 Embrik Strand: werden, sind höchst unvollständig, denn schon 1879 konnte Simon angeben, daß ‚„‚R.. Melanus &tend son habitat jusqu’en Meso- 'potamie“, Grimm (1876) und Walter (1889) haben die Art aus Transkaspien behandelt etc. In Simons Bestimmungstabelle der 3 ihm 1879 bekannten Arten dieser Gattung (in: Ann. Soc. ent. France (5) 9. p. 120) ist der Lapsus vorgekommen, daß melanus mit ‚„Pedes maxillares I tarso inermi‘, ochropus dagegen mit ‚„Pedum-maxillarium tarsusul spinis 1 vel 2 subtus armati‘ ausgestattet wird, was eine Verwechslung ist; im Text p. 121, heißt es unter R. melanus richtig, daß ‚‚le tarse offre une Epine semblable‘ (d. h. gleich den Stacheln des Metatarsus der Palpen.). — Ferner ist die Angabe Simons, daß die Augen des $ um mindestens ihren Durchmesser unter sich entfernt sein sollen, nicht genau; wenigstens in Alkohol erscheint diese Entfernung entschieden geringer als die Länge des Durchmessers. Die Totallänge des $ beträgt 36 mm, die des Truncus 30 mm. Die 92 mit ihrem stark ausgedehnten Hinterleib, wodurch sie ein termiten-ähnliches Aussehen erhalten, worauf schon von Karsch (1885) bei einer anderen Art (Rh. termes Karsch) und von Walter (1889) bei Rh. melanus aufmerksam gemacht worden ist, sind bis zu 49 mm lang bei einer Länge des Truncus von 40 mm; das kleinste @ ist jedoch bloß 38 mm lang dei 32 mm Länge des Truncus. Eine feine weißliche Mittellängslinie auf dem Abdominal- rücken der 92 ist in Alkohol meistens erkennbar, tritt aber bis- weilen als eine Reihe Punkte hervor. Nach Walter werden die 92 viel seltener als die $& gefunden, offenbar, weil sie träg und wenig in Bewegung sind. Bemerkungen über Himantopterus fuscinervis Wesm. (Lepid.). Von Embrik Strand. Es wurden mir zwei Exemplare der interessanten Lepi- | dopteren - Subfamilie Himantopterinae zur Bestimmung über- | geben, die zwar die fragliche Lokalitätsangabe Süd-Afrika trugen, | sich aber als der aus Java beschriebenen Art Himantopterus fuscinervis Wesm. angehörig herausstellten und daher wohl auch aus Java oder Malakka sein werden; daß Süd-Afrika jedenfalls | irrtümlich ist, dafür spricht auch, daß ich gleichzeitig aus der- | selben Quelle eine ebenfalls orientalische Lycaenide zur Bestim- mung erhielt, die auch ‚„Süd-Afrika‘“ etikettiert war. | Die Art ist jedenfalls selten und wenig bekannt. Beschrieben wurde sie 1836 von Wesmael in: Bull. Acad. Bruxelles III. p. 162, | 4 > Bemerkungen über. Himantopterus fuseinervis. Wesm. (Lepid.). 187 t. VI, F. 1; dann wird sie in der Literatur 1843 kurz erwähnt von Doubleday in Zoologist I, p. 197, der auch eine Kopie der Figur von ) Wesmael gibt, und dann erst wieder im Jahre 1877, in dem West- wood auf Grund Nachuntersuchung des bis dahin einzig bekannten, typischen Exemplares in den ‚„Transactions‘ der Entomol. Gesell- " schaft London eine Abbildung und kurze Besprechung des Flügel- ‚ geäders giebt; dann kommt sie erst wieder in 1890 zur Sprache, ‚indem Elwes in seiner Arbeit über die Gruppe (in: Trans. Entom. ' Soc. London 1890, p. 331 und 333) auf eine Ungenauigkeit in der Geäderabbildung von Westwood aufmerksam macht und sonst nur die Art erwähnt mit der Bemerkung, daß seines Wissens ‘ nur das Typenexemplar bekannt geworden, und daß die Art mit H. Dobertyi Elw. in der Form, aber nicht in der Färbung, Ähn- ) lichkeit hat. Dann führt Kirby sie in seinem Katalog 1892 auf und in Seitz’ Großschmetterlinge der Erde, Bd. X ist sie abgebildet > ‚und kurz beschrieben. Die beiden vorliegenden Exemplare weichen unter sich in Größe ab: das größte spannt 42 mm bei 20mm Vorderflügel- und 45mm " Hinterflügellänge, das andere mißt bezw. 34,16 und ca. 34 mm. Von der von Wesmael gegebenen Kennzeichnung weichen beide Exemplare dadurch ab, daß die Hinterflügel an beiden ' Enden heller sind und zwar an der Basis braungelblich wie die Vorderflügel, an der Spitze etwas blasser gelblich; diese beiden helleren Partien lassen sich übrigens zur Not an der Abbildung Wesmaels erkennen, während die ganze Artbeschreibung nur folgendes besagt: ‚„Rufescens, alis anticis testaceis, harum nervis et alis posticis fuscis.‘‘ Die schwarzen Rippen erscheinen oben breiter, als sie Wesmael gezeichnet hat, an der Unterseite der Flügel dagegen wie an seiner Figur. Die Hinterflügel sind mitten, nach innen zu, ganz schwach verbreitet, was aber nur beim einen Exemplar ganz unverkennbar ist, während beim anderen die Fransen etwas verklebt sind etc., so daß vielleicht deswegen diese Eigentümlichkeit, die übrigens nur beim $ vorkommen soll, ebenso wie an Wesmael’s Figur nicht zu erkennen ist. Die schwarze Partie der Hinterflügel hat einen schwachen bläulichen Schimmer. Die ' Afterwolle ist nicht dunkler als der Hinterleib. — Das Geäder stimmt mit der von Westwood 1877 1. c., t. X, f. D.1 gegebenen EEE EEE BE TER EG I Abbildung überein mit der Ausnahme, daß die Rippe in der Zelle, wie schon von Elwes hervorgehoben, bis zur Flügelbasis reicht ‚ und dasselbe tun die beiden Dorsalrippen, ferner ist die Rippe 3 entschieden näher 2 als 4 und letztere ist mit 5 so kurz gestielt, daß sie fast als aus einem Punkt entspringend bezeichnet werden könnte, 6 ist fast doppelt so weit von 7 wie von 5 entfernt, läuft ) mit 7 ganz parallel und ist ganz gerade, während Westwood die ' Rippe 6 als nach vorn konvex gekrümmt gezeichnet hat. Beide a Exemplare stimmen im Geäder ganz überein, so daß die angegebe- nen Abweichungen von Westwoods Figur nicht auf individuelle Schwankungen zurückzuführen sein werden, vielmehr sind es 3. Heft 188 . Prof. P. Stein: Berichtigung zu meiner Arbeit usw. entweder zwei gut unterscheidbare Formen (Lokalvarietäten ?) oder Westwoods Abbildung ist in allen diesen Punkten ungenau, ‚was sehr wohl möglich sein kann, weil sein Objekt auch nach den Angaben von Wesmael schlecht erhalten war. Sollte für die mir vorliegende Form ein neuer Name nötig werden, so würde ich venatus m. in Vorschlag gebracht haben. Berichtigung zu meiner Arbeit über die Be- stimmung der Anthomyidenweibchen. Von Prof. P. Stein, Treptow a. R. In meiner Arbeit in Archiv für Naturgeschichte 1913. A. 8, p. 4 sq. ist ein unangenehmer Fehler: auf Seite 7, Zeile 14 von unten muß es statt ‚24° ‚„Mydaea‘“ heißen. Heft: ner en ee 11. 12. Inhalt der Jahresberichte. = ao Mammalıia. Aves. Reptilia und Amphibia. Pisces. Insecta. Allgemeines. Coleoptera. Hymenoptera. Lepidoptera. Diptera und Siphonaptera. Rhynchota. Orthoptera— Apterygogenea. Myrıopoda. Arachnida. Prototracheata. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Giganto- net. [straca, Pycnogonida. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora Brachiopoda. Bryozoa. Vermes. Echinodermata. Coelenterata. Spongiae. Protozoa. Nicolaische Verlägs-Buchhandl® R. Stricker, 2 Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90. 3 D;- mr > BB Archiv für Nat zahlı für Original-Arheiten 1... Honorar von 25,— Dr oicr 40 Separate Man wende sich an den Herausgeber De Der Herausgeber icolaisch 43 Nicelalspnr Embrik Strand Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N.4: Chase ii na Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90 e “Rz en 4v Be über die wissensehaftlichen Leistungen im Gebiete Ent o 1838-1862 25 Jahrgänge je 10 M. = 250 M,, einzeln je 151 1863-1879 10 E „2, 2m, Nm 1880-1889 10 5 „30, = MM... Tun 1890-1899 10 a „a, ea. 1900-1909 10 a „100 „ =1000 „100 1910 | „156 , Die ganze Sammlung 2150 M. Der Bericht enthält Arbeiten von:- Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, von S Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennings, G Stobbe, Stendell, Nägler, Illig. 3C Buchdruckerei Julius Brandstätter (G. Neumann), Leipzig. en Diesem Hefte ist beigefügt ein Prospekt der Verlagsbuchhandlung. Er) Berlin W 9, betr. Röseler u. een Handbuch FE cs 3 sie ogis ie % di ; Ausgegehen im Juni 1914. === [| SURTETBTETERDEUTERSUHUSESRENRRERRERDURDEEDERDEULENDAUNDLORORSENDANDDESRUNNKONNNUNNNNNUNRUNNNROANUNNUARNNANDENNUNNEUNNNNN LLLLITEIT HUNEORHOHDNBOUUDLHNURDNNUNONIALENUNDUUNUNHRRRUNTDUNNNUDANENONUDURUUNONUNNOUNDNNNALNNDUNDONLUNANSNANONDANURUNANTARARANEE In ARCHIV | FÜR ; FORTGESETZT VON i W. F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL), VON MARTENS, F. HILGENDORF, -_ W. WELTNER UND E. STRAND. ei _ ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914. Abteilung A. 4. Heft. 83) = 2 oO &>! 3 S zZ r = > s ja es) 2 = > zZ zZ, EEE NN x nn nn nn np innen HERAUSGEGEBEN von EMBRIK STRAND (BERLIN). um a | NICOLAISCHE .68- BUCHHANDLUNG R. STRICKER "Berlin. Ja N sang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) bteilung kann einzeln abonniert werden. N Te men... UEIIEEITIELEELOTETHETBTEITEEEETEFETRPPRREEEEEEEEEEETRLETELLLLLEELEETETTTTKTGEELEEEELETEELLEENEUNELE us Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhaltes, besteht aus 2 Abteilungen, | Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, für sich paginiert und einzeln käuflich. Ä Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur, Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. Die mit 7 bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte . 50,— M. pro Druckbogen, n „ Originalarbeiten. 2,— M. „ 3 oder 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig | Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. wer anae Der Herausgeber: Nieolaische Embrik Strand, Verlags-Buckhhandlung R. Stricker en. Berlin W., Potsdamerstr. 90. = = S aussoenbr DIE a _ ARCHIV FÜR NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F. ERICHSON, F.H.TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND E STRAND. eier ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914 Abteilung A. 4. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). ne a ST TREE NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R STRICKER | Berlin. Inhaltsverzeichnis. ee Seite ; Attems. Die indo-australischen Myriopoden. (Mit 7 Tafeln.) 1398 [Tafelerklärung, Literatur- und ausführliche Inhalts- j verzeichnisse siehe Seite 360—398.] Die indo-australischen Myriopoden. Von Dr. Carl Graf Attems. (Hierzu Tafel I—VII.) Einleitung. Das Gebiet, dessen Myriopodenfauna ich hier behandle, deckt sich mit der orientalischen und australischen Region und mand- schurischen Subregion der palaearct. Region, im Sinne von Wallace. Bevor ich in Details eingehe, möchte ich einige allgemeine Be- - merkungen voranschicken. Als die zoogeographischen Regionen der - Erde aufkamen, glaubte man, dass sie etwas natürlich gegebenes seien _ und daß ihre Grenze für alle Tiergruppen Geltung haben müßten. - Nach und nach kam man aber zur Erkenntn’s, daß das nicht der Fall sei, sondern daß fast jede Tiergruppe eine Regioneneinteilung verlange, die sich wenigstens einigermaßen von der für andere Tiergruppen an- gemessenen unterscheidet. In klarer Weise hat z. B. Michaelsen in seiner Verbreitung der Oligochaeten (p. 151f.) dies ausgesprochen. Auch die Verbreitung der Myriopoden beweist die Richtigkeit obigen Bates. i Wir können vier grosse Gebiete der Erde unterscheiden: 1. das - palaearetische resp. holarktische (palaearctisches und nearktisches - im Sinne von Wallace), 2. das aethiopische, 3. das neotropische, 4. das indo-australische. Dieses letztere jedoch können wir unmöglich, ohne den Tatsachen Gewalt anzutun, in zwei Regionen (eine. orien- - talische und eine australische) teilen, die den anderen gleichwertig sein sollen. Der eine ganze Literatur füllende Streit über die genaueren Grenzen zwischen einer orientalischen und australischen Region ist - für den Myriopodologen ein müßiges Beginnen. | R Ich werde allerdings von einer Einteilung des großen Gebietes: indo-australische Region, sprechen, aber diese Unterabteilungen, nicht zwei sondern mehr, decken sich in keiner Weise mit dem Ge- danken, daß man durch den indo-australischen Archipel die Grenze zwischen zwei Regionen erster Kategorie ziehen könne. Die Be- Mehungen aller Teile der ganzen indo-australischen Region sind so - innige im Vergleiche mit den fundamentalen Unterschieden, die zwischen den vier Regionen der Erde bestehen, daß wir eben, wie gesagt, nichts _ anderes tun können, als das ganze Gebiet als ein einheitliches zu be- ‚handeln. Gerade in bezug auf den malayischen Archipel schließe ich ‚mich ganz den vortrefflichen Ausführungen der Sarasins in ihrem großen Werke über Celebes an, die sich scharf dagegen wenden, daß _ man mehrere Inseln zu Regionen zusammenfasse mit dem Hinter- gedanken, daß diese Regionen etwas natürlich gegebenes und allgemein- giltiges seien. Wenn wir in einer Gegend der Erde, wie es der indo- australische Archipel ist, wo sich Verbindungen und Trennungen der h\ Archiv für Naturgeschichte 4 1914. A. 4. 1 4. Heft a 2 Dr. Carl Graf Attems: einzelnen Teile, das Emportauchen und Wiederversinken großer Inseln mehrfach und in so wechselnder Art wiederholt haben, überhaupt Unterabteilungen, Subregionen oder wie man es nennen will, abgrenzen wollen, so müssen wir diese Grenzen auf der Karte nicht mit einem spitzen Stift, sondern mit einem breiten weichen Pinsel ziehen, der breite Übergangsgebiete markiert. Bei den zoogeographischen Betrachtungen über das Verhältnis unserer indo-australischen Region zu den anderen Regionen, sowie über die Grenzen und die Eigenschaften der Subregionen werde ich mich fast ausschließlich an die Verbreitung der Diplopoden halten, da die Chilopoden sich hierfür viel weniger eignen; besonders nicht die Scolopendriden. Die meisten Gattungen sind sehr alt und viele fast über die ganze Erde verbreitet, so daß sie für unsere Zwecke ausscheiden. Manchmal haben sogar die Arten eine ungemein weite, auf früheren Erdzuständen basierende Verbreitung. Wenn wir nun die Diplopodenverbreitung zur Grundlage unserer Betrachtungen machen, müssen wir dabei notgedrungen nicht die Verbreitung der Arten, sondern der Gattungen ins Auge fassen. Die Diplopoden zeichnen sich durch großen Endemismus aus, und zwar wissen wir das besser als von den Diplopoden der fernen uns hier be- schäftigenden und noch halb unerforschten Länder von unseren ein- heimischen Diplopoden der palaearktischen Fauna. Die überwiegende Zahl der exotischen Diplopodenarten kennen wir bisher von einem Fund | an einer Lokalität. Also läßt sich mit der Verbreitung der Arten nichts | weiter anfangen. Aber auch die Gattungen zeigen großen Endemismus. | Von den etwa 130 Diplopodengattungen der indo-australischen Region | sind 80 endemisch in einer der von mir unterschiedenen Subregionen und nur 50 weiter verbreitet. Ein weiterer Punkt, der zu berücksichtigen ist, ist der, daß wir fast nur das positive Vorkommen einer Art oder Gattung in einer bestimmten Gegend berücksichtigen können, daß wir uns dagegen sehr hüten müssen, aus dem anscheinenden Fehlen einer Gattung oder Art irgendwo voreilig Schlüsse zu ziehen, und zwar aus folgenden | Gründen: 1. Der heutige Stand unserer faunistischen Kenntnisse ist | ein derartiger, daß wir in den meisten Fällen noch nicht wissen, was | in den einzelnen Ländern an Myriopoden vorkommt, so daß wir n | jedem einzelnen Falle prüfen müssen, welche Wahrscheinlichkeit dafür | vorhanden ist, daß eine Art oder Gattungin einer Gegend, aus der sie | | bisher nicht gemeldet wurde, auch wirklich fehlt. 2. Aber auch wenn wir die heute lebende Fauna vollständig kennen würden, was für gewisse Regionen des palaearktischen Gebietes zum großen Teile zutrifft, so läßt uns doch bezüglich der Myriopoden die Palaeontologie fast völligim Stiche, und wir wissen heute noch sogutwie nichts über die Verbreitung der Myriopoden in selbst jüngeren geolo- gischen Epochen, und esist auch keine Aussicht, daß sich das sehr bessern | wird, da die palaeontologischen Objekte der modernen Diplopoden- ' Systematik gegenüber versagen. Darum wissen wir im einzelnen auch ' nicht, ob eine Art, die in einem bestimmten Gebiet jetzt fehlt, dort | | I: nn Die indo-australischen Myriopoden. 3 nicht vielleicht erst ausgestorben ist und für gewisse Fragen ist es ja gleichgiltig, ob eine Art irgendwo noch lebt oder schon ausgestorben ist, wenn sie nur einmal dorthin kam. 3. Aber selbst dann, wenn wır das Fehlen in einem bestimmten " Gebiet sowohl jetzt als in früheren geologischen Epochen sichergestellt ‘ hätten, können wir diesen Umstand nicht als Beweis dafür ins Feld führen, daß dieses Gebiet von einem benachbarten, in dem die Art “vorkommt, durch unüberwindliche Schranken getrennt war (wenn die Gebiete z. B. zwei Inseln sind, daß diese Inseln nie in Verbindung standen), denn wir können es in unseren wohldurchforschten ‚ palaearktischen Gegenden oft genug beobachten, daß eine Art sich in einem ganz beschränkten Bezirk hält und sich über benachbarte, uns ‘gleiche Lebensbedingungen zu bieten scheinende nicht ausbreitet. "Die Geologie allein und die durch sie gegebenen auf Landverbindungen “beruhenden Verbreitungsmöglichkeiten reichen eben zur Erklärung “der heutigen Verbreitung bei weitem nicht aus, sondern dazu müßten wir die Biologie unserer Tiere viel genauer kennen als es heute, ins- besonders gegenüber den tropischen Verhältnissen der Fall ist. Als Fälle, "in denen das Fehlen einer Tierart oder -Gruppe durch vorhanden " gewesene Schranken allein nicht erklärt werden kann, führe ich folgende an: Die Sphaerotheriden leben jetzt in der indo-australischen Region und in Südafrika und Madagaskar. Innerhalb der indo-australischen Region sind sie über Indien, Sunda-Archipel, Celebes, Molukken, Philippinen, Australien und Neu-Seeland verbreitet, fehlen aber völlig ‘im Neu-Guinea-Archipel. Nun hat sich dieser doch sicher nicht zuerst von der großen, Indien mit Australien-Neu-Seeland verbindenden Landmasse losgelöst und man kann nicht annehmen, daß die Ein- " wanderung der Sphaerotheriden von Indien, wo sie entstanden sein dürften, sowohl nach Australien und Neu-Seeland möglich, die Ver- bindung mit dem Neu-Guinea-Archipel dagegen unterbrochen war. ) Umgekehrt steht es bei der Gattung Platyrhacus; diese lebt in Süd- | und Zentralamerika und in der indoaustralischen Region auf den | Sundainseln, Indien, Neu-Guinea-Archipel, Molukken, Celebes, Phi- | lippinen, fehlt dagegen völlig in Australien und Neu-Seeland. Es wäre nun natürlich naheliegend, zu sagen, daß sie sich erst nach Abtrennung ' von Australien und Neu-Seeland verbreitet habe, dagegen spricht aber wieder, daß die Landverbindung zwischen Südamerika und Indo- ' Australien, die gerade für die Diplopodenverbreitung viele Stützen bringt, älter ist als die Abtrennung von Australien und Neuseeland. ng 7 I. Faunistischer Teil. | | ZAHL DER ARTEN UND GATTUNGEN. | Aus dem ganzen indo-australischen Gebiet kennen wir bisher | 1238 Formen, Spezies, Subspezies und Varietäten; dabei habe ich alle, | auch systematisch ganz zweifelhaften Formen mitgezählt, da es zu ‚ schwer ist, eine Grenze zwischen heute ganz unkenntlichen, ad acta 1* 4. Hett ı | | 2 |. 4 Dr. Carl Graf Attems: zu legenden Beschreibungen und zwar unvollkommenen, aber doch ‘auf eine sicher selbständige Art hinweisenden Beschreibungen zu ziehen. Diese 1238 Formen, wovon 240 Chilopoden, 7 Symphylen, 9 Pauropoden und 982 Diplopoden, verteilen sich auf 196 Genera, von denen sind: Chilopoden 59, Symphylen 2, Pauropoden 1, Diplo- poden 134. Bi Bekanntlich ist der Endemismus unter den Diplopoden besonders ausgeprägt, wie aus nachfolgender kleinen Tabelle hervorgeht. Tabelle über die Zahl der Genera 1. 2. die in mehreren Sub- die nur in einer Sub- regionen der indo-austra- | region der indo-austra- lischen Region leben lischen Region leben u. ZwW.: u. Zw.: „erberden | te 22,26 [ch 5 einen LTE ren Regionen] Region a region Chilopöden! 2... 19 7 11 22 Symphylen:.:..... 2 — —_. = Pauropen!. „N 420% 1 — _- — Diplopoden' . .. .. .... 16 27 8 83 Wir sehen daraus, daß von den Chilopodengattungen etwa 37%, von den Diplopodengattungen dagegen 62 % endemisch in einer der Subregionen leben, oder daß von den Chilopodengattungen ungefähr gleich viele nur in der indo-australischen Region (29) und in dieser und anderen zugleich (30) wohnen, während von 134 Diplopoden- gattungen 110 nur in der indo-australischen Region leben, und nur 24 dieser und anderen Regionen gemeinsam sind. Verhältnismäßig noch viel geringer ist natürlich die Zahl der Arten, die sowohl in der indo- australischen Region als auch außerhalb vorkommen, und bei den | Diplopoden fast Null, wie aus der Liste p. 52 hervorgeht. EINTEILUNG INDO-AUSTRALIENS IN SUBREGIONEN. Das ganze, in seiner Ausdehnung oben näher präzisierte Gebiet | Indo-Australien können wir aus praktischen Gründen in eine Anzahl von Unterabteilungen, die wir, da die Dinge schon einen Namen haben müssen, Subregionon nennen können, zerlegen. Eingangs habe ich nun gegen die Abgrenzung von Regionen innerhalb des ganzen Gebietes insbesonders gegen eine Zweiteilung desselben, wie sie durch die von vielen Autoren angenommene orientalische und australische Region | gegeben wäre, ausgesprochen. Wenn man schon größere Regionen | Die indo-australischen Myriopoden, 5 unterscheiden wollte, käine man vom Standpunkt des Myriopodologen vielleicht zu drei Subregionen: 1. der indischen mit Indien und den großen Sundainseln, 2. der papuasischen mit dem Neu-Guinea-Archipel und Polynesien und 3. der australischen mit Australien, Tasmanien und Neu-Seeland. Es blieben dann Celebes, die Molukken, Philippinen und kleinen Sundainseln als ein Gebiet übrig, das man mit gleichem _ Rechte zur indischen wie zur papuasischen Subregion zählen könnte; “ebenso Ostasien als Übergangsgebiet zwischen palaearktischer und indischer Fauna, was wohl gut das mangelhafte der Regionenbildung "in diesem zoogeographisch am schwierigsten zu behandelnden Gebiete ‘der Erde dokumentiert. Ich ziehe es aber vor, nicht diese Einteilung des ganzen Gebietes - vorzunehmen, sondern die kleineren, gleich zu erwähnenden Abteilungen oder Subregionen zu unterscheiden, die allerdings ganz verschiedene Ausdehnung und ganz verschiedenen Wert haben. Sie sind aber in sich ziemlich gleichartig und, ich betone es ausdrücklich, sie sollen nur ‘für die hier behandelten Myriopoden Geltung haben und ihre Ab- ‘ grenzung wird mitbestimmt vom gegenwärtigen Stand unserer fau- nistischen Kenntnisse. Die Teile Indo-Australiens, die ich unterscheide, sind folgende: | | | 1. Ostasien. Eine genaue Abgrenzung sowohl gegen die palae- "arktische als gegen die indische Region wäre schon wegen des Fehlens ' markanter Schranken schwer. Sie wird es noch mehr durch die völlig “unzureichende Kenntnis von der Myriopodenfauna sowohl Ostasiens | selbst als der angrenzenden Länder. 2. Indien, wozu ich Vorderindien mit Ceylon und Hinterindien, | aber ohne die malayische Halbinsel rechne. | 3. Sundagebiet, nämlich die malayische Halbinsel und die drei Hoden Sundainseln, Sumatra, Java und Borneo. Diese standen bis ‘zur Diluvialzeit sowohl untereinander als mit Hinterindien in fester ' Landverbindung, was sich noch in der großen Verwandtschaft der indischen und sundanesischen Fauna äußerst; gleichwohl zeigt wieder ‚jeder Komplex so viel eigene Züge, daß ich jeden unter besonderem Namen zusammenfassen wollte, wie es ja auch schon von anderer "Seite vielfach geschehen ist. -4. Die kleinen Sundainseln. Nur von Lombok, Flores und Timor sind Myriopoden bekannt, aber auch von da nur wenige. Als Grenze für eine Subregion mag die vielcitierte Lombokstraße auch vom Standpunkt des Myriopodologen ihre Geltung haben. 5. Celebes. Die geologische Geschichte dieser Insel als einer relativ ! | jungen Erhebung, die zeitweise nach verschiedenen Seiten Land- brücken nach den umliegenden Inselgruppen hatte, über die sie ihre Fauna bezogen hat, spiegelt sich auch in der Zusammensetzung ihrer Myriopodenfauna wieder, die offensichtlich teils aus dem Sundagebiet teils von den Molukken und Neu-Guinea stammt. Von endemischen Gattungen hat sich hier nur eine einzige ausgebildet. | 4, Heft 6 Dr. Carl Graf Attems: 6. Philippinen. Sie standen sowohl mit dem Sundagebiet (Barneo) als mit Celebes durch Landbrücken, deren Untergang in die Pliozän- zeit verlegt wird, in Verbindung und von beiden Seiten her haben sie ihre Myriopodenfauna bezogen. Interessant ist, daß sich trotz dieser relativ langen Isolierung keine einzige endemische Gattung ausgebildet hat. Die Diplopodengenera, die die Philippinen mit den Molukken gemeinsam haben, kommen alle auch im Sundagebiet, zum Teil aber nicht auf Celebes vor. 7. Molukken. Hier wäre es besonders schwierig, Grenzen zu ziehen. Die relativ innige Landverbindung der Molukken mit Neu-Guinea in jüngeren geologischen Epochen gegenüber den dürftigen Land- brücken gegen ÜCelebes hin kommen in der Zusammensetzung der Myriopodenfauna nicht zum Ausdruck, sondern eher die auf alte geologische Zeiten zurückzuführende Verwandtschaft der Molukken- fauna mit der des Sundagebiets. Schlankweg zur papuasischen Fauna kann man die der Molukken keinesfalls rechnen. 8. Neu-Guinea- Archipel, nämlich Neu-Guinea mit den Bismarck-, Salomons-, Aru-, Kei-Inseln und Waigeoe. 9. Polynesien. Irgend ein tiefgreifenderer faunistischer Unter- schied zwischen Neu-Guinea und den näher gelegenen Inselgruppen, z. B. Neu-Caledonien, Fidji-Inseln usw. besteht nicht, und wenn ich sie unter eigenem Namen behandle, geschieht es nur, um etwas näher zu präzisieren, von welchem Teile des großen papuasischen Gebietes ich spreche. Übrigens wissen wir noch sehr wenig von den Inseln Polynesiens. 10. Australische Subregion, Australien, Tasmanıen und Neu- Seeland umfassend, ist die am schäristen präzisierte Unterabteilung Indoaustraliens. 2 11. Hawai- oder Sandwich-Inseln. Das wenige, das wir bisher von ihrer Myriopodenfauna wissen, läßt sie nicht ohne weiteres einfach mit Polynesien vereinigen, wie es sich ja auch schon in anderen Tier- gruppen gezeigt hat. Bevor ich an die Besprechung der einzelnen Unterabteilungen Indo-Australiens gehe, gebe ich ein paar statistische Tabellen: 1. über die Zahl der Genera überhaupt und der endemischen Genera in den einzelnen Subregionen, | 2. über die Zahl der zwei Subregionen gemeinsamen Gattungen. Hier habe ich die kleinen Sundainseln, Polynesien und Hawai aus- gelassen, weil sie den anderen Gebieten gegenüber entweder zu un- bedeutend oder zu ungenügend bekannt sind. Andererseits habe ich bei der Zählung die Gattungen der Scolopendriden mit einer Ausnahme, ferner die Lithobiinae, Oryidae und Mecistocephalidae aus leicht zu begreifenden Gründen weggelassen; 3. über die Verbreitung derjenigen Gattungen, die in mehr als einer Subregion vertreten sind; Ä 4. Verzeichnis der Arten mit weiterem Verbreitungsbezirk. \ | l | Die indo-australischen Myriopoden. 7 Übersichts-Tabelle über die Zahl der Genera und endemischen eeners in den einzelnen Gebieten. Myriopoden Ennopodony Be znloragen Zahl davon d a a; endemisch | Zahl avon Zahl __ endemisch Ge- zanı aonjoder m[eerGe-| ge. |derGe- DEE Ne T Zahl der | nera Genera | nera | nisch | MFT® | Genera Genera OeBien. -. . 2. 1 838 16 | 42.1 15 3 23 13 | 56 Be. 05.051059 19 | 32.2 22 2 35 17 | 48.5 Ban... .]| 74 23 1378| 15 2 58 25 | 431 Kleine Sunda-Inseln .| 14 11:2 7 4 N Bee. ........1 27 u 7 — 20 —_ | — nen :..19| - | — 9. 21 10 „nkesneiuee Ekalmkken . . . . .| 22 1 4.5 5 1 17 _ = Neu-Guineaarchipel .| 48 8 | 16.6 20 3 28 57 717.8 ‚Australische Subreg. .| 58 27 | 46.5 | 28 2) 30 18 | 60 Polynesien... . .| % I kapıller 1010 ı [10 Ze: .1101 1109 DR. 4 ana e | “4 Tabelle über die Zahl der Genera, welche zwei der genannten Gebiete | gemeinsam haben. f | Phi- ie Indien | Sunda Ken lippi- Likken aut en Ostasien . ea 6 6 3 _ — 2 4 ‚Indien . Be. 6 — | 18 5 3 4 6 3 ‚3unda (Mal. Halbinsel, | Sumatra, Java, Become... ....| 6 18 _ 16 8 12 15 8 ee ...0..|3 Bl. Jap). 17ı ea 5 en... .\— I 3| 8| 7|-\ 5 1 Malnkken., . . . - 4 12 7 _ 10 4 Nen-Guinea-Archipel | 2 | 15,14 ,:5| 10 | — 7 Australien — Tasma- . mien — Neu-See- Be. ....]04 3 8 5 1 4 7 -— 4. Bett 8 Dr. Carl Graf Attems: \ Tabelle über die Verbreitung der in mehr als einer Subregion lebenden Gattungen. Die Zahlen. bezeichnen die Anzahl der Arten, durch die die Gattung in der betreffenden Suhbregion vertreten ist Ostasien Indien Sunda Lombok Colobes Philippinen Molukken Australien Polynesien Allothereua Thereuopoda . Lamyctes . . . Paracryptop . . . Gonibregmatus Eucratonyx Himantosoma . Pleurogeophilus . Monographis . . Sphaerotherium . Sphaeropoeus . Zephronia . s Castanotherium . Hyleoglomeris. Orthamorpha | wl Del | lol. subg. Orthomorpha subg. Kalorthomorpha subg. Helicorthomor- pha . Nedyopus Eudasypeltis Akamptogonus Atropisoma Prionopeltis Anoplodesmus. Polylepis Platyrhacus IvI- | | | oO D&D subg. Platyrhacus . subg. Pleorhacus subg. Haplorhacus. Opisthoporodesmus . Cylindrodesmus . . . . a. subg. Aporodesmi- 2% Ko wer Cwrat) How m 4 Belle ans »lkomw nus . RT. a. subg. Phenacoporus Lophodesmus . Trichopeltis „esse eberleleieidn elle a ee er | ee leeres ke ls, sell le tage Eee Bee ee sales ee | | -.l | w Die indo-australischen Myriopoden. 9 See | ee Me N S1I% EUER = = Zu ea o Kennen Fam. Heterochordeumidae| 1 | 2| 5| - 1 - | - | —- | - | 3| — | — Heterochordeuma —ı 1| 2 —|i—ıi-|—-| — —ı— Glyphiulus . | 1/| 1)- | - | -|—-|—-|-|-|-— Agastrophus . — |—|—-ı—-| 1/—-| 1/|1|-| —-| — Dimerogonus . 1l1-|ı — | -| --|- | -|—| 2|—| 2 Hypocambala . —|-|'-|ı-ı 1|j|-|-| 1|-|—-| — Cambalopsis — | 1| 7|—-| 1|-|-—-| 1|— | — | — Cambalomorpha . —-' 1| 21— -|-|i-|-|-|-| — Thyropygus —- 6141! —|—-| 2/| 11-|-| —-|— Rhynchoproctus . — | — | 4|-| 1|-|-| 1|-|—-| — Anurostreptus. —|' 1|4|—|ı-|—-| 11—-| —- | -|— Rhinocricidae!) . — 2.17 1 |.4:|.34 1°2.113139 1 021.— Rhinocricus i—-|— —|—| 4|4| ı) 1 — Polyconoceras subg. Polyconocerss .| — | — | 1|— | 4|— | 2) 9| - | — | — subg. Acladocrieus — | —|-|—-|9|1|1/1—|-|ı 1|ı — ' Dinematocricus . — || - | -— | -| —-| 2/3|—-| 3 — Spirobolellus . —|—|5|i—|4|\—-ı 1/1| 1) 1 — \ Pseudospirobolellus . —|i—-|ı 1 —| 1)—-|—-| 1|-|-| — Trigoniulus —|—| 3| 3| 5) 376/13| 1-— | — ‘ Siphonetus . ; ae 2 — | — ' Siphonophora . - | 3|/|5|-|-| 1|-| | —-|—-| — Bl ee ae nl LE on ae Kae art " Rhinotus . . | | j | | | Verzeichnis der ıindo-australiıschen Arten mit weiterer Verbreitung. Mit einem * sind die Arten bezeichnet, die über eine der hier unter- schiedenen Subregionen hinaus verbreitet sind. Chilopoden (mit Ausnahnie der Scolopendriden). * Allothereua maculata Newp. \ *Orthothereua longicornis Fabr. — chinensis Verh. Thereuonema tuherculata Wood. \ Henicops maculatus Newp. '' *Bothropolys asperatus L. Koch. ' *Orphnaeus brevilabiatus Newp. var. temple- | tonv Humb. *Thereuopoda clunifera Wood. Australien, Neu-Pommern. Indien, Sumatra, Java, Borneo. Vorderindien, Ceylon. Japan, Loo-Choo-Inseln, Java. Südchina, Japan. Japan, China, Korea. Austral., Tasman., Neu-Seeland. Korea, China, Japan, Philippin. Kosmopolit. !) Mit Einschluß der zweifelhaften Arten. 4, Heft 10 Gonibregmatus anguinus Poc. Eucratonyx hamatus Poec. * Himantosoma .porosum Poc. Eurytion süocola Att. *Mecistocephalus spissus Wood. * ? castaneiceps Haase. *Lanmon: yx punctifrons Newp. gigas Haase. tahitiensis Wood. Geophilus? antipodum —— * Symphylen. *Scutigerella orientalıs Hans. Diplopeden. „Sphaeropoeus extinctus Sılv. suleicollis Karsch. Arthrosphaera Brandti Humb. inermis Humb. *Oylindrodesmus hirsutus Poc. —— *Lophodesmus pusillus Poc. more hn coarctata H.S. gracilis Poe. Karschi Poc. Kükenthali Att. Brdl ypeltis setosus Poc. zunın luctuosus Pet. spectabilis Karsch. Akamptogonus novarrae H.S. Beauforti Att. a — signatus Att. Platyrh. (Plat.) Andersonii Poc. — flavisternus Poc. laticollis Poc. marginellus Sılv. Pfeifferae H.S. subalbus Poc. sumatranus Pet. zanthopus Poc. * Plathyrhacus subgen. Pleorhacus Beauforti Att. —— — * x * — _—— Att. „Polyleprs erythrokrepis Att. zestoloma Att. Dr. Carl Graf Attems: - Viti, Tahiti, 'Mergui, Birma. concolor Pet. Molukken, Borneo. parazodesmus Sumatra, Balomonsinseln. Neu-Guinea, Neu-Pommern. Neu-Pommern, Aru. Birma, Java. Australien, Neu-Seeland. Birma, Sumatra, Java, Hawaı. Christmasinseln, Andamanen, Pulo Edam. Kosmopolit. Ceram, Neu-Guinea. Australien. Australien, Neu-Seeland. Sumatra, Java, Golf von Sıam. Mal. Halbinsel, Nias. Java, Borneo, Philippinen. Vorderindien, Oeylon. Vorderindien, Ceylon. Christmas-Isl., Java, Celebes, Luzon, Amboına. Java, Flores. Kosmopolit. Kosmopolit: Mergui, Birma. Celebes, Borneo. Mergui, Birma. Ceylon, Birma. Ceylon, Java. Australien, Neu-Seeland. Neu-Guinea, Waigeu. Molukken, Kei, Bismarckarchipel. Sumatra, Java. Sumatra, Borneo. Mal. Halbinsel, Sumatra. Mal. Halbinsel, Sumatra, Java. Mal. Halbine.. ‚Java. Sumatra, Borneo. Mal. Halbıns., Sumatra. Ceram, Neu-Guinea. Borneo. Borneo. Celebes, Celebes, kThyropygus javanıcus Brdt. nm mm nn nn ”“ aterrimus Poc. u Weber: Poc. .- pachyurus Poc. —_ rubrolimbatus Poc. 4 _ frater Carl. .— segmentatus Vog. Rhynchoproctus ater Töm. k #Amurostreptus corticosus Poc. 'kAgastrophus orientalis Carl. '+HOambalopsis calva Poc. Nordguisti Att. ‚KHypocambala Helleri Silv. k Bl, 2 drepanurus Att. "*Polyconoceras hicksoni Poc. I; Att. — repandus Att. ! Acanthiulus Blainvillei L. G. „Rhinoericus‘‘ Challengeri Poc. *Trigoniulus ambonensis Att. — lumbricinus Gerst. I naresii Poc. I uncinatus Att. 'Siphonophora longirostris Silv. 1 = Picteti Humb. —_ proboscideus Poc. —_ phaleratus basıliscus | Dinematocricus lanceolatus Bröl. #Spirobolellus chrysogrammus Poc. *Pseudospirobolellus bulbiferus Att. Die indo-australischen Myriopoden. 11 Mal. Halbıns., Sumatra, Java, Amboina. Malakka, Mergui. Malakka, Sumatra. Sumatra, Java. Sumatra, Java. Sumatra, Java. Borneo, Philippinen. Sumatra, Borneo. Malakka, Celebes, Aru. Sumatra, Amboina, Celebes, Ceram. Birma, Sumatra. Singapor, Celebes, Neu-Pommern. Celebes, Aru. Halmaheıra, Neu-Guinea. Ins. Bongainville, Neu-Pommern, Neu-Guinea. Celebes, Amboina. Ternate, Neu-Guinea. Neu-Guinea, Bismarckarchipel. Neu-Guinea, Bismarckarchipel. Celebes, Ambon, Kei. Java, Celebes. Neu-Guinea, Aru. Neu-Guinea, Aru, Kei. Ambon, Celebes. Kosmopolit. Neu-Guinea, Marshall, Carolinen. Ambon, Celebes. Neu-Guinea, Malakka. Ceylon, Borneo. FAUNA DER EINZELNEN SUBREGIONEN. 1. Ostasien. Es mag vielleicht wundernehmen, daß ich auch Ostasien, das onst ganz allgemein zur palaearktischen Region gerechnet wird, ‚ier in den Kreis meiner Betrachtungen ziehe, allein wenn wir die ‚Iyriopodenliste durchmustern, sehen wir, daß sie zwar einen Misch- harakter verrät, daß jedoch die indo-australischen Elemente sehr ıerklich überwiegen. Daß Ostasien, worunter ich hier einen mehr oder weniger breiten lüstenstreifen des asiatischen Festlandes von Wladiwostock im Norden ‚is etwa zum Jangtsekiang im Süden sowie die japanischen und Loo- ‚hoo-Inseln verstehe, in seiner Fauna einen Mischcharakter zeigt, 4 Heit 12 . Dr.Carl Graf Attems: wurde ja stets von allen Autoren, die sich mit der Frage beschäftigten, | betont und ist eigentlich selbstverständlich, wenn man an die gegen- wärtige Configuration des Gebietes und seine geologische Geschichte ı denkt. Das japanische Inselreich war noch bis in die jüngste geologische Vergangenheit mit dem Festlande verbunden und dieses zeigt in seinen | in Betracht kommenden Teilen keinerlei die Tierverbreitung erheblich ' hemmende Schranken. Es konnten sich daher sowohl die palaearktischen ' Formen von Norden her, als wie die indischen von Süden her, einander | durchdringend, verbreiten, und wir sehen das auch bei den Myriopoden ' eingetreten. Das erkennen wir heute schon, trotzdem unsere Kenntnisse, | besonders was die festländischen Teile Ostasiens betrifft, noch er-! bärmlich lückenhafte sind. / 7 Von Wladiwostock kennen wir drei Diplopoden, von denen die eine Art, Diplomaragna terricolor, zu der auf die indoaustralische Region beschränkten Familie der Heterochordeumidae gehört. Le-| vizonus thaumasius ist ein Polydesmide aus der Familie der Xysto-| desmidae und hat seine Verwandten in Japan auf den Loo-Choo-Inseln und in Amerika. sSichotamus eurygaster ist ein Strongylosomide, | welche Familie über die ganze Erde verbreitet und in der indo-' australischen Region sehr reich, in der palaearktischen dagegen viel’ spärlicher entwickelt ist. | | Von den wenigen Arten, die wir aus Korea kennen, ist Mongolvulus| koreanus als Blaniulide wohl palaearktischen Ursprungs, während die Chilopoden sicher von Süden her aus den Tropen einwanderten.' China ist bezüglich seiner Myriopoden noch fast terra incognita.| Denn die Zahl der Arten, die ich hier anführen kann (8! sichere Diplo-' podenarten) ist im Vergleich zur Größe des Territoriums ja fast Null. F Ich habe auch alle chinesischen Arten hier namhaft gemacht, obwohl) natürlich der Süden, Hongkong, Canton, zoogeographisch besser zu Indien gezogen wird. Allein, da die Grenzen doch keine scharfen! sind und die Artenzahl so gering ist, wird die Übersicht in der Liste, was ostasiatisch und was indisch ist, auch so noch leicht sein, außer-" dem ist von einer Anzahl Arten kein näherer Fundort bekannt, n [F „China“. Von den Diplopoden müssen wir Anaulaciulus paludieola, und wahrscheinlich auch die sogenannten ‚Polydesmus“-Arten als palaearktische Elemente ansprechen, alle anderen jedoch sind indo-' australischen Ursprungs. Y Etwas mehr, aber an und für sich auch nur wenig, wissen wir von der japanischen Fauna. Palacarktische Elemente sind: Monotarsobius crassipes holstiv Poc., Glomeris Stuxbergi Att., die fünf Epanerchodus- arten, die Juliden Karteroiulus, Kopidorulus und Fusiulus und vielleicht Thereuonema. Die anderen sind indischen Ursprungs. Interessant ist das Vorkommen echter Fontaria, die ihre nächsten Verwandten in Zentral- und Südamerika haben; ihnen reiben sich als nahe Verwandte die Ahysodesmuss-Arten und X ystodesmus Martensi von den Loo-Choo- Inseln an. Die wenigen von diesen Inseln bekannten Arten zeigen keinen palaearktischen Einschlae. | re a EEE ER — Die indo-australischen Myriopoden. 13 F@ 24 im ganzen, also 50 %). ‚7 indo-australischen Ursprungs. Die Zahl der endemischen Diplopoden-Gattungen beträgt 13 Daven sind 6 palaearktischen und Es gibt keine Diplopodenart, die ‚Ostasien mit anderen Gebieten gemeinsam hätte. Verzeichnis der in Thereuonema Thereuopoda — subgen. Microthereua ‚Orthothereua 'Monotarsobius Lithobius ‚ Bothropolys ' Esastigmatobius ‚Otoer yptops ‚ Mimops Otostigmus ‚ Rhysıda \ Scolopendra \ Pleurogeophilus " Orphnaeus @lomeris Sphaerotherium ! morpha subgen. Orthomorpha — Kalorthom. Östasıen vertretenen Gattungen. Orthomorpha subgen. Helicorthom. Nedyopus Kronopolites Sichotanus Fontaria Xystodesmus Rhysodesmus Levizonus Epamerchodus Diplomaragna Karterovulus Komidovulus Mongolulus Fusiulus Cambalomorpha Dimerogonus Trigonvulus Prospirobolus Orsiboe Senat der Myriopoden von: a) Wladiwosiock. ' | Sichotamus eurygaster Att. j Levizonus thaumasius Att. ' Diplomaragna terricolor Att. Thereuonema tuberculata Wood. Bothropolys asperatus IL. Koch ' Seolopendra subspinipes mutilans | j Koch b) Korea. Ötostigmus sexspinosus Say — rubiginosus L. Koch Mongoliulus koreanus Poc. | c) Japan. | Thereuonema annulata spinigera | Bothropolys asperatus L. Koch Verh. Hilgendorfv Verh. — : tuberculata Wood | Orthothereua longicornis Fabr. | Thereuopoda clunifera Wood — . chinensis Verh. Monotarsobius crassipes Holstii Poc. Lithobius shinensis Poc. | Su | | | j | 1 | Esastigmatobius japomicus Silv. Oioeryptops sexspinosus Day — rubiginosus L. Koch Otostigmus scaber Porat. Scolopendra subspinipes Leach japonica L. Koch Pleurogeophalus procerus L. Koch 4, Heft 14 Dr. Carl Graf Attems: ?,,@eophilus“ ?Holstii Poc. Fontaria coarctata circula Att. ?Mecistocephalus ?japonicus Mein.| — Doenitzi Karsch ?— ?tenurculus Xystodesmus Martensi Pet. L. Koch | ?,,Fontaria‘“ ?tonominea Att. Orphnaeus brevilabiatus Newp. Epanerchodes tambanus Att. Glomeris Stuxbergi Att. — mammillatus Att. Orthomorpha (Kalorih.) Norden- orientalis Att. skiöldi Att. — Jägerskiöldi Att. — — gracilis Koch — Japonicus Carl Nedyopus cingulatus Att. 2 Kolygesmunı dentiger Poc. — tambanus Att. — compactus Poc. — ..— mangaesinus Att. Karteroiulus miger Att. — .— tkaonus Att. Kopidovulus caecus Att. — patrioticus Att. Fusiulus pinetorum Att. ?,,Strongylosoma‘“ ?japonicum Pet. — hirosaminus Att. Fontaria coarctata Poc. Dimerogonus flagellatus Att. — — acutidens Att. \Orsiboe ichigomensis Att. — —- laminata Att. d) China. Thereuonema annulata Verh. — Tsingtau. = tuberculata Wood — Tsingtau, Che Foo. Thereuopoda clunifera Wood — Che Kiang, Hongkong, Canton. — (Mieroth.) chinensis Verh. — Macao, Südchina. ?,,Scutigera“ complanata Haase. 20 — sinuata Bröl. Bothropolys asperatus L. Koch — Che Kiang. Otocryptops rubiginosus L. Koch. Mimops orientalis Kıpl. Otostigmus aculeatus Haase. — Hongkong. — opolitus Karsch. — Peking. — scaber Pocock — Hongkong. Rhysida lithobioides Newp. — longipes Newp. Scolopendra calcarata Porat. — subspinipes multidens Newp. — — mutılans L. Koch. — — De Haani Bıdt. Meeistocephalus ?Smithi Poc. — Ningpo. Orphnaeus brevilabiatus Newp. — Hongkong. | Sphaerotherium nebulosum Butl. — Nankow-Paß zwischen Mongolei' und China. Orthomorpha (Kalorth.) pekuensis Karsch. — Peking. _ — roseipes Poc. — Ins. Chu San. Kronopolites Swinhoer Poc. — Che Foo, Chu San. ?,,Sirongylosoma‘“ ?Nadarı Bröl. — Chu San. ?,,Orthomorpha‘‘ ?endeusa Att. — Tiensin. ?,,Fontaria‘“ lacustris Poe. — Ningpo. Die indo-australischen Myriopoden. 15 2,,Polydesmus‘‘ Moorei Poc. — Che Kiang. NE paludicola Poc. — Ningpo. | Anaulaciulus paludicola Poc. — Ningpo. ' Cambalomorpha formosa Poc. — Hongkong. Trigoniulus lumbricinus Gerst. Prospirobolus Joannisi Bröl. — Kiang-nan. ?,,Spirobolus‘“ Walckeri Poc. — Chu San, Ningpo. 2 > exquisitus Karsch. | 2 ,Julus“ vallicola Poc. — Che Kıang. e) Loo Choc-Inseln. Thereuopoda clunijera Wood. Orthomorpha gracilis Sauss. Scolopendra subspinipes mutilans — (Helicorth.) Holstii L. Koch. Poe. — morsitans L. Rhysodesmus Holstii Poc. Ötostigmus scaber Porat. — neplunus Poc. Otocryptops rubiginosus L. Koch. — varvatus Poe. „Mecıstocephalus‘ ? mirandus Poc. Aystodesmus Martensı Poc. 2. Indien. Dieses Gebiet fällt mit den ersten drei Subregjonen der orientalischen "Region von Wallace zusammen, also Vorderindien mit Ceylon, Hinter- - indien bis Tenasserim (mit Ausschluß der Malayischen Halbinsel), die Inselgruppen westlich von Hinterindien und Südchina. Von den einzelnen Teilen dieses Gebietes können nur Ceylon und H Birma als auf Myriopoden halbwegs durchforscht gelten. Naturgemäß hat dieses Gebiet mit dem Sundagebiet die nächste und größte Verwandtschaft, 18 gemeinsame Gattungen. Von den 35 Diplopodengattungen sind 17, also fast die Hälfte, - endemisch; wir sehen übrigens, daß das Verhältnis der endemischen Diplopodengattungen zur Gesamtzahl in Ostasien, Indien und dem Bundagebiet fast das gleiche ist. Die Zahl der Symphylen- und Diplopoden-Arten, die es mit anderen Gebieten gemeinsam hat, ist äußerst gering und beschränkt sich auf folgende vier auch im Sundagebiet lebende: Scutigerella orientalıs Hans., Cambalopsis calva Poc., Thyropygus aterrimus Poc., Siphonophora Pictei Humb. | Weitere vier Diplopodenarten wurden sowohl in Birma als auf den Inseln des Merguiarchipels gefunden: Orthomorpha Karschi Poc., Eudasypeltis setosus Poc., Platyrhacus Andersoni Poc., Thyropygus opinatus Karsch. Alle anderen Dipiopoden wurden nur in einem einzigen, eng begrenzten Bezirk gefunden. In Indien können wir vieileicht das Zentrum für die Entstehung der Sphaerotheriden suchen, von hier aus haben sie sich einerseits ) über die indomadagassische Brücke nach Madagaskar und. Südafrika ausgebreitet, dort neue Gattungen bildend, andererseits sind sie über das Sundagebiet bis nach Nordaustralien und Neu-Seeland gelangt. 4. Heft 16 Dr. Carl Graf Attems: Ihre Ausbreitung muß also in eine sehr frühe Zeit fallen, etwa die Jurazeit, als Indien noch mit Neu-Seeland durch eine zusammen- hängende Landmasse verbunden war. Es ist dabei nur sehr auffallend, : daß die Sphaerotheriden im ganzen Neu-Guinea-Archipel völlig fehlen. In Indien, Festland und Ceylon, endemisch ist die Sphaerotheriden- gattung Arthrosphaera. Die Polydesmiden sind durch 16 Gattungen (gegen 29 im Sunda- gebiet) vertreten, von denen 8 (gegen 15 im Sundagebiet) endemisch sind. Die Gattungen Orthomorpha, Prionopeltis und Anoplodesmus machen die größte Mehrheit der indischen Polydesmiden aus, während die im Sundagebiet so dominierende Gattung Platyrhacus (mit 70 Arten) in Indien nur durch zwei Arten vertreten ist. Auch die Harpagophoridae sind im Vergleich mit dem Sundagebiet nur spärlich: 6 Thyropygusarten und die in Ceylon endemische Gattung Ktenostreptus mit 4 Arten. Ebenso sind die Spiroboliden nicht zahlreich: die Gattungen Eucentrobolus (mit zwei Arten) und Aulacobolus (mit einer Art) sind endemisch. Daneben ist noch Trigonvulus durch fünf etwas mangelhaft bekannte Arten und den Ubiquisten T. lumbricinus Gerxst. vertreten, Für Ceylon wird auch eine „Rhinocricus“-Art angegeben, Vorläufig bleibt diese Art noch zweifelhaft, da ihre Beschreibung die Einreihung in eine der neuen Gattungen nicht ermöglicht. Das Vorkommen eines Rhinocriciden auf Ceylon ist jedenfalls bemerkens- wert, da im ganzen Sundagebiet nur eine Art auf Borneo lebt. Erst östlich vom Sundagebiet wird diese Gattung zur Charaktergattung. Verzeichnis der in Indien vertretenen Gattungen. Orthothereua Himantosoma Thereuopoda Eucratonyz Thereuopodina Scutigerella Archihithobius Scolopendrella Monotarsobius Pauropus Lithobvus Polyzenus Oryptops Sphaerotherium Otostigmus | Zephronia Rhysida Sphaeropoeus Ethmostigmus Arthrosphaera - Alluropus Termitodesmus. Cormocephalus Orthomorpha subgen. Orthomorpha Scolopendra — — Kalortho- Asanada morpha Pseudocryptops — — Helicortho- Orphnaeus | morpha Lamnonyz — — ‚Singhalortho- Mecistocephalus morpha Disargus Streptogonopus Die :indo-australischen Myriopoden. 17 : Prionopeltis Pericambala Anoplodesmus Glyphiulus : Eudasypeltis Trachyvulus : Trogodesmus Cambalomorpha ' Tetracentrosternus Oambalopsis Subgen. Platyrhacus Thyropygus Trichopeltis Ktenostrephus : Oryptodesmoides Trigoniulus Pyrgodesmus Eucentrobolus . Nasodesmus Aulacobolus Eutrichodesmus Stemmiulus Hendersonula Stiphonophora Verzeichnis der Myriopoden von a) Vorderindien. Orthothereua longicornis Fabr. — — var. Templeton: Humb. | Thereuopoda decipvens Verh. rubrolineata Newp. N Archilithobius sculpturatus Poc. | Otostigmus amballae Chamb. morsitans Poc. nudus Poc. orientalis Poc. ruficeps Poc. splendens Poc. | Rhysida ceylonicus Grav. — _ crassispina Kıpl. — cuprea Kırpl. longipes Newp. ‚ Eithmostigmus platycephalus Newp. »ygomegas Kohlr. Oormocephabus dentipes Poc. | pygmaeus Poc. a ependra indica Mein. latro Mein. ‚ Pseudoeryptops agharkarı Grav. — —— — — — — ..... mensis GTav. ass brevilabiatus Newp. Tamnonya punctifrons Newp. | 'Disargus striatus Poc. ‚ Seutigerella subunguiculata Imms. ‚ Sphaeropoeus montanus Karsch. ‚ Arthrosphaera atrisparsa Butl. | Archiv für Naturgeschichte 1914 A. 4. ne Mir nenn — singhbhu- Arthrosphaera aurocincta Poc. bicolor Poc. Brandti Humb. Dalyi Poc. Davisoni Poc. distieta Poc. fumosa Poc. Hendersoni Poc. heterosticta Newp. lutescens Butl. nitida Poc. Thurstoni Poc. Wroughtoni Poc. zebraica Butl. Termitodesmus Lefroyı Hirst. Streptogonopus contortipes Att. Jerdoni Poc. Phipsoni Poc. Anoplodesmus tanjoricus Poc. Hendersonula collina Poc. ?,,Spirostreptus‘‘? asthenes Poc. caudiculatus Karsch.? hamifter Humb. Jerdanv Poc. maculatus Newp. malabarıcusGerVv. nigrolabiatus Newp. Eucentrobolus hamulus Poc. —— I DI I nd 0 2 4. Heft 18 Dr. Carl Graf Attems: Eucentrobolus Maindroni Bouv. | Trigoniulus lumbrieinus Gerst. f Aulacobolus urocerus Poc. — Thurstoni Poe. : b) €Ceylon. R Ortkothereua longicornis var. Tem- | Prionopeltis Thwaitesi Humb. pletoni Humb. (Vorderindien). == zanthotrichus Att. PERS flagellifera Verh. Anoplodesmus inornatus Humb. rubrolineata Newp. _- Layardi Humb. Thereuopodina tenuicornıs Verh. Ei luctuosus Pet. Monotarsobius ceylanicus Att. Er: sabulosus Att. Otostigmus ceylonicus Haase. | > spectabilis Karsch. _ insularis Haase. (Sey- | ı7,,ötrongylosoma‘“ Nietneri Pet. v chellen). | ?,,Orthomorpha‘“ microtropis Att. — metallicus Haase. ?, „Cr yptodesmus“ Greeni Poc. (Sangi). — ceylonicus Poc. = MOorsitans Poe. (Vorder- ee obsceurus Poe. ind., Birma). |? Nasodesmus cognatus (Humb.). Rhysida longipes Newp. ‚Stemmiulus ceylonicus Poc. — nuda Newp. Ktenostreptus anulipes Att. %, Ethmostigmus spinosus Newp. | — centrurus Poc. v4 Cormocephalus dıspar var. Sara- | — costulatus Att. nn sinorum Haase. — inermipes Poc. — .. pulcherrimus Carl. ?, Spirostreptus“‘ Kand yanusHumb. Scolopendra subspinipes hardwickei | ? — nkaensis Humb. New.| ? — Lunelii Humb. Orphnaeus brevilabiatus Newp. ? — stenorhynchus Po. Lamnonyz punctifrons Newp. ? — caudiceulatus „Polyzenus‘‘? ceylonicus Poc. ni | Karsch. Arthrosphaera Brandti Humb. ? — ceilanicus Brdt. = corrugata Butl. ? — contemptus Karsch. _ inermis Humb. ? — hamifer Humb. — noticeps Butl. ? — insculptus Poc. — »ilifera Butl. ? modestus Humb. 7° rugulosa Butl. @l: gabs ceylanicus Att. | ns versicolor White. Trachyiulus ceylanıcus Pet. + Termitodesmus ceylonicus Sılv. Er“ Humberti Carl > Zr Escherichiüi Silv. ?,, Rhinoerieus“‘ longicornis Poc. Ortkomorpha (Kalorth.) simplex ?,,Spirobolus‘“? erebrestriatus Humb. | Humb. — — dGreeniPoc.| ? — Greeni Poc. — (Singalorth.) cinga-| ? — longicolles Poc. lensis Humb. | ? — obtusospinosusVog. — == Skinner | ? — ‚spirostreptinus Humb. Karsch. Prionopeltis Humberti Carl. = taprobanensis Humb, — Kelaarti Humb. Siphonophora Humberti Pac. En Saussurei Humb. — Picteti Humb. ir vi | | | | —- morsitans L. Himantosoma porosum Poc. Breuigera” birmamsca Poc. Feae Poc. mearmorea Poc. Drthothereua longicornis Fabr. \ Archilithobius birmanicus Poc. Lithobius Feae Poc. Y er: Doriae Poc. — inermipes Silv. | ms ceylonicus Haase. -— Feae Pce. _ geophilinus Haase. — morsitans Poc. — Oatesi Poc. — pohtus Karsch. I rugulosus Por. _ scaber Por. — spinosus Por. Rhysida immarginata Por. — dhithobiordes Newp. — longipes Newp. — nuda Newp. ‚Ethmostigmus spinosus Newp. ‚Asanada brevicornis Mein. ‚Scolopendra pinguis Poc. Die indo-australischen Myriopoden. 19 c) Birma. Orthomorpha (Orthom.) miranda Poec. _ — Karschi Poc. Bor. — — Comotti Poc. | — — bivittata Poc. | — — coarctataH.S. — — Oatesi Pcc. — — pardalıs Poc. — — fuscocollarvs Poc. — (Hehcorth.) ocellata Poc. — (?) pihfera Poc. — (2) Doriae Poc. Eudasypeltis setosus Poc. — pusillus Poc. Prionopeltis cervinus Poc. — planatus Poc. — taurınus Poc. Anoplodesmus anthracınus Poc. — luctuosus Pet. — obesus Poc. — pinguis Poc. — — melanopleuris — subspinipes De Haanı | Trogodesmus bicolor Poc. -& typicum Poc. ı Bucratonys Meinerti Poc. Meeistocephalus spissus Wood. Lamnonyz punctifrons Newp. 7,Himantarium‘“‘ Doriae Poc. | E: Meinerti Poc. Orphnaeus brevilabiatus Newp. 2,,@lomeris““ carmıfex Poc. ‚ Zephronia chivicola Poc. — _ Comotti Poc. — crepiams Poc. Brdt. — migrescens Poc. — vittatus Poc. Tetracentrosternus subspinosus Poc. Onephei bistriata Poc. — bisulcata Poc. — clwvicola Poc. ? — cosısternis Poc. 7 — Gestri Poc. ? — insularıs Poc. ? —_ montvcola Poc. r — palonensis Poc. ? — silvestris Poc. Platyrhacus Andersomi Poc. Trichopeltis Doriae Poc. — Doriae Poc. — Feae Poc. —— Feae Pse. — Watsoni Poc. — formosa Poc. ?Cryptodesmoides Feae Poc. — Gestri Poc. ?Heterochordeuma Doriae Poc. semilaevis Poc. 2?,,Julus‘‘? birmanicus Poe. Orthomorpha (Orthom.) minhlana 2? — Feae Poc. Poe. ?— septemlineatus Poc. 2# 4 Mett 20 Dr. Carl Graf Attems: | | Anurostreptus Feae Poc. ?,, Rhinocricus“ maculifer Poc. | Thyropygus anurus Poc. Trigonvulus caudulanus Karsch — aulaconotus Poc. — 'moulmeinensis Poc. | — opinatus Karsch. _ lumbricinus Gerst. ?,,Spirostreptus“‘ Doriae Poc. ?Trigoniulus corallipes Poc. | ? = Gestri Poc. ?,,Spvrobolus““ macrurus Poc. | ? _— Oatesii Poc. 20 — elevatus Poc. 7 = tavovensıs Poc. 20 — Feae Poc. | eulalomereha Doriae Poc. 20 — Gestri Poc. | Feae Poc. ? 0 — spiculifer Poc. | ers calva Poc. Stiphonophora Feae Poc. | d) Hinterindien. | Alluropus Demangei Silv. — Zephronia tumida Butl. — Assam. Tonkin. — _ siamensis Hirst. — | Ethmostigmus bisulcatus Töm. — Siam. | Siam. — Deollfusi Poc. — Cochin- Scutigerella crassicornis Hans. — china. Siam. | Orthomorpha (Orth.) festiva Bröl. — — orientais Hans. — Indochina. Siıam.| ? — varıegata Bröl. — — pauperata Hans. — Indochina.' Sıam.| ? — flavocarınata Dad. — Scolopendrella brevipes Hans. — Siam. Siam. | Prionopeltis Paviei Bröl. — Indo- —_ simplexe Hans. — china. Siam. | Platyrhacus Bouvieri Bröl. — Indo- Pauropus simulans Hans. — Siam. china.| — claviger Hans. — Siam. | Eutrichodesmus Demangei Silv. — —. siamenstis Hans. — Sıam. Tonkın. — oculatus Hans. — Siam. | Pericambala orientalis Silv. — — martensenv Hans. — Tonkin. Sıam. | Thyropygus Bowringii Poc. — — modestus Hans. — Siam. Sam. — elegantulus Hans. — Siam. | ?,,Spirostreptus‘“? allevatus Karsch! — spinifer Hans. — Siam. — Siam. Sphaerotherium maculatum Butl. |?Trigoniulus phranus Karsch. — _ Sıkkim. Siam. _ poltum Butl. — ?,,Spirobolus‘‘? punctidives Karsch. Sikkim — (Cochin-| Zephronia excavata Butl. — Sikkim. china. — levissima Butl. — Sikkmi. | ? — Dollfusi Poc.. — — nigrinota Butl. — Sikkim. Cochinehina e) Mergui- Archipel. Scolopendra subspinipes De Haani | Otostigmus insularıs Haase. Brdt. |Orphnaeus brevilabiatus Newp. Otostigmus Owen Poc. Lamnonyz punctifrons Newp. Die indo-australischen Myriopoden. 9 2, Himantarıum“? indicum Mein.| Thyropygus Andersoni Poc. ei Meinerti Poec. — aterrimus Poc. ?,,Glomeris‘‘? carnıfex var. pallıda — opinatus Karsch. | Poe. | ?,,Spirostreptus‘‘? regis Poc. Orthomorpha Karschi Poc. Trigoniulus lumbricinus Gerst. Budasympeitis setosum Poc. | —o phranus Karsch. ?,,Orthomorpha‘“ crucifera Poc. ?,,Spirobolus‘‘? caudulanus Karsch. Platyrhacus Andersoni Poc. f) Andamanen. Asanada brevicornis Mein. | Mecistocephalus ?Meinerti Poc. Mecistocephalus? castaneiceps Haase 3. Sunda-Gebiet.!) Darunter verstehe ich die Malayische Halbinsel mit Singapore, ‚ ferner die großen Sunda-Inseln, Sumatra, Java und Borneo. Die Christmas-Insel, von der nur ein paar Arten bekannt sind, gehört auch hierher. Dieses Gebiet ist das am besten bekannte in der ganzen Region, besonders von Java dürfen wir, dank der wiederholten aus- giebigen Aufsammlungen, die dort stattgefunden haben, voraussetzen, ‚ daß der größte Teil seiner Myriopoden heute bekannt ist, von Voll- ‚ ständigkeit wird aber natürlich auch da noch keine Rede sein. Infolge ‚ dieser besseren Durchforschung erscheint oder in Wirklichkeit ist (?) ‚ dieses Gebiet das an Myriopoden reichste in der ganzen Region. Es ‚sind 74 Gattungen vertreten, davon 58 Diplopoden, von denen 26 ‚ (oder 44,8 %) endemisch sind. Es ist dies wohl die absolut größte ‚ Zahl endemischer Gattungen innerha.b einer der Unterregionen, aber ‚ nicht prozentual die größte Zahl, da Australien-Neu-Seeland 60 % ‚ endemischer Diplopodengattungen hat. Die größte Verwandtschaft hat das Sundagebiet, wie nach seiner Lage und geologischen Geschichte ‚ nicht anders zu erwarten ist, mit Indien, z. B. von den 32 Diplopoden- gattungen, die es mit anderen Gebieten teilt, hat es 16 mit Indien gemeinsam. Aber wenn seine Fauna auch große Verwandtschaft mit ‚ der indischen hat, so hat es doch auch sehr charakteristische Züge; ‚ esist das Land der vielen Platyrhacus- und Thyropygus-Arten. Einige ; Zahlen illustrieren das am besten: im Sundagebiet leben 70 Platyrhacus- ‚ Arten von 113 Arten im ganzen, in Indien nur zwei, auf Lombock 1, ‚ Celebes 6, Philippinen 3, Molukken 10 und Neu-Guinea 20 Arten. Von Thyropygus-Arten leben im Sundagebiet 41, in Indien 6, auf den ' Philippinen 2 und Molukken 1. | Im Sundagebiet werden wir überhaupt das Entstehungszentrum ı der Harpagophoridae, zu denen die Gattung Thyropygus zählt, zu | 1) Arldt gebraucht für dasselbe Gebiet die Bezeichnung Sundainseln; ‚doch da einerseits die zum Festland gehörige Halbinsel Malacca mit inbegriffen ‚ist, die kleinen Sundainseln dagegen nicht, ziehe ich die neutrale Bezeichnung Sundagebiet vor. | 4. Heft | ! a ; | 292 Dr. Carl Graf Attems: suchen haben. Von hier haben sie sich auch nach Indien ausgebreitet, auf Ceylon hat sich die für die Insel endemische Gattung Ktenostreptus ‘ (mit 4 Arten) abgespalten und dann ist die Ausbreitung über die indo- | madagassische Brücke weitergegangen, bis nach Südafrika und Madagaskar, wo sich wıeder neue Gattungen gebildet haben. Im Sunda- I gebiet finden wir als weitere Harpagophoridae-Genera Rhynchoproctus und Anurostreptus, die aber viel artenärmer sind, nur je 5 Arten; | von ihnen ist eine Rhynchoproctus-Art, die auf der Malayischen Halbinsel lebt, bis nach Celebes und Aru gelangt, und eine Anuro- streptus-Art auf die Molukken. Sehr groß ist im Sundagebiet auch die Zahl der Polydesmiden. Von der artenreichsten Gattung Platyrhacus war schon oben die Rede. Wir finden im Sundagebiet 29 Polydesmidengenera oder 40 %, der Gesamtzahl aller Gattungen, von diesen 29 sind 15 endemisch im | Sundagebiet, darunter die meisten Strongylosomiden mit wenigen Arten. Die Familie Oniscodesmidae ist innerhalb der indo-australischen Region nur hier vertreten. Auffallend ist das Vorkommen echter | Glomeridae im Sundagebiet, die sonst palaearktisch sind. Sie sind offen- | bar über Ostasien und Indien hierher gelangt und es ist wohl der noch ' fehlenden Durchforschung dieser Länder zuzuschreiben, daß man von ihrem Vorkommen daselbst nichts weiß. | Im Gegensatz zur starken Entwicklung der Harpagophoridae und Polydesmidae steht das fast völlige Aufhören der weiter östlich | so reich vertretenen Rhinocricidae. Eine einzige Art ist nach Borneo | gelangt. Für Ceylon finden wir einen „Rhinocrieus“ angegeben, dessen Stellung aber noch ganz zweifelhaft ist. | Die Trigoniulus sind, auch im Gegensatz zu den östlich daran- | schließenden Gebieten, mit drei Arten noch sehr schwach vertreten. | Die Zahl der Diplopoden-Arten, die auf mehr als einer der Inseln ' leben, ist ganz merkwürdig gering. Man sollte in Anbetracht der relativ | erst kurzen Trennung der Inseln viel mehr gemeinsame Formen er- | warten; ich glaube übrigens, daß sich das bei besserer Durchforschung | noch ganz bedeutend ändern wird; jetzt sind die meisten Diplopoden- | arten erst ein einziges Mal an einer Stelle gefunden worden und es ist zu vermuten, daß sich das Areal vieler Arten noch bedeutend ver- | größern wird. Ich stelle hier die auf mehr als einer Insel des Sunda- | gebietes lebenden Arten zusammen: | Sphaeropoeus extinctus Sılv. Malakka, Nias. — sulcicollis Karsch. Java, Borneo, Philippinen. Platyrhacus flavisternus Poc. Java, Sumatra. — laticollis Poe. Sumatra, Borneo. — morginellus Sılv. Malakka, Sumatra. \ — Pfeifferae H.S. Malakka, Sumatra, Java. _ subalbus Poc. Malakka, Java. — sumatranus Pet. Sumatra, Borneo. _ zanthopus Poc. Malakka, Sumatra. Die indo-australischen Myriopoden. Thyropygus javanıcus Brdt. weberi Poc. pachyurus Poc. rubrolvmbatus Poc. frater Carl Rhynchoproctus ater Sılv. _ 23 Malakka, Sumatra, Java. — Am- boina. Malakka, Sumatra, Sumatra, Java. Sumatra, Java. Sumatra, Borneo. Sumatra. Java. Mit anderen Gebieten hat das Sundagebiet 18 Diplopoden-Arten gemeinsam und zwar mit Indien 4, Flores 1, Celebes 6, Philippinen 3, Molukken 4, Salomoninseln 1, Neu-Guinea 1, Aru- Inseln 1. Liste der im Sundagebiet vertretenen Gattungen. Es bedeutet: M = Orthothereua. — S., J., B. Thereuopoda. — J., B. Lamyctes. — J. Oryptops. — 8., J. Paracryptops. — J. Otoeryptops. — M., 8., J., B. ®. ji Otostigmus. — S., Rhysida. — M., 8., 7 15%, Ethmostigmus. — M,, S,, J.. BD. Anodontostoma. — B. Scolopendra. — M., 8., J. Schendyla. — J. Ballophilus. — J. Himantosoma. — J. , Lamnonyx. — M., S., J., B. - Scuiigerella.. — 8., J. Monographis. — J. Hyleoglomeris. — B. ) Malayomeris. — 8. Rhopalomeris. — M. " Sphaerotherium. — J., B. Sphaeropoeus. — M., 8., J., B. Castanotherium. — 8., 1, B. Glomeridesmus. — J. Zephromiodesmus. — 8. Opisotretus. — J. Cylindrodesmus. — J., Christn..-Jl. ' Peronorchus. — ). Mastodesmus. — J. Aporodesminus. — S., I. Cryptocorypha. — J. Trichopeltis. — 8. Ophrydesmus. — J. malayische Halbinsel, S = Sumatra, J = Java, B = Borneo. H ynidesmus. — ). Doratodesmus. — M., 8., J. Treseolobus. — J. Lophoscytus. — J. Prosopodesmus. — )J. Pronodesmus. — J. Myxodesmus. — J. Orthomorpha subg. Orthom. — M., DA = — Kalorthom. — J.uB. Sundanına — S, J. Nedyopus. — 8. Eudasypeltis. — >. Tectoporus. — ). Prionopeltis. — J., B. Anoplodesmus. — S., J Polylepis. — B. ee subg. Platyrhacus. Pleorhacus. Hoaplorhacus. Centrodesmus. — S. Helodesmus. — J. Metopidiothriz. — J. — — Heterochordeuma. — 8. Pocockia. — 8. Glyphiulus. — J. Cambalopsis. — M., 8., J. Thyropygus.. — M., T. „BD. Rhynchoproctus. — 'M. vg, B. Anurostreptus. — >. subg. Polyconoceras. — B. Spirobolellus. — 8., 4. Hefi 24 Pseudospirobolellus. — 3. Trachelomegalus. — 8., B. Trigonwulus. — B. Siphonotus. — S., J. Siphonoeryptus. — >. Dr, Carl Graf Attems: Siphonophora.. — M., 8., J., B. Siphonorhinus. —S., J. Platydesmus. — M. Pseudodesmus. — M. Siphoniulus. — 8. a) Fauna der Malayischen Halbinsel. A = Inseln nahe der Halbinsel. Lithobius Hardwickei Newp. Ethmostigmus albidus Töm. Scolopendra subspinipes Hard- wicker Newp. Rhopalomeris bicolor Wood. — A. „Glomeris““ infuscatus Poe. Sphaeropoeus bimaculatus Poc. Evansi Since. estinctus Slv. Modiglianii Silv. nov. var. Sincl. zonatus Poc. Zephronia anthracina Poc. Floweri Hirst. — — — — ———— Ridleyi Hirst. rugulosa Hirst. Brnle bipunctata Sincl. ?,,Strogylosoma‘“ ?Skeatii Sincl. ? nodulosum Att. var. Sıncl. Platyrhacus kelantanicus Sinel. Imeatus Poc. malaccanus Pet. marginellus Silv. Moebiusi Att. — A. perakensis Poc. Petersi Poc. Pieifferae H.S. impunctata Poc. — A. Platyrhacus pinangensis Poc. — A. Ridleyi Poc. subalbus Pos. zanthopus Pos. Beccarii Sincl.? Humberti Poc. nov. var. Sincl. Doratodesmus cavernicola Sincel. Cambalopsiıs Nordquisti Att. calva Poc. var. Sincl. Rhynchoproctus proboscıdeus Poc. Thyronugee javanicus Brdt. aterrimus Poc. perakensis Poc. Weberi Poc. ?,,Spirostreptus‘“ dorsolineatus Sincl. — — Durklck —— 20 — rubripes Sincl. 2? — . dalticinctus Karsch. Trigonvulus lumbricinus Gerst. ?,,Spirobolus‘‘? capucinus Pac. ? — sanguineus Koch. Siphonophora longirostris Silv. Pseudodesmus verrucosus Poc. tuberculatus u; Platydesmus kelantanicus Sinel. b) Fauna von Sumatra. E = Insel Engano, M = Mentawei, N = Nias, L = Linga. Orthothereua longicornis Fabr. Archihithobius sumatranus Sılv. Weberi Poc. Cryptops Modigliani Silv. ruficeps Poc. Otostigmus niasensis Sılv. nemorensis Silv. — —— | Otostigmus multidens Haase. spinosus Pocock. sumatranus Haase. pohtus Krsch. scaber Pocock. —— — — — N.| Rhysida vmmarginata Por. carınulata Haase. — Te Hs ss a = a Die indo-australischen Myriopoden. Bthmostigmus cribrifer Gerv. Scolopendra subspinipes Leach. — De Meeistocephalus spissus Wood. Scutigerelia orventalis Hansen. Malayomeris Martensi Verh. „@lomeris“ — albicornis Poc. diversicolor Sılv. jormosa Sılv. infuscatus Poc. Modiglianı Silv. —N. Sphaeropoeus hercules Brdt. extinctus Silv. —N. Modiglianui Silv. punctatissimus Sılv. trieollis Karsch. ligratus Silv. velutinus Carl. — var. zantho- | pleurus Carl. „Sphaeropoeus‘‘? gliadiator Poc. ?tatusiaeformis Dad. (astanotherium cinctum Carl Volzi Carl. ' Zephronia humilis Silv. — E. De Sundanina albicans Carl. | carnea Poc. flavicornis Poc. gastrotricha Att. Modiglianii Silv. navscularıs Carl ‚solitaria Car] 1% submigra Poc. | Nedyopus pairioticus var. unicolor Carl. — Zephroniodesmus sumatranus Silv. \ Orthomorpha (Orthom.) ee — subalba DR — semicarnea Poe. — coarctata Sauss. Dasypeliis vellutatus Silv. a tesa: dyscheres Att. Haanı Brdt. ? 9 ? R ? 8 9 LDUEE EU EL EU EEE U EZ SU EZ U EZ EU EZ EU EL EU} — —— —— 25 „2Strongylosoma‘‘? dentatum Sılv. ? filum Sılv. elongatum Sılv. hirtellum Silv. inerme Sıilv. infaustum Silv. nanum Nilv. — E. niasense Sılv. simillimum Silv. — M. subflavum Poc. trıfasciatum Sılv. ua aequidens Poc. areatus Att. bidens Poc. coelebs Carl. jaustus Sılv. Flavisternus Poc. funestus Sılv. gongylodes Att. inaequidens Poc. laticollis Poc. marginellus Silv. Mecheli Carl. mirandus Poc. modestus Carl. montvcola Poc. parazodesmus Poc.-Att. Pfeifferae H.S8. Saussurei Sılv. submissus Poc. subspinosus Poc. sumatranus Pet. verrucosus Poc. Weberi Poc. zanthopus Poc. Beccarui Sılv. cancellatus Sılv. castus Sılv. convexus Silv. inaequalıs Silv. Modiglianıi Sılv. proximatus Silv. repandus Silv. 4. Heft. 26 ? Platyrhacus subvittatus Pet. — L. | Anurostreptus corticosus Por. ? _— trıstis Silv. — N. Aporodesminus (Phenacoporus) Mo- dighanii Silv. simalls- mus Sılv. SUMALTA- nus Sılv. Trichopeltis bicolor Poc. Doratodesmus Beccariv Sılv. ?Centrodesmus discrepans Bilv. ? — typicus Poc. Heterochordeuma monticola Poc. platydesmosde Silv. Pocockia sapiens Silv. Ryonya coelestis Silv. elegans Sılv. inferorum Sılv. frater Carl. javanıcus Brdt. luxurvosus Silv. — M. Modighanıı Silv. ostentatus Silv. pachyurus Poc. rubrocınctus Poc. rubrolimbatus Poc. straminvpes Varl. Weberi Poc. zanthurus Poc. ec) Fauna Orthothereua longicornis Fahr. Thereuopoda amokiana Verh. clunfera Wood. Lamyctes albipes Pos. Monotarsobius javanıcus Poc. Lithobius rectifrons Att. Cryptops Doriae Poc. Paracryptops Weberi Poc. Otocryptops melanostomus Newp. Otostigmus aculeatus Haase. geophilinus Haase. insularıs Haase. multidens Haase. nemorensis Silv. — spinosus Por. Dr. Carl Graf Attems: | | mentaveiensis Silv. —M. Modighanw Silv. vittatus Newp. Rhynchoproctus ater Tom. ‚proboscideus Poe. DS PIONEBELE gracılıs Dad. maculatus Dad. — repandus Karsch. ? — unicolor Dad. Cambalopsıs calva Poc. cavermicola Poc. Modiglianiı Silv. Trichocambala elongata Silv. Spvrobolellus chrysodirus Poc. Modiglianiv Silv; nanus Silv. — E. ? — perstriatus Silv. ? — splendens Silv. Trigoniulus lumbricinus Gerst. ? — proximus Silv. — E. Trachelomegalus sumatranus Garl. ?,,Spirobolus‘‘? sumatrensis GerVv. Siphonoeryptus compactus Poc. Siphonorhinus latus Silv. Siphonotus sumatranus Silv. intermedius Silv. — BE. | Siphonophora Modiglianw Silv. Siphoniulus albus Poc. — ? usa von Java. Rhysida immarginata Por. longipes Newp. Ethmostigmus bisulcalus Tom. platycephalus Newp. | rubripes Brdt. | Scolopendra gracıllima Att. morsitans L. pinguis Poc. subspinipes De Haam | Brdt. | — — —— 2 multidens Newp. Schendyla jJavamica Att. Ballophilus Kräpelini Att. polypus Att. Orphmaeus brevilabiatus Newp. Die indo-australischen Myriopoden. Lanmonyz punchrons Newp. Mecistocephalus spissus Wood. ?castaneiceps Haase. Himaniosoma porosum Poc. Scutigerella orventalıs Hansen. Monographis Kräpelini Att. Sphaerotherium insulanum Karsch Kochw Butl. Zephronia ignobilis Butl. nigriceps Poc. ovalıs Gray. rufipes Poc. Sphaeropoeus Stolliv Poc. sulcicollis Karsch. Castanotherium simplex Carl. Glomeridesmus javanıcus Att. Orthomorpha (Orthom.) armata Carl. atrorosea Poc. bipulvittata Carl. coarctata Sauss. coriacea Carl. javanıca Att. Weber: Poc. Zehntneri Carl. Orthomorpha (Kalorthom.) pygmaea Poc. trichonota Att. — —— — — —— ' Sundanina Bataviae H.S. ' Tectoporus gracilipes Carl. Prionopeltis flaviventer Att. Beaumonti Karsch. tenuipes Att. Anoplodesmus spectabilis Karsch. Platyrhacus lavisternus Poc. javanus Sauss. Pfeifferae H.S. subalbus Poc. Juscus Koch. Opisotretus Kräpelini Att. Peronorchus parvicollis Att. Cylindrodesmus hirsutus Poc. Mastodesmus Zehntneri Carl. —— u — 27 Aporodesminus (Phenacoporus) coneolor Poc. —— —— Weber: Poc. Cryptocorypha stylopus Att. ee gede Ck. pugnus Ck. _ scaurus CK. ? — tengger CK. Treseolobus pilosus Att. heterotuberculatus Carl. Lophosyctus lobulatus Att. Lophodesmus pusillus Poc. ?Mysodesmus lobatus Ok. ?H ynıdesmus lanıfer Ck. De nn armatus Poc. ? muralıs Ck. 20 — vestitus Ck. ?Helodesmus porosus UK. Thyropygus acuminatus Silv. armatus Poc. boyoricus Att. coalıtus Att. conıferus Att. frater Carl. immanis Att. javanıcus Brdt. laticollis Silv. malayus Carl. minor Carl. Mölleri Att. neglectus Varl. Patricn Poc. pachyurus Poc. torquatus Poc. tisaroanus Att. xanthonotus Poc. ?,,Spirostreptus‘? alwcollıs Poc. constrictus Karsch. horridulus Karsch. trunculatus Karsch. —— ? u, ? re Glyphiulus ceylanıcus Att. Cambalopsıs dentata Poc. tampeana Att. Spirobolellus? heteroporus Poc. 4, Heft 28 | Dr. Carl Graf Attems: Pseudospirobolellus bulbiferus Att. a pallipes Poc. Trigonvulus lumbriceimus Gerst. angustus Poc. ?— ?phranus Karsch. a flaviceps Poc. ?,,Spirobolus‘‘? dissentaneus Siphonotus elegans Poc. Karsch. _ formosus Poc. d) Fauna von Borneo. Orthothereua longicornis Fahr. Platyracus baramanus Att. Thereuopoda multidentata Verh. — Catorivw Poc. — nana Verh. — concolor Pet. Otostigmus longicornis Tom. — crassipes Carl. — punctiventer Töm. — Oreaghii Poc. — spinosus Poc. — discrepans Poc. — Suckü Kıpl. — doryphorus Att. Rhysida monticola Poc. — Everettii Poc. — immarginata Por. — hoplurorhachis Att. Ethmostigmus bisulcatus Tom. — Hosei Poe. Anodontostoma octosulcatum Tor. -— laticollvs Poc. Orphnaeus brevilabiatus Newp. — longispinosus Silv. Hyleoglomeris minuta Verh. — Mortoni Carl. — muultilineata Verh. — Picteti Silv. ?,,G@lomeris“‘ concolor Poc. — pictus Pet. ?Sphaerotherium sinuatum Butl. — pilipes Pet. — Liechtenstein -—- placodonotus Att. Brdt. -— punctatus Pet. Sphaeropoeus brcollis Karsch. — scutatus Pet. — sulecollis Karsch. = sibutensis Poc. | — tuberculosus Karsch. { (J. Sıbuti). 20 — faleicormis Töm. — sublimbatus Silv. De granulatus Töm. — sumatranus Pet. Zephronia carınata Poc. -— vittatus Poc. — pyrrhomelana Att. Thyropygus arenosus Silv. — sulcatula Butl. _- baluensis Poc. Castanotherium conspicuum >Silv. — Brölemannı Poc. — Everettii Poc. — duhtianus Att. N Hosei Poc. — Evereitiv Poc. — nigromaculatum _ Hosev Poc. Silv. — melinopus Att. — Whiteheadi Poc. _ segmentatus Vog. Orthomorpha (Kalorth.) Kükenthalı — serpentinus Att. Att. — venerabilis Silv. Prionopeltis jasciatus Att. Rhynchoproctus ater Töm. ?,,Strongylosoma‘? nodulosum Att. — Beccarü Sılv. Polylepis erythrokrepis Att. — Doriae Silv. — zestoloma Att. — rujomanginabus Platyrhacus amaurus Att. Tom. —- anthropophagorum Att. en amictus Karsch. — baluensis Poc. — falciferus Karsch. Die indo-australischen Myriopoden. 29 ?,,Spirostreptus‘ flavomarginatus | Trigonvulus badius Att. D | ad. = lumbriceinus Gerst. ? — “ irilineatus Dad. |? — parvulus Att. Polyconoceras virgatus Att. RT Picteti Humb. Trachelomegalus hoplurus Poc. quadrituberculata Trigoniulus densestriatus Att. Töm. — orphinus Att. e) Fauna der Christmas-Insel. Cryptops inermipes Poc. Oylindrodesmus hirsutus Haase. — hortensis Leach. ?,,Spirostreptus‘‘? exocoeti Poc. Mecistocephalus? casteneicepsHaase 4. Kleine Sunda-Inseln. Die Bedeutung der Lombokstraße als Faunengrenze ist seit den Zeiten von Wallace bekannt. Die Sarasins sehen in ihr nur eine Grenze zweiter Ordnung und setzen ihre Entstehung in eine spätere Zeit als früher vielfach angenommen wurde. Tatsache bei den Myriopoden ist nun, daß die Lombokstraße im Zuge der Kleinen Sunda-Inseln—Java usw. die Westgrenze für die Verbreitung der Rhinocriciden bildet, die für den Neu-Guinea-Archipel geradezu charakteristisch sind. Im Sundagebiet kommt eine einzige Art auf Borneo vor. Die zwei von Indien (Birma und Ceylon) ange- gebenen Arten bedürfen noch der Bestätigung. Wir finden auf Lombok und Flores je zwei Arten von Rhinocriciden, die eine weitere Bestätigung der Verbindung von Flores und Celebes, der „Floresbrücke“ sind. Im übrigen ist aber noch so wenig von den Myriopoden der Kleinen Sundainseln bekannt, daß ich keine weiteren Schlüsse aus diesen kurzen Listen zu ziehen für angemessen halte. Die Gattung Cermatobius (mit einer einzigen Art) ist endemisch. Lombok. Platyrhacus fecundus Carl. ?,,Spirostreptus‘‘? amphabolinus Trigoniulus sericatus Carl. Karsch. — bitaeniatus Oarl. — amputus Karsch. Rhinoericus Elberti Carl. — lemniscatus „Ihinocricus“‘? lombokensis Carl. Karsch. | Fiores. Cermatobius Martensi Haase. —|Orthomorpha vinosa Poc. Insel Adenara. | Lophodesmus pusillus Poc. Paracryptops Weberi Poc. Trigoniulus lumbricinus Gerst. Otostigmus orientalis Por. N megaloproctus Poc. Scolopendra morsitans L. 20 — reonus Poc. — subspinvpes Leach. ?,,Rhinocricus‘‘? semicinclus Poc. Lamnonyz punctifrons Newp. ? _ zanthozonus Poc. Orphnaeus brevilabiatus Newp. Siphonophora vittata Poc. ' Orthomorpha coarctata Sauss. 4. Heft 30 Dr. Carl Graf Attems: Timor. Polylepis? (,„Adontodesmus“) tri- | Ethmostigmus rubripes Brdt. cuspidatus Silv. | Trigoniulus lumbricinus Gerst. 5. Celebes. Diese Insel ist durch die Forschungen der Vettern Sarasin relativ " gut bekannt und speziell ihre Myriopodenfauna ist auf Grund der ' Sarasinschen Ausbeute von Carl bearbeitet worden. Carl hat auch die Zusammensetzung und Herkunft der Myriopodenfauna besprochen, | aber gerade in diesem Kapitel kann ich ihm in manchen Punkten | nicht beipflichten, so wenn er sagt (p. 82), daß die Molukkenbrücke einen Hauptanteil an der Besiedelung von Celebes gehabt hat, oder | (p. 80) daß die Fauna von Üelebes ganz und gar den Charakter der | papuasischen zeigt, und (p.84), daß die Insel, soweit es die Diplopoden betrifft, voll und ganz zur papuasischen Region gehört. Celebes hat eine ausgesprochene Mischfauna, doch hat es den größeren Teil seiner Diplopoden von Westen, Sunda-Archipel, her erhalten. Wir können das von folgenden Gattungen annehmen: Castano- iherium, Hyleoglomeris, Subg. Orthomorpha, Kalorthomorpha, Priono- peltis, Cambalopsis, Ichymchoproctus, Pleorhacus, Pseudospirobolellus. Von 22 in Betracht kommenden Gattungen hat es 16 mit dem Sunda- gebiet gemeinsam. Allerdings hat es auch einen großen Teil seiner Gattungen (12) mit Neu-Guinea gemein. Von Diplopoden-Arten, die zugleich auf Oelebes und benachbarten | Inseln leben, hat es fast gleichviel mit dem Sundagebiet und den Molukken gemeinsam, außerdem teilt es zwei Arten mit den Kei- | und Aru-Inseln. Folgende Diplopoden-Arten sind Celebes mit anderen | Gebieten gemeinsam: Cylindrodesmus hirsutus Poc. Christmas-Insel, Java, Amboina, | Luzon. Orthomorpha Kükenthali Att. Borneo. Polylepis erythrokrepis Att. Borneo. — zestoloma Att. Borneo. Agastrophus orientalis Carl. Ceram. Hypocambala Helleri Silv. Aru. Cambalopsis Nordquisti Att. Malakka, Neu-Pommern. Rhynchoproctus proboscideus Poc. Malakka, Aru. Polyconoceras Hicksomi Pos. Amboina. Spirobolellus chrysogrammus Poc. Amboina, Keı. Pseudospirobolellus bulbiferus Att. Java. Trigoniulus ambonensis Att. Amboina. uncinatus Att. Amboina. Charakteristische Züge in der Zusammensetzung seiner Myriopoden- | fauna sind: Das fast völlige Zurücktreten der Spirostreptiden, von | denen von sicheren Arten nur eine Rhynckoproctusart bekannt ist. Die indo-australischen Myriopoden. 31 während die Spirostreptiden, speziell Harpagophoriden, auf den Sunda- inseln einen ganz beträchtlichen Teil der Diplopodenfauna ausmachen. Dagegen sind die Rhinocriciden auf Celebes sehr reich vertreten und erreichen hier gewissermaßen ihre Westgrenze, indem nur eine Art bis nach Borneo gelangt, nach Java und Sumatra gar keine mehr. Auch Trigoniulus ist mit 6 Arten noch ganz gut vertreten. Erwähnenswert ist auch die Entfaltung der Gattung Castano- therium von der auf Celebes 11, auf den Sundainseln 8 und Philippinen 3 Arten leben. Die Gattung Hyleoglomeris gehört der sonst palae- _ arktischen Familie der Gervaisiidae an und hat außerdem nur auf Borneo 2 Arten. Es ist zu vermuten, daß sich ın Ostasien und Südost- ' Indien noch Vertreter dieser Familie finden werden, da dies der Weg - sein dürfte, auf dem diese Familie das Sundagebiet erreichte. Celebes hat keine eirzige endemische Gattung. Fauna von Celebes. [Sg. = Insel Sangi; Sal. = Insel Saleyer.] Otocryptops melanostomus Newp. | Orthomorpha coarctata Sauss. = — var. celebensis — constricta Carl. Kıpl. — hirtipes Carl. ' Otostigmus metallicus Haase. — Sg. — pieta Carl. m multidens Haase. — (Kalorth.) Kükenthalk " Rhysida carınulata Haase. Att. — immarginata Por. — Auch — (Helicorth.) mondi- Sal. formis Carl. _— — var. celebensis | Prionopeltis socialis Carl. Haase. | ?,,Strongylosoma‘‘? hetairon Att. " Eihmostigmus venenosus Att. ?— montivagum Carl. Seolopendra morsitans. — auch Sal. | Polylepis Elberti Carl. Orphnaeus brevilabiatus Newp. — _ .erythrokrepis Ati. Gonibregmatus insularıs Poc. —Sal.| — sanguwmeus Poc. Hyleoglomeris alticola Carl. — xestoloma Att. | — eremita Carl. Platyrhacus alatus Carl. - kirropeza Att. — arietis Carl. | — Sarasınorum Üarl. — Sarasınorum Carl. ‚ Castanotherium distinctum Carl. — telanotropis Att. — 88. | — suspectum Varl. — zonatus Carl. — leve Carl. 20 pergranulatus Silv. — celebense Silv. Opisthoporodesmus bacillifer Carl. — crinsceps Att. Cylindrodesmus hirsutus Poc. — miosum Carl. ?,,Oryptodesmus‘‘? triseriatus Carl. N ornatum Cal. Agastrophus orientalis Carl. — . decoratum Carl. Hypocambala Helleri Silv. = boetonense Üarl. Cambalopsis Nordquisti Att. nn. sparsepunctatum Rhynchoproctus proboscideus Poc. Carl. | ?,,Spirostreptus‘‘? crassanus Karsch Ba. stellatum Oarl. Spirobolellus chrysoproctus Poc. 4, Beit 32 Dr. Carl Graf Atteme: Spirobolellus chrysogrammus Poc. sohtarius Carl. Pseudospirobolellus bulbiferus Att. Polyconoceras (Polyc.) gorontalensis | Car — heteropus Silv. M eyeri Silv. virgatus Att, (Acladoer.) Carlınom. noV cognatbus Silv. fılosus Sılv. Hicksoni Poe. mMAaCassa- rensıs Carl. mediotae- niatus Silv. — 88. neglecius Silv. pyrrholoma Att. stylıferus Silv. „Rhinocrieus‘‘? (Genus?)!) annulı- > CrICUS. lıpes Carl. anomalus Sılv. brachy- proctus Poc. — 8al. centralis Carl. Var. spectabilis Carl. Diese Arten gehören entweder zu Polyconoceras oder Dinemato-| ?,, Rhinocrieus“? analaucus Silv. „Rhinoerieus‘‘? (Genus?)!) centralis var. minor | Carl. — fulvotae- nvatus Carl. — — lateralis Carl. — — — ver atratus Carl. — e moenensis Carl. — — multistria- tus Oarl. — — peninsu- larıs Carl. | — — phthisicus Carl. | — — ripariensis Carl. = m transver- sexzonatus | Carl. — — Weber: Poc. — zanthony- gus Silv. 7 — elongatus Silv. ? — eumelanus Poc. ? — jucundus Att. Trigoniulus ambonensis Att. — flavipes Att. — lumbrieinus Gerst. — squamosus Carl. | — tachypus Poc. — Bal.| — uneinatus Att. ?,,Spirobolus‘‘? celebensis Ce ? — dissentaneus Karsch. Rhinotus celebensis Carl. — trichocephalus Carl. ? — Hicksoni Poc. Die indo-australischen Myriopoden. 33 6. Philippinen. Die Myriopodenfauna dieses Archipels ist noch sehr wenig bekannt, war noch nie Gegenstand eines speziellen Studiums und dürfte in Wirklichkeit kaum so ärmlich sein, als sie jetzt scheint. Der Archipel hat von allen hier betrachteten Unterregionen die weitaus geringste Zahl von Diplopodengenera, und unter diesen, sowie unter den Chilo- poden ist keines auf dem Archipel endemisch. Die Geologen nehmen ehemalige Landbrücken sowohl nach Borneo als nach Celebes an. Über _ erstere, die zweifach, über die Palawan-Inseln und über die Sulu- - Inseln gewesen sein können, haben folgende Gattungen die Phi- lippinen erreicht: Sphaeropoeus, Zephronia, Subg. Platyrhacus, Thyro- pygus. Von Celebes aus Subg. Acladocricus und Trigoniulus, während es von den übrigen Gattungen, Castanotherivum, das sowohl auf Borneo wie auf Celebes gut vertreten ist, Lophodesmus (mit noch einer Art auf Flores) Subg. Haplorhacus und Cylindrodesmus heute nicht zu ent- scheiden ist, welchen Weg sie genommen haben. Die Philippinen haben nur drei Diplopodenarten mit anderen Inseln | gemeinsam, nämlich Sphaeropoeus suleicollis Karsch mit Borneo und " Java, CO'ylindrodesmus hirsutus Poc. mit Java, Amboina und Christmas- " Insel und Thyropygus segmentatus Vog. mit Borneo. Verzeichnis der Arten. 2,,Scutigera‘‘? melanostoma Haase. | Platyrhacus margaritiferus Gerv. 7) Ni | Mi N. Hi “ 5 ö ei} “N . | : ' 4 N 1 1 j Lithobius Semperi Haase. ? atratus Poc. — Bothropolys asperatus L. Koch. Palawan-Ins. Gombregmatus Cumingü Newp. | Cylindrodesmus hirsutus Poc. Megethmus microporus Haase. Lophodesmus Banksi Silv. Otoeryptops melanostomus Newp. ?,,Julomorpha‘“? Porati Poc. Otostigmus asper Haase. Thyropygus heterurus Sılv. — astenus Kohlr. _ — segmentatus \og. — orientalis Porat. ?,,Spirostreptus‘“ ?foveatus Karsch. Rhysida immarginata Porat. 2 — Moselegi Poc. Cormocephalus philippinensis Kıpl.| ? — punchlabium Scolopendra morsitans L. Newp. Bar subspinipes var. spino- Polyconoceras (Acladocr.) cupulifer | sissime Krpl. Vog. Sphaeropoeus suleicollis Karsch. ?,, Rhinocricus‘‘? segmentatus Zephronia castanea Newp. Karsch. — glabrata Newp. Trigoniulus hamatus Vog. — immominata Newp. _ macropygus Silv. Castanotherium fulvicorne Poc. — unisulcatus Vo8. _ hirsutellum Poc. 2 — holosericus Vog. So porosum Poc. ?,,Spirobolus‘‘? ansatus Vog. ‚ 2,,Strongylosoma‘‘? Tuzoniense Pet. ?— flavopunctatus V og. Platyrhacus dorsalis Pet. ?— gracilipes Newp. = Ni ) | | j \ 1 | \ il Archiv für Naturgeschichte 5 1914. A.4. 5. © 4. Hefl 34 Dr. Carl Graf Attems: %. Molukken. Die Myriopodenfauna ist noch sehr wenig erforscht und dürfte sich später als viel reicher erweisen als es heute scheint. Wir kennen eine endemische Chilopoden-Gattung (Sogophagus) und keine endemische Diplopodengattung. Unter den Diplopoden (43 Spez.) machen die Spiroboliden mit 24 Spec. mehr als die Hälfte aus. Es sind sowohl die Rhinocrieiden (mit 13 Spec.) als die Gattung Trigoniulus (mit 9 Spec.) gut vertreten. Von den übrigen Diplopoden fallen besonders die Platyrhacus mit 10 Arten auf. | Die Inselgruppe hat eine relativ große Zahl von Diplopodenarten mit umliegenden Gebieten gemeinsam, die meisten (6 Spec.) mit Celebes. Es sind folgende Arten: Uylindrodesmus hirsutus Poc. Christmasinsel, Java, Luzon, Celebes. Akamptogonus signatus Att. Kei. Platyrhacus Beauforti Att. Neu-Guinea. _ concolor Pet. Borneo. Agastrophus orientalis Carl. Celebes. Thyropygus javanıcus Brdt. Anurostreptus corticosus Por. Rhinocricus compactihis Att. Java, Sumatra, Malakka. Sumatra. Neu-Guinea. Celebes. Polyconoceras Hicksoni Poc. — phaleratus basıliscus Att. Spirobolellus chrysogrammus Poc. Trigoniulus ambonensis Att. — uncinatus Att. Neu-Guinea. Celebes, Kei. Oelebes. Üelebes. Die Molukken werden auch von anderer Seite als Übergangsgebiet angesehen, deren Zuweisung zu einer Region, wenn man das indo- australische Gebiet sehon in solche teilen wıll, von den verschiedenen Autoren auch verschieden vorgenommen wird. Nach übereinstimmender Meinung der Geologen haben sowohl nach Celebes als nach Neu- Guinea hin Landverbindungen bestanden und wir sehen dies auch in der Zusammensetzung seiner Myriopodenfauna ausgedrückt. Von Celebes her dürften folgende Gattungen resp. Subgenera in das Molukkengebiet eingewandert sein: Zephronia, Haplorhacus, Thyro- | | pygus, Acladocricus, Spirobolellus, von Neu-Guinea aus dagegen folgende: Akamptogonus, Agastrophus, Rhinocricus, Dinematocrieus. Vom Genus Anurostreptus ist auch zu vermuten, daß es über Celebes her die Molukken erreicht hat, da die übrigen Arten in Indien und Sundaarchipel leben; es wurde jedoch auf Celebes selbst bisher | I | | | | nicht konstatiert. > Von Polylepis, Sug. Platyrhacus, Subg. Pleorkacus, C'ylindrodesmus, Polyconoceras und Trigoniulus ist vorläufig nicht festzustellen, von welcher Seite aus sie auf die Molukken gelangten. Bei einem Teil dieser Die indo-australischen Myriopoden. 35 Gattungen wenigstens kann man übrigens annehmen, daß sie in dem großen papuasisch-sundaischen Festlandgebiet entstanden sind. Die Molukken zeigen somit eine Mischfauna und würden, wenn man Unterregionen abgrenzen wollte, in ihrer Gänze als Übergangs- gebiet, das mit gleichem Recht beiden Seiten zugewiesen werden kann, zu gelten haben. Verzeichnis der Arten. A. =Ambon; Btj. = Batjan; Bu. = Buru; C. = Ceram; H. = Halmaheira; T. = Ternate. Wo keine der Inseln in der Klammer genannt ist, giebt die Literatur als Fundort nur ‚„‚Molukken‘ an. Otocryptops melanostomus Newp. —| Rhinocricus compactilis Att. — H. — pachyskeles Att. — Btj. ; Ethmostigmus venenosus Att. —H. — quintiporus Att. — H. _ platycephalus Newp. — zanthopygus Att. —H. — — cribrifer | Polyconoceras (Polyc.) mediotaenia- Gerv. —H.‚T,.A.,C. tus Att. —A. | rugosus Haase. —H. — — phaleratus Ni side longipes Newp. — C. basıliscus Att. Sogophagus serangodes Att. — H. —T. Lamnonyx punctifrons var. glabri- — (Acladoc.) Hicksoni dorsalıs Att. Poc. — A. — (| Dinematocricus philistus Att. — — — gigas Haase. A,C. 4 — C. | ?,,Rhinoericus‘‘? Beccariw Silv. Zephronia amythra Att. — H. Orthomorpha coarctata H. 8. ?— jucundus Att. —T. ı Akamptogonus signatus Att. —H. 2? — lampromerus Att. i Polylepis fasciatus Att. — H., T. — H. — granosus H. 8. 2 — scrobiculatus | Blaiyrhacus amauros Att. —T., Btj. Karsch. — A., Bu. — annectens H. 8. ?— zystus Att. — H. — Beauforti Att. — C. | Spirobolellus chrysogrammus Poc. = complcatus Att. — — A. H., T.| Trigoniulus ambonensis Att. — A. =. ...eoneolor.Pet. — H.,T., — brachyurus Att. — Btj. Dodinga, Moti. — ceramicus Att. — U. — georgos Att. —_ karykinus Att. — H., — haplopus Att. Btj. — wnsularis H.S. — lumbricinus Gerst. —A. — _ medkotaenvatus Att. —. — orinomus Att. — H., moluccensis Pet. | T., Btj. | Oylindrodesmus hirsutus Poc. —A. — soleatus Att. — H., T. Agastrophus orientalis Carl. — C. _ uncinatus Att. — A. Be ewepus corticosus Por. — A. 27— parvulus Att. — Bt]. ‚ Thyropygus javanicus Brdt. — A. | ?,,Spirobolus“? impudicus Karsch. 3* 4.Heft 36 Dr. Carl Graf Attems: 8. Neu-Guinea-Archipel. Er umfaßt Neu-Guinea und die umgebenden Inseln: Bismarck- archipel, Salomon-Inseln, Aru- und Kei-Inseln, Insel Waigeu. Die Fauna von Neu-Guinea selbst ist erst durch die verschiedenen holländischen Expeditionen in den Jahren 1905—1910, deren Resultate ich bearbeitet und ım Werke ‚„Nova-Guinea“ Bd. V und IX publiciert habe und durch mehrere kleine deutsche Expeditionen, deren Material im Berliner Museum deponiert war und hier zur Pu- blikation gelangt, etwas besser bekannt geworden. Eine frühere Publikation Silvestris entspricht leider nicht auch nur bescheidenen Ansprüchen, seinen „Arten“ muß man zumeist ein großes Frage- zeichen vorsetzen. Die Aru- und Kei-Inseln sind durch die Expedition Dr. Mertons einigermaßen bekannt geworden, während wir von den übrigen Teilen des Archipels fast garnichts wissen. Wenn wir nun die Liste der Myriopoden dieses Archipels durch- mustern, fällt uns zunächst die geringe Zahl endemischer Gattungen auf. Ich kenne nur folgende auf den Archipel beschränkte Gattungen: Unter den Scutigeriden: Ballonema, Parascutigera und Podothereua; von Diplopoden: Trichoproctus, Perittotresis, Plusiogonodesmus, Di- opsvulus, Acanthiulus.. Von letzteren, den Diplopoden, die bei unseren Vergleichen ja fast ausschließlich in Betracht kommen, also nur 5 oder 17,8%, der 28 überhaupt vertretenen Diplopodengenera. Dabei ist zu bemerken, daß diese Gattungen nur je eine Art haben, von denen | eine (Acanthiulus) sich allerdings in drei Rassen spaltet. Im Vergleich mit den 43—60 % an endemischen Diplopoden- gattungen, welche Indien, Ostasien, Sundagebiet und Australien haben, gewiß wenig. Die Diplopodenfauna des Neu-Guinea-Archipels die 140 Arten umfaßt, die zweifelhaften Arten mitgezählt, wird zum größten Teil (90 Arten) von Platyrhacus (23 Arten), Trigonvulus (28 Arten) und Rhinocriciden (39 Arten) zusammengesetzt. Ein sehr charakteristisches Merkmal ist auch das völlige Fehlen der Sphaerotheriden, die sich, wie schon erwähnt, von Indien über die Sundainseln bis nach Australien und Neu-Seeland ausgebreitet haben, im ganzen Neu-Guinea-Archipel jedoch, sowie auch in Polynesien fehlen. Auch die Spirostreptiden sind äußerst gering vertreten, nämlich nur durch eine Rhynchoproctus-Art auf den Aru-Inseln. In seinen Beziehungen zu angrenzenden Gebieten zeigt es größere | Verwandtschaft mit dem Sundagebiet und Celebes, als mit Australien. Mit dem Sundagebiet hat es 15, mit Celebes 14, mit den Molukken 10, mit Australien aber nur 7 Gattungen gemeinsam. Es gibt keine Australien und dem Neu-Guinea-Archipel gemeinsame Diplopodenart, während der Neu-Guinea-Archipel doch 8 Diplopodenarten mit den Molukken, Celebes und Sundagebiet gemeinsam hat. Es sind dies: Akamptogonus signatus Att. Molukken. Platyrhacus Beauforti Att. Molukken. — parazodesmus Poc.-Att. Sumatra. Die indo-australischen Myriopoden. 37 Rhymchoproctus proboscideus Poc. Celebes, Malakka. Rhinocricus compactilis Att. Halmaheira. Spirobolellus chrysogrammus Poe. Celebes, Ambon. Polyconoceras phaleratus basıliscus Att. Ternate. Siphonophora longirostris Silv. Malacca. Es ist wohl kein Zweifel, daß man einen Teil der bei Polynesien erwähnten Inselgruppen, wie Neu-Caledonien, die Fidji-Inseln, Loyalty- Inseln usw. ebensogut hier einreihen könnte, da sie faunistisch voll- kommen mit dem Neu-Guinea-Archipel übereinstimmen. Die Myriopoden des Neu Guinea Archipels und ihre Verbreitung. Bis- Neu marck |Salomon N Guinea | Ar- Inseln Aru kei chipel!) Ballonema gracilipes Verh. Parascutigera Dahli Verh. .. . Podothereua insularum Verh. Allothereua maculata Newp. . . . 2,,Scutigera‘‘? hispida Haase. . . Lithobius Loriae Silv. . .... Bothropolys papuanus Att. Oryptops Doriae Silv. ..... - spinipes Poc. . .... . Paracnyptops breviunguis Silv. Oioeryptops melanostiomus New. — _ var. australis Haase Otostigmus angusticeps Poc. = astenus Kohlr.. . . . = Toriae Div. -» .....— — multidens Haase . . . — politus Karsch — punctiventer Töm. — spinosus Poc. —_ rugulosus var. Mertoni Rib. Rhysida carinulata Haase... . . — longipes Newp. : Eihmostigmus granulosus Poc. . . — platycephalus Newp. _ vn cribrifer Gerv. as | Immun | | | | | H4tt+t+H+ + H+HHH+ I 4+H+ | | | | | | ar | gar | | | | en En Zi — — —— — ar | | 1) In dieser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, + die übrigen Inseln des Archipels. 4. Heft 38 Dr. Carl Graf Attems: Bis- Neu marck |Salomon . Guinea Ar- Inseln Aru Kei E= rubripes Brdt. . . . Cupipes amphieurys Kohlr. . . _ impressus Por... ... — neocaledonicus Kıpl. — gpapuanus Att. Cormocephalus levipes Poc. . . » _ Westwoodi Newp. . Scolopendra metuenda Poc. .. » —_ morsitans L.. ...» _ subspinipes Leach.. . _ _ multidens Newp. . Asanada brevicornis Mein. .. . Orphnaeus brevilabiatus Newp... . Eucratonyz hamatus Poc. . . . » Gonibregmatus anguinus Poc. . . Lamnon Ei punctifrons Newp. . . _ var. glabri- dorsalis Att. _ _ gigas Haase — tahitiensis Latz. .. .- Trichoproctus Biroi Silv. .. . » Orthomorpha acuta Att...... .» —_ coarctata Sauss. . « -- (Helicorth.) orthogona Silv. -— (subg.?) longesignata Silv. Akamptogonus Beauforti Att. . . — sentaniensis Att. . — signatus Att. — — continuus Att. Atropisoma Horvathi Silv. .. . — insulare Silv. ... Antichiropus ? maculatus Silv. . — Nuxuriosus Silv. Perittotresis leuconota Att. 2,,Strongylosoma‘‘? albipes Silv. . ? — fasciatum Silv. | | | | | DE ae en a a a u DZ a Ne ae | | | 2 | er | | | | | 1) In dieser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, + die Hbrie | Inseln des Archipels. r | = En m un m ne a ann un Die indo-australischen Myriopoden. 39 Bis- Neu marok |Salomon N ER Guinea Ar- Inseln Aru Kei chipel!) ?,,Strongylosoma‘‘? Loriae Silv. . ?— longipes Silv. I— impressum Le Guill. 2— oenologum Silv. I— sanguineum Silv. 2 versicolor Silv. Platyrhacus Beauforti Att. .. . _ erassacus Att.. .. .» —_ declivus Att. .... E= diontodesmus Poc. . — Gestri Silv... ... .2. _ katantes Att..... _ lobophorus Att. . . » — margaritatus Poc. . . = notatus Att. . .. .» — paliger Att. ....» = papuanus Att. ... .» u parazodesmus Poc. Att. —— penicillatus Att.. . » —_ quineuplex Att.. . . — rimosus Att. — tuberosus Poc. . _ Woodfordi Poc. . . . ?Platyrhacus Brandti Gerv. ?—— denticulatus Le Guill 1— Doriae Silv.. ... ?— Loriae Silv.. .. . 2— pergranulosus Silv. . 2-— vicoriae Poc. . . » Polylepis Solomonis Poc. . . . . Opisthoporodesmus obtectus Silv. . Aporodesminus modestus Silv. . . — dorsilobus Att. . . Plusiagonodesmus felix Silv. . . — Lophodesmus nanus Att. ... . pP Agastrophus cerinitus Att. . . . . == — 2, Dahl Att.. .».. . P — pP FI FI FI FH HH Hr HH HH HH ++ | Ba en | re | Hypocambala Helleri Silv. . Cambalopsis Nordquisti Att.. . .» !) In dieser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, + die übrigen Inseln des Archipels. 4. Heft 40 Dr. Carl Graf Attems: Bis- Neu marck |Salomon Aru Guinea Ar- Inseln chipel!) Kei | Waigenu Rhynchoproctus proboscideus Poe. Diopsiulus parvulus Silv. Rhinocricus adipatus Karsch — Beauforti Att. .. . — compachlis Att.. . . —— drepamurus Att.. . . Polyconoceras alokistus Att.. . . — analis Bröl.. . . » _— aurolimbatus Att. . — fossatus Att.. .. . _ furcatus Silv. .. . — lissonotus Att. . . . _ phaleratus Att.. . . — _ basiliscus Att. = spilotus Att.. ... Dinematocrieus connexus Att. . . _ disjunctus Bröl. _ jaucium Bröl. . . —_ fenestratus Att. . — hermobvus Att.. . _ lanceolatus Bröl. . == pasimachus Att. . — petronius Att. . . _ poperanginus Att. — pulvinatus Att. . _ repandus Att. . . — rhadinopus Att. . — strobilus Att.. . » ?,,Rhinocricus‘‘? Albertisi Silv. _ biincisus Poc. . . _ Challengeri Poc. . — cristovalensis Poc. _ dimissus Silv. . _ dives Silv. . . . Fenicheli Dad. . —_ flavocollaris Poc. —_ gazellensis Poc. . leucopygus Carl . _— Loriae Silv. .. | en ee] ee Blase | 2er 31a ee et | ae) | Bern 1) In dieser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, + die übrigen Inseln des Archipels. ——— FRE SET ELEND EBEE EEE WELEDE | | Die indo-australischen Myriopoden. 41 Bis- allen, | were* [Bslomen] ara | ei | weisen chipel!) 7, Hhinocrieus‘‘? montivagus Silv. — Ve a ale zu Sun 1— rubromarginatus Silv. _ ___ mL .. ‚a Bi 2— submissus Silv. . en San ul -- N a 2—- varvabilıs Silv. . = an en au Aa en Spirobolellus chrysogrammus Poe.. — a un . u MON Pseudospirobolellus bulbiferus Att. — = on L N un Acanthiulus Blainvilli . .... -- un a AL. K BAR — — var. inierme- dia Att. u. — = = Jr u = — sepftemtrio- nalis Att. - — un a a Kan Trigoniulus andropygus Att. fr u) a Su DER Kart _ caelatus Karsch . . . + + eu: ar ui RE — castaneus Att. .. . nn au a aM ge un _- ceramicus Dunkeri Att. —_ u ie an u a _ haemorhantus Poc. . . u ai al Bu) al EIN — harpagus Att. 4 u m nu MN un — lumbricinus Gerst. . . + _ _ ae un au 7 @Mertoni Carl . . . . == zen un au ir RE _ Nares Poc. . ....% = P Mer dl asE ‚us — ralumensis Att. . . . — P Eu 45 N Bi: _— — var. obscu- - ralus Att. — P —— ven = en — amıceus All... .:. .. J- an Se nit Bin un - teos, Carl: . — un Aa + “u Beh — venatorius Silv. . . . -- _ — — = ?Trigoniulus abbreviatus Silv. . . En — u un. au Er nn — brachycerus Silv... . un _ == eu ur, Sa 2? — concolor Silv. -—. SB. Ben Ku EN Di: 2 — demissus Silv. . . . + — en Ba an EIBE 2 — dorsalis Le Guillou . — ae aa 1 ee KL u erythropistus Att. nn — nn. wa RN wii 2? — gracılııs Silv.. . : . nn = are Sn Ka pi we - heteropus Silv. . . . + —_ a ai a Ir u — var. fascio- latus Sılv. — u Be Sal Aal Be 2 — 'incommodus Carl. . — u Su Ba ar Zu 2 — obseurus Silv. 4 ie ul MDR N ee ae ornatus Silv. + _ nn an au == !) In dıeser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, + die übrigen Inseln des Archipels. 4. Heft. 42 Dr.Carl Graf Attems: Bis- al, | me jalommm] Am | Koi | Wie chipel!) ?Trigoniulus papuasiae Silv. I. a . u ar Bl 20 pleuralis Carl .. . — —- -— ex Petersi Koch. — repanda Att. Ä eh 09 0 ? — rubripes Koch. | = — eomafera ne sagittarius Att. Karsch. Schizoribautia Rainbowri Bröl. ? N Semoni Att. ?,,Geophilus““ antipodum Poc. 2 N transversefasci- 20 — laticeps Poc. atum Silv. Fe opinatus Newp. Sphaerotrichopus ramosus Att. er sydneyensis Poc. Pseudoprionopeltis Martini Carl. Scutigerella indecisa Att. Agathodesmus Steeli Silv. Monographis Schultzei Att. Podykipus collinus Att. Sphaerotherium convexum Koch. — leptoiulordes Att. ern fraternum Butl. Dinocambala ingens Att. Die indo-australischen Myriopoden. 47 Atelomastix albanyensis Att. 2? — crepidatus Karsch. — nigrescens Att. 0 — jasciculatus Vog. I m decoratus Att. 20 — opulentus Sılv. ee! Tlagellifera Silv. | ?.Dinematocricus consimihs Bröl. = pallipes Silv. Spvrobolellus Rainbow Bröl. — podenzanae Silv. , Trigoniulus digitulus Bröl. 7,,Spirostreptus"? maritimus Koch. Kam burnetticus Att. Be» impressopundatus| °— comme Att. | Koch. 2? — /ormosus Silv. Rhinoericus Sennae Silv. I Targionw Silv. Dinemotocricus (Cladisocricus) fal- | ?,,S’pirobolus‘‘? coeruleolimbatus . catus Silv. Dad. En en Jal- ?— lugubris Koch. | catus scobinula Bröl.| Rhinotus Michaelseni Att. 2, Rhinocricus‘‘? brevipes Karsch. | Siphonotus flavomarginatus Att. b) Fauna von Tasmanien. Oraterostigmus tasmanianus Poc. |Cormocephalus Westwoodi var. Henicops maculatus Newp. fecundus Newp. Oormocephalus Westwoodi Newp. | Asphalidesmus Leae Silv. | Amastigogonus tasmanianus Bröl. j \ c) Fauna von Neu-Seeland. | 1 Beutigera Smitkiı Newp. Cylviosoma leiosomum Hutt. 7,Lithobius‘ argus Newp. Z— striolatum Poc. Lamyctes emarginatus Newp. Akamptogonus Novarrae H. >. Fr Henicops impressus Hutt. Prionopeltis bicolor Carl. ı — _ maculaius Newp. — Haastı H.S. 1 Haasiella insularıs Haase. ?,,Strongylosoma‘“ ensiger Karsch. i Anopsobius neozelandicus Silv. Pseudoprionopeltis cinereus Carl. Cryptops australis Newp. lcosidesmus Hochstettern H.S. ..— _ megalopora Haase. — nasus Uarl. —_ spinipes Poc. _— olivaceus Carl. Cormocephalus rubriceps Newp. 7 Schenkeli Carl. | — Huttoni Poc. ra Suteri Carl. Geophilus zylophagus Att. Een variegatus Uarl. Pleurogeophilus provocator Poc. Scytonotus caesius Karsch. ) Burytion sitocola Att. Serangodes strongylosomoides Att. Mooriella aucklandica Att. Schedotrigona hystrix Silv. 0 — macrostigma Att. — Smithi Silv. 'M egethmus ferrugineus Hutt. Huitonvella trisetosum Butt. j ‚ %,Necrophloeophagus‘‘ Spenceri | Dimerogonus insulanus Att. D . Poe. | ?,,8pirostreptus‘“ striatus Hutt. Cyliosoma De Lacyi White. 4. Heft nn 48 Dr. Carl Graf Attems. 11. Hawai- oder Sandwieh-Inseln. Te Das bemerkenswerteste an der Fauna dieser Inseln ist die starke Entfaltung, welche hier die Gattung Dimerogonus gefunden hat; 12 Arten sind von Sıilvestri von hier beschrieben, während sonst nur 1 von Japan, 1 von: Australien, I von Neu-Seeland und 1 von Chile bekannt sind. Die Chilopodengattung Pleotarsobius ist endemisch auf der Insel- gruppe und Theatops ist in der indo-australischen Region außer auf den Hawaiischen Inseln nicht vertreten. Eigentümlich ist das Vorkommen des palearktischen Cylindroiulus luscus Mein., und wohl nur durch Verschleppen zu erklären. Fauna der Hawai- oder Sandwich-Inseln. ?,,Scutigera Lesueuri'‘? Luc. Dimerogonus Beddardı Silv. Lamyctes fulvicornis var. hawanı- — Carpenteri Silv. ensis Silv. — Harmeri Sılv. Pleotarsobius heterotarsus Silv. — Koebelei Sılv. Archilitobius hawariensis Silv. — Lankesteri Silv. Bothropolys asperatus L. Koch. -— Pococki Sılv. — maluhianus Att. — . Perkinsi Sıilv. _ rugosus Mein. — Sedgwicker Silv. Theatops insularis Mein. — Sharpi Silv. Mecistocephalus spissus Wood. — Shipleyi Silv. Orphnaeus brevilabiatus Newp. — Sinclair Silv. Polyxenus hawaiiensis Silv. luscus Mein. — | Aporodesminus Wallace Sılv. Palearktisch. Dimerogonus Aveburyi Silv. ?,,Julus“? angwinus Karsch. BEZIEHUNGEN INDO-AUSTRALIENS ZU DEN ANDEREN REGIONEN. Wenn wir uns nach den Beziehungen der indo-australischen Region zu anderen Regionen fragen, wird uns wieder die Verbreitung den Gattungen diese Frage am besten beantworten, da die höheren Gruppen, Familien usw. meist so alt sind, daß ihre Ausbreitung i in eine Zeit fällt, in der die Konfiguration der Landmassen eine ganz andere war als heute, so daß uns diese oft sehr weite Verbreitung wenig sagt. Di Zahl der Arten, speziell Diplopodenarten, andrerseits, die unsere Regio mit anderen gemeinsam hat, ist so verschwindend klein, daß man a überhaupt ganz vernachlässigen kann. Bleiben also die Gattungen als Grundlage für unsere Betrachtungen übrig. Auch da fällt uns wieder der ungemein sroße Endemismus auf Von den 134 Diplopodengattungen, die in der indo-australischen Regio vertreten sind, sind 89 endemisch in einer der Subregionen und nuröl sın weiter verbreitet. Von diesen 5l sind 27 auf die indo-australische Regio (auf mehrere Subregionen derselben) beschränkt und nur 24 Gener teilt die indo-australische Region mit anderen Regionen. Die Chilo Die indo-australischen Myriopoden. 49 oden lasse ich hier aus dem Spiele, da sie sich bekanntermaßen größtenteils zu zoogeographischen Betrachtungen weniger eignen. Von diesen letztgenannten 24 Gattungen will ich zunächst die 16 besprechen, die in mehreren Subregionen der indo-australischen Region und außerdem in einer anderen Region leben. 1. Monograpkis. Wir kennen bisher zwei Arten, von denen die eine in Südafrika und Australien, die andere in Java lebt. Vielleicht gehört auch eine als Polyzenus beschriebene Art aus Ceylon hierher. 2. Polysenus. Dies ist eine Gattung, die ihre Hauptverbreitung in der palae- arktischen Region hat; eine Art soll auf Oahu vorkommen, über die zweite angebliche Polyzenus-Art aus Ceylon habe ich gerade berichtet. 3. Sphaerotherium. Ist außer in der indo-australischen Region auch in Südafrika und Madagaskar verbreitet, wenn alle die zahlreichen Arten wirklich in ‚dieselbe Gattung gestellt werden können, was vor einer Revision nicht ‚zu entscheiden ist. 4. Cylindrodesmus. Eine in der indo-australischen Region an relativ weitauseinander- liegenden Punkten (Christmasinsel, Java, Amboina, Celebes, Luzon) gefundene Art, lebt auch auf Mahe und den Comoren. | 5. Subg. Orthomorpha. | Eine Art (coarctata) ist in den Tropen ungemein weit verbreitet, ‚die anderen Arten sind auf die indo-australische Region beschränkt. h I h 4 6. Subg. Kalorthomorpha. 2] | | | d I di Eine Art (graciks) ist nicht nur in den Tropen weit verbreitet, sondern auch in zahlreiche europäische Gewächshäuser eingeschleppt, eine zweite Art (@uerinii) lebt im westmediterranen und westafrikanischen R\ Gebiet; die anderen Arten sind alle indo-australisch. \ 7. Subg. Platyrhacus. - Zahlreiche zentral- und südamerikanische Arten gehören in diese . Untergattung. E 8. Subf. Haplorhacus. Aus Südamerika ist eine Art bekannt (aus der indo-australischen Region mehrere). Die Gattung Platyrhacus ist charakteristisch für ‚Zentral-, Südamerika und die indo-australische Region, besonders das Sundagebiet und den Neu-Guinea-Archipel. Die amerikanischen Arten gehören mit Ausnahme eines Haplorhacus alle zur Untergattung Ni |! 5 Platyrhacus, die auch in der indo-australischen Region sehr reich ver- | | j » x Arehiv für Naturgeschichte 1914. A,A. 4 4. Heft 50 Dr. Carl @raf Attems: treten ist; letzterer eigentümlich ist außerdem noch die dritte Unter- gattung Pleorhacus, mit zahlreichen Arten. 9. Thyropygus. Eine Art soll in Madagaskar leben und zugleich auch in Sumatra vorkommen; da aber von beiden Arten nur 22 und unerwachsene 66) vorlagen, ist es weder sicher, ob die madagassische Art überhaupt in den Rahmen der Gattung Thyropygus hineinpaßt, noch ob sie mit den 22 von Sumatra identisch ist, da nach dem heutigen Stand unserer ' Kenntnisse ein Thyropygus 2 nicht mit Sicherheit zu bestimmen ist. 10. Dimerogonus. Diese Gattung findet ihre größte Entfaltung auf den Sandwich- Inseln, wo 12 Arten leben; außerdem findet sich je eine Art in pe | Australien, Neu-Seeland und Chile. | 11. Rhinocricus sens. strict. In Zentral- und Südamerika leben ziemlich viele Arten. 12. Spirobolellus. Die als Spirobolellus beschriebenen Arten sind nur zum Teil so gut bekannt, daß ihre Zugehörigkeit zur Gattung Spirobolellus sicher ist; außer den im nachfolgenden bei Besprechung der Gattung im | systematischen Teil erwähnten Arten aus der indo-australischen Region ist eigentlich nur eine Art von den Seychellen sicher. Die anderen sind noch fraglich. | 13. Trigoniulus. Zwei Arten dieser Gattung, T. lumbricinus Gerst. und T. Naresw Poc. sind sehr weit verbreitet. Von ersterer kann man geradezu sagen, | sie sei ein Übiquistder Tropen, während letztere sich außer in der indo- | australischen Region (Neu-Guinea, Carolinen, Marschallinseln) auf den Seychellen, Madagaskar und Guadeloupe findet. In der indo- australischen Region ist die Gattung durch viele Arten vertreten, | außerhalb derselben findet sich eine geringere Anzahl von Arten, | die leider zumeist nicht recht gut beschrieben sind, in Afrika, Madagaskar | und der neotropischen Region. 14. Siphonotus. Außer den hier genannten Arten gibt es noch drei Arten auf den Antillen und in Brasilien. | 15. Siphonophora. "Auch diese Gattung ist außer in der indo-australischen Region in Oentral- und Südamerika und auf den Antillen zu Hause. | 16. Rhinotus. Je eine Art lebt in Mahe, Madagaskar und Westafrika. Die indo-australischen Myriopoden. 51 Wenden wir uns jetzt zur Besprechung derjenigen Gattungen, die nur in einer der Subregionen der indo-australischen Region, aber außerdem auch in einer anderen Region leben. 1. Glomer:s. Von dieser in der palaearkt’schen Region, besonders Mitteleuropa in zahlreichen Arten vertretenen Gattung kennen wir bislang eine Art aus Japan. Es werden zwar noch eine ganze Anzahl Arten von Indien angegeben, aber ihre generische Stellung ist noch ganz unsicher. Glo- meris gehört zu den relativ nicht sehr zahlreichen palaearktischen Elementen in der japanischen Mischfauna. 2. Glomeridesmus. Außer der einen javanischen Art kennen wir drei aus Südamerika (Chile, Venezuela) und von den Antillen. 3. Cryptocorypha. | In Java lebt eine Art und auf St. Helena die zweite. Eine Er- klärung für diese eigentümliche Verbreitung ist heute nicht möglich. 4. Fontaria. Eine in Zentralamerika reich entwickelte Gattung, die auch einige - ‚Vertreter in Japan und vielleicht China hat. I 5. Rhysodesmus. Dasselbe wie für Fontarva gilt für diese Gattung. Die ostasiatischen Arten leben auf den Loo Choo-Inseln. h 6. O’ylindroiulus. | Eine palaearktische Art, C'yl. luscus Mein. wurde auch auf den Hawaiinseln gefunden. (Verschleppt?) | 7. Glyphiulus. Die Gattung umfaßt bisher drei Arten, von denen zwei auf Ceylon und eine auf den Seychellen und Mauritius leben. 8. Platiydesmus. | Hat zahlreiche Arten in Zentralamerika; eine Art wird von der ‚malayischen Halbinsel beschrieben. Wenn wir jetzt die Verbreitung der höheren Kategorien, Familien ins Auge fassen, konstatieren wir zunächst, daß drei etwas aberrante ‚Arten, Oraterostigmus tasmanianus, Cermatobius Martensi und Siphon- wulus albus die einzigen Vertreter der Subordo Craterostigmophora, ‚Fam. Cermatobiidae und Fam. Siphoniulidae sind. Außer diesen in ‚der indo-australischen Region endemischen Familien ist nur noch die ‚Familie Heterochordeumidae auf unsere Region beschränkt. ‘Die Lithobiiden-Subfamilie Anopsobünae und die Geophiliden- ‚Familie Gonibregmatidae haben die indo-australische Region und Süd- “a 4+ 4 Heft v 52 | Dr. Carl Graf Attems: | amerika zusammen. Die Familie Platyrhachidae ist in Zentral- und. Südamerika nicht ganz so zahlreich vertreten wie in der indo-austral. Region aber doch noch sehr gut. Die Subordo Glomeridia Brät. hat aus der palaearktischen Region, wo sie ihre Hauptverbreitung findet, einige Vertreter in die indo- australische Region gesendet: aus der Familie Glomeridae eine Glomeris nach Japan, sowie die aberranten Gattungen Rhopalomeris und Malayo- | meris mit je einer Art in das Sundagebiet, und aus der Familie‘ Gervaisiidae die Gattung HAyleoglomeris nach Celebes und Borneo. Von den Sphaerotheria und Harpagophoridae, die sich beide von Indien aus über die indomadagassische Brücke nach Madagaskar und Südafrika ausgebreitet haben, wird noch öfter die Rede sein. Die Verbreitung der übrigen Familien ist eine derartig weite, daß wir damit nichts machen können. Ich führe jetzt noch diejenigen indoaustralischen Arten an, die auch außerhalb der Region vorkommen. Wie man sieht, handelt es sich bei der Mehrzahl um Scolopendriden; die Zahl der Diplopoden dagegen ist minimal und bei den Orthomorpha- und Trigoniulus: Arten glaube ich noch dazu den Grund ihrer weiten Verbreitung doch im Verschlepptsein suchen zu dürfen. So wenig ich auch sonst von diesem Agens als Verbreitungsmittel für Diplopoden über weite, durch Meere getrennte Räume halte, so scheinen bei diesen Arten doch besondere biologische Verhältnisse vorzuliegen, die das Verschlepptwerden er- | leichtern. Tatsache ist jedenfalls, daß eine der in Rede stehenden | Arten, ©. gracılıs, in zahlreiche europäische Warmhäuser eingeschleppt wurde. Diese Art scheint also durch gewisse biologische Eigentümlich- keiten gegen die vielen Gefahren, die während des Transportes der exotischen Pflanzenballen, mit denen diese Tiere verschleppt werden, | drohen, besser gewappnet zu sein als andere Arten, die sicher auch oft in die Pflanzenballen, die für Europa bestimmt sind, hineingeraten. Der beste Beweis, daß das oft geschieht, ist die Liste der nach Hamburg eingeschleppten exotischen Myriopoden, die Kräpelin publiziert hat. Aber von anderen Arten als von Orthomorpha gracilis, hört man fast nie, daß sie sich an ihrem neuen Aufenthaltsort so einbürgern und ver- mehren, wie das mit O. gracilis regelmäßig geschieht. Wenn ich also | sagte, daß ich nicht glaube, daß das Verschlepptwerden eine große | Rolle bei der Verbreitung der Diplopoden spiele, so ist der Ton auf Verbreitung zu legen. Verschleppt werden sie vielleicht oft, aber | am neuen Ort einzubürgern scheinen sie sich nur in den wenigen Fällen, ' welche unsere in der Liste genannten wenigen Kosmopoliten betreffen. | Verzeichnis der indo-australischen Arten, die auch in anderen Regionen verbreitet sind. Orthothereua longicornis var. Temple- tonı Humb. Mauritius. Lamyctes fulvicornis Mein. Pal., Nordamerika. Otoeryptops melanostomus Newp. Zentral- und Südamerika. Die indo-australischen Myriopoden, 55 Otocryptops sexspinosus Day. Nordamerika. — rubiginosus Koch. Nordamerika. Oupipes impressus Por. Zentral- und Südamerika. Cormocephalus aurantiipes Newp. Zentral- und Südamerika. Scolopendra morsitans L. Kosmopolit. u subspinipes Leach. Kosmopolit. " Asanada brevicornis Mein. Afrika. Otostigmus astenus Kohlr. Seychellen. — insularis Haase. Seychellen. — orientalis Por. Seychellen. | — rugulosus Poc. Mauritius. ı Rhysida immarginata Por. Zentral- und Südamerika. — longipes Por. Kosmopolit. — nuda Newp. Kosmopolit. ' Orphnaeus brevilabiatus Newp. Kosmopolit. Lamnonyz punctifrons Newp. Kosmopolit. ' Monographis Schultzei Att. Südafrika. Oylindrodesmus hirsutus Poc. Seychellen. Orthomorpha gracilis Leach. Kosmopolit. — coarctata Sauss. Kosmopolit. ' Trigoniulus lumbricinus Gerst. Fast in allen Tropen. — Naresü Poc. Madagaskar, Seychellen, Guadel. Betrachten wir jetzt die Beziehungen der indo- australischen Region zu jeder einzelnen der anderen Regionen, zunächst zu der Region, die ihr noch am nächsten steht, der neotropischen. Gemeinsam sind beiden Regionen folgende Gattungen und Gruppen, die sonst in keiner Region vor- kommen: | Unter den Chilopodon die formenarme Subfamilie Anopsobiinae, von der eine Gattung, Anopsobvus, in beiden Regionen, und je eine Gattung in Südamerika (Catanopsobius) und Australien (Dichelobvus) vorkommt. Von der Geophilidenfamilie @onibregmatidae kommt eine Gattung mit einer Art in Ecuador vor Die Gattung Platyrhacus, die artenreichste Diplopodengattung, ist reich entwickelt von Indien über die Sundainseln, wo die meisten Arten leben, bis Neu-Guinea und in Süd- und Zentralamerika. Die Familie ARhinocricidae beherrscht im Verein mit der eben - genannten Gattung Plaiyrhacus völlig das Bild der Diplopodenfauna vom Neu-Guinea-Archipel. Westlich von der Lombokstraße und den _ Sundainseln sind nur vereinzelte Vertreter vorgedrungen. Viele Arten ' und zum Teil dieselben Gattungen wie in der indo-australischen Region finden sich in Süd-und Zentralamerika. Die Familie Platyrhachidae, von der schon die typische Gattung Platyrhacus genannt wurde, hat in der indo-australischen Region eine ‚ Gattung Polylepis, deren nächste Verwandte, Amplinus u. a. in Süd- ' und Zentralamerika leben. 4, Heft 54 Dr. Carl Graf Attems: Die Gattung Fontaria hat mehrere Arten in Japan und viele in. Amerika (Süd-, Zentral- und Nordamerika); von der nahe verwandten Gattung Rhysodesmus leben drei Arten auf den Loo Choo-Inseln, | die übrigen zahlreichen Arten in Zentralamerika. | Von der Gattung @lomeridesmus lebt eine Art in Java, drei in Süd- amerika und auf den Antillen. | Dimerogonus hat eine Art in Chile. | Die Colobognathengattungen Siphonotus, Siphonophora und Platy- desmus sind außer in der indo-australischen Region auch in $üd-, Zentralamerika und auf den Antillen zu Hause. Bedeutend geringer als zur neotropischen sind die Beziehungen zur äthiopisch-madagassischen Region. Da sind vor allem die Sphaerotheriden und Harpagophoriden zu nennen, die, beide wohl in Indien resp. im Sundagebiet entstanden, sich über dieindomadagassische Brücke nach Madagaskar und Südafrika verbreiteten. Die Gattung @lyphiulus lebt auf Ceylon ((zwei Arten) und den’ Seychellen und Mauritius (1 Art). Rhinotus hat je eine Artin Westafrika, Mah& und Madagaskar (zwei in Celebes, eine in Australien). Einige Arten sind beiden Regionen gemeinsam: Außer den Kosmo- politen sind es folgende: Orthothereua longicornis var. Templetoni Humb,, Asanada brevicornis Mein., vier Otostigmus- Arten, Monographis Schultzei Att., Cylindrodesmus hirsutus Poc., Trigoniulus Naresii Poc. Natur- gemäß sind es vor allem die Seychellen, die an diesen Arten partizipieren. Die palaearktische Region ist die einzige, die in fester Land- verbindung mit der indo-australischen steht, so zwar, daß die Grenzen beider nicht genau zu ziehen sind. Und trotzdem, besonders dann, wenn wir von dem hier Ostasien genannten Gebiete mit ausgesprochener Mischfauna absehen, sind die Beziehungen zwischen Indo-Australien und palaearktischer Region viel geringer als zwischen letzterer und neotropischer Region. | Die Familie Polydesmidae, die in der palaearktischen Region durch die sehr artenreichen Gattungen Polydesmus und Brachydesmus vertreten ist, hat in der indo-australischen Region drei Gattungen, von denen eine, Epanerchodus, in dem als Übergangsgebiet zu be- zeichnenden Ostasien (Japan) lebt, während eine (Opisotretus) mit nur einer Art in Java, und eine (Opisthoporodesmus) mit zwei Arten in Celebes und Neu-Guinea lebt. Nach einer besseren Durchforschung Chinas usw. wird sich das Bild von der Verbreitung dieser Familie wohl ändern, ebenso wie das der folgenden, noch zu besprechenden Subordo Glomeridia. Auch diese ist in der palaearktischen Region sehr ausgebreitet, aus Japan kennen wir eine echte Glomeris-Att, aus dem Sundagebiet drei nahe verwandte Gattungen: Rhopalomeris, Malayomeris und Hyleoglomeris, aus weiten Zwischengebieten nichts, obwohl doch anzunehmen ist, daß die Einwanderung der Glomeriden | in das indo-australische Gebiet über Ostasien vom palaearktischen aus erfolgte. Mit diesen beiden Gruppen Polydesmidae und Glomeridae | j “ Die indo-australischen Myriopoden. 55 sind eigentlich die beide Regionen verbindenden näheren Bande er- schöpft, abgesehen von den palaearktischen Formen im Mischgebiet Ostasien, die man dortselbst nachsehen möge. Allzu zahlreich sind auch sie nicht. II. Systematischer Teil. Die einzelnen Gruppen dieses Teils sind in sehr verschiedener Weise behandelt. Bei einzelnen habe ich mich darauf beschränkt, die Namen nebst Literatur und Verbreitung anzuführen, so bei den Scuti- _ geriden, Symphylen, Pauropoden, Heterochordeumiden, Juliden, Spiro- streptiden, Cambaliden und Colobognathen. Bei anderen Gruppen bin ich näher eingegangen, manchmal sogar über den Rahmen des indo- australischen Faunengebietes hinaus. So ist hier ein neues System der ' Polydesmiden publiziert, in dem speziell die. Strongylosomiden aus- führlich behandelt sind, ebenso eine Synopsis aller Platyrhacus-Arten ‚ enthalten ist. 1. Systematisches Verzeichnis der indo-australischen Myriopoden. 1. Klasse: CHILOPODA Latr. 1. Subelasse: Anamorpha Haase. 1. Ordo: Scutigeromorpha Poc. Fam. SCUTIGERIDAE Gerv. 1. Subfam. Scutsgerinae Verh. 1. Tribus: Ballonemini Verh. Ballonema gracilipes Verh. Deutsch-Neu-Guinea. Parascutigera Dahli Verh. Bismarckarchipel. 2. Tribus: Thereuonemini Verh. Allothereua maculata Newp. Australien, Neu-Pommern. _Orthothereua longicornis Fahr. Indian, Sumatra, Java, Borneo. — _ var. Templeton: Humb. Vorderindien, Ceylon (Mauritius). Podothereua insularum Verh. Bismarckatchipel. Thereuopoda amokiana Verh. Java. — clumijfera Wood. Japan, Loo Choo-Insel, Java. — .. decipvens Verh. Vorderindien. — flagellifera Verh. Ceylon. —_ multideniata Verh. Borneo. = nana Verh. Borneo. — (Mieroth.) chinensis Verh. Südchina, Japan. | Thereuopodina tenuwicornis Verh. Ceylon. 4, Heft un nen men m - wär? 56 Dr. Carl Graf Attems: Thereuonema annulata Verh. China. — — spinigera Verh. Japan. — Hilgendorfi Verh. Japan. — tuberculata Wood. Japan, China, Korea. „Scutigera‘‘? birmanica Poc. Birma. — complanata Haase. China. — Feae Poc. Birma. — hispida Haase. Neu-Guinea. — Laireillei Newp. Australien. _ Lesueuri Luc. Australien, Hawaı. — marmorea Poc. Birma. — melanostoma Haase. Philippinen. — simplex Haase. Australien. — sinuata Haase. China. — Smithri Newp. Neu-Seeland. 2. Ordo: Unguipalpi Bollm. 1. Subordo: Craterostigmophora Poec. Oraterostigmus tasmanianus Poc. Tasmanien. 2. Subordo: Lithobiomorpha Poc. 1. Fam. CERMATOBIIDAE Haase. Cermatobius Martensi Haase. Insel Adenara bei Flores. 2. Fam. LITHOBIIDAE Newp. 1. Subfam.Henicopinae Silv. l. Trib. Henicopini Chamb. Lamyctes afrıcana Por. Südwest- Australien. — albipes Poc. Java. — emarginatus Newp. Neu-Seeland. — fulvicornis Mein. Südwest-Australien (Pal. N.-Am.). — — var. hawaivensis Silv. Hawaii. Henicops dentatus Poc. Australien. — _ impressus Hutt. Neu-Seeland. — maculatus Newp. Austral., Tasman., Neu- Bee — oligotarsus Att. Südwest-Australien. Haasiella insularıs Haase. Auckland. Pleotarsobius heterotarsus Sılv. Hawaii. 2. Tribus: Zygethobsini Chamb. Esastigmatobius japonicus Nilv. Japan. Bm an ee ee ee ee Die indo-australischen Myriopoden. 57 2. Subfam. Anopsobiinae Silv. Anopsobius neozelandicus Silv. Neu-Seeland. Dichelobius flavens Att. Südwest- Australien. 3. Subfam. Lithobiinae. Monotarsobius ceylanicus Att. Ceylon. — crassipes Holstii Poc. Japan. _ javanicus Poc. Java. Archihithobvus birmanicus Poc. Birma. — hawaivensis Silv. Hawaii. sculpturatus Poec. Süd-Indien. En sumatranus Silv. Sumatra. Weberi Poc. Sumatra. Lithobius Feae Poc. Birma. — _grossidens Mein. Nicobaren. — Hardwicker Newp. Singapore. — rectifrons Att. Java. — Semperi Haase. Philippinen. — _ sydneyensis Poc. Australien. shinensis Poc. Tsuschima. Ehropolys asperatus L. Koch. Korea, China, Japan, Philippinen. _ maluhianus Att. Oahu. _- rugosus Mein. Oahu. u papuanus Att. Neu-Pommern. Lithobvus? argus Newp. Neu-Seeland. 2. Subklasse: Epimorpha Haase. 1. Ordo: Scolopendromorpha Poc. 1. Fam. CRYPTOPIDAE Krpl. 1. Subfam. Cryptopinae. Frupiops australis Newp. Südwest-Australien, Neu-Seeland. Doriae Poc. Birma, Java, Neu-Guinea. — Feae Poc. Birma. — Haasei Att. Südwest-Australien. — _ wmermipes Poc. Christmas-Insel, Birma. = megalopora Haase. Auckland. — Modiglianıi Silv. Sumatra. — ruficeps Poc. Sumatra. a spinipes Poc. Australien, Neu-Seeland, Neu- | Guinea. Paracryptops breviunguis Silv. Neu-Guinea. — Weberi Poc. Java, Flores. Mimops orientalis Kıpl. China. Theatops insularıs Mein. Hawaı. 4. Heft 58 - Dr. Carl Graf Attems: 2. Subfam. Otocryptops melanostomus Newp. var. _— — celebensis Kıpl. — melanostomus var. australıs Haase. — sexspinosus Day. — rubiginosus Koch. 2. Dame; Scolopocr yptopınae. Ganze Region (auch $.- Ze Amerika). Celebes. Neu-Guinea. Korea, Japan (Nord-Amerika). Korea, China, Japan, (N.-Amer.). | SCOLOPENDRIDAE. 1. Subfam. Scolopendrinae. 1. Trıbus®: Cupipes impressus Porat. — _ _ampkieurys Kohlr. neocaledonicus Krpl. — papuanus Att. Colobopleurus inopinatus Kıp). Cormocephalus aurantiipes Newp. Var. marginata Por. — brevispinatus L. Koch. sul- — — catus Bröl. — dentipes Poc. — dispar var. Sarasi- norum Haase. — distinguendus Haase. — esulcatus Poc. — Hartmeyeri Kıpl. — Huttoni Poc. — inermipes Poc. — laevipes Poc. — Michaelseni Krpl. — philippinensis Krpl. — pustulatus Kıpl. — pygmaeus Poc. -- rubriceps Newp. — sirigosus Krpl. — Turneri Poec. — Westwoodi Newp. yalgooensıs Krpl. Scolopendrinı. Aru. (Mexiko, Antillen, Ecuador). Karolinen, Neu-Pommern. _ Neu-Caledonien, Neu-Guinea. Neu-Guinea. Südwest-Australien. Austral. (Zentr.- u. Südamerika). Australien. Australien. Australien. Bengalen. Ceylon. Australien. Australien. Australien. . Neu-Seeland, To lioknech Ceylon. Salomoninsel. Australien. Philippinen. Neu-Kaledonien. Vorderindien. ° Neu-Seeland. Australien. Australien. Australien. Austral., Tasman.., New Cl 2 | Die indo-australischen Myriopoden. 59 Cormocephalus Westwoodi var. fecundus Newp. Australien, Tasmanien. Hemicormocephalus N ovae Hollandiae Kıpl. Seolopendra calcarata Por.? gracillima Att. indica Mein. laeta Haase. — var. virsdis Kıpl. — var. fasciata Kıpl. — var. flavipes Krp!l. . latro Mein.? metuenda Poc. morsitans L. Ppinguis Poc. subspinipes Leach. — Asanada brevicornis De Haanı Brdt. Hardwickei Newp. japonıca L. Koch. multidens Newp. mutilans L. Koch. SPINOSISSIMA Kıpl. Australien. China. Java. Indien. Australien. Australien. Australien. Australien. Indien. Salomoninsel. Indien, Celebes, Flores, Austral., Neu-Guinea. Birma, Java. Neu-Guinea. Mergui, Sumatra, Java. Ceylon, Hinterindien, Nicobaren, Sunda. Japan. China, Japan, Neu-Guinea. China, Japan. Philippinen. 2. Trıbus: Asanadın.. Mein. Pseudoeryptops Agharkarı Grav. ——_ — — — — singh- bhumensis Grav. Birma, Andamanen, Neu-Guinea, (Afrika). Vorderindien. Vorderindien. 2. Subfam. Otostigminae Krpl. Otostigmus aculeatus Haase. amballae Chamb. angusticeps Poc. asper Haase. astenus Kohlr. China, Java. Vorderindien. Neu-Pommern. Philippinen. Australien, Neu-Guinea, Salomon- insel, Samoa, Karolinen, Marianen, Philippinen (Sey- chellen). 4. Heft 60 Otostigmus ceylonicus Haase. Dr. Carl Graf Attems:- Feae Poc. geophilinus Haase. insularıs Haase. longicornis Töm. Loriae Sılv. metallicus Haase. morsitans Poc. multidens Haase. nemorensis Sılv. miasensis Silv. nudus Poc. Oatesı Poc. orventalis Poc. Oweni Poc. politus Karsch. punctiventer Töm. ruficeps Poc. rugulosus Poc. — var. Mertonv scaber Poc. spinosus Poc. splendens Poc. Suckü Krpl. sumatranus Haase. tuberculatus Kohlr. Rib. =: pauperatus Rhysida carınulata Haase. ceylonica Grav. crassıspina Kıpl. cuprea Kırpl. immarginata Por. lithobioides Newp. longipes Newp. monticola Poc. nuda Newp. subinermis Mein. Att. Ceylon, Birma. Birma. Java, Birma. Ceylon, Mergui (Seychellen). Borneo. Neu-Guiea. Ceylon, I. Sangi. Vorderindien, Ceylon, Birma. Sumatra, Java, Celebes, Neu- Guinea. | Sumatra, Java. Nias. Madras. Birma. Indien, Flores, Philipp., Marschall- ' inseln (Seychellen). Mergui. China, Birma, Sumatra, Neu- Guinea, Australien. Borneo, Neu-Pommern, Neu- Guinea. Madras. Birma (Seychellen, Mauritius). Aru. China, Japan, Birma, Sumatra, | Nicobaren. Birma, Sumatra, Java, Borneo, Neu-Gruinea. Madras. Borneo. Sumatra. Australien. Saonek. Sumatra, Celebes, Neu-Guinea, | Australien, Thursdayinsel. Ceylon. Vorderindien. Himalaya. Indien, Sunda, Philipp. (Zentral- und Südamerika). | China, Birma. Ganze Tropenzone. Borneo. Ceylon, Birma, Banda, Australien, (Südamerika). Austral. Die indo-australischen Myriopoden. 61 Ethmostigmus albidus Töm. — bisulcatus Töm. _ granulosus Poc. —_ platycephalus Newp. cribifer — — Gerv. — pygomegas Kohlr. _ rubripes Brdt. — rugosus Haase. — ... spinosus Newp. — venenosus Att. Anodontostoma octosulcatum Töm. Alluropus Demange Silv. Singapore. Sıam, Java, Borneo. Neu-Guinea, Neu-Pommern, Salomoninsel. Indien, Java, Molukken, Guinea, Kei-Insel. Neu- Sumatra, Molukken, Palauinsel, Neu-Guinea, Kei-Insel. Himalaya. Java, Banda, Neu-Guinea, lomoninseln, Australien. Halmaheıra. Ceylon, Birma. Celebes, Halmaheira Borneo. Tonkın. Sa- 2%. Ordo: Geophilomorpha Poc. Fam. SCHENDYLIDAE. - Schendyla javanica Att. | BE opkitus Kräpelini Att. polypus Att. Thalthybius microcephalus Bröl. Java. Java. Java. „Mariannes“ (?). Fam. ORYIDAE. Orphnaeus brevilabiatus Newp. In den Tropen weitverbreitet. Fam. GONIBREGMATIDAE. Gomibregmatus anguinus Poc. — Cumingüi Newp. - insularis Poc. E zeonye hamatus Poc. Meinerti Poc. us serangodes Att. Himantosoma porosum Poc. — . typeum.Poc. Neu-Guinea, Neu-Pommern. Philippinen. Insel Saleyer. Neu-Pommern, Aru. Indien, Birma. Halmaheıra. Java, Birma. Birma. Fam. GEOPHILIDAE. 1. Subfam. Geophilinae. 1. Tribus: @eophilsini. _Geophilus Duponti Silv. — Hartmeyeri Att. — zylophagus Att. Australien. Südwest-Australien. Neu-Seeland. 4, Heft 62 Dr. Carl Graf Attems: Rieuregeonhnz procerus L. Koch. provocator Poc. a perforatus Haase. Eurytion (Steneurytion) incisunguns Att. = sitocola Att. (subgen.?) concolor Gerv. — Pachymerinus Frogatti Bröl. Moorvella aucklandica Att. — macrostigma Att. Geomerinus curtipes Haase. —— —— Japan. Neu-Seeland. Australien. Südwest- Australien. Südwest-Australien, Neu-Seeland. ' Australien. Südwest-Australien. Neu-Seeland. Neu-Seeland. Australien. 2. Subfam. Chrlenophilinae Att. Polygonarea imparata Att. repanda Att. — _ conifera Att. Schizoribautia Rainbowi Bröl. mn — Südwest-Australien. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Australien. Fam. MECISTOCEPHALIDAE. Mecistocephalus spissus Wood. ?castaneiceps Haase. ?japonicus Haase. ?hifuensis Poc. ?mirandus Poc. ?Smithi Poec. ?tenuiculus Koch. Lamnonyx punctifrons Newp. — — —— — var. glabr:- dorsalis Att. — gigas Haase. tahitiensis Wood. Megethmus ferrugineus Hutton. microporus Haase. Birma, Sumatra, Java, Hawaı. ' Christmas-Insel, Andamanen, Pulo Edam, Rotuma. Japan. Loyalty-Insel. China. China. Japan. Übiquist. Neu-Guinea, Ceram. Viti, Tahiti, Australien. Neu-Seeland. Philippinen. Geophilidae incertae sedis. Geophilus antipodum Poc. Holstii Poc. laticeps Poc. polyporus Haase. sydneyensis Poc. Arthronomalus opinatus Newp. Necrophloeophagus Spenceri Poc. Disargus striatus Poec. Himantarium Doriae Poc. insigne Mein. Australien, Neu-Seeland. Japan. Australien. Urville-Insel. Australien. Australien. Neu-Seeland. Vorder-Indien. Birma. Vorderindien. Die indo-australlschen Myriopoden. Himantarıum indicum Mein. — Meinertv Poc. Östindien, Mergui. 63 Mergui, Birma, Andamanen. — morbosum Hutt. Neu-Seeland. 2. Klasse: SYMPH YLA. Seutigerella crassicornis Hans. — indecısa Att. — . .orientalis Hans. — vpaumperata Hans. Golf von Siam. Australien. Sumatra, Java, Golf von Siam. Golf von Siam. — subunguiculata Hans. _Vorderindien. Scolopendrella brevipes Hans. — simplex Hans. Golf von Siam. Golf von Sıam. 3. Klasse: PAUROPODA. Pauropus armatus Hans. — _ claviger Hans. — .elegantulus Hans. _ Mortenseni Hans. — modestus Hans. — oculatus Hans. — sıamensis Hans. _- simulans Hans. — spinifer Hans. Siam. Sıam. Siam. Sıam. Sıam. Siam. Siam. Siam. Sıam. 4. Klasse: DIPLOPODA. Il. Subklasse: Pselaphognatha. Fam. POLYXENIDAE. Trichoproctus Biroi Silv. Monographis Schultzei Att. — Kräpelini Att. Polyxenus hawaivensis Silv. — (?) ceylonicus Poc. Neu-Guinea. Australien (Südafrika). Java. Hawai. Ceylon. % Subklasse: Chilognatha. I. Divisio: Oniscomorpha Poc. 1. Ordo: Pentazonia Brdt. 1. Subordo: Glomeridia Brdt. Fam. GLOMERIDAE. Rhopalomeris bicolor Wood. ‚Glomeris Stuxbergi Att. „@lomeris‘“? diverstcolor Sılv. Insel Salanga bei Malacca. Japan. Sumatra. 4, Heft 64 Dr. Carl Graf Attems: „Glomeris‘‘? formosa Silv. Sumatra. | = Modigliani Silv. Nias. — infuscata Poec. Sumatra. _- albicornis Poc. Sumatra. _ carnıfex Poc. Birma. E= — var. pallida Poc. Mergui. _ concolor Poc. Borneo. _ sinensis Bröl. Thibet. Malayomeris Martensi Verh. Sumatra. Fam. GERVAISIIDAE. Hyleoglomeris alticola Carl. Celebes. — eremita Uarl. Celebes. — kirropeza Att. Celebes. — Sarasınorum Carl. Celebes. — minuta Verh. Borneo. — multilineata Verh. Borneo. 2. Subordo: Sphaerotheria Brdt. _ 1. Fam. SPHAEROTHERIDAE S.Z. Sphaerotherium convexzum Koch. Australien. — fraternum Butl. Australien. = insularum Karsch. Java. — Kochii Butl. Java. _ maculatum Butl. Sıkkim. — marginepunctatum M Karsch. Australien. — nebulosum Butl. Mongolei. — pohtum Butl. Sıkkim. — sinuatum Butl. Borneo. - walesianum Karsch. Australien. COyliosoma angulatum Poc. Australien. — Delacyi White. Neu-Seeland. - — leiosomum Hutt. Neu-Seeland. — _ penrithensis Bröl. Australien. _ Queenslandiae Bröl. Australien. — Sennae Sılv. Australien. — _ striolatum Poc. Neu-Seeland. — Targioniv Silv. Australien. — unicolor Silv. Australien. 2. Fam. SPHAEROPOEIDAE. Sphaeropeus bicollis Karsch. Borneo. — bimaculatum Poc. Singapor. = Evansi Sincl. Malay. Halbinsel: Die indo-australischen Myriopoden. Sphaeropeus extinctus Silv. . hercules Brdt. _ Modigliani Silv. u — u montanus Karsch. punctatissimus Silv. 2 Stolliw Poc. — sulevcollis Karsch. — tigratus Silv. — trieolis Karsch. us tuberculosus Karsch. -_ velutinus Carl. — var. vanthopleurus Carl. —— zonatus Poc. var. Sincl. Malayısche Halbinsel, Nias,. Sumatra. Sumatra. Malayische Halbinsel. Hymalaya. Sumatra. Java. Java, Borneo, Philippinen. Sumatra. Sumatra. Borneo. Sumatra. Sumatra. Malakka. Keine Sphaeropaeus sind folgende Arten: Sphaeropoeus falcicornis Töm. — gladiator Poc. — granulatus Töm. — tatusiaeformis Dad. Zephronia amythra Att. _— anthracina Poc. — carinata Poc. _ castanea Newp. — clivicola Poc. _— Comotti Poc. m crepitans Poec. z— Dollfusi Poc. En Doriae Poc. — excavata Butl. — Feae Poc. — Flower: Hirst. — formosa Poc. Gestri Poc. — glaberrima Att. glabrata Newp. humilis Silv. ignobrlis Butl. impunctata Poc. innominata Newp. laevissima Butl. larvalıs Butl. nigriceps Poc. nigrinota Butl. ovalıs Gray. pyrrhomelama Att. kidleyi Hirst. ruficeps Poc. | | EreT | ) Archiv für Naturgesehichte 1914. A. 4, Borneo. Sumatra, Borneo. Sumatra. Halmaheira. Malayische Halbinsel. Borne. Philippinen. Birma. Birma. Birma. Chochinchina. Birma. Sikkim. Birma. Singapore. Birma. Birma. Australien. Philippinen. Engano. Java. Insel Penang bei Malakka. Philippinen. Sıkkım. Torres Straits. Java. Sıkkım, Assam. Java. Borneo. Malayische Halbinsel. Java. 5 65 4, Heit 66 Dr. Carl Graf Attems: Zephronia rugulosa Hirst. Malayische Halbinsel. | — semilaevis Poc. Birma. | siamensis Hirst. Siam. — sulcatula Butl. Borneo. tigrina Butl. Östindien. tumida Butl. Assam. Arthrosphaera atrisparsa Butl. Bombay. aurocincta Poc. Ostindien. — bicolor Poc. Vorderindien. Brandti Humb. Vorderindien, Ceylon. — corrugata Butl. Ceylon. — Dalyi Poc. Vorderindien. — Davisoni Poc. Vorderindien. — disticta Poc. Vorderindien. — fumosa Poc. Vorderindien. — Hendersoni Poc. Vorderindien. — heterosticta Newp. Vorderindien. — inermis Humb. ___Vorderindien, Ceylon. — leopardina Butl. Ceylon. — lutescens Butl. Indien. — marginella Silv. Indien. — marmorata Butl. Indien. — nitida Poc. Vorderindien. — noticeps Butl. Ceylon. — pihfera Bult. Ceylon. — rugulosa Butl. Ceylon. — Thurstoni Poc. Vorderindien. — versicolor White. Ceylon. — Wroughtoni Poc. Vorderindien. — zebraica Butl. Bombay. Castanotherium boetonense Carl. Insel Boeton bei Celebes. — celebense Silv. Celebes. — cinctum Carl. Sumatra. = conspicuum Silv. Borneo. — criniceps Att. Celebes. — decoratum Carl. Celebes. — distinctum Carl. Celebes. _ Everetti Poc. Borneo. = fulvicorne Poc. Philippinen. — hirsutellum Poc. Philippinen. — Hosei Poc. Borneo. = laeve Carl. Celebes. — nigromaculatum Silv. Borneo. — ornatum Carl. Celebes. _- pilosum Carl. Celebes. — porosum Poc. Philippinen. — simplex Carl. Java. .— sparsepunctatumCarl. Celebes. Die indo-australischen Myriopoden. 67 Castanotherium stellatum Carl. Celebes. — subspectum Carl. Celebes. —_ Voltzi Carl. Sumatra. — Whiteheadi Poc. Borneo. 2. Ordo: Limacomorpha Poe. Fam. GLOMERIDESMIDAE Latzel. Subfam. @lomeridesminae Att. Glomeridesmus javanıcus Att. Java. Zephroniodesmus sumatranus Poc. Sumatra. Subfam. Termitodesminae Sılv. Termitodesmus ceylanıcus Silv. Ceylon. — Escherichi Silv. Ceylon. = Lefroyi Hirst. Bengalen. 2. Divisiovo HELMINTOMORPHA Poc. 1. Phylum: Eugnatha Att. 1. Superordo: Proterospermophora Verh. Ordo: Polydesmoidea Koch - Poc. 1. Subordo: Polydesmidea Att. 1. Fam. POLYDESMIDAE Att. Ompisotretus Kräpelini Att. Java. Opisthoporodesmus obtectus Sılv. Insel Tamara bei Neu- | Guinea. — bacıllifer Carl. \ Celebes. \ Epanerchodes tambanus Att. Ä Japan. — orientahs Att. Japan. — mammillatus Att. Japan. — Jägerskioldi Att. Japan. — japonicus Carl. Japan. N | 2. Fam. VANHOEFFENIIDAE Att. ‚ Oylindrodesmus hirsutus Poc. Christmasinsel, Java, Ce- | Ä lebes, Luzon, Amboina, (Mahe). => villosus Poc. Viti-Insel. \ Peronorchus. parvicolis Att. Java. Mastodesmus Zehntneri Carl. Java. Eutrichodesmus Demangei Silv. Tonkin. ee 5#° 4. Heft 68 Dr. Carl Graf Attems: 3. Fam. CRYPTODESMIDAE. Aporodesminus (subg. Aporodesminus) Wallace: Silv. Hawaı. — — dorsilobus Att. Neu-Guinea. — (subg. Phenacoporus) con- | color Poc. Java. ne en mem Tun mn EEE — — sumaltranus Poc. Sumatra. — — Weberi Poc. Java. = subg.? modestus Silv. Neu-Guinea. — — 2Modighianii Silv. Sumatra. — — ?simillimus Sıilv. Sumatra. Cryptocorypha stylopus Att. „N Java! a bicolor Poc. Sumatra. Doriae Poc. ‚ Birma. — : Feae Poc. Birma. Watsoni Poc. Birma. Ophrydesmus gede Ck. Java. scaurus CK. Java. — tengger Ck. Java. _ pugnus Ck. Java. Oryptodesmoides Feae Poc. Birma. Plusiogonodesmus felix Silv. Insel Tamara bei Neu- | | Guinea. „Oryptodesmus‘‘? Greeni Poc. - Ceylon. — ?ceylonicus Poc. - Ceylon. -— triservatus Carl. Celebes. 4. Fam. STYLODESMIDAE CK. Pyrgodesmus obscurus Poc. Ceylon. Treseolobus pilosus Att. Java. | = heterotuberculatus Carl. Java. | Lophodesmus nanus n. sp. | = pusillus Poc. Java, Flores. | — Banksı Silv. Luzon. | Lophoscytus lobulatus Att. Java. Prosopodesmus Jacobsoni Silv. Java. Pronodesmus melas Ok. Java. Myzodesmus lobatus Ck. Java. 5. Fam. ONISCODESMIDAE. Hynidesmus lanifer Ck. Java. Doratodesmus armatus Poc. Java. En Beccarii Silv. Sumatra. — cavernicola Sincl. Malayische Halbinsel. = muralıs Ck. Java. ei u er TU TE en __ vestitus CK. Java. — 5 en En — Die indo-australischen Myriopoden. 69 2. Subordo: Strongylosomidea. 1. Fam. STRONG YLOSOMIDAE. Orthomorpha (subg. Orthomorpha) acuta Att. .armata Carl. atrorosea Poc. . bipulvillata Carl. coarctata H.S. constricta Carl. coriacea Carl hirtipes Carl. javanica Att. minhlana Poc. miranda Poc. nigricornis Poc. Oatesi Poc. picta Carl. semicarnea Poc. subalba Poc. vinosa Poc. Weberi Poc. Zehntneri Carl. bipunctata Sinel. bivittata Poec. Comotti Poc. festiva Bröl. fuscocollarıs Poc. insularıs Sılv. Karschi Poc. melanopleuris Poc. pardalıs Poc. (subg. Kalerthomorpha) — — gracılıs Sauss. granosa Att. Greeni Poc. Kükenthali Att. Nordenskiöldi Att. pekuensis Karsch. pygmaea Poc. roseipes Poc. simple Humb. trichonota Att. . Helicorthomorpha) Holstii Poc. monihftormis Carl. Neu-Guinea. Java. Java. Java. Fast überall. Celebes. Java. Oelebes. Java. Birma. Birma. Sumatra. Birma. Celebes. Sumatra. Sumatra. Flores. Java. Java. Malayische Halbinsel. Birma. Birma. China. Birma. Karolinen. Mergui, Birma. Birma. Birma. Japan, Loo Chooinseln, Vitunsel, Fernando, Noronha, Süd-Amerika. Samoa. Ceylon. ‚Gelebes, Borneo. Japan. China. Java. China. Ceylon. Java. China. Celebes. 4. Heft 70 | .. Dr. Carl Graf Attems: Orthomorpha — ocellata Poec. — — orthogona Silv. — (subg. Singhalorihomorpha) cin- galensis Humb. — sSkinneri Humb. — pihkfer Poc. — longesignata Silv. — subspinosa Poc. — Doriae Poc. Sundanina albicans Carl. aphanes Att. Bataviae H.S. carnea Poc. flavicoxis Poc. gastrotricha Att. Modiglkianıi Silv. navicularıs Carl sohtaria Carl. subnigra Poc. us cingulatus Att. patrioticus Att. — var. unicolor Carl. tambanus Att. — tkaonus Att. — mangaesinus Att. idee: pusillus Poc. — setosus Poc. = vellutatus Silv. Tectoporus gracilipes Carl. En Beaumonti L. G. bicolor Carl. cervinus Poc. fascvatus Att. flaviventer Att. Haasti H.S. Humberti Carl Kelaarti Humb. Pavier Bröl. planatus Poc. Saussurei Humb. socialis Carl. taurınus Poc. tenuipes Att. Thwaitesi Humb. zanthotrichus Att. Anoplodesmus anthracinus Poc. — dyscheres Att. — inornatus Humb. | Nedyo I Ei ee Birma. Neu-Guinea, Ceylon. Ceylon. Birma. Neu-Guinea. Birma. Birma. Sumatra. Sumatra. Java. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Japan. Japan. Sumatra. Japan. Japan. Japan. Birma. Birma, Mergui. Sumatra. Java. Java. Neu-Seeland. Birma. Borneo. Java. Neu-Seeland. Ceylon. Ceylon. China. Birma. Ceylon. Celebes. Birma. Java. Ceylon. Ceylon. Birma. Sumatra. Ceylon. SZ ———mme mn v s Farb Die indö-australischen Alyriopoden. 71 Amoplodesmus Layardı ab, luctuosus Pet. — obesus Poe. _ pinguis Poc. — sabulosus Att. = spectabilis Karsch. — tanjoricus Poc. Perittotresis leuconota Att. Sichotanus eurygaster Att. Atropisoma elegans Silv. _ Horvathi Silv. z— insulare Silv. Kronopohites Swinhoei Poc. Streptogonopus contortipes Att. Jerdani Poc. _ Phipsoni Poc. Äntichiropus fossulifrons Att. _ minimus Att. — monacanthus Att. == sulcatus Att. —_ variabilıs Att. — — — — Whistleri Att. — Yuxurvosus Silv. — ?maculatus Sılv. Be ptogonis nigrovirgatus Car]. Novarae H. S. sentanvensis Att. — signabus Att. conlinuus — Att. Australiosoma bifalcatum Silv. - Frogatii Brdl. nanus Att. Ceylon. Ceylon, Birma. Birma. Birma. Ceylon. Ceylon, Java. Vorderindien. Neu-Guinea. Wladıwostock. Australien. Neu-Guinea. Neu-Guinea. China. Vorderindien. Vorderindien. Vorderindien. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Australien. Südwest-Australien, Neu-Guinea. Halmaheıra, Kai, Neu-Pommern. Neu-Seeland. Neu-Pommern. Australien. Australien. — koscvuszkovagum Bröl. Australien. Bainbowi Bröl. — transversetaeniatum L. Koch. — ( Dieladosoma) Eithe- ridgei: Bröl. olesmus bicolor Poc. = migrescens Poc. — vittatus Poc. Australien. Australien. Australien. Birma. Birma. Birma. _ Tetracentrosternus subspinosus Poc. Birma. „Strongylosoma‘‘? alampes Att. — albipes Silv. Java. Neu-Guinea. — aspersum C. Koch. Australien. — conspicuum Poc. nn dentatum Silv. Java. Sumatra. 4. Heft 12 Dr. Carl Graf Attems: - „Strongylosoma‘‘? dubium L. Koch. Australien. —— ee. „Orthomorpha‘“? | elongatum Silv. Nias. ensiger Karsch. fasciatum Sılv. filum Sılv. Gervaisıı Luc. hetairon Att. hirtellum Sılv. impressum L. Guill. inerme Silv. infaustum Nılv. innotatum Karsch. japonicum Pet. longipes Silv. Loriae Silv. luzoniense Pet. montivagum Carl. Nadari Bröl. nanum SNılv. niasense Silv. Nietneri Pet. nodulosum Att. oenologum Silv. Petersi L. Koch. rubripes L. Koch. sagittarium Karsch. sanguineum Silv. Semon? Att. simillumum Sılv. Skeativ Sincl. subflavum Poc. transversefasciatum Silv. trıfascıatum Sılv. versicolor Sılv. bistriata Poc. bisulcata Poc. clwvicola Poc. coxısternis Poc. crucifera Poc. endeusa Att. flavocarınata Dad. Gestri Poc. herpusa Att. insularıs Poc. microtropis Att. monticola Poc. palonensis Poc. silvestris Poc. varıegata Bröl. Neu-Seeland. Neu-Guinea. Sumatra. Australien. Celebes. Sumatra. Neu-Guinea. Sumatra. Sumatra. Australien. Japan. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Philippinen. Celebes. China. Eingano. Nias. Ceylon. Borneo. Neu-Guinea. - Australien. Australien. Australien. Neu-Guinea. Australien. Mentawei. Malayische Halbinsel. Sumatra. Australien. Sumatra. Neu-Guinea. Birma. Birma, Java. Birma. Birma. - Mergui, Satanga. China. Sıam. Birma. Java. Birma. Ceylon. Birma. Birma. ‚Birma. China. WE ME WERNE u Die indo-australischen Myriopoden. Fam. SPHAEROTRICHOPIDAE Att. N) phaerotrichopus ramosus Att. Brionopeitee cinereus Carl. Martini Carl. BE dermus Hochstetteri H. S. — nanus Carl _ olwvaceus Carl. — Schenkeli Carl. == Suter Carl. — variegatus Carl. Scytonotus caesius Karsch. Südwest-Australen. Neu-Seeland. Australien. Neu-Seeland. Neu-Seeland. Neu-Seeland. Neu-Seeland. Neu-Seeland. Neu-Seeland. Neu-Seeland. Fam. XYSTODESMIDAE CK. Xystodesmus Mariensi Pet. Fontaria coarctata Poc. = — ceircula Att. = — laminata Att. — — acutidens Att. — Doenitzi Karsch. | ne? lacustris Poc. _ tonominea Att. } mus Holstii Poc. — neptunus Poc. — variata Poc. Tevizonus thaumasius Att. Asphalidesmus Leae Poc. | Rurhacus subg. Platyrhacus aequidens Poc. amauros Att. amblyodon Att. Andersoni Poc. areatus Att. baluensis Poc. baramanus Att. bidens Poc. Bouvieri Bröl. Catoriv Poc. - eoelebs Carl. crassacus Att. Creaghii Poc. diontodesmus Att. discrepans Poc. jaustus Silv. Jlavisiernus Poec. funestus Sılv. georgos Att. gongylodes Att. Else Loo Choo-Inseln. Japan. Japan. Japan. Japan. Japan. China. Japan. Loo Choo-Inseln. Loo Choo-Inseln. Loo Choo-Inseln. Wladiwostock. Tasmanıen. Sumatra. Borneo, Molukken. Pelew-Insel. Mergui, Birma. Sumatra. Borneo. Borneo. Sumatra. Indo-China. Borneo. Sumatra. Neu-Guinea. Borneo. Salomon-Inseln. Borneo. Sumatra. Sumatra, Java. Sumatra. Halmaheira. Sumatra. 4. Heft 74 Platyrhacus inaequideus Poe. javanus Sauss. kelantanicus Sincl. laticollis Poc. — lineatus Poc. — longispinosus Sılv. malaccanus Pet. — margaritiferus Gerv. — marginellus Silv. — Mecheli Carl. _ mirandus Poc. modestus Carl. Moebiusi Att. monticola Poc. penicillatus Att. perakensis Poc. Petersi Poe. — Pfeifferae H. S. Picteti. Sılv.- pinangensis Poc. — plakodonotus Att. . punctatus Pet. Ridleyi Poc. Saussurei Sılv. sibutensis Poc. subalbus Poe. —- submissus Poc. sumatranus Pet. — verrucosus Poc. vittatus Poc. Weberi Poc. Woodfordi Poc. zanthopus Poc. s subg. Pleorhacus annectens H. S. arietis Carl. —_ Beauforti Att. complicatus Att. concolor Pet. crassipes Carl. dechvus Att. Everettii Poc. fecundus Carl. gestri Silv. koplurorhachis Att. Hosei Poc. Dr. Carl Graf Attems: anthropophagorum Att. Sumatra. Java. Malayısche Halbinsel, Sumatra, Borneo. Singapore. Borneo. Singapore. Philippinen. Malayische Halbinsel, Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Satanga. Sumatra Neu-Guinea. Malayische Halbinsel. Malayısche Halbinsel. Malayische Halbinsel, Sumatra, Java. Borneo. Insel Pinang. Borneo. Borneo. Singapore. Sumatra. Insel Sibutu beı Borneo. Malayische Halbinsel, Java. Sumatra. Sumatra, Borneo. Sumatra. Borneo. Sumatra. Salomon-Inseln. Malayische Halbinsel, Sumatra Molukken. Borneo. Celebes. Ceram, Neu-Guinea. Molukken. Molukken, Borneoe. Borneo. : Neu-Guimea. Borneo. Lombok. Neu-Guinea. Borneo. Borneo. Die indo-australischen Myriopoden. Platyrhacus insularıs H. s a a Da a a a a a a ee katantes Att. lobophorus Att. margaritatus Poc. mediotaeniatus Att. Mortonv Carl. notatus Att. palıger Att. papuanus Att. parazodesmus Att. pictus Pet. pilipes Pet. quicuples Att. rimosus Att. sarasinorum Carl. scutatus Pet. sublimbatus Silv. subspinosus Poc. tetanotropis Att. tuberosus Poc. Platyrhacus subg. Haplorhacus ee Vulistusjälig alias ba TRACUS alatus Carl. dorsalıs Pet. doryphorus Att. haplopus Att. Schetelyi Karsch. zonatus Carl subg.? atratus Poc. Beccarıv Silv. Brandti Gerv. cancellatus Sılv. castus Silv. convexus NSılv. denticulatus Le Guill. Doriae Sılv. fuscus Koch. inaequalis Silv. Loriae Sılv. - Modighianiv Sılv. moluccensis Pet. pergranulatus Silv. pergranulosus Sılv. proximatus Silv. repandus Silv. subvittatus Pet. irifıdus Sılv. tristis Silv. Victoriae Poc. Molukken. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Ceram. Borneo. Neu-Guinea. Waigeu. Neu-Guinea. Sumatra, Salomon- Inseln. Borneo. Borneo. Neu-Pommern. Neu-Guinea. Celebes. Borneo. Borneo. Sumatra. Insel Sangır. Kei, Aru Celebes. Philippinen. Borneo. Halmaheıra. Ostindien. 75 Insel Kabaena bei Celebes. Palawan-Insel. Sumatra. Neu-Guinea. Mentaweıi. Sumatra. Sumatra. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Java. Sumatra. Neu-Guinea. Sumatra. Molukken. Celebes. Neu-Guinea. Sumatra. Sumatra. Singapore. Aru. Nias. Neu-Guinea. 4, Heft 76 Dr. Garl-Graf Attems: Polı De Elberti. Carl. Celebes. erythrokrepis Att. Celebes, Borneo. — fasciatus Att. Halmaheira, Ternate. — granosus H.S. Molukken. Salomonis Poc. zestoloma Att. sanguineus Po. Adontodesmus tricuspidatus Silv. Salomon-Inseln. Celebes, Borneo. Celebes. Timor. Polydesmoidea incertae sedis. Agathodesmus Sieeli Silv. Neu-Süd-Wales. Centrodesmus discrepans Silv. Sumatra. typieus Poe. Sumatra. PB porosus Ck. Java. Nasodesmus cognatus Humb. Ceylon. Serangodes strongylosomides Att. 2. Superordo: Neu-Seeland. Ascospermophora Verh, Ordo: Chordeumoidea CK. a. Coll. Fam. HETEROCHORDEUMIDAE Poc. Subfam. Metopidiotrichinae Att. Metopidiothriz lacertosa Att. rhopalophora Att. Schedotrigona hystriz Silv. Smithu Silv. —— Java. Java. Neu-Seeland. Neu-Seeland. Subfam. Diplomaragnınae Att. Diplomaragna terricolor Att. Wladiwostok. Genera Heierochordeumoidarum incertae sedis: Heterochordeuma montieola Poc. Sumatra. — platydesmoide Sılv. Sumatra. —_ Doriae Poc. Birma. Pocockia sapiens Silv. Sumatra. Hendersonula collina Poe. Vorderindien. Huttoniella trisetosa Hutt. Neu-Seeland. 3. Superordo: Julidea Latz. Poc. 1. Ordo: Juloidea Leach. Fam. BLANIULIDAE. Kopidurulus caecus Att. Japan. Karteroiulus niger Att. Japan. Mongoliulus koreamus Pce. Korea. China. Anaulacıulus paludicola Poc. Die indo-australischen Myriopoden. 77 Fam. JULIDAE. ‚Fusiulus hirosamınus Att. u vinetorum Att. Oylindrovulus luscus Mein. ‚Julus‘‘? anguinus Karsch. Dropitrachelus unidentatus Silv. a birmanicus Poc. Feae Poc. septemlineatus Poc. vallscola Poc. Japan. Japan. Hawaı. Hawaı. Birma. Birma. Birma. China. 2. Ordo: Spirostreptoidea Brdt. Fam. SPIROSTREPTIDAE Att. Karolınen. | Fam. HARPAGOPHORIDAE Att. ’ ‚Thyropygus javanicus Brdt. anurus Poc. aulaconotus Poc. Bowringii Poc. opinatus Karsch. Andersonvi Poc. aterrimus Poc. perakensis Poc. coelestis Silv. elegans Silv. inferorum Silv. luxurvosus Silv. Modiglianıi Silv. ostentatus Sılv. rubrocinctus Silv. straminipes Carl. Weber: Poc. zanthurus Poe. pachyurus Poc. rubrolimbatus Poc. frater Carl. acuminatus Silv. armatus Por. boyoricus Att. coalitus Att. coniferus Att. immanis Att. latscollis Silv. malayus Carl. minor Carl. Java, Sumatra, Malay. Halbinsel, Ampboina. Birma. | Birma. Siam. Birma, Mergu:. Mergui. Mergui, Malayische Halbinsel. Malayische Halbinsel. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra, Malayische Halbinsel. Sumatra. Ä Sumatra, Java. Sumatra, Java. Sumatra, Java. Java. Java. Java. Java. Java. Java. Java. Java. Java. 4. Heft 78 ENUImaRnG Mölleri Att. neglectus Carl. — Patricii Poc. — tisaroanus Att. — torquatus Por. — xanthonotus Poc. — arenosus Silv. — baluensis Poc. _— Brölemannı Att. — dulitianus Poe. — Everettiw Poc. — Hosei Poc. = melinopus Att. — segmentatus Vog. — venerabilis Silv. nun heterurus Sılv. Ktenostreptus anulipes Att. — centrurus Poc. — costulatus Att. — pulcherrimus Carl. anne ater Tdm. Beccarn Sılv. — Doriae Silv. — proboscideus Poc. rufomarginatus Töm. Hremobelis andropygus Att. Anurostreptus corticosus Por. — Feae Poc. — mentaweiensis Silv. — Modighanis Silv. — vittatus Newp. „Spirostreptus“ (Genus?) aciculatus Porat. — Doriae Poc. — ezocoeti Poc. — Gestri Poc. — kandyanus Humb. — Lankaensis Humb. — Lunehi Humb. — nigrolabiatus Newp. — stenorhynchus Poc. — alicollis Porat. — allevatus Karsch. — alticinetus Karsch. — amictus Karsch. — amphibolinus Karsch. — amputus Karsch. Dr. Carl Graf Attems: Java. Java. Java. Java. Java. Java. Borneo. Borneo. Borneo. Java. Java. Java. Java. Borneo, Philippinen. Borneo. Philippinen. Ceylon. Ceylon. Ceylon. Ceylon. Sumatra, Borneo. Borneo. Borneo. Malayisehe Celebes, Aru. Borneo. Ile Soulon. Sumatra, Amboina. Birma. Mentawei, Sumatra. Sumatra. Australien. Halbinsel, Birma. Christmas-Insel. Birma. Ceylon. Ceylon. Ceylon. : Madras. Ceylon. Java. Sıam. Malakka. Borneo. Lombok. Lombok. Die indo-australischen Myriopoden. „Spirostreptus‘‘ asthenes Poc. — caudiceulatus Karsch. ceilanicus Brdt. Chamissor Karsch. cinctatus Newp. constrictus Karsch. cintemptus Karsch. crassanus Karsch. faleiferus Karsch. flavomarginatus Dad. foveolatus Karsch. gracilis Dad. hamifer Humb. horridulus Karsch. insculptus Poc. Jerdani Poc. lemniscatus Karsch. maculatus Newp. maculatus Dad. malabarıcus GeLv. modestus Humb. Moseleyi Poc. Oatesii Poc. nohtus Dad. punctilabium Newp. regis Poc. repandus Karsch. rubripes Sincl. sanguinus Koch. tavorensis Poc. trihneatus Dad. trunculatus Karsch. unicolor Dad. fijensis Col. impressopunctatus Koch. lepturus Silv. marıtimus Koch. striatus Hutt. Madras. Ceylon, Madras. Ceylon. Radak. India. Java. Ceylon. Makassar. Borneo. Borneo. Philippinen. Sumatra. 'CGeylon, Madras. Madras. Ceylon. Madras. Lombok. Kalkutta. Sumatra. Malabar, Kortallum. Ceylon. Philippinen. Birma. Östindien. Philippinen. Mersui. Sumatra. 19 Malayische Halbinsel. Ostindien. Birma. Borneo. Java. Sumatra. Vıiti. Australien. Vıtı. Australien. Neu-Seeland. 3. Ordo: Cambaloidea Ck. Fam. CAMBALIDAE Bollm. Kalyphinlus ceylamicus Att. javanicus Carl. Dahli Att. Annsrophus erinitus Att. — orientalis Carl. A ypocambala Helleri Sılv. u een er en Ceylon. Java. Neu-Guinea. Neu-Pommern. Ceram, Celebes. Celebes. 4. Heft 80 Dr. Carl Graf Attems: Dinocambala ingens Att. Podykipus collinus Att. — leptoiuloides Att. „Julomorpha‘‘? Porati Poc. — pallipes Silv. — podenzanae Silv. — flagelligera Silv. Dimerogonus flagellatus Att. — insulanus Att. = orophilus Att. — Aveburyi Silv. — Beddardi Silv. — Carpenteri Silv. Harmeri Silv. — Koebelev Sılv. Lankesteri Silv. — Perkinsi Silv. -— Pococki Silv. — Sedgvigker Silv. - Sharm Silv. — Shipleyi Silv. _ Sinclavri Sılv. Atelomastix albanyensis Att. — nigrescens Att. Samichus decoratus Att. Amastigogonus tasmanianus Bröl. Trichocambala elongata Sılv. — Sollasii Poc. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Philippinen. Australien. Australien. Australien. Japan. Stephens-Insel bei Neu-Seeland. Australien. Hawaı. Hawaı. Hawaı. Hawaı. Hawaıi. Hawaı. Hawaı. Hawai. Hawaiı. Hawaı. Hawaı. Hawaı. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Südwest- Australien. Tasmanien. Sumatra. Ellice Archipel. Fam. CAMBALOPSIDAE Ck. Trachyiulus ceylanicus Pet. 2 Humberti Carl. Cambalopsis calva Poc. — — var. Sinel. — cavernicola Poc. — dentata Poc. — Modiglianı Sılv. — Nordquisti Att. — tiampeana Att. Cambalomorpha Doriae Poc. — Feae Poc. — formosa Poc. Ceylon. Ceylon. Birma, Sumatra. Malayische Halbinsel. Sumatra. Java. Sumatra. Singapore, Celebes. Java. Birma. Birma. Hongkong. Fam. PERICAMBALIDAE Silv. Pericambala orientalis Sılv. Tonkın. N N 1 Die indo-australischen Myriopoden. 81 4. Ordo: Spiroboloiden. 1. Subordo: Eupirobolidea Att. Fam. RHINOCRICIDAE Bröl. ‚Rhinoerinus adipatus Karsch. Neu-Guinea, Waigeoeinsel, Salawati. — Beauforti Att. Waigeoe. — bicornis Sılv. Viti. — compachilis Att. Halmaheira, Neu-Guinea. _ drepanurus Att. Insel Bougainville, Neu- Pommern. — ? Elberti Carl. Lombok. — machyskeles Att. Molukken (Batjan). — quintiporus Att. Halmaheira. — ?Sennae Silv. Queensland. — zanthopygus Att. Halmabheira. Be oceras subg. Polyconoceras alokıstus Att. Neu-Guinea. — — analis Bröl. Neu-Guinea. — — aurolimbatus Att. Neu-Guinea, Pelewinsele. 2 — fossatus Att. Neu-Guinea. ie — — . furcatus Att. Neu-Guinea. — — gorontalensis Carl. Celebes. — — heteropus Silv. Celebes. mn — lissonotus Att. Insel Bougainville. I — medvotaenvatus Att. Aınbon. BE — . Meyeri Sıilv. Celebes. a _— vhaleratus Att. Neu-Guinea. — — — ..basi- Neu-Guinea, Ternate. hiscus Att. | = — . spülotus Att. Neu-Guinea. u — — virgatus Att. Celebes, Borneo. Polyconocera subg. Acladocricus | Carli Att. Celebes. ae — — cognatus Silv. Celebes. I — — cupukfer Vog. Philippinen. — — filosus Silv. Celebes. — ....— Hicksoni Poc. Celebes, Amboina. — — macassarensis Carl. Üelebes. = — mediosiriatus Silv. Insel Sangı. a — neglectus Sılv. Celebes. — ...— pyrrholoma Att. Celebes. "oe — ‚seligerus Silv. Karolinen. nn styhferus Nilv. Celebes. Dinematooricus ( (Din.) carinatus Karsch. Viti. I — connexus Att. Neu-Pommern. IE — disjunctus Bröl. Neu-Guinea. '" Archiv für Nat hiehte 2 1914. A. za 5 6 4. Heft 82 Dr. Carl Graf Attems: Dinematocricus (Din.) faucium Bröl. — — fenestratus Att. hermobius Att. -. holosericeus Bröl. lanceolatus Bröl. pasimachus Att. petronius Att. philistus Att. poperanginus Att. pulvinatus Att. repandus Att. rhadinopus Att. strobilus Att. undulatus Karsch. Oladisocricus falcatus Sılv. — scobinula Bröl. „„Rhinocricus“ (Genus?) annulipes Carl. —— anomalus Silv. centralis Carl. van specta- bilis Carl. ya minor Carl. Challengeri Poc. cristovalensis Poc. Fenicheli Dad. fulvotaeniatus Carl. gazellensis Poc. lateralis Carl. ee, atratus Oarl. leucopygus Carl. lombokensis Carl. micropygus Silv. moenensis Carl. multıstriatus Carl. peninsularıs Carl. — var. expulsus Carl. phthisicus Carl. ripariensis Carl. Thursdayinsel, Neu-Guinea. | Neu-Guinea. Neu-Guinea. Viti. Neu-Guinea, Bismarck- Archipel. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Ceram, Ambon. Insel Poperang. Neu-Guinea. Neu-Guinea, Bismarck- Archipel. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Viti. Australien. Australien. Celebes. | Celebes. | Gelebes. Celebes. Celebes. Neu-Guinea, Aru, Kei. Salomon-Inseln. Neu-Guinea. 'Celebes. Neu-Pommern. Celebes. Celebes. Aru, Keı. Lombok. Nıti | Insel Moena bei Celebes. Celebes. Celebes. Celebes. Celebes. Celebes. m Die indo-australischen Myriopoden. „Rhinocericus“ (Genus) rubromaculatus Silv. \ semicinctus Poc. transversezonatus Carl. Weberi Poc. zanthopygus Silv. zanthozonus Po». Albertisuü Silv. analaucus Sıilv. Beccarui Silv. biincisus Poc. brachyproctus Poc. brevipes Karsch. callosus Karsch. consimilis Bröl. crepidatus Karsch. dimissus Silv. dives Silv. elongatus Silv. eumelanus Poc. excavatus Silv. fasciculatus Vog. flavocollaris Pose. jucundus Att. lampromerus Att. longicornis Poc. Loriae Sılv. maculifer Poc. montivagus Silv. opulentus Silv. rubromarginatus Silv. scrobiculatus Karsch. segmentatus Karsch. submissus Sılv. varvabilıs Silv. zystus Att. probe chrysodirus Poc. Baer] ce “ Fr * . EEE chrysogrammus Poc. chrysoproctus Poc. heteroporus Porat. - Modiglianii. Silv. nannodes Latzel. . nanus Silv. verstriatus Nilv. Rainbowi Bröl. solitarius Carl. splendens Silv. 83 Aru. Flores. Celebes. Celebes. Oelebes. Flores. Neu-Guinea. Celebes. Amboina. Neu-Pommern. Salayer-Insel. Queensland. Pelew-Inseln. Queensland. Australien. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Velebes. Celebes. Viti. Australien. Aru, Kei. Ternate, Celebes. Halmaheira. Ceylon. Neu-Guinea. Birma. Neu-Guinea. West-Australien. Arussas Amboina. Luzon. Aru. Aru. Halmaheıra. Fam. SPIROBOLELLIDAE Bröl. Sumatra. Celebes, Ambon, Kei. Celebes. Java. Sumatra. Tahitı. Engano. Sumatra. Australien. Celebes. Sumatra. 6* 4. Heit 84 Dr. Carl Graf Attems: Fam. PSEUDOSPIROBOLELLIDAE Bröl. Pseudospirobolellus bulbiferus Att. Fam? Prospirobolus Ioannisi Bröl. 2. Subordo: Trigoniulidae Att. Acanthiulus Blainvillei Le Guillou. Neu-Guinea, Aru. — var. intermedius Att. — septemtrionalis Att. Aulacobolus urocerus Poc. IDEE > hoplurus Poc. sumatranus Carl. Ducetbolus tamulus Poec. — Maindroni Bouv. Trigoniulus ambonensis Att. —— — —— — | andropygus Att. badius Att. bitaeniatus Carl. .brachyurus Att. caelatus Karsch. castaneus Att. ceramicus Att. — Duncker: Att. densestriatus Att. digitulus Bröl. flavipes Att. haemorhantus Poc. harpagus Att. hamatus Voges. karykinus Att. lumbricinus Gerst. macropygus Silv. Mertoni Carl. Naresii Poc. orinomus Att. orphinus Att. ralumensis Att. ern. obscuratus Att. sericatus Carl. soleatus Att. squamosus Carl. tachypus Poc. tamvcus Att. Neu-Guinea. -Neu-Pommern. ‚Neu-Pommern. Java, Celebes. China. Neu-Guinea. Madras. Borneo. Sumatra. Südindien. Hindostan. Ambon, Celebes. Neu-Guinea. Borneo. Lombok. Batjan. Neu-Guinea, Neu-Hannover | Neu-Guinea. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Borneo. Queensland. Celebes. Kei. Neu-Guinea. Philippinen. Halmaheira. Kosmopolit. Luzon. Aru. | Neu-Guinea, Marschallinseln, | Karolinen. | Halmaheira. Borneo. | | Lombok. Halmaheira. Celebes. Insel Saleyer. Neu-Guinea. Trigoniulus Die indo-australiscäen Myriopoden. uncinatus Att. unisulcatus Voges. velox Carl. venatorius Silv. abbreviatus Sılv. brachycerus Silv. burnetticus Att. caudulanus Karsch. comma Att. concolor Sılv. corallipes Poc.. ‚decoratus Karsch. demissus Sılv. dissentaneus Karsch. dorsalıs Le Guillou. erythropistus Att. formosus Silv. “gracilis Silv. heteropus Silv. holosericeus Vog. incommodus Carl. megaloproctus Poc. moulmeinensis Poc. obscurus Sılv. ornatus Silv. papuasiae Silv. parvulus Att. phranus Karsch. pleuralis Carl. proximus Silv. pulcherrimus Po. rheonus Poc. Ambon, Celebes. Philippinen. Aru, Keı. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Neu-Guimea. Australien. Birma. Australien. Neu-Guinea. Birma. Viti Levu. Neu-Guinea. Celebes. Aru. Neu-Guinea. Australien. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Philippinen. el. Flores. Birma. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Borneo. Sıam. Keı. Engano. Neu-Pommern. Flores. — Targionii Sılv. Queensland. EN — Thurstoni Poc. Madras. ‚Spirobolus“‘ (Genus?) albidicollis Poc. Neu-Caledonien. I — ansatus Vo2. Philippinen. — . capucinus Porat. Singapore. 0 carneipes Poc. Isle of Pines. I — celebensis Gerv. Celebes. ı . cinctipes Butl. Duke of York Isl. _— - coerwleolvmbatus Dad. Queensland. 0 colubrinus L. Koch. Viıtı. mu costatus L. Koch. Viti. I crebrestiatus Humb. Ceylon. | detornatus Karsch. Viti. I — Dollfusi Poc. Cochinchina. | doreyanus Gerv. Neu-Guinea. I exquisitus Karsch. China. 85 4, Heft rn aD rn 86 ... Dr. Carl Graf Attems: „Spirobolus“‘ (Genus?) /lavopundatus Vog. Philippinen. | — gracilipes Newp. Philippinen. | — — Greeni Poc. Ceylon. — — . impudicus Karsch. Ternate. —- — - insulanus Porat. Neu-Caledonien. | — —_ longicollis Poc. 'Ceylon. 1 — — macrurus Poc. Birma. | _- — obtusospinosus Vog. Ceylon. | — _ pictus L. Koch. Viti. — — punctidives Karsch. Cochinchina. = _ punctiplenus Karsch. Malesia. _ _ ruficollis Newp. Australien. E= _ sanguineus Koch. Malakka. — _ signifer Karsch. . Vita. | — spirostreptinus Karsch. Ceylon. | — — sumalrensis GeIv. Sumatra. — — . taprobanensis Humb. Ceylon. | —- —_ Vogesi Karsch. Bismarck- Archipel. = — Walkeri Poc. China. | — — caledonicus Poc. Neu-Caledonien. | — — elevatus Poc. Birma. | — Feae Poc. Birma. — _ Gestri Poc. Birma. — — .pulcher Porat. - Neu-Caledonien. — — punctifrons Porat. Neu-Caledonien. — — spiculifer Poc. Birma. —_ lugubris Koch. Australien. 2. Phylum: Colobognatha. Fam. POLYZONIDAE. Brunn brevicornis Poc. Australien. elegans Poc. Java. — flavomarginatus Att, Australien. — formosus Poc. Java. — Hicksoni Poc. Celebes. — intermedius Silv. Engano. — setosus Nilv. Insel Tamara. sumatranus Sılv. . Sumatra. Siphonoeryptus compactus Poc. . . Bumatra. Fam. SIPHONOPHORIDAE. nn Feae Poc. Birma. flavipes Poc. | | Java. —_ Humberti Poc. Ceylon. — longirostris Silv. Malayische Halbinsel, A! h * Neu-Guinea Die indo-australischen Myriopoden. 87 er Loriae Silv. Neu-Guinea. luzoniensis Pet. Philippinen. _ Modiglianiv Silv. Sumatra. Picteti Humb. Ceylon, Borneo. = quadrituberculata Tom. Borneo.. -— scolopacina Silv. Neu-Guinea. — vınosa Silv. Neu-Guinea. — vittata Poc. Flores. Siphonorkinus angustus Poc. Java. E— latus Silv. Sumatra. E pallipes Poc. Java. Rhinotus ns Carl. Celebes. — Michaelseni Att. Australien. — Erichocephalus Carl. Celebes. Orsiboe ichigomensis Att. Japan. Fam. PLATYDESMIDAE. Platydesmus kelartanicus Sincl.' Pseudodesmus tuberculatus Sılv. verrucosus Poc. Malayische Halbinsel. Archipel Malais Malayische Hal.insel. | Fam. SIPHONIULIDAE. Siphoniulus albus Poc. Sumatra. 2, Literaturangaben und Neubeschreibungen der indo- australischen Myriopoden nebst Beiträgen zur all- gemeinen Kenntnis verschiedener Gruppen. I. Classe: Chilopoda. 1. Subcelasse: Anamorpha Haase. 1. Ordnung: Scutigeromorpha Poc. Fam. Scutigeridae Gerv. Subfam. Scutigerinae Verh. ‚1904. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berlin 10 p. 256. 1907. —_ Bronns Class. Ordn. d. Thierr. p. 225. I Tribus Ballonemini Verh. Ballonema gracilipes Verh. 1904. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berlin 10. p. 261. | Deutsch Neu Guinea. | | Parascutigera Dahli Verh. ‚1904. Verhoeff, loc. eit. p. 263. Ralum. Bismarckarchipel. ’ 4. Heft ee | 88 Dr. Carl Graf Attems: | Tribus Thereuonemini Verh. 1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 207. Tabelle der Genera. 1844. Cermatia maculata.. Newport, Ann. mag. XIII. p. 96. 1844. — — Newport, Trans. Linn. Soc. Lond. XIX. p. 359, — australiana. Newport, ].c. 1886. Scutigera maculata. Meinert, Myr. Mus. Hauniens. III. p. 103. | | | Allothereua maculata Newp. | ! 1887. — — Haase, Indo-austral. Chilop. p. 23. 1901. an we Pocock, Ann. mag. n. h. (7), VIII. p. 451. 1904. Thereuonema maculata. Verhoeff, Sitzber. nat. Fr. Berlin 10. p. 269. 1905. Allothereua — Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 101. 1912. — — Brölemann, Rec. austral. Mus. IX. p. 37. Australien, Neu-Pommern. Orthothereua longicornis Fahr. 1793. Scutigera longicornis. Fabricius, Entom. Syst. II. p. 390. 1842. Cermatia nobilis. Templeton, Trans. Ent. soc. III. p. 307. 1844. _ _ Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 354. | — Downesü. Newport, l.c., p. 355. 1887. Scutigera longicornis. Haase, Indo-austral. Chil. p. 17. 1891. — — Pocock, Ann. mus. civ. Genova (2) X. p. 402. 1904. Thereuonema — Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berlin 10. p- 275. 1905. Thereuopoda — Verhoeff, 1.c., 2. p. 19. 1905.. Orthothereua : — Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 106. Ostindien, Banda, Java, Sumatra, Borneo, (Mauritius). Orthothereua longicornis var. Templetoni Humb. 1865. Scutigera Templetoni. Humbert, Myr. de Ceylan. p. 8. 1885. — serratipes. Meinert, Myr. mus. Cant.-Am. Phil. Soc. p. 170. 1887. — _ longicornis var. Templetoni. Haase, Indo-austral. Chil. p. 18. Ceylon, Vorderindien. I | Podothereua insularum Verh. 1905. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Fr. Berlin 2. p. 20. Ralum, Bismarckarchipel. | Thereuopodina tenuicornis Verh. 1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 105. Ceylon. | Thereuonema annulata Verh. 1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 355. China, Tsingtau. Thereuonema annulata spinigera Verh. 1905. Verhoeff, loc. cit. p. 356. Japan. “ Die indo-australischen Myriopoden. 89 Thereuonema Hilgendorfi Verh. 1905. Verhoeff, loc. eit., p. 356. Japan. Thereuonema tubereulata Wood. 1863. Cermatia tuberculata. Wood, J. Ac. Philad. (2) V. p. 12. 1887. Scufigera —_ Haase, Indo-austral. Chil. p. 25. 1895. — — Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV. p. 348. - 1904. Thereuonema tuberculata Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berl. 10. p- 269. . 1908. — — Verhoeff, loe.eit. 2. p. 11. 1905. — — Verhoeff, Zool. Anz. XXIX p. 87, 356. I | ! ı Borneo. China, Japan, Korea. Thereuopoda amokiana Verh. - 1904. Thereuonema amokiana. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berlin 10. p. 272. | 1905. Thereuopoda — Verhoeff, loc. cit. 2. p. 11. Java. Thereuopoda clunifera Wood. r 1863. Cermatia clunifera.. Wood, Journ. Ac. nat. sci. Philad. (2) V. p. 10. - 1878. Scutigera trunculenta. C. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XXVII. p,. 788. ! 1886. — sinensis Meinert, Myr. Mus. Haun. III. p. 102. : 1887. — clunifra Haasc, Indo-austral. Chil. p. 19. "1895. — longicornis clunifera. Pocock, Ann. mag.n.h.(6) XV. p. 347. "1904. Thhereuonema clunifera. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Fr. Berl. 10. p. 275. 1905. Thereuoppda — Verhoeff, loc. cit. 2. p. 11, 16. ‚ 1905. —_ — Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 113. Japan, China, Loo Choo-Inseln, Java. Thereuopoda decipiens Verh. \ 1908, Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 110. Vorderindien. Thereuopoda flagellifera Verh. "1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 108. Ceylon. Thereuopoda multidentata Verh. (1905. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Fr. Berl. 2. p. 11, 17. Thereuopoda nana Verh. ‚1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 111. | = Borneo. | Thereuopoda rubrolineata Newp. ‚1844. Cermatia rubrolineata. Newport, Ann. Mag. XIII. p. 96. 1844. — — Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 358. 21885. Scutigera microstoma. Meinert, Myr. mus. Cant. p. 173. ser. — rubrolineata Haase, Indo-austr. Chil. p. 27. | ei \ 4. Beft 90 Dr. Carl Graf Attems: 1904. Thereuonema rubrolineata Verhoeff, Sitzber. Ges.nat.Fr. Berl. 10. p- 2 | 1905. — — Verhoeff, loc. eit. 2. p. 11, 15. Östindien, Ceylon. Thereuopoda (Mierothereua) chinensis Verh. 1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 114. Südchina. Species dubiae. Scutigera birmanica Poc. | 1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. eiv. ... Genova (2) X. p.40. | Birma. m Scutigera complanata Haase. 1857. Haase, Indo-austral. Chil. p. 28. China. Seutigera Feae Poc. 1891. Pocock, Myr. of Burma p. 404. Birma. Seutigera hispida Haase. 1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 20. 1895. Silvestri, Myr. Papuani p. 622. Neu-Guinea. Scutigera Latreillei Newp. 1844. Cermatia Laireilli. Newport, Trans. Linn. Soc. XIX p. 357. 1865. — wviolacea. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XV. p. 890. 1887. Seutigera Latreille. Haase, Indo-austr. Chil. p. 22. Australien. | Diese sowie die folpende Art sollen identisch sein mit Allothereua | maculata Newp. Ki “ -. Fr ”- EEE ERNEUTE ne EEE namen Seutigera Lesueurii Luc. 1890. Lucas, Anim. artic. Crustac. etc. p. 538. 1897. Gervais, Ins. apt. IV. p. 223. 1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 21. Australien, Hawaiı. Scutigera marmorea Poc. 1891. Pocock, Myr. of Burma p. 405. Birma. Seutigera melanostoma Haase. 1837. Haase, Indo-austral. Chil. p. 27. Philippinen. Scutigera simplex Haase. 1887. Haase, loc. cit. p. 26. | Australien. Sceutigera sinuata Haase. 1887. Haase, loc. cit. p. 22. 1896. Brölemann, Mem. soc. zool. France IX. p. 349, "China. Die indo-australischen Myriopoden. 9] | Seutigera Smithii Newp. 1844, Cermatia Smithii. Newport, Ann. Mag. XIII. p. 96. 1844. — — Newport, Trans. Linn. Soc. XIX p. 360. 1887. Sceutigera — Haase, Indo-austral. Chil. p. 24. Neu-Seeland. 2. Ordn. Unguipalpi Bollm. 1. Subordo: Craterostigmophora Poc. Craterostigmus tasmanianus Poc. 1902. Pocock, Quart. Journ. Mier. Sci. XLV. p. 423. Tasmanien. 2. Subordo: Lithobiomorpha Poc. I. Fam. Cermatobiidae Haase. Cermatobius Martensi Haase. 1885. Haase, Zool. Anz. No. 210 p. 69. 1887. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 20. | Insel Adanara bei Flores. 2. Fam. Lithobiidae Newp. . 4. Subfam. Henieopinae Silv. (ex. p.) 1901. Henicopidae. Pocock, Ann. Mag. (7) VIII. p. 448. 1907. Tribus Henicopini. Verhoeff, Bronns Class., Ordn. V. 2. p. 238. -; 1909. Fam. Henicopidae Attems, Schultzes Forsch-Reise S.-W.-Afrika, p. 5. Ban. — —_ Attems, Fauna S.-W.-Australiens, III. p. 153. Bm2. — — Chamberlin, Bull. Mus. comp. zool. Harvard Coil. LVII p. 4. Übersicht über die Gattungen der Henicopinae. 1. Tribus Henieopini Chamb. ‚1912. Subfam. Henicopini. Chamberlin, Bull. Mus. comp. zool. LVII. p. 5. ‚Erstes beintragendes Segment mit einem Paar Stigmen. la) Jede der 4 letzten Hüften mit einem einzigen Porus; das 15. Bein- | paar viel. kürzer als das 16. und sechsgliedrig, Tarsus des 15. | Beinpaars eingliedrig. Hoaasiella Poc. 1b) Jede Hüfte des 12.—15. Beinpaares mit mehreren Poren (nur | selten auf einer derselben nur ein Porus). 15. Beinpaar länger | als das 14. Tarsus des 15. zweigliedrig 2 2a) Tarsus I—XIII dreigliedrig (Tarsus XIV u. XV vier- bis | sechsgliedrig) Henicops Newp. 2b) Tarsen I—XIII ein- bis zweigliedrig 3 4. Hefi 92 - » Dr. Carl Graf Attem : | 3a) Tarsus I—XIlI zweigliedrig Parelaumyctes Poc., | 3b) Tarsus IX ungeteilt (Tarsus XII ein- biszweigliedrig): 4 | 4a) Tarsus XV in viele Glieder geteilt Pleotarsobius ‚Att. 4b) Tarsus XV ungeteilt 5a) Tarsus XIII einfach; jederseits drei Ocellen; 20—21 Antennenglieder; eine Nebenkralle an den Beinen; das | 14. und 15. Beinpaar des & stark verdickt Marcianella Att. I 5b) Tarsus XIII zweigliedrig; jederseits0—1 Ocellus; 24—46 Antennenglieder; Beine mit zwei N ebenkrallen: die letzten Beinpaare auch beim nicht stark verdickt 6 62) Kralle der 2. Maxille emfach, 1 Ocellus jederseits: Lamyctes Mein. 6b) Kralle der 2. Maxille en keine Ocellen: „».Lamyctinus Sılv. | 1 85 2. Tribus Zygethobinii Chamb. 1912. Subfam. Zygethöbvinae. Chamberlin, Bull. Mus. comp. zool. LVII p.5. Erstes beintragendes Segment ohne Stigmen. | la) Tarsen sekundär in viele Glieder zerteilt: A matoB Silv. lb) Tarsen normal: 2 | 2a) Keine Ocellen, nur die vier letzten Beinpaare haben Hüft- poren: 0 Buethobius Chamb. 2b) 1 Paar großer Olten vorhanden die 5 letzten Beinpaare | mit Hüftporen: | Zygethobius Chamb. | Indo-australische Gattungen und Arten. il. Gen. Lamyetes Mein. 1909. Attems, Schultzes Forsch.-Reise Südafrika, p. 5. Daselbst die bisherigen Literaturangaben. 1912. Chamberlin, Bull. Mus. comp. Zool. LVII, p.5. Lamyctes africana Por. 1871. Henicops afrıcana Porat, Myr. Afr.-austr. — Öfvers. Vet.-Ak. Förhandl. | g p. 1190. 1894. — — Porat, Myr. Kamerun. — Bihang $v. Ak. Handl. j XX. 4. p. 10. 1907. Lamyctes fulvicornis africana. Attems, Myr. Deutsch. Südpolar Exped. | p. 421. | 1909. — afrıcana. Attems, Schultzes Forsch.-Reise Südafrika p.7 | 1911. _— Attems, Fauna SW.-Austrahens p. 150. 1 Südwest“ Australien. — Caffraria, Capland, Kamerun, St. Paul. Lamyetes albipes Poc. 1894. Henicops albipes.. Pocock, Webers Reise p. 309. 1907. Lamyces — Attems, Javan. Myr.—Mitt. nat. Mus. Hambjg. p. 88. Java. Be rat ı Die indo-australischen Myriopoden. 93 Lamycies emarginata Newp. . 1844. Lithobius emarginatus. Newport, Ann. mag. n. h. XII. p. 96. 1845. Henicops _ Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 372. Be, — = ‚ Haase, Indo-austral. Chilop. p. 36. Neu-Seeland. | Lamyctes fulvicornis Mein. 1903. Chamberlin, Entomolog. News. XIV. p. 335. Südwest-Australien. — Europa, Nordamerika, Ostafrika. Lamyetes fulvicornis var. hawaiiensis Silv. 1904. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 325. Hawaı, Kona. % Gen. Henicops Newp. "1844. Newport, Trans. Linn. soc. Lond. XIX. p. 275—372. 1909. Attems, Schultzes Forsch.-Reise Südafrika, p. 11. ) Wenn wir die nach der neueren Fassung der Gattungen zu Lamyctes ‚zu stellenden, ursprünglich als Henicops beschriebenen Arten abziehen, bleiben i in der Literatur noch fünf ‚„‚Henicops“-Arten übrig, und auch bei zwei derselben ist es noch unsicher, ob sie wirklich zu Henicops h ‚gehören, da die Autoren wichtige Punkte der Beschreibung unbe- - rücksichtigt lassen und sie zu einer Zeit beschrieben wurden, als man von Henicopidengattungen nur Henicops kannte, die man für identisch mit Lamyctes hieit. Diese beiden zweifelhaften Arten sind H. impressus Hutt. und H. inermipes Silv. Letzterer lebt ın Argentinien und würde "sich, wenn er wirklich zu Henicops gehört, schon durch die ‚geringere Zahl seiner Kieferfußhüftzähne (242) von den anderen vier Arten unterscheiden. \ Von H. impressus Hutt. vermutet Pocock, daß er identisch sei mit H. maculatus Newp., ohne es aber zu begründen. j Als sicher bleiben somit nur drei Arten in der Gattung Henicops: H. maculatus Newp., dentatus Poc. und oligotarsus Att. HH. oligotarsus unter scheidet sich von den anderen zwei Arten dadurch, daß der Tarsıs des 14. Beinpaares viergliedrig, des 15. Bein- | paares fünfeliedrig ad daß die Hinterecken des 7., 9., 11. und ‚13. Rückenschildes in starke Zähne ausgezogen sind. |) Die beiden anderen Arten sollen sich nach Pocock dadurch unter- scheiden, daß maculatus auf der Unterseite der Tarsen nur 2-+2 Borsten hat und daß der Hinterrand der Zwischenschilde gleichmäßig und weniger tief ausgerandet ist, während dentatus fünf Paar von Borsten auf der Unterseite der Tarsen und tiefer und eckiger ausgerandete j äruschenschilde hat. | Henicops dentatus Poc. ‚1901. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 454. 4 West-Australien. | 4, Heft | 94 Dr. Carl Graf Attems: Henicops impressus Hut. 1877. Hutton, Ann. mag. n. h. (4) XX. p. 114. Neu-Seeland. Henicops maculatus Newp. 1845. Newport, Trans. Linn. Soc. Lond. XIX. p. 372. 1887. Haase, Indo-austr. Chilop. p. 36. 1891. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VII. p. 154. 1901. Pocock, loe. eit. (7) VIH. p. 453. Tasmanien, Neu-Seeland, Australien. Henicops oligotarsus Att. 1911, Attems, Fauna SW.-Australiens, p. 150. Südwest-Australien. 3. Gen, Haasieila Poe. 1901. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 449. Haasiella insularis Haase. 1887. Henicops insularis.. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 36. 1901. Hassilla — Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 449. Insel Auckland. 4. Gen. Pleotarsobius Att. 1909. Attems, Schultzes Forsch.-Reise, Südafrika, p. 12. Pleotarsobius heterotarsus Silv. 1904. Lamyctes heterotarsus. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 325. 1909. Pleotarsobius — Attems, Schultzes Forsch.-Reise p. 12. Hawai, Kona. 5. Gen. Esastigmatobius Silv. 1909. Silvestri, Boll. Lab. Zool. Portiei IV. p. 47. Esastigmatobius japonieus Silv. 1909. Silvestri, loc. eit. p. 49. Japan, Kamakura. 2. Subfam. Anopsobüinae Verh. 1907. Anopsobinae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 255. 1911. Anopsobiidae. Attems, Fauna SW.-Austral. p. 153. Anopsobius neozelandieus Silv. Silvestri, Rendie. R. acad. Lincei. (5) XVIII. p. 322. 1909. Silvestri, Bull. Labor. Zool. Portici IV. p. 45. Neu-Seeland. Außerdem ist noch je eine Art dieser Gattung von Chile und | Patagonien bekannt. Die indo-australischen Myriopoden. 95 Dichelobius flavens Att. 1911. Attems, Fauna SW.-Austral. III. p. 154. Südwest-Australien. (Einzige Art ihrer Gattung.) 3. Subfam. Lithobiinae Poc. ee einoe Pocoek. Ann. mag. n. h, (7) VIIL p.448. 1907. Lithobiini. Verhoeff, Bronn Class. Ordn. p. 236. 1911. Lithobiidae. Attems, Fauna SW.-Australiens, III. p. 154. 1. Gen. Archilithobius. Von allen den fünf hier aufgeführten Arten steht es allerdings nicht fest, ob sie in diese Gattung oder ın die Gattung Monotarsobius gehören, da von keiner etwas über die Tarsengliederung bekannt ist. ‘ Archilithobius birmanieus Poc. ‚1891. Lithobius (Archilithobius) birmanicus. Pocock, Ann. mus. Genova (2) X. p. 407. Birma. Arehilithobius hawaiiensis (Silv.). "1904. Lithobius hawaiensis. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 324. Kauai, Makavelı. Archilithobius sculpturatus (Poc.). 1901. Lithobius sculpturatus. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (7) VIII. p. 449. Süd-Indien, Kodakanal, Madras. Archilithobius sumatranus (Silv.). ‚1895. Lithobius sumatranus. Silvestri, Ann. Mus. Genova (2) XIV p. 713. Sumatra. Arehilithobius Weberi Poe. \ ‚1894. Lithobius (Archilithobius) Weberi. Pocock, Webers Reise III. p. 310 \ Tf. XIX, p. 2. Sumatra. 2. Gen. Monotarsobius Verh. J f | Monotarsobius ceylanicus Att. u ‚1909. Attems, Myr. der Vega Exped. — Ark. f. Zool. V. p. 21. | Ceylon. | Monotarsobius crassipes Holst (Poc.). 1898. Lithobius Holstii. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) XV. p. 349. bo Monotarsobius crassipes Holstii. Attems, Myr. d. Vega-Exp. — Ark. 227001: V. p.19. Japan. | Monotarsobius javanicus (Poe.). ‚1894. Eskobius ((Archilithobius) javanicus. Pocock, Webers Reise p. 311 j. Taf. XIX, p. 3. | M 4. Heft 96 Dr. Carl Graf Attems: 1907. Lithobius javanicus. Attems, Javan. Myr.—Mitt. nat. Mus. Hamb. XXIV. p. 89. Java. Da die Arten, die hier unter Archehithobius aufgeführt sind, zum Teil vielleicht unter Monotarsobius fallen, gebe ich über die indo- australischen Arten beider Gattungen, Archilhithobius und Monotarsobius, folgende Übersicht, so gut es eben geht: la) 2+2 Kieferfußhüftzähne 2 2a) 20 Antennenglieder. 3—6 Ocellen in 1—2 Reihen, Endbein- hüfte ohne Seitendorn, Bedornung der Endbeine 0. 1. 2.1.0, crassipes Holstii Poc. 2b) 29 Antennenglieder, 17 Ocellen in fünf Reihen, Endbein- | hüfte mit einem Seitendorn, Bedornung 0. 1. 3. 3.1. hawawensis Silv. 1b) Jederseits drei oder mehr Kieferfußhüftzähne (20 Antennen- 3 | glieder) 3a) Endbeine ohne Nebenkralle, 747 Kieferfußhüftzähne: sumatranus Sılv. | 3b) Endbeine mit Nebenkralle; jederseits 3—4, nur bei bir- | manicus 5—6 Kieferfußhüftzähne 4) 4a) Jederseits 5—-6 Kieferfußhüftzähne, @ mit 2-+2 Genital- sporen: birmanicus Poc. 4b) Jederseits 3—4 Kieferfußhüftzähne, ? mit 343 Genital- | sporen (bei Weber: und javanıcus Q?) 5. 5a) Rückenschilde glatt, Endbeinhüfte ohne Seitendorn: javanıcus Poc. 5b) Rückenschilde höckerig uneben oder granuliert, End- beinhüfte mit Seitendorn (bei Weberi?) ceylanicus Att. | sulpturatus Poec. | Weberi Poc. 3. Gen. Lithobius Leach s. str. Übersicht über die indo-australischen Arten: la) 11. und 13. Rückenschild mit Zähnen im Hintereck grossidens Mein. b) 9., 11. und 13. Rückenschild mit Zähnen 2a) 2+2 Kieferfußhüftzähne sydneyensis Poc. 2b) Jederseits drei oder mehr Kieferfußhüftzähne d. 3a) Antennen mit 40 und mehr Gliedern Hardwicker N 3b) Antennen mit 20—23 Gliedern 4a) Endbeinhüfte ohne Seitendorn R 5a) Rückenschilde sehr rauh, 3+3 Kieferfußhüftzähne ' (2 mit 3+3 Genitalsporen) Loriae Sılv. 5b) Rückenschild glatt, 5+6 Kieferfußhüftzähne (2?) rectifrons Att. 4b) Endbeinhüfte mit Seitendorn | 6 | ! | Die indo-australischen Myriopoden. 97 6a) 7+7 Kieferfußhüftzähne, 2 Genitalklaue einfach: Rückenplatten glatt, fein punktiert Feae Poc. 6b) 44-4 Kieferfußhüftzähne, 2 Genitalklaue dreilappig, Rückenschilde stark runzelig Semperi Haase. Lithobius Feae Poc. 1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. Genova (2) X. p. 408. Mount Mooleyit, Birma. Lithobius grossidens Mein. - 1873. Meinert, Naturh. Tidsskr. Kjöbenh. (3) VIII. p. 324. 1887. Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 35. Nicobaren. Lithobius Hardwickei Newp. 1844. Newport, Ann. mag. nat. hist. XIII. p. 96. 1844. Newport, Trans. Linn. Soc. London XIX. p. 366. 1887. Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 34. Singapore. Lithobius Loriae Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. rwus. Genova (2) XIV. p. 623. Neu-Guinea, Moroka. Lithobius rectiirens Att. 1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Boribay XXIV p. 30. Tjibodas. Lithobius Semperi Haase. - 1887. Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 34. Sydney. i Lithobius sydneyensis Poc. 1831. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) VIII. p. 153. Philippinen. Lithobius shimensis Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) XV. p. 349. Tsu shima. Unkenntlich ist folgende Art, deren Type verloren gegangen ist: Lithobius argus Newp. 1844. Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 369. 1887. Haase, Indo-austr. Chil. p. 35. Wellington, Neu-Seeland. 4. Gen. Bothropolys Wood. Die Gattung Bothropolys wurde bekanntlich von Wood für diejenigen Lithobier, deren Hüften zahlreiche, ungeordnete Drüsen- ‚ Öffnungen haben, aufgestellt. Woods Arten waren nordamerikanisch. Später wurden auch palaearktische Arten in diese Gattung aufgenommen und der Name seiner barbarischen Bildung wegen von Latzel in Poly- _ Archiv ZEN aturgesehichte 4. A.4, 7 4. Heft 98 Dr. Carl Graf Attems: bothrus geändert. In Bronns Classen und Ordnungen hat Verhoeff' wieder eine Teilung vorgenommen, indem er für die orientalischen und nearktischen Arten mit 20 oder annähernd so vielen Antennengliedern die alte Gattung Bothropolys wieder aufnahm und in der Gattung! Polybothrus nur die palaearktischen Arten mit wesentlich mehr Antennengliedern beließ. Ich kann das nur billigen, dagegen glaube ich, daß die vier Untergattungen, die Verhoeff für Bothropolys kreiert, in Anbetracht der geringen Artenzahl und des morphologisch doch | unbedeutenden Merkmals, auf die er sie gründet, zum größten Teile überflüßig sind. Er .benutzt nämlich das Vorhandensein von Zocken! am Hinterende gewisser Rückenschilde zur Begrenzung der Unter-| gattungen. Was er weiter noch angibt, nämlich Zahl der Ocellen und Kieferfußhüftzähne, ıst wertlos, weil diese Zahlen erstens bei den verschiedenen Untergattungen ohnehin fast identisch sind und man weiß, daß so geringe Schwankungen in den Zahlen dieser Organe kaum einen spezifischen, geschweige denn einen generellen Wert haben. Eventuell könnte man die Untergattung Probothropolys gelten lassen, ohne alle Zähne an den Hinterecken der Rückenschilde. Die! vier orientalischen Arten zeigen eine allmähliche Abstufung im Besitz dieser Hintereckzähne und man müßte, wenn man nach Verhoeff konsequent sein wollte, für die hier neu beschriebene Art auch eine) neue Untergattung begründen. Ich halte das aber für unangebracht, weil diese Hintereckszähne phylogenetisch einen viel zu geringen Wert! haben, als daß man annehmen müßte, zwei Arten mit gleicher Aus- bildung dieser Zähne seien auch näher mit einander verwandt. Diese! Zähne haben sich innerhalb der Lithobier mehrmals in gleicher Weise ausgebildet (man denke an Lithobius validus Mein.) und auf sie allem kann man keine Untergattungen begründen. Eventuell, wie schon gesagt, kann man die Arten ganz ohne Zähne von denjenigen, die Zähne haben, trennen, was z. B. auch bei der Gattung Archihithobius geschehen ist, aber die geringfügigen Schwankungen in der Zahl der! Zähne sind bedeutungslos. | In den Beiträgen zur Myriopodenkunde beschrieb ich eine Art von Maluhia als Lith. asperatus L. Koch. Ich glaube aber jetzt, daß diese Tiere einer neuen mit asperatus nicht identischen Art angehören, die ich Bothropolys maluhianus nenne. Die indo-australischen Arten der Gattung Bothropolys unter- scheiden sich in folgender Weise von einander: l. Bothropolys papuanus n. sp. (siehe unten). 11. und 13. Rückenschild mit winzigen Hintereckzähnen. Be- ze 1 dornung der Endbeinhüfte 9 1) Neu-Pommern. l oberer Dorn 1) Das bedeutet —————— 1 Ssitendorn. kein Dorn unten | \ Jappig. Die indo-australischen Myriopoden. 99 2. Bothropolys rugosus (Mein.). 1873. Zithobius rugosus. Meinert, Naturh. Tidsskr. Kjöbenh. (3) VIII. p. 306. 1887.. ra = Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 31. 9., 11. und 13. Rückenschild mit Zähnen. Bedornung der Endbein- hüfte — 0. Oahu. 3. Bothropolys maluhianus nov. sp. 1903. Lithobius asperatus. Attems, Zool. Jahrb. System. Bd. XVIIL. p. 32. 7., 9., 11. und 13. Rückenschild mit Zähnen, Bedornung der End- la r>2 beinhülte ö 1. Oahu. Maluhia. 4. Bothropolys asperatus (L. Koch). a robais asperatus. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XXVIT. 887. — — Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 33. 1909. — — Attems, Myr. d. Vega Exp.-Ark. Zool. V. p. 22. 6., 7., 9., 11. und 15. Rückenschild mit Zähnen, Bedornung der ndbeinhüfte e 1. Korea, China; Japan, Manila. Boihropolys papuanus n.sp. Farbe rötlichbraun. Länge ohne Endbeine 11 mm. Kopfschild rundlich. Jederseits etwa 15 ungeordnete Ocellen. Antennen von mittlerer Länge, aus 21 beborsteten Giedern bestehend. Jederseits 6-—-7 kleine Kieferfußhüftzähne. Rückenschilde runzelig uneben, an den Rändern sehr spärlich mit winzigen Härchen besetzt. Die 1., 3., 5., 8., 10., 12. und 14. hinten seicht eingebuchtet, die 11. und 13. mit winzigen Zährchen im Hinter- Hintereck. Tarsen der Beine zweigliedrig. Hüftporen der vier letzten Beinpaare zahlreich, ungeordnet. 1.0 2.1.0 Bedornung der Endbeine OR On: Hüfte mit 1 Seiten- ' dorn. Hüfte des 14. Beinpaares ebenfalls mit 1 Seitendorn, des 13. Bein- paares ohne Seitendorn. Endkralle des einzigen erhaltenen Endbeines abgebrochen. Ein dolchartiger Dorn auf der Unterseite des 3., 4. und 5. Gliedes der Beine fällt durch seine Größe sehr auf. 2 mit 3+3 Genitalsporen, alle klein und spitz; Genitalklaue drei- Fundort: Ralum, Neueponnern (4.8.1896, Dahl coll. Berlin. Mus.). 7* 4. Heft 100 Dr, Carl Graf Attems: | 3. Subcelasse: Epimorpha Haase. 1. Ordnung: Scolopendromorpha Poec. 1895. Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 13. E 1902. Pocock, Quart. Journ. Mier. Sei. XLIV. p. 443. | 1907. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 242. | 1903. Fam. Scolopendridae Kräpelin, Revision d. Scolopendridae. | 1895. Ordo Oligostigmata. Silvestri, Ann. Mus. civ.... Genova (2) XIV p. 623, Ein der natürlichen Verwandtschaft der Gattungen Rechnung tragendes System wird sich eher den von Pocock und Kräpelin vorgeschlagenen anschließen als dem letztpublizierten, dem von Verhoeff. Zunächst erscheint mir eine scharfe Gegenüberstellung. der Cryptopiden und aller anderen Scolopender notwendig. Kräpelin hat diese Cryptopiden wohl in eine Gruppe, seine Subfam. Oryptopinae, zusammengefaßt, dafür aber die übrigen Scolopender in zweiden Crypto- pinae gleichwertige Subfamilien (Otostigminae und Scolopendrinae) getrennt gelassen. Pocock wieder faßt letztere beide zu den ‚,‚Scolo- pendridae‘‘ zusammen, zerteilt aber die Cryptopidae in drei Familien (Oryptopidae, Scolopocryptopidae und Newportiidae). Verhoeff kennt drei Superfamilien, von denen zwei (die Uryptopina und Theatopsina) und ein Teil der dritten (der Scolopoeryptopina) den Uryptopinae im | Sinne Kräpelins entsprechen; wie man sieht, kann ich mich keinem | der Systeme ganz anschließen und bringe im nachfolgenden ganz | kurz eine Übersicht über die Scolopendromorpha, wie ich sie mir denke. | Übersicht über die Familien der S$colopendromorpha. | I. Fam. Cryptopidae Kırpl. 1903. Subfam. Oryptopinae. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 29. Augen fehlen. | | Tarsen eingliedrig, nur ganz ausnahmsweise (bei Trigonoeryptops) | zweigliedrig. | Ventralplatten mit medianer Längsfurche oder mit Kreuzfurche; | a (bei Newportia) außer der Medianfurche noch zwei feine Rand- urchen. | 1. Subfam. COryptopinae Poc. 1895. Fam. Cryptopidae. Pocock, Biol. Centr. Am. p. 28. 2 1907. Superfam. Crypiopina + Theatopsina. Verhoeff, Bronns Class. u. | Ordn. p. 246. 21 Segmente. | Pseudopleuren meist ohne, nur bei Anethops mit spitzem Fortsatz. Meist 9 Stigmenpaare, nur bei Plutonium 19 Stigmenpaare (auf dem 2.—20. Segnient. Kieferfüße mit gut entwickelten Zahnplatten. | Genera: Oryptops, Trigonocryptops, Paracryptops, Anethops, Thea- | tops, Pltonium. | Die indo-australischen Myriopoden. BOT 2. Subfam. Scolopocryptopinae Poc. 1895. Fam. Scolopocryptopidae. Pocock, Biol. Centr. Am. p. 28. 1895. Fam. Newportiidae. Pocock, loc. eit. p. 29. 1907. Subfam. Scolopocryptinae. Verhoeff, Bronns Class. Ordn. p. 253. 1907. Fam. Newportiidae. Verhoeff, loc. cit. p. 247. 23 Segmente. Pseudopleuren mit langem, spitzem Fortsatz. 10 oder 11 Stigmenpaare. Kieferfüße ohne oder mit sehr kleiner Zahnplatte. Genera: Scolopocryptops, Otocryptops, Newportia. 2. Fam. Scolopendridae Di 1898. Fam. Scolopendridae. Pocock, Biol. Centr.-Am. p. 13. "1903. Subfam. Scolopendrinae + Otostigminae Kräpelin, Revis. Scolop. p. 29. - 1907. Superfam. Scolopendrina. Verhoeff, Bronns Class. Ordn. p. 247 (ex p.). Augen vorhanden. Tarsen zweigliedrig. Ventralplatten zumeist mit zwei Längsfurchen. 1. Subfam. Scolopendrinae Kryl. R 1903. Subfam. Scolopendrinae Kräpelin, Revis. Scolop. p. 29, 165. 1907. Fam. Scolopendridae. Verhoeff, Bronns Class., Ordn. p. 298. „Stigmenöffnung zum mindesten in der Vorderecke spitzwinklig, N kurz triangelförmig bis lang dreieckig oder schmal schlitzförmig, parallel ‚zur Längsaxe des Körpers gestellt und oft dorsoventral zusammen- gedrückt. Tarsalsporne fehlend oder nur in der Einzahl. Kopfplatte ‚oft die erste Rückenplatte überragend oder im anderen Falle oft mit Basalplatten und zwei Längsfurchen.“ "1907. Subfam. Scolopendrinae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 258. Proximaler Tarsus der Beine deutlich länger als der distale, Pseudo- I pleuren hinten fast immer in einen mehr oder weniger starken Fort- ‚satz ausgezogen, mit Porenfeld. 21 beintragende Segmente. Stigmen kurz bis länglich dreieckig: Antennen das 1. Segment stets weit über- Iaeend. | Genera: Cupipes, Hemiscolopendra, Hemicormocephalus, Psilo- scolopendra, Colobopleurus, Cormocephalus, Trachycormocephalus, Arthro- ‚rhabdus, Scolopendra. i | | 1. Tribus Scolopendrini Verh. | / 2. Tribus Scolopendropsini Verh. nor. Subfam. Scolopendropsinae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 288. ‚ Proximaler Tarsus kürzer als der distale: Pseudopleuren hinten sent, ohne Fortsatz, mit Porenfeld. 21 oder 23 beintragende 4, Heft ee 102 Dr. Carl Graf Attems: Segmente. Stigmen lang, schmal, mit parallelen Rändern. Anton das 1. Segment überragend. Genera: Scolopendropsis, Pithopus. 3. Tribus Asanadini Verh. 1907. Fam. Asanadidae. Verhoeff, Bronns Class. Ordn. p. 263. Proximaler Tarsus länger als der distale, Pseudopleuren ohne, Porenareas und ohne Fortsatz, 21 beintragende Segmente, Antennen auffallend kurz, das 1. Segment nicht überragend. Genera: Asanada, Pseudocryptops. Pi u un nn nn Een 2. Subfam. Otostigminae Krpl. 1903. Subfam. Otostigminae. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 29, 94. 1907. Subfam. Otostigminae + Ethmostigminae 4 Anodontosiominae. Verhoeff, Bronn Class. u. Ordn. p. 254. Stigmenöffnung gerundet, oval oder fast kreisförmig, flach oder vertieft, schräg zur Längsaxe des Körpers gestellt, in den hinteren Segmenten meist sogar senkrecht und dann bei Kontraktion von vorn nach hinten zusammengedrückt. Tarsalsporne meist vorhanden, in der vorderen Körperhälfte oft zu zwei. Kopfplatte nie die erste‘ Rückenplatte überragend, nie mit Basalplatten und Längsfurchen. Genera: Otostigmus, KBhysida, Eithmostigmus, Anodontostoma, Alipes. Die Herren Autoren haben für diese 5 Gattungen 5 Gruppen | gebildet !! Die Indo-australischen Scolopendromorpha. Bezüglich der Literaturangaben kann ich mich bei den Scolopendro- | morpha kurz fassen und mich darauf beschränken, in Klammer auf die Seite von Kräpelins bekannter Revision der Scolopendriden zu verweisen, wo man alles einschlägige findet. Nur die wenige, seither dazu gekommene Literatur habe ich hier genau angeführt. | I. Fam. Cryptopidae Kräpelin. I. Subfam. Cryptopinae Poc. Cryptops australis Newp. 1903. Kräpelin, Revis. d. Scolop. p. 58. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 106. Neu-Seeland, Südwestaustralien. Cryptops Doriae Poc. 1907. Attems, Javanische Myr. p. 90. Birma, Java, Neu-Guinea. Cryptops Feae Poc. (Krpl. p. 47). Birma. Die indo-australischen Myriopoden. 103 €ryptops Haasei Att. 1903. Kräpelin, Revis. d. Scolop. p. 42. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 106. Austrälien. Cryptops inermipes Poc. (Krpl. p. 52). Christmas-Island, Birma. Cryptops megalopora Haase (Krpl. p. 50). Auckland-Insel, Neu-Seeland. Cryptops Modiglianii Silv. (Krpl. p. 51). Sumatra. | Cryptops ruficeps Poe. (Krpl. p. 55). Sumatra. Cryptops spinipes Poc. (Krpl. p. 49.). Sydney, Neu-Seeland. — Deutsch Neu-Guinea (Berliner Museum). Mimops orientalis Krpl. (Krpl. p. 62). China, Schensi. Paracryptops breviunguis Silv. (Krpl. p. 60). Neu-Guinea. | Paracryptops Weberi Poc. (Krpl. p. 60). Flores, Java. Theatops insularis Mein. (Krpl. p. 65). Sandwich-Inseln. 2. Subfam. Scolopocryptopinae Poc. _ ®tocryptops melanostomus Newp. (Krpl. p. 74). Von den Philippinen über Java, Celebes, Halmaheira bis Neu- Guinea. (Süd- und Zentral-Amerika, Antillen). Otoeryptops melanostomus var. celebensis Haase (Krpl. p. 76). | Celebes. | Otocryptops sexspinosus Say (Krpl. p. 72). | Korea, Tsu-Schima (Nordamerika). | ) Otocryptops rubiginosus L. Koch (Krpl. p. 71). Japan, China, Korea (Nordamerika). 2. Fam. Scolopendridae Poc. 1. Subfam. Scolopendrinae Kräpelin. 1. Tribus Scolopendrini Verh. Cupipes amphieurys Kohlr, (Krpl. p. 178). Karolinen, New Britain. 4. Heft 104 Dr. Carl Graf Attems: Cupipes impressus Porat. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 181. 1912. Ribaut, Abhandl. Senckenberg. Ges. XXXIV. p. 289. Aru. (Mexiko, Antillen, Ekuador). Cupipes neocaledonicus Krpl. (Krpl. p. 180). Neu-Caledonien. — Neu-Pommern (Berliner Museum). Cupipes papuanus Att. Exped. Van Kampen. Neu-Guinea. Colobopleurus inopinatus Krpl. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 109. Südwest-Australien. Cormocephalus aurantipes Newp. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 197. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 116. 1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 47. Australien, (Zentral- und Südamerika). Cormocephalus aurantipes var. marginatus Por. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 198. 1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 49. Australien. Cormocephalus brevispinatus L. Koch (Krpl. p. 199). Australien. Cormocephalus brevispinatus sulcatus Bröl. 1912. Brölemann, Rec. austral. Mus. IX. p. 49. Ost-Australien. Cormocephalus dentipes Poe. (Krpi. p. 191). Bengal. Cormocephalus dispar Sarasinorum Haase (Krpl. p. 203). Ceylon. Cormocephalus distinguendus Haase. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 200. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 117. Australien. Cormocephalus esulcatus Poc. (Krpl. p. 195). Australien. Cormocephalus Hartmeyeri Krpl. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 119. Südwest-Australien. Cormocephalus Huttoni Poc. (Krpl. p. 202). Neu-Seeland, Südaustralien, Loyalty-Inseln. Dle indo-australischen Myriopoden. Cormocephalus inermipes Poc. (Krpl. p. 204). Ceylon. Cormocephalus laevipes Poc. (Krpl. p. 196). Salomon-Inseln. Cormocephalus Michaelseni Krpl. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 113. Südwest- Australien. Cormocephalus philippinensis Krpl. (Krpl. p. 192). Philippinen. Cormocephalus pustulatus Krpl. (Krpl. p. 189). Neu-Caledonien. Cormocephalus pygmaeus Poc. (Krpl. p. 192). Vorderindien. Cormocephalus rubriceps Newp. (Krpl. p. 198). Neu-Seeland. Cormocephalus strigosus Krpl. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 120. Südwest-Australien. Cormocephalus Turneri Poc. 1901. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VII. p. 456. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 114. Südwest-Australien. Cormocephalus Turneri yalgooensis Krpl. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 115. Südwest-Australien. Cormocephalus Westwoodi Newp. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 200. 1912. Brölemann, Rec. Austr. Mus. IX. p. 51. Australien, Neu-Guinea, Tasmanıen. Cormocephalus Westwoodi var. foecundus Newp. (Krpl. p. 201). Australien, Tasmanien. Hemicormocephalus Novae Hollandiae Krpl. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 122. Süudwest- Australien. ?Scolopendra calcarata Porat. 1876. Porat, Bihang Sv. Ak. Handl. IV. p. 10. China. . r (Wahrscheinlich = 8: morsitans L. teste Krpl.). Scolopendra graeillima Att. (Krpl. p. 249). Java. 105 4. Heft 106 Dr. Carl Graf Attems: Scolopendra indica Mein. (Krpl. p. 265). Indien, Himalaya. Scolopendra laeta Haase. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 253. i 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 125. 1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 60. Australien. Scolopendra laeta var. viridis Krpl. Scolopendra laeta var. fasciata Krpl. Scolopendra laeta var. flavipes Krpl. Alle 3 in: 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 125. Australien. Scolopendra latro Mein. 1886. Meinert, Myr. Mus. Hann. III. p. 28 Vidd. Meddel. 18837. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 55. Serampore. (teste Kräpelin wahrscheinlich = 8. morsitans L.). Scolopendra metuenda Poc. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 250. 1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 53. Solomon-Insel. Seolopendra morsitans L. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 250. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 123. 1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 54. „Kosmopolitisch über alle Länder der wärmeren und gemäßigten Zone verbreitet. Als Ausgangspunkt der Verbreitung dürfte die orientalische und die afrikanische Region zu gelten haben.“ Seolopendra pinguis Poc. (Krpl. p. 249). Birma, ?Java. Scolopendra subspinipes Leach. (Krpl. p. 256). „Kosmopolitisch über alle Länder der tropischen und wärmeren gemäßigten Zonen, jedoch mit Ausschluß der Mittelmeerländer, wo die Art durch die nahe verwandte £. cingulata ersetzt wird, als eigentliches Zentrum der Verbreitung ist zweifellos die orientalische Region anzu- sehen, weil nur in dieser eine Reihe von ausgeprägten Varietäten zur Entwicklung gelangt sind.“ Scolopendra subspinipes De Haani Brdt. (Krpl. p. 260). Mergui-Archipel, Java, Sumatra. Scolopendra subspinipes Hardwickei Newp. (Krpl. p. 262). | | Ceylon, Sundainseln, Hinterindien, Nicobaren. Die indo-australischen Myriopoden. 107 Scolopendra subspinipes japonica L. Koch (Krpl. p. 263). Japan. Scolopendra subspinipes multidens Newp. (Krpl. p. 264). Japan, China, Java. — Nerd-Neu-Guinea (N. N. G. E. 1903). Scolopendra subspinipes mutilans L. Koch (Krpl. p. 263). China, Japan, Loo Choo-Inseln. Scolopendra subspinipes spinosissima Krpl. (Krpl. p. 262). Philippinen. (2. Trib. Scolopendropsini Verh. nur in Brasilien vertreten.) 3. Tribus Asanadini Verh. Asanada brevicornis Mein. (Krpl. p. 173). Birma, Andamanen, Neu-Guinea (Senegambien). Pseudoeryptops agharkari Grav. 1912. Gravier, Rec. Ind. Mus. Caleutta VII. p. 416. Bombay-Distrikt, Vorderindien. Pseudocryptops agharkari singhbhumensis Grav. 1912. Gravier, loc. cit. p. 417. Chakardharpur, Chota Nagpur, Indien. 2. Subfam. Otostigminae Kräpelin. Otostigmus aculeatus Haase (Krpl. p. 108). Java; China, Hongkong. Otostigmus amballae Chamb. 1913. Chamberlin, Entom. News. XXIV. p. 74. Ambala, Vorderindien. Otostigmus angusticeps Poec. 1898. Pocock, Willey, Zoolog. Results p. 62. New-Britain. | Otostigmus asper Haase (Krpl. p. 112). Philippinen. Otostigmus astenus Kohlr. (Kıpl. p. 114). Australien, Neu-Guinea, Salomons-Inseln, Samoa-Insel, Karolinen, Mariannen, Philippinen. (Seychellen). Otostigmus ceylonicus Haase (Krpl p 110). Ceylon, Birma. Otostigmus Feae Poc. (Krpl. p. 116). Birma. Otostigmus geophilinus Haase (Krpl. p. 110). Java, Birma. 4. Hof, 108 Dr. Carl Graf Attems: Otostigmus insularis Haase (Kıpl. p. 112). Ceylon, Java, Mersui-Archipel, (Seychellen). Otostigmus longicornis Tömösv. (Krpl. p. 112). Borneo. Otostigmus Loriae Silv. (Krpl. p. 117). Neu-Guinea. Otostigmus metallicus Haase (Krpl. p. 121). Ceylon, Insel Sangır. | @tostigmus morsitans Poc. (Krpl. p. 119). Ceylon, Madras, Birma. Otostigmus multidens Haase (Krpl. p. 121). Java, Sumatra, Celebes, Mentawei—Nord-Neu-Guinea (Nova Guinea Bd. V). Otostigmus neworensis Silv. (Krpl. p. 119). Java, Sumatra. Otostigmus niasensis Silv. (Krpl. p. 118). Nıas. Otostigmus nudus Poe. (Krpl. p. 108). Madras. Otostigmus Oatesi Krpl. (Krpl. p. 120). Birma. Otostigmus erientalis Poe. (Krpl. p. 120). Indien, Flores, Philippinen, Marschall-Inseln (Seychellen). Otostigmus Oweni Poe. (Krpl. p. 116). Mergui-Archipel. | Otostigmus politus Karsch (Krpl.). China, Birma, Sumatra, Neu-Guinea, Australien. Otostigmus punctiversites Tömösv. (Krpl. p. 114). Borneo, Neu-Pommern, Neu-Lauenburg, Nord-Neu-Guinea. Otostigmus ruficeps Poc. (Krpl. p. 119). Madras. Otostigmus rugulosus Por. (Krpl. p. 115). Birma, (Seychellen, Mauritius). Otostigmus rugulosus var. Mertoni- Rib. 1912. Ribaut, Abhandl. Senckenb. Ges. XXXIV. p. 283. Aru Archipel. Otostigmus scaber Poeock (Krpl. p. 111). | China, Japan, Loo Choo-Inseln, Sumatra, Birma Nicobaren. | Otostigmus spinosus Porat (Krpl. p. 116). | Birma, Java, Sumatra, Borneo. — Neu-Guinea. (Berlin. Mus). | Die indo-australischen Myriopoden. » 109 Otostigmus splendens Poe. (Krpl. p. 117). Madras. Otostigmus Sueki Krpl. (Krpl. p. 118). Borneo. Otostigmus tubereulatus Kohlr. (Krpl. p. 113). Australien. Otostigmus tubereulatus pauperatus Att. 1914. Attems, Bydr. Dierk.—Beauforts Reise. Saonek. Rhysida earinulata Haase (Krpl. p. 145). Sumatra, Celebes, Neu-Guinea, Australien, Thursday-Insel. Rhysida ceylonieus Grav. 1912. Gravier, Rec. Ind. Mus. Calcutta VII. p. 415. Ceylon. Rhysida erassispina Krpl. (Krpl. p. 151). Bombay. Rhysida euprea Krpl. (Krpl. p. 154). Himalaya. Rhysida immarginata Porat (Krp!. p. 143). Sunda-Inseln, Indien, Philippinen, Birma, (Süd- und Zentral- . amerika). Rhysida lithobioides Newp. (Krpl. p. 150). Birma, China. Rhysida longipes Newp. (Krpl. p. 148). In der ganzen Tropenzone (Indien, Australien, Zentral- und Süd- amerika, Ost- und Westafrika, Madagaskar, Seychellen). | Rhysida monticola Poe. (Krpl. p. 146). Borneo. Rhysida nuda Newp. (Krpl. p. 144). Rhysida subinermis Mein. (Krpl. p. 148). Australien. Ethmostigmus albidus Tömösv. (Krpl. p. 159). Singapore. Ethmostigmus bisuleatus Tömösv. (Krpl. p. 160). Sıam, Java, Borneo. Ethmostigmus granulosus Poec. (Krpl. p. 160). Neu-Britannien, Salomons-Inseln, Duke of York-Ins., Neu-Guinea. Ethmostigmus platycephalus Newp. (Krpl. p. 162). Indien, Molukken, Java, Neu-Guinea, Neu-Britannien, Kei-Ins. Ethmostigmus platycephalus eribrifer Gerv. (Krpl. p. 159). Molukken, Sumatra, Neu-Guinea, Kei-Archipel, Ceram, Palau-Ins. ’ 4, Heft 110 e Dr. Carl Graf Attems: Ethmostigmus pygomegas Kohlr. (Krpl. p. 158). Hi alaya. Ethmostigmus rubripes Brädt. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 161. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 108. 1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 44. Java, Timor, Banda, Neu-Guinea, Salomon-Inseln, Australien. Ethmostigmus rugosus Haase. 1887. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 91. Halmaheira. Ethmostigmus spinosus Newp. (Krpl. p. 163). Ceylon. Ethmostigmus venenosus Att. (Krpl. p. 159). Halmaheira, Celebes. ‘ Anodontostoma oetosuleatum Tömösv. (Krpl. p. 164). Borneo. Alluropus Demangei Silv. 1912. Silvzstri, Boll. Lab. Zool. Portiei VI p. 4. Tonkin. 2. Ordo: Geophilomorpha Poc. 1895. Pocock, Biol. Centr.-Am. p. 35. 1902. Pocock, Quart. J. Mier. Sei. XLIV. p. 442. 1903. Attems, Zool. Jahrb. XVIII. Synopsis d. Geophil. Seit der Publikation meiner Synopsis der Geophiliden ist diese Ordnung mehrmals Gegenstand von Publikationen gewesen. In Bronns Classen und Ordnungen des Tierreiches (1908) hat Verhoeff ein neues System der Geophiliden publiziert, das in seinen Grundzügen bereits von Brölemann zurückgewiesen wurde. Verhoeff teilt die Geophiliden in 2 Gruppen Placodesmata (= Mecisto- cephalidae) und Adesmata (= alle übrigen). Über den Wert dieser zwei Abteilungen vgl. Brölemann!), dem ich vollkommen beistimme. Brölemann hat auch auf die Eigentümlichkeit aufmerksam gemacht, daß Verhoeff den systematischen Wert, den er den einzelnen Organen beimißt, nach der Dicke der Chitinisierung dieser Organe dosiert, so daß Verhoeffzu dem Schluß kommt, daß die von mir in erster Linie systematisch verwerteten Mundteile sich ihrer Zartheit wegen dazu nicht eignen! Die Adesmata teilt Verhoeff in fünf Familien, über die er auf! p. 278 eine Übersicht gibt. Die fünf Familien sind: @onibregmatidae, | Brasilophilidae, Geophilidae, Schendylidae und Himantariidae. Zu den Gonibregmatidae zählt Verhoeff nur die Gattung Gonibregmatus. Die! l) Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) III. p. 306, 1909. Die indo-australischen Myriopoden. 111 anderen von mir dazu gerechneten Gattungen stehen bei ihm teils bei den Geophiliden (Feophagus, Himantosoma), teils bei den Schendyliden (Bucratonyx). Die Familie Brastlophihdae wird für eine Gattung Brasilophalus aufgestellt, die nur ein Synonym ist der schon früher von Brölemann publizierten Gattung Mecıstauchenus, die zusammen mit Aphilodon die Subfamlie oder Tribus Aphilodontinae, eine Unterab- teilung der Geophrlidae, bildet. Der Name Brasvophilidae muß somit verschwinden. Die Familie@eophalidae teilt Verhoeff in zwei Subfamilien: Geophilinae (diese allein sind gleich Fam. G@eophrlidae in meinem Sinn) und Subfam. Hrimentosominae, für Himantosome, das ich zu den Gonibregmatidae stelle, wieschon oben erwähnt. Die Familie Schendylidae Verh. entspricht den Schendylini+ Ballophilini in meiner Synopsis 1903. Ich hatte diese beiden Gruppen mit den Hrmantariini damals zu den Dentifolvinae vereinigt. Darüber weiteres unten. In der Familie Himantarvidae vereinigt Verhoeff die zwei Subfamilien der Himan- tariinae und Oryinae. Diese Vereinigung ist meiner Meinung nach eine unnatürliche und ich betrachte nach wie vor die Oryıdae als eine eigene Familie, die man vielleicht mit den Gonibregmatidae, aber gewiß nicht mit den Himantariıdae zu einer höheren Gruppe vereinigen kann. Andererseits stehen die Schendylidae den Himantarvidae jedenfalls näher als diese den Orysdae. 1909 hat Brölemann!) eine Übersicht über die @eophilomorpha veröffentlicht, die mir zwar besser gefällt als die Verhoeffs, indem ' Brölemann nicht die unnatürliche Zweiteilung, hervorgerufen da- durch, daß die Mecistophalidae allen andren Gruppen zusammen als gleich- wertige Abteilung gegenübergestellt werden, annimmt, aber in mehreren ' Punkten doch dem soeben getadelten System Verhoeffs folgt. Brölemann unterscheidet vier Familien, I. Himantarırdae mit zwei | I l | Subfamilien: Himantarvinae und Oryinae, 2. Schendylidae mit zwei Subfam.: Schendylinae und Eucratonychinae, 3. Mecistocephaldae, 4. Geophilidae mit zwei Subfam.: Geophrlinae und Gonibregmatinae. Bezüglich der Vereinigung der Hrimantarınae und Oryinae gilt, was ich darüber oben bei Besprechung des Verhoeffschen Systems sagte: Daß Brölemann die Zucratonychinae noch zu den Schendylidae zählte, ist verzeihlich, da er auch nur auf den unzulänglichen Angaben Pococks, nicht auf eigenen Untersuchungen fußen konnte. Auch daß ich der Zusammenfassung der Geophrlinae und Gonibegmatinae zu einer höheren Gruppe nicht zustimmen kann, habe ich schon oben erwähnt. Brölemann faßt die Gonibregmatinae weiter als Verhoeff, indem er nicht nur die Gattungen Gonibregmatus, Macronicophilus, Himantosoma und Geophagus, sondern auch die Aphrlodontini hierher zieht. Letztere glaube ich besser bei der Familie @eophilidae unter- gebracht. Brölemann mißt den Mundteilen einen zur Erkennung der natürlichen Verwandtschaft der Gruppen ebenso hohen Wert zu wie !) Brölemann, A propos d’un Systeme des Geophilomorphes. — Arch. zool. exp. gen. (5) III. 1909. 4. Hefi 112 Dr. Carl Graf Attems: ich, im Gegensatz zu Verhoeff, der diese Gebilde für nicht genügend diek chitinisiert hält, um sie als systematisch wichtig anzuerkennen. Um zu erkennen, welche Geophilidenformen den ursprünglichsten Typus repräsentieren, müssen wir einen vergleichenden Blick auf die Ausbildung zweier Organe in der ganzen Reihe der Chilopoden werfen, das sind die Mandibeln und die Oberlippe. Die Mandibeln der Scutigeriden, Lithobiiden, Scolopendriden und eines Teils der Geophiliden, nämlich der Himantarvidae und Schendylidae haben eine auffallende Ahnlichkeit darin, daß die Be- wehrung aus zweierlei Gebilden, mehreren Reihen zarter Kamm- lamellen und einer kräftigen, meist durch eine Linie ım Chitin ab- gegrenzten Zahnlamelle mit dicken, starken, dunkel gefärbten Zähnen besteht. Innerhalb der Geophiliden hat aber eine starke Abänderung dieses Baues stattgefunden. Während die Himantarvidae noch mehrere Reihen von Kammlamellen und eine gegen die Mandibel stets gut abgesetzte Zahnlamelle haben, sind die Kammblätter der nächst ver- wandten Schendylidae auf eins reduziert und ist die Zahnplatte nıcht mehr so gut, meist garnicht gegen die Mandibel abgesetzt, zerfällt meist in mehrere Abschnitte, die sich dann sogar so neben einander verschieben, daß sie nicht mehr in einer fortlaufenden Linie liegen, sondern sich teilweise überlagern. Bei allen übrigen Familien fehlt die Zahnplatte.e Bei den Oryidae und Meecıistocephalidae haben wir noch mehrere Kammblätter, während die @onibregmatidae und @eo- philidae nur mehr einen einfachen Besatz von Kammzähnen am Rande der Mandibel haben. Das zweite in Betracht zu ziehende Organ ist die Oberlippe. Sie besteht bei den Scutigeriden, Scolopendriden und Lithobiiden aus einem ziemlich einheitlichen Stück, das in der Mitte tief eingebuchtet ist und dort den medialen starken Zahn trägt, dessen Abtrennung von den Seitenteilen manchmal mehr oder weniger deutlich zu bemerken ist; ein so ausgeprägter Zerfall in drei Teile wie bei einem Teil der Geo- philiden ist aber nicht zu bemerken. Die Mehrzahl der Geophiliden- familien haben eine einheitliche, aus einem Stück bestehende Ober- lippe. Bei den Geophilidae und Mecistocephalidae dagegen zerfällt‘ sie in drei Teile, die alle drei zusammen als Homologon des einheit-| lichen Stückes der anderen Familien aufzufassen sind. Im nachfolgenden gebe ich eine kurze Charakterisierung der Familien der Geophilomorpha, wie ich sie mir denke und bemerke dazu noch folgendes: Die 1903 in meiner Synopsis unterschiedenen | Hauptgruppen behalte ich bis auf eine, die Dentifoliinae, bei. Den! Bedenken, die Verhoeff und Brölemann gegen meine Zusammen- | fassung der Himantariidee und Schendylidae geltend machten, trage| ich Rechnung und löse die Dentifoliinae wieder ın die genannten beiden Gruppen Himantariidae und Schendylidae auf. Nur muß Zucratonyz, das bei Brölemann eine Subfamilie der Schendylıdae bildet, zu den Gonibregmatidae gestellt und die Oryidae von den Himantariidae als selbständige Familie abgetrennt werden. | | | | Die indo-australischen Myriopoden. 113 I. Fam. Himantariidae Ck. 1895. Himantariidae Cook, Arrang. of Geoph. "1901. Himantariinae. Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. XVI. 1905. Himantariini. Attems, Synops. Geoph. p. 172. 1908. Himantariinae Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 277. 1909. pr. Chalande et Ribaut, Arch, zool. exp. gen. (5) I. p. 197. 1909. — Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) III. Oberlippe aus einem einheitlichen, eingebuchteten und gezähnten Stück bestehend. Mandibel mit einem kräftigen, ungeteilten Zahnblatt, das durch “eine Linie gegen die übrige Mandibel abgesetzt ist und mehreren Kammblättern. 1. Maxille: Hüften verwachsen, ohne Tasterlappen, Innenlade meist abgesetzt, 2. Glied mit oder ohne Tasterlappen, vom dritten Glied ge- trennt oder mit ihm verwachsen. | Hüften der zweiten Maxille ganz verwachsen oder mit Median- naht. Kieferfüße klein, Chitinlinien fast immer vorhanden, vollständig. Kopfschild klein, rundlich, Antennen kurz, dick, glattgedrückt pfriemenförmig, endwärts verjüngt. Basalschild breit. | 0—1 oder mehrere Reihen von Zwischenpleuren. Ventralporen wenigstens auf der vorderen Körperhälfte stets vorhanden, in einem scharf umschriebenen Medianfeld. Enäbeine siebengliedrig; Hüftporen entweder über die ganze Fläche zerstreut oder zu Gruppen vereinigt in Taschen mündend oder ganz fehlend. Analporen fehlen. Zahl der Segmente meist groß. Mit Sicherheit nur aus der palaearktischen Region, ins- besonders Mediterran-Region und eine Art aus Madagaskar nach- gewiesen. Einige als Himantarium beschriebene Arten gehören nicht in diese Gattung und sind noch zweifelhaft. Es sind das die Arten Hımantarıum Doriae Silv., H. insigne Mein., H. indicum Mein., H. Meinerti Poc., H. morbosum Hutt., die Senaueren Literaturangaben finden sich am Schlusse, bei den Species incertae sedis. 2. Fam. Schendylidae Ok. 1895. Schendylidae + Ballophilidaee Cook, Arrangement of Geophil. 1903. Sectio Schendylini + Ballophilini. Attems, Synop. d. Geophil. 1908. Schendylidae Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 275. 1909. (Schendylidae) Subfam. Schendylinae.e Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) II. Oberlippe aus einem eingebuchteten und gezähnten Stück be- stehend oder rudimentär. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 4. 6) 4. Heft 114 Dr. Carl Graf Attems: Rand der Mandibel mit einer Reihe von Kammzähnen und einem, manchmal in mehrere Abschnitte geteilten Zahnblatt, das gegen die, übrige Mandibel nicht deutlich abgesetzt ist. 1. Maxille ohne oder mit 1—2 Paar Tasterlappen; Innenlade meist abgesetzt. Hüften der zweiten Maxille völlig verwachsen, ohne Mediannaht Telopodit dreigliedrig, Klaue einfach oder gekämmt. Kieferfuß mit oder ohne Chitinlinien. Antennen dünn, fadenförmig oder endwärts kolbig verdickt. Keine Zwischenpleuren. Ventralplatten ohne oder mit Poren, die dann in 1—2 runden oder ovalen Feldern angeordnet sind. Endbeine sechs- bis siebengliedrig, Hüfte mit je zwei oder (selten, Escaryini) mit zahlreichen Poren. ’ | | | | 1. Subfam. Schendylinae. 1895. Fam. Schendylidae. Cook, Arrang. of Geoph. 1896. — Cook, Brandtia VIII. p. 36. 1901. Tribus Schendylini.. Verhoeff, B. z. Kenntn. pal. Myr. XVL 1903. Sectio Schendylini. Attems, Synop. d. Geoph. 1908. Schendylinae + Escaryinae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 275, 1909. Trib. Schendylini.. Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) IH. | Schendyla javaniea Att. 1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 9. Java. 2. Subfam. Ballophilinae Ck. 1895. Fam. Ballophilidae. Cook, Arrang. of Geoph. p. 69. 1890. — Cook, Brandtia VIII. p. 36. 1903. Trib. Ballophilini. Attems, Synops. d. Geoph. p. 167. 1908. Subf. Ballophilinae Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 276. 1909. Trib. Ballophilini. Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) IH. Baliophilus Kräpelini Att. 1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 9. Java. Ballophilus polypus Att. 1907. Attems, loc. eit. p. 93. Java. Die Gattung Ballophilus enthält außerdem drei, zum Teil aller- dings etwas zweifelhafte Arten aus Afrika. Thalthybius mierocephalus Bröl. 1909. Brölemann, Bull. Mus. Hist. nat. p. 407. Mariannen. Die indo-australischen Myriopoden. 115 3. Fam. Oryidae Ck. 1895. Oryidae.e Cook, Arrang. of Geoph. — Proc. U. St. Nat. Mus. XVII. p- 69. a. — Cook, Brandtia VII. p. 33. VIII. p. 35. 1901. Subfam. Himaniariinae Trib. Origini. Verhoeff, Beitr. z. Kenntn. pal. Myr. XV1. 1903. Subfam. Oryinae. Attems, Syn. d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVII. p- 198. 1909. Fam. Himantariidae, Subfam. Oryinae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 277. 09. — — _ — Brölemann, Arch. zool. cop. (5) IH. Oberlippe aus einem einheitlichen Stück bestehend, eingebuchtet und gezähnt. Mandibei mit mehreren Kammblättern. Hypopharynx kräftig entwickelt. 1. Maxille mit zwei Paar Tasterlappen, Hüften ganz verwachsen, - 2. und 3. Glied getrennt oder verschmolzen. | 2. Maxille: Hüften ganz verwachsen, Telepodit dreigliedrig, Kralle einfach oder gekämmt. Kieferfüße klein, kurz und breit, Kralle nicht bıs zum Stirnrand reichend, Hüften ohne Chitinlinien. Antennen kurz, an der Basis breit und mehr oder weniger platt gedrückt, endwärts verjüngt. Basalschild breit; Praebasalschild nicht sichtbar. | Rückenschilde doppelfurchig. 0—3 Reihen von Zwischenpleuren. Atemschild vom Praeseutellum getrennt, selten mit ihm ver- schmolzen. Ventralporen fehlen. Endbeine sechs- oder siebengliedrig, Hüfte meist ohne, nur bei Trematorya mit je zwei Poren. Endglied ohne Kralle. Analporen fehlen. 1. Subfam. Oryinae Bröl. Endbeinhüften ohne Poren, Ventralplatten ohne Medianporus. Übersicht über die Gattungen. la) Endbeine sechsgliedrig 2. 2a) Zwischenpleuren fehlen; einige der vorderen Ventralplatten mit zwei Quereindrücken und dicht behaart Diphtherogaster Att. 2b) 1—3 Reihen von Zwischenpleuren; keine Ventralplatte mit obiger Auszeichnung 3. 32) Klaue der zweiten Maxille hohl, nicht gekämmt (Ventral- pcren in einem Viereck) Notiphilides Latzel. 8*+ 4. Heft 116 Dr. Carl Graf Attems: 3b) Klaue der zweiten Maxille gekämmt! (Ventralporen? Pentorga Ck 4, | 1b) Endbeine siebengliedrig | 4a) Atemschild und Praescutellum verschmolzen, 7—& Kammblätter auf der Mandibel, Ventralporen in zwei sehr unscheinbaren Querbändern Orya Mein. 4b) Atemschild und Praescutellum getrennt, Mandibel mi 4—5 Kammblättern 5. 5a) 1 Reihe von Zwischenpleuren Orphnaeus Mein. 5b) 2 -3 Reihen von Zwischenpleuren Aspidopleres Poc. Otenorypa Ck. 2. Subfam. Trematoryinae Bröl. 1909. Trib. Tremertoryini. Brölemann,. Arch. zool. exp. gen. (5, III). p. 309 Die Hüfte der Endbeine mit zwei Poren. Einige der mittleren Ventralplatten haben einen eigentümlichen, von Chitinwülsten um- gebenen Porus in der Mitte. Einzige Gattung Trematorya Bröl. 1909. Brölemann, loc. cit. p. 333. Die Oryidae sind in der indo-australischen Region durch eine einzige Art vertreten. Orphnaeus brevilabiatus Newp. Eine Art, die in allen tropischen Gegenden zu Hause ist. 4. Fam. Gonibregmatidae Ck. 1895. Fam. Gonibregmitidae. Cook, Arrangement of Geophilidae. — Proc. Nat. Mus. Washington XVIIL p. 66. | 1898. Fam. Gonibregmatidaee Pocock, Willey zoolög. Results p. 64. | 1903. Subfam. Gonibregmatinae Attems, Synopsis d. Geoph. Zool. Jahrb. XVIII. p. 166, 286. 1908. Fam. Gonibregmatidae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 274. 1990. Subfam. Gonibregmatinae Brölemann, Arch. zool. exp. et gen. (5) III. p. 322. Oberlippe nur aus dein einen, ungeteilten (Mittel-) Stück bestehend, eingebuchtet oder vorgewölbt, der Rand gezähnelt oder gefranzt. Der Rand der Mandibel mit einem einfachen Besatz von Kamm-) zähnen, die gegen das basale Ende zu manchmal plötzlich dicker! und kürzer werden. Hypopharynx stark entwickelt, nicht mit der! Mandibel verwachsen. 1. Maxille mit oder ohne Tasterlappen, Innenlade abgesetzt oder nicht, zweites und drittes Glied getrennt oder verwachsen. Beide Hüften ganz miteinander verwachsen. 2. Maxille: Beide Hüften mit einander verwachsen, ohne Median- naht, der gemeinsame Vorderrand breitbogig. Drüsenöffnungen nicht) von längeren Chitinverstärkungen flankiert. Telopodit reist drei- Die indo-australischen Myriopoden. 117 gliedrig, nur bei Macronicophrlus ist die Endkralle durch ein regulär ausgebildetes 4. Glied ersetzt. Eindkralle einfach oder gekämmt. Kieferfüße kurz und breit, meist mit vollständiger, gut ausgebildeten oder (selten) undeutlichen Chitinlinien. Alle Glieder ohne besondere Zahnbildungen; die Krallen erreichen geschlossen den Stirnrand bei weitern nicht. Antennen meist an der Basis dick und mehr plattgedrückt und endwärts verjüngt, aber auch fast fadenförmig. Kopfschild ungefähr so lang wie breit, Stirnfurche vorhanden oder fehlend. Praebasalschild sichtbar oder nicht sichtbar. Basalschild breit, bis an die Seiten des Kopfschildes reichend, aber ziemlich kurz. Rückenschild meist gerunzelt, nur bei Sogophagus und Eucratonyx glatt und zweifurchig. Zwischenpleuren in 1 bis mehrereren Reihen vorhanden oder fehlend. Vor dem Atemschild ein ebenso großes oder größeres Praescutellum; ein Postsceutellum ist nicht unterscheidbar. Ventralporen immer vorhanden; oft sind sie ähnlich wie bei den Oryidae in einem Rechteck, dessen Mitte von Poren frei bleibt, ange- ordnet, oder es finden sich die Poren in einem runden Feld und einem Querband dahinter; nur bei Sogophagus sind sie nur in einem Querband angeordnet. Endbeinsegment: Ventralplatte ungefähr so breit wie lang. Hüften sehr groß, manchmal so vergrößert, daß sie sıch seitlich bis zum dritt- letzten beintragenden Segment vorschieben, dicht und gleichmäßig auf der ganzen Fläche mit kleinen Poren bedeckt. Die darauf folgenden Glieder schmächtig, Endglied meist ohne, nur bei Macronicophilus mit Kralle; letztere Gattung hat auch nur sechsgliedrige, die übrigen Gattungen haben siebengliedrige Endbeine. Analporen nur bei Sogophages beobachtet. Verbreitung: Indo-australische Region, eine Art in Süd- amerika. Unter den Geophilomorpha der indo-australischen Region sind die Gonibregmatidae wohl die interessantesten. 1903 habe ich in diese Familie nur die Gattungen G@onıbregmatus und Himantosoma aufgenominen und mit Zweifel die nur mangelhaft bekannte Gattung Disargus. Ewucratonyz stellte ich damals, den Angaben Pococks folgend, zu den Schendylidae, dasselbe taten auch meine Nachfolger Verhoeff und Brölemann. Ribaut, der Eu- eratonyx kürzlich untersuchte, meint, daß die Stellung dieser Gattung bei den Schendylidae unrichtig sei, vermeidet es aber weiter auf die Frage nach ihrer systematischen Stellung einzugehen. Sogophagus hatte ich 1903 bei den @eophilidae untergebracht; Brölemann 1909 zieht sie zu den Gonibregmatidae, was auch richtiger ist. Macronico- Pphilus ist erst später von Silvestri publiziert worden. Verhoeff in Bronns Classen und Ordnungen trennt wieder _ Himantosoma von Gonibregmatus und schreibt beiden Gattungen eine sehr abweichende Organisation zu, ohne aber zu verraten, worin 4. Heft 118 Dr. Carl Graf eine | das Abweichende besteht. Die Gattungen Hucratonyz und Sogophagus plaziert er in derselben Weise wie ich. | Brölemann hat die Gattungen Gonibregmatus, Himantosoma, Geophagus und Macronicophrlus vereinigt, und man muß nur die auch ihm noch unbekannte gewesene Gattung Eucratonyx hinzufügen, | um die Familie Gonibregmatidae in der hier gegebenen Fassung” zu | haben. Seine Aphilodontinv gehören besser zu den Geophilidae. | Übersicht über die Gattungen der @onibregmatidae. la) Endbeine sechsgliedrig.. Die zweite Maxille hat anstelle der! Endkralle ein krallenloses Endglied (5. Glied) von der Form der anderen Glieder: Macronicophilus Silv. lb) Endbeine siebengliedrig. Die zweite Maxille hat außer den Hüften drei Glieder, deren letztes eine Endkralle trägt: 2. | 23) Zwischenpleuren vorhanden, auf den hinteren Segmenten bis zu 6 Reihen. Oberlippe bogig vorgewölbt, Kralle der zweiten Maxille einfach. Zweite Maxille ohne Tasterlappen. | Praebasalschild sichtbar: Gonibregmatus Newp. 2b) Keine Zwischenpleuren. Oberlippe eingebuchtet oder. rudimentär. Kralle der zweiten Maxille gekämmt. Zweite Maxille mit zwei Paar Tasterlappen. Praebasalschild nicht sichtbar: Be 33) Oberlippe rudimentär. Ventralporen in einem unschein- | baren Querband vor dem Hinterrande. Rückenschilde glatt, mit zwei Furchen: | Sogophagus Chamb. (= Geophagus Att.) 3b) Oberlippe gut entwickelt. Ventralporen in einem Viereck oder in einem Zu Feld und dahinter einem Quer- band 4. 4a) Oberlippe mit langen, pinselartigen Gebilden besetzt. t Die Zähne am unteren Ende der Mandibel sind kaum anders als die vorangehenden. Ventralporen in einem | runden Feld und Querband dahinter. Unterhalb der Endkralle der vorderen Beine kein auffallender Lappen. Rückenschilde runzelig, ohne Furchen: Himantosoma Poe. Oberlippe mit geraden, spitzen Zähnen besetzt. Die Zähne am unteren Ende der Mandibel werden plötzlich viel kürzer und breiter. Ventralporen in einem Recht- | eck, das in der Mediane durch einen Längsstreifen von Poren geteilt wird. Unterhalb der Endkralle der vorderen | Beine ein auffallender Lappen. Rücken glatt, doppelt-| furchig: Eucratonyz Poec.| 4b u 1. Gen. Gonibregmatus Newp. 1842. Newport, Proc. zool. soc. London p. 181. 1845. Newport, Trans. Linn. Soc. London XIX. p. 434. ' 1886. Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 113. 1894. Pocock., Webers Reise p. 317. 1898. Pocock, Willey Zoolog. Results p. 64. 1903. Attems, Syn. d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVIII. p. 288. Oberlippe bogig vorgewölbt, mit dichtgedrängten, spitzen Zähnen besetzt. Ventraler Mittelteil. des Kopfschildes dicht beborstet. Keine Olypealarea. Fulcren groß (Fig. 11). Rand der Mandibel mit einem einfachen Besatz von Kammzähnen, die sich gegen die Basis zu nur wenig ändern. Außenseite der Mandibel dicht und fein behaart. Hypopharynx groß. Die Coxalteile beider Maxillen stark gewölbt. Hüften der 1. Maxille ganz verwachsen, Innenlade nicht abgesetzt. Außer den Coxen nur ein ungegliedertes, beborstetes Glied vorhanden. Ventralplatte der 2. Maxille frei, klein, trapezisch. Hüften ganz verwachsen, ohne Mediannaht. Telopodit dreigliedrig, Klaue einfach (ohne Kammzähne). | Kieferfüße in allen Teilen kurz und breit, Hüften mit vollständigen ‚ Chitinlinien, Vorderrand mit zwei Lappen, sonst alle Glieder ohne . Zahnbildung. | Antennen pfriemenförmig, endwärts verdünnt. Stirn durch eine Furche abgesetzt. Praebasalschild sichtbar, Basalschild kurz und breit. | Rückenschilde runzelig. Auf den vorderen Segmenten eine Reihe, dann allmählig zunehmend mehrere (bis 6) Reihen von Zwischenpleuren (Fig. 4, 9), deren Zahl caudalwärts wieder abnimmt. Atemschild und Postscutellum zu- sammen fast so groß wie das Praescutellum. Ventralporen in einem Rechteck, dessen Mitte frei von Poren bleibt. | Endbeine siebengliedrig, Hüften groß, aufgetrieben, mit zahl- reichen Poren auf der ganzen Fläche, die nur einen schmalen Streif am Enndrande, der durch eine geringe Falte abgesetzt ist, freilassen. - Die Hüften reichen seitlich bis zum drittletzten beintragenden Segment nach vorn. Die auf die Hüfte folgenden Glieder dünn, Endglied krallenlos.. (Fig. 2, 3.) Weibliche Genitalanhänge breite runde Klappen (4?). Analporen fehlen. Die indo-australischen Myriopoden. 119 Gonibregmatus anguinus Poc. (Tafel I Fig. 1—12.) 1898. Pocock, Willey Zoolog. Results p. 65 T£. VI p.1. Kopfschild so breit wie die Rückenschilde, eher etwas länger als breit; seitlich sind die Kieferfüße zum Teil sichtbar. Stirn durch eine helle Linie sehr deutlich abgesetzt und sehr lang. Praebasalschild als schmaler, beiderseits zugespitzter Streif sichtbar. Basalschild (B, Fig. 1) breit, bis zu den Kopfseiten reichend, von vorn nach hinten nicht lang, etwas kürzer als die folgenden Rückenschilde. Antennen dfrtiemenförmig, an der Basis einander sehr genähert, endwärts zu- gespitzt; die vier Grundglieder kahl, auf dem 5. beginnt eine allmählich 4, Heft 120 Dr. Carl Graf Attems: | zunehmende feine Behaarung. Die Kieferfüße erreichen geschlossen den Stirnrand nicht, in allen Teilen kurz und breit; Hüften mit voll- ständigen Chitinlinien, Vorderrand mit zwei stumpfen Lappen, alle anderen Glieder ohne jede Zahnbildung; Kralle innen glatt. | Über Oberlippe (Fig. 12), Mandibel (Fig. 5, 8, 10) und Maxillen‘ (Fig. 6) siehe die Genusdiagnose. Über die zweite Maxille möchte| ich noch ergänzend bemerken, daß die stark gewölbten Hüften mit Ausnahme eines breiten distalen Randes reichlich mit kurzen, starken, stiftartigen Borsten besetzt sind. Ventralporen (Fig. 7) winzig klein und sehr zahlreich, in einem Viereck angeordnet, dessen Mittelfläche frei von Poren bleibt. Glieder 3—7 der Endbeine ungefähr gleich lang. Fundorte: Neu-Pommern (Pocock), do, Ralum (Dahl coll. Berlin. Mus.), Hollandia Nord-Neuguinea (Explor. detach, N.N. G. 1910. 11), Admiralitätsinseln, Ponam (Hamburg. Mus.). Gonibregmatus Cumingii Newp. 1842. Newport, Proc. Zool. Soc. p. 180. 1844. Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 438 Tf. 33 p. 11—14. 1886. Haase, Indo-austral. Chil. p. 113 T£. VI p. 118. Philippinen. : Gonibregmatus insularis Poe. 1894. Pocock, Webers Reise p. 318 T£f. XIX p. 19. Ins. Saleyer. 2. Gen. Eucratonyx Poe. 1898. Pocock, Willey Zoologie. Results p. 66. 1903. Attems, Synopsis d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVIII. p. 197. 1912. Ribaut, Voyage Merton aux iles Kei et Aru. — Abh. Senckenb.' Ges. XXXIV. p. 287. Oberlippe aus dem einzigen, ungeteilten (Mittel. )Stück bestehend, eingebuchtet, der Rand kräftig gezähnt. Keine Clypealarea. Ventraler Mittelteil des Kopfschildes nur vorn spärlich beborstet. Rand der Mandibel mit einem einfachen Besatz von Kamm- zähnen, die gegen den Grund zu kürzer und breiter werden. Außen-| seite der Mandibel teilweise behaart. Hypopharynx groß, mit Riefen, Haaren und kleinen, behaarten Plättchen. Hüften der ersten aalle mit schlankem, behaarten Tasterlappen, Innenlade deutlich abgesetzt. 2. und 3. Glied deutlich getrennt. 2. Glied mit ähnlichem Tasterlappen wie die Hüfte. | Hüften der 2. Maxille ganz verwachsen, die Verbindungsbrücke allerdings sehr schmal, aber” ganz ohne Mediannaht. Telopodit drei-' gliedrig, Kralle gekämmt. Kieferfüße kurz und breit, Chitinlinien vollständig, alle Gliede ohne Zahnbildung. Stirn nur sehr undeutlich abgesetzt, Praebasal-| schild nicht sichtbar, Basalschild kurz und breit. . Antennen endwz | verdünnt. Die indo-australischen Myriopoden. 121 Rückenschilde glatt, doppelfurchig. Ventralporen in einem Rechteck, das unvollkommen durch einen medianen Längsstreif von Poren geteilt wird. Endbeine siebengliedrig, Hüften groß, mit zahlreichen, kleinen ' Poren auf der ganzen Fläche. Die Hüften reichen seitlich mehr oder weniger weit nach vorn, eventuell bis zum drittletzten beintragenden Segment. Die auf die Hüfte folgenden Glieder schlank, auch beim G, Endglied krallenlos. Beine der vorderen Körperhälfte mit eigentümlichen Lappen unterhalb der Endkralle. Keine Analporen. Eucratonyx hamatus Poc. 1898. Pocock, Willey, Zoolog. Results p. 66. Tf. VI p. 2. 1912. Ribaut, Voyage Merton. — Abh. Senckenbg. Ges. XXXIV. p. 285 Tf. XII p. 1—19., Tf. II fig. 14—21. Strohgelb, Kopf nicht dunkler, im Gegenteil, Stirn und Antennen etwas blasser. 121 Beinpaare (Pocock gibt 103—119, Ribaut 125 Paare an.) Kopfschild ein wenig länger als breit, vorn ein wenig verschmälert und ganz abgerundet, ohne mediane Einbuchtung zwischen den An- ' tennen. Stirn nur sehr undeutlich durch eine Furche abgegrenzt. ' Praebasalschild nicht sichtbar. Basalschild breit (so daß seitlich nur ein kleiner Streif der Kieferfüße sichtbar ist); von vorn nach hinten aber kurz. Clypeus mit einer bogigen Querreihe von Börstchen und zwischen diesen und dem Stirnrand zerstreut beborstet (Fig. 14). Oberlippe aus einem Stück bestehend, in der Mitte eingebuchtet, jede Seitenhälfte für sich ein wenig vorgewölbt; die ganze Oberlippe mit starken, dornartigen Fransen besetzt. 1. Maxille mit zwei Paar kleiner, zugespitzter, mit kleinen Spitzen besetzter Tasterlappen. Hüften der 2. Maxille verwachsen, der vordere Ausschnitt flachbogig. Ribaut sagt, daß die Hüften ganz getrennt Seien, ich sah aber deutlich, daß sie verwachsen sind, wenn auch die mediane Brücke nur schmal ist. Endkralle der 2. Maxille gekämmt (Fig. 20). Mandibel mit einem Kammblatt, dessen Zähne auf der einen Seite kürzer und stumpfer werden (Fig. 21). Pococks Angabe, daß ein Kamm- und ein Zahnblatt zu unterscheiden seien, ist unrichtig. Kieferfüße in allen Teilen sehr kurz, so daß sie geschlossen noch weit vom. Stirnrand entfernt bleiben. Hüften kurz und breit, mit vollständigen Chitinlinien. Auch die folgenden Glieder sehr kurz, alle innen ganz ohne Zahnbildung. Kralle relativ lang und schlank, sanft gebogen (Fig. 15). Hypopharynx (Fig. 17) gut entwickelt; jede Hälfte hat seitlich im basalen Teil enge Querriefen, distal ein größeres Feld von Haaren und medial, neben diesem Haarfeld kleine, dachziegelartige Schüppchen, deren Rand fein gefranst ist. 4. Heft 122 Dr. Carl Graf Attems: Die Ventralporen stehen in einem Viereck, etwa wie bei gewissen Oryinae; aber die Seiten dieses Vierecks sind manchmal unterbrochen, ebenso der schmälere Vorderstreif. Die Mittelfläche des Vierecks bleibt vorn ganz frei von Poren; in der Körpermitte beiläufig beginnt jedoch ein breiter medianer Längsstreit aufzutreten, der das Viereck in zwei Vierecke teilt (Fig. 19); erst auf den 3—4 letzten Segmenten verschwindet dieser Medianstreif wieder. Das hintere Querband reicht bis zum drittletzten beintragenden Segment. Die Beine der vorderen Körperhälfte haben die eigentümliche, von Pocock nicht ganz richtig abgebildete und im Text gar nicht er- wähnte, stark hakige Endkralle. Unterhalb der Kralle steht neben ihrer Basis ein schmaler hyaliner Lappen, der sich am Ende verbreitert und eine Höhlung bildet, in welche sich die Spitze der Kralle hineinlegt. (Fig. 18.) Endbeinsegment: Ventralplatte Ve breit wie die vorangehende, hinten kaum verschmälert, gradlinig begrenzt. Hüfte groß, länglich eiförmig, gleichmäßig mit Poren bedeckt, dazwischen zahlreiche kleine Borsten. Ich habe nicht bemerkt, daß die Hüften so weit nach vorn reichen, wie Ribaut angibt und abbildet, das können aber individuelle Unterschiede sein, auch bedingt vom Konservierungs- zustand. Endbeine siebengliedrigs, Glieder 3—7 ungefähr gleich lang, schlank, walzig. Endglied ganz ohne Kralle. Als ganz besondere Merkwürdigkeit habe ich ein $ von Ruh beobachtet, das achtgliedrige Endbeine hat; außer der Hüfte und dem kleinen Trochanter sind ungefähr sechs gleich sroße Gieder vorhanden. (Fig. 16.) Analporen nicht sichtbar. Ä Fundorte: Neu-Pommern. (Pocock; — Ralum, Kabakaul, Berlin Mus.) Neu-Guinea, Friedrich-Wilhelm-Hafen (Dahl coll. Berlin. Mus.) — Aru-Archipel, Insel Kobroor (Ribaut). Eucratonyx Meinerti Poc. 1889. Himantarium Meinerti. Pocock, Journ. Linn. Soc. XXI. p. 289. 1891. — — Pocock, Ann. Mus. eiv. Genova (2) X p. 426. 1898. Hucratonyx Meinerti. Pocock, Willey Zool. Results p. 66. Sullivan Island, Mergui; Birma. 3. Gen. Sogophagus Chamb. 1897. Geophagus. Attems, Kükenthals Reise. — Abh. Senckenb. Ges. XXIII. p. 475. 1903. — Attems, Synopsis d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVII. p. 283. 1912. Sogophagus. Chamberlin, Canad. Entom. XLIV. p. 220!) !) Der Name Geophagus war schon vergeben, weswegen Chamberlin ihn änderte. Die indo-australischen Myriopoden. 123 Oberlippe rudimentär, ohne Zähne oder dergl. Fuleren groß. Ventraler Mittelteil des Kopfschildes nur mit einem kleinen Feld von wenigen Borsten. Keine Clypealarea. Rand der Mandibel (Fig. 22) mit einem einfachen Besatz von Kammzähnen (Fig. 13), die gegen die Basis der Mandibel zu etwas kürzer und breiter werden. Außenseite der Mandibel unbehaart. 1. Maxille: Hüften ganz verwachsen, Innenlade deutlich abgesetzt. 9. und 3. Glied undeutlich getrennt, keine Tasterlappen. 2. Maxille: Hüften ganz verwachsen, Telopodit dreigliedrig, Endkralle gekämmt. Kieferfüße (Fig. 23) kurz und breit, die drei Glieder zwischen Hüften und Endkralle sehr kurz, scheibenförmig. Alle Glieder ohne Zahnbildung. Chitinlinien vollständig. Antennen der ganzen Länge nach ungefähr gleich dick. Prae- basalschild nicht sichtbar. Basalschild breit. Rückenschilde glatt, doppelfurchig. Keine Zwischenpleuren. Ventralporen in einem unscheinbaren Querband vor dem Hinter- rande. Endbeine siebengliedrig; Hüfte groß, nach vorn bis zum vorletzten ' beintragenden Segment reichend, dicht mit Poren bedeckt, die anderen - Glieder dünn, Endglied ohne Kralle. Keine Analporen. Sogophagus serangodes Att. ' 1897. Geophagus serangodes. Attems, Kükenthals Reise p. 475. (Taf. I Fig. 13, Taf. II Fig. 22, 23. Halmaheıra. 4. Gen. Himantosoma Poe. 1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. Mus. civ. Genova (2) X. p. 428. 1903. Attems, Synops. d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVIIL p. 286. Oberlippe (Fig. 25) aus einem einzigen (Mittel-) Stück bestehend, das nur seitlich gegen den Kopfschild abgesetzt ist. Der freie Rand sehr seicht eingebuchtet, mit langen, pinseligen Gebilden (Fig. 26) (statt der Zähne) besetzt. Fulcren groß, keine Clypealara. Ventraler Mittelteil des Kopfschildes nur mit einzelnen Börstchen. Rand der Mandibel mit einem einfachen Besatz von Kammzöhnen (Fig. 27), die sich gegen den Grund zu nur wenig ändern. Innenseite der Mandibel mit winzigen Spitzchen (Fig. 24). Außenseite unbehaart. Hypopharynx groß, rundplattig. Die ganz, ohne Mediannaht, verwachsenen Hüften beider Maxillen- paare stark gewölbt. 1. Maxille mit 2 Paar Tasterlappen, Innenlade nicht abgesetzt, 2. und 3. Glied undeutlich getrennt. Telopodit der - 2. Maxille dreigliedrig, Endkralle gekämmt. Kieferfüße kurz und breit, Hüfte mit undeutlichen Chitinlinien, alle Glieder ohne Zahnbildungen. 4. Heft 124 Dr. Carl Graf Attems: Stirn nicht durch eine Furche abgesetzt, Antennen der ganzen Länge nach ungefähr gleich stark. Praebasalschild nicht sıchtbar. Basalschild kurz und breit. | Rückenschilde runzlig, ohne Furchen. Keine Zwischenpleuren. Endbeine siebengliedrig, Hüfte groß, die ganze Fläche dieht mit | kleinen Poren hedeckt, Endglied mit Kralle. Himantosoma porosum Poc. 1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. Mus. civ. .... Genova (2) p. 431. 1903. Attems, Beitr. Myr.-Kunde. — Zool. Jahrb. XVII p. 65, Tf. V Fig. 1. 1903. Attems, Synopsis Geoph. — ibid. p. 287 Tf. XII Fig. 7—10. (Taf. II Fig. 24—27). Birma. Java. ! Himantosoma typicum Pec. 1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. eiv..... Genova (2) p. 429. Birma. s. Gen. Macronicophilus Silv. 1909. Silvestri, Rendic. R. Ac. Lincei (5) XVII. p. 267. 1909. Silvestri, Boll. Lab. zool. Portici IV. p. 50. Einzige Art: M. Ortonedae von Ecuador. 5. Fam. Geophilidae Ck. Oberlippe aus drei Stücken bestehend, die gezähnt, gefranst oder | glatt sein können; manchmal verkümmert. 1 Mandibel mit einem einfachen Besatz von Kammzähnen. l. Maxille: Hüften ganz verwachsen, 0, 1 oder 2 Paar Taster- lappen. | 2. Maxille: Hüften ganz verwachsen oder die Mediannaht erhalten; Telopodit dreigliedrig, Endkralle einfach. | Kieferfüße mit oder ohne Chitinlinien; die Kralle von oben her | oft sichtbar. | Antennen fadenförmig, selten endwärts ein wenig verdickt. Ventraiporen in sehr verschiedener Anordnung, in einem unschein- | baren Querband vor dem Hinterrand, vor dem sich selten noch zwei | runde Felder finden, oder in einem oder zwei rundlichen mehr oder | weniger scharf begrenzten Feldern oder ganz fehlend. Zwischenpleuren fehlen. I Endbeine sechs- bis achtgliederig, Hüfte mit oder chne Poren in (ah sehr verschiedener Anordnung, über die ganze Fläche zerstreut oder | gruppenweise in Gruben mündend usw. Endglied mit oder ohne Kralle; \ bei den wenigen Gattungen mit achtgliedrigen Endbeinen ist die Kralle durch ein nermal ausgebildetes Glied ersetzt. 1 Diese Familie ist die formenreichste und die Kenntnis. vieler | Gattungen noch recht unvollkommen, so daß noch manche Neu- | gestaltungen in der systematischen Anordnung zu gewärtigen sind, Die indo-australischen Myriopoden, 125 besonders wenn die große nicht homogene Gattung @eophilus auf- ‘ gelöst wird. Im Jahre 1909 haben Brölemann und ich eine Anzahl Gattungen aus der bis dahin einheitlichen Familie abgetrennt, ich faßte sie als Subfamilie (Chilenophilinae), Brölemann als Subtribus (Ribautiina) auf, indem die Familie G@eophilidae in meinem Sinne bei Brölemann als Subfamilie mit den Gonzbregmatinae als zweite Sub- familie zu einer meiner Ansicht nach unnatürlichen Familie (Geophilidae) zusammengefaßt wird. Ich sehe jedoch keinen Grund, von meiner früheren Ansicht abzugehen und behalte meine früheren Subfamilien Geophilinae und Chrlenophilinae bei, und teile die Geophilinae in die zwei Tribus Geophilin? und Dignathodontini. Innerhalb des hier behandelten Faunengebietes sind die @eophelini und die Subfam. Chilenophilinae nur in Australien und Neu-Seeland vertreten. 1. Subfam. Geophilinae Ait. 1909. Attems, Schultzes Forschungsreise p. 23. Chitinverstärkung in der Hüfte der 2. Maxille klein und nur auf - die Umgebung der Drüsenöffnung beschränkt. Hüften der 2. Maxille . mit einer längeren Mediannaht unmittelbar aneinanderstoßend oder ganz verschmolzen. (Ulypealarea vorhanden oder fehlend.) 1. Tribus Geophbilini. Syn. 1909. Subtribus Geophilina. Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) III. Mittelteil der Oberlippe immer kleiner als ein Seitenteil, ungezähnt, gezähnt oder gefranst. Seitenteile der Oberlippe gefranst. Die Gattung Geophilus stellt noch eine ziemlich heterogene Ver- einigung von Arten dar, die später sicherlich einmal in entsprechende Gruppen aufgelöst werden muß. Doch muß ich das auf eine spätere Gelegenheit verschieben und hier liegt dazu auch keine besondere Notwendigkeit vor, da die ganze Familie @eophilidae ja im eigentlichen Gebiet Neu-Guinea und nächster Nachbarschaft gar nicht vertreten ist. Übersicht über die Gattungen der @eophilin:. la) Endbeine sechsgliedig: Geomerinus Bröl. lb) Endbeine siebengliedrig: 2. 2a) Hüften der ersten Maxille getrennt Pachymerinus Sılv. 2b) Hüften der ersten Maxille ganz verwachsen, ohne Median- naht 3. 3) Hüftdrüsen der Endbeine ohne kräftig chitinierte End- ausführungsgänge, durch zwei große Gruben direkt nach außen mündend ‚Mooriella Att. 3b) Hüftdrüsen der Endbeine mit kräftig chitinisierten End- | susführungsgängen, die zu mehreren in Gruben münden . oder meist direkt nach außen münden 4. 4a) Ventralplatten mit Tuberkeln oder Stachelu 5. 4. Heft 126 Dr. Carl Graf Attems: | | 5a) Ventralplatten mit runden Tuberkeln; einige vordere Ventralplatten mit vorderer Grube und hinterem Vorsprung: Ohalandea Bröl. 5b) Ventralplatten mit Stacheln, keine Ventralplatte mit Grube und Vorsprung Eurygeophilus Verh-|' 4b) Ventralplatten glatt. (Ohne Tuberkeln oder Stacheln) 6 6a) 1 oder 2 Clypealareae vorhanden 7 7a) Hüften der 2. Maxille ganz verwachsen, ohne‘ Mediannaht; Ventralporen in einem Querband und zwei runden Feldern davor: Pachymerium C.Koch 7b) Hüften der 2. Maxille mit gut erhaltener Median- naht; Ventralporen in einem Querstreif oder in zwei Feldern nebeneinander: 8. 8a) Clypealarea mit feiner polygonaler ‚Felderung; Innenseite der Hüfte der 2. Maxille mit größerem Fortsatz: Sepedonophrlus Att.| 8b) Clypealarea weißlich, fein punktiert, ohne poly- gonale Felderung. Hüften der 2. Maxille außen N ' ohne Fortsatz: Eurytion Att. 6b) Keine Clypealarea vorhanden: 3. 9a) Hüften der 2. Maxille mit sehr deutlicher Mediannaht: Insigniporus Att. 9b) Hüften der 2. Maxille völlig ohne Naht ver- wachsen: 10. | 10a) Mittelteil der Oberlippe mit kurzen, j kräftigen Zähnen: Geophilus. 10b) Mittelteil der Oberlippe gefranst 11.| lla) Hüften der Endbeine mit zahlreichen, | frei mündenden Poren auf der ganzen Fläche; Ventralplatte des Endsegments' schmal: Pleurogeophilus Verh.' 11b) Die Drüsen der Endbeinhüften münden! in Gruppen vereinigt in Gruben.| Ventraiplatte des Endbeinsegments breit:| Clinopodes. Koch. %. Tribus Dignathodeontini Ck. 1895. Fam. Dignathodontidae. Cook, Arrang. Geoph. — Proc. U. St.:N. Mus. XVIII p. 71. | 1909. Tribus Henini. Brölemann, Arch. zool. cap. (5) II. Mittelteil der Oberlippe größer als ein Seitenteil oder die Ober-' lippe verkümmert. Seitenteile schlank, stäbchenförmig, ohne Fransen' oder dergl. Ventralporen in 1—2 scharf be grenzen en Feldern, selten (Dignathodon) ganz fehlend. Die indo-australischen Myriopoden. 127 Übersicht über die Gattungen der Dignathodontini. la) Oberlippe normal entwickeit 2. 22) Endbeine sechsgliedrig Henia C.L. Koch. 2b) Endbeine siebengliedrig: 8: 3a) Kieierfußklaue vor der Spitze mit zwei langen, spitzen Zähnen. Kopf sehr klein, Antennen keulig. Ventral- poren fehlen. Chitinlinien vorhanden Dignathodon Mein. 3b) Kieferfußklaue einfach. Antennen endwärts nicht keulig verdickt, eher manchmal etwas verjüngt. Ventralporus vorhanden. Chitinlinien fehlen. Scolioplanes Mein. 1b) Oberlippe verkümmert: 4a) Ventralporen in einem scharf begrenzten, runden oder ovalen Mittelfeld. Hüftporen der Endbeine zu Gruppen vereinigt in Gruben mündend. Chitinlinien vorhanden. Chaetechelyne Mein. 4b) Ventralporen in zwei Feldern nebeneinander; Hüft- poren der Endbeine in einem Streifen längs dem Seiten- rande der Ventralplatte frei mündend, keine Chitin- linien: Diplochora Att. Folgende Arten der Geophilinae leben in der indo-australischen Region: Geophilus Duponti Silv. ' 1897. Silvestri, Ann. soc. ent. Belg. XLI p. 345. Sydney, Ostaustralien. Geophilus Hartmeyeri Att. 1911. Attems, Fauna SW.-Australiens III. p. 158. Südwestaustralien. Geophilus xylophagus Att. 1903. Attems, Synops. Geoph. p. 237. Neu-Seeland. Pleurogeophilus procerus L. Koch. 1877. Geophilus procerus. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XXVNH. p. 793. 1887. — — Haase, Indo-austral. Chilop. p. 109. 1903. Geophilus (Pleurogeophilus) procerus. Attems, Synops. Geoph. p. 240. Japan. Pleurogeophilus provocator Poc. 1891. Geophilus provocatuor. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VIII. p. 225. 1905. Geophilus (Pleurogeoph.) provocator. Attems, Synops. Geoph. p. 244. Neu-Seeland. Sepedonophilus perforatus Haase. 1887. Geophilus concolor var. perforatus. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 109. 1903. Geophilus (Pachymerium) perforatus. Attems, Synops. Geoph. p. 252. 1909. Sepedonophilus wo Atteins, Schultzes Forsch.-Reise Südafrika p. 34. \ Öst-Australien. | 4. Heft 128 Dr. Carl Graf Attems: Eurytion (Steneurytion) incisunguis Att. 1911. Attems, Fauna SW.-Australien III. p. 160. Südwest-Australien. 1903. Geophilus (Pachymerium) sitocola. Attems, Synops. Geoph. p. 256. 1911. Eurytion siticola.. Attems, Fauna SW.-Austral. III. p. 161. | I u Eurytion sitocola Att. i | Neu-Seeland, Südwest-Australien. | Eurytion ?coneolor Gerv. 1897. Geophilus concolor. Gervais, Ins. syst. IV. p. 320. 18597. — = Haase, Indo-austral. Chilop. p. 108. Australien. Pachymerinus Frogatti Bröl. 1912. Brölemann, Myr. austr. mus. I. — Rec. austr. Mus. IX, p. 61. Neu-Süd-Wales, Australien. Geomerinus eurtipes Haase. 1887. Geophilus curtipes. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 109. 1912. Geomerinus curtipes. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 66. Australien. Maoriella aucklandiea Aitt. 1903. Attems, Synops. Geoph. p. 285. Neu-Seeland, Auckland. Maoriella macrostigma Att. 1903. Attems, loc. cit. p. 284. Nord-Neu-Seeland. 2. Subfam. Chilenophilinae Att. 1909. Subfam. Chilenophilinae. Attems, Schultzes Forsch.-Reise p. 22. 1909. Tribus Ribautiina. Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) III. p. 327. 1910. Subtribus Ribautiina. Ribaut, Bull. soc. hist. nat. Toulouse, XLIH. a, p. 124. Chitinverstärkung in der Hüfte der 2. Maxille lang, fast bis zur Basis herabreichend. Hüften der 2. Maxille nur durch eine schmale‘ Brücke mit einander verbunden. Clypeus mit relativ großer polygonaler| Felderung und mit einer Area. Eine Übersicht der Gattungen hat Ribaut in seiner zitierten Abhandlung gegeben; seither hat Brölemann!) eine neue hierher gehörige Gattung publiziert, Schizoribautia, die bei Gnathoribautia| in die Tabelle einzufügen ist. Dagegen ist die Gattung @nathomerium| Rib. zu streichen, da sie identisch ist mit meiner Gattung Arcto-\ geophilus. Bedauerlicherweise habe ich in den Myr. der Vega-Exped.' (Tafel I, Fig. 2) eine Abbildung veröffentlicht, die eigentlich durch‘ 1) Brölemann, The Myriopoda in the Australian Museum. Records Austral. Mus. IX. p.70,. 1912. 1 0 eine korrigierte hätte ersetzt werden sollen. Diese Abbildung zeigt ‚nämlich die 2. Maxille mit 4 Telopoditgliedern. Auf einem Präparat war es mir so erschienen und ich hatte die publizierte Zeichnung an- . gefertigt. Später überzeugte ich mich aber an weiteren Präparaten, ‚daß man eine so deutliche Trennung des ersten Telopoditgliedes der zwei Glieder doch nicht behaupten kann und nahm mir vor, die Zeichnung durch eine andere zu ersetzen, was ich aber dann vergaß. Erst durch Ribauts Publikation bin ich auf mein Versehen aufmerksam geworden. Im Texte habe ich übrigens von dieser Viergliedrigkeit des Telopodits nichts erwähnt, die allerdings nicht gar so außer aller Möglichkeit läge. Gewiß ist sie bei den Geophiliden bisher nicht beobachtet worden, allein wir müssen doch annehmen, daß die gemeinsamen Vorfahren der Geophiliden, Scolopendriden, Lithobiiden und Scutigeriden ein viergliedriges Telopodit an der zweiten Maxille besaßen, das die Scuti- -geriden und manche Lithobiiden, z. B. Lamyctes sinwata noch voll- - kommen ausgebildet zeigen, wieja seit langem bekannt. Bei Scolopendra eingulata sehen wir noch die deutliche Spur, daß das erste Telopoditglied aus zwei Gliedern, die fast ganz mit einander verschmolzen sind, ent- standen ist. Die Chitinwandung zeigt nämlich auf der Innenseite einen Zerfall in zwei Abschnitte. Außerdem ist sie an zwei Stellen verdünnt, so daß das plasmatische Innere des Gliedes zwei hügelige Vor- - wölbungen bildet. Sehen wir uns die Telopoditglieder der 2. Maxille von Scutigera an, so bemerken wir im ersten und zweiten Telopodit- glied nur je eine solche verdünnte Stelle der Chitinwandung, so daß also die zweite Stelle von Scolopendra, der Stelle im 2. Glied von Seutigera entspricht, ein weiterer Hinweis darauf, daß das jetzt erste _ Telepoditglied von Scolopendra als aus ursprünglich zwei Gliedern bestehend zu betrachten ist. Etwas ähnliches wie bei Scolopendra nur nicht ganz so deutlich, sehen wir übrigens auch bei Zithobrus fasciatus L. Es wäre also nicht sehr wunderbar, wenn wir einmal auch ‚bei den Geophiliden die Spuren eines vierten Telopoditgliedes ent- ‚ deckten. Die indo-australischen Myriopoden. 129 Indo-australische Arten der Chilenorphilinae. Polygonarea imparata Att. ' 1911. Attems, Fauna SW.-Australiens III. p. 161. | Südwest-Australien. Polygonarea repanda Att. | 1911. Polygonarea repanda multipes. Attems, Fauna SW.-Australiens II. p.164. j Südwest- Australien. | N Polygonarea repanda conifera Att. ‚1911. Attems, loc. cit. p. 165. Südwest-Australien. 'E Schizoribautia Rainbowi Bröl. 1912. Brölemann, Myr. austral. Mus. I. — Rec. Austral. Mus. IX p. 7. Neu-Süd-Wales, Australien. Archiv für Naturgeschichte 1916, A.4. 9 4. Hoft 130 Dr. Carl Graf Attems: 6. Fam. Mecistocephalidae Verh. 1895. Dicellophilidae. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIII. p. 61. 1895. — Cook, loc. cit. XVIII p. 66, 73. 1896. — Cook, Brandtia VIII. p. 35. 1901. Mecistocephalinae. Verhoeff, Beitr. z. Kenntn. pal. Myr. XVI. 1903. — : Attems, Synops. d. Geoph. p. 207. 1908. Superfam. Placodesmata, Fam. Mecistocephalidae. Verhoeff, Bronns | Class., Ordn. p. 271. 1909. Fam. Mecistocephalidaee Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) LI. Oberlippe dreiteilig, der Mittelteil klein, gezähnt, die Seitenteile gefranst oder glatt. \ Mandibel mit mehreren Kammblättern, von denen eines zahnblatt- artig werden kann. \ [Verhoeff bemängelt die Unterscheidung eines solchen Kamm-. blattes von einem echten Zahnblatt. Letzteres ist, wenn es voll aus- gebildet ist, wie z. B. bei den Himantariidae, dadurch von einem Kamm- blatt unterschieden, daß seine Basıs durch eine Linie ım Chitin deutlich‘ gegen die übrige Mandibel abgegrenzt ist, während die Kammblätter diel direkte Verlängerung des Mandibelkörpers bilden ohne Aberen Hi gegen diesen.] Hüften der ersten Maxille nicht verwachsen; 2. und 3. Glied ver- schmolzen. Enden derselben und der Innenlade hyaline Lappen. | Hüften der 2. Maxille verwachsen mit eventuell noch erhaltener Naht. Telopodit dreigliedrig, Endkralle klein. Kieferfüße sehr groß, von oben zum großen Teil sichtbar. Hüften! ohne Chitinlinien. Kopfschild lang und schmal, Basalschild schr schmal, Praebasal- 5 schild nicht sichtbar. | Antennen schlank, endwärts etwas verjüngt. Zwischenpleuren fehlen. Ventralporen fehlen. Endbeine siebengliedrig, Hüfte mit zahlreichen, frei mündenden Poren auf der ganzen Fläche. | Körper vorn am breitesten, hinten verjüngt. Segmentzahl bei den einzelnen Arten meist konstant. Meeistocephalus spissus Wood. Ya 1860. Mecistocephalus spissus. Wood, Journ. Ac. nat. sci. Philad. (2) V. p. 43. 1887. — — Haase, Indo-austr. Chil. p. 101. | 1891. — _ Pocock, Ann. mus. ceiv.... Genova (2) X. p. 424. 1894. E — Pocock, Webers Reise p. 317. 1902. Lamnonyx spissus. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 396. 1903. Mecistocephalus spissus. Attems, Synops. d. Geoph. p. 213. { 1907. — — Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg 1 XXIV. p. 9. Birma, Java, Sumatra, Hawaiı-Inseln. Die indo-australischen Myriopoden. 131 Die Zugehörigkeit der folgenden „Mecistocephalus“-Arten, ob zu dieser Gattung oder zu Zamnonys läßt sich vorläufig nicht feststellen. Meecisiocephalus? castaneiceps Haase. 1887. Haase, Indo-austral. Chil._p. 102. 1888. Pocock, Proc. zool. soc. Lond. p. 558. 1891. Pocock, Ann. mus. civ..... Genova (2) X. p. 424. Christmas-Island, Andamanen, Pulo Edam bei Java, Rotuma. Meeistocephalus? japonieus Mein. 1886, Eitninert, Myr. Mus. Haun. III. — Vidd. Meddel. p. 142. 1887. Haase, Indo-austral. Myr. p. 105. Japan. Meeistocephalus? tenuieulus L. Koch. 1878. Geophilus tenuiculus. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XXVII. p. 794. 1887. Mecisiocephalus — an Indo-austral. Chil. p. 103. Japan. M. castaneiceps, japonicus und tenuiculus sollen nach Cook zu "Lamnonysz gehören. Möglich ist es, da Cook aber auch carniolensis und spissus (unzweifelhafte Mecistocephalus-Arten) als Lamnonyz erklärt, kann man ihm keinen Glauben bezüglich der anderen Arten 1 ‚schenken. TER [ Meeistocephalus? lifuensis Poc. ! 1898. Pocock, Willey zoolog. Results p. 63. i Lifu, Loyalty-Insel. Meeistocephalus? mirandus Poc. ‚1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV. p. 352. Loo Choo-Inseln. Meeistocephalus? Smithi Poc. 189. Pocock, loc. cit. p. 351. China. Lamnonyx punctifrons Newp. Syn. Mecistocephalus heteropus Humb., Mec. heros Haase, Mec. sulevcollis Tömösv. Allbekannte Art, Ubigqist aller Tropen, am seltensten noch in der neotropischen Region. Lamnonyx punctifrons var. glabridorsalis Att. | 1900. M ecistocephalus punctifrons var. glabridorsalis. Attems, Zool. Jahrb. XI. p. 138. - — Neu-Guinea, Neu-Pommern, Admiralitäts-Inseln, West-Ceram — Seychellen. ni 2 Lamnonyx -punctifrons eigas Haase. . 1887. Meeistocephalus gigas. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 105. 1895, == — Brölemann, Mem. soc. zool. France p. 528. I 1895, — — Silvestri, Ann. mus. ceiv. ... Genova (2) | XIV. p. 634. Neu-Guinea, West-Ceram. 9* 4.Ho& 132 Dr. Carl Graf Attems: | Lamnonyx tahitiensis Wood. | 1863. Mecistocephalus tahitiensis. Wood, Journ. Ac. Nat. Sc. Philadelphia ® | ! V. p. 48. 1887. — — Haase, Indo-austral. Chilop. p. 101. 1903. Lamnonyx — Attems, Synops. Geoph. p. 212. 1911. — ee Attems, Fauna SW.-Austral. III. Viti-Levu, Ost-Tahiti, Olinda. Australien; St. Mathias, Bismarck- Archipel (Hamb. Mus.). Megethmus ferrugineus Hutt. 1877. Himantarium ferrugineum. Hutton, Ann. mag. n. h. (4) XX. p. 115. 1891. Geophilus Huttoni.. Pocock, loc. eit. (6) VIII. p. 223. Neu-Seeland. Megethmus mieroporus Haase. 1887. Mecistocephalus microporus. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 106. 1895. Megethmus — Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVII. p. 61. Luzon, Philippinen. Geophilomorpha incertae sedis. Geophilus antipodum Poe. 1891. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VIII. p. 222. Neu-Seeland; Australien, Victoria. Geophilus Holstii Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV. p. 352. Japan. Geophilus laticeps Poc. 1891. Geophilus laticeps. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VIII. p. 220. 1903. — (Aporophilus )Jlaticeps. Attems, Synops. Geoph. p. 261. King-Island, Südaustralien. Himantarium ?morbosum Hutt. 1877. Himantarium morbosum. Hutton, Ann. mag. n. h. (4) XX. P 115. 1891. Geophilus morbosus. Pocock, loc. cit. (6) VIII. p. 221. Neu-Seeland. Arthronomalus opinatus Newp. | 1844. Arthronomalus opinatus. Newport, Trans. Linn. Soc. Lond. XIX. p. 48: 1887. Geophilus _ — Haase, Indo-austral. Chil. p. 108. 1901. — — Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 461. Australien. Geophilus polyporus Haase. 1887. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 110. D’Urville-Insel. Neerophloeophagus Speneeri Poe. 1901. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 462. Neu-Seeland. Die indo-australischen Myriopoden. 133 Geophilus sydneyensis Poec. 1891. Geophilus sydneyensis. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VIII. p. 219. 1903. — (Aporophilu) — Attems, Synops. Geoph. p. 262. Australien. Himantarium doriae Poc. 1891. Pocock, Ann. mag. n. h. (2) X. p. 427. Birma. Himantarium insigne Mein. 1886. Meinert, Myr. Mus. Cantabr. I. — P. Am. ph. soc. Phil. XVII. p. 227- 1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 113. Ostindien. Himantarium indicum Mein. 1886. Meinert, Myr. Mus. Cantabr. I. p. 228. 1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 113. 1888. Pocock, J. Linn. Soc. Lond. XXI. p. 289, Tf. 24, fig. 3. Ostindien, Mergui-Archipel. Himantarium Meinerti Poe. ‚1888. Pocock, J. Linn. Soc. Lond. XXI. p. 289. p. 289, Tf. 24, Fig. 1. | Sullivan-Island, Mergui-Archipel. II. Klasse Symphyla. Über das Vorkommen der Symphylen und Pauropoden in den - uns beschäftigenden Territorien wissen wir noch fast gar nichts. Nur an einer einzigen Stelle, im Golf von Siam wurde ein wenig gesammelt und daß in diesem einen Gebiet gleich eine relativ größere Zahl von - Arten gefunden wurden, berechtigt zum Schluß, daß sich im ganzen Gebiete gewiß noch viel neues finden wird. r ! 4) ı Scutigerella crassicornis Hansen. 103. H. J. Hansen, Quart. J. Mier. Sei. XLVII. p. 56. Golf von Siam: Insel Koh-Chang. “| Seutigerella indecisa Att. 1909. Attems, Fauna SW.-Austral. III. p. 165. Südwest-Australien. 5 Ä N { 1 Sceutigerella orientalis Hans. 1903. Hansen, Quart. J. Mier. Sci. XLVII. p. 38. ' Sumatra, Java, Insel Koh Chang, Siam. 3 | Seutigerella pauperata Hans. ‚1903. Hansen, loc. cit. p. 58. Insel Koh Chang. | Seutigerella subunguiculata Imms. 1910. Imms, Journ. Linn. Soc. Lond. XXX. p. 252. Himalaya. ! | 4 Bofı 134 Dr. Carl Graf Attems: Scolopendrelia brevipes Hans. 1903. Hansen, Quart. J. Micr. Sci. XLVIL p. 37. Ins. Koh-Chang. > Scolopendrella simplex Hans. 1903. Hansen, loc. eit. p. 83. Ins. Koh-Chang. mn Du mern — mem. | | III. Klasse Pauropoda. Pauropus armatus Hans. 1902. H.J. Hansen, Gen. Spec. Ord. Pauropoda. — Vidd. Meddel. p. 368. Ins. Koh Chang. Pauropus elaviger Hans. 1902. Hansen, loc. eit. p. 404. Ins. Koh Chang. Pauropus elegantulus Hans. 1902. Hansen, loc. cit. p. 378. Ins. Koh Chang. Pauropus modestus Hans. 1902. Hansen, J. Cor. cid. p. 380. Ins. Koh Chang. Psuropus Mortensenii Hans. 1902. Hansen, loc. cit. p. 382. j Ins. Koh Chang. Pauropus seutatus Hans. 1902. Hansen, loc. cit. p. 399. Ins. Koh Chang. Pauropus siamensis Hans. 1902. Hansen, loc. cit. p. 386. Ins. Koh Chang. Pauropus simulans Hans. 1902. Hansen, loc. cit. p. 402. Ins. Koh Chang. Pauropus spinifer Hans. 1902. Hansen, loc. cit. p. 366. Ins. Koh Chang. IV. Klasse Diplopoda. 1. Subklasse Pselaphognatha Latzel. Trichoproctus Biroi Silv. 1899. Silvestri, Termesz. füzetek XXII. p. 205. Ins. Tamara bei Neu-Guinea. (Einzige Art der Gattung.) Die indo-australischen Myriopoden. 135 Monographis Kräpelini Att. 1907. Attems, Javan., Myr.-— Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 99. Java, Monographis Schultzei Att. 1909. Attems, Leonh. Schultzes Forsch.-Reise SW.-Afrika p. 76. Süd-Australien; zuerst von K]. Haussaland und Kalaharı bekannt. [Außer diesen beiden gibt es keine Monographis-Arten, wenn nicht die folgende eine ist.] Polyxenus ceylonieus Poc. 1892. Pocock, Journ. Bombay n. h. Soc. p. 142. Ceylon. Diese Art dürfte eher zu Monographis gehören. Polyxenus hawaiensis Silv. 1904. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 327. Oahu. Aus Süd- und Nordamerika sind eine Anzahl ‚Polyzenus“- Arten - beschrieben und eine aus Äthiopien. Es wäre aber noch sehr zu prüfen, j | \ | | re ee DI em ie 4 IS ns u nn ob alle diese Arten wirklich mit dem bekannten Polyzenus lagurus generisch zusammengehören. 2. Subklasse Chilognatha Latr. Zur Übersicht gebe ich zunächst das von mir hier angenommene System der Chilognathen: 1. Divisio: Oniscomorpha Poc. 1. Ordnung: Pentazonva Brdt. 1. Subordo: Glomeridia Brandt!) 1. Fam.: Typhloglomer:dae. 2. , Glomeridae. 3.» Glomeridellidae. 4. ,, Onomeridae. 9.» @Gervaisiidae. 2. Subordo: Sphaerotheria Brdt. 1. Fam. Sphaerotheridae. 2. ,„ Sphaeropoeidae. 2. Ordnung: Limacomorpha Poc. Fam. Glomeridesmidae Latzel. 1. Subfam. @lomeridesminae nov. 2. » .. Termitodesminae Silv. 2. Divisio: Helminthomorpha Poc. 1. Phylum: Zugnatha Att. l. Superordo: Proterospermophora Verh. 1. Ordo: Polydesmoidea C. L. Koch-Poe. a !) Familien nach Brölemann 1913. Arch. zool. exper. LII. 4. Rot 136 Dr. Carl Graf Attems: 1. Subordo: Polydesmidea nov. 1. Fam. Polydesmidae. »» . Vanhoeffenivdae. „ Cryptodesmidae. „.. Stylodesmidae. Oniscodesmidae. »» Mastigonodesmidae. Peridontodesmidae. 2. Subordo: Strongylosomidea nov. 1. Fam. Strongylosomidae. nanpmm 2. , Sphaerotrichopidae. 3. 5 Äystodesmidae. 4. ,„ Platyrhachidae. 5. Oxydesmidae. 6. ,, Gomphodesmidae. T. Sphaeriodesmidae. 1. Subfam. Sphaeriodesminae. 2. „ Oyclodesminae. N. Desmominae. 8 , Leptodesmidae. 9, ,, Rhachodesmidae. 10. ,„ Xyodesmidae. 2. Superordo: Ascopermophora Verh. 1. Ordo: Chordeumoidea. 2. ,„. Striaroidea. 3. Superordo: Julidea Latz. 1. Ordo: Julordea. 1. Fam. Blanvulidae. 2. „ Juldae. 2. Ordo: Spirostreptoidea. 1. Subordo: Spirostreptidea. 3: Fam. Spirostrephidae. 2. , Harpagophoridae. 2. Subordo: Odontopygidea. Fam. Odontopygidae. 3. Ordo: Cambalordea. 1. Fam. Cambalıdae. „ Cambalopsidae. » Pericambalidae. Nannolenidae. » Pseudonannolenvdae. » Physostreptidae. 4. vr Spvroboloidea. 1. Subordo: Zuspirobolidea. 1. Fam. Spirobolidae. 2. ,„ Rhinoecricidae. 3. „ Spirobolellidae. 4. ,„ Pseudospirobolellidae: au > Die indo-australischen Myriopoden. 137 2. Subordo: Trigonvulidea. 1. Fam. Trigoniuhdae. 2. ,„ Spiromimidae. 3.» FPachybolidae. 5. Ordo: Stemmatovulordea. 2. Phylum: Colobognatha. 1. Divisio Oniscomorpha Poc. 1887. Ordo Oniscomorpha. Pocock, Ann. mag. n. h. (5) XX. p. 291. 93. —- _ Bolimann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46 p. 154. 1894. Subordo Opisthandria. Verhoeff, Verh. zool. bot. Ges. Wien p. 17. 1898. Ordo Oniscomorpha. Attems, Syst. Pol. I. p. 226. 1910. Ordo Opisthandria. Verhoeff, Nova acta XCII. p. 213. 1910. Superordo Opisihandria. Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 19. 1. Ordnung Pentazonia Brdt. ' 1833. Pentazonia. Brandt, Bull. soc. nat. Moscou VI. p. 19. ' 1845. — ‘ Newport, Trans. Linn. Soc. Lond. XIX. p. 276. 1869. —— Wood, Trans. Am. Phil. Soc. Philad. (2) XIII. p. 246. 1884. Fam. Glomeridae. Latzel, Myr. Ö. U. Mon. II. p. 81. 1895. Ordo Oniscomorpha. Cook, Ann. N. York, Ac. Sa. IX. p. 2. 1896. — — Silvestri, J. Dipl. p. 86. 1903. — — Silvestri, Dipl. anat. p. 22. 1910. — _ Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 20. 1898. Subordo Glomeroidea. Attems, Syst. Pol. I. p. 226. ı. Subordo Glomeridia Brdt. 1833. Glomeridia. Brandt, Bull. soc. nat. Moscou VI. p. 194. ' 1884. Subfam. Glomeridia. Latzel, Myr. Ö. U. Mon. II. p. 83. : 1893. — Glomeriinae. Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46 p. 161. 1894. Fam. Glomeridae.e Pocock, Max Webers Reise p. 322. 1895. Subordo Glomeroidea. Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX. p. 2. 190. — — Silvestri, Dipl. anat. p. 22. ' 1910. Subordo Plesiocerata. Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 21. 193. — — Brölemann, Biospeologica XXXI. — Arch. zool. exp. gen. LII. p. 387. Brölemann hat in der zuletzt zitierten Schrift eine systematische | Übersicht der Glomeriden gegeben, der ich mich vorläufig anschließe, - ohne in die Sache selbst näher eingehen zu können. Nur die von Verhoeff entlehnte Gruppenbezeichnung Plesiocerata kann ich nicht billigen. ‚ Verhoeff liebt die von ihm geprägten neuen Namen, auch wenn ein | ‚ nicht vorhanden ist. dringendes Bedürfnis danach wegen bereits bestehender viel älterer 4, Holt 138 Dr. Carl Graf Attems: Fam. Glomeridae Leach, Bröl. | Gen. Rhopalomeris Verhoeff. 1 1906. Verhoeff, Ü. Dipl. 4. — Arch. Nat. Bd. 72, p. 188. 1913. Brölemann, Biospeologica XXXI. — Arch. zool. exp. gen. LII. p. 437. Rhopalomeris bicolor (Wood). 1865. Glomeris bicolor. Wood, Proc. Ac. Nat. sci. Philadelphia p. 172. 1906. Rhopalomeris bicolor. Verhoeff, Ü. Dipl. 4. — Arch. Nat. Bd. 72 p. 189, Hongkong, Insel Salanga bei Malakka. Gen. Glomeris Latr. Von allen hier angeführten Arten gehört nur die erstgenannte (Stuxberge) zur Gattung Glomeris im neuen restringierten Umfang. Die Zugehörigkeit der anderen Arten läßt sich nach den vorliegenden Angaben nicht bestimmen. Glomeris Stuxbergi Att. 1909. Attems, Myr. d. Vega Exped. — Ark. Zool. V. p.26 Tf.I Fig. 18. Japan. Glomeris? diversicolor Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV. p. 721. Sumatra. Glomeris formosa Silv. 1895. Silvestri, loc. eit. p. 720. Sumatra - Glomeris ‚Modiglianii Silv. 1895. Silvestri, loc. cit. p. 720. Nias. Glomeris infuscata Poc. 1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 324 Tf. XIX. Fig. 10. Sumatra, Malayısche Halbinsel. Glomeris albicorris Poe. 1894. Pocock, loc. cit. p. 323. Sumatra. Glomeris carnifex Poec. 1889. Pocock, Myr.-Mergui. Archip. — J. Linn. Soc. Lond. XXI. p. 290. Tenasserim. Glomeris carnifex var. pallida Poc. 1889. Pocock, loe. eit. p. 290 Tf. XXIV Fig. 7. Elphinstone Island bei Borneo. Glomeris concolor Poc. 1889. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) IV. p. 474. Borneo. Glomeris sinensis Bröl. 1896. Brölemann, Myr. d. Chine. — Mem. soc. zool. Fr. p. 352 Tf. ZIU. p. 19—22. | Tibet, Setschouen. Die indo-australischen Myriopoden. 139 Gen. Malayomeris Verh. 1910. Verhoeff, Ü. Dipl. 41. — Sitzungsber. Ges. nat. Freunde Berl. No. 5 p. 243. Malayomeris Martensi Verh. 1910. Verhoeff, loc. cit. p. 244. Sumatra. Fam. Gervaisiidae Bröl. Gen. Hyleoglomeris Verh. 1910. Hyleoglomeris. Verhoeff, Ü. Dipl. 41. — Sitzber. Ges. nat. Freunde Berl. No.5 p. 245. 1912. Nesoglomeris. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 100. Hyleoglomeris alticola (Carl). 1912. Nesoglomeris alticola.. Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 103. Celebes. Hyleoglomeris eremita (Carl). 1912. Nesoglomeris eremita. Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 102. Oelebes. Hyleoglomeris kirropeza (Att.). 1897. Glomeris kirropeza. Attems, Kükenthals Reise p. 480. 1912. Nesoglomeris — Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 102. Oelebes. Hyleoglomeris minuta Verh. 1910. Verhoeff, Ü. Dipl. 41. — Sitzber. Ges. nat. Fr. Berl. p. 248. Borneo. Hyleoglomeris multilineata Verh. 1910. Verhoeff, loc. cit. p. 248. Borneo. Hyleoglomeris Sarasinorum (Carl). 1912. Nesoglomeris Sarasinorum. Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 101. Celebes. 2. Subordo Sphaerotheria Brdt. 1833. Sphaerotheria. Brandt, Bull. soc. nat. Moscou VI. p. 198. 1847. — C. Koch, Syst. Myr. p. 36. 1847. Zephroniidae. Gray, Encycel. An. Phys. III. p. 546. 1865. Sphaerotheria.. Humbert, Myr. Ceylan. 1884. Subfam. Sphaerotheria. Latzel, Myr. Ö. U. Mon. II. p. 123. 1894. Zephroniidae. Pocock, Max Webers Reise p. 325. 1894. _ Silvestri, Ann. Mus. Genova (2) XIV. p. 635, 722. 1895. Subordo Zephronvoidea. Cook, Ann. N. York Ae. Sa. IX. p. 2. 1896. Sphaerotheridae. Silvestri, J. Dipl. p. 88. 1903. Subordo Zephronioidea. Silvestri, Dipl. Anat. p. 22. 1910. -- Chorizocerata. Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 20. 4. Heft 140 Dr. Carl Graf Attems: Die Systematik dieser Gruppe liegt noch sehr im argen und es ‚steht bei vielen älteren Arten durchaus nicht fest, ob sie wirklich in die Gattung gehören, in die der Autor sie stellte. Vor einer Revision ist es unmöglich, eine Übersicht über die artenreichen Gattungen zu gewinnen. Die Verbreitung der Sphaerotherien erinnert an die der Harpago- phoridae. Auch sie leben jetzt in den zwei getrennten Gebieten Süd- afrika — Madagaskar und Indo-australische Region. Als Entstehungs- zentrum sehe ıch Indien an, wo sie heute reich vertreten sind. Die Gattung Arthrosphaera mit 24 Arten ist endemisch in Indien und Ceylon, und auch die Gattungen Sphaerotherium, Zephronia und Sphaeropoeus haben hier Vertreter. Von Indien aus haben sie sich einerseits über die indomadagassische Brücke nach Südafrika und Madagaskar ver- breitet, dort auch ein paar neue Gattungen bildend, andererseits haben sie sich über den Sundaarchipel nach Celebes und den Philippinen und nach Australien und Neu-Seeland verbreitet. In Australien- Neu-Seeland hat sich wieder die endemische Gattung Cyliosoma herausgebildet, neben Vertretern anderer Gattungen. Sehr auffallend ist das völlige Fehlen der Unterordnung im ganzen Neu-Guinea- Archipel, auch einer der Fälle, für deren Erklärung die Geologie nicht ausreicht. Sicher war Neu-Guinea mit seiner umgebenden Inselwelt nicht früher vom großen Landkomplex, der Neu-Seeland-Australien mit Asien verband, abgetrennt als Australien und Neu-Seeland und wenn sich die Sphaerotheria von Indien dahin verbreiten konnten, warum nicht auch nach Neu-Guinea? ; I. Fam. Sphaerotheridae. 1902. Type des Sphaerotherium. Saussure et Zehntner, Grandidier, Hist. nat. Madagaskar p. 18. 1909. Fam. Sphaerotherida. Attems, Myr. Deutsch. Südpolar-Exped. p. 424. 1913. Fam. Sphaerotheriidae. Brölemann, Myr. Austr. Mus. IL. — Rec. Austr. Mus. X. p. 79. 7. Antennenglied zwar sehr kurz, aber deutlich sichtbar, die einzelnen Antennenglieder länger als breit (beide Kopulationsfußpaare dreigliedrig). 1. Gen. Sphaerotherium Brit. Sphaerotherium convexum Koch. 1863. L. Koch, Die Myriop. I. p. 31. Tf. XIV. Fig. 27. Australien. (Ohne nähere Angabe.) Sphaerotherium fraternum Butl. 1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 359. 1873. Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 177. Australien (Viktoria). Die indo-australischen Myriopoden. 141 'Sphaerotherium insulanum Krsch, 18831. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 30. 1889. Daday, Termesz. füzetek XI. p. 140. Java. Sphaerotherium Kochii Butl. 1863. Sphaeroiherium punctatum. Koch, Die Myr. I. p.43 Tf. XIX Fig. 37 (non = punctatum Brdt.). 1873. Sphaerotherium Kochii. Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 177. Java. Sphaerotherium maculatum Butl. 1874. Butler, Ann. mag. n. h. (4) XIV. Sıkkım. Sphaerotherium marginepuneiatum Krsch. 1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 31. Australien, Queensland. Sphaerotherium nebulosum Butl. 1875. Butler, Trans. ent. soc. Lond. p. 165. Nankow-Paß zwischen Mongolei und China. Sphaerotherium politum Butl. 1874. Butler, Ann. mag. n. h. (4) XIV. p. 186. Tf. XVI Fig. 2. Sıkkim. Sphaerotherium sinuatum Butl. 1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 359 Tf. XVIH. Fig. 10. 1873. Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 174. Borneo. Sphaerotherium walesianum Karsch. 1881. Karsch, Arch. Naturg. Bd. 47 p. 31. Australien, Neu-Süd-Wales, Sidney. % Gen. Cyliosoma Poe. Cyliosoma angulatum Butl. 1878. Sphaerotherium angulatum. Butler, Trans. ent. soc. Lond. p. 299. 1895. COyliosoma angulatum. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414. Australien (Rockhampton, Queensland). Cyliosoma de Lacyi White. 1859. Zephronia (Sphaerotherium) de Lacyi. White, Ann. mag. n. h. (3) HI. p. 406 Tf. VII Fig. 2. 1895. C'yliosoma de Lacyi Pocock, loc. cit. (6) XVI. p. 415. Neu-Seeland. Cyliosoma leiosomum Butl. 1877. Sphaerotherium leiosomum. Hutton, Ann. mag. n. h. (4) XX. p. 116. 1895. COyliosoma 0 Pocock, loc. eit. (6) XVI. p. 415. Neu-Seeland. 4, Heft 142 Dr, Carl Graf Attemse: Cyliosoma penrithensis Bröl. 1913. Brölemann, Myr. austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X. p. 85. Australien, Neu-Süd-Wales. Cyliosoma Queenslandiae Bröl. 1913. Brölemann, loc. cit. p. 80. . Australien, Queensland. Cyliosoma Sennae Silv. 1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX. p. 3. Australien, Queensland. Cyliosoma striolatum Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414. Neu-Seeland. Cyliosoma Targionii Silv. 1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX. p. 2. Australien, Queensland. - Cyliosoma unieolor Silv. 1898. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 16. Tf. II. Fig. 80—82. Australien, Queensland. 2. Fam. Sphaeropoeidae. 1902. Type des Sphaeropoeus. Saussure et Zehntner, Grandidier, Madagaskar p- 18. - 1909. Fam. Sphaeropoeidae.e. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X. p. 79. | Antennen scheinbar sechsgliedrig, indem das 7. Glied ganz in das 6. versenkt ist; die einzelnen Antennenglieder meist breiter als lang. Übersicht über die Gattungen: la) Hintere und vordere Kopulationsfüße viergliedrig 2. 2a) Tarsus abgestutzt, Enddorn weiv von der Klaue entfernt Sphaeropoeus Brdt. 2b) Tarsus zugespitzt, Enddorn nahe der Klaue: Zephronia Gray. lb) Hintere Kopulationsfüße dreigliedrig: 3. 3a) Vordere Kopulationsfüße viergliedrig Sphaeromimus 82. 3b) Vordere Kopulationsfüße dreigliedrig 2 4a) Tarsus abgestutzt, Enddorn weit von der Klaue, Vulven aus drei Platten bestehend Arthrosphaera Poe. 4b) Tarsen zugespitzt; Enddorn nahe der Klaue; Vulven aus zwei Platten bestehend Castanotherium Poec. i. Gen. Sphaeropoeus Brit. Sphaeropoeus bicollis Karseh. 1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 33. Borneo. Die indo-austrelischen Myriopoden. 143 Sphaeropoeus bimaeulatus Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412. Singapore. | Sphaeropoeus Evansi Sinel. 1901. Sinclair, Proc. Zool. Soc. Lond. II. p. 526. Malayısche Halbinsel. Sphaeropoeus extinetus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ... . Genova (2) XIV. p. 722. 1901. Sinclair, Proc. zool. soe. Lond. II. p. 527. Nias, Malayische Halbinsel. Sphaeropoeus hereules Brdt. 1833. Sphaeropoeus hercules. Brandt, Bull. soc. nat. Moscou VI. p. 200. 1863. — — C. Koch, Die Myr. 1. p. 3. 1873. Zephronia banksiana. Butler, Proc. zool. soc. p. 181. 1881. Sphaeropoeus hercules. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 29 1882. Zephronia barbata.. Butler, Ann. mag. nat. hist. (5) IX. p. 197. 1889. Sphaeropoeus hercules. Daday, Term. füzetek XX. p. 141. 1894. — — Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 326. 1895. —_ — Pocock, Ann. mag. n. h. XV]. p. 412. 1906. — — Carl, Dipl. mal. arch. — Zool, Jahrb. XXIV. p. 230. Sumatra. Sphaeropoeus Modigliani Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV. p. 722. Sumatra. (Beschreibung nicht ernst zu nehmen.) Sphaeropoeus Modiglianii Silv. nov. var. Sinel. 1901. Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II. p. 527. Malayische Halbinsel. Sphaeropoeus montanus Karsch. 1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 31. Himalaya. Sphaeropoeus punetatissimus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 14. Sumatra. Sphaeropoeus Stollii Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) XVI. p. 412. Java. Sphaeropoeus suleicollis Karsch. 1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 32. lakuan, Java, Borneo, Montrado, Luzon. Sphaeropoeus tigratus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 14. Sumatra. 4. Haft 144 Dr. Carl Graf Attems: Sphaeropoeus tricollis Karsch. 1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 32. Sumatra. | | Sphaeropoeus tubereulosus Karsch. | 1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 33. | Borneo. | Sphaeropoeus velutinus Carl. 1906. Carl, Dipl. mal. arch. — Zool. Jahrb. XXIV. p. 232. Sumatra. E..| Sphaeropoeus velutinus var. xanthopleurus Carl. 1909. Carl, Neue Dipl. — Rev. Suisse Zool. XVII. p. 249. Sumatra. Sphaeropveus zonatus Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412. Malakka. | Nicht in diese Gattung gehören folgende als ns be schriebene Arten.: | Sphaeropoeus faleiesrnis Töm. 1886. Tömösvary, Termeszet r. Füzetek IX. p. 68. 1889. Daday, loc. eit. XII. p. 141. Borneo. | Sphaeropoeus gladiator Poec. 1894. Pocock, Webers Reise p. 327 Tf. XIX. Fig.11. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412. Sumatra. Sphaeropoeus granulatus Tom. 1886. Tömösvary, Termesz. füzetek IX. p. 68. 1889. Daday, loc. eit. XII. p. 141. Borneo. Sphaeropoeus tatusieeformis Dad. 1889. Daday, Termesz. füzetek XII. p. 141. Sumatra. 2. Gen. Zephronia Gray. Zephronia amyihra Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise p. 483. Halmaheira. Zephronia anthracina Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. pP 143. Malayische Halbinsel. Zephronia earinata Poe. 1890. Pocock, Ann. mus. eiv. ... Genova (2) X. p. 82. Borneo. Die indo-australischen Myriopoden. 145 Zephronia castanea Newp. 1844. Newport, Ann. mag. n. h. XIII. p. 265. Philippinen. Zephronia elivicola Poc. 1890, Pocock, Ann. mus. civ..... Genova (2) X. p. 386. Birma. Zephronia comotti Poc. 1890. Pocock, Ann. mus. civ. ..... Genova (2) X. p. 391. Birma. Zephronia crepitans Poc. 1890. Pocock, Ann. mus. civ. ... Genova (2) X. p. 392. Birma. Zephronia Dollfusi Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 413. Cochin China. Zephronia Doriae Poe. 1890. Pocock, Ann. mus. civ..... Genova (2) X. p. 79. 1890. Pocock, loc. eit. (2) X. p. 385. Birma. Zephronia excavata Butl. 1874. Butler, Ann. mag. n. h. (4) XIV. p. 185. Sıkkim. Zephronia Feae Poc. 1890. Pocock, Ann. mus. civ...... Genova (2) IX. p. 80. 1890. Pocock, loc. ceit. (2) X. p. 385. Birma. Zephronia Floweri Hirst. 1907. Hirst, Ann. mag. n. h. (7) XX. p. 207. Singapore. Zephronia formosa Poc. 1890. Pocock, Ann. mus. civ... . . Genova (2) X. p. 387. Birma. Zephronia Gestri Poec. | 1890. Pocock, Ann. mus. civ. ... . Genova (2) X. p. 390. Birma. Zephronia glaberrima. Ati. ‚1898. Attems, Semons Reise p. 510. Cooektown, Queensland. Zephronia glabrata Newp. 1844. Newport, Ann. mag. n. h. XIII. p. 264. Philippinen. Zephronia humilis Silv. ‚1895. Silvestri, Ann. mus. eiv. .... Genova (2) XIV. p. 723. Insel Engano bei Sumatra. Archiv für Naturgesehichte Zephronia ignobilis Butl. | | j 146 Dr. Carl Graf Attems: | | 1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 357. | Java. Zephronia impunetata Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 413. | Insel Penang bei Malakka. Zephronia innominata Newp. 1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 357. Philippinen. Zephronia laevissima Butl. 1874. Butler, Ann. mag. n. h. (4) XIV. p. 185. Sıkkım. Zephronia larvalis Butl. 1878. Butler, Trans. Entom. soc. London p. 301. Torres-Straits. Zephronia nigriceps Poc. 1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 329. 1907. Attems, Javan. Myr.-— Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 105. Java. Zephronia nigrinota Butl. 1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356. Sıkkım, Assam. Zephronia ovalis Gray. Gray, Griffith Anm. Kingdom, Ins. p. 135. 1833. Sphaeropoeus insignis. Brandt, Bull. soe. nat. Moscou VI p. 200. 1873. Zephronia ovalis. Butler, Proc. zool. sce. Lond. p. 180. Java. Zephronia pyrrhomelana Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise p. 480. Borneo. Zephronia Ridleyi Hirst. 1907. Hirst, Ann. mag. n. h. (7) XX. p. 216. Malayısche Halbinsel. Zephronia rufieeps Poe. 1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 331. 1898. Attems, Semons Reise p. 509. Java. Zephronia rugulosa Hirst. 1907. Hirst, Ann. mag. n. h. (7) XX. p. 215. Malayische Halbinsel. Zephronia semilaevis Poe. 1890. Pocock, Ann. mus. civ.... Genova (2) X. p. 388. Birma. ee Die indo-australischen Myriopoden. 147 Zephronia siamensis Hirst. 1907. Hirst, Ann. mag. n. h. (7) XX. p. 218. Sıam. Zephronia sulcatula Butl. 1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 357. Borneo. Zephronia tigrina Butl. 1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356. ÖOstindien. Zephronia tumida Butl. 1882. Butler, Ann. mag. n. h. (5) IX. p. 196. Assam. 3. Gen. Arthrosphaera Poe. Arthrosphaera atrisparsa (Butl.). 1878. Zephronia atrisparsa.. Butler, Trans. Ent. soc. p. 302. 1899. Arthrophaera atrisparsa. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 274. Bombay. Arthrosphaera auroecineta Poec. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 276. Ostindien. Arthrosphaera bicolor Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 411. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 278. Vorderindien. Arthrosphaera Brandti Humb. 1865. Sphaeropoeus Brandti. Humbert, Mem. soc. phys. Geneve XVIII. p. 38. 1872. Zephronia chitinoides. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 354. Tf. XVII. \ Fig. 2. 1892. — Brandti. Pocock, J. Bombay n. h. soc. VII. p. 143. 1899. Arthrophaera — Pocock, loc. eit. XII. p. 272. Vorderindien, Ceylon. Arthrosphaera corrugata (Butl.). 1872. Zephronia corrugata. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 355. 1873. — — Butler, Proc. zool. soc. London p. 180. 1899. Arthrophaera — Pocock, J. Bornbay n. h. soc. XII. p. 273. Ceylon. : Arthrosphaera corrugata Silv. ‚1897. Silvestri, Myr. Mus. Bruxelles p. 359. Indien. Arthrosphaera Daiyi Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI p. 412. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 280. Vorderindien. | 10% 4. Heft 148 Dr. Carl Graf Attems: Arthosphaera Daviseni Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII, p. 279. Vorderindien. Arthrosphaera distieta Poc. | 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 411. | 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 278. Vorderindien. Arthrosphaera fumosa Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 280. Vorderindien. Arthrosphaera Hendersoni Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p.4ll. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. p. 277. Vorderindien. :. Arthrosphaera inermis (Humb.). | 1865. Sphaeropoeus inermis. Humbert, Mem. scoc. phys. Geneve XVIII. p. 37. 1899. Arthrophaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 273. | Ceylon, Madras. Arthrosphaera leopardina (Butl.). 1872. Zephronia leopardina. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356. 1873. — — Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 181. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 274. | Ceylon. . Arthrosphaera lutescens (Butl.). 1872. Zephronia lutescens. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356. 1873. — — Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 179. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 274. Indien. Arihrosphaera marginella Silv. 1897. Silvestri, Myr. Mus. Bruxelles p. 360. Indien? Arthrosphaera marmorata (Butl.). 1882. Zephronia marmorata. Butler, Ann. mag. n. h. (5) IX. p. 197. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 274. Indien. Arthrosphaera nitida Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. XVI. p. 411. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 281. Arthrosphaera noticeps (Butl.). 1872. Zephronia noticeps. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 355. 1873. — — Butler, Proc. zool. soec. Lond. p. 179. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XH. p. 271. .Ceylon. ” Die indo-australischen Myriopoden. 149 Arthrosphaera pilifera (Butl.). 1872. Zephronia pilifera. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 357. 1873. — — Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 180. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bowbay n. h. soc. XII. p. 270. Ceylon. Arthrosphaera rugulosa (Butl.). 1872. Zephronia rugulosa. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 355. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 273. Ceylon. Arthrosphaera Thurstoni Poec. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 411. 1899. — J. Bombay n. h. soc. XII. p. 276. Vorderinden. Arthrosphaera versicolor (White). 1859. Zephronia versicolor. White, Ann. mag. n. h. (3) III. p. 405. 1865. — — Humbert, Mem. soc. phys. Geneve XVIII. p. 41. 1873. — — Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 181. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 272. Ceylon. Arthrosphaera Wroughtoni Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 411. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 275. Arthrosphaera zebraica (Butl.). 1872. Zephronia zebraica. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 275. Bombay. 4. Gen. Castanotherium Poc. Castanotherium boetonense Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 119. Insel Boeton, südöstlich von Celebes. Castanotherium celebense Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 15. Gelebes. Castanotherium einetum Carl. 1906. Sphaeropoeus (Casianotherium) cinctus. Carl, Zool. Jahrb. Syst. XXIV. p. 235. Sumatra. Castanotherium conspieuum Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 15. Borneo. Castanotherium criniceps Att. 1897. Zephronia crinicep. Attems, Kükenthals Reise p. 482. 1912. Castanotherium — Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 112. Üelebes. 4, Heft 150 Dr. Carl Graf Attems: Castanotherium decoratum Carl. 1912. Carl. Dipi. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 118. Celebes. Castanotherium distinefum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 106. Celebes. Castanotherium Everetti Poc. 1895. Pocock, Ann. rag. n. h. (6) XVL p. 414. Borneo. Castanotherium fulvricorne Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVL p. 414. Philippinen. Castanotherium hirzutellum Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI p. 414. Philippinen. Castanotherium Hosei Poe.. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414. Borneo. Castanotherium laeve Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 110. Celebes. Castanotherium nigromaculatum Silv. 1897. Silvestri, Neues Dipl. Dresd. Mus. p. 15: Borneo. Castanotherium ornatum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Bev. Suisse zool. XX. p. 116. Gelebes. Castanotherium pilosum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 114. Castanotherium porosum Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVIL p. 414. Philippinen. Castanotherium simplex Carl. - 1909. Sphaeropoeus (Castanoth.) simpler. Carl, Neue Dipl. — Ber. zeol. XVII. p. 250. Java. Castanotherium sparsepunetatum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Bev. Suisse zool. XX. p. 120. Celebes. Castanotherium stellatum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 112. Celebes, - Castanotherium suspeetum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 109. _ Celebes. Die indo-australischen Myriopoden. 151 Castanotherium YVoltzi Carl. 1906. S'phaeropoeus (Castanoth.) Voltzi. Carl, Dipl. Mal. Arch. — Zool. Jahrb. AXIV. p. 233. Sumatra. Castanotherium Whiteheadii Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414. Borneo. 2. Ordo: Limacomorpha Poc. 1894. Ordo Limacomorpha. Pocock, Webers Reise p. 332. BB. — — Pocock, J. Linn. Soc. XXIV. p. 475. 189. — Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX. p. 2. :1896. — — Silvestri, J. Dipl. p. 84. 1898. Subordo Glomeridesmoidea. Attems, Syst. Pol. I. p. 226. 1903. Ordo Limacomorpha. Silvestri, Dipl. Anatome p. 22. 1910. — — Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 19. Fam. Glomeridesmidae Latz. “1884. Latzel, Myr. Ö.-Ung. Mon. II. p. 124. "1893. Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46. p. 159. 189. Pocock, M. Webers Reise p. 332. 1894. Pocock, J. Linn. Soc. XXIV. p. 475. 1896. Silvestri, J. Dipl. p. 85. Subfam. Glomeridesminae nov. Glomeridesmus javanicus Att. "1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV. p. 106. Java. Von der Gattung Glomeridesmus sind drei weitere Arten aus Süd- ‚ amerika und von den Antillen bekannt. Zephroniodesmus sumatranus Poc. 1894. Glomeridesmus sumatranus. Pocock, Webers Reise p. 333. ‚ 1894. Zephroniodesmus — Pocock, J. Linn. Soc. XXIV. p. 476. Sumatra. Subfam. Termitodesminae Si». | 1911. Silvestri, Escherich, Termitenleben auf Ceylon p. 25. ran. — - Termitofili, Zool. Jahrb. XXX. p. 410. | Termitodesmus ceylonicus Silvestri. ‚1911. Silvestri, loc. eit. p. 246, resp, #12. Ceylon, Peradenyia. Termitodesmus Escherichii Silv. 1911. Silvestri, loc. cit. p. 247 resp. 413. 152 Dr. Carl Graf Attems: Termitodesmus lefroyi Hirst. 1911. Hirst, Ann. mag. n. h. (8) VIII. p. 256. Cuttaek, Bengalen. 2. Divisio Helminthomorpha Pce. 1887. Ordo Helminthomorpka. Pocock, Ann. Mag. n. h. (5) XX. p. 294. 1893. Ordo Helminthomorpha — Colobognatha. Brölemann, Bull. U. S.N No. 46. p. 154. | 1894. — — Pocock, Max Webers Reise p. 333. 1894. Subordo Proterandria. Verhoeff, Verh. zool. bot. Ges. Wien p. 17. 1896. Ordo Helminthomorpha. Silvestri, J. Dipl. p. 31. 1898. — — Attems, Syst. Pol. I. p. 7. 1900. — Proierandria. Verhoeff, Beitr. K. pal. Myr. X. — Zool Jahrb. XIII. p. 53. | 1910. — ar Verhoeff, Nova acta XCH. p. 210. | 1910. Superordo — Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 21. I. Phyium Eugnatha Ati. | 1898. Hugnatha. Attems, Syst. Pol. I. p. 227. | Mundteile typisch ausgebildet, Mandibeln aus kräftiger Back« und Lade bestehend, Gnathochilarium wohlentwickelt. 1. Beinpaa des 7. Segments des $ stets zu Gonopoden umgewandelt, öfters auct das 2. Beinpaar des 7. Segments (manchmal auch das 2. Beinpaar der 6. und das 1. Beinpaar des 8. Segments). Kopf nie nach vorn verlängert und nie rüsselartig. Unpaare Ovarien. ı. Superordo Proterospermophora Verh. 1900. Verhoeff, Beitr. z. K. val. Myr. X. — Zool. Jahrb. XIII. p. 53. 1910. Verhoeff, Nova acta XCH. p. 210. 1910. Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 23. Diese Superordo enthält die beiden Ordnungen Polydesmordec und Callipodoidea Boll. (= Lysiopetalidae autor.) von denen nur die erstgenannte Vertreter in der indo-australischen Region hat. | Ordo Polydesmoidea C. Koch-Poc. | 1847. Polydesmidae. C. Koch, Syst. Myr. p. 52. 1884. Polydesmidae. Latzel, Myr. Ö.-U. Mon. II. p. 124. 1887. Polydesmoidea. Pocock, Ann. mag. n. h. (5) XX. p. 294. 1893. — Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46. p. 155. 1895. Subordo Polydesmoidea Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX. p. 4. 1896. — — Silvestri, J. Dipl. p. 68. 1898. — — Attems, Syst. Pol. I. p. 227. 1903. Ordo Merocheta. Silvestri, Dipl. anat. p. 23.) 1) Die Merocheta Cooks umfassen auch die Lysiopetalidae und Chordeumi ® Die indo-australischen Myriopoden. 153 1909. Group Polydesmoidea. Pocock, Biol. C.-Am. p. 109. 1910. Superfamilia — Verhoeff, Nova acta XIII. p. 210. 1910. Subordo — Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 24. Seit der Publikation meines Systems der Polydesmiden sınd 16 Jahre verflossen und es macht sich wieder die Notwendigkeit fühlbar, über die im Laufe dieser Zeit gewaltig angewachsene Schar der Poly- desmiden eine Übersicht zu gewinnen. Inzwischen hat sich auch unsere ‘ Einsicht in die Verwandtschaft der einzelnen Gruppen vertieft, so daß ich hier eine Gruppierung vorlege, die sich sehr wesentlich von meiner ersten im Jahre 1898 unterscheidet. Freilich sind wir trotz aller Fort- schritte noch weit vom Ziel, der zureichenden Kenntnis aller Formen, entfernt, und die Unsicherheit in manchen Gruppen ist noch groß, besonders in den Familien der Cryptodesmiden, Oniscodesmiden und - Stylodesmiden, von denen bisher allen Untersuchern nur spärliches " Material zur Verfügung stand; es ist zu erwarten, daß die Systematik dieser Gruppen noch große Änderungen durchmachen wird. | Ich gebe hier eine Übersicht über die ganze Ordnung der Poly- - desmiden, bin aber, dem Plane der Publikation entsprechend, nur auf diejenigen Familien näher eingegangen, die Vertreter in dem be- handelten Faunengebiete haben und unter diesen Familien habe ich ‚ wieder die Strongylosomiden ganz besonders zum Gegenstand meines ' Studiums gemacht. weil hier die Konfusion in der Abgrenzung der Gattungen besonders groß war. Übersicht über die Familien der Polydesmoidee: | I. Die Hüften beider Gonopoden relativ weit von einander ent- ‘ fernt, aber durch breite mediale Fortsätze aneinanderschließend, ‚ die eine tiefe mediane Mulde bilden; die Mediannaht kielartig erhaben: I. Subordo: Polydesmidea mıhi. la) Gonopoden mit Samenblase und Haarpolster (die Kiele höchstens mäßig breit und nie stark abwärts gebogen. Kopf nie vom Hals- schild bedeckt. Analsegment stets frei). 1. Fam. Polydesmidae. 1b) Gonopoden ohne Samenblase und Haarpolster 2. 2a) Hüfthörnchen in ein langes, mehrfach zusammengerolltes | Flagellum verlängert: 7. Fam. Mastigenodesmidae. 2b) Hüfthörnchen ein kurzes, einfaches Häkchen 3. | 3a) Kopf vom Halsschild bedeckt 4. 4a) Die Saftlöcher liegen in der Fläche der Kiele, fehlen selten ganz. Kiele immer sehr breit und flach: 3. Fam. Oryptodesmidae. 4b), Die Saftlöcher liegen auf separaten weißen oder durch- scheinenden Läppchen des Seitenrandes. Kiele breit und meist stark abwärts geneigt 4. Fam. Stylodesmidae. | 3b) Kopf nicht vom Halsschild bedeckt 5. 5a) 2. Segment seitlich stark vergrößert, an Glomeriden erinnernd, Kiele breit und stark abwärts geneigt: 5. Fam. Oniscodesmidae. 4. Hoft 154 Dr. Carl Graf Attems: 5b) 2. Segment nicht vergrößert, Kiele nie stark abwärts | gen eigt: 6. 63) Seitenrand der Kiele in ungefähr rechtem Winkel zum Vorder- und Hinterrand, keiner der Ränder! auffallend spitzzähnig. Hüfte der Gonopoden nur mit dem einen, normalen Hüfthörnchen 2. Fam. Vanhoeffeniidae. 6b) Seiten- und Hinterrand der Kiele, wenigstens auf den vorderen Segmenten im flachen Bogen in- einander übergehend, beide stark und spitz ge- zähnt, jeder Zahn eine Borste tragend. Hüfte der Gonopoden außer dem gewöhnlichen Hörnchen mit einem an der Außenseite entspringenden | Haken 6. Fam. Peridontodesmidae. II. Hüften der Gonopoden nahe nebeneinander liegend, manchmal direkt verwachsen, durch eine schmale Brücke leicht verbunden oder ganz frei, nie durch breite miteinander verwachsene Fortsätze ver- bunden: II. Subordo Strongylosomidea. la) Ein Hüfthörnchen fehlt: 9. Fam. Rachodesmidae. ib) Ein Hüfthörnchen vorhanden: 2. 2a) Femur der Gonopoden relativ kurz, oval, scharf von der wenigstens an ihrer Basis merklich dünneren Tibia abge- setzt; die Beborstung des Telopodits ist auf das Femur beschränkt; Verbindung zwischen Femur und Tibia oft halbgelenkig: e) 3a) Femur der Gonopoden mit größerem Fortsatz, Hals-' schild so breit wie die folgenden Metazoniten: 8. Fam. Leptodesmidae. 3b) Femur der Gonopoden ohne Fortsatz: 4. 4a) Gewisse Glieder der vorderen Beine des $ mit Kugel-' borsten: 2. Fam. Sphaerotrichopidae. 4b) Alle Beinglieder des & ohne Kugelborsten: d. b) wenig auf die Innenseite rückt. Schwänzchen meistens konisch, nur selten etwas breiter, dachig, unten aus-| | gehöhlt. Kiele oft ganz fehlend, aber auch gut ent- iekeh der des 2. Segments bei der weitaus über-) wiegenden Zahl der Gattungen tiefer ventral als die folgenden gelegen. Metazoniten 4—18 meist mit tiefer Querfurche. 2. Beinglied immer ohne Dorn.) Kleine bis mittelgroße Formen: | 1. Fam. Strongylosomidae.| 5b) Hüfte der Gonopoden am Ende seitlich nicht vor- gezogen, der Telopodit ganz distal an der Hüfte inseriert. Schwänzchen immer breit schaufelförmig und flach. Kiele immer stark entwickelt, der des!’ Die indo-australischen Myriopoden. 155 2. Segments nie tiefer ventral liegend als die folgenden. Eine besondere Querfurche auf den Matazoniten nie sichtbar. 2. Beinglied fast stets mit einem Dorn. Große Formen: 5. Fam. Oxydesmidae. 2b) Femur und Tibia der Gonopoden starr verwachsen, ohne deutliche Grenze, Femoralabschnitt lang gestreckter, end- wärts allmählich sich verjüngend; die Beborstung des Telopodits reicht viel weiter auf den schlanken Teil des Telopodits hinauf: 6. 6a) Kiele stark herabgebogen, glomerisartig, der Körper in ausgezeichnetem Maße zum Zusammenkugeln eingerichtet, das Hinterende eine halbkugelige Decke für das Vorderende bildend: 7. Fam. Sphaeriodesmidae. a) Die Saftlöcher liegen in großen tiefen Höhlen an der Basis der vorderen Schulter der Kiele: Subfam. Desmoninae. @') Die Saftlöcher liegen normal, auf der Oberfläche der Kiele: ß) 4. und 5. Segment vergrößert, Gonopoden ohne schlanken Tibialfortsatz: | Subfam. Sphaeriodesminae. 8‘) 3. Segment vergrößert, Gonopoden mit schlankem Tibialfortsatz, der vom breiten Tarsus um- | scheidet wird: Subfam. Uyclodesminae. 6b) Kiele horizontal oder höchstens schwach abwärts geneigt. Körper ohne besondere Einrichtung zum Zusammenkugeln: 7a) Unter der Endklaue der Beine meistens ein fleischiges Polster. Bestimmte hintere Ventral- platten meist mit medianen Fortsätzen. Gono- poden meist sehr lang und stark gewunden. Schwänzchen kegelförmig: 6. Fam. Gomphodesmidae. 7b) Endglied der Beine ohne fleischiges Polster. Hintere Ventralplatten immer ohne mediane Fortsätze.e Gonopoden nie so lang und stark gewunden: 8. 83) Schwänzchen breit schaufelförmig: 4. Fam. Platyrhachidae. 8b) Schwänzchen konisch verjüngt: 3. Fam. Xystodesmidae. 1. Subordo: Polydesmidae nov. | | I. Fam. Polydesmidae mihi. | Syn. 1898. Eupolydesminae. Attems, Syst. Pol. I. p. 416. i Ich ändere den 1898 von mir gebrauchten Namen Zupolydesmidae nur deswegen in Polydesmidae, weil nach den allgemein angenommenen m Ey U A. 1 Mil? Dia 156 Dr, Carl Graf Attems: | Nomenklaturregeln der Familienname durch Anfügen von -idae an den Namen der typischen Gattung, in diesem Falle Polydesmus, ge- bildet wird. Eine Schwierigkeit besteht nur darin, daß Silvestri inden Diplodi 1896 bereits den Namen Polydesmidae verwendet hat, aber nicht in meinem Sinne, sondern er hat eın buntes Gemisch aus allen möglichen Familien zu einer unsinnigen Gemeinschaft, die er ‚,Poly-' desmidae‘‘ nannte, vereinigt. Aus diesem Grunde, weil das Wort Polydesmidae eben schon vergeben war, hatte ich seinerzeit den Aus- druck Eupolydesminae gewählt, glaube aber, daß man jetzt, wo wohl niemand mehr an Silvestris ‚Polydesmidae‘‘ denkt, diesen Namen ruhig in meinem Sinne gebrauchen kann. Die Diagnose lautet: Hüften der Gonopoden medial verwachsen, eine Mulde bildend, aus der sich die mediane Naht kielartig erhebt. Endrand der Hüfte außen stark vorspringend, so daß das Femur ihnen inseriert ist. Telo- podit mit Samenblase und Haarpolster. 19 oder 20 Rumpfsegimente. Metazoniten mit 3 Querreihen flacher Beulen seltener kleiner Körnchen. Kiele stets gut entwickelt, mehr oder weniger horizontal. Verteilung der Saftlöcher normal, 5., 7., 9., 10., 12., 13., 15. bis vor- letztes Segment. Schwänzchen konisch, frei. Kleine bis mittelgroße Formen. Verbreitung: Palaearktisches Gebiet, Japan, Java, ÜCe- lebes, Neu-Guinea. | Übersicht über die Gattungen: la) 19 Rumpfsegmente: | 2a) Die Telopodite beider Gonopoden parallel in der Sagittal- richtung des Körpers liegend. Saftlöcher mehr dem Seiten-| rand genähert. (Palaearktisch): Brachydesmus Hell. 2b) Telopodit der Gonopoden quer zur Längsaxe des Körpers nach außen gerichtet, mit seiner Spitze die Basis des 8. Beinpaares umgreifend. Saftlöcher am Hinterrand des Kieles zwischen dem Hintereckzahn und dem medial von ihm stehenden Zahn (Sunda-Inseln): Opisotretus Att. 1b) 20 Rumpfsegmente: . 33) Metazoniten mit drei Querreihen kleiner, borstentragender Granula. Haarpolster nahe dem Ende der Gonopoden.| Saftlöcher nahe dem Hintereck der Kiele. Opisthoporodesmus Sılv. 3b) Metazoniten mit drei Querreihen großer flacher Buckeln. Samenblase und Haarpolster stets noch ein beträchtliches | Stück vom Ende des Gonopoden entfernt. Saftlöcher mehr | dem Seitenrande genähert: Se 4. | Die indo-australischen Myrıopoden. 157 4a) Die Samenrinne verläuft bis zur Samenblase im großen und ganzen in distaler Richtung, nach dem Ende der Gonopoden zu: Polydesmus Latr. 4b) Die Samenrinne krümmt sich in ihrem anfangs distal gerichteten Lauf wieder basal zurück und mündet dann erst in die Samenblase: Epanerchodus Att. Indo-australische Gattungen und Arten: 1. Gen. Opisotretus Att. ‚1907. Opisotretus. Attems, Javan. Myr. Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV.p. 113. Eine Art: ' Opisotretus Kräpelini Att. ‚1907. nn. loc. eit. p. 113. Java. 2. Gen. Opisthoporodesmus Silv. 1899, Opisthoporodesmus. Silvestri, Termesz, füzetek. XXI. p. 206. Typus: ©. obtectus Silv. Verbreitung: Celebes, Neuguinea. | Opistoporodesmus obteetus Silv. ‚1899. Silvestri, Termesz. füzetek. XXII. p. 206. | Insel Tamara bei Neu-Guinea. Opistoporodesmus bacillifer Carl. ‚912. Carl, Dipl. f. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 153. Celebes. 3. Gen. Epanerchodus Att. (901. Polydesmus Subg. Epanerchodus. Attems, Neue Polyd. d. Hamb. Mus. p- 102. Typus: E. tambanus Att. Verbreitung: Japan. | | | j | Epanerchodus tambanus Att. 1901. Polydesmus (Epanerchodus) tambanus. Attems, Neue Pol. Hamb. Mus. p. 103. Tf. III. p. 26—29. | Japan. | | Epanerchodus orientalis Att. j 901. Polydesmus (Epanerchodus) orientalis. Attems, loc. cit. p. 105. Tf. III. | Fig. 30, 31. | Japan. h | | B | | 4 | | ze 1 | 2 2 \ B PR Epanerchodus mammillatus Att. 901. Polydesmus (Epanerchodus) mammillatus. Attems, loc. eit. p. 104. BEIN. Fig. 32,733. Japan. 4. Heft 158 Dr. Carl Graf Attems: \ Epanerchodus Jägerskiöldi Att. | 1909. Polydesmus (Epanerchodus) Jägerskiöldi. Attems, Myr. Veh Exped. | Ark. zool. V. p. 31. | Japan. Epanerehodus (?) japonieus Carl. 1912. Polydesmus japonicus. Carl, Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X. p. 614. Tf. XI. Fig. 38, 39. Japan. Die allbekannten Gattungen Polydesmus und Brachydesmus sind palaearktisch. 2. Fam. Vanhoeffeniidae. Die Hüften beider Gonopoden durch breite Brücken miteinander verbunden. Keine Samenblase und kein Haarpolster. 19 oder 20 Rumpfsegmente. Metazoniten glatt oder mit Querreihen von Tuberkeln oder Pa- pillen. Kiele höchstens mäßig breit, manchmal fehlend. Verteilung der Saftlöcher stets normal. Halsschild meist klein, seltener fast so breit wie der nachfolgende Schild, bedeckt nie den Kopf. Keines der vorderen Segmente vergrößert. Analsegment konisch, frei. Verbreitung: Palaearktische Region, Nordamerika, Aethiopische Region, Seychellen, Indo-australische Region. | Übersicht über die Gattungen: la) Die Samenrinne mündet am Ende eines breiten Tibialastes und ihre Mündung ist von Papillen umgeken 2a) Rumpf knotig, ohne deutliche Kiele; Metazoniten glatt: Vanhoeffenia Att. 2b) Deutliche Kiele vorhanden. Metazoniten mit Querreihen von borstentragenden Höckern: Archrpolydesmus Att. lb) Die Samenrinne mündet am Ende eines schlanken spitzen Astes und ihre Mündung ist nicht von Papillen umgeben: . 3a) d mit 19 Rumpfsegmenten (2 nur bei Oylindrodesmus mit 20, sonst auch mit 19 Rumpfsegmenten): a. 4a) Keine Kiele vorhanden, Gestalt eines Strongylosoma. Metazoniten dicht behaart. Telopodit des Gonopoden eine einfache, schlanke Sichel ohne Seitenäste. 9 mi 20 Rumpfsegmenten: Oylindrodesmus Poe. 4b) Kiele gut entwickelt, Metazoniten a dicht behaart, aber mit drei Querreihen von Borsten oder ohne Borsten Telopodit des Gonopoden mehrzackig und etwas ver- breitert: 5. 5a) Backen des $ kolossal vergrößert: Sphaeroparia Att. Die indo-australischen Myriopoden. 153 5b) Backen des Z von normaler Größe: 6. 6a) Halsschild schmal, bedeutend schmäler als der Kopf samt Backen. Saftlöcher am Hinterrand knapp neben dem Hintereck der Kiele: Peronorchus Att. 6b) Halsschild fast so breit wie das folgende Segment. Saftlöcher am Seitenrand: Bacıllıdesmus Att. 3b) d und 2 mit 20 Rumpfsegmenten: 1: 7a) Metazoniten ohne Kiele mit drei Quer- reihen großer, kegelförmiger, borstentragender Papillen: Mastodesmus Oarl.. 7b) Metazoniten mit deutlichen Kielen und Quer- reihen flacher Tuberkeln oder kleiner, borsten- tragender Knötchen: 8. 8a) Metazoniten mit drei Querreihen flacher, glänzender Buckel. Die Samenrinne mündet un- gefähr in der Mitte des ungeteilten Gonopoden, nicht am Ende eines schlanken Astes. Ende des Gonopoden mit zahlreichen Stiften besetzt: Pseudopolydesmus Att. 8b) Metazoniten mit kleinen borstentragenden Knötchen. Die Samenrinne mündet am Ende eines schlanken Seitenastes oder nahe dem Ende des Gonopodenhauptstammes.. Ende des Gonopoden ohne Besatz von Stiften 9. 9a) Die Samenrinne mündet nahe dem Ende, auf dem Hauptstamme des Gonopoden selbst: Eutrichodesmus Silv. 9b) Die Samenrinne mündet am Ende eines schlanken Seitenastes: TrichopolydesmusVerh. Nearctodesmus Silv. a) Indo-australische Gattungen und Arten. I. Gen. Cylindrodesmus Poe. 1888. Cylindrodesmus. Pocock, Proc. zool. soc. London IV. p. 558. 1893. Haplosoma. Verhoeff, Zool. Anz. No. 437. 1898. Cylindrodesmus. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (7) I. p. 328. ‚1898. Sirongylosoma subg. Cylindrodesmus. Attems, Syst. Pol. I. p. 317. ‚1898. Haplosoma. Attems, loc. eit. I. p. 324. ‚1899. O'ylindrodesmus. Attems, loc. eit. II. p. 423. ‚1903. Haplosomides. Attems, Zool. Jahrb. XVIIL p. 68. ‚1907. Cylindrodesmus. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus, Hambe. ERIV. p. 12. Typus CO. hüörsutus Poc. 4, Heit 1a 160 Dr. Carl Graf Attems: Cylindrodesmus hirsutus Poe. 1898. Pocock, Proc. zool. soc. London IV. p. 558. 1907. Attems, Javanische Myr. p. 112 (woselbst die Synonymie). Christmas-Island, Java, Amboina (Höhle), Mahe, Luzon. Cylindrodesmus villosus Pocock. 1898. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (7) I. p. 329. Tf. XVII. Fig. 4. Rotuma, Viti-Inseln. 2, Gen. Peronorehus Att. 1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV. p. 110. Eine Art: Peronorchus parviecollis Att. 1907. Attems, loc. eit. p. 111. Java. 3. Gen. Mastodesmus (Carl. 1911. Carl, 3 neue Dipl. — Rev. Suisse zool. XIX. No. 16 p. 404. Eine Art: Mastodesmus Zehntneri Carl. 1911. Carl, loc. ceit. p. 404. Java. 4. Gen. Eutrichodesmus Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 363. Eine Art: Eutrichodesmus Demangei Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 364. Tonkın. b) Nicht indo-australische Genera: 5. Gen, Archipolydesmus Att. 1898. Archipolydesmus. Attems, Syst. Pol. I. p. 198. Syn.? 1910. Hispaniodesmus. Verhoeff, Über Dipl. 42. — Zool. Anz. XXXVl. | p. 144. Typus: A. maroccanus Att. (einzige Art). Verbreitung: Mediterrangebiet. 6. Gen: Baecillidesmus Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 481. 1910. Verhoeff, Üb. Dipl. 42. — Zool. Anz. XXXVI. p. 135. Typus: B. filiformis Latzel (einzige Art). Verbreitung: palaearktisch. 7. Gen. Nearetodesmus Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 364. Eine Art: N. cerasinus (Wood). Verbreitung: Oregon. Te ee Die indo-australischen ‘Myriopoden. 161 8. Gen. Pseudopolydesmus Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 259. Eine Art: P. canadensis Newp Verbreitung: Vereinigte Staaten, Nordamerika. 9. Gen. Sphaeroparia Att. 1909. Attems, Prof. Y. Sjöstedts Kilimandjaro-Meru-Exped. p. 10. Eine Art: 8. minuta Att. Verbreitung: Ostafrika. 10. Gen. Trichopolydesmus Verh. - 1898. Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. VII. — Arch. Nat. p. 363. -1898. Attems, Syst. Pol. II. p. 179. | H 1010. Verhoeff, Üb. Dipl. 42. — Zool. Anz. XXXVI p. 135. Typus: T. eremitis Verh. Verbreitung: Palaearctisch. 11. Gen. Vanhoeffenia Att. 1907. Attems, Deutsche Südpolar-Exped. p. 426. Eine ‚Art: V. nodulosa Att. Verbreitung: Capland. 3. Fam. Cryptodesmidae, 1879. Karsch, Mitt. München. Entom. Ver. 1879 p. 143. 1895. Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. mus. civ. Genova (2) XIV. p. 647. ‚1895. Pocock, Myr. f. Burma. — ibid. p. 789. "1895. Porat. Myr. Kamerun. — Bihang Svenska Ak. Handl. XX. p. 40. ‚1896. Silvestri, I Diplopodi p. 188. : ‚1896. Cook, Brandtia V. p. 19. ‚1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 360. Hüften der Gonopoden medial verbunden, kuglig aufgeblasen, ‚der Telopodit nach innen zu inseriert, kurz und gedrungen. Schenkel ‚gub gegen den Tibialabschnitt abgesetzt, oft mit großem Fortsatz, ‚manchmal kompliziert gestaltet. 19 oder 20 Rumpfsegmente. Kiele meist sehr breit, dorsoventral dünn, horizontal oder nur ‚sehr wenig herabgebogen, Oberseite oft mit radialer Furchung. Die Furchen beginnen in den Kerben zwischen den Randlappen. Saftlöcher sehr klein und unscheinbar, in.der Fläche gelegen, selten auf kleinen Tuberkeln (Isotropidesmus) nie auf eigenen Läppchen des Seiten- ‚randes. Selten fehlen sie ganz. Ihre Verteilung manchmal etwas ab- ‚weichend, fehlen auf dem 10. und 13. Segment (bei Amynticodesmus) ‚oder fehlen auf den letzten Segmenten (16—19). ' Kopf meist ganz vom Halsschild bedeckt. ‚ Metazoniten mit meist drei Querreihen von Tuberkeln oder Arehiv ftir Naturgeschichte 1914. A. 4. 11 4. Heft j 162 Dr. Carl Graf Attems: | | | | | Beulen, von denen manchmal einige vergrößert sind, so daß Längs- kiele entstehen. Kleine bis sehr kleine Formen. Der Körper kann sich nicht zusammenrollen, bleibt im Tode meist flach. Verbreitung: Südamerika, Indo-austral. Region, Äthiopische Region, St. Helena. Übersicht über die Gattungen. la) & mit 19 Rumpfsegmenten?): 2. 2) 5. Glied des letzten Beinpaares mit einem beborsteten Zäpfchen Stirn ohne Zapfen, Kopf ganz vom Halsschilde bedeckt: | Cryptocorypha Att. | 2b) 5. Glied des letzten Beinpaares ohne Zäpfchen. Stirn mit‘ zwei großen dicken Zapfen. Kopf nur unvollständig vom Halsschilde bedeckt: Sisyrodesmus Att. 1b) & und 2 mit 20 Rumpfsegmenten: 3a) 3. Glied des 3. Beinpaares enorm vergrößert, mit einer großen Höhle ventral, deren Rand beborstet ist: | Ophrydesmus Ck. | 4| 3b) 3. Beinpaar ohne diese ANESCHNUT EN | 4a) Saftlöcher fehlen ganz (Gonopodenfemur mit großem, | distal gerichteten Fortsatz] Aporodesminus Silv. Subg. Aporodesminus mi | 4b) Saftlöcher vorhanden | 5) Die Saftlöcher fehlen auf dem 10. und 13. Semi Analsegment von oben ganz von den Kielen des 19. Segments bedeckt: Amynticodesmus Sılv. | 5b) Saftlöcher auf dem 10. und 13. Segment vorhanden.‘ Analsegment wenigstens zum Teil von oben her‘ sichtbar: 6.| 6a) Metazoniten II—XIX mit medianem Längskiel:! Mesotropidesmus Silv. | 6b) Metazoniten ohne Längskiel: 1} 7a) Gonopodenfemur mit basalgerichtetem, pinselig! behaarten Fortsatz: Apomus C 7b) Gonopodenfemur ohne oder mit distal gerichtetem, | %, nacktem Fortsatz. [Die Gonopoden dreier *: Gattungen unbekannt.] 8. | 5 8a) Metazoniten II—XIX mit 3 Querreihen von! 12,Tuberkeln, von denen die 2 medianen ver- größert sind: Plagiotropidesmus Silv. | 8b)®Die medianen Tuberkeln der Metazoniten sind "nicht besonders vergrößert: 9 | 1) Hieher auch Enantigonodesmus Silv., das aber viel zu ungenau beschrieben! ist, als daß man es sicher wiedererkennen oder in die Tabelle einreihen könnte, | Die indo-australischen Myriopoden. 163 9a) Die Saftlöcher fehlen auf dem 16. Segment; die der anderen Segmente liegen auf kleinen Tuberkeln: Isotropidesmus Silv. Yb) Saftlöcher auf dem 16. Segment vor- handen: 10, 10a) Hinterrand der Kiele vom Halsschild angefangen durch tiefe Einschnitte stark gezähnt, Kiele seitlich oft stark ver- schmälert bis zugespitzt. Kopf nicht oder nur teilweise vom Halsschild bedeckt. Trichopeltis Poc. 10b) Hinterrand der Kiele ganzrandig oder höchstens kurz rundlappig. Kopf ea vom Halsschild bedeckt: 1la) Kiele schmäler und ihre Ohne ohne die radiale Streifung. (Brasilien.) Oryptodesmus Pet. 11b) Kiele sehr breit, mit deutlicher radialer Felderung: 12. 12a) Gonopodenfemur mit großem Fort- satz (Java, Sumatra, Neu-Guinea): Aporodesminus subg. Phenacoporus nov. 12b) Gonopodenfemur ohne Fortsatz (Afrika): Aporodesmus Pocock. 1: Gen. Cryptodesmus Pet. ‚1809. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin p. 621. 1896. Cook, Brandtia V. p. 19. Diagnose nach Cook: Antennen deutlich keulig; der Halsschild ‚edeckt den Kopf, mit glattem Vorderrand und einer regelmäßigen ‚2eihe glatter Tuberkeln längs des ganzen Randes, so breit wie das ‚olgende Segment. ' Metazoniten mit drei Querreihen konischer Tuberkeln, jede mit ‚iner Borste. " Seitenrand und Hinterrand der Kiele gebuchtet gezähnt, Poren 'ahe dem Rande, ihre Verteilung normal. Die Oberfläche hat nicht die radiale Streifung und die Kiele sind icht so breit wie bei Verwandten. \ Männliche Sexualcharaktere unbekannt. , Typus: Or. Olfersi Brdt. Verbreitung: Brasilien. i Cook hat die ganz ungenügend beschriebene Art Cr. Olfersı zum "ypus der Gattung Crypiodesmus im engeren Sinne gemacht. Man \ann mit ihr wenig mehr als mit den zahlreichen Nomina nuda Cooks, le er sich i in dieser Gruppe geleistet hat, anfangen. 11% 4. Heft 164 Dr. Carl Graf Attems: 2. Gen. Aporodesminus Silv. 1904. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 327. 20 Rumpfsegmente. Kopf ganz vom Halsschild bedeckt. 5. und 6. Glied der Antennen mit oder ohne Seitenlappen, aber dann mit einem Bündel dicker Borsten. | ‚Keule breit und flach, ohne (subsp. aporodesminus) oder mit Poren (subg. Phenacoporus). Metazoniten mit drei Querreihen von Tuberkeln. Analsegment wenigstens mit der Spitze frei. Gonopodenfemur mit großem, distal gerichteten Fortsatz. Ich teile diese Gattung in zwei Subgenera, indem ich gewisse, von Poeock u. a. als Urypiodesmus und Aporodesmus beschriebene Arten unter dem neuen Namen subg. Phenacoporus hierherstelle. 1. Subgen. Aporodesminus mihi. Keine Saftlöcher. Typus: A. Wallace Silv. Verbreitung: Hawai, Neu-Guinea. Übersicht über die Arten. Hinterrand des Metazonitenrückenteils und alle Kielränder ge lappt. Die Tuberkeln der Metazoniten stehen in drei Querreihen; die Tuberkeln stehen in jeder Querreihe nahe nebeneinander dorsilobus Att Hinterrand des Metazoniten samt Kiel Hinter- und Vorderran glatt, ungelappt. Die Tuberkeln der Metazoniten stehen mehr ir Längsreihen von je dreien, indem die zu einer Querreihe gehörige Tukerbeln von einander entfernt bleiben: | Wallacei Sılv Aporodesminus Wallacei Silv. 1904. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 328. Tf. XI. Fig. 14—17. Hawaı. Aporodesminus (Aporod.) dorsilobus n. sp. Taf. II p. 28—32. Farbe: Rumpf erdbraun; die sehr großen Kiele sehr licht bräun- lich, ebenso die Beine; Antennen schwarzbraun. Länge 12,5 mm. Breite eines mittleren Prozoniten 1,2 mm, Meta zonit 5 mm. Jetzt sind 19 Segmente des einzigen Exemplars, vor handen, aber da das Tier in zwei Stücke gebrochen war und kein Saft!öcher sichtbar sind, bleibt es ncch fraglich, ob dies oder 20 di vollständige Segnientzahl ist. | Kopf ganz vom Halsschild bedeckt (Fig. 28); Scheitel granuliert Antennen ziemlich lang, keulig, das 6. Glied am dieksten, 5. und 6 Glied ohne lappige Anhänge. 7. Glied kurz. | Die indo-australischen Myriopoden. 165 Rücken gewölbt, Kiele in der Mitte der Seiten angesetzt, horizontal, sehr breit, Rücken mit drei regelmäßigen Querreihen von runden - Tuberkeln, deren Größe von der 1. zur 3. wenig zunimmt. Auf die - Kiele setzen sich die Tuberkelreihen auch fort, aber sie sind hier viel kleiner und weiter auseinandergerückt. Jede trägt eine winzige Dorn- - spitze. Der Hinterrand der Metazoniten ist gelappt. Ebenso sind alle Kielränder (Fig. 30) lappig, und zwar zählen wir auf dem Vorder- und - Hinterrand je 11—12, auf dem Seitenrand 4 Lappen; die Grenze zwischen Vorder- und Seitenrand ist allerdings etwas willkürlich, weil beide in breitem Bogen in einander übergehen; das Hintereck ist überall zackig ausgezogen (es bildet den vierten Zahn des Seitenrandes). Auf jedem Lappen des Seitenrandes (nicht des Vorder- und Hinter- | randes) steht in einer kleinen Einsenkung eine winzige Dornspitze. ' Die er der Lappen sind an der Spitze meist mikroskopisch ge- ‘zähnelt. Das vorletzte Segment hat einen breitlappigen Kiel, der an der 1 Basis schmäler ist als am Ende. Sein Hinterende liegt ungefähr i in einer Linie mit der Spitze des Analsegments. Saftlöcher sind keine sicht- bar (Fig. 29). ' Analsegment dick, konisch, seine Oberfläche dicht mit kleinen Granula bedeckt. Schuppe hinten quer abgestutzt, mit zwei größeren Borstenwarzen. Ventralplatten schmal, die Beine sehr nahe neben einander inseriert. ‚Die querovale Öffnung für die Gonopoden nimmt die hintere Hälfte des Prozoniten und die vordere Hälfte des Metazoniten ein. Gonopoden (Fig. 31, 32): Die Hüften (c) bilden lateral keine ‚ Halbkugel, sondern haben lateral nur einen kleinen, abgerundeten, ‚glatten Lappen (Fig. 32) (ohne Wärzchen). Schenkel relativ spärlich beborstet. Keine deutliche Gliederung in Tibia und Tarsus bemerkbar. "Am Ende unterscheiden wir drei Teile: eine fein gestreifte und am "Rande etwas gezähnte Platte, einen anfangs breitplattigen, dann ‚in eine schlanke Spitze ausgezogenen Ast, und zwischen diesen beiden ‚ist der breite gekrümmte Samenrinnenast. | Fundort: Damun, Astrolabebaiı, Neu-Guinea. 500 m, 1295 km von der Kiste entfernt. (Dr. Werner coll. Berlin. Mus.). # 2. Subgen. Phenacoporus nov. Saftlöcher vorhanden. ‚ Typus: A. Weber: Poc. \ Verbreitung: Java, Sumatra (Neu-Guinea?). Übersicht der Arten Pococks (nach Bocock [Die Sil- ‚vestrischen Arten, die hierher gehören dürften, sind so ungenügend 4 ee. daß man sie nicht in die Tabelle aufnehmen kann. 1a) Die Metazoniten haben weniger deutliche Tuberkeln, sie sind | mehr gefeldert. Seitenrand der Kiele stärker gezähnt: E| sumatranus Poc. ei lb) Metazoniten mit Querreihen deutlicher runder Tuberkel 2. | 4 Heft \ | 166 Dr. Carl Graf Attems: 2a) Vordereck der Kiele schärfer und Seiten- und Hinterranc deutlicher gezähnt. Meist vier Reihen von Tuberkeln .concolor Poc 2b) Vordereck der Kiele abgerundeter; Seitenrand kaum gezähnt Hinterrand schwach lappig. Meist fünf Tuberkelreihen Weberi Poc Aporodesminus concolor (Pee.). 1894. Cryptodesmus concolor. Pocock, Webers Reise III. p. 376. Tf. XXILp. 14 1899. Aporodesmus — Attems, Syst. Poc. II. p. 372. 1902. — — Carl, Rev. Suisse zool. X. p. 667. Java. Aporodesminus sumatranus (Poc.). 1894. Cryptodesmus sumatranus. Pocock, Webers Reise p. 376. Tf. XXII. Fig. l 1899. ns En Attems, Syst. Pol. II. p. 372. Sumatra. Aporodesminus Weberi (Poe.). | 1894. Cryptodesmus Weberi. Pocock, Webers Reise p. 374 Tf. XXI. Fig. IS 1899. — — Attems, Syst. Pol. II. p. 371. Tf. XV. Fig. 368 Java. Die folgenden drei Arten Silvestris sind nur sehr schlecht b schrieben, und es bleibt zweifelhaft, ob sie überhaupt in diese Unte gattung gehören, insbesonders gilt das wegen der geographischen Ver breitung von A. modestus: | Aporodesminus modestus (Silv.). 1895. Cryptodesmus modestus. Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. mus... Genova (2) XIV. p. 647. 1899. _ = Attems, Syst. Polyd. II. p. 373. Neu-Guinea, Moroka. Aporodesminus Mediglianii (Silv.). 1895. COryptodesmus Modiglianii. Silvestri, Myr. Malesi. — Ann. mus. Genov (2) XIV. p. 746. 1899. — -_ Attems, Syst. Pol. II. p. 373. Sumatra. Aporodesminus simillimus (Silv.). 1895. Cryptodesmus simillimus. Silvestri, Myr. Malesi, loc. cit. p. 747. 1895. — — Attems, Syst. Pol. II. p. 373. | Sumatra 3. Gen, Eryptocorypha Att. 2. 1907. Attems, Javanische Myr. — Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV. p. 11 ’ 1. g mit 19, 2 mit 20 Rumpfsegmenten. Kopf ganz von Halsschild bedeckt. Kiele sehr breit und flach, Saftlöcher auf den Segmenten 5., 9., 10., 12,, 13., 15. bis 19. Die indo-australischen Myriopoden. 167 5. Glied des letzten Beinpaares des ? oder des $ und $ am Ende mit einem beborsteten Zäpfchen. Gonopodenfemur mit großem, distal gerichteten Fortsatz. Typus: Or. stylopus Att. Verbreitung: Java, St. Helena. | 1907. Cryptocorypha siylopus Attems. Javan. Myr. loc. eit. p. 116. Java. Ausserdem enthält die Gattung nur noch folgende Art: 1907. Cryptocorypha napoleonis Attems.. Myr. Deutsch. Südpolar-Exped. . 428. st. Helena. | 4. Gen; Apomus Cook. "1911. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XL. p. 468. 20 Rumpfsegmente. \ Kopf ganz vom Halsschild bedeckt. Antennen ohne Seitenlappen ‚auf dem 5., 6. Glied. Kiele breit und flach, Seitenrand gelappt, die radiale Streifung an- gedeutet. Saftlöcher auf den Segmenten 5., 7., 9., 10., 12., 13., 15. ‚bis 19. etwas vom Seitenrand entfernt auf der Fläche. Metazoniten mit „Querreihen flacher Tuberkel. | Gonopodenfemur mit basal gerichtetem, pinselig beborsteten | Fortsatz. Typus: Cryptodesmus pusillus Att. (System d. Pol. II. p. 364). Verbreitung: Brasilien. | Außerdem gehören Oryptodesmus pileolus und C. politulus Bröle- ‚mann (Myr. Mus. Paul II. 1903) hierher. | 5. Gen. Trichopeltis Poc. "1894. Pocock, Max Webers Reise III. p. 174. ‚1895. Pocock, Ann. mus. eiv. ... Genova (2) XIV. p. 792. 20 Rumpfsegmente. Kopf nicht oder nur unvollständig vom Halsschild bedeckt. 'Halsschild groß, breit. Hinterrand der Seitenflügel des Halsschildes ‚gezähnelt, so wie der Hinterrand der Kiele, eventuell auch der Vorder- "rand der Kiele.e. Manchmal sind die Kiele seitlich so verschmälert, ‚daß sie in eine Spitze auslaufen. Kiele meist horizontal, seltener ‚abfallend. | Metazoniten mit Querreihen von Granulis. [Saftlöcher dürften vorhanden sein.] Die Gonopoden scheinen keinen Fortsatz auf dem Femur zu haben. Die Zeichnungen sind viel zu ungenau, als daß man es beurteilen "könnte. Typus: T. bicolor Poc. Verbreitung: Sumatra, Birma. | \ — VE | 4. Heft 168 Dr. Carl Graf Attems:- Trichopeltis bicolor Poc. 1894. COryptodesmus bicolor. Pocock, Max Webers Reise III. p. 373. Tf. XXL j Fig. 5. 1895. Trichopelis — Pocock, Ann. mus. civ. ... Genova (2) XV. p. 2829. 1899. _ ar Attems, Syst. Pol. II. p. 362. Sumatra. ‚Trichopeltis Doriae Poc. 1895. Bor, Ann. mus. eiv. ... Genova (2) XIV. p- 792. 1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 362. Birma. Trichopeltis Feae Poe. 1895. Pocock, loe. eit. p. 793. ; 1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 362. Birma. 6. Gen. Aporodesmus Porat. 1894. Aporodesmus. Porat, Myr. f. Kamerun. — Bihang Sv. Ak. Handl. XX. 41. 1895. Ze Pe Myr. of Birma. — Ann. mus. Genova (2) XIV. p. 789. 20 Rumpfsegmente. Kopf ganz vom Halsschild bedeckt, Antennen kurz, keulig ver- dickt, 5. und 6. Glied ohne Seitenlappen. Kiele sehr breit und flach, mit radialer Felderung, de Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7., 9., 10,, 12., 13., 15 bis 19 sehr klein, in der Fläche gelegen. Metazoniten mit drei Querreihen. flacher. Beulen, die jede eine Borste tragen. Gonopoden-Telopodit sehr gedrungen, breit, einheitlich ohne besondere Fortsätze, insbesonders das Femur ohne Fortsatz. Typus: A. gabonicus Lucas. Verbreitung: Äthiopische Region, Zentralafrikanisches Seengebiet und Kamerun. Arten: A. Mecklenburg Att., Sellae Sılv., crinitus Poc., Knutsom Poc., subrectangulus Poc. Die nachfolgende Art wurde von Cook zur Vertreterin einer neuen Gattung Docodesmus gemacht, die aber ebenso ungenügend cha-) rakterisiert ist wie alle anderen in den Brandtia erwähnten. Es scheint, daß Pococks Aporodesmus, als deren Typus er A. Vencentii nannte,| nicht mit Porats Aporodesmus zusammenfällt, einmal wegen der Gonopoden, die bei Vincentüi einen Femoralfortsatz zu haben scheinen (etwas sicheres läßt sich nach Pococks Text und Zeichnungen nicht sagen) und dann wegen der Verbreitung. Die indo-australischen Myriopoden. 169 1804. Oryptodesmus Vincentii Pocock Journ. Linn. Soc. Lond. XXIV p.510 Tf. 39 fig. 52. 1894. Aporodesmus Vincentii Pocock. Ann. mus. civ. Genova (2) XIV I p. 789. ' 1896. Docodesmus Vincentii Cook. Brandtia V p. 20. St. Vincent. 7. Gen. Ophrydesmus Ck. 1896. Cook, Brandtia V. p. 23. Diagnose nach Cook: 5. und 6. Glied der Antennen außen stark angeschwollen. Beine des & unterseits fein behaart. 3. Glied des 3. Beinpaares enorm vergrößert, mit einer Öffnung auf der Ventralseite, deren Rand " beborstet ist. Ventralplatten kreuzförmig eingedrückt, die dadurch entstehenden ‚ Hervorragungen fein granuliert und behaart, die des 6. Negments zu- | gespitzt. Typus O,. gede Ck. Verbreitung: Java. Ophrydesmus gede Ck. Ophrydesmus scaurus Ck. Ophrydesmus tengger Ck. Ophrydesmus pugnus Ck. Alle vier I eit. p. 24 sehr kurz und unzureichend beschrieben, ohne Abbildungen, wie immer in der „Brandtia“. 8. Gen. Otodesmus (k. "1896. Cook, Brandtia V. p. 24. Cook will eine von Pocock als Trichopeltis beschriebene Art von dieser Gattung abtrennen. Seine Angaben genügen natürlich wieder nicht, um die Richtigkeit dieser Ansicht zu beurteilen. | Otodesmus Watsoni (Poc.). | 1895. Trichopeltis Watsoni. Pocock, Ann. mus. civ. ... Genova (2) XIV. p. 793. Birma. 9. Gen. Mesotropidesmus Silv. 1901. Silvestri, Boll. mus. zool. Torino XVI. p. 398. 1903. Silvestri, Redia I. p. 174. Ich hebe aus Silvestris Diagnosen dieser und der folgenden Gattungen nur das wichtigste hervor: ‚20 Rumpfsegmente. | Kopf ganz vom Halsschild bedeckt. Antennen kurz. . Metazoniten dicht behaart, mit drei Reihen von Tuberkeln. II. dis XIX. mit einem medianen Längskiel. Kiele groß (ob flach oder 4, Hoft inne ne ee nn nen en j 170 Dr. Carl Graf Attems: | | geneigt, wird nicht en Saftlöcher auf dem oberen Teil des Randes | der Segmente 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15, 17, 18, 19. Schwänzchen breit, "abgerundet, mit zwei medianen Einschnitten, Ventralplatten schmal. „Basalglied der Gonopoden“ (= Hüfte?) kugelig aufgeblasen. Eine Art: M. dorsalis Sılv. | Verbreitung: Paraguay, Argentinien. 10. Gen. Plagiotropidesmus Silv. 1901. Silvestri, Boll. mus. zool.... Torino XVI. No. 398. 1903. Silvestri, Redia I. p. 177. 20 Rumpfsegmente. Kopf vom Halsschild bis zum höchsten Punkt des Scheitels bedeckt. Antennen: 5. bis 7. Glied mit zwei apikalen Borstenbüscheln. Halsschild vorn zehnlappig. | Metazoniten II—XIX mit drei Querreihen von 12 Tuberkeln, von denen die zwei medianen Längsreihen größer sind; ohne Borsten. Kiele klein, schräg; die Ränder nur stellenweise mit seichten Ein- kerbungen. Saftlöcher in der Nähe des Hinterecks des Seitenrandes der Segmente 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15 bis 19. Schwänzechen ziemlich breit, hinten mit drei Einschnitten. Ventralplatten sehr schmal. Gonopoden: Das Femur scheint einen Fortsatz zu haben. (Aus dem Text wird man sich nicht klar darüber.) Ein Art: P. convezus Silv. Verbreitung: Brasilien, Matto Grosso. 11..Gen. Isotropidesmus Silv. 1901. Silvestri, Boll. mus. Torino XVI. No. 398. 1903. Silvestri, Redia I. p. 176. 20 Rumpfsegmente. | Kopf ganz vom Halsschild bedeckt. Antennen kurz, Halsschild vorn undeutlich zehnlappig. Metazoniten mit drei Querreihen von acht Tuberkeln. Kiel groß, ziemlich schräg. Saftlöcher auf einem kleinen Tuberkel de Segmente 5, 7, 9, 10, 12,13, 19,17, 18,19; Schwänzchen breit, hinten breit abgerundet mit zwei mediane Einschnitten. Ventralplatten schmal. — & ?. Eine Art: I. rudıs Silv. Verbreitung: Argentinien. 12, Gen. Sisyrodesmus At. 1912. Attems, Wiss. Ergebn. Deutsch. Centralafrik. Exp. Herzog zu Mecklen burg p. 309. Eine Art: $. girafficeps Att. ‘ Verbreitung: Zentralafrikan. Seengebiet. Die indo-australischen Myriopoden. 171 13. Gen. Amynticodesmus Silv. 1911. Silvestri, Zool. Anz. XXXVIII. p. 486. 20 Rumpfsegmente. Kopf ganz vom Halsschild bedeckt. Körper sehr breit und flach, mit sehr breiten Kielen. Seiten- rand der Kiele nur in der Mitte seicht eingeschnitten, welcher Einschnitt sich nach innen in eine durchscheinende Stelle fortsetzt. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 12, 15, 19, auf der Oberfläche, etwas hinter der Mitte. Metazoniten ohne Tuberkelreihen. Die Seitenlappen des 19. Segments bedecken das konische Analsegment von oben ganz. & unbekannt. Eine Art: A. Prelii Sılv. Verbreitung: Deutsch-Ostafrika. 14. Gen, Enantigonodesmus Silv. 1898. Silvestri, Diagn. nuev. Dipl. Sudamericanos p. 62. Mit einer Art: E. planus Sılv. Verbreitung: Venezuela. Die Angaben Silvestris sind gänzlich unzureichend, um diese Gattung wiederzuerkennen. Ich zitiere sie hier, ohne sicher zu sein, daß sie überhaupt zu den Cryptodesmiden gehört. Cook hat einige Gattungen für zentral- und südamerikanische Arten aufgestellt, jedoch so, daß man sich kein klares Bild von der morphologischen Natur, besonders der Gonopoden machen kann. Der Autor beklagt in seinen Schriften zwar öfter die große Verwirrung, die gerade in dieser Gruppe der Polydesmiden herrscht, vergißt aber, daß diese Verwirrung zum allergrößten Teil durch seine ganz unge- nügenden und flüchtigen Publikationen, in denen eine Masse von Namen für Arten, Gattungen und Familien ohne jede oder nur mit ganz un- zulänglicher Diagnose vorkommen, angerichtet wurde. Diese Genera, von denen wenigstens einiges bekannt ist, sind ı Tolgende: Chatelawmea Cook. 1911. Chatelainea. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 463. Chonodesmus Cook. 1896. Ohonodesmus. Cook, Brandtia V. p. 23. 1911. — Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 468. . Jomus Cook. 1911. Jomus. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 455. Stictodesmus Cook. 1896. Stictodesmus. Cook, Brandtia V. p. 20. 1911. —_ Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 461. Tridesmus Cook. 1896. Tridesmus. Cook, Brandtia V. p. 21. 1911. — Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 461. 4, Beft RU NUN NRN PN BL ER 1.02 - » Dr. Carl Graf Attems: | | Es gibt außerdem eine Anzahl Namen in der Literatur, die sich auf Gattungen beziehen sollen, die angeblich in diese Familie gehören. | Diese Namen sind aber vorläufig nomina nuda, da die beigefügten Angaben in keiner Weise ernst zu nehmen sind. Nur der Vollständigkeit halber führe ich diese Produkte zoologischer Impotenz hier an: | | 1896. Choridesmus. Cook, Amer. Natural. XXX. p. 417 (Togo, Liberia). 1896. — Cook, Brandtia V. p. 20. 1896. Chytodesmus. Cook, Brandtia V. p. 20 (Cuba). 1896. Compsodesmus. Cook, Amer. Natur. XXX. p. 407 (Kamerun, Liberia, Congo). 1896. — Cook, Brandtia V. p. 20. 1895. Cryptodesmoides. Pocock, Ann. mus. Genova (2) XIV. p. 790 (Birma). 1896. Oynedesmus. Cook, Amer. natur. XXX. p. 419 (Cuba, Grand Canary). 1896. — Cook, Brandtia V. p. 25. 1896. Gypsodesmus. Cook, Amer. Natur. XXX..p. 417 (Liberia). 1896. Lampodesmus. Cook, ibid. p. 407 (Liberia). 1899. Plusiogonodesmus. Silvestri, Term. füzetek XXII. p. 208 (Ins. Toms Neu Guinea). 1896. Pocodesmus. Cook, Brandtia V. p. 23 (Ceylon). 1896. Psochodesmus. Cook, ibid. p. 25 (Florida). 1896. Pierodesmus. Cook, Amer. natur. XXX. p. 417. 1896. Tanydesmus. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia p. 264 (Togo). Aus dem uns beschäftigenden Gebiet sind folgende Arten dieser dubiosen Gattungen genannt, denen ich die u le die keine sind, beifüge. Cryptodesmoides Feae Poe. 1895. Pocock, Ann. mus. civ. ... Genova (2) XIV. p. 790. Birma. Plusiogonodesmus felix Silv. 1899. Silvestri, Termesz. füzetek XXII. p. 209. Insel Tamara bei Neu-Guinea. | Cryptodesmus 6Greeni Poc. 1892. Oryptodesmus Greeni. Pocock, Journ. A. S. Bombay VII. pr 154. 1896. Pocodesmus — Cook, Brandtia V. p. 23. Ceylon. Cryptodesmus ceylonicus Poc. 1892. Pocock, loc. eit. p. 153. Ceylon. Cryptodesmus triseriatus Carl. 1912. Carl, Rev. Suisse Zool. XX. p. 154. Celebes. 4. Fam. Stylodesmidae. 1895. Stylodesmidae. Cook, Ann. N. York Acad. Sci. IX. p. 5. 1895. —_ Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVII. p. 82. 1896. _ Cook, Americ. Natur. XXX. p. 418. Die indo-australischen Myriopoden. 173 1896. Pyrgodesmidae. Silvestri, J Diplopod. p. 76. 1899. — Attems, Syst. Polyd. II. p. 375. 1909. — Pocock, Biol. Centr. Am. p. 130. 1899. Decaporodesmidae.e Kempon, Proc. ent. soec. Washington IV. p. 299. Hüften der Gonopoden durch breite Brücken verbunden. 20 Rumpfsegmente. Kopf vom Halsschild bedeckt. | Kiele breit. Saftlöcher auf separaten weißen oder durchscheinenden , Läppchen des Seitenrandes. Ihre Verteilung öfters abnorm, fehlen auf dem 9. Segment, oder auf den letzten Segmenten 17—19 oder finden sich auf den Segmenten 5, 7—19. | Metazoniten meist mit Querreihen von Tuberkeln, von denen die mittleren öfter stark vergrößert sind zu großen Zapfen oder Hörnchen oder es entstehen durch Verwachsen der hintereinander gelegenen ' Tuberkeln Längskämme. Die ganze Oberfläche des Metazoniten ist - oft dieht mit winzigen Stiften oder Haaren bedeckt. | Analsegment frei oder vom 19. Segment bedeckt und in beiden Fällen entweder konisch oder breit, schaufelförmig. Verbreitung: Süd- und Zentralamerika, indo-australische Region, Westafrika. Übersicht über die Gattungen. la) Die Saftlöcher fehlen auf dem 9. Segment: 2. 2a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 10, 13, 15: Decaporodesmus Kenyon. 2b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 10, 13, 16, 17, 18, 19: Myrmecodesmus Silv. ‚ 1b) 9. Segment mit Saftlöchern: 3. 3a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7—19: Prosopodesmus Silv. 3b) Saftlöcher fehlen auf den Segmenten 8, 11, 14: 4. 4a) Metazoniten mit einem großen, medianen Horn, das nur auf dem 2. Segment aus zwei Hälften besteht. (Saft- löcher auf den Segmenten 15—19 vorhanden): Pyrgodesmus Poc. 4b) Metazoniten mit je zwei großen Hörnern oder 2—4 Lärgsreihen von Tuberkeln oder (selten mit Querreihen von untereinander ziemlich gleichgroßen Tuberkeln): 5. 5a) Analsegment vom 19. nicht bedeckt, vom Rücken her frei sichtbar: 6. 6a) Metazoniten mit einem Filz kleiner Stiften außer den Tuberkeln [Saftlöcher fehlen auf den Seg- rnenten (TE, Mr 7. 7a) Vorder- und Hinteırand der Kiele gerade, nicht gelappt: | 4. Heft 174 Dr. Carl Graf Attems: 82) Analsegment breit, schaufelförmig; die Tu- berkeln der Metazoniten von ungleicher Größe, so daß Längsreihen größerer Tuberkeln aus ‚den übrigen hervorragen: Treseolobus Att. 8b) Analsegment dick, konisch; keiner der Tuberkeln des Metazoniten vergrößert: Poratia Ck. 7b) Vorder- und Hinterrand der Kiele durch tiefe Einschnitte stark und unregelmäßig gelappt: Corypherepsis nov. gen. 6b) Metazoniten ohne Filz kleiner Stiften: 7 9a) 3. Glied des 3. Beinpaares stark verdickt (Zentralamerika): Synoptura nov. gen. 9b) 3. Beinpaar? (Java) Pronodesmus (k. Myzodesmus R 5b) Analsegment ganz vom 19. verdeckt: 10a) Segment I—XIX mit je zwei ri | Zapfen: 11. lla) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15, 16: Urodesmus Porat. 11b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, .13, 15, 1671908, 19: Stylodesmus Ck. 10b) Metazoniten mit 2—4 Längsreihen von mehr oder weniger verwachsenen Tuberkeln: 12. 12a) Gonopoden-Tibia mit sehr langen, vielfach gewundenen, die Samenrinne führenden Flagellum. Metazoniten mit Tuberkeln, aber ohne Haarfılz: Lophoscytus Att. 12b) Gonopodentibia ohne solches lange Flagellum!). Metazoniten außer den Tuberkeln mit einem dicbten Filz kleiner Härchen: Lophodesmus Poc. 1. Gen. Pyrgodesmus Poe. 1892. Pocock, Journ. Ac. nat. sci. Bombay VII. p. 155. 1896. Silvestri, I Diplopodi p. 70. 1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 378. Einzige Art: Pyrgodesmus obscurus Poe. 1892. Pocock, J. A. n. Sc. Bombay VII. p. 155. 1907. Attems, Javanische Myr. — Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV. p. 120. Ceylon. | 2) Hierher? auch Udodesmus Ck., Hercodesmus Ck., Stiodesmus Ck., Pelo- desmus Ck., Napodesmus Ck., Stegodesmus Ck., Gattungen, die vom Autor fast gar nicht beschrieben wurden. Es sind eigentlich nomina nuda. | | ! [ | Die indo-australischen Myriopoden. 175 2. Gen. Treseolobus Ati. 1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 120. Typus: T. prlosus Att. Verbreitung: Java. Treseolobus pilesus Att. 1907. Attems, loc. cit. p. 120. Java. Treseolobus heterotubereulatus (Carl). 1902. Poratia heterotuberculata. Carl, East. Pol. — Rev. Suisse zool. X. p. 667. Tt. XII. Fig. 99. Java. 3. Gen. Lophodesmus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostindien III. p. 372. 1896. Silvestri, I Diplopodi p. 70. ‚1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 377. ‚1902. Carl, Rev. Suisse zool. X. p. 609. (non = 1907. Attems, Javan. Myr. Mitt. nat. Mus. Hamb. XXIV. p. 118.) (non = 1909. Pocock, Biol. Centr. amer. p. 131.) | | Typus: L. pusillus Poc. Verbreitung: Java, Flores, Luzon, Neu-Pommern, 'Erythraea? Lophodesmus nanus n. sp. Tafel II, Fig. 33; Tafel III, Fig. 34—39. Farbe des $: gelbbraun und schwarz gemischt, und zwar so, daß das schwarze Pigment in feinen Körnchen verteilt ist, die sich besonders in der Umgebung der größeren Warzen anhäufen; dem freien Auge er- ‚scheint das Tier dunkelbraun. Antennen gelbweiß. Beim 2 sind die Prozoniten gelbweiß, die Metazoniten schwarzbraun, beide scharf in "der Farbe kontrastierend. \ 8: Länge 3,3 mm. Breite des Prozoniten 0,28 mm, des Metazonites 0,5 mm. Die ganze Oberfläche des Kopfes, Halsschildes und der Meta- - zoniten ist dicht mit mikroskopischen Wärzchen bedeckt, was dem Tier ein sehr charakteristisches Aussehen gibt. Kopf vom Halsschild nur zum Teil bedeekt (Fig. 34). Antennen ‚stark keulig, im 5. Glied am dicksten, endwärts wieder verjüngt (Fig. 35). Halsschild breiter als der Kopf, fast so breit wie der folgende Metazonit, vorn einen in 10 runde Lappen geteilten Bogen bildend. ‘Vom äußersten Lappen zieht der Rand schräg nach hinten und innen zum geraden Hinterrand. Die ganze Fläche des Halsschildes dicht mit größeren und kleineren Granulis bedeckt. Rücken sehr stark gewölbt (Fig. 36); die Kiele sind ganz in der Ventralfläche angesetzt, aber horizontal. Die Rückenwölbung beträgt von hinten gesehen mehr als die Hälfte eines Kreises. Prozoniten 'lieht und sehr fein gekörnt, Metazoniten mit groben Tuberkeln, die sich bis auf die Kiele hinauf erstrecken. Diese Tuberkeln stehen beim 4, Heft u N 176 Dr, Carl Graf Attems: Sinetwas undeutlichen, beim Q in ganz regelmäßigen (3) Querreihen. Beim $ sind auf den vorderen Segmenten keine Tuberkeln besonders | viel größer als die anderen. Erst auf den Segmenten der hinteren Körperhälfte werden vier Längskämme gebildet, dadurch, daß die drei hintereinander stehenden Tuberkeln vergrößert sind. Von diesen. vier Kämmen stehen zwei jederseits, getrennt durch die zwei Tuberkel- längsreihen in der Mediane, die unverändert sind. Beim Qist der Größen- | unterschied zwischen den die Kämme bildenden und den normalen | Tuberkeln beträchtlicher, die Kämme daher auffallender als beim Der Seitenrand der Kiele ist durch zwei Buchten in drei runde Lappen getheilt. Am Hinterrand der Kielbasis, schon halb auf dem Rücken, steht ein schlanker, schräg nach hinten und außen gerichteter Lappen. Kiele XVII nur seicht zweilappig. Kiele XVIII einfache‘! dicke, abgerundete Lappen. Die Saftlöcher münden auf der Seite des 3. (hintersten) Lappens des Seitenrandes, der hell durchscheinend bleibt. Beim $ konnte ich sie deutlich nur auf dem 5., 9., 12., 15., 16., 17. und 18. Segment sehen, | beim 2 auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—18. 7 Das 20. Segment wird ganz vom 19. bedeckt und ist nur von der Ventralseite sichtbar (Fig. 37). | Ventralplatten schmal, mit kleinen Wärzchen bedeckt. Die Öffnung für die Gonopoden nimmt die ganze Ventralfläche des Prozoniten und einen Teil der Ventralfläche des Metazoniten ein, ist somit sehr groß. Gonopoden (Fig. 38, 39): Sie sind natürlich winzig klein, ihre! größte Länge beträgt 0,2 mm und da ich nur ein S untersuchte, konnte! ıch nicht alles mit der wünschenswerten Sicherheit konstatieren, so! z. B. ob eine „Ventralplatte‘ vorhanden ist. Die Hüften (c) bilden große, halbkugelige Schalen, mit der Wölbung nach außen; in der) Höhlung, medianwärts zu, ist der Telopodit inseriert. Die kugelige) Außenseite ist dicht mit kleinen Wärzchen bedeckt und zerstreut‘ beborstet. Median verbinden sich beide Hüften durch Lamellen, die’ sich in der medianen Verbindungsnaht zu einem Kiel aufwölben, dessen) eines Ende zart gefranst ist. Der Telopodit zeigt keine Gliederung. R Der basale (Femoral- )Abschnitt ist scheibenförmig ausgebreitet und! sendet nach innen, da wo sich das Hüfthörnchen in die Samengrube' hineinlegt, einen beborsteten Zapfen aus. Außerdem stehen nur noch N} einzelne "Borsten auf dem Basalteil. Zwischen dem basalen (Femoral-) und dem folgenden (Tibial-) Abschnitt ist wohl eine Einschnürung,) aber keine Naht oder sonstige Grenze. Das Ende ist in drei große, nach außen gerichtete breite Zähne geteilt, von denen der eine die Samen-) rınne führt. | ll Als ein wesentlicher Unterschied von Lophoscyius lobulatus ist | somit die Kürze des Samenrinnenastes zu bemerken. Bei Z. lobulatus ist ein ungemein langes, vielfach gewundenes Flagellum vorhanden, in dessen Basis die Samenrinne eintritt, um schon nach kurzem Ver lauf wieder zu münden, während sich distal von ihrer Mündung das! Flagellum noch endlos lang fortsetzt. Bei L. nanus ist der Samen-/ Die indo-australischen Myriopoden. 177 rinnenast kurz und kräftig und die Samenrinne mündet an seinem Ende. Die Gonopoden von Lophod. pusillus sind nicht bekannt. Fundort: Ralum, Neu-Pommern. (Dr. Dahl coll. Berl. Mus.). Lophodesmus pusillus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise III. p. 372. Tf. XXII. Fig. 12. 1902. Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse Zool. X. p. 669. Tf. XII. Fig. 96—98. Java, Flores. FABIO deamIua Banksi Silv. 1911. Silvestri, Zool. Anz. XXXVIII. p. 488. | Luzon, | Lophodesmus Escherichii Silv. 1911. Silvestri, Zool. Anz. XXXVII. p. 490. ] Erythraea: Ghinda. | Ob diese Art mit pusellus in einer Gattung vereinigt werden kann, erscheint mir nicht so ganz sicher. Stegodesmus leonis Ok. dürfte etwas ähnliches sein. 4. Gen. Lophoscytus noy. gen. Syn. 1907. Lophodesmus. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 118. Einzige Art: | . Lophoseytus lobulatus (Att.). ‚1907. Lophodesmus lobulatus. Attems, Javan. Myr. — loc. eit. p. 118. Java. 5. Gen. Corypherepsis noYv., gen. "Syn. 1898. Oryptodesmus. Brölemann, Myr. d. Venezuela. — Ann. soc. ent. ' France LXVII. p. 268. Typus: ©. laceratus (Bröl.). Verbreitung: Venezuela. 6. Gen. Prosopodesmus Silv. ! | | | | 11810. Silvestri, Zool. Anz. XXXV, p: 360. \ Nur eine Art: \ Prosopodesmus Jacobsoni Silv. | ‚1910. Silvestri, loc. cit. p. 362. | Java. | 7. Gen. Pronodesmus ck. | 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia p. 266. 1896. Cook, Brandtia V. p. 25. I Nur eine Art: Pronodesmus melas Ck. 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philad. p. 266. Java. Archiv für a sehienie 6) | IE: 1% u: NH YalR: 178 Dr. Carl Graf Attems: 8. Gen. Myxodesmus €k. 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philad. p. 267. Nur eine Art: Myxodesmus lobatus €k. 1896. Cook, loe. eit. Java. Die beiden letztgenannten Gattungen sind vor einer besseren und ausführlicheren Neubeschreibung eigentliche unkenntlich, so kümmerlich sind Cooks Angaben. 9. Gen. Deeaporodesmus Kenyon. 1899. Decaporodesmus. Kenyon, Proc. ent. soc. Washington IV. p. 289. 1909. — Pocock, Biol. Centr. Am. p. 133. 1899. Oligodesmus. Gill (non Attems 1898) Proc. ent. soc. Wash. IV. p. 300. us: D. motzoranginis Ken. Verbreitung: Mexico. 10. Gen. Hereodesmus Ck. 1896. Cook, Americ. Natur. XXX. p. 419. 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sei. Phil. p. 262. Typus: H. aureus Ck. Verbreitung: Liberia. 11. Gen. Myrmeeodesmus Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 359. 1911. Silvestri, Boll. Lab. Zool. Portiei V. p. 190. Typus: M. formicarius Sılv. Verbreitung: Mexico. 12. Gen. Napodesmus Ck. 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philad. p. 265. Typus: N. costatus Ck. Verbreitung: Liberia. 13. Gen. Pelodesmus Ck, 1896. Cook, loc. cit. p. 266. Typus: P. fossor Ck. Verbreitung: Sierra Leone. 14. Gen. Poratia ®.F.a. A.C. Ck. 1894. Poratia. O. F. and A. C. Cook, Crasped. of N.-Amer. — Ann. N. York Ac. Sei. VIII. 1889. Scytonotus. Porat, Nya bidrag. Scandin. halföns myr. 1895. — Latzel, Myr. d. Umgeb. Hamburgs. 1899. Posalia. Attems, Syst. Pol. II. p. 359. Typus: P. digitata (Porat). ’ Bisher aus europäischen Gewächshäusern bekannt (import £ Die indo-australischen Myriopoden. 15. Gen. Stegodesmus Ck. 1896. Cook, Proc. Ac. n. Sci. Philadelphia p. 266. Typus: St. leonıs Cook. Verbreitung: Sierra Leone. 16. Gen. Stiodesmus (k. 1896. Cook, Americ. Natur. XXX. p. 419. 1896. — Cook, Brandtia V. p. 25. Typus: 8. stratus Ck. Verbreitung: Sierra Leone. 17. Gen. Be dcdminn Ck. 1895. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIII. p. 82. 1896. Cook, Americ. Natur. XXX. p. 418. Typus: $. horridus Ck. Verbreitung: Liberia. 18. Gen. Synoptura nov. gen, Typus: Lophodesmus laminatus Poe. Verbreitung: Zentralamerika. 19. Gen. Udodesmus Ck. 896. Cook, Americ. Natur. XXX. p. 419. ‚896. Cook, Proc. ac. nat. sci. Philad. p. 262. Typus: U. telluster Ck. . Verbreitung: Läberia. . 20. Gen. Urodesmus Poe. 1896. — Silvestri, J. Dipl. p. 76. ‚1895. Stylodesmus. Cook. Typus: U. erinaceus Por. Verbreitung: Kamerun. ı Urodesmus erinaceus Por. und sStylodesmus horridus Ok: ‚ielleicht Synonyma, aber so lange die Divergenz in der Porenformel 895. Urodesmus. Porat, Bihang Sv. Ak. Handl. XX. p. 42. 179 sind ‚icht geklärt ist, kann diese Synonymie doch nicht als sicher gelten ‚nd wir müsssen vorläufig beide Gattungen beibehalten. Damit fallen 5. Fam. Oniscodesmidae. 360, Bksüre; Myr. Mexique p. 14. 396. Cook, Brandtia V. p. 28. 398. Brölemann, Ann. soc. ent. Heanbs LXVIT. p. 294. ‚399. Attems, Syst. Pol. II. p. 378. 209. Pocock, Biol. Centr. amer. p.:113. 12* uch die Einwände, die Pocock gegen den Familiennamen Stylodesmidae 'emacht hat, daß nämlich keine Gattung Stylodesmus existiere, daher ie Familie auch nicht NZ? heißen könne, weg. 4. Heft 180 Dr. Carl Graf Attems: Die Hüften beider Gonopoden durch breite Brücken verbunden. Gonopoden in allen Teilen kurz und gedrungen, prinzipiell denen der Cryptodesmidae gleichend. Sie sind von den meisten Gattungen übrigens E N nicht oder noch sehr ungenau bekannt. 19 oder 20 Rumpfsegmente. Kopf nicht vom Halsschild bedeckt. Kiele breit und stark abwärts geneigt, oft mit tiefem Einschnitt am Hinter- oder Seitenrand. Zweites Segment vergrößert, besonders seine Kiele, deren Form oft an Glomeriden erinnert. Saftlöcher in der Fläche oder auf niedrigen Tuberkeln, nicht auf Läppchen des Seiten. randes, fehlen bei Crypturodesmus ganz, bei Schedypodesmus auf den Segmenten 16—19, sonst ist ihre Verteilung normal. Sculptur der Metazoniten sehr verschieden, glatt oder mit feiner Furchen oder granuliert, manchmal außerdem mit einem dichten Benatid. h kleiner Stiften. Analsegment breit bis sehr breit und von oben her sichtbar odeı konisch und vom 19. Segment bedeckt. Kleine Formen. Verbreitung: Süd- und Zentralamerika, indo-australische Region, Seychellen. iy 04 f 4 N Übersicht über die Gattungen. la) 19 Rumpfsegmente: 2a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, ER 9, 10, 12, 13, 15. Meets zoniten mit Querreihen größerer Tuberkel: ie Schedypodesmus Silv 2b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 1518 Metazoniten ohne Tuberkeln: H ynidesmus a lb) 20 Rumpfsegmente: | 3a) Metazoniten V—XIX mit großem, medianen, horn förmigen Fortsatz (Sundainseln): Doratodesmus Poc E 3b) Metazoniten ohne solchen Fortsatz (Südamerika): 4)a Analsegment von oben sichtbar, breit bis sehr breit rund und seitlich vom 19. Segment eingeschlossen: 5a) Kiele mit einem tiefen Einschnitt am Hinterrande | 6a) Metazoniten dicht filzig behaart und granulieri Cyrtodesmus Ger\ + Cyliocyrtus 6b) Metazoniten dicht granuliert, ohne Filz: Oncodesmus 5b) Kielhinterrand ohne tiefen Einschnitt: | Ta) Die Saftlöcher liegen auf deutlichen Tuberkelr Lignydesmus 0 7b) Die Saftlöcher liegen in der Fläche: !) Es ist nicht sicher, ob das einzige Exemplar, auf das die Gt € gründet wurde, erwachsen war. Die indo-australischen Myriopoden. 181 83) Oberfläche des Rückens stark granuliert und mit kurzen Papillen bedeckt: Trigonostylus Bröl. 8b) Obeıfläche des Rückens glatt und glänzend, 1 d. h. ohne Granula und Papillen, aber mit | feinen Furchen: Detodesmus Ck. Ligiodesmus*) Poc. 4b) Analsegment von oben nicht sichtbar, ganz von den Kiellappen des 19. Segments bedeckt, klein, konisch 9. | 9a) Metazoniten glatt, und am Hinterrand mit | einer Querreihe erhabener Felder: Oniscodesmus Gerv. et Goud. | 9b) Metazoniten mit Querreihen von borsten- | tragenden Tuberkeln: 10. 10a) Seitenrand der Kiele mit 3—4 Lappen (Saft- | löcher vorhanden): COryptogonodesmus Silv. 10b) Seitenrand der Kiele geradlinig, am Hinter- eck ein Einschnitt: lla) Saftlöcher fehlen: Crypturodesmus Silv. | 11b) Saftlöcher vorhanden: | Agnurodesmus Sılv. | 9e) Metazoniten dieht granuliert, die Granula | klein und sehr zahlreich, nicht in Querreihen geordnet: 12. I | 12a) Jedes dieser Granula trägt eine größere L. Anzahl knopfiger Stifte. Kiele mit ' tiefem, lateralen Schlitz: | Hyperothrir Att. 12b) Granula ohne solche Stifte. Kiel- seitenrand ohne tiefen Schlitz, stumpf- zackig oder gerade: Katantodesmus Att. 1. Gen. Doratodesmus (Ck. 894. Doratonatus. Pocock, Max Webers Reise II. p. 370 (nom. praeoccup.). 896. Doratodesmus. Cook, Brandtia II. 899. — Attems, Syst. Pol. II. p. 371. Typus: D. armatus Poe. Verbreitung: Java, Sumatra, Malayische Halbinsel. | Doratodesmus armatus (Poec.). 894. Doratonotus armatus. Pocock, M. Webers Reise III. p. 371. M£EXXII. | 5 | Fig. 11. ‚399. — — Attems, Syst. Pol. II. p. 379. | Java. u) Detodesmus und Ligiodesmus sind nach den Angaben der Autoren kaum 'ı unterscheiden. 4. Heft 182 Dr. Carl Graf Attems: Doratodesmus Becearii (Silv.). 1895. Doratonotus Beccarii. Silvestri, Myr. Malesi. — Ann. mus. Genova (2) XIV. p. 747. Sumatra. Doratodesmus cavernicola (Sinel.). 1901. Doratonotus cavernicola. Sinclair, Proc. Zool. Soc. II. p. 521. Malayische Halbinsel. Doratodesmus muralis Ck. 1896. Cook, Brandtia V. p. 27. Java. Doratodesmus vestitus CK. 1896. Cook, Brandtia V. p. 27. Java. 2. Gen. Hynidesmus €Ck. 1896. Cook, Brandtia V. p. 26. Typus: A. lanifer Ck. Hynidesmus lanifer Ck. 1896. Cook, loe. cit. p. 26. Java. Ganz unzureichende Beschreibung, vor allem weiß ma über die Gonopoden garnichts. 3. Gen. Agnurodesmus Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 358. 1898. Trigonostylus subg. Orypturodesmus. Brölemann, Ann. soc. ent. Fran« LXVII. p. 276. : Typus: Trigonostylus (Crypturodesmus) verrucosus Bröl. Verbreitung: Venezuela. 4. Gen. Cryptogonodesmus Silv. 1898. Silvestri, Diagn. nuev. Dipl. Sudameric. p. 59. Typus: C©. clavidwes Sılv. Verbreitung: Südamerika. 5. Gen. Crypturodesmus Silv. 1897. Silvestri, Boll. mus. ... Torino XII. No. 277. 1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 387. 1909. Pocock, Biol. C. Amer. p. 116. Typus: ©. Targionis Sılv. Verbreitung: Mexiko. 6. Gen. Cyliocyrtus Ck. 1898. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XXI p. 458. Typus: Cyrtodesmus asper Peters. Verbreitung: Columbia. Fällt wahrscheinlich doch mit CY desmus zusammen. ; | r nd U u .-e en ai a Tu . _ en . Bye do nenn nn nn e \ E e F j E 1847. 1864. 1899. 1899. 1896. 1899. 1909. 189. "1909, 1844. 1899, Die indo-australischen Myriopoden. %. Gen. Cyrtodesmus Gerv. Cyrtodesmus. Gervais, Hist. nat. Ins. apt. IV. p. 92. _ Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin. — Attems, Syst. Pol. II. p. 30. — Cook, Proc. U.S.N. Mus. XXI. p. 458. Typus: C. velutinus Gerv. et Goud. Verbreitung: Columbien, Eeuador. 8. Gen. Detodesmus Ck. Detodesmus. Cook, Brandtia V. p. 28. _ Cook, Proc. U. S. N. Mus: XXI. p. 456. Ligiodesmus. Pocock, Biol. C. Amer. p. 114. Typus: Oniscodesmus aurantiacus Pet. Verbreitung: Venezuela. 9. Gen. Hyperothriy Att. Typus: H. orophura Att. Verbreitung: Seychellen. 10. Gen. Katantodesmus Att. . Syst. Pol. II. p. 385. : K. auriculatus Att. Be hreitung: Brasilien. 11. Gen. Ligiodesmus Poe. Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 114. Typus: L. pusillus Poc. Verbreitung: Mexiko. 12. Gen. Lignydesmus Ck. | 1806. Cook, Brandtia V. p. 28. 1899. Cook, Proc. U. $. N. Mus. p. 456. Typus: Oniscodesmus rubriceps Peters. Verbreitung: Columbia. 13. Gen. Oneodesmus Ck. ‚1896. Cook, Brandtia V. p. 28. N 1899. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XXI. p. 458. 1908. Poceck, Bic!. C. Am. p. 115. Typus: Cyrtodesmus granosus Gerv. et Goud. 183 1900. Attems, A. Brauers Myr. Seychellen. — Zool. Jahrb. Syst. XIII. p. 143. Verbreitung: Panama, Columbien, Venezuela, Ecuador. 14. Gen. Oniscodesmus Gerv. et Goud. Gervais et Goudet, Ann. soc. entom. France. 11. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XXI p. 454. Typus: O. oniscinus Gerv. et Goud. Verbreitung: Columbien. . | 4, Heft 184 ' Dr. Carl Graf: Attems: 15. Gen. Schedypodesmus Silv. 1898. Silvestri, Diagn. nuev. Dipl. Sudameric. p. 61. Typus: Sch. comwexus Sılv. Verbreitung: Südamerika. 16. Gen. Trigonostylus Brölemann. 1898. Brölemann, Ann. soc. ent. France. LXVI. p. 273. Typus: T. spinosus Bröl. Verbreitung: Venezuela. Ganz ungenügend sind die Diagnosen folgender 3 Gattungen: 17. Gen. Ammodesmus Ck. | 1895. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIII p. 82. 1896. —- Amer. Natural. XXX. p. 414. 18. Gen. Cenchrodesmus (k. 1896. Cook, Amer. Natur. XXX. p. 414. 19. Gen. Lathrurodesmus Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 359. Die beiden folgenden Familien sind im indo- australischen Gebiet nicht vertreten. \ 6. Fam. Mastiganoesmidhs nov. Die Hüften beider Gonopoden durch breite Fortsätze fest mit-' einander verbunden. Hüfthörnchen in ein langes, mehrfach zusammen-| gerolltes Flagellum verwandelt. Keine Samenblase und kein Harp IR Verbreitung: Palaearktisches Gebiet. Gattungen: Mastigonodesmus Silv., Schedoleiodesmus Silv. | Vielleicht auch Titanosoma Verh., das aber erst als ua 2 = bekannt ist. 7. Fam. Peridontodesmidae Poec. "(7 Hüften der beiden Gonopoden untereinander verbunden. An-ı geblich sollen zwei Hüfthörnchen, das normale und ein vom Außen-) rande entspringender Haken vorhanden sein. Kiele groß, breit, flach, Seiten- und Hinterrand in starke Zähne! eingeschnitten. Saftlochverteilung normal, die Saftlöcher auf der! Oberfläche. Schwänzchen konisch, frei. Nur eine Gattung Peridontodesmus Silv. aus Zentralamerika. 2. Subordo: Strongylosomidea ı nov. I. Fam. Strongylosomidae. 1895. Strongylosomatidae Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX. p.5. 1895. _ Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII. p. 97. 1896. == Cook, Americ. Natural. XXX p.418. Die indo-australischen Myriopoden. 185 1898. Sirongylosominae Attems, Syst. Pol. I. p. 271. 1909. Strongylosomidae Pocock, Biol. Centr.-Amer. p. 158. Der Umfang der Familie, wie er hier gefaßt ist, ist nicht ganz der gleiche wie im Syst. der Polydesmiden, da einesseits einige der dort mitinbegriffenen Gattungen hier ausgeschieden sind, so z. B. die Sphaerotrichopidae-Gattungen Pleonaraius, M yrmekia, Oligodesmus, Anaulacodesmus usw., andererseits andere Gattungen dazu kommen, so die früher als Suleiferinae zusammengefaßten Gattungen: Priono- peltis und Anoplodesmus u. a. Die Cookschen Arbeiten, in denen der Name in der noch längeren und schleppenderen Form zuerst ge- nannt wurde, führe ich nur der Vollständigkeit wegen auf. Eine Be- deutung haben diese Publikationen insofern nicht, als nirgends eine irgendwie geartete Familiendiagnose gegeben wurde. Gonopodenhüfte relativ lang und schlank. Femur kurz, eiförmig, ringsum dicht beborstet, gut gegen die Tibia abgesetzt, Tibia meist mit langem, dünnen, geißelförmigen Fortsatz, der die Samenrinne führt ‚ und vom großen blattartigen Tarsus umscheidet wird. Der Tibialfort- ı satz kann aber auch kräftig sein und frei aufragen. 19 oder 20 Rumpfsegmente. | Kiele in allen möglichen Ausbildungen, von ganz fehlend bis gut ‚ entwickelt. Bei den allermeisten Gattungen liegt der Kiel II tiefer "ventral als die folgenden, oder wenn keine Kiele vorhanden sind, die feine Linie oder Furche, welche wenigstens auf den vordersten Segmenten an seiner Stelle liegt. Wo gut entwickelte Kiele vorhanden ‚sind, sind sie seitlich wulstig verdickt. Saftlochverteilung meist | normal, nur bei Xanihodesmus fehlen sie auf dem 5. Segment. Schwänzchen meist konisch, seltener breiter, dachig, unten aus- gehöhlt. Ventralplatte V sehr oft, VI manchmal mit einem, seltener \ Zwei Fortsätzen. Gewisse Beinglieder des & oft mit Besonderheiten, aber ohne Kugelborsten. Kleine bis mittelgroße Formen. _ Verbreitung: Die Strongylosomiden gehören zu den am weitesten verbreiteten Diplopodenfamilien, die bisher nur im nearktischen Gebiet zu fehlen scheinen. Am reichsten vertreten sind sie in der uns hier ‚ beschäftigenden indo-australischen Region. Über die Verteilung auf Fi einzelnen großen Gebiete gibt eine weiter unten folgende kurze | ‚ Übersicht Aufschluß. | Übersicht über die Gattungen. la) 19 Rumpfsegmente: 2. 2a) Schwänzchen hakig abwärts gebogen; Ventralplatten breit und lang, so daß alle vier Hüften eines Doppelsegments von ein- | ander abgerückt sind: Macrosternodesmus Bröl. ‚ 2b) Schwänzchen gerade. Ventralplatten schmal: 3. ' 3a) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaars mit beborstetem Höcker. Tibial- | fortsatz der Gonopoden frei aufragend: Paradoxoma Dad. ' 3b) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaares ohne Höcker, Tibialfortsatz ‚der Gonopoden kurz und gerade und i im Innern des Tarsalblattes verborgen: Microdesmus Verh. 4. Heft 186 .. ‚Dr. Carl Graf Attems: | 1b) 20 Rumpfsegmente: 4 | 4a) Die Saftlöcher fehlen auf dem 5. a ae Ck. | 4b) Die Saftlöcher sind auf dem 5. Segment vorhanden: 5 5a) Außer den Saftlöchern haben die Segmente noch ein Paar Poren; | Julidesmus Silv. | 5b) Außer den Saftlöchern haben gewisse Metazoniten einen medianen | unpaaren Porus: Perittotresis n. gen. | 5e) Außer den S8aftlöchern sind keine Poren vorhanden }): 6. 6a) Kiele des 2. Segments tiefer ventral liegend als die folgenden; | manchmal fehlen Kiele fast ganz, aber selbst dann ist wenigstens auf den vorderen Segmenten eine feine Leiste oder Furche sichtbar, von denen die des 2. Segments tiefer ventral liegt: 7a) Der Gonopodentelopodit bildet eine einfache Sichel ohne jede, Verästelung und ohne Spur eines Tarsalabschnittes: 8. | 83) Der Gonopodentelopodit ist eine im Tibialteil schlanke und relativ schwach gekrümmte Sichel. Ventralplatte V des $ mit 1—2 Fortsätzen: Gonodrepanum nov.g. 8b) Der Gonopodentelopodit ist zweimal stark gekrümmt und der basale Teil des Tibialabschnitts ist breit. Ventralplatte V des ohne Fortsätze: Strongylosoma Holizis Verh. 7b) Der Telopodit des earapsden ist wenigstens zweizackig; meist ein Tarsalabschnitt deutlich abgegrenzt: 9, | 9a) 3. Glied des 1. Beinpaares des & mit einem größeren Fortsatz auf der Unterseite: 10. | 102) Der Gonopode ist fast bis zum Grund des Tibialabschnitts in| 2—3 lange, schlanke Äste gespalten: Australiosoma Bröl. 10b) Telopodit nicht bis fast zum Grund der Tibia in schlanke Arme’ gespalten, sondern: 1l. lla) Tibia sehr lang und schlank; an der Abgangsstelle des langen, schlanken Tibialfortsatzes stehen 1—3 kurze Zacken, wahr- scheinlich wenigstens teilweise Reste eines Tarsus: | Antichiropus Att. 11b) Tibio-Tarsalabschnitt einheitlich, breit, mehrzackig; auf einem! der Zacken verläuft die Samenrinne: Akamptogonus Att. 9b) 1. Beinpaar des normal gebildet, ohne Fortsatz auf dem 3. Glied:) 12. 12a) Ventralplatte VI (und V) des $ mit 1—2 Fortsätzen: 13. 133) Die Gonopoden sind nach hinten und nach der Seite gekrümmt] Ectodesmus Ok. 13b) Die Gonopoden sind in der Sagittalebene oder nach innen ge) krümmt: 14. 14a) Tarsus der Gonopoden sehr breit und stark gegen die Tibia ein geklappt. An Stelle der Kiele nur rundliche Beulen: Catharosoma Silv. 14 1) Siehe jedoch Akamptogonus signatus Att., bei dem schwache Andeutungen eines medianen unpaaren Porus auf gewissen Segmenten zu finden sind. | Die indo-australischen Myriopoden. 187 14b) Tarsus der Gonopoden nur mäßig breit und in ungefähr derselben Richtung wie die Tibia weiter laufend. Kiele mit sehr spitzem . Hintereck: . Orthomorpha acuta Att. 12b) 'Ventralplatte VI ohne Fortsatz: 15. 15a) Tibialfortsatz des Gonopoden bis zum Ende gleich breit, das Ende fein gefranst: Kronopolhtes nov. gen. 15b) Tibialfortsatz immer ın eine glatte Spitze auslaufend, ohne Fransen: - 16. 162) Tibialfortsatz schlank, spitz, geißelförmig und mehr ads weniger vom hohlblattförmigen Tarsus umscheidet: 17. 17a) Am Ende der Tibia des Gonopoden, vor den Abgang des Tibial- fortsatzes und dem Ansatz des Tarsus entspringen 1—2 lange > Beitenäste: 8. 18a) Ventralplatte V des $ ohne Fortsatz, auch alle übrigen ohne Dornen, sehr breit. Auf der Unterseite der Beine des & kurze, sichelförmige breite Borsten mit einem Seitenzähnchen. Tibia des Gonopoden kurz und breit (Wladiwostok): Sschotanus n. g. 18b) Ventralplatte V des $ mit 1-2 Fortsätzen. Unterseite der Beine des f ohne kurze Sichelborsten mit Seitenzähnchen: 18) 193) Tibia des Gonopoden kurz und breit. Ventralplatten mit 4 Tu- berkeln oder Dornen (W.-Afrika): Phaeodesmus Ck. 19b) Gonopodentibia lang und schlank. Ventralplatten ohne Tuberkeln oder Dornen (Java, Sumatra): Sundanına nov. gen. . 17b) Am Ende der Gonopodentibia kein Seitenarm: 203) Poren auf der Unterseite der Kiele: 21. 21a) Metazoniten dieht mit schuppenförmigen Granulis und weißen Haaren bedeckt. Gonopodentarsen sehr schlank: Eudasypeltis Poc. | 21b) Metazoniten mit Querreihen von borstentragenden Tuberkeln. Gonopodentarsus breit: Tectoporus Carl. 20b) Poren seitlich: 22. 223) Tibialfortsatz des Gonopoden mem öhnlich lang, mehrfach ' spiralig gewunden. Tarsus ebenfalls sehr lang und schmal: Atropisoma Silv. 22b) Tibialfortsatz nur mäßig lang, einfach sichelförmig, ohne Win- dungen zu beschreiben. Tarsus breit, plattig: 23. 23a) Tarsus der Gonopoden ganz gegen die Tibia zurückgeklappt, .ein großes hohles Blatt bildend: Habrodesmus Ck. 23b) Tarsus mehr oder weniger gerade distal gerichtet, nicht als breites hohles Blatt gegen die Tibia eingeklappt: 24. 24a) Tibialabschnitt des Gonopoden sehr verkürzt, so daß der Tibial- fortsatz schon in der Nähe des Femurendes entspringt. Tibial- und Tarsalteil nicht deutlich geschieden. Tibialfortsatz vom großen breitblättrigen Tarsus umscheidet: Eviulisoma Silv. ‚ 24b) Der Tibialsabchnitt des Gonopoden stets deutlich ausgebildet | 25. und deutlich vom Tarsus abgesetzt: £ | 268) Die Tibia des Gonopoden springt gleich distal von der inneren Basis stark bauchig vor: 26, | | 4. Hofi 188 Dr, Earl Graf Attems: : 26a) Ventralplatte V mit Fortsatz; Gonopodentarsus gerade distal gerichtet, in mehrere größere Lappen geteilt: Nedyopus- nov. gen. 26b) Ventralplatte V ohne Fortsatz. Gonopodentarsus schlank, schraubig gedreht: Streptogonopus nov.gen. | 25b) Gonopodentibia schlank oder gedrungen, aber in letzterem Falle gleich breit oder distal verbreitert und nicht an der Basis bauchig vortretend: Ortkomorpha sens. striet. j 16b) Tibialfortsatz des Gonopoden frei, nicht vom Tarsus um- scheidet: a7 27a) Der ganze Tibio-Tarsalabschnitt des Gonopoden ist einheitlich | verwachsen mit mehreren Zacken und Platten. Auf einem | Zacken mündet die Samenrinne. Ein deutlich begrenzter Tarsal- abschnitt ist nicht zu unterscheiden: Akamptogonus nov.g. | 27b) Ein Tarsalabschnitt ist am Gonopoden zu unterscheiden (nur bei Strongylosoma Holtzii ist außer dem breiten großen Tibial- | fortsatz gar kein weiterer Ast vorhanden, sodaß der Gonopode eine einfache breite Sichel wird): 28. 28a) Tibialfortsatz lang und dünn, um den ebenfalls langen und eben- falls schmalen Tarsus herumgewunden (W.-Afrika): :- 2920 29a) Kiele mit zackigen Hinterecken. Ventralplatte V des S mit Fort- | satz. 3. Glied des 4.—$. Beinpaares des $ verdickt mit einem | Tuberkel auf der Unterseite: Onemodesmus Ck. 29b) An Stelle der Kiele niedrige, runde Wülste. Ventralplatte V | des $ ohne Fortsatz. 3. Glied der vorderen Beine ohne Be- | sonderheiten: | Leontorinus nov. gen. 28b) Tibialfortsatz kräftig, breit, frei (palaearktisch): 30. 30a) Gonopodentarsus nur ein einfacher, kräftiger Seitenhaken oder | Zacken (bei Str. Holtzii ganz fehlend), der an Größe vom Tibial- | fortsatz übertroffen wird. Metazoniten unbeborstet und glatt: | Strongylosoma s. striet. 30b) Gonopodentarsus breit, blattförmig, meist mehrzackig. Meta- | zoniten granuliert oder beborstet: 31. j 3la) Metazoniten dicht granuliert: Trachydesmus Dad.) 31b) Metazoniten glatt, d.h. nicht granuliert, aber mit Querreihen | von Borsten oder dicht behaart: Entothalassinum nov. gen. | 6b) Kiel des 2. Segments in derselben Höhe wie die folgenden. Kiele stets gut entwickelt: 32.| 322) Schwänzchen breit schaufelförmig. Metazeniten ohne Quer- | furche: Aphelidesmus Bröl. | 32b) Schwänzchen endwärts verjüngt, konisch. Metazoniten 4—18 mit Querfurche: CE 33a) Tarsus des Gonopoden dreispitzig, mit einem großen zwei- * spitzigen Blattanhang oder zweiästig, mit basalgerichtetem Arm: | Prionopeltis Poc.| 33b) Tarsus des Gonopoden schmal, einfach, nur am Ende in zwei) kleine Spitzchen geteilt: Anoplodesmus Poe.| 1) Hierher gehört der natürlichen Verwandtschaft nach auch Paradorosoma et Dad. mit 19 Rumpfsegmenten. Die indo-australischen Myriopoden. 189 Verbreitung der Genera. 1. Paläarktische Region. Strongylosoma, Entothalassınum, Trachydesmus, Paradozo- soma, Macrosternodesmus, Microdesmus. 2. Indo-australische Region. a) Ostasien. Kronopolites — China. Sichotanus — Wladiwostok. Nedyopus — Japan (auch Sumatra?). Subg. Kalorthomorpha — Japan, China, Lou Choo-Ins. (weit verbreitet). Subg. Orthomorpha — China (weit verbreitet). Subg. Helicorthomorpha — China (auch Celebes, Birma, Neu Guinea). Eigentliche indo-australische Region. | Orthomorpha. !Subg. Orthomorphat): Indien, Sunda Ins., Celebes | Flores, Neu Guinea, Carolinen (auch China). | Subg. Kalorthomorphat): Ceylon, Java, Borneo, Celebes, Samoa Ins. (auch Ostasien). Subg. Helicorthomorpha: Birma, Celebes, Neu Guinea (auch China). Subg. Singhalorthomorpha: Ceylon. Sundanina: Sumatra, Java. Eudasypeliis: Birma, Mergui, Sumatra. Tectoporus: Java. _ Streptogonopus: Vorderindien. Prionopeltis: Indien, Java, Borneo, Celebes, Neu Guinea. Anoplodesmus: Indien, Sumatra, Java. Akamptogonus: Australien, Neu Seeland, Bismarckarchipel, Molukken, Kei-Inseln. . Atropisoma: Neu Guinea, Australien. Perittotresis: Neu Guinea. Antichiropus: Australien (Neu Guinea)?. Australiosoma: Australien. _ b m | 3. Neotropische Region. Catharosoma, Habrodesmus (auch aethiopisch), Gonodrepanum, Iuhdesmus. h 4. Äthiopische Region. | Habrodesmus (auch neotropisch), Phaeodesmus, Eviulisoma, Onemodesmus, Leontorinus, Ectodesmus, Xanthodesmus, Scolodesmus. !) Die Verbreitung der tropischen Ubiquisten O. coarctata und O. gracilis be- ı rücksichtige ich nicht weiter. 4. Heft 190 Dr. Carl Graf Attems: Verzeichnis der Gattungen der Strongylosomidae in der hier angewendeten Reihenfolge. 1. Orthomorpha s. str. 17T. Streptogonepus nov. gen. 1. Subg. Orthomorpha. ‚18. Cnemodesmus Ck 2. Subg. Äalorthomorpha. ‚19. Leontorinus nov. gen. 3. Subg. Helicorthomorpha. |20. Antichiropus Att. 4. Subg. Singhalorthomorpha. |21. Akamptogonus Att. 2. Sundanina nov. gen. ‚22. Justraliosoma Bröl. 3. Nedyopus nov. gen. 23. Strongylosoma s. str. 4. Eudasypeltis Poc. 24. Entothalassinum nov. gen. 5. Tectoporus Carl. 25. Trachydesmus Dad. 6. Prionopeltis Poc. 26. Paradoxosoma Dad. T. Anoplodesmus Poe. 27. Gonodrepanum nov. gen. 8. Aphelidesmus Bröl. 28. Macrosternodesmus Bröl. 9. Perittotresis nov. gen. 29. Mierodesmus Verh. 10. Catharosoma Silv. 30. Ectodesmus Ck. 11. Habrodesmus Ck. 13 Xanthodesmus Ck. 12. Phaeodesmus Ck. = Julidesmus Silv. 13. Sichotanus nov. gen. 138. Scolodesmus Ck. 14. Atropisoma Sıilv. ‚34. Trogodesmus Poc. 15. Eviulisoma Silv. 35. Tetracentrosternus Poc. 16. Kronopolites nov. gen. 1. Gen. Orthomorpha sens. str. Gonopoden: Femur kurz, rundlich-eiförmig, gegen die Tibia ! deutlich abgegrenzt. Tibia lang und schlank oder kürzer und breiter und dann endwärts gleich breit bleibend oder verbreitert. Tibialfortsatz dünn geißelförmig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus groß, hohlblatt- förmig, einfach oder in mehrere Arme geteilt, fast immer gerade distal gerichtet, nicht stark gegen den Tibialteil eingeklappt. | 20 Rumpfsegmente. | Kiele bald sehr gut entwickelt mit spitzen Hinterecken, bald’ fehlend und dazwischen alle Zwischenstufen. Der des 2. Segments | liegt immer tiefer ventral als die folgenden. Poren auf dem 5., 7, %! 10., 12., 13., 15.—19. Segment. Metazoniten glatt oder fein granuliert, nackt oder behaart. Querfurche fast immer deutlich. Quernaht glatt oder geperlt. Ventralplatte V des $ mit 1—2 oder ohne Fortsatz. _ | Ventralplatte VI nur ganz ausnahmsweise (O. acuta) mit Fortsatz. Ventralplatten hinter dem Kopulationsring nur ausnahmsweise (O. armata) mit Dornen. | Ich teile die Gattung Ortkomorpha in ee: Untergattungen: 1a) Tibia der Gonopoden sehr lang und schlank: 1. Subg. Orthomorpha Typus O. coarctata H. 8. Gruppe A. Tarsus des Gonopoden einfach, höchstens am) Ende im 2 kurze Spitzchen gegabelt. | % z T ” u #7 Die indo-australischen Myriopoden. 191 ' Gruppe B. Tarsus des Gonopoden mehrästig (Übergang zu Subg. Kalorthomorpha). 1b) Tibia der Gonopoden kürzer und gedrungener: 2. 23) Tarsus des Gonopoden mehrästig, mit einem großen basalen Seitenarm: 2. Subg. Kalorthomorpha. | Typus O. graeihis Ck. 2b) Tarsus des Gonopoden in 2 große, schraubig gewundene Blätter geteilt, ohne basalen Seitenarm. Rücken meist mit medianer Fleckenreihe oder hellem Längsband. | 3. Subg. Helicorthomorpha Typus ©. Holstii Poc. ‚ Außerdem wird für O. Skinneri u. O. singalensis eine 4. Unter- -gattung Singhalorthomorpha notwendig werden, die aber erst einer "genaueren Charakterisierung bedarf. Aus den Zeichnungen des " Gonopoden sche'nt hervorzugehen, daß die Tibia sehr kurz und Tarsus und Tibialfortsatz zusammen geweihartig verästelt sind: | Typus: O. Skinneriı Humb. | 1. Subgen. Orthomorpha. Ir. Gruppe A. E Übersicht über die Arten. la) An Stelle der Kiele niedrige hinten abgerundete Wülste oder Beulen: 2. 2a) 2. Glied des2. und 3. Beinpaares des ohne Apophysen. Rücken einfarbig braun: 3 34) Die Seitenbeulen der Metazoniten sind hellgelb: gavanıca Att. 3b) Diese Seitenbeulen sind fast oder ganz so dunkel wie der Rücken: 4. 48) Die Seitenbeulen sind sehr flach und dorsal nicht durch eine Furche begrenzt: | | 5. , 5a) Querfurche des Metazoniten kaum angedeutet; Quernaht sehr | fein und undeutlich geperlt; Gonopodentarsus nicht gedreht: constricta Carl. 5b) Querfurche der Metazoniten deutlich; Quernaht sehr deutlich geperlt, Tarsus’des Gonopoden eigentümlich gedreht. Bauch fast weiß: subalba Poc. 4b) Die porentragenden Segmente haben an Stelle der Kiele niedrige egel: hirtipes Carl. ' 2b) 2. Glied des 2. und 3. Beinpaares des $ mit stumpfem Fortsatz. Metazoniten vom 5. angefangen hinter der Querfurche braun, vor der Querfurche weiß mit einem medianen dreieckigen braunen E EEE N | Fleck: picta Carl. . 1b) Kiele kleiner oder größer aber immer mit zackigem Hintereck: 6. ' 6a) Ventralplatte VI des & mit 2 Fortsätzen: acuta Att. , 6b) Ventralplatte VI ohne Fortsätze: 7 | Ta) Längs des Hinterrandes des Metazoniten eine Reihe von Borsten: ; vinosa Poc. 4. Heft 1992 Dr. Carl Graf Attems: Tb) Längs des Hinterrandes des Metazoniten keine Borsten: 8. 8a) Rücken gelb, am Vorderrand jedes Segments ein kleiner dunkler Fleck. Halsschild ganz gelb: Karschi Poec. 8b) Grundfarbe des Rückens dunkelbraun bis schwärzlich, mit oder ohne helle Längsbinden oder Fleckenreihen: 9, | 9a). Rücken einfarbig dunkelbraun: 10. 10a) Ventralplatte V ohne Fortsatz: coarctata H. 8. 10b) Ventralplatte V mit 1—2 Fortsätzen: 11.| lla) Quernaht stark geperlt: nigricornis Poec.| 11b) Quernaht ganz schwach oder undeutlich geperlt: 12. | 12a) Hintereck der Kiele in einen starken Zahn ausgezogen, der vom 16. Segment an zu einem einwärts gekrümmten Dorn wird; nur! der Seitenrandwulst der Kiele rotbraun: Zehntneri Carl. 12b) Hinterrand der Kiele mehr stumpfzackig und gerade, Kiele gelb:13,' 133) Rücken ganz ohne Spuren heller Flecken. Breite des $ 4,7 mm: Weber: Poec. 13b) Rücken mit Spuren von 2 hellen Längsbinden, Breite des & 2,6 mm: minhlana Poc. 9b) Rücken mit hellen Längsbinden oder Fleckenreihen oder einer: hellen Querbinde am Hinterrand jedes Metazoniten: 14. 14a) Rücken dunkel, schwärzlich, mit einem gelben Querband längs des Hinterrandes der Metazoniten: Oatesii Poc. 14b) Rücken mit 2 Längsreihen rundlicher heller Flecken: 15. 153) Jeder Prozonit vom 5. an mit 2 hellen Flecken: bipunctata Sinel.) 15b) Metazoniten mit 2 hellen Flecken: pardalis Poc. 14c) Rücken mit 2 helien durchlaufenden Längsbinden: 16, 16a) Kiele ganz klein, ohne jede Spur eines Vorderrandes oder Vorder. ecks, Hintereck spitz, aber klein und dornförmig, nur auf dem hinteren Körperdrittel etwas den Hinterrand des Metazoniten überragend: Comottv Poc. 16b) Kiele größer, Hintereck groß, stark und dornartig: 1m 17a) Die Längsstreifen des Rückens mehr parallelseitig, nicht sichtbal eingeschnürt an der Grenze zwischen Pro- und Metazoniten' bivittata Poc 17b) Die Längsstreifen unregelmäßig in Folge der Einschnürung aı dieser Naht: 18 18a) Körperseiten unmittelbar unterhalb der Kiele schwarz, in del unteren zwei Dritteln hellgelb: miranda Poc 18b) Körperseiten beinahe bis zu den Beinen herab dunkelbraun melanopleuris Poc 1. ©. acuta Attems. | Attems, Nova Guinea, Bd. V. Mosso, Nord Neu Guinea. 2%. ©. bipunctata Sinel. 1901. Strongylosoma bipunciatum Sinclair, Proc. Zool. Soc. London H. p. 51! Tf. XXX. Fig. 16. XXXI. 43, 61, XXXI. 90, 9. | Malayische Halbinsel. Die indo-australischen Myriopoden. 193 3. ©. bivittata Poc. ‚98. Attems, Syst. Pol. I. 338. Birma. 4. ©. coaretata Sauss. ‚98. Attems, Syst. Pol. I. 335. '02. Saussure u. Zehntner, Grandidier, Hist. nat. Madagascar p. 82, Tf. XIV, Fig. 21. ‚In den Tropen fast überall zu Hause. 5. ©. Comotti Poe. '“. Attems, Syst. Poc. I. 338. | Birma. 6. ©. constrieta (Carl). Be 12. Strongylosoma constrictum Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse Zool. XX, p. 135, 1 T£.V, Fig. 8. Central Celebes. | 7. 0. hirtipes (Carl). \12, Strongylosoma hirlipes Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse’ Zool. XX. \p.132, 1 Taf. V, Fig. 6,7. & ‚ Büd-Celebes. Ä | 8. ©. javanica (Att.). .)8. Strongylosoma javanicum Attems, Beitr. Myr. Kund. — Zool. Jahrb. XVMI. p. 66. Tf. V, Fig. 2, 3. mdava. | 9. ©. Karschi Poe. 8. Attems, Syst. Pol. I. 333. Merguiarchipel, Birma. 1 10. melanopleuris Poe. ‚8. Attems, Syst. Pol. I. 339. " Birma. | 11. ©. miuhlana Poe. 8. Attems, Syst. Pol. I. 339. Birma. 12. 0. miranda Poe. 13. ©: nigricornis (Poec.) 14: ron nigricorne Pocock, Webers Reise III. p. 364. 1 Taf. XXII, Fig. 6. Sumatra. 4 14. ©. Oatesii Poe. ‚18. Attems, Syst. Pol. I. 339. | Birma. 4 15. 0. pardalis Poc. 18. Attems, Syst. Pol. I. 339. Ei Birma, . Archiv für Naturgeschichte = 1914. A. 4, ut 13 4. Heft 194 Dr. Oarl Graf Attems: 16. ©. pieta (Carl). 1912. Strongylosoma pictum Carl, Dipl. Pu — Rev. Suisse zool. XX. p. ee Tt. V, Fig. 13. | | Süd-Celebes. Ä 11. 0. subalba (Poe.). 1898. Strongylosoma subalbum Attems, Syst. Pol. I. 277. 1902. — — Carl, Rev. Suisse zool. X. p. 566. 1 Tf. X. fig. 12, Sumatra. 18. 0. vinosa Poc. | 1898. Strongylosoma vinosum Attems, Syst. Pol. I. 339. | i | | Flores: Bası. 19. ©. Weberi Poe. 1898. Sirongylosoma Weberi Attems, Syst. Pol. I. 339, Java. 20. ©. Zehntneri Carl. | 1902. Carl, Exotische Pol. — Rev. Suisse. zool. X. p. 584. Tf. X. Fig. 22. Java. In diese Gruppe dürften auch folgende 2, in manchen Punkten noch aufzuklärende Arten gehören: IR | ©. fuseocollaris Poc. 1895. Pocock. Myr. Burma. — Ann. Mus. Genova (2) XIV. p. 822, Fig. 18 1901. Sinclair, Proc. zool. soc. London. II. p. 519, 1 Tf. XXXLI. Fig. 23, XXX Fig. 81. Malewoon. 0. insularis (Silv.). 1897. Eustrongylosoma insularis Silvestri, Neue Dipl. p.11, T£. II, Fig.63,69 Carolinen: Insel Ponape. Gruppe B. Übersicht über die Arten. 4 E| la) Rücken dunkel mit 2 blaßgelben Längsbinden: festiva Bröl 1b) Rückenmitte und Kiele gelb, an der Basis der Kiele ein, dunkel) y rotbrauner Fleck: semicarnea Po lc) Rückenmitte bis zu den Kielen dunkelbraun bis schwarz: 2 2a) Ventralplatte IV des $ mit einem Fortsatz zwischen de Beinen des vorderen Paares. Außer auf den Endgliedern b findet sich ein dichtes Ban auch auf dem verdiekte Ende des 2. Gliedes: bipulvillate Carı 2b) Ventralplatte IV ohne Fortsatz. 2. Beinglied ohne E Polster: 3a) Ventralplatten hinter dem Kopulationsring mit 4 na hinten gerichteten dornähnlichen Höckern: armata (ar 3b) Ventralplatten ohne Dornen oder Höckern: N. Bl Die indo-australischen Myriopoden. 195 4a) Rücken gewölbt, die Kiele ungefähr in der Mitte der Seiten angesetzt. Hintereck der Kiele schon vom 3. Seg- ment an spitzzackig: atrorosea Poc. 4b) Rücken schwach gewölbt, die Kiele hoch angesetzt. Hintereck der Kiele erst vom 15. Segment an in einen spitzen, den Hinterrand überragenden Zacken ausge- zogen: corvacea Carl. 1. 0. armata Carl. 1902. Orthomorpha armata Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X. p. 579, Tf. X, Fig. 19, 20. | Java. 2. 0. atrorosea (Poec.). 1898. Attems, Syst. Pol. I. 332. Java. 3. 0. bipulvillata Carl. 1902. .Orthomorpha bipulvillata Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X, 586, Tt.X, Fig. 17,18. Java. 4. 0. eoriacea Carl. 1902. Orthomorpha coriacea Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse Zool. X. p. 581. Tf. X., Fig. 21. Java. > ©. festiva Bröl. . 1898. Attems, Syst. Pol. I. 339. | Indochina. 6. O0. semicarnea Poe. ı 1898. Attems, Syst. Pol. I. 339. Sumatra. | 2. Subgen. Kalorthomorpha. 1 Übersicht über die Arten. la) An Stelle der Kiele nur flache kinten abgerundete Beulen: 2. | 2a) Ventralplatte V des $ ohne Fortsatz d. 3a) Tarsus der Gonopoden zweiästig, alle Segmente mit zwar BD kleinen aber deutlichen Kielen: Greeni Poc. 3b) Tarsus der Gonopoden dreiästig; die porenlosen Segmente haben gar keine Kiele: Guerini GeLv. 2b) Ventralplatte V des & mit Fortsatz: 3 4a) Metazoniten mit 2 Querreihen borstentragender Höcker- chen: irichonota Att. | 4b) Metazoniten unbeborstet: | 5. 5a) Die seitlichen Beulen der Metazoniten sind relativ groß, Rücken des Metazoniten einfarbig dunkelbraun, | Prozoniten sehr blaß. Ventralplatte V mit 2 Fort- sätzen: simplex Humb. 13* 4 Heft ne ee 196 Dr. Carl Graf Attems: 5b) Metazoniten seitlich nur sehr flachbeulig aufgetrieben, Ventralplatte V mit 1 Fortsatz: 6. 6a) Doppelsegmente in der Quernaht sehr wenig einge- schnürt, fast gelblichweiß. Keine Pleuralkiele: Nordenskiöldi Att, 6b) Doppelsegmente in der Quernaht stark eingeschnürt, schwarzbraun mit einem verwaschenen helleren Fleck in der Mitte des Prozoniten: Kükenthali Att. 1b) Kiele deutlich entwickelt mit wenigstens auf den hinteren Seg- menten spitzzackigem Hintereck: 7a) Ventralplatte V des $ ohne Fortsatz: gracilis C. Koch. pekuensis Karsch. 7b) Ventralplatte V mit Fortsatz zwischen den vor- deren Beinen: 8. 8a) Rücken der Metazoniten bis zum Ansatz der Kiele dicht spitz granuliert, mit 3 Querreihen weißer Börstchen: granosa Att. 8b) Metazoniten glatt oder lederartig runzelig oder zerstreut stumpfhöckerig, aber nicht spitz gra- nuliert: g 9a) & Breite 1 mm. Rücken dunkelbraun. Kiele ein wenig heller. Pleuralkiel nur auf den vorderen Segmenten durch eine rundliche Auf- treibung vertreten. Metazoniten mit 2 Quer- reihen von borstentragenden Tuberkeln: pygmaea Poc. 9b) $ Breite5 mm. Rücken pechschwarz, Kiele lichtgelb. Pleuralkiel auf den vorderen Seg- menten stark entwickelt, bis zum 17. Segment | sichtbar. Metazoniten ne Querreihen von Borsten: roseipes Poec. 1. ®. gracilis (€. Koch.) 1898. Orthomorpha gracilis Attems, Syst. Pol. I. 337. 1902. — — Saussureet Zehntner, Grandidier, Madagaskar p. 84. 1911. Ozidus gracilis Cook, Proc. U. 8. N. Mus. XL. p. 631. Japan, Loo Choo Inseln, Chili, Paraguay, Brasilien usw. Auch | in Warmhäuser Europas importiert. 2. ©. granosa Att. Zi 1913. Orthomorpha granosa Attems, Denkschr. Ak. Wiss. Wien. LXXXIX p. 683. h Insel Upolu, Samoa-Inseln. 3. ©. Greeni (Poe.). 1892. Strongylosoma Greeni Pocock, J. Bombay. nat. hist. vu p. 149, Tf. X, Fig. 14. Ceylon. Die indo-australischen Myriopoden. 197 4. 0. Guerinili (Gerv.). 1898. Strongylosoma Guerinii Attems, Syst. Pol. I. 314. Algier, Tunis, Canaren, Madeira, Westafrika, Capstadt. 3 0. Kükenthali (Att.). 1898. Strongylosoma Kükenthali Attems, Syst. Pol. I. 301, Tf. III, Fig. 48. l Celebes, Borneo. 6. ®. Nordenskiöldi (Att.). 1909. Strongylosoma Nordenskiöldi Attems, Myr. der Vega-Exped. — Arkiv. zool. V p. 27, T£. II, Fig. 22—25. Tf. IV, Fig. 80. Japan, Kiu-Siu, Mizo. 7. 0. pekuensis (Karsch). 1898. Attems, Syst. Pol. I. 336. Peking. 8. 0. pygmaea (Poe.) 1894. Strongylosoma pygmaeum Pocock, Webers Reise III. p. 360. Tf. XXII, Fig. 2. Java. 9. ©. roseipes Poe. ı 1898. Attems, Syst. Pol., I. 334. Tf. IV, Fig. 86. China, Chusan Island. 10. ©. simplex (Humb.). ' 1988. Sirongylosoma simplex Attems, Syst. Pol. I. 296. } Ceylon. 11. ©. trichonota (Att.). 1903. Strongylosoma trichonotum Attems, Zool. Jahrb. XVIII p. 67. Tf. V. Fig. 4. Java. 3. Subgen. Helicorthomorpha. | Übersicht über die Arten. la) Ventralplatte V des $ ohne Fortsatz: ocellata Poc. 1b) Ventralplatte V des S$ mit Fortsatz 2. 2a) Rücken einfarbig schwarz: orthogona Silv. 2b) Metazoniten mit großem hellen Medianfleck: Holstiw Poc. monihformıs Carl. 1. ®. Holstii Poe. 1898. Strongylosoma Holstii Attemes, Syst. Pol. I. 303. Loo Choo Inseln. 2. ©. moniliformis (Carl). 1912. Strongylosoma moniliforme Carl, Dipl. Celebes. Bev. Suisse zool. XX. 'p.6. T£. V, Fig. 4,5. Celebes. 4. Meft 198 Dr. Carl Graf Atteme:: 3. ©: ocellata (Poe.). 1893. Strongylosoma ocellatum Attems, Syst. Pol. 1.:298. Birma. 4. 0. orthogona Silv. 1898. Eustrongylosoma orthogona Silvestri, Ann. Mus. civ. Gen. (2) XIX p. 442. Nordost-Neu-Guinea, Ramoi. — Nord-Neu-Guines, Jamöer. (N.N. G.E. 1913). 4. Subgen. Singhalorthemorpha. 0. eingalensis (Humb.). 1898. Strongylosoma cingalense Attems, Syst. Pol. I. p. 289. 1892. — _ Pocock, Journ. Bombay. nat. hist. ser. VII, p. 150, Tf. IX, Fig. 5. Ceylon. 0. Skinneri (Humb.). 1892. Strongylosoma Skinneri Pocock, Journ. Bombay. n.h. S. VII. Tf. IX, Fig. 6. 1893. — = Attems, Syst. Pol. I. 296. Ceylon. In eine der Untergattungen von Ortkomorpha dürften auch folgende Arten gehören: Orthomorpha Doriae Poo. cf. Attems, Syst. Pol. I. 339, Birma. — pilifera Poc. cf. Attems, Syst. Pol. I. 339, Birma. Eustrongylosoma longesignatum Silv. Attems, Syst. Pol. II, 422, Neuguinea. Tetracentrosternus subspinosus Poc. Attems, Syst. Pol. I, 342, Birma. mn 2%. Gen. Sundanina nov. gen. Eee Ar nie 35 S Tıbia des Gonopoden lang und schlank, am Ende stehen vor dem Abgang des Tibialfortsatzes 1—2 größere Seitenarme. Tibialfortsatz & dünn, geißelförmig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus hohlblattartig, ni gut gegen die Tibia abgesetzt. 20 Rumpfsegmente. Kiele meist rundbeulig, seltener mit spitzzackigem Hintereck, | der des 2. Segments tiefer ventral als die folgenden. Poren auf den 1} Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten glatt, ohne besondere Behaarung u. dergl. Quer- | furche meist vorhanden. Quernaht geperlt. j Venrtralpiatte V des $ mit Fortsatz. Ventralplatten hinter dem Kopulationsring unbedornt. Verbreitung: Sumatra, Java. Typus $. gasirotricha Att. Übersicht über die Arten. la) Am Ende der Gonopodentibia proximal vom Abgang des Bamen- Re rinnenfortsatzes stehen 2 Seitenäste: 9; Die indo-australischen Myriopoden. 199 23) Gonopodentarsus tief zweilappig. Die Seitenäste an der Tıbia quer abstehend und etwas gebogen: Bataviae Humb. Sauss. 2b) Gonopodentarsus einfach. Die Seitenäste der Tibia distal gerichtet oder gerade, sehr spitz: solitaria Carl. [b) Am Ende der Gonopodentibia steht nur ein Seitenast. (außer dem Samenrinnenfortsatz): 3 3a) Hintereck der Kiele schon vom 2. Segment an spitzzackig und den Hinterrand der Metazoniten überragend: aphanes Att. 3b) Alle Kiele hinten abgerundete Wülste; wenn ihr Hinterende etwa zackiger ist, liegt es noch vor dem Hinterrand des Metazoniten: 4. 4a) Rücken der Metazoniten dunkelbraun mit 2 längsovalen hellen Flecken auf der vorderen Hälfte: gastrotricha Att. 4b) Metazoniten ohne helle Flecken: 5. 5a) Grundfarbe des Rückens gelbbraun bis licht braunrot: 6, 6a) Der Seitenast der Gonopodentibia ist breit und | feın behaart: navicularıs UCarl. | 6b) Der Seitenast der Gonopodentibia ist schlank und unbehaart: carnea Poc. albicans Carl, modiglianiv Silv. 5b) Ber des Rückens schwarzbraun bis schwarz: 7. . 7a) Borstenwarzen der Analschuppe kurz, die Mittel- spitze nicht überragend: flavicozis Poc. 7b) Borstenwarzen der Analschuppe groß, die Mitte weit überragend: subnigra Poe. | 1. S. albicans (Carl). 98, Be. albicans Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X. p. 570. ! Tf. X, Fig. 3,4. | Sumatra. 2. S. aphanes (Att.). "98, Orthomorpka aphanes Attems, Syst. Pol. I. 335. | Sumatra. 3. S. Bataviae Humb. et Sauss. ‚98. Strongylosoma Bataviae Attems, Syst. Pol. I, 197, Tf. I, Fig. 6,7, Tf. IX, I Fig. 40. | Java. 4. 8. carnea (Poc.). ”. Orthomorpha carnea Attems, Syst. Pol. I. 338. Sumatra. | 5. 8. flavicoxis (Poc.). W Orthomorpha flavicoxis Attems, Syst. Pol. I. 339. - Sumatra. 4. Heft 200 Dr. Carl Graf Attems: 6. S. gastrofricha (Att.). 1898. Sirongylosoma gastrotrichum Attems, Syst. Pol. I 298. 1 TLI Fig. 3, I, 35. 3 Sumatra. ?. S. navienlaris (Carl). h 1902. Sitrongylosoma naviculare Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X, p.573 T£.X, Fig. 5—7. Sumatra. Ss. S. Modiglianii (Silv.). 1898. Sitrongylosoma Modiglianii Attems, Syst. Pol. I. 318. Sumatra. 9. 8. nigricernis (Att.). | 1898. Orthomorpha nigricorniss Attems, Syst. Pol. I. p. 119. T£. IV, Fig.8 non! Strongylosoma nigricorne Poc. 14 Sumatra. 10. S. solitaria (Carl.). 1909. Sirongylosoma solitarium Carl. — Rev. Suisse. zool. XVII. p. 252. Te.\ Fig. 8. | Sumatra. 11. S. subnigra (Poc.). 1898. Orikomorpha subnigra Attems, Syst. Pol. I. 339. Sumatra. 3. Gen. Nedyopus nor. gen. Tibia der Gonopoden mit dünner Basis und gleich danach ste f verbreitert, von der Seite gesehen bauchig vorspringend. Tibialf dünn, geisselföormig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus groß, as blätterig. 20 Rumpfsegmente. Kiele bald rundbeulig, bald wohlentwickelt mit spitzem Hinte eck; der en 2. Segments tiefer ventral als die folgenden. Poren a au dem 5., 10., 12., 13., 15.—19. Segment. | re glatt "und ohne besondere Behaarung. Quel vorhanden. Quernaht geperlt. Ventralplatte V des $ mit Fortsatz: Ventralplatten er deı Kopulationsring behaart, unbedornt. Verbreitung: Japan. Typus: N. "eingulatus Att. Übersicht über die Arten. la) Prozoniten und vordere Hälfte des Metazoniten dunkelben bis schwarz. Hintere Hälfte des Metazoniten licht . gelbiie bis orangegelb: R 2a) Hintereck der Kiele spitzzackig: ee At 2b) Hintereck der Kiele abgerundet: » . . :- - patrioticus A: 1b) Rücken einfarbig, schwarz oder dunkelbraun: tambanus At Die indo-australischen Myriopoden. 201 1. N. eingulatus (Att.). 1898. Orthomorpha cingulata Attems, Syst. Pol. I. 329. Japan. %. N. patrioticus (Att.). 1898. Strongylosoma patrioticum Attems, Syst. Pol. I. 300. Japan. 3. N. tambanus (Att.). 1901. Sirongylosoma tambanum Attems, Neue Polyd. Hamb. Mus. p. 86, Tf. I, Fig. 4. Centraljapan. N. tambanus ikaonus (Att.). 1909. Sirongylosoma tambanum ikaonum, Attems, Myr. Vega-Exp. Ark. Zool. V, p. 27. Japan. N. tambanus mangsesinus Att. 1909. Strongylosoma tambanum mangaesinum Attems, loc. cit. Japan. 4. Gen. Eudasypeltis Poe. 1895. Eudasypelis Pocock, Myr. f. Burma. Ann. Mus. civ. Genova (2) XIV p- 796. 1898. — Attems, Syst. Pol. I. 340. Gonopoden wie bei Orthomorpha coarctata; Tibia lang und dünn. Tibialfortsatz dünn geißelförmig. Tarsus schmal, einfach. 20 Rumpfsegmente. Kiele klein, hinten breiter und spitz, überragen nur im 18 Segment den Hinterrand. Poren auf der unteren Hälfte der Seite der Segmente 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. 2. Kiel tiefer ventral als die folgenden. Metazoniten dicht mit schuppenförmigen Granulis und weißen Haaren bedeckt. Querfurche deutlich. Ventralplatte V des $ mit Fortsatz. Schwänzchen konisch. Typus E. pusillus Poc. Verbreitung: Mergui-Archipel, Birma, Sumatra. | 1. E. pusillus Pocock. 1898. Attems, Syst. Pol. I. 340. Birma. : 2. E. setosus Poc. 1398. Attems, Syst. Pol. I. 341. Mergui-Archipel. 3. E. vellutatus (Silv.). 1899. Attems, Syst. Pol. II. 426. Sumatra. 4. Hefi 3. Gen. Tecetoporus Carl. 1902. Tecioporus Carl, Exotische Polyd: — Rev. Suisse ’zool. X. p. 576. ‘Gonopoden: Femur kurz, eiförmig, gut von der Tibia geschieden. Tıbia lang, schlank mit dünnem, spitzem Tibialfortsatz. Tarsus breit blattförmig, den Tibialfortsatz umscheidend. 20 Rumpfsegmente. | Kiele niedrige scharfe Leisten, die mit spitzen Zacken endigen. Poren auf der Unterseite der Mitte der Kiele des 5., 7., 9., 10.,.12., 13,, 15.—19. Segments. | | Metazoniten 5—18 mit Querfurche und mit Querreihen von Borsten, die auf kleinen Tuberkeln stehen, sonst glatt. Ventralplatten breit, unbedornt; die des 5. Segments beim & mit dreieckigem Fortsatz. EAN RL N Schwänzchen konisch. Verbreitung: Java. - Tectoporus gracilipes Carl. Bee 1902. Carl, Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X. p. 577, Taf. X, Fig. 13—16, Java. Ä 6. Gen. Prionopeltis Poc. 1895. Pocock, Myr. of Burma. — Ann Mus. civ. Ga (2) XIV. p. 228. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 352. Die Gonopoden unterscheiden sich von denen von Anoplodesmus dadurch, daß der Tarsus hier einfach und schmal und nur ganz am Ende in 2 kleine Spitzchen geteilt ist, also weder einen ungefähr halb- mondförmigen lamellosen Anhang noch einen großen basal gerichteten 2. Arm hat. Sonst gleichen sie völlig denen von Anoplodesmus. Auch in allen anderen Punkten stimmen beide Gattungen überein. nur kommen hier ausschließlich spitze Hinterecken der Kiele vor. Verbreitung: Birma, Andamanen, Java, Celebes, Borneo. Typus: P. planatus Poc. Schon Carl!) hat darauf hingewiesen, daß die bis dahin übliche Umgrenzung der Gattungen Anoplodesmus und Prionopeltis eine un- natürliche sei, da die Gonopoden von Arten aus beiden Gruppen völlig übereinstimmen. Er schlägt daher vor, entweder die Gattung Ane- plodesmus völlig zu unterdrücken oder nur für diejenigen Formen zu verwenden, bei welchen das Hintereck wenigstens an den Kielen der vorderen Körperhälfte abgerundet ist. Ich gebe ihm vollkommen darin recht, daß die Gattungen nicht gut abgegrenzt waren, kann mich aber mit der Art der Verbesserung, die er vorschlägt, nicht einverstanden erklären, da ich die Umrisse der Kiele für ein viel zu leicht, selbst bei nächsten Verwandten, variables Merkmal halte, als daß es zur Unter- scheidung von Gattungen allein dienen könnte. Dagegen glaube ich, daß man nach der Konfiguration der Gonopoden die 2 Gattungen !) Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X. p. 592 1902. Br Die indo-australischen Myriopoden. 203 Anoplodesmus und Prionopeltis gut aufrecht erhalten kann. Allerdings müssen mehrere bisher unter Prionopeltis einrangierte Arten in die neu definierte Gattung Anoplodesmus gestellt werden. Wenn man übrigens eine dieser beiden Gattungen ganz unterdrücken wollte, müßte es nicht Anoplodesmus sondern Prionopeltis sein, da erstere die Priorität hat. Übersicht über die Arten. la) Rücken mit einer vom Vorderrand des Halsschildes bis zur Spitze des Schwänzchen durchlaufenden hellen Längsbinde: fasciata Att. 1b) Rücken ohne durchlaufende helle Längsbinde, zumeist einfarbig dunkel, nur bei socsalis mit undeutlichen medianen Flecken auf Pro- und Metazoniten: 2. 23) Metazoniten dorsal ledrig gerunzelt oder glatt: 3. 3a) Tarsus des Gonopoden am Ende in 2 nur sehr kurze Spitzchen eingeschnitten. Seitenrand der Kiele sehr diekwulstig. Rücken einfarbig dunkelbraun: 4. 4a) Kiele rotbraun, nur sehr wenig heller als der Rücken: flaviventer Att. 4b) Kiele lebhaft gelb: tenuipes Att. 3b) Tarsus des Gonopoden am Ende in 2 relativ lange Spitzen sich gabelnd*).. Seitenrand der Kiele schmal wulstig. Pro- und Metazoniten mit je einem hellen Medianfleck: 'D | socvalıs Carl. 2b) Metazoniten dorsal dicht granuliert und mit einer Tuberkel- | reihe längs des Hinterrandes: 5. 5a) In der hinteren Querreihe auf der hinteren Körper- hälfte 6 Tuberkeln. Kiele mäßig aufgebogen: taurınus Poc. 5b) Hintere Tuberkelreihe aus 4 Tuberkeln bestehend: 6. 6a) Kiele kaum aufgebogen, fast horizontal: planatus Poc. 6b) Kiele größer und sehr stark aufgebogen: | cervinus Poc. | 1. Prionopeltis cervinus Poc. ‚895. Pocock, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV p. 831. Birma. | | 3. Prionopeltis faseiatus Att. ‚898. Attems, Syst. Pel. I. p. 353, Tf. V, Fig. 120, 121. | nen. | 3. Prionopeltis flaviventer Att. '898, Attems, Syst. Pol. I. p. 355, Tf. V, Fig. 111. Java. \ \ ) Hierher auch P. Paviei Bröl. | | 4. Heft 204 Dr. Carl Graf Attems: 4. Prionopeltis planatus Poe. 1895. Pocock, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV, p. 829, Fig. 21. Ändamanen. 3. Prionopeltis socialis Carl. | 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX p. 139, Tf. V, Fig. 13—15. Celebes. | 6. Prionopeltis iaurinus Poe. 1895. Pocock, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIV p. 830, Fig. 22. Birma 7. Prionopeltis tenuipes Att. 1898, Attems, Syst. Pol. I. p. 356, Tf. V, Fig. 101. Java. Vielleicht gehört auch folgende Art hierher, da der Autor angibt, N daß die ersten 3 Kiele in derselben Höhe liegen: 1896. Orthomorpha Pariei Brölemann, Bull. Phist. nat. No. 7. Indochina. 7. Gen. Anoplodesmus Poe. 1895. Anoplodesmus Pocock, Myr. of Burma — Ann. Mus. ceiv. Genova (2) | XIV, p. 479. je 1898. —_ Attems, Syst. Pol. I. 347. Gonopoden: Femur eiförmig, beborstet, gut gegen die Tibia ab- gesetzt. Tibia lang, schlank, zylindrisch, mit dünnem, spitzem Tibial- fortsatz. Tarsus entweder dreispitzig, indem der Hauptteil einen: großen 2-spitzigen, beiläufig halbmondförmigen Anhang trägt, oder 2-ästig, der eine Arm basal, der andere distal gerichtet. | 20 Rumpfsegmente. b Hinterecken der Kiele entweder schon vom 2. Segment an spitz und vorragend oder nur auf den hinteren Segmenten spitz, vorn ab- gerundet, oder auf allen Segmenten abgerundet. 2. Kiel in derselben Höhe mit den folgenden. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15,—19. Seitenrand der Kiele wulstig verdickt. | Metazoniten glatt oder granuliert oder mit Tuberkelreihen, vom 4. Segment an mit Querfurche. H Ventralplatte V des mit Fortsatz zwischen den vorderen Beinen Schwänzehen konisch, manchmal etwas breiter und unten hohl. Verbreitung: Ceylon, Indien, Birma, Sumatra. Typus: A. anthracinus Poc. Über sicht über die Arten. # la) 3. Glied des 7. (zuweilen auch des 6. und 5.) Beinpaares des 4 mit einem Auswuchs: wa 2a) Metazoniten mit 2 Querreihen von je 6>-8 gelben Flecken Twaithesit Humt 2b) Metazoniten ohne Querreihen gelber Flecken: a Die indo-australischen Myriopoden. 205 3a) Metazoniten }Jängs des Hinterrandes mit einer Reihe von 8—10 starken Höckern: Humberti Carl. 3b) Metazoniten ohne starke Höcker, höchstens mit zerstreuten kleinen Körnchen: 4a) 3. Glied des 5. und 6. (und 7.) Beinpaares des & mit einem Auswuchs; Hintereck der Kiele nirgends den Hinterrand der Metazoniten überragend: ztanjoricus Poc. anthracınus Poc. 4b) 3. Glied des 5. Beinpaares ohne, des 6. (und 7.) mit Auswuchs. Hinterecken der Kiele schon vom 2. Segment an spitzzackig: Saussurer Att. 'lb) 3. Glied der vorderen Beinpaare ohne Auswuchs: 5. 5a) Metazoniten glatt, Tarsus des Gonopoden 3 spitzig, nämlich wit einem 2-spitzigen Anhang: 6. 62) Hintereck der Kiele der vorderen Segmente spitz- winklig, der hinteren Segmente spitzzackig: luctuosus Pet. 6b) Kiele wenigstens der vorderen Segmente hinten | abgerundet: dyscheres Att., pinguis Poc., | obesus Poc. 5b) Metazoniten dicht granuliert, Tarsus des Gonopoden 2 ästig: . 7a) 32—35 mm lang 3°/,—4"/, mm breit. Seitenrand | der Kiele tiefer rinnenartig ausgehöhlt und ganz | glatt: Kelaartı Humb. | 7b) 17—20 mm lang, 1,7—2,2 mm breit. Seitenrand der Kiele schwächer ausgehöhlt, mit 2 kleinen, borstentragenden Eckchen: zanthotrichus Att. | 1. Anoplodesmus anthraeinus Pocock. ‚395. Pocock, Myr. of Burma, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIV, p. 798. | 398. Attems, Syst. Pol. I. p. 349, Tf. V, Fig. 113, 114. © Birma. 2. Anoplodesmus dyscheres Att. "398, Attems, Syst. Pol. I. p. 349. Tf. V, Fig. 102. \ Sumatra. | 3. Anoplodesmus Humberti (Carl). 02. Prionopeltis . Humberti Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X. p. 590. ' Ceylon. | 4. Anoplodesmus Kelaarti (Humb.). ‚166. Polydesmus Kelaarti Humbert, Myr. de Ceylan, p. 23, Tf. II, Fig. 7. 92. Paradsmus — Pocock, Journ. Bomb. nat. h. Soc. VII. p. 149, Tf.X, | Fig. 12. 98. Prionopelis — Attems, Syst. Pol. I, p. 358, Tf. V, Fig. 99, 100. | ‚02. Eu — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 593. ' Ceylon. | | 4. Heft 206 Dr. Carl Graf Attems: | | 5. Anoplodesmus luetuosus (Pet.). 1864. Polydesmus (Oryurus) luctuosus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl. p. m 1866. _ —- (Strongylosoma) — Humbert, Myr. de Ceylan. 1895. Anoplodesmus striolatus Pocock, Ann. mus. civ. Gen. (2) XIV p. 799. 1898. = luctuosus Attems, Syst. Pol. I, p. 348, Tf. V, Fig. 106. Ceylon, Birma. 6. Anoplodesmus obesus Poe. 1895. Pocock, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV p. 800. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 350. Birma. 7. Anoplodesmus pinguis Poec. 1895. Pocock, Myr. of Burma — Ann. Mus. civ. Genova (2) XIV p. 800. Birma. 8. Anoplodesmus Saussurei (Humb.). 1866. Polydesmus Saussurei Humbert, Myr. de Ceylan p. 26, Tf. II, Fig. 8, 1898. Prionopelis — Attems, Syst. Pol. I, p. 354, Tf. V, Fig. 103, 104. Ceylon. 9. Anoplodesmus tanjorieus (Poc.). 1892. Leptodesmus tanjoricus Pocock, Journ. Ac. nat. sc. Bombay VI, p. 147, Tf. 1, Fig. 3 1898. Anoplodesmus — Attems, Syst. Pol. I, p. 350. Indien. 2 10. Anoplodesmus Twaithesii (Humb.). 1866. Polydesmus T'waithesii Humbert, Myr. de Ceylan, p. 27. 1898. Prionopeltis — Attems, Syst. Pol. I, p. 354. 1902. — E— Carl, Rev. Suisse Zool. X. p. 593. Ceylon. 11. Anoplodesmus xanthotrichus (Att.). | 1898. Prionopeltis zanthotrichus Attems, Syst. Pol. I, p. 359, T£. V, fig. 115° Ceylon. Es gibt eine Anzahl Arten, teils als Anoplodesmus, Fa als Priono: peltis beschrieben, die nur im weiblichen Geschlechte bekannt sin und sich jetzt, wo die Unterscheidung der Gattungen nach der Kon’ figuration der Gonopoden erfolgt, in keine der beiden Gattungen ein. reihen lassen. Ich führe sie hier auf. 1. 1866. Polydesmus inornatus Humbert, Myr. de Ceylan, p. 30. 1898. Anoplodesmus inornatus Attems, Syst. Pol. I. p- 350. Ceylon. 2. 1866. Polydesmus Layardi Humbert, Myr. de Ceylan p. 28. 1898. Anoplodesmus Layardi Attems, Syst. Pol. I. p. 350. Ceylon. 3. 1898. Anoplodesmus sabulosus Attems, Syst. Pol. I. p. 351. Ceylon. 4. 1881. Polydesmus (Paradeomue) spectabilis Karsch, Arch. Nat. Ba. 4 p. 38. Tf. III, Fig. 9 Die indo-australischen Myriopoden. 207 1898. Anoplodesmus spectabilis Attems, Syst. Pol. I, p. 347. Ceylon. 5. 1808. Prionopeltis Beaumontiü; Attems, Syst. Pol. I. p. 357. Java. 6. 1902. Prionopeltis bicolor Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. = p. 394. Neu-Seeland. 7. 1867. Polydesmus Mirgnks) Haastii Humb. et a ., Verh. zool. bot. | Ges. XIX p. 683. 1898. Prionopeltis Haastii Attems, Syst. Pol. I. p. 354. Neu-Seeland. Nach der Verbreitung gehören letztere 2 Arten vielleicht ganz wo anders hin. Die Entscheidung wird erst die Auffindung des & bringen. 8. Gen. Aphelidesmus Bröl. 1898. Aphelidesmus Brölemann, Ann. soc. ent. France LXVII, p. 322. 1899. — Attems, Syst. Pol. II, p. 435. 1909. — Pocock, Biol. Centr. Am. p. 157. 1898. Euryurus ex. p. Attems, Syst. Pol. II, p. 277. 1903. — Brölemann, Myr. Mus. Paulista II p. 74. | 21898. Trachelorhachis Silvestri, Boll. mus. Torino XIII No. 324, p. 5. Gonopoden: Femur kurz, länglich, stark beborstet, gut gegen die Tibia abgesetzt. Tibia mehr oder weniger lang und schlank oder ge- drungener, mit dünnem, spitzen, geißelförmigen Tibialfortsatz; Tarsus gut gegen die Tibia abgegrenzt, breit, Fame. den Tibialfortsatz umscheidend. 20 Rumpfsegmente. Halsschild breit, breiter als der Kopf. Kiele schmal, abfallend, seitlich sehr dickwulstig, hinten spitz- zackig, der 2. in einer Höhe mit den folgenden. Metazoniten sehr glatt und glänzend, unbehaart, ohne Querfurche. Saftlöcher auf den Seg- menten 5, 7., 9, 10, 12, 13, 15—19, seitlich im Wulst oder mehr ventral. Schwänzchen verbreitert, plattig, i in dorsoventraler Richtung dick. Verbreitung: Südamerika. Typus: A. hermaphroditus Bröl. 1. Aphelidesmus aterrimus (Att.). 1899. Euryurus aterrimus Attems, Syst. Pol. II p. 278, T£. VII, Fig. 162. Venezuela. | 2. Aphelldesmus glaphyros (Att.). 1899. Euryurus glaphyros Attems, Syst. Pol. II, p. 279, Tf. VII, Fig. 163, 164. ‘1909. Aphelidesmus — Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 158. Costarica. ' 3. Aphelidesmus hermaphroditus Bröl. 1898. Brölemann; Ann. soc. ent. France LXVII, p. 323. 1898. Attems, Syst. Pol. II, p. 435. Venezuela. 4 Bett 208 Dr. Carl Graf Attems: 4. Aphelidesmus oetocentrus (Bröl.). 1903. Euryurus octocentrus Brölemann, Myr. mus. Paulista II, p. 74. Manaos. 9. Gen. Perittotresis nov. gen. Gonopodenhüften getrennt, Femur eiförmig, stark beborstet, gut gegen die Tibia abgesetzt. Tibia lang und schlank. Tibialfortsatz dünn spitzgeißelig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus groß, hohlblatt- artig, mit mehreren Zacken. 20 Rumpfsegmente. Habitus wie bei Strongylosoma. Die vorderen Segmente mit schmalem, leistenartigen Kiel, der des 2. Segments tiefer ventral als die folgenden, die bald nur mehr runde Beulen sind. Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten ohne besondere Skulptur. Die meisten haben einen medianen Porus, das hervorstechendste Merkmal dieser Gattung. Querf£urche fehlt. Ventralplatte V des $ mit Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Die hinteren Ventralplatten ohne Dornen oder dergleichen. Schwänzchen dachig. Beine des & ohne Besonderheiten. Verbreitung: Neu Guinea. Perittotresis leuconota nov. spe Taf. III, Fig. 46—49. Farbe: Schwarz, Halsschild mit einem breiten, schwefelgelben Längsstreif vom Vorder- bis zum Hinterrand. Die Metazoniten haben einen großen schwefelgelben Medianfleck, der vom Vorder- bis zum Hinterrand reicht und vorn verschmälert und abgerundet ist. Antennen | und Beine nur wenig dunkelrotbraun aufgehellt. Die lebhaft zelbel | Telopodite der Gonopoden fallen durch ihre Farbe auf. | Breite $ Prozoniten 1,83 mm Metazoniten 2,2 mm I » 2, ‚6 mm 5 3,0 mm Auf den Segmenten 4—18 in der Medianlinie und in der der Quer- | furche entsprechenden seichten Depression findet sich ein kleiner Porus, wahrscheinlich die Ausmündung einer größeren Drüse. Die auffallende Rückenfärbung dürfte damit auch im Zusammenhang B stehen. Antennen und Beine lang und schlank. Vorderer Teil des Clypeus | ziemlich reichlich behaart. Scheitel glatt, mit tiefer Furche. Der breit- und symmetrisch abgerundete Seitenlappen des Hals- | schildes schmal gesäumt; er reicht seitlich so weit herab wie der Kiel ' des 3. und der folgenden Segmente. Kiel des 2. Segments merklich | tiefer ventral liegend als die folgenden, vorn und hinten nur wenigrund- | lappig vortretend. ' 4 Die indo-australischen Myriopoden. 209 Auf den ne III. und IV. finden sich feine Leisten an Stelle Jer Kiele, auf den übrigen Segmenten sind die Seiten nur ein wenig »undbeulig aufgetrieben, ohne eigentliche Kiele zu bilden. Dabei ind die Segmente in der Quernaht recht eingeschnürt, der Körper ılso rosenkranzförmig. Quernaht sehr seicht und eng längsgestrichelt. Metazoniten ohne deutliche Querfurche, nur bei gewisser Beleue htung jieht man eine ganz seichte Depression, in deren Mitte der oben erwähnte Porus liegt. Der ganze Rücken unbehaart, glatt und glänzend. Die Jaftlöcher sind sehr klein, wie eingestochen, nicht von einem Ring ımgeben. ; - Plevralkiel nicht sichtbar; beim 3 findet sich jedoch oberhalb edes Beines eine kleine eiförmige Beule. Ventralplatten tief kreuzförmig eingedrückt, unbehaart und ohne Jornen, nur Ventralplatte V des 5 mit einem langen, beborsteten Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Schwänzchen breit, dachig, hinten verschmälert und ganz seicht singebuchtet, Schuppe Tundbogig. Unterseite des letzten Beingiiedes beim 3 dieht bürstig behaart, yeim © spärlich behaart; die vorderen Beine des 5 sonst ohne Besonder- 1eiten. Gonopoden: (Fig. 46—49) Hüften getrennt, jede im Querschnitt und, am Ende mit einigen langen Borsten. Femur eiförmig, dicht und lang beborstet, gegen die Tibia gut abgesetzt. Tibia lang, dünn nend, dann allmählich verbreitert und tief rinnenartig eingesenkt; ie geht in den langen, schlanken, irmmmer ınehr sich Zuspitzenden fibjalfortsatz mit der Sarcenrinne über, der sich in die vom Tarsus tebildete Falte hineinlegt. Auf der Hohlseite der Tibia nahe dem Ende teht ein kleiner gerader Dorn (Fig. 47). Tarsus groß und gegen die Tibia ziemlich deutlich abgesetzt; r bildet, wie schon gesagt, eine Art Scheide für den Tibialfortsatz. kuf beiden Seiten ragen die faltigen eingeschlagenen Ränder des Tarsus jasalwärts zackig vor. Die Endlamelle ist breit abgerundet und trägt Bi ein kleines, quergerieftes Schiffchen mit stumpfzackigen Rändern 49). Fundorte: Neu Guinea, Örtzengebirge 2—300 m (Lauter- jach coll. 16.5. 1896). Gipfel des Finisterre Gebirges 1700 mn Dr. Werner coll). Damun. 500 m, 12—15 Kilom. von der Astro- abebai (Dr. Werner coll.) (Berlin Mus.). 10. Gen. Catharosoma Silv. 897, Leiosoma Silvestri, Boll. Mus. Torino No. 283, 897. Catharosoma Silvestri, Neue Dipl. p. 12. 8. Promestosoma Silvestri, Ann. Mus. Civ.... Genova (2) XVIII, p. 673. jE _ Gonopeden: Tibia kurz und breit mit dünnem, geißelförmigen | a Tarsus deutlich gegen die Tibia abgegrenzt, breit, sehrlappig, stark gegen die Tibia eingeklappt. : 20 Bumpfsesmente. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 4, 14 4, Heft 210 Dr. Carl Graf Attems: Metazoniten fast immer ganz ohne Kiele (nur bei Boggiani sind | kleine Kiele vorhanden). Rumpf zumeist drehrund, julusartig. Keine Querfurche. Quernaht glatt. Saftlöcher auf den Segmenten 5,78 10, 12, 13, 15—19. Ventralplatte V und VI des $ mit Fortsätzen. Ventralplatten von der 4. an zumeist auch mit 2 spitzen nach hinten gerichteten Kegeln. Pleuralkiel vorhanden. Farbe meist auffallend längsgebändert, oder mit hellem Median- fleck. Tuberkeln des zylindrischen Schwänzchens oft relativ lange Zäpfchen. Analschuppe oft mit hakig abwärts gebogener Spitze. Die 2 letzten Glieder der vorderen Beine des $ mit einer Bürste von kerbzähnigen Borsten. Endklaue mit 1—2 Nebenklauen. Verbreitung: Südamerika. Typus C. paraquayense Silv. a > . u PR Übersicht über die Arten. la) Spitze der Analschuppe nicht hakıg herabgebogen. | 2a) 3. Glied des 6. Beinpaares des S mit einem beborsteten' Zäpfchen. Kleine, hinten rechtwinklig abgeschnittene Kiele' vorhanden. Ventralplatte IV ohne Fortsätze: Boggiani Silv.' 2b) 3. Glied des 6. Beinpaares des $ ohne Zäpfchen. Segmente vom 3. an ganz ohne Kiele. Ventralplatte IV und ES | mit 2 spitzen Kegeln: Querband am Hinterrande der Men Tarsus del Gonopoden rundlappig: apexgaleae (Bröl.). 3b) Rückenmitte mit einem mehr oder weniger ausgesprochenen' hellen Fleck auf kaffeebraunem oder gelblichem Grund: paraguayense Sılv., Peraccae Silv.! lb) Spitze der Analschuppe hakig herabgebogen: 4a) Schwänzchen mit 2 "schlanken, schräg nach auwa gerichteten Zäpfchen Vorletztes Glied“ der Beine des gı ohne Anschwellung: | 5a) Rumpf licht kastanienbraun mit einer am Halsschild t beginnenden und bis ans Ende reichenden bräunlich-' oder weißlichgelben Längsbinde: myrmekurum (Att.). 5b) Rumpf licht bräunlichgelb mit 2 kastanienbraunen breiten Längsbinden: mesoxanthum (Att.).' 4b) Schwänzchen mit den gewöhnlichen kleinen Borsten-' warzen. Vorletztes Glied der Beine des g nahe der Basis! angeschwollen: 6. 6a) Auf der Rückenmitte und jederseits unterhalb der, Saftlöcher eine dunkelbraune Längsbinde, der Rest! des Rumpfes gelblichweiß. Ringe in der Quernaht) eingeschnürt, der Rumpf dadurch etwas knotig: | mesorphinum (Att.).| Die indo-australischen Myriopoden, 211 1 6b) Rückenmitte gelblichweiß, jederseits davon ein scharf begrenzter brauner Längsstref. Ringe in 4 der Quernaht nicht eingeschnürt, der Körper julus- i artig: intermedium Carl. 1. €. apex galeae (Bröl.). | 1902. Strongylosoma apex galeae Brölemann, Myr. Mus. Paulista, p. 101, Tf. VI, Fig. 115—124. Brasilien. 2. €. Boggianii (Silv.). 898. Promestosoma Boggianii Silvestri, Ann. Mus. Civ.... Genova (2) XVII p. 673. _ Puerto 14 di Mayo. 3. €. intermedium (Carl). 902. Strongylosoma intermedium Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X, p. 564, Tf. X, Fig. 8—10. Brasilien, Rio Grande do Sul. 4. €. mesorphinum (Att.). ‚898. Strongylosoma mesorphinum Attems, Syst. Pol. I, p. 287, Tf. I, Fig. 4, 5, LI, 54. Brasilien, Blumenau. a gun 5. €. mesoxanthum (Att.). "898. Strongylosoma mesoxanthum Attems, Syst. Pol. 1, p. 286, Tf. I, Fig. 20, 51,.32,33. Brasilien, Blumenau. 6. €. myrmekurum (Att.). 898. Strongylosoma myrmekurum Attems, Syst. Pol. I., p. 289, Tf. I, Fig. 16, IL, 45. Brasilien, Blumenau. 7. €. paraguayense (Silv,). er a u a ME En den rn ne a 898. Strongylosoma paraguayense Silvestri, Boll. Mus. Torino X, No. 203. 897. Leiosoma — Boll Mus. Torino XII No. 283. 897. Cutharosoma E= — Neue Diplop. p. 12. 898. Strongylosoma — Attems, Syst. Pol. I. p. 285, Tf. II, Fig. 41, 42, 43. %2. Catharosoma — Silvestri, Boll. mus. Torino XVII, No. 432, p. 2. Asus ey, 1 Brasilien. 8. €. Peracecae Silv. ' 908. Catharosoma Peraccae Silvestri, Boll. Mus. Torino XVII No. 432, p. 3. \ Paraguay. 11. Gen. Habrodesmus Ck, 895. Habrodesmus Cook, Proe. U. $. N. Mus. XVIII, p. 97. 896. == — Proc. U. $. N. Mus. XX, p. 699. 896. en — Amer. Natural. XXX, p. 418. 897. Mestosoma Silvestri, Boll. mus. Torino No. 283, Vol. X. 14% 4 Heft 212 Dr. Carl Graf Attems: Gonopoden: Tibia breit gedrungen, vom Femur deutlich abgesetzt, am Ende ohne Seitenast. Tibialfortsatz dünn, geißelartig, vom Tarsus' umscheidet. Tarsus sehr breit, groß, hohl-blattförmig, stark gegen die Tibia zurückgebogen und gut gegen die Tibia abgegrenzt. 20 Rumpfsegmente. An Stelle der Kiele nur runde Beulen, selten hinten etwas zackiger. Metazoniten glatt, 4.—18. meist mit Querfurche. Quernaht glatt. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Ventralplatte V des 3 mit oder ohne Fortsatz. Schwänzchen konisch. Verbreitung: Südamerika, Afrika. Da ich keinen Unterschied zwischen Habrodesmus und Mestosoma' sehe, so vereinige ich beide Gattungen unter dem ersteren Namen, der die Priorität hat, wenn auch die typische Ausbildung der Gonopoden eher bei den südamerikanischen (,‚Mestosoma‘“‘) Arten zu finden ist.' 1. H. Andreini (Bröl.). | 1903. Strongylosoma Andreini Brölemann, Myr. Erythreae — Bull. soc. ent, t Ital. XXXV, p. 123. Erythrea. 2. H. Andreini dongellianus (Bröl.). 1903. Strongylosoma Andreini dongollianum Brölemann, loe. eit., p. 126. Erythrea. 3. H. Andreini dalotanus (Att.). Jahrb. XXVII, p. 403, Tf. 18, Fig. 6, 7. Galla Land. 4. H. Cagnii Silv. 1907. Habrodesmus Cagni Silvestri, Boll. mus. Torino XXII, No. 560. 1909. — — Silvestri, Il Ruwenzori, p. 10. 1909. Strongylosoma Cagnii Carl, Rev. Suisse Zool. XVII, p. 294. Uganda, Zentralafr. Seengebiet. 5. H. Magrettii (Bröl.). ‘ 1901. Strongylosoma Magretti Brölemann, Bull. soc. ent. Ital. XXXIH, L. p- 29. Erythrea. 6. H. Magrettii ugrianus (Bröl.). | 1903. Strongylosoma Magrettii ugrianum Brölemann, Bull. soc. ent. Ital.! XXXV, p. 120. | Erythrea. 7. H. vagans (Carl). | 1909. Strongylosom avagans Carl, Rev. Suisse zool. XVII, p. 291, T£f. VI, Fig. 3.) 1910. Habrodesmus vagans Silvestri, Myr. Uganda. — Ann. Mus. Genoya| (3) IV, p. 361. u ‘Uganda, Zentralafr. Seengebiet. Die indo-australischen Myriopoden, 213 8. H. flavoeinctus (Poc.). 1896. Tetracentrosternus flavocinctus Pocock, Ann. Mag. N. H. (6) XVII, p- 330, Tf. 18, Fig. 5. | 1896. Habrodesmus flavocinctus Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX p. 702. Britisch Ostafrika. 9. H. Hartmanni (Pet.). 1864. Strongylosoma Hartmanni Peters, Mon. Ber. Ak. Berlin, p. 534. ‚1881. = — Karsch, Arch. Nat. Bd. 47, p. 47. ‚1898. — — Attems, Syst. Pol. I, p. 330. 1895. Habrodsmus — Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIII, p. 98. ‚1898. — — Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 701. Abessynien. | 10. H. aculeatus (Pet.). 1898. Strongylosoma aculeatum Attems, Syst. Pol. I, p. 330. 11895. Habrodesmus aculeatus Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 703. Mossambique. | 11. H. Massai Ck. 896. Cook, Brandtia XIV, p. 59. Ir — Proc. U. $. N. Mus. XX, p. 702. Massailand. 12. H. falx Ck. | "396. Cook, Proc. Ac. Nat. sci. Philadelphia, p. 265. "898. — Proc. U.8.N. Mus. XX, p: 700. | Togo-Kolonie. ' 13. H. laetus Ck. "895. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVII, p. 97. 86. — Amer. Natur. XXX p. 418. 88. —- Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 700. Liberia. i 14. ?H. Balzanii Silv. 895. Sitrongylosoma Balzanıi Silvestri, Ann. Mus... Genova (2) XIV, p. 771. | Bolivia. | ’ 15. ?H. bicolor Silv. ‚898. Mestosoma bicolor Silvestri, Ann. Mus. Genova (2) XVIII p. 672. Puerto 14 de mayo. 16. ?H. Borellii Silv. 895. Strongylosoma Borelliü Silvestri, Boll. Mus. Torino, No. 203, Vol. X. Argentinien. 17. ?H. Camerani (Silv.). 1896, Strongylosoma Camerani Silvestri, Boll. Mus. Torino, No. 203, Vol. 10. Chaco. 18. ?H. derelietus (Silv.). ‚895. Sirongylosoma derelictum Silves tri, Ann. Mus. Genova (2) XIV, p. 772. Misiones mosetenes. 4. Heft : ii nr A u ne En = 3 m N RE EEE RER TS 214 Dr. Carl Graf Attems: 19. H. ecarinatus (Att.). 1898. Strongylosoma ecarinatum Attems, Syst. Pol. I, p. 292, Tf.I, Fig. 17. | hile. | 20. H. kallistus (Att.). | 1898. Strongylosoma kalliston Attems, Syst. Pol. I, p. 295, Tf. III, Fig.51, 52. | Rio grande do Sul. | 21. ?H. laetus (Silv.). 1897. Mestosoma laetum Silvestri, Boll. Mus. Torino, No. 283. Bolivia (nur 2 beschrieben). 22. ?H. lateralis (Silv.). 1897. Mestosoma laterale Silvestri, Boll. Mus. Torino, No. 305. Chile (nur @ beschrieben). 23. ?H. luctuosus (Silv.). 1897. Mestosoma luctuosum Silvestri, Boll. Mus. Torino No. 283. Bolivia. 24. H. lugubris (Sliv.). 1897. Mestosoma lugubre Silvestri, Boll. Mus. Torino, No. 283. Buenos Aires. 35. ?H. mediatus (Silv.). 1897. Mestosoma mediatum Silvestri. Boll. Mus. Torino, No. 305. Valle dell Santiago. 26. ?H. montanus (Silv.). | 1895. Strongylosoma montanum Silvestri, Ann. Mus. eiv. . Genova (2) XIV p. 770. Bolivia. 21. H. parvulus (Att.). 1898. Strongylosoma parvulum Attems, Syst. Pol. I, p. 294, Tf. I, B:: 21.) Buenos Aires. 28. H. pseudomorphus (Silv.). 1895. Strongylosoma pseudomorphum Silvestri, Boll. Mus. Torino X No. 203) 1902. _ — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 569, Tf.X) Fig. 11. Paraguay. 29. H. pulvillatus (Att.). 1898. Strongylosoma pulvillatum Attems, Syst. Pol. I, 293, Tf. I, Fig. 8, 9. Paraguay. | 30. H. robustus (Att.). 1898. Strongylosoma robustum Attems, Syst. Pol. I, 292, Tf. I, Fig. 1, 2, 3. R Chile. 31. ?H. Salvadorii (Silv.). 1895. Strongylosoma Salvadorii Silvestri, Boll. Mus. Torino X, No. 203. . Argentinien. Die indo-australischen Myriopoden. 915 32. H. semirugosus (Poc.). 1888. Strongylosoma semirugosum Pocock, Poc. zool. soc. Lond. IV. 1888. — — — Ann. Mag. N. H. (6) II, p. 477, Tf. XVI, Fig. d. Christmas Island, Dominica. 33. H. vittatus (Att.) 1898. Strongylosoma vittatum Attems, Syst. Pol. I, p. 291, Tf. II, Fig. 39. Paraguay. 12. Gen. Phaeodesmus Ck. 1898. Cook, African Strongyl. — Proc. U. $. N. Mus. XX, p. 696, 706. Gonopoden: Tibia kurz und breit, trägt am Ende vor Abgang des Tibıalfortsatzes und vor Ansatz des Tarsus 1—2 Seitenarme., 'Tibialfortsatz dünn, geißelförmig, von Tarsus mehr oder weniger umscheidet. Tarsus gut gegen die Tibia abgesetzt, groß, hohlblatt- förmig. 20 Rumpfsegmente. Kiele gut entwickelt mit zackigen Hinterecken oder flach-rund- ‚beulig. Metazoniten glatt, mit Querfurche, Quernaht glatt oder ge- ‚perlt. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Ventralplatten hinter dem Kopulationsring mit 2 oder 4 Dornen ‚oder Kegeln. Ventralplatte V des $ mit 1—2 Fortsätzen zwischen ‘den vorderen Beinen. VER 2 nen Be - Schwänzchen konısch. Die 2 letzten Glieder der Beine mit oder ohne Bürste. Verbreitung: West- und Ostafrika. Typus: Ph. longipes- (Att.). F Übersicht über die Arten. la) Kiele gut entwickelt mit zackigem Hintereck. 3. Glied des 3, und 4. oder des 5. und 6. Beinpaares mit Dorn: 2. 23) 3. Glied des 5. und 6. Beinpaares mit Dorn: longvpes Att. 2b) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaarse mit Dorn: Aloyisiae Sabaudiae Silv. Ib) Kiele rundbeulig, ohne zackiges Hintereck. Keines der vorderen Beine mit einem Dorn auf dem 3. Glied: 3: 33) Quernaht fein geperlt, keine Pleuralkiele: julinus Att. 3b) Quernaht glatt; vordere Segmente mit Pleuralkiel: 4. 4a) Jede Ventralplatte hinter dem Kopulationsring mit 4 Kegeln: juliformis Carl. 4b) Jede Ventralplatte hinter dem Kopulationsring mit nur 2 Kegeln zwischen den hinteren Beinen: 5. 5a) Rücken schwarzbraun, Unterseite strohgelb. Ventral- platte V mit unpaarem, warzenartigem Höcker zwischen den vorderen Beinen: tesselatus Carl. 4 Heit 2316 . ‚Dr. Carl Graf Attems:. 5b) Einfarbig bräunlichgelb. Ventralplatte V mit 2 dicken runden Fortsätzen zwischen den vorderen Beinen: Ehrhardti Att. WM | 1. Phaeodesmus Aloyisii Sabaudiae Silv. 1907. Silvestri, Boll. Mus. Torino XXII, No. 560. 1909. Silvestri, Il Ruwenzori, p. 8. Deutsch Ostafrika. 2. Phaeodesmus Ehrhardti (Att.). 1901. Strongylosoma Ehrhardti Attems, Neue Polyd. Hamb. Mus. p. 86, Tf. II, Fig. 1,2. Portugies. Guinea. 3. Phaeodesmus juliformis (Carl). 1905. Strongylosoma juliforme Carl, Dipl. Guinee Espagn., B 262, T£f. VI, Fig. 2. Portugies. Guinea. . 4. Phaeodesmus julinus (Att.). 1909. Strongylosoma julinum Attems, Prof. Sjöstedt’s Kilimandjaro- Meru- Exp. p. 10, T£. I, Fig. 7, IV, 85, 86. Kilimandjaro. 5. Phaeodesmus longipes (Att.). 1896. Orthomorpha longipes Attems, Myr. v. Stuhlmanns Reise. 1898. — — _ Syst. Pol. I, 331, Tf. IV, Fig. 87, 88, 1898. Phaeodesmus longipes Cook, ‚Proc. U. S. N. Mus. XX, 707. Mossambique. 6. Phaeodesmus tesselatus (Carl). 1909. Strongylosoma tesselatum Carl, Rev. Suisse zool. XVII, p. 294, Tf.V1, Fig. u Deutsch Ostafrika. 13. Gen. Sichotanus nov. gen. Tibia des Gonopoden kurz, gedrungen, endwärts etwas verbreitert | und mit einem großen Seitenhaken vor Abgang des Tibialfortsatzes. Tibialfortsatz dünn, geißelförmig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus | groß, hohl, blattförmie. 20 Rumpfsegmente. Kiele niedrig, runde Beulen. Poren auf den Segmenten 9, in y, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten glatt, unbehaart, mit Querfurche. Ventralplatte V des & ohne Fortsatz; die hinteren YentraiprZE sehr breit, unbedornt, behaart. Schwänzchen ziemlich breit. Verbreitung: Wladiwostock. Einzige Art: S. eurygaster (Att.). 1898. Sirongylosoma eurygaster Attems, DEN Pol. %.p: 2 Tf. I, Fig. 22u. 38. Wladiwostock. Die indo-australischen Myriopoden, 217 14. Gen. Atropisoma Silv. 1897. Atropisoma Silvestri, Neue Dipl. Mus. Dresden, VI, p. 12. 189% — — Termesz. füzetek. XXIl, p. 207. Tibia des Gonopoden breit, plattig, mit sehr langem, spiralig eingerolltem Tibialfortsatz. Tarsus groß. 20 Rumpfsegmente. Keine Kiele, nur das 2. Segment hat einen schmalen leisten- förmigen Kiel und das 3. Segment manchmal einen ebensolchen. Segmente in der Quernaht stark eingeschnürt, vom 5. an mit Quer- furche. Quernaht grob geperlt. Poren auf dem 5., 7., 9., 10., 12., 13., 15.—19. Segment. Schwänzchen konisch. Ventralplatte V des ä mit großem Fortsatz. Verbreitung: Neu Guinea, Australien. Typus: A. insulare Silv. 1. A. insulare Silvestri. 1898. Silvestri, Termesz. füzetek. XXII. p. 207, Tf. X, Fig. 3, 4. Insel Tamara, Berlinhafen, Neu Guinea. % A. elegans Silvestri. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Mus. Dresden. VI, p. 12, Tf. II, Fig. 65—67. | Gayndah, Australien. 3. Atropisoma Horvathi Silv. 1899. Atropisoma Horvathi Silvestri, Termesz. füzetek. XXII, p. 207, Tf.X, Fig. 10, 11, 12. (Tafel III, Fig. 40, 41.) | Insulare und Horvathi unterscheiden sich leicht durch die Form ' des Gonopoden und durch die Farbe. Von elegans ist nur das Q be- schrieben und diese Beschreibung enthält nichts charakteristisches. i f | Als Ergänzung obiger Beschreibung diene folgendes: | Das gelbe Längsband der Rückenmitte beginnt ungefähr auf dem 8. Segment und läuft dann durch, ohne scharfe seitliche Abgrenzung. - Auf den letzten Segmenten, besonders auf dem 19. wird es zu einem ‚großen, unregelmäßigen querovalen Fleck. 20. Segment nur an der Spitze gelblich. | Antennen mäßig lang; Beine lang und schlank, Unterseite des ' Endgliedes reichlich beborstet, aber ohne dichte Bürste. | Kiele nur auf dem 2. Segment deutlich sichtbar; weiterhin keine 8pur mehr davon. Quernaht längsgekielt. Ventralplatten ohne Dornen. Kein Pleuralkiel. Die Gonopoden hat Silvestri nicht ganz richtig abgebildet und ‚gar nicht beschrieben. Ich gebe daher Abbildungen davon (Fig. 40, 41). Femur (F) kurz, rundlich, mit einfachen, starken Borsten. Tibial- - abechnitt ziemlich groß, am Grunde etwas eingeschnürt, dann breiter | 4, Heft 218 - . Dr. Carl Graf Attems: lamellös, geht in den langen, dünnen Tibialfortsatz über, der sich ganz in die vom Tarsus gebildete Scheide hineinlest. Tarsus groß, mehrästig; knapp an der Basis steht bei meinem Präparat ein kurzer Stummel (a). Silvestri zeichnet hier einen großen, wagerecht abstehenden Dorn. Möglicherweise ist das richtig, denn das von mir untersuchte $ war eingetrocknet und daher sehr brüchig. Der Tarsus gabelt sich in eine kurze, am Ende leicht gekerbte Lamelle (b) und einen langen, schmalen, die Scheide für den Tibialfortsatz bildenden Ast (c). Dieser trägt ungefähr in der Mitte einen starken Seitendorn (d). Fundort: Matu, Kaiserin Augusta Fluß, Neu Guinea (12. III. 1912, coll. Dr. Bürgers, Berlin. Mus.). — Erima, Astrolabe- baı (Dr. Biro coll.). 15. Gen. Eviulisoma Silv. 1910. Silvestri, Myr. dell Uganda. — Ann. Mus. civ.... Genova (3) IV. p. 463. Gonopoden: Femur kurz, stark beborstet, gut vom folgenden geschieden. Tibio-Tarsalteil einheitlich, ohne deutliche Grenze. Tibial- teil, nach dem Ursprung des Tibialfortsatzes zu schließen, sehr ver- kürzt. Tibialfortsatz dünn, geißelförmig, vom großen, breit hohlblatt- förmigen, gerade distal gerichteten Tarsus umscheidet. 20 Rumpfsegmente. 2. Segment mit winzigen, linearen Kielen, die übrigen Segmente ohne Kiele. Metazoniten glatt, mit Querfurche. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Hintere Ventralplatten mit 4 konischen Fortsätzen. Ventralplatte V des $ mit Fortsatz. | 5., 6. und auf den vorderen Segmenten auch 4. Glied der Beine des $ mit Haarbürste. Schwänzchen konisch. Verbreitung: Deutsch Ostafrika, Centralafrikan. Seen- gebiet. Typus E. Cavallız Silv. Eviulisoma Cavallii (Silv.). 1907. Julidesmus Cavallii Silvestri, Boll. Mus. Torino XXII, No. 560. 1909. — -- — N Ruwenzowi, p. 11. 1910. Eviulisoma Carallii Silvestri, Myr. dell’ Be — Ann. Mus. eiv. Genova (3) IV, p. 463. Deutsch Ostafrika, Zentralafrik. Seengebiet. - Eviulisoma fossiger (Carl). 1909. Strongylosoma fossiger Carl, Rev. Suisse zool. XVII, p. 296, Taf. VII Fig. 7. Zentralafrikan. Seengebiet. Mit den var. iypica, ussuwiense, silvestre. ‘ Silvestri hält Cavallii und fossiger für Synonym. Die indo-australischen Myriopoden. 219 16. Gen. Kronopolites nov. gen. Tıbia des Gonopoden breit. Tibialfortsatz bis zum Ende fast gleich breit bleibend, (nicht geißelförmig zugespitzt) und das Ende mit kleinen Fransen besetzt! Tarsus groß, mehrzackig. 20 Rumpfsegmente. Kiele klein, rundlich, dorsal durch eine Furche begrenzt, der des 2. Segments tiefer ventral gelegen. Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten glatt, Querfurche vorhanden. Ventralplatten mit 4 Dornen. Die des 5. Segments beim g mit einem Fortsatz. Schwänzchen konisch. Verbreitung: China. Einzige Art: K. Swinhoei (Poe.). 1898. Strongylosoma Swinhoei Attems, Syst. Pol. I, 304. China: Chee fou und Insel Chou San. | 1%. Gen. Streptogonopus nov. gen. | Gonopoden: Distal von der schmäleren Basis bauchig verbreitert. ' Tibialfortsatz dünn, geißelig, sehr eng dem Tarsus anliegend und von diesem umscheidet. Tarsus einfach, ohne Verästelung, schmal, ‚lang, stark schraubig gedreht. | 20 Rumpfsegmente. An Stelle der Kiele nur rundliche Beulen, die des 2. Segments tiefer ventral als die folgenden. Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, ‚10, 12, 13, 15—19. Metazoniten glatt, unbehaart, Querfurche vorhanden. Quernaht ‚ geperlt. | Ventralplatte V des 4 ohne Fortsatz. Hintere Ventralplatten ‚ unbedornt, behaart. Schwänzchen kon isch. Verbreitung: Vorderindien. e» S. contortipes Att. | 1. 8. contortipes (Att.). ‚ 1898. Strongylosoma contortipes Attems, Syst. Pol. 1, 299, Tf. I, Fig. 14. | Calcutta. 2. S. Jerdani (Pocock). "1892. losoma Jerdani Pocock, Journ. Bombay, n. h. Soc. VII p. 152. | Madras. 3. 8. Phipsoni (Poc.). ' \ 1892. Strongylosoma Phipsoni Pocock,l.e.,p. 151, Tf. I, Fig. 4, Tf. II, Fig. 13: ’ Caleutta. | 4. Heft \ \ } ’ f Karh 2230 Dr. Carl Graf Attems: 18. Gen. Cnemodesmus (k. 1895. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIIL, p. 97. 1898. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 696, 705. Gonopoden: Femur kurz, länglich, gut gegen die Tibia abgegrenzt. Tibia breit, mit langem, dünnen gewundenen Tibialfortsatz, der nicht vom langen, schmalen Tarsus umscheidet wird. 20 (?) Rumpfsegmente. Alle Kiele überragen mit dem Hintereck den Hinterrand das Metazoniten. Verteilung der Saftlöcher ? (vermutlich die normale). Metazoniten glatt mit Querfurche. Ventralplatte V des $ mit Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. auf der Unterseite. Die letzten 2 Beinglieder des & mit einer dichten Haarbürste. Verbreitung: Congo. Einzige Art: Cnemodesmus thysanopus (Ck. a. Coll.). 1893. Paradesmus thysanopus Cook and Collins, Ann. N. York Ace. Sei. VIII, p. 25, T£.1, Fig. 1—$6. 1895. Cnemodesmus thysanopus Cook, Proc. U. 8. N. Mus. XVII, p. 97. 1898. — — — Jloe. eit., XX, p. 706. 1898. Orthomorpha — Attems, Syst. Pol, I. 334. Congo. 19. Gen. Leontorinus nov. gen. Gonopoden im wesentlichen mit denen von Onemodesmus überein- 3. Glied des 4.—6. Beinpaares des & verdickt, mit einem Tuberkel stimmend. Femur kurz, deutlich von der Tibia geschieden. Tibia | kurz und breit, mit langem, dünnen um den ebenfalls langen und schlanken Tarsus herumgeschlungen, aber nicht von ihm umscheidetem orale, | 20 Rumpfsegmente. An Stelle der Kiele niedrige abgerundete Wülste, deren Hintereck nur auf den letzten Segmenten etwas zackig wird. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten ohne besondere Skulptur, mit seichter Querfurche. Quernaht glatt. Ventralplatte V des $£ ohne Fortsatz. Die 2 letzten Beinglieder des $ aa dichter Hanrburske, Verbreitung: Westafrika. Leentorinus physkon (Att.). 1898. Sirongylosoma physkon Attems, Syst. Pol. I, p. 315, Tf. II, Fig. 34. Sierra Leone, Westafrika. Die indo-australischen Myriopoden. 321 20. Gen, Antiehiropus Att. 1911. Antichiropus Attems, Fauna Südwestaustraliens, Hamburg. südwest- austral. Forsch.-Reise III, p. 168. Gonopoden: Hüften lang. Femur kurz, dicht beborstet, gut gegen die Tibia abgesetzt. Tibia lang, schlank, zylindrisch ; mit großem, starkem, freiliegenden Tibialfortsatz. Tarsus nur als kleiner Zacken ausgebildet. 20 Rumpfsegmente. Rumpf knotig, Habitus wie bei Strongylosoma. Segmente in der Quernaht eingeschnürt. Die Metazoniten haben seitlich nur rundliche Beulen. Segment II mit schmalem, leistenförmigen, tiefer ventral ‚liegendem Kiel. Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten glatt, unbehaart, Querfurche mehr oder weniger verwischt. Ventralplatte V des $ mit Fortsatz. 3. Glied des 1. Beinpaares mit starkem stumpfen Fortsatz auf der Unterseite und oben stark aufgetrieben, 4. Glied stark verdickt. Die 2 letzten Glieder gewisser Beine des $ mit dichter Haarbürste. Schwänzchen konisch. Clypeus bei manchen Arten vorn schräg abgeplattet und diese runde Stelle dann leicht ausgehöhlt. Verbreitung: Australien (Neu Guinea?). ä - Übersicht über die Arten in meiner oben zitierten Schrift p. 170. 1 Antichiropus variabilis Attems, loc. eit. p. 171. | — minimus Att., loc. eit., p. 173. ! — Whistleri Att., loc. cit., p. 174. | — monacanthus Att., loc. eit., p. 175. | — fossulifrons Ätt., loc. eit., p. 176. — suleatus Att., loc. cit., p. 177. | — variabilis nanus Att., loc. cit., p. 172. Alle aus Südwest-Australien. | Vielleicht gehören auch folgende 2 Arten in diese Gattung. Strongylosoma maeculatum Silv. ars Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV, p. 642. h | Neu-Guinea, Morokka. | Strongylosoma luxuriosum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani. Ann. mus. civ. .. Genova (2) XIV, p. 643. Neu-Guinea, Sorong. 21. Gen, Akamptogonus Att. Gonopoden: Hüfte und Femur ganz wie bei Strongylosoma. Hüfte lang und schlank. Femur kurz, rund, stark beborstet, deutlich von der Tibja geschieden. Tibio - Tarsalteil einheitlich, ohne sichtbare Ab- 4, Heft | | r 222 Dr. Carl Graf Attems: grenzung des Tarsalanteils. Er beginnt breit und trägt mehrere Zacken, auf einem Zacken, der frei vorragt, verläuft die Samenrinne. 20 Rumpfsegmente. Kiele von sehr verschiedener Größe, sehr klein, ja mit Ausnahme der vordersten Segmente ganz fehlend bis gut entwickelt, wie bei gewissen Orthomorpha-Arten. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19, Metazoniten ohne besondere Skulptur oder Behaarung. Quer- furche vorhanden oder fehlend. Quernaht glatt oder geperlt. Ventralplatte V des $ mit einem Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Die hinteren Ventralplatten manchmal mit 4 Tuberkeln oder Dornen. Pleuralkiel selten vorhanden, manchmal auf den ersten 2.—3. Segmenten, meist fehlend. Schwänzchen konisch. 1. Bein des $ verdickt. 3. Glied mit einem beborsteten Zäpfchen auf der Unterseite; die anderen Beine des 5 ohne Fortsätze oder dergl. Verbreitung: Australien, Neu Guinea, Neu Seeland, Halmaheira. | Typus: A Novarrae H. & 8. Übersicht über die Arten. la) Quernaht geperlt: | 2. 2a) Nur die 4 vorderen Segmente haben an Stelle der Kiele kleine Leisten, die weiteren Segmente haben keine Kiele oder dergl. Grundfarbe gelbweiß mit 3 schwarzen Längslinien, eine n der Mediane und je eine seitlich oberhalb der Poren. Der Tibialteil des Gonopoden endet mit Lamellen, aus denen sich das Ende des Gonopoden wie der Halm aus der Blatt- scheide erhebt: nigrovirgatus Carl. 2b) Alle Segmente haben für einen Strongyloscmiden relativ | gut entwickelte Seitenbeulen resp. Kiele... Grundfarbe kastanienbraun, auf dem Rücken größere helle Medianflecken. Der Tibialteil des Gonopcden geht ohne jegliche Lappen- bildung in die Endzähne über: Novarrae H.& 8. lb) Quernaht glatt: | 3 3a) Einfarbig schwarz: Beauforti n. sp. 3b) Schwarz, auf den Metazoniten ein gelber Fleck, oder ein | kontinuierliches helles Längsband auf dem Rücken: 4. 4a) Metazoniten ohne Querfurche. Kiele schmal, rundlich | und tief angesetzt. Auf der Innenseite des Gonopoden stehen 2 einfache, schlanke, stark gebogene Haken: signatus Att. 5«) Metazoniten mit einem rings von dunkler Grundfarbe | umgebenen Fleck. Medial- vom Tibialfortsatz des | Gonopoden stehen 2 starke Haken: signatus f. gen. Die indo-australischen Myriopoden. 2923 58) Rücken mit kontinuierlichem hellen Längsband. Me- dial vom Tibialfortsatz des Gonopoden steht nur ein Haken: subsp. continuus Att. 4b) Metazoniten mit Querfurche. Kiele merklich stärker entwickelt und höher angesetzt. Auf der Innenseite des Gonopoden stehen 2 mehrspitzige, breite Lappen: sentanvensis Att. 1. A. nigrovirgatus (Carl). 1902. Strongylosoma nigrovirgatum Carl, Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X p. 567, Tf. 10, Fig. 1, 2. Melbourne. 2. A. Novarrae (H. & Sauss.). 1869. Polydesmus (Strongylosoma) Novarraae Humbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XXX, p. 689. 1898. Strongyloooma Novarrae Attems, Syst. d. Polyd.-Denkschr. Ak. Wiss. LXIIV p. 305. 1911. Orthomorpha triaina Attems, Fauna Südwestaustraliens, III, p. 178. Auckland, Neu Seeland; Albany, Südwest- Australien. ; 3. A. signatus (Att.). 1897. Strongylosoma signatum Attems, Kükenthals Reise, p. 483, Tf. XXI, Fig. 10. ‚1898. — _ Attems, Syst. d. Polyd. I, p. 301. ‚1912. — _ Carl, Dipl. d. Aru- u. Kei-Inseln. — Abh. | Senckenb. Ges. | XXXIV, p. 270. | Soah Konorah, Halmaheıra (Att.). Erlalaan auf Groß-Kei (Carl), Neu Pommern. (Tafel III fig. 46.) e | 4. A. signatus eontinuus n. subsp. (siehe unten). Neu-Pommern. | 5. A. Beauforti Att. ' Nord Rivier (Lorentzfluß), Süd-Neu Guinea; Bajon, Waigeoe. Wird in der Ausbeute de Beaufort’s beschrieben: Bydr. Dierk. 6. A. sentaniensis Att. | Attems, Nova Guinea, Bd.V. Sentani, Nord-Neu Guinea (N.N. G. E. 1903). Akamptogonus ‚signatus continuus nov. subsp. ‘ Tafel III, Fig. 42 —44. ' Farbe: Bei der Stammform hat jeder Metazonit einen rings von ler dunklen Grundfarbe umgrenzten hellen Fleck; hier läuft ein xontinuierliches helles Längsband über den ganzen Rücken, das aller- ings nicht überall gleich breit, sondern in der Mitte des Metazoniten m breitesten und in der Gegend der Quernaht am schmälsten ist; ‘on der Quernaht geht nämlich ein schmaler Streif nach hinten, der 4. Heft 224 Dr. Carl Graf Attems: | ei dann allmählich zu einem großen runden Fleck in der Mitte des Meta. | zoniten anschwillt, der sich dann wieder bis zum Hinterrand und weiter | über den nächsten Prozoniten bis zur Quernaht allmählich verschmälert, | Dieses kontinuierliche Band beginnt auf dem Halsschild und reicht bis zum Hinterrand des 19. Segments. Analsegment nur im End- | drittel gelb. Beine hell braungelb, Antennen schwarzbraun. Auf dem 3.—6. und auf einigen hinteren Segmenten sieht man | median, an der kaum angedeuteten . Querfurche, einen undeutlichen | kleinen Porus. Quernaht ganz glatt. Skulptur ganz wie bei der Stammform; Ventralplatte V mit Fortsatz. | Die Gonopoden (Fig. 42, 43, 44) unterscheiden sich von denen der! Stammform dadurch, daß auf der breiten Lamelle an der Medialseite, | neben der Basis des Tibialfortsatzes nur ein spitzer Haken (h) sitzt, und daß der Zacken (z) an der Außenseite des Tibialabschnittes hier gerade nur angedeutet ist, während er bei der Stammform recht kräftig‘ ist. Zum Vergleich gebe ich eine Abbildung des Gonopoden der Stamm- form von Ralum (Fig. 45). | | | 1} Verbreitung: Neu Pommern, SW-Küste, Aidfluß (Duncker coll. Hamb. Mus.). 22. Gen. Australiosoma Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II, Rec. Austr. Mus. X, p. 89. Gonopoden: Der Tibialabschnitt ist bis fast zur Basis herab in 2—3 lange schlanke Aste gespalten. | Coxa lang, walzlich. Femur kurz, beborstet. 20 Rumpfsegmnente. Kiele mehr oder weniger reduziert, der des 2. Segments Ciofer ventral als die folgenden. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15-19. 1. Beinpaar des & verdickt, 3. Glied mit einem Zapfen auf der! Unterseite. Ventralplatte V mit einem Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Endglieder der Beine des d mit einer Haarbürste. Typus: A. Rainbowi Bröl. Brölemann unterscheidet 2 Subgenera (p. 92). 1. Subgen. Australiosoma Bröl. Gonopoden-Telopodit in 3 Äste gespalten. 1. Australiosoma Rainbowi Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II, Rec. Austr. Mus. X, p. 97, Tf. XIV, Fig. 13—17, 26. Mount Sarsafras, Australien. 2. Australiosoma Frogatiti Bröl. 1913. Brölemain, loc. eit., p. 95, Tf. XIV, Big 8—12. Mount Sassafras., en esse ESSENER Die indo-australischen Myriopoden. 225 3. Australiosoma Koseiuskovagum!) Bröl. '913. Brölemann, loe. eit., p. 100, Tf. XV, Fig. 13—20. Pretty Point, Mount Kosciusko, Australien. 4. Australiosoma transversetaeniatum (L. Koch). 881. Sitrongylosoma transversetaeniatum L. Koch, Karsch, Arch. Nat. Bd. 47, p. 44. 898. — — Attems, Syst. Pol. I. p. 306, Tf. I, Fig. 18, 19. Cap York, Sidney, Brinsbane, Australien. 5. Australiosoma bifaleatum Silv. 398. Eustrongylosoma bifaicatum Silvestri. Bull. soc. ent. Ital. XXIX. p. 7. Cairns, Queensland. 2. Subgen. Dieladosoma Bröl. Der Gonopode ist nur in 2 Äste gespalten. Australiosoma Etheridgei Bröl. 309. Brölemann, Myr. Austr. Mus. X. p. 103. Fig. 21/22. Pretty Point, Mount Kosciusko, Australien. Brölemann hat loc. eit. p. 94 eine "Übersicht dieser 6 Arten gegeben. 23. Gen. Strongylosoma Ss. str. 20 Rumpfsegmente. Körper knotig, die Metazoniten mit rundlichen Auftreibungen . den Seiten, ohne scharfe Kiele. Die vorderen Segmente mit einer inen Leiste, die auf dem 2. Segment tiefer ventral liegt. Rumpf hr wenig oder nicht behaart. Ventralplatte V mit oder ohne Fortsatz. Ventralplatte VI ohne ‚ortsatz. 8. Glied des 3. und 4. Beinpaares öfters mit beborstetem Höcker ıf der Unterseite. l. Beinpaar normal gebildet. Gonopoden: Der Tibialfortsatz ist relativ breit, blattförmig, ‚cht geißelartig zugespitzt. Der Tarsus ist ein einfacher Seitenhaken ‚ehlt bei Holtzii Verh.). Verbreitung: Paläarktische Region, besonders Mediterran- 'biet. Die typische Art durch fast ganz Europa verbreitet. Typus: Str. pallipes Oliv. Übersicht über die Arten. ?) 1a) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaares mit einem beborsteten Höcker auf der Unterseite: 2. ‚ 2a) Gonopodentarsus fehlt ganz: Holtzii Verh. ‚ 4) Brölemann schreibt so; richtiger wäre Kosciuszkovagum. 2) Str. asiae minoris Verh. konnte ich in dieser Tabelle nicht unterbringen, ‚ mehrere Punkte (3. und 4. Beinpaar, Quernaht usw.) nicht bekannt sind. ' Archiv für Naturgeschichte 1914. 4. I Her 1: T N Di | 226 - Dr. Carl Graf Attems: | 1} 2b) Gonopodentarsus als großer Seitenhaken vorhanden: 3. 3a) Gonopodentibialfortsatz sanft S-förmig und etwas spiralig geschwungen: syriacum H. S., cyprium Verh., | ciliciense Verh. | 3b) Gonopodentibialfortsatz stark hakig gekrümmt: 4, | 4a) Gonopodentarsus glatt, ohne Nebenspitzen: 5. | 5a) Nahe der Basis des Gonopodentibialfortsatzes ein kleines rundes Läppchen; Quernaht fein gestrichelt: Jaqueti Verh. 5b) An der angegebenen Stelle des Gonopoden kein Läppchen Quernaht ganz glatt: lenkoranum Att., turcicum Verh.' 4b) Gonopodentarsus am Ende mehrspitzig oder mit ei spitzchen in der distalen Hälfte: 62) In der Mitte der Hohlseite des Gonopodentibil fortsatzes steht ein spitzer Zahn. Weiß, 10%/, mm lang: creticum Verb. 6b) Gonopodentibialfortsatz ohne Zahn in der Mitte der Hohlseite.e Dunkelbraun. 20 mm lang: horticola Att, 1b) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaares ohne beborsteten Höcker au der Unterseite: 1 7 Quernaht deutlieh geperlt: pallipes Oliv 7b) Quernaht glatt: 8. 82) Die seitlichen Auftreibungen des Metazoniter sind dorsal nicht durch eine Furche begrenzt! kordylamythrum Att' 8b) Die seitlichen Auftreibungen der Metazonite sind durch eine Furche scharf begrenzt: 9 9a) Ventralplatte V mit einem kleinen Knöpfcher zwischen den Beinen des vorderen Paares! persicum Saus 9b) Ventralplatte V ohne Fortsatz zwischen deı Beinen: pallipes Werneri Att., samium Ver 1. Strongylosoma asiae minoris Verh. 1898. Verhoeff, Dipl. aus Kleinasien, p. 8. — Verh. zool. bot. Ges. XLVIH. | Brussa. | 2. Strongylosoma cilieciense Nerk: 1898. Verhoeff, loc. ceit. p. 9. Cilisien. Der Autor vermutet, daß seine Art identisch sei mit Str. syriacu H. 8.; jedenfalls geht aus seiner Beschreibung kein rechter Unterschie zwischen cilieiense und den Origimalexemplaren von syriacum hervo! 3. Strongylosoma ereticum Verh. | | 1901. Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. XX. — Arch. Naturg. p. 254. Kreta. | Die indo-australischen Myriopoden. 9937 4. Strongylosoma eyprium Verh. 1902. Verhoeff, Über Diplop. I. — Arch. Naturg. p. 197. Cypern. Wahrscheinlich auch identisch mit Str. syrıacum H. & 8. >. Strongylosoma Holtzii Verh. 1898. Verhoeff, Diplop. aus Kleinasien, p. 9. Cilicien. 6. Strongylosoma horticola Att. 1910. Attems, Bull. soc. Am. sci. Rouen, p. 2. | Damas, Syrien. 7. Strongylosoma Jaqueti Verh. 1898. Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. VII. — Arch. Naturg,, p. 364. Rumänien. | 8. Strongylosoma kordylamythrum Att. ‚1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 312. ‚1903. Lignau, Mem. soc. nat. nouv. Russie XxV, p-. 51. Lenkoran, Kaukasus. | 9. Strongylosoma lenkoranum Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 314. Lenkoran: 10. Strongylosoma pallipes Oliv. Syn. — efr. Attems 1898, Syst. Pol. I, p. 308. ‚ In Europa weit verbreitet. 11. Strongylosoma pallipes Werneri Att. 1908. Attems, Beitr. z. Myr. Kunde. — Zool. Jahrb. XVIII, p. 122. Kleinasien. | 12. Strongylosoma Dersicum H.&S. 1869. Humbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. Wien XIX, p. 687. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 313. | Eersien. 13. Strongylosoma samium Verh. ‚901. a, B. z. K. pal. Myr. XX. — Arch. Naturg. p. 255. Samo 14. Strongylosoma syriacum H.& S. ‚869. Humbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XIX, p. 686. '889. Porat, Rev. biol. Nord-France VI, p. 62. ‚898. Attems, Syst. Pol. I. p. 312. ‚1898. Strongylosoma ciliciense Verhoeff, Verh. zool. ao Ges. Wien XLVII. | — Dipl. Kleinas. p. 8. ‚1902. Strongylosoma cyprium Verhoeff, Üb. Dipl. I. _ Arch. Naturg. p. 137. Syrien, Palästina, Cilicien, Cypern. Ä | 15. Strongylosoma turcieum Verh. ‚398. Verhoeff, Dipl. a. Kleinas., p. 9. Cilicien. | | 15* 4 Heft 228 Dr. Carl Graf Attems: | 24. Gen. Enthothalassinum nor. gen. Gonopoden: Femur kurz, stark beborstet, sehr deutlich gegen | die Tibia abgesetzt. Tibia mässig breit, gerade. Tibialfortsatz kräftig, hakig, frei (nicht vom Tarsus umscheidet). Tarsus deutlich gegen die e| Tibia abgesetzt, groß, mehrästig. 20 Rumpfsegmente. | Kielerundbeulig, seltener etwas zackiger. Poren auf den Segmenten | 57 mp Bu | Metazoniten mit 2-—-3 Querreihen von Borsten oder dicht be- haart. Ventralplatte V mit oder (iadrense) ohne Fortsatz. | | | — Tr 3. Glied des 3. und 4. Beinpaares des { mit einem behaarten Höcker auf der Unterseite. Schwänzchen konisch. Verbreitung: Mediterranländer. Typus: EZ. italicum. Übersicht über die Arten. la) Metazoniten dicht behaart. Ventralplatte V ohne Fortsatz: iadrense Pregl. 1b) Metazoniten mit 2—3 Querreihen von Borsten. Ventralplatte V mit Fortsatz: 2. 2a) Die Borsten der Metazoniten ke lang: hispanicum Verh. 2b) Die Borsten der Metazoniten sind winzig: ddalicum Latzel. 1. Entothalassinum italieum (Laizel). 1886. Strongylosoma italicum Latzel, Bull. soc. entom. ital. XVIIIL p. 308. un 1885. — pallipes var. gallicum Latzelin Gadeau, Myr. Norm. 2. liste, 1891. — mediterraneum Daday, Termesz. füz. XIV, p. 177. 1893. —_ gallipes Humbert, Myr. envir. Gen£ve. 1894. — gallicum Brölemann, Contr. faune myr. med. III. 14. — Me&m. soc. zool. France p. 450. 1898. — . ialicum Attems, Syst. Pol. I. p. 310, Tf. X, Fig. 248—251. 1901. — tropiferum Attems, Beitr. Myr. kunde, Zool. Jahrb. XVII, p. 121, T£. 8, Fig. 3,4. Verbreitung: Frankreich, Schweiz, Sizilien, Tunis, Algier Dalmatien, Griechenland, Korsika, Sardinien, Ober, Mittel- und $Süditalien, Elba. 2%. Entothalassinum iadrense (Pegl.). 1898. Strongylosoma iadrense Attems, Syst. Pol. I, p. 131, Tf. I, Fig. 47. Dalmatien, Herzegowina. | 3. Enthothalassinum hispanieum (Verh.). 1907. Strongylosoma hispanicum Verhoeff, Über Diplop. 7. — Anz. XXXII, p. 352. | Spanien, Valencia. Die indo-australischen Myriopoden. 929 25. Gen. Trachydesmus Dad. 1889. Trachydesmus Daday, Myr. extran. mus. nat. Hung. — Term. füzetek. XII, p. 134. 1838 — Attems, Syst. Pol. I, p. 342. Gonopoden: Femur gegen die Tibia gut abgesetzt. Tibis nicht lang, zylindrisch, mit starkem Tibialfortsatz, der frei aufragt, nicht vom Tarsus umscheidet wird. Tarsus groß, mehrästig. 20 Rumpfsegmente. Metazoniten bis zum Bauch herab dicht granuliert, ohne Quer- furche und ohne Kiele. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. | Schwänzchen konisch. 3. Glied der vorderen Beine des 3 mit beborstetem Zäpfchen. Letztes Beinglied ohne Haarbürste. Verbreitung: Paläarktisches Gebiet. Typus: Tr. Simoni Dad. Trachydesmus Simoni Dad. 1898. Trachydesmus Simoni Attems, Syst. Pol. I, 342, Tf. III, Zig. 62. 1900. Strongylosoma Attemsi Verhoeff, Dipl. aus Griechenland. — Zool. Jahrb. XVIII, p. 188. Fiume, Dalmatien, Herzegovina, Bosnien, Korfu. ?Trachydesmus inferus Verh. ‚897. Strongylosoma inferum Verhoeff, Arch. Nat. p. 145 (2). ‚898. Trachydesmus inferus Attems, Syst. Pol. I. 344. Herzegovina. | 26. Gen. Paradoxosoma Dad. ‚889. Paradoxosoma Daday, Termesz. füz. XII, p. 135. ‚898. —_ Attems, Syst. Pol. I. p. 344. Gonopoden: Im wesentlichen mit denen von Trachydesmus über- instimmend. 19 Rumpfsegmente. ‚ Metazoniten mit 3 Reihen borstentragender Höcker und mit Juerfurche. Die Kiele sehr klein, leistenförmig. Saftlöcher auf den ‚egmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—18. 'ı Schwänzchen konisch mit großen Borstenwarzen. 83. Glied des-3. und 4. Beinpaares des & verdickt und mit borsten- "agendem Höcker. Verbreitung: Mediterrangebiet. Typus: P. granulatum. Dad Paradoxosoma granulatum Dad. 89. Paradoxosoma granulatum Daday, Termesz. füz. XII, p. 135, Tf.V, | Fig. 19, 20, 22, 23. 97. Neotrachydesmus meridionalis Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX, p. 22. . Paradoxosoma granulatum Attems, Syst. Pol.I. p. 344, Tf. III, Fig. 63, 64. 4. Heft 230 Dr. Carl Graf Attems: 1902. Neotrachydesmus meridionalis Silvestri, in Berlese, Acari, Myr. Scorp. ' XCIV, No. 5. u Korfu, Patras, Messina Paradoxosoma arcadieum Verh. | 1900. Sirongylosoma ( Paradoxosoma) arcadicum Verhoeff, Dipl. aus Griechenl, — Zool. Jahrb. XIII p. 188, Tf. XVIIL, Fig.5. | Griechenland. 27. Gen. Gonodrepanum noY. gen. Gonopoden: Telopodit eine einfache Sichel ohne größere Neben- äste, manchmal mit kleinen Zacken innen. j 20 Rumpfsegmente. j Keine Kiele; nur eine seichte Furche vorhanden, welche der bei anderen Gattungen die rundlichen Seitenbeulen dorsal begrenzenden | entspricht. Furche des 2. Segments tiefer ventral als die anderen Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. | Metazoniten glatt, unbehaart mit oder ohne Querfurche. Ventralplatte V des $ mit 1—2 Zäpfchen zwischen den vorderen Beinen. 4 3. Glied gewisser vorderer Beine des $ mit beborstetem Höcker. | 5 Schwänzchen konisch oder zylindrisch bis etwas kolbig, manch- 1 mal mit 2 Zäpfchen. Analschuppe manchmal in ein Häkchen aus‘ gezogen. Verbreitung: Brasilien. Typus: @. levisetum Att. Übersicht über die Arten. la) Telopodit der Gonopoden auf der Innenseite der Sichel mit! 2 kleinen Zacken: sanctum Silv.' 1b) Telopodit des Gonopoden innen glatt, ohne Zähnchen: 2.| 22) Analschuppe nicht in ein abstehendes Häkchen ausgezogen, Schwänzchen ohne Zäpfchen. Ventralplatten ohne Kegel. Rt u mit seichter PuezBzehe: Farbe schwarz: | | drepanephorum Att. 9b) Anal mit kleinem, ventral abstehendem Häkchen. Schwänzchen mit 2 schlanken, nach hinten gerichteten Zäpfchen. Ventralplatten mit 2 kleinen Kegeln am Hinter rand. Metazoniten ohne Querfurche. Kastanienbraun rl! gelblichweiß: 3a) Rumpf einfarbig gelblichweiß: »coniferum NM 3b) u mit heller, gelber, medianer Längsbinde! levisetum Attı I. Gonodrepanum coniferum (Ätt.). 1898. Strongylosoma coniferum ze: Syst. Pol. I, 290, Tf. I, Fig. == Brasilien, Blumenau. Die indo-australischen Myriopoden. 231 2. Gonodrepanum levisetum (Att.). 1898. Strongylosoma levisetum Attems, Syst. Pol. I, p. 289, Tf. II, Fig. 27, 28, III, 59. Brasilien, Blumenau. 3. Gonodrepanum drepanephorum ( Att.). 1898. Strongylosoma drepanephoron Attems, Syst. Pol. I, p. 294. Tf. I, Fig. 15, #37, II, 55. Santos. 4. Gonodrepanum sanctum (Silv.). ‚1895. Strongylosoma sanctum Silvestri, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV. Paraguay. 28. Gen. Macrosternodesmus Bröl. ‚1908. Brölemann, Bull. soc. entom. France, No. 7, p. 9. '“ Gonopoden: Im ganzen kurz und gedrungen. Femur kurz und oreit. Tibialabschnitt sehr kurz. Tibialfortsatz kurz, gerade, frei orragend, mit durchsichtigem lamellösen Anhang. Tarsus groß, 1.3 tj ‚aSsllE. ‚19 Rumpfsegmente. Kiele schwach entwickelt, abgerundet. Die ganze Oberfläche les Rumpfes mit niedrigen, flachen, borstentragenden Wärzchen be- leckt. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—18. Ventralplatten ohne Fortsätze, breit, so daß alle 4 Hüften eines - Doppelsegments von einander entfernt bleiben. Schwänzchen hakig abwärts gebogen. Verbreitung: Südfrankreich. | Typus: M. palicola Bröl. | £ h 4 Maerosternodesmus palicola Bröl. | %8. Brölemann, Bull. soc. ent. France, No. 7, p. 9. © Pau, Südfrankreich. | | Macrosternodesmus Boncii (Bröl.) 908. Mastigonodesmus Boncii Brölemann, Bull.soc. ent. France. No.9, p. 171. 910. Macrosternodesmus Boncii Verhoeff, Üb. Dipl. 42. — Zool. Anz. | XXXVI, p. 138. Pau, Südfrankreich. a | 29. Gen. Microdesmus Verh. ‚901. Verhoeff, Beitr. z. K. p. Myr. XIX. — Arch. Nat. p. 228. 0. — Über Diplop. 42. — Zool. Anz. XXXVI, p. 136. Gonopoden: Femur eiförmig,stark beborstet, gut gegen die Tibia bgesetzt. Tibia und Tarsus ohne deutliche Scheidung. Tibialfortsatz ‚urz und gerade, im Innern des großen blattförmigen Tarsus verborgen. 19 Rumpfsegmente. ' Kiele nur durch kleine, rundliche Längswülste vertreten, der des | 4. Heft 932 Dr. Carl Graf Attems: 2. Segments kaum etwas tiefer als die anderen. Saftlöheer auf den ' Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 15, 15—19. | Metazoniten mit 3 Querreihen von langen, spitzen Borsten und | mit Querfurche. 3. Glied des 2.—7. Beinpaares des $ innen am Grunde mit einem weit vorragenden Zapfen. Verbreitung: Paläarktisch. Typus: M.albus Verh. 1. Microdesmus albus Verh. I 1901. Verhoeff, Beitr.z.K. pal. Myr. XIX. — Arch.Nat. p.223, Tf.XI, Fig.15,16. Herzegowina. 4 %. Mierodesmus bosniensis Verh. 1901. Verhoeff, loc. eit. p. 224. Bosnien (nur @ bekannt). 3. Mierodesmus hirtellus Silv. 1903. Silvestri in Berlese, Acari Myr. Scorp. huc. in Italia rep. C, No. 4. Umbrien, Italien. | 30. Gen. Eetodesmus Ük. 1898. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 698. Diagnose nach Cook: N Über die Gestalt der Gonopoden kann man sich mangels einer Abbildung keine klare Vorstellung machen. Segmentzahl? (vermutlich 20). I Kiele sehr rudimentär. Metazoniten glatt, mit Querfurche. Poren groß, von einem Ring umgeben; ihre Verteilung? (vermutlich die | normale). Quernaht glatt. Ventralplatten mit 2 Dornen zwischen den hinteren Beinen. Ventralplatte V des $ mit großem Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Ventralplatte VI mit rundkonischem Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. 13 Beine lang und schlank. Die 2 Endglieder der vorderen Beine des $ mit einer Haarbürste. | Verbreitung: Britisch Ostafrika. Eetodesmus extortus Ck. 1898. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL, p. 698. Insel Lundi, Britisch Ost-Afrika. 3l. Gen. Xanthodesmus Ck. 1896. Cook, Brandtia XIV, p. 59. 1898. —- Proc. U.S. N. Mus. XX p. 704. Diagnose nach Cooks Angaben: I Gonopoden ähnlich wie bei Habrodesmus, aber am Ende in 2 fast gleiche, etwas konvergierende Haken geteilt. Am Ende der Tibia kein Seitenarm. > ‘ (Vermutlich 20 Rumpfsegmente.) I} Die indo-australischen Myriopoden. 233 Kiele wenig entwickelt, hinten abgerundet. Metazoniten glatt, unbehaart, Querfurche tief. Quernaht tief, glatt. 5. Segment ohne Saftlöcher. (Verteilung der Saftlöcher im übrigen?) Ventralplatte V ohne Fortsatz. Beine schlank, die vorderen mit einer Haarbürste auf den End- gliedern. Verbreitung: Abessynien. Xanthodesmus abyssinieus Ck. 1896. Cook, Brandtia, XIV, p. 59. 18883. _ — Proc. U. S. N. Mus. p. 704. Abessynien. 32. Gen. Julidesmus Silv. 1895. Julidesmus Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 773. 1898. — Attems, Syst. Pol. I, p. 323. Silvestri hatte nur 1 2 zur Untersuchung. Es steht somit nicht sicher fest, ob diese Gattung überhaupt zu den Strongylosomiden ge- hört, zu denen Silvestri sie wohl nur des Fehlens der Kiele wegen stellt. Außer den Saftlöchern sollen auf den Segmenten je 2 Poren (von unbekannter Bedeutung), vorhanden sein. Julidesmus typicus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ. ... Genova, (2) XIV, p. 773. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 323. Südamerika: Yungas. 33. Gen. Seolodesmus Ck. 1895. Scolodesmus Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIII, p. 97. 1896. — — Amer. Natur. XXX, p. 418. 1898. — — Proc. U. S. Nat. Mus. XX, p. 656. Gonopoden: Telopodit kurz, breit und einfach, der Tibio-Tarsalteil nicht länger als das beborstete Femur. 20 (?) Rumpfsegmente. Kiele rudimentär, auf den porenlosen Segmenten ganz fehlend, m auf einigen der letzten Segmente schwach angedeutet. Quernaht glatt. Verteilung der Saftlöcher vermutlich die normale (Cook sagt nichts darüber) Ventralplatten mit 2 konischen Fortsätzen zwischen den hinteren Beinen. Ventralplatte V des $ mit großem, zweilappigem Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Ventralplatte V ohne Fortsatz. Antennen und Beine sehr lang und dünn. Vordere Beine des & ohne Haarbürste auf den Endgliedern. Verbreitung: Westafrika, (Kamerun, Liberia, Togo). Typus: Sc. grallator Ck. 1. Scolodesmus grallator Ck. 1896. Cook, Amerik. Natural. XXX p. 418, 4. Hett 234 "Dr. Carl Graf Attems: 1896. —- Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia, p. 261. 18988. — Proc. U.S.N. Mus. XX, p. 696. Liberia. 2. Scolodesmus seutigerinus (Poc.). 1895. Strongylosoma scutigerinum Porat, Myr. fauna Kameruns. — Bihang Sv. Ak. Handl. XX, p. 37, Fig. 9. 1898. Scolodesmus scutigerinus Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 497. Kamerun. 3. Scolodesmus securis €Ck. 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia, p. 265. 1898. —- Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 697. Togo Kolonie. Die beiden folgenden Gattungen sind zu wenig gut definiert, so daß ich sie in die Übersichtstabelle nicht aufnehmen konnte. 34. Gen. Trogodesmus Poc. 1895. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 804. 1898. Attems, Syst. Poc. I. p. 323. Trogodesmus bicolor Por. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 804. Birma. Trogodesmus nigrescens Poe. 1895. Pocock, loc. eit., p. 806. Birma. Trogodesmus vittatus Poec. 1895. Pocock, loe. eit. . 806. Birma. 35. Gen. Tetracentrosternus Poc. 1895. Pocock, loc. eit., p. 803. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 341. Tetracentrosternus subspinosus Poc. 1895. Pocock, loc. eit. p. 803. Birma. Folgende Arten wurden unter dem Genusnamen Strongylosoma publiziert; ihre Zugehörigkeit zu dieser Gattung im neueren, enger- gefaßten Sinn ist ganz unwahrscheinlich, eine Einreihung in eine be- stimmte Gattung jedoch wegen der mangelhaften, zumeist nur auf 9 begründeten Beschreibung unmöglich. Str. alampes Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 297. Java. Str. albipes Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. mus. civ. Genova (2) XIV, p. 644. Neu Guinea, Moroka 1300 m. j u Er EEE SEaiRE ) ' I ji r Die indo-australischen Myriopoden. 235 Str. asperum L. Koch. 1867. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XVII, p. 245. 1898. Orthomorpha aspera Attems, Syst. Pol. I, p. 328. Brinsbane, Australien. Str. conspicuum Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, III, p 368, Tf. XXL, Fig 9 Java. Str. dentatum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi — Ann’ mus. civ. Genova (2) XIV, p. 740. Sumatra. Str. dubium L. Koch. 1867. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XVII, p. 247. Brinsbane, Australien. Str. elongatum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 740. Nias. Str. ensiger Karsch. 1881. Karsch, Arch. f. Naturg. Bd. 47, p. 42, Taf. II, Fig. 18. Neu Seeland. Str. fasciatum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 642. Neu Guinea, Hughibagu, Moroka. Str. filum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 739. Sumatra. Str. Gervaisii Luc. 1840. Polydesmus Gervaisii Lucas, Hist. n. anim. art. Apt., p. 925. 1893. Strongylosoma Gervaisiüüi Pocock, Ann. Mag. n. h. (6). XI, p. 131, Tf. IX, Fig. 1. Australien. N Str. hetairon Ait. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 302. Celebes. . Str. hirtellum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 738. Sumatra. Str. impressum Le Guillon. 1895. Silvestri, Myr. Papuasi, p. 646. Neu Guinea. Str. inerme Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, .p. 741. Sumatra. | Str. infaustum Silv. . 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 740. Sumatra. 4. Heft 236 Dr. Carl Graf Attems: Str. innotatum Karsch. 1881. Karsch, Arch. f. Naturg., Bd. 47, p. 42. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 307. Adelaide. Str. japonieum Pet. 1864. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 535. Yokohama. Str. longipes Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 644. Neu Guinea, Moroka. Str. Loriae Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 645. Neu Guinea, Hughibagu, Moroka. | Str. luzoniense Pet. 1864. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 535. Luzon. Str. montivagum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 133. Celebes. Str. Nadari Bröl. 1896. Brölemann, Mem. soc. zool. France, p. 357, Tf. XIII, Fig. 17, 18. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 304. Chon San, China. Str. nanum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 739. Engano. Str. niasense Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 741. Nias. Str. Nietneri Pet. 1864. Peters, Mon. B. Ak. Wiss. Berlin, p. 535. 1866. Humbert, Myr. de Ceylan, p. 36. Ceylon. Str. nodulosum Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 302. Borneo. Str. oenologum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 644. Neu Guinea, Moroka. Str. Petersii L. Koch. 1865. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XV, p. 882. 1881. Karsch, Arch. f. Naturg., Bd. 67, p. 64. Australien. Die indo-australischen Myriopoden. 237 Str. rubripes L. Koch, 1867. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XVII, p. 247. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 305. Australien, Brisbane. Sir. sagittarium Karsch. 1881. Karsch, Arch. Naturg. Bd. 47, p. 42. 1898. Attems, Syst. Pol. I., p. 307. Sidney. Str. sanguineum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 645. Neu Guinea, Moroka. Str. Semoni Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 307. Australien, Queensland. Str. simillimum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 743. Mentaweı. Str. Skeatii Sinel. 1901. Sinclair, Proc. zool. Soc. II, p. 520. Malayische Halbinsel. Str. subflavum Poec. 1894. Pocock, Webers Reise, III, p. 365. Sumatra. | | Sir. transversefaseiatum Silv. ' 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresden. Mus. VI, p. 12. | Australien. Str. trifaseiatum Silv. ' 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 742. | Sumatra. | Str. versicolor Silv. ‚ 1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 643. | Neu Guinea, Gerekanumu, Astrolabeberge. Unter dem Namen Orthomorpha sind folgende Arten beschrieben, ‚ aber so mangelhaft, daß ich sie in keine der heutigen Gattungen ein- ‚ reihen kann. | ®. bistriata Poe. 1895. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 814. | Birma. | ©. bisulcata Poe. ‚1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 808. 1903. Attems, Beitr. Myr. Kunde. — Zool. Jahrb. XVII. Birma, Java. 4 Heft | ! | 238 “Dr. Carl'’Graf Attems: ©. elivieola Poe. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 819. Birma. ®. coxisternis Poc. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 811. Birma. ©. erueifera Poec. 1889. Paradesmus crucifer Pocock, J. Linn. Soc. XXI, p. 283. Mergui Archipel. ®. endeusa Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 337. Tientsin. 0. flavocarinata Dad. 1889. Daday, Termesz. füzetek. XII, p. 136. Sıam. ®. Gestri Poc. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 820. Birma. 0. herpusa Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 329. | Java. ©. insularis Poe. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 817. Reef Island. ®. mierotropis Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 333. Ceylon. ®. monticola Poe. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 820. Birma. \ ©. palonensis Poc. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 820. Birma. 0. silvestris Poc. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 824. Birma. Re x 0. variegata Bröl. 1896. Brölemann, Bull. mus. hist. nat. No. 7. Indo-China. 2. Fam. Sphaerotrichopidae, Hüften oder Schenkel der Gonopoden verwachsen oder wenigstens sehr eng aneinanderliegend. Femur ohne Fortsatz. 19, 20 oder (bei einer Gattung) 21 Rumpfsegmente. | Habitus sehr verschieden, Strongylosoma-artig, ohne Kiele RN: N Die indo-australischen Myriopoden. 239 mit breiten, flachen Kielen und allen Zwischenstufen, Metazoniten glatt oder eranuliert oder mit Tuberkelreihen. Saftlöcherverteilung meist normal, nur bei einer Gattung (Pleonarasus). 5, 7, 9—19. Endglieder der Beine des & mit Kugelborsten. Schwänzchen konisch. "Verbreitung: Australien, Neu Seeland, Nord- und Süd-Amerika, Südafrika. Übersicht über die Gattungen der Sphaerotrichopidae. la) 21 Rumpfsegmente (Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19, Kiele gut entwickelt, oberseits beulig aufgetrieben, ihr Seitenrand schmal gesäumt, nicht wulstig verdickt): Pseudoprionopeltis Carl. “ 20 Rumpfsegmente: le) 19 Rumpfsegmente: 6. 2a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9—19. Femora der Gono- poden verwachsen: Pleonaraius Att. 2b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Femora der Gonopoden nicht verwachsen, manchmal allerdings eng aneinander liegend: 33) Der Rumpf, inklus. Analklappen dicht garnuliert; Kicle breit, ihr Seitenrand zugeschärft, ohne Randverdickung: Microporus Att. 3b) Der ganze Körper glatt, d.h. nicht granuliert, der Rücken eventuell mit flachen Tuberkeln; Kiele sehr schmal oder durch runde flache Beulen vertreten oder fast fehlend: 4. 4a) Metazoniten mit 3 Querreihen flacher Beulen, seitlich beulig aufgetrieben: Myrmekia Att. 4b) Metazoniten ohne Beulenreihen und ohne Querfurche: 5 5a) Kiele sehr schmal, aber mit spitzem Hintereck; Ventral- platte V des & ohne Fortsätze: Anaulacodesmus Att. 5b) An Stelle der Kiele nur ganz flache runde Beulen. Ventralplatte-V des $ mit 2 beborsteten Zäpfchen: Semnosoma Silv. 6a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7—18, Kiele gut entwickelt. Metazoniten mit Querreihen von Tu- berkeln und borstentragenden Knötchen: Sphaerotrichopus Att. 6b) Saftlöcher fehlen auf den Segmenten 8, 11, und 14 lau den sex 5 7. 10, 12,15, 15, 16, 17, 18 vorhanden): { 7a) Tibia mit Gruppen starker Stifte. (Kiele klein aber deutlich. Rücken der Metazoniten glatt oder gefeldert, aber ohne Tuberkeln oder borsten- tragende Körnchen): Icosidesmus H. & 8. 7b) Tibia ohne Gruppen von Stiften: 8. 8a) Körper fast an ohne dunklere Kiele. Rücken glatt: Ä Oligodesmus Att. | 4. Hoft 240 Dr. Carl Graf Attems: | | 8b) Kiele gut entwickelt, mit gezähneltem Seiten- ' rand. Rücken der Metazoniten mit Quer- reihen von borstentragenden Granulis: Scytonotis L. Koch. | Vielleicht gehören auch Trachelodesmus Pet. und Stoniichen Att. in diese Familie; da aber keine S bekannt sind, ist ihre sichere | Einreihung nicht möglich. | | | | | 1. Gen. Sphaerotriehopus Att. 1911. Attems, Fauna Südwest-Australiens. — III, p. 179. — Erg. Hamburg. südwestaustral. Forsch.-Reise, 1905. Verbreitung: Australien. Nur eine Art: Sphaerotriehopus ramesus. 1911. Attems, loc. eit., p. 180. SW.-Australien. 2. Gen. Pseudoprienopeltis Carl. 1902. Carl, Exotische Pol. — Rev. Suisse zool. X, p. 595. Australien, Neu Seeland. Pseudoprionopeltis einereus Carl. 1902. Carl, loc. eit., p. 597, Tf. X, Fig. 23—26. Neu Seeland. | Pseudoprionopeltis Martini Carl. 1902. Carl, loc. eit., p. 599, Tf. XII, Fig. 86—95. Australien, Melbourne. 3. Gen. Icosidesmus Humb. et Sauss. 1869. Humbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. XIX. 1898. Attems, Syst. Pol. II, p. 254. 1902. Carl, Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X, p. 617. (Mit Bestimmungs- tabelle). Neu Seeland (8.-Afrika?). Icosidesmus Hochstetteri Humb. et Sauss. 1898. Attems, Syst. Pol. II, p. 254. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 621, Tf. XI, Fig. 40—45. Neu Seeland. leosidesmus nanus Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 631, Tf. XI, Fig. 55,56. Neu Seeland. Ieosidesmus olivaceus Carl. 1902. Carl, — Rev. Suisse zool. X, p. 624, Tf. XI, Fig. 49. Neu Seeland. Icosidesmus Schenkeli Carl. 1902. Carl, loc. eit., p. 628, Tf. XI, Fig. 53, 54. Neu Seeland. Die indo-australischen Myriopoden. 241 Icosidesmus Suteri Carl. 1902. Carl, loc. eit., p. 627, Tf. XI, Fig. 50—52. Neu Seeland. Icosidesmus variegatus Carl. 1902. Carl, loc. eit., p. 626, Tf. XI, Fig. 46—48. Neu Seeland. 4. Gen. Seytonotus €. Koch. 1898. Attems, Syst. Pol. II, p. 255. Neu Seeland, Nordamerika. Seytonotus eaesius Karsch. 18831. Karsch, Arch. Nat., Bd. 67, p. 42. 1898. Attems, Syst. Pol. II, p. 257. Neu Seeland. Die anderen Arten dieser Gattung leben in Nordamerika. Zu den im Syst. Pol. II p. 256, 857 zitierten Arten kommt noch: 1911. Scytonetus Bergrothiüi Chamberlin, Canadian Entom. XLIII, p. 262. Washington. Die anderen in der Tabelle genannten Gattungen leben in Süd- amerika, nur Stenauchenia in 8.-Afrıka: Anaulacodesmus Attems, Syst. Pol. I, p. 320. Microporus Attems, 1. c., I, p. 414. Myrmekia Attems, 1. c., I, p. 321. ‚Oligodesmus, Attems, 1. c., I, p. 322. - Pleonaraius Attems, 1.c., I, p. 274. ‚ Semnosoma Silvestri, Boll. mus. Torino XVIII, No. 433, p. 2, 1903. Stenouchenia Attems, Neue Polyd. Hamb. Mus. p. 95, 1901. 3. Fam. Xystodemidae. ‚1895. Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX, p. 5. 1909. Subfam. Xystodesminae Pocock, Biol. Centr. Am. p. 186. l Telopodit der Gonopoden einheitlich. die einzelnen Abschnitte starr mit einander verwachsen ohne deutliche Abgrenzung. Die Hüfte seitlich nicht vorspringend. Der Telopodit am Ende inseriert. | 19 oder 20 Rumpfsegmente. | Saftlöcherverteilung meist normal, nur bei Stenodesmus nur auf dem 5. Segment. Schwänzchen konisch. Bei Phymatodesmus ist es breit, wegen der i sonstigen großen Ähnlichkeit dieser Gattung mit Tuberkularium, stelle ich sie aber vorläufig doch hierher. Die Abgrenzung dieser Familie \ Br zbaupt noch unbefriedigend und kann nur als provisorische gelten. Mittelsroße bis große Formen. Archiv für Naturgeschichte 1914. A, 4, 16 4.Heft 242 ‘Dr. Carl Graf Attems: Verbreitung: Süd- und Zentralamerika, Nordameci] Madagaskar, Paläarktisches Gebiet, Ostasien, Tasmanien. Übersicht über die Gattungen. | la) 19 Rumpfsegmente: Asphalidesmus Sılv. | 1b) 20 Rumpfsegmente: 2, 2a) Saftlöcher nur auf dem 5. Segment: sStenodesmus Sauss Ä 2b) Saftlöcher auch auf anderen Segmenten: 3. 3a) Femora der Gonopoden verwachsen, Metazoniten mit 4—8 Querreihen grober Tuberkeln: N 4a) Kiele gut entwickelt, Schwänzchen konisch: Tubercularium Akt, 4b) Kiele sehr schmal, Schwänzchen breit, plattig: j Phymatodesmus Sauss. u. Zehnt, 3b) Femora der Gonopoden frei; Metazoniten mit 3 Quer- reihen flacher Beulen oder fein granuliert oder Sue d. 5a) 2. Beinglied unten mit einem Dorn: 6. 62) Femur des Gonopoden ohne Fortsatz: 1.| 7a) Telopodit des Gonopoden stark gebogen bis üben kreisförmig. 1. Glied der Beine bedornt: Fontaria Gray-Poc. s. str.) 7b) Telopodit des Gonopoden nur leicht gebogen.) 1. Beinglied unbedornt: Zurymerodesmus Bröl. 6b) Femur des Gonopoden mit 1—2 Fortsätzen: 8. 83) Femur des Gonopoden mit 1 Fortsatz: Rhysodesmus Ck. a. Coll. 8b) Femur des Gonopoden mit 2 Fortsätzen: Pachydesmus a 5b) 2. Glied der Beine unbedornt: 9a) Telopodit des Gonopoden eine einfache Sichel 10 10a) Vorletztes Glied der Beine unten am Ende mit zahnartiger Vorragung: | Oyclorhabdus Bröl. 10b) Dieses Glied ohne solche Vorragung: 11. lla) Gonopodentelopodit stark gebogen; Rücken sehr gewölbt, 1. Glied der Beine besonders auf der hinteren Körperhälit mit einem kleinen Dorn: Levizonus Att 11b) Telopodit des Gonopoden im ganzen mehr gerade; Rücken mäßig gewölbt; 1. Beinglied ohne Dorn: Neoleptodesmus Bröl 9b) Telopodit des Gonopoden mehrästig: 12. 12a) Metazoniten dicht fein granuliert Saftlöcher in einer großen Beule ge legen: Odontotropis Humb. et Sauss Die indo-australischen Myriopoden. 943 12b) Metazoniten glatt, mit 3 Querreihen flacher Tuberkeln.. Umgebung der Saftlöcher nicht beulenartig abge- schnürt: Monenchodesmus Silv. 21. Gen. Xystodesmus tk. 1895. Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX, p.8. Von einer Gattungsdiagnose ist in genannter Schrift keine Rede, sondern es wird in der ebenfalls nicht definierten Familie X'ystodesmidae nur die Art Fontaria Martensii Peters als Typus einer Gattung Xysio- ‚ desmus angeführt. Dabei ist die Beschreibung Peters’ eine derartige, ‘daß man daraus nicht das geringste Charakteristische entnehmen kann. Ks sind somit eigentlich sowohl der Spezies- als der Gattungs- ‘und Familienname reine nomina nuda und wären vernünftigerweise ad acta zu legen. Es ist mir recht unbegreiflich, warum Pocock das ‚ nicht getan hat, sondern in seiner Biologia Centrali americana die Namen Xystodesmus und Xysiodesmidae gelten läßt. Nach den oft wunder- ‚ liehen Nomenklaturregeln muß man auch solche „wissenschaftliche“ Leistungen anerkennen. Xystodesmus Martensi Peters. 1864. Polydesmus (Fontaria) Martensii Peters, Mon. Ber. Ak. wiss. Berlin, p. 531. ‚1895. Xystodesmus Martensii Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p.5. Japan, Yokohanıa. 2%. Gen. Fontaria Gray. 1832. Gray, Griffith. Animal Kingdom. Ins. 2. XV, p. 787. 4 s 1 u } N | | | = El | .| 4 j 1 A h. | 1909. Pocock, Biolog. Centr. Amer. p. 188. Japan, Verein. Staaten von Nordamerika (Louisiana, Erin Fontaria coaretata Pocock. 1895. Pocock, Ann. Mag. Nat. Hist. (6) XV, p. 361, Tf. XI, Fig. 11. Japan. Fontaria coaretata eircula Att. 1901. Attems, Neue Polyd. Hamb. Mus. p. 97, T£. I, Fig. 5—7. Japan. Fontaria coarctata laminata Att. _ 1909. Attems, Myr. Vega-Exped. — Ark. zool. V, p. 29. Japan. | Fontaria coaretata acutidens Att. 1909. Attems, 'Myr. Vega-Exped. — Ark. zool. V, p. 30. Japan. Fontaria Doenitzi Karsch. 1880. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. (3) V, p. 848. Japan. Die Einreihung der zahlreichen, von älteren Autoren als ‚„Fontaria“ beschriebenen Arten in die neueren Gattungen, muß erst gemacht werden. Diese Arten stammen zumeist aus Nord- und Zentralamerika. i 16* 4 Bett 244 Dr. Carl Graf Attems: Fontaria lacustris Poe. 1895. Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 359, Tf. XI, Fig. 8. China. | Diese Art gehört nach der Gonopodenabbildung zu schließen, nicht zu Fontaria im neuen, engen Sinn. 3. Gen. Rhysodesmus Ck. 1895. Ahysodesmus Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 5. 1860. Fontaria, Saussure, Myr. d. Mex., p. 47. 1872. — Humpbert et Saussure, Miss. scient. Mex., p. 29. 1859. — Attems, Syst. Pol. II, p. 227. 1900. — Brölemann, Myr. d’Amer. — Mem. soc. zool. France, p. 99. 1909. Rhysodesmus Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 188. Typus: Fontaria limaz Sauss. Verbreitung: Zentralamerika (Mexiko, Guatemala), Loochoo Inseln. In diese Gattung dürfte die Mehrzahl der als ‚„Fontaria‘‘ be- schriebenen zentralamerikanischen Arten gehören. Zentralamerika insbesonders Mexiko kann jedenfalls als das Verbreitungszentrum dieser Gattung gelten. Pocock hat in seiner oben zitierten Schrift | | | eine Übersicht der ihm bekannten Arten aus Zentralamerika ge- geben. Von den ostasiatischen Arten scheinen mir nach den Zeichnungen | der Gonopoden folgende 3 Arten von den Loochoo Inseln hierher zu gehören. 1895. Fontaria Holstii Pocock, Ann. Mag.n. hist. (6) XV, p.360, Tf. XI, Fig. 9 1895. Fontaria neptunus Pocock, l.c., p. 360, Tf. XI, Fig. 10. 1895. Fontaria variata Pocock, l.c., p. 361, Tf. XI, Fig. 15. 4. Gen. Levizonus Att. 1898. Sulciferus subgen. Levizonus Attems, Syst. Pol. I, p. 351. Nur eine Art: Levizonus thaumasius Att. 1898. Attems, loc. cit., p. 352, Tf. V, Fig. 112. Wladiwostok. 5. Gen. Asphalidesmus Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV, p. 362. Nur eine Art: Asphalidesmus Leae Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV, p. 362. Hobart, Tasmanıa. Die anderen Gattungen dieser Familie leben in Amerika, Mada- gaskar und dem Mediterrangebiet. Die indo-australischen Myriopoden. 245 6. Gen. Cyeclorhabdus Bröl. 1898. Brölemann, Myr. de Venezuela. — Ann. soc. ent. France LXVII, p. 279. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 167. Typus: ©. annulus Bröl. Venezuela, Guatemala. 7. Sen. Eurymerodesmus Bröl. 1900. Brölemann, M&m. soc. zool. France XIII, p. 101. 1909. Pocock, Biol. Centr.-Amer., p. 188. Typus: Fontaria hispidipes Wood. Louisiana. 8. Gen. Haploleptodesmus Bröl. ‘1910. Brölemann, Biospeologica. — Arch. zool. exp. (5) V, No. 7, p. 362. Typus: A. cyprius H. & 8. Mediterrangebiet. 9. Gen. Monenchodesmus B8ilv. ‚1903. Silvestri, Note Diplopod. — Boll. mus. Torino XVIII, No. 433, p.T. Typus: M. chilensis Sılv. Chile. 10. Gen. Odontotropis Humb. et Sauss. 1809. Humbert et Saussure, Verh. zool. bot. Ges. XIX, p. 692. . ‚1872. — — Miss. scient. Mex., p. 53. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 308. Typus: O. chlarazianus H. & 8. Argentinien. 11. Gen. Pachydesmus Ck. E ‚1895. Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 5. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 188. | Typus: Fontaria crassicutis Wood. Verein. Staaten v. Nordamerika. 12. Gen. Phymatodesmus 8 & Z. ‚1902. Saussure et Zehntner, G&randidier, Hist. Nat. Madagaskar, p. 94. Typus: Ph. sakalava H. 8. Madagaskar. 13. Gen. Stenodesmus Sauss. ‚1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 311. ‚1903. Carl, Rev. Suisse zool. XI, p. 561. 1909. Pocock, Biol. Centr.-Am., p. 187. Typus: St. mexicanus Sauss. | Mexiko. | 4. Hofi | | 246 - Dr. Carl Graf Attems: 14. Gen. Tubereularium Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 360. Typus: T. odontopezum Att. Mirdapiekar; Nossi Be. 4. Fam. Platyrhachidae. 1895. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (2) XIV, p. 788. 1896. Silvestri, I Diplopodi, p. 73. 1896. Cook, Brandtia, I, XII. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 137. Telopodit der Gonopoden einheitlich. Femur und Tibia ohne Grenze verwachsen, auch der Tarsalabschnitt, wenn vorhanden, vom Tibialabschnitt nicht durch eine Naht oder dergleichen abgegrenzt. Hüften der Gonopoden frei, seitlich am Ende nicht vorspringend. 20 Rumpfsegmente. Kiele stets gut entwickelt, mehr oder weniger horizontal. Nakt- | lochformel zumeist normal, nur bei Plusioporodesmus 5, 7—19. Metazoniten mit Querreihen (meist 3) von kleinen Tuberkeln oder i größeren flachen Beulen. 1 Schwänzchen breit, schaufelförmig. Große bis sehr große Fomren. Verbreitung: Indo-australische Region, Zentral- und Südamerika. Übersicht über die Gattungen. la) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7—19: Plusioporodesmus Silv.! 1b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19: 2.) 2a) Seitenrand der Kiele zugeschärft, 'ohne jede wulstige Ver: dickung, oft gezähnelt. Die von einem erhabenen Ring um- 'E gebenen Saftlöcher liegen meistens auf der Oberseite in der! Fläche der Kiele, selten ganz seitlich, nie inmitten einer hi größeren Beule: . Platyrhacus C. Koch. einer a Beule aufgetrieben: 3a) Metazoniten dorsal ganz glatt und glänzend: Euryurus C. Koch.) 3b) Metazoniten dorsal mit 3 Querreihen flacher Beulen oder Tuberkeln: 2 4a) Hinterrand der Analschuppe halbkreisförmig, zwischen E die Borstenwarzen konvex vorstehend. Hintereck der| Kiele, wenigstens auf den Segmenten der hinteren Körper-| ; hälfte zahnart! ig, spitz: Polylepiscus Poe. {1 4b) Hinterrand der Analschuppe gerade oder konkav, nicht) zwischen die Borstenwarzen vortretend: 5.1 5a) Halsschild viel schrräler als die folgenden Schilde: | Polylepis Bollm. n URN Ama JM Die indo-australischen Myriopoden. 247 5b) Halsschild so breit wie der folgende Schild: Amplinus Att. 1. Gen. Platyrhacus €. Koch. 1847. Platyrhacus C. Koch, Syst. Myr. 189. — Attems, Syst. Pol. I, p. 313. Die zahlreichen Synonyme bis 1899 führe ich hier in alphabetischer Reihenfolge an, bezüglich der genaueren Literaturzitate auf meine Schrift - 1899 verweisend: Acanthodesmus Pet., Acısternum Ck., Arcydesmus Ck., Barydesmus Ok., Oradodesmus Ck., Oyphoracus Ck., Cyrtorhachis Silv., Derodesmus Ck., Dierodesmus Silv., Diontodesmus Poc., Eurydiro- rhachis Poc., Eutrachyrhachis Poc., Harpodesmus Ck., Hoplurorhachis Poc., Ilodesmus Ck., Leucodesmus Ck., Leurodesmus Ck., Mniodesmus Ck., Nannorhacus Ck., Nyssodesmus Ck., Odontodesmus Sauss., Phracto- ‚desmus Ck., Phyodesmus Ck., Polydesmorhachis Poc., Prodesmus Ck., Psammodesmus Silv., Psaphodesmus Ck., Ryphodesmus Ck., Spelo- desmus Ck., Stenonia Sauss., Stenoniodes Poc., Taphodesmus Ck., Tirodesmus Ck., Xerodesmus Ck., Zodesmus Ck. Seither sind dazu gekommen: 1899. Parazodesmus Pocock, Willey, Zool. Res. I, p. 67. 1909. Piatyrhacus Pocock, Biol. Centr. Am., p. 138. Die Gattung Platyrhacus mit ihren weit über 100 Spezies ist das artenreichste Diplopodengenus. Es hat wohl nicht an Versuchen ge- fehlt, innerhalb dieser Gattung neue Gattungen aufzustellen, wie das Jbige Namensverzeichnis beweist. Doch sind. alle diese sogenannten Gattungen, soweit sie überhaupt von ihren Autoren definirt wurden, was nicht immer der Fall ist, lediglich auf den durch die Entwicklung ler Seitenkiele bedingten Habitus begründet, und das ist ein Merk- mal, das schon bei ganz nahe verwandten Formen sehr wechseln ann, und sich absolut nicht zur Definition eines Diplopodengenus ıgnet. - Ich habe hier versucht, eine Übersicht über die zahlreichen Arten - m gewinnen, indem ich die ganze Gattung nach der Konfiguration ler Gonopoden in drei Subgenera teilte. Als Ausgangspunkt betrachte ch das Subgenus Platyrhacus mihi, bei dem das Gonopodontelopodit us zwei einfachen Ästen besteht. Von diesem leiten sich die beiden ‚nderen Subgenera ab, das Subgenus Pleorhacus durch Vermehrung er Verästelung des Telopodits, indem die beiden primären Äste, der ibialfortsatz und Tarsalabschnitt, Seitenäste erhalten; und das - Jubgenus Haplorhacus durch Vereinfachung des Telopodits zu einer ‚infachen Sichel, indem der Tarsalabschnitt wegfällt. ‚Die geographische Verbreitung gibt dieser Ansicht über die Ver- - randtschaft der Subgenera eine fernere Stütze, indem das Subgenus >lotyrhacus über das ganze vom Genus bewohnte Gebiet, d. i. ‚üd- und Zentralamerika und die indo-australische Region, verbreitet 6. Die amerikanischen Arten gehören überhaupt mit Ausnahme 4. Heft ” u ı E 248 Dr. Carl Graf Attems: | einer einzigen Art aus der Untergattung Haplorhacus in das Subgenus Platyrhacus. | Die Untergattung Pleorhacus lebt auf Borneo (mit 10 Arten), Molukken (6 Arten), Celebes (3 Arten), Neu-Guinea samt Archipel (13 Arten), Lombok und Sumatra (je eine Art). Die dritte Untergattung Haplorkacus ist die artenärmste, und es könnte sich noch die Frage erheben, ob sie überhaupt phylogenetisch einheitlichen Ursprungs ist, und ob die einzige südamerikanische Art ' (H. ologona Silv.) nicht etwa selbständig entstanden ist. In der indo- australischen Region lebt eine kleine Gruppe von Arten, nämlich 1 auf Borneo, 2 auf Celebes, je eine auf den Molukken und Philippinen, Wenn wir speziell die indo-australische Region auf die Verteilung der Subgenera betrachten, so ergibt sich, allgemein gesagt, daß im Westen das Subgenus Platyrhacus, im Osten das Subgenus Pleorhacus über- wiegen, während die Inseln Borneo, Celebes und Molukken mehr eine Mischung aus allen drei Subgenera haben. | Wir finden in Java: 4 Platyrhacus, Malayische Halbinsel 12 Plain. rhacus, Sumatra 23 Plathyracus, 1 Pleorhacus, Indien 2 Platyrhaeus, Pelew-Inseln 1 Platyrhacus, Philippinen 1 Platyrhacus, 1 Haplorhacus. In Borneo finden wir 15 Platyrhacus, 10 Pleorhacus, 1 Haplorhacus, ' in Celebes 3 Pleorhacus, 2 Haplorhacus, auf den Molukken 6 Pleorhaeus, ' 3 Platyrhacus und 1 Haplorhacus. | Im östlichen Gebiet, nämlich Neu-Guines und umgebenden Archipel leben 13 Pleorhacus und 4 Platyrhacus, endlich in Lombok | 1 Pleorhacus. | | ! 1. Subgen. Platyrhacus mihi. Ende des Gonopodentelopodits zweiästig. Übersicht über die Arten: la) Am Ende des Gonopodenfemurs steht ein großer, spitzer Zacken 2. | 2a) Metazoniten lederartig gerunzelt, nicht granuliert. Saftlöcher | weit vom Seitenrand entfernt. Oberseite blaugrau, Prosterniten | mit zweı dorsalen weißen Flecken. Breite 18,5 mm. | mirandus Poc. (Sumatra). \ 2b) Metazoniten dicht und stark granuliert. Saftlöcher ganz seitlich | am Rande, Rücken einfarbig braun, Breite 8,2 mm: crassacus Att. (Neu-Guinea). | lb) Am Ende des Gonopodenfemurs steht kein Zacken: nz 3a) Die Rückenmitte wird von einer hellen Längsbinde eingenoall | 4a) Hinterecken der Kiele, besonders in der hinteren Körperhälfte | dornartig und einwärts gekrümmt, Seiten und Bauch hell gefärbt: | bivirgatus (Costa Rica). | 4b) Hinterecken der Kiele nicht dornartig einwärts gekrümmt. | Seiten meist dunkel gefärbt: u. 53) Seitenrand der Kiele glatt: 6 Die indo-australischen Myriopoden. 249 6a) Vorder- und Hinterrand der Kiele sägezähnig: lineatus Poc. (Singapore). 6b) Vorder- und Hinterrand der Kiele glatt: Aidleyi Poc. ee), 5b) Seitenrand der Kiele mit 4—5 Zahnhöckern 5*a) Zahnhöcker des Kielseitenrandes abgerundet, Hintere antrat. platten mit vier spitzen Dornen: vittatus Poc., longispinosus Silv., Picteti Sılv. (alle drei aus Borneo und wahrscheinlich nur eine Art) 5*b) Seitenrandzähne spitz, hintere Ventralplatten unbedornt, Farbe wie bei bivirgatus: Pococki Bröl. (Costa Rica). 3b) Rückenmitte dunkel: 7a) Rücken mit zwei hellen Längsbinden (Süd- und Zentralamerika) 8. 82) Seitenrand der Kiele schwach wellig, ohne Zähne: helophorus Att.!) (ieuaden). 8b) Seitenrand der Kiele gezähnt: 9a) Die Seitenzähne spitz: clathratus Gerv. NR strenuus Silv. (Ecuador), | mexicanus Luc. (Mexico). ‚ 9b) Die Seitenrandzähne sind stumpfhöckerig: 10. 10a) Vorderrand der Kiele ganz glatt, Hinterrand nur mit einigen | schwachen Zähnchen. Tarsus der Gonopoden im Querschnitt rund: aequinoctius Att. (= aequatorials Bröl. nom. praeocc.) (Ecuador). | | 10b) Vorder- und Hinterrand der Kiele fein sägeförmig gezähnt: 11. 11a) Seiten des Halsschildes ziemlich spitz, Ventralplatten mit kurzen | Tuberkeln. Länge 54 mm, Breite 9,2 mm: fasciolatus Silv. (Ecuador). '11b) Seiten des Halsschildes abgerundet, Ventralplatten ohne Tu- berkeln, Länge 63—80 mm, Breite 11—13. mm: bilineatus Luc. (Mexico, el ‚ Tb) Rücken ohne helle Längsbinden: | 12a) Tarsus der Gonopoden breit, plattenartig (Süd- und Fohal amerika): 13. | 13a) Seiten des Halsschildes gezähnelt, Hinterecken der Kiele nicht ) dornartig und nicht einwärts gekrümmt. Vorderrand der Kiele | von der Mitte an stark schräg nach hinten ziehend : 14. 10 Oberseite der Metazoniten polygonal gefeldert: füimbriatus Pet. (Columbien). | "14b) Oberseite der Metazoniten ohne polygonale Felderung: ) Bvolleyı Carl (Costa Rica). '13b) Seiten des Halsschildes nicht gezähnelt, Hinterecken der Kiele dornartig und einwärts gekrümmt: 15. 15a) 1. Glied des 6. Beinpaares mit einem langen Zapfen: Iimonensis Att. (Costa nn 109 Dieses Beinglied ohne Zapfen: | 1) P. acanthosternus Bröl. (1900) ist wahrscheinlich synonym mit helophorus At, (1899). 4. Heft 250 ‚Dr Carl Graf Attems: '16a) Nur die laterale Hälfte des Kieles gelb. Seitenrand der Kiele mit 5—6 spitzen Tuberkelzähnen fraternus Carl (Costa Rica). Camerani Silv. (Ecuador). 16b) Die ganze Oberfläche des Kieles gelb, Seitenrand der Kiele mit sehr niedrigen und kleinen länglichen Tuberkeln: Tristanı Poc. (Costa Rica), 12b) Tarsus der Gonopoden nicht breit plattig, sondern im Quer- schnitt rund und allmählig zugespitzt: 1% 17a) Hinterecken der Kiele, wenigstens auf den hinteren Segmenten, dornartig und nach einwärts gekrümmt: 18. 18a) Beide Endäste des Gonopodentelopodits mehr oder weniger schlank, in der Größe ziemlich gleich, wenigstens einer stark gekrümmt (Indische Region): 19. 19a) Seitenrand der Kiele mit spitzen Zähnen Brölemanni Att. 19b) Seitenrand der Kiele mit stumpfen Höckern oder glatt: 20. 20a) Ventralplatten mit 4 stumpfen Dornen: 21. 21a) Dornen der Kielhinterecken länger und schlanker; Poren ganz nahe dem Seitenrande. Beide Endäste des Gonopoden Telopodits zangenartig gegeneinander gekrümmt: monticola Poc. (Sumatra). 21b) Dornen der Kielhinterecken weniger lang und schlank. Poren auf den vorderen Segmenten um den Ringdurchmesser auf den hinteren Segmenten noch etwas weiter vom Seitenrand ent- fernt. Beide Endäste des Gonopoden-Telopodits im gleichen Sinne gekrümmt: Anderson Poc. (Mergui-Arch., Birma). 20b) Ventralplatten ganz ohne Fortsätze: 22. 22a) „An der Basis“ (sec. Silvestri) der Gonopoden ein kurzer, konischer Fortsatz. Seitenrand der Kiele glatt: /austus Sılv. (Sumatra). 22b) Basis des Gonopoden ohne Fortsatz, Seitenrand der Kiele mit stumpfen Höckern. Beide Endäste des Gonopodentelopodits zangenartig gegeneinander gekrümmt: flavısternus Poc. (Java, Sumatra). 18b) Beide Endäste des Gonopodentelopodits nur wenig gebogen; Tarsus relativ kräftig und rasch sich zuspitzend. Tibialfortsatz ım Vergleich mit dem Tarsus klein und schlank (Süd- und Zentral- amerika): 23. 233) Ventralplatten mit vier kleinen Kegeln: tenebrosus Silv. (Ecuador). 23b) Ventralplatten ganz ohne Fortsätze!) 24a) Ecken des Halsschildes und Hinterrand des Schwänzchens gelblichweiß, scharf gegen die dunkle Rückenfarbe abgesetzt. Seitenrand der hinteren Kiele unregelmäßig gezackt. Saftlöcher so weit wie ein Ringdurchmesser vom Seitenrand entfernt: montivagus Carl (Costa Rica). !) Hierher gehören vielleicht auch Barydesmus aequatorialis Silv. und gua- laquizensis Silv. aus Ecuador. _ EEE rn nn nn nn en nn en nr nn EEE En er nn u nn na Tr. en Die indo-australischen Myriopoden. 251 24b) Seiten des Halsschildes und Hinterrand des Schwänzchens gelblich, aber nicht scharf gegen die Rückenfärbung kontrastierend Seitenrand aller Kiele nicht gezackt, sondern mit niedrigen Höcker- zäahnen oder unregelmäßigen Kerben. Poren um das Doppelte des Ringdurchmessers vom Seitenrand entfernt: propinguus Carl (Costa Rica). 17b) Hintereck der Kiele nieht dornartig und nicht einwärts ge- krümmt: 25. 25a) Am Beginn der Gonopodentibia steht ein kleiner gerader Dorn: amblyodon Att. (Pelew-Inseln). 25b) An dieser Stelle steht kein Dorn: 26. 26a) Tarsus des Gonopoden mit mehreren kleinen Zähnchen: Mecheli Carl (Sumatra). 26b) Tarsus des Gonopoden ohne Zähnchen: 27. 27a) Prozoniten gelblichweiß, Metazoniten braun, beide in der Farbe scharf kontrastiernd: 283) Vorder- und Hinterrand der Kiele gezähnelt, Seitenrand der Kiele V—XVIII des eingebuchtet: Woodfordi Poe. (Salom. 1sl.) 28b) Vorder- und Hinterrand der Kiele glatt, Seitenrand nicht ein- gebuchtet: submissus Poc. (Sumatra). 27b) Prozoniten nicht auffallend heller als die Metazoniten 29. 293) Seitenrand der Kiele vom 2. bis 5. an durch einen tiefen Ein- schnitt zweilappig: 30. 303) Seitenrand der Kiele II—IV glattrandig, erst vom 5. an zwei- lappig: Weberi Poc. (Sumatra) 30b) Seitenrand der Kiele vom 2. an zweilappig: 31. 3la) Rücken glatter; die zwei Zähne in die der Kiel geteilt ist, fast gleich, ohne Nebenzähnchen. Saftloch an der Basıs des vorderen Zahnes. Kiele an der Basis des Vorderrandes nicht schulterartig vorspringend: 32. 92a) Kiele kleiner, nur die Spitze der Zähne gelb: bidens Poc. (Sumatra). 32b) Kiel größer und beinahe ganz gelb: aequidens Poc. (Sumatra). 3lb) Rücken etwas rauher; der hintere Zahn der Kiele größer. Saft- loch gegenüber der Mitte des Einschnittes. Kiele an der Basıs des Vorderrandes schulterartig vorspringend: 33. 33a) Jeder der beiden großen Zähne des Kieles mit einem Neben- zähnchen. Der eine der Endäste des Gonopodentelopodits viel | kürzer als der andere: inaequidens Poc. (Sumatra). ‚33b) Der vordere Zahn des Kieles ohne Nebenzähnchen, dornförmig, | der hintere mit 2—3 Nebenzähnchen. Beide Endäste des Gono- | poden telopodits wenig verschieden: funestus Silv. (Sumatra). ‚29b) Kiele nicht zweilappig [nur selten ist einer der Einschnitte etwas | tiefer als die andern, ohne daß man die Kiele desmegen zweilappig | nennen könnte]: 34. ‚3&a) Der Tarsus des Gonopoden entspringt auf der Innenseite der Krümmung: margaritiferus Gerv. (Philippinen). | 4, Heft 252 | Dr. Carl Graf Attems: 34b) Der Gonopodentarsus entspringt auf der Außenseite der Krüm- mung: 3 35a) Segmente II—IV halsartig eingeschnürt. Metazoniten mit poly- gonaler Felderungt): malaccanus Pet. (Malay. Halbinsel) 36. 35b) Segmente II—IV nicht verengt: 36a) Ende des Gonopodentarsus zweispitzig: javanus Sauss. (Java). 36b) Ende des Gonopodentarsus einfach, einspitzig: 37. 37a) An der Teilungsstelle in Tibialfortsatz und Tarsus steht ein kleiner, stumpfer Zahn: coelebs Carl (Sumatra). 37a) An dieser Stelle steht kein Zahn: 38. 38a) Ventralplatten mit vier Dornen 39. 392) Metazoniten mit zwei Querreihen kleiner, punktförmiger Flecken; Prozoniten mit großen, rotbraunen Flecken: punctatus Pet. (Borneo). 39b) Diese Fleckenzeichnung fehlt: 40. 40a) Metazoniten schwarzbraun mit einer weißlichen, polygonalen Felderung: areatus Att. (Sumatra). 40b) Metazoniten ohne weißliche polygonale Felderung: 41. 41a) Gonopodentibia bis zur Gabelung in Tibialfortsatz und Tarsus sehr lang und stark gebogen; die zwei Endäste klein im Verhältnis zur Tibia: 422), 42a) Seitenränder der Kiele parallel, mit starken Tuberkelzöhnen. Tarsus des Gonop. winzig klein, wie ein Dörnchen. Saftlöcher nahe dem Seitenrand: Ä penicillatus Att. (Neuguinea). 42b) Seitenränder der Kiele nach hinten konvergierend, ohne starke Tuberkelzähne, nur mit welligen Einbuchtungen. Gonopoden- tarsus so groß wie der Tibialfortsatz. Saftlöcher vom Seitenrand abgerückt: 43. 433) Oberseite der Metazoniten dieht granuliert; Hinterrand und mediale Hälfte des Vorderrandes der Kiele kerbzähnig: »lakodonotus Att. (Borneo). 43b) Metazoniten lederartig gerunzeit. Vorder- und Hinterrand der Kiele glatt: 44. 44a) Metazoniten ganz ohne Tuberkelquerreihen: Pfeifferae Humb. et Sauss. (Java, Sumatra). 44b) Tuberkeln stellenweise vorhanden: - Saussurei Silv. (Sumatra). 41b) Gonopodentibia kurz, mit dem Femur in einer Geraden. Die zwei Endäste (Tibialfortsatz und Tarsus) relativ viel größer?) 45. 45a) Vorder- und Hinterrand aller Kiele glatt: | | modestus . Carl (Sumatra). 45b) Vorder-, eventuell auch Hinterrand der Kiele wenigstens teilweise und in der hinteren Körperhälfte gezähnelt: 1) Hierher gehören auch: Catorii Poc., Creaghii Poc., baluensis Poc., 8i- butensis Poc. von Borneo. 2) Hierher wahrscheinlich auch Eurydirorhachts discrepans Poc. von Borneo. 2) Hierher auch perakensis Poc., pinangensis Poc., Petersi Poc. Die indo-australischen Myriopoden. 253 46a) Rücken glatt, lederartig: sumatranus Pet. (Sumatra, Borneo). 46b) Rücken der Metazoniten dicht granuliert: AT. 47a) Seitenrand der Kiele ungezähnt: gongylodes Att. (Sumatra). 47b) Seitenrand der Kiele wenigstens der mittleren und hinteren Segmente mit runden Höckerzähnen: 48, 48a) Vorder- und Hinterrand der vorderen Kiele glatt, Prozoniten lederartig uneben. Tarsus der Gonopoden fast so lang wie der Tibialfortsatz. Körperbreite 6,5 mm: Moebiusi Att. (Sabanga). 48b) Vorder- und Hinterrand auch der vorderen Kiele sägezähnig. Prozoniten fein granuliert, Gonopodentarsus bedeutend kürzer als der Tibialfortsatz, Körperbreite 11,5 mm: Druryi Newp. (Brit. a 38b) Ventralplatten ohne Tuberkeln oder Dornen: 493) Beide Endäste des Gonopodentelopodits lang und dünn ni zangenartig gegeneinander gebogen: marginellus Silv. (Sumatra, Malayische Halbinsel). 49b) Beide Endäste des Gonopoden in gleichem Sinne gebogen: 50. 502) Seitenrand der Kiele mit groben Tuberkelzähnen: 51. 5la) Saftloceh vom Seitenrand weiter als 1 Ringdurchmesser ent- | fernt: riparius Carl (Costa Rica). 5lb) Saftlocb nahe dem Seitenrand: 52. 52a) Einfarbig licht gelbbraun: 53. 53a) Vorderrand der Kiele gezähnelt; Ventralplatten beborstet: georgos Att. (Halmaheira). ' 53b) Vorderrand der Kiele glatt, Ventralplatten unbeborstet: amauros Att. (Borneo, Ternate). ' 52b) Schwarzbraun: 54. 54a) Oberfläche der Kiele horizontal, Schwänzchen viereckig: | subalbus Poc. (Java, Malayısche Halb'nsel). 546) Oberfläche der Kiele der Wölbung des Rückens folgend, Schwänzchen hinten schaufelförmig abgerundet: verrucosus Poc. (Sumatra). Bouvieri Bröl. (Indo-China). 50b) Seitenrand der Kiele glatt oder höchstens seicht wellig: 55. 553) Saftlöcher nahe dem Seitenrand: diontodesmus Att.-Poc. (Salomon-Isl.). 55b) Saftlöcher weiter vom Seitenrand entfernt als 1 Ringdurchmesser: 56. ‚ 562) Gonopodentarsus breit, am Ende plötzlich krallenartig ver- | dünnt; Vorderrand der Kiele glatt: baramanus Att. (Borneo). 56b) Gonopodentarsus schlank bis zur Spitze, ohne krallenartiges Ende. Vorderand der Kiele gezähnelt: 57. ' 57a) Farbe rötlichbraun, fast ziegelrot. Jeder Prozonit mit einer gut | begrenzten, schwarzen medianen Längsbinde: | kelantanicus Sincl. (Malayische Heben ' 57b) Dunkelbraun bis schwarzbraun: 4, Heft BE nn en nn Saale 254 Dr. Carl Graf Attems: 582) Halsschild fast ohne Seitenlappen und nur wenig breiter als der | Kopf. Schwänzchen mit stark konvexem Rand. Granulationen | der Metazoniten feiner; Ränder der Kiele kaum gelappt: | zanthopus Poc. (Sumatra, Malayische Halb insel). 58b) Halsschild mit deutlichen Seitenlappen, beträchtlich breiter als der Kopf. Schwänzchen eckiger; Granulation gröber, Kiel- ränder deutlicher gelappt: laticollis Poc. (Sumatra). Platyrhacus acanthosternus Bröl. 1900. Brölemann, Myr. d’Amerique. — Mem. soc. zool. Fr., p. 120, Tf. VII, Fig. 103—105. Ecuador. (Vielleicht = P. helophorus Att.) Platyrhacus aequatorialis Silv. 1897. Barydesmus aequatorialis Silvestri, Boll. mus. Torino No. 305. S. Jose. Platyrhaeus aequinoetius nom. now. 1900. Platyrhacus aequatorialis Brölemann, Myr. d’Amer. — Mem. soe. zool. Fr., p. 121, Tf. VIII, Fig. 106—109. Ecuador. (Da der Name aequatorialis bereits vergeben war, mußte die Art umgetauft werden.) Platyrhaeus aequidens Poe. 1894. Pocock, Myr. von Webers Reise Nied. Ostind. III, p. 357, Tf. XXI, Fig. 3. | Sumatra. Platyrhaeus amauros Att. 1897. Attems, Myr. von Kükenthals Reise, p. 493. 1899. Attems, Syst. Pol. II p. 325. Borneo, Batjan, Ternate. Platyrhaeus ambiyoden Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 325, Tf. XIV, Fig. 335. Pelew Insel. Platyrhacus Andersonii Poc. 1894. Acanthodesmus pilipes Pocock, J. Linn. Soc. Lond. XXI, p. 291. 1895. Platyrhacus Andersonii Pocock, Ann. Mus. eiv. Genova (2) XIV, p. 788. 1899, — — Attems, Syst. Pol. II, p. 336. 1902. — —_— Carl, Rev. Suisse zool. X, p.648, Tf.XI, Fig.62—64. Mergui Archipel, Birma. Platyrhacus areatus Att. 1901. Attems, Neue Pol. Hamb. Mus., p. 100, Tf. I, Fig. 11. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 661. Sumatra. Be. Die indo-australischen Myriopoden. 255 Platyrhacus baluensis Poe. 1897. Stenoniodes baluensis Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 433. Borneo. Platyrhacus baramanus Att. 1897. Attems, Myr. von Kükenthals Reise, p. 494. 1899. — Syst. Pol. II, p. 331, Tf. XIV, Fig. 320. Borneo. Platyrhaeus bidens Poc. 1894. Pocock, Myr. von Webers Reise Nied. Ostind., p. 356, Tf. XXI, Fig. 2. Sumatra. Platyrhacus bilineatus Lue. 1840. Polydesmus bilineatus Lucas, Hist. nat. an. artic. I, p. 523. 1847. — — Gervais, Ins. apt. IV, p. 107. 1860. — (Stenonia — Saussure, Mem. Mexique Myr. p. 74, Fig. 50. 1899. Platyrhacus — Attems, Syst. Pol. II, p. 347. 1909. — — Pocock, Biol. Centr.-Americ. p. 140. Mexiko, Peru. Platyrhacus Biolleyi Carl. 1902. Platyrhacus Biolleyi Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 658, Tf. XI, Fig. 67, 68. 1905. — — DBrölemann, Ann. soc. ent. France, LXXIV, p. 341. 1909. Tirodesmus Biolley: Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 146. Costarica. Platyrhacus bivirgatus Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 652, Tf. XI, Fig. 68. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 142. Costa Rica. Platyrhacus Brölemanni nom. nov. 1899. Platyrhacus mexicanus Attems, Syst. Pol. I, p. 348. Fundort ? (Nieht identisch mit Plat. mexicanus Luc.) Platyrhacus Bouvieri Bröl. 1896. Brölemann, Bull. mus. d’hist. nat. No. 7. Indo-China. | Platyrhacus Cameranii Silv. 1897. Psammodesmus Cameranü Silvestri, Boll. mus. Torino No. 305. S. Jose, nn Platyrhacus Catorii Poc. 1897. Stenoniodes clatorii Pocock, Ann. mag. n.h. (6) XX, p. 431. Borneo. Platyrhacus clathratus Gerv. 1847. Polydesmus clathratus Gervais, Ins. Apt. IV, p. 108. 1859. — — .Gervais, Voyage de Castelnau, p. 7, T£. I, Fig. 4. 1864. = — Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 643. 1899. Platyrhacus — Attems, Syst. Pol. II, p. 346. Columbien. 4, Heft 256 Dr. Carl Graf Attems: Platyrhaeus eoelebs Carl. 1902. Carl, Rev, Suisse zool. X, p. 644, Tf. XI, Fig. 69, 70, 72. Sumatra. Platyrhacus erassacus n. sp. (siehe unten). Neu Guinea. Platyrhaeus Creaghii Poc. 1897. Stenoniodes Creaghii Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XX, p. 432. Borneo. Platyrhaeus diontodesmus Att. 1897. Diontodesmus verrucosus Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XX, p. 444. 1899, Platyrhacus verrucosus Attems, Syst. Pol. II, p. 328. Salomon Islands. Platyrhacus diserepans Poe. 1897. Eurydirorhachis a Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 436. Borneo. Platyrhaeus Druryi Newp. 1844. Polydesmus Druryi Newport, Ann. mag. n. h. XIII, p. 266. 1847. — — Gervais, Ins. Apt. IV, p. 107. 1864. — (Stenonia) Druryi Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 544. 1899. Platyrhacus Druryi Attems, Syst. Pol. II, p. 332, Tf. XIV, Fig. 336. Britisch Guiana. Platyrhaeus faseiolatus Silv. 1898, Psammodesmus fasciolatus Silvestri, Boll. Mus. Torino XIII, No. 324. Eeuador. Platyrhaecus faustus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 344. Sumatra. Platyrhacus fimbriatus Pet. 1864. Polydesmus fimbriatus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl. p. 543. 1872. — (Stenonia) — Humbert et Saussure, Miss. sci. Mex., p. 28. 1899. Platyrhacus fimbriatus Attems, Syst. Pol. II, p. 347. Neu Granada, Veragua. Platyrhaeus flavisternus Poec. 1894. Pocock, Myr. von Webers Reise, p. 346, Tf. XIX, Fig. 16. 1899. Attems, Syst. Pol., II, p. 342, Tf. XIV, Fig. 339. Java, Sumatra. Platyrhacus fraternus Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 655, Tf. XI, Fig. 71. 1905. Brölemann, Ann. soc. ent. Fr. LXXIV, p. 342. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 142. Costa Rica. Die indo-australiscäen Myriopoden. 957 Platyrhacus funestus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 346. Sumatra. Platyrhacus georgos Att. :1897. Attems, Myr. von Kükenthals Reise, p. 494. 1839. — Syst. Pol. II, p. 324. Halmaheıra. Platyrhacus gongylodes Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 334, Tf. XIV, Fig. 326. ‚1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 646. Sumatra. Platyrhacus gualaquizensis Silv. 1897. Barydesmus gualaquizensis Silvestri, Boll. mus. Torino No. 305. Gualaquiza. Platyrhacus helophorus Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 338, Tf. XIV, Fig. 322. =?1900. Plaiyrhacus acanthosternus Brölemann, Mem. soc. zool. Fr., p. 120. | Fundort ? Platyrhacus inaequidens Poc. ‚1894. Pocock, Myr. von Webers Reise, p. 357, Tf. XXII, Fig. 1. Sumatra. Platyrhacus javanus Sauss. ‚1858. Polydesmus javanus Saussure, Rev. mag. zool. (2) X. 1902. Platyrhacus — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 656, Tf. XII, Fig. 78, 79. Java. | Platyrhacus kelantanieus Sinel. ‚1901. Sinelair, Proc. zool. soc. London II, p. 512. ' Malayische Halbinsel. | Platyrhacus laticollis Poc. 189. Pocock, Myr. von Webers Reise, p. 349, Tf. XX, Fig. 8. ‚1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 643. Sumatra, Borneo. | Platyrhacus limonensis Att. ‚1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 344, Tf. XIV, Fig. 319. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 142. | Costa Rica. | Platyrhacus lineatus Poec. 1897. Be nedesmus lineatus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 434. ‚Singapore. Platyrhacus longispinosus Silv. 1896. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XVI, p. 22. Borneo. Archiv für Nator Ahiente ar 17 4. Heft 358 - Dr.Carl @raf Attems: Platyrhaeus malaccanus Pet. | 1864. Polydesmus (Acantkodesmus) malaccanus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss, | Berlin, p. 545. 1899. Platyrhacus malaccanus Attems, Syst. Pol. II, p. 340. 1901. — —_ Sinciair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 517. Singapore. Platyrhaeus margaritiferus @erv. | 1881. Polydesmus (Platyrhacus) margaritiferus Karsch, Arch. Nat., Bd. a7, | Tf. III, Fig. 5. 13 1899. Platyrhacus margaritiferus Attems, Syst. Pol., II, p. 328, Tf. XIV, Fig. 341. 12 Manila, Luzon. | Platyrhacus marginellus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV. 1901. Sinelair, Proc. zool. soc. London, II, p. 511. Sumatra, Malayische Halbinsel. Platyrhacus Mecheli Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse Zool. X, p. 650, Tf. XI, Fig. 58—61. Sumatra. Platyrhacus mexicanus Lue. 1840. Polydesmus mexicanus Lucas, Hist. nat. Crust. Ak. Myr., p. 523. | 2 — Lueas, Diet. sei. nat. d’Orbigny, Myr., T£.1I, Fig. 3.! 1847. 2 — — Gervais, Ins. apt. IV, p. 107. 1860. —- (Stenonia) — Saussure, Mem. Mex. Myr., p. 534. 1909. Platyrhacus — Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 140. Mexiko. Platyrhaeus mirandus Poe. | 1894. Platyrhacus mirandus Pocock, Webers Reise Nied. Ostind., p. 348, TE.XX, Fig. 7. 7 —?1895. —- vpermirabilis Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 710.) 1899. — mirandus Attems, Syst. Pol., II, p. 351, Tf. XIV, Fig. 325. | Sumatra. : Platyrhaeus modestus Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 646, Tf. XI, Fig. 66. 1906. — Zool. Jahrb., XXIV, p- 236. Sumatra. Platyrhaeus Moebuisi Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 333, Tf. XTV, Fig. 334. Satanga. Platyrhacus monticola Poe. 1894. Pocock, Webers Reise Niederl. Ostind. p. 353, Tf. XX, Fig. 10. Sumatra. Piatyrhacus montivagus Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 662, Tf. XII, Fig. 834—88. 1905. Brölemann, Ann. soc. ent. France LXXIV, p. a 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 143. Costa Rica. Die indo-australischen Myriopoden. 259 Platyrhacus penicillatus nov. sp. (siehe unten). Neu Guinea. | Plathyrhacus perakensis Poc. 897. Acanthodesmus perakensis Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XX, p. 434. Malayische Halbinsel. Platyrhacus Petersii Poc. 897. Acanthodesmus Petersii Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XX, p. 434. Malayısche Halbinsel. Platyrhacus Pfeifferae Humb. et Sauss. 869. Polydesmus (Stenonia) Pfeifferae Humbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. XIX, p. 680. ‚899. Platyrhacus Pfeifferae Attems, Syst. Pol. II, p. 349, Tf. XIV, Fig. 317. ‚901. — — Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 515. Java, Sumatra, Malayische Halbinsel. Platyrhacus Picteti Silv. 399. Eurydirorhachis Piciei Silvestri, Rev. Suisse zool. VII, p. 332, Tf. XV, Fig. 1, 2. Borneo. Platyrhacus pinangensis Poec. 397. Acanthodesmus pinangensis Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 433. Insel Pinang bei der Malayischen Halbinsel. Platyrhacus plakodonotus Att. 397. Platyrhacus plakodonotus Attems, Kükenthals Reise, p. 497, Tf. XVII, 4 Fig. 16. 399. — — Attems, Syst. Pol. II, p. 339, T£f. XIV, Fig. 315. ” 397. Eurydirorhachis dulitensis Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 436. 1 Borneo. Platyrhacus Pococki Bröl. hm. Platyrhacus Pococki Brölemann, Bull. soc. ent. France, No.1, p. 14. 08. — stenopterus Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 145, Tf. X, Fig. 8. 1905. — — Brölemann, Myr. de Costa Rica. II. | Costa Rica. #4 Platyrhacus propinquus Carl. “ ‚02. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 665, Tf. XII, Fig. 80, 82. t ‚0. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 145. “ Costa Rica. Platyrhacus punectatus Pet. 64, Polydesmus (Acanthodesmus) punctatus Peters, Mon.-Ber. Ak. Wiss. 1 Berlin p. 545. 99. Platyrhacus punctatus Attems, Syst. Pol. II, p. 353. | Borneo. | Platyrhacus Ridleyi Poe. x ‚IM. Phractodesmus Ridleyi Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 438. | Singapore. | 17* 4. Heft 260 Dr. Carl Graf Attem : Platyrhacus riparius Carl. | 1902. Carl, Rev. Suisse zool. x. p. 641, Tf. XII, Fig. 83. | 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 143. Costa Rica. | Platyrhaeus Saussurei Silv. 1899. Acanthodesmus Saussurei Silvestri, Rev. Suisse zool. VII, p. 133, Fig.3, | Sumatra. Platyrhaeus sibutensis Poec. 1897. Sienoniodes sibutensis Pocock, Ann. mag.n. h. (6) XX, p. 433. Sibutu Insel bei Borneo. Platyrhacus strenuus Silv. | 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresdn. Mus., p. 19, Tf. III, Fig. 32—34. | Ecuador. (Vielleicht = P. clathratus Gerv.) Platyrhaecus subalbus Poe. | | 1894. Pocock, Webers Reise, p. 347, Tf. XIX, Fig. 17. | Java, Malayische Halbinsel. | | Platyrhacus submissus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 355, Tf. XXI, Fig. 1. Sumatra. Platyrhacus sumatranus Pet. 1864. Polydesmus (Acanthodesmus) sumatranus Peters, Mon. Ber. Ak. Wie, p. 547. | 1899. Platyrhacus sumatranus Attems, Syst. Pol. II, p. 337. Sumatra, Borneo. Platyrhacus tenebrosus Silv. 1898. Barydesmus tenebrosus Silvestri, Boll. mus. Torino XIII, No. 324. Ecuador. Platyrhacus Tristani Poe. 1909. Pocock, Biol. Centr. Am., p. 141, Tf. X, Fig. 6. Costa Rica. Platyrhacus verrurosus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 354, Tf. XIX, Fig. 20. Sumatra. Platyrhacus vittatus Poc. 1897. Phyodesmus vittatus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 429. 1893. Platyrhcus — Attems, Syst. Pol. II, p. 353. Borneo. Platyrhacus Weberi Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 351, Tf. XX, Fig. 9. Sumatra. 1897. Diontodesmus Woodfordi Pocock, Ann. mag. n.h. (6) XX, p. 443. Platyrhacus Woodfordi Poe. | Salomon Inseln. h. u ET RE EEE TB ZEN Er 1 nn 1 nr Die indo-australischen Myriopoden. 261 Platyrhacus xanthopus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 350, Tf. XIX, Fig. 18. Sumatra, Malayische Halbinsel. Neue Arten. Platyrhacus erassacus n. sp. Tafel IV, Fig. 61. Dunkel erdbraun bis schwarzbraun,';Kiele gelb, Antennen und Beine dunkelrotbraun. & Breite des Prozoniten 4,2, des Metazoniten 8,2 mm. Kopf dicht granuliert, Antennen mäßig schlank, den Hinterrand des 2. Segments etwas überragend. Halsschild dicht granuliert; die Tuberkeln längs des Vorderrandes sind nur wenig größer als die Granula; ebenso sind die zerstreuten Tuberkeln der Fläche und am Hinterrrand wenig auffällig. Seitlich ist der Halsschild in kleine stumpfe Läppchen, die die Kopfseiten kaum überragen, ausgezogen. Prozoniten dicht und fein chagriniert. Metazoniten dicht granuliert, von den 3 Tuberkelquerreihen tritt die hintere merklich aus der Granu- lierung hervor und die Tuberkeln sind größer als die der anderen 2 Reihen. Letztere sind übrigens auf den hinteren Segmenten etwas “ ausgeprägter als auf den vorderen. Unterseite der Metazoniten fein ‚ granuliert. Rücken gut gewölbt. Kiele mäßig breit, oberseits dicht granuliert, Vorderrand an der Basis sehr stark schulterartig vortretend, rund kerbzähnig. Hinterrand ebenso. Seitenrand des 2.—4. Kieles, besonders ‚des 2, mehr abgerundet. Vom 5. Segment an hat der Seitenrand 4 Tuberkelzähne; auf den porentragenden Segmenten entsteht zwischen ‚ dem 2, und 3. Tuberkelzahn eine größere Lücke, in der ganz seitlich das Saftloch liegt. Schwänzchen anfangs parallelrandig, dann undeutlich treppig abgestuft und abgerundet. platten fein granuliert, unbeborstet, mit 4 kleinen Tu- erkeln. Gonopoden (Fig. 61): Hüfte mit einer Gruppe von am Ende ‚ zerfaserten Borsten. Femur recht lang, ganz gerade, mit teils ein- ‚ lachen, teils zerfaserten Borsten besetzt; auf der Medialseite geht er ‚In einen sehr kräftigen zweispitzigen Dorn aus, eine seltene Bildung, , Meines Wissens nur noch bei P. mirandus und doryphorus bekannt. Tibia kurz und gerade, gabelt sich in den stark gekrümmten schlank- sichelförmigen Hauptast und den ebenso schlanken und spitzen, aber ‚ weniger gekrümmten Nebenast. Fundort: Neu Guinea (ohne näheren Fundort; Dr. Werner - eoll. Berliner Museum). 4. Heft \ 262 Dr. Carl @raf Attems: - | Platyracus penicillatus n. sp. Tafel III, Fig. 50, Tafel IV, Fig. 51, 52. | Dunkelkastanienbraun, die Zähne des Kielseitenrandes und die Granula auf der Oberseite der Kiele gelblich. Antennen und Beine teilweise gelblich. & Breite der Kiele in der Körpermitte 8,5 mm des Prozoniten 4 mm. Kopf dicht granuliert, Clypeus mit den gewöhnlichen 4 Borsten Scheitel unbeborstet. Antennen mäßig schlank, den Hinterrand de 2. Segments etwas überragend. | Halsschild seitlich zu einem kurzen, abgestumpften Läppchen! das die Kopfseiten nur sehr wenig überragt, verschmälert, die Fläch granuliert, längs des Vorderrandes eine diehtgedrängte Reihe, läng: des Hinterrandes eine schüttere Reihe und auf der Fläche zerstreu' größere Tuberkel. | Rücken ziemlich gewölbt. Kiele zwar hoch angesetzt aber etiwai abfallend, weswegen die Tiere im ganzen nicht flach erscheinen. Prozoniten dicht und sehr fein spitz granuliert, nur ein schmale Streif vor der Quernaht bleibt glatt. Metazoniten dorsal dicht granulier und mit 3 Querreihen kleiner Tuberkeln., die sich auch auf die Ober fläche der Kiele fortsetzen. Die Größe der Tuberkeln in allen 3 Reihe: ist die gleiche. Unterseite der Metazoniten fein granuliert; oberhall der Beine jederseits 2 ovale, von einem kraterartigen Rand umgeben Gruben. j | Kiele ziemlich breit, der Vorderrand springt an seiner Bası schulterartig vor und zwar auf den vorderen Segmenten flacher, au den hinteren Segmenten eckiger. Vorderrand sehr verwischt kerb zähnig. Seitenränder parallel, mit 4—6 stumpfen Tuberkelzähnen Der Einschnitt zwischen dem 2. und 3. Zahn ist manchmal merklie tiefer, sodaß hier eine größere Lücke entsteht, aber zweilappig kan man die Kiele deswegen nicht nenen. Das Saftloch liegt noch auf de Oberseite, aber ganz nahe dem Seitenrande, neben der erwähnte größeren Lücke oder auch neben dem 3. von 5 Zähnen. Hinterran sehr seicht kerbzähnig. Auf den hinteren Segmenten bildet das Hinter eck einen kurzen, breiten Zacken, der auf dem 19. Segment breit a gerundet ist. Kiel II und III mit 3 Tuberkelzähnen, Vorder- un Hintereck mitgerechnet, Kiel IV mit 4 Tuberkelzähnen. Kiel II etw. tiefer herabreichend als der folgende. Alle Kiele sind wegen der schulte artıg vortretenden Basis nach der Seite zu etwas verschmälert. Ventralplatten granuliert, unbeborstet und ganz ohne Tuberke) Schwänzchen an der Basis etwas eingeschnürt, im übrigen schaufe' förmig abgerundet; auf der Oberseite 2 Borstenwarzen, der Rand m! mehreren feinen Borsten, ohne treppige Abstufungen. | Beine reichlich beborstet, mit vielen kurzen und einzelnen länger Borsten. u Gonopoden (Fig. 51): Hüfte mit zahlreichen, am Ende in viel lange Spitzen zerfaserten Borsten (Fig. 52). Diese zerfaserten Borste finden sich bei vielen Arten aber so ausgeprägt habe ich sie sonst, nIe I gesehen. Femur gekrümmt, mit teils schwächeren teils stärkeren sinfachen Borsten und mit zerfaserten dicken Borsten besetzt. Tibial- abschnitt sehr schlank und stark gekrümmt, dreiviertel eines Kreises beschreibend, immer dünner werdend. Kurz vor dem Ende sitzt der ungemein kleine, dornförmige Nebenast (= Tarsus) (Fig. 50). Die indo-australischen Myriopoden. 263 Fundort: Neu Guinea (Dr. Schultze, Berliner Museum). Diese Art ähnelt sehr Plat. margaritatus und Pl. tuberosus. Von margaritatus unterscheidet sie sich dadurch, daß die Ventralplatten dort 4 stumpfe Tuberkeln haben, hier keine, daß die Tuberkeln der ‚3. Reihe dort größer sind als die der anderen Reihen (hier haben alle 3 Reihen gleich große Tuberkeln), ferner, daß sich die Tuberkelreihen ‚dort nicht auf die Kieloberseite fortsetzen, hier ja. | Von tuberosus unterscheidet sie sich dadurch, daß Vorder- und Hinterrand der Kiele bei tuberosus glatt sind, und daß die Größe der Tuberkeln von der 1. zur 3. Reihe allmählig zunimmt. Von beiden Arten unterscheidet sie sich außerdem durch die "Gonopoden, indem bei margaritatus und tuberosus der Nebenast (Tarsus) einen breiten, stumpfen Lappen trägt. i I 2. Subgen. Pleorhacus nov. subgen. Telopodit des Gonopoden mit 3 oder mehr Endästen. Übersicht über die Arten. la) Telopodit 3-ästig (der Tibialfortsatz gabelt sich in 2 Arme oder es steht vor der Teilung in Tibialfortsatz und Tarsus ein Seiten- zacken am Tibialabschnitt: 2. 2a) Rücken der Metazoniten und Prozoniten mit einer hellen Längs- binde: 3a) Der Tibialfortsatz gabelt sich in 2 gleich lange, schlanke Äste. Ventralplatten mit kaum merklichen Tuberkeln: . mediotaentatus Att. (Ceram). 3b) Neben dem Hauptteil des Tibialfortsatzes steht nur ein viel kürzerer Zacken. Ventralplatten mit 2 spitzen Fortsätzen: |% anthropophagorum Att.-Silv. (Sarawak). 2b) Rückenmitte goldgelb oder blaugrau ; Metazoniten mit 1—2 Quer- reihen schwarzer Flecken auf hellem Grund. Prozoniten mit | 3 gelben oder weißen Flecken, 2 große schwarzbraune Flecken [| einschließend: pictus Pet. (Borneo). |; 2e) Rücken der Metazoniten einfarbig dunkelbraun. Kielränder | und Prozoniten eventuell hell: 4. 4a) Schwänzchen hinten verbreitert: 5. 98) Mediale Hälfte des Vorder- und Hinterrandes der Kiele vom 5. Segment an sägezähnig. Ventralplatten mit 4 stumpfen Kegeln. Saftlöcher vom Seitenrand um den Ringdurchmesser entfernt. Einfarbig dunkelbraun. Breite in der Körpermitte 9 mm: | pilipes Pet. (Borneo). 4, Heft 964 Dr. Carl Graf Attems: 5b) Vorder- und Hinterrand der Kiele glatt. Ventralplatten mit 4 spitzen Dornen. Poren um das Doppelte des Ringdurchmessers | vom Seitenrand entfernt. Kielseitenränder gelblich aufgehellt, Breite in der Mitte 12 mm: Mortoni Carl (Borneo). 4b) Schwänzchen schaufelförmig, die Seitenränder nicht divergierend, daher hinten nicht verbreitert: 0 6a) Seitenränder der Kiele deutlich nach hinten konvergierend: 7. 7a) Einfarbig glänzend schwarzbraun. Rücken der Metazoniten glatt: scutatus Pet. (Borneo). 7b) Kiel seitlich gelbgerandet. Die ganzen Metazoniten dicht und fein granuliert: sublimbatus Silv. (Borneo). 6b) Seitenränder der Kiele parallel: 8 8a) Ventralplatten mit 4 langen, spitzen Dornen: 3 9a) Seitenrand der Kiele mit groben Tuberkelzähnen. Beide Äste des Tibialfortsatzes des Gonopoden fast gleich lang: subspinosus Poc. (Sumatra). 3b) Seitenrand der Kiele glatt; der Samenrinnenast des Tibialfort-' satzes ist viel länger als der andere: 10. 103) Granulierung der Metazoniten feiner. Saftlöcher weiter vom) Seitenrand entfernt (ca. 4 Ringdurchmesser). Vorder- und Hinter- rand der Kiele feiner gesägt: Everettiv Poc. (Borneo).' 10b) Granulierung der Metazoniten gröber. Saftlöcher etwas näher! dem Seitenrand. Vorder- und Hinterrand der Kiele stärker! sägezähnig: hoplurorhachis Att. (Borneo).!)' 8b) Ventralplatten mit 4 niedrigen Tuberkeln oder ganz ohne solche: 11.) 1la) Alle 3 Endäste des Gonopodentelopodits spitz: 12. 12a) Seitenrand der Kiele glatt oder höchstens schwach wellig: 18.) 13a) Knapp neben dem Tibialfortsatz steht der kleine spitze 3. Zacken.) Tibialfortsatz und Tarsus divergierend gebogen. Hinterrand der Kiele fein gezähnt: arvetis Carl (Celebes). 13b) Der 3. Zacken des Gonopodentelopodits steht in größerer Ent- fernung von der Gabelungsstelle ın Tibialfortsatz und Tarsus; letztere beide in gleichem Sinne gebogen. Hinterrand der Kiele ungezähnelt: 14. 14a) Nur der Vorderrrand der Kiele springt an der Basis schulter förmig vor; die Kiele sind nur wenig länger als der Rücken des Metazoniten, Seitenrand deutlich gewölbt: | sarasinorum Carl (Celebes), 14b) Vorder- und Hinterrand der Kiele geschultert, so daß die Kiele bei gestrecktem Tiere aneinander schließen, Seitenrand gerade: | tetanotropis Att. (Sangi I. 12b) Seitenrand der Kiele mit runden Tuberkelzähnen: 1 !) Die von Pocock zur Unterscheidung dieser beiden Arten angegebener Merkmale lassen vermuten, daß es sich höchstens um geringe Varietäten derselben Art: handelt. Die indo-australischen Myriopoden. 265 153) Prozoniten mit breiter, heller, medianer Längsbinde. Kiele seitlich durch einen sehr tiefen Einschnitt in 2 spitze Lappen geteilt: notatus Att. (Neu Guinea). 15b) Prozoniten ohne helles medianes Längsband; Seitenrand der Kiele ohne tiefen Einschnitt, selten mit breiter seichter Bucht: 16. 16a) Einer der 3 Endäste des Gonopodentelopodits ist zangenartig gegen die beiden anderen gekrümmt. Ventralplatten mit 4 nied- rigen Tuberkeln: katantes Att. (Neu Guinea). 16b) Alle 3 Endäste des Gonopodentelopodits sind in gleichem Sinne gekrümmt. Ventralplatte ohne Tuberkeln: 17. 17a) Von den 3 Endästen des Gonopoden-Telopodits sind die beiden, nicht die Samenrinne führenden Zacken sehr breit, dreieckig: n fecundus Carl (Lombook). 17b) Wenigstens 2 Aste des Gonopoden-Telopodits sind schlank, spießförmig: 18. 183) Tarsus des Gonopoden am Ende zweispitzig. Das Schwänzchen verjüngt sich gleich von der Basis an ein wenig. Vorder- und Hinterrand der Kiele nicht deutlich gekerbt: papuanus Att. (Neu Guinea). 18b) Tarsus des Gonopoden einspitzig. Das Schwänzchen an der Basis ein wenig eingeschnürt, im ganzen rundlich. Vorder- und Hinterrand der Kiele deutlich kerbzähnig: 19. 19a) Prozoniten ganz bis zur Quernaht fein granuliert. Die Tuberkel- querreihen treten auf den vorderen Segmenten viel deutlicher hervor. Der dem Samenrinnenast ansitzende 3. Zacken des Telopodits ist breit, einfach, einspitzig; Breite 7.3 mm: | rimosus Att. (Neu Guinea). ‚ 19b) Der hintere Streif der Prozoniten glatt, der Rest fein granuliert; die Tuberkelquerreihen sind auf den vorderen Segmenten un- deutlich. Der 3. Ast des Gonopodentelopodits (neben dem Samenrinnenast) ist schlank und hat mehrere feine Spitzen. Breite 5,5 mm: Beauforti Att. (Neu Guinea, Ceram). ‚ 11b) Der Tibialfortsatz trägt einen breiten, lappenartigen Anhang 1 i =. Ast, nur die beiden anderen Aste sind schlank und spitz: 20. 202) Seitenrand aller Kiele ganzrandig oder sehr schwach wellig, Breite 11,5 mm (Vorderrand der Kiele deutlich, Hinterrand undeutlich kerbzähnig. Ventralplatten mit 4 niedrigenHöckerchen): crassipes Carl (Borneo). ' 20b) Seitenrand der Kiele mit groben Tuberkelzähnen. Breite bis ‚®» mm: 21. 2la) Seitenrand der Kiele ohne tieferen Einschnitt zwischen den 4—6 groben Tuberkelzähnen. Die Saftlöcher liegen auf der Oberseite um den eigenen Durchmesser vom Rande entfernt: tuberosus Poc. (Kei- und Aru-Ins.) 21b) Seitenrand der Kiele durch eine tiefe Bucht mehr oder weniger deutlich zweilappig, in dieser Bucht öfter kleine Tuberkelzähne. Die Saftlöcher liegen ganz seitlich im Einschnitt: 22. 4. Heft 266 Dr. Carl Graf Attems: 22a) Der Tibialfortsatz des Gonopoden trägt an seiner Basis einen abgerundeten Lappen ohne Stiel. Rückengranula abgeschliffen. IB. Rücken mäßig gewölbt, Kiele fast horizontal: ai lobophorus Att. (Neu Guinea). 22b) Der Lappenanhang des Tibialfortsatzes (= 3. Ast) ist länger, anfangs stielförmig dünner und endet breitlappg. Rücken- granula gut entwickelt. Kiele abfallend, Rücken stark gewölbt: margaritatus Poc. (Neu Guinea). 1b) Gonopodentelopodit &—5 spitzig, dadurch, daß sich der Tibial- fortsatz in 3—4 Äste teilt oder daß der Tasrus einen Seiten- ' zacken hat (bei 3-ästigem Tibialfortsatz): 23% 23a) Gonopodentelopodit 5-spitzig: 24. 24a) Der Tibialfortsatz gabelt sich in 3 Äste, neben dem Tarsus steht der kleine 5. Zacken: 25. 25a) Dieser 5. Zacken ist ungefähr 1/, so lang wie der Tarsus und schwach S-föürmig gebogen. Saftlöcher vom Seitenrand weiter entfernt, Seitenrand der Kiele tief eingebuchtet: insularis Humb. et Sauss. (Molukken). 25b) Der 5. Zacken ist winzig klein im Vergleich mit dem Tarsus. Saftlöcher sehr nahe dem Seitenrande, dieser nur mit runden Tuberkelzähnen, ohne tiefere Einbuchtung: : 262 m 262) Hüfte des Gonopoden mit auffallend langen und starken Borsten: annectens H. et S. (Molukken). 26b) Gonopodenhüften mit den gewöhnlichen, viel kleineren | Borsten: 31. 5 27a) Gleichmäßig schwarzbraun bis schwarz; die Metazoniten gleich- ' mäßig granuliert; die längs des Hinterrandes stehenden Tuberkein nur wenig größer als die anderen und ebenso wie diese gefärbt: concolor Pet. (Ternate, Halmaheira, Borneo). 27b) Dunkelbraun, mindestens die Seitenzähne, meist auch ein breiter Seitenstreif der Kiele gelb. Längs des Hinterrandes der- Meta- | zoniten eine Reihe großer gelber "Tuberkeln: M complicatus Att. (Halmaheira, Ternate). 24b) Der Tibialfortsatz des Gonopoden gabelt sich in 4 Äste. Neben | dem Tarsus steht kein kleiner Zacken. Seitenrand der Kiele | in der Mitte tief eingebuchtet mit mehreren kleinen Höckern | in der Bucht, Vorder- und Hintereck der Kiele von einem sehr | starken Zacken eingenommen: quincuplex Att. (Neu Pommern). | 2 3b) Gonopodentelopodit 4-spitzig (Tibialfortsatz 3-ästig, Te ohne Seitenzacken): 28. 28a) Einer der Äste des Tibialfortsatzes trägt einen großen, spitzen Seitendorn. Die Tuberkeln aller 3 Querreihen des Metazoniten | gleich groß: parazodesmus Att. Poc. (Salomon Inseln). 28b) Alle 3 Äste des Tibialfortsatzes ohne Seitendorn. Metazoniten) nur mit 1 Querreihe von Tuberkeln oder die Größe der There it "nimmt von der 1. zur 3. Reihe allmählig zu: H ET en un Die indo-australischen Myriopoden. 267 29a) Rückenmitte der Metazoniten aufgehellt. Die Granulierung der Metazoniten ist auf dem Rücken verwischt. Nur eine Querreihe von Tuberkeln längs des Hinterrandes vorhanden: Gestri Silv. (Neu Guinea). 272) Rückenmitte nicht aufgehellt. Die Granulierung ist auch auf der Rückenmitte gut ausgebildet. 3 Tuberkelquerreihen: 30. 30b) Tarsus des Gonopoden fast gerade, schlank, sehr spitz. Die Seiten- ränder des Schwänzchens fast von der Basis an nach hinten kon- vergierend. Saftlöcher vom Seitenrand weniger weit als 1 Ring- durchmesser entfernt: paliger Att. (Waigeoe). 30b) Gonopodentarsus hakig, breit, abgestumpft. Schwänzchen bis nahe zum Ende gleich breit, mit etwas konvexen Seitenrändern. Saftlöcher wenigstens auf den vorderen und mittleren Segmenten 2 Ringdurchmesser vom Seitenrand: dechvus Att. (Neu Guinea). Pleorhacus anneetens Humb. et Sauss. 1869. - Polydesmus (Stenonia) annectens Humbert et Saussure, Verh. zool. bot. Ges. XIX, p. 677. 1895. Platyrhacus annectens Attems, Syst. Pol. II, p. 233. 1902. — — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 640, Tf.XII, Fig.77. Molukken. P. anthropophagorum nom. nov. 1896. Platyrhacus dorsalis Silvestri, Myr. Borneo. — Ann. mus. civ. Genova (2) XIV, p. 22. Sarawak, Borneo. (Nicht identisch mit Plat. dorsalis Peters 1864.) P. arietis Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 151. Celebes. P. Beauforti Att. Attems, Beauforts Reisewerk. — Bydrag Dierk. W.-Ceram, Süd-Neu Guinea. P. complicatus Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 322, Tf. XIV, Fig. 337, 338. Halmaheira, Ternate. P. concolor Pet. 1864. Polydesmus (Stenonia) concolor Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 544. 1895. Platyrhacus concolor Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova, (2) XIV. 1899. = — Attems, Syst. Pol. II, p. 321. Molukken, Borneo. P. erassipes Carl. 1909. Carl, Neue Dipl. — Rev. Suisse zool. XVII, p. 253, Tf. III, Dia] 19. Borneo. P. declivus Att. Attems, Nova Guinea, Bd. IX. . Neu Guinea, Etna Bai und Meraucke, N. Manikion Gebiet. 4. Heft 268 - Dr. Carl Graf Attems: P. Everettii Poe. 1897. Hoplurorhachis Everettii Pocock, Ann. mag. n.h. (6) XX, p. 437, Fig. 12. Borneo. P. feeundus Carl. 1912. Carl, Dipl. Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXI, p. 164. Lombok. P. Gestri Silv. 1898. Eutrachyrhachis@Gestri Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIX, p. 443. Neu Guinea: Awek. P. hoplurorhachis (Poe.). Att. 1897. Hoplurorhachis Hosei Pocock, Ann. mag.n. h. (6) XX, p. 438. 1899. Platyrhacus hoplurorhachis Attems, Syst. Pol. II, p. 340. Borneo. P. Hosei Poec. 1897. Phyodesmus Hosei Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 428, fig. 2. Borneo. (Möglicherweise = P, pietus Peters). P. insularis Humb. et Sauss. 1869. Polydesmus (Stenonia) insularıs Humbert et Saussure, Verh. zool. bot. Ges. XIX, p. 679. 1899. Platyrhacus insularis Attems. Syst. Pol.’II, p. 329. 1901. — — Sinelair, Proc. zool. soc. London II, p. 516. 1902. — — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 641. Molukken. P. Katantes Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 326, Tf. XIV, Fig. 216. 1899. Eutrachyrhachis Dadayi Silvestri, Termeösz. füzetek, XXII, p. 208. Neu Guinea. P. lobophorus nov. sp. (siehe unten). Neu Guinea. P, margaritatus Poc. 1897. Euirachyrhachis margaritatus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 442. Neu Guinea, Victoria Mts., Cyelopen Gebirge, Oinake, Bou- gainville Gebirge, Hollandıa, Kais. Augusta Fluß. P. mediotaeniatus Att. Attems, Beauforts Reisewerk. — Bydr. Dierk. W.-Ceram. P. Mortoni Carl. 1809. Carl, Rev. Suisse zool. XVII, p. 255, Tf. X, Fig. 11. Borneo. P. notatus Att. Attems, Nova Guinea Bd. IX. Süd-Neu Guinea, Sabang. Die indo-australischen Myriopoden. 269 P. paliger Att. Attems, Beauforts Reisewerk. — Bydr. Dierk. Waigeoe. P. papuanus n. sp. (siehe unten). Neu Guinea. P. parazodesmus nom. noV. 1898. Parazodesmus verrucosus Pocock, Willey, zool. Res., p. 68, Tf. VI, Fig. 3. Salomon Inseln, Sumatra. P. pietus Pet. 1864. Polydesmus (Acanthodesmus) pictus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl., p- 546. 1896. Platyrhacus magnificus Silvestri, Ann. mus. civ,.... Genova (2) XVII p. 23. 1897. Phyodesmus ornatus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 428. 21897. _ Hosei Pocock, l.c., p. 428. 21897. — areatus Pocock, l.c., p. 429. 1899. Platyrhacus pietus Attems, Syst. Pol. II, p. 350, Tf. XIV, Fig. 327, 328, Borneo. P. pilipes Pet. 1864. Polydesmus (Acanthodesmus) pilipes Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl., . 544. 1899. ans pilipes Attems, Syst. Pol. II, p. 335. (Non = Plat. pilipes Pocock.) Borneo. P. quineuplex n. sp. (siehe unten). Neu Pommern, SW.-Küste, Aidfluß. P. rimosus Att. Attems, Nova Guinea Bd. IX. Süd-Neu Guinea. Alkmaar., P. sarasinorum (Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 144. Celebes. P. scutatus Pet. 1864. Polydesmus (Acanthodesmus) scutatus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl., p- 546. 1899. Platyrhacus scutatus Attems, Syst. Pol. II, p. 352, Tf. XIV, Fig. 329. Borneo. P. sublimbatus Silv. 1897. Polydesmus sublimbatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 12, Tf. II, Fig. 68. Borneo. P. subspinosus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 352, Tf. XIX, Tf. 19. Sumatra. 4. left 270 .. : Dr. Carl Graf Attems: - P. tetanotropis Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 331, Tf. XIV, Fig. 323. Insel Sangır. | P. tuberosus Poe. | 1893. Stenonia tuberosa Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 131, Tf. IX, Fig. 3. 1897. Cyrtorhachis trifidus Silvestri, Neue Dipl. Mus. Dresd., p. 13, 1899. Platyrhacus tuberosus Attems, Syst. Pol. Il, p. 327. 1912. — — Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 270. Kei- und Aru-Archipel. Neue Arten. Platyrhacus lobophorus n. sp. Tafel IV, Fig. 53—55. Einfarbig gelbbraun ($) oder kastanienbraun (9); die Kiele sind beim & ganz wenig aufgehellt, beim 2 nur die Seitenzähne und Tuberkel. Breite des Prozoniten & 4,4mm, 9 5,2 mm, der Metazoniten & 1,3 mm, 2 9 mm. Der ganze Kopf dicht granuliert, vorderer Teil des Kopfschildes bis zu den Antennen sehr zerstreut beborstet. Scheitel unbeborstet. Antennen lang und schlank, bis zum Hinterrand des 3. Segments Teichend. Halsschild schlank und spitzlappig, die Kopfseiten überragend, längs des Vorderrandes eine diehtgedrängte Reihe, auf der Fläche zerstreute Tuberkeln, dazwischen granuliert. Rücken mäßig gewölbt, die Kiele sind jedoch sehr breit und beim g fast horizontal, sodaß dieses im ganzen eher einen flachen Eindruck macht; beim ® fallen die Kiele seitlich etwas mehr ab. | Prozoniten bis zur Quernaht sehr fein und dicht chagriniert; Metazoniten granuliert, die einzelnen Körnchen sind jedoch abge- | flacht, wie abgeschliffen; von den 3 Tuberkelreihen ist die vorderste recht undeutlich; die Größe der Tuberkeln nimmt von der 1. zur 3. Reihe allmählich zu. So große zitzenförmige Tuberkeln wie bei P.notatusu. | P. margaritatus kommen hier nicht vor. Die Kiele sind sehr groß; Seiten- rand des 3. und 4. dreizackig. Vom 5. Segment an ist der Seitenrand durch eine tiefe Einbuchtung zweilappig; auf den porentragenden Segmenten liegt das Saftloch ganz seitlich in der Einbuchtung; auf den porenlosen Segmenten stehen zwischen den 2 großen Zacken 1—2 kleinere. Vorderrand der Kiele an der Basis ein wenig schulter- artig vortretend, seitlich sind die Kiele etwas verjüngt. Vorder- und Hinterrand der Kiele sehr deutlich stumpf kerbzähnig. Oberseite der Kiele ebenso granuliert, wie die Mitte des Rückens. Unterseite der Metazoniten fein und spitz granuliert. In den Seiten oberhalb der Beine jederseits 2 unregelmäßige querovale Gruben von einem schmalen Saum wie von einem Kraterwall umgeben. Die Seitenränder des Schwänzchens sind an der Basis ein kurzes Stück: parallel, dann zweimal treppig abgestuft, am Ende abgerundet. Die indo-australischen Myriopoden. 97 Ventralplatten granuliert, unbeborstet und ohne Dornen. Beine schütter mit sehr langen, dünnen Haaren besetzt. Gonopoden (Fig. 53): Die Beborstung des Telopodits reicht bis nahe zur Gabelung in Haupt- und Nebenast, sodaß wir also annehmen müssen, daß der Tibialabschnitt nur sehr kurz ist. Haupt- und Neben- ast sind 2 gleichgroße und auch sehr ähnlich geformte stark gebogene sehr spitze gegeneinander gekrümmte Haken. Der Hauptast trägt an seiner Basis einen breiten, abgerundeten, lappenartigen Anhang (Fig. 54, 55). * Fundort: Berg am Sepikstrom 1570m, Deutsch Neu Guinea. (Dr. Schultze, Berliner Museum). | Platyrhacus papuanus n. sp. Tafel IV, Fig. 60. Schwarzbraun. Seitenrand der Kiele schwach gelblich, Antennen und Beine dunkel rotbraun. Breite des Prozoniten in der Körpermitte bei d 4,6, 25mm des ‘ Metazoniten d 7 mm, @ 8,2 mm. . Kopf dicht granuliert, Clypeus mit den gewöhnlichen 4 Borsten, ' Scheitel unbeborstet. Antennen mäßig schlank, den Hinterrand des 2. Segments ein wenig überragend. Halsschild seitlich in ein kurzes, verdicktes Läppchen ausgezogen, ' das die Kopfseiten kaum überragt. Fläche granuliert und mit größeren Tuberkeln, die längs des Vorderrandes in dichtgedrängter Reihe, längs des Hinterrandes etwas schütterer und auf der Fläche unregel- mäßig verteilt stehen. Rücken ziemlich stark gewölbt, die Kiele oberhalb der Mitte angesetzt, ihre Oberfläche wenig nach außen geneigt. Prozoniten sehr dicht und fein granuliert, nur ein ganz schmaler Streif in der Quernaht glatt. Metazoniten dicht granuliert mit 3 Quer- | reihen von Tuberkeln, deren Größe von der 1. zur 3. Querreihe kaum ‚ zunimmt. Kiele oberseits dicht granuliert wie der Rücken, mäßig | breit. Vorder- und Hinterrand nicht gezähnelt. Seitenrand mit 4—6 ‚ Tuberkelzähnen, Hintereck schon vom 5. Segment an spitz zackig, | aber auch auf den hinteren Segmenten wird dieser Zacken nicht lang, ‚ Saftloch nahe dem Seitenrand, von ihm um den eigenen Durchmesser ‚ entfernt. Seitenrand des 2. und 4. Segments mit 5, des3. und 5. Segments mit 4 Zähnen. | Be alpleiten granuliert, unbeborstet. Ohne nennenswerte ı Tuberkeln. eo | | Unterseite Hr Metazoniten fein granuliert. Oberhalb der Beine | 2 querovale Erhöhungen. | Schwänzchen von der Basis bis zur Mitte nur wenig verjüngt, dann ‚ treppig abgestuft und abgerundet. | Gonopoden (Fig. 60): Hüfte mit vielen, mehrspitzigen Borsten. Femur an der Übergangsstelle von der birnförmig verdickten Basis | | zum schlankeren distalen Teil etwas geknickt, mit teils einfachen, 4. Heft nn 272 Dr. Oarl Graf Attems: teils mehrspitzigen Borsten besetzt. Tibialteil bis zum Ansatz des Nebenastes nur kurz. Hauptast groß, trägt einen schlanken, geraden Seitendorn und endet nach einer starken Biegung. Nebenast (Tarsus) viel kleiner als der Hauptast, schlank, wenig gebogen, endet mit 2 Spitzchen. Fundort: Neu Guinea (Ramu Expedition, Berlin. Mus.). Platyrhacus quineuplex nov. sp. Tafel IV, Fig. 56—59. Farbe: Schwarzbraun, Antennen, Beine und die Seitenzacken der Kiele dunkel rotbraun. &\ Breite Prozoniten 4,6, Metazoniten 9,6 mm. 23 &R) 4,8, 9 9 mm. Rücken für einen Platyrhacus ziemlich flach (Fig. 56), besonders | beim d, Kiele hoch angesetzt und ihre Oberseite horizontal, der Rücken ' zwischen ihnen nur flach hervorgewölbt; beim 2 ist der Rücken etwas stärker gewölbt. Kopfschild dicht körnig; Antennen kurz und dick. | Halsschild nur wenig breiter als der Kopf; seine Seitenlappen | herabgebogen und fast anliegend; längs des Vorder- und Hinterrandes | eine etwas unregelmäßige Reihe grober Tuberkel, die übrige Fläche | unregelmäßig höckerig. | Rücken der Metazoniten mit 3 Querreihen von Tuberkeln; die vorderen 2 Reihen etwas lückenhaft und die Tuberkeln kleiner; Tu- berkeln der 3. Reihe größer und dichter gestellt; zwischen den Tu- berkeln kleine Granula spärlich verteilt. Oberseite der Kiele (Fig. 57) dichter granuliert, lateral sogar grob granuliert; Vorder- und Hinter- rand der Kiele durch vorstehende Granula stumpf gekerbt aussehend. | Vorderrand an der Basis etwas schulterartig vorspringend, dann | schräg nach hinten und außen ziehend, Vorder- und Hinterrand kon- | vergieren dadurch ein wenig nach außen hin. Das Vorder- und Hinter- | eck der Kiele wird von einem großen, kräftigen, gelblichen oder braunen | Zacken eingenommen, dazwischen ist der Seitenrand eingebuchtet und in dieser Bucht bilden eines oder mehrere der Granula stumpfe | Zähnchen. | Das kleine Saftloch liegt auf der Oberseite, um mehr als den | eigenen Durchmesser vom Seitenrand entfernt, von einem kleinen Ring umgeben. Kiel II seitlich nur seicht wellig, noch ohne ausgesprochene Zacken | in den Ecken; diese beginnen eigentlich erst vom 5. Segment an deutlich zu sein. Hintereck des 18. Segments stark abgestumpft, Kiel 19 breit | rundlappig. | Prozoniten fein körnig, die sehr dicht und regelmäßig gestellten | Körnchen sind länglich. Ein Streif an der Quernaht bleibt glatt. | Unterseite des Metazoniten etwas zerstreut und ziemlich fein| granuliert. | | Ventralplatten körnig, ohne Dornen. Die indo-australischen Myriopoden. 273 Schwänzchen bis über die Mitte parallelrandig, dann bogig ab- gerundet mit leichter Treppenabstufung. Analschuppe körnig rauh; hinten flach bogig, die 2 Borstenwarzen klein. Gonopoden (Fig. 58, 59): Hüfte mit wenigen, langen. am Ende pinseligen Borsten. Femur mit einer Gruppe starker, kegeliger Stifte ‚und außerdem mit nicht sehr zahlreichen kurzen Borsten; nur medial, gegen die Samengrube zu, ist die Beborstung eine längere. Die Be- borstung reicht bis nahe zum Ende des Gonopoden, ist aber im ganzen spärlich. Die Borsten nahe dem Ende sind wieder pinselig zerschlitzt. ‚Der Telopodit ist 5-ästig. Der Tibialfortsatz oder Hauptast teilt sich in 4 Aste (a, b, c, d), von denen 3 (a, c, d) ziemlich lang, schlank und ‚sichelförmig gebogen sind, während der 4. (b), der zunächst dem die ‚Samenrinne führenden Ast entspringt, kurz und gerade ist. Der Tarsalast oder Nebenast (N), der 5. Ast, ist groß und kräftig, etwas ‚gebogen und trägt vor der Spitze ein winziges Seitenzähnchen (Fig. 59). | Fundort: NeuPommern, SW.-Küste, Aidfluß (Dr. Duncker, 4.5.1909, Hamb. Südsee Exped.). 3. Subgen. Haplorhaecus nov. subg. ' Gonopodentelopodit eine einfache Sichel ohne Seitenäste im ‚Tibio-Tarsalabschnitt. Übersicht über die Arten. | 1a) Vom Schenkel des Gonopoden entspringt ein langer Dorn. Ventralplatten mit 4 niedrigen, spitzen Tuberkeln: | doryphorus Att. (Borneo). 1b) Gonopodenfemur ohne Dorn. Ventralplatten ohne oder mit sehr kleinen runden Tuberkeln: 2 2a) Rücken mit breiter, gelber medianer Längsbinde. Hinter- | ecken der Kiele dornartig und einwärts gekrümmt: 4 | dorsalıs Pet. (Luzon). 2b) Rücken ohne Längsbinde; Hinterecken der Kiele nicht dornartig und nicht einwärts gekrümmt: 3. \ 3a) Saftlöcher nahe dem Seitenrand, von ihm weniger als | einen Ringdurchmesser entfernt. Halsschild etwas schmäler als der Kopf: haplopus Att. (Halmaheira). | 3b) Saftlöcher vom Seitenrand weiter als 1 Ringdurchmesser entfernt. Halsschild so breit oder breiter als der Kopf: 4. | 4a) Schwänzchen nach hinten verbreitert. Kiele dunkel wie der Rücken. Seitenrand mit 3—5 Tuberkelzähnen | (Metazoniten granuliert mit 3 Tuberkelreihen): ologona Silv. (Columbien). | 4b) Seitenränder des Schwänzchens anfangs parallel, dann | zusammengerundet. Kiele gelblich. Seitenränder der | Kiele gerade oder gewellt: 5. . Archiv für Naturgeschichte 1914. A.A. N; 18 4. Haft | ; | ’ | 274 Dr. Carl Graf Attems: 5a) Metazoniten mehr lederartig gerunzelt als granuliert, mit 3 Tuberkelreihen. Seitenrand der Kiele vom 4. an gerade. Halsschild etwas breiter als der Kopf: | Schetelyi Karsch (Ostindien). 5b) Metazoniten dicht granuliert; die 3 Tuberkelquer- reihen nur auf den hinteren Segmenten deutlich; | Seitenrand der Kiele konvex, mehr oder weniger deutlich gewellt; Halsschild kaum so breit wie der Kopf: 6. 6a) Vorderrand der hinteren Kiele stark konvex, in großem Bogen in den Seitenrand übergehend. Meta- zoniten einfarbig gelbbraun bis schwarzbraun mit gelben Kielen. Antennen den Hinterrand des 2. Seg- ments überragend. Breite 8 mm. Gonopoden mehr- fach gekrümmt: alatus Carl (Celebes). 6b) Vorderrand der Kiele stark geschultert, dann sehr wenig konvex. Metazoniten braunschwarz mit lederbraunem Querband längs des Hinterrandes. Antennen den Halsschild wenig überragend. Breite 6 mm. Gonopoden einfach gebogen: zonatus Carl (Celebes). P. alatus Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 146. Celebes. | P. dorsalis Pet. 1864. Polydesmus (Sienonia) dorsalis Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p.54. 1899. Platyrhacus dorsalis Attems, Syst. Pol. II, p. 342, Tf. XIV, Fig. 340. 1897. Ilodesmus Whiteheadii Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 439. Luzon, Philippinen. P. doryphorus Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 336. Borneo. P. haplopus Att. 1897. Attems, Myr. von Kükenthals Reise, p. 494, Tf. XXIL, Fig. 14. 1899. — Syst. Pol. II, p. 323, Tf. XIV, Fig. 324. Halmaheira. P. ologona Silv. 1898. Arcidesmus ologona Silvestri, Diagn. nuov. dipl. Sudameric., P- 67. Columbıen. P. Schetelyi Karsch. 1887. Karsch, Arch. nat., Bd. 47, p. 37, Tf. III, Fig. 4. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 330. Ostindien. P. zonatus Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 149. Insel Kabaena bei Celebes. Be - Die indo-australischen Myriopoden, 275 Es existiert noch eine große Zahl von Beschreibungen von Platy- rhacus-Arten, die so mangelhaft sind, daß mit ihnen weiter nichts an- zufangen ist; manche sind sogar reine nomina nuda. Ich gebe im nach- stehenden das Verzeichnis derselben und verweise in der Klammer auf die Seite meines „System der Polydesmiden“ II. Teil, woselbst - sich die genaue Literaturangabe findet. Nur bei den wenigen seither dazu gekommenen Arten gebe ich hier das Literaturzitat. Die Arten aus den uns hier beschäftigenden Faunengebieten (Indo-australische Region) sind mit einem * bezeichnet. Nyssodesmus alboalatus Ck. (p. 354) Nicaragua. Cyphoracus andınus Ck. (p. 354) Ecuador. *Polydesmorhachis atratus Poc. (p. 328) Palawan-Island. E yehaıs Beccarıw Silv. (p. 343) Sumatra. bifasciatus Sılv. Ecuador. 1897 Silvestri, Boll. mus. Torino No. 305. Be mneas Brandti Gerv. (p. 354) Neu-Guinea. — cancellatus Silv. (p. 327) Mentawei. “ko — castus Silv. (p. 343) Sumatra. — comptus Ck. (p. 354) Columbia. — convexus Silv. (p. 327) Sumatra. Psammodesmus cos Ck. (p. 354) Columbia. * Platyrhacus denticulatus Le Guillou (p. 354) Neu-Guinea. * Eutrachyrhachis Doriae Silv. Neu-Guinea. 1898 Silvestri, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIX p. 444. Spüodesmus exsul Ck. (p. 354) ? Cyphoracus Festae Silv. (p. 344) 8. Jose. nn yrhacus fuscus Koch (p. 341) Java. _ Humberti Poc. (p. 341) Java = Pl. fuscus Koch. — inaequalıs Silv. (p. 344) Sumatra. Barydesmus Kerri Ck. (p. 354) Ecuador. *Platyrhacus Loriae Silv. (p. 354) Neu-Guinea. — maculatus Bollm. (p. 354) Cuba. — Modighianıv Sılv. Sumatra. 1895 Silvestri, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV. * Platyrhacus moluccensis Peters (p. 343) Molukken. * Acisternum pergranulatum Silv. (p. 345) Celebes. * Platyrhacus pergranulosus Silv. (p. 328) Neu-Guinea. proximatus Silv. Sumatra. 1895 Silvestri, Ann. mus. civ... .. Genova (2) XIV. „latyrhacus python Peters (p. 349) Costa Rica. — repandus Silv. (p. 343) Sumatra. — stenopterus Bröl. Costa Rica. 1905 Brölemann, Ann. soc. ent. France LXXIV, p. 383. 1911 —_ Bull. soc. ent. France No.1, p. 14. *Platyrhacus subvittatus Pet. (p. 338) Linga bei Singapore. Rhyphodesmus terminalis Ck. (p. 354) ? *Platyrhacus tristis Silv. (p. 338) Nias. — venezuelianus Bröl. (p. 354) Venezuela. * Hutrachyrhachis Victoriae Poc. (p.327) Neu-Guinea. 18* 4. Heft iR * * 276 Dr. Carl Graf Attems: 2. Gen. Polylepis Bollm. 1869. Polydesmus subg. Pachyurus Humbert et Saussure, Verh. zool. bot. Ges. XIX, p. 673. 1872. E— — Humbert et Saussure, Miss. seient. Mexique, p- 27. 1893. Polylepis Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 160, 197. 1896. — Silvestri, I Diplopodi, p. 190. (Typus: P. granosus H. S.) 1893. Pachyurus subg. Angustinus Attems, Syst. Pol. I, p. 281. 1897. Paradesmorhachis Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) NXX p. 445. Polylepis Elberti Carl. - 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 142, Tf. V, Fig. 12. Celebes. Polylepis eryihrekrepis Att. 1899. Pachyurus (Angustinus) erythrokrepis Attems, Syst. Pol. II, p. 287, Tf. XII, Fig. 293. Celebes, Borneo. . Polylepis iaseiata Att. 1899. Pachyurus fasciatus Attems, Syst. Pol. II, p. 285, Tf. XII, Fig. 290, 291. Halmaheıra, Ternate. Polylepis granosa Humb. et Sauss. 1869. Polydesmus (Pachyurus) granosus Humbert et Saussure, Verh. | zool.-kot. Ges. XIX, p. 674. ; 1896. Polylepis granosus Silvestri, Diplopodi, p. 190. 1899. Pachyurus granosus Attems, Syst. Pol. II, p. 286. 1902. — — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 538, Tf. XII, Fig. 76. Molukken. Polylepis Solomonis (Poe.) 1897. Paradesmorhachis Solomonis Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) XX, p. 445, | Salomon-Island. | Polylepis xestoloma (Att.). 1899. Pachyurus zestoloma Attems, Syst. Pol. II, p. 287. Celebes, Borneo. Adontodesmus Silv. 1897. Silvestri, Neue Diplop. Mus. Dresden, VI, p. 13. Fällt wahrscheinlich mit Polylepis zusanımen. A. trieuspidatus Silv. 1897. Silvestri, l.c., p. 14, T£. II, Fig. 69 u. 70 (nur 2 beschrieben). Tımor. Polylepis? sanguineus Poe. 1897. Taphodesmus sanguineus Pocock, Ann. mag.n.h. (6) XX, p. 440. 1899. Platyrhacus — Attems, Syst. Pol. D, p. 327. Celebes, Minahrassa. j Diese Art dürfte auch zu Polylepis und nicht zu Platyrhacus gehören. "2 w A - 3 Zu en, Be: De - u Die indo-australischen Myriopoden. DIT Übersicht über die Arten. la) Gonopoden dreizackig (in der Mitte des Telopodits ein Haken und das Ende in den Sameninnenast und eine spitze Platte gespalten): erythrokrepis Att. 1b) Gonopoden zweiästig (bei westoloma nicht bekannt; der sehr ähnliche Zlberti gehört jedoch hierher, also wahrscheinlich auch zestoloma): 2. 23) Rücken schwarz mit medianer gelber Längsbinde: fascıata Att. 2b) Rücken ohne helle mediane Längsbinde: 3. 3a) Rücken rotbraun; Vorder- und Hinterrand der Kiele fein gesägt oder granuliert: 4. 4a) Tibio-Tarsalteil des Gonopoden sehr kurz und gedrungen, mit sehr kurzen Endästen. Seitenrand der Kiele un- regelmäßig dreilappig: granosa Humb. et Sauss. 4b) Tibio-Tarsalteil des Gonopoden schlank, mit 2 langen, schlanken Endästen; Seitenrand der Kiele glatt: solomonis Poc. 3b) Rücken schwarz, Vorder- und Hinterrand der Kiele glatt: 5. 5a) Kopfschild mit einem dreieckigen, glänzenden Feld. Seitenrand der Kiele diekwulstig und zu einer dicken, innen scharf begrenzten Beule verbreitert, Hinterrand der Kiele konkav, das Hintereck daher zackig: | | zestoloma Att. ) 5b) Kopfschild ohne glänzendes dreieckiges Feld. Seiten- rand der Kiele ziemlich scharf; die Porenbeule ist eine 4 schwache Auftreibung der Kieloberseite, flach, nach innen weniger scharf abgesetzt: Elbertı Carl. 1 | uf j Die übrigen vier Genera sind ausschließlich in Süd- und Zentral- amerika vertreten. i 3. Gen. Amplinus Att. ‚1899. Pachyurus sube. Amplinus Attems, Syst. Pol. II, p. 281. ‚1909. Gen. Amplinus Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 148. Typus: A. kalonotus Att. a Düd- und Zentralamerika. 4. Gen. Euryurus €. Koch. 1 1847. arts C. Koch, Syst. Myr. I. — Humbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. Wien XIX, p- 671. | 1872. 0 Humbert et Saussure, Miss. scient. Mex., p. 26. 1864, — Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 541. " 1909, — Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 157. Typus: E. erythropygus Brdt. Süd-Amerika (Ecuador), Nord-Amerika (Ver. Staaten). 4. Heft 278 | Dr. Carl Graf Attems: 5. Gen. Plusioporodesmus Silv. 1898. Silvestri, Diagnost. nuev. dipl. Sudameriec., p. 64. 1899. Attems, Syst. Polyd. II, p. 104. Eine Art: P. bellicosus Silv. Columbia. 6. Gen. Polylepiscus Poc. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 154. Typus: P. Stolli Poc. Guatemala. 5. Fam. Oxydesmidae. 1895. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 83. 1896. —- Americ. Natur. XXX, p. 416. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 289. 1909. — Aethiop. Myr. — Zool. Jahrb. XXVII, p. 403. 1909. = Sjöstedts Kilimandjaro Meru Exped. p. 15. Hüften beider Gonopoden frei, lateral nicht vorspringend, sondern | der Telopodit ist ganz am Ende der!Hüfte inseriert. Schenkel und Tibia | deutlich gegen einander abgesetzt. Tibialfortsatz mit der Samenrinne % kräftig, nicht dünn geißelförmig. | 20 Rumpfsegmente. Kiele stets gut entwickelt, mehr oder weniger horizontal, auf der Ni Oberfläche nahe dem Seitenrand des Kieles ein Wulst, der Seitenrand| selbst aber nicht wulstig verdickt. Saftlochverteilung normal. Meta- „ zoniten mit drei Querreihen von Tuberkeln. H Zweites Beinglied meist mit einem Dorn (fehlt bei Nodorodesmus). h Schwänzchen breit, schaufelförmig. 5 Antennen schlank, fadenförmig. B Halsschild so breit wie der folgende Schild. | | Große bis sehr große Formen. Bit pic mer Verbreitung: Äthiopische Region. 1. Subfam. Oxydesminae Att. Gattungen: 1. Oxydesmus, mit den Subgen. Oxydesmus Att., Anardis Att., Plagiodesmus Ck. 2. Amurus Att., 3. M puren At) 2. Subfam. Orodesminae. 2 Gattungen: Orodesmus Ck., Nodorodesmus Att. 6. Fam. Gomphodesmidae. 1895. Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX, p. 4. 1895. — Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 82. 1899. — l.e, XXI], p. 678. ET A Di Zr Yen. ren ee DE a en Die indo-australischen Myriopoden. 279 Hüften der Gonopoden leicht verbunden. Telopodit am Ende der Hüfte inseriert, einheitlich, obne winkelige Knickung zwischen Femur und Tibia, meist sehr lang, stark gewunden, kein deutlicher Tarsal- abschnitt. Unter der Endklaue der Beine des & befinden sich meist fleischige Höcker, fehlen bei Antiphonus (und ? Harmodesmus). Porenformel meist 5, 7, 9—19, aber auch 5, 7, 9, 10, 12—19, 5, 7, 9, 10, 12, 13, 1519, 5, 9, 10, 12, 13, 1519. Endglied der Antennen öfters mit 10 Sinneskegeln. Hintere Ventralplatten öfters mit besonderen Fortsätzen. Schwänzchen konisch. Mittelgroße bis große Formen. 20 Rumpfsegmente. Verbreitung: Äthiopische Region. 1. Subfam. Gomphodesminae (Ck. 1899. Cook, Proe. U. S. Nat. Mus. XXI, p. 687. Genera: Astrodesmus Ck., Aulodesmus Ck., Gomphodesmus Ck., Merodesmus Ck., Mychodesmus Ck., Neodesmus Ck., Omodesmus Ck., Sphenodesmus Ck., Sigodesmus Ck., Tycodesmus Ck., Tymbodesmus Ck., " Ulodesmus Ck. 2. Subfam. Marptodesminae Ck. 1899. Cook, 1.c. p. 682. Genera: Antiphonus Att., Dodekaporus Att., Elaphogonus Att., Harmodesmus Ck., Marptodesmus Ck. 7. Fam. Sphaeriodesmidae 1869. Tribu Sphaeriodesmii Humbert et Saussure, Rev. et mag. zool. p. 1. 1872. —- Sphaeriodesmiens Humbert et Saussure, Miss. scient. Mexique, p- 20. 1884. Subfam. Sphaeriodesminae Latzel, Myr. Öst.-Ung. Mon. II, p. 127. 1893. — Sphaeriodesminae Bollmann, Bull. U. S. N. Mus., No. 46, p. 159. 1896. Fam. Sphoeriodesmidae Silvestri, I Diplopodi, p. 69. 1899. Subfam. Sphaeriodesminae Attems, Syst. Pol. II, p. 388. 1909. Fam. Sphaeriodesmidae Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 117. _ _ Rücken sehr gewölbt, die Kiele fast senkrecht abfallend. Körper in hohem Maße zum Zusammenkugeln eingerichtet, dadurch, daß die vordersten und hintersten Segmente mit ihrer Dorsalfläche fast senkrecht zur Längsaxe des Körpers stehen und die letzten Segmente mit ihren Kielen und dem breiten Schwänzchen zu einer Halbkugel zu- sammenschließen, unter der das Vorderende eingerollt wird. Hals- schild meist schmal. 2. Segment auch nicht groß. 20 Rumpfsegmente. . „Verbreitung: Zentralamerika, Antillen, südliche Ver- einıgte Staaten. | 4, Heft 280 Dr. Carl Graf Attems: 1. Subfam. Sphaeriodesminae Poc. 1909. Subfam. Sphaeriodesminae Pocock, Biol. Centr. Am., p. 117, 119. Telopodit des Gonopoden ohne deutliche Trennung in Femur, Tibia und Tarsus. Kein schlanker Tibialfortsatz vorhanden. Die | Samenrinne verläuft bis zum Ende des Hauptstammes. | 4. und 5. Segment vergrößert. Die Saftlöcher öffnen sich auf der Oberseite der Kiele. Verbreitung: Zentralamerika. | Genera: Sphaeriodesmus Pet., Colobodesmus Bröl., Cylionus Ck, | 2. Subfam. Cycelodesminae. 1909. Subfam. Cyelodesminae Pocock, Biol. Centr. Am. p. 118. Gonopoden mit schlankem, geißelförmigen Tibialfortsatz, der ' vom breiten, blattförmigen Tarsus umscheidet wird. 3. Segment stark vergrößert. Die Saftlöcher öffnen sich auf der Oberfläche der Kiele. Verbreitung: Zentralamerika, Jamaika, Florida. _ | Genera: Cyclodesmus Humb. et Sauss., Cyphodesmus Pet., Peri- | dysodesmus Silv. | 8. Subfam. Desmoninae. Ck. 1899. Fam. Desmonidae Cook, Amer. Merochaeta. — Proc. U. S. N. Mus. XXI, | p- 463. | Über die morphologische Natur der einzelnen Teile der Gonopoden ' kann man sich nach den Angaben der Autoren kein klares Urteil bilden. | Nach den Abbildungen scheint es, als würde direkt vom Femur ein | schlanker, die Samenrinne führender, geißelförmiger Ast entspringen. | 3. Segment stark vergrößert, auch das 4. Segment ist noch ein | wenig vergrößert. 4 Die Saftlöcher liegen in großen tiefen Höhlen an der Basis der | vorderen Schulter des Kieles (bei Desmonus angeblich vom 3. (!) Seg- | ment an). w Verbreitung: Südl. Vereinigte Staaten von N. Amerika, | Zentralamerika. | Genera: Desmonus Ck., Taphrodesmus Silv. 8. Fam. Leptodesmidae. 1898. Leptodesminae Attems, Syst. Pol. I, p. 369. 1903. — Carl, Rev. Suisse zool. XI. p. 544. ° 1909. Subfam. Chelodesminae Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 160. Cook!) hat den Familiennamen Chelodesmidae eingeführt, ohne j irgend eine Diagnose dieser Familie zu geben. Nach den Gattungs- | namen die er anführt, entspricht sie meinen Leptodesmidae + Rhacho- | t) Cook 1895 Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 4. Die indo-australischen Myriopoden. 281 desmidae. Die Gattung Chelodesmus selbst wird ın einer Fußnote nur ganz kurz skizziert. Eine dazu gehörige Art ist nicht beschrieben. Pocock hat dann ın der Biologia Centrali-americana diesen Namen, Familie Chelodesmidae, aufgegriffen und noch die Familie X ystodesmidae als Subfamilie darin aufgenommen, sodaß er eine Familie Chelodesmidae mit 3 Subfamilien Chelodesminae, Rhachodesminae und Xystodesminae kennt. Ich behalte für die hier in Frage kommende Familie den schon 1898 von mir eingeführten Namen Leptodesmidae, da ich eine Familie im Umfange wie Cook ihn annimmt, nicht gelten lasse und außerdem der Name Chelodesmus, dem keine Art in der Literatur entspricht, in der Luft schwebt, es also auch keinen Sinn hat, eine Familie danach zu benennen. | Die Diagnose lautet: Hüften der Gonopoden groß, stark aufgetrieben, durch eine ‚ schmale Brücke zusammenhängend. Ein Teil der Hüfte lateral etwas ‚ vorspringend, sodaß der Telopodit auf der Innenseite des Hüftendes inseriert ist. | Ein normales Hüfthörnchen vorhanden. Femur deutlich vom ' Tibialabschnitt abgesetzt, mit großem Fortsatz; die Tibia im Winkel gegen das Femur angesetzt. Tibialfortsatz kurz, kräftig, nicht geißel- ' förmig. Meist 20 Rumpfsegmente, bei Devillea Z mit 21, 2 mit 22 Rumpfsegmenten. Kiele gut entwickelt, der Seitenrand schmal gesäumt, in der , Umgebung des Saftloches oft zu einer dicken Beule aufgetrieben. Saftlochverteilung öfter abnorm: nur auf dem 5. Segment, oder auf ‚ mehreren Segmenten aber auf dem 7. fehlend oder auf den Segmenten ‚5,7, 9,—19. Schwänzchen schlank konisch. | Halsschild so breit wie der folgende Schild. | Verbreitung: Südamerika, Palaearktisches Gebiet, ‚ Afrika. | Die große Zahl der Gattungen bedarf wohl noch einer gründlichen - synoptischen Bearbeitung. | Gattungen: Alocodesmus Silv., Aneptoporus Poc., Biporodesmus ‚ Att., Brachyurodesmus Sıilv., Chelodesmus Ck., O'hondrodesmus Silv., ‚ Cordyloporus Att., subg. Neocordyloporus Carl, Devillea Bröl., Di- rhabdophallus Poc., Epiporopeltis Silv., Erythrodesmus Silv., Eury- ı desmus Sauss., Euthydesmus Silv., Eutyporhachis Poc., Fontariopsis ‚ Poe., Leiodesmus Silv., Leptodesmus Sauss., subg. Strongylosomides Att., " Mesodesmus Carl, Odontopeltis Poc., Phyllactophallus Poc., Priodesmus Ck., Rhachidomorpha Sauss., Sandalodesmus Bilv., Scolopopleura Att., ‚ Strongylomorpha Silv., Trichomorpha Silv., Trienchodesmus Silv. | | | 9. Fam. Rhachodesmidae. . | 1903. Rhachidesminae Carl, Rev. Suisse zool. XI, p. 553. a 1909. Rhachodesminae Pocock, Biol. Centr. Am. p. 170. | } i | i 4. Heft 282 Dr. Carl Graf Attems: Ein Hüfthörnchen fehlt den Gonopoden, dafür ist die Samengrube sehr groß oder es dient die ganze Innenseite des Gonopodentelopodits zur Spermaaufnahme (Aceratophallus). Kiele sehr verschieden ausgebildet, von schmal wulstförmig bis breit lamellös. Saftlochverteilung manchmal von der Norm abweichend, nur auf dem 5. Segment oder auf den Segmenten 5, 7—19. Schwänzchen konisch. Verbreitung: Zentralamerika. Gattungen: - Aceratophallus Carl, Acutangulus Att., Duoporus Ck,, Holistophallus Silv., Neoleptodesmus Carl, Rhackis Sauss. mit den Subg. Rkackis Carl, und Microrhachis Carl, Pammicrophallus Poc., Para- rhachistes Poc., Strongylodesmus Sauss., Zeuctodesmus Poc. I0. Fam. Xyodesmidae Ck. 1896. Cook, Brandtia IV, p. 15. Möglicherweise wird sich bei genauerer Kenntnis der hier genannten Gattungen diese Familie als berechtigt erweisen. Die typische Gattung Xyodesmus wurde von Cook zuerst zu den (omodesmidae, eine seiner zahlreichen undefinierten Familien gestellt. Ich zitiere die Xyodesmidae hier nur, ohne sie näher unterbringen zu können. Verbreitung: Südamerika, Westafrika. Gattungen: Batodesmus Ck., Cryptoporus Porat, Diaphorodesmus Silv., Hypodesmus Ck., Scaptodesmus Ck., Tips Ck., Trachelo- | desmus Peters, X yodesmus Ck. Ungenügend beschriebene Polydesmidengenera, die‘ ich in keine der Familien einreihen kann: | 1903. Abatodesmus Silv. Silvestri, Boll. mus. Torino XVIII No. 433, p.5. 1910. Agathodesmus Silv. Silvestri, Zool. Anz. XXXV, p. 362. 1 1895. Anisodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 99. 1896. — Cook, Americ. Natur. XXX, p. 416. 1896. Bactrodesmus Ck. Cook, Americ. Natur. XXX, p. 417. 1895. Campodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVII, p. 32. 1896. —— Cook, Amer. Nat. XXX, p. 414. N 1894. Centrodesmus Poc. Pocock, Webers Reise Niederl. Ostind. III, p. an 1898. Centrogaster Att. Attems, Syst. Pol. II, p. 189. 1893. Chaetaspis Bollm. Bollmann, Bull. U. S. Nat. Mus. No. 46, 8. 68. 1896. Cheirodesmus Ck. Cook, Amer. Natur. XXX, p. 416. 1904. Chonaphe Ck. Cook, Alaska Exped. VIII, p. 56. 1896. Comodesmus Ck. Cook, Amer. Natur. XXX, p:415. 1896. — Cook, Brandtia V p.25. 1896. Cookia Silv. Silvestri, Escurs. Tunisia. — Natur. Sicil., p. 158. 1896. Dalodesmus Ck. Cook, Brandtia V, p. 26. 1896. Discodesmus Ck. Cook, Amerik. Nat. XXX, p. 415. 1898. Enantiurodesmus Silv. Silvestri, Diagnost. nuev. Diplop. Sudamer., p. 994 1904. Harpaphe Ck. Cook, Alaska Exp. VIII, p.59. Die indo-australischen Myriopoden. 283 1896. Helodesmus Ck. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia p. 262. 1904. Hybaphe Ck. Cook, Alaska Exp. VIII, p. 158. 1896. Inodesmus Ck. Cook, Brandtia V, p. 25. 1904. Isaphe Ck. Cook, Alaska-Exp. VII, p. 57. 1895. Isodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 99. 1896. — Cook, Americ. Natur. XXX, p. 416. 1898. Lepturodesmus Silv. Silvestri, Diagn. n. dipl. Sudameric., p. 67. 1896. Lipodesmus Ck. Cook, Amer. natur. XXX, p. 416. 1869. Lyrodesmus Ak. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia, p. 259. 1895. Mimodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 99. 1896. — Cook, Amer. Nat. XXX, p. 416. 1896.: Nasodesmus Ck. Cook, Amer. Natur. XXX, p. 417. 1896. Prepodesmus Ck. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philad., p. 258. 1896. — Cook, Amer. Natur. XXX, p. 416. 1910. Scytalosoma Verh. Verhoeff, Ü. Dipl. 42. — Zool. Anz. XXXVI, p. 138. 1895. Scytodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 99. 1896. = Cook, Brandtia III, p. 9. 1896. — Cook, Amer. Natur. XXX, p. 416. 1898. Serangodes Att. Attems, Syst. Pol. I, p. 54. 1896. Thelydesmus Ck. Cook, Amer. Natur. XXX, p. 415. . 1896. — Cook, Brandtia V. p. 26. 1905. Trichozonus Carl. Carl, Dipl. Guinee espagnole, p. 272. 1896. Tropidesmus Ck. Cook, Americ. Natur. XXX, p. 414. 1895. Tylodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 97. 186. _ -—- Cook, Amer. Natur. XXX, p. 416. ‚1904. Xystocheir Ck. Cook, Alaska Exp. VIII, p. 53. | Von diesen unsicheren Gattungen sind folgende Arten aus dem ‚ hier bearbeiteten Gebiete genannt: Agathodesmus Steeli Silv. ' 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV, p. 363. Avoca, N. S. Wales, Australien. | Centrodesmus discrepans Silv. ' 1895. Silvestri, Myr. Malesi. — Ann. mus. civ. Genova (2) XIV, p. 41. Sumatra. Centrodesmus typicus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise Niederl. Ostind. III p. 370, Tf. XXII, Fig. 10. | Sumatra. | Helodesmus porosus Ck. - 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sei. Philadelphia, p. 262. Java. Nasodesmus cognatus (Humb.). 1866. Polydesmus cognatus Humbert, Myr. de’Ceylan, p. 22, Tf. II, Fig. 6. ‚ 1896. Nasodesmus cognatus Cook, Amer. Natur. XXX, p. 417. Ceylon. Serangodes strongylosomoides Att. ' 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 273. | Neu Seeland. 4. Heft 284 Dr. Carl Graf Attems. 2. Superordo: Ascospermophora Verh. 1900. Subordo Ascospermophora Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. X. — | Zool. Jahrb. XIII, p. 53. 1910. nee, se Verhoeff, Ü. Dipl. XII, Nova Acta XCII, P:214: 1910. Ordo Ascospermophora Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 21. Verhoeff hatte die Gruppenbezeichnung Ascospermophora bis 1910 an Stelle des die Priorität genießenden Namens Chordeumoidea ge- | braucht und in diesem Sinne wäre der Verhoeff’sche Name natürlich | zu streichen. Nun hat Verhoeff aber 1910 den Namen Ascospermophora in anderem Sinne verwendet, indem er die Chordeumoidea und Striarordea als Ascospermophora zusammenfaßte. Nur in diesem Sinne können wir den Namen gelten lassen. Ordo Chordeumoidea Ck. and Coll. 1894. Subordo Chordeumoidea Cook and Collins in Pocock, Webers Reise, p- 341. 1895. _— Craspedosomatoidea Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX, p.3. 1896. — Chordeumoidea Silvestri, I Diplop. p. 42. 1896. — Chordeumatoidea Cook, Brandtia II, p. 8. 1898. — Chordeumoidea Attems, Syst. Pol. I, p. 227. 1899. —- Chordeumatoidea Cook, Proc. U. S. N. Mus. XXI, p. 609. ! 1900. —- Ascospermophora Verhoeff, B. z. K. pal. Myr. X. — Zool.! Jahrb. XIII, p. 53. 1903. _—- Chordeumoidea Silvestri, Dipl. anat. p. 22. 1903. Group — Pocock, Biol. C. Am. p. 41. 1910. Superfamilie — Verhoeff, Nova Acta XCII, p. 211. 1910. Subordo = Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 22. Fam. Heterochordeumidae Poc. 1894. Subfam. Heterochordeuminae Pocock, Webers Reise, p. 340. 1899. — — Attems, Zool. Jahrb. XII, p. 305. | 1907. Fam. Heterochordeumidae Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus.| Hambg XXIV, p. 122. Subfam. Metopidiotrichinae Att. 1097. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV, p. 123. 1910. Fam. Metopidiotrichidae Verhoeff, Nova Acta XCII, p. 337. Metopidiothrix lacertosa Att. 1907. Attems, Javan. Myr., l.c., p. 128. Java. Metopidiothrix rhopalophora Att. 1907. Attems, 1.c., p. 126. Java. Die indo-australischen Myriopoden, 285 Schedotrigona hystrix Silv. 1907. Silvestri, Note Diplopod. — Bull. mus... Torino XVIII No. 433, p- 12. Neu Seeland. Schedotrigona Smithi Silv. 1903. Silvestri, loc. eit. p. 13. | Neu Seeland. | Außer diesen gehören zur Unterfamilie der Metopidiotrichinae ‚noch die Gattungen Apodıgona Silv. und Eudigona Silv. mit je einer ‚Art aus Chile. | Subfam. Diplomaragninae Ait. i | Subfam. Diplomaragninae Att. "1907. Attems, Javan. Myr. — loc. cit., p. 122. 1910. Fam. Diplomaragnidae Verhoeff, Nova Acta XCIJI, p. 340. Diplomaragna terricolor Att. 1899. Placodes terricolor Attems, Zool. Jahrb. XII, p. 120. 1907. Diplomaragna terricolor Attems, Javan. Myr., p. 123. | Wladiwostok. Dies ist bisher der einzige Vertreter dieser Subfamilie. In keine der Subfamilien kann ich folgende, besonders hinsichtlich ihrer Gonopoden nur unvollkommenen bekannte Heterochordeumiden \einreihen: 1 Heterochordeuma Doriae Poe. | 1893. Pocock, Myr. f. Burma. — Ann. mus. civ.... Genova (2) XII, | p- 387. | Birma. | Heterochordeuma montiecola Poe. ‚189. Pocock, Webers Reise, p. 342, Tf. XIX, Fig. 14. | Sumatra. | Heterochordeuma platydesmoide Silv. "1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV, p- 727. i Sumatra. f Hendersonula eollina Poe. 1903. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 420. | Vorder-Indien. N’ Huttoniella trisetosa Poe. ha Craspedosoma trisetosum Hutton, Ann. mag.n.h. (4) XX, p. 116. ‚1903. Huttoniella trisetosa Pocock, l.c., (7) XII, p. 519. | Neu Seeland. ' | Pocoekia sapiens Silv. 1895. Silvestri, Ann. Mus. civ... Genova (2) XIV, p. 728. Sumatra. 4, Heft 286 | Dr. Carl Graf Attems: 3. Superordo: Julidea Latz.-Poc. 1884. Familie Julidae Latzel, Myr. Ö.-U. Mon. II, p. 238. 1887. Ordo Juloidea Pocock, Ann. mag.n.h. (5) XX, n». 294. 1893. Fam. Julidae Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 155. 1894. Ordo Juloidea Pocock, Webers Reise, p. 376. 1894. Ordo Juloidea Pocock, J. Linn. Soc. XXIV, p. 480. 1895. Subordo Juloidea Cook, Ann. N. York Ace. Sci. IX, p. 6. 1856. Ordo Juloidea Silvestri, I Diplop., p. 50. 1898. Subordo Juloidea Attems, Syst. Pol. I, p. 228. 1900. — _ Opisthospermophkora Verhoeff, Zool. Jahrb. XIII, p. 54. 1910. — — Verhoeff, Nova Acta XCII, p. 211. 1910. Ordo — Verhoeff, Dipl. Deutschl., p. 27. 1. Ordo Juloidea Leach. 1814. Julidae Leach, Trans. Linn. Soc. XI, p. 376. 1868. — Meinert, Nat. Tidsskr. (3) V, p. 6. 186. — Silvestri, I Dipl, p. 59. 1896. Zygochaeta Cook, Brandtia II, p. 8. 1903. Group Juloidea Pocock, Biol. C. Amer., p. 53. 1904. Zygochaeta Cook, Alaska, p. 51, 69. 1903. — Silvestri, Dipl. anat. p. 23. 1910. Symphyognatka Verhoeff, Nova Acta XCII, p. 211. 1910. _ Verhoeff, Dipl. Deutschl., p. 28. Fam. Blaniulidae. Syn. 1909. Fam. Protoiulidae Attems, Myr. Vega-Exp. — Ark. Zool. V, p. u Ich gebrauchte 1909 den von Verhoeff eingeführten Namen Protoiulidae, den Verhoeff allerdings in etwas engerem Sinne als ich! faßt (so daß meine Subfam. Blaniulinae damit identisch war) ohne recht, R werden soll. Ein Genus Protoiulus gibt es aber ebensowenig. wie ein Genus Deuteroiulus; für Deuteroiulidae muß es jetzt heißen: Juldae. Kopidoiulus eaeeus Att. 1909. Attems, Myr. Vega-Exped. — Ark. Zool. V, p. 56. Japan. Karteroiulus niger Att. 1909. Attems, loe. eit., p. 52. Japan. Mongoliulus eoreanus Poe. 1895. Paraiulus coreanus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV, p. 365. 1903. Mongoiulue — Pocock,l.e., (7) XI, p. 523. Korea. Anaulaeiulus paludieola Poe. 1895. Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 366. ' China, Ning po. Die indo-australischen Myriopoden. 287 Fam. Julidae. Fusiulus hirosaminus Att. 1909. Attems, Myr. Vega-Exp. — Ark. zool. V, p. 62. | Japan. Fusiulus pinetorum Att. 1909. Attems, 1.c., p. 60. Japan. Cylindroiulus luseus Mein, ‚ 1904. Diploiulus luscus Mein. — Silvestri, Fauna Hawaiensis VII, p. 338. | Hawai. Wenn die Bestimmung richtig ist (Silvestri gibt nur den Namen), ‚ handelt es sich sicher um eine eingeschleppte Form. Ihre Heimat ist ‚ bekanntlich Europa. Mit folgenden als ‚„„Julus“ publizierten Beschreibungen ist garnichts zu machen; nur so viel ist wohl sicher, daß es keine Julus im heutigen ' Sinne sind. | Julus anguinus Karsch. 1880. Karsch, Sitzungsber. Ges nat. Freunde Berlin, p. 77. Hawaı. | Julus birmanicus Poe. 1893. Pocock, Myr. Burma. — Ann. Mus. civ. Genova (2) XVII, p. 392. Birma. | Julus Feae Poc. 1893. Pocock, l.c., p. 393. Birma. Julus septemlineatus Poec. 1893. Pocock, l.c., p. 393. Birma. Julus vallieola Poe. | 1895. Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 366. | Che Kiang, China. 1% 2. Ordo Spirostreptoidea Brdt , 1833. Spirostreptidea Brandt, Bull. soc. nat. Moscou, VI, p. 203. ‚1893. Subfam. Spirosireptinae Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 156. ', 1894. Fam. Spirostreptidae Pocock, Max Webers Reise, p. 378. ji 1895. Subordo Spirostreptoidea Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 5. 1896. Fam. Spirostreptoidea Silvestri, I Dipl. p. 54. 1903. Subordo Spirostreptoidea Silvestri, Dipl. Anat., p. 23. ‚ 1909. Group Spirostreptoidea Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 90. ', 1914. Ordo Spirostreptoidea Attems, Afrikanische Spirostreptiden. — Chun, Biblioth. zoolog. Hft. 65,66. — i Über diese Ordnung kann ich mich kurz fassen, da sie erst kürzlich der Gegenstand einer Publikation von mir war. | 4. Heft } 283 Dr. Carl Graf Attems: Ich teile die Ordnung Spirostreptoidea in die 2 Unterordnungen Spirostreptidea und Odontopygide«. Nur erstere ist in der indo- australischen Region vertreten, während die Odontopygidea rein | aethiopisch sind. Und von den Spirostreptide« kommen mit einer einzigen Ausnahme in der indo-australischen Region nur Mitglieder der Familie Harpagophoridae vor. Bezüglich der Literaturangaben beschränke ich mich darauf, in der Klammer die Seite meiner oben genannten Publikation an- zugeben, woselbst man die näheren Literaturangaben findet. Fam. Spirostreptidae Att. Diese Familie hat ihre Hauptverbreitung in der aethiopischen Region und Madagaskar und in Südamerika. Innerhalb der indo- ' australischen Region ist sie durch eine einzige Art einer mir unbekannten _ und nicht gerade sehr ausführlich beschriebenen Gattung, die nur | diese eine Art enthält, vertreten. Tropitrachelus unidentatus Silv. [p. 148.] Carolinen. Fam. Harpagophoridae Att. Die Harpagophoridae leben jetzt in 2 ganz getrennten Gebieten, nämlich im westlichen Teil der indo-australischen Region und in Süd- afrika und Madagaskar. | Wenn wir uns nach der heutigen Verbreitung richten, können wır | das Entstehungszentrum dieser Familie etwa in der Gegend des heutigen Sundaarchipels suchen, das damals noch von einer zusammen- ' hängenden Landmasse eingenommen war. Von da hat sie sich über die ' indo-madagassische Brücke bis nach Südafrika verbreitet, in Indien | selbst jedoch nur wenig entfaltet. Allein in Ceylon hat sich eine für die | Insel endemische Gattung mit 4 Arten ausgebildet. Die südafrikanischen | Arten gehören anderen Gattungen an als die indo-australischen. Es werden zwar von Natal und Madagaskar je eine Thyropygus-Art | angegeben, welche Gattung für den Sundaarchipel charakteristisch | ist, aber ihre Zugehörigkeit zu dieser Gattung ist wohl noch nicht | sichergestellt. Die indo-australische Gruppe dieser Familie hat sich im Sunda- | archipel reich entfaltet. Am artenreichsten ist die Gattung Thyro- | pygus, von der auf Java 19, Sumatra 14, Borneo 10, der malayıschen | Halbinsel 4 und in Indien 6 Arten leben. Weiter östlich sind nur | wenige Arten dieser Familie vorgedrungen: 1 Ahynchoproctus-Art| bis nach Celebes und den Aru-Inseln, 1 Anurostreptus und 1 Thyro- | pygus auf die Molukken und 2 Thyropygus bis auf die Philippinen. | Die Verbreitung dieser Familie verglichen mit derjenigen anderer ' Gruppen zeigt uns, daß die Geologie allein als Erklärung für die Ver-| breitung gewiß nicht ausreicht und daß insbesondere das Fehlen von| Arten oder höheren Kategorien in bestimmten Landgebieten sich nieht | un Die indo-australischen Myriopoden. 289 allein durch trennende Meeresstrecken erklären läßt und daß wir aus dem Fehlen von Tierformen nicht auf Unterbrechung der Land- verbindungen schließen dürfen. 1. Gen. Thyropygus Poe. (p. 168). Th. javanıcus Brdt. Java, Sumatra, | Th. armatus Porat. Java. 2. Gen. Ktenostireptus Att. (p. 170). Kt. anulipes Att. Ceylon. Kt. costulatus Att. Ceylon. | — centrurus Poc. Ceylon. — pulcherrimus Carl. Ceylon. Amboina, Malayische Halbinsel. ! — boyoricus Att. Java. — amurus Poc. Birma. — coalitus Att. Java. — aulaconotus Poc. Birma. — coniferus Att. Java. — Bowringii Poc. Siam. — immanis Att. Java. — opinatus Karsch. Birma, Mergui. | — laticollis Silv. Java. — Andersoni Poc. Mergui. — malayus Carl. Java. — aterrimus Poc. Mergui,Malayische | —- minor Carl. Java. Halbinsel. | — Mölleri Att. Java. \ — »erakensis Poc. Mal. Halbinsel. | — neglectus Carl. — coelestis Silv. Sumatra. — Patricii Poc. \ — elegans Silv. Sumatra. — dHisaroanus Att. Java. — inferorum Silv. Sumatra. — torquatus Porat. Java. — lazxuriosus Silv. Sumatra. — zanihonotus Poc. Java. ‚ — Modiglianii Silv. Sumatra. — arenosus Silv. Borneo. — ostentatus Silv. Sumatra. — baluensis Poc. Borneo. — rubrocinctus Poc. Sumatra. — Brölemanni Att. Borneo. ı — siraminipes Carl. Sumatra. — dulitianus Poc. Borneo. — Weber; Poc. Sumatra, Malayische | -—- Evereitii Poc. Borneo. \ Halbinsel. — Hosei Poc. Borneo. \ — zanthurus Poc. Sumatra. — melinopus Att. Borneo. ' — pachyurus Poc. Sumatra, Java..| -—- segmentatus Vog. Borneo, ı — rubrolimbatus Poc. Sumatra, Philippinen. | Java. — serpentinus Att. Borneo. | — frater Carl. Sumatra, Java. — venerabilis Silv. Borneo. ı — acuminatus Silv. Java. — heterurus Silv. Philippinen. | | | 3. Gen. Rhynchoproctus Poc. (p. 170.) Rh. ater Töm. Sumatra, Borneo. Rh. proboscideus Poc. Celebes, Malay. — Beccarii Silv. Borneo. Halbinsel, Aru. — Doriae Silv. Borneo. | — rufomarginatus Töm. Borneo. | 4. Gen. Eremobelus Att. (p. 171). / E. andropygus Att. Ile Soulon. 5. Gen. Anurostreptus Att. (p. 172). 4. corticosus Porat. Sumatra, Amboina. | A. Modiglianii Silv. Sumatra. = Beae Poc. Birma. — vittatus Newp. Sumatra. — mentaweiensis Silv. Mentawei. Archiv für Naturgeschichte 1914 A. 4. 19 4.Heft Ch NR |) 290 Dr. Carl Graf Attems: Species Incertae sedis: a) Beschreibungen etwas besser (p. 174). Spirostreptus aciculatus Porat. Austral. Doriae Poc. Birma. exocoeti Poc. Christmas Isl. Gesiri Poc. Birma. kandyanus Humb. Ceylon. Lankaensis Humb. Ceylon. Lunelii Humb. Ceylon. nigrolabiatus Newp. Madras. stenorhynchus Poc. Ceylon. b) Beschreibungen ganz unbrauchbar (p. 176). &) Orientalische Region. Spirostreptus 1903. Ceylon. alicolliss Porat. Java. allevatus Karsch. Siam. alticinctus Karsch. Malakka. amictus Karsch. Borneo. amphibolinus Karsch. Lombok. amputus Karsch. Lombok. asihkenes Poc. Madras. caudiculatus Karsch. Ceylon, Madras. ceilanicus Brdt. Ceylon. Chamissoi Karsch. Radak. cinctatus Newp. India. consirictus Karsch. Java. contemptusKarsch.Ceylon. crassanus Karsch. kassar. falciferus Karsch. Borneo. flavomarginatus Dad. Borneo. foveatus Karsch. Philippinen. 3. Ordo Cambaloidea CK. 1895. Subordo Cambaloidea Cook, Ann. N. York Ac. Sci IX, p. 6. Silvestri, Dipl. Anat., p. 23. Fam. Cambalidae Bollm. @lyphiulus eeylanieus Att. 1%9.. Attems, Myr. Vega-Exped. — Ark. Zool. V, P- 64. | Spirostreptus gracilis Dad. &) Australische Region. Ma- | Spirostreptus fijensis Col. Fiji. Sumatra. ö hamifer Humb. Ceylon, Madras. 4 | horridulus Karsch. Js insculptus Poc. Ceylon. S Jerdan? Poc. Madras. lemniscatus Karsch. "1 4 Lombok. 3 maculatus Newp. Caleutta. maculatus Dad. Sumatra. malabarıcus Gerv. Malabar, Kortallum. modestus Humb. Ceylon, Moseleyi Poc. Philippinen. Oatesii Poc. Birma. politus Dad. Ostindien, . punctilabium Newp. 4 Philippin. E regis Poc. Mergui. 4 repandus Karsch. 8 Sumatra. R rubripes Sinel. Malayische Halbinsel. ei sanguineus Koch. Ost- indien. . tavoiensis Poc. Birma. trilineatus Dad. Borneo. trunculatus Karsch. Jave & unicolor Dad. Sumatra. =q & impressopunctatus Koch u Äustr. u lepturus Silv. Fiji. | maritimus Koch. Austral. striatus Hutton. New Seeland. ee | Die indo-australischen Myriopoden., 291 | Glyphiulus javanicus Carl, 1911. Carl, Drei neue Dipl. — Bev. Suisse zool. XIX, p. 401. Java. | | Außerdem ist noch eine Art von Mauritius und den Seychellen bekannt. Agastrophus erinitus Att. Attems, Nova Guinea Bd, V. Nord-Neu Guinea, Manokwari (N, N. G. E, 1903). Agastrophus orientalis Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 156. | Celebes. | Außer den hier genannten Agastrophus-Arten gibt es noch je eine von Gr. Comoro und Mah£. | Agastrophus Dahli nov. spee. | Tafel V, Fig. 77—81. Gelbbraun, in der Umgebung des Saftloches ein großer schwarzer ‚Fleck; diese Flecken bilden eine Art unterbrochenes Längsband in ‘den Seiten. & Breite 0,5 mm. Die Segmentzahl kann ich nicht genau angeben; das einzige $ ist in Bruchstücke zerfallen, die zusammen 35 Segmente ‚ergeben; es dürften aber welche fehlen. Labralbucht seicht mit 3 kleinen Zähnchen; 16 Labralborsten. ‚ Kopfschild glatt, vorn mit einigen längeren Borsten. Augen rundlich, ‚schwarz, die einzelnen Ocellen deutlich konvex (Antennen fehlen). Gnathochilarium ohne Einsenkung. | Rumpf glatt und glänzend; die Doppelringe in der Quernaht ‚deutlich eingeschnürt; Metazoniten mit 2 Querreihen winziger Härchen. Dorsalrand des Analringes bis an den Beginn der Analklappen lappig vortretend ohne aber, von der Seite gesehen, frei vorzuragen. Klappen behaart, Schuppe fast quer abgeschnitten. 1. Beinpaar (Fig. 77): Ventralplatte mit 2 schwach nach vorn und außen gebogenen Hörnchen, die am Ende eine kleine Borsten- spitze tragen. Beine 5-gliedrig; das 5. Glied zeigt jedoch seine Ent- 'stehung aus 2 Gliedern, ohne daß aber eine Scheidewand vorhanden "wäre; die Beine waren also ursprünglich 6-gliedrig. 1. Glied mit großer runder (Drüsen- ?) Öffnung wie bei Ag. angwinus Att. Die Endkralle ‚eines Beines ist 2-spitzig. ‚2, Beinpaar wie bei Ag. angwinus Att.; die Endkralle ist zwei- ‚spitzig (Fig. 81) 3. Beinpaar: 7-gliedrig, indem der Komplementärring hier schon ‚sehr deutlich ist. Auch dieses Beinpaar hat 2-spitzige Endkrallen. Gonopoden: Die vorderen (Fig. 79, 80) gleichen ungemein denen von Ag. orientalis Carl; das Coxit ragt jedoch innen mit einem geraden, 'stumpfen Zapfen auf, der am Ende einen kleinen runden, nach innen gerichteten Haken trägt (Carl zeichnet nichts davon). Bei A. anguinus (Fig. 82) ist ein ähnlich gestaltetes Häkchen vorhanden. Das Femorit 19% 4 Heft 292 Dr. Carl Graf Attems: ist merklich kürzer als der Innenarm des Coxits, stumpfkerbig, am Ende mit mehreren Borsten besetzt. Am Endrand, lateral vom Innenarm, ragt ein halbringförmiger, ausgehöhlter Lappen vor (Carl zeichnet bei Ag. orientalis etwas ähnliches). Hintere Gonopoden (Fig. 78): Die große Ventralplatte bildet jederseits einen dicken stumpfen Zapfen, auf dem je ein Gonopode aufsitzt. Jeder Gonopode ist eingliedrig; am Ende hat er 2 Fortsätze; einen zarten hyalinen Lappen und medial davon einen zweiten, noch schmäleren und spitzeren Lappen, der das Ende eines am Innenrand des Gonopoden beginnenden Kanals führt. Neben diesem spitzen Lappen steht ein Feld von 10—12 krummen Borsten. Fundort: Ralum, Neu Pommern (21. X. 1896 Dahl coll. Berlıne Museum). Hypocambala Helleri Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. VI, p. 11, Tf. II, Fig. 59—62. Celebes; Aru. Einzige Art der Gattung. Dinocambala ingens Att. 1911. Attems, Fauna SW Australiens III, p. 190. SW.-Australien. Podykipus eollinus Att. 1911. Attems, 1.c., p. 184. SW.-Australien. Podykipus leptoiuloides Att. 1911. Attems, l.c., p. 186. SW.-Australien. Dimerogonus flagellatus Att. h 1909. Attems, Myr. Vega-Exp. — Ark. zool. V, p. 69, Tf. III, Fig. 49—57, V, Fig. 86. Japan. Dimerogonus insularis Att. 1903. Attems, Beitr. Myr. Kunde. — Zool. Jahrb. XVII, p. 86, Tf. VII Fig. 7—14. h Stephens Island. Dimerogonus orephilus Att. 1903. Attems, Beitr. Myr.-Kunde, 1. e., p. 84, Tf. VII, ne 1—6. Sidney, Blaue Berge. Dimerogonus Aveburyi Silv. 1904. Silvestri, Fauna Hawaiensis III, p. 330. Maui. Dimerogonus Beddardi Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 333. Maui. Die indo-australischen Myriopoden. 293 Dimerogonus Carpenteri Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 332. Larai. Dimerogonus Harmeri Silv. 1904. Silvestri, 1.c., p. 336. | Molokaı. Dimerogonus Koebelei Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 338. Maui. | Dimerogonus Lankesteri Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 336. Kauai. Ä Dimerogonus Perkinsi Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 337. Maui. Dimerogonus Pococki Silv. . 1904. Silvestri, l.c., p. 334. Molokai. | Dimerogonus Sedgwicki Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 334. | Oahu. | Dimerogonus Sharpi Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 330. Mauı. ) Dimerogonus Shipleyi Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 332. Maui. j Dimerogonus Sinclairi Silv. ‚1904. Silvestri, l.c., p. 335. | Maui. | Atelomastix albanyensis Att. 1911. Attems, Fauna SWAustraliens, III, p. 194. | SW.-Australien. 'Atelomastix nigrescens Att. 19m, Attems, ].c., p. 19. SW. Australien. Samichus decoratus Att. ‚1911. Attems, ].c., p. 189. ' SW. -Australien. Amastigogonus tasmanianus Bröl. 4 1913. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 193. . Tasinanien. : ‚„Julomorpha‘‘ (?) flagelligera Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 11, Tf. II, Fig. 56—58. Australien: Gayndah. 4. Heft ai ; SOUREN 294 Dr. Carl Graf Attems: Diese Art gehört nicht in die Gattung Julomorpha, wie ich sie definiert habe, die keine Flagella an den vorderen Gonopoden hat; | in welche, vielleicht neue Gattung, müßte erst eine N achuntersuchung lehren. Die Beschreibungen folgender 3 ‚Julomorpha‘“‘-Arten, nach 9 verfaßt, sind ganz unbrauchbar; aus geographischen Gründen zweifle ich sehr, daß es sich überhaupt um Julomorpha handelt. Julomorpha pallipes Silv. 1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX, p. 4. Australien, Queensland. Julomorpha Podenzanae Silv. 1898. Silvestri, l.c., p. 3. Australien, Queensland. Julomorpha Porati Poe. . 1893. Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XI, p. 134. Philippinen. Trichocambala elongata Silv. 1895. Silvestri, Ann. Mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 748. Sumatra. Trichocambala Sollasii Poec. 1898. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) I p. 325. Funafuti, Ellice Archipel. Die Stellung der Gattung Trichocambala ist noch unsicher, da die Gonopoden nicht ausreichend bekannt sind. Außerhalb des uns beschäftigenden Gebiets gibt es verhältnis- mäßig nur wenig Cambaliden mehr; es sind dies eine Glyphiulus-Art (Seychellen, Mauritius), eine Dimerogonus-Art (Chile) und die Gattungen! Julomorpha (2 spec. Süd-Afrika), Epinannolene (2 spec. Neotrop Ei Region), Cambala (Amerika), Nannolene (Amerika). Fam. Cambalopsidae Ck. Trachyiulus ceylanicus Pet. 1864. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 547. 1866. Humbert, Myr. Ceylan. — Mem. soc. phys. Geneve XVIII, p. 44. 1911. Carl, Rev. Suisse zool. XIX, p. 397. Ceylon. Trachyiulus ceylanicus nov. var. Sincl. 1901. Sinclair, Proc. zool. soc. London II, p. 522. Malayische Halbinsel. Trachyiulus Humberti Carl. 1911. Carl, Rev, Suisse zool. XIX, p. 399. Ceylon. z Die indo-australischen Myriopoden. 295 Cambalopsis ealva Poc. 1893. Cambala calva Pocock, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIIL, p. 391. 1894. — — — Webers Reise, p. 377. 1895. Cambalopis calva Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV, p. 363. Birma, Sumatra. Cambalopsis calva nov. var. Sincl. 1901. Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 522. Malayische Halbinsel. Cambalopsis cavernicola Poc. ' 1894. Cambala cavernicola Pocock, Webers Reise, p. 377. - 1895. Cambalopsis cavernicola Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV, p. 363. Sumatra. Cambalopsis dentata Poc. 1894. Cambala dentata Pocock, Webers Reise, p. 378. 1895. Cambalo»sis dentata Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 363. Java. | Cambalopsis (?) Modigliani Silv. 1895. Cambala Modiglianii Silvestri, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV, p. 749. Sumatra. Eine ungenügend beschriebene Art, die ich nur deswegen in diese Gattung stelle, weil Silvestri sagt: „Cambala calva finitima“. Cambalopsis Nordquisti Att. 1909. Attems, Myr. Veg-Exp. — Ark. Zool. V, p. Tl. ‚1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX p. 158. Singapore, Celebes, Matupi, Neu Pommern (Berlin. Mus.). 1 Cambalopsis tjampeana Att. i 1903. Attems, Beitr. Myr.-Kunde. — Zool. Jahrb. XVIII, p. 68. 1 1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV, p. 130. | Java. Cambalomorpha Doriae Poc. 1893. Cambala Doriae Pocock, Ann. Mus. eiv. Genova (2) XIII, p. 389, 1895. Cambalomorpha Doriae Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 365. | Birma. Cambalomorpha Feae Poe. 1893. Cambala Feae Pocock, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIII, p. 390, 1895. Cambalomorpha Feae Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 365. Birma. Cambalomorpha formosa Poc. 1895. Pocock, An Mag. n. h. (6) XV, p. 364. Hongkong. Die Familie der Cambalopsidae ist ganz auf die orientalische Region beschränkt. Außer den genannten Arten sind keine bekannt. | 4. Heft 296 Dr. Carl Graf Attems: Fam. Pericambalidae Silv. Pericambala orientalis Silv. 1909. Silvestri, Poll. laborat. zool. Scuola sap. Portici IV, p. 69. Tonkin. Dies ist der einzige Vertreter dieser Familie. 4. Ordo Spiroboloidea Bollm. 1893. Subfam. Spirobolinae Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 156. 1894. Fam. Spirobolidae Pocock, Max Webers Reise, p. 388. 1895. Subordo Sziroboloidea Cook, Ann. N. York Ace. Sci. IX, p. 7. 18956. Fam. Spiroboloidae Silvestri, I Dipl., p. 56. 1903. Group Spiroboloidea Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 59. u. 1909. Ordo Spiroboloidea Attems, Sjöstedts Kilimandjaro-Meru-Exp., p. 25. 1910. Ordo Spiroboloidea Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, Comoren, p. 89. | 1913. Ordo Spiroboloidea Brölemann, Bull. Soc. ent. France, No. 19, p. 476. | Die systematische Unsicherheit in der Ordnung der Spiroboliden | ist noch groß und sie wird wohl auch nicht vor einer gründlichen | Revision aller Gattungen aufhören. Es geht so weit, daß nicht einmal die für die Ordnung typische Gattung Spirobolus sicher definiert! werden kann, da keine einzige derjenigen Arten, die nach Abspaltung der vielen neuen Gattungen übrig blieben, so weit genau bekannt ist, | daß man danach eine den heutigen Anforderungen entsprechende| Genus-Diagnose anfertigen könnte. Ich habe seinerzeit die Gattung) Spirobolus in meiner Familie der Euspirobelidae aufgenommen, da ich glaubte, in Spirobolus teledapus einen richtigen Vertreter dieser) Gattung vor mir zu haben, nach wiederholter Prüfung der Sachlage muß ich diese Art aber in die Gattung Spirobolellus stellen. Brölemann' hat für diese Art kürzlich eine neue Gattung Sechellobolus aufgestellt," jedoch ohne bisher eine Diagnose derselben zu geben. Spirobolus‘ wurde 1835 von Brandt für 2 Arten $. Olfersii und Bungüi aufgestellt.‘ 1841 erweiterte Brandt seine systematischen Angaben, indem er) 2 Divisionen innerhalb der Gattung Spirobolus machte, die erste für Arten mit 2+2 Supralabralgrübchen, zu der u.a. auch Olfersii ge-' hört und die 2. für Arten mit 8 Supralabralgrübchen, zu der Bunga gehört. I In sehr unangebrachter Weise hat nun Pocockt) als er eme Übersicht über die damals aufgestellten Spirobolidengattungen gab, als Typus für Spirobolus die Art Bungii gewählt. Natürlich wäre es doch gewesen, die von Brandt immer früher genannte zur 1. Division zählende Art Olfersii zu wählen. Damit wäre allerdings Pococks neue Gattung Trigoniulus eigentlich überflüssig geworden, die, man kann es als höchst wahrscheinlich annehmen, mit der Subdivisio II ° 1) Pocock, Arthr.-Fauna Westindiens. — Journ. Linn. Soc. XXIV, p. 484 1894. au Die indo-australischen Myriopoden. 297 der 1. Division von Brandts Spirobolus zusammenfällt. Zu beweisen ist das jetzt freilich kaum mehr, da wir von den Brandt’schen Arten wohl nie mehr erfahren werden als bisher, hauptsächlich über ihre Gonopoden immer im unklaren bleiben werden, sodaß die Brandt- schen Arten zu den spezies dubiae zählen und zählen werden. Wenn es nicht so mißlich wäre, die zahllosen, im Laufe der Jahre aufgestellten „Lrigoniulus“ wieder umzutaufen, wäre es eigentlich am richtigsten, auf sie den alten Namen Sperobolus anzuwenden, um so zu verhindern, daß die Gattung, die der Ordnung den Namen gegeben hat, aus der Nomenklatur hinauseskamotiert wird. Brölemann hat kürzlich ein neues System der Spiroboliden | publiziert, in einer provisorischen kurzen Mitteilung, in dem er die . von mir aufgestellten beiden Familien der Zuspirobolidae und Trigon:- ulıdae zu Phylen erhebt. Besser ist es wohl, Unterordnungen daraus ‘ zu machen. 1. Subordo: Euspirobolidea Att. - 1909. Fam. Euspirobolidae Attems, Myr. von Sjöstedts Kilimandjaro-Meru- Exp. p. 25. . 1910. Fam. Euspirobolidae Attems, Voeltzkows Reise in Ostafrika, III, p. 89. ' 1913. Phylum Zuspirobolidi Brölemann, Bull. soc. ent. France No. 19, p. 476. Es mußhiereine ziemlich weitgehende Änderungbezüglich der in diese Unterordnung zu ziehenden Gattungen Platz greifen. Einmalsind mehrere in den genannten Schriften aufgeführten Gattungen zu eliminieren, so Spvrobolus aus den schon oben angeführten Gründen, dann Pygodon und Spiromimus, die ich nach nochmaliger Prüfung doch in die Familie Trigoniulidae stelle. Andrerseits kommen mehrere neue Gattungen - dazu, hauptsächlich dadurch, daß die alte Gattung Rhinocricus zerlegt wurde; ferner wurden seither Pseudospirobolellus und Bukobolus nom.nov.!) publiziert, die auch hier ihren Platz finden. Die nur ungenau gekannte Gattung Paraspirobolus Bröl. lasse ich fernerhin weg. Die Gattung Rhinoericus im alten Sinne war eine der artenreichsten Diplopodengattungen, die zu zerlegen erst in jüngster Zeit begonnen wurde. Brölemann besonders hat sich wiederholt mit ihr beschäftigt und schon 1903 eine Untergattung Zurhinocricus aufgestellt. Als erster Unterschied gegenüber allen anderen Rhinocricus führt er an, daß Eurhinocricus nur 4 Sinneskegel auf den Antennen habe. Damals glaubte man nämlich, daß alle Rhinoericeus viele Sinneskegel auf den Antennen besitzen. Auf Brölemanns 1905 gemachte Angaben über die Gliederung der vorderen Gonopoden möchte ich nicht zu viel Gewicht legen, doch verdient die Gattung aus anderen Gründen beibehalten zu werden, wie aus der unten folgenden Übersicht hervorgeht. 1905 teilte Bröle- mann?) den Hauptstock der Rhinocrieus in Tetrarhabdi und Poly- 1) Für Microspirobolus Carl 1909. Dieser Name wurde 1898 von Silvestri anderweitig verwendet. 2) Brölemann, Myr. de Costa Rica. — Ann. soc. ent. France, LXXIV, p: 371. 1905. 4, Heft 298 Dr. Carl Graf Attems: rhabdi, je nachdem ob # oder viele Sinneskegel auf den Antennen vor- handen sind. Das Merkmal, Zahl der Sinneskegel, ist gewiß wichtig, aber die Namen, die Brölemann wählte, waren schon vergeben, ersterer von Haeckel für Protozoen, letzterer von Schultze für Spongien. Brölemann selbst kommt übrigens in seiner jüngsten Schrift über Rhinocricus auf diese Namen nicht mehr zurück; sondern stellt neben der alten in ihrem Umfang restringierten Gattung Rhino- ericus eine neue Gattung Dinematocrieus auf. Ich füge hier eine weitere Gattung Polyconoceras dazu. Leider ist es von einem großen, ja dem größten Teil der alten „‚Rhinoerieus“-Arten ungewiß, in welche der neuen Gattungen sie gehören, da über die Zahl der Sinneskegel der Antennen nichts bekannt ist. Doch wäre es gewiß nicht praktisch, diese Arten, wenn sie nur sonst gut beschrieben sind, ganz unberück- sichtigt zu lassen und ich habe daher eine Übersichtstabelle aller Rhinocrieus-Arten im alten Sinne der indo-australischen Region, so weit ihre Beschreibungen sich dazu eignen, angefertigt; außerdem aber auch Übersichten für jede der neuen Gattungen. Übersicht über die Gattungen der Euspirobolidea.}) la) Saftlöcher auf den Prozoniten, vor der Quernaht gelegen: Prospirobolus Att. 1b) Saftlöcher auf den Metazoniten, hinter der Quernaht gelegen: 2, 2a) Ventralplatte der vorderen Gonopoden fast oder ganz fehlend | (hintere Gonopoden einfache spitze dünne Sicheln, keine Scobina): Pseudospirobolellus Carl. 2b) Vordere Gonopoden mit großer, starker Ventralplatte: 3. 3a) Auf gewissen Segmenten sind Scobina vorhanden. Wenn sie fehlen, was nur ausnahmsweise der Fall ıst, haben die Antennen viele Sinneskegel. Halsschild seitlich breit ab- gerundet: 4. 4a) Analklappen am oberen Ende mit langem, spitzen Dorn: | Ozypyge Silv. | &b) Analklappen unbedornt: 5. | 5a) Analschuppe sehr breit, wulstig verdickt, hinten | geradlinig begrenzt: * Thyroproctus Poe. | 5b) Analschuppe flach, nicht wulstig verdickt und meist | mehr oder weniger bogig: 6. 6a) Endglied der Antennen mit vielen Sinneskegeln: 7. | Ta) Außenast des hinteren Gonopoden breit, lamellös, Ventralplatte der Gonopoden meist abgestumpft dreieckig ohne seitliche Abstufung und daher ohne | Ausbildung eines Medialfortsatzes: | Rhinoerieus Karsch s. striet. | !) Brölemanns vorläufige Mitteilung über ein neues System der Spiro- boliden ermöglicht es noch nicht, alle Gattungen in seinen vier neuen Familien der Euspirobolidea unterzubringen, weswegen ich diese Übersieht gebe ohne Rück- sichtnahme auf Brölemanns Familien. % Die indo-australischen Myriopoden. 299 7b) Außenast des hinteren Gonopoden schlank, einfach, zugespitzt; manchmal ist der hintere Gonopode einästig. Ventralplatte der Gonopoden immer seitlich abgestuft, sodaß ein Medialfortsatz ent- steht: Polyconoceras Att. a) Hinterer Gonopode zweiästig: Subg.: Polyconoceras Att. 8) Hinterer Gonopode einästig: Subg.: Acladoericus Bröl. 6b) Endglied der Antennen mit 4 Sinneskegeln: 8. 83) Außenast der hinteren Gonopoden breit, lamellös: Eurhinocricus Bröl. 8b) Beide Äste des hinteren Gonopoden schlank und spitz: Dinematocricus Bröl. a) Innenast weiter von der Basis entspringend, Außenast ohne Anschwellung vor dem Ende: Subg. Dinematocrieus Bröl. $) Innenast klein, spitz, gleich nach der basalen Anschwellung des Telopodits entspringend. Außenast vor der Spitze knollig angeschwollen: Subg. Oladisocricus Bröl. 3b) Scobina fehlen immer. Endglied der Antenne mit 4 Sinnes- kegeln. Halsschild seitlich mehr oder weniger ver- schmälert: 9a) Jederseits 3—5 Supralabralgrübchen: 10. | 103) Ventralplatte der Gonopoden mit schlankem | Medialfortsatz; Analsegment mit langem Schwänzchen: Spirobolnus Silv. 10b) Ventralplatte der Gonopoden ohne Aus- bildung eines schlanken Medialfortsatzes. Analsegment ohne Schwänzchen: Spirobolellus Poc. 9b) Jederseits 2 Supralabralgrübchen: Spiromanes Sauss., Bukobolus nom. nov. | | Fam. Rhinocricidae Bröl. ‚ 1913. Brölemann, Ann. Soc. ent. France, No. 19, p. 476. Alphabetisches Verzeichnis der in die folgende Übersicht auf- ' genommenen indo-australischen Ahinocricidae. | Pol. = Polyconoceras; (P.) = Subgen. Polyconoceras; (Ac.) = Sub- ., gen. Acladocricus; Din. = Dinematocricus; (C1.) = Subgen. Cladı- s0crieus; Rh. = Rhinocricus. 300 Dr. Carl Graf Attems: | Pol. (P.) alokıstus Att. lombokensis Carl. | annulipes Carl. }) Pol. (Ac.) macassarensıs Carl. | Pol. (P.) anomalus Silv. Pol. (Ac.) mediostriatus Silv. Pol. (P.) aurolimbatus Att. Pol. (P.) mediotaeniatus Att. Rh. Beauferti Att. Pol. (P.) Meyeri Sılv. Rh. bicornis Sılv. mieropygus Silv. Pol. (Ac.) Carlı nom. nov. moenensis Carl. Din. carinatus Karsch. multistriatus Carl. centralis Carl. Din. myrtilus Att. | — var. minor Carl. | Pol. (Ac.) neglectus Silv. | — var. spectabilis | Rh. pachyskeles Att. Carl. ! Din. pasimachus Att. peninselarıs Carl. | challengeri Poc. — var.expulsus Pol. (Ac.) cognatus Silv. Rh. compactilis Att. Carl. Din. connezus Att. Din. petronvus Att. | eristovalensis Poc. phthisicus Carl. | Pol. (Ac.) cupulifer Vog. Pol. (P.) phaleratus Att. | Din. disjunctus Bröl. Pol. (P.) — basiliscus Att. Rh. drepanurus Att. Din. philistus Att. Rh.? Elberti Carl. Din. poperanginus Att | Din. (Cl.) falcatus Silv. Din. pulvinatus Att. | Din. faucium Bröl. Pol. (Ac.) pyrrholoma Att. | Din. fenestratus Att. | Rh. quintiporus Att. fenicheli Dad. Din. repandus Att. Pol. (Ac.) filosus Silv. Din. __rhadinopus Att. Pol. (P.) Jossatus Att. riparvensis Carl. | rubromaculatus Sılv. fulvotaenvatus Carl. on semicinctus Poc. Pol. (P.) furcatus Silv. gazellensis Poc. Rh. Sennae Silv. gorontalensis Carl. Pol. (P.) spilotus Att. Rh. gravis Silv. Pol. (Ac.) setigerus Silv. Din. hermobius Att. Din. strobilus Att. Pol. (Ac.) styliferus Sılv. Pol. (P.) heteropus Bilv. transversezonatus Carl. Pol. (Ac.) Hicksoni Poc. Din. holosericeus Bröl. Din. undulatus Karsch. Din. lanceolatus Bröl. Pol. (P.) virgasus Att. lateralis Carl. Weberi Poc. — var. atratus Carl. | Rh. zanthopygus Att. leucopygus Carl. zanthopygus Silv. | Pol. (P.) lissonotus Att. | zanthozonus Poc. | EL SSAR INN a 1!) Die Arten, vor deren Speciesnamen kein Gattungsname steht, gehören zu | den „Rhinocricus‘ im alten Sinne, bei denen eine Einreihung in eine der neuen | Gattungen heute noch unmöglich ist. I Die indo-australischen Myriopoden. 301 Übersicht über alle indo-australischen Rhinocricidae. la) Keine Skobina vorhanden: 9. 2a) Hinterer Gonopode eine einfache Sichel: Polyc. setigerus (Silv.) (Carolinen). 2b) Hinterer Gonopode zweiästig: 3. 3a) Beide Endäste des hinteren Gonopoden einfach, dünn und spitz: Fenicheli Dad.) (Neu Guinea). 3b) Außenast des hinteren Gonopoden breit und am Ende zwei- spitzig: 4. 4a) Analsegment mit langem, spitzen, etwas abwärts gebogenem Schwänzchen: Rhin. drepanurus Att. (Insel Bougainville). 4b) Analsegment ohne vorragendes Schwänzchen: 5. 5a) Metazoniten ganz spiegelglatt: Rhin. compactilis Att. (Halmaheira). 5b) Metazoniten mit starken breiten Längsfurchen: Rhin. gravis Silv. (Neu Guinea). 1b) Scobina vorhanden: 6. 6a) Hinterer Gonopode einästig: Subgen. Acladocricus (Polyconoceras) siehe dort. 6b) Hinterer Gonopode zweiästig: 1a) Der freie Teil des Prozoniten ist bis auf die Rückenhöhe hinasf gestreift: 8. 8a) Rücken vom 6. bis vorletzten Segment mit schmalem, gelb- braunen, medianen Längsband: julvotaeniatus Carl (Celebes). 8b) Rücken der hinteren Körperhälfte dunkelbraun mit hellem trapezförmigen Fleck auf jedem Segment: multistriatus Carl (Celebes). 8c) Rücken ohne helles Längsband oder Flecken, einfarbig oder der Hinterrand hell gesäumt: 9. 9a) Quernaht auch dorsal deutlich; beide Äste des hinteren Gono- poden gleich lang: ripariensis Carl (Celebes). Ib) Quernaht dorsal erloschen; Innenast des hinteren Gonopoden nur halb so lang wie der äußere: centralis Carl (Celebes). 7b) Prozoniten dorsal vom Saftloch ungefurcht: 10. ‚ 10a) Außenast des hinteren Gonopoden breit, zweispitzig; Femorite der vorderen Gonopoden mit Spitzchen besetzt; Ventralplatte der vorderen Gonopoden ohne oder mit sehr schwach ausge- prägtem, seitlichen Absatz. Scobina bis zum 16. oder 19. Segment: 11, ‚ 11a) Segmente dicht und fein längsrissig, besonders an der Grenze ! | 1 v | | von Pro- und Metazoniten. Metazoniten ohne breite, seichte Längsgruben. Ventralplatte der vorderen Gonopoden am Ende leicht angebuchtet, von den Femoriten weit überragt: Rhinoer. quintiporus Att. (Halmaheira). 2) Denjenigen Species, die bis jetzt mit Sicherheit in keine der neuen Gattungen ‚ eingereiht werden können, ist natürlich kein Genusname vorgesetzt. 4. Heft 302 Dr. Carl Graf Attems: 11b) Segmente spiegelglatt, eventuell mit seichten Längsgruben. Ventralplatte der vorderen Gonopoden am Ende nicht ein- gebuchtet, einfach abgerundet, relativ länger als bei quinti- porus: 12. 12a) Metazoniten mit breiten, unregelmäßigen Längsgruben, sonst spiegelglatt; Ventralplatte der vorderen Gonopoden ganz ohne seitlichen Absatz, breit abgestumpft dreieckig, Außenast des hinteren Gonopoden sehr breit: Rhin. Beaufortı Att. (Waigeoe). 12b) Metazoniten ohne Längseindrücke. Ventralplatte der vorderen Gonopoden seitlich etwas eingebuchtet, sodaß ein schwach aus- geprägter Medianfortsatz entsteht; Außenast des hinteren Gono- poden schmal bandförmig: 13. 132) Analsegment rotgelb. Beine dunkelbraun mit gelben Endringen. Scobina bis zum 19. Segment. & Breite 10,5, Länge 90 mm.: Rhin. zanthopygus Att. (Halmaheira). 13b) Analsegment schwarzbraun. Scobina bis zum 16. Segment. & Breite 13,5—16,5, Länge 120—140 mm: Rhin. pachyskeles Att. (Batjan, Molukken). 10b) Außenast des hinteren Gonopoden breit; Ventraiplatte der vor- deren Gonopoden mit langem, schlanken Medialfortsatz. Scobina bis zum 40. oder 45. Segment: 14. 14a) Außenast des hinteren Gonopoden am Ende hakig gebogen. Einfarbig schwarzbraun; $ ohne Sohlenpolster: Elberti Carl (Lombok,). 14b) Außenast des hinteren Gonopoden gerade oder fast gerade; Prozoniten dunkel olivenfarbig, Metazoniten hell braungelb. ö Beine mit Sohlenpolster: transversezonatus Carl (Celebes). 10c) Außenast des hinteren Gonopoden schlank: 1 15a) 4. und 5. Glied des 3. und 4. Beinpaars, 3. Glied des 5. und 6. Beinpaars des $ mit stumpfen Fortsätzen: 16. 16a) Rücken mit 2 hellen Längsbinden; Analsegment ohne frei vor- ragendes Schwänzchen: Polyconoceras virgatus Att. (Celebes). 16b) Rücken ohne helle Längsbinden; ein kleines, frei vorragendes Schwänzchen vorhanden: 17. 17a) Segmente dorsal glatt, Breite 8mm. 50—51 Rumpfsegmente: Polyconoceras heteropus Silv. (Celebes). 17b) Hinterer Teil des Prozoniten mit Punkten und Strichen; Meta- D zoniten mit unregelmäßigen seichten Längseindrücken; Breite 16-19 mm, 54—56 Rumpfsegmente: | Polyconoceras Meyeri Silv. (Celebes). 15b) Die Glieder 3—5 der Beine des $ ohne besondere, auffallende Fortsätze: 19. 19a) Rücken der mittleren oder der meisten Segmente mit 1—2 hellen Flecken: 20. 202) Rückenmitte gewisser Segmente mit 1 hellem Fleck: 21. | 2la) Das Coxit des vorderen Gonopoden ragt als sehr spitzer Zipfel | über die Ventralplatte und Femorite hinaus: Dinematoer. poperanginus Att. (Poperang). | a ER me me Die indo-australischen Myriopoden. 303 21b) Coxite des vorderen Gonopoden wie gewöhnlich stumpf und höchstens so lang wie die Femorite, meist kürzer: 22. 22a) Das Bueachpn ragt von der Seite gesehen etwas frei vor: 23. 23a) Hüften des 3.—7. Beinpaars des $ mit großem Vorsprung; Schwänzchen gerade; Medialfortsatz der Ventralplatte der vorderen Gonopoden ziemlich zugespitzt. 49 Segmente: Polyconocera spilotus Att. (Neu Guinea). 23b) Hüften des 3.—5. Beinpaares des $ mit kurzem, abgerundeten Vorsprung; Schwänzchen ein wenig herabgebogen; Medialfortsatz der Ventralplatte des vorderen Gonopoden breit abgerundet; 42-—44 Segmente: peninsularıis Carl (Celebes). 22b) Kein frei vorragendes Schwänzchen vorhanden: 24. 24a) Alle Beine des $ ohne NORI DREI: Randwulst der Analklappen sehr niedrig: 25. 25a) Der Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte überragt die | Femorite sehr merklich (Antennen mit vielen Sinneskegeln): Polyconoceras medvotaenvatus Att. (Ambon). | (Rh. goronialensis Carl von Celebes ist vielleicht identisch damit.) 5b) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte gleich lang mit den | Femoriten. (Zahl der Sinneskegel auf den Antennen?): | zanthopygus Silv. (Celebes). 4b) Vordere und mittlere Beine des $ mit Sohlenpolster; Randwulst | der Analklappen hoch, plötzlich sich erhebend (4 Sinneskegel): Dinematoer. pulvinatus Att. (Neu Guinea). Ob) Rücken mit 2 Reihen heller Flecken (4 ‚Dinneskegel): 26. 6a) Coxite der vorderen Gonopoden ungemein spitz und recht lang; | Rückenmitte schwarz, daneben 2 zusammenhängende gelbe | Längsbinden: cristovalensıs Poc. (San Cristoval). 6b) Coxite des vorderen Gonopoden stumpfer; die hellen Längs- binden des Rückens in einzelne Flecken aufgelöst: 27. [% Innenast des hinteren Gonopoden merklich kürzer als der äußere: Dinemat. fenestratus Att. (Neu Guinea). Tb) Beide Äste des hinteren Gonopoden ungefähr gleich lang: 28. ‚32) Vordere und mittlere Beine des 3 mit Tarsalpolster: Dinemat. pastmachus Att. (Neu Guinea). sb) Alle Beine des & chne Spur eines Tarsalpolsters; das Endglied ‚eher konisch zugespitzt: Dinemat. connexus Att. (Neu Guinea). 9b) Rücken ohne helle Flecken oder Binden: 29. 3a) Die Quernaht ıst auch dorsal vom Saftloch, wenigstens teil- weise sichtbar: zanthozonus Poc. (Flores), | semicinctus Poc. (Flores), lombokensis Carl (Lombok). 3b) Die Quernaht ist dorsal vom Saftloch ganz erloschen: 30. ‚)a) Coxit des vorderen Gonopoden in einen langen, schlanken, spitzen, den Medialfortsatz der Ventralplatte überragenden Zipfel ausgezogen: 31. la) Spitze des Analsegments ein wenig frei vorragend; vordere Beine des & ohne Tarsalpolster (Antennen mit vielen Sinneskegeln): Polyconoceras furcatus Silv. (Neu Guinea). 4. Host | \ 304 Dr. Carl Graf Attems: 31b) Analsegment ohne frei vorragendes Schwänzchen; vordere Beine des & mit Tarsalpolster: 328 32a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte viel kürzer als die Femorite; Hinterrand der Metazoniten nicht eingebuchtet, mit einer Reihe von längeren und kürzeren, keuligen, gekämmten Haaren besetzt (sec. Pocock): gazellensis Poc. (New Britain). 32b) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte fast so lang wie die Femorite; Hinterrand einiger mittlerer Metazoniten zweimal sehr seicht gebuchtet, ohne Haare (4 Sinneskegel): Dinematoer. lanceolatus Bröl. (Neu Lauenburg). 30b) Coxitzipfel des vorderen Gonopoden stumpfer und das Femorit nie überragend, meist kürzer als dieses: 39. 33a) Außenast des hinteren Gonopoden viel kürzer als der innere: anomalus Silv. (Celebes). 33b) Außenast des hinteren Gonopoden so lang oder länger als der | innere: 34a) Analsegment mit von der Seite gesehen, frei vorragendem | Schwänzchen: en 35a) Oberfläche der Rumpfsegmente sehr dicht und fein längs- gestrichelt, sodaß ein feiner seidenartiger Glanz entsteht; Unter- seite der Glieder des 1. und 2. Beinpaares stark knollig aufgetrieben. (Metazoniten hinten zweimal seicht eingebuchtet. 17,5 mm breit, sehr groß und dick): Dinematoer. undulatus Karsch (Viti Lewu). 35b) Segmente ohne diese dichte feine Strichelung, daher auch ohne | Seidenglanz; Unterseite der Glieder des 1. Beinpaares nicht so " knollig aufgetrieben. Breite bis 12,5 mm: 36. | 362) Beide Äste des hinteren Gonopoden gleich lang: N 37a) Breite 12,5 mm: Weberi Poe. (Celebes). | 37b) Breite 5,5—7,5 mm 38. | 384) Antennen mit vielen Sinneskegeln: [I Polyconoceras aurolümbatus Att. (Neu Guinea). | 38b) Antennen mit 4 Sinneskegeln: 3 39)a Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte so lang wie die Femorite. & mit 47 Rumpfsegmenten. 5,5 mm breit. Dinemat. rhadinopus Att. (Neu Guinea). 39b) Der Medialfortsatz überragt die Femorite des vorderen Gono- | poden. $ mit 54 Rumpfsegmenten, 7,5 mm breit: Dinemat. hermobius Att. (Neu Guinea). | 36b) Innenast des hinteren Gonopoden viel kürzer als der Außenast: 40. 40a) Metazoniten mit breiten, seichten Längseindrücken: IE Polycon. fossatus Att. (Neu Guinea).| 40b) Metazoniten ohne solche Längseindrücke: 41.) 41a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventraiplatte nur schwach ab-| gesetzt, die Seiten nur seicht eingebuchtet: | moenensis Carl (Insel Moena bei Celebes).| 41b) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte sehr scharf gegen! die seitlichen Schultern abgesetzt: 42. Die indo-australischen Myriopoden. 305 122) In der vorderen Körperhälfte, am deutlichsten auf den Segmenten 4—15, trägt jeder Metazonit eine seitliche Querbinde, die etwas oberhalb der Beine beginnt, sich oberhalb des Porus etwas nach vorn verbreitert und dann rasch längs des Hinterrandes in einen feinen Saum ausläuft: lateralis Carl (Celebes). {2b) Metazoniten ohne diese Querbinde: 43. 132) 4 Sinneskegel: Dinemat. petronius Att. (Neu Guinea). 3b) Viele Sinneskegel: Polycon. phaleratus Att. (Neu Guinea). 34b) Analsegment ohne frei vorragendes Schwänzchen: 44 4a) Die meisten Segmente haben unterhalb des Saftloches am Hinter- rand einen orangegelben Querlleck: Challenger: Poc. (Neu Guinea, Kei, Aru). 4b) Ein solcher Querfleck ist nicht vorhanden: 45. !5a) Außenast des hinteren Gonopoden vor der Spitze knollig an- geschwollen: Dinemat. (Cladisocricus) falcatus Silv. (Neu Guinea). n Außenast des hinteren Gonopoden gleichmässig verdünnt: 46. 6a) Metazoniten mit abgerundeten Länsskielen: Dinemat. carinatus Karsch (Fiji). 6b) Metazoniten ohne Kiele, höchstens mit seichten Furchen: 47. k & Beide Äste des hinteren Gonopoden fast oder ganz gleich lang: 48. 8a) 1. und 2. Glied der Beine kastanienbraun, die weiteren gelb und | braun geringelt; Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralpatte ‚breit abgerundet und so lang wie die Femorite: | annulipes Carl (Celebes). 8b) Beine ganz dunkel gefärbt; Medialfortsatz der Gonopoden- | Ventralplatte spitz und die Femoritae deutlich überragend: 49. 9a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte breiter. Vorsprung ‚der Hüften des 3.—5. Beinpaares spitz; 10 mm breit, 115 mm lang: micropygus Silv. (Viti). ‚9b) Medialfortsatz sehr schlank; Vorsprung der Hüften des 3.—5. Bein- | paares breit, leicht zweihöckerig; 5—6mm breit, 54 mm lang: | phthisicus Carl (Celebes). 7b) Innenast des hinteren Gonopoden kürzer als der Außenast: 50. 0a) Antenne mit 4 Sinneskegeln: 51. la) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte sehr breit, scheiben- förmig abgerundet; Metazoniten infolge einer sehr dichten Furchung mit seidenartiger Oberfläche: | | Dinemat. holosericeus Bröl. (Fı]ı). Ib) Medialfortsatz schmäler, bis zugespitz. Metazoniten ohne | so dichte Furchung nd ohne Seidenglanz: 52. 2a) Schultern der Ventralplatte der vorderen Gonopoden stark abfallend in sanftem Bogen in den Medialfortsatz übergehend: 53. '3a) Medialfortsatz viel länger als die Femorite, diese mit kleinen | Spitzchen besetzt: Dinemat. faucium Bröl. (Neu Guinea). 3b) Medialfortsatz kürzer als die Femorite, diese ohne Spitzchen: Dinemat. analıs Bröl. (Neu Guinea), ?leucopygus Carl (Keı Aru). 2b) Schultern der Gonopoden - Ventralplatte wagrecht und gut gegen den Medialfortsatz abgesetzt: 34. > Archiv = a nieeuchichte | | | 4 20 4. Heft | + |: 306 Dr. Carl Graf Attems: 54a) Tarsus der vorderen Beine des $ ohne Spur einer Anschwellung oder Sohlenbildung (Medialfortsatz der Gonopoden-Veniral- platte etwas kürzer als die Femorite. $ mit 58—60 Segmenten): Dinemat. philistus Att. (Ceram, Ambon). 54b) Tarsus der le Beine des & kissenartig vorgewölbt oder mit deutlichen Sohlenpolstern: 55. 55a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte merklich kürzer als die Femorite. 54 Segmente: Dinemat. disjunctus Bröl. (Neu Guinea). 55b) Medialfortsatz merklich länger als die Femorite, 48—53 Seg- mente: 56. 562) Analklappenrand -hoch aufgewulstet, der Wulst gut gegen die übrige Fläche abgesetzt; Schultern der Gonopoden-Ventralplatte gerade; Medialfortsatz schlank und nicht in die Schultern ein- gesenkt: Dinemat. strobilus Att. (Neu Guinea). 56b) Analklappen flach gewölbt, ganz ohne abgesetzten Randwulst oder ein solcher nur ganz schwach durch eine etwas stärkere Neigung angedeutet. Schultern der Gonopoden-Ventralplatte vorgewölbt, Medialfortsatz breit, wie in die Schultern ein- | gesenkt Dinem. repandus Ait. (Neu Guinea, Neu Pommern, Toma). 50b) Antennen mit vielen Sinneskegeln: DT. 57a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte merklich kürzer als die Femorite. (Zahl der Sinneskegel?) leucopygus Carl (Kei, Aru). 57b) Medialfortsatz merklich er als die Femorite: 58. 58a) Metazoniten mit breiten, seichten Längseindrücken. Medial- fortsatz der Gonopoden-Ventralplatten an der Basis am breitesten, dann in eine schmale Zunge ausgezogen; Innenarm des hinteren | Gonopoden winzig klein. Scobina nur bis zum 18. Segment. 58 Rumpfsegmente: Polyconol. alokıstus Att. (Neu Guinea). 58b) Metazoniten ohne solche Längseindrücke; Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte an der Basis eingeschnürt, dann breiter werdend. Innenast des hinteren Gonopoden größer; Scobina bis zum 49. Segment; 53 Rumpfsegmente: Polycon. lissonotus Att. (Insel Bougainville). 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 122. Gen. Rhinoericus s. striet. | Endglied der Antennen mit vielen Sinneskegeln. Außenast des hinteren Gonopoden breit, lamellös; bei den indo - australischen Arten gabelt er sich in 2 divergierende Spitzchen. Ventralplatte der Gonopoden meist ohne seitlichen Absatz, daher ohne Ausbildung eines Medialfortsatzes, abgerundet, selten spitz, dreieckig. Bei den indo- australischen Arten tragen die Femorite des vorderen Gonopoden kleine Dornspitzchen. Die indo-australischen Myriopoden. 307 Halsschild seitlich breit abgerundet. Seobina vorhanden oder fehlend (selten). Große Formen. Typus: Rhinocrieus Beauforti Attems. Verbreitung: Neu Guinea, Molukken, Lombok, Insel Bougainville, Südamerika, Zentralamerika. In der folgenden Übersicht konnte ich Rh. bicornis Silv. und Sennae Silv. nicht aufnehmen. Ob Rhin. Elberti Carl wirklich hierher gehört, scheint mir wegen der Gestalt der Gonopoden noch sehr fraglich. ‚Übersicht über die indo-australischen Rhinocricus s. str. la) Scobina fehlen: 9. 23) Analsegment mit langem, spitzen, etwas abwärts gebogenen Schwänzchen: drepanurus Att.. (Insel Bougainville). 2b) Analsegment ohne frei vorragendes Schwänzchen: 33) Metazoniten ganz spiegelglatt: compactihis Att. (Halmaheira). 3b) Metazoniten mit starken, breiten, Längsfurchen: adipatus Karsch (Neu Guinea). lb) Scobina vorhanden: Ä 4. 4a) Scobina bis zum 43. oder 45. Segment reichend. Ventral- platte der Gonopoden . mit langem, schlanken Medial- fortsatz. Hüften des 3.—d. Beinpaares mit Vorsprung: Elberti Carl!) (Lombok). 4b) Scobina bis zum 16. oder 19. Segment reichend; Ventral- platte der Gonopoden abgestumpft dreieckig ‘oder mit sehr schwach angedeutetem (nicht langem, schlanken) Medialfortsatz. Hüften der vorderen Beine ohne be- sonderen Vorsprung: 5. 5a) Prozoniten dicht und fein längsrissig. Ventralplatte der Gonopoden sehr flachbogig und am Ende leicht eingebuchtet: quintiporus Att. (Halmaheira). 5b) Segmente spiegelglatt, eventuell mit seichten Längs- gruben. Ventralplatte der Gonopoden einfach ab- gerundet, ohne Einbuchtung im distalen Winkel, relativ länger als bei quantiporus: 6. 68) Metazoniten mit breiten, unregelmäßigen Längs- gruben, sonst spiegelelatt. Ventralplatte der Gono- poden ohne seitlichen Absatz, breit abgestumpft dreieckig; Außenast des hinteren Gonopoden sehr breit: Beauforti Att. (Waigeoe). 6b) Metazoniten ohne Längseindrücke. Ventralplatte der Gonopoden seitlich etwas eingebuchtet, sodaß 1) Die Zugehörigkeit dieser Art zu Rhinocricus s. striet. erscheint mir noch ‚ zweifelhaft. 20* 4. Heft 308 Dr. Carl Graf Attems: ein schwach ausgeprägter Medialfortsatz zu erkennen ist; Außenast der hinteren Gonopoden schmäler, bandförmie: Mm 7a) Analsegment rotgelb. Beine dunkelbraun mit gelben Endringen, Scobina bis zum 19. Segment; & Breite 105 mm, Länge 90 mm: | zanthopygus Att. (Halmaheira).' 7b) Analsegment schwarzbraun; Scobina bis zum 16. Segment. & Breite 13,5—16,5 mm. Länge 120—140 mm: pachyskeles Att. (Batjan), 1. Indo-australische Arten: Rhinoericus adipatus (Karsch). 1881. Spirobolus adipatus Karsch, Zeitschr. Ges. Naturw. LIV, p.6 (ll. | 1895. Rhinocricus gravis Silvestri, Ann. mus. civ. stor. Genova (2) XIV, p. 647 (2) (1) Insel Salawatti bei Neu Guniea; (2) Neu Guinea, Sorong, Andai' Manokwarı, Nord-Neu Guinea (N. N. GE. 1903), Simonshafen, Huon- golf, Neu Guinea (Berlin. Mus.), Waigeoe (Beaufort). | Ich habe das Originalexemplar von Karsch untersucht. | Rhinoericus Beauforti Att. | Attems, Beauforts Reise. — Bydr. Dierk. Waigeoe. Rhinoericus (?) bieornis Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresden. Mus., p. 5, Tf.1, Fig. 17—19. Viti. Rhinoericus compaetilis Att. (Tafel VII, Fig. 114.) 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 523, Fig. 29. Halmaheira. | Rhinocricus drepanurus Att. | 1913. Attemsiin Rechingers Reise nach den Samoa-Inseln usw., p.685, Fig. 7-1 Insel Bougainville — Neu Pommern, Weg auf den Kakawa, Ne Guinea, Stephansort (Berlin. Mus.). | Rhinoerieus (?) Elberti Carl. | 1912. Carl, Dipl. Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXII, p. 170. Lombok. | Rhinoerieus pachyskeles Att. | 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 528. | Batjan, Molukken. Rhinoerieus quintiporus At. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 524, Fig. 19—21. Halmabheira. ' Rhinoerieus (?) Sennae Silv. 1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX, p. 6. Queensland. Die indo-australischen Myriopoden. 309 Rhinoericus xvanthopygus Att. 1827. Attems, Kükenthals Reise, p. 531, Fig. 22, 23. Halmaheira. 2. Neotropische Arten: Rh. acicauda Silv., aposematus Poc., asper Bröl., atoyacus Poc., nfasciatus Silv., Ohazaher Bröl., costaricensis Bröl., diversicauda Silv., lavocinctus Karsch, fumosus Silv., laevigatus Sılv.t), Ivmbatus Bröl., ongeappendiculatus Silv., marginellus Silv., moestus Bröl., Natterer: 'Humb. et Sauss., Newportı Gerv., obesus Bröl., obesus rubicundus ‚Bröl., oenologus Silv., pacıfıcus Silv., paraensıss Humb. et Sauss,., Pıllaulti Silv., pugio Bröl., Rizi Poc., Rogersi Poc., scobinatus Poc., segnis Silv., sericiventris Bröl., serpentinus Poc., striatellus Silv., Tri- stand Poe., unicornis Sılv., variifasciatus Sılv. | Gen. Polyconoceras nov. gen. Endglied der Antenne mit vielen Sinneskegeln. ‚ _ Hinterer Gonopode 1—2-ästig, der einzige oder beide Äste schlank ınd spitz. Ventralplatte der Gonopoden i immer mit seitlichem Absatz, ‘odaß zwischen den ‚Schultern‘ ein deutlich ausgeprägter Medial- ‚ortsatz sich erhebt. Femorite der vorderen Gonopoden nur ausnahmsweise mit un- leutlichen Dornspitzchen, meist kahl. — Bcobina nur bei setigerus fehlend, sonst vorhanden. - — Halsschild seitlich breit abgerundet. - Kleine bis große Formen. ' Typus: Polyconoceras fossatus Att. Verbreitung: Neu Guinea, Molukken, Celebes, Philippinen Jarolinen. | Diese Gattung teilt sich in 2 Subgenera. \ 1. Subgen. Polyconoceras mihi. Hinterer Gonopode zweiästig. Typus: Polyconoceras fossatus Att. Verbreitung: Neu Guinea, Celebes, Molukken. Möglicherweise werden die Arten: virgatus, heteropus und Meyeri sinmal als besondere Untergruppe abzutrennen sein. E Übersicht der Arten des Subgenus Polyconoceras. la) 4. und 5. Glied des 3. und 4. Beinpaares, 3. Glied des 5. und 6. Beinpaares mit größeren stumpfen Fortsätzen auf der Unter- seite: 2. 23) Rücken mit 2 gelben Längsbinden; ein Schwänzchen fehlt: virgatus Att. (Celebes). 2b) Rücken ohne helle Längsbinden; ein kleines, frei vor- ragendes Schwänzchen vorhanden: 3. 1) Nomen praeoccupatum (Porat 1876). 4. Holt 310 Dr. Carl Graf Attems: 3a) Segmente dorsal glatt, 8 mm breit, 50—51 Segmente: heteropus Silv. (Celebes). 3b) Hinterer Teil der Prozoniten mit Punkten und Strichen, Metazoniten mit unregelmäßigen seichten Längseindrücken, 4 16—19 mm breit 54—56 Segmente: 'B Meyeri Silv. (Celebes), 1b) Vordere Beinpaare ohne größere Fortsätze auf den genannten Gliedern: 4. 4a) Auf gewissen mittleren Segmenten ein großer heller) Rückenfleck: | 5a) Die Spitze des Analsegmentes ragt nicht frei vor, der Medialfortsatz überragt sehr merklich die Femorite ’ der vorderen Gonopoden: | mediotaeniatus Att. (Ambon). 5b) Die Spitze des Analsegments ragt von der Seite ge.) sehen, deutlich frei vor. Medialfortsatz ebenso lang wie die Femorite: spilotus Att. (Neu Guinea). 4b) Rücken ohne helle Flecken: 6, 6a) Beide Äste des hinteren Gonopoden fast gleich lang; der äußere vor der Spitze leicht angeschwollen. (Medialfortsatz etwas länger als die Femorite; schwarz, ein schmaler Saum am Hinterrand des Metazoniten goldgelb. £1—47 begmente): 1’ aurolimbatus Att.!) (Neu Guinea). 6b) lt des hinteren Gonopoden viel kleiner als der Außenast, letzterer vor der Spitze nicht ange schwollen: | 7a) Metazoniten mit breiten, seichten Längsein- drücken: P 8a) S mit 58 Rumpfsegmenten; Medialfortsatz der \ Gonopoden-Ventralplatte länger als die vorderen Gonopoden, Schultern der Ventralplatte wag- recht. Innenast des hinteren Gonopoden winzig, Außenast relativ breit; Analsegment ohne frei vorragendes Schwänzchen: | alokistus Att. (Neu Guinea). 8b) S mit 45 Rumpfsegmenten; Medialfortsatz so) lang wie die vorderen Gonopoden; Schultern der Ventralplatte stark abfallend und in sanitem' Bogen in den Medialtortsatz übergehend. Innen- ast des hinteren Gonopoden größer als bei alokıstus, Außenast schlank; ein kurzes, etwas abwärts gedrücktes Schwänzchen vorhanden: ’ fossatus Att. (Neu Guinea). 7b) Metazoniten ohne breite Längseindrücke: I A A nd - a iS er ri 2) Hierher auch P. callosus Karsch. U Die indo-australischen Myriopoden. 311 9a) Medialfortsatz merklich länger als die vorderen Gonopoden (kein frei vorragendes Schwänzchen Iissonotus Att. (Insel Bougainville). 9b) Medialfortsatz so lang oder kürzer als die Femorite: 10. 10a) Kein frei vorragendes Schwänzchen vor- handen: analıs Bröl. (Neu Guinea). 10b) Ein kleines frei vorragendes Schwänzchen vorhanden: tl. 11a) Die Coxite der vorderen Gonopoden sehr spitz, den Medialfortsatz überragend; | Rumpfsegmente seicht lederig uneben, | mit mattem Seidenglanz, einfarbig ‘schwarz. Scobina bis zum 45. Segment. 12 mm breit, 56 Segmente: furcatus Silv. (Neu Guinea). Coxite der vorderen Gonopoden ab- gestumpft. Metazoniten ganz glatt, hinten schmal oder breit hell gerandet, Scobina — 37. Segment — 9,5 mm breit, 49—53 Segmente: phaleratus Att. (Neu Guinea). Metazoniten hinten, Halsschild rings- um breit rotbraun gerandet. Medial- fortsatz fast so lang wie die vorderen Gonopoden, die Schultern der Ventral- | platte abfallend: forma gen. 8) Metazoniten nur schmal hellbräunlich | | gesäumt; Medialfortsatz etwas kürzer | als die Femorite, die Schultern innen wagrecht: phaleratus basılıscus. 1b 2 — & P. alokistus n. sp. (siehe unten). | Deutsch Neu Guinea. | | P. analis Bröl. 1913. Dinemaiocricus amalis Brölemann, Myr. Austral. Mus. II. — Rec. | Austr. Mus. X p. 131. Neu Guinea. | P. aurolimbatus Att. | Attems, Nova Guinea Bd. V (1). | (1) Holländ. Neu Guinea: Tawarin, Jaga, Sentani, Seka | Holländ. Neu Guinea: Zoutbron, Hollandia, Tana Merah Bay, ‚Mbai Fluß, Kago Bay, Sakarı Wald, Alosso Fluß (Expl. detach. N.N. ‚@. 1910/11), Tana, Berlin. Mus. | P. callosus Karsch. 1887. Rhinocricus callosus Karsch, Zeit. Ges. Nat. LIV, p. 74. Pelew Inseln. | | | | ie 312 | Dr. Carl Graf Attems: P. fossatus Att. Attems, Nova Guinea Bd. IX. Süd Neu Guinea. P. furcatus Silv. (siehe unten). 1899. Rhinocricus furcatus Silvestri, Termesz. füzetek XXII, p. 209 (1). (1) Neu Guinea, Erima, Astrolabebai. — Kaiserin Augusta Fluß Exped. | P. gerontalensis Carl. 1912. he gorontalensis Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, . 188. N Celebes. P. heteropus Silv. 1897. Rhinocricus heteropus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 8. Celebes, Minahassa. P. lissonotus Att. 1913. Rhinocricus lissonotus Attems, Rechingers Reise nach Samoa usw., p. 685. Insel Bougainville. P. mediotaeniatus Att. 1898. Rhinocrieus mediotaeniatus Attems, Semons Reise, p. 515. Ambon. P. Meyeri Silv. 1897. Rhinocricus Meyeri Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 8. 1912. — — Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 173. N. Celebes. P. phaleratus Att. Attems, Nova Guinea, Bd. IX. Holländ. Nord- u. Süd-Neu Guinea, Bismarck-Archipel. P. phaleratus basiliscus nov. subsp. (siehe unten). Neu Guinea, Ternate. P. spilotus nov. sp. (siehe unten). Neu Guinea. P. virgatus Att. 1897. Rhinocricus virgatus Attems, Kükenthals Reise, p. 526. 1912. = — Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 173. Borneo, N. Celebes. Polyconocerus alokistus n. sp. Tafel VI, Fig. 99—102. Dunkel olivengrün bis schwarz, der eingeschachtelte Teil des Prozoniten gelbbraun. Vorderrand des Kopfschildes gelb. ° Länge 140 mm, Breite 14,2 mm, 58 Rumpfsegmente, 190 Kam) a 16 mm, 58 5 Die a mit 2-+2 Supralabralgrübchen; beim einzigen $1+1| Grübehen (die lateralen fehlen). Medianfurche in der Mitte sehr seicht, | aber doch durchlaufend. Antennen mit vielen Sinneskegeln. | Die indo-australischen Myriopoden. 313 Der eingeschachtelte Teil des Prozoniten fein quergestrichelt. Die Metazoniten haben dorsal unregelmäßige seichte und breite Längs- eindrücke, ähnlich wie bei Rh. adipatus. Ventral sind die ganzen Ringe fein längsgefurcht; die Furchen biegen vorn nach oben um. Hinter- rand des Metazoniten den Scobina entsprechend, zweimal sehr seicht eingebuchtet. Scobina vom 9. oder 10. bis zum 18. Segment. Sie sind etwas rudimentär, indem der vordere grubige Teil nur schlecht entwickelt ist, der hintere geriefte Teil ist dagegen deutlich. Dabei sind sie breit, der Zwischenraum zwischen beiden gleich einer Scobina. Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment. | Dorsalrand des Analsegments in ein kurzes, breites abgestumpftes Läppehen ausgezogen, das nicht frei vorsteht. Klappen gut gewölbt, ‚ allmählich zum mäßig hohen, sehr dieken Randwulst sich erhebend. ' Schuppe stumpfwinklig mit breit abgestumpfter Spitze. Ventralplatten regelmäßig und kräftig quergefurcht. Hüfte des 3.—5. (Fig. 99) Beinpaares mit abgerundetem Vor- sprung; auf dem 6. und 7. Beinpaar, ist er unbedeutend. Unterseite der Beinglieder nicht sonderlich vorgewölbt. Endglied konisch ver- jüngt, ohne Polster. 1. und 2. Beinpaar etwas stärker beborstet; die anderen Beine sehr spärlich, das Endglied mit 2—3 starken stiftartigen ‘ Borsten. Oberhalb der Endkralle ein starker Dorn. | Gonopoden: vorderes Paar (Fig. 100, 101) Schultern der Ventral- ' platte wagrecht, im Bogen in den langen, schmalen, am Ende ab- gerundeten, die Femorite überragenden Medianfortsatz übergehend. ‚ Coxite abgerundet, etwas kürzer als die Femorite. Hinterer Gonopode (Fig. 102) zweiästig; der äußere Ast ist eine ‚ kräftige, etwas stumpf endigende Sichel, die in der Mitte ihrer Hohl- seite den winzigen, spitzen, geraden Innenast trägt. Fundort: Bukaua, Kap Arkona, Huon Golf, Deutsch ' Neu Guinea. (Prof. Neuhaus coll. Berlin. Mus.). | Polyconocerus callosus (Karsch). 1881. Rhinoericus callosus Karsch, Zeitschr. Ges. Nat. LIV, p. 74. | Diese Art ist jedenfalls sehr nahe mit P. aurolimbatus Att. ver- | wandt. Die hinteren Gonopoden sind wie dort zweiästig, beide Aste ' Tast gleich lang. Der Medialfortsatz der Ventralplatte der vorderen ‚ Gonopoden ist in der Mitte ganz wenig angeschwollen, etwas länger ‚als die Femorite, geht im Bogen in die Schultern über. | Fundort: Pelew Inseln. ii } v + Ei tr ! | | Polyconoceras furcatus Silv. | 1899. Rhinocricus furcatus Silvestri, Termesz. füzetek XXII, p. 209, Tf. XII, EB: Fig. 27—29. | Tafel VI, Fig. 91, 92. | | Einfarbig tief schwarz. 1 a S Breite 12 mm. 56 Rumpfsegmente (Silvestri gibt 48—50 Seg- | | 4. Hett mente an). 314 = Dr. Carl Graf Attems: Medianfurche des Kopfschildes nur auf einer kurzen Strecke zwischen den Antennen unterbrochen. Clypeus mit seichten Quer- stricheln. Antennen kurz und diek, den Hinterrand des Halsschildes nicht erreichend; die ersten 4 Glieder fast nackt, das 5. am Ende mit einigen borstentragenden Wärzchen, vom 6. an dicht mit solchen borstentragenden Wärzchen besetzt. Endglied mit vielen Sinneskegeln. Augen rund, etwas weiter hereinreichend als die Antennenbasis, die einzelnen Ozellen flach. Halsschild seitlich breit abgerundet, vorn- seitlich ganz schmal gerandet. Der vorderste Streif des Prozoniten sehr seicht, undeutlich und kurz quergestrichelt, der Rest des Doppelringes ungemein seicht lederig gerunzelt mit einem eigentümlichen, matten Seidenglanz. Saftloch ziemlich groß, von einem Ring umgeben. Die Quernaht trifft von der Ventralseite kommend als äußerst feiner und seichter Strich auf den Hinterrand des Saftlochringes. Dorsal vom Saftloch ist sie nicht mehr sichtbar. Vom Saftloch zieht sowohl nach vorn als nach hinten eine feine Längslinie. Die Scobina reichen bis zum 45. Segment?) sie sind wohl entwickelt aber nicht breit; auch auf den Segmenten, auf denen sie am größten sind, ist der Zwischenraum zwischen beiden srößer als eine. Ventralplatten derb quergestreift. Dorsalteil des Analringes in ein relativ langes, von der Seite gesehen ein gutes Stück frei vorragendes Schwänzchen ausgezogen. Klappen gut gewölbt, der dicke, aber nicht hohe Randwulst ganz allmählich sich erhebend. Schuppe breit abgerundet. Hüfte des 3.—7. Beinpaares mit abgerundetem, von vorn nach hinten zusammengedrücktem Fortsatz; die Unterseite der Glieder 2—8 der Beinpaare 3—7 stumpf höckrig vortretend. Gonopoden: Medianfortsatz der Ventralplatte nur sehr wenig kürzer als die Femorite und Coxite der vorderen Gonopoden (Fig. 92). von der Basis an etwas sich verjüngend, am Ende abgerundet; die Schultern der Ventralplatte abgerundet abfallend. Coxite sehr spitz- lappig, so lang wie die Femorite. f Hinterer Gonopode (Fig. 91) zweiästig, beide Aste dünn und spitz, der äußere bedeutend länger als der innere, am Ende zu einem Häkchen gekrümmt. Fundort:Kaiserin Augusta Fluß Expedition, Neu Guinea (Dr. Bürgers, Berlin. Mus.). — Erima, Astrolabebai (Biro coll, Silvestri). Polyconoceras phaleratus basiliscus n. subsp. Tafel V, Fig. 83—86. Dunkel kastanienbraun bis schwarzbraun, Metazoniten hinten schmal gelbbraun oder rotbraun gesäumt. S Länge 110mm, Breite 9—9,5mm, sehr schlank, 50—52Rumpfsegmente, © „bis 135 mm, „ 10—11l mm 51—52 ss 1) Silvestri sagt bis zum 37. Segment. Die indo-australischen Myriopoden. 315 2 -+.2 Supralabralgrübchen, Medialfurche vorn eine kurze Strecke vertieft, in der Mitte sehr seicht, Kopfschild glatt. Augen rund, so weit hereinreichend wie die Antennenwurzel. Antennen kurz und dick, Endglied mit vielen Sinneskegeln (Fig. 86). Halsschild seitlich breit abgerundet, Seitenlappen vorn und seitlich fein gesäumt. Freier Teil der Ringe ganz glatt, die Quernaht fehlt ganz. Ventral- seite fein längsgefurcht; die Furchen werden in den Seiten gegen die Saftlöcher zu ungemein seicht. Scobina bis zum 37. Segment, schmal, der Zwischeraum zwischen beiden beträgt das Mehrfache einer Scobina. Der hintere geriefte Teil ist schwach entwickelt, mit undeutlichen Riefen. Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment. Ä Dorsalrand des Analsegments in ein kleines etwas vorstehendes Schwänzchen ausgezogen. Klappen mäßig gewölbt, ganz allmählich etwas aufgewulstet, Schuppe bogig abgerundet. Ventralplatten kräftig quergefurcht. Hüften des 3.—5. Beinpaares (Fig. 85) mit großem, die des 6. und 7. Paares mit kleinem runden Vorsprung. 4. und 5. Glied des 1.—7. Beinpaares und in geringerem Maße auch das 3. und 2. Glied unterseits knollig aufgetrieben. Endglied dagegen relativ schlank, ohne jede Vorwölbung oder Polsterbildung unterseits. Gonopoden; vorderes Paar (Fig. 83): Medianfortsatz der Ventral- platte anfangs parallelrandig, dann zungenförmig abgerundet, deutlich kürzer als die Coxite. Die Schultern der Ventralplatte innen, neben dem Medianfortsatz, fast wagerecht, erst außen im Bogen abfallend. Ooxite stumpflappig, ungefähr so lang wie die Femorite. | Hinterer Gonopode (Fig. 84) zweiästig, beide Aste schlank und spitz, der äußere viel länger als der innere und mit einem Häkchen endigend, der innere am Ende nur ganz leicht gebogen. Fundort: Neu Guinea, Ramu Expedition (Tappenbeck coll. Berlin. Mus). Ternate (N.N.G.E. 1903). Polyconoceras spilotus n. sp. Tafel VI, Fig. 103—105. Farbe: Schwarzbraun; 19.—28. Segment mit einem großen, selben Medianfleck. Dieser Fleck reicht in der Mediane vom Vorder- rand bis etwa zur Mitte des Metazoniten; auf den Segmenten 19—22 bleibt er auf den Rücken beschränkt und ist seitlich abgerundet, auf den anderen Segmenten reicht er, sich allmählich verschmälernd, bis auf die Flanken herab. Antennen, Beine und Analsegment dunkel- braun, von der Farbe des Rückens. g Breite 85 mm. 49 Rumpfsegmente. 2+2 Supralabralgrübchen; Medianfurche vorn nicht vertieft, in der Mitte sehr seicht, fast erloschen. Antennen kurz und dick, bıs zum Hinterrand des 2. Segments reichend, mit vielen Sinneskegeln. Augen rund, so weit hereinreichend, wie die Antennenbasis; die Ocellen recht flach. Halsschild wie gewöhnlich, seitlich breit abgerundet. 4, Heit 316 ° Dr. Carl Graf Attem«: Rücken glatt, ohne Quernaht. Eingeschachtelter Teil des Pro- zoniten fast glatt, nur mikroskopisch rauh-rissig. Die Längsfurchung der Prozoniten reicht nicht viel höher dorsal hinauf als auf den Meta- zoniten. Hinterrand der Metazoniten gerade. Scobina bis über das 30. Segment vorhanden, schmal, der Zwischenraum bedeutend größer als eine Scobina. Ventralplatten regelmäßig und kräftig quergefurcht. Dorsalrand des Analsegments in ein relativ langes und schlankes Läppchen ausgezogen, das ein wenig vorsteht. Klappen mäßig gewölbt und ein wenig aufgewulstet. Schuppe bogig abgerundet. Die Beine sind für einen Rhinocricus auffallend lang. Hüfte des 3.—7. Beinpaares mit größerem, stumpfen Fortsatz. Unterseite des 2.—5. Gliedes des 1.—7. Beinpaares knollig vorgetrieben, u. zw. auf dem 2. Glied noch wenig, auf dem 3. Glied schon stärker und auf dem 4. und 5. Glied recht stark. Das Endglied ist relativ schlank, ganz ohne Tarsalpolster, mit einigen stärkeren Borsten. Das 2. Glied hat unterseits 1 Borste, das 3.—5. Glied borstenlos oder eine winzige Borste (Fig. 104). Gonopoden: vorderes Paar (Fig. 105). Die Ventralplatte ist geschultert, die Schultern gehen im Bogen in den Medianfortsatz über, der sich von der Basis an allmählich verschmälert; er ist so lang wie die Femorite. Coxite relativ lang, in einen allmählich sich verjüngenden Lappen ausgezogen,. der den Femorit noch ein wenig überragt. Femorit mit kleinen Spitzchen besetzt. Hinterer Gonopode (Fig. 103) zweiästig, der innere Ast um ein gutes Stück kürzer als der äußere, beide dünn und wenig gebogen. Fundort: Neu Guinea (Dr. Lauterbach, Berlin. Mus.). 2. Subgen. Acladecricus Bröl. 1913. Dinematocricus subg. Acladocricus Brölemann, Myr. Austral. Mus. II, — Rec. Austr. Mus. X, p. 123. Hinterer Gonopode einästig. Typus: Pol. pyrrholoma Att. Centrum der Verbreitung Celebes. Je eine Art von den Caro- lınen und Philippinen. | Übersicht über die Arten. la) Scobina fehlen: sehigerus Silv. (Carolinen). 1b) Scobina vorhanden: 2. 2a) Hintere Hälfte des Prozoniten mit starken Längswülsten: pyrrholoma Att. (Celebes) = ? Hicksoni Poc. (Celebes, Ambon). 2b) Hintere Hälfte des Prozoniten fein längsgestreift: | mediostriatus Silv. (Ins. Sanghi). 2c) Freier Teildes Prozoniten glatt, ohne Längswülste oderStreifen: 3. 3a) 2. Glied der Beine mit einer Schwiele unterseits vor dem ee Die indo-australisohen Myriopoden, 317 Ende. 2. und 3. Glied des 6. und 7. Beinpaares verbreitert und unterseits schräg abgeplattet: Carli nom. nov.\) (Celebes). 3b) Diese Glieder ohne Schwielen: 4. 4a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte von den Coxiten beträchtlich überragt: 5. 5a) Analklappenrand aufgewulstet: cognatus Silv. (Celebes). 5b) Analklappen ohne Randwulst: stylhferus Silv., neglectus Silv. (Celebes). 4b) Medialfortsatz der Ventralplatte so lang wie die Fe- morite und Coxite der vorderen Gonopoden: 6. 6a) Die Furchen des Prozoniten setzen sich unterhalb des Saftloches direkt auf den Metazoniten fort. 56 Segmente. Breite 10 mm: frlosus Silv. (Celebes). 6b) Prozoniten bis zum Saftloch hinauf, Metazoniten erst weit unterhalb desselben längs gefurcht. 44— 46 Segmente. Breite 6—7,5 mm: macassarensis Carl (Celebes). 4c) Medialfortsatz länger als die Femorite und Coxite der vorderen Gonopoden: cupuhifer Voges (Philippinen). Polyeonoceras Carli Att. 1912, Rhinoericus montivagus Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 174. [Nomen praeoccupatum, Silvestri 1895.] N. Celebes. P. cognatus Silv. 1897. Rhinocricus cognatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 6. Celebes, Minahassa. P. eupulifer Vog. 1878. Spirobolus cupulifer Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXX], p. 188. 1893. _ — Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XI, p. 139. Philippinen, Bohol. P. filosus Silv. 1897. Rhinocricus filosus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 9. S. Celebes. P. Hicksoni Poc. 1894. hinoerieus Hicksoni Pocock, Webers Reise, p. 39. 1898. _— — Attems, Semons Reise p. 515. Celebes, Ambon. P. macassarensis Carl. 1912. Rhinocricus macassarensis Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse Zool. XX, p. 198. S. Celebes. 1) Für Rhin. montivagus Carl, nomen praeoccupatum (Silvestri 1895). 4. Heft 318 Dr. Carl Graf Attems: P. mediostriatus Silv. 1897. Rhinocricus mediostriatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 9. 1912. .° — — Carl, Rey. Suisse Zool. XX, p. 201. Ins. Sangi bei Celebes. P. neglectus Silv. 1897. Rhinocrieus neglectus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus,, p- 6. Celebes, Minahassa. P. pyrrholema Att. 1897. Rhinocrieus pyrrholoma. Attems, Kükenthals Reise, p. 527. 1912. _- _- Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 199. 1897. — Haasei Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 10. Celebes. P. styliferus Silv. 1897. Rhinocricus styliferus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 5. Celebes, Minahassa. Polyconoceras (Acladoerieus) setigerus Silv. 1897. Rhinocricus setigerus Silvestri, Neue Dipl. Dresden Mus., p. 9. Tafel VI, Fig. 87 —%. Schwarz, ein schmaler Saum am Hinterrande der Metazoniten bräunlich durchscheinend. Kopfschild dunkelolivenfarben, Labrum mit schmalem, braunen Vorderrand. Beine schwarz mit selben Glieder- enden. & Länge 140 mm. Breite 14,5 mm. 54 Rumpfsegmente. Körper dick und plump. Medianfurche des Kopfschildes durchlaufend aber fein, nur vorn kurz vertieft. Kopfschild sonst sehr glatt. Labralbucht tief, winklig, die 3 Zähne stumpf. Augen rund, mit ziemlich flachen Ocellen. An- tennen den Hinterrand des Halsschildes ein wenig überragend, schlank. Endslied mit vielen Sinneskegeln. Halsschild wie gewöhnlich seitlich breit abgerundet und schmal gesaumt. Der vorderste, eingeschachtelte Teil der Prozoniten fein runzelig; Rücken im übrigen sehr glatt und glänzend, wie lackiert; nur der unterste Streif der Metazoniten hat eine feine, aber auch glänzende, sehr niedrige Körnelung. Unterhalb der Saftlöcher sind die Pro- zoniten sehr seicht und fein und etwas unregelmäßig schräg längs- gefurcht. Die feinen Längsfurchen der Metazoniten reichen nur bis zur halben Höhe der Saftlöcher hinauf. Die Quernaht ist vom Saftloch abwärts durch eine Reihe kleiner Grübchen marktert. Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment, von einem größeren, vorn unvollständig geschlossenen, flachen Ring umgeben. Nach hinten zieht vom Saftloch keine oder eine nur sehr undeutliche 'Längsfurche. (Silvestri sagt „stria perprofunda“). Keine Scobina. Ventralplatten kräftig quergestreift. Die indo-australischen Myriopoden. 319 Dorsalrand des Analsegments in ein ziemlich rasch sich zu- spitzendes, nicht frei vorragendes Läppchen ausgezogen. Klappen mit mäßig hohen und sehr dicken, allmählich sich erhebenden Rand- wülsten. Schuppe abgerundet. Die vorderen Beine des & ohne besondere Fortsätze, die Glieder etwas zusammengedrückt und stumpf kielartig vortretend. Endglied der vorderen Beine mit einem gelbgefärbten harten, dicken Tarsal- polster; schon vor der Körpermitte verlieren sich diese Tarsalpolster. Die ersten 2 Beinpaare etwas reichlicher beborstet. Die anderen mit höchstens einer Borste auf. jedem Glied. Gonopoden: Vorderes Paar (Fig. 87, 88). Ventralplatte mit sehr kurzem, fast parallelrandigem, am Ende breit abgerundeten Medial- fortsatz, der im Bogen in die abgerundeten Schultern übergeht; letzterer wird von den Coxiten überragt. Coxite und Femorite ungefähr gleich lang, erstere mit sehr breitem Umschlag auf der Aboralseite. Femorite dick, abgestumpft, ohne deutliche Hakenbildung. Hintere Gonopoden (Fig. 89, 90) einästig, sehr lang und dünn, im Ganzen gebogen, aber die Spitze selbst nicht stark eingekrümmt, vor der Spitze leicht angeschwollen. Fundort: Carolinen (Silvestri), Truck, Central-Carolinen (Hamb. Südsee-Exped.). Gen. Dinematocricus Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 122. Endglied der Antenne mit 4 Sinneskegeln. Hinterer Gonopode zweiästig, beide Aste schlank und spitz (bei Cladisocricus der eine Ast vor dem Ende angeschwollen). Ventralplatte der Gonopoden mit seitlichem Absatz, so daß ein deutlich ausgeprägter Medialfortsatz zwischen den Schultern vor- handen ist. Femorite der vorderen Gonopoden meist kahl, selten mit undeutlichen winzigen Dornspitzchen. Halsschild seitlich breit abgerundet. Scobina stets vorhanden. Kleine bis große Formen. Verbreitung: Neu Guinea (11 Arten), Bismarckarchipel (4 Arten), Fjji-Inseln (3 Arten). Je eine Art von Ceram-Ambon und Ins. Po- perang. — Australien. Brölemann teilt diese Gattung loe.cit. in 3 Subgenera, von denen ich jedoch die eine (Acladocricus) in meine neue Gattung Poly- conoceras stellen muß. 1. Subgen. Dinematoecricus Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II, p. 121. Der Innenast der hinteren Gonopoden entspringt erst vom dünneren Teil, weiter von der basalen Verdickung des Telopodits entfernt. Außenast der hinteren Gonopoden ohne Anschwellung vor der Spitze. | Ä Typus: Din. lanceolatus Bröl. 4. Heft 320 | Dr. Carl Graf Attems: Übersicht über die indo-austral. Arten des Subgen. Dinematocricus. la) Coxit des vorderen Gonopoden in einen schlanken, spitzen, die Femorite und den Medialfortsatz der Ventralplatte über- ragenden Zipfel ausgezogen: 2. 2a) Tarsus der vorderen Beine des $ ohne Polster; Prozonit mit breitem, gelben Medianfleck: poperanginus Att. (Poperang). 2b) Tarsus der vorderen Beine des & mit Polster; Prozonit ohne hellen Medianfleck: lanceolatus Brölem. (Neu Irland, Neu Lauenburg). 1b) Coxit der vorderen Gonopoden stumpf oder spitz aber nie das Femorit überragend, meist kürzer als dieses: 3a) Freier Teil der Ringe mit dichter feiner Längsstrichelung, so daß ein Seidenglanz entsteht. Unterseite der Glieder des 1. und 2. Beinpaars stark knollig aufgetrieben: 4, 4a) & 175mm breit. Medialfortsatz der Gonopodenventralplatte sehr lang, schlank parallelrandig: undulatus Karsch (Fi]i). 4b) $ Smm breit. Medialfortsatz der Gonopodenventralplatte sehr kurz und breit abgerundet, fast scheibenförmig: holosericeus Bröl. (Fiji). 3b) Freier Teil der Ringe ohne diese feine Strichelung: 5. 5a) Beide Äste des hinteren Gonopoden ungefähr gleich lang: 6. 6a) Analsegment mit kleinem frei vorragenden Schwänzchen; Rücken ohne helle Flecken: 7a) & mit 47 Segmenten; Medialfortsatz der Gonopodenventral- platte so lang wie die Femorite; 5,5 mm breit: rhadinopus Att. (Neu-Guinea). 7b) & mit 54 Segmenten; Medialfortsatz länger als die Femorite; 7,5 mm breit: hermobius Att. (Neu-Guinea). 6b) Analsegment ohne frei vorragendes Schwänzchen; Rücken mit 1—2 hellen Flecken: 2 8a) Rückenmitte gewisser Segmente mit 1 hellen Fleck: pulvinatus Att. (Neu-Guinea). 8b) Rücken mit 2 Reihen heller Flecken: 9. 9a) Vordere und mittlere Beine mit Tarsalpolster: pasimachus Att. (Neu-Guinea). 9b) Alle Beine ohne Tarsalpolster, Tarsus eher konisch zugespitzt: connexus Att. (Neu-Pommern). 5b) Innenast des hinteren Gonopoden merklich, meist viel kürzer als der äußere: 10. 10a) Schwarz. mit 2 hellen Längsstreifen auf dem Rücken: fenestratus Att. (Neu-Guinea). 10b) Rücken ohne helle Längsbinden: 11. lla) Medialfortsatz der Gonopoden—Ventralplatte gleich lang ie; kürzer als die Coxite der vorderen Gonopoden: 12a) Ein kleines, die Analklappen nach hinten ein wenig ee Schwänzchen vorhanden; Medialfortsatz etwas kürzer als die nn nn mn gr nen nen 5 ir ei TEE gene ehe "= Ei Die indo-australischen Myriopoden. 321 Coxite, parallelrandig, schmal, am Ende leicht hakig (keine Tarsalpolster, 45—46 Segm ente): petronius Att. Neu-Guinea. '12b) Analsegment ganz ohne frei vorragendes Schwänzchen. Medial- | fortsatz so lang wie die Coxite, lanzettförmig zugespitzt oder sehr breit, scheibenförmig, nicht parallelrandigund nicht hakig: 13, 13a) Metazoniten mit starken runden Längskielen. Keine Tarsal- polster; Medialfortsatz der Gonopoden—Ventralplatte an seiner Basis verengt, in der Mitte leicht angeschwollen; Schultern geradlinig und stark abfallend, 34—35 Segmente: | carınatus Karsch (Fiji). '13b) Metazoniten nur mit sehr seichten unregelmäßigen Furchen, ohne Kiele. Tarsalpolster vorhanden; 52 —54 Segmente: Schultern der Ventralplatte der vorderen Gonopoden leicht | bogig: disjunctus Bröl. (Neu-Guinea). '11b) Medialfortsatz der Gonopoden— Ventralplatte länger als die ; Coxite: 14. 14a) Schultern der Gonopoden. Ventralplatte stark abfallend, i | sanftem Bogen in den Medialfortsatz übergehend. (Iustekerer | viel länger als die mit kleinen Spitzchen besetzten Femorite.) N faucium Bröl. (Neu-Guinea, Thursday Ins). '14b) Schultern der Gonopoden—Ventralplatte wagrecht, gut gegen | den Medialfortsatz abgesetzt: 15. 15a) Tarsus der vorderen Beine des $ ohne Spur einer Anschwellung | oder Sohlenbildung; Medialfortsatz etwas kürzer als die Femorite, q & mit 56—-60 Segmenten: philistus Att. (Ceram, Ambon). ‚15b) Tarsus der vorderen Beine des $ kissenartig vorgewölbt; Medial- | fortsatz merklich länger als die Femorite. 48—53 Segmente: 16. 16a) Analklappenrand hoch aufgewulstet, der Wulst gut gegen die | übrige Fläche abgesetzt; Schultern der Gonopoden-Ventral- | ‚platte gerade, Medialfortsatz schlank und nicht in die Schultern | | _ eingesenkt: strobilus Att. (Neu-Guinea). ze») Analklappen flach gewölbt; ganz ohne abgesetzten Randwulst, | oder ein solcher nur ganz schwach durch eine stärkere Neigung | der Klappen gegen den Rand zu angedeutet. Schultern der | Gonopoden-Ventralplatte vorgewölbt, Medialfortsatz breit, ın | die Schultern eingesenkt: - N repandus Att. (Neu-Guinea, Neu- Pommern, Toma). 4 D. carinatus Karsch. 3 1881. Spirobolus ( Rhinocricus) carinatus Karsch, Zeitschr. f. d. ges. Naturw. \ IEEV, ‚p. 73. 1913. Dinematocricus carinatus Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. | Mus. X, p.14l. Viti Levu. 0 D. eonnexus n. sp. (siehe unten). Neu-Pommern. Archiv für Naturgeschichte | 1914. A. 4, | | h | | | j 21 4. Heft | 322 Dr. Carl Graf Attems: D. disfunetus Bröl. 1913, Brölemann, Myr. Austr. Mus. II, — Rec. Austr. Mus. X, p. 134. Neu-Guinea. D. faueium Bröl. (siehe unten). 1913. Brölemann, l.ce., p. 129 (1). (1) Thursday-Island.—Neu-Guinea, Erima-Wald. | D. fenestratus n.sp. (siehe unten). | Neu-Guinea. | D. hermobius Att. Attems, Nova Guinea, Bd. V. Aba, Nord-Neu-Giunea. D. holoseriesus Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II — Rec. Austr. Mus. X, p. 139. Viti. D. lanceolatus Bröl. (siehe unten). 1913. Brölemann, l.c., p. 136. Neu-Irland. — Neu-Lauenburg, Neu-Guinea, St. a D. pasimachus Att. Attems, Nova Guinea, Bd.V, Nord-Neu-Guinea, Humboldt-Bay. | D. petronius Att. Attems, Nova Guinea, Bd. Y. Nord-Neu-Guinea: Manikion-Gebirge, Sentani. D. philistus Att. Attems, Beauforts Reise. — Bydr. Dierk. West-Ceram, Ambon. D. poperanginus Att. 1913. Rhinocricus poperanginus Attems, Rechingers Reise Samoa. p. 686. Poperang, Shortlands-Inseln. D. pulvinatus n. sp. (siehe unten). Deutsch-Neu-Guinea, Sattelberg bei Finschhafen. D. repandus n. sp. (siehe unten). Neu-Guinea, Neu-Pommern, Neu-Irland, Toma. D. rhadinopus n. sp. (siehe unten). Holländisch Neu-Guinea. D. strobilus Aitt. Attems, Nova Guinea Bd.V. Nord-Neu-Guinea, Manikiongebirge, Angadı. D. undulatus Karsch. 1881. Spirobolus ( Rhinocricus) undulatus Karsch. — Zeitschr. ges. Naturw. LIV. - pP. 69. Viti Levu. Die indo-australischen Myriopoden. 323 Dinematocricus connexus NOV. Sp. Tafel VI, Fig. 96—98. Farbe: Kopf und Antennen schwärzlich; Halsschild ebenso und ringsum breit trübgelb gesäumt. Rücken schwarz mit zwei schmutzig- gelben Längsbinden. Jede Längsbinde setzt sich aus je einem schrägen etwa 1 mm breiten Streif auf jedem Segment zusammen, dessen Ende am Hinterrande des Metazoniten medial vom Beginne des folgenden Streifen zu liegen kommt. Die Streifen haben unregelmäßige Ränder und ihre äußere Grenze bleibt noch gut 1 mm vom Saftloch entfernt. Analklappen gelb, Beine braunrot. | Zahl der Rumpfsegmente bei $ und 2 50. Breite: $ 5 mm, 2 65 mm. Medianfurche des Kopfschildes zwischen den Antennen auf einer kurzen Strecke unterbrochen, vorn kurz vertieft, Antennen mit vier Sinneskegeln. Halsschild seitlich breit abgerundet und fein gesäumt. Rücken glatt; die Prozoniten sind bis in die Nähe des Saftloches, die Metazoniten nur bis zur halben Höhe fein und seicht längsgefurcht;; die Furchen der Prozoniten biegen vorn nach oben um. Die Quernaht ist nur vom Saftloch abwärts als sehr seichte Vertiefung sichtbar. Scobina klein und schmal. Dorsalrand des Analsegments mit kurzem, schmalen, rasch sich verjüngenden Läppchen. Klappen mäßig gewölbt, mit mäßig hohem und dickem, allmählich sich erhebenden Randwulst. Schuppe bogig abgerundet. Ä Hüften des 3. bis 6. Beinpaares des $ mit kurzem, dickem, von vorn nach hinten zusammengedrücktem Vorsprung (5. Bp. Fig. 99), sonst haben die vorderen Beine keine besonderen Fortsätze. Die Glieder 2—5 der vorderen Beine treten unten knollig vor, das Endglied ist aber relativ schlank, ohne jede Spur einer Polsterbildung. Gonopoden: Vorderes Paar (Fig. 100, 101) im ganzen mehr schlank und langgestreckt. Ventralplatte mit sehr langen, schlanken, in der Mitte leicht angeschwollenem, und dann in eine dünne Spitze aus- laufendem Mittelfortsatz, der die Femorite um ein gutes Stück über- ragt; die Schultern sind wagrecht und der Mittelfortsatz setzt sich im Winkel an sie an. Coxite kürzer als die Femorite, mit schmalem Einschlag auf der Aboralseite. Femorit mit größerem, stumpfhakigem Läppchen. | Hinterer Gonopode (Fig. 102) zweiästig, beide Äste sehr dünn, wenig gebogen und fast gleich lang; der innere um eine Idee kürzer. Fundort: Neu-Pommern, SWKüste, Aid-Fluß, etwa 7 km | aufwärts (Dr. Duncker coll. 4. 5. 1909). In der Färbung hat diese Art eine große Ähnlichkeit mit Rhin. ‚virgatus, doch liegen bei virgatus die hellen Längsbinden weiter lateral | und außerdem haben die vorderen Beine von connezus nicht die Fort- ‚sätze von virgatus, auch keine Tarsalpolster. 21% 4. Heft 324 Dr. Carl Graf Aktems: Dinematocricus faueium Bröl. Tafel VII, Fig. 122—125. Farbe etwas variabel, indem die Metazoniten bald sehr dunkel, | rotbraun bis schwarzbraun, mit hellerem Hintersaum, bald fast ganz gelb sind, in welch letzterem Falle die Tiere schwarz und gelb quer- geringelt aussehen. Prozoniten schwarz. Halsschild schwarz, ringsum | breit rotgelb gesäumt. Kopf samt Antennen und Analserment ? schwarz. ah S: Breite 8,2—8,7 mm, 53—55 Rumpfsegmente. Q: Breite bis 9 mm, 54 Rumpfsegmente. | 2 + 2 Supralabralgrübehen. Medianfurche vorn eine kurze Strecke | vertieft, dann sehr seicht und fein. Kopfschild mit vielen feinen Quer- | streifen. Augen nach innen so weit wie die Antennenbasis herein- ' reichend. Antennen kurz und dick bis zum Hinterrand des 2. Segments | reichend, mit 4 Sinneskegeln. ur Halsschild seitlich breit abgerundet, von der Augenhöhe an! bis zum Hinterrand fein gesäumt, sonst ohne Furchen. ; Rücken fast glatt, dicht aber nur sehr seicht und fein eingestochen | punktiert und gekritzelt, auf den Prozoniten noch etwas deutlicher | als auf den Metazoniten. Unterhalb der Saftlöcher sind Pro- und Metazoniten fein längs-' gefurcht; auf den Prozoniten sind diese Furchen seichter, reichen aber meist etwas höher hinauf als auf den Metazoniten und biegen vorn nach! oben um. Der eingeschachtelte Teil des Prozoniten ist fein und kurz! quergestrichelt. Saftloch groß, von einem Ring umgeben, auf dem) 6. bis vorletzten Segment. Die Quernaht ist dorsal ganz erloschen, und | vom Saftloch abwärts sehr undeutlich sichtbar. Hinterrand der Meta- zoniten gerade. Die Scobina sind sehr schmal, der Zwischenraum zwischen ihnen viel größer als die Breite einer Scobina; der hintere | geriefte Teil ist sehr "klein. | Ventralplatten regelmäßig und tief quergefurcht. Dorsalrand des Änalsegments mit kurzem, breitem, stumpfem! Lappen, der gar nicht v orragt. Klappen nur mäßig gewölbt, der Rand allmählig und ziemlich hoch aufgewulstet, Schuppe bogig abgerundet, | Hüften des 3. bis 5. (Fig. 125) und in geringerem Maße auch! des 6. und 7. Beinpaares mit einem von vorn nach hinten plattge-! drückten, abgerundeten Fortsatz, die Unterseite der übrigen Glieder! nicht aufgetrieben. Endglied aller Beine ohne Polster, mit ee Borsten, die anderen Glieder mit je einer Borste. | Gonopoden (vorderes Paar, Fig. 122, 123): Ventralplatte Vförmig,! ohne ausgeprägte Schultern, die Seiten stark abfallend und in sanftem Bogen in den langen, die vorderen Gonopoden weit überragenden) Medianfortsatz übergehend. Innenrand der Coxite auf der Aboralseite| nach außen geklappt, etwas kürzer als die Femorite. Femorite mit feinen. Spitzchen besetzt. | Hinterer Gonopode (Fig. 124) zweiästig, beide Äste dünn, So förmig gebogen, der innere Ast viel kürzer als der äußere. | Die indo-australischen Myriopoden. 325 Fundorte: Neu- Guinea: Yomba bei Wilhelmshafen (Dr. Werner coll), Erima-Wald (Ramu-Expedition, Dr. Lauter- bach coll.). (Berliner Museum.) Dinematocricus fenestratus nov. sp. Tafel VII, Fig. 115—117. Schwarz ınit zwei Längsreihen hellerer Flecken; jeder Metazonit trägt nämlich zwei rhombische gelbe Flecken, deren unterer Rand "knapp oberhalb des Saftloches liegt, und die durch einen breiten ‚Zwischenraum getrennt sind. Metazoniten außerdem hinten schmal ‚gelb gesäumt. Halsschild vorn bis zur Augenhöhle breit gelb gesäumt. ‚Antennen und Beine braun, Labrum vorn bräunlich, Analsegment ‚schwarz. | ‚87 mm breit, 49 Rumpfsegmente. Ä Augen rund, mit flachen Ocellen; Antennen bis zum Hinterrand ‚des 2. Segments reichend, mit 4 Sinneskegeln. Medianfurche vorn kurz vertieft, in der Mitte zwischen den Antennen unterbrochen, 2-+ 2 Bupralabralgrübchen. Halsschild seitlich breit abgerundet, von der Augenhöhe an fein 'gesäumt. | Rücken mit ungemein feinen und seichten Pünktchen und ‚Kritzelchen. Ventral sind die Segmente fein längsgefurcht und zwar die Prozoniten höher hinauf als die Metazoniten, aber auch auf den Pro- zoniten bleiben die obersten Furchen noch weit vom Saftloch entfernt. Saftloch von einem deutlichen Ring umgeben; vor und hinter ihm sine sehr seichte Längsfurche. Scobina bis etwa zum 29. Segment :eichend, schmal, der Zwischenraum zwischen ihnen bedeutend größer ıls 1 Scobina. ‚ Dorsalrand des Analsegments in ein schmales, nicht frei vor- vagendes Läppchen ausgezogen. Klappen mäßig gewölbt; ein dicker '&andwulst ist durch eine sehr schwache Neigungsänderung kaum ıngedeutet. Schuppe stumpfwinklig, mit breit abgerundeter Spitze. Ventralplatten kräftig quergestreift. / Hüften des 3. und 4. und in geringerem Maße auch des 5. Bein- Daares des S mit kurzem, stumpfem Fortsatz; die anderen Glieder ler vorderen Beine ohne besondere Fortsätze. Unterseite der Glieder II nd III der vorderen Beine stumpf kielartig zusammengedrückt, - 'indglied auch der vorderen Beine konisch, ohne jede Spur einer »"olsterbildung. . Beine sehr spärlich beborstet, nur die ersten zwei Paare etwas Teichlicher. |) Gonopoden: Vorderes Paar (Fig. 116, 117): Medialfortsatz der Tentralplatte die Spitzen der Femorite überragend, fast parallel- ‚andig, am Ende abgestumpft, allmählich im sanften Bogen in die tark abfallenden Schultern übergehend. Coxite ein gutes Stück ürzer als die Femorite. | \ Hintere Gonopoden (Fig. 115) zweiästig, beide Aste schlank und _ änn, der innere Ast viel kürzer als der äußere, letzterer ganz ohne ‚ ınschwellung vor der Spitze. 4 Heft E Gr » u 326 Dr. Carl Graf Attems: Fundort: Neu-Guinea, Dörper Spitze, SO-Bucht (Hamb. Südsee-Exp., Duncker coll., 17. 5. 1909). Dinematocriceus lanceolatus Bröl. Tafel VII, Fig. 111—113. | Dunkel olivengrün, Hinterrand der Metazoniten schmal gelblich gessumt. & Länge 100 mm, Breite 8,5 mm, 52 Rumpfsegmente. Q Länge 112 mm, Breite 9,3 mm, 5l Rumpfsegmente. 2+2 Supralabralgrübchen. Medianfurche vorn kurz vertieft, | in der Mitte sehr seicht. Kopfschild sehr seicht quergestrichelt, An: tennen mit 4 Sinneskegeln. Rücken glatt, Prozoniten bis zur Höhe des Saftloches hinauf fein längsgefurcht; auf den Metazoniten reicht die Furchung weniger hoch hinauf. Saftloch vom 6. bis vorletzten Segment; vom Saftloch zieht eine feine Längsfurche zum Hinterrand des Metazoniten. Einige Meta-' zoniten in der Körpermitte sind den Scobina entsprechend sehr seicht' eingebuchtet. Hinterrand der Metazoniten ohne Haare. Scobina bis zum 40. Segment; die einzelnen nicht sehr breit, der Zwischenraum zwischen ihnen größer als eine; der geriefte Teil groß. Ventralplatten regelmäßig und kräftig quergefurcht. | Dorsalrand des Analsegments mit größerem, abgerundetem, nicht frei vorragenden Läppchen. Klappen mäßig gewölbt, der Rand all- mählig und nicht hoch aufgewulstet. Schuppe breit bogig. | Hüften des 3.—5. und in geringerem Maße auch des 6. und 7. Bein- paares mit einfachem, breiten, abgerundeten Fortsatz (Fig. 112). Unterseite des 4.—6. Glieds des 1. bis 7. Beinpaares knollig auf getrieben. Die Beine der vorderen zwei Körperdrittel mit Tarsal-' polster, das auf den Beinen vor dem Kopulationsring recht groß ist. Beborstung nur der ersten zwei Beinpaare etwas reichlicher, auf dem) 3.bis 7. Beinpaar ist sie auf eine Borste auf dem 2. Glied und zwei Borsten auf dem Endglied beschränkt. Gonopoden: Schultern der Ventralplatte vorgewölbt, in einem kleinen Bogen in den Medianfortsatz übergehend. Medianfortsat etwas kürzer als die Femorite, an der Basis ein wenig eingeschnürt, seine Form gestreckt blattförmig. Coxite in einen langen, schlanken, spitzen Zipfel ausgezogen, der das Femorit noch etwas überra (Fig. 111). Hinterer Gonopode (Fig. 113) zweiästig, der innere Ast sehr klein! viel kürzer als der äußere, beide dünn und spitz. Fundort: Neu-Lauenburg (coll. Dahl Berlin. Mus.) Dinematocricus pulvinatus D. Sp. Tafel VIL, Fig. 106-110. Schwarzbraun, ein breiter Fleck auf der Rückenmitte jedes Ringe! gelblichbraun aufgehellt aber weder scharf begrenzt noch lebhaft mıl der Grundfarbe kontrastierend. Die ganzen Metazoniten sind dunke 2. Ft = A en Fa Die indo-australischen Myriopoden. 3937 gelblichbraun durchscheinend, was aber nur auf den isolierten Ringen deutlich wird. Halsschild ringsum breit gelb gesäumt. Beine dunkel rotbraun. Labrum, Antennen und Beine braungelb. &: Breite 4,6—6 mm, 46—50 Rumpfsegmente. Medianfurche des Kopfschildes vorn kurz vertieft, in der Mitte ‚ fast erloschen. Kopfschild glatt, 2 + 2 Supralabralgrübchen. Antennen mit 4 Sinneskegeln. Halsschild seitlich breit abgerundet und schmal gesäumt. Rücken glatt, die Quernaht dorsal ganz erloschen, ventral kaum Spuren davon. Die Metazoniten sind nur auf der Ventralseite fein längsgefurcht; auf den Prozoniten reicht die feine Furchung bis fast ‘zum Saftloch hinauf. Scobina vom 9. bis 27. oder 30. Segment, sehr ‘schmal, der Zwischenraum zwischen beiden etwa fünfmal so breit ‚wie eine. Riefelteil gut entwickelt. Hinterrand der Metazoniten gerade. Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment. | Dorsalrand des Analringes mit kurzem, breiten, abgerundeten ‚ Läppchen, das gar nicht frei vorragt. Klappen mit hohem Randwulst, nn bogig, Ventralplatten kräftig quergefurcht. Hüfte des 3. bis 5. (Fig. 110) und in geringerem Maße auch des ‚6. Beinpaares des $ mit stumpfem, von vorn nach hinten zusammen- gedrücktem Fortsatz. Endglied der vorderen und mittleren Beine bis etwa zum 35. Segment mit am Ende zackigen Sohlenpolster (Fig. 109). Gonopoden, vorderes Paar (Fig. 107, 108): Medianfortsatz der ' Ventralplatte ein wenig länger als die Femorite, im Bogen in die ab- - gerundeten und abfallenden Schultern übergehend; in der Mitte etwas verbreitert. Coxite abgestumpft, kürzer als die Femorite. Hinterer Gonopode (Fig. 106) zweiästig, beide Äste fast gleich lang (der äußere nur ganz wenig länger) und eng nebeneinander liegend, beide dünn, spitz und wenig gebogen. | Verbreitung: Neu-Guinea, Sattelberg bei Finschhafen (Dr. Neuhaus, XII. 1908), Neu-Guinea (Dr. Rohde, 1889, Neu- Guinea Comp. 1888). [Berlin. Mus.) Dinematoericus repandus n. sp. Tafel VII, Fig. 118—121. Farbe: In toto sehen die Tiere dunkel kastanienbraun bis schwarz aus mit schmalem, gelblichem Saum am Hinterrand der Metazoniten. Wenn man die Ringe trennt, sieht man jedoch, daß nur die Prozoniten so dunkel sind, die Metazoniten dagegen gelblich durchscheinend. ' Vorderrand des Clypeus bräunlich aufgehellt, Antennen und Beine ‚ braungelb bis dunkel rotbraun. Analsegment schwarzbraun, | &: Länge 75—85 mm, Breite 8 mm, 48—57 Rumpfsegmente, schlank. & und 2 sind ungefähr gleich groß, | 2+-2 Supralabralgrübehen. Medianfurche vorn eine kurze \ Strecke vertieft, in der Mitte meist erloschen, nur selten schwach sichtbar. Augen so weit hereinreichend wie die Antennenbasis, die einzelnen Ocellen mehr oder weniger konvex Kopfschild seicht und 4, Heft Fi ı | | 328 . „Dr. Carl Graf Attems: zerstreut quergestrichelt. Auf dem Scheitel ein seichter Eindruck mit zwei Grübchen. Antennen kurz und dick, den Hinterrand des-Hals- ' schildes nicht oder nur wenig überragend, mit. vier .Sinneskegeln. | Halsschild seitlich breit abgerundet, vorn und seitlich fein gesäumt. ' Rücken glatt, ohne Quernaht., die erst vom Baftloch. abwärts | und da nur undeutlich sichtbar ist. Vom Saftloch zieht eine feine Furche | nach hinten. Die Prozoniten sind unten und seitlich bis zum Saftloch ' hinauf fein längsgefurcht, die Furchen biegen vorn im Bogen’nach | oben um. Auf den Metazoniten ist die Furchung auf die Ventralseite ) beschränkt. Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Se egment. - Hinterrand der Metazoniten, den Scobina entsprechend, zweimal seicht eingebuchtet. ' Scobina vom 8. bis 39.45. Segments. Jede breit, der Zwischenraum | zwischen beiden kleiner als eine; der geriefelte Teil gut entwickelt. Ventralplatten regelmäßig und kräftig quergefurcht. | Dorsalrand des Analsegments mit kurzem, breiten, abgerundeten Lappen, der gar nicht vorragt. Klappen gut gewölbt, der Rand gar. nicht | aufgewulstet, Schuppe breit bogig. * g: Hüfte des 3. bis 5. Beinpaares (Fig. 121) mit kurzem, zuniii Vorsprung; auf dem 6. und 7. Beinpaar ist er weniger entwickelt. Unter- seite des letzten Beingliedes bis etwa zur Körpermitte dick aufgetrieben, aber ohne abgesetztes Sohlenpolster. Beborstung der Beine sehr | spährlich und dünn, Endglied mit 2, die anderen Glieder mit e $ einer kleinen Borste. I Gonopoden, vorderes Paar (Fig. 119, 120): Schultern der | Ventralplatte rund gewölbt, der Medianfortsatz- sitzt ‘wie in einer | Einsenkung darin. Er ist merklich länger als die Femorite, an der) Basis ganz wenig verengt, etwas hinter der Mitte am breitesten, | dann plötzlich verjüngt. Coxite abgestumpft, Femorite mit. schr wenigen, winzigen Spitzchen. H} Hinterer Gonopode (Fig. 118): Zweiästig, der äußere Ast lang, une # peitschenförmig, der innere viel kürzer, Ban dem äußeren eng an- 1: liegend. 2 Fundorte: Neu-Guinea: Erima- Wald, Weradesch, Wine % hafen (Ramu-Exped.), Simonshafen (Dr. ‚Schoede), Matupi, Neu-Pommern (Dr. Heinroth), Toma, Binmar ker (Dr. Dempwolff). (Berlin. Mus.) 4 Die Segmentzahl variiert bei dieser Art innerhalb a weiter, Grenzen, doch konnte ich keine Beziehung zwischen Fundorten und Segmentzahl finden. Die größte und kleinste Segmentzahl haben) die Exemplare von Neu-Guinea. Gewöhnlich variiert die Segmentzahl/ erwachsener & einer Rhinocrieus-Art nur um a ei ee Kl “ Dinematocricus rthadinopus n. Sp. ' Tafel VI, Fig. 93—95. : „Farbe schwarz, Metazoniten dunkelrotbraun urcheeh und hinten schmal gelb gesäumt.. Halsschild Bohne? nur der Hinkeraei schmal gelblich gesäumt. ee | us er en En nenn 1 | | Die indo-australischen .Myriopoden. 3929 6: 5,9 mm breit, ziemlich gedrungen, 47 Runipfsegmente. 2 + 2 Supralabralgrübchen, Medianfurche vorn:eine kurze Ekcoke vertieft, in-der Mitte: verwischt, Kopfschild spiegelglatt: Antennen mit vier Sinneskegeln. na ala Rücken sehr glatt und glänzend, ohne Quernaht. Metazoniten ventral, Prozoniten ventral und seitlich bis zum Saftloch hinauf fein längsgefurcht. Die Furchen biegen vorn nach oben um. Naftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment. Vom Saftloch zieht eine feine Furche nach hinten. _Scobina breit, der. Zwischenraum zwischen beiden un- gefähr gleich der Breite einer derselben. Dorsalrand des Analsegments in ein kleines an Läppehen ausgezogen, das ein wenig vorsteht. Klappen mäßig SeRelhh sehr wenig | aufgewulstet, Schuppe bogig. ‚Ventralplatten kräftig quergefurcht. - _ Letztes Beinglied, auch der vorderen Beine, schlank, ganz Sl Verdickung oder Polster auf der Sohle. Beborstung sehr spärlich, je eine Borste auf jedem Glied. Hüften des 3. bis 5. Beinpaares weniger vorstehend als sonst meist (Fig. 95). " =.Gonopoden, vorderes Paar: Die Schultern der Ventralplatte schräg und in ziemlich sanftem Bogen in den Medianfortsatz übergehend; dieser von’der Basis an allmählich verschmälert, so lang wie die Fe- morite. Femorite und Coxite gleich lang; Coxite endwärts allmählich verjüngt, aber nicht zugespitzt (Fig. 94). ‘ Hinterer Gonopode (Fig. 93) zweiästig, beide Äste eichlang, i dünn, wenig gebogen, sehr eng.einander anliegend. ‘ Fundort: Holländisch-Neu-Guinea (Dr. Moszkowski "soll Ein. Mus.). enla Sl Dinematocrieus undulatus Karsch. 1881. Spirobolus ( Rhinocricus) undulatus Karsch, Neue Juliden d. Berlin. Mus. in: Zeitschr. Ges. Naturw. LFV, p. 69. eng . Schwarz, ‚eingeschachtelter. Teil des Prozoniten gelbbraun. 3: ‚Länge 180 mm, Breite im 4. Segment 14,5 mm, in der Mitte 175 mm.‘ Sehr groß und plump. .. Labralbucht flachbogig, 2+ 2 Supralabralgrübchen, Median- furche vorn kurz vertieft, dann fein und seicht, in der Mitte oberhalb der Antennen erloschen. .- Kopfschild. mit sehr. seichten a sonst glatt, Antennen schlank, ‚bis zum Hinterrand des 2 um Teichend. Endglied nt 4 Sinneskegeln. Halsschild wie gewöhnlich seitlich breit abgerundet. { Die Doppelringe mit mikroskopisch feiner, sehr dichter und regel- ‚ mäßiger Längsstrichelung, was ein seidenartiges Aussehen gibt. Ganz seichte flache Längseindrücke unregelmäßig verteilt. Die Metazoniten ‚ sind ganz ventral weitschichtig und sehr seicht und undeutlich längs- gefurcht. Quernaht dorsal und seitlich erloschen; nur bei gewisser Beleuchtung-kann man seitlich ihre, Spur sehen; ‘die das Saftloch von hinten her umfaßt; .nach vorn und hinten geht vom $aftloch eine ‚sehr seichte: feine. Längsfurche aus... Naftloch von: einem-glänzenden 4. Hef' 330 Dr. Carl Graf Atteme: Ring umgeben. Scobina auf den Segmenten 11—29, der Hinterrand der Metazoniten ist ihnen entsprechend zweimal seicht eimgebuchtet. Auf denjenigen Segmenten, auf denen sie am besten entwickelt sind, sind die eo lann sehr breit, so daß der Zwischenraum zwischen beiden Scobina kleiner ist als eine breit ist. Analsegment: Dorsalteil in ein rasch sich zuspitzendes Läppchen ausgezogen, das von der Seite gesehen, wohl eine kleine freie Spitze bildet, die aber vom mittleren Teil des Analklappenrandes nach hinten weit überragt wird. Klappen gut gewölbt, der Randwulst dick und mäßig hoch. Schuppe rundbogig. Ventralplatten quergestreift. Die Unterseite der Glieder der Beinpaare I und II des & ist stark knollig aufgetrieben und weißlich gefärbt, am schwächsten auf dem Endglied. Auf den folgenden Beinpaaren nimmt diese Auftreibung rasch ab und verschwindet noch vor dem Kopulationsring ganz. Richtige Tarsalpolster finden sich nirgends; die Beine hinter dem Ko- pulationsring haben sogar eher schlanke, zugespitzte Endglieder. Gonepoden: Mittelfortsatz der Ventralplatte sehr lang, ganz parallelrandig, am Ende abgerundet; unten in sanftem Bogen in die stark abfallenden Schultern übergehend. Der Mittelfortsatz ist gleich- lang mit den Spitzen der Femorite. Coxite abgestumpft, etwas kürzer als die Femorite. Die hinteren Gonopoden der mir vorliegenden dd waren etwas beschädigt; sie sind zweiästig und es scheint mir, daß beide Äste un- gefähr gleich lang sind!); jedenfalls sind sie schlank und spitz und wenig gebogen. Fundort: Viti Levu (Karsch und Hofmus.). 2. Bubgen. Cladisoerieus Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II, p. 123. Der Innenast des hinteren Gonopodon entspringt von der basalen | Verdickung des Telopodits. Außenast des hinteren Gonopoden mit einer Anschwellung vor der Spitze. Nur eine Art: Dinematoerieus (Cladisoerieus) faleatus Bilv. 1897. Rhinoericus jalcatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 6, Tf. I, Fig. 21, 22. Gaynday, Australien. Dinematoerieus faleatus seobinula Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II, p. 125. Gaynday, Australien. !) Beim Originalexemplar von Karsch, das ich untersuchte, ist der Außenast auf einer Seite merklich länger, doch sind die Spitzen beider Äste abgebrochen, so daß die Frage über die relative Länge der Äste unentschieden ist. ER an . r EEE nn mr mn Tannen FR g ram a aicas um Die indo-australischen Myriopoden. 331 Gen. Eurhinoeriecus Bröl. 1903. Rhinocricus subg. Eurhinocrieus Brölemann, Myr. Isla de Cocos. — Ann. soc. ent. France LXXTII, p.131. 1905. —_ — _ Brölemann, Myr. de Costa Rica. — ibid. LXXIV, p. 370. Antennen mit 4 Sinneskegeln. Hinterer Gonopode zweiästig, der Außenast breit, lamellös. Ventralplatte der Gonopoden seitlich mehr oder weniger deutlich abgestuft; der Medialfortsatz daher mehr oder weniger ausgebildet. Halsschild seitlich breit abgerundet. Scobina vorhanden. Typus: Z. Biolleyi Bröl. Verbreitung: Süd- und Zentralamerika. Weitere Arten: E. aurocinctus Poc., @oeldii Bröl., nodosicollis Bröl., ocraceus Bröl., Omilteme Poc., Smithi Poc. Als „Rhinocericus“ beschriebene indo-australische Arten, die ın die Übersichtstabelle aufgenommen sind, aber in die neuen Gattungen nicht eingereiht werden können: Rh. annulipes Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 189. Celebes. | Rh, anomalus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 7. Celebes. Rh. centralis Carl. 1912. Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 176. Celebes. Rh. centralis var. speetabilis Carl. 1912. Carl, l.c., p. 178. Celebes. Rh, ceniralis var. minor Carl. Carl, 1:c., p.179. Celebes. 5 Rh. Challengeri Poe. 1893. Spirobolus Challengeri Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XI, p. 139. 1898. Rhinocricus Challengeri Attems, Semons Reise, p. 515. 1912. — _— Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 278. 21897. = rubromaculatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 7. Kei- und Aru-Archipel, Neu-Guinea. Rh, eristovalensis Poe. 1898. Pocock, Willey, zool. results, p. 69. San Cristoval. 4. Heft 332 :-- Dr, Carl Graf Attems: : Rh. Fenicheli Dad. . 1893. Spirobolus Fenicheli Daday, Termesz. füzetek XVI, p. 102. 1894. Rhinocricus Fenicheli Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p.648. _Neu-Guinea, Wilhelmsland. | Rh. fulvotaeniatus Carl. 1912. Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 181. Celebes. Rh. gazellensis Poc. 1898. Pocock, Willey, zool. res., p. 70. Neu-Pommern (New Britain), Gazellen-Halbinsel. Rh. lateralis Carl. 1912. Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 183. _Gelebes. Rh. lateralis var. atratus Carl. 1912, Carl, l.c., p. 185. Celebes. i Eh. leucopygus Carl. 1912. Carl, Abh. Senckenberg. Ges. XXXIV, p. 278. Aru- und Kei-Archipel. Rh. Iombokensis Carl. 1912. Carl, Dipl. Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXII, p. 168. Lombok. Rh. mieropygus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p.5. Vıtı. Rh. moöenensis Carl. 1912. Carl, Rev. Suisse Zool. XX, p. 185. Rh. multistriatus Carl. 1912. Carl, res P.492.5 Celebes. Rh. peninsularis Carl. 1912. Carl. L.ce., p: 179, Celebes. Rh. peninsularis var, expulsus Carl. 1912. Carl, 1.c., p. 181. Insel Kabaena bei Celebes. -. Rh. phthisicus Carl. 1912. Carl, l.c., p. 196. - Gelebes. | Rh, ripariensis Carl. 1912. Carl, l.c., p. 186. Celebes. IE. Rh. semieinetus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 392. Flores. Die indo-australischen Myriopoden. Rh. transversezonatus Carl. 1912. Carl, Rev. Suisse Zool. XX, p. 193. Celebes. Rh. Weberi Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 391. Celebes. Rh. xanthopygus Silv. 1897. Rhinocricus xanthopygus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 7. Celebes. Rh. xanthozonus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 393. Flores. Als „Rhinocricus‘‘ beschriebene indo-australische Arten, 333 deren Beschreibung zu mangelhaft ist, um sie weiter berücksichtigen zu können: Rh. Albertisii Silv. 1895. Silvestri, Ann. Mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 652. Neu-Guinea, Goram. Ä Rh. analaueus Silv. ı 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 4. Oelebes. Rh. Bececarii Silv. "1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV, p. 651. Amboına. Rh. biineisus Poe. 1898. Pocock, Willey, Zool. Res. p. 71. Neu-Pommern (New Britain), Gazellen-Halbinsel. Rh. brachyproetus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 393. | Saleyer-Insel bei Celebes. Rh. brevipes Karsch. BE Karsch, Zeitschr. Ges, Nat, LIV, p. 76. Australien, Queensland. Dinematoerieus consimilis Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. x, p. 128. Australien, Queensland. Rh. erepidatus Karsch. ‚1881. Karsch, Zeitschr. Ges. Nat. LIV, p. 74. Ber € a a ge Australien, Gayndah. Rh. dimissus Silv. 1895. Silvestri, Ann. Mus. eiv. . Genova (2) XIV, p. 652. Neu-Guinea: Andaı. ar 4. Heft 334 Dr. Carl Graf Attems: Rh. dives Silv. is 1895. Silvestri, l.c., p. 649. i Neu-Guinea: Andaı. Rh. elongatus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 10. Celebes. Rh. eumelanus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 394. Celebes. Rh. pie Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl., | Viti. Rh. faseiculatus Vog. 1878. Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 190. Australien. Rh. flavocollaris Poc. 1893. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 140. Aru- und Kei-Archipel. Rh. jueundus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 529. Ternate, Celebes. \ Rh. lampromerus Att. 1897. Attems, l.c., p. 572. Halmaheıra. Rh. longicornis Poc. 1892. Spirobolus longicornis Pocock, J. Bombay n. h. soc., VII, p. 171. Ceylon. Rh. Loriae Silv. 1895. Silvestri, Ann. Mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 650. Neu-Guinea. Haveri, Moroka. Rh. maeulifer Poec. 1893. Spirobolus maculifer Pocock, Ann. mus. eiv. Genova (2) XIII, p. 400. Birma. Rh. montivagus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. ceiv.... Genova (2) XIV, p. 649. Neu-Guinea, Moroka. Rh. opulentus Silv. 1895. Silvestri, l.c., p. 650. N.Australien. Rh. rubromarginatus Silr. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 8. Aru. Rh. serobiceulatus Karsch. 1881. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. LIV, p. 75. Amboina, Buru. Die indo-australischen Myriopoden. 335° Rh. segmentatus Karsch. 1881. Karsch, l.c., p. 75. Luzon. Rh. submissus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 7. Aru. Rh, variabilis Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 653. Aru. Rh. xystus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 530. Halmaheira. Fam. Pseudospirobolellidae Bröl. | Pseudospirobolellus Carl. 1912. Pseudospirobolellus Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 168. : 1907. Spirobolellus Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV, p. 131. : 1910. — Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, III, p. 90, (Non Syn. Spirobolellus Pocock.) Pseudospirobolellus bulbiferus Att. 1903. Spirobolus bulbiferus Attems, Beitr. Myr.-Kunde. — Zool. Jahrb. XVII, p. 71, T£f. V, p.5—9. . 1807. Spirobolellus — Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. | Hambg. XXIV, p. 134. 1912. Pseudospirobolellus — Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 169. 1912 — Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 277 ‚Java, Celebes, Aru-Archipel (Kobroor). Fam. Spirobolellidae Bröl. Spirobolellus Poe. 1894. Pocock, Myr. von Max Webers Reise Niederl. Ostind., p. 388. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Bev. Suisse zool. XX, p. 166. 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 117. Pocock hat seine Gattung aufgestellt, ohne auf die Gonopoden ‚und sonstigen männlichen Sexualcharaktere Rücksicht zu nehmen. ' Ich glaubte eine von mir neubeschriebene Art in diese Gattung stellen ‚zu können und habe nach dieser Art die Gattungsdiagnose ergänzt. ‚Später hat Carl aber gefunden, daß eine Art, die er für identisch hält ‚ mit einer der ursprünglichen drei Pocockschen Arten, andere generelle ‚ Eigenschaften hat als meine Art, so daß letztere von ihm zum Ver- ‚treter einer neuen Gattung, Pseudospirobolellus, gemacht wird. Ich schließe mich ihm an und gebrauche Spirobolellus im Sinne Carls. 4. Hoft Y 336 "> Dr. Carl'’@raf Attems: : Brölemann hebt richtig hervor, daß es heutzutage noch unmöglich sei, den Umfang der Gattung Spirobolellus genau zu bestimmen, da die meisten unter diesem Namen beschriebenen Arten nur sehr un- genügend gekannt sind. Eigentlich sind nur folgende Arten sicher: S. chrysogrammus Poc., Rainbowi Bröl., solitarius Carl und teledapus Att., letzterer von den Seychellen. Bei den übrigen muß es sich erst erweisen, wie ihre Gonopoden eigentlich beschaffen sind. ' Spirobolellus chrysodirus Poc. 1894. Pocock, Max Webers Reise, p. 399, Tf. XXII, Fig. 30. Sumatra. Spirobolelellus chrysogrammus Poc. 1894. Pocock, Max Webers Reise, p. 400. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse, zool. XX; p..166. Celebes, Ambon, Kei-Archipel (Tual, Klein Kei). Spirobolellus ehrysoproetus Poc. -. 1894. Pocock, Max Webers Reise, p. 400. Celebes. Spirobolus heteroporus Por. 1876. Porath, Bihang Svenska Ak. Handl. IV. 7, p. 37. Java. Spirobolellus Modiglianii Silv. Rt 1895. Silvestri, Ann. mus. eiv..... Genova (2) XIV, p. 759. Sumatra. Ä nr a Spirobolus nannodes Latz. 1892. Latzel, Bull. soc. zool. NE XVH, p. 186. Tahiti. Spirobolellus nanus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova @ XIV, p. 760. Engano. Sehönalellen perstriafus silv.. 1895. Silvestri, l.c., p. 758. Ra Sumatra. aa nor 3 Spirobelellus Rainbowi Bröl. A 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, 25 119, Tf. xYL, Fig. 33—88. Australien. | | i Spirobolellus solitarius Carl. f: Zi 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, .P- 168. sus je Mi er ai al Spirobolellus splendens Silv. is sed mftadeen ig 5 1895. Silwestzi, Ann. mus. eiv. . . Genova (2) XIV,p. 759: | | Sumatra. ia, \\a | aa m ar Die indo-australischen Myriopoden. 337 | Fam. ? | Gen. Prospirobolus Att. -1910. Attems, Voeltzkows Reise Comoren Ostafrika, III, p. 91. Prospirobolus Ioannisi (Bröl.). ‚1896. Spirobolus Ioannisi Brölemann, Myr. d. Chine. — Mem. soc. zool. France IX, p. 359, Tf. XIII, Fig. 1—8. 1903. Spirobolus marginatus Say, Brölemann, Ann. coc. ent. France, LXXI, Fig. 1—2, China; Kiang-han. | Die Einreihung dieser Gattung in eine der neuen von Brölemann ‚aufgestellten vier Familien ist nach den bisher vorliegenden Angaben ‚nieht möglich. 2. Subordo Trigoniulidea Att. 1909. Fam. Trigoniulidaee Attems, Sjöstedts Kilimandjaro-Meru-Exp., p. 25. 190. — — Attems, Voeltzkow Reise Ostafrika III, p. 90. 1913. Phylum Trigonvulidd Brölemann, Boll. soc. ent. France, No. 19, p. 477. | Gen. Trigoniulus Poe. 1894. Pocock, Journ. Linn. Soc. XXIV, p. 484. 1895. Pocock, Webers Reise, p. 390, 395. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 504. | | 1902. Saussure et Zehntner, Grandidier, Madagascar, p. 114, 126. 1910. Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, III, p. 9. 4 Saussure hat in der genannten Schrift neben der Gattung Tr:- gonwulus auch eine Gattung Spirostrophus aufgestellt, die er so cha- rakterisiert: „Tarsen des $ ohne Polster, Hüfte des 3. bis 6. Beinpaares alle oder einige in Apophysen verlängert.“ während bei Trigoniulus die Tarsen des & Polster haben und die Hüften der vorderen Beine ‚ohne Apophysen sind. Ich habe seinerzeit diese Gattung Spsrostrophus akzeptiert, dasselbe tat noch letzthin Brölemann!). Doch sehe ich mich veranlaßt, die Gattung Spirostrophus wieder fallen zu lassen und die „Spirostrophus“-Arten wieder mit der Gattung Trigoniulus zu vereinigen. ‚Die genannten beiden Merkmale koinzidieren nicht bei allen Arten. ‚Es sind jetzt solche Arten bekannt, die Apophysen an den vorderen ‚Hüften und Tarsalpolster haben, andererseits wieder Arten ohne Apo- -'physen an den vorderen Hüften und ohne Tarsalpolster. Wollte man | ‚also den Besitz oder das Fehlen dieser Bildungen für so wichtig ansehen, - müßte man zweineue Genera fürdiegenannten Kombinationen aufstellen. Die genannten Bildungen sind aber morphologisch recht unbedeutend. Der Besitz oder das Fehlen von Sohlenpolstern variiert durch die ganze ‚Reihe der Juloidea oft bei ganz nahe verwandten Formen, ebenso 4 lt) Brölemann, Rec. Austral. Mus. X, p. 112. 1913. ‚ Archiv für Naturgeschichte | 1914. A. 4, 22 4. Heft 338 Dr. Carl Graf Attems: haben die Hüften der vorderen Beinpaare des $ bei den Spirobolidea ganz allgemein die Tendenz sich zu deutlicheren oder weniger deutlichen Apophysen zu verlängern. Diese Bildungen sind jedenfalls recht be- deutungslos gegenüber den Unterschieden in der Ausbildung der Gonopoden. Auf Grund dieser werden wir sicherlich dazu kommen, die für ein Diplopodengenus sehr artenreiche Gattung Trigoniulus zu zerteilen. Vorläufig sehe ich wegen der doch noch nicht genügenden Kenntnis vieler Arten und weil die zahlreichen Übergänge zwischen aberranteren Gruppen das noch zu sehr erschweren, von einer Zen legung der Gattung Trigoniulus ab. Übersicht über die indo-australischen und einige andere Trigoniulus-Arten, deren Gonopoden genügend gekanng sind. la) Hüfte des 5. Beinpaars mit großem, hakig nach vorn gekrümmten Fortsatz, Hüfte des 3. und 4. Beinpaars mit kleinerem Fort- satz (Tarsalpolster fehlen immer): 2. 2a) Femorit des vorderen Gonopoden in einen einfachen, schlanken, abgestumpften Stab ausgezogen; Innenarm des hinteren Gono- poden breit, nicht in einen schlanken Zipfel ausgezogen: 3. W 3a) Analklappen, mit niedrigem aber sehr deutlichen, gut abgesetzten Randwulst. DBasal vom Innenarm des hinteren Gonopoden zwei rundliche hyaline Lappen. Ende des hinteren Gonopoden in einen schlanken Lappen ausgezogen: Naresii Poec. (Seychellen, Madagaskar.) 3b) Rand der Analklappe versenkt, daneben eine feine Rille, kein Randwulst. DBasal vom Innenarm des hinteren Gonopoden kein Lappen. Ende des hinteren Gonopoden breit abgerundet: ambonensis Att. (Ambon, Celebes.) 2b) Am Femorit des vorderen Gonopoden ist durch eine tiefe Bucht des Endrandes innen ein nach außen gekrümmter stumpfer | Haken abgesetzt. Innenarm des hinteren Gonopoden in einen spitzen Zipfel ausgezogen: 4... 4a) Basal vom Innenarm des hint. Gon. gar kein vorragender Lappen | oder Zipfel. Körper 2,2 mm breit, schwarz, 44 Segmente: H venatorius Silv.! ) (Neu-Guinea.) | 4b) Basal vom Innenarm des hint. Gon. ein spitzer oder stumpfer vorragender Lappen; Körper 4—5,5 mm breit, 47 Segmente; | Farbe wenigstens teilweise blutrot: 5. | 5a) Ventralplatte der vorderen Gonopoden einen relativ flachen | Bogen bildend: Ra 6a) Der Medialzahn basal vom Innenarm de hint. Gon. steht von I diesem weiter entfernt. Am Ende des kint. Gon. eine gezahnte | Lamelle. Medialer Arm des Femorits des vorderen Gonopoden | mit längerem Haken, im ganzen aber viel kürzer als der laterale | 1) Hierher auch T. caelatus Karsch. Die indo-australischen Myriopoden. 339 Arm. 2. Glied des 5. Beinpaars mit dickem, rundem Fortsatz. 47 Segmente: uncinatus Att. (Ambon, Celebes.) 6b) Der Medialzahn basal vom Innenarm des hint. Gon. steht nahe dem Innenarm. In der Höhlung am Ende des hinteren Gonopoden ein zweispitziger Fortsatz und mehrere runde Lappen. Medialer Arm des Femorits des vorderen Gonopoden mit kürzerem Haken, im ganzen aber höher aufragend. 2. Glied des 5. Beinpaares ohne Fortsatz: harpagus Att. (Neu-Guinea.) 5b) Ventralplatte des vorderen Gonopoden ein breites stumpfes umgekehrtes römisches V bildend, höher aufragend: T. 1a) Die drei distalen Glieder der vorderen Beinpaare ziemlich reichlich ‚ beborstet, hintere Beinpaare sehr spärlich beborstet. Rücken mit drei Längsreihen unscharfer Flecken. Coxit des vorderen ' Gonopoden nach innen breit rundlappig vorgezogen. Lappen ' unterhalb des Innenarms des hint. Gon. stumpf: | velox Carl (Aru-, Kei.) '7b) Die vorderen Beinpaare sind nur sehr spärlich beborstet, drei ' Distalglieder der hinteren Beine reichlich beborstet, Coxit des vorderen Gonopoden innen flach abgerundet. Lappen unter- ' halb des Innenarms des hint. Gon. spitz: | haemorrhantus Poc. (Kei-Archipel.) Ib) Hüften des 3. und 4. Beinpaars mit langem, auch auf der 5. geraden Fortsatz (Ventralplatte des vorderen Gonopoden sehr hoch auf- ‚ ragend, mit der Spitze das Ende des vorderen Gonopoden er- ' reichend. Basal vom Innenarm des hint. Gon. kein Lappen. Breite 2,5 mm, schwarz): rubripes Sauss. Zehnt. (Madagaskar.) le) Hüften der vorderen Beinpaare meist ohne Fortsätze, selten das 3. und 4. mit solchen, die dann aber auf dem 5. Beinpaar meist | sanz fehlen; nur bei ralumensis haben die Hüften des 5. Bein- paars kurze, breite, abgerundete Fortsätze: 8. '3a) Innenarm des hinteren Gonopoden mit dünner, stielförmiger | Basis, das Ende hohlkellenförmig gegen den Hauptstamm ge- | krümmt: & 9a) Auf dem Prozoniten an der Quernaht eine Reihe von stark aus- | geprägten Grübchen. & mit 48—49 Segmenten: | ceramicus Att. (West-Ceram.) 3b) Prozoniten ganz ohne Pünktchen und Grübchen (nur ventral |. fein längsgefurcht), 44 Segmente: ceramicus Duncker, Att. (Squally-Insel.) '8b) Innenarm des hinteren Gonopoden an der Basis nicht stielförmig verdünnt und am Ende nicht hohlkehlenförmig: 10, | da) Innenarm des hint. Gonop. fein behaart oder beborstett): 11. la) Hüfte des 3., oder 3. und 4. oder 3., 4. und 5. Beinpaars des $ | mit Fortsatz: 12, 1) Hierher auch T. unisulcatus Voges. | | \ 3 | Da 4. Heft 340 Dr. Carl Graf Attems: 12a) Innenarm des hinteren Gonop. ohne Seitenast auf der den Haupt- stamm zugekehrten Seite. Hüfte des 5. Beinpaars mit breitem | Fortsatz: 1301 13a) Rücken mit 2 breiten hellen Längsbändern: N ralumensis Att. (Neu-Pommern.) | 13b) Rücken ohne Längsbänder: 1 ralumensis obscuratus Att. (Neu-Pommern.) ' 12b) Innenarm des hint. Gon. mit einem Seitenast auf der dem Haupt- stamm zugekehrten Seite; Hüfte des 5. Beinpaars ohne Fort- satz: 14, 14a) Tarsalpolster vorhanden; Hüfte des 4. Beinpaars mit kleinem Fortsatz: andropygus Att. (Neu-Guinea.) 14b) Tarsalpolster fehlen; Hüfte des 4. Beinpaars mit gut entwickeltem Fortsatz. 15. | 15a) Ventralplatte des vorderen Gonopoden spitz dreieckig ohne | Anschwellung vor der Spitze; Femorit am Ende mit stumpe beilförmigem Lappen; am Ende des hint. Gonop. eine lange schmale, hyaline Lamelle; 3,5 mm breit: | Mertoni Carl (Aru-Archipel.) N 15b) Ventralplatte des vorderen Gonop. vor der Spitze leicht ange- | schwollen; Femorit des vord. Gon. ohne größere Lappenbildung am Ende. Das Ende des hint. Gon. wird von einem rasch sich | verjüngenden Häkchen gebildet: castaneus Att. (Neu-Guinea.) 11b) Hüfte aller vorderen Beine ohne Apophyse: 16. 5 16a) Vom Innenarm des hint. Gon. entspringt gegen den Hauptstamm zu ein Seitenast. Analklappenrand ohne Rille (Prozoniten dorsal | mit einer breiten Zone runder Grübchen oder fein längsgefurcht)17. 17a) Prozoniten vom 10. Segment an dorsal sehr dicht und fein längs- ' gefurcht: sericatus Carl (Lombok.) | 17b) Prozoniten dorsal mit einer breiten Zone halbkreisförmiger oder kreisrunder Grübchen: 18: ® 18a) Metazoniten dorsal dicht fein gerunzelt, Innenarm des hinteren | Gonop. dicht beschuppt: lumbricinus (Gerst.) | j 18b) Metazoniten dorsal glatt; Innenarm des hint. Gon. nur fein | u behaart, eventuell teilweise nackt: 19. 19a) Rücken ohne Längsbänderung; Prozoniten dunkelbraun, Meta- | m zoniten rotbraun; Analklappenrand wulstig verdickt; Anal- schuppe abgerundet dreieckig: flavipes Att. (Celebes.) h | 19b) Rückenmitte rötlich, jederseits eine dunkle Längsbinde; Anal- | klappenrand nicht aufgewulstet, Analschuppe quer abgeschnitten: j j bitaeniatus Carl (Lombok.) \ | 16b) Vom Innenarm des hint. Gon. entspringt kein Seitenast; neben ' dem feinen Randsaum der Analklappe eine Rille: 20. | 20a) Rücken der Metazoniten dicht längsgefurcht; am Ende des hint. Gon. eine zurückgeklappte hohle Lamelle mit gezackten Rändern: | ' j densestriatus Att. (Born) 5 20b) Metazoniten dorsal glatt; am Ende des hint. Gon. keine soleEe 1 'zurückgeklappte Lamelle: | 21. ,| Die indo-australischen Myriopoden. 341 | 2la) Vordere Beinpaare ohne Tarsalpolster (Ventralplatte der Gonop. seitlich gerade, ohne Absatz, am Ende abgerundet): squamosus Carl (Celebes.) '21b) Vordere Beinpaare mit Tarsalpolster (Ventralplatte des Gon. } seitlich stufig abgesetzt, oder zugespitzt ohne Absatz): 22. N 22a) Rücken mit 2 hellen Längsbinden; auf dem Prozoniten vor der Quernaht eine Reihe runder Grübchen. Analklappenränder tief eingesenkt, seitlich vom Rand eine Rille: soleatus Att. (Halmaheira.) 226) Rücken ohne helle Längsbinden; Prozoniten dorsal mit zahl- reichen runden Grübchen auf der ganzen Fläche oder vor der Quernaht eine Reihe länglicher Grübchen: 23. 3a) Ganze freie Dorsalfläche des Prozoniten mit kreisrunden Grübchen; Analklappenrand ganz schmal und niedrig aufgewulstet; Ventral- platte des vord. Gon. seitlich abgestuft: orphinus Att. (Borneo.) 3b) Auf dem Prozoniten vor der Quernaht eine Reihe länglicher Grübchen; Analklappenränder tief eingesenkt; Ventralplatte der vord. Gon. spitz, seitlich nicht abgestuft: tamicus Att. (Neu - Guinea.) \ ‘0b) Innenarm des hint. Gon. ohne Haare oder Bestachelung: 24. > Analsegment mit hakig aufwärts gekrümmtem Schwänzchen: urophorus Poc. (Mahe.) 4b) Analsegment ohne Schwänzchen oder höchstens mit ganz kurzem, geradem Schwänzchen: 25 | | | I | j | 5a) Vordere Beinpaare ohne Tarsalpolster: 26. 6a) Metazoniten dorsal gefurcht: 27. Ta) Metazoniten weitschichtig längsgefurcht; Analsegment mit kurzem und wenig vorragendem Schwänzchen: badıus Att. (Borneo.) 7b) Metazoniten dicht bedeekt mit winzigen Längsstrichen. Anal- | segment ganz ohne Schwänzchen: digitulus Bröl. (Queensland.) '6b) Metazoniten dorsal ungefurcht: 28. | 83) Innenarm des hint. Gon. schlank zipfelig ausgezogen: tachypus Poc. (Saleyer-Insel bei Celebes.) 8b) Hinterer Gonop. ohne deutlichen Innenarm: Brauer: Att. (Mahe.) | 5b) Vordere Beinpaare mit Tarsalpolster: 29. 9a) Femorit des vord. Gon. am Ende tief eingebuchtet; der mediale ‚Lappen ist ein spitzer, nach außen gekrümmter Haken: 30. 0a) & 3,5 mm breit, 47 Rumpfsegmente: karykinus Att. (Halmaheira.) 0b) & 8 mm breit, 53—56 Rumpfsegmente: macropygus Silv. (Luzon.) 9b) Femorit des vord. Gon. am Ende nur seicht eingebuchtet; der mediale Lappen kurz, abgerundet und gerade distal gerichtet ' oder nur ganz schwach gekrümmt: 31. la) Ventralplatte der Gon. in der Mitte seicht eingeschnitten; Anal- ' segment oben zugespitzt; 4,5—5 mm breit: hamatus Voges (Philippinen.) 1b) Ventralplatte des Gon. zugespitzt; Analsegment dorsal abgerundet oder stumpflappig; 2,8—3,5 mm breit: 32. 4 4. Heft 342 Dr. Carl Graf Attems: 323) Der Innenarm des hint. Gon. ist ein hohles, innen gerieftes Blatt, ' das in der Höhlung des Hauptstammes liegt; dunkelbraun, ' Metazoniten hinten gelbgesäumt, Analklappen ohne hohen Rand- wulst, nur fein gesäumt, 2,8 mm breit: orinomus Att. (Halmaheira.) 32b) Innenarm des hint. Gon. frei, hakig gegen den Hauptstamm ge- ' krümmt, Prozoniten schwarz, Metazoniten dunkel kirschrot, ' Analklappenrand hoch aufgewulstet, 3,5 mm breit: i brachyurus Att. (Batjan.) Verzeichnis der in der Übersichts-Tabelle aufgenommenen Trigoniulus- Arten. | [Die paar nicht indo-australischen Arten sind eingeklammert.] T. ambonensis Att. 1898. Attems, Semons Reise, p. 512, Fig. 3—5. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 163. Ambon, Celebes. T. andropygus Att. Attems, Nova Guinea Bd.V. Nord-Neu-Guinea, Tamı-River, Manokwari. T. badius Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 512, Fig. 50: Borneo. T. bitaeniatus Carl. 1912. Carl, Dipl.-Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXI, p. 167. Lombok. T. brachyurus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 509, Fig. 39—41. Batjan. [T. Braueri Att. 1900. Attems, Brauers Myr. Seychellen. — Zool. Jahrb. XIII, p. 159. Mah£, Seychellen.] T. castaneus Att. Attems, Nova Guinea, Bd. IX. Süd-Neu-Guinea. Meraucke. T. ceramieus Att. Attems, Beauforts Reise Ceram usw. — Bydrag. Dierkunde. West-Ceram. T. ceramicus Dunckeri Att. n.sp. (siehe unten). Squally-Insel. f T. densestriatus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 506. ‘Borneo,. Die indo-australischen Myriopoden. 343 | T. digitulus Bröl. 1913. Spirostrophus digitulus Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 113. Australien, Queensland. : T. flavipes Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 508. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 161. Celebes. T. haemorhantus Poc. . 1893. Spirobolus haemorhantus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 141. / 1912. Trigoniulus haemorhantus Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 273. i Kei-Archipel: Langgur, Kei-Dulah, Elat auf Gr. Kei. } T. hamatus Vog. 1878. Spirobolus hamatus Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 184. Philippinen. T. harpagus Att. Attems, Nova Guinea, Bd. V. Attems, Nova Guinea, Bd. IX. Neu-Guinea. T. karykinus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 5ll. Halmaheıra, Batjan. | T. lumbrieinus Gerst. . 1873. Spirobolus lumbricinus Gerstäcker, Von derDeckens Reise III, II, p. 516. 1876. — Goesi Porat, Bihang. Sv. Ak. Handl. IV, p. 36. 1902. Trigonvulus Goesi Saussure et Zehntner, Grandidier, Madagaskar, p. 130. Daselbst weitere Literaturangaben über die oft beschriebene und verkannte Art. Ein Ubiquist der Tropen in der indo-australischen, neotropischen, " äthiopischen und madagassischen Region. ei a - | T. macropygus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 10. | Philippinen. "| N T. Mertoni Carl. 1912. Carl, Abh. Senckenberg. Ges. XXXIV, p. 273. Aru-Archipel: Wammer, Maikoor. | T. Naresii Poc. ‚1893. Spirobolus Naresii Pocock, Ann. Mag.n. h. (6) XI, p. 252. 13% — — _Brölemann, Mem. soc. zool. France, p. 534. ‚1897. Trigoniulus — Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 9. ‚1900. — — Attems, Brauers Myr. Seych. — Zool. Jahrb. XIII, p. 156. 1 1900. = — DBrölemann, Möm. soo. zool. Fr. XIII, p. 94. 344 | Dr. Carl Graf Attems: 1902. Sipirobolus (Spirostrophus) Naresiv Saussure et Zehntner, Grandidier, Madagaskar, p. 151. 1903. Trigoniulus Naresii Brölemann, Ann. soc. ent. France LXXI, Tf. VIII, Fig. 8. 1910. Spirostrophus Naresit Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, III, p. 99. 1911. Glosselus Naresüü Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL, p. 166. Tafel IV, Fig. 68—71. Diese bisher nur von den Seychellen, Madagaskar und Guadeloupe bekannte Art liegt mir jetzt auch von mehreren Inseln der indo- australischen Region vor. Bekannt ist ja die weite Verbreitung von Trigoniulus lumbrieinus Gerst., der geradezu als ein Ubiquist der Tropen bezeichnet werden kann; das ist nun der zweite Fall einer für einen Diplopoden ungewöhnlich weiten Verbreitung einer Trigonsulus- Art. Ich gebe hier die Zeichnung der Gonopoden eines d von Matupi, Neu-Pommern (Fig. 68, 69) und des 3. Beins (Fig. 70) und 5. Beins (Fig. 71). ! Fundorte: Matupi, Neu-Pommern (Dr. Heinroth eoll. Berlin. Mus.) &, 49 Segmente. Jaluit, Tabor, Marschallinseln, fauler Kokosstamm (Bock coll.), Ponape, Carolinen (Dr. Hallier, Hamb. Mus.), &, 49—52 Segmente. T. orinomus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 515. Halmaheira, Ternate, Batjan. T. orphinus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 513. Borneo. T. ralumensis n. sp. (siehe unten). Ralum, Neu-Pommern. T. ralumensis obscuratus n. subsp. (siehe unten). Neu-Pommern, Nordküste; Forsayth-Inseln. [T. rubripes S. Z, 1902. Spirobolus (Spirostrophus) rubripes SaussureetZehntner, Grandidier, Madagaskar, p. 154. Madagaskar.] T. sericatus Carl. 1912. Carl, Dipl. Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXIL, p. 165. Lombok. T. soleatus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 514. Halmaheira, Ternate. F. squamosus Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 161. Celebes. Die Indo-australischen Myriopoden. 345 T. tachypus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. III, p. 397. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 165. ‚Insel Saleyer bei Celebes. T. tamicus n. sp. (siehe unten). . - Neu-Guinea, Tamiı-Gebiet. T. uncinatus Att. 1898. Attems, Semons Reise, p. 513. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 164. Ambon, Celebes. T. unisulcatus Vog. . 1878. Spirobolus unisulcatus Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 186. Philippinen. [T. urophorus Poc. 1893. Spirobolus wrophorus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 251. \ 1900. Trigoniulus urophorus Attems, Zool. Jahrb. XIII, p. 157. ' 1902. Spirobolus (Trigonvulus) uroporus Saussure et Zehntner, Grandidier, Madagaskar, p. 126. Mahe, Seychellen.] T. velox Carl. 1912. Carl, Abh. Senckenberg. Ges. XXXIV, p. 271. 1913. Eucarlia velox, Brölemann, Bull. soc. ent. France No. 19, p. 478. Aru- und Kei-Archipel. T. venatorius Silv. 1899. Silvestri, Termesz. füzetek. XXII, p. 210. Neu-Guinea, Erima, Astrolabebay. Nicht in die Übersichts-Tabelle aufgenommene indo- | australische Trigoniulus- Arten. &) Arten, von denen die Gonopoden nicht oder ungenügend abgeb'ldet | wurden. T. brachycerus Silv. ‚1898. Silvestri, Ann. mus. civ..... Genova (2) XIX, p. 448. Britisch-Neu-Guinea, Insel Goodenoush. | T. caudulanus Karsch. 1881. Spirobolus caudulanus Karsch, Zeitschr. ges. Naturwiss. (3) VI, p. 60. 1889. — = Pocock, J. Linn. Soc. Lond. XXI, p. 297. 1893. = — Pocock, Ann. mus. civ. . . Genova (2) XIII, | 8 p. 394. Birma. T. demissus Silv. 2 1898. Silvestri, Ann. mus. eiv. .. Genova (2) XIX, p. 446. NO-Neu-Guinea, Mausinaam. 4. Heft 346 ' Dr. Carl Graf Attems: T. gracilis Silv. 1899. Silvestri, Termesz. füzetek XXII, p. 210. Neu-Guinea, Erima. T. heteropus Silv. 1898. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIX, p. 444. NO-Neu-Guinea, Wa Samson. T. heteropus var. fasciolatus Silv. ibid. NO-Neu-Guinea, Ramoı. T. megaloproctus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 397. Flores. T. moulmeinensis Poc. 1893. Spirobolus moulmeinensis Pocock, Ann. mus. civ. .. Genova (2) XII, v p. 395. Birma. T. obscurus Silv. 1898. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIX, p. 447. Neu-Guinea, Dilo. T. phranus Karsch. 1881. Spirobolus phranus Karsch, Zeitschr. ges. Nat. (3) VI p. 69. 1888. _ —_ Pocock, Journ. Linn. Soc. XXI, p. 298. 1898. Trigoniulus — Attems, Semons Reise, p. dl. Sıam, Mergui, Java. T. Targionii Siiv. 1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX, p.5. Australien, Queensland. T. Thurstoni Poc. 1892. Spirobolus Thursioni Pocock, J. Bombay nat. hist. Soc. VII, p. 167. Madras. b) Ganz unbrauchbare Beschreibungen, ohne Ausaben über die Gonopoden oder nur auf 2 basiert. T. abbreviatus Silv. 1895. Silvestri, Ann. Mus. civ... Genova (2) XIV, p. 655. Neu-Guinea: Pulo Faor. T. burnetticus Att. 1898. Attems, Semons Reise, p. 513. Australien. T. comma Att. 1898. Attems, Semons Reise, p. 513. "Australien. Die indo-australischen Myriopoden. 347 T. concolor Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. eiv... Genova (2) XIV, p. 657. Neu-Guinea, Hughibagu. T. corallipes Poc. 1896. Pocock, Ann. Mus. civ. .. Genova (2) XVI, p. 352. Birma. T. decoratus Karsch. 1881. Spirobolus decoratus Karsch, Zeit. ges. Nat., LIV, p. 62. Viti Levu (nur Q2). T. dissentaneus Karsch. 1881. Spirobolus dissenianeus Karsch, Zeitschr. ges. Nat., Bd. 54, p. 56. 1898. Trigoniulus _ Attems, Semons Reise, p. 511. Celebes, Java. T. dorsalis Le Guill. 1841. Julus dorsalis Le Guillou, Bull. soc. phil. Paris, p. 86. 1847. Julus — Gervais, Ins. Apt. IV, p. 175. 1893. Spirobolus dorsalis Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 140. 1895. Trigoniuus — Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p. 656. Aru-Archipel. T. erythropisthus Att. 1898. Attems, Semons Reise, p. 514. Neu-Guinea. T. formosus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 657. Australien. T. holosericus Vog. 1878. Spirobolus holosericus Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool.,, XXXI, p. 189. Philippinen. T. incommodus Carl. 1912. Carl, Abh. Senckenberg. Ges. XXXIV, p. 274. Kei-Archipel: Elat auf Gr. Kei. T. ornatus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ. .. Genova (2) XIV, p. 656. Neu-Guinea, Gerekanumu, Mtes. Astrolabe. T. papuasiae Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 657. Neu-Guinea, Moroka. T. parvulus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 516. Borneo, Batjan. T. pleuralis Carl. 1912. Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 274. Kei-Archipel: Kei Dulah, Elat auf Gr. Kei. 4. Heft 348 | Dr. Carl Graf Attems: T. proaimus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ. .. Genova (2) XIV, p. 757. Engano. T. pulcherrimus Poc. 1898. Pocock, Willey. zool. results, p. 72. Neu-Pommern. T. reonus Pac. 1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. III, p. 396. Flores. Trigoniulus ceramicus Dunckeri n. subsp. Unterscheidet sich von der forma genuina in folgendem: d mit 44 Rumpfsegmenten (gegen 48—49 der forma gen.). Die ganze Skulptur des Rückens beschränkt sich auf seichte, halbkreisförmige, nach hinten offene, manchmal kreisförmig geschlossene Grübchen in der mittleren Querzone des Prozoniten. Die vor der Quer- naht und im hinteren Streifen des Prozoniten befindlichen Grübchen der Stammform fehlen hier. Die Ventralseite hat eine feine Längsfurchung, die auf den Pro- zoniten nur wenig höher hinaufreicht als auf den Metozoniten. Vordere und mittlere Beine des & mit Tarsalpolster, das sich in der | | hinteren Körperregion allmählich verliert. Vordere Hüften ohne Apo- physen (wie bei f. gen.). Auch die sonstigen Merkmale, insbesondere Gonopoden, ganz wie bei der Stammform. | Fundort: Squally-Insel, N. Bucht (Dr. Duncker, Hamb. Südsee-Exped. 28. 9. 08). Ä Trigoniulus ralumensis n. sp. Tafel V, Fig. 72—76. Farbe: Rücken schwarzbraun bis schwarz, mit 2 breiten rotbraunen Längsbinden, die durch einen ebenso breiten Streifen der dunklen Grundfarbe getrennt sind. Die Metazoniten scheinen dunkelrotbraun durch, wenn man sie isoliert betrachtet. In den Flanken sind die Prczoniten schwarzbraun, die Metazoniten dunkel rotbraun. ö Breite 2,5 mm, 47 Rumpfsegmente. @ Breite 3 mm, 48 Segmente. 2 +2 Supralabralgrübchen, Scheitelfurche sehr seicht und fein, Ocellen sehr flach. Kopfschild glatt, unbehaart, Antennen sehr kurz, den Hinterrand des Halsschildes nicht erreichend. Backen des $ mit kurzem, stumpfen Zacken. Halsschild seitlich stark verschmälert und etwas abgestumpft, von der Augenhöhe an ist der Vorderrand gezähnt. In der seichten und verwischten Quernaht steht dorsal eine Reihe großer runder Punkte oder Grübchen; ventral vom Saftloch setzt sich jedes Grübchen nach vorn in einen kommaartigen Strich auf den Prozoniten fort, der nach oben umbiegt und sich in der sehr dichten und feinen Querstrichelung des vordersten Teils des Prozoniten ver- Die indo-australischen Myriopoden. 349 liert. Die feinen regelmäßigen Längsfurchen der Metazoniten beginnen erst in der Mitte der Flanken. Saftloch im Zuge der sehr verwischten Quernaht. Pro- und Metazoniten im übrigen glatt und glänzend. ' Dorsalrand des Analsegments sehr flachwinklig und abgerundet vorgezogen ohne frei vorzustehen. Klappen gut gewölbt, der durch W | f 4 Hr | ) | \ | ! t | N N | | 4 j j | Ei Ä ) "N eine schmale Rille fein gesäumte Rand etwas versenkt, lateral vom eingesenkten Teil ein schmaler, sehr niedriger undeutlicher Wulst. Schuppe sehr een fast geradlinig. Hüfte des 3.—5. Beinpaares mit großem Fortsatz, und zwar. ist der des 3. on (Fig. 76) der größte und spitzkonisch, während die des 4. und 5. Beinpaares breite abgerundete Platten sind. Die vorderen Beine mit großem, zahnartig vorragendem Tarsalpolster. Gonopoden: Ventralplatte (Fig. 75) V-förmig mit breitem,. am Ende breit abgestutztem Winkel. Coxit des vorderen Gonopoden einfach, breit abgerundet. Femorit durch eine Bucht in einen schmalen, am Ende schwach hakıg nach außen gebogenen medialen und einen breiten, rundlappigen lateralen Arm geteilt (Fig. 75). Hinterer Gonopode (Fig. 73, 74): Basal vom Innenarm kein Zacken. ‘ Innenarm groß, breit, ohne Nebenast, dicht mit kleinen Spitzchen besetzt, die am Endrand wie Fransen wegstehen, auf der übrigen Fläche basalwärts gerichtet sind (Fig. 72). In der Bucht zwischen Innenarm und Hauptstamm steht ein gerader Zahn mit breiter Basis. Distal vom Innenarm mehrere Lappen: ein großer spitzer neben der Mitte des Innenarmes, ein mit mehreren stumpfen Zähnchen endigender neben dem Ende des Innenarmes und zwischen beiden zwei noch außen geklappte Lappen. Fundort: Ralum, Neu-Pommern (Dahl coll. Berlin. Mus.). Verwandt mit Tr. soleatus, von dem er sich aber leicht durch den Besitz der großen Fortsätze auf den Hüften des 3. bis 5. Beinpaares unterscheidet, die bei soleatus fehlen und durch die verschieden ge- stalteten hinteren Gonopoden. Trigoniulus ralumensis var. obscuratus n. var. Unterscheidet sich von der Stammform durch die Farbe, indem die Längsbänderung des Rückens fehlt. Die Prozoniten sind schwarz, die Metazoniten zum größten Teil dunkelrotbraun. d mit 48 Rumpfsegmenten, zwei mm breit. In allen übrigen Merkmalen, insbesonders den Eonlbpsdknt mit der Stammform übereinstimmend. Fundort: Neu-Pommern, N.Küste, Forsayths Islands (Dr. Duncker, XII. 08, Hamburg. Südsee-Exped.). Trigoniulus tamieus n. sp. Tafel IV, Fig. 62—67. Farbe: Prozoniten dunkelbraun, Metazoniten gelbbraun, wo- -/ durch eine auffällige Querringelung entsteht, die vorderen Segmente N | sind teilweise gelbbraun und dunkelbraun marmoriert. Halsschild 4, Hoft 350 - Dr. Carl Graf Attems: braun und gelbbraun marmoriert, ringsum dunkelbraun gesäumt. Beine und Antennen gelb. & Breite 2,2 mm, 49 Rumpfsegmente. 9 2,7 mm breit. 2 + 2 Supralabralgrübchen, Antennen sehr dick, kurz, den Hinter- rand des Halsschildes nicht erreichend, endwärts keulig. Scheitel- furche ungemein fein und seicht; vom Vorderrrand bis zur Mitte des Kopfschildes eine sehr seichte Furche. Ocellen sehr flach. Kopfschild glatt, unbehaart. Halsschild seitlich stark verschmälert, Vorderrand von der Augen- höhe an gesäumt. Die Prozoniten haben eine etwas ungewöhnliche Skulptur: statt der sonst an der Quernaht meist sich findenden runden Grübchen, sind hier längere und breitere flache Furchen von ungefähr gleicher Länge vorhanden; vor ihnen befindet sich eine 2. Querreihe- solcher Längsgruben, aber nicht in ganz regelmäßiger Anordnung, sondern bald als Fortsetzung einer Furche der hinteren Querreihe, bald zwischen zwei der letzteren. Unterhalb der Saftlöcher sind die Prozoniten fein längsgefurcht; die Furchen biegen vorn nach oben um. Die Längs- furchung der Metazoniten beginnt erst tiefer ventral; dorsal sind sie spiegelglatt. Die Saftlöcher liegen im Zuge der sehr verwischten Quer- naht. Der Durchmesser der einzelnen Ringe nimmt nach hinten etwas zu. Dorsalrand des Analsegments stumpfwmklig vorgezogen, ohne frei vorzuragen. Klappen gut gewölbt, der Rand recht tief eingesenkt ohne jeden Wulst. Schuppe sehr flachbogig. Ventralplatten kräftig quergefurcht. Hüften der vorderen Beine ganz ohne Fortsätze. Vordere Beine mit Tarsalpolster. Gonopoden: Ventralplatte (Fig. 64) spitz dreieckig. Coxit (ec) des vorderen Gonopoden (Fig. 62, 63) breitlappig, das innere Eck recht spitz. Femorit (F) nach innen in einen breiten runden Knopf vortretend. Hinterer Gonopode (Fig. 66) im ganzen schlank, basal vom Innen- arın kein Medialzacken. Innenarm mit kleinen Schüppchen (Fig. 65) besetzt, am Ende mit zwei Lappen, einem Sförmig gekrümmten und einem geraden, abgerundeten. Distal vom Innenarm ein gegen diesen vorspringender, durch eine tiefe Bucht geteilter Lappen (Fig. 67). Fundort: Tami-Gebiet, Neu-Guinea (L. Schultze coll., Berlin. Mus. Trigoniulus eaelatus (Karsch). 1881. Spirobolus caelatus Karsch, Zeit. ges. Nat. LIV, p. 67. Über die Farbe sagt Karsch nur ‚„rubro testaceus“. Jetzt sehen die Tiere quergeringelt aus, indem die Metazoniten braunrot, die Prozoniten aber schmutzig gelbrot sind. Antennen und Beine rot. &: Breite 4,5 mm. 55 Rumpfsegmente. Pro- und Metazoniten unterhalb der Saftlöcher bis zu aaa hinauf fein längsgefurcht, die Furchen biegen nach vorn oben um. Vordere Die indo-australischen Myriopoden. 351 Hälfte des Prozoniten dorsal glatt, hintere Hälfte mit sehr seichten _undeutlichen, runden oder hufeisenförmigen kleinen Grübchen. Vordere zwei Drittel des Metazoniten durch undeutliche Grübchen auch etwas "uneben. Im ganzen macht der Rücken aber einen glatten Eindruck. ‚Keine Quernaht. | 2 + 2 große Supralabralgrübchen. Kopfschild glatt, vorn stumpf- winklig ausgeschnitten, die Medianfur:he vorn vertieft. Backen des d mit großem abgerundeten Lappen. Antennen relativ lang und schlank. Halsschild seitlich stark verschmälert. | Analsegment dorsal in einen relativ langen, aber nicht frei vor- stehenden spitzen Lappen ausgezogen. Klappen sehr flach gewölbt. 1 ganz allmählig in den hohen aber nur mäßig dicken Randwulst über- gehend. Schuppe spitz dreieckig. Keine Tarsalpolster. Hüften des 5. Beinpaars mit großem, nach | vorn gerichteten Haken. - Gonopoden: Ventralplatte des vorderen Paares V-förmig, der + Medialfortsatz lang, zungenförmig. | Coxit des vorderen Gonop. mit etwas abgestumpftem Inneneck. ‚Femorit durch eine tiefe Bucht zweilappig, beide Lappen, besonders ‚der mediale breit, stumpfhakig, gegeneinander gekrümmt. Die hinteren Gonopoden scheinen sehr denen von T. venatorius -Silv. zu gleichen. Hier wie dort fehlt ein großer Zahn basal vom Innen- arm, Nur ein niedriger abgerundeter Höcker erhebt sich von der Innen- "kante. Innenarm ein sehr schlanker und spitzer kleiner Zipfel, der ‚an seiner Basis ein kleines rundes Läppchen trägt. Knapp unterhalb desselben steht ein rundliches, weichhäutiges Polster. Aus dem kahn- artig ausgehöhlten Ende des Gonopoden erhebt sich eine faltige rzundliche Lamelle. Fundort: Neu-Guinea, Segaar-Bay, Neu-Hannover. Gen. Acanthiulus Gerv. 1841. Acanthiulus Gervais, Ann. Sci. nat. (3) I, p. 70. ‚1847. an = Ins. Apt. IV, p. 173. 1893. — Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 136. 1903. — Brölemann, Ann. soc. entom. France, LXXII, p. 469. - 1903. Polybunolobus Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 531. ‚1910. — . Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, Conoren etc. III, p. 91. 1913. Acanthiulus Brölemann, Myr. Austr. Mus. Rec. Austr. No. X, p. 107. Acanthiulus Blainvillei Le Guill. ‚1841. Julus Blainvillee Le Guillou, Bull. soc. phil. Paris, p. 86. ‚1847. Acanthiulus Blainvillee Gervais, Ann. sci. nat. (3) I, p. 70. j ‚1847. Acanthiulus — Gervais, Ins. Apt. IV, p. 173, Tf. XLIV, Fig. 8. ‚1893. Acanthiulus Murraui Pocock, Ann. mag. (6) XI, p. 136, Tf. IX, Fig.7. 1893. Spirobolus dentatus Daday, Term£zs. füzet. XVI, p. 101, Tf. II, Fig. 1—7. ‚18%. Trigoniulus Blainvillei Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, 5 P.654. % ‚1903. Polybunolobus Maurrayi Pocock, Ann. Mag. n. h. (7) XH, p. 531. E | 4. Heft 352 Dr. Carl Graf Attems: 1912. Acanthiulus Murrayi Carl, Dipl. Aru, Kei-Ins. — Abh, Senckenb. Ges. XXXIV, p. 276. 1913. Acanthiulus Blainwillee Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. AM. X, p. 109. — Attems, Nova Guinea Bd. IX. Süd- ec Nord-Neu-Guinea, Aru-Archipel. Acanthiulus Blainvillei var. intermedius Att. Wird im Bericht über Van Kampens Expedition beschrieben. Neu-Guinea, Umgebung von Kago-Bai, zwischen Nyad und Sekop; Am Tami, Astrolabebai; Kais. Augustafluß-Expedition. Acanthiulus Blainvillei septemtrionalis Att. Wie oben. Nord-Neu-Guinea. Gen. Aulacobolus Poe. 1903. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 531. Aulacobolus uroceros Poc. 1892. Spirobolus urocerus Pocock, J. Bombay nat. hist. soc. VII, p. 269. 1903. Aulacobolus urocerus Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 530. Madras. Gen. Trachelomegalus Silv. 1896. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XVI, p. 27. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 507. 1910. Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, III, p. 91. . Trachelomegalus hoplurus Poe. r 1893. Spirobolus hoplurus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 252, Tf. XVI, IM Fig. 5. Bi 1897. Trachelomegalus hoplurus Attermas, Kükenthals Reise p. 517, Fig. 36—38. Borneo. Trachelomegalus sumatranus Carl. | 1906. Carl, Dipl. Mal. Arch. — Zool. Jahrb. XXIV, p. 263. Sumatra. Gen. Eucentrohbolus Poe. 1903. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 528. Bucentrobolus tamulus Poc. 1903. Pocock, l.c., p. 528. Süd-Indien: Tinnevelly, Trivandrum, Travancore. Eucentrobolus Maindroni Bouv. 1903. Acanthiulus Maindroni Bouvier, Bull. Mus. hist. nat. Paris XIX, p. 264. 1903. — — Brölemann, Ann. soc. ent. France LXXLH, T#. VIIL, Fig. 5, 6. 1913. Zucentrobolus — — Rec. Austral. Mus. X, p. 108. Hindostan, Ghales occidentales, Berge von Malabar. | Die indo-australischen Myriopoden. 358 Die Beschreibung folgender als ‚‚Sperobolus“ publizierter Arten ist eine derart ungerügende, daß sie in keine der heutigen Gattungen eingereiht werden können. Spirobolus albidicollis Por. 1888. Porat, Ann. soc. ent. belg. XXXII, p. 252. Neu-Caledonien. Spirobelus Andersoni Poc. 1888. Pocock, J. Linn. Soc. XXI, p. 299. Mergui-Archipel. Spirobolus auratus Vog. '1878. Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 187. Philippinen. | Spirobolus capueinus Poec. 1876. Porat, Bihang. Sv. Ak. Handl. IV, p. 33. | Singapore. | Spirobolus carneipes Poc. 1898. Pocock, Willey. Zool. res. p. 71. | Isle of Pines. Spirobolus celebensis Gerv. 1847. Gervais, Ins. Apt. IV, p. 173. Celebes. | | Spirobolus einetipes Butl. 1877. Butler, Proc. zool. soc. Lond., p. 283. \ Duke of York Island. 4 Spirobolus coeruleolimbatus Dad. 1891. Daday, Termesz. füzetek. XIV, p. 177. Australien, Queensland. 1 Spirobolus eolubrinus Koch. . 1865. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XV, p. 886. 4 Fiji-Inseln. | Spirobolus costatus Koch. 1865. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. Wien XV, p. 885. Fiji. | | Spirobolus erebrestriatus Humb. 1866. Humbert, Myr. de Ceylon, p. 55. Ceylon. o Spirobolus detornatus Karsch. 1881. Karsch, 1.c., p. 57. Viti Levu. | Spirobolus Doillfusii Poe. - 1893. Pocock, Ann. mus. civ..... Genova (2) XIII, p. 397. | Cochin-China. Ah Archiv für une chichte u 1914: A. 4 23 4. Heft 354 Dr. Carl Graf Attems: Julus doreyanus Gerv. 1847. Gervais, Ins. Apt. IV, p. 176. Neu-Guinea. Spirobolus exquisitus Karsch. 1881. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. LIV, p. 7. China: Peking. Spirobolus fiavopunetatus Vog. 1878. Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 187. Philippinen. Spirostreptus gracilipes Newp. 1844. Spirostreptus gracilipes Newport, Ann. mag. n. h. XIII, p. 269. —?1881. Syirobolus juloides Karsch, Zeitschr. ges. Naturwiss. (3) VI, p. 65. Philippinen. Spirobelus Greeni Poe. 1892. Pocock, J. Bombay n. h. soc. VII, p. 170. Ceylon. Spirobolus impudicus Karsch. 1881. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. LIV, p. 67. Ternate. Spirobolus insulanus Por. 1888, ee Ann. soc. ent. Bes, XXXLH, p. 251. Neu-Caledonien. Spirobolus longicoilis Poe. 1892. Pocock, J. Bombay n. h. soc. VII, p. 172. Ceylon. Spirobolus maerurus Poe. 1893. Pocock, Ann. mus. civ. .. Genova (2) XIII, p. 396. Birma. Nomen praeoccupatum, Humbert et Saussure 1870; übrigens wahrscheinlich ein Trigoniulus. Spirobolus obtusespinosus Vog. 1878. Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool., XXXI, p. 189. Ceylon. Spirobolus pietus L. Koch. 1865. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XV, p. 883. Fiji. Spirobolus politus Dad. 1891. Daday, Term£sz. füzetek. XIV, p. 176. Nomen praeoccupatum, Porat 1888. Spirobolus punctidives Karsch. 1881. Karsch, Zeitschr. Ges. Naturw. LIV, p. 65. Cochin-China. Die indo-australischen Myriopoden. 355 Spirobolus punetipleurus Karseh. 1881. Karsch, |1.c., p. 60. Malaısıa. Spirobolus ruficollis Newp. 1844. Newport, Ann. mag. n. h. XIII, p. 269. Australien. Spirobolus sanguineus Koch. 1863. Koch, Die Myr. I, p. 16, Tf. VII, Fig. 15. Insel Bintang bei der Malayischen Halbinsel. Spirobolus signifer Karsch. 1881. Karsch, Zeitschr. Ges. Naturw. LIV, p. 61. Viti Levu. Die von Karsch untersuchten Exemplare des Berliner Museums ind 9; die eigentümliche Scuptur der Metazoniten läßt die Möglichkeit u, daß es sich um eine neue Gattung von noch näher zu präzisierender Stellung handelt. Spirobolus spirostreptinus Karseh. 881. Karsch, 1l.c., p.58. Ceylon. | Julus sumatrensis Gerv. ‚847. Gervais, Ins. Apt. IV, p. 168. Sumatra. Spirobolus taprobanensis Humb. 888. Humbert, Myr. de Ceylon, p. 56. _ Ceylon. | Spirobolus Vogesi Karseh. -'881. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. LIV, p. 59. | Neu-Hannover. Spirobolus Walkeri Poc. 895. Pocock, Ann. mus. n. h. (6) XV, p. 367. China, Ningpo. ' Folgende Arten gehören möglicherweise in die Nähe von Spiro- dellus: | | Spirobolus caledonieus Poe. 891. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 253. Neu-Caledonien. Spirobolus elevatus Poc. 393. Pocock, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIII, p. 399. Birma. "N Spirobolus Feae Poc. 398. Pocock, 1.c., p. 398. Birma. ; | 23* 4.Hett a 3 N 356 Dr, Carl Graf Attems: Spirobolus Gestri Poc. 1893. Pocock, 1l.c., p. 39. Birma. Spirobolus spieulifer Poec. 1893. Pocock, 1l.c., p. 397. Birma. | Spirobolus lugubris Koch. 1865. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XV, p. 887. Australien, Wollongong. Spirobolus pulcher Por. 1888. Porat, Ann. soc. ent. Belg. XXXII, p. 254. Neu-Caledonien. Spirobolus punctifrons Por. 1888. Porat, ].c., p. 256. Neu-Caledonien. 5. Ordo Stemmatoiuloidea CK. 1895. Subordo Stemmatoiuloidea Cook, Amer. Natur. XXX, p. 112. 1895. — — Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 3. 1903. Ordo Monocheta Silvestri, Dipl. anat. p. 23. 1909. Group Stemmiuloidea Pocock, Biol. Centr. Am., p. 108. Fam. Stemmiulidae Poc, 1894. Pocock, J. Linn. Soc. XXIV, p. 477. Diopsiiulus parvulus Silv. 1899. Silvestri, Termesz. füzetek. XXL, p. 210. Neu-Guinea, Erima, Astrolabebay. Stemmiulus ceylonieus Poe. 1892. Pocock, Journ. Bombay n. h. soc. VII, p. 26. Ceylon. 2. Phylum: Colobognatha Bröl. 1834. Colobognaiha Brandt, Okens Isis, p. 704. 1884. Subordo — Latzel, Myr. Ö.-Ung. Mon. II, p. 354. 19 1893. Ordo — Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 154. 1894. Subordo — Pocock, M. Webers Reise, p. 334. 1 1895. — — Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX, p. 2. 1896. — — Silvestri, I Dipl. p. 35. 1898. —_ — Attems, Syst. Pol. I, p. 228. 1903. Group — Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 41. 1904. Ordo — Cook, Alaska, p. 5l, 62. 1903. Subelass — .. Silvestri, Dipl. Anat., p. 22. | 1910. Subordo e_ Verhoeff, Nova Acta XCII, p. 214. 1910. Ordo — — Dipl. Deutschl., p. 23. Die indo-australischen Myriopoden. 357 Fam. Polyzonidae. Siphonotus brevicornis Poc. Ann, mag .n..h.. 07), 8T1,.p453l, SO-Australien. N Siphonotus elegans Poc. 1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind., p. 339. Java. I Siphonotus flavomarginatus Ait. al. Attems, Fauna SW.-Austral. III, p. 201. SW-Australien. Sipkonotus formesus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 338. | Java. “ Sipkorotus Hicksoni Poc. 1894. Pocock, Webers here p- 339. Celebes. | Siphonotus intermedius Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 726. Engano. Siphonotus setosus Silv. 1899. Silvestri, Termesz. füzetek. XXII, p. 205. ı Insel Tamara bei Neu-Guinea. Siphonotus sumatranus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ..... Genova (2) XIV, p. 725. Sumatra. Die Gattung Sıphonotus enthält außerdem noch drei Arten aus "Brasisien, Trinidad und St. Vincent. | Siphonoceryptus compactus Poe. | 1894. Pocock, Webers Reise, p. 340. Sumatra. Einzige Art der Gattung. Fam. Siphoniulidae. Siphoniulus albus Poc. 1 1894. Pocock, Webers Reise, p. 341. 4 Sumatra. Die Familie enthält nur diese eine Art. Fam. Siphonophoridae. Siphonophora Feae Poc. is. Pocock, Ann. mus. civ... .. Genova (2) XIII, p. 386. | Birma. 4. Hefi 358 Dr. Carl Graf Attems: Siphonophora flavipes Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 336. Java. Siphonophora Humberti Poc. 1892. Pocock, J. Bombay n. h. soc. VII, p. 173. Ceylon. Siphonophora longirostris Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 637 (1). 1901. Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 508 (2). (1) Neu-Guinea, Moroka; (2) Malayische Halbinsel. Es ist noch fraglich, ob Sinclair dieselbe Art vor sich hatte, wie Silvestri. | 1 Siphonophora Loriae Silv. 1895. Silvestri, Ann. Mus. civ... Genova (2) XIV p. 636. Neu-Guinea, Moroka. Siphonophora luzoniensis Pet. 1864. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl. p. 550. Philippinen. Siphonophora Modiglianii Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ. .. Genova (2) XIV, p. 725. Sumatra. | : Siphonophora Pieteti Humb. 1866. Humbert, Myr. de Ceylan, p. 59, Tf. II, Fig. 26. 1885. Tömösvary, Termesz. füzetek. IX, p. 70. =?1889. Daday, Termesz. füzetek. XII, p. 116. Ceylon. — Borneo? (Daday). Siphonophora quadrituberculata Töm. 1885. Tömösvary, Termesz. füzetek. IX, p. 70. 1889. Daday, Termesz. füzetek. XII, p. 116. Borneo. Siphonophora scolopaeina Silv.. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p. 637. Neu-Guinea. Moroka. Siphonophora vinosa Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p. 636. Neu-Guinea, Moroka. Siphonophora vittata Poc. 1824. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 337, Tf. XX, Fig. 4. Flores. Es sind außerdem noch eine ganze Reihe von Siphonophora- Arten von Süd- und Zentralamerika, den Antillen und Seychellen k bekannt. | 1: 11 h h f a — z Die indo-australischen Myriopoden. 359 Siphonorhinus angustus Poc. 189. Pocock, Webers Reise, p. 336. ya. | Siphonorhinus latus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p. 724. Sumatra. Siphonorhinus pallipes Poe. 189. Pocock, Webers Reise, p. 335, Tf.XX, Fig. 3. Java. Außerdem gibt es noch eine Siphonorhinusart von Trinidad. | Rhinotus celebensis Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes, Rev. Suisse zool. XX, p. 126. Celebes. Rhinotus Michaelseni Att. 1911. Orsilochus Michaelseni Attems, Fauna SWAustral. III, p. 199. | SW-Australien. Rhinotus trichocephalus Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 128. Celebes. Außerdem drei Rhinotus-Arten von Mahe, Madagaskar und Westafrika. Orsiboe ichigomensis Att. 11900 Attems, Myr. Vega-Exped. — Ark. Zool. V, p. 77. Japan. Diese Art ist die einzige ihrer Gattung. | | Fam. Platydesmidae. | Platydesmus kelantanicus Sinel. 1901. Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 508. Malayische Halbinsel. In letzterer Zeit sind eine größere Anzahl von Platydesmus-Arten ws Zentral-Amerika durch Pocock bekannt geworden. Ri Fl | Pseudodesmus tubereulosus Silv. 1897. Silvestri, Dipl. arch. mal. — Rev. Suisse zool. VII, p. 334. ' Malayischer Archipel. Pseudodesmus verrucosus Poc. 1887. Pocock, Ann. mag. n. h. (5) XX, p. 223. Malayische Halbinsel. Sonst sind keine Pseudodesmus bekannt. 4. Heft 360 Dr. Carl Graf Attems: Tafel-Erklärung. Tafel 2. Fig. I—12: G@onibregmatus anguinus Poc. 9. . Vorderende. Dorsalseite. . Hinterende, Dorsalseite. . Hinterende, Ventralseite. Ein Segment der hinteren a von der SR . Mandibel. . Maxillen. . Ein mittleres Segment, Ventralporen. . Mandibel. . Segment aus der vorderen Körperhälfte, von der Seite. 10. Zahnrand der Mandibel. Swan m ww - 11. Ventralseite des Kopfes nach Entfernung der Mandibeln und Maxillen. | 12. Oberlippe. Fig. 13 Sogophagus serangodes (Att.): Zahnrad der Mandibel. Tafel II. Fig. 14—21 Eucratonyz hamatus Poc. 14. Clypeus und Oberlippe. 15. Vorderende, Ventralseite. 16. Hinterende eines Exemplars mit an Endbeinen. 17. Hypopharynx. 18. Kralle eines vorderen Beins. 19. Ein Ventralschild aus der hinteren Körperhälfte. 20. 1. und 2. Maxillen. 21. Mandibel. Fig. 22, 23: Sogophagus serangodes (Att.): 22. Mandibel. 23. Kieferfuß. Fig. 24—27: Himantosoma porosum Poc. 24. Zähnchenreihen auf der Innenseite der Mandibel. 25. Oberlippe und Fulcren. 26. Pinselfransen vom Rande der Oberlippe. 27. Zähne des Mandibelrandes. Fig. 23—32: Aporodesminus dorsilobus n. sp. &: 28. Vorderende. 29. Hinterende. 30. Kiel des 10. Segments. 31. Gonopode, von außen. 32. Gonopode, von innen. Fig. 33: Lophodesmus nanus n.sp., 8: 6. und 7. Segment, Ventralseite. Tafel IH. Fig. 34—39: Lophodesmus nanus n.sp., &: 34. Vorderende, Dorsalseite. 35. Vorderende, Ventralseite. | | | | [ee GR, 1’ ? N order ER Ne KU Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. Attems, Tafel 1. | Myriopoden. lise a Tells D i Zn een m Bar ne a 2: ee ar En N. Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. ) a, zunatnnnnlihhnn, ATI TTTre TTFee. IM MNTTLILLLLE LIE. hun I 24 u EEE EEE EEE Attems: Die Altems, Tafel II. .oo SROlEISTE oco?® oe S "ocec? oe9o009 Hoc ch Myriopoden. 5 Eu h Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. | | Be Attems: Die!) a Attems, Tafel III. S| 1 | | | 1 ! | a —— n Myriopoden. I. ae alise SE een ec BEN ar: Kup egge 2, Dos ER aan a Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. Attems: Die d 7 Ing Attems, Tafel IV. — ish Myriopoden. | no. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Die indo-australischen Myriopoden. 361 36. 8. Segment. 37. Hinterende, Ventralseite. 38, 39. Gonopoden. 40,41: Atropisoma Horvathi Silv.: Gonopoden. 42—44:. Akamptogonus signatus continuus n. subg. 42. Gonopode, Medialseite. 43. Telopodit der Gonopoden, von vorn. 44. Gonopode, Lateralseite. 45: Akamptogonus signatus Att.: Gonopode, von außen. 46—49: Peritioiresis leuconota n.sp.: 46. Telopodit der Gonopoden von der Lateralseite. 47. Derselbe, Medialseite. 48. Ganzer Gonopode, Medialseite. 49. Teil des Gonopodentarsus, stärker vergrößert. 50: Platyrhacus penicillatus n.sp.: Ende des Gonopoden. Tafel IV. 51,52: Plaiyrhacus penicillatus n.sp.: 51. Gonopode. 52. Borsten von der Hüfte des Gonopoden. 53—55: Plaiyrhacus lobophorus n.sp.: 53. Gonopode. 54. Ende des Gonopoden-Telopodits, Medialseite, stärker a 55. Derselbe. 56—59: Platyrhacus quincuplex n.sp., d: 56. 8. Segment, von vorn. 57. Seitenkiel des 7. Segments. 58. Gonopode, Lateralseite. 59. Ende des Gonopoden-Telopodits, stärker vergrößert. 60. Platiyrhacus papuwanus n.sp.,: Gonopode, von innen. 61: Platyrhacus crassacus n.Sp.: Gonopode, von innen. 62—67: Trigoniulus tamicus n.sp.: 62, 63. Vordere Gonopoden. 64. Ventralplatte des vorderen Gonopoden. 65. Zähnchen vom Innenarm des hinteren Gonopoden. 66. Hinterer Gonopode. 67. Ende des vorigen, stärker vergrößert. 68—71: Trigoniulus Naresiv Poc.: 68. Vordere Gonopoden. 69. Endhälfte des hinteren Gonopoden. 70. 3. Bein des £. 71. 5. Bein des £. 72—716: Trigoniulus ralumensis n. sp.: 72. Zähnchen vom Innenarm des hinteren Gonopoden. 73. 74. Hinterer Gonopode. 75. Vordere Gonopoden. 16. 3. Bein des d. 4. Heft 362 Dr. Carl @raf Attems: Fig. 77—81: Agastrophus Dahli n.sp., &: | 77. Erstes Beinpaar. 78. Hintere Gonopoden. 79, 80. Vordere Gonopoden. 81. Endkralle des 2. Beins. Fig. 82: Agastrophus anguinus Att. (Insel Silhouett): Coxite der vorderen Gonopoden. Fig. 83—86: Polyconoceras phaleratus basiliscus n. subsp., d: 83. Vordere Gonopoden. 84. Hintere Gonopoden. 85. 5. Bein des {. 86. Eindglieder der Antenne. Tafel VE. Fig. 87—90: Polyconoceras setigerus Silv.: 87. Vordere Gonopoden, Oralseite. | 88. Vordere Gonopoden, Aboralseite. | 89. Hinterer Gonopode. | 90. Endstück des hinteren Gonopoden. | Fig. 91, 92: Polyconoceras furcatus Silv.: 91. Hinterer Gonopode. 92. Vordere Gonopoden. Fig. 98—95: Dinematoericus rhadinopus n. sp.: 93. Hinterer Gonopode. 94. Vordere Gonopoden. 95. 5. Bein des d: Fig. 96—98: Dinematocricus connezus.n. sp.: 96. Hinterer Gonopode. | 97. Vordere Gonopoden, Aboralseite. | 98. Vordere Gonopoden, Oralseite. Fig. 99—102: Polyconoceras alokistus n. sp.: 99. 5. Bein des d. 100. Vordere Gonopoden, Oralseite. 101. Vordere Gonopoden, Aboralseite. 102. Hinterer Gonopode. Fig. 1083—105: Polyconoceras sptlotus n.sp.: 103. Hinterer Gonopode. 104. 6. Bein des (. 105. Vordere Gonopoden. Tafel VII. Fig. 106—110: Dinematocricus pulvinatus n. sp.: 106. Hinterer Gonopode. 107. Vordere Gonopoden, Oralseite. 108. Vordere Gonopoden. Aboralseite. 109. Endglied des 7. Beins des (. 110..4. Bein des d. a \ 7 gr h ER Au X Abt. A. 80. Jahrg. 1914, ’ Archiv für Naturgeschichte riypririinı bvvvvivrvvir VUVVWIHRUEY schen Iyriopoden., | E . Attems, Tafel V. area a ne S EP nn nn ” fi FRPERITFRNCHL NIE FETTEEFURTER S BEBRCBET UL RNESEN DENT. CIc 1 222.7 22000 Sand BES Zn hi Y h 1 ’ \ h \ It Y. ‘ 1 hy r F { N Y \ } Ve ö n 7 « e ? EN { ! J j ! J \ 1 y t va f r | Y N \ A i NR f " yanık : RN ur 1 ner ’ N r \ 1 ul 1 m \ \ 1 N m nr Teen NTTEIR ET ENEaTTIEPENIIETEEmTRUNETOmT ee mEemeTIN [ ? BUS ZE TOT BER R U RAN A ac lade va Ma Le dee N 0 D 4 u wir . an fi rar mar en BA erh DaF ana Te Ü - \ nf l ei - N ER! y } u ) i | { { - N P \ j In N „ N | 2 N | ui x je EN, | / Ihz 0 IR Yr € V , ' eh) ' \ I N Pa TE - Aa \ h 2 ü Ü AUIRT, h ) la » { | \ at ‘ f ; er el ! ; N ” k \ | \ „r 7 } h ne ; h An. ' t WIN » | oc ' N Bi Do | ) \ Pr \ D E \ Ben i jN „\ } \ \ f ‚| Dia, . / N Iieet \ r Tor 1 ' \ a ! Y ! i j | ' x [uU } L { . \ / A) | ‚ nr } } F / ' Li in IM 2 F I Ge ; A r 7 y) R ' " „ee \ ü BER. IR ı Y ı ” er) R ') f ö \ h } ' \ | N f h \ UF} \ ' | \ ’ ! n \ 0 | ” ; ) | ' ) vr a, ‚son } y h \ ww N j i h $ i f Kan 1 i u Fa N \ Ü) a | k N h, u N Bi | \ N N ’ Y f ST Im | } NIE PORN L. \ \ N } f \ ea er L N \ h it j EN Kalar ? | | ul | N ol | v PraRt 1 h, \ R De \ R f % 1 Po j! ORT \ u, 4 } pr NOREN, 4 2 » t 1, ir T j \ Y t D | ni 4 " ] In! ‘ \ | Y ö \ ) 159 j Y h a \ ; \ er 3 #2) t \ j) { ! ! f ul r \ ) \ j \ j \ ) Mi BR N RR A 2 no) ‘ ' ! j l ) F \ ; EN i hau, ) f ‘ z a Y N Krk N „ “ h } f ö \ 38, } N } Sr | > Vi ’ | Rt A ? B h f j \ ae f x i l ! . i Ve he \ \ ha \ ui / \ { \ ' J z \ Near N Fr N: \ N ) ! ” \ LiRr u | \ a \ x i : \F 3 “ \ u } } eu) N N IES= N, { i ; ) > ’ ı f N f (er N ed 2 ö \ [N 103, \ | FR N! \ N Dr { ’ al bein j % N ) 2 PL REN 4 Fi \ 2 A v \ [A It { 5 i TR EN y N j ‘ ’ 1 IR h Er 2 \ LE Va N x x he REN, “ j Kon A \ } > { ı N\ r i \ . N u DIR u ‘ k Mn u ler? L f \ IR > ’ y Ö A [ f 5 N le ige ü y { 4 $ y Y ! 7 ' | RIEAN o F Ka 4 ! ! vi \ ı N i N L N F 2 | R h R Hr N \ ) ne AR ee! j \' I \ Ne a TR y 3" | N er b \ ne \ D 1” h \ \ » ; f | ‚ } hr L 3 2 ? ) \ Vu ! \ A f 1 \ N \ DU j \ ar r ex } \ \ N), 5 ; ee Bir. ER L ı n vy ' r ! ) Ya \ \ i ra £ Run f ! ! \ “A ö A N " en ' ra He N 4 Bu rt Ri \ ’ \ } s ET ER N % $ D f A " MT £ % o % \ ! ’ u r Ar S hlEe « } wa wu f ; Pe een That ö { ö fr Dr: YahR f \ use \F | un \ r i h ie { { Sl [ I. Fo aeg X HER WATTE (HN VAN N men ng aa IB Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. 90 100 Attems: Die in) x Attems, Tafel VI. 103 98 “ O = 105 hen Ayriopoden. j y r 5 m \ . y . h EFT U { j \ r ö ‘ * J I n Rn \ | j i f N j f \ . y - ö | ! ) Ye {Ir f | F i j 1 DL F\ r P v i “ P { ap: er \ rn j a 1 + Pi “ ; h ‚ aan 8 5 n Pe LE beten j sh ns re ne a nn an nn ap ra er = nr a - Te en er ee mega Ba ed S i Er Lee Han en Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. ei 0 lv N zu v / an EN 107 108 106 109 110 re en _—n: Attems: Die | au Attems, Tafel VII, Pe — 112 113 117 123 schen Iyriopoden. | ! gg ei nn FR Zr 23 Y wi \ \ \ E | A h RED : BEL \ $ e | ; a | N Sur ve h> g K n ‘ ne er ( Nr Na pMai x en nn m nn in Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Die indo-australischen Myriopoden. 111—113: Dinematocricus lanceolatus Bröl. 111. Vordere Gonopoden. 112. 4. Bein des (&. 113. Hinterer Gonopode. 114: Rhinocricus compactilis Att.: Hinterer Gonopode. 115—117: Dinematocricus fenestratus nov. sp. 115. Hinterer Gonopode. 116. Vordere Gonopoden, Aboralseite. 117. Vordere Gonopoden, Oralseite. 118—121: Dinematocricus repandus n.sp.: 118. Hinterer Gonopode. 119. Vordere Gonopoden, Aboralseite. 120. Vordere Gonopoden, Oralseite. 121. 5. Bein des 4. 122—125: Dinematocricus faucium Bröl. 122. Vordere Gonopoden, Oralseite. . 123. Vordere Gonopoden, Aboralseite. 124. Hinterer Gonopode. 125. 5. Bein des d. Inhaltsübersicht. leise ee I. Faunistischer Teil. Zahl dr Gattungen und Arten ..... Einteilung Indo-Australiens in Subregionen Tabelle über dıe Zahl der Genera und nn Genera 1 Tabelle über die Zahl der zwei Subregionen gemeinsamen Genera Tabelle über die Verbreitung der nicht endemischen Gattungen Verzeichnis der indo-australischen Arten mit weiterer Verbreitung Subregionen U ® 363 Fauna der einzelnen Subregionen . . . . en 2 Ostasien 22... De A arena ah. en Zulmdiens... 000 ea ee ae 0:0 3. Sundagebiet . . 2... ...» OD BO el 4. Kleime Sundainseln „nu 0 2 ee le „429 5 Celebes 7. wc Wil age ae ee ) 6 Philippinen‘. 2. ul 3 Sa A ca 5} BeNMolükken 3. 2 sc ae. me. Bl . 94 '8. Neu- Gbinea-Arolipel RE nalen ra 9 Polynesien. ı . u cluleceseie ieh a ee elle . 42 10. Australische Subrepion . ... „u... ces nn. ‚43 DUO Hawanıc. oo Sl ln en lernenie ; Bi . 48 Beziehungen Indo-Australiens zu den anderen Regionen .. 48 364 - Dr. Carl Graf Attems: II. Systematischer Teil. 1. Systematisches Verzeichnis der indo-australischen Myziopoden. ........ 0 Shan 2. Literaturangaben und Beschreibungen der indo- australischen Myriopoden nebst Beiträgen zur allgemeinen Kenntnis verschiedener Gruppen der Myriopoden. ..... Ba. 2 yo nun I. Classe: OAhslopoda: . . ... -,. a 1. Seuligeromorpha =... 0 un 2. Unguipelm ‘= 2... 2200 sl Übersicht über die Gattungen der Henicopinae ....-.. Bothropolys papuanus n.SP., . = - 2... 2 010 2m. 050 . 3..8colopendromorpha - ... 22... 2. Seahe 4. Geophilomorpha . . .... ea a Hrimantarüidae” . - 20 ma a Schenduhdae ... . u a a Oryndae '.:..... N. Beraten Gomibregmatidae 2. „nn een Gonibregmatus anguinus Poc. » ».». -- 2 2. ce... Eueratonyz hamatus Poc. . ». ». 2. 2.2... en Geophilldaei. = 21.0.2 Sean ee Meeistocephahdae. .. ua 0m. Se TI. Classe: Somphyla,. nn. Ba IN. Classer Paurepoda.. m... 0.00. ER Eh üewer IV. Classe: Dipyloplainnanan] A...» . nn. 1. Subeclasse Pselaphognatha . . 3. veu= rer nen a "12. Subelasse ’Chrlognatha 2 0... u... Re N Übersicht über das System . . .. 2.2... ie 1. Div. Oniscomerpha .:: . 2... -menemurle 1, Ordo ‚Benigzonia..4..8: inner wel aha Aa LiGinmerdgast.n ach meiden si dee u 2. SPRGETOLNEerIO.H &. kuneilertierrs-chai mb Alle 1. Fam. Sphaerolheridae. „Jo arten a 2.2.5. -Sphaeropoadae...... aa, 2. Ordo. Tinacomarpha ’.: 2.2. ae 2. Div. Helminthomerpha 2.-"... . . cu Polydesmoiden 2... Übersicht über die Familien. ...... Fam. Polydesmidae . . . .. . ».. ie „. Vamhoelfenudae . :-:... Bun „., Grypfodesnuadae ou. Aporodesminus dorsilobus n..2Pp. . .». ... .Skalodesmidae. 2... u. 00 \ Lophodesmus nanus n.SP.. : » 2. 2... . Onsscodesmidae 2... me. 2 Se „ Mastigonodesmidee . - -» : . 2... 55 a u Fu . \Eg Dle indo-australischen Myriopoden, 365 Fam. Peridontodesmidae : - -:- : ..... 184 3 uStzongylossmidaewsä = - >=... 2... 184 Perittotresis leuconota n.SP. » » = 2»... 208 Atropisoma Horvathi Silv.. » » 2.2... 217 Akamptogonus signatus continuus n.subsp. . 223 a Sphoeroirtenopidae., wu SE 238 Nustodesmidten "2 EN WRE 241 2 Piaigrhachidae 0 EN“ 246 Gen Platurhpeusu a ne 247 1. -Sube, Plaiyrhaceusnov.u, 0. 2... 248 Platyrhacus crassacus n.SP. » . .... 261 Platyrhacus penicillatus n.2P. » »... 262 2.2 wube.' Pleorhaeus noven .-...-..... 263 Platyrhacus lobophorus n.SP. .» » ».. . 270 Platyrhacus papuanus n.32P. . .» :... 271 Platyrhacus quineuplexz n.SP. » » »... 272 3 Dube. Haplorkacus now... en. 2. . 273 Bam2 Ozcydesmidae wer ne .n.. 278 nGemplodesmidae ne 2 mBEr Ne... 278 ne Sphoeriodesmidae er mm. 2... 279 Be Beptodesmisae sr 2... 2.2... 280 Fi eskhachodesmidae u. WIRBT, 281 Be Nuodesmidgen Arme. nen). 282 Bhordeumorden N a m nel a 284 Fam. Heterochordeumidaee . . . : ..... 284 BETTER "9 828 EL N N 286 Maler ePurlordeie ee ee 286 2 N. Smirostreploulea =... nn... 287 aa Cambaloiden 2. ce ee), 290 Agastrophus Dahlin. sp tr... 291 > SDirobolordeas warn re. 296 1.Subordoe Kuspirobohdea.. . ... ....... 297 Banı, Rhmocerieidae =... en 2. nanye) 299 Gen: Khınoerieus, nn en 306 Sau Bolyeonveeras 0.2... 20.04. 309 Polyconoceras alokistus n.SP.. » » » . » 312 Polyconoceras furcatus Siv. . » » .. .» 313 Polyconoceras phaleratus basiliscusn.subsp. . 314 Polyconoceras spilotus n.SP. ». .». » » .» .» 315 Polyconoceras setigerus Siv. .. . . . -» 318 Gen, Dinemalberwus: 22:2... zu +»... 319 Dinematocricus connezus n.SP. - » » : » 928 Dinematocricus faucium Bröl. .. . . . 924 Dinematocricus fenestratus n.sp. - » » » 928 Dinematocricus lanceolatus Bröl. . . . . 926 Dinematocricus pulvinatus n.sSP. - » » » 926 Dinematocrieus repandus n.sSp. » » » -» » 9327 4, Heit 366 -Dr. Carl Graf Attems: Dinematocricus rhadinopus n. sp. Dinematocricus undulatus Karsch. . 2. Subordo Trigoniulidae Gen. Trigoniulus -. . .-.... Übersicht über die Arten ...... Trigoniulus ceramicus Dunckeri n. subsp. Trigoniulus ralumensis n.SP.. : » . . - Trigoniulus ralumensis obscuratus n. subsp. Trigoniulus tamicus n.sp. . - Trigoniulus caelatus Karsch 5. Ordo Stemmatoiuloidea Colobognatha . ....» - . Alphabetisches Namensverzeichnis .. 2... 2.22.20. Literatur-Verzeichnis. . [3 °. ” < ® [3 Ergänzungen und Berichtigungen . . . en. 0 Bu re le Tees rer li es ie Die indo-australischen Myriopoden. 367: Alphabetisches Namensverzeichnis. Die Namen der Gattungen, Familien, Ordnungen usw. sind in Versalien, die der Arten in gewöhnlicher Satzschrift gedruckt, und zwar in beiden Katraotien die geltenden Namen stehend, die Synonyma cursiv. Ein Autorname ist nur denjenigen Artnamen beigefügt, die in N ndnaz mit demselben Gattungsnamen von verschiedenen Autoren für verschiedene Species gebraucht wurden. Bei den Namen der Subspecies und Varietäten ist in der Klammer der Name der Stammform angegeben. ABATODESMUS 282. abbreviatus (Trigoniulus) 346. abyssinicus (Xanthodesmus) 233. ACANTHIULUS 351. ACANTHODESMUS 247. acanthosternus (Platyrhacus) 254. ACERATOPHALLUS 282. acicauda (Rhinocricus) 309. aciculatus (Spirostreptus) 290. ACISTERNUM 247. ACLADOCRICUS subgen. 316. aculeatum (Strongylosoma) 213. aculeatus (Habrodesmus) 213. aculeatus (Otostigmus) 107. acuminatus (Thyropygus) 289. acuta (Orthomorpha) 192. ACUTANGULUS 282. acutidens (Fontaria coarctata) 243. ADESMATA 110. adipatus (Rhinocricus) 308. adipatus (S’pirobolus) 308. ADONTODESMUS 276. aequatorialis Silv. (Barydesmus) 254. aequatorialis Bröl. (Platyrhacus) 254. aequatorialis Silv. (Platyrhacus) 254. aequidens (Platyrhacus) 254. aequinoctius (Platyrhacus) 254. africana (Henicops) 92. africana- (Lamyctes) 92. agharkari (Pseudocryptops) 107. AGASTROPHUS 291. AGATHODESMUS 282. AGNURODESMUS 182. AKAMPTOGONUDS 221. alampes (Strongylosoma) 234. alatus (Platyrhacus) 274. albanyensis (Atelomastix) 293. albertisii (Rhinocricus) 333. albicans (Strongylosoma) 199. | albicans (Sundanina) 199. albicornis (Glomeris) 138. albidicollis (Spirobolus) 353. albipes (Henicops) 92. albipes (Lamyctes) 92. albipes (Strongylosoma) 234. albidus (Ethmostigmus) 109, alboalatus (Nyssodesmus) 275. albus (Microdesmus) 232. albus (Siphoniulus) 357. alicollis (Spirostreplus) 290. ALIPES 102. allevatus (Spirostreptus) 290. ALLOTHEREUA 88. ALLUROPUS 110. . ALOCODESMUS 281. alokistus (Polyconoceras) 312. Aloysii Sabaudiae (Phaeodesmus) 216. alticinctus (Spirostreptus) 290. alticola (Hyleoglomeris) 139. alticola (Nesoglomeris) 139. |: AMASTIGOGONUS 293. amauros (Platyrhacus) 254. amballae (Otostigmus) 107. amblyodon (Platyrhacus) 254. ambonensis (Trigoniulus) 342. amictus (Spirostreptus) 290. AMMODESMUS 184. amokiana (Thereuonema) 89. amokiana (Thereuopoda) 89. amphibolinus (Spirostreptus) 290. amphieurys (Cupipes) 103. | AMPLINUS 277. amputus (Spirostreptus) 290. AMURUS 278. AM YNTICODESMUS 171. amythra (Zephronia) 144. ı analis (Dinematocricus) 311. analis (Polyconoceras) 311. 4. Hof 368 analaucus (Rhinocrieus) 333. ANAMORPHA subelasse 87. ANARDIS subgen. 278. ANAULACIULUS 286. ANAULACODESMUS 239. Andersoni (Platyrhacus) 254. Andersoni (Spirobolus) 353. Andersoni (Thyropygus) 289. andinus (Cyphoracus) 275. Andreini (Habrodesmus) 212. Andreini (Strongylosoma) 212. andropygus (Eremobelus) 289. andropygus (Trigoniulus) 342. ANEPTOPORUS 281. ANETHOPS 100. anguinus (Gonibregmatus) 119. anguinus (Julus) 287. angulatum (Cyliosoma) 141. angulatum (Sphaerotherium) 141. angusticeps (Otostigmus) 107. ANGUSTINUS 276. angustus (Siphonorhinus) 359. ANISODESMUS 282. annectens (Platyrhacus) 267. annectens (Polydesmus) 267. annulata (Thereuonema) 88. annulipes (Rhinocricus) 331. annulus (Cyclorhabdus) 245. ANODONTOSTOMA 102, 110. ANODONTOSTOMINAE (Subfam.) anomalus (Rhinocriceus) 331. [102. ANOPLODESMUS 204. ANOPSOBIIDAE Fam. 9. ANOPSOBIINAE Subfam. 94. ANOPSOBIUS 94. anthracina (Zephronia) 144. anthracinus (Anoplodesmus) 205. anthropophagorum (Platyrhacus) 267. ANTICHIROPUS 221. ANTIPHONUS 279. antipodum (Geophilus) 132. anulipes (Ktenostreptus) 289. ANUROSTREPTUS 289. anurus (Thyropygus) 289. apexgaleae (Catharosoma) 211. apezxgaleae (Strongylosoma) 211. aphanes .(Orthomorpha) 199. aphanes (Sundanina) 199. Dr. Carl Graf Attems: APHELIDESMUS 207. | APOMUS 167. APORODESMINUS Gen. 164. APORODESMINUS Subgen. 164. APORODESMUS 168. aposematus (Rhinocrinus) 309. arcadicum (Paradoxosoma) 230. arcadıcum (Strongylosoma) 230. ARCHILITHOBIUS 9. ARCHIPOL YDESMUS 160. ARCYDESMUS 247. areatus (Phyodesmus) 269. areatus (Platyrhacus) 254. arenosus (Thyropygus) 289. argus (Lithobius) 97. arietis (Platyrhacus) 267. armata (Orthomorpha) 195. armatus (Doratodesmus) 181. armatus (Doratonotus) 181. armatus (Pauropus) 134. armatus (Thyropygus) 289. ARTHRONOMALUS 132. ARTHRORHABDUS 101. .‚ARTHROSPHAERA 147. ASANADA 102, 107. ASANADINI 102, 107. ASCOSPERMOPHORA Superordo 284. asiae minoris (Strongylosoma) 226. asper (Cyliocyrtus) 182. asper (Öyrtodesmus) 182. asper (Otostigmus) 107. asper (Rhinocricus) 309. aspera (Orthomorpha) 235. asperatus L. Koch (Bothropolys) 99. asperatus L. Koch (Lithobius) 9. asperatus Att. (Lithobius) 99. asperum (Strongylosoma) 235. ASPHALIDESMUS 244. ASPIDOPLERES 116. astenus (Otostigmus) 107. asthenes (Spirostreptus) 290. ASTRODESMUS 279. ATELOMASTIX 29. ater (Rhynchoproctus )289. aterrimus (Aphelidesmus) 207. aterrimus (Euryurus) 207. aterrimus (Thyropygus) 289. atoyacus (Rhinoerinus) 309. Die indo-australlschen Myriopoden. ıtratus (Polydesnmorhachis) 275. ıtratus (Rhinocr. lateralis var.) 332. ıtrisparsa (Arthrosphaera) 147. atrisparsa (Zephronia) 147. ATROPISOMA 217. ıtrorosea (Orthomorpha) 195. Attemsi (Strongylosoma) 229. aucklandica (Maoriella) 128. AULACOBOLUS 352. aulaconotus (Thyropygus) 289. AULODESMUS 279. aurantiacus (Detodesmus) 183. auramtiacus (Oniscodesmus) 183. aurantiipes (Cormocephalus) 104. auratus (Spirobolus) 353. aureus (Hercodesmus) 178. auriculatus (Katantodesmus) 183. aurocineta (Arthrosphaera) 147. aurocinctus (Eurhinocricus) 331. aurolimbatus (Polyconoceras) 311. ausiraliana (Cermatia) 88. AUSTRALIOSOMA gen. 224. AUSTRALIOSOMA subgen. 224. australis (Oryptops) 102. Aveburyi (Dimerogonus) 292. BACILLIDESMUS 160. bacillifer (Opisthoporodesmus) 157. BACTRODESMUS 282. badius (Trigoniulus) 342. BALLONEMA 87. BALLONEMINI 87. BALLOPHILIDAE Fam. 113. BALLOPHILINAE Subfam. 114. BALLOPHILINI 114. BALLOPHILUS 114. baluensis (Platy.hacus) 255. baluensis (Stenoniodes) 255. baluensis (T’hyropygus) 289. Balzanii (Habrodesmus) 212. Balzanii (Strongylosoma) 213. banksi (Lophodesimus) 177. banksiana (Zephronia) 143. 'baramanus (Platyrhacus) 255. barbata (Zephronia) 143. 'BARYDESMUS 247. | basiliseus (Polyconoceras phalcratus) [314. | Bataviae (Strongylosoma) 199. ‚Bataviae (Sundanina) 19. N Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 4, | | BATODESMUS 282. Beauforti (Akamptogonus) 223. Beauforti (Platyrhacus) 267. Beauforti (Rhinocricus) 308. Beaumontii (Prionopeltis) 207. Beccarii (Doratodesmus) 182. Beccarii (.Doratonotus) 182. Beccarii (Platyrhacus) 275. Beccarii (Rhinocricus) 333. Beccarii (Rhynchoproctus) 289. Beddardi (Dirmerogonus) 292. bellicosus (Plusioporodesmus) 278. Bergrothii (Scytonotus) 241. bicollis (Sphaeropoeus) 142. bicolor (Arthrosphaera) 147. bicolor (Uryptodesmus) 168. bicolor (Glomeris) 138. bicolor (Habrodesmus) 213. bicolor (Mestosoma) 213. bicolor (Prinopeltis) 207. bicolor (Rhopalomeris) 138. bicolor (Trichopeltis) 168. bicolor (Trogodesmüus) 234. bicornis (Rhinocricus) 308. bidens (Platyrhacus) 255. bifalcatum (Australiosoma) 225. bifalcatum (Eustrongylosoma) 225. bifasciatus (Platyrhacus) 275. bifasciatus (Rhinoericus) 309. biineisus (Rhinocrinus) 333. bilineatus (Platyrhacus) 255. bilineatus (Polydesmus) 255. bimaculatus (Sphaeropoeus) 143. Biolleyi (Eurhinocricus) 331. Biolleyi (Platyrhacus) 255. Biolleyi (Tirodesmus) 255. BIPORODESMUS 281. bipulvillata (Orthomorpha) 195. bipunctata (Orthomorpha) 192. bipunctatum (Strongylosoma) 192. birmanica (Scutigera) 90. birmanieus (Archilithobius) 9. birmanicus (Julus) 287. birmanicus (Lithobius) 9. Biroi (Trichoproctus) 134. bistriata (Orthomorpha) 237. bisulcata (Orthomorpha) 237. bisuleatus (Ethmostigmus) 109. 369 24 4. Het! 3709 Dr. Carl Graf Attems: | bitaeniatus (Trigoniulus) 342. bivirgatus (Platyrhacus) 255. bivittata (Orthomorpha) 193. Blainvillei (Acanthiulus) 351. Blainvillei (Julus) 351. Blainvillei (Trigoniulus) 351. BLANIULIDAE Fam. 286. boetonense (Castanotherium) 149. Bosgianii (Catharosoma) 211. Boggianii (Promestosoma) 211. Boneii (Macrosternodesmus) 231. Bonecii (Mastigonodesmus) 231. Borellii (Habrodesmus) 213. Borellii (Strongylosome) 213. bosniensis (Microdesmus) 232. BOTHROPOLYS 97. Bouvieri (Platyrhacus) 255. Bowringii (Thyropygus) 289. boyoricus (Thyropygus) 289. brachycerus (Trigoniulus) 345. BRACH YDESMUS 156. brachyproctus (Rhinocrieus) 333. BRACH YURODESMUS 281. brachyurus (Trigoniulus) 342. Brandti (Arthrosphaera) 147. Brandti (Platyrhacus) 275. Brandti (Sphaeropoeus) 147. Brandti (Zephronia) 147. Braueri (Trigoniulus) 342. brevicornis (Asanada) 107. brevicornis (Siphonotus) 357. brevilabiatus (Orphnaeus) 116. brevipes (Rhinocrieus) 333. brevipes (Scolopendrella) 134. brevispinatus (Cormocephalus) 104. breviunguis (Paracryptops) 103. Brölemanni (Platyrhacus) 255. Brölemanni (Thyropygus) 289. BUETHOBIUS 9. BUKOBOLUS 29. bulbiferus (Pseudospirobolellus) 335. bulbiferus (Spirobolellus) 335. bulbiferus (Spirobolus) 335. burnetticus (Trigoniulus) 346. caecus (Kopidoiulus) 286. caelatus (Spirobolus) 350. caelatus (Trigoniulus) 350. caesius (Seytonotus) 241. Cagnii (Habrodesmus)' 212. Cagnii (Strongylosoma) 212. calcarata (Scolopendra) 105. caledonicus (Spirobolus) 355. callosus (Polyconoceras) 311, 313. callosus (Rhinocoricus) 311, 313. calva (Cambala) 295. calva (Cambalopsis) 295. CAMBALIDAE Fam. 290. CAMBALOIDEA Ordo 290. CAMBALOMORPHA 2%. CAMBALOPSIDAE Fam. 294. CAMBALOPSIS 295. Camerani (Habrodesmus) 213. Cameranii (Platyraeus) 255. Camerani (Psammodesmus) 255. Cameranii (Strongylosoma) 213. CAMPODESMUS 282. canadensis (Pseudopolydesmus) 161. cancellatus (Platyrhacus) 275. capucinus (Spirobolus) 353. carinata (Zephronia) 144. carinatus (Dinematocricus) 321. carinatus (Spirobolus) 321. carinulata (Rhysida) 109. Carli (Polyconoceras) 317. carnea (Orthomorpha) 199. carnea (Sundanina) 199. carneipes (Spirobolus) 353. carnifex (Glomeris) 138. Carpenteri (Dimerogonus) 293. castanea (Zephronia) 145. castaneiceps (Mecistocephalus) 131. castaneus (Trigoniulus) 342. CASTANOTHERIUM 149. castus (Platyrhacus) 275. CATHAROSOMA 209. Catorii (Platyrhacus) 255. Catorii (Stenoniodes) 255. caudiculatus (Spirostreptus) 290. caudulanus (‚Spirobolus) 345. caudulanus (Trigoniulus) 345. Cavallii (Eviulisoma) 218. Cavallii (Iulidesmus) 218. cavernicola (Cambala) 295. cavernicola (Cambalopsis) 295. cavernicola (Doratodesmus) 182. cavernicola ( Doratonotus) 182. Die indo-australischen Myriopoden. 371 celebense (Castanotherium) 149. CHORIDESMUS 172. celebensis (Otocryptops melanostomus) CHORIZOCERATA 139. var.) 103. chrysodirus (Spirobolellus) 336. celebensis (Rhinotus) 359. Chrysogrammus (Spirobolellus) 336. celebensis (Spirobolus) 353. Chrysoproctus (Spirobolellus) 336. ceilanicus (Spirostreptus) 2. CHYTODESMUS 172. CENCHRODESMUS 184. ciliciense (Strongylosoma) 226. centralis (Rhinocricus) 331. cinctatus (Spirostreptus) 290. CENTRODESMUS 282. cinctipes (Spirobolus) 353. CENTROGASTER 282. cinectum (Castanotherium) 149. centrurus (Ktenostreptus) 289. cinctus (Sphaeropoeus) 149. ceramicus (Trigoniulus) 342. cinereus (Pseudoprionopeltis) 240. eerasinus (Nearctodes:nus) 160. cingalense (Strongylosoma) 198. CERMATOBIIDAE Fam. 91. - cingalensis (Orthomorpha) 198. CERMATOBIUS 91. cingulata (Orthomorpha) 201. ' cervinus (Prionopeltis) 203. cingulatus (Nedyopus) 201. | ceylanicus (Glyphiulus) 290. circula (Fontaria coarctata) 243. ceylanicus (Monotarsobius) 9. CLADISOCRICUS Subgen. 330. | ceylanicus (Trachyiulus) 294. clathratus (Polydesmus) 255. | ceylonicus (Oryptodesmus) 172. clathratus (Platyrhacus) 255. | ceylonicus (Otostigmus) 107. claviger (Pauropus) 134. ‚ ceylonieus (Polyxenus) 135. clavidives (Oryptogonodesmus) 182. ceylonicus (Rhysida) 109. CLINOPODES 126. ceylonicus (Stemmiulus) 356. clivicola (Orthomorpha) 238. ceylonicus (Termitodesmus) 151. clivicola (Zephronia) 145. CHAETASPIS 282. clunifera (Cermatia) 89. " CHAEFTECHEL YNE 127. clunifera (Scutigera) 89. | CHALANDEA 126. clunifera (Thereuonema) 89. ' Challengeri (Rhinocricus) 331. clunifera (Thereuopoda) 89. ' Challengeri (Spirobolus) 331. CNEMODESMUS 220. ' Chamissoi (Spirostreptus) 290. coalitus (Thyropygus) 289. CHATELAINEA 171. coarctata (Fontaria) 243. Chazaliei (Rhinocrieus) 309. coaretata (Orthomorpha) 193. ‚ CHEIRODESMUS 282. coelebs (Platyrhacus) 256. ‚ CHELODESMINAE 280. coelestis (Thyropygus) 289. CHELODESMUS 281. coeruleolimbatus (Spirobolus) 353. CHILENOPHILINAE (Subfam.) 128. | cognatus (Nasodesmus) 283. ‚ ehilensis (Monenchodesmus) 245. cognatus (Polyconoceras) 317. CHILOGNATHA Subelasse 135. cognatus (Polydesmus) 283. CHILOPODA Classe 87 cognatus (Rhinocricus) 317. chinensis (Thereuopoda) 90. collina (Hendersonula) 285. chitinoides (Zephronia) 147. collinus (Podykipus) 292. ‚ ehlarazianus (Odontotropis) 245. COLOBODESMUS 280. , CHONAPHE 282. COLOBOGNATHA 356. ‚, CHONDRODESMUS 281. COLOBOPLEURUS 101, 104. ) CHONODESMUS 281. colubrinus (Spirobolus) 353. | CHORDEUMATOIDAE Subordo 284.| comma (Trigoniulus) 346. | CHORDEUMOIDEA Ordo 284. COMODESMUS 282. | 24* 4 Heft 372 Comotti (Orthomorpha) 193. Comotti (Zephronia) 145. ceompactilis (Rhinocrieus) 308. compactus (Siphonoeryptus) 357. COOKIA 282. complanata (Scutigera) 90. complicatus (Platyrhacus) 267. COMPSODESMUS 172. comptus (Platyrhacus) 275. concolor (Aporodesmus) 166. concolor (Aporodesminus) 166. concolor (Cryptodesmus) 166. concolor (Eurytion) 128. concolor (Geophilus) 128. concolor (Glomeris) 138. concolor (Platyrhacus) 267. concolor (Polydesmus) 267. concolor (Trigoniulus) 347. conifera (Polygonarea repanda) 129. coniferum (Gonodrepanum) 230. coniferum (Strongylosoma) 230. coniferus (Thyropygzus) 289. connexus (Dinematocricus) 323. consiwilis (Dinematocrieus) 333. conspicuum (Castanotheriu.:) 149. conspicuum (Strongylosoma) 235. constrieta (Ortoinerpha) 193. constrietum (Strongylosoma) 193. constrietus (Spirostreptus) 290. contemptus (Spirostreptus) 290. eontinuus (Akamptogonus signatus) 223. contortipes (Streptogonopus) 219. contortipes (Strongylosoma) 219. convexum (Sphaerotherium) 140. convexus (Plagiotropidesmus) 170. convexus (Platyrhacus) 275. convexus (Schedypodes.nus) 184. CORDYLOPORUS 281. coreanus (Mongoliulus) 286. coreanus (Paraiulus) 286. CORMOCEPHALUS 101, 104. coriacea (Orthomorpha) 195. corrallipes (Trigoniulus) 347. corrugata Butl. (Arthrosphaera) 147. corrugata Silv. (Arthrosphaera) 147. corrugata (Zephronia) 147. corticosus (Anurostreptus) 289. CORYPHEREPSIS 177. | | | Dr. Carl Graf Attems: cos (Psammodesmus) 275. costaricensis (Rhinocricus) 309. costatus (Napodesmus) 178. costatus (Spirobolus) 353. costulatus (Ktenostreptus) 289. coxisternis (Orthomorpha 238. CRADODESMUS 247. CRASPEDOSOMATOIDEA Subordo crassacus (Platyrhacus) 261. [284, crassanus (Spirostreptus) 290. crassicornis (Scutigerella) 133. erassicutis (Pachydesmus) 245. crassicutis (Fontaria) 245. crassipes (Monotarsobius) 95. crassipes (Platyrhacus) 267. crassispina (Rhysida) 109. CRATEROSTIGMUS 91. URATEROSTIGMOPHORA Subordo Creaghii (Platyrhacus) 256. [9 Creaghit (Stenoniodes) 256. crebrestriatus (Spirobolus) 353. crepidatus (Rhinocrieus) 333. erepitans (Zephronia) 145. creticum (Strongylesoraa) 226. cribriter (Ethmostigmus platycephalus) criniceps (Castanotherium) 149. [109. criniceps (Zephronia) 149. crinitus (Agastrophus) 291. erinitus (Aporodesmus) 168. cristovalensis (Rhinocricus) 331. crucifer (Paradesmus) 238. crucifera (Orthomorpha) 238. URYPTOCORYPHA 166. CRYPTODESMIDAE Fam. 161. CRYPTODESMOIDES 172. URYPTODESMUS 163. CRYPTOGONODESMUS 182. CRYPTOPIDAE Krpl. Fam. 100, 102.7 ORYPTOPIDAE Poc. Fam. 100. 9 CRYPTOPINAE Poe. Subfam. 100, 102. CRYPTOPINAE Krpl. Subjam. 100. CRYPTOPORUS 282. CRYPTOPS 100, 102. CRYPTURODESMUS 152. CTENORYA 116. Cumingü (Gonibregmatus) 120. CUPIPES 101, 103.- cuprea (Rhysida) 109. Die indo australischen Myriopoden. 373 cupulifer (Polyconoceras) 317. cupuhifer (Spirobolus) © 17. eurtipss (Georrerinus) 128. curtipes (Geophilus) :28. CYCLODESMINAE Subfa:n. 280. ., CYCLODESMUS 280. , CYCLORHABDUS 245. " CYLINDRODESMUS 159. » CYLINDROIULUS 2837. , CYLIOCYRTUS 182. ‘ CYLIONUS 280. " CYLIOSOMA 141. CYNEDESMUS 172. " CYPHODESMUS 280. ı CYPHORHACUS 247. , eyprium (Strongylosoma) 227. eyprius (Haploleptodes:us) 245. CYRTODESMUS 183. CYRTORHACHIS 247. ' Dadayi (Eutrachyrhachis) 268. ' Dahli (Agastrophus) 291. ' Dahli (Parascutigera) 87. DALODESMUS 282. ' Dalyi (Arthrosphaera) 147. Davisoni (Arthrosphaera) 148. " DECAPORODESMIDAE 173. DECAPORODESMUS 178. decipiens (Thereuopoda) 89. declivus (Platyrhacus) 267. , decoratum (Castanotheriu:n) 150. decoratus (Sazzichus) 293. ' decoratus (Spirobolus) 347. | decoratus (Trigonivlus) 347. Delaeyi (Cyliosoma) 141. Delacyi (Sphaerotherium) 141. ' Demangei (Alluropus) 110. | Demangei (Eutrichodesmus) 160. demissus (Trigoniulus) 345. densestriatus (Trigoniulus) 342. ' dentata (Cambala) 295. ‘dentata (Cambalopsis) 295. " dentatum (Strongylosoma) 235. \dentatus (Hericops) 93. ' dentatus (Spirobolus) 351. denticulatus (Platyrhacus) 275. { dalotanus (Habrodeszrus Andreini) 212. dalotanum (Strongylosoma Andreini) 212. ‚ Dehaani (Scolopendra subspinipes) 106. dentipe; (Cormocephalur) 104. derelictus (Habrodesmus) 213. derelictum (Strongylosoma) 213. DERODESMUS 247. DESMONINAE Subfam. 280. DESMONUS 280. DETODESMUS 183. detornatus (Spirobolus) 353. DEVILLEA 281. DIAPHORODESMUS 282. DICELLOPHILIDAE 130. DICHELOBIUS 9. DICLADOSOMA Subgen. 225. DICRODESMUS 247. digitata (Poratia) 178. digitulus (Trigoniulus) 343. DIGNATHODON 127. DIGNATHODONTINI 126. DIMEROGONUS 29. di:nissus (Rhinocrieus) 333. DINEMATOCRICUS 319. DINEMATOCRICUS Subgen. 319. DINOCAMBALA 292. DIONTODESMUS 247. diontodesnus (Platyrhacus) 256. DIOPSIULUS 356. DIPHTHEROGASTER 115. DIPLOCHORA 127. DIPLOMARAGNA 2835. DIPLOMARAGNINAE Subfam. 285. DIPLOPODA 134. DIRHABDOPHALLUS 281. DISCODESMUS 282. discrepans (Centrodesmus) 283. discrepans (Eurydirorhachis) 256. discrepans (Platyrhacus) 256. disjunetus (Dinematocricus (322. dispar (Cormocephalus) 104. dissentaneus (Spirobolus) 347 dissentaneus (Trigoniulus) 347. distieta (Arthrosphaera) 148. distinguendus (Cormocephalus) 104. distincetum (Castanotherium) 150. diversicauda (Rhinocricus) 309. diversicolor (Glomeris) 138. dives (Rhinocricus) 334. DOCODESMUS 169. DODEKAPORUS 279. 4. leit 374 Dr. Carl Graf Attems: Doenitzi (Fontaria) 243. Dollfusi (Spirobolus) 353. Dollfusi (Zephronia) 145. . dongollianus (Habrod. Andreini) 212. dongolliana (Strongylos. Andreini) 212. DORATODESMUS 181. DORATONOTUS 181. doreyanus (Spirobolus) 354. Doriae (Cambala) 295. Doriae (Cambalomorpha) 295. Doriae (Cryptops) 102. Dorise (Eutrachyrhachis) 275. Doriae (Heterochordeuma) 285. Doriae (Himantarium) 133. Doriae (Orthomorpha) 198. Doriae (Rhynchoproctus) 289. Doriae (Spirostreptus) 290. Doriae (Trichopeltis) 168. Doriae (Zephronia) 145. dorsilobus (Aporodesminus) 164. dorsalis (Julus) 347. dorsalis (Mesotropidesmus) 170. dorsalis Silv. (Platyrhacus) 267. Elberti (Rhinocricus) 308. elegans (Atropisoma) 217. elegans (Siphonotus) 357. elegans (Thyropygus) 289. elegantulus (Pauropus) 134. elevatus (Spirobolus) 355. elongata (Trichocambala) 294. elongatum (Strongylosoma) 235. elongatus (Rhinocricus) 334. emarginata (Lamyctes) 93. emarginatus (Henicops) 93. emarginatus (Lithobius) 93. ENANTIGONODESMUS 171. ENANTIURODESMUS 282. endeusa (Orthomorpha) 238. ensiger (Strongylosoma) 235. ENTOTHALASSINUM 228. EPANERCHODUS 157. EPIMORPHA Subklasse 100. EPIPOROPELTIS 2831. eremita (Hyleoglomeris) 139. eremita (Nesoglomeris) 139. eremitis (Trichopolydesmus) 161. EREMOBELUS 289. erinaceus (Urodesmus) 179. ERYTHRODESMUS 281. erythrokrepis (Polylepis) 276. doryphorus (Platyrhacus) 274. erythrokrepis (Pachyurus) 276. Doumesii (Cermatia) 88. erythropisthus (Trigoniulus) 347. drepanephorum (Gonodrepanum) 231. | erythropygus (Euryurus) 277. drepanephorum (Strongylosoma) 231. ESASTIGMATOBIUS 94. drepanurus (Rhinocricus) 308. Escherichii (Lophodesmus) 177. Druryi (Platyrhacus) 256. Escherichii (Termitodesmus) 151. Druryi (Polydesmus) 256. esulcatus (Cormocephalus) 104. dubium (Strongylosoma) 235. Etheridgei (Australiosoma) 225. dulitensis (Eurydirorhachis) 259. ETHMOSTIGMINAE Subfam. 102. dulitianus (Thyropygus) 289. ETHMOSTIGMUS 102, 109. Dunckeri (Trigon. ceramicus subsp.) 348.| EUCARLIA 345. DUOPORUS 282. EUCENTROBOLUS 352. Duponti (Geophilus) 127. EUCRATONYX 120. dyscheres (Anoplodesn.us) 205. EUDASYPELTIS 201. ecarinatus (Habrodesmus) 214. EUGNATHA, PHYLUM 152. ecarinatum (Strongylosoma) 214. eumelanus (Rhinocricus) 334. ECTODESMUS 322. EURHINOCRICUS 331. Ehrhardti (Phaeodesmus) 216. EURYDESMUS 231. Ehrhardti (Strongylosoma) 216. EURYDIRORHACHIS 247. ELAPHOGONUS 279. eurygaster (Sichotanus) 216. Elberti (Polylepis) 276. eurygaster (Strongylosoma) 216. dorsalis Pet. (Platyrhacus) 274. dorsalis Pet. (Polydesmus) 274. dorsalis (Spirobolus) 347. dorsalis (Trigoniulus) 347. Die indo-australischen Myriopoden. : EURYGEOPHILUS 126. EURYMERODESMUS 245. . EURYTION 126, 128. , EURYURUS 277. , EUSPIROBOLIDAE Fam. 297. - EURYSPIROBOLIDEA Subordo 297. ı EUTHYDESMUS 281. , EUTRACHY RHACHIS 247. EUTRICHODESMUS 160. , EUTYPORHACHIS 281. ‘ Evansi (Sphaeropoeus) 143. - Everettii (Castanotherium) 150. " Everettii (Hoplurorhachis) 268. | Everettii (Platyrhacus) 268. ' Everettii (Thyropygus) 289. , EVIULISOMA 218. \excavata (Zephronia) 145. ' excavatus (Rhinocricus) 334. ‚ exocoeti (Spirostreptus) 290. ‚expulsus (Rhinocr. peninsularis var.) ‚ exquisitus (Spirobolus) 354. [332. ‚ezsul (Spilodesmus) 275. ‚extinctus (Sphaeropoeus) 143. ‚extortus (Ectodesmus) 232. ‚falcatus (Dinematocricus) 330. falcatus ( Rhinocricus) 330. ‚faleicornis (Sphaeropoeus) 144. faleiferus (Spirostreptus) 290. falx (Habrodesmus) 213. fasciata (Polylepis) 276. fasciata (Scolopendra laeta var.) 106. ‚fasciatum (Strongylosoma) 235. fasciatus (Pachyurus) 276. ‚fasciatus (Prionopeltis) 203. ‚ fascieulatus (Rhinocrieus) 334. ‚ fasciolatus (Platyrhacus) 256. fasciolatus (Psammodesmus) 256. ‚ fasciolatus (Trigoni. heteropus var.) 346. ‚ faucium (Dinematocricus) 322, 328. ‚faustus (Platyrhacus) 256. Feae (Anurostreptus) 289. | Feae (Cambala) 295. Feae (Cambalomorpha) 295. | \ | ' | | i , Feae (Cryptodesmoides) 172. Feae (Cryptops) 102. Feae (Julus) 287. ' Feae (Lithobius) 97. ' Feae (Otostigmus) 107. | f f \ 375 Feae (Sceutigera) 90. Feae (Siphonophora) 357. Feae (Spirobolus) 355. Feae (Trichopeltis) 168. Feae (Zephronia) 145. fecundus (Platyrhacus) 268. felix (Plusiogonodesmus) 172. fenestratus (Dinematocricus) 325. Fenicheli (Rhinocrieus) 332. Fenicheli (Spirobolus) 332. ferrugineum (Himantarıum) 132. ferrugineus (Megethmus) 132. Festae (Cyphoracus) 275. festiva (Orthomorpha) 195. fijensis (Spirostreptus) 290. filiformis (Bacillidesmus) 160. filosus (Polyconoceras) 317. filosus ( Rhinocricus) 317. filum (Strongylosoma) 235. fimbriatus (Platyrhacus) 256. fimbriatus (Polydesmus) 256. flagellatus (Dimerogonus) 292. flagellifera (Julomorpha) 293. flagellifera (Thereuopoda) 89. flavens (Dichelobius) 95. Hlavicoxis (Orthomorpha) 199. flavicoxis (Sundanina) 199. flavipes (Scolopendra laeta var.) 106. flavipes (Siphonophora) 358. tlavipes (Trigoniulus) 343. tlavisternus (Platyrhacus) 256. flaviventer (Prionopeltis) 203. flavocarinata (Orthomorpha) 238. flavocinetus (Habrodesmus) 213. flavocinctus (Rhinocricus) 309. Jlavocinctus (Tetracentrosternus) 213. flavocollaris (Rhinocrieus) 334. flavomarginatus (Siphonotus) 357. flavomsrginatus (Spirostreptus) 290. flavopunctatus (Spirobolus) 354. Floweri (Zephronia) 145. foecundus (Cormocephalus Westwoodi FONTARIA 243. [var.) 108. FONTARIOPSIS 281. formicarius (Myrmecodesmus) 178. formosa (Cambalomorpha) 295 formosa (Glomeris) 138. formosa (Zephronia) 145. 4. Hett 376 Dr. Carl Graf Attems: formosus (Siphonotus) 357. formosus (Trigoniulus) 347. fossatus (Polyconoceras) 312. fossiger (Eviulisoma) 218. fossiger (Strongylosoma) 218. fossor (Pelodesmus) 178. fossulifrons (Antichiropus) 221. foveatus (Spirostreptus) 290. frater (Thyropygus) 289. fraternum (Sphaerotherium) 140. fraternus (Platyrhacus) 256. Frogatti (Australiosoma) 224. Frogatti (Pachymerinus) 128. fulvicorne (Castanotherium) 150. fulvicornis (Lamyctes) 93. fulvotaeniatus (Rhinocrieus) 332. fumosa (Arthrosphaera) 148. fumosus (Rhinocricus) 309. funestus (Platyrhacus) 257. furcatus (Polyconoceras) 313. furcatus (Rhinocricus) 313. fuscocollaris (Orthomorpha) 194. fuscus (Platyrhacus) 275. FUSIULUS 287. gabonicus (Aporodesmus) 168. gallicum (Strongylosoma) 228. gazellensis (Rhinocricus) 332. gastrotrichum (Strongylosoma) 200. gastrotricha (Sundanina) 200. sede (Ophrydesmus) 169. GEOMERINUS 125, 128. GEOPHAGUS 122. GEOPHILIDAE Fam. 124. GEOPHILINAE Subfam. 125. GEOPHILINI 125. geophilinus (Otostigmus) 107. GEOPHILOMORPHA Ordo 110. GEOPHILUS 126, 127. georgos (Platyrhacus) 257. Gervaisii (Polydesmus) 235. Gervaisii (Strongylosoma) 235. GERVAISIIDAE 139. Gestri (Eutrachyrhachis) 268. Gestri (Orthomorpha) 238. Gestri (Platyrhacus) 268. Gestri (Spirobolus) 356. Gestri (Spirostreptus) 290. Gestri (Zephronia) 145. gigas (Lamnonyx punctifrons) 131. gigas (Mecistocephalus) 131. girafficeps (Sisyrodesmus) 170. glaberrima (Zephronia) 145. glabrata (Zephronia) 145. glabridorsalis (Lamnonyx punctifrons) gladiator (Sphaeropoeus) 144. [131. glaphyros (Aphelidesmus) 207. glaphyros (Euryurus) 207. GLOMERIDAE Fam. 138. GLOMERIDESMIDAE Fam. 15i. GLOMERIDESMINAE Subfam. 151. GLOMERIDESMOIDEA 151. GLOMERIDESMUS 151. GLOMERIDIA Subordo 137. GLOMERIS 138. GLYPHIULUS 29%. Goeldii (Eurhinocrieus) 331. Goesi (Trigoniulus) 343. GOMPHODESMIDAE Fam. 278. GOMPHODESMINAE Subfam. 279. GOMPHODESMUS 279. gongylodes (Platyrhacus) 257. GOMBREGMATIDAR Fam. 116. GOMBREGMATINAE Subfam. 116. GONIBREGMATUS 118. GONODREPANUM 230. gorontalensis (Polyconoceras) 312. gorontalensis (Rhinocricus) 312. gracilipes (Ballonema) 87. gracilipes (Spirobolus) 354. gracilipes (Spirostreptus) 354. gracilipes (Tectoropus) 202. gracilis (Orthomorpha) 196. - gracilis (Oxidus) 196. gracilis (Spirostreptus) 290. gracilis (Trigoniulus) 346. gracillima (Scolopendra) 105. grallator (Scolodesmus) 233. grancsa (Orthomorpha) 196. granosa (Polylepis) 276. granosus (Cyrtodesmus) 183. sranosus (Onccedesmus) 183. granosus (Pachyurus) 276. granosus (Polydesmus) 276. gr>nulatum (Paradoxosoma) 229. granulatus (Sphaeropeeus) 144. granulosus (Ethmostign:us) 109. BE Die indo-australischen Myriopoden. gravis (Rhinoer.cus) 308. Greeni (Cryptodesmus) 172. Greeni (Ortho:zorpha) 196. Greeni (Pocodesmus) 172. Greeni (Spirobolus) 354. Greeni (Sirongylosoma) 196. grossidens (Lithobius) 97. gualaquizensis (Barydesmus) 257. gualaquizensis (Platyrhacus) 257. Guerinii (Orthomorpha) 197. Guerinii (Strongylosoma) 197. GYPSODESMUS 172. Haasei (Cryptops) 103. Haasei (Rhinocricus) 318. HAASIELLA 9. Haastii (Polydesmus) 207. Haasti (Prionopeitis) 207. HABRODESMUS 211. haemorhantus (Spirobolus) 343. haemorhantus (Trigoniulus) 343. hamatus (Eucratonyx) 121. hamatus (Spirobolus) 343. hamatus (Trigoniulus) 343. hamifer (Spirostreptus) 2%. HAPLOLEPTODESMUS 245. haplopus (Platyrhacus) 274. HAPLOSOMIDES 159. HAPLORHACUS subgen. 273. HAPLOSOMA 159. Hardwickei (Lithobius) 97. Hardwickei (Scolopendra subspinipes) Harmeri (Diimerogonus) 293. [106. HARMODESMUS 279. HARPAGOPHORIDAE Fam. 288. harpagus (Trigoniulus) 343. HARPAPHE 2832. HARPODESMUS 247. Hartnanni (Habrodesmus) 213. Hartmanni (Strongylosoma) 213. Hartn:eyeri (Cormocephalus) -104. Hartmeyeri (Geophilus) 127. hawaiiensis (Archilithobius) 9. hawaiiensis (Lamyetes fulvicornis) 93. hawaviensis (Lithobius) 95. hawaiiensis (Polyxenus) 135. HELICORTHOMORPHA Subgen. 197. Helleri (Hypocar:bala) 292. HELODESMUS 283. 37T helophorus (Platyrhacus) 257. HELMINTHOMORPHA Divisio 152. HEMICORMOCEPHALUS 101, 105. HEMISCOLOPENDRA 101. Hendersoni (Arthrosphaera) 148. HENDERSONULA 283. HENIA 127. HENICOPIDAE Fam. 91. HENICOPINAE Subfam. 91. HENICOPINI 91. HENICOPS 9. hercules (Sphaeropoeus) 143. HERCODESMUS 178. hermaphroditus (Aphelidesmus) 207. hermobius (Dinematocrieus) 322. heros (Meeistocephalus) 131. herpusa (Orthomorpha) 238. hetairon (Strongylosoma) 235. HETEROCHORDEUMA 285. HETEROCHORDEUMIDAE Fam. heteropus (Spirobolellus) 336. [284. heteropus (Mecistocephalus) 131. heteropus (Polyconoceras) 312. heteropus (Rhinocricus) 312. heteropus (Trigoniulus) 346. heterosticta (Arthrosphaera) Nachtrag. heterosticta (Zephronia) Nachtrag. heterotarsus (Lamyctes) 94. heterotarsus (Pleotarsobius) 94. heterotuberculata (Poratia) 175. heterotuberculatus (Treseolobus) 175. heterurus (Thyropygus) 289. Hicksoni (Polyconoceras) 317. Hicksoni (Rhinocricus) 317. Hicksoni (Siphonotus) 357. Hilgendorfi (Thereuonema) 89. HIMANTARIIDAE Fam. 113. HIMANTARIINAE Subfam. 113. HIMANTOSOMA 123. hirosaminus (Fusiulus) 287. hirsutellum (Castanotherium) 150. hirsutus (Cylindrodesmus) 160. hirtellum (Strongylosoma) 235. hirtellus (Mierodesmus) 232. hirtipes (Orthomorpha) 193. hirtipes (Strongylosoma) 193. hispanicum (Entothalassinum) 228. hispanicum (Strongylosoma) 228. 4, Hıft 378 HISPANIODESMUS 160. hispida (Scutigera) 90. hispidipes (Fontaria) 245. hispidipes (Eurymerodesmus) 245. Hochstetteri (Icosidesmus) 240. HOLISTOPHALLUS 282. holosericeus (Dinematocricus) 322. holosericus (Spirobolus) 347. holosericus (Trigoniulus) 347. Holstii (Fontaria) 244. Holstii (Geophilus) 132. Holstii (Monotarsobius crassipes) 9. Holstii (Ortomorpha) 197. Holstii (Rhysodes:zus) 244. Holstiv (Strongylosoma) 197. Holtzii (Strongylosoma) 227. HOPLURORHACHIS 247. hoplurorhachis (Platyrhacus) 268. hoplurus (Spirobolus) 352. hoplurus (Trachelomegalus) 352. horridulus (Spirostreptus) 290. horridus (Stylodesmus) 179. horticola (Strongylosoma) 227. Horväthi (Atropisoma) 217. Hosei (Castanotherium) 150. Hosei Poc. (Hoplurorhachis) 268. Hosei Poc. (Phyodesmus) 268. Hosei (Platyrhacus) 268. Hosei (Thyropygus) 289. Humberti (Anoplodesmus) 205. Humberti (Platyrhacus) 275. Humberti (Prionopeltis) 205. Humberti (Siphonophora) 358. Humberti (Trachyiulus) 294. humilis (Zephronia) 145. Huttoni (Cormocephalus) 104. Huttoni (@eophilus) 132. HUTTONIELLA 285. HYBAPHE 283. HYLEOGLOMERIS 139. HYNIDESMUS 182. HYPEROTHRIX 183. HYPOCAMBALA 292. HYPODESMUS 282. hystrix (Schedotrigona) 285. iadrense (Entothalassinum) 228. tadrense (Strongylosoma) 228. ichigomensis (Orsiboe) 359. . Dr. Carl Graf Attems: ICOSIDESMUS 240. ignobilis (Zephronia) 146. ikaonus (Nedyopus tambanus) 201. ILODESMUS 247. immanis (Thyropygus) 289. immarginata (Rhysida) 109. imparata (Polygonarea) 129. impressopunctatus (Spirostreptus) 290. impressum (Strongylosoma) 235. impressus (Cupipes) 104. impressus (Henicops) 94. impudicus (Spirobolus) 354. impunctata (Zephronia) 146. inaequalis (Platyrhacus) 273. inaequidens (Platyrhacus) 257. incommodus (Trigoniulus) 347. ineisunguis (Eurytion) 128. indecisa (Scutigerella) 133. indica (Scolopendra) 106. indicum (Himantarium) 133. inerme (Strongylosoma) 235. inermipes (Cormocephalus) 105. inermipes (Cryptops) 103. .inermis (Arthrosphaera) 148. inermis (S’phaeropoeus) 148. infaustum (Strongylosoma) 235. inferorum (Thyropygus) 289. inferum (Strongylosoma) 229. inferus (Trachydesmus) 229. infuscatus (Glomeris) 138. ingens (Dinocambala) 292. innominata (Zephronia) 146. innotatum (Strongylosoma) 236. INODESMUS 283. | inopinatus (Cupipes) 104. inornatus (Anoplodesmus) 206. inornatus (Polydesmus) 206. insigne (Himantarium) 133. INSIGNIPORUS 126. insignis (Sphaeropoeus) 146. insculptus (Spirostreptus) 290. insulanum (Sphaerotherium) 141. insulanus (Spirobolus) 354. insulare (Atropisoma) 217. insularis (Dimerogonus) 292. insularis Silv. (Eustrongylosoma) 19. insularis (Gonibregmatus) 120. insularis (Haasiella) 94. Die indo-australischen Myriopoden. insularis (Henicops) 94. insularis Silv. (Orthomorpha) 194. insularis Poc. (Orthomorpha) 238. insularis (Otostigmus) 108. insularis (Platyrhacus) 268. insularis (Polydesmus) 268. insularis (Theatops) 103. insularum (Podothereua) 88. intermedium (Catharosoma) 211. intermedium (Strongylosoma) 211. inter:redius (Acanthiulus Blainvillei var. interiredius (Siphonotus) 357. [352. JOMUS 171. ISAPHE 283. ISODESMUS 283. ISOTROPIDESMUS 170. italicum (Entothaiassinum) 228. ütalicum (Strongylosoma) 228. JULIDAE Fam. 287. JULIDEA Superordo 286. JULIDESMUS 233. juliforme (Strongylosoma) 216. juliformis (Phaeodesmus) 216. julinum (Sirongylosoma) 216. julinus (Phaeodesmus) 216. JULOIDEA Ordo 2886. juloides (Spirobolus) 354. JULOMORPHA 294. Jacobsoni (Prosopodesmus) 177. Jägerskiöldi (Epanerchodus) 158. Japonica (Scolopendra subspinipes) 107. japonicum (Strongylosoma) 236. japonicus (Epanerchodus) 158. japonicus (Esastigmatobius) 94. japonicus (Mecistocephalus) 131. japonicus (Polydesmus) 158. Jaqueti (Strongylosoma) 227. javanica -(Orthomorpha) 193. javanica (Schendyla) 114. javanıcum (Strongylosoma) 193. javanicus (Glomeridesmus) 151. javanicus (Glyphiulus) 291. javanicus (Lithobius) 95. javanicus (Monotarsobius) 95. javanicus (Thyropygus) 289. javanus (Platyrhacus) 257. javanus (Polydesmus) 257. Jerdani (Spirostreptus) 290. 379 Jerdani (Streptogonopus) 219. Jerdani (Strongylosoma) 219. Joannisi (Prospirobolus) 337. Joannisi (Spirobolus) 337. jucundus (Rhinocricus) 334. Kalliston (Strongylosoma) 214. Kallistus (Habrodesmus) 214. Kalonotus (Amplinus) 277. KALORTHOMORPHA Subgen. 195. Kandyanus (Spirostreptus) 290. Karschi (Ortomorpha) 193. KARTEROIULUS 2886. Karykinus (Trigoniulus) 343. Katantes (Platyrhacus) 268. KATANTODESMUS 183. Kelantanicus (Platydesmus) 359. Kelantanicus (Platyrhacus) 257. Kelaarti (Anoplodesmus) 205. Kelaarti ( Paradesmus) 205. Kelaarti (Polydesmus) 205. Kelearti (Prionopeltis) 205. Kerri (Barydesmus) 275. Kirropeza (Glomeris) 139. Kirropeza (Hyleoglomeris) 139. Kirropeza (Nesoglomeris) 139. Knutsoni (Aporodesmus) 168. Kochii (Sphaerotherium) 141. Koebelei (Dimerogomus) 293. KOPIDOIULUS 2886. Kordylamythrum (Strongylosoma) 227. Kosciuskovagum (Australiosoma) 225. Kräpelini (Ballophilus) 114. Kräpelini (Monographis) 135. Kräpelini (Opisotretus) 157. KRONOPOLITES 219. KTENOSTREPTUS 289. Kükenthali (Orthomorpha) 197. Kükenthali (Strongylosoma) 197. laceratus (Corypherepsis) 177. lacertosa (Metopidiothrix) 284. lacustris (Fontaria) 244. laeta (Scolopendra) 106. laetus Ck. (Habrodesmus) 213. laetus Silv. (Habrodesmus) 214. laetus Silv. (Mestosoma) 214. laeve (Castanotherium) 150. laevigatus (Rhinocricus) 309. laevipes (Cormocephalus) 105. 4, Heft 380 laevissima (Zephronia) 146. laminata (Fontaria coarctata) 243. laminatus (Lophodesmus) 179. laminatus (Synoptura) 179. LAMNONYX 131. LAMPODESMUS 172. lampromerus (Rhinocricus) 334. LAMYCTES 92. LAMYCTINUS 92. lanceolatus (Dinematocricus) 322, 326. lanifer (Hynidesmus) 182. Lankaensis (Spirotreptus) 290. Lankesteri (Dimerogonus) 293. larvalis (Zephronia) 146. laterale (Mestosoma) 214. lateralis (Habrodesmus) 214. LATHRURODESMUS 184. lateralis (Rhinocricus) 332. laticeps (Geophilus) 132. laticollis (Platyrhacus) 257. laticollis (Thyropygus) 289. Latreillei (Cermatia) 9%. Latreillei (Scutigera) 90. latro (Scolopendra) 106. latus (Siphonorhinus) 359. Layardi (Anoplodesmus) 206. Layardi (Polydesmus) 206. Leae (Asphalidesmus) 244. lefroyi (Termitodesmus) 152. LEIODESMUS 281. LEIOSOMA 209. leiosomum (Cyliosoma) 141. leiosomum (Sphaerotherium) 141. lemniscatus (Spirostreptus) 2%. lenkoranum (Strongylosoma) 227. leonis (Stegodesmus) 179. LEONTORINUS 220. leopardina (Arthrosphaera) 148. leopardina (Zephronia) 148. LEPTODESMIDAE Fam. 280. LEPTODESMUS 281. leptoiuloides (Podykipus) 292. LEPTURODESMUS 283. lepturus (Spirostreptus) 290. Lesueurei (Scutigera) W. LEUCODESMUS 247. leuconota (Perittotresis) 208. leucopygus (Rhinocricus) 332. Dr. Carl Graf Attems: | LEURODESMUS 247. | levisetum (Gonodrepanum) 231. levisetum (Strongylosoma) 231. LEVIZONUS 244. lifuensis (Mecistocephalus) 131. LIGIODESMUS 183. LIGNYDESMUS 183. LIMACOMORPHA Ordo 151. limax (Fontaria) 244. limax (Rhysodesmus) 244. limbatus (Rhinocricus) 309. limonensis (Platyrhacus) 257. lineatus (Acanthodesmus) 257. lineatus (Platyrhacus) 257. LIPODESMUS 283. lissonotus (Polyconoceras) 312. lissonotus (Rhinocricus) 312. LITHOBIIDAE Fam. 91. LITHOBIINAE Subfam. 95. lithobioides (Rhysida) 109. LITHOBIOMORPHA Subordo 91. LITHOBIUS 96. lobatus (Myxodesmus) 178. lebophorus (Platyrhacus) 270. lobulatus (Lophodesmus) 177. lobulatus (Lophoseytus) 177. lombokensis (Rhinocricus) 332. longeappendiculatus (Rhinocricus) 309. longesignata (Orthomorpha) 198. longesignatum (Eustrongylosoma) 198. longicollis (Spirobolus) 354. longicornis (Orthothereua) 88. longicornis (Otostigmus) 108. longicornis (Rhinocricus) 334. longicornis (Scutigera) 88. longicornis (Spirobolus) 334. longicornis (Thereuonema) 88. longicornis (T’hereuopoda) 88. longipes (Orthomorpha) 216. longipes (Phaedesmus) 216. longipes (Rhysida) 109. longipes (Strongylosoma) 236. longirostris (Siphonophora) 358. longispinosus (Platyrhacus) 257. LOPHODESMUS 175. LOPHOSCYTUS 177. Loriae (Lithobius) 97. Loriae (Otostigmus) 108. Die indo-australischen Myrıopoden. Loriae (Platyrhacus) 275. Loriae (Rhinocricus) 334. Loriae (Siphonophora) 358. Loriae (Strongylosoma) 236. luctuosus (Anoplodesmus) 206. - Juetuosus (Habrodesmus) 214. luctuosum (Mestosoma) 214. luctuosus (Polydesmus) 206. lugubre (Mestosoma) 214. lugubris (Habrodesmus) 214. lugubris (Spirobolus) 356. lumbricinus (Spirobolus) 343. lumbrieinus (Trigoniulus) 343. Lunelii (Spirostreptus) 290. lusceus (Cylindroiulus) 287. lutescens (Arthrosphaera) 148. lutescens (Zephronia) 148. luxuriosum (Strongylosoma) 221. luxuriosus (Thyropygus) 289. luzoniense (Strongylosoma) 236. luzoniensis (Siphonophora) 358. LYRODESMUS 283. macassarensis (Polyconoceras) 317. macassarensıs ( Bhinocricus) 317. MACRONICOPHILUS 124. ' macropygus (Trigoniulus) 343. ' MACROSTERNODESMUS 231. macrostigma (Maoriella) 128. macrurus (Spirobolus) 354. maculata (Allothereua) 88. maculata (Cermatia) 88. maculata (Scutigera) 88. maculata (Thereuonema) 88. maculatum (Sphaerotherium) 141. maculatus (Henicops) 94. maculatus (Platyrhacus) 275. maculatus Newp. (Spirostreptus) 290. maculatus Dad. (Spirostreptus) 290. maculatum (Strongylosoma) 221. ‚ maculifer (Rhinocrieus) 334. ‘ maculifer (Spirobolus) 334. magnificus ( Platyrhacus) 269. Magrettii (Habrodesmus) 212. ‚ Magrettii (Strongylosoma) 212. | Maindroni (Acanthiulus) 352. Maindroni (Eucentrobolus) 352. '; malabaricus (Spirostreptus) 290. ) MALAYOMERIS 139. 38l malaccanus (Platyrhacus) 258. malaccanus (Polydesmus) 258. malayus (Thyropygus) 289. maluhianus (Bothropolys) 99. mammillatus (Epanerchodus) 157. mangaesinus (Nedyopus tambanus) 201. MAORIELLA 125, 128. MARCIANELLA 23. margaritatus (Platyrhacus) 268. margaritatus (Eutrachyrhachis) 268. margaritiferus (Platyrhacus) 258. margaritiferus (Polydesmus) 258. marginatus (Cormocephalus aurantiipes marginatus (Spirobolus) 337. [var. 104. marginella (Arthrosphaera) 148. marginellus (Platyrhacus) 258. marginellus (Rhinocricus) 309. marginepunctataum (Sphaerotherium) maritimus (Spirostreptus) 290. [141. marmorata (Arthrosphaera) 148. marmorata (Zephronia) 148. marmorea (Scutigera) 90. maroccanus (Archipolydesmus) 160. MARPTODESMINAE Subfam. 279. MARPTODESMUS 279. Martensi (Cermatobius) 91. Martensi (Malayomeris) 139. Martensi (Polydesmus) 243. Martensi (Xystodesmus) 243. Martini (Pseudoprionopeltis) 240. Massai (Habrodesmus) 213. MASTIGONODESMIDAE Fam. 184. MASTIGONODESMUS 184. MASTODESMUS 160. Mecheli (Platyrhacus) 258. MECISTOCEPHALIDAE Fam. 130. Mecistocephalus 130. Mecklenburgi (Aporodesmus) 168. mediatum (Mestosoma) 214. mediatus (Habrodesmus) 214. mediostriatus (Polyconoceras) 318. mediostriatus (Rhinocricus) 318. mediotaeniatus (Platyrhacus) 268. mediotaeniatus (Polyconoceras) 312, mediotaeniatus (Rhinocricus) 312. mediterraneum (Strongylosoma) 228. megalopora (Cryptops) 103. ıegaloproctus (Trigoniulus) 346. 4. Heft 382 MEGETHMUS 132. Meinerti (Eucratonyx) 122. Meinerti (Himaniarium) 122. Meinerti (Himantarium) 138, 464. melanopleuris (Orthomorpha) 193. melanostoma (Scutigera) W. melanostomus (Otocryptops) 103. melas (Pronodesmus) 177. melinopus (Thyropygus) 289. mentaweiensis (Anurostreptus) 289. ) 229. meridionalis (Neotrachydesmus) 2 MEROCHETA 152. MERODESMUS 279. Dr. Carl Graf Attems: ı MIMOPS 103. minhlana (Orthomorpha) 19. minimus (Antichiropus) 221. | minor (Rhinoer. centralis var.) 331. minor (Thyropygus) 289. minuta (Hyleoglomeris) 139. Mertoni (Otostigmus rugulosus var.) 108. Mertoni (Trigoniulus) 343. MESODESMUS 281. mesorphinum (Catharosoma) 211. mesorphinum (Strongylosoma) 211. MESOTROPIDESMUS 169. mesoxanthum (Catharosoma) 211. mesozanthum (Strongylosoma) 211. MESTOSOMA 211. metallicus (Otostigmus) 108. METAPHORIKUS 278. METOPIDIOTRICHINAE Subfam. METOPIDIOTHRIX 284. metuenda (Scolopendra) 106. mericanus Att. (Platyrhacus) 255. S mexicanus Luc. (Platyrhacus) 258. mericanus (Polydesmus) 258. mexicanus (Stenodesmus) 245. Meyeri (Polyconoceras) 312. Meyeri (Rhinocricus) 312. Michaelseni (Cormocephalus) 105. Michaelseni (Orsilochus) 359. Michaelseni (Rhinotus) 359. microcephalus (Thalthybius) 114. MICRODESMUS 231. MICROPORUS 239. mieroporus (Megethmus) 132. microporus (Meecistocephalus) 132. micropygus (Rhinocrieus) 332. MICRORHACHIS 282. MICROSPIROBOLUS Carl 297. mierostoma (Scutigera) 89. MICROTHEREUA 9%. mierotropis (Orthomorpha) 238. MIMODESMUS 283. minuta (Sphaeroparia) 161. miranda (Ortkomorpha) 193. mirandus (Meeistocephalus) 131. mirandus (Platyrhacus) 258. , MNIODESMUS 247. modestus (Aporodeszinus) 166. modestus (Cryptodesmus) 166. modestus (Pauropus) 134. modestus (Platyrhacus) 258. modestus (Spirostreptus) 2%. Modiglianii (Anurostreptus) 289. Modiglianii (Aporodesminus) 166. _ Modiglianii {Cambala) 295. Modiglianii (Cambalopsis) 295. Modiglianii (Cryptodesmus) 166. ; Modiglianii (Cryptops) 103. Mediglianii (Glomeris) 138. Den nen sense san Modiglianii (Platyrhaeus) 275. Modiglianii (Sphaeropoeus) 143. ( ( .. Modiglianii (Sipkonophora) 358. Modiglianii (Spirobolellus) 336. Modiglianii (Strongylosoma) 200. Modiglianii (Sundanina) 200. Modiglianii (Thyropyzus) 289. Moebiusi (Platyrhacus) 258. Mölleri (Thyropygus) 289. moenensis (Rhinocrieus) 332. moestus (Rhinocricus) 309. roluccensis (Platyrhacus) 275. monacanthus (Antichiropus) 221. MONENCHODESMUS 245. MONGOLIULUS 2886. moniliforme (Strongylosoma) 197. moniliformis (Orthomorpha) 197. MONOCHAETA Ordo 356. MONOGRAPHIS 135. MONOTARSOBIUS 3. montanum (BStrongylosoma) 214. montanus (Habrodesmus) 214. rmontanus (Sphaeropoeus) 143. monticola (Heterochordeuma) 285. monticola (Orthor:orpha) 238. Die indo-australischen Myriopoden. monticola (Platyrhacus) 258. monticola (Rhysida) 109. montivagum (Strongylosoma) 236. montivagus (Platyrhacus) 258. montivagus Silv. (Rhinocricus) 334. montivagus Carl (Rhinocricus) 317. morbosum (Himantarium) 132. morbosus (Geophilus) 132. morsitans (Scolopendra) 106. morsitans (Otostigmus) 108. Mortenseni (Pauropus) 134. Mortoni (Platyrhacus) 268. Moseleyi (Spirostreptus) 290. motzoranginis (Decaporodesmus) 178. moulmeinensis (Spirobolus) 346. moulmeinensis (Trigoniulus) 346. _ multidens (Otostigmus) 108. multidens (Scolopendra subspinipes) 107. multidentata (Thereuopoda) 89. multilineata (Hyleoglomeris) 139. multipes (Polygonarea repanda) 129. multistriatus (Rhinocricus) 332. muralis (Doratodesmus) 182. Murrayi (Acanthiulus) 351. Murrayi (Polybunolobus) 351. mutilans (Scolopendra subspinipes) 107. MYCHODESMUS 279. MYRMECODESMUS 178. MYRMEKTA 239. myrmekurum (Catharaso:na) 211. myrmekurum (Strongylosoma) 211. MYXODESMUS 178. Nadari (Strongylosoma) 236. nana (Thereuopoda) 89. nannodes (Spirobolus) 336. NANNORHACUS 247. nanum (Strongylosoma) 236. nanus (Antichiropus variabilis) 221. nanus (Icosidesmus) 240. nanus (Lophodesmus) 175. nanus (Spirobolellus) 336. NAPODESMUS 178. Napoleonis (Cryptocorypha) 167. Naresii (Glosselus) 344. Naresii (Spirobolus) 343. Naresii (Spirostrophus) 344. Naresii (Trigoniulus) 343. NASODESMUS 283. 383 ı Nattereri (Rhinocricus) 309. naviculare (Strongylosoma) 200. navicularis (Sundanina) 200. NEARCTODESMUS 160. nebulosum (Sphaerotherium) 141. Necrophloeophagus 132. Nedyopus 200. NEDYOPUS 200. neglectus (Polyconoceras) 318. neglectus ( Rhinocricus) 318. neglectus (Thyropygus) 289. nemorensis (Otostigmus) 108. neocaledonicus (Cupipes) 104. NEOCORDYLOPORUS 281. NEODESMUS 279. NEOLEPTODESMUS 282. NEOTRACHYDESMÜUS 229. neozelandicus (Anopsobius) 94. neptunus (Fontaria) 244. neptunus (Rhysodesmus) 244. N ESOGLOM ERIS 139. Newporti (Rhinocricus) 309. NEWPORTIA 101. NEWPORTIIDAE Fam. 101. niasense (Strongylosoma) 236. niasensis (Otostigmus) 108. Nietneri (Strongylosoma) 236. niger (Karteroiulus) 286. nigrescens (Atelomastix) 293. nigrescens (Trogodesmus) 234. nigriceps (Zephronia) 146. nigricorne (Strongylosoma) 193. nigricornis Poc. (Orthomorpha) 193. nigricornis Att. (Orthomorpha) 200. nigricornis (Sundanina) 200. nigrinota (Zephronia) 146. nigrolabiatus (Spirotreptus) 290. nigromaculatum (Castanotherium) 150. nigrovirgatum (Strongylosoma) 223. nigrovirgatus (Akamptogonus) 223. .nitida (Arthrosphaera) 148. nobilis (Cermatia) 88. NODORODESMUS 278. nodosicollis (Eurhinoericus) 331. nodulosa (Vanhoeffenia) 161. nodulosu:n (Strongylosoma) 236. Nordenskiöldi (Orthomorpha) 197. Nordenskiöldi (Strongylosoma) 197. 4. Heft 384 Dr; Carl Graf Attems: Nordquisti (Cambalopsis) 295. | OPHRYDESMUDS 169. notatus (Platyrhacus) 268. opinatus (Arthronomalus) 132. noticeps (Arthrosphaera) 148. opinatus (Geophilus) 132. noticeps (Zephronia) 148. opinatus (Thyropygus) 289. NOTIPHILIDES 115. OPISOTRETUS 157. Novae Hollandiae (Hemicormocephalus)| OPISTHANDRIA 137. Novarrae (Akamptogonus) 223. [105.| OPISTHOPORODESMUS 157. Novarrae (Polydesmus) 223. OPISTHOSPERMOPHORA 28. Novarrae (Strongylosoma) 223. nuda (Rhysida) 109. nudus (Otostigmus) 108. NYSSODESMUS 247. Oatesii (Orthomorpha) 193. Oatesi (Otostigmus) 108. Oatesii (Spirostreptus) 290. obesus (Anoplodesmus) 206. obesus (Rhinocrieus) 309. obscuratus (Trigon. ralumensis) 349. obscurus (Pyrgodesmus) 174. obscurus (Trigoniulus) 346. obteetus (Opisthoporodesmus) 157. obtusospinosus (Spirobolus) 354. ocellata (Orthomorpha) 198. ocellatum (Strongylosoma) 198. ochraceus (Eurhinocrieus) 331. octocentrus (Aphelidesmus) 208. octocentrus (Euryurus) 208. octosuleatum (Anodontostoma) 110. ODONTODESMUS 247. ODGNTOPELTIS 281. odontopezum (Tubereularium) 246. ODONTOTROPIS 245. oenologum (Strongylosoma) 236. oenologus ((Rhinocricus) 309. Olfersii (Cryptodesmus) 163. OLIGODESMUS Att. 239. OLIGODESMUS Gill. 178. oligotarsus (Henicops) 9. olivaceus (Icosidesmus) 240. ologona (Arcidesmus) 274. ologona (Platyrhacus) 274. OMODESMUS 279. owilteme (Eurhinocrieus) 331. ONCODESMUS 183. oniscinus (Oniscodesmus) 183. ONISCODESMIDAE Fam. 179. ONISCODESMUS 183. ONISCOMORPHA Divisio 137. opulentus (Rhinocrieus) 334. orientalis (Agastrophus) 291. orientalis (Epanerchodus) 157. orientalis (Mimops) 103. orientalis (Otostigmus) 108. orientalis (Pericambala) 296. orientalis (Scutigerella) 133. orinomus (Trigoniulus) 344. crnatum (Castanotherium) 150. ornatus (Phyodesmus) 269. ornatus (Trigoniulus) 347. ORODESMINARE Subfam. 278. Orodesmus 278. orophilus (Dimerogonus) 292. orophura (Hyperothrix) 183. orphinus (Trigoniulus) 344. ORPHNAEUS 116. ORSIBOE 359. ORYA 116. ORYIDAE Fam. 115. ORYINAE Subfam. 115. ORYINT 115. orthogona (Eustrongylosoma) 198. orthogona (Orthomorpha) 198. ORTHOMORPHA Gen. 190. ORTHOMORPHA Subgen. 191. Ortonedae (Macronicophilus) 124. ORTHOTHEREUA 388. ostentatus (Thyropygus) 289. OTOCRYPTOPS 101, 103. OTODESMUS 169. OTOSTIGMINAE Subfam. 102, 107. OTOSTIGMUS 102, 107. ovalis (Zephronia) 146. Oweni (Otostigmus) 108. OXYDESMIDAE Fam. 278. OXYDESMINAE Subfam. 278. OXYDESMUS Gen. 278. OXYDESMUS Subgen. 278. OXYPYGE 298. Die indo-australischen Myriopoden. PACHYDESMUS 245. PACHYMERINUS 125. PACHYMERIUM 126. ‚pachyskeles (Rhinocricus) 308. PACHYURUS 276. ‚pachyurus (Thyropygus) 289. ‚pacificus (Rhinocricus) 309. palicola (Macrosternodesmus) 231. 'paliger (Platyrhacus) 269. pallida (Glomeris carnifex var.) 138. ‚palonensis (Orthomorpha) 238. pallipes (Julomorpha) 29. ‚pallipes (Siphonorhinus) 359. ‚pallipes Oliv. (Strongylosoma) 227. ‚pallipes Humb. (Strongylosoma) 228. ‚paludicola (Anaulaciulus) 286. |PAMMICROPHALLUS 282. papuanus (Bothropolys) 99. A puanus (Cupipes) 104. ‚papuanus (Platyrhacus) 271. FE pnasine (Trigoniulus) 347. ‚PARACRYPTOPS 100, 103. PARADESMORHACHIS 216. |PARADOXOSOMA 229. "jaraensis (Rhinocricus) 309. Jaraguayense (Öatharosoma) 211. varaguayense (Leiosoma) 211. naraguayense (Strongylosoma) 211. "PARALAMYCTES 9. nenn 282. PARASCUTIGERA 37. IBARAzoDusı US 247. "harazodesmus (Platyrhacus) 269. "jardalis (Orthomorpha) 193. "yarvicollis (Peronorchus) 160. arvulum (Strongylosoma) 214. yarvulus (Diopsiulus) 356. jarvulus (Habrodesmus) 214. barvulus (Trigoniulus) 347. »asimachus (Dinematocricus) 322. Patric (Thyropygus) 289). „atrioticum (Strongylosoma) 201. hatrioticus (Nedyopus) 201. '»auperata (Scutigerella) 133. hauperatus (Otostigmus tuberculatus) PAUROPODA 134. PAUROPUS 134. PELODESMUS 178. Archiv für Naturgeschlehte 1914. A. 4. [109. pekuensis (Orthomorpha) 197. penicillatus (Platyrhacus) 262. peninsularis (Rhinocricus 332. penrithensis (Cyliosoma) 142. PENTAZONIA Ordo 137. PENTORYA 116. Peraccae (Catharosoma) 211. perakensis (Acanthodesmus) 259. perakensis (Platyrhacus) 259. perakensis (Thyropygus) 289. perforatus (Geophilus) 127. perforatus (Geophilus concolor var.) 127. perforatus (Sepedonophilus) 127. pergranulatum (Acisternum) 275. pergranulosus (Platyrhacus) 275. PERICAMBALA 296. PERICAMBALIDAE Fam. 296. PERIDONTODESMIDAE Fam. PERIDONTODESMUS 184. PERIDYSODESMUS 280. PERITTOTRESIS 208.. Perkinsi (Dimerogonus) 293. permirabilis (Plaiyrhacus) 258. PERONORCHUS 160. persicum (Strongylosoma) 227. perstriatus (Spirobolellus) 336. Petersi (Acanthodesmus) 259. Petersii (Platyrhacus) 259. Petersii (Strongylosoma) 236. 184. .| petronius (Dinematocricus) 322 Pfeifferae (Platyrhacus) 259. Pfeifferae ( Polydesmus) 259. PHAEODESMUS 215. phaleratus (Polyconoceras) 312. PHENACOPORUS Subgen. 165. philippinensis (Cormocephalus) 105. | philistus (Dinematocricus) 322. Phipsoni (Streptogonopus) 219. Phipsoni (Strongylosoma) 219. PHRACTODESMUS 247. phranus (Spirobolus) 346. phranus (Trigoniulus) 346. phthisieus (Rhinocricus) 332. PHYLLACTOPHALLUS 281. PHYMATODESMUS 245. PHYODESMUS 247. physkon (Leontorinus) 220. physkon (Strongylosoma) 220. 25 4. Haft 386 picta (Orthomorpha) 194. Picteti (Eurydirorhachis) 259. Picteti (Platyrhacus) 259. Picteti (Siphonophora) 358. pictum (Strongylosoma) 194. pictus (Platyrhacus) 269. pictus (Polydesmus) 269. pietus (Spirobolus) 354. pileolus (Apomus) 167. pileolus (Cryptodesmus) 167. pilifera (Zephronia) 149. pilifera (Orthomorpha) 198. pilifera (Arthrosphaera) 149. pilipes (Acanthodesmus) 254. pilipes Pet. (Platyrhacus) 269. pilipes Pet. (Polydesmus) 269. Pillaulti (Rhinocrieus) 309. pilosum (Castanotherium) 150. pilosus (Treseolobus) 175. pinangenstis (Acanthodesmus) 259. pinangensis (Platyrhacus) 259. pinetorum (Fusiulus) 287. pinguis (Anoplodesmus) 206. pinguis (Scolopendra) 106. PITHOPUS 102. PLACODES 285. PLACODESMATA 110. PLAGIODESMUS Subgen. 278. PLAGIOTROPIDESMUS 170. plakodonotus (Platyrhacus) 259. planatus (Prionopeltis) 204. planus (Enantigonodesmus) 171. platycephalus (Ethmostigmus) 109. PLATYDESMIDAE, Fam. 359. platydesmoide (Heterochordeuma) 285. PLATYDESMUS 359. PLATYRHACHIDAE Fam. 246. PLATYRHACUS Gen. 247. PLATYRHACUS Subg. 248. PLEONARAIUS 239. PLEORHACUS Subgen. 263. PLEOTARSOBIUS 92. PLESIOCERATA 137. pleuralis (Trigoniulus) 347. PLEUROGEOPHILUS 126, 127. PLUSIOGONODESMUS 172. PLUSIOPORODESMUS 278. PLUTON:UM 100. | PROSOPODESMUS 177. Dr. Carl Graf Attems: Pococki (Dimerogonus) 293. Pococki (Platyrhacus) 259. POCOCKIA 285. | POCODESMUS 172. Podenzanae (Julomorpha) 294. | PODOTHEREUA 88. | PODYKIPUS 292. | politulus (Apomus) 167. | politulus (Uryptodesmus) 167. politum (Sphaerotherium) 141. politus (Otostigmus) 108. politus (Spirobolus) 354. politus (Spirostreptus) 290. poperanginus (Dinematocricus) 322. poperanginus (Bhinocricus) 322. Porati (Julomorpha) 294. PORATIA 178. porosum (Castanotherium) 150. porosum (Himantosoma) 124. porosus (Helodesmus) 283. POLYBOTHRUS 97. POLYBUNOLOBUS 331. POLYCONOCERAS 309. POLYCONOCERAS Subgen. 309. POLYDESMIDAE Fam. 155. POLYDESMIDEA Subordo 153, 155. POLYDESMOIDEA Ordo 132. POLYDESMORHACHIS 247. POLYDESMUS 157. POLYGONAREA 127. POLYLEPIS 276. POLYLEPISCUS 278. polyporus (Geophilus) 132. polypus (Ballophilus) 114. POLYXENUS 135. POLYZONIDAE Fam. 357. prelli (Amynticodesmus) 171. PREPODESMUS 283. PRIODESMUS 281. PRIONOPELTIS 202. proboscideus (Rhynchoproctus) 289. procerus (Geophilus) 127. procerus (Pleurogeophilus) 127. PRODESMUS 247. PRONODESMUS 177. PROMESTOSOMA 209. propinquus (Platyrhacus) 259. Die indo-australischen ‚Myriopoden. 387 PROSPIROBOLUS 298, 337. PROTERANDRIA 132. PROTEROSPERMOPHORA Superord PROTOIULIDAE Fam. 29. _[152. provocator (Geophilus) 127. provocator (Pleurogeophilus) 127. ‚proximatus (Platyrhacus) 275. proximus (Trigoniulus) 348. PSAMMODESMUS 247. "PSAPHODESMUS 247. PSELAPHOGNATHA 134. PSEUDOCRYPTOPS 102, 107. PSEUDODESMUS 359. | pseudomorphum (Strongylosoma) 214. 'pseudomorphus (Habrodesmus) 214. ı PSEUDOPOLYDESMUS 161. :PSEUDOPRIONOPELTIS 240. , PSEUDOSPIROBOLELLIDAE Fam. | 335. PSEUDOSPIROBOLELLUS 298, 335. - PSILOSCOLOPENDRA 101. ‚ PSOCHODESMUS 172. ‚ PTERODESMUS 172. ‚pugio (Rhinocricus) 309. ‚pugnus (Ophrydesmus) 169. ‚pulcher (Spirobolus) 356. ‚pulcherrimus (Ktenostreptus) 289. ‚pulcherrimus (Trigoniulus) 348. \ pulvillatum (Strongylosoma) 214. ‚pulvillatus (Habrodessmus) 214. " pulvinatus (Dinematocricus) 326. punctatissimus (Sphaeropoeus) 143. | punctatum (Sphaerotherium) 141. | punctatus (Platyrhacus) 259. ‚punctatus (Polydesmus) 259. punctidives (Spirobolus) 354. Punctifrons (Lamnonyx) 131. "punctifrons (Spirobolus) 356. |punctilabium (Spirostreptus) 290. punctipleurus (Spirobolus) 355. - punetiventer (Otostigmus) 108. pusillus (Apomus) 167. pygmaeum (Strongylosoma) 197. pygmaeus (Cormocephalus) 105. pygomegas (Ethmostigmus) 110. PYRGODESMIDAE 173. PYRGODESMUS 174. pyrrholoma (Polyconoceras) 318. pyrrholoma (Rhinocricus) 318, pyrrhomelana (Zephronia) 146. python (Platyrhacus) 275. quadrituberculata (Siphonophora) 358. Queenslandiae (Cyliosoma) 142. quincuplex (Plathyracus) 272. quintiporus (Rhinocrieus) 308. Rainbowi (Australiosoma) 224. Rainbowi (Schizoribautia) 129. Rainbowi (Spirobolellus) 336. ralumensis (Trigoniulus) 348, ramosus (Sphaerotrichopus) 240. rectifrons (Lithobius) 97. regis (Spirostreptus) 290. reonus (Trigoniulus) 348. repanda (Polygonarea) 129. repandus (Dinematocricus) 327. repandus (Platyrhacus) 275. repandus (Spirostreptus) 290. RHACHIDESMINAR 281. RHACHIDOMORPHA 281. RHACHIS 282. | RHACHODESMIDAE Fain. 281. rhadinopus (Dinematocricus) 328, RHINOCRICIDAE Fam. 299. RHINOCRICUS 306. RHINOTUS 359. RHOPALOMERIS 138. ‚| rhopalophora (Metopidiothrix) 284. - RHYNCHOPROCTUS 289. RHYPHODESMUS 247. RHYSIDA 102, 109. RHYSODESMUS 244. RIBAUTIINA. 128 Ridleyi (Phractodesmus) 259. Ridleyi (Platyrhacus) 259. \pusillus (Oryptodesmus) 167. pusillus (Eudasypeltis) 201. pusillus (Ligiodesmus) 183. pusillus (Lophodesmus) 177. 'pustulatus (Cormocephalus) 105. pPygimaea (Orthomorpha) 197. | " Ridleyi (Zephronia) 146. rimosus (Platyrhacus) 269. ripariensis (Rhinocricus) 332. riparius (Platyrhacus) 260. Rixi (Rhinocricus) 309: robustum (Strongylosoma) 214. 25*% 4 Heft 385 robustus (Habrodesmus) 214. Rogersi (Rhinocricus) 309. roseipes (Orthomorpha) 197. rubieundus (Rhinocrieus obesus) 309. rubiginosus ((Otoeryptops) 103. rubriceps (Cormocephalus) 105. rubriceps (Lignydesmus) 183. rubriceps (Oniscodesmus) 183. rubripes (Ethmostigmus) 110. rubripes (Spirobolus) 344. rubripes (Spirostreptus) 290. rubripes (Strongylosoma) 237. rubripes (Trigoniulus) 34. rubroeinetus (Thyropyzus) 289. rubrolimbatus (Thyropygus) 289. rubrolineata (Cermatia) 89. rubrolineata (Scutigera) 89. rubrolineata (Thereuonema) 90. rubrolineata (Thereuopoda) 89. rubromaculatus (Rhinoericus) 331. rubromarginatus (Rhinoerieus) 334. rudis (Isotropidesmus) 170. ruficeps (Cryptops) 103. ruficeps (Otestigmus) 108. ruficeps (Zephronia) 146. ruficollis (Spirobolus) 355. rufomarginatus (Rhynchoproctus) 289, rugosus (Bothropolys) 99. rugosus (Ethmostigmus) 110. rugosus (Lithobius) 99. rugulosa (Arthrosphaera) 149. rugulosa Hirst (Zephronia) 146. rugulosa Butl. (Zephronia) 149. rugulosus (Otostigmus) 108. sabulosus (Anoplodesmus) 206. sagittarium (Strongylosoma) 237. sakalava (Phymatodesmus) 245. Salvadorii (Habrodesmus) 214. Salvadorii (Strongylosoma) 214. SAMICHUS 293. samium (Strongylosoma) 227. sanctum (Gonodrepanum) 231. sanctum (Strongylosoma) 231. SANDALODESMUS 281. sanguineum (Strongylosoma) 237. sanguineus (Polylepis) 276. sanguineus (Platyrhacus) 276. sanguineus (Spirobolus) 355. Dr, Carl Graf Attems: | sanguineus (Spirostreptus) 290. sanguineus (Taphodesmus) 276. sapiens (Pocockia) 285. Sarasinorum (Cormocephalus dispar) Sarasinorum (Hyleoglomeris) 139. [104 Sarasinorum (Nesoglomeris) 139. | ‚ Sarasinorum (Platyrhacus) 269. ı Saussurei (Acanthodesmus) 260. | Saussurei (Anoplodesmus) 206. ner | scobinatus (Rhinoerieus) 309. | seolopaeina (Siphonophora) 358. ı SCOLOPENDRA 101, 105. ı SCOLOPENDRELLA 134. seulpturatus (Archilithobius) 9. Saussurei (Platyrhacus) 260. Saussurei (Polydesmus) 206. Saussurei (Prionopeltis) 206. seaber (Otostigmus) 108. SCAPTODESMUS 282. scaurus (OÖphrydesmus) 169. SCHEDOLEIODESMUS 184. | SCHEDOTRIGONA 285. Tr SCHEDYPODESMUS 18#. SCHENDYLIDAE Fam. 113. SCHENDYLINAE Bröl. Subfam. 113, SCHENDYLINAE Att. Subfam. IM. | SCHENDYLINI 114. Schenkeli (Icosidesmus) 240. Schetelyi (Platyrhacus) 274. SCHIZORIBAUTIA 129. Schultzei (Monographis) 135. scobinula (Dinematoericus faleatus) 330. SCOLIOPLANES 127. SCOLODESMUS 233. SCOLOPENDRIDAE Fam. 101, 103. SCOLOPENDRIDAE Krpl. Fam. 100. SCOLOPENDRINAFE Subfam. 101, 103 SCOLOPENDRINI 101, 103. SCOLOPENDROMORPHA Ordo 100. SCOLOPENDROPSINI 101, 103. SCOLOPENDROPSIS 102. SCOLOPOCRYPTOPIDAE Fam. 101. SCOLOPOCYPTOPINAE Subfam. 101. SCOLOPOCRYPTOPS 101. [103, SCOLOPOPLEURA 281. f scrobiculatus (Rhinocrieus) 334. m * 2 sculpturatus (Lithobius) 95. scutatus (Pauropus) 134. Die indo-australischen Myriopoden. scutatus (Platyrhacus) 269. scutatus (Polydesmus) 269. SCUTIGERELLA 133. SCUTIGERIDAE Fam. 87. SCUTIGERINAE Subfam. 87. scutigerinum (Strongylesoma) 234. ‚ seutigerinus (Scolodesmus) 234. : SCUTIGEROMORPHA Ordo BR : SCYTALOSOMA 283. SCYTODESMUS 283. : SCYTONOTUS 241. securis (Scolodesm.us) 234. ' Sedgwicki (Dimerogonus) 293. - - segmentatus (Rhinocricus) 335. . segmentatus (Thyropygus) 289. segnis (Rhinocricus) 309. Sellae (Aporodesmus) 168. semicarnea (Orthomorpha) 195. |! semicinctus (Rhinocricus) 332. ‚semilaevis (Zephronia) 146. semirugosum (Strongylosoma) 215. semirugosus (Habrodesmus) 215. ı SEMNOSOMA 239. Semoni (Strongylosoma) 237. ' Semperi (Lithobius) 97. ' Sennae (Cyliosoma) 142. | Sennae (Rhinocricus) 308. ‚ sentaniensis (Akamptogonus) 223. | SEPEDONOPHILUS 126, 127. ‚ septemlineatus (Julus) 287. ‚ septemtrionalis (Acanthiulus Blainvillei [subsp.) 352. ‚, SERANGODES 283. serangodes (Geophagus) 123. 'serangodes (Sogophagus) 123. sericatus (Trigoniulus) 344. ‚serieiventris (Rhinocricus) 309. serpentinus (Rhinocricus) 309. ‚serpentinus (Thyropygus) 289. \ serratipes (Scutigera) 88. ‚Betigerus (Polyconoceras) 318. - ‚ setigerus (Bhinocricus) 318. ‚ setosus (Eudasypeltis) 201. | setosus (Siphonotus) 357. | sexspinosus (Otoceryptops) 103. | Sharpi (Dimerogonus) 293. . ‚shimensis (Lithobius) 97. | Shipleyi (Dimerogonus) 293. 389 siamensis (Pauropus) 134. sismensis (Zephronia) 147. sibutensis (Platyrhacus) 260. sibutensis (Stenoniodes) 260. SICHOTANUS 216. signatum (Strongylosoma) 223. signatus (Akamptogonus) 223. signifer (Spirobolus) 355. SIGODESMUS 279. silvestris (Orthomorpha) 238. simillimum (Strongylosoma) 237. simillimus (Aporodesminus) 166. simillimus (Oryptodesmus) 166. Simoni (Trachydesmus) 229. simplex (Castanotherium) 150. simplex (Orthomorpha) 197. simple < (Scolopendrella) 134. simplex (Scutigera) 90. simplex (Strongylosoma) 197. simulans (Pauropus) 134. Sinclairi (Dimerogonus) 293. sinensis (Glomeris) 138. sinensis (Scutigera) 89. sinuata (Scutigera) 90. sinuatum (Sphaerotherium) 141. SINGHALORTHOMORPHA Subgen. 198. singhbhumensis (Pseudocryptops BghRE- kari) 107. SIPHONIULIDAE Fam. SIPHONIULUS 357... SIPHONOCRYPTUS 357. SIPHONOPHORA 357. SIPHONOPHORIDAE Fam. 357. SIPHONORHINUS 359. SIPHONOTUS 357. SISYRODESMUS 170. sitocola (Eurytion) 128. Skeatii (Strongylosoma) 237. Skinneri (Orthomorpha) 198. Skinneri (Strongylosoma) 198. Smithir (Cermatia) 91. Smithii (Eurhinocricus) 331. Smithi (Meeistocephalus) 131. Smithi (Schedotrigona) 285. Smithii (Scutigera) 91. socialis (Prion:peltis) 204. SOGOPHAGUS 122. 357. 4, Heft 390 soleatus (Trigoniulus) 344. solitaria (Sundanina) 200. solitarium (Strongylosoma) 200. solitarius (Spirobolellus) 336. Sollasii (Trichocambala) 294. Solomonis (Polylepis) 276. Solomonis (Paradesmorhachis) 276. sparsepunctatum (Castanotherium) 150. spectabilis (Anoplodesmus) 207. spectabilis (Polydesmus) 206. spectabilis (Rhinoer. centralis var.) 331. Spenceri (Neerophloeophagus) 132. SPHAERIODESMIDAE Fam. 279. SPHAERIODESMINAE Subfam. 280. SPHAERIODESMUS 280. SPHAEROMIMUS 142. SPHAEROPARIA 161. SPHAEROPOEIDAE 142. SPHAEROPOEUS 142. SPHAEROTHERIA Subordo 139. SPHAEROTHERIDAE Fam. 140. SPHAEROTHERIUM 140. SPHAEROTRICHOPIDAE Fam. 238. SPHAEROTRICHOPUS 240. SPHENODESMUS 279. spieulifer (Spirobolus) 356. SPILODESMUS 247. spilotus (Polyconoceras) 315. spinifer (Pauropus) 134. spinigera (Tberenonema annulata) 88. spinipes Cryptops) 103. spinosissima (Scolopendra subspinipes) spinosus (Ethmostigmus) 110. spinosus (Otostigmus) 108. spinosus (Trigonostylus) 184. SPIROBOLELLIDAE Fam. 333. SPIROBOLELLUS Poc. 335. SPIROBOLELLUS Att. 335. SPIROBOLINUS 299. SPIROBOLOIDEA Ordo 2%. SPIROBOLUS 2%. SPIROMANES 299. SPIROSTREPTIDAE Fam. 288. spirostreptinus (Spirobolus) 355. SPIROSTREPTOIDEA Ordo 237. spissus (Lamnonyzx) 130. spissus (Mecistocephalus) 130. splendens (Otostigrrus) 109: -Dr. Carl Graf Attems: | splendens (Spirobolellus) 336. [107. - | subflavum (Strongylosoma) 237. squamosus (Trigoniulus) 344. Steeli (Agathodesmus) 283. STEGODESMUS 179. stellatum (Castanotherium) 150. STEMMATOIULOIDEA Ordo 356. STEMMIULIDAE Fam. 356. STEMMIULUS 356. STENAUCHENIA 241. STENODESMUS 243. STENONIA 247. STENONIODES 247. stenopterus (Platyrhacus) 275. stenopterus Poc. (Platyrhacus) 259. stenorhynchus (Spirostreptus) 29. STICTODESMUS 171. STIODESMUS 179. Stollii (Sphaeropoeus) 143. Stolli (Polylepiscus) 278. straminipes (Thyropygus) 289. stratus (Stiodesmus) 179. strenuus (Platyrhacus) 260. STREPTOGONOPUS 219. striatellus (Rhinocrieus) 309. striatus (Spirostreptus) 2%. strigosus (Cormocephalus) 105. striolatum (Cyliosoma) 142. striolatus (Anoplodesmus) 206. strobilus (Dinematocricus) 322. STRONGYLODESMUS 282. STRONGYLOMORPHA 281. STRONGYLOSOMA 225. 4 STRONGYLOSOMATIDAE Fam. 184. STRONGYLOSOMIDAE Fam. 184. STRONGYLOSOMIDEA Subordo 154, STRONGYLOSOMIDES 281. [184. | strongylosomides (Serangodes) 283. STRONGYLOSOMINAE 18. Stuxbergi (Glomeris) 138. styliferus (Polyconoceras) 318. styliferus (Rhinocricus) 318. STYLODESMIDAE Fam. 172. STYLODESMUS 179. stylopus (Cryptocorypha) 167. subalba (Orthomorpha) 19. subalbum (Strongylosoma) 19. | subalbus (Platyrhacus) 260. ‚wubinermis (Rhysida) 109. ‚;ublimbatus (Platyrhacus) 269. zublimbatus (Phyodesmus) 269. ‚ubmissus (Platyrhacus) 230. ‚ubmissus (Rhinocricus) 335. subnigra (Orthomorpha) 200. ubnigra (Sundanina) 200. „ubrectangulus (Aporodesmus) 168. »ubspinipes (Scolopendra) 106. „ubspinosa (Orthomorpha) 198. ubspinosus (Platyrhacus) 269. 234. -subunguiculata (Scutigerella) 133. „ubvittatus (Platyrhacus) 275. ‚Suckii (Otostigmus) 109. ‚sulcatula (Zephronia) 147. 'suleatus (Antichiropus) 221. ‚uleicollis ( Sphaeropoeus) 143. sumatranus (Aporodesminus) 166. ‚umatranus (Archilithobius) 95. rumatranus (Oryptodesmus) 166. umatramus (Glomeridesmus) 151. umatranus (Lithobius) 95. \umatranus (Otostigmus) 391. "umatranus (Platyrhacus) 260. mmatranus (Polydesmus) 260. umatranus (Siphonotus) 357. umatranus (Trachelomegalus) 352. umatranus (Zephroniodesmus) 151. ‚umatrensis (Julus) 355. -/SUNDANINA 19. uspectum (Castanotherium) 150. Suteri (Icosidesmus) 241. '$winhoei ( Kronopolites) 219. Swinhoei (Strongylosoma) 219. iydneyensis (Geophilus) 133. ieydneyensis (Lithobius) 97. SYMPHYLA 133. 'SYMPHYOGNATHA 286. 'SYNOPTURA 179. ‚yriacum (Strongylosoma) 227. jachypus (Trigoniulus) 345. £ Sahitiensis (Lamnonyx) 132. ahitiensis (Mecistocephalus) 132. ambanum (Strongylosoma) 201. | Die indo-australischen Myriopoden. „ubspinosus (Tetracentrosternus) 198, „ulcatus (Cor.nocephalus brevispinatus) uleicollis (Mecistocephalus) 131. [104. 391 ta::banus (Nedyopus) 201. tambanus (Epanerchodus) 157. taxiieus (Trigoniulus) 349. tam.ulus (Eucentrobolus) 352. tanjoricus (Anoplodesmus) 206. tanjoricus (Leptodesmus) 206. TANYDESMUS 172. TAPHODESMUS 247. TAPHRODESMUS 280. taprobanensis (Spirobolus) 355. Targionii (Crypturodesmus) 182, Targionii (Cyliosoma) 142. Targionii (Trigoniulus) 346. tasmanianus (Amastigogonus) 293. tasmanianus (Craterostigmus) 91. tatusiaeformis (Sphaeropoeus) 144. taurinus (Prionopeltis) 204. tavoiensis (Spirostreptus) 290. TECTOPORUS 202. telluster (Udodesmus) 179. Teimpletoni (Orthothereua longicornis var.).88., tenebrosus (Barydesmus) 260. _ tenebrosus (Platyrhacus) 260. | tengger (Ophrydesmus) 169. tenuicornis (Thereuopodina) 88. tenuiculus (Geophilus) 131. tenuiculus (Mecistocephalus) 131. tenuipes (Prionopeltis) 204. terminalis (Rhyphodesmus) 275. TERMITODESMINAE 151. TERMITODESMUS 151. terricolor (Diplomaragna) 285. terricolor ( Placodes) 285. tesselatum (Strongylosoma) 216. tesselatus (Phaeodesmus) 216. tetanotropis (Platyrhacus) 270. _ TETRACENTROSTERNUS 234. THALTHYBIUS 114. thaumasius (Levizonus) 244. THEATOPS 100, 103. THEATOPSINA Superfam. 100. THELYDESMUS 283. THEREUONEMA 88. THEREUONEMINI 88. THEREUPODA 89. THEREUOPODINA 88. Thurstoni (Arthrosphaera) 149. 4. Heft 3932 Thurstoni (Spirobolus) 346. Thurstoni (Trigoniulus) 346. THYMODESMUS 232. THYROPROCTUS 288. THYROPYGUS 289. thysanopus (Cnemodesmus) : thysanopus (Orthomorpha) 220 [a0} ” [547 = tigratus ( ne) 143. tigrina (Zephronia) 147. TIRODESMUS 247. TITANOSOMA 184. tjampeana (Cambalopsis) 29. torquatus (Thyrogygus) 289. tjisaroanus (Thyropygus) 289. TRACHELODESMUS 240, 282. TRACHELOMEGALUS 332. TRACHYCORMOCEPHALUTS 101. TRACHYDESMUS 229. transversezonatus (Rhinocricus) 333. TRACHYIULUS 2%. transversefasciatum (Strongylosoma) 237. transversetaeniniatum (Australiosoma) 225. - iransversetaeniatum (Strongylosoma) 225. TREMATORYINAE Subfam. 116. TREMATORYA 116. TRESEOLOBUS 175 triaina (Orthomorpha) 223 TRICHOCAMBALA 294. Trichocephalus (Rhinotus) 359. TRICHOMORPHA 281. trichonota (Orthomorpha) 197. trichonotum (Strongylosoma) 197. TRICHOPELTIS 167. TRICHOPOLYDESMUS 161. TRICHOPROCTUS 134. TRICHOZONTS 283. tricollis (Sphaeropoeus) 144. tricuspidatus (Adontodesmus) 276. TRIDESMUS 171. TRIENCHODESMUS 281. trifasciatum (Strongylosoma) 237. trifidus (Oyriorkackis) 270. TRIGONIULIDEA Subordo 337. TRIGONOCRYPTOPS 100. Dr. Carl Graf Attems: TRIGONIULUS 337. TRIGONOSTYLUS 184. trilineatus (Spirostreptus) 290. triseriatus (Cryptodesmus) 172. trisetosa (Huttoniellea) 285. trisetosum (Craspedosoma) 285. Tristani (Platyrhacus) 260. ı Tristani (Rhinocrieus) 309. ı tristis (Platyrhacus) 275. TROGODESMUS 234. TROPIDESMUS 283. tropiferum (Strongylosoma) 228 TROPITRACHELUS 288. trunculenta (Scutigera) 89. trunculatus (Spirostreptus) 290. ' TUBERCULARIUM 246. tuberculata« (Cermatia) 89. tuberculata (Scutigera) 89. tuberculata (Thereuonema) 89. tuberculatus (Otostigmus) 109. tubereulosus (Pseudodesmus) 359. | tubereulosus (Sphaeropoeus) 144. | Zuberosa (Stenonia) 270. | tuberosus (Platyrhacus) 270. tumida (Zephronia) 147. tureicum (Strongylosoma) 227. Turneri (Cormocephalus) 105. Twaithesii (Anoplodesmus) 206. Twaithesii (Polydesmus) 206. Twaithesii (Prionopeltis) 206. ı TYCODESMUS 279. TYLODESMUS 283. | TYMBODESMUS 279 typicum (Himantosoma) 124. typicus (Centrodesmus) 283. typicus (Julidesmus) 233. | UDODESMUS 179. ugrianus (Habrodesmus Magrettii) 212. | ugrianum (Strongylosoma Magrettii) 212. | ULODESMUS 279. uncinatus (Trigoniulus) 345. undulatus (Dinematoericus) 329. undulatus (Spirobolus) 329. UNGUIPALPI Ordo 91. | unieolor (Cyliosoma) 142. | unicolor (Spirostreptus) 2%. ' unieornis (Rhinoerieus) 309. e| unidentatus (Tropitrachelus) 288. Die indo-australischen Myriopoden. unisulcatus (Spirobolus) 345. unisulcatus (Trigoniulus) 345. urocerus (Aulacobolus) 352. urocerus (Spirobolus) 352. URODESMUS 179. urophorus (S’pirobolus) 345. urophorus (Trigoniulus) 345. vagans (Habrodesmus) 212. vagans (Strongylosoma) 212. vallicola (Julus) 287. VANHOEFFENIA 161. VANHOEFFENIIDAE Fam.. 158. variabilis (Antichiropus) 221. variabilis (Rhinocricus) 335. varvata (Fontaria) 244. variata (Rhysodesmus) 244. variegata (Orthomorpha) 238. variegatus (Icosidesmus) 241. variifasciatus (Rhinocricus) 309. vellutatus (Eudasypeltis) 201. velox (Eucarlia) 345. velox (Trigoniulus) 345. velutinus (Cyrtodesmus) 183. velutinus (Sphaeropoeus) 144. venatorius (Trigoniulus) 345. venenosus (Ethmostigmus) 110. venerabilis (Thyropygus) 289. venezuelianus (Platyrhacus) 275. verrucosus (Agnurodesmus) 182. verrucosus Poc. (Diontodesmus) 256. verrucosus Poc. (Parazodesmus) 269. verrucosus Att. (Platyrhacus) 256. verrucosus Poc. (Platyrhacus) 260. verrucosus (Pseudodesmus) 359. verrucosus (Trigonostylus) 182. versicolor (Arthrosphaera) 149. versicolor (Strongylosoma) 237. versicolor (Zephronia) 149. vestitus (Doratodssmus) 182. _ Vietoriae (Eutrachyrhachis) :275. villosus (Cylindrodesmus) 160. Vincentii (Aporodesmus) 169. Vincentii (Cryptodesmus) 169. Vincentii (Docodesmus) 169. vinosa (Orthomorpha) 194. vinosa (Siphonophora) 358. vinosum (Strongylosoma) 194. 393 violacea (Cermatia) 90. virgatus (Polyconoceras) 312, virgatus (BKhinoericus) 312. viridis (Scolopendra laeta var.) 106. vittata (Siphonophora) 358. vittatum (Strongylosoma) 215. vittatus (Anurostreptus) 289. vittatus (Habrodesmus) 215. vittatus (Phyodesmus) 260. vittatus (Platyrhacus) 260. vittatus (Trogodesmus) 234. Vogesi (Spirobolus) 355. Voltzi (Castanotherium) 151. Walesianum (Sphaerotherium) 141. Wallacei (Aporodesminus) 164. Wallacei (Aporodesminus) 164. . Walkeri (Spirobolus) 355. Watsoni (Otodesmus) 169. | Weberi (Aporodesminus) 166. Weberi (Archilithobius) 95. Weberi (Orypiodesmus) 166. Weber: (Lithobius) 95. Weberi (Orthomorpha) 194. | Weberi (Paracryptops) 103. " Weberi (Platyrhacus) 260. Weberi (Rhinocricus) 333. Weberi, (Strongylosoma). 194. Weberi (Thyropygus) 289. -| Werneri (Strongylosoma pallipes) 227, Westwoodi (Cormocephalus) 105. Whistleri (Antichiropus) 221. Whiteheadi .((Castanotherium) 151. Whiteheadii (Ilodesmus) 274. Woodfordi (Diontodesmus) 260. ‚Woodfordi (Platyrhacus) 260. Wroughtoni (Arthrosphaera) 149. XANTHODESMUS 232. zanthonotus (Thyropygus). 289. xanthopleurus (Sphaeropoeus velutinus var.) 144. | xanthopus (Platyrhacus) 261... ‚xanthopygus Att. (Rhinoericus) 309. _ xanthopygus Silv. (Rhinocricus) : 333. xanthotrichus (Anoplodesmus) 206. .xanthöotrichus (Prionopeltis) 206. xanthozonus (Rhinocricus) 333. 'Iızanthurus (Thyropygus) 289. 4. Heft 394 ‚: Dr. Carl Graf Attema: .. XERODESMUS 247. Zehntneri (Mastodesmus) 160. - zestoloma (Pachyurus) 276. Zehntneri (Orthomorpha) 194. xestoloma (Polylepis) 276. ZEPHRONIA 144. xylophagus (Geophilus) 127. ZEPHRONIIDAE 139. XYODESMIDAE Fam. 282. ZEPHRONIODESMUS 151. ! XYODESMUS 282. ZEPHRONIOIDEA 139. | XYSTOCHEIR 283. ZEUCTODESMUS 232. XYSTODESMIDAE Fam. 241. . ZODESMUS 247. XYSTODESMUS 243. zonatus (Platyrhacus) 274. xystus (Rhinocricus) 335. zonatus (Sphaeropoeus) 144. yalgooensis (Cormocephalus Turneri)105.| ZYGETHOBIINI 9. zebraica (Arthrosphaera) 149. ZYGETHOBIUS 92. zebraica (Zephronia) 149. ZYGOCHAETA 286. Literatur-Verzeichnis. Attems, C. 1897. Myriopoden in: Kükenthal, Reiseergebnisse. — Abhandl, Senckenberg. nat. Ges. XXIIl. 3. Hft. — 1898. Myriopoden in: Semon, Zoolog. Forschungsreise in Australien. 5. Bd. 4. Lief. | — 1898, 1899. System der Polydesmiden. — Denkschr. k. Akad. Wiss. Wien, Bd. LXVII. (I. Teil), LXIIL. (II. Teil). ‚ — 1901. Neue Polydesmiden des Hamburger Museums. — Mitt. naturh. Mus. Hamburg, X VIII. 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IX. p. 63—72. Verhoeff, K. W. 1893. Eine neue Polydesmiden-Gattung (Haplosoma). — Zool. Anz. No. 437. — 1901. Zur vergleich. Morphol. Syst. Geogr. der Chilopoden. — Nova acta,, Acad. Caes. Leop. Carol, Bd. 77, No.5. — 1904. Über Gattungen der a — Sitzber. Ges. nat. Freunde Berlin X, p. 245—285. — 1905. Zur Morpn. Syst. u. ee der Scutigeriden. — Ibid. 1905, p. 9—60. | .Dr. Garl Graf Attems: — 1905. Über Scutigeriden. 5. Aufs. — Zool. Anz. XXIX. No. 2, 3, 4. — 1905. Über Scutig. 6. Aufs. — Ibid. No. 11. — 1906. Über Diplop. 4. Aufs.: Zur Kenntnis d. Glomeriden. — Arch. Naturg. Bd. 72. - — 1910. Über Dipl. 41. Aufs.: Indomalayische Glomeriden. — Sitzber. Ges. nat. Freunde, Berlin .No. 5. | Nach Fertigstellung des Druckes erfuhr ich, daß meine Publikation über de Myriopoden der Niederländ. Neu-Guinea-Expeditionen 1904—1909 in Band XIH und nicht in Band IX wie hier angegeben und ursprünglich projektiert, erscheint. p. 97. 21. Zeile von oben lies: Hamburg statt Bombay. p. 97. 26. Zeile von oben lies: 1891 statt 1831. ; p. 100. 1. Zeile von unten fehlt Mimops. p. 102. 20. Zeile von oben fehlt: Alluropus. p. 107. 14. und 17. Zeile von oben lies: Gravely statt Gravier. p. 108. 13. Zeile von unten lies: punctiventer statt punctiversites. p. 109. Zwischen Otostigmus Sucki und O. tuberculatus fehlt: Otostigmus suma- tranus Haase. (Krpl. p. 113). Sumatra. p- 109. 13. Zeile von oben lies: Gravely statt Gravier. p. 126. 5. Zeile von unten lies: exp. statt cap. p. 148. Vor Arthrosphaera inermis ist einzuschalten: 1844. Zephronia heterosticta Newport, Ann. mag. n. h. XIH. p- 265. 1892. — — _ Pocock, J. Bombay nat. hist. soe. VII. p. 145. | 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay nat. hist. soc. XII, p. 273. | Vorderindien. p. 152. 6. Zeile von oben lies: Bollmann statt Brölemann. p. 155. 5. Zeile von unten lies: Subordo Polydesmidea statt Subordo Poly- desmidae. £ p. 163. 19. Zeile von unten lies: 1864 statt 1869. [4 p. 183. 4. Zeile von unten lies: Goudot statt Gondet. | p. 193. No. 11 lies: minhlana statt miuhlana. | p. 242. 5. Zeile von unten lies: Haploleptodesmus statt Neoleptodesmus. | p. 269. 6. Zeile von unten lies: Phyodesmus statt Polydesmus. | p. 347.. 17. Zeile von unten lies: p. 184 statt 189. Ergänzungen und Berichtigungen. : j Arthrosphaera heterostieta Newp. _ N . \ i 1. ne Inhalt der Jahresberichte. Mammalia. Aves. Reptilia und Amphibia. Pisces. Insecta. Allgemeines. Coleoptera. Hymenoptera. Lepidoptera. Diptera und Siphonaptera. Rhynchota. Orthoptera — Apterygogenea. .: Myriopoda. Arachnida. Prototracheata. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Gigantostraca, Tunicata., Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora. Brachiopoda. Bryozoa. Vermes, Echinodermata. Ä | Coelenterata; Spongiae. Protozoa. Nieolaisehe VerlögscBnehhanane R. Stricker, Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90. Archiv für Naturgeschichl zahlt für ©: Original-Arbeiten 1... ... Honorar von 05, & hosen oıer 40 Separale Man wende sich an den Herausgeber Der Verlag: Der Herausßebur M Nicolaische 3 Verlags-Buchhandlung R. Stricker Embrik Strand 3 Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90 Berlin N.4, Chausseestraß - Ba über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiet Entomologie 1838-1862 25 Jahrgänge je 10 M. = 250 ML eiasein j 1863-1879 10 « 30 0 1880-1889 10 e „30, 2 ana 1890-1899 10 : „a, a0 1900-1909 10 ; „100 „ — 1000 * | S 1910 | SE Die ganze Sammlung 2150M Der Bericht enthält Arbeiten von: : Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, v Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennin x Stobbe, Stendell, Nägler, Jllig. Krolls Buchdruckerei, Berlin S. 14. + Ri Ben —— Ausgegeben im Juli 1914. NINE ANA NINNN URUNIMIMIIMIMTIMIMIMIINI N [PT OL ENT LIED OLIENLNTNE DT RL = nn NIEREN RLURNRLIERIRNEN [} . © = Rn © . Er, } = Pr 4 ® * SÜNCHTITITELICNCITICHLTUGTRCNTRCHERCHCHTGFETRERTHETSUCHTSCHCNTRTHCHEUCETHCHTRENTEERCRCHCNENTDERCHCRCHCHCH RETCHTNTTCHCHTHTNERERTHCH NCETRERCRTNTETHERENCNCHCCHT NEETTTEENTECHTSCHTNTNLETHCHT BUHNIEIEINNRUEININNENRLBUNNIN li | _ NATURGESCHICHTE FORTGESETZT VON I W- w. MERICHSON, F. H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER unD E. STRAND. I ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914, l GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, Abteilung A. 5. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). “ NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. M ITHLNENLILGESCNTNTHCHTICHLNCUTUCNENLTEOTN (UNE TEDEHENEDENUNTEBCHNENL ERTL DE DIE TE DE DD DE DE DE DE DE DE RD DE nm a der Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. g Ri Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden. Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Beriehte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginiert und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur. | Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. | Die mit f bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte . . 50,— M. pro Druckbogen. 1 ‚„ Originalarbeiten . 25,— M. ‚, 2 oder 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verlag: Der Herausgeber: Nicolaische Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105. Berlin W., Potsdamerstr. 90. ! ARCHIV N ATURGESCHI CHTE GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F.ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER unD E. STRAND. ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914. Abteilung A. 5. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. — Förster. Beiträge zur Anatomie und Histologie von Distomum 4 acutum Leuck. (Mit 4 Textfiguren und Tafeln IIL) .... 2 Sauter. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Viperidae auct. . .... IR - Poche. Über die Unzulässigkeit des Vorgehens des Herrn Stiles bei E der Einführung von Art. 30 (g) der Regeln und die daraus | resultierende Ungiltigkeit dieser Bestimmung. .....:... 4 = Poehe. Das System der Coelenterata.. .... EN : Bryk. Über das Abändern von Parnassius Apollo = Untersuchung über Biologie und Zeichnungsverhältnisse des Formenkreises Parnassius Apollo L. Unter Mitwirkung von E. Fischer und +A. Pagenstecher. (Mit 13 kolorierten und 22 schwarzen Tafeln und 36 Textiiguren.) [Fortsetzung folgt!] ..... 4 | Dodd. Two new Scelionidae from Fiji! . .... » nn... 0% | Dodd. Four new Proctotrypoid Egg-parasites of Sugar Cane Inseets“ In av, ET u Mi Beiträge zur Anatomie und Histologie von Distomum acutum Leuck. Von Gotthard Förster. (Mit 4 Textfiguren und Tafeln I-II.) (Aus dem zoologischen Institut der Universität Breslau.) Einleitung, Geschichte und Literatur. | Distomum acutum wurde zuerst beschrieben von R. Leuckart ‚und erregte allgemeines Interesse wegen seines eigenartigen Auf- ‚enthaltsortes im Schädel vom Iltis. Leuckarts Diagnose ist folgende: ‚‚Corpore tereti ovato, antice ‚crassiore, rotundato-obtuso, postice attenuato, acuto; poris orbi- cularibus, poro antico (ore) parum prominente, poro ventrali maiore; collo nullo. Hab. in sinubus frontalibus et in labyrintho ossis ethmoidei "Mustelae putorii.“ Dieser Diagnose folgt eine etwas ausführlichere Beschreibung, aus der folgendes hervorzuheben ist: Die Parasiten wurden im "November 1838 und 1839 zugleich mit Filaria nasicola bei zwei Sektionen von Mustela putorius gefunden, und zwar nur in einigen ‚wenigen Exemplaren in den Stirnhöhlen und dem Labyrinth des Siebbeins versteckt. Leuckart hält den Parasiten für neu und stellt ‚ihn zu Rudolphi’s erster Abteilung der Distomen: Inermia; | N ® | b. Teretiusculo. | } a. Poro ventrale majore. - Die äußere Gestalt des Tieres ist drehrund bis eiförmig, der Körper "nach hinten zu an Dicke abnehmend und zuletzt ziemlich scharf ‚ zugespitzt endend. Die äußere Hülle ist undurchsichtig, scheinbar ‚ mit unregelmäßig zerstreuten feinen Körnchen besetzt. Nur selten | sieht man eine schwarze, nach innen gezackte Masse durchscheinen, j 1 | | den Darın. Mund und Bauchsaugnapf sind vorhanden, letzterer ‚ etwas größer als jener. Eine deutliche Geschlechtsöffnung zwischen ' beiden war nicht auffindbar. | Die Farbe war braun. Die Länge betrug 14‘; die größte Dicke etwa 1”. Zum Schlusse fügt er hinzu: ‚ „Offenbar ist der - Wohnort dieser Distomenart sehr interessant.‘ In den folgenden 50 Jahren sind keine neuen Beobachtungen 1 mehr über das Tier gemacht worden, vielmehr gehen alle Mittei- Jungen über die Art auf Leuckarts Beschreibungen zurück. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 5. 1 5. Heft 2 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie So gibt Dujardin (14) (1845) folgendes über den Parasiten an: „Dist. aigu. Dist. acutum. Corps blanc, long de 3 mm, large de 2 mm, ovoide, plus Epais et obtus en avant, plus mince et aigu en arriere; ventouses orbicu- laires, l’anterieure peu saillante, la ventrale plus grande, situee au milieu de la longeur. Trouv& deux fois par Leuckart dans les cellules ethmoidales du putois (Mustela putorius).‘ Auch Diesing (13) zitiert in seinem ‚Systema Helminthum“ nur die Angaben Leuckarts und Dujardins; ebenso T. Sp. Cobbold (11) in seiner Synopsis of the Distomidae und O. v. Linstow (32) in seinem Compendium der Helminthologie. Im Gegensatz zu diesen Autoren, die die Befunde Leuckarts ohne weiteres übernehmen, verhält sich Braun (7) diesen Angaben gegenüber sehr skeptisch, indem er in Bronn’s Klassen und Ord- nungen des Tierreichs schreibt: „Endlich bleiben noch einige be- sondere Fälle übrig, von denen vielleicht der eine oder andere wird zu streichen sein, wenn es sich herausstellen sollte, daß Verirrungen vorliegen, wie solche besonders für den Leberegel im Menschen bekannt geworden sind. Wir registrieren: Distomum acutum Leuckart, aus den Stirnhöhlen von Mustela putorius“. Daß es sich im vorliegenden Falle aber um keine Verirrung handelte, beweist die im Jahre 1890 von Richard Moniez (44) veröffentlichte Abhandlung. # Moniez hat in mehreren Iltissen, die wahrscheinlich in der Umgebung von Lille gefangen worden waren (leidzr fehlt eine genaue Angabe sowohl der Zeit, als auch des Ortes), diese Parasiten sehr häufig gefunden, vonvier untersuchten Iltissen sicher immerin einem. Er spricht sogar von Hunderten von Tieren in einem Schädel und fügt hinzu, daß außer Kieferkrampf und Hervortreten der Augen die befallenen Iltisse völlig gesund und kräftig blieben, obwohl oft das Ethmoidale und die Stirnbeine so zerstört waren, daß das Gehirn bloßlag. Dagegen blieben die Nasenknochen und: die Unterkiefer stets intakt. Besonders reichlich fand er die Parasıten in den Stirnhöhlen, seltener im Ethmoidale selbst. Über die Ent- wickelung ist nichts bekannt; Moniez vermutet, daß die Larven- formen vielleicht bei Amphibien zu finden sind. Im Januar 1910 und Dezember 1911 gelangten nun im his 1 Zoologischen Institut einige frische Iltisschädel zur Untersuchung und förderten eine ganze Anzahl dieser eigenartigen Parasiten zu- tage. In der kleinen Arbeit von Pohl (51) sind diese Befunde be- schrieben. Pohl untersuchte fünf Schädel und fand in jedem eine mehr oder weniger große Anzahl dieser Tiere; die von ihnen her- vorgerufenen Verletzungen der Schädelknochen sind oft ziemlich ausgedehnt, wie aus den der betreffenden Arbeit beigegebenen Abbildungen ersichtlich ist. Eine eingehendere Bearbeitung wurde mir übertragen, und durch Vermittelung von Herrn Pohl gelangte ich selbst im September und Histologie von Distomum acutum Leuck. 5 ‚und November 1912 in den Besitz einiger frischer Iltisse, die ebenso wie die von ihm untersuchten Tiere in Eibelshäuserhütte in Hessen- "Nassau tags zuvor in der Falle gefangen worden waren. Eigene Befunde. Der erste Schädel, den ich am 23. September 1912 untersuchte, zeigt folgendes: Nach Entfernung des Felles sieht man auf den "Frontalia kreisrunde entzündete Stellen der Knochenhaut, die mit ainer Nadel leicht durchstoßen werden können. Es treten alsdann runde Löcher in dem betreffenden Knochen zutage, die in die ‘Stirnhöhlen des Schädels führen; hier und auch zwischen den ‚Lamellen des Ethmoids sitzen die einzelnen Individuen des Para- 'siten, mit dem Mundsaugnapf nach dem Knochen zu liegend, ‚während sie mit dem hinteren, etwas zugespitzten Ende des Körpers in dem Schleim zwischen den Lamellen stecken. Mit einem feinen ‚Pinsel lassen sich die Tiere leicht aus dem Substrat loslösen. Die von ihnen verursachten Verletzungen der Schädelknochen be- "schränken sich hier auf die Frontalia und die unmittelbar darunter liegenden Stirnhöhlen und Teile des Mesethmoids. Am 30. November desselben Jahres erhielt ich zwei weitere ‚Schädel zur Untersuchung und zwar den Schädel eines älteren und aines noch ziemlich jungen Tieres. Auch hier sind die Befunde im sroßen und ganzen dieselben ; hauptsächlich sind es wieder dieselben ‚Knochen, die verletzt sind, nur sind in beiden Fällen die Zerstö- rungen bedeutend ausgedehnter, greifen aber in keinem Falle auf benachbarte Knochenteile über. In dem Schädel des älteren Tieres fand ich 33 große Exemplare des Parasiten; in dem des jüngeren "neben Distomum acutum in den Stirnhöhlen eine Anzahl von Frilaroides mustelarum. ' Ein vierter Schädel, der mir schon skelettiert vorgelegt wurde ‚das Tier war am 2. Februar 1913 gefangen worden), zeigte die um- fangreichsten Verletzungen: die Frontalia in ihrer ganzen Aus- ‚lehnung, die oberen Teile der Nasalia, der Maxillaria, des Orbi- 'tosphenoids, die Palatina, Alisphenoidea, Lacrimalia und sogar der vorderste Teil des Vomers sind siebartig durchlöchert, sodaß die "Knochen äußerst leicht brechen. Leider konnte ich nicht mehr feststellen, wie viele Exemplare von Distomum acutum hier gefunden wurden. Jedenfalls muß man sich wundern, daß die Iltisse auch "bei so weitgehenden Zerstörungen ihrer Schädelknochen anscheinend "'sanz gesund bleiben. i Am 5. Dezember 1913 erhielt ich noch einmal einen frischen "Itisschädel zur Untersuchung. Die äußeren Verletzungen des ‚Schädels waren nur ganz unbedeutend; denn nur auf dem linken - Frontale bemerkte man eine kleine entzündete Stelle, die auf eine Perforation des darunter liegenden Knochens deutete. Nach Off- 'aung der Schädeldecke an dieser Stelle fanden sich wieder in den " Stirnhöhlen und zwischen den Lamellen des Ethmoidale eine ganze ‚Anzahl von Distomen. Aber auch die rechte Schädelhälite, die i 1* 5. Heft A Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie . äußerlich völlig unverletzt war, beherbergte eine große Menge der Parasiten, oft zu vier oder fünf dicht zusammengeballt; die Art und Weise ihrer Anheftung am Knochen ist dieselbe, wie ich sie schon beschrieb. Der Schädel enthielt ungefähr 50 Parasiten und zwar nur Distomum acutum. Textfigur 1. N 8 BON Bi RS ON © @) a h “ : Interessant war es hier, daß ein Teil der größeren Exemplare noch lebte; diese Tiere wurden deshalb vorsichtig entfernt und in physiologische Kochsalzlösung gebracht, um ihre Bewegungen zu beobachten. Im Ruhezustande zeigt das Tier annähernd kugelige ' Gestalt (Skizze a), dann beginnt es sich in die Länge zu strecken, | wobei der Körper die verschiedensten Formen anzunehmen vermag; entweder verbreitert sich das vordere Ende des Körpers, sodaß eine | Keulenform entsteht (Skizze b), oder es bildet sich eine mehr oder ' weniger birnförmige Gestalt heraus (Skizze c). Eine weitere Phase ' ist die, daß der Mundsaugnapf vorgestülpt wird, während die hintere | Spitze des Körpers, die übrigens beweglich ist, sich ganz scharf | auszieht (Skizze d). Dann kontrahiert sich plötzlich wieder der ganze Körper zur Kugelform. Auf diese Weise wird es sicherlich ' dem Parasiten ermöglicht, sich langsam im Innern des Schädels ' weiter zu bewegen, also eine aktive Bewegung auszuführen, da eine passive Bewegung hier natürlich ausgeschlossen ist. Bei der letzten Kontraktion des Körpers beobachtete ich jedesmal ein Austreten | von Blut und Schleimmengen aus dem Mundsaugnapf. Nach einigen ' Stunden hörten diese Bewegungserscheinungen auf, und die Tiere | begannen abzusterben. | Vergieicht man diese Angaben mit den von Pohl ein Jahr zuvor | veröffentlichten, so läßt sich feststellen, daß die Zerstörung der Schädel im August- September einsetzt, in den folgenden Monaten | dann zunimmt, bis im Februar das Maximum eintritt. Leider habe | ich dann keine Schädel mehr erhalten können,. um festzustellen, ob im Sommer eine Infektion stattfindet, und wie weit eventuell ' die Zerstörungen überhaupt gehen mögen. Über die Entwicklungsgeschichte dieses Parasiten konnte ich nichts feststellen. Ich untersuchte zwar bei den befallenen Tieren | jedesmal Darm und Darminhalt und andere innere Organe, jedoch | ohne Erfolg. Auch Frösche aus dieser Gegend lagen mir vor und | wurden untersucht, da die Möglichkeit bestand, daß die Parasiten | und Histologie von Distomum acutum Leuck. 5 mit den von den Iltissen gefressenen Fröschen, die als Zwischenwirt " in Betracht kommen könnten, in ihren definitiven Wirt gelangen. - Diese Untersuchungen hatten indessen keinen Erfolg. g Wahrscheinlich wird nur eine an Ort und Stelle ausgeführte ' Untersuchung von Erfolg gekrönt sein, da das Vorkommen des - interessanten Parasiten örtlich völlig begrenzt zu sein scheint. Äußere Gestalt und Teehnik. ' Die äußere Gestalt des Distomum acutum ist in frischem Zu- stande kugelrund bis eiförmig, in dorso-ventraler Richtung etwas ‚ abgeplattet. Bei den meisten Exemplaren läuft der Körper nach ; dem hinteren Ende zu in eine ziemlich scharfe Spitze aus, ein Ver- "halten, das dem Tier den Artnamen acutum verschafft hat. Am # äußersten Ende dieser Spitze liegt der Exkretionsporus, bei schwa- i ‚ cher Vergrößerung schon an einer etwa stecknadelkopfgroßen Ein- ) stülpung der Körpercuticula zu erkennen. Das vordere Ende ist E; immer stumpf abgerundet und trägt terminal den kreisrunden "" Mundsaugnapf. Noch im ersten Körperdrittel liegt ventral der ‚ etwas größere Bauchsaugnapf, oft völlig zurückgezogen, so daß er “dann von einem kleinen Wall der kontrahierten Körpercuticula umgeben ist. Eine Geschlechtsöffnung ist bei äußerer Betrachtung nicht wahrzunehmen, da sie nahezu mit der Bauchsaugnapföffnung - zusammenfällt (siehe unten). Die Cuticula ist fast völlig undurch- sichtig; nur dorsal sieht man eine dunkle körnige Masse hindurch- scheinen, die Dotterfollikel. Auf der Bauchseite ist die Cuticula bedeutend stärker entwickelt, so daß man hier nichts von inneren Organen durchschimmern sieht. Die Oberfläche der Cuticula ist - rauh und gekörnelt, herrührend von Hautstacheln, die die Cuticula in ihrer ganzen Ausdehnung durchsetzen. ; Die Farbe des Tieres ist gelbbraun, die Rückenseite ist dunkel- | braun. Die unmittelbare Umgebung der Saugnäpfe und die aus- gezogene Spitze des Hinterendes sind oft schön ockergelb gefärbt. | Die Größe der Exemplare schwankt zwischen 1,75 und 3 mm. Eine Untersuchung im Totalpräparat ist bei der Undurch- - sichtigkeit der Cuticula unmöglich. Man sieht an solchen Präpa- raten, die in Xylol oder Nelkenöl aufgehellt und in Boraxkarmin gefärbt wurden, nur die Dotterfollikel deutlich, daneben einige schwach rot gefärbte innere Organe (Hoden und Ovarium) undeut- lich hindurchschimmern. Die Mündung des Bauchsaugnapfes ist ! | oft ganz dicht mit Eiern angefüllt. So konnte das Tier zwecks u neeter Untersuchung nur auf Schnittpräparaten studiert werden. Ich fertigte von dem Tier sowohl Ouer- als auch Längs- ‚schnittserien an. Die Taielfiguren 5 und 7 sind mit Hilfe graphischer Rekonstruk- tion auf Grund einer vollständigen QOuerschnittsserie gewonnen und etwas schematisiert worden, da die gegenseitige Lagerung der inneren Organe eine Übersicht sehr erschwert. Da es sich nun bei “ der Konservierung nicht vermeiden ließ, daß die Tiere sich etwas 5. Heft 6 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie kontrahierten, entspricht besonders die gegenseitige Lagerung des Pharynx und Oesophagus auf Tafelfigur 5 nicht ganz der natür- lichen Lage; bei Gelegenheit der Besprechung dieser Organe habe ich ausdrücklich darauf hingewiesen. Konserviertwurden die Tiere unmittelbar nach ihrer Entfernung aus dem Iltisschädel in Carnoy’scher Lösung, oder in Sublimat-Al- kohol und in Alkohol aufbewahrt. Von Schnittfärbungen wandte ich an die Haematoxylin-Eosin und van Gieson’sche Doppelfärbung. Ich erhielt mit diesen beiden Methoden die besten Resultate. Als gute Färbung für Cuticula und Hautstacheln erwies sich das Haema- toxylin nach Hansen; alle übrigen angewandten Färbemethoden, Thionin, Indigkarmin, Methylviolett und andere lieferten nur wenig klare Bilder. Die Hautschicht. (Tafelfigur 1) Die äußere Körperbedeckung des Distomum acutum bildet eine Schicht, die unter dem Namen Cuticula bei allen anderen Tremato- den schon lange bekannt ist. Sie ist bei unserem Objekt fast völlig undurchsichtig. Leuckart (30) führte diesen Namen ein, und noch bis heute hat diese Bezeichnung in der zoologischen Literatur eine lebhafte Erörterung erfahren. Es ist hier nicht der Ort, auf die An- sichten der verschiedenen Autoren einzugehen; jedenfalls handelt | es sich hier um eine Schicht, der jede zellige Beschaffenheit abzu- | sprechen ist. Auch bei Distomum acutum vermisse ich völlig einen zelligen Aufbau; einzelne Gebilde, wie Faltungen, kleine helle Bla- | sen usw. halte ich für Präparations- oder Zerfallsprodukte. Das | Plasma ist oft schwach granuliert. Unter der Cuticula liegt eine dünne stark färbbare Schicht, die ich mit Leuckart als Matrix bezeichnen möchte; ihr Plasma ist stark gekörnelt. Scharf und deutlich abgesetzt von dieser ist endlich die dritte Schicht der Körperbedeckung, die Basalmembran, die sich ! mit van Gieson schön rosa färbt. Allen anderen angewandten Farb- |: stoffen gegenüber verhält sie sich ziemlich ablehnend; sie ist völlig | homogen und strukturlos bis auf eine feine senkrechte Strichelung, !! zarte Protoplasmabrücken, auf die ich später noch einmal zurück- kommen werde. Kerne fehlen hier vollständig. Die Dicke der einzelnen Schichten ist in folgender Tabelle zu- sammengestellt: ' Rückenseite | DBauchseite und Vorderende und Hinterende Cuticula i.e.S) u | 10x Matrix | 1u | 1,54 Basalmembran IU | Tu Wie hieraus ersichtlich ist, nimmt die Dicke der Hautschicht | an der Bauchseite des Tieres erheblich zu. Wie bei der Mehrzahl > und Histologie von Distomum acutum Leuck. 7 der Trematoden schlägt sich auch hier am Mundsaugnapf, am Bauchsaugnapf, an der Mündung der Genitalorgane, am Ex- kretionsporus und der Mündung des Laurer’schen Kanales die Cu- ticula ein Stück nach innen um. Die damit verbundenen etwaigen Veränderungen sollen bei Gelegenheit der Beschreibung dieser Or- gane behandelt werden. | Die Oberfläche der Cuticula ist in ihrer ganzen Ausdeh- nung von Hautstacheln durchsetzt. Schon bei schwacher Ver- größerung erkennt man sie äußerlich an zahlreichen ‚‚Protu- beranzen‘ (51), die die Haut in ihrer ganzen Ausdehnung bedecken. Auf Längsschnitten stellen sich diese Hautstacheln als flache durch- schnittlich 3u breite Schüppchen dar, die unten abgerundet sind, nach oben in eine scharfe Spitze auslaufen; sie stehen alle nach dem hinteren Ende des Körpers zu geneigt, wie auch die Spitze immer “ganz scharf nach hinten umbiegt. Im Querschnitt erscheinen sie ungefähr elliptisch. Ihre Länge beträgt im Durchschnitt 40—50 u. Zu etwa 2% ihrer Länge sind sie in die Hautschicht eingebettet, die sie bis in die Basalmembran hinein durchsetzen, um hier frei zu endigen. Oft sieht man einen feinen hyalinen Saum die Stachel- ränder begleiten, von Sommer (58) bei Distomum hepaticum als „‚Cuticulartäschchen“ bezeichnet. Ich halte diese aber, da sie nur ge- "legentlich auf den Schnittpräparaten aufzufinden waren, für ein Zeichen des beginnenden Zerfalls der umliegenden Cuticula. Besonders nach der Spitze zu weisen die Stacheln eine feine Strichelung auf. Die Entfernung zweier Stacheln voneinander beträgt durchschnittlich 50—75 u. Ihre Anordnung ist dieselbe wie bei anderen Distomen, d.h. sie stehen in alternierenden Längs- und Ouer- reihen. Am Hinterende des Tieres sind sie im allgemeinen dichter angeordnet als sonst, eine Erscheinung, die die schon oben ange- führte Beobachtung begründet, daß die Tiere immer mit dem abo- ralen Ende fest in dem Substrat des Nasenbeinknochens sitzen, auch wenn sie im Wirtstiere schon abgestorben sind. Eine an den Hautstacheln inserierende Muskulatur ist nicht festzustellen. Die Subeutieularschicht. (Tafelfig. 1—3, 8 u. 9). Als. Subcuticularschicht ist in Übereinstimmung mit einer großen Zahl von Autoren diejenige Zellenlage zu bezeichnen, die sich an den Hautmuskelschlauch direkt anschließt. Im Vorderende des Tieres ist sie besonders reichlich entwickelt und wird erst durch die Dotterfollikel allmählich nach dem Rande, nach dem Hautmuskelschlauch zu verdrängt. Hier bildet sie eine kontinuierliche Zellage, deren Mächtigkeit proportional der des 'Hautmuskelschlauches ist, also ihre größte Dicke ventral erreicht. = Auffällig ist es, daß sie dorsal vom Bauchsaugnapf völlig fehlt. Im Gegensatz zu anderen Distomen, besonders Distomum he- paticum und lanceolatum, die ich auf Längs- und Querschnitten 5. Heft Q Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie ‘zum Vergleich untersuchte, ist bei Distomum acutum die Dicke dieser Subcuticula recht beträchtlich. Sie beträgt am Hinterende des Tieres bis 40, am Vorderende bis 140 u. | Die runden bis ovalen Zellen, die immer einen großen Kern be- sitzen (bis 5 u Größe), mit deutlichen Kernkörperchen, liegen zu größeren oder kleineren Zellkomplexen vereinigt unmittelbar unter der Diagonalmuskulatur des Hautmuskelschlauches. Ihr Proto- plasma ist mit Haematoxylin immer gut färbbar und deutlich gra- nuliert. Die Zellmembranen sind oft nur undeutlich zu erkennen, da die einzelnen Zellen nicht immer scharf von einander abgegrenzt sind. Aus diesem Grunde könnte man im vorliegenden Falle besser von einem Syncytium sprechen, wie es sich bei den Nematoden unter der Basalmembran findet (55). In der Tat wendet Lander (27) diesen Ausdruck für die betreffende Zellage auch bei Hemiurus crenatus an. Die Anordnung der Zellen im umgebenden Parenchym ist be- sonders da, wo die Subcuticula eine größere Mächtigkeit besitzt, deutlich radiär, so daß man sofort auf den Gedanken kommt, sie für Drüsen zu halten, wie dies auch mehrfach ausgesprochen ist. So spricht Leuckart hier von Drüsenzellen, fügt aber hinzu: ‚„Ob- wohl man vergebens nach Ausführgängen sucht und auch an der Cuticula nirgends Öffnungen beobachtet“. Er hält sie vielmehr für Elemente, die ihre Entwicklungsgeschichte noch nicht zum vollen Abschluß gebracht haben und rechnet sie dem Parenchym zu als dessen äußerste etwas modifizierte Zellenlage. Braun (7) beobach- tete bei keinem der von ihm untersuchten Trematoden Ausführ- gänge; Looss (35) spricht überhaupt nicht von ihnen als einer be- sonderen Zellenschicht; er hält sie ebenso, abgesehen von einzelnen großen Zellen, die unter dem Hautmuskelschlauch liegen, und die er unter dem Namen ‚Hautdrüsen‘‘ zusammenfaßt, für Zellen des Parenchyms. In seiner Arbeit über Sterrhurus fusiformis gibt Miestinger (43) zwar eine Beschreibung dieser ‚„Subcuticular- schichte‘, leider jedoch keine Abbildungen, nach denen man einen Vergleich anstellen könnte. Er beschreibt sie als ein aus verworre- nen Fasern bestehendes Bindegewebe von Zellen mit rundem Kern (4,5 u) und dunklem Plasma; die Zellfortsätze konnte er nicht wei- ter verfolgen. j ‚Bei der Mächtigkeit dieses Gewebes bei unserem Tier ist es nicht schwer, diese Fortsätze genau zu verfolgen. Protoplasma- brücken verbinden die Subcuticularzellen einerseits mit dem Kör- perparenchym, andererseits senden sie feine Fortsätze nach außen hin durch das Gewebe hindurch, in welchem die Muskulatur des Hautmuskelschlauches liegt, und durchziehen auch noch die Basal- membran; hierdurch kommt jene schon oben angedeutete feine, senkrechte Strichelung zustande. In seiner Arbeit über die Epithelfrage bei Cestoden und Trema- toden 'erwähnt Blochmann (3) diese Verästelungen der Sub- cuticularzellen, die die Basalmembran durchsetzen und an die Cuti- und Histologie von Distomum acutum Leuck. Ö cula herantreten, und die für ihn der Beweis sind, daß die Cuticula von diesen fraglichen Zellen gebildet wird. Er weist damit die An- sicht früherer Autoren zurück, die diese Protoplasmabrücken für „Porenkanälchen“ hielten oder für die Ausführgänge der Subcuti- culardrüsen (Brandes 5). Daß wir es hier mit keinen Drüsen zu tun haben, zeigt unser Objekt recht deutlich. So fehlt z. B. das Charakteristikum einer Drüsenzelle, der Ausführgang völlig. Nach den Befunden an den Schnittbildern, die ich von Distomum acutum erhielt, könnte man eher annehmen, daß es sich hier wirklich um eine zum Parenchym gehörige Schicht handelt ;denn ihr Zusammen- hang mit den Parenchymzaellen ist entschieden viel inniger als der mit der Cuticula. Bei näherer Erörterung dieser Fragen wurde ich auf eine Ar- beit von Pratt (52) aufmerksam. Diese Forscherin vertritt eine Auffassung, die der Blochmanns ganz entgegengesetzt ist. Sie weist u. a. darauf hin, daß bei einer ganzen Reihe von Irematoden die Subcuticularschicht überhaupt tehlt, oder nur spärlich vorhanden ist und deshalb die immer vor- handene Cuticula gar nicht liefern kann. Der Ursprung dieser Zel- len ist das embryonale Parenchym, eine Annahme, die dadurch be- stätigt wird, daß sie mit dem Parenchym immer in Verbindung stehen. Sie bringt ihr Vorhandensein in Zusammenhang mit der parasitären Lebensweise der Trematoden, und zwar soll sie ein Schutz für die inneren Organe sein, denn viele von diesen, wie be- ‚ sonders die Gonoducte und die Exkretionsblase, besitzen oft eine = solche Subcuticularschicht. Weiter sollnachPrattundLander (27) = diese Schicht ein noch nicht differenziertes Gewebe sein, eine An- nahme, die den Befunden an unserem Tiere durchaus nicht wider- ‚ spricht, wenn man in Betracht zieht, daB oft die Zellgrenzen sehr - undeutlich oder ganz verwischt sind. Auch die erste Behauptung | gilt ebenfalls für Distomum acutum. So sehen wir diese Subcuti- cula den Pharynx wie den Oesophagus begleiten, ferner den Laurer’- “ schen Kanal auf seinem ganzen Wege und den Endabschnitt des , Uterus, die Vagina (Fig. 8). Der Exkretionsblase fehlt diese Schicht vollständig. | Auf den ersten Blick scheint die Pratt’sche Theorie viel für sich zu haben; auffällig ist es aber, daß diese fragliche Schicht immer | \ die Organe begleitet, die an und für sich schon durch einen besonders , starken Muskelbelag genügend geschützt sind, während sie anderen -) Organen, die dieses Schutzes am ehesten bedürften (Hoden, Ova- ) rien u.a.) gänzlich fehlt. Da liegt meiner Meinung nach der Gedanke " näher, daß irgend ein Zusammenhang zwischen Subecuticular- zellen und Muskulatur besteht. \ Schon in der Literatur findet man solche Vermutungen hier und da ausgesprochen. Ich möchte hier zunächst Noack (47) an- ) führen, der in seiner Arbeit über Distomum clavigerum auf einen solchen Zusammenhang zwischen diesen beiden Zellelementen hin- 5. Heit E. 10 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie deutet und auch Lander läßt die ‚Myoblasten‘‘ von den Subcuti- cularzellen abstammen. Ich untersuchte nun darauf hin meine Schnittpräparate und konnte wirklich an vielen Stellen, besonders da, wo die Subcuticu- larschicht besonders mächtig ist, Zusammenhänge konstatieren. Zunächst liegen immer in dieser Zellenlage eine Menge von Quer- schnitten von Muskelfasern eingebettet. Dann treten oft von letzte- ren ausgehend, oder vom Parenchym herkommend Muskelbündel durch die ganze Subcuticularschicht hindurch, die sich der Mem- bran der Subcuticularzellen eng anlegen. Die Zellen strecken sich dadurch in die Länge und erhalten eine spindelförmige Gestalt. Die Muskelbündel verästeln sich dann und treten an die Muskula- tur des Hautmuskelschlauches heran, wo sie endigen (Fig. 2). Durch diese Auffassung würde auch die Annahme bestätigt, daß die | Zellen ihre definitive Entwicklung noch nicht abgeschlossen haben, sondern Zellen sind, die möglicherweise die Muskulatur des Körpers liefern. In Mund- und Bauchsaugnapf sind zahlreiche Zellen eingestreut, deren Kerne in Größe und histologischem Bau genau den Kernen der Subcuticularzellen gleichen; sie können auch hier aus demselben Grunde als Zellen aufgefaßt werden, aus denen die Muskulatur dieser Organe entsteht. Muskulatur, Parenehym und Nerven. (Tafelfig. 1—8, 8 u. 9). Die Muskulatur des Hautmuskelschlauches weist keine Ver- schiedenheit von der anderer Distomen auf. Sie besteht aus einer äußeren Ringmuskellage, einer mittleren Längsfaserlage und aus einer inneren Muskelschicht, die sich aus Diagonalfasern zusammen setzt (Fig. 1). Was die Ausbildung des Hautmuskelschlauches betrifft, so läßt sich feststellen, daß er ventral, besonders in der Region zwi- | schen Mund- und Bauchsaugnapf immer mächtiger entwickelt ist. An den beiden Saugnäpfen geht seine Muskulatur in die dieser Or- gane über. Die Parenchymmuskulatur ist nur im vorderen Teil des Körpers stärker ausgebildet. Die einzelnen Muskelzüge verlaufen hier durch- weg dorso-ventral. Vom Bauchsaugnapf gehen jederseits einige kräftige Muskelbündel durch das ganze Parenchym hindurch dor- salwärts, um an der Rückenfläche des Tieres am Hautmuskel- schlauch zu inserieren. Auch vom Pharynx aus ziehen lateral einige starke Faserzüge ins Bindegewebe hinein. Im hinteren Ende des Körpers dagegen ist die Parenchymmuskulatur schwach aus- gebildet. Nur oberhalb der Schalendrüse verlaufen einige feine Längsfaserzüge, die sich zwischen den Dotterstöcken allmählich verlieren; sie inserieren mit dem inneren Ende an dem Uterus- abschnitt, der oberhalb der Schalendrüse liegt. und Histologie von Distomum acutum Leuck. 11 Das Parenchym. Das Parenchym unseres Tieres zeigt den typischen Charakter eines Bindegewebes. Die zellige Natur ist durchweg gewahrt, denn jede Zelle besitzt eine deutliche Membran, die sich mit Eosin schwach- rot färbt. Kerne sind häufig anzutreffen, die regellos im Parenchym zerstreut sind, oft eine ganze Anzahl nebeneinander. Sie sind kreis- rund, 6—8 u groß, mit zentral gelegenem sehr deutlichem Nukleolus und Chromatingerüst. Das Kernplasma ist völlig hyalin. Die Ge- stalt der Parenchymzellen ist sehr verschieden. Es finden sich runde bis ovale, polyedrische, langgestreckte und spindelförmige Formen vor. Ihr Protoplasma ist deutlich granuliert und oft an die Zellmembranen resp. Fasern angelagert, so daß dann mehr oder weniger große Vakuolen in der Zelle entstehen. In der Nähe der stark mit Muskeln bedeckten Organe, wie Saugnäpfe, Zirrus- beutel, aber auch anderer, innerer Organe, nimmt das sonst weit- maschige Parenchym ein etwas anderes Aussehen an: die Zellen werden bedeutend kleiner und schließen sich dicht zusammen, ohne Vakuolen oder Hohlräume zu bilden. In manchen Fällen zeigt es sogar einen fibrillären Bau. Dieselbe fibrilläre Struktur weist auch das Parenchym auf, in welches die Subcuticularschicht eingebettet ist. Diese Unterschiede rein äußerer Art haben dazu geführt, ver- schiedene Modifikationen des Parenchyms zu unterscheiden. So ‚ spricht Leuckart von 2 Arten des Bindegewebes, und Autoren neue- ‚ rer Zeit wie Lander unterscheiden sogar 3 Hauptmodifikationen des Parenchyms bei digenen Trematoden. Eine wesentliche histo- logische Unterscheidung läßt sich indessen bei Distomum acutum trotz der angegebenen Abweichungen nicht durchführen. — Iypisch für Distomum acutum ist eine Drüsenbildung, die besonders biologisch interessant ist. Diese Drüsen sind auf die Kopfregion des Tieres beschränkt und zwar finden sie sich hier um den Mundsaugnapf herum, besonders rechts und links von ihm; sie fallen sofort durch ihre intensive Färbbarkeit auf und zwar reagieren sie ausschließlich auf saure Farbstoffe, müssen also ein basisches Sekret abscheiden. Mit Eosin färben sie sich intensiv karminrot, nach van Gieson’scher Färbung schön gelb (Fig. 3). Ihre Form ist die einer typischen einzelligen Drüse, nämlich birnförmig bis oval, mit zentral gelegenem verhältnismäßig klei- nem Kern, dessen Nukleolus und Chromatingerüst nur undeutlich zu erkennen ist. Eine Zellmembran ist nur durch eine feine, sich etwas dunkler färbende Linie gekennzeichnet. Die Ausführgänge sind sehr zart, so daß sie schwer zu verfolgen sind, sie ziehen aber alle außerhalb der Peripherie des Mundsaugnapfes nach außen und sondern hier wahrscheinlich ein basisches Sekret ab, das die schon geschilderten weitgehenden Zer- störungen des Knochens bewirkt. In den Mundsaugnapf sieht man die Ausführgänge niemals eintreten. 5. Heft 19 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie Nervenstränge und Nervenzellen. Über die im Parenchym eingelagerten Nervenstränge und Nervenzellen soll hier nur ganz kurz gesprochen werden, da es mir bisher nicht gelungen ist, eine für das Objekt brauchbare Nerven- färbung durchzuführen. Neben der Ehrlich’schen Methylenblau- methode, die bei der Undurchsichtigkeit des Tieres keine Erfolge zeitigte, wandte ich auch die Apathy’sche Vergoldungsmethode an (aus Mitteil. aus D. Zool. St. zu Neapel, Bd. 12, 1897, p. 718#.). Diese lieferte aber auch nur undeutliche Bilder, da sich insbesondere die Muskeln gleichzeitig färbten. Nach dem, was ich gesehen habe, scheint topographisch das Nervensystem keine wesentlichen Unterschiede von dem anderer Distomen (z. B. Fasciola hepatica) aufzuweisen. Von den beiden großen Kopfganglien, die rechts und links vom Pharynx liegen und durch eine starke Querkommissur verbunden sind, gehen nach vorn einige schwache, nach hinten mindestens 2 bis 4 starke Ner- venstränge ab, die den ganzen Körper durchziehen. Nur auf einen Befund möchte ich hier etwas näher eingehen. Eine auffällig große Zahl von sogen. ‚großen Zellen‘ sind im ganzen Körper verteilt, besonders unmittelbar unter der Subcuticular- schicht, wo sie fast auf jedem Längsschnitt anzutreffen sind. Weiter finden sich diese Zellen in der Umgebung stark mit Muskeln be- legter Organe: Vagina, Zirrusbeutel und auch vereinzelt in den Saugnäpfen und im Pharynx. Die Form dieser Zellen ist ziemlich variabel. Am häufigsten finden sich keulenförmige Bildungen, die nur einen Fortsatz aussenden; andere sind rund bis oval und zeigen dann zwei Fortsätze, jedoch nie mehr. Der große in der keulen- förmigen Anschwellung liegende Kern zeigt einen deutlichen Nu- kleolus und ein Chromatingerüst. Das Plasma ist in diesem Teil der Zelle stark granuliert und gut färbbar, während es im Zell- fortsatz eine fibrilläre Streifung zeigt, die sich schließlich in ein- zelne Fibrillen auflöstt und an den Muskelfasern inseriert. Es handelt sich hier wohl um große Nervenzellen; denn schon ihre geringe Färbbarkeit stimmt genau mit der der Nerven- stränge und der Ganglienknoten überein. Figur 4 und 8 zeigen solche Zellen einmal in Verbindung mit dem Hautmuskelschlauch, das anderemal mit der starken Ringmuskulatur der Vagina. Darmsysiem, (Tafelfig. 5 u. 9). | Der Darmtraktus des Distomum acutum beginnt im Grunde eines Mundsaugnapfes. Von hier aus gelangt die Nahrung in einen kräftig entwickelten Pharynx, der annähernd kugelige Gestalt auf- weist. Zwischen Mundsaugnapf und Pharynx liegen zwei seitliche Ausbuchtungen, die bei einer ganzen Reihe anderer Distomen als Pharyngealtaschen beschrieben werden. Auf den Pharynx folgt ein Oesophagus. Beide, Pharynx und Oesophagus ziehen vom Mundsaugnapf aus etwas schräg nach der ventralen Körperwandung und Histologie von Distomum acutum Leuck. 13 zu, so daB bei Kontraktion des Tieres oft beide auf gleicher Höhe liegen. Das zur Rekonstruktion verwandte Exemplar war etwas kontrahiert, so daß in der Zeichnung die erwähnte Konstella- tion von Pharynx und Oesophagus eintritt. Bei völlig ausgestrecktem Zustande mögen beide wie gewöhnlich hintereinander liegen. Am Ende des Oesophagus beginnt dann dereigentliche zweischenklige, einfache, nicht verästelte Darm, der den ganzen Körper durchzieht und un- gefähr im letzten Sechstel blind endigt. Bemerkenswert ist, daß der rechte Darmschankel sich zweimal, der linke einmal scharf knickt; außerdem konnte ich bei einem Exemplar ein nach außen gerichte- tes blindes Darmende feststellen. Sonst ist der Darmtraktus nur wenig eingeschnürt und verläuft in ziemlich gleichmäßiger Stärke fast parallel den beiden Hauptkanälen des Wassergefäßsystems bis etwas unterhalb der Vereinigungsstelle dieser beiden zur Endblase. Der Mundsaugnapf des Dist. acutum nimmt wie gewöhnlich die Kopfregion des Tieres ein. Er sowie der Bauchsaugnapf liegen in der Mediane der Bauchseite, letzterer ungefähr auf der Grenze des ersten und zweiten Körperdrittels; mit seinem unteren Ende erreicht er annähernd die durch die Mitte des Tieres gelegte Transversal- ebene. Der Mundsaugnapf ist etwas kräftiger gebaut und größer wie der Bauchsaugnapf; ihre Durchmssser verhalten sich ungefähr wie 10:8. Tiefe Breite ‘ Mundsaugnapf 04 mm 0,5 mm Bauchsaugnapf 0,355 mm 0,4 mm Eine äußere strukturlose Membran bildet ihre Umhüllung. Was die Anordnung der Muskulatur betrifft, so finde ich keine Unterschiede gegenüber der für andere Distomen angegebenen. Die Muskeln sind nach den drei Dimensionen des Raumes angeord- net. Im Mundsaugnapf liegt innen und außen je, eine ringförmige (äquatoriale) Faserlage, dann folgen je zwei Schichten Meridional- fasern, zwischen denen die kräftigen Radiärfasern liegen, die die Hauptmasse der Muskulatur bilden. Für den Bauchsaugnapf wird oft ein etwas abweichender Bau angegeben, ein Verhalten, welches auch für Distomum acutum zutrifft. Es fehlt hier nämlich die äquatoriale Muskelschicht. Der Mundsaugnapf geht unter Bildung einer sogen. Pharyngeal- ‚tasche in den kräftig gebauten Pharynx über, dessen Länge und Breite im Durchschnitt 0,2 mm beträgt. Seine Muskulatur ist stark ausgebildet und gleicht in ihrer Anordnung genau der des Bauch- saugnapfes. Ein Muskelschlauch, der den ganzen Pharynx umgibt und ferner lateral an ihm inserierende kräftige Muskelbündel von dorso-ventralem Verlauf regulieren die Bewegungen des Pharynx bei der Nahrungsaufnahme, indem ersterer den Pharynx zusammen- drückt, während die seitlichen Muskeln ihn wieder weiten. Diese letzteren Muskelbündel nehmen bereits ventral vom Mundsaug- napf ihren Anfang, ziehen von hier aus zum Pharynx und dann quer 14 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie durch den Körper, um teils frei im Parenchym zu endigen, teils am Hautmuskelschlauch der Rückenseite des Tieres zu inserieren. Die innere Auskleidung des Pharynx wird gebildet durch eine Cuti- cula mit Basalmembran, die sich ebenso wie die der Körpercuticula mit van Gieson’scher Lösung schwach rot färbt. Der Oesophagus ist ein 0,14 mm langes, zylinderförmiges Rohr mit einem Durchmesser von 50 u. Seine Muskulatur ist sehr kräftig entwickelt und setzt sich zusammen aus einer Lage vonRing-und von Längsfasern. Die innere Auskleidung ist eine einfache Cuticula. Pharynx und Oesophagus werden auf ihrem ganzen Verlauf umschlossen von einer Umhüllung von Deckzellen, die in ihrem Aufbau genau den Subcuticularzellen gleichen. Sie sind be- sonders am Oesophagus deutlich radial angeordnet und machen ganz den Eindruck von Drüsenzellen ; Ausführgänge sind aber nicht festzustellen. Eine zusammenhängende Schicht dieser fraglichen Zellen ist für unser Tier übrigens nur am Oesophagus festzustellen; am Pharynx treten sie nur vereinzelt auf. Gelegentlich der Besprechung der Subcuticularzellen ist schon näher auf Bau und Bedeutung dieser Zellen eingegangen worden. An der etwasdorsal gelagerten Darmgabelung treten diese Deck- zellen dann zum letzten Male auf, um bei der nun eintretenden Spaltung in die beiden Darmschenkel völlig zu verschwinden. Die Ringmuskulatur dieser Stelle ist noch einmal recht kräftig aus- gebildet; sie mag wohl als Schließmuskel zwischen Oesophagus und Darm funktionieren. Die Muskulatur des Darmes ist eine einfache Längs- und Ringmuskulatur, letztere oft nur sehr unvollkommen entwickelt und nur an vereinzelten Schnitten deutlich festzustellen. Die innere Auskleidung des Darmes bildet ein typisches einschichtiges Zylinderepithel. Die deutlichen großen Kerne liegen immer an der Basis der Zellen, deren Plasma körnig und stark färbbar ist. In funktionslosem Zustande des Darmes können sich diese Zellen völlig kontrahieren, sodaß das Epithel nur eine ganz dünne Schicht bildet. Im entgegengesetzten Falle sind die Zellen zottenartig ausgezogen; ihre Spitze ist dann von fein- gestreiftem Plasma erfüllt, während die Körnerschicht sich basal verlagert. Juwel (24) hat dieselbe Beobachtung bei Apoblema excisum gemacht. Der Inhalt des Darmes besteht aus einer sich schwachrot färbenden körnchenartigen Masse mit dazwischen gelagerten roten Blutkörperchen, ein weiterer Beweis dafür, daß die Tiere neben dem Schleim aus den Stirnhöhlen des Wirtstieres auch Blut saugen müssen. Suspendiert sind in dieser Masse fast immer, besonders in den hinteren Teilen des Darmes, schwarze Körner. Nach Bildern verschiedener Präparate scheint es so, als ob die Epithelzellen des Darmes leicht in Zerfall geraten und ihre Kerne in das Lumen des Darmes wandern lassen. An den Stellen, an denen der Darm sich und Histologie von Distomum acutum Leuck. 15 verengt, finden sich große, glashelle Sekrettropfen in großer Menge; ob diese Abscheidungen von den zottenartigen Epithelzellen ge- liefert werden, ließ sich nicht einwandfrei feststellen. Das exkretorische System. (Tafelfig. 5 u. 6) An dem exkretorischen Apparat unseres Tieres lassen sich wie überall bei den Trematoden drei Abteilungen unterscheiden, ' einmal die Wimperzellen mit den Wimperflammen, dann die von die- sen Terminalzellen ausgehenden feinen Kapillaren und endlich ‚ die beiden lateralen Hauptkanäle mit dem Endsammelraume oder ‚ der Endblase, in der sich die exkretorische Flüssigkeit sammelt, ‚ um von hier aus durch einen kurzen Kanal kaudalwärts nach außen ‚ entleert zu werden. Beginnen wir zunächst mit diesem letzten Teile des Apparates. Die beiden Hauptkanäle nehmen ihren Anfang ‚ rechts und links vom Mundsaugnapf, etwa in der Höhe der Darm- gabelung und laufen in mehreren Windungen ziemlich parallel den beiden Darmästen nach dem hinteren Körperende. Hier vereini- gen sie sich zur Endblase, die fast das ganze letzte Körperviertel einnimmt. Jene hat auf einem Querschnitt im nicht kontrahier- ten Zustande die Form eines quer zur Längsachse liegenden Ovals; bei leerer Blase sieht man auf Längsschnitten nur einen schmalen Y-förmigen Spalt. Die Muskulatur der Blase ist eine doppelte, eine innere zu- sammenhängende Längsfaserschicht und eine schwache nur hin und wieder auftretende Ouerfaserlage. Ein niedriges Epithel bil- - det ihre innere Auskleidung. Oft sind hier unverhältnismäßig große Kerne eingelagert. Die Kontraktion der Blase wird bewirkt durch eine Zusammenziehung der Längsmuskeln. Es entstehen dadurch eine große Anzahl dicht nebeneinanderliegender Fältchen, die nur ‚ von Muskulatur erfüllt sind; das Epithelgewebe wird dabei auf ‚ein Minimum reduziert. Ein kurzer enger Kanal führt mit dem ' Exkretionsporus nach außen. Hier fehlt eine epitheliale Auskleidung ‚ völlig, dagegen ist die Ringmuskulatur etwas stärker entwickelt. ‚Am Exkretionsporus, der immer genau terminal liegt, schlägt ‚sich die Körpercuticula mit allen ihren Schichten und auch dem - Hautstachelbesatz ein Stück nach innen um. Der histologische Aufbau der Hauptstämme des Exkretons- systems stimmt im allgemeinen mit dem der Endblase überein, ein " Beweis dafür, daß die Blase nur eine gemeinsame Erweiterung dieser ist, um die Exkretionsflüssigkeit zu sammeln. Auch hier treffen wir dieselben beiden Muskellagen an. Bei starker Kontrak- tion tritt jene Faltung wieder auf, so daß es oft schwer ist, auf Quer- ‚schnitten genau den Verlauf des Kanales zu verfolgen. Ein inneres Epithel fehlt. 1 Die feinen Querkanälchen, die alle in diese beiden Hauptstämme münden müssen, konnte ich nur selten zur Anschauung bringen, da sie von äußerst zarter Beschaffenheit sind. Nur im Anschluß an 5. Helft 16 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie eine Terminalzelle war es möglich, die feinen Kapillaren eine Strecke weit zu verfolgen, bis sie sich im Bindegewebe verloren. Die Terminalzellen liegen fast ausnahmslos dicht unter der Sub- cuticularschicht des Körpers. In den beiden Saugnäpfen sind sie bei Distomum acutum nie anzutreffen, obgleich es vielfach für an- dere Trematoden angegeben wird. Es sind Zellen mit zahlreichen Verästelungen, die sich allmählich im umgebenden parenchymati- schen Gewebe verlieren. Ihr Protoplasma färbt sich mit Haema- toxylin-Eosin etwas intensiver. Es ist fein gestreift und körnig. In den Hohlraum der Terminalzelle ragt die Wimperflamme hinein, die durch Eosin intensiv rot gefärbt wird und eine von den einzel- nen Wimperhärchen bewirkte, feine, parallele Strichelung auf- weist. Am Grunde des Schopfes liegt ein ovaler großer Kern mit schönem chromatophilen Kernkörperchen. Dies ist ein Beweis, daß die Terminalzelle wirklich zelliger Natur ist und nicht nur einen Lückenraum im Parenchym darstellt, wie Looss (35) es annimmt. Meine Befunde an D. acutum stimmen fast genau überein mit denen Schubergs (56) an D. lanceolatum. Die Endzellen schließen hier wie dort die Kapillaren vollständig ab und gehen unmittelbar: in deren Wandungen über. Der Verlauf der einzelnen Kapillaren ist dadurch charakterisiert, daß diese immer auf dem kürzesten Wege die beiden lateralen Hauptstämme zu erreichen suchen. Jene be- sitzen eine eigene Wandung, eine ganzdeutlich sich abhebende innere Membrana propria, der eine zweite Schicht aufgelagert ist, die ziem- lich homogen ist und allmählich in die Verästelungen der Terminal- zellen übergeht. | Die Struktur des Plasmas dieser Zellen ist übrigens auffallend der der Nervenzellen ähnlich, ein Umstand, der oft zu Verwechse- lungen dieser mit den sogen. großen Zellen geführt hat. Geschlechtsorgane. (Tafelfig. 7 bis 9.) Wie fast alle anderen Trematoden sind auch in unserem Disto- mum männliche und weibliche Organe in einem Individuum ver- einigt. Die Geschlechtsdrüsen und deren Anhangsorgane nehmen bei weitem den größten Teil des tierischen Körpers ein und eignen sich deshalb besonders gut zu eingehender anatomisch-histologischer Untersuchung. A. Die männlichen Geschlechtsorgane. Die beiden Hoden haben ziemlich unregelmäßige, kugelige bis ovale Gestalt und weisen oft höckerartige Erhebungen der Ober- fläche auf. Bei einigen der von mir auf Schnittpräparaten unter- suchten Exemplaren ist der linke der beiden Hoden deutlich zwei- lappig. Ihre Größe ist in Anbetracht der Kleinheit des Tieres recht bedeutend. Bei einer durchschnittlichen Länge von 0,6 bis 0,7 mm, also ungefähr 4, der gesamten Körperlänge, haben sie einen mittle- ren Durchmesser von 0,4 mm, auch sind beide annähernd gleich groß. Charakteristisch ist ihre Lage rechts und links vom Bauch- und Histologie von Distomum acutum Leuck. 17 'saugnapf, wo sie fast den ganzen Raum zwischen diesem und der Körperwandung einnehmen. Von der ventralen Mittellinie sind sie ungefähr gleichweit entfernt, doch liegen sie niemals in gleicher Höhe, ‚sondern der rechte Hoden ist stets etwas vor dem linken gelegen. "Beide schieben sich in die beiderseitigen Darmbiegungen derart ein, ‚daß im dorsal gelegenen Teile die Darmschenkel über sie hinweg- ‚ziehen müssen. Die beiden Hauptkanäle des Exkretionssystems "bedecken sie nicht, nähern sich ihnen aber stellenweise. Der linke ‘Hoden erreicht oft mit seinem unteren Rande die Exkretions- . blase. | Was den Bau dieser Organe betrifft, so besitzen sie als Hülle ‚eine strukturlose Membran, um die sich das umgebende, Parenchym- gewebe fest zusammenfügt. Die einzelnen Zellen dieses Gewebes blei- "ben bedeutend kleiner wie im übrigen Körper, weisen auch fast gar "keine Kerne auf. Sommer (58) nennt sie bei Distomum hepaticum „Drüsenmembran“,dochist bei unserem Parasiten von Drüsenbildung ‚nichts zu bemerken. In diesem Parenchymgewebe verlaufen innen "Längsfasern in ziemlich zusammenhängender Schicht. Auf einigen ‚'Längsschnitten konnte sogar nach außen von diesen eine weitere ‚ringförmig verlaufende Schicht festgestellt werden; nach ihrem "Bau und besonders nach Vergleichung mit anderen feinen Muskel- "schichten bin ich geneigt, diese für Muskelfasern zu halten, obwohl "z. B. Looss (35) diesen Organen mit aller Entschiedenheit solche "abspricht. Schon Sommer aber erwähnt bei Distomum hepaticum „sehr kleine und zarte, kontraktile Faserzellen‘‘, die eine ausnahms- ‚los longitudinale Richtung verfolgen. Vielleicht sind diese identisch mit den von mir gefundenen Muskelfasern. Auch Kerbert (25) "hat bei Distomum Westermanni ähnliche Fasern beobachtet. Er ‚schreibt: ‚‚An der Außenseite dieser Membrana propria liegt eine ‚schwachentwickelte Faserschicht, deren Fasern in longitudinaler Richtung verlaufen‘. Die Hoden sind solide, aus vielen Zellen bestehende Organe, ‚in denen sich die Spermatozoen entwickeln. Auf jedem Schnitt sind die verschiedenen Umwandlungsformen sehr schön zu erkennen. " Deutlich tritt eine periphere Zellenlage zu Tage, die zwei- und auch ‚ mehrschichtig ist. Das Plasma dieser ist körnig, die Form der Zellen - sehr verschieden; bald oval, bald rund, oft auch polyedrisch, eine Folge des gegenseitig abplattend wirkenden Druckes. Die Kerne sind "von bedeutender Größe, ein Nukleolus ist kaum mehr zu ‘erkennen, dagegen treten zahlreiche Chromatinkörner auf. Die Größe dieser Spermatoblasten schwankt zwischen 5 und 6 x. Sie liegen ferner auch im Lumen des Hodens zerstreut zwischen ‘den aus ihnen entstehenden Spermatozoen. Der Prozeß der Ent- wicklung dieser aus den Spermatoblasten verläuft genau so, wie ihn "Noack (47) bei Dist. clavigerum und Sommer (58) bei Dist. hepa- - ticum beobachtet hat. “ Die reifen Samenfäden messen im Mittel 0,04 mm Länge; der Kopf ist als feiner punktförmiger Knopf deutlich zu erkennen. x Archiv a auge ehiehte 9 { 3 r 5 Heft 18 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie Von der dem Innern des Körpers zugewandten Seite eines jeden Hodens entspringen die beiden Samenleiter. Da sie beide dem hin- teren Ende des Zirrusbeutels zustreben, ist bei der Lage des letzte- ren das linke Vas deferens über noch einmal so lang wie das rechte, Das linke verläuft vom oberen Drittel des Hodens in ziemlich ge- radem Wege unter den beiden Dottergängen und dem Laurer’schen Kanal hindurch nach dem Zirrusbeutel, das rechte ungefähr von der Mitte des rechten Hodens aus eben dorthin. Sie treten dicht nebeneinander, aber ohne sich zu vereinigen, in den Zirrus- beutel ein. | Histologisch kann man an den Samenleitern zunächst eine deutliche Lage von Ringmuskeln feststellen, auf die eine Zellenlage folgt, die nicht näher zu bestimmen ist. Nur ganz vereinzelt sind sroße Kerne eingelagert, sodaß man vielleicht auch hier von einem auskleidenden Epithel sprechen kann. Die Dicke der Samenleiter ist während ihres ganzen Verlaufes annähernd dieselbe. Sie be- trägt im Durchschnitt 0,04 bis 0,06 mm, ist also im Vergleich zu anderen Distomen ziemlich beträchtlich. Einen Inhalt, aus Samen- fäden bestehend, konnte ich fast auf jedem Schnitt feststellen. Die beiden Vasa deferentia treten am Grunde des Zirrusbeutels in diesen ein. Der Zirrusbeutel ist bei unserem Tiere ein mächtiger, zylinder- förmiger, im Querschnitt kreisrunder bis elliptischer, hohler, stark muskulöser Körper. Er ist leicht gebogen und zwar so, daß die In- nenflächen der Krümmung nach dem Bauchsaugnapf zu liegt. Seine Hauptachse liegt horizontal zum Körper und zieht ziemlich genau von der Mitte des ganzen Körpers nach dem unteren Rande des Bauchsaugnapfes hin. Das blinde Ende liegt ungefähr in der Höhe der Mitte des rechten Hodens, diesem sehr genähert. Von hier zieht derZirrusbeutel nach unten, macht dann eine flacheKrümmung und strebt mit seinem anderen Ende dem unteren Rande der Bauch- saugnapfmündung zu. An beiden Enden verjüngt er sich etwas, im übrigen bleibt seine Weite ziemlich gleich. Der Durchmesser be- trägt an der stärksten Stelle bis zu 0,25 mm. Die Länge des Zirrus- beutels ließ sich wegen der Krümmung schwer genau feststellen, da ich das Tier eben nur auf Schnittserien untersuchen konnte. Sie mag ungefähr 0,8 bis 0,9 mm betragen. Der Zirrusbeutel umschließt nun alle männlichen Endapparate der Leitungswege, ja in seinem vorderen Teil auch den Endabschnitt | der Vagina. Diesen letzteren Teil möchte ich deshalb mit Sommer, KerbertundNoack als Kloake, besser noch als Geschlechtskloake bezeichnen. Ihr Bau wird später noch eingehender beschrieben wer- | den. Sie mündet dicht unterhalb des Bauchsaugnapfes nach außen. | Bei Kontraktionen derselben fallen sogar beide Aus- mündungen fast zusammen. Dieses Verhalten erklärt auch die Bemerkung Leuckarts (29), daß er ‚‚eine deutliche Geschlechts- öffnung ungeachtet sorgsamen Suchens nicht wahrnehmen‘ konnte. Am Grunde des Zirrusbeutels liegen die beiden Samenblasen, die | und Histologie von Distomum acutum Leuck. 19 durch einen engen Kanal mit einander verbunden sind, dann folgt der Ductus ejaculatorius und der eigentliche Zirrus, endlich die Kloake. Das Innere des Beutels ist von Parenchymzellen ausgefüllt, die die Verbindung zwischen den einzelnen Organen herstellen. er a a da, Da Sn a da Le Een Wr EEı 4£ AESER hg = liegen zunächst die Samen- blasen. Deutlich sind hier ' die nur durch einen engen ' Kanal miteinander verbunden - schnitt zylindrisch, mit abge- - rundeter Basis. Sie ist wurst- artig zusammengebogen, so daß oft, besonders auf Ouer- schnitten zwei und mehrere Abteilungen getroffen sind. . Die obere ist fast kugelrund. Unter ihrer äußeren Längs- Längsschnitt durch die Samenblasen. 2 ' muskulatur, die sie mit der Zirrusmuskulatur gemeinsam haben, liegt eine Tunica propria, die völlig hyalin ist und sich nur ganz Der den Ductus ejaculatorius und den eingestülpten Zirrus be- herbergende Teil wird oft auch als Pars prostatica bezeichnet. Er ‚ birgt auch bei Distomum acutum eine große Menge einzelliger Drü- sen, die sogen. Prostatadrüsen, deren deutliche Ausführgänge alle in den Ductus ejaculatörius münden. Die Muskulatur des Zirrusbeutels weist keine Abweichungen gegenüber der anderer Distomen auf. Sie setzt sich zusammen aus einer äußeren längs verlaufenden und einer inneren Ringmuskel- - schicht. Die Längsfasern sind durchweg sehr stark entwickelt, bei weitem die mächtigste Muskelmasse im ganzen Körper bildend. An beiden Enden lösen sie sich in einzelne Muskelzüge auf, die aus drei ‚ bis fünf starken Fasern bestehen und frei im Körperparenchym enden. Am ventralen Ende bilden beiderlei Muskelfasern ein wirres Durcheinander, und ferner treten hier noch Diagonalfasern als Fortsetzung derinneren Diagonalfaserlage des Hautmuskelschlauches hinzu. Ebenso geht die mittlere Längsmuskulatur der Körper- - wandung in die des Zirrusbeutels über; die äußere Ringfaserlage dagegen scheint nicht an der Bildung der Muskeln des Zirrussackes beteiligt zu sein. | Seine Ringfasern sind sehr fein und bilden nur eine einfache Schicht. Sie liegen in einer hyalinen membranösen Zellenlage ein- gebettet, die sich mit Eosin schwachrot färbt, etwa vergleichbar der - ı Baslmembran der Cuticula. Nach innen zu folgt dann unmittelbar das Parenchymgewebe, das hier ganz engmaschig ist. An die Außenfläche der Muskulatur legt sich ganz dicht eine bindegewebige Hülle an, deren einzelne Zellen sehr eng an einander liegen und lückenlos zusammenschließen. Im Grunde des Zirrusbeutels deren zwei zu unterscheiden, sind. Die untere ist im Längs- 2*+ 5. Heft 90 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie schwach färbt. Nur selten konnte ich in dieser Schicht große langgestreckte Kerne feststellen, die infolge der prall gefüllten Samenblase ganz an die’ Wandung gedrängt worden waren. | Bereits Sommer und Looss haben hier solche Kerne aufgefunden. An dem Kanal, der zwischen beiden Samenblasen die Verbindung herstellt, entsteht eine Art von Sphinkter, indem zu der Längs- muskulatur noch einige kräftige Ringmuskeln hinzutreten, die vielleicht einen völligen Verschluß herbeiführen können, um ein Zurückweichen der Spermatozoen zu verhindern. | An dieser Kanalstelle treten nun auch im Parenchym Zellen auf, die einmal den Subcuticularzellen, dann aber auch den gleich näher zu beschreibenden Prostatadrüsenzellen sehr ähnlich sind. Ihre Gestalt ist ganz verschieden; ihr Plasma ist stark körnig und gut färbbar, und der große Kern ist mit deutlichem Nukleolus und zahlreichen Chromatinkörnern versehen. An ihrem oberen Rande bildet die obere Samenblase eine sinus- förmige Erweiterung, die durch einen kurzen, muskulösen Gang mit einem Organ in Verbindung steht, das oft als ‚Prostata‘“ be- | zeichnet worden ist (Schwarze bei D. clavigerum (57). Braun () beschreibt allgemein für Trematoden jenseits der Samenblase einen schmalen Gang mit zahlreichen Drüsen: Pars prostatica. Looss (35) nennt diesen aus der Samenblase führenden Gang den Ductus eja- culatoriusin weiterem Sinne; ebenso spricht Walter (65) von einem | Ductus ejaculatorius. Nach den Befunden an unserem Tier ist als Pars prostatica der Teil des Zirrusbeutels zu bezeichnen, der auf die Samenblasen folgt und mit diesen durch den eben erwähnten kurzen Gang verbunden ist. Dieser Prostatateil birgt zahlreiche Drüsen und wird in seiner ganzen Länge von dem Ductus ejaculatorius durchzogen. | Letzterer stellt ein röhrenförmiges Gebilde von ziemlich gleich- mäßiger Dicke vor. Er durchzieht in flachen Krümmungen den ganzen letzten Teil des Zirrusbeutels, um schließlich in den Penis selbst überzugehen. Eine eigene Längs- und Ringmuskelschicht bildet die äußere Wandung dieses Organes. Nach innen folgt ein eigenartiges parenchymatisches Gewebe, das deutlich zelligen Aut- bau zeigt. Die Form der einzelnen Zellen, die dicht zusammen-' schließen, ist polyedrisch, ihr Plasma ist stark körnig, undihre Kerne, | die genau so gebaut sind wie die des Körperparenchyms sind fast immer an die Wand verlagert, nur selten ist ihre Lage zentral. Mit! Eosin färbt sich dieses Gewebe intensiver rot als das übrige Paren- chym. Der Inhalt der Zellen ist vielleicht das aufgespeicherte Se- kret der Prostatadrüsen, das die Samenflüssigkeit, die den Spermato- zoen beigemengt wird, liefert; denn die dem Lumen des Ductus) ejaculatorius anliegenden Zellen sieht man oft in Auflösung begriffen und ihren Inhalt in den Ductus sich ergießen. 34.38 a Ferner tritt hier noch eine zweite Form des Parenchyms auf,| mit größeren Zellen und geringerer Körnelung des Protoplasmas. Es zeigt denselben Aufbau wie das Parenchym der Pars prostatica;) und Histologie von Distomum acutum Leuck. 91 Kerne sind in beiden nicht nachzuweisen. Eingelagert in dieses um- gebende Parenchym sind nun in großer Menge die einzelligen Pro- ‚statadrüsen, die oft den ganzen Raum zwischen Ductus ejacula- torius und Muskelwandung des Zirrusbeutels einehmen. Die einzel- nen Zellen sind deutlich von einander abgegrenzt und Haematoxy- lin färbt sie stark violett. Ihre Form ist birnförmig, der große runde Kern liegt zentral und zeigt einen deutlichen Nukleolus und ein deutliches Chromatingerüst. Das Plasma ist von blasiger Struktur und durchsetzt von hellen Vakuolen eines Drüsensekretes, das sich mit den angewandten Färbemethoden nicht färbt. Ganz deutlich sind hier Ausführgänge dieser Zellen festzustellen, die alle die Mus- ‚kelwandung des Ductus ejaculatorius durchbohren und in diesen ‚eintreten. Auch diese Ausführgänge zeigen noch den wabigen Plasmabau. Der letzte Abschnitt des Zirrusbeutels hat die Funktion des ' Penis übernommen, der durch Kontraktion seiner Muskulatur völlig eingezogen und ausgestülpt werden kann. Eine äußere Cuticula, die eine direkte Fortsetzung der Körpercuticula ist, eine Längs- und ‚eine kräftige innere Ringmuskulatur bilden seine histologische Struktur. Der Ductus ejaculatorius durchzieht ihn in seiner gan- ‚zen Länge und mündet an seiner Spitze nach außen. Die innere Struktur ist genau dieselbe wie die des Ductus ejaculatorius. Penis und Vaginamündendichthintereinanderindie Geschlechtskloake ein. Einige Abmessungen sollen hier folgen: Weite des Ductus ejaculatorius . . 2... 50 u | Größe der Kerne der Prostatadrüsen. . .. 6—7 u i Weite ihrer Ausführgänge . .n num... eu P Länge des ausgestülpten Penis . ..... 130 u | Grabteivetenrar] Sıdı,ıab „lkısıyda Igärig 70 u | AVeite an der Spitze. 3 Hi 1aplsagy „Dat nah: 20 u B. Die weiblichen Geschlechtsorgane. Die weiblichen Geschlechtsorgane weisen weder in Anordnung noch histologischem Aufbau wesentliche Abweichungen gegenüber | | | ' 1 | | | den weiblichen Keimdrüsen und Leitungswegen anderer Distomen auf. Aus dem in der Einzahl vorhandenen Ovarium gelangen die ‚ Keitmzellen in den Keimleiter, der nach kurzem Verlauf den Laurer’- ‚ schen Kanal und kurz darauf den unpaaren Dottergang aufnimmt. ‚ Ein Receptaculum seminis, wie es so oft für Distomen beschrieben ‚ wird, ist hier. nicht vorhanden. Der Teil des Keimleiters, der aut ‚den Dottergang folgt, übernimmt mit dem Anfangsteil des Uterus ' die Funktion des Eibildungsraumes, des Ootyps. Der Uterus be- ‚ schreibt in der unteren Körperhälfte einige Windungen, sein End- ‚abschnitt funktioniert als Vagina. Die reichlich vorhandenen ‚ Dotterfollikel nehmen im Körper einen beträchtlichen Raum ein und erstrecken sich vom Vorderende des Körpers, wo sie den Mund- ‚ saugnapf mit einhüllen, bis weit in das Hinterende hinein, fast bis ‚ an den Exkretionsporus heranreichend. 5. Heft | I 99 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie Das Ovarium ist ein etwa kugelförmiges Organ, das anders wie ' bei den meisten anderen Distomen beträchtlich nach vorn verlagert ist. Es liegt fast völlig vor beiden Hoden, jedenfalls immer vor dem linken, während oft auf Ouerschnitten der letzte Teil des Ovariums und der erste Teil des rechten Hodens gleichzeitig angeschnitten sind. Der vordere Rand liegt ungefähr in derselben Höhe wie die Darmgabelung am Grunde des Oesophagus. Sein unterer Rand berührt annähernd den Komplex der unter ihm liegenden Schalen- drüse, während es mit seinem seitlichen Rande ziemlich nahe an die Leibeswand herantritt. Sein Durchmesser beträgt im Mittel 0,35 mm. Umgeben ist das Ovarium, wie Braun es für die digenen Trematoden fast durchweg beschreibt, von einer eigenen homo- genen Membran, deren Plasma ziemlich körnig ist. Mitunter waren Kerne in ihr zu finden, die ähnlich gebaut waren wie die Parenchym- kerne. Muskelfasern sind hier nicht nachzuweisen. Das umgebende Parenchym zeigt nicht diese Engmaschigkeit, wie wir sie früher in der Umgebung der Hoden sahen, dafür nimmt die Membrana pro- pria eine bedeutende Dicke an. Im Innern direkt der Wandung an- liegend findet sich das Keimlager, dessen Zellen intensiv gefärbt sind und verhältnismäßig kleine Kerne besitzen. Weiter nach dem Zentrum hin werden diese Zellen immer größer, ihre Kerne viel deutlicher. Die Form dieser Zellen ist oval bis polyedrisch, letzteres wohl eine Folge des gegenseitig abplattend wirkenden Druckes. Die Kerne zeigen einen sehr deutlichen Nukleolus und cin schönes Chromatingerüst. Der Nukleolus zeigt hier besonders klar und fast durchweg Vakuolenbildung in Gestalt heller, stark lichtbrechender Körperchen. Weiter nach dem Zentrum und dem Keimleiter hin . findet man die erwachsenen Ovozyten. Ihr Durchmesser beträgt etwa.20u, der ihrer Kerne, die nun zum Keim- bläschen geworden sind, ungefähr 10 u. An seinem ventralen Rande verläßt der Keimleiter oder Ovi- duct das Ovarium als 20u dicker, nur kurzer Gang, der von derFort- setzung der Membrana propria des Keimstockes umgeben ist. Schon | an seiner Austrittsstelle zeigt sich über dieser Membran eine fibril- | läre Schicht, die dann in eine deutliche Längsmuskelschicht des Keimleiters übergeht. Die Weite ist in seinem ganzen Ver- | laufe annähernd die gleiche. In geringer Entfernung vom Aus- | gangspunkt zweigt von ihm der Laurer’sche Kanal ab, der nach | einigen Windungen in einem spitzen Winkel zur Leibeswand dorsal ' nach außen mündet. Seine Länge ist ziemlich beträchtlich, sie beträgt, die Windungen einbegriffen, 0,36 mm.‘ Seine Ausführ- | öffnung liegt fast genau zentral auf der Rückenfläche des Tieres. | Eine kräftige kontinuierliche Ringmuskellage bildet seine Wan- | dung, darunter findet sich eine homogene Membran. An der Mün- | dungsstelle schlägt sich die Körpercuticula ein Stück nach innen | cin, wenigstens mit ihren beiden äußeren Lagen. Der Stachelbesatz | geht hier verloren. Den Inhalt bildet besonders kurz nach Ver- lassen des Keimleiters das Schalensekret, das oft das ganze Lumen | und Histologie von Distomum acutum Leuck. 93 ‚ausfüllt, und in diesem Spermatozoen. Den Endteil bis zur Mün- dung fand ich dagegen meist leer. Auf seinem ganzen Wege wird ‘der Laurer’sche Kanal wieder von Zellen begleitet, wie sie auch ‚oben für Pharynx und Oesophagus beschrieben wurden. Diese ‚Zellen sind radial angeordnet und gleichen in ihrem Aufbau ganz den Subeuticularzellen, auch liegen sie wieder in einem engmaschi- ‚gen Parenchym. Ausführgänge konnte ich hier gleichfalls nicht finden. Einen beträchtlichen Raum im Körper des Tieres nehmen ‚die Dotterfollikel ein. Von zwei getrennten Dotterstöcken kann ‚hier kaum gesprochen werden, da die einzelnen Follikel alle in "Zusammenhang stehen. Infolge der Lage des Bauchsaugnapfes ‚und des Zirrusbeutels werden die Follikel an der ventralen Seite ‚durch diese beiden Organe völlig verdrängt, während sie dorsal stets in Verbindung bleiben und hier nur durch die Lage des Ovars, ‚der Schalendrüse und der Hoden mehr und mehr an die Körper- ‚wandung verlagert werden. Eine eigene Wandung fehlt ‚den einzelnen Follikeln. Diese stellen Anhäufungen von Dotter- ‘zellen vor, die unmittelbar vom Parenchymgewebe umschlossen | werden. Die Dotterzellen sind rund bis polyedrisch, mit großem "Kern, und schönem deutlichen Nukleolus und deutlichem Chro- ‚matingerüst. Das Plasma zeigt wieder diesen wabigen Aufbau, den ‘wir schon gelegentlich der Beschreibung der Prostatadrüsen ken- nen lernten. Der zentral gelagerte Kern ist oft von Chromatın- ‚massen umlagert. Im Zellplasma findet sich ein gelbes Sekret, ‚das zu Kugeln geformt ist und sich mit den angewandten Färbe- ‚mitteln nie färbt. Es liefert im Ootyp nach Auflösung der Dotter- \ ‚zellen das Schalenmaterial für die Eier. Die einzelnen Follikel "sind rund bis oval und an der Oberfläche oft uneben, da eine feste Hülle fehlt. Die Größenunterschiede sind gering, ihre Durch- messer schwanken zwischen 30 und 60 u. Die Anfänge der Dottergänge sind nicht festzustellen. Als paarige weite Gänge treten sie später aus dem Komplex der Schalen- drüse heraus und erst auf Längsschnitten gelingt es, wenn die Gänge eine Strecke weit getroffen sind, ihren Bau zu studieren. Paarige | ‚Gänge sowie der anschließende unpaare Gang sind ganz gleich "gebaut. Sie werden umhüllt von einer deutlichen, aber a Membrana propria, darunter liegt eine epitheliale Zellenlage, i ‚der sich mitunter Kerne nachweisen ließen. Bei starker Füllung ist besonders der unpaare Gang beträchtlich aufgetrieben und er- jeheine im Durchmesser dann ebenso groß wie ein Follikel. Auch Jaden sich in ihm noch völlig erhaltene Dotterzellen bis kurz vor ‚seiner Einmündungsstelle in den Keimgang, die unmittelbar nach li Einmündung des Laurer’schen Kanals erfolgt. Der letzte Teil des Dotterganges verengt sich oft noch beträchtlich. | Ein weiterer Drüsenkomplex, der vielleicht ein Sekret in : Ootyp abgibt, ist die sogen. Schalendrüse. Sie stellt eine 'Anhäufung von einzelligen Drüsen dar, die mehr oder weniger | . Helt 94 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie symmetrisch um den Eileiter angeordnet sind, sofern diese Symme- 'trie durch den Laurer’schen Kanal, durch die Dottergänge und die ersten Windungen des Uterus, die alle den Komplex durch- ziehen, nicht gestört ist. Ihre Lage ist also damit bestimmt. Die ersten Drüsen treten unmittelbar unter dem Ovarium auf und ziehen sich bis zur Gabelung des unpaaren Dotterganges hin. Die ein- zelnen Drüsenzellen sind von ovaler Gestalt, oft auch spindelförmig mit zentral gelegenem, nicht sehr großem Kern versehen. Umgeben werden sie von einer hyalinen Membran, die oft nur schwach an- gedeutet ist. Das Plasma ist wieder von wabigem Bau, stark kör- nig, und Kern- und Plasmafärbung sind genau die gleiche wie die der Prostatadrüsen. Deutliche Ausführgänge sind nicht festzu- stellen. Oft sieht man aber in der fibrillären radiären Streifung des Parenchyms helle Vakuolen liegen, die als Sekretvakuolen aufzu- fassen sind. Eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Drüsen- arten wie sie für diese Stelle oft für Distomen angegeben wird, war nicht zu machen. Der Uterus nimmt nun folgenden Verlauf: Kurz vor dem Austritt des Laurer’schen Kanals biegt der Keimleiter zunächst scharf nach rechts um, dann wendet er sich an der Stelle, wo er sich zum eigentlichen Uterus erweitert, wieder nach links, um nach nur kurzem Verlauf nach schräg rechts unten zu ziehen. In mannigfaltigen Aussackungen und kurzen Windungen und Knicken geht er dann am vorderen Teil des Zirrusbeutels vor-. über und zwar auf dessen rechter Seite, zieht, vom Rücken des Tieres aus gesehen, unter ihm hinweg in das untere Drittel des Körpers bis auf die Höhe der Endblase und wendet sich von hier aus wieder schräg nach links vorn. Er bleibt dabei immer innerhalb des rechten Hauptkanals des Exkretionssystems, während er den linken über- kreuzt und in der Höhe der Mitte des linken Hodens sich unter gleichzeitiger Verengung zum Endteil, der Vagina, noch einmal kurz nach rechts wendet, um schließlich in die Geschlechtskloake auszumünden. Am Ootyp ist Ring- und Längsmuskulatur festzustellen, unter der eine epitheliale Zellenlage liegt. Ein besonderes Dotterreser- voir fehlt unserem Tier. Auf den Eibildungsraum folgt ein mit Muskeln sehr stark belegter Abschnitt dieses Leitungsganges, der als sogen. Receptaculum seminis uterinum, wie Looss (35) es nennt, funktioniert. Eine starke Lage von Ringmuskeln und feine Längsmuskeln sind geeignet, eine Kontraktion dieses Raumes zu be- wirken, durch welche das Sperma in den Ootyp gepreßt wird. Der Inhalt dieses Receptaculums besteht ausschließlich aus Sper- matozoen; Eier sind hier nie anzutreffen. Der Uterus ım engeren Sinne endlich zeigt während seines ganzen Verlaufes eine nur äußerst feine Wandung mit feinem Muskel- belag von Längsmuskeln. Unter diesen befindet sich eine Mem- bran, in die Kerne eingelagert sind, und die ab und zu auch eine | sehr zarte Ringmuskulatur erkennen läßt. Nach mannigfachen Schlingen und Windungen geht dann der Uterus ungefähr in der- und Histologie von Distomum acutum Leuck. 95 selben Höhe wie sein Anfangsteil unterhalb des Bauchsaugnapfes ziemlich unvermittelt in den Endteil, die Vagina, über. Eine starke mehrschichtige Ringmuskellage mit darüberliegenden Längsfibril- len, sowie eine innere homogene Membran mit eingestreuten Kernen bilden ihre Wandung. Erfüllt ist die Vagina von einem bläschenartigen sich schwach rot färbenden Sekret, das oft auch in der Höhlung des Bauchsaugnapfes anzutreffen ist. Eier, die sonst die Uterusschlingen fast überall in großer Anzahl enthalten, fand ich niemals in der Vagina. Bei der geringen Weite der Vagina, die im Mittel 0,06 mm beträgt, kann immer nur ein einziges Ei sein Lumen passieren (Fig. 8). An der Übergangsstelle des Uterus in die Vagina treten unvermittelt wieder jene Zellen auf, die auch für den Laurer'schen Kanal schon beschrieben worden sind, die Subeuticularzellen, die allmählich an der Einmündungsstelle in die Geschlechtskloake in die Subcuticularschicht der Körperwandung übergehen. Es tritt nun wieder die Frage auf, ob man diese Zellen für Uterusdrüsen ansprechen soll, wie sie von einer ganzen Reihe von Autoren für andere Distomen beschrieben werden, z. B. von v. Buttel-Reepen (9), der bei Distomum siemersii und ampulla- ceum den Uterus in seiner ganzen Länge mit Drüsen besetzt fand. Doch geht aus seiner Abbildung (Abb. 35) durchaus nicht hervor, daß es sich hier um Drüsen handelt. Auch Walter (66) erwähnt des öfteren Drüsen, die die Vagina umgeben sollen. Looss (35) spricht hier von „körnigen, von den Parenchymzellen deutlich unterscheidbaren Zeilen‘, über deren Funktion er aber ‚wegen ihres undeutlichen histologischen Verhaltens kein definitives Ur- teil fällen“ kann. Jedenfalls konnte ich hier keine Ausführgänge finden. Bau und Färbung der Zellen ist genau dieselbe wie die der Subcuticularzellen. Ä Auf einigen Schnitten fanden sich schön gefärbte Zellen, die scheinbar durch einen deutlichen Gang mit der Wandung der Vagina in Verbindung standen und die dadurch den Anschein einer Drüsen- zelle erweckten. Bei näherer histologischer Untersuchung stellte es sich indessen heraus, daß es sich um Nervenzellen handelt, die mit der starken Ringmuskulatur der Vagina in Verbindung stehen. Auch im ganzen übrigen Verlauf des Uterus konnte ich nir- gends irgendwelche Drüsen feststellen. Wie schon erwähnt, mündet dicht unterhalb des Penis die Vagina in die gemeinsame Geschlechtskloake ein. Bei völlig ausgestrecktem Zustande mag die Ausführöffnung dieser ein kleines Stück unterhalb des Bauchsaugnapfes liegen. Das von mir untersuchte konservierte Material zeigte indessen immer einen mehr oder weniger hohen Grad von Kontraktion, so daß der Bauchsaugnapf ziemlich zurückgezogen war. Am oberen Rande des Saugnapfes tritt eine eigenartige lippenförmige Vorwölbung auf, die die Ausmündung des Bauchsaugnapfes völlig einengt. ‚Sie ist bei Otodistomum veliporum als Velum des Bauchsaugnapfes gedeutet worden; Odhner hat sie indessen als Kontraktions- 5. Heft 96 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie produkt erkannt. Dieses Gebilde ist durch eine starke Diagonal- muskulatur ausgezeichnet, ebenso der Teil des Körpers, der zwi- schen Bauchsaugnapfmündung und Genitalöffnung liegt. In die durch diese Vorwölbung etwas kaudalwärts verlagerte Aus- mündung des Saugnapfes mündet die Geschlechtskloake ein, resp. wird der Penis ausgestülpt. Die Körpercuticula kleidet den Geschlechtssinus vollkommen aus, sie hat nur ihren Stachel- besatz verloren und zwar schon (auf Schnitten gesehen) ein Stück ober- und unterhalb des Saugnapfes, so daß um diesen herum ein schmales konzentrisches Feld entsteht, das frei von Stacheln ist. Werfen wir nun noch einen Blick auf die Bildung des be- schalten Eies, die sich bei unserem Objekt in anschaulicher Weise verfolgen läßt, und zu dessen Aufbau Ovarium, Hoden, Dotterfollikel und vielleicht auch die Schalendrüse ihre Produkte liefern. Aus dem Ovarium tritt in den nur kurzen und engen Keim- leiter eine Ovozyte ein, die nahe vor den Reifeteilungen steht. Nur periodisch und in größeren Zwischenräumen scheint dies zu erfolgen, da die Bildung des zusammengesetzten Eies eine ge- wisse Zeit erfordert und nur eine Eizelle dabei Verwendung findet. So ist esleicht erklärlich, daß der Keimleiter fast immer leer ist. dk = Kern der Dotterzelle. pf = fibrillärer Parenchym. ds = Dotterschollen. sdr = Schalendrüsen. dz = Dotiterzelle. ss = Schalensekret. eDg= unpaarer Dottergang. zm = Zellmembran der Dotterzellen. Die Eizelle selbst ist nackt und auch keiner amöboiden Bewegung fähig. Man kann daher vermuten, daß die Vorwärtsbewegung im Oviduct durch Muskelkontraktion bewirkt wird, wofür auch sein starker Ringmuskelbelag spricht. Schließlich gelangt die Ei- zelle an die Stelle, wo der unpaare Dottergang in den Keimleiter und Histologie von Distomum acutum Leuck. 97 einmündet, der von hier aus Ootyp genannt wird, da hier die Bil- dung des beschalten Eies einsstzt. Die Dotterzellen hatten wir bereits als große polyedrische Zellen kennen gelernt, die den ganzen Dottergang in kompakter Masse vollständig ausfüllen. Ihr runder, stark chromatin- haltiger Kern, der zentral liegt, wird umgeben von den ‚,‚Dotter- schollen“ ; dann folgt eine Zone ungefärbten Protoplasmas und end- lich dicht an der Zellmembran die gelben Schalentropfen. Be- sonders deutlich tritt an diesen Zellen die Zellmembran hervor, die sich mit Haematoxylin kräftig färbt. Bevor nun diese Dotter- zellen in den Ootyp eintreten können, müssen sie zunächst den letz- ten kurzen, aber äußerst engen Abschnitt des Dotterganges pas- sieren, dessen Durchmesser bedeutend geringer ist als der der Dotterzelle. Dadurch wird diese stark in die Länge gezogen (Text- figur 3). Hand in Hand mit dieser Pressung geht aber eine weitere Veränderung der Zelle vor sich, indem sie von ihrem Schalensekret befreit wird. In manchen Fällen passiert jedoch die Dotterzelle noch völlig intakt auch diesen letzten schmalen Teil des Dotter- ganges, dann übernimmt der Anfangsteil des Ootyps durch starke Kontraktion die Funktion des Befreiens von der Schalensubstanz. Im weiteren Teile des Ootyps sehen wir deshalb freie Sekrettropfen und Dotterzellen, die an Stelle der Schalentropfen jetzt Vakuolen aufweisen. Auch die Dotterschollen liegen nun nicht mehr um den Kern gehäuft, sondern überall in den Maschen des weitwabi- gen Cytoplasmas verstreut. Folgen wir dem Ootyp etwas weiter hinauf, so sieht man die Eizelle zwischen einer Reihe von Dotterzellen liegen. Ein Sper- matozoon, von denen nur immer eine geringe Zahl bis hierher gelangen, während die übrigen in dem Receptaculum seminalis uterinum festgehalten werden, dringt in die Eizelle ein und liegt als keulenförmiger gebogener Kör- per neben dem Eikern im Plasma. An der Wandung des Ootyps liegen zahlreiche Tropfen des Schalen- sekrets. Es erfolgt nun die Bildung des Eies, indem sich die Eizelle mit ungefähr zehn Dotterzellen zusammenschließt. Die Schalen- tropfen verschmelzen miteinander und bilden so die Schale des ferti- gen Trematodeneies. Der Ootyp, der vom Ei fast vollkommen aus- Textfigur 4. gefüllt wird, funktioniert bei Querschnitt durch den Ootyp. diesem Vorgang gleichsam als Bildung der Rischale. Matrize. Auf der eben gebildeten 7 _ ln Schale kann man stellenweise „£ = fibrillärer Parenchym. innen und außen noch die einzel- ss = Schalensekret. >. Heft 98 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie nen Tröpfchen erkennen. Beide, Schalen und Tropfen, haben genau die gleiche Farbe und Struktur und verhalten sich gegen alle angewandten Farbmittel in gleicher Weise ablehnend (Text- figur 4). a Die älteren Eier, die im Uterus auf seinem ganzen weiteren Verlaufe anzutreffen sind, setzen den Konservierungsflüssig- keiten und dem Schneiden starken Widerstand entgegen; doch zeigt ihr Inhalt, soweit er sich noch erkennen läßt, die gleichen Ver- hältnissein Anordnung der Zellen und Bau wie bei den frischgebilde- ten Eiern. | vs Die Rolle der Schalendrüse ist bisher völlig übergangen wor- den; denn es läßt sich über ihre Tätigkeit aus den Bildern nichts Sicheres entnehmen. Daß sie nicht als Lieferant des Schalenmate- rials in Betracht kommt, wie man früher annahm, war schon aus den angestellten Untersuchungen der letzten Jahre (Henneguy (20) bekannt. Welches Organ wirklich die Schale liefert, zeigt unser Objekt in einwandfreier Weise. Man hat in neuerer Zeit geglaubt, die Funktion der Schalendrüse auf das Zusammenschweißen der Sekrettropfen beschränken zu können. Einer solchen Rolle wider- sprechen unsere Bilder nicht, denn gerade in der Gegend des Ootyps besitzt die Schalendrüse eine ganz besonders starke Ausdehnung. Ferner mögen für diese Funktion der Schalendrüse auch jene an- geführten Vakuolen sprechen, die in dem Gewebe zwischen Drü- sen und Ootyp liegen, und die vielleicht ehemals irgend ein der- artiges Sekret enthielten; doch läßt hierüber sich nichts Bestimm- tes entscheiden, und es bleiben daher alle Aussagen über die Funk- tion der Schalendrüse vorläufig hypothetisch. Diagnose und Systematik. „Kleine Formen von 1,75 bis 3 mm Größe mit rundem bis ovalem Körper, der hinten in eine mehr oder weniger scharfe Spitze ausläuft. Haut dicht bestachelt. Darm mit kräftigem Pharynx, verhält- nismäßig kurzem Oesophagus. Die beiden Darmschen- kel einfach, mit Ausbuchtungen und einer, höchstens zwei Knickungen. Sie reichen bis fast an das Hinter- ende des Körpers. Mundsaugnapf terminal. Bauchsaug- napf etwas kleiner wie der Mundsaugnapf, diesem ge- nähert, sessil. Genitalporus kurz hinter dem Bauch- saugnapfi, etwas seitlich. Copulationsorgane vor- handen. Keimdrüsen dicht beisammen, etwas vor der Körpermitte gelegen. Hoden schräg hintereinander, einfach oval, nur selten etwas eingeschnürt oder ge- lappt. Ovarium dicht vor bis zwischen den Hoden. Schlingen des Uterus zwischen und hauptsächlich hinter den Hoden im Hinteren!:Teile +des; Körper Laurer’scher Kanal vorhanden. Receptaculüm semi- nis fehlt. Dotterstöcke sehr reichlich entwickelt an und Histologie von Distomum acutum Leuck. 29 den Seiten des Körpers, an Rücken und Bauchfläche sich ausdehnend; überall zusammenhängend. Eier zahlreich, 0,05 bis 0,07 mm groß. — Bewohner der Stirn- höhlen des Iltis.‘ Welchesystematische Stellung Leuckart dieser Art angewiesen hat, ist eingangs bereits erwähnt worden. Dujardin (15) und Bronn (8) rechnen Distomum acutum zu den Formen, die sich in ihr System nicht einreihen lassen. In seiner Synopsis der Disto- miden stellt Cobold (10) die Art zur dritten Gattung der Disto- miden: Distoma, zu welchem er eine sehr große Anzahl von digene- tischen Trematoden verschiedener Form und Größe zählt. In die späteren Systemeist Distomum acutum nicht mehr aufgenommen worden, da sich diese auf genauen anatomischen Untersuchungen aufbauen, die von Dist. acutum damals fehlten. Auf Grund der von W. Stiles und Hassal (63) und Looss (36, 37) aufgestellten Systeme der digenetischen Trematoden läßt sich D. acutum folgendermaßen einreihen. Zweifelsohne gehört es in die Nähe der Unterfamilie der Fascio- linae (Familie der Distomidae Mont. partim) nach der Systematik von Looss. Auch nach Stiles und Hassal ist es in die Subfamilie der Fasciolinae einzureihen und zwar unter Nr. 4c, unter die Gattung Clinostomum, auf Grund der Lagerung des Genitalporus direkt hinter der Bauchsaugnapfmündung. Vertreter dieser Gattung Clinostomum ist D. Westermanni. Looss gründet auf diese Art Westermanni sogar eine neue Gattung Polysarcus n. g. und stellt als Hauptmerkmale die Lage des Genitalporus dicht hinter dem Bauchsaugnapf und die Lagerung der Schlingen des Uterus hinter den Geschlechtsorganen auf, zwei Punkte, die für D. acutum zu- treffen. Daraufhin könnte man D. acutum in die Nähe dieser Gattung stellen, obwohl die von Looss für Polysarcus aufgestellte Diagnose in verschiedenen Punkten von der unseres Tieres abweicht, so be- sonders durch die Lage der Keimdrüsen, die bei D. acutum ungefähr die Körpermitte einnehmen und dicht zusammenliegen. Auf Grund dieser Tatsasche steht acutum also wieder den Fascioliden näher, so daß es vielleicht am zweckmäßigsten ist, es als eine Zwischenform zwischen Fasciola und Polysarcus aufzu- fassen. Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse. 1. Die Hautschicht von Distomum acutum besteht aus Cuticula 1. e. S. Matrix- und Basalmembran. 3. Die Subcuticularschicht tritt nicht nur als eine konstante Schicht direkt unter dem Hautmuskelschlauche auf, sondern begleitet auch Pharynx, Oesophagus, Laurer’schen Kanal und Vagina. 3. Die sogen. „großen Zellen‘ sind Nervenzellen. 4. Aus der Subcuticularschicht bildet sich die Muskulatur. 5. Heft Dex 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. . Die „Kopfdrüsen aan PB wow» Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie . Drüsen kommen nur vor (exkl. der Geschlechtsdrüsen) als Schalendrüsen, Prostata- und Kopfdrüsen. “ sondern höchst wahrscheinlich ein Sekret ab, das die Knochen des Iltisschädels zerstört. . Allen inneren Organen und Leitungswegen mit Ausnahme der Dotterfollikel und der Kapillaren des Exkretionssystems kommt eine mehr oder weniger ausgebildete Muskulatur zu. . Das Sekret der Dotterzellen liefert das Material zur Bildung der Eischale. Literatur -Verzeiehnis. Bettendorf, H.; Über Muskulatur und Sinneszellen der Trematoden. In: Zool. Jahrb. Anatomie, Bd. 10, 1897, Jena. . Bloehmann u. Bettendorf; Über Muskulatur und Sinneszellen der Trematoden. Erlangen 1895. . Blochmann, F.; Die Epithelfrage bei Cestoden und Trematoden. Hamburg 1896. . Brandes, G.; Zur Frage des Begattungsaktes bei den entoparasitischen Trematoden. In Zentralbl. f. Bakteriologie, Bd. 9, 1891, S. 264#f. — Zum feineren Bau der Trematoden. In Zeitschrift f. w. Zoologie, Bd. 53, 1892, Leipzig. . Brauer, A.; Süßwasserfauna Deutschlands. Herausg. von Brauer, Heft 17. Bearbeitet von M. Lühe. Braun; Klassen und Ordnungen des Tierreichs. W. H. 8. Bronn, Bd. IV, 1879— 93. 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Vergr. 60. » . 8; Vagina. Querschnitt. Vergr. 450. „ 9; Längsschnitt in Höhe des Exkretionsporus. rbune: Häma- tox.-Eosin. Vergr. 75. Archiv für Naturgeschichte 80. Jahrg. 1914. Abt. A. Förster: Beiträge zur ANO\ Förster Tafel I Fig. 6 Fig. 7 ! J l 1 | | | i | on Istomum acutum Leuck. 3. Karla, Alk BE orster Tara. se E-_. -.-D EB BR EN 8 da an. A RE 4.J.Ihomas.hithr Institut. T. ge zur Anatomie von Distomwum acutum Leucl Beiträ& I ur hi E > ne 4 Aa ; nal EN Fi H. Sauter: H. Sauter’s Formosa- Ausbeute. Viperidae auct. 39 Durchgehend eingeführte Bezeichnungen. Bauchsaugnapf C Zirrus Zirrusbeutel D Darm Ductus ejaculatorius Dotterfollikel Dottergang E Eier Endblase Exkretionsporus Genitalsinus H Hoden HE Hauptstämme d. Exkretionssyst. LK Laurer’scher Kanal MH Muskulatur des Hautmuskel- schlauches | Mundsaugnapf Ovidukt Oesophagus Ovarium Pharyrx Pp Pars prostatica Rsu Receptaculum seminis uterinum Sdr Schalendrüsenkomplex Vagina Vas deferens V Velum des Bauchsaugnapfes Basalmembran ce Cutieula i. e. 8. Kern der Dotterzellen Diagonalmuskulatur ds Dotterschollen hm hyaline Membran k Kapillare kdr Kopfdrüsen ko Querkommissur d. Kopfganglien Im Längsmuskulatur m Muskeln mat Matrix mf Muskelfibrillen nk Kerne der Nervenzellen nz Nervenzellen o Ootyp od Ovidukt p Parenchym p! englumiges Parenchym p? weitlumiges pi Parenchymzellen im Innern von Organen pdr Prostatadrüsen pf fibrilläres Parenchym Kerne der Parenchymzellen Parenchymmuskeln Ringmuskulatur sa Samenblase Schalendrüsen sk Sukcuticularzellkerne sp Spermatozoen ss Schalensekret st Hautstacheln sz Subecuticularzellen t Terminalzelle tf Fortsätze der Terminalzelle. tk Kern der Terminalzelle dz Dotterzellen ut Üterus ek Eikern va Vakuolen ep Epithelzellen vm verstärkter Muskelbelag epk ihre Kerne wfl Wimperflamme es Eischale zm, zm! Zellmembranen N. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Viperidae auct. Von H. Sauter, Daitotei, Formosa. Gelegentlich eines Besuches in Rinnai (Bahnstation im Toroku-Bezirk, ungefähr 120036’ O, 23045’ N) im Dezember 1913 durchmusterte ich das Schlangenmaterial, welches der dortige Arzt Dr. K. Goto in der näheren Umgebung gesammelt hat. Da bis jetzt keine Viper von Formosa bekannt ist, war es eine große Über- raschung für mich, unter denselben eine Daboia (Vipdera russellii Shaw) zu finden. Es ist mir eine angenehme Pflicht, auch hier Herrn Dr. Goto für die bereitwillige Überlassung des interessanten Exemplares meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Archiv für Naturgeschichte 1914 A.5. 3 5. Heit 34 H. Sauter: Die Daboia ist eine der gefährlichsten des an Giftschlangen so reichen Indien. Ich übersetze zwei Stellen aus Fayrer 1874, der selbst Experimente mit der Art angestellt hat. Pag. 14 schreibt er: „Die Familie Videridae ist in Indien durch eine ihrer schreck- lichsten Gattungen, Daboia, vertreten‘. Und pag. 15: ‚Sie ist die Tic-bolonga von Ceylon, und ist dort mit Recht als eine sehr tötliche Schlange gefürchtet. Dr. Russell beschreibt sie, in seinem Werk über Indische Schlangen, unter dem Namen Katuka Rekula Poda. Er sagt es ist zweifelhaft, ob sie nicht ebenso giftig ist als die Brillenschlange. Meine Versuche machen micht geneigt, Dr. Russell zuzustimmen, und ihr jedenfalls einen Platz zunächst der Brillenschlange zu geben. Von dieser Schlange gebissene Hühner verendeten in 35 Sekunden bis mehreren Minuten... .“ Die Zahl der von Formosa bekannten Giftschlangen erhöht sich hiermit auf 10, 4 Elapiden (abgesehen von den See- schlangen), 1 Viperide, 5 Crotaliden, nämlich Calliobhis macclellan- dii, Calliophis spec.!), Naja naja atra, Bungarus multicinctus, Videra vussellüi, Agkıstrodon acutus, Agkistrodon blomhoffii brevi- caudus?), Trimeresurus mucrosguamatus, Trım. monticola und Trim. gramineus. Betreffs der Beibehaltung des Namens Viperidae entgegen Stejneger’s Cobridae bemerke ich, daß mir seine Ausführungen 1907 p. 444 durchaus nicht zwingend erscheinen, und da ich hier in Formosa natürlich nur die allernotwendigste Literatur zur Ver- fügung habe und mir demnach kein eigenes Urteil bilden kann, ziehe ich es vor, bei dem eingebürgerten und unzweideutigen Viperidae zu bleiben, anstatt in einer so höchst verzwickten Frage Stellung zu nehmen. In Anbetracht einiger Differenzen mit den mir zugänglichen Beschreibungen und Abbildungen gebe ich die Beschreibung des mir vorliegenden Stückes sehr ausführlich; es ist wohl möglich, daß sich mit reicherem Material die Formosa-Form vonderindischen als Subspecies abtrennen läßt. Vipera russellii Shaw 1802. _ Fayrer gibt, wohl nach Günther, die folgende Synonymie: Vipera elegans Daud., Videra daboia Daud., Daboia elegans Gray, !) Diese von van Denburgh zuerst erwähnte Art ist von meinem Sammler in zwei Stücken auf dem Arisan (Berg Ari) erbeutet worden, welche sich jetzt im Wiener Hofmuseum befinden. Eine Aufklärung über ihren. Status aus der Feder unseres Nestors, Hofrat Dr. Steindachner, ist wohl bald zu erwarten. 2) Agkietrodon blomhoffii, die japanische Mamushi, ist seit 1863, wenn Swinhoe über 2 Stücke von Tamsui berichtete, nicht mehr gefangen worden. Ich war lange skeptisch über ihr# Vorkommen in. Formosa, doch machen mich die neuen;Entdeckungen unter den. Giftschlangen (Agkistr. acutus, Trimer. monticola und jetzt Vipera russellüi)zrecht vorsichtig im Ablehnen. Sonderbarerweise führt Stejneger 1910 die Art nicht auf, während er sie 1907 erwähnt. Auch Oshima 1910 läßt die Art stillschweigend aus. Nach mündlicher Mitteilung Oshimas beruht dies auf einem Ü6bersehen, und dasselbe dürfte wohl auch bei Stejneger 1910 der Fall sein. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Viperidae auct. 35 Daboia pulchella Gray, Daboia vussellii Gray. Es hat demnach den Anschein, daß sich 2 oder 3 Varietäten (Farbenvarietäten ?) unterscheiden lassen. Da mir keine der Beschreibungen zugänglich ist, muß ich die Frage offen lassen, welcher von ihnen mein Exem- plar entspricht. Ich lege es, mit meiner Sammlungsnummer 1914, 1 versehen, im Maximilians-Museum, Augsburg nieder. Ganze Länge ungefähr 45 cm, wovon 8 cm auf den Schwanz entfallen. Schnauze abgestutzt; Rostrale breit und kaum gewölbt, ungefähr 7eckig, breiter als hoch, die Basis ungefähr gleich der Höhe. Es hat Suturen mit dem ersten Supralabiale, dem Rostro- nasale und einem kleinen Schild jederseits der Mittellinie auf der Oberseite des Kopfes (Fragment des Internasale). Nasenloch in einem ziemlich großen Nasale, das, zwischen den umgebenden Schildern etwas versenkt, sich gegen das eigent- liche Nasenloch trichterförmig vertieft. Das Nasale ist umgeben vorn von dem Rostronasale, oben von einem langen, wulstförmigen Supranasale, hinten von den beiden oberen Lorealen und dem hin- teren Labionasale, unten von den beiden Labionasalen, von denen das vordere sich teilweise zwischen erstes Supralabiale und Rostro- nasale eindrängt und nur einen nach unten gezogenen Zipfel des Nasale berührt. Das Auge ist mittelmäßig groß, sein horizontaler Durchmesser gleich seinem Abstand von der Mitte des Nasenlochs, sein vertikaler etwas kleiner als der Abstand vom Lippenrand. Es ist umgeben von einem langen, wulstförmigen Supraoculare, vier Prä-, vier _ Sub- und vier Postocularen, zusammen 13 Schildern. Das oberste Postocular greift auf die Oberseite des Kopfes über. - Die Internasalregion ist von insgesamt 7 kleinen Schil- dern eingenommen. Das vorderste Paar liegt den oberen Seiten des Rostralsiebenecks an und berührt außerdem das Rostronasale, Supranasale und zweites Paar. Letzteres ist von dem Rostro- nasale abgedrängt. Erstes und zweites Paar sind von gleicher Bil- dung, ungefähr viereckige, glatte Schilder mit ihrer größten Wölbung im Zentrum. Das dritte Paar zeigt ganz verschiedenen ' Charakter. Jedes einzelne Schild ist nach außen zu einem Wulst, ähnlich dem Präfrontal- und Supraocular-Wulst, verdickt, nach innen und hinten blattartig verbreitert und verflacht, nicht gekielt, hinten abgerundet und liegt dem Supranasale an. Das siebente Schild endlich grenzt an die beiden Schilder des zweiten Paares, ist ungefähr halbrund und liegt dem dritten Paar auf; die vordere Breite beträgt ungefähr ein Drittel des Abstandes zwischen den Supranasalwülsten, die Länge etwa zwei Fünftel der Länge des dritten Paares. Die Präfrontalregion ist angedeutet durch jederseits ein Präfrontalschild, welches, ähnlich dem dritten Paar der Internasal- schilder, nach außen wulstförmig verdickt, nach innen schuppen- förmig verflacht ist. Sie sind voneinander durch einen breiten 3° 5. Heft 36 H. Sauter: Zwischenraum getrennt, welcher von 2 Querreihen (vorn 2, hinten 3 Schuppen) gleichgroßer gekielter Schuppen eingenommen wird. Nach unten grenzen die Präfrontalschilder an das Supranasale und oberste Loreale, vorn an das dritte Internasalschild, hinten an das Supraoculare und eine Frontalschuppe. Die Frontalregion ist begrenzt vorn von den 3 hinteren Präfrontalschuppen, außen von dem Supraoculare und einer Längs- reihe von Schuppen, die wohl hauptsächlich durch ihre helle Färbung auffallen, aber auch deutlich. größer und stärker gekielt sind als die übrigen Schuppen der Oberseite des Kopfes. Diese Schuppenreihe verliert sich etwa in der Höhe der Mundwinkel und ist nur für die ersten sechs oder sieben Schuppen deutlich. Nach hinten geht die Frontalgegend ohne sichtbare Grenze in die Pa- rietalgegend resp. die Dorsalfläche des Körpers über. Die erste Querreihe der Frontalschuppen zeigt vier Schuppen, von denen die beiden äußeren nur halb so lang als die andern sind und an das hintere Ende des Präfrontale stoßen. Zwischen den Hinterenden der beiden Supraoculare zählt man 7 Schuppen, in der Höhe der Mundwinkel und zwischen den oben erwähnten stärker gekielten Schuppenreihen 15 Schuppen. Alle frontalen und parietalen Schuppen stark gekielt. Jederseits 10 Supralabialschilder, von denen das erste das kleinste, das vierte das größte ist. Über den Supralabialschil- dern eine Schuppenreihe, welche hinter dem zweiten Labionasale beginnt und sich hinten in die Körperschuppen verliert. Die ersten drei dieser Schuppen sind nicht besonders groß, etwas schildähnlich, und liegen dem dritten und vierten Supralabialschild an. Die vierte, namentlich aber die fünfte bis siebente Schuppe sind stark ver- längert und verbreitert, ganz glatt oder an der Basis gekielt. Das Ende der zehnten (rechts) oder elften (links) Schuppe fällt mit dem Ende des zehnten Supralabiale in eine Vertikale. — Auf beiden Seiten sieht man zwischen dem untersten Loreale und der dritten Labialschuppe zwei weitere schildähnliche Schuppen, die Anfänge | einer akzessorischen Labialschuppenreihe. Auf der rechten Seite fehlt der suboculare Teil dieser akzessorischen Reihe, indem zwischen dem zweiten, dritten und vierten Suboculare oberseits und dem vierten und fünften Supralabiale unterseits nur die eine schon erwähnte Supralabialschuppen-Reihe auftritt. Hinter dem Auge eine einzelne akzessorische Schuppe zwischen hinterem Sub- oculare, unterem Postoculare vierter und fünfter Labialschuppe und | unterstem Temporale der ersten Reihe. — Auf der linken Seite liegt eine isolierte akzessorische Schuppe zwischen dem zweiten und dritten | Suboculare und der dritten und vierten Schuppe der labialen Haupt- reihe, eine weitere zwischen dem dritten und vierten Suboculare | und der vierten und fünften Labialschuppe, dann noch zwei zwischen dem vierten Suboculare, den beiden unteren Postocularen, | der fünften Labialschuppe und den beiden unteren Temporalen | der ersten Reihe. | H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Viperidae auct. 37 Zwischen den Nasalschildern und den Präocularen jederseits 3 Loreale, von denen die beiden oberen an das Nasale, das dritte an das hintere Labionasale grenzen. In der Temporalgegend zählt man eine erste Querreihe von 4 Schuppen und fünf bis sechs weitere Querreihen von je drei Schuppen. Die unteren Schuppen der vorderen Reihen sind etwas vergrößert und glatt, die übrigen gekielt. Infralabialschilder rechts 13, links 14. Mentale klein, ungefähr herzförmig. Das erste Paar von Submentalen berührt sich in seiner ganzen Länge, das zweite Paar ist durch zwei große Schuppen getrennt. Die ersten vier Infralabialen liegen dem ersten Submentalschild an, das fünfte Infralabiale berührt das zweite Submentale für dessen halbe Länge, das hintere Ende des fünften und das sechste Infralabiale sind vom zweiten Submentale durch eine breite Schuppe getrennt (ungefähr zwei Drittel der Breite des fünften, oder doppelte Breite des sechsten Infralabiale). Die Länge der Infralabialen nimmt zu vom ersten bis sechsten ‚oder siebenten, dann wieder ab, das letzte ist sehr klein. Die Breite nimmt zu vom zweiten bis fünften, das sechste bis letzte sind nur ein Drittel so breit als das fünfte. Zwischen dem letzten Infra- labiale und dem entsprechenden Bauchschild sechs Reihen glatter, _ langer Infralabialschuppen. 29 Schuppenreihen, die äußerste glatt, vergrößert, dünn, die zweite und dritte schwach gekielt oder stellenweise glatt, die übrigen gekielt, die Stärke der Kielung nach der Vertebralreihe hin zunehmend. Während die Kiele der dritten sowie der mittleren (vertebralen) Reihen durchlaufende Linien bilden, sind die lateralen - Schuppen stellenweise etwas nach unten geneigt; besonders stark ist dies der Fall bei den schwachen Kielen der zweiten Reihe | (? Anklang an Echis). 155 Bauchschilder; Anale ganz; 55 paarige Subcaudalia. Grundfarbe oben lichtgrau, mit 30 großen rundlichen Flecken auf der Mittellinie des Rückens zwischen Kopf und After. Diese Flecke, schwarze, weißgesäumte Ringe mit graubrauner Füllung, nehmen ungefähr die 11 mittleren Schuppenreihen ein und sind je vier bis fünf Schuppen lang, sowie durch Zwischenräume von ungefähr einer Schuppenlänge voneinander getrennt. Darunter stehen jederseits zwei kleine Flecke auf der zweiten bis vierten und der sechsten bis achten Schuppenreihe. Alternierend mit den großen Flecken der Mitte des Rückens stehen ähnliche Flecke auf der zweiten bis neunten Schuppenreihe, drei bis vier Schuppen lang mit Intervallen von ein bis zwei Schuppen; darüber kleinere, dreieckige Flecke auf der zehnten bis dreizehnten Reihe. — Auf dem Schwanz vereinigen und verschmälern sich alle diese Flecke zu drei unregelmäßigen Längsstreifen. Auf der Oberseite des Kopfes vorn ein rautenförmiger, “ dahinter zwei halbrunde, mit der Basis nach außen gerichtete Flecke von gleichem Charakter wie die Flecke auf dem Körper, 5. Heft 38 H. Sauter: d. h. mit weißlichen Säumen und graubrauner Füllung. Auf der | Seite des Kopfes fallen besonders auf ein breiter Vertikalstrich unter dem Auge und ein großer Temporalfleck, welch letzterer den halbrunden Parietalfleck ungefähr zu einem Kreis ergänzt, von ihm jedoch durch die helle, unter Frontalregion erwähnte Schuppen- reihe getrennt bleibt. Diese helle Linie bildet in ihrer vorderen Verlängerung die Außengrenze des Rautenflecks. Rostrale, Labialschilder, Kinnschilder und Infra- labialschuppen gelblichweiß mit schwarzen Hinterrändern resp. schwarzen Spitzen. Bauchschilder weiß mit segmentförmigen, tiefschwarzen Flecken, zwei bis fünf Flecke auf jedem Schild, nicht in Längsreihen geordnet. Wenn man vorstehende Beschreibung mit denen Günthers (zitiert in Fayrer 1874) und Boulenger’s 1890 vergleicht, so ergeben sich manche beachtenswerte Unterschiede, die aber zum Teil durch die summarische Behandlung des Stoffes von Seite der englischen Autoren erklärt werden können. So sagt Boulenger: „Schuppen. scharf gekielt, in 27 bis 31 Reihen‘: Ich bin überzeugt, daß die äußeren Reihen glatt oder kaum gekielt sind und daß diese Eigen- schaft von Boulenger als unwesentlich übergangen wird. Man darf nicht vergessen, daß die ganze Tendenz der englischen Schule auf Zusammenfassung gerichtet ist und der analysierenden Kleinarbeit des Biogeographen nur geringe Ermutigung gewährt. we Der zunächst ins Auge fallende Unterschied ist die niedere Anzahl der Bauchschilder, 155 gegen 163 bis 172 der indischen Exemplare; doch ist ähnliches von mehreren anderen Schlangen bekannt, z. B. von der Brillenschlange, wo der formosanische Durchschnitt der Ventral- plus Subcaudalschilder 216, der indische 238 beträgt?). Sodann möchte ich die Aufmerksamkeit auf die Beschil- derung der Internasalgegend richten, der entgegen Boulenger sagt: „Oberfläche des Kopfes mit kleinen sich überlagernden, stark gekielten Schuppen bedeckt“. Ich war zunächst geneigt auch | diese Differenz auf eine ungenaue Ausdrucksweise zurückzuführen, | doch zeigt die Abbildung Fayrers auf pl. 11 ebenfalls keine Schilder, sondern 4 Querreihen gekielter Schuppen, aus resp. 3, 3, 4 und 5 Schuppen bestehend. Bei meinem Exemplar ist das Rostrale breiter als hoch, nach Boulenger ungefähr so hoch als breit. Boulenger zählt 3 bis 4 | Schuppenreihen zwischen Auge und Labialschildern, also 2 bis 8 | 3) Andere Arten zeichnen sich umgekehrt durch erhöhte Anzahl der Bauchschilder gegenüber indischen Exemplaren aus, z. B. Calliophis macclel- landii, die in Indien 196—218 Ventralia und 25—34 Subcaudalia aufweist, während die formosanischen Stücke 209—240 V und 32—40 S besitzen. Sollte es sich herausstellen, daß die fragliche zweite Calliophis-Art mit macclellandii identisch ist, so würde sich das bisher beobachtete Maximum an Ventralen sogar auf 270 erhöhen. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Viperidae auct. 39 Labialschuppenreihen; Fayrers Abbildung zeigt 2; das For- mosa-Exemplar hat nur eine einzige vollständige. 10 Supra- labialschilder beim formosanischen gegen 11—12 bei indischen Stücken. In der Färbung scheint bei indischen Exemplaren das Braun vorzuwiegen; Fayrers Abbildung zeigt gelbbraune Grundfarbe; Günther nennt sie „graubraun, hell schokoladenfarben‘‘, Boulenger „blaßbraun‘ ; das mir vorliegende Exemplar ist lichtgrau in eher bläulicher als bräunlicher Nuance. Der vordere, rautenförmige Fleck auf dem Kopf wird in keiner Beschreibung erwähnt, fehlt auch auf den Abbildungen Fayrers und Boulengers, doch hebt Fayrer hervor, daß die von ihm untersuchten Exemplare in Form und Verteilung der Ringe und Flecke, und der Makeln auf dem Kopf, ein gut Teil variieren. — Die höchst eigenartige, vielleicht einzig dastehende Zeichnung der Unterseite ist auf Fayrers Tafel 30 sehr gut wiedergegeben. Verbreitung: Stoliczka, dessen Bemerkungen zur indischen Schlangenfauna Fayrer veröffentlichte, nennt die Daboia eine Charakterform Indiens. Boulenger gibt Indien, Ceylon, Birma und Siam als ihr Gebiet an und sagt ferner: ‚Im Hymalaya geht diese Viper bis zu einer Höhe von 5000 Fuß im Kulu-Thale, und bis zu 6000 Fuß in Kaschmir empor. Sie wird auch von Sumatra und Java aufgeführt, jedoch sind letztere Daten etwas zweifelhaft.‘‘ Hierzu tritt nunmehr Formosa. Von den zwischen Formosa und Indien liegenden Gebieten Chinas oder Indochinas ist sie nicht bekannt, und fehlt höchst wahrscheinlich auf den Philippinen. Ihre Verbreitung ist somit der von Trimeresurus monticola, und falls der sogenannte Trimeresurus mucrosguamatus wirklich in Assam vorkommt, auch der letzterer Art völlig analog. Durch ihr Auffinden auf Formosa ist dort das hymalo- chinesische Element wieder verstärkt worden, wie ja fast alle die neueren Entdeckungen in der Herpetologie Formosa’s in dieser Richtung liegen. nn ne LEERE Er u Literatur. 1874. ]J. Fayrer, Ihe Ihanatophidia of India. 1890. G. A. Boulenger, The Fauna of British India including Ceylon and Burma. Reptilia and Batrachia. 1907. L. Stejneger, Herpetology of Japanand Adjacent Territory. 1909. J. van Denburgh, New and previously unrecorded species of Reptiles and Amphibians from the Island of Formosa. Proc. California Acad. Sci. (4), vol. 3, p. 49 —56. 1910. M. Oshima, An Annotated List of Formosan Snakes, with Descriptions of Four New Species and One New Subspecies. Annot. Zoolog. Japonenses, vol. VII, part 4, p. 185—207. 1910. L. Stejneger, The Batrachians and Reptiles of Formosa. Proc. U. S. Nat. Mus., vol. 38, p. 91—114. Daitotei, Formosa, 12. Januar 1914. 5. Heft 40 Franz Poche: Über die Unzulässigkeit des Vorgehens des Über die Unzulässigkeit des Vorgehens des Herrn Stiles bei der Einführung von Art.30 (g) der Regeln und die daraus resultierende Ungiltigkeit dieser Bestimmung. Von Franz Poche, Wien. Nach der Bestimmung (g) des ‚verbesserten‘ Art. 30 der Nomenklaturregeln soll bei Gattungen ohne ursprünglichen Typus jeder nachfolgende Autor das Recht haben, einen solchen zu be- stimmen, ohne dabei auf etwaige vorhergegangene Eli- mination der betreffenden Species aus jener Gattung Rücksicht nehmen zu müssen. Es ist dies die von Herrn Stiles erfundene willkürliche Typusbestimmung (s.. Poche, 1912, p. 26 u. 34f.). Danach steht es also jedem Autor frei, z. B. sogar eine Art, die vor 150 Jahren bei dessen Aufstellung einem Genus A zugerechnet, aber schon vor 120 Jahren daraus eliminiert und in eine jüngere Gattung B gestellt, ja vielleicht sogar zum Typus dieser gemacht worden ist, und seitdem ganz allgemein dieser zugerechnet wurde, als Typus von A zu „bestimmen“. Selbstverständlich muß dann der Name A auf B über- tragen werden, da B ja den nunmehrigen ‚Typus‘ von A ent- hält, und für A im bisherigen Sinne ein neuer Name eingeführt werden (was allerdings das Sehnen so manchen Autors ist). Diese mehr als sonderbare Bestimmung (g) des Art. 30 ist nun aber infolge des gänzlich unzulässigen Vorgehens Stiles’, ihres Autors, bei der Stellung des betreffenden Antrages — man darf wohl sagen glücklicherweise — ungiltig. Man ist also sogar streng formal zur Nicht-Anerkennung dieser Bestimmung nicht nur berechtigt, sondern geradezu genötigt — wie natürlich auch schon andere Autoren erkannt haben (s. unten p. 42). — Und zwar ist der Sachverhalt folgender: Bekanntlich darf kein Antrag auf Abänderung der oder Zusätze zu den Nomenklaturregeln vor den Internationalen Zoo- logenkongreß gebracht werden, wenn er nicht wenigstens ein Jahr vorher der Nomenklaturkommission vorgelegt worden ist. Diese Vorschrift ist nun aber im Falle der hier in Rede stehenden Bestimmung nicht im entferntesten erfüllt worden. Letztere wurde nämlich, wie Stiles, 1911, selbst zugibt, erst unmittelbar vor oder auf dem betreffenden (Bostoner) Kongreß der Kommission von ihm vorgeschlagen. In diesem Falle, wo es sich um einen von ihm selbst gestellten Antrag handelte, hinderte dies aber Herrn Stiles nicht im mindesten, ihn, nachdem er ihn Herrn Stiles bei der Einführung von Art. 30 (g) der Regeln usw. 41 bei den in Boston anwesenden Mitgliedern seiner Kommission durchgesetzt hatte (die anderen erfuhren überhaupt nichts davon), dem Kongreß zur Annahme vorzulegen. Dies war somit durchaus unstatthaft. Der Kongreß setzte aber selbstver- ständlich voraus, daß die ihm vorgelegten Anträge ordnungs- mäßig eingebracht und behandelt worden seien — Herr Stiles betonte ja noch ausdrücklich, daß eine Anzahl Vorschläge wegen nicht rechtzeitigen Einbringens derselben nicht hatte behandelt werden können! (s. Stiles, 1907, p. 521) — und nahm sie in dieser Voraussetzung an. Da diese nun in unserem Falle nicht zutrifft, so erfolgte also die Annahme der fraglichen geradezu revolutionären (s. unten) Bestimmung seitens des Kongresses auf Grund einer irrtümlichen Voraussetzung der geschäftsordnungsgemäß erfolgten Einbringung des bezüglichen Antrages und ist somit sogar von streng formalem Standpunkt aus ungiltig!). — Es liegt ferner auf der Hand, daß die Tatsache, daß der in Rede stehende Antrag von Stiles erst im letzten Augenblick eingebracht wurde, eine neue wichtige Stütze für die von mir 1912, p. 33 auf Grund anderer Momente als sehr wahrscheinlich erwiesene Vermutung bildet, daß ein großer Prozentsatz der für ihn stimmenden Mit- glieder sich über seine wirkliche Tragweite völlig täuschte. Dies ist deshalb von großer Wichtigkeit, weil es uns einen Schlüssel zum Verständnis des sonst fast unbegreiflichen Umstandes gibt, wieso es Herrn Stiles überhaupt gelingen konnte es zuwege zu bringen, daß eine so inkonsequente, so verderb- liche und zudem aller bisherigen Übung und dem Priori- tätsgesetz so direkt entgegengesetzte Bestimmung (cf. Poche, 1912, p. 45—48, 52—55) von seiner Kommission empfohlen und vom Kongreß angenommen wurde. 1) Eine etwaige Berufung Stiles’ gegenüber dem Gesagten darauf, daß sein Antrag auf Anderung des Art. 30 bereits 1905 (in Stiles & Hassall, 1905, p. 7—9 [cef. p. 12]) veröffentlicht und seiner Kommission vorgelegt worden sei, wäre gänzlich unzutreffend. Denn in diesem Antrag war die willkürliche Typusbestimmung, um die es sich ja hier handelt, wonach also vorhergegangene Elimination. für die nachträgliche Festlegung des Typus einer Gattung in keinem Falle bindend ist, nicht vorgesehen. Im Gegenteil wurde ausdrücklich beantragt, vorhergegan- gene Elimination [wie bisher allgemein geschehen war], wenn auch in beschränkterem Umfange als bisher, als hierfür bindend zu be- trachten (‚Typus durch Elimination“: Stiles, t. c., p. 8). — Es kann also Stiles’ 1907 am Bostoner Kongreß gestellter Antrag auch unmöglich als eine „„Modifikation‘“ seines soeben, erwähnten Antrages betrachtet werden; denn nie und nimmer kann man es als eine „Modifikation“ eines An- trages gelten lassen, wenn in dem wichtigsten Punkte, um den es sich dabei überhaupt handelt, das gerade Gegenteil von dem beantragt wird, was der frühere Antrag besagt. (Eine — natür- lich durchaus zulässige — Modifikation eines Antrages stellt dagegen z. B. die am Kongreß in Monaco vorgenommene Änderung eines von der Deutschen Zoologischen Gesellschaft gestellten Antrages dar. Und zudem war ja hier der Kongreß von der ganzen Sachlage vollkommen unterrichtet, sodaß selbstverständlich nicht der mindeste Zweifel an der Giltigkeit des betreffenden Beschlusses bestehen kann). 5. Heit 49 Franz Poche: Über die Unzulässigkeit des Vorgehens des Im vollen Einklang mit den vorstehenden Ausführungen haben auch Mitglieder seiner eigenen Kommission gegen dieses Vorgehen des Herrn Stiles Protest eingelegt. Denn in einem vom 26. 10. 1907 datierten Briefe — in den ich jeden Interessenten gern Einsicht nehmen lasse — schrieb mir mein hochgeschätzter verstorbener Freund v. Maehrenthal in bezug auf die in Rede stehende Bestim- mung: [Die Kommissionsmitglieder] „Schulze und ich haben brieflich Stiles und Blanchard auf die Unzulässigkeit des Vor- gehens der Kommissionsmitglieder [damals wußte man noch nicht, ‚daß speziell Stiles der Autor jener Bestimmung war (s. oben p. 40)] in Boston aufmerksam gemacht und gefordert, daß in der Veröffentlichung der Bostoner Beschlüsse für jeden Punkt genau angegeben wird, wann und von wem jeder Antrag gestellt worden ist“. [Letzteres ist aber trotzdem nicht geschehen. Weshalb nicht, dürfte sich aus dem oben Gesagten wohl zur Genüge ergeben.] — Vollkommen entsprechend diesem Standpunkte betrachten die Kommissionäre Maehrenthal, Schulze, Graff und Studer auch späterhin die in Rede stehende Bestimmung ganz offenbar als un- siltig. Denn sie sagen (in Stiles, 1910, p. 8) anläßlich eines der Kommission vorgelegten fineierten Falles, für dessen Entscheidung es darauf ankommt (s. Poche, 1912, p. g1ff.; 1914, p. 9), ob man dabei das Eliminationsverfahren oder die willkürliche Typusbe- stimmung zugrunde legt: „Wir sind auch der Meinung, daß der hypothetische Fail so entschieden werden müßte, wie es die Kom- mission in Boston getan hat. Wir müssen aber darauf hinweisen, daß diese Entscheidung dem Wortlaut des Art. 30 nicht entspricht. Die Elimination, welche durch Begründung des Genus C — Laurentis stattgefunden hat, wäre [von mir gesperrt] gemäß Art. 30k (Recommandation!) irrelevant.‘‘ Alle die genannten For- scher billigen also eine Entscheidung, von der sie klar erkennen, daß sie de facto auf dem mit der gedachten Bestimmung in vollem Widerspruch stehenden Eliminationsverfahren beruht; und dies kann nur dadurch erklärt werden, daß sie eben — und mit vollem Recht — jene Bestimmung als ungilti g betrachten. — Die Beantwortung der eventuell sich erhebenden Frage, warum die Herren Maehrenthal und Schulze in dieser Sache keine weiteren öffentlichen Schritte unternommen haben, ergibt sich wohl ohne weiteres aus folgendem: Schon am 17. 10. 1907 schrieb mir Maehren- thal in dieser Sache: ‚‚Ein öffentlicher Protest würde ein Schisma unter den Gläubigen hervorrufen! Was raten Sie?“ Und am 10. 7. 1908, bezugnehmend auf eine Publikation von mir (1908): „Ich würde es mit Freuden begrüßen, wenn Sie es in die Hand nehmen wollten, die Änderung des Art. 30 herbeizuführen ..... Wenn ich Ihnen helfen kann, tue ich es selbstverständlich sehr gern. Die Sache selbst in die Hand zu nehmen, ist mir aus ver- schiedenen Gründen unmöglich ..... „Sehr "schön wäre es, wenn gleichzeitig eine Agitation in dieser Sache eingeleitet würde. Man könnte z. B. durch Zirkulare oder auch durch Ver- Herrn Stiles bei der Einführung von Art. 30 (g) der Regeln usw. 43 öffentlichung des Antrages in in- und ausländischen Zeitschriften unterstützende Stimmen für den Antrag sammeln.‘‘1) — Hieraus geht zugleich klar hervor, wie sehr Maehrenthal, dessen ganz außerordentliches Verständnis für schwierige Nomenklatur- fragen ja auch Stiles (1913, p. 419) im vollsten Maße anerkennt, die Schäden der willkürlichen Typusbestimmung gegen- über den Vorteilen des Eliminationsverfahrens er- kannte. Schon im vorhinein hat ferner Williston (1907, p. 790) dezidiert erklärt, daß er jene Bestimmung nie annehmen wird; und ebenso sagt Hendel (1911, p. 89): „Den Punkt g in Ar- tikel 30 akzeptiere ich nicht.‘* Und abgesehen von dem vorstehend dargelegten formalen Grund, weshalb die gedachte Bestimmung ungiltig ist, ist es auch praktisch von großem Vorteil, von ihr befreit zu sein. Denn erstens bedingt sie, bezw. die durch sie eingeführte willkürliche Typusbestimmung, zahlreiche ganz unnötige Namensänderungen und dabei, was besonders störend ist, vielfache Übertragungen von bisher in einem bestimmten Sinne gebräuch- lichen Gattungsnamen auf ganz andere Gruppen. Letzteres trifft ım allgemeinen in allen den vielen Fällen zu, wo eine Art, die bereits vorher aus einer Gattung eliminiert worden war, von einem spä- teren Autor als Typus dieser ‚bestimmt‘, eine solche Typus- bestimmung aber nicht als giltig anerkannt worden ist, wie sie es bei der willkürlichen Typusbestimmung werden muß. So hat, um nur einige Beispiele zu geben, bereits Williston (1907) ausgeführt, daß diese durchaus ungerecht und revolutionär ist und die Dipterologie zu einem kleinen Chaos und zu einem Paradies des Namenflickers |[,name tinkerer‘) machen würde; und in ganz ähnlichem Sinne spricht sich an der Hand konkreter Beispiele Hendel (1911, p. 89f.) aus. Ebenso weist Allen (1907, p. 42f.) überzeugend nach, wie viele Namens- änderungen allein schon unter den Vögeln nötig sind, wenn die zuerst als Typus bestimmte Art als solcher auch dann anerkannt wird, wenn sie bereits der Typus einer anderen Gattung war — und gerade dies muß ja bei der willkürlichen Typusbestimmung unbedingt geschehen (s. Poche, 1912, p. 31—33). Auf die Ver- wirrung, die die in Rede stehende Bestimmung in der hymeno- pterologischen Nomenklatur anrichten würde, bezw. zum Teil schon angerichtet hat, werde ich demnächst näher eingehen. — Zweitens ermöglicht und schützt die gedachte Bestimmung eine noch viel größere Zahl weitere vielfach wieder höchst störende Namensänderungen und darunter gleichfalls speziell Übertra- gungen von Namen auf ganz andere Gruppen, wie ich 1908, p- 127 des näheren dargelegt habe (cf. auch Poche, 1912, p. 54). Drittens ist, wie ich mich selbst wiederholt überzeugen ‚mußte, ihre richtige Anwendung praktisch so gut wie un- 1) Auch in diese Briefe lasse ich selbstverständlich Jedermann gern Einblick nehmen. | 5. Helft 44 Franz Poche: Über die Unzulässigkeit des Vorgehens des möglich, da es bekanntlich mangels jeder bezüglichen Registrie- rung im allgemeinen nicht festzustellen ist, ob nicht bereits, bezw. wo für eine Gattung ein Typus bestimmt worden ist, wie schon 1907 D. S. Jordan (p. 468) und neuerdings Hendel, 1911, p. 90 dargelegt hat. Das ist natürlich wieder eine reiche Quelle von späteren Berichtigungen — i. e Namens- änderungen. vViertens endlich führt die Anwendung der ge- dachten Bestimmung, i. e. die willkürliche Typusbestim- mung, zu fortwährenden Unsicherheiten und unent- scheidbaren Meinungsverschiedenheiten in der Nomen- klatur. Denn esist, wie auch schon D. S. Jordan (l.c.) und Hendel (t.c., p. 90£.) betont haben, sehr oft unklar, ob ein Autor an einer gegebenen Stelle einen Typus bestimmt oder aber nur ein Beispiel angeführt hat, und noch unklarer, speziell bei Nomen- klatoren, Katalogen usw., ob er eine Art als Typus bestimmen oder aber bloß referierend angeben will, daß sie auf Grund irgendeines der zur Festlegung des Typus angewandten Verfahren (oder auch nur nach der herrschenden Auffassung) diesen darstelle. 1912, p. 43f. habeich eine ganze Reihe konkreter Fälle von solchen aufgetretenen Meinungsverschiedenheiten an- geführt. Angesichts aller dieser Facta ist es also nicht nur berechtigt, sondern im Interesse unserer Wissenschaft zur Vermeidung einer immer weitergehenden Verwirrung in der Nomenklatur geradezu geboten, klar und unumwunden der Tatsache Ausdruck zu geben, daß die Bestimmung (g) des neuen Art. 30 der Regeln von Herrn Stiles auf illegale Weise zustande gebracht worden und daher ungiltig ist. In Übereinstimmung mit allen den oben genannten Autoren (s. p. 42f.) erkenne ich sie daher folge- richtiger Weise nicht an. —Es ist demgemäß zur Festlegung des Typus von Gattungen ohne ursprünglichen solchen in erster Linie das Eliminationsverfahren zu ver- wenden, dasja auch von ihrem Anbeginn an in den Internationalen Regeln vorgesehen war. Eine nachträgliche Typusbestimmung ist also nur giltig, wenn sie nieht im Widerspruch mit einer früheren Elimination steht. { Wohl zu beachten ist hierbei, daß durch die von einer Anzahl Zoologen aufgestellten genauen und präzisen Regeln für die An- wendung des Eliminationsverfahrens (von mir, 1912, p. 64f. ver- öffentlicht und p. 17”—24 eingehend begründet) die beiden schwer- wiegendsten und weitaus häufigsten Einwände, die gegen dieses erhoben worden waren, nämlich der der Unsicherheit und mannigfachen Verschiedenheit in seiner Anwendung und der Einwand seiner Abhängigkeit von der jeweiligen systematischen Auffassung, gänzlich hinfällig geworden sind (cf. t. c., p. 38f. u. 42). — Jene Regeln haben auch bereits die Zustimmung von ca. 540 Zoologen und darunter zahlreichen der ersten -Systematiker in den verschiedensten Gruppen D a tn EEE = ee Herrn Stiles bei der Einführung von Art. 30 (g) der Regeln usw. 45 des Tierreichs gefunden. — Selbstverständlich bleibt es aber ein großes, dauerndes Verdienst der betreffenden Autoren, auf jene Mängel des Eliminationsverfahrens nachdrücklich hinge- wiesen und dadurch den Anstoß zu ihrer Beseitigung gegeben zu haben. Bei dieser Gelegenheit bemerke ich auch, daß es eine auf Täu- sehung berechnete Verdrehung und Entstellung des wahren Sach- verhaltes wäre, wenn jemand etwa, um einen Vertreter des Eli- minationsverfahrens für die hier als ungiltig und verderblich nach- gewiesene Bestimmung zu gewinnen, ihm sagen wollte, daß es ihm auch unter dieser freistehe, jenes anzuwenden [mit dem Hinter- gedanken natürlich: wenn nicht schon ein Typus entgegen vorher- gegangener Elimination bestimmt worden ist]. Denn nicht darin liegt das Wesen des Eliminationsverfahrens und nicht darauf kommt es dabei an, daß es einem gestattet wird, die Aufteilung einer Gattung zu verfolgen und, falls man dabei nicht findet, daß es einem Autor beliebt hat, eine längst aus ihr eliminierte Art als ihren Typus zu ‚bestimmen‘, als solchen eine noch nicht eliminierte Art zu wählen; sondern darauf kommt es dabei an, daß es nicht gestattet ist, eine bereits aus einer Gat- tung eliminierte Art als ihren Typus zu ‚bestimmen‘ und damit, wie wir gesehen haben, die größte Verwirrung — und überdies wo- möglich ein nomen novum — in die Nomenklatur einzuführen. Ich bilde mir natürlich nicht ein, daß die vorstehenden Darle- gungen Herrn Stiles, den Urheber der in Rede stehenden Bestim- mung, zu irgendeiner Modifikation seines bezüglichen Standpunktes veranlassen könnten. Denn eine solche Erwartung wäre gewiß töricht bei einem Autor, der, wie Herr Stiles (in Stiles u. Hassall, 1905, p. 38£. [cf. p. 12]) es getan hat, nicht nur selbst einen Antrag auf Änderung der Regeln stellt, von dem er klar erkennt, daß dessen notwendige unmittelbare Folge die Anderung des Namens Amoeba in Chaos (mit der typischen Art Chaos chaos (L.) Stiles) ist, sondern noch mit offenbarer Befriedigung verkündigt, daß man nicht zu befürchten [!] braucht, daß der Name Chaos chaos nicht schließlich ange- nommen werden wird. (Ich betone dabei, daß diese Anderung, wie leicht ersichtlich, nicht etwa durch das Prinzip der Tautonymie bedingt ist, wie Allen, Bangs, Evermann, Gill, Howell, Jordan, Merriam, Miller, Nelson, Rathbun, Thomas (1902) es in so wohlerwogener, theoretisch wie praktisch befrie- digender Weise ausgesprochen haben, sondern einzig und allein durch die theoretisch wie praktisch durchaus zu miß- billigenden Änderungen daran, die Stiles ohne jede Begründung vorgenommen hat. Eine nähere Darlegung dessen gedenke ich späterhin zu geben.) Ich glaube aber der Zustimmung nicht nur so ziemlich aller Gegner, sondern auch wenigstens der allermeisten Anhänger der strengen Durchführung des Prioritätsgesetzes sicher zu sein, wenn ich mich aufs Ent- 5. H 46 Franz Poche: Über die Unzulässigkeit des Vorgehens etc. schiedenste gegen solehe Änderungen der Regeln aus- spreche, die ohne jeden theoretischen Grund oder praktischen Vorteil derartige einschneidende — manche werden vielleicht sogar einen anderen Ausdruck gebrauchen — Namensänderungen geradezu mutwillig herbeiführen. Und dieser selbe Autor ist Mitglied, ja sogar — und dank der von ihm am Grazer Zoologenkongreß durchgesetzten bezüglichen Anderung nunmehr alleiniger — fast unumschränkt schaltender Sekretär der Internationalen Nomenklaturkommission. Die Folgen sind aber auch danach. — Was hätte sich mit nur der Hälfte der Macht, die Herr Stiles seit 1907 — gewiß, per nefas, aber darum um nichts weniger de facto — in Händen gehabt hat, nicht alles zum Wohle unserer Wissenschaft leisten lassen, und was hat Herr Stiles damit angerichtet! — — Literaturverzeichnis. Allen, J. A. (1907), A List of the Genera and Subgenera of North American Birds, with their Types, according to Article 30 of the International Code of Zoölogical Nomenclature.. (Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. 24, 1908, p. 1—50.) Allen," J.A., Bangs, 0. Evermann,.B. MWrGiıE 79 Howell;©A. MH, Jordan, D.&S,, Merriam/ıe# Br Mille G. S., Jr., Nelson, E. W., Rathbun, M., Thomas, O. (1902), A Method of Fixing the Type in certain Genera. (Science (N. S.) 16, p. 114—115.) i Hendel, F. (1911), Über die Typenbestimmung von Gat- tungen ohne ursprünglich bestimmten Typus. Ein Protest gegen ‘die Anwendung des Artikels 30, Punkt g, der Internationalen Regeln der zoolog. Nomenklatur. (Wien. Ent. Zeit. 30, p. 89—92.) Jordan, D. S. (1907), The ‚First Species‘ and the ‚First Reviser“. (Science (N. S.) 25, p. 467—469.) | | Poche, F. (1908), Über die Bestimmung des Typus von Gattungen ohne ursprünglich bestimmten Typus. (Zcol. Anz. 33, p. 126—128.) — (1912), Die Bestimmung des Typus von Gattungen ohne ursprünglichen solchen, die vermeintliche Existenz der zoolo- gischen Nomenklatur vor ihrem Anfange und einige andere nomen- klatorische Fragen; zugleich eine Erwiderung auf die von Herrn Stiles an alle Zoologen der Welt gerichtete Herausforderung und eine Begründung dreier von zahlreichen Zoologen gestellter An- träge zwecks Einschränkung der Zahl der Namens- änderungen und Abschaffung des liberum veto in der Nomen- klaturkommission. (Arch. Natgesch., 78. Jg., Abt. A, 8. Helft, p. 1—110.) — (1914), Prüfung der Gutachten 1—51 der Internationalen Nomenklaturkommission. (Arch. Natgesch., 80. Jg., Abt. A., 1. Heft, p. 1—41.) Franz Poche: Das System der Coelenterata. 47 Stiles, C. W. (1907), Report of the International Commission on Zoological Nomenclature. (Science (N. S.) 26, p. 520-5923.) [Stiles, C.W.] (1910), Opinions rendered by the International Commission onZoological Nomenclature. Opinions1to25. (Smithson. Inst. Washington, Public. 1938.) [Diese Veröffentlichung ist anonym erschienen; da Stiles aber ausdrücklich als der Autor der über- wiegenden Mehrzahl der in ihr enthaltenen ‚Opinions‘“ angeführt ist und nach der ganzen Lage des Falles kein Zweifel bestehen kann, daß er auch der Autor aller jener anderen Teile derselben ist, wo nicht ausdrücklich jemand anderer als solcher angegeben ist, so ist es wohl vollkommen gerechtfertigt, ihn in [ ] als Autor der Veröffentlichung überhaupt anzuführen.] Stiles, C. W. (1913), Report of the International Commission on Zoological Nomenclature. (Zool. Anz. 42, p. 418-432, 473—480.) Stiles, C. W., and Hassall, A. (1905), The Determination of Generic Types, and a List of Roundworm Genera, with their original and Type Species. (U. S. Dep. Agric., Bur. Animal In- dustry, Bull. No. 79.) Williston, S. W. (1907), The First Reviser of Species. (Science (N. S.) 25, p. 790—791.) Das System der Coelenterata. Von Franz Poche, Wien. Inhaltsübersicht. Seite Einleitung ... .. . AREULRURT BRD, BEN N 47 Pulse nem @oelenterata 2. INSERIEREN, 58 \Umfang, Begriff und Rang der Gruppe. ...... 58 BRyBumerdana na SEND. BO TER ee re 60 Ielasseitiyarozoaıu. N nad N STAR, 60 9. Klasse: Gastrodoidea . .». . .».... BRENNT ITEZ Batlälassen Scydhozoa ). „ul! Sun rl in 83 8 Balslasse:! Anthozoaı Ey N 86 Be siehtsdes systems 7... vl EN DENN 104 ee stımverzeichnisi" 2.0». SEN 110 ee LERNEN IE EETELTD NS REN BITTEN 1 123 Einleitung. Als Vorarbeit zu einer größeren tiergeographischen Arbeit, mit der ich seit 15 Jahren beschäftigt bin, möchte ich auf den fol- genden Seiten eine kurze Übersicht über das System der Coelen- ' terata bis hinab zu den Familien geben, während ich hin- ‚ sichtlich der Genera im allgemeinen nur die Zahl der in jeder von diesen enthaltenen anführe (s. unten p. 57). Es ist dabeı keineswegs meine Absicht, eine gleichmäßige Darstellung aller 5. Heit 48 Franz Poche: hierhergehörigen Familien und höheren Gruppen zu geben, wobei ich dann schon aus räumlichen Gründen nirgends viel mehr als kurze Definitionen der einzelnen Einheiten bringen könnte, die man zum größten Teile ohnedies in. den Lehr- und Handbüchern der Zoologie, den einschlägigen Monographien usw. findet. Gewiß will ich eine Übersicht über sämtliche gedachte Gruppen geben, und werde ich Stellung, Rang, Umfang und Name derselben in den Kreis meiner Betrachtungen zu ziehen haben; aber ich will dies in der Weise tun, daß ich dort, wo über einen oder mehrere der genannten Punkte im allgemeinen Einheitlichkeit der Anschau- ungen herrscht und diese auch mit den meinigen übereinstimmen, ihn oder sie nicht speziell erwähne, also eventuell eine Familie auch bloß mit ihrem Rang, Namen und der Zahl ihrer Gattungen anführe, und nur dort auf jene eingehe, wo mehr oder weniger beträchtliche Meinungsverschiedenheiten darüber ob- walten oder meine Ansicht von der herrschenden abweicht. Selbstverständlich kann aber auch dies nur in sedrängter Kürze geschehen, und‘ muB ich wes vornherein darauf verzichten, im allgemeinen alle jene anatomischen, cytologischen, ontogenetischen usw. Tatsachen auch nur andeutungsweise anzuführen, auf die sich ein Urteil über die Stellung und den Rang einer Gruppe gründen muß. Ich werde daher zur Begründung meiner Ansichten in ausgedehntem Maße auf bereitsin der Literatur vorliegende Angaben verweisen und meist nur dort die einschlägigen Tatsachen selbst anführen, wo dies mit wenigen Worten geschehen kann oder sie sich in der Literatur überhaupt nicht oder wenigstens nicht in einer für meine Zwecke verwendbaren Weise oder Zusammenstellung angeführt finden. Ebenso ist es ganz ausgeschlossen, bei jeder Gruppe alle oder auch nur die Mehrzahl der Ansichten anzuführen, die über die oben genannten in Betracht zu ziehenden Punkte in neuerer Zeit vertreten worden sind. Ich muß mich vielmehr auf jene beschränken, die dort, wo meine Anschauungen von den herrschenden abweichen oder wo gar keine herrschende solche vor- handen ist, mehr oder weniger mit den meinigen übereinstimmen und deren Anführung daherein ein Gebot der Gerechtigkeit gegen- über den betreffenden Autoren ist, oder dort, wo überhaupt große Meinungsverschiedenheiten über einen einschlägigen Punkt be- stehen, zwar nicht mit den meinigen übereinstimmen, aber wegen der Begründung, auf die sie sich stützen, wegen ihrer weiten Verbreitung oder wegen der Autorität der Forscher, die sie vertreten, besonders beachtenswert sind und daher eine spezielle Be- sprechung erheischen, oder bei denen dies endlich deshalb der Fall ist, weil es die einzigen bisher über den betreffenden Gegenstand veröffentlichten sind. Einzig und allein in diesem Sinne also ist es aufzufassen, wenn ich im nachfolgenden die von den meinigen abweichenden Ansichten einzelner Autoren speziell zu widerlegen suche, und nicht etwa N Das System der Coelenterata. 49 so, daß ich sie als ganz besonders unrichtig und verwerflich und daher einer Richtigstellung besonders bedürftig betrachte. Was die im folgenden angewandte, im ersten Augenblick manchen zum Teil vielleicht etwas sonderbar anmutende, in Wirk- lichkeit aber äußerst einfache und durchaus folgerichtige Benen- nungsweise der Kategorien sowie der Einheiten des Systems und die Prinzipien betrifft, von denen ich mich bei der Wahl zwischen schon vorhandenen Namen dieser leiten ließ, so verweise ich lediglich auf eine frühere einschlägige Arbeit von mir (1912a). Daselbst habe ich meine bezüglichen Ansichten eingehend theoretisch entwickelt und begründet. (Wer sich etwa für eine praktische Illustration dieser in ihrer Anwendung auf das ganze Tierreich interessiert, findet eine solche in einer anderen, kurz vorher erschienenen Publikation von mir (1911).) Nur in aller Kürze will ich, um das unmittelbare Verständnis der vorliegenden Arbeit in bezug auf die gedachten Punkte und speziell auch hinsichtlich der den verschiedenen Gruppen von mir ge- gebenen relativen Ranghöhe zu erleichtern, eine Übersicht über die von mir unterschiedenen Rangstufen des Systems vom Reich bis herab zur Familie mit den von mir empfohlenen und angewandten Abkürzungen ihrer (lateinischen) Namen sowie über die Endungen geben, die ich als für die Namen der Gruppen der einzelnen dieser Rangstufen bezeichnend — aber nicht etwa als für sie ver- bindlich (wie es z. B. die Endung idae für die giltigen Namen von Familien ist) — gewählt habe. Und zwar sind die gedachten ' Rangstufen, Abkürzungen und Endungen folgende: Rangstufen des Systems lateinischer Name | deutscher Name derselben ee Regnum Reich | T. = Supersubregnum Supersubregnum | Ssr. | odea Subregnum Unterreich ara it. uliadeae Subsubregnum Subsubregnum 'sst. | odei Supersuperphylum | Supersuperphylum | SSph. | acea ai Superphylum Superphylum "Sph. | aceae Subsuperphylum Subsuperphylum | sSph. | acei Phylum Phylum ph. Supersubphylum Supersubphylum = ‚Spar Subphyllum | Subphylum ph Subsubphylum Subsubphylum ssph. _ Supersuperclassis Supersuperklasse | SSc. | omorpha _ Superclassis |"Superklasse Sc, omorphae | | (Fortsetzung der Tabelle auf Seite 50.) Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 5, 4 5. Heft 50 Franz Poche: Für die Namen Rangstufen des Systems rürzung | der Gruppen Namens er usuz lateinischer Name deutscher Name derselben en Subsuperclassis -Subsuperklasse sSc. omorphi Classis Klasse "ce. 12 Ford Dr Supersubelassis Supersubklase | Ssc. | oidei Subeclassis Unterklasse sc. | oinea Supsubeclassis Subsubklasse 'ssc. | oinei 2 Supersuperordo Supersuperordo SSo. | iformia Suberordo Superordo 1 So. | iformes Subsuperordo Subsuperordo sSo ineae E Ordo Ordnung 0... idea Supersubordo Supersuborddo | Sso idei 5 Subordo - Unterordnung so, lllinea Subsubordo Subsubordd |sso. | inei Supersupertribus _Supersupertribus | SSt. | oida Supertribus Supertribus :,|St. | ods 7 Subsupertribus Subsupertribus sSt. oines Tribus Tribus Berne oidae Supersubtribus - Supersubtribus Sst oidi Subtribus Untertnibas 1 St Bes one Subsubtribus _ Subsubtribus 'sst. - om Supersuperfamilia Supersuperfamilie | SSf. |ida Superfamilia - Superfamilie Ist? ides Subsuperfamilia Subsuperfamilie | sSf. ines Familia Familie ee Selbstverständlich ist aber das von mir aufgestellte System dem Wesen nach durchaus unabhängig sowohl von den von mir angewandten Benennungen der ver- schiedenen systematischen Kategorien als von den von mir gewählten Namen der einzelnen Gruppen, so daß es also der Sache nach natürlich auch von jemandem angenommen werden kann, der mit diesen oder jenen oder auch sowohl mit diesen wie mit jenen nicht ein- verstanden ist — wie ja ebenso das Umgekehrte der Fall ist. Die Zählung der Einheiten erfolgt in der Weise, daß ich die der obligatorischen Kategorien (Reich, Phylum, Klasse, Ordnung, Familie) innerhalb der jeweils nächst höheren obligatori- schen Einheit, die der accessorischen Kategorien (alle anderen genannten) dagegen innerhalb jeder nächst höheren jeweils unter- schiedenen Einheit von 1 anfangend fortlaufend nummeriere. Das System der Coelenterata. 51 | Ebenso habe ich die allgemeinen logischen Prinzipien, ‘die ich als bei der Aufstellung eines Systems maßgebend betrachte, ‚soweit der den einzelnen Gruppen zu gebende Rang ‚in Betracht kommt, gleichfalls bereits in meiner erstgenannten ‚Arbeit dargelegt. Aus ihnen erhellt auch ohne weiteres, daß es ‚für mich ganz ausgeschlossen ist, eine Gruppe etwa als ‚Anhang‘ -zuirgendeiner anderen Einheit anzuführen. Undin sonstiger Hin- sicht habe ich betreffs jener zu bemerken: ich lege meinem ‘Systeme die Morphologie im weitesten Sinne zugrunde, also ‚einschließlich der äußeren Charaktere, der Ontogenie, Histologie ‚und Cytologie, und bestrebe mich dabei, den morphologischen ‘Wert der einzelnen Charaktere sorgfältig abzuwägen, ‚um so ein dem natürlichen möglichst nahekommendes System zu "schaffen. Als logisch unvermeidliche Folge davon ergibt ‘sich weiters, daß es mit meiner Überzeugung durchaus ‚unvereinbar wäre, irgendwelche Gruppen eingestan- ‘dener- oder uneingestandenermaßen als ‚„Sammel- gruppen“ aufzustellen oder zu benützen, d.h. als Rumpel- "kammer für Formen, deren hauptsächlicher gemeinsamer Charakter meist darin liegt, daß mansiesonst nirgends recht unterbringen kann, ‚für die man aber aus Bequemlichkeitsgründen, Konservatismus, | wegen ihrer geringen Zahl, Seltenheit usw. nicht eigene ihrer iso- ‚lierten Stellung entsprechende höhere Gruppen aufstellen will. | Da es bekanntlich in der Mehrzahl der Fälle ziemlich und oft | sogar sehr schwer ist festzustellen, wo die Namen supergenerischer Gruppen eingeführt wurden, so gebe ich sowohl bei den von mir ‚als giltige solche gebrauchten wie bei den als Synonyme ange- ‚führten in einer großen Zahl der Fälle das genaue Zitat ihrer ‚ältesten von mir ermittelten zulässigen Anwendung. ‚ (Natürlich gebrauche ich jene Namen sehr oft in — bisweilen sehr ‚ wesentlich — engerem oder weiterem Umfange oder für Gruppen von höherem oder niedrigerem Range, als es ihr Autor bei ihrer " Einführung getan hat.) Es sei ausdrücklich erwähnt, daß ich alle ) diese Zitate selbst nachgeprüft habe. Wo ich dabei neben der an ‚ erster Stelle angeführten Seitenzahl, die stets den Ort angibt, " wo der Name in der Arbeit (abgesehen von einem Inhaltsverzeich- " nis) zum ersten Mal vorkommt, auf eine zweite hinweise — ‚‚(cl. "P....)“ oder „[cf. p.... ]“ —, enthält die letztere Stelle nomenklato- risch oder sachlich wichtige Angaben, so insbesondere die Kennzeich- | nung, die Angabe, daß es sich um einen neu eingeführten Namen han-. ‚ delt, solche über den Umfang der Gruppe usw. Bei dem bekannten " äußerst ungenügenden Stande der Registratur dieser Namen und ' der ganz unformellen Art, wie sie häufig, besonders wenn sie " stammverwandt mit bereits bestehenden wissenschaftlichen oder ' nichtwissenschaftlichen Namen der betreffenden Einheit sind, ‚ eingeführt werden, und zudem oft noch an sehr versteckter Stelle, | großenteils in vielfach sehr schwer zugänglichen Hand- und Lehr- ‚ büchern usw., die man unmöglich alle ad hoc daraufhin durchsehen 4# 5. Heft ı 52 Franz Poche: kann, kann ich aber natürlich nicht die mindeste Garantie dafür übernehmen, daß die von mir gegebenen Zitate wirklich stets die älteste zulässige Anwendung des betreffenden Namens bezeich- nen. Ich muß es im Gegenteil sogar als sehr wahrscheinlich erklären, daß dem in diesem oder jenem Falle nicht so sein wird; ja ich kann nicht einmal die Möglichkeit ganz ausschließen, daß einer oder der andere der von mir als neu eingeführten Namen bereits früher irgendwo für die betreffende Gruppe gebraucht worden ist, wenn ich auch natürlich nach Tunlichkeit getrachtet habe, ein solches " Vorkommnis zu vermeiden. In jenen nicht seltenen Fällen aber, wo ich für die Einführung eines Namens ein jüngeres Datum, oft auch einen anderen Autor angebe als gewöhnlich geschieht, ist dies nicht etwa auf einen Irrtum meinerseits, sondern darauf | zurückzuführen, daß jener an der gewöhnlich zitierten Stelle nicht in zulässiger Weise (als nomen nudum, als nichtwissenschaft- licher Name usw.) oder überhaupt nicht — sondern nur ein ihm mehr oder weniger ähnlicher — gebraucht wird. Betreffs einer eingehenden Erörterung der in der Arbeit mehrfach gebrauchten Begriffe der Wissenschaftlichkeit, der Zulässigkeit, der Verfügbarkeit und der Giltigkeit von | Namen (bezw. der diesen entgegengesetzten) verweise ich, um Wiederholungen zu vermeiden, bloß auf das von mir 1912b, p. 4—10 Gesagte. Die Literatur habe ich soweit berücksichtigt, wie sie mir bis zur Absendung der 1.Correcturder Arbeit (18. Mai1914) bekannt ge- worden war. Nur bei der Anführung der Zahlen der Gattungen, die seit der, bezw. den von mir jeweils als Grundlage für die Angabe | der Zahl der Genera benützten Arbeit oder Arbeiten in der betref- fenden Gruppe neu hinzugekommen sind, wieder anerkannt, und | eingezogen wurden (s. unten p. 54—56), habe ich die Literatur ' absichtlich nur bis zum Ende des Jahres 1912 berücksichtigt, um auch bei diesen ohne Nennung von Quelien gemachten summarischen | Angaben (bei denen man also nicht unmittelbar ersehen kann, welche Arbeiten dabei noch mit in Betracht gezogen sind und welche | nicht) eine Nachprüfung sowie eine eventuelle spätere Ergän- | zung, bezw. Weiterführung zu ermöglichen. Denn die einzigen | Jahresberichte, die Vollständigkeit in systematischer Hinsicht | wenigstens anstreben, nämlich der Zool. Rec. und die des Arch. | Natgesch., reichen gegenwärtig zur Zeit des Abschlusses dieser Arbeit höchstens bis zu dem gedachten Zeitpunkte. Eine voll- ständige Berücksichtigung der bis zu irgendeinem späteren Zeitpunkte erschienenen Literatur wäre also praktisch kaum möglich, und man wüßte daher bei einer prinzipiellen Berücksich- tigung dieser in der gedachten Hinsicht im Einzelfalle nie, ob eine Arbeit bereits in Betracht gezogen worden ist oder nicht. Der besseren Übersicht halber sowie um zahlreiche sich wieder- holende einzelne Erklärungen in der nachfolgenden Darstellung | des Systems selbst zu vermeiden und diese so knapp und Das System der Coelenterate. 53 präzise wie möglich zu gestalten, will ich gleich hier er- läutern, wie die verschiedenen darin vorkommenden Zitate, An- gaben über das Verhältnis des von mir angenommenen Systems zu demjenigen, das in den von mir jeweils als Grundlage be- nützten und zitierten Publikationen angewandt ist, usw. zu ver- stehen sind. Die Angabe, daß ich in der Systematik einer Gruppe diesem und diesem Autor folge (oder eine gleichbedeutende), besagt, daßich, sofern ich nicht spezielletwasGegenteiliges angebe, hinsichtlich ihres Umfanges und Namens, des Umfanges, Ranges und Namens aller ihrer Unterabteilungen, soweit ich auf diese überhaupt eingehe (also bis herab zu den Familien), und hin- sichtlich der unterschiedenen Gattungen ganz seiner betreffenden Arbeit folge. (Selbstverständlich geschieht dies nicht etwa blind- lings, sondern — auch wo ich weiter keine Gründe für die bezügliche Entscheidung anführe — stets nur auf Grund sorgfältiger Er- wägung und Prüfung.) — Die Angabe, daß ich hinsichtlich der Gruppen einer oder mehrerer bestimmter Rangstu- fenoder hinsichtlich einzelner Punkte einem bestimmten Autor folge (oder eine gleichbedeutende), besagt, daß ich mich, wo ich nicht etwas Gegenteiliges angebe, in der betreffenden Einheit hinsichtlich des Umfanges, Ranges und Namens jener (also z. B. der Triben, der Unterordnungen und höhe- ren Gruppen) bezw. hinsichtlich der betreffenden Punkte (z. B. des Namens oder des Umfanges einer oder mehrerer Gruppen) ganz an seine bezügliche Publikation anschließe. — In diesem wie ' im vorhergehenden Falle ist es selbstverständlich, daß eine ' Änderung des Umfanges einer niedrigeren Gruppe, sei es durch Entfernung eines Teiles ihres Inhaltes aus ihr oder durch Hinzu- fügung von Formen, die der betreffende Autor ihr nicht zurechnete, ‚ auch eine entsprechende Änderung des Umfanges aller jener ihr übergeordneten Gruppen involviert, deren Grenzen jene Änderung überschreitet, so daß ich sie bei diesen natürlich nicht eigens er- wähne. — Die Angabe, daß ich eine Familie [zu einer ' Gruppe] hinzufüge, besagt, daß ich diese Familie in der be- ' treffenden Gruppe unterscheide, während der Autor, dem ich in dieser Gruppe hinsichtlich der Familien folge, sie in ihr nicht unterschied, und daß sie ausschließlich auf Formen gegründet ist, ‚ die dieser in der gedachten Gruppe überhaupt nicht anführte , —sei es, weil er sie noch gar nicht kannte, sei es aus irgendeinem anderen Grunde. Dabei folge ich in der Systematik der betreffen- den Familie stets dem Autor, nach dem ich sie hinzufüge (ef. oben). — Die Angabe, daß ich eine Familie von einer oder mehreren anderen abtrenne, besagt, daß ich diese Familie in der betreffenden Gruppe unterscheide, während ‚ der Autor, dem ich in dieser Gruppe hinsichtlich der Familien folge, sie in ihr nicht unterschied, und daß sie wenigstens zum Teil auf Formen gegründet ist, die dieser der gedachten Gruppe ö. Heft 54 Franz Poche: zurechnete, jedoch der oder den betreffenden anderen von ihm unterschiedenen Familien zuteilte. — Hinsichtlich der unter- schiedenen Gattungen folge ich, wo ich nicht ausdrücklich etwas Gegenteiliges sage, stets jenem Autor, dem ich hinsichtlich der Familien folge (und nicht etwa jenem — wenn dies ein anderer ist —, dem ich im allgemeinen in der Systematik der betreffenden Gruppe folge). Wenn ich aber eine Familie nur von einer oder mehreren anderen abtrenne (s. oben) oder ihr einen ande- ren Umfang gebe als der Autor, dem ich in der betreffenden Gruppe hinsichtlich der Familien folge, so folge ich hinsichtlich der Gattungen jener, wenn ich nicht eine spezielle gegenteilige Angabe mache, nicht dem Autor, nach dem ich dies tue, sondern jenem, dem ich in der betreffenden Einheit hinsichtlich der Fa- milien folge — selbstverständlich unter Zugrundelegung des von mir angenommenen Umfanges der betreffenden Familie. Denn die Erfahrung hat mir gezeigt, daß dadurch eine viel geringere Zahl spezieller bezüglicher Angaben nötig wird als im gegenteiligen Falle. Selbstverständlich ist es ferner, daß ich dort, wo der Autor, dem ich in der Systematik der betreffenden Gruppe folge, überhaupt keine Familien unterscheidet, bei der Angabe der Zahl der Gat- tungen in den einzelnen Familien den von mir angenommenen Umfang dieser zugrunde lege. Ebenso lege ich, wenn ich die Zahl der Gattungen einer Familie (s. unten) nach einem anderen Autor angebe als demjenigen, dem ich hinsichtlich der Familien folge, | dabei stets den Umfang der betreffenden Familie zugrunde, der nach meinen sonstigen bezüglichen Angaben als der von mir an- genommene Umfang dieser ersichtlich ist. — Bloße Änderungen in der Reihenfolge von Gruppen gegenüber der von dem Autor angenommenen, dem ich jeweils hinsichtlich der Abteilungen der betreffenden Rangstufe folge, führe ich, wie aus dem oben (p. 53) Gesagten erhellt, gar nicht eigens an. — Die Angabe: ‚Zahl der Gattungen: n“ oder eine gleichbedeutende besagt, daß die Zahl | der Genera in der betreffenden Familie nach dem Autor, dem ich hinsichtlich jener jeweils folge (siehe das oben Gesagte), n be- trägt. In Fällen, wo dieser eine oder mehrere Gattungen als zweifel- | haft oder unsicher anführt oder es unentschieden läßt, ob eine Einheit ein Genus oder ein Subgenus darstellt, entscheide ich nach meinem eigenen Ermessen ohne bezügliche Bemerkungen, ob, bezw. inwieweit ich sie als giltige Gattungen betrachte und demgemäß als solche mitzähle, oder nicht. — Die Angabe: „seitdem sind [bezw. ist] hinzugekommen n [Gattung(en)]' be- deutet, daß seit dem Erscheinen der Arbeit des Autors, dem ich hinsichtlich der Genera der betreffenden Familie folge, oder wenig- | stens nur so lange vor jenem, daß man (unter den jeweils ob- waltenden Umständen) eventuell noch annehmen kann, daß die betreffenden Publikationen wegen der Kürze der Zeit zwi | schen ihrem Erscheinen und dem, bezw. der Abfassung, jener | Arbeit in dieser noch nicht berücksichtigt sind, n von mir als | Das System der Coelenterata. 55 giltige solche angenommene und als jener Familie zugehörig er- mittelte, bezw. betrachtete Gattungen neu aufgestellt worden sind. Gattungen, die zwar seit dem gedachten Zeitpunkte in jener Familie aufgestellt worden sind, dieich aber — sei es, weil sie unterdessen in meinerAnsicht nach berechtigter Weise wieder eingezogen oder zum Range von Untergattungen erniedrigt oder aus ihr ent- fernt worden sind, sei es aus einem anderen Grunde — nicht als giltige Gattungen dieser betrachte, sind hierbei also nicht mit- gezählt. Ebenso involviert jene Angabe keineswegs, wie gleich- falls aus dem Gesagten erhellt, daß die bezüglichen Genera von ihren Autoren der betreffenden Familie zugerechnet wurden. — Die Angabe: „Seit den jeweils [bezw. der] als Grundlage benützten Arbeit(en) wurden neu aufgestellt n Gat- tungen“ besagt, daß seit dem Erscheinen der Arbeit des Autors, dem ich, oder der Arbeiten jener Autoren, denen ich in der betref- fenden Gruppe jeweils hinsichtlich der Genera folge, oder wenig- stens nur so lange vor jenem, daß man (unter den jeweils ob- waltenden Umständen) eventuell noch annehmen kann, daß die betreffenden Veröffentlichungen wegen der Kürze der Zeit zwischen ihrem Erscheinen und dem, bezw. der Abfassung, jener Arbeit oder Arbeiten in dieser, bezw. diesen noch nicht be- rücksichtigt sind, außer den etwa bei den einzelnen Familien als „seitdem hinzugekommen‘ angeführten n von mir als giltige solche angenommene und als jener Gruppe zugehörig ermittelte, bezw. betrachtete Gattungen neu aufgestellt worden sind. Es sind das solche Genera, von denen ich nur ermittelt habe, daß sie zu jener Gruppe, aber nicht, zu welcher ihrer Familien oder sonstigen Unterabteilungen (natürlich in dem von mir angenommenen Um- fange dieser) sie gehören — was teils derzeit überhaupt nicht möglich ist, teils mich in Anbetracht der Ziele dieser Arbeit wenig- stens unverhältnismäßig viel Zeit gekostet hätte. Auch hier in- volviert also jene Angabe durchaus nicht, daß die bezüglichen Gattungen stets von ihren Autoren jener Gruppe zugerechnet wurden. — Wenn ich unter einer Einheit angebe, daß ich eine Gruppe X von ihr abtrenne und zu einer anderen Gruppe Y stelle, so nenne und begrenze ich dabei jene erstere Gruppe stets so wie der Autor, dem ich in jener Einheit hinsichtlich der Ab- teilungen jener Rangstufe folge, die er der Gruppe X. gibt, während ich von der letzteren Gruppe (Y) dabei stets unter dem Namen und in dem Umfange spreche, mit dem ich sie anführe. — Wenn ich bei einer Einheit angebe, daß ich sie von einer oder mehreren anderen abtrenne, so bezeichne ich diese letztere(n) dabei stets mit dem von mir für sie als giltiger solcher gebrauch- ten Namen (bezw., wo dies ein erst an einer späteren Stelle dieser Arbeit neu eingeführter Name ist, mit der germanisierten Form desselben). — Die an die Angabe: „Zahl der Gattungen: n‘ oder eine gleichbedeutende sich bisweilen anschließende: ‚davon wurde(n) seitdem eingezogen n’“ bedeutet, daß seit dem 5. Heit 56 Franz Poche: Erscheinen der Arbeit des Autors, dem ich hinsichtlich der Genera der betreffenden Familie folge, oder wenigstens nur so lange vor diesem, daß man (unter den jeweils obwaltenden Umständen) eventuell noch annehmen kann, daß die bezüglichen Veröffent- lichungen wegen der Kürze der Zeit zwischen ihrem Er- scheinen und dem, bezw. der Abfassung, jener Arbeit in dieser noch nicht berücksichtigt sind, n’ der von ihm in jener Familie unterschiedenen Gattungen in meiner Ansicht nach berechtigter Weise eingezogen, bezw. zu Untergattungen erniedrigt worden sind. Solche von diesen Genera, bei denen dies meiner Ansicht nach mit Unrecht geschehen ist, sind also hierbei nicht mitgezählt. — Die an die Angabe: „Zahl der Gattungen: n‘“ oder eine gleich- bedeutende sich bisweilen anschließende: „seitdem wurde(n) wiederanerkanntn'“ bedeutet, daßseit dem Erscheinen der Ar- beit des Autors, dem ich hinsichtlich der Genera der betreffenden Fa- milie folge, oder wenigstens nur so lange vor diesem, daß man (unter den jeweils obwaltenden Umständen) eventuell noch an- nehmen kann, daß die betreffenden Veröffentlichungen wegen der Kürze der Zeit zwischen ihrem Erscheinen und dem, bezw. der Abfassung, jener Arbeit in dieser noch nicht berücksich- tigt sind, n’ von früheren Autoren aufgestellte, von ihm und mir jener Familie zugerechnete, von ihm aber nicht als solche unter- schiedene (sondern in die Synonymie gestellte oder als Unter- gattungen usw. betrachtete) Gattungen in meiner Ansicht nach berechtigter Weise neuerdings als solche anerkannt worden sind. Solche von jenen Genera, bei denen dies meiner Ansicht nach mit Unrecht geschehen ist, sind also hierbei nicht mitgezählt. — Die Angabe: „Die Gesamtzahl der Gattungen beträgt also: n‘“ oder eine gleichbedeutende besagt, daß die Zahl der von mir in der betreffenden Familie als giltige solche anerkannten Gattungen n’ beträgt, also mit Hinzu-, bezw. Abrechnung der Genera, die nach den jeweils vorhandenen der im Vorstehenden er- läuterten oder sonstigen von mir gemachten Angaben gegenüber den bei der Angabe ‚Zahl der Gattungen: n‘“ oder einer gleich- bedeutenden gezählten (s. oben p. 54) meiner Ansicht nach hinzu- oder abzurechnen sind. Die bei zahlreichen Gruppen von mir angeführte Synonymie macht nicht im entferntesten den Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr habe ich mich dabei von folgenden Gesichtspunkten leiten lassen: Wenn der Autor, dem ich in der Systematik einer Gruppe, oder ein Autor, dem ich hinsichtlich der Gruppen einer oder mehrerer bestimmter Rangstufen oder hinsichtlich einzelner Punkte folge (s. oben p. 53), eine (bezw. die) betreffende Einheit anders nennt als ich, so führe ich stets diesen Namen an, was sowohl in Anbetracht des oben (l. c.) Gesagten als in vielen Fällen deshalb geboten ist, weil man sonst nicht oder wenigstens nicht ohne weiteres erkennen könnte, um welche von seinen Gruppen es sich handelt. Ferner führe ich insbesondere solche Namen an, Das System der Coelenterata. 57 die für die Gruppe am meisten gebraucht werden und daher die Bedeutung eines von mir angewandten neu eingeführten oder bisher wenig gebräuchlichen Namens am einfachsten und raschesten erklären, ebenso solche, die sich von einem von mir eingeführten nur wenig, insbesondere nur durch andere Endung unterscheiden. Denn deren Anführung ist einerseits ein Gebot der Billigkeit gegenüber den betreffenden Autoren, und andererseits bildet sie gemäß dem von mir 1912a, p. 846 Gesagten eine Begründung für meine Einführung eines neuen Namens und für die Wahl des- selben. — Die Anführung eines Namens in der Synonymie in ;% “ bedeutet, daß esein nicht-wissenschaftlicher Nameist. Bei solchen führe ich auch im allgemeinen nicht die Stelle ihrer ersten Verwendung an (cf. oben p. 51), sondern nur die in der Arbeit des Autors, dem ich hinsichtlich der betreffenden Gruppe, bezw. hinsicht- lich bestimmter Punkte jeweils folge, und zwar im allgemeinen bloß jene Stelle, wo die Gruppe an dem ihr zukommenden Platz im System angeführt wird. Letzteres gilt auch bei der Anführung von wissenschaftlichen Namen aus anderen Veröffentlichungen als denen, wo sie eingeführt worden sind. — Den Zusatz ‚aut.‘ vor der Anführung eines bestimmten Zitates eines Namens mache ich nicht nur dann, wenn mir bekannt ist, daß der Name schon früher für die Einheit gebraucht worden ist, ich aber nicht ermittelt habe, wo er zuerst eingeführt wurde, sondern auch dann, wenn ich nur die begründete Vermutung habe, daß jenes der Fall ist. Wenn die Gründe, weshalb ich für eine Einheit einen neuen Namen einführe, an der Hand der Regeln der zoologischen Nomen- klatur oder meiner Grundsätze für die Benennung supergenerischer Gruppen (s. oben p. 49f.) ohne weiteres ersichtlich sind, so führe ich sie im Einzelfalle der Kürze halber nicht erst eigens an. Auf Gattungen gehe ich im einzelnen nur dann ein, wenn dies erforderlich ist um klarzulegen, welche Gattungen ich in einer Familie unterscheide, bzw. ihr überhaupt zurechne, also in erster Linie dort, wo ich eine solche neu aufstelle, sowie bei Genera incertae sedis, deren Zuteilung zu einer bestimmten Familie also derzeit nicht möglich ist, und auf Arten nur in den wenigen Fällen der ersteren Kategorie, wo dies zur Begründung von mir unterschiedener Gattungen nötig ist. — Daß ich auch dort, wo ich die Genera einzeln anführe, auf etwaige Unterfamilien nicht eingehe, involviert natürlich (cf. p. 47) keineswegs, daß ich die Unterscheidung solcher in den betreffenden Familien ablehne. Selbstverständlich kann und soll das vorliegende System nur den gegenwärtigen Stand unserer Kennt- _ nisse zum Ausdruck bringen und wird mit dem Fortschreiten dieser noch bedeutenden Veränderungen unterworfen werden müssen. Wohl aber kann ich das eine sagen, daß ich gerade dort, wo ich eine von der mehr oder weniger herrschenden Ansicht ab- weichende Anschauung vertrete, die Gründe hierfür mit ver- doppelter Sorgfalt geprüft habe. 5. Helit 58 “Franz Poche: Subregnum COELENTERATA Leuckart (1847, p. 137). Enterocoela Lankester, 1900, p. 3 (cf. p. 4£.). Umfang, Begriff und Rang der Gruppe. Über ersteren bestehen außerordentlich große und tief- gehende Meinungsverschiedenheiten, indem viele Autoren die Gruppe auf die Cnidaria beschränken, während viele andere die Cienobhora und nicht wenige auch die Spongiaria ihr zurechnen. Ich muß mich mit Entschiedenheit der ersten dieser Auffassungen anschließen, wie ich es auch schon in einem 1910 am Grazer Zoo- logenkongreß gehaltenen Vortrag (1911, p. 82 u. 85—88) getan habe. Was zunächst die Stellung der Spongiaria betrifft, so können diese in einem natürlich sein sollenden Systeme überhaupt gar nicht den Metazoa zugerechnet, sondern müssen als eine eigene oberste Abteilung des Tierreichs betrachtet werden, wie es schon W. J. Sollas (1884, p. 614) und in neuerer Zeit wieder Carazzi (1904, p. 96f.; 1907, p. 701—704) und Kemna (1909, p. 151; cf. auch id., 1907, und 1910, p. 13—19) getan haben. Die Gründe hierfür liegen vor allem in der bei ihnen statt- findenden dauernden Umkehr der Keimblätter, so daß also von einer wirklichen Gastrula, wie sie für die Metazoa charakte- ristisch ist, bei ihnen füglich nicht gesprochen werden kann. Denn jene Zellen der Schwammlarven oder -embryonen, die nach allen Kriterien ihrer ursprünglichen Lage undihres Charakters als Entoderm bezeichnet werden müßten, nämlich die großen, dotterreichen, geißellosen, den vegetativen Pol umgebenden Zellen, liefern die äußere Körperbedeckung des ausgebildeten Tieres; und jene, die nach alles gedachten Kriterien als Ektoderm bezeichnet werden müßten, nämlich die kleinen, dotterarmen, geißeltragenden, den apikalen Pol umgebenden Zellen, sein inneres verdauendes Epithel. Dazu kommen als wichtige weitere Momente die einzig dastehende Art des Ernährungsapparates, das Fehlen von Mus- | keln, von Nerven und von Gonaden. Auch nimmt ihre Furchung, wie Jörgensen (1910, p. 215—228) gezeigt hat, eine Zwischenstellung ein „zwischen den Teilungserscheinungen der Protozoen und der Furchung der Metazoen“. — Und endlich berechtigt uns auch das Merkmal der Vielzelligkeit, das die Spongiaria mit den Metazoa teilen, keineswegs etwa dazu, sie, bezw. überhaupt alle viel- zelligen Tiere zu einer, den ‚Einzelligen‘‘ gegenübergestellten Hauptabteilung des Tierreichs zusammenzufassen. Denn im Lichte unserer heutigen Kenntnisse erscheint einesteils der Unter- schied zwischen den Protozoen und den übrigen Tieren durchaus nicht als so fundamental, anderenteils die Übereinstimmung dieser letzteren untereinander keineswegs so groß wie man früher glaubte und wie es sehr oft auch heute noch schematisierend dargestellt wird. Ich verweise in letzterer Hinsicht außer auf das Vorstehende auf das von mir 1911, p. 79—84 Gesagte, und in ersterer einerseits in or men un so rs pen m Ds mern N) Ji 3 "| | Das System der Coelenterata. 59 auf die mannigfachen Fälle von mehr oder minder aus- gesprochener Mehrzelligkeit und Differenzierung der einzelnen Zellen untereinander in verschiedenen Grup- pen der Protozoen (s. z.B. die von mir 1911, p. 67f. gegebene bezügliche Zusammenstellung), andererseits auf die gewiß nicht zu den Protozoen zu stellende und auch von niemand dahin gestellte, aus verschiedenen Zellsorten bestehende einschichtige Salinella Frnz., die also ganz sicher nicht auf die allen ‚Vielzelligen Tieren‘ gemeinsam sein sollende Grundform der Gastrula zurückgeführt werden kann. — A fortiori können also die Spongiaria unmöglich als Coelenterata betrachtet werden; und das ist es ja, um was es sich uns hier in erster Linie handelt. Aber auch die Cienophora können nicht den Coelenterata zugerechnet werden. Denn einerseits sind die Unterschiede zwischen jenen und den Cnidaria, der einzigen (anderen) Gruppe dieser, außerordentlich tiefgehende, und andererseits weisen jene, wie mehr oder minder von so ziemlich allen Seiten anerkannt wird, in Bau und Entwicklung zahlreiche und schwerwiegende Überein- stimmungen mit niederen Coelomaten, speziell den Turbella- rien und insbesondere den Polycladen, auf. Ich hebe in dieser Hinsicht vor allem den Besitz mesodermaler Muskeln und eines einheitlichen Zentralorgans des Nerven- systems seitens der Cienophora und Coelomata gegenüber ihrem Fehlen bei den Cnidarıa hervor. Auf den letztange- führten Unterschied von diesen hat insbesondere Emery, 1904, p. 65ff. und 73£. in einer sehr beachtenswerten, gehaltvollen Arbeit nachdrücklich hingewiesen. — Betreffs der zahlreichen sonstigen Gründe für jene systematische Auffassung verweise ich nur auf die Ausführungen von Schneider (1904, p. 396—398), Emery (1904, p. 67—72), Hubrecht (1904, p. 151—161), Korschelt u. Heider (1910, p. 265f.), und insbesondere auch auf die ausgezeich- neten, sorgfältig abwägenden neueren Darlegungen Mortensens (1912, p. 37—59). Durch die von diesem letzteren Autor beschrie- bene so interessante Gattung Tjalfiella hat die gedachte Auf- fassung eine weitere wichtige Unterstützung erhalten. — Durch die Entdeckung dieser wird zugleich der Umstand kompensiert, daß nunmehr durch einen sehr bedeutsamen Befund Hatscheks ein wichtiger Punkt, der für jene Auffassung in die Wagschale fiel, in Wegfall gekommen ist. Wie Hatschek nämlich gefunden hat, stellt die Zellschicht, die nach den ziemlich allgemein an- genommenen Angaben Metschnikoffs (1885, p. 648—656) als Mesoderm betrachtet wurde, in Wirklichkeit nicht ein solches, sondern einen Teil des Entoderms dar und liefert das apicale Dach des Trichters sowie die Tentakelgefäße (s. Korschelt u. Heider, 1910, p. 265; Hatschek, 1911, p. 8f.). Die Belege für diese An- gaben hat Hatschek allerdings leider bisher noch nicht veröffent- licht. Doch haben Korschelt und Heider seine bezüglichen Ab- 5. Heit 60 Franz Poche: bildungen gesehen, und diese stets sorgfältig prüfenden und ab- wägenden Autoren sagen: ‚Nach diesen ist an der Richtigkeit seiner Angaben nicht zu zweifeln“. Die Ctenophoren be- sitzen somit kein epitheliales Mesoderm, wie es nach jenen Angaben Metschnikoffs der Fall gewesen wäre, und besteht also der wichtige darauf gegründete Punkt ihrer Verschie- denheit von den Cnidaria und Übereinstimmung mit den Coelo- mata in Wirklichkeit nicht zu Recht. Sie haben vielmehr wie die Cnidaria bloß ein Mesenchym, wie sich ein solches neben dem epithelialen Mesoderm freilich auch bei den Coelomata in weiter Verbreitung findet. Unter Zugrundelegung der vorstehenden Ausführungen defi- niere ich die Coelenterata als Metazoa, die aus nur 2 Epithel- schichten bestehen, kein Coelom, keine mesodermale Muskulatur und kein einheitliches Zentralorgan des Nervensystems besitzen, und bei denen die Primär- achse der Gastrula dauernd die Hauptachse darstellt und der Blastoporus erhalten bleibt und den Anfang des entodermalen Darmes bezeichnet. — Es bedarf wohl kaum einer besonderen Erwähnung, daß die secundäre Ver- lagerung ektodermaler oder entodermaler Muskeln in die Mittelschicht, wie sie sich nicht selten bei Anthozoen findet (ich erinnere speziell an den sog. mesoglöalen Sphinkter vieler Priapidea), nicht etwa als ein Vorkommen mesodermaler Muskeln betrachtet werden kann. Der von mir den Coelenterata gegebene Rang eines Sub- regnums entspricht in meiner Skala der Kategorien des zoolo- gischen Systems (s. oben p. 49) vollkommen dem ihnen gewöhnlich zuerkannten, nämlich dem einer Unterabteilung des zweiten Ranges. Die Coelenterata in dem vorstehend festgelegten Umfange umfassen, was wieder in vollem Einklang mit der herrschenden Anschauung steht, nur ein einziges Phylum, nämlich das Phylum: Cnidaria Verrill (1865a, p. 145). 1. Klasse: Hydrozoa Owen (1843, p. 82). 1. Ordnung: HYDRIDEA, nom. nov. Thecata Fleming, 1828, p. 505 (cf. p. 538); Stechow, 1913c, p- 40; Aydroidea Dana, 1846, p. 16 (cf. p. i9 u. 116); Lepto- medusae Haeckel, 1866, p. LVII; Mayer, 1910, 2, p. 196; Athecata Hincks, 1868, 1, p. LXIV (cf. p. LXV u. 1); Stechow, 1913ec, pP: 36; Z’hecaphora Hincks, 1868, 1, p. LXV (cf. p. LXVII u. 137); Anthomedüusae Haeckel, 1879, p. 3; Mayer, 1910, 1, p. 17. Das System der Coelenterata. 61 Unter obigem Namen vereinige ich die bisher ge- wöhnlich als zwei getrennte Ordnungen (oder Unter- ordnungen) betrachteten Athecata und Thecaphora, bezw. Anthomedusae und Lepiomedusae. Denn wenn auch die Mehrzahl der Formen dieser beiden Gruppen sehr wohl voneinander trennbar ist, so gibt es doch, insbesondere bei Berücksichtigung ihres ganzen Entwicklungszyklus, eine ganze Anzahl, die in mannigfacher Weise Charaktere beider in sich vereinigen, so daß eine natürliche Grenze zwischen ihnen nicht gezogen werden kann. In diesem Sinne hat sich schon Lendenfeld (1884, p. 425) ausgesprochen, und ähnlich auch Claus (1881, p. (91)). Im einzelnen führe ich zur Begründung hierfür folgendes an: Monobrachium gehört nach den wesent- lichen Charakteren der Polypenform zu den Athecaia, nach denen der Geschlechtsform zu den Lepiomedusae (cf. unten p. 71f.). Ahnlich liegen die Verhältnisse bei Eutima (s. unten p. 72f.). Die meist den ‚Bougainvillidae“ (s. unten p. 64), also den Athecata zugerechnete Hemitheca Hilgendorf (1898, p. 202) besitzt eine Hydrothek und stimmt auch in der Art des Wachstums und der Verzweigung usw. ganz mit den Thecaphora überein; doch kann sich der Hydranth nicht in jene zurückziehen, wie es für diese charakteristisch ist. (Gegen diese Heranziehung von Hemitheca kann auch nicht der Einwurf Kühns (1913, p. 247f.) geltend gemacht werden, daß diese Form sehr unvollkommen bekannt ist; denn die hier angeführten Punkte sind uns aus den Angaben Hilgendorfs sehr wohl bekannt.) Clathrozoon aber hat nicht nur Hydrotheken, sondern können sich auch seine Hydranthen vollkommen in sie zurückziehen; trotzdem rechnen aber Stechow (1909, p. 10 u. 14 [cf. p. 42]; 1913) und ebenso Kühn (1913, p. 228 [cf. p. 238]) in seiner wertvollen Arbeit es, und wohl mit Recht, den Athecata zu (gewöhnlich wird es aller- dings den T’hecaphora zugerechnet). Und andererseits werden zu den Thecaphora die Haleciidae gestellt, bei denen sich der Hy- dranth meist, wenn überhaupt, nur sehr unvollständig in die sogenannte Hydrothek zurückziehen kann — ich erinnere be- sonders an Halecium macrocephalum Allm., bei dem diese nur durch eine schmale häutige Lippe repräsentiert wird. Auch die bei Thecaphora auftretende zymöse Stockform gegenüber der razemösen bei Athecaia, auf die neuerdings Kühn (1913, p. 248) sehr großes Gewicht legt, kann uns keineswegs zu einer systemati- schen Trennung dieser beiden Gruppen berechtigen. Denn ganz abgesehen von der oben erwähnten Hemitheca sind diese Ver- zweigungsarten nicht im entferntesten durchgreifende Merkmale der gedachten Gruppen, indem wir einerseits bei jeder von diesen in zahlreichen Fällen stoloniale Stöcke und andererseits bei sehr vielen Thecabhora monopodiale Stöcke mit termi- nalem Vegetationspunkt finden, wie ja auch Kühn selbst (p. 85—130) klar dargelegt hat. Ferner liegen bei Dichotomia und 5. Heit 62 Franz Poche: bei Netocertordes die Gonaden zum Teil am Manubrium, wie es für die Anthomedusae, und zum Teil an den Radiärkanälen, wie es für die Lepfomedusae charakteristisch ist. Wo der ‚‚wesentliche Teil‘ derselben liegt, scheint recht sehr Sache der subjektiven Auffassung zu sein; cf. Brooks, 1903, p. 12 u. 14; Maas, 1910, p. 7 und die einander diesbezüglich widersprechenden Angaben über Netocertoides bei Mayer, 1900, p. 45, u. 1910, 1, p. 229 u. 230. Daher — zum Teil im Verein mit anderen Gründen — werden jene Gattungen auch von Maas (1905, p. 433f. u. 437£.; 1910, p. 7) und Hartlaub (1914, p. XIl 247) den Anthomedusae, von Mayer (1900, p. 45; 1910, 1, p. 223 u. 229) dagegen den Leptomedusae zugerechnet. — Und was die in letzter Zeit von Kühn (1913, p. 246f.) hervorgehobene durchaus gleichzeitige Entstehung aller Tentakel betrifft, durch die sich alle Thecadhora von den Athecata, bei denen diese nacheinander gebildet werden, unterscheiden sollten, so ist auch dies, so interessant jener Hinweis an sich ist, kein durch- greifender Unterschied zwischen beiden Gruppen. Denn zum mindesten bei der Campanulariide Eucopella — es sind erst relativ sehr wenige Formen überhaupt in dieser Hinsicht untersucht — legen sich die 32 Tentakel zwar ‚fast gleichzeitig an, so daß es schwer hält ein Wachsthumsgesetz für dieselben aufzustellen. Mit einiger Sicherheit läßt sich jedoch erkennen, daß zuerst ein Tentakel angelegt wird . . . .‘“ (Lendenfeld, 1883, p. 502). — Ebensowenig ist ein durchgreifender Unterschied der Theca- phora — wobei wieder das allerdings in neuerer Zeit von manchen Autoren (s. oben p. 61) ihnen nicht zugerechnete Genus Clathro- 20on auszunehmen wäre — von den Athecata der Besitz von Gono- theken seitens jener. Denn bei den den Haleciidae zugehörigen Gattungen Hydranthea und Hydrella (s. unten p. 77) fehlen solche ganz. Und auch abgesehen davon könnte auf dieses eine Merkmal hin überhaupt keine natürliche Teilung der Hydridea in zwei Grup- pen vorgenommen werden, weil, wie wir gesehen haben, das Auf- treten einer ganzen Anzahl anderer Charaktere von durchschnittlich keineswegs geringerem morphologischen Werte mit jener Teilungs- linie nicht im Einklang steht. — Ich betone noch besonders, daß die vorstehenden systematischen Darlegungen auf die Berücksich- tigung des ganzen Entwicklungszyklus der Hydridea ge- gründet sind. Sie können also ganz wohi nicht zutreffend sein, wenn nur die Polypen- oder nur die Medusengeneration dieser in Betracht gezogen wird, und involvieren daher an sich auch keinerlei Kritik jener Systeme, die überhaupt nur für die eine oder die andere dieser beiden Zustandsformen unserer Tiere Geltung be- anspruchen. Auch der von Kühn (1913, p. 227—230, 236f., 240 u. 262—265) vorgenommenen Unterscheidung dreier ‚Sektionen‘ Filifera, Capitata und Heteromorpha innerhalb seiner Athecata kann ich mich nicht anschließen. Dabei ist jedoch im Auge zu behalten, daß ich die drei von Kühn als Capitata vereinigten Familien Das System der Ooelenterata. 63 Corynidae, Pennariidae und Tubulariidae zu einer Familie zu- sammenfasse (s. unten p. 68), also die nähere Verwandtschaft der betreffenden Formen untereinander als mit irgendeiner anderen Gruppe durchaus anerkenne und im System zum Ausdruck bringe. Die Unterscheidung einer höheren Einheit ist somit hierfür nicht nötig. Dasselbe gilt von Kühns Familien Clavidae und Bougainvill- iidae (s. unten p. 64), die die weitaus überwiegende Hauptmasse seiner Frlifera bilden, während er von den ‚‚Hydrolaridae‘‘ und Monobrachiidae, die er gleichfalls diesen zurechnet, selbst betont, daß ihre Stellung ‚völlig unsicher“ ist (p. 240). Auch diese beiden Familien können also gewiß nicht eine Stütze für die Vereinigung der fraglichen Formen (und der Eudendriidae) zu einer Gruppe Filifera abgeben (cf. auch das oben p. 61 über Monobrachium Gesagte). Und was die Heieromorpha betrifft, so betrachtet sie Kühn (p. 264f.) selbst nur als eine ‚‚vorläufige Sektion‘ und sagt: „Eine Vereinigung von Hydra mit Microhydra, Protohydra und Polypodium ist, wie aus dem oben ausgeführten ersichtlich, nicht gut begründet, wird aber aus praktischen Gründen wohl häufig noch vorgenommen werden.‘ Ich stimme Kühn hierin durchaus bei und bin gerade deshalb auf Grund meiner systematischen An- schauungen (cf. oben p. 51) genötigt, die Gruppe Heieromorpha überhaupt aufzulösen (s. unten p. 64 u. 78f.). Und was speziell A ydra anbelangt, so hält auch Kühn es für das Richtigste, für sie ‚eine be- sondere Athecaten-Familie anzunehmen (Hydridae), die den übrigen gleichgeordnet wird“, für sie also keine Gruppe von höherem als Familienrang zu errichten. Von den beiden neuesten und besten hinsichtlich der An- führung der Gattungen Vollständigkeit anstrebenden Systemen über diese Gruppe, diewir bisher besitzen, nämlich dem von Stechow (1913c, p. 16—47) und dem von Mayer (1910, 1, p. 17—230; 2, p. 231—339) bezieht sich, wie es ja bisher leider fast immer geschehen ist, das erstere nur auf die Polypen und das letztere nur auf die Medusen. Ahnlich sieht sich Kühn in seiner neuen Arbeit (1913, p. 223—265) genötigt, je ein getrenntes System für die Polypen und die Medusen aufzustellen. Da das natürliche System aber selbstverständlich gleichzeitig diese beiden Zu- standsformen unserer Tiere — soweit sie eben bekannt sind — um- fassen muß, was ja auch Stechow (1909, p. 6), Mayer (p. 3) und Kühn (p. 224f.) vollkommen anerkennen, und ich soweit als irgend möglich ein solches zu geben bestrebt bin, so habe ich mich genötigt gesehen, selbst die Aufstellung eines solchen zu versuchen. — Betreffs der Gattungen folge ich dabei hinsichtlich der Medusen Mayer (1910, 1, p. 17—230; 2, p. 231—339, 487”—497; 3, P- 719—725) und hinsichtlich der Polypen Stechow (1913c, p. 16—47 u. 162). Dort, wo diesbezüglich eine Discordanz zwischen der hin- sichtlich der einen und der hinsichtlich der anderen dieser Zustands- formen unserer Tiere der Darstellung jeweils zugrunde gelegten Arbeit besteht, setzeich stets auseinander, in welcher Weiseich jene beseitige. 5. Heit 64 Franz Poche: . 1. Fam.: Hydridae. — Diese Familie stelle ich auf Grund der überzeugenden Darlegungen Stechows (1909, p. 7—9) in diese Ordnung (cf. auch Kühn, 1913, p. 263f.). — Hierher rechne ich die Gattungen Protohydra Grff., Haleremita Schaud. und H ydra L. — Daß Microhydra nicht hierher gehört, erkennt gegenwärtig auch Stechow (1913c, p. 17) vollkommen an. Betreffs der von ihm (l.c. [c£. p. 36]) hierher gestellten Gattungen Moerisia und Caspio- nema Ss. unten p. 66--68. 9. Fam.: Clavidae. — Unter diesem Namen vereinige ich, wie es der Sache nach im Wesentlichen auch schon Schneider, 1897, p. 497—500 getan hatte, die Clavidae und Bougainvillidae Stechows und die Tiarınae und Margelinae Mayers. Letztere beiden werden von diesem selbst nur als Unterfamilien einer Familie betrachtet (betreffs der Gründe für die Abtrennung der von ihm gleichfalls dieser zugerechneten ‚Dendrostaurinae‘‘ siehe unten bei Besprechung der Bythotiaridae und Willsiidae), während die Berechtigung der Vereinigung der Clavidae und Bougainvillidae zu einer solchen insbesondre darin liegt, daß, wie Stechow (1909, p. 14) mit Recht bemerkt, ‚‚Clavactinia eine vorzügliche Über- gangsform‘‘ zwischen beiden bildet. Er rechnet sie zwar den letzte- ren zu, sagt aber selbst, daß ihre ‚‚Tentakel verstreut wie beieiner Clavide“ sind, was in direktem Widerspruch zu seiner eigenen Diagnose der Bougainvillidae steht. Cf. auch die Gattung Balea, die, wie er selbst (p. 9) angibt, ebenfalls auf der Grenze zwischen diesen und den Clavidae steht. — Und zwar definiere ich die Clavidae als Hydridea, deren Polypen nur fadenförmige, solide Tentakel und keine Gonotheken, und deren Medusen keine verzweigten Radiärkanäle, keine ver- ästelten Tentakel, am Manubrium gelegene Gonaden und als Randkörper, wenn solche überhaupt vorhanden sind, Ocellen besitzen. Es gehören demnach hierher folgende Gattungen, wobei ich hinsichtlich der Genera der ‚‚Margelinae‘‘, bezw., wie er sie nennt, „Margelidae‘‘, Hartlaub, 1911 folge: Protiara H.:; Perigonimus M. Sars, wozu als wenigstens partielles Synonym der jüngere Name Stomotoca Ag. zu stellen ist, da letztere Gattung wenigstens zum Teil die Medusenform der ersteren darstellt; Dissonema H.; Conis Brdt.; Pandea Less.; Neoturris Hartlaub (1911, p. XII 209) (Der von Mayer, 1910, 2, p. 491 und Stechow für diese Gattung gebrauchte Name Clavula Str. Wright ist für sie nicht verfügbar, da er, wie Hartlaub, 1911, p. XII 202—XII 209 überzeugend dargelegt hat, sich nicht auf eine Form dieser, sondern auf eine solche der Gattung Turritopsis bezieht.) Hierher gehört wahrscheinlich auch ein Teil der bisher zu Perigonimus gestellten Arten; a u Das System der Coelenterata. 65 | Endocrypta Fraser (1912), wozu als unbedingtes Synonym der von Stechow gebrauchte Name Crypta Fraser gehört; Campaniclava Allm.; Corynopsis Allm.; Clava Gm.; Hydrodendrium Nutting ; . Tubiclava Allm.; Clathrozoon Spencer; Mervona Norm.; Cytaeis Eschz.; Cordylophora Allm.; Lizzia Forb.; Corydendrium Bened.; Lizzella H.; Balea Nutting; Thamnostylus H.; Clavactinna Thornely; Thamnitis H.; Hydractinia Bened.; Nemopsis Ag.; Bougainvillia Less. (dies und nicht der oft gebrauchte Bou- ‚ gainvillea ist der älteste verfügbare und daher giltige Name der ' Gattung); Köllikeria A. Ag.; _ Turritopsis Mc. Crady; Chiarella Maas; Oceania Per. Lsr.; | Clavopsis Graeffe (1883, p. 84). Unter diesem Namen be- ‚ trachte ich, der Sache nach Stechow, p. 20f. folgend, einen Teil ; der von Hartlaub zu Siylactıs gestellten Formen als Vertreter ‚ einer eigenen Gattung. Der von Stechow für diese gebrauchte , Name Diplura Allman (1872, p. 239 [cf. p. 319)) ist aber für sie nicht verfügbar, da er durch Didlura Koch (1850, p. 75) unter den Avachnoidea präokkupiert ist. Es muß daher an seine Stelle ‘ Clavopsis als das nächstjüngere Synonym treten; Stylactis Allm.; Rhizorhagium Sars, wozu Lymnorea Per. Lsr.; ich, Stechow folgend, auch die Podocoryne Sars; Gattung Pachycordyle Weism. | Rathkia Brandt (wozu der | stelle; von Hartlaub und anderen ge- Heterocordyle Allm.; brauchte Name Rathkea als un- Dicoryne Allm.; ‚ bedingtes Synonym gehört); Garvera Str. Wright; | Cionistes Str. Wright; Pruvotella Motz-Koss. ; Atractylis Str. Wright; Bimeria Str. Wright und Calyptospadix Clarke. Die Gattung Heterotiara trenne ich dagegen von dieser Familie ab und stelle sie zu den Bythotiarıdae (s. d.). Die Gesamtzahl der Gattungen beträgt somit: 44. 3. Fam.: Eudendriidae Hincks (1868, 1, p. LXVI ([cf. p. 79]) (Eudendridae Allman; Stechow, 1913c, p. 40). — Zahl der Gat- tungen: 2. 4. Fam.: Bythotiaridae Maas (1905, p. 434 [cf. p. 437]) (Bythotiaridi Mayer, 1910, 1, p. 105 [cf. p. 183 u. 185]). — Auf Grund der Ausführungen Bigelows (1909, p. 213) und Maas (1910, p. 4, 8 u. 11) betrachte ich diese Gruppe, ‚die Mayer seinen ‚Oceanidae‘‘ zurechnet, als eine eigene Familie. — Zahl \ der Gattungen: 3; ferner trenne ich, Maas, p. 5—8 u. 11 folgend, die Gattung Heterotiara von den Clavidae und die Genera Archiv nn Dane hienie BE 5, Heft 66 Franz Poche: Dichotomia und Netocertoides von den Cannotidae ab und stelle sie hierher. Die Gesamtzahl der Gattungen beträgt somit: 6. [Zusatz bei der Korrektur: In einer soeben erschienenen Arbeit spricht sich Hartlaub (1914, p. XII 346—XII 349) gegen die Unterscheidung dieser Gruppe als eine gesonderte Familie und für ihre Einbeziehung in die von ihm als eine eigene Familie betrach- teten Tiaridae aus. Er erkennt die Natürlichkeit der Gruppe (wenn auch mit beschränkterem Umfange) zwar durchaus an; doch sind, wie er des näheren darlegt, ‚die von den Tiariden ab- weichenden Eigenschaften, jede für sich betrachtet, keineswegs außerordentlich, und nur ihre Häufung könnte allenfalls für eine Abtrennung der hier vereinigten Gattungen als Familie sprechen.“ Und eben dieser letztere Umstand, auf den ich mehr Gewicht legen muß als Hartlaub es augenscheinlich tut, bestimmt mich, die Bythotiaridae trotz seiner gehaltvollen Ausführungen als eine eigene Familie zu betrachten. ] 5. Fam.: Willsiidae Stechow (1913c, p. 40) (Williadae Forbes; Maas, 1910, p. 2 I[cf. p. 8]; Hydrolaridae Allman, 1872, p. 424; Stechow, 1913c, p. 40; Williadi Mayer, 1910, 1, p. 105 Icf. p. 184 u. 188]). — Da der älteste verfügbare und somit giltige Name der typischen Gattung dieser Familie Willsia ist, so ist obiger von Stechow eingeführter Familiennamen der einzig giltige. — Mayer stellt diese Gruppe zu den ‚„Oceanidae“. Doch hat bereits Maas (1910, p. 8) auf Grund der Geschlechtsgeneration gegenüber Mayer neuerdings die Ansicht vertreten, daß sie als eine eigene Familie zu betrachten ist. Hierin stimme ich ihm vollkommen bei, und zwar umso mehr, als auch die Polypengeneration diese Auffassung durchaus unter- stützt. — Zahl der Gattungen: 2. 6. Fam.: Moerisiidae, $. nov. — Diese Familie gründe ich für die beiden Genera Caspionema Derzh. und Moerisia C.L. Blegr., und definiere sie als Hydridea, deren Polypen weder Gono- theken noch Hydrotheken und zeitlebens nur faden- förmige Tentakel besitzen und Medusen erzeugen, die vier unverzweigte Radiärkanäle, unverästelte Ten- takel, keine Mundgriffel, eine das Manubrium um- gürtende Gonade, die sich beim erwachsenen Tiere auch längs der vier perradialen Divertikel des Magens erstreckt, und als Randkörper an der Außenseite der Tentakelbasen gelegene Ocellen besitzen. — Boulenger (1912, p. 581.) hat zwar die Identität von Caspionema mit Moerisia vertreten und Derzhavin selbst (1912b, p. 16f.) hat diese sodann durchaus anerkannt. Wegen der immerhin bedeutenden Unter- schiede zwischen den Polypenformen der betreffenden Tiere (zer- streute Stellung eines Teiles der Tentakel bei Moerisia pallası, der Derzhavinschen, Anordnung aller Tentakel in einem Wirtel bei Moerisia lyonsi, der Boulengerschen Form; anscheinendes Fehlen der so merkwürdigen Erzeugung neuer Polypen durch sich ablösende Knospen und durch Ouerteilung bei ersterer) und des Das System der Coelenterata. 67 Vorhandenseins eines lippenlosen Mundes bei der Meduse von Moerisia gegenüber dem vierlippigen jener von Caspionema kann ich diese Identifizierung jedoch mit Stechow nicht als richtig be- trachten. Sicher ist aber jedenfalls, daß beide Formen nahe verwandt sind. — Was die bisher noch wenig geklärte (s. Derz- havin, 1912a, p. 391; Boulenger, 1912, p. 59£.; Stechow, 1913c, _ p. 17) Stellung von Moerisia und Caspionema betrifft, so rechnet Mayer erstere ganz offenbar den Codonidae zu, und auch C. L. Bou- lenger, der Autor der Gattung, tat dies hinsichtlich der Medusen- form, während er den Polypen zu den oder wenigstens in die Nähe der Bougainvilliidae stellte (1908, p. 371f.). Stechow dagegen sagt: „Ihre hohlen Tentakel weisen Moerisia [den Polypen] nun aber nicht zu den Bougainvilliden, was schon dem Bau ihrer Me- dusen als Codoniden widerspricht, sondern zu den Hydriden. Wir ' haben, glaube ich, hier eine Übergangsform von den Hy- ' dridae zu den Corynidae vor uns: der Polyp gehört zu der ersten, die Meduse zu der zweiten Familie.“ Auch Derzhavin sagt (l. c.) von seiner Caspionema: ‚Diese Gattung verdiente es vielleicht, auf Grund der eigenartigen Anordnung der Gonade, in ‚ eine besondere Familie ausgeschieden zu werden; jedenfalls steht ' sie unter den bekannten Gattungen ganz allein da. Ich halte es für möglich, sie einstweilen auf die Familie der Codonidae iR zu beziehen‘. 2... “ — Von Wichtigkeit ist, daß zunächst der Polyp von Moerisia nach unseren heutigen Kenntnissen bei weitem nicht eine so isolierte Stellung einnimmt wie Boulenger (l. c.) meinte. So finden sich hohle Tentakel auch bei Hydrocoryne (s. Stechow, 1909, p. 35) und ebenso auch bei Myriothela (die allerdings nicht koloniebildend ist, welchem Charakter aber nur ‚ geringe systematische Bedeutung beigelegt werden kann), welche ' beiden Formen zu den Corynidae gehören. Auch den oben ange- führten, an sich sehr merkwürdigen Arten der ungeschlechtlichen ‚ Fortpflanzung bei Moerisia kann wenigstens derzeit kein größerer \ systematischer Wert zuerkannt werden, da sie bei der sicher nahe verwandten Caspionema anscheinend fehlen. Dabei ist zu erwähnen, ı daß diejenigen Formen, bei denen sich nach Boulengers (p. 363—365) eigenen Angaben die jenen noch am nächsten kommenden Fort- ‚ pflanzungsweisen finden, gleichfalls den Corynidae angehören. Dazu kommt noch, daß die Meduse von Moerisia mit gewissen Gattungen dieser, z. B. Coryne [= Sarsia (s. unten p. 69)], wie Boulenger (p. 371) selbst betont, ‚eine auffallende Ähnlichkeit besitzt‘. Auch der Über- einstimmung von Moerisia lyonsi hinsichtlich der Tentakel mit ' den „Bougainvilliidae‘‘ kann nicht viel Gewicht beigelegt werden, ' da die Tentakelanordnung bei Caspionema eine von der dieser ab- weichende ist. Zudem kann ich die Tentakelstellung überhaupt nicht | als ein für die Familienzugehörigkeit maßgebendes Merkmal be- trachten (s.obenp.64u. unten p.68), eine Auffassung, diedurchden bei den Moerisiidae zu beobachtenden bezüglichen Unterschied zwischen nahe verwandten Formen eine neue Bestätigung erhält. — Esbleibt 6* 5. Heft 68 Franz Poche: aber als bedeutsamer Unterschied dieser Formen von den Corynidae sowohl die eigentümliche Gestaltung der Gonade, die nicht nur das Manubrium umgibt, sondern auch die Divertikeldes Magensbekleidet, als auch der Umstand, daß sie zeitlebens nur fadenförmige Tentakel besitzen. Es ist also geboten, sie von dieser Familie auszuschließen und muß man somit eine eigene solche für sie errichten, da sie, wie ja allgemein anerkannt wird, keiner anderen bereits be- stehenden zugerechnet werden können. [Zusatz bei der Korrektur: Auch Hartlaub (1914, p. XII 247£. fcf. p. XII 237]) nimmt die Identifizierung von Moerisia und Caspionema an (s. dagegen das oben Gesagte), führt aber die vereinigte Gattung mit Dichotomia und Netocertoides als „Anhang“ an die (von ihm als eine Familie betrachteten) Tiaridae an. Eine solche Unterbringung unserer Tiere ist für mich von vornherein ausgeschlossen (s. oben p. 51); und einer etwaigen Zurechnung. derselben zu den ‚„TZiaridae“ — die ich in die Familie Clavidae stelle (s. p. 64) — steht nicht nur die Ausbildung der Gonade, sondern auch der Umstand entgegen, daß zum mindesten Moerisia — von Caspionema ist darüber leider nichts bekannt — in der Ammengeneration hohle Tentakel besitzt, was bei den Clavidae niemals vorkommt (cf. die oben p. 64 gegebene Definition dieser).] 7. Fam.: Corynidae.. — Unter diesem Namen vereinige ich das Gros der Corynidae, Pennaridae und Tubularidae Stechows und der Codonidae Mayers zu einer Familie. Denn wie auch aus Stechows Charakterisierungen der drei erstgenannten Familien er- hellt, stellen diese nicht in natürlicher Weise gegeneinander abge- grenzte Gruppen dar. So sind bei seinen Corynidae zwar meist die ‚‚IT[entakel] sämtlich geknöpft‘‘; doch kann auch ‚‚der unterste Wirtel fadenförmig‘ sein, was dann genau das Verhältnis ist, das für die Pennaridae charakteristisch sein soll: ‚„Orale T[entakel] geknöpft, aborale fadenförmig‘‘; und zwar ist auch hier meist ebenfalls nur der unterste Wirtel fadenförmig. Bei den Tubu- larıdae endlich sind ‚Alle Tfentakel] fadenförmig, in 2 getrennten | Wirteln“; letzteres ist aber kein Gegensatz zu den Pennaridae, bei denen dies nach Stechows eigener Tabelle gleichfalls oft der Fall ist. Übrigens sagt auch Stechow selbst sehr richtig (1909, p. 16): „Die Pennaridae bilden eine Übergangsgruppe zwischen Coryniden und Tubulariden, und es ist kaum möglich, nach beiden Seiten hin eine scharfe Grenze zu ziehen. Daher sind auch wiederhoit Versuche gemacht worden..., die Pennariden überhaupt aufzuteilen, und sie teils den Coryniden, teils den Tubulariden zuzuweisen. Nun konnten sich aber die Au- toren erst recht nicht einigen, wo dann diese Grenze verlaufen sollte.“ Letzteres ist angesichts des oben Gesagten auch durchaus begreiflich. Man scheute aber bisher stets vor dem doch unab- weislichen Schritt zurück, alle drei Familien zu einer zu ver- einigen. — Und zwar definiere ich diese, die Corynidae, als Hydridea, deren Polypen keine Gonothek und wenigstens in der Das System der Coelenterata. 69 Jugend nicht lauter fadenförmige Tentakel, und deren Medusen 4-6 unverzweigte Radiärkanäle, keine ver- ästelten Tentakel, keine Mundgriffel, eine oder mehrere das Manubrium umgürtende GonadenundalsRandkörper Ocellen besitzen. Die hierher gehörigen Genera sind: Nudiclava Lloyd; Ptilocodıum Coward Hydrichthys Fwks.; (cf. Stechow, 1910); Ichthyocodium Jung. ; Hydrichthella Stechow; Coryne Gärtn. (non Stechow et aut.), wozu als Synonym der von Mayer gebrauchte jüngere Name Sarsia Less. zu stellen ist und ebenso der von Stechow verwendete Syncoryne (= Syncoryna Ehrbg.), da Ehrenberg (1834, p. 294 [cf. p. 295]) diesen Namen aus- drücklich an Stelle von Siipula Sars einführte und er somit ein un- bedingtes Synonym dieses letzteren darstellt, der seinerseits syno- nym mit Coryne ist; Stechowia, nov. gen., (Typus: Coryne vaginata Hcks. — Tubularia muscoidesL. [s. Bedot, 1901, p. 438], = Siechowia muscoides (L.)), so genannt nach dem rühmlichst bekannten Hydroidenforscher E. Stechow, das ich definiere als Coryninae |= Syncorynınae Kühn, 1913, p. 229], deren Polypen Kolonien bilden, einen gut ent- wickeltenHydrocaulus und unverzweigte, verstreut und vereinzelt stehende Tentakeln besitzen, und deren Ge- schlechtsgeneration Sporosacs sind. Dazu ist als Synonym Coryne Stechow [et aut.] (nec Gärtn.) zu stellen (die Unrichtigkeit der bisherigen Verwendung des Namens Coryne hat bereits Calkins, 1899, p. 3361. nachgewiesen) ; Monocoryne Broch; | Eucodonium Cl. Hartl.; Slabberia Forb. (die von Mayer, 3, p. 719 wegen des älteren Namens Slabberia Oken (1815, p. 828) vorgenommene Ersetzung dieses Namens durch Dipurena Mc Crady ist unstatthaft, da Oken op. c. bekanntlich nicht den Grundsätzen der binären Nomen- klatur gefolgt ist [s. z. B. Matschie, 1904; p. 55; Siebenrock, 1907, p. 1764; Poche, 1912 a, p. 403; cf. Oken, t. c. p. 434, 437, 751 usw. usw.] und die von ihm darin gebrauchten Namen daher nicht zulässig sind); . Linvillea Mayer; | Cladocoryne Rotch.; Actinogonium Allm.; Tiarella F. E. Sch. Hierher stelle ich auf Grund der Darle- gungen Hartlaubs (1907, p. XII 91f. [cf. p. XII 89]) auch Margel- opsis stylostoma Cl. Hartl. (cf. auch Stechow, p. 20); Sphaerocoryne Pict.; Myriothela Sars; Hydrocoryne Stech.; Myriocnida Stech.; Dendrocoryne Inaba; Acaulis Stps.; Solanderia Duch. Michln.; Blastothela Verrill; Chitina Cart.; 5. Heft 70 Franz Poche: Stauridiosarsia A. G. Mayer (wozu als Synonym der von Stechow gebrauchte Name Siauridium gehört. Mayers Einführung eines neuen Namens für diese Gruppe ist durchaus berechtigt; infolge der bedeutenden Unterschiede ihrer Polypengeneration von der von Coryne ist es aber unbedingt geboten, mit Stechow sie als eine eigene Gattung zu betrachten statt als ein Subgenus dieser letzteren, wie Mayer es tut.); Asyncoryne Waır.; Ectopleura Ag.; | Pennaria Gldf.; | Hybocodon Ag.; Acharadria Str. Wright; | Microcampana Fwks.; Vorticlava Ald.; Tubularia L.; Trichorhiza Russell; Hypolytus Murb.; Amalthaea Schmidt (hierher gehört auch ein Teil der bisher zu Corymorbha gestellten Arten); 4 Corymorpha Sars, wozu als Synonym der von Mayer gebrauchte jüngere Name Steenstrupia zu stellen ist, da letztere Gattung nur die Medusenform der ersteren darstellt; Heterostephanus Allm., den ich auf Grund der beträchtlichen Unterschiede der Polypenform mit Stechow als eine eigene Gattung betrachte, während Mayer ihn als Synonym zu Corymorpha stellt; Halatractus Allm. Diese Gattung trenne ich auf Grund der bedeutenden Verschiedenheit in der Anordnung der distalen Ten- takel ihrer Polypen, die bei Corymorpha S—7 Wirtel bilden, während | sie bei Halatractus unregelmäßig verstreut stehen, von Cory- | morpha ab; | Amphicodon H. Diese Gattung trenne ich von Hybocodon ab, da sich die Polypen beider Gruppen wesentlich unterscheiden (s. z. B. Delage Herouard, 1901, p. 92); | Dicodonium H.; | Branchiocerianthus Mark; Lampra Bonnevie; | Margelodsis Cl. Hartl. und Gymnogonos Bonnevie; Monocaulus Allm.; Die Zahl der Gattungen beträgt somit: 46. : 8. Fam.: Cladonematida, nom. nov. (,„Cladonemiden“ \; Gegenbaur, 1856, p. 220; Cladonemidae aut.; Browne, 1910, p. 24; 7, Mayer, 1910, 1, p. 83). — Hierher gehören folgende Genera: u: Zanclea Gegenb.; En, Halocharis Ag., welche ich, Stechow folgend, als eine eigene Gattung. betrachte, während Mayer sie mit Zanclea vereinigt; a Zancleopsis Cl. Hartl.; | | Pteronema H.; | A Eleutheria Otrf. (zu dieser gehört auch die jüngere Gattung Wandelia Bedot, wie Browne (1910, p. 26f.) nachgewiesen hat und worin ihm.-Bedot selbst (in litt.) durchaus beistimmt; ferner stelle ich auf Grund der Untersuchungen Krumbachs (1907) als frag- liche Synonyme hierher Trichoplax F.: E. Sch. und Treptoplax Montic., -wobei ich ausdrücklich auch auf die beachtenswerte von Schubotz (1912) an dessen Ausführungen geübte Kritik verweise 3 Pelagohydra Dendy. TE un wu u 3 a BE ru, er iu Be, Das System der Coelenterata. 71 (cf. auch Schulze, 1914), zugleich aber bemerke, daß ich auf den „zweiten Beweis“ Krumbachs bedeutend mehr Gewicht legen muß als Schubotz es tut); Monestra Krohn; Dendronema H. und Cienaria H.; Urashımea Kishinouye. Cladonema Dwuj.; Die Gesamtzahl der Gattungen beträgt also: 10. 9. Fam.: Monobrachiidae Hickson (1906, p. 274) (Mono- brachidae aut.; Stechow, 1909, p. 11;id.,1913c, p. 20). — Auf Grund der Darlegungen Vanhöffens sagt Stechow, daß Monobrachium zu ‚ den Claviden gehört und die Familie der Monobrachidae vollständig , gestrichen werden kann. Vanhöffen sagt nämlich 1910, p. 282: „Die Auffindung der Campaniclava Clionis aber mit dem einen ' extrem entwickelten Tentakel stellt die Verbindung zwischen Monobrachium und den übrigen Claviden her.‘‘ Vanhöffen rechnet Monobrachium also augenscheinlich gleichfalls diesen zu. Die ‚ typische und nach meiner Auffassung einzige Gattung der Mono- brachiidae, Monobrachium, unterscheidet sich aber abgesehen von den trotz der sehr interessanten Entdeckung der Campaniclava chionis Vanhöffen (p. 280), bei der ein Tentakel die übrigen 8 oder 9 „etwa viermal an Länge und Dicke übertrifft“, unleugbar be- ‚ trächtlichen Verschiedenheiten in der Polypenform insbesondere , auch dadurch von den Clavidae, daß bei der Geschlechtsform die Gonaden nicht wie bei diesen am Manubrium, sondern an den ' Radiärkanälen liegen. Ich kann daher jener neueren Ansicht Vanhöffens und Stechows nicht beistimmen. Übrigens kann ‘ Monobrachium auch nach der von Vanhöffen selbst (p. 280) ge- gebenen Definition der Clavidae: ‚„Hydroidpolypen mit zerstreuten, einfachen, fadenförmigen Tentakeln‘‘ diesen nicht zugerechnet ı werden; denn man kann beim Vorhandensein eines einzigen , Tentakels, wie es eben für Monobrachium charakteristisch ist, füg- ‚ lich nicht von ‚‚zerstreuten Tentakeln‘‘ sprechen. — Ferner wendet sich Vanhöffen (p. 282) gegen die Zwischenstellung von Mono- brachium zwischen „Thecaten‘ und ‚„Athecaten“. Er sagt: „Ich , vermute nun, daß Catablema [= Neoturris (s. Mayer, 1910, 1, p.120 u. oben p.64)] die Meduse von Monobrachium ist, wozu gut stimmen ‚ würde, daß CHR. BONNEVIE auf Schnitten junger Medusenknospen die Geschlechtsprodukte an den Radiärkanälen angelegt fand. Denn tat- sächlich erinnert auch die erwachsene Catablema, besonders bei alten, schon: etwas lädierten Exemplaren stark an Leptomedusen. Demnach halte ich es nicht für berechtigt, der Gattung Mono- brachium eine Sonderstellung zwischen Thecaten und Athecaten einzuräumen. Sie gehört zweifellos der letzteren Gruppe an, und ihre Geschlechtstiere sind Anthomedusen.‘‘ Diesen Ausführungen des ausgezeichneten Medusenkenners kann ich aber nicht bei- ' pflichten. Denn gerade die Tatsache, daß die Geschlechtsorgane schon bei den jungen Medusenknospen von Monobrachium an den Radiärkanälen liegen, zeigt, daß seine Geschlechtsform nicht 5. Heit 72 Franz Poche: eine ‚„Anthomeduse‘, sondern eine „Leptomeduse“ ist, und daß dies nicht Neoturris sein kann, bei der als bei einer ‚‚Anthomeduse“ die Gonaden am Manubrium liegen. 10. Fam.: Eutimidae Haeckel (1879b, p. 163 [cf. p. 167]) (Campanopsidae Grobben, 1904, p. 266; Eutrminae Mayer, 1910, 2, p. 232 [cf. p. 293]). — Die Gattungen Saphenia Eschz. und Eutima McCrady, zu welcher letzteren als Synonym Campanopsis Cls. gehört (s. unten), betrachte ich als Vertreter einer eigenen Familie. Und zwar definiere ich diese Familie als Hydridea, deren Polypen keine Hydrothek oder Gonothek und lauter fadenförmige, solide, in einem Wirtel ange- ordnete, nur eine Reihe von Entodermzellen enthaltende Tentakel besitzen, und deren Medusen an gewöhn- lichen Polypen entstehen, 4 unverzweigte Radiär- kanäle, unverästelte Tentakel, an den Radiärkanälen gelegene Gonaden und als Randkörper geschlossene Statocysten besitzen. — Die Gründe für die Aufstellung dieser Familie liegen natürlich in dem Fehlen einer Hydrothek und Gonothek und von Blastostylen bei der Polypengeneration. Die in Rede stehenden Formen können also bei entsprechender Berück- sichtigung des ganzen Entwicklungszyklus (s. oben p. 62.) nicht den Campanulariidae (s. d.) zugerechnet werden, die stets zu den „Ihecaten‘ gestellt wurden und zu deren wesentlichen Charak- teristica es gehört, daß ihre Polypen Hydrotheken und Gonotheken besitzen und ihre Gonozoide an Blastostylen entstehen (s. unten p. 75). — Die Zurechnung von Saphenia zu dieser Familie kann vorläufig nur eine hypothetische sein, da ihre Polypenform noch nicht bekannt ist, und gründet sich bloß auf die allem An- scheine nach nahe Verwandtschaft ihrer Geschlechtsform | mit der von Eutima. — Ich stimme Stechow (1913a, p. 585) also vollkommen darin bei, daß Eutima [er nennt sie als Polypen- gattung (s. oben p. 63) Campanopsis] nicht in die Nähe von | Campanulina (s. unten p. 76) gehört. Wenn er aber weiter sagt: | „Es scheint mir wahrscheinlicher, daß sie vielleicht an die Basis der Familie der Haleciden gehört, als Übergang von den Bougain- villiden zu diesen‘, und sie 1913c dezidiert den Haleciidae zu- rechnet, so erkenne ich den von ihm hervorgehobenen Punkt der Übereinstimmung mit diesen letzteren (die Einschnürung der Hydranthen im ausgestreckten Zustande nicht weit unterhalb des Tentakelkranzes) gewiß auch als solchen an. : Infolge des voll- kommenen Fehlens von Blastostylen, von Gonotheken und von Hydrotheken bei der Ammengeneration von Eutima, während bel den Haleciidae die beiden ersteren meist vollkommen ausgebildet und die letzteren stets wenigstens in wenig entwickeltem Zu- stande vorhanden sind, kann ich aber jene Gattung dieser Familie nicht zurechnen, sondern muß sie als Typus einer eigenen solchen betrachten. — Daß Campanopsis tatsächlich die Polypenform von Eutima darstellt, erscheint nach den neuesten sehr interessanten Das System der Coelenterata. 73 Mitteilungen Stechows (1913a; 1913b, p. 181) als völlig sicher- gestellt. 11. Fam.: Cannotidae Haeckel (1879b, p. 112 [cf. p. 140]; Cockerell, 1911b, p. 81) (Thaumantiadae Gegenbaur, 1856, p. 218 [ef. p. 236]; Mayer, 1910, 1, p. 196). — Die typische Art von Thaumantias, Thaumantias hemisphaerica, gehört, wie Mayer (1, p. 198) selbst angibt, unzweifelhaft zu der bisher Phialhidium genannten Gattung, und somit zu den Campanulariidae. Daher kann auch der Name Thaumantias nicht mehr für ein Genus der hier in Rede stehenden Familie verwendet und dem- gemäß auch der Name dieser nicht mehr von jenem gebildet werden. Die von Cockerell vorgenommene Ersetzung desselben durch Cannotidae ist also vollkommen berechtigt. — Zahl der Gat- tungen: 17; ferner stelle ich als partielles Synonym von Laodicea hierher die Gattung Cuspidella Hcks. (pt.), die zum Teil die Hy- droidform jener darstellt; dagegen trenne ich 2 (Nelocertoides und Dichotomia) ab und stelle sie zu den Bythotiaridae (s. d.). Die Gesamtzahl der Gattungen beträgt also: 15. 12. Fam.: Mitrocomidae Haeckel (1879b, p. 163). — Den Aus- führungen Torreys (1909, p. 16f.) und Brownes (1910, p. 32) Rechnung tragend, unterscheide ich diese Familie; Mayer dagegen rechnet die betreffenden Formen den Eucopidae zu. — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Browne, 1910, p. 32—34: 5; Ierner stelle ich als partielles Synonym von Mitrocoma hierher die Gattung Cuspdidella Hcks. (pt.), von der ein Teil der Arten die Polypen- generation jener darstellt. | 13. Fam.: Campanulariidae Hincks (1868, 1, p. LXVII [ct. p. 137]) (Campanularidae Dana, 1846, p. 23 [cf. p. 118 u. 688]; Schneider, 1897, p. 505; Stechow, 1913c, p. 47; Eucopidae Gegen- baur, 1856, p. 218 [cf. p. 241]; Mayer, 1910, 2, p. 231; Lafoeidae Hincks, 1868, 1, p. LXVIIL [cf. p. 198]; Lafoeidae Stechow, 1913c, p. 44; Campanulinidae Hincks, 1868, 1, p. LXVII [cf. p. 186]; Stechow, 1913c, p. 45; Campanularinae aut. ; Delage Herouard, 1901, p. 195; Eucopinae iüid., 1901, p. 130; Thecaphora proboscoidea Broch, 1910, p. 132 [cf. p. 133 u. 183]; Eucopridae Cockerell, 1911 b, p. 82). — Unter dem Namen Campanulariidae vereinige ich hier das Gros der Campanularidae, Lafoeidae und Campanulinidae Stechows und der Eucopidae Mayers. — Was zunächst die Vereinigung der Cam- banulinidae mit den Lafoeidae zu einer Familie betrifit, so ver- weise ich auf Broch (1912, p. 39), dessen bezüglichen Ausführungen ich mich vollkommen anschließe. Auch Levinsen (1913, p. 2881.), obwohl er sich gegen diese Vereinigung ausspricht, erkennt an, daß beide sehr nahe verwandt sind. Man kann aber dem Vorhandensein oder Fehlen eines Deckels an den Hydrotheken, worauf Levinsen seine Trennung der Campanulinidae und Lafoeidae gründet, füglich nicht den Wert eines Familiencharakters zuerkennen, da dessen morphologische Bedeutung ja doch nur eine geringe — ein diffe- renzierter Teil der Hydrothek — und zudem in verschiedenen 5. Heft 74 Franz Poche: Fällen eine ganz verschiedene ist. Ich verweise in letzterer Hinsicht auf die so klare und übersichtliche Zusammenstellung von Levinsen (1913, p. 290 u. 292f.).. Und nach Stechows neuerer Abgrenzung der beiden Familien ist auch dies kein durchgreifender Unterschied, indem er zu den Lafoeidae auch mehrere Gattungen rechnet, die gedeckelte Hydrotheken besitzen. Zudem stimmt eine von diesen, Siegolaria Stech., auch darin mit seinen Campanu- linidae überein, daß ihre Gonotheken einzeln stehen, wie es bei diesen stets der Fall ist, und nicht in besonderen Anhäufungen, wie meistens bei den Lafoeidae. Und auch sonst ergibt sich aus Stechows Diagnosen und Besprechungen der beiden Gruppe kein einziger durchgreifender Unterschied zwischen ihnen, ge- schweige denn ein solcher, der zu ihrer Unterscheidung als ge- sonderte Familien berechtigen würde. Auch Kühn sagt (1913, p. 255): „Ich habe die beiden Gruppen hier mit Rücksicht auf eine Anzahl durchgreifender Unterschiede im Trophosom und Gonosom noch als selbständige Familien beibehalten; jedenfalls aber gehören sie nahe zusammen.‘ Aber auch seine Diagnosen jener (p. 231) weisen keınen einzigen solchen durchgreifenden Unterschied auf. — Und betreffs der Zusammenfassung der dergestalt vereinigten Lafoeidae und Camdanulinidae mit den Cambanulariidae zu einer Familie, die bereits Schneider, 1897, p. 505. (cf. p. 512f.) vornahm und begründete, möchte ich folgendes bemerken: Broch (1910, p. 132f. [cef. p. 142 u. 183]) betrachtet die Campdanulariidae (im Sinne Kühns und Stechows) wegen ihrer scharf abgesetzten, keulenförmigen Proboscis als eine eigene Unterordnung Theca- phora proboscoidea, der er alle anderen ‚„Thecaphora‘‘ als eine andere Unterordnung, Thecaphora conica, die durch eine konisch zugespitzte Proboscis charakterisiert ist, gegenüberstellt. Daß eine solche Sonderstellung der Campanulariidae aber keineswegs naturgemäß ist, hat bereits Kühn (p. 250) klar dargetan; und mit Recht betrachtet er (s. p. 260f.) sie und die Lafoeidae als die am nächsten mit den Campanulinidae verwandten Formen. Und Levinsen (1913, p. 284) hat überdies dargelegt, daß auch die Proboscis von Hebella lata, also einer ‚„Lafoeide‘, keulen- förmig ist, und glaubt (p. 289 [cf. p. 284—2861) überhaupt nicht „an eine scharfe Trennung zwischen den Lafoeidae und den Cam- panulariidae‘‘ und macht es sehr wahrscheinlich, daß auch manche Formen dieser letzteren einen Deckel besitzen. — Und zu dieser nahen Verwandtschaft der Polypengeneration kommt noch, daß die Medusen der Campanulariidae (im bisherigen Sinne) stets und die der Campanulinidae meist Eucopidae und überdies erstere und letztere zum Teil sehr nahe miteinander verwandt sind. So ist die Amme wenigstens einer Species von Eucopium (E. globosum) und die von Thaumantias (= Phialidium [s. unten p. 76]) Campanulina, also die typische Gattung der Campanulinidae, die Amme der mit Eucopium nächstverwandten Medusengattung Obelia dagegen die gleichnamige ‚Campanulariide“, und die der Das System der Coelenterata. 75 mit Thaumantias nächstverwandten Medusengattung Clytia sowie eineranderenArt von Eucopium (E. $ictum) die „Campanulariide‘‘ Clytia. (Mayer, 1910, 1, p. 198 gibt zwar an, daß Thaumantias, also ein Campanulariide (im bisherigen Sinne), der Hydroid von Tetranema [er nennt auch die Medusengattung wie bisher meist geschehen T’haumantias (s. oben p. 73)], also eines Cannotiden, sei; und ebenso sagt Stechow (1913c, p. 47), daß die Medusen des Campanulariiden Thaumantias ‚Thaumantidae“ |= Cannotidae (s. d.)] sind. Diese Angaben beruhen aber auf einer Verwechslung. Die bezüglichen Beobachtungen wurden nämlich an der Meduse „Ihaumantias inconsbicua‘‘ Forb. gemacht (Wright, 1862). Diese ist aber nicht eine Tetranema |= Thaumantias Mayer et aut.], sondern eine Thaumantias Eschz., also ein Mitglied der von Mayer wie bisher meistens Phialidium genannten Gattung, und identisch mit dem Typus dieser, Thaumantias hemisphaerica, wie Mayer op. C., 2, p. 266 auch selbst ganz richtig angibt. Sie gehört somit zu den Eucoßidae und erzeugt ihr Hydroid also solche und nicht Cannotidae.) — Es ist somit nicht nur berechtigt, sondern bei ent- sprechender Berücksichtigung des ganzen Entwicklungszyklus geradezu geboten, die Lafoeidae, Campanulariidae, Eucopidae und das Gros der Campanulinidae (soweit nämlich nicht abweichende Charaktere ihrer Medusengeneration dagegen sprechen) zu einer Familie zu vereinigen. Und zwar definiere ich diese, die Campanula- riidae, als Hydridea,deren Polypen radiär gebaut sind, sym- podiale oderstoloniale Stöcke bilden, nur 1 Wirtel durch- wegs fadenförmiger, solider, nur 1 Reihe von Entoderm- zellen enthaltender,dieProboscis umgebender Tentakel, Gonotheken und glocken- bis röhrenförmige Hydro- theken, in die sich die Hydranthen wenigstens teil- weise zurückziehen können, aber kein Veloid und keine präorale Höhle besitzen und nach ihrer im Planulasta- dium erfolgten Festheftung einen Hydrocaulus bilden, der mit einem Endhydranthen abschließt, deren Gono- zoide an Blastostylen entstehen, und deren Medusen 4—6 Radiärkanäle, an denen die Gonadenliegen, und als Randkörper geschlossene Statocysten besitzen. (Betrefis des hierbei herangezogenen wichtigen Charakters der weiteren Ent- wicklung der festgehefteten Planula cf. Kühn, 1913, p. 40f. u. 2561.) Die Wahl des Namens Campanulariidae für diese Familie ist nicht nur dadurch gerechtfertigt, daß er (neben dem gleichalten Lafoeidae) der älteste verfügbare (s. oben p. 52) solche ist, sondern gewiß auch sonst durchaus zweckmäßig. Es gehören demnach hierher folgende Gattungen: Stegopoma Levins.; Oplorhiza Allm. ; Lafoeina Sars; Obpercularella Hcks.; Galanthula Cl. Hartl.; hf Tetrapoma Levins.; Eucheilota McCrady, wozu ich als wahrscheinliches Synonym die jüngere Gattung Lovenella Hcks. stelle (cf. Stechow, p. 32), 5. Heit 76 Franz Poche: und als partielles Synonym Campanulina. Bened., pt. (cf. Hartlaub, 1897, p. 498f., und das unten bei Eucopium Gesagte) ; Calycella Hcks.; Trichydra Str. Wright; Phortis McCrady, wozu ich, der Sache nach den Darlegungen Stechows Rechnung tragend, als fragliches Synonym die jüngere Gattung Hebella Allm. stelle; Scandia Fras.; Stegolaria Stech.; Lictorella Allm.; Cryptolarella Stech.; Bedotella Stech.; Crydtolarıa Busk; Halisiphonia Allm.; Zygophylax Quelch; Lafoea Lmx.; Perisiphonia Allm.; Fılellum Hoeks.; Abietinella Levins.; Toichopoma Levins.; Grammaria Stps.; Eucopium H., welchen Namen Cockerell (1911b, p. 82) mit Recht an die Stelle des von Mayer [und Stechow] gebrauchten Eucope Gegnb. setzt,da Mayer zudieser Gattung keineder ursprüng- lich unter diesem Namen begriffenen Arten rechnet. Als partielles Synonym stelle ich hierher Campanulina Bened., pt., deren Arten zum Teil die Ammengeneration von Arten von Eucodium sind. Was die Meduse von Campanulina tenuis Bened. (= C. acuminata (Alder)) ist, der einzigen ursprünglichen und somit typischen Art von Campanulina, ist aber noch nicht festgestellt (cf. unten sub Thaumantias, Eutonina und Tima und oben sub Eucheilota). (Gegen- über einer gegenteiligen Angabe Haeckels, 1879b, p. 186f., ver- weise ich auf Metschnikoff, 1886, p. 85); | Obehha Per. Lsr.; Clytia Lmx.; Gonothyraea Allm. ; Campanularia Lm.; Agastra Cl. Hartl.; Hartlaubella, nom. nov., (Typus: H. gelatinosa (Pall.), = Sertularia gelatinosa Pail.) — so genannt zu Ehren des hochverdienten Coelenteratenforschers Cl. Hartlaub —, welchen Namen ich an Stelle von Obelaria Hartlaub (1897, p. 488 [cf. p. 489]) einführe, der durch Obelaria Haeckel (1879b, p. 172 [cf. p. 173]), gleichfalls unter den Campanulariidae, präokkupiert ist; Campalaria Cl. Hartl.; Thaumantias Eschz., wozu ich als Synonym die jüngere Gat- tung Phialidium Leuck. stelle, die den Typus von Thaumantıas umfaßt (s. oben p. 73). Ferner stelle ich hierher Campanulina Bened., pt., von der ein Teil der Arten die Ammengeneration wenigstens eines Teiles der Species dieses Genus darstellt (cf. oben sub Eucopium) ; | Phialobsis Torr.; Pseudoclytia Mayer; Phialucium Maas; Gastroblasta Keller; Blackfordia Mayer; Staurobhora Brdt.; Das System der Coelenterata. 17 Eutonina Cl. Hartl., welcher Name, wie es bereits Cockerell (1911b, p. 83) getan hat, an die Stelle des von Mayer gebrauchten Eutimium H. gesetzt werden muß, da Mayer in diese Gattung keine der ursprünglich unter letzterem Namen begriffenen Arten stellt. Ferner stelle ich als partielles Synonym hierher Campanulina Bened., pt., von der wenigstens eine Art die Polypengeneration einer Species von Euionina darstellt (cf. das oben bei Eucopium Gesagte) ; Ivenopsis Goette; Eirene Eschz. ; Tima Eschz., wozu ich als fragliches partielles Synonym die jüngere Gattung Campanulina Bened., pt., stelle, von der eine Species die Polypengeneration einer Art von Tima darstellen soll (s. oben sub Eucopium) ; Eucopella Ldf. und . Silicularıa Meyen. Die Zahl der Gattungen beträgt also: 45. 14. Fam.: Aeguoreidae aut. (Aeguoridae Eschscholtz, 1829, p. 108; Mayer, 1910, 2, p. 319). — Zahl der Gattungen: 8. 15. Fam.: Bonneviellidae Broch (1909, p. 197). — Betrefis der Gründe für die Aufstellung dieser Familie verweise ich auf Broch, 1909, p. 195—197. Stechow hält es allerdings nicht für erforderlich, für Bonneviella, die einzige hierhergehörige Gattung, eine eigene Familie zu errichten, sondern stellt sie ‚in die nächste Verwandtschaft von Hebella und Lictorella‘ und rechnet sie somit seinen Lafoeidae zu. Ich stimme zwar seiner Ablehnung der Ver- mutung Brochs, daß Bonneviella ein ektodermales Schlundrohr besitzen könnte, durchaus bei. Gleichwohl unterscheidet sie eich aber nicht nur von jenen beiden Gattungen und überhaupt von seinen Lafoeidae, sondern auch von allen meinen Campanulariidae (s. oben p. 73—75) sowie den diesen zunächststehenden Familien ins- besondere durch das Vorhandensein mehrerer Reihen von Ento- dermzellen in den Tentakeln und den Besitz eines Veloids und einer präoralen Höhle so wesentlich, daß ich es nicht als folgerichtig betrachten kann, sie mit jenen in einer Familie zu vereinigen. — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Broch, p. 197E.: 1. 16. Fam.: Syntheciidae, nom. nov. (Synihecidae Stechow, 1913c, p. 12 [cf. p. 32 u. 45]). — Stechow folgend unterscheide ich diese als eine eigene Familie. — Zahl der Gattungen: 3. 17. Fam.: Sertulariidae Hincks (1868, 1, p. LXVIII [ct. p. 233]) (Sertularidae aut.; Stechow, 1913c, p. 46). — Zahl der Gattungen: 16. 18. Fam.: Haleciidae Hincks (1863, 1, p. LXVII [ct. p. 220]) (Halecidae aut.; Stechow, 1913c, p. 41). --- Hierher stelle ich die Gattungen Hydranthea Hcks. (s. auch Motz-Kossowska, 1911, p. 326-328), Hemitheca Hilgendorf, Campalecium Torr., Halecium Ok., Hydrella Goette, Hydrodendrum ipro: Hydrodendron) Heks., Diplocyathus Allm., Ophiodes Hcks. und Phylacioiheca Stech. — 5. Heft 78 Franz Poche: Stechows {allerdings nur für die Ammengeneration Geltung be- anspruchender und überhaupt nur mit einer gewissen Reserve vorgenommener) Zurechnung von Melicertum zu dieser Familie kann ich mich also nicht anschließen. Denn dessen Medusen sind Cannotidae und haben also als Randkörper Ocellen, während die der Haleciidae (soweit solche überhaupt bekannt sind), den Charakter von ‚„Eucopidae‘‘ haben, also als Randkörper Statocysten be- sitzen — ein so wesentlicher Unterschied, daß die Vereinigung der betreffenden Formen in eine Familie sich bei Berücksichtigung des ganzen Entwicklungszyklus durchaus verbietet. — Die Zahl der Gattungen beträgt also: 9. 19. Fam.: Plumulariidae Hincks (1868, 1, p. LXVIII [ctf. p. 279]) (Plumularidae Agassiz; Nutting, 1900, p. 3 [cf. p. 47]; Stechow, 1913c, p. 43). — Die Zurechnung der von manchen Autoren als eine eigene Familie Aglaopheniidae oder Aglaophenidae betrachteten Formen zu dieser Familie hat durch die Entdeckung von Dinotheca Stechow, die einen Übergang zwischen beiden Gruppen bildet (s. Stechow, 1912) und damit die ohnedies nicht große Kluft zwischen ihnen noch mehr verringert, eine neue Stütze erhalten. — Zahl der Gattungen: 31. Genus Hydrideorum (?) sedis incertae: | Rhizohydra Cope (1883, p. 140). Stechow (1909, p. 11) stellt diese zu den ‚Monobrachidae‘, führt sie aber selbst als „ganz un- sichere Form‘ an und sagt (p. 15), daß sie vielleicht auch zu den Hydridae zu stellen ist. Seine Zurechnung von Rhizohydra zu den Monobrachiidae gründet sich offenbar darauf, daß er diese als durch ‚‚Weniger als 2 fadenförmige T[entakel]‘“ charakterisiert betrachtet und Rhızohydra für tentakellos hält. Letzteres ist aber ein Irrtum, indem sie nach den Angaben Copes 6 Tentakel besitzt. (Cope bezeichnet diese allerdings als ‚Strahlen‘, was wohl die Ver- anlassung zu jenem Mißverständnis gegeben hat; da er aber von ihrer Länge im Vergleich zum Körper spricht usw., so ist es ganz zweifellos, daß damit eben Tentakel gemeint sind.) Rhizohydra kann somit nach Stechows eigener Charakterisierung der Mono- brachiidae diesen nicht zugerechnet werden; und auch sonst liegt nichts vor, was auf eine Verwandtschaft jener mit Monobrachium hinweisen würde. Cope ist nicht einmal ganz sicher, daß es sich dabei überhaupt um einen Hydroidpolypen handelt. — 1913, p. 39 stellt Stechow Rhizohydra mit Monobrachium (s. über dieses oben p. 71) zu den Clavidae, führt sie jedoch wieder als „Ganz un- sichere Form“ an. Es ist ganz wohl möglich, daß sie wirklich diesen zugehört; da uns unsere so sehr unzulängliche Kenntnis von Rhizohydra aber keinerlei Anhaltspunkt dafür bietet, so ziehe ich es vor, sie als Genus sed. inc. anzuführen. 2. Ordnung: POLYPODIIDEA, o. nov. Diese Ordnung gründe ich für die einzige Gattung Polypodıum Ussow, und definiere sie als Zydrozoa, deren Muskulatur nur Das System der Coelenterata. 79 aus Längsmuskeln besteht und wie das Nervensystem nach Ursprung und Lage ausschließlich dem Entoderm angehört, und deren Entoderm infolge eines Aus- stülpungsprozessesin der Jugend vorübergehend außer- halb des Ectoderms liegt (s. die höchst interessanten Arbeiten von Lipin, 1911 a u. 1911 b). — Bisher wurde Polypodium gewöhn- lich zu den ‚‚Eleutheroblastea‘“ gestellt. Stechow (1909, p. 10; 1913, p. 36) stellt es direkt in die Familie Aydridae, während Delage Herouard, 1901, p. 35 es als ‚Anhang‘ zu ihrer Ordnung Hydrıda anführen. Die in der es als ‚Anhang‘ zu ihrer Ordnung Hydrıda anführen. Die in der obigen Definition angegebenen Charaktere, durch die meisten von welchen Polypodium sich nicht nur von den Hydridae und Hoydridea, sondern von allen Hydrozoa überhaupt wesentlich unterscheidet, erfordern entschieden die Aufstellung einer eigenen Ordnung für es. Damit ist aber jenen wohl auch genügend Rechnung getragen, und würde ich eine etwaige weitergehende Sonderstellung unseres Tieres nicht für gerechtfertigt halten. 1. Fam.: Polypodiidae, f. nov. — Hierher gehört nur das Genus Polypodium Ussow. 3. Ordnung: MILLEPORIDEA, nom. nov. Milleporina Ehrenberg, 1831, Phytozoa Polypi. Bog. a, p. [2]. | 1. Fam.: Milleporidae L. Agassiz (Miülleborinae Delage Herouard, 1901, p. 153). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Delage Herouard, 1901, p. 153: 2. | - 4. Ordnung: STYLASTERIDEA, nom. nov. | Stylasterina aut.; Hickson u. England, 1905, p. 1 (cf. p. 2). | Wie Hickson u. England 1905, p. 1—3 dargelegt haben, muß diese Gruppe, die meist mit den Milleporidea zu einer Ordnung (oder Unterordnung) Hydrocorallia, Hydrocorallina, H'ydrocoralliae usw. vereinigt wird, vollkommen von jenen getrennt und zu einer ‚ eigenen Ordnung erhoben werden, da ihre Übereinstimmung mit jenen sich nur auf einzelne Punkte beschränkt, die keineswegs ‚ von ausschlaggebender Wichtigkeit sind. Letzteres erhellt übrigens auch schon aus einer Prüfung der üblichen Definitionen jener ver- ' einigten Gruppe. — Das System der Stylasteridea gebe ich nach , Hickson u. England, t. c. " Ä 1. Fam.: Stylasteridae J. E. Gray. — Zahl der Gattungen: 13. 5. Ordnung: TRACHYMEDUSAE Haeckel (1866, p. LIX). In der Systematik dieser Ordnung folge ich Mayer, 1910, 2, p. 339—427 u. 3, p. 7258. 1. Fam.: Petasidae Haeckel (1879b, p. 234 [cf. p. 243]) (Olindiadae Haeckel, 1879b, p. 244 [cf. p. 252]; Mayer, 1910, 2, ' pP. 340; Petasinae Delage Herouard, 1901, p. 183; Mayer, 1910, 2, pP. 361). — Mayer betrachtet die Petasinae alseine Unterfamilie, ' die er aber anscheinend nicht seiner Familie Olindiadae zurechnet, 5, Heft 80 Franz Poche: sondern in nicht recht klarer Weise als eine neben dieser stehende Unterfamilie anführt — was bekanntlich ein logisch gänzlich unzulässiges Verhältnis ist. Gelegentlich (1, p. 13; 2, p. 363) spricht er aber von ihnen auch als von einer Familie, wobei er die Gruppe dann — wie auch sonst mehrfach — Petasidae nennt. Auf Grund der Darlegungen von Bigelow (1909, p. 101f.) und Douglas (1912, p. 106—109) vereinige ich jedoch diese Gruppe mit den Olindiadae zu einer Familie, und zwar unter dem einzigen vorhandenen verfügbaren (s. Poche 1912b, p. 7—8) Namen Peta- sidae. Übrigens sagt auch Mayer selbst (p. 341), daß die Olindiadae und Petasıdae sehr nahe verwandt sind und er sehr geneigt ist, sie unter dem Namen Petasidae zu einer Familie zu vereinigen, wovon ihn nur unsere höchst ungenügende Kenntnis fast aller Peia- sidae |im engeren Sinne] abhält. — Zahl der Gattungen: 11; seitdem ist hinzugekommen: 1; also Gesamtzahl der Gattungen: 12. 2. Fam.: Limnocnididae Mayer (1910, 1, p. 13 [cf. 2, p. 369]). — Zahl der Gattungen: 1. 3. Fam.: Piychogastriidae Cockerell (1911b, p. 84) (Ptycho- gasiridae Mayer, 1910, 1, p. 13 [cf. 2, p. 371]). — Zahl der Gat- tungen: 1. 4. Fam.: Tyachynemahidae, nom. nov. (Tyachynemidae Gegenbaur, 1856, p. 218 |[cf. p. 249]; Mayer, 1910, 2, p. 376). — Da der älteste verfügbare und daher giltige Name der typischen Gattung dieser Familie Trachynema Gegnb.. und nicht Rhopa- lonema Gegnb. ist, wie Mayer sie nennt, so ist es de facto völlig berechtigt, den ‘Namen der Familie von jenem ersteren zu bilden. — Zahl der Gattungen: 14; seitdem ist hinzugekommen: 1; also Gesamtzahl der Gattungen: 15. 5. Fam.: Geryoniidae Cockerell (1911b, p. 85) (Geryonidae Eschscholtz, 1829, p. 86; Mayer, 1910, 2, p. 409). — Zahl der Gat- tungen: 2. 6. Ordnung: TETRAPLATIIDEA, nom. nov. Pteromedusae Carlgren, 1909, p. 118 (cf. p. 119). Auf Grund der durchaus überzeugenden Arbeit Carlgrens (1909) rechne ich Teiraplatıa den Hydrozoa zu. Und zwar betrachte ich sie, seinen Ausführungen (p. 117—119) Rechnung tragend, als eine eigene Ordnung dieser, in deren Systematik ich gleichfalls ihm (p. 118—120) folge. 1. Fam.: Tetraplatiidae, nom. nov. (Tetraplatiadae Carlgren, 1909, p. 119). — Zahl der Gattungen: 1. | 7. Ordnung: NARCOMEDUSAE Haeckel (1879a, p. LXXIX). Das System dieser Gruppe gebe ich nach Mayer, 1910, 2, p. 428—486. | 1. Fam.: Solmarisidae nom. nov. (Solmarıdae Haeckel, 1879b, p. 301 [cf. p. 346]; Mayer, 1910, 2, p. 431). — Da der Name Solmaris Haeckel, wie sein Autor bei seiner Einführung (1879b, Das System der Coelenterata. 81 p. 355) selbst angibt, ‚Meeres-Sonne‘‘ bedeutet, also aus sol und marıs gebildet ist, so ist er als ein Indeclinabile und der ganze Name als den Stamm darstellend zu betrachten. Es ist daher unzulässig, die Genitivendung -is von maris als „Endung“ des "Namens zu betrachten und demgemäß bei der Bildung des Fa- miliennamens durch die Endung idae zu ersetzen. Vielmehr muß letztere an den unveränderten Namen angefügt werden. — Zahl der Gattungen: 2. 2. Fam.: Aeginidae Gegenbaur (1856, p. 218 [cf. p. 258]). — Zahl der Gattungen: 10. 8. Ordnung: SIPHONOPHORA Burmeister (1837, p. 458). Siphonophorae Eschscholtz, 1829, p. 121 (cf. p. 20); Bigelow, 1911, p. 175. Diese Gruppe besitzt nicht einen einzigen Charak- ter, der uns berechtigen würde, sie, wie es meist geschieht, der Gesamtheit aller anderen Hydrozoa gegenüberzu- stellen, in welchem Falle ihr dann meist der Rang einer Unter- klasse gegeben wird. Ich kann sie daher nur als eine einfache, den übrigen Hauptabteilungen der Hydrozoa coordinierte Ordnung betrachten, wie es z. B. auch schon Fowler, 1900, p. 1 (cf. p. 38 u. 55) und Hickson (1906, p. 297) getan haben. — In der Systematik der Siphonophora folge ich der trefflichen, gediegenen Arbeit Bigelows (1911). ‚1. Unterordnung: CALYCOPHORAE. 1. Fam.: Sphaeronectidae Huxley. — Zahl der Gattungen: 6. 2. Fam.: Prayıdae Kölliker. — Zahl der Gattungen: 7. 3. Fam.: Hippopodirdae Kölliker. — Zahl der Gattungen: 2. 4. Fam.: Diphyidae Eschscholtz (1829, p. 10 [cf. p. 122). — Zahl der Gattungen: 9. Genus Calycodhorarum sedis incertae: Archisoma Bigelow. 2. Unterordnung: PHYSSOPHORINEA, nom. nov. Physsobhovae Goldfuss, 1818, col. 1010; id., 1820, p. 177; Physophorae aut.; Bigelow, 1911, p. 267. Da es nicht zweckmäßig ist, einfach die Mehrzahl eines Gattungsnamens (die bekanntlich sehr oft gebraucht wird, wenn man von den Arten des betreffenden Genus spricht), als Namen einer höheren Gruppe zu verwenden, so habe ich für diese Unter- ordnung obigen neuen Namen eingeführt. 5. Fam.: Apolemiidae. — Zahl der Gattungen: 1. 6. Fam.: Forskaliidae. — Zahl der Gattungen: 2. 7. Fam.: Agalmatidae, nom. nov. (Agalmidae Brandt; Bi- gelow, 1911, p. 272). — Zahl der Gattungen: 5. 8. Fam.: Physsobhoridae van der Hoeven (1850, p. 108) (Physophoridae Eschscholtz, 1829, p. 5 [cf. p. 139]; Bigelow, 1911, p. 291). — Da der giltige Name der typischen Gattung dieser Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 5. 6 5. Heft 89 Franz Poche: Familie Physsophora Forskäl (1775, p. XXV [cf. p. 119]) ist, so ist der von van der Hoeven für sie eingeführte Name der allein richtige. — Zahl der Gattungen 1. 9. Fam.: Anthophysidae. — Zahl der Gattungen: 3. 10. Fam.: Rhodaliidae. — Zahl der Gattungen: 5. 3. Unterordnung: RHIZOPHYSINEA, nom. nov. Rhizophysaliae Chun; Bigelow, 1911, p. 317. 11. Fam.: Rhizobhysidae Brandt. — Zahl der Gattungen: 5. 12. Fam.: Physaliidae. — Es gereicht mir zu großer Be- friedigung, daß ein so hervorragender Kenner der Siphonophoren wie Bigelow meinem Nachweis (1907, p. 106f.), daß der alt- eingebürgerte Name Physalia beizubehalten und nicht durch Holothuria L. zu ersetzen ist (wie Gill, 1907 wollte), durchaus bei- stimmt. — Zahl der Gattungen: 1. | 4. Unterordnung: CHONDROPHORAE Chamisso & Eysenhardt. 13. Fam.: Porpitidae Brandt. — Zahl der Gattungen: 2. 14. Fam.: Velellidae Eschscholtz (1829, pP: 122°Icf. p. 165 — Zahl der Gattungen: 1. 9. Klasse: Gastrodoidea Poche (1911, p. 85). Unter diesem Namen habe ich 1. c. für die Gattung Gastrodes Korotn. eine eigene Klasse errichtet und diese als Cnidaria mit zellenfreier Mittelschichte, ektodermalem Schlund- rohr, ektodermal gebildeten Eizellen, durch Septen geteiltem Darm, ohne Nesselzellen, definiert. — Und zwar rechne ich dieses Tier mit Korotneff (1891, p. 613—618) den Cnidarıa statt mit Heider (1893) — dem sich Delage Herouard (1901, p. 759£.) wenigstens insoweit anschließen, daß sie es als „Anhang“ an diese aufführen, und dem auch Mortensen (1912, p. 3) beistimmt — den Cienophora zu. Die Gründe hierfür liegen in dem Fehlen eines apicalen Sinnesorganes und des bei allen Ctenophoren so reich entwickelten Mesenchyms, also zweier der wichtigsten Charaktere dieser, deren Nichtvorhandensein eine Zu- ordnung zu dieser Gruppe durchaus verbietet, und in der ekto- dermalen Entstehung der Eier, während diese bei den Ctenophoren — was damals allerdings noch nicht festgestellt war — höchst wahrscheinlich entodermalen (oder möglicherweise mesoder- malen) Ursprungs sind (s. Mortensen, 1912, p. 13£.). Die mutmaß- lichen Samenzellen sollen nach Korotneff (p. 616) allerdings wahr- scheinlich im Entoderm entstehen. Da aber nach- seinen eigenen Angaben nicht einmal die Natur der betreffenden Bildungen als Spermatozoen und noch weniger ihr entodermaler Ursprung fest- steht, so muß ich betonen, daß eine derartige Entstehung der beiderlei Geschlechtsprodukte aus verschiedenen Keimblättern im ganzen Tierreich noch nirgends mit einiger Sicherheit nachgewiesen wurde (es liegen aller- dings bezügliche Angaben für einzelne Hydrozoa vor) [cf. Korschelt in Das System der Coelenterata. 83 u. Heider, 1902, p. 297£.] und auch aus allgemeinen Grün- ‘den von vornherein sehr unwahrscheinlich ist. Sie darf ‚ somit in Anbetracht jener doppelten Unsicherheit in der bezüglichen ı Angabe bei der Bestimmung der Stellung unseres Tieres gewiß ‚ nicht weiter berücksichtigt werden — und würde übrigens auch selbst im Falle ihrer Richtigkeit keine Anderung der ihm von mir ge- ‚.gebenen mit sich bringen. — Der von Heider für die Zugehörigkeit von Gastrodes zu den Ctenophoren in erster Linie geltend gemachte ‚ zweistrahlige Bau desselben kann den angeführten grundlegen- “denUnterschiedengegenüberdurchausnichtins Gewicht fallen, "zumal da sich ein solcher ja auch bei Cnidariern und zwar bei vielen Priapiden (bedingt durch die Form des Mundes sowie durch die An- ordnung der Muskelfahnen) — und während der Entwicklung auch ‚ bei anderen Formen jener — findet, und ebensowenig dessen von ‚ihm im einzelnen dargelegte sonstige Übereinstimmung mit einer ! Ctenophorenlarve. Denn diese ist nicht wesentlich größer als die- Ä jenige, die im allgemeinen nach ihrer beiderseitigen Organisation | zwischen einer solchen und einem tentakellosen, mit Schlundrohr ‚und Septen versehenen, sonst aber wenig differenzierten Cnidarier ‚von zweistrahligem Bau zu erwarten ist; und was die von Heider ‚seiner Vergleichung zugrunde gelegte Zahl von 8 Magentaschen betrifft, die den Anlagen der 8 Rippengefäße entsprechen sollen, ‚so finden wir jene nur in der Höhe des Schlundrohres, während sie ‚weiter apicalwärts bloß 6 beträgt. — Es bleibt also als durch- ı greifender Unterschied unserer Form von den anderen Cnidariern nur der Mangel der Nesselzellen, was ganz gewiß kein genügender ‚ Grund ist, sie von diesem Phylum auszuschließen, und auch von ‚ Heider in diesem Zusammenhange mit vollstem Recht nur nebenbei “erwähnt wird. — Außer durch dieses natürlich dessenungeachtet ‚ wichtige Merkmal unterscheidet sich Gastrodes aber, wie aus der ‚oben angeführten Definition der Gastrodoidea ohne weiteres hervor- ‚geht, von jeder einzelnen Klasse der Cnidaria durch mindestens " zwei der für sie konstitutiven Merkmale, so daß also die Auf- ‚ stellung einer eigenen Klasse für diese Form unabweislich erscheint. 178 | 1. Ordnung: GASTRODIDEA, o. nov. | 1. Fam.: Gastrodidae, f. nov. — Diese umfaßt nur das Genus ‘Gastrodes Korotn. | 3. Klasse: Scyphozoa Goette (1887, p. 55). Scybhomedusae Haeckel, 1879, p. LXXIX; Mayer, 1910, 3, p- 499. | Wenn ich den Begriff Scyphozoa auch viel enger fasse als \ Goette, so halte ich es doch für durchaus zweckmäßig, diesen be- % quemen, sehr gut eingebürgerten, bezeichnenden und denen der anderen größeren Klassen des Phylums mehr oder minder analog gebildeten Namen in Übereinstimmung mit Parker u. Haswell (1897, p. 156—172), R. Hertwig (1907, p. 215£f.), Grobben (1909b, 6* 5. Heft 84 Franz Poche: p. 285ff.), Hickson (1906, p. 249 u. 310ff.), Hadzi (1907, p. (41)) u. A. für diese Gruppe beizubehalten. — Betreffs der Gründe, weshalb ich die Anthozoa ganz aus dem Rahmen dieser Klasse aus- schließe, verweise ich auf das bei der Besprechung jener Gesagte. — In der Systematik der Scydhozoa folge ich Mayer, 1910, 3. 1. Ordnung: CARYBDEIDEA, nom. nov. Carybdeidae Mayer, 1910, 3, p. 504. Mayer unterscheidet hier überhaupt keine Familien; ich ver- einige alle hierhergehörigen Formen in einer solchen, da den zwischen ihnen bestehenden Differenzen durch die Unterscheidung von Subfamilien gewiß in völlig genügendem Maße Rechnung ge- tragen wird. In ganz ähnlichem Sinne hat sich auch schon ein so trefflicher Medusenkenner wie Maas (1907, p. 197.) ausgesprochen. 1. Fam.: Carybdeidae Mayer (1910, 3, p. 504) (Charybdeidae Gegenbaur, 1856, p. 209 [cf. p. 214]). — Zahl der Gattungen: 6. 3. Ordnung: LUCERNARIIDEA, nom. nov. Lucernarida Vogt, 1851, 1, p. 125; Stiauromedusae Haeckel, 1880, p. 363; Mayer, 1910, 3, p. 519. 1. Fam.: Tesserariidae, nom. nov. (Tesseranthinae Mayer, 1910, 3, p. 521). — Da Mayer (p. 521) die gleichzeitig aufgestellten Genera Tessera, Tesserantha und Tesseraria zu einer Gattung vereinigt und für diese den letzteren Namen als giltigen solchen gewählt hat, so muß auch der Name der Familie fortan von diesem gebildet werden. — Zahl der Gattungen: 1. | 2. Fam.: Lucernariidae aut. (Lucernarinae Delage Herouard, 1901, p. 323; Mayer, 1910, 3, p. 521). — Betreffs der Berech- tigung der Einbeziehung der Depastridae und Stenoscyphidae in diese Familie verweise ich auch auf die treffenden Darlegungen von Maas, 1906, p. 500f., u. 1907, p. 198. — Zahl der Gattun- gen: 10. 3. Ordnung: CORONATAE Vanhöffen. 1. Fam.: Periphyllidae Haeckel (1879a, p. LXXX [nom. nud.]; id., 1880, p. 397 [cf. p. 415]). — Zahl der Gattungen: 4. 2. Fam.: Paraphyllinidae Maas. — Zahl der Gattungen: 1. 3. Fam.: Nausithoidae Claus (1878, p. 291) (Ephyropsidae Claus, 1833, p. 23 [cf. p. 24]; Mayer, 1910, 3, p. 550; Linuchidae Haeckel, 1880, p. 494; Cockerell, 1911a, p. 9). — Zahl der Gat- tungen: 3. | | | 4. Fam.: Atollidae Hickson (1906, p. 322) (Collaspidae Haeckel, 1880, p. 477 [cf. p. 488]; Mayer, 1910, 3, p. 561). — Da der giltige Name der einzigen Gattung dieser Familie Atolla ist, so muß letztere richtig Atollidae heißen. — Zahl der Gattungen: 1. 5. Fam.: Atorellidae Vanhöffen. — Zahl der Gattungen: 1. 4. Ordnung: DISCOPHORA aut. Unter diesem Namen vereinige ich, dem allgemein herr- | schenden und durchaus berechtigten Gebrauche folgend, die | Das System der Coelenterata. 85 | beiden von Mayer unterschiedenen Ordnungen Semaeostomeae und Rhizosiomae, denen ich nur den Rang von Unterordnungen gebe. 1. Unterordnung: PELAGIINEA, nom. nov. Semaeostomeae L. Agassiz, 1862, p. 9 (cf. p. 159); Mayer 1910, 3, p. 569. 1. Fam.: Pelagiidae J. V. Carus (1863b, p. 548) (Pelagidae Gegenbaur, 1856, p. 209 [cf. p. 210]; Mayer, 1910, 3, p. 569). — Zahl der Gattungen: 5. 2. Fam.: Cyanerdae L. Agassiz (1862, p. 114 [cf. p. 161)). — Zahl der Gattungen: 4. 3. Fam.: Aurelliidae Cockerell (1911a, p. 10) (Aurelidae L. Agassiz, 1862, p. 80 [cf. p. 159]; Ulmaridae Haeckel, 1880, p- 454 [cf. p. 539] ; Mayer, 1910, 3, p. 604). — Da der Name Ulmaris nur ein Synonym von Discomedusa ist und die Familie also auf keinen Fall weiterhin Ulmaridae genannt werden kann, anderer- ‚ seits der Name Discomedusa ungleich weniger bekannt und geläufig ist als Aurel(l)ia, so war es sehr zweckmäßig, daß Cockerell diese letztere Gattung als typische gewählt hat, wie es auch schon frühere Autoren getan haben. — Zahl der Gattungen: 10; ferner stelle ich provisorisch hierher die Gattung Stomatonema Fewkes (s. Mayer, 1910, 3, p. 714); also Gesamtzahl der Gattungen: 11. 2. Unterordnung: RHIZOSTOMATINEA, nom. nov. Rhizostomae Cuvier; Mayer, 1910, 3, p. 631. Mayer sagt zwar nicht ausdrücklich, daß er den von ihm hier unterschiedenen Abteilungen, die er binominal be- nennt, den Rang von Familien gibt; da er aber (mit Modifika- tionen) das System Vanhöffens (1888) annimmt (s. p. 6331.) ' und dieser sie offenbar als solche betrachtet, so ist dies ‚ augenscheinlich der Fall, zumal gar nichts vorliegt, was gegen diese Auffassung sprechen würde, die auch sachlich ganz gerecht- fertigt ist. — Die ‚ Rhizostomata simplicia‘‘, die nach Mayer selbst ' „wahrscheinlich nur unreife oder zerrissene und regenerierende Formen‘ und „gegenwärtig... .. gänzlich apokryph‘‘ sind und die ' er nur angeführt hat, ‚weil sie vielleicht noch einen Platz in der ' Literatur, wenn nicht im Ozean haben werden [may still have . .]”, kann ich aber nicht in das System aufnehmen. 4. Fam.: Cassiopeidae L. Agassiz (1862, p. 154) (Rhızo- stomata pinnata Vanhöffen, 1888, p. 40; Mayer, 1910, 3, p. 635). — Zahl der Gattungen: 2. 5. Fam.: Cepheidae L. Agassiz (1862, p. 155) (Rhızosiomata dichotoma Vanhöften, 1888, p. 39; Mayer, 1910, 3, p. 650). — Zahl ‚ der Gattungen: 3. 6. Fam.: Catostylidae Claus (1883, p. 61) (Rhizostomata trip- ' tera Vanhöffen, 1888, p. 41; Mayer, 1910, 3, p. 663). — Zahl der Gattungen: 8. 5. Heft 86 Franz Poche: 7. Fam.: Ledtobrachiidae Claus (1883, p. 61) (Rhizostomata lorifera Vanhöffen, 1888, p. 45; Mayer, 1910, 3, p. 691). — Zahl der Gattungen: 3. 8. Fam.: Rhizostomatidae Hickson (1906, p. 325) (Rhizo- stomata scapulata Vanhöffen, 1888, p. 42; Mayer, 1910, 3, p. 697). — Zahl der Gattungen: 4. Ferner stelle ich als fragliches Syn- onym von Rhizostoma bis auf weiteres hierher die Gattung Pemmatodiscus Montic., die nach Maas (in Neresheimer, 1904, p. 161) wohl bloß die Gastrula einer Meduse und vielleicht speziell von Rhizostoma [ihrem Wirte] darstellen dürfte. Ich erinnere dabei daran, daß auch bei den Blastulae von Oceania armata und ebenso bei den Gastrulae von Chrysaora (Busch, 1851, p. 26—28) eine Ver- mehrung durch Teilung beobachtet wurde, wodurch die Haupt- schwierigkeit gegen eine solche Auffassung, nämlich die Fähigkeit von Pemmatodiscus sich durch Zweiteilung Ba be- seitigt ist. 4. Klasse: Anthozoa N (1831, Phytozoa Polypi, Bog. p. 1]). Betreffs der ee ie als eine eigene, den 7 ydrozoa und Scyphozoa gleichwertige Klasse zu betrachten, verweise ich auf die Ausführungen von Carlgren (1908, p. 131£. u. 152) und Hadäi (1907, p. (88)—(41); 1911) |[cf. dazu Herouard, 1911, der sich (p. 232) dagegen verwahrt, für die Giltigkeit der Klasse Scyphozoa im Sinne von Delage Herouard (1901) (i. e. als die Scyphozoa + Anthozoa umfassend) eingetreten zu sein]. Ferner hebe ich als wichtigen Unterschied der Anthozoa von den Scyphozoa hervor, daß die Mittelschicht samt den in ihr enthaltenen Mesenchym- zellen bei den Scyphozoa, wie Claus (1892, p. (3) £.) bei Cotylorhıza in völlig überzeugender, einwandfreier Weise nachgewiesen hat, dem Entoderm entstammt, während bei den Anthozoa die Mesoglöa ganz oder teilweise und die in ihr enthaltenen Zellen wenigstens zum überwiegenden Teile ektodermalen Ursprungs sind (s. Kowalevsky u. Marion, 1883, p. 18—20 u. 23; Pax, 1914, p. 542; Pesch, 1914, p. 203 u. 236). In der Unterscheidung der Abteilungen des 1. ae: in dieser Klasse folge ich Mc Murrich (1910, p. 1—4[cf. p. 5—24]), der ihnen jedoch keinen bestimmten Rang gibt. In Anbetracht ihrer unzweifel- haft relativ nahen Verwandtschaft untereinander, die durch die jüngste Veröffentlichung Niedermeyers (1913, p. 267 u. 270) eine weitere Bekräftigung erhalten hat, betrachte ich sie nur als Ordnungen. 1. Ordnung: ALCYONIIDEA, nom. nov. Alcyonaria aut.; Mc Murrich, 1910, p. 3. | 1. Unterordnung: ALCYONINEA, nom. .nov. Alcyonacea Verrill, 1865a, p. 148; Sardeson, 1896, p. 353; Kükenthal, 1906, P- 7. I u ir ed SE a = en — or _ Das System der Coelenterata. 87 | Das System dieser Subordo gebe ich nach der trefflichen Arbeit ‘ von Kükenthal, 1906. 1. Fam.: Haimeitdae, nom. nov. (Haimeidae aut.; Küken- ‚ thal, 1906, p. 8). — Zahl der Gattungen: 3. | 2. Fam.: Cornulariidae Wright u. Studer (1889, p. IX [cf. ‚p- XI u. 252]). — Zahl der Gattungen: 4; seitdem ist hinzuge- ‚ kommen: 1; also Gesamtzahl der Gattungen: 5. 3. Fam.: Tubiporidae Dana (1846, p. 116 [cf. p. 629]). — Zahl der Gattungen: 1. 4. Fam.: Favositidae Dana (1846, p. 104 [cf. p. 509]). — Diese meist als nur fossil vorkommend betrachtete Familie füge ich hinzu, weil nach den Untersuchungen Bernards die recente Gattung Alveopora Q. G. ihr zugehört (s. Bernard, 1898 u. 1903, p. 2). ı Dies hat seitdem durch Gerth (1910, p. 19—28) eine neue Unter- stützung erhalten; insbesondere nähert sich die von ihm beschriebene ‚ Alveopora deningeri durch ihre regelmäßigen, vollkommen aus- ‚gebildeten, starken Tabulae sehr der Gattung Favosites. Betreffs ‚der Zurechnung der Familie zu den Alcyoniinea schließe ich mich ‘den Ausführungen Sardesons (1896, p. 284—290 u. 353) an (cf. ‚auch Bourne, 1900, p. 22 und Delage Herouard, 1901, p. 390£.). ‚— Provisorisch stelle ich ferner hierher das Genus Dichoraca Woods (cf. Bernard, 1903, p. 9). — Die Zahl der Gattungen be- trägt somit: 2. | 5. Fam.: Helioporidae Moseley (1876a, p. 152 [cf. p. 153]; 'id., 1876b, p. 118). — Zahl der Gattungen: 1. | 6. Fam.: Ceratoporellidae Hickson (1912) (Ceratoporidae ‚ Hickson, 1911, p. 200). — Diese Familie füge ich nach Hickson ‚ (1911) hinzu. — Zahl der Gattungen: 1. '. 7. Fam.: Xeniidae Wright u. Studer (1889, p. XI [cf. p. ‚XVII]). — Zahl der Gattungen: 2. | 8. Fam.: Alcyoniidae. — Zahl der Gattungen: 8; seitdem ‚sind hinzugekommen: 2, also Gesamtzahl der Gattungen: 10. 9. Fam.: Telestidae May. — Zahl der Gattungen: 4; seitdem ‚ist hinzugekommen: 1; also Gesamtzahl der Gattungen: 5. | 10. Fam.: Maasellidae, nom. nov. (,Fascicularides‘‘ Motz- Kossowska et Fage, 1907, p. 423 [cf. p. 442]; Fasciculariidae ‚Kükenthal, 1910, p. 5 [ef. p. 67 u. 85]). — Diese Familie ‘füge ich nach Kükenthal, 1910, p. 67—86 hinzu. — Kükenthal ‚sagt (1906, p. 29) von den damals bekannten hierhergehörigen Formen bei: Besprechung der Alcyoniidae, daß es ihm sehr ‚fraglich ist ob sie zu diesen gehören, läßt es allerdings bis auf | weiteres unentschieden, nimmt sie aber auch in sein System dieser ‚ „zunächst‘ nicht auf. — Da der Name Fascicularia Viguier (1888, p. 186 [cf. p. 187]) durch Fascicularia Dybowski (1873, p. 336) ‘präokkupiert ist, so führe ich an Stelle desselben den Namen | | Maasella, nom. nov., ein (Typus: Maasella radicans (Viguier), = Fascicularıa radıcans ' Viguier) — zu Ehren des ausgezeichneten Coelenteratenkenners | | 5. Heft 88 Franz Poche: O. Maas. Demgemäß mußte natürlich auch der Name der Fa- milie entsprechend geändert werden. — Zahl der Gattungen: 3. 11. Fam.: Nephthyidae Verrill. — Zahl der Gattungen: 10; seitdem sind hinzugekommen: 5; also Gesamtzahl der Gattungen: 15. — 12. Fam.: Sibhonogorgiidae Kükenthal (1896, p. 86 [ecf. p. 133]). — Zahl der Gattungen: 1; seitdem sind hinzugekommen: 3; also Gesamtzahl der Gattungen: 4. 2. Unterordnung: GORGONIINEA, nom. nov. Gorgonacea Verrill, 1865a, p. 148. Gegenüber der von vielen Autoren (s. z. B. Bourne, 1900, p. 25—28) befürworteten Auflösung dieser Gruppe in zwei völlig getrennte Einheiten verweise ich auf die kurzen, aber treffenden Ausführungen von Hickson (1906, p. 353) und Nutting (1911, p. 2) und auf die wichtige Arbeit Neumanns (1911). Angesichts dieser letzteren kann ich mich auch den gegenteiligen Darlegungen Kinoshitas (1913, p. 13—19) — der diese dabei noch nicht kannte — nicht anschließen. 1. Tribus: Pseudaxonia Koch (1878, p. 474 [cf. p. 476)). Scleraxonia Studer, 1887, p. 5 (cf. p. 24). | 13. Fam.: Briaveidae J. E. Gray (1859, p. 443). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Bourne, 1900, p. 25: 10. 14. Fam.: Suberogorgiidae Kinoshita (1910, p. 223) (Sclero- gorgidae Wright u. Studer, 1889, p. XXXIV [cf. p. 165 u. 291]; Bourne, 1900, p. 25). — Da der giltige Name ihrer typischen Gat- tung Suberogorgia ist, so muß diese Familie unbedingt den ihr von Kinoshita gegeben Namen tragen. — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Kinoshita, 1910, p. 223£.: 1. 15. Fam.: Gorgonellidae Verrill (1865b, p. 189; id., 1865a, p. 148 [nom. nud.]; Studer, 1878, p. 656; Wright u. Studer, 1889, p. LXIV). — Diese Familie stelle ich auf Grund derDarle- gungen Simpsons (1910, p. 272—275) nicht wie üblich zu den Axifera, sondern zu den Pseudaxonia. — Die Zahl der Gattungen | beträgt nach Nutting, 1910a: 11; davon wurden seitdem ein- gezogen: 2; also Gesamtzahl der Gattungen: 9. | 16. Fam.: Melitodidae Wright u. Studer (1889 p. XXXV [ef. p. 170]). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Nutting, 1911, P. 86.7. 17. Fam.: Coralliidae Ridley (1882, p. 221). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Moroff, 1902, p. 404—406: 3. 2. Tribus: Axifera J. E. Gray. Holaxonia Studer, 1887, p. 7 (cf. p. 33). 18. Fam.: Keroeididae Kinoshita (1910, p. 224 [cf. p. 228)). | — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Kinoshita, 1910, p. 24 | u. 228: .2. ae Das System der Coelenterata. 89 19. Fam.: Isididae, nom. nov. (Isidae Gray; Nutting, 1910c, p. 1). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach N utting, 1910c: 12. 20. Fam. Primnoidae Verrill (1865b, p. 189; id., 1865a, p. 148 |nom. nud.]). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Versluys, 1906: 11; seitdem sind hinzugekommen: 4; also Gesamt- zahl der Gattungen: 15. (Die neuere Arbeit Gorzawskys (1908) über diese Familie war mir leider nicht zugänglich.) 21. Fam.: Chrysogorgiidae Versluys (1902, p. 1 [cf. p. 2)). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Versluys, 1902: 6; seitdem ist hinzugekommen: 1; also Gesamtzahl der Gattungen: 7. 22. Fam.: Acanthogorgiidae Kükenthal (in Kükenthal u. Gorzawsky, 1908a, p. 626). — Betreffs der Gründe für die wenig- stens vorläufige Unterscheidung dieser Familie verweise ich auf Kükenthal u. Gorzawsky, 1908b, p. 37 £. — Die Zahl der Gattungen Beirast nach üd.,t. e., p. 38:2. 23. Fam.: Muriceidae J. E. Gray (1859, p. 443). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Nutting, 1910a: 20; davon trenne ich 1 (Acanthogorgia) ab und stelle sie zu den Acanthogorgiidae (s. d.); also Gesamtzahl der Gattungen: 19. 24. Fam.: Plexauridae J. E. Gray (1859, p. 442). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Nutting, 1910b: 12. 25. Fam.: Malacogorgiidae Hickson (1904, p. 213 [cf. p. 226)). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Hickson, 1904, p. 226: 1. 26. Fam.: Gorgonisdae (Gorgoninae Dana, 1846, p. 116 [cf. p. 641]; Milne-Edwards, 1857, p. 136 |cf. p. 135]; Delage Herouard, 1901, p. 420). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Delage Herouard, 1901, p. 420f.: 12. 3. Unterordnung: PENNATULINEA, nom. nov. Pennatulina Ehrenberg, 1831, Phytozoa Polypi, Bog. a, p. [2]; Pennatulida Vost, 1851, 1, p. 124; Haeckel, 1870, p. 452; Penna- iualacea |errore pro: Pennatulacea] Verrill, 1865a, p. 149; Penna- iulacea id., 1865b, p. 181; Kükenthal u. Broch, 1911, p. 168. Das System dieser Gruppe gebe ich nach der trefflichen Arbeit von Kükenthal u. Broch (1911); jedoch betrachte ich die zwei von ihnen unterschiedenen, aber nicht benannten ‚Haupt- gruppen“, denen sie absichtlich nicht den Rang von Ordnungen oder Unterordnungen geben, weil ihnen ‚das noch verfrüht er- scheint“ (s.p.152ff.), und die sie auch nicht benennen, entsprechend dem der ganzen Gruppe von mir gegebenen Range als Triben, und ihre ‚Sektionen‘ als Supersuperfamilien. 1. Tribus: Veretilloidae, nom. nov. Veretilleae J. E. Gray, 1859, p. 440; id., 1860, p. 24; Kölliker, 1880, p. 32 (cf. p. 35); „[Hauptgruppe] I‘ Kükenthal u. Broch, 1911, p. 153 (cf. p. 152). Sowohl das Alter des Gattungsnamens Veretillum — er ist nächst Pennatula der älteste in der ganzen Unterordnung — als die vielfache bisherige Verwendung von ihm abgeleiteter Gruppen- 5. Heit 90 Franz Poche: namen (wenn auch mit beschränkterem Umfange) sprechen ent- schieden dafür, ihn zur Bildung des Namens dieser Tribus zu verwenden. 1. Supersuperfamilie: Veretillida, nom. nov. Pennatulacea radiata Kükenthal u. Broch, 1910, p. 222 (ct. p- 223); zd., 1911, p.- 152. 27. Fam.: Veretillidae Verrill (1865b, p. 184; id., 1865a, 149 [nom. nud.]; Gray, 1870, p. 11 [cf. p. 28]). — Zahl der en T: 28. Fam.: Echinoptilidae Hubrecht. — Zahl der Gattungen: 2. 3. Supersuperfamilie: Renillida, nom. nov. Renilleae J. E. Gray, 1859, p. 440; Pf[ennatulacea] foliata Kükenthal u. Broch, 1910, p. 222 (cf. p. 223); üd., 1911, p. 152. . 29. Fam.: Renillidae Verrill (1868, p. 378 [cf. das Blatt vor p- 247]; id., 1865a, p. 149 [nom. nud.]; Gray, 1870, p. 11 |cf. p. 34]). — Zahl der Gattungen: 1. 3. Supersuperfamilie: Funiculinida, nom.nov. Funiculineae J. E. Gray, 1859, p. 440; id., 1860, p. 20; Köl- liker, 1880, p. 34; Plennatulacea] bilateralia Kükenthal u. Broch, 1910, p. 222 (ci. p. 223); üd., 1911, p. 152. 30. Fam.: Kophobelemnidae, nom. nov. (Kophobelemnonidae Gray, 1870, p. 11 [cf. p. 27]; Kükenthal u. Broch, 1911, p. 215). — Zahl der Gattungen: 3. 31. Fam.: Anthoptilidae Kölliker (1880, p. 13 [cf. p. 34]). — Zahl der Gattungen: 1. 32. Fam.: Funiculinidae Gray (1870, p. 11 [cf. p. 12]). — Zahl der Gattungen: 1. 33. Fam.: Protottilidae Kölliker (1880, p. 26 [cf.p. 35]). — Zahl der Gattungen: 2; seitdem ist hinzugekommen: 1; also Gesamt- zahl der Gattungen: 3. 34. Fam.: Stachyptilidae Kölliker (1880, p. 11 [cf.p. 2: — Zahl der Gattungen: 1. 4. Supersuperfamilie: Umbellulida, nom. nov. Pfennatulacea] verticillata Kükenthal u. Broch, 1910, p. 222 E 3 (CH. P: 224); äid.;:.1911,,,p::152. 35. Fam.: Scleroptilidae Jungersen. — Zahl der Gattungen: 2. 36. Fam.: Chunellidae Kükenthal (1902, p. 302). — Zahl der Gattungen: 2. 37. Fam.: Umbellulidae Kölliker (1880, p. 16 [ef.p. 34]). — Zahl der Gattungen: 1. 2. Tribus: Pennatuloidae, nom. nov. Pennatuleae J. E. Gray, 1859, p. 440; Kölliker, 1880, p. 33; ‚„[ Hauptgruppe] II‘ Kükenthal u. Broch, 1911, p. 154 (cf. p. 152); Plennatulacea] Denniformia iid., 1910, p. 222 (cf. p. 224); üd., 1911, p. 152 [Sektion]. Das System der Coelenterata. 01 Da diese Gruppe bei Kükenthal und Broch nur eine Sektion um- faßt und somit hier nur eine Supersuperfamilie enthalten würde, so unterscheide ich in ihr gemäß den herrschenden und durchaus zu billigenden Grundsätzen für die Verwendung akzessorischer Kategorien überhaupt keine Supersuperfamilie. 38. Fam.: Virgulariidae Jungersen. — Zahl der Gattungen: 6. 39. Fam.: Pennatulidae Johnston. — Zahl der Gattungen: 2. 40. Fam.: Pteroeididae Kölliker (1880, p.1 [cf. p.33]). — Zahl der Gattungen: 4. Familia Pennatulineorum sedis incertae: | 41. Fam.: Stephanopdtilidae Ashworth (in Maas u. Ashworth, 1907, p. 6). — Zahl der Gattungen: 1. 2. Ordnung: ANTIPATHIDEA Bourne (1900, p. 1 [cf. p. 57)). Antipathacea Dana, 1846, p. 46 (cf. p. 116f. u. 574); Antipatharia Milne-Edwards, 1857, p. 311; McMurrich, 1910, p. 3 Pesch, 1914, p. 21; ‚Antipathaires‘“ Roule, 1905, p. 36. Die von McMurrich (1910, p. 2f.) gegenüber van Beneden (1897, p. 165—179) und Carlgren (1908, p. 152ff.) vertretene An- sicht, daß diese Gruppe nicht mit den Cerianthidea zu einer Einheit zu vereinigen ist, hat durch die Untersuchungen und Dar- legungen van Pesch’s (1910, p. 88—92; 1914, s. insbesondere p. 235—250) eine neue sehr wesentliche Unterstützung erhalten. In der Systematik dieser Gruppe folge ich der sorgfältigen, soeben erschienenen Arbeit von van Pesch (1914, p. 9—23). — Infolge der großen Unterschiede zwischen den beiden von ihm unterschiedenen Familien ist es aber erforderlich, jede davon als Vertreterin einer eigenen Unterordnung zu betrachten. Zur näheren Begründung hierfür verweise ich auf die nachfolgenden Definitionen dieser beiden Gruppen. 1. Unterordnung: ANTIPATHINEA, nom. nov. Diese definiere ich als Antipathidea, die ein hohles Skelet und ungefiederte, nicht zurückziehbare Tentakel be- sitzen. | | 1. Fam.: Antidathidae Dana (1846, p. 116 [cf. p. 574]). — Zahl der Gattungen: 10. 9. Unterordnung: DENDROBRACHIINEA, so. nov. Dendropathina Delage Herouard, 1901, p. 686 (cf. p. 691). Roule spricht sich in seiner schönen Arbeit (1905) über die Stel- lung dieser Gruppe nicht aus, nimmt sie aber nicht in sein System der Antidathidea auf (s. p. 36—88) und rechnet sie also diesen - augenscheinlich nicht zu (cf. van Beneden, 1897, p. 170f.). Es kann aber wohl kaum zweifelhaft sein, daß sie diesen zuzurechnen ist (cf. Schultze, 1896, p. 14), wie es auch ganz allgemein geschieht. — Und zwar definiere ich die Dendrobrachiinea als Antipathidea, 5. Heft > 99 Franz Poche: die ein solides Skelet und gefiederte, vollständig zu- rückziehbare Tentakel besitzen. 2. Fam.: Dendrobrachiidae Brook (1889, p. 50 [cf. p. 150)). — Zahl der Gattungen: 1. 3. Ordnung: CGERIANTHIDEA Bourne (1900, p. 1 [cf. p. 57]). Ceriantharia aut.; McMurrich, 1910, p. 3; Carlgren, 1912, p. 37. In der Systematik dieser Gruppe folge ich Carlgren, 1912, pP. 37—48. 1. Fam.: Cerianthidae. — Zahl der Gattungen: 6. 2. Fam.: Arachnactinidae, nom. nov. (Arachnactidae Mc- Murrich, 1910, p. 23 [ef. p. 35]; Acontiferidae Carlgren, 1912, p. 41). — Der von Carlgren für diese Familie gebrauchte Name ist für sie nicht verfügbar, weil er nicht von dem einer ihrer Gat- tungen gebildet ist. — Zahl der Gattungen: 4. 3. Fam.: Boirucnidiferidae Carlgren (1912, p. 41). — Zahl der Gattungen: 5. 4. Ordnung: PRIAPIDEA Poche (1907, p. 109). Zoantharia Blainville, 1830, p. 274; Actinaria Dana, 1846, p. 45 (cf. p. 109); Zoanthactiniaria Beneden, 1897, p. 150 (cf. p. 182); MeMurrich, 1910, p. 3. Wie bereits Bell (1891, p. 109) hervorgehoben hat, ist nach dem Prioritätsgesetz Actinia der richtige Gattungsname für eine Seewalze und nicht für eine Seeanemone. - Angesichts dieses — sehr bedauerlichen — Umstandes muß man konsequenterweise auch die von jenem abgeleiteten Namen höherer Gruppen der Anthozoa entsprechend ändern, indem es offenbar widersinnig und irreleitend wäre, solche Namen für Einheiten zu gebrauchen, die das Genus Actinia nicht enthalten (cf. auch Poche, 1912a, p. 8431.). Dieser letztere Standpunkt wird auch von Pax, (1914, p. 610) durch. aus geteilt. Hinsichtlich der Supersubordines und Subsubordines folge ich McMurrich, 1910, p. 1—3, der den betreffenden Gruppen aber keinen bestimmten Rang gibt. — In einer soeben erschienenen Arbeit spricht sich Pax (1914, p. 607) mit Entschiedenheit gegen die Vereinigung der ‚Actiniaceen, Zoanthaceen und Cerianthaceen‘“ in eine Ordnung aus. Betreffs der Cerianthidea stimme ich ihm durchaus bei (s. oben). Betreffs der beiden anderen Gruppen wird man aber wohl nicht ernstlich bestreiten können, daß sie einander näher stehen als eine von ihnen irgendeiner anderen Ordnung der Anthozoa; und eben dies wird ja durch ihre Vereini- gung in eine solche zum Ausdruck gebracht. Der Tatsache da- gegen, daß zwischen ihnen trotzdem auch sehr beträchtliche Unter- schiede bestehen, trage ich dadurch Rechnung, daß ich sie (die „Actiniaceen‘ vereinigt mit den ihnen unleugbar nahe verwandten Madreporineen) als verschiedene Supersubordines betrachte (cf. oben p. 49f.). — Was die speziellen Gründe für die Vereinigung der |: gedachten Formen in eine Ordnung betrifft, soliegensieinsbesondere Das System der Coelenterata. 953 darin, daß bei den Zoanthideen wie bei den meisten Priapideen die Septen in Paaren angeordnet sind und die Längsmuskulatur der Richtungssepten voneinander ab-, die der anderen Septenpaare aber einander zugewendet ist. 1. Supersubordo: PRIAPIDEI, nom. nov. Hexactiniae aut.; McMurrich, 1910, p. 3. 1. Subsubordo: Madreporinei, nom. nov. Madreporacea Dana, 1846, p. 46 (cf. p. 428); McMurrich, 1910, p- 3; Madreporarıa aut.; Hexacorallia Haeckel, 1866, p. LV; Hexacorallidae Delage Herouard, 1901, p. 459 (cf. p. 545). In der Systematik dieser Gruppe folge ich Delage Herouard, 1901, p. 604—654. Betreffs der Gründe, weshalb ich die von Duerden vorgeschlagene Einteilung der Subsubordo in Entocnemarıa und Ectocnemaria nicht annehme, verweise ich auf die Ausführungen Carlgrens (1908, p. 143—145). — Seit den jeweils als Grundlage benützten Arbeiten wurden neu aufgestellt 4 Gattungen. 1. Tribus: Aporosa aut. Aporina Delage Herouard, 1901, p. 599 (cf. p. 600). 1. Fam.: Guyniidae Hickson (1910, p. 7) (Guyinida Haeckel, 1896, p. 202 [cf. p. 216] [nom. nud.]; Guynida id., t. c., p. 203 [nom. nud.]). — Auf Grund der Darlegungen Hicksons (1910) trenne ich diese von den Turbinoliidae ab. — Die Zahl der Gat- tungen beträgt nach Hickson, p. 7: 2. . Fam.: Turbinoliidae (Turbinolinae aut.; Delage Herouard, 1901, p. 604). — Zahl der Gattungen: 32; davon trenne ich 5 ab und stelle sie zu einer eigenen Familie Flabellidae (s. d.); ferner trenne ich Guynia ab und stelle sie in eine eigene Familie Guyniidae (s. d.); ebenso trenne ich Antemiphyllia ab und stelle sie in eine eigene Familie Anthemiphylliidae (s. d.); seitdem sind hinzugekommen 5 Genera; also Gesamtzahl der Gattungen: 30. 3. Fam.: Flabellidae Bourne (1905, p. 189 [cf. p. 195]). — Diese Familie trenne ich auf Grund der überzeugenden Ausführun- gen Bournes (1905, p. 195£.) von den Turbinoliidae ab. — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Vaughan, 1907, p. 48: 6. 4. Fam.: Anthemiphyliiidae Vaughan (1907, p. 3 [cf. p- 79]). — Diese Familie trenne ich, Vaughan (l. c.) folgend, von den Turbinoliidae ab. — Zahl der Gattungen: 1. 5. Fam.: Madreporidae, nom. nov. (non Madreporidae Dana et aut.; Oculinidae aut.; Hickson, 1906, p. 399; Oculininae Delage Herouard, 1901, p. 611). — Da die Gattung Madrepora L. nunmehr in diese Familie fällt (s. Verrill, 1902, p. 110£.), soistessehr zweckmäßig, auch den Namen dieser entsprechend zu ändern, damit er als der Name der die typische Gattung der Subsubordo enthaltenden und somit für diese typischen Familie von dem Namen eben jener Gattung gebildet ist. — Zahl der Gattungen: 12; seitdem ist hinzu- gekommen: 1; also Gesamtzahl der Gattungen: 13. 5. Heft 94 Franz Poche: . 6. Fam.: Eusmiliidae, nom. nov. (Astraeidae aut.; Astraei- nae aut.; Delage Herouard, 1901, p. 614; Eusmilidae Verrill). — Da die Gattung Astraca in dieser Familie nicht enthalten ist, so ist obige Änderung des Familiennamens unvermeidlich. — Zahl der Gattungen: 57. 7. Fam.: Pocilloporidae (Pocilloporinae Milne-Edwards et Haime; Delage Herouard, 1901, p. 613). — Zahl der Gattungen: 2. 9. Tribus: Fungioidae, nom. nov. Fungacea Verrill, 1865a, p. 146; Hickson, 1906, p. 402; Madre- boraria Fungida Duncan, 1884, p. 6 (cf. p. 132); Vaughan, 1905, p. 371; id., 1907, p. 107; Fungina aut.; Delage Herouard, 1901, p. 600 (cf. p. 634). In der Systematik dieser Einheit folge ich Vaughan, 1905. 8. Fam.: Fungiidae (Fungidae Dana, 1846, p. 77 [cf. p. 109. u. 283]).— Die Zahl der Gattungen beträgt nach Gardiner, 1909: 6. 9. Fam.: Agariciidae Vaughan (1905, p. 384) (Lophoserinae Milne-Edwards et Haime; Delage Herouard, 1901, p. 639). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Delage Herouard, 1901, p. 639—642: 17; ferner gehört hierher die Gattung Sıderastraea Blainv.; also Gesamtzahl der Gattungen: 18. 10. Fam.: Micrabaciidae Vaughan (1905, p. 378 fcf. p. 386]). — Zahl der Gattungen: 1. 11. Fam.: Anabraciidae Vaughan (1905, p. 379 [cf. p. 402]) (Plesioporitinae Delage Herouard, 1901, p. 642). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Delage H£erouard, 1901, p. 643: 1. 12. Fam.: Balanophylliidae, nom. nov. (Eupsamminae Milne- Edwards et Haime; Delage Herouard,, 1901, p. 647 ; Eupsammiidae aut.; Hickson, 1906, p. 404). — Den Ausführungen Hicksons (1906, p- 404) Rechnung tragend, trenne ich diese Familie von den Per- forata ab und füge sie hier hinzu. Da aber ihre bisherige typische Gattung, Eupsammia, wie Bourne, 1905, p. 203f. gezeigt hat, als Synonym zu Balanophyllia gezogen werden muß, so ist obige Änderung des Familiennamens leider unvermeidlich. — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Delage Herouard, 1901, p- 647—650: 17. 3. Tribus: Perforata. Porina Delage Herouard, 1901, p. 600 (cf. p. 644). Die Eupsamminae trenne ich von dieser Gruppe ab und stelle sie zu den Fungiordae (s. d.). 13. Fam.: Isoporidae Vaughan (1902, p. 312) (Madreporidae Dana, 1846, p. 104 [cf. p. 431]; Madreporinae Milne-Edwards et Haime; Delage Herouard, 1901, p. 650). — Die typische Gattung dieser Familie kann nicht Madrepora heißen, wie z. B. Verrill, 1902, p. 110—113 gezeigt hat, aber auch nicht Acropora Oken (1815, p. 66), wie er sie nennt (p. 164), da Oken in diesem Werke nicht die Grundsätze der binären Nomenklatur befolgt hat (s. oben p. 69). Sie muß vielmehr Isopora Stud. heißen, wie sie auch von Vaughan (1901, p. 68) genannt wurde. — Zahl der ‚Gattungen: 9. Das System der Coelenterata. 95 14. Fam.: Poritidae Dana (1846, p. 104 [cf. p. 110 u. 549]; Poritinae aut. ; Delage H£rouard, 1901, p. 652). — In.der Systematik dieser Familie folge ich Bernard, 1903, p. 1—27, und 1905, p. 1—25. — Zahl der Gattungen: 2. 2. Subsubordo Priapinei, nom. nov. Actinaria Dana, 1846, p. 45 (cf. p. 109); Actinacea Verrill, 18654, p. 148; Ackiniacea aut.; McMurrich, 1910,.p. 3; Actiniaria aut.; Carlgren, 1900b, p. 29; Pax, 1914, p. 608; McMurrich, 1904, p. 216; Priapina Poche, 1907, p. 109. In der Unterscheidung der den Familien übergeordneten Ein- heiten der Priapinei folge ich McMurrich, 1904, p. 218—29; doch gebe ich seinen Unterordnungen nur den Rang von Triben, entsprechend dem der ganzen Gruppe (die er als eine Ordnung betrachtet) von mir gegebenen Range. In ganz ähnlichem Sinne wie McMurrich spricht sich betreffs der Hauptgruppen auch Duerden aus (1902, p. 325—328). Seitdem hat allerdings Carlgren (1905, p. 515—518; 1911, p. 16—28 [welche letztere wichtige Arbeit mir durch die Liebens- würdigkeit des Autors zugänglich wurde, wofür ihm auch hier bestens gedankt sei]) seine schon früher aufgestellte Einteilung der Priapinei in Protantheae und Nynantheae und seiner Untergruppe Actininae dieser letzteren in Athenaria und Thenaria neuerdings gegenüber den Ausführungen McMurrichs (l. c.) verteidigt. Es obliegt mir daher, hier wenigstens kurz darzulegen, warum ich mich seinen interessanten Auseinandersetzungen in dieser Hinsicht nicht anschließen kann. Was zunächst die beiden Hauptgruppen Protantheae und Nynantheae betrifft, die im Wesentlichen auf das Vorhandensein, bezw. Fehlen einer ektodermalen Längsmuskelschicht in der Körperwand gegründet sind, so bemerke ich folgendes: Bolocera (bezw. Boloceroides) brevicornis hat nach dergegenüber den Bedenken Carlgrens (1902, p. 34f.) ausdrücklich wiederholten strikten Angabe MeMurrichs (1904, p. 220 [cf. p. 255]) ektodermale Längsmuskeln in der Leibeswand. Ein weiterer Zweifel daran, wie ihn die be- zügliche Darstellung bei Carlgren, 1911, p. 18 involviert, ist meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt. Jene Art ist demnach zu den Protantheae zu stellen. Andererseits ist aber ihre Übereinstimmung mit der zu den Nynaniheae gehörigen Bolocera multicornis eine so große, daß Carlgren sie 1902, p. 34 u. 36 direkt für identisch mit dieser hielt, eine Auffassung, der auch der Autor der ersteren Art selbst, McMurrich, 1904, p. 220 wenigstens nicht widerspricht. Auf jeden Fall handelt es sich also um nahe verwandte Formen, die bei Annahme der Carlgren’schen Einteilung durch die fundamen- talste innerhalb der Priapinei überhaupt gezogene Grenzlinie voneinander getrennt würden. Eine solche Einteilung kann also gewiß nicht als eine natürliche bezeichnet werden. Ebenso müßte die zu den Aliciidae (N'ynantheae!) gehörige — was Carlgren 5. Heft 96 Franz Poche: (1898, p. 17; 1900b, p. 31 u. 33) allerdings bezweifelt — und nahe mit Cystiactis verwandte Gattung Bunodeopsis aus jener Familie entfernt und den Protantheae zugerechnet werden, wie Duerden, 1902, p. 328 betont. Auf die Einwände gegen seine Einteilung, die Duerden hier erhebt, geht Carlgren tt. cc. überhaupt nicht ein. Ferner hat er McMurrich mißverstanden, wenn er (1911, p. 17£.) unverkennbar meint, daß dieser (1904, p. 219f.) das Vorhandensein ektodermaler Längsmuskeln in der Leibeswand nur in gewissen Fällen als einen primitiven (‚‚ancestral‘) Charakter betrachtet. Als solchen betrachtet es McMurrich nämlich mit Recht immer, wie aus seinen Ausführungen unzweifelhaft hervorgeht; er legt nur dar, und meiner Ansicht nach ebenfalls mit vollem Recht, daß dasselbe trotzdem nicht in allen Fällen einen klassifikatorischen Charakter ersten Ranges darstellt. Die Einwendungen McMurrichs gegen die Unterscheidung der Abteilungen Athenaria und Thenaria, die im Wesentlichen auf das Fehlen, bezw. Vorhandensein von Basilarmuskeln gegründet ist, hat Carlgren allerdings zum Teil in befriedigender Weise widerlegt. So wird manseiner Bekämpfung der vonMcMurrich behaupteten Homo- logie der Basilar- mit den Parietalmuskeln gewiß beistimmen, ebenso seiner Zurückweisung des auf Haloclava und Eloactis ge- gründeten Einwandes. Unwiderlegt bleibt aber der Einwurf betreffs der nahen Zusammenstellung von Edwardsia und Hal- campa einerseits mit JIlyanthus andererseits. Ferner müßte bei Annahme jener Gruppen die bereits oben in analogem Zusammenhange erwähnte Gattung Bunodeopsis aus den Aliciidae, die ja zu den Thenaria gehören, entfernt werden, da sie keine Basilarmuskeln besitzt (Duerden, 1902, p. 328). Ich kann es somit nicht für gerechtfertigt halten, dem einen Charakter des Fehlens oder Vorkommens von Basilarmuskeln eine so überwiegende Be- deutung zuzuerkennen, um daraufhin die betreffenden Formen zu je einer höheren Einheit zu vereinigen (ein Standpunkt, den übrigens meines Wissens außer Carlgren alle Anthozoenforscher teilen). Zu beachten ist, daß der in den Namen vieler Gattungen dieser Gruppe wiederkehrende Bestandteil -achis von äxtig, üxtivog (Strahl) abgeleitet ist und von solchen gebildete Familien- namen daher auf -actinidae und nicht, wie allgemein geschieht, auf -actidae endigen müssen. | Hinsichtlich der Familien folge ich hier Pax, 1914, p. 607”—613. — Pax führt zwar von den Gattungen nur jene an, „deren syste- matische Stellung einigermaßen gesichert erscheint. Es fehlt in IM dieser Übersicht vor allem also das große Heer jener unsicheren, in älterer Zeit begründeten Gattungen, deren wahre Natur heute gar nicht mehr festgestellt werden kann, weil die Typen längst verloren gegangen oder der Zerstörung anheimgefallen sind und die daher in-.ganz willkürlicher Weise bald dieser bald jener Familie " | zugezählt werden. Von diesem unerfreulichen Ballast der modernen Das System der Coelenterata. 97 ‚ Systematik glaubte ich ebenso absehen zu können wie von der Aufstellung einer umfassenden Synonymie.‘“ Das ‚Fehlen‘ solcher „Gattungen“ hat aber auch für die Zwecke meiner Arbeit, die ja ‚ eine Darstellung des Systems und nicht ein Nomenklator sein soll, nicht viel zu bedeuten, da es sich dabei jedenfalls ohnedies ‚ meist um Formen handelt, die mit neueren, erkennbar beschriebenen Genera identisch sind. Und überdies habe ich in mehreren berück- ‚ sichtigungswürdigen Fällen bezügliche Gruppen auf Grund anderer Publikationen hinzugefügt, so daß also wirkliche Lücken wohl nur in sehr geringer Zahl geblieben sein dürften. 1. Tribus: Priapoidae, nom. nov. Actininae Verrill; Andres, 1883, p. 300 (cf. p. 311); id., 1884, | p- 88 (cf. p. 99); McMurrich, 1904, p. 218. 15. Fam.: Gonactiniidae Haddon (1898, p. 395 [cf. p. 411]) (Gonactinidae Carlgren, 1900b, p. 35; Protantheinae Delage- , Herouard, 1901, p. 493; ?Endocoelactinae üd., t. c., p. 530). — Carlgrens (1900b, p. 35—39) Zurechnung von Boloceroides zu dieser Familie wurde zwar von McMurrich (1904, p. 255 [cf. p. 220£.]) bekämpft, der sie den Boloceridae zurechnet; Carlgrens gegen- teilige Darlegungen (1902, p. 35; 1911, p. 18—22) sind jedoch ‚ meiner Ansicht nach zutreffend. — Betreffs der vermutungsweisen ‚ Zurechnung der Endocoelactinae zu dieser Familie s. auch Carlgren, Ver namen nn a) nn 1902, p. 35. — Zahl der Gattungen: 4. 16. Fam.: Edwardsiidae Haddon (1898, p. 394 [cf. p. 399]) (Edwardsida Vogt, 1851, 1, p. 122; Edwardsidae Andres, 1881, p. 333; Carlgren, 1900b, p. 44; Edwardsinae Andres, 1883, p. 300 [cf. p. 301]; id., 1884, p. 89; Delage Herouard, 1901, p. 491). — Zahl der Gattungen: 5. 17. Fam.: Peachiidae McMurrich (1904, p. 222). — Diese Familie trenne ich, McMurrich, 1904, p. 222 folgend, von den Halcampidae ab. — Die Zahl der Gattungen beträgt nach ' MeMurrich, 1904, p. 222: 3; ferner stelle ich provisorisch auf ' Grund der Ausführungen Carlgrens (1911, p. 25) Oractis McMurrich ' hierher, welches Genus Pax überhaupt nicht anführt. Die Gesamt- ' zahl der Gattungen beträgt also: 4. 18. Fam.: Halcampidae Andres (1883, p. 300 [cf. p. 312]; ' id., 1884, p. 100) (Mesacmaeidae Andres, 1883, p. 300 [cf. p. 462]; id., 1884, p. 245; Halcampomorphidae Carlgren, 1898, p. 7; Pax, 1914, p. 609; Halcampinae Delage Herouard, 1901, p. 496; Monau- linae iid., t. c., p.499; Mesacmaeinae üd., t. c., p. 503). — McMurrich ' (1904, p. 218) hat sich für die Vereinigung dieser Familie ' mit den Edwardsiidae ausgesprochen. Gewiß ist durch die ' von ihm angeführte Entdeckung Faurots [die betreffende Stelle in seiner Arbeit ist übrigens ganz offenbar während ' des Druckes gröblich verstümmelt worden] die Kluft zwischen beiden Gruppen wesentlich verringert worden, und ist es ‚ daher heute nicht mehr gerechtfertigt, sie, wie es früher üblich Archiv für Naturgeschichte 1914, A, 5. 7 5. Heft 98 Franz Poche; war, verschiedenen Triben zuzurechnen. Immerhin aber ist jene noch vollkommen groß genug, um sie als getrennte Familien be- stehen zu lassen. Dies hat auch Carlgren, 1911, p. 24 kurz aber treffend dargelegt (den Nachweis des Vorkommens eines meso- glöalen Sphinkters bei Halcampa chrysanthellum hat er 1900c, p. 1171 geliefert). Dagegen gehe ich nicht so weit, auch die Familie Halcampomorphidae zu unterscheiden wie Pax es tut. Sie stellt zwar wohl zweifellos eine natürliche Gruppe dar, kann aber meiner Meinung nach mit Recht in der Familie Halcampidae belassen und nur als eine Unterfamilie betrachtet werden. Denn zumal angesichts der Verschiedenheiten, die sich oft innerhalb einer Familie der Priapidea hinsichtlich der Ausbildung und Lage des Sphinkters finden (s. z. B. die „Halcampomorphidae‘‘ selbst, die Priapidae, Aliciidae, Sagartiidae und Zoanthidae), kann ich den Umstand, daß der Sphinkter nicht in die Mesoglöa verlagert (sondern ‚‚entodermal, diffus oder ganz fehlend‘‘) ist — auf welches Merkmal die Familie Halcampomorphidae gegründet ist —, nicht als zur Aufstellung einer eigenen Familie berechtigend betrachten. C£f. auch die treffenden Darlegungen von Lwowsky, 1913, p. 5621. (Anders läge die Sache, wenn bei Halcampa der Sphinkter sich als ektodermalen Ursprunges erweisen sollte, wie es nach Carlgren 1. c. möglicherweise der Fall ist.) — Zahl der Gattungen: 11; davon trenne ich 3 als eine eigene Familie Peachiidae (s. d.) ab; ferner gehört davon als Synonym zu Halcampa die Gattung Halanthus Kwietniewski (1896, p. 585), da der Charakter, durch den Hal- campa sich von ihr unterscheiden sollte, in Wirklichkeit nicht zu Recht besteht (s. Carlgren, 1900c,. p. 1170f.). — Die Gesamtzahl der Gattungen beträgt also: 7. | 19. Fam.: Halcampactinidae, nom. nov. (Halcampactidae Carlgren, 1900 b, p. 44; Pax, 1914, p. 609). — Zahl der Gattungen: 1. 20. Fam.: Andvakiidae Pax (1914, p. 609) (Andvakiadae Danielssen; Andwakiadae Carlgren, 1900b, p. 44 [nom. nud.]). — Zahl der Gattungen: 2. 21. Fam.: Piychodactinidae, nom. nov. (Piychodactidae Appellöf, 1893, p. 15; Carlgren, 1911, p. 12; Pax, 1914, p. 608; Piychodactisinae Delage Herouard, 1901, p. 505). — Zahl der Gattungen: 2. 22. Fam.: Ilyanthidae Gosse (Ilyanthinae Delage Herouard, 1901, p. 502). — Zahl der Gattungen: 1. 23. Fam.: Priapidae Poche (1907, p. 109; Pax, 1910, p. 169) (Actiniidae Johnston; Pax, 1907, p. 4; El 1914, p. 610; Anihernae Delage Herouard, 1901, p. 503; I sohexachninae Delage Herouard, 1901, p. 534). — Die Gründe für die Einführung des Namens Priapidae habe ich 1. c. eingehend auseinandergesetzt. In dem Bedauern über die Notwendigkeit hierfür kann ich Pax (1910, p. 169f.; 1914, p. 610) nur durchaus beistimmen. Die nach den Beschlüssen des IX. Internationalen Zoologenkongresses in Monaco erforderlichen Voraussetzungen dafür, um hier eine Ausnahme von Das System der Coelenterata. 99 den Nomenklaturregeln eintreten zu lassen, sind aber wenigstens derzeit nicht gegeben. — Zahl der Gattungen: 15. 24. Fam.: Boloceridae McMurrich (1893, p. 134 [cf. p. 153]) (Liponeminae Delage He£rouard, 1901, p. 521). — Zahl der Gat- tungen: 1. 25. Fam.: Bunodactinidae, nom. nov. (Bunodidae Gosse; Haddon, 1898, p. 441; Bunodinae Verrill; Delage Herouard, 1901, p. 506; Bunodactidae Verrill, 1899, p. 42; Cribrinidae McMurrich, 1901, p. 14; Pax, 1914, p. 610; Holactininae Delage Herouard, 1901, p. 500). — MeMurrichs (1901, p. 14—17) und Pax’ Ver- wendung des Namens Cribrina an Stelle von Bunodactis Verrill ist lediglich auf die von den Internationalen Nomenklaturregeln mit Recht (s. Poche, 1912b, p. 63) verworfene ‚first species rule‘ ge- gründet und daher ebenso wie die daraus resultierende Einführung des Namens Cribrinidae für die Familie nicht berechtigt. — Nach MeMurrich (p. 15£. u. 26) ist allerdings die ältere Gattung Evactis Verrill identisch mit Bunodactis, so daß Evactis als giltiger Name für das typische Genus der Familie zu verwenden wäre, woraus sich auch die Notwendigkeit ergeben würde, den Familiennamen von jenem zu bilden. Seitdem hat aber Verrill (1907, p. 265) triftige Gründe dafür angeführt, Evactis und Bunodactis als ge- ' sonderte Gattungen zu betrachten, und schließe ich mich ihm hierin an. — Die Zahl der Gattungen beträgt nach McMurrich, 1901, p. 1443: 12; seitdem wurde wieder anerkannt: 1; also ' Gesamtzahl der Gattungen: 13. | 26. Fam.: Actinostellidae, nom. nov. (Phyllactinae Milne- , Edwards, 1857, p. 226 [cf. p. 291]; Delage Herouard, 1901, p. 508; ı Phyllactidae Andres, 1883, p. 300 [cf. p. 502]; id., 1884, p. 287; MeMurrich, 1905, p. 2; Pax, 1914, p. 611). — Da die typische Gattung dieser Familie, wie McMurrich, 1905, p. 2f. nachgewiesen ' hat, richtig Actinostella heißen muß, so ist auch obige Anderung des Familiennamens unvermeidlich. — Zahl der Gattungen: 4. | 27. Fam.: Aliciidae Duerden (Aliciinae Verrill, 1899, p. 49; ‚ Delage Herouard, 1901, p. 510). — Zahl der Gattungen: 7; ferner ‚ stelle ich hierher die Gattung Phyllodiscus Kwietn. (s. McMurrich, ‚1905, p. 3), die Pax überhaupt nicht anführt; also Gesamtzahl ‚ der Gattungen: 8. 98. Fam.: Paractinidae, nom. nov. (Paractidae Hertwig, 1882, p. 41; Pax, 1914, p. 611; Paractinae Delage Herouard, 1901, | p. 512; Paractisinae iid., 1901, p. XI). — Zahl der Gattungen: 11. 99. Fam.: Sagartiidae aut. (Sagartinae Verrill; Delage He- rouard, 1901, p. 513). — Zahl der Gattungen: 20. | 30. Fam.: Amphianthidae R. Hertwig (1882, p. 21 [cf. p- 86]) | (Amphianthinae Delage Herouard, 1901, p. 519). — Diese Familie | füge ich, Delage Herouard, 1901, p. 519—521 folgend, hinzu. — | Zahl der Gattungen: 5; davon trenne ich 1 (Gephyra) ab und stelle sie zu den Sagartüidae;, also Gesamtzahl der Gattungen: 4. ur 5. Heft 100 Franz Poche: 31. Fam.: Sicyonidae R. Hertwig (1882, p. 97) (Paractinae Delage Herouard, 1901, p-. 524 (pt.)). — Diese Familie füge ich nach Hertwig, 1882, p. 97”—101 hinzu. — Zahl der Gattungen:1. 32. Fam.: Polyopidae R. Hertwig (1882, p. 101) (Paractinae Delage Herouard, 1901, p. 524 (pt.)). — Diese Familie füge ich nach Hertwig, 1882, p. 101—104 hinzu. — Delage H£rouard, 1901, p. 524—-526 vereinigen sie mit der vorhergehenden zu einer Familie Paractinae. Da die einzige hierhergehörige Gattung sich aber, wie sie mit Recht selbst betonen, von jener in den meisten Beziehungen tiefgehend unterscheidet, so kann ich mich ihnen hierin nicht anschließen. 33. Fam.: Lebruniidae, nom. nov. _ (Dendromelinae MecMur- rich; Delage Herouard, 1901, p. 526; Dendromeliidae Pax, 1910, p. 208 ;id., 1914, p. 611). — Da es in dieser Familie keine Gattung gibt, von deren Namen der Name Dendromeliidae abgeleitet wäre, so ist es geboten, einen anderen Namen für sie zu wählen. — Zahl der Gattungen: 2; ferner stelle ich in Anlehnung an McMur- rich, 1905, p. 8f., als wahrscheinliches Synonym von Lebrunia hierher das Genus Hoplodhoria H. V. Wilson (cf. Pax, 1910, p. 209). 34. Fam.: Minyadıdae Andres (1883, p. 300 [cf. p. 562]; id., 1884, p. 349; Minyasinae Delage Herouard, 1901, p. 528). — Zahl der Gattungen: 1. | 35. Fam.: Octineonidae Fowler (1894, p. 469) (Octineoninae Delage H£rouard, 1901, p. 531). — Diese Familie füge ich auf Grund der Darlegungen Fowlers, 1894, hinzu. — Zahl der Gat- tungen: 1. 9. Tribus: Stoichactinoidae, nom. nov. Stichodactylinae Andres, 1883, p. 300 (cf. p. 480); id., 1884, p- 264; Carlgren, 1900b, p. 77; McMurrich, 1904, p. 291. 36. Fam.: Corallimorphidae R. Hertw. (1882, p. 13 [cf. p. 21]) (Corynactidae L. Agassiz; McMurrich, 1904, p. 290). — Zahl der Gattungen: 3. 37. Fam.: Discosomatidae Hickson (1906, p. 383) (Disco- somidae Klunzinger; Carlgren, 1900b, p. 78, Pax, 1914, p. 612). — Zahl der Gattungen: 7; davon trenne ich 4 als eigene Familie der Rhodactiniden ab (s. d.); also Gesamtzahl der Gattungen: 3. 38. Fam.: Rhodactinidae, nom. nov. (Rodactidae Andres, 1883, p. 300 [errore pro: Rhodactidae]; Rhodactidae id., t. c., p. 498; id., 1884, p. 282; McMurrich, 1905, p. 11; Phialactinae Delage Herouard, 1901, p. 526). — Diese Familie trenne ich auf Grund der Darlegungen McMurrichs, 1905, p. 11 von den Disco- | somatidae ab. — Zahl der Gattungen: 4. 4 39. Fam.: Epicystidae, nom. nov. (Phymanthidae Andres, 1883, p. 300 [cf. p. 500]; id., 1884, p. 285; Pax, 1914, p. 612). — In neuerer Zeit wurde der Name Ebpicystis Ehrbg. von Verrill, 1898, p. 496 neben und von McMurrich, 1905, p. 12 an Stelle von | Phymanthus M.-E. gebraucht. Auch Carlgren (1900b, p. 86) hat Das System der Coelenterata. 101 sich gegen die generische Trennung der betreffenden Formen, zugleich aber auch gegen den Gebrauch des Namens Epicystis überhaupt ausgesprochen. In ersterer Hinsicht schließe ich mich ihm und McMurrich an, und ist auch Verrill selbst in seiner gegen- teiligen Ansicht neuerdings (1907, p. 273) augenscheinlich einiger- maßen schwankend geworden. In der letzteren Beziehung sind aber Verrill und McMurrich im Rechte, von denen ersterer auch l. c. wieder dafür eingetreten ist, daß der ältere Name Epicystis ‚auf jeden Fall für eine Gattung dieser Familie als giltiger solcher gebraucht werden muß. Denn die von Carlgren für dessen Ver- werfung angeführten Gründe sind nicht stichhaltig.. Nomenkla- torisch kommen überhaupt davon nur die Angaben in Betracht, daß ‚„EHRENBERG so sehr verschiedene Spezies wie Ph[ymanthus] crucifer und Bunodosoma granulifera in demselben Genus vereint, daß kein Typus des Genus vorhanden ist,‘ und daß man ‚,‚mit ebenso gutem Recht den Namen Epicystis anstatt des kürzlich von VERRILL für A. granulifera aufgestellten Gattungsnamen Bunodosoma gebrauchen [könnte], wie für Phymanthus crucifer‘. Aber ein einmal eingeführter verfügbarer Gattungsname darf bei einer späteren Teilung des Genus niemals zugunsten jüngerer Namen unterdrückt, sondern muß für eine der aus der Teilung hervorgegangenen Gattungen verwendet werden. Daran können auch die von Carlgren angeführten Momente nichts ändern. Es handelt sich also nur noch darum, für welche der ursprünglich darunter begriffenen Arten der Name EPicystis zu verwenden ist. Und zwar muß dies für Epicystis crucifera geschehen, wie Verrill richtig angibt. Die von ihm hierfür angeführten Gründe sind aber allerdings nicht ausreichend. — Die Sache liegt folgender- maßen: Die Gattung Eficystis Ehrenberg (1834, p. 268) enthielt ursprünglich folgende ihr mit Sicherheit zugerechnete Arten: Actinia crucifera Lsr., Actinia ultramarına Lsr. und Actinia granu- lifera Lsr. Keine davon stellte ursprünglich den Typus dar. Zur Festlegung desselben muß also das Eliminationsverfahren ange- wendet werden. Und zwar gestaltete sich die Aufteilung des Genus Epicystis folgendermaßen: | Actinia crucifera: von Andres, 1883, p. 501 zu Phymanthus gestellt; A. uliramarina: von Blainville, 1830, p. 285 zu Actinecia gestellt; | A. granulifera: von Milne-Edwards, 1857, p. 293 mit ? (8. Poche, 1912b, p. 19 u. 64£.) zu Oulactis gestellt. Wilken Actinia crucifera ist also die zuletzt aus der Gattung EPicystis eliminierte als Typus verfügbare Art und stellt somit den Typus dieser Gattung dar. Zum Überfluß (s. unten) bestimme ich sie auch noch als solchen, um jeden etwaigen Versuch, auf Grund der famosen Bestimmung (g) des neuen Stiles- schen Art. 30 der Regeln eine Änderung der Nomen- klatur vorzunehmen, von vornherein zu vereiteln. 5. Heft 102 Franz Poche: [Diesem Artikel verdanken wir ja bereits u. a. die herrliche Änderung des Namens Amoeba in Chaos (mit der typischen Art Chaos chaos (L.) Stiles); und ‚man braucht nicht zu fürchten [sic!] daß Chaos chaos nicht schließlich angenom- men werden wird‘“ (Stiles in Stiles u. Hassall, 1905, p. 38 [ct. p. 12]).]| Doch wäre ein solcher Versuch überhaupt unstatthaft, da die gedachte Bestimmung infolge des unzulässigen Vorgehens Stiles’ bei ihrer Einführung ungiltig ist, wie ich in dem vorhergehenden Artikel (1914) nachgewiesen habe. — Daich nun mit anderen Autoren (s.oben p.100f.) die, wie wireben gesehen haben, den Typus von Epicystis darstellende Actinia crucifera als kongenerisch mit Phymanthus loligo, dem Typus von Phymanthus M.-E., betrachte, so ergibt sich die Notwendigkeit, den älteren Namen Epicystis an Stelle des jüngeren Phymanthus für die betreffende Gattung zu gebrauchen. Damit wird natürlich auch die obige Änderung des Familiennamens unvermeidlich. — Zahl der Gattungen: 1. 40. Fam.: Heteranthidae Carlgren (1900a, p. 278; id., 1900b, p. 92). — Zahl der Gattungen: 1. 41. Fam.: Stoichactinidae, nom. nov. (Sioichactidae Carlgren, 19002, P. 2785 1d., 1900b, pP. 77 [cf. p. 92]; Pax, 1914, p- po — Zahl der Gattungen: 7; ferner stelle ich auf Grund der durchaus überzeugenden Untersuchungen Pax’ (1909, p. 325—835) hierher als Synonym von Stoichactis das Genus Polyparium Korotn. 48. Fam.: Homostichanthidae Carlgren (1900b, p. 138). — Zahl der Gattungen: 1. 43. Fam.: Thalassianthrdae Verrill (1869, p. 461; id., 18652, p. 148 [nom. nud]; Andres, 1883, p. 513; id., 1884, p. 299). — Zahl der Gattungen: 5. 44. Fam.: Actinodendridae Haddon (1898, p. 397 [cf. p. 488) (Acremodactylidae Kwietniewski; Pax, 1914, p. 613). — Da der älteste verfügbare und somit giltige Name des typischen Genus dieser Familie Actinodendron Blainv. und nicht Acremodactyla Kwietn. ist, wie Pax es nennt (cf. Carlgren, 1900b, p. 116f.), so muß auch der der Familie von jenem gebildet werden. — Zahl der Gattungen: 3. 45. Fam.: Aurelianiidae, nom. nov. (Aurelianidae Andres, 1883, p. 300 [cf. p. 494] ; id., 1884, p. 279; Carlgren, 1900a, p. 279; Pax, 1914, p. 612). — Zahl der Gattungen: 3. 2. Supersubordo: ZOANTHIDEI, nom. nov. Zoanthidae Dana, 1846, p. 39 (cf. p. 417); Delage Herouard, 1901, p. 654; Zoanthacea Verrill, 1865a, p. 147; Zoantheae aut.; McMurrich, 1910, p. 3; Zoanthidea Bourne, 1900, p. 1 (cf. p. 58). In der Systematik dieser Gruppe folge ich Delage HEerouard, 1901, p.: 654—667. Das System der Coelenterata. 103 1. Tribus: Zoanthoidae, nom. nov. Brachycnemina Delage Herouard, 1901, p. 660; Macrocnemina iid., t. c., p. 660 (cf. p. 663). Delage H£rouard unterscheiden unter ihren Brachycnemina überhaupt keine Familien, sondern sagen bloß, daß die hierher- gehörigen Gattungen einander so nahe stehen, daß kein Anlaß ist, sie in Familien zu verteilen. Dementsprechend vereinige ich sie alle in einer einzigen solchen. Bisweilen, so auch neuerdings von Pax, 1914, p. 614, wird allerdings neben den Zoanthidae eine eigene Familie Sphenopidae unterschieden. Diese charakterisiert er als „Große, solitär lebende Formen mit abgerundetem oder keilförmig zugespitztem aboralen Körperende“, während die Zoanthidae „Koloniebildend, äußerst selten solitär und dann niemals mit einem abgerundeten oder zugespitzten aboralen Körperende aus- gestattet“ sind. Als Grundlage für die Trennung der beiden Familien ergibt sich also lediglich die verschiedene Form des aboralen Körperendes, da ja auch bei den Zoanthidae (im Sinne Pax’) solitäre Formen vorkommen (sogar in einer Gattung mit koloniebildenden Arten, z. B. bei Sidisia [s. Lwowsky, 1913, p- 603f.]). Das ist aber meiner Ansicht nach gewiß kein Charakter, der zur Unterscheidung von Familien berechtigt. — Ferner stelle ich nicht nur in diese Tribus, sondern sogar in die gedachte Familie die von Delage Herouard als eine eigene Tribus unterschiedenen Macrocnemina, wie es übrigens meines Wissens auch alle anderen Autoren tun. Denn der Unterschied zwischen ihnen und den Brachycnemina, daß nämlich das 5. Septum (von der Dorsalseite aus gerechnet) bei ihnen nicht ein Micro-, sondern ein Macro- septum ist, ist von viel zu geringem morphologischen Werte, als daß man daraufhin eine eigene Familie oder gar eine Tribus gründen könnte. Und überdies ist er nicht einmal konstant, indem, wie Duerden (1898, p. 331) nachgewiesen hat, bei verschiedenen Brachycnemina ein — allerdings kleinerer — Teil der Individuen auf der einen Seite zwar die für diese Gruppe, auf der anderen aber — ein Exemplar sogar auf beiden Seiten — die für die Macro- cnemina charakteristische Ausbildung der Septen aufwies. 46. Fam.: Zoanthidae Dana (1846, p. 39 [cf. p. 147]) (Spheno- pidae Hertwig, 1882, p. 111 [cf. p. 120); Pax, 1914, p. 614; Epizoanthinae Delage Herouard, 1901, p. 664; Parazoanthinae iid., 1901, p. 665). — Hierher stelle ich auch die von Delage Herouard als eine eigene Familie der Macrocnemina unterschiedenen Para- zoanthinae. Denn Lwowsky hat nachgewiesen (1913, p- 561—563), daß Sidisia balanorum und noch mehr S. gracilis einen Übergang zwischen Sidisia und Parazoanthus — der einzigen Gattung der „Parazoanthinae‘‘ — bildet, und daß ferner ein Teil der vermeint- lichen Unterschiede zwischen diesen beiden Gattungen in Wirk- lichkeit nicht zu Recht besteht. (Die einzige Gattung der EPr- zoanthinae muß nämlich, wie Lwowsky (p. 560) gezeigt hat, nicht 5. Heft 104 Franz Poche: Epizoanthus, sondern Stdisia heißen.) — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Pax, 1914, p. 614: 7. 2. Tribus: Savalioidae, nom. nov. Gerardina Delage H£rouard, 1901, p. 660 (cf. p. 665). Auch hier unterscheiden Delage Herouard keine Familie. — Die einzige Gattung dieser Tribus muß aber Savalia Nardo heißen und nicht Gerardia, wie Delage H£erouard, Bell (1891a, p. 90f.) folgend, sie nennen, da jener ältere Name von Bell nur wegen Tautonymie verworfen wurde, was nach den Internationalen Nomen- klaturregeln bekanntlich nicht zulässig ist. 47. Fam.: Savaliidae, nom. nov. (Savagliidae Brook, 1889, p. 51 [cf. p. 74]). — Zahl der Gattungen: 1. Genera Zoanthideorum sedis incertae: Verrillia Andr.; Bergia Duch. Mich. Epiactis Verrill, von der Delage Herouard selbst sagen, daß sogar ihre Zugehörigkeit zu den Zoanthidei zweifelhaft ist, trenne ich von dieser Gruppe ab und stelle sie zu den Bunodactinidae (s. d., p. 99) unter den Priapidei. Übersicht des Systems. Das von mir angenommene System der Coelenteraia stellt sich somit wie folgt dar: Subregnum: COELENTERATA: Phylum: Cnidaria. 1. Klasse: Hydrozoa. 1. Ordnung: HYDRIDEA,. 1. Familie: Hydridae. . Familie: Clavidae. 2 3. Familie: 4. Familie: 5. Familie: 6. Familie: 7. Familie: 8. Familie: 9. Familie: 10. Familie: 11. Familie: 12. Familie: 13. Familie: 14. Familie: 15. Familie: 16. Familie: 17. Familie: 18. Familie: 19. Familie: Eudendriidae. Bythotiaridae. Willsirdae. M erisiidae. Corynidae. Cladonematidae. Monobrachiidae. Eutimidae. Cannotidae. Mitrocomidae. Campanulariidae. Aeguoreidae. Bonneviellidae. Syntheciidae. Seriulariidae. Haleciidae. Plumulariidae. Das System der Coelenterata. 2. Ordnung: POLYPODIIDEA. 1. Familie: Polypodiidae. 3. Ordnung: MILLEPORIDEA. 1. Familie: Milleporidae. 4. Ordnung: STYLASTERIDEA. 1. Familie: Siylasteridae. 5. Ordnung: TRACHYMEDUSAE. 1. Familie: Petasidae. 2. Familie: Limnocnididae. 3. Familie: Piychogastriidae. 4. Familie: Trachynematidae. 15. Familie: Geryoniidae. 6. Ordnung: TETRAPLATIIDEA. 1. Familie: Tetraplatiidae. 7. Ordnung: NARCOMEDUSAE. 1. Familie: Solmarisidae. 2. Familie: Aeginidae. 8. Ordnung: SIPHONOPHORA. 1. Unterordnung: CALYCOPHORAE. 1. Familie: Sphaeronectidae. 2. Familie: Prayidae. 3. Familie: Hıppopodindae. 4. Familie: Diphyıdae. 2. Unterordnung: PHYSSOPHORINEA. 5. Familie: Apolemiidae. 6. Familie: Forskalvidae. 7. Familie: Agalmatidae. 8. Familie: Physsophoridae. 9. Familie: Anthophysidae. 10. Familie: Rhodaliıdae. 3. Unterordnung: RHIZOPHYSINEA,. 11. Familie: Rhizophysidae. 12. Familie: Physaliidae. 4. Unterordnung: CHONDROPHORAE. 13. Familie: Porpitidae. :14. Familie: Velellidae. 2. Klasse: Gastrodoidea. 1. Ordnung: GASTRODIDEA. 1. Familie: Gastrodidae. 3. Klasse: Scyphozoa. 1. Ordnung: CARYBDEIDEA. 1. Familie: Carybdeidae. 2. Ordnung: LUCERNARIIDEA. 1. Familie: Tesserariidae. 3. Familie: Lucernariidae. 105 5. Heft 106 Franz 3. Ordnung: CORONATAE. 1. 2. 3. 4. 9. Familie: Familie: Familie: Familie: Familie: 4. Ordnung: DISCOPHORA. 1. Unterordnung: PELAGIINEA,. 1. Familie: Pelagiidae. 2. Familie: Cyaneidae. 3. Familie: Aurelliidae. 2. Unterordnung: RHIZOSTOMATINEA. 4. Familie: Cassiopeidae. 9. 6. 768 8. Familie Familie Familie Familie 4. Klasse: Anthozoa. u 1. Ordnung: ALCYONIIDEA. 1. Unterordnung: ALCYONIINEA. . Familie: . Familie: . Familie: Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: 2. Unterordnung: GORGONIINEA. 1. Tribus: Pseudaxonia. Familie: . Familie: . Familie: . Familie: 17. Familie: sonaunPonm- Axifera. . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: Poche: Periphyllidae. Paraphyllinidae. Nausithoidae. Atollidae. Atorellidae. : Cepheidae. : Catostylidae. : Leptobrachiidae. : Rhizostomatidae. Haimeiidae. Cornulariidae. Tubiporidae. Favositidae. Helioporidae. Ceratoporellidae. Xeniidae. Alcyoniidae. Telestidae. Maasellidae. Nephthyidae. Siphonogorgiidae. Briareidae. Suberogorgiidae. Gorgonellidae. Melıtodidae. Coralliidae. Keroeididae. Isididae. Primnoidae. Chrysogorgiidae. Acanthogorgiidae. Muriceidae. i Das System der Coelenterata. 24. Familie: Plexauridae. 25. Familie: Malacogorgiidae. 26. Familie: Gorgoniidae. 3. Unterordnung: PENNATULINEA. 1. Tribus: Veretilloidae. 1. Supersuperfamilie: Veretillida. 27. Familie: Veretillidae. 28. Familie: Echinodtilidae. 2. Supersuperfamilie: Renillida. 29. Familie: Renillidae. 3. Supersuperfamilie: Funiculinida. 30. Familie: Kophobelemnidae. 31. Familie: Anthoptilidae. 32. Familie: Funiculinidae. 33. Familie: Protoptilidae. 34. Familie: Stachyptilida:. 4. Supersuperfamilie: Umbellulida. 35. Familie: Scleroptilidae. 36. Familie: Chunellidae. 37. Familie: Umbellulidae. 2. Tribus: Pennatuloidae. 38. Familie: Virgulariidae. 39. Familie: Pennatulidae. 40. Familie: Pieroeididae. Familia Pennatulineorum sedis incertae: 41. Familie: Stephanoptilidae. 2. Ordnung: ANTIPATHIDEA. 1. Unterordnung: ANTIPATHINEA,. 1. Familie: Antipathidae. 2. Unterordnung: DENDROBRACHIINEA,. 3. Familie: Dendrobrachnidae. 3. Ordnung: CERIANTHIDEA. 1. Familie: Cerianthidae. 3. Familie: Arachnattinidae. 3. Familie: Botrucnidiferidae. 4. Ordnung: PRIAPIDEA, 1.. Supersubordo: PRIAPIDEI. 1. Subsubordo: Madreporinei. 1. Tribus: Aporosa. . Familie: Guyniidae. . Familie: Turbinolvidae. . Familie: Flabellidae. . Familie: Anthemiphylliidae. . Familie: Madreporidae. . Familie: Eusmiliidae. . Familie: Pocilloporidae. Jos Poan- 107 5. Heft 108 Franz Poche: 2. Tribus: Fungioidae. 8. Familie: Fungiidae. 9. Familie: Agariciidae. je: Micrabaciidae. . Familie: Anabraciidae. 12. Familie: Balanophylliidae. : Perforata. 13. Familie: Isodoridae. 14. Familie: Poritidae. 1. Tribus: 36. 45. : Priapinei. Priapoidae. . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: 5. Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: Gonactiniidae. Edwardsiidae. Peachitdae. Halcampidae. Halcampactinidae. Andvakiidae. Ptychodactinidae. Ilyanthidae. Priapidae. Boloceridae. Bunodactinidae. Actinostellidae. Alkciidae. Paractinidae. Sagartiidae. Amphianthidae. Sicyonidae. Polyobdidae. Lebruniidae. Minyadidae. Octineonidae. Stoiehaetinoidae. Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: . Familie: Familie: 2. Supersubordo: ZOANTHIDEI. Corallimorphidae. Discosomaltidae. Rhodactinidae. Epicystidae. Heteranthidae. Stoschactinidae. Homostichanthidae. Thalassianthidae. Actinodendridae. Aurelianiidae. 1. Tribus: Zoanthoidae. 46. Familie: Zoanthidae. P-oDk- ON WMD- Das System der Coelenterata. 2. Tribus: Savalioidae. 47. Familie: Savalııdae. —— 109 Ich unterscheide also im Subregnum Coelenterata ein ein- ziges Phylum, das 4 Klassen, 17 Ordnungen, 154 Familien und 965 Gattungen sowie eine entsprechende Anzahl akzessorischer Einheiten umfaßt. Zur Erleichterung der Übersicht gebe ich nachfolgend eine kurze Zusammenstellung der Unterordnungen und höheren Gruppen. Subregnum: COELENTERATA. Phylum: Cnidaria. 1. Klasse: MHydrozoa. . Ordnung: HYDRIDEA. Ordnung: POLYPODIIDEA. Ordnung: MILLEPORIDEA. Ordnung: STYLASTERIDEA. . Ordnung: TRACHYMEDUSAE. . Ordnung: TETRAPLATIIDEA. Ordnung: NARCOMEDUSAE. . Ordnung: SIPHONOPHORA. 1. Unterordnung: CALYCOPHORAE. 2. Unterordnung: PHYSSOPHORINEA. 3. Unterordnung: RHIZOPHYSINEA. 4. Unterordnung: CHONDROPHORAE. 2. Klasse: Gastrodoidea. . Ordnung: GASTRODIDEA. 3. Klasse: Scyphozoa. . Ordnung: CARYBDEIDEA. . Ordnung: LUCERNARIIDEA. . Ordnung: GORONATAE. . Ordnung: DISCOPHORA. 1. Unterordnung: PELAGIINEA. 2. Unterordnung: RHIZOSTOMATINEA. 4. Klasse: Anthozoa. . Ordnung: ALCYONIIDEA. 1. Unterordnung: ALCYONIINEA. 2. Unterordnung: GORGONIINEA. 3. Unterordnung: PENNATULINEA,. . Ordnung: ANTIPATHIDEA. 1. Unterordnung: ANTIPATHINEA. 2. Unterordnung: DENDROBRACHIINEA. 5. Heft 110 Franz Poche: 3. Ordnung: CERIANTHIDEA. 4. Ordnung: PRIAPIDEA. 1. Supersubordo: PRIAPIDEI. 2. Supersubordo: ZOANTHIDEI. Literaturverzeichnis. (Die mit einem * bezeichneten Publikationen waren mir nicht zugänglich.) Agassiz, L. 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Abivetinella 76 Actinodendron 102 Amphianthidae 99 Acanthogorgia 89 Actinogonium 69 Amphranthinae 99 Acanthogorgiidae 89 | Actinostella 99 Amphicodon 70 Acaulis 69 Actinostellidae 99 Anabraciidae 94 Acharadria 70 Aeginidae 81 Andvakiadae 98 Acontiferidae 92 Aequorerdae 77 Andvakiidae 98 Acremodactyla 102 Aequoridae 717 Andwakiadae 98 Acremodactylidae 102 | Agalmatidae 81 Antemiphyllia 93 Acropora Oken 94 Agalmidae 81 Antheinae 98 Actinacea 95 Agarsciidae 94 Anthemiphyliiidae 93 Actinaria 92, 95 Agastra 76 Anthomedusae 60, 61, Actinecta 101 Aglaophenidae 78 62 Actinia 92 Aglaopheniidae 78 Anthophysidae 82 Actinia crucifera 101, | Alcyonacea 86 Anthopdtilidae 90 102 Alcyonaria 6 . Anthozoa 84, 86 — granulifera 101 Alcyoniidae 87 Antipathacea 91 — ultramarina 101 | Alcyontidea 86 Antipathaires 91 Actiniacea 95 . | Aleyoniinea 86 Antipaiharia 91 Actiniaceen 92% Aliciidae95,96,98,99 | Antipathrdae 91 Actiniaria 95 Aliciinae 99 Antipathidea 91 Actiniidae 98 Alveopora: 87 Antipathinea 91 Actininae 9, 97 Alveopora deningeri | Apolemiidae 81 Actinodendridae 108 | Amalthaea 70 [87 | Aporina 93 d. Heft 124 Aborosa 93 Arachnactidae 92 Arachnactinidae 9 Archisoma 81 Astraea 94 Astraeidae 94 Astraeinae 94 Asyncoryne 70 Athecata 60, 61, 62 Athecaten 71 Athenaria 95, 96 Atolla 84 Atollidae 84 Atorellidae 84 Atractylis 65 Aurelianidae 102 Aurelianiidae 102 Aurelidae 85 Aurel(l\ia 85 Aurelliidae 85 Axıfera 88 Balanophyllia 94 Balanophylliidae 94 Balea 64, 65 Bedotella 76: Bergia 104 Bimeria 65 Blackfordia 76 Blastothela 69 Bolocera 95 — multicornis 95 Boloceridae 97, 99 Boloceroides 97 — brevscornis 95 Bonneviella 77 Bonneviellidae 77 Botrucnidiferidae 92 Bougainvillea 65 Bougainvillia 65 Bougainvillidae 64 Bougainvilliidae 63, 67 Brachycnemina 103 Branchiocerianthus70 Briareidae 88 Bunodactidae 99 Bunodactinidae 99, 104 Franz Poche: Bunodactis 99 Bunodeopsis 96 | Bunodidae 99 Bunodinae 99 Bunodosoma 101 — granulifera 101 Bythotiaridae 65 Bythotiaridi 65 Calycella 76 Calycophorae 81 Calyptospadix 65 Campalaria 76 Campalecium 77 Campaniclava 65 — clionis 71 Campanopsidae 72 Campanopsis 72 Cambannlaria 76 Campanularidae 73 Campanulariidae 72, 73 Campanularinae 73 Campanulina 72, 74, 70, Das — acuminata 76 — tenuis 76 Campanulinidae 73, 74, 75 Cannotidae 66, 73, 75, 78 Capitata 62 Carybdeidae 84 Carybdeidea 84 Caspionema 64, 66, 67, 68 M — Pdallası 66 Cassiobeirdae 85 Catablema 71 Catostylidae 85 Cepheidae 85 - Ceratoporellidae 87 Ceratoporidae 87 Cerianthaceen 92 Ceriantharia 92 Cerianthidae 92 Cerianthidea 91, 92 Charybdeidae 84 Chiarella 65 Chitina 69 Chondrophorae 8 Chrysaora 86 Chrysogorgiidae 89 Chunellidae 90 Cionistes 65 Cladocoryne 69 Cladonema I Cladonematidae 70 Cladonemidae 70 Cladonemiden 70 Clathrozoon 61, 62, 05 Clava 65 Clavactinia 64, 65 Clavidae 63, 64, 68, 71,78 Clavodsis 65 Clavula 64 Clytia 76 Cnidaria 58, 59, 60 Codonidae 68 Coelenterata 58 Coelomata 59 Collaspidae 84 Conis 64 Coralliidae 88 Corallimorphidae 100 Cordylophora 65 Cornulariidae 87 Coronatae 848% Corydendrium 65 Corymorbha 10 Corynactidae 100 Coryne 67, 69, 70 — vaginata 69 : Corynidae 63, 67, 68 Coryninae 69 Corynodsis 65 Cotylorhiza 86 Cribrina 99 Cribrinidae 99 Crybta 65 Cryptolarella 76 Crybtolaria 76 Ctenaria 1 Ctenobhora 58, 59, 82 Cuspidella 73 Cyaneidae 85 Das System der Coelenterata. Cystiactis 96 Cytaeis 65 er Dendrobrachiidae 92 Dendrobrachiinea 91 Dendrocoryne 69 Dendromeliidae 100 Dendromelinae 100 Dendronema 71 Dendropathina 91 Dendrostaurinae 64 Depastridae 84 Dichoraea 87 Dichotomia 61, 66, 68, 73 Dicodonium 70 Dicoryne 65 Dinotheca 78 Diphyidae 81 Diplocyathus 77 Diplura Allman 65 Diplura Koch 65 Dipurena 69 Discomedusa 85 Discophora 84 Discosomatidae 100 Discosomidae 100 Dissonema 64 Echinoptilidae 90 Ectocnemaria 93 Ectopleura 70 Edwardsia 96 Edwardsida 97 Edwardsidae 97 Edwardsiidae 97 Edwardsinae 97 Eirene 77 Eleutheria 70 Eleuthevoblasiea 79 Eloactis 96 Endocoelactinae 97 Endocrypta 65 Enterocoela 58 Entocnemaria 93 Ephyropsidae 84 Epiactis 104 Epicystidae 100 Epicystis 100,1707,102 23 Funiculinidae 90 — cyucıfera 101 Epizoanthinae 103 Epizoanthus 104 Eucheilota 75 Eucodonium 69 Eucobe 76 Eucopella 62, 77 Eucopidae 73, 74, 75, 178 Eucopiidae 73 Eucopinae 73 Eucopium 74, 75, 76 | — globosum 74 — Pictum 75 Eudendridae 65 | Eudendriidae 63, 65 Eupsammia 94 Eupsammiidae 94 Eupsamminae 94 Eusmilidae 94 Eusmiliidae 94 Eutima 6I, 72 | Eutimidae 723 Eutiminae 72 Eutimium 77 Eutonina 77 Evactis 99 Fascicularia Dybow- ski 87 Fascicularia Viguier 87 — radicans 87 Fascicularides 87 Fascicularindae 87 Favosites 87 Favositidae 87 Filellum 76 Fılifera 62, 63 Flabellidae 93 Forskaliidae 81 Fungacea 94 \. Fungidae 94 ı Fungiidae 94 Fungina 94 Fungioidae 94 Funiculineae 90 Funiculinida 90 125 Galanthula 75 Garveia 65 Gastroblasta 76 Gastrodes 82, 83 Gastrodidae 83 Gastrodidea 83 Gastrodoidea 82 Gephyra 99 Gerardia 104 Gerardina 104 Geryonidae 80 Geryonirdae 80 | Gonactinidae 97 Gonactiniidae 97 Gonothyraea 76 Gorgonacea 88 Gorgonellidae 88 Gorgoniidae 89 Gorgoniinea 88 Gorgoninae 89 Grammaria 76 Guyınıda 93 Guynia 93 Guynida 93 Guyniidae 93 Gymnogonos 70 Haimeidae 87 Haimeiidae 87 Halatractus 70 Halcampa 96, 98 — chrysanthellum 98 Halcampactidae 98 | Halcampactinidae 98 Halcampidae 97 Halcampinae 97 Halcambomorphidae 97, 98 Halecidae 77 Haleciidae 61, 62, 72, Halecium macroce- phalum 61 Haleremita 64 Halianthus 98 Halisiphonia 76 Halocharis 70 ı Haloclava- 96 ı Hartlaubella 76 _ 5. Heft 126 Hartlaubella gelati- nosa 76 Hebella 76, 77 — lata 74 Helioporidae 87 Hemitheca 61, 77 Heteranthidae 102 Heterocordyle 65 Heteromorpha 62, 63 Heterostebhanus 70 Heterotiara 65 Hippopodiidae 81 Holactininae 99 Holaxonia 88 Holothuria 82 Homostichanthidae 102 Hoplophoria 100 Hybocodon 70 Hydra 63, 64 Hydractinia 65 Hydranthea 62, 77 Hydrella 62 Hydrichthella 69 Hydrıchthys 69 Hydrıda 79 Hydridae 64, 67, 78, 79 Hydrıdea 60 Hydrocorallia 79 Hydrocoralliae 79 Hydrocorallina 79 Hydrocoryne 69, 67 Hydrodendrium 65 Hydroidea 60 Hydrolaridae 66 Hydrozoa 60, 82 Hypolytus 70 Ichthyocodium 69 Ilyanthidae 98 Ilyanthinae 98 Ilyanthus, 96 Irenodsis 77 Isidae 89 Isididae 89 ° & Isohexactininae 98 Isopora 94 Isoporidae 94 Franz Poche: Keroeididae 88 Köllikeria 65 Kophobelemniwae 90 Kophobelemnonidae Lafoea 76 [90 Lafoeidae 73, 74, 75, 177 Lafoeidae 73, 74 Lafoeina 75 Lampra 70 Lebrunia 100 Lebruniidae 100 Leptobrachiidae 86 Leptomedusae 60, 61, 62 Lictorella 76, 77 Limnocnididae 80 Linuchidae 84 Linvillea 69 Liponeminae 99 Lizzella 65 Lizzia 65 Lophoserinae 94 Lovenella 75 Lucernarida 84 Lucernariidae 84 Lucernariidea 84 Lucernarinae 84 Lymnorea 65 Maasella 87 — radicans 87 Maasellidae 87 Macrocnemina 103 Madrepora 93, 94 Madreporaria Fungi- da 94 Madreboridae Dana 33, 94 Madreporidae Poche 95 Madreporinae 94 Madreporineen 92 Malacogorgiidae 89 Margelidae 64 Margelinae 64 Margelopsis 70 — stylostoma 69 | Melicertum 78 _ Melitodidae 88 Merona 65 Mesacmaeidae 97 Mesacmaeinae 97 Micrabaciidae 94 Microcampana 70 Microhydra 63, 64 Milleporidae 79 Milleporidea 79 Milleborina 79 Milleporinae 79 Mitrocoma 73 Mitrocomidae 73 Mnestra 71;8® Moerisia 64, 66, 67, 68 6 — Iyonsi 66, 67 Moerisiidae"66 Monaulinae 97 Monobrachidae 71,78 Monobrachiidae 7I, 18.00 Monobrachium 61, 71 Monocaulus 70 Monocoryne 69 Muriceidae 89 Myriocnida 69 Myriothela 67, 69 Narcomedusae 80 Nausithoidae 84 Nemopsis 65 Neoturris 64, 71, 72 Nephthyidae 88 Neiocertordes 62, 66, 68, 73 | Nudiclara 69 Nynantheae 95 Obelarıa Haeckel 76 Obelaria Hartlaub 76 Obelia 74,476 Oceania 65 — armata 86 Oceanidae 65, 66 Oculinidae 93 Oculininae 93 Olindiadae 79, 80 Opercularella 75 Ophiodes 77 Das System der Coelenterata. Oplorhiza 75 Oractis 97 Oulactis 101 Pachycordyle 65 Pandea 64 Paractidae 99 Paraciinae 99, 100 Paractinidae 99 Paractisinae 99 Paraphyllinidae 84 Parazoanthinae 103 Parazoanthus 103 Peachiidae 97 Pelagidae 85 Pelagiidae 85 Pelagiinea 85 Pelagohydra 70 Pemmatodiscus 86 Pennaria 70 Pennaridae 68 Pennariidae 63 Pennatualacea 89 Pennatula 89 Pennatulacea 89 Plennatulacea\ bila- teralia 90 — foliata 90 — denniformia 90 Pennatulacea vadıata 90 Plennatulacea] ver- ticıllata 90 Pennatuleae 90 Pennatulida 89 Pennatulidae 91 Pennatulina 89 Pennatulinea 89 Pennatulordae 90 Perforata 94 Perigonimus 64 Periphyllidae 84 Perisiphonia 76 Petasidae 79 Petasinae 79 Phialactinae 100 Phialidium 73, 74, 13,76 Phialodsis 76 Phialucium 76 Phortis 76 Phylactotheca 77 Phyllactidae 99 Phyllactinae 99 Phyllodiscus 99 Phymanthidae 100 Phymanthus 100,101 — crucıfer 101 — loligo 102 Physalia 82 | Physaliidae 82 Physophorae 81 Physophoridae 81 Physsophora 82 | Physsophorae 81 Physsophoridae 81 Physsophorinea 81 Plesioporitinae 94 | Plexauridae 89 Plumularidae 78 Plumulariidae 78 Pocilloporidae 94 Pocilloporinae 94 Podocoryne 65 Polyopidae 100 Polybarıum 102 Polypodiidae 79 Polypodiidea 78 Polypodium 63, 78, 79 Porina 94 Poritidae 95 Poritinae 95 Porpitidae 82 Prayidae 81 Priapidae 98 Priapıdea 92 Priabidei 95 Priapina 95 Priapoidae 97 -Primnoidae 89 Protantheae 95, 96 Protantheinae 97 Pyotiara 64 Protohydra 63, 64 Protoptilidae 90 | Pruvotella 65. 127 Pseudaxonia 88 Pseudoclytia 76 Pteroeididae 91 Pteromedusae 80 Pteronema 70 Ptilocodium 69 Ptychodactidae 98 Ptychodactinidae 98 Ptychodactisinae 98 Ptychogastridae 80 Ptychogastriidae 80 Rathkea 65 Rathkia 65 Renilleae 90 Renillida 90: Renillidae 90 Rhizohydra 78 Rhizophysaliae 82 Rhizophysidae 82 Rhizobhysinea 82) Rhizorhagium 65 Rhizostoma 86 Rhizostiomae 85 Rhizostomata dicho- toma 85 — lorıfera 86 — pinnata 85 — scapulata 86 — simplicia 85 — tribiera 85 Rhizostomatidae 86 Rhizostomatinea 85 Rhodactidae 100 Rhodactinidae 100 Rhodaliidae 82: Rhopalonema 80 Rodactidae 100 Sagartiidae 98, 99 Sagartinae 99 Salinella 59 Saphenia 72 Sarsia 67, 69 Savagliidae 104 Savalıa 104 Savaliidae 104 Savalioidae 104 Scandia 76 ‚ Scleraxonia 88 5b. Heft 128 Sclerogorgidae 88 Sclerodtilidae 90 Scyphomedusae 83 Scybhozoa 83, 86 Semaeostomeae 85 Sertularia gelatinosa Sertularidae 77 Sertulariidae 77 Sicyonsdae 100 Siderastraea 94 Sıdısia 103, 104 — balanorum 103 — gracilis 103 Sılicularıa 77 Siphonogorgiidae 88 Siphonophora 81 Siphonophorae 81 Slabberia Forb. 69 Slabberia Oken 69 Solanderia. 69 Solmaridae 80 Solmaris 80 Solmarisidae 80 Sphaerocoryne 69 Sphaeronectidae 81 Sphenopidae 103 Spongiaria 58, 59 Stachybtilidae 90 Stauridium 70 Stauromedusae 84 Staurophora 76 Stechowia 69 — mmuscoides 69 Steenstrupia 70 Stegolaria 74, 76 Stegopoma 75 Stenoscyphidae 84 Stephanoptihidae 91 Stichodactylinae 100 Strbula 69 Stoschactidae 109 Stoichactinidae 1023 Stoichactinordae 100 Stoschactis 109 Stomatonema 85 Stomotoca 64 Stylactis 65 Stylasterıdae 79 Stylasteridea 79 Stylasterina 79 Suberogorgia 88 Suberogorgiidae 88 Syncoryna 69 Syncoryne 69 Syncoryninae 69 Synthecidae 77 Syntheciidae 77 Telestidae 87 Tessera 84 Tesserantha 84 Tesseranthinae 34 Tesseraria 84 Tesserarirdae 84 Tetvanema 715 Tetraplatia 80 Tetraplatiadae 80 Tetraplatiidae 80 Tetraplatiidea 80 Tetrapoma 75 Thalassianthidae 102 Thamnitis 65 Thamnostylus 65 Thaumantiadae 713 Thaumantias 73, 74, 73, 70 — hemisbhaerica 73, 75 — inconspicua 75 Thaumantidae 75 Thecaphora 60, 61, 62, 73 — conica 14 — proboscordea 74 Thecata 60 Thecaten‘;71 Thenaria 95, 96 Tiarella 69 Tiarıdae 66 Tiarinae, 64 Tıma 717 Tjalfiella 59, Toichoboma 76. Trachymedusae 79 Trachynema 80, Trachynematidae 80 Franz Poche: Das System der Coelenterata. Tyachynemidae 80 Trepioplax 70 Trichoplax 70 Trichorhiza 70 Trichydra 76 Tubiclava 65 Tubiporidae 87 Tubularia 70 — mauscoides,69 Tubularidae 68 Tubulariidae 63 Turbinoliidae 93 Turbinolinae 93 Turritopsis 64, 65 Ulmaridae 85 Ulmaris 85 Umbellulida 90 Umbellulidae 90 Urashimea 71 Velellidae 82 Veretilleae 89 Veretillida 90 Veretillidae 90 Veretillordae 89 Veretillum 89 Verillia 104 Virgulariidae 91 Vorticlava 70 Wandelia 70 Williadae 66 Wilhadi 66 Willsia 66 Willsiidae 66 Xeniidae 87 Zanclea 7%. Zancleopsis 70 Zoanthacea 102 Zoanthaceen 99 Zoanthactimiaria 3% | Zoantharia 92 Zoantheae:;102 ! Zoanthidae 98, 102, I03 Zoanthidea 102 Zoanthideen 93 Zoanthidei 102 Zoanthoidae 103 Zygophylax 76 Ueber das Abändern von Parnassius ApolloL. Untersuchungen über Biologie und Zeichnungsverhältnisse des Formenkreises Parnassius Apollo L. Von Felix Bryk, unter Mitwirkung von Dr. med. E. Fischer (Zürich) und T Dr. A. Pagenstecher (Wiesbaden). Mit 13 kolorierten und 22 schwarzen Tafeln und 36 Textfiguren, nach Originalacquarellen des Verfassers. 1.) Die Lebensgewohnheiten der Hauswurzraupe, ihre Verpuppung und Verwandlung zum Apollofalter. Anfang April, wenn die wärmende Frühlingssonne einen Teil der Schneedecke bereits bergab befördert hat, findet man gewöhn- lich hier, in Ladogisch-Karelien, die nach Süden exponierten Stellen der Granitfelsen ihres Schnees entblößt. Fegt man nun dort noch ein wenig Schnee weg, so kommen öfters verdorrte, schmutzigbraune Trugdolden zum Vorschein, die dann den ganzen Frühling hindurch aus ihrer Umgebung, den von einer Feuersbrunst verschonten Rauchfängen einer Brandstätte gleich, hervorragen, bis sie von den Regengüssen des Hochsommers zu- sammengeknickt in der frischen Pflanzendecke verschwinden. Es sind dies die vorjährigen leeren Blütenreste des Donnerblatts oder der fetten Henne (Sedum teledhium L.), aus dessen balg- kapseligen Früchten der Samen längst schon aufgesprungen ist. Unter diesen Dolden findet man nun mit Leichtigkeit kleine Spröß- linge dieses Fettkräutleins; sie sind grünlichweiß beschuppt und sehen wie kleine Spargelköpfe aus; den größeren verleiht das Chlorophyl einen grünen Anflug und manchen sogar ein matt- rötliches Hütlein. Diese Triebe waren bereits im Herbste sichtbar, nur nicht so lebensfroh wie jetzt; darauf gelingt es, später ganz kleine Fraßspuren, gewöhnlich auf den obersten Spitzen der Pflanze, zu entdecken; sie stammen von der jungen Raupe des Apollofalters (Parnassius Apollo L.). Wo waren nun die Raupen den ganzen, langen, strengen Winter hindurch? Die auf diese Frage sich beziehenden Angaben verschiedener Beobachter widersprechen einander scheinbar; einige Autoren *) Der Verfasser behält sich umständehalber vor, in einem „Nachwort‘‘ das zu sagen, was sonst gewöhnlich als ‚Vorwort‘ gebracht wird. — Inhaltsverzeichnis ebenfalls am Schlusse. Strand. Archiv für Naturgeschichte - 1914. A.5. I 5. Heft 130 Felix Bryk: behaupten, der Apollo überwintere im Eistadium, andere dagegen sind der Meinung, daß die Überwinterung im Larvenstadium statt- finde, indem die Raupe schon im Herbst das Ei verlasse. Ich lasse nun die Angaben der Autoren folgen und beginne mit Schäffer, dem ältesten, trotzdem aber besten Kenner der Biologie des Apollofalters. In seiner köstlichen Studie: ‚Neu- entdeckte Teile an Raupen und Zweyfaltern nebst der Verwandlung der Hauswurzraupe zum schönen Tagfalter mit roten Augenspiegeln‘“, beschrieben von Jacob Christian Schäffer (Regensburg 1754, p. 30), schreibt Schäffer u. a.: ‚So bald ım Monate März oder April der Schnee weg ist, und es etwas gelinde Witterung und Sonnenschein giebet, so kommen die, indeß aus ihren Eyern gekrochenen, jungen und zarten Raupen auf obgedachter kleiner Hauswurz zum Vorscheine. Alle, die man anfangs findet, haben einerley natürliche Größe; welches die Vermutung giebt, daß sie zu einer Zeit, und zwar erst kurz vorher ausgeschloffen, und mithin insgesammt in ihren Eyern über Winter verschloßen geblieben seyn müssen.“ Linne&, Siebold, Wilde bis auf Spuler (inklusive) wissen über das Ei und erste Raupenstadium nichts zu berichten. Erst Dr. Elwest) hat das Thema wieder berührt. Dr. Elwes sagt: „] am mot aware that the insect has been bred in confinement from the egg, nor can I say wıth ceriainty whether the eggs ave hatched in autumn ov Spring; but I believe that some bart of the larval stage is passed in autumn. W. H. Edwards in ‚„Papilio‘‘, vol. III, dp. 159, says: „But G. M. Mollinger writes me that the eggs of P. apollo in Switzerland, hatch late in the fall, and the young larvae hybernate; awaking in early spring, and eating the leaves of Sedum, not the flowers.“ | ie Rebel?) behauptet: „Nach Dr. Kempny’s sicherer Beob- achtung überwintert das Ei.“ es. Rühl?) berichtet: ‚Erst der neueren Zeit war es vorbehalten, die wirkliche Überwinterung der Raupe, nicht, wie man früher annahm, des Eies zu konstatieren. Schon nach 16, längstens nach 20 Tagen schließt die Eireife mit der Entwicklung der Räupchen ab.“ Herr G. Warnecke hat in der ‚‚Insektenbörse‘“ (25. Febr. 1904) die Frage der Überwinterung des Eies oder der Raupe von neuem gelüftet und Napoleon Manuel Kheil glaubt auf Grund seines einmaligen Zuchtversuches, (die Eier erhielt er von einem eingetüteten Weibchen aus der Provence), den endgültigen Nachweis erbracht zu haben, daß das Ei überwintere, nimmt !) Elwes: On Butterflies of the genus Parnassius (Proc. Zool. Soc. London 1886, p. 20). we Ne 2) Rebel und Rogenhofer: Zur Kenntnis des Genus: Par- nassius Latr. in Österreich-Ungarn (1893, III. Jahresbericht d. Wiener entom. Ver. (p. 56)). 2), Fr. Rühl: Die paläarkt. Schmetterlinge (Leipzig 1895, vol. I, p. 94). juni N f | | | Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 131 ferner an, „Sehr zeitig im Frühjahr, wenn noch Schnee die Fluren bedecken mag, aber Sedum bereits zeitigt, schlüpft die junge Brut aus‘.*) Stiche) führt schließlich Kheils Beobachtungen und die ihm widersprechenden Behauptungen von Selmons, Rühl, an Wenn nun meine zweijährigen Zuchtergebnisse noch immer nicht zu einwandfreiem Schlusse führen, so bieten sie in jedem Falle Belege zur Annahme, daß das Überwintern der Raupe des Apollofalters möglich und daß die Raupe jedenfalls im Spätherbste ‘in den Eiern entwickelt sei. Folgende Belege stützen meine Annahme: 1. Eine Anzahl leider nicht im Freien, sondern in einem un- geheizten Zimmer aufgehobener Eier fand ich bereits im Oktober 1910 mit kleinen Ventilen versehen. Guckte man nun durch so ‚ eine Öffnung hinein, so konnte man unschwer ein schwarzes Ding beobachten: das vollkommen entwickelte, zusammengerollte ‚ Räuplein. 2. Ende November des folgendes Jahres weichte ich einen ı Tütenfalter auf: ein Apolloweibchen war es. Die Zimmertemperatur betrug höchstens 8°C. Als ich den nächsten Morgen die Tüte öffnete, fand ich ein munteres Räupchen vor; es hatte eben das Ei verlassen, das zufällig mit eingetütet war. Ich brachte es in ein Glas mit frischem Sedum. Ob es daran genagt hat, weiß ich nicht, da ich keine Fraßspuren feststellen konnte. Die ganze Nacht hindurch setzte ich es einer Kälte unter Null Grad aus, ins warme Zimmer gebracht, war es am nächsten Morgen wieder frisch und munter. In der nächsten Nacht war esgänzlich erfroren, aber den darauf- folgenden Morgen erholte es sich wieder. Unter dem Papiere, worauf ich das Sedum legte, hatte sich Wasser, mit dem ich die Pflanze bestäubt hatte, angesammelt. Das Räuplein, das wie die Apolloraupen und Raupen von Parnassius v. delius Esp. sehr durstig war, ist in diese Tränke hineingefallen und schien ganz tot, als ich es von dort herausfischte. Nach vier Stunden sah ich es wieder herumkriechen;; so konnte ich sein munteres Treiben noch weitere zwei Tage beobachten bis ich ihm Gesellschaft verschaffte, indem ich es mit anderen Apolloraupen vermischte. 3. Alle Eier, die mir im Sommer 1911 in der Gefangenschaft einige Apolloweibchen gelegt hatten, habe ich in einer porösen Tonschale auf einem Fensterbrette in einem ungeheizten Zimmer aufgehoben. Anfang December ging ich nachzuschauen, ob es doch dort für die Eierchen nicht zu kalt wäre; zu meiner Erstaunung fand ich einige Raupen auf dem Boden des Gefäßes, das die Feuchtigkeit seiner Umgebung aufgenommen hatte und infolge- dessen mit Eis überzogen war, eingefroren. Wie lange sie 4) N. M. Kheil: Versuch einer Ab ovo-Zucht des südfranzösischen 'Parnassius apollo (Entom. Zeitschrift, Jahrg. XVII, Nr. 33. Guben, ‘1. Febr. 1905). ö)Stichel in Seitzs „Großschmetterlinge der Erde“, vol, I, p. 26 (1906). 9* 5. Heft 132 | Felix Bryk: so eingefroren waren, weiß ich nicht; soviel weiß ich nur, daß im warmen Zimmer alle ausnahmslos wieder zu sich kamen. 4. Ein Versuch mit einem in einer Temperatur von cirka 19°C frischgeschlüpften Räupchen ist nicht uninteressant. Dieses blutjunge Geschöpf setzte ich nun alsbald nach seiner Geburtsstunde (Anf. Januar 1912) einem Froste von eirka —30° C aus. Nach 15 Stunden holte ich das Ding herein. Es war starr und kalt wie ein Eiszapfen. Seine Lebensfähigkeit hatte es dennoch nicht eingebüßt; nach keiner halben Stunde schon kam es zum eingestellten Leben, triumphierend ob seiner an ein Zauber- kunststück grenzenden Lebenszähigkeit. 5. Den Rest von einigen Eiern habe ich nun nach obigen geglückten Versuchen am 8. I. einem Froste von —26° bis —330 C dreiTage hindurch ausgesetzt. Am drittenTage schlüpfte im warmen Zimmer ein ganz gesundes — ‚„artiges“, um mit Schäffer zu sprechen — Räupchen, die zwei letzten zwei Tage später. | Wenn nun erst im Freien ausgeführte Experimente die Sache zu klären imstande wären, so lassen wohl obigeZuchtversuche die Ver- mutung aufkommen, daß die Raupen den strengsten Winter außerhalb ihres Eigehäuses zu verbringen imstande sind, umso eher, da unter der Schneedecke wohl niemals so große Tem- peraturunterschiede wie von + 19° bis —30° C herrschen dürften. Während der Drucklegung teilt mir Herr Ugrjumow (Jela- buga) die sensationelle Nachricht mit, es sei ihm im Januar dieses Jahres aus einer diesen Winter (1913) exovo gezogenen Puppe ein Falter 2 geschlüpft. Ist es daher nicht möglich, daß es einem geschickten Züchter gelingen sollte, zwei Generationen von Parnassius Apollo zu erzielen ? Aus dem Vorausgeschickten ergibt sich nun, daß die Raupen von Apollo in Karelien schon im Herbste im Ei entwickelt sind; die Mehrzahl der Raupen dürfte nun so lange in der Eischale schlummern, bis sie die Frühlingsstrahlen aus ihrem Winterschlafe im finsteren Eierkämmerlein aufwecken; eine gewisse Anzahl könnte wohl schon im Herbste schlüpfen #) ob nun diese Herbsttiere noch Nahrung zu sich nehmen würden, bevor sie” sich anschickten, ihre Lebenstätigkeit einzustellen, kann ich auch °) Nach einer brieflichen Mitteilung von Herrn Ingenieur Aichele sind ihm schon im Oktober Raupen von Parnassius v. smintheus Doubl. ge- schlüpft. Lebende Raupen von Parnassius Nordmanni wurden sogar schon. im September ausgeboten. Im Herbste 1884 sandte Graeser 90 Eier von Parnassius Eversmanni, die unterwegs ausgekrochen sind: „Es scheint her- vorzugehen, daß Eversmanni als kleine Raupe überwintert‘“. Vgl. Graeser, Beiträge z. Kenntnis der Lep. Faun. Amurlandes.- (Berl. Ent. Zeitschr. vol. XXXII, p.65, 1889.) Auch Herr Locher teilt mit, daß ihm zur Neu- jahrszeit Raupen von Parn. mnemosyne L. geschlüpft seien. (Vgl.Locher, Mehrjährig. Beobachtg. Lebensweise v. Parnassius mnemosyne L. „Ent. Zeitschr.“ vol. XXVI, p. 81) (1912). Diese Daten und ferner noch die sensationelle Entdeckung, daß auch im Apollo vivipare Raupen ge- funden wurden, sprechen wohl sehr dafür, daß die Raupen unter ” günstige Verhältnissen sogar im Herbste die Eischale verlassen. Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 133 ' noch nicht beantworten”) So viel ist sicher, daß für sie genügend Nahrung vorhanden wäre, um sie noch bis zur ersten Häutung ‚ aufzufüttern; ich fand schon im Herbste ein junges Fettkraut- ' häuptlein abgenagt, doch sahen die Fraßspuren anders aus, als ' wie sie für die Apolloraupen eigen sind. Das frischgelegte Ei ist anfangs blaßrosa, wird aber nach ‚ einer kurzen Zeit gelblichweiß, grünlichweiß oder sogar, ‚ (aber selten), ganz kalkweiß. Es hat die Gestalt eines abgeplatteten . Kügelchens; seine Oberfläche ist rauh wie die eines Hühnereies. ' Auf dem Pole bemerkt man ein Grübchen, das infolge Beschattung dunkel erscheint. Das Ei riecht unangenehm, wie das ‘Weibchen, das es gelegt hat. In jüngster Zeit hat Peyron eine ausführliche Beschreibung ‚ des Eies gegeben, die ich nun wörtlich citiere: ‚Parnassıus apollo L., Taf. 1, Fig. 1. Die frisch abgelegten Eier sind porzellanweiß und tragen im Zentrum des Pols einen kleinen, dunkelbraunen ' Punkt. Sie werden hellgrüngelblich-weiß; der Punkt im Pole wird ' schwarzbraun. Sie ändern gegen die volle Reife des Embryo ihre , Farbe kaum sichtbar ab. Die Eier werden einzeln auf die Blätter , (? Bryk) von Sedum telephium abgelegt und überwintern. Total- form: nebenst. Fig. 8— Poldurchmesser: 0,9 mm; größter Quer- ' durchmesser: 1,7 mm. Mikroskopische Struktur. Der Pol (Fig. 1a). Die Mi- Ä kropyle zeigt eine deutlich markierte, bei durchf. Bel. ziemlich ' heli durchscheinende Zentralgrube ohne deutliche Stützung. Die ‚ Mikropylkanäle sind sehr schwach entwickelt, nur bei gewissen Einstellungen undeutlich sichtbar. — Der Mikropylstern ist im allgemeinen kräftig entwickelt; dann und wann doch etwas ver- ' wischt. Die gradlinigen Strahlen, 7—8 an der Zahl, sind negative Flächenbalken und stechen gegen die Zwischenfelder durch ihre hellere Teilen zusammengesetzt. Ringsum den Mikropylstern liegt eine nur von einer einfachen Reihe von 5—7seitigen Zwischen- feldern zusammengesetzte Zone, deren Charakter demjenigen des Mikropylsternes beinahe vollkommen gleich ist. Die umgehenden Balken stimmen auch vollkommen mit denen des Mikropylsterns ‚ überein. Diese Reihe ist von den übrigen Teilen des Mikropylfeldes sehr scharf begrenzt und bildet zusammen mit dem Mikropylstern den oben angedeuteten, dunkelbraunen „Punkt“ des Polzentrums, der ohnedies über dem Niveau des übrigen Mikropylfeldes ein wenig \ erhöht liegt. — Der übrige weitaus größte Teil des Mikropylfeldes \ besitzt ein typisch essentielles Stützgerüst. Die Zwischenfelder sind ohne besondere Ordnung in mehreren Schichten außer einander hingelegt, 5—7seitig, mit.geraden Rändern, oder zuweilen etwas unregelmäßig geformt. Ihre Fläche ist konvex und zeigt in der Mitte oft eine seichte Grube. Die Schalensubstanz ist hier voll- ?) Man vergleiche dagegen die von Dr. E. Fischer erwähnte Be- obachtung in seiner Arbeit: Zur Thermobiologie des Apollo. 5. Heft 134. Felix Bryk: kommen undurchsichtig, von beträchtlicher Dicke; die negativen Flächenbalken sind zu dünnen Grenzfurchen der Zwischenfelder reduziert. Der ganze Pol ist seicht grubenförmig versenkt. Die Peripherie dieser Versenkung bildet die übrige hinsichtlich der Struktur nicht besonders scharf markierte Begrenzungsgegend. Die Seiten (Fig. 1, 6, auff. Bel... Die Struktur ist hier überall ziemlich gleichartig. Der Stützapparat besteht aus einem typischen, essentiellen Gerüste, mächtig entwickelt und der Schale eine be- trächtliche Festigkeit verleihend. Die Schalensubstanz ist auch bei durchf. Bel. vollkommen undurchsichtig. Die Zwischenfelder, in der Nähe des Mikropylfeldes an Größe und Form ein wenig unregelmäßig, werden in der Gegend der größten Peripherie des Eies mehr gleichförmig, 5—7seitig, mit geraden Rändern; an Größe übertreffen sie hier die Zwischenfelder des Mikropylfeldes durchschnittlich um das doppelte oder dreifache. Sie sind stark konvex und heben sich warzenförmig zwischen der sehr reduzierten Durchsichtigkeit deutlich ab. Sie entbehren übrigens eine deutliche Skulptur. Die Zwischenbalken stimmen mit den Strahlen in jeder Hinsicht überein und stoßen unter stumpfen Winkeln zusammen. Die Zwischenfelder sind an Größe und Form ziemlich regelmäßig, 4—5seitig, bei durchf. Bel. ziemlich durchscheinend, dicht feıin- punktiert. Ihre Flächen sind im großen und ganzen plan; bei der Mitte findet sich doch oft eine seichte, etwas unregelmäßige Ouer- furche oder Grube, die sich durch eine dunklere Punktierung kundgibt. Die Ränder zeigen dieselbe Punktierung, von der peri- pheren Biegung gegen die negativen Flächenbalken abhängig. Auch in der Umgebung der Zentralgrube kommt eine ähnliche schatten- förmige Punktierung zum Vorschein. Bei auff. Bel. zeigen die Zwischenfelder einen dunklen Farbenton und die Ouerfurche tritt bei Schattenwirkung deutlich hervor. — Das Mikropylfeld ist aus zwei wesentlich verschiedenen netzförmig angeordneten, negativen Flächenbalken. Ihre Fläche ist eben ohne Skulptur, ein wenig glänzend und porzellanähnlich, von gelblicher Farbe. Die berührten Strukturverhältnisse behalten sich unverändert bis an den Gegenpol bei; um hier ganz plötzlich bei der Grenze der strukturlosen, ein wenig konkavierten Haftfläche aufzuhören. — Material: Eier, vom Verf. im Juli 1904 aus dem Eiergelege eines gefangenen 9 gewonnen. ‘‘®) Einige Tage vor dem Verlassen des Eies hat das vollständig entwickelte Räupchen an einer am unteren Teile des Schalen- gürtels gelegenen Stelle eine geräumige Öffnung ausgenagt, sodaß es mit größter Bequemlichkeit sein erstes Domicil verlassen kann. Das Schlüpfen des Räupchens nimmt in der Gefangenschaft cırka 5—10 Minuten in Anspruch: zunächst wird das schwarze Köpfchen sachte hinausgeschoben, die Krallen der Füße suchen darauf ®) John Peyron: Zur Morphologie der skandinavischen Schmetter- lingseier (Kgl. Svenska Vet. Akad. Handl., Bd. 44, Nr.1. Uppsala 1909, p.13). Über das Abändern von Parnassius Apollo L, 135 einen Stützpunkt, um den eingerollten Raupenkörper hinauszu- ziehen. Ist das Ei — wie das bei den Zuchtversuchen nur zu oft vorkommt — nicht angekittet, sondern los, so hat die junge Raupe viel Mühe und Anstrengung, ehe sie ihr Gehäuse zu verlassen im- stande ist. Dann kann es vorkommen, daß das dem Ei halbent-. schlüpfte Räupchen mit seiner Eierschale noch eine Zeitlang herumkriecht; es sieht dann sehr drollig aus, etwa wie eine winzige Schnecke Hyalınıa harmonis Storm, deren Gehäuse eine entfernte Ahnlichkeit mit dem Apolloei aufweist. Just am selben Tage, als ich zum erstenmale so eine ‚„Schneckenraupe‘ herumkrabbeln sah, entdeckte ich in der Erde des gepflanzten Sedums ein Ding, das ich anfangs für ein leeres Apolloei hielt, das sich aber bei nä- herer Betrachtung als eineleere Schneckenschale jener Species erwies. Herr Federley hatte die Freundlichkeit, diese Schnecke zu bestimmen mit der Bemerkung, daß dieses Exemplar ganz ver- wittert gewesen sei, infolgedessen seine Farbe verloren habe und daß sie sonst „in der Regel doppelt so groß wird“. Ich citiere diese briefliche Mitteilung deshalb, um den Anhänger der Mimikry- theorie in vornherein vor Trugschlüssen zu warnen. DasdemEi frisch entschlüpfte Räupchen ist 3bıs4 mm lang und erinnert an frischgeschlüpfte Raupen von Endromis versicolora; esist dumpfschwarz und weist auf jenen Stellen, diespäter gelbe Makeln tragen werden, kaum sichtbare, stahlblaue Flecken auf. Nach der ersten Häutung, die in der Gefangenschaft nach zwei- ‚einhalb bis dreieinhalb Wochen vor sich geht, ist schon dıe Färbung unterschieden; die anfangs matt-ockergelb-weißlichen Flecken ver- färben sich mit dem fortschreitenden Wachstume allmählıch gelb; mit, Mühe läßt sich auch schon die ausstülpbare Nackengabel entdecken. In diesem Stadium ähnelt die Apollo-Raupe ungemein der Raupedesihr verwandten Schwarzweißapolls(Parn. Mnemosyne L.). Zwischen dem Räupenkleide der dritten und vierten Häutung konnte ich keinen wesentlichen Unterschied beobachten, weshalb ich mich beschränke, die völlig ausgewachsene Raupe zu be- schreiben. | Sie wird 4 bis 5.5 cm lang, (die Riesenfalter aus Sibirien, Süd- finnland und Nordrußland (Jelabuga) werden wahrscheinlich ım Larvenzustande noch länger sein); ist dickwalzig, an beiden Enden spindelförmig verjüngt, so daß man die Kopfseite von der Afterseite kaum zu unterscheiden vermag; mit kurz- behaarten Wärzchen besetzt;samtschwarz mit tieforange- roten Flecken. ‚Larva distincta Heterocerum affinis‘“ werden richtig von Elwes die Raupen dieser ganzen Gattung charak- terisiert. Der kleine kugelige schwarze Kopf läßt sich in den ersten Ring zurückziehen; dann sieht sie Raupe kopflos aus. Zu beiden Seiten des ersten Ringes sitzen zwei orangegelbe Flecke, wovon der erste ovale kleiner als der folgende ist. Er wird von einem Büschel schwarzer Haare centriert. Zwischen diesen vorderen eiförmigen Flecken befindet sich eine Spalte, aus der die Nacken- 5. Heft 136 ! Felix Bryk: gabel ausgestülpt wird; sie ist wie das erste Luftloch schmutzig- gelb. Unter der Nackengabelöffnung sind noch zwei stahlblaue Wärzchen bemerkbar. Die beiden folgenden luftlöcherlosen Segmente tragen zum Unterschiede aller übrigen Ringe — bei denen die Anzahl der Flecke variieren kann — drei orangegelbe Flecke,, wovon die beiden vordersten rund sind, während der dritte, be- deutend größer, länglich zum Einschnitte parallel verzogen ist. (Ich beobachtete eine Raupe, dessen drittes Segment sogar vier Prachtflecke hatte.) ‚Bey dem gelben Mittelflecken wird man in einer geraden Linie vier stahlblauer, mit Haaren besetzter Knöpf- gen gewahr. Zween, davon das Außere größer als das Innere ist, stehen an der inneren Seite des gelben Fleckens ganz nahe beyein- ander; die zween andern aber befinden sich unter demselben und zwar der eine ganz nahe, der andere aber etwas weiter herunter. Hiezu könnte man noch ein anderes dergleichen stahlblaues Knöpfgen gerade über der Fußwurzel als das fünfte, rechnen.‘‘?) Die drei Krallenbeine enden mit einer starken, ‚spitzigen, hellbraunen Klaue, die nur einfach ist und keine solche zweyte kleine Nebenspitze hat, wie man es von anderen Raupen weiß.‘“10) Die folgenden Ringe mit Ausnahme des letzten stigmenlosen, sind ın der Regel nur mit zwei Prachtilecken geziert — zu beiden Seiten natürlich —- wovon der untere immer größer und spindelförmig ist; den dritten mittleren Fleck kann man hıe und da auch ohne Lupe rudimentär vorfinden. Die unter ihnen angebrachten Luftlöcher sind schmutziggelblich. Außer denoben erwähnten stahlblauen Wärzchen trägt jeder Ring unter den Luftlöchern noch -vier stahlblaue Wärzchen. Der Nachschieber trägt nur einen (bezw. zwei) Flecken und einige stahlblaue Wärzchen über der Afterklappe. Herr Ugrjumow fand eine erwachsene Apolloraupe,. die ausnahmsweise ganz sammetschwarz war. Diese Beobachtung kann für phylogentische Spekulationen über Farbenevolution bei Papilioniden-Raupen von größter Wichtigkeit sein. „Berühret man die Hauswurzraupe oder sie empfindet sonst eine fremde, und ihr nicht eigene, Bewegung, so verwandelt sich jener Flecken“, (ein schmaler gelblicher Querflecken auf dem ersten Segmente, der in der Mitte wie gespalten und mit lauter zarten Falten, die alle nach innen zusammenlaufen, umgeben ist), „augen- blicklich in ein Paar gelbe, schmale, schnell hervorschießende Hörner. Sie zeigen sich, sonderlich nach der Vergrößerung, beyde fast durchaus gleich dick, sind rund, walzenförmig, und halbdurch- sichtig. Sie stehen auf einem gemeinschaftlichen Aste, oder vielmehr Hügel, als welchem sie durch ein besonderes Gelenke eingegliedert sind, und laufen dermaßen voneinander auf die Seite, daß sie die Gestalt eines V ziemlich gleich kommen. Es hänget meistens von der Willkür dieser Hauswurzraupe ab, ob sie ihre Hörner nur halb, oder sehr weit, oder auch ganz ?) Vgl. Schäffer, ibid. p. 34. 10) Schäffer, ibid. Über das Abändern von Parnassius Apollo L. #37 und garnicht von sich strecken wolle. Wenn sie dieselben nur halb ausstrecket, oder durch zartes Drücken dahin gebracht wird; so behält jedes Horn oben eine faltige runde Vertiefung, wie eine Öffnung; ‚und so siehet man es auch an den Fenchelraupen“.1) Vergleichend die Hauswurzraupe mit der ebenfalls ‚„benackengabelten‘“ Fenchelraupe (P. machaon L.) fährt Schäffer weiter fort: ‚Die Fenchelraupe kann ihre Hörner sehr lang ausstrecken; solches kann die Hauswurzraupe in Ver-- gleichung kaum den dritten Teil so stark thun. Die Hörner der Fenchelraupe sind & sehr schmal und laufen immer spitziger he Nenn nr: 3 2 pollolalters zu; die Hörner der Hauswurzraupe hin- (nach Schäffer). gegen, wenn sie nicht auf das stärkste ge- drückt, oder fest unterbunden werden, sind fast durchaus gleich dick und walzenförmig. Und insonderheit nimt jedes Horn dieser Haus- wurzraupe, wenn man sie aufs allerhöchste zusammendrücket, oder unterbindet, eine Gestalt an, die ich bei Hörnern der Fenchel- raupe nicht gesehen habe. Mann sieht nämlich alsdann auf jedem Horne in der Mitte nach dem Rücken zu, und unter der Vergrößerung, anfänglich einen dunkelbraunen und völlig runden Flecken, der etwas ver- tieft und mit lauter erhöheten zarten Punkten überstreut zu seyn scheinet. Sodann läuft jedes Horn an der obern Seite bıs fast auf die Hälfte schräg herunter, und nimt hier überhaupt die Gestalt eines auf beyden Seiten scharf zulaufenden Keils an. Endlich zeigen sich auf der schrägen Schneide fünf runde Knöpigen von brauner Farbe. Hiebey muß ich noch dieses anführen, daß ich mir zwar alle Mühe gegeben, oben auf diesen Theilen, wo die Knöpfgen stehen, durch Drücken einen Saft auszupressen, oder unter Vergrößerung Öffnungen zu entdecken, aber weder das eine, noch das andere habe bewirken können. Wenn ich aber diese Hörner öffnete, so sahe ıch nicht sowohl Luft, als vielmehr einen gelblichen Saft, ohne allen üblen Geruch herausgehen.‘“ Merkwürdig ist es, daß die Nackengabel der Hauswurz- raupe im Gegensatz zu der Larve des Schwalbenschwanzes oder Segelfalters keinen widerlichen Geruch ausströmt, was um- somehr auffällt, da doch später ihre Imago in beiden Ge- schlechtern und, wie wir erwähnten, auch die Eier, höchst unangenehm riechen, so daß man den Apollo schon deshalb für geschützt halten möchte. Die von Schäffer so präzise be- schriebene und abgebildete Nackengabel hatte ich öfters Gelegen- heit zu sehen, wenn ich die Raupen ärgerte. Dann schlugen sıe zuerst mit dem Kopfe hin und her und zeigten zuletzt dieses rätsel- Fig. 1. 11) Schäffer, ibid., p. 9, 10. 5. Heft 138 Felix Bryk: hafte Organ.1?2) Manchmal streckte die Raupe nur ein Horn aus, während das andere versteckt blieb, was schon Rösel!?) im Bilde festgehalten hat. Auch meine Beobachtungen über die Lebensweise der Hauswurzraupe im Freien wollen sich mit denen der anderen Autoren nicht decken. Sollte die Raupe dieses variablen Falters wirklich. hier in Karelien andere Lebensgewohnheiten ange- nommen haben? Oder haben eigentlich die Autoren nur die Schlußergebnisse ihrer bei ‚„künstlicher‘“ Raupenzucht gemachten Beobachtungen auf die Lebensweise der Raupen im Freien über- tragen und sich also überhaupt nicht der Mühe unterzogen, das Treiben dieser interessanten Geschöpfe im Freien zu belauschen ? Die Brut des Apollofalters scheint nicht social zu sein. Niemals ist es mir gelungen, auf einer Pflanze mehr als eine Raupe vorzufinden. Auch Schäffer sagt: ‚‚Sie scheinen eben nicht unter die Geselligen zu gehören. Denn man trifft gar häufig auch einzelne zerstreuet und abgesondert an; ob man gleich ihrer auch in einem kleinen Bezirke mehr als hundert bey-und nebeneinander findet.‘“%) Reutti zu Freiburg (Breisgau), der in kurzer Zeit über 50 Raupen auf Sedum album L. gefunden hat, spricht sich auch nicht über die Geselligkeit der Larven aus.!?) Hiergegen will Stichel in „Seitz“ beobachtet haben, daß die Raupen ‚‚in der Jugend gesellig nament- lich bei ungünstiger Witterung klumpenweise zusammengedrängt an verborgenen Stellen leben und nur bei Sonnenscheine fressen“. Ob ihn zu dieser unrichtigen Behauptung nicht die Zuchtergebnisse von Reutti (vgl. Siebold) und Kheil verleitet hätten? Freilich ich konnte auch feststellen, daß in der Gefangenschaft die jungen wie auch erwachsenen Raupen während ıhrer Siesta ein gemein- sames Versteck aufsuchten. Es wäre aber falsch, daraus zu schließen sie leben gesellig. Die Hauswurzraupe reagiert doch besonders auf die Einwirkung des Lichtes. Hat sie nun gefressen, so sucht sie sofort ein finsteres Plätzlein auf. Im Zuchtbehälter, wo die Raupen von uns zur Geselligkeit gewöhnt werden, da wir sie doch zusammengebracht haben, werden die Raupen nach ihrer Mahlzeit den dunkelsten Platz aufsuchen und dabei gewöhnlich alle auf dieselbe Stelle geleitet. Auch jene Angabe, die von Siebold (Reutti) zuerst mit- geteilt wurde und bis auf Spuler!$) von allen Autoren kritiklos wiederholt wird, ‚‚frißt nur bei der heißesten Tageszeit und nur die von der Sonne geröteten Blättchen‘, möchte ich jeden 12) „Bei lebenden Raupen bekam ich dieses sm nie zu sehen.‘ Kheil (ibid. )% 13) Rösel von Rosenhof, Insektenbelust. J. XLV (1755). *) Schäffer (ibid., p. 31). 15) C. Th. v. Siebold: Über den taschenförmigen Hinterleibsanhang, der weiblichen Schmetterlinge von Parnassius ( Zeitschrift in wissenschaftl. Zoologie, III. Bd., 1. Hift., 1850). 16) Spuler- Hoffmann: Die al anal en (1901, pag. 4). Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 139 für Karelien berichtigen. Sogar in der Gefangenschaft nahmen meine Raupen nicht nur von der Sonne noch nicht gerötete Blätter zu sich, sondern sie fraßen davon auch abends. Um 11 Uhr abends fand ich sogar Raupen, wie sie den Saft der sukkulenten Blätter zu sich nahmen! Überhaupt sind die Blätter des Donner- blatts während der Wachstumperiode der Larve hier in Karelien noch nicht gerötet. Mit dem Auffinden der Apolloraupen hatte ich anfangs wenig Glück. Ich vertraute eben zu viel den Angaben der Autoren und ging mittags auf die Raupenjagd, wenn die Sonne brannte und die Raupen nur selten zu finden sind. Fraßspuren konnte ich des öfteren feststellen; ich suchte dann im Moospolster unter der Nahrungspflanze — jedoch vergebens. 1. Anfangs Mai gelang es mir, eine kleine Raupe, die die dritte Häutung noch nicht hinter sich hatte, auf ihrer Futterpflanze zu finden; es war an einem kühlen, regnerischen Tage, gegen 11 Uhr vorm. | 2. Am 12. Mai entdeckte ich eine Raupe, die sich bereits unter allerlei dürrem Laube unweit von der Nahrungspflanze ver- steckt hatte; die Fraßspur war noch frisch grün; es war 615, Uhr abends. | 3. Um 8 Uhr früh des folgenden Tages konnte ich ein, im Vergleiche mit den früheren Raupen, stark im Wachstume zurückgebliebenes Räupchen, zwischen der Blätterkrone des Donnerblatts zusammengerollt im Verstecke auffinden. Ich hielt es anfangs für eine Raupe des Parnassius Mnemosyne L., (die ich ebenfalls am selben Tage um halbeins mittags bei gedrückter Atmosphäre auf einem Corydalisblütenstengel gefunden hatte), da mir damals noch unbekannt war, daß die ganz jungen Apollo- raupen weıßgelbe, anstatt wie später feuerrote Flecke aufweisen. Dieser Fall, daß ich im Gegensatz zu allen übrigen Raupen, die alle ungefähr gleichgroß, daher gleichalt waren, zur selben Zeit eın Räupchen gefunden habe, daß noch nicht die zweite Häutung - hinter sich hatte, während die übrigen schon meistenteils zum drittenmale sich gehäutet hatten, oder sich dazu. anschickten, besagt, daß diese Raupe in jedem Falle erst im Frühlinge geschlüpft ist und also im Ei ihren Winterschlaf verbracht hatte. 4. Nur ein einziges Mal fand ich (am 9. V.) bei Mittagsglut die Raupe von Parnassius Apollo; sie hatte eben ihren gedeckten Tisch verlassen und war schon von ihrer Futterpflanze ziemlich entfernt, in der Absicht, sich zu verkriechen. 5. Noch zwei Fälle möchte ich nicht. unerwähnt lassen: daß ich einmal bei leichtem Schneegestöber ein Räupchen auf seiner Futterpflanze beim Frühstücke vorgefunden hatte und schließlich ein andermal (Mai 1912) sogar spät abends unter frisch gefallenem Schnee (Temperatur also 0° C). TUN Diese einzeln angeführten Daten beweisen wohl, daß die hiesige Raupe keine bestimmten Fraßstunden hat; ich beobachtete; daß 5. IlIeft 140 Felix Bryk: die Raupe noch bei einer Temperatur bis +7° C im Freien un- geachtet der Tageszeit frißt. Die Lebensweise der Raupen ist eine schlaue und versteckte. Wie oft mußte ich an ein und demselben Tage kommen ?, wie oft durchsuchte ich vergebens die mattglänzenden Fettpflanzen, bis es mir gelungen war, den Kräuterdieb zu erwischen? Bald kam ich zu früh, bald zu spät; das Blatt war noch nicht angebissen, oder die Fraßspuren schon längst oxydiert. War aber der Schnitt im Blatte noch schön frischgrün, dann gab es ein pedantes Ab- suchen: Moosstengelchen nach Moosstengelchen, Flechte nach Flechte, dürres Blatt nach dürrem Blatt wurde sachte abgehoben, umgedreht und das verborgene Räupchen mußte dann nur zu oft in den Sammelbehälter hineinwandern. Ich habe beobachtet, daß die Raupe ihrer Futterpflanze, die sie allmählich vom Blattstengel bis zur Wurzel verzehrt, treu ist. Immer konnte ich die Raupe, die mir an einem Tage zu ent- decken nicht gelungen war, am nächsten oder nächstfolgenden auf derselben Pflanze auffinden. Ein Beispiel soll dies illustrieren: Nachdem ich einen Tag zuvor mit dem Auffinden einer Raupe, die ich sicher dort vermutete, vıel Zeit verloren hatte, beschloß ich, am nächsten Tage, unter jeder Bedingung des Tieres habhaft zu werden. Ich kam wieder zu spät; der den Bösewicht verratende Biß im fleischigen Blatte war schon fast eingetrocknet. Ich suchte vom neuen und da ich nichts finden konnte, begann ich das Moos der Umgebung mit den Wurzeln auszureißen. Das half wenig. Da fiel es mir nun ein, ob doch nicht das versteckte Räupchen in dem viel tiefer gelegenen Moospolster verborgen schliefe. Das Fettkräutlein wuchs nämlich am Rande eines Granitfelsens und die nächste Moosoase lag etwa einen halben Meter tiefer. Sachte hob ich dort unten nun das erste dürre Blatt auf: ‚‚Fvoexa‘‘! der abgestreifte Raupenbalg, das corpus delicti, war da. Unter einem anderen Blatte unweit davon kauerte eine prächtige Apolloraupe. Ihr Köpfchen war nicht hornbraungelb, ihre Prachtflecke glühten wie bei einem Salamander, (waren also nicht fahlgelb), ein Zeichen, daß sie die Häutung wenigstens einen Tag früher überstanden hatte. Jedesmal mußte sie nun diesen ‚„Abhang“ (sicher einigemale des Tages) hinauf und hinab klettern, wenn sie Hunger verspürte oder sich verstecken wollte, wie der Großstädtler seine Treppen hinauf und hinuntergehen muß. Warum führen die Raupen ein so verborgenes Dasein? wenn sie trotz dem häufigen Auftreten ihrer Imago, der hier zu den ge- meinsten Schmetterlingen gehört, so schwer zu finden sind ? Wen haben die Raupen trotz ihrer auffallenden ‚Abschreckfärbung“ zu fürchten ? Es ist mir gelungen, die heuchlerische Schlupfwespe Exochilum circumflexumL. als ihren Hauptfeind nachzuweisen."”) Dr. Paul Schulze) führt noch die Tachinide: Denteramobia glabi- ") Vgl. Bryk: „Parnassiana‘“, VII, „Soc. ent.“, vol. XXVIL, Nr. 20. “*) Vgl. Dr. Paul Schulze: Die Nackengabel der Papilioniden. Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 141 ventris Wulp. an. Von Vögeln sah ich nur des öfteren den flinken Steinschmätzer (Saxicola sp.) oder die schwanzwippende Bach- stelze sich in der Nähe des Donnerblatts aufhalten — ohne sie aber auf frischer Tat zu erwischen. Der Vogelkot, den ich einmal auf einem Sedumblatte fand, dürfte wohl von letzterem Vogel her- rühren. — Eine Enten brütende Henne, der ich ‚‚halbtote“ Raupen vorgelegt hatte, verschmähte diesen bunten Bissen. Von Insekten erbeutete ich in Anzahl den kuperroten Laufkäfer (Carabus cancellatus var. brevituberculatus), der vielleicht noch als Feind in Frage kommen könnte. Einmal dachte ich, getäuscht von dem unter einem verborgenen Sedumblatte leuchtenden Orangerot, eine schöne Apolloraupe gefunden zu haben; als ich zugriff, war es der „geschützte‘‘ Siebenpunkt (Coccinella septempunctata L.), der eben unter den Klauen einer hellgelben Spinne sein Dasein endete. Die kleinen gelben Ameisen, die in Anzahl den Boden unter den Steinen durchwühlen, dürften doch sicher nichts Böses der Raupe antun; und die schwarzen Ameisen, die ab und zu auf den Stengeln des Sedums zu finden sind, werden nur von den Blattläusen angelockt. In der Gefangenschaft sollen ‚kleine, rote Ameisen“ die Apolloraupen angreifen und sogar verzehren, doch dürfte das vielleicht nur in der Domestikation vorkommen?) ‚Von Krankheiten der Apollo-Raupe sind in der Gefangenschaft Durchfall und daran oft anschließend die Polyederkrankheit und die Pebrine beobachtet worden; erstere erkennt man nur durch mikroskopische Untersuchung sicher, letztere meistens an der orangegelben bis rosaroten Verfärbung der Darmausscheidungen.“ (Nach Dr. Fischers freundlichen Mitteilung.) Die Abschreckfärbung der Raupen besprechend, kommt Dr. Paul Schulze zu folgendem, recht gewagten Schlusse: ‚Die regungslos sitzenden, so auffallend gefärbten Raupen werden von den Feinden überhaupt nicht als Lebewesen, besonders aber nicht als solche, die ihnen zur Nahrung dienen könnten, erkannt. Bewegt sich aber einmal ein Tier, so ist der Reflex, der das Auge eines Vogels oder einer Eidechse trifft, infolge der Kontrastfarben um so größer und der Feind wird augenblicklich aufmerksam. Hierin würde also der biologische Wert der trägen Lebensweise dieser der hesen. 20) Die ausschließliche Futterpflanze des karelischen Apolls ist das öfters erwähnte Sedum telephiumL., das bereits auf Äland oderumgekehrteine ausgeprägteVarietät bildet ;dasmit Sedum telephium L. vergesellschaftlichte Sedum acre L., das Rebel) ebenfalls als Futterpflanze anführt, wird nach Kheils Versuchen von der Raupe verschmäht. Sedum album L., die Hauptnahrung .desalpinen Apolls, auch des gotländischen, katalunischen u. a., tritt erst in Südfinnland und auf den Älandsinseln 19) Jahrbuch 1910. „Sphinx“ (Wien, p. 47). 20) Vgl. Dr. Paul Schulze: ibid. 21) Vgl. Rebel l.:e., p. 56. 5. Heft 142 Felix Bryk: auf; und Sempervivum tectorum (Hauswurz) kommt hier überhaupt nicht vor. ‚Außer auf Sedumarten wurde die Raupe von Apollo einmal sehr auffallender Weise auf Cirsum Pallustre (?) beobachtet. (Dalla Torre. Ent. Nachr. 1877, p.- 117). 2%) Auf dem Donnerblatte leben noch andere Larven: die Raupe des zierlichen Bläulings (Lycaena orion Pall.), die hellgelbe schlan- genähnliche Spannerraupe, der hier häufig auftretenden Acıdalia imuttata, die ich samt einer leider von Pteromaliden befallenen Noktuidenraupe nachts gefunden habe; ın der Blätterkrone versponnen lebt eine Mikrolepidopterenlarve, (vielleicht die von Wilde angegebene Hyponomeuta vigintipunctata Retz.); die Raupe einer anderen Noktuide, die ich bis zur Puppe erzogen hatte, ergab leider keinen Falter; und ein ganz winziger Sack- träger ist mir entwischt. Am 15. Juni 1912 schlüpfte mir eine Agrotis occulta, (die sich jetzt im Museum zu Tring befindet), aus einer Raupe, die ich in der Nähe von Sedum telephium auf einem Felsen am Tage gefunden habe und mit Sedum großgezogen hatte. Aber außer den Larven der erwähnten Schmetterlinge, deren Liste sicher noch manche Lücke aufweist, nähren sich noch eine ganze Reihe von Specialisten von den fleischigen Blättern der großen fetten Henne: sie stechen sie an, saugen, fressen, schaben und bohren, ein kleiner schwarzer Rüßler, eine Elateride, eine Blattwanze und Blattläuse! Die Fraßspuren der verschwenderi- schen Hauswurzraupe sind leicht er- kenntlich und unterscheiden sich von denen der anderen auf Sedum lebenden Larven. Zuerst werden immer die Blätter der Pflanzenkrone benagt. Die Raupe sitzt in der Art der Ceruraraupen auf dem Blattrande, mit der Afterklappe und den Bauchfüßen von beiden Seiten das Blatt umfassend; beißt sie nun hinein, so ist nicht schwer zu beobachten, wie der Saft. der Sukkulente, wie bei einer reifen Birne, herausquillt und vom Räupchen gierig eingesogen wird. Die Größe der aus den Blättern herausgefressenen Spuren richtet sich nach dem Alter der Raupen; je größer die Raupe, desto größer sind die Fig. 2. bogenförmigen Einschnitte. Fraßspuren der Hauswurz- Ist die Verwandlungszeit nahe, so: raupe. hört alle Nahrungsaufnahme auf und die erwachsene Raupe beginnt zu spinnen. Es ist mir niemals — auch keinem anderen Autoren — gelungen, im Freien ein Ge- spinnst der Raupen zu entdecken. Dennoch bin ich in der 2) Ibid,, p. 56. Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 143 angenehmen Lage, die Beschreibung und Abbildung eines Ge- spinstes in die Literatur einzuführen.) Es glückte mir nämlich, einer Raupe die natürlichen Bedingungen derart vorzutäuschen, indem ich sie von den anderen Geschwisterraupen separierte und in ein geräumiges Einmachglas, das mit Erde, Sedum und Steinen vollgefüllt war, brachte, daß sie darin just an der Peripherie des Glases ein Gespinst verfertigte, sodaß ich die ruhende Puppe genau beobachten konnte. Über dem von ihr zum Puppenschlafe erko- renen Lager hatte sie lose ‚Spinnfäden von den ange- fressenen Sedumblättern zum Glasrande und zur Humus- oberfläche derart hin und her gezogen, daß daraus eine groB- maschige Decke entstand, die etwa anein Spinngewebe erinnern könnte.) Unter dieser Decke (Fig. 3 und 4) liegt nun die ‚spinnreife“‘ Raupe anderthalb bis drei Tage unbe- weglich mit eingezogenenFüßen und stark an den Leib ange- lehnten Kopf (Vgl. Taf. II, Fig. 3a) in horizontaler Lage. — Was für einen kunstvollen Kokon weiß z. B. die Raupe der asiatischen Calıgula simla aus ähnlichen unregelmäßigen Maschen zusammenzuweben ? Fig. 4. Die Spinnkunst der Par- nassierlarven ist, wie wir sehen, auf einer niedrigen Ent- wicklungsstufe stehen geblieben; Raupen von Doritis (Archon) und Zegris sollen ähnliche Gewebe verfertigen, was Reuter mit Recht als „ein Erbteil von gemeinsamen Vorfahren“) deutet. Das Abstreifen des Raupenbalges findet morgens statt. Die Ruhelager der Puppe. (Schematisch) a) nach Bryk, b) nach Fischer. ‘Mittelnaht auf dem Rückenteile des Kopfes wird gesprengt und die „junge“ Puppe arbeitet sich unter anstrengenden Kontraktions- ... 2) Schäffer schreibt über das Gespinnst: „Die meisten machten sich ein. ganz zartes durchsichtiges Gespinnst, welches wieder bey einigen nur aus sehr weitschichtigen angespannten Fäden bestand, beyanderen ein engeres Netzgen vorstellte. Doch machten sich auch einzelne ein völlig undurch- sichtiges Gewebe; das aber dabey zart und ungemein dünn war.“ (Ibid., pag. 39.) 22) Nach Fritz Hoffmann, („Krancher‘ 1909) soll das Gespinnst von Parnassius Mnemosyne von der Beschaffenheit eines sehr dünnen Perga- mentpapieres sein und bei Berührung knistern; also nicht locker. 25) Vgl. Enzio Reuter: Über die Palpen der Rhopalocera (Helsing- fors., 1896, p. 253). : B. Heft 144 Felix Bryk: bewegungen heraus; der zusammengefaltete, schäbige Raupenbaleg, aus dem die anfangs sehr bewegliche Puppe langsam heraus- gleitet, (Taf. II, Fig. 3b) bleibt nun am Kremaster der Puppe zusammengeschrumpft hängen, indem der dem Clipeus entspre- chende Hautteil des Balges vom sechsten Leibesringe der Puppe ein- gepreßt wird (Vgl. Taf. II, Fig. 3c). Was für einen Zweck der an den letzten Segmenten hängengebliebene, erhärtete Raupen- balg haben mag, ist schwer zu beantworten. Schäffer glaubt, daß er „zur Befestigung der Puppe an dem Gespinnste beytragen müsse; ob ich gleich den Grund und die Art und Weise davon nicht habe entdecken können.) | Dr. med. E. Fischer in Zürich teilte mir folgende von ihm gemachte Beobachtung mit: „Von der Apollo-Raupe wird die Raupenhaut tatsächlich nicht wie bei anderen Raupen vollständig abgestreift, sondern die zusammengestoßene Haut bleibt auf der ventralen Seite des Hinterleibes ziemlich fest haften. Bei anderen Puppen ist ein solches Anhaften ein Zeichen von Krankheit, bei der Apollo- Raupe dagegen nicht! Was dieses Verhalten für eine Bedeutung hat, konnte ich 1910 ermitteln: Wenn die Raupe das Gespinnst verfertigt hat und auf dem Rücken liegt, verankert sie in der Decke des Gespinstes ihre beiden Nachschieber, die dann dauernd, wenn auch freilich nicht sonderlich fest, daran haften bleiben; und da nun nach erfolgter Verpuppung die abgestreifte Raupenhaut am Puppenende festsitzt, so gewinnt auf diese Weise die kremasterlose Puppe indirekt durch den Raupenbalg jenen für das Ausschlüpfen des Falters vorteilhaften Halt am Gespinnste, den andere Arten durch einen mit Häkchen besetzten Kremaster erlangen. Schäffer hat also sehr wahrscheinlich eine ähnliche Beobachtung gemacht, sonst würde er kaum jene ganz zutreffende Vermutung ausge- sprochen haben.“ | Die frische Puppe (Vgl. Taf. II, Fig. 3b) ist glänzend wie mit Öl überzogen und kopallackgelb.. Wie bei den Hymenopterenlarven läßt sich ihr Kopf einziehen, die durchsichtigen bernsteingelben Fühler sind noch frei und nicht miteinander verklebt; das Abdomen gerade, nicht gekrümmt und beweglich. Bald darauf wird der Körper schmutzig braungelb; die Stigmen und Stirnlöcher weißlich; an Stelle der früheren Prachtflecke sind hellere Flecke bemerkbar und zwar in jedem Segmente zwei Flecke und darauf folgend drei Punkte, also schematisch: Die Dorsallinie hebt sich hell ab; die Flügelscheiden sind durch- sichtig grüngelb, so daß man durch diese die von ihnen verdeckten drei Leibesringe sehen kann. Das Flügelgeäder des Sub- imaginalstadiums, das ich im Kapitel über das: Flügelgeäder bespreche, erscheint wie in einer Wachsschicht eingeritzt.?) 26) Schäffer (ibid., p. 42). ””) Doppelte Konturen der Puppenflügelscheiden, auf dessen Studium mit Recht Poulton Gewicht legt, habe ich nicht beobachtet. Nach van a Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 145 das Abdomen ist noch immer beweglich. Werden die Flügel- scheiden violettbraun, die weißlichen Stellen semmelfarben, der Puppenkörper dunkelocker, da hört die Puppe im Gegensatze zum Gros der Tagfalterpuppen auf, beweglich zu sein. Bald darauf wird sie mit einem Reif bedeckt, (etwa wie die Puppen von Vanessa antiopa L.), wodurch sie anfangs wie eine bereifte Pflaume aussieht, bis sie schließlich von dichtem ‚„Mehlstaube‘ ganz verdeckt wird und die Puppe wie von Staubzucker kandiert erscheint. Beim Versand von Apollopuppen reibt sich der Mehlstaub öfters ab und die Puppen- schale erscheint dann braunrötlich. In Rösel von Rosenhofs ‚‚Insekten- belustigungen‘“ findet sich ein Versuch, die Bereifung der Apollopuppe zu er- Fi = 1g. 5. klären. > : Subimaginalflügel des „$ 6. Anfangs ist eine solche Puppe Apollofalters (vergrößert). ganz weich und von grünlichgelber Farbe, den darauffolgenden Tag wird selbige rotbraun, mit dem dritten aber violett; doch auch diese Farbe verändert sich wieder, indem sich endlich eine solche Puppe, gleich den Schlehen und Pflaumen mit einem blaulichtgrauen Staub überzogen zeiget, der sich von selber ebenso leicht, als von den benannten Früchten abwischen lässet, und vielleicht an beeden einerley Ursprung hat. Was unsere Puppe anbelanget, so habe ich beobachtet, daß, wenn selbige noch rothbraun ist, aus ihr aller Orten eine helle Feuchtigkeit heraus schwize, so, daß sie über und über nas erscheinet; wenn aber diese Feuchtigkeit trocken wird, so erhält sie eine violette Farbe, und darauf wird aus ihr der blau- graue Staub, den hernach die Puppe, welche wir in der dritten Figur sehen, unverändert behält.“ Auch über die Dauer der Puppenruhe wissen wir noch nichts zuverlassiges. Während Schäffer, Reutti, Stichel, Elwes glauben, nur zwei Wochen dazu annehmen zu müssen, schlüpften die Puppen von Kheil und Wagner) nach drei- einhalb bis fünf Wochen. Auch meine von Wagner (1911) und Freiherr von Dragoni (1912) bezogenen Puppen aus Südtirol ergaben erst nach 4 bis 5 Wochen die Falter. Die erste Raupe meiner karelischen Brut verpuppte sich am 2. VI, und ergab am 28. VI. — also nach 26 Tagen — den Falter; es war ein d. Die 2 brauchen eine viel längere Puppenruhe und so schlüpfte mir 1912 Bemmelen habe Poulton nachgewiesen, daß auf den Flügelscheiden mehrerer Lepidopterenarten die Konturen zweier verschiedener Flügel- formen und Größen eingeprägt sind, von welchen die äußeren (größeren) und einfacher abgerundeten wohl sicher ein älteres Stadium in der Phylo- genie der Flügeentwicklung zum Ausdruck bringen“. Vgl.van Bemmelen: Phylog. Flügelzeichnung Tagschmett. (Zoolog. Jahrb., Suppl. 15. 27 Bd.., 19712). 28) Vgl. Beilage zu Nr. 41, IV. Vol., „Int. Ent. Zeitschr.“ Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 5. 10 5. Heft 146 Felix Bryk: ein @ am 15. VII., das sich am 12. VI. verpuppt hatte. Ein Über- liegen von Puppen wurde noch nicht beobachtet. Einige Tage vor dem Schlüpfen,war die fertige Zeichnung auf den Flügelscheiden, wovon ich vorsichtig mit einem nassen Pinsel den Staub weggefegt hatte, sichtbar. Die Falter schlüpften, (mit Ausnahme eines 4, das spät abends schlüpfte), alle vormittags. Auch im Freien schlüpft der Apollo vormittags; an einem kühlen Tage gelang es mir ein & um halb eins aufzufinden, dessen schlaffe Flügel wohl bewiesen, daß der Falter höchstens eine Stunde zuvor seine Puppenschale verlassen haben mag. Mit einer Wucht wird die Puppenschale derart gesprengt, daß dabei gewöhnlich die Hülle zerreißt, während bei Archon apollinus wie bei den europäischen Paprho machaon, Podalirius oder Zerynthia polyxena die leere Puppenhülle nach dem Schlüpfen immer noch ganz bleibt. Der geschlüpfte Falter kriecht unruhig herum, bis er einen geeigneten Platz auserkoren hat. Sein Reinigungssaft ist ‚‚fleischfarben“, was schon Schäffer bemerkte. Nun werden die Flügel in die Höhe gehoben (Taf. I, Fig. 2a bis 2m), das „‚Flügelwachsen“ beginnt. In die in der Puppe zusammengefalteten Flügelchen wird vom Körper her allmählich „Blut“ eingepumpt, auch Luft- wird in die Flügeltracheen hineingetrieben, wodurch der Flügel allmählich an Größe zunimmt. Wenn das Flügelwachsen pro- grammmäßig abläuft, so nehmen Hinter- und Vorderflügel gleich- zeitig an Umfang zu, doch geschieht es bisweilen, daß eine Seite der anderen vorangeht und früher fertig wird. Das zeitlich un- gleiche Wachsen der einzelnen Flügel hat bisweilen ungleich (heteropter) ausgewachsene Flügel zur Folge. Auf Tafell, (Fig. 2a bis 2m) habe ich das Flügelwachsen mit Pinsel fixiert. Das Hinein- treiben von Luft und Blut kann nur dann geschehen, wenn die Flügel nach Tagfalterart nach der Rückenseite hin gelegt sind. Es ıst wunderschön zu beobachten, wie das grünerscheinende Glasband des Flügelsaums allmählich an Breite zunimmt, wie die schlaffen Flügel sich hin und her biegen, wie dann die Flügel, wenn sie ihr Maximum erreicht haben, einzeln getrocknet werden. Zunächst werden die zurückgeschlagenen Flügel derart aneinander gepreßt, daß der Apex beider Vorderflügel einander berührt; die Flügel haben dadurch einen Stützpunkt, um sich allmählich aus- zuglätten. Jetzt werden die Flügel langsam geöffnet, dann wieder geschlossen, wobei die Flügel einzeln (Hesperidenflügel- haltung!!!) aufgerichtet werden. Bald werden wieder die Hinter- flügel so weit nach vorne verschoben, daß das Subkostalauge der Hinterflügel (vgl. Taf. I, Fig. 2m) jenseits des Vorderrandes der Vorderflügelherauslugt (Smerinthusstellung). Diese Bewegungensind gesetzmäßig, wiederholen 'sich bei jedem frischgeschlüpften Falter, als durchliefe das junge Geschöpf die Flügelhaltung jener Falter- gruppen. Sind die Flügel völlig erhärtet, so werden sie aufgeschlagen, so wie es die Noctuiden, Bären tun, die Hinterflügel werden dabei Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 147 teilweise bis zu den prächtigen Augenflecken von den: Vorder- flügeln verdeckt, so daß wir einen weißen schwarzgefleckten Falter vor uns haben. ) . Jetzt ist der Falter flugfähig und der Hochzeitsflug mag be- ginnen. 2. Die Gemütsbewegungen, das Liebesleben, die Eiablage und die Erseheinungszeit von Parnassius Apollo L. | Mit dem Aufblühen der vollen Blumenköpfchen der Korb- blütler beginnt die Flugzeit unseres Lieblings. In den ersten Tagen des Monats Juni sieht man dann hier die ersten Apollofalter herum- taumeln. In vertikalen, wogenden Wellenlinien segelt das schöne Tier von Frühmorgen bis spät Nachmittag ruhig hin und her, als hätte es keinen Feind zu befürchten. Es kümmert sich nicht um die Riesenlibellen, die ich Schmetterlinge bis zur Größe eines Perl- mutterfalters (Argynnis aglajpa L.) erbeuten sah, auch wenn diese Räuber ihm nachfliegen; selbst Möwen am Seestrande von Slite (Gotland), die mit derselben Eleganz wie unser Apollo gleichzeitig herumflogen, waren nicht imstande, ihn aus seiner selbstbewußten Ruhe zu stören. In der Art des Fluges äußert sich der Wille des Tieres: bald wiegt er sich, einem stolzen Bussard gleich, nach der Art des ‚„Diabolo“-Fluges der Ephemeriden in den Lüften auf und ab, als wollte er seine Flugfähigkeit ausprobieren. Brünstige Männchen sind es; in ihrem Liebestanze steckt etwas von erotischem Genusse.. . ein Weibchen ruht irgends verborgen im Grase. Bald eilt er auf der Suche nach einer Liebesgefährtin hastig den ganzen weiten Flugplatz durch. Die schönste wohlriechendste Skabiose, sein Lieblingsgetränk, ist dann nicht imstande, ihn vom Ziele zurückzuhalten. Er streift die Gräser der Wiese, fliegt ganz niedrig und sucht ganz peinlich jede Stelle ab, ob doch nicht ein Weib zu finden wäre. Ich bin bisweilen in gewisser Entfernung eine Viertelstunde lang dem liebeshungrigen Männchen nach- gerannt, ehe es kurzen Halt auf einem Löwenzahn oder einer Flockenblume gemacht hatte. Mit ausgebreiteten Flügeln besaugt er die leckerigen Blumen, hält sich aber nicht lange auf, da er anderes im Sinne hat. Begegnet er einem anderen Männchen, so fliegt er ihm gewöhnlich nicht nach, wie es etwa sofort ein Auroramännchen tun würde, sondern setzt seine Rekognoscierungsreise weiter fort. Findet er auf diesem Flugplatze kein Weibchen, so gibt es sicher ein Weib auf einem anderen ; über hohe Granitfelsen, über Wälder jagt er dahin. Aus einer kleinen Brise macht er sich nichts; er versucht dem Winde zu trotzen, was ihm auch öfters gelingt. Ein Fehlschlag unseres Netzes bringt ihn aus seiner Ruhe. Die Wellenhöhe des Fluges wächst um das Doppelte, im Nu ist er über eine Kiefer geflogen und läßt sich erst dann auf eine Blume nieder, wenn er sich außer jeder Gefahr wähnt. 10* 5. Heft 148 Felix Bryk: Unwillkürlich haben wir ein Weibchen aufgescheucht; wurde es erschrocken, so schießt es pfeilschnell fast vertikal in die Höhe über Bäume, was wohl eine Pieride nicht so flott auszuführen imstande wäre; wittert es aber keine Gefahr, so setzt es sich bei der nächsten Haltestelle, einem wohlriechenden Blümlein nieder. Lange sitzt es da mit ausgebreiteten Flügeln den süßen Honig schlürfend. Die Augenflecke sind öfters verdeckt und nur die Anal- flecke der Hinterflügel in logischer Koincidenz der Vorderflügel- zeichnung werden gezeigt. In dieser Stellung bringt es die stridu- lierenden Töne hervor, die zuerst von Eaton (1882), Dr. Elwes, Chr. Aurivillius und Bryk gehört wurden. ‚Unser ? von der Küste‘, schreibt Chr. Aurivillius,?2) „hat die eigentümliche Sitte, beim Ruhen die Flügel auszubreiten, besonders die hinteren, beinahe horizontal; gleichzeitig hebt es die Hinterbeine auf und reibt sehr schnell das Schienenbein gegen die starken Rippen- wölbungen der Hinterflügel; davon hängt es ab, daß die Rippen der Hinterflügel von der Unterseite beinahe bei immer gefangenen 92 glänzend sind ohne Schuppen.‘ (Die Rippen der Unterseite beider Flügel sind fast bei allen Vertretern von Parnassius unbe- schuppt. Corr. Autor.) ‚Durch dieses Reiben entsteht ein sehr deut- licher raspelnder Ton, den ich mehreremale zu hören Gelegenheit hatte.“ Diese musikalische Produktion beschränkt sich nicht nur auf die Weibchen, da ich auch Männchen zirpen hörte. Nach Darwin ‚dient die Stridulation allgemein als sexueller Reiz oder Ruf; sie wird aber auch dazu benutzt, verschiedene Gemütserregungen auszudrücken‘ .20) Welche Gemütsbewegung mag nun das Stridulieren beim Apollo ausdrücken ? Es unterliegt keinem Zweifel, daß dieses fast automatische Reiben mit den Beinen auch oft große Furcht und Beängstigung ausdrückt. Wiederholt habe ich Männchen mit meinem Netze gedeckt, die derart erschrocken waren, daß sie nicht aufflogen, sondern sich fast wie tot stellten und zu zirpen begannen. Ich konnte sogar einmal so ein „ohnmächtiges“ Männchen wie ein Blatt Papier heben und auf meine Hand auf den Rücken legen; es rieb mıt beiden Paaren der Beine den Veitstanz weiter und machte keinen Flugversuch. Paßt dazu nicht Darwins erkenntnistiefe Beobachtung, die wohl den Schlüssel zur ‚Sich-totstellen‘‘ gibt? ‚Wenn ein Tier beunruhigt wird, so steht es beinahe immer für einen Augenblick bewegungslos da, um seine Sinne zu sammeln und die Quelle der Gefahr zu ermitteln, zuweilen auch zum Zwecke, der Entdeckung zu entgehen.?!) Dieses automatische Stridulieren des beäng- 29) Vgl. Chr. Aurivillius: Entomologiska Anteckningar frän Norra Eezlzzen (Entomologiska Tidskrift, 1887, p. 180). 3) Vgl. Charles Darwin: Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei den Menschen und den Tieren. (J. Vietor Carus übers.) Stuttgart 1872, p. 95. 31) Darwin, ibid,., p. 79. Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 149 stigten Apollofalters gehört zu den kataleptischen Erschei- nungen, die Schmidt bei den Phasmiden in bemerkenswerter Weise untersucht hat. Der biologischen Bedeutung der Katalepsie im Insektenreiche wurde bisher wenig Beachtung geschenkt. Daß auch die Stridulation andere Seelenvorgänge abspiegelt, will ich hiermit nicht in Abrede stellen, weinen wir Menschen doch vor Angst... und vor Freude.’?) Als Kuriosum, wie weit sich der Mimikrytheoretiker in anthro- pocentrischer Deutung des apollonischen Stridulierens und der parnassischen ‚Warnzeichnung‘‘ verrennen kann, führe ich Portschinskys mehr als gewagten Erklärungsversuch jener Erscheinungen an. Nach Portschinsky (,,Hor. Soc. ent. Ross.‘‘) ahme das Stridulieren das Ausströmen giftiger Gase nach; die roten Augenflecke dagegen sollen einen großen Tropfen eines herausquillenden roten Giftes darstellen, die weißen Kerne darin den Reflex des Lichtes auf der giftigen Flüssigkeit. Läßt sich der Liebestanz des brünstigen Männchens mit dem Flügelspiel eines in der Luft hängenden Raubvogels vergleichen, so ähnelt der Flug der trägen Weiber dem eines Beute schleppenden Habichts. Sie fliegen sehr niedrig und ruhen nach kürzeren Distanzen aus; diese Flugart ist von den Hetoroceren besonders für Diacrısia russula L. charakteristisch. Auf kalkigem Boden, bei Sonnenbrand sind die sich niederlassenden Weibchen schwieriger zu erspähen, da sie so ungemein im Gesamteindrucke ihrem Milieu ähneln. Der Flugplatz ist hier in Karelien und Südfinnland eine offene Wiese, die mit Granitfelsen unterbrochen wird, in der Nähe der Kieferwälder, öfters am Ufer eines Flusses, Sees oder Meeres; er ist natürlich eine nach Süden exponierte Stelle, da das Fett- kräutlein wie sein Falter ein Sonnenanbeter ist. Die Lieblings- blüten unseres Apolls sind hier folgende Compositae: die weiß- strahlige Wucherblume (Chrysanthemum leucanthemum L.), die purpurne Flockenblume (Centaurea phrygia L.), das gelbe Habichtskraut (Hieracium sp.) und die lilafarbige Skabiose (Centaurea phrygia L.). Bisweilen werden Beine, Thorax und die ventrale Seite des Abdomens von dem Blütenstaube der betreften- den Blume gelb oder lila überpudert. Aus ähnlicher Ursache er- scheint auch der ostasiatische Parnassius Stubbendorfi manchmal citronengelb; auch Herz?) erwähnt der roten Brust von Par- nassius v. corybas infolge Bestäubung von roten Lilien. Die Par- nassier sind eben typische Pollenschlepper. Die vom alpinen Apollo bevorzugte Distel ist hier ziemlich selten und blüht erst, 82) Vgl. Darwin: Die Abstammung des Menschen (vol. I, p. 465, Reel. Ausg.). ‚Käfer zirpen bei verschiedenen Gemütsbewegungen, ebenso wie Vögel noch zu vielen anderen Zwecken ihre Stimmen benutzen, als dem Gatten zuzusingen. Der große Chiasognathus zirpt aus Ärger oder zur Herausforderung; manche Arten wieder tun es aus Trauer oder Furcht, wenn sie erfaßt werden, daß sie nicht entwischen können.“ 3) Vgl. Herz (Annuaire Mus. St.-Petersbourg 1903, p. 62). 5. Heft 150° Felix Bryk: wenn die Flugzeit des Apolls "fast vorbei ist.) Die Weibchen halten sich meist im Grase versteckt auf, in der Nähe der Futter- pflanze ihrer zukünftigen Brut, während die Männchen aus- gesprochene Wanderer sind. Auf der Thorsburg (Gotland) ist der sonnenliebende Apollo zu einem typischen Waldfalter entartet. Er fliegt sehr geschickt zwischen dem Nadelholz wie sein Imitator der gemeineBaumweiß- ling (Aporia crataegi L.) und ruht sich öfters auf Wachholder aus. Wie wir früher das liebeshungrige Männchen jeden Grashalm durchstöbernd fliegen sahen, so untersucht hier der Thorsburger jeden Wachholder oder jede kleine Kiefer. Denn dort haben sich die Weibchen versteckt, dort über- nachten sie auch. So fanden wir vor dem Sonnenuntergange ein „schlafendes‘“ Weibchen auf einem Wachholderzweige. Die Flügel- stellung’ war aber garnicht wie bei ruhenden Apollo- faltern; ausgebreitet saß es, beide Riesenaugen der Hinterflügel uns zeigend. Hat es uns schon früher bemerkt und diese Trutzstel- lung angenommen? Sonst ruht doch der Apollo entweder nach Heterocerenart mit offenen Flügeln, bei peinlichster Versteckung der roten Ozellen; oder mit zugeklappten Flügeln, eine Stellung, die jeder Schmetterling eine kurze Zeit beim Flügel- wachsen durchlaufen haben muß, die Stellung seines kleinsten Flächeninhaltes. Sehr anschaulich beschreibt Fruhstorfer die Ruhestellung des amerikanischen Parnassius smintheus Doubl.: ‚Sie saßen auf dem Erdboden oder lagen auf den Kräutern mit halboffenen Flügeln, die Vorderflügel etwas nach hinten geschoben und mit gesenkten Fühlern, resigniert in ihr Schicksal ergeben.‘“) Auf der Thorsburg fristet der Apollo ein armseliges Dasein; die Weibchen sind in Ermangelung von Kompositae auf die hellen Blümlein ihrer Futterpflanze aus der Larvenzeit angewiesen, und Männchen erbeutete ich sogar auf dem übelriechenden wilden Schnittlauch (Akum schoenoprasum L.). Die Flugzeit für den Apollo beginnt Anfang Juli. Im Jahre 1910 beobachtete ich das erste $ Ende Juni; im Jahre 1911 flog vor dem sechsten Juli kein Apollo, das erste Weibchen am 8. Juli. Im Jahre 1912 erbeutete man hier die ersten Exemplare am 8. Juli. Prof. Aurivillius und Dr. Federley geben für Skandinavien und Finnland Mitte Junı bis Mitte August an, was wohl sicher nur aus nahmsweise zutreffen wird. In Klimten (auf Äland) erbeutete ich sicher das erste Männchen vom Jahre 1912 am 2. Juli; es war ein verfrühtes, da ich die folgenden Tage ken anderes Exemplar fliegen sah und noch am.5. Juli desselben 3) Auch Fruhstorfer schreibt vom Apollo aus Neuveville: „Die Falter setzten sich auf Centaureanelken, weil Disteln damals (Mitte Juni) noch nicht erblüht waren“. ne H. Fruhstorfer: Naue Parnassiusformen. „Doc. ent.“ XXI, p. 157—140 Mel. Fruhstorfer: Tagebuchblätter (Insektenbörse XVI, 1899). | Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 151 Jahres in Kotby (Südfinnland), wo es viel wärmer als auf Äland ist, kein Exemplar zu Gesicht bekommen hatte. Seltsamer Weise beobachtete ich in Slite auf Gotland am 7. Juli nur ein Weibchen ; am nächstfolgenden Tage erbeutete ich auf derselben Stelle nur zwei Weibchen?®) ; zur gleichen Zeit flogen auf einem ungefähr zwei Kilometer entfernten Flugplatze Männchen und Weibchen. Nach Wagner?) sei die Flugzeit des Südtirolers von Mitte bis Ende Mai, was wohl nicht stimmen wird, da Fruhstorfer®) noch im Juli in Südtirol (in großer Menge 3 bis 400 Exemplare!) erbeutete; doch habe Wagner schon sowohl Ende April bei Klausen wie auch am 15. September Apollo gefangen. Der südlichste Apollo aus Kalabrien erscheint jedenfalls schon Anfang Juli, da er in Aspromonte Anfang Juli in Anzahl erbeutet wurde.®) Nach brieflicher Mitteilung von Herrn Huemer (Linz) sei der Apollo von Schoberstein im Jahre 1912 erst anfangs August erschienen. Nach dem mir vorliegenden Untersuchungsmateriale, daß leider nicht so oft mit Daten versehen ist, darf ich wohl behaupten, daß Parnassius Apollo L. in der ersten Hälfte von Juli in allen Verbreitungsbezirken fliegt, wenigstens finde ıch auf den Etiketten meiner Falter aus Irkutsk, dem Altai, dem Kaukasus, aus Nordrußland, Sicilien, den Mte. Sibellini (Mittelitalien), Abruzzen, Pyrenäen, aus Valdieri, Katalonien, Südspa- nien, Hohenzollern, Hohentwiel, Stramberg (Mähren) etc. etc. die Zeit des Fanges von anfangs Juli bis Mitte Juli verzeichnet.) Apollo, der Sonnengott, fliegt nur bei sonnigem Wetter. Nach Elwes#!) wäre die Flugstunde von 8 oder 9 bis 4—6 nach- mittags. Auf Gotland sah ich schon vor sieben Uhr morgens den Falter herumtaumeln; um sechs Uhr abends fliegt nur vereinzelt ab und zu ein verspätetes Männlein. Auch bei trübem, sogar kaltem Wetter fliegt der Falter, aber nur vereinzelt. Am Anfange der Flugzeit ist natürlich der Falter noch nicht häufig, die Männchen in der Mehrzahl. Nach Turati2) erscheinen die 2 in Valdieri 15 Tage nach dem &; was wohl eine unrichtige Beobachtung sein dürfte. Am Ende der Flugzeit ist es umgekehrt. Die selteneren Männchen sind schon ganz abgeflogen, ihre Flügel ganz zerrissen; lebensüberdrüssige Gesellen, die die Freuden des Hymens ausge- kostet haben, denen die Todesstunde bald schlagen wird. 86) Auch Turati u. Verity erbeuteten als ersten Falter ein Weibchen am 13. Juli 1909 in Valdieri. (Vgl. Faunula Valderiensis 1911, p. 188.) 37) Vgl. Int. ent. Zeitschrift, Nr. 41, 1911, p. 223. s8) Vgl. Fruhstorfer: Neue Parnassiusformen (Societas ent. XXI, p. 137). | 's9) Vgl. Turati: Lepidotteri d. Museo della R. Universita di Napoli. (1911, Napoli, p. 11.) / 4) Die aus Rußland oder Russisch-Asien stammenden Tiere sind gewöhnlich nach dem Kalender des alten Stils bezettelt, weshalb so oft die Monate Mai oder Juni auf den Zetteln figurieren. 4) Elwes, l.c. p. Reh @) Vgl. Turati und Verity: Faunula valderiensis (Firenze 1911, p- 188). 5. Heft 152 Felix Bryk: Der Apollofalter ist wohl einer der gemeinsten Tagesschmetter- linge, natürlich in seinen Verbreitungsbezirken. Wo er jetzt zu einer Seltenheit wurde, dort hat des grausamen Menschen Netz arg gewirtschaftet. Die Imago scheint nämlich geschützt zu seinundkeine Feinde, außer dem Menschen zu haben. Niemals gelang es mir, während meiner mehrjährigen Jagden nur einmal einen Vogel zu beobachten, der dem Falter nachgestellt hätte. Ein flugunfähig gemachter Apollofalter Enten, Gänsen, Hühnern und Puten vorgeworfen, wurde von diesem Geflügel nicht angegriffen und verschmäht. Sie schienen ihn zu fürchten oder wenigstens Ekel vor ihm zu haben, griffen ihn nicht an... und der Apollo kroch ganz gemütlich am Boden und wenn sich ein neuer Zuschauer ihm näherte, so zeigte er nur seine roten Augen- spiegel. Demgegenüber will Kennel beobachtet haben, wie ein Grasmückenpaarin Kurland mit APollound Mnemosyne seine Jungen gefüttert habe. Das Vorkommen des Apollofalters in jener Lokalität kann aber mit Recht angezweifelt werden. Der langsame Flug, der widrige Geruch, die Häufigkeit, die Zählebigkeit und schließ- lich die auffallenden Augen — vielleicht darf man noch dazu das Stridulieren mitzählen ? — weisen wohl darauf hin, daß der Apollo ein „geschütztes“ Tier sei. Der Apollo verbreitet einen höchst unangenehmen Geruch, den wir schon bei den Eiern verspürt haben. Eine Stinkwulst, wie sieFritz Müller bei den Marracujafaltern entdeckte, besitzen sie nicht.#) Ich bin leider noch nicht in der Lage, die bei beiden Geschlechtern auftretende Stinkvor- richtung zu beschreiben. So viel möchte ich aber erwähnen, daß das bedrängte Tier öfters eine bräunliche Flüssigkeit aus dem After hervorspritzen läßt, die genau so unangenehm wie das Tier riecht. Der Geruch von Parnassius Mnemosyne ist bei weitem nicht so unangenehm; Thais polyxena riecht ähnlich wie Parasemia Plan- taginis nach Mohn; auch die mit Parnassius verwandte Doritis apollinus riechen ähnlich. Fruhstorfer war der erste, der das „Mauseln“ bei Parnassius Smintheus Doubl. gerochen hatte. „Das allermerkwürdigste aber an den Tierchen ist, daß ihre dd ganz penetrant ‚„mauseln“, d. h. wie Mäuse riechen oder besser gesagt, stinken. Es wäre wünschenswert zu erfahren, ob auch bei europäischen Parnassiern ein ähnlicher oder überhaupt ein Geruch wahrzunehmen ist.““) Daß nur die $ mauseln, dürfte wohl nicht stimmen, da das Weibchen unseres Apolls viel intensiver stinkt als sein Männchen. — Die Zählebigkeit des Apollo ist ähnlich der der Aristolochienfalter, wie sie Dr. Seitz) erwähnt. Ein fest gedrückter Apollo ıst noch ımstande nach kürzerer Zeit sich zu 43) Vgl. F. Müller: Die Stinkkölbchen der weiblichen Marracujafalter. (Zeitschrift für Wissenschaft, Zoolog. Bd. XXX.) > ; 44) Vgl. H. Fruhstorfer: Tagebuchblätter. (Insektenbörse 1899, vol, XYVL,;P:- 37. er #5) Vgl. Seitz: Großschmetterlinge der Erde, I Vol. 1, p. 8, 1906. (Kernens Verlag, Stuttgart.) ; Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 153 erholen und davonzufliegen. Wenn nun unsere Annahme gerecht- fertigt ist, daß Parnassius Apollo „geschützt“ sei, so ist es bei der noch festen Beschaffenheit der Flügelmembrane, die wie Pergamentpapier knistert, was wohl jeder Sammler beim Fange im Netze vernommen haben dürfte, umso auffallender, daß so viele Falter mit ganz zerfetzten Flügeln herumfliegen. Man kann bisweilen die armen Geschöpfe beobachten, wie ihnen die Hinterflügel fast völlig fehlen. Wurden sie abgebissen ? Von wem? Von Eidechsen, Schlangen oder Vögeln? Nach Fr. Müller“) wird ‚jährlich eine gewisse Zahl auch von den ungenießbaren Schmetterlingen infolge der jugendlichen Unerfahrenheit der Schmetterlingsfresser ver- nichtet“. Ich erbeutete öfters Exemplare von Parnassius Mnemo- syne oder Parnassius Apollo, deren Flügel ım ganzen gut erhalten waren, deren Ocellen oder Flecken aber auf einer Seite wie mit dem Schnabel ausgepickt waren. Auch zweı, drei Flügel sind manch- mal verletzt. ‚Wenn abweichend von dem, was man sonst beı Tag- faltern zu sehen pflegt, nur selten die Flügel beider Seiten in gleicher Weise verletzt sind, so erklärt sich das daraus, daß Acrea‘‘ — und in unserem Falle Parnassius — ‚nur selten mit geschlossenen Flügeln sitzt, die häufigere Verletzung der Hinterflügel aber daraus, daß sie leichter auffliegt und flieht, wenn man sie von vorn her greifen will.*”) Natürlich gibt es außer dem mysteriösen Feinde, der uns ganz unbekannt ist und der jedenfalls ungefährlich sein muß, wenn so viele Tiere ihm entgehen können, noch eine viel wesentlichere Ursache der Flügelverletzung: das ist der Zahn der Zeit. Da gab es beim Liebeswerben einen kleinen Riß im Flügel, der Falter flog weiter, streifte sich sein Gewand an einer Kiefernadel, der Rıß hatte an Größe zugenommen; der Wind hat stark geblasen und nun ist ein Flügelteil lädiert. Da die zerfetzten Falter für Sammlungen meistens unbrauchbar sind, so werden diese von Sammlern freigelassen; und es wundert mich, daß man bei der Überschätzung oder dem Mißverstehen der Zuchtwahl noch nicht zu einem ganz übertriebenen Satze ge- kommen sei: der defekte Zustand gewähre eine Art von Schutz, indem er ihm das Leben rette, da der tadellose Falter sonst in das Cyankaliglas wandern müßte. Der Mensch — Entomologen oder Kinder — ist jedenfalls der größte Feind des Apollo. Wo er nicht mehr häufig auftritt, dort ist er infolge Verfolgung im Aussterben begriffen ... oder sogar schon ausgerottet. So sei er in Preußisch-Schlesien (Riesen- gebirge) und inBurgk (Reuß ältere Linie), wie auch in der Umgebung von Wien ausgerottet. Dasselbe Schicksal steht ihm in Winningen, Hohen Neuffen, aufderTorsburg, inHohentwiel, in der Allgäu und Hohenzollern entgegen. In Kijew sei erschon seit 30 Jahren ‚) Fritz Müller: Ausgebissene Flügel von Acraea Thalia. („Kosmos“ VII, vol. 1883.) #“) Fritz Müller, ibid., p. 201 5. Heli 154 Felix Bryk: nicht beobachtet worden.#) Daß Kinder andiesem leicht erbeutbaren Falter Freude haben und ıhn sammeln, hatte ich hier in Karelien Gelegenheit gehabt zu beobachten. Auf Flugplätzen kamen zu mir Kinder und brachten mir in Krügen lebende Falter, die sie einige Tage früher gefangen hatten. Gab ich ihnen dafür außer ein paar Groschen eine Argynnis, so benahmen sie sich wie Affen, zupften das tote Tier, glotzten es an... und es fehlte nur noch, daß sie es gegessen hätten. Infolge der verborgenen Lebensgewohnheit der Weibchen werden letztere im Verhältnisse zu den häufigen Männchen, die sicher die Weibchen an Überzahl übertreffen, in der Minderzahl erbeutet: infolgedessen werden die Preise für die Weibchen ums dreifache, ja vierfache erhöht, so daß die Sammler mit Anwendung größten Scharfsinns den Weibchen des verfolgten Apolls nachstellen. Da nun die Eiproduktion von Parnassius eine nicht besonders große ist, „was Hoffmann zu dem stilistisch auch recht gewagten Schlusse verleitet, daß das Weibchen von Parnassius mnemosyne nur zwei Dutzend Eier zu produzieren braucht, weil die Raupen keinen Feinden ausgesetzt sind und umgekehrt‘ ‚#) so muß eine Decimierung des Falters zum baldigen Aussterben führen, zumal, wie ich nach- gewiesen habe, die Raupe noch einen Riesenfeind außer dem Sammler hat.°) So wird in garnicht wunabsagbarer Zeit Parnassius Apollo, von dem Wallace sagt, daß er eine ‚ausge- suchte Schönheit der Färbung aufweist, die kaum übertroffen werden kann‘‘,l) von der Oberfläche Europas verschwinden. Außer den stark lädierten Faltern fliegen auch Krüppel (Taf. II, Fig. 4) oder Falter mit Mißbildungen (Taf. XXIII, Fig. 125) herum. Während bei letzteren schon im Larven- oder Puppenzustande eine partielle Hemmung im Wachstume stattgefunden haben muß, so lassen sich die Krüppel (besser mit Schlüpfungsfehlern behaf- teten) auf ein Hindernis beim Schlüpfen oder beim Flügelwachsen zurückführen. Stichel beobachtete ‚wiederholt einzeln oder in copula 22, deren Flügel noch feucht und schlaff, mit bereits am Hinterleibe angehefteter Legetasche‘‘.52) Dies mag wohl auch die Ursache der meisten Flügelmißbildungen der Weibchen sein. Freilich befand sich unter meinen fast dreihundert Exemplaren . zählenden, von mir während drei Jahren in Karelien erbeuteten Apollofaltern: nur 1 9, dessen noch nicht ausgedehnten, daher: schlangenlinienförmigen Rippen (die eine Zusammenschrumpfung des linken Hinter- und rechten Vorderflügels mit sich gezogen hatten), ein guter Bürge sein müssen, daß das Tier beim Flügel- 12) Wegen Aussterben des Parnassius Apollo vgl. F. Bryk: Aktuelle tee (Entom. Mitteilungen, Berlin-Dahlem, vol. I, Nr. 12, 6 49) Vgl. Schulze: Über die Nackengabel der Papilioniden. 60, Vgl. p. 140. 51) Alfred Russel Wallace: Die Tropenwelt (Braunschweig 1879). 52) Vgl. Stichel in Dr. Seitz: Großschmetterlinge der Erde (Kernens Verlag, Stuttgart, Vol. 1, p. 26). | Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 155 wachsen gestört wurde; die vorhandene Legetasche belehrt uns, wer nun der Täter dieser Störung war, und ein Z mit im Hinter- winkel des linken Vorderflügels zusammengeklebten Flügel. Auf Gotland, in Slite, erbeutete ich desgleichen ein betaschtes @ mit teilweise sehr gering verklebten Hinterflügeln, und auf der Torsburg fing ich nur ein $ mit vollkommen verkrüppelten, im Wachstume zurückgebliebenen Hinterflügeln, aber völlig aus- gebildeten Vorderflügeln; das Tier konnte trotzdem ungestört herumfliegen. Auch das am Ladogasee erbeutete 9, bei dem der. rechte Hinterflügel infolge einer Verletzung nicht aus- wachsen konnte (Taf. II, Fig. 4), sonst aber mit tadellosen Flügeln, flog wie ein normales Weib. Ein @ aus Rilodagh (Bulgarien) hatte ganz zusammengeschrumpfte Hinterflügel, die sich dann beim Aufweichen glatt spannen ließen ... aber es war jungfräulich. Geht man frühmorgens auf die Falterjagd, so wird man bis zur ersten Hälfte der Flugperiode gewöhnlich unbetaschte, also jungfräuliche Weibchen finden können.5?) So hatte Aichele in Ka- talonien auf vier @ nur zwei & erbeutet; zwei 2 davon waren noch unberührt. Auch Dr. Fischer teilte mir freundlichst mit, daß er des öfteren ? erbeutete, die noch nicht begattet waren, es war immer vormittags. Von 49 9, die ich auf der Torsburg und in deren Umgebung vom 11. bis 23. Juli gesammelt hatte, war nur ein 2 unbetascht; doch fing ich alle erst nachmittags; in Slite (Gotland) sammelte ich während eines Tages auf zwei Stellen und erbeutete 7 2; die zwei unbetaschten flogen auf der ersten Stelle und wurden vor ein Uhr mittags erbeutet, der Rest nachmittags. Unter 37 2 meiner Ausbeute vom Jahre 1911 fanden sich 7 jungfräuliche 2. Die verspätet geschlüpften 2 werden natürlich ebenfalls unbetascht sein, wie z. B. das von Federley beschriebene 2 aus Tvärminne (Taf. VI, Fig. 11), da um diese Zeit die S fehlen. Es ist einfach ‚‚grau- samm‘ von der Natur, daß solche gesunde lebenskräftige Spät- geburten unbefruchtet ihr Dasein fristen müssen. Der Begattungsakt findet in der Regel nachmittags statt und das Pärchen verbringt in Liebesumarmungen vereint die ganze Nacht. Niemals beobachtete ich einen Hochzeitsflug dieses edlen Falters, wie er bei den Pieriden, Argynniden, Satyriden infolge einer Beunruhigung öfters sogar auf längere Distanzen unternommen wird. Auch das Überbieten, wie ich den Braut- wettflug nennen möchte, scheint dem Liebesceremoniell des Apollo- falters fremd zu sein. Jeder Naturfreund hat noch in angenehmer Erinnerung das Bild eines freienden Pieridenpärchens. In den Himmel möchten diese Englein fliegen und das Männchen wollte immer über dem Weibchen schweben, es überbieten. Beim Apollofalter verläuft das Vorspiel der Liebe nicht so- hochtrabend. Nur ein einziges Mal gelang es mir während meines 53) Bryk: Soc. ent., Nr. 2, vol. XXVIIl, 1913. 5. Heft 156 Felix Bryk: mehrjährigen Sammelns, einer Apollohochzeit beizuwohnen. Es war auf Gotland, am 14. Juli 1913, um neun Uhr früh. Nach- dem ein geiles Männchen seinen weiten Flugplatz von Slite einige Male hin und her vergebens durchwandert hatte, glückte es ihm endlich, seine versteckte Braut aufzuscheuchen. Da gab es kein Wählen, kein Freien! Pfeilschnell schoß sie mit ihrem Bräutigame in die Höhe; eiligst ließen sie sich aber wieder auf den Rasen nieder. Als ich hinzusprang, lagen sie schon in glühenden Liebesumar- mungen vereint im grünen Bette wie Adam und Eva aus dem‘ köstlichen byzantinischen Mosaikbilde in S. Marco (Venedig). Sie paarten sich seitlich vereint, wie es beim Sonderlinge (Orgyja antiqua L.) die Sitte ist. Mit zusammengeklappten Flügeln ruhte das Pärchen: links das Männchen, rechts das Weibchen. Flug- versuche machten sie nicht. Ob sie sich schon in der Luft ver- einten:oder ob die Vereinigung erst am Boden geschah, konnte ich leider nicht feststellen. Schon früher hatte ich einmal das große Vergnügen im Freien die von mir in der Domestikation öfters beobachtete Kopula®*) zu belauschen. Es war nach vier Uhr nachmittags, am 26. Juli 1911. Auf einem Flugplatze, wo ich noch eine halbe Stunde zuvor jedes Plätzchen untersucht hatte, ohne was entdeckt zu haben, fand ich im Grase ein vereintes Pär- chen versteckt. Die Flügelhaltung der Kopula habe ich im Freien nach der Natur getreu gemalt (Taf. I, Fig. 1). Das $ hängt kopf- über fast regungslos, die Behaarung seines Abdomens verdeckt leider den ganzen Vorgang, so daß wir hinter die Kulissen des Liebesdramas niemals blicken können. Nur schwache Kontrak- tıionsbewegungen lassen sich ab und zu beobachten. Nun habe ich mich irgendwie zu auffallend benommen: das Weibchen schlug die Flügel auf, daß die großen Augen mich drohend anglotzten, gleiches tat das feige Männlein .... nur begann es noch zu zirpen. Das Weibchen war ganz tadellos, das Männchen hatte im linken Subkostalauge ein Loch. Flugversuche machte auch dieses Pärchen nicht. Ähnliches werde ich bei der Be- schreibung einer Kopula von Luehdorfia puziloi unten erwähnen; auch Parnassius Mnemosyne fliegt im Kopulationszustande nicht auf; von Kaslasius var. Romanovi berichtet Grum-Grschimailo®) gleiches. Ist es daher nicht unrichtig, wenn Verity von einem liebesrasenden Weibchen von Parnassius Apollo schreibt ? „Sicher, wenn die zerrissenen Flügel es erlaubt hätten, hätte das Weibchen das Männchen in den Lüften herumgetragen ?‘®®). Nun hatte das $ die Flügel plötzlich derart aufgeschlagen, daß die stridulierenden Hinterbeine des Männchens ab und zu den Analsaum ihres Hinterflügels kratzten und jenen Flügelteil entschuppten; da kroch das 2 die Staude der Flockenblume hinauf 52) Vgl. Bryk: Apollinische Liebe (Soc. ent., vol. XXVI, Nr. 14, 1911). 5) Vgl. Grum-Grschimailo: Lep. Nord-Pamir. in Mem. lep. Romanow (1890). >) Turati-Verity: Faunula Valderiensis 1911, Firenze, p. 191. Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 157 und klappte dabei die Flügel zu; dem Beispiele seiner Frau folgte bald das $. Bis etwa halb sieben Uhr ließ ich das Pärchen in Ruhe; von einer Legetasche war natürlich nichts zu sehen. Da ich nun über den Vorgang der Taschenbildung im klaren sein wollte, so trennte ich das Pärchen mit Gewalt. Fest wie Magdeburger Halbkugeln saßen die Kopulationsorgane im Sattel. Wie ein Zahnarzt einen Zahn, so riß ich sie aber unbarmherzig auseinander und eine völlig ausgebildete, fast schneeweiße Legetasche (Fig. 6) kam zum Vorscheine. Am folgenden Tage frühmorgens war die Tasche, trotzdem der Falter der Sonne ex- Fig. 6. Sphragis !von Parn. Apollo L. 2 (profil) (nach einem Photo- gramm von G. Haude) vergrößert. Bot war, weiß geblieben. Ich nehme daher an, daß nach der opula bevor das @ das & verläßt, eines von beiden mit einem Se- krete — vielleicht mit dem braunen ‚„Stinksafte‘ ? die wachs- weiße Tasche verfärbt. Demgegenüber will Verity?”) beobachtet haben, daß beieinem 9, das tags vorher mit einer weißen Tasche behaftet war, am nächsten Morgen die Farbe der Tasche das ge- wöhnliche Braun angenommen hätte. Ausgebleichte Taschen, die fahlbraun gefärbt erscheinen, werden wohl zu wenig mit jenem „stinksafte‘“ gesättigt sein, oder aber auch infolge Einflusses der Witterung (Feuchtigkeit) ihre Färbung verloren haben, zumal Verity beobachtet haben will, daß die frische. weiße Legetasche in Wasser löslich sei (l. c.). Der braune Saft würde in diesem Falle die Tasche wie ein Firnißüberzug vor der Feuchtigkeit schützen. Beachtenswert ist, daß noch viele Parnassiusarten die ursprüng- liche weiße Legetaschenfarbe behalten haben und daß gerade die weißen Taschen der Mnemosyne-Eversmanni-Clarius-Gruppe 57) Vgl, Verity-Turati (ibid., p. 190). 5. Heft 158 Felix Bryk: gleichzeitig dieprimitivste Taschenform besitzen. Die Taschen dieser Arten sind sehr schwach mit ıhrem ventralen Ende an den Analring befestigt, so daß sie leicht abfallen.. Übrigens. variiert auch die Farbe bei diesen Arten und so kommen bei Parnassius Mnemosyne L. neben hellweißen Legetaschen manchmals stark verruste vor. Über die Entstehung der Legetasche (Sphragis) war man bis auf Siebold im unklaren. Man glaubte (auch Schäffer) die Tasche sei ein integrierender Teil des Hautskeletts. Da aber der Puppe und dem frischgeschlüpften ? die Tasche fehlte, so nahmen andere (Höger) an, „daß die Tasche zuerst im Hinterleibe dieser Schmetterlinge fertig verborgen stecke und nachher zum Behufe der Entledigung der Eier aus demselben hervortrete‘.5®) Siebold stellte nun zunächst fest, daß, während die Hautskelette mit koncentrierter Kalilösung gekocht, ihre Struktur behielten und unlöslich sich erwiesen, die Hinterleibstasche derselben chemischen Behandlung unterworfen, zu einer braunen öligen Flüssigkeit sich löste; ein Beweis, daß der Taschenstoff mit Chitin nicht identisch sei. Siebold schloß nun mit Recht weiter daraus, ‚daß der Hinterleibsanhang der weiblichen Par- nassier erst bei der Begattung entstehe‘‘. ‚Vermutlich wird von dem männlichen oder weiblichen Individuum am Hinterleibsende ein zähflüssiger gerinnbarer Stoff ausgesondert, der sich über das mit den weiblichen Begattungsorganen innig verbundene Leibes- ende des Männchens ergießt und durch Gerinnen und Erkälten eine festere und länger andauernde Vereinigung beider Geschlechter bewirkt. Nach Beendigung des Begattungsaktes und nach völliger Trennung der Geschlechter bleibt alsdann diese geronnene Substanz als eine Art Abguß oder Abdruck des Hinterleibes der Männchen in der Umgebung der weiblichen Geschlechtsöffnungen haften und verrät so den überstandenen Koitus“.) Die Resultate von Thomson vom Jahre 1868, die Elwes später veröffentlichte, be- stätigten Siebolds Vermutung; Thomson entdeckte auch den Bildner jener Taschen in einem häutigen Organe, das dann später von Scudder (1892) Peraplast genannt wurde. Je nach der Form des Peraplasts erkläre sich auch die Form des ‚‚Positivs‘‘, der Tasche, Durch starkes Drücken eines lebenden & gelang es mir, auch den (?) Paraplast zu Gesichte zu bekommen ein Organ, das grün- lich wie das Glasband der frischgeschlüpften, noch nicht er- härteten Flügel war. Demgegenüber behauptet Verity‘%): unter der Oberfläche des chitinösen Ringes, der die ventrale Seite des weiblichen Genital- apparates umschließt, befände sich ein ‚‚bilaterales Organ, das mittels eines fadendünnen Röhrchens mit einem sekretorischen Organe in Verbindung stehe, das wie ein chitinöser Faden, der 58) O,Siebold: in Zeitschrift f. wiss. Zoologie, III, vol. 1. Hft., 1850. 59) Siebold (I. c., p. 55, 56). °0) Turati-Verity: Faunula Valderiensis, p. 192 (Firenze 1911). Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 159 vermittels einer basalen Anschwellung an den ‚Analring‘“ ange- bracht ist, erscheint‘. Dieses Organ produciere den plastischen Stoff. Ahnliche Ansichten vertritt Prof. Karsch®). ‚Einzig das Weibchen lie- fert das Mate- rial zu seiner Legetasche‘“, sagt Karsch. Daß das Männchen u. nicht das Weibchen den ‚Stoff liefert, . dafür spre- chen meine Männchen von Parnassius Mnemosyne und Parnas- sius Stubben- Ä dorfi, denen Fig, 7. unfertige ‚Legetaschen anhaften, zum Zeichen, daß die Taschenbildung noch nicht ganz fertig wurde, als sich die beiden Geschlechter trennten.) Früher hätte man Männchen mit Taschenanhängen ‚für sich passiv verhaltende „Päderasten‘ gehalten®) ; das ist nun ausge- schlossen. Da das Ende je- der Legeta- sche während der Kopula lo- gischerweise die ventrale Seite des männlichen Abdomens und seiner Ge- schlechtsteile. berührt und in sie hineinpaßt, Fig. 8. m —— i 61), Vgl.’Karsch: Päderastie und Tribadie bei den Tieren (Leipzig, 1900). 62) Vgl. Bryk: Über die karelische Mnemosyne. Soc. ent. XXVI, 1911, p. 37£f£. ' | 6) Vgl. Stichel: Die Lepidopteren - Gattung Parnassius usw. usw. (Berlin, 1906). 160 Felix Bryk: so muß es daher ein Abdruck der männlichen Berührungs- fläche sein. Nun erkennt man sofort ein einmal kopuliertes Männ- chen von Parnassius Mnemosyne daran, daß rings um die männlichen äußeren Geschlechtsteile das Negativ jenes Legetaschendurch- schnitts sichtbar ist. Ein homosexuelles Männchen mit Legetasche müßte daher sein Ende wohlausgebildet haben wie beieinem Weib- chen, was bei den mir vorliegenden Männchen aber nicht der Fall ist. Auch die von Grum Grschimaljo beschriebene und abgebildete Sphragis eines Männchens von Kailasius Romanovi Gr. Gr. hatte eine umgekehrt angebrachteSphragis®*), worüber derAutor folgendes mit- teilt: ‚dont l’ouverture est dans un sens inverse a celui que nous voyons chez les femelles‘‘. Wahrscheinlich wäre es aber immerhin, daß auch das Weibchen ein rudimentäres Organ (vid. Verity) besäße, das vor allemden Zweck hätte, die Legetasche an den Ring besser anzukitten. Beim {von Par- nassius Apollo L. E wurde eine unferttige Legetasche noch d nicht beobachtet; es wird daher von Int resse sein, wenn ich _ hier nach den von Mitentdecker Herrn Georg Haude kunst- voll hergestellten Photogrammen (Fig. 7,8, 9) ein Abdomen ! eines dmit unfertiger Tasche abbilde. In der Profilansicht (Fig. 7.) sehen wir Fig. 9. zwischen den Anal- klappen eine erhär- tete Masse herauslugen, die dem späteren basalen Teile der Tasche, deran den Analring des Weibes befestigt wird, entspricht ;die anderen beiden Figuren zeigen uns die geronnene Plastilinmasse in frontaler Ansicht. Die Entstehung des Kieles des Schiffes ist hier ganz genau zu sehen. Die Dauer der Kopula ist eine lange. Bei kürzerer Dauer war, wie Elwes (Thomson) gefunden, keine Tasche zu sehen. Aurivillius®°) berichtet einen Fall von einer Kopula, die vom 14. Juli (wahrscheinlich nachmittags) bis zum 16. Juli morgens dauerte. ‚Beim Fange des Tieres konnte man keine Spur von einem Analanhange bemerken und auch am 15. Juli zeigte er sich nicht, nachdem ich das 2 untersucht hatte. Aber als ich am i6. Juli morgens beide getrennt vorgefunden hatte, war die Tasche des 6%) Grum Grschimailo: Lep. Pamir. (Mem. lep. Romanov, 1890). 6) Aurivillius (l. c.). (Fortsetzung folgt im Archiv für Naturgeschichte 1914, A. 6.) Brvk Tafel ]J. 4,Abt.A. 8. 191 Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahr 1% Bryk: Parnassms. FBryk Pürzx. z ae \ - Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt.A. F.Bryk:Parnas sius. Bryk. Tafel Il. | STIER EZ L/IRONAasLWU.INST, DEU F. Bryk: Parnassius Alan P. Dodd: Two new Scelionidae from Fiji. 161 Two new Scelionidae from Fiji. a By Alan P. Dodd, Nelson, via Cairns, Queensland. The following new species of Scelionidae were captured by Mr. A. A. Girault during the short stay of a few hours, 24th Sep- tember, 1911. ‚The magnification used was %; inch objective, 1 inch optic, Bausch and Lomb. Subfamily Scelioninae. Genus Hadronotus Foerster. Hadronotus suvaensis sp. nov. 2 Length, 1.30 mm. Black; anterior tibiae and all tarsi, golden yellow; posterior and intermediate tibiae, knees, and antennal scape brownish. "Thorax a little wider than long; the mesonotum longitudinally rugulose, and with scattered pubescence. Abdomen slightly longer and wider than thorax; 1st segment striate; remaining segments longitudinally rugulose, but there is a smooth area at the suture dividing 2nd and 3rd segments; And segment slightly the longest. Face transversely rugulose; eyes bare. Forewings reaching a little beyond apex of abdomen; rather broad; discal cilia not very fine, dense; a little infuscated ; submarginal vein not curving downwards, joining the margin at one-halfthe wing length; marginal vein one- fourth as long as the stigmal, which is moderately long, scarcely oblique; postmarginal vein twice as long as the stigmal. Antennae 12-jointed, scape long and slender; pedicel twice as long as its greatest width; funicle joints distinctly narrower than pedicel; 1st one-half longer than wide; 2—4 wider than long; club 6-jointed, rather compact, not much wider than the funicle, the joints (except the last) all somewhat wider than long, 2nd the longest and widest. A species rather closely allied with the Australian nigricornıs Dodd. Hab.: Suva, Fiji. Described from 2 9s labelled “sweeping low herbage””. Type: Queensland Museum, Brisbane, Hy 2056, aQ on a tag, aQ@ on a slide. Subfamily Telenominae. Genus Telenomus Haliday. Telenomus giraulti sp. nov. Q Length, 0.80 mm. | Black, not shining; abdomen somewhat brownish; legs pale lemon yellow, the anterior coxae fuscous; antennae wholly brown. Head slightly wider than the thorax. Thorax a little longer than wide. Head and thorax with very fine polygonal sculpture. Archiv für Nat hicht N 1914, A N 11 5. Heft 162 Alan P. Dodd: Abdomen a little longer, but no wider than the thorax; ist and base of Qnd segment striate, rest of abdomen smooth; 2nd segment occupying two-thirds of the surface. Forewings reaching a little beyond apex of abdomen; moderately broad; hyaline; marginal cilia not long; discal cilia fine and dense; submarginal vein attai- ning the costa about middle of wing; marginal vein short; stigmal vein rather long and oblique; postmarginal vein twice as long as the stigmal; venation golden yellow. Antennae 11-jointed, scape long and slender; pedicel one-half longer than wide; 1st funicle joint as wide as pedicel, but a little shorter; 2—4 gradually shorte- ning, the 4th as wide as long; club 5-jointed, not compact; joints 1—4 scarcely wider than long, 3rd the widest. Hab.: Suva, Fiji. Described from one 2 caught with the preceding species. Type: Queensland Museum, Brisbane, Hy 2057, a Q on a slide. Note. The proofs have been read by me. Strand. Four new Proctotrypoid Egg-parasites of Sugar Cane Insects in Java. By Alan P. Dodd, Nelson, via Cairns, Queensland. Among a collection of egg-parasites received from Mr. P. van der Goot, Entomologist at the Javan Sugar Experiment Station, Pasoeroean, Java, were several species of Scelionidae, of which four are apparently new to science, and are described here- with. The magnification used was %, inch objective, 1 inch optic, Bausch and Lomb. Family SCELIONIDAE. Subfamily Seelioninae. Genus Hadronotus Foerster. Hadronotus javensis sp. nov. Q Length, 1.50 mm. | Coal black; legs (except coxae, and apical joint of tarsi), and antennal scape bright golden yellow; pedicel and succeeding four antennal joints yellow somewhat dusky. Head a little wider than the thorax; eyes almost bare. Thorax stout, nearly as wide as long; mesonotum without furrows; scutel- lum large, semicircular, its caudal marginrimmed ; metathorax short, unarmed. Abdomen a little wider but no longer than the thorax; as wide as long; 1st segment slightly longer than the 2nd. Head and thorax reticulately rugulose; 1st abdominal segment striate, Four new Proctotrypoid Egg-parasites of Sugar Cane Insects in Java. 163 rest of abdomen longitudinally rugulose.. Body with whitish pubescence. Forewings reaching beyond apex of abdomen; broad; hyaline; marginal cilia short; discal cilia not fine, dense; submarginal vein not curving downwards before attaining the costa about middle of wing; marginal vein very short; stigmal vein moderately long and oblique; postmarginal vein twice as long as the stigmal; venation lemon yellow, rather indistinct. Antennae 12-jointed; scape long and slender, as long as next four joints combined; pedicel twice as long as wide; 1st funicle joint a little shorter and narrower than pedicel, twice as long as wide; 2nd slightly longer than wide, 3rd wider than long; club 7-jointed, joints 1—6 distinctly wider than long; 2nd the longest and widest. Hab.: Java (Pasoeroean). Described from eight females in a tube labelled “From moth eggs, on leaves of sugar cane, Pasoeroean, Java, 13. VII. 13°. The tube contained several eggs from which the parasites had emerged; the eggs appear similar to Pentatomid eggs. Types: In the Queensland Museum, Brisbane, Hy 2058, 2 9s on a tag, head, antennae and forewings on a slide. This species somewhat resembles the North Queensland species, migriclavatus Dodd, and nigricoxa Dodd. Subfamily Telenominae. Genus Telenomus Haliday. 1. Telenomus javensis sp. nov. 2 Length, 0.90 mm. Coal black; femora dark brown; tibiae brownish yellow; tarsi bright yellow. Head slightly wider than the thorax; eyes slightly pubescent. Thorax scarcely longer than wide, with fine, polygonial sculpture, and fine pubescence. Abdomen no wider, and scarcely longer than the thorax, its apex truncate;, 1st segment short, 2nd occupying most of surface; 1st and base of And segment striate, rest smooth. Forewings reaching well beyond apex of abdomen; not very broad; hyaline; marginal cilia rather long; discal cilia fine and dense; submarginal vein attaining costa about middle of wing; marginal vein one-half as long as the stigmal, which is not long; postmarginal vein fully twice as long as the stigmal; venation yellowish. Antennae 11-jointed; scape equal to next five jointscombined; pedicel scar- cely twice as long as wide; 1st funicle joint much shorter but scarcely narrower than pedicel, slightly longer than wide, 2—4 subequal, wider than long; club-5-jointed, 1st joint small, 1—4 distincetly wider than long, 3rd slightly the widest. Hab.: Java (Modjoranggoeng). Described from numerous females labelled “From eggs of unknown moth on sugar cane, Modjoranggoeng, Java, 16. IX. 13”. Types: In the Oueensland Museum, Brisbane, Hy 2060, a ? on a tag, aQ@ ona slide 11* öd. Heft 164 Embrik Strand: 2. Telenomus vandersooti sp. nov. 2 Length, 0.85 mm. Like the preceding species but the thorax and abdomen are more slender, both distinctly longer than wide, the latter isnot so truncate at apex; all the legs and antennal scape bright golden yellow; pedicel and funicle joints dusky yellow; funicle joints 2—4 not subequal but gradually shortening, the 1st one-half longer than wide; forewings not so broad. Hab.: Java (Modjoranggoeng). Described from one female labelled as in the preceding. Type: In the Queensland Museum, Brisbane, Hy 2061, a 2 on a slide, with the slide type of javensıs. The species is named in honor of its discoverer. 3. Telenomus spodopterae sp. nov. Q Length, 0.60 mm. Very similar to javensis but the abdomen is not so truncate; the funicle joints are much narrower than the pedicel, and very small; the tibiae are darker; the forewings are narrower, very narrow for the genus, the longest marginal cilia equal to fully one-half the greatest wing width. Hab.: Java (Krebet). Described from four females labelled “From eggs of a moth, Spododtera sp.?, on leaves of sugar beet, Krebet, Java, 23. VII. 13. Types: In the Queensland Museum, Brisbane, Hy 2062, four 9s on a slide. Genus Phanurus Thomson. Phanurus benifieiens Zehntner. In a tube labelled “From eggs of Grapholita schistaceana, a moth-borer of sugar cane, Pasoeroean, Java, 15. IX. 13’, and containing many Trichogrammatids, was a female of this species. Note. The proofs have been read by me. | Strand. Rezensionen. Nur Schriften, die zu dem Zweck an die Redaktion des Archivs für Natur- geschichte eingesandt werden, können hier besprochen werden. Außerdem werden sie in den Jahresberichten behandelt werden. Zusendung von Rezensionsschriften erbeten an den Herausgeber des Archivs: Embrik Strand, Berlin N. 4, Chausseestr. 0) Ziegler, Dr. J. H.: Die Umwälzung in den Grundanschauungen der Naturwissenschaft. 155 S., gr. 8°. Bern 1914. Fr. Semminger vorm. J. Heubergers Verlag. Preis Fr. I Enthält ‚acht kritische Betrachtungen‘: I. Der wahre Grund- begriff der Erkenntnis und seine einfachste Formel. II. Die uni- verselle Weltformel. III. Atomistik. IV. Zahl und Form der Rezensionen. 165 Aggregatzustände und deren Beziehung zu den fünf Sinnen. V. Radioaktivität. VI. Kosmogonie. VII. Die beiden Säulen der Wissenschaft. VIII. Koalitionen. Strand. Escherich, Prof. Dr. K. Die Forstinsekten Mittel- europas. Ein Lehr- und Handbuch. Als Neuauflage von Ju- deich-Nitsche, Lehrbuch der mitteleuropäischen Forstinsekten- kunde bearbeitet. — Erster Band. Allgemeiner Teil. Einführung in den Bau und die Lebensweise der Insekten, sowie in die all- gemeinen Grundsätze der praktischen Forstentomologie. 432 pp. gr. 8°, mit 248 Textfiguren. Preis gebunden Mk. 12.—. Verlags- buchhandlung Paul Parey, Berlin S.W. 11. Das Standard-Werk der deutschen forstentomologischen Wissenschaft ist das Lehrbuch von Judeich und Nitsche gewesen. Nun sind aber beinahe drei Jahrzehnte verflossen, seitdem die erste Abteilung dieses Werkes erschienen ist, und während dieser Zeit sind so große Fortschritte in der Forstentomologie wie in der angewandten Entomologie überhaupt erfolgt und so wesentlich höhere. Anforderungen an das Wissen und Können der Forst- entomologen werden jetzt gestellt, daß eine Neuauflage, die wenig- stens im allgemeinen Teile des Werkes nahezu völlig neubearbeitet sein müßte, eine Notwendigkeit geworden war. Eine solche Neu- bearbeitung bildet das vorliegende Escherich’sche Buch. Es ist um mehr als das Doppelte stärker geworden als der entsprechende Teil der alten Auflage, was zum wesentlichen Teil in der eingehen- den Darlegung der vermehrungsbeschränkenden Faktoren und der für eine rationelle Bekämpfung geltenden Grundsätze begründet ist. Die Kapitel ‚insektentötende Pilze‘ (p. 258—291) und ‚‚kul- turelle Vorbeugungsmaßregeln“ (p. 315—326) sind bearbeitet worden von Dr. G. Lakon bezw. Prof. Dr. W. Borgmann. DBe- sonderer Wert ist auf die Illustrierung des Werkes gelegt worden und im vorliegenden Band ist die Zahl der Figuren um weit mehr als das Doppelte höher als im entsprechenden Teil der alten Auf- lage, aus der überhaupt nur relativ wenige Abbildungen über- nommen sind, weil die meisten den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügten. Die neuen Abbildungen sind z. T. original. — Die Ausstattung des Buches ist ausgezeichnet und der Preis niedrig. Es möge bestens empfohlen werden. — Für das ganze Werk sind 4 Bände vorgesehen. Embrik Strand. Röseler, Paul und Lamprecht, Hans. Handbuch für biolo- gische Übungen. Zoologischer Teil. Berlin 1914. Verlag von Julius Springer. 574 pp., gr. 8° mit 467 Textfiguren. Preis Mk. 27.—, gebunden Mk. 28.60. Die Verf. haben ein Werk schaffen wollen, aus dem ein jeder alles entnehmen kann, was für die Schülerübungen irgend verwend- bar ist, was in biologischen Übungen gearbeitet werden kann und was erreichbar ist; ferner soll es Anregungen zu eigener Tätigkeit geben. Meist haben die Verf. sich auf die Beschreibung der Tat- 5. Left 166 Embrik Strand: sachen beschränkt und die biologische Deutung derselben nicht ge- geben; der Stoff ist im allgemeinen systematisch geordnet, z. T. aber sind aus praktischen Gründen davon Ausnahmen gemacht. Von den 467 Textfiguren sind 439 original. — Der allgemeine Teil (p. 1—111) behandelt das Laboratorium, die Behandlungsmethoden des Materials, allgemeine Histologie und Physiologie; im speziellen Teil werden typische Vertreter der verschiedenen Tiergruppen ein- gehend behandelt. Die Ausstattung ist erstklassig. Das Buch eignet sich nicht bloß für Schulzwecke; auch demjenigen, der Zoologe werden will oder es schon ist, wird es ein nützliches Hand- buch werden, dem, schon wegen der großen Anzahl ausgezeichneter Originalfiguren, wissenschaftliche Bedeutung nicht abgesprochen werden kann. Strand. Blaschke, Paul. Die Raupen Europas mit ihren Futter- pflanzen. Ein vollständiger Raupenkalender nebst einer lepi- dopterologischen Botanik. Mit 6 kolorierten Tafeln mit Abbil- ungen der Raupen und 28 kolorierten Tafeln der Futterpflanzen. In Lexikon-Format. Preis geheftet Mk. 9.—, gebunden Mk. 9.80. Grasers Verlag (Richard Liesche), Annaberg (Sachsen). XXIX + 264 + 65 PP. Das Werk besteht aus 2 Teilen: I. Raupenkalender, ent- haltend Beschreibung der europäischen Großschmetterlingsraupen mit Angabe ihrer Nahrungspflanzen und nach Monaten geordnet; ferner Verbreitung und Vorkommen der Art, ob die Raupe gesellig oder vereinzelt vorkommt, Eibeschreibung sowie event. Bemer- kungen über besondere Eigentümlichkeiten der Art; dazu die 6 Raupen-Tafeln. — II. Beschreibung der Futterpflanzen unter Angabe der an denselben lebenden Raupen, mit Atlas der lepidopterologischen Botanik. Die Pflanzen sind alphabetisch an- geordnet um ein Nachschlagen zu erleichtern und die Erscheinungs- zeit der Raupen wird angegeben. Die 29 Seiten lange Einleitung des Werkes enthält Allgemeines über die Raupen, die Hauptmerkmale der Raupen der verschiede- nen Familien und wichtigeren Gattungen sowie praktische Winke _ in bezug auf Fang und Zucht. Für Sammler und Züchter von Schmetterlingen wird das Buch sicherlich ein sehr nützliches Handbuch sein, nicht zum wenigsten durch die ausgezeichneten botanischen Tafeln, wodurch die Bestimmung der Futterpflanzen sehr erleichtert wird. Die Raupentafeln sind ebenfalls ausgezeichnet. Zu bedauern ist, daB nur die Großschmetterlinge berücksichtigt worden sind, ferner vermißt Ref. sowohl im lepidopterologischen als botanischen Teil Autorangaben bei den Arten- wie bei den Gattungsnamen, und die einschlägige lepidopterologische Literatur ist jedenfalls unvoll- ständig berücksichtigt worden. Jedem lateinischen Pflanzen- wie Faltername ist ein deutscher Name beigegeben, was ın Sammlerkreisen mit Freude begrüßt werden dürfte. Rezensionen. 167 Daß das Buch den Sammlern und Züchtern sehr nützlich werden wird, ist kaum zu bezweifeln, insofern wird es also indirekt auch der Wissenschaft nützlich werden und eine weite Verbreitung verdienen. Der Preis ist in Anbetracht der ausgezeichneten Aus- stattung als sehr niedrig zu bezeichnen. Embr. Strand. Sosnosky, Th. von. Exotische Falterpracht. 56 exo- tische Schmetterlinge nach der Natur farbig auf 6 Tafeln und mit erläuterndem Text. Preis Mk. 3.—. Verlag von E. A. See- mann, Leipzig. Dies Werk bietet eine kleine Auswahl an farbenprächtigen und z. T. abenteuerlich gestalteten exotischen Schmetterlingen auf Tafeln, deren künstlerische und technische Vollkommenheit erstklassig ist; es ist ein wahrer ästhetischer Genuß, diese glänzen- den Reproduktionen zu betrachten und von künstlerischem Stand- punkt aus ist das Werk, das dabei erstaunlich billig: ist, jedem zu empfehlen. Es ist ein Ersatz für die z. T. sehr teuren, zu den be- liebtesten Schaustücken unter den Faltern gehörenden Originale und gestattet einen Einblick in die prächtige Wunderwelt der Tropen. — Wenn auch nichts Neues bringend, hat das Werk doch etwas Bedeutung auch für den Forscher und Fachmann durch die Abbildungen, die an Genauigkeit und Naturtreue die sonst in der Literatur existierenden Bilder der betreffenden Arten überragen dürften. Strand. Ernst, Christian. Kritische Untersuchungen über die psy- chischen Fähigkeiten der Ameisen. (Sonderabdruck aus ‚Archiv f. die gesamte Psychologie“, XXXI, 1—2. Heft (1914), p. 38—68.) Interessante, auf dem Wege des Experimentes vorgenommene Untersuchungen über das Orientierungsvermögen der Ameisen. Heilig, Robert. Die Deszendenzlehre und ihre Hilfstheorien. Eine kritische Studie. Stuttgart 1914. Franckh’sche Verlags- handlung 11 pp. gr. 8°. Für Interessenten kostenlos. Populäre, orientierende Darstellung. Verf. kommt zu dem Schluß, daß das Einzige, was feststeht, ist die Tatsache, daß Ent- wicklung stattfindet und stattgefunden hat, seitdem überhaupt das Leben besteht. Aber alle Hypothesen, welche die Entwicklung und wie das Leben entstanden ist, erklären wollen, seien mehr oder weniger hinfällig. Strand. Horst, Maurus. Die ‚„natürlichen‘‘ Grundstämme der Mensch- heit (Als Heft 12 der Beiträge zur Rassenkunde). Hildburg- hausen 1913. Thüringische Verlags-Anstalt. 35 pp. gr. 8°. 1 Doppel- tafel. Preis M. 0.75. | Horst, Maurus. Nachträge zur ‚natürlichen‘ Menschwerdungs- ‚kunde, dargestellt im Hcft 12 der Beiträge zur Rassenkunde: Die „natürlichen‘‘ Grundstämme der Menschheit. Mit einer Bildtafel. 13 pp. Ders. Verlag 1913. Preis Mk. 0.25. : Erstere Arbeit enthält drei selbständige Aufsätze: I. Die „natürliche‘‘ Ableitung der Tertiär- und Urmenschen. II. Grund- 5. Heft 168 Embrik Strand: riß der ‚neueren‘ Menschenkunde. III. Die drei ‚wahren Grund- stämme‘“ der Menschheit; die ‚Nachträge‘‘ enthalten ‚‚erläuternde Ausführungen“, Zusätze und Berichtigungen dazu. — Die drei Grundstämme sind: I. westlicher, schimpansider Stamm, II. vor- derasiatischer, gorillider Stamm, III. ostasiatischer, orangider Stamm. Strand. Mitteilungen des Deutsch-Südamerikanischen In- stituts. 1913. H. 1. 90 pp. 1914. H. 1. 76 pp. Verlag der Deutschen Verlagsanstalt. Stuttgart und Berlin. Das Deutsch-Südamerikanische Institut ist eine internationale Vereinigung, welche die kulturellen und industriellen Beziehungen zwischen Deutschland und Südamerika weiter ausbauen will. Geschäftsstelle: Aachen, Kgl. Technische Hochschule. — Die „Mitteilungen“ werden gelegentlich auch etwas für Zoologen ent- halten, u. a. in „‚Schriftenschau“. Strand. Hjort Johan. Fluctuations in the great fisheries of Northern Europe, viewed in the light of biological research. With 3 plates and 137 Figgs. 228 pp. (Aus Vol. XX der ‚Rapports et Proces-Verbaux‘ des ‚Conseil permanent international pour l’exploration de la Meer“. Copenhague 1914.) ! Behandelt Untersuchungen, die von der größten Bedeutung und Interesse sind und zwar sowohl für die ‚‚reine‘“ wie für die „praktische‘‘ (angewandte) Wissenschaft der Meeresforschung; handelt es sich doch um dieErforschung von biologischen Ver- hältnissen, welche die größte Rolle in dem ganzen wirtschaftlichen Leben der Bevölkerung der Fischerei betreibenden Gegenden Nordeuropas spielt. — Interessenten mögen die Arbeit selbst ein- sehen; hier werden nur einige der Ergebnisse der Untersuchungen kurz erwähnt werden: ‚The study of methodically collected material, embracing a period of many years, has demonstrated the existence of an intimate relation between the fluctuations in the numerical value of the stock of fish and the yield of the great fisheries. This applies to the Norwegian herring and cod fisheries, the herring and haddock fisheries of the North Sea, and in all probability also to the North Sea cod fishery. The opinion generally prevalent hitherto was that the renewal of the stock of fish took place, as in the case of the increase of any human population, by means of a more or less constant annual increment in the form of new individuals; the results here arrived at, however, indicate, that this renewal, in the case of the species investigated, is of a highly irregular nature.‘ Embr. Strand. Göldi, Emil A. Die sanitarisch-pathologische Bedeutung der Insekten und verwandten Gliedertiere, namentlich als Krankheits- Erreger und Krankheits-Überträger. 155 pp. gr. 8° mit 178 Text- figuren, die zum großen Teil original sind. Preis Mk. 9.—. Verlag: R. Friedländer & Sohn, Berlin NW. 6, Karlstraße 11. Rezensionen. 169 Bei der überaus großen Rolle, welche die Insekten als Krank- heits-Erreger und Krankheits-Überträger spielen, und wodurch sie im gleichen Maße das Interesse der Mediziner wie der Zoologen ver- dienen, hat man es bisher als eine wichtige Lücke in der zoologischen wie in der medizinischen Literatur empfinden müssen, daß keine geeignete, dem jetzigen Stande der Wissenschaft entsprechende zusammenfassende Darstellung der sanitarisch-pathologischen Be- deutung der Insekten existierte, und man muß dem Verf. dankbar sein, daß er sich an diese gewiß nicht leichte Aufgabe heran- gewagt und, was mehr ist, sie in vorzüglicher Weise gelöst hat. Bei dem Umfang der Aufgabe war Kürze geboten; man glaubt dem Verf. gern, daß es „entschieden leichter gewesen wäre, über diesen Gegenstand ein mehrmals dickeres Buch zu schreiben.‘ Durch die große Zahl vortrefflicher Abbildungen ist aber eine ausführ- lichere textliche Darstellung entbehrlich gemacht. — Das Buch kann Studierenden wie weiteren Kreisen bestens empfohlen werden. Embr,. Strand. Sajo, Karl. Blätter aus der Lebensgeschichte der Natur- wesen. Erster Band. 256 pp. gr. 8°. Mit 15 Textbildern. Preis ın Ganzleinen gebunden M. 5.—. Verlag: R. Friedländer & Sohn, Berlin NW. 6, Karlstraße 11. Die Schriftensammlung, deren I. Band hier vorliegt, ist ein Ergebnis der Beobachtungen und Studien eines Menschenalters, teilt uns der Verf. im Vorworte mit. Er hat die erhabene Stille der Steppenpuszta seiner ungarischen Heimat aufgesucht um sie ungestört auszuarbeiten. — In populärer Darstellung werden zoologische und botanische Beobachtungen, die teils original sind, teils aus den Arbeiten anderer Forscher geholt, dabei aber mit den eigenen Ansichten und Erfahrungen des Verf. verbunden sind, behandelt und zwar hauptsächlich solche, die geeignet sind, auch das große Publikum zu interessieren. Wir heben einige der rein zoologischen Kapitel hervor: Über aussterbende Tiere, Einige auf- fallende Mimikry-Fälle bei Insekten, Sommerschlaf der Insekten, Vergiftungen der Haustiere durch Pflanzen, Mimikry der Raub- tiere, Vererbungsverhältnisse bei Ameisen und Bienen, der soziale Sinn im Tierreich, Wechselfälle im Leben der Stechmücke, Zur Lebensweise der Hauskatze, Geselligkeit und Ungeselligkeit im Kerfenleben, Das Riechvermögen der Insekten, Individuelle Ver- schiedenheiten bei der Honigbiene, Verhalten der Immen neuen Blumen gegenüber, Ist in den Tierstaaten der Krieg eine Not- wendigkeit ? (Verf. meint: Nein!) etc. Wie man sieht, ein so reicher und wechselnder Inhalt, daß jeder etwas für sich in dem Buch finden kann. Strand. 5. Heft Heft: 11. 12. Inhalt der Jahresberichte. Mammalıia. Aves. Reptilia und Amphibia. Pisces. Insecta. Allgemeines. Coleoptera. Hymenoptera. Lepidoptera. Diptera und Sıphonaptera. Rhynchota. Orthoptera— Apterygogenea. Myriopoda. Arachnıda. Prototracheata. Crustacea: Malacostraca, Entomostracs, Giganto- emiearlan, [straca, Pycenogonida. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora. Brachiopoda. Bryozoa. Vermes. Echinodermata. Coelenterata. Spongiae. Protozoa. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricke Berlin W. 57, Potsdamer Str.90. “ Archiv für Nafurgeschichf Ür iginal- Arheiten en H onorar von 3, m. u Des 40 Separate Man wende sich an den Herausgeber Es es | Der Herausgeber: | ee Embrik Strand Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4 Chu Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90 5 en ee ——— Berieht ao über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie 1838-1862 25 Jahrgänge je 10 M. — 250 M., einzeln je 15 M 1863-1879 10 „2 205 = 1880-1889 10 „000 ee 1890-1899 10 , „20, E00... 5 1900-1909 10 .. „100 „: =1000 „7. IM 1910 .»186 Die ganze Sammlung 2150 M.: Der Bericht enthält Arbeiten von: i SE Stendell, Nägler, Nlig. Buchdruckerei Julius Brandstätter (G. Neumann), Leipzig. _ ee Din ALU HL DL HT DENT DC U HI HLHT OL DL DL NET DI 0 Ausgegeben im Juli 1914. En = __ TR ALLEIRIRNENRNNNMNMNRNNNNNRNEIENRNNNENENNINNRNMNDINNNIN ARCHIV NATURGESCHICHTE, GEGRÜNDET VON A. FA. WIEGMANN, FORTGESETZT VON BEN RICHSON,. K.H FROSCHEL? ION MARTENS: E HIEGENDORF, W.WELTNER UNDE STRAND. = man Lil m 4 mm Kr Ta Omar ACHTZIGSTER JAHRGANG. | | 1914. Kr Abteilung A. | | | 6. Heft. a sn HERAUSGEGEBEN VON LE LNTETNRNEMRURALUMEIRIBNMUENRUMDEININURUBNMRRNN] | EMBRIK STRAND | (BERLIN). | NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNGR. STRICKER _ Berlin. = POLICE HT ACHT DET HEHE ECHT GC EN DECRT CH DET BCRCOLCHCHCHENLNCHE OCHLRCRTICTHLIERLBLHCHNCHLHTILECHCHCHTOCLNLRCHERCHCHCRTECRTRCHTITRCHTRTTNCHCTNCHCHTNFACHCHURCOCRCHLNCCHTNLCHENTOCHTRURTRCHCNTRLCHLNTCHLNERCNCRLUCBERTETHEITNEN - 3 JURIRUIID INA BURGER URN Ann ENDEN NN AUTOREN ENGE Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. [Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) Je Abteilung kann einzeln abonniert werden. mE = LEN Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginieıt und einzeln käuflich. Die: Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur. Die .mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. Die mit f bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte . . 50,— M. pro Druckbogen. 7 ‚„ Originalarbeiten . 25,— M. „ 5 oder 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verla: Der Herausgeber: Nieolaische Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105. Berlin W., Potsdamerstr. 90. a 3 \ BE rn B". BUBEN 7. ARCHIV N ATURGESCHICHTE GEGRUNDET VON A. F.A.WIEGMANN FORTGESETZT VON W. F.ERICHSON, F.H. TROSCHEL E. VON MARTENS, F. HILGENDORF W. WELTNER unD E. STRAND. CI TEHAVETTTE ACHTZIGSTER JAHRGANG 1914. Abteilung A. 6. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). NICOLAISCHE VERLAGS- BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. Krieger. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. (Mit 133 Abbildungen.) [Fortsetzung folgt!] Bryk. Über das Abändern von Parnassius Apollo L. Untersuchungen über Biologie und Zeichnungsverhältnisse des Formenkreises Parnassius Apollo L. Unter Mitwirkung von E. Fischer und TA. Pagenstecher. (Mit 13 kolorierten und 22 schwarzen Ueber die Ichneumonidengattung Aanthopimpla Sauss, Von Prof. Dr. R. Krieger in Leipzig. (Mit 133 Abbildungen.) Die Gattung Xanthopimpla wurde 1892 durch Saussure (Hist. physique, naturelle et politigque de Madagascar publiee par Alfred Grandidier XX) begründet. Saussure bildet auf Pl. 2, Fig. 1—3 zwei Arten ab, hat aber weder diese noch die Gattung beschrieben. Die erste Beschreibung der Gattung und der Arten, die ich damals kannte, lieferte ich 1899 in den Sitzungsberichten der Natur- forschenden Gesellschaft zu Leipzig 1897/98, Seite 62—106. Seitdem sind von verschiedenen Autoren eine große Anzahl von Arten beschrieben worden, aber leider meist derart, daß es un- möglich ist, danach eine Art sicher zu erkennen. Nur die Beschrei- bungen von Roman machen eine rühmliche Ausnahme. Ganz besonders schlimm steht es mit den von Cameron beschriebenen Arten, die dringend einer Neubeschreibung bedürfen, wenn sie nicht als unnützer Ballast in der Literatur mitgeschleppt werden sollen. Sehr zu bedauern ist es, daß Morley, dem eine Anzahl von Cameronschen Typen vorlag, diese, als er seine Hymenoptera of British India, III, 1913 schrieb, nicht besser ausgenützt hat. Er beschränkt sich fast immer darauf, die Cameronschen Beschrei- bungen wiederzugeben und ordnet nur die Angaben, die bei Cameron oft wild durcheinander gehen, nach den einzelnen Körperteilen an. Weil die Beschreibungen so ungenügend sind, mußte ich den größten Teil der von anderen Autoren beschriebenen Arten, soweit ich nicht die Typen untersuchen konnte, unter den mir nur aus der Be- schreibung bekannten aufführen und habe möglicherweise manche davon neu benannt und beschrieben. Für die vorliegende Arbeit konnte ich außer meiner Sammlung, die sich bedeutend vermehrt hat, seitdem ich meine erste Arbeit über Xanthopimpla schrieb, das Material aus dem Berliner Zoolo- gischen Museum mit den Tosquinetschen Typen, aus dem Wiener k. k. Naturhistorischen Hofmuseum, dem Stettiner Zoologischen Museum und einige Arten aus dem Stockholmer Reichsmuseum benutzen. Herr Professor Szepligeti war so liebenswürdig, mir die Typen der von ihm beschriebenen Xanthopimpla-Arten, die er selbst besitzt, zur Untersuchung zu leihen. Herr Dr. Roman ver- glich eine Anzahl von Stücken, die ich ihm sandte, mit seinen . Typen und der Type von X. stemmator (Thunb.) und Herr J .C. Crawford ein @ der X. Kriegeri Ashm. mit der Type dieser Art. Archiv für Naturgeschichte 1914. A, 6. 1 6. Heft 2 Prof. Dr. R. Krieger: Den Verwaltungen der genannten Museen und den Herren, die mich bei meiner Arbeit unterstützten, spreche ich auch hier meinen verbindlichsten Dank aus. Um eine möglichst sichere Grundlage zu bekommen, habe ich, ehe ich eine Art beschrieb, an den mir vorliegenden, oder, wenn ich sehr viele Stücke davon zur Verfügung hatte, wenigstens an 4 bis 6 Stücken jedes Geschlechts eine Anzahl wichtiger Teile mit dem Okularmikrometer gemessen und die Maße nach Tabellen, die ich mir zu diesem Zweck angefertigt habe, in Hundertstel der Körperlänge umgerechnet. Dazu war es nötig, die Körperlänge genauer festzustellen, als das durch Abtasten mit dem Zirkel möglich ist. Deswegen wurde auch diese in einzelnen Abschnitten mit dem Okularmikrometer gemessen, am Hinterleibe der Krüm- mung folgend von einem Gelenk zum andern. Diejenigen von diesen Maßen, die mir besonders wichtig schienen, habe ich in die Artbeschreibungen aufgenommen, aus anderen Durchschnitte ge- zogen und diese bei der Gattungsbeschreibung verwendet. Um das Verhältnis von Länge und Breite einzelner Teile festzustellen, habe ich immer gemessen, nie geschätzt, weil man sich beim Schätzen leicht irrt. Einige Unterschiede zwischen meinen früheren und den neuen Beschreibungen erklären sich z. B. daraus, daß ich früher nur geschätzt und mich dabei geirrt habe. Da man manchmal im Zweifel sein könnte, was unter Länge und Breite eines Teiles zu verstehen ist, sei noch folgendes bemerkt: unter der Gesichtslänge ist der Abstand der Mitte der Kopfschildgruben vom vorderen Rande der Fühlergruben, unter der Länge des 1. Hinterleibssegments der Abstand der Linie, welche die Spitzen der dreieckigenVorsprünge am Grunde verbindet, vom äußersten Ende, unter der vorderen Breite desselben die geringste Breite hinter diesen Vorsprüngen, unter der hinteren Breite die größte Breite vor dem Ende zu ver- stehen. Die Abschnitte der Beine wurden von der Seite gesehen zwischen den Mitten der Gelenkeinschnitte gemessen, wie dies am Hinterbein auf Fig. 6 durch kleine Kreuze an den Trochanteren angegeben ist. Die größte Länge der Schienen und besonders der Hüften ist daher etwas größer als das Maß, das ich als Länge angebe. In der Fußlänge sind Klauen und Haftlappen nicht mit einbegriffen. Außerdem habe ich zunächst die wichtigsten Körper- teile mit dem Zeichenapparat gezeichnet. Dann wurde die be- treffende Art nach allen mir vorliegenden Stücken beschrieben.!) Ich folgte dabei einem Schema, das eigentlich hätte immer gleich bleiben müssen. Nun wurden aber die ersten Arten für diese Arbeit schon 1902 beschrieben und die Stücke, nach denen ich sie be- 1) Ich halte es nicht für angebracht, neue Arten nur nach einem Stück zu beschreiben, das dann als ‚‚Type‘‘ eine Art Fetisch bildet, und die „Co- typen‘ mit ein paar kurzen Anmerkungen abzutun. Bequemer ist das allerdings, als wenn man beim Beschreiben lange Reihen von Stücken immer und immer wieder in die Hand nehmen muß. Aber es werden, wenn man nur nach einer „Type‘‘ beschreibt, leicht zufällige Abweichungen derselben über. die Maßen betont und als Artmerkmale festgelegt. | DE Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 3 schrieben hatte, wurden wieder fortgeschickt. Als ich dann im Laufe der Untersuchung noch auf weitere wichtige Merkmale aufmerksam wurde, konnte ich bei dem Material, das ich nicht mehr zur Verfügung hatte, das früher Versäumte nicht mehr nachholen. Es fehlen daher in einigen Artbeschreibungen einzelne wichtige Angaben, besonders das Längen- und Breitenverhältnis des 2. Hinterleibssegments. Beschreibung der Gattung. Xanthopimpla Sauss. < Ichneumon Linne, Thunberg. < Pimpla Fabricius, F. Smith, Holmgren, Vollenhoven, Tosquinet. 1890. Xanthopimpla Saussure, Grandidier, Hist. Madagascar XX. Atlas 1re partie, Pl. 13, fig. 1—9. 1899. Xanthopimpla Krieger, Ber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 62. 1912. Neopimploides Viereck, Proc. U. S. Nat. Mus. XLII, No. 1888, 1 a) | Die Körperlänge kann nach den mir bekannten Arten bei den Q von 5,75 bis 20 mm, bei den $ von 5,75 bis 17,5 mm betragen. Über die Länge und Breite der Hauptabschnitte des Körpers gibt die folgende Tabelle Auskunft, deren Zahlen Hundertstel der Körperlänge ‚bedeuten. Es ist darin jedesmal die kleinste beob- achtete Größe, dann fettgedruckt der Durchschnitt für alle mir bekannten Arten und zum Schluß das größte beobachtete Maß angegeben. Länge Breite ud | BIN Kopfbiykr 20.% 8- 9,2-11 | 8- 8,7-11 | 15-19,0-23 | 13-17,3-21 Bruststück + Mittelsegment . | 26-29,0-31 | 26-27,2-28 | 16-20,9-24 | 15-19,1-21 Hinterleib . . . . | 59-61,8-66 | 62-64,2-66 | 14-17,3-21 | 13-15,0-19 Die Unterschiede zwischen @ und & erklären sich, wie leicht aus den beiden ersten Spalten zu ersehen ist, hauptsächlich dadurch, daß die £ einen verhältnismäßig längeren Hinterleib haben. Der Kopf (Fig. 1) ist, wie die Tabelle zeigt, stets im Verhältnis zu seiner Breite kurz. Besonders ist er hinter den Augen immer nur schwach entwickelt. Wenn in: den Artbeschreibungen von einem hinter den Augen stark entwickelten Kopf die Rede ist, so ist das immer nur im Verhältnis zu anderen Arten zu verstehen. Das Hinterhaupt?) (occiput) wird durch eine Leiste vom Scheitel 2) Herr Dr. Roman machte mich brieflich darauf aufmerksam, daß Neopimploides Viereck wohl mit Xanthopimpla vereinigt werden müsse, Nachdem ich mir die Beschreibung näher angesehen habe, kann ich ihm nur beistimmen, wenigstens enthält die Beschreibung nichts, was dagegen spräche. 3) In meiner früheren Arbeit habe ich, wie das vielfach geschieht, zum Hinterhaupt auch die hinter den Punktaugen gelegene Fläche gerechnet, 1* 6. Heft 4 Prof. Dr. R. Krieger: und den Schläfen getrennt. Nach Morley (1913, p. 119) fehlt diese Leiste bei der mir unbekannten X. trifasciata (Sm.). Die Stirn ist A stark eingedrückt. In der Mitte kann sie (bei den Arten der frontalis-Gruppe) einen manchmal der Länge nach geteilten Längswulst tragen. Die Netzaugen sind immer groß, neben den Fühlerwurzeln tief aus- gerandet, oben ungefähr ebensoweit von- einander entfernt als unten, die Punkt- augen von normaler Größe. Das Ge- sicht ist meist ungefähr so hoch wie an der schmalsten Stelle breit. Seine Breite steht im umgekehrten Verhältnis zur Entwicklung :der Netzaugen. Um die Entwicklung beider bestimmt bezeich- nen zu können, habe ich in den Artbe- schreibungen angegeben, wievielmal so groß als die geringste Gesichtsbreite die Zinsen ar Kopfyon größte Kopfbreite ist. Beimanchen Arten vorn und. von oben. 11:1... Ist: das Gesicht ‚neben ‚den Aurenjanter wulstet und trägt dann eine schildförmige Erhebung, die an die von Metopius erinnert; nur sind ihre Ränder bei Xanthopimpla meist abgerundet, nicht scharf wie bei Metopius (Fig. 1, e). Der Kopfschild (clipeus) ist meist durch eine mehr oder weniger deutliche Furche vom Gesicht getrennt, seltener damit verschmolzen. Dann wird die Grenze zwischen Gesicht und Kopfschild nur durch die stets sehr stark entwickelten Kopfschildgruben bezeichnet. Der Kopfschild wird durch eine feine Gelenknaht in einen oberen (Fig. 1, c) und einen unteren Teil geschieden. Den unteren Teil bezeichne ich nach Enderlein (Ann. hist.-nat. Musaei Nat. Hungarici I, 1903, p. 189) als Klipeolus (Fig. 1, cl). Unter dem Klipeolus ragt die Ober- lippe (Fig. 1, o) als abgerundet dreieckige Platte weit vor. Man könnte meinen, daß der Klipeolus die Oberlippe und diese ein ungewöhnlich stark chitinisierter Epipharynx sei. Auf mikro- skopischen Präparaten findet man aber den Epipharynx als spitzen, dicht mit feinen Härchen besetzten, schwach chitinisierten Zipfel unter der Oberlippe.. Die Wangen (genae) sind immer nur so schwach entwickelt, daß der Abstand der Oberkiefer von den Augen viel kleiner ist als die Breite der Oberkiefer am Grunde. Die Wangen leiste (costa genalis Thomson) ist häufig als hohe, aber dünne, durchscheinende Lamelle entwickelt. Am Kopfe sind nur das Ge- sicht und meist auch der Kopfschild punktiert, alles u ist fast immer glatt. die wohl richtiger als hintere Abdachung des Scheitels zu bezeichnen ist. Im folgenden ist unter dem Hinterhaupt immer nur der von einer Leiste umgebene Teil zu verstehen. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sause. 5 Das Bruststück (Fig. 2) ist im Verhältnis zu seiner Länge hoch, vorn senkrecht abgestutzt. Der Vorderrücken entbehrt stets der Epomien. Der Mittelrückenist an den Seiten von einem aufgebogenen Rande umgeben. Dieser setzt sich vorn, indem er sich von der Grenze zwischen Vorder- und Mittelrücken entfernt, am Rande des steilen Abfalls bis etwas über den Beginn der Rücken- furchen fort und ist vor seinem Ende, öfters stark, erhöht. Die Rückenfurchen (notauli) sind sehr verschieden stark entwickelt. Bei manchen Arten bilden sie nur seichte Eindrücke ganz vorn am Mittel- rücken, bei anderen sind sie scharf eingedrückt und reichen weit nach hinten, ja sie können sich hier, indem sie nach innen umbiegen, miteinander vereinigen (Fig. 126, a). Dazwischen | ec finden sich alle Übergänge. Das 6 22 schildchen ist fast immer stark „ mmaior (Thunb,) Bi und zwar meist querwulstiörmig oder stück und Mittelsegment. 12: 1. kegelförmig, seltener dach- oder keil- | förmig gewölbt und wird an den Seiten von dünnen, manchmal sehr hohen Leisten eingefaßt. Die Mittelbrust hängt hinter den Vorderrücken tief herab. Die Mittelbrustseiten tragen bei vielen Arten außer der gewöhnlichen Schwiele unter den Vorderflügel- wurzeln über der Mitte ihrer Höhe einen längeren Längswulst, der jenachder Art verschiedenhochseinkann. Inden Artbeschreibungen habe ich ihn im Gegensatz zu der Schwiele als unteren Längswulst bezeichnet. Die Epiknemien sind oben immer abgekürzt. Sie reichen meist nur bis zur Mitte der Höhe der Mittelbrustseiten, also da, wo der untere Längswulst vorhanden ist, bis zu seiner unteren Grenze, selten etwas höher hinauf. Die Brustfurchen (sternauli) fehlen meist, oder sind nur schwach angedeutet, sehr selten gut entwickelt. Die Mittelfurche der Mittelbrust (mesolcus) wird hinten durch eine dünne, aber hohe Ouerleiste geschlossen, die in der Mitte gewöhnlich eingeschnitten, manchmal daneben ın zwei spitze Zähne, die zwischen die Mittelhüften hineinragen, ausgezogen ist. Am Bruststück sind die Mittelbrust immer und gewöhnlich grob, die Mittelbrustseiten gewöhnlich wenigstens vorn und unten, seltener der Mittelrücken zum Teil oder ganz und die Ecken des Vorderrückens vor den Flügelschüppchen punktiert, die Furchen in den unteren Ecken des Vorderrückens öfters gekerbt. Das Mittelsegment ist kurz und fällt hinten nicht steil ab. Seine Luftlöchersindsehrgroß und spaltförmig. Vonden Hinterbrust- seiten ist es durch die meist vorn abgekürzte Flankenleiste (costa pleuralis) getrennt. Über dieser bis zu der fast stetsvornabgekürzten Seitenleiste (costa lateralis) liegt das Luftlochfeld (area spiracularis), das öfters vor den Luftlöchern einen kegelförmigen oder rundlichen Höcker trägt. Die zwischen den Seitenleisten gelegene Rücken- fläche ist fast immer, wenn auch mehr oder weniger vollständig 6. Heft 6 Prof. Dr. R. Krieger: gefeldert. Das Grundfeld (area basalis) ist immer mit dem Mittel- felde®) (area media, früher areola superomedia) verschmolzen, ich habe daher das vereinigte Feld in den Artbeschreibungen kurz Mittelfeld genannt. Daneben liegen die oberen Seitenfelder (areae supero-externae), hinter diesen die zahntragenden Felder (areae dentiparae). Den hinteren Teil der Rückenfläche nimmt das hintere Mittelfeld (area posteromedia) ein. Alle diese Felder können dadurch, daß die trennenden Leisten verschwinden, miteinander verschmelzen. Am häufigsten verschmilzt das Mittelfeld mit den zahntragenden Feldern oder mit diesen und dem hinteren Mittel- felde, so daß dann nur noch die oberen Seitenfelder übrig bleiben, ganz selten verschwinden auch diese. Die Fläche des Mittelsegments ist in der Regel glatt, manchmal ist das Luftlochfeld, ganz selten sind auch andere Felder punktiert. Die Fläche des hinteren Mittel- feldes, in einzelnen Fällen auch die anderer Felder, kann von seichten Furchen durchzogen sein. Der Hinterleib ist von oben nach unten zusammengedrückt. Er verbreitet sich (beim @ mehr als beim $) vom Grunde bis zum 4. und 5. Segment und nimmt dann wieder an Breite ab. Von den Segmenten ist das 1. fast immer das längste, das 3. etwas kürzer als das 2., die folgenden wieder etwas kürzer und unter sich un- gefähr gleichlang. Das 1. Segment ist 0,09—0,15 mal so lang als der Körper und %, mal bis 1?/, mal so lang als hinten breit. Seine Luftlöcher liegen vor der Mitte. Die Rückenfläche ist ganz vorn tief ausgehöhlt. Neben dieser Aushöhlung bildet die Rückenfläche beiderseits einen dreieckigen, manchmal abgerundeten Vorsprung, von dem die Rückenkiele auf der Rückenfläche mehr oder weniger weit nach hinten ziehen. Außer den Rückenkielen können von den Vorsprüngen über die Luftlöcher hinweg die Seiten- leisten, welche die Seitenflächen von der Rückenfläche trennen, nach hinten ziehen. Die Hinterecken werden in der Regel mehr oder weniger deutlich durch oft gekerbte Furchen, die schräg von außen und vorn nach innen und hinten ziehen, abgegrenzt. Die Rückenfläche des 1. Segments ist fast immer glatt, selten in ihrem hinteren Teile zerstreut punktiert. Auf der Bauchseite reicht die Membran bis über die Luftlöcher hinaus. Auf dem 2. bis 6. Hinter- leibssegment grenzt eine tiefe gekerbte Furche, die einen nach vorn offenen Bogen bildet, einen breiten Hinterrand ab. Durch diese und eine zweite Furche, die in nach hinten offenem Bogen verläuft, in der Mitte mit dem Vorderrande des Segments zusammenfällt ‚und nahe dem Seitenrande des Segments mit der hinteren Furche zusammenstößt, wird ein erhabenes Feld abgegrenzt, das den größten Teil der Rückenfläche des Segments einnimmt. Diese erhabenen Felder sind in der Regel sehr deutlich punktiert, die vorderen zerstreuter und gröber, die hinteren dichter und feiner, nur das des 2. Segments ist manchmal ganz glatt. Arten mit ganz 4) Nach Pfankuch, Deutsche Ent. Zeitschr. 1913, p. 71. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 7 glattem Hinterleib, wie sie Cameron (Manchester Mem. XLITI. ‚1899, p. 166—170) beschreibt, kenne ich nicht. Selten ist bei den & auch auf dem 7. Seg- ment ein erhabenes Feld an- gedeutet. Die beiden letzten Segmente tragen in der Regel nur feine haartragende Pünkt- chen. Das 8. Segment ragt auch beim 2 weit vor und ist hier durch eine feine Längs- naht, die sich nach hinten gabelt, in ein Mittelfeld und zwei Seitenfelder _ geteilt (Fig.3 a). Beim 9 bilden alle, beim & die vorderen Bauch- segmente eine deutliche Falte. X. stemmator (Thunb.) 2. 12:1. Das 6. Bauchsegment des 9 ist weit zurückgezogen und läßt den Grund des Legebohrers vollkommen frei (Fig. 3 b). | | Die Fühler sind meist so lang wie der Körper, manchmal kürzer, selten länger. Der Schaft ist außen tief, nach dem Grunde zu spaltförmig aus- geschnitten (Fig. 4). Die Geißel ist in der Regel fadenförmig, selten nach der Spitze hin etwas ver- dickt. Die Anzahl der Geißelglieder nimmt im allgemeinen sowohl beim Vergleich verschieden großer Arten, als auch verschieden großer Stücke derselben Art mit der Körpergröße zu, kann aber bei gleich großen Arten bemerkenswerte Unter- schiede zeigen. Sie ist also für die Unterschei- dung mancher Arten zu gebrauchen, nur muß dabei immer die Größe des. betreffenden Stücks berücksichtigt werden. Bei den mir vorliegenden Stücken schwankte sie zwischen 28 und 50. Von den Geißelgliedern ist stets das 1. das längste, etwas ee über 3 mal bis 7 mal, am häufigsten 3,5 Imal bis 5 Linker Fühler. mal so lang als dick. Das 2. ist ungefähr %, mal, bei sehr langem 1. Glied nur etwas über 1, mal so lang als das erste, die folgenden nehmen ganz allmählich und sehr wenig an Länge ab, das letzte ist wieder länger. Mundgliedmaßen. Die Oberkiefer (Fig. 5) sind am Grunde sehr kräftig, verjüngen sich > YA aber sehr stark nach der Spitze hin und enden : mit zwei Zähnen, von denen der obere (vordere) X. stemmator länger als der untere ist. Die übrigen Mundteile (Thunb.) 9. 54:1. stimmen im wesentlichen mit denen von Ech- a) er thromorpha überein (vergl. Fig. 6 und 7 auf Y 6. Heft 8 Prof. Dr. R. Krieger: Seite 298 der Mitt. des Zool. Museums in Berlin, IV., 1909), nur sind alle Teile, besonders die Taster, kürzer und gedrungener. Die Beine sind kräftig und ziemlich kurz. Setzt man die Körperlänge gleich 100, so ergeben sich für die Beine und ihre Abschnitte diein der folgenden Tabelle zusammengestellten Zahlen, die fürdie Schenkel, Schienen und Tarsender Hinterbeine auf Messun- gen an allen mir zugänglichen Arten beruhen. Für das übrige habe ich die Beine von 22 Qund 163, die aus den verschiedenen Gruppen ausgewählt wurden, gemessen. Auch von diesen wurden die Durch- schnitte von den Hinterschenkeln, -schienen und -tarsen berechnet, wobei sich ergab, daß diese mit denen, die ich aus den Maßen aller Arten erhalten hatte, übereinstimmten oder nur ganz wenig davon abwichen. ' Vorderb. | Mittelb. | Hinterb. | 2 Ganzes Bein .. . .|42—47,0—54 50—57,1—64 71—79,7—85 Hüfte. 2%. nn. .| 8 495 |:6- 7291| ea 1. Trochanterenglied . | 3— 40—5 | 3— 3 2 | E 4,1—5 2. Trochanterenglied . 1 ı 1 1,5—2 | 2— 23,33 Schenkel :. . .. .-:|10-11,5—13| 12 —14,2—16| 1618421 Schiene . '. © ..2....179-40,1--19| 12 2147-17] 18 209224 Fuß. 5; 2... 8%, 214-1641 18,14 168.198 19 2 3 = ae r = Ganzes Bein .. . .)41-45,0-—48| 50-—54,7—60| 72—75,0—79 Hütte: 0. Na. ı 9415| 6-68 81 2.140 9 1. Trochanterenplied .| 3— 4,0—5 | 3— 3,44 | 3— 3,8—4 2. ee . 1 1 1,42) 2215 Schenkel . . . . | 10—10,8—13| 12—13,6—15| 15—17,1-19 Seen a ı 9— 9,8—11| 12—13,9—16 17—19,7—22 Bußerı if no 25. ne | 14—15,3—16| 15—15,8—18| 18— 21,8 —24 Die Dicke (Höhe bei wagerecht liegendem Schenkel) des Schenkels ist in seiner Länge enthalten: an den Vorderbeinen 2,7—8,2—4,2 mal, an den Mittelbeinen 2,1—2,5—2,9 mal, an den Hinterbeinen 2,0—2,4—2,8 mal. Die Mittel- und Hinterschienen tragen meist an ihrer Außenseite vor der Spitze eine Anzahl kurzer dicker Dörnchen (Fig. 6). Ihre Zahl ist häufig selbst bei demselben Stück rechts und links ver- schieden, hält sich aber in bestimmten Grenzen und kann daher sehr wohl für die Unterscheidung der Arten benutzt werden. Außer diesen Dörnchen vor der Spitze stehen andere am Ende der Schienen selbst. Diese sind bei den in den Artbeschreibungen genannten Zahlen nicht mitgezählt. Die Arten, bei denen die Dörnchen vor der Spitze fehlen, haben alle einen sehr kurzen Legebohrer. Man Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. ‘9 könnte daher vermuten, daß sie in irgend einer Beziehung zum Gebrauch des Legebohrers stehen. Von den Fußgliedern sind &) ey) X. stemmator (Thunk.), 2. 12:1. Linke Beine. immer das 1. und 5. bei weitem länger, das 4. weit kürzer als die übrigen, von diesen wieder das 2. etwas länger als das 3. Genaueres über diese Längen sagt die folgende Tabelle, deren Zahlen Hundertstel der Länge des ganzen Fußes ohne die Klauen bedeuten, nach Messungen an 19 Stücken verschiedener Arten. | | | Vorderbein | Mittelbein | Hinterbein PoBaBelied.. 3,0... 31—35,2—38 | 25—29,1—32 | 28—31,8—35 2. H eu: 516,3 1912 14,418) 147 16,1. 19 3. ME LEIBEDEIS 9—11,2—14| 8—11,3—13 | 10—13,1—16 4. SH, 4 765.08.105 647 1115 7,012 N. 29—31,3—35 | 34—38,6—42 | 26—32,0—35 Die Klauen (Fig. 7) sind sehr lang, schlank, stark und zwar fast knieförmig ge- bogen, weder gekämmt, noch beim 2 ge- lappt. Auch die Haftlappen sind sehr. stark entwickelt. Der Legebohrer ist sehr kräftig, seine Länge bei den verschiedenen Arten sehr ver- schieden. Seine Klappen sind 0,05 mal bis 0,45 mal so lang als der Körper. Behaarung. Der Körper ist an allen nicht ganz glatten Teilen mit kurzen, ab- stehenden, meist hellen Haaren bekleidet. Auf dem Schildchen sind die Haare länger. X. punctata (F.), 8. 88:1. An den Beinen von den Schienen an, an den Außere en des linken Fühlern und am Legebohrer ist dieBehaarung untere, 6. Heft 10 Prof. Dr. R. Krieger: anliegend, ebenso, wenn auch etwas weniger, an den letzten Hinterleibssegmenten. Da die Behaarung meist kaum faßbare Unterschiede bietet, ist sie in der Regel bei den Artbeschreibungen nicht berücksichtigt worden. Färbung und Zeichnung. Der Körper ist dottergelb bis hellrostrot gefärbt und bei den meisten Arten mit schwarzen, seltener braunen Zeichnungen versehen. Diese sind am Kopf und an den Beinen sehr beständig und daher für die Unterscheidung der Arten zu gebrauchen, können Besen am Hinterleib und noch | mehr am Bruststück und Mittelsegment veränder- ‚ lich sein. Ganz besonders veränderlich ist die Zeich- - nung des Mittelrückens, a | / wenn sie nur aus zwei — — auf den Seitenlappen ge- ER legenen Flecken besteht oe N By ..ı (vergl. 37. X..Kriegeri N. Ashm., 52. X. stemmaitor aueh 2, (Thunb.) und 68. X. occi- X. punctata (F.), 2. 7,5:1. ee Die ge- wöhnliche Bildung des Flügelgeäders zeigt Fig. 8, die wohl eine weitere Beschrei- bung überflüssig macht.. Fast nur die ‚ | — Spiegelzelle und der a zweite Abschnitt des ar Radius im Vorder- flügel weichen manch- mal ab. Die Spiegel- zelle kann nämlich entweder, wenn die. beiden Kubitalquer- adern erst am Radius v5 zusammentreffen, \ .. 6 sitzend,oderdadurch, X Heymonsi n. sp., 2. 13:1. a) linker, daß die äußere sich b) rechter Flügel. schon weiter nach hinten mit der innern vereinigt, gestielt sein. Rückt der Vereinigungspunkt immer: weiter nach hinten (Fig. 9), so wird die Spiegelzelle immer kleiner und kann schließlich ganz verschwinden. Weiter kann die Spiegelzelle den rücklaufenden Nerven an verschiedenen Punkten ihres Hinterrandes, die von etwas nach innen von der Mitte bis zur äußeren Ecke liegen können, aufnehmen. Der zweite Seel Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 11 Abschnitt des Radius im Vorderflügel kann mehr oder weniger geschwungen sein. Von den anderen Gattungen der Pimplinae ist Xanthopimpla besonders durch folgende Merkmale zu unterscheiden: Kopfschild durch eine Quernaht in Klipeus und Klipeolus getrennt. Fühlerschaft tief, nach dem Grunde hin spaltförmig aus- geschnitten. Oberlippe vorragend. Oberkiefer am Grunde kräftig, nach der Spitze hin stark verjüngt. Augen neben den Fühlerwurzeln stark ausgerandet. Schildchen stark gewölbt mit vollständigen Seitenleisten. Mittelsegment mit großen spaltförmigen Luftlöchern, fast immer gefeldert. 2. bis 6. Hinterleibssegment mit durch Furehen begrenzten erhabenen Feldern. 6. Bauchsegment weit zurückgezogen, den kräftigen Legebohrer nicht einmal an seinem Grunde bedeckend. 3. Rückensegment des 2 weit vor- stehend, fast immer durch feine Nähte in ein Mittelfeld und zwei Seitenfelder geteilt. Beine kräftig und ziemlich kurz, mit sehr kieinem 4. und sehr großem 5. Tarsenglied. Klauen sehr lang, schlank, fast knieförmig gebogen. Nervellus stark postfurkal, weit vor der Mitte gebrochen. Stellung im System, geographische Verbreitung und Lebensweise. Schon öfter habe ich darauf hingewiesen, daß Xanthopimpla mit Notopimpla®) Krgr., Lissopimpla Kriechb., Echthromorpha Holmg., Theronia Holmg. und Neotheronia Krgr. eine natürliche Gruppe bildet, diesichan Pimpla F., Först. anschließt. Am nächsten ist Xanthopimpla mit N otobimpla verwandt, die sich nach meiner jetzigen Kenntnis von Xanthopimpla durch das flache, ungerandete Schildchen, den zwar tief und spitz, aber nach dem Grunde hin nicht spaltförmig ausgeschnittenen Fühlerschaft und die hinten tiefere und hier scharf eingedrückte Längsfurche in der Mitte der Mittelbrustseiten unterscheidet, während der die Felderung des Mittelsegments betreffende Unterschied gestrichen werden muß. Von den übrigen oben genannten Gattungen scheint trotz des ganz verschiedenen Habitus wegen der gleichen Bildung des Kopfschilds, des Fühlerschaftes und der Oberkiefer, der ähnlichen des Mittel- rückenvorderrandes und des Schildchens und wegen der schild- förmigen Erhebung auf dem Gesicht mancher Xanthopimpla- Arten Lissopimpla Xanthopimbta am nächsten zu stehen. Lisso- pimpla bildet dann über Echthromorpha hinweg die Verbindung mit Theronia und Neotheronia. Die Gattung Xanthopimpla scheint eine der artenreichsten unter den Ichneumoniden zu sein, und sicher werden zu den bis jetzt bekannten Arten noch viele dazu kommen. Bisher kannte ‚man nur aus Südostasien, Australien und Afrika Xanthopimpla- Arten. Es war daher eine große Überraschung für mich, als ich 5) Der Name ist nicht, wie Dalla Torre (Cat. Hym. III, p. 419) angibt, von vwroc Rücken, sondern von voros Süden abgeleitet. 6 Heft 12 Prof. Dr. R. Krieger: auch südamerikanische kennen lernte. Diese bilden bis auf eine (macrura) zwei natürliche Gruppen, die sich an gewisse Afrikaner anschließen, während X. macrura in die sonst nur in Südostasien vertretene Princeps-Gruppe gehört. Das ruft den Verdacht hervor, sie sei mit ihren Wirten durch Kulturpflanzen nach Südamerika verschleppt worden. Afrikanische Arten sind nur aus der äthi- opischen Region bekannt; unsere Gattung scheint also auf diese, die orientalische, die australische und die neotropische Region be- schränkt zu sein und nur in Asien, wo sich ja auch sonst die Grenzen verwischen, in die paläarktische überzugreifen. Besonders stark vertreten und am reichsten entwickelt ist sie in der orientalischen Region. | Mit Ausführungen über die Verbreitung im einzelnen muß man warten, bis die Gattung noch besser bekannt sein wird. Nur auf einiges, was mir aufgefallen ist, möchte ich hinweisen. X. emaculata Szepl. kenne ich von Java und Formosa, sie dürfte also wohl auch in den dazwischen liegenden Gegenden vorkommen, wird aber auf Sumatra durch die zwar ähnliche, aber bestimmt verschiedene Enderleini vertreten. Arten aus Siam, Sumatra und Borneo zeichnen sich häufig durch besonders stark entwickelte schwarze Zeichnungen vor ihren Verwandten aus, während unter denen von Neu-Guinea viele durch den Verlust der schwarzen Zeichnungen ihrer Ver- wandten auffallen. Auf den Philippinen sind mehrere Arten von Luzon durch schwächer entwickelte schwarze Zeichnungen von ihren Varietäten oder nahe verwandten Arten auf Mindanao ver- schieden. Bindenartige Zeichnungen an Stelle von Flecken bei verwandten Arten treten besonders häufig in Assam und Burma auf. Nach dem wenigen, was über die Lebensweise bekannt ist, scheinen die Xanthopimpla-Arten bei Schmetterlingen und zwar besonders bei Tagfaltern, Spinnern, Eulen und Pyraliden zu schmarotzen. Ich vermute, daß sie ähnlich unseren Pimpla-Arten und der Theronia atalantae nicht an bestimmte Wirte gebunden sind. Eine Anzahl von Zuchtergebnissen verzeichnet Morley (Hym. British India III., 1913). Mir lag nur je ein @von X. princeps aus Antheraea Mylıtta var. und Theophila bengalensis, und ein . Q von X. Jacobsoni aus Eublemma versicolora Wlk. gezogen, vor. Herr Dr. Roman teilte mir mit, daß sich im Stockholmer Museum ein aus dem Spinner Pseudometa basalis Wath. gezogenes $ von X. maior Szepl. befindet. Xanthopimpla-Arten, die ieh nur aus der Beschreibung kenne.‘) Pimpla apicidennis Cameron, 1899 (Manchester Mem. XLIII, p. 161, 2) unterscheidet sich nach der Beschreibung von allen mir bekannten Arten dadurch, daß zugleich das 2., 4. und.6. Hinter- leibssegment schwarz gezeichnet, das 3. und 5. aber hell sind. °) In meiner früheren Arbeit (1899) hatte ich gesagt, daß eine Anzahl der von Smith beschriebenen Pimpla-Arten zuXanthopimpla gehören könnte. Daraufhin hat Dalla Torre in seinem Cat. Hym. III, p. 456—459 alle diese Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 13 Morley (1913) zieht die Art, wie es scheint, ohne die Cameronsche Type gesehen zu haben, zu irifasciata Smith und sagt in einer Fußnote auf S. 120: ‚For Cameron’s second segment, read ‚‚third‘“ et'cont.'. Pimpla appendicularıss Cameron 1899 (Manchester Mem. XLIli, p. 160, 2). — Xanthopimpla appendicularis Morley 1913 (Hym. British India III, p. 127 n. 74, fig. 27) ist nach Cameron’s Beschreibung und Morley’s Abbildung meiner tigris ähnlich, nur sind danach bei appendicularis nur die Spitze, nicht auch der Grund der Hinterschienen schwarz, die beiden letzten Glieder der Hintertarsen schwarz, das Flügelmal rotbraun, nicht schwarzbraun und das 2. Hinterleibssegment am Grunde schwarz. Auch ist appendicularis größer und hat einen etwas kürzeren Legebohrer. Wie es mit der Felderung des Mittelsegments steht, ist aus der Beschreibung nicht zu entnehmen, auch Morley sagt nichts davon. Zanthopimpla appendiculata Cameron 1901 (nec 1906), s. 42. X. Punctata (F.) Xanthopimpla apbendiculata Cameron 1906 (Ann. South Afr. Mus. V, p. 111, 2, nec Cam. 1901)?) würde ich für Zuteola (Tosqu.) halten, wenn nicht nach der Beschreibung die Flügeladern schwarz statt rötlichbraun, die Seitenleisten des Schildchens ‚‚moderately high‘ statt sehr hoch, das 1. Hinterleibssegment doppelt so lang als breit, der Bohrer 0,20 mal statt 0,12 mal so lang als der Körper sein sollten. Xanthopimpla axis Roman 1913 (Ark. f. Zool. VIII, N:o 15, p- 19, n. 3, 23) steht der X. Krieger Ashm. sehr nahe. Herr Dr. Roman, dem ich ein Pärchen von Kriegeri geschickt hatte, schrieb mir, daß die Punktierung der Mittelbrustseiten etwas weitläufiger ist und fügt hinzu: ‚Wenn keine weiteren Merkmale zukommen, würde ich die ax:1s als geogr. Varietät der Kriegeri ansehen.“ Xanthopimpla basimacula Cameron 1907 (Tijdschr. v. Ent. L, p. 48; 49, &) scheint, wie Cameron angibt, meiner australis ähnlich zu sein, unterscheidet sich aber davon durch das sehr lange 2. Hinterleibssegment. Hierdurch wird es zweifelhaft, ob sie wie austvalis zur Punclata-Gruppe gehört. Xanthopimbla beauforti Cameron 1907 (Tijdschr. v. Ent. L, p. 45, 2) scheint wegen der langen Rückenfurchen in die splendens- Gruppe zu gehören, hier aber mit keiner der mir bekannten Arten näher verwandt zu sein. Arten als Xunthopimpla-Arten aufgeführt und jedesmal darunter gesetzt: „Xanthopimpla ..... Krieger usw.‘ Dagegen muß ich Einspruch erheben; er hätte wenigstens ein Fragezeichen dazu setzen müssen. Aus den Smith- schen Beschreibungen läßt sich nicht einmal mit Sicherheit erkennen, ob die Arten zu Xanthopimpla gehören. Ich ziehe es deswegen diesmal vor, sie ganz wegzulassen, soweit sie nicht von Morley (1913) aufgenommen worden sind. 5 ?) Ich halte es für sehr überflüssig, diese Art neu zu benennen, ehe ich nieht durch Untersuchung der Type festgestellt worden ist, ob sie sich wirklich von luieola unterscheidet. 6. Heft 14 Prof. Dr. R. Krieger: Xanthobimpla bimaculata Cameron 1906, s. 52. X. stemmator (Thunb.) Xanthopimpla Binghamı Cameron 1908 (Zeitschr. Hym. Dipt. VIII, p. 39, n. 3, &) — Xanthopimpla binghami Morley 1913 (Hym. British India III, p. 133, n. 81, fig. 29) gehört zur munda- Gruppe und zwar nach der Anmerkung Camerons auf p. 38 bei cera zur Abteilung b, weicht aber in der Zeichnung des Körpers von: allen mir daraus bekannten Arten ab, schließt sich vielmehr dadurch an erythroceros (n. 102) an, von der sie sich wieder durch dunklere Fühler, ‚‚a short black line at the base of the hind tibiae“ (oder sollte damit die schwarze Schienenwurzel gemeint sein?), längeres 1. Hinterleibssegment und kürzeren Bohrer unterscheidet. Xanthopimpla bistrigata Szepligeti 1908 (Sjöstedt’s Kilimand- jaro Exped. 8:3, p. 77, 2) scheint den Arten meiner occidentals- Gruppe ähnlich zu sein, sich aber davon durch das nicht mit den zahntragenden Feldern verschmolzene Mittelfeld zu unterscheiden. Xanthopimpla cera Cameron 1908 (Zeitschr. Hym. Dipt., VII. p. 38, n. 1, 2) — Morley 1913 (Hym. British India III, p. 82, n. 82, 2) gehört in meine Abteilung a) der munda-Gruppe und könnte meine erythroceros sein. Doch ist die Beschreibung für eine sichere Deutung zu unvollständig; auch scheint das 2. Hinterleibssegment ganz glatt zu sein. Pimpla ceylonica Cameron 1899, s. 42. X. punctata (F.) Xanthopimpla claripennis Cameron 1905 (Journ. Str. Br. R. As. Soc. No. 44, p. 119, 9) scheint meiner interrupta und melampus ähnlich zu sein, unterscheidet sich ‘aber von beiden durch andere Zeichnung des Körperstammes und der Beine. Pimpla crassipes Brull& 1846 (Hist. nat. Insect. Hym. IV, p. 95,.n. 15, 2). Die Angaben über die Punktierung des Bruststücks und der Seiten des Mittelsegments sprechen dafür, daß diese Art in der Nähe von Kriegeri und crassa unterzubringen ist. Von beiden unterscheidet sie sich durch bedeutendere Größe und die vier schwarzen Flecke des Mittelrückens. Pımpla curvimaculata Cameron 1899 (Manchester Mem. XLIII, p. 158, &) scheint der vielfach sehr unklaren Beschreibung nach, besonders wegen der Zeichnung des Mittelrückens meiner stichschia ähnlich zu sein, von der sie sich durch die Form des Schildchens und die nur an der Hinterschienenwurzel schwarz gezeichneten Beine unterscheiden würde. Morley (1913) vereinigt die Art, wie es scheint, ohne die Cameronsche Type zu kennen, mit seiner tigris. Mir scheinen die Beschreibungen nicht zusammen zu passen. Xanthopimpla edentangula Roman 1913 (Ark. f. Zool. VIII, N:o 15, p. 20, n.4, 2). Durch das schmale Gesicht, die langen schlanken Fühler, die nicht gerandeten Vorderecken am Mittel- lappen des Mittelrückens, die sehr kräftig punktierten Mittelbrust- seiten, die zahnartigen Vorsprünge an der Mittelbrustleiste meiner abnormis ähnlich, aber durch die Felderung des Mittelsegments und die schlanken ersten Hinterleibssegmente davon verschieden. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 15 Pimpla elegans Vollenhoven 1879 (Stettin. ent. Zeitg. XL, p. 147, n. 5, 2). Leider wird nur die Färbung und Zeichnung be- schrieben. Danach scheint die mit meiner melampus und interrupta ähnlich zu sein, und zwar mit melampus in der Zeichnung der Beine, mit inierrupta in der des Mittelsegments und des Hinter- leibes. Von beiden unterscheidet sie sich durch bedeutendere Größe. Xanthobimpla eous Morley 1912 (Trans. Linn. Soc. London (2) Zool. XV, p. 171, n. 5, 23). Durch das Vorhandensein der Brust- furchen und das nicht gefelderte Mittelsegment meiner Habermehli ähnlich, aber größer, ohne schwarze Zeichnungen und mit viel kürzerem Bohrer. _Xanthopimpla flavolineata Cameron 1907 (Tijdschr. v. Ent. L, p. 48, 9). Cameron sagt: „comes near to X. crassa Kr.‘‘ Mit crassa hat sie aber nicht das mindeste zu tun, vielmehr scheint sie der Be- schreibung nach meiner hyalotila sehr ähnlich zu sein, nur sind bei dieser die Flügel wasserhell, das 1. Hinterleibssegment nur über 115 mal, nicht ‚almost twice‘“ länger als hinten breit und das Mittelfeld nicht ‚‚much‘, sondern nur etwas länger als breit. Xanthobimpla glaberrima Roman 1913 (Ark. f. Zool. VIII, N:0 15, p.17; 22n. 6, ?) paßt bis auf das lange 1. Hinterleibssegment in meine munda-Gruppe, wo sie durch die Felderung des Mittel- segments, die Zeichnung des Mittelrückens und einigermaßen auch die der Beine an despinosa erinnert. Pimpla honorata Cameron 1899 (Manchester Mem. XLIII, p. 170, 2). — Xanihobimpla honorata Morley 1913 (Hym. British India III, p. 112; 134 n. 83, 9). Das ‚‚keeled down the sides and round theapex‘ möchteich auf ‚‚the former‘ (mesonotum) und nicht wie es Morley (p. 112) tut, auf die Zeichnungen des Mittelrückens beziehen. Nach der Beschreibung des Mittelsegments scheint die Art in meine Abteilung a) der munda-Gruppe zu gehören, wo sie durch die Zeichnung an alternans erinnert. Von dieser und allen mir bekannten Arten unterscheidet sie sich durch das an der Spitze von einer Leiste umgebene Schildchen. Xanthopimpla immaculata Morley 1913 (Hym. British India III, p. 115, n. 62, 2$). Nach der sehr kurzen Beschreibung — eine ausführlichere wäre durchaus nicht ‚‚superfluous‘‘ gewesen —, könnte man an emaculata oder eine ähnliche Art denken, dem widerspricht aber die mir unbegreifliche Angabe, daß die Art vielleicht zu dedator gehören könnte. Pimpla indubia Cameron 1899 (Manchester Mem. XLIII, p. 166, 2). — Xanthopimpla indubia Morley 1913 (Hym. British India III, p. 137, n. 85, 2) scheint meiner soleata und commixta ähnlich zu sein, würde sich aber von beiden durch den nicht punk- tierten Hinterleib unterscheiden. Die Beschreibung und die Ver- gleichung mit khasiana auf p. 166 widersprechen sich. So heißt es vom Mittelfelde des Mittelsegments auf p. 166: ‚wider at the base than at the apex‘, auf p. 167 aber: „widened from the base 6. Heft 16 Prof. Dr. R. Krieger: to the apex‘, und es steht auf p. 166: ‚‚the basal two segments immaculate‘, auf p. 168 aber: ‚a black eh on either side of the second, third and fourth segments“. Was ist nun richtig? Xanthopimpla insularis Cameron 1901 (Proe.: Zool.# Spe: London, p. 231, &) soll nach Cameron meiner Michohitzi nahe stehen, hat aber damit sicher nicht das mindeste zu tun. Eher scheint sie meiner gyacılis ähnlich zu sein, doch paßt auf diese die Angabe „the tibiae have no spines‘“ nicht, auch ist sie größer und hat schwarze, nicht rote Fühler. Pimbla Randyensis Cameron s. 42. X. Punclata. Pimpla khasiana Cameron 1899 (Manchester Mem. XLIII, p. 168, 92). — Xanthopimpla khasiana Morley 1913 (Hym. British India III, p. 135, n. 84, fig. 30, 2). Die Abbildung bei Morley, die wohl nach der Type gemacht ist, entspricht ganz meiner commixta, bei dieser ist aber der Hinterleib auf den mittleren Segmenten deutlich punktiert. Die Zeichnung des 6. Hinterleibssegments beschreibt Cameron auf p. 169 unten und 170 oben dreimal ganz verschieden: ‚on the . . . sixth still larger‘, ‚on the sixth small and may be absent‘“ und ‚‚the sixth has a wide transverse band“! Xanthopimpla Kriegeriana Cameron 1908 (Zeitschr. Hym. Dipt. VIII, p. 38, n. 2, 2). — Xanthopimpla kriegeriana Morley 1913 (Hym. British India III, p. 128, n. 75, 2) scheint meiner alternans sehr ähnlich zu sein, doch nimmt bei dieser die Spiegel- zelle den rücklaufenden Nerven in und nicht vor der Mitte ihres Hinterrandes auf und ist der Bohrer etwas länger. Auch scheinen nach Cameron bei Kriegeriana die Flecke des Mittelrückens größer und kein Leistenstumpf zwischen den zahntragenden Feldern und dem hinteren Mittelfelde vorhanden zu sein. Xanthopimpla kuchingensis Cameron 1905 (Journ. Str. Br. R. As. Soc. Nr. 44, p. 119, 9) könnte vielleicht ein sehr dunkel ge- zeichnetes Q@ meiner Dohrni sein. Da aber die Beschreibung sehr unvollständig ist — nicht einmal die Körper- und Bohrerlänge ist angegeben —, ist ein sicheres Urteil darüber nicht möglich. Xanthobimpla labiata Cameron 1902 (Journ. Str. Br. R. As. Soc. Nr. 37, p. 46, 2) soll nach Cameron der X. dunctata (F.) nahe stehen. Dagegen spricht aber außer vielen anderen Angaben schon - der kurze Bohrer. Ich kenne keine Art, der labiata ähnlich wäre. Xanthopimbla latebalteata Cameron 1903 (Journ. Str. Br. R. As. Soc. Nr. 39, p. 137, &). Eine mir unbekannte Art, die durch die stark entwickleten schwarzen Zeichnungen des Körperstammes bei ganz hellen Beinen merkwürdig ist. Pimpla lepcha Cameron 1899 (Manchester Mem. XLIII, p. 163, 2). Eine Art der drinceps-Gruppe, die in mancher Beziehung meiner commixta ähnlich zu sein scheint. Diese hat aber keine‘ „distinct depression‘ in der Mitte des 1. Hinterleibssegments. Auch sind bei ihr nur das letzte und nicht die beiden letzten Glieder der Hintertarsen schwarz und die vorderen Flecke des Mittel- rückens dehnen sich nicht bis zur Schildchengrube aus. Voller Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 17 Widersprüche ist die Beschreibung dieser Flecke auf p. 164 oben: „much narrowed in the middle, where it extends from side to side“ und ‚‚which is broad at the base, becoming much narrowed at the base‘. M Xanthopimpla maculifrons Cameron 1903 (Journ. Str. Br. R. As. Soc. Nr. 39, p. 138, ?) nec Cam. 1907. In der Zeichnung sehr ähnlich meiner siictischia, von der sie sich durch das hinten winklig vorspringende Mittelfeld des Mittelsegments unterscheiden würde. Xanthopimpla major Szepligeti 1908 (Sjöststedt’s Kilimandjaro Exped. 8:3, p.78, Taf. 5. Fig.6, 2) gehört in die Abteilung a) meiner maculosa-Gruppe und steht meiner disiuncla sehr nahe, könnte sogar damit zusammenfallen. Die Beschreibung ist zwar ziemlich lang, enthält aber zum größten Teil nur Gattungsmerkmale von Xanthopimpla. Deswegen ist es nicht möglich, die Art sicher zu deuten. | Xanthopimpla minuta Cameron 1905 (Spolia Zeylanica III, P. X, p. 137, n. 52, 2). —Morley 1913 (Hym. British India III, p. 132, n. 79) würde ich für eine der v. assamensts sehr nahestehende Varietät meiner X. ischnoceros halten, wenn Cameron nicht sagte: „Ihe apical half of the first segment is raised, clearly separate, smooth, of equal width and twice longer than wide“. Das ist bei keiner mir bekannten Art der Fall. Ichneumon multipunctovr Thunberg 1822 (Mem. acad. sc. St. Petersbourg, VIII, p. 262). — Xanthopimplamultipunctor Roman 1912 (Zool. Beitr. Uppsala I, p. 267, n. 92; p. 293, Taf. VI, Fig. 12ab) gehört in meine Abteilung d) der frinceps-Gruppe, wo sie nach der Bohrerlänge zwischen Brullei und Konowi zu stehen hätte. Xanthopimpla naenia Morley 1913 (Hym. British India III, p. 115, n. 61, 9) gehört wohl in die Nähe meiner melanacantha, von der sie sich durch die Längsfurche auf dem Mittelrücken und die Zeichnung des Hinterleibs unterscheidet. Xanthopimpla nana Schulz 1906 (Spolia Hymenopt., p. 114), 1911 (Zool. Ann. IV, p. 32). — Xanthopimpla parva Cameron 1905 (Spolia Zeylanica III, P. X, p. 136, n. 51, $). — Morley 1913 (Hym. British India III, p. 132, n. 80, 28). — Xanthopimpla Cameroni Schmiedeknecht 1907 (Gen. Ins. f. 62, p. 39)®) gehört in meine munda-Gruppe, vielleicht in die Nähe von eurycephala und genu- alata. Morley sagt bei minuta, er vermute, daß diese das $ von parva Cam. sei, erwähnt aber dann bei parva ein 9, das nach seinen Angaben ganz verschieden von minuta ist. Xanthopimpla natalensis Cameron 1906 (Ann. South African Mus. V, p. 110, 28) ist wohl X. maculosa Tosqu., von der sie nach der Beschreibung nur durch die Flecke des Mittelsegments ab- weichen würde, oder eine dieser sehr nahestehende Art. Leider sagt die Beschreibung nichts von der Form des Schildchens und der Länge des Bohrers. 8) Vergl. die Fußnote auf S. 13. iv fü t hicht Archiv u: men ichte 2 6. Heft 18 Prof. Dr. R. Krieger: Xanthopimpla nigritarsis Cameron 1903 (Journ. Str. Br. R. As. Soc. Nr. 39, p. 138, $) gehört wohl in die fasciata-Gruppe, wo sie in der Größe mit interrubta, in der Zeichnung der Beine mit melampus übereinstimmt, sich aber von beiden durch die Zeichnung des Körperstammes unterscheidet. Xanthopimpla nigrobalteata Cameron 1902 (Journ. Str. Br. R. As. Soc. No. 37, p. 47, 2) ist nach der Beschreibung gar keine Xanthobimpla, sondern eine Theronia aus der Verwandtschaft von Th. zebra (Voll.), wahrscheinlich diese selbst! Xanthopimpla nursei Cameron s. 52. X. stemmator (Thunb.) Xanthopimpla papuana Cameron 1907 (Tijschr. v. Ent. L, p. 45; 46, 9), eine mir unbekannte Art, die vielleicht in die Nähe meiner gracılis gehört, von der sie sich unter anderm durch die kürzeren Rückenfurchen und die stark punktierten Mittelbrust- seiten unterscheiden würde. Pimpla pedator F. Was diese Art ist, wird sich nur ent- scheiden lassen, wenn die Type noch vorhanden ist. Wahrscheinlich gehört sie in die Princeds-Gruppe. Von den späteren Autoren ist unter dem Namen alles mögliche verstanden worden. Pimpla pedator Brull&E 1846 (Hist. nat. Insect. Hym. IV, p. 94, n. 14, 28). Auch jetzt kenne ich noch keine Art, die der Brulleschen Beschreibung genau entspricht. Die Art gehört in die drinceds-Gruppe und zwar wahrscheinlich in die Abteilung d), möglicherweise auch in a). Pimpla pedator Tosquinet 1903 (Mem. Soc. Ent. Belgique X, p. 83, 2) ist bestimmt etwas anderes als die Brullesche Art. Pimpla pedator Brull€ hat fünf vordere Felder auf dem Mittelsegment, die Tosquinetsche Art dagegen nur drei. Wenn man annimmt, daß das Mittelfeld hinten offen wäre, was aber nicht der Fall zu sein scheint, könnte Pımpdla pedator Tosqu. in meine munda-Gruppe gehören. Auffällig ist die für die ansehnliche Körpergröße geringe Zahl der Fühlerglieder, die für die Zugehörigkeit der zur stemmator- Gruppe sprechen würde. Auf diese passen aber die übrigen Merk- male nicht. Xanthobimpla pedator Morley 1913 (Hym. British India III, p. 116, n. 63, 28, fig. 25, 2) umfaßt wahrscheinlich mehrere Arten aus den Abteilungen b) und d) meiner Zrinceds-Gruppe. Nach der Beschreibung hat der Bohrer ‚‚hardly one-fourth of the abdominal length‘, nach der Figur ist er reichlich 4, mal so lang als der Hinterleib!: Xanthopimpla polyspila Cameron 1907 (Tijschr. v. Ent. L, p. 101, 2). Ausgezeichnet durch die schwarzgefleckten Hinterhüften. Unter den wenigen mir bekannten Arten, die dieses Merkmal auf- weisen, ist keine, die der Beschreibung sonst entspricht, auch wüßte ich nicht, in welche von meinen Gruppen ich die Art nach der Beschreibung stellen könnte. Ichneumon punctator L. wird nur zu deuten sein, wenn die Iype noch erhalten sein sollte. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 19 Pimpla punctator Tosquinet s. 95. X. Brullei Krer. Pimpla punctator Vollenhoven 1879 (Stettin. ent. Zeitschr. XL, p. 143) umfaßt eine ganze Anzahl von Arten aus verschiedenen meiner Gruppen. Die einzelnen Varietäten Vollenhovens auf be- stimmte Arten zu beziehen, wie dies Morley tut, halte ich nicht für angebracht, da dazu die Beschreibungen viel zu unvollständig sind. Xanthopimpla vegina Morley 1913 (Hym. British India III, p. 118, n. 64, 95) gehört in die Abteilunga) meiner Zrinceps-Gruppe, wo sie meiner macrura sehr nahe zu stehen scheint. Nach den Unterschieden, die Morley für die Bildung des Schildchens und des 1. Hinterleibssegment bei 2 und & angibt, bezweifle ich, daß beide Geschlechter zusammengehören. Xanthopimpla sexlineata Cameron 1907 (Tijdschr. v. Ent. L, p- 103, &). — Morley 1913 (Hym. British India III, p.129, n. 76, $) ist durch die Punktierung des Mittelrückens, die langen Rücken- furchen, die Zeichnung von Kopf und Bruststück, einigermaßen auch durch die Felderung des Mittelsegments meiner zZıgris ähnlich, aber durch die Zeichnung des Hinterleibs und der Beine und da- durch, daß das 1. Hinterleibssegment hinten in der Mitte ‚‚strongly punctured‘“ ist davon verschieden. Xanthopimpla sikkimensis Cameron 1907 (Tijdschr. v. Ent. L, p. 100, 2). — Morley 1913 (Hym. British India III, p. 131, n. 78, 2) könnte vielleicht in meine frontalis-Gruppe gehören, ist aber mit keiner der mir daraus bekannten Arten näher verwandt. Xanthopimpla sulcata Cameron 1907 (Tijdschr. v. Ent. L, p. 45, 47, 2) gehört, wie Cameron selbst richtig angibt, in die Nähe von splendens, unterscheidet sich aber davon dadurch, daß der Bohrer etwas kürzer ist und die Hinterschienen keine Dörnchen haben. Nach p. 45 soll der Hinterleib ungefleckt sein, nach p. 46 aber kleine schwarze Flecke auf dem 3. und 4. Segment haben! Neopimploides syleptae Viereck 1912 (Proc. U S. Nat. Mus. XLII, Nr. 1888, p. 151, 2). Die Beschreibung macht den Eindruck, als ob es sich um X. Punctata (F.) handelte, ist abernicht vollständig genug, um ein sicheres Urteil zu gestatten. Xanthopimpla taprobanica Cameron 1905 (Spolia Zeylanica III, P. X, p. 135, n. 49, 2). — Morley 1913 (Hym. British India III, p. 129, n. 77, fig. 28, 9). Cameron sagt, daß die Art meiner splendens ähnlich sei?), daran ist aber nach der Beschreibung und nach der Figur von Morley nicht zu denken. Sie steht vielmehr zwischen jasciata und melampus. In der Zeichnung des Körper- stammes gleicht sie fasciata, durch die Zeichnung der Beine und den glatten (bei melampus fast glatten) Mittelbrustseiten ist sie melampus ähnlich. Von beiden unterscheidet sie sich durch das runzlig punktierte Gesicht. | Xanthopimpla tibialis Morley 1913 (Hym. British India III, p. 194, n. 70, 2). Ich kenne keine Art, die der leider sehr kurzen 9) Bei Morley (p. 130, unten) steht aus Versehen, daß ich das gesagt 'haben soll. a: 2* 6. Heft 0 Prof. Dr. R. Krieger: Beschreibung entspräche. Nach Morley soll sie der Punctata sehr ähnlich sein. Freilich nennt er auch Punciata und Pedator einander sehr nahestehend. Xanthopimpla tigris Morley 1913 (Hym. British India III, p. 113, n. 59, Pl. I, fig. 5, 2) ist nach Beschreibung und Figur entschieden nicht meine Zigris. Bei dieser ist das Gesicht nicht „laterally subprominent‘ und der Bohrer nicht 13 mal, sondern weit über halb so lang als der Hinterleib. Auch ist sie ganz anders gezeichnet, besonders ist der Fleck vor dem Schildchen an den Seiten nicht mit der vorderen Querbinde verbunden, das 2. Hinter- leibssegment hat nicht einen Fleck in der Mitte, sondern zwei Flecke an den Seiten usw. Ich kenne auch keine andere Art, der die Beschreibung der X. tigris entspräche, unterlasse es aber sie _ neu zu benennen, ehe ich sie gesehen habe. Vergl. auch curvima- culata Cam. p. 14. Pimpla iransversalis Vollenhoven 1879 s. 42. X. punctata (F). Pimpla trifasciata Smith 1865 (Proc. Linn. Soc. Zool. VIII, p. 64, 2). — Xanthopimpla trifasciata Morley 1913 (Hym. British India III, p. 119, n. 65, 28, fig. 26, 2) unterscheidet sich nach Morley von allen mir bekannten Arten dadurch, daß das Hinter- haupt nicht von einer Leiste umgeben ist. Im übrigen scheint sie, wie auch Morley sagt, meiner fasciata nahe zu stehen. Diese hat aber ein gleichmäßig gewölbtes, nicht ‚subprotuberant laterally“ Gesicht, ihre Mittelsegmentleisten kann man nicht ‚‚inconspicuous“ nennen usw. Morley hat die Smith’sche Type, die von Neu-Guinea stammt, gesehen und zieht eine Anzahl indischer Stücke zu Smith’s Art. Nach meinen Erfahrungen über die Verbreitung der Xantho- pimpla-Arten scheint es mir aber wenig wahrscheinlich, daß dieselbe Art in Indien und Neu-Guinea vorkommt. Auch sagt Smith, daß der Bohrer halb so lang, Morley, daß er 4, oder Y, mal so lang als . der Hinterleib sei. Xanthopimpla trigonalis Szepligeti 1908 (Sjöstedt’s Kilimand- jaro Esped. 8:3, p. 78, 2) gehört in die Abteilung a) der maculosa- Gruppe, wo sie in der Zeichnung an levis erinnert, sich aber durch die Felderung des Mittelsegments und anderes davon unterscheidet. Xanthopimpla varimaculata Cameron 1907 (Tijdschr. v. Ent. L, p. 103, &). — Morley 1913 (Hym. British India TII, p. 114, n. 60, 8). Die Beschreibung der schwarzen Zeichnungen und die Angabe, daß die Spiegelzelle den rücklaufenden Namen ‚‚near the apex‘' aufnimmt, erinnern an meine fasciata. Dazu stimmt aber nicht das „Areola . . open at the apex““. Die weitere Beschreibung der Felderung des Mittelsegments ist mir unverständlich, auch _ Morley druckt sie in Anführungsstrichen -ab. Bestimmungstabelle für die mir bekannten Arten. Die mit großen Buchstaben bezeichneten Abteilungen sollen nicht natürliche Gruppen bezeichnen, sondern nur die Bestimmung Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 91 erleichtern. Wo es zweifelhaft sein kann, in welche von zwei Abteilungen eine Art gehört, habe ich sie in beide aufgenommen. 1 Die Spiegelzelle der Vorderflügel fehlt ganz oder ist außen nicht oder nicht vollkommen geschlossen A. p- 99, — Die Spiegelzelle ist außen vollkommen geschlossen 2% 2 Die Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven in ihrer äußeren Ecke auf. 2. Hinterleibssegment hinten mindestens doppelt so breit als lang. Oberes Mittelfeld des Mittelsegments von den zahntragenden Feldern durch eine Leiste getrennt DB: D. 28. — Nicht die beiden ersten Merkmale vereinigt oder das Mittelfeld mit den zahntragenden Feldern verschmolzen. In den meisten Fällen nimmt die Spiegelzelle den rücklaufenden Nerven vor ihrer äußeren Ecke auf und ist das 2. Hinterleibssegment über 1» mal so lang als hinten breit. Mittelrücken ohne Rückenfurchen und ohne erhöhten Rand vorn an beiden Seiten des Mittellappens. Mittelsegment mit Ausnahme des hinteren Mittelfeldes grob punktiert. 2. bis 6. Hinterleibssegment mit schwarzen Flecken hinter den er- habenen Feldern. 8,5 mm. Legebohrerklappen 0,8 mm. Luzon. 39. X. abnormis n. sp. ? — Die Rückenfurchen sind wenigstens durch kurze Eindrücke am Vorderrande des Mittelrückens angedeutet. Mittellappen des Mittelrückens vorn beiderseits mit erhöhtem Rande. Höchstens das Luftlochfeld des Mittelsegments punktiert. 2. bis 6. Hinterleibssegment ganz hell oder mit schwarzen Zeichnungen auf den erhabenen Feldern 4. 4 Die Rückenfurchen vereinigen sich hinten oder reichensehr weit, wenigstens bis zur Verbindungslinie der Hinterränder der Flügel- schüppchen nach hinten € 9.23, — Die Rückenfurchen vereinigen sich hinten nicht und reichen höchstens bis zur Verbindungslinie der Mitten der Flügel- schüppchen nach hinten 5. 5 Mittelfeld des Mittelsegments nicht vollständig geschlossen 6. — Mittelfeld vollständig geschlossen 7 6 Mittelfeld vom hinteren Mittelfelde durch eine Leiste getrennt, mit den zahntragenden Feldern verschmolzen D. P.'28. — Mittelfeld mit dem hinteren Mittelfelde verschmolzen E.p.29. 7 Hinterbeine ganz hell oder höchstens die Tarsen dunkel oder dunkel gezeichnet 8. — Wenigstens die Hinterschienen an der Wurzel schwarz 9. 8 Mittelfeld des Mittelsegments sehr groß, wenigstens halb so lang wie das Mittelsegment F. p. 39. — Mittelfeld noch nicht halb so lang wie dasMittelsegment G.p.36. 9 Kopfschild grob punktiert. Stirn vor dem vorderen Punktauge mit einem Längswulst, der manchmal que eine Längsfurche geteilt ist: EL H, p. 39. 6. Heft U) 2 Prof. Dr. R. Krieger: — Kopfschild fein punktiert oder glatt. Stirn ohne Längswulst vor dem vorderen Punktauge aD: 10 An den Hinterbeinen sind nur die Schienenwurzeln und manch- mal die Tarsen schwarz gezeichnet J: ‚P. 89: — An den Hinterbeinen sind auch die Schenkel, oder das 1. Tro- chanterenglied, oder beide und manchmal die Schienen in der Mitte dunkel gezeichnet K. p. 41. A Die Rückenfurchen reichen bis zur Verbindungslinie der Hinter- ränder der Flügelschüppchen nach hinten und vereinigen sich hier. Mittelsegment vollständig gefeldert, das Mittelfeld doppelt so lang als breit. 13,5 mm; Legebohrerklappen 0,6 mm. Kamerun. 92. X. mira n. sp., 93 — Die viel kürzeren Rückenfurchen vereinigen sich hinten nicht. Mittelsegment fast immer unvollständig oder auch garnicht geieldert. Mittelfeld viel kürzer 2. 2 Rückenfläche des Mittelsegments ohne Leisten und Felder, nur das hintere Mittelfeld dadurch angedeutet, daß seine Fläche etwas erhaben und seicht längsstreifig ist. Körper bis auf das schwarze Stemmatium ganz hell. 14 mm; Legebohrer- klappen 1,1 mm. Madagaskar. 95. X. Heymonsi n. sp., 9. — Rückenfläche des Mittelsegments mit Leisten. Bruststück, Hinterleib und Beine mit schwarzen Zeichnungen Fühler nach der Spitze hin nicht oder nur ganz wenig verdickt, die Glieder vor der Spitze höchstens 143 mal so dick als lang 4. — Fühler nach der Spitze hin sehr deutlich verdickt, die Glieder vor der Spitze doppelt oder fast doppelt so dick als lang 7. 4 Obere Seitenfelder des Mittelsegments mit den zahntragenden Feldern verschmolzen. Mittelbrustseiten und Hinterhüften mit schwarzen Flecken. Dörnchen der hinteren Schienen schwarz. 7,25—8,25 mm; Legebohrerklappen 0,9—1,1 mm. Siam. 126. X. melanacantha n. sp., 9. — Obere Seitenfelder durch eine Leiste von den zahntragenden Feldern getrennt. Mittelbrustseiten und Hinterhüften nicht schwarz gefleckt. Dörnchen der hinteren Schienen hell 5. Die Rückenkiele des 1. Hinterleibssegments reichen nur bis zur Mitte des Segments. Gesicht dicht und ziemlich kräftig punktiert. Alle Hinterleibssegmente mit schwarzen Flecken, die des 2. nicht viel kleiner als die auf den übrigen. 12,25 mm; Legebohrerklappen 1,8 mm. Luzon. 129. X. connexa n. Sp., 9. — Die Rückenkiele des 1. Hinterleibssegments reichen wenigstens bis fast zu den schrägen ‚Furchen. Gesicht feiner punktiert 6. 1. Hinterleibssegment mit schwarzer QOuerbinde. Die Flecke des 2. Segments viel kleiner als die der folgenden Segmente, 6. Segment ganz hell. Gesicht fein und zerstreut punktiert. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments an der Seite sehr grob, mäßig dicht punktiert. Legebohrerklappen so lang wie die beiden letzten Hintertarsenglieder zusammen. 2? 9,25—10 mm N (9) a ep) Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 93 Legebohrerklappen 0,8—0,9 mm; & 10—10,5 mm. Formosa. 127. X. imberfecia n. sp., 28 — Alle Hinterleibssegmente mit schwarzen Flecken, die des 2. -1 > » nicht viel kleiner als die der folgenden. Erhabenes Feld des 2. Segments an den Seiten sehr dicht, längsrissig punktiert. Gesicht ziemlich dicht und etwas kräftiger punktiert. Lege- bohrerklappen noch nicht so lang wie das letzte Hintertarsen- glied. 9,75 mm; Legebohrerklappen 0,5 mm. Java. 128. X. ıncompleta n. sp., 2. Obere Seitenfelder des Mittelsegments von den zahntragenden Feldern durch eine Leiste getrennt, aber mit dem Mittelfelde verschmolzen. Größte Kopfbreite 2,6 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. 2 7,5—11 mm; Legebohrerklappen 1—1,6 mm; & 6,5—9 mm. Australien. 124. X. rhopaloceros n. Sp., %S. Obere Seitenfelder mit den zahntragenden Feldern verschmolzen, aber vom Mittelfelde getrent. Größte Kopfbreite 314 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. 5,75 mm. Legebohrerklappen 0,5 mm. Sumatra. 125. X. corynoceros n. Sp., 9. B. Hintere Schenkel unten ohne schwarze Streifen. Kosta der Vorderflügel ganz gelb. Mittelfeld des Mittelsegments breiter als lang. — 1., 3., 5. und 7. Hinterleibssegment mit schwarzen Querbinden, die des 5. beim 2 unterbrochen. 9 9,5—10 mm; Legebohrerklappen 2,1—2,5 mm; d 10 mm. Assam. Formosa. \ 30. X. fasciata Kıgr., 98. Hintere Schenkel unten mit schwarzen Längsstreifen. Kosta nur am Grunde gelb, nach dem Male hin dunkel. Mittelfeld nicht breiter als lang 2. Mittelsegment, 1. und 2. Hinterleibssegment mit schwarzen Querbinden. Hintere Tarsen ganz dunkel. Vorderflügelspitze mit deutlich abgesetztem dunklem Fleck. 9,5 mm, Legebohrer- klappen 2,4 mm. Sumatra. 31. X. melampus n. sp., 98. Mittelsegment und sämtliche Hinterleibssegmente mit je zwei schwarzen Flecken. Hintertarsen in der Mitte hell. Vorder- flügel mit an der Spitze breiterem braunem Saum, aber ohne scharf abgesetzten dunklen Fleck. 11—11,75 mm. Legebohrer- klappen 2,75—3 mm. Borneo. Sumatra. 32. X. interrubla n. Sp., . €: Hinterschienenwurzel dunkelbraun. Das hintere Mittelfeld mit den zahntragenden Feldern und dem Mittelfelde verschmolzen. 6,25—7,5 mm; Legebohrerklappen 0,4—0,5 mm. Formosa. Assam. 123. X. ischnoceros n. SP., 9. Hinterschienenwurzel hell. Das hintere Mittelfeld vorn durch eine Querleiste geschlossen. Größere Arten von wenigstens 10 mm Körperlänge 6, Heft 24 2 3 ou Prof. Dr. R. Krieger: 1: Einer enenn über 11, mal so lang als hinten breit. 11,5 mm. Neu-Guinea. 60. X. gracilis Krer., &. 1. "Hinterleibssegment so lang oder nur ganz wenig länger als hinten breit 3. Mittelrücken auf der Scheibe der Seitenlappen glatt. Mittelfeld des Mittelsegments nicht vollständig oder gar nicht von den zahntragenden Feldern geschieden. Hintere Schienen mit 6 bis 9 kurzen, dicken Dörnchen vor dem Ende 4. Mittelrücken auf der Scheibe der Seitenlappen deutlich punktiert. Mittelfeld deutlich von den zahntragenden Feldern geschieden, wenn auch die trennende Leiste meist niedriger ist als die übrigen. Hintere Schienen mit 0 bis 6, meist ohne Dörnchen vor dem Ende z. Mittelfeld vollständig mit den zahntragenden Feldern ver- schmolzen. 1. Fühlergeißelglied 5 mal so lang als in der Mitte dick. 11,5 mm; Legebohrerklappen 5,5 mm. Neu-Guinea. 117. X. splendens Kıgr., 2. Die das Mittelfeld von den zahntragenden Feldern trennende Leiste ist in ihrer vorderen Hälfte deutlich ausgebildet. 1. Fühlergeißelglied noch nicht 4 mal so lang als in der Mitte dick. 12,5 mm Amboina. 118. X. clausa n. sp., Ö. Mittelfeld wenigstens halb so lang als das Mittelsegment, zahn- tragende Felder höchstens 115, mal so breit als lang. Leisten des Mittelsegments nicht ungewöhnlich hoch. Legebohrerklappen länger als die Hinterschienen 6. Mittelfeld noch nicht halb so lang als das Mittelsegment. Zahn- tragende Felder wenigstens doppelt so breit als lang. Der Lege- bohrer überragt kaum die Hinterleibsspitze T. Die Rückenfurchen reichen bis über die Verbindungslinie der Hinterränder der Flügelschüppchen hinaus und vereinigen sich an ihrem Hinterende. Zahntragende Felder des Mittelsegments 11, mal so breit als lang, außen nicht länger als innen, Hintere Schienen ohne Dörnchen vor dem Ende. 10 mm. Neu-Guinea. 120. X. minor Kıer., d. Die Rückenfurchen reichen nur bis zur Verbindungslinie der . Hinterränder der Flügelschüppchen und vereinigen sich nicht. =] Zahntragende Felder so larig wie außen breit, innen kürzer als außen. Mittelschienen mit 6, Hinterschienen mit 3 Dörnchen vor dem Ende. 13: mm. Legebohrerklappen 4,5 mm. Amboina. 119. X. aderta n. sp., 9. Gesicht höher als breit. Augen sehr groß, größte Kopfbreite 3 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Die das hintere Mittelfeld vorn begrenzende Leiste verläuft in gleichmäßigem Bogen. 1. Hinterleibssegment länger als hinten breit, am Grunde beiderseits nur mit schwachen Vorsprüngen. 4. und 5. Hinter- tarsenglied schwarzbraun. 14 mm; Legebohrerklappen 0,9 mm. Malaiische Halbinsel. 121. X. hıspida Kıegr., 9. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 95 — Gesicht so hoch wie breit. Augen mäßig groß, größte Kopfbreite nur wenig über 21, mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Die das hintere Mittelfeld vorn begrenzende Leiste bildet an N DD den Hinterecken des Mittelfeldes deutliche Winkel. 1. Hinter- leibssegment so lang wie hinten breit, am Grunde beiderseits mit großen zahnartigen Vorsprüngen. 9 13 mm. Legebohrer- klappen 0,7 mm, 3 11,5—14 mm. Kei-Inseln. 122. X. ecaudata Kıgr., 98% ID} Auf der Rückenfläche des Mittelsegments ist von allen Leisten nur die das hintere Mittelfeld abgrenzende Querleiste vor- handen 2. Die die oberen Seitenfelder innen und hinten begrenzenden Leisten sind wenigstens zum Teil, meist vollständig entwickelt 3. Mittelrücken mit zwei schwarzen Ouerbinden. 2. Hinterleibs- segment hinten über 11, so breit als lang. ? 8,25—10 mm; Legebohrerklappen 1, 2—1,5 mm; $ 8,25 mm. Peru. 91. X. peruana n. sp., 98. ‚Mittelrücken mit zwei schwarzen Längsflecken. 2. Hinterleibs- segment hinten nur 1!/, mal so breit als lang. 16 mm. Lege- "else 4,5 mm. Mittleres Westafrika. co on > 94. X. Tessmanni n. sp., 2. 1. Hinterleibssegment über 11, mal so lang, 2. fast so lang als hinten breit. Mittelrücken ohne dunkle Zeichnungen. 11,5 mm. Neu-Guinea. 60. X. gracilis Kıgr., d. 1. Hinterleibssegment höchstens 113 mal so lang als hinten breit, 2. hinten viel breiter als lang. Mittelrücken fast immer mit dunklen Zeichnungen 4. Südamerikanische Arten 5. Arten aus der Alten Welt 9. Zahntragende Felder des Mittelsegments außen nicht oder nicht vollständig durch eine Leiste geschlossen. Die Rücken- furchen reichen bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. — Vorder- und Hinterrand der Mittelbrustseiten braun. Beine mit braunen Zeichnungen. Vorderflügel ohne dunkeln Außenrand und ohne dunkeln Fleck an der Spitze 6. Zahntragende Felder außen vollständig durch eine Leiste ge- schlossen. Die Rückenfurchen reichen bis zur Verbindungs- linie der Mitten der Flügelschüppchen Obere Seitenfelder des Mittelsegments unvollständig vom Mittelfelde getrennt, außen ebenso wie die zahntragenden Felder ganz offen. 1. Hinterleibssegment deutlich länger als hinten breit, mit bis zu den Luftlöchern reichenden Rückenkielen. Legebohrerklappen kaum ?/, mal so lang als die Hinterschienen. 11 mm; EeSSbeupBE HD 2 mm. Brasilien. 86. X. phoenicura n.- sp. Bi 6, Heft 26 =] Ne) 10 Prof. Dr. R. Krieger: Obere Seitenfelder vollständig vom Mittelfelde getrennt, außen ebenso wie die zahntragenden Felder in ihrer hinteren Hälfte durch eine Leiste geschlossen. 1. Hinterleibssegment so lang wie hinten breit, mit bis über die Luftlöcher hinausreichenden Rückenkielen. Legebohrerklappen so lang wie die Hinter- schienen mit dem 1. Tarsengliede zusammen. 12,5 mm; Lege- bohrerklappen 3,8 mm. Brasilien. 87. X. Olfersi n. sp., 9. Fühler schwarz, dick, das 1. Geißelglied kaum dreimal so lang als in der Mitte dick. Mittelfeld des Mittelsegments durch eine unterbrochene Leiste von den zahntragenden Feldern getrennt. Klappen des Legebohrers nur so lang wie die beiden ersten Hintertarsenglieder mit der Hälfte des 3. zusammen. 1. Hinter- leibssegment durch die nicht gekerbten schrägen Furchen stark eingeschnürt. — Vorderflügel mit braunem Außenrand. 9 mm; Legebohrerklappen 1 mm. Columbien. 88. X. craspedoßtera n. sp. a. Fühler rostrot, nur vor der Spitze schwarzbraun, schlank, das 1. Geißelglied über 4 mal so lang als dick. Mittelfeld vollständig mit den zahntragenden Feldern verschmolzen. Legebohrer- klappen wenigstens so lang wie die 4 ersten Hintertarsenglieder mit der Hälfte des 5. zusammen. 1. Hinterleibssegment bei den schrägen Furchen nicht stark eingeschnürt Vorderflügel mit braunem Fleck an der Spitze. Mittelbrust- seiten und Beine ganz hell. Fühlergeißel mit 32 Gliedern. 1. Hinterleibssegment 1!/, mal so lang als hinten breit, seine schrägen Furchen gekerbt. Klappen des Legebohrers kürzer als die Hintertarsen. 10,5 mm; Legebohrerklappen 1,8 mm. Brasilien. 89. X. spilodtera n. SP., 9. Vorderflügel an der Spitze nur schwach gebräunt. Vorder- und und Hinterrand der Mittelbrustseiten und Fleck am Grunde der Hinterhüften schwarz. Fühlergeißel mit 38 Gliedern. 1. Hinterleibssegment nur wenig länger als hinten breit, seine schrägen Furchen nicht gekerbt. Legebohrerklappen länger als die Hintertarsen, so lang wie die Hinterschienen mit dem 1. Tarsenglied zusammen. 12,5 mm; Legebohrerklappen 3,6 mm. Bolivien. 90. X. aurita n. sp., 2 Hinterschenkel und -schienen schwarz gezeichnet. Arten aus Südostasien 10. Hinterschenkel und fast immer auch die Hintirscheenes ganz hell. Meist Afrikaner 1. Hinterhüften ganz hell. Hinterschenkel unten mit einem schwarzen Längsstreifen. Hintertarsen schwarz. Mittelfeld des Mittelsegments vollständig mit den zahntragenden Feldern verschmolzen. 13,5 mm; Legebohrerklappen 3,7 mm. Sumatra. 67. X. ansata n. Sp., 2. Hinterhüften außen mit einem großen schwarzen Fleck. Hinter- schenkel oben an der Außen- und Innenseite mit je einem schwarzen Längsstreifen. Hintertarsen zum größten Teile 11 — 12 13 14 16 17 Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 27 hell. Mittelfeld durch eine hinten abgekürzte Leiste von den zahntragenden Feldern unvollkommen getrennt. 12,5—13 mm; . Legebohrerklappen 2,9 mm. Sumatra. 66. X. stickischia n. sp., 9. Arten aus Südostasien 12. Arten aus Afrika 13. Zahntragende Felder des Mittelsegments viereckig angelegt. Hintere Abdachung des Scheitels und Mittelrücken mit je zwei schwarzen Flecken. 11 mm. Luzon. 52. X. stemmator (Thunb.), v. confluens n. v., Ö. Zahntragende Felder dreieckig angelegt, nur an der inneren Ecke mit dem Mittelfelde zusammenhängend. Hintere Ab- dachung des Scheitels ganz hell. Mittelrücken mit einem schwarzen Fleck. 8,75 mm; Legebohrerklappen 3,3 mm. Sumbawa. 46. X. trisignata Kıgr., 9. Hinterschienen an der Wurzel schwarz gezeichnet. Lege- bohrerklappen fast so lang wie die Hinterschienen und-tarsen zusammen. — Hintere Schienen mit 4 bis 6 Dörnchen vor dem Ende. 10 mm; Legebohrerklappen 4 mm. Mittleres West- afrika. 51. X: aliena n. sp. 2. Hinterschienen ganz hell. Legebohrerklappen viel kürzer. 14. Hintere Abdachung des Scheitels ganz hell. Mittelrücken meist mit zwei schwarzen Flecken zwischen den Flügelschüppchen, sein Mittellappen ganz hell oder mit zwei verschwommenen dunkeln Längsstreifen 15. Hintere Abdachung des Scheitels mit schwarzen Zeichnungen. Mittelrücken mit drei schwarzen Flecken oder Längsstreifen zwischen den Flügelschüppchen. — Mittelfeld höchstens Y, mal so lang als das Mittelsegment 20. Mittelfeld 1, mal so lang wie das Mittelsegment. 1. Hinterleibs- segment 1?/, mal so lang als hinten breit. Dunkle Zeichnungen des Mittelrückens nicht scharf begrenzt. 2 14,5 mm; Lege- bohrerklappen 1 mm; & 14,5 mm. Südostafrika. er 82. X. fusconotata (Tosqu.),? d- Mittelfeld wenigstens ?/, mal so lang als das Mittelsegment. 1. Hinterleibssegment höchstens 1%, mal so lang als hinten breit. Seitenlappen des Mittelrückens meist mit scharf begrenzten schwarzen Flecken. Westafrika Pa LO: Schildchen kegelförmig. Hinterschienen höchstens mit einem ‘sehr kleinen Dörnchen vor dem Ende. Legebohrerklappen höchstens so lang wie das 1. Hintertarsenglied mit der Hälfte des 2. zusammen 17. Schildchen querwulstförmig. Hinterschienen mit mehreren deutlichen Dörnchen vor dem Ende. Legebohrerklappen wenigstens so lang wie die 4 ersten Hintertarsenglieder zu- sammen „18. Mittellappen des Mittelrückens mit zwei braunschwarzen Längs- streifen. Ouerfurche der Seitenlappen des Vorderrückens grob 6, Heit 28 18 19 20 21 Prof. Dr. R. Krieger: gekerbt. 2. Hinterleibssegment hinten noch nicht 1%, mal so breit alslang. Legebohrerklappen kürzer als das 1. Hintertarsen- glied. 16 mm; Legebohrerklappen 1 mm. Spanisch Guinea. 72. X. guadrinotata n. sp., 9. Mittellappen des Mittelrückens ganz hell. OQuerfurche der Seitenlappen des Vorderrückens glatt. 2. Hinterleibssegment hinten 13, mal so breit als lang. Legebohrerklappen so lang wie das 1. Hintertarsenglied mit der Hälfte des 2. zusammen. 12,5 mm; Legebohrerklappen 1,1 mm. Mittleres Westafrika. 71./X ..sicana 1. sp, 9 2. Hinterleibssegment hinten ungefähr 1%, mal so breit als lang. Hintere Schienen mit 2 bis 4 Dörnchen vor dem Ende. 3. bis 5. Hinterleibssegment mit deutlichen, scharf begrenzten schwarzen Flecken. Legebohrerklappen länger als die 4 ersten Hintertarsenglieder zusammen. 13,5 mm; Legebohrerklappen 2,6 mm. Gabun. 70. X. octonotata Kıgr., 9. 2. Hinterleibssegment hinten ungefähr doppelt so breit als lang. Hintere Schienen mit 4 bis 9 Dörnchen vor dem Ende. 3. bis 5. Hinterleibssegment ganz hell oder nur mit kleinen verwa- schenen Flecken. Legebohrerklappen so lang wie die 4 ersten Hintertarsenglieder zusammen 19. Rückenfläche des 1. Hinterleibssegments hinter den Luftlöchern nur durch eine stumpfe Kante von den Seitenflächen getrennt. Hintere Schienen mit 4 bis 8, in der Regel mit 5 oder 6 Dörnchen vor dem Ende. 8,75—12 mm. Legebohrerklappen 1,4—2 mm. Mittleres Westafrika. 68. X. occeidentahs Kıgr., 9. Rückenfläche des 1. Hinterleibssegment hinter den Luftlöchern durch eine deutliche Falte von den Seitenflächen getrennt. Hintere Schienen mit 7 bis 9 Dörnchen vor dem Ende. 10,5 mm. Legebohrerklappen 1,6 mm. Kamerun. 69. X. Conradti n. sp., 9. Die Seitenflecke des Mittelrückens sind mit dem Fleck in der Schildchengrube zu einer U-förmigen Zeichnung verschmolzen. Der schwarze Fleck am Scheitelhinterrande hängt mit der schwarzen Färbung des Stemmatiums zusammen. Mittel- segment mit niedrigen Leisten, ohne Höcker vor den Luft- löchern ran | 21. Die Seitenflecke des Mittelrückens sind von dem Fleck in der Schildchengrube getrennt, ebenso das Stemmatium von den schwarzen Flecken am Scheitelhinterrande. Mittelsegment mit hohen Leisten und mit Höckern vor den Luftlöchern 22. Die das hintere Mittelfeld vorn begrenzende Leiste verläuft in gleichmäßigem Bogen. Hinterschienen ohne Furchen. 7.Hinter- leibssegment mit zwei großen, . verschmolzenen schwarzen Flecken. Die Flecke des 6. Segments sind nicht kleiner als die des 5. 12 mm. Legebohrerklappen 2 mm. Madagaskar. 83. X. Hildebrandii n. sp., 9. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Bauss. 9 — ‚Die Leiste vor dem hinteren Mittelfelde bildet da, wo die Hinter- _ ecken des oberen Mitelfeldes liegen müßten, stumpfe Winkel. 22 art (SS) Hinterschienen hinten über der Mitte mit einer schrägen Furche. 7. Hinterleibssegment ganz hell. Die Flecke des 6. Segments sind viel kleiner als die des 5. 11,5 mm; Legebohrerklappen 2,3 mm. Kamerun. 84. X. coelocnema n. sp., 9. Mittelsegment mit stumpfkegelförmigen Höckern vor den Luft- löchern und sehr hohen Leisten. Dörnchen der hinteren Schienen dick. Hinterleib ohne schwarze Flecke. Flügel braun getrübt. 2 16—17,5 mm; Legebohrerklappen 3,8—4 mm; $& 13—17 mm. Madagaskar. 80. X. hova Sauss., PL. Mittelsegment mit rundlichen Höckern vor den Luftlöchern und mäßig hohen Leisten. Dörnchen der hinteren Schienen dünn. Hinterleib mit schwarzen Flecken. Flügel fast wasserhell. Q 15,5—16,5 mm; Legebohrerklappen 2,7—3,3 mm; d 14 mm. Madagaskar. 81. X. quadribunctata Sauss., QI E. Afrikaner. Beine ganz hell!P) 2. Arten aus Südostasien. Beine meist mit schwarzen Zeichnungen Mittelbrustseiten von der Mittelbrust durch eine deutliche Furche (sternaulus) getrennt. Außer der Seitenleiste ist auf der Rückenfläche des Mittelsegments nur ein Stumpf der die oberen Seitenfelder von den zahntragenden Feldern trennenden Leisten (costulae) vorhanden. Legebohrerklappen hell, nur an der Spitze gebräunt. 8,75 mm. Legebohrerklappen 1,5 mm. Madagaskar. 97. X. Habermehli n. sp., 2. Mittelbrustseiten nicht durch eine Furche von der Mittelbrust getrennt. Außer der Kostula ist jederseits wenigstens noch ein Stumpf der das hintere Mittelfeld von den zahntragenden Feldern trennenden Leiste vorhanden. Legebohrerklappen schwarz 9. Hintere Abdachung des Scheitels und Mittelsegment ganz hell. Die das Mittelfeld umgrenzenden Leisten fehlen vollständig. Legebohrerklappen kaum so lang wie das 1. Hintertarsenglied. 10,5—12 mm; Legebohrerklappen 0,7—0,8 mm.%;Togo. 96. X. Büttner n.\'sp!, 9. Hintere Abdachung des Scheitels schwarz, Mittelsegment mit zwei schwarzen Flecken. Das Mittelfeld ist von den oberen Seitenfeldern durch eine Leiste getrennt. Legebohrerklappen so lang wie die vier ersten Hintertarsenglieder mit der Hälfte des 5. zusammen. 15 mm. Legebohrerklappen 2,8 mm. Spanisch Guinea. 85. X. coalita n. sp., 9. Zahntragende F elder außen nicht durch eine Leiste abge- schlossen, vom hinteren Mittelfelde getrennt. Die schwarzen Zeichnungen des Körperstammes bestehen vorwiegend aus .10) Wenn die Seitenleisten fehlen, vergl. 59. X. Heymonst. 6. Heft 30 Prof. Dr. R. Krieger: ' Ouerbinden. 2 13—13,5 mm; Legebohrerklappen 5,5 mm; gd 12 mm. Assam. X. tigris Krer;, 08. — Zahntragende Felder außen durchdie Seitenleiste abgeschlossen D. 5 Schildchen dachförmig gewölbt, mit in der Mitte hoch hinauf- steigenden Seitenleisten. 9,75 mm. Sumatra. 108. X. fastigiata n. sp. &. — Schildchen quer wulstförmig oder seltener kegelförmig gewölbt 6. Mittelfeld des Mittelsegments von den zahntragenden Feldern durch eine Leiste getrennt. 1. Hinterleibssegment über 11, mal so lang als hinten breit. Die Rückenfurchen reichen bis über die Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen hinaus. 8,5 mm; Legebohrerklappen 0,5 mm. Sumatra. 98. X. irunca n. sp., 2. — Mittelfeld mit den zahntragenden Feldern verschmolzen. 1. Hinterleibssegment ungefähr so lang wie hinten breit. Die Rückenfurchen reichen höchstens bis zur Verbindungslinie der er) Vorderränder der Flügelschüppchen 1: 7 Beine ganz hell 8. — Hinterbeine mit schwarzen Zeichnungen 11. 6) Mittelrücken mit dunkler Querbinde. Schildchen kegelförmig oder der Kegelform sich nähernd. 9. — Mittelrücken ganz hell oder sehr selten mit einem braunen rundlichen Fleck. Schildchen querwulstförmig | 10. 9 Schildchen kegelförmig mit abgerundeter Spitze. Die Leiste, welche die oberen Seitenfelder des Mittelsegments innen und hinten abschließt, verläuft fast geradlinig. Zahntragende Felder innen nicht kürzer als außen. Erhabenes Feld des 2. Segments sehr zerstreut und sehr grob punktiert. Klappen des Lege- bohrers nur so lang wie das 1. Hintertarsenglied. 8 mm; Lege- bohrerklappen 0,5 mm. Luzon. 100. X. trigonophatna n. sp., ?. — Schildchen nur der Kegelform sich nähernd. Die Leiste, welche die oberen Seitenfelder innen und hinten abschließt, bildet da, wo die äußeren Ecken des oberen Mittelfeldes liegen müßten, stumpfe Winkel. Zahntragende Felder innen kürzer als außen. Legebohrerklappen viel länger als die Hinterschienen. 9 8,75. —11 mm; Legebohrerklappen 3—4,2 mm; & 8,5—11 mm. Luzon. 113. X. philippinensis Roman Q8. 10 4. und 8. Hinterleibssegment ganz hell. Fühler oben hell rostrot. Zahntragende Felder vom hinteren Mittelfelde durch eine Leiste getrennt. Legebohrerklappen fast so lang wie die Hintertarsen ohne die Klauen. 9 7,25—7,75 mm; Legebohrerklappen 1,4—1,5 mm; & 7,75—8 mm. Luzon. 99. X. munda n. sp.,9g — 4. Hinterleibssegment mit zwei, 8. mit einem schwarzen Fleck. . Fühler oben dunkelrotbraun. Zahntragende Felder vollständig mit dem hinteren Mittelfelde verschmolzen. Legebohrerklappen nur so lang‘ wie die 3 ersten Hintertarsenglieder zusammen. 6,25—8 mm; Legebohrerklappen 0,7”—1 mm. Luzon. 109. X. stictoprocia n. SP. Q. 11 12 13 14 15 16 Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 31 Hinterschienen nur an der Wurzel dunkel gezeichnet. Hinter- schenkel ganz hell oder nur am äußersten Ende dunkel oder außen mit einem braunen Längsstreifen. 8. Hinterleibssegment nur selten schwarz gefleckt. 12. Hinterschienen wenigstens innen, Hinterschenkel innen mit dunkeln Längsstreifen oder Flecken. 8. Hinterleibssegment immer schwarz gefleckt. — Von den Leisten, die das hintere Mittelfeld von den zahntragenden Feldern trennen, ist keine Spur vorhanden. 19. Die seitlichen Flecke des Mittelrückens sind nur wenig nach hinten verlängert. Hinterschenkel ganz hell oder höchstens mit einem bräunlichen Schatten 13. Die seitlichen Flecke des Mittelrückens sind weit nach hinten verlängert, so daß sie mit dem Mittelfleck zusammen eine n-förmige Zeichnung bilden. Hinterschenkel außen mit braunen Längsstreifen. — Hintere Schienen mit 0—3 Dörnchen vor dem Ende 18. Von denLeisten, diedas hintere Mittelfeld vonden zahntragenden Feldern trennen. ist keine Spur vorhanden. 1. Hinterleibs- segment sehr deutlich kürzer als hinten breit. 10 mm; Lege- bohrerklappen 1,6 mm. Formosa. 112. X. aequabilis n. sp., 9. Von den Leisten zwischen dem hinteren Mittelfelde und den zahntragenden Feldern ist wenigstens ein knötchenartiger Stumpf an der Seitenleiste vorhanden. 1. Hinterleibssegment so lang oder etwas länger als hinten breit 14. Die drei zwischen den Flügelschüppchen gelegenen Flecke des Mittelrückens sind weit von einander getrennt. 15. Diese Flecke sind vollständig zu einer Querbinde verschmolzen. | 16. Mittelrücken außer den drei vorderen Flecken mit einem Fleck vor dem Schildchen. 2., 4. und 6. Hinterleibssegment mit je zwei schwarzen Flecken. Fühlergeißel oben schwarzbraun. 5. Hintertarsenglied zum größten Teil schwarz. 2. Hinterleibs- segment hinten noch nicht 11%, mal so breit als lang. Hintere Schienen mit 0—3 Dörnchen vor dem Ende. 9—9,25 mm. Legebohrerklappen 1,2—1,3 mm. Formosa. 105. X. Sauteri n. Sp... ?. Kein schwarzer Fleck vor dem Schildchen. 2., 4. und 6. Hinter- leibssegment ganz hell. Fühlergeißel oben rostrot. 5. Hinter- tarsenglied gelb. 2. Hinterleibssegment hinten 1,7 mal so breit als lang. Hintere Schienen mit 6 bis 7 Dömchen vor dem Ende. 9,25 mm; Legebohrerklappen 1,8 mm. Formosa. 101. X. alternans n. Sp., 2. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments sehr grob und ziem- lich dicht punktiert. Kopf schmäler als das Bruststück. 9. Hintertarsenglied ganz hell. — 2. Hinterleibssegment hinten beim 2 1*/, mal, beim ä 11, mal so breit als lang. Hintere 6. Heft 22 IT 18 19 20 —— 21 Prof. Dr. R. Krieger: Schienen mit 4 bis 7 Dörnchen vor dem Ende. 8,75—9, 95 mm; Legebohrerklappen 1,7—1,8 mm. Formosa 102. X. erythroceros n. sp. RO. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments glatt. Kopf so breit oder breiter als das Bruststück. 5. Hintertarsenglied wenigstens z. T. dunkel 17. 2. und 6. Hinterleibssegment ganz hell. Hintere Schienen mit 3 bis 6, in der Regel mit 4 Dörnchen vor dem Ende. 2. Hinterleibssegment hinten ungefähr 11% mal so breit als lang. Fühlergeißel mit 30 bis 33 Gliedern. Legebohrerklappen so lang wie die drei ersten Hintertarsenglieder zusammen. 9 6,75 —1,75 mm; Legebohrerklappen 0,8—0,9 mm; & 6,5—7 mm. Borneo. Assam. 103. X. eurycephala n. sp., 28. 3. und 6. Hinterleibssegment mit je zwei schwarzen Flecken. Hintere Schienen vor dem Ende mit 8 bis 11, in der Regel mit 9 Dörnchen. 2. Hinterleibssegment hinten fast doppelt so breit als lang. Fühlergeißel mit 36 Gliedern. Legebohrerklappen so lang wie die Hintertarsen ohne die Klauen. 10—10,5 mm; Legebohrerklappen 1,9-2mm. Sumatra. 104. X. genualatan.sp.,?. Hintere Abdachung des Scheitels schwarz. Hintere Schienen ohne Dörnchen vor dem Ende. Der Leistenstumpf an der Seitenleiste des Mittelsegments ist ganz kurz, knötchenartig. - 8,75 mm. Sumatra. 107. X. despinosa.n. Sp., Ö. Hintere Abdachung des Scheitels hell. Hintere Schienen mit 2 bis 3 Dörnchen vor dem Ende. Der Leistenstumpf an der . Seitenleiste ist länger. 8,5 mm; Legebohrerklappen 0,8 mm. Borneo. 106. X. mieraulax n. sp., $. 1. Hinterleibssegment nur %, mal so lang als hinten breit, 2. hinten 21% mal so breit als lang. Legebohrerklappen viel länger als die Hintertarsen. — Hintere Abdachung des Scheitels mit schwarzen Flecken, Mittelrücken zwischen den Flügel- schüppchen mit drei großen, sich fast berührenden, 1. bis 7. Hinterleibssegment mit je 2 schwarzen Flecken, Hinterhüften unten am Grunde schwarz gefleckt. 9,25 mm; Legebohrer- klappen 2,9 mm. Java. 116. X. Jacobsoni n. Sp., 9. 1. Hinterleibssegment so lang wie hinten breit, oder nur wenig kürzer, 2. hinten doppelt so breit als lang. Legebohrerklappen kürzer als die Hinterschienen. 20. 2. und 6. Hinterleibssegment mit je zwei schwarzen Flecken 21. 2. und 6. Hinterleibssegment ganz hell 23. Mittelrücken zwischen den Flügelschüppchen mit drei von- einander getrennten schwarzen Flecken. Hinterhüften ganz hell. Hinterschienen nur innen mit einem dunklen Streifen. Schild- chen mit hohen Seitenleisten. 1. Hinterleibssegment so lang wie hinten breit. Gesicht ziemlich kräftig punktiert. Hintere Schienen mit 6—8 Dörnchen vor dem Ende. (6,75—)7,75—8,5 mm; Legebohrerklappen (0,8—)0,9—1 mm. Luzon. ] 113. X. dama Roman, 2. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. Er — Mittelrücken zwischen den Flügelschüppchen mit drei zu einer QOuerbinde verschmolzenen schwarzen Flecken. Hinterhüften - unten am Grunde mit schwarzem Fleck. Hinterschienen innen 22 23 ae und außen mitschwarzen Längsstreifen. Schildchen mit ziemlich niedrigen Seitenleisten. 1. Hinterleibssegment kürzer als hinten breit. Gesicht fein punktiert. Hintere Schienen mit 4 bis 6 Dörnchen vor dem Ende 29, Hintere Abdachung des Scheitels und Hinterbrust gelb. 1. Mitteltrochanterenglied fast ganz schwarz. 4. Tarsenglied der hinteren Beine hell. Mittelfeld und Seitenfelder des 8. Hinter- leibssegments, wie gewöhnlich, durch deutliche Nähte getrennt. Klappen des Legebohrers etwas länger als die 4 ersten Hinter- tarsenglieder zusammen. 5,75 mm; Legebohrerklappen 0,9 mm. Siam. 114. X. Pusilla n. sp., 9. Hintere Abdachung des Scheitels und Hinterbrust schwarz. 1. Mitteltrochanterenglied nur innen mit schwarzem Fleck. 4. Glied der hinteren Tarsen dunkel. Mittelfeld und Seitenfelder des 8. Hinterleibssegments nicht durch Nähte getrennt. Klappen des Legebohrers nur so lang wie die beiden ersten Hintertarsen- glieder zusammen. 6,25 mm. Legebohrerklappen 0,7 mm. Sumatra. 115. X. dumiho n. sp., 9. Mittelrücken zwischen den Flügelschüppchen mit drei zu einer Ouerbinde verschmolzenen schwarzen Flecken. Dörnchen der hinteren Schienen braunschwarz. Kopf schmäler als das Brust- stück. Das erhabene Feld des 2. Hinterleibssegments an den Seiten mit einzelnen groben Punkten, hinten in der Mitte glatt. 8—8,25 mm; Legebohrerklappen 1,3—1,4 mm. Java. I 111. X. pulchella Sz£pl., 2. Mittelrücken zwischen den Flügelschüppchen mit drei weit voneinander getrennten schwarzen Flecken. Dörnchen der hinteren Schienen rotbraun. Kopf so breit wie das Bruststück. Das erhabene Feld des 2. Hinterleibssegments hinten in der Mitte mit einzelnen groben Punkten, an den Seiten glatt. 7 mm. Legebohrerklappen 1 mm. Java. 110. X. ornata Sz£pl., 2. F. 1. Hinterleibssegment so lang oder nur wenig länger als hinten breit. Hintere Abdachung des Scheitels, Bruststück und Hinterleib mit schwarzen Zeichnungen oder der Scheitel mit einer schwarzen Querbinde von einem Netzauge bis zum re 1. Hinterleibssegment wenigstens 14, mal so lang als hinten breit. Hintere Abdachung des Scheitels, Bruststück, Hinterleib und Augenscheitelränder ohne schwarze Zeichnungen, also vom Körperstamm nur das Stammatium dunkel. d. 3 Augenscheitelränder hell. Flanken- und Seitenleisten des Mittelsegments vorn weit ausgelöscht. Archiv für Nat hicht EN on ns 3 6. Heft 34 Prof. Dr. R. Krieger: — Augenscheitelränder schwarz. Flanken- und Seitenleisten des Mittelsegments vollständig. Mittelfeld über halb so lang als das Mittelsegment 4. 3 Grundfarbe rein dottergelb. Mittelfeld des Mittelsegments länger als breit. Luftlochfeld vor den Luftlöchern glatt. Fühler- geißel mit 32 bis 35 Gliedern. Klappen des Legebohrers länger als die Hinterschienen, so lang wie die Hintertarsen. @ 9 bis 12,5 mm; Länge der Legebohrerklappen 2,1—2,9 mm; & 10,5 bis 12,5 mm. Vorderindien, Formosa, Java, Philippinen, Batjan, Kei-Inseln. 52. X. stemmator (Thunb.)?& — Grundfarde rotgelb. Mittelfeld breiter als lang. Luftlochfeld vor den Luftlöchern fein und zerstreut punktiert. Fühlergeißel mit 36 bis 37 Gliedern. Klappen des Legebohrers so lang wie die Hinterschienen. 2 15,5 mm; Legebohrerklappen 3,2 mm; d 15,5 —17 mm. Amboina. 53. X. Doleschali n. sp., 08. 4 Bruststück und meist auch Hinterleib mit schwarzen Zeich- nungen, hintere Abdachung des Scheitels schwarz. Seitenleisten des Schildchens und Leisten des Mittelsegments niedrig. Die das obere Mittelfeld hinten abschließende Leiste verläuft geradlinig 54. X. Dohrmi n. sp., 98. a. 2. telibSerrent und mittlere Hinterleibssegmente mit je zwei schwarzen Flecken. Mittelfeld halb so lang als das Mittelsegment. Zahntragende Felder 115 mal so breit als außen lang. 9 12,5—13,5 mm; Legebohrerklappen 3,2— 3,7 mm; d 10—13,5 mm. Sumatra, Borneo sp. genuina, 98. b. 2. Hinterleibssegment ohne, mittlere Hinterleibssegment mit kleinen schwarzen Flecken. Mittelfeld nicht ganz halb so lang als das Mittelsegment. Zahntragende Felder doppelt so breit als außen lang. @ 13 mm; Legebohrerklappen 3,8,mm & 13,5 mm. Java. v. sukabumensis n. v., 98. c. Hinterleib bis auf braune Fleckchen des 8. Segments ganz hell. Schwarze Zeichnung des Mittelrückens an den Seiten nach hinten verlängert. Mittelfeld halb so lang wie das Mittelsegment. Zahntragende Felder fast doppelt so breit als außen lang. 11,5 mm. Java. v. Novarae n. v.,d. — Hintere Abdachung des Scheitels, Bruststück und Hinterleib ganz hell. Seitenleisten des Schildchens und Leisten des Mittel- segments ziemlich hoch. Die das Mittelfeld hinten abschließende Leiste bildet einen nach hinten vorspringenden Winkel. 16— 17,5 mm. Amboina. 55. X. microcebhala n. SP., d. 1. Hinterleibssegment 11, mal so lang als hinten breit. Arten aus Südostasien. | — 1. Hinterleibssegment wenigstens 115 mal so lang- als hinten breit. Arten aus Australien und Afrika 6 Flügelmal hellgelb. Mittelbrustseiten nur hinten und oben glatt, zum größten Teile ziemlich kräftig, zerstreut punktiert. Er- habenes Feld des 2. Hinterleibssegments nur mit einigen en oa Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 35 sehr groben Punkten. @ 7,25—11 mm; Legebohrerklappen - 0,8—1,3 mm; & 6,25—10 mm. Java. Formosa. 97. X. emaculata Szepl., 98. — Flügelmal dunkelbraun. Mittelbrustseiten fast ganz glatt, nur nach vorn und unten hin mit zerstreuten feinen Punkten. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments sehr grob und zer- streut punktiert, nur am Vorderrande und an den Seiten manchmal glatt. 2 9—11 mm; Legebohrerklappen 0,9—1 mm; d& 9,75—11 mm. Sumatra. 58. X. Enderleini n. sp., 28. 7 Seitenleisten des Schildchens niedrig. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments ganz glatt, die des 3. bis 6. mit ziemlich zerstreuten flachen Punkteindrücken. 8,25 mm. Neuholland. 59. X. hyaloptila v. sp., d. — Seitenleisten des Schildchens ziemlich hoch. 2. bis 6. Hinter- leibssegment mit tief eingestochenen groben, auf dem 3. bis 6. sehr dichten Punkten. Afrikaner. 8 Mittelbrustseiten nur vorn und unten mäßig stark, zerstreut punktiert, sonst glatt. 1. Hinterleibssegment hinten 11, mal so breit als vorn. 7,5—10,5 mm; Legebohrerklappen 1,2 bis 1,6 mm. Madagaskar, nach Holmgren auch Mauritius. 61. X. cıtrina (Holmg.) 2. — Mittelbrustseiten vorn wenigstens bis zur Mitte grob punktiert. 1. Hinterleibssegment hinten wenigstens 133 mal so breit als vorn. Arten vom ostafrikanischen Festland. 9. 9 Mittelfeld des Mittelsegments kaum länger als an der breitesten Stelle breit, obere Seitenfelder mit einigen groben Punkten in ihrer inneren Ecke. 2. Hinterleibssegment hinten fast doppelt so breit als lang. Bohrerklappen so lang wie der Abstand ihres Grundes vom Grunde des Bohrers. — Mittelbrustseiten bis auf einen Streifen an ihrem Hinterrande und die Furche unter den Vorderflügelwurzeln kräftig punktiert. 11 mm; Legebohrer- klappen 2,2 mm. Meru. 62. X. Romani n. sp., 9. — Mittelfeld des Mittelsegments wenigstens 1Y, mal so lang als hinten breit, obere Seitenfelder ganz glatt. 2. Hinterleibs- segment hinten höchstens 124 mal so breit als lang. Bohrer- klappen viel kürzer als der Abstand ihres Grundes vom Grunde des Bohrers 10. 10 Mittelbrustseiten nur mit einem schmalen glatten Streifen am Hinterrande. 1. Hinterleibssegment hinten 1%, mal so breit als vorn. 2. Segment hinten 12/, mal so breit als lang. 7,75 bis 8 mm; Legebohrerklappen 1,1 mm. Nyassa-See. 63. X. stictopleura n. SP., 9. — Mittelbrustseiten hinten fast bis zur Mitte glatt. 1. Hinter- leibssegment hinten doppelt so breit als vorn. 2. Segment hinten 125 mal so breit als lang. 11 mm; Legebohrerklappen 1,3 mm. Delagoa-Bai. 64. X. Iuteola (Tosqu.), 2. N 3* 6. Heft 36 1 IS) ON Prof. Dr. R. Krieger: er: 1. Hinterleibssegment wenigstens 1,3 mal so lang als hinten breit, bei den meist tief eingegrabenen, aber nicht gekerbten schrägen Furchen eingeschnürt. Die KRückenkiele reichen höchstens bis zu den Luftlöchern. Afrikaner 2. 1. Hinterleibssegment höchstens 1,2 mal so lang, meist so lang oder kürzer als hinten breit, bei den meist gekerbten und nicht besonders tiefen schrägen Furchen nicht oder kaum eingeschnürt. Die Rückenkiele reichen fast immer über die Luftlöcher hinaus. Bis auf X. tevebratix und Wahlbergi Arten aus Südostasien und Australien Schildchen kegelförmig. 1. Hinterleibssegment über 11% mal so lang als hinten breit. Legebohrerklappen höchstens ein wenig länger als das 1. Hintertarsenglied 9. Schildchen querwulstförmig. 1. Hinterleibssegment noch nicht 115, mal so lang als hinten breit. Legebohrerklappen länger als die drei ersten Hintertarsenglieder zusammen 9. Hintertarsen hell. Mittelfeld des Mittelsegments an der brei- testen Stelle so breit wie lang. Zahntragende Felder außen nur in ihrer vorderen Hälfte durch die Seitenleiste geschlossen. — Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments fast glatt, nur mit ganz seichten Punkteindrücken, das des 3. nicht sehr dicht punktiert. 13 mm; Legebohrerklappen 0,9 mm. Senegambien. 19. X. Tosguineli n. sp., 2. Hintertarsen dunkel mit gelber Behaarung. Mittelfeld an der breitesten Stelle breiter als lang. Zahntragende Felder außen vollständig durch die Seitenleiste. geschlossen. Mittelfeld 4, mal so lang als das Mittelsegment, an der eisen Stelle 113 mal'so breit als lang, nach vorn zu stark verschmälert. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments beiderseits mit groben, sehr tief eingestochenen Punkten, das des 3. sehr dicht, grob punktiert. 2 13,5—14 mm; Legebohrerklappen 1—1,1 mm; d& 14 mm. Mittleres Westafrika. 78. X. boopis n. sp., 98. Mittelfeld über ?/, mal so lang als das Mittelsegment, an der . breitesten Stelle nur wenig breiter als lang, von hier nach vorn zu kaum verschmälert. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibs- segments ganz glatt, das des 3. nur mit sehr zerstreuten, groben, aber seichten Punkten. 9,5 mm. Spanisch Guinea. 11... leuis' m, sp. Jos Mittelfeld des Mittelsegments noch nicht Y, mal so lang als das Mittelsegment, an der breitesten Stelle doppelt so breit als lang. Zahntragende Felder viermal so breit als außen lang. 10,5 mm; Legebohrerklappen 2 mm. Sansibar. 76. X. stenophatna n. SP., 9. Mittelfeld %; mal oder fast 1% mal so lang als das Mittelsegment, an der breitesten Stelle höchstens 12/, mal so breit als lang. Zahntragende Felder höchstens doppelt so breit als außen es 6. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 37 6 Flügeladern und -mal hellbraun. Hinterschenkel nur 21/, mal so lang als in der Mitte hoch. Kopf hinter den Augen für die Gattung stark entwickelt, mit deutlicher Wölbung verschmälert. =] 10 1. Hinterleibssegment nach vorn zu nur wenig verschmälert. 9 mm. 75. X. pachymera n. sp., d. Flügeladern und -mal dunkelbraun. Hinterschenkel wenigstens 2,3 mal so lang als in der Mitte hoch. Kopf hinter den Augen schwach entwickelt, fast geradlinig verschmälert. 1. Hinter- leibssegment hinten wenigstens 123 mal so breit als vorn 7. Mittelsegment ganz hell. Schildchen mit mäßig hohen Seiten- leisten. 1. Hinterleibssegment hinten über 11, mal so breit als vorn, mit tief eingegrabenen schrägen Furchen. Hinter- schenkel 2,3 mal so lang. als in der Mittehoch Legebohrerklappen so lang wie die Hinterschienen 13,5—14,5 mm; Legebohrer- klappen 2,8—3,2 mm West- und Ostafrika 173. X maculosa (Tosqu.), 2 Mittelsegment mit zwei schwarzen Flecken. Schildchen mit sehr hohen Seitenleisten 1. Hinterleibssegment hinten nur 1?2/, mal so breit als vorn, mit seichten schrägen Furchen. Hinterschenkel 2,5 mal so lang als in der Mitte hoch. Lege- bohrerklappen viel kürzer als die Hinterschienen, nur etwas länger als die drei ersten Hintertarsenglieder zusammen. 13,5 mm; Legebohrerklappen 2,1 mm. Spanisch Guinea. 74. X. disiuncta n. sp., 9. Arten aus Afrika. Legebohrerklappen länger als die Hinter- schienen mit den den 4 ersten Hintertarsengliedern zusammen, gerade, nur kurz vor der Spitze nach abwärts gekrümmt 9. Arten aus Südostasien und Australien. Legebohrerklappen viel kürzer oder, wenn ebensolang, in ihrem ganzen Verlaufe sanft nach abwärts gekrümmt | 10. Schildchen in der Mitte stärker gewölbt, also der Kegelform sich nähernd. Mittelfeld des Mittelsegments hinter der Mitte am breitesten. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments in der Mitte mit einer Längsfurche. Die Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven in der Mitte ihres Hinterrandes auf. 11 mm; Legebohrerklappen 4,5 mm. Deutsch-Ostafrika. 40. X. terebratrix n. sp., 9. Schildchen gleichmäßig querwulstförmig gewölbt. Mittelfeld in der Mitte am breitesten. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibs- segments nur mit glattem Mittelstreifen. Die Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven etwas außerhalb der Mitte ihres Hinterrandes auf. 10 mm; Legebohrerklappen 4,2 mm. Süd- ostafrika. 41. X. Wahlbergi n. sp., 9. Mittelbrustseiten zum größten Teile sehr grob punktiert. Luftlochfelder des Mittelsegments vor den Luftlöchern deutlich punktiert nal — Mittelbrustseiten glatt oder fein punktiert. Luftlochfelder vor den Luftlöchern nicht deutlich punktiert 12. 6. Heft 38 11 12 13 14 15 Prof. Dr. R. Krieger: Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden. Die Rückenfurchen reichen noch nicht bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen. Unterer Wulst der Mittelbrustseiten ohne glatten Fleck. Dottergelb, fast immer auf dem Hinter- leibe, häufig auch auf dem Mittelrücken mit schwarzen Flecken. 0 7,5—10,5 mm; Legebohrerklappen 1,6—2,6 mm; $ 6-—-9 mm. Luzon. 37. X. Kriegeri Ashm., 9&. Kopfschild durch eine deutliche Furche vom Gesicht geschieden. Die Rückenfurchen reichen über die Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen hinaus. Unterer Wulst der Mittelbrustseiten auf seiner höchsten Erhebung mit einem glatten Fleck. KRötlich-gelb, manchmal mit undeutlichen braunen Flecken auf dem Hinterleibe. 9 8—10,5 mm; Lege- bohrerklappen 1,4—1,9 mm; $ 7,25 mm. Neu-Guinea. 38. X. crassa Kıgr., 98. Mittelfeld des Mittelsegments nur wenig breiter als lang. Zahn- tragende Felder viereckig, innen nicht oder kaum kürzer als außen 13. Mittelfeld viel breiter als lang. Zahntragende Felder dreieckig oder, wenn viereckig, innennoch nicht halb so lang als außen 14. Hintere Abdachung des Scheitels, Mittelrücken, 2. bis 5. und 7. Hinterleibssegment mit je zwei schwarzen Flecken. Zahn- tragende Felder des Mittelsegments dreimal so breit als lang Die Rückenkiele des 1. Hinterleibssegments reichen fast bis zu den schrägen Furchen. Hintere Schienen mit 15 bis 18 Dörnchen vor dem Ende 12,5 mm; Legebohrerklappen 2,3 mm. Java. 56. X. transfuga n. sp., 2. Hintere Abdachung des Scheitels, Mittelrücken und 1. bis 3 Hinterleibssegment ganz hell, 4. und 5. mit braunen, 6. und 7. mit schwarzen Flecken. Zahntragende Felder doppelt so breit alslang. Die Rückenkiele reichen nur wenig über die Luftlöcher hinaus. Hintere Schienen mit 7 bis 10 Dörnchen vor dem Ende. 7,15 mm. Kei-Inseln. 25. X. parva Kıgr., d. Mittelrücken und Hinterleib mit dunklen Zeichnungen 15. Mittelrücken und Hinterleib ganz hell 16. 1. Hinterleibssegment mit dunkler Ouerbinde. Schildchen querwulstförmig, von hinten gesehen, in gleichmäßigem Bogen gekrümmt. Mittelfeld des Mittelsegments sechseckig, von den zahntragenden Feldern deutlich getrennt. Die Rückenkiele des 1. Hinterleibssegments reichen bis zu den schrägen Furchen. Q 9 mm; Legebohrerklappen 3,5 mm; $ 88,5 mm. Neu- Pommern. 45. X. Dahli n. sp., 98. 1. Hinterleibssegment ganz hell. Schildchen der Kegelform sich nähernd, von hinten gesehen in der Mitte stärker gekrümmt. Mittelfeld viereckig an den Hinterecken mit den zahntragenden Feldern zusammenfließend. Die Rückenkiele reichen kaum bis zur Mitte des 1. Hinterleibssegments. 8,75 mm; Legebohrer- klappen 3,3 mm. Sumbawa. 46. X. trisignata Kıgr., 2. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 39 16 Die Rückenfurchen reichen bis zur Verbindungslinie der Vorder- a N D a) ränder der Flügelschüppchen. Mittelfeld des Mittelsegments ‚sechseckig. 1. Hinterleibssegment sehr deutlich länger (über 1!/, mal so lang) als hinten breit, hier noch nicht 11%, mal so breit als vorn. 2 8—9,75 mm; Legebohrerklappen 3,1—3,9 mm; & 6,9 —8,9mm. Neu-Guinea. 47. X. Micholitzi Krgr., 28. Die Rückenfurchen reichen fast bis zur Verbindungslinie der Mitten der Flügelschüppchen. Mittelfeld viereckig. 1. Hinter- leibssegment kaum so lang wie hinten breit, hier über 11, mal so breit als vorn. 2 13 mm; Legebohrerklappen 95—5,2 mm; & 12,5 —14,5 mm. Neu-Guinea, ei-Inseln. 48. X concolor Kıgr. 28. 1. Glied der Hintertrochanteren am Grunde schwarz. 8. Hinter- leıbssegment hell. 1. Hinterleibssegment kaum länger als hinten breit. 2 9,5 mm; Legebohrerklappen 0,6 mm; & 9,25 mm. Formosa. 36. X. detruncata n. sp., 98. 1. Glied der Hintertrochanteren ganz hell. 8. Hinterleibssegment schwarz oder dunkelbraun, manchmal mit hellen Zeichnungen. 1. Hinterleibssegment deutlich länger als hinten breit 2. Gesicht so hoch wie breit. Hintere Abdachung des Scheitels nur am Hinterhauptsrande mit schwarzen Flecken. 2 9,5 — 9,75 mm; Legebohrerklappen 0,5 mm; d 9 mm. Luzon. 35. X. decuriata n. sp., 2. Gesicht sehr deutlich höher als breit. Hintere Abdachung des Scheitels zwischen dem Stemmatium und dem Hinterhaupts- rande ganz schwarz. 12—15 mm Längswulst der Stirn, besonders an den Seiten, grob punktiert, nicht durch eine Längsfurche geteilt. 12 mm; Legebohrerklappen 2 mm. Luzon. 33. X. frontalis n. sp., 2. Längswulst der Stirn glatt, durch eine schmale, aber tiefe Längsfurche geteilt. 15 mm. Celebes. 34. X. scabra Kıgr., Ö. I. Art aus Afrika. — Mittelfeld sehr groß und besonders sehr breit. 10 mm; Legebohrerklappen 4 mm. Spanisch-Guinea. 51. X. alıena n. SP., 2. Arten aus Asien und Australien 2. Mittelsegment vor den Luftlöchern mit einem kegelförmigen Höcker. 15—16,5 mm; Legebohrerklappen 1,8—1,9 mm. Formosa. 10. X. brachyparea n. Sp., 9. Mittelsegment ohne Höcker vor den Luftlöchern 3. Mittelfeld des Mittelsegments deutlich sechseckig. Zahn- tragende Felder viereckig. Legebohrerklappen höchstens so lang wie die 4 ersten Hintertarsenglieder zusammen 4. Mittelfeld viereckig oder viereckig mit abgestutzten Hinter- ecken. Zahntragende Felder dreieckig, oder wenigstens innen viel kürzer als außen. Legebohrerklappen viel länger als die Hintertarsen . 6. Heft 40 Prof. Dr. R. Krieger: 4 1. Hinterleibssegment 125 mal so lang als hinten breit. — Mittel- nn er) =] 8 Ne) rücken zwischen den Flügelschüppchen mit drei getrennten schwarzen Flecken. 2 13 mm; Legebohrerklappen 2 mm; d 12,5 mm. Neu-Süd-Wales 65. X. arealis Kıgr., 98. 1. Hinterleibssegment höchstens 1!/, mal so lang als hinten breit. Arten aus Südostasien Mittelrücken zwischen den Flügelschüppchen mit drei getrennten Flecken. 1. bis 5. Hinterleibssegment mit je zwei schwarzen Flecken. Fühlergeißel mit 39 bis 41 Gliedern. — Hintere Schienen mit 1 bis 3 Dörnchen vor dem Ende. Schildchen querwulstförmig, in der Mitte etwas höher. 12—12,5 mm; Legebohrerklappen 0,8 mm. Formosa. 21. X. brachycentra n. Sp., 2. Mittelrücken zwischenden Flügelschüppchen mit einer schwarzen Ouerbinde. 2. Hinterleibssegment ganz hell oder höchstens mit ganz kleinen dunkeln Fleckchen. Fühlergeißel mit 33 bis 36 Gliedern 6. Schildchen spitz kegelförmig. 1. Hinterleibssegment ganz hell, 8. mit einem schwarzen Fleck. Mittelfeld des Mittelsegments ein wenig länger als breit. 8,5 mm; Legebohrerklappen 0,5 mm. Sumatra. 22. X. mucronata n. sp., 9. Schildchen querwulstförmig. 1. Hinterleibssegment schwarz gezeichnet. 8. ganz hell. Mittelfeld breiter als lang 7. Fühler dunkelbraun, die Geißelglieder vor der Spitze kaum dicker als das erste. Schildchen mit mäßig hohen Seitenleisten. 8—9,25 mm; Legebohrerklappen 1—1,1 mm. Hinterindien. 23. X. Reicherti n. sp., ?. Fühler hell rostrot, vor der Spitze deutlich verdickt, die Geißel- glieder vor der Spitze fast doppelt so dick als das erste. Schild- chen mit niedrigen Seitenleisten. 6 mm. Formosa. 24. X. clavalta n. SP., d. 1. Hinterleibssegment zwischen den Luftlöchern und den schrägen Furchen hell, in der Mitte mit einem schwarzen Fleck. — 1. Hinterleibssegment hinten etwas über 11, mal so breit als vorn, 2. hinten 1245 mal so breit als lang. 11,5—12 mm; Legebohrer- klappen 4,2—4,3 mm. Queensland. 44. X. australis Kıgr., 9. 1. Hinterleibssegment mit schwarzen Flecken zwischen den Luitlöchern und den schrägen Furchen, zwischen diesen in der Mitte hell 7. Hinterleibssegment mit zwei schwarzen Flecken. 1. F ühler- geißelglied 44, mal so lang als in der Mitte dick. 1. Hinterleibs- segment nur wenig länger als hinten breit, 2. hinten beim 9 fast doppelt, beim & fast 1?/, malso breit alslang. 2 8—12 mm; Legebohrerklappen 2,6—5 mm; & 5,75—11,5 mm. .Formosa, Celebes, Borneo, Sumatra, Java, Kei-Inseln, Ceylon, Mauritius. 42. X. punctata (F.), $3- 7. Hinterleibssegment ganz hell. 1. Fühlergeißelglied nur 4 mal so us als in der Mitte dick. 1. Hinterleibssegemnt In mal rs wE Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 41 so lang als hinten breit, 2. hinten nicht ganz 11%, mal so breit als lang. 9 mm. Kei-Inseln. 43. X. ruficornis Krer., d. K. 1 Kleine Arten von höchstens 7,5 mm Körperlänge. 2. — Große Arten von wenigstens 12,5 mm Körperlänge. d. 2 Die Mittelschienen erscheinen dadurch, daß sie außen von einer seichten schrägen Furche durchzogen werden, wie gedreht. Mittelfeld nur ?/, mal so lang wie das Mittelsegment. Mittel- rücken zwischen den Flügelschüppchen mit einem sehr großen Mittelfleck und zwei sehr kleinen Seitenflecken. 7,25 mm. Sumatra. 26. X. valga n. sp., d. — Die Mittelschienen sind wie gewöhnlich gebildet. Mittelfeld halb so lang wie das Mittelsegment. Mittelrücken mit schwarzer Querbinde zwischen den Flügelschüppchen. 3. 3 Mittelfeld des Mittelsegments nach vorn zu stark verschmälert, breiter als lang. Die Fläche zwischen den Rückenkielen des 1. Hinterleibssegments ist hinter den Luftlöchern deutlich längsrissig. Hintere Abdachung des Scheitels und 6. Hinter- leibssegment ganz hell. 7,25 mm; Legebohrerklappen 1,7 mm. Sumatra. 27. X. rimosa n. sp., 9. — Mittelfeld des Mittelsegments nach vorn zu wenig verschmälert. Zwischen den bis über die schrägen Furchen hinaus reichenden Rückenkielen des 1. Hinterleibssegments höchstens einige längliche Eindrücke. Hintere Abdachung des Scheitels mit zwei schwarzen oder braunen Flecken. 6. Hinterleibssegment mit zwei schwarzen Flecken. 4. 4 Zahntragende Felder des Mittelsegments außen über doppelt so lang als innen. 2. Hinterleibssegment hinten 1%, mal so breit als lang. Außenfläche der Hinterhüften und 2. Hinter- leibssegment mit schwarzen Flecken. 7,5 mm. Sumatra. 28. X. carinata n. SP., d. — Zahntragende Felder des Mittelsegments außen kaum 11, mal so lang als innen. 2. Hinterleibssegment hinten nur 1%; mal so breit als lang. Hinterhüften und 2. Hinterleibssegment ganz hell. 6,5 mm. DBorneo. 29. X. exigua n. SP., d. 5 Schildchen keilförmig. Obere Seitenfelder des Mittelsegments gestreift. 1. Hinterleibssegment 1?/, mal so lang als hinten breit. Hintertarsen ganz schwarz. 13 mm. Sumatra. 93. X. cuneata n. SP., d. — Schildchen querwulstförmig oder kegelförmig. Obere Seiten- felder des Mittelsegments glatt. 1. Hinterleibssegment im Ver- hältnis zu seiner Breite viel kürzer. Hintertarsen nicht ganz schwarz. 6 1. bis 4. Hinterleibssegment ganz hell, das 5. mit zwei kleinen schwarzen Flecken, des 6. bis 8. ganz braunschwarz. 16,5 mm. Celebes. 13. X. melanura n. SPp., d- 6. Heft 49 Prof. Dr. R. Krieger: — 1. bis 4. Hinterleibssegment wenigstens zum Teil mit schwarzen Flecken, 6. bis 8. wenigstens zum Teil hell mit dunkeln Zeich- nungen. Mittelfeld des Mittelsegments viereckig, zahntragende Felder dreieckig. 1. Hinterleibssegment bei den nicht gekerbten schrägen Furchen eingeschnürt. 14 mm. Assam. 20. X. pardalis Kıgr., $. — Mittelfeld des Mittelsegments sechseckig, zahntragende Felder viereckig. 8. Die das hintere Mittelfeld des Mittelsegments vorn ab- schließende Leiste verläuft in gleichmäßigem Bogen. 17,5 mm; Legebohrerklappen 3,3 mm. Celebes. 17. X. cireularıs n. sp., 9. — Die das hintere Mittelfeld abschließende Leiste bildet an den Hinterecken des Mittelfeldes deutliche Winkel. 9. 1. Glied der Hintertrochanteren am Grunde innen, unten und außen breit schwarz. 10. — 1. Glied der Hintertrochanteren ganz hell oder höchstens mit kleinen braunen Flecken am Grunde. 21. 10 Vor den Luftlöchern des Mittelsegments ein kegelförmiger Höcker. Schildchen fast stets deutlich kegelförmig, wenn es sich nur der Kegelform nähert, ist das hintere Mittelfeld des Mittelsegments z. T. gefurcht. a. — Vor den Luftlöchern des Mittelsegments ein rundlicher Höcker. Schildchen fast immer querwulstförmig. Hinteres Mittelfeld immer glatt. 18. 11 Hinteres Mittelfeld z. T. gefurcht. Fühlergeißel mit 45 bis 50 Gliedern. Legebohrerklappen länger als die Hinterschienen 12. — Hinteres Mittelfeld glatt. Fühlergeißel mit 41 bis 45 Gliedern.17. 12 Auch die zahntragenden Felder gefurcht. Legebohrerklappen so lang wie die Hinterschienen und -tarsen zusammen. 17 mm; Legebohrerklappen 7,7 mm. Bolivien. 6. X. macrura n. Sp., 9. — Zahntragende Felder glatt. Klappen des Legebohrers viel kürzer als die Hinterschienen und -tarsen zusammen. Arten aus Südostasien. 193. 13 Mittelfeld des Mittelsegments nach vorn zu verschmälert. Letztes Glied der Mitteltarsen 11% mal so lang als das erste. 14. — Mittelfeld des Mittelsegments nach vorn zu nicht verschmälert. Letztes Glied der Mitteltarsen nur 14, mal so lang als das erste. 15. 14 Mittelsegment mit schwarzen Flecken. Gesicht deutlich breiter als hoch. Schildchen querwulstförmig, in der Mitte etwas. höher, also nur der Kegelform sich nähernd. 1. Hinterleibs- segment 1!/, mal so lang als hinten breit. Hinterschenkel 21, mal so lang als in der Mitte hoch. 14 mm; ee eer- klappen 3,7 mm. Sikkim. 36 macrodactyla np.) ?. =] 00 Ne) Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 43 — Mittelsegment ganz hell. Gesicht so breit wie hoch. Schildchen 1 1 1 1 rt 6 deutlich, wenn auch flach kegelförmig. 1. Hinterleibssegment 1!/, mal so lang wie hinten breit. Hinterschenkel nur 24, mal so lang als in der Mitte hoch. 18 mm; Legebohrerklappen 4,8 mm. Formosa. 4. X. formosensis n. sp., 9. Mittelfeld halb so lang als das Mittelsegment. Legebohrer- klappen so lang wie die Hinterschienen mit dem 1. Tarsenglied zusammen. Schwarze Seitenflecke des Mittelrückens nicht nach den Flügelschüppchen hin erweitert. Flecke des 1. Hinter- leibssegments sehr klein. Hinterschenkel außen ungefleckt oder mit sehr kleinem Fleck. Letztes Mitteltarsenglied ganz hell, letztes Hintertarsenglied nur am Ende dunkel. 17—20 mm; Legebohrerklappen 4,8—5,5 mm. Vorderindien, Sikkim. li. X. princeps n. sp., 2. Mittelfeld nur ?2/, mal so lang wie das Mittelsegment, Lege- bohrerklappen länger als die Hinterschienen mit dem 1. Tarsen- glied zusammen. Seitenflecke des Mittelrückens nach den Flügelschüppchen hin erweitert. Flecke des 1. Hinterleibs- segments groß. Letztes Glied der Mitteltarsen wenigstens am Grunde, das der Hintertarsen oben ganz dunkel. 16. Mittelrücken zwischen den Rückenfurchen glatt. 1. Hinter- leibssegment nur vor den Luftlöchern mit schwach entwickelten Seitenleisten. Fühlergeißel mit 50 Gliedern. Hinterschenkel außen mit kleinem Fleck. Mittelschienenwurzel hell. Letztes Mitteltarsenglied nur am Grunde dunkel. 19 mm; Legebohrer- klappen 5,6 mm. Sumatra. DUX due sp, 7 je 0) Mittelrücken zwischen den Rückenfurchen mit zerstreuten, tief eingestochenen Punkten. 1. Hinterleibssegment auch hinter den Luftlöchern mit deutlich entwickelten Seitenleisten. Fühlergeißel mit 47 Gliedern. Hinterschenkel außen mit großem schwarzem Fleck. Mittelschienenwurzel dunkel gezeichnet. Letztes Mitteltarsenglied auch am Ende dunkel. 17 mm; Lege- bohrerklappen 5 mm. Japan. 3. X. vaponica Krer., 9. Mittelfeld des Mittelsegments so lang wie an der breitesten Stelle breit. Fühlergeißel mit 41 Gliedern. Hinterschienen innen und außen mit braunen Längsstreifen 16 mm. Luzon. 9. X. manilensis n. SP., Ö. Mittelfeld kürzer als an der breitesten Stelle breit. Fühlergeißel mit 44 bis 45 Gliedern. Hinterschienen ohne braune Längs- streifen. 16,5—17 mm; Legebohrerklappen 4,1—4,2 mm. Nordchina. 7. X. Byaueri n. sp., 9. Gesicht höher als breit. Letztes Mitteltarsenglied fast 1%), mal so lang als das erste. Fühlergeißel mit 42 Gliedern. 6. Hinter- leibssegment ganz hell. 14 mm; Legebohrerklappen 3,6 mm. Südchina. 8. X. scutata Kıgr., 9. Gesicht breiter als hoch. Letztes Mitteltarsenglied nur 14 mal so lang als das erste. Fühlergeißel mit 43 oder mehr Gliedern. 6. Hinterleibssegment mit zwei schwarzen Flecken. 19. 6. Heft 44 Prof. Dr. R. Krieger: 19 Mittelfeld des Mittelsegments etwas länger als breit. 1. Hinter- leibssegment 14, mal so lang als hinten breit. Fühlergeißel mit 47 bis 48 Gliedern. Hinterschenkel sehr dick, nur 2!/, mal so lang alsin der Mitte hoch. 2 15,5—16,5 mm; Legebohrerklappen 3,7—4,4 mm; & 14,5—16,5 mm. Java, Amboina, Kei-Inseln. 15. X. Brullei Kıgr., 28. — Mittelfeld etwas breiter als lang. 1. Hinterleibssegment höch- stens 1!/, mal so lang als hinten breit. Fühlergeißel höchstens mit 46 Gliedern. Hinterschenkel schlanker, wenigstens 22/, mal so lang als in der Mitte hoch. 20 1. Hinterleibssegment 1!/, mal so lang als hinten breit. Fühler- geißel mit 46 Gliedern. Hinterschenkel 2?/, mal so lang als in der Mitte hoch. Legebohrer gerade, seine Klappen so lang wie die Hinterschienen. Schwarze Flecke des 6. Hinterleibssegments viel kleiner als die des 5. Mittelbeine und Hinterschienen bis auf die schwarze Schienenwurzel ganz hell. 17,5 mm. Lege- bohrerklappen 3,7 mm. 16. X. Konowi Kıer., 9. — 1. Hinterleibssegment 1!/, mal so lang als hinten breit. Fühler- geißel mit 43 bis 45 Gliedern. Hinterschenkel fast 21% mal so lang als in der Mitte hoch. Legebohrer schwach nach ab- wärts gekrümmt, seine Klappen so lang wie die Hinterschienen mit den drei ersten Tarsengliedern zusammen. Schwarze Flecke des 6. Hinterleibssegments nicht oder kaum kleiner als die des 5. Mittelbeine mit dunkeln Zeichnungen. Hinterschienen innen und außen mit dunkeln Längsstreifen. 9 15 mm; Lege- bohrerklappen 5 mm. & 15—15,5 mm. Borneo. Sumatra. 14. X. gampsura n. sp., 2 d. Mittelsegment mit kegelförmigen Höckern vor den Luftlöchern. 2. und 6. Hinterleibssegment ganz hell. 22. — Mittelsegment mit rundlichen Höckern vor den Luftlöchern. 2. und 6. Hinterleibssegment mit schwarzen Zeichnungen. 24. Mittelfeld ?2/, mal so lang als das Mittelsegment, nach vorn zu nur wenig verschmälert. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibs- segments an den Seiten sehr grob punktiert. Fühlergeißel mit 45 bis 47 Gliedern. Legebohrerklappen so lang wie die zwei ersten Hintertarsenglieder zusammen. 15—16,5 mm; Lege-. bohrerklappen 1,8—1,9 mm. Formosa. 10. X. brachyparea n.sp., $. — Mittelfeld höchstens %; mal so lang als das Mittelsegment, nach vorn zu stark verschmälert. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibs- segments ganz glatt. Fühlergeißel mit 41 bis 42 Gliedern. Legebohrerklappen wenigstens so lang wie die 3 ersten Hinter- tarsenglieder zusammen. 23. Mittelfeld 13 mal so lang wie das Mittelsegment, an der breite- sten Stelle, die kurz hinter der Mitte liegt, 124 mal'so breit als lang. 1. Hinterleibssegment 14, mal so lang als hinten breit, 2. hinten über 13/4 mal so breit als lang. Klappen des Lege- bohrers etwas länger als die 4 ersten Hintertarsenglieder zu- 2 jeak 2 D 2 ) Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 45 sammen. Fühler unten dunkel rostrot. 14 mm; Legebohrer- klappen 2,7 mm. Assam. 11. X. soleata Kıgr:, 2. — Mittelfeld Y, mal so lang als das Mittelsegment, an der brei- testen Stelle, die weit hinter der Mitte liegt, fast doppelt so breit als lang. 1. Hinterleibssegment 11% mal so lang als hinten breit, 2. hinten noch nicht 11, mal so breit als lang. Lege- bohrerklappen so lang wie die 3 ersten Hintertarsenglieder zu- sammen. Fühler auch unten schwarz, nur an der Spitze rötlich und unten am Grunde gelblich. 16 mm; Legebohrerklappen 3,2 mm. Assam. 12. X. commixta n. sp., 2. 94 Schildchen fast kegelförmig. Mittelbrustseiten in der Mitte zerstreut, aber ziemlich kräftig punktiert. 1. Hinterleibs- segment nach vorn zu gleichmäßig verschmälert, mit seichten, scharf gekerbten schrägen Furchen. Fühlergeißel mit 43 bis 44 Gliedern. Legebohrerklappen so lang wie die Hinterschienen mit dem 1. Tarsenglied zusammen. 29 14.5 —15,5mm; Lege- bohrerklappen 4,3—4,5 mm; & 13,5 mm. Luzon. A 19. X. Iuzonensis n. sp., 2 d. — Schildchen querwulstförmig. Mittelbrustseiten in der Mitte glatt. 1. Hinterleibssegment bei den tief eingedrückten, aber nur schwach gekerbten schrägen Furchen etwas eingeschnürt. Fühlergeißel mit 38 Gliedern. Klappen des Legebohrers nur weniglänger als die beiden ersten Hintertarsenglieder zusammen. 12,5 mm; Legebohrerklappen 1,3 mm. Tonkin. 18. X. leviuscula n. Sp., 9. Beschreibung der mir bekannten Arten. Leider habe ich eine Reihe von Arten nur nach einem Stück beschreiben müssen. Ob diese sich werden alle aufrecht erhalten lassen, wenn mehr Material davon vorliegt, bezweifle ich selbst, da ja auch die plastischen Merkmale, nach denen ich mich bei Trennung der Arten hauptsächlich gerichtet habe, veränderlich sein können. Ich habe versucht, die Gattung in natürliche Gruppen zu gliedern, die im folgenden durch römische Ziffern bezeichnet sind. Die Bemerkungen über jede Gruppe sollen diese nicht vollständig kennzeichnen, sondern nur ihre wichtigsten Merkmale hervorheben oder unnötige Wiederholungen in den einzelnen Beschreibungen vermeiden helfen. I. Gruppe der X. princeps.") Große Arten. Mittelsegment mit einem Höcker vor den Luft- löchern und mäßig großem sechseckigem Mittelfeld. Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind ein Fleck auf dem Kopf, der die Mitte der Stirn, das Stemmatium, die hintere Abdachung des Sceheitels mit Ausnahme der Augenränder und den oberen Teil der 11) Hierher gehören X, pedator (F.) p. 18, pedator (Brulle), p. 18 und pedator Morl., p. 18. 6. Heft 46 Prof. Dr. R. Krieger: Schläfenhinterränder und des Hinterhauptes bedeckt, vier Flecke des Mittelrückens, von denen drei in einer Querreihe zwischen den Flügelschüppehen liegen, der 4. die vordere Abdachung der Sehildehengrube einnimmt, meist zwei Flecke des Mittelsegments und, außer bei melanura, je zwei Flecke aller oder der meisten Hinterleibssegmente. a) Hinteres Mittelfeld des Mittelsegments z. T. gefureht. Mittel- segment mit kegelförmigen Höckern, auch das Schildehen meist kegelförmig.'?) 1. Xanthopimpla princeps"”) n. sp., 9. Der Fleck auf dem Kopfe sendet vorn eine Spitze zwischen die Fühlerwurzeln hinein und ist neben dem vorderen Punktauge und hinter dem Stemmatium von beiden Seiten eingeschnürt. Oben an der hinteren Abdachung des Scheitels, hinter den hinteren Punktaugen, steht darin ein kleiner gelber Fleck. Die vorderen Flecke des Mittelrückens sind länglich rund und ziemlich klein. Der mittlere von ihnen ist immer, die seitlichen meist vorn spitz aus- geschnitten. Die seitlichen sind nicht nach den Flügelschüppchen hin erweitert und stehen vom Seitenrande des Mittelrückens mindestens so weit ab als sie breit sind. Der Hinterrand der Flügelschüppchen ist breit schwarz gesäumt. In den oberen Seiten- _ feldern des Mittelsegments steht je ein schwarzer rundlicher Fleck von wechselnder Größe. Bei dem größten Stück sind diese Flecke nur durch dunkle Punkte angedeutet. Die Flecke des 1. Hinterleibs- segments sind sehr klein und stehen außen neben den Rücken- kielen. Die des 2. bis 6. Segments stehen nach innen von den Seitenrändern der erhabenen Felder. Sie nehmen vom 2., wo sie fast kreisrund sind, bis zum 5. Segment allmählich an Breite zu. Auf dem 6. Segment sind sie viel kleiner. Die Flecke des 7. Seg- ments sind quer rundlich und viel größer als die der vorhergehenden Segmente, so daß sie sich in der Mitte fast berühren. Das 8. Seg- ment trägt vier kleine Flecke, je einen auf den Seitenfeldern, und ein Paar auf dem Mittelfelde. Fühler schwarz, Schaft und Pedi- zellus unten gelb, auch das erste oder die beiden ersten Geißel- glieder unten mit einem hellen Längsstreifen. An den Mittel- beinen ist der äußerste Grund des 1. Tarsengliedes schwarz, bei dem aus Theophila gezogenen Stück die Wurzel der Schienen ge- bräunt, an den Hinterbeinen ist die Wurzel des 1. Trochanteren- gliedes, der Schienen und des 1. Tarsengliedes, die Spitze des letzten Tarsengliedes und ein unregelmäßiger Fleck an der Innenseite der Schenkel, oben vor der Spitze, schwarz. Das Feldersche Stück trägt an der Außenseite der Hinterschenkel einen kleinen dunkel- braunen Fleck. Klappen des Legebohrers schwarz, am Grunde oben mit gelben Flecken, die etwa !/, der Länge einnehmen oder (beim größten Stücke) noch kürzer sind. Flügel fast wasserhell, 12) Hierher gehört X. regina Morl., p. 19. 13) Wegen der ansehnlichen Größe. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 47 nach dem Außenrande hin schwach bräunlich getrübt, Adern und Mal schwarz, die Kosta rotgelb. Kopf 0,17 bis 0,18 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen für die Gattung stark entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite 2,4 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht 1!/, mal so breit als hoch, mit einer an den Seiten durch deutliche Leisten abgegrenzten schildförmigen Erhebung, zwischen den Leisten grob und dicht, nach außen von ihnen fein punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, fein punktiert. Oberkiefer-Augenabstand etwas kleiner als die Dicke des ersten Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt kaum lamellenartig vor. Bruststück. Seitenlappen des Vorderrückens glatt, nur die Furche vor dem Hinterrande in der unteren Ecke mit einigen undeutlichen Kerben. Mittelrücken glatt mit kurzen Rückenfurchen, die nur bis zur Mitte zwischen dem Vorderrande des Mittelrückens und der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen reichen. Schildchen stumpfkegelförmig mit ab- gerundeter Spitze, die Seitenränder mäßig hoch lamellenartig vor- tretend. Mittelbrustseiten mit mäßig vorragendem unterem Wulst, hinten glatt, vorn oben mit einzelnen feinen Punkten, nach unten hin — Rs dichter und gröber mean punktiert. Mittel- N u Mn brust dicht und een R grob punktiert. \ a Mittelsegment un (Fig. 10 ss mit I) Be belen Tai \ or sten, das Mittelfeld ib a noch nicht halb so han lang als das Mittel- hen segment, deutlich nn > N (N länger als breit, a Seine Grenzleisten X. princeps n. sp., 2. 10:1. gegen die oberen Seitenfelder sind fast parallel, die nach den zahntragenden Feldern nähern sichschwachnachhintenzu. Zahntragende Felder fastdoppelt so breit als außen lang, außen fast doppelt so lang als innen. Hinteres Mittelfeld, besonders am Hinterrande, mit langen auf den Rändern senkrecht stehenden Furchen. Vor den Luiftlöchern jederseits ein stark vorragender kegelförmiger Höcker. Hinter- leib. 1. Segment (Fig. 10b) 1%, mal so lang als hinten breit, mit bis an die schrägen Furchen heranreichenden fast geradlinigen Rückenkielen. Seitenleisten vom Grunde bis zu den Luftlöchern deutlich entwickelt, dahinter fehlend. Die schrägen Furchen sind deutlich gekerbt, sonst das Segment glatt. Das erhabene Feld 6. Heft 48 Prof. Dr. R. Krieger: des 2. Segments jederseits mit einigen groben Punkten, die Felder des 3. und 6. in der Mitte, die des 4. und 5. auf ihrer ganzen Fläche grob und zerstreut punktiert. Fühler. 1. Geißelglied 33, mal so lang. als in der Mitte dick, die Geißel mit 46—48 Gliedern. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der Körper, 2,4 mal so lang als in der Mitte hoch. Letztes Tarsenglied an den Mittelbeinen (Fig. 10c) 14, mal so lang, an den Hinterbeinen (Fig. 10d) deutlich kürzer als das erste. Mittelschienen außen fast bis zur Mitte hinauf mit 8—12 Dornen besetzt, Hinterschienen ohne Dornen oder nur mit einem ganz schwachen. Klappen des Legebohrers 0,27 mal so lang als der Körper, so lang wie die Hinterschienen mit dem ersten Tarsenglied zusammen. Körperlänge 17”—20 mm; Länge der Legebohrerklappen 4,83—5,5 mm. Vorderindien, Sikkim. Beschrieben nach 3 2 aus dem Wiener Museum, bez.: ‚Fr. Chrysalides of Aniheraea Mylıtta var., Singhbhum Distr.‘“, ‚„Sik- kim, H. Elwes 1890, bred from T’heophila bengalensis. 21. 12. 88.“ und ‚Coll. Felder, Sikkim‘“. 2. Xanthopimpla dux‘*) n. sp., 2. Ähnlich der X. iaponica, aber, wie folgt, verschieden. Der vor- dere Mittelfleck des Mittelrückens ist vorn tiefer ausgeschnitten. Die Flecke des 1. bis 6. Hinterleibssegments sind kleiner, die des 1. kaum länger als ihr Abstand von den Luftlöchern und den schrägen Furchen, die des 5. stehen weiter voneinander ab, als sie breit sind, die des 6. sind sehr klein, die des 7. dagegen sehr groß und in der Mitte verschmolzen. Das 8. Segment trägt einen großen schwarzen Fleck, der die vordere Hälfte des Mittelfeldes und die inneren Ecken der Seitenfelder einnimmt. An den Mittelbeinen ist nur der äußerste Grund des 1. Tarsengliedes schwarz und das letzte oben am Grunde braun, die Schienenwurzel aber hell. Die Hinterschenkel tragen innen einen Fleck, der aus einem kurzen Längsstreifen und einem kleinen kreisförmigen Fleck darunter besteht, außen nur einen kleinen kreisförmigen Fleck. Das letzte Hintertarsenglied ist nicht ganz schwarz, sondern unten und beiderseits am Grunde rotbraun. Der helle Längsstreifen am Grunde der Legebohrerklappen reicht nur bis zum Ende des ersten Fünftels. Kopf 0,17 mal so breit als die Körperlänge. Größte Kopf- breite 2,3 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Kopfschild fein und zerstreut punktiert, der Klipeolus noch feiner, aber etwas dichter. Bruststück. Der Mittelrücken auch auf dem Mittel- lappen nicht punktiert. Schildchen stumpf kegelförmig. Mittel- segment (Fig. 11a) Hinteres Mittelfeld vorn beiderseits mit auf der Längsachse des Körpers, nicht auf der Querleiste senkrecht stehenden Furchen. Hintere Seitenfelder durch eine scharfe Leiste 14) Wie princeps. — ————m wickelt. Das erhabene Feld des 2. Segment fast ganz er ne Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 49 vollständig vom Luftlochfeld getrennt. Hinterleib. 1. (Fig. 11b) Segment hinten fast 11% mal so breit als vorn, die Rückenfläche schwächer gewölbt und bei den Luftlöchern, also vor der Mitte am höchsten. Schräge Fur- chen mit zahlreichen tiefen Kerben. Seitenleisten nur vor den Luftlöchern, und auch da nur schwach, ent- glatt, das des 3. sehr grob und sehr zerstreut punk- tiert, ein Mittelstreifen und die Seiten glatt, die des 4. und 5. grob und zerstreut punktiert, das des 6. in der Mitte ziem- lich grob, an den Seiten fein zerstreut punktiert. Fühler. Geißel mit 50 Gliedern, das 1. Glied 34, mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 24, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen vor dem Ende mit 10, Hinterschienen mit 2 bis 3 sehr kurzen, aber dicken Dörnchen. Klappen des Legebohrers so lang wie die Hinterschienen mit dem 1. und der Hälfte des 2. Tarsengliedes zusammen. Körperlänge 19 mm; Länge der Legebohrerklappen 5,6 mm. Sumatra. Beschrieben nach 1 © aus dem Berliner Museum, bez.: „Su- matra, Hartert.‘“ 14 AT X. dux n. sp, 2. 9:l. 3. Xanthopimbla iaponica Kıgr., 9. 11899. Xanthopimpla iaponica Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 81, n. 10, 2. Die dottergelbe Grundfarbe des Körpers geht an den Seiten und an den Hinterrändern der Hinterleibssegmente etwas ins Rötlichgelbe über. Die schwarze Zeichnung des Kopfes sendet eine scharfe Spitze zwischen die Fühlerwurzeln hinein. Von den vor- deren Flecken des Mittelrückens ist der mittlere länglich oval und vorn ausgeschnitten, die beiden seitlichen etwa dreieckig. Die Dreiecke kehren ihre längste Seite nach innen und erreichen mit der gegenüberliegenden Ecke den Seitenrand des Mittelrückens. ' An der nach vorn gewandten Ecke sind sie spitz ausgeschnitten, ‚ an der nach außen und hinten gerichteten Seite ausgerandet. Die hintere Hälfte der Flügelschüppchen ist schwarz. Auf dem Mittel- segment sind die oberen Seitenfelder innen bis über die Hälfte schwarz. Die Flecke des.1. Hinterleibssegments sind länglich, vorn schmäler als hinten. Ihre vordere Spitze liegt nach innen von den Luftlöchern, hinten reichen sie nicht ganz bis zu den schrägen Furchen, von den Seitenrändern der Rückenfläche des Segments stehen sie weit ab. Die Flecke des 2. bis 6. Segments stehen in den ‚ Seiten der erhabenen Felder, von deren Seitenrändern die hinteren Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 6. 4 6. Heft 50 Prof. Dr. R. Krieger: immer mehr abrücken. Die des 2. sind etwa kreisrund, die des 3. bis 5. quer, jeder kürzer und breiter als sein Vorgänger, die des 6. viel kleiner als alle übrigen. Das 7. Segment trägt zwei sehr große, ab- gerundet viereckige Flecke. Auf dem 8. Segment sind die Vorder- hälfte des Mittelfeldes und zwei kleine Flecke in den Innenecken der Seitenfelder schwarz. Dieses Segment ist also nicht verwaschen dunkler, wie ich früher angegeben hatte, weil ich nicht bemerkt hatte, daß es mit Schmutz bedeckt war. Fühler schwarz, das letzte Geißelglied braun, Schaft, Pedizellus und die beiden ersten Geißel- glieder unten gelb, die folgenden Geißelglieder mit immer undeut- licher werdenden gelben Fleckchen. An den Mittelbeinen ist der Grund des 1. Tarsengliedes schwarz, die Schienenwurzel und das letzte Tarsenglied am Grunde schmal, an der Spitze breit dunkel- braun, an den Hinterbeinen der Grund des 1. Trochanterengliedes innen, unten und außen, je ein dreieckiger Fleck an der Innen- und Außenseite der Schenkel oben am Beginn des letzten Drittels, die Schienenwurzel, die Wurzel des 1. und das ganze letzte Tarsen- glied schwarz. Klappen des Legebohrers schwarz, oben am Grunde mit einem fast bis zum Ende des ersten Drittels reichenden gelben Längsstreifen. Flügel wasserhell, am Außenrande schwach an- geräuchert, Adern und Mal schwarz, die Kosta nach dem Grunde zu gelb, das Mal in der Mitte dunkelbraun durchscheinend. Kopf 0,18 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich stark entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite fast 2% mal so groß als die geringste Gesichts- breite. Gesicht 1!/,, mal so breit als hoch, in der Mitte deutlich schildförmig erhaben und hier dicht und stark, jenseits der Ränder der Erhebung feiner punktiert, an den Augenrändern fast glatt. Kopfschild nur durch einen seichten Eindruck vom Gesicht ge- schieden, fein punktiert, der Klipeolus mit zerstreuten feinen haar- tragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augenabstand etwas kleiner als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt schwach lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt, in den Ecken vor den Flügelschüppchen mit einigen feinen Pünktchen, in den unteren Ecken mit einigen Kerben. Mittelrücken vorn auf. dem Mittellappen mit zerstreuten, ziemlich feinen, aber tief ein- gestochenen ‚aufdenSeiten- lappen mit noch feineren Punkten, sonst glatt. Die seichten Rückenfurchen reichen bis zur Mitte des Zwischenraumes zwischen dem Vorderrande des Mit- telrückens und der Verbin- dungslinie der Vorder- ränder der Flügelschüpp- chen nach hinten. Schild- chen (Fig. 12a von links) X. iaponica Krgr., 2. 11:1. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 51 kegelförmig mit mäßig hohen, hinten höheren Seitenleisten. Mittel- brustseiten mit stark vorragendem, von zwei tiefen Furchen begrenz- tem unterem Längswaulst, hinten glatt, vorn oben sehr fein und zer- streut,nach unten, besonders unter derunteren Furche, immerdichter und gröber punktiert. Mittelbrust sehr dicht und grob punktiert. Mittelsegment (Fig. 12b) mit kegelförmigen Höckern vordenLuft- löchern und hohen Leisten. Mittelfeld 2/, mal so lang wie das Mittelsegment, deutlich länger als breit, die Grenzleisten der oberen Seitenfelder parallel, die der zahntragenden Felder nach hinten sich einander nähernd. Zahntragende Felder doppelt so breit als außen lang, hier kaum 1 % mal so lang als innen. Hinteres Mittelfeld vor dem Hinterrande mit kurzen, auf diesem senkrechten, vorn beider- seits neben der Mitte mit etwas längeren, auf der Ouerleiste senk- recht stehenden Furchen. Flankenleisten vollständig, Seiten- leisten vorn etwas abgekürzt, vor ihrem vorderen Ende zu einem dreieckigen Vorsprung erweitert. Hintere Seitenfelder durch eine abgekürzteLeiste unvollständigvon denLuftlochfeldern abgetrennt. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 12c) 0,13 mal so lang als der Körper, 1 Y, mal so lang als hinten breit, hier über 1% mal so breit als vorn, nach vorn zu fast gleichmäßig verschmälert, nur an den schrägen Furchen ganzschwach eingeschnürt. Die Rückenfläche ist, von der Seite gesehen, gleichmäßig, schwach gewölbt, in der Mitte am höchsten. Die Rückenkiele reichen bis über die Mitte. Die schrägen Furchen sind tief eingedrückt und haben wenige, aber grobe Kerben. Die Seitenleisten sind in der ganzen Länge des Segments deutlich entwickelt. 2. Segment hinten 1%, mal so breit als lang, sein erhabenes Feld mit einigen wenigen, die der folgenden Segmente mit immer mehr groben Punkten, so daß das 5., besonders an den Seiten, ziemlich dicht punktiert ist. Das des 6. an den Seiten wieder feiner und zerstreuter, in der Mitte grob und sehr zerstreut punk- tiert. Fühler. Geißel mit 47 Gliedern. Das erste Glied noch nicht 3% mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,19 mal so lang als der Körper, 2% mal so lang als in der Mitte hoch. Letztes Glied der Mitteltarsen 14, mal, das der Hinter- tarsen so lang wie das erste. Mittelschienen außen vor dem Ende mit 5 kurzen, dicken Dörnchen, daneben noch einige feinere, Hinterschienen ohne Dörnchen vor dem Ende. Klappen des Lege- bohrers ein wenig länger als die Hinterschienen mit dem ersten Tarsengliede zusammen. Körperlänge 172) mm, Länge der Legebohrerklappen 5 mm. Japan. Beschrieben nach 1 @ meiner Sammlung, bez.: ‚Jokohama (Konow)“. 4. Xanthopimpla formosensis n. Sp., 9. Die schwarze Zeichnung des Scheitelhinterrandes ist vom Stemmatium durch einen in der Mitte dreieckig nach unten er- 15) Bei meiner früheren Angabe ‚16 mm‘ war die Krümmung des Körpers nicht berücksichtigt worden. 4* 6. Heft 52 Prof. Dr. R. Krieger: weiterten gelben OQuerstreifen getrennt. Die drei vorderen Flecke des Mittelrückens sind sehr klein, der mittlere rundlich und vorn ausgeschnitten, die seitlichen länglich, nach außen hin nicht er- weitert, nur etwa ?/, mal so lang und 13 mal so breit als die Flügel- schüppchen. Der Fleck vor dem Schildchen ist stumpfdreieckig mit abgerundeter vorderer Ecke. Das hinterste Drittel der Flügel- schüppchen ist schwarz. Mittelsegment ganz hell. 1. Hinterleibs- segment mit zwei kleinen schwarzen Flecken, die an die Rücken- kiele grenzen, aber von den Luftlöchern und den schrägen Furchen weit getrennt sind. In den Seiten der erhabenen Felder des 2. bis 5. Hinterleibssegments stehen ziemlich kleine abgerundet vier- eckige schwarze Flecke. Der Zwischenraum zwischen ihnen ist auf dem 2. Segment doppelt so groß, auf dem 3. nicht ganz, auf dem 4. und 5. über doppelt so groß als ihre Breite. 6. Segment ganz hell. Das 7. Segment trägt zwei große, nach innen zugespitzte, das 8. vier kleine schwarze Flecke, wovon je einer in den Innen- ecken der Seitenfelder, zwei in der Vorderecke des Mittelfeldes stehen. Fühler oben schwarz, nach der Spitze hin schwarzbraun, unten dunkel rötlichbraun, Schaft und Pedizellus unten gelb, die äußerste Fühlerspitze ringsum rostrot. An den Mittelbeinen ist der Grund des 1. und 5. Tarsengliedes schwarzbraun, an den Hinter- beinen das 1. Trochanterenglied am Grunde innen, unten und außen, die Schienenwurzel, der Grund des 1. und die Oberseite des 5. Tarsengliedes schwarz. An der Innenseite der Hinterschenkel steht oben am Beginn des letzten Drittels ein kleiner, länglich- runder schwarzbrauner Fleck. Klappen des Legebohrers schwarz, am Grunde oben mit gelben Längsstreifen, die bis über das erste Viertel ihrer Länge hinausreichen. Flügel schwach gelbbraun ge- trübt, am Außenrande gebräunt, mit einem dunkleren Fleck zwischen der Spitze der Radialzelle und der Vorderflügelspitze. Adern und Malschwarzbraun, das Malin der Mitte dunkel-rotbraun, die Kosta bis zur Mitte gelb, nach dem Male hin durch Rotbraun in Schwarzbraun übergehend, die übrigen Adern am Flügelgrunde gelb. Kopf 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, fast geradlinig verschmälert. Größte Kopfbreite nicht ganz 2,5 mal so groß als die geringste Gesichts- breite. Gesicht so hoch wie breit, mit einer durch deutliche Ränder abgesetzten schildförmigen Erhebung, auf dieser dicht und grob, daneben feiner und zerstreuter punktiert. Kopfschild durch eine seichte Furche vom Gesicht geschieden, feiner und zerstreuter als das Gesicht, aber verhältnismäßig kräftig punktiert. Auch der Klipeolus ist in seiner oberen Hälfte noch ziemlich kräftig punk- tiert. Oberkiefer- Augenabstand fast so droß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt "schwach lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken in den Ecken vor den Flügelschüppchen fein und zerstreut punktiert, in den unteren Ecken mit einigen Kerben, sonst glatt. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen bis zur Mitte des Zwischenraumes zwischen Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 53 ihrem vorderen Ende und der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen flach kegelförmig gewölbt, mit ziemlich niedrigen, nach hinten zu etwas höheren Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit mäßig stark vortretendem unteren Längswulst, zerstreut, oben fein, nach unten hin gröber punktiert, vor dem Hinterrande glatt. Mittelbrust grob und sehr dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 13a) mit kegelförmigen Höckern vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittelfeld; 4, mal so lang als das Mittelsegment, an!der breitesten Stelle,Üdie hinter der Mitte liegt, etwas breiter alslang, nach vorn und!hinten’zu deut- lich verschmälert. Zahn- & tragende Felder doppelt so breit als außen lang, hier doppelt so lang als ınnen. Hinteres Mittelfeld an der Grenz- leiste der zahntragenden Felder mit auf dieser senkrecht stehenden Furchen. Hintere Sei- tenfelder durch eine innen abgekürzte Leiste vonden Luftlochfeldern = unvollständig getrennt. X, formosensis n. sp., 2. 11:1. Seitenleisten vorn ausgelöscht, hinter ihrem Vorderende zu einem rundlichen Vorsprung erweitert. Hinterleib. 1. Segment (Fig.13b) 0,13 mal so lang als der Körper, 1'/, mal so lang als hinten breit, hier 1% mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig ver- schmälert, von der Seite gesehen gleichmäßig schwach gewölbt. Die Rückenkiele reichen bis über die Mitte des Segments hinaus. Schräge Furchen tief eingegraben und deutlich gekerbt. Die Seitenleisten sind vom Grunde des Segments bis zu den schrägen Furchen deutlich entwickelt. 2. Segment (Fig. 13b) hinten fast doppelt so breit als lang, sein erhabenes Feld neben der Mitte mit sehr groben Punkten, sonst glatt. Die erhabenen Felder des 3. bis 5. Segments sind sehr grob und mäßig dicht punktiert, auch das des 6. zeigt wenigstens in der Mitte noch grobe Punkte. Fühler. Geißel mit 47 Gliedern, das 1. Geißelglied 34, mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der Körper, 24, mal so lang als in der Mitte hoch. Letztes Glied der Mitteltarsen 1 % mal so lang, das der Hintertarsen so lang wie das erste. Mittelschienen bei meinem Stück links mit 7, rechts mit 3, Hinterschienenmit1 DörnchenvordemEnde. Legebohrerklappen etwaskürzeralsdie Hinterschienen mit dem 1. Tarsengliedzusammen. Körperlänge 18 mm; Länge der Legebohrerklappen 4,8 mm. Formosa, Beschrieben nach 1 @ aus meiner Sammlung, bez.: ‚„Chip- Chip, Formosa, II. 09, H. Sauter‘. %. Heft 54 Prof. Dr. R. Krieger: 5. Xanthopimpla macrodactyla‘) n. sp., 2. DerFleckaufdem Kopfesendet einenschmalenFortsatz zwischen die Fühlerwurzeln bis zum Rande des Gesichts vor. Aufder hinteren Abdachung des Scheitels steht in der schwarzen Zeichnung ein gelber Punkt. Die vorderen Flecke des Mittelrückens sind mäßig groß, länglich rund, vorn ausgeschnitten, die seitlichen von ihnen nach den Flügelschüppchen hin nicht erweitert und vom Seiten- rande des Mittelrückens durch einen gelben Streifen getrennt. Der Hinterrand der Flügelschüppchen ist breit schwarz. Innen in den oberen Seitenfeldern des Mittelsegments steht je ein querrundlicher schwarzer Fleck, der etwa ein Drittel dieser Felder einnimmt. 1. Hinterleibssegment ın der Mitte neben den Rückenkielen jeder- seits mit einem kleinen länglichrunden Fleck. Die erhabenen Felder der 5 folgenden Segmente mit 2 schwarzen Flecken neben den Seitenrändern. Die Flecke des 2. und 3. Segments sind ab- gerundet dreieckig, mit einer Seite nach vorn gekehrt, auf dem 2 etwa so lang wie breit, auf dem 3. quer, die des 4. und 5. quer- rundlich, auf dem 5. breiter und kürzer als auf dem 4., die des 6. viel kleiner mit einem schmalen Fortsatz nach innen am Vorder- rande des Segments. 7. Segment mit zwei großen querrundlichen Flecken am Vorderrande, die weiter nach innen stehen als die der vorhergehenden Segmente und sich in der Mitte fast berühren. 8. Segment mit je einem kleinen rundlichen Fleck in den inneren Ecken der vorderen Felder und einem größeren dreieckigen in der vorderen Ecke des hinteren Feldes. Fühler oben am Grunde schwarz, nach der Spitze zu allmählich in dunkel rotbraun über- gehend, unten am Schaft und Pedizellus gelb, die Geißel am Grunde schwarzbraun mit rötlichen Flecken an der Spitze der einzelnen Glieder, von der Mitte an bis zur Spitze rotbraun. An den Mittel- beinen ist der äußerste Grund des 1. und 5. Tarsengliedes gebräunt, an den Hinterbeinen der Grund des 1. Trochanterengliedes schwarz ein unregelmäßiger Fleck an den Schenkeln innen vor der Spitze schwarzbraun, die Wurzel der Schienen und des 1. Tarsengliedes, sowie das 5. Tarsenglied oben, besonders an der Wurzel und an der Spitze, dunkel rotbraun. Klappen des Le’gebohrers schwarz, am Grunde oben mit gelben Längsstreijen, die etwa 4 der Länge einnehmen. Flügel fast wasserhell, am Außenrande etwas ange- räuchert, mit dunkelbraunen Adern und Mal, die Kosta, besonders nach der Flügelwurzel zu, gelblich. Kopf 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen verhältnismäßig stark entwickelt, mit schwacher Wölbung ver- schmälert. Größte Kopfbreite 2,5 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht 1,15 mal so breit als lang, mit einer an den Seiten durch deutliche Leisten abgegrenzten schildförmigen Er- hebung, innerhalb der Leisten ziemlich dicht und grob, zwischen 16) Von uaxoös lang und Ödxtvlos Finger, wegen der großen Klauen- glieder. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 55 den Leisten und den Augenrändern fein punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, fein punktiert. Oberkiefer-Augen- abstand etwas kleiner als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Seiten- lappen des Vorderrückens glatt, in den Ecken vor den Flügel- schüppchen mit einigen feinen Punkten, die Furche vor dem Hinterrande unten mit einigen Kerben. Die Rückenfurchen reichen kaum bis zur Mitte des Zwischenraumes zwischen dem Vorder- rande des Mittelrückens und der Verbindungslinie der Vorder- ränder der Flügelschüppchen. Schildchen querwulstförmig ge- wölbt, in der Mitte etwas vorgezogen, also sich der Kegelform nähernd, mit ziemlich niedrigen, nur schwach lamellenartig vor- tretenden Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit schwach vortreten- dem unterem Wulst, hinten und oben glatt, nach vorn und unten hin mit allmählich dichter und gröber werdenden Punkten besetzt. Mittelbrust dicht und grob punktiert. Mittelsegment (Fig. 14a) mit einem kegelförmigen Höcker vor den Luftlöchern und hohen undkräftigenLeisten. Mittelfeld ?/, malsolangals dasMittelsegment, so lang wie in der Mitte breit, nach vorn und hinten zu deutlich verschmälert. Zahntragende Felder fast doppelt so breit als außen lang, außen über 1% mal so lang als innen. Hinteres Mittelfeld mit langen Furchen an den Grenzleisten nach den zahn- tragendenFeldernzu. Hin- terleib... 1.) Segment‘ (Fig. 14b) nur ganz wenig (um Y/0) länger als hinten breit, mit bis zur Mitte reichen- den KRückenkielen, die schrägen Furchen mit 2 größeren und einigen klei- neren, mehr undeutlichen Kerben, die Seitenleisten vor und hinter den Luft- löchern entwickelt. Das ZN FA f erhabene Feld des 2. Seg- ments ist in der Mitte der Länge nach furchenartig eingedrückt und trägt jederseits einige wenige sehr grobe Punkte, das des 3. ist sehr grob und sehr zerstreut, die des 4. und 5. sind etwas feiner und dich- ter punktiert. Das Feld des 6. Segments trägt nur vorn in der Mitte einige gröbere, sonst wie auch das ganze 7. und 8. Segment nur feine haartragende Punkte. Fühler. 1. Geißelglied 3% mal so lang wie in der Mitte dick, Geißel mit 45 Gliedern. Beine. Hinter- schenkel 0,18 mal so lang als der Körper, 2,5 mal so lang als in der Mitte hoch. Tarsen im ganzen kurz, die Mitteltarsen (Fig. 14c) 0,15, die Hintertarsen (Fig. 14d) 0,23 mal so lang als der Körper, aber das letzte Tarsenglied sehr lang und kräftig, an den Mittel- 6. Heft X. macrodactiyla n. sp., 9. 13:1. 56 Prof. Dr. R. Krieger: beinen 1, mal so lang, an den Hinterbeinen reichlich so lang als das erste. Mittelschienen außen im letzten Drittel mit 7 kleinen Dörnchen besetzt, Hinterschienen ohne Dornen vor dem Ende. Klappen des Legebohrers 0,27 mal so lang als der Körper, so lang wie die Hinterschienen mit dem 1. Tarsenglied zusammen. ‚Körperlänge 14 mm; Länge der Legebohrerklappen 3,7 mm. Sikkim. Beschrieben nach 1 2 aus dem Wiener Museum, bez.: ‚„Sikkim, H. Elwes, 1890“. | 6. Kanthopimpla macrura!”) n. sp., 2. 1. Hinterleibssegment ohne Flecke. In der schwarzen Zeich- nung des Kopfes liegt hinter dem Stemmatium ein feiner gelber Ouerstreifen. Die vorderen Flecke des Mittelrückens sind mäßig groß, der mittlere ist vorn tief ausgeschnitten und hängt durch eine feine braune Linie mit dem Fleck vor dem Schildchen zu- sammen, die seitlichen senden einen Fortsatz nach außen, der bis auf den aufgebogenen Seitenrand des Mittelrückens hinaufreicht. Die hintere Hälfte der Flügelschüppchen ist schwarz. Die Flecke des Mittelsegments sind klein. Sie liegen in den inneren Ecken der oberen Seitenfelder, wo sie rings einen gelben Saum freilassen. Die Flecke des 2. bis 6. Segments liegen in den äußeren Ecken der erhabenen Felder. Sie sind auf dem 2. und 6. Segment sehr klein, auf dem 3. bis 5. quer rundlich und halb so breit wie der Zwischen- . raum zwischen ihnen. Die Flecke des 7. Segments sind ziemlich groß, aber durch einen breiten Zwischenraum voneinander getrennt. Auf dem 8. Segment sind zwei kleine Flecke in den inneren Ecken der Seitenfelder und die vordere Hälfte des Mittelfeldes schwarz. Fühler schwarzbraun, die Geißel an der äußersten Spitze rötlich, unten nach dem Grunde zu gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb. Vordere Beine ganz hell, an den Hinterbeinen das erste Trochanterenglied am Grunde innen, unten und außen, ein Fleck an den Schenkeln, die Schienenwurzel und die äußerste Wurzel des 1. Tarsengliedes schwarz bis schwarzbraun. Der Schenkelfleck steht oben an der Innenseite zwischen Mitte und Spitze und setzt sich aus einem kurzen Längsstreifen und einem nach dem Grunde zu oben angehängten kreisförmigen Fleck zusammen. Klappen des Legebohrers schwarz, oben am Grunde mit einem bis zum Viertel‘ der Länge reichenden gelben Längsstreifen. Flügel fast wasserhell, schwach bräunlich getrübt, am Außenrande ziemlich stark ge- bräunt, Adern und Mal schwarzbraun, die Kosta nach dem Grunde zu gelb. | Kopf (Fig. 1, p.4) 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich schwach entwickelt, geradlinig ver- schmälert. Größte Kopfbreite 2,6 mal so groß wie die geringste Gesichtsbreite. Gesicht ein wenig breiter als hoch, mit einer von breiten, wulstartigen Seitenrändern eingefaßten schildförmigen ı7) Von ucxoösg lang und dvod Schwanz, wegen des langen Bohrers. Er Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 57 Erhebung, auf dieser ziemlich grob, dicht und etwas runzlig, daneben feiner und zerstreuter punktiert. Kopfschild durch eine seichte Furche vom Gesicht geschieden, fein und zerstreut, Klipeolus noch feiner punktiert. Oberkiefer-Augenabstand etwas kleiner als die Dicke des ersten Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt etwas lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken mit einigen Kerben in den unteren Ecken, sonst glatt. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen enden in der Mitte des Zwischenraumes zwischen dem Vorderrande des Mittelrückens und der Verbindungs- linie der Vorderränder der Flügelschüppchen. Schildchen quer wulstförmig gewölbt, in der Mitte höher, also der Kegelform sich nähernd, mit mäßig hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit mäßig vorragendem unterem Wulst, fein und zerstreut, nach der vorderen unteren Ecke hin dichter und gröber punktiert, hinten glatt. Mittelbrust mit dichten, groben, tief eingestochenen Punkten. Mittelsegment (Fig. 15a) mit kegelförmigen Höckern vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittelfeld ?/, mal so lang wie das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die hinter der Mitte liegt, deutlich breiter als lang, nach vorn und hinten schwach ver- schmälert. Zahntragende Felder 11, mal so breit als außen lang, hier doppelt so lang als innen. . Hinteres Mittelfeld vorn beiderseits und zahntragende Felder außen mit auf der beide trennenden Leiste senk- recht stehenden Furchen. Flankenleisten vollständig, Seitenleisten vor ihrem vorde- ren Endeerhöht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 15b) 0,13 mal so lang als der Körper, 1!/, mal so lang als hinten breit, hier 11% mal so breit als vorn. Die Rückenfläche erscheint,von der Seite gesehen, im Ganzen inflachem Bogen vorgewölbt. Die Rückenkiele reichen bis weitüber dieMitte. DieschrägenFurchen sind starkgekerbt. 2.Segmenthinten 115 mal so breit alslang, sein erhabenes Feld sehr grob und sehr zer- streut punktiert, ein Mittelstreifen und die Seitenecken glatt, das des 3. Segments sehr grob und zerstreut, die des 4. und 5. etwas feiner und dichter punktiert, das des 6. oben in der Mitte ziemlich grob und zerstreut, an den Seiten, wie das ganze 7. und 8. Segment nur mit feinen zerstreuten Punkten. Fühler. Geißel mit 46 Gliedern, das 1. Glied 3%, mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinter- schenkel 0,18 mal so lang als der Körper, fast 21% mal so lang als ın der Mitte hoch. Hintere Schienen außen vor dem Ende mit zwei kleinen dicken Dörnchen. Letztes Glied der Mitteltarsen nicht ganz 11, mal so lang, das der Hintertarsen etwas kürzer als das erste. Legebohrer nach unten gekrümmt, seine Klappen so lang wie die Hinterschienen und -tarsen zusammen. Körperlänge 17 mm; Länge der Legebohrerklappen 7,7 mm. X. macruran.sp.,Q. 11:1. 6. Heft 58 Prof. Dr. R. Krieger: Bolivien. Beschrieben nach 1 2 aus dem Berliner Museum, bez.: ‚Bolivia, Garlepp S. V.“ b) Hinteres Mittelfeld des Mittelsegments glatt. Mittelsegment mit hohen, fast immer kegelförmigen Höckern, auch das Schildehen meist kegelförmig. 6. Hinterleibssegment des 2 ganz oder fast ganz hell.!2) 7. Xanthopimpla Braueri®) n. sp., 2. Der schwarze Mittelstreifen der Stirn ist unten stark ver- breitert, die schwarze Färbung der hintern Abdachung des Scheitels durch eine gelbe Querlinie vom Stemmatium mehr oder weniger vollständig getrennt, der schwarze Schläfenhinterrand läuft sehr weit hinab. Von den vorderen Flecken des Mittelrückens ist der mittlere vorn ausgeschnitten, hinten zugespitzt, die seitlichen senden nach außen einen Fortsatz aus, der den Seitenrand des Mittelrückens erreicht. Der hintere Fleck läuft vorn in eine Spitze aus, von der bei einigen Stücken eine feine dunkle Linie nach der Spitze des mittleren Vorderflecks zieht. Die Flügelschüppchen sind hinten fast bis zur Hälfte dunkel, innen schwarz, außen braun. Die Flecke des Mittelsegments nehmen ungefähr die inneren zwei Drittel der oberen Seitenfelder ein. Am Hinterleib sind das 6. und 8. Segment ungefleckt, nur trägt bei einem Stück das 6. in den Seiten des erhabenen Feldes je einen ganz feinen braunen Punkt, bei einem anderen das Mittelfeld des 8. in seiner Mitte zwei kleine, durch einen feinen gelben Längsstreifen getrennte schwarze Flecke. Die Flecke des 1. Segments liegen zwischen den Luftlöchern und den schrägen Furchen, die sie beide nicht erreichen, während sie nach innen ein gutes Stück über die Rückenkiele hinausreichen. Die des 2. bis 5. Segments liegen in den Seiten der erhabenen Felder, von deren Breite jeder etwa ein Viertel einnimmt. Die Flecke des 7. Segments liegen am Vorderrande. Sie sind breiter als die des 5. und kommen daher in der Mitte einander viel näher. Fühler an der Spitze rostrot, sonst oben schwarz, die Geißel unten nach der Spitze hin rötlich, in der Mitte braun, nach dem Grunde hin gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Mittel- beinen ist die Wurzel der Schienen und des 5. Tarsengliedes dunkel- braun, der äußerste Grund des 1. Tarsengliedes schwarz, an den Hinterbeinen das 1. Trochanterenglied innen, unten und außen vom Grunde an bis ungefähr zur Mitte, an den Schenkeln ein Doppelfleck, der aus einem länglichen oberen und einem rundlichen unteren Fleck besteht, oben am Beginn des letzten Viertels der Innenseite, die Schienenwurzel ziemlich breit und die Wurzel des 1. Tarsengliedes schwarz, das 5. Tarsenglied mehr oder weniger ausgedehnt dunkelbraun. Zwei Stücke besitzen an der Außenseite 182) Hierher gehört X. indubia (Cam.), p. 15. r 12) Zu Ehren des Direktors des Berliner Museums, Herrn Prof. Dr. rauer. ' als das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 59 der Hinterschenkel, gegenüber dem schwarzen Doppelflecke einen rundlichen braunen Fleck. Klappen des Legebohrers schwarz, am Grunde oben mit einem sich allmählich verschmälernden hell- gelben Längsstreifen, der bis zum Ende des ersten Drittels reicht. Flügel fast wasserhell, am Außenrande, besonders an der Vorder- flügelspitze schwach angeräuchert, Adern und Mal schwarzbraun, die Kosta gelb. Kopf 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, fast geradlinig verschmälert. Größte Kopfbreite über 2,5 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht ein klein wenig höher als breit, mit einer an den Seiten durch scharfe Leisten abgegrenzten schildförmigen Erhebung, auf dieser grob und dicht, daneben fein punktiert. Kopfschild durch eine seichte Furche vom Gesicht geschieden, wie der Klipeolus fein und zerstreut punktiert. Oberkiefer-Augenabstand ?/, mal so groß wıe die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt deutlich lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken in den unteren Ecken mit einigen undeutlichen Kerben, in den Ecken vor den Flügelschüppchen mit feinen, zerstreuten haartragenden Pünktchen, sonst glatt. Mittelrücken im vorderen Teile fein, sehr zerstreut punktiert. Die Rückenfurchen reichen bis zur Mitte des Zwischenraumes zwischen ihrem vorderen Ende und der Ver- bindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen kegelförmig mit hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit stark vorspringendem und deutlich abgesetztem unterem Wulst, fein und zerstreut, nach vorn und unten hin gröber und dichter punktiert, hinten glatt. Mittelbrust grob und dicht punk- tiert. Mittelsegment (Fig. 16a) mit kegelförmigen Höckern vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittelfeld %/,’mal so lang dıe ein wenig hinter der Mitte liegt, deutlich breiter als lang, nach vorn und hinten zu verschmälertt. Zahntragende Felder fast doppelt so breit als außen lang, hier 1% mal so lang als innen. Flankenleisten vollständig, Seitenleisten ganz vorn ausgelöscht, hinter ihrem vorderen Ende stark erhöht. Hinter- leıb. 1. Segment (Fig. 16b) 1Y/, mal so lang als hinten breit, hier fast 1% mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenkiele reichen fast bis zu den deutlich gekerbten schrägen Furchen. Die Seitenleisten sind nur vor den Luftlöchern er entwickelt. 2. Segment hinten 1%, mal so X%. Brauer: n. sp., ?. breit als lang. Das erhabene Feld des 2. Seg- 19:1: mentsträgtzu beiden Seitender MitteeinigewenigesehrgrobePunkte, die des 3. bis 5. sind grob, aber nicht sehr dicht punktiert, das des 6. zeigt auf der Mitte gröbere Punkte, an den Seiten, wıe das ganze 7. 6. Heit 60 Prof. Dr. R. Krieger: und 8. Segment, nur feine haartragende Pünktchen. Fühler. Geißel mit 44 bis 45 Gliedern, das 1. Glied 3% mal so lang als dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der Körper, 21/, mal so lang als in der Mitte hoch. Tarsen ım ganzen kurz (die Hinter- tarsen 0,23 mal so lang als der Körper), aber das letzte Tarsen- glied groß, an den Mittelbeinen 1% mal so iang, an den Hinter- beinen so lang wie das erste. Mittelschienen mit 2 bis 6, Hinter- schienen mit 1 bis 4 kurzen dicken Dörnchen außen vor dem Ende. Klappen des Legebohrers 0,25 mal so lang wie der lxöorper, so lang wie die Hinterschienen mit der Hälfte des 1. Tarsengliedes zusammen. Körperlänge 16,5—17 mm; Länge der Legebohrerklappen 4,1—4,2 mm. Nordchina. Beschrieben nach 4 Qaus dem Berliner Museum, bez.: ‚Kiau- tschou, Tsingtau, Glaue S. G.“ 8. Xanthopimpla scutata Kıgr., 2. 11899. Xanthopimpla scutata Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 85, n. 13, 2. Die schwarze Zeichnung des Kopfes wird hinter dem Stem- matium von einem schmalen gelben Querstreifen durchbrochen. Die vorderen Flecke des Mittelrückens sind länglichrund, der mittlere vorn stärker, die seitlichen schwächer ausgeschnitten. Die letzteren senden einen Fortsatz nach außen, der bis auf den auf- gebogenen Seitenrand des Mittelrückens hinaufreicht. Von den Flügelschüppchen ist etwa das hintere Drittel schwarz gefärbt. Die Flecke des Mittelsegments nehmen fast die ganzen oberen Seitenfelder ein, nur die vordere äußere Ecke bleibt frei. 6. und 8. Hinterleibssegment ungefleckt. Die Flecke des 1. und 2. Hinter- leibssegments sind abgerundet dreieckig, mit einer Ecke nach hinten gerichtet. Die des 1. greifen nach innen weit über die Rückenkiele hinweg und berühren sich fast in der Mitte. Auf ıhre Vorderseite ist noch eine kleine Spitze aufgesetzt. Die Flecke des 3. bis 5. Segments sind abgerundet viereckig und nehmen nach hinten zu an Breite zu, an Länge ab. Die des 7. Segments stehen verhältnismäßig weit voneinander ab und bilden jeder einen mit dem Bogen nach hinten gerichteten Halbkreis. Fühlergeißel oben braun, unten rostrot, Schaft und Pedizellus oben schwarz unten gelb» An den Mittelbeinen ist ein kleiner Fleck außen an der Schienenwurzel, an den Hinterbeinen der Grund des 1. Trochan- terengliedes, ein länglicher größerer und darunter ein rundlicher kleinerer Fleck am Beginn des letzten Viertels der Innenseite der Schenkel, die Schienenwurzel und die Wurzel des 1. Tarsengliedes schwarz. Das letzte Hintertarsenglied ist am Ende etwas gebräunt. Klappen des Legebohrers schwarz, am Grunde oben mit einem hellen Längsstreifen, der bis zum Ende des ersten Viertels reicht. Flügel bräunlich getrübt, am Außenrande, besonders an der Vorder- Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 61 flügelspitze, etwas dunkler, Adern dunkelbraun, Mal rötlichbraun, die Kosta gelblich. Kopf 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich stark entwickelt, mit schwacher Rundung verschmälert. Größte Kopfbreite 2,6 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht etwas höher als breit, mit einer an den Seiten durch scharfe Leisten abgegrenzten, grob und dicht punktierten schild- förmigen Erhebung, daneben fein punktiert. Kopfschild durch eine seichte Furche vom Gesicht getrennt, sehr fein und zerstreut punktiert. Oberkiefer-Augenabstand etwas kleiner als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste trittschwach lamellen- artıig vor. Bruststück. Vorder- und Mittelrücken glatt und glänzend. Die Rückenfurchen sind nicht scharf eingedrückt, sondern auf dem Grunde gerundet und erreichen die Mitte des Zwischenraumes zwischen dem Vorderrande des Mittelrückens und der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen noch nicht. Schildchen quer wulstförmig, in der Mitte etwas stumpfkegelig vorgezogen, mit ziemlich hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit mäßig vorspringendem unterem Wulst, fast ganz glatt, nur vorn und unten mit sehr zerstreuten, feinen und seichten Punkten. Mittelbrust dicht und grob punktiert. Mittel- segment mit ziemlich hohen, aber abgerundeten Höckern vor den Luftlöchern und hohen, kräftigen Leisten. Mittelfeld ?/, mal so lang wie das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die ganz kurz hinter der Mitte liegt, etwas breiter als lang, nach vorn und hinten verschmälert. Zahntragende Felder doppelt so breit als außen lang, hier noch nicht 1% mal so lang als innen. Flanken- leisten vollständig, Seitenleisten ganz vorn ausgelöscht. Hinter- leib. 1. Segment fast 1 4, mal so lang als hinten breit, hier 1% mal so breit als vorn. Die Rückenkiele reichen bis zu den scharf ge- kerbten schrägen Furchen. Das erhabene Feld des 2. Segments ist sehr grob und sehr zerstreut punktiert, hinten glatt, die der drei nächsten Segmente dichter und etwas feiner, besonders auf dem 4. und 5. Segment ist die Punktierung recht dicht. Das des 6. Seg- ments nur in der Mitte mit gröberen Punkten, an den Seiten, wie das ganze 7. und 8. Segment nur mit feinen haartragenden Pünkt- chen. Fühler. Geißel mit 42 Gliedern, das 1. Glied 3% mal so lang als dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang wie der Körper, 2,4 mäl so lang als in der Mitte hoch. Das letzte Glied der Mitteltarsen fast 1% mal so lang, das der Hintertarsen so lang wie das erste. Mittelschienen kurz vor dem Ende mit 2, Hinter- schienen mit 1 Dörnchen. Klappen des Legebohrers 0,26 mal so lang als der Körper, etwas kürzer als die Hinterschienen mit dem 1. Tarsenglied zusammen. Körperlänge: 14 mm, Länge der Legebohrerklappen 3,6 mm. Südchina. Beschrieben nach 1 2 aus meiner Sammlung, bez.: „Kaulun, 2047,91, Seitzileg.“ 6. Heft 62 Prof. Dr. R. Krieger: 9. Kanthopimpla manilensis n. sp., d. Die schwarze Zeichnung des Kopfes ist hinter dem Stemma- tium beiderseits tief ausgeschnitten und durch einen gelben Quer- streifen fast unterbrochen. Am Schläfenhinterrande reicht sie bis über die Mitte herab. Die vorderen Flecke des Mittelrückens sind groß, der mittleren vorn tief ausgeschnitten, hinten durch eine schwarze Linie mit dem Fleck vor dem Schildchen verbunden, die seitlichen haben außen einen Fortsatz, der den Seitenrand des Mittelrückens erreicht oder ihm sehr nahe kommt. Die Flecke des Mittelsegments füllen die oberen Seitenfelder bis auf einen Saum an der Außenseite aus. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments be- rühren sich in der Mitte fast, und reichen außen bis oder fast bis zum Seitenrand der Rückenfläche. Die Flecke des 2. bis 6. Hinter- leibssegments nehmen die Seiten der erhabenen Felder ein. Der Zwischenraum zwischen ihnen ist kleiner als ihre Breite. Die des 2. und 6. Segments sind nur wenig kleiner als die der übrigen Seg- mente, die des 6. bei einem Stück sogar breiter als die des 5. Die Flecke des 7. Segments berühren sich in der Mitte oder sind nur durch einen schmalen gelben Längsstreifen getrennt. Die Spitze des letzten Bauchsegments und die Genitalklappen sind schwarz- braun. Fühler schwarzbraun, die Geißel unten rostrot, nach dem Grunde zu mehr gelb, Schaft und Pedizellus unten gelb. Anden Mittelbeinen sind die Wurzel der Schienen, sowie des 1. und 5. Tarsengliedes schwarzbraun, bei einem Stück haben die Schienen innen in der Mitte einen rotbraunen verwaschenen Längsstreifen. An den Hinterbeinen ist der Grund des 1. Trochanterengliedes innen, unten und außen, je ein großer dreieckiger Fleck oben an der Innen- und Außenseite der Schenkel zwischen Mitte und Ende, dıe Schienenwurzel, der Grund des 1. und das ganze 5. Tarsenglied schwarz, je ein beiderseits abgekürzter, verwaschener Längs- streifen an der Innen- und Außenseite der Schienen rotbraun. Flügel deutlich braun getrübt, an der Vorderflügelspitze etwas dunkler, Adern und Mal schwarzbraun, die Kosta gelblich. Kopf nur 0,16 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite 2,6 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so breit wie hoch, mit einer Andeutung einer schildförmigen Erhebung, auf dieser dicht, aber nicht runzlig, ziemlich grob, tief eingestochen punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht ge- schieden, fein und zerstreut, Klipeolus noch feiner punktiert. Oberkiefer-Augenabstand ?/, malso groß als die Dicke des 1. Fühler- geißelgliedes.. Die Wangenleiste tritt deutlich lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken mit ein oder zwei Kerben in den unteren Ecken, sonst glatt. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen bis zur Mitte des Zwischenraums zwischen ihren vorderen Enden und der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügel- schüppchen. Schildchen (Fig. 17a) hoch kegelförmig, die vordere und hintere Böschung schwach gewölbt, seine Seitenleisten hoch. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 63 Mittelbrustseiten mit ziemlich stark vorragendem unterem Wulst, oben und hinten glatt, sonst sehr zerstreut und fein, nach der vor- deren unteren Ecke hın dichter und _ stärker punktiert. Mittel- segment (Fig. 17b) mit kegelförmigen, an der Spitze etwas ab- gerunde- ten Höckern vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittelfeld °/, mal so lang wie das Mittelseg- ment, ungefähr so lang wie an der breitesten Stelle, die in der Mitte liegt, breit, nach vorn und hinten mäßig verschmälert. Zahn- tragende Felder nicht ganz X. mamilensis n. sp., d. 14:1. doppelt so breit wıe außen lang, hier nur wenig länger als innen. Seitenleiste hinter ihrem vorderen Ende vorspringend. Hinter- leib. 1. Segment (Fig. 17c) 0,12 mal so lang als der Körper, 1!/, mal so lang als hinten breit, hier nicht ganz 1% mal so breit als vorn. Die Rückenfläche, von der Seite gesehen, schwach vorgewölbt, mit bis über die Mitte reichenden Kielen und tief eingedrückten stark gekerbten schrägen Furchen. Die Seitenleiste ist nur vor den Luftlöchern entwickelt. 2. Segment hinten 1% mal so breit als lang, sein erhabenesFeld beiderseits von derMitte mit zerstreuten, sehr groben Punkten, das des 3. Segments grob und ziemlich zer- streut, die des 4. und 5. etwas feiner und dichter punktiert, das des 6. in der Mitte mit ziemlich zerstreuten, mäßig groben Punkten, an den Seiten, wie das ganze 7. und 8. mit feinen haartragenden Pünktchen. Fühler. Geißel mit 41 Gliedern, das 1. Glied 3% mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,17 mal so lang als der Körper, 2% mal so lang als in der Mitte hoch. Mittel- schienen außen vor dem Ende mit 2 bis 3, Hinterschienen mit 2 kleinen Dörnchen. Letztes Mitteltarsenglied 1% mal so lang, letztes Hintertarsenglied so lang wie das erste. Körperlänge 16 mm. Luzon. Beschrieben nach 2 & aus dem Berliner Museum, bez.: ‚Manila, Schmidt.‘ 10. Xanthopimpla brachyparea?®) n. sp., 2. Die schwarze Zeichnung der hinteren Abdachung des Scheitels ist vom Stemmatium durch ein mit der Spitze nach unten gerich- tetes gelbes Dreieck vollständig oder fast vollständig getrennt. Der schwarze Schläfenhinterrand reicht nicht ganz bis zur Mitte des Hinterhauptes hinab. Die drei vorderen Flecke des Mittel- _ rückens sind groß und vorn stumpf ausgeschnitten. Der mittlere 20) Von ßoayds kurz und zugeıd Wange. 6. Heft 64 Prof. Dr. R. Krieger: von ihnen ist mit dem Fleck vor dem Schildchen durch eine feine schwarze Linie verbunden. Die seitlichen sind in ihrer vorderen Hälfte nach außen hin erweitert und erreichen hier den Seitenrand des Mittelrückens. Die hintere Hälfte der Flügelschüppchen ist schwarz. Mittelsegment mit zwei schwarzen Flecken, die den inneren Teil der oberen Seitenfelder ausfüllen. 2. und 6. Hinter- leibssegment ganz hell, das 1. mit zwei mäßig großen Flecken, die innen etwas über die Rückenkiele hinausreichen, zwischen den Luftlöchern und den schräge Furchen. 3. bis 5. Segment in den Seiten der erhabenen Felder mit zwei schwarzen Flecken, die wenig breiter sind als der Zwischenraum, der sie trennt. 7. Segment mit zwei weit voneinander getrennten schwarzen Flecken am Vorderrande. 8. mit einem schwarzen Fleck, der die vordere Hälfte des Mittelfeldes ausfüllt. Fühler schwarz, an der äußersten Spitze rot, die Spitzen der einzelnen Geißelglieder unten mehr oder weniger rötlich, das 'erste Geißelglied unten gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Mittelbeinen ist die Schienenwurzel innen und die äußerste Wurzel des 1. Tarsen- gliedes schwarzbraun, an den Hinterbeinen finden sich an der Wurzel des 1. Trochanterengliedes einige braune Fleckchen und sind die Schienenwurzel, die Wurzel des 1. und die Endhälfte des letzten Tarsengliedes schwarz. Bei dem kleinsten Stücke, bei dem auch sonst die schwarzen Zeichnungen etwas mehr ausgedehnt sind als bei den anderen, tragen die Hinterschenkel an der Innen- seite oben bei Beginn des letzten Viertels einen kleinen braunen Fleck und ist das letzte Hintertarsenglied fast ganz schwarz. Lege- bohrerklappen schwarz. Flügel wasserhell bis schwach bräunlich getrübt, am Außenrande, besonders an’ der Vorderflügelspitze ge- bräunt, Adern und Mal schwarz, das Mal nach der Spitze hin röt- lich durchscheinend, Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt. Kopf 0,18 bis 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, fast geradlinig verschmälert. Größte Kopfbreite 2,9 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so hoch wie breit, mit einer von ziemlich scharfen Seiten- leisten eingefaßten schildförmigen Erhebung, auf dieser grob und dicht, daneben feiner punktiert. Kopfschild durch eine seichte Furche vom Gesicht geschieden, zerstreuter und viel feiner als das Gesicht punktiert, der Klipeolus am Ende deutlich ausgerandet, nur mit sehr feinen Pünktchen besetzt. Oberkiefer-Augenabstand sehr klein, kaum halb so groß als die Dicke des 1. Fühlergeißel- gliedes. Die Wangenleiste tritt schwach lamellenartig vor. Brust- stück. Vorderrücken in den Ecken vor den Flügelschüppchen fein punktiert. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen bis zur Mitte des Zwischenraumes zwischen ihrem vorderen Ende und der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen. Schildchen kegelförmig mit ziemlich hohen Seitenleisten. Mittel- brustseiten mit stark vorragendem unterem Wulst, fein und zer- streut punktiert, hinten glatt. Mittelbrust grob und sehr dicht Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 65 punktiert. Mittelsegment (Fig. 18a) mit hohen kegelförmigen Höckern vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittelfeld 2/), mal so lang als das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die kurz hinter derMitteliegt, ein wenig breiter als lang, nach vorn zu kaum ver- schmälert. Zahntragende Felder reichlich doppelt so breit als außen lang, hier nur wenig länger als innen, bei einem Stücke innen stärker verkürzt. Hinteres Mittelfeld stel- lenweise undeutlich längs- 1. d streifig. Flankenleiste 1 X. brachyparea n. sp., $. 12:1. vollständig. Seitenleiste vorn ausgelöscht, hinter ihrem vorderen Ende etwas erhöht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 18b) 0,14 mal so lang als der Körper, nicht ganz 144 mal so lang als hinten breit, hier 1% mal so breit als vorn, nach vorn zu fast gleichmäßig verschmälert. Die Rückenkiele reichen fast bis zu den ziemlich tiefen, mit einigen groben Kerben versehenen schrägen Furchen. Die Seitenleisten sind nur vorn bis zu den Luftlöchern entwickelt. 2. Segment (Fig. 18b) hinten 13, mal so breit als lang, sein erhabenes Feld an den Seiten zerstreut und sehr grob punktiert, in der Mitte glatt. die des 3. bis 5. grob und dicht, das des 5. an den Seiten feiner punktiert, das des 6. nur in der Mitte mit gröberen Punkten. Fühler. Geißel mit 45 bis 47 Gliedern, das 1. Glied 3?/, mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,19 mal so lang als der Körper, 2 4, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittel- schienen außen vor der Spitze mit 2 bis 5, Hinterschienen mit 1 oder ohne Dörnchen. Letztes Mitteltarsenglied 1 4 mal so lang, letztes Hintertarsenglied so lang wie das erste. Legebohrer- klappen so lang wie die beiden ersten Hintertarsenglieder zusammen. Körperlänge 15—16,5 mm; Länge der Legebohrerklappen 1,5—1,9 mm. Formosa. Beschrieben nach 3 @ aus meiner Sammlung, bez.: ‚‚Kosempo, Formosa, H. Sauter“, 1 2: „19.—25. 4. 08“, 1 2: „1.—5. 5. 08° und 1 ® (das kleinste, dunkler gezeichnete): ‚„1.—5. 7. 08°. 11. Xanthopimpla soleata Kıer., 9. I< 1899. Kanthopimbla soleata Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 82, n. 11 2.) 21) Durch die große Ähnlichkeit in der Färbung und Zeichnung und die gleiche Herkunft habe ich mich in meiner früheren Arbeit verleiten lassen, zwei Arten zusammen zu werfen. Der Name soleata mag dem Stücke bleiben, nach dem ich die Figuren 3, 8, 9 und 14 in dieser Arbeit gezeichnet habe, die anderen beiden Stücke beschreibe im Folgenden als X. commixta. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 6. 5 6. Heit 66 Prof. Dr. R. Krieger: Mittelsegment, 2. und 6. Hinterleibssegment ungefleckt. Die schwarze Zeichnung der hinteren Abdachung des Scheitels ist vom Stemmatium bis auf ein Paar schmale Verbindungen an den Seiten durch eine gelbe Querlinie getrennt. Der schwarze Schläfen- hinterrand reicht nicht ganz bis zur Mitte hinab. Die drei vorderen Flecke des Mittelrückens sind groß, vorn stumpf ausgeschnitten, der mittlere mit dem Fleck vor dem Schildchen durch einen schmalen schwarzen Streifen verbunden, die seitlichen senden einen Fortsatz nach außen hin aus, der unmittelbar an die schwarze Färbung der hinteren Hälfte der Flügelschüppchen anstößt. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments sind klein und liegen am Ende der Rückenkiele, die des 3. bis 5. Segments liegen in den Seiten- ecken der erhabenen Felder, wo sie vorn, außen und hinten einen schmalen Saum freilassen. Der Zwischenraum zwischen den Flecken eines dieser Segmente ist etwas größer als ihre Breite. Die Flecke des 7. Segments sind sehr groß und zu einer am Vorderrande ge- legenen, seitlich abgekürzten, hinten in der Mitte ausgeschnittenen Binde verschmolzen. Fühler braunschwarz, die Geißel unten und an der äußersten Spitze dunkelrostrot, unten am Grunde gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Mittelbeinen ist die Schienenwurzel dunkelbraun, der äußerste Grund des 1. Tarsen- gliedes schwarz, das letzte Tarsenglied ganz am Grunde und ganz. an der Spitze gebräunt. An den Hinterbeinen ist ein abgerundet dreieckiger Fleck oben zwischen Mitte und Spitze der Schenkel- innenseite, die Schienenwurzel ziemlich breit, der Grund des 1. Tarsengliedes schmal und das ganze 5. Tarsenglied schwarz. Klappen des Legebohrers schwarz. Flügel schwach gelbbraun ge- trübt, mit dunkler braunem Außenrande, Adern und Mal schwarz, das Mal in der Mitte braun durchscheinend, die Kosta gelb. Kopf 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, fast geradlinig verschmälert. Größte Kopf- breite 2,7 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so hoch wie breit, mit einer von breiten wulstartigen Seitenrändern eingefaßten schildförmigen Erhebung, grob, aber nicht sehr dicht punktiert. Kopfschild nur durch einen schwachen Eindruck vom Gesicht geschieden, fein und zerstreut punktiert, der Klipeolus nur mit sehr feinen und sehr zerstreuten haartragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augenabstand ?/, mal so groß als die Dicke des 1. Fühler- geißelgliedes. Die Wangenleiste tritt schwach lamellenartig vor. Bruststück. Vorder- und Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen fast bis zur Verbindungslinie derVorderränder der Flügel- schüppchen. Schildchen (Fig. 19a, von links) kegelförmig mit sehr hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit stark vorragendem unterem Wulst, oben und hinten glatt, nach vorn und unten mit immer kräftiger werdenden, sehr zerstreuten Punkten. Mittel- brust dicht und grob, aber flach punktiert. Mittelsegment (Fig. 19b) mit kegelförmigen Höckern vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittelfeld 13 mal so lang als das Mittelsegment, Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 67 an der breitesten Stelle, die kurz hinter der Mitte liegt, 1?/, mal so breit als lang. Zahntragende Felder reichlich doppelt so breit als außen lang, hier 11, mal so lang als innen. Flankenleiste ganz vorn ausgelöscht, Seitenleiste hinter ihrem vorderen Ende deutlich erhöht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 19c) 0,13 mal so lang als der Körper, 14, mal so lang als hintenbreit, hier 1% mal so lang als vorn. SeineRücken- fläche erscheint, von der Seite gesehen, schwach vorgewölbt, etwas hinter der Mitte am höchsten. Die Belenkikle zeichen X. soleata Krgr., 2. 13:1. bis etwas über die Mitte des Segments. Die schrägen Furchen sind flach und nicht gekerbt. Die Seitenleiste ist vorn und hinten deutlich entwickelt, in der Mitte durch eine Kante angedeutet. 2. Segment (Fig. 19c) hinten über 1% mal so breit als lang, bis auf die Kerben in der Furche hinter dem er- habenen Felde ganz glatt. Erhabene Felder des 3. bis 5. Segments grob, das des 3. sehr zerstreut, die des 4. und 5. zerstreut punktiert, das des 6., wie das ganze 7. und 8. Segment fast glatt. Fühler. Geißel mit 41 Gliedern, das 1. Glied 34, mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,19 mal so lang als der Körper, 24, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen vor dem Ende mit 3 sehr kleinen, Hinterschienen ohne Dörnchen. Letztes Glied der Mitteltarsen 1 % mal so lang, das der Hintertarsen etwas länger als das erste. Klappen des Legebohrers (Fig. 19d) etwas länger als die vier ersten Hintertarsenglieder zusammen. Körper- länge 14 mm; Länge der Legebohrerklappen 2,7 mm. Assam. Beschrieben nach 1 Q aus meiner Sammlung, bez. „Khasıa Hills, Assam““. 12. Xanthopimpla commixta?) n. sp., 9. !<1899. Kanthopimbla soleata Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 82, n. 11, 2%) Von X. soleata, wie folgt, verschieden: Der schwarze Schläfen- hinterrand reicht bis etwas über die Mitte herab. Die seitlichen von den drei vorderen Flecken des Mittelrückens erreichen dessen Seitenrand nicht ganz. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments sind noch kleiner, oder fehlen ganz. Auch die Flecke des 3. bis 5. Hinter- m 22) Vergl. X. khasiana (Cam.), p. 16 und X. lepcha (Cam.), p. 16. 23) 8. die Fußnote auf S. 65. b* 6. Heft 68 Prof. Dr. R. Krieger: leibssegments sind kleiner, der Zwischenraum zwischen ihnen ist doppelt so groß als ihre Breite. Fühlergeißel schwarz, nur an der äußersten Spitze rötlich und unten nach dem Grunde hin gelblich. Die Mittelschienenwurzel ist hell. Die Hinterschenkel tragen gegen- über dem schwarzen Flecke auf der Innenseite außen einen kleinen dunkelbraunen Fleck. Flügelmal nicht braun durchscheinend. Die Kosta nach dem Flügelmale hin braun. Schlanker gebaut als soleata. Kopf 0,18 mal so breit als die Körperlänge. Größte Kopfbreite 2,9 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite, das Gesicht etwas höher als breit. Bruststück. Vorderrücken in den unteren Ecken mit einigen Kerben. Mittel- Ä rücken auf der Scheibe der drei Lappen mit einzelnen, nicht sehr feinen, aber seichten Punkteindrücken. Punktierung der Mittelbrust tiefer als bei soleata. Schild- chen (Fig. 20a, von links) höher kegelförmig, aber mit niedrigeren Seitenleisten. Mittelsegment (Fig. 20b) Mittelfeld nur etwas über | 4, mal so lang als das LO ED Mittelsegment, si der brei- testen Stelle, die weiter hinter der Mitte liegt, fast doppelt so breit als lang. Zahntragende Felder außen über doppelt so lang als innen. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 20c) fast 11% mal so lang als hinten breit, hier fast doppelt so breit wie vorn. Die Seitenleiste fehlt in der Mitte ganz. 2. Segment (Fig. 20c) hinten noch nicht 1 % mal so breit als lang, die Kerben in der Furche hinter dem erhabenen Felde schwächer als bei soleata. Erhabene Felder des 3. bis 5. Segments, besonders das des 5., feiner punktiert als bei soleata. Fühler. Geißel mit 41 bis 42 Gliedern, das1. Glied 4 malsolang als in der Mittedick. Beine. Hinterschenkel 0,17 mal so lang als der Körper, fast 21% mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen vor dem Ende mit 3, Hinterschienen mit 1 bis 2 sehr kleinen Dörnchen. Letztes Mitteltarsenglied nicht ganz 1% mal so lang, letztes Hintertarsenglied so lang wie das erste. Klappen des Legebohrers (Fig. 20d) so lang wie die drei ersten Hintertarsen- glieder zusammen. Körperlänge 16 mm: Länge der Legebohrerklappen 2,2 mm. Assam. Beschrieben nach 2 Q meiner Sammlung, bez:: Hills, Assam“ ce) Hinfase Mittelfeld glatt. Höcker vor den Luftlöchern des Mittelsegments und Schildehen stumpf kegelförmig. 1. bis 4. Hin- terleibssegment ganz hell. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 69 13. Xanthopimpla melanura”) n. sp., d. Die schwarze Zeichnung der hinteren Abdachung des Scheitels ist vom Stemmatium durch eine feine gelbe Ouerlinie getrennt. Der mittlere von den drei vorderen Flecken des Mittelrückens ist vorn spitz ausgeschnitten und hängt hinten durch eine schwarze Linie mit dem Fleck vor dem Schildchen zusammen. Die seit- lichen sind nach den Flügelschüppchen hin nicht erweitert und vom Seitenrande des Mittelrückens durch einen gelben Streifen getrennt. Die hintere Hälfte der Flügelschüppchen ist rostrot. Mittelsegment und 1. bis 4. Hinterleibssegment ohne Flecke. Das 5. Segment trägt jederseits einen kleinen, runden, schwarzen Fleck und ist am Hinterrande in der Mitte gebräunt. 6., 7. und 8. Hinterleibs- segment braunschwarz, das 6. am Seitenrande breit gelb, die Furche hinter seinem erhabenen Felde rötlich. Fühler (es ist nur der eine bis zum 6. Geißelgliede erhalten) oben schwarzbraun, unten braunrot, der Schaft unten heller. An den Mittelbeinen die einzelnen Tarsenglieder am Grunde, das letzte bis zur Hälfte braun- schwarz, an den Hinterbeinen das 1. Trochanterenglied unten am Grunde braunschwarz, ein kleiner Fleck auf der Innenseite der Schenkel oben im letzten Drittel schwarzbraun, die Schienenwurzel etwas gebräunt, die Tarsen schwarzbraun, ihre einzelnen Glieder an der Spitzeheller. Flügel fast wasserhell, am Außenrande, besonders an der Vorderflügelspitze bräunlich getrübt, Adern dunkelbraun, die Kosta rotgelb, das Mal dunkelbraun. Kopf 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite 2,7 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht ein klein wenig länger als breit, fast gleichmäßig gewölbt, nur an den Seiten mit ganz flachen Längswülsten, die eine schild- förmige Erhebung andeuten, grob und dicht punktiert. Kopt- schild durch einen bogenförmigen Eindruck vom Gesicht ge- schieden, sehr fein punktiert. Oberkiefer-Augenabstand etwas kleiner als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt. Mittelrücken vorn mit einzelnen haartragenden Punkten. Die Rückenfurchen reichen bis zur Mitte des Zwischenraums zwischen ihrem vorderen Ende und der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen. Schildchen stumpfkegelförmig, mit mäßig hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit mäßig vorragendem unterem Wulst, sehr zerstreut, aber ziemlich grob punktiert, vor dem Hinterrande glatt. Mittelbrust grob und dicht, etwas runzlig punktiert. Mittelsegment (Fig. 21a) vor den Luft- löchern mit niedrigen stumpf kegelförmigen Höckern und hohen Leisten. Mittelfeld 4% mal so lang als das Mittelsegment, an der breitesten Stelle 1% mal so breit als lang, nach vorn und hinten 21) Von u£iog schwarz und oöüod Schwanz, wegen des dunkeln Hinter- leibsendes. 6. Heft 70 Prof. Dr. R. Krieger: stark verschmälert. Zahntragende Felder außen doppelt so lang alsinnen. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 21b) nicht ganz 1 4% mal so lang als hinten breit, hier 1 4% mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenkiele reichen bis etwas über die Luftlöcher hinaus. Die Seitenleisten sind nur vor den Luft- löchern entwickelt, springen aber hier stark vor. Die schrägen Furchen sind seicht und weisen nur nach außen hin einige wenig deutliche Kerben auf. Die Hinterecken des Segments tragen einzelne haartragende Punkte. Das erhabene Feld des 2. Segments ist sehr grob und sehr zerstreut punktiert mit einem glatten Mittelstreifen, die des 3. bis 5. sind allmählich dichter und etwas feiner, aber auch das des 5. Segments noch sehr grob punktiert. Das des 6. ist nur mit feinen haartragenden Punkten besetzt. Fühler. = ee SP-» d- 1. Geißelglied 4 mal so lang als in der Mitte Pens dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der Körper, 2,3 mal so lang als in der Mittehoch. Hintere Schienen ohne Dörnchen vor dem Ende. Das letzte Tarsenglied ist an den Mittelbeinen 11% mal so lang, an den Hinterbeinen so lang wie das erste. Körperlänge 16,5 mm. Celebes. Beschrieben nach 1 {& aus dem Wiener Museum, bez.: „Sa- manga, S. Celebes, Nov. 1895, H. Fruhstorfer“. d) Hinteres Mittelfeld glatt. Mittelsegment mit niedrigen, abgerundeten Höckern vor den Luftlöchern. Schildchen meist quer wulstförmig, nie vollkommen kegelförmig. 6. Hinterleibsseg- ment auch beim 2 mit schwarzen Zeiehnungen.”) 14. Xanthopimpla gampsura°®) n. sp., Pd. Flecke des Mittelrückens groß. Der mittlere von den vorderen . ist vorn ausgeschnitten, die seitlichen sind abgerundet dreieckig und reichen mit einem schräg nach hinten gerichteten Fortsatz neben der schwarzen Hinterhälfte der Flügelschüppchen bis auf den auf- gebogenen Seitenrand des Mittelrückens hinauf. Der Fleck vor dem Schildchen ist vorn zugespitzt und bei dem @ und einem der & durch eine schwarze Linie mit dem Mittelfleck verbunden. Die Flecke des Mittelsegments bedecken die oberen Seitenfelder bis auf einen schmalen Saum am Außenrande fast ganz. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments liegen zwischen den Luftlöchern und 25) Hierher X. multipunctor (Thunb.), p. 17. 26) Von yauıös krumm und oVod Schwanz, wegen des gekrümmten Bohrers. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 71 den schrägen Furchen. Sie reichen bei der Mehrzahl der Stücke außen bis zum Seitenrande und innen etwas über die Rückenkiele hinaus. Bei 1 & sind sie nur durch ein Paar kleine braune Punkte an den Rückenkielen angedeutet. Die Flecke des 2. bis 6. Segments sind sehr groß, die des 6. nicht oder kaum kleiner als die des 5. Bei den Sist ıhre Breite etwas größer als der Zwischenraum zwischen ihnen, bei den Q auf den hinteren von diesen Segmenten etwas kleiner. Das 7. Segment trägt zwei sehr große, querrundliche Flecke, die den Vorderrand berühren und beim & in der Mitte ver- schmolzen, beim @ nur durch einen schmalen gelben Längsstreifen getrennt sind. Das 8. Segment ist beim & schwarzbraun mit bräunlich-gelbem Hinterrande und mehr oder weniger ausgebrei- teten bräunlichgelben Flecken, beim 9 trägt es einen sehr großen schwarzen Fleck, der die inneren Ecken der Seitenfelder und das Mittelfeld bis auf einen breiten Endsaum bedeckt. Fühler braun- schwarz, die Geißel an der äußersten Spitze rötlich, unten nach dem Grunde hin gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb, beim & die Geißel unten dunkelrotbraun. An den Mittelbeinen ist die Schienenwurzel und der äußerste Grund des 1. Tarsengliedes schwarzbraun, beim & das letzte, beim 9 das 2. bis 4. Tarsenglied am Grunde gebräunt, beim & das 5. schwarzbraun, oben mit einem gelbbraunen Fleck zwischen Mitte und Ende. An den Hinter- beinen ist das 1. Trochanterenglied innen, unten und außen, je ein großer dreieckiger Fleck oben hinter der Mitte an der Innen- und Außenseite der Schenkel, die Schienenwurzel und der äußerste Grund des 1. Tarsengliedes schwarz oder schwarzbraun, je ein breiter Längsstreifen an der Innen- und Außenseite der Schienen, der über der Mitte beginnt und fast bis zur Spitze reicht, dunkel- rotbraun, beim Q das 2. und 3. Tarsenglied am Grunde gebräunt, das 4. und 5. schwarzbraun, beim & das 5. am Grunde oder fast ganz dunkelbraun. Klappen des Legebohrers schwarz, oben am Grunde mit einem fast bis zur Mitte reichenden gelben Längs- streifen. Flügel wasserhell, am Außenrande gebräunt, Adern und Mal schwarzbraun, das Mal in der Mitte dunkelrotbraun durch- scheinend, die Kosta nach dein Flügelgrunde hin gelb. Kopf beim 2 0,18 mal, beim $ 0,17 mal so breit als die Körper- länge. Größte Kopfbreite etwas über 2% mal so groß als die ge- ringste Gesichtsbreite. Gesicht deutlich breiter als hoch, mit einer an den Seiten durch deutliche Ränder abgesetzten schildförmigen Erhebung, auf dieser mäßig grob, dicht, daneben feiner punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, wie der Klipeolus viel feiner als das Gesicht, dabei aber ziemlich dicht punktiert. Ober- kiefer-Augenabstand etwas kleiner als die Dicke des 1. Fühler- geißelgliedes. Die Wangenleiste tritt etwas lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt, nur in den unteren Ecken mit einigen Kerben. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen bis zur Mitte des Zwischenraumes zwischen dem Vorderrande des Mittelrückens und der Verbindungslinie. der Vorderränder der 6. Hefı 72 Prof. Dr. R. Krieger: Flügelschüppchen. Schildchen quer wulstförmig, mit mäßighohen, hinten nicht höheren Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit wenig vorragendem unterem Wulst, nach vorn und unten hin sehr zer- streut, fein punktiert, sonst glatt. Mittelbrust mäßig grob und dicht, dabei seicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 22a) mit flachen Höckern vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittel- feld über ?/,, also fast halb so lang wie das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die kurz hinter der Mitte liegt, etwas breiter als lang, nach vorn und hinten hin ziemlich stark verschmälert. Zahn- tragende Felder dop- pelt so breit als außen lang, hier fast doppelt so lang als innen. Flankenleiste vollstän- dig, Seitenleiste fast vollständig, hinter ihrem vorderen Ende zu einem stark vor- ragenden Vorsprung erweitert. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 22b von oben, c von links) beim & 0,12 mal, beim @ 0,13 mal so lang als der Körper, 1!/, mal so lang als hinten breit, hier 1?/, mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert, von der Seite gesehen zwischen den Luftlöchern am höchsten. Die Rückenkiele reichen bis über die Mitte. Die schrägen Furchen sind deutlich gekerbt. Die Seitenleiste ist nur vor den Luftlöchern entwickelt. Das erhabene Feld des 2. Segments ist zu beiden Seiten der Mitte, das des 3. mit Ausnahme eines Mittelstreifens und der Seitenecken sehr grob und sehr zerstreut punktiert, die des 4. und 5. zerstreut grob punktiert, das des 6. trägt nur in der Mitte hinten einige gröbere Punkte. Fühler. Geißel beim ® mit 45, beim & mit 43 Gliedern, das 1. Glied 4 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim 2 0,18 mal beim & 0,17 mal so lang als der Körper, fast 2%, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen mit 2 bis 4, Hinterschienen mit 1 bis 3 kurzen dicken Dörnchen vor dem Ende. Letztes Tarsenglied an den Mittelbeinen 1 4, mal. so lang, an den Hinterbeinen so lang als das erste. Legebohrer nach abwärts gekrümmt, seine Klappen so lang wie die Hinter- schienen mit den drei ersten Tarsengliedern zusammen. Körperlänge @: 15 mm; Länge der Legebohrerklappen 5 mm. Körperlänge &: 15—15,5 mm. Borneo; Sumatra. NO Beschrieben nach 1 @ und 3 $ aus dem Berliner Museum, das 2 bez.: ‚ges. v. C. Wahnes, S. ©. Borneo, einges. v. Wolf v. Schön- berg‘, die &: ‚Deli, Sumatra, L. Martin G.“ 15. Xanthobimpla Brullei Kıgr., 98. 11899. Xanthopimpla brullei Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 88, n. 15, &. X. gampsura n.sp., d. 14:l. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 73 1903. Pimpla punctator Tosquinet, Mem. Soc. Ent. Belgique. X., Die Flecke des Mittelrückens sind groß, der mittlere von den vordern ist vorn verbreitert und ausgeschnitten, die seitlichen sind abgerundet länglich dreickig, mit der größten Seite nach innen gewandt, an der nach außen und hinten gerichteten etwas ausge- randet. Mit der äußeren Ecke berühren sie fast den Seitenrand des Mittelrückens. Der Fleck vor dem Schildchen ist vorn zugespitzt Die hintere Hälfte der Flügelschüppchen ist schwarz. Die Flecke des Mittelsegments nehmen etwa die innere Hälfte der oberen Seitenfelder ein. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments stehen zwischen den Luftlöchern und den schrägen Furchen, die sie beide, wie auch den Seitenrand der Rückenfläche nicht erreichen. Die Flecke des 2. bis 6. Segments stehen in den äußeren Ecken der erhabenen Felder und sind abgerundet viereckig, die der vorderen von diesen Segmenten etwa quadratisch, die der hinteren quer. Bei den { ist die vordere innere Ecke der Flecke etwas vorgezogen. Die Flecke des 5. Segments sind breiter als die der vorhergehenden, die des 6. viel kleiner, nur etwa halb so breit wie die des 5. Die des 7. Segments sind quer, sehr groß und berühren sich fast gegen- seitig. Das 8. Segment trägt beim Q einen Fleck, der die vordere Hälfte des Mittelfeldes und die inneren Ecken der Seitenfelder ein- nimmt, beim & vier kleine Flecke, die zu einem nach vorn offenen Bogen verschmelzen können. Beim & ist der Rand des letzten Bauchsegments schwarz. Fühler schwarz, die Geißel nach der Spitze hin ins Braune übergehend, unten braun, am Grunde gelblich. Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Mittelbeinen sind schwarz oder schwarzbraun, bei beiden Geschlechtern die Schienenwurzel, beim g ein länglicher Fleck in der Mitte der Innenseite der Schienen, der Grund der drei ersten Tarsenglieder und die beiden letzten ganz, beim 9 das 1. Tarsenglied am äußersten Grunde, das letzte am Grunde breit, an der Spitze schmäler. 1 9 hat an.der Innen- seite der Schienen einen kleinen bräunlichen Fleck. An den Hinter- beinen ist der Grund des 1. Trochanterengliedes innen, unten und außen, je ein länglich dreieckiger Fleck an der Innen- und Außen- seite der Schenkel oben hinter der Mitte, die Schienenwurzel, beim J je ein Längsstreifen an der Innen- und Außenseite in der Mitte der Schienen, der Grund des 1. und 2. Tarsengliedes, das 3. fast ganz, das 4. und 5. ganz schwarz. Beim 2 fehlt der äußere Schienenstreifen, der innere kann undeutlich sein oder ganz fehlen, an den Tarsen ist nur der Grund des 1. und das ganze 5. Glied schwarz. Klappen des Legebohrers schwarz, am Grunde oben mit einem bis zur Mitte reichenden gelben Längsstreifen. Flügel wasserhell, am Außenrande schwach angeräuchert, Mal und Adern schwarzbraun, die Kosta nach dem Grunde hin gelblich. Kopf über 0,17 mal so breit als die Körperlänge, viel schmäler als das Bruststück, hinter den Augen ziemlich schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite 2"/, mal 6. Heft 74 Prof. Dr. R. Krieger: so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht 1!/,, mal so breit als hoch, mit einer schildförmigen Erhebung, deren Ränder beim & nur angedeutet, beim Q schärfer ausgeprägt sind, auf der Erhebung mäßig grob, dicht und etwas runzlig, daneben feiner und ziemlich zerstreut punktiert. Kopfschild nur durch einen schwachen Ein- druck vom Gesicht geschieden, fein und ziemlich zerstreut, der Klipeolus noch feiner und zerstreuter punktiert. Oberkiefer- Augenabstand etwas kleiner als die Dicke des 1. Fühlergeißel- gliedes. Die Wangenleiste tritt etwas lamellenartig vor. Brust- stück. Vorderrücken in den unteren Ecken mit einigen Kerben, sonst glatt. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen enden in der Mitte des Zwischenraums zwischen dem Vorderrande des Mittel- rückens und der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügel- schüppchen. Schildchen querwulstförmig, in der Mitte etwas höher, also der Kegelform sich nähernd, seine Seitenleisten mäßig hoch, hinten etwas höher als vorn. Mittelbrustseiten mit mäßig vorragendem unterem Wulst, nach vorn und unten zu mit sehr > zerstreuten, ziemlich feinen Punkten, sonst glatt. Mittelbrust dicht und grob, aber seicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 23a) mit rund- lichen Höckern vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittelfeld °/,, mal so lang wie das vorn und hinten zugleichmäßig und nurschwach verschmälert. Zahntragende Felder fast doppelt so breit als außen lang. Flankenleisten voll- ständig, Seitenleisten fast vollständig, hinter ihrem vorderen Ende schwach erhöht. Hinter- leib. 1. Segment (Fig. 23b) beim 2 0,13 mal, beim & 0,12 mal so lang als der Körper, 1%, mal X. Brullei Krer.,4. so lang als hinten breit, hier 1% mal so breit 12:1. als vorn, nach vorn zu gleichmäßig ver- schmälert. Die Rückenfläche erscheint, von der Seite ge- sehen, schwach vorgewölbt, zwischen den Luftlöchern, also vor der Mitte am höchsten. Die Rückenkiele reichen bis zur Mitte. Die schrägen Furchen sind deutlich gekerbt. Die. Rückenfläche wird von den Seitenflächen vor den Luftlöchern durch eine deutliche Seitenleiste, dahinter durch eine stumpfe Kante getrennt. Das erhabene Feld des 2. Segments ist ganz glatt oder trägt nur verreinzelte Punkte beiderseits von der Mitte, die des 3.—5. sind sehr zerstreut, grob punktiert, ein Mittelstreifen, auf dem 3. und 4. auch die Seiten glatt, das des 6. trägt, wie das ganze 7. und 8. Segment nur feine haartragende Punkte. Fühler. Geißel beim Q mit 47 bis 48, beim & mit 47 Gliedern, das 1. Glied 3% mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,16 mal so lang als der Körper, 21/, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen außen vor dem Ende mit 2 bis 5, Hinter- schienen gewöhnlich nur mit einem Dörnchen. Letztes Tarsenglied Mittelsegment, deutlich länger als breit, nach Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 75 an den Mittelbeinen 11, mal so lang, an den Hinterbeinen so lang wıe das erste. Klappen des Legebohrers so lang wie die Hinter- schienen mit den ersten Tarsenglied zusammen. Flügel, Spiegel- zelle kaum gestielt, rücklaufender Nerv kurz hinter der Mitte. Körperlänge 2: 15,5—16,5 mm; Klappen des Legebohrers 3,7—4,4 mm. Körperlänge &: 14,5—16,5 mm. Java, Amboina, Kei-Inseln. Beschrieben nach 3 2 und 3 d, darunter aus dem Berliner Museum 1 9, bez.: „Java, Tengger Geb., Fruhstorfer V.“, 1 &, bez.: „Key, Fruhstorfer‘‘, 1 9, bez.: ‚Java, Hoffmg, Nr. 8365‘, aus dem Stettiner Museum 1 9, bez.: ‚, Java orient., Montes Tengger, 4000, 1890, H. Fruhstorfer‘‘, aus meiner Sammlung 2 3, bez.: „Java“ und ‚Amboina‘. Anmerkung: Da das Stück, das Tosquinets Beschreibung zugrunde lag, von demselben Orte und von demselben Sammler stammte, wie 2 der mir vorliegende 9, und seine Beschreibung im allgemeinen auf diese paßt, glaube ich nicht zu irren, wenn ich die Pıimpla punctator Tosquinet zu meiner X. Bruller ziehe. Allerdings spricht T. nur von einem Fleck an den Hinterschenkeln und sagt, daß das 1. Fühlergeißelglied zweimal so lang als dick sei. Da aber seine P. bunctator sicher eine Xanthopimpla ist, und keine Xantho- pimpla ein so kurzes 1. Geißelglied hat, beruht diese Angabe wohl auf einem Versehen. 16. Xanthopimpla Konowi Kıegr., 9. 11899. Xanthopimpla konowi Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 87, n. 14, Fig. 10, 2. Die vorderen Flecke des Mittelrückens sind verhältnismäßig klein, so daß die gelben Streifen dazwischen etwa halb so breit wie die Flecke sind. Der mittlere ist vorn tief ausgeschnitten, die seit- lichen durch einen gelben Streifen vom Seitenrande des Mittel- rückens getrennt. Die hintere Hälfte der Flügelschüppchen ist schwarz. Die Flecke des Mittelsegments nehmen etwa die innere Hälfte der oberen Seitenfelder ein. Die des 1. Hinterleibssegments sind ziemlich klein und rundlich, die des 6. noch kleiner. Die Flecke des 2. bis 5. Segments sind abgerundet viereckig und werden auf jedem folgenden Segment kürzer, aber breiter, so daß sie auf dem 2. etwa quadratisch, auf dem 5. fast dreimal so breit als lang sind. Der Zwischenraum zwischen den Flecken des 5. Segments ist fast doppelt so groß als die Breite der Flecke. Die des 7. Segments sind queroval und stoßen in der Mitte fast zusammen. Auf der Scheibe des 8. Segments steht ein großer an den Seiten ein- geschnittener schwarzer Fleck, der die vordere Hälfte des Mittel- feldes und die inneren Ecken der Seitenfelder einnimmt. Fühler oben schwarz, nach der Spitze hin bräunlich mit hellbraunem End- glied, unten an den ersten Gliedern gelb, dann dunkelbraun mit gelben Fleckchen, etwa von der Mitte an werden sie allmählich hellbraun. Mittelbeine ganz hell. An den Hinterbeinen ist das 6. Heit 76 Prof. Dr. R. Krieger: 1. Trochanterenglied innen, unten und außen, zwei Flecke oben an der Innen- und Außenseite der Schenkel zwischen Mitte und Ende, die Schienenwurzel und die äußerste Wurzel des 1. Tarsen- gliedes schwarz, die Tarsen aber im übrigen bis auf die etwas ge- bräunte Spitze des letzten Gliedes ganz hell. Klappen des Lege- bohrers schwarz, am Grunde oben mit einem bis zum Ende des ersten Viertels reichenden gelben Längsstreifen. Flügel wasserhell, am Außenrande angeräuchert, Adern und Mai schwarz, die Kosta nach dem Grunde hin gelblich. °”) Kopf 0,18 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite nıcht ganz 21% mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht 11/, mal so breit als hoch, mit einer an den Seiten von sehr deutlichen Rändern eingefaßten schildförmigen Erhebung, auf dieser grob, aber nıcht sehr dicht punktiert. Kopf- schild durch eine deutliche Furche vom Gesicht getrennt, fein und zerstreut, Klipeolus noch feiner, aber dichter punktiert. Ober- kiefer-Augenabstand halb so groß als die Dicke des 1. Fühlergeißel- gliedes. Die Wangenleiste tritt etwas lamellenartig vor. Brust- stück. Vorderrücken in den Ecken vor den Flügelschüppchen zerstreut fein punktiert, in den unteren Ecken mit einigen Kerben. Mittelrücken glatt, die Rückenfurchen reichen bis zur Mitte des Zwischenraums zwischen dem Vorderrande des Mittelrückens und der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen. Schildchen (Fig. 24a, schräg von links und oben) querwulst- förmig, von vorn S ‚oder hinten oe- sehen in ganz gleichmäßigem Bogen gewölbt, in der Mitte nicht \ stärker erhöht. Mittelbrustseiten X. Konowi Kıgr., 2. 11:1. mit wenig vVOor- ragendem unterem Wulst, hinten glatt, vorn oben und in der Mitte zerstreut, nach unten hin immer dichter und stärker punktiert. Mittelbrust grob und sehr dicht punktiert. Mittel- segment (Fig. 24b) mit rundlichen Höckern vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittelfeld ?/, mal so lang wie das Mittelsegment, deutlich breiter alslang, nach vorn wenig, nach hinten stärker ver- schmälert. Zahntragende Felder fast doppelt so breit als außen lang, hier über doppelt so lang als innen. Seitenleisten fast voll- ständig, hinter ihrem vorderen Ende mit einem hohen rundlichen Vorsprung. Flankenleisten vollständig. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 24c) 0,13 mal so lang als der Körper, 11), mal so lang als hinten breit, hier 1,4 mal so breit als vorn, nach vorn zu fast gleich- 2?) Das ‚‚fuscescente‘‘ in meiner früheren Arbeit ist Schreibfehler für „tlavescente“. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 77 mäßig verschmälert, nur an den schrägen Furchen und hinter den Luftlöchern schwach eingeschnürt. Die Rückenfläche erscheint, von der Seite gesehen, ziemlich stark vorgewölbt, zwischen den Luftlöchern, also vor der Mitte, am höchsten. Die Rückenkiele reichen bis etwas über die Mitte. Die schrägen Furchen sind ‚deutlich gekerbt. Die Seitenleiste ist schwach, aber in der ganzen Länge des Segments entwickelt. Das erhabene Feld des 2. Segments weist nur am Innenrande der schwarzen Flecke einige grobe Punkte auf, das des 3. ıst sehr grob und zerstreut punktiert, das des 4. und noch mehr das des 5. dichter und etwas feiner, das des ' 6. ist in der Mitte grob, an den Seiten fein punktiert. Fühler. Geißel mit 46 Gliedern, das 1. Glied nur etwas über 3 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,17 mal so lang als der Körper, 2?/, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen vor dem Ende mit 5, Hinterschienen mit 2 bis 3 kurzen, dicken Dörnchen. Letztes Mitteltarsenglied 1% mal so lang, letztes Hintertarsenglied so lang wie das erste. Klappen des Legebohrers so lang wie die Hinterschienen. Körperlänge: 17,5 mm; Länge der Legebohrerklappen 3,7 mm. Japan ? Beschrieben nach 1 2 aus meiner Sammlung, bez.: ‚Japan ? (Konow)“. 17. Xanthobimpla circularıs”®) n. sp., 2. Die Flecke des Mittelrückens sind ziemlich groß. Der mittlere von den drei vorderen ist vorn tief ausgeschnitten und hinten durch eine feine schwarze Linie mit dem Fleck vor dem Schildchen ver- bunden, die seitlichen reichen nicht ganz bis an den Seitenrand des Mittelrückens heran. Die hintere Hälfte der Flügelschüppchen ist rotbraun. Die Flecke des Mittelsegments und des 1. Hinterleibs- segments sind sehr klein. Die des 2. bis 5. Segments sınd mäßig groß und nehmen nach hinten zu allmählich an Größe zu; die des 5. Segments sind nicht plötzlich größer. Ihr Abstand voneinander ist doppelt so groß als ihre Breite. Die Flecke des 6. Segments sind nur wenig kleiner als die des 5., die des 7. sehr groß und nur durch einen schmalen gelben Längsstreifen voneinander getrennt. Das 8. Segment trägt einen großen schwarzen Fleck, der die vordere Hälfte des Mittelfeldes und die inneren Ecken der Seitenfelder einnimmt. Fühler schwarzbraun, unten rostrot, Schaft und Pedi- zellus unten gelb. Mittelbeine ganz hell. An den Hinterbeinen ist der Grund des 1. Trochanterengliedes innen, unten und außen, je ein Fleck an der Innen- und Außenseite oben zwischen der Mitte und der Spitze der Schenkel, und die Schienenwurzel schwarz. Der innere Schenkelfleck ist größer und dreieckig, der äußere kleiner und länglich. Die Tarsen sind ganz hell. Klappen des Lege- bohrers schwarz, oben am Grunde rotbraun. Flügel fast wasserhell, 28) Wegen der in gleichmäßigem Bogen gekrümmten Querleiste des Mittelsegmentes. 6. Heft 783 Prof. Dr. R. Krieger: schwach bräunlich getrübt, am Außenrande mit einem nach innen zu verwaschenen braunen Saume, Adern und Mal schwarz- braun, das Mal nach hinten zu heller, dunkelrotbraun, die Kosta nach dem Grunde zu gelb. Kopf 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite 2°/, mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so breit wie hoch, mit einer ziemlich deutlichen schildförmigen Erhebung, auf dieser grob und dicht, daneben feiner punktiert. Kopfschild durch eine seichte Furche vom Gesicht geschieden, feiner und zerstreuter, der Klipeolus noch feiner punktiert. Ober- kiefer-Augenabstand 2), mal so groß als die Dicke des 1. Fühler- geißelgliedes. Die Wangenleiste tritt, besonders nach hinten zu, lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken in den unteren Ecken mit einigen Kerben, in den Ecken vor den Flügelschüppchen mit feinen, sehr zerstreuten haartragenden Pünktchen, sonst glatt. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen sind sehr kurz und wenig scharf eingedrückt, sie reichen noch nicht bis zur Mitte des Zwischen- raumes zwischen ihrem vorderen Ende und der Verbindunislinie der Vorderränder der Flügelschüppchen. Schildchen (Fig. 25a) querwulstförmig gewölbt, mit mäßig hohen, hinten nicht höheren Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit niedrigem unterem Wulst, ganz oben und im hinteren Drittel glatt, sonst zerstreut, mäßig fein, nach der vorderen unteren Ecke hin dichter und gröber punktiert. Mittelbrust sehr dicht und grob punktiert. Mittel- segment (Fig. 25b) mit ganz flachen Höckern vor den Luft- löchern und mäßig hohen Leisten. Mittelfeld über ?/, mal so lang als das Mittel- segment, so lang wie an der breite- sten Stelle, die hinter der Mitte N liegt, breit, nach vorn und hinten & nn n.8p:,: 94 11; I verschmälert. Zahntragende Felder doppelt so breit als außen lang. Die das hintere Mittelfeld vorn abschließende Leiste verläuft in einem gleichmäßigen Bogen, bildet also an den Hinter- ecken des oberen Mittelfeldes keine Winkel. Flankenleisten voll- ständıg. Die Seitenleisten tragen hinter ihrem vorderen Ende einen rundlichen Vorsprung. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 25c) 0,12 mal so lang wie der Körper, 1!/, mal so lang als hinten breit, hier nicht ganz 1% mal so breit als vorn, nach vorn zu fast gleich- mäßig verschmälert, von der Seite gesehen etwas vor den Luft- löchern am höchsten. Die Rückenkiele reichen bis etwas über die Mitte. Die schrägen Furchen sind ziemlich tief und stark gekerbt. Die Seitenleiste ist nur vor den Luftlöchern ausgebildet. 2. er ziemlich stark Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 79 ment hinten fast 13%, mal so breit als lang, sein erhabenes Feld in der Mitte und an den Seiten glatt, dazwischen sehr zerstreut und sehr grob punktiert, die des 3. bis 5. zerstreut, auf dem 3. sehr grob, auf dem 4. und noch mehr auf dem 5. feiner punktiert, das des 6., wie das ganze 7. und 8.Segment nur mit feinen haartragenden Pünktchen. Fühler nicht vollständig erhalten. Das 1. Geißel- glied 3 4, mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,17 mal so lang als der Körper, 2% mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen vor dem Ende mit 2, Hinterschienen mit 1 Dörnchen, die viel dünner sind als gewöhnlich. Letztes Tarsen- glied an den Mittelbeinen 14, mal so lang, an den Hinterbeinen so lang wie das erste. Klappen des Legebohrers so lang wie die Hinterschienen. Körperlänge: 17,5 mm; Länge der Legebohrerklappen 3,3 mm. Celebes. Beschrieben nach 1 @ aus dem Berliner Museum, bez.: ‚Nord- Celebes, Toli-Toli, Nov.-Dez. 1895, H. Fruhstorfer‘‘. 18. Xanthopimpla leviuscula®) n. sp., 9. Die schwarze Zeichnung des Kopfes ist hinter dem Stemmatium durch einen schmalen gelben Querstreifen unterbrochen. Der schwarze Schläfenhinterrand reicht bis über die Mitte herab. Die vorderen Flecke des Mittelrückens sind mäßig groß, durch ziemlich breite gelbe Längsstreifen getrennt. Der mittlere von ihnen ist vorn tief ausgeschnitten, die seitlichen senden nach außen einen Fortsatz bis auf den aufgebogenen Seitenrand des Mittelrückens hinauf. Die Flecke des Mittelsegments sind ziemlich klein und liegen etwas nach innen von der Mitte der oberen Seitenfelder. Die des 1. Hinterleibssegments sind abgerundet dreieckig, sie reichen mit einer Seite bis auf die Rückenkiele, mit der gegenüber- liegenden Ecke bis zum Seitenrand der Rückenfläche. Die Flecke des 2. bis 6. Hinterleibssegments sind mäßig groß. Sie liegen in den äußeren Ecken der erhabenen Felder. Die des 2. und 6. Seg- ments sind etwas, aber nicht viel kleiner als die übrigen. Der Zwischenraum zwischen ihnen ist bei allen etwa 1% mal so groß als ihre Breite. Die Flecke des 7. Segments berühren sich fast in der Mitte. Auf dem 8. Segment steht je ein kleiner Fleck in den inneren Ecken der Seitenfelder und ein großer in der vorderen Ecke des Mittelfeldes. Fühler schwarzbraun, die Geißel an der äußersten Spitze und unten rostrot, unten nach dem Grunde hin gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Mittelbeinen ist die Schienenwurzel oben, der äußerste Grund des 1. und das erste Drittel des letzten Tarsengliedes schwarz, an den Hinterbeinen ebenso ein aus einem längeren oberen und einem kurzen unteren Längsstreifen verschmolzener Fleck oben zwischen Mitte und Spitze der Innenseite der Schenkel, außen diesem gegenüber eın kurzer Längsstreifen, die Schienenwurzel, die äußerste Wurzel 29) Wegen der fast glatten Mittelbrustseiten. 6. Heft 0 Prof. Dr. R. Krieger: des 1. und das letzte Tarsenglied mit Ausnahme eines gelben Flecks, der von der Mitte bis zum Ende der Oberseite reicht. Klappen des Legebohrers schwarz. Flügel wasserhell, am Außen- rande schmal gebräunt, Adern und Mal schwarzbraun, das Mal in der Mitte rotbraun durchscheinend, die Kosta gelb, nach dem Male hin braun. Kopf 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite nicht ganz 2,6 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht ein wenig breiter als hoch, fast gleich- mäßig gewölbt, mäßig grob, dicht, etwas runzlig punktiert. Kopf- schild nur durch eine ganz seichte Furche vom Gesicht geschieden, fast glatt, nur mit sehr zerstreuten, äußerst feinen haartragenden Pünktchen besetzt, der Klipeolus etwas kräftiger und dichter punktiert. Oberkiefer-Augenabstand fast so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt etwas lamellen- artig vor. Bruststück. Vorderrücken mit einigen Kerben in den unteren Ecken, sonst glatt. Mittelrücken glatt. Die Rücken- furchen reichen bis zur Mitte des Zwischenraumes zwischen ihrem vorderen Ende und der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen. Schildchen quer wulstförmig gewölbt, mit mäßig hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit wenig vorragen- dem unterem Wulst, fast ganz glatt, nur in der vorderen unteren Ecke mit zerstreuten, feinen Punkten. Mittelbrust mäßig grob, dicht punk- tiert. Mittelsegment (Fig. 26a) mit rund- lichen, mäßig hohen Höckern vor den Luft- löchern und hohen Leisten. Mittelfeld */, mal so lang als das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die kurz hinter der Mitte liegt, 114 mal . so breit als lang, nach vorn und hinten mäßig verschmälert. Zahntragende Felder etwas über 1 1, mal so breit als außen lang, hier fast doppelt so lang als innen. Flankenleiste vollständig, Seitenleiste hinter ihrem vorderen Ende etwas. erhöht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 26b) 0,13 mal so lang als der Körper, 11/, mal so lang als hinten breit, hier reichlich 1 % mal so breit als vorn, an denischrägen Furchen etwas X. leviuscula n. sp., eingeschnürt, von der Seite gesehen schwach ee vorgewölbt, ewas vor den Luftlöchern am höch- sten. Die Rückenkielereichen bisüber die Mitte. Dieschrägen Furchen sind tiefeingedrückt, aber nurschwach gekerbt. Die Seitenleiste ist nur vorden Luftlöchern entwickelt. 2. Segment hinten 1%/, malso breit als lang, sein erhabenes Feld fast ganz glatt und sehr glänzend, nur beiderseits mit einigen feinen haartragenden Punkten, das des 3. ebenso, nur die Punkte etwas zahlreicher und gröber, die des 4. und 5. vor dem Hinterrande neben der Mitte mit einigen groben Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 81 Punkten, sonst wie die vorhergehenden, das des 6. in der Mitte vor dem Hinterrande mäßig grob, zerstreut punktiert, sonst wie das ganze 7. und 8. Segment mit feinen, ziemlich zerstreuten haar- tragenden Pünktchen besetzt. Fühler. Geißel mit 38 Gliedern, das 1. Glied 3 43 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinter- schenkel 0,20 mal so lang als der Körper, 24, mal so lang als in der Mitte hoch. Hinterschienen nur so lang wie die Hinterschenkel. Hintere Schienen fast ohne Dörnchen vor dem Ende, das mir vor- liegende Stück trägt nur an der rechten Mittelschiene ein solches. Letztes Tarsenglied an den Mittelbeinen 1% mal, an den Hinter- beinen fast 14% mal so lang als das erste. Klappen des Lege- bohrers nur wenig länger als die beiden ersten Hintertarsen- glieder zusammen. Körperlänge: 12,5 mm. Länge der Legebohrerklappen 1,3 mm. Tonkin Beschrieben nach 1 2 aus dem Berliner Museum, bez.: ‚‚Tonkin, Than-Moi, Juni- Juli, H. Fruhstorfer“. 19: Xanthopimpla luzonensis n. sp., PI. In der schwarzen Kopfzeichnung steht bei den 2 hinter dem Stemmatium ein gelbes Fleckchen. Der schwarze Mittelstreifen der Stirnistnach vornzu verbreitert. Dieschwarzen Schläfenhinterränder reichen bis über die Mitte hinab. Die Flecke des Mittelrückens sind groß. Der mittlere von den vorderen Flecken ist vorn ausgeschnit- ten, hinten durch einen schmalen schwarzen Längsstreifen mit dem Fleck vor dem Schildchen verbunden. Die seitlichen erreichen mit einem gegen die Mitte der Flügelschüppchen gerichteten Fortsatz fast den Seitenrand des Mittelrückens. Das hinterste Drittel der Flügelschüppchen ist rotbraun, nach innen zu dunkler, fast schwarz. Das g und das größere O tragen am Vorderrande der oberen Seiten- felder des Mittelsegments, nach innen von der Mitte je einen kleinen schwarzbraunen Fleck, und auf dem 1. Hinterleibssegmente zwischen dem Ende der Rückenkiele und den schrägen Furchen einen kleinen braungeränderten schwarzen Fleck. Bei dem kleineren Q ist das Mittelsegment ganz hell und. auf dem 1. Hinterleibs- segment finden sich an Stelle der Flecken nur sehr kleine bräun- liche Schatten. Die Flecke des 3. bis 5. Segments nehmen die Seiten der erhabenen Felder ein. Der helle Zwischenraum zwischen ihnen ist bei den @ fast doppelt so groß, beim & viel kleiner als ihre Breite. Bei den 9 trägt das 6. Segment zwei ähnliche, nur vorn etwas nach innen erweiterte Flecke, die nicht oder kaum kleiner sind als die des 5., das 7. zwei sehr große, quer rundliche Flecke am Vorderrande, die nur durch einen schmalen gelben Längsstreifen getrennt sind, das 8. vier kleine Flecke, von denen zwei in den Innenecken der Seitenfelder, die anderen beiden, durch einen schmalen gelben Längsstreifen von einander getrennt, in der Vorderecke des Mittelfeldes stehen. Beim & findet sich auf dem 6. und 7. Segment je eine an den Seiten abgekürzte, in der ‘Archiv für Naturgeschichte 1914. A, 6. .6 6. Heft 32 Prof. Dr. R. Krieger: Mitte vorn flach ausgerandete, hinten ausgeschnittene Querbinde Das 8. Segment des { ist gelbbraun, auf der Rückenfläche vorn fast bis zur Hälfte und auf dem umgeschlagenen Seitenrande schwarz. Auch die hintere Hälfte des letzten Bauchsegments und die Genitalklappen des sind schwarz. Fühler oben braunschwarz, unten von der auch oben rostroten Spitze durch Rotbraun in Dunkelbraun übergehend, nach dem Grunde hin gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Mittelbeinen ist die Wurzel der Schienen und des 1. Tarsengliedes beim & rotbraun, beim 9 nur schwach gebräunt, an den Hinterbeinen je ein Fleck oben am Beginn des letzten Viertels der Innen- und Außenseite der Schenkel und die Schienenwurzel dunkelbraun bis schwarzbraun, an den ins Rostrote ziehenden Tarsen die Wurzel des 1. und 5. Gliedes, beim & außerdem die Oberseite der drei letzten Glieder fast ganz braun. Von den Schenkelflecken ist der größere innen durch Ver- schmelzung eines oberen länglichen und eines unteren rundlichen entstanden, der kleinere äußere rundlich. Beim & zeigen die Hinter- schienen in der Mitte einen bräunlichen Schatten. Klappen des Legebohrers schwarz, am Grunde oben im ersten Viertel gelblich. Flügel fast wasserhell, am Außenrande mit einem schmalen hell- braunen Saum, der an der Vorderflügelspitze etwas breiter und dunkler wird. Adern und Mal schwarzbraun, das Mal bei den Q in der Mitte heller, die Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt. Kopf beim { 0,18 mal, beim 2 über 0,18 mal so breit als die Körperlänge, viel schmäler als das Bruststück, hinter den Augen schwach entwickelt, fast geradlinig verschmälert. Größte Kopf- breite 234 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht ein klein wenig höher als breit, mit einer an den Seiten durch ziemlich scharfe Ränder abgegrenzten schildförmigen Erhebung, auf dieser grob und ziemlich dicht, daneben fein und zerstreut punktiert. Kopfschild durch eine seichte Furche vom Gesicht geschieden, wie der Klipeolus ziemlich fein und zerstreut punktiert. Oberkiefer-Augenabstand etwas größer als die halbe Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt schwach lamellen- artig vor. Bruststück. Vorderrücken mit einigen undeutlichen Kerben in den unteren Ecken, in den Ecken vor den Flügelschüpp- chen fein und zerstreut punktiert. Mittelrücken glatt. Die Rücken- furchen sınd sehr kurz und mehr nach innen alsnach hintengerichtet. Schildchen fast kegelförmig, mit gewölbten Böschungen und ab- gerundeter Spitze, seine Seitenleisten mäßig hoch. Mittelbrust- seiten mit nur schwach ausgebildetem unterem Wulst sehr zer- streut, aber ziemlich kräftig punktiert, hinten und oben glatt. Mittelsegment (Fig. 27a) mit einem niedrigen rundlichenHöcker vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittelfeld ?/, mal so lang wie das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die kurz hinter der Mitte liegt, 1% mal so breit als lang, nach vorn und hinten deutlich verschmälert. Zahntragende Felder fast doppelt so breit als außen lang, hier doppelt so lang als innen. Flankenleisten Über die Ichneumonidengsttung Xanthopimpla Sauss. 83 vollständig, Seitenleisten nur ganz vorn ausgelöscht, hinter ihrem vorderen Ende stark erhöht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 27b) beim 2 0,13 mal, beim $& 0,12 mal so lang als der Körper, 1'/, mal so lang als hinten breit, hier 1,4 mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenfläche erscheint, von der Seite gesehen nur schwach vorgewölbt. Die Rückenkiele reichen, bis etwas über die Mitte. Die schrägen Furchen sind seicht, aber deutlich und scharf gekerbt. Die Seitenleisten sind nur vor den Luftlöchern entwickelt. 2. Segment hinten beim 9 1?/, mal, beim & nicht ganz 1% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld fast ganz glatt, nur zu beiden Seiten der Mitte mit einigen wenigen, an nicht sehr groben Punkten, die des 3. und 4. X, Tuzonensis n. sp., sehr zerstreut, grob punktiert, das des 5. 9. 12:1. beim Q ebenso, beim Z nur mit ziemlich feinen haartragenden Punkten. Das erhabene Feld des 6. Segments ist beim Q nur an den Seiten, beim & gar nicht abgegrenzt, und das 6., wie das 7. und 8. Segment, nur mit feinen haartragenden Punkten besetzt. Fühler. Geißel beim Q mit 44, beim & mit 43 Gliedern, das 1. Glied über viermal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim 9 0,20 mal, beim & 0,19 mal so lang als der Körper, fast 2% mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen mit 2 bis 4, Hinterschienen mit 1 bis 3 kleinen, nicht sehr dicken Dörnchen vor dem Ende. Letztes Tarsenglied an den Mittelbeinen fast 11% mal so lang, an den Hinterbeinen so lang wie das erste. Klappen des Legebohrers so lang wie die Hinterschienen mit dem 1. Tarsenglied zusammen. Körperlänge: @ 14,5—15,5 mm, Länge der Legebohrerklappen 4,3—4,5 mm. Körperlänge: & 13.5 mm. Luzon. Beschrieben nach 2 @ und 1 ä aus meiner Sammlung, bez.: „Atimonan, Luzon, Micholitz“, 1 9, 1 &: ‚„10.—31. 7. 09°, 1 2: »9—23. 8. 09°. II. Gruppe der X. pardalis. Der princeps- Gruppe ähnlich, aber das Mittelsegment ohne Höcker vor den Luftlöchern, mit viereckigem Mittelfelde und drei- eckigen zahntragenden Feldern. 20. Xanthopimpla pardalis Kıgr., d. 11899. Xanthopimpla pardalis Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig, 1897/98, p. 90, n. 16, &. Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: Zwei Flecke des Kopfes, vier Flecke des Mittelrückens, je zwei Flecke des Mittelsegments und des 1. bis 6. Hinterleibssegments, sowie je eine Querbinde des 7. und 8. Hinterleibssegments. Von den 6* 6. Heft 84 Prof. Dr. R. Krieger: Flecken des Kopfes bedeckt der eine die Stirn bis auf die breiten gelben Augenränder und das Stemmatium, der andere die hintere Abdachung des Scheitels, den Schläfenhinterrand bis weit hinunter und den oberen Teil des Hinterhauptes. Beide sind durch einen schmalen in der Mitte nach unten hin erweiterten gelben Ouer- streifen getrennt. Der vordere Fleck sendet vorn einen spitzen Fortsatz zwischen die Fühlerwurzeln hinein. Von den Flecken des Mittelrückens liegen drei in einer Querreihe zwischen den Flügel- schüppchen, der vierte auf der vorderen Abdachung der Schildchen- grube. Die vorderen Flecke sind groß, länglichrund, die seitlichen von ihnen erreichen fast den Seitenrand des Mittelrückens, der mittlere ist durch einen schwarzen Längsstreifen mit dem Fleck vor dem Schildchen verbunden. Die hintere Hälfte der Flügel- schüppchen ist schwarz. Die Flecke des Mittelsegments stehen auf der Scheibe der oberen Seitenfelder, etwas nach vorn und innen von der Mitte. Sie sind über doppelt so breit als lang, nach innen und außen zugespitzt. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments sind klein und rundlich. Sie stehen etwas hinter der Mitte des Segments nahe beieinander. Die Flecke des 2. bis 6. Segments nehmen die Seiten der erhabenen Felder bis auf einen schmalen, auf dem 6. Segment breiteren Vorder- und Hinterrand ein. Auf dem 2. bıs - 5. sind sie abgerundet querviereckig. Der helle Zwischenraum zwischen ihnen ist auf dem 2. und 3. noch nicht halb so groß, auf dem 4. so groß, auf dem 5. größer als ihre Breite. Die Flecke des 6. Segments sind kürzer, aber breiter als die vorhergehenden und nach innen zugespitzt. Das 7. Segment trägt eine-breite, das 8. eine schmale, an den Seiten abgekürzte und hinten schwach aus- geschnittene Binde am Vorderrande. Fühler (die Spitzen sind nicht erhalten) oben schwarz, unten dunkelbraun, an den ersten Geißel- gliedern gelblich, am Schaft und Pedizellus gelb. An den Mittel- beinen ist die Schienenwurzel und das letzte Tarsenglied braun, das 1. Tarsenglied am Grunde schwarz. An den Hinterbeinen sind das erste Trochanterenglied am Grunde innen, unten und außen, zwei Flecke an den Schenkeln, die Schienenwurzel, die Wurzel des 1. und das ganze 5. Tarsenglied schwarz. Die Schenkelflecke sind länglich und liegen hinter der Mitte oben an der Innen- und Außen- seite. Der innere ist größer als der äußere. Flügel bräunlich ge- trübt, am Außenrande dunkler, Adern und Mal dunkelrotbraun, die Kosta gelblich, nach dem Male hin gebräunt. Kopf 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich schwach entwickelt, geradlinig verschmälert. Größte Kopfbreite 234 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht ein wenig höher als breit, mit einer von breiten, wulstartigen Seitenrändern eingefaßten schildförmigen Erhebung, grob, zer- streut und dadurch, daß die Punkte verschieden groß sind, unregel- mäßig punktiert. Besonders grob sind einige Punkte in der den wulstartigen Rand innen abgrenzenden Furche. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, fein und sehr zerstreut, der Klipeolus Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss, 85 etwas dichter punktiert. Oberkiefer-Augenabstand nur halb so groß als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt deutlich lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken mit einigen Kerben in den unteren Ecken, sonst glatt. Mittelrücken auf den Seitenlappen mit zerstreuten, groben, aber sehr seichten Punkteindrücken. Die Rückenfurchen reichen fast bis zur Ver- bindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen. Schildchen stumpf kegelförmig, mit mäßig hohen Seitenleisten. Die Mittel- brustseiten haben einen ziemlich stark vorragenden unteren Wulst und sind auf diesem zerstreut und fein, darunter sehr zerstreut, aber gröber punktiert. Mittelbrust nicht sehr grob, aber dicht, hier und da etwas runzlig punktiert. Mittelsegment (Fig. 28a) ohne Höcker vor den Luft- löchern, mit hohen Leisten. Mittelfeld % mal so lang als das Mittelsegment, von der Form eines gleichseitigen Parallel- trapezes, vorn halb so breit als hinten. Zahntragende Felder dreieckig, vorn fast doppelt so breit als außen lang. Ihre an der Seitenleiste gelegenen Ecken ragen etwas zahnartig vor. Seitenleisten vorn etwas niedriger, aber vollständig. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 28b) 0,12 mal so lang als der Körper, fast 144 mal so lang als hinten breit, hier 1?/, mal so breit als vorn, an den ziemlich tiefen, nicht gekerbten schrägen Furchen etwas eingeschnürt, sonst gleich- mäßıg nach vorn verschmälert. Die Rücken- kiele reichen bis über die Mitte des Seg- ments hinaus. Die Seitenleisten sind nur ganz vorn entwickelt und reichen noch . nicht bis zu den Luftlöchern. 2. Segment 2 Rau re = (Fig. 28b) hinten etwas über 1% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld in der Mitte und außen glatt, dazwischen mit sehr zerstreuten, ziemlich feinen Punkten. Auch die erhabenen Felder der folgenden Segmente sind sehr zerstreut, seicht und nicht sehr grob punktiert. Fühler. 1. Geißelglied 4 % malso lang alsin der Mitte dick. Beine. Hinter- schenkel fast 0,18 mal so lang als der Körper, nicht ganz 2% mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen mit 5 bis 6, Hinter- schienen mit 3 sehr kleinen Dörnchen vor dem Ende. Letztes Glied der Mitteltarsen fast 11, mal so lang, das der Hintertarsen etwas länger als das erste. Körperlänge 14 mm. Assam. Beschrieben nach 1 & aus meiner Sammlung, bez.: „Khasia Hills, Assam“. | 6. Heft 86 Prof. Dr. R. Krieger: IH. Gruppe der X. brachycentra. Kleine bis mittelgroße Arten. Mittelsegment ohne Höcker vor den Luftlöchern, mit mäßig großem, vollständig geschlossenem sechseekigem Mittelfelde, meist mit niedrigen Leisten. 1. Hinter- leibssegment so lang oder nur wenig länger als hinten breit. Hintere Abdachung des Scheitels ganz hell oder nur mit zwei dunkeln Flecken. Hinterbeine fast immer mit dunkeln Zeichnungen. a) Die Rückenkiele des 1. Hinterleibssegments reichen nicht bis zu den schrägen Furchen. 21. Xanthopimpla brachycentra®®) n. sp., ®. Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind das Stemmatium, vier Flecke des Mittelrückens, sowie je zwei Flecke des Mittelsegments und des 1. bis 5. und des 7. Hinterleibssegments. Von den Flecken des Mittelrückens liegen drei in einer Querreihe zwischen den Flügelschüppchen, der vierte bedeckt die vordere Abdachung der Schildchengrube. Von den vorderen Flecken, die mäßig groß sind, steht der mittlere etwas weiter nach vorn als die seitlichen, er ist breiter als lang und vorn ausgeschnitten. Die seitlichen sind etwas länger als breit und am hinteren Teile ihres Außenrandes etwas nach außen erweitert, erreichen aber den Seiten- randdes Mittelrückensnicht. DieFleckedes Mittelsegmentsfüllen die oberen Seitenfelder bis auf einen außen gelegenen Saum aus. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments bedecken die Fläche zwischen den Luftlöchern, den Rückenkielen und den schrägen Furchen, die sie nicht ganz erreichen, fast vollständig. Die des 2. bis 5. Seg- ments liegen in den Seiten der erhabenen Felder und sind ab- gerundet querviereckig. Der helle Zwischenraum zwischen ihnen ist auf dem 2. Segment etwas kleiner, auf dem 3. viel kleiner, auf dem 4. und 5. etwa doppelt so groß als ihre Breite. Die Flecke des 7. Segments liegen am Vorderrande, sind viel breiter als lang und stoßen in der Mitte fast zusammen. Fühler rostrot, die Geißel bei dem einen Stücke oben nach dem Grunde zu etwas dunkler, der Schaft oben braunschwarz, unten gelb. Beine bis auf die schwarze Hinterschienenwurzel ganz hell. Klappen des Lege- bohrers schwarz. Flügel wasserhell, Adern und Mal schwarzbraun, die innere Ecke des Mals und die Kosta rötlichgelb. Kopf viel schmäler als das Bruststück, 0,17 mal so breit als dıe Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite 2,7 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht ein klein wenig. höher als breit, gleichmäßig gewölbt, ziemlich fein, nicht sehr dicht punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, wie der Klipeolus glatt. Oberkiefer-Augenabstand etwas über halb so lang als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Waängenleiste tritt ganz schwach lamellenartig vor. Bruststück. Vorder- 0) Von Agaxvs kurz und x&vroo» Stachel. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 87 rücken bis auf einige Kerben in den unteren Ecken glatt. Mittel- rücken mit feinen, zerstreuten haartragenden Punkten. DieRücken- furchen reichen bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen. Schildchen querwulstförmig, in der Mitte etwas höher, mit hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit schwach vorragendem unterem Wwulst, ziemlich fein, zerstreut punktiert, hinten glatt. Mittelbrust ziemlich dicht und grob, aber seicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 29a) mit ziemlich niedrigen Leisten. Mittelfeld etwas über 15 mal so lang als das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die hinter der Mitte liegt, 1% mal so breit als lang. Zahntragende Felder 1% mal so breit als außen lang, hier doppelt so lang als innen. Flankenleiste vorn fast bis zu den Luftlöchern ausgelöscht. Luft- lochfeld vor den Luftlöchern zerstreut und feın punktiert. Obere Seitenfelder vorn mit einigen gröberen Punkten. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 29 b) 0,11 mal so lang als der Körper, 1!/, mal so lang als hinten breit, hier über 14, mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenfläche erscheint, von der Seite gesehen, fast eben. Die Rückenkiele reichen bis über die Mitte des Segments hinaus. Die schrägen Furchen sind ziemlich tief eingedrückt und gekerbt. _ Die Seitenleiste ist nur ganz vorn deutlich ent- wickelt und reicht noch nicht bis zu den Luft- löchern. Weiter nach hinten ist sie durch eine X. brachycentra Kante angedeutet. 2. Segment (Fig. 29b) hinten "®P» ga 1er: reichlich 1 %, mal so breit als lang, sein erhabenes Feld an den Seiten mit groben, zerstreuten Punkten, die der folgenden Segmente sehr dicht, ziemlich grob punktiert, auf den hinteren Segmenten feiner, auf dem 3. etwas längsrissig. Fühler. Geißel mit 39 bis 41 Gliedern, das 1. Glied über 4 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinter- schenkel 0,17 bis 0,18 mal solang als der Körper, 21, mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen vor dem Ende mit 1 bis 3, meist mit 2 kurzen Dörnchen. Letztes Glied der Mitteltarsen 11, mal so lang, das der Hintertarsen etwas länger als das erste. Legebohrerklappen nur so lang wie das 1. Hintertarsenglied. Körperlänge 12--12,5 mm ; Längeder Legebohrerklappen 0,8mm. Formosa. Beschrieben nach 2 2 aus meiner Sammlung, bez.: ‚„Koshun, Formosa,. II. 08, H. Sauter‘ und ‚‚Teraso, Formosa, IV. 09, H. Sauter“. 22. Xanthopimpla mucronata®!) n. sp., 8. _ Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: das Stemmatium, zwei Querbinden des Mittelrückens, je zwei Flecke 31) Spitzig, wegen der Form des Schildchens, 6. Heft 88 Prof. Dr. R. Krieger: des 3., 5. und 7. und ein Fleck des 8. Hinterleibssegments. Die vordere Binde des Mittelrückens liegt zwischen den Flügelschüpp- chen, denen sie an Länge gleichkommt. Sie berührt mit ihren Seiten gerade den Seitenrand des Mittelrückens und ist hinten beiderseits in eine kleine Spitze ausgezogen. Die hintere Quer- binde füllt die vordere Abdachung der Schildchengrube aus. Die Flecke des 3. und 5. Hinterleibssegments sind sehr klein und rund- lich. Sie stehen in den erhabenen Feldern nicht weit vom Seiten- rande derselben etwas vor der Mitte. Bei dem Stück von Soeka- randa trägt das 4. Segment zwei noch kleinere braune Flecke. Die Flecke des 7. Segments sind groß, quer, etwas schräg nach hinten und außen. Sie liegen am Vorderrande des Segments und sind nur durch einen schmalen gelben Zwischenraum voneinander getrennt. Der Fleck des 8. Segments nimmt die Vorderecke des Mittelfelds ein. Fühler schwarzbraun, an der Spitze und unten, besonders am Ende der einzelnen Glieder, rötlich, die Geißel unten nach dem Grunde zu gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Hinterbeinen ıst die Schienenwurzel, der Grund des 1. und das ganze 5. Tarsenglied schwarz. Klappen des Legebohrers schwarz. Flügel wasserhell, am Außenrande, besonders an der Vorder- flügelspitze, ganz schwach bräunlich getrübt, Adern und Mal schwarzbraun, die Kosta gelb, nach dem Male hin braun. Kopf so breit wie das Bruststück, 0,21 mal so breit wie die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich schwach entwickelt, gewölbt verschmälert. Größte Kopfbreite dreimal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht 11/, malso hoch als breit, zwischen den Fühlerwurzeln rechtwinklig ausgeschnitten, gleichmäßig ge- wölbt, fein, ziemlich dicht punktiert. Kopfschild durch eine seichte Furche vom Gesicht geschieden, noch feiner als das Gesicht punktiert, der Klipeolus nur mit einzelnen, außerordentlich feinen, haartragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augenabstand etwas über halb so groß wie die Dicke des 1. Ä | Fühlergeißelgliedes. Die Wangen- leistetritt nur wenigvor. Brust- stück. Vorderrücken glatt. _ Br ce Mittelrücken mit sehr feinen haar- tragenden Pünktchen zerstreut besetzt. Die Rückenfurchen rei- chen bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüpp- chen nach hinten. Schildchen 3 YA (Fig. 30a von link, b von \ hinten) hoch und spitz kegelförmig . X. mucronata n.sp., 9. 19:1. gewölbt, mit mäßig hohen Seiten- leisten. Mittelbrustseiten mit nur angedeutetem unterem Wulst, ganz glatt. Mittelbrust ziem- lich fein, flach und nicht sehr dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 30c) mit ziemlich hohen Leisten, vollständig gefeldert. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 89 Mittelfeld halb so lang wie das Mittelsegment, ein wenig länger als an der breitesten Stelle, die in der Mitte liegt, breit. Zahntragende Felder innen kaum kürzer als außen. Flankenleiste vollständig, bei dem Stück von Soekaranda vor dem vorderen Ende undeutlich. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 30d) 0,12 mal so lang als der Körper, 1'/, mal so lang als hinten breit, hier nicht ganz 1 % mal so breit als vorn, nach vorn zu fast gleichmäßig verschmälert, nur bei den schrägen Furchen schwach eingeschnürt. Die Rücken- fläche erscheint, von der Seite gesehen, bei den Luftlöchern am höchsten und fällt von dort nach vorn zu ziemlich steil ab. Die Rückenkiele reichen bis zur Mitte. Die schrägen Furchen sind deut- lich gekerbt, die Fläche zwischen ihnen in der Mitte fein längs- streifig. Die Seitenleiste ist vor den Luftlöchern deutlich ent- wickelt, dahinter durch eine Falte angedeutet. 2. Segment hinten 1% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld sehr grob und ziem- lich dicht punktiert mit einem glatten Mittelstreifen, die der folgenden Segmente allmählich feiner, sehr dicht, längsrissig punktiert. Fühler. Geißel mit 36 Gliedern, das 1. Glied 3%, mal so lang als dick. Beine. Hinterschenkel 0,19 mal so lang als der Körper, 21% mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen vor dem Ende mit 2 bis 4 sehr kleinen, undeutlichen Dörnchen. Legebohrer für die Gattung dünn und kurz, die Hinterleibs- spitze kaum überragend, seine Klappen ein wenig kürzer als das 1. Hintertarsenglied. Flügel. Die kurz gestielte Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven etwas hinter der Mitte auf. Körperlänge: 8,5 mm; Länge der Legebohrerklappen 0,5 rnm. Sumatra. Beschrieben nach 2 Q aus dem Stettiner Museum, bez.: ‚„Dohrn, Sumatra, Liangagas‘‘ und ‚Sumatra, Soekaranda, Dr. H. Dohrn S.“ 23. Xanthopimbla Reicherti??) n. sp, 2 Dottergelb?®) mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: das Stemmatium, zwei Querbinden des Mittelrückens, zwei Flecke des Mittelsegments, je eine Querbinde des 1., 3. und 7. und je zwei Flecke des 4. und 5. Hinterleibssegments. Die vordere Querbinde des Mittelrückens liegt zwischen den Flügelschüppchen und er- reicht beiderseits gerade den Seitenrand des Mittelrückens. Zwei seichte Einschnitte an ihrem Hinterrande deuten an, daß sıe aus drei queren, mit einander verschmolzenen Flecken entstanden ist. Die hintere Querbinde bedeckt die vordere Abdachung der Schild- chengrube. Die Flecke des Mittelsegments füllen die oberen Seiten- felder bis auf einen ganz schmalen Saum aus. Die Binde des 1. Hinterleibssegments reicht von den Luftlöchern bis zu den schrägen 32) Zu Ehren meines Freundes, des um die Erforschung der Leipziger Insektenfauna hochverdienten Herrn Alex. Reichert. 33) Bei dem Stücke von Tongking ist die gelbe Grundfarbe durch Zy- ankali in Rot umgewandelt. 6. Heit 90 Prof. Dr. R. Krieger: Furchen. Sie greift ein wenig auf die Seitenflächen des Segments hinüber. Bei dem Stücke von Pekon findet sich auf dem 2. Segment an den Seiten des erhabenen Feldes je ein sehr kleiner runder brauner Fleck. Die Binde des 3. Segments füllt die vorderen zwei Drittel des erhabenen Feldes aus. Bei dem Stücke von Tongking ist sie vom Vorderrande durch einen schmalen hellen Saum ge- trennt. Die Flecke des 4. und 5. Segments stehen in den Seiten der erhabenen Felder. Sie sind auf dem 5., wo ıhre Breite doppelt oder fast doppelt so groß ist als der Zwischenraum zwischen ihnen, fast doppelt so breit als auf dem 4. Die Binde des 7. Segments liegt am Vorderrande und setzt sich aus zwei queren, miteinander ver- schmolzenen Flecken zusammen, die noch etwas breiter sind als die des 5. Fühler dunkelbraun, unten etwas heller, an der Spitze rötlich, die Geißel unten nach dem Grunde hin gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Hinterbeinen ist die Schienenwurzel und die äußerste Wurzel des 1. Tarsengliedes schwarz, die End- hälfte des 5. Tarsengliedes braun. Klappen des Legebohrers schwarz. Flügel wasserhell, am Außenrande schwach gebräunt, Adern und Mal schwarzbraun, ein Fleck am Grunde des Mals und die Kosta hellgelb. Kopf etwas schmäler als das Bruststück, 0,20 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich stark entwickelt, gewölbt verschmälert. Größte Kopfbreite 2*/, mal so groß als die geringste Gesichtsbreite.. Gesicht 1!/);, mal so hoch als breit, zwischen den Fühlerwurzeln tief ausgerandet, gleichmäßig ge- wölbt, fein, ziemlich zerstreut punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, wie der Klipeolus mit äußerst feinen Punkten zerstreut besetzt. Oberkiefer-Augenabstand ?/, mal so groß als die Dicke des 1. Fühlergeißelglie- des. Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt. Mittel- rücken mit sehr feinen und sehr zerstreuten haartragenden Pünkt- - chen. Die Rückenfurchen reichen fast bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüpp- chen nach hinten. Schildchen (Fig. 31a schräg von links und oben, b von hinten) ziemlich schwach querwulstförmig gewölbt mit mäßig hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mitkaum ange- deutetem unteremWulst, fast ganz X. Reicherti n. sp., 2. 18:1. glatt, nur nach vorn und unten zu sehr fein und sehr zerstreut punktiert, auch die Mittelbrust ziemlich fein und nicht sehr dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 31c) mit niedrigen Leisten. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 91 Mittelfeld halb so lang als das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die kurz hinter der Mitte liegt, etwas breiter als lang, nach vorn und hinten fast gleichmäßig verschmälert. Zahntragende Felder 1% mal so breit als außen lang, innen nur wenig kürzer als außen. Flankenleisten vorn ausgelöscht. Hinterleib. 1. Seg- ment (Fig. 31d) 0,12 mal so lang als der Körper, 1!/, mal so lang als hinten breit, hier 1,4 mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenfläche erscheint, von der Seite gesehen, fast eben. Die Rückenkiele reichen bis zur Mitte. Die schrägen Furchen sind deutlich gekerbt, aber seicht. Die Seitenleiste ist ' vor den Luftlöchern und hinter den schrägen Furchen schwach angedeutet. 2. Segment (Fig. 31d) hinten über 1% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld beiderseits mit einigen wenigen, mäßig groben, sehr seichten Punkteindrücken, die der folgenden Segmente dicht, mäßig grob, nach hinten zu feiner punktiert, das des 6. nur in der Mitte mit gröberen Punkten. Fühler. Geißel mit 33 Gliedern, das 1. Glied nicht ganz 5 % mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der Körper, 2%, mal so lang als hoch. Hintere Schienen vor dem Ende mit 4 bis 6 kurzen, dicken Dörnchen. Klappen des Legebohrers fast so lang wie die drei ersten Hintertarsenglieder zusammen. Flügel. Die kurz gestielte Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven in der Mitte auf. Körperlänge: 8—9,25 mm; Länge der Legebohrerklappen 1—1,1 mm. Hinterindien. Beschrieben nach 2 9, das eine aus dem Berliner Museum, bez.: Tongking, Fruhstorfer V.‘‘, das andere aus meiner Sammlung, bez.: ‚„Pekon, Loikaw River, Südl. Schanstaaten, 31. 1.—4. 2. 03, Micholitz‘“. 24. Xanthopimpla clavata®*) n. sp., Ö. Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind das Stemmatium, eine Querbinde und ein Fleck des Mittelrückens, jezwei Flecke des Mittelsegments und des 1. bis 5. Hinter- leibssegments und eine Querbinde des 8. Hinterleibssegments. Die Querbinde des Mittelrückens liegt zwischen den Flügel- schüppchen und reicht außen bis an den Seitenrand des Mittelrückens. Sie ist vorn stark gewölbt, hinten zweimal aus- geschnitten. Der Fleck liegt unten an der vorderen Abdachung der Schildchengrube. Die Flecke des Mittelsegments füllen die oberen Seitenfelder vollständig aus. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments liegen zwischen den Luftlöchern und den schrägen Furchen. Außen greifen sie etwas auf die Seitenflächen hinüber, innen berühren sie einander. Die Flecke der vier folgenden Segmente liegen am Außenrande der erhabenen Felder, etwas vom Vorderrande ent- fernt. Auf dem 2. Segment sind sie viel kleiner als auf den übrigen, %) Wegen der Fühler. 6b. Heft 99 Prof. Dr. R. Krieger: nicht rein schwarz, sondern schwarzbraun und undeutlich begrenzt. Die Flecke des 4. Segments sind etwas kleiner als die des 3. und 5 und fast kreisrund, die des 3. und 5. quer. Die des 3. Segments be- rühren einander, die des 5. stehen ungefähr so weit voneinander entfernt, als sie breit sind. Die Binde des 7. Segments ist an den Seiten abgekürzt, reichlich 1 mal so lang als das Segment. Sie liegt hinter dem Vorderrande des Segments. Fühler hell rostrot, der Schaft unten gelb. Die Mitteltarsen und die Hinterbeine mit Ausnahme der Hülten ziehen ins Rostrote. Die Hinterschienen- wurzel ist schwarz. Flügel wasserhell, am Außenrande nur ganz schwach angeräuchert, Adern und Mal dunkel rötlichbraun, die Kosta gelb. | Kopf so breit als das Bruststück, 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich stark entwickelt, gewölbt verschmälert. Größte Kopfbreite 23%, mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht 1!/), mal so hoch als breit, zwischen den Fühlerwurzeln tief ausgerandet, gleichmäßig gewölbt, fein, ziem- lich zerstreut punktiert. Kopfschild durch eine deutliche Furche vom Gesicht geschieden, wie der Klipeolus nur mit feinen haar- tragenden Pünktchen zerstreut besetzt. Oberkiefer-Augenabstand so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt. Mittelrücken mit zerstreuten haartragenden Pünktchen. Die Rückenfurchen reichen bis zur Verbindungslinie der Vorder- ränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen querwulst- förmig gewölbt mit niedrigen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit kaum angedeutetem unterem Wulst, nur in der vorderen unteren Ecke fein, aber ziem- lich dicht punktiert, sonst glatt, auch die Mittelbrust feiner als gewöhnlich, aber ziemlich dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 32a) mit sehr niedrigen Leisten. Mittel- feld fast halb so lang wie das Mittelseg- ment, an der breitesten Stelle, die hinter der Mitte liegt, 14 mal so breit als lang, nach . vorn und hinten zu gleichmäßig verschmälert. Zahntragende Felder 1% mal so breit als außen lang, innen nur wenig kürzer als außen. Flanken- und Seitenleisten vorn aus- gelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 32b) 0,10 mal so lang als der Körper, 1,2 mal so lang als hinten breit, hier 1,3 mal so breit Ian: Z X; a n. sp, d. alsvorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmä-. 29:1. lert. Die Rückenkiele reichen bis zur Mitte. Die schrägen Furchen sind seicht und schwach gekerbt. Die Seiten- leisten fehlen vollständig. 2. Segment (Fig. 32b) hinten 1% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld an den Seiten mit einigen groben Punkten, sonst glatt und glänzend. Die Felder der folgenden Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 93 Segmente nur zerstreut, seicht, nicht sehr grob punktiert. Fühler. (Fig. 32c.) Geißel mit 31 Gliedern, vor der Spitze stark verdickt, das 1. Glied 5 % mal so lang als in der Mitte dick, das 26. und seine Nachbarn fast doppelt so dick als das 1. Beine. Hinterschenkel 0,17 mal so lang als der Körper, 2?/, mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen mit 5bis 6 Dörnchen vor dem Ende. Flügel. Die kaum gestielte Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven etwas außerhalb der Mitte ihres Hinterrandes auf. Körperlänge 6 mm. Formosa. Beschrieben nach 1 $ aus meiner Sammlung, bez.: „Chip- Chip, Formosa, I. 09, H. Sauter“. 25. Xanthopimpla parva Kızr., &. 11899. Xanthopimpla parva Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 96, n. 20, 8. Dottergelb, das Stemmatium und je zwei Flecke des 6. und 7. Hinterleibssegments schwarz, das 4. und 5. Segment mit je zwei braunen Flecken, das 8. verwaschen braun mit hellen Rändern. Die Flecke des 4. bis 6. Segments liegen in den Seiten der erhabenen Felder. Die des 4. sınd sehr undeutlich, nur schattenartig, die des 5. sehr klein und ringsum verwaschen, auch die des 6. und 7. Seg- ments sind braun gesäumt, queroval, die des 7. größer als die des 6. und nach innen zu durch einen braunen Schatten verlängert. Fühler dunkelbraun, an der äußersten Spitze und unten, besonders nach dem Grunde zu rostrot, der Schaft unten gelb. Beine ganz hell. Flügel wasserhell, am Außenrande schmal, an der Vorder- flügelspitze breiter gebräunt, Adern und Mal dunkelbraun, das Mal in der Mitte rostrot durchscheinend, die Adern am Flügel- grunde heller. Kopf so breit wie das Bruststück, über 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich schwach entwickelt, gewölbt verschmälert. Größte Kopfbreite 234 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht deutlich höher als breit, gleich- mäßig gewölbt, zerstreut und ziemlich fein punktiert. Kopfschild durch einen schwachen Eindruck vom Gesicht geschieden, glatt. Oberkiefer-Augenabstand so groß wie die Dicke des 1. Fühler- geißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht vor. Bruststück. Vorderrücken glatt. Mittelrücken vorn auf dem Mittellappen mit einzelnen Punkten, sonst glatt. Die Rückenfurchen reichen nicht ganz bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüpp- chen nach hinten. Schildchen (Fig. 33a schräg von links und oben, b von hinten) ziemlich.stark, aber kaum wulstförmig gewölbt, mit mäßig hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit deutlich, aber nur schwach vorragendem unterem Wulst, auf diesem einzelne Punkte, sonst nur vorn und unten sehr zerstreut punktiert. Mittel- brust zerstreut, aber grob punktiert. Mittelsegment (Fig. 33c) mit niedrigen Leisten. Mittelfeld etwas über % mal so lang als 6. Heft 94 Prof. Dr. R. Krieger: das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die kurz hinter der Mitte liegt, 11% mal so breit als lang. Zahntragende Felder etwa _ doppelt so breit als außen lang, innen kaum kürzer als außen. Seiten- ; \IuY/ | iS “> und Flankenleisten vorn ausgelöscht. X } | ° 5; Hinterleib. 1. Segment (Fig. 33d) | ==, 0,9 mal so lang als der Körper, so x? Kr esDe lang wie hinten breit, hier über 22 AUD ) 11; mal so breit als vorn. Rücken- = A A fläche fast eben. Die Rückenkiele BE; / ck reichen nur ganz wenig über die Luft- NL \ & \& löcherhinaus. Die schrägen Furchen NL, >——4 sind nur durch einige wenig deutliche a \4 Kerben angedeutet. Die Seitenleisten 3 3 J u fehlen. 2. Segment (Fig. 33d) hinten EN noch nicht 1 1, mal so breit als lang. X. parva Krer, $. 23:1. Dieerhabenen Felder sind, besonders auf den hinteren Segmenten, nur schwach abgegrenzt, das des 2. nur mit einzelnen seichten Punkten, das des 3. zerstreut, seicht, die der folgenden immer dichter, aber undeutlicher punktiert. Fühler. dGeißel mit 33 Gliedern, das . 1. Glied fast 5 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinter- schenkel 0,17 mal so lang als der Körper, etwas über 2% mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen mit 8 bis 10, Hinter- schienen mit 7 bis 9 kurzen, dicken Dörnchen vor dem Ende. Körperlänge 7,75 mm. Kei-Inseln. Beschrieben nach 1 $ aus meiner Sammlung. 26. Xanthopimbdla valga®) n. sp., d. Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: das Stemmatium, vier Flecke des Mittelrückens, zwei Flecke des Mittelsegments, eine Querbinde des 1. und je zwei Flecek des 2. bis 8. Hinterleibssegments. Die Zeichnungen des Mittelrückens, des Mittelsegments und des 8. Hinterleibssegments sind nicht rein schwarz, sondern schwarzbraun. Von den Flecken des Mittel- rückens liegen drei in einer Querreihe zwischen den Flügelschüpp- chen. Der mittlere davon ist sehr groß, so breit wie der Mittel- lappen des Mittelrückens, und ungefähr so lang wie breit, vorn zweimal schwach ausgeschnitten, hinten in eine kurze Spitze ausgezogen, die seitlichen dagegen sehr klein. Sie liegen in der Mitte der Seitenlappen. Der vierte Fleck liegt in der Mitte der vorderen Abdachung der Schildchengrube und ist etwa halb so groß wie der mittlere von den vorderen Flecken. Die Flecke des Mittelsegments liegen am Vorderrande der oberen Seitenfelder, deren Länge sie etwa zur Hälfte ausfüllen. Die Binde des 1. Hinter- 35) Krummbeinig, wegen der Form der Mittelschienen. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 095 leibssegments ist sehr breit, vorn an den Rückenkielen jederseits in eine Spitze ausgezogen. Die Flecke des 2. bis 6. Hinterleibs- segments nehmen die Seiten der erhabenen Felder bis auf einen schmalen gelben Hinterrand ein. Von vorn nach hinten nehmen sie allmählich an Breite zu, so daß der Zwischenraum zwischen ihnen auf dem 2. Segment etwa 1?/, mal, auf dem 6. ?/, mal so groß als ihre Breite ist. Die Flecke des 7. Segments sind etwas kleiner als die des 6., die des 8. nur halb so groß. Fühler dunkelbraun, die Geißel unten nur wenig heller, unten nach dem Grunde zu gelb- lich, Schaft und Pedizellus unten gelb, der Pedizellus oben hell- braun. An den Mittelbeinen sind die Schienenwurzel und das 4. Tarsenglied gebräunt, an den Hinterbeinen ist das 1. Trochan- terenglied innen, unten und außen vom Grunde bis über die Hälfte, die Schienenwurzel und der äußerste Grund des 1. Tarsengliedes schwarz, ein rundlicher Fleck in der Mitte der Außenseite der Hüften, je ein am Grunde stärker als an der Spitze abgekürzter, breiter Längsstreifen an der Außen- und Innenseite der Schenkel, je ein länglicher Fleck an der Außen- und Innenseite zwischen Mitte und Ende der Schienen und die beiden letzten Tarsenglieder rötlichbraun. Flügel wasserhell, am Außenrande deutlich gebräunt, Adern und Mai dunkelbraun, das Mal in der Mitte heller durch- scheinend, die Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt. Kopf 0,19 mal so breit als die Körperlänge, so breit wie das Bruststück, hinter den Augen ziemlich stark entwickelt, gewölbt verschmälert. Größte Kopfbreite 22/, mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht 1!/, mal so hoch als breit, zwischen den Fühlerwurzeln ausgerandet, gleichmäßig gewölbt, fein, ziemlich dicht punktiert. Kopfschild durch eine deutliche Furche vom Ge- sicht geschieden, sehr fein punktiert, Klipeolus nur mit äußerst feinen haartragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augenabstand so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt. Mittelrücken mit sehr zerstreuten und sehr feinen haartragenden Pünktchen. Die Rückenfurchen sind scharf eingedrückt, reichen aber nur bis etwas über die Mitte des Zwischenraumes zwischen ihrem vorderen Ende und der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen schwach querwulst- förmig gewölbt mit niedrigen Seitenleisten. Mittelbrustseiten ohne unteren Wulst, fast ganz glatt, nur in der vorderen unteren Ecke mit zerstreuten feinen Punkten. Mittelbrust ziemlich dicht, mäßig stark, flach punktiert. Mittelsegment (Fig. 34a) mit ziemlich niedrigen Leisten. Mittelfeld 2/, mal so lang als das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die weit hinter der Mitte liegt, 1% mal so breit als lang, nach vorn zu stark verschmälert. Zahntragende Felder reichlich doppelt so breit als lang, außen nur wenig länger als innen. Flankenleisten vorn weit ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 34b) 0,10 mal so lang als der Körper, 1,1 mal so lang als hinten breit, hier 1?/,; mal so breit als vorn, nach vom 6. Heft 96 Prof. Dr. R. Krieger: zu bis zu den schwach vortretenden Luftlöchern nur schwach, dann stärker verschmälert, von der Seite gesehen oben fast gerade. Die Rückenkiele reichen bis etwas über ö N © die Luftlöcher hinaus. Die schrägen x I ES] Furchen sind nur durch ganz seichte, nicht gekerbte Eindrücke angedeutet. Hinter den Luftlöchern ist die :Rückenfläche von den Seitenflächen durch eine Kante getrennt. 2. Segment (Fig. 34b) hinten über 11, mal so breit als lang, sein er- habenes Feld grob, nicht sehr dicht punktiert, mit einem glatten Mittelstrei- fen, die der folgenden Segmente ziemlich Ne dicht, mäßig grob, seicht punktiert, das 2\ des 5., und besonders das des 6., an AR 0% den Seiten nur mit feinen haartragenden Punkten. Fühler. Geißel mit 32 Glie- a er dern, das 1. Glied 5 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,17 mal so lang als der Körper, etwas über 2%, mal so lang als in der Mittehoch. Die Mittelschienen (Fig. 34c) tragen außen in der Mitte eine seichte, schräg von oben und vorn nach hinten und unten ziehende Furche, wodurch siewie ge-. dreht erscheinen. Hintere Schienen mit 6 bis 7 kurzen dicken Dörnchen vor dem Ende. Flügel. Spiegelzelle kurz gestielt, den rücklaufenden Nerven kurz hinter der Mitte aufnehmend. Körperlänge: 7,25 mm. Sumatra. i Beschrieben nach 1 $ aus meiner Sammlung, bez.: ‚Sarik, C. Sumatra, 20. 7.—2. 8. 04, Micholitz“. b) Die Rückenkiele des 1. Hinterleibssegmenis reichen wenig- stens bis zu den schrägen Furchen. 27. Xanthopimpla rimosa®®) n. sp., 2. Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: das Stemmatium, eine Querbinde und ein Fleck des Mittelrückens, zwei Flecke des Mittelsegments, eine Querbinde des 1. und je zwei Flecke des 2. bis 5. und des 7. Hinterleibssegments. Die Binde des Mittelrückens liegt zwischen den Flügelschüppchen und setzt sich aus drei miteinander verschmolzenen Flecken zusammen, von denen der mittlere quer, die seitlichen, die den Seitenrand des Mittelrückens nicht ganz erreichen, etwas nach hinten verlängert sind. Der Fleck des Mittelrückens steht in der Mitte der vorderen Abdachung der Schildchengrube. Die Flecke des Mittelsegments stehen in der inneren Hälfte der oberen Seitenfelder. Sie sind klein, unregelmäßig begrenzt und mehr braun als schwarz. Die 3 Binde des 1. Hinterleibssegments füllt die Fläche zwischen den 4 36) Ritzig, wegen des 1. Hinterleibssegments. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 097 Luftlöchern und den schrägen Furchen aus. Sie greift ein wenig auf die Seitenflächen des Segments hinüber. Die Flecke des 2. bis 5. Hinterleibssegments bedecken die Seiten der erhabenen Felder bis auf einen schmalen Hinterrand. Die des 3. und 5. sind etwa gleich groß, die des 4. etwas, die des 2. viel kleiner. Auf dem 2. Seg- ment ist der helle Zwischenraum zwischen ihnen 3 mal, auf dem 5. 1% mal so groß als ihre Breite. Die Flecke des 7. Segments sind halbkreisförmig. Sie berühren mit ihrem Durchmesser den Vorder- rand und stehen ebensoweit von einander ab, als sie breit sind. Fühler schwarzbraun, die Geißel an der Spitze und unten dunkel rötlichbraun, Schaft und Pedizellus unten gelb. Hintere Tarsen rostrot. Grund der Mittelschienen schwarzbraun. An den Hinter- beinen ist das 1. Trochanterenglied am Grunde außen und innen breit, unten schmal, die Schienenwurzel und der äußerste Grund des 1. Tarsengliedes schwarz. Die Hinterschenkel tragen an der Außenseite einen beiderseits stark abgekürzten braunen Längs- streifen. Klappen des Legebohrers schwarzbraun. Flügel wasser- hell, am Außenrande schwach angeräuchert, Adern und Mal dunkelbraun, die Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt. Kopf etwas breiter als das Bruststück fast 0,21 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich stark entwickelt, ge- wölbt verschmälert. Größte Kopfbreite 2,8 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht 11/, mal so hoch als breit, zwischen den Fühlerwurzeln flach ausgerandet, gleichmäßig ge- wölbt, sehr fein und zerstreut punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, glatt, der Klipeolus mit äußerst feinen, zer- streuten Pünktchen. Oberkiefer-Augenabstand etwas kleiner als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Vorder- und Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen fast bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen quer wulstförmig gewölbt, mit ziemlich niedrigen Seitenleisten. Mittel- bruststeiten ohne unteren Wulst, ganz glatt, auch die Mittelbrust nur fein, ziemlich zerstreut und seicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 35a) mit niedrigen Leisten. Mittelfeld fast halb so lang wie das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die ziemlich weit hinter der Mitte liegt, etwas breiter als lang, nach vorn zu stark verschmälert. Zahntragende Felder 11% mal so breit als außen lang, hier 1% mal so lang als innen. Ib. Flankenleiste vorn ausge- | i | löscht. Hinterleib. 1. Seg- zum Br, ment (Fig. 35b) 0,11 mal so lang als der Körper, 1/,, mal so lang als hinten breit, hier 1,4 mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rücken- Archiv en 7 6. Hett 98 Prof. Dr. R. Krieger: fläche erscheint, von der Seite gesehen, nur schwach vorgewölbt. Die Rückenkiele reichen bis zu den stark gekerbten schrägen Furchen. Die Fläche zwischen den hinteren Hälften der Rücken- kiele ist unregelmäßig längsstreifig. Die Seitenflächen sind hinter den Luftlöchern durch eine Kante von der Rückenfläche getrennt. 2.Segment (Fig. 35b) hinten 1,7 mal so breit als lang, sein er- habenes Feld fast ganz glatt, nur beiderseits mit einigen wenigen flachen, mäßig groben Punkteindrücken, die des 3. bis 5. mäßig grob, ziemlich zerstreut punktiert, das des 6. nur mit feinen haar- tragenden Pünktchen. Fühler. Geißel mit 32 Gliedern, das 1. Glied 5 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinter- schenkel 0,19 mal so lang als der Körper, 2,6 mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen vor dem Ende mit 4 bis 5 kurzen, dicken Dörnchen. Klappen des Legebohrers so lang wie die Hintertarsen ohne die Klauen. Flügel. Die deutlich gestielte Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven hinter ihrer Mitte auf, Körperlänge: 7,25 mm; Länge der Legebohrerklappen 1,7 mm. Sumatra Beschrieben nach 1 @ aus dem Stettiner Museum, bez.: ‚„Su- matra, Soekaranda, Dr. H. Dohrn S.“ 28. Xanthopimpla carinata?”) n. sp., d. Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: das Stemmatium, zwei Flecke an der hinteren Abdachung des Scheitels, zwei Querbinden des Mittelrückens, zwei Flecke des Mittelsegments, eine Querbinde des 1. und je zwei Flecke des 2. bis 7. Hinterleibs- segments. Die schwarze Zeichnung des Stemmatiums ist vor dem vorderen Punktauge in eine bis zur Mitte der Stirn hinabreichende Spitze verlängert. Die Scheitelflecke sind groß, rundlich. Sie reichen vom Hinterhauptsrande fast bis zum Stemmatium hinauf und berühren einander in der Mitte. Die vordere Binde des Mittel- rückens ist sehr breit und setzt sich aus drei miteinander ver- schmolzenen Flecken zusammen, von denen die seitlichen den Seitenrand des Mittelrückens gerade berühren und nach hinten stark verlängert sind. Die hintere Binde nimmt die vordere Ab- dachung der Schildchengrube ein. Die Flecke des Mittelsegments füllen die oberen Seitenfelder fast vollständig aus. Die Binde des 1. Hinterleibssegments reicht von den schrägen Furchen bis nicht ganz zu den Luftlöchern. Die Flecke des 2. Hinterleibs- segments sind sehr klein und liegen in den Seitenecken der er- habenen Felder, die des 3. bis 6. viel größer und untereinander etwa gleich groß. Sie nehmen die Seiten der erhabenen Felder bis auf einen schmalen Hinterrand ein. Der Zwischenraum zwischen ihnen ist auf dem 3. Segment etwa }, mal so groß, auf dem 6. fast so groß wie ihre Breite. Die Flecke des 7. Segments sind noch größer, halbkreisförmig, in der Mitte nur durch einen schmalen Zwischen- #7) Gekielt, wegen der langen Rückenkiele. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 99 raum getrennt. Fühler dunkelbraun, die Geißel unten rostbraun. Schaft und Pedizellus unten gelb. Hintere Tarsen bräunlich- rotgelb, an den Mittelbeinen die Schienenwurzel braun, an den Hinterbeinen ein runder Fleck mitten auf der Außenfläche der Hüften, das 1. Trochanterenglied innen, unten und außen bis auf einen schmalen Endsaum, die Schienenwurzel und die Wurzel des 1. Tarsengliedes schwarz, ein breiter, beiderseits abgekürzter Längsstreifen an der Außenfläche der Schenkel und das letzte Tarsenglied dunkelrotbraun. Flügel wasserhell, am Außenrande kaum, an der Vorderflügelspitze schwach angeräuchert, Adern und Mal braun, das Mal in der Mitte heller durchscheinend, die | Kosta gelb, gegen das Mal hin braun. Kopf schmäler als das Bruststück, 0,18 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, gewölbt verschmälert. Größte Kopfbreite 2,6 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht 1!/, mal so hoch als breit, zwischen den Fühlerwurzeln stumpfwinklig ausgeschnitten, fein und zerstreut ‚ punktiert. Kopfschild nicht vom Gesicht geschieden, wie der ‚ Klipeolus glatt. Oberkiefer-Augenabstand reichlich so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangen- leiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. IL Vorder- und Mittelrücken glatt. Die Rücken- —aa furchen reichen fast bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen. Schild- chen (Fig. 36a von hinten) quer wulstförmig gewölbt mit niedrigen Seitenleisten. Mittel- bruststeiten ohne unteren Wulst, ganz glatt, auch 4 die Mittelbrust fast glatt, nur mit sehr feinen haartragenden Pünktchen. Mittelsegment (Fig. 36b) mit niedrigen Leisten. Mittelfeld halb so lang wie das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die sehr weit hinter der Mitte liegt, nur wenig breiter als lang, nach vorn zu wenig verschmälert. Zahntragende Felder nur wenig breiter als außen lang, hier über doppelt so lang als innen. Flankenleiste vorn ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 36c) 0,11 mal so lang als der Körper, 1!/, mal so lang als hinten breit, hier 1% mal so breit als vorn, nach vorn zu X. carinata n. sp., gleichmäßig verschmälert. Die Rückenfläche rl erscheint, von der Seite gesehen, nur schwach vorgewölbt. Die Rückenkiele reichen bis über die stark gekerbten schrägen Furchen hinaus. Die Fläche zwischen ihnen trägt hinter den Luftlöchern einige längliche Eindrücke. Die Seitenleiste ist auch hinter den Luftlöchern ausgebildet. 2. Segment (Fig. 36c) hinten 11% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld glatt und glänzend, das des 3. mit zerstreuten, groben flachen Punkten, am Vorder- und Hinter- rande glatt, die der folgenden Segmente in der Mitte dichter, aber T* 6. Heft 100 Prof. Dr. R. Krieger: feiner punktiert, an den Seiten nur mit feinen haartragenden Pünktchen. Fühler. Geißel mit 32 Gliedern, das 1. Glied 5 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der Körper, 2% mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen mit 5 bis 6 kurzen dicken Dörnchen. Flügel. Die kurz gestielte Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven etwas hinter der Mitte auf. Körperlänge: 7,5 mm. Sumatra. Beschrieben nach 1 & aus dem Stettiner Museum, bez.: „Sumatra, Soekaranda, Dr. H. Dohrn S.“. Anmerkung: Das hier beschriebene { stimmt zwar in vielem mit X. rimosa überein, ist aber in anderem wieder so verschieden von dieser, daß es wohl kaum als $ dazu angesehen werden kann. 29. Kanthobimpla exigua n. Sp., d. Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: das Stemmatium, zwei Flecke an der hinteren Abdachung des Scheitels, eine Ouerbinde und ein Fleck des Mittelrückens, zwei Flecke des Mittelsegments und je zwei Flecke des 3. bis 7. Hinterleibssegments. Die schwarze Färbung des Stemmatiums ist vorn ein wenig in die Stirn hinein verlängert. Die Scheitelflecke sind mäßig groß und durch einen gelben Streifen voneinander getrennt. Ihre Farbe ist nicht rein schwarz, sondern mehr braun. Die Ouerbinde des Mittelrückens setzt sich aus drei verschmolzenen Flecken zu- sammen, von denen die seitlichen vom Seitenrande des Mittel- rückens durch einen gelben Streifen getrennt und etwas nach hinten verlängert sind. Der Fleck liegt in der Mitte der vorderen Abdachung der Schildchengrube. Die Flecke des Mittelsegments füllen die oberen Seitenfelder fast vollkommen aus. Die Binde des 1. Hinterleibssegments nimmt die Fläche zwischen den Luftlöchern und den schrägen Furchen ein. Die Flecke des 3. bis 6. Segments bedecken die Seiten der erhabenen Felder. Sie sind ungefähr gleich groß, nur die des 6. etwas kleiner als die übrigen. Die des 3. Seg- ments berühren sich fast in der Mitte, auf dem 5. Segment ist der Zwischenraum zwischen ihnen etwas kleiner, auf dem 6. etwas größer als ihre Breite. Die Flecke des 7. Segments sind viel größer als die übrigen, der Zwischenraum zwischen ihnen ist halb so groß als ihre Breite. Fühler braun, die Geißel unten hell gelbbraun, nach dem Grunde hin gelb, Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Mittelbeinen ist die Schienenwurzel und der Grund des 1. und 5. Tarsengliedes braun, an den Hinterbeinen die Wurzel der Schienen und des 1. Tarsengliedes schwarz, das erste Trochanterenglied innen, unten und außen bis auf einen gelben Endsaum schwarz- braun. Die Hinterschenkel tragen auf der Außenseite einen an beiden Seiten stark abgekürzten braunen Längsstreifen. Die Hintertarsen sind gelbraun, an den Enden der einzelnen Glieder heller, das letzte Glied ganz braun. Flügel wasserhell, am Außen- Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss, 101 rande schwach angeräuchert, Adern und Mal braun, das Mal in der Mitte gelbbraun durchscheinend, die Kostanach dem Grundehin gelb. Kopf so breit wie das Bruststück, 0,18 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich stark entwickelt, gewölbt verschmälert. Größte Kopfbreite 2,6 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht 1!/, mal so hoch als breit, zwischen den Fühlerwuürzeln stumpfwinklig ausgeschnitten, gleichmäßig gewölbt, mäßig fein, dicht punktiert. Kopfschild nicht vom Gesicht ge- schieden, wie der Klipeolus glatt. Oberkiefer-Augenabstand reich- lich so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangen- leiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Vorder- und Mittrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen fast bis zur Verbindungslinie der Vorder- ränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schild- chen (Fig. 37a schräg von links und oben) quer- I, wulstförmig gewölbt mit niedrigen Seitenleisten, Mittelbrustseiten ohne unteren Wulst, ganz glatt, auch die Mittelbrust nur fein, flach und nicht sehr dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 37b) mit niedrigen Leisten. Mittelfeld halb so lang wie das Mittelsegment, etwas länger als an der breite- sten Stelle, die weit hinter der Mitte liegt, breit, nach vorn zu kaum verschmälert, die hintere Ouer- leiste etwas nach hinten ausgebogen. Zahntragende Felder 1% mal so breit als außen lang, hier kaum i% mal so lang als innen. Die Flankenleiste ist vollständig, aber in ihrem vordersten Teile nur sehr schwach entwickelt. Hinterleib. 1. Seg- ment (Fig. 37c) 0,10 mal so lang als der Körper, 14 mal so lang als hinten breit, hier 1% mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmä- lertt. Die Rückenfläche erscheint, von der Seite ge- X. exigua n. sp., sehen,schwachvorgewölbt. Die Rückenkiele reichen all: bis über diestark gekerbtenschrägen Furchenhinaus. Die Seitenleiste ist hinter den Luftlöchern durch eine Kante angedeutet. 2. Segment (Fig. 37c) hinten 1 4 mal so breit als lang, sein erhabenes Feld glatt und glänzend, das des 3.sehr zerstreut, grob punktiert, ein Mittel- streifen und der Vorderrand glatt, die des 4. bis 6. ziemlich dicht und ziemlich grob, aberseicht punktiert. Fühler. Geißel mit 30 Gliedern, das 1. Glied 5% mal so lang als dick. Beine. Hinterschenkel 0,17 mal so lang als der Körper, 2% mal so lang als in der Mitte hoch, Hintere Schienen vor dem Ende mit 5 kurzen, dicken Dörn- chen. Flügel. Spiegelzelle kurz gestielt, der rücklaufende Nerv kurz hinter der Mitte. Körperlänge: 6,5 mm. Borneo. _ Beschrieben nach 1 & aus meiner Sammlung, bez.: ‚„Lundu, Sarawak, Borneo, 5.—6. 9. 03, Micholitz“. 6. Heft 102 Prof. Dr. R. Krieger: IV. Gruppe der-X. fasciata®) Mittelgroße Arten. Mittelsegment ohne Höcker vor den Luft- löchern, mit großem, vollständig geschlossenem sechseckigem Mittelfelde. 2. Hinterleibssegment sehr kurz. Die Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven in ihrer äußeren Ecke auf. Hintere Abdachung des Scheitels ganz hell, Hinterbeine mit schwarzen Zeichnungen. 30. Xanthopimpla fasciata Kıgr., 2 d. 11899. Xanthopimpla fasciata Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 92, n. 17, 28. Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: das Stemmatium, zwei Querbinden des Mittelrückens und je eine Querbinde des Mittelsegments, sowie des 1., 3., 5. und 7. Hinter- leibssegments. Die vordere Binde des Mittelrückens liegt zwischen den Flügelschüppchen, auf deren hintere Hälfte sie-sich fortsetzt, und besteht aus drei fast zusammenfließenden schwarzen Flecken, die hintere nimmt die vordere Abdachung der Schildchengrube ein. Die Binde des Mittelsegments ist an den Seiten breiter als in der Mitte und bedeckt den vorderen Teil des. Mittelfeldes und die hinteren Teile der oberen Seitenfelder, greift aber hier nach hinten und außen etwas über die Grenzleisten hinweg. Die Binde des 1. - Hinterleibssegments bildet einen nach vorn offenen Bogen zwischen den Luftlöchern und den schrägen Furchen. Sie kann in der Mitte unterbrochen sein. Die Binden des 3. und 5. Segments stehen auf der Scheibe der erhabenen Felder, die sie fast ganz einnehmen, dıe des 7. am Vorderrande des Segments. Bei den 2 ist die Binde des 5. Segments in der Mitte schmal unterbrochen. Beim $ können auch die beim 2 ganz hellen Segmente, besonders das 2., dunkle Zeichnungen tragen, nur bei dem einen von Dimapur, das sich außerdem durch seine geringe Größe (7,5 mm) von den andern unterscheidet, sind sie ganz hell. Bei dem $ von den Khasia Hills trägt das2. Segment eine Querreihe von sechs schwarzen Punkten, von denen zwei in der Mitte und zwei auf jeder Seite nahe bei- sammenstehen. Drei $ von Dimapur haben auf dem 2. Segment an den Ecken des erhabenen Feldes jederseits einen schwarzen Punkt, bei einem anderen zieht sich auf dem 2. Segment über das erhabene Feld eine schmale, in der Mitte unterbrochene Querbinde und tragen das 4. und 6. Segment jederseits einen kleinen dunkeln Fleck. Fühler beim 2 rotbraun, unten rostrot, beim $ dunkelbraun, unten am Grunde der Geißel rötlich, der Schaft bei beiden unten gelb. An den Hinterbeinen sind das 1. Trochanterenglied mit Ausnahme eines innen breiteren Endsaumes, das äußerste Ende der Schenkel innen, die Schienenwurzel und das letzte Tarsenglied, beim @ nach dem Ende hin, beim $ ganz, schwarz, beim $ auch das 3) Hierher gehören X. claripennis Cam., p. 14, trifasciata (Sm.), Morl., p. 20, taprobanica Cam., p. 19, wahrscheinlich elegans (Voll.), p. 15 und nigritarsis (Cam.), p. 18, vielleicht auch varimaculata Cam., p. 20. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 103 letzte Mitteltarsenglied dunkelbraun und bei dem von den Khasia Hills die Mittelschienenwurzel gebräunt. Klappen des Legebohrers schwarz. Flügel wasserhell, am Außenrande schmal gebräunt. An der Vorderflügelspitze erweitert sich der braune Rand zu einem etwas dunkleren Fleck. Adern und Mal schwarzbraun, die Kosta gelb. Kopf (Fig. 38a, b) beim 2 0,21 mal, beim & 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt und schwach gewölbt verschmälert. Die größte Kopfbreite ist 2,7 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht etwas höher als breit, gleichmäßig gewölbt und, besonders in der Mitte, ziemlich dicht und mäßig grob punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, feiner als das Gesicht punktiert. Klipeolus glatt. Der Abstand der Oberkiefer von den Augen ist etwas kleiner als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt kaum vor. Bruststück. Vorderrücken glatt. Mittelrücken mit feinen haar- tragenden Punkten. Die Rückenfurchen reichen bis etwas über X. fasciata Krer., 9. 16:1. die Verbindungslinie der Mitten der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen (Fig. 38c schräg von links und oben) glatt, querwulst- förmig gewölbt; mit, besonders beim 3, ziemlich niedrigen Seiten- leisten. Mittelbrustseiten mit nur wenig vorspringendem unterem Wulst, hinten und oben glatt, vorn nach unten zu allmählich dichter und stärker punktiert. Mittelbrust dicht, aber nicht sehr grob punktiert. Mittelsegment (Fig. 38d) mit mäßig hohen Leisten. Mittelfeld halb so lang als das Mittelsegment, breiter als lang. Wegen der Breite des Mittelfeldes sind die oberen Seiten- felder nicht so breit als sonst und die zahntragenden Felder kaum um % breiter als lang. Letztere sind innen wenig kürzer als außen. Die Flankenleisten sind vollständig, die Seitenleisten vorn aus- gelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 38e von oben, f von links) beim @ 0,13 mal beim ä 0,11 mal so lang als der Körper, 6. Heft 104 Prof. Dr. R. Krieger: von der Seite gesehen oben nur wenig vorgewölbt, so lang wie hinten breit oder (bei den $ von Dimapur) ein wenig länger als hinten breit, hier noch nicht 1 % mal so breit als vorn. Die Rücken- kiele reichen bis über die Mitte des Segments nach hinten. Die schrägen Furchen sind tief eingedrückt und bei den 2 deutlich, bei den & schwach oder nicht gekerbt. Die Seitenleisten sind, be- sonders in der Mitte, durch eine Falte angedeutet. Beim ® trägt das Segment hinter der Mitte einige grobe Punkteindrücke, Die folgenden Segmente sind sehr kurz, das2. (Fig. 38e) hinten beim 2 2%, mal, beim & 2 mal oder (Dimapur) fast 2 mal so breit als lang. Das erhabene Feld des 2. Segments ist grob und zerstreut, die der folgenden Segmente immer dichter und feiner punktiert. Auch das 7. und 8. Segment weisen noch deutliche Punkteindrücke auf. Beim $ ist auch auf dem 7. Segment noch deutlich ein erhabenes Feld abgegrenzt. Fühler. Geißel beim Q mit 37, beim & mit 33 bis 35 Gliedern, das 1. Glied beim 2 4 4% mal, beim $ 4 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim 2 0,20 mal, beim & 0,17 mal so lang als der Körper, nicht ganz 2% mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen außen vor dem Ende mit 3 bis 5, in der Regel mit 4 Dörnchen. Klappen des Legebohrers (Fig. 38g) etwas kürzer als die Hintertarsen mit den Klauen, nach dem Grunde zu nicht verschmälert. Flügel. Die Spiegelzelle der Vorderflügel ist klein, dreieckig, gestielt und nimmt den rück- laufenden Nerven an ihrer äußeren Ecke auf. Körperlänge: 2 9,5—10 mm; Länge der Legebohrerklappen 2,1—2,5 mm. Körperlänge: & 7,5—10 mm. Assam. Beschrieben nach 2 @ und 6 4, davon aus dem Berliner Museum 1 2, bez.: ‚Assam‘‘, aus meiner Sammlung 1 9, 1 &, bez.: „Khasia Hills, Assam‘“ und 5 3, bez.: „Dimapur, Manipur-Road, Assam, 7.—12. 11. 10, Micholitz“. Var. insulana n. v., ? Ein @ von Formosa weicht von denen aus Assam, wie folgt, ab: Mittelsegment an Stelle der schwarzen Binde mit zwei schwar- zen Flecken, die die oberen Seitenfelder bis auf die vorderen äußeren Ecken ausfüllen und innen nur vorn ein wenig über die Innenleisten der oberen Seitenfelder hinausgreifen, aber weit von- einander getrennt bleiben. Fühler oben dunkelrostrot. Flügel am Außenrande nicht gebräunt, nur an der Vorderflügelspitze mit hellbraunem Fleck. Seitenleisten des Schildchens etwas höher. 1. Hinterleibs- segment hinten 14, mal so breit als vorn. 7. Hinterleibssegment mit einem ziemlich deutlich abgesetzten erhabenen Felde, wie beim & der Stammart. Fühlergeißel mit 36 Gliedern, das 1. Glied '42/, mal so lang als in der Mitte dick. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der Körper, über 2% mal so lang als in der Mitte hoch. Klappen des Legebohrers etwas länger als die Hintertarsen mit den ‘Klauen. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 105 Körperlänge 9 mm; Länge der Legebohrerklappen 2,25 mm. Formosa. Beschrieben nach 1 ? aus meiner Sammlung, bez.: „Teraso, Formosa, II. 09, H. Sauter‘. 31. Xanthopimpla melampus?®) n. sp., 2 &. Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: das Stemmatium, zwei Querbinden des Mittelrückens, die hintere Hälfte der Flügelschüppchen, je eine Querbinde des Mittelsegments, sowie des 1. und 3. Hinterleibssegments und je zwei Flecke des 2., 4., 5., 6. und 7. Hinterleibssegments. Die vordere Querbinde des Mittelrückens ist breit und setzt sich aus drei vollkommen miteinander verschmolzenen Flecken zusammen. Sie liegt zwischen den Flügelschüppchen. Die hintere nimmt die vordere Abdachung der Schildchengrube ein. Die Binde des Mittelsegments füllt die vordere Hälfte des oberen Mittelfeldes und die oberen Seiten- felder mit Ausnahme der vorderen äußeren Ecken aus. Die des 1. Hinterleibssegments nimmt die Fläche zwischen den Luft- löchern und den schrägen Furchen ein. Die Flecke des 2. Segments sind klein, quer und bedecken die äußeren Ecken des erhabenen Feldes und den größten Teil der dreieckigen Felder. Die Binde des 3. Segments füllt fast das ganze erhabene Feld aus, ist nur in der Mitte vorn stärker, hinten schwächer ausgeschnitten und reicht außen über das erhabene Feld hinaus bis zum Seitenrande des Segments. Die Flecke des 4. Segments sind größer als die des 2.; sie reichen vom Seitenrande des Segments beim 9 bis zum Viertel der Breite des erhabenen Feldes, beim & etwas weiter nach innen. Die Flecke des 5. Segments sind sehr groß, sie bedecken das ganze erhabene Feld bis auf einen hellen Mittelstreifen und senden außen einen Fortsatz nach dem Seitenrande des Segments aus. Die Flecke des 6. Segments sind beim 9 klein und stehen in den Außenecken des erhabenen Feldes, beim ä viel größer, so daß hier jeder von ihnen über ein Drittel des erhabenen Feldes einnimmt, Die Flecke des 7. Segments liegen am Vorderrande und sind sehr groß, beim 9 hinten abgerundet, so daß sie eine breite in der Mitte von hinten her durch ein helles Dreieck unterbrochene, an den Seiten ab- gekürzte Querbinde bilden, beim & querviereckig. Das 8. Seg- ment des 9 trägt zwei kleinere schwarze Flecke in den Innenecken der Seitenfelder, das des ist am Hinterrande dunkelbraun. Fühler braunschwarz, Schaft und Pedizellus unten gelb, die Geißel unten am Grunde und beim Q an der äußersten Spitze rötlich. An den Vorderbeinen ist ein am Grunde abgekürzter Längsstreifen der Schenkel und die äußerste Schienenwurzel dunkel rotbraun, an den Mittelbeinen das 1. Trochanterenglied außen, unten und innen bis zur Hälfte und ein am Grunde stärker als am Ende abgekürzter Längsstreifen auf der Unterseite der Schenkel schwarz, die Schienen- 2) Von uölas schwarz und novVs Fuß. 6. Heft 106 Prof. Dr. R. Krieger: wurzel und die ganzen Tarsen braunschwarz, an den Hinterbeinen das 1. Trochanterenglied bis auf den Endrand, ein am Grunde abgekürzter Längsstreifen auf der Unterseite und ein schmaler Saum an der Spitze der Schenkel und die Schienenwurzel schwarz, die Spitze der Schienen und die ganzen Tarsen, bei einem 9 außer- dem ein kurzer Längsstreifen unten an der Endhälfte der Hüften braunschwarz. Die Klappen des Legebohrers sind schwarz, ebenso beim & das letzte Bauchsegment nach dem Ende zu und die Genital- bewaffnung. Flügel wasserhell, am Außenrande etwas gebräunt, mit einem runden braunen Fleck an der Vorderflügelspitze, der sich viel schärfer absetzt als bei fasciata, Adern und Mal braun- schwarz, die Kosta nur nach dem Grunde zu gelb. Im Körperbau und der Skulptur von der ähnlichen X. fascıata durch Folgendes verschieden: Kopf beim 2 0,20 so breit als die Körperlänge. Gesicht ein wenig länger. als breit, ziemlich fein (feiner als bei fasciata) punktiert. Kopfschild beim 2 kaum punk- tiert, aber der Klipeolus mit zerstreuten feinen Punkten. Brust- stück. Mittelrücken fast ganz glatt, nur mit äußerst feinen haar- tragenden Punkten. Mittelbrustseiten mit kaum angedeutetem unterem Wulst, fast ganz glatt, nur nach vorn und unten hin mit feinen, zerstreuten Pünktchen, auch die Mittel- brust nur fein und ziemlich zerstreut punktiert. Mittelsegment. Mittel- feld etwas über halb so lang als das Mittelsegment, etwas länger als an der breitesten Stelle breit. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 39a von links) beim 2 0,12 mal so lang als der Körper, hinten 1% mal so breit als vorn, mit kräftigeren Mittelkielen, von der Seite II gesehen oben in der Mitte stark vor- | gewölbt, besonders nach vorn steil abfallend. 7. Segment des .ohne X. melampus n. sp., 2. 17:1. Andeutung eines erhabenen Feldes. Fühler. Geißel beim @% mit 34, beim { mit 33 Gliedern. Beine. Hinterschenkel beim 9 über 0,18 mal, beim & über 0,17 mal so lang als der Körper, etwas über 21, mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen mit 3, selten mit 4 Dornen vor dem Ende. Klappen des Legebohrers (Fig. 39b) nach dem Grunde hin deutlich verschmälert. Körperlänge: 23 9,5 mm; Länge der Legebohrerklappen 2,4 mm. | Sumatra. Beschrieben nach 2 @ aus dem Stettiner Museum, bez.: „Su- matra, Soekaranda, Dr. H. Dohrn S.‘“ und 1 $ aus meiner Samm- lung, bez.: ‚Sarik, G.-Sumatra, 30. 7.—2. 8. 04. Micholitz“. Telmnehichun urn | E03 a | Er. az Er ee TE En True North % | 20000mN.: Sl” S > Q S Q = S ® S S Q S Q Ba J SR RADNAGE oo > = 3 = N N \- Saunderton F 7 Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 107 32. Aanthopimpla interrupta®) n. sp., 9. Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind das Stemmatium, eine breite, aus drei vollständig verschmolzenen Flecken bestehende Ouerbinde des Mittelrückens zwischen den Flügelschüppchen, die hintere Hälfte der Flügelschüppchen, eine breite Querbinde, die die vordere Abdachung der Schildchengrube einnimmt, und je zwei Flecke des Mittelsegments und sämtlicher Hinterleibssegmente. Die Flecke des Mittelsegments füllen die oberen Seitenfelder mit Ausnahme der vorderen äußeren Ecken aus. Die des 1. Hinterleibssegments sind fast quadratisch, nehmen die Fläche zwischen den schrägen Furchen, den Rücken- kıelen und den Luftlöchern ein und greifen etwas über den Seiten- rand der Rückenfläche hinüber, die der folgenden Segmente sind quer, auf dem 3., 5. und 7. sehr groß, auf dem 2., 4. und besonders auf dem 6. viel kleiner und liegen in den äußeren Ecken der er- habenen Felder, auf dem 2. und 3 greifen sie nach außen über das erhabene Feld hinweg, auf dem 4., 5. und 6. lassen sie dessen äußerste Ecke frei. Die Flecke des 8. Segments nehmen die inneren Ecken der Seitenfelder ein. Fühler schwarz, die Geißel an der äußersten Spitze und am Grunde unten rötlich, Schaft und Pedi- zellus unten gelb. An den Vorderbeinen ein nach dem Grunde zu stärker als nach der Spitze abgekürzter Längsstreifen unten an den Schenkeln und die Schienenwurzel rotbraun, an den Mittelbeinen ein nach dem Grunde zu zugespitzter kurzer Längsstreifen in der Mitte der Schenkelunterseite und die Schienenwurzel schwarz oder schwarzbraun, die Tarsen dunkelbraun, das 1. Glied mit Ausnahme des Grundes und 2. und 3. Glied gewöhnlich rotgelb, an den Hinter- beinen das 1. Trochanterenglied bis über die Mitte, an den Schenkeln ein besonders am Grunde abgekürzter Längsstreifen der Unter- seite und die äußerste Spitze oben und innen, die Wurzel und die äußerste Spitze der Schienen schwarz, die Tarsen rotgelb, das 1. Glied am Grunde und die beiden letzten Glieder braunschwarz. Flügel wasserhell, der Außenrand schmal, an der Vorderflügelspitze breiter braun, so daß man wie bei X. melampus von einem braunen Fleck an der Vorderflügelspitze reden könnte. Dieser setzt sich aber nicht, wie dort, scharf ab, sondern geht allmählich in den braunen Saum über. Adern und Mal braunschwarz, die Kosta nach dem Grunde zu gelb. Im Körperbau und der Skulptur ebenfalls der X. fasciata ähnlich, aber durch Folgendes verschieden: Kopf 0,20 mal so breit als die Körperlänge. Gesicht ein klein wenig höher als breit, nicht sehr dicht und mäßig grob punktiert (gröber als bei melampus, auch noch etwas gröber als bei fasciata). Kopfschild nicht vom Gesicht abgesetzt, sehr fein und zerstreut, der Klipeolus sehr zer- streut punktiert. Bruststück. Die Rückenfurchen reichen bis 40) Wegen der in zwei Flecke geteilten Binden des Mittelsegments und der Hinterleibssegmente. b. Hefi 108 Prof. Dr. R. Krieger: zur Verbindungslinie der Mitten der Flügelschüppchen nach hinten. Mittelrücken fast ganz glatt, nur mit sehr feinen und sehr zerstreu- ten haartragenden Pünktchen. Schildchen (Fig. 40a schräg von links und oben) mit hohen, dünnen, durchsichtigen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit niedrigem, aber unten ziemlich scharf ab- gesetztem unterem Wulst, nach vorn und unten zu mit feinen, sehr zer- streuten Punkten. Mittelbrust mäßig grob, aber flach und ziemlich zerstreut punktiert. Mittel- segment (Fig.40b) mit ziemlich hohen Leisten. Mittelfeld über halb so lang wie das Mittelseg- ment, so lang wie an der breitesten Stelle breit, nach vorn zu stark ver- schmälert, zahntragende Felder 1% mal so breit als außen lang. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 40c von oben, d von links) von der Seite gesehen, oben in der Mitte stärker als bei fasciata, aber schwächer als bei melampus vorgewölbt, mit sehr kräftigen, aber nur bis zur Mitte des Segments reichenden Rückenkielen, zwischen den schwarzen Flecken mit einer flachen breiten Längs- furche, neben dieser mit zwei Längsreihen von Punkteindrücken, die die Fortsetzung der Rückenkiele bilden. Hinter den schrägen Furchen ist der mittlere Teil des Segments nicht stark über die seitlichen erhaben. Auf dem 7. Segment eine sehr seichte Furche, die eine Andeutung eines erhabenen Feldes abgrenzt. Fühler. Geißel mit 37 bis 38 Gliedern, das 1. Glied über 4 mal so lang als dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der Körper, 2% mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen mit 3 Dörn- chen vor dem Ende. Klappen des Legebohrers (Fig. 40e) nach dem Grunde hin kaum verschmälert, so lang wie die Hintertarsen mit den Klauen. Körperlänge: 11—11,75 mm; Länge der Legebohrerklappen 2,75—3 mm. Sumatra, Borneo. | Beschrieben nach 4 9, davon 3 aus dem Stettiner Museum, bez.: „Dohrn, Sumatra, Liangagas“, ‚Sumatra, Soekaranda, Dr. H. Dohrn S.“ und ‚Soekaranda, Januar 1894, Dohrn‘ und einem aus meiner Sammlung, bez.: „Siluas, Sambas, W.-Borneo, 22.—26. 7. 03, Micholitz‘. X. interrupta n. sp, 9. 15:1. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 109 V. Gruppe der X. frontalis.) Große bis mittelgroße Arten. Kopfschild grob punktiert. Stirn vor dem vorderen Punktauge mit einem Längswulst. Mittelsegment mit sechseckigem, vollständig geschlossenem Mittelfelde. Hintere Abdachung des Scheitels mit schwarzen Zeichnungen, an den Beinen wenigstens die Hinterschienenwurzel schwarz. 33. Xanthopimpla frontalis®?) n. sp., 2. Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: Ein Fleck auf dem Kopfe, vier Flecke des Mittelrückens und je zwei Flecke des 2. bis 7. Hinterleibssegments. Die hintere Hälfte der Flügelschüppchen und fast das ganze 8. Hinterleibssegment dunkel- braun. Der Fleck auf dem Kopfe bedeckt das Stemmatium, die hintere Abdachung des Scheitels mit Ausnahme der breiten gelben Augenränder, die hinteren Schläfenränder bis über die Mitte herunter und die obere Hälfte des Hinterhauptes. Von den Flecken des Mittelrückens stehen drei in einer Querreihe zwischen den Flügelschüppchen, der vierte bedeckt die vordere Abdachung der Schildchengrube. Die vorderen Flecke sind langgestreckt, vorn gerundet, hinten zugespitzt. Sie überragen die Flügelschüppchen vorn und hinten bedeutend. Die seitlichen sind nicht nach den Flügelschüppchen hin erweitert und vom Seitenrande des Mittel- rückens durch einen gelben Längsstreifen getrennt, der mittlere ist vorn kaum etwas ausgerandet, hinten mit dem Fleck in der Schildchengrube verschmolzen. Die Flecke des 2. bis 5. Hinter- leibssegments stehen in den Seiten der erhabenen Felder. Die des 2. sind etwas länger als breit, die der folgenden Segmente quer. Der Zwischenraum zwischen ihnen ist auf dem 2. und 5. größer, auf dem 3. und 4. etwa ebenso groß wie ihre Breite. Die Flecke des 6. Segments sind viel kürzer und viel breiter als die der vorher- gehenden. Sie bilden eine in der Mitte unterbrochene Querbinde am Vorderrande des erhabenen Feldes. Die Flecke des 7. Segments sind zu einer hinten in der Mitte ausgeschnittenen, an den Seiten abgekürzten QOuerbinde am Vorderrande des Segments verschmol- zen. Auf dem 8. Segment sind die Seitenfelder dunkelbraun mit einem gelblichen Fleck in der vorderen äußeren Ecke, die vordere Hälfte des Mittelfeldes dunkelbraun, die hintere gelb. Fühler oben dunkelbraun, nach der Spitze hin rötlich, unten an der Geißel rostrot, nach dem Grunde hin gelblich, am Schaft und Pedizellus gelb. An den Mittelbeinen ist die Schienenwurzel, besonders Innen, das 4. Tarsenglied und die Wurzel des 5. gebräunt, das 1. an der äußersten Wurzel dunkelbraun. An den Hinterbeinen ist die Wurzel der Schienen und des 1. Tarsengliedes schwarzbraun, das 4. Tarsenglied und die Wurzel des 5. dunkelbraun, die Schenkel oben an der Spitze und die Spitzen des 1. bis 3. Tarsengliedes ge- bräunt. Klappen des Legebohrers schwarz. Flügel wasserhell, a) Hierher gehört vielleicht X. sikkimensis Cam., p. 19. 42) Wegen des Längswulstes auf der Stirn. 6. Heft 110 Prof. Dr. R. Krieger: am Außenrande ganz schwach angeräuchert, Adern und Mal dunkelbraun, die Kosta gelb, nach dem Male hin braun, der Grund des Males gelblich. Kopf (Fig. 41a) reichlich 0,18 mal so breit als die Körper- länge, hinter den Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Stirn in der Mitte der Länge nach von einem Wulst durchzogen, der über doppelt so breit als das vordere Punktauge und, besonders an den Seiten, grob und dicht punktiert ist. Auch das Stemmatium trägt zwischen den Punktaugen einige grobe Punkte. Größte Kopfbreite 2,7 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht deutlich höher als breit, gleichmäßig, aber stark gewölbt, sehr grob und sehr dicht punktiert. Kopfschild nur durch eine ganz seichte Furche vom Gesicht abgesetzt, etwas feiner als das Gesicht, aber immer noch grob und dicht punktiert. Klipeolus nur mit feinen, zerstreuten haartragenden Pünkt- ‚ chen. Oberkiefer-Augenabstand °/, mal so ' groß als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt kaum lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken in den Ecken vor den Flügelschüppchen fein und zerstreut punktiert, sonst glatt. Mittel- rücken in seiner vorderen Hälfte mit zer- streuten, ziemlich groben Punkten, hinten glatt. Die Rückenfurchen reichen fast bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen querwulstförmig mit mäßig hohen Seiten- leisten. Mittelbrustseiten mit schwach vor- ragendem unterem Wulst, ziemlich grob, zerstreut, nach der vorderen unteren Ecke hin etwas dichter punktiert, hinten glatt. Mittelbrust grob und dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 41b) mit einem niedrigen rundlichen Höcker vor den Luft- löchern und ziemlich hohen Leisten. Mittel- feld fast halb so lang wie das Mittelseg- ment, deutlich länger, als an der breitesten Stelle, die hinter der Mitteliegt, breit. Zahn- X. frontalis n.sp., 2. tragende Felder 14, mal so breit als außen as. lang, hier 1% mal so lang als innen. Flankenleiste an ihrem vorderen Ende viel niedriger als sonst, fast verwischt. Seitenleiste vorn ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 41c) 1% mal so lang als hinten breit, hier. 1, mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenkiele reichen bis etwas über die Luftlöcher hinaus. Hinter ihrem Ende beginnt in der Mitte eine längliche, ziemlich tiefe Grube, die fast bis zum Ende des Segments reicht. Schräge Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sause. 111 Furchen ziemlich seicht und nur schwach gekerbt. Die Seitenleiste ist vor den Luftlöchern deutlich entwickelt, von diesen bis zu den schrägen Furchen durch eine Falte angedeutet. 2. Segment (Fig. 41c) hinten 1 '% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld vorn in der Mitte sehr grob und zerstreut punktiert, sonst glatt. Die erhabenen Felder des 3. bis 5. Segments sehr grob, in der Mitte dicht, nach den Seiten hin zerstreuter punktiert, das des 6. in der Mitte mit ziemlich groben, aber seichten Punkteindrücken, an den Seiten, wie das ganze 7. und 8. Segment nur mit feinen haar- tragenden Pünktchen. Fühler. Geißel bei dem mir vorliegenden Stücke links mit 42, rechts mit 41 Gliedern, das 1. Glied nicht ganz 4 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,16 mal so lang als der Körper, fast 2% mal so lang als in der Mitte hoch. Tarsen kurz, die Hintertarsen nur so lang wie die Hinterschienen, ihr letztes Glied so lang wie das erste, das letzte Mitteltarsenglied fast 1 % mal so lang als das erste. Mittelschienen außen vor dem Ende mit 7, Hinterschienen mit 3 bis 5 kurzen, dicken Dörnchen. Klappen des Legebohrers 0,17 mal so lang als der Körper, so lang wie die vier ersten Hintertarsenglieder mit der Hälfte des 5. zu- sammen. Körperlänge 12 mm; Länge der Legebohrerklappen 2 mm. Luzon. Beschrieben nach 1 Q aus meiner Sammlung, bez.: ‚Atimonan, Luzon, 1.—8. 8. 08, Micholitz‘“. 34. Xanthopimpla scabra Kıer., d. 11899. Xanthopimpla scabra Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 84, n. 12, 8. Dottergelb, am Hinterleib und den Hinterbeinen etwas ins Rötliche ziehend, mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind zwei Flecke des Kopfes, vier Flecke des Mittelrückens, je zwei Flecke des Mittelsegments und des 1. bis 5. und 7., sowie fast das ganze 8. Hinterleibssegment. Von den Flecken des Kopfes ist der eine V-förmig und nimmt den Vorderrand der Stirn ein, der andere bedeckt das Stemmatium, die hintere Abdachung des Scheitels bis auf die Augenränder, die Hinterränder der Schläfen bis über ‚die Mitte hinab und den größten Teil des Hinterhauptes. Von den Flecken des Mittelrückens liegen drei zwischen den Flügelschüpp- chen. Sie sind langgestreckt, hinten zugespitzt, der mittlere vorn ausgeschnitten, die seitlichen nach den Flügelschüppchen hin nicht erweitert. Der vierte nimmt die vordere Abdachung der Schildchen- grube ein und ist vorn zugespitzt. Die hintere Hälfte der Flügel- schüppchen ist rotrot. Die Flecke des Mittelsegments nehmen die Mitte der oberen Seitenfelder ein und sind braun gesäumt. Die Flecke des 1. bis 4. Hinterleibssegments sind abgerundet quadra- tisch und nehmen nach hinten an Größe zu, die des 5. sind wieder kleiner und quer. Die des 7. sind quer, näch innen zugespitzt und stoßen beinahe zusammen. Fühlergeißel und Pedizellus oben ankertin.laus 6. Heft 112 Prof. Dr. R. Krieger: dunkelbraun, unten rostrot, der Schaft oben schwarz, unten gelb. Beine fast ganz hell, nur die Hinterschienenwurzel und ein kleiner Fleck am äußersten Grunde des 1. Hintertarsengliedes schwarz. Flügel wasserhell, am Außenrande schmal braun gesäumt, bei gewisser Beleuchtung schwach blau schillernd, Adern und Mal schwarzbraun, die Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt, das Mal in der Mitte hellbraun durchscheinend. Kopf (Fig. 42a) 0,18 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung ver- schmälert. Stirn ziemlich stark ausgehöhlt und besonders dicht hinter den Fühlerwurzeln und dem dazwischen liegenden Gesichts- rande tief eingesenkt. In dieser Einsenkung liegt der V-förmige schwarze Fleck. Von den Seiten des vorderen Punktauges aus laufen zwei oben abgerundete Leisten, indem sie sich einander nähern und in dem Winkel des V miteinander verschmelzen, durch die Mitte der Stirn herab. Größte Kopfbreite 3 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht 1Y/, mal so hoch als breit, gleich- mäßig gewölbt, sehr grob und sehr dicht, etwas runzlig punktiert. Kopfschild durch eine seichte Furche vom Gesicht getrennt, grob und dicht, wenn auch feiner als das Gesicht punktiert. Oberkiefer- Augenabstand kaum halb so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißel- gliedes. Bruststück. Vorderrücken in den unteren Ecken un- regelmäßig gekerbt, in den Ecken vor den Flügelschüppchen zer- streut, ziemlich grob punktiert. Mittelrücken in der vorderen Hälfte mit ziemlich groben, aber seichten, sehr zer- streuten, aufdemMittel- lappen dichteren Punkt- eindrücken. Die Rücken- furchen reichen bis zur Verbindungslinie der Vorderränder derFlügel- schüppchennachhinten. Schildchen querwulst- förmig gewölbt mit hohen Seitenleisten, fein und zerstreut punktiert. Mittelbrustseiten mit nur schwach vortreten- dem unterem Wulst, sehr grob, aber zer- streut punktiert, hinten glatt. Mittelbrust grob und dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 42b) mit ganz niedrigen, rundlichen Höckern vor den Luftlöchern und mäßig hohen Leisten, vollständig gefeldert. Mittelfeld °/, mal so lang als das Mittelsegment, ein wenig länger als an der breitesten Stelle, die kurz hinter der Mitte liegt, breit. Zahntragende Felder 1% mal so breit als außen X. scabra Krer., d. 12:1. a Über die Ichneumonidengsttung Xanthopimpla Sauss. 113 lang, hier 1% mal so lang als innen. Flanken- und Seitenleisten vorn ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 42c) 1Y/, mal so lang als hinten breit, hier 1 4, mal so breit als vorn. Die Rücken- kiele reichen bis zur Mitte. Die schrägen Furchen sind scharf ein- gedrückt, aber nicht gekerbt. Die Seitenleiste ist nur ganz vorn entwickelt. 2. Segment (Fig. 42c) hinten 1*/, mal so breit als lang, sein erhabenes Feld mit sehr zerstreuten, groben Punkten, in der Mitte und hinten glatt. Das des 3. Segments sehr grob, zerstreut punktiert mit einem glatten Fleck hinten in der Mitte, die des 4. und 5. allmählich etwas feiner und dichter, das des 6. in der Mitte mit feinen, flachen Punkteindrücken, an den Seiten wie das ganze 7. und 8. Segment nur mit feinen haartragenden Pünktchen. Fühler. Geißel mit 43 Gliedern, das 1. Glied 3®/, mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der Körper, 2,4 malsolangalsinder Mittehoch. Tarsenkurz. Die Hinter- tarsen kaum länger als die Hinterschienen. Letztes Tarsenglied an den Mittelbeinen 1% mal so lang, an den Hinterbeinen so lang wie das erste. Mittelschienen mit 7—8, Hinterschienen mit 4-6 kurzen dicken Dörnchen vor dem Ende. Körperlänge: 15 mm. Celebes. Beschrieben nach 1 $ aus meiner Sammlung, bez.: ‚Nord- Celebes, Toli-Toli, Nov.—Dec. 1895. Fruhstorfer“. 35. Xanthopimpla decurtata®) n. sp., 2. Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: Das Stemmatium, Flecke am Hinterrande des Scheitels, und meist am Schläfenhinterrande, vier Flecke des Mittelrückens, je zwei Flecke des 1. bis 7. und fast das ganze 8. Hinterleibssegment. Der Fleck am Scheitelhinterrande reicht etwa bis zur Mitte der hinteren Abdachung des Scheitels hinauf. Die Flecke am Schläfenhinter- rande berühren ihn bei 1 2 und dem Z, sind bei einem zweiten 2 davon getrennt und fehlen beim dritten ganz. Von den Flecken des Mittelrückens stehen drei in einer Querreihe zwischen den Flügel- schüppchen. Sie sind nicht sehr groß, der mittlere von ihnen ıst vorn und hinten, und zwar vorn sehr tief, ausgeschnitten, die seit- lichen sind innen geradlinig, außen bogenförmig begrenzt, hinten in eine Spitze ausgezogen und vom Seitenrande des Mittel- rückens durch einen gelben Streifen getrennt. Der 4. Fleck liegt in der Schildchengrube. Er ist sehr klein und meist nicht rein schwarz, sondern braun. In den oberen Seitenfeldern des Mittelsegments findet sich bei einem 2 je ein brauner Punkt. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments sind sehr klein, bei 2 2 nur durch braune Punkte angedeutet. Die des 2. bis 6. Segments stehen in den Seiten der erhabenen Felder, deren Vorder- und Hinterrand sie nicht erreichen. Sie sind auf den vorderen von diesen Segmenten, besonders auf dem 2., rundlich, auf den folgenden quer, auf dem 45) Abgekürzt, wegen des kurzen Bohrers. ae Burke: Ze 8 6. Heti 114 Prof. Dr. R. Krieger: 6. nicht kleiner als auf dem 5., ihre Breite ist ungefähr 4, mal so groß als die Breite des erhabenen Feldes. Die Flecke des 7. Seg- ments sind beim {& so breit wie die des 6., aber etwas länger, beim 9 viel größer als die des 6., so daß sie sich in der Mitte fast berühren. Das 8. Segment ist auf dem Rücken schwarz mit beim & breiterem, bei den @ schmälerem rötlichgelbem Vorderrande, und beim 2 mit gelben Vorderecken. Auch der umgeschlagene Seitenrand des 8. Segments ist mehr oder weniger verdunkelt. Fühler oben dunkel- braun, nach der Spitze hin rötlich, die Geißel unten hellrostrot, nach dem Grunde hin gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Mittelbeinen ist die Schienenwurzel und das 4. Tarsenglied ganz schwach gebräunt. An den Hinterbeinen ist die Schienen- wurzel ziemlich breit dunkelbraun, die Tarsen braun, oben mit verwaschenen gelben Flecken an der Spitze des 1. bis 3. und des 5. Gliedes. Außerdem tragen beim $ die Hinterschenkel oben beim Beginn des letzten Viertels auf der Innenseite einen größeren, auf der Außenseite einen kleineren schwarzbraunen, die Hinterschienen unterhalb der Mitte innen und außen einen heller braunen Fleck, bei 1 2 die Hinterschenkel, dem größeren Fleck des $ entsprechend, innen einen braunen Punkt. Klappen.des Legebohrers schwarz, Genitalklappen des $ braunschwarz. Flügel wasserhell, am Außen- rande ziemlich breit, aber nur schwach gebräunt, Adern und Mal dunkelbraun, die Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt, die - äußerste Wurzel des Males hell. Kopf (Fig. 43a) 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, gewölbt verschmälert. Stirn in der Mitte der Länge nach von einem breiten, nach unten hin ver- schmälerten Längswulst durchzogen, der durch eine vom vorderen Punktauge ausgehende, schmale, aber tiefe Furche fast vollständig halbiert wird. Größte Kopfbreite beim @ fast 2,5, beim $ über 2,5 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so hoch wie breit, gleichmäßig, aber stark gewölbt, grob und sehr dicht punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, wie der Klipeolus feiner und zerstreuter als das Gesicht, aber immer noch ziemlich dicht und kräftig punktiert. Oberkiefer-Augenabstand etwas über halb so groß als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken in den Ecken vor den Flügelschüppchen mit einigen wenigen feinen Punkten, sonst glatt. Mittelrücken sehr zerstreut, ziemlich fein punktiert, das hinterste Drittel glatt. Die Rücken- furchen reichen fast bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen querwulstförmig mit mäßig hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten ohne unteren Wulst, vor der von den Mittelhüften ausgehenden Diagonale mäßig grob, nach vorn und unten hin immer dichter punktiert. . Mittelbrust mäßig grob und dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 43b) ohne Höcker vor den Luftlöchern, mit ziemlich niedrigen Leisten. Mittelfeld %, mal so lang als das Mittelsegment, an der breitesten , Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Savss. 115 Stelle, die ziemlich weit hinter der Mitte liegt, bei den ® deutlich breiter als lang, beim $ so breit wie lang, nach vorn zu stark ver- schmälert. Zahntragende Felder etwas breiter als ee: Iuer Bi doppelt so lang als innen. Flankenleiste vorn breit ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 43c) nicht ganz 1!/), mal so lang als hinten breit, hier bei den ® über 1% mal, beim d 1% mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenkiele reichen bis über die Mitte des Segments hinaus. Die schrägen Furchen sind ziemlich seicht und a oder ganz undeutlich ge- | im Echt Die nleiken 2. BREUER n. 5p, 9. 18:1. | fehlen vollständig. 2. Segment (Fig. 43c) hinten bei den 9% 1% mal, beim $ noch nicht 1% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld in der Mitte glatt, an den Seiten zerstreut, nicht grob und nur flach punktiert. Die erhabenen Felder des 3. bis 5. Segments dicht, aber verhältnismäßig fein und nur seicht punktiert, das des 6., wie das ganze 7. und 8. nur mit ziemlich feinen, haartragenden Punkten. Auf dem 8. Segment des 2 ist nichts von Nähten, die ein Mittelfeld und zwei Seitenfelder trennen, zu bemerken. Fühler. Geißel bei den 2 mit 36 bis 37, beim $ mit 35 Gliedern, das 1. Glied 4 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,17 mal so lang als der Körper, nur ganz wenig über 2 mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen vor dem Ende mit 1 bis 2, Hinterschienen mit 1 bis 3Dörnchen. Letztes Tarsenglied an den Mittelbeinen 1% mal so lang, an den Hinter- beinen ein wenig länger als das erste. Der Legebohrer überragt die Hinterleibsspitze nicht, seine Klappen sind nur so lang wie das letzte Hintertarsenglied. Körperlänge: 2 9,5—9,75 mm; Länge der Legebobrerklappen 0,5 mm. Körperlänge: d 9 mm. Luzon. Beschrieben nach 3 @ und 1 & aus meiner Sammlung, bez.: „Atimonan, Luzon, Micholitz“, davon 1 9, 1 &: „10.—31. 7. 08°, 2 2: ,9.—28. 8. 08“. 36. Xanthopimpla detruncataA) pn. sp., 228. Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: Ein Fleck auf dem Kopfe, vier Flecke des Mittelrückens, je zwei Flecke au) Abgestutzt, wegen des kurzen Bohrers. 8 6, Hett 116 Prof: Dr. R. Krieger: des Mittelsegments und des 1. bis 7. Hinterleibssegments, sowie reichliche Zeichnungen an den hinteren Beinen. Der Fleck auf dem Kopfe umfaßt das Stemmatium, die hintere Abdachung des Schei- tels bis auf die breiten gelben Augenränder, die Schläfenhinter- ränder bis über die Mitte hinab und den oberen Teil des Hinter- hauptes. Bei dem Q@ von Kagi wird er hinter dem Stemmatium durch einen schmalen, in der Mitte nach unten erweiterten gelben Ouerstreifen unterbrochen. Die Flecke des Mittelrückens sind groß. Drei davon liegen in einer Querreihe zwischen den Flügel- schüppchen, der vierte nimmt die Mitte der vorderen Abdachung der Schildchengrube ein. Von den vorderen Flecken liegt der mittlere weiter nach vorn und ist vorn ausgeschnitten, die seitlichen erreichen mit einem nach außen gerichteten Fortsatz den Seiten- rand des Mittelrückens. Die Flecke des Mittelsegments füllen die oberen Seitenfelder vollständig aus. Die Flecke des 1. Hinterleibs- segments sind sehr klein und liegen am Seitenrande zwischen den Luftlöchern und den schrägen Furchen. Die Flecke des 2. bis 6. füllen die Seiten der erhabenen Felder bis auf einen breiteren Vorder- und einen schmäleren Hinterrand aus. Der helle Zwischenraum zwischen ihnen ist auf dem 2. Segment etwa so groß, bei dem 2 von Koroton nur halb so groß wie ihre Breite, auf dem 3. nur ganz schmal und wird dann auf den folgenden Segmenten wieder all- mählich breiter, so daß er auf dem 6. beim 9 etwas schmäler, beim & halb so breit ist wie die Breite der Flecke. Die Flecke des 7. Seg- ments sind querrundlich, ungefähr ebenso groß wie die des 6. und nur durch einen schmalen Zwischenraum von einander getrennt. Das 8. Segment ist bei beiden Geschlechtern ganz hell. Fühler schwarzbraun, nach der Spitze hin rötlich. Schaft und Pedizellus unten gelb, die Geißel beim @ unten rostrot, nach dem Grunde hin gelblich, beim $ unten gelblich. An den Mittelbeinen ist die Schie- nenwurzel und der äußerste Grund des 1. Tarsengliedes schwarz- braun, an den Hinterbeinen der Grund der Hüften oben, der Grund des 1. Trochanterengliedes innen, unten und außen, zwei Flecke der Schenkel, die Schienenwurzel und der Grund des 1. Tarsen- gliedes schwarz, das letzte Tarsenglied braun, oben mit einem ver- waschenen gelben Fleck, der von der Mitte bis zur Spitze reicht. Die Schenkelflecke liegen oben an der Innen- und Außenseite und reichen von der Mitte bis zum Beginn des letzten Sechstels. Der innere ist dreieckig, der äußere länglich. Klappen des Legebohrers schwarz. Spitzen der Genitalklappen des $ schwarzbraun. Flügel wasserhell, am Außenrande beim @ schwach gebräunt, beim { nur etwas angeräuchert, Adern und Mal schwarzbraun, die Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt. | Kopf (Fig. 44a) beim 2 0,19 mal, beim & 0,18 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Stirn in der Mitte von einem breiten, nach unten hin verschmälerten Längswulst durchzogen, in den vor dem vorderen Punktauge eine dreieckige Vertiefung Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 117 scharf eingedrückt ist. Größte Kopfbreite beim 9 fast 2,5 mal, beim & 2,3 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht deutlich breiter als hoch, gleichmäßig, aber stark gewölbt, grob und dicht punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, feiner und zerstreuter als das Gesicht, aber immer noch ziemlich grob punktiert, auch der Klipeolus noch mit deutlichen Punkten. Ober- kiefer-Augenabstand über halb so groß als die Dicke des 1. Fühler- geißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken am oberen Rande vor den Flügel- schüppchen mit einigen Punkten, sonst glatt. Mittelrücken nur mit sehr zerstreuten und sehr feinen haartragenden Punkten, hinten ganz glatt. Die Rückenfurchen reichen bis zur Verbindungs- linie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schild- chen querwulstförmig mit hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten ohne unteren Wulst, hinten und oben glatt, nach vorn und unten hin zerstreut, mäßig fein punktiert. Mittelbrust dicht, ziemlich grob punktiert. Mittelseg- ment (Fig. 44a) ohne Höcker vor den Luft- löchern mit ziemlich niedrigen Leisten. Mit- telfeld beim 9 etwas über halb so lang, beim & fast halb so lang wie AH das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die ziemlich weit hinter der | Mitte liegt, etwas schmäler als lang, nach vorn und hinten hin stark verschmälert. Zahntragende Felder etwas breiter als außen lang hier 1% mal so breit als innen. Flankenleiste vorn breit ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 44c) 0,11 mal so lang als der Körper, kaum länger als hinten breit, hier fast 1 % mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rücken- kiele reichen bis etwas über die Mitte hinaus. Die schrägen Furchen sind seicht und nur undeutlich gekerbt. Die Seitenleisten sind vor den Luftlöchern schwach entwickelt, dahinter durch eine Kante angedeutet. 2. Segment (Fig. 44c) hinten beim 9 nicht ganz 1 % mal, beim 4 hinten 1% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld zer- streut und grob, die der folgenden Segmente immer feiner punk- tiert. Das: 8. Segment des 9 ist nicht durch Nähte in Felder geteilt. Fühler beim 9 mit 36, beim 4 mit 35 Gliedern, das 1. Glied 4 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der Körper, 21/, mal so lang als in der Mittehoch. Mittel- schienen außen vor dem Ende mit 1 bis 2, Hinterschienen mit X. detruncata n. sp, 9. 19:1. 6. Heft 118 > Prof. Dr. R. Krieger: 3 kleinen Dörnchen. Letztes Tarsenglied an den Mittelbeinen noch nicht 14 mal so lang, an den Hinterbeinen so lang als das erste. Der Legebohrer überragt die Hinterleibsspitze kaum, seine Klappen sind so lang wie das 1. Hintertarsenglied. Körperlänge, 2: 9,5 mm; Länge der Legebohrerklappen 0,6 mm. Körperlänge, $: 9,25 mm. Formosa. Beschrieben nach 2 Q und 1 $, davon aus dem Berliner Museum 1 9, bez.: „„Formosa, Koroton, 8. 9. 07, Sauter S. V.‘‘, aus meiner Sammlung 1 9, bez.: „Kagi, Formosa, 26. 8. 07, Hans Sauter“, und 1 &, bez.: Koroton, Formosa 1.—15. 9. 07, Hans Sauter“. VI. Gruppe der X. Kriegerif). Mittelgroß bis klein. Mittelbrustseiten sehr grob punktiert. Die Leiste, welche die Mittelfurche (mesolcus) der Mittelbrust hinten abschließt, ist in der Mitte tief ausgeschnitten, daneben in zwei lange Zähne ausgezogen. Hintere Abdachung des Scheitels und Beine ganz hell. Philippinen, Neu-Guinea. 37. Xanthopimpla Kriegeri Ashm., 2 £. 1905. Xanthopimpla Kriegeri Ashmead, Proc. U. S. Nat. Mus. XXIX., p. 411, n. 23, 92.9) Dottergelb mit schwarzem Stemmatium und veränderlichen schwarzen bis braunen Zeichnungen. Bei den am stärksten ge- zeichneten 2 sind je 2 Flecke des Mittelrückens und des 1. bis 7. Hinterleibssegments sowie Zeichnungen des 8. Hinterleibs- segments schwarz. Die Flecke des Mittelrückens liegen auf den Seitenlappen zwischen den Flügelschüppchen, die sie vorn und hinten etwas an Länge überragen oder denen sie an Länge gleich- kommen. Innen lehnen sie sich an das Hinterende der Rücken- furchen an, außen sind sie durch einen gelben Streifen vom Seiten- rande des Mittelrückens getrennt. Von den Hinterleibsflecken liegen die des 1. Segments hinter den Luftlöchern, die des 2. bis 6. Segments in den Seiten der erhabenen Felder. Die Flecke des 1. und 6. Segments sind immer sehr klein, die des 2. etwas größer, aber kleiner als die des 3. bis 5. Segments, die unter sich ungefähr gleich groß sind. Das 7. Segment trägt am Vorderrande zwei querrundliche Flecke, die größer sind als die des 5. Das 8. Segment weist an den Seitenrändern des Mittelfeldes zwei Streifen auf, die zusammen ein umgekehrtes V bilden, und hierzu können noch 4) Hierher gehören wahrscheinlich X. crassipes a p. 14 und edentangula Roman, p. 14, sicher X. axis Roman, p. 13 “) 1 @ dieser Art habe ich an Herrn J.-G: Crawford in Washington geschickt und ihn gebeten, es mit der Ashmeadschen Type zu vergleichen. . Er schrieb mir darauf: „Your specimen has been carefully compared with the type of. X. Kriegeri and is the same. In comparing, special attention was: paid to the puneture of the mesopleurae and the mesolcus. Your spe- Da differs from the typus only in having the black markings a little arger. > Pen va ee En Din int nr a ee zwei rundliche Flecke in den Innenecken der Seitenfelder kommen. Die $ sind im allgemeinen weniger dunkel gezeichnet als die 9% Bei den am stärksten gezeichneten & finden sich ähnliche Zeich- nungen, wie sie eben beschrieben wurden, nur ist bei ihnen das 8. Segment immer ganz hell und sind die Flecke des 6. Segments. nicht kleiner als die des 5., die des 7. nicht größer als die der vorher- ‚gehenden Segmente. Alle diese Zeichnungen können dunkler oder heller braun werden und bis auf die Flecke des 3. bis 5. und des 7. Segments des 9 vollständig verschwinden. Über die von mir ‚beobachteten Kombinationen gibt die folgende Tabelle Aufschluß, | worin + das Vorhandensein, — dasFehlen von dunkeln Zeichnungen ‚auf dem betreffenden Körperteil bedeutet. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 119 | elsieleeizleleleiseisieleieleisız State maneBlalalm Mittelrücken HH HH HH HH 1. Hinterleibssegmentt + —+ +1 —— — | — A u a en 12. i HH HH HH 3. . HH HH + i i I ++ 5 HH ER — 6 i een + HH 4 7 h HI +++ 8 3 +++ +++ = | Fühler je nachdem die dunklen Zeichnungen am Körper- stamm stärker oder schwächer ausgebildet sind, dunkler oder heller gefärbt, oben beim 9 schwarzbraun bis dunkelrotbraun, beim & dunkelrotbraun bis rostrot, unten heller, Schaft und Pedizellus unten gelb, die Fühlerspitze immer rötlich. Klappen des Lege- bohrers schwarz. Flügel wasserhell, am Außenrande, besonders an der Vorderflügelspitze, etwas angeräuchert, Adern schwarz- braun, am Flügelgrunde geiblich, die Kosta gelb, das Mal hell gelbbraun, am Hinterrande und an der Spitze schwarzbraun. Kopf beim 2 0,20 mal, beim $ 0,19 mal so breit als die Körper- länge, hinter den Augen schwach entwickelt, gewölbt verschmälert. Stirn vor dem vorderen Püunktauge mit einem flachen Längswulst. Größte Kopfbreite beim 9 2°/,, beim & 234 mal so groß als die ge- ringste Gesichtsbreite. Gesicht beim Q@ so hoch wie breit, beim & ein wenig höher als breit, zwischen den Fühlerwurzeln tief aus- gerandet, gleichmäßig gewölbt, ziemlich grob, aber seicht und nicht sehr dicht punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, wie der Klipeolus glatt. - Oberkiefer-Augenabstand fast so groß wıe die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt. Mittel- rücken am Vorderrande der Seitenlappen bis zu den Flügelschüpp- chen mit sehr zerstreuten, beim 9 groben, beim & feineren Punkten, 6. Heft 120 Prof. Dr. R. Krieger: auf dem Mittellappen neben den Rückenfurchen öfters mit feinen Punkten, sonst glatt. Die Rückenfurchen erreichen die Verbin- dungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nicht. Schild- chen querwulstförmig, seine Seitenleisten mäßig hoch, beim 9 höher als beim $. Mittelbrustseiten mit ganz schwach angedeutetem unterem Wulst, außerordentlich grob, aber nicht sehr dicht, der Wulst unter den Vorderflügelwurzeln feiner punktiert, die Furche darunter und ein Streifen vor dem Hinterrande glatt, der untere Wulst durchaus grob punktiert, ohne glatten Fleck. Mittelbrust sehr grob und dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 45a) vor den Luftlöchern ganz flach vorgewölbt, mit mäßig hohen Leisten. Mittelfeld 4 mal so lang als das Mittelsegment, sechsseitig, an der breitesten Stelle, die hinter der Mitte liegt, doppelt so breit als lang, nach vorn und hinten zu stark verschmälert. Zahntragende Felder doppelt so breit als außen lang, hier über doppelt so lang als innen. Bei dem am wenigsten dunkel gezeichneten 9 stoßen die Leisten, die das zahntragende Feld vorn und hinten begrenzen, innen in einem Punkte zusammen, es ist also hier das Mittelfeld viereckig. Beifden meisten $ ist das obere Mittelfeld noch nicht | doppelt so lang als breit und sind die zahntragen- den Felderinnen weniger _ verkürzt. Luftlochfeld vor denLuftlöchern ziem- lich dicht, fein punktiert, dahinter mit einzelnen groben Punkten. Auch = die oberen Seitenfelder X, Kriegeri Ashm., 9. 16:1. tragen innen in der Regel einige grobe Punkte. Flankenleiste fast vollständig, nur ganz vorn ausgelöscht. Hinter- leib. 1. Segment (Fig. 45b) beim 2 0,11 mal, beim & 0,09 mal so lang als der Körper, so lang wie hinten breit, hier 1 % mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rücken- fläche erscheint, von der Seite gesehen, fast eben. Die Rückenkiele reichen bis über die Mitte. Die schrägen Furchen sind sehr seicht, - aber, wenigstens bei den größeren Stücken, in der Regel deutlich gekerbt. Die Seitenleisten fehlen. 2. Segment (Fig. 45b) hinten beim 2 doppelt, beim $ 11% mal .so breit als lang, sein erhabenes Feld sehr grob und sehr zerstreut punktiert, bei vielen & fast glatt. Die erhabenen Felder der fogenden Segmente, namentlich in der Mitte dicht und grob punktiert, bei den & manchmal weniger dicht und feiner, das des 5. und besonders das des 6. nur in der Mitte mit gröberen Punkten. Fühler. Geißel beim 2 mit 34 bis 38, beim g mit 31 bis 36 Gliedern, das 1. Glied 4% mal so lang als inder Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim $ 0,19. mal, beim & 0,18 mal so lang als der Körper, beim @ 21/,, beim $ 22/, mal so lang als: in der Mitte hoch. Mittelschienen vor dem Ende mit 6 bis 10, Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 191 Hinterschienen mit 4 bis 8 kurzen, dicken Dörnchen. 5. Tarsen- glied an den Mittelbeinen 1% mal so lang, an den Hinterbeinen ein wenig kürzer als das erste. Klappen des Legebohrers so lang oder ein wenig länger als die Hinterschienen. Körperlänge, 2: 7,5—10,5 mm; Länge der Legebohrerklappen 1,6—2,6 mm. Körperlänge, &: 6—9 mm. Luzon. | Beschrieben nach 37 ? und 33 3 aus meiner Sammlung, bez.: „Atimonan, Luzon, Micholitz‘‘, davon 12 2, 8 &: „1.—8. 7. 08°, 782,11 8: „10.—31. 7: 08°, 82,98: „1.—8. 8. 08° und 10 9,6 8: »9.—23. 8. 08%. 38. Xanthopimpla crassa Kıgr., 2 d. 11899. Xanthopimpla crassa Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig. 1897/98, p. 97, n. 21,2 8. Rötlichgelb, am Kopfe und an den vorderen Teilen des Brust- stücks dottergelb, das Stemmatium schwarz. Das größere 9 trägt auf dem 3., 4. und 7. Hinterleibssegmente je zwei kleine, undeut- liche, quere braune Flecke. Fühler beim ? schwarzbraun, an der Spitze und unten rostrot, der Schaft unten rötlichgelb, beim & oben rotbraun, unten hell rostrot, nach dem Grunde hin rötlich- gelb. Klappen des Legebohrers schwarz. Flügel beim @ bräunlich getrübt, am Außenrande ziemlich dunkel braun gesäumt, beim 3 wasserhell, am Außenrande angeräuchert. Adern und Mal schwarz- braun, die Adern nach dem Flügelgrunde zu heller, die Kosta gelb. Im Bau und der Skulptur des Körpers der X. Kriegeri Ashm. sehr ähnlich, aber durch Folgendes unterschieden: Der ganze Körper ist breiter. Kopf beim 9 0,21 mal, beim & fast 0,21 mal so breit als die Körperlänge. Größte Kopfbreite 2%/, mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Kopfschild dureh eine deutliche, stark gekrümmte Furche vom Gesicht geschieden. Bruststück. Vorderrücken in den Ecken vor den Flügelschüppchen mit einigen Punkten. Die Rückenfurchen reichen bis über die Verbindungs- linie der Vorderränder der Flügelschüppchen hinaus. Mittelbrust- seiten mit einem glatten Fleck auf der höchsten Erhebung des unteren Wulstes. Mittelsegment mit quer viereckigem, nach vorn stark verschmälertem Mittelfeld, das hinten über doppelt so breit als lang ist, und schmalen dreieckigen oder fast dreieckigen zahntragenden Feldern. Die das zahntragende Feld vorn und hinten begrenzenden Leisten stoßen nämlich entweder ‘(beim größeren 9) am oberen Mittelfelde in einem Punkte zusammen, oder kommen einander wenigstens sehr nahe. Hinterleib. 1. Segment beim 9 hinten deutlich breiter als lang. Die Seitenleisten sind beim 2 vor den Luftlöchern vorhanden. Fühler. Geißel (nur bei dem größeren 9 vollständig erhalten) mit 39 Gliedern, das 1. Glied 4 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim 2 fast 2% mal, beim $ über 2% mal so lang als in der Mitte hoch, die Beine also im Gegensatz zum Körperstamm schlanker als beı 6. Heft 122 Prof. Dr. R. Krieger: X. Kriegeri. Hintere Schienen mit 6 bis 12 kurzen dicken Dörnchen. Klappen des Legebohrers um die Hälfte der Länge des 1. Tarsen- gliedes kürzer als die Hinterschienen. Körperlänge, @: 8—10,5 mm, Länge der Feccheb 1,4—1,9 mm. Körperlänge, &: T: 25 mm. Neu-Guinea. | Beschrieben nach 2 2 und 1 $ aus meiner Sammlung, bez.: „Milne Bay, Neu-Guinea, Micholitz”. 39. Xanthopimpla abnormis n. SP., 9. Dottergelb, die letzten Hinterleibssegmente etwas ins Rötliche ziehend, das Stemmatium, ein Fleck des Mittelrückens und je zwei Flecke des 2. bis 6. Hinterleibssegments schwarz. Der Fleck des Mittelrückens liegt etwas vor der Mitte, ıst abgerundet quadratisch und nicht ganz 4, mal so breit als der Mittelrücken. Seine Ränder sind bräunlich verwaschen. Die Flecke der Hinterleibssegmente liegen nicht wie sonst auf den erhabenen Feldern, sondern am Hinterrande der Segmente, etwas nach innen von den Seiten- ecken der erhabenen Felder. Von den diese hinten begrenzenden Ouerfurchen sind sie durch einen hellen Querstreifen getrennt. Auf dem 2. Segment sind sie querrundlich und etwas kleiner als die querviereckigen derfolgenden Segmente. Der helle Zwischenraum zwischen ihnen ist auf dem 4. Segment dreimal so groß als ihre Breite. Fühler oben rötlichbraun, nach dem Grunde hin dunkler. unten rostrot, nach dem Grunde hin heller, der Schaft unten gelb. Beine dottergelb, die Mitteltarsen etwas ins Rötliche ziehend, die Hintertarsen hell rötlichbraun, oben mit gelben Flecken an den Enden der einzelnen Glieder. Klappen des Legebohrers schwarz. Flügel wasserhell, am Außenrande ganz schwach angeräuchert, Adern und Mal dunkelbraun, das Mal in der Mitte und die Kosta rötlichgelb. Kopf 0,20 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich schwach entwickelt, gewölbt verschmälert. Größte Kopf- breite fast 3 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht fast gleichmäßig, nur an den Seiten etwas stärker gewölbt, sehr grob und dicht punktiert. Kopfschildgruben größer als gewöhnlich. Kopfschild durch eine ganz seichte Furche vom Gesicht geschieden, wie der Klipeolus äußerst fein, ziemlich dicht punktiert. Ober- kiefer-Augenabstand ?/, mal so groß wie die Dicke des 1. Fühler- geißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken mit einigen feinen Punkten in den Ecken vor den Flügelschüppchen, sonst glatt. Mittelrücken ohne Rückenfurchen und ohne aufgebogenen Vorderrand, am Vorder- rande bis zu den Flügelschüppchen sehr grob, ziemlich zerstreut punktiert. Da, wo die Rückenfurchen liegen müßten, zieht sich ein nach hinten verschmälerter punktierter Streifen bis zur Mitte des Mittelrückens nach hinten. Schildchen dachförmig gewölbt, mit mäßig hohen Seitenleisten. Die vordere Abdachung, die kürzer Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 193 und steiler ist als die hintere, ist sehr grob und ziemlich dicht punktiert, die hintere trägt nur einzelne grobe, aber seichte Punkt- eindrücke. Mittelbrustseiten mit schwach angedeutetem unterem Wulst, dicht und sehr grob punktiert, am Hinterrande glatt. Mittelbrust sehr dicht und sehr grob punktiert. Hinterbrustseiten in ihrer vorderen Hälfte un- regelmäßig schräggestreift. Mittelsegment (Fig. 46a) mit Ausnahme des sehr großen, glatten hinteren Mittelfeldes sehr grob und dicht punktiert, ohne Höcker vor den Luftlöchern, mit ziemlich niedrigen Leisten. Mittelfeld sechs- eckig, nur !/, mal so lang als das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die vor der Mitte liegt, reichlich doppelt so breit als lang, von hier aus, besonders nach vorn zu, stark verschmälert. Obere Seitenfelder ganz kurz, nach innen zu- gespitzt. Zahntragende Felder viereckig, dop- pelt so breit :als außen lang, hier doppelt so lang als innen. Flankenleiste vollständig. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 46b) 0,10 mal X. abnormis n. sp., so lang als der Körper, kaum länger als 21901. hinten breit, hier 1?/, mal so breit als vorn. Die vorderen Ecken springen sehr stark vor. Rückenfläche ganz eben, die Rücken- kiele, die bis zu den Luftlöchern reichen, ganz an die Seiten gerückt. Schräge Furchen nichtsehr tief, auf dem Grunde gerundet und nicht gekerbt. 2. Segment (Fig. 46b) so lang wie das erste, hinten 1% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld grob und zerstreut, die des 3. bis 5. ziemlich grob und dicht punktiert, das des 6. nur in der Mitte vor dem Hinterrande mit gröberen Punkten. Das Mittelfeld des 8. Segments ist nur an seinem vorderen Ende durch Nähte von den Seitenfeldern getrennt, nach hinten hin mit diesen verschmolzen. Fühler. Geißel mit 37 Gliedern, das 1. Glied 4?/; mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,19 mal so lang als der Körper, 2°/, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen außen vor dem Ende mit 7, Hinterschienen mit 8 Dörnchen, die an den Hinterschienen dickersind alsanden Mit- telschienen. Letztes Tarsenglied an den Mittelbeinen 1 4; mal solang, an den Hinterbeinen etwas kürzer als das erste. Klappendes Lege- bohrers etwas kürzer als das 1. und 2. Hintertarsenglied zusammen. Körperlänge: 8,5 mm; Länge der Legebohrerklappen: 0,8 mm. Luzon. Beschrieben nach 1 2 aus meiner Sammlung, bez.: ‚Atimonan. Luzon, 1.—8. 8. 08, Micholitz‘“. Anmerkung: Man könnte, besonders wegen der abweichen- den Bildung des Mittelrückens, daran denken für diese Art eine neue Gattung zu gründen. Da sie aber in den meisten anderen Merk- malen sehr gut mit den übrigen Arten, besonders mit den beiden vorhergehenden, übereinstimmt, halte ich dies nicht für angebracht. 6. Heft 124 Prof. Dr. R. Krieger: VII. Gruppe der X. terebratrix. Legebohrer sehr lang, gerade, nur kurz vor der Spitze nach abwärts gebogen. Ostafrika. 40. Xanthopimpla terebratrix“) n. sp., 9. Dottergelb, das Stemmatium, vier Flecke des Mittelrückens und je zwei Flecke des 4. bis 7. Hinterleibssegments schwarz. Die Flecke des Mittelrückens sind klein. Drei davon liegen in einer Querreihe zwischen den Flügelschüppchen. Sie sind länglichrund, etwa so lang wie die Flügeischüppchen. Die seitlichen berühren fast den Seitenrand des Mittelrückens. Der vierte Fleck ist noch kleiner und liegt unten in der Mitte der vorderen Abdachung der Schildchengrube. Auch die Flecke des 4. bis 6. Hinterleibssegments sind klein. Sie liegen am Vorderrande der erhabenen Felder, etwas nach innen von den Vorderecken, also weit vom Seitenrande der Felder entfernt, und nehmen von vorn nach hinten an Größe ab. Die Flecke des 7. Segments sind viel größer, querrundlich und liegen am Vorderrande des Segments. Der helle Zwischen- raum zwischen ihnen ist 1% mal so groß als ihre Breite. Fühler braunschwarz, die Geißel unten nach dem Grunde zu rötlich, Schaft und Pedizellus unten gelb. Beine mit Ausnahme der schwar- zen, gelb behaarten Hintertarsen ganz hell. (Die Vorderbeine fehlen). Klappen des Legebohrers schwarz. Flügel fast wasserhell, am Außenrande schwach angeräuchert, Adern und Malbraunschwarz, die Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt. Kopf viel schmäler als das Bruststück, 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, ge- wölbt verschmälert. Größte Kopfbreite ein wenig über 2% mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so hoch wie breit, zwischen den Fühlerwurzeln stumpfwinklig ausgeschnitten, gleich- mäßig gewölbt, grob und dicht punktiert. Kopfschild nur durch einen sanften Eindruck vom Gesicht geschieden, fein und zerstreut punktiert, der Klipeolus nur mit einzelnen äußerst feinen haar- tragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augenabstand fast so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nur ganz schwach lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken in. den Ecken vor den Flügelschüppchen zerstreut, ziemlich feın punktiert, sonst glatt. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen nicht ganz bis zur Verbindungslinie der Flügelschüppchen- vorderränder nach hinten. Die Lamellen an den Seiten des Vorder- randes des Mittellappens sind sehr hoch. Schildchen (Fig. 47c von hinten) querwulstförmig gewölbt, in der Mitte etwas höher, also der Kegelform sich nähernd, mit mäßig hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit schwach vorragendem unterem Wulst, oben: und hinten breit glatt, nur an der oberen Abdachung des unteren Wulstes zerstreut, fein punktiert, vorn und unten zerstreut, grob 47) Wegen des langen Bohrers, Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 195 punktiert. Mittelbrust grob und dicht punktiert. Mittelse gment (Fig. 47a) ohne Höcker vor den Luftlöchern, mit ziemlich niedrigen Leisten. Mittelfeld 2/, mal so lang als das Mittelsegment, sechs- seitig, an der breitesten Stelle, die hinter der ei Mitte liegt, 1% mal so breit als lang, nach vorn und hinten zu ziemlich stark verschmälert. Zahntragende Felder 1?/;, mal so breit als außen lang, hier doppelt so lang als innen, vorn und hinten von etwas geschwungenen Leisten begrenzt. Seitenleisten vorn ausge- löscht, Flankenleisten vollständig, aber vorn nur sehr schwach entwickelt. Luftlochfelder vor den Luftlöchern sehr zerstreut, aber ziem- lich grob punktiert. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 47b) nur ganz wenig länger als hinten breit, hier 1% mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rücken- kiele sind niedrig, aber reichen bis über die Mitte des Segments nach hinten. Die schrägen Ar Furchen sind nur schwach eingedrückt und mit einigen seichten Kerben versehen. Die Seitenleisten sind nur ganz vorn entwickelt. \_) 4 16:1 2. Segment (Fig. 47b) hinten 1% mal so breit N als lang, sein erhabenes Feld von einer Mittel- *- ee Arab furche durchzogen, daneben mit* einzelnen PT groben Punkten, sonst glatt und glänzend, das des 3. zerstreut und grob, die der folgenden Segmente immer dichter und etwas feiner punktiert. Das Feld des 6. Segments trägt nur noch in der Mitte gröbere, deutlich eingestochene Punkte. Fühler. Geißel mit 37 Gliedern, das 1. Glied fast 5 mal so lang als in der Mitte dick, Beine. Hinterschenkel 0,20 mal so lang als der Körper, 2°/, mal so lang als in der Mitte dick. Mittelschienen mit 6 bis 7, Hinter- schienen mit 3 bis 4 Dörnchen vor dem Ende. Legebohrer- klappen länger als die Hinterschienen mit den 4 ersten Tarsen- gliedern zusammen. Flügel. Die kurz gestielte Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven in der Mitte ihres Hinterrandes auf. Körperlänge 11 mm; Länge der Legebohrerklappen 4,5 mm. Deutsch-Ost-Afrika. Beschrieben nach 1 ? aus dem Berliner Museum, bez.: „D.O. Afrika, Amani, Vosseler S. G.“ 41. Xanthobimpla Wahlbergi“*) n. sp., 9. Der X. terebratirix sehr ähnlich und nur durch folgendes davon verschieden: Die Flecke des Mittelrückens und des 7. Hinterleibs- segments sind kleiner, die ersteren nur etwas über halb so lang als die Flügelschüppchen, der Zwischenraum zwischen denen des 7. “@) Zu Ehren des Sammlers, 6. Heft 126 Prof. Dr. R. Krieger: Segments ist reichlich doppelt so groß als ihre Breite. Flügel bräunlich getrübt, am Außenrande nicht dunkler. Schildchen (Fig. 48b von hinten) in der Mitte nicht stärker, also gleichmäßig querwulstförmig gewölbt. Das Mittelfeld des Mittelsegments (Fig. 48a) ist kleiner und ungefähr in der Mitte am breitesten, die zahntragenden Felder sind daher fast doppelt so breit als außen lang und innen nur wenig kürzer als außen. Schräge Furchen des 1. Hinterleibssegments etwas stärker eingedrückt und nicht gekerbt. Er- habenes Feld des 2. Segments mit einem glatten, aber nicht vertieftem Mittelstreifen, daneben reichlicher grob punktiert als bei X. terebratrix, Are % g, das des 3. nur in der Mitte deutlich grob punktiert, an den Seiten fast glatt, nur mit a a ge n. SP einzelnen ganz seichten Punkteindrücken. Die Spiegelzele nimmt den rücklaufenden 2 etwas nach außen von der Mitte ihres Hinterrandes | auf. Körperlänge 10 mm; Länge der Legebohrerklappen 4,2 mm. Beschrieben nach 1 fo aus dem Stockholmer Museum, bez.: „Caffraria, J. Wahlb., 292°. X. Wahlbergi ist also durch eine ganze Anzahl plastischer Merkmale von 'terebratrix verschieden. Die Unterschiede sind aber alle nur gering. Erst wenn mehr Material vorliegt, wird sich entscheiden lassen, ob sie beständig sind und die beiden beschrie- benen Stücke wirklich verschiedenen Arten angehören. VIII. Gruppe der X. punectata.®) Mittelgroß bis klein. Mittelsegment ohne Höcker vor den Luft- löchern, das Mittelfeld kurz und breit, nach vorn zu stark ver- schmälert, meist vollständig geschlossen. Legebohrer lang, der ganzen Länge nach sanft nach abwärts gebogen. Die schwarzen Zeichnungen des Hinterleibs sind, wenn vorhanden, nur oder haupt- sächlich auf dem 1., 3., 5. und 7. Segment entwickelt. a) Hinterschienenwurzel schwarz. Mittelfeld vollständig geschlossen. 49. Xanthopimpla punctata (F.), 98. 1793. Ichneumon punctatus Fabricius, Entom. Syst. II. p. 181 n. 200.50) 49) Hierher gehört vielleicht X. one. en, p- 13. 50) W. A. Schulz (1912) hat im Kopenhagener Museum zwei mit „Pimpla punctata“ bezeichnete 9, die aus der Zeit von Fabricius herstammen, gesehen und gibt an, daß sie in allen wichtigen Stücken mit meiner Beschrei- bung von Xanthopimpla punctata (1899) übereinstimmen. Deswegen kann man wohl annehmen, daß meine Art wirklich die von Fabricius ist. Die übrigen Zitate bei Fabricius finden sich bei Morley (1913). Dalla Torre hat in seinem Kataloge (III, p. 458), wie schon verschiedentlich nachge- | | a 5 WE Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 1927 1846. Pimpla punctata Brulle, Hist. nat. Insect. Hym. IV. p. 94 n. 13, 98. 1879. Pimpla transversalis Vollenhoven, Stett. Ent. Zeit. XL., p. 146 n. 3, 93.) 11899. Xanthopimpla punctata Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 101 n. 24, 2. | ?1899. Pimpla ceylonica Cameron, Manchester Mem. XLIII., p. 163; 165; 3.??) 1901. Zanthopimpla appendiculata Cameron, Fauna and Geogr. Maldive and Laccadive Archip. I. P. 1. p. 51 n. 1, 28 (nec Cam. 1906) .59) 1903. Pimpla punctata Tosquinet, Mem. Soc. Ent. Belgique,X., BP. 89,29. 1903. Xanthopimpla brunneicornis Cameron, Journ. Straits Branch R. A. Soc., No. 39, p. 139, 9.54) ?1905. Xanthopimpla kandyensis Cameron, Spolia Zeylanica III, p- 136 n. 50, 9.55) 1905. Xanthopimpla maculiceps Cameron, Tijdschr. v. Ent. XLVIII, p. 52? (p. 5 meines Separatums ), &.5%) 11908, Xanthopimpla Kriegeri Szepligeti, Notes Leyden Mus. XXIX., p. 255, 23 (nec Ashmead 1905). 1912. Xanthopimpla punctata Schulz, Berlin. Ent. Zeitschr. LVII, | p. 72 n. 111, 2.0) 1912. Xanthopimpla punctata Roman, Zool. Beitr. Uppsala I., p- 268, d. wiesen worden ist, irrtümlich unsere Art mit Ichneumon punctator L. zu- sammengezogen. Die vielen dort angeführten Zitate aus den älteren Autoren sind ohne Untersuchung der wohl meist nicht mehr vorhandenen Typen nicht zu deuten und daher wertlos. 51) Ist nach der Beschreibung und den Angaben über die Verbreitung sicher X. punctata (F.), dagegen ist es zweifelhaft, ob Vollenhovens var. A hierher gehört. Morley gibt nur die Vollenhovensche Beschreibung wieder. 52) Roman (1913) sagt, daß diese Art vermutlich zu punctata gehöre, und Morley, der die Type gesehen hat, vereinigt sie damit. Dem widerspricht nur, daß Cameron, p. 163, schreibt: „the median segment not distinctiy areolated, only the basal arese being defined.“ 53) Cameron sagt: „certainly different from Z. punctata Krieger‘, die Beschreibung entspricht aber vollkommen den reichlich schwarz gezeichneten Stücken dieser Art. Bei Morley, der die Art nicht kannte, findet sich nur die Cameronsche Beschreibung. 54) Morley hat die Type gesehen und zieht die Art zu punctate (F.). Bei Cameron widersprechen sich die Abgaben p. 139: „two marks on the lst, 2nd, 3rd, 4th und 6th abdominal segments ... black“ und p. 140; „on the 5th they are longer and broader‘“. ? 2 55) Die Beschreibung Camerons paßt auf X. punctata, nur ist nichts davon erwähnt, daß die Hin terschienenwurzel schwarz ist. Unverständlich ist mir der Satz in der Beschreibung des Mittelsegments: „following them is an area which becomes obliquely narrowed from the base on the inner to the apex on the outer‘. Morley zieht zur Art Camerons zwei ? mit schwarzer Hinterschienenwurzel. 56) Die Art gehört wohl sicher, wie schon Roman (1913) meint, hierher. 6. Heft 128 Prof. Dr. R. Krieger: ?1912. Neopimploides syleptae Viereck, Proc. U. S. Nat. Mus. „ XEHNT2 No.1888, P- 1512. I(s3Pp:19) 1913. Xanthopimpla punctata Roman, Ark. f. Zool. VIII, No. 15, P..18 nm. 2.56) 1913. Xanthopimpla transversalis Morley, Hym. British India III, p. 122 n. 68, 23.81) ?1913. Xanthopimpla Randiensis Morley, ibid. p. 123 n. 69, 943.5) 1913. Xanthopimpla punctata Morley, ibid., p. 124 n. 71, 93.52)55) ?1913. Xanthopimpla appendiculata Morley, ibid., p. 139 n. 87, 08.9) Dottergelb, das Stemmatium, drei Flecke des Mittelrückens zwischen den Flügelschüppchen und je zwei Flecke des 1., 3., 5. und 7. Hinterleibssegments schwarz. Fast immer trägt auch das Mittelsegment manchmal das4. und6., sehr selten auch das 2, Hinter- leibssegment zwei schwarze Flecke. Die schwarze Zeichnung des Stemmatiums ist fast immer (bei dem 2 von Mauritius nicht, bei den $ von Ceylon nur wenig) nach vorn zu bis in die Mitte der Stirn verlängert. Von den Flecken des Mittelrückens ist der mittlere klein, kreisrund bis querrundlich, die seitlichen sind größer und reichen weiter nach hinten als der mittlere. Alle drei kommen einander sehr nahe, berühren einander oder sind miteinander ver- schmolzen, die seitlichen erreichen den Seitenrand des Mittelrückens _ nicht ganz. Die Flecke des Mittelsegments fehlen nur bei 4 $ und 32 von 113 $ und 75 9, die mir vorlagen. Bei den übrigen sind sie von wechselnder Größe. Wenn sie klein sind, liegen sie in der Mitte der oberen Seitenfelder, wenn sie groß sind, füllen sie diese bis auf einen schmalen Saum aus. Die Flecke des 1. Hinterleibs- segments liegen zwischen den Luftlöchern und den schrägenFurchen. Sie greifen gewöhnlich ein wenig über die Rückenkiele und über den Seitenrand der Rückenfläche hinaus. Die Flecke des 3. und 5. Segments nehmen die Seiten der erhabenen Felder ganz oder zum größten Teile ein. Der Zwischenraum zwischen ihnen ist auf dem 3. Segment meist viel kleiner, auf dem 5. ungefähr ebenso groß wie ihre Breite. Bei 1 2 und 2 & von Formosa sind sie sehr klein. Die Flecke des 7. Segments sind ungefähr halbkreısförmig und so groß wie die des 5. Sie legen sich mit dem Durchmesser des Halb- kreises an den Vorderrand des Segments an. Nur bei vielen Stücken von Formosa sind sie kleiner, querrundlich und etwas vom Vorder- rande des Segments entfernt. Das 2. Segment ist bei 74 Q und bei 95 d ganz hell, beidem Q von Soekaboemi und den übrigen & weist es zwei sehr kleine, meist mehr braune als schwarze Flecke in den ‚Seiten des erhabenen Feldes auf. Auf dem 4. Segment haben 3 2 und 32 & Flecke, die in ihrer Größe und Form denen des 3. und 5. entsprechen oder nur wenig kleiner sind, beı 14 ? und 28 & finden sıch, besonders da, wo der Hinter- und Außenrand der Flecken liegen müßte, unregelmäßige schwarze oder braune Zeichnungen, bei 53 & (darunter 47 von Formosa) und 58 2 ist das 4. Segment ganz hell. Das 6. Segment ist bei allen @ und bei 88 d ganz hell, Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 199 hat bei 1 $ (von Soekaranda) große, bei 10 & kleine schwarze oder braune Flecke und bei 14 3 Spuren von solchen. Fühler rostrot, oben, besonders nach dem Grunde hin, bei den $ meist nur am Grunde dunkelbraun, der Schaft unten gelb. An den Beinen ist nur die Hinterschienenwurzel, und zwar ziemlich ausgedehnt, schwarz. Klappen des Legebohrers schwarz, am Grunde manchmal rötlich. Flügel wasserhell oder schwach bräunlich getrübt, am Außenrande angeräuchert, Adern und Mal dunkelbraun, ein Fleck am Grunde des Mals und die Kosta gelblich. Kopf schmäler als das Bruststück, beim © 0,19—20 mal, beim & 0,16 bis 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite beim 2 21, mal, beim & fast 215 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so hoch wie breit, zwischen den Fühlerwurzeln ausgerandet, gleichmäßig gewölbt, mäßig kräftig und ziemlich dicht punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, oben deutlich punktiert, unten wie der Klipeo- lus nur mit feinen haartragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augen- abstand reichlich so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt kaum lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt, nur manchmal mit einigen Kerben in den unteren Ecken. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen querwulstförmig gewölbt, manchmal, besonders beı manchen Stücken von Soekaranda, in der Mitte etwas höher, also der Kegelform sich nähernd, mit ziemlich hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit nur ganz wenig vor- tretendem unterem Wulst, nach unten hin fein und sehr zerstreut punktiert, hinten glatt. Mittelbrust dichter und gröber punk- tiert. Mittelsegment (Fig. 49a) mit niedrigen Leisten. Mittelfeld ungefähr 13 mal so lang als dasMittelsegment, viereckig, hinten doppelt so breit als lang und fast 1%, mal so breit als vorn. Zahntragende Felder dreieckig. Öfters, besonders bei kleineren Stücken, und zwar bei manchen Stücken nur auf einer Seite, stoßen die Leisten, welche die zahntragenden Felder vorn und hinten begrenzen, innen nicht in einem Punkte zusammen, sondern die hintere Leiste mündet in den Hinterrand des oberen Mittelfeldes ein. Dann sind also die zahntragenden Felder viereckig mit sehr kurzer innerer Seite. Auch ist dann meist — nn Mittelfeld etwas länger und nicht ganz doppe F,9.18:1. so breit als lang. Seiten: und Flankenleisten vorn 7 REIT ? ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 49 b) beim 9 0,12 mal, beim & 0,11 mal, bei den kleinsten 5 nur 0,10 mal so lang als der Archiv für Naturgeschichte 9 19164. A. 6. 6. Heft 130 Prof. Dr. R. Krieger: Körper, so lang oder nur ganz wenig länger als hinten breit, hier beim @ 1%, mal, beim & über 11% mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenfläche erscheint, von der Seite gesehen, fast eben. Die Rückenkiele stehen weit voneinander ab und reichen fast bis zu den schwach gekerbten schrägen Furchen. Die Seitenleisten fehlen. 2. Segment (Fig. 49 b) hinten beim 9 fast doppelt, beim d noch nicht 1%, mal so breit als lang, sein er- habenes Feld glatt und glänzend, meist mit einigen wenigen nicht groben Punkteindrücken. Das des3. Segments zerstreutundgrob, die der beiden folgenden etwas dichter und feiner punktiert, das des 6. nur in der Mitte mit gröberen Punkten. Fühler. Geißel beim 2 mit 33 bis 38, beim ä mit 30 bis 37 Gliedern, das 1. Glied 41% mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim 2 0,19 mal, beim $ 0,16 (bei den größten) bis 0,18 mal (bei den kleinsten) so lang als der Körper, 21, mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen mit 5 bis 8, in der Regel mit 6 oder 7 Dörnchen vor dem Ende. Letztes Mitteltarsenglied nicht ganz 11%, mal so lang, letztes Hintertarsenglied ein wenig länger als das erste. Legebohrer schwach nach abwärts gekrümmt, seine Klappen etwas kürzer als die Hinterschienen und -tarsen zusammen, bei einzelnen kleinen 2 von Formosa kürzer, bei einem nur so lang wie die Hinterschienen mit den beiden ersten Tarsengliedern zu- sammen. Körperlänge 2 8—12 mm; Länge der Legebohrerklappen 2,6—5 mm. Körperlänge 4 5,75—11,5 mm. Formosa, Hinterindien, Celebes, Borneo, Sumatra, Java, Kei-Inseln, Ceylon, Mauritius. Beschrieben nach 75 2 und 113 $, davon aus dem Berliner Museum 1.9, bez: Indialor, King 5 1 rk aıpen Jaya Hoffmg S., Nr. 8371“, 1 2, bez.: ‚„S. ©. Borneo, Wahnes S., Wolf v. Schönberg V.“, 2. &, bez.: ,Ceylon, Nietner, Nr. 11754, 1 9, bez. „Key, Fruhstorfer‘“, 1 9, bez.: ‚W. Sumatra, 6—12. XII. 08, Padang, Schoede S. G.“, 8 9, 12 d&, bez.: „S. Formosa, Takao, H. Sauter S. VL‘, darunter LO, 118: „13.721077 N, D 278.8 1907, 1 2, &: „26.8. IT I LIE: ,2:.9. 190 2 1907,22 3,,11. 9:1907°% 28) 283,,20.9:1907%51.2:.22102900% 12,18: „11. 10.1907”, 18: „X. 1907, 1.9, 4 &, bez.: ‚„‚Formosa, Takao, Sauter\S. V.‘,. davon 2:&: „16. 9:07, 19,28: 529.9.07, 1 &, bez.: „Formosa, Koroton, 8. 9. 07, Sauter S. V.“, aus dem Stettiner Museum 15 9, 33 &, bez.: „Sumatra, Soekaranda, Dr. H. Dohrn S.‘, 2 9, bez.: „Java occident., Sukabumi, 2000, 1893, H. Fruhstorfer“, aus dem Wiener Museum 1 9, bez.: „Mauritius, F.“, aus der Szepligetischen Sammlung 1 9,1%, bez.: „E. Jacobson, Semarang, Java“ und 1 {, bez.: ‚E. Jacobson, Bekassi (Java), Juni 1908°, den Typen von X. Kriegeri Szepl., ausmeiner Sammlung1 9, bez.: „Soekaboemi, Java (H. Rolle)“, 19, 18, bez.: „Java, Garoet, Schmiedeknecht“, 3&, bez.: „Su- matra, Fort de Kock, 6. 04, Micholitz‘, 6 &, bez.: „Sumatra, Abh. des Singalang, 27. 4.—2. 5.05, Micholitz”, 1 9, bez.: ‚Nord Celebes, Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 131 Toli-Toli, Nov. Dez. 1895, H. Fruhstorfer”’, 3 9, bez.: ‚„Panit, Burma, Menulmeim-Distr.,; Micholitz‘‘, davon 3 9; „Il. 12%, 1 2: „IIL-12%, 32 9, 46 d, bez.: „Iakao, Formosa, Hans Sauter‘, davon 1 Q: IR 520002 120:6. 07,39: ,23.6. 079,.1.9,1 &:,,26.16..07°°%, 20000000, 1,1.0, 29,170 ,15..7..07% Bee 23000 ,19,28:,22.7.0751 92 8:),31.7.07° 1.8; sb 8. 07:'; 1 > 2 d: „> 8. 07“, 1 9 28: „Ö. 8. 07°, a 2, 1 d: le 8. Meran 0,1928: 1980, IR: 8 077267762628.072,1 38; ,;28. 8.07°:19812.8::,229. 07%, 2 ae 2: 9: 07°: 19,186 907; eV 192,1 83529.9. 075,1 2,2882. 10:07°%, 1 112007 ,12,28: „15.10.07, 12: „20.10. 07°%198, 210 002 159,28: 30.10. 07,1.8: 10. 07°, 1: 2:11:07, 1290 ,,2.12. 07,815. 12. 07% 1,9, bez:: „Koshun, Formosa, III. 08, H. Sauter“, 29, 2 &, bez.: ‚„Taihan- roku, Formosa, H. Sauter“, die 2: ‚„19.—26. 4. 08° und ‚16. —27. 7. 08“, die &: „8.—18. 4. 08° und ‚„7.—15. 6. 08“. Var. Szepligehii nov. var., 9. 11908. X. Kriegeri var. Szepligeti, Notes Leyden Mus. XXIX., P- 259,2. 5. und 6. Hinterleibssegment nur mit kleinen, undeutlichen braunen Flecken, wodurch das Stück von allen anderen mir vor- liegenden 2 stark abweicht. Mittelsegment, 2., 4. und 6. Hinter- leibssegment ganz hell. Körperlänge 8,75 mm; die Legebohrerklappen fehlen. Java. Beschrieben nach 1 @ aus der Szepligetischen Sammlung bez.: ‚„E. Jacobson, Semarang, Java, 1905“. Var. vavana Szepl., d. 11908. Xanthopimpla javana Szepligeti, Notes Leyden Mus. XXIX, p- 255, (als Art). Ich kann keine plastischen Unterschiede von X. punctata auf- finden und ziehe deshalb das einzige vorliegende Stück als Varietät zu dieser Art. In der Färbung ist sehr auffallend, daß das 8. Hinter- leibssegment vorn fast bis zur Mitte schwarz gefärbt ist. Die schwarze Färbung des Stemmatiums setzt sich nicht in die Stirn hinein fort. Die vorderen Flecke des Mittelrückens sind ziemlich weit voneinander getrennt. Mittelsegment und 2. Hinterleibs- segment ganz hell, 4. Segment mit großen, 6. mit kleinen schwarzen Flecken. Körperlänge 10 mm. ‚Java. Beschrieben nach 1 d aus der Sz£pligetischen Sammlung, bez.: „E. Jacobson, Semarang, Java, 1905. 43. Xanthopimpla ruficornis Krer., S. 11899. Xanthopimpla vuficornis Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 103 n. 27, 9. 9* 6. Heft 132 Prof. Dr. R. Krieger: Dottergelb, ein Fleck auf dem Kopfe, drei Flecke des Mittel- rückens und je zweı Flecke des 1., 3. und 5. Hinterieibssegments schwarz. Der Fleck auf dem Kopfe bedeckt die obere Hälfte der Stirn mit Ausnahme der breiten gelben Augenränder und das Stemmatium. Die Flecke des Mittelrückens liegen in einer Quer- reihe zwischen den Flügelschüppchen. Sie sind klein und undeut- lich begrenzt, wie im Verschwinden begriffen. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments liegen zwischen den Luftlöchern und den schrägen Furchen am Seitenrande des Segments. Von den Rücken- kielen sind sie durch einen gelben Streifen getrennt. Die Flecke des 3. und 5. Segments füllen die Seiten der erhabenen Felder bis auf einen hellen Hinterrand aus. Die des 3. Segments sind abgerundet quadratisch und durch einen Zwischenraum, der kleiner ist als ihre Breite, voneinander getrennt, die des 5. quer viereckig und stehen doppelt so weit von einander ab, als sie breit sind. Fühler rostrot, oben kaum dunkler als unten, der Schaft oben schwarzbraun, unten gelb. Die Beine sind bis auf die schwarze Hinterschienen- wurzel ganz hell. Flügel fast wasserhell, am Außenrande schwach angeräuchert, Adern und Mal dunkelbraun, die innere Ecke des Mals, die Kosta ganz und die übrigen Adern am Flügelgrunde gelb. Kopf schmäler als das Bruststück, 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, gewölbt verschmälert. Größte Kopfbreite etwas über 21; mal so groß als - die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so hoch wie breit, zwischen den Fühlerwurzeln tief ausgerandet, gleichmäßig gewölbt, zer- streut und ziemlich fein punktiert. Oberkiefer-Augenabstand so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelglieaes. Die Wangenleiste tritt deutlich, wenn auch nicht stark, als durchsichtige Lamelle vor, Bruststück. Vorder- und Mittelrücken glatt. Die Rücken- furchen reichen bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen schwach querwulst- förmig gewölbt, mit ziemlich niedrigen Seitenleisten. Mittelbrust- seiten mit kaum angedeutetem unterem Wulst, fast ganz glatt, nur nach unten hin sehr zerstreut und sehr fein punktiert. Mittelbrust mäßig stark und nicht sehr dicht punktiert. Mittelsegment mit niedrigen Leisten. Mittelfeld viereckig mit abgestutzten hinteren Ecken, über 4, mal so lang als das Mittelsegment, hinten fast dop- pelt so breit als lang, nach vorn zu mäßig verschmälert. Zahn- tragende Felde: dreieckig mit abgestumpfter innerer Ecke, ihre Vorderseite kaum länger als die Außenseite. Seiten- und Flanken- leisten vorn weit ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment 0,11 mal so lang als der Körper, 14, mal so lang als hinten breit, hier über 1?/, mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenfläche erscheint von der Seıte gesehen fast eben. Die Rückenkiele sind bis zur Mitte des Segments deutlich ausgeprägt und setzen sich dann noch als abgerundete Erhabenheiten fort. Die schrägen Furchen sind ziemlich tief und deutlich gekerbt. Die Seitenleisten fehlen. 2. Segment hinten nicht ganz 1%, mal so breit Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 133 als lang, sein erhabenes Feld glatt und glänzend, das des 3: zer- streut, ziemlich grob punktiert, die der folgenden Segmente nur in der Mitte vor dem Hinterrande mit deutlichen Punkteindrücken. Fühler. Geißel mit 33 Gliedern, das 1. Glied 4mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel nicht ganz 0,17 mal so lang als der Körper, 21, mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen mit 4 bis 6 Dörnchen vor dem Ende. Körperlänge 9 mm. Kei-Inseln. Beschrieben nach 1 $ aus meiner Sammlung. 44. Xanthopimpla australis Krer., 9. 11899. Xanthopimpla australis Krieger, Sitzber. naturh. Ges. Leipzig 1897/98, p. 102 n. 25, 2. !1?1899. Xanthopimpla similis Krieger, 1.c.p. 103, n. 26, ®. Dottergelb, das Stemmatium, eine OQuerpinde des Mittel- rückens, ein Fleck des 1. und je zwei Flecke des 3., 5. und 7. Hinter- leibssegments schwarz. Die OQuerbinde des Mittelrückens liegt zwischen den Flügelschüppchen. Sie erreicht den Seitenrand des Mittelrückens nicht und besteht aus drei vollkommen miteinander verschmolzenen: queren Flecken. Der Fleck des 1. Hinterleibs- segments liegt in der Mitte. Er greift an den Seiten etwas über die Rückenkiele hinaus. Die Flecke des 3. Segments füllen die Seiten des erhabenen Feldes bis auf einen schmalen Saum aus. Der helle Zwischenraum zwischen ihnen ist etwas kleiner als ihre Breite. Die Flecke des 5. Segments sind viel kleiner, bei einem Stücke nur angedeutet. Sie sind etwa doppelt so breit als lang. Die des 7. Seg- ments liegen etwas hinter dem Vorderrande des Segments und sind viel breiter als lang. Bei zwei Stücken sind sie zu einer hinten in der Mitte ausgeschnittenen Querbinde verschmolzen. Fühler oben dunkel rotbraun, bei dem weniger dunkel gezeichneten Stücke rostbraun, an der Spitze und unten rostrot, der Schaft oben schwarz, unten gelb» An den Hinterbeinen ist die Schienenwurzel breit schwarz. Klappen des Legebohrers schwarz, am Grunde mit einem kurzen gelblichen Streifen. Flügel fast vollkommen wasser- hell, am Außenrande schwach angeräuchert, Adern und Mal schwarzbraun, die innere Ecke des Mals, die Kosta ganz und die übrigen Adern am Flügelgrunde gelb. Kopf schmäler 2ls das Bruststück, 0,18 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite nicht ganz 2%, mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht ein wenig breiter als hoch, zwischen den Fühlerwurzeln ausgerandet, gleichmäßig gewölbt, mäßig fein und nicht sehr dicht punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, fein und zerstreut, der Klipeolus noch zerstreuter punktiert. Oberkiefer-Augenabstand reichlich so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt schwach lamellenartig vor. Bruststück. Vorder- und 6. Heft 134 Prof. Dr. R. Krieger: Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen bis zur Ver- bindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen quer wustförmig, in der Mitte etwas höher, mit ziem- lich hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit schwach vor- tretendem unterem Wulst, fast ganz glatt und glänzend, nur nach | vorn und unten hin fein und sehr zerstreut punktiert. Mittelbrust ziemlich dicht und grob punktiert. Mittelsegment (Fig. 50a) mit niedrigen Leisten. Mittelfeld ein wenig über Y, mal so lang als das Mittelsegment, viereckig, hinten fast 215 mal so breit alslang und doppelt so breit als vorn. Zahntragende Felder dreieckig. Seiten- und Flankenleisten ‘ vorn ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 50b) 0,12 mal so lang als der Körper, ein wenig länger als hinten breit, hier etwas über 115 mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenfläche erscheint, von der Seite gesehen, fast eben. Die Rückenkiele reichen bis zur Mitte des Segments, hören also ein gutes Stück vor den schrägen Furchen auf. Diese sind seicht oe Krer., 9. undundeutlich gekerbt. Die Seitenleistenfehlen. _ 16:1. 2. Segment (Fig. 50 b) hinten 1?/, mal so breit alslang, sein erhabenes Feld glatt, das des3. zerstreut und, besonders nach hinten hin, grob punktiert, das des 4. feiner und dichter, das des 5. und noch mehr das des 6. nur hinten und zwar fein und nicht sehr dicht punktiert. Bei dem weniger schwarz gezeichneten Stück ist die Punktierung auf dem 3. und 6. Segment etwas gröber und etwas weiter nach vorn ausgedehnt. Fühler. Geißel mit 37 bis 38 Gliedern, das 1. Glied etwas über 4 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,19 mal so lang als der Körper, 2?/, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen mit 8 bis 10, Hinterschienen mit 7 bis 9 kurzen, dicken Dörnchen vor dem Ende. Legebohrer schwach nach abwärts gekrümmt, seine Klappen so lang wie die Hinterschienen mit den 4 ersten Tarsen- gliedern zusammen. Körperlänge 11,5--12 mm; Länge der a 4,2—4,3 mm. Queensland. Beschrieben nach 32 aus meiner Sammlung, bez.: „Cook- town“. Anmerk.; Nach erneuter Untersuchung halte ich es für möglich, daß das von mir als X. similis beschriebene Stück doch nur ein kleines und kümmerliches Exemplar von X. australis ist. Bestimmtes wird sich erst sagen lassen, wenn mehr Material vorliegt. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 135 b) Beine ganz hell. Mittelfeld vollständig oder fast vollständig geschlossen. 45. Xanthopimpla Dahl”) n. sp., 23. Dottergelb, zum Teil, besonders am Hinterleib und an den hinteren Beinen ins Rostrote ziehend, das Stemmatium schwarz, drei Flecke oder ein Fleck des Mittelrückens, eine Querbinde des 1., zwei Flecke des 3. und beim & eine QOuerbinde des 7. Hinter- leibssegments verwaschen dunkel rotbraun bis schwarzbraun. Die Flecke des Mittelrückens sind klein, beim @ zu einer Querbinde ver- schmolzen, die seitlichen stehen weit vom Seitenrande des Mittel- rückens ab und fehlen bei einem 4. Die Binde des 1. Hinterleibs- segments ist schmal. Sie liegt etwas hinter der Mitte des Segments zwischen den Rückenkielen, über die sie an den Seiten kaum hinaus- geht. Die Flecke des 3. Segments sind klein und rundlich. Sie liegen in den Seiten des erhabenen Feldes. Die Binde des 7. Seg- ments ist schmal, seitlich stark abgekürzt und liegt kurz hinter dem Vorderrande des Segments. Bei dem einen & ist sie sehr blaß. Fühler dunkel rotbraun, unten heller, oben nach dem Grunde zu schwarzbraun, die Geißel nach dem Grunde zu gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb. Klappen des Legebohrers schwarz, ganz am Grunde rostrot. Flügel fast wasserhell, am Außenrande schwach gebräunt, Adern und Mal. schwarzbraun, die Kosta nach dem Grunde hin gelb. Kopf schmäler als das Bruststück, beim 2 0,19 mal, beim & 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, gewölbt verschmälert. Größte Kopfbreite beim 2 92/,. mal, beim & 213 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht etwas breiter als hoch, zwischen” den Fühlerwurzeln stumpfwinklig ausgeschnitten, | . gleichmäßig gewölbt, ziemlich E kräftig zerstreut punktiert. Kopfschild durch eine seichte Furche vom Gesicht geschieden, feiner als das Gesicht punktiert. Klipeolus mit sehr feinen zer- streuten Pünktchen. Ober- kiefer- Augenabstand etwas größer als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wan- genleiste tritt kaum lamellen- artigvor. Bruststück. Vorder- und Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen bis zur Verbindungslinie der Vorder- X. Dahli n.sp,2 19:1. ränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen (Fig. 51a schräg von links und oben, b von hinten,cvonlinks) flach querwulstförmig gewölbtmit niedrigenSeiten- 57) Zu Ehren des Sammlers. 6. Heft 136 Prof. Dr. R. Krieger: leisten. Mittelbrustseiten mit kaum angedeutetem unterem Wulst, beim @ mit Ausnahme eines Streifens vor dem Hinterrande, beim S nur nach vorn und unten hin nicht sehr fein und sehr zerstreut punktiert. Mittelbrust dicht und grob, aber seicht, etwas runzlig punktiert. Mittelsegment (Fig. 51 d) mit kräftigen, aber nicht hohen Leisten. Mittelfeld 4, mal so lang als das Mittelsegment, sechseckig, an der breitesten Stelle, dıe sehr weit hinter der Mitte liegt, doppelt so breit als lang, nach vorn und hinten zu stark ver- schmälert. Zahntragende Felder innen sehr kurz, also fast drei- eckig. Seiten- und Flankenleisten vorn breit ausgelöscht. Hinter- leib. 1. Segment (Fig. 51 e) beim 2 0,11 mal, beim & 9,09 mal so lang als der Körper, beim 9 ein wenig kürzer, beim { ein wenig länger als hinten breıt, hier 11% mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenfläche erscheint, von der Seite gesehen, fast eben. Die Rückenkiele reichen bis zu den seichten, schwach gekerbten schrägen Fuıchen. Bei dem einen & fehlen die schrägen Furchen fast vollständig. Die Seitenleisten sind nur ganz vorn angedeutet, sonst geht die Rückenfläche in sanfter Rundung in die Seitenflächen über. 2. Segment hinten beim 2 1#/, mal, "beim $ 11% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld glatt "und elänzend, das des 3. zerstreut und grob, das des 4. feiner und dichter punktiert, das des 5. nur noch in der Mitte mit gröberen Punkten, an den Seiten wie das des 6. überhaupt nur _ mit feinen haartragenden Pünktchen. Fühler. Geißel beim 2 mit 36, beim & mit 33 bis 34 Gliedern, das 1. Glied 4%, mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim 2 0,18 mal, beim & 0,17 mal so lang als der Körper, etwas über 21% mal so lang als in der Mitte hoch. ‘Hintere Schienen vor dem Ende mit 6 bis 7, fast immer mit 6 kurzen, dicken Dörnchen. Legebohrer schwach nach abwärts gekrümmt, seine Klappen etwas kürzer als die Hinterschienen und -tarsen zusammen. Körperlänge 2 9 mm; Länge der Legebohrerklappen 3,5 mm. Körperlänge $ 8—8,5 mm. Neubritannien. Beschrieben nach 1 2 und 2 $ aus dem Berliner Museum, bez.: „Neubritannien, Ralum, F. Dahl S., auf 123 fliegend, Strand.“ 46. Xanthopimpla trısignata Kıgr., 2. 11899. Xanthopimpla trisignata Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig, 1897/98, p. 105, n. 28, 2. Kopf und Bruststück reingelb, Hinterleib dottergelb nach hinten hin ins Rostrote übergehend, das Stemmatium, ein Fleck des Mittelrückens und zwei Flecke des 3. Hinterleibsseements schwarz. Der Fleck des Mittelrückens ist klein, kreisrund und liegt in der Mitte zwischen den Flügelschüppchen. Die Flecke des 3. Hinterleibssegments liegen in den Seiten des erhabenen Feldes. Sie sind etwas größer und querrundlich. Auf dem 5., 6. und 7. Hinterleibssegment bemerkt man an den Seiten je ein kleines, un- Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 137 deutliches braunes Fleckchen. Fühler dunkelbraun, an der Spitze und unten rostrot, der Schaft unten gelb. Flügel wasserhell, am Außenrande angeräuchert, an der Vorderflügelspitze schwach gebräunt, Adern und Mal dunkelbraun, die Adern am Flügel- grunde heller, die Kosta gelb. Kopf so breit wie das Bruststück, fast 0,21 mal so breit wie die Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, ge- wölbt verschmälert. Größte Kopfbreite 2%/, mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so breit wie hoch, gleichmäßig gewölbt, ziemlich fein und nicht sehr dicht punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, mit sehr zerstreuten, feinen haar- tragenden Pünktchen besetzt. Oberkiefer-Augenabstand so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt schwach lamellenartig vor. Bruststück. Vorder- und Mittel- rücken glatt. Die Rückenfurchen rei- chen fast bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüpp- 75 8 PP He a e chen nach hinten. Schildchen (Fig. 52a schräg von links und oben, b von links, c von hinten) querwulstförmig ge- | wölbt, in der Mitte N etwas höher, also AA ce 97 der Kegelform sich <—— | nähernd, mit ziem- X. trisignata Krgr., 2. 19:1. lich hohen Seiten- leisten. Mittelbrustseiten mitschwach angedeutetem unterem Wulst, fast. ganz glatt, nur nach vorn und unten hin fein und sehr zerstreut punktiert. Mittelbrust dicht, aber nıcht sehr grob punktiert. Mittelsegment (Fig. 52d) mit niedrıgen Leisten. Mittelfeld über %, mal so lang als das Mittelsegment, viereckig, hinten doppelt so breit als lang, nach vorn zu stark verschmälert. Zahntragende Felder dreieckig, an ihrer inneren Ecke mit dem oberen Mittel- felde zusammenfließend. Seiten- und Flankenleisten vorn weit ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 52e) nicht ganz 0,11 mal so lang als der Körper, so lang wie hinten breıt, hier über 11, mal so breit als vorn, nach vorn zu fast gleichmäßig ver- schmälert, nur bei den tiefen, deutlich gekerbten schrägen Furchen etwas eingeschnürt. Die Rückenkiele sind niedrig und reichen kaum bis zur Mitte des Segments nach hinten. 2. Segment (Fig. 52e) hinten 1%4 mal so breit als lang, sein erhabenes Feld beiderseits am Hinterrande mit einigen groben Punkten, das des 3. grob und zerstreut, die des 4. und 5. grob und dicht, in der Mitte etwas runzlig A 6. Heft 138 Prof. Dr. R. Krieger: punktiert. Auch auf dem erhabenen Felde des 6. Segments sind die Punkte, wenigstens in der Mitte, noch recht deutlich. Fühler. Geißel mit 37 Gliedern, das 1. Glied 42/, mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,19 mal so lang als der Körper, 22/, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen mit 7 bis 8, Hinterschienen mit 6 bis 7 kurzen, dicken Dörnchen vor dem Ende. Legebohrer schwach nach abwärts gekrümmt, seine Klappen fast so lang wie die Hinterschienen und -tarsen zusammen. Körperlänge 8,75 mm; Länge der Legebohrerklappen 3,3 mm. Sumbawa. Beschrieben nach 1 ? aus meiner Sammlung. 47. Xanthopimpla Micholitzi Kıgr., 28. 11899. Xanthobimpla Michohtzi Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 98, n. 22, 28. Rötlichgelb, im Gesicht und an der Brust mehr reingelb, das Stemmatium schwarz. Fühler oben braunschwarz, das letzte Glied an der Spitze rostrot, unten am Grunde gelb, dann in allmähligem Übergange von den ersten Geißelgliedern an rostrot, von hinter der Mitte an braun, am letzten Gliede wieder rostrot. Klappen des Legebohrers schwarz, ganz am Grunde gelb. Flügel wasserhell, am Außenrande schwach gebräunt, Adern und Mal schwarzbraun, das Mal in der Mitte heller duchrscheinend, ein kleines Fleckchen am Grunde des Mals und die Kosta gelb. Kopf so breit ($), oder fast so breit (9) wie das Bruststück, beim 2 0,21 mal, beim $ 0,19 mal so breit als dıe Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, mit schwacher Wöl- bung verschmälert. Größte Kopfbreite etwas über 21% mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht fast so breit wie hoch, zwischen den Fühlerwurzeln ziemlich tief ausgerandet, gleichmäßig gewölbt, ziemlich fein und dicht, aber nicht runzlig punktiert. Kopfschild durch einen flachen Eindruck vom Gesicht geschieden, viel feiner als das Gesicht punktiert, der Klipeolus mit einzelnen feinen Pünktchen. Oberkiefer-Augenabstand etwas größer als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt kaum . lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt. Mittel- rücken mit zerstreuten, unregelmäßig verteilten feinen Punkten, besonders an den Seiten des Mittellappens und in der Mitte der Seitenlappen. Die Rückenfurchen reichen bis zur Verbindungs- linie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Der Mittellappen erhebt sich nur wenig über die Seitenlappen. Schild- chen (Fig. 53 a schräg von links und oben, b von hinten) quer- wulstförmig gewölbt, mit ziemlich hohen Seitenleisten. Mittel- ' brustseiten mit nur wenig vortretendem unterem Wulst, nur vorn und unten, und auch hier nur ziemlich fein und zerstreut punktiert. Mittelbrust gröber und dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 53 c) mit mäßig hohen Leisten. Mittelfeld 4, mal so lang als ' scheint, von der Seite gesehen, nur wenig vorgewölbt. Die Rückenkiele reichen bis über die Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 139 das Mittelsegment, sechseckig, an der breitesten Stelle, die hinter der Mitte liegt, nıcht ganz doppelt, beim $ häufig nur 1%, mal so breit als lang, nach vorn und hinten stark verschmälert. Zahn- tragende Felder innen viel kürzer als außen. Die Leiste, welche;sie vom hintern Mittel- F' felde trennt, verläuft Se häufig geschwungen. Seiten- und Flanken- leisten vorn weit aus- . gelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 53 d) I beim Q nicht ganz 0,12 mal, beim & 0,10 mal so lang als der Körper, über 1?/, mal so lang er als hinten breit, hier 17 noch nicht 11, mal so breitalsvorn,nachvorn zu fast gleichmäßig | verschmälert, nur an 93 den schrägen Furchen schwach eingeschnürt. Die Rückenfläche er- X. Micholitzi Krer., 2. 20:1. Mitte des Segmentsnachhinten. Dieschrägen Furchen sind seicht und schwach (2) oder gar nicht (d) gekerbt. Die Rückenfläche geht, be- sonders in der Mitte, in sanfter Rundung in die Seitenflächen über. 2. Segment (Fig. 53 d) hinten über 11% mal so breit als lang, sein er- habenes Feld ganz glatt oder miteinigen wenigen Punkten, auch dieder folgenden Segmente nur zerstreut und verhältnismäßig fein punktiert, das des 5. nur noch in der Mitte mit gröberen Punkten, sonst, wie das des 6. überhaupt, nur mit feinen haartragenden Pünktchen. Fühler. Geißel beim 2 mit 36 bis 38, beim { mıt 32 bis 35 Gliedern, das 1. Glied 5 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinter- schenkel beim 2 0,20 mal, beim & 0,17 mal so lang als der Körper, 21, mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen mit 5 bis 7, meist mit 6 kurzen, dicken Dörnchen vor dem Ende. Lege- bohrer (Fig. 53e) verhältnismäßig schlank, am Ende dünner werdend und etwas nach abwärts gekrümmt, seine Klappen so lang wie die Hinterschienen mit den 4 ersten Tarsengliedern zu- sammen. | | Körperlänge 2 8—9,75 mm; Länge der Legebohrerklappen 3,1—3,9 mm, Körperlänge & 6,5—8,5 mm. Neu-Guinea. Beschrieben nach 6 @ und 11 Z aus meiner Sammlung, bez.: „Milne Bay, Neu-Guinea, Micholitz‘. 6. Heft 140 Prof. Dr. R. Krieger: 48. Xanthopimpla concolor Krıgr., 98. 11899. Xanthodimpla concolor Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 99, 1.223,98: | Rötlichgelb, im Gesicht und an der Brust mehr reingelb, das Stemmatium schwarz. Fühler dunkelbraun, die Geißel an der äußersten Spitze und unten rostrot, nach dem Grunde hin unten gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb. Klappen des Lege- bohrers schwarz, ganz am Grunde gelb. Flügel schwach bräunlich getrübt, am Außenrande deutlich gebräunt, Adern und Mal schwarz- braun, ein Fleck am Grunde des Males, die Kosta ganz und die übrigen Adern am Flügelgrunde gelb. Kopf deutlich schmäler als das Bruststück, beim 9 über 0,18 mal, beim & 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite etwas über 215 mal so groß als die geringste Ge- sichtsbreite. Gesicht so breit wie hoch, zwischen den Fühlerwurzeln nur flach ausgerandet, gleichmäßig gewölbt, mäßigstark und ziemlich dicht punktiert. Kopfschild durch einen schwachen Eindruck vom Gesicht geschieden, feiner als das Gesicht punktiert, Klipeolus mit zerstreuten, feinen haartragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augen- abstand so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt schwach lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt. Mittelrücken im vorderen Teile mit sehr zer- streuten, ziemlich feinen und seichten Punkteindrücken. Die Rückenfurchen sind ziemlich tief eingegraben und reichen fast bis zur Verbindungslinie der Mitte der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen (Fig. 54a schräg von links und oben) stumpfkegel- förmig gewölbt, nach vorn und hinten steil abfallend, bei einzelnen Stücken an der Spitze etwas ein- gedrückt, also mit zwei dicht bei- einanderstehenden stumpfen Spitzen, mit hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit nur schwach vortretendem unterem Wulst, nur nach vorn und unten hin sehr fein und zerstreut punktiert. _ Mittelbrust dichter und gröber punktiert. Mittelsegment (Fig. 54b) mit ziemlich hohen Leisten. Mittelfeld noch nicht 1, mal so lang als das Mittel- segment, viereckig, hinten doppelt so breit als lang, nach vorn zu stark verschmälert. Die Leiste . zwischen dem oberen: und dem hinteren Mittelfeldeist nachhinten ausgebogen. Zahntragende Felder dreieckig oder fast dreieckig. Seiten- und besonders Flankenleisten vorn weit ausgelöscht, X. concolor Krer., 2. 14:l. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. i41 letztere reichen nur ganz wenig über die Luftlöcher hinaus. Hinter- leib. 1. Segment (Fig. 54c) beim 2 über 0,11 mal, beim & über 0,10 mal so lang als der Körper, kaum so lang als hinten breit, hier über 11, mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig ver- schmälert. Die Rückenfläche erscheint, von der Seite gesehen, fast eben. Die Rückenkiele reichen bis über die Mitte des Segments hinaus. Die schrägen Furchen sind sehr seicht und nur ganz schwach gekerbt . Die Seitenleisten fehlen. 2. Segment (Fig. 54 c) beim 9 fast doppelt, beim & 1?/, mal so breit als lang, sein erhabenes Feld fast ganz glatt, nur mit einzelnen ziemlich feinen Punkten, das des 3. mäßig dicht, ziemlich grob punktiert, die folgenden all- mählich feiner, aber auch das 6. Segment weist in der Mitte, be- sonders vor dem Hinterrande noch gröbere Punkte auf. Fühler. Geißel beim 9 mit 41, beim { mit 40 Gliedern, das 1. Glied fast 5 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim 2 0,19 mal, beim 3 0,17 mal so lang als der Körper, 2?/, mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen mit 5 bis 7 Dörnchen vor dem Ende. Legebohrer verhältnismäßig schlank, nach dem Ende hin verdünnt, leicht nach abwärts gekrümmt, seine Klappen so lang wie die Hinterschienen mit den 4 ersten Tarsengliedern zusammen. Körperlänge 2 13 mm; Länge der Legebohrerklappen 5 mm. Körperlänge & 12,5—14,5 mm. Neu-Guinea. Beschrieben nach 2 @ und 3 & aus meiner Sammlung, bez.: „Milne Bay, Neu-Guinea, Micholitz.‘ Var. obscura Kıgr., 2 (l.c.). Der Körper ist dunkler gefärbt, als bei der Stammart, die Farbe zieht stark ins Rostrote. Die Flügel sind deutlich ange- räuchert, ihr Außenrand ziemlich dunkel braun. Die Punktierung der erhabenen Felder auf den mittleren Hinterleibssegmenten ist tiefer und klarer als bei der Stammart. Körperlänge 13 mm; Länge der Legebohrerklappen 5,2 mm. Kei-Inseln. Beschrieben nach 1 $ aus meiner Sammlung. e) Mittelfeld mit den zahntragenden Feldern und dem hintern Mittelfeld verschmolzen. 49. Xanthopimpla philippinensis Rom., 2. 1913. Xanthopimpla philippinensis Roman, Ark. f. Zool. VIII, No. 15, p. 21, n. 5, 228. Var. sepiemtrionalis n. var., \d. 8 Dottergelb, am Hinterleibe und an den Hinterbeinen etwas ins Rötliche ziehend, das Stemmatium, eine Querbinde des Mittel- 58) Herr Dr. Roman war so freundlich, ein Pärchen der Varietät und ein © der Stammart mit seinen Typen zu vergleichen und bestätigte mir die Zusammengehörigkeit. Da ich weit mehr Material von der Varietät als von der Stammart besitze, beschreibe ich erstere ausführlich. 6. Heft 142 Prof. Dr. R. Krieger: rückens und je zwei Flecke des 3., 5. und 7., beim { meist auch des 4. Hinterleibssegments schwarz, das 8. Hinterleibssegment des g bis über die Hälfte dunkelbraun. Die QOuerbinde des Mittel- rückens ist in der Regel rötlich gesäumt. Sie liegt zwischen den Flügelschüppchen, erreicht den Seitenrand des Mittelrückens nicht und besteht aus drei vollkommen miteinander verschmolzenen Flecken, von denen jeder in der Regel vorn schmal ausgeschnitten ist. Bei einem & ist sie nicht schwarz, sondern hellrotbraun mit zwei dunkleren Kernen im mittleren Fleck. Die Flecke des 3. bis 5. Hinterleibssegments liegen in den Seiten der erhabenen Felder. Die des 3. sind abgerundet quadratisch und durch einen Zwischenraum, der so groß oder etwas größer als ihre Breite ist, getrennt. Die des 4. sind beim $ querrundlich und viel kleiner als die des 3. Bei drei & fehlen sie ganz. Die Flecke des 5. Segments sind quer, beim 9 klein, beim $ ebenso groß oder größer als die des 3. Die des 7. Segments sind beim Q rundlich, so groß oder etwas kleiner als die des 3. und durch einen Zwischenraum, der mindestens doppelt so groß ist als ihre Breite, voneinander getrennt, beim & viel größer, mehr quer, nur durch einen schmalen Zwischenraum voneinander getrennt und häufig braun gesäumt. Fühler oben dunkel rotbraun, an der Spitze und unten rostrot, der Schaft oben schwarzbraun, unten rötlichgelb. Beine ganz hell. Kiappen des Legebohrers schwarz, am Grunde rötlich oder gelblich. Flügel wasserhell, am Außenrande angeräuchert, Adern und Mal dunkel- braun, die Kosta gelblich, die übrigen Adern am Flügelgrunde rotgelb. Kopf schmäler als das Bruststück, beim @ 0,19 mal, beim 3 0,17 bis 0,18 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich schwach entwickelt, gewölbt verschmälert. Größte Kopf- breite etwas über 214, mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so breit wie hoch, zwischen den Fühlerwurzeln ausgerandet, gleichmäßig gewölbt, ziemlich kräftig und dicht punktiert. Kopf- schild kaum vom Gesicht geschieden, viel feiner als das Gesicht, aber auch ziemlich dicht punktiert, der Klipeolus nur mit zer- streuten, feinen haartragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augen- abstand reichlich so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. . Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Vorder- und Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen fast bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen querwulstförmig gewölbt, in der Mitte etwas höher, also der Kegelform sich nähernd, mit hohen Seiten- leisten. Mittelbrustseiten mit schwach vortretendem unterem Wulst, vorn bis zur Mitte punktiert, und zwar oben fein und sehr zerstreut, nach unten hin kräftiger und dichter. Mittelbrust dicht. und ziemlich kräftig punktiert. Mittelsegment (Fig. 55 a) mit ziemlich niedrigen Leisten. Mittelfeld mit den zahntragenden Feldern und dem hinteren Mittelfelde verschmolzen, nach vorn zu sehr stark verschmälert. Die Leisten, welche die oberen Seiten- Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 143 felder innen und hinten begrenzen, bilden da, wo die äußeren Ecken des Mittelfeldes liegen müßten, sehr stumpfe Winkel und tragen hier gewöhnlich einen ganz kurzen Stumpf der das Mittelfeld von den zahntragenden Feldern trennenden Leisten. Die Leisten zwischen den zahntragenden Feldern und dem hinteren Mittelfelde sind fast vollständig vorhanden. Bei einem 9 ist die Leiste, welche das Mittelfeld vom hinteren Mittelfelde trennt, an den Seiten angedeutet, bei einem dä vollständig und fast ebenso kräftig wie die übrigen Leisten entwickelt, Seiten- und Flankenleisten vorn ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 55 b) 0,11 mal so lang als der Körper, ein wenig länger als hinten breit, hier beim 2 1?/, mal, beim g etwas über 11, mal so breit als vorn. Die Rücken- fläche erscheint, von der Seite gesehen, fast eben. Die Rückenkiele reichen bis etwas über die Mitte des Segments hinaus, erreichen also die schrägen Furchen, die, wenigstens bei den 9, ziemlich tief eingedrückt und deutlich gekerbt sind, nicht. Die Seitenleisten fehlen. 2. Seg- ment (Fig. 55 b) hinten beim 9 etwas über 115 mal, beim 4 12), mal so breit als vorn, X. philippinensis sein erhabenes Feld glatt und glänzend, das Rom., v. sepiemtrio- des 3. mit sehr zerstreuten, groben, aber ganz "alis n. v., 9. 17: seichten Punkten, auch die der folgenden sehr zerstreut und seicht punktiert, manchmal, besonders bei den 4, fast ganz glatt. Fühlergeißel beim 2 mit 35 bis 38, beim gd mit 35 bis 37 Gliedern, das 1. Glied über 5 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim 2 0,18 mal, beim & 0,17 mal so lang als der Körper, nicht ganz 24, mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen vor dem Ende mit 4 bis 8, die Mittelschienen meist mit 6, die Hinterschienen mit 5 Dörnchen. Letztes Mittel- tarsenglied nicht ganz 14%, mal so lang, letztes Hintertarsenglied so lang wie das erste. Legebohrer nach abwärts gekrümmt, seine Klappen etwas kürzer als die Hinterschienen mit den -tarsen zu- sammen, bei den kleineren $ kürzer, beim kleinsten nur so lang wie die Hinterschienen mit den 3 ersten Tarsengliedern zusammen. Körperlänge @ 8,75—11 mm; Länge der Legebohrerklappen 3—4,2 mm. Körperlänge ä 8,5—11 mm. Luzon. Beschrieben nach 13 @ und 11 { aus meiner Sammlung, bez.: „Atimonan, Luzon, Micholitz‘‘, davon 69, 4d: „1-—8. 7. 08° 49,58: „10.—31. 7.08", 19,2 &: ,1.—8. 08,22: ‚9.—23.8. 08‘ Zwei @ der Stammart aus meiner Sammlung, bez.: „Davao, Mindanao, Micholitz, 8.—13‘, und ‚14.—18. 6. 10°, weisen folgende Unterschiede von der Varietät auf: R) Ü) 6. Heft 144 Prof. Dr. R. Krieger: Auch das 2. und 4. Hinterleibssegment mit schwarzen Flecken. Die Flecke des 2. Segments sind rundlich und 2/, mal so breit als ihr Zwischenraum, die der übrigen Segmente größer als bei der Stammart und abgerundet querviereckig. Der Zwischenraum zwischen ihnen ist auf dem 3. Segment nur 4, mal so groß, aut dem 4.,5. und 7. größer alsihre Breite. Fühler oben dunkler als bei der Stammart. Der Leistenstumpf an den äußeren Ecken des oberen Mittel- feldes fehlt. 1. Hinterleibssegment 0,12 mal so lang als der Körper, 1!/,, mal so lang als hinten breit, hier 1?/, mal so breit als vorn. 2. Segment hinten 115 mal so breit als lang. Fühlergeißel mit 36—37 Gliedern, das 1. Glied nicht ganz 5 mal so lang als in der Mitte breit. Klappen des Legebohrers fast so lang wie die Hinter- schienen und Tarsen zusammen. Körperlänge 11 mm; Länge der Legebohrerklappen 4,3 mm. d) Mittelsegment sehr unvollständig gefeldert, Rückenfurchen lang. Mittelrücken und Hinterleib mit schwarzen Querbinden.:?) 50. Xanthopimpla tigris Kıgr., 28. 11899. Xanthopimpla tigris. Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98, p. 75, n. 6, 23 (nec Morley 1913). 60) Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind das - Stemmatium, der Hinterrand des Scheitels, zwei Querbinden des Mittelrückens, die hintere Hälfte der Flügelschüppchen, je eine Ouerbinde des Mittelsegments und des 1, 3., 5. und 7. Hinterleibs- segments, je zwei Flecke des 2. und 4. und 3 Flecke des 6. Hinter- leibssegments, beim { außerdem ein sehr kleiner Mittelfleck des 2. und 4. Hinterleibssegments. Die vordere Querbinde des Mittel- rückens ist schmal und liegt zwischen den vorderen Hälften der Flügelschüppchen. Bei dem & und dem einen 9 ist sie vorn und hinten verschiedentlich ausgeschnitten, bei dem anderen 2 zerfällt sie dadurch, daß die Einschnitte tiefer sind, auf den Seitenlappen in einen kleineren inneren und einen größeren äußeren Fleck. Ganz am Rande ist sie verschmälert und etwas nach hinten ge- bogen, so daß sie auf die dunkelgefärbte Hinterhältte des Flügel- schüppchens hinweist. Die hintere Binde liegt unten an der vor- deren Abdachung der Schildchengrube. Die Binde des Mittel- segments füllt den Vorderrand des Mittelfeldes und: die hintere Hälfte der oberen Seitenfelder aus. Die Binde des 1. Hinterleibs- 'segments zieht von den Luftlöchern vor den schrägen Furchen jederseits schräg nach innen. Die Binden des 3. und 5. Hinter- leibssegments liegen auf den erhabenen Feldern und lassen davon bei den @ vorn und hinten etwa ein Drittel, beim $ nur einen schmalen Saum frei. Die des 7. Segments ist bei den 2 schmal, in der Mitte vorn in eine stumpfe Spitze ausgezogen und hinten sanft 69) Vergl. X. sexlineata Cam., p. 19 und appendicularis (Cam.), p. 13. 60) Vergl. X. tigris Morley, p. 20. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 145 ausgeschweift, beim $ nimmt sie fast die ganze Vorderhälfte des Segments ein. Die Seitenflecke des 2., 4. und 6. Segments liegen dicht am Seitenrande der erhabenen Felder und sind bei den 9 klein, ebenso der quere Mittelfleck des 6. Segments. Beim & sind sie viel größer, so daß die des 6. Segments hier fast zu einer Binde zusammenfließen. Beim & und einem der 9 ist außerdem noch die Umgebung der Luftlöcher auf dem 2. und 3. Segment dunkel ge- färbt. Fühler braun, die äußerste Spitze rot, die Geißel unten nach dem Grunde zu gelblich, der Schaft unten gelb. An den Mittel- beinen ist der Grund und die äußerste Spitze der Schienen, sowie die Endhälfte des letzten Tarsengliedes braun. An den Hinter- beinen sind schwarz: der Grund des 1. Trochanterengliedes unten und an den Seiten, ein länglicher Fleck unten in der Mitte der Schenkel, der sich mehr nach außen als innen ausdehnt, die äußerste Schenkelspitze, der Grund und die Spitze der Schienen, beim 2 die Endhälfte des 5. Tarsengliedes, beim & der Grund des 1. und das ganze 5. Tarsenglied. Legebohrerklappen schwarz, am Grunde oben mit einem gelben Längsstreifen. Flügel beim 2 deutlich gelb- braun getrübt mit einem noch dunkler braunen Fleck vor der Spitze der Radialzelle der vorderen, der nicht bis zur äußersten Flügelspitze reicht, beim $ vollkommen wasserhell, am Rande ganz wenig braun getrübt. Adern und Mal braunschwarz, die Kosta gelb. Kopf (Fig. 56a, b) deutlich schmäler als das Bruststück beim 9 0,18 mal, beim & 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung a X. tigris Krgr., 2. 14:1. verschmälert. Größte Kopfbreite beim 2 über 2,5 mal, beim d fast 2,7 mal so groß als die kleinste Gesichtsbreite. Gesicht ein wenig länger als breit, gleichmäßig gewölbt, ziemlich stark, aber nicht sehr dicht punktiert. Kopfschild nur schwach vom Gesicht abgesetzt, fein und zerstreut punktiert. Oberkiefer-Augenabstand so groß wie die Dicke des 1. F ühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nur wenig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt. Mittel- Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 6. 10 6. Heft 146 Prof. Dr. R. Krieger: rücken fein und zerstreut punktiert, im letzten Drittel fast glatt. Die Rückenfurchen reichen nicht ganz bis zur Verbindungslinie der Mitten der Flügelschüppchen nach hinten und sind nicht sehr tief. Der aufgebogene Vorderrand an beiden Seiten des Mittel- lappens ist zwar deutlich ausgebildet, aber nicht so hoch und scharf wie bei den meisten anderen Arten. Schildchen (Fig. 56 c schräg von links und oben) quer wulstförmig, mit besonders vorn ziemlich hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit wenig vor- ragendem unterem Längswulst, vorn und unten sehr zerstreut und ziemlich fein, nach unten zu stärker punktiert. Mittelbrust mäßig stark und nicht sehr dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 56 d) mit niedrigen Leisten. Das Mittelfeld ist mit den zahntragenden Feldern und dem Hinterfelde verschmolzen. Die oberen Seiten- felder sind dreieckig. Die Seitenleiste ist nur an den hinteren zwei Dritteln der oberen Seitenfelder scharf ausgebildet, an den Seiten des Hinterfeldes mehr oder weniger deutlich entwickelt, fehlt aber an den zahntragenden Feldern vollkommen. Flankenleiste vollständig. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 56 e von oben, f von links) beim ® 0,13 mal, beim & 0,11 mal so lang als der Körper, 14, mal so lang als hinten breit, hier 14, mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenkiele reichen bis zur Mitte des Segments. Zwischen ihren Enden findet sich eine Längsgrube, die sich noch weiter nach hinten hin erstreckt. Die - schrägen Furchen sind scharf eingedrückt und gekerbt. Die Seiten- leiste ist in der ganzen Länge des Segments scharf entwickelt. 2. Segment (Fig. 56 e) hinten beim $ nicht ganz doppelt so breit, beim & 1!/, mal so breit als lang, sein erhabenes Feld recht grob und nicht sehr dicht, aber trotzdem etwas längsrunzlig, die er- habenen Felder der folgenden Segmente sehr dicht, auf den vor- deren grob, auf den hinteren feiner punktiert. Auch das 7. Segment ist noch sehr deutlich, wenn auch zerstreuter punktiert und zeigt beim & eine Andeutung eines erhabenen Feldes. 8. Hinterleibs- segment des @ ziemlich stark nach hinten vorgezogen, das mittlere Feld mit einer dem Rande parallelen eingedrückten Linie und innerhalb derselben schwach höckerartig aufgetrieben. Fühler- geißel beim 2 mit 37 bis 38 Gliedern (bei meinem & nicht voll- ständig erhalten), das 1. Glied beim 2 51% mal, beim & 44, mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim 2 0,20 mal, beim $ 0,18 mal so lang als der Körper, beim Q 22), mal, beim d 21% mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen vor dem Ende mit drei kurzen dicken Dörnchen, wozu sich noch einige schwächere gesellen können. Legebohrerklappen fast so lang wie die Hinterschienen und -tarsen zusammen. Flügel. Die ge- stielte Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven beim ? im äußeren Viertel, beim & im äußeren Drittel auf. Körperlänge: 2 13 mm; Länge der a 5,5 mm. Körperlänge: & 12 mm. Assam. ie « i D 12 a Fo a 1 Te en a ne Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 147 Beschrieben nach 22 und 1& aus meiner Sammlung, bez.: „Khasia Hills, Assam (E. Heyne)“. e) Mittelsegment mit schwachen Leisten, Mittelfeld groß. Mittelrücken mit 2 schwarzen Flecken. 51. Xanthopimpla aliena®!) n. sp., 9. Dottergelb, der Hinterleib nach hinten zu und die Hinterbeine ins Rostrote ziehend, das Stemmatium und je zwei Flecke des Mittelrückens, sowie des 3., 5. und 7. Hinterleibssegments schwarz. Die Flecke des Mittelrückens sind groß, fast kreisrund, nur etwas länger als breit. Die des 3. und 5. Hinterleibssegments liegen in den Seiten der erhabenen Felder und sind abgerundet quervier- eckig. Der helle Zwischenraum zwischen ihnen ist auf dem 3. Seg- ment 11, mal, auf dem 5. 3 mal so groß als ihre Breite, die des 7. sind bedeutend größer, queroval. Sie sind etwa ebensoweit voneinander entfernt, als sie breit sind. Fühler schwarzbraun, an der Spitze und unten dunkel rotbraun, Schaft und Pedizellus unten rotgelb. Die Wurzel der Hinterschienen ist ziemlich aus gedehnt schwarz, sonst sind die Beine ganz hell. Legebohrerklappen schwarz. Flügel fast wasserhell, am Außenrande angeräuchert, Adern und Mal braunschwarz, dıe innere Ecke des Mals und die Kosta gelb, diese nach dem Male zu gebräunt. Kopf (Fig. 57 a) schmäler als das Bruststück, 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich schwach ent- wickelt, gewölbt ver- schmälert. Die größte Kopfbreite ist 21% mal so groß als die geringste Gesichtsbreite.e Gesicht so hoch wie breit, gleich- mäßig gewölbt, ziemlich dicht und kräftig punk- tiert, an den Augen- rändern glatt. Der Kopf- schlid ist kaum vom Gesicht geschieden, sehr fein und zerstreut, der Klipeolus noch feiner, aber etwas dichter punk- tiert. Oberkiefer-Augen- abstand fast so groß wie die Dicke des 1. Fühler- geißelgliedes. DieWangen- X. aliena n. sp, 9. Im: leiste tritt nur ganz wenig vor. Bruststück. Vorder- und Mittel- rücken glatt. Die Rückenfurchen reichen fast bis zur Verbindungs- linie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen 61) Fremdartig, weil die Art unter den mir bekannten Afrikanern keine näheren Verwandten hat. 10* 6. Heft 148 Prof. Dr. R. Krieger: (Fig. 57 b schräg von links und oben) querwulstförmig gewölbt, in der Mitte etwas stärker erhöht, also der Kegelform sich nähernd, mit vorne hohen, hinten ziemlich niedrigen Seitenleisten. Mittel- brustseiten mit schwach vorragendem unterem Wulst, oben und hinten glatt, sonst fein, sehr zerstreut punktiert. Mittelbrust grob, an den Seiten zerstreuter, in der Mitte dicht punktiert. Mittel- segment (Fig. 57 c) mit sehr niedrigen Leisten. Mittelfeld sechs- eckig, ?/, mal so lang wie das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die etwas hinter der Mitte liegt, 1?/, mal so breit als lang, nach vorn zu stärker als nach hinten verschmälert. Zahntragende Felder außen doppelt so lang als innen. Die Leiste, die das obere Mittelfeld vom zahntragenden Felde trennt, ist bei dem mir vor- liegenden Stück rechts nur zur Hälfte ausgebildet und auch links noch feiner als die übrigen Leisten. Es ist daher wohl möglich, daß auch Stücke vorkommen, bei denen das obere Mittelfeld mit den zahntragenden Feldern verschmolzen ist. Flanken und Seıten- leisten vorn weit ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 57 d) 0,13 mal so lang als der Körper, 1!/, mal so lang als hinten breit, hier 11, mal so breit als vorn, bei den schrägen Furchen ganz schwach eingeschnürt, sonst gleichmäßig nach vorn zu verschmälert. Die Rückenkiele sind niedrig, reichen aber bis über die Mitte des Segments hinaus. Die Seitenleiste ist nur ganz vorn deutlich aus- gebildet, weiter nur durch eine Kante angedeutet. Schräge Furchen : ziemlich tief eingedrückt und deutlich gekerbt. 2. Segment (Fig. 57 d) hinten fast doppelt so breit als lang, nach vorn zu stark ver- schmälert. Sein erhabenes Feld sehr grob zerstreut punktiert, ein Mittelstreifen und das hintere Drittel glatt. Die Felder der folgen- den Segmente grob und dicht punktiert. Auch das 7. Segment weist noch deutliche, tief eingestochene Punkte auf. Fühler, Geißel mit 37 Gliedern, das 1. Glied nicht ganz 41, mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,19 mal so lang als der Körper, 214, mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen mit 4—6 Dörnchen vor dem Ende. Legebohrer schwach nach abwärts gekrümmt, seine Klappen fast so lang wie Hinterschienen und -tarsen zusammen. Flügel. Die Spiegelzelle nimmt den rück- laufenden Nerven etwas außerhalb ihrer Mitte auf. | Körperlänge 10 mm; Länge der Legebohrerklappen 4 mm. Mittleres Westafrika. Beschrieben nach 1 2 aus dem Berliner Museum, bez.: „Span. Guinea, Uelleburg, Benitogbt, 1.—14. II. 07, G. Teßmann S. G.“. (Fortsetzung folgt.) Fortsetzung aus Archiv für Naturgeschichte 1914, Abt. A, 5. Heft, Felix Bryk: Parnassius Apollo L. 149 Weibchens vollkommen ausgebildet. Leider hatte ich keine Ge- legenheit, den Augenblick zu beobachten, als sie sich trennten, auch hat diese Beobachtung kein anderer gemacht.“ ‚Eigentümlich ist es, daß das eingesperrte Paar ungewöhnlich lange in Kopula blieb. Sollte dies davon abhängen, daß sie in einer dunklen Schachtel aufbewahrt waren ?“ Verity) beobachtete ein Kopula, die von 2%, Uhr mittags bis 11 Uhr nachts dauerte. Auch Bryk war Zeuge mehrerer Paarungen, wovon die längste 24 Stunden ausfüllte.6°) Weibchen mit zwei Taschen, wie sie Bryk für Parn. Nomion v. Mandschuriae, achius und K. charltonius v. Romanovi festgestellt hat, sind polyandrisch gewesen. Auch bei unserem Apollofalter konnte ich in der Domestikation Polyandrie feststellen. Ein bereits zweimal von zwei verschiedenen & befruchtetes 9, das bereits Eier zu legen begonnen hatte, wurde von einem dritten genotzüchtigt. Er hielt sie mit seinen Hinterbeinen wie ein Frosch sein Weib umklammert, fest, daß der Hinterleib wie eingeschnürt aussah. In der Freiheit hätte dieser Zudringliche niemals dieses 2 bekommen... da die 2 auch sadistisch grausam sein können. Als Beispiel möchte ich hier zum erstenmale die Kopula einer mit Parnassius sehr verwandten Gattung Luehdorfia erwähnen, deren 2 ebenfalls die Sitte haben, anstatt des Eheringes eine Legetasche zu tragen. Der Augenzeuge, mein liebenswürdiger Herr Korrespondent Dr. Moltrecht aus Wladiwostok in Russisch-Östasien, war so freundlich, mir darüber Mitteilungen zu machen, die ich wörtlich citiere: „Ein Luehdorfia puziloi & beobachtete ich, wie es mit Feuereifer um ein sehr sprödes jungfräuliches @ herumtänzelte, bis ihr schließlich blau vor den Augen wurde; dann nahm sie ihn aber in einem Augenblick und maltraitierte den Liebesritter auf eine so fürchterliche Weise, daß der arme, der nach einer halben Stunde mehr als genügend hatte, auf den Rücken fiel, (anfangs war er Herr der Situation), und nur ganz schwach mit den Flügeln klappte. Nachher wurde der schwer ohnmächtige in einem Wagengeleise auf und abgeschleift und schließlich noch der entseelte Leichnam furchtbar mißhandelt, bis sie endlich loskam, sich ohne eine Träne zu vergießen auf einen Busch schwang und ihren ‚‚Gebieter“ ? den gierigen Waldameisen überlassend.‘“ Das von Verity erwähnte 2 von Apollo benahm sich auch bei der Entjungferung ganz rasend und toll ‚cominciando a correre furiosamente‘. | |Nach der Begattung beginnt für die Weiber die Eiablage, während die lebensüberdrüssigen Männer mit ausgebleichten Augen, sichtbaren Valven und zerrissenen Flügeln sich noch einige Tage lang auf den Wiesen zeigen, bevor sie sterben. Elwes“®) behauptet, sie stürben ein oder zwei Tage nach der Kopula. Das wird wohl 66) Vgl. Verity (l. c., p. 196). 67) Vgl. Bryk: Apollinische Liebe. Soc. ent. XXVI, Nr. 14,p. 51, 1911. 68) Elwes (l. c.). Archiv ne schiehe 11 6. Heft 150 Felix Bryk: für die Männchen am Ende der Flugzeit zutreffen; die der ersten Flugzeithälfte leben sicher nach der Begattung noch ein bis zwei Wochen. Ich spreche sogar die Vermutung aus, daß trotz der Häufigkeit und Überzahl der Männchen und trotz der ihnen fremden Streitsucht das Männchen gelegentlich nochmals in Kopula eingeht. Grum-Grschimailo hat in Pamir abgeflogene Männchen von Kailasius Romanovi mit frisch geschlüpften Weibchen erbeutet. %) Welchen Zweck hat nun die Legetasche? ‚In usum iam non obvium inguirant Entomologi“, sagt schon Uddman.”) Für Poulton”!) seiihr Zweck die Erhaltung der Reinheit der Art. „Ich würde also sehr geneigt seyn‘“, schreibt wieder Schäffer über diese Frage, ‚‚es vor ein Hülfsmittel und Werkzeug des Eyer- legens anzugeben, wenn ich nur hievon ein Augenzeuge werden und einen einzigen Zweyfalter Eyer legen hätte sehen können“. „Ich muß also, um von dem anscheinenden Nutzen nur etwas zu sagen, es dermalen bey bloßen Muthmaßungen bewenden lassen‘. „Mich dünket, man könnte diesen Theil einem Pfluge ver- gleichen. Die Pflugscharte ist ein etwas gewölbtes und vorne spitzig zulaufendes Eisen. Diesem scheint der sogenannte Spiegel jenes neuen Zweyfaltertheiles ähnlich zu seyn. Die Pflugscharte hat hinter sich ein langes, unten mit Eisen beschlagenes Bret. Mich dünket, daß bey jenem Theile der Kiel diese Stelle vertrete. Und vielleicht ist hier auch das Stängelgen dasjenige, was bey dem Pfluge das Messer ist. Sollten sich die Weibchen nicht etwa dieses Werkzeuges ebenso, wie wir uns unseres Pfluges bedienen ? Sollten nicht diejenigen, an welchen dieser Theil zerstümmelt und zerbrochen ist, solchen beym Eyerlegen abgenutzt und verdorben haben ?“ „Da dieser Theil sehr fest am Leibe sitzt, so kann das Weibgen ihre ganze Gewalt damit anwenden. Da er an sich hart und fest, daß man ihn mit dem spitzigsten Messer kaum durchstechen kann und nebst dem auf allen Seiten scharf und schneidig ist, so scheinet er allerdings geschickt genug zu seyn, die Erde damit aufzuwühlen. Erinnern wir uns hiebey, daß die Raupen dies Zweyfalters bloß auf der Hauswurz leben, diese aber auf alten Gemäuern und Felsen in weniger Erde wächst, welche Erde dazu auch fast beständig _ auf das härteste ausgetrocknet ist; so mögte wohl allerdings der Zweyfalter eines besonderen Werkzeuges brauchen, diese Erde aufzuarbeiten, wenn er seine Eyer an die Wurzeln oder wohl gar unter die Erde nahe an dieselben legen will.“ ‚„Mithin dünket mich, nichts anderes übrig zu seyn, als zu glauben, daß, da, nach der Ähnlichkeit zu schließen, die Zweyfalter ıhre Eyer nahe bei der Hauswurz legen müssen, hierzu kein bequemerer Ort, als unter der Erde, die nicht gar tief ist, seyn könne. Wollte man sagen, . daß sie die Eyer vielleicht an die Stengel klebten, so würde ich, da °®%) Grum-Grschimailo (l. c.). 0%), Vgl. Uddman: Novae ins. species., p. 28 (Erlangen, 1793). 2 Val. Poulton in Trans. ent. Soc., London. Vol. XVI (1907). Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 151 ' ich nurerst kürzlich an denen Oertern, wo sich die meisten Zwey- | falter aufgehalten haben, das Kraut und ausgerissene Stengel sorgfältig beschauet habe, doch wenigstens einmal ein Ey daran ' gefunden haben, welches doch nie geschehen ist.‘‘?2) | Die Angaben von Peyron und Kheil, die Eier würden auf die Blätter von Sedum telephnum abgelegt, sind unrichtig. Nach A. Wagner”®) sollen die Eier an Steine und Felsblöcke geklebt werden. Schauen wir uns zuerst ein eierlegendes @ in der Gefangenschaft an! Essitzt in einem geräumigen Käfige; in Blumentöpfen sprießt das Donnerblatt, in Gläsern stehen blühende Kompositae. Doch das eierlegende Mütterchen kauert lieber auf dem harten Boden; mit ausgebreiteten Flügeln stützend, krümmt es seinen Hinterleib, als wenn es die ärgsten Geburtsqualen durchzumachen hätte. Mit dem letzten Beinpaare auf den Boden sich stützend, als ob es ein Sitzbad nehmen wollte —, man verzeihe mir das prosaische Bild —, hılft es sich ab und zu mit den Klauen, sie zum Kiele führend, um nur besser und kräftiger ihre Tasche gegen die Niederlage zu drücken; nun hebt es sich, fast erschöpft, auf, und ein Ei ist an den Boden angekittet. Die Eiablage habe ich wieder- holt beobachtet und immer verlief sie auf diese Weise. Bald hielt sich das ? mit den Vorderbeinen an irgend einem harten Gegen- stande fest, bald hatte es aber auch die Vorderbeine ganz frei. Hatte es in irgend einem engen Winkel dabei nicht Platz, die Flügel auszubreiten, so schob es sie in die Höhe. In der Freiheit benehmen sich die Weibchen ähnlich. Immer sah ich sie auf dem Boden kauern: hier in Karelien mit offenen Flügeln in der oben beschriebenen Position, auf Gotland mit in die Höhe geschobenen Flügeln. Einmal überraschte ich hier ein zwischen Gräsern verstecktes eierlegendes 9; als ich es mit den Fingern nahm, fand ich in der defekten Tasche zwei Eier. Es scheint mir aber trotzdem Stichels Erklärung, zu der er nach ähnlichen Fällen urteilend gelangt, unzutreffend zu sein. Stichel sagt: ‚Über den Zweck des eigentümlichen Gebildes ist nichts sicheres bekannt. Man sollte annehmen, daß dasselbe irgend eine Rolle bei der Eiablage spiele, demgegenüber steht die Beobachtung Thomsons bei einer Zucht von Parn. Apollo L. im Insektarium des Zoologischen Gartens zu London; derselbe ist der Ansicht, daß die Tasche nach der Kopulation ohne jede Nutzanwendung sei. Der Umstand, daß 92 von Parnassius- arten gefangen worden sind, in deren Taschen man ein loses Ei fand, läßt die Vermutung zu, daß das Tier dieses solange mit sich führe, bis es einen geeigneten Platz zur Ablage gefunden hat.“ ’®) 72) Vgl. Schäffer (l. c., p. 49, 50, 51). 7) Vgl. Arno Wagner: Ent. Zeitschrift 1907/08, p. 269. 74) Vgl. Stichel in Seitz: Großschmetterlinge der Erde. Fauna americana (1907). 11* 6. Heit 152 Felix Bryk: Wenn es mir auch weder gelungen ist, Eier im Freien zu finden, noch dort die Funktion der Tasche zu untersuchen, — obwohl ich ganz sicher Weibchen in der die Eiablage verratenden Geste wiederliolt gesehen habe —, so bin ich doch der Meinung, daß die Legeta'sche zunächst dazu diene, den Weichteil des eierlegen- den Abdomens zu schützen, indem sie dem Weibchen die Möglichkeit gibt, wie mit einem Taster auf die harte Unterlage — gleichviel ob sie aus Stein, Erde oder getrockneten Gräsern, Reisig und Flechten bestehe — die Eier anzukitten. Ich mache nochmals auf die Beobachtung, wie die Hinterbeine die Legetasche an den Boden stemmen, aufmerksam! Schon Doubleday brachte das Vorhandensein der Legetasche mit der Modifizierung der Klauen in wechselseitige Abhängigkeit. Bei Charakterisierung der Acraea- Gattung sagt Doubleday: ‚Das am meisten interessante Merkmal dieser Gattung ist die Abdominalplatte oder die Tasche der Weib- chen, die ich bei Arten aus allen Gruppen (sections) beobachtet, aber nicht konstant, auch nicht bei Weibchen derselben Art ge- funden habe. Wahrscheinlich ist die Legetasche leicht abfallend, wie es gewiß ist bei Parnassius. Die Form variiert bei den ver- schiedenen Arten; sie ist am meisten entwickelt bei den Arten der ersten Gruppe, welche Parnassius am meisten ähneln, die Kom- bination von diesem Merkmale mit einer Klauenbildung, die sonst nur bei Parnassius und den nächsten Verwandten von Parnassius eigentümlich ist, ist sehr beachtenswert.‘‘?5) Sehr möglich scheint mir sogar Schäffers Hypothese, daß die Eier in die Erde vergraben, bezw. an die Wurzeln der Gräser, die in der Nähe des Sedums wachsen, angeklebt werden. Sonst hätte ich doch trotz größter Bemühungen, einmal im Freien auf Stellen, wo kurz zuvor Weibchen dem Geschäfte des Eilegens oblagen, Eier entdeckt. Noch ein anderer Umstand spricht dafür: bei abgefilogenen 9, mit entleerten „Eiersäcken“, sind die Taschen des öfteren nur noch rudımentär erhalten; das „„tängelchen‘“ ist aber immer vorhanden. Das war schon dem aus- gezeichneten Biographen des Augenspiegelfalters Schäffer auf- gefallen: „Bey denen aber, die ich auf Bergen fangen ließ, war er selten unverletzt; sondern bey denen, so, nach Anzeige ıhrer zer- rissenen, und vom Federstaub oder Schuppen entblößten Flügel, schon lange herumgeflogen waren, fand sich dieser Theil sehr zer- stümmelt, so gar, daß ich bei manchem recht mühsam nachsuchen mußte, um nur seiner Überbleibsel unter den Haaren der letzten Glieder ansichtig zu werden.‘ ”e) Langjährige Betrachtungen über den Zweck der Hinterleibs- tasche brachten mich schließlich auf den naheliegenden Gedanken, daß dieses Anhängsel noch einen anderen Sinn habe, als nur den Weichteil des Hinterleibs zu schützen. Die Sphragis bezweckt 5) Vgl.DoubledayundWestwoodund Hewitson: Gen. diurn. Lep., Vol. II, p. 139 (1897). ”) Vgl. Schäffer (l. c-, p. 49). Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 153 vor allem bei einer zweiten Kopula ein nochmaliges Ein- dringen des Penis in die Bursa copulatrix zu verhüten.”’a) Die Legeröhre (der Ovipositor) läßt sich wie der Rüssel eines Elephanten nach der gewollten Richtung lenken. Wird das Tier ım Momente der Eiablage gestört, so krümmt es die Röhre bis zur Sphragis, und das frisch gelegte Ei wird dort aufgehoben. So ein Ei kann aber nicht mehr an einen anderen Gegenstand angekittet werden, da es nur kurze Zeit nach dem Verlassen der Legeröhre klebrig ist ; öfters bleibt es daher in der Sphragis kleben. In der Gefangenschaft legten mir die Weibchen täglich bis 20 Eier. Mehr als 80 Eier erhielt ich von keinem Weibchen. In der Freiheit werden wohl die Weibchen nicht so viel Eier täglich ab- legen, da ja ihr Leben fast einen Monat dauert und sie, für die Verbreitung der Art Fürsorge tragend, manchmal auch die nächst- gelegenen Flugstellen aufsuchen, daher sparsam ihren Eiervorrat verteilen. Die begatteten $ — man erkennt ihren Lebensüberdruß an den zangenartigen Valven der Geschlechtsteile, die aus den schmutzigen Abdomen herausstehen — leben noch einige Tage bis zu einer Woche. Sie sind von nun an mehr Blumenbesauger als auf Freierfüßen. Die 2 sterben alsbald nach dem letzten ab- gelegten Ei. Das Ende der Flugzeit ist hier in Karelien ungefähr der6. August. Das letzte 2 erbeutete ich im Jahre 1910 am 4. August, das letzte ? im Jahre 1911 (Taf. XXV, Fig. 131) am 19. August und das letzte 2 des Jahres 1912 flog hier am 15. August. Es fliegen zwar sogar noch im September vereinzelt Weibchen, ??) aber diese Tiere sind, wie ihr tadelloser, jungfräulicher Zustand beweist, verspätet geschlüpfte Individuen. Rechnet man drei bis vier Wochen als Lebensdauer für solche Spätvögel, so wäre es sogar bei günstiger Witterung möglich, noch im Oktober den Falter zu sehen. Freilich gibt es dann für ihn keine Nahrung. Der Falter muß sich doch auch an das Programm des Landwirtes anpassen. In Walamo (südlichste Insel Kareliens auf Ladoga) waren im Jahre 1911 die blumen- besäten Wiesen schon vor Mitte Juli abgemäht; die Folge davon war, daß der Falterdamals aufseinen Flugstellen nicht zu finden war. Hier werden die Wiesen Mitte Juli abgemäht, sodaß der Apollo- falter, aller Nahrungsquellen beraubt, sich auf jene Wiesenstellen flüchten muß, die wie die Matten in den Alpen für das weidende Rind reserviert sind. Die grasenden Kühe und Kälber verschonen die Blüten mancher Korblütter (Centaurea und Chrysanthemum), dort fliegt nun der bedrängte Falter von Blume zu Blume, ohne sich um das Geläute des Rindes zu kümmern. Auf Gotland waren zn en Federley: Meddelaf Soc. pro Fauna et Flora Fennica, Nr. 30, 1904, p. a) Val Bryk: Ein monoganischer Schmetterling. „Umschau“ vom 21. Mai 1914. 6. Heft 154 Felix Bryk: schon stellenweise manche Wiesen anfangs Juli völlig abgemäht. Sollte sich infolgedessen der Apollo in die Wälder zurückgezogen haben ? So hat das bedrängte Tier auch im Landwirte keinen Freund. Fröste und Hunger verkürzen ihm das Leben, das in den kleinen, stinkenden Eierlein verborgen weiter lebt. 3. Die Artmerkmale von Parnassius Apollo. Allgemeine Charaktere. Der Kopf des Apollofalters ist klein. Die halbkugelförmigen, nackten Augen sind ım Gegensatze zu Parnassius Mnemosyne, Phoebus, Bremeri, Stubbendorfi, Felderi-Evermanni etc. etc. nicht schwarz, sondern braun, bei toten Exemplaren metallisch glänzend. Die Palpen und der Basalfleck wurden von Prof. Enzio Reuter’®) abgebildet. Stichel faßt Reuters Befund wie folgt zusammen: ‚Palpen zart, flach, den Kopf wenig oder garnicht überragend, Basalglied stark gekrümmt, distal etwas verjüngt; die beiden anderen Glieder gerade nach oben oder wenig nach vorn gerichtet, das Mittelglied mit dem vorigen etwa gleichlang oder etwas länger, schmäler, ziemlich gleichmäßig breit, Endglied in verschiedenem Längenverhältnis zum vorigen, schmal, zugespitzt, Basalfleck gelblich chitinisiert, groß, fast die innere Fläche des Wurzelgliedes einnehmend, nach vorn und oben etwas verschmälert, an der Grenze mit spärlichen Schuppen und Haaren bekleidet, teilweise quergefurcht. Die mit kegelförmigen Gebilden bestandene Zone von geringer Ausdehnung, von rundlicher oder elliptischer Gestalt, isoliert im proximalen Teile des Fleckes unscharf begrenzt. Die Kegel dichtstehend, kurz, zahnartig, gerade oder etwas nach oben gerichtet. Innenseite der Palpen spärlich behaart und be- schuppt, die Behaarung außen voller, ventral straff abstehend von einzelnen stärkeren Borstenhaaren durchsetzt, dorsal ohneSchopf.‘”®) Die Antennen (Taf. XXX, Fig. 141) sind eher kurz; sie reichen bis zum Mittelzellflecke. Der schwarze Schaft besteht aus einzel- nen Segmenten; er ist oberseits bis zur Fühlerkolbe dicht be- schuppt, unterseits (Taf. XXX, Fig. 142) ist er nur basalwärts dicht beschuppt, so daß die Fühlerkolbe mit dem oberen Teile ihres Schaftesschwarz erscheint. In seltenen Fällen kann das ‚‚Schwarz“ blaßbraun bisrotbraun erscheinen. Die Einkerbungen der Seg- mente sind trotz der Beschuppung reliefartig sichtbar. Die Kolbe selbst ist fast unbeschuppt; sie endet mit einem kleinen spitzigen Fortsatze, dem ‚Kegelchen“, den schon Schäffer beobachtet hatte. In Karelien erbeutete ich zwei @ (1910), deren Knöpfchen über einen Millimeter lang waren (Taf. XXXII, Fig. 145, 146).°%) s) Vgl. Enzio Reuter: Über den Basalfleck (Helsingförs, 1896). "®)Stichel: Genera Insectorum.Fasc. 58 me. Wytsman (Brüssel 1907). °9) Bryk: Über eine seltsame Aberration usw. (Berl. Ent. Zeitschr., vol. LV, 1910). Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 155 Auch in Südfinnland (Karislojo 1911, $ c. m.), St. Gotthard (2 e. m.) und Kagysman (Armenien) (2 c. m.) konnte ich gleiche Fälle von Monstrosität feststellen. Die Farbe der Fühlerschaftbeschuppung entspricht der des Flügelfonds; so besitzt ein dottergelbes 2 (c. m.) aus Wernoj (Centralasien) auch dottergelbe Antennen. Reiben sich die Antennen ab, so werden die Enschnitte entschuppt und die schwarze ur- sprüngliche Fühlerfarbe, wie sie noch bei Parn. Eversmanni- Felderi, Mnemosyne, Stubbendorfi, Bremeri, Kailasius charltonius etc. erhalten ist, kommt zum Vorscheine. Oberflächliche Beob- achter hielten daraufhin Exemplare von P. Apollo mit „geringten“ Antennen für Hybriden von Parnassius Apollo und Parnassius delius.®!) Die Ringelung eines Delius (Taf. XXXI, Fig. 143, 144) oder Epaphus, Discobolus, Achius ist doch eine ganz andere als die der entschuppten oder gar von der Natur schwach beschupp- ten Apolloantennen. Der Halskragen des kräftigen, bei Männchen dichter als bei Weibchen behaarten Thorax ist gelblich oder gelbbraun. Der ziemlich lange Hinterleib ist bei den Männchen viel graziöser als bei den mit Eiern vollgepfropften Weibchen. Die Männchen haben stets ein stark behaartes Abdomen, das silbergrau, grünlich, ja in seltenen Fällen unterseits sogar ganz citronen- gelb erscheinen kann. Der Hinterleib der Weibchen variiert im Aussehen. Die Südländer sind fast ganz unbehaart, schwarz, mit karger heller Beschuppung, die wie eine mehlige Überpuderung aussieht; die Einschnitte der einzelnen Segmente sınd gelblichweiß, Fig. 10. Sphragis von Parn. Apollo L. 2 (profil) (nach einem Photo- gramm von G. Haude) vergrößert. Be a) Vgl. Pagenstecher: Nachtrag über Parn. plwebus Fab. (Wies- baden, 65. Jahrg. 1912, p. 187). 6. Heft 156 Felix Bryk: unterseits gelblich. Das Abdomen der nordischen Rassen ist da- gegen schwach behaart, bisweilen sogar so dicht behaart, wie die Weibchen vom nächstverwandten Parn. Phoebus F., aber unter- seits heller; die Stigmen sind gewöhnlich sichtbar (Taf. I, Fig. 1). Das weibliche Kopulationsorgan (bezw. den After) bekränzt ein heller Haarbüschel; ringsherum läuft ein chitinöser, schwarz- glänzender Analring, (VIII. Ventralschuppe), der ventralseits gespaltet wie die Zehen des Rindes aussieht; dem haftet nach der Begattung gewöhnlich ein hornartiges Gebilde an: die Lege- tasche (Sphragis) (Figg.10,11). Sie ist braun, oder fast dunkel- Fig. 11. Sphragis von Parn. Apollo L. 2 (subtus; frontal). (nach einem Photogramme von G. Haude) vergrößert. schwarz, seltener verblast gelblich oder sogar weißlich. Verhältnis- mäßig ist sie klein und variiert nicht so stark wie z. B. die Abdo- minaltasche von Parnassius Mnemosyne und Stubbendorfi. Schäffer??2) hat die Legetasche zuerst genau beschrieben und auch zweimal abgebildet. Er vergleicht sie mit einem Schiffe und unterscheidet den Spiegel, den Kiel und das’ ‚„Stängelgen‘“. Erst Siebold®®) hat den Beweis erbracht, daß die Legetasche ein Gebilde einer vom Männchen oder Weibchen herrührenden chitin- ähnlichen Masse sei, daher dem Hautskelette des Weibchens nicht angehöre. Ich besitze ein Weibchen aus dem Kaukasus®#), und Rilodagh, dessen Legetasche viel schmäler und spitziger ist als sie für Apollo typisch ist; sie sieht fast wie von Parnassius Nomion .d. W. aus. Die Beine sind wie bei allen Papriho in beiden Geschlechtern völlig entwickelt; Tibia, Tarsen und Femur sind hell beschuppt, letzterer dazu stark hell behaart. #2) Schäffer (ibid., Taf. IL, Fig. VI u. VII). #3) Siebold: Über taschenförmigen Hinterleibsanhang der weiblichen Schmetterlinge von Parnassius. (1850, III. Bd., 1. Hft.) #4) Vgl. Bryk: Vornehme Parnassiusformen (Wiesbaden 1912, p. 19). A 55 Ze ne Br u Über das Aböndern von Parnassius Apollo L. 157 Ein kräftiges Adergerüste spannt die Flügelmembrana, die von 28 bis 55 mm (vom Apex des Vorderflügels (Rippe R,) bis zur Flügelwurzel) messen können; die Vorderflügel sind dreieckig an der Flügelspitze und an dem Hinterwinkel abgerundet; die Hinterflügel haben die Form eines Dreiecks, dessen beide Vorder- rand und Seitenrandseiten konkav abgerundet sind, während . der Hinterrand konvex ausgeschnitten ist. Natürlich ist die Flügelform variabel. Wir werden bei Be- sprechung der einzelnen Rassen nochmals darauf zurückkommen. . Zwitter von Parnassius Apollo wurden selten beobachtet. Rebel hat einen halbierten Zwitter dieser Art eingehend beschrieben und farbig abgebildet. ‚Am interessantesten kommt der Zwitter- charakter des Tieres in der Behaarung des Abdomens zum Aus- drucke, welche bekanntlich bei dieser Art sexual verschieden ist. Die männliche (rechte) Hälfte zeigt nämlich die normale lange, weiße Behaarung dieses Geschlechtes, während die weibliche linke Seite des Hinterleibs ebenfalls dem Charakter dieses Geschlechtes entsprechend am Rücken nur kurz und spärlich behaart erscheint. Die äußeren Genitalien gehören dem männlichen Geschlechte an und lassen (ohne eine eingehendere Untersuchung) keinen Unter- schied gegen normale Stücke erkennen. Jedenfalls fehlt ein Eingang in die (wahrscheinlich auch gar nicht angelegte) Bursa copulatrix, da gerade an dieser Stelle die Behaarung des Hinterleibes besonders lang und dicht erscheint, also ganz den männlichen Charakter zeigt.) Auf Taf. XXIX, Fig. 140 bilde ich einen bilateral ge- teilten Zwitter aus den Karawanken aus der Sammlung Philipps ab. Das Geäder. Das Geäder fungiert zunächst als Gerüste. Einem ‚Takel- werke‘ gleich spannt es mit seinen festen Rippen die elastische Flügelmembrana aus, indem es dieganze Flügelfläche in einzelne leicht stützbare Felder zerlegt. Im letzten Grunde ist es das Adersystem, das Flügelform und Zeichnung konstituiert. In dem auf Fig. 12 abgebildeten Geäder von Parnassius Apollo L. unterscheiden wır auf den Vorder- und Hinterflügeln den radialen und den medianen Rippenstamm. Der radiale Rippenstamm besteht: aus der un- geteilten Subkostalrippe (S), die sich allmählich zum Vorderrande nähernd in ihn mündet, und aus dem vierastigen Radius (R,, R, (+ R,), R, R,. Der erste Radius verläuft parallel zur Subkostalrippe; R, (+ R,), 8) Vgl. Rebel: Über die Parnassius-Zwitter mit Taf. IT. (VII Jahres- bericht des Wien. entom. Vereines.) 6. TIei! 158 Felix Bryk: der im ganzen Genus Parnassius verloren ging) zweigt sich vor der vorderen Zellecke ab und erreicht den Apex ohne R, zu tangieren; Radius,undRadius, sind verwachsen und ihr gemeinsamer Ast entspringt ausderZellecke.Der medianeRippenstamm setzt sich zusammen: aus der dreiastigen Mediıanrippe (M,, M,, M,), wovon die obere Medianrippe (M,) mit R(,+,) teilweise oder an ihrer Basis verwachsen ist, die mittlere Medianrippe (M,) vor der unteren Zellecke und die untere Medianrippe (M,) aus der unteren Zellecke entspringt, ferner aus den beiden Ku- bitalrippen (Cu,, Cu,), die in einem leicht geschwungenen Bogen parallel zueinander verlaufen, aus der nur als Falte erhaltenen, konkav erscheinenden, verschwundenen Analrippe (A), konkav, „weil ja die Aderbildungen größtenteils auf der Unterseite des Flügels gelegen sind.‘‘s6) und schließlich aus den beiden Axillar- rippen (Ax,, Ax,), wovon die obere (Ax,) den abgerundeten Winkel des Hinterrandes erreicht, während die untere (Ax,) im ersten Drittel des Hinterrandes mündet. Das Geäder der Hinterflügel weicht insofern von dem des Vorderflügels ab, daß die Zahl der Radialrippen reduziert wurde und daß die untere Axillaris (Ax,) verloren ging; die rudimentär erhaltene Wurzelzelle soll sich nach Spuler und Grote°”) aus dem ersten Radialaste gebildet haben. Nach Spuler (l.c. p. 623) wird die Wurzelzelle gebildet, in dem der erste Radialast, der mit der Subkostalrippe verwachsen ist, an der Basis getrennt bleibt. Diese ‚„‚Basalzelle‘‘ oder Humeralzelle, die bei Spuler, Grote, Schatz nicht hineingezeichnet wurde, hat J. Henry Watson zweimal abgebildet.®®) Die Subkostalrippe ist also mit dem ersten Radialaste (R,) vereint. Von den restierenden ursprünglichen 4 Radien ist nur ein Radialrippenast erhalten R, (+R,+R,), während R, sich mit der ersten Medianrippe vereinigte; die drei Medianrippen- äste (M,, M,, M,) nehmen eine ähnliche Stellung wie auf den Vorderflügeln ein; die obereM, ist mit R, zu einerRippe verwachsen. Cu, ist nicht so leicht geschwungen wie Cu,, sondern verläuft gerade zwischen M,; und Cu,. Die Falte der Analrippe (A) ist undeutlich. Die obere Axillaris (Ax,) erreicht die Hälfte des ausgebuchteten Hinterrandes; die untere Ax, fehlt der ganzen Familie und ist nach meinem Befunde von allen Papilioniformia nur bei den Baroniiden erhalten.S®) se) Vgl. A. Spuler: Zur Phylogenie und Ontogenie des Flügelgeäders der Schmetterlinge. (Zeitschrift für wissenschaftl. Zoologie, vol. LIII, 4, Leipzig 1892, p. 623.) Vol. Radcliffe Grote: Systema Lepidopterorum Hildesiae. (Mit- teilungen a. d. Roemer-Museum, Hildesheim 1900.) ®2) Vgl. John Watson: On Calinaga, the Single Genus of an aberrant Sub-Family of Butterflies. (Memoirs and Proceed. of the Manchester literary und Philosophical Society, 1898/99, vol. XLIIH, Part IV.) 89) Bryk: Über neue Einteilung der Papilioniden i inStrands ‚„Archiv f. Naturgesch.‘“ Vol. 79 A,, p. 116 (1913). il - Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 159 Bevor wir nun die Geäderaberrationen von Parnassius Apollo besprechen, wollen wir zunächst sein Subimaginalsta- dium untersuchen. Dank der zugrundelegenden Untersuchungen von Dr. Spuler, denen die von Dr. van Bemmelen, Schäffer und Fritz Müller vorangegangen waren, wissen wir, daß das Geäder im Subimaginalstadium große Umbildungen er- leidet, bevor es sich zum imaginalen herausdifferenziert, indem es das ursprüngliche Rippensystem durchmacht. Das imaginal Geäder läßt sich daher eigentlich nur aus dem des Puppenflügels deuten. Vergleichen wir das Geäder des Falters (Fig. 13) mit dem der Puppe, das ich einigemal Gelegenheit hatte nach der Natur nach Puppen, die eben die Raupenhaut abgestreift hatten, zu zeichnen Subimaginalflügel des Apollofalters (vergrößert). Fig. 13. Typisches Geäder von Parn, Apollo L. Fig. 15. Subimaginalgeäder von P. machaon L. (nach Spuler). (Fig. 14), so fällt uns zunächst das Fehlen des Diskus auf. Die Anzahl der Äste ist dieselbe, aber ihre Stellung ist eine andere. Die den Tracheen folgenden Rippen des Vorderflügels werden auf fol- gende Weise angelegt. Die Subkostalrippe verläuft wie bei der Imago; die Radialrippen haben auch hier schon ein Ast eingebüßt. Welches ? Nach Spuler®) wäre es Radius, (Spuler’sche Ader IL), nach Grote?!) R, (oder R,), nach Bryk®°2) Radius,. Vergleichen wir den subimaginalen vierastigen Radialrippenkomplex von Par- %) Spuler: Die Großschmetterlinge Europas. 91) Grote: Systema Lepidopterorum Hildesiae (Mttgn. a. d. Roemer- Museum Hildesheim 1900). | { #2) Bryk: Über das Auftreten einer unbekannten Mutation mit verändertem Geäder von Parn. Apollo L. auf Gotland. (Archiv für Rassen- und Gesellschaftsbiologie Vol. 9, 1912.) 6. Heft 160 Felix Bryk: nassius Apollo mit dem fünfastigen von Papilio machaon L. (Fig. 15), so ist es unschwer, die verloren gegangene Radialrippe zu deuten. Der verloren gegangene Radius kann nur die zweite Radialrippe sein! Die Radialrippen verteilen sich auf folgende Weise. Nahe zur Flügelwurzel gerückt befindet sich die Trennungs- stelle des sich dichotomisch teilenden Radialrippenpaares; von beiden oberen Rippen R, und R, (+R;,), mündet R, in den Vorderrand, R, in die Flügelspitze; das gegabelte untere Radial- rippenpaar (R, und R,) verhält sich wie das entsprechende von Pap. machaon; darauf folgt die dreiästige Mediana, die sich in zwei Äste gabelt, von welchem sich der obere noch einmal gabelt. Dann folgen die beiden Kubitalrippen, die im Subimaginalstadium viel mehr nach unten liegen als bei der Imago, so daß Cu, den Hinterrandwinkel erreicht; die Analis ist mit ihnen an der Basis verwachsen. Schließlich bemerken wir die beiden Axillaris- rippen. Nach Dr. Günther Enderlein®®), dem wir uns in der Be- zeichnungsweise der Rippen angeschlossen haben, entsteht der Diskus mit seiner Querrippe auf folgende Weise: Vom Kubitus, zweigt sich ein kleines Aderästchen, (vielleicht das vonSpuler abgebildete überschüssige Äderchen bei Cu, (Fig. 20)), ab, das über M,,M, mit M, verwächst; die obere Medianrippe verwächst mit RER, der basale Teil von M,+M,+M, wird rückgebildet, desgleichen die Analrippe und das imaginale Geäder ist vollbracht. Die Kostalrippe anderer Insekten ging durch Rückbildung bei allen Schmetterlingen verloren. In seltenen Fällen ist ein Teil der rückgebildeten basalen gabeltragenden Rippe (R,+R,) noch im ıimaginalen Zustande sichtbar, indem zwischen R, und R,(+,) diskuswärts ein Rippen- fragment in die Zelle hineinwächst (= ab. Spuleri Bryk)®%). Bei der von Stichel®) aufgestellten Cohors: Symplech ist R; (+5) mit R, nahe dem Vorderrande verwachsen. Bei Parnassius Apollo gehört dieser berrative Zustand zu den Seltenheiten. (1 J aus Schwaben beiderseits ab. symplectus m. in meiner Sammlung.) Nicht beachtet wurde von Stichel und anderen Autoren®®), daß bei Kailasius charltonius Gray die Rippe R, (+R3,), wie bei dennahe- stehenden Genera Archon, Zerynthia, Luehdorfia, Armandianıcht vor der Zellecke, sondern aus dem gegabelten (R,+R,) Radialrıppen- aste oben entspringt, was mich veranlaßt hat, charltonius von Par- nassius abzutrennen.?”) Diese Verschiebung (Metathesis) des mit der %#) Vgl. Enderlein: Eine einseitige Hemmungsbildung bei Telea polyphemus. (Zool. Jahrb. 1912.) 9) Vgl. F. Bryk: Prolegomena zur asiatischen Mnemosyne. (Soc.ent. 1912.) Vgl. F. Bryk: Über das Auftreten Mutation ete. (Archiv Rassen- u. Gesellschaftsbiologie, Vol. 9, No. 6. 1912.) 5) Stichel: Genera insectorum fasc. 58 me. (Wytsman Brüssel 1907.) se Thid- #) Bryk: Über neue Einteilung Papilioniden. Strands ‚Archiv f. Naturgesch.“ Vol. 79 A,, p. 120 (1913). ; x . er i 0 ae a en nn ne an Tun Zerynthia ab, deren R, und M, aus der- Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 161 ersten Radialrippe verwachsenen Radialastes (R,+R,) fasse ich als eine Kompensationserscheinung auf, indem sich anstatt der in der Ökonomie der Natur als überflüssig erwiesenen Rippe R, die dritte Radialrippe direkt an R, anschließt, mit ihr verwächst und auf diese Weise kompensatorisch die Funktion von R, übernimmt. Nach Grote, Rebel®) wird eine höhere Flugfähigkeit im Laufe der Entwicklung erlangt durch Zusammendrängen des subkostalen Teiles der Vorderflügel, dem sıch dann regelmäßig ein Ausfall der radialen Rippen anschließt. Wie uns Dr. Spuler”) klargelegt hat, hängt die Schwebefähigkeit von der Ausbildung des Diskus ab. „Dagegen haben die Falter, welche ein großes Diskoidalfeld be- sitzen, wie die meisten Papilios einen ruhigen, schwebenden Flug. Der unstäte ıst bei solchen Formen zu finden, welche im Gebüsche fliegen, von der Schwebefähigkeit können diese Tiere keinen Gebrauch machen. Dahingegen zeigen die Tiere, welche über weite Striche dahinziehen, natürlicherweise den schwebenden Flug. So stehen Ausbildung des Diskoidalfeldes und die dadurch bedingte Flugweise in den engsten Beziehungen zur Lebensweise des Trägers, und man wird diese bis zu einem gewissen Grade aus dem Bau des Flugorgans erschließen können.‘ Der Schwebeflug unseres Baumweißlings (Adoria crataegi), des Parnassiusnach- ahmers, läßt sich auch aus dem weitgebauten Diskus ähnlich erklären. 100) Bei den anderen Vertretern der Cohors: Symplecti, außer Charltonius und loxias, entspringt die zusammengewachsene Rz (+R,) direkt aus der vorderen Zellecke, seltener direkt aus der Zellecke, wie es für die übrigen Parnassier charakteristisch ist. — Die erste Mediana entspringt beim Apollo mit der gegabelten Radialrippe, mit der sie verwachsen ist, bei der Einmündung in die Zellecke oder bei gewissen Rassen (z. B. aus Südtirol) stark distalwärts mit R,+R;,, wie es für Mnemo- syne, Stubbendorfi, Felderi, Nomion etc. charakteristisch ist, verwachsen, etwa so weit von der Zellecke wie R, (+R;,) bei Kailasius charltonius Gray nur natürlich unten. Stichel!%!) bildet sogar eine selben Stelle (der erste oben, die andere unten) entspringen, als brauchte der dritte Radius eine Stütze. In den allerselten- Fig. 16. x N ; , Geäder von Parnassvus sten Fällen entspringt die erste Mediana 4»ollo L. ab. met. Bos- (M,) direkt aus der Querrippe, wie z.B. niackii (coll. Bryk.) ss) Vgl. Rebel: Fossile Lepidopteren aus Gabbro. (Wien 1898.) 9) Vgl. Spuler: Zur Phylogenie und Ontogenie des Flügelgeäders der Schmetterlinge. (Zeitschrift für Zool., Jena LIII, 4, 1892, p. 637.) 100) Vgl.Bryk: Aporia crataegi und Parnassius. (Soc. ent., vol. XX VII No. 18, p. 80—82, 1912.) h 101) Stichel: Genera insectorum 57 mefasce. (Wytsman, Brüssel 1907). 6. Heft 162 Felix Bryk: bei Katllasius, Tadumia, Luehdorfia, Archon, was wohl bei Apollo als Rückschlagsform aufgefaßt werden kann (Fig. 16); ab. Bosniackii Bryk!02). Wir sahen nun beim Apollo, daß Hand in Hand mit dem Zusammendrängen des radialen Rippenstammes auch die erste Medianrippe (M,) eine radiale Stellung ange- nommen hat. Dieser Verschiebung und Ver- schmelzung folgt auf Kosten der Vergrößerung des Diskus eine Verschiebung (Methatesis) des unteren Medianrippenastes (M,), der mit M, verwächst und aus der unteren Zellecke ent- springt. Diese vorgeschrittene Veränderung, die bei gezogenen Tieren (aus Östergotland) auftritt (Fig. 17), verdient besondere Beach- tung, da siegleichsam auf den Vorder- und Hinterflügelnerscheint. Im Freien wurde diese aberratio (ab. Rebel Bryk) !®) in Zentralasien (ein $ von Parnassius mnemo- Fig. 17. syne) erbeutet. Auch die obere Kubital- Geäder von Parnas- rippe ‚Cu, befindet sich in einem labilen sius Apollo L. ab. Zustande. Davon überzeugt uns zunächst ne Bo das Vorkommen von aberrativen Verschie- ° 2 9° pungen auf Vorder- und Hinterflügel. Bald neigt sie sich bei ihrer Einmündung zu Cu,, bald entspringt sie mit ihr in derselben Stelle (Fig. 18) bald verwächst sie mit ihr (Fig. 19) ab. Seitzi Bryk,!%). Dieses Schwanken der undecidier- Lea Fig. 19. Plethoreures Geäder von Geäd : lo-L Parn. v. Linnaei Bryk. eäder von Parnassius Apollo L. 5 Vv. (Koll. Bryk) albus Reb. ab. Seitzi Bryk. (Type; ee Koll. Bryk). ten oberen Kubitalrippe kann schließlich zu ihrem völligen Ausfalle führen. Diese Mutation (ab. Jordani Bryk) tritt auf Gotland mit Übergängen auf!®) (Fig. 25). 102) Bryk: Prolegomena. (Soc. Ent., vol. XXVII, 1912.) 108) Bryk (ibid.). 104) Bryk: Über das Auftreten einer unbekannten Mutation mit ver- ändertem Geäder auf Gotland. (Archiv Rassen- u. Gesellschaftsbiologie. Vol..IV, Nr..9, 19125 ' x 105) Vgl. Bryk: (ibid.). Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 163 Die Tatsache, daß die Veränderung des Rippensystems, sei es beim Verwachsen der mittleren und unteren Medianrippen, sei es beim Ausfall der oberen Kubitalrippe symmetrisch auf Vorder- und Hinterflügel stattfindet, mein Befund, daß bei Baronia die untere Axillaris auf beiden Flügeln erhalten blieb, schließlich Karschs /soneura!") bestätigen wunder- schön Spulers Annahme, daß Vorder- und Hinterflügel der Insekten ursprüng- lich gleich gewesen sein müssen.10”) — Die obere Kubitalrıppe der Hinterflügel kann sogar eine mediane Verschiebung erleiden, indem sie mit der unteren Medianrippe verwächst; diese äußerst seltene symme- trische Aberration bietet ein im Freien erbeutetes Zwergmännchen von Parnassius delus Esp. von Ortler; wir bemerken ferner, wie sich M, bei der Einmündung doppelt gabelt (Fig. 26). Kann man nicht Fig. 20. dieses überschüssige Rippenfragment als Geäder von Parnassius rudimentären R, deuten? Bei Parnassius as n e % re Apollo, Mnemosyne, Apollonius, Jacque- Tr; 0. Koll Br EI et ype; Koll. Bryk). monti und Nomion kann man bisweilen Rippenfragmente, die entweder aus M, oder direkt aus der Zellquerrippe entspringen, finden; dieses überschüssige Fragment läßt sich wohl aus der Ontogenie als reducierter R, erklären. Es ist noch eine große Frage, ob es R, oder M, ist, die im Hinter- flügel verloren gingen. Ein endgültiges Urteil darüber werden wir uns erst bilden können, wenn das Subimaginalstadium des Hinterflügels bekannt sein wird; die von mir untersuchten Geäderaberrationen scheinen uns zu überzeugen, daß die aberrativ aufgetauchte, das Medianauge schneidende Rippe (Fig. 35) eher als M,-Rippe aufzufassen sei. Schauen wir uns daraufhin näher die paar in Betracht kom- Fig 21. menden Geäderaberrationen an. Häufig kommt «eäderv. Parn. im Genus Parnassius peroneuerer Rippenausfall deliusEsp. d ab. vor. Er wird manifest, indem die betreffende Rippe Kerteszi; Bryk, in der Membrana spurlos verschwindet ohne den as Flügelrand, die Ausmündungsstelle zu erreichen N (Fig. 18). Wir können diese Verkümmerung von teilweise aus- gebildeten Rippen als ersten Schritt zur Rückbildung der be- treffenden - Rippenäste betrachten. Beim Amasiaapollo (Taf. XV, Fig. 109) kommt es ‚häufig vor, daß die das Subkostal- 106) Dr. Karsch: Gibt es ein System recent. Lepidopt. phyl. Basis ? „Ent. Nachr.‘“, Vol. XXIV, Nr. 19, 107) Vgl. Bryk: Neue Einteilung Papilioniden. Strands Archiv. Vol. 79, A, 1913. 6. Heft 164 Felix Bryk: auge hinten abgrenzende Rippe peroneur verläuft. Peroneuerer Rippenverlauf deutet uns hier an, daß es mit dieser Rippe etwas hapert. Auf Fig. 22 sehen wir diese Rippe sehr stark zur an- geblichen M, geneigt; ich besitze solche Aberrationen aus dem Schwarzwalde, aus dem lligebiete, aus Schweden. Schließlich wächst diese Rippe mit der angeblichen M, zusammen (Fig. 23). Diese seltsame Aberration besitze ich aus Norr- köping und aus Peggau; hier scheint sie als Mutation aufzutreten. Denken 3 wir uns nun, dieser labile, mit M, zu- Ab u sammengewachsene Rippenteil falle aus, erratives Geäder von 3 : % E Parnassius Apollo L. g So entsteht ein Hinterilügelgeäder ohne v. chryseis Oberthür. jene Radialrippe. Diese Aberration be- (Koll. Bryk) sitze ich aus Kum, Hohentwiel (Taf.X, Fig. 78), Waidbruck; es liegen mir weitere Exemplare aus Biel (Koll. Marschner) und Hohenneuffen (Taf. X, Fig. 77, Koll. Aichele) vor. Merkwürdig dabei ist das konservative Verhalten hinten keine Abgrenzung hat, benimmt M es sich so konservativ als wäre das Fig. 23. Hindernis immer noch erhalten (Fig. 23 EL und Tar X, Big. 778 78). Viel seltsamer Apollo L. £. scandinavica Ist das Geäder eines Weibchens aus Norr- Harc. f. Ruhmannianus köping (e. I. c. m.; Fig. 24). Auf den Bryk on Bei ae: Hinterflügeln bemerken wir den Ausfall von M,. Vergleichen wir nun das aber- Falle annehmen, daß auf den Vorder- und Hinterflügeln ein Verlust homologer Rippen stattgefunden hat. Dem Ausfalle von Rippe M, auf den Hinterflügeln würde die peroneuere M,saufdenVorderflügeln und. die fast reducierte Rippe M, entsprechen. Es dürfte wohl ein äußerst seltener Fall das völlige Verschwinden des ersten d MuERE vor f. "Barnasius Radius auf den Vorderflügeln sein. (Taf. Bryk (Type; coll. Bryk) III, Fig. 12); einseitig (links) entdeckte rative Geäder seines Vorderflügels mit dem des Hinterflügels, so fällt uns auf den ersten Blick die fast verschwundene RippeM, und das allmähliche Verschwin- den von M, auf. Können wir, gestützt auf Karschs I/Isoneura, auf Baronia brevicornis Salv. und schließlich die abs. Jordani und Rebel nicht auch in diesem des Subkostalauges; obwohl es nun - a See _ um >? Le Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 165 ich diesen Ausfall bei einem im Freien erbeuteten © aus Öster- gotland; rechts . ist R, erhalten, dafür ist R, (+R,) bei der Einmündung in den Diskus peroneur. Das auf Fig. 30 abge- bildete Vorderflügelgeäder eines Östergotländischen Männchens sieht fast wie von einer Hesperide aus. Das Geäder dieser Ordnung zeichnet sich dadurch aus, daß alle Rippen direkt in den Diskus münden; der seltsame Ausfall von Rippe R, und die Zadumiaartige Stellung der ersten Medianrippe verleiht dieser Rippenkonfiguration so ein merkwürdiges Aussehen. Das häufige Vorkommen von über- Fig. 25. schüssigen Rippen, dieunsin der Ontogenie Geäder von Parnassius und Phylogenie des Flügelgeäders nicht Apollo L. v. scandi- aufgefallen sind, möchten wir als hyper- Are f. Charlesi trophische Neubildungen erklären. Auf a yes a; Fig. 23 fällt uns ein überschüssiges Äderchen der Rippe M, auf; auf Fig. 26 tritt ein{uns ganz! fremdes Geäder auf, das’ wir uns nur mit Hilfe von Fig. 23 und Tafel VII, Fig. 57 leicht deuten können. In meiner Sammlung steckt so- gar ein Weibchen aus Norrköping, das eine normal ausge- bildete Interkubi- tale (zwischen Cu,und 4 Cu,) besitzt. Über- £ gänge dazu liegen mir von Par. Mnemosyne, | v.UgrjumoviBrykvor. Eine‘. ‚gleiehe über- - | schüssige Rippe auf = den Vorderflügeln ee N ®| e bietet ein Weibchen VER EERN STEG von Parn. Mnemosyne I ee v. hassica Pagenst. (c. X er 4 m.). Dieses uns noch rätselhafte Lavieren IR £ fi > einer vagabundieren- er den Rippe wartet noch Fig. 26. I 1-1:: Monströses Geäder von Parnassius Apollo L. v; eat u 5 rubidus Fruhst. (coll. Philipps, Köln) nach einem eAtropniederhadial Photogramme von G. Haude. rippen nicht das Auf- | = tauchen der überschüssigen Rippen verursacht? Wir werden auf die überschüssigen Rippen, insofern sie die Zeichnung beeinflussen, Archiv für Naturgeschichte 3 1914. A, 6. 12 6. Heft 166 Felix Bryk: später zurückkommen. Standfuß erzielte Individuen von Sat. pavonia & x dyri 2 mit solchen Neubildungen bei seinen epoche- machenden Hybridationsversuchen.!%®) Seine Erklärung des Ent- stehungsgrundes solcher überschüssigen Rippen, die ich wörtlich citiere, erscheint uns sehr gewagt: ‚Der von dem großen Ddyri-Ei her- rührende Überschuß an Material kam äußerlich an den Faltern na- mentlich dadurch zum Austrag, daß sich die Flügelfläche an dem ausgewachsenen Tiere zwischen den Rippen nicht straff spannte, sondern teilweise faltig und wellig blieb. Sehr auffällig ist nun, wie die Natur sofort bei diesem ganz neu entstandenen Geschöpf für einen genügenden Säftezufluß zu dieser übergroßen Flügelfläche dadurch sorgte, daß sie an den Stellen, welche am wenigsten mit Rippen versehen sind, also an den nach der Dorsalecke hin liegenden Flügelteilen, größere oder kleinere Gabelungen bei der Überzahl der Falter entstehen ließ. (cfr. Taf. I, Fig. 1, 2, 4.)“ Auch der auf Tafel V 19) abgebildete neue Hybrid Sal. hybr. Schaufussi weist ein überschüssiges Ripplein auf. Ich glaube den Grund eher in inneren Ursachen, die von der Dometiskation protegiert werden, vermuten zu müssen, da solche überzählige Rippen häufig bei der Zucht von Parnassius Apollo auftreten. (Fig. 23) Jedenfalls scheint ihr Zweck nicht darin zu liegen, die übergroße Flügelfläche auf diese Weise mit Säftezufluß zu ver- sorgen, da wir gesehen haben, daß sogar trotz Eliminierung eines ganzen Astes auf beiden Flügeln (Cu,) bei ab. Jordanı (Fig. 20) die Flügelfläche gleich gut gespannt, wie bei normalen Individuen erscheint; die seltsame Form von Zerynthia polyxena ab. neurochola Bryk hat die Mehrzahl der Rippen völlig reduziert, ohne daß deshalb die F lügelmembrane an a der anez viel eingebüßt hätte. Die Flügelzeiehnung. | Motto: „Die individuellen Un- terschiede halte ich daher für uns von höchster Wichtigkeit, mögen sie auch für den Syste- matiker nur vom geringen Inter- esse sein Darwin, Entstehung d. Arten Die betonte Abhängigkeit der Fleckenverteilung vom Geäder, das primitive Übereinstimmen der Vorderflügel- zeichnung mit der der Hinterflügel, schließlich die Homo- gryphie der Unterseite machen uns das Thema über die der Flügelzeichnung von Parnassius Apollo sehr leicht. Daher wird auch die Bezeichnungsweise der einzelnen Zeichnungskompo- nenten, aus denen sich der Ornamentenkomplex zusammen- 108) Dr. Standfuß: Handbuch der paläarkt. Großschmetterlinge (II. Aufl., Jena 1896, p. 83). 108) Vgl. Standfuß: Experimentelle zoologische Studien (1898, Zürich, Taf. V, Fig. 8). Über das Abändern vor Parnassius Apollo L. 167 setzt, eine leicht übersichtbare, da sie sich auf Vorder- und Hinter- flügel, auf Ober- und Unterseite anwenden läßt. / ‚Die formenreiche Parnassiusgruppe ist sehr einfach gezeichnet. So variabel auch die Flügelzeichnung der Einzelindividuen ist, so sehr auch im Auftreten oder Verschwinden gewisser Einzelkompo- nenten die Physiognomie der geographischen Rassen jeder Art schwankt, das Zeichnungsschema (Gesamtbild) ist für jede Art ein fixiertes. Auf den Vorder- und Hinterflügeln unterscheiden wir folgende Einzelelemente: a) die Glasbinde (Marginalbinde), b) die Mondbinde (Submarginalbinde), c) die Prachtbinde (Subkostalbinde, Zone der Ocellen), d) den Diskalfleck (auf den Hinterflügeln modificiert), e) den Mittelzellfleck (auf den Hinterflügeln nur aberrativ), fi) die Wurzelzeichnung, die wir nun eingehender bei Parnassıus Apollo untersuchen wollen. Die Oberseite des Vorderflügels. Das vom dritten Radialrippenaste (R,) abgegrenzte schmale unansehnliche Feld, das den Vorderrand bildet, wollen wir den Vorderrandssaum bezeichnen. Wie bei allen Parnassiern verhält er sich bei Parnassius Adollo nicht aktiv, indem er keines der erwähnten Einzelelemente beeinflußt. Er ist selbständig, bildet eine Art von Vorderrandumrahmung und steht der Zeichnung fremd gegenüber. Dadurch unterscheidet er sich auf den ersten Blick von den ihm nahestehenden genera wie Luehdorfia (Taf. VI, Fig. 45 u. 46), Zerynthia, (Taf. VI, Fig. 47a), Archon (T. VI, Fig. 41), Armandia (Taf. VI, Fig. 44), u. a., bei denen wie bei den typischen Segelfaltern (Cosmodesmus), der Vorder- randsaum für den Anfang der Ouerstreifen den Raum freigibt. Der Vorderrandssaum ist in der Regel leicht schwarzweiß gekörnt, bisweilen fast tieischwarz, wobei sich aber immer weiße Schuppen finden (Taf. XVIII, Fig. 115), bei $ mancher Rassen wie auf Taf. XV, Fig. 109 mit sehr wenig schwarzen Schuppen bestreut, so daß der Saum die Farbe des Flügelfonds hat. Die Basis der Flügelwurzel ist beim karelischen Apollo- Männchen fast ohne jede Zeichnung. Es kommen auch Weibchen ohne jede schwarze Bestäubung vor (Taf. X, Fig. 84,); doch tritt besonders bei den domesticierten karelischen Tieren, seltener bei gefangenen, eine ausgeprägte Basalschwärzung der Wurzel des Diskus auf (Taf. XXVI, Fig. 132). Für die meisten Rassen ist diese Basalverzierung charakteristisch, die so dunkel auftreten kann, daß sie die Physiognomie des Falters verändert (Taf. XXVII, Fig. 134). ‘Die Basalzeichnung ergießt sich jenseits des Diskus im Wurzelteille der zwischen Cu, und Ax, abgegrenzten Zelle (Taf. X, Fig. 79). Abgetrennt von der Basalzeichnung liegt im Diskus der Mittelzellfleck; er erreicht gewöhnlich die obere und untere 12* 6. Heft 168 Felix Bryk: Wand desDiskus. Er kann rundlich sein (Taf. XX IV, Fig.127),oblong (Taf. IX, Fig. 69a), auch fünf- und sechseckig (Taf. XXI, Fig.121); bisweilen erreicht er die Kubitalrippe des Diskus nicht (Taf. XIII, Fig. 102); noch seltener ist er ganz frei (Taf. X, Fig.85), so daß er weder die oberen noch unteren Diskocellularrippen tangiert. Erruhtgewöhnlich zu beiden Seiten derEin- mündung des unteren Kubitalastes (Cu,). An den Zellabschluß legt sich der Diskalfleck an. In der Regel wird er oben von R, und unten von M, begrenzt. In Karelien tritt aber manchmal der Fig. 27. Diskalfleck verändert auf, indem er, wie Aberrativer Mittelzellfleck gewöhnlich bei Parnassius Mnemosyne, nn a vorne den Diskus nicht überschreitet (ab. ee Bryk “ quincunx Bryk)."®) (Taf. III, Figg.17,19; (coll. Bryk). Taf. IX, Fig. 67). Ein Männchen aus Jelabuga (c. m.) besitzt so einen reducierten Mittelzellfleck, der dazu hinten nur bis M, reicht. Es ist mir nur ein Fall bekannt (Taf. XI, Fig. 91), wobei der Diskalfleck so stark reduciert ist, daß er in der Mitte der Quer- rippe, ohne M, zu erreichen, wie bei gewissen italienischen Mne- mosyneformen, zu liegen kommt. Er kann länglich verzogen sein (Taf. XV, Fig. 110, Taf. XX, Fig. 119) oder es kann sich sein jenseits des Diskus liegender Teil verschieben, (Taf. XIV, Fig. 107, 108), daß er sogar den von R, mit R, (+-R;,) gebildeten Zellwinkel ausfüllt (Taf. XXVI, Fig. 132); in aberrativen Fällen findet dann eine Verbindung des Diskalfleckes mit dem Mittelzellflecke statt, wobei entweder von beiden Seiten Ausläufer einander begegnen (Taf. V, Figg. 31, 32, 33) oder nur der obere Teil in eins verschwimmt oder in der Mitte sich vereinen (Fig.32a,H.7, die beiden verzerrten =) Flecke einander ‚auf folgende Weise, wie Fig. 28a, 28b zeigt, be- rühren.}) Völliges Verschwinden der bei- Fig. 28a. Fig 28b. den Flecke wie beim Verzerrte Vorderflügelzeichnung von Parn. Apollo Paumweißling wurde $ v. nylandicus Rothsch. (Type; Koll. Bryk) beim Apollofalter noch nicht beobachtet. p.156) oder schließlich Ungefähr in der Mitte des Flügels liegt die Prachtbinde, de wir aus praktischen Gründen Subkostalbinde nennen wollen. 110) Vgl. Bryk: Soc. Ent. 1911, März. ı1) Vgl. Bryk: Über zwei fennoskandische Lepidopterenformen. (Medd. Soc, pro Flora et Fauna fennica 1912—1913, p. 57-61.) Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 169 Sie wurde vollkommen nur beiWeibchen beobachtet (Textfig. 30a, H.7,p.155) und trittauch da nur aberrativ auf. Gewöhnlich istsiein Einzelelemente zerlegt. Den zwischen R,(+5) und R,+R, gelegenen Fleck wollen wir den Subkostalfleck nennen; zwischen R,+R, und M, liegt die Subkostalfleckverbindung; darauf folgt der obere Medianfleck, zwischen M, und M,, an den sich noch gewöhnlich ein zwischen M, und M, gelegener Wisch anschließt, den wir den unteren Medianfleck benennen. Sind all’ die vier verbundenen Elemente vorhanden, so haben wir das Subkostal- bändchen. Die Zone zwischen M, und Cu, liegt in der Regel frei, besonders bei Männchen; es findet aber bei den Weibchen öfters eine mehr oder weniger starke Bestäubung statt, die subkubitale Verbindung, die bei Männchen eine große Seltenheit ist. Sie kann sich bis an den Diskus anlehnen. Weit isoliert vom Kostal- bändchen liegt schließlich der sich an die obere Axillarader an- lehnende Hinterrandfleck, unter den noch des öfteren ein Wisch liegt, den wir kurz Hinterrandswisch nennen wollen. Das Aus- sehen der Subkostalbinde ist für viele Rassen verschieden. In Karelien tritt bei den Männchen gewöhnlich der Subkostalfleck und obere Medianfleck getrennt auf; bei Weibchen dagegen das Subkostalbändchen. Der Subkostalfleck kann sehr kräftig sein (Taf. XVIII, Fig.115), indem er sich dem Diskus zu bogig an die gabeltragende Rippe R,+R, anlehnt; bisweilen ist er stark reduciert (Taf. XV, Fig. 110), schließlich verschwindet er ganz (Taf. IV, Fig. 24). Mit dem Verschwinden des Subkostalfleckes kann auch der obere Medianfleck und der Hinterrandfleck völlig ausbleiben, was sehr selten ist (Taf. IV, Fig. 24). Wenn Sub- kostalfleck und der obere Medianfleck getrennt erscheinen, so ıst die. dazwischen liegende Subkostalfleckverbindung immer schwächer beschuppt als der sie umgebende Flügelgrund. Der obere Medianfleck ist sehr selten stark rückgebildet (Taf. XVI, Fig. 112), er kann zu einem schmalen Streifen werden (Taf. XV, Fig. 110), auch bogenförmig (Taf. XV, Fig. 109), oder zu einem Patzen anschwellen. Es gehört zu seltenen Fällen, daß er so übertrieben ist, daß er mit der Subkostalfleckverbindung und unterem Medianfleck einen auffallenden Klex formt. Der das Subkostalbändchen abschließende untere Medianfleck kann auch fragmentarisch auftreten, indem er die Rippe M, nicht erreicht (Taf. XIV, Fig.107). Selten ist es, daß er gewinkelt auftritt mit dem Scheitel diskuswärts gerichtet (Taf. XVIII, Fig. 116); auf Taf. IV, Fig. 22 sehen wir beide Medianflecke bogig und die darauffolgenden Elemente der Subkubitalverbindung sind in zwei lose Flecke auf- gelöst. Der Hinterrandfleck ist strichförmig, dann vertikal zur Axilarisrippe gestellt (Taf. XIV, Fig. 110), zu einem Punkte zu- sammengeschrumpft, viereckig, (Taf. XXVI, Fig. 132), oblong, (Tat. XVI1,Fig.112), wurzelwärts ausgezähnt (Taf. XIII, Figg. 102,103) oder sehr kräftig, daß er mit einem Schwänzchen längs Cu, wurzelwärts ausfließt (Taf. XVIII, Fig. 115); einen merkwürdigen Hinterrands- 6. Heft 170 Felix Bryk: fleck bietet ein Männchen aus den Pyrenäen (Vernet les Bains), der teilweise offen blieb (Taf. XX, Fig.120). Auch schwach weiß geteilte Hinterrandsflecke treten aberrativ auf (Taf. IV, Fig. 25). Der Wisch unter dem Hinterrandsflecke fällt gewöhnlich nicht auf in ganz seltenen Fällen ist er mit dem Hinterrandflecke verbunden. Auf die Rotkernung der Elemente der Prachtbinde werden wir noch zurückkommen. Für manche Rassen ist es charakteristisch, daß die Subkostalbinde weit vom Diskus gerückt ist (Taf. XVII, Fig. 116), für andere wieder sehr nahe (Taf. IX, Fig. 75). Die Submarginalbinde setzt an R, an und verläuft quer über alle Längsrippen bis Ax,. Sie besteht dann aus neun Bogen (Taf. XX VI, Fig. 132), da das letzte Feld zweibogig ist. Ein Weibchen ist mir bekannt (Taf. XII, Fig. 100), das eine zehnbogigeMond- binde besitzt; der zehnte Bogen entspricht dem Wische unter dem Hinterrandflecke. Der erste Bogen ist immer tiefer wurzel- wärts gerutscht als die anderen; er ist immer erhalten, wenn auch manchmal nur rudimentär; die darauffolgenden Bogen der Submarginalbinde können sich allmählich in Flecke auflösen (Taf. XV, Fig. 109) bis sie ganz verschwinden (Taf. XXV, Fig. 130); derim radialen Gabelaste eingesperrte zweite Bogen kann den Winkel auch ganz ausfüllen (Taf. XXVI, Fig. 132), jedoch habe ich noch nicht beobachtet, daß er ihn überschritten hätte; mit dem dritten und vierten Bogen bildet der obere Sub- marginalbindenteil eine gerade zum Subkostalbändchen parallele Linie. Der zwischen M, und M, liegende fünfte Bogen springt öfters diskuswärts nach vorne, wodurch die Submarginalbinde eine „S“-bogige Gestalt erhält (Taf. XVIII, Fig. 116); die darauf- folgenden Bogen 6 und 7 lenken wieder zum Hinterrands- winkel ein, das letzte Bogenelement, das die Hinterrandsecke erreicht, ist schließlich wie erwähnt, zweimondig. Um den Vorderflügel herum läuft das Glasband ‚es schwankt in der Breite und Länge. Bald ist es sehr schmal (Taf. XXV, Fig. 130), bald wieder sehr breit (Taf. VII, Fig. 56), im letzten Falle erreicht es die Submarginalbinde, mit der es am Hinterrande zu- sammentrifft; es kann ganz ruhig verlaufen aber auch bogig aus- gezackt erscheinen (Taf. XIV, Fig. 107), gewöhnlich nimmt der zwischen dem Glasbande und der Submarginalbinde eingesperrte Flügelfond (die Grundsubstanzbinde) mit der Verbreitung des Glasbandes ab. Je breiter das Band, desto schmäler die Grund- substanzbinde. Es kann infolge dieser Wechselbeziehung die Grund- substanzbinde ungewöhnlich breit erscheinen (Taf. XIX, Fig. 117). Der untere Teil des Glasbandes verliert sich bisweilen im Flügelfonde; er erscheint dann eingekeilt. Schließlich kann es so weit kommen, daß das Glasband ganz verschwindet; der Flügelgrund legt sich an den Saum an (Taf. XIV, Fig. 107), wodurch helle Keilflecke entstehen, oder weiße Beschuppung drängt sich saumwärts von der Grundsubstanzbinde aus, das Glasband von der diskalen Seite einzwängend, wodurch eine glasige Zackenlinie entsteht. Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 171 Den Glassaum umrandet ein befranster Rand. Er ist je nach den Rassen hell wie der Fond (Taf. XIV, Fig. 107), schwarz (Taf. XVIII, Fig. 115) oder auch gescheckt, indem die Rippenmündungen dunkel sind, während der internervale Saum hell bleibt (Taf. XIII, Fig.102). Die Vorderflügelunterseite. Sie ist viel ärmer gezeichnet als ihre Oberseite und eine neue ornamentale Bereicherung der Einzelelemente kommt in der Regel nicht vor. Auf der Unterseite bemerken wir außer in sehr aber- rativen Fällen immer den Mittelzellfleck, Diskalfleck, den 'Subkostalfleck, den oberen Medianfleck und den Hinter- randfleck. Davon ist der Mittelzell- und Diskalfleck immer reducierter als auf der Oberseite. Der Diskalfleck ist daher immer unterseits so verkleinert, wie er oberseits nur bei der Abart quincunx erscheint, die übrigen vier Flecke, die zusammen einen verschobenen Ouincunx zeichnen, sind gewöhnlich verschoben. Der Subkostalfleck kann unterseits ganz verschwinden, auch der obere Medianfleck kann fast verloren gehen. Der Hinterrand- fleck ist beim Apollo immer erhalten; nur in den aller- seltensten Fällen können die drei unterseitlichen Rudimentär- elemente der Prachtbinde verschwinden, obwohl sie oberseits er- halten sind (Taf. IV, Fig. 24), auch das Gegenteil ist möglich (Taf. XI, Fig. 90). Bei diesem Männchen ist auch unterseits die oberseits fehlende Submarginalbinde erhalten. Die übrigen Zeichnungen der Oberseite scheinen durch. - Die Unterseite des Hinterflügels. Da die Unterseite des Hinterflügels reicher gezeichnet als seine Oberseite ist, so beginnen wir im Gegensatze zur üblichen Gewohnheit mit seiner Unterseite. An der Wurzel des sonst zeich- nungslosen Vorderrandsaumes fällt ein roter saumwärtsschwarz- umgrenzter Prachtfleck auf, den wir den ersten Wurzelfleck nennen wollen; er ist bisweilen auch dem Vorderrande zu schwarz umsäumt (Taf. IV, Fig. 20). Der basale, außerhalb der Wurzel- zelle liegende Flügelteil ist immer zeichnungslos. Von dem Basal- flecke können ab und zu aberrativerweise schwarze Wische saumwärts ziehen (Taf. II, Fig. 5); auch das Subkostalauge kann sich über Rippe R ausdehnen (Taf. IV, Fig. 20) und den Vorderrandsaum verzieren (Taf. XIX, Fig. 118). Der zweite Wurzelfleck, gewöhnlich größer als der obere, schließt sich an den ersten direkt an und ist wie die übrigen Wurzelflecke gleich- falls schwarz umrandet. Im Diskus bemerken wir an der Wurzel den dritten Wurzelfleck, der vorspringt, während der vierte Wurzelfleck, der das.letzte Glied der basalen Verzierung bildet, wurzelwärts bisweilen unsauber schwarz umrandet ist. De teilt ihn bisweilen schwarz ab. Nur in gewissen Fällen können die Wurzelflecke völlig ausbleiben (Taf. IV, Fig. 24). 6. Heft 173 Felix Bryk: Der’ Mittelzellfleck und der Diskalfleck ist bei Par- nassius Apollo verschwunden. Nur als Rudiment legt er Sich in aberrativen Fällen der Diskocellularrippe an. =) (Taf, XXV, Fig. 129). Den Subkostalfleck können wir mit Leichtigkeit als da Subkostalauge wiedererkennen. Er besteht aus einem schwarz umrahmten, mit einem roten Ringe und einem großen weißen Kerne verschenem Augenflecke; der weiße Kern kann auch rosa erscheinen, wenn das Auge oberseits rot ausgefüllt ist. In der Lokalisation, wie auch in der Form und Größe ist er sehr variabel. Bald ist er so klein, daß er in der Mitte sitzt, ohne die abgrenzenden Rippen zu tangieren (Taf. IX, Fig.70), bald breitet es sich trans- versal derart aus, daß für die schwarze Umrahmung kein Raum bleibt, oder daß er sogar den Vorderrandsaum okkupiert. Manchmal ist er stark wurzelwärts gerückt und sehr selten sogar mit dem zweiten Wurzelflecke zusammenfließend (Taf. X, Fig. 78). Der Subkostaltleckverbindung entspricht der nur bei Weibchen aberrativ auftretende, die Augen verbindende Strich, der unterseits nur durchscheint. . Der obere Medianfleck hat sich hier zum Medianauge verändert (Taf. XVI, Fig. 112), gewöhnlich aber hat er dazu. den unteren Medianfleck zu Hilfe genommen, so daß das entstandene ‚‚Auge‘ beim Zusammentreffen verschoben erscheint, was oberseits vertuscht wird. Die Prachtbinde schließen drei Flecke ab, wovon wir den dem Medianauge nächsten den oberen, den darauffolgenden den unteren Kubitalfleck nennen wollen. Schließlich kommt noch der letzte Fleck als Hinterrandfleck in Betracht. (Diese. drei Flecke werden gewöhnlich Analflecke genannt.) Der obere Kubitalfleck ist nicht immer erhalten. Bei’manchen Rassen fehlt er (z. B. hier in Karelien); kommt er vor, so ist er wieder nur schwarz. Er ist immer der kleinste der drei Schlußflecke; bisweilen trägt er einen roten Kern. Der untere Kubitalfleckistrundlich (Taf. XXV, Fig.131), dreieckig (Taf. Ill, Fig. 19), rot gefüllt oder auch mit einem weißen Kerne versehen; er fehlt nur in sehr seltenen Fällen (Taf. IV, Fig. 25). Der Hinter- randfleck ist fast immer erhalten, gewöhnlich länglich verzogen, schwarz, mit rotem Kerne oder auch mit weißer Centrierung (Taf. II, Fig. 6). Aberrativerweise können sich alle drei Flecke vereinigen (Taf. XIX, Fig. 117). Es gehört zum Habitus von Apollo, daß die Submarginal- binde, die aus Bogen besteht, unterseits immer erhalten ist. Ausnahmen gibt es-(Nat. X, Fi ig. 76). Im Hinterrandfelde fehlt der siebente Bogen immer. Der Glassaum tritt nur bei gewissen Rassen auf (Taf. XVIII, Fig. 115); er läuft parallel zur Submarginal- binde, fehlt aber in der Mehrzahl oder er ist nur noch rudimentär, also fragmentarisch erhalten, indem die Grundsubstanzgflecke inter- nerval den-Saum belagern; in diesem Falle sieht man zu.’beiden a Vgl. ir Linnesche a (Fig. ‚6 lat ent. Zeitschr.“ Nr. 2 Vol. V, Guben 1911). - Über das Abändern von 'Parnassius Apollo L. 173 Seiten der Rippenmündungen Bogenreste, die wie ‚Pfeile‘ aussehen. (Taf. XXII, Fig. 123). Der Flügelsaum ist hell, manch- mal unterbrechen ihn die Mündungen mit einem dumkleren Tone. Der klinterrand ist stark hell behaart. , Die Oberseite der Hinterflügel. Die Oberseite ist, -wie erwähnt, nicht so reich gezeichnet. Zunächst vermissen wir die roten Warzeit lecke. Nur aberrativ tritt oberseits der zweite Wurzelfleck gerötet auf (Taf. IV, Fig. 20). Öfters sind die Wurzelflecke oberseits mit schwarzer Überpuderung angedeutet (Taf. II, Fig. 6). Sehr oft ist die Wurzel- schwärze des Hinterrandes derart ausgedehnt, daß sie sich um die Zelle herum ausbreitet (Taf. XXVII,Fig.134). Das Subkostal- auge ist oberseits ähnlichen Veränderungen ausgesetzt wie unten; dasselbe gilt vom Medianaugenflecke. Jedoch ist die unge- schickte, nonchalante Verschmelzung der beiden Flecke zu einem Medianauge nicht so bemerkbar wie unterseits. Es ist rund (Taf. XVII, Fig. 113), eingeschnürt (Taf. XXVII, Fig. 135), nierenförmig, rhombisch (Taf. III, Fig. 12), zweieckig (Taf. XXV, Fig. 129), oder oblong (Taf. XxXII, Fig. 123); -sehr klein, nur. bis M, reichend (Taf. IX, Figge.71, 70), oderauch riesengroß bis M, sich ausdehnend (Taf. III, Fig. 14), ganz rot ausgefüllt wie das Subkostalauge (Taf. IV, Fig. 23) oder mit weißem Kerne centriert, der winzig oder wieder schr anspruchsvoll sein kann; auch zwei Kerne kommen vor (Taf. XIV, Fig. 107). Der obere Kubitalfleck ist niemals rot gekernt; er fehlt auch öfters, mag er auch unter- seits vorhanden sein. Der.untere Kubitalfleck kann verloren gehen (Taf. IV, Fig. 23); in den meisten Fällen ist er aber erhalten, bis- weilen mit einem roten Kerne (Tat.Il, Fig. 7% Der Hinterrand- fleck ist immer vorhanden; auch bei ihm tritt eine Rotkernung auf; ist er verschwunden, so ging er in der Basalbestäubung ver- loren, oder lose Schuppen deuten ihn an. Die Submarginalbinde fehlt den Männchen der meisten Rassen (Taf. XXV, Fig.130), bald ist sie nur als ganz leichte Bestäubung sichtbar (Taf. XIV, Fig. 107), bald ist sie ganz dunkel, was für die Weibchen der meisten Rassen typisch ist (Taf. XXVI, Fig. 132). Sie tritt auch des öfteren fragmen- tarisch auf; nurin den oberen Elementen (Taf. XXIV, Fig. 127) oder wieder nurin den unteren (Taf. Il, Fig.4) auf. Der siebente Bogen ist sehr seiten ausgebildet (Taf. XVII, Fig.116). Das Glasband kommt, wie unterseits, nur bei gewissen Rassen vor (Taf. XVIII, Fig. 115), oder auch aberrativ. In Karelien habe ich es noch nicht beobachtet. Es kann vorhanden sein trotz dem Ausbleiben der Submarginalbinde. Sehr markant schauen die Falter aus, wenn Submarginalbinden und Glasband schön ausgezackt sind; die dazwischen eingesperrte Grundsubstanzbinde bildet dann ein kontinuierliches Zackenband (Taf. II, Fig: 11). Der Saum ist heit; der Hinterrand behaart, wurzelwärts schwarz, dann saumwärts hell. nal C. Het 174 Felix Bryk: Die Färbung. Der Flügelfond, von dem sich die oben besprochenen Zeich- nungselemente abheben, variiert in mehreren Farbenabstufungen; er erscheint von kreideweiß bis dottergelb in allen Übergängen. Im Verhältnisse zu den Weibchen sind die Männer immer heller als die Weibchen. Dottergelbe Männchen dürften wohl nicht vor- kommen. Ex larva gezogene Exemplare sind gewöhnlich gelblich, besonders ihre Unterseite (Taf. II, Fig. 10), die bei Sonnenglut ausbleichen soll. Sehr selten kommen verblaßt grünlichgelbe Exemplare vor, deren Beschuppung sehr seicht ist (Taf. IX, Fig. 73). Das Glasband läßt gewöhnlich die Naturfarbe der Flügelmem- brana durchscheinen. Bei frischgeschlüpften Tieren ist sie grünlich (Taf. VII, Fig. 56), wird aber mit der Zeit transparent- grau. Bei manchen Rassen ist das Glasband infolge dichter Be- schuppungschwarzgrau(Tlaf. XVIII, Fig.115), beiseltenen Formen wieder milchig weißlich (Taf. XIX, Fig. 118). Das Submar- ginalband erscheint in der Regel nicht so dunkelschwarz wie die übrigen Flecke, meistens dunkelgrünlichgrau; es wird aber bisweilen auch schwarz (Taf. XVIII, Fig. 115). Die Flecken- zeichnung ist tiefschwarz. Unterseits oder oberseits durch- scheinende Flecken verlieren natürlich an Intensität der Schwärze und erscheinen nicht so gesättigt. Bei der verblaßten grünlich- gelben Form wirken die schwarzen Flecke violettgrau (Taf. IX, Big.; 79.) Die Prachtflecken sind gewöhnlich rot. Von tief purpurrot bis hellgelb (Taf. V, Fig. 30) wurden Übergänge beobachtet, also zinnoberrot, Terra di Siena-rot, dunkel- ockerbraun (Taf. V, Fig. 99), orangerot und orangegelb (Taf. XI, :Fig. 92). Die Subkostalbindenelemente:Subkostalfleck, obererMedian- fleck und Hinterrandfleck sind öfter unterseits, seltener auch oberseits mit einer der erwähnten Prachtfarben belebt. Ebenso können in ganz raren Fällen die Prachtflecke der Hinterflügel jedes belebenden Kolorits entbehren; sie sind dann schwarz wie die Vorderflügelzeichnung (Taf. IV, Fig. 24, 25, 26, 27). Die Technik der Flügelzeiehnung und die Analyse des Flügel- ornamentes bei Parnassius Apollo. Die Beschuppung. Die Zeichnung eines Bildes — wenn es sich nicht um ein pro- . jeciertes handelt — kann nur zustande gebracht werden, wenn das nötige Material — Farben (Pigmente) — auf irgend eine Weise auf die Fläche aufgetragen wird. Schon das abstrakte Axiom der Linie und ihrer Entstehung schließt in sich ein sinnliches, materielles Bild ein: eines sich auf einer Fläche bewegenden Punktes. Beim Schmetterlinge sind es nun die Schuppen, die als Pigment- träger wirken. Die Membrana ist der ‚Grund‘, wie der Maler sagt, auf dem das mosaikartige Gesamtbild durch Anreihung einer Schuppe an die andere entsteht. 2 A ee ee Über das Abändern von Parnassius Apollc L. 175 Die Schuppen sollen aus haarähnlichen Gebilden, wie wir sie noch bei den Lepidopteren und Trichopteren finden, hervorge- gangen sein. Bevor wir uns den Schuppen zuwenden, wollen wir die ontogenetische Entwicklung des Flügels, deren Kenntnis wir in erster Hinsicht Mayer und Dr. Spuler verdanken, verfolgen. Dr. Federley hat ihr Forschungsergebnis jenes Vorganges in folgen- den Sätzen zusammengefaßt, die ich mir wörtlich zu citieren erlaube: „Die ersten Flügelanlagen entstehen schon in der Raupe durch Faltung der Hypodermis, wodurch ein Sack gebildet wird, der sıch allmählich flach zusammenlegt und die Flügelform annimmt. Alle Hypodermiszellen der Flügelanlage in der Puppe sind einander anfangs vollkommen gleich; erst kurz vor dem Ausschlüpfen des Falters fangen einige an zu wachsen und überragen bald die übrigen, während gleichzeitig eine Vacuole in derselben entsteht. Diese Zellen nehmen immerfort an Größe zu und legen sich aboralwärts; ihre Vacuolen werden auch größer, und die Kerne zeigen deutliche Degenerationserscheinungen. Während des Wachsens dieser Zellen hat sich aber ein sehr wichtiger Prozeß vollzogen; die Zellen haben ein Sekret abgesondert, welches ein Säckchen um sie herum ge- bildet hat. Dieses kleine Säckchen, das aus Chitin besteht, ist eben die neugebildete Schuppe. Aus dieser zieht sich sodann der Zellen- inhalt zurück, so daß schließlich nur die hohle Schuppe übrig bleibt. Gerade zu dieser Zeit entwickelt aber die sterbende Zelle noch eine sehr intensive Tätigkeit. Sie scheidet nämlich, während sie all- mählich zusammenschrumpft, immerfort feine Chitinleisten, sogenannte „Chitinbrücken‘, aus, welch die obere und untere Wand des abgeflachten, dem Flügel dicht anliegenden Schuppensackes - verbinden und der Schuppe hierdurch selbstverständlich eine größere Festigkeit verleihen. Sobald der Zelleninhalt vollständig ausgeleert ist, kann die Schuppe als fertiggebildet angesehen werden und ist jetzt reif, das Pigment zu empfangen. Ehe wir aber die Pigmentbildung verfolgen, wollen wir auch das Schicksal der übrigen Hypodermiszellen kennen lernen. Dieselben erleiden auch große Veränderungen und scheiden vor allem das Chitin aus, welches die Flügelmembrana bilden soll. Gleichzeitig wird die ganze Wand des Flügelsackes in gegen die Adern rechtwinkelige Falten gelegt, auf deren Rücken die Schuppen zu liegen kommen, wodurch der Umstand, daß dieselben in Reihen geordnet sınd, verständlich wird. Die in der Tiefe der Falte liegenden Zellen wachsen in das Lumen des Flügelsackes hinein und vereinigen sich mit der Chitinkutikula der entgegengesetzten Seite. Diese feinen Zellenbündel, deren Natur noch nicht bekannt zu sein scheint, dienen -offenbar ebenso wie die ‚„Chitinbrücken‘ der Schuppen als Stütze und Verbindung der beiden Membrana.‘‘ 113) Wie die Schuppe oder die Flügelmembrana besteht auch die Rippe aus zwei Chitin- 118) Dr. Harry Federley: Lepidopterologische Temperaturexperi- mente. (Helsingfors 1900, p. 82.) -6 Heft % 176 Felix Bryk: blättern, die natürlich verwachsen sind. Bis jetzt wurde noch nicht beobachtet, daß sich die unterseitliche Rippen ‚hälfte‘ verschoben hätte. Ich besitze ein d von Aporia crataegi, bei dem die Rippen teilweise nicht verwachsen sind und wie gespaltet erscheinen, indem die unterseitlichen Lamellen teilweise verschoben sind. Auf Taf. XXXIII, Fig. 147 bilde ich die Flügelspitze der neuen charlotonius-form v. Brykı ab, wo der Leser ganz genau beobachten kann, wie die fünfte Radialrippe vor der Einmündung in den Saum ober und unterseitsnoch nicht verwachsen ist; und zwar muß der Leser die vorne gelegene Rippenlamelle unterseits vorhanden und die auf dem Bilde hinten sich abzweigende zur Oberseite des Flügels gehörend sich vorstellen; ähnlich verhält sich auch M,; bei M, ist die Rippenspaltung noch deutlicher sichtbar. Daß sich die Reihen der Schuppenwurzeln auf der Ober- seite und Unterseite nicht decken, sondern daß sie um ein beträchtliches Stück verschoben sind, hat wunderschön Petersen) bewiesen. Nach ihm ‚‚fordert eine möglichst raumsparende Zu- sammenfaltung der ganzen Flügelmasse theoretisch mit Notwen- digkeit, daß die Membranen, welche die Oberseite und Unterseite des Flügels bilden, nicht so gefaltet sein dürfen, das einem Wellen- berge der oberen Membran genau ein Wellenberg der unteren Membran entspreche“. Von diesem Standpunkt aus ist ja die Beschuppung, die sich optisch als ein Bild ars muß, unter- - seits bei allen Faltern verschoben. Wie wir von den grundlegenden U ntersuchungen von Schneider wissen, sind die Schuppen der Form nach sehr variabel. Sie zeigen schon auf.den verschiedenen Flügelteilen eine gewisse Differencierung. Auf der Flügelschuppe unterscheiden wir nach Schneider: !) das Corpus squamae — den Schuppenkörper; den Processus — die Fortsätze auf denselben, und schließlich den Sinus — die basale Einbuchtung des Schuppenkörpers. Nach Schneider sei der Schuppentypus für die Rhopaloceren ein processusloser Korpus mit vorhandenem Sinus. Schneider bildet sogar die Schuppe von Parn. delius ab mit der Diagnose: „Doriis (=Par- nassius) hat große, rundliche, oben stumpf gezähnte Be! mit sehr verschwindendem Sinus“. 116) Meine diesbezüglich angestellten mikroskopischen Unter- suchungen ergaben: Die Seitenrandschuppen von Parnassius besitzen mehrere Processi, etwa von 5 bis 8, und sind größer als die Schuppen des Glasbandes; diese sind rückgebildet und haar- ähnlich, besonders sind es die den Rippen sich anschmiegenden; man kann sie für Schuppen mit einem langen Processus’ be- 11) Wilhelm Petersen: Die Entwicklung des Schmetterlings und das Verlassen d. Puppenhülle (p. 209). 115) R. Schneider: Die Schuppen an den verschiedenen Flügel- und Körperteilen. (Zeitschrift . ee N aturwissenschaft, 1878, vol. ILL, p- 1-59.) 116) Schneider (l. c., p. 16, Fig. 25, Fig. 12). Über das Aovändern von Parnassius Apollo L. 177 trachten. Je näher die Schuppen dem Mittelfelde der Flügel liegen, desto umfangreicher wird ihre Gestalt. Die Normalschuppe, das ist die im oder um den Diskus angesammelte Schuppe, ist groß, fast herzförmig, eher breit als länglich, distal fast spitzig endend, mit deutlichen Längsstreifen. Die Schuppen des Außenrandes sind stark heterocerenartig; bei Mnemosyne enden sie mit zwei Processus, Parnassius Mnemosyne und Parnassius Stubbendorfi zeigen bisweilen auf jener Stelle sogar Schuppen mit drei Processus ; beim Apollo ist der doppelte Processus der Außenrandschuppen nicht sehr deutlich, weil er sehr kurz ist ;so auch beim Kailasius charl- tonius. Die Beschuppung wird dem Rande zu seichter. Am dichtesten sind beim Apollo jene Stellen in der Ocelle, die von der Rippe M, unterbrochen wird. Daß die Basis aller Schuppen basalwärts, also in longitudinaler Richtung (Rippenverlaufsrichtung) liegt, möchte ich noch besonders hervorheben. Einen Dimorphismus der Schuppen, der infolge Verschiedenfarbigkeit der’ Pigmentierung ‚hervorgerufen wäre, habe ich nicht konstatiert. Die ‚weißen‘ und schwarzen Schuppen können in allen möglichen Übergangsformen auftreten, nur die mit rotem Pigmente verfärbte Schuppe hat ımmer die Form der Normalschuppe. Mit einer einzigen Aus- nahme der seltsamen Form von Parn. Jacguemonti ab. archonis Bryk, bei der auch die rückgebildeten haarähnlichen Randschuppen, die die rötlichen Bogen der Kappenbinde des Hinterflügels bilden, rötlich verfärbt sind, sind die rückgebildeten Schuppen bei Parnassius niemals rot gefärbt. Es ist interessant, daß auch beim verwandten Archon apollinus, bei dem das Rot saumwärts zur Submarginalbinde gerutscht ist, die roten Schuppen den Typus der Normalform für jene Species angenommen haben. Auch ein sehr seltenes Eversmanni 2 (Taf.VI, Fig. 50) besitzt ausnahmsweise unterseits einen roten Hinterrandsfleck und dessen Schuppen ent- sprechen natürlich der Form nach den roten Schuppen der Ocellen, stechen daher von haarähnlichen Schuppen ab. Unterseits sind große Flügelflächen unbeschuppt oder nur mit ganz seichten Haarschuppen sporadisch besiedelt. Die Rıppen sind im ganzen Mittelfelde nackt. Das Pigment — gleichviel ob es stofflich die Hämolymphe (Mayer), ein Sekret desselben (Chapman, Tutt), ein Fettstoff (Friedmann), ein Chlorophylderivat (Poulton), oder sogar eın Harnstoff (Urech) wäre —, wird in flüssigem Zustande der Schuppe zugeführt. Die weißen Schuppen sind wahrscheinlich beim Apollo pigmentlos. Das Schwarz, Rot und die variierende von dottergelb bis grünlichgelbe Flügelfondfarbe der Schuppen halte ich für ein und denselben Farbstoff, der, je nach der Sättigung oder Dauer der koloristischen Differenzierung verschieden aussieht, wie die Schale desselben Apfels von grün bis dunkelrot sich verfärbt. So gelang es’ mir nachzuweisen, daß ein stark ge- brochenes Gelb der Ocelle von Parnassius Mnemosyne ab. Max Barteli Bryk (Taf. IV, Fig.28) unter dem Mikroskope als ein Derivat 6. Heft 178 Felix Bryk: von schwarz zu betrachten sei. Auch die ockerbraunen Ocellen von manchen Apolloformen (Taf. V, Fig.29) enthalten viel schwarzes Pigment; und ich kann mich auch noch auf die Untersuchungen von Mayer!) stützen, daß alle Farben der Schmetterlinge eine Portion schwarz enthielten; ein Melanismus in nuce! Auchdie Rippenfarbespricht dafür. Sie ist beim Apollo unter- seits, wo sie infolge Schuppenarmut sichtbar wird, gelb bis dunkel- orangegelb. Bei alten Exemplaren wird sie gelbbraun, bei Parnassius Mnemosyne ist sie schwarz und nur ausnahmsweise gelb.118) Bei Besprechung der Rotfleckung werde ich nochmals darauf zurückkommen. Noch etwas möchte ich hervorheben: in der Natur kommen Apollofalter mit gelben, orangegelben, ja dunkelockerbraunen Ocellen vor. Eine mikroskopische Untersuchung der betreffenden Schuppen ergab,daßdieSchuppen deformiert, teilweise zusammen- gerollt waren. Auch das „blasse‘‘ Schwarz der sehr seltenen Apollo- form ab. Lamperti (Taf. 1X, Fig. 73) ist ein stark verdünntes Schwarz in deformierten Schuppen. Es bliebe nun zu beantworten: Ist das wenig gesättigte Pigment an der Deformierung der Schuppe schuld, indem es den Schuppen nicht genug Festigkeit verliehen hätte, daß sie sich zusammenrollen müßten oder ist infolge eines äußeren oder inneren Einflusses die Schuppe deformiert worden und hat sich mit ihr das Pigment umgewandelt ? Über die Zeichnung und Färbung der Lepidopteren ist vieles veröffentlicht worden, weniges, aber sehr weniges davon ist brauchbar. Bei der Gattung Parnassius läßt sich das Problem der Flügel- zeichnung insofern mit Leichtigkeit lösen, indem der Analytiker der Technik der Flügelzeichnung nachspürend, sich anfangs um die Zeichnung garnicht kümmert, sondern die Flügel für eine einfarbige Fläche hält und sich die Frage stellt: Wie und auf welchen Stellen finden Schuppenansammlungen statt; und dann erst: welche von diesen Schuppenkomplexen werden von einem anders gefärbten, die Zeichnung bedingenden Pigmente bevorzugt. Beginnen wir mit dem Hinterflügel, da beim Parnassius die Hinterflügel immer dichter und mehr beschuppt als die Vorder- flügelsind. Wir beobachten, wie unterseits dem Saume zu die Flügel- fläche schwach, beschuppt ist, wie dann die Beschuppung in der Zone der Prachtbinde am dichtesten wird, wie sie schließlich im Centrum fast unbeschuppt ist und erst wieder bei der Wurzel dichter wird. Bildlich läßt sich leider dieser Beschuppungszustand nicht wiedergeben, doch glaube ich auf Taf. IV, Fig. 25, anschaulich den eben gemachten Befund abgebildet zu haben. Der weiße Hof mit den schwarzen Dekorationselementen der Basis und Ocellen- binde hebt sich ganz plastisch vom unbeschuppten. Centrum ab. Die Rippen des Diskus sind ganz nackt. Diese beschuppten Stellen 117) Mayer: OntheColour and Colour-Pattern usw. usw. (1897. p. IE .) .48) Bryk: Vornehme Parnassiusformen (Wiesbaden 1912, Taf.I, p. 3.) .Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 179 auf der Unterseite des Hinterflügels sind beim Apollo und bei den anderen Parnassiern sehr variabel. Bisweilen sieht man einen streifenbildenden Schuppenkomplex, der von der Basis des Diskus ausgehend, mit der Medianocelle verbunden ist, bisweilen ist das ganze Feld von der Basis bis zur Subkostalzelle dicht beschuppt (sehr selten), wie auf T.IV, Fıg.25; es lassen sich alle Möglichkeiten nicht beschreiben. Immer aber ist rings um die Ocellen einSchuppen- hof, so daß die Ocelle mit dem Hofe im Gegensatze zur entschuppten nackten Flügelfläche ein unzertrennbares Ganzes darstellt. Wenn wir nun diese Schuppenansammlungen verfolgen, so werden wir mit Hilfe einer Serie.von Exemplaren ein förmliches Schuppen- wandern beobachten. Ich glaube in dem Beschuppungsverhält- nisse des parnassischen Hinterflügels eine ganz primitive Zeich- nungsanlage vor mir zu haben. Langjähriges Betrachten und Forschen der Schmetterlingszeichnung brachte mich auf den Ge- danken, der von dem eben mitgeteilten Befunde nur bestätigt wird, daß die Schuppen- und Pigmentwanderung, deren Resultat das Bild ist, in erster Linie von dem Geäder abhängig ist; wir wollen uns also dem Verhältnisse des Geäders zur Zeichnung wenden. Die Zeichnung und das Geäder. Wenn meine Behauptung richtig ist, daß das Geäder in erster Linie die Zeichnung ‚beeinflußt, so muß aus der Tatsache, daß das Geäder im Subimaginalstadium Umbildungen erleidet und seinen ursprünglichen Rippenverlauf durchmacht, der Schluß gezogen werden, daß die ursprüngliche Zeichnung auch eine andere, an jenes Rippensystem angepaßte gewesen sein sollte. Dr. van Bemmelen und Schäffer waren die ersten, die der Zeichnungsanlage im Puppenflügelnachspürten. van Bemmelen kam zu folgendem Er- gebnisse: „Sobald die Entwickelung der Schuppen angefangen hat, bis zum Augenblick, wo die definitiven Farben auftreten, zeigen die frisch herauspräparierten Flügel eine Farbenzeichnung, welche von der imaginalen sehr verschieden ist, aber dennoch einiges mit ıhr gemein hat.‘ 12) Schauen wir uns den Hinterrandfleck auf der Unterseite der Hinterflügel an, oder das letzte Submarginalbandelement in derselben Zelle, oder schließlich die Rippenmündungsbeschuppung bei Parnassius Nomion oder Apollonius. Wir werden bemerken, daß beim Apollo der Hinterrandfleck unterseits (in seltenen Fällen auch oberseits (Taf. II, Fig. 10)), wenn er rot gekernt ist, die Rot- kernung sich immer zu beiden Seiten der rückgebildeten Analrippe (A) verteilt ; bisweilen ist diese Rippenfalte weiß beschuppt (Taf. IV, Fig. 25). Das letzte Submarginalbandelement ist immer, wenn es erhalten ist, zweibogig, wird also von der Analfalte in zwei Bogen zerlegt; bei Parn. Apollonius ist dieses Element in zwei Flecke ' 19) Vgl. J. F. van Bemmelen: Über die Entwicklung der Farben und Adern auf den Schmetterlingsflügeln. (Nederlandsche Dierkund.-Ver. 1899, Leiden, p. 2.) \ed € Bi RR V 5 6. Heft 180 Felix- Bryk: Über das Abändern von Parnassiüs Apollo L. zerlegt, das wie die unterseitliche Rotkernung des Hinterrand- fleckes beim Apollo sich an .beide Seiten der Analrippe anlegt. Die Rippenmündungen im Seitenrande von Parnassius nomion sind schwarz befranst, im Gegensatze zur .internervalen Rand- zellenumrandung, die hell befranst blieb. Sogar die verschwundene Analrippe wird mit schwarzen Fransen. markiert. Betrachten wir die entsprechenden Dekorationselemente bei Armandia (Taf. VI, Fig. 44) und Thais (Taf. VI, Fig. 47a), bei verschiedenen an- deren Schmetterlingen, so kommen wir zu einem ähnlichen Schlusse, zu dem Adolph beı Besprechung seiner konkaven und konvexen Linien im Hymenopterenflügel gelangt ist: „Es scheinen diese Züge unauslöschlich in die Uranlage des Flügels eingeprägt zu sein. Die Natur hat denselben in mannigfachster Weise umzugestalten vermocht; diese Anlage zu verwischen, scheint sie machtlos gewesen zu sein.‘20) Wir werden bei Besprechung der Zeichnungsverhältnisse von Parnassius auf Fälle zurückkommen, wo sich die Natur nicht ‚‚machtlos‘“ gezeigt hat. Schon Fritz Müller hat aus dem Verhalten .der Randfleckver- teilung im Hinterflügel von Ituna Ilione und Thyridia Megisto geschlossen: ‚‚es sieht-aus, als wäre das Feld zwischen diesen beiden Rippen ein Doppelfeld und das ist es auch‘.1?1) Von den neueren Flügelornamentologen hat sich auch ähnlich Schröder geäußert, „daß das Geäder weitgehende Umsessallungen erfahren kann, ohne daß die Zeich- nung entspre- chend beein- flußt wäre“ .122) Nun wissen wir, daß bei den Schmetter- lingen im Pup- penstadium das Diskus hat, so daß der Tra- cheenstamm ra- diar fädenartig verläuft. Gibt uf. . es noch recente Io 29R -: "© JEormen: In der Papilio Xenocles (Koll. Bryk). Gruppe von Pa- | pilio, bei der die konservative Zeichnung jenen primitiven Zustand verraten würde: 2. 120) Vgl. Adolph: Über den Insektentlügel. eg 2 Fritz Müller: Ituna und Thyridia... (Kosmos. 1879, p ‚101. ) 122) Schröder: Kritische Beiträge usw. (Allgem. — für Entomologi 1904, Nr. 11/12, p. 256.) (Fortsetzung a im asshlv für Naeoee 1914, A. 7.) Geäder keinen n wat . ns Lo = a ar m ale ee FErgk pin. R | [.IThomas, Lift Inst Berbrv F.Bryk: Parnassius. Bryk Tafel \V, : Parnassmus. Archiv Für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. x< EBryl 5 + = = = 80. Jahrg. 191 \rchiv für Naturgeschichte, PIYR DÜLL amnassıus. F Brvk: P Bryk. Tafel VI 1914, Abt. A. > 2. _ Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrs FE Brvi<: Parnassiıus. f £ £ z Ä r I \ T y “L z 17 Tan re Be Be : = ei ER it r } { a = 5 _ f AN . in a 3 Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahre. 1914. Abt. A. | Take IL VIE PUT. JS [Prmas DER rst E.Bryk: Parnassius. Inhalt der anresberichte, Reit: 1; I. Mammalia. E23 ll auyes, | 3. III. Reptilia und Amphibia. 4. EI Pisces. 9. Va. Insecta. Allgemeines. b. Coleoptera. 6. c. Hymenoptera. | 7. = d Lepidoptera. | 3 e. Diptera und Siphonaptera. | f. Rhynchota. 9. g. Orthoptera—Apterygogenea. | 10. - VI. Myriopoda. | | VII. Arachnida. | VIII. Prototracheata. | IX. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Giganto- | 11. x funmeata. ee | XI. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora. | XII. Brachiopoda. | XIII. Bryozoa. | EV. Vermes. 12. XV. Echinodermata. | XVI. Coelenterata. XVII. Spongiae. XVII. Protozoa. Mi ® ’ fi 187. Hiasati x) ne un wen ne le nel he a a uam nn bh u a rn a re ar m in me een pe = ie a iu mi min ne ae ea - un hmmm. re en . N KERN HN | HEHUHNDHTIHR art ma he nn a BE ir sm A] a Ar 1 Feen rer naar nn er - mn an mente un iner am Hi, u er .r. 4 Aral u er nugiste gt ini \ ur ? 151 ' > ri" N ei a. - en ae nenn Dr innen HENHHE IM a “ } Bin LEBEN BRENNER Ben | i | 1 N % { + alehten * IN Y 4 KpR] K Eu t T z r ur I y ee ee ee ee iz ya > Kr7; m. ee nen ae die Br 23.35 . t, | KEHER 3 I N Ku str - ee er Kae ee en ee Lases un Een kr a Hr